SOPHOKLES
ERKLÄRT
F. W. SCHNEIDEWm und A. iiAUCK.
i^5
DRITTES BÄNDCHEN:
OIDIPUS AUF KOLONOS.
NEUNTE AUFLAGE.
NEUE BEARBEITUNG
VON
LUDWIG RADERMACHER.
BERLIN,
WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG.
1909.-/ j !. b
687887
ΙΜ'-Γϊ
VOßEEDE.
Eine Neubearbeitung des Kommentars mußte vor allem
versuchen, der handschriftlichen Überlieferung zu ihrem Rechte
zu verhelfen. Den Standpunkt Naucks, daß sich der Sophokles-
text in einem überaus verderbten Zustand befinde, dürften
heute sehr wenige teilen. Aber die Schwierigkeiten für
das Verständnis sind ohne Zweifel groß; wer es aufgibt,
ihnen nur mit Hilfe der Konjektur zu begegnen, wird um so
mehr verpflichtet sein, alle anderen Hilfsmittel auszunutzen.
In diesem Sinne wird man es verstehen, daß ich öfters die
spätere Gemeinsprache zum Vergleich heranzog; weil es sich
dabei zum Teil um seltene Ausdrucksweisen handelt, bitte ich
den kritischen Apparat einzusehen, falls das Zitat mit dem
Texte unserer Ausgaben nicht übereinstimmt. Im übrigen ist
es seltsam, daß man in der Zeit, als die konjekturale Kritik
blühte, regelmäßig da einen Anstoß fand, wo der Dichter etwas
Ungewöhnliches wagte. Was die antiken Kunstkritiker sehr
wohl gewußt haben, hatten ihre modernen Kollegen vergessen,
nämlich daß die εξαλλαγή τον συνή^-ονς erst den poetischen
Ausdruck schaffe. Man lese den Tadel, den Dionys von Hai.
über Gorgias und Prosaiker seinesgleichen ausspricht, de Lys. 3 :
βονλόμενοί κόσμον τινά ττροσειναι τοις λόγοις έξήλλατ-
τον τόν ίδιώτην γ,αΐ γ.ατέ(ρενγ ον εις τήν τνοιητ ιγ.ήν
φράσιν, μεταφοραΐς τε τΐολλαΐς χρώμενοι χαί ντΐερβολαΐς
ν.αΐ ταΐς άλλαις τροτίίχαΐς ίδέαις, ονομάτων τε γλωττη-
ματιτίών λαΐ ξένων χρήσει γ.αί των ούν. εέω^ότων σχη-
ματισμών Tjj διαλλαγ^ ν.αι Tfj άλλτβ ν,αινολογ'κ^ ν.ατα-
τεληττόμενοι τον ίδιώτην.
IV VORREDE.
Hier ist der Unterschied zwischen poetischer und prosaischer
Diktion aufs schärfste bezeichnet, und man mag sich die y.aivo-
λογίαι als ein Vorrecht des Dichters noch besonders merken;
Nauck hat sie jedenfalls dem Sophokles mit eiserner Konse-
quenz bestritten. Die Tatsache, daß sein sprachlicher Kommentar
eine ausgezeichnete Leistung war, wird durch dieses Urteil
nicht wesentlich geändert; ich habe mich auch nach Kräften
bemüht, seiner Weise zu folgen, indem ich danach strebte,
Behauptungen ohne Belege zu vermeiden.
Die Einleitung ist neu geschrieben worden.
Mit Anh. ist auf den von Ew. Bruhn zusammengestellten
Anhang zum Sophokles verwiesen. Anfänger seien zum leich-
teren Verständnis der metrischen Analysen auf Bruhns erläu-
ternde Bemerkungen in seiner Ausgabe der Antigone S. 1 9 1 ff.
und des 0. R. S. 21 4 ff. aufmerksam gemacht.
Was meiner Vorgänger Eigentum ist, wird jeder, der
sich dafür interessiert, durch Vergleichung der Kommentare
feststellen können. Gelegentlich habe ich bei einer kritischen
Bemerkung Naucks Namen beigefügt, um seinen Anspruch
auch auf die Fassung der Worte ausdrücklich zu betonen.
Wien. L. RADERMACHER.
EINLEITUNG.
„Als Moses starb, begruben sie ihn in Gai, nahe dem
Hause Phogor. Und es sah niemand sein Grab bis zum
heutigen Tage." So lautet der schlichte Bericht Deuteroho-
mion 34, 6. Josephus in seinen jüdischen Altertümern IV
3 1 5 ff. stellt die Sache anders dar. Eines Tages habe Moses
das Volk berufen und ihm erklärt, die Stunde, wo er zu den
Vätern eingehen müsse, sei gekommen. Er habe alle gesegnet
und Abschied von ihnen genommen. Dann sei er aufgebrochen
zu der Stelle, von der aus er entrückt werden sollte. Nur der
Rat der Alten, der Oberpriester Eleazar und Jesus, der
Kommandierende, hätten ihn zuletzt begleitet. Aber auf dem
Abareusberge habe er auch die Alten heimgeschickt. Während
er sich dann mit Eleazar und Jesus unterhielt, habe sich
plötzlich eine Wolke auf ihn gesenkt, und er sei „eine
Bergschlucht hinab" verschwunden. Ähnliche Vorstellungen
knüpfen sich an den Tod des ApoUonius von Tyana, von
dem Philostratos berichtet i). Auf Lindos erzählte man, er
sei gestorben, indem er in das Heiligtum der Athene eintrat
und darin spurlos verschwand. Auf Kreta war die Geschichte
zu einer erbaulichen Legende umgewandelt und ausgestaltet.
Frühmorgens, so hieß es dort, trat ApoUonius in den Tempel
der Diktynna. Die Hunde, die das Haus der Göttin be-
wachten und jeden Fremden anfielen, umwedelten ihn freund-
lich. Da hielten ihn die Vorsteher des Heiligtums für einen
Zauberer und ließen ihn in Ketten legen. Aber um Mitter-
nacht befreite er sich selbst; angesichts seiner Verfolger
schritt er auf die Tür des Heiligtums zu, sie tat sich von
selbst auf und schloß sich hinter ihm wieder. Dann hörte
man einen Gesang von Jungfrauen: „Geh von der Erde weg,
geh zum Himmel, gehe!" Als man eintrat, war der Heilige
verschwunden. Daß er zum Himmel aufgefahren sein sollte,
entspricht dem Wandel der Zeit, die das Jenseits lieber über
1) Philostratus Leben des Apollonius VIH 30.
Sophokles III. Bd. 9. Aufl. 1
2 EINLEITUNG
der Erde als untei* ihr suchte, und die Fassung der Sage
auf Lindos ist darin zweifellos echter, daß sie es im unklaren
ließ, wohin Apollonius gegangen war. Sehen wir nun zu,
wie die Dinge bei Ödipus liegen. Im heiligen Hain der
Eumeniden wird er Ruhe finden, das weiß er längst. Die
Stelle, an der er sterben soll [οϋ με χρή Όανεΐν), will er
dem Theseus allein und ohne Führer zeigen, und sie soll aufs
strengste geheim bleiben. Als die Todesstunde gekommen
ist, läßt Ödipus sich schmücken wie zum Begräbnis und tritt,
von Theseus, seinen Kindern und anderm Gefolge begleitet,
in den Hain. Eine geheimnisvolle Stimme ruft den Greis:
ώ ούτος, ούτος, ΟίδΐΊΓονς, τι μέλλομεν
χωρεΐν; τταλαι δη τά^ΓΟ σον βραδύνεται.
Da entläßt er alle bis auf Theseus; als sich die Abziehenden
nach einiger Zeit umwenden, ist Ödipus verschw^unden. Sie
sehen, wie Theseus die Augen mit der Hand bedeckt, als ob
ihm etwas Entsetzliches begegnet wäre, und dann Erde und
Himmel im Gebete verehrt.
Das alles sind Dinge, die in auffallender Weise teils zu
der Moseslegende, teils zu der kretischen Erzählung von
Apollonius stimmen. Man könnte versucht sein zu glauben,
daß die beiden, der Zeit ihrer Aufzeichnung nach jüngeren
Erzählungen unmittelbar unter dem Einfluß der Sophokleischen
Dichtung gestaltet worden sind, doch läßt sich irgend ein
Beweis für eine solche Annahme nicht erbringen. Denn daß
Heroen und Wundertäter nicht sterben wie gewöhnliche
Menschen, sondern eines Tages spurlos verschwinden, war im
Altertum verbreiteter Glaube i). Auch von dem Heros
Aristaios ging das Gerücht, er sei im Haimosgebirge „un-
sichtbar" geworden und genieße dort seitdem unsterbliche
1) Behandelt hat ihn Rohde an mehreren Stellen seiner Psyche;
s. bes. II 37B ff. und die im Index unter Entrückung verzeichneten
Stellen. Der Zug, daß der Entführte wie Moses in eine Wolke
gehüllt wird, begegnet schon im griechischen Epos, Bacchylides
(III 55) erzählt ihn vonKroisos; auch christliche Legende kennt ihn
(z, B. Acta Petri et Andreae 1). Im modernen Märchen kommt
er häufig vor ; wichtiger vielleicht als diese Parallelen zu verzeichnen,
ist der Hinweis auf Knoop, iSagen aus Posen S. 2(>2. Der Tod
kommt, einen sechzehnjährigen Jungen zu holen. — „Plötzlich waren
Knahe und Tisch (an dem er saß) verschwunden, und die Mutter er-
blickte eine schwarze Wolke in der Luft; aber die Wolke senkte
sich allmählich. Denn der iSohu, den der Tod in der Wolke zu ent-
rücken gedachte, hatte ein Zauberwort gebraucht, und so sank er
wieder zur Erde herab."
EINLEITUNG 3
Ehren (Diodor 4, 82, 6). Ähnliche Fabeln wurden von dem
Prokonnesier Aristeas (Herodot 4, 14), von Empedokles (Rohde,
Psyche II 173, 3) und anderen berichtet. Daß die Phantasie
sich des dankbaren Stoffes bemächtigte und den Vorgang im
einzelnen beschrieb, kann nicht wundernehmen; es ist darum
nicht gerade merkwürdig, wenn wir sowohl bei Moses wie
bei Apollonius neben einer reich ausgeschmückten Legende
einen einfachen Tatsachenbericht haben. Die Ähnlichkeit der
Mosessage führt aber dazu, bei Sophokles eine Scheidung
vorzunehmen. Einesteils scheint bei ihm die Tradition von
einem Ödipusgrab vorzuliegen, dessen Stätte vor der Öffent-
lichkeit verborgen gehalten wurde. Denn wenn Ödipus ge-
storben ist, so muß er doch auch begraben sein. Er selbst
spricht demgemäß von dem ιερός τύμβος, ίνα μοΐρ' άνδρΐ
τφδε TTjös xρvcfS^ήvüι γ^^ονί (1545 1). Daneben abersteht
ein reich ausgeführter Bericht über die letzten Augenblicke
des Heros, ein Bericht, in dem wir alle charakteristischen
Merkmale der Entrückungslegende wiederfinden. Die Folge
unserer Scheidung wäre dann freilich, daß bei Sophokles zwei
Fassungen der Sage verarbeitet sein müssen, die sich im
Grunde widersprechen; denn zum Wesen der Entrückung
gehört, daß sie einen Lebenden trifft und somit ein Sterben
und eine Grabstätte ausschließt. Ödipus aber redet selbst von
seinem Grabe.
Nun wissen wir auch von dem Brauche, das Grab eines
Heros geheimzuhalten, daß er von den Alten vielfach geübt
worden ist; Lobeck im Aglaophamus S. 281 Anm. gibt Bei-
spiele. Also der Fall des Moses und der des Ödipus würden
auch da nicht allein stehen, doch hat der des Ödipus noch
sein Besonderes. Bleiben wir zunächst bei dem Vergleich der
Apollonius- und Moseslegende, um den Unterschied klarzu-
stellen. Hier fehlt jeder Mitwisser, dagegen bei Sophokles
ist er in der Person des Theseus gegeben, der allerdings zu
strengstem Stillschweigen verpflichtet wird; eine Tradition,
von ihm ausgehend, sollte immer an einen einzelnen weiter-
gegeben werden und als tiefes Geheimnis gewahrt bleiben.
Das ist ein Unterschied; doch hat es den Anschein, daß wir
auch für diesen Zug noch eine Dublette in nächster Nachbar-
schaft besitzen. Plutarch erzählt in seiner Schrift über den Ge-
nius des Sokrates 578 B, das Grab der Dirke sei den Thebanern
unbekannt außer dem obersten Beamten und seinen Vor-
gängern. 'Denn der Abgehende führt ganz allein den Neu-
1*
4 EINLEITUNG
antretenden zur Nachtzeit hin, und nachdem sie gewisse
heilige Handlungen ohne Feuer dort vorgenommen haben,
verwischen und zerstören sie deren Spuren und entfernen
sich auf getrennten Wegen unter dem Schutze der Finsternis.'
Mit dieser Erzählung sind die Worte zu kombinieren, die
Ödipus Vs. 1520 ff. zu Theseus spricht:
χώρον μέν αυτός αντίκ έξηγήσομαι,
d^ty^Tog ήγητήρος, οϋ με χρή -θ-ανεΐν.
τούτον δε φράζε μη τΐοτ^ άνΟ-ρώτζων τινί,
μή3•^ οϋ χέκεν^ε μήτ' εν οΐς χεΐται τ07ΐθίς.
ώς σοι τΐρό τίολλών ασπίδων άλκήν δδε
1525. δορός τ' έπαχτον γειτόνων αεί τιΟ^γΙ.
α ο έξάγιστα μηδέ χινεΐται λόγφ,
αυτός μα^ήση, χεΐσ' δταν μόλης, μόνος'
ώς οντ' αν αστών τώνδ^ αν έξείποιμί τφ
οντ^ αν τέκνο ισ ι τοις έμοίς, στέργων δμως.
1530. αλλ' αυτός αιει σφζε χώταν εις τέλος
του ζην άφιχν^, τφ τΰροφερτάτφ μόνφ
σήμαιν\ δ δ* αιει τώττιόντι δειχνύτω.
An diesen Worten, soweit sie für uns sicher verständ-
lich sind^), ist vor allem das eine wichtig, daß neben dem
Geheimnis des Grabes eine besondere Geheimtradition an-
gedeutet wird (1526 ff.), von der nur ein Bevorrechteter etwas
erfahren darf; man könnte darin eine verborgene ιερουργία
sehen, die den nächtlichen δρώμενα am Grabe der Dirke
entspricht 2). Für diese Auffassung dürfte auch das Wort
1) Es ist nicht klar, ob die Anweisung άΙΓ αντό£ alei σφζε
κτλ. sich auf das Grabgeheimnis und die έξάγιστα oder auf die
έξάγιστα allein bezieht. Beide Auffassungen sind möglich, die zweite
ist mir wahrscheinlicher, doch ist es nicht von ausschlaggebender
Bedeutung, ob man der einen oder der anderen folgt. Entschließt
man sich für die zweite Auffassung, so wäre die Konsequenz, daß
das Geheimnis der Grabstätte Theseus allein gehörte und nur die
δρώμενα fortleben sollten, die aber doch dem in Kolonos bestatteten
Ödipus gelten mußten und jedenfalls nicht an beliebiger Stelle vor-
genommen werden konnten.
2) Die einst von Nauck im Kommentar zu Vs. 1522 ff. ver-
tretene, übrigens auch von Rohde abgelehnte Meinung, daß Ödipus
ohne Totenehren bleiben mußte, um den Groll des Heros gegen
seine Landsleute wachzuhalten, ist schon deshalb hinfällig, weil
dann doch die größere Schuld auf selten der Athener gewesen wäre,
die den Zorn des Heros in ganz anderer Weise verdienten, da sie ja
Mittel und Wege besaßen, ihn zu ehren, und doch jeden Thebaner
fernzuhalten.
EINLEITUNG 5
οεΐ'λνντω in Vers 1532 sprechen; denn öerAvvvat ist der
übliche Ausdruck für die Unterweisung in heiligen Bräuchen.
Und so könnte der Schluß erlaubt scheinen, daß die Motive^
die den Kern der sophokleischen Fabel bilden, samt und
sonders typisch und aus wandernder Sage entlehnt sind. Daß
das Grab eines Heros dem Lande Schutz und Schirm gegen
äußere Feinde gewähre, ist ja gleichfalls kein neuer, sonst
unbekannter Zug der Legende, sondern verbreiteter Volks-
glaube gewesen. Vielleicht fehlt in uuserm Fall für die Er-
findung nicht einmal der äußere Anlaß. Wenigstens sagt ein
Scholion zu Aristides S, 560: στρατενοάντων δέ τΰοτε
Θηβαίων ν,ατά Ά^^ηναίων ΒΊίκραίνΕται Οιδίπους ^ΑΌ^ψ
ναίοις, χελεύων αυτούς άντιπαρατάξασ^αι Θηβαίοις
^αρρούττως. χαΐ συμβαλόντες ένίχησαν αυτούς. Dies
kann Mythos sein, der sich in den Kämpfen des 5. Jahr-
hunderts bildete und Sophokles anregte; natürlich wäre es
unvorsichtig, mehr als eine solche Möglichkeit behaupten zu
wollen. Aber mau darf anderseits noch darauf hinweisen,
daß Pausanias (I 28, 7) in Athen selbst zwischen Areshügel
und Akropolis ein Grabmal des Ödipus sah, dessen Gebeine
nach der Meinung des Periegeten aus Theben herbeigeholt sein
müssen. Denn dort sei er nach dem Epos verstorben, und die
„Dichtung des Sophokles" sei demnach unglaubwürdig. Zwar
brauchen wir in diesem Schlüsse, der der Weitherzigkeit des
Volksglaubens nicht gerecht wird, dem Pausanias keineswegs
zu folgen. Jedenfalls aber hat es Bedenken, für die alte
Zeit zwei Gräber eines und desselben Heros in nächster Nähe
beieinander anzunehmen, auch wenn das eine ein Geheimnis
war 0-
Prüfen wir nun einige Gründe, die gegen die bisher aus-
gesprochenen Zweifel angeführt werden können. Einmal
kommt da die Tatsache in Betracht, daß Ödipus am Schluß
der euripideischen Phönissen auf ein Orakel des Apollo hin-
weist, nach dem ihm bestimmt sei, zu Athen im heiligen
Kolonos zu sterben, doch gelten die Schlußverse dieses Dramas
vielen als spätere Interpolation. Andere, die nicht so weit
gehen, nehmen wenigstens an, daß sie nur als eine Anspielung
auf den sophokleischen Ödipus '^) von Euripides gedichtet worden
1) Man könnte ja auch die Anlage am Areshügel für jünger
halten, doch hat dieser Ausweg nicht viel Wahrscheinlichkeit.
2) Über die Zeitfrage siehe unten S. 13.
6 EINLEITUNG
seien, also für ältere Tradition kein Zeugnis ablegen können.
Zweitens sah Pausanias bei Kolonos ein ήρφον des Ödipus;
doch auch dies könnte seine Gründung der sophokleischen
Dichtung verdanken.
Wichtiger sind Angaben, die der Dichter selbst macht.
Die ganze Erzählung von der Art, wie ein Geheimnis von
einem Wissenden an den andern weitergegeben werden soll,
hat doch eigentlich nur Sinn und Verstand, wenn wir an-
nehmen, daß es sich um eine Sache handelt, die in der Zeit
des Dichters noch wirkliche Bedeutung besaß ^). Allerdings,
nehmen wir Naucks Konjektur an und schreiben Vs. 1531 τ φ
7ΐροφερτάτφ γόνφ statt τφ προ(ρερτάτφ μόνφ, so wird die
ganze Geschichte in ein mythisches Dunkel zurückgeschoben.
Denn das Geschlecht des Theseus war erloschen. Aber die An-
nahme, daß τνροφέρτατος nur der „älteste", nicht der „vor-
nehmste" heißen könne, ist unbeweisbar. Es mag sein, daß
Sophokles Frg. 404 τίροφέρτερος im Sinne von „älter" ge-
braucht hat. Dann bleibt doch die Tatsache, daß Alter dem
Menschen besondere Würde verleiht; man denke an den γήρα
σημαίνων des Liedes 0. C. 702. Die beiden Bedeutungen
„alt" nnd „angesehen" sind so nahe verwandt, daß die eine
sich aus der andern unschwer entwickeln konnte. In unserm
Falle kommt aber hinzu, daß das Simplex ττροφερής, zu dem
7ΐρο(ρέρτατος als unregelmäßiger Superlativ gebildet ist,
ausschließlich „hervorragend, ausgezeichnet" bedeutet. Man
möchte es also wohl für möglich halten, daß wirklich in einem
altadligen, vornehmen Geschlecht des Demos Kolonos geheime
Überlieferung über einen Ödipuskult bestand, zu dessen Hüter
der Ahnherr einst von König Theseus bestellt sein sollte;
es ist zunächst nur ein Familienkult, den Sophokles, selbst
aus Kolonos gebürtig, durch seine Dichtung zu hohen Ehren
brachte. Wir kennen noch mehr Stätten, die eine Erinnerung
an Ödipus bewahrten 2). Die Verehrung dieses Heros hat sich
gewiß schon seit alters nicht nur auf eine Gegend beschränkt.
Sicher war auch als Begräbnisstätte für einen Heros der Ort
besonders geeignet, der enge und ursprüngliche Beziehungen
zw. den Unterirdischen hatte. Neben Poseidon ιτνπως und
Athene ίτττΐία waren die Eumeniden Hauptgötter von
1) Man mag vergleichen, wie Goethe in den Unterhaltungen
deutscher Ausgewanderter das Motiv benutzt (Bd. 19 S. 258 der
€ottaschen Ausg. v. 1840).
2) Vgl. das SchoÜGn zu Od. Gel. 91.
EINLEITUNG 7
Kolonosi) und besaßen dort einen heiligen Hain. Wo die
heilige Straße nach Eleusis den Gau durchschnitt, lag die
eherne Schwelle; dort öffnete sich nach dem Volksglauben der
Schlund, durch den Köre in den Hades entführt sein sollte,
und durch den Theseus und Peirithoos hinabgestiegen waren,
um die Unterweltskönigin zu rauben.
1) Die Beschreibung des Gaues sei hier aus Naucks Vorrede
wiederholt: Kolonos, ein stumpfer Felshügel aus weißlichem Kalk,
lag nach Thuk. 8, 67 zehn Stadien, etwa eine halbe Stunde, von
Athen entfernt an der Straße über Phyle nach Theben. Der Weg
führte vom Dipylon (porta Thriasia) aus durch den äußeren Kera-
meikos, dann etwas links gewandt durch die blühende Kephisosebene
nach der sechs Stadien entfernten Akademie. Auf diesem Wege
hatte man den Kalkfelsen, welcher dem an und auf ihm gelegenen
Demos den Namen KoXrovos gab, vor Augen (Cicero de fin. 5, 1, 3).
Nahe einem wasserreichen Olivenwalde erheben sich zwei Hügel,
auf deren niedrigerem, nordwestlicher gelegenen Otfried Müller ruht :
in der Benennung einer am nördlichen Abhang desselben erbauten,
jetzt verfallenen Kirche der άγιοι axti>8vvot glaubt man noch einen
Nachhall der rvueviSee zu erkennen. (Vgl. L. Stephani Reise durch
einige Gegenden des nördl. Griechenlands S. 102.) Dieser Hügel
wird 1600 f. gemeint sein, da er an seiner Westseite noch jetzt
Quellen hat, aus welchen dort Wasser für Opfer und Bad geschöpft
wird. Der nordöstliche Hügel, der eigentliche Κολωνό«, bietet nach
L. Roß 'eine vorzüglich in der Abendbeleuchtung ungemein schöne
Aussicht auf die Stadt, die Akropolis, die ganze Küste von Kap
Kolias bis über den Peiraieus hinaus, und über derselben auf das
tiefblaue Meer, mit Aigina und der in der Ferne sanft ver-
schwimmenden Küste von Argolis im Hintergrunde. Aber die Haine
des Poseidon und der Erinyen, ihre wie die übrigen hier befindlichen
Heiligtümer und der Demos selbst sind gänzlich verschwunden bis
auf einige Reste von Fundamenten an und auf dem Hügel. Nur
einige hundert Schritte westlich, wo der Ölwald mit seinen Gärten
beginnt, grünen Weinstock und Olive noch wie zu Sophokles' Zeit,
und im schattigen Gebüsche, das des Kephisos immer wache Quellen
bewässern, singt noch die Nachtigall ihre helltönenden Weisen.*
Die sonstigen Lokalitäten indes, wie die ττολύσχιστοι χέλεν&οι (1592)
am %alyionovs öSos, sind nicht mehr nachweisbar. Stand auf diesem
Hügel das Heiligtum oder der Altar der ϊττπιοι 0-fol, so bildete das
enge Tal zwischen den beiden Hügeln den Ort der Handlung unseres
Dramas. Der Zuschauer wird als im nördlichen Teile dieses Tals
befindlich gedacht, so daß Athen mit der Akropolis ihm zur Rechten
sichtbar war. Die übliche Dekoration der Bühnenwand, mit ihrer
Mittel- und den zwei Seitentüren muß man hier wegdenken, da die
Handlung ganz im Freien vor sich geht. Ödipifs, wie nachher Kreon
und Polyneikes, kommt auf der Straße von Theben, dem Zuschauer zur
Linken: den Hain der Eumeniden und den ihn begrenzenden, aber
nach Athen zu sich weiter dehnenden Felsgrund des χαίχόπον? o8os
hat er vor sich, zur Rechten das an die Akademie grenzende
oder innerhalb derselben gelegene Heiligtum des Prometheus.
8 EINLEITUNG
Es lassen sich somit auch Momente aufzeigen, die dafür
sprechen, daß Sophokles einen echten Sagenkern in seiner
Dichtung ausgestaltete. Betrachten wir nun kurz, wie aus
diesem Kern heraus das Drama entwickelt worden ist. Mit
dem Heimgang des Ödipus und seinen Feierlichkeiten findet
es erst seinen Abschlui3. Daß es diesem Ziele entgegensteuert,
weiß freilich der Zuschauer von Anfang an; denn gleich in
der Eröffnungsszene spricht Ödipus die Zuversicht aus, den
Ort erreicht zu haben, wo ihm nach Apollons Spruch das
Ende aller Mühsal beschieden sei, wo ihn die Erde aufnehmen
werde κέρδη μέν οΐκήσαντα τοις όεόβγμένοις^ ατην δε
τοις πέμιρασιν, οΐ μ' άτΰώλεοαν 91 ff. Die Szenen, die
zwischen dem ersten und letzten Auftritt des Stückes ein-
gelegt sind, dienen zum Teil eher dazu, die Handlung auf-
zuhalten, als sie zu fördern, aber gerade dadurch erhöhen sie
die Spannung auf den schließlichen Ausgang. Sie bestehen
wesentlich in einer Unterredung des Ödipus mit dem Chor,
der den Aufenthalt im Lande vorläufig gestattet, daran an-
schließend in einem Gespräch mit der von Theben kommenden
Ismene, die über die Zustände dort und den Zwist der beiden
Brüder berichtet. Theseus erscheint, um den Ödipus seines
Schutzes zu versichern, darauf Kreon, um ihn unter Berufung
auf ein Orakel des Apoll erst mit List, dann durch Gewalt
für Theben zu gewinnen. Zuletzt entführt er Antigone, die
treue Begleiterin des Blinden, und Ismene, doch werden die
beiden Schwestern durch Theseus schnell wieder befreit.
Endlich kommt Polyneikes, der älteste Sohn des Ödipus, als
Führer eines Argiverheeres, um den Vater zu bitten, mit ihm
gemeinsame Sache gegen Eteokles zu machen, der den Thron
in Theben usurpiert hat. Er wird mit Hohn und Verachtung
in den Tod geschickt. Während der Chor ein Lied singt,
verkünden Donnerschläge, daß das Schicksal des Ödipus sich
erfüllen werde.
Die kurze Übersicht dürfte genügen, um zu zeigen, daß
das Drama sich als Fortsetzung des „König Ödipus" gibt.
Es knüpft demnach auch an die dort vorliegende Sagenform
an, vor allem an die Fiktion, daß Ödipus nach seiner Blendung
als Bettler in die Fremde §:estoßen wurde. Wir haben oben
gesehen, daß der Tod des Ödipus im Demos Kolonos, wenn
er überhaupt alte Sage ist, doch nur attischer Ortsüberlieferung
angehören kann. Von ihr ist aber das Orakel des Apollon,
das den Heros zu den Eumeniden nach Kolonos weist, un-
EINLEITUNG 9
möglich zu trennen. An dieser Weissag'iing, auf die übrigens
auch in der Schlußszene der euripideischen Phönissen an-
gespielt wird, ist noch der Zug wichtig, daß sie den Heros
zum Schützer Athens gegen Theben prädestiniert. Sehr alt
kann dieser Zug nicht sein; denn er setzt ein unter Athens
Herrschaft geschlossenes Attika voraus, das Eeibungen mit
Böotien hat. Es ist am natürlichsten, in dem ganzen Orakel
eine Erfindung des Dichters zu sehen, die er zum Aufbau
seines Stückes wesentlich brauchte, vor allem, um die Auf-
nahme des Fluchbeladenen in Attika wahrscheinlich zu
machen. Vielleicht kennen wir noch das Modell, nach dem
die sophokleische Dichtung arbeitet. Nämlich in den
Herakliden des Euripides erbittet sich Eurystheus sterbend
ein Begräbnis in attischer Erde, und zwar auf Grund eines
Apolloorakels, demzufolge das Grab des Heros dem attischen
Reich Schutz wider die Argiver gewähren sollte (Vs. 1026 ff,).
Mit einiger Sicherheit darf man das zweite, von Apoll den
Thebanern gegebene Orakel für poetische Erfindung halten.
Da es das Heil des Thebanerreiches an Ödipus knüpft, zwingt
es die früheren Mitbürger, sich nach dem Verstoßenen zu er-
kundigen, und macht so die Kreonszene überhaupt erst möglich.
Im alten Epos hat, soweit wir es kennen, von allen diesen
Dingen nichts gestanden; es konnte nichts darin stehen, weil
die Epen das Ende des Heros anders erzählten. Aber
Sophokles hat auch das Verhältnis des Ödipus zu seinen
Söhnen in eigentümlicher Weise dargestellt. Überhaupt ist
sowohl die Verfluchung der Söhne durch den Vater und die
Motivierung des Fluchs als auch das Verhalten der Söhne
hinterher von den Dichtern mit einiger Freiheit gestaltet
worden. Nach den Phönissen des Euripides hat Ödipus seine
Söhne verflucht, weil sie ihn seiner Ehre berauben und ihn
einsperren. Infolge eines Übereinkommens, Jahr für Jahr in
der Herrschaft zu wechseln, entfernt sich Polyneikes, der
jüngere, zuerst. Als er heimkehrt, will Eteokles ihm nicht
weichen. Polyneikes rüstet das Argiverheer, um sein Recht
zu erstreiten. Erst nachdem die Brüder im Zweikampf ge-
fallen sind und Jokaste über ihren Leichen durch Selbstmord
geendet hat, wird Ödipus als ein Schuldbefleckter, der dem
Lande Unheil bringt, in die Fremde geschickt und verläßt
Theben in Begleitung der Antigone. Wenigstens in einem
Punkt erkennen wir noch heute, daß sich Euripides mit
epischer Dichtung, der kyklischen Thebais, berührt. Dort war
10 EINLEITUNG
ausführlich berichtet, wie die Söhne den Ödipus entehrten.
Statt ihm vom Opfertier den Eücken zu schicken, den er zu
erhalten gewohnt war, sandten sie ihm eines Tages das
Hüftenstück zu. Da sprach er über sie die Verwünschung aus:
ώμοι έγώ, 7i:atöeg μέγ' όνείδειον τόδ' έττεμψαν.
εϋκτο Jd βασίλήί χαΐ άλλοις άΒ-ανάτοισιν,
χερσίν νπ αλλήλων γ,αταβήμεναι "AlÖoq εϊοω.
Wie die Geschichte in der Thebais weiterging, wissen
wir nicht mit Bestimmtheit anzugeben, weil direkte Anführungen
fehlen, doch setzt hier ein Bericht bei Pausanias 9, 5, 12 ein,
der wohl alte Sage wiedergibt. Danach entfernte sich Poly-
neikes aus Furcht, der Fluch möge sich erfüllen, aus Theben,
noch während der Vater regierte, ging nach Argos und ver-
mählte sich mit der Tochter des Adrast. Nach dem Tode
des Ödipus kommt er auf Einladung des Eteokles heim, gerät
mit ihm in Zwistigkeiten und geht zum zweiten Mal in die
\^erbannung. Mit einem Heer, das ihm Adrastos ausrüstet,
kehrt er zurück und fällt vor den Mauern Thebens im Zwei-
kampf mit dem Bruder. Dieser Form der Sage ist an-
scheinend schon Äschylus in seiner Ödipodie gefolgt, deren
drittes Stück, die Sieben gegen Theben, noch erhalten ist;
Euripides spielt auch in den Supplices 149 — 154 auf sie an.
Dagegen nach der Darstellung, die in unserem Stück gegeben
wird, verweilt Ödipus nach seiner Blendung zunächst noch
eine Zeitlang still zurückgezogen in Theben. Schon hat er
sich in sein Schicksal gefunden und den Gedanken, außer
Landes zu gehen, aufgegeben, da stößt ihn eines Tages die
Gemeinde aus ihrer Mitte aus. Die Söhne, die die Macht
hatten, sich diesem Beschluß zu widersetzen, rührten ihre
Hand nicht, sondern ließen den \^ater als Bettler ins Elend
ziehen. Darum spricht er den Fluch über sie aus. Die Brüder
haben zunächst mit Eücksicht auf das in ihrem eigenen Hause
waltende Verhängnis die Herrschaft in Theben Kreon über-
lassen. Später ändern sie ihre Meinung, suchen selbst das
Regiment in die Hand zu bekommen, und im Streite ver-
drängt Eteokles den älteren und darum vorberechtigten Poly-
neikes. Der geht nach Argos, wird Schwiegersohn des
Adrastos und ist nun mit Heeresmacht erschienen, um Theben
zu erobern. In dieser Darstellung fällt einmal die Rolle des
Kreon auf, der in der alten Sage erst nach dem Tode der
Brüder aktiv hervortritt. Hier dagegen wird er König gleich
nach dem Zurücktreten des Ödipus, und so fungiert er denn
EINLEITUNG 11
auch nachher als Abgesandter und Sprecher des Thebaner-
volkes, mit allen Machtvollkommenheiten ausgestattet. Schon
Bruhn hat in der Vorrede zum König Ödipus^) den über-
zeugenden Nachweis erbracht, daß die führende Rolle Kreons
eine Erfindung des Sophokles ist. Damit hängt die Freiheit
zusammen, mit der diese Persönlichkeit von dem Dichter
charakterisiert wird. Der würdige, rechtlich denkende Kreon
des Königs Ödipus ist unsrer Sympathie sicher. Dagegen im
Ödipus auf Kolonos ist er verschlagen, gewalttätig, ein Ver-
ächter heiliger Satzungen und im Grunde doch nur ein Feig-
ling, der sich auf die Überzahl seiner Begleiter verläßt.
Auch das Altersverhältnis der beiden Brüder ist wahrschein-
lich von Sophokles absichtlich umgekehrt worden. Das Recht
der Erstgeburt ist das einzige schlagende Argument, mit dem
Polyneikes vor Ödipus treten und ihm nachweisen konnte, daß
er auf den Thron Thebens vollen Anspruch habe. Die Änderung
ist also durchaus im Interesse der sophokleischen Dichtung, und
darum liegt es auch nahe anzunehmen, daß sie von Sophokles
herrührt 2). Um so unerbittlicher erscheint der Greis, der
den Sohn wissend ins Verderben stößt, weil er die eigene
Kränkung nicht verwinden kann.
Was die Hauptperson des Stückes, die von Anfang bis
zu Ende auf der Bühne steht, anbelangt, so hat niemand sie
besser charakterisiert als Erwin Rohde, dessen Worte wir
anführen, weil wir sie sonst doch nur umschreiben könnten:
„Es ist nicht gesteigerte Tugend, die dem Ödipus die Unsterb-
lichkeit erringt und sie etwa auch anderen, ähnlich Tugend-
haften erringen könnte. Er zeigt sich uns zwar als schuldlos
Leidender, aber als verhärtet in seiner reizbar jähen Gemüts-
art, rachgierig, starr und eigensüchtig, durch sein Unglück
nicht geläutert, sondern verwildert. Man braucht nur un-
befangen das Stück zu lesen, um zu sehen, daß dieser wilde,
zornige, mitleidlose, den Söhnen greulich fluchende, der Vater-
stadt Unglück rachgierig vorausgenießende Greis nichts hat
von dem „tiefen Gottesfrieden", der „Verklärung des frommen
Dulders", welche die herkömmliche Literarexegese zumeist
1) Seite 23.
2) Bethe (Thebanische Heldenlieder S. 107) vermutet, daß
Polyneikes schon in der Thebais als der ältere eingeführt wurde;
entscheidende Argumente gegen ihn bringt Legras (Les Legendes
Thebaines, Paris 1905 S. 62 Anm. 1) nicht vor; vgl. aber Bruhn in
der Vorred. zur Antisfone S. 11.
12 EINLEITUNG
bei ihm wahrnehmen möchte. Der Dichter, nicht gewohnt,
mit faden Beschwichtigungsphrasen sich die Wirklichkeit des
Lebens zu verhängen, hat deutlich wahrgenommen, wie Unglück
und Not den Menschen nicht zu „verklären^', sondern herab-
zudrücken und unedel zu machen pflegen. Fromm ist
sein Ödipus (er war es von jeher, auch in Ö. K.), aber ver-
wildert, ήγρίωταί ganz wie Philoktet (Phil. 1321) in seinem
Elend." (Psyche II 244). Wenn diese Charakteristik ihrerseits
die Linien vielleicht zu weit nach unten verschiebt, so mag daran
der von Rohde selbst betonte Gegensatz zur herkömmlichen Auf-
fassung schuld sein, die, gewohnt, alles Hellenentum durch
die gefärbte Brille moderner Humanität zu betrachten, auch
in der Gestalt des Ödipus nichts als die milde Würde eines
allem Irdischen entrückten Greises sah. Mit einigen Ein-
schränkungen hat Rohde zweifellos recht. Ödipus flucht
seinen Söhnen, weil er sich aufs schwerste gekränkt fühlt,
aber er flucht nicht greulich. Nirgends zeigt er unedle Art;
nur ein adeliger Mann, eine Persönlichkeit, die sich auch im
Bettlerkleide noch als König fühlt, kann solche Ehrerbietung
fordern, kann so reden und handeln wie er. Sicher sehr zu-
treffend ist Rohdes Hinweis auf die verwandte Art des
Philoktet. Beides sind Gestalten voll Blut und Temperament,
erfüllt von trotzigem, unbeugsamem Reckentum. Schon die
Ähnlichkeit der beiden Figuren^ die auch rein äußerlich groß
ist, könnte zu der Vermutung führen, daß sie aus derselben
Schaffensperiode des Dichters stammen. Aber die Dichtungen
an sich sind doch sehr verschieden. Das Philoktetdrama mit
seiner lebendig bewegten Handlung steht stark unter dem
Einfluß euripideischer Neuerungen. In gewissem Sinne tut
das auch der Ödipus auf Kolonos; eine Gestalt wie der
König im Bettlergewand ist erst seit Euripides möglich.
Aber der Einfluß dieses Dichters hat im Philoktet auch auf
die Form bestimmend eingewirkt. Die Sprache ist mit euri-
pideischen Wendungen durchsetzt, der Trimeter in einer Weise
aufgelöst und frei behandelt, die sonst bei Sophokles unerhört
ist. Die Chorlieder sind nicht nur inhaltlich unbedeutend,
sondern auch recht nach Art des Euripides schon Hindernisse
der Handlung geworden. Man lese die Szene Vs. 625 ff.
Neoptolemos hat Philoktetes versprochen, ihn zu Schiff nach
der Heimat zu bringen. Die Ausführung des Planes wird
durch einen Anfall der Krankheit zunächst noch verhindert.
Das sind zwei Szenen, |die unmittelbar zusammenhängen und
EINLEITUNG 13
am vorteilhaftesten in einem Zug gespielt worden wären.
Statt dessen lädt Pliiloktetes, nachdem er das Versprechen
erhalten hat, Neoptolemos unter einem rein äußerlichen Vor-
wand ein, seine Höhle für einen Augenblick zu betreten. Es
mußte eben Raum für ein Lied des Chors geschaffen werden.
Ganz anders liegen die Dinge im Ödipus Coloneus. Der Dialog-
vers ist mit weit größerer Strenge behandelt, die Sprache des
Dialogs zwar nicht frei von euripideischen Floskeln, aber
doch auch reich an jenen eigenartig kühnen Wendungen, die dem
Sophokles eigentümlich sind und das Verständnis seiner Dichtung
so sehr erschweren. Der Chor ist ein wesentlicher Bestandteil
der Handlung, und unter seinen Liedern sind Perlen, die zum
Schönsten gehören, was antike Lyrik geschaffen hat. Wer
diese Gregensätze unbefangen erwägt, dürfte wohl zu dem
Schlüsse kommen, daß das Ödipusdrama älter sein muß als
Philoktet. Sehen wir zu, wie sich die antike Tradition zu
der Frage stellt. Für den Philoktet steht nach der erhaltenen
Didaskalie 409 vor Chr. als Auf führungs jähr fest; Sophokles
stand damals im 85. Lebensjahr. Vom Ödipus sagt das erste
Argumentum τό δράμα των ^-ανμαστών, δ χαΐ ήδΐ]
γεγηραχώς δ Έοφογ,λης έποίησεν. Diese Aussagen
würden sich in unserem Sinne wohl vereinigen lassen. Aber
das zweite Argumentum behauptet, erst des Sophokles gleich-
namiger Enkel, der Sohn des Ariston, habe das Stück vier
Jahre nach dem Tode des Großvaters, also 401, auf die
Bühne gebracht. Der Peripatetiker Satyros (Vita Soph. 13),
Cicero (Cato maior 7, 22) und Spätere erzählen die Anekdote,
daß der Dichter im höchsten Greisenalter von seinen Söhnen
wegen τΐαράνουα verklagt worden sei und diesen Vorwurf
durch Vorlesung seines Ödipus Coloneus glänzend widerlegt
habe. Wie schon Sauppe erkannte, stehen beide Angaben im
Zusammenhang, weil in ilinen ein Ariston als Sohn des
Sophokles genannt wird, der sonst nur noch einmal, nämlich
in einer durchaus anekdotenhaften Erzählung von der Liebe
des Dichters zu einer Sekyonerin namens Theoris begegnet;
deren Sohn soll Ariston gewesen sein, des Ariston Sohn aber
jener Sophokles, der das Drama des Großvaters aufführte.
Wir erkennen die Umrisse eines Romans, dessen Hauptfigur
der alternde Dichter war. Seine ersten Spuren begegnen in
alexandrinischer Dichtung; Quelle ist vielleicht die attische
Komödie. Die Möglichkeit, daß einiges Tatsächliche zugrunde
liegt, ist nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, aber
14 EINLEITUNG
der Wert der ganzen Tradition wird doch grell beleuchtet
durch das Zeugnis einer attischen Inschrift C. I. A. II 672, 37,
auf der ein Sophokles aus Kolonos als Sohn des Jophon
erscheint. Da ein Sohn des Dichters zweifellos Jophon hieß,
hätten wir also zwei Enkel mit dem Namen Sophokles, eine
Tatsache, die an sich nicht unmöglich ist, aber dem kritischen
Betrachter doch die Vermutung einer Verwechslung nahe-
legt. Wir sind also berechtigt, der Angabe des zweiten
Argumentum Mißtrauen entgegenzusetzen. Einige Gelehrte ')
haben nun in dieser Überlieferung einen tatsächlichen Kern
erkennen wollen, indem sie annahmen, daß das Drama wieder-
holt aufgeführt worden sei, einmal von Sophokles selber, dann
einige Jahre nach seinem Tode von einem gleichnamigen
Enkel. Dieser Kompromiß wäre an sich nicht unmöglich,
doch müssen wir Widerspruch erheben gegen gewisse Folge-
rungen, die daran geknüpft worden sind. Zuerst A. Scholl
(Philol. 26, 385 ff., 577 ff.), nach ihm auch A. Nauck in seiner
Einleitung zum 0. C. haben die Vermutung zu begründen ver-
sucht, daß die heutige Gestalt unseres Dramas von einem
späteren Bearbeiter herrühre. Daß sie in ihrer Kritik über
das Ziel weit hinausgeschossen sind, kann auch in diesem
Zusammenhang noch kurz gezeigt werden. So hat man einen
Widerspruch darin gefunden, daß Od. 599 f. behauptet, er sei
von den eigenen Söhnen aus dem Lande vertrieben worden,
und daß er 1354 ff. die Schuld auf Polyneikes schiebt, während
es doch 427 ff. nur hieß, die Söhne hätten sich passiv ver-
halten und zugunsten des Vaters die Hand nicht gerührt.
Aber wenn es sich auch tatsächlich um eine kleine Ver-
wechslung des Tatbestandes handelt, so entspricht diese doch
sehr gut dem leidenschaftlichen Wesen des alten Herrn und
tut innerhalb der Szene ihre Wirkung. Auf dieselbe Weise
erklärt es sich, wenn Ödipus sich von Theben lossagt und
die Stadt mit seiner Rache bedroht (788), und wenn er dann
dem Sohn Polyneikes gegenüber sich in Ausdrücken ergeht
(1370), die anzeigen, daß er die Rechte der Vaterstadt schützend
gegen gottlosen Angriff vertritt. Braucht denn alles Heimat-
getühl in Ödipus erstorben zu sein? Ist es nicht vielmehr
psychologisch ein feiner Zug, wenn sich in einem Augenblick
stärkster Erregung die Liebe zum Vaterland mächtiger erweist
als der Geist der Rache? Vor allem tut man mit solchen
1) Als erster K. Lachmann, Rh. Mus. I. 313 ff.
EINLEITUNG 15
Mäkeleien dem Dichter deshalb Unrecht, weil man übersieht,
daß es ein Prinzip seiner echt dramatischen Kunst ist, alles
auf die kräftigste Wirkung der einzelnen Szenen einzustellen,
und daß er, um diese Augenblickswirkung zu erzielen, geringe
Widersprüche nicht scheut, weil ihm eine logisch geschlossene
Gesamtcomposition erst in zweiter Linie steht. Man könnte dies
Kunstprinzip auch an anderen sophokleischen Dramen leicht
nachweisen. Ein weiterer Vorwurf wird gegen die Figur
der Ismene gerichtet. Als Königstochter kommt sie zu Pferde
an, in vornehmer Eeisekleidung, von einem Diener begleitet.
Man sollte meinen, heißt es da, Ismene könne, wenn sie in
solchem Aufzug erscheint, etwas mehr tun, um die Leiden
und Entbehrungen des Vaters wie der Schwester zu lindern,
die hungernd im Bettlergewand vor ihr stehen. Man muß
aber, um diese Szene richtig einzuschätzen, vor allem bedenken,
daß ein in Lumpen gehüllter Heros mit dem Bettelranzen auf
der Schulter eine dramatische Figur ist, die Sophokles von
Euripides übernimmt. Als dieser kühne Neuerer zuerst eine
solche Gestalt auf die Bühne brachte, war das Aufsehen
ungeheuer. Wir sehen das noch heute an der Art und Weise,
wie die Komödie über den euripideischen Telephos herzieht.
Die größte Schwierigkeit war die, eine Figur von solcher Art
wirklich heimisch zu machen in der konventionellen Sphäre
der attischen Tragödie, unter Personen, die als überlieferte
Tracht das Purpurkleid trugen. Wahrscheinlich haben die
Dichter die vollen Konsequenzen dieses zunächst unerhörten
Realismus noch gar nicht empfunden. Wie er zu Schwierig-
keiten führte, lehrt die Elektra des Euripides. In diesem
Stück ist die Königstochter eine arme Magd; so tritt sie in
der Eingangsszene auf die Bühne, dürftig gekleidet und mit
einem Wasserkrug auf dem Kopfe. Aber weil sie eine Königs-
tochter ist, mußten Dienerinnen sie begleiten; das forderte die
auf der attischen Bühne herrschende Etikette. Natürlich
fragt man sich da, warum Elektra den Krug nicht von dem
Gefolge tragen läßt. Der Dichter hat die Möglichkeit dieses
Einwandes empfunden und Verse gedichtet, die das Verhalten
der Elektra entschuldigen sollen 5 4 ff:
ώ νύξ μέλαινα, χρνσέων άστρων τροφέ,
εν fj τόδ' άγγος τφο' έ(ρεορεϋον κάρα
φέρουσα ηηγάς τΐοταμίας μετέρχομαι,
ον δη τι χρείας εις τοσόνό' άφιγμένη^
αλλ' ώ^ νβριν δείξωμεν ΛίγίσΌ^ον ^εοις.
16 EINLEITUNG
In der sophokleisclien Dichtung ist die Situation offenbar
nicht so zugespitzt, daß eine Erklärung unvermeidlich gewesen
wäre. Ismene kommt im konventionellen Aufzug einer Königs-
tochter, während die Grestalten des Ödipus und der Antigene
die Überlieferungen der attischen Bühne tatsächlich durch-
brechen. Anscheinend ist aber dem Dichter der Gedanke noch
gar nicht aufgegangen, daß hier Kontraste aufeinanderstoßen,
die einen Ausgleich verlangen. Er stellt die neuen und alten
Figuren noch einfach nebeneinander^ läßt sie nach über-
kommener Weise miteinander reden, hat sie innerlich noch
nicht verarbeitet und begriffen, daß die Neuerung auch zu
psychologischen Konsequenzen führen müsse. Das einzige
also, was wir aus jener Szene lernen können, ist dies, daß
unser Drama einer jüngeren Epoche des attischen Theaters
angehört und die Tragödie in einem Zustande der Entwicklung
zeigt, die sich ihrer Ziele noch nicht bewußt geworden war.
Das Alte, Konventionelle ist dem Neuen noch nicht assimiliert.
Merkwürdig ist auch die Rolle des Boten, der am Schluß
der Dichtung vom Tode des Ödipus berichtet. Um diese
Erzählung überhaupt möglich zu machen, muß ein Dritter,
völlig Unbeteiligter, den Ödipus auf seinem Gfang in den
heiligen Hain begleiten. Nun erfahren wir gleich in der Ein?
gangsszene, daß es streng verboten war, den Hain zu betreten.
Trotzdem geht schon Ismene hinein; sie tut es, weil ein
Rollenwechsel für den Schauspieler nötig wurde. An Stelle
unsres Boten hätte nun ja allerdings Theseus figurieren
können. Aber die Technik des antiken Dramas verlangte,
daß alles, was hinter der Bühne passiert, von einem Boten
berichtet wird. Diesem Zwange hat sich Sophokles nicht
entziehen wollen oder können, und er wagt um seinetwillen
sogar noch eine weitere Unwahrscheinlichkeit, indem er den
Boten auf dem Rückweg sich noch einmal umblicken läßt,
wider ein ausdrückliches Verbot antiker Religion. Er hätte
ja sonst von den letzten Dingen des Ödipus nichts zu sagen
gehabt. Also auch hier eine Reihe von Seltsamkeiten, die
sich dennoch aus dem Zwange überlieferter Konventionen
einfach erklären. Der Dichter konnte aber einen radikalen
Bruch mit der Tradition auch deshalb vermeiden, weil er mit
einem naiveren Publikum rechnen durfte, als wir heute sind.
Wir wollen es also durchaus nicht beschönigen, daß die
Dichtung Fehler hat, sondern diese Fehler nur als Zeichen
der Zeit erklären. Daß das Drama jüngere Zusätze enthält.
i
EINLEITUNG 17
scheint uns gleichfalls nicht unmöglich, zumal schon antike
Kritiker, wir wissen nicht aus welchen Gründen, die Verse
236 — 57 für spätere Eindichtung erklärten. An sich ist die Länge
des Stückes auffallend und keineswegs ein Vorzug. Die Mittel-
szenen zeigen in ihrem Bau einen gewissen Parallelismus, der
ermüdend wirken kann; denn die Reden, die da gehalten
werden, sind zwar für sich genommen Meisterstücke wirkungs-
voller und lebendiger Rhetorik, aber auf die Dauer erwecken
sie den Eindruck, dai3 der Worte etwas viele sind im Ver-
gleich zu der Handlung, die nicht vom Flecke kommt i).
Doch hat unser Drama auch besondere Vorzüge. Keine antike
Tragödie ist von religiöser Weihe so ganz durchtränkt wie
diese. Und wenn am Schlüsse der Donner des Zeus erschallt,
wenn das Geheimnisvolle lebendig und das Wunder zur Wirk-
lichkeit wird, so hat es im Altertum sicher keinen frommen
Mann gegeben, der als Zuschauer nicht jenen Schauder
empfunden hätte, den zu wecken das Ziel der attischen
Tragödie nach den Worten des Aristoteles war.
1 ) Soweit das ein Tadel ist, ist er es nur im modernen Sinne ;
das mag betont werden. Die Antike stellte an das Drama nicht
dieselben Anforderungen wie wir; ihr war nicht Handlung die
Hauptsache, sondern die begleitende Rede.
Sophokles III. Bd, 9. Aufl.
20Φ0ΚΛΕ0Υ2
0ΙΔΙΠ0Υ2 ΕΠΙ 'Κ0ΛΩΝ2Ι
TA ΤΟΥ ΔΡΑΜΑΤΟΣ ΠΡΟΣΩΠΑ
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ΞΕΝΟΣ ^).
ΧΟΡΟΣ ΑΤΤΙΚΩΝ ΓΕΡΟΝΤΩΝ.
ΙΣΜΗΝΗ.
ΘΗΣΕΥΣ.
ΚΡΕΩΝ.
Πολυνείκης.
ΑΓΓΕΛΟΣ.
Die Verteilung der KoUen ist unsicher ; wahrscheinlich sind vier
Schauspieler für die Aufführung nötig gewesen. Klar ist nur, daß
die Rolle des Ödipus dem Protagonisten zufiel.
1) Vielmehr άνήρ ^Α&ηναϊοξ {ό§οιπόρο9).
10
ΥΠ0ΘΕ2Ι2.
Ο ΕΠΙ ΚΟΛΩΝ Ω1 ΟυίΠΟΥ^ συνημμένος 7ίώς
έστι τφ ΤΥΡΑΝΝΩΙ. της γάρ 7ΐατρΙόος έχττεσών ό
Οίδίτΐονς ήδη γεραιός ών άψί,γ,νεΐται εις Α&ήνας, ύτΐό
της ^-νγατρός Αντιγόνης χειραγωγούμενος. ήσαν γάρ των
άρσένων τνερί τόν ττατέρα (ριλοστοργότεραι. άψίχνεΐται,
δε εις ^ΑΌ-ήνας γ.ατά 7ΐν3^όχρηστον, ώς αυτός (ρησι, χρη-
σ^-έν ίίύτφ τΐαρά ταΐς σεμναΐς ν.αλουμέναίς 3εαϊς μετά?.-
λάξαι τόν βίον. το μεν ούν πρώτον γέροντες εγχώριοι,
εξ ών ό χορός συνέστηχε, πυ^όμενοι συνέρχονται χαΐ
διαλέγονται τΐρός αυτόν, έπειτα δε Ισμήνη 7ναραγενο~
μένη τα γ.ατά τήν στάσιν απαγγέλλει των παίδων, χαΐ
τήν γενομένην äcpi^iv τον Κρέοντος προς αυτόν' δς χαΐ
παραγενόμενος έπι τφ άγαγεΐν αυτόν εις τούπίσω άπρα-
κτος άπαλλάττεται. ό δε 7ΐρός τόν Θησέα διελ^^ών τόν 15
χρησμόν ούτω τόν βίον γ.αταστρέψει ιτ,αρά ταΐς »9^£«Γς\ β^^^*^*-
Τό δε δράμα των θαυμαστών' δ χαι ήδη γεγηρα-
τίώς ό Σοφοκλής έ7νοίησε, χαριζόμενος ού μόνον τη πα-
τρίδι^ αλλά χαι τφ έαυτοϋ δήμφ' ήν γάρ Κολωνήϋ-εν'
ώστε τόν μεν δήμον έπίσημον ά7Γθδεΐξαι, χαρίσασϋ-αι δε 20
γαΐ τά μέγιστα τοις !Α^ηναίοις, δι' ών άπορΟ^ήτους
έσεσϋαι χαί των έχθρων αυτούς χρατήσειν ν7ΐοτίϋ^εταΐ
ό Οίδί7ΐους, 7νροαναφωνών γ,αϊ δτι διαστασιάσουσι προς
Θηβαίους 7ΐ:οτέ γ.αΐ τούτων γρατήσονσιν εκ χρησμών διά
τόν τάφον αύτοϋ. 2δ
*Η σγηνή του δράματος υπόκειται εν τη ^Αττική εν
τφ Ι7νπίφ Κολωνφ, 7ΐρός τφ ναφ των σεμνών, ό δΐ χορός
συνέστηκεν έξ Ά6^ηναίων ανδρών. 7ΐρολογίζει Οιδίπους.
Τόν έπι Κολωνφ Οίδί7ίουν έ7ΐΐ τετελευτηκότι τφ
7ΐάπ7ΐψ Σοφοκλής ό ύϊδοϋς έδίδαξεν, υιός ών Άρίστωνος 30'^^*'^'"
έπΙ άρχοντος Μίκωνος, δς έστι τέταρτος από Καλλίου,
έφ^ οϋ φααιν οΐ τίλείονς τον Σοφογ,λέα τελεντήσαι. σαφές
δέ τοντ έστϊν έξ ών ό μεν ί^ριστοφάνης έν τοις Βατρά-
χοις έτΐΐ Καλλίου ανάγει τους τραγικούς νπερ γης, δ δε
Φρύνιχος έν Μούσαις, ας συγχάρηκε τοις Βατράχοις,
φησίν οΰτως'
μάχαρ Έοφογ,λέης, δς τΐολύν χρόνον βιούς
άτΰέΟ-ανεν, ευδαίμων άνι^ρ χαι δεξιός,
τΐολλάς τΐοιήαας γ,αΐ γ,αΜς τραγφδίας,
καλώς έτελεύτησ, ουδέν ύτΐομείνας κακόν,
10 έπΙ δέ τ(1 λεγομένφ Ιτΐττίφ Κολωνφ τό δράμα κείται, έ'στι
γάρ καΐ έτερος Κολωνός αγοραίος τΐρός τ(^ Εύρνσακείφ,
ττρός ζ οί μισ^-αρνοϋντες ττροεστήκεισαν, ώστε και τήν
τταροιμίαν έτΐΐ τοις καΟ-υστερίζονσι των καιρών διαδο3•ήναι
oxp^ ήλ^-ες, άλ^ εις τόν Κολωνόν ιεσο.
15 μνημονεύει των δνεΐν Κολώνων Φερεκράτης έν Πετάλτ]
δια τούτων'
ούτος, τΰόΒ-εν ήλ^ες; εις Κολωνόν ιέμην,
ού τόν άγοραιον, αλλά τόν των ί^ίτίέων.
ΈΑΛ0ΎΤ10Υ ΥΠ0ΘΕΉ2.
20 Τα τνραχ^έντα τζερι τόν ΟίδΙτζοδα ΐσμεν άγναντα τά
Q^y^^^kty, βν τφ έτέρφ OUITIOJI. πετΐήρωται γάρ και άφΐκται
εις τήν !Αττικήν οδηγούμενος εκ μιας τών θυγατέρων,
^Αντιγόνης, και εστίν έν τφ τεμένει τών σεμνών [Ερι-
νύων\ δ έστιν έν τφ καλονμένφ IjctcLci) Κολωνφ, ούτω
25 κλη&έντι, έτΐεΐ και Ποσειδώνος έστιν ιερόν ijcitLov και
-UxLl•^ - Προμη&έως, καΐ αύτοϋ οί όρεωκόμοι ίστανται' έ'στι γάρ
^"^ αύτφ 7ζν3^όχρηστον έντανθ-α δεΐν αυτόν ταφής τνχεΐν'
'^-^^ Ι^'^^κΛϊ οΰ μη έστιν έτέρφ βεβήλφ τόπος, αυτόθι κάΟ^ηται' και
' κατά μικρόν αντφ τά της ντίο^-έσεως τΐροέρχεται. όρ^
30 γάρ τις αυτόν τών έντεν^-εν, και τΐορεύεται αγγέλων δτι
τις άρα τφ• χωρίφ τούτφ ττροσκάθ-ηταΐ' και έρχονται
οί έν τφ τόττφ έν χορον σχήματι, μαΌ-ησόμενοι τά τΐάντα.
ιχρώτοις οϋν έστι καταλύων τήν όδοιπορίαν και τη d-v-
γατρί διαλεγόμενος. αψατος δέ έστι κα^-όλον ή οικονομία
35 έν τφ δράματι, ως ονοενΐ αλλφ σχεδόν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
Τέχνον τνφλοΰ γέροντος ί^ντιγόνη, τίνας
χώρους άφίγμε&' ή τίνων ανδρών τνόλιν;
τις τον τΐλανήτην ΟΙδίτΐονν ymS• ήμέραν
την νυν ΟτΐανίΟτοΐς δέξεται δωρήμασιν,
σμικρόν μεν έξαυτοϋντα, τον μιχρον δ έ'τι
μείον φέροντα; χαΐ τόδ* έξαρκονν έμοί'
στέργειν γάρ αΐ Ttad-ai με χώ χρόνος ξννών
1. Αντιγόνη. Der Anapäst so
nur in Eigennamen, weil sie nicht
anders in den Vers gehen.
2. Zwischen %ωροι und noXis
wird unterschieden; der Unter-
schied entspricht vielleicht dem
zwischen rus und urbs, wofür im
späteren Griechisch χώρα xai
πόλιί technische Bezeichnungen
werden. Wegen χώροι vergleiche
mau Xenoph. Hell. III 1, 25 καΙ
πόσαι σοι οΐκίαι ήσαν; πόσοι 8h
χώροι (d. h. agri); ηόσαι δέ
νομαί;
3. Hier wird es klar, daß der
blinde Greis (Vs. 1) Ödipus ist,
ein Mann, der kein Heim besitzt
{ηλανήτηδ), der tagaus tagein auf
die Gaben mildtätiger Menschen
angewiesen ist, um sein Leben
zu fristen (Vs. 4), der als Bettler
schlecht behandelt wird (Vs, δ).
Damit ist die Persönlichkeit dem
Zuschauer vorgestellt und zu-
gleich in ihrer augenblicklichen
Lage hinlänglich charakterisiert.
4. σηανιστό« muß 'karg, spär-
lich' bedeuten. Es ist das Verbal-
adjektiv von transitivem στιανίζω,
das neben der Tragödie helle-
nistische Prosa und bezeichnen-
derweise Xenophon kennen ;
schwerlich hat Sophokles dies
Adjektiv geschaffen, obwohl es
in der älteren Sprache sonst
nicht vorzukommen scheint und
erst wieder bei Strabon auftaucht.
5. σμιχρόξ und μιχρόί wechseln,
wie ξεϊνο5 und ξένο9 184.
6. Gewöhnlich verbindet man
και — έμοί Unmittelbar mit den
vorhergehenden Worten, so daß
Öd., der von sich wie von einem
Dritten sprach, im Verlauf seiner
Rede zur ersten Person zurück-
kehrt (worüber zu 284). Doch
ist es ebensogut möglich τόδ'
έξαρκονν (statt έξαρκεΐ) έμοί als
einen selbständigen Satz zu
nehmen.
7. στέρνειν in deml^häufigen
Sinne 'sicn fügen, zufrieden sein'
(Phil. 5^8 στέργειν κακά). — ai iU,w v»u,
πάδ'αι, nicht τά πά&η. Femini- ί^ν-. *^
num und Neutrum erscheinen^ '
gleichzeitig in der älteren Spra-
che; nur Sophokles hat von den
Tragikern ττά.?-;;, dagegen Aischy-
los einmal νείκη neben νεΐχο9. —
ό ^χ'ρ όν OS ξνν ών μακρόδ, die
24
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
μαχρός διδάσκει χαΐ το γενναΐον τρίτον.
άλλ\ ώ τέγ,νον, ^άχησιν ει τίνα βλέπεις
ή τΐρός βεβήλοις ή 7ΐρος αλσεσιν d-εων,
ατήσόν με ΥΜξίδρνσον, ώς τΐν^οίμε^α
δτΐον τΐοτ* έσμέν μανΜνειν γάρ ηχομεν
ξένοι τΐρός αστών, αν δ άχονσωμεν τελεΐν.
10
Zeit, die in langem Verlauf auch
das Unerträgliche ertragen lehrt.
Der %ρόνο5 wird als Begleiter
des Menschen gedacht, wie 0.
R. 612 τόν ηαρ' αντον βίοτον.
Er wird mit ihm geboren, lebt
mit ihm und altert mit ihm: 0.
R. 1082 oi δέ σνγγενεϊ? μήνες.
Ai. 623 πάλαια ανντροφοδ άμέρα.
Menander Com. 4 ρ. HO όμοϋ
γάρ εοτιν έξήκοντά αοι {ϊτη),
Aisch. Eum. 286 χρόνοδ κα&αιρεΐ
πάντα γηράσκων όυΟν. Auch an-
dere Abstrakta sieht der Dichter
als lebende Begleiter: 0. C. 514
άλγηδόνο8 α ξννέστα£, 946 δτφ
γάμοι ξννόντεδ ηνρέΟ'ησαν ανόσιοι,
1134 ω tIs ονκ ivi κηλΐ? κακών
ξύνοικοδ, Ai. 338 toTs πάλαι νο-
οήμααιν ξννονσι λνπεϊα&αι U. dgi.
8. τό γ ενναΖον , der edle
Sinn, der sich ohne gebrochen
zu werden in das Unvermeidliche
fügt und μή %ρεία πολεμεϊ (191);
denn nach Soph. fr. 296 πρό£
άνδρΟ£ έσ&λον πήιτα γενναΐωξ
φέρειν. — τρίτον: daß es ge-
rade drei Dinge sind, die in Be-
tracht kommen, wird gerne bei-
läufig hervorgehoben (331 Ai.
1174. Aisch. Eum. 758 u. ö.), weil
die Dreizahl in hervorragendem
Sinne eine 'runde' Zahl ist; das
γενναΐον hat deshalb nicht als
besonders wichtiges Moment zu
gelten, sondern bloß als Komple-
ment zu den beiden andern.
9. ϋ•άκησΐ5 hat Sophokles statt
des üblichen d-άκημα gebildet,
wie ένΘ-άκψι« Phil. 18. Ähnlich
αλγησιδ neben άλγημα bei Sopho-
kles und Aristophanes. Solche
Neuschöpfungen haben sich neben
dem üblichen Wort nicht be-
hauptet.
10. βέβηλοι?. Soph. stellt fr.
86 βέβηλα und άβατα einander
gegenüber ; βέβηλον ist auchBrach-
land, das einem Gott gehört ; das
zeigt vor allem der Brief des
Königs Dareios an Gadatas
Dittenberger Syll. Inscr. I, 2,
wo es heißt: ίερονδ ΐ4πόλ.λο)νο£
ψόρον ίπρασσεδ και χώραν σκα-
πανενειν βέβηλον επέτασσε?.
11. στησόν με, 'laß mich hal-
ten'; denn Öd. ist bis hierher
von Antigones Hand geführt vor-
geschritten. Der auffallende und
vielfach angezweifelte Optativ πν-
&οίμε&α scheint auszudrücken,
daß der Redende die Erreichung
des Zieles lebhaft wünscht (vgl.
Stahl, Syntax des griech. Verbums
S. 482).
12 f. μ αν&άνειν γάρ ή'κο-
α εν κτέ.: der Infinitiv ist in der
freien Weise, wie sie in helle-
Astischer Prosa wieder beliebt
wird, von ήκοκεν abhängig ge-
macht ; vgl. etwa Martyr. Pauli 4
ίρχεται κρίναι er kommt, um ZU
richten. Ödipus, der die ver-
heißene Ruhestätte sucht, wünscht
von den Landeseinwohnern zu
erfahren, an welchem Orte Atti-
kas er angelangt sei. Wenn er
zusetzt, in fremdem Lande müsse
man nach der Anweisung der
Eingeborenen handeln, so ist das
keine Begründung für die vor-
hergehenden Worte, sondern nur
ein Gedanke, der durch den
Aufenthalt in der Fremde nahe-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
25
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
7caT£Q TctXaifCtoQ ΟΙδίτνονς, 7ΰνργοί μεν οί
7ίόλίν στέγονσιν, ώς «7c' ομμάτων, Ίΐρόοω ' 15
χώρος δ^ δό' ίρός, ώς oacp εΐκάσαι, βρύων
δάίρνης, έλάας, άμ7νέλον' 7ΐνγ.ν07ΐτεροι δ
εϊοω ΎΜτ αυτόν ενστομοϋσ' άηδόνες'
ού γ,ωλα κάμιρον τοϋδ' έπ' άξεστου ττέτρου'
μαχράν γάρ ώς γέροντι 7ΐρουστάλης όδόν. ^^• ά«^. 20
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. ct^*vu.*^^
'/.άχνιζε νύν με ΆαΙ φύλαούε τον τυίρλόν.
d'
gelegt wird und den Öd. jetzt
einfach anknüpft, sowie ihn die
Alten auch sonst oft ausgespro-
chen haben {Sopli. fr. 852, sprich-
wörtlich χώρηδ τρότιοίδ §.neo3-ai).
— ξένοι ist ZU αστών um des
Gegensatzes willen beigefügt,
vgl. 148. 622.^ Ai 1385 ov(^' Μτλψ
d'avovT ι τω δ ε ζών έφνβρίααι.
14. Die Rede des Ödipus be-
gann mit der Vorstellung des
Sprechers und endet mit einem
zunächst allgemein gehaltenen
Hinweis auf den Ort, wo er sich
befindet. Das dient der Exposi-
tion. Die genauere Orientierung,
die nun von Antigene dem blin-
den Vater gegeben wird, ist zu-
gleich für den Zuschauer berech-
net. — Das Relativ ist so nur
von Sophokles an das Ende des
Trimeters gestellt worden lO. R.
208. El. 873. Trach. 819).
15. τΐόλΐν die Stadt Athen, wie
urbs für die Römer Rom. — ώ«
άπ ό μ u άτο)ν^ soweit der
Augenschein ein Urteil zu-
läßt, vgl. 76. — TtQoaoj^ vgl.
die Einl. S. 7.
16. ώξ αάψ είκασα ι es ist
zwar nur eine Vermutung; aber
die Vermutung ist sehr wahr-
scheinlich (σ«9Γα!), da alle An-
zeichen {βρύων etc.) für sie
sprechen. Vgl. 151. Trach. 141.
0. R. 82. — βρύο)ν meist mit
dem Dativ, hier mit dem Gen.
nach Analogie der Verba des
Überflusses. Aisch. Cho. 69 νόσον
β§ύειν. —-—■
ϊ 7 f. Antigone folgert die Hei-
ligkeit der Gegend einmal aus
dem Reichtum an bestimmten
Bäumen (die δάφνη war dem
Apoll, der Ölbaum Athene, der
Weinstock dem Dionysos heilig),
andrerseits aus dem Gesänge
zahlreicher Nachtigallen, die uu-
betretene stille Orte aufsuchen.
Statt der Partizipialkonstruktion
tritt im zweiten Glied ein neuer
Satz ein, wie oft, vgl. zu 351.
— πνχνόπτεροι άηό'όνεε: die
Nachtigallen in ihrer Gesamtheit
haben mxva πτερά; d. h. es sind
viele Nachtigallen vorhanden. ~
Die Elision zu Ende des Trimeters
findet sich öfters bei Sophokles,
niemals bei Aischylos oder Euri-
pides. Der folgende Vokal muß
immer lang sein (Bender).
19. υν^ hier also, wozu τοϋό"
έπ όξ. πέτρον epexegetisch bei-
gefügt wird, — χωλά xauxpat,
flectere artus, vgl. 85. — αξε-
στοβ, weil natürlicher Felssitz,
βά&ρον άοκέπαρνον 101, ZU dem
χαλχόπον« oSos 57 gehörend.
20. ώζ γέροντι, beschränkend,
wie ΑΤΓ396 ώς έμοΐ. ^ ^
21. τόν τνφλόν\ϊ?ίΙ man mit με
zu verbinden; wegen der Wort-
trennun^ vgl. das [Epimetrum 2
zum Philoktet.
26 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
χρόνου μέν ovvby! ον μα&εΐν με δει τόδε.
01ΔΙΠ0Υ2.
έχεις όιόάξαι όή μ' Ö7toi χαΌ-έσταμεν ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τάς γονν ^Λϋ-ήνας οίδα, τον δε χώρον ον.
ΟΙΔΙΠΟΥ2.
τΐάς γάρ τις ηϋδα τοϋτό y* ήμιν εμπόρων. 2δ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
άλλ^ δοτις δ τόπος 'ή μάΒ^ω μολοϋσά τΐοι;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ναι, τέχνον, εΐπερ εστί γ^ έξοιχήσιμος. -&> iM/v^Jo^a^
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
«λλ' εστί μην οίχητός' οιομαι δέ δεΐν
ουδέν' πέλας γάρ άνδρα τόνδε νφν ορώ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ή δενρο ττροσστείχοντα καξορμώμενον ; 30
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.,
y.ai δή μεν οϋν 7ΐαρόντα' χώ τι σοι λέγειν
22. Antigone äußert im Schmerz nach dem Scholiasten für ένοική-
über ihr Geschick, aber ohne σψοδ gesetzt. Bemerkenswert
Bitterkeit gegen den Vater, die ist, daß der Dichter είσοικήσψοε
Länge der Zeit habe sie genug zu sagen nicht gewagt hat; es
gelehrt, wie sie mit dem Blinden gab eben noch kein Verbum
umgehen müsse. Hierdurch wird ^ίσοικεΐν.
bemerklich gemacht, daß zwischen 27. Öd. hebt in der Antwort
Cid. Tyr. und Col. eine lange hervor, was ihm persönlich das
Zwischenzeit zu denken ist. Über Wichtigste ist, nämlich, daß fest-
χρόνον οννεκα zu El. 387. gestellt werden muß, ob die Ge-
23. Der blinde Greis hält es gend bewohnt sei; nach dem
für möglich, daß seine Tochter Orakel des ApoUon sollte er
irgend ein Merkzeichen erspäht κέρδη rozs SsSey^uovois (92) brin-
habe, an dem die Gegend kennt- gen.
lieh sei. — δποί καϋ^έσταμεν, 28 f. Daß die Gegend bewohnt
wohin gelangt, wir Rast wird, schließt Ant. aus dem Er-
gemacht, vgl. 1253 πάρεστι scheinen des Koloniaten. — δεΙν
όενρο. Eur. Or. 1330 άνάγκη£ ούδέν^ nämlich μοίείν έαέ ποι.
είζ ζν/όν καΟ•έσταμεν. Die Ellipse ist sehr frei.
I 25. τοϋτό /f, daß Athen in 30. Man beachte das ύστερον
der Nähe sei. ΜμπΌροξ heißt in ηρότερον; so Ovid Metam. VIII,
Epos und Tragödie der Reisende, 102 classis retinacula solvi iussit
mjatt. Prosa nur der Kaufmann. et aeratas impleri remige puppes.
26. Verb, άλλ' ή, vgl. El. 879 31. /^έν ovv, immo. — Der
άλ)^ ή μέμηναξ-, — έξοίκήσίΐ(ο5 ist Ankommende wird in der über-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
27
εϋχαιρόν έστιν, εννεφ\ ώς άνήρ δδε.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ ξεΐν J άχονων τήσόε της υπέρ τ' έμον
αυτής ^ όρώσης, οννεχ' ήμίν αΐσως
σχοτΐός τΐροσήχεις, ών άδηλονμεν φράσαί —
ΞΕΝΟΣ.
^νρίν νυν τα τνλείον^ Ιοτορεΐν, εκ τήσο' έδρας
έξελ^ ' έχεις γαρ χώρον ούχ άγνόν ττατεΐν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
kr/g δ' έσθ- δ χώρος; τοΰ ^εών νομίζεται;
ΞΕΝΟΣ.
μ^^ιχτος ούδ* οίκητός ' αϊ γάρ έμφοβοι
&εαί σφ' έχουοι, Γης τε χαΐ 2χότου κόραι.
35
40
liefertenPersonenbezeichnung un-
passend ieros genannt. Für Ödi-
pus, der aus Theben stammt, ist
er natürlich ein ξένο9.
33. άκούο}ν ist auf Öd. ZU
beziehen, da ich höre; der
Hauptsatz fehlt vollständig; denn
der iunooos fällt, von religiösen
Bedenken getrieben, dem behag-
lich Sprechenden alsbald ins
Wort; vgl. 0. R. 325. Diese
Art lebendiger Dialogführung
lernen vrir jetzt in dem neuge-
fundenen Menander besonders
gut kennen. — νπέρ τ έμον
statt vnL• έμον τε, wie Ο. R. 247
νηερ τ έμαντον τον xteov τε,
541 άνεν τε πλούτον xai φίλων.
So oft bei Dichtern und in rrosa.
35. ών άδηλονμεν scheint Un-
mittelbar zu verbinden mit aCatos
axonoe; das Relativ {o5v) ist von
oxonos attrahiert, das im eigent-
lichen Sinne des Wortes ('Schau-
er') steht. Der Infinitiv φράσαι
gehört nach der Wortstellung zu
άδηλονμεν, das einem prosaischen
άγνοονμεν gleichgesetzt werden
darf. Es ist ein feiner Zug,
wenn der Blinde an den anderen
namentlich das Sehvermögen be-
tont: die Tochter ist νπέρ τ
έιιον αντηί d^ όρώσα, der Fremde
oKonos. Zufällig trifft Öd. mit
diesem Worte aber auch sonst
das Richtige; denn nach 297 ist
der Ankömmling tatsächlich eine
Art von Aufsichtsperson, vielleicht
ein Ephebe, deren zweiter Jahr-
gang in historischer Zeit einen
Wach- und Patrouillendienst hat-
te ; daß historische Verhältnisse auf
die mythische Zeit übertragen wer-
den, darf nicht Wunder nehmen.
36. τά π λ β /ο a^ α, das Weitere,
was du sagen willst, vgl. zu
Trach. 731.
37. ov% ayvov π ατεΖν, ^ue7n
calcare pedibus nefas est.
38. Ant. 738 τοΰ χρατοΰντοδ ή
noXiS νομίζεται.
39. άϋ-ιχτοβ ονδ^ οίχητόδ,
wie Phil. 2 άχτι) βροτοΐδ άστι-
πτο9 ονδ* οίχονμένη.
40. Diese Genealogie (vgl. 106
τΐαϊδε« άρχαίον 2χ6τον) ist dem
Sophokles eigentümlich. Die El.
112 allgemein σεμναί δ'εών παΐ-
δε£ genannten Göttinnen werden
nach Hesiod, Theog. 185, aus den
Blutstropfen des von Kronos ent-
mannten Uranos von der Erde
geboren. In anderen Theogonien
heißen sie Töchter des Kronos
und der Eurynome oder Eunomia,
des Aither und der Ge, bei Ai-
28
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τίνων το σεμνόν όνο μ' αν εύξαίμην 'λλνων ;
ΕΕΝ02.
τάς πάνΟ^^ ορώσας Ενμενίοας δ γ' έν^άό' αν
ειΊ(θΐ λεώς νιν' άλλα δ' άλλαγον χαλά.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
cVJJ Ιλεφ με τον ίλέτην όεξαίατο'
ώς ονχ ^δρας γης τησδ* αν έξέλΟ^οιμ' έ'τί.
45
schylos Eum. 416 sind sie ähnlich
wie hier . und 106 Kinder der
Nacht. — σφε hier wie Ai. 51
und sonst für αυτόν, nicht selten
auch für αυτήν.
41. Quariimnaw sancto aiidito
nomine invocaho {ülas}? Vgl. 0.
R. in δ, τι τΐ8 έχαα&ών έχρήσατ
ύν.
42 f. Der Artikel ras wegen
des εϊηοι, ganz wie hei uns:
'man nennt sie die Gnädigen
(Anh. 49, 34). Daß man die Göt-
tinnen, deren wahren Namen
man nicht auszusprechen wagte,
euphemistisch so nannte, ist ech-
te antike religio. Die Angabe
des Paus. 2, 11, 4, daß die Furien
eigentlich in Sekyon EvasviSes,
in Athen dagegen ursprünglich
σεμνοί hießen, ist schwerlich
richtig; wenn Aischylos sie nach
der Freisprechung des Orest
ενγρονεξ yf] Ιί4ττικ^ και 7τοΙίταΐ£
werden läßt (Eum. 996), so Avill
er doch auch den Namen Evftf-
νίδεξ und nicht Σεμναί erklären.
— δ γ έν&άΟ' άν εΐποι λεώ«
vir, wenn er den Namen der
Göttinnen, äs ϊτρεμον λέγειν 129,
auszusprechen veranlaßt sein
sollte. — viv = αντάδ, Vgl. 1123.
0. R. 1331.
43. ά?Λα S άλληχον καλά,
eine sprichwörtliche Redensart:
Pindaros fr. 200 άλλο b^ älloiaiv
vouioua. Artabanos bei Plut.
Themist. 27 άλλα b' ällois καλό.
Ob du sie mit demselben Namen
anzurufen gewohnt bist, weiß ich
nicht, da anderwärts anderer
Brauch herrscht.' Denn die Eu-
meniden hießen auch έοινύε?,
κήρεδ, ποιναί, οεμναί, άραί.
44. Ödipus, der die Erfüllung
des ihm verkündeten Götter-
spruches nahen sieht, wünscht
mit Lebhaftigkeit, die Eumeniden
möchten ihn ihrem Namen ent-
sprechend {ενμενωα 486) aufneh-
men. ..
45. Ödipus hat sich im Lande
festgesetzt und ist entschlossen,
seinen Platz zu bebaupten; dies
der Sinn der Worte. §δρα be-
deutet ursprünglich eine Sitzge-
legenheit. Daraus entwickelt
sich weiter der Begriff 'Platz,
auf dem man sitzt oder überhaupt
sich befindet'. Seit Pindar (Ol.
5, 8) und den Tragikern ist dieser
Sinn häufig und auch in Prosa
nachweisbar; ein zutretender Ge-
nitiv (wie Περγάμου §δραι Eur.
Tro. 557) bezeichnet den Gegen-
stand oder die Person, die den
Ort innehat; er bezeichnet aber
auch einmal das Objekt, zu dem
die έδρα gehört. Nämlich Xe-
nophon de re eq. 5, 5 meint mit
Εδρα τοϋ ϊπττον zweifellos die
Stelle beim Pferde, wo der Reiter
sitzt; analog wäre bei Sophokles
ξδρα yrjs τησδε (denn τηοδε ge-
hört nach der Stellung und nach
Ys. 85 zu '/fjs) 'die Stelle im
Lande, wo Od. sich festgesetzt
hat, d. i. der hl. Hain der Eume-
niden. Was ein Prosaiker wagen,
darf, ist einem Dichter nie yer-
ΟίΔίΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΜϋ
29
ΞΕΝΟΣ.
τι (5* έστϊ τοΰτο;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ξνμφοράς ξννβ^ημ έμής.
ΞΕΝΟΣ.
αλλ' ούδ' έμοί τοι τούξανιστάναι ττόλεως
δίχ' έ'στι Ό^άρσος, itgiv γ* αν ένδείξω τι δρω,
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ηρός νυν &εων, ώ ξεΐνε, μι) μ^ άτίμά9ΐ]ς,
τοιόνδ' άλήτην, ων σε ^Γροστρέπω (ρράοαι. <»^, ί£*Α. 50
σήμαινε, xovy. άτιμος έ'χ γ εμον φαντ]. ^
wehrt. Dagegen scheint es un-
berechtigt, ^όρα a. 0. in der Be-
deutung 'das Sitzen', 'das Sichbe-
iinden' zu nehmen; damit würde
sich ΙξέλΟΊΤιαι weniger gut ver-
tragen, das ein Concretum fordert.
Wie 84 f. zeigen, ist an iSga
nicht zu rütteln.
46. ξτ'αφορα£ ^^ν&τιμ'
iurjs, die Losung meines
Geschicks, vgl. 84 f.
47 f. Auch ich wage nicht, dich
zu verjagen. Vgl. 77. 294 f. -—
^στι d'aooos του ξ. (σ«), kon-
struiert nach dem Sinne von ov
d-αρρώ \ τον ξ. ist für τό έξ.
(Ai. 114) zu nehmen. — πόλεως
ist mit Sixa, nicht mit έξανιστά-
vai zu verbinden. — Die Über-
lieferung πρΙν γ &v ένό'είξο) τι
8ρώ wird erklärt 'bevor ich den
Fall zur Anzeige gebracht (und
erfahren habe), was ich tun soll'.
Es wird dabei mit der Ellipse
eines Begriffs (nämlich ην&έσΟ-αι)
gerechnet, der in ένόείξω absolut
nicht enthalten ist. Dies ist
sprachlich unzulässig, und der
Fragesatz steht vollständig in der
Luft. Jebb faßt darum ορώ als
Indikativ, τ/ relativ: 'bevor ich
zur Anzeige gebracht habe, was
ich (hier) tue'. Dagegen ist ein-
zuwenden, daß der ^ivos, der
redet, doch im Augenblick gar
nichts tut, sondern Ödipus völlig
in Frieden läßt ; er will erst In-
formationen einholen und dann
demgemäß handeln. Es ist wohl
nicht nötig zu zeigen, daß Jebbs
Auffassung auch vom sprachlichen
Standpunkt aus schwerlich zu-
lässig ist (vor allem wäre an όρώ
auszusetzen, daß die Form den
Unterschied zwischen Indikativ
und Konjunktiv nicht erkennen
läßt». Man wird mit einer
Textverderbnis rechnen müssen;
am wahrscheinlichsten ist wohl
die Änderung von ένδείξω in
έξείδώ.^
49. Od. kommt zurück auf die
85 nicht zu Ende geführte Rede,
da er über den Ort und die ober-
ste Behörde des Landes Aufschluß
begehrt.
50. ώι^ hängt ab von axiftaar^s,
das nach dem Typus άποοτερείν
τινά τινοξ mit dem Genitiv ver-
bunden wird, vgl. 0. R. 7S9.
Ant. 21 f. — ηροστρέπω, wie
Ai. 831 τοσαντά σ\ ώ Ζεν, προσ-
τρέηω. Der Bau der Rede ist
ähnlich wie 35; auch der frei
zugesetzte Infinitiv ψράσαι be-
gegnet dort.
30
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τις ό' εσ^^ ό χώρος δήτ^ έν φ βεβήχαμεν ;
ΞΕΝΟΣ.
δσ* οίδα χαγώ ττάντ^ έηιοτήοϊ} χλύων.
χώρος μεν Ιρός ττάς δδ έ'στ'' έχει δε νιν
σεμνός Ποσειδών' έν δ^ δ ττυρτρόρος ^εός
τιτάν Προμηϋ^εύς' δν δ' βτΐΐστείβεις τόττον,
χ-Θ^ονός καλείται τήσδε χαλχότζονς οδός,
ερεισμ' ^^^ηνών 'Οί δε ττλησίοί γύαι
τόνδ* ίτζττότην Κολωνόν εύχονται σφίσιν
άρχηγον εΐναι, και φέρονσι τοννομα
60
52. Wenn Ödipus nun fragte :
αλλά TLS iod"^ ό χωρο8, SO würde
er sich einer im Griechischen
häufig begegnenden Kedeweise
bedienen (Xenoph. Anab. II 1, 4
Epictet Diss. I 2, 20). Der Dialog
hat aber in solchen Fällen auch
ein δέ gesetzt, wie Heliodor
Aethiop. V 32 zeigt: οϋπω γαρ
σχεδόν τι xaraxXtveis' ί/ώ δέ,
^ψη, τό γέρα? rivos Ενεκεν ουχί
κομίζομαι; die Bedeutung der
Partikel ist nicht weniger abge-
schwächt als die von γάρ in
der Frage. Sehr charakte-
ristisch Petron cena Trimalch.
158: post hoc dictum Giton, qui
ad pedes stabat, risum iam diu
compressum etiam indecenter ef-
fudit. Quod cum animadvertisset
adversarius Ascylti, üexit convi-
cium in puerum et 'tu autem,
inquit, etiam tu rides, caepa
cirrata* ?
53. κάνω, WO das einfache
έγώ zunächst als das natürlichere
erschiene ; καί ist zugesetzt mit
Bücksicht auf das folgende im-
στήστ]. — Den Hain der Eume-
niden übergeht Soph. wegen 42 f.
55 f. Prometheus , Sohn des
lapetos und der Klymene, nach
Aischylos der Themis, wurde als
Feuerspender verehrt; man feierte
in Athen sein Fest mit einem
Fackellauf, und er wurde mit
einer Fackel in der Rechten ab-
gebildet: Eur. Phoen. 1121 δεξια
δε λαμπάδα τιτάν Προμηο'εί)£
ϊφερεν.
57. Der Felsgrund, an dem man
einen Eingang zum ÖEides vermu-
tete, wird mit ehernen Stufen ver-
sehen gedacht, wie II. 8. 15 am Tar-
taros οιδήρείαί τε πύλαι και %άλ-
κεο8 ονδόδ, Hesiod. Theog. 811
Mvd'a δέ μαρμ,άρεαί τε ηύλαι και
χάλκεοδ ονδό£, άστεμφή£, ^^ζγ}θΐ
διηνεκέεσσιν άρηρώ«, αύτοψνήβ:
Vgl. unten 1590 f. — καλεΖται
denn es ist nur frommer Glaube.
— χαλκόπον8 όδόδ statt χαλ-
κονδ, zu 718.
58. έρεισμα Ιί4θ^ηνών, weil
die nördlichen Teile Athens auf
diesem Felsgrunde stehen soll-
ten: eine weitere Ausdehnung
des χαλκον£ όδό8 beweist außer
1590 0. auch der Eeisebericht
des Istros (Schol. zu 1059j,
der εο)£ Κολωνού παρά τόν
χαλκό ν ν προσαχορενό^/ενον όδόν,
und von da πρόε τόν Κηψιοόν
gelangte.
59. Mit rJ^'^f weist der Spre-
cher — für Antigone und die
Zuschauer — auf eine Statue des
Stammheros hin, vgl. 65. Kolo-
nos gehört zu den hundert ήρο)ε«
έπώννμοι der alten attischen De-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
31
το τοϋδε χοινόν τνάντες ώνομασμένον,
τοίαντά σοι ταϋτ' εστίν, ώ ξέν\ ον λόγοις
τιμώμεν\ αλλά ττ] ξννονσία 7€λέον.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ή γάρ τίνες ναίονοι τονσδε τους τόηονς;
ΞΕΝΟΣ.
yial χάρτα, τοϋδε του d-εον γ' επώνυμοι,
ΟΙΔΙΠΟΥΣ
άρχει τις αυτών, ή επΙ τφ πλήξει λόγος;
ΕΕΝΟΣ.
έχ τοϋ χατ άστυ βασιλέως τάδ' άρχεται.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ούτος δέ τις λόγφ τε χα ι σ&ένει χρατεΐ;
65
Μ,
men, wie ζ. Β. Aphidnai den
Autochthonen "^φιδνοβ, Butadai
den Βυύτηζ als αρχηγός feierten.
61. πάντ εζ,οί δημόται.^^ίαλί^
nach dem Heros οί έκ Kolon ον,
οι Kolfoirjd'ev, ΚοΙονης hießen.
Die Stellung• des Wortes πάντες,
das zwischen τό toOSf χοινόν
ώνομασμένον tritt, ist beachtens-
wert, aber keineswegs ungewöhn-
lich; vgl. zu 21. — ονιομα TTJ
πάλει Βοντώ, ws και πρότερον
οννόμασταί uol sagt Herodot 2,
155. Danach ist an τοϋνουα
ώνομασμένον nicht ZU zweifeln;
man erinnere sich zudem, daß
namentlich Soph. gerne καλετσδ'αι
für είναι setzt; demnach nehme
man öv für ώνομασμένον, um
die Konstruktion zu verstehen:
καΐ ηάντεδ ψέρονσι τονιομα τό
τον8ε κοινόν όν. So würde ein
Prosaiker sagen.
62 f. Statt TTj ξννοναία πλέον
ij λόχοιδ oder ov λόγοι?, άλλα rfj
ξννονσ/α wählt der Dichter eine
künstlichere Wendung : sondern
durch die ξννονσία desto
mehr...
64. Od. mußte aus den früheren
Worten das ϊμποροΰ (39 f.) ent-
nehmen, daß die Gegend nicht
bewohnt sei; deshalb fragt er
noch einmal.
65. και κάρτα, gewiß, wie
και λίαν, καΐ μάΙα. Der Fremde
wiederholt das oben 60 f. Gesagte.
— Der ήρίοδ έπώννμοξ wird
d-FOs genannt, wie Ant. 834 und
El. 150 Niobe, Ant. 986 Oreithyia,
Trach. 714 Cheiron und bei Eu-
polis Com. 2 p. 437 der Stamm-
heros der Akademie ^Ακάδημο«
■d'eoe.
66. Oder hat das Volk 'etwas
zu sagend* Bedefreiheit ist das
treffendste Merkmal der Demo-
kratie.
67. τάδε, οϊδε οί τόποι, Vgl.
die alten Inschriften auf dem
Isthmos (Plut. Thes. 25),^ τάδ"
ονχΐ Πελ^οπόννησοδ, άλλ' ^Ιωνία,
und r«^ Μάτι Πελοπόννησος, ούκ
Ιο>νία.
68. λόγω τε και σ&ένει, so-
fern der König der erste im Rat
war und die Exekutive hatte.
Ähnlich werden verbunden χερσί
καΐ λόγφ, §ργοι£ και βονλαΧς, Vgl.
zu Ο. Β. 883'f. Die gewöhnliche
Differenzierung ist λόγφ καΐ Μργφ
(Kock, Rh. Mus. 1893 S. 217).
32
ιοφοκαεογ:
ΞΕΝΟΣ.
Θησεύς γ.αλείται, τον 7CqIv Λίγέως τόν.ος.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αρ' αν ης αντώ ττομτϋός έ'ξ νμων μόλοι;
ΞΕΝΟΣ.
vJUmJ^m ώς τΐρός τι; λέξων ή χαταρτνσων μολεΐν;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ^ αν ττροσαρχών μίΥ.ράγ.εροάνΎΐ μέγα.^
ΞΕΝΟΣ.'
ΥΜΪ τις 7νρος ανδρός μή βλέποντος άρχεσις;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δσ άν λέγωμεν ττάν^^ όρώντα λέξομεν.
ΞΕΝΟΣ.
οϊσ&\ ώ ξέν^ {ώς νυν μή σφαλ'^ς^ έ7ΐεί7ΐ:ερ εΐ
70
γέο}8, Wie ΟΓΊΐ. 1 KaSiiov τον
πάλαι, statt des epischen Θησενί
Αί-/€ΐδη£.
70. ηομπόζ gehört nicht zu res,
sondern zum Verb. : als Bote, der
ihn herbeizitiert (dies heißt πομ-
710S, zu 0. E. 144).
71. Der Redende gibt sich den
Anschein, als ob er den deutlich
ausgesprochenen, aber ungewöhn-
lichen Wunsch des blinden Bett-
lers nicht recht verstehe, ώδ
πρό£τί\ιβϊβΙ. ZU welchem Zwecke ?
Tr, 1182 ώ£ πρΟ£ τι ηίοτιν τήνδ' '
άγαν επιστρέφεις \ ausführlicher
Ο. R. 1174 fbs πρόδ τί χρείαξ;
— λέξίον d. i.: soll er etwas be-
stellen? ^ καταρτύοων μοϊείν
oder soll er ihn veranlassen,
hierherzukommen? Zur Konstr.
vgl. Plat. rep. 562 c: την ποίι-
τείαν παρασκευάζει τνραννί§ο9
δεη&ηναι (Jebb.).
72. μέγα {y.bq8o'S) Vgl. 92 f.
73. a£xeoie, Vorteil, eig.
Hilfe, das^liVort nuFhier,
74. 'Ist auch mein Auge blind,
so ist doch mein Geist hell, darum
auch meine Worte hellsehend
und verniinftig.' Aisch. Cho. 844
πώ£ ταντ' άλη&ή και βλέποντα
δοξάσοί] vgl. Ο. R. 747 deivdis
ά&νμώ μή βλέπων ό μάντιδ rj.
75. 'Weißt du, Fremdling, du
bleibst am besten hier, bis ich
Umwohner benachrichtigt habe.'
Das ist in etwas freierer Wieder-
gabe der Sinn der Rede. Es ist
klar, daß der Inhalt dessen, was
Ödipus wissen soll, erst 77 f. ge-
geben wird. Wenn diese Worte
an das voraufgehende οίσθ-' ein-
fach ohne jede Verknüpfung ge-
reiht werden, so ist dies zweifel-
los eine Freiheit, die sich nur
aus Gepflogenheiten der Um-
gangssprache erklären läßt. Wir
müssen uns bei Schriftstellern
umsehen, die Umgangssprache
schreiben, um ähnliches zu finden.
τί ήν, ^Σίμίον ; Νομίζω ήττή&ημεν
sagt Nero in dem Martyriuäi
Petri et Pauli 28 zum Zauberer
Simon ; genau so läßt der Dichter
Herodas seine Frauen (IV 33)
sprechen: τονργον, έρεΐ£, λαλ-ήσει.
Man hat nun zu erwägen, daß
Sophokles, wenn er au unserer
Stelle die Regeln der Literatur-
sprache außer acht läßt, eine ge-
wisse Entschuldigung in der
Parenthese hat, die nach olad^
Q^v beginnt. Die normale Fort-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩί
33
γενναίος^ ώς ίόόντι, 7ΐλήν του δαίμονος),
αντον μεν* ούττερ χάφάνης, έως εγώ
τοις ivd-aö^ αύτοϋ, μη χατ' άστν, δημόταις
λέξω τάδ* έλ^^ών' οίδε γαρ χρινονσΐ σοι,
ει χρή σε μίμνειν ή πορενεσΟ^αι 7caXiv.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ τέκνον, ή βέβην,εν ήμιν ό ξένος;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
βέβηχεν ώστε Ttäv εν ήσνχφ, 7ΰάτερ,
εξεστί φωνεΐν, ώς έμον μόνης πέλας.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ τίότνιαι δεινωτνες, εϋτε νυν έδρας
80
/yyjti V*.WA»i^ Φ^^,τΜΧ
Setzung• wäre, wie andere Bei-
spiele lehren, οΐσ&\ os ποίησον
(oder δ δρασον). Mit ώ8 ποίηαον
kann ώ« vvv μη σψαλ^δ indes
nicht auf gleicher Stufe stehen;
sonst müßte der Imp. σφάλη&ι er-
scheinen. Also ist anzunehmen,
daß der Redende, nachdem er mit
olod-* ώ ξένε begonnen hat, zu-
nächst abbricht, um den Grund zu
sagen, weshalb er für Ödipus ein-
treten will: er soll nicht in Un-
gelegenheiten. kommen, weil er,
wenngleich vom Dämon geschla-
gen (Blindheit), doch den Eindruck
eines Edelmannes macht. Über
der Parenthese wird die regel-
rechte Fortsetzung mit OS ποίησον
oder ö δρασον vergessen^ und
es folgt sofort die Anweisung:
μένε.
78f. Bis ich hingehe und
den Gaugenossen hier selb st,
nicht in der Stadt, dies
melde. Also nur eine kurze
Weile, ίνθ-άδ^ αντον ist formel-
haft wie Eur. Tro. 716 έν&άδ"
αντον λεί•ψανον Φρνγων λιηείν.
Solon fr. 36, 11 τον^ δ' έν&άδ'
αύτοϋ δονλίην άεικέα ίνονταδ.
Ygi. II. 8, 207 αύτοϋ κ ίνϋ-'
άκάχοιτο καΟ'η.αενοδ, Hymn.
Merc. 169.
79. κρινοναί σοι, sie werden
Sophokles III. Bd. 9. Aufl.
dir die Entscheidung geben, wäh-
rend ich nur Bat erteilen kann.
81. ή ulv, ethischer Dativ, Anh.
29, 26.
83. ώδ Ιμοϋ μόνηξ ττέλαδ,
nämlich oiJa»;«; ähnlichl588 ύφηχη-
τηροδ ούδενόδ.^
84—110. Öd. begründet zu-
nächst seine Bitte um freundliche
Aufnahme durch Mitteilung des
46 angedeuteten Orakelspruchs,
sagt sodann, daß er unzweifel-
haft von den Göttinnen selbst
geleitet gerade an ihrem Heilig-
tum zuerst sich niedergelassen,
und kehrt schließlich zurück zu
der gleich anfangs ausgesproche-
nen Bitte, die Eumeniden möch-
ten durch gnädige Aufnahme
Apollons Spruch wahr machen.
84. πότνιαι ist Substantiv,
wie 1050.
84 f. Verb, eire νϋν έφ έδραδ
(Genitiv) ηρώτων ύαΰν τησδε
yfjs: §δραδ wird durch zwei Ge-
nitive bestimmt, possessiv durch
υμών, geographisch durch τησδε
yfje (vgl. 45). Das zu §δραζ er-
wartete πρώτηξ ist an υμών
assimiliert (vgl. 98 f.); die Inver-
sion von έπί ist regulär, d, h.
eigentlich Zwischenstellung zwi-
schen abhängiges Wort {§δραί)
und zugehörigen Genitiv {υμών).
3
34
ΣΟΦΟΚΛΕΟΥΣ
τνρώτων έφ^ νμων τηοδε γης έκαμψ* εγώ,
Φοίβφ τ ε γ,άμοί μη γένησ3^^ αγνώμονες,
δς μοι τα τΐόλλ έχεΐν* δτ έξέχρη κακά,
ταύτη ν έλεξεν 7t α ν λα ν εν χρόνος μαχρφ,
έλ&όντί χώραν τερμίαν, δτΐον -θ^εών
σεμνών ίδραν λάβοιμι yial ξενόστασιν,
ένταν^α χάμψειν τον ταλαίττωρον ßiovj
χέροη μεν οΐχήσαντα τοις οεόεγμένοις,
άτην όέ τοις 7ΐέμιρασιν, οΐ μ' άτζήλασαν.
S5
90
Beispiele zu 126.— ίχαμ-ψα ab-
solut gebraucht wie Eur. Hec.
1080 nä στα?, πα χάαχρω; die in-
transitive Verwendung kommt im
hellenistischen Griechisch wieder
zum Vorschein (NT epist. ad Phil.
II. 10).
86. άγνώ μονε9, immites, vgl.
zu Trach. 473.
89 f. Phoibos hat dem Öd. East
nach langer Zeit verheißen, wenn
er am Ende seiner Wanderschaft
Βδραν σεμνών ■d's&v finde.
Das Orakel sagt mit absichtlicher
Unbestimmtheit σε μνών, damit
der zunächst als allgemeines Epi-
theton der Götter zu deutende
Ausdruck sich durch die Auf-
nahme im Haine der Σεμναί
überraschend erschließe. — τερ-
utav (Ant. 1331), von der Zeit
zu verstehen, mit Bezug auf das
Ende des Umherirrens.
911 Nach dem Satze δπον —
ξενόστασιν wird der Inhalt des
Nachsatzes ταύτην ελ. παΰλαν in
anderer Wendung bestimmter
wiederholt: ich würde dort
mein Leben beschließen.
Vgl. zu Ai. 627 ff. 0. E. 338. —
Das Bild κάμπτειν ß'iov ist
von der Eennbahn entlehnt. Euri-
pides hat es geschaffen, dem
Sophokles folgt, vgl. Eur. Hei.
1666 δταν 8h 'AO.u\p]]S και
τελεντήστ]£ βίον. Eur, El. 956
πρΙν äv riXos γρaμuηs ϊκηται
και τέλοε κάμχρί] βίον. Hipp. 87
riXos Sk κάμ-ψαΐΗ ώσπερ ήρξάμην
βίον.
92. κέρδη und άτην ist von
Ödipus selbst zu verstehen, der
sich in Attika niederläßt. Euri-
pides hat von ihm Phoen. 1043 ff.
gesagt: χρόνω δ"* Mßa — ΟίδΙπονε
ό τλάμων — τότ άσμένοίδ, ηάΧιν
δ'' αχη. Die Dichter lieben über-
haupt solche knappe Appositionen :
Eur. Herc. 824 πό'λεί γάρ ονδέν
■ήκομεν ßlaßos, Hcrc. 1422: ά//'
είσκόμιζε τέκνα, πατρι δνσκόμιστ
αχη. Aisch. Ag. 1371. Semoiiides
8, 74: τοιαύτη γυνή είσιν δι άστεο9
Τΐάσιν άν&ρώ7Τοΐ5 γέλο)£. — οίκή-
οαντα ist g'esagt für ti ίνοικήσαιμι
(das Simplex anstatt des Kom-
positums wie 602 πέμτιεσ&αι für
μεταηέυηεσ&αι). Eine SOlche
Bestimmung ist nötig ; denn nicht
an den Tod des Ödipus knüpft
sich die Erfüllung des Segens,
sondern an die Aufnahme des
Toten im Lande; daher heißt es ,
626 mit deutlicher Beziehung auf
unseren Vers: κοϋποτ^ Οίδίπονν
έρεΐδ άχρείον οίκητηρα δέξασ&αι.
Daß der heroisierte Tote seine
Grabstätte beAvohnt, ist dem an-
tiken Menschen selbstverständ-
lich.
93. oi μ"" άπήλασαν ist bei-
gefügt, weil τοΐε πέμψασιν den
Begriff gewaltsamer Vertreibung
nicht ausdrücklich enthält.
ΟίΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
35
σημεία d"* ήξειν τώνδέ μοι τταρεγγυά,
ή σεισμόν ή βροντήν Ttv' ή Jiöq οέλας.
έγνωχα μέν ννν ώς με τήνδε τήν όδόν
ονχ eod-' δττως ον ιτηστόν εξ νμων τττερόν
έξήγαγ' εΙς τόδ άλσος' ού γάρ άν ττοτε
τϋρώταισιν νμΐν άντέχνρσ δδοίτζορΰ^ν,
νήφων άοίνοίς, χαπΙ σεμνόν έζόμην\
βά^ρον τόδ^ άσχέτναρνον. αλλά μοι,^^εαί,
βίου, ΎΜΤ όμφάς τάς ^Λ7ΐόλλωνος, δότε^^
πέρασιν ήδη '/μΙ γ.αταστροψήν τίνα,
95
100
94. παρεγγνάν heißt tradere;
vgl. den Spruch "des Sophisten
Antiphon bei Stob. flor. 98, 63 rd
ζην ίοικε φρονρα έφημέρφ, τό τε
urjxos τον βίου ήμερα μια, ώδ
inos ειπείν, ην άναβλέψαντεδ ηρ08
τό ψώ£ παρεγγνώαεν τοί« ini-
yiyvouevois έτέροιδ. Der Infinitiv
ι^ξειν steht epexegetisch , das
Präsens παρεγγνα ist ein histo-
risches, der Tempuswechsel wie
Hdt. I 214.
95. βροντήν τίνα, etwa
ein Donnerschlag. Diese Ver-
kündigung soll den Zuschauer
spannen, der vor dem Eintreffen
jener Zeichen nicht sicher sein
konnte, ob die Hehren ihren
ίχέτηξ aufnehmen und ApoUons
Spruch erfüllen würden.
96. Der Syntax entspräche fol-
gende Wortstellung: ίγνωχα μέν
ννν ώζ ονκ Μσ&' δηωδ ον ηιστόν
ii νμων ητερόν με τήνδε τήν
όδόν έξή'/α/εν. Die Verschiebung
von μέ τήνδε τήν όδόν entspricht
der in solchen Fällen beobachte-
ten Regel; vgl. den Exkurs 2
zum Philoktet.
97. πιοτόν έξ ναών πτερό ν,
ein zuverlässiges, von euch ge-
febenes Wahrzeichen, eure sichere
ührung. Die πτερά lenken den
Flug der Vögel, durch den die
Götter verheißend oder warnend
zum Menschen reden. Vgl. Kallim.
Lav. Fall. 124 ποίων {όρνί3•ων)
ονχ άγαϋ'αΐ πτέρνγε£. Propert. 3,
10, 11 tuque, ο cara mihi, felid-
hus edita pennis.
98. έξή/αχε, Sophokles liebt
Komposita mit έκ; diese Präpo-
sition drückt aus, daß die Hand-
lung des Wortes zu Ende ge-
führt wird; so έκδιδάσκω 1540, εκ-
φέρω Ai. 7, Ιξορώ Phil. 851. —
ον γάρ άν κτέ. ,denn sonst', Vgl.
Γ25. 146,. zu Ai. 1330? Phü. 1039.
100. öd. sieht einen Beweis
göttlicher Leitung auch darin,
daß er, der an kärgliche Nahrung-
Gewöhnte (5 f.), zuerst den Hain
der äoivoc i?"««/ betreten habe, ώέ?
αίεί τόν oudlov άγει ϋ'εόε ώδ
τόν όμοϊον. Den gestrengen Göt-
tinnen brachte man statt der oivo-
απονδοι ■d'volai nur %oas aoivovs,
νηφάλια μειίίγαατα (Aisch. Eum.
107) dar. Vgl. unten 481.
101. άσκέπαρνον^ ά^εστον
(19^. Ein zum Buhen an der
Heerstraße eingerichteter Sitz
würde weniger bedeutungsvoll
für Öd. gewesen sein; daher die
wiederholte Bezeichnung des
rauhen Felsens.
103. ήδη wird im Gebet da ge-
setzt, wo die eigentliche Bitte
formuliert wird; daß es typisch
ist, lehren die zahlreich erhalte-
nen Fluchgebete der späteren Zeit
{ήδη ήδη ταχϋ ταχύ); es drängt
auf baldige Erfüllung. — Das
zugesetzte τινά zeigt, daß die
3*
36
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
si μή δοχώ TL μειόνως εχειν, άεΐ
μόχ^οις λατρεύων τοις ν7ίερτάτοΐξ βροτών.
ϊτ\ ώ γλνχεΐαι τΐαΐδες αρχαίου 2χότον,
ϊτ\ ώ μεγίστης Παλλάδος χαλούμεναι
τΐαϋών ^Ad-fjvaL τιμιωτάτη τΐόλις,
οίχτίρατ* ανδρός Οίδίττον τόδ^ ά&λων
εΐδωλον ον γαρ δή τόδ' άρχαΐον δέμας.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
σίγα' τζορεύονται γαρ οίδε δή τίνες
χρόνφ τζαλαιοί, σής έδρας έτίίσχοτνοι.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
σιγήσομαί τε χαΐ σύ μ* έξ δδον τχόδα
105
110
Ausdrücke nigaais und κατα-
οτροφή in der hier beliebten An-
wendung noch als bildliche emp-
funden werden ; umschrieben wird
natürlich der übliche Begriff βίου
Ttlos. Gut 200 Jahre später, bei
Polybius (V 54, 4), ist dann βίου
καταστροφή der terminus tech-
nicus geworden.
104 f. Gewährt mir Erlösung
von meinen Qualen, wofern ich
nicht etwa in euren Augen einer
solchen Wohltat unwürdig bin,
ich, der ich stets die größten
Leiden trug, τι ist adverbial zu
fassen, βροτων wird man mit
μ o%dOi ZU verbinden haben : ,Men-
schenleid*. Der Mensch ist den
Mühsalen untertänig, wie er r^
ή δόνα λατρεύει (Lucian Nigrini 15)
oder τω πά&βι (Acta Thomae
103).
106. ϊτε hat in Verbindung mit
einem folgenden Imperativ (hier
οίκτίρατ) genau wie άγε und
das Lateinische ite den Sinn einer
auffordernden Partikel angenom-
men und unterscheidet sich nicht
wesentlich von άΐλά (s. oben 101),
unserem ,wohlan'. Zu Phil. 480. —
Die sonst furchtbaren Göttinnen
sind dem Öd. γλνχεΖαι, da er
durch sie in den Hafen der Ruhe
zu gelangen hofft.
107. Π αλλά δ OS, die Stadt der
Pallas, Eigentum dieser Göttin
und nach ihr genannt. Eur.Ion. 9
Μοτιν γαρ ουκ άοημο9 ''Ελλήνων
πόλιξ, τήζ %ρυσολόγχου Παλλάδοβ
κεκλημένη. — πασών verb. mit
τιμιωτάτη.
109. Von dem Herrn Ödipus
ist nur ein kümmerlicher Schatten
geblieben. εΧδωλα werden in der
Eegel die Toten genannt, άνήρ
zum Namen gesetzt ist ein Ehren-
titel: bei den Rednern steht die
Anrede ώ ανδρε5 δικασταί fest,
»meine Herren Richter'.
110. τάδε {τό δέμαξ έστΙν) άρ-
χαΐον {έμόν) δέμαε.
112. χρόνφ, an Jahren, wie
unten 374 χρόνω μείων γεγώ8. —
έτιίσκοποί (35), die nach deinem
Sitze spähen, zu welchem Zwecke
sie herbeschieden waren.
113. Dies τέ καί ist eine Eigen-
tümlichkeit des Sophokleischen
Trimeters: es erscheint regel-
mäßig als dritter Jambus, und
ein mindestens dreisilbiges Wort
geht voran; O.G. 494 ήκούσαμέν τε
χώτι δεΖ προστασσε δραν, Phi-
loktet 48 ά)Χ ϊρχεταί τε και
φυλάγεται στίβοδ. — και σύ μ* Ι|
δδου πόδα κρύ•ψον κατ αλσο9 gibt
in eigenartiger Zusammenfassung
(zu 303) den Sinn ,führe mich
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
37
'λρνψον κατ' άλσος, τωνό' έ'ως αν έχμά^ω
τίνας λόγονξ έρονσιν' έν γάρ τφ μα^^εΐν
ενεοτιν ηνλάβεια των 7ΐοιονμένων.
ΧΟΡΟΣ.
, στροφή α.
δρα' τις άρ] ήν ; τΐοϋ ναίει;
7COV χνρεΐ έχτότΐίος συ^^είς
δ τίάντων 6 ττάντων άχορέστατος ;
τΐροοδέργ,ον λεϋσσε τόν, -
7ΰροσπεν^Όν τνανταχ^^
7Γ,λανάτας 7ΐλανάτας τις δ τζρέσβνς ονδ^
έγχωρος' ττροσέβα γάρ ούχ
αν 7ΐοτ άστιβές άλσος ες
-IVOJi
115
120
125
fort vom Wege' — daher ver-
trägt US auch die genauere Be-
stimmung durch naSa — ,und
verhirg mich im Hain'. Daß
π OS α am Versende steht, ent-
spricht der tragischen Verstechnik
(Gott. Gel. Anz. 1898, S. 703 0;
die Konstruktion rechtfertigt sich
durch Phil.1301 fiid-ts με — %ttQa.
115 f. Vgl. 12 f. Verb, των
no ιονμένων mit ηνλά ßsia.
117ff. Kommatische Paro-
li dos des Chores. Die einzelnen
Abschnitte werden von verschie-
denen (in Summa fünfzehn) Cho-
reuten vorgetragen. Die ängst-
liche Aufregung der Greise über
die Verwegenheit des fremden
Eindringlings malt sich in der
Häufung der Ausdrücke und der
öftern Verdoppelung der Worte.
Vgl. Aisch. Eum. 225 ff.
118. ^v begreift auch die Ge-
genwart in sich; es ist ein Im-
perfekt, das die Philosophen be-
sonders häufig gebrauchen : Plato
Phaedr. 230 a άρ ov τόδε ήρ cd
δένδρον, έψ' δ ήγεε ήμαδ; doch
auch Eurip. fr. 161 ήρων τό μαί-
νεοΌ•αι δ' άρ^ ήν Μρα)8 βροτοϊί.
119, kxTOTllOS OV&SLS, vgl.
232. Eur. Med. 440 αί&ερία δ"
ανέητα. Das zugesetzte Adjektiv
nimmt den Effekt der im Verb
enthaltenen Aussage voraus.
120. άχορέσ raros. Der Po-
sitiv άκορήδ taucht erst spät
auf; trotzdem wird er alt sein
nach Analogie der Bildungen
διακορήδ, κατακορήδ, ύπερκορή'?.
Der Sinn = ύβριοτότατο?, sofern
Öd. an den zugänglichen Orten
sich nicht hat genügen lassen.
Vgl. 126. 134. Eur. Heracl. 927
μήηοτ* έμοί φρόνημα ψνχά τ
άκόρεοτοδ εϊη.
121. τόν (für τοντον, S. Ο.
Ε.. 200) ist von ττροσδέρκον λενσσε^
nicht von Ιεϋασε allein abhängig
zu denken; das zweite Verb
betont nur noch stärker einen
schon im ersten enthaltenen
Begriff.
1 26. Beispiele für die Inversion
der Präp. s. 85 Anh. § 162. Sie
war nur möglich, wenn noch ein
attributiver Genetiv folgte ; es ist
also nicht sowohl Inversion als
Zwischenstellung. — Das Um-
gekehrte zu ηρυαέβα is äXoos
ist Antig. 1204 ηρό? ννμφείον
είοεβαίνομεν, dem Sinne nach
ist in diesen Fällen kein Unter-
schied zwischen ngos und £/?.
38
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τάνδ* άμαιμαχ€τάν χοράν,
ας τρέμομεν λέγειν
καΐ παραμειβόμεα^•^
αδέρχτως, άφώνως άλόγως τό τάς.
εύφημου οτόμα φροντίδος
ίέντες, τα δέ νϋν τιν' ηχειν
λόγος ουδέν άγον3\ δν εγώ λενοοων
τΐερί η αν ονττω δύναμαι τέμενος
γνωναι που μοί ποτέ ναίει.
130
135
127. άμαΐμάκετο5 ist in
der Od. Beiwort eines hohen
Mastbaumes , in der Ilias der
Chimaira, bei Hesiod und So-
phokles (0. Κ 176) des Feuers,
bei Pindar des Meeres, des
Dreizacks, der Bewegung (κ*-
νη&μό?)^ der Kraft {μένοε). Zu
dem allen paßt nur die Be-
deutung jUn^eheuer groß' , ge-
waltig'. Die Ableitung ist
dunkel.
131. άδέρκτω£; denn der An-
blick der Göttinnen wäre tod-
bringend gewesen; daher durfte
man sich auch nicht umsehen,
wenn man ihnen eine Gabe dar-
gebracht hatte (490). Ein pytha-
goreisches Symbolon lautete nach
Jamblich. Protr.21, 14: αποδήμων
TTJe oixias μη έπι,στρέφον ' Έρίνύεδ
γαρ μετέρχονται.
131. άφώνωδ, ohne Laut,
aloyms, ohne Rede.
132. Während andere Gott-
heiten von den Vorübergehenden
im Gebet angerufen wurden, be-
obachtete man beim Haine der
Eumeniden tief ste Stille. Die Er-
klärung der Worte τό ras εύφη-
μου στόμα φροντίδος Ιέντεδ macht
Schwierigkeiten. Wäre es weiter
nichts als eine Umschreibung
von ενφημοΰντε«, SO würde man
den Zusatz άφώνο)? άλόγωε nicht
verstehen, der die Tautologie bis
zur Unerträglichkeit steigerte.
Bücheier nimmt daher die Phrase
als gleichbedeutend mit προσ-
κννονντεδ. στόμα ίέναι hieße
dann wörtlich ,das Antlitz sen-
ken' , έπ'ι στόμα προνενειν,
wie Plutarch Quaest. conv. 680
Α im selben Sinne sagt. Nur
diese Auffassung gibt einen guten
Sinn.
133. τά νϋν ist zu verbinden
und der Satz mit 129 äs τρέμομεν
parallel zu denken: welche wir
scheuen zu nennen, (welche)
jetzt aber ein Ankömmling
vernachlässigen soll. Aber
das zweite Glied hat sich der
relativen Anknüpfung entzogen
und tritt als selbständiger Satz
auf.
134. Die Tragödie verwendet
άγειν im ^'^inne '^ voil^ νοΊηζειν.
Eür. Bacch. 1036 Θήβαξ δ' άνάτ-
δρονδ ώδ' α/είδ Soph. Ο. R. 775
ήγόμην δ^ άνήρ αστών μέγιστοι.
Danach αγειν τινά ουδέν, da man
ja auch ουδέν είμι gerne sagte.
άγείν τι παρ ουδέν (Antig. 34)
ist anders, entspricht genau la-
teinischem pro nihilo habere. —
Im folgenden Vers wie in 138
ist die Wortverschränkung zu
beobachten.
137 f. Der blinde Öd. sieht die
Suchenden nicht, denen er sich
zeigt; darum erklärt er] sein
ΟΙΑΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩί
39
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αν στη U α.
0(5' εκείνος έγώ' φωνί] γάρ ορώ
το (ρατιζόμενον.
ΧΟΡΟΣ.
ίώ ίώ,
δεινός μεν όράν, δεινός δε κλύειν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
μη μ , ικετεύω, προσίδητ* άνομον -
ΧΟΡΟΣ.
Ζεϋ άλεξήτορ, τις reo 3-^ δ τΐρέσβνς;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ού τνάνν μοίρας εύδαιμονίσαι
ΐΐρωτης, ώ τηοδ' άφοροι χώρας.
140
145
δ δ' ixeZvos έγώ (ähnlich Phil.
261 dS* εϊμ έγώ α οι xelvos. Arist.
Nub. 1167 δδ' έκεΖνο£ άνήρ. Eq.
1331 δδ' έκεΖνοδ όραν) mit den
Worten : ich sehe, was ihr sprecht :
τό ψωνγί φατιζόιΐΒνον^ d. h. ich
nehme eure Anwesenheit nur da-
durch wahr, daß ihr sprecht.
Indem Od. όρώ statt γιγνώσχω
sagt, weist er ungesucht auf seine
Blindheit hin. Der Gedanke kehrt
wieder 0. R. 1325 ov γάρ ue
λή9'εΐ£, άλλα γιγνώοχω οαφώ£,
καίηερ σκοτεινοί , την γε σήν
αύδήν δμω£. Vgl. unten 891 <5
ψίλτατ\ ίγνων γάρ τό προσφώ-
νηυά σον. — Die Syllaba anceps
bei φατιζόμενον und 143 bei
πρέσβν? ist durch den Personen-
wechsel entschuldigt.
141. όράν geht auf die äußere
Erscheinung des blinden, von
Elend und Jammer gebeugten
Alten, κλύειν auf die soeben
von ihm gesprochenen Worte,
deren rückhaltlose Sprache mit
seinem Elend kontrastiert.
142. Seht mich nicht für
einen Frevler an. Diese Worte
verlangen eine Begründung, die
Öd. nicht geben kann, weil der
Chor in seiner "Aufregung ihm
das Wort abschneidet. Er hätte
sonst darauf hinweisen können,
daß er nicht ohne göttliche Füh-
rung den Hain betreten habe
(84 fi.). Wegen προσίδητ vgl.
die Bemerkung zu 35.
143. Ζεϋ άλεξήτορ ist ein Aus-
ruf des Schreckens, wie sie noch
jetzt viel in katholischen Län-
dern mit Heiligennamen gebildet
werden.
144 f. ov πάνν Μοίραδ εύ-
δαιμονίσαι {ό πρέσβνδ εστίν),
nicht eben von selten sei-
nes Geschickes glücklich
zu preisen, d. h. ein äußerst
Unglücklicher. Mit dem Genitiv
μοίραδ vgl. Plat. Griten p. 43 Β
7ΐολλάκΐ£ σε ηνδαιμόνισα τον τρό-
πον. Phaed. ρ. 58 Ε ευδαίμων τον
τρόπον καΐ των λόγων. — πρ oi τήα
Verbaladjektiv gleich πεπρωμέ-
νη8.Υ§1. πεπρωμένην αοΐραν Eur.
El. 1290, Herod. 1, 91 πεπρω-
μένην αίσαν, Aisch. Prom. 103.
145. ίφοροι χώραδ, Ehren-
titel wie Ο. R. 911 χώραδ ανακ-
τε£, unten 831 ί5 γή3 ανακτεδ.
40
ΣΟΦΟΚΛΕΟη
δηλώ ö^' ον τάν ώδ άλλοτρίοις
ό'μμασιν είρτΐον
χαπΙ σμιχροΐς μέγας ώρμονν.
ΧΟΡΟΣ.
ν τ ίστρο
φν
έή, άλαών ομμάτων
άρα καΐ ήσϋ^α φντάλμιος;
ονσαίων μαχραίων d^\ ό'σ' έτνεινΑσαι.
αλλ' ού μάν έ'ν γ' έμοί
^εροσ^ήαεις τάσδ' αράς.
'/ιεράς γάρ, τνερ^ς* αλλ' ίνα τφδ' εν ά-
ίρ^έγχτφ μή οχροπέογις νάτζει
150
155
146 ff. 8ηλώ δέ, hier habt
ihr den Beweis, daß mein Ge-
schick nicht beneidenswert ist:
sonst (εΐ μη ^ SvoSaiuwv, Vgl.
ZU 98) würde ich nicht so
mit fremden Augen wan-
dern (noch pointierter Eur.
Phoen. 835 c5 ϋ'ύγατερ^ ώδ τνφλω
πόδι όφϋ-αλμόε εϊ σύ) und auf
8 chwachenStützenider zarten
Tochter) ein starker Mann aus-
ruhen. Das den Worten ini
ouixQois ώρμονν zugrunde
liegende Bild scheint einem Sprich-
Λvort entlehnt: vgl. Demosth. 56,
44 ini δνοΐν άγχνραιν όρμεΧν. Plut.
Sol. 19 οίόαενοδ έπΙ δνσι ßovXaZe
ώσττερ άγκύραιξ όραονσαΐ' 'ήττον έν
σάλω τήν τιόλιν Μσεσ&αί. Aristeid.
1 ρ. 176 ηάντεζ επι δνοϊν όρμεΐν
Μδοξαν οί"Εΐληνε£. Libanius Epist.
223 δπωζ έπΙ δνοϊν άγκνραίν
όραεΖν εχτ]. — Zu σμικροΖδ
tritt μέγας um des Gegensatzes
willen, wie 13 ξένοι zu αστών.
149 ff. Gedankengang: Welie,
hast du etwa deine Blindheit
auch selbst verschuldet? Dann
sollst du wenigstens, soweit es
an mir liegt, nicht noch diese
Schuld hier dazufügen. άλαών
ομμάτων ψντά7φΐοδ heißt wört-
lich caecorum oculorum genera-
tor: die Frage kann nicht darauf
gerichtet sein, ob Ödipus von
Geburt blind gewesen sei, da
niemand sich selbst, ob blind, ob
sehend, erzeugt. In diesem Falle
könnten nur die Eltern des Öd.
άλαών ομμάτων ψντάλμιοι heißen.
Auch das πρό? in προσα'ήσειδ läßt
allein in dem oben entwickelten
Zusammenhang eine bequeme
Deutung zu. Der Chor nimmt wahr,
daß die Augen des Unbekannten
in furchtbarer Weise zerstört sind ;
irgendwie muß das an der Schau-
spielermaske deutlich gemacht
worden sein. Darüber bekommt
er einen neuen Schreck.
153. εν ^' ^μοί, soviel an
mir liegt. '
155. πέρας ,du gehst zu weit*
versteht sich sowohl im wört-
lichen Sinne, als übertragen im
Sinn der Verletzung hergebrach-
ter Sitte. Obwohl Öd. bereits
die heilige Stätte betreten hatte,
• — daher ev νάπει, nicht ε/s
va7io£ — , drohte ihm doch härtere
Strafe, je tiefer er hineingeriet.
προπίπτειν ist wohl absichtlich
gebraucht, um die doppelte Be-
ziehung aufrecht zu erhalten, die
in περάς gegeben war; es heißt
einmal .sich vorwärts bewegen'
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
41
7ϋθΐάεντι, χά^νδρος ού
'χρατήρ μειλιχίων ποτών
ρενματι συντρέχει'
των, ξένε 7εάμμορ\ εϋ
φύλαξαι' μετάστα3^\ ά^ίόβα&ι, {πολ-
λά χέλενΒ^ος έρατύει,)
χλνεις, ώ πολύμοχθ^^ άλατα;
λόγον ει τιν' έχεις προς έμάν λέσχαν,
άβατων άποβάς, Ινα πααι νόμος,
φώνει' πρόοΘ^εν ί' άπερύχον.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
σύστημα.
^ύγατερ, ποΐ τις (ρροντίδος ^λΟ^γι ;
160
165
170
(daß diese Wortbedeutung erst
in hellenistischer Zeit wieder
hervortritt, spricht nicht gegen
Sophokles), zweitens ,sich über-
stürzen', daher das zugehörige
Substantiv geradezu die Bedeu-
tung von ,Dreistigkeit, Keckheit*
hat. Die Syntax ist locker; der
mit iV« begonnene Satz findet
seine Fortsetzung eigentlich erst
in μετάσταδ'\ Später werden un-
abhängige Wunschsätze durch ίνα
eingeleitet; dies erklärt sich aus
einer früheren freien Verwendung
der Partikel, wie sie hier bei
Sophokles vorliegt (,daß du mir
nicht' — ).
158 ff. Wo der Wasserbecher
zusammenkommt mit dem ρεναα
μειίιχίων ποτών, des Honigs, d. h.
wo Honig und Wasser vermischt
gespendet werden. Dieser Ort
lag, wie aus 503 ff. hervorgeht,
in einem entlegeneren Teile des
Haines. — οΰ statt έκεΐσε o^,
wie 168.
161. ηάμυόροε, nach den
Schollen περί πάντα όνστνχήβ,
ein Wort, das in hellenistischer
Poesie (Orac. Sibyll. 5, 65) wieder-
kehrt.
163 f. Die abgebrochene Kede-
weise malt wieder steigende Er-
regung. Die Hauptsorge des
Chors ist nach 157 ff. darauf ge-
richtet, daß Öd. nicht etwa
bis zum eigentlichen Heiligtum
der Eum. vordringe. Mit den
Worten '^ πολλά χέλενδΌ« έρατύει,
,der lange Weg hindert (dich
daran)', scheint er sich gewisser-
maßen zu beruhigen, zugleich dem
Öd. die Nutzlosigkeit des Voran-
schreitens im Hain klarzumachen.
166. πρόδ, weil in λόγον
Μχεΐ8 der Begriff von ειπείν liegt.
— λέσ%αΐ', das Wort findet sich
bei Aischylos in einem Lied
(Eum. 366), bei Soph. schon in
Anapästen (vgl. Ant. 161), bei
Eur. auch im Dialog (Hipp. 383;
Iph. Aul. 1001) und in Anapästen
(Frg. Licymn. 476). Man sieht,
wie es sich allmählich einbürgerte.
167. tVa, wo, vgl. 158. 189.
170. ποΐ τΐ9 ^λ&τ]^ dubi-
tativer Konj., wie 310 ποζ φρενών
ϊλ&ο). Vgl. Ai. 404 ποΖ ne οϋν
ψύγτ], — ποΖ ψροντίδοζ, vrie
ποΖ φρενών 810. ποΖ γνώμη£
Trach. 705. ουκ olod•'' δπο* γης
ούό'' δποι γνώμης γέρυ ΕΙ. 922.
42
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
c5 τίάτερ, άστοΐς ϊοα χρή μελετάν,
ειχοντας ά δει χάχούοντας.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
7ΐρόσ$•ιγέ νύν μον,
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ψαύω χαΐ δή.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ ξεΐνοι, μή δήτ* άδιχηΟ^ώ
αοΐ τΐΐστεύαας καΐ μεταναστός.
ΧΟΡΟΣ.
ον το ι μή τΐοτέ σ' έχ τωνδ^ εδράνων,
ώ γέρον, αχοντά τις αξει.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
«τ' οϋν ; ετι ττροβω;
ΧΟΡΟΣ.
ετι βαίνε πρόσω.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ετι;
ΧΟΡΟΣ.
7ΐροβίβαζε, χούρα,
τΐρόσω' συ γάρ άίεις.
175
180
171. Antigone bringt den
Grundsatz, den Öd. oben 13 an-
deutete, in Erinnerung, vgl. Eur.
Med. 222 χρή ξένον κάρτα ηροσ-
χωρεΐν ηόλει.
174. Öd. hält seine Schritte
inne, um erst darüber beruhigt
zu werden, daß man ihn nicht
gänzlich aus dem Lande weisen
wolle. — μή άδικηθ-ω, daß ich
nicht etwa verletzt werde,
als ob ein Verbum des Fürchten s
voraufginge. Trach. 802 ^ιηδ'
αν τον &άνω.
17δ. σοΙ für vuZv, weil die ξένοι
in ihrer Gesamtheit als eine Ein-
heit gefaßt werden; daher auch
208 ώ ξένοι μή μ* άνέρτ] (Anh.
§ 186). — Μεταναστάζ^ nach-
dem ich meinen Platz gewechselt.
176. Der Chor,., der aus dem
Benehmen des Öd. geschlossen
hat, daß ihm an einer Zuflucht-
stätte viel lie^e, sagt ihm zu,
niemand solle ihn von der Stelle,
die er nunmehr einnimmt, dem
nicht geweihten Bezirke, ver-
treiben. — Die Verse 176—187
und 192 — 206 werden in der Regel
als antistrophisch respondierend
aufgefaßt; doch läßt sich die Re-
sponsion nur durch Gewaltmittel
und die Annahme, daß mehrere Ver-
se ausgefallen seien, erzwingen.
178. Nachdem er ein.ige Schritte
zurückgelegt, fragt Öd., ob er
noch weiter gehen solle.
181. Du verstehst ja, da du
sehen kannst, meine Weisung,
wohin du den|Vater geleiten sollst.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
43
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
§7tE0 [ΐάν, §7te ' c5d' άμαν-
ρζ ν,ώλφ, TtaTSQy ά σ' άγω.
ΧΟΡΟΣ.
τόλμα ξεΐνος έτνΐ ξένης,
ώ τλάμων, δ τι υμϊ ιτόλει
τέτροφεν άφιλον άττοοτνγεΐν
γαΐ τό ψίλον οέβεα&αι.
ΟΙΛΙΠΟΥΣ.
άγε νυν 0ν με, τταΐ,
ίν ' αν ενσεβίας έττιβαίνοντες
τό μεν εϊτϊοιμεν, το (5* άχούσαιμεν.
185
190
182 f. άμανρψ χώλφ, Vgl.
1639 aftavQois χερσίν, wie Euri-
pides dem Blinden τνφλό? nove,
τνφλή %είρ zuschreibt Phoen. 834.
1699.
184 f. Der Gedanke wie 171 f.
Mit τόλμα verbinde man άηο-
ατνγεϊν και τό ψί'Κον aeßead'ai.
Toluäv heißt, wie überhaupt in
der älteren Sprache gewöhnlicli,
nicht ,wagen', sondern ,auf sich
netmen' ,über sich gewinnen';
; / Hofaz mit seinem sapere aude
^ )Ep. I. 2, 40 bildet eine grie-
•chische Redensart nach. — ξεί-
vos έπι Ιένη9, wie Fhil. 135
iv ξένα ξένον, Leonidas Anthol.
Pal. 7, 661 έπι ξε/νηδ ξένον όντα,
Vgl. ZU Ο. R. 222. Der Wechsel
der Formen wie Ai. 475 παρ" ήμαρ
ήαέρα u. ähnl. sonst.
185 f. και, zu 53. — π όλε ι ist
abhängig von άφιλον. — τέτρο-
φεν = ττέφνκεν, intransitiv wie
Od. 23, 237 πολλή Sä περί χροΐ
τέτροφεν άλμη, entsprechend bei
Hippokrates, Simias u. a. : eben-
so vielleicht Od. 20, 357 έπιτέ-
τροφεν άχλύ?. Ein transitives
τέτροφα VOn τρέφω ist bestimmt
erst seit Polybios nachweisbar.
188 f. Der Hiatus παΧ, ΐνα im
anapästischen System ist durch
die Anrede entschuldigt, wie Eur.
fr. 114 ώ νύξ ίερά, ώδ μακροί'
ϊηπενμα διώχειί.
189. tVa, dahin wo; nicht
ganz entsprechend heißt es Ai.
657 μολών τε χώρον Mvd•* &v
άστιβή χί%ω. Ant. 773 αγων
Μρημοξ Mvd" &ν f] βροτων οτίβο5.
Denn Ιν&" äv cum Coni. ent-
spricht lat. ,ubicumque'. Dagegen
steht hier der Optativ mit äv im
üblichen potentialen Sinn. — εν-
αεβίαε επιβαίνοντες, pietatis
officium oheuntes, ei satis fa-
cientes, vgl Phil. 1463 8ό^η£ ού
ποτέ' τήσό" έπιβάντεδ.
190f. είπεΖν και άχονααι,
eine häufige Verbindung, wie 1288.
Eur. Heracl. 182 ειπείν άκοϋσαι
τ έν μέρει πάρεατί μοι. Iph.
Taur. 964 ειπών anovaas &' αϊμα-
Tos μητρό£ πέρι, vgl. Theokr. 25,
49 ω κε τό //έν εϊποιμι, τό δ^ έκ
φαμένοιο πν&οίμην. Plat. Symp.
ρ. 173 Β ij oSos ή εΐ9 άστν επι-
τήδεια παρενομένοιδ και λέγειν
και άχονειν. Beide Verba zusam-
men geben den Begriff ,sich unter-
reden, sich verständigen'. Ähn-
lich /ιήτ άδικεΐν αήτ άδικεΐσ&αι
zur Bezeichnung eines friedlichen
44
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
"^* >tft^ μή XQBJqt τζολεμωμεν.
^ ΧΟΡΟΣ.
αντον, μηχέτι τοϋό^ άντιπέτρον
βήματος έξω 7coöa 'λΐνήογις
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ούτως ;
ΧΟΡΟΣ.
αλις, ώς άχούεις.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έσ^ω ;
ΧΟΡΟΣ.
λέχριός γ' εη άχρον λά-
ου βραχύς όχλάοας.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
πάτερ, έμόν τόό ' έν ησυχία
^Μ -u^ Ath
195
Verhältnisses, πιστά Sovvai και
λαβείν. Die über den Versamm-
lungen waltende Themis αν-
δρών άχοράδ ή.υέν λύει ήδέ κα-
θίζει, U. dergl. — καΐ μ ή πο-
λεμώ μεν ist selbständiger Satz
und setzt άγε με fort, als ob es
hieße αγε με is βέβηλον τόπον
και μη π. oder %ωρώμεν και μή
πολεμώ μ εν. — Der Kampf mit
derNotwendigkeit wird abgelehnt,
wie Ant. 1106 ανάγκη <5" ού%1
δνομαχητέον. So entspricht es
sophokleischem Fatalismus.
192. Der Scholiast bemerkt
βήματοξ' τον ονδοϋ. άντιπέτρον
δέ, δτι άντι πέτρas 'χαλκονν ήν.
Folgt man dieser Erklärung, so
muß man annehmen, daß der
Chor die Grenze bestimmt, bis
zu der Ödipus sich fortbewegen
(πόδα κινβϊν) darf. Es ist die
eherne Schwelle, von der bereits
vorhin die Eede war. Ödipus
fragt, ob er weit genug sei:
οΰτωδ] der Chor bejaht. Da will
der Blinde sich setzen und be-
kommt seinen Platz angewiesen
auf einem Steine (195), der mit
dem άντίπετρον βήμα nicht iden-
tisch sein kann, es aber auch
nicht zu sein braucht,
195 f. λαο5 Stein ist jetzt auch
durch eine Inschrift von Gortyn
bezeugt: Eh. Mus. 40, SuppL
Tafel X, 36. Die Worte λέχριόε
γ έπ άκρου λάον βραχνδ όκλάσαδ
fassen zwei Handlungen in einer
zusammen : das Beiseitetreten
{λέχριοΰ ΐ&ι), da der Stein zur
Eechten oder Linken des Öd. zu
denken ist, und das Niedersitzen
(όκλαζε). βραχνδ tritt ZU όκλάσαξ
als sinnlich malendes Epitheton,
weil ein Sitzender klein (βραχύς)
erscheint gegenüber dem, der
steht. Diese Art der Zusammen-
ziehung zweier Aussagen ist
nicht bloß für die Tragödie, son-
dern für den griechischen Stil
überhaupt charakteristisch. Vgl.
oben zu Vers 113 und zu 303.
197. Es ist meine Sache
(El. 1470), dir behilflich zu sein:
so sagt Ant., da Ödipus Anstalt
macht, sich allein niederzusetzen.
ΟΙΔΙΠΟΤΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
45
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ίώ μοί μοι.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ßaosi βάσιν άρμοσαι,
γεραόν ές χέρα Οωμα oöv
προχλίνας φιλίαν έμάν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώμοί δνσ(ρρονθζ άτας.
ΧΟΡΟΣ.
ώ τλάμων, δτε ννν χαλ&ς,
ανδασον, τις εφνς βροτων ;
τις ό τνολύτΐονος οίγτ] ; τίν αν
σον 7νατρίδ^ έχτ^νβ-οίμαν;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ ξένοι, άττόπτολις' αλλά μή
2()0
205
198. ίώ μοί μ ο ι, Äußerung
des schmerzlichen Gefühls der
Hilflosigkeit.
199. έν ήσνχία — βάσει βάσιν
αρμοσαι ruhig füge Schritt an
Schritt. Im folgenden beachte
man die künstliche Verschlingung
von γεραόν — σώμα σόν und
έ« χέρα — ψιΧίαν ϊμάν, in der
sich Substantiv, Attribut und
Possessiv antithetisch entspre-
chen.
203. χαλάς erklärt der Scholiast
είκει« καΐ ονκ άντιτείνειδ τω
^Ιελϋ'ίΐν. Man versteht es wohl
richtiger im Sinne von ,zur Ruhe
kommend
204 ff. Erst jetzt, nachdem der
Chor dem Unbekannten Sicher-
heit im Lande zugesagt hat, fragt
er nach seinem Namen und seiner
Heimat. Denn darauf richtet
sich die Kernfrage für den Hel-
lenen seit homerischer Zeit (Od.
1, 170). Die Formel wird mannig-
faltig variiert, besonders durch
die Erkundigung nach dem Vater
erweitert. Beispiele 0. C. 215.
571 f. Trach. 421, Phil. 56. 220 f.
Eur. El. 779. Ton. 258. Simonides
Epigr. 156 p. 919. Noch in den
Acta des Apostels Barnabas heißt
es C. 12: εϋρο.αέν δύο "Ελληνα« ,
έλ&όντεδ δέ πρ05 ήμα« έπηρώτων
πό&εν και τίν es έσμέν. An unserer
Stelle wird nach dem r/s zwei-
mal gefragt; denn das war die
Hauptsache; ganz ähnlich ge-
schieht es bei Em*, in der Hei. 86
άτάρ τίδ ει, πόθ'εν; τίν έ^ανδάν
σε χρή. Der Chor erhält erst
220 ff. seine Antwort.
205. Tis ό π ο λ. Der Artikel
zeigt, daß das Fragepronomen
zum Verbum gehört, während ό
πολυποί/οδ Subjekt ist. Vgl. 288 f.
Phil. 601 r/s ό no&oe αύτούδ
ί'κετο.
208. άπόητολιδ (είμί), ent-
gegnet öd., indem er nur die
letzte Frage und auch diese noch
ausweichend beantwortet, wäh-
rend er auf das übrige gar nicht
eingehen möchte.
46 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ.
τι τόδ' άπεννέτΰεις, γέρον;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
μη μη μη μ' ανέρτ] τις ειμί, 210
μηδ^ έξετάσϊ]ς τΐέρα ματενων.
ΧΟΡΟΣ.
τί τόδ' ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αΐνά φύσις.
ΧΟΡΟΣ.
(χνδα.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τέχνον, ώμοι, τί γεγώνω ;
ΧΟΡΟΣ.
τίνος ει σπέρματος, ώ
ζένε, φώνει, πατρό^-εν ; 215
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώμοι εγώ, τί Ttad-co, τέχνον έμόν ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
λέγ^ έτΐείτιερ έττ έσχατα βαίνεις.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
άλλ βρω ' ον γαρ έχω χαταχρνφάν.
ΧΟΡΟΣ.
μαχρά μέλλετον, άλλα τάχννε.
209. Was ist es, weshalb du 216. τ/ crrai9'w, wie Trach. 973
uns warnst, was zu fragen du und sonst häufig seit dem Epos
uns verbietest? „ (II. II, 404): auch in Prosa (Hdt.
210 f. Wie dringend Od. bittet, 4, 118); es ist zweifellos stehende
weiterer Aufklärung überhoben Formel im Ausdruck der Kat-
zu werden, verrät die ganz un- losigkeit, dem Sinne nach von
gewöhnliche, doppelte Anaphora τί οράσω nicht wesentlich ver-
des μή und die Häufung von άνέ- schieden. Ähnlich schwankt ja
ρ 7], έξ€τάθ7]8 und ματενων. die Sprache bei der Frage mit
212. ψύσΐ8, Herkunft, Ai. τί ηα&ών oder τέ μαϋ-ών.
1301 ή φύσει μέν fjv βααίίεια, 217. έπ ϊα^/^ατ α ßaiveis,
2 13. /ί/ώί^ω ist offenbar ein Kon- ad ultimam necessitatem adactus
junktiv; der zugehörige Impera- es, weil Öd. nach 212 nicht mehr
tiv γέγωνε steht Aisch. Prom. 193, ausweichen kann.
Soph. Phil. 238. Eur. Gr. 1220. Nur 219. μέλλετον, sofern Öd.
das Epos kennt den Ind. dieser mit Ant. sich besprochen hat;
Verbalform, den Aor. έγέγωνον Η. τάχννε fordert den Sprecher auf,
14, 469. — Als Präsens existiert sich zu beeilen.
γεγωνίσαο} oder γεγωνέοι. 220 f. Das Erschrecken bei blo-
ΟΙΔίΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
47
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
Λαίου ϊστε τιν'; ώ.
ΧΟΡΟΣ.
ίου Ιού.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
το τ ε Λαβδα'λίδάν γένος;
ΧΟΡΟΣ.
ώ Ζεν,
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ά^λιον Οίόιπόδαν;
ΧΟΡΟΣ.
σν γάρ δό* ει;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δέος ί'σχετε μηδέν δσ* αύδω
ΧΟΡΟΣ.
ioy ώ ώ
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δύομορος
. ΧΟΡΟΣ.
ώ ώ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
^^ύγατερ, τι ηοτ^ αντυ/,α τιύρσει, ;
ΧΟΡΟΣ.
έξω τΐόροω βαίνετε χώρας.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
α δ ντϋέοχεο rcol τιατα&ήσείς;
220
ii^.
225
ßer Nennung des Namens erklärt
sich aus der allgemein verbrei-
teten Kunde von den Greueln
des Labdakidengeschlechts, έπει
näs τοϋτό γ ''Ελλήνων &ρο£ΐ (597).
222. ΟΙδιπόδαν statt Οί^ί-
πονν findet sich auch bei Aisch.
Sept. 752. Häufiger ist der ent-
sprechende Genitiv Oidmoöa (0.
R. 495 u. sonst).
22.S. Entweder ist Sioe ΐσ%βτε
μη8έν nach dem Sinne von μή
8εψαίνετε mit δσα verbunden (zu
583 f.), oder man hat τούτων vor
δαα zu denken, wie Phil. 1162
μη8εν05 κρατύνων δσα ηέι/ηει
βιό8ωροε αΐα. Vgl. ZU Ai. ΙϋδΟ.
225. Die Befürchtung des Öd.
gründet sich auf die dem Chor
femachten Mitteilungen und
essen offenbare Aufregung.
227. Öd. bezieht sich auf die
vor Nennung seines Namens 176 f.
erhaltene Zusicherung. — ποτ
κ αται9•77σ£ί&,• wohin willst du
die übernommene Schuld
zahlen, wie dein gegebenes
Wort lösen? In ähnlicher Über-
tragung sagt Pindar Nem. 7, 76
ηχώντι χάριν κατα&έμεν.
48
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ.
ούδενΐ μοίριδία τίσις εΐργεται,
ών TtqoTtad-r], τό τίνειν' απάτα δ' άπά-
ταις έτέραις ετέρα παραβαλλομέ-
να τνόνον, ού χάριν, άντιδίδωαιν ε-
yßiv. ον δε τωνδ^ εδράνων πάλιν εΥΛοπος
αϋτις άφορμος εμάς χ^ονός έχ^^ορε,
μη τι πέρα χρέος
έμ^ πόλει προσάιρ7]ς.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ώ ξένοι αίδόφρονες,
230
23δ
228 f. Keinem ist μοιριδία τίσΐ£
\ τούτων^ & {&ν) προπά&τ] verwehrt,
\ nämlich (so setzt der Chor noch
-. einmal hinzu) es zu rächen, riais,
durch τίνειν als Tonwort be-
kräftigt, kann nur ,Rache' be-
deuten, und der springende Punkt
ist, daß diese Eache dem Chor
als vom Schicksal verfügt er-
scheint. Die Μοίρα will ja, daß,
wer gefrevelt hat, auch gestraft
werde; somit ist die Eache, die
man am Beleidiger nimmt, Schick-
salserfüllung, ρέζοντά τι και πα-
Ό-εΙν ioixsv Pind... Nem. 4, 32.
Das Unrecht des Öd. gegenüber
dem Chor ist aber das hartnäckige
Verschweigen eines verfluchten
Namens, die άπατη, von der im
folgenden geredet wird. — Der
Gebrauch von τ^ΐ'ειρ entsprechend
Aisch. Choeph. 651 τίνει μύσο^
βνασόφρων έρινύδ.
229 ff. Du kannst dich nicht
beschweren, daß wir unser Wort
zurücknehmen: ein Trug gegen
anderen Trug gesetzt gibt
vergeltend Leid, nicht Lust
zu kosten, d. h. wer andere
hintergangen hat, muß leiden,
daß ihm mit Gleichem vergolten
wird. Der Pluralis άπάτα<5 ist
generell zu fassen, vgl. zu 90.
Man beachte die künstliche Wort-
stellung : Substantiv ist mit Sub-
stantiv, Adjektiv mit Adjektiv in
chiastischer Beziehung gepaart;
ähnlich Dio Chrysost. or. VII 134
(Vahlen. Berl. Sitzb. 1908, Seite
1009 f.). — παράβαλλα μ ένα,
άντισονμ ένη, repensa . Oer χάρί£
steht gegenüber πόνο£, wie
Thuk.^4, 86 ήμΖν ονκ &v άντΙ
πόνων χάρΐ8 χαΟ'ίσταιτο.
232. πάλιν ist mit α-δτι« ein
Begriff; desgleichen Μκτοποξ mit
αφορμο?. Sophokles liebt es,
innere Erregung durch große
Wortfülle zu malen.
233. άφορμοε umschreibt der
Scholiast mit άφορ/ιη&είξ; genau
genommen ist es eine ,hyposta-
tische' Bildung wie άπό&εο« ohne
Gott, άπάνϋ-ρωποξ ohne Menschen :
so αφορμο5 ohne Ankerplatz.
Euripides nennt Hippel. 156 einen
Schiffer, der sich außerhalb des
Hafens («| δρμον) befindet, εξορμά«.
εκτοπο8 in Vers 232, derselben
Kategorie angehörend, bezeichnet
den, OS βέβηκεν έκ τόπον. Das
Gegenteil ist Μγχωρο? 125. Man
vergleiche ^κδικοδ άπόδικο£ ύπό-
δικο8 ΜνΒικοδ zu δίκη.
234. πέρα: weil schon das Be-
treten des Hains eine Sühne er-
fordert.
236. Antigene tritt für den
Vater ein und bittet um Er-
barmen um ihretwillen, um alles
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
49
αλλ* {έττεί γεραιόν
πατέρα τόνο' έμόν
ουκ άνέτλατ', έργων
άχόντων άίοντες αύδόν)
αλλ' έμέ τάν μελέαν, ίχετεύομεν,
ώ ξένοι, οΙχτίρα^\ α
τΐατρός ύπίρ τον δνομόρον άντομαί,
αντομαι ούν. άλαοϊς προσορωμένα
όμμα οόν όμμασι,ν, ώς τις αφ αίματος
υμετέρου ττροφανεΐοα, τόν άΟ^λιον
αΐδονς χϋρσαι. έν ϋμμι γαρ ώς -θ-εφ
240
245
dessen willen, was dem Chor
teuer sein muß, endlich in Be-
herzigung: des Umstandes, daß
kein Mensch für seine Handlungen
die Verantwortung trage, da ja
alles Götterwille sei. Antike
Kritiker haben diese ganze Partie
bis Vers 257 für ein Einschiebsel
erklärt.
237. Mit αίδόφρονΐ5 {vgl. zn
247) erinnert Ant. an den von
den Bewohnern Attikas bean-
spruchten Ruhm der Milde (αιδώ?)
gegen ίκέται, vgl. 260 ff. 1267 f.
— άλΙά gehört zu ijui 241»
meiner wenigstens erbarmt
euch; daher wird es nach dem
längeren Zwischensatze unten
wiederholt.
.. 240. "Von seinen Taten sagt
Od. 267, sie seien πεηον&ότά
udllov ή δρ8ραχότα. Mit der-
selben Aktivierung des Begriffs
heißen die %/« hier άκοντα statt
άχονσία; vgl. 977 0. R. 1230. —
alovTfs αύδάν, das Gerücht
vernehmend habt ihr den Vater
nicht dulden wollen. Ödipus
selbst hatte noch mit keinem
Worte seiner ^ya erwähnt, wes-
halb aiovTFS^ wie oft ακούω und
κλύα)^ auf ein früheres Hören und
fortdauerndes Wissen zu beziehen
ist. Vgl. 527. 0. R. 305. Phil.
261. Krüger Gr. § 53. 1 Anm. 2.
Sophokles III. Bd. 9. Aufl.
242. ώ ξένοι. Die aus 236
wieder aufgenommene Anrede er-
höht das Dringende der Bitte,
wie 244 die Anaphora das Ethos.
243. ττατρόδ υπέρ τον μόνον
ävTouaty wie die Handschriften
lesen, scheint aus Gründen des
Metrums und des Sinnes unmög-
lich, und zwar μόνον unter allen
Umständen; denn man versteht
nicht, warum Antigone betonen
sollte, daß sie für ihren Vater
allein und sonst niemand bittet;
das macht ihre Bitte in den Augen
des Chors nicht geringer, da
Öd. von schwerster Schuld beladen
ist. Man hilft dem Verständnis
nicht auf, wenn man τον in
τονμον verwandelt.
244 f. ovx aXaols χτέ., nicht
blind wie mein Vater, sondern
mit sehenden Augen euch an-
schauend. Aber um den fremden
Männern gegenüber die jung-
fräuliche Sittsamkeit nicht zu ver-
letzen, setzt sie hinzu wie ein
Kind den Vater.
247. aiSos bedeutet die dem
Unglücklichen schuldige heilige
Scheu, das Erbarmen mit ihm.
Nach Od. 5, 447 aiSoZos μέν τ
έατί xai ά,&ανάτοιαι ■d'sototv αν-
δρών 3s Tis ΐκηταί άλώμενοδ. —
έν ϋμμι κείμε&α ist eine bild-
liche Redeweise ; ähnlich unten 392
4
50
ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ
'APAusS^a τλάμονες, άλλ^ ΐτε, νενσατε
την άδόκητον χάριν.
προς σ' δ τι σοι φίλον έκ σέ^εν άντομαι'
[ή τέχνον ή λόγος ή χρέος ή -Θ-εός]
ού γαρ ιδοις αν α3ρών βροτον δΟ'πς äv^
ει 3•εόα αγοι,
έ'/.φνγεΐν ονναιτο.
ΧΟΡΟΣ.
άλλ^ Lod^i, τέκνον ΟΙδΙτνον, σέ τ έξ ΐσον
οίκτίρομεν και τόνοε συμφοράς χάριν'
τα ό^ έκ ^εών τρέμοντες ού σ&ένοιμεν αν
φωνεΐν πέρα των προς σε νυν είρημένων.
250
255
έν σοΙ τα κείνο>ν φασι γίγνεσ&αι
κράτη. Ο. Ε-, 314 έν σοι γαρ έσ-
UEV. Phil. 963 έν σοι καΐ τό πλεΖν
ήμαξ, άναΐ. Eur. Iph. Τ. 1057 και
τάμ έν νμίν εστίν ή καλώ$ ^χειν
fj //ηδέν είναι και στερηΟ'ηναί
πάτρα?. — ϋμ^μι Stammt aus
dem homerischen Epos wie αμμι
Aisch. Sept. 156. Entsprechend
der Akkus, ϋαμε Ant. 847. Aisch.
Eum. 620.
248. νενσατε mit einem Ob-
jektsakkus., wie Eur. Ale. 978
Ζεν? δ τι νεύσγι, τοΰτο τελεντα.
249. άδόκητον, weil Ant. eine
Erfüllung ihrer Bitte kaum zu
hoffen wagt.
250. Man konstruiere Άντομαι
σε πρ09 ψίλον δ, τι σοι (ξστιν).
Ι Bei den Lateinern hat sogar die
' j Prosa gleiches gewagt: Liv.
<. XXIII 9, 2 per ego te, fili, quae-
i cumque iura liberos iungunt
parentibus, precor. Vgl. Anh.
§ 163. — έκ σέχ>εν verträgt sich
nicht mit dem folgenden Verse;
man ist darum gezwungen, es
• entweder zu ändern (und die ge-
machten Vorschläge sind nicht
eben wahrscheinlich) oder Vers 251
zu streichen. Dieses Verfahren
empfiehlt sich, weil die Auf-
zählung ^ τέκνον ή λόνσ« ^ χρέοδ
i) x'f'fos an sich nicht frei von An-
stößen ist. λόνος änderte Reiske
in λέγο8 (Gattin), aber auch χρέο8
ist seltsam; es heißt nicht 'Be-
sitztum', sondern 'Schuld' oder
'Geschäft', ι'^-εός soll eine be-
sonders verehrte Familiengottheit
sein; die Römer schwören aller-
dings bei den di penates; ob So-
phokles solch einen Begriff durch
einfaches χ^εό5 wiedergeben
konnte, ist fraglich.
252. άι?-^«»^ 'falls du hinsiehst' ;
'denn solche Tragen auf zuwerf en ^^
ist nicht jedermanns Sache. Ant. '
leugnet die menschliche Willens-
freiheit. Die Götter sind es, die
uns führen, zum Guten oder zum
Bösen. So scharf hat Sophokles
diesen Satz sonst nirgends for-
muliert.
256. Auch der Chor beruft sich
für seine Entschließung auf die
Götter, allerdings in anderem
Sinne als Antigone.
258. Die folgende Rede ist
kunstvoll gegliedert: Prooemium
258—265 das Verhalten des Chors
steht im Gegensatz zu Athens
ευσέβεια, Probatio 266 — 275 Od.
ist unschuldig, 276 — 85 die Auf-
nahme des ικέτης entspricht der
göttlichen Gerechtigkeit, Epilog
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
51
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τι όήτα δόξης ή τί χληοόνος γ.αλης
μάτην ρεούσης ωφέλημα γίγνεται,
ει τάς γ" ^ΛΌ-ήνας φασί d-εοσεβεστάτας
είναι, μόνας δε τον γ.αγ.ονμενον ξένον
οφζειν οίας τ ε χαϊ μόνας άρχεΐν έ'χειν;
ν,άμοί γε Jtov ταντ^ εστίν; οίτινες βά^^ρων
έζ τώνδέ μ* έξάραντες είτ' έλαννετε,
όνομα μόνον δείσαντες' ον γάρ δη τό γε
σώμ^ ουδέ τάργα ταμ', έ^ΐεϊ τά γ' έργα μου
ττετΐον&ότ^ έατί μάλλον ή δεδραχότα.
260
265
285—91 ελsOί und νποσχέσρΐ5. —
(^ ο Ι α, die gute Meinuiig•, die sich
in der χλη8ών καλή äußert.
259. u άτην ρ εονσηβ , frustra
divulgatae, ist proleptisch gesagt,
da sich eben aus dem Verfahren
gegen den ίκέτηδ der Ruhm Athens
als eitel erweist.
260. TOS v' Άϋ•ήΐ'α5 wenigstens
Athen soll eine sehr fromme Stadt
sein; die anderen Städte sind es
nicht; daher auch uovas in Vers
261. Der Patriotismus des Dich-
ters bricht hier durch.
262. σωζειν, rettend auf-
nehmen, aoxiri^,"gegen etwaige
Ängrifie schützen. Dem σιόζειν
und άρκείν gehen parallel oias τε
{εΐ/'αι) und έχειν(= δύνασ&αή,ηηά
nur um des Parallelismus willen
ist ^χειν überhaupt zugesetzt.
263. xauo/ γε. Öd. knüpft an
(mit και — νέ), als ob er vorher
behauptet hätte, Athen sei wirk-
lich die frömmste Stadt und helfe
den καθούμενοι. — ταντα diese
gepriesenen Vorzüge. Die rhe-
torische Frage ist^ geformt wie
0. E,. 390 ηοϋ ov fiavTis ει σαψή^;
— οϊτινε? setzt ein v/ueis vor-
aus, das in den voraufgehenden
Worten zwar nicht ausdrücklich
enthalten ist, doch notwendig
gedacht werden muß: etwa ποϋ
ταντ ξστι παρ' νμών^ οΐτινεβ κτέ.
Vgl. unten 427. 731. 866. 1326.
Ai. 457. Phil. 1364.
264. έ^άραντεζ, άναστήσαν-
TfS (276*), Vgl. zu 177. — εϊτα ist
ursprünglich zugesetzt worden,
um die Zeitdistanz zwischen Par-
tizip und Verbum finitum schärfer
zu betonen, hat aber bei Soph.
oft nur dekorative Bedeutung. —
έλαννετε , 226.
266. Nicht mein σώμα, von
dem keine Gefahr droht, das viel-
mehr euch zum Erbarmen stim-
men muß, kann euch in Furcht
setzen, ebensowenig meine Μργα.
266 f. έπεί τά γ ίργα μον
κτέ. Was eigentlich von Od.
selbst galt, er sei πεπον&ώδ
μάλλον ή δεδρακώ« (ähnlich Eur.
fr. 712 παϋόντεζ ουδέν μάλλον ij
δεδρακότες), ist auf seine Taten
übertragen, die mehr Leiden als
Handlungen waren. Namentlich
bei Dichtern ist solch eineEnal-
lage nicht selten: Phil. 1046
φάτιν ονχ νηείκονοαν κακοΖδ.
Aisch. Sept. 425 ό κόμποε d' ον
κατ άν&ρωπον φρονεί. Ar. Nub.
245 αλλά U& δίδαξον τόν έτερον
τοίν σόΐν λόγοιν^ τόν μηδέν αποδί-
δοντα. Ran. 536 μετακνλίνδειν
αντόν άέϊ ποόδ τόν εύ πράττοντα
τοϊχον. Phryn. Bekk. ρ. 39, 27
(Liban. Decl. vol. 4 ρ. 626, 22)
είζ την κερδαίνονοαν πάντα ώ&εΐν
4*
52
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
€Ϊ σοι τα μητρός υμΙ πατρός χρείη λέγειν,
ών οννεχ* έκφoßf] με* τοντ' εγώ γ,αλως
έ'ξοιδα. -/.αίτοι ττως εγώ ν,αν,ός φνσιν;
δστις πα^ών μεν άντέδρων, ώοτ ει φρονων
Μττραοσον, ούδ' αν ώδ' έγιγνόμην κακός'
νυν δ' ουδέν ειδώς ίκόμην ιν^ ίκόμην,
νφ' ών δ' εττασχον, είδότων άπωλλνμην.
avd^* ών ίκνοϋμαι προς &εών υμάς, ξένοι,
ώσπερ με κάνεστήσα&\ ώδε σώσατε,
και μή, ^εονς τιμώντες, εΐτα τους ^εούς
270
27δ
πήραν. Vgl. ZU Ο. R. 1215.
Shakespeare: / am α man more
sinned against than sinning.
268. Der Nebensatz ist frei an-
Lossen; man erganze: 'was
sich herausstellen würde'. Ödi-
pus deutet nur von fem auf die
Ehe mit lokaste und den Mord
des Laios, Taten, deren genauere
Darlegung das Entsetzen des
Chors vor dem Namen Ödipus
beseitigen würde, die er selbst
aber auch nur gezwungen (χο^ίηΐ)
erzählen möchte; denn er rührt
nicht gerne an die Vergangenheit.
270. xaxds (pvatr, im Gegen-
satz zu den unseligen Verwicklun-
gen, in die er verflochten wurde.
271. In diesem Vers beachte
man den dreifachen Reim ; eben-
so sind 273, 274 ganz schematisch
gegliedert vvv ό * σνδέν ^ίδώδ ry^
Ικόμην^ ί'ν ίχόμην — νφ ών 8
Μτιασ^ον 'ν είδότων άπωλ7,νμην^
und der Reim zeichnet die Schluß-
glieder aus. — Öd. stellt folgende
Erwägung (έν&ύί/ηί/α) an: selbst
wenn er mit Bewußtsein ge-
handelt hätte, würde er ώόε, in
diesem Falle (da er nur Ver-
geltung übte), noch nicht ein
Verruchter sein. An den hypo-
thetischen Fall knüpft er dann
das, was tatsächlich geschah:
ουδέν εΐΰώε ίχ,όμην ϊν ίχόπην κτλ.
Er ist also erst recht unschuldig.
Die Steigerung ist durchaus im
Sinne der damals schon hoch ent-
wickelten Rhetorik, von ihrem
Standpunkt aus ein kunstvoll
ausgeführtes επιχείρημα.
273. vvv §έ bildet den Gegen-
satz zu F.i φρονών ϊπρασαον. —
Ικό/UTjv ϊν Ικόμην Umschreibt,
was Öd. nicht gerne ausspricht,
vgl. 336. 0. R. 1376 βλαατοϋσ
δπη)ξ ϊβίαστε. Trach. 1234 aoi
δ' α-δ<9ι8 fbs εχειε ^χειν. Eur. Or.
79 ίπλενα δπω« ϊπίενσα.
TIL• ν φ ών δ^ ^πασχον^
{νπό τούτων) είδότων άπωλ-
λύμην (zu 993), sofern die Eltern
ihn ausgesetzt mit der bewußten
Absicht, ihn umzubringen.
276. Dieser Vers bildet die
Grundlage der folgenden Erörte-
rung. Der Chor hat den Öd. be-
wogen, sein Asyl zu verlassen;
damit ist ihm die Verpflichtung
auferlegt, für den ίκέτηεζη sorgen;
entzieht er sich ihr, so beleidigt
er die Götter, die über Recht und
Unrecht wachen. — Das καί in
κάνεστήσατε wie 53. 77. 870. Vgl.
Ar. Nub. 1177 vvv οϋν δπωξ
αώσειζ μ\ έπει κάπώλεσαζ.
277. ϋ'εούξ — τον£ ^εοχ>8, der
Artikel wird erst bei der Wieder-
holung des unmittelbar vorher
eingeführten Wortes gesetzt; so
typisch: Phil. 992 ^•εο{>8προτείνο)ν
τους r%ove -φενδεΖί τ/«?•»;? Anh. §86.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
53
μοίραις ποεΐσ^•* εν μηδαμαις' ηγείστε όέ
βλέπειν μεν αυτούς ττρός τον ευσεβή βροτών,
βλέτζειν δε ττρός τους δυσσεβεΐς, φυγήν δε του 280
μήπω γενέσ^-αί φωτός ανόσιου βροτών.
ξύν οίς σύ μη Τίάλυτττε τάς εύδαίμονας
έργοις ί^^ήνας ανόσιους ύττηρετών,
αλλ' ώσπερ έλαβες τον ίχέτην έχέγγυον,
^ύου με κάχφύλασσε' μηδέ μου τίάρα 285
τό δυσπρόσωπον είσορών άτιμάσγις.
ήχω γαρ ιερός ευσεβής τε καΐ φέρων
όνησιν άστοΐς τοΐσδ'' δταν δ* 6 κύριος
278. Die Lesung- des Verses ist
unsicher; αηδαμό« findet sich
sonst nur im Ionischen und auch
dort nur im Plural; doch haben
las und Tragödie vieles gemein-
sam. κατατιΟ'έναι η έν Μοίραι?
έΐάττοαι = 'etwas niedriger
stellen' sagt Plato legg. p. 923 B.
279. Eur. Med. 755 τοίσι δνο-
αεβοϋοι — βροτών.
281. βροτών denke man sich
von τον φο)τ08 aroalov abhängig".
Der Zusatz ψωτό^ ist ungewöhn-
lich, doch nicht ohne Beispiel.
Ahnlich Od. 17, 587 ov γνρ πού
τινε5 ώδε χαταο'νητών άν&ρώ-
τιων άνέρεε νβρίζοντεδ άτάοΟ'αλα
υτΐ'/^ανοωνται. 23, 187 ανδρών
δ' ον κέν τΐ£ ζωόδ βροτόδ, ουδέ
uöl ηβών, ρεϊα μετογλίασειεν.
282. μή κάλυπτε steht an Stelle
eines positiven Begriffes (etwa
φανέρο»σον)•, nur SO verträgt es
sich 'mit ^iir^ols: im Einklang
mit ihnen. Das Bild erinnert an
das biblische Gleichnis vom Licht,
das nicht unter den Scheffel ge-
stellt werden soll. Der Gedanke
knüpft an die in der Einleitung
der Bede entwickelten wieder an.
ίΰ^αι/ζω»^ ist im wörtlichsten Sinne
zu verstehen (nicht 'glücklich').
284. Hier schließt die Ge-
daukenreihe, die 276 begann, mit
derselben Erwägung, mit der sie
eingeführt wurde, wieder ab.
Formal bemerkenswert ist, daß
Öd. zunächst von sich wie von
einer dritten Person redet: τόν
Ίκέτην, nachher dann zur ersten
übergeht. Dies ist rhetorisch
wirkungsvoller, daher, auch bei
Demosthenes derselbe Übergang
zu finden 18, 79: ούδαιιοΰ ζ/ψ
μοαδ'ένη γέγραφεν ονδ^ αίτίαν
ούδευίαν κατ iuov. Anh. § 183.
— Öd. bemüht sich, dem Chor
eine sittliche Verpflichtung auf-
zureden; in diesem Sinne setzt
er έχέγγυον ZU ΜΧαβε£. έχέγγυοδ
ist, wer ein Pfand (^v;/t5i7) besitzt,
gewöhnlich in dem Sinn, daß er im-
stande ist, es anderen zu gewähren,
hier umgekehrt in dem Sinne, daß
es ein zweiter ihm gegeben hat.
285. In έκφνλαοσε ist die Prä-
position zu beachten, ρύον geht
einfach auf den Akt der Hilfe-
leistung, έκφνλαοσε bezeichnet
ihre Durchführung bis zum Ende.
'287. Die Andeutungen^ die Ö3.
hier macht, sind durchaus ge-
heimisvoll, und der Chor ist nicht
imstande, sie zu verstehen. Sie
sind trotzdem klug auf zwei
menschliche Eigenschaften be-
rechnet, Scheu vor dem Heiligen
und|,Freude am Gewinn.
54
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
TtaQfj ης, υμών δστις έοτϊν ήγεμών,
τότ' είσαχονων 7ΐάντ' έπιστήστ]* τά de 290
μεταξύ τούτον μηδαμίος γίγνον ν.ακός.
ΧΟΡΟΣ.
ταρβεΐν μεν, ώ γέρα ιέ, τάν^νμήματα
πολλή έστ^ άνάγχη τάτΐό σον' λόγοισι γάρ
ούγ. ώνόμαοταυ βραχέοί' τους οέ τησδε γης
άναχτας αρχεΐ ταντά μοι οιειοέναι. 295
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
'λαΐ Ttov έ'σ^^ 6 χραίνων τησδε της χώρας, ξένοι;
ΧΟΡΟΣ.
πατρφον άστν γης έχει' σγ,οπός δε νιν,
δς χαμέ δεϋρ' έπεμψεν, οίχεται στελων. Po.^L. ^■«'■^*^^
288 f. ό κύρίοβ. Daß ein Herr
vorhanden ist, ist sicher. Wer es
ist, kommt nicht in Frage ; daher
wird t/s hinzugesetzt und weiter
υμών Sans έατιν ήγεμών (Anh.
§ 212). Für die Zufügung von
Tis ist 0. R. 107 Tovs avTOBvxas
Tifas ein Beispiel; öfter verbindet
hellenistische Prosa ris mit dem
Artikel: ApoUodor bibl. 1,75 είσί
§έ Tivss οί λέγοντεξ, d. h, gesagt
wird's bestimmt; wer es sagt, ist
Nebensache. Ähnlich Epiktet ΙΠ
22, 4 Μστι γάρ ns Εκαστα ό Sia-
τάσαων^ Hephaestio περί ηοιήμ.
ρ. 72, 8 Westph. ϊοτι, 8έ τίνα έν
τοΐ3 ποιήμασι και τά καλούμενα
έφνμνια, aber bei Vettius Va-
lens ρ. 315, 20 auch xcvas τόνε
τοιούτονα, bei Heliodor Aethiop.
V 26 TiS των ληστών ό τολμηρό-
τατοδ.
290. τά μεταξν wie τά ννν und
ähnliches.
291. τούτον natürlich τον ννν
και τον παραγενέσ&αι τον κύριον.
292. ταρβεϊν τά ένΟ-., ach-
tungsvolle Scheü haben vor dem,
was du mir zum Herzen redest.
Das Wort έν&ύμημα erscheint
hier (und 1199) zum erstenmal
als rhetorischer Terminus; die
Älteren ^bevorzugen in diesem
Sinne γνώμη (Rh. Mus. 52 S. 13 ff.).
ένϋ-ύμημα Scheint erst seit Iso-
krates üblicher zu werden. Euri-
pides hat einmal ένϋ-ύμησι? (fr.
248) im Sinne von Beherzigung.
έν&νμεϊσ&αι, den Rednern seit
Anfang geläufig, wird von der
Tragödie gemieden. Zur Sache
vergleiche man noch Xenoph.
Mem. II 1, 34: ^κόσμησε τά?
γνώμαξ Μτι μεγαλ.ειοτέροι« ρήμα-
σιν ή Ιγώ ννν, SO hier: τά ipd'v-
Μηματα ώνόμασται λ.όγοιδ ον
βραχέσι.
294. ο ν β ρ αχέ σ IV , ονκ εντε-
λέσι, ηοη levibus verbis, da Öd.
mit Feierlichkeit bedeutsame
Worte gesprochen hatte. — ώνό-
μασται, ειοηται, wie Jl. 18,449
πολλά ηερικλντά δώρ όνόααζον.
295. TOVS άνακταξ geht auf
Theseus allein , vgl. 884, zu
970. — ^£?i^.^ uoi, ich gebe
mich damit zufrieden, daß
der Landesherr diese Verhältnisse
genau kennen lerne und, was
hieraus von selbst folgt, eine
Entscheidung treffe.
297. Hier kann σκοπόδ nur
eine Amtsbezeichnung sein, etwa
wie unser 'Feldhüter'. Wir kennen
επίσκοποι als Beamte aus ver-
schiedenen griechischen Städten.
ΟίΔίηΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩιΝΩΙ
55
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ή χαΐ δοχεΐτε τον τυφλού τιν^ έντροτΐήν
ή φροντίδ' έ'ξειν αυτόν ώοτ έλΒ^εΐν τνέλας;
ΧΟΡΟΣ.
γ.(χΙ ytaqS-', δταν τνερ τούνομ' αΐσ^-ηται το σόν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τις έ'σ^-' δ χείνφ τοντο τοϋπος αγγέλων;
ΧΟΡΟΣ.
μαχρά χέλευ^ος, πολλά δ* έμπορων έπη
φιλεΐ πλανάσ^-αι, των έχεΐνος οίων,
^•άρσει, 7€αρέσται' πολύ γάρ, ώ γέρον, το σόν
όνομα διήχει πάντας, ώστε χει βραδύς
εΰδει, χλνων σου δεϋρ* άφίξεται ταχύς.
300
305
299. τον 'τνφλον, der Bote
konnte dem. Theseus weiter nichts
sagen, da Öd. seinen Namen zu
nennen vermieden.
300. αυτόν ist SO gestellt, daß
es auch mit έλ&εΐν verbunden
werden kann. — ώστε, der-
gestalt dai3, vgl. 386.
301 — 304. Diese vier Verse sind
von Hirzel (Rh. Mus. 18, 306 ff)
dem Sophokles abgesprochen wor-
den; sehr mit Unrecht werden
sie als unklar und poesielos hin-
gestellt. Bemerkenswert ist im-
merhin, daß atuj (304) sonst im
Trimeter nicht vorkommt.
301. Der Chor meint, es komme
alles darauf an, daß Theseus den
Namen des Öd. erfahre.
303. Der Weg ist weit; da
kommen die Leute zum Reden;
was viel beredet wird, spricht
sich herum ; so wird Theseus da-
von erfahren. Man übersetze
demnach τιρΙΙά b" έίΐπόοίον ϊπτ}
ψιΐρΐ jilaväo^ai, 'wenn Wanderer
viele Worte macheu, pflegen diese
sicir zu verbreiten', nollä hat
den Wert eines ganzen Satzes;
zwei Gedanken so in einen zu-
sammenzuziehen gehört zu den
Eigentümlichkeiten des Sophokle-
ischen Ausdrucks. Vgl. die Bern,
zu Vs. 113. 195. 383 und 48T.
Sachlich ist zu betonen, daß der
Weg von der Burg nach Kolonos
eine gute Stunde beträgt, und
hier reden Greise.
305. Mit ηοΐύ γάρ folgt die Be-
gründung, weshalb Th. kommen
wird, wenn er den Namen gehört
hat; est enim nonien celebre. —
πολύ 'weit und breit' (Anh.
i 247, 24) gehört zu διήκει-,
πάνταί fasse man als Bezeichnung
des Zieles (-- scs πάντα?).
306 f. Theseus, vom Erscheinen
des seltsamen Gastes benach-
richtigt und nach Kolonos ent-
boten , wird , sobald er von
Ödipus hört {χλύων σον , wie
1182 κλνονσα παιδόδ, Vgl. unten
ZU 355), schnell herbeieilen, κεί
βραδύ« ίστιν 'auch wenn er lang-
sam ist': So würde wenigstens
die Prosa sagen; der Dichter aber
wählt statt des farblosen έoτh'
ein Wort von ausgeprägtem In-
halt (Anh. § 231). ενό'ειν ist der
stärkste Gegensatz zu jeder wirk-
lichen Aktivität; Libanius or. I,
4 p. 82, 1 F. braucht so καο'εύδεα•:
τελούσα δέ (die Mutter) άργύριον
τοίί^έπΐ τον παι,δεύειν ουκ ΐ]δει
56
ΙΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αλλ ευτυχής ιχοιτο τ^ ^^ αύτον 7ΐόλει
έμοί τε' τις yaq έσ^-λός ούχ αύτφ φίλος;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ώ Ζεν, τι λέξω; 7Col φρένων έλ&ω, τΐάτερ ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τί δ' iavL•, τέγ,νον ^^ντιγόνη ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
γυναΐχ^ ορώ
στείχουσαν ημών άσσον, Αίτναίας έπΙ
πώλου βεβώσαν' γ,ρατί (5' ήλίοοτερεΐ
'λυνη τερόσωτΐα Θεσσαλίς vlv άμπέχει.
τί φώ;
α^έστιν; άρ^ ούχ εστίν; ή γνώμη τΐλανά.
310
315
χαλεπηναι ττρόδ κα&εύδοντα (d. h.
den faulen) παΐδα\ er nennt eben-
dort § 279 S. 202, 13 F. die Un-
tätigkeit vnvos.
309. Das ίμοί entschuldigt
Öd. mit der nun einmal allen
Menschen innewohnenden Selbst-
liebe. Vgl. Eur. Med. 86 ώδ näs
TIS αντόν τον nilas μάλλον φιλεΐ.
fr. 460 εκείνο γαρ ninovd^ όπερ
πάντεδ βροτοί' φίλων μάλιστ
έμαντόν ούχ αίοχύνομαι, Men.
mon. 407 ονκ ^τιν ονδείζ δοτιδ
ονχ αντφ φίλοδ. — έο&λόδ 'der
etwas taugt'. Man stoiSe sich
nicht daran, daß hier der Egois-
mus als Kennzeichen eines wacke-
ren Mannes verkündet wird. Das
Gebot der Nächstenliebe ist erst
ein christliches.
310. ποΐ φρενών ίλ&ω ; ygl.
170.
312f. Alrvata πώλοδ nimmt
p. 143), und mit Maultieren pflegte
man zu reisen, zumal Frauen.
Auf der Bühne wird natürlich
das dem οίκέτηδ (334) übergebene
Tier nicht sichtbar.
313. ή/αοατερήδ muß nach Ana-
logie von βιοοτερήξ 747 όμματο-
στερή? 1260 'der Sonne beraubt',
'beschattet' heißen. Der Dativ
vertritt einen Lokativ. Anh. § 50.
314. Θεοσαλΐ£ κννη, ein der
breitkrämpigen Kausia nahe ver-
wandter , schirmförmiger Hut
(petasus), den außer Wanderern
Landleute und Hirten trugen,
wie nach Kallimachos (fr. 124
p. 393 Schneid.) die ländliche
Hekale, welche den jugendlichen
Theseus bei sich aufnahm: au^i
δέ ol κεφαλτ} νέον Λΐ/ιονίη^εν
μεμβλωκόζ πίλημα περίτροχον
άλ.καρ εκείτο ϊδεοδ ένδίοιο,
316. Die Form derEede stimmt
man gewöhnlich als Bezeichnung wörtlich zu Eur. Iph. T. 577 άρ'
eines edlen schnellen Bosses, εέοιν; άρ' ονκ είαίν; r/s ψράαειεν
Vielmehr ist (mit Boeckh) ein
Maultier zu verstehen; Sizilien
ist durch seine Maultiere berühmt
(Photios Lex. p. 366, 12 έδόκονν
al ΣικελίκαΙ ήμίονοι είναι σπον-
δαζαι, Vgl. Boeckh Explic. Find.
äv; — ή γνώμη πλανά incertam
me reddit opinio. Man beachte
den absolut symmetrischen Bau
von Vers 316 und 317, in denen
jedes Sätzcheniden gleichen Raum
einnimmt.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟλΩΝΩΙ
57
ΆαΙ φημί χάτΐόφημί, χονχ έχω τι ψω.
τόλαινα. —
ονχ έ'στιν άλλη' φαιδρά γονν άτι ομμάτων
öaivsL με τΐροσστείχονσα, σημαίνει δ^ δτι
μόνης τόδ' έστΙ δηλον Ισμήνης τίάρα.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
πώς είπας, ώ jcal;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ηαΐδα σήν, έμήν δ όράν
δμαιμον' αύδη δ* αντίχ' έ'ξεστιν μα^εΐν.
ΙΣΜΗΝΗ.
ώ δισσά πατρός χαΐ χασιγνήτης έμοί
ηδιστα προσφωνήμα&\ ώς υμάς μόλις
εύρονσα λύ7ΐη δεύτερον μόλις βλέ^εω.
320
325
317. ονκ ίχο) τι (statt δ τι)
φώ auch bei Aisch. Cho. 91 Eur.
Hei. 564. Vgl. ovx ^%o} τι πρώ-
τον εϊπο) Eur. Suppl. 687, und
Ähnliches zu El. 316.
318. τάλαινα nennt sich Ant.
wegen der Unruhe, in die sie
durch die Ungewißheit versetzt
wird.
319 f. φαιδρ ά άπ ό μ μ άτ lov
ο αινείς hilari oculorum nuiu se
cognoscendam praebet. Aisch. Ag.
240 (Iphigeneia) ίβαλλ' §καοτον
&ντήρων άπ όμματα βέλεΐ ψιλ-
οίκτφ,
321. Daß Soph. δηλον als Ad-
verb gebraucht hat, läßt sich
schwerlich bezweifeln ; an sich ist
die Adverbialisierung so gut mög-
lich wie bei νέον (0. C. 1775 vgl.
Plutarch v. Sertorii c. 8) oder
λοίο&ιον (Ai. 468); die zwei noch
in Betracht kommenden Stellen
Ai. 906 {^πεοεν) αντόΰ πρόδ αντον
hrjlov und fr. 526 Ν. αλγεινά,
Ιΐρόκνη, δηλον gewähren freilich
die Möglichkeit, das Adverb durch
Interpunktion zu beseitigen. Aber
in späterer Prosa taucht es von
neuem auf: Antigoni bist. mir.
25 p. 9, 28 Keller: δ »εν δήλ.ον
και ό ποιητή« κτλ. Proclus in
rem. publ. II ρ. 327, 2 Xroll
φερόμενα« — ει« τήν άλογ/αν
δηλον, ebd. Κ. 334, 17 διά τψ
άλογία? δηλον αντώ σνναφ^είε,
Vettius Valens ρ. 371, 11. Die ^
Übereinstimmung der tragischen ;
Sprache mit dem späten Griechisch
ist eine noch nicht hinlänglich
aufgeklärte, aber jedenfalls außer
allem Zweifel stehende Sache.
322. ^ε steht, weil von einer
und derselben Person zwei Dinge
ausgesagt werden : παΐδα αήν, ή
δμαιμοδ έμοί έστιν. Vgl. 1275.
Plat. Prota^. ρ._310 Α Ιππο-
κράτη« ό ΐΑπολ/.οδώρον vios,
Φάοίονο« δέ αδελφό«.
325. προαφωνήματα wird gut
erläutert durch Eur. Suppl. 803
ώ παϊδε«, ώ πιχρόν φίλων προαη-
γόρημα ηατέρων. Das neutrale
Substantiv tritt anstelle der
Person, indem es hervorhebt, was
gerade mit ihr geschieht. Anh.
§ 236.
326 λύπτ}, weil Ismene von
dem kläglichen Anblick des Vaters
und der Schwester ergriffen
Tränen vergießt. Mit δεύτε-
ρον vgl. 364.
58
ΣΟΦΟΚΛΕΟη
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
c5 τέχνον, ηχείς;
Ι2ΜΗΝΗ.
ώ πάτερ δνσμοιο^ όράν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ."
ώ σττέρμ^ δμαίμον.
ΙΣΜΗΝΗ.
ώ δΙς äd-liai τροφαί
[ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τέ-κνον, πέφηνας;
ΙΣΜΗΝΗ.
ούζ άνευ μόχΟ^ον γέ μοι.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τΐρόσφανσον, ώ τταΐ.
ΙΣΜΗΝΗ.
■3^ίγγάνω δνοιν όμον]
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ή τησόε γ,άαον ;
ΙΣΜΗΝΗ.
όνο μόρου τ έμον τρίτης.
830
327. Svauotoo^ όράν heißt Öd.,
weil der Anblick' seines ent-
stellten Gesichtes unheilbedeutend
scheint, wie etwa der des Gorgo-
hauptes. Es ist also eine Anspie-
lung auf den im Altertum und
heute weit verbreiteten Aberglau-
ben, daß gewisse Begegnungen
Unglück vorauskünden. Uns mag
solch eine Bezeichnung im Munde
der Ismene befremden, aber man
muß bedenken, daß antikes und
modernes Zartgefühl nicht iden-
tisch sind, δύσιιοιρο?^ nur hier
auftretend, hat mit dvauooos
nichts zu tun, sondern gehört
zum Stammwort μοίρα, wie §ύσ-
μοροζ zu μόρο«.
328. In α πέρα δ u am ov ^λλϋ^
Hinweisung auf die unselige Ab-
stammung der Ismene zu finden,
die zugleich.. Tochter und
Schwester des Ödipus ist, scheint
dem Zusammenhang nicht ange-
messen und ist durch die Worte
keineswegs geboten, da unter
allen Umständen die Kinder ihren
leiblichen Eltern blutsverwandt
sind. Die in 327 — 330 sich ähn-
lich wiederholenden Anreden, ώ
τέχνον, ώ π αϊ, τέκνον, ώ σπέριι^
δμαιμον, malen die Liebe und
Zärtlichkeit des greisen Vaters.
τοοφαί Lebensweise, wie Ai. 499
oovUav τροψήν'γ^Ι. 338. 'Zwei-
mal unselig' wird sie von Ismene
genannt im Sinne einer Steige-
rung ; gewöhnlich sagt man dann
freilich Tois äd^lto^. Aber hier
benutzt S.oph. Sis zu einer kleinen
Pointe. Öd. faßt es nämlich so,
als ob damit er und Antigone be-
sonders bezeichnet seien und fragt :
ή τήσδ/: χάμου; in der Weise wilFs
Ismene indessen nicht verstanden
haben; denn sie schließt sich|ein:
δνσμόρον τ έμοϋ τρίτη«.
331. τρίτη«, zu S.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ Κ0ΑΩΝΩ1
59
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τέγ,νον, τι (5' ήλ&ες;
ΙΣΜΗΝΗ.
ο^, πάτερ, προμη&ία.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ττότερα τΐό^οισι;
ΙΣΜΗΝΗ.
ΥΜΪ λόγων γ" αύτάγγελος,
ξνν φπερ είχον οίχετών Ίπστφ μόνφ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
οι δ' αν^όμαιμοι που νεανίαι, Ίεονεΐν ;
ΙΣΜΗΝΗ.
εϊο^ ονπερ είσί' δεινά τάν χείνοις τα νυν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ 7εόντ' έκείνω τοις εν Λίγύπτφ νόμοις
335
332. Die Stellung: des δε ist be-
dingt durch den an die Spitze ge-
rückten Vokativ, vgl. 507. 592, zu
0. E,. 1097. — a^ noouT/d'^q,
aus Fürsorge f ü r d i c η , wie σ^^
nod-os die Sehnsucht nach dir (zu
Ö. U. 969).
333. πότερα^ nicht πότερον,
hier wie überall in der Tragödie
zu Anfang des Verses vor Kon-
sonanten, zur Vermeidung des
auch im ersten Fuß nicht allzu
häufigen Anapästes. — και λόγ ων
γ αντάγχελοδ, nicht bloß aus
Sehnsucht, sondern auch um dir
Mitteilungen zu machen, die ich
selbst überbringe.
335. Zu dieser Frage gibt
Ismenes Äußerung über die Be-
gleitung eines einzigen treuen
Dieners den natürlichen Anlaß.
Zugleich dient sie dazu, das Ver-
dienst der Töchter in helleres
Licht zu stellen. — που {siai)
νεανίαι ηονεϊν; WO sind die
Brüder, junge starke Män-
ner, um sich zu mühen? Sie
sollten euch diese Mühe (342) ab-
nehmen. Die Konstruktion ähn-
lich wie Eur. Or. 1472 τιυϋ δήτ
άμύνειν οι κατάί^στέγα= Φρύγε£ ;
336. εϊσ* Ο'δπερ είσί^ sie
sind wo sie eben sind, vgl. zu
273. Ismene möchte genaueren
Mitteilungen ausweichen. — έν
κείνο 19, vgl. 365.
337. Öd. glaubt aus Ismenes
Andeutungen entnehmen zu dür-
fen, die Brüder säßen ruhig da-
heim. Von den Ägyptern erzählt
Herodot 2, 35 ai μέν γνναΖχεδ
ά'/οράζονσι και καπηλεύονσι^ οΐ
δέ άνδρεδ κατ oixovs iovTF?
νψαένονσι, und es ist kaum ein
Zweifel, daß Sophokles die An-
regung zu seinen Versen aus der
Herodotlektüre geschöpft hat.
Der Dichter spielt öfter auf Er-
zählungen des Geschichtsschrei-
bers an (El. 62, Hdt. 4, 95; Ant.
905, Hdt. 3, 119; 0. R. 981, Hdt.
6, 107). Der Traum der Klyte-
mestra El. 417 ff. ist von ihm
nach dem Muster der Traumes
der Mandane gebildet (Classen
Verh. der Kieler Philologenvers.
S. 114). Auch Euripides hat
Herodot gelesen (frg. Kresph. 452
^ Hdt. 5, 4, El. 169 ^ Hdt. 1.
216, Iph. Taur. 40 ^ Hdt. 4,
103).
' 338. Mit einer bei Vergleichun-
60
^:οφοκαεογ:
φνοιν χατειχασ^^έντε χαΐ βίου τροφός'
έχει γαρ οί μεν άρσενες κατά στέγας
^αχοϋσιν ίοτουργοϋντες, αΐ δέ σύννομοι 340
τάξω < βίου τροφεία^ πορσύνονσ' αεί' K?iL4^t'wrvdJle
σφφν ö\ ώ τέ7ίν\ ους μέν είχός ήν 7ΐονεΐν τάδε,
Άατ' οΐτ,ον οίχονρονσιν ώστε παρθένοι,
σφώ δ άντ' εκείνων τάμα δνστήνον κακά
ύίίερτΐονεΐτον' ή μεν έ'ξ δτον νέας 345
τροφής έ'ληξεν καΐ κατίσχνσεν δέμας,
αεί μεΘ^ ημών δύσμορος πλανωμένη
γερονταγωγεΐ, τΐολίά μεν χατ' άγρίαν
ϋλην ασιτος νηλίτνονς τ άλωμένη,
πολλοΐσι δ^ όμβροις ήλιου τε καύμασιν 850
μοχ^ονοα τλήμων, δεύτερα ηγείται τά της
gen üblichen Kürze werden den
vouoc die Söhne selbst gegen-
übergestellt , wie Od. 2 , 121
τάων ov TtS όμοΧα νοηπατα
Πηνελοπύτ] ^Sti. Vgl. 0. R. 1507
μη$^ ίξίσώστ]£ τάσδε τοΪ8 έμοϊδ
xaxois. Eur. Bacch. 1253 μητρόβ
είκαα^εί? τρόηοιζ.
340. ^ οΰννομοζ die Gattin,
wie i αύννΰμοζ der Gatte (El.
600). So schon Aisch. Pers. 704,
nicht Euripides. Das Bild ist
übernommen von Tieren, die zu-
sammen auf der Weide gehen.
Euripides nennt Hei. 1488 die
Vögel οΰννομοι νεφελών δρόμον,
Hippol. 979 Felsen σύννομοι
&αλάοσηξ.
341. ^ξω (nämlich δόμων), im
Gegensatze zu κατά στέγα? 339.
342. ο ψ Ο) ν, ex vobis utrisque.
Der Dualis'hier vom Doppelpaare
der Brüder und Schwestern:
während οψώ 344 nur von Anti-
gone und Ismene zu verstehen
ist. — τάδε, die Sorge für den
Unterhalt und die Pflege des
Vaters.
343. Der Pleonasmus κατ οί-
κον οίκονροΰσ IV erklärt sich
aus der abgeschwächten Bedeu-
tung des Verbums, vgl. οίκονρεΖν
ίνδον Plat. de re publ. V p. 451
D und ähnl. zu Trach. 760.
344. τάμα δνστήνον κακά^
wie Phil. 1126 τάν ίμάν μεΐέον
τροφάν.
345. νπερπονεΧτον, πονεΐ-
τον τάμα κακά νηέρ έμον. Vgl.
Ο. Β. 258 άνχ^' ών έγώ τονδ* ώσ-
περεί τονμοΰ ηατρόε ύττερμα-
χονμαι. — ή μέν, AutigOUe,
gegenüber 353 σν δέ. — vias.
Auf die τροφή ist das Epitheton
übertragen, das eigentlich der
Antigene zukommt. Anh. § 10.
348f. άν^/αί/ v^.j;«^, wieO. R.
476 φοιτά γάρ νπ άγρίαν νλαν.
Archil. fr. 20 ρ. 540 ϋΐηζ άγρίηδ
έηιστεφήΰ.
350. Nach dem Haupt verbum
γερονταγωγεΐ ηολλά μεν άλω-
μένη erwartet man im zweiten
Gliede πολλά δέ μοχ&οϋσα ohne
neues Verbum finitum. Dies tritt
indes doch ein (δεύτερ' ήγεΖταή,
und so wird die streng logische
Entwicklung des Satzes zerstört.
• 35 1 f. τ ά. τήβ οίκοι δ ια/τη e,
die Vorteile des häuslichen Lebens,
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
61
355
οίκοι διαίτης, ει ττατηρ τρο€ρήν έχοι.
σύ δ\ ώ τέχνον, πρόσ^εν μέν έξίχον τχατρί
μαντεΐ* άγουσα τΐάντα, Καδμείων λά^ρί^^
α τοϋδ' έχρήσ^ σώματος, φύλαξ δέ μου
τΐΐστή κατέστης, γης δτ' έξηλαννόμην'
νυν δ' αϋ τίν^ ήκεις μν^^ον^ ^Ισμήνη, τζατρϊ
φέρουσα; τις σ' έξήρεν οΐκο^εν στόλος; <v*^a-u*^"v^ >*^σ*/αι
ήχεις γαρ ού κενή γε, τοϋτ* εγώ σαφώς ψ
έξοιδα, μή ούχΙ δεΐμ" έμοί φέρουσα τι, 360
ΙΣΜΗΝΗ.
εγώ τά μεν ττα^ήμα^^ αττα-Θ-ον, ττάτερ.
die gemächliche Ruhe und Be-
quemlichkeit. — 8 εΰτ ερ όν τι
ήγεζσϋ'αι, etwas hintansetzen
(Phil. 1442). — rrje zvl Ende des
Trim., vgl. zu El. 879. — ει
i%oi, wenn nur, ist aus der
Seele der Antigene gesprochen.
354, Von mehrfachen, den The-
banern in bezug auf Öd., so-
lange er noch in Theben ver-
weilte, gegebenen Orakeln er-
fahren wir sonst nichts.
355. τοϋδε aojuaros, mich
betreffend, eine bei den verha
dicendi und audiendi nicht seltene
Anwendung des Genitivs, die
man früher durch die Ellipse der
Präp. περ/ erklären wollte. Anh.
§ 37. — Die Umschreibung der
ersten Person durch acöua τόδε
findet sich weder bei Aischylos
noch auch sonst bei Sophokles,
aber häufig bei Euripides; Ale.
636 Heracl. 89 Heracl. 528 Troad.
958 fr. 789. Sophokles ist hier
wohl euripideischer Weise gefolgt ;
wenn er 0. R. 643 den Öd. sagen
läßt: δοώντα γάρ ην, ώ γνναι, κα-
xöis εϊληφα xovuöv σώμα σϋν
τέχντ] κακϋ, SO ist das etwas ande-
res, wie Demosthenes adv. Mid. 7
zeigt: ϋβριαααι f/kv γάρ h/ώ και
προηεπηλόκιοται τό σώ μ α τον-
II ό ν, vgl. Eur. Tro. 1010. Sophokles
liebt seinerseits die Umschreibung
mit o§' άνήρ (so auch 0. C. 1329,
1472, 1546, 1618), die bei Aischy-
los nur einmal, bei Euripides ver-
hältnismäßig ganz selten erscheint
und prosaisch ist: HerodotllOS,
Antiphon περί τον %ορεντον 9,
Aristoph. eq. 592. Die lateinische
Satire (Horaz I 9, 47) und Ko-
mödie sagt entsprechend hie homo ;
also auch dort gehört diese Form
der Bezeichnung dem niederen
Stil an. — φύλαξ δέ entspricht
nicht dem πρόσ&εν //έν SbZ, hier-
zu bildet vielmehr vvv δ' αύ 357
den Gegensatz. Daher hat Elms-
ley wohl richtig φύλαξ τέ μον
geschrieben.
358. στόλο£, so fragt Eur.
Suppl. 1048 der greise Iphitos
seine Tochter τέκνον, t/s ανρα;
τί£ στόλο? ; τίνο8 χάριν δόμοιν
ντιεκβ&α ήλΟ-ε«; Vgl. Phil. 244.
359 f. Das etwas unbestimmte
ov κενή γ ε wird nach dem Ein-
schiebsel τοντ έγώ ααφω? ϊξοιδα
durch μ ή ού χΐ δεΖμ' ίμ ο Ι
φέρονσά τι genauer bestimmt:
leer bist du nicht gekom-
men, ohne — . Ähnlich Ant. 87
έχ&ύον MoT] σιγώσ , έάν μή πησι
κηρύξ^ς τάδε. Aisch. Cho. 742
fj δή χλύων έκεΖνοδ ευφράνει νόον,
εϋτ άν πύ&ηται μν&ον. — μ ή
ουχί, weil der Sinn ist non
ädes quin feras. Vgl. zu El. 107.
62
:0Φ0ΚΛΕ0Π
ζητούσα την σήν που 'λατοιχοίης τροφήν,
ηαρεΐο' έόσω' όΐς γάρ ονχΐ βονλομαι
7Γονονσά τ' αλγεΐν υμΙ λέγονσ' αϋ^-ις πάλιν,
ά δ' άμ(ρΙ τοΐν σοΐν δνσμόροιν τταίδοιν κακά
νυν iOTL, ταϋτα σημανοϋσ^ έλήλν^α.
7τρΙν μεν γάρ αντοΐς ήν έ'ρις, Κρέοντί τε
. θρόνους έάσ^αι μηδέ χραίνεσ^αι jcoXlv,
Jr. . Χόγφ öy.07tovpj την ττάλαι γένους φ^οράν
οία γ,ατέογβ τον σόν äd-Xiov δόμον
νυν δ' έγ. d-εων τον χόξ άλιτηρον φρενός
365
370
362. Prosaisch ζητούσα τιον
κατοιχοίηζ και τρέφοιο. Der
Dichter macht beide Begriffe,
das oixpiv und das τρέφεσϋ'αι, in
verschiedener Form von ζητούσα
unmittelbar abhängig, so daß πον
κατοικοίη« aussieht wie eine er-
läuternde Beifügung zu τήν σήν
τροψήν.
363. παρ^Ιο' έάσω ist eine
bei Euripides (Tro. 695. fr. 187,
vgl. Trag, adesp. 284) nicht seltene
Verbindung; seinem rhetorischen
Stil kommt die Figur der transitio
recht zu ; Sophokles hat sie wohl
von dort her anwenden gelernt.
367. Die Verse 367—370 bilden
einen deutlichen Gegensatz zu
371 — 373: ηρίν uhv γάρ ντ^ vvv d',
&ρόνον8 iäod'ai μηοί γ^ραίνεσΟ'αι
τιόλιν \r> άρχηδ λαβέσ&αι και
κρατονξ τυραννικού^ λόγω (d. h.
in ruhiger Überlegungy σκοποί7σί
^ έξ άλιτηρον φρενό?. 371 — 373
sind wohl verständlich; der Gegen-
satz fordert, daß 367 ff. von der
Absicht der Brüder geredet werde,
auf den Thron zu verzichten.
Klar ist γραίνεσϋ'αι πάλιν 368,
weil es durch die folgenden Verse
erläutert wird; χρα/νεινίητίβ 'be-
flecken' heißen. Es ist antike
Ansicht, daß die Schuld eines
Bürgers für den gesamten Staat
ein ulaona ist (zu Ai. 844 Ilesiod.
Op. 240). Nun fragt sich, wie
367 zu verstehen ist. Wollte man
verbinden αύτοί^ Κρέοντί τε ήν
%<?, so würde das den Gegensatz
zerstören, weil es doch bedeutete,
daß die Brüder schon damals
widerstrebend auf die Herrschaft
verzichteten. Daraus folgt, daß
Κρέοντί zu &ρόνον8 ida&ai ge-
hört und daß τέ mit dem folgen-
den μηδέ in Korrelation steht:
einerseits ^ anderseits nicht, wie
Od. 21, 3J0, Eur. fr. 526, Iph. T.
697. Dann bleibt übrig ήν ^ρΐ9
aufzufassen als gesagt im Gegen-
satz zu 372 είσήλΟ'εν Μρι8 κακή ;
das im zweiten Fall hinzutretende
Attribut κακή muß scharf beach-
tet werden. Im ersten Fall war
es offenbar eine iρts άχαδ'ή:
Vorbild ist Hesiod. op. lln: ούκ
άρα uovvov ^ην Έρίδοιν χένο?,
άλλ έηι γαϊάν είσι δύω ' τήν uev
κεν έτταινέσσειε νοήσαδ , ?f δ
έτιιαωι/ητή. Unter dem über-
wältigenden Eindruck der Kata-
strophe ihres Hauses wetteiferten
die Brüder, dem Kreon das Reich
abzutreten ; wörtlich : es war Wett-
eifer, daß der Thron dem Kreon
überlassen wurde etc. Auch Euri-
pides und Xenophon brauchen
^ρΐ5 im Sinne von άμιλλα.
371. έκ ■ο'εών τον κάξ άλι•
τηρον φρενόζ^ weil, WO Nei-
gung zur νβριξ herrscht, die
Götter den Menschen verblenden
ΟΙΔΙΠΟΥΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
63
είσηλ&ε τοΐν τρις aS^Xioiv ερις καχή,
άρχης λαβέο^αι υμϊ χράτονς τνραννίχον.
χώ μεν νεάζων χαΐ χρόνφ μείων γεγώς
τον τΐρόσ^ε γεννη3•έντα Πολννείχη ^-ρόνων
άττοοτερίογ.ει, "/.άξελήλαν.εν 7ίάτρας.
δ δ\ ώς ΥΜ&' ημάς εσ&' ό πλημνών λόγος,
το Άοΐλον "Αργός βάς φνγός, τίροσλαμβάνει
γηδός τε χαινόν τιαΐ ξνναστΐΐστάς φίλους,
ώς αύτί'Α^ ν4ργος ή το Καδμείων 7ΐέδον
τίμτ] yxcd-έξον η τΐρός ούρανόν βιβων.
ταϋτ' ονχ άριΟ-μός έστιν, ώ πάτερ, λόγων,
37δ
380
und in Schuld und Elend stürzen:
Ant. 622 τό κακόν ό'οκεΐν ποτ
ioxfkov Tü)S ϊμμεν δτφ ψρέναδ
d'fös άγει ττρόδ άταν. — Statt der
Überlieferten Lesart hat man
κάλιτηρίον gesetzt, weil άλι-
τηρόδ sonst nicht vorkommt und
das lange Jota auffällt. Bergk
vermutet άλαστόρον (über die
Form vgl. zu Ant. 974), Dindorf
άλιτρ ias,
374 f. Das Altersverhältnis der
Brüder ist von Sophokles umge-
kehrt. Zu V εάζίον ist και γ^ρόνφ
μΰοιν γεγώ« der größeren Be-
stimmtheit halber beigefügt, wie
El. 12 ofjs όμαίμον και καοιγνήτηζ.
376. άποστερέακει, dem Sinne
nach gleich αποστερεί, ist απαΙ
Ιεγόμίνον. Das Simplex οτερίοκο)
findet sich im Ionischen, der älte-
ren Atthis und in der κοινή.
377. ό πληϋ'ν ων λόγο£, Vgl.
30δ, multum celebrata fama, wie
Aisch, Ag. 869 fhs έπλήχ%>ον
λό'/οι.
378. Zur Unterscheidung von
anderen gleichnamigen Städten
heißt Argos in der Peloponnesos
κοίλον , da es in einem, nur
südlich nach dem Meere zu sich
( öffnenden Bergkessel lag , wie
* Od. 4, 1 χούη Aay.F^aiuoiV (eben-
so Eur. fr. 1068, 2 κοίλη γαρ
δρεοι περίδρο//ο8), sonst κούη
^HLs, Συρία. Vgl. 1387, ZU El. 5.
380 f. Polyneikes spricht aus,
es gelte ohne weiteres {αντίκα,
vgl. Phil. 14) die Eroberung von
Theben. Bei Aisch. Sept. 46
schwören die sieben Helden ^
πόλει καταοκαφάδ ^έντεε λαπά^ειν
άοτν Καδμείο)ν ßia^ ή γ•ην Ο'α-
νόντε£ τήνδε φνράσειν ψόνφ. Der
gleiche Sinn muß anscheinend an
unserer Stelle .. gesucht werden,
doch wird die Überliefererng von
vielen angefochten. Man nehme
"Αργο£ metaphorisch anstelle von
ΆργεΖοι (zu 658). Die Satzkon-
struktion ist ein Accusativus ab-
solutus. Danach übersetze man: 1
als ob die Argiver gleich ent- \
weder den Kadmeerboden ehren- \
voll in ihre Gewalt bringen oder \
gen Himmel gehen , d. i. sterben j
würden, βιβάζαι ist als Intransitiv -^
in der κοινή nachweisbar; vgl.
Anhang § 99. Von den Seelen ge-
fallener Helden heiUt es bei Pin-
dar Ol. 2, 77 : ϊτεάαν Jios όό'όν
παρά Κρόνον τνρσιν.
382. άριϋ-μόδ ϊόγο)ν wird man
wörtlich verstehen ; lateinisch
co^ia verborum. Wie an zahl-
reichen anderen Stellen, werden
die ioya zu den λόγοι in Gegen-
satz gestellt.
64 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
αλλ' έ'ργα δεινά' τους δε σους δποι ^εοΐ
τζόνονς χατοΓλτιονσιν, ούχ έχω μα&εΐν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ήδη γάρ έ'σχες έλπίδ^ ώς έμον -θ-εούς 385
ώραν TLv' έξειν, ώστε σω^^ηναί ποτέ;
ΙΣΜΗΝΗ.
έγωγε τοις νυν γ\ ώ πάτερ, μαντεύμασιν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
TtoLoLOi τούτοις; τι δε τε^^έστΐΐσται, τέκνον;
ΙΣΜΗΝΗ.
σε τοις έχει ζητητόν άνΌ^ρώττοις τΐοτε
^ανόντ* εσεσ&αι ζώντά τ\ ενσοίας χάριν. 390
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τις δ^ αν τοιοϋδ^ ΰττ' ανδρός εϋ ττράξειεν αν;
ΙΣΜΗΝΗ.
έν σοι τα χείνων φασί γίγνεσϋ^αι χράτη.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δτ* ούχέτ^ ειμί, τηνιγ.αϋτ' αρ* εΐμ' άνήρ;
ΙΣΜΗΝΗ.
νυν γάρ ^εοί σ' ορΌ-ονσι, ττρόσ^-ε δ' ώλλνσαν.
383 f. δποι κατοικτιονσιν, sein könne, keinen Glauben
wenn richtig, ist kurz gesagt für schenke.
οίκτίζοί'τεδ καταστρέγονσιν (zu 392. φασΙ unbestimmt 'es heißt'.
303). Die Präposition in der Zu- Und so ist auch alles, was Ismene
sammensetzung κατοικτίζω hat weiter fragt, mit Absicht in einem
dann noch ursprüngliche Kraft. Is- gewissen Dunkel gehalten. έ%•
mene, des neusten Orakelspruchs σοι — / ίγγ sod-ai, auf dir
kundig, sieht voraus, daß dem Va- beruhe, wie 247 έν ^^^< «fZ-
ternochharteKämpfebevorstehen. με&α. 422 er r iuoi tbXoS γένοιτο.
385. ώ5 — §tsiv, statt ώδ Die Worte scheinen nur zu be-
ilovai d-εοί oder i^eiv ϋ'εού?, es Sagen, daß Thebens Wohl vom
i ist eine Mischkonstruktion, indem Besitze des Ödipus abhänge,
I nach ώς {δπωξ) der Infinitiv ein- während sie faktisch auf aus-
tritt: Ai. 378. Aischyl. Eum. 790. wärtige Kämpfe hindeuten.
387. Über dieses neue, kurz vor 393. Ein ούκέτ'' ών ist der
dem argeiischen Zug erteilte ohnmächtige Greis so gut als der
Orakel, nach dem Ödipus 388 Tote: im Gegensatz hierzu be-
mit äußerster Spannung fragt, zeichnet ävS ρα είναι das kraf t-
vgl. die Einl. S. 9. volle Wirken.
391. Um mehr zu erfahren, 394. ώλλνσαν, sie gingen
tut Öd., als ob er der Verheißung, auf d e inen S tu rz aus : |so
daß er Menschen noch zu Nutzen άηοΛλύμην 274.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ KOAQJNQi
65
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
γέροντα d' oqd-ovv φλαϋρον δς νέος τνέστ],
ΙΣΜΗΝΗ.
ycal μήν Κρέοντα γ' ϊαβ^ι σοί τούτων χάριν
ήξοντα βαιον κούχΐ μνρίον χρόνου.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
07νως τι όράστ]; ^νγατερ, ερμήνευε μοι,
ΙΣΜΗΝΗ.
ώς ϋ* αγχι γης στήσωσι Καδμείας, δτΐως
γ,ρατώαι μέν σου, γης δε μή έ]ΐβαίνγις όρων.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ή γ* ώ(ρέλησις τις ^νρασι χειμένου;
ΙΣΜΗΝΗ.
γ,είνους ό τύμβος δυστυχών δ σος βαρύς.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
κανευ &εοϋ τις τοϋτό γ ' αν γνώμγ} μά^οι.
395
V\ii^^^-
400
395. öe πέστ] statt «5s Αν πέστ],
Anh. 79 ^ Das von Ismene ge-
brauchte Bild wird hier aufge-
nommen : es ist unnütz, einen, der
als Jüngling gefallen, dann auf-
zurichten, wenn er ein Greis ist :
die Hilfe kommt zu spät.
396. τούτων χάριν ist unbe-
stimmt, deshalb die Frage 398.
397. ßaiov κούχί μνρίον
χρόνον, Anh. 11 9 ιβ. Der Genitiv
(821. Phil. 821. El. 478) bedeutet
innerhalb, wie ήμερων oliyo}v
mit ivrds ov ποΧλοϋ χρόνον und
ähnl. wechselt, Krüger Gr. § 47,
2 Anm. 3.
399 f. dis σε στήσοίοι 'damit
sie dich unterbringen', ίστάναι
ist doppelsinnig; denn zunächst
handelt es sich um den lebenden
Ödipus, von dessen nahem Ende
die Thebaner nichts wissen, aber
es soll auch in Zukunft von dem
toten gelten, und so versteht es
Ödipus, wenn er von einem v^v-
ραοί χείμενοξ redet, SO auch Is-
mene 402, wo sie mit einer uns
befremdenden Sachlichkeit von
dem τύμβοζ des Alten spricht;
Sophokles ill. Bd. 9. Auü.
offenbar war es auch den The-
banern die Hauptsache, sich des
Grabes zu versichern.
402. Der Gräberkult (Rohde
Psyche I 230 ff.) lag den Griechen
besonders am Herzen. Denn im
Grab hauste nach altem Glauben
die Seele des Toten und nahm es
übel, wenn ihre Wohnung nicht
nach Gebühr geehrt wurde. Die
Thebaner müssen die Rache des
Heros fürchten, wenn sie außer-
stande sind, seinem Grabe die ge-
bührenden Spenden darzubringen.
So kann Ismene mit Recht sagen
κείνοι« ό τύμβο« δνοτνχών ό oos
βαρύ«. Hier ist allerdings δνστν-
%ών nur verständlich, wenn man
sich den. τύμβο« personifiziert
denkt. Ähnliche Personifikati-
onen sind in der Antike nicht
selten, wie die der Haustür in
der Liebespoesie.
403. γνώμτ) μάΌΌι^ wie 0.
R. 398 γνώαχι κνρήσα« ονδ' άτι
οιωνών καθ'ών. Auch ohne Ora-
kel begreift sich, daß meine
Manen den Landsleuten zünien
müssen.
66
ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ
ΙΣΜΗΝΗ.
τούτον χάριν τοίννν σε προσ^-έσ^οα ττέλας
χώρας ^έλονσι, μηδ ' Εν αν σαντοϋ γ.ρατοΐς. 405
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ή γ,αϊ κατασχιώσι Θηβαία -κόνει;
ΙΣΜΗΝΗ.
άλλ^ οΰκ έα τονμφνλον αΐμά σ\ ώ τΐάτερ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ούγ. άρ' έμοϋ γε μτη χρατήσωσίν τΐοτε.
^^4 ΙΣΜΗΝΗ.
έοται τΐοτ* άρα τοντο Καδμείοις βάρος.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τνοίας φανείσης, ώ τέχνον, συναλλαγής ; 410
ΙΣΜΗΝΗ.
της σής vre οργής, σοΐς δταν στωσιν τάφους.
404. προσ δ-έσ&αΐ^ in die
Nähe bringen, mit demNeben-
begriff des daraus erwachsenden
Gewinnes. Vgl. ττα^^/στασι^•«* unten
916.
405. μη8^ tv^ &v o. κρ., sie
wollen dich nicht lassen da, wo
du dein eigener Herr sein
würdest. Mit dem Optativ vgl.
Eur. Ehes. 626 ^^ρή δ" άνδρα Τάσ-
ο ε cv ον μάΧίοτ^ άν ώφελοϊ^ Und
oben 189. Das handschriftliche
κρατβδ würde bedeuten : έάν πον
σαντοϋ κρατ^δ, ένταν&ά σε μή
iäaac^ danach erschiene das Ver-
fahren der Thebaner von dem
Ergebnisse praktischer Versuche
abhängig. Statt προσ d'eod ai
ist zu μηδέ das Gegenteil zu
denken, iäodi^ Anh. 115'.
406: Werden sie mich mit dem
Staub der Heimaterde beschatten,
d. i. bedecken? καταυκιάζ^ν ist
bildlich. Sophokles hat den Hero-
dot gekannt ; dort fand er in der
Erzählung vom Traume des Kyros
(I 209) ein ähnliches Bild: είδον
των οών παίδων τόν ηρεσβύτατον
έχοντα έπι των ώμων ητέρνγα?^
και τούτων ττ] μέν την Λσίην.,
τ^ δέ την Ένρώηην έτΐίακιάζοντα.
Er hat es V. 1707 noch einmal
angewendet.
407. ονκ έα σε, näml. καταοκί-
άζειν, Vgl. Antig. 538. Eurip.
Hek. 587, Suppl. 122, frg. 915,
Herakles 1360 ooe τούσδε τύμβφ
και περίστειλον νεκρονδ δακρύοισι
τιμών' ίμέ γάρ ονκ έα νόμοδ. —
MfifvXov α //ία Blutschuld durch
Ermordung eines Stammesange-
hörigen wie Pind. Pyth. 2, 32
έμψνλιον alua πρώτιστοδ έπέ-
μιξε d-vazoZs. Eur. Suppl. 148
Τνδενδ alua σνγγενέδ φεύγοιν.
Anders αίμ^ έμψύλιον Ο. R. 1406.
408. ού μή κρατήα ωσ IV, ZU
848.
409. Nachdrucksvoll wiederholt
Ismene das von Öd. zur Be-
kräftigung der Folgerung (nun
dann fürwahr) gebrauchte «(>«.
— βάρος, vgl. 402.
410. nolas ψανείοηδ avv-
allayrjs, έπειδάν τΐ νεώτερον
γένηται;
411. τηδσηδνπ* όργ-ηδ Μσται
Καδμείοιδ βάροδ. Absichtlich läßt
σοΐδ δταν οτώσιν τάψοιδ unbe-
stimmt, ob das Stehen auf dem
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ 67
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ά δ' έννέττεις, τίλνονσα τον λέγεις," τ έγ.ν ον ;
ΙΣΜΗΝΗ.
avOQÖv ^^εωρών Jελφixής αφ' εστίας.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ΆαΙ ταντ' icf* ήμΐν Φοίβος είρηχώςΐ^ίυρεί;
ΙΣΜΗΝΗ,
ως φασίν οι μολόντες εις Θήβης τνέδον. 415
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
παίδων τις οϋν ήχονσε των έμών τάδε;
ΙΣΜΗΝΗ.
αμφω γ' ομοίως, χαξε^νίστασ&ον χαλβς.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
χα^' οι χάχιστοι τώνδ^ άχούσαντες, ττάρος
τονμοΰ Ttod-ov τνρον^εντο την τυραννίδα;]
ΙΣΜΗΝΗ.
αλγώ χλνονσα ταντ' έγώ, φέρω δ^ δμως. 420
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αλλ' οι ^εοί σφιν μήτε τΊ)ν 7νεπρωμένην
Grabe als friedliches Verweilen 415. οί μολόντε« sie Θή-
oder als Stehen im Kampfe zu βη« ηέδον\ die θεωροί Αελψι-
denken sei. xrjs άφ" εστία? 413.
412. Verwundert über die rät- 418. ηάρο£πρού\)•εντο•^\&ο-
selhaften Andeutungen fragt nastisch. wie Xen. Anab. 1, 4, 14
Öd. nach ihrer Quefle, worauf τών άΧίο)ν πλέον προτιμήσεσϋ'ε
Ismene ausdrücklich auch dies στρατιωτών, und ähnliches über-
als Inhalt des Orakels bezeichnet, aus häufig bei Verba comparativa.
413. έστίαδ, wie τψ•' Πν&ό- τούμ ov πό&ον wie S^2 σ^ προ-
μαντιν έστίαν Ο. R. 965. Der μη&ία,.
Altar, auf dem die Opfer bren- 420. Es schmerzt freilich, solches
nen, ist des Gottes Herd. von seinenBrüdern sagen zu hören,
414. Noch hat Ismene nicht doch muß ich*s tragen — denn
klar ausgesprochen , daß Phöbus es ist die Wahrheit, und die muß
selbst der Gewährsmann ist, man hören können: Trach. 373
die άνδρ(£ &εωροί aber, auch ει δέ μή Ιέγο) φίλα, ονχ ήδοΜαι,
wenn sie von Delphi kamen, τό δ' όρ&όν έξείρηχ δμω£.
konnten immerhin weiter nichts 421. οί Ο'εοί a^ptr gehört nur
als ein Gerücht aufgegriffen zu dem ersten Satze, μήτε —
haben. So wiederholt Ödi- κατασβέσειαν, wonach man viel-
i:us seine Frage, um ganz sicher mehr άλλα μήτε σφιν οί &εοι er-
zu gehen, και nicht steigernd, warten sollte; über das auf ein
sondern verbindend. — είρηχώ« Anakoluth zurückzuf ührende Hy-
κνρεί, wie 572. perbaton vgl. zu 551 ff.
5*
68
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
έρίν χατασβέσείαν, έν ό' έμοί τέλος
αντοΐν γένοιτο τησδε της μάχης πέρι,
ής νυν έχονται χάτΐ αν αίρονται δόρυ'
ώς οντ' αν δς νυν σγ,ητζτρα χαΐ &ρόνονς έχει
μείνειεν, οντ^ αν ούξεληλν^ώς τνάλιν
iXd^oi 7t οτ' αϋ3•ις' οι γε τόν φύσαντ' ε με
όντως ατίμως ηατρίδος έξωβ-ούμενον
ούγ. έοχον ούδ* ημνναν, αλλ ανάστατος
αύτοΐν έπέμφ^ην χαξεχηρύχ^ην φυγάς.
εϊτΐοις αν ώς ^έλοντι τοΰτ' έμοί τότε
τΐόλις τό δώρον είχότως χατηνεσεν.
ού δητ\ έτΐεί τοι την μεν αύτίχ' ήμέραν,
όπηνίχ έζει ^νμός, ήδιστον δέ μοι
425
430
422. έν έμοί γένοιτο, vgl.
247. 392. Daß dem μήτε im fol-
genden ein Si entspricht (statt
ri), ist weder für Poesie noch
für Prosa auffaUend. Anh. 115 »3.
424. An -^s ϊ%ονται (woran
sie Hand legen, vgl.O.K89i)
ist κα< έπαναίρονται (gegen-
einander erheben) in freierer
Verbindung angeschlossen , wie
133. 466f. 634. 731. Vgl. Ant.
531 o\) S*j ή κατ oixovs νφειυένη
u i^intvse, ov8 iuavd'avov τρέ-
ψων δύ'' άτα. II. 3, 235 ovs κεν
ii) γνοίην καί τ οννομα μν&η-
σαίμην.
42 5 ff. Denn {ώδ = Ιπεί) läge
der Ausgang des Bruderliampfes
in meiner Hand, dann würde
weder der eine noch der andere
die Herrschaft haben, da sie (427)
den Vater verbannt werden ließen,
ohne sich zu rühren. Die Form
der Rede ist ebenso Ai. 550 ώ
παΐ, γένοιο ττατρόδ εντνχέστεροδ,
τά S άλλ^ δμοιο£' και γένοι &ν
ού κακΟ£. Od. 1, 165 τοΐο£ έών
μνηατηρσιν όμιλήσειεν *Οδνσαενΰ'
πάντεδ κ' ώχύμοροί τ ε γενοΐατο
ηικρόγαμοί τ ε. Hier Liegt der
Urtypus der potentialen Bedin-
gungssätze vor; man erinnere
sich, daß εί auch noch in histo-
rischer Zeit einen Wunschsatz
einleiten kann.
426. πάΐιν gehört zu αδ3Ί5.
Phü. 342.
429f. ^σχον, a.h. έκώλνσαν. —
έπέμ φ&ην ανάστατο«, vgl.
93. — αύτοΐν (vgl. 444), ihnen,
soviel an ihnen lag, d. h. sie ließen
es ruhig geschehen. Vgl. Ai. 1 12S
Ό'ε08 γαρ έκσφζει με, τωδε S*
οιχομαι.
431 ff. εϊποΐ£ άν, ώδ — stehende
Formel zur. Einführung eines Ein-
wurfs. — Öd. begegnet dem Ein-
wand, er habe ja selbst (vgl. 0. R.
1410 ff.) darauf gedrungen, daß
man ihn als Mörder des Laios
entweder töte oder verbanne: er
macht dagegen geltend, damals
habe man ihm diesen Wunsch
versagt, später dagegen wider
seinen Willen ihn hinausgestoßen.
431. τότε, als ich verwiesen
wurde, s. Ai. 650.
433. την αύτί% ήμέραν, wo
Öd. als Mörder des Laios erkannt
wurde.
434. ήδιστον δέ μοι, als ich
die Verbannung wünschte, das
liebste mir aber der Tod gewesen
wäre.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩ!
69
τό yiard^avsLv ήν 'λαΐ τδ Isva^Tjvai ττέτροις, 435
ουδείς έρωτος τοϋδ' έφαίνετ ώφελών'
χρόνφ d\ δτ' ήδη πας 6 μόχ^-ος ήν ττέττων,
Τίόμάν-θ-ανον τον ^νμόν έχδραμόντα μοι
μείζω Τίολαστήν των ττρίν ήμαρτημένων,
τό τηνί'/ ήδη τοντο μέν τζόλις βία 44α
ήλαννέ μ' έχ γης χρόνων, οί δ^ έττωφελεΐν, ^*^γ
OL τον τΐατρός, τφ τνατρί δυνάμενοι, το δράν
ονχ ή^^έλησαν, αλλ^ έ'τνους σμιχρον χάριν
φυγάς σφιν έ'ξω τττωχός ήλώμην εγώ.
435. Xeva d'fjvai πέτροιδ,
pleonastisch wie δησαι δεσυφ,
η ρ η σαι ηνρί. In heroischer Zeit
ist nach der Tragödie Steinigung
die übliche Form der Todesstrafe
(Ai. 254); für den Selbstmord ist
typisch der Strang..,
436. Der durch die Überlieferung
und die Scholien gesicherte Ge-
nitiv ioforos Tovb'' ist eine Rari-
tät; er hat ein Analogon bei
Proclus in Piatonis rem. publ.
ed. Kroll vol. II. p. 355, 3 μνϋ-οι
ώψέϊιμοι των άχονόντο}ν. Man
nehme ώφελών substantivisch, um
den Genitiv zu verstehen.
437. πέηο)ν, die Metapher
entlehnt von den Früchten, die
durch das Reifen milder wer-
den. Ähnlich όρνή πέηειρα
Trach. 728.
438 f. Als ich einsehen
lernte, daß mein Herz aus-
geschweift (zu weit gegangen)
war als ein zu strenger
Zuchtmeister im Vergleich
zu meinen ehemaligen Ver-
fehlungen, d. h. daß die in
- der Aufwallung von mir voll-
zogene Strafe iiber meine Schuld
weit hinausging. Über //είζο?
τ dir ήϋ/αρτημένο)ν, d. h. i)
χατά τά 'ήμαρτημένα, ZU O.R. 1374.
Vgl. Soph. fr. 527 μείζον τήε τόοον
τό φαρμακοί'.
440. τό τηνίκα, wie τό ννν etc.
— Dem τοντο μέν, einerseits
entspricht 441 οΐ Sk δννάιιενοι =
τοντο δέ οΐ δννάαενοι.
441. DaÖdipus darauf Gewicht
legt, daß er lange Zeit nach
Entdeckung der Greuel verstoßen
sei, so beginnt er 437 mit χρόνφ
Si und hebt nach längerem Ein-
schiebsel mit χρόνιοι' den Haupt-
begriff von neuem hervor. Vgl.
Phil. 598 ff.
442. Ausdrucksvoller sagt er
οί τον ττατρόξ statt οί νΐοί,
um in aller Knappheit anzu-
deuten, was die Pietät dem Vater
gegenüber gebot: wie άντΙ τον
φύσαντοδ 448 Statt άντ^ ίμον.
Durch die Wiederholung τφ πατρί
wird die Wirkung noch 'gestei-
gert. Und was sie danach tun
sollten, taten sie nicht, ob-
schon sie es leicht konnten.
Der Dativ nach έπο>ψελεϊν wie
Eur. Andr. 677 blxaiov τοτ9 γ
έμοϊξ έπωφελεϊν. EbcUSO nach
ώψείείν Ant. 560. Antiphon 6, 38.
442f. τό δραν ονχ ηθέλη-
σαν, sie konnten sich nicht
entschließen zum Handeln. Über
τό δράν Anh. 72^°. — Snovs
σμικρόν χάριν, eines gerin-
gen Wortes halber, das sie
zu meinen Gunsten einzulegen
unterließen, vgl. zu 1265. Ai.
1268.
444. Οψιν, zu 430.
70
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
iy. ταΐνδε δ' ονσαιν jcagS-evoLv, δσον cpvaig
δίδωσιν ανταΐν, χαΐ τροτράς έχω βίον
χαΐ γης adstav χαΐ f γένους έτΐάρχεσιν
τώ δ* αντί τον Γρύααντος είλέσο-ην S-ρόνονς
χαΐ σχη7ίτρα χραίνείν χαΐ τνραννενειν χ^^ονός.
αλλ' ού τι μή λάχω σι τοϋδε συμμάχου,
οντε ocpiv αρχής τήσδε Καδμείας ποτέ
δνηοις ήζει' τοΰτ' έγφδα, τήοδέ τε
μαντεΐ' άχούων συννοών τε τάξ έμοϋ
ηαλαίφα^•' , άμοί Φοίβος ήννσέν 7νοτε.
445
450
445. οΰσαιν παρ&ένοιν, äle
doch schwache Mädchen sind.
446f. και τροφάδ — έπαρ-
χεσιν. Die Töchter verschafften
dem Od., was er in seinem gegen-
wärtigen Elend braucht. Essen
und das Recht, im Lande sich
straflos aufzuhalten , gewährte
man ihm nur aus Mitleid mit
seiner schuldlosen Begleiterin An-
tigene. Für yovovs έπάρχΒΟΐν
hat Madvig ansprechend rjyovs
έηάρκεσιν verbessert. T-Xs
449. χραίνειν heißt eigentlich
.erfüllen', ,vollziehen'; es steht
mit besonderer Vorliebe von Hand-
lungen, die dem Herrscher zu-
kommen. Also absolut ,ent-
scheiden', ,regieren'. Ein Akk.
ϋ•ρόνον£ και σκήπτρα tritt nicht
weniger frei hinzu als in der
Verbindung σκήπτρα άνάσσειν
Phil. 140.
450 f. ,Aber sie werden diesen
Bundesgenossen nicht bekommen'.
τοϋ8ε als έμοϋ ZU deuten geht
nicht an, da das Pronomen δ8ε
für έγώ nur im Nominativ ein-
tritt (in den Casus obliqui aus-
schließlich in Verbindung mit
άνήρ, σώμα u. dergl.j. Man muß
also τοϋδε συμπάχον verbinden,
und dann ist Ιά%ωσι richtig, nicht
τνγωσι, wie man verbessern wollte.
Der Wechsel des Coni. Aor. τύχωσι
mit dem Fut. jf|i< ist bedingt
durch die verschiedene Art der
Verneinung: im ersten Glied ov
ιιή (vgl. 848), im zweiten ovSi.
El. 43 ov σε μή γνωσ^ ovS νπο-
πτεύσουσιν.
452. ή^ι; der Dichter wählt
statt des ϊσται ein prägnanteres
Verb; ähnlich Polybius 26, 2,. .11
δ και νϋν ήκει γενόμ,ενον. Od.
ersieht aus der Vergleichung des
neuen Orakels mit dem einst ge-
gebenen, daß den Brüdern ihr
Streben nach der Herrschaft über
Theben nicht zum Heil aus-
schlagen werde, da er nun ge-
wahrt, wie der Spruch gemeint
war, er werde τοΧζ πέμ-ψασιν ατη
(93) sein.
453. τα έξ έαοϋ παλαί^ατα^
die Orakel, äie ich meinerseits
seit langem habe, gegenüber den
erst durch Ismene mitgeteilten,
von ihr ausgehenden μαντεία.
Die erste Quelle beider Orakel ist
natürlich eine gemeinsame.
454. Das Wort άνύεινχα. mannig-
facher und freier Verbindung an-
zuwenden, ist Sophokles eigen-
tümlich : so sagt er άννειν d'ava-
τον Trach. 886, ψορβάν γαστοι
PhU. 712, άρωγάν Phü. 1145,
d-alauov Ant. 805 (im Sinne eines
Verbums der Bewegung). An un-
serer Stelle wird άνύειν μαντεία
so viel sein wie ,(ien Spruch zu
Ende (d. h. vollständig) sprechen'.
. )
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
71
τΐρός ταντα χαΐ Κρέοντα τίεμτίόντων έμον
μαστηρα γ.εϊ τις άλλος έν ττόλει od^ivsi.
έάν γαρ νμεΐς, ώ ξένοι, d-έλητέ μου
τΐρός ταΐσι τρις σεμναΐσι δημούχοις S-εαΐς
άλχήν 7ΐοεΐθ3'αι, ττ^δε μέν 7ίόλει μέγαν
σωτήρ' άρεΐσΟ-ε, της δέ γης έχ^-ροΐς τνόνονς.
ΧΟΡΟΣ.
έτΐάξιος μέν, Οίδίτΐους, χατοιχτίσαι,
αυτός τε τζαΐδές d-' αιδ'' έτΰει δε τήσδε γης
σωτήρα οαντόν τφδ^ έτζεμβάλλεις λόγφ,
τΐαραινέσαι σοι βονλομαι τα σύμφορα.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ φΊλτα^^\ ώς νυν πάν τελονντι προξενεί.
ΧΟΡΟΣ.
-Ο-ον νυν γ,α&αρμον τωνδε δαιμόνων, εφ' ας
τό πρώτον ιχον χαι χατέστειψας 7ΐέδον.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τρόποισι ποίοις; ώ ξένοι, διδάσκετε.
455
460
iyiaZ ©Τ»^»-ν-Λ*
465
455 geht auf 396 f. Über κ α/
— και zu 4SS.
457 ff. έάν &έλητέ uov —
άλχήν ποεΖσ d'ai, falls ihr
bereits ei d,eurerseitsmeine
Beschützung auf euch zu
nehmen, wenn die Thebaner
sich meiner bemächtigen wollen,
vgl. 262. Über αλκή s. 1524. —
πρόϋ raioL &εαϊ€, außer, neben
den Göttinnen, vgl. zu 867. —
δη/ιούχοί8 mit Bezug auf den
Demos Kolonos, wie sonst no-
λίσσοϋχοι, γαιάοχοι (Ο. R. 160)
&£θί. — μέγαν σ ωτ-ηρα ^ den
Ödipus, welcher dem ihn auf-
nehmenden Staate nach der Ver-
heißung des ApoUon zum Siege
über die Thebaner verhelfen wird.
— άρεϊσ d'F ^ VOn αίρομαι^ dient
als Futur zu äowuai, s. Ai. 75.
— έχβ'ροί«, von Gegnern im
Kriege, sobald die feindliche Ge-
sinnung hervorgehoben werden
solL-^lii'Aisch. Sept. 255 ω nay-
κρατέδ \Ζεν^ τρέ-ψον είδ έχ&ροϋ3
βέλοδ.
462. αντόδ τε τΐαϊδέΰ &'
αϊδε, vgl. 488. 559. 951 f. 1009.
1124 f. zu Ai. 13861 Phü. 89. 0.
R. 401.
463. σ αυτόν, sofern Od. sich
selbst als μέχαδ σωτήρ verhieß
und den Feinden des Landes Un-
glück in Aussicht stellte, ίηεμ-
ßaklpis ist eine leicht verständ-
liche Metapher.
465. τελονντι ist Futurum.
466. Sov κα&αραόν τωνδε
δαιίίόνη/ν, ϊλασαι τάσδε δα/•
Kovas, wie es das Betreten des
Hains der Eumeniden gebot, vgl.
zu 234 f.
467. τό πρώτον, vgl. 85. —
και κατέστειψαδ (κατεβάτεν
αα8)πέδον\9\> frei, wie 424, an έφ*
äs ϊκον augeknüpft und wird hin-
zugesetzt, um das rücksichts-
lose Betreten {calcare pedibus)
des ^heiligen Bezirkes hervorzu-
72
ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ
ΧΟΡΟΣ.
ττρωτον μέν ιεράς έξ άειρύτου χοάς
γρήνης ένεγχοΰ, δι' οσίων χειρών S-iyov.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δταν δέ τοντο χενμ^ άκήρατον λάβω;
ΧΟΡΟΣ.
χρατηρες είοίν, ανδρός εϋχειρος τέχνη,
ών κράτ' έρεχρον "/.αϊ λαβάς αμφίστομους.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
^αλλοΐσιν ή χρόΥΜίσιν, ή τΐοίφ τρότνφ;
ΧΟΡΟΣ.
oidc νεώρονς νεοτΐόχφ μαλλφ λαβών.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
είέν τό δ' ev-9-εν Ttol τελεντησαί με χρή;
470
475
heben. Vgl. 125 f. Daß ein Aorist
von στείβοί nur hier erscheint,
hat nichts Auffallendes.
469. Dem πρώτον μέτ ent-
spricht 473 {Μπειτα Sk) κρατηρα£
ίρεψον. Fließendes Wasser ist zu
Lustrationen erforderlich, Ai. 654.
470. Ol oolfnv "ψειρών ■d'i-
γών, indem du es mit rei-
nen Händen schöpfest. Die
für den Kult erforderliche Rein-
heit wird durch eine voraus-
gehende Waschung erlangt. Für
das Verständnis des Folgenden
ist der Vergleich mit Aischyl.
Pers. 611—618 wertvoll. Die
ganze Anweisung könnte vom
Chor zusammenhängend gegeben
werden; man beachte, wie der
Dichter durch das Wechselge-
spräch die Szene dramatisch zu
beleben versucht.
471. H. 24, 393 ταμίην ώτρνν
ό γεραιόδ χερσιν ϋδο)ρ έπιχεναι
άχήρ ατον.
472. Die Krüge aus Ton muß
man sich im Heiligtum der Eume-
niden für jedermanns Gebrauch
bereitstehend denken, unter Auf-
sicht eines Terapeldieners, vgl.506.
473. κράτα kann nur Öingn-
laris sein: der Pluralis laßas
ist der doppelten Henkel wegen ge-
setzt. Wie wir von Hals, Bauch,
Fuß der Gefäße reden, so er-
scheint χάρα bei Eubulos Com. 3 p.
231 κισσφ κάρα βρνονσαν {κύ-
λικα). — α/ι ψιατό uovs^ ά//ψο-
τέρο7^'εν τον OTOuaTos ονσαβ'. zur
Erläuterung dient Asclepiodotus
tact. 3, 5 ά,μψιοτόμονξ καλονοΊ τάξ
αμγοτέρω^'εν λοχαγοΤ5 σννεχομέ-
ras τάξεις. (Er nannte vorher die
vorderste Reihe der Phalanx οίον
τη« υαχαίραξ τό στόμα).
475. λαβών ist zur Füllung
der Rede dem Dativ beigefügt,
d. h. Μρεχρον μαλΛώ, λαβών αντόν,
wie II. 12, 452 ηοιμην ρεία ψέρει
ηόκον άρσενοδ οίόε χειρι λ.αβών
έτέρυ. Arist. Av. 56 λί&ω κό-ψον
λ.αβών.
476. τό δ" ίν&εν, das Wei-
tere, wie τάν&ένδε ο. R. 1267.
El. 1307. V^i. Eur. fr. 624 τά δ"
ivSf'j• οι'κέτ &i> ψράσαι λ,όγω οα-
κρύίον δνναίμην χοίρίζ. — ?ξ;?^•
g^wem ad eocitum ? So Eur. Ττο.
102^ ί'ν' είδ^ε οΐ τελεντήσο) λόγον.
Hec. 419 ποί τελ.εντήαο) τάδε;
Aisch. Suppl. 603 ποϊ κεκύρο>ται
τέλοε; Choeph. 528 ηοΐ τελ,εντα
λόγο?; Choeph. 1075 ττοτ καταλήξει
uivos ατηξ;
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
73
ΧΟΡΟΣ.
χοάς χέαα^αι στάντα τΐρδς πρώτην έ'ω.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ή τοΐοδε χρωσσοΐς οΐς λέγεις χέω τάδε;
ΧΟΡΟΣ.
τρισσάς γε πηγάς' τον τελενταΐον ό' δλον —
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
του τόνδε τνλήαας ^ώ; δίδασκε χαΐ τόδε,
ΧΟΡΟΣ.
ύδατος, μελίσσης' μηδέ προσορέρειν μέ-9^ν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δταν δέ τούτων γη μελάμψνλλος τύχΐβ;
480
477. %οάς %έασ&αι, herge-
brachte Formel ohne adjektivi-
schen Zusatz, wie d-voias &ύειν,
OTCovSas anivSeiv, Od. 10, 518
άμφ^ avTOJ Si (τω /3ό&ρφ) χοή ν
χεΐσ&αι ndoiv νεχύεσσιν. —
πρΟ£ πρώτην iro, nach Osten
gewandt, wo die Morgenröte zu-
erst erscheint, eine Stellung, wel-
che bei Gebeten und xa-ö-aQftoi
öfters beobachtet wurde. Kratinos
Com. 2 p. 151 άγε δή ηρ08 io)
ηρώτον απάντων ιστω καΐ λάμ-
βανε χεραΐν ο%ΐνον μεγάλην. Senec.
Öd. 342 beim Opfer : altum taurus
attollens caput primos ad ortus
positus ,expavit diem.
478. Öd. Frage ist nicht über-
flüssig, da noch nicht ausdrück-
lich gesagt war, er solle sich
jener κρατήρες oder κρο>σσοί ZUr
Libation bedienen.
479 f. Allerdings, und zwar drei
Güsse (von Quell wasser), den
letzten Krug aber bis oben
— soweit der Chor; er kommt
nicht dazu, seine Anweisung zu
vollenden, weil Ödipus ihm das
Wort abschneidet, indem er fragt
[δ/.ον πΐήσαζ ergänzt sich dabei
ungesucht): womit soll ich
den füllen und hinstellen
(ehe ich ihn spende)? Hiernach
scheint es, daß Öd. im ganzen
drei Libationen ausgießen soll,
aus zwei Krügen reines Quell-
wasser, aus dem dritten Wasser
mit Honig gemischt, wieAntigone
χοαΐσι τρ ισηόν8 οιοί τόν
νέκνν στέφει (Ant. 431). Dann
ist πήγα ι für laHces, libamina
zu nehmen, wie El. 895 νεορρύ-
τονβ ηηγάδ γάΧαχτοξ.
481. νδατοδ^ y εΧίσση«, asyn-
detisch, wie Ant. 1079 ανδρών
γνναίκών κωκνματα. — μέλισ-
σα, Honig, wie χελώνη Schild-
patt, σαρδώ Sardonyx, έλέφαβ
Elfenbein, murex Purpur u. a.
Es ist μεΐίκρατον gemeint, vgl.
über die νηφάλιοι if-voiai die An-
merkung zu 100.
483. Der Platz, wo die Güsse
gespendet wurden, soll mit drei-
mal neun, teils mit der rechten,
teils mit.. der linken Hand hin-
gelegten Ölzweigen bedeckt wer-
den. Ölzweige, weil das besänf-
tigende Öl bei Versöhnungs-
opfern angewandt wurde, wie
den Toten außer Milch und Honig
auch Öl dargebracht wird. IL 23,
170 ir δ' έτ/Ο'ει μέλιτοξ καΐ
άλείψατοξ άι/ψιφορηα€. Aisch.
Pers. 617 ξαν^ψ έΐαΐας καρπόβ
ενώδηδ πάρα. ,Drei' uud ,neun'
sind heilige Zahlen; τρις εννέα
ist ihre formelhafte Verbindung:
74
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ.
τρΙς έννέ* αυτί] γ,λωνας έξ άμφοΐν χεροΐν
τι^-είς έλάας τάσδ ' έ7νενχεσ^•αυ λίτάς —
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τούτων άχονσαι βούλομαι' μέγιστα γάρ,
ΧΟΡΟΣ.
ώς σφας γ,αλονμεν εύμενίδας, έξ ευμενών
στέρνων δέχεσ^-αι τόν ίχέτην σωτήρων
αΐτοΰ σύ τ^ αυτός γ.εϊ τις άλλος αντί σου,
άτννστα φωνών μηδέ μηχύνων βοήν'
έπειτ^ άφέρτνειν αστροψος. και ταντά σοι
δράσαντι d-αρσών αν τίαρασταίην έγώ,
άλλως δε δειμαΐνοιμ' αν, ώ ξέν\ άμφΐ σοι.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ τΐαΐδε, χλνετον τώνδε τνροσχώρων ξένων;
4S5
490
Thuk. 5, 26 (Flut. Nie. 9) τρί?
εννέα Μτη. Thuk. 7, δΟ πρίν, ώ£
οι μάντειξ έξηνονντο, τρίδ εννέα
ήαέραδ uelvai. Porphyr. V.Pythag.
17 ras νενομιαμέναζ τριδ εννέα
ημέρας. Orakel bei Phleg. Mirab.
10 τρΐ£ εννέα ταύρονδ. Ciris 371
terque novena ligat fila. — έξ
άαφοΐν, χεροΖν, wie El. 455
l| νπερτέραβ χερό?.
485. τούτων άκονσαι, wie
τώνδ* άκούσαντεδ 418, πν-δ'έσΟ'αι
άΙγη§όνο5 513. — μέγιστα νάρ^
ταντα.
486 f. Mit dem Sinne des Namens
Εύ/ΐίενί8ε5 wird auch hier sym-
bolisch gespielt, έξ εν u ενώ ν
οτέρνίον ^ ähnlich wie Ικ καρ-
SLaSj έχ d'vuov. Aisch. Cho. 157
χλύε έξ άμανρα? φρενόζ.
487. αοίτήριον^ ώστε σωτή-
ριον εϊναι, Vgl. El. 68 δέξασΟ'έ μ*
εντνχονντα ταίσδε ταϊ5 oSols
und die Bem. zu 303.
488. Zu αέτον fügt der Chor
nachträglich (vgl. zu 462) hinzu
σύ τε κει τι? άλλος. Um zu
bezeichnen, daß es auf das
nämliche hinauskomme , wer
das Opfer und Gebet für Öd.
verrichte, bedient er sich statt
des erwarteten είτε — είτε der
kopulativen Verbindung , Anh.
85 1«.
489. αττνστα, vgl. 130 ff. Be-
sonders strenge ευφημία zeich-
nete den attischen Kult der σεu'
ναι aus (vgl. Aisch. Eum. 1034 ff.).
Nachdrücklich schärft daher μηόέ
Μηκννειν βοήν die Stille des
Gebets ein. Zur metaphorischen
Verwendung von αηκύνειν stim-
men die τταμμήκειδ γόοι 1609 und
das homerische μακρόν άντεΐν.
490. Nach vollbrachtem Reini-
gungs- oder Beschwörungsopfer
ist es ein übliches Ritual, aus-
ταστρεπτί von dannen zu gehen.
Aisch. Cho. 99 στείχω καϋ-άρμαΟ-'
ώδ τΐδ έκπέμψαδ πάλιν άοτρόφοι-
σιν δμμασιν. Theokr. 24, 96 &-φ
δέ νεέσθΌ) άστρεπτοδ. Virg. Ecl.
8, 102 transque caput iace, nee
respexeris. Der Anblick der δαί-
μονες, die sich beim Opfer ein-
stellen, wäre verderblich.
494. Über die Form der Rede
s. Anm. 113.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
7δ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ήχου σα μεν τ ε χώ τι δει τίρόστασσε οράν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
€μοΙ μέν ούχ δδωτά' λείττομαι γαρ έν
τφ μή δύνασ&αι μή^^ όράν, δνοΐν χαχοΐν'
σφφν δ' άτέρα μολονσα τΐραξάτω τάδε.
άρν,εΐν γαρ οΐμαι χάντί μνρίθ)ν μίαν
ψνχήν τάδ έχτίνονσαν, ην εννονς τΐαρ^.
αλλ' έν τάχει τοί τΐράσσετον' μόνον δε με
μή λείπετ'' ον γαρ αν στενοί τούμόν δέμας
έρημον ^ρΐίειν ονδ^ νφηγητοϋ δίχα.
ΙΣΜΗΝΗ.
αλλ' εΐμ' έγώ τελούσα' τον τότίον δ^ ίνα
χρήσταΐ μ' έφενρεΐν, τοϋτο βονλομαι μα^εΐν.
495
500
495. λ ε ί π ο μ α ι, &Tg. τον όδοιτά
ίχείν, τον πορεύεσθ'αι. Die Prä-
position έν vertritt den Instru-
mental, wie oft in der Tragödie
(Phil. 60) und in hellenistischer
Prosa. „Durch meine Schwäche
und Blindheit bin ich unfähig zu
gehen."
497. Der Chor hatte 448 die
Wahl der Person in das Belieben
desÖdipus gestellt: Ismene geht
hin, da Öd. einmal an Antigones
Unterstützung gewöhnt, war.
498 f. Eine gleiche Äußerung
findet sich sonst schwerlich im
Altertum: ähnlich aber sagt Eurip.
fr. 940 σάψ lad"' δταν τΐ£ ευσε-
βών ΰ'ύτ] Ό'εοϊ5 κάν σμικρά O'vrjj
τυγχάνει σωτηρίαδ , und Hor.
Carm. 3, 23, 17 inmunis aram si
tetigit manus, non sumptuosa
blandior hostia mollivit aversos
penaies farre pio et saliente mica,
Anaximenes Ehet. c. 2 p. 180, 20
ονκ είκ08 τονδ Ο'ευύβ χα/ρειν ταΖδ
οαηάναι? των Ό'νοκένοίν, άΧλά
ταΐξ ενσεβείαΐ5 των ενόντων.
Über παρβ statt η Anh § 231.
500. άλλα wird durch το/ ver-
stärkt wie Ant. 473. El. 298
u. a.
501. Öd. schärft seine Schwach-
heit wiederholt ein: dadurch er-
scheint sein späteres Auftreten
als ύφηχητήδ 1542 ff. desto wun-
derbarer. Die stilisierte Um-
schreibung des Ich kehrt wieder
110. 576. 1550. 0. E. 1388; sie
ist versfüllend, namentlich in
der Verbindung τούμόν α&λιον
δέμαδ.
502. ϊρηαον und ύφηγη-
τον δίχα ergibt einen ähnlichen
Pleonasmus wie Phil. 31 όοώ
κενήν οΐκησιν άνΟ'ρώηων <37χα,
Trach. 1063 μόνη με δή καδ-εΐλε
ψασγάνον δίχα.
504. ίνα (d. h. ubi) δέ χρησταί
με έφενρεΐν τόν τόπον, τοϋτο
βονλοίΐαι ua&etv. Wir würden
eher sagen: ich möchte wissen,
wo ich den Ort werde finden
können. Mit χρησται scheint
Ism. ihre Verpflichtung zu be-
tonen; es ist gleich χρή ^σται,
wie^xo»?«^ gleich χρή ήν usw.
76
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ.
τούχεΐ-θ-εν άλσους, ώ ξένη, τόδ'' ήν δε τον 505
atSoKik üTtavLv TLV* ϊοχγις^ έ'στ' έ'τΐΟίχος, δς φράσει.
ΙΣΜΗΝΗ.
χωροΐμ* άν ές τόό'' ^Αντιγόνη, συ δ^ έν&άδε
φύλαύοε τίατέρα τόνδε' τοις τεγ-οΰοι γαρ
ούδ^ ει τΐονεΐ τις, δει τΐόνον μνήμην εχειν.
ΧΟΡΟΣ.
στ ροφή α.
δεινόν μέν τό τΐάλαι κείμενον ηδη κακόν, ώ ξεΐν \ έτΐε-
γείρειν '
δμως δ* εραμαι Ttv&iGd^cci
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τί τοντο ;
ΧΟΡΟΣ.
τάς δειλαίας άττόρον φανείσας
άλγηδόνος, α ξννέστας,
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
μή τΐρός ξενίας άνοιξης
510
51;
505. τό έχεΐ&εν älqovs
τ όδ £ , derTenseitige Τ e i 1 d e s
Hains ist es, d. h. ist der
Ort, nach dem du fragst, äloovs
ist partitiver Genitiv, ^ηζ^πόΌ•εν
yys, έχεϊ&ε V steht statt έκεϊ,
eig. der Hain, der von dorther
uns liegt, Anh. 19 ^2.
507. %ωροΙμ^ äv ist wenig
verschieden von %ωρήσω^ wie O.E.
95 und sonst Ιέγοιμ äv. — ^Αντι-
γόνη, αν δ έ, zu 332. ,Arbeit',
die man für seine Eltern tut, tut
man ja {γάρ), ohne von ihr als
Arbeit zu sprechen, d. h. ,man
tut sie gerne'.
Str. 1. So peinlich es sei, an
Vergangenes {τό πάλαι κείμετοτ)
zu rühren, so wünscht doch der
Chor Näheres über die Schicksale
des Blinden von ihm selbst zu
vernehmen. Öd. bequemt sich
erst dann, Rede zu stehen, als
ihn der Chor erinnert hat, die
ihm erzeigte Liebe sei gleicher
Liebe wert.
510. Anspielung auf das Sprich-
wort μή κινεΐν κακόν εϋ κείμενοι'.
Theogn. 423 ττολλάκι γαρ τό κα-
κόν κατακείιιενον ϊνδον άμεινον.
513 f. Verb, ϊραμαι πν&έοϋ-αΐ
ras δειλα/as άλγηδόνοε άπόρον
γανείοα?, ich wtinsche von der
unseligen Schickung zu hören
{ταζ δειλαία? άλγηδόνο?)^ die ,Un-
widerstehlich hereinbrach' (άπορος
ί^νη), ,der du gesellt warst'
(q ξνιέσταβ).
515. άι• ο ^ξτ] s , wie Aisch,
Suppl. 321 και τονδ"" άνοιγε τον-
i'oua, unser 'eröffnen'. Die Ver-
schränkung der Worte πρΟ£ ξενίαδ
ras od? μ-η ηνοί^ν^ξ ^ργ αναιδή
hat fnichts Außergewöhnliches.
OJAinOri ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
77
τάς αάς, Ίΐέπον, εργ^ αναιδή.
ΧΟΡΟΣ.
τό tOL ττολύ χαΐ μηδαμά λήγον
χρίίζω, ζεΐν', oqd-ov άχονσμ' άχοϋσαι.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώμοί,
ΧΟΡΟΣ.
στέρξον, ικετεύω,
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
φεΰ φευ.
ΧΟΡΟΣ.
7ΐεί^•ον' χάγώ γάρ δσον ου ττροσχρτίζεις. 520
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
άντιστ ροψή α.
ήνεγχον χαχότατ\ ώ ξένοι, ήνεγχον αχών μεν, &εός ΐστω'
τούτων δ' αύ^^αίρετον ουδέν.
516. ηέπον findet sich als
Anrede öfters bei Hom., in der
Tragödie nur hier. Μργα αναιδή
sind solche, die zu tun wir
uns schämen müssen; im sel-
ben Sinne ist αναιδή« Phil. 83
gebraucht.
517 f. Widerstreben ist unnütz,
da die Kunde von deinen Schick-
salen keineswegs verborgen ist:
ich möchte es wenigstens genauer
wissen, τό τοί πολν (weitver-
breitet vgl. 303) και αηδαμά λήγον
άκουσμα %ργΐζο) όρ&όν (= ood'öis
richtig, genau) άκούειν. Wir be-
sitzen keinen dem άχοναμα ent-
sprechenden Begriff; da bei der
Verbreitung eines Gerüchtes zwei
Funktionen in Betracht kommen,
Reden und Hören, so haben wir
von der einen Tätigkeit den Aus-
druck ,Gerede' hergeleitet ; selbst-
verständlich hätte unsere Sprache
vom Standpunkt dessen, dem das
Gerücht zugetragen wird, auch
ein Wort ,Gehöre' bilden können,
wenn auch nicht so leicht wie
Sophokles άκουσμα άκούειν in An-
lehnung an μά&ημα μα&εϊν (Phil.
918), πάϋ-ημα πα&είν (Ο. R. 722)
und ähnliches.
519. στέρξον, füge dich,
woran nachher das stärkere nei-
d-ov sich anschließt. Vgl. 7.
520. κάγώ χάρ πείθομαι σοι.
Vgl. ZU El. 1434.
Antistr. 1. Öd. schickt gleich
voraus, er habe wider Wissen und
WillenUnheil gestiftet; unwissend
sei er vom Staate zu dem un-
seligen Ehebund veranlaßt wor-
den, aus dem seine unglücklichen
Töchter entsproßten.
521. ήνενκον (^πα&ον) κα-
κό τη τα άκων, wider meinen
Willen und ohne mein Zutun,
vgl. die ähnlichen Äußerungen
240. 964. 987. — &ε0 8 ίστω,
eine stehende Beteurung, vgl.
ϊστοι Ζεύδ Ant. 184. Trach. 399.
Im übrigen zeigt .die gestörte
Responsion, daß die Überlieferung
an einem schweren Fehler krankt,
der in άκων μίν zu suchen ist.
Wahrscheinlich ist darin der Ak-
kusativ eines Substantivs ent-
halten, das mit κακόκατ^ parallel
steht.
78
:ΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ.
αλλ' ές τι —
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
κακ^ μ' εύνά τΰόλις ουδέν ϊδριν
γάμων ένέδησεν ä%(jt.
ΧΟΡΟΣ.
'Fj μητρόδ-εν, ώς όχούω,
ονσώννμα λέχτρ' έπάσω ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώμοι, θάνατος μεν τάδ' αχονειν,
ώ ξειν'' αύται δε δύ' εξ έμον * *
ΧΟΡΟΣ.
πώς φής;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τΐαΐδε, δύο δ' ατα
525
5S0
524. άΐν is τί τρέ\ρΎ] will der
Chor wohl sagen, wie er es 860
wirklich tut; er mag• befürchten,
daß Öd. im Begriffe stehe, alle
Schuld auf seine Eltern zu schie-
ben oder sonst ein άνόσιον aus-
zusprechen. Öd. schneidet ihm
das Wort ab; die Dialogführung
ist also nicht minder lebhaft als
35, 479, 534 ff., ein Beweis, daß
unser Stück dem Alter des Dich-
ters angehört ; denn die Tragödie
seiner jüngeren Jahre kennt diese
Lebendigkeit nicht, die für eine
entwickeltere Technik charak-
teristisch ist.
525 f.„ So lange er vermag,
weicht Öd. der Erwähnung des
Schrecklichsten, d. h. des Vater-
mordes aus. Aber auch die Ehe
mit der Mutter hüllt er in mög-
lichst allgemeine Worte, so daß
der Chor das Nähere erst er-
fragen muß. Die beiden Dative
κακά nvvä und γ au ων ατα
(Eur. Phoen. 343 γάμων έπακτόν
άταν) stehen in gleichem Ver-
hältnis zu ένέδησεν, indem der
zweite nur den Sinn des ersten
schärfer ausdrückt. Mit ένέδη-
σεν vgl. H. 2, 111 Ζεύ« u€ Μ,έγαζ
Κρονίδη« άάττ] ένέδησε βαρείτ],
Aisch. Prom. 578 ένέζενξας έν
ηηαοναίσιν, Ο. R. 826 yauois
μητρόδ ζνγηναι. — ουδέν ιδριν,
548, während ich nicht ahnte,
daß lokaste meine Mutter sei.
527. WS άκούο), durch das
Gerücht, vgl. zu 240.
528. έηάσο}, Ικτήσω. Eur.
sagt AnHrT 641 γαμβρόν ηεπα-
od-ai, dagegen Med. 489 καινά rf'
έκτήσω λέχη. Die Aoristform
έπάσω gebraucht auch Aischylos
fr. 211. Ödipus hatte das Wort
Mutter vermieden: daraufhin
erfolgt die Frage des Chors. Der
Ausdruck μητρόβ-εν λέκτρ"
έπάσω will nichts anderes be-
sagen als μητρΟ£ Ιέκτρα\ der
Konstruktion nach gehört μητρό-
&fv zum Verb, Die ganze Wen-
dung ist charakteristisch für die
poetische εξαλλαγή τον σννή^Όνδ.
Nach dem Metrum war ματέροί
möglich.
529. θάνατος, Ai. 215 &a-
νάτω γαρ ϊοον πά&ο8 έκπεύστ],
532. άτα, weil sie aus un-
seliger Ehe entsprossen in das
Elend des Vaters mit verflochten
sind, vgl. Ant. 533 τρέφουν δύ' άτα.
ΟΙΔΙΠΟη ΕΠΙ Κ0ΑΩΝΩ1 79
ΧΟΡΟΣ.
ώ Ζεν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ματρός Τίοινάς αττέβλαστον ώδΐνος.
ΧΟΡΟΣ.
στροψή β.
σαι 2Γ«ρ' άτΐόγονοί τ* είοΐ χαΐ 53δ
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ΆΟίναί γε ^εατρός αδελφεαί.
ΧΟΡΟΣ.
έώ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έώ δητα μυρίων /' έττιστροφαΐ κακον. i^t^ '^ «'^^"-^
ΧΟΡΟΣ. ί^«^-^Λ^ u^
έ^εα&ες
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
i/ca^ov άλαστ* έ'χει,ν.
ΧΟΡΟΣ.
έρεξας
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ονζ έ'ρεξα.
ΧΟΡΟΣ.
τί γάρ ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έδεξάμην
534. ώδίνεδ schrieb Nauck, 537. Mit Ιώ δήτα nimmt Öd.
wie Aisch. Ag. 1418 ϊ^-ναεν αν τον bekräftigend den Klageruf des
TiaiSa, φιλτάτην έμοί ώ8ϊνα. Chors auf, Anh. 82*•*. Weil die
Anth. Pal. 7, 549 (Niobe) επτά κακά persönlich gedacht sind (ge-
Sie ώδίνων ανρομένη θάνατον. nau wie Phil. 1266), SO kann der
Die Umschreibung ist bei Euripi- Dichter von ihren Ιπιστροψαί,
des besonders beliebt. ihren apparitiones reden. In dieser
535. Auch hier wie in den fol- Bedeutung findet sich έηιοτοοφή
genden Versen ist die Rede viel- besonders bei Euripides: Hei. 439
lach abgebrochen; die erregte κατδ-ανγί "Ελλην πεφνκώ?^ olaiv
Situation wird gut gekennzeichnet ονκ επιστροφή, Iph. Taur. 671
durch die Lebhaftigkeit, mit der ϊσασι πάντεε, ών επιστροφή ns ήν.
Odipus den Chor nicht zu Ende 538. Der Infinitiv ixetv muß
sprechen läßt. Bei απόγονοι von ά^.αστ« abhängig sein. Wäh-
Tff κηϊ hat der Chor im Sinne, rend Öd. das παο^εΖν zugibt und
was Odipus vollendend sofort aufs schärfste betont, lehnt er das
hinzusetzt, άδεΧφαί. γέ dient der ρέζείν entschieden ab. Die Rede
Bestätigung. ^ schreitet in bündigster Form vor-
536. κ ο IV α ί heißt hier , durch wärts; nachher ist έδεξάυην mit
Gemeinschaft verbunden', wie Absicht gewählt, um ^εξα zu
Ant. 1 ώ κοινόν αντάδείφυν korrigieren, mit dem es äußer-
ίομήνψ κάρα. Hch fast gleichkliugt.
80
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
οώρον, δ μήποτ^ έγώ ταλαχάρδιος 540
έττωφέλησα τζόλεος έξελέσ^αί.
Χ0Ρ02.
άντ ίστρο φή β,
δύστανε, τι γάρ; έχ^ον φόνον
0ΙΔΙΠ0Υ2.
τΐ τοντο; τι δ* έ^έλεις μα^-εΐν;
ΧΟΡΟΣ.
τνατρός;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
TtaTtal, δευτέραν έτίαισας, έττΐ νόσφ νόσον,
ΧΟΡΟΣ.
έχανες
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
äxavov. έχει δε μου 545
ΧΟΡΟΣ.
τι τοντο;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τΐρδς δίχας τι.
ΧΟΡΟΣ.
τι, γαρ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έγώ φράοω'
540 f. Aus π όλε OS έξείέα-
&αί pflegt man als Objekt für
in ω φέλησα ZU entnehmen τήν
πόλιν, d. h. έπωφέλησα την πο-
λίν ovTws, ώστε μήποτε αντήδ
έξελέσ&αί τοιούτον τ* δώρον, ich
habe es um Theben verdient, nie-
mals ein so unheilvolles Geschenk
zum Dank davonzutragen.
Antistr. 2. 542. Der Chor
schlägt ein neues Thema an, das
vom Vatermord des Ödipus. τί
γάρ-, quid enim ? gehört zu δύο-
τανε, Unglückseliger, ja gewiß
Unglückseliger, τί γάρ άλλο;
544. Um dem Entsetzlichen so
lange als möglich auszuweichen,
tut Od. 543, als ob er den Sinn
der Frage noch nicht begreife. —
δ εντ έ ρ av , nämlich τνληγήν,
nach gewohnter Ellipse. Xen.
Anab. 5, 8, 12 τούτον άνέκραγον
ώδ όλίγαζ παίσειεν. Vgl. ZU El.
1415. — ini νόσφ νόσον
nachgeahmt bei Men. mon. 268
£ατρ09 άδόλεσχο? έπΙ νόσφ vooos.
545. «χβί uot 71 ρ ό s δίκα9
τι, der Mord hat mir (zu
meinenGunsten) etwas für sich
von Seiten des Rechtes, d.h.
wird durch die Umstände ent-
schuldigt.
547. Meine Mordtat ist da-
durch entschuldigt, daß ich Not-
wehr übte und nicht wußte, wen
ich erschlug, vgl. 270 ff. 976.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
81
χαΐ γαρ άνους έφόνενοα y.al ώλεοα '
νόμφ δέ χαλαρός, αιδρις ές τόδ* ήλ&ον.
ΧΟΡΟΣ.
χαΐ μην άναξ δδ^ ήμίν Λίγέως γόνος
Θησεύς κατ' όμφήν οήν έφ' άστάλη πάρα,
ΘΗΣΕΥ2.
τΰολλών άχούων έν τε τφ τΐάρος χρόνφ
τάς αίματηράς ομμάτων διαφ^-οράς
έγνωγ,ά σ\ ώ τζαΐ ^αΐον, τα νυν d•* δδοΐς
έν ταΐοδε λεύσσων μάλλον έξετνίαταμαι.
σχενή τε γάρ σε χαΐ τό δύστηνον χάρα
δηλοντον ήμΐν δν&' δς εΐ, χαί σ' οίχτίαας
S-έλω έτνερέσ&αι, δνσμορ^ Οίδίτνον^ τίνα
τζόλεωβ έτΐέοτης τΐροστροτΐήν έμοϋ τ' έχων
5δ0
555
992 ff. — ävovs, ayvowv, ov
ψρονών, 271. — Die Häufung
έφόνενσα xai ώλεσα erklärt slch
aus der leidenschaftlichen Er-
regung des Sprechenden.
548. νόμφ X ad' αρ ό s , wie
es in einer alten Satzung des
Rhadamanthys hieß, ös &v άμύνη-
ται τόν %ειρών aSixcov άρξαντα,
άδ'ώον είναι (Apollod. 2, 4, 9).
Vgi. 228 f.
549. Das Drama des Sophokles
kannte noch keine Aktschlüsse
mit fallendem Vorhang; daraus
ergeben sich Unzuträglichkeiten
wie hier, wo nach, einer Ge-
sangsszene, in der Od. auf das
äußerste erregt erscheint, ver-
mittels einer stereotypen Wen-
dung xai μήν αναξ δΟ" χτλ.
eine Dialogpartie eingeleitet
wird, deren Ton an das Pathos
der handelnden Personen keine
Anforderungen stellt. Solch ein
plötzlicher Stimmungswechsel er-
scheint unnatürlich; es zeigt
sich, daß das antike Gesetz der
dramatischen Technik in diesem
Falle mit der Psychologie
streitet.
Sophokles IIl. Bd. 9. Aufl.
550. Verb, πάρεση κατ* άμψην
σήν (deiner Rede d. h. Auffor-
derung gemäß) έπί ταντα έψ"
ä εστάλη, d. h. ώ« &v προσαρ-
χών σμικρά χερδάντ] μέγα.
551. Schon früher habe ich von
vielen Seiten die Geschichte deiner
Blendung gehört und dich ge-
kannt; jetzt wo ich dich persön-
lich sehe, erkenne ich dich noch
sicherer. Theseus nennt die
αίματηραι όμαάτο)ν διαφ^Όραί,
weü die Blendung den grausigen
Abschluß des Unheils bildete.
Der Vers steht in unverkenn-
barer Beziehung zu Eurip. Phoen.
870 αϊ d^ αίματοιποι δεργμάτων
διαφθΌ^αί. Über die Stellung
des τέ in 551 Anh. 95 ^
555. τό δύστηνον χάρα spielt
auf die διαφ&οραι όιιμάτων deut-
lich an; die furchtbar zerstörten
Augen waren in der Tat ein „un-
trügliches Kennzeichen des Ödi-
pus.
556. övd'^ ÖS εΐ, als den, der
du bist. Od. 11, 114 είπε, άναξ,
neos xBv με άναγνοίη τόν ίόντα
{δδ είμι); — οίχτίσαδ ist in-
gressiver Aorist.
6
82
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
αυτός τε χή σή δύσμορος τΐαραστάτις.
δίδασκε' δεινήν γάρ τιν' αν 7ΰράξίν τύχοις
λέξας δτίοίας έξαφισταίμην εγώ'
δς οΐδα ^.αύτος ώς έτΐαιδεν^^ην ξένος
ώστΐερ σύ, χώς τις τΐλειστ' άνήρ έττΐ ξένης
η^-λησα χίνδννεύματ' έν τώμφ χάρα'
560
559. avTOe τε χή αή παρα-
οτάτίξ•. Antigene. — ή σή π α-
ραστάτιδ statt ή σοι παρεσ-
τώσα, zu 582.
560. Man verstehe: δεινήν γάρ
τιν άν πρα^ιν εΐποιδ τοιαύτην
{== ei τοιαύτην ειποιο), όποια?
έγώ έξαφισταίμην. Humani nil
a me alienum puto ist der Sinn.
562 ff. Theseus will sagen: ich
weiß, wie einem Fremdling und
einem, der mit Not ringt, zu Mut
ist, ich weiß dies πείρα μαδ-ώτ.
Statt diesen Gedanken einfach
auszusprechen, teilt er seine eig-
nen Erfahrungen mit und gibt
an, inwiefern diese Erfahrungen
für sein Verhalten bestimmend
sein sollen. ,Nicht leicht werde
ich dir mich entziehen, der ich
von mir selbst weiß, wie ich als
Fremdling erzogen wurde, und in
der Fremde viele gefahrvolle
Kämpfe zu. bestehen hatte: dar-
um' usw. Ähnlich Dido bei Verg.
Aen. 1, 628 me quoque per multos
similis fortuna labores iactatam
hac demum voluit consistere terra,
non ignara mali miseris suc-
currere disco. — Theseus, ein
Sohn der Aithra, war bei seinem
Großvater Pittheus in Troizen
erzogen und hatte schon auf dem
Zuge über den Isthmos nach
Athen, wo er seinen Vater Aigeus
aufsuchen wollte, eine Reihe von
Abenteuern gegen Räuber und
Ungetüme bestanden; die atti-
schen άϋ-λυι dieses Helden waren
nicht minder gefeiert als die des
boiotischen und argeiischen Hera-
kles. Bei Soph. fr. 819 sagt er
selbst: παρακτίαν στείχων άνη-
μέρωαα κνοιδάΐων όδόν.
562 ff. οΐδα και αύτΟ£, os ^παι-
δεύ&ην ξένο£ ώσπερ σύ, καΐ (<wS),
ώ? τΐ8 άνήρ έπι ξένη?, πλείστα
κινδννεύίΐατα έν τώ έμώ κάρα
ή&λησα. — ώσπερ σύ, näml.
vyv ξένο8 ει έπι ξένη?. An des
Ödipus Erziehung in Korinth darf
nicht gedacht werden. — Das ώ?
vor τι? πλεΐστ ist komparativ
und steht nicht in einer Linie
mit der gleichen Partikel nach
οΐδα καντό?, von der sowohl
έπαιδεύ&ην als auch, durch και
verbunden, ή&λησα abhängt. Was
den Vergleich ώ? τι? άνήρ an-
belangt, so findet sich eine ähn-
liche Steigerung Xen. Anab. 1, 3,
15 αρ%εαϋ•αι έπίσταμαι ώ? τι?
και άλλο? μάλιστα άνϋ^ρώπων.
2, 6, 8 Ικανό? ώ? τι? και άλλο?
φροντίζειν ήν. Vgl. Anh. 112 ^«,
All den Superlativ schließt sich
άνήρ gern an, wie 0. R. 775 άνήρ
αστών \μέγιστο? των έκεΖ. Eur.
Hec. 310 Ό-ανών κάλλιστ άνήρ.
Rhes. 500 πλείστα χώραν τήνο
άνήρ καϋ'νβρίσα?.
564. έν τώμω κάρα gehört
zu ή&λησα (d. h. έκίνδννενσα)
κινδννεύματα, bei denen
das Leben auf dem Spiele
stand. So κινδννεύ,'ΐν έν δλω,
έν τοΐ? ψιλτάτοι?, h άλίοτρίαι?
•ψνχαΐ?, um anzv: ( uen, in wel-
chem Punkte diu Gefahr liegt,
um was es sich handelt. Plat.
Lach. p. 187 ß μή ονκ iv τίο
Καρι {in vili corpore) ύμΖν ό κίν-
δυνο? κινδννεύηταΐ, άλΧ έν τοΐ?
νΐέσιν.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
8a
ώοτε ξένον γ^ αν ονδέν^ όν^\ ώοτΐερ Gv νυν, 56&
ύττετίτρατΐοίμην μή ου σννεχσφζειν' έττεί
έ'ξοίδ ανήρ ών, χώτι της ές ανρίον
ουδέν τΐλέον μοι σον μέτεστιν ημέρας.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
Θησεν, το σόν γενναΐον έν σμιχρφ λόγφ
τναρήχεν ώστε βραχέ' έμοί δεΐσ^^αι φράσαί. 570
σν γάρ μ' δς εΙμι χάφ^ δτον τνατρός γεγώς
γ.αΙ γης οποίας ηλϋ^ον, είρηχώς χνρεΐς'
ώστ* έ'στι μοι τό λοιπόν ουδέν άλλο πλην
εΐΊΐεΐν α χρήζω, χώ λόγος δωίχεται.
ΘΗ2ΕΥΣ.
τοΰτ' αυτό νΰν δίδασχ\ δπως αν έχμάϋ^ω. 575
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δώσων ίν.άνω τούμόν ά-θ^λίον δέμας
σοι δωρον, ου ojtovoalov εις öipiv' τά δέ
565 f. Verb, ώστε ονδένα &ν
ξέρον γε δντα ώσπερ σύ ννν
{ξένοδ sl)y νπεχτραποίμην κτε.,
dergestalt daß ich keinen
)Menschen in der Fremde,
(wie du jetzt bist, aus seiner
Not zu erretten verabsäu-
.men könnte. — σννεχοφζειν
weist auf die eigene Rettung des
Theseus aus den früheren χινδν-
νεύΐίατα. Mit ώσπερ σύ, nicht
σε, Vgl. Ai. 525 ^χειν σ' äv οΐκ-
τον cüS χάγώ φρενΐ Ό'έλοιμ άν
H. 6, 477 δότε δή και τόνδε γε-
viod'ai πάίδ^ ίμόν, ώ? και έγώ
ηερ,άριτζρετΐέα Τρώεσσιν. Hyperid.
pro Euxenipp. col. 33 öv έάν
Οείξτ]£ UT] κοαμίωζ καΐ μετρΙ(οΐ τά
αυτόν πράττοντα ώσπερεί ris xai
αλλ OS των πολιτών. Vgl. ZU 870.
568. Den gleichen Gedanken
spricht die τροψόΰ Trach. 943 ff.
aus. Daß der Mensch des kom-
menden Tags nicht sicher ist,
mahnt auch den Starken zur Be-
scheidenheit. — σο ΰ d. h. ^ οοί, zu
Ant. 75. Eur Cycl. 273 τώδε τον
Ραδαμάν&νοζ μάλλον πέποι&α.
569 f. Dein Edelsinn hat mit
wenigen Worten mich längerer
Reden überhoben, mit denen
sonst Bittende ihre Sache emp-
fehlen. — '^^QJij^i'^1 "^on πα^-
iriui, permim, gewährte mir
Freiheit, dergestalt daß ich nur
weniges hinzuzufügen brauche.
Die Verwendung von δέομαι be-
ruht auf Enallage einer Kon-
struktion. Normal wäre ώστε
δεϊα&αι έμέ βραχέων, φράσαι.
Statt dessen hat der Dichter
βραχέα direkt von ψράσαι ab-
hängig gemacht; έμοί ist wohl
als Dativus commodi zu fassen.
571f. δε ειμί 557; άφ" δτον
πατρόε γεγώε 553; γη^
όποΐαε (ξένης) 565. Vgl. zu 204.
572. είρηκώε κνρεΐε, ty-
pischer Versschluß wie oben 414
Φοίβοε είρηκώε κνρεΖ.
574. διο^ίχεται, naht dem
Ende, ist fertig. Vorbild Eur.
Suppl. 530 χ-^ δίκη διοίχεται.
577. σπονδ αΐον (mit δέμαε
zu verbinden) ist soviel wie
σπονδηε αξίον, περισπούδαστοι:
6*
84
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
κέρδη τΐαρ^ αντοΰ χρεΐσσον' ή μορφή καλή.
ΘΗΣΕΥ2.
τΐοΐον δε κέρδος άξιοΐς ψειν φέρων;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
χρόνφ μάΒ^οις αν, ούχΙ τφ τναρόντι τΐον.
ΘΗΣΕΥΣ.
τΐοίφ γαρ ή σή τΰροοφορά δηλώοεται; ^
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δταν ^άνω εγώ καΐ σύ μου ταφεύς γέντ}.
ΘΗΣΕΥΣ.
τα λοία^-ι' attfj τον βίου, τα δ^ εν μέαφ
ή λήοτιν ϊοχεις ή δι* ονδενός rtoifj.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ένταν^-α γάρ μοί κείνα συγκομίζεται.
ΘΗΣΕΥΣ.
αλλ' έν βραχεί δή τήνδε μ' έξαιττ) χάριν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δρα γε μήν' ού σμικρός, οϋχ, άγων δδε.
580
58δ
578. ^ρείασον 1} μορφή κα-
λή, d. h. μαΧΙόν έστιν άγα&ά ή
χαλή^στίν ή μορφή. Sonst pflegt
das Übereinstimmen des Äußeren
mit den Leistungen gerühmt zu
werden, wie Find. Nem. 3, 19
Ιών καλόδ Μρ8ων r' έοικότα uoρφä.
Simonid. fr. 151 ρ. 918 κάλλιστον
μέν ίδεΐν, άΟ'λεΐν S ού χε/ρονα
μορφηξ.
579. ά Ι ί ο r S , gloriaris.
580. ονχ( πον, nicht etwa;
so wird ov πον häufig in Fragen
gebraucht.
581. ποίω^ τίνι, durch wel-
ches Ereignis. — δηλώσεταί
passivisch Anh. 56^.
582. δταν ού μ ov τ αφ εν s
y έντ] im Sinne von δταν σύ με
&axpTjs. Zu Phil. 77.
583 f. Der Akkus, τά 8' iv
μ έσφ ist abhängig von Ιν^στι ν
ισχείδ, das, weil es den Begriff
jVergessen' umschreibt, auch die
Aktion eines transitiven Verbs
hat. So unten 1120 τέκν' εί
φανέντ^ άελπτα μηκύνω λόγον,
Eur. Gr. 1069 εν μέν πρώτα σοι
μομφήν ^χω (statt μέμφομαι).
Herc. 709 ά χρήν σε μετρίων
σπονδήν εχειν (σπεύδειν). Vgl.
ZU El. 123 f. Krüger Gr. Π §46,
18 Anm. 2. — SjI ovSsvos
ποι^, prosaisch παρ^ ovSkv ποίεΐ.
o85. Allerdings: denn in
dem Versprechen, mich be-
statten zu wollen (vgl. 0. R. 598),
wird mir jenes (die Sorge um
mich in der Zwischenzeit) zu-
gleich gewährt. Öd. weiß,
daß sein Ende nahe ist: über-
nimmt also Theseus die Sorge
für sein Begräbnis, so übernimmt
er zugleich, ihn gegen etwaige
Angriffe seiner Widersacher zu
schützen.
586. έν βραγ^ετ γ^ά ρ IV, βραχν
δώρον τό έν τ^ !Αττικίϊ ^arpat
σε. Vgl. 587. Über das adjekti-
vische έν βραχεΖ ZU Phil. 26.
587. ού σμικρό? έστιν ^^δδε {ό)
άγων, ού σμικρό? sagt Od., daS
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
85
ΘΗΣΕΥ2.
κότερα τα των σων έχγόνων ή ' μον λέγεις;
ΟΙΔΙΠΟΥ2.
'λεΐνοι "κομίζειν. γ,εΐο^ άναγγ.άζονθί με.
ΘΗΣΕΥΣ.
«λλ* ού ^ελόντων γ' ovök σοΙ φεύγειν καλόν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αλλ* ονδ^ δτ αυτός ή^-ελον τναρίεσαν.
ΘΗΣΕΥΣ.
ώ μωρέ, Β^νμδς Ö* έν χακοΐς ού ξνμφορον.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δταν μά3•ΐβς μον, νον^-έτει' τα νυν ό ia.
ΘΗΣΕΥΣ.
δίδασχ'' άνευ γνώμης γάρ ον με χρή λέγειν.
590
Bedenkliche lebhaft betonend,
während er oben 72 von ττροσαρ-
κεΖν σμικρά sprach. Denn jetzt
weiß er durch Ismene, wie viel
den Thebanern daran liegt, sich
seiner zu bemächtigen. Den Kampf
in dieser Sache voraussehend,
sagt er δ8ε.
588. Für das Verständnis der
Worte ist wichtig, festzustellen,
daß Theseus von einem Zerwürf-
nis zwischen Öd. und dessen
Söhnen noch nichts weiß, vgl.
599 f. Folglich kann' er nur un-
bestimmt fragen: beziehen sich
deine Andeutungen auf die An-
felegenheiten deiner Söhne (wo-
ei er deren Streit um die Herr-
schaft in Theben im Auge haben
mag) oder auf meine persönlichen
^ τά έμον?
589. u€ gehört zu χομίζ^ιν
χετο6. Das Präsens άνάγχάζονσι
steht statt des Futurs, weil Öd.
die Sache so lebhaft empfindet,
daß er den Zwang gewissermaßen
schon am eigenen Leibe (beachte
die Stellung von ^«1) verspürt.
ηότερα in einfacher Frage wie
333.
590. Wenn jene es nicht wol-
len (daß du ein ψεύγο)ν bist), so
ist es auch für dich nicht ziemend,
im Auslande zu bleiben. — d's-
λόντων αυτών, nach häufiger
Ellipse. KrügerGr. §47,4Anm.3.
— ο ύ d" ελ όντ fov =» άπαγσ-
ρενόντων: daher ο ν statt μή^
trotz des kondizionalen Sinnes,
den das Partizipium hier hat.
Eur. Andr. 382 c5s ήν β-άνγι« σύ,
naZs δδ^ έχφεύγει μ άρον' αον
J' ου &ελούση£ χατ&ανεΐν
τόνδε χτενω,
591. Wie sie nicht nachgaben,
als ich wollte, so werde auch
ich nicht ihnen zu Willen sein.
— δτε, umfaßt zweierlei: zuerst
hatte Öd. die Verbannung, dann
das Bleiben gewünscht; beides
war ihm versagt worden. Vgl.
433 ff. 765 ff.
592. Theseus antwortet mit
einer zurechtweisenden Sentenz:
Phil. 1387 ώ ταν, διδάσχον μή
&ρασύνεσ&αι xaxoZs. Über die
Stellung des δέ zu 332.
593. El. 889 άχονσον ώ« μ a-
&ονοά μον τό λοιπόν fj φρονού-
σαν ή μώραν λέχτ]δ. Ο. R. 544
to* άντάχονοον, χατα χρϊν* αν-
τόδ αα&ών.
S6 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
πέτίον^^α^ Θησεν, östva ττρός κα^ίοΐς ΥΜχά. 595
ΘΗΣΕΥΣ.
ή τήν τταλαιάν ξνμφοράν γένους έρεΐς;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ού δητ^, έτζεΐ^τΐάς^τοντό y* ^Ελλήνων -ΰ^ροεΐ.
ΘΗΣΕΥΣ.
τί γαρ τό μεΐζονί^ψχατ ' άν&ρωτΐον νοσείς;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ούτως έχει μοι' γης έμής άτίηλά&ην
7ζρός των έμαντοϋ στνερμάτων ' έοτιν δε μοί 600
τΐάλίν ΥΜτελ^εΐν μή7ΐο&\ ώς τΐατροχτόνφ.
ΘΗΣΕΥΣ.
ίτως οήτά σ^ αν τΐεμχραία^•', ώοτ οίκεΐν οίχα;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τό ^εΐον αυτούς έξαναγχάοει στόμα.
ΘΗΣΕΥΣ.
τΐοΐον ττάΟ^ος όείσαντας έχ χρηστηρίων;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ότι σφ* άνάγγ,η τ^δε τίληγηναι χ^^ονί. 605
596. Theseus muß nun eine intransitivem ^χει schon Eur.
längere Erzählung (έρηδ) der Med. 307 ούχ ώδ^ ^χει μοι. Med.
Gräuel erwarten ; er deutet dem- 723 οντω S' ϊ^ει μοι. Dagegen
nach an, daß sie ihm bekannt hat ϊ%ει ein Subjekt bei Soph.
seien {την ξνμφοράν). Zu wieder- El. 938 οϋτοιζ ϊχει σοι ταϋτα.
holen, was ausdrücklich zwischen Die Söhne, .. welche die Verban-
Öd. und dem Chor zur Sprache nung des Öd. nicht gehindert,
gekommen war, lag auch nicht gelten selbst als Urheber der-
in der Ökonomie der Handlung. selben.
597. τοϋτο, τό τηβ Tialaiäs 600. ίστιν δέ /uoi, es steht
ξναφοράδ. „ mir ZU, nach dem über mich
598. Wenn Öd. bei seinen ausgesprochenen Urteil. Mit dem
δεινά κακά nicht an das gemein- Gedanken vgl. 407.
same Mißgeschick der Labdakiden 601. πάλιν κατελ&είν statt
denktj so muß, da jenes Miß- πάλιν Ιλβ-είν oder einfach κατελ-
geschick das äußerste Maß mensch- β-είν, zu 418 f.
liehen Unheils erschöpft, ein Un- 602. In dem Umstand, daß die
glück μεζζον i) κατ άνϋ^ρωπον Rückkehr Öd. versagt ist, findet
ihn betroffen haben. — τί τό Theseus einen Widerspruch mit
μείζον, wie 1488 τί τό πιστόν; 589. — πεμ-ψαίατο für μετα-Ι
Eur. Bacch. 492 τί με τό δεινόν πέμχραιντο. — οίκεΤν δίχα ist
έργάστ]; mit anderen Worten dasselbe
599 f. οντο)£ Μχεν μοι, wie wie αήποτε κατε).θ•εΐν 601.
sonst καλώ£ Μχει μοιΜ.β..'. somit 605. άν άγκη, fatum,yTiQVYiil.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
87
ΘΗΣΕΥΣ.
xai τζως γένοιτ^ αν τάμα κάκείνων ττικρά;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ (ρίλτατ^ Λίγέως παΐ, μόνοις ον γίγνεται
d^eoLOi γήρας ούδε κατΒ-ανεΐν τνοτε,
τα ό' αίλα σνγχεΐ vtavd-^ ό τναγχρατής χρόνος,
φ^^ίνει μεν Ισχύς γης, €ρ^^ίνει δε σώματος,
-Θ-ντίσκεί δε ^ύστις, βλαστάνει (5* άτΐΐστία,
ν,αΐ τΐνενμα ταύτόν οντίοτ^ οντ* εν άνδράσιν
φίλους βέβηγ,εν οντε τΐρός πόλιν πόλει.
τοις μεν γαρ ήδη, τοις δ* έν νστέρφ χρόνφ
τα τερτΐνά 7ειγ.ρά γίγνεται καϋ^ις φίλα.
χαΐ ταΐσι Θήβαις ει τα νυν ευημερεί
καλώς τε ττρός σέ, μυρίας ό μυρίος
610
615
1340 ώδ Ματ' άνά/κη Τροίαν άΐώ-
ναι. Der Scholiast bemerkt zur
Stelle: τ•^§ε πληγηναι χ&ονι άντΙ
τον' ύηό ταύτηδ rfjs %dOvds πλη-
γηναι.
606. Vgl. 588. 616 ff. - χά-
κείνων statt και τά εκείνων
(der Thebauer, vgl. 661), wie 808,
Eur. Phoen. 474 τούπόν τε καΐ
{τό) τοϋδε.
607 ff. Nun holt Öd. aus zu
einer von der ganzen Weisheit
des Alters getragenen Rede. An
der Vergänglichkeit alles Irdi-
schen soll Theseus lernen, daß
die Eintracht Thebens und Athens
wohl im Laufe der Zeit gestört
werden könne.
607 f. Die Seligkeit und Un-
sterblichkeit der Götter wird ge-
schildert nach dem Homerischen
άχήρφ τ ά&άνατοί τε, ά&άνατοι
και άγήρω.
609. Vgl. Ai. 646 ff.
610. Vgl. Ai. 669 ff. Wie die
frische Kraft der Natur allmäh-
lich schwindet und durch Herbst
und Winter gebrochen wird, so
ist auch der menschliche Leib
hinfällig.
611 . Mit diesem Gedanken lenkt
Sophokles auf den Schwerpunkt
des Ganzen ein. — βλαστάνει
bleibt in dem Bilde von φ&ίνει
ioy\)S yrjs.
612f. Vgl. Ai...678ff. — πνεν-
μ α in ähnücher Übertragung wie
aura. Aisch. Suppl. 30 Ztvs Bi-
ξαιτο τόν οτόλον αέ§οίφ πνεύαατι
χώρα«.
6 14 f. Diese Verse bringen ein
neues Moment in den Gedanken-
gang. Alle menschlichen Dinge
sind dem Wechsel unterworfen.
Aber auch über die Zeit, wann
der Umschlag eintritt, vermag
niemand Sicheres auszusagen; in
dem einen Falle kommt er früh,
in dem anderen spät. Der Hin-
weis ist wichtig, um Theseus
aufzuklären , der sich keiner
Feindseligkeiten von selten The-
bens versieht.
616. Auch ενημερείν bleibt dem
Bilde treu, mit dem der Redner
begann. 'Wenn für Theben die
augenblickliche Lage eine günsti-
ge ist und in den Beziehungen
zu dir {ττρόξ οέ) sich besonders
gut anläßt' (καλώς ενηαερεζ stei-
gert), so kann sich das unerwartet
ändern.
88
ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ
χρόνος τεγ,νοΰται νύχτας ημέρας r' ίών^
έν αΐς τα νϋν ξύμορωνα δεξιώματα
δόρει διασκεδώσιν βκ αμιν,ρον λόγου '
ίν' ονμδς εϋδων χαΐ χεχρνμμένος νέχνς
ιρνχρός τΐοτ αυτών ϋ-ερμόν αίμα τΐίεται,
ει Ζευς έτι Ζευς χώ ^ιός Φοίβος σαφής,
άλλ^ ού γάρ αύδάν ήδύ τάχίνητ^ εττη,
έ'α μ' έν οΐοιν ήρξάμην, το σον μόνον
πιστόν φυλάσσων χοϋττοτ* Οίδίτίουν έρεΐς
άχρεΐον οΐχητήρα δέξασ^αι τότΐων
των έν^άδ\ εϊττερ μή ^εοΐ ψεύσουσί με.
ΧΟΡΟΣ.
άναξ, τζάλαι χαΐ ταϋτα χαΐ τοιαϋτ* έτίη
620
618. Tag und Nacht sind für
den Dichter Kinder der Zeit: Eur.
Suppl. 787 χρόνος naXaids πατήρ
άιιεράν. %ρόνο8 Ιών entspricht
wörtlich unserm 'Wandel der
Zeiten'.
619. Freundschaft zeigt sich
vor aUem darin, daß man sich
die Hand zum Gruße schüttelt.
δε^ίώματα und δεξιώσεις sind SO
gut dasselbe wie αξιώματα und
αξιώσεις etc.
620. ix σμίκρον λόγον, έκ
σμιχράδ προφάσεωε^ infolge
eines kleinen Anlasses, wie
sonst (vgl. zu 887) έκ zhos λόχου ;
621. ίνα, wo, unter welchen
Umständen.
622. Öd. spricht mit deutlichen
Worten aus, was moderne Völker
vom Vampyr glauben. Die Alten
schreiben sonst den Erinyen die
Gewohnheit zu, das Blut ihrer
Opfer zu schlürfen (Aisch. Eum.
264 f. u. ö.). Wenn die Worte hier
auch nur bildlich verstanden wer-
den müssen (vgl. Herondas Mimi-
amb. V 7, Livius IX 1,9), so lassen
sie doch darauf schließen, daß
der Glaube an Vampyr e den
Alten bekannt war. •ψνχρό? und
&ερμόν bilden einen rhetorisch
stilisierten Gegensatz'" wie bei
Dioscorides Anthol. Pal. 7, 166.
623. Der Genitiv bezeichnet
jede Art der Zugehörigkeit ; also
ό Jiös Φοίβος, wie Jios Απόλλων
Eur. Ion 1619, ^los "Αρτεμις
Hippol. 59,z/<i)s ^Ερμής Hymnus in
Merc. 145, ό Διός Περσεύς Sextus
Empiricus ρ. 695, 32 Β. Aber
hier hat ό ζ/ιός noch besonderen
Sinn, nämlich rhetorisch den Zu-
sammenhang zwischen Zeus und
den Aussprüchen des Phoibos zu
betonen. Mit σαφής vgl. 0. R.
390 πον σν μάντις ει σαφής;
624 f. τακίνητ ίπη^ Worte,
an die man nicht rühren darf;
der Ausdruck ist gewählt in An-
lehnung an den Spruch ακίνητα
μή κινεΐν. Laß mich bei dem
verbleiben, womit ich anfing, ohne
weitere Mitteilungen zu verlan-
gen: μόνον τό σόν πιοτόν
φνλάσσ ων , indem du nur dein
gegebenes Wort treulich wahrst.
626. Οίδίπονν , emphatisch,
vgl. 3.^ 109. Ai. 98 ώστ οίποτ
Αϊανϋ' οϊδ* άτιμάσονσ ϊτι. Mit
ονποτ έρετς Vgl. Aisch. Prom.
296 ον γάρ ποτ έρεϊς ώς ^Ωκεα-
νού φίλος εστί βεβαιότερος σοι.
629. πάλαι, 287 f. 457 f.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
89
7V "^S^* ^^' άνήρ ώς τελών έφαίνετο.
ΘΗΣΕΥΣ.
τις δητ^ άν ανδρός εύμένειαν έχβάλοι
τοιονδ'; δτον τΐρώτον μεν ή δορύξενος
χοινή παρ' ήμΐν αίέν έστιν εστία '
έτίειτα (5* ίζέτης δαιμόνων αφ ιγ μένος
yfj τ-ηδε γ,άμοί δασμόν ού σμιτίρόν τίνει.
άγω σεβι,σ^είς ον7ίοτ^ έχβαλώ χάριν
τήν τονδε, χώρ(^ δ' εμπαλιν γ,ατοίΥ.ιώ.
ει δ* έν&άδ^ ηδύ τφ ξένφ μίμνειν, σε vtv
τάξω φνλάσσειν, εΐτ' έμον στείχειν μέτα.
τό δ' ηδύ τούτων, Οίδίτΰον, δίδωμι σοΙ
χρίναντι χρησ^αι' τ^δε γαρ ξννοίσομαι.
640
ßBO. ώ S τ ε λών έφαίνετο, ώδ
ist zugesetzt wie Ai. 326 δήλόδ
έστιν die τι 8ρασεΙων κακόν.
&'ό2ΐΥ&τ]).ή ^ορύξενοδ εστία
(Aisch. Cho, 914 δορύξενοι δόμοι,
d. h. ξένιοι ) 71 α ρ* ή μ Χν αίέν
έστι κοινή. Theseus scheint
auf ein Schutz- und Trutzbündnis
zwischen den thebanischen Labda-
kiden und den Aigeiden Athens
zu deuten, wie bei Eur. Suppl.
930 Theseus und Polyneikes
vor dessen Abgang nach Ar-
gos als Gastfreunde erscheinen.
Auffallend ist, daß Öd. oben 66
weder von der Verfassung Athens
noch von Theseus etwas weiß.
634. Das zweite Glied entzieht
sich der relativen Verbindung,
vgl. zu 424.
636 ff. Theseus wiederholt nach-
drücklich den Gedanken von
631 f., nachdem er vorher die Be-
weggründe seines Verfahrens an-
gegeben hat. — α, die alte Gast-
freundschaft und die Ιχετεία der
Eumeniden. σεβισδ•εί8^\οτί σεβιζο-
uai vereor, zeigt passiven Aorist in
medialer Bedeutung, wie έπορεύ-
^ην neben Med. πορεύομαι steht.
637. ϊμπαίιν dient hier nur zur
Verstärkung des δέ^ ähnlich El.
647 ει μέν πέφηνεν έσ&λά, dos
τελεσφόρα' εί S έχ&ρά, τοϊ9 ίχ-
&ροΙσιν ίμπαλιν μέ&εδ, Lucian
dial. meret. 4, 5 έδιδάξατο τηρή-
σασαν τό ί^χνο?^ έάν άηολίητ}^
άμανρώσαοαν έηιβηναι μέν τφ
αριστερά) ίκε/νηδ τόν έμόν δεξιόν,
τώ δεζιώ δέ τόν άριστερόν Μμ-
π'αλιν, Äristeas ep. § 129 δεισι-
δαιμόνωε γάρ τά πλείστα τήν
νομο&εσία7• ίχειν. iv δέ τούτοι«
πάλιν πάνν δεισιοαίμόνωδ, Αροΐ-
lonius ν. Kitium ρ. 24, 6 ονϋ''
όμολογήσονσιν οντε πάλιν παρή-
οονται, vor allem auch Plato
Gorgias 482 D xai σον xaτεγέλay
ώΰ γέ μοι δοχεΖν, όρΟ'ώζ τότε'
νυν δέ πάλιν ηντόδ ταντόν τοϋτο
ίπα&ε. Ohne δέ, als Partikel, die
die Rede einfach weiterführt,
steht πάλιν bei Aischylos Choeph.
258. Eustathios p. 316, 6 braucht
so άνάπαλιν.
638. ^ri9"aif, hierin Kolonos;
σέ, den Chor; vtv ist abhängig
von φνλάσσείν.
639. εϊτ έμον στείλε IV μέτα.γψ&, 0*Ύφ
Zu verstehen εϊτε μετ έμοϋ\ q^),0^%^
στείχειν ήδν τφ ξενφ εστί, στει- (
χέτω μετ έμον. Ganz ent- ^
sprechend Eur. Ion 1120 πεπνσ-
μέναι yaOf ει d'avilv ή μ äs χρεών.
90
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ Ζεν, διδοίης τοΐοι τοιούτοισιν εϋ.
ΘΗΣΕΥΣ.
τί δήτα χρτίζεις; ή δόμους Οτείχειν έμονς ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ
ει μοι ^έμις γ' ήν' άλλ' 6 χώρος «σ^' δδε,
ΘΗΣΕΥΣ.
έν φ τί ττράξεις; ον γαρ άντιστήσομαι.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έν φ κρατήσω των εμ* έχβεβλητίότων.
ΘΗΣΕΥΣ.
μέγ' αν λέγοίς δώρημα της συνουσίας.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
εί σοι γ^ άπερ φής εμμένει τελοϋντί μοι.
ΘΗΣΕΥΣ.
S-άρσει το τονδέ γ"* ανδρός' ον σε μή τΐροδω.
645
■ή8ιον B.V d'avomsv, εΐΟ" όραν
ψάο8 (d. h. είτε φάο8 όραν ήμαξ
γύρεων, όρφμεν &ν φάο?). Anh.
11δ^^. Bis hierher hat Theseus
zum Chore gesprochen (daher τήν
τονδε 637 von Öd., σέ 638 vom
Chor). Nachdem er definitiv fest-
gelegt hat, was geschehen solle,
wendet er sich (640) an Öd. und
fordert diesen auf, sich für die
eine oder andere Möglichkeit
nach Belieben zu entscheiden.
Auf festen Zusammenhang weist
die Wiederholung von ήού. σοι
in Vers 640 war zu betonen,
denn Öd. tritt in einen Gegen-
satz zum Chor, der nur zu pa-
rieren hat. Für die Konstruktion
ist zu beachten, daß rd §' ήδύ
auf das nächste Wort δίδω μ ι be-
zogen ist ; χρησϋ'αι tritt als freier
Infinitiv hinzu. Anh. 71 ^^.
642. εί δίδοίηξ, 1435. Ο. Ε.
1081 Τύχη8 TTJs εύ δ ιδ ούσης.
643. Vgl. Ο. R. 622 τί δήτα
χρτ}ζειΰ; ή με yrjs ϊξο> βαλεΖν ;
644. εί — ^ν, näml. ίστειχον άρ
δόμους τοϋδ σού9.
646. Offenbar deutet Od. auf
die dereinst an seinem Grabe er-
folgende Niederlage der Thebaner.
647. τηδ συν., τη£ ένταΰΟ'α
διατριβψ (Schol.). Das Geschenk
für die in Attika gewährte Ruhe-
stätte ist der Sieg über die The-
baner, welchen Öd. den Athenern
verschafft. Aus den Andeutun-
gen, die Öd. 621 ff. gemacht
hatte, konnte Theseus entnehmen,
daß ein Sieg des Öd. über seine
eigenen Feinde zugleich ein Sieg
über die Feinde Athens sein
werde.
648. Vorausgesetzt daß du
dein Wort halten wirst,
vgl. 625 f. — έμμενεΖ aoi τε-
λονντι (vgl. 630), wie 0. R. 317
ψρονείν OS δεινόν Mvd'a μή τέλη
%ύτ] ψρονονντι. 863 ει uoi ^ννείη
φέροντι μοίρα τά,ν ενσεπτον ά-
γνείαν λόγων. Über έμμενεϊ
vgl.^ Aisch. Prom. 534^ άλλα μοι
τοδ έιιμένοι και μήποτ έκτακείη.
QA9. Xen. Anab. 3, 2, 20 τάς
μάχας &αρρεΖτε. Krüger Gr. § 46,
10. — ού μή προδώ, ZU 848.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
91
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
οντοι σ' νφ^ δρχον γ ώς χαχόν τζιστώσομαι. 6δ0
ΘΗΣΕΥΣ.
ονχ οϋν 7ΐέρ<χ γ^ αν ουδέν ή λόγφ φέροις.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
|| τΐώς οϋν 7ΐθίήσείς;
9- ΘΗΣΕΥΣ.
τον μάλιστ^ όχνος σ* έχει;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ηξονσιν άνδρες
ΘΗΣΕΥΣ.
αλλά τοΐσδ* εσται μέλον.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
δρα με λεΐΊΐων
ΘΗΣΕΥΣ.
μη δίδααχ' α χρή με δράν
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
όχνονντ ' άνάγχη
ΘΗΣΕΥΣ.
τούμόν ούχ όχνεΐ χέαρ. 655
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ονχ olaS•^ άτΐειλάς
ΘΗΣΕΥΣ.
οΐδ' εγώ σε μή τυνα
ivd-ένδ άτΐάξοντ* άνδρα τνρδς βίαν έμον.
650. Ähnlich Philoktet zu Neo-
ptolemos Phil. 811 ov μήν α
ϊνορκον γ ά^ιώ Ο'έο&αί.
651. Du würdest auch durch
einen Eid nicht mehr gewinnen
als durch mein einfaches Wort:
denn ονκ άνδρ09 δρκοι πίστιδ,
ά,Ιΐ δρχων άνήρ (Aisch. fr. 385).
652 ff. Das zu Ende gehende
Gespräch belebt sich immer mehr ;
die Sprecher reden in Halbver-
sen. Diese Technik der άντιΧαβαί
ist dem Aischylos noch fremd,
Euripides macht von ihr reich-
lichen Gebrauch.
653. άνδρε?, ΘηβαΖοι, 589.—
τοΤσδε, TOZs χορενταΖί 638 f.
654. δρα Με λείποιν^ sieh
wie du mich läßt, meinen
Feinden als Beute: dies oder
Ähnliches hat Öd. im Sinn, wird
aber von Theseus unterbrochen.
655. Oben hatte Theseus den
Od, gefragt τον uahar Öxvos
σ ^χει; darauf spielt Öd. an mit
den Worten όκνοϋντ ανάγκη
(διδάσκειν), d. h, έπει όκνοβ
ίχει με, άναγχη ηε διδάσκειν, περί
rlvos όκνώ, ίνα ον είδβε. Er
will damit sein Vorgehen ent-
schuldigen ; Theseus schneidet
ihm auch hier das Wort ab mit der
Einrede, er selbst sei unbesorgt.
656. άττειλάδ, 396 ff.
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
πολλαΐ d' άτζευλαΐ τΐολλά όή μάτην έ'ττη
^νμφ -/.ατητζείλησαν' αλλ' δ νονς δταν
αντον γένηται, (ρρονδα τάτζειλήματα,
ν,είνοίς (5' ϊοως, τ,εί δείν' έπερρώσΌ^η λέγειν ,
της σης αγωγής, οΐδ εγώ, ορανήσεται
μαγ,ρόν το δενρο τίέλαγος ούδε πλώοιμον.
^αρσεΐν μεν οϋν έγωγε χάνεν της έμής
γνώμης επαινώ, Φοίβος ει προύττεμιρέ σε'
δμως δε γ,άμον μή παρόντος οΐδ ' δτι
τούμόν φυλάξει σ' όνομα μή πάσχειν Άαχώς.
Χ0Ρ02.
στ ρ ο φή α.
εν ίππου, ξένε, τάσδε χώ-
ρας Ι'Αου τα ν.ράτιστα γάς έ'παυλα,
660
66S
658 ff. Die Scholien erklären:
πολλοί αν&ρωποι ηολίά άπειλή-
σαντεβ έχ &ν.αοϋ^ πέ-ψαντεδ τόν
&νμόν και τόν κα&εστηχότα rovv
άναλαβόντε? έηαύσαντο των α-
πειλών. Es ist ein schönes Bei-
spiel einer translatio, insofern
als die πολλαΐ άπεάαί gesetzt sind
an Stelle von πολλοί άπεάοϋντεδ'.
res pro persona. Quintilian sagt
darüber Inst. or. VIII 6, 10: in-
anima pro aliis generis eiusdem
siimuntur, ut ,classique inmittit
habenas' aut 'pro rebus animali-
hus inanima: ,ferro non fato
moerus Argivom occidit' — prae-
cipueque ex bis oritur sublimi-
tas, quae audaci et proxime peri-
culum translatione tolluntur, cum
rebus sensu carentibus actum quen-
dam et animos damus.
661 f. xsivois (den Thebanern,
vgl. 606) δ" ίο WS κτί, d.h. xai
εί ίπερρώσ&ησαν κεΐΐΌΐ {si eo
proeesserunt audaciae) ώστε δει-
νά λέγειν. 'Auch ZU ψανήσεται
ist χείνοις ZU denken. Der Ge-
nitiv τηζ arje άγωγηξ scheint
von λέγειν abhängig gemacht,
vgl. ZU 355 & τόνο έχρήοϋ'η
οώματοΰ. Anh. 25 ^^
663. Ein gefahrvoller Weg
wird als ein unschiffbares Meer
gedacht, wie man Gefahren
und Leiden als κύματα, &άλασσα^
πέλαγο« (1746) betrachtet, zu
0. R. 22 ff.
664 f. καν εν t$s^u^s γνώ-
μη?, auch iTbgesehen von
meinem Entschlüsse (636 f,),.
dich zu schützen.
665. έπαινω == παραινώ, wie
El. 1322 σιγαν έπτ]νεσα. — Φοΐ-
ßos εί προύπεμψέ σε, was
Theseus aus 623 entnehmen mußte.
Er redet als frommer Mann.
Str. 1. Schilderung der rei-
zenden Landschaft des götter-
geliebten ϊππιοξ ΚολωνΟ£, WO
vor allen Dionysos im Schwärm
seiner Nymphen gern sich aufhält.
668. ενίππον. Vgl. 711. Einl.
S. 7. Das durch die Stellung
von ενιπποδ angedeutete αϋχψ
ua wird in der zweiten Anti-
strophe des Chorgesanges weiter
ausgeführt, und so kehrt wie oft
der Ausgang zum Anfange zurück,
669. τάσδε %ώραξ, AttikaS.
Der Genitiv ist abhängig von
^πανλα, dagegen γάς von κρά-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
93
τ;όνδ' άργητα Κολωνόν, ένθ-
α λιγεΐα μινύρεται
θ-αμίζονσα μάλΐϋτ αη-
δών χλωραΐς νττο βάσσαις,
τον οίνώτΰ^ άνέχονσα γ.ισ-
σόν χαΐ τάν άβατον θ-εον
φυλλάδα μνριόγ,αρττον άνήλιον
ανήνεμόν τε ττάντων
χειμώνων' ίν^ δ Βαχχιώ-
τας αεί ^J low σος έμβατενει
670
Λΐ. (3;
(Ρ^Ι'
:»<Λο^%ί^ > 675
670. άργήζ^ λενκό/εωδ, wie
auf Kalk- oder Kreidefelsen er-
baute Ortschaften heißen: apyi-
νόεντα Λύκαστον, Κάιιειρον II. 2,
647. 656. Kyrene bei Find. Pyth.
4, 8 iv άρχινόεντι μαστω^ Lokroi
Epizephyrioi άργείΧοφο« κολώνα
Pind. fr. 183, "iSae πρωνε« άρ-
γησταί bei Bacchylides δ, 66.
Hier im Gegensatz zu den grünen
Matten, γ^ΧωραΙ ßäaoaiy an sei-
nem Fuße.
671. Vgl. 17 f. — μινύρεται,
Vgl. Ai. 629. El. 147 ff.
673. υπό βάσο ats^t'lQt ver-
steckt in Talgründen; oft
finden wir die Begriffe ,unten'
und jUnter', ,oben' und ,über'
vertauscht, wie H. 14, 279 νπο-
ταρταρίον? = έν τφ Ταρτάρφ
όρτας. Ant. 98δ νηέρ πάγον.
Hör. Carm. 1, δ, 3 grato sub
antro. Ovid. Fast. 4, 427 valle
sub umbrosa locus est, d. h. in
ima valle. Vgl. stare pro litore,
vorn am Ufer, ante fores vorn
an der Tür, u. ä.
674. άνέχονσα, d. h. venerans
(Ai. 212).
675. äßaroe, wie Eur. Phoen.
1751 Βρόμίοδ ίνα γε σηκόδ dßa-
Tos δρεσι μαινάδον. Der &εόβ
ist der κισσοφόρο9 Bakchos; da-
rauf führt die Erwähnung seines
xiaaoe, mit dem bekränzt unser
Chor sang. ^Ähnlich wird 709
Poseidon erst durch udyas δαίμων
angedeutet, ehe er genannt wird.
Vgl. Trach. 556. Die Ehre der
ersten Stelle im Liede wird dem
Bakchos als dem Gotte des Dio-
nysischen Festes, für welches
unser Drama bestimmt war.
676. ψνΧΧά,ζ μνρ ιόκαρτιοε^
dicht verwachsenes Busch- und
Baumwerk von δάφνη, έλάα, άμ-
ηελο8 und dgl., geweiht dem
Dionysos (δενδρίτηδ , σνχίτηδ),
der wie der Rebe, so Fei§:en-
und andern Obstbäumen Gedeihen
gibt. Pind. fr. 130 δενδρέων δέ
νομόν Zliovvaos τζολν/α&ήδ αύ^ά-
νοι. Das schattige älaos heißt
άνήΧ cov, nicht getroffen von
den glühenden Strahlen der Sonne;
ähnlich Trach. 145 f. und die
Musterstelle Odyss. 5, 478 ff., wo
Odysseus unter d-auvot έξ ouo-
ϋ-εν τιεφνώτεδ sicli eine Lager-
stätte bereitet: τοϋδ μέν άρ^ οντ
άνεμων διαει, μένοδ νχρόν άέντων^
ούτε ποτ ήέλιοδ φαέ&ων άκτϊσιν
ΜβαλΧεν, οντ^ δμβροΰ περάασκε
διααπερέξ.
677. άνήνεμον %ειμώνο)ν,
wie άγόψητο9 κοίκνμάτων, άχαΧ- Si^M.. ff-^
κο8 ασπίδων, ασκεΐ'οδ άσπίδ(ον
U. ä., zu El. 36. — ävooos κακών
έμων Eur. Iph. Α. 982. άπα&ήδ
κακών Herodot, Plato u. a.
678. Βακχιώταδ, wie 0. R.
1105 d ΒακχεΖοδ &εόδ.
94
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
^εαΐς όμφιτΐολων τιβ-ήναις.
άντιστροψή α.
d^aXXei δ' ουράνιας ντΐ ά-
χνας 6 καλλίβοτρνς ν,ατ ήμαρ άεΐ
νάργ,ισοος, μεγάλαιν -θ-εαΐν
άρχαΐον στεφάνωμ\ δ τε
χρυσαυγής κρΟΆος' ούδ' άυ-
680. άμψιποΐων^ verkeh-
rend. Der auf der feuchten Au
von Nysa {ήν ό βούκερωδ "lax-
%os αντώ μαίαν ήδίσττην νέμει
Soph. fr.' 871) geborene ^lowoos
ward von den nysäischen Nymphen
{τροφοί Διονύσου , μαινομένοιο
zJioivvaoio nd'rjvai IL 6, 132)
gesäugt und erzogen, die dann
später den Βρόμιοδ im Thiasos
als περίπολοι oder άμφίπολοι um-
schwärmen, vgl. 0. E. 212. An
manchen Orten Attikas finden
wir Altäre der Nymphen neben
•denen des Dionysos, der gerne
dort weilt, wo Efeu und Wein
sprossen.
Antistr. 1. Nächst den Ge-
wächsen des Bakchos gedeihen
hier die Blumen der eleusinischen
Göttinnen, und am Kephisos
weüen gern die Musen und Aphro-
dite. — Der in die Mysterien
von Eleusis eingeweihte Dichter
feiert die eleusinischen Göttinnen
in diesem Zusammenhang um so
natürlicher, da Dionysos (nach
Pind. Isthm. 7, 3 πάρε§ρο9 άα-
μάτεροδ) μέδει πα/κοίνοΐ£ ^Ελεν-
oivlas ^rjovs έν κόλποιδ (Ant.
1120), da andererseits in der Nähe
unseres Schauplatzes die Ιερά
oöos nach Eleusis führte (900 ff.),
und Persephone nach der Landes-
sage entweder bei Eleusis am
Kephisos (Paus. 1, 38, 5) oder
nahe bei Kolonos (Schol. zu 1590)
von Aidoneus entführt sein sollte.
Die Musen aber und Aphrodite
machen den Schluß als die Göt-
tinnen, welche die höchste Gabe
des Gesanges und dichterischer
Begeisterung den Menschen ver-
leihen.
681. ονρ avLas νπ' αχναδ,
weil Narkissos und Krokos an
den Felsen wuchsen und daher
des himmlischen Taus bedürfen,
während die Niederung (685 ff.)
vom Kephisos getränkt wird.
682. καλλίβοτρνε: eine Art
des dreimal im Jahre blühenden
Narkissos hat vielblütige Blumen-
scheiden, die mit Trauben oder
Locken verglichen werden: Od. 6,
231 οϋλαέ κόίΐαι, νακινϋΊνω άν
&ει όμοΤαι. Yerg. Ge. 4, 122
comans narcissus. Gar einen hun-
derthäuptigen Busch ließ Gaia
auf des Hades Wunsch wachsen,
damit ihn Köre pflückte (Hymn.
Cer. 8). Indem Soph. an die hei-
matliche Sage vom Eaube der
Köre (Pamphos bei Paus. 9, 31, 9)
erinnert, nennt er den Narkissos
άρχαΐον στεφ., weil der Legende
zufolge die (jöttinnen seit dem
Raube Blumenkränze mieden und
nur Ährenkränze trugen. — κ « r'
^μαρ ά εί^ Tag für Tag, wie
688 aikv έπ' 'ήματι.
683. μεγάλαιν &εαϊν^ wie
sie außer Eleusis auch in An-
dania, Megalopolis und sonst
schlechtweg hießen (Paus. 4, 1, 8.
8, 31, 1).
685. Der Krokos, echter Safran,
crocus sativus, blüht vom ersten
Frühling bis in den Spätherbst
um Athen auf den Bergen.
Das erste Erwachen der Natur
begleitend, gilt er als Blume der
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
95
ηνοι 'AQfjvat μινύδ-ονοιν
Κηίρισον νομάδες ρεέ-
^ρων, άλλ* αίέν 67C* ήματι
ώχυτόχος ftsöUov έΊΐΐνίοοεται
αχηράτίύ σύν όμβρφ
στερνονχον χΘ^ονός' ουδέ μον-
σάν χοροί νιν ά^ζεοτνγηοαν ονδ^
χρνσάνιος ί^φροδίτα.
690
tyhb.
Demeter. So erscheint er in der
Niobe des Sophokles und fehlt
auch nicht im homerischen De-
meterhymnus ; die Weiber an den
Thesmophorien trugen χροχω-
TovS χιτώνα?.
686 f. Sprossen die Bergblumen
unter dem himmlischen Regen,
so mangelt es auch nicht an be-
fruchtendem Fluß Wasser in der
Ebene. Der Kephisos, aus reich-
lichen und schönen Quellen ge-
bildet, versiegt auch heutzutage
niemals, und noch jetzt, wie im
Altertum, bewässert man die
zahlreichen Gärten an seinen
Ufern durch Wasserrinnen, die
von den Landleuten »ό//«/ ge-
nannt werden (vgl. L. Stephani
Reise durch einige Gegenden des
nördl. Griechenl. S. 101). So ver-
stehe man 687 vojtaSes^ Ver-
teile rinnen ies Vassers,
s'ofern die Gebirgsquellen den
täglichen Wasservorrat herbei-
schaffen und wie Schaffnerinnen,
die sich keinen Schlaf gönnen,
ohne Unterlaß die vielen Kanäle
versorgen, welche die Felder be-
wässern und jeder Pflanze ihr
Teil zukommen lassen.
688. αέεν {ή//αρ) έπ^ ήματι,
entsprechend 682.
689 ff. Verb, ώκντόκοε (d. h.
ίγχαρπα ποιών τα nebia: bei
Aisch. Suppl. 1029 heißen die die
argeiische Ebene befruchtenden
Gewässer πολύτεκνοι) έπιν iaos-
τ αί πίδ'ί Ο) ν στερνούχον χΟονόδ.
Schreibt man ώ κύ toxos, 'so
führt der Kephisos dieses Beiwort
als Tag für Tag sich erneuernd,
gegenüber den stagnierenden Ge-
wässern des Ilissosbettes. —
οτερνονχοδ kommt der Mutter
Erde, der Ernährerin aller Lebe-
wesen, als rechtmäßiges Epithe-
ton zu. Nach Stasinos (Schol. IL
1, δ) belasteten vor alters zahl-
lose Menschen εύρνστέρνον πλα-
τό« αίηδ. Es wäre falsch, wollte
man στερνοΰχοε χι9'ίύ?^ für fels-
brüstiges Land nehmen, von den
beiden aus der Niederung sich er-
hebenden χολωνοί: diese würden
μαστοί, nicht στέρνα ZU nennen
sein. Andere billigen ohne Not
Hermanns Vermutung οπερ-
μού%ον χ&ονόε.
692. vir, τήνδε την χώραν,
die Gegend am Kephisos, dann
wohl überhaupt Attika. Einen
Altar der Musen in der Akademie,
wo später Piaton ihnen einen
Tempel weihte, nennt Paus. 1,
30, 2. Ein Heiligtum der Aphro-
dite kennen wir dort in Sopho-
kleischer Zeit nicht, doch hatte
Charmos am Eingange der Akade-
mie einen ßouos des Eros gestiftet.
Ähnlich dichtet Eur. Med. 830, in
Attika seien die neun Musen ge-
boren und τον καίληάον από
Κηψισον ροάζ Κνπριν άψνααα-
uivav χώρα£ καταπνενσαι μετ-
ρίαζ ανέμων ανραδ. — άπεστύ-
y 12 σαν ist gnomischer Aorist.
693. Aphrodite χ ρ νσά'νιο9
96
ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ
στροφή β.
έ'ατιν Ö' οίον έγώ γάς [Ασίας ούχ έπακονω 695
ovo* έν τ^ μεγάλ<^ Αωρίδι νάσφ Πέλοττος πώτζοτε βλαστόν
φντευμ' άχείρωτον αντοτΐοιόν,
έγχέων φόβημα δαΐων,
δ τ^δε -θ-άλλει μέγιστα χώρ(^(, 700
(vgl. Ai. 847 des Helios χρνσό-
vofTos ηνία), weil sie auf einem
von Rossen oder Tauben oder,
wie bei Sappho, von Spatzen
gezogenen Wagen durch die
Lüfte fährt.
Str. 2. Lob der herrlichen
Oliven Waldungen Attikas, die wie
nirgends sonst in der Welt ge-
deihen unter der Obhut des Zeus
Μόριοδ und der Athene.
494. γ äs ^Aaias, nicht lokal,
wie έν νάσφ, sondern von οϊον
{φύτενιια) abhängiger Gen. der
Angehörigkeit, d. h. wie kein
Gewächs Asiens. Hier wird
durch Asien und die Peloponnesos
Osten und Westen (zu 0. ß. 1227)
bezeichnet. Ähnlich Aisch. Eum.
704, wo die Gerichtsbarkeit des
Areshügels gefeiert wird als ερν-
μά τε χώραξ και πολεωδ σοιτήριον,
οϊον ovTiS άν^ρώηων ϊγ,ει οντ έν
Σχύϋ'αισινοντεΙΙέλοποε kv τόποις.
696. Die Pelopsinsel heißt mit
einem verzeihlichen Anachronis-
mus dorisch, wie 1301 "Άργο?
έδ τό ζΐοίρικόν, obgleich erst
'achtzig Jahre' nach Troias Fall
die Dorer das Land eroberten.
Sophokles hat den politischen Ge-
gensatz seiner Zeit vor Augen.
In ähnlicher Weise heißt die Pelo-
ponnesos ζΙωρί3 ala bei Eur. Hec.
450.
698. άχείρωτον d. h. ein Ge-
wächs, dem niemand etwas an-
haben konnte, weil seine Lebens-
kraft unüberwindlich ist (Nauck
las άγήρατον nach Eur. Jon 1436,
Ovid Met. 8, 295). Der Sage
nach hatte Athene, als sie mit
Poseidon um den Besitz des
Landes stritt, auf der Akropolis
den ersten Ölbaum wachsen las-
sen, von dem ein Schößling
in der Akademie gepflanzt sein
sollte (Paus. 1, 30, 2), der
Stammvater der unter Oberauf-
sicht des "Αρειοε näyos stehen-
den, der Athene gehörigen μορίαι
in der Ebene des Kephisos,
zumal in der Akademie (Arist.
Nub. 1005). Jener älteste Baum
auf der Burg hatte nach seiner
Verbrennung im Perserkriege am
nächsten Tage schon wieder einen
ellenlangen Zweig getrieben, He-
rod. 8, 55. Dionys. Hai. 14, 2. In
alter Zeit sollte es lediglich in
AttikaOlivenpflanzungen gegeben
haben (Herod, 5, 82). Die Schöp-
fungssage aber verschweigt
Soph., um nicht an die Ent-
zweiung der beiden Gottheiten
zu erinnern, deren Segnungen
er unmittelbar nebeneinander
preisen will.
698 f. ψχοποιόδ ist gebildet
nach Analogie von χρνσοποώύ,
άνδροποιόδ etc.; es muß be-
deuten ,sich selbst erzeugend';
der wunderbare Baum bleibt
und pflanzt sich fort, ohne
menschlicher Pflege zu bedürfen.
kyxicov φυβη/ua δαίων be-
zieht sich nach den Schollen
auf den spartanischen König Ar-
chidamos II., der in den ersten
Jahren des peloponnesischen Krie-
ges in Attika einfiel, die μορίαι
aber zu verletzen nicht wagte
aus Furcht vor dem Zorne der
Athene,
i
ϋΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
97
γ?Μνχάς TcatöoTQOcfov cpvXXov έλαίας'
το μεν τις ού νεαρός οντε γήροί
σημαίνων άλίώβει χερΙ ττέρσας' δ γάρ εις αΐεν όρων χνχλος vc^an^h^^^
λενσσει νιν Μορίου ^ιός 705
χά γλαυτ,ωτας ^Ad^ava.
άντ ιοτροψή β.
άλλον δ ' αΐνον έχω ματρθ7εόλει τάδε κράτιστον, -^'3
δώρον τον μεγάλου δαίμονος, ειπείν ανχημα μέγιατον, 710
701. Nun erst, nach spannender
Vorbereitung, wird die i\aia selbst
genannt, vgl. 707—741. Die
έλαΐαι sind χλανκαί, .glän-
zend, wie die ^ήνη, χ^όη, ήω«,
3er ylavKcöTTti {λααηρόψο'αλ-
/tios) Athene heilig, die nach Eur.
Tro. 802 in Attika7^at;xas ikaas
πρώτον ^Sfi^/: κλάβον. — natSo-
τ ρ ό <pos wird der Ölbaum genannt
mit Hindeutung auf einen alten
Brauch: idOS^v, οπότε παιδίον άρ-
ρεν γένοιτο παρά^Αττιχοΐ?^ οτέψα-
νονέλαίαξτι&έναι προ των Ο'νρών'
έπι δέ των &ηλειών ϊρια δια την
ταλαοίαν (Hesych. IV ρ. 77). —
ψ ν XI, ο ν έλαίαξ wie Όδνσσέωί βία
(Phil. 814. 321), Ο^εώχ^ οέβα$ (Ο. R.
830) und ähnliche Umschreibun-
gen. Vgl. Aisch. Pers. 616 τη?
αΐίν ει φνλλοιο t Θ'αΙλοναη?
κλάδο IS iavd'/Js iläas χαρηόε.
702 f. Weder jung noch alt
(Plato Symp. 182 B) soll sich an
ihm vergreifen; an bestimmte Per-
sönlichkeiten hat Sophokles ge-
wiß nicht gedacht. Daß das Alter
Würde verleiht, ist besonders be-
tont durch γήρ^ σημαίνων, οημαν-
τήρ heißt im Epos der ,Gebieter,
Herrscher, Herr'. Über die dem
Soph. eigentümliche Partikelver-
bindung ού — οντε Wilamowitz,
Berl. Klassikertexte V2 v. 65
Anm. — In άλιώσει vertritt das
Futur den Imperativ: ov φονεύ-
σεις Evaug. Matth. 5, 21 ού μοι-
%ίύσειζ ebd. 5, 27 usw.
704. κύκλο?, όψ&αλαό?, ZU
Phil. 1354.
Sophokles III. Bd._9..Aufl.
7051 Μόρίθ£ Ζεύ£, auch κα-
ταιβάτηδ, der Beschützer der uo-
ρίαΐ, hatte einen Altar in der
Akademie. Wie Μόριο? zu uo-
ρίαι steht, so Stellt Soph. sinn-
reich die Göttin strahlenden
Blickes {νλανκώπίβ) in Bezug
zu der γλαυκή έλαίαΙΟί. Über
ähnliche Anspielungen auf den
Sinn der Eigennamen Anh. 158-'•*.
Antistr. 2. Nach der Schilde-
rung der Vegetation folgt eine
begeisterte Lobpreisung des höch-
sten Stolzes Attikas, der Kosse-
zucht und der Schiffahrt, sodann
des Gebers beider, des Poseidon.
Dieser wird als segnender Schutz-
gott Athens neben Athene ge-
feiert. Pausanias 1, 24, 3 sah auf
der Akropolis ein Bild, wo τό
ψντόν τη? έλαια? ΆΘ'ηνα και κν-
μα άναφαίνων Ποσειδών neben-
einander dargestellt waren. Auch
zeigte man dort im Tempel des
Erechtheus sowohl die von Po-
seidon geschaffene &άλασσα, ein
Symbol der künftigen Seeherr-
schaft, als die ursprüngliche έλαια,
Herod. 8, 55.
707. ματροπολι? geht auf
die Heimat der Choreuten, die
zugleich die des Dichters ist.
7()9. τον μεγάλου δαίμο•
vo?, vorbereitend wie 675.
710 f. δώρον — ενιππ ov,
ενπωλον , εν Θ'αλασ σ ov (nach
spannender Vorausdeutung erst
am Ende genannt, wie 701), die
Gabe schöner Rosse, schö-
ner Füllen, der Herrschaft
7
98
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
£VLn7Cov, ενηωλον, evd^aXaaaov,
ώ Ttal Κρόνου, συ γάρ νιν είς
τόδ' εΐοας αϋχημ\ άναξ Ποσειδάν,
tTCTtOLOLv τόν άζεστηρα χαλινόν
πρώταισι ταΐσδε χτίσας άγυι,αΐς. 715
α 0^ εύήρετμος έχτίαγλ' άλία χερσί τταραΊΐτομένα πλάτα
des Meeres. Die Verbindunp^
des Adjektivs wie Ai. 935 άριστο-
χειρ άγων U. ähnl. — εϋιπηο«
geht auf die Kunst, das Roß zu
gewöhnen und zu lenken, ενπω-
/OS auf die Zucht edler Rosse;
auch sonst heißen Städte danach
fvTtwXotj κίντόηωλοι. Beides wird
verbunden, wie Simias von Rhodos
den Ares fvmnos, svno)los, έγχέσ-
naXos nennt, vgl. 131 άψώνωδ
aXoycoSj oft ivx€Xvos fvnais U. ä.
— Den Alten, namentlich den an
Weideland armen Athenern, gal-
ten die 'ίπποι als άγαλμα τηδ
νπερπλούτον %Xi8rjs (Aisch. Prom.
466), und die aristokratischen
ιππηξ, die gern schon durch ihre
Namen (wie Ενιπποξ^ Ενπωλο£)
an das Vorrecht ihres Standes
erinnerten, hielten besonders auf
schöne Rosse. Sophokles, dem
sein Geburtsort eine Vorliebe für
das edle Tier eingepflanzt zu
haben scheint, nimmt gern Bilder
und Vergleiche von ihm her. —
Mit der Rossezucht wird die
gleichfalls von Poseidon verliehene
Schiffahrt verbunden. Auch in
Thessalien , Boiotien , Korinth
und sonst finden wir beides ver-
eint, und schon Pamphos (Paus.
7, 21, 9) feierte den Poseidon
als Ιππο>ν ί^'νντηρα νέων r'
έ3'νχρη8έμνων.
712. Durch γάρ wird die An-
rufung des Kroniden begründet,
der vorher nur allgemein als
μέγα« δαίμων bezeichnet War.
714. άκίστί?'^ wutheileud,
sänftigend: bei Find. Ol. 13, 68
sagt Athene zu Bellerophon ψίλ-
τρον τόδ^ ίππειον δέκεν (den
Zügel) und Bellerophon bändigt
das Roß, ψάρ μακον πρα'ν τεί-
νων άμφι γένη. Gewöhnlich
wird dem Poseidon nur die Schöp-
fung des Rosßes beigelegt, die
Bändigung der Athene (δαμά-
σιπποα, yalivlris) oder Poseidons
Sohne Erichthonios, der nachVerg.
Ge. 3, Μ'Ά jßrimus currus et quat-
tuor ausus iungere equos. Wie
die Koloniaten, so eigneten sich
die Bewohner andrer ενιπποι %ώ-
ραι den Ruhm der ersten Bändi-
gung der Rosse an.
716 ff. Malerische Ausführung
des άγα&όν δώρον ^αλάσυηδ. In
streng logischer Rede würde dem
κτίσαδ ein Partizipium entspre-
chen, des Inhalts και τήν ναντι-
κήν δείξας. Kräftiger tritt statt
dessen ein selbständiger Satz ein
(zu 351), und nur der Zusammen-
hang lehrt, daß auch diese Wohl-
tat von Poseidon kommt.
716. Verb, ά ί* ενήρ ετμ oS
(Attribut) πλάτα χερσϊν in-
παγλα παρ απτομένα (den
Händen sich wunderbar an-
fügend, von παράπτομαι, Teil
des Prädikats ϋ-ρωοκει) άλία
(hin durchs Meer, lokales Prä-
dikat) ά κ <ίλο ν i?- ο s xre. (Apposi-
tum) θ•ρωσχει\ Vgl. Über ähnliche
Fälle adjektivischer Bestimmun-
gen zu Ai. 1404. Mit ενήρετμοδ
πλάτα vgl. ενάμερον φάοθΑί. 708,
?.όνο€κακό&ρονδΑίΑ 38, καλλίγειρα^
ώλέναδ Chairemon fr. 14, 7 ρ. 610,
εύπήχείδ χεΐραδ Eur. Hipp. 200,
πνκνοφ&άλ.μονδ κόρα£ΤΐΆ§. adesp.
458, 14 U. ähnl.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ KOAQNQl
99
&ρφσΆ€ΐ, των έχατομτΐόδων
Νηρι^δων άχόλον^Ός.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ώ τΐλεΐστ' έ^αίνοις εύλογούμενον τΐέδον,
νυν οόν τά λαμττρά ταντα οή φαίνειν εττη.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τι 6' έστιν, ώ τΐαΐ, χαινόν;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
άσσον έρχεται
Κρέων δδ' ήμΐν ούχ άνευ τζομτίων, ττάτερ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ φίλτατοι γέροντες, έξ υμών έμοϊ
φαίνοιτ^ άν ήδη τέρμα της σωτηρίας.
ΧΟΡΟΣ.
^^άρσει, τΐαρέσται' χαΐ γάρ εί γέρων εγώ,
το τησδε χώρας ού γεγήραχεν σ^-ένος.
ΚΡΕΩΝ.
άνδρες χ^^ονός τήσδ* ευγενείς οίχήτορες,
δρω TLv^ υμάς ομμάτων είληφδτα
φόβον νεώρη της έμης έττεισόδον,
δν μήτ' όχνεΐτε, μήτ* αφήτ* έπος χαχόν.
720
725^
730
718. έίΐατο μπόδ ων , nicht
weil gewöhnlich fünfzig (Hes.
Theog. 264. Aisch. fr. 168. Eur.
Iph. T. 427) oder (nach Ovid.
Propertius u. a.) hundert Nereiden
gezählt werden, sondern um die
große Menge überhaupt zu be-
zeichnen; der numerus centena-
rius wird so häufig gebraucht,
wie in έκατόι//3η, Briareus έχατόγ-
teiQ u. a., vgl. Verg. Ge. 3, 18.
Der zweite Teil des Kompositums
deutet auf die im Reigentanz
lustig sich schwingenden Füße,
mit denen die Ruderer der Schiffe
gleichsam Takt zu halten suchen,
vgl, 17 πνχνόητεροι άηδόνε?. 57
'χαλκόπον£ ό8ό?. Ο. R. 846 ärdQ""
ir οέόζοη'ΟΊ'. Ai. 390 ό'ισσάρχας
βαοάης. Ganz ähnlich Pind. fr.
99, 15 κοράν άγέίαν έχατογγνιον.
Vgl. άμψίγνοι Trach. 504.
721.aiir,es ist deine Sache,
es liegt dir ob, wie oben 197 πάτερ ^
iuov τόδε. El. 1470 ovx ίμόντό§\
άλλα α όν. — φαίνειν entspricht
lateinischem inlustrare.
723. ήΐίΖν Dativ des Interesses.
725. ψαίνοιτ* άν, nach dem
638 f. euch erteilten Auftrage.
726. xal γάρ, etenim. — εί
■/έρο>ν ^γώ^ ώοπερ είμί.
727. ον γενή ρ αχεν, ίτι
ίσχνει. Der Chor deutet an, daß er
nicht allein hinter Öd. stehe.
729. Der Genitiv όμμάτον
scheint abhängig von είληψότα,
φόβον ist Subjekt. Schrecken
äußert sich am deutlichsten in
den weit aufgerissenen Augen.
731. δν geht in freier Bezie-
hung auf ein in i//^s enthaltenes
μον ^ wie Trach. 260 ηόλ^ν τήν
Ενρντείαν τ d *' Ji (nämlich Εϋρν-
7*
100
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ήχω γάρ ούχ ώς δράν τι βονλη&είς, έπεϊ
γέρων μεν είμι, τΐρός τζόλιν δ έττίσταμαι
öd-ivovoav ήχων, εϊ τιν^ '^Ελλάδος, μέγα.
αλλ* άνδρα τόνδε τηλίχόνδ^ άτζεστάλην
7ΐείσων ^ϋεοΌ-αυ τΐρός το Καδμείων ττέδον,
ούχ έξ ενός στείλαντος, αλλ* ανδρών υπό
τΐάντων χελευο^^είς, οννεχ ήχέ μου γένει
τα τονδε τΐεν^^εΐν τνήματ είς τνλεΐοτον ττόλεως.
αλλ* ώ ταλαίτεωρ* Οίδί^νονς, χλνων έμοϋ
Ιχον τΐρός οϊχονς. 7ίας σε Καδμείων λεώς
χαλεΐ διχαίως, έχ δε των μάλιστ εγώ,
δοφτΰερ, ει μη τΐλεΐατον ανθρώπων έ'φνν
χάχιστος, άλγώ τοΐσι σοις χαχοΐς, γέρον,
735
740
τον) γάρ μεταίτιον Μφασχε. Thuk.
2, 45 yvpaixeias r* άρετηδ, δσαι
νΰν έν χηρεία ^ονται. Vgl. ZU
263. Ant. 1137. Der zweite
Satz μήτ άφητ Mnos κακόν ist
eine selbständige Fortsetzung des
Relativsatzes ; man denke eis aus
aus δν dazu.
732. δράν τι steht im Sinne von
κακόν τι δράν, Vgl. ZU Phil. 684.
734. ει τιν Έηάδοδ, IßßA.
Ai. 488 έλεν&έρου μίν έξέφνν
πατρόξ^ ειηερ τινΟ£ οΟ'ένοντοε έν
πΐούτφ. Trach. 8 ννμφείων
δκνον αλχιστον Μσχον, ει τιδ
ÄirwXis γννή.
737. ουκ εξ ivos οτείλαντοδ
steht für sich, im Gegensatz zu
ανδρών υπό πάντων κελευο&εί5\
Über die Bedeutung des Ικ Anh.392^.
738. ■ξ^κέ uo ι yev ει, ηροσηκεν,
es kam £air durch die Verwandt-
schaft zu. Eur. Heracl. 213 yivovs
uhv ήκειζ ώδε τοΐσδε, ^ημοφών.
739. εί£ π λεΖ στον, wie is
πΐέον Ο. R. 700. Kreon heuchelt
innigste Teilnahme, um Od. zu
betören.
742. δικαίωί ist mit kräftiger
Betonung an das Ende des Ko-
lons gerückt; die Stellung ist
bei diesem Adverb typisch : Eurip.
El. 1189 πατρ05 δ^ ^τεισα£ φόνον
δικαίωζ, Pseudoxenophon Cyneg.
4, 5 ηνκνά μεταφερόμεναι και
έπανακλαγγάνονσαι δικαίω?, Pseu-
dolysias adv. Andocidem 25 ούδεΐ£
γάρ πω έπΙ τοιαύτΐ] αιτία ήτιμώ&η
δικαίο)£, Demosth. in Mid. 35 ό
τοιοντο£ πότερα μή δφ διά τοντο
δίκην ή κάν μείζω δοίη δικαίω£\
Defixion bei "V^ünsch Def. tab.
ρ. XXXI Anm. 2 ϊνα ή γη μή
καταδέξηται αντονδ δικαίο)5. —
^κ δί των, wie Phil. 1243
ξνμπαδ ΐΑχαιών laos' έν δέ τοϋ
Ι/ώ. Das ganze Versstück kehrt
wieder Eur. Ale. 264 οίκτράν
ψίλοιοιν, έκ δέ των μάλιστ^ έμοί.
743 f. δσωπερ άλγώ, näml.
μάλιστα, das από κοινον zu den-
ken ist, wie Trach. 313 τώνδε
πλείστον ώκτισα, δσφηερ και
ψρονείν οίδεν μόνη. Ant. 1015
κράτιστο7> κτημάτων ευβουλία,
δσφπερ μή ψρονεϊν πλείστη βλά-
βη. Herod. 5, 49 δνείδοε και
άλγοε μέγιστον ύμίν, δσοο προ-
έστατε τψ ΈλΛάδοδ. Krüger Gr.
§ 48, 15 Anm. 10. Mit πλείστον
κάκιστοε vgl. Phil. 631 πλείστον
έχϋ-ίστη εχιδνα, Krüger Gr. §49, 10
Anm. 8, und mit der ganzen For-
mel Phil. 55S εί μή κακ05 πέφνκα
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
101
ορών σε τον δνστηνον όντα μεν ξένον,
αεί ό' άλήτην χάπΙ τΐροΟττόλον μίας
βιοστερή χωρονντα ' την εγώ τάΐαζ
ούγ. αν τΐοτ^ ές τοοοντον αΐχίας ττεοεΐν
έόοξ\ δσον πέτττωχεν τίοε δύσμορος,
αεί σε χηδεύονσα χαΐ το σον κάρα
τΐτωχφ διαίττ}, τηλίχοΰτος, ον γάμων
έμπειρος, αλλά τοντΐΐόντος άρ/νάσαι.
αρ^ ad-λων τοννειδος, ώ τάλας έγώ^
ώνείδυσ^ ές σέ χαμέ χαΐ το τζάν γένος;
αλλ' {ού γάρ εστίν τάμφανη χρύτΐτειν) σν] ννν
προς &εών πατρφων, Οιδίπους, πεισΟ-εΙς έμοί,
χρύιρον ^ελήσας άστυ γ.αΙ δόμους μολεΐν
τους σους πατρφους, τήνδε τήν πόλιν φίλως
745
(50
(55
745 f. ξένον, weil heimatlos;
aei ί' άλήτην, weil auch in der
Fremde ohne festen Wohnsitz.
746. Ιπ< προσπόλον, wie
έπΙ προστάτον oixeZv, Ιφ έαντον
γωρετν. Öd. trat einst als König
in stattlicher Umgebung auf.
747. τήν relativ dem Sophokles
besonders geläufig, zu Phil. 14.
749. δσον für ris δσον, Vgl.
Krüger Gr. 51, 11 Anm. 1.
750. ük και τό σόν κάρα.
Das Haupt gilt als Sitz des Le-
bens; nach Häuptern wird gezählt.
Der Kopf ist am Menschen der
charakteristischste Teil, bei Öd.
besonders auffallend durch die
furchtbare Entstellung. So wird
neben der Persönlichkeit {σέ) das
besondere Merkmal nochmals her-
vorgehoben, wie es die Alten
auch sonst gerne tun. Anh. 140 ^
751. τττωχφ statt τττωχ^, wie
gleich τηίικοντοϋ Statt τηλι-
καύτη, Vgl. ZU El. 614.
752. TovTCiovTos {ονσα, ώστε)
ό£7τάσαι, des ersten besten
(Ö. R. 398), sie zu entehren,
jedem beliebigen Räuber preis-
gegeben. Der Genitiv τοϋ έπι-
όντο£ wie Ο. R. 917 ^τι τον
λέγοντος.
753. άρα leitet hier eine Frage
ein, auf die man ja als Antwort
erwartet; zu Ai. 277.
754. Vgl. 0. R. 64 πόΐιν τε
κάυέ και ο* όμον στένεΐ.
755. Der Schwerpunkt des Ge-
dankens liegt in σύ vw— κρύ-
■φον τό δνειδο« τό κοινόν yavove.
Ist κρύγον richtig, so muß es in
Beziehung zu κρύητεινί^δ stehen.
Der ganze Gedanke muß einen
Gegensatz bilden. 'Was öffent-
lich ist, läßt sich nicht verhehlen ;
also auch deine Schmach .nicht,
solange du dich in der Öffent-
lichkeit bewegst. Drum geh
nach Hause; da kannst du die
Schande innerhalb deiner Wände
bergen'.
756 ff. Durch Anrufung ά&τΙ&εοι
πατρώοι und durch die Bezeich-
nung'der Sot/ot als σοι πατρψοί
sucht Kreon seine Falschheit zu
verdecken, da er mit Öd. ganz
anderes im Sinn hat, vgl. 784.
758 f. φίλωξ ί /π ioy verschlei-
erter Ausdruck für χαίρειν ^χε-
λεύσα?.
102
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
είτΐών έτταξία γάρ' ή (5* οϊχοι τζλέον
ölxfj σέβοιτ' αν, οϋσα σή πάλαι τροφός.
ΟΙΑΙΠΟΥΣ.
ώ τΐάντα τολμών καττο παντός αν φέρων
λόγου όιχαίον μηχάνημα ποιχίλον,
τί ταΰτα πείρα χαμέ δεύτερον θέλεις
έλεΐν έν οϊς μάλιστ' άν άλγοίην άλούς;
πρόσ^εν τε γάρ με τοισιν οίχείοις χαχοίς
voGovvd-'j δτ* ήν μοι τέριρις έχπεσεΐν χΒ-ονός^
ούχ ήθελες Β^έλοντι προσ^έσΌ^αι, χάριν'
αλλ' ήνίκ* ήδη μεστός ή ^νμούμενος
χαΐ τούν δόμοιαιν ήν διαιτασ^αι γλυκύ,
τότ* έξεώ&εις χάξέβαλλες, ουδέ σοι
τό συγγενές τοντ^ ουδαμώς τότ^ ήν φίλον'
νυν τ' αϋ^-ις ήνίχ* είσορ^ς πόλιν τέ μοι
ξυνοϋσαν εϋνουν τήνδε χαΐ γένος τό πάν,
πείρα μετασπάν, σχληρά μαλ&αχώς λέγων.
759 f. ή_δ' οίκοι noXis ist ge-
sagt für »ζ (5* οίχεία Tiohe, sowie
οι οίκοι 'die Hausgenossen' als
Phrase unmittelbar neben oi
οικείοι stebt; natürKch bezeichnet
nolis hier die Gresamtheit der
Bürger, die civitas — im Gegen-
satz zu &ατν 757.
761 ff. Ödipus deckt zuerst die
Heuchelei Kreons auf und zeigt
ihm dann das Vergebliche seiner
Bemühungen.
761 f. πάντα τολμών, wie
fr. 188 ώ παν σύ τολμήσασα, vgl.
zu Ai. 379. — άπό παντόδ λό/ον
δικαίου Κρέων ψέροι άν μηχάνη/ua
ποικίλον; die Worte sind alle
gerecht, die dahinter verborgenen
Pläne böse; für Kreon ist cha-
rakteristisch, daß er aus gerech-
ter Rede Gewinn zu ziehen weiß
für schlechte Absichten.
764. έν ols — άλονδ, worin
(d. h. in welchen Netzen oder
Schlingen) gefangen. Er meint
dieTeünaJime, die Kreon heuchelt,
vgl. 738. 771.
760
765
770
765 f. Bei /U€ — νοσονντα
schwebt 770 έξεώ&εα κάξέβαλλεε
vor. Dem π ρ όσ&εν τ ε ent-
spricht 772 νΰν τ ε. Mit dem
Gedanken vgl. 433 ff.
767. ουκ η&ελεδ &έλοντα ist
rhetorisch pointiert ; entsprechend
χάρις χάριν ψέροι 779.
768. μεστόζ, vgl. 778. 437 ff.
771. τοϋτο: was du jetzt im
Munde führst. Vgl. 738.
773. Statt des prosaischen
οϋοαν wählt der Dichter ξυνοϋ-
σαν, das lebendiger malende
Kompositum; ähnlich wendet er
παρεΖναι für εϊναι an; s. oben
Vs. 498. — γένο5 τό πάν natür-
lich Άττικόν. Grammatisch er-
gänzt sich zu yevos ein τό8ε aus
vorhergehendem τήνδε.
774. σκληρά ααλ&ακώδ λέ-
γων. Vgl. 782. Über den Ge-
gensatz von σκληρόδ und ιιαλ&α-
κό£ s. Epicharmos bei Xen. Mem.
2, 1, 20 μή τά μαλακά μώσο, μη
τά σκληρά §χτ]£. Eur. fr. 1023
ΟίΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
103
-/.αίτοι τις αύτη τερψις άκοντας (ριλεΐν;
ώσπερ τις εϊ σοι λίτοαροϋντι μεν τνχεΐν
μηδέν οιδοίη μηδ* έτταρχέσαι -θ-έλοι,
τΐλήρη (5* έχοντι ^νμόν ών χρτβζοις, τότε
δωροΐ^\ δτ^ ουδέν ή χάρις χάριν φέροι'
άρ^ αν ματαίου τήσδ' αν ηδονής τνχοις;
τοιαύτα μέντοι γ.αΐ συ ττροσφέρεις έμοί,
λόγφ μεν έσ^^λά, τοΐσι δ' εργοιοιν ΥΜχά.
φράσω δέ ν.αΐ τοΐοδ' ώς σε δηλώσω v.ay,ov.
ην.εις εμ^ άξων, ονχ ιν ες δόμους οίγης,
αλλ' ώς τΐάραυλον οΐχίσης, τνόλις δέ σοι
κακών άνατος τήσδ^ άτΐαλλαχΌ^η χ^^ονός.
ούχ έστι σοι ταΰτ^ ' αλλά σοι τάδ έστ \ έχει
χώρας άλάστωρ ούμός ένναίων αεί'
έστιν δέ παισΐ τοις έμοΐσι της εμής
Τ75
780
785
πότερα &έλεΐ8 σοι //αλθ'ακά rpevdrj
λέγω ή σχλήρ άληΟ'η ;
775. άκοντα«, Akkusativ des
Objekts, abhängig von ψιίεΐν.
778. ίχοντι, δτε odi&r ει Μχοιξ.
779. Wenn die Gunst in keiner
Weise Dank einbringt. — άρα
im folgenden Verse verlangt als
Antwort nein.
781 f. Nach Ausführung des
Vergleiches wird der veranschau-
lichte Gedanke nochmals wieder-
holt. ηροοφέρεΐ£ nimmt auf φέ-
ροι« in Vs. 779 Bezug, wie έπέχειν
1744 das ϊγειν^ άνακαϊείν Phi-
lokt. 800 das καλείν 796, υπόκειται
ebd. 190 das κείται 183 aufnimmt.
Vgl. Eur. Hec. 211: και ok μέν,
ματερ δύοτανε, κλαίω τιανοδύρτοιδ
&ρήνοΐ£. τόν ίμόν δέ βίον . . ου
μετακϊαίοκαι.
783. Wie oben 776 τΐ« vor εΐ,
so tritt hier και τοϊσδε vor ώ«,
obwohl der Zusammenhang seine
Einbeziehung in den Nebensatz
fordert: 'ich wiU aber in einer
Weise sprechen, durch die ich
dich auch diesen (dem Chor) als
schlecht offenbaren werde'; in
der normalen Form φράαω δέ
οΰτωδ, ώστε καΐ τοΐσδέ σε δηλώ-
ααι κακόν δντα. Daß der grie-
chische Folgesatz aus einem Ver-
gleichssatz erwuchs, tritt hier
klar hervor.
785. πάραυλον, vicinum, Ai.
892 . Vgl. oben S99t. — πόλι«,
Theben.
786. κακών ist VOn άνατοδ
(Anh. 28), τησδε χθΌνό£ von
άπαΐλαχό'^ abhängig. Vgl. zu
El. 1002 άλυτιοδ άτης έξαπαλλαχ-
&ήσεται.
787. ταϋτα, das was du beab-
sichtigst, τάδε kündigt den
nachfolgenden Inhalt an, wie 852.
— ^στί, wie 600. Die Schärfe
des Kontrastes ist ähnlich 0. R.
370 άΐλ* Μστι πλην σοι' σοΙ δέ τοϋτ
ουκ ίστι.
788. Drohend sagt Öd., statt
seiner solle sein Rachegeist für
immer im thebanischen Lande
angesiedelt sein.
789. εστίν δέ, Anaphora des
σοι τάδ^ ϊστι 787.
104
ΣΟΦΟΚΑΕΟη
χιόνος λαχεΐν τοσούτον, έν^^ανεΐν μόνον.
άρ^ ούχ άμεινον η σν τάν Θήβαις ίρρονώ;
ττολλφ γ\ δσφτνερ χαΐ σαφέστερων Άλύω,
Φοίβου τε δαύτου Ζηνός, δς ν.είνον τζατήρ.
τό σον (5' άφΐγ,ται δενρ^ νπόβλητον στόμα,
τΐολλήν έχον στόμωσιν' έν δε τφ λέγειν
κακ' αν λάβοις τα ττλείον^ ή σωτήρια.
ά?Λ' οΐδα γάρ σε ταϋτα μή τΐεί^^ων, ΐ^ι'
ημάς δ' εα ζην έν^^άδ^' ου γάρ αν κακώς
ούδ' ώδ' έχοντες ζφμεν, εί τερτζοίμε&α.
ΚΡΕΩΝ.
τΐότερα νομίζεις δνστνχεΐν έ'μ' ες τά σά
m
795
800
790. Zu τοσούτον denke man
sich einen Gestus des Eedenden ;
dann sagt er zur Erläuterung der
Handbewegung (mit der sich et-
was Kleines so gut wie Großes
bezeichnen läßt) : έν&ανεζν uovov.
Ein paralleler Fall bei Plautus
Epid. Vs. 52 : Epidicus fragt nach
dem Preis quot minis, Thesprio
antwortet : tot, quadraginta minis.
Öd. kündet nur den bevorstehen-
den Tod der Söhne an, die im
Zweikampf vor Theben fallen
werden; es ist etwas anderes,
wenn Euripides den Polyneikes
Phoen. 1449 um ein Grab in
väterlicher Erde bitten läßt.
792. σαφέστερων ^ ZU 623,
.. 793. Genau genommen weiß es
Od. nur von Phoibos; aber da
dieser der Sohn des höchsten
Gottes ist, so ist das Einverständ-
nis des Vaters Zeus verbürgt.
Ähnlich 623.
794 f. Scharf setzt Öd. das
tückische στόμα des Kreon (die-
se Umschreibung, weil es sich
um Worte handelt, wie 0. R. 426
Teiresias sagt κα* Κρέοντα y.ai
τούμόν στόμα ττροπηλάκίζε)
dem Ο'εΙον στόπα des Apollon
entgegen ; das ύπόβλητον
(Verg. Aen. 2, 107 fictojpectore
fatur) dem σ αφέστατον.
Scharf ist auch die Parechesis
σ τό μ ωσ IV, ττανονργίαν. Zun-
genfertigkeit wird oft mit ge-
schliffenen Waffen verglichen ;
daher στομονν oder αναοτομονν
τίνα {γννή άνεστοκοιμένη KaUias
Com. 2 ρ. 741), όξύνειν στόμα
(Trach. 1176), acuere linguam.
Das Gegenteil έ&ηλνν&ην στόμα
Ai. 651. Vgl. unten 806.
795 f. iv δέ τω λέγειν κτέ.,
α &ν laßrjs τφ λέγειν, κακά ϊσταί
τά ηλείοι μάλλον ij σωτήρια, mit
deinen Reden wirst du dir mehr
schaden als nützen ; deine schänd-
lichen Pläne werden durchschaut.
Vgl. 1187.
798. κακώ5, wie Kreon 744
meinte.
799. εί τερπo£u ε&α, wenn
es uns so behagt und wir mit
dieser Lage zufrieden sind. Vgl.
El. 354 ov ζω; κακώς μέν, οω,
άτιαοκονντωζ §' έμοί.
800 f. 'Was meinst du, bin ich
verblendet für dein Wohl, oder
bist du es vielmehr für deine
eignen Angelegenheiten?' Wie
die Götter dem Menschen, den sie
stürzen wollen, den Verstand rau-
ben (IL 19, 137 άασάμην και μεν
(fOBvas έξέλετο Ζεν?. ^Trag. adesp.
ΟΙΔΤΠΟΪΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
105
ή σ' €ΐς τά σαντον μάλλον έν τφ νυν λόγφ ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έμοί μεν eod- ήδιστον, ει σν μήτ^ έμε
τΐεί^ειν οΐός τ' ει μήτε τούσδε τους τνέλας.
ΚΡΕΩΝ.
ώ όύσμορ \ ονδέ τω χρόνφ φύσας φαντ]
φρένας π:οτ\ ά?Λά λϋμα τφ γήρ(^ τρέψϊ] ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
γλώσστ] σύ δεινός' άνδρα δ' ουδέν' οΐδ' εγώ
δίκαιον δατις έξ άτζαντος εύ λέγει.
ΚΡΕΩΝ.
χίορίς τό τ είττεΐν ιτολλά καΙ τά καίρια
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ^ δή σν βραχέα, ταϋτα ό' έν καιρφ λέγεις.
805
ίχ.
379 δταν δ* ό Saii/cov άνδρι
τιορσννγ] καχά, τόν νονν ißlarpt;
ττρωτον, zu Ant. 620 ff.), SO wird
der allgremeine Begriff Unglück
häufig von einer Verblendung
des Denkens und Handelns ge-
braucht. So arolßos Ant. 1026.
Ai. 1156, δύαποτμοξ 0. Ε. 888.
1068, SvoifOQos Ai. 373 u. ähnl.
Vgl. Demosth. 3, 21 ov γάρ όντως
Αφρο)ν ονδ άτνχήδ εΙμι έγώ.
Ebenso ist ώ δύσαορε 804 ZU
verstehen.
802 f. Kreons Worte enthielten
die Andeutung, er diene dem In-
teresse des Öd,, daher diese Ant-
wort, mit der Öd. bestimmt be-
zeichnet, was ihm selbst das Er-
wünschte sei. — ii/oi μέν, der
ang-edeutete Gegensatz wird nicht
weiter ausgeführt; zu Ai. 80. —
μήτ'' έμέ, dir zu folgen; μήτε
τούσδε, dir zu glauben.
804 f. Zunehmenden Jahren
rühmt man sonst Zuwachs an
Einsicht nach, du aber lebst fort
eine Schmach dem Alter,
sofern du den Ruhm des /ήρας
Lügen strafst, φύειν ψρένας 'auf
dem Wege natürlicher Entwick-
lung zu verstände kommen', ist
ein sehr charakteristischer Aus-
druck, Anh. 137 2".
806. γλώσστ} σύ δεινόε, 795.
861. Ο. R. 545 λέχειν σύ δε/roe.
807. Keiner kann ein Bieder-
mann sein, der in jeder Lage
schöne Worte zur Verfügung hat.
Über έξ άπαν τ OS {ex quavis
causa speciosae orationis materiem
petens) zu 761; mit ε-δ λέγειν,
geschickt reden, vgl. Eur. Supp.
299 άχρεΤον τά? yvvaZxas εύ λέ-
γειν, fr. 205 c5 παΖ, γένοιντ^ &ν
ε-δ λελ.ενμένοι λόχοι ψενδεΤ«, έπων
δε χάλΧεοιν νικώεν &ν τάλ,η&έξ.
808. Die Anwendung der allge-
meinen Sentenz auf den vorlie-
genden Fall {ai) πολλά μίν λ.έγει«,
τά δέ χαίριη ε/πεϊν ούκ ^πίστα-
σαι) überläßt Kreon dem Ödipus.
Über τέ und καί bei Begriffen
des Unterschiedes Anh. 85 ^«, Vor
τά καίρια ist aus dem ersten
Gliede τό zm denken. Anh. 48^^
809. Beides, τό βραχύ und τό
κηίριρν in Kreons Reden, bestrei-
tet Öd. im Grunde; was er sagt,
ist also nur als Hohn zu ver-
stehen, und das wird besonders
klar durch den Zusatz ώς δή σύ :
ein Mann wie du führt allerdings
106
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΚΡΕΩΝ.
ον δηΟ-* δτφ γε νους ϊσος χαΐ σοΙ ττάρα,
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ä7teXd'\ έρώ γαρ χαΐ τΐρο τωνδε, μηδέ με
φΰλαασ^ έφορμων evd-a χρή ναίειν έμέ.
ΚΡΕΩΝ.
μαρτνρομαι τούοδ \ ού ϋέ. ττρός δέ τους φίλους
οι' όνταμείβϊ] ρήματ', ην (Τ* ^λω τίοτέ —
810
nur kurze Reden, diese aber zu-
treffend. Mit ähnlichem Spott
heißt es Eur. Andr. 235 ώζ δή σϋ
σώφρων, τάκά δ ονχί οώφρονα.
810. Freilich nicht für (in
den Augen der) Leute, die
deinen vove (eigentlich deine
άνοια) hat) en, näml. λέγο) βραχέα
και καίρια. Der Dativ wie Äi.
1282 αρ νμίν ο'δτο? ταντ ίδρη-
aev ένδικα; Vgl. unten ZU 1446.
811. ηρό τώνδ^, im Namen
des Chors, vgl. Ö. R. 10.^ ^
812. έφορ με Zv, έφεδρενειν,
von der Blockierung eines Hafens
übertragen, wie Öd. einen Hafen
der Ruhe gefunden zu haben
glaubte. Vgl. auch das Bild 063.
— xeVy *'^ f(^i^s ^st, Phil. 200.
0. R. 791. 854. 995. Trach. 166.
813 f. Kreon, aufs äußerste ge-
reizt, verliert die Ruhe und zeigt
sich nun rücksichtslos von seiner
wahren Seite. 'Ich rufe diese
Männer hier, nicht dich, zu
Zeugen an, wie schnöde ich
von dir behandelt und fortgewie-
sen werde: ov σέ ist sachlich
berechtigt (mit dir will ich nichts
mehr zu tun haben), in der Form
scheint es ungewöhnlich, da nie-
mand in eigener Sache zeugen
kann; es ist nur erklärlich ein-
mal aus der Analogie von Wen-
dungen wie άλλοισιν δή ταϋτ'
έπιτέλλεο, μη γαρ εμοιγε (Α 295),
zweitens auf Grund der Tat-
sache, daß die Alten in einem
zweiteiligen Satz das Verb des
zweiten Teiles aus dem ersten
rein dem Sinne nach frei ergän-
zen können: Plato Gorg. 471 D.
iyfoyi σε έητιν εσα, δτι μ οι
δοχείζ εϋ ττρόδ την ρητορικήν
τιεπαιδενσ&αι, τον δέ διαλέ-
γεσί^'αι ή μεληκένα ι (hier
schwebt nicht mehr έη^νεσα, son-
dern nur noch εΐπον vor); vgl.
die Bem. zu 1404. Also oben
μαρτνρομαι τονσδ\ ov σέ {λέγω).
Dann fährt Kreon fort : Was aber
die Antworten angeht, die du
Freunden gibst, wenn ich dich
einmal zu fassen bekomme — den
Rest ergänzt eine drohende Έ&-
wegung. o{agi(orZaiiinei Anh. 51 ^^,
Od. 17, 47'9. Sehr fein ist ηρό5
τοχ'ζ ψάον£ gesagt, obwohl Kreon
allein beleidigt war, aber er redet
als Vertreter der gesamten The-
baner (deutlicher 850), und es ist
stets vorteilhaft, als Anwalt allge-
meiner Interessen zu plädieren.
Ähnliches Anh. 1 57 ^^. Mit der
Ellipse des Hauptsatzes verglei-
che man 0. R. 227 κεΙ μεν φο-
βείται τονπίκλημ' νττεξελών αντόδ
καθ"' αντον — , πείσεται γάρ άλλο
μεν άστεργέδ ονδέν, yfjs δ* άηει-
σιν άσφαλήζ. Verfluchung aus
Megara Wünsch Defixionum tab.
21 (C. 100 V, C): δταν σν, ώ
ΙΙασιάναξ, τά γράμματα ταντα
άναγνφδ — άλλ οϋτε ποτέ σν, ώ
Ώασιάναξ, τά γράμματα ταντα
αναγνώσει οντε ποτέ Νεοφανή?
Ι4ΐεξάνδρφ δίκαν έποΐσει. Me-
nander Epitrepontes 454 ff.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
107
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τις 0^ αν με τωνδε συμμάχων §λοι ßicf; 815
ΚΡΕΩΝ.
ή μην ου χάνεν τούδε λυπηθείς ior].
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
7νοίφ συν έ'ργφ τοϋτ^ απειλήσας έ'χει^ς;
ΚΡΕΩΝ.
τΐαίδοιν δνοΐν σοι τήν μεν άρτίως έγώ
ξνναρτΐάσας έιχεμψα, τήν δ^ άξω τάχα.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
οϊμοι.
ΚΡΕΩΝ.
τάχ^ έξεις μάλλον οίμώζειν τάδε. 820
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
την τΐαΐδ* έχεις μου;
ΚΡΕΩΝ.
τήνδε τ' ού μαγ,ρον χρόνου.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ίώ ξένοι, τι δράσετ* ; ή τΐροδώσετε,
κο^κ έξελάτε τον άσεβη τησδε χ^ονός;
ΧΟΡΟΣ.
χώρει, ξέν\ έξω Ό-άσσον' ούτε γάρ τά νϋν
δίΥΜία τνράσσεις οϋ^•* ά ττρόσ^εν εϊργασαι. 825
815. των 8 ε ύν μ ua^ojv β ία,
invitis Kis aäiutoribus.
816. καν ε ν τονδε, τον λαβείν
σε εί£ Θήβα<£ Schol. Die Hdschr.
τών8ε, das, auf den Chor bezo-
gen, leicht mißverstanden werden
Könnte. Kreon wirft ein neues
Moment in die Wagschale. Es
führt zu einer lebhaften Steige-
rung der dramatischen Handlung.
— λν7ΐη&εί£ Μστ) Anh. 62 ^
817. ποίφ avv ^ργω, gleich-
sam im Bunde mit welchem
Vorhaben. Anh. 156 ^\
820. oi αώζε I.V τ ά8 ε., solchen
Wehruf (οΐμοι) zu erheben. Die
etymologische Spielerei ist ähn-
lich El. 788 otuoi τάλαινα' νϋν
γάρ οίαώξαι πάρα. Ai. 432 αίαΐ
— VVP γάρ πάρεση καΐ 8is aia-
ζειν έμοί. Aisch. Ag. 1308 Ka;
Sandra: φευ φευ. Chor: τΐ τοϋτ
ίψενξαδ] Aristoph. Thesm. 231
MNIIJS. μν μν. ΕΥΡ. τΐ μύζει5;
821. τήν παϊδα Ismene, τήν δ ε,
Antigone. — τέ involviert eine
Bejahung, zu Ο. Κ. 1030. — ού
μακρόν %ρόνον (zu 397) i^o).
822. ij προδώσετε, werdet
ihr als προδόται handeln und
mich im Stiche lassen?
824. &äooov im Sinne des
Positivs. Anh. 148^3
825. ά', er meint das Wegschlep-
pen der Ismene. Ähnliche Brachy-
logie Eur. Hec. 520 νϋν τε γάρ λέ-
ycov κακά τέγ^ω τόδ όμμα πρόδ
τάφφ &^ δτ ώϊλντο, näml.iVi^^o»'.
108 ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ
ΚΡΕΩΝ.
νμΐν άν είη τήνδε τιαι,ρός έξαγε tv
άχονσαν, ei ^έλουσα μη τζορεύετοα.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
οϊμοι τόλαινα' τζοΐ φύγω; τΐοίαν λάβω
^^εων άρηξιν ή βροτών;
ΧΟΡΟΣ.
τι δρας, ξένε;
ΚΡΕΩΝ.
ούχ άψομαι τονδ ' ανδρός, ά?Λά της έμης.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ γης άναχτες.
ΧΟΡΟΣ.
ώ ξέν\ ού δί'/Μία δρας.
ΚΡΕΩΝ.
δίχαί,α,
τΐως δί'/Μία;
ίώ τΐόλις.
ΧΟΡΟΣ.
τι δρας, ώ ξέν ; ούγ, αφήσεις; τάγ^ εις βάσανον ει χερών. 835
ΚΡΕΩΝ.
εΐργον.
ΧΟΡΟΣ.
σον μεν ον, τάδε γε μωμένον
ΧΟΡΟΣ.
ΚΡΕΩΝ.
τονς έμονς άγω.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
στροφή.
826. Worte Kreons an seine 832. ττω^, wie so? Vgl.Trach
Begleiter. Über den rhetorischen 412 ks τήνδε μή bUaws ών. ΛΙΧ3
Gegensatz ακονσαν — ϋ'έλονσα πώ5 μή S/xaios ;
Anh. 12822. 834. DerÜbergang vom Sprechen
830. Kreon, den Schein des zum Gesang vollzieht sich hier
Rechts wahrend, bezeichnet Anti- sehr schön in natürlicher Steige-
gone und Ismene als die Seini- rung.
gen, sofem.er nach der Verban- 835. eis βάσανον εΐ χερώΐ',
nung des Ödipus als Familien- wie 1297 είε ϊΙεγ%ον χείρόζ μοίών.
Oberhaupt κί;(?ίθ5 der Mädchen war. 836. Der Chor nimmt eine
831. γήξ άνακτε?, Vgl. 145 drohende Haltung gegen Kreon
τήσδ^ ϊψοροι %ώραξ,^0. R. 911 an. — α ov μ έν ον, nämlich
χώρα£ άνακτεδ. ε'ίρξομαι.
ehfl
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
109
ΚΡΕΩΝ.
τΐόλεί μαχτί γάρ, u τι ττημανεΐς έμέ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
OVY. ήγόρενον ταντ^ εγώ;
ΧΟΡΟΣ.
μέ^ες χεροΐν
την Ttacöa d-äöaov.
ΚΡΕΩΝ.
μή έτΐίτασσ' ά μή κρατείς.
ΧΟΡΟΣ.
χαλάν λέγω σοι.
ΚΡΕΩΝ.
Gol d' εγωγ^ δδοιπορεΐν.
ΧΟΡΟΣ.
πρόβα^^^ ώδε, βάτε βάτ\ εντοτΐοι'
τΐόλις έναίρεταί, τΐόλις έμά ο&ένει'
ττρόβα^' ώδε μοί.
840
837. γάρ setzt den mit εϊργον
begonnenen Gedanken fort. Kreon
droht mit einem Kriege Thebens,
falls man seiner Person Leides
tue. Vgl. Od. 18, 63 πλεόνεσσι
μαχέσαεται ds κέ σε ϋ'είντ].
839. μήέπίτασσ α μή κρα-
τεϊδ, ών μή κύρίθ£ */, befiehl
nicht, was durchzusetzen
du nicht Macht hast, da
mein Diener dir nicht gehor-
chen wird. Theokr. 15, 90 ηει-
σομένοιδ επίτασσε. Plaut. Trin.
1061 emere meliust quoi inperes.
Vgl. zu Ai. 1107 ώνπερ άρχείδ
αρχε. Über ä (statt ών) μ ή χρα-
τεΖδ zu 1106.
840. Der Chor redet einen der
Begleiter Kreons an, der Anti-
gone ergriffen hatte. Kreon aber
gibt der sich sträubenden Anti-
gone den Befehl, sich auf den
Weg zu machen. — χαλάν und
όδοιπορ εϊν , WO in unabhän-
giger Rede der Imperativ stehen
würde, vgl. zu 856.
841. Der Chor ruft die Be-
wohner von Kolonos zu Hilfe, da
er allein sich ohnmächtig fühlt.
Die Aufnahme des Kompositums
{πρόβαΟ^) durch das Simplex
{βάτε) ist ein όχημα Εύριπίδειον :
Alcest. 872 πρόβα, πρόβα' βαΟΊ
Ale. 400 νπάκουσυν, ακονσον,
Hec. 167, Med. 1252, Orest.
1465.
842. Wie Kreon 837 persön-
liche Verletzung für Feindselig-
keit gegen den thebanischen
Staat ansieht, so gilt dem Chor
Kreons gewalttätiges Verfahren
für eine Verletzung seiner πόλις.
Die Anaphora wie 885. ^κ^ίρω
steht in freierem Sinn (^essum
dare) nach homerischem "ITor-
bild: Od. 19, 263 μηκέτι vvv
%ρόα καλόν έναίρεο. σ&ένει, ver-
tritt prosaisches βία, wie Eur.
Bacch. 953, sonst nur in Verbin-
dung mit einem Attribut : παντί
ad'ivBi, ο&ένει έπίνικείφ Ο. C.
1089.
110 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
άφέλχομαι δύστψος, ώ ξένοί ξένοι.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τΐον, τέχνον, εΤ μοι;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
TtQÖQ βίαν τΐορεύομαι. 845
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ό'ρεξον, ώ τΐαΐ, χείρας.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ά?Χ ούδεν σ^ένω.
ΚΡΕΩΝ.
ούχ άξε^^ νμεΐς;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ τόλας εγώ, τάλας.
ΚΡΕΩΝ.
ούτί οϋν TtOT* εγ. τούτοιν γε μή σχήτΐτροιν ετι
δδοίττ,ορήΟΊβς' αλλ* έτζεί νιχάν -θ^έλεις
ττατρίδα τ ε τήν αήν χαΐ φίλους, ν φ' ών εγώ 850
ταχΟ^εΙς τάδ^ έ'ρδω, καΐ τύραννος ών δμως,
νίχα. χρόνφ γάρ, οΐδ* εγώ, γνώστ] τάδε,
δθ-ούνεχ' αυτός αυτόν οντε νυν χαλά
844. ώ ξένοι ξένοι: diese Dop- sehe Frage, die den Sinn eines
pelung am Ende des Trimeters Verbotes |uή όδοιπορήστ]ς haben
ist, wie F. Marx Festschrift würde. Anh. 87 ^^ Caveant ti-
für Gomperz S. 130 beobachtete, rones ne ov μή μένεις; cum ov
dem Sophokles eigentümlich, die μή μείντ]? confundant (Elmsley
Doppelung im Anfang dem Eu- Eur. Med^p. 252).
ripides.
845. πορεύομαι, passivisch, des Odipus Person nichts gelegen
847. ναείζ, an die πομηοί ge- sei: er wirft dem Öd. Verstockt-
richtet, die endlich Ernst machen heit vor, insofern dieser dem Ge-
und Antigone mit Gewalt fort- samtwillen des Staates sich wi-
führen. dersetzen wolle, während er selbst,
848 f. Die Mädchen sind die obwohl Herrscher, doch dem Auf-
σκ^πτ^?« des gebrechlichen Vaters, trage der Thebaner sich willig
vgl. 1109, auf welche gelehnt unterzogen habe : indessen werde
(148) und von welchen. .ab- Öd. mit der Zeit erkennen, wie
häng ig er einhergeht. Über sehr er sich selbst schade.
όδοιηορεϊν έκ σκήπτρου zu Ant. 851. κα/ steigernd, δ μ oi s wie
989. — oi μή όδοιπορήστιξ 957. 1529. Trach. 1115 κ7.ν&ί
ist ein verstärktes ov% όδοιπορή- μον νοσών δμω5, und ähnlich
σεϋ. Anh. 88 ^^. Dagegen wäre sonst.
ov μή όδοιπορήσεΐδ eine rhetori- 853. αντόν, ZU 930.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
111
οράς οντε ττρόοΟ^εν είργάσω ßiq φίλων,
όργ^ χάριν δονς, η σ αεί λυμαίνεται.
Χ0Ρ02.
έτίίσχες αύτοϋ, ξεΐνε.
ΚΡΕΩΝ.
μη χρανειν λέγω.
ΧΟΡΟΣ.
οντοι σ' αφήσω τώνδέ γ' έστερημένος.
ΚΡΕΩΝ.
χαΐ μείζον άρα ^ύσιον πόλει τάχα
ζήσεις' έφάχρομαι γαρ ού τανταιν μόναιν.
ΧΟΡΟΣ,
αλλ* ές τι τρέιργι;
ΚΡΕΩΝ.
τόνδ^ άπάξομαι λαβών,
ΧΟΡΟΣ.
δεινόν λόγοι σον.
ΚΡΕΩΝ.
τοντο νυν πεπράξεται.
860
854. οΰτ/; uQoad'fv είργάσω βία
φίλοη'. So wird öd. im OiSLnovs
τύραννο« geschildert. Die Bezug-
nahme auf das ältere Drama ist
deutlich.
855. χάριν SiSovai riri ist, so-
weit Λvir sehen, in Anwendung
auf Abstracta {Λνο/uiq) zuerst
von Euripides Herc. 779 ge-
braucht worden.
856. Da Kreon Anstalt macht,
sich zu entfernen, legt der Chor
Hand an ihn. — μ ή ψ αύ^ιν
iiyroj λέ/ο} oot (oder σε) μη
γανειν έμοϋ. Der Infin. vertritt
in abhängiger Rede die Stelle des
Verbotes κή χραϋε, wie 840. 864.
933. 1630.
857. των δε, der Mädchen.
858. Dann wirst du also
dem Staate (Athen) ein noch
größeres Lösegeld aufer-
legen. Die Mädchen gelten dem
Kreon als Gefangene; Athen
hätte sie durch ein λντρον lösen
können. Dies Lösegeld werde
sich, so meint Kreon, noch stei-
gern, wenn er auch den Öd. ge-
fangennehme. Er setzt offenbar
voraus, durch den Gewaltakt des
Chors, der Hand an den Herrscher
eines Nachbarstaats gelegt habe,
sei der Friede gebrochen, und so
gelte nun das Recht des Krieges.
Natürlich ist die Deduktion ein-
seitig im Sinne Kreons, der doch
selbst Anstifter war.
861f. δεινόν λόχο ι σον, Ygl.
806. Auf den Vorwurf der Prah-
lerei, der in diesen Worten liegt,
antwortet Kreon bestimmt, was
er gesagt, solle sofort zur Tat
werden. Die Entgegnung des
Chores, der von der Entschlossen-
heit des Feindes eingeschüchtert
wird, dient dazu , das baldige Auf-
treten des Theseus vorzubereiten.
112
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
Χ0Ρ02.
ην μη σ* ό χραΐνων τησόε γης άπειργάχ^η
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
σν γάρ ψαύεις έμον ;
ΚΡΕΩΝ.
ώ Γρϋ^έγμ' αναιδές' ή
αύδω σιωτΐάν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
μή γάρ αιδε δαίμονες
^εΐέν μ* άφωνον τησδε της αράς ετι'
δς μ , ώ κάκιστε, ipiXov όμμ^ ατΰοστΰάσας
Τύρος δμμαοιν τοις τνρόσβ-εν έξοίχτ] βί(χ.
τοιγάρ σε τ* αυτόν καΐ γένος το σον ^εων
ό τΐάντα λεν σ σων "Ηλιος δοίη βίον
τοιούτον, οίον χαμέ, γηράναί ποτέ.
86δ
870
863. ώ φ&έ'/μ' avaiSis die
Stimme statt der gesamten Per-
sönlichkeit, wie öfter das Auge
(866), vgl. 325 ώ iSiaoä ηροαφω-
νήματα, Kreon läßt sich in der
Erregung hinreißen, selbst Hand
an den Blinden zu legen.
864. μή γάρ, wie εί γάρ im
Wunsche. Hat Kreon zu schwei-
gen befohlen, so wendet sich Öd.
an die Gottheiten des Ortes mit
der Bitte, ihm noch zu einem
Fluch die Stimme nicht zu ver-
sagen:^ die Eumeniden hießen
selbst Άραί, und die Erfüllung
der Flüche war in ihre Hand
gelegt; so haben die Worte des
Greises eine besondere Beziehung.
866. Das Relativum ös knüpft
sich an den Gedanken τησδε rijs
άραε της is αέ, ähnlich wie 263.
731. Odyss. 18, 222 olov δή τόδε
έργον έτύχ&η, ös rdr ξεΐνον Ma-
oas άεικισ&ήμεναι οϋτω£. — οαμα
dient öfters zur Bezeichnung der
ganzen Persönlichkeit (Anh. 138^"),
hier hat es besonderen Sinn,
weil nach 33 f. Antigone für den
blinden Vater sieht, y/^iis ver-
steht man am besten im Sinne
von 'hilflos, unbeschützt', wie
Phil. 9o3. άποαπαν ist mit dem
doppelten Akk. verbunden nach
Analogie von άψαιρείο&αί τινά
τι u. ä. Die rhetorische Wir-
kung des duua πρόδ δμμαοιν
können wir nicht nachmachen,
da uns die Möglichkeit wörtlicher
Übersetzung fehlt. Natürlich
meint Öd. mit δμμασι τοζ? πρόο-
ο-εν sein eigenes früheres Seh-
vermögen, εξοίχτ} übertreibt ;
Kreon ist noch da, aber die Mäd-
chen sind abgeführt.
868 ff. Den alles, also auch die
jetzigen Unbilden sehenden Gott
des Lichts fleht der blinde Greis
an, Kreon und dessen Angehörige
zu strafen, vgl. El. 823 ff. Denn
wie Helios Licht und Leben und
Gedeihen spendet, so kann er
seine Gaben auch entziehen, s. zu
Ai. 674 f. — ϋ-εών ό πάντα
λενοοων, der unter den Göt-
tern, der alles sieht, v^l. 1085.
Ai. 698 ώ ϋ'εών χοροποί αναξ.
870. olov κάμ έ {γηράναι εδοί-
χεν), blind und elend zu sein.
Die Assimilation (vgl. zu 565)
wie bei Demosth. 14, 39 ενχεαΟ'ε
την αυτήν λαβείν παράνοιαν εκεί-
νον ήνηερ ποτέ τοϋδ προγο-
νό vs αύτον. Trach. 444 χάτ£^αί
{άρχει) otas γ έμον.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ 113
ΚΡΕΩΝ.
οράτε ταντα, τήσδε γης εγχώριοι;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
όρωσι χαμέ χαΐ αέ, υμι φρονονσ δτι
έ'ργοις ftSTtovd-og ρήμασίν σ' αμύνομαι.
ΚΡΕΩΝ.
οντοι γ,α&έξω -Θ^υμόν, ά?Λ' αξω βία,
y.si μοϋνός είμι, τόνδε, υμι χρόν(^ ßj^aöyg. 875 '■ ^"^-^
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
άν τ ίστρο ψή.
ιώ τάλας.
ΧΟΡΟΣ.
δσον λημ* έχων άφίγ,ου, ξέν\ ει τάδε δοχεΐς τελεΐν.
ΚΡΕΩΝ.
δοχώ.
ΧΟΡΟΣ.
τόνδ' αρ' ούχέτι νέμω τΰόλιν.
ΚΡΕΩΝ.
τοις τοι δικαίοις χώ βραχύς νιχα μέγαν. 880
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
άχούεΟ'^ οία φ^έγγεται;
ΧΟΡΟΣ.
τά γ' ού τελεί
872. όρβσι und ψρονοϋσι ist gen sind in der Tragödie nicht
betont wie im folgenden Vers selten; so Eur. Herakl. 198 si
der Gegensatz von Ijp/a und ρή- γάρ roS* ίσται xai λόγους χρα-
uara. Yers 874 f. zeigt dann die νοϋσισού«, ov ψημ'ΐΛ3'ήνα9 τάσδ^
letzte Steigerung des Affekts bei ίλεν&έρας ίτι. 244 ουκ έλεν&έραν
Kreon. οίχεΧν δοκήσω γαϊαν,
875. μοννοξ, weil sein Ge- 880. rozs δικαίοιδ, in iusta^
folge mit den Mädchen abgezogen causa, vgl. Phil. 1387 d-ρασύνε-
war, vgl. 957. — %ρόνφ βραούί, ad-at κακοϊδ. Trach. 1229 σ/ui-
735. 930 f. Das Hyperbaton wie κροζε άπιστεΖν. Derselbe Spruch
0. R. 644 άλΓ άραΖοδ, εΐ σέ τι Eur. Suppl. 437 ηκα δ* ό μείων
δέδρακ ^ όλο ίμην, ών έπαιτια τόν μέγαν Slxai ϊχων. Od. 8,
με δραν. 329 ουκ άρετα κακά ίργα' κιχάνει
879. νέμω (νομιω, Vgl. Ο. R. τοί βραδί)£ ώκύν. — βραχύδ statt
1080) τάνδ^ ονκέτι πόλιν, vgl. μικρόδ^ das der Gegensatz μέγαν
842. 917f., ich werde diesen eigentlich fordert; man denke an
Staat nicht mehr als einen Pipin den 'Kurzen'. Kreon steht
Staat ansehen, wenn jemand jetzt allein dem ganzen Chor
ungestraft .. Gewalttätigkeiten gegenüber,
üben darf. Ähnliche Beteuerun- 882. Kreon bestreitet die Be-
Sophoklee III. Bd. 9. Aufl. 8
114
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΚΡΕΩΝ.
Ζευς γ' αν είδείη, ον δ' οι'.
ΧΟΡΟΣ.
dg' ούχ ύβρις τάδ';
ΚΡΕΩΝ.
ύβρις, αλλ' ανεχτέα.
ΧΟΡΟΣ.
ιώ 7t άς λεώς,' Ιώ γάς ττρόμοί,
μόλετε σύν τάχει, μόλετ \ έτζεί πέραν
περωσ' οϊδε δη.
ΘΗΣΕΥΣ.
τις Ttod^' ή βοή; τι τονργον; έχ τίνος φόβου ποτέ
βον-θντοϋντό μ' άμφΐ βωμόν έοχετ' έναλίφ ^εφ
τονδ* έπιστάττ] Κολωνού; λέξα^\ ώς είδώ το πάν'
885
hauptung τά γ^ ον τελεί, indem
er darauf hinweist, die Choreuten
könnten jedenfalls nicht wissen,
ob er imstande sei, seine Ab-
sichten durchzuführen ; denn nur
Zeus sei allwissend. Der Ton
liegt also auf dem a-b δ' ον. In
der vorangehenden Lücke haben
wahrscheinlich Worte gestanden,
die der Überzeugung des Chors
noch einmalAusdruck gaben, etwa
έγωδ άχριβώξ.
§83. Häufige Formel des atti-
schen Lebens: Arist. Ran. 21 είτ
ov% vßQis ταντ $οτι; ganz ähn-
lich Nub. 1299. Plut. 886. Über
die doppelte Messung von vßgis
Tgl. 442 oi τον ηατρόξ τω
πατρι δννάμενοι^ Anh. 160^^.
884. Der Chor hebt nun seine
Stimme zum Hilferuf; er be-
gründet ihn mit έπει πέραν ηε-
ρώ£ οΐδε δή. Da die Bewaffne-
ten des Kreon längst abgezogen
sind, so scheint mit o'CSs δή jener
selbst gemeint zu sein ; die plura-
lische Bezeichnung ist genau so
unbestimmt wie in ηρόμοι 884,
wo Theseus allein in Betracht
kommt. Wahrscheinlich ist aller-
dings, daß ein paar Diener* bei
Kreon zurückgeblieben sind, da
ein ßaatXtxov πρόσωπον ganz
ohne Begleitung auf der attischen
Bühne undenkbar ist. ηέραν
περωα 'sie gehen über die GrenziB'
wäre dann bildlich zu verstehen
(Horaz Sat. I, l, 106). Offenbar
wird der Versuch gemacht, Öd.
abzuführen. Eine scharfe Schei-
dung zwischen πέραν und πέρα
ist für die Tragödie nicht mehr
möglich, und schon der auf rhe-
torische Wirkung berechnete
Gleichklang in πέραν περωο ver-
bietet, πέραν für etwas anderes
anzusehen als die Verstärkung
von περώοιν^ Vgl. Anh. 118 ^'^.
887. Hastig und erregt — da-
her die trochäischen Tetrameter
— eilt Theseus aus der Nähe.
Seine Zuversicht (666 f.), daß der
Name Theseus genügen werde,
um den Öd. zu schützen, ist durch
Kreons βία widerlegt.'g
888. εσχετε, inhibuistü.
889. λέξα&*, ώα είδώ τό παν^
Vgl. 575. Phü. 238. Ο. Ε. 1517. Die
Homerische Formel Od. 1, 174 naL
uoi τοντ άγόρενοον ίτ-ήτνμον^
οψρ ϊν είδώ., Π. 1, 363 έξαύδα,
ί/ή κεν&ε νόφ^ ίνα εϊδομεν αμψω.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
115
οϋ χάριν όενρ ' ^ξα d-άσσον ή χα^-' ήδονήν ττοόός. 890
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ φίλτατ^ {έγνων γαρ το ^ροσφώνημά σον),
πέτΐον&α δεινά τονδ^ νπ ανδρός αρτίως.
ΘΗΣΕΥΣ.
τά τΐοΐα ταντα; τις δ* δ πημήνας; λέγε.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
Κρέων δδ\ δν δέδορκας, οΐχεται τέχνων
άποσπάσας μου την μόνην ξννωρίδα.
ΘΗΣΕΥΣ.
πώς εϊπας;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
οΐά περ πέτνονΒ•^ άχήχοας.
ΘΗΣΕΥΣ.
ονκ οϋν τις ώς τάχιστα προσπόλων μολών
ττρδς τούσδε βωμούς^ τΐάντ^ άναγχάσει λεών
άνιτΐτΐον ίτΐττδτην τε &νμάτων άτνο
στζενδειν απδ ρντηρος, έ'ν&α δίστομοι
μάλιστα σνμβάλλονσιν έμτΐόρων δδοί,
ώς μή παρέλ&ωσ' αϊ χδραι, γέλως δ' έγώ
f
895
900
890. 'schneller als es meinem
Fuß Vergnügen macht'. Der Fuß
ist offenbar beseelt gedacht, und
so redet der Verfasser des Jagd-
buchs (Xenoph. Cyneg.) 5, 30 von
η öS es ovSsvos τραχέοδ φροντίζον-
rss. Wie geläufig die Anschau-
ung ist, die jedem Glied des
Körpers persönliches Leben gibt,
zeigt Aristophanes Ran. 19 f.:
ώ τρισχακοδαίμων άρ* ό τράχηλοδ
οντοσί, δτί d'Ußsrai μέν, τό 8k
γέίοιον ονκ έρΒϊ (derber ebd. 238
vom πρωχεόδ). Euripides schafft
aus solchen Vorstellungen ein
Bild von hohem Pathos El. 333
πολλοί 0 έπιaτέλλovσtVy έρυηνενί
S έ/ώ, al χεΖρεδ ή γλωαα* ή τα-
λαίπωρου τε φρήν κάρα τ έμόν
ξύρηκεδ όμμα τ έκτακέν; Vgl.
Hec. 836, mit ähnlicher Kraft
läßt die Chronik der Stadt Köln
einen Angeklagten sagen (Anti-
quarius der Stadt Köln S. 546):
Ό ihr edel Gemein dieser Stadt,
mit schreienden Augen klagen
wir euch, daß die Herrn von der
Stadt wollen uns bringen umb
unser Leben.' Es ist dasselbe,
wenn Antigene am Ende unse-
res Dramas (1709) die Worte
spricht άνά γάρ δμμα α ε τόδε
στένει δακρϋον. Man lese dazu
althochdeutsche Verse des Otfried
I, 18, 5 und Muspilü 91 ff.
895. τήν αόνην ξνν., da für
Öd. seine beiden Söhne nicht mehr
vorhanden sind, vgl. 445 ff.
900. άπό όντηροδ, άνεν %a-
λινον^ detractis frenis. σπεύδει ά.
^. paßt an sich nur auf den ίπ-
πότηδ, ist aber wohl bildlich von
jeder großen Eile gesagt worden.
— Mvd'a δ Ιοτομοι κτέ.^ wo
mündend zwei Straßen (die
pythische und die eleusinische
116
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
IViAi,
ζένφ γένωμαι τψδε, χειρω&είς βία.
ϊ-ϋ\ ώς άνωγα, συν τάχει. τούτον δ^ εγώ,
εΐ μέν δι' όργης ήχον ής δδ' ^ίξϋος, 905
άτρωτον ου με^-ήχ' αν εξ έμής χερός'
νυν δ' οϋσπερ αυτός τους νόμους είοήλΒ-' έχων,
τούτο ισ ι χούκ αλλοΐΟίν άρμοσ-Θ-ήσεται.
ού γάρ 7ίοτ* έ'ξει τησδε της χώρας, τΐρίν αν
χείνας εναργείς δεΰρό μοι οτήογις άγων' 910
έτνεΐ δέδραχας οϋτ έμοϋ χαταξίως
ot»^* ών τΐέφυχας αυτός οϋτε σης χ^-ονός'
όστις δίχαι' άσχοΰσαν είσελϋ^ών tcoXlv
χάνευ νόμου χραίνουσαν ουδέν, εΐτ* άφείς
τά τησδε της γης χύρί\ ώδ^ έτΐειστΐεσών 915
άγεις -9-' α χρτβζεις χαϊ τίαρίστασαι βία'
χαί μοι TtoXiv χένανδρον ή δούλην τινά
oder heilige) gerade zusam-
menstoßen, vgl. 1047ff. iDie
Wege werden wie zwei σν^-
βάλλοντεδ ποταμοί gedacht.
903. ξένφ roJ^e, demÖdipus.
905. δι' όργηδ ήκον, ώργισ-
uivos ήκον. Ο. Ε,. 344 Ό'νμον Si'
όργηδ ήτιί άγριωτάτη. 807 παίω
St όρχηδ.
907 f. Wie Kreon die Mädchen
gewaltsam entführt hat, so soll
er gewaltsam zurückgehalten
werden. Vgl. 934 f. — tovs vo-
μον£ tritt als Erläuterung selb-
ständig zu οϋσπερ, daher der
Artikel, wie Ant. 404. — τού-
το tat xovx αλλοισιν ist formel-
haft, vgl. 1129 8ιά ok κούχ άλλον
βροτών. Ο. R. 63 και?*' αντόν
χονδέν άλλον. Ai, 113 τήνδε χούκ
άλλην δίκην. Ο. C. 1369 άπ άλλον
χονχ έμοϋ. — Von άραόζειν 're-
fieren' stammt der Titel ά(>/^οστί7ί,
en die lakonischen Statthalter
führten.
909. Nun erst würdigt Theseus
den Kreon der Anrede. Mit dem
Übergang zur direkten Anrede
vgl. 1354.
911. Mit starkem Selbstgefühl
stellt Theseus die Belei^gung
seiner eigenen Person an die
Spitze. Was Kreon tat, durfte in
einem von Theseus regierten Lan-
de nicht geschehen. 924 ff. bricht
diese Stimmung noch einmal durch.
912. ών π έφνκαξ , των σων
προγόνων. — αύτόδ betont den
Gegensatz zu έμοϋ.
914. Die Verbindung ί/σίλι9•ώί/,
είτ' άφεΐξ ist nicht in strengem
Sinn einer zeitlichen Folge zu
nehmen; vgl. Ai. 1094 und die
Bemerkung zu 264. άφεί£, negle-
gens, non cur ans, wie 1537 τά
&sz' άφείδ. — τά τησδε τη s yijs
κύρια, die Satzungen Attikas.
Mit Nachdruck wird ihre Ver-
letzung durch ώδε (d. i. temere)
έπειοπεσών nach εΙσελ-Θ'ών 913
nochmals hervorgehoben.
916. παρίστασ ai, καταδον-
λοΖ5 και ύποχε/ριον ποιεΖδ (Schol.),
■wie öfters bei Herod., Thukyd. u. a.
917. Ähnlich der argeiische
König bei Aisch. Suppl. 913 zum
Herold der Aigyptiaden: άλΛ' ^γυ-
ναικών ie πόλιν δοκεΖδ ΜολεΖν;
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
117
έ'δοξας είναι χάμ' ΐσον τφ μηδενί.
καίτοι σε Θήβαί γ' ονχ έπαίδενσαν χαχόν'
ού γαρ φιλονσιν άνδρας έχδίχονς τρέφειν,
ονδ^ αν σ* έτΐαινέοειαν, ει πν^οίατο
σνλώντα τάμα χαΐ τα των ^εων ßi(f
άγοντα φώτων αθλίων ίχτήρια.
ούχ οϋν έ'γωγ' αν, οής βΊΐεμβαίνων χ^^ονόζ,
ούδ' ει τα πάντων είχον ένδιχώτατα,
άνευ γε τον χραίνοντος, δστις ήν, χϋ-ονός
ovd-* είλχον οντ' αν ήγον, άλΧ* ήττιστάμην
ξεΐνον τιαρ^ άστοΐς ώς διαίτάσ&αι χρεών,
σύ δ* άξίαν ούχ οϋοαν αίοχννεις πόλιν
τήν αυτός αύτον, χαί σ 6 πλη^ύων χρόνος
γέρονΟ-^ όμοϋ τί^ησι χαΐ τον νον χενόν.
εΐτΐον μεν οϋν χα ι τΐρόο^εν, έννέπω δε νυν,
τάς Ίΐαΐδας ώς τάχιστα δενρ' άγειν τινά,
920
930
918. τώ μη 8ενί, vgl. Ant. 1325
τόν ονκ όντα μάλλον ή μη8ένα.
Αί. 1114 ον γάρ ήξίον τονδ μη-
δέναα. Ebenso ό αηδέν, ZU Αί.
1231.
919. Deutlich ist der Anklang
an Pindaros fr. 180 οϋτοι με
ξένον ovS' άδαήμονα μοιοάν έπαί-
δενσαν κλνταί Θηβαι. Die freund-
liche Stimmung gegen Theben,
die der Dichter hier durchblicken
läßt, ist sehr zu beachten.
922. τάμα, mein Land; τά
των β'εών wird durch das fol-
gende άγοντα — Ικτ. näher erläu-
tert, sofern Öd. als Ικέτηζ δαιμό-
νων gekommen war.
928. φ ω των ά&λίων /κτ.,
figürlich statt ψώτας ad-Xiovs Ιτέ-
ταδ. Vgl. ZU 701 ψύΙΙον έλαίαδ,
927. Βλχείν geht auf die von
den ;γο//7γο/ weggeschleppten Mäd-
chen, ^γον auf den von Kreon in
gleicher Absicht ergriffenen Ödi-
pus. Auch zu ήηιστάμην ist
äv zu denken.
928. Vgl. 12 f. Aisch. Suppl. 917
^ivos μίν είναι πρώτον ονκ έπί-
στασαι.. Durch diesen Vorwurf
wird Ödipus gegenüber Kreon
in ein vorteilhaftes Licht ge-
stellt, da er sich in allem den
Satzungen Attikas gefügt hat,
vgl. 465.
929 ff. Abschluß des 911 f. an
die Spitze gestellten Gedankens.
930. αντόδ αντον, formelhaft in
Poesie und Prosa, vertritt dem
Sinne nach ein iSios oder οίκεΖοδ
und ist im Grunde ein echtes
Reflexivpronomen wie σεαντοΰ
und έαντον. Die Schreibung
αντόδ αύτον ist, wie Usener be-
merkte, nach inschriftlichen Zeug-
nissen unzulässig.
931. Vgl. Ant. 281 ävovs τε καΐ
γέρων αμα. ό vovs ist hier der
Verstand κατ εξοχήν, der Artikel
generalisiert; also τον νον κενόν
'jeder Einsicht bar'. Anders ist
es 936, wo der zu vov tretende
Artikel individualisiert.
932. πρόσϋ-εν, 909 f.
933. τινά, man.
118
ΣΟΦΟΚΑΕΟη
ei μη μέτοικος τησδε της χώρας θέλεις
είναι ßl(f τε χούχ έγ,ών γ.αϊ ταντά σοί
τον νον ^' ομοίως καπό της γλώσσης λέγω.
ΧΟΡΟΣ.
όρ^ς ίν' ηκεις, ώ ξέν* ; ώς άφ' ών μεν ει,
φαίνη δίκαιος, όρων δ* έφενρίσχτ] κακά.
ΚΡΕΩΝ.
έγώ οντ άνανδρον τήνδε τήν πόλιν λέγω,
ώ τέκνον Αίγέως, οϋτ' άβονλον ώς σύ φής
τονργον τόδ' έξέτΐραξα, γιγνώσκων δ^ δτι
ουδείς ποτ* αυτούς των έμών αν έμττέσοι
ζήλος ξνναίμων, ώστ έμον τρέφειν βία.
γιδη δ' od-ούνεκ' άνδρα καϊ πατροκτόνον
935
940
934 f. fiirotxos, höhnisch,
wie Aisch. Pers. 319 Artames
ακληραδ juiTotxo£ yijs ixsZ (bei
Salamis) χατέφ&ιτο.
935. βία TS χούχ έχων, der
Begriff ist erst positiv ausge-
drückt, dann negativ, vgl. 0. R.
1275 noXXaxis τε χον•χ άπαξ,
Anh. 11830.
936. 'Ich meine es so wie ich
es spreche.' Zu τον νον ergänze
man από aus dem Folgenden ; es
ist όχημα άπό κοινον, Anh. 97 ®.
In gegensätzlichem Verhältnis
erscheinen vovs und Xöyos bei
Theognis 61 μη δ ένα τώνσε φίλον
ποιεν — αστών έχ Ό'νμον, άλλα
δόχει μϊν πάσιν άπό γλώσ ση«
φίλο5 είναι.
937. öqäs ϊν jfxfiiS, Ο. Ε,.
687. — άφ ών ε ι, 919.
938. Die Antithese hat beson-
dere Beziehung zu den Schluß-
worten des Theseus : während bei
diesem Gesinnung und Ausdruck
der Gesinnung übereinstimmen,
handelt Kreon anders, als man
von seiner Art erwarten sollte.
939. Über die Synizesis έγώ
ο ντε vgl. 998. Ο. R. 332. Ant.
458. — avavS ρον, 917. Der
Sinn: Weder will ich behaupten,
daß Athen der Männer entbehrt,
noch habe ich mit dieser meiner
Tat eine Dummheit begangen,
wie du sagst (931). άβονλον gibt
nur in Verbindung mit τοϋργον
τόδε guten Sinn.
941. τονργον τόδε, absicht-
lich unbestimmt, da Kreon an seine
Gewalttätigkeit nicht gern erin-
nert. Den für SophoMes typi-
schen Versschluß yiyvwoxotv δ'
δτι (Phil. 405. Ant. 188) imitiert
Lucian Podagra 69.
942. avTovs die Athener, tovs
άστούδ τησδε Trjs πόλ^ειοξ. Vgl.
Eur, Bacch. 962 κόμιζε διά αέση£
με Θηβαίαζ πόλεοιξ' uovos νάρ
είμ αύτων άνήρ. Der Akku-
sativ bei ίμπέσοι statt des Da-
tivs (Aisch. Ag. 341 ϊρο}^ δέ μή
TIS πρότερον έμπίπτοι στρατφ),
weil der Begriff §λοι, λάβοι vor-
schwebt; ^so Eur. Iph. Aul. 808
έμπέπτωχ §ρο)£ τησδε στρατεία(;
'^Ελλάδ* ονκ άνεν &εών. Herakl.
845 έμβηοαί νιν ΐττπειον δίφρον,
Öfter έ4/βατεύειν χώρον. — των
έμών ξτναί μ o)V geht auf Is-
mene und Antigone.]
OIAfflOri ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩί
119
yiavcjLyvov ον δεξοίατ', ovo' δτφ γάμοι 945
ξννόντες ηνρέ^ησαν άνόοιοι τέκνων.
τοιούτον αντοΐς '!Αρ€ος ενβονλον ττάγον
εγώ Svvfjöt] χΒ^όνιον όν& j δς ονχ έά
τοιούσο' άλήτας τ7]δ' όμον ναΐειν ττόλει'
ψ τΐίστιν ΐσχων τήνδ* έχειρονμην άγραν. 950
χαί ταντ^ άν ονκ εττρασαον, ει μη μοι ττικράς
αντφ τ' αράς ήράτο χαΐ τώμφ γένει'
avd•^ ών τίετΐονΟ-ώς ήξίονν τάδ' άντιδράν.
ϋ-νμον γάρ ουδέν γηράς έστιν άλλο πλην
^^ανεΐν θανόντων δ* ονδεν άλγος άτντεται. 955
Τυρός ταντα ττράξεις οίον άν ^^έλϊ]ς' έπεί
έρημία με, χεί δίτ,αι όμως λέγω,
945 f. &va'/vos ist Ödipus als
πατροχτόνο« : die Verbindung"
beider Begriffe durch xai-xai ist
eigentümlich, da diese Partikeln
in der Regel Gegensätzliches {xai
ζών xai Ο-ανών etc.) zusammen-
fassen. — ovS' δτφ γάμοι ξννόντεδ
ηνρέ&ησαν ανόσιοι τέχνο)ν noch
auch einen, der verstrickt
befunden wurde in eine
ruchlose Ehe (zu 970i mit
dem Kinde. Die Worte deuten
an, daß das schwerste uLaaua das
der lokaste war. 9S 1—983 zeigen
die gleiche Auffassung. Ιννόντε«
ist nicht etwa nur für övtf.s ge-
sagt, sondern im prägnantesten
Sinne zu fassen ; in der ovvovoia
yau(ov\iQgt^\Q. Schuld des Ödipus.
EinProsaiker hätte statt /<i//o< τέχ-
vo)v gesagt: ή τον τέχνον γαμετή.
948. %χ)'όν ιον ^ έ•/χώριον. — δδ
ου χ iq χτέ., sofern ihm die Ober-
aufsicht über die Sitten zustand.
950. τήν$8—αγρ av , den Ödi-
pus. Wieder unbestimmt gehalten
wie 941.,,
951 f. Uber/^o ι αν τ ψ {=»έμαν-
τφ) τε xai τώ αφ χένει z\lAQ2.
953. Kreon eignet sich den 271 f.
ausgesprocheneu Grundsatz an.
954 f. Denn du hast mich zwar
eben einen alten Mann gescholten
(930 f.), aber ich besitze trotzdem
noch Temperament; dem macht
erst der Tod ein Ende. Der ganze
Gedanke ist dann sententiös zu-
sammengefaßt, ϋ'νμ ov ov$av
γη ρ de έστιν erinnert an das
Sprichwort ό &νμΟ£ ^σχατον γη-
ράσχει. Über die Metapher vgl.
Aisch. Sept. 682 ούχ Μστι γηρα?
τονδε τοϋ μιάσματος. Eur. Herc.
1223 χάριν γηράσχονσαν. Men.
mon. 347 αετά τήν δόσιν τάχιστα
γηράσκει χάρις. Entsprechend
χάρΐ9 άγήρω? Und dgl, ähnlich
oben 727 τό τηαδε χείρόε ού ν«-
γήρακεν ad'ivos.
955 Nur die Toten, die keiner-
lei Schmerz mehr empfinden, sind
über den i9-7'«<is hinaus. Vgl. Aisch.
fr. 250, 4 Αίγοΰ 8' ονδέν ατντεταΐ
νεχρον. Eur. Alc. 937 τηδ μέν
γάρ ούδίν άλγο£ άχρεταί ποτέ,
Soph. El. 1170 τονδ γάρ ϋ'ανόνταδ
ούχ όρω λνπονμένονί. Es ist also
nicht zu verkennen, daß die ganze
Sentenz durchaus im Stile der
Tragödie gehalten ist.
.. 957. έρημία, Vgl. 875. 880.
Über δ HO) ξ zu 351.
958 f. Tuwasdu willst, gegen
deinTunaberwerdeich — ;
120
:ΟΦΟΚΑΕΟΠ
σμικρόν τί^^ησι' tcqöq δε τάς πράξεις δμως
χαΐ τηλίχόσδ' ών άντιδράν πειράσομαι.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ λημ" αναιδές, τον χα^βρίζειν δοχεΐς, 960
ηότερον έμοϋ γέροντος η σαντοϋ, τόδε;
δατις φόνους μοι καΐ γάμους χαι συμφοράς
του σον διηχας στόματος, ας έγώ τάλας
ήνεγ'χον άχων' ^^εοΐς γάρ ήν ούτω φίλον,
τάχ αν τι μηνίουσιν εις γένος τΐάλαι. 96δ
έτίεΐ καθ-' αυτόν γ' ουκ αν έξεύροις έμοί
αμαρτίας όνειδος ουδέν avd-* δτον
τάδ^ εις έμαυτόν τους έμούς 3' ήμάρτανον.
έττεί δίδαξον' ει τι ^έσφατον ττατρί
χρησμοΐσιν ίχνεΐ^-* ώστε τνρός ^εαίδων ^ανεΐν, 970
πως αν δικαίως τοϋτ' όνειδίζοις έμοί;
δς οϋτε βλάστας πω γενεθλίους πατρός,
δμωξ gehört zu nal τηλίχόσδ'
iSy, dennoch trotz meiner Jahre.
960 f. Die Worte des Öd. denke
man sich in höchster Erregung
gesprochen. Die Leidenschaft-
lichkeit nimmt elementare For-
men an, wo der Greis die Ehe
mit seiner Mutter berührt. Offen-
bar empfindet er diese Ehe als
den Gipfel des Frevels. Aber er
fühlt sich frei von Schuld, weil
er unwissentlich handelte. Kreon
selbst würde in seinem Falle sich
nicht anders verhalten haben.
962. Die σ i' /w 9p ο (? α /begreifen
das gesamte Mißgeschick des Öd.,
den φόρο8 und ya/uos und die dar-
aus entsprungenen Leiden, na-
mentlich die Irrfahrt in fremdem
Lande (949).
964. ijvE'/xov άκων, deren
unfreiwilliger Urheber ich war. —
ήνεγκον wie 521.
965. Nach der epischen Dich-
tung hatte sich Laios, der König
von Theben, an dem Sohne des
Pelops, Chrysippos, vergangen ;
dafür traf ihn Heras Zorn. Auf
den Fluch, der seit jener Zeit auf
seinem Geschlechte lastet, führt
Öd. hier sein Unglück zurück.
966 f. Mir persönlich kannst du
nicht den Vorwurf des Frevels
machen (vgl. 270 ff.) für das, was
ich frevelte. Der Satz άν&" δτον
— ήμάρτανον ist Epexegese
von αμαρτία?. — έμοί xa&
αντόν statt κατ έααντόν, wie
El. 285 κλαίω αύτη πρόδ αυτήν.
Ο. Ε* 138 άλλ* αντόδ αύτον τοντ
άποακεδώ μύσο£. Vgl. oben ZU 930.
968. sie έμαντόν, sofern Öd.
durch den Mord und dessen Fol-
gen sich selbst ins tiefste Elend
970. ' Vgl. Eur. Phoen. 1595 ff.
— π ρ ÖS παίδων, der Plural
generell wie 294 f. 884. 976. 1307.
0. R. 107. 1007. 1250 und oft, vgl.
zu Ant. 10. El. 589 f. Dagegen 0.
B. 713 ώξ αντόν {Αάιον) i^ot
μοίρα πρόδ παιδόδ ■Θ'ανεΖν.
971. τοντο, diese Tat, den
Mord des Laios.
972f. άντε — ο t; (= ovrf), wie
Ant. 249 f. und öfters.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ 121
ού μητρός εΐχον, άλλ* άγέννητος τότ ή.
εί δ^ αϋ φανείς δύστηνος, ώς εγώ έφόνην,
ες χείρας ήλβ^ον τνατρί κα^ γ.ατέγ.τανον^ 975
μηδέν ξννιείς ών έ'δρων εις ους τ* έδρων,
7€ώς / αν τό y* άχον ηραγμ^ αν εί'λότως ψέγοις;
μητρός δέ τλήμων ούν, έπαισχύνη γάμους
ου σης δμαίμον σης μ* άναγ^άζων λέγειν
οίους έρω τάχ ' ού γαρ οϋν σιγήσομαι, 980
σου /' εις τόδ^ εξελθόντος, άνόσιον στόμα.
έτιχτε γάρ μ" έ'τιχτεν, ώμοι μοι καχών,
ού'λ είδότ' ούχ είδυΐα χαΐ τεχονσά με,
αϋτης όνειδος τεαΐδας έξέφυσέ μοι. ΛοΚ.,ί^ .
αλλ^ εν γάρ οϋν έξοιδα, σέ μέν έχόντ' έμε 985
χείνην τε ταντα δυσστομεΐν' έγώ δε νιν
αχών εγημα Γρ^-έγγομαί τ* αχών τάδε,
αλλ' ού γάρ οϋτ εν τοΐσδ^ άχούσομαι κακός
γάμοισιν ονΟ-' ους αίέν έμφορεΐς σύ μοι
974. φανεί«, ans Tages- γάρ* μ έτικτε und ούκ είδότ ούκ
licht gekommen, gegenüber είδνΖα gesteigert. Was Öd. weiter
dem ά/έννητοε, ώξ έγώ έψάνην ausführt, ist einfach ausgedrückt
zu meinem Unglück, wie der folgende Gedanke: 'Wir haben
ichdazugeboren wurde. Vgl. die Ehe geschlossen, ohne von-
zu 273. .. einander etwas zu wissen/ Der
976. Denn Öd. erschlug den Dichter umschreibt zunächst έγή-
Laios im Zorn (0. R. 807) und ohne ματό μοι durch αύτψ övsiSos παζ-
zu wissen, daß es sein Vater war, Sas έξέφνσέ μοι. Da όνειδοζ nicht
den er tötete. 'Schmach' bedeutet, sondern 'Vor-
977. Die Häufung der Partikel wurf', so trifft die Bezeichnung
γέ soll zeigen, wie selbstverständ- zu ; hat doch noch eben Kreon aus
lieh das ist, was Öd. sagt. Vgl. der Sache ein ονει§ο£ geformt.
1279 mit kam. — άχον, wie 240 Dem zweiten Gedanken άκοντεε
ioyon• άχόντοη: S* έδράσαμεν gibt Öd. eine rheto-
981. άί'ίίσίοϊ/ στ <i// α versteht risch wirksame Spitze gegen
man am besten mit Housman als Kreon 985—987.
Anrede an Kreon. 987. Durch den Chiasmus wird
982f. §τικτεν, siewarmei- άκο>ν stark hervorgehoben,
ne Mutter, ohne daß sie noch 988 ff. Beides, den φόνο? und
ich dieses Verhältnis ahnte. — yaffoe, zusammenfassend betont
ovx ειδότ ονκ ειδνία, Vgl. Öd. nochmals seine persönliche
Eur. fr. 69 εκών έκονσαν ή ού Unantastbarkeit. — άκούσομ αι
d-eXovaar ούχ εκών. Die rhetori- ist persönliche Konstruktion, der
sehe Wirkung der Anadiplosis Sinn: man wird hören, daß,, — ■
wird durch die Isokolie Μτικτε 989. aiev, rhetorische Über-
122
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
φόνους 7ΰατρφονς έξονειδίζων τΐίχρως. 990
iv γάρ μ' άμειψαί μοννον ών σ* ανιστορώ,
εϊ ης σε τον δίτ-αιον αντίγ^ ένΌ^άδε
γ,τείνοί τναραστάς, ττότερα πννΟ-άνοι' αν ει
τΐατήρ σ* ο ΥΜίνων ή τίνου^ αν ευθέως;
δοχώ μεν, εϊττερ ζην φιλεΐς, τον αίτιον 995
τίνοι αν ονδε τοννδικον ττεριβλέποις. a^UM ^Α^,^ λ»
τοιαύτα μέντοι χαντός είσέβην κακά
^εών αγόντων' οίς εγώ ονδΐ τήν τνατρός
ΐρνχήν αν οΐμαι ζώσαν αντειπεΐν έμοΐ.
σύ δ\ ει γάρ ου δίκαιος, αλλ' άπαν γ,αλόν 1000
λέγειν νομίζων ^ητόν άρρητον τ έπος,
treibung, da Kreon nur 944 davon
gesprochen. — ovs <povovs statt
äv ToZS ipovois οϋζ, Vgl. Eur. Med.
753 δμννμι έαμενέΐν & σον κλύο).
Ähnliches zu Ai. ΙΟδΟ.
992. τόν δίχαίον, spöttisch;
denn es ist nicht das eigene Ver-
dienst Kreons, wenn die Götter
ihn vor Elend wie dem des Öd.
bewahrt haben. Die wahre Mei-
nung des Redners tritt erst Vs.
1000 zutage.
993. χτείνοι, zu töten be-
absichtigte, indem der Wille
für die Tat genommen wird. Vgl.
Od. 16, 432 παΖδά τ άποκτείνειξ.
Ai. 1126 δίκαια γάρ τόνδ^ εύτν-
χεΖν κτείναντά με\ Ο. Ε,. 1454 ΐν
έζ εκείνων οι μ άηωλλύτην ο'άνω,
Ο. C. 274 vip" ών J' inaa/ov,
είδότο>ν άπωλΧνμην.
994. Das Hyperbaton ο ό και-
νών ist typisch; vgl. 1166 Ant.
384, Ο. R. 139, Phil. 1242, Eur.
El. 264.
995. δοκώ μεν, ich dächte
(zu El. 61), kleidet mit einer an
Ironie streifenden Litotes eine un-
zweifelhafte Tatsache in die Form
einer subjektiven Meinung. —
είπε ρ, SO gewiß als dein Leben
.dir lieb ist, daher notwendig der
Indikativ, während εί ns σε κτεί-
voi einen fingierten Fall be-
zeichnet.
996. τοννδικον, mit Bezug
auf 992.
997. είσέβην entspricht dem
Bilde von &εων αγόντων, vgl.
253. Indem Ödipus hiermit seine
Rechtfertigung schließt, kehrt er
zu dem Grundgedanken (964 f.)
zurück, er sei vom Zorne der
Götter ins Unheil gestürzt wor-
den. — τοίαντα μ.., Vgl. 781.
998 f. Ähnlich beruft sich Kly-
taimestra El. 548 auf die geopfer-
te Tochter : φαΙη δ' äv ή d'avov-
σά γ , ει φωνήν λάβοι. ots wird
durch e«o/im folgenden Vers noch
einmal individualisierend aufge-
nommen. Anh. 109 ^-.
1000. oi) δέ, im Gegensatz zu
Laios. — απ av vo u ίζοιν κα-
λόν λέγειν, Vgl. 761f. 807. vo-
μίζων ist Prädikatsnomen auf
gleicher Stufe wie δίκαιο?.
1001. ρητόν άρρητον τ i-
πο8, dicenda tacenda, wie Timon
fr. 32 (nach Hesiod. Op. 3) όμώ5
άφατοι τ ε ψατοί τ ε. Demosth. 1, 4
πάντων κνριον και ρητών και
άπσρρήτοιν. 18, 122 ßoas ρητά και
άρρητα όνομάζων. AcMUes Tat.
6, δ ρητά και άρρητα βοών. Ca-
tull. 64, 405 omnia fanda nefanda
ΟΙΑΪΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ 123
τοιαϋτ όνειο ίζεις με τωνο^ εναντίον.
καΐ οοϊ το Θησέως όνομα ^ωπεΰσαι χαλόν,
χαΐ τάς ^^^-ήνας^ ώς χατφχηνται καλώς'
ycad•' ώδ ' έ7ίαινών ττολλά τονδ^ iy.Xavd-av7}, 1005
od-ούνε'λ , εϊ τις γη S-εονς έπίσταται
τιμαΐς σεβίζειν, ήδε τφδ' ύ7ΐερφέρει'
άφ^ ής σν χλέχρας τον Ικέτην γέροντ' έμh
αυτόν τ έχειρον τάς κόρας τ* οϊχη λαβών.
avd•^ ών έγώ νυν τάσδε τάς ^εάς έμοί 1010
καλών ίκνονμαι και κατασκήπτω λιταΐς
έλΌ-εΐν αρωγούς ξνμμάχονς, ιν' έκμά3^ης
οίων νττ ανδρών ήδε φρουρείται ττόλις.
ΧΟΡΟΣ.
ό ξεΐνος, ώναξ, χρηστός' αί δε συμφοραι
αύτοϋ τΐανώλεις, άξιαι δ' άμυναΌ-εΐν. 1015
ΘΗΣΕΥΣ.
άλις λόγων ώς οί μεν έξη ρ π α.σ μεν ο ι
στΐεύδουσιν, ημείς δ^ ο Ι παθόντες ίσταμεν.
malo permixta furore. Verg. Α. ist außerordentlich drastisch ; es
1, 543 at sperate deos memores geht von der Vorstellung aus, daß
fandi atque nefandi. Vgl. zu Ant. Gebet die Götter zwingt. Der
1109. Mensch ringt mit denL^rai (He-
\(i^^. τό Θησέωΰ δνο u α dO}- siod. op. 413), άγοίνίζεται γάρ
πεύειν, vgl. 939 ff. ώσπερ ά&Χητηζ κατά τόν βίον'
1004. χαι ras ^Α d•., 947 f. δταν Sk διαγο}νίσηται, τότε rvy
1005 ff. Bei allen Lobeserhebun- %άνει των προαηχ6ντο)ν (Plutarch
fen vergißt du die Hauptsache, de ser. num.'vind. 561 A). Ate ist
aß Athen eine Ό'εοσεβεοτάτη ηό- άτρίακτοδ (Aischyl. Choeph. 339).
lis, 258ff. Geschickt wird dieser 1012. άρωγούδ ^νμαάχονί, daß
Vorwurf ans Ende gestellt, da er eine echte Gebetsformel kopiert
auf die Athener großen Eindruck wird, zei^t die Unterdrückung
machen mußte. des κα/, die volkstümlicher Rede
1008. τόν ίκέτην^ um die eigentümlich zu sein scheint:
Hintansetzung der τψαι &εών Epictet II 8, 28 ά&άνατον άγήροίν,
von selten Kreons zu betonen. I 4, 8 τόν αννεγγισμόν την προ-
1009. Über αυτόν τ ε — : τά,ζ χοπήν, TV 8, 17 χατεσταλμένον
χόραδ τ Β zu 462; mit οϊχτ] εΐχον τό βλέμμα, τόν περίπατον.
λαβών vgl. 894 οίχεται άπο- Vgl. Ο. C. 481.
σπάσαζ. 1016. οί έξηρ πασμένοι, die
1011. χατασχήπτω fordert als Diener des Kreon, die ihren Raub
Objekt τάξ &εάδ (für den aktiven fortführen. Das Medium wie κεκό-
Gebrauch Eur. Med. 94). Das Bild μισααι u. ähnl.
124
ΣΟΦΟΚΑΕΟΪ]
ΚΡΕΩΝ.
τί δητ* όμανρφ φωτΐ ττροστάσσεις ποεΐν ;
ΘΗΣΕΥΣ.
όδον χατάρχενν της έτίεΐ, πομτΐόν δε με
χωρεΐν, tv' ει μεν έν τόποισι τοΐσδ^ έχεις
τάς παΐδας ημών, αυτός έχδείξϊ]ς έμοί'
ει δ εγκρατείς φεύγονσιν, ουδέν δει τΐονεΐν'
άλλοι γαρ οι οτζεύδοντες, ους ού μη ποτέ
χώρας φνγόντες τηαδ' έτνεύξωνται ^εοΐς.
1020
1018. ά μ αν ρ φ, άσ&ετεΖ^ wie
Eur. Herc. 231 -/ήρα Si τρομερά
γνΧα κάμανρόν ο&ένο5.
1019. τηδέκεζ, des Weges dort,
wohin die Mädchen entführt. —
η ο μ Tldv δ Β με χοίρεΖν ist dem
voraufgehenden όδ^οΰ χ ατ άρ-
χε ιν (προστάσσω σοι) assimiliert,
statt έγώ Sä ηομηόξ χωρήσω. II.
3, 88 äXXovs μίν κέλεται (Paris)
τεύχεα χά)? anod'iod'ai, αυτόν
δ' iv μέασφ και άρηίφιλον Μενέ-
λαον otovs άμφ ^Ελέντ] καΐ κτή-
μασι πασι u άχεο&αι.
1021. Kreon soll die Mädchen,
falls er sie etwa noch in der Nähe
versteckt hält, selbst dem Theseus
zeigen, ras παΙδα9 ήιιών sagt
natürlich nicht aus, daß Theseus
der Vater der geraubten Mädchen
sei : daß sie zu ihm und zu Athen
gehören, nicht zu Kreon und The-
ben, will er durch ημών betonen.
Die Rede ist gemütvoll. Über-
haupt sind die Alten in diesen
Dingen frei von modemer Pedan-
terie. Der Astrolog Vettius Va-
lens redet S. 172, 31 seinen Schüler
Marcus άδεΧφέ μον τιμιώτατε an ;
er will damit nichts weiter aus-
drücken, als daß sie in nahem
Verhältnis zueinander stehen.
Schon Odysseus verspricht den
Hirten, wenn sie ihm beistünden :
Τηλεαάγον έτάρω τε κασιγνήτο/
τε ϊαεα&ον Od. 9p 216. — έκδείξ^ξ
ist charakteristisch; Kreon soll
nicht etwa die ungefähre Rich-
tung angeben, sondern bis zu
Ende den Weg weisen.
1022. ίγκρατεΐζ die, die sich
der Mädchen bemächtigten.
1022 ff. Das Verständnis der
Worte macht Schwierigkeiten.
Am nächsten liegt die Auffassung :
Wenn Kreons Leute mit den
Mädchen fliehen, brauchen wir
uns nicht zu plagen, denn andere
sind da, die die Verfolgung über-
nehmen, denen sie nicht entrin-
nen werden. Für diese Auslegung
spricht, daß ol σπεύδοντε? das
πονείν in 1022 aufzunehmen
scheint. Aber es erscheint ge-
zwungen, daß Theseus nicht
selbst mit seiner Begleitung den
Räubern nachsetzen will, sondern
die Verfolgung anderen überläßt,
zumal sich nachher herausstellt,
daß er selbst die Sache durchge-
führt hat. Vielleicht darf man
also verstehen : fliehen die Räuber,
so darf das keinen Kummer ma-
chen {πονείν wie IL 9, 12). Denn
andere {άλλοι, im Gegensatz zu 1;/-
κρατεΐδ, Theseus und seine Leute)
sind da, die sich sputen (1017), de-
nen sie nicht entkommen werden.
1024. Verb, ovs yvyövxfs
τ-ησδε 'χώραβ ov μη ποτέ έτι.
&εοΐ5, welchen aus diesem Ι
Lande hinaus entkommen [
zu sein sie nimmermehrden
Göttern zu danken haben
werden. Über ov μή έπεν-
ξ ων Tat zu 848 f.
ΟΙΛΤΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
125
αλλ' έξνφηγον' yvcod-t ö' ώ^ έχων εχτ]
χαΐ σ ' εΐλε ^ηρώνΟ-' ή Τύχη ' τα γάρ οόλφ
τφ μή δίχαίφ χτήματ' ουχί σφζεται.
κονχ άλαόν έξεις εις τόδ^' ώς εξοιδά σε
ον ιριλόν ούδ' άσχενον ές τοαήνδ' νβριν
ηχοντα τόλμης της τταρεοτώοης τα νυν,
αλλ' Sad-' δτφ σν ταστός ών έδρας τάδε.
ά δει μ' ά3^ρηοαι, μηδέ τήνδε τήν τνόλιν
ενός τΐοήσαί φωτός αα^ενεστέραν.
νοείς τι τούτων, ή μάτην τα ννν τέ Goi
δοχεΐ λελέχΌ^αι χώτε ταντ^ έμηχανώ;
ΚΡΕΩΝ.
ονδέν αν μεμτττόν έν^άδ' ών, έρεΐς έμοί'
1025
1030
1035
1025. ^χ(ον ξχτ] pointiert;
ähnlich Aisch. Ag. 340 ο ν τάν
έλόντεξ α•δι%δ άν^αλοΐεν άν. Eur.
Ale. 1065 /iif μ' ilrjs γ^ρημένον.
Sprichwörtlich αίροϋντεβ ι^ρήμε-
σ&α und capta praeda capti
praedones (Plaut. Pseud. 1029).
1026 f. Das Schicksal wollte,
daß der Jäger sich im Netze
fing•. — τά δόΧφ χτήματα ist
konstruiert wie τά δόϊψ κεκτη-
uiva, Vgl. Trach. 668 των σων
Ήραχλεΐ δωρημάτων. Zum Ge-
danken Plaut. Poenul. 4, 2, 22
male partum male disperit. Nae-
vius bei Cicero Phil. 2, 27 male
parta male dilabuntur. Ein δόλο«
μή δίκαέοδ setzt voraus, daß auch
δικάζω δόλφ χτήματα ZU erwer-
ben sind. In der Tat hielt die
Volksmoral Pfiffigkeit und Schlau-
heit, wie aus Homer bekannt, für
rühmlich, vorausgesetzt daß sie
nicht zu offener βία ausartete.
Vgl. Aischylos fr. 294 άπατης
δίχαίαδ ονκ αποστατεί &εόδ.
1028 ff. Und du wirst nicht
mit einem Blinden zu tun haben
(wie vorhin). Ich weiß, daß du
nicht ohne den Schutz (versteck-
ter) Bewaffneter zu deinem Un-
ternehmen geschritten wärest.
Da werde ich meine Augen offen
halten müssen. Der Gedanke, der
mit ουκ άλαόν ίξειδ anhob, schließt
mit ä δετ μ* ά&ρήσαι in deut-
licher Beziehung.
1032 f. Nachdem Theseus ver-
sichert hat, er wisse genau, daß
Kreon nicht ohne bewaffnete Be-
gleitung gekommen sei, wirkt
ένόδ ψωτόδ immerhin etwas de-
plaziert. Nauck vermutete ξένον.
Man übersetze mindestens 'als
den einzelnen Mann', d. h. den
Mann, der hier allein auf der
Bühne steht.
1034f. νοεΖδ τι τούτων,
läßt du dir dies zu Herzen
gehen? Ironische Wendung
statt ταντα, vgl. 0. R. 1140
λέχω τι τούτων ή ού λέγω πε-
πραγμένον ; ΕΙ. 389 εϊ τι τώνδε
δράν νοεί. — τά ννν, das jetzt
Gesprochene. Den Gegensatz da-
zu bildet %,<^>τε = xal τά τότε
δτε. — χώτε τ αν τ' έμηχανώ
weist auf 826 zurück. Obwohl
Theseus dort nicht zugegen war,
konnte er doch aus dem Angst-
rufe der Choreuten schließen,
daß Kreon ihren Mahnungen zum
Trotz gehandelt hatte.
1036. Soll der Vers einen Sinn
126
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
οϊγ,οι ök χήμεΐς είσόμεσ^•' ά χρή τζοείν.
ΘΗΣΕΥ2.
χωρών απειλεί νυν' αύ δ ήμίν, Οίδίττονς,
έ'χηλος αντον μίμνε, τΐίοτωΒ-εϊς δτι,
ην μη ^άνω έγώ ττρόσ^^εν, ονχΐ παύσομαι,
τζρίν αν σε των σων γ,νριον στήσω τεχνών.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ovaio, Θηοεν, του τε γενναίου χάριν
χαΐ της προς ημάς ένδίχον προμη^^ίας.
ΧΟΡΟΣ.
οτροψή α.
εϊην δ^ι δαΐων
ανδρών τάχ έπιστροφαΐ
τον χαλχοβόαν '.Αρη
μείξου σ IV, η προς Πυ&ίαις
η λαμπάσιν άχταΐς,
1040
1045
haben, so bleibt nichts übrig als
anzunehmen, daß έρετ£ der Be-
deutung nach von λέγει« nur
wenig verschieden ist. Denn
was Kreon ausspricht, gilt nicht
nur für die Zukunft: 'du bist
hier {έν&άδ^ ών) der Herr, kannst
sagen was du willst, ohne Tadel
von mir befürchten zu müssen'.
Es ist vielleicht der Anfang eines
Prozesses zu beobachten, nach
dem im späteren Griechisch έρείν
und λέγειν, έρώ und λέγω völlig
zusammenfallen (Philologus N.
F. ΧΠΙ S• 176. Gott. Gel. Anz.
1901 S. 984. Clemens von Alexan-
drien Protrepticus c. XII 122 p.
122, 18 Dind.).
1042. δναιο steht absolut wie
0. B. 644, Lucian de merc. cond.
34. — τον γενναίου , wie 569
Θηοεϋ, τό σόν γενναΖον.
Str. 1 und Antistr. 1. Der
Chor wünscht sich dorthin ver-
setzt, wo der Kampf um die ge-
raubten Mädchen bald sich ent-
spinnen muß. Vermutungen über
den Ort des Zusammentreffens.
1046 f. $αίων ανδρών έττιστρο-
ψαί d. h. Βάιοι άνδρε« Ιηωτρε-
φόμενοι. %αλκο βόαε, Homers
χαλχεόφωνο9. — μεΐ^αι, wie
bei Homer συνάγειν ^Αρηα und
im Lat. miscere bellum. Vgl.
Alkaios fr. ^31 p. 712 uez^av S'
iv άλλάλοιδ "Αρένα.
1047. Theseus hatte 900 f. seine
Mannen dahin beordert, wo ein
von Kolonos nach Nordwest füh-
render Weg sich mit der heiligen
Straße nach Eleusis vereinigte.
An dieser Straße hebt der Chor
zwei Punkte hervor, an denen
wohl ein Zusammentreffen statt-
finden könne. Zunächst die
ΠύδΊαί άχταΐς die Küste un-
ter dem Πύ&ίον bei Thria. Das
Πύθ^ιον war ein Tempel des
Apollon ΠύθΊο9 in einem Passe
des Uoixdov δροδ, eines Teiles
des Aigaleosgebirges (Paus. 1, 37,
7), wo zwischen steilen Berg-
wänden das verfallene, noch an
"Απόλλων 8αψνατο£ erinnernde
Kloster Daphni liegt: vgl. L.
Stephani Reise durch einige Ge-
ΟΙΑΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
127
οϋ TtOTViai σεμνά τι&ηνοϋνται τέλη 1050
-d^varolOLv, ών και χρνσέα ν
τίλης έτΐΐ γλώσσα βέβαχεν τΐροσπόλων Ένμολταδάν' '' ^
^ν^' οϊμαι τον έγρεμάχαν
Θησέα χαΐ τάς διστόλονς ΙΟδδ
αδμητας άδελφάς
αντόρκει τάχ έμμίξειν βοά
τονσδ* ανά χώρους'
genden des nördl. Griechenl. S. 80 f.
Durch diesen Paß führte der Weg
nach Eleusis und nach Böotien.
1049. Als zweite Stätte für
einen Kampf kommt das Fackel-
gestade in Betracht, wo am
Meeressaume auf dem rarischen
Gefilde die navwxiSes unter
Fackelschein gehalten wurden,
zur Erinnerung an Demeters
Suchen nach der Köre Eur. Ion
1074 ff. Statins Silv. 4, 8, 50
tuque Actaea Ceres, cursu cui
semper anhelo votivam taciti
quassamus lampada mystae.
lObO. τιότνιαι, vgl. 84, hier De-
meter und Köre, τώ Θ^σζ/οφόροί.
— τ ιϋ'ηνοϋνται, έπιμελοννται,
walten ihrer Weihen. Mit
ähnlicher Metapher redet Plutarch
de sera num. vind. 560 C von γν-
ναΖκεδ τοϋε Άδώνιδοε κήπονδ τι-
d^vovuevai xai ■θ'Βραηεύονοαι.
1051. ών geht auf τιότνιαι und
ist mit χρνσέα xlrje ZU verbinden.
Den Mysten war unverbrüchliches
Schweigen über das was sie in
Eleusis sahen und hörten aufer-
legt: als Symbol wurde, wie es
scheint, den μνούαενοι ein Schlüs-
sel auf den Mund gedrückt ; vgl.
Redensarten wie άρρητων έπέων
γλώσοτ] οψρηγιε έηιχείσο'ω (Anth.
Pal. io, 42), οφραγίζεσβ-αι τόν
λόγον, το στόμα und ähnl. Aisch.
fr. 309 άλλ^ ίστι κάμοι κλγι? έπΙ
γΐώασχι ψνλαξ. Vor allem gilt
das Gesetz unverbrüchlichen
Schweigens für die πρόσηοίοι
der Göttinnen. Genannt werden
nur die Nachkommen des Eumol-
pos, offenbar, weil der Stamm-
vater des. Geschlechts als Stifter
der Weihen galt und weil sich
in dieser Familie das höchste
Priesteramt von Eleusis vererbte,
die Hierophantie.
1054 ff. Das Verständnis der
dunkeln Worte bereitet sehr
große Schwierigkeiten. Nicht
einmal die Überlieferung steht
fest, da sie zwischen έγρεμάχαν
und όρειβάταν oder όρειοβάταν
schwankt; doch ist die Variante
wohl aus όρσιμάχαν (oder όρσο-
μάγαν) entstanden und darum
für den Sinn unerheblich, έγρε-
μάχη findet sich sonst nur als
Beiname der Pallas; όραομάχαν
könnte das Echte sein. Ein
Fingerzeig für das Verständnis
des Weiteren ist vielleicht Xe-
nophon Anab. IV 3, 19 έηεΐ Sa
καλά ήν τά σφάγια, ίπαιάνιζον
πάντεε οΐ στρατιώται καί άνηλά-
Χαζον, σννωλόλνζον δέ και αϊ
γνναϊκεε απασαί. Das KriegSge-
schrei, bestimmt, vor dem Angriff
die Feinde einzuschüchtern, wird
von den Frauen unterstützt. Man
sieht ja aus Homer, welche Rolle
die βοή spielt. Danach könnte
Sophokles gesagt haben: dort
wird, denke ich, Theseus mit
den beiden Mädchen kräftiges
Geschrei erheben, αύτάρκηε wäre
dann wohl verständlich, und
Euripides bezeugt Troad. 999,
daß auch das άνολολνζειν der
Frauen βοή heißen kann. So
128
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΐ:
άντ ιστροψή α.
η που τον έφέσπερον
7ΐέτρας νιφάδος πελώα'
ΟΙάτίοος έχ νομον
TtaXoLOLV ή ριμφαρμάτοις
φεύγοντες άμίλλαις;
άλώσεται' δεινός ό ΊΓοοσχώρων '^ρ'ης,
δεινά δέ Θησειδάν άχμά.
1060
1065
bliebe die Frage, ob έμαιγννναι
(intrans., Phil. 106, Anh. 55^^) ß^^
so viel heißen kann wie 'schreien'.
Man möchte die Möglichkeit nicht
verneinen, wenn man bei Pindar
Nem. Π 32 liest : iv έσλοϋ üeXonos
πτνχαΖδ οκτώ στεφάνοιδ ί^/χ&εν
ήδη. iv ά&ανάτοιδ riuaZs μιχΟ^η-
vat sagt Pindar Isthm. Π 42,
danach Sophokles El. 1485 σϋν
κακοίε μιχ&ηναι. Also βοα uiyvv-
μαι, est mihi res cum clamore?
— Mit δίστολοί άδελφαί vgl.
δικρατείί ΙίέτρεΖδαι Ai. 252.
1059 ff. Der Chor erwägt, wie
es scheint, die Möglichkeit, daß
die Feinde nahe daran sind, zu
entwischen, ή πον πελώσιν τόν
έφέσπερον (χώρον erg. aus 1057)
ηέτραδ ηφάδοδ, φεύχοντεδ ΟΙάτι-
δο5 έχ voupv (vom Demos Oia
her). Die Örtlichkeiten, die der
Dichter im Auge hat, auf der
Karte sicher zu bestimmen, sind
wir nicht imstande. Nach der
Überlieferung nimmt der Chor
an, daß die Flüchtlinge den De-
inos Oia hinter sich haben und
sich nun westlich einem felsigen
Schneeberge nähern. Die Schofien
verstehen darunter ήτοι τήν
οΰτω Χεγομένην λείαν πέτραν
(wo er liegen soll, ist aus dem
verstümmelten Zitat aus Istros
nicht zu entnehmen) ή τόν Αίγα-
λέων λόφον, doch kommt der
Aigaleos sicher nicht in Betracht;
denn die Fortsetzung dieses
Weges würde gegenüber Salamis
ins Meer führen. Man möchte
um des Epithetons νίφά5 willen
an den Helikon denken, der frei-
lich schon im südlichen Boiotien
liegt. Doch ergäbe gerade dies
einen klaren Gedankenzusammen-
hang für die Antistrophe. Wer-
den die Feinde glücklich nach
Boiotien gelangen? Nein, man
wird sie zu fassen wissen, άλώ-
σεται 1065 wäre Antwort auf die
Frage, die vorangeht. Der Far-
nes, an den andere denken, liegt
zu sehr nördlich. Der 'westliche
Teil' des Parnesgebirges würde
doch έφέσπεροδ χώροδ πετρών
νιφάδων heißen.
1062 f. ριμφαρ uaroiS άμιλ-
λα is, wie Pind. Ol. 3, 37 ρια-
ψαραάτον δ ιφρηλαα ias. Die in
der πλάξιπποδ Θήβα (Pind. Ol.
6, 85) erfundenen άρματα waren
berühmt, wie die Thebaner εύάρ•
ματοί, χρνσάρματοι, ηολνάρματοι
heißen, die Kadmeionen IL 4,
391 κέντορεδ ί'τζπων, Vgl. Ant.
149 πολναρμάτφ Θήβα.
10641 άλώσεται, es wird
ein Fang getan vrer den. άΧώ-
vai {Ygl. άΙονσαδίκη\ ist absolut
gebraucht. Die προσχωροι sind
die Bewohner von jener Gegend,
in der sich der Feind gerade be-
findet.
1067 ff. όρκασϋ'αικατ^ άμπνκτή-
ρια scheint nach dem Muster von
σπενδειν κατά τάχο? gesagt, τά
άμπνκτήρια ist aUes, was zur
άμπνξ (Zaum) gehört. Der Chor
rühmt als^'^eschehen , was The-
seus 900 geboten hatte, σπεύδειν
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ Κ0ΑΩΝΩ1
129
ηαζ yaq άστράτΐτει χαλινός, ττάοα δ' όρμαται κατά
όμ7ΐνχτήρία ττώλων ^^ ,^ γ.Χ.α^ Av^>e-..^.|
άμβασις, οί τ αν ΙπτίΙαν Ü Ο 1070
τιμωΟίν '^^άναν
υμΙ τον τΐόντιον γαιάοχον
'Ρέας φίλον υίόν.
οτρ οφή β.
έρδονσ^ ή μέλλον σ ιν ; ώς
ττρομναταί τι μοι 1075
γνώμα f τάχ' αν δώσειν
τάν δεινά τλαοάν, δεινά δ* ενρονσάν -ηρός αύ&αίμων τΐά^-η.
τελεί τελεί Ζευς τι κ«τ' ά-
μαρ' μάντις εΐμ' έσ^λων αγώνων, εϊ^^ άελ- 1080
λαία ταχνρρωστος πελει-
άς αιΒ-ερίας νεψέλας χνρσαιμι τωνδ αγώνων
-θ-εωρήσασα τούμόν όμμα.
άτιό ρντηροδ. — πάσα άμ β ασ ι£^
ττάντες οί άναβάται, und zwar
nach der Schilderung ίππων άνα-
βάται. Wie stark der pluralische
Begriff vorschwebt, zeigt die fol-
gende Anknüpfung οϊ τ^μώοιν.
1073. ^Ρέαξ (ώ παΖ Κρόνου
712) einsilbig; Pherekydes soll
Ψη gesagt haben (Herod. π. uov.
λέΐ ρ. 7, 5).
Str. 2. Nachdem wiederholt
die Erwartung ausgesprochen ist,
der Kampf werde bald siegreich
enden, kehrt der Chor zu dem
an die Spitze gestellten Haupt-
gedanken (1044 ff.) zurück, den
er, im Fortgange des Gesanges
gehoben, jetzt schwungvoller
ausdrückt.
1074 f. Das begründende ώ e
geht auf ϊρίίονσιν, da der Chor
nach der ungeduldigen Frage
^ρδονσ* ή μέλλονσιν das ^ρδίΐν als
tatsächlich voraussetzt. — προ-
μναο&αι mit einem abhängigen
Infinitiv auch bei Plato Menex.
p. 239 C προμνώμενον (prOCU-
rantem) rols ällois, is coSas αυτά
d'Eivai. Aber der Sinn des Wor-
Sophoklee III. Bd. 9. Ä.ufl.
tes muß hier ein anderer sein.
Wir müssen auf das Simplex
uvdod-at zurückgehen, das ein-
mal gemeingriechisch soviel heißt
wie 'trachten, werben', zweitens
bei Homer und in jonischer Prosa
soviel wie μιμντ}θκεθ&αί 'sich
erinnern, gedenken'. Aus dieser
Bedeutung läßt sich ein προ-
uväod'ai 'vorauswissen' ableiten;
das Aktiv ποομιμντισκο) 'ich
setze vorher in Kenntnis' ist
bezeugt. Wir werden anzuneh-
men haben, daß hier ein Fall
vorliegt, wo die Tragödie mit
dem Jonischen geht und altes
Sprachgut bewahrt.
1076. γνώμα^ 316. άν δώσειν
ist unverständlich und bisher
nicht sicher verbessert. Nauck
änderte τάχ άν δώαειν in
τν%αν λφω, Bücheler in τάχ'
άντάσειν.
1078. δεινά ενρονσάν πά-
&η umschreibt δεινά πα&ονοών.
1079. κατ^ άμαρ^ heute,
Ai. 753. — -— -
1081 ff. Die Worte τώνδ'
άγων Ο) ν — όμμα sind unver-
9
130
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
άντ ιοτ ροφή β.
ίώ Ζεν, τίάνταρχε -Θ-εών,
παντόπτα, τΐρόμοις
γ ας τάσδε δαμονχοις
σ-θ'ένει έπινιχείφ τον εϋαγρον τελείωσαν λόχον,
σεμνά τε τζαΐς Παλλάς L^^a-
να. χαΐ τόν άγρεντάν ίίίτεόλλω xai χασι-
γνήταν, πνχνοστίχτων ότνα-
δόν ώχνπόδων έλάφων, στέργω δίπλας άρωγάς
1085
1090
ständlich ; es f elilt vor allem eine
Möglichkeit, den Genitiv τώνδ*
αγώνων und den Akkusativ
τονμόν δ μ μα ZU konstruieren.
Eine sichere Heilung scheint
ausgeschlossen. Man hat den
FeMer in θΈωρήοασα gesucht
und dafür δ-έα τέρηονσα oder
ähnliches eingesetzt. Das Par-
tizip zeigt feminine Endung,
weil der Chor in der Lebhaftig-
keit seines Empfindens sich wirk-
lich als Schwalbe vorstellt. Ähn-
liche Wünsche sind in der Tra-
gödie nicht selten fr. 432 γενοί-
uav αίετόδ νγιπέταε , ώε äv
ποτα&είην νττέρ άτρνγέτον γλαν-
xäs έπ' oUua λίμναε. Eur. Hipp.
732. Phoen. 163 u. a.
Antistr. 2. Feierliches Schluß-
gebet an Zeus und PaUas Athe-
ne, Apollon und Artemis (vgl.
über diese Zusammenstellung 0.
R. 159 ff.), den Bewohnern des
Landes kräftig beizustehen. Man
beachte die Durchführung des
altertümlichen α statt η in den
Wortformen.
1085 f. Zeus Allherrscher und
AUschauer, wie El. 175 Ζεύε, δε
έφορα τιάντα κάπικραίνει. Aisch.
Suppl. 139 πατήρ παντόπταε.
über d-εων ZU 868. — Das Verb,
das den Satz regiert, erscheint
erst 1089, und zwar im Imperativ.
1087. πρόμ,ο ι ε γαε τάαδε
δαμονχοιε. Unter πρόμοι ha>t
man Theseus zu verstehen; vgl.
884 und 1348.
1088 f. έπΐν ιχε ίω^ έττΐ νίχην
άγοντι. Trach. 186 ανν χράτει
νιχηψόρφ. Trach. 497 μέγα τι
αϋ'ένοε ά Κύπριε εκφέρεται ν ί-
χαε άεί. Vgl. ΕΙ. 85. über das
prolep tische τόν εϋαγρον λό-
%ον Vgl. ZU 1112. 1200. Ο. Κ 274.
Trach. 477. Das Attribut ist
von der Aktion des Verbums be-
einflußt iden Anschlag mit glück-
lichem Erfolg vollenden).
1091 f. Apollon und Artemis
werden angerufen, weil es sich
um eine άγρα handelt. Apollon
heißt άγρεντάε, wie SOnst άγρεύε
(Aisch. fr. 195) oder άγραΐοε
(Paus. 1, 41, 3); Apolls Schwester
(κασιγνήτα) Artemis wird bezeich-
net als οπαδό ε έλάφο»ν^ wie
sie auf Kunstwerken öfters in
der Gesellschaft von Hirschkühen
oder Rehen dargestellt erscheint.
Statt der gehäuften direkten An-
rede in Anrufungen wechseln die
Dichter gern, indem sie eine
neue Wendung einführen; so
Aisch. Prom. 88 ώ δζοε αίϋ'ήρ
— παμμήτωρ τε γη, και τόν
παν όπτην κύκλο ν ή λ Ιο ν
καλώ, ίδεσ&ε κτέ. Vgl. Ai. 73
Αΐαντα φωνώ.
1094. σ^τέργω, wie venerari
statt precari (Plautus venero te,
ÄpoUo, ne me convenire senem
sinas) : auch das amaho der la-
teinischen Komiker ist zu ver-
gleichen. — διπλαε άρωγάε,
eine zwiefache Hilfe, ist
Apposition zum ganzen Satze;
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ KOAQNQi
131
μολεΐν γά τάδε χαΐ τΐολίταις. 1095
ώ ξεΐν' άλήτα, τόν στίοπόν μεν ούκ έρεΐς
ώς -φευδόμαντις' τάς :ίόρας γάρ είσορώ
τάσδ' άσσον αϋ^-ις ώδε τΐροστΐολονμένας.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
7C0V που; τι φής; ^ως είτνας ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ώ τζάτερ πάτερ,
τις αν -θ-εων aot τόνδ* άριστον άνδρ' ίδεΐν 1100
δοίη τόν ημάς δενρο τΐροϋτΐέμψαντά σοι;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ τέχνον, ή τΐάρεστον ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
αίδε γάρ χέρες
Θησέως έσωσαν φιλτάτων τ ότταόνων.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
προσέλ3^ετ\ ώ τΐαΐ, πατρί, γ.αΙ το μηδαμά
έλπισ^έν ήξειν σώμαΐ βαστάσαι δότε. ΙΙΟδ
an Stelle der sachlichen Bezeich-
nung würde ein Prosaiker die
persönliche {άρωγούξ) wählen :
Anm. 658. Juvenal UI 70: hie
Andro, ille Samo, hie Trallibus
aut Alabandis Esquilias dictum-
que petunt a vimine collem,
viscera (die Intimen) ma^arum
domuum dominique futun.
1096 f. Was der Chor als Ah-
nung aussprach, die beiden Jung-
frauen würden aus den Händen
ihrer Entführer befreit und zu-
rückgebracht werden, findet er
jetzt bestätigt. — τόνσχοηόν,
έμέ. Diesen Namen gibt sich
der Chor, weil er für den blinden
und verlassenen Ödipus axom-
άζει, vgl. 112 σηε iSpas έπίαχο-
not. — y^evSöfi avTis, vgl. 1080,
1098. τιρο ano^oviuivas die
Königstöchter sind von Dienern
geleitet : ηροσπολοΰνται, gleich-
wie δορνψορεΐται. ό ßaatXevs.
1099. nov Tiov wo in aller
Welt? Aus der Doppelung, die
ursprünglich nur Verstärkung
des Begriffs bedeutete, hat sich
im Latein das verallgemeinernde
Pronomen (quisquis, ubi ubi) ent-
wickelt. Im Griechisch, finden
sich Ansätze hierzu: CIG Pelop.
I 554 αϊ TIS rts — τάν βωλάν —
εν&ύνοι, τρήτω xai δααενέσσθ•ω.
Danach ist ηοϋ που zu beurtei-
len, das, wie die Komödie zeigt,
volkstümliche Frageform war.
1100. r/fc άν οο£η, utinam
aliquis duii,Ygl. 1457. zu Ai. 389.
1102. Wie Antigone sogleich
das W.ort nimmt, richtet sich
auch Od. vornehmlich an sie,
während Ismene als stumme Per-
son zugegen ist. Daher trotz
dem Plural des Prädikats die
Anrede ώ τέχνον, wie <δ naz
1104. 1112. Ähnliches Anhang
S. 104\ Menander Epitrep. 222
έάτέ μ , ίχετενω σε, Samia 37
λούαατ^, ώ τΛλαν, τό παιδίον,
1105. βαστάααι^ ■ψηλαψηααι,
Phü. 657. El. 905. -- .
9*
1110
132 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
αιτείς ä τενξτ] ' συν ττό^φ γάρ ή χάρις.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τίον οήτα, TCOV έοτόν ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
atö δμον τνελαζομεν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ φίλτατ^ έρνη.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τ φ τεχόντι τι αν φίλον.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ σκήτΐτρα φωτός.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ονσμόρον γε δνσμορα.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έχω τά φίλτατ\ ούδ' έτ^ αν τζανά^-λιος
■ί^ανών αν εΐην σφφν τζαρεοτώοαιν έμοί.
έρείσατ\ ώ TCal, πλενρόν άμφιδέξυον
έμφύντε τφ φύοαντι, κάνατναύσατον
τον 7νρόθ&^ έρημου τονδε δνοτήνον ττλάνον.
1106. Über α statt iSi'Anh. 27 ^ lieh nennt sich Philoktet (Phil.
— σνν π öS ω ή χάριδ, die 946) νεχρόζ. Admetus ist we-
\ von dir gewünschte Gunst nigstens für seinen Vater tot
J trifft mit unserem Ver- {τέΟ•νηκα γάρ §ή τούπί σ' Eur.
Ι l;angen zusammen, d. h. was Ale. 666).
\ du wünschest, danach sehnen 1112. άμφιδέξιον, ώστε μοι
^ auch wir uns. άμψιδέξιον γενέο&αι τό πλενρόν
1108. Mit τω τεκόντι παν νμών, vgl. 1089 εϋαγρον.
(näml. τό τεχ&έν) φίλον korri- 1113. έμφύντε als Femini-
giert Antigone bescheiden die num, wie 1676 /^tirrf.^ Die Par-
Bezeichnung als 9!'/λτατα Μρνη: onomasie έμφύντε τ φ φύσαν-
nicht allein sie und ihre Schwe- τι ist rein um der Klangwir-
ster hätten Anspruch auf diesen kung willen gesucht; vgl. das
Namen; den Eltern seien alle Homerische %ύντο χαμαΐ χολάδεδ,
Kinder lieb. όξεΐαι δ^ όδύναι δϋνον μένο5
1109. σκ^πτ^α, wie 848. Vgl. Άτρεΐδαο.
Eur. Hec. 281 ήδ' αντί πολλών 1114. Den Vater umklammernd
εστί not παρα-ψνχή, πόλιδ τιδήντι sollen sie ihn ausruhen lassen
βάκτρον. Gr. 795 οΓα| ποδόε von der früheren unseligen Irr-
tet, fahrt. — Der πλάνοδ heißt ίρη-
1111. Ό-ανών ist stark hyper- //ος, weü sich von den Menschen
bolisch. Die vollkommene Hilf- niemand des Öd. annahm, δδε
losigkeit des verlassenen Blinden von einem Zeitraum, der, eben
wird so gut ausgedrückt. Ahn- vergangen, noch an die Gegen-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
133
χαί μοι τα it^ayß-evx eiTtad^' ώς βράχωτ , ertel
ταΐς τηλίχαΐσδε σμιχρός έξαρκεΐ λόγος.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
δδ^ έσβ-' δ σώσας' τονδε χρή χ,λύειν, τΐάτερ,
ού γ,άοτι τονργον' τούμόν ώδ έοται βραχύ,
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ ξεΐνε, μή θαύμαζε τνρός το λιπαρές,
τέν.ν^ ει φανέντ άελητα μηχννω λόγον'
επίσταμαι γαρ τήνδε την ές τάσδε μοι
τέρψιν τταρ* άλλον μηδενός ττεφασμένην.
σύ γάρ νιν έξέοωοας, ούγ. άλλος βροτών.
γ,αΐ σοΙ &εοι ττόροιεν ώς εγώ ^έλω,
αντφ τε χαΐ γτ] τηδ' ' έττει τό γ' ευσεβές
μόνοις τζαρ* νμιν ηΰρον άνΰ^ρώττων έγώ
1115
1120
1125
wart heranreicht, auch Ai. 21
rvxTOs γάρ ήμαζ τηοδε (d. h. in
der verflossenen Nacht) πράγο?
άοκοηον ^χ^ι ηεράναζ.
1116, Für Mädchen in euren
Jahren genügt (besser hieße es
'paßt') eine kurze Erzählung,
von Mädchen in eurem Alter er-
wartet man keine umständliche
Kede.
1 117 f. Statt selbst den Hergang
des Kampfes zu erzählen, ver-
weist Antigene auf Theseus. Ihn
soll man hören, denn sein sei die
Tat: somit sei sie selbst einer
längeren Rede überhoben. Die
Lesart des Verses 1118 ist jedoch
höchst unsicher, da überliefert
ist και ool τε τονργον τονκόν
ϊοταί βραχύ.
1119f. Wundre dich nicht
über meine Ausdauer; denn
τό λιπαρέζ ist gleich ή λιπαρ/α^
wie τό ευσεβές {ί 125) gleich ή tvoi-
βεΐα, τό έπιεικέξ (1127) gleich ή
^ηιείκεια USW. ϋ'ατψάζοί igt mit
TToös verbunden wie bei Plutarch
Mar. 37 προ? την ö\piv ώδ κρείτ-
τονα &av/uaaas, ähnlich γοβεΖσϋαι
Trach. 1211, χαίρε iv Eur. Suppl.
885 vgl. die Bem. zu Phil. 1145.
Zu π ρ OS τό λιπαρέ? ist εί —
λόγον epexegetisch hinzugefügt.
Der Akkusativ τέκν α φανέντ α
ist von αηκννο) λόγον abhän-
gig gemacht, weil dies dem Sinne
nach soviel ist wie ασπάζομαι
μακροΐξ λόγοι?. Anh. 35^^
1121. Schreib diese Hintan-
setzung nicht undankbarer Ge-
sinnung zu: denn ich weiß
recht wohl, daß ich alles dir ver-
danke, ή is τάσδε τέρψι« steht
grammatisch in Parallele mit
&αν/ΐίάζειν πρόε τί.
1122. παρ^ άλλον μηδενό«,
η παρά σον.
1123. ονκ άλλο? βροτών,
vgl. 1129.
1124. Möchten dir darum {και)
die Götter verleihen ganz wie
ich wünsche, daß sie dir Heil
verleihen mögen, vgl. 642 und
mit ώ? Hymn. Cer. 137 ύμίν
Ο'εοί δοΐεν — τέκνα τεκέσ&α/,
ώδ ί&έλονσι τοκηεξ.
1125. αύτώ τε και /jy, ZU
462. — τό εύσεβέ?, 1007.
134
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
κα2 τούττιειγ-ϊς ν,αΐ τό μή χρενδοατομεΐν.
είδώς ο' άμύνω τοΐσδε τοις λόγοις τάδε'
έχω yaq άχω δίά σέ κοι)κ άλλον βροτων.
χαίζμοι χέρ\ ώναξ, δεξίάν όρεξον, ώς]
χραύσω φιλήσω τ', εΐ -Θ-έαις, τό σόν χάρα.
γ,αίτοι τι φωνώ; τΐώς σ^ αν αϋ-λιος γεγώς
■θ-ιγεΐν '9'ελήθαιμ ανδρός, φ τις ούτ. ivi
χηλίς κακών ξύνοιχος; ούκ έγωγέ αε,
ούδ^ οϋν έάσω' τοις γάρ έμτΐήροις βροτων
μόνοις οϊόν τε σννταλαιιζωρεΐν τάδε,
σύ δ' αύτό-θ-εν μοι χαίρε, γ,αΐ τα λοιτνά uov
μέλον διγ,αίως, ώστζερ ές τόδ' ημέρας.
1130
1135
1127. τό επιεικές, milde
Gesinnuhg, Humanität, im
Gegensatz zu starrem Recht, wie
Hades nach Soph. fr. 699 οϋτε τον-
Ttisixke οϋτε τήν χάριν οϊ8εν^ μό-
νην δ* Μστερξε τήν άπλωδ δίχην. —
μή -ψενδοστομεΖν, 1039 ff.
1128. Verb. εΙΒώδ άμύνω
τάδε τοΐσδε toZs λόγοίδ, ich
vergelte mit vollem Bewußtsein
das Gute, das ich hier fand, mit
diesen Worten. Mit άμύνω
vgl. 873.^ Phil. 602 ^-εών δίκη,
οΐπεο ϊργ άμύνοναΐν κακά. Un-
ter κόγοι wird man die Segens-
wünsche und Lobsprüche zu
verstehen haben, die Öd. 1124 ff.
für Theseus und Athen hatte.
i%m γάρ Scheint in engster Be-
ziehung zu είδώζ zu stehen:
eigentlich είδώζ δτι Μχω. Die
beiden Verse wiederholen ab-
schließend noch einmal kurz den
Gedanken, den Od. vorher aus-
führlich ausgesprochen hatte ;
aller Nachdruck liegt dabei auf
είδώζ.
1131 f. Öd. sagt bescheiden
ει δ'έμιδ, erinnert sich aber
sogleich, daß er als ävayvos
dem Theseus fernbleiben müsse.
Eine ähnliche Szene Eur. Herc.
1231 ff.
1133 f. κηλίδ κακών, vgl. 0.
R. 833 κηλίδα σνμφοραδ. Die
interrogative Wendung φ r/s
ούκ ivi statt ω τΐάσα ivi ist
rhetorisch wirksamer, zu 0. R.
1526. — ξύνοικοδ, zu 7. 1238.
1134 f. ούκ Μγωγέ σε^ näml.
&ελήσαιμ ' &v ^Ίγεϊρ iuov (wegen
1130 χέρα δεξιάν δρεξον), ούδ"
οϋν έάσω, έάν αύτόδ βονλη&^δ
&ιγεϊν.
1135. Μμπηροδ ist uns bekannt
aus jonischer und hellenistischer
Prosa; das üblichere Simplex
πηρόδ steht sowohl von körper-
lichen {πηρόδ δμμασιν Anth. 9, 11)
als von geistigen Schäden {πηράς
τω νφ Schol. Ar. Plut. 48). Je-
denfalls drückt ^απηροδ den
Gegensatz von integer — das
ist Theseus — richtig aus.
1137. at5r<it9'fi', eben von dem
Orte aus, wo ich stehe, ohne daß
ich dir nahe.
1138. δικαίως, wie.1043 έν-
δικου προμη&ίας. Über die
Stellung zu Vs. 742. Der Ver-
gleichssatz fordert Ιμέλον als
Ergänzung.
1139. Theseus knüpft unmittel-
bar an die Entschuldigungen des
Öd. an (1119 0.), auch im Wort-
laut seiner Antwort. Zu dem
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠί ΚΟΑΩΝΩί
135
ΘΗΣΕΥΣ.
οντ' εϊ TL μηχος των λόγων äd-ov τΰλέον
τέχνοίσι τερΓρ-θ-εΙς τοΐοδε, ^ανμάαας βχω,
οντ εί Ttgd τον μου τίρονλαβες τά τώνο' έτΐη.
βάρος γάρ ημάς ουδέν έχ τούτων έχει.
όύ γάρ λόγοιοι τον βίον Οτχονδάζομεν
λαμττρόν τνοεΐσ^-αι μάλλον ή τοΐς δρωμένοις.
δείχννμι δ'' ών γάρ ώμοα , ούγ. έψενσάμην
ουδέν σε, ττρέοβν' τάσδε γάρ τΐάρειμ' άγων
ζώσας, ακραιφνείς των κατή π ε ίλη μεν ων.
χώττως μέν άγων 7]ρέ^γ τι δει μάτην
κομτΐεΐν, α γ' εΐστ] καυτός έκ τανταιν ξννών;
λόγος δ' δς έμτΰέτττωκεν άρτίως έμοί
στείχοντι δενρο, σνμβαλον γνώμην, έτίεΐ
σμικρός μεν είηεΐν, άξιος δέ ϋ-ανμάσαι'
πράγος δ^ άτίζειν ουδέν άν&ρωτΐον χρεών.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τί δ' έ'στι, τέκνον Λίγέως; δίδασκε με
1140
1145
ΙΙδΟ
C ^,
p<*^j^v
zweiten G-liede der Periode:
οϋτ εί ττρό τονμον προνλαβεζ τά
τώνδ' ^πη wird man aus &αν-
iiäaas l%rn ein Verb von passen-
dem Sinn ergänzen müssen, etwa
μέαφομηι•^ denn nur so wird die
zugesetzte Begründung βάροί
γάρ ήυα5 ουδέν έχ τούτων ^χει
verständlich;' vgl. die Anm.
zu 813.
1145. δείκνυα ι δέ, wie δηλώ
δέ 146 und häufig τεχαήριον δέ,
worauf in der Regel ein erläu-
terndes γάρ folgt. — έχρευσά-
μην konstruiert wie ποΙΙά -ψεύ-
δονται αοιδοί. Vgl. Eur. Ale.
808 εί μη τΐ ooe με δεσπότη«
έχρεύσατο.
1148, ό άγων γιρέ&η, ένική&η,
1065. Herod. 9, 35 αγώνα« του«
μεγίστου« σνγκαταιρέει.
1149. καυτό«, auch ohne
mich. Nach dem Gesetz, das
für die attische Tragödie ver-
bindlich war, konnte Theseus die
gewünschte Schilderung gar nicht
geben; denn solche Dinge, die
zwischendurch hinter der Szene
passieren, berichtet ausführlich
ein άγγελο«. Ihn benutzt Euri-
pides in dem entsprechenden Falle
Suppl. 650 ff. Heracl. 799 ff.
1150. λόγο« — statt σνμβα-
λοΰ γνώμην (zieh in Über-
legung) λόγον] der Nominativ
ist dem Relativ assimiliert, vgl.
0. R. 449 τόν άνδρα τούτον δν
πάλαι ζητεί«, ο^τό« έστιν ένϋ'άδε.
Trach. 283 τάσδε δ* ασπερ είσο-
ρ^«, χωροϋσι πρό« σε. Auch La-
teiner haben die sogenannte
attractio inversa, wie Vergil Aen.
1, 573 urbem quam statuo vestra
est Ein deutsches Beispiel steht
Grenzboten 66. Jahrg. S. 549:
Was er schildert, ist kurz gesagt
— einen kleinen Teil der ge-
waltigen Wirtschaftsorganisation.
— λόγο« statt res, πράγαα, so-
fern die Sache dem Theseus mit-
geteilt worden ist [φασίν 1156),
vgl. zu 517 f.
136
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ώ^ μή είδότ αυτόν μηδέν ών σύ Ttvvd^avrj. 1155
ΘΗΣΕΥΣ.
φασίν τιν ήμΐν άνδρα, σοι μέν έμτΐολίν
ούκ όντα, συγγενή δε, ηροστνεσόντα πως
βωμφ χα^^ησΟ^αι τω Ποσειδώνος, παρ' φ
-Θ-νων εγ,νρον, ήνίχ^ ώρμώμην εγώ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τΐοδαττόν ; τι προσχρηζοντα τφ &αχήματι; 1160
ΘΗΣΕΥΣ.
ούκ οΐδα πλην εν' σον γάρ, ως λέγονσΐ μοι,
βραχύν τιν' αιτεί μν^ον ονχ δγγ.ον πλέων,
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
h^'rr^tJf.^ ποιόν τιν' ; ού γάρ ήδ' έδρα σμιχρον λόγου. '^^ S^ *'
u^ Κί^ΛΑννο.^. ΘΗΣΕΥΣ.
^ -σοι φασιν αυτόν ες λόγους έλ^-εΐν μολόντ'
αίτεΐν άπελ^εΐν τ' ασφαλώς της δεϋρ' όδον.
0.%
1165
1155. πννϋ'άντ] ^ wie κλύω,
αχού Ο} (zu 240), du hast in Er-
fahrung gebracht.
1156. ϊμπολιξ erklärt Hesychius
mit πόΐιν ϊγων^ wörtlich ist es
ό έν πόλεΐ ών, wobei man πόλιε
nicht als Stadt, sondern als bür-
gerliche Gemeinschaft zu fassen
hat: also ein poetisch umschrie-
benes πολίτης. Theseus kann
den Polyneikes andeutend so
nennen, da dieser das Bürger-
recht Yon Argos erworben hat
(1167) und demnach nicht mehr
Thebaner ist. Die Kunst dieser
ganzen Szene beruht darauf, daß
allmählich von Andeutungen zu
bestimmten Angaben fortgeschrit-
ten wird. So wird die Spannung
der Zuschauer geweckt.
1157. π ω s, von ungefähr, durch
ich weiß nicht welchen Anlaß.
1158. βωυώ τφ IJooFiSaJros,
zu Phil. 679 f. El. 1118 σώμα
τονχείνον. Der Dativ gehört zu
ηροσηεοόντα.
1159. ^ύο)ν ϊκνρον, vgl. 888.
— ήνί% ώρμώμην έγώ^ als
ich auf euren Hilferuf von dort
wegeilte, SsXnAX π ροσηεο όν-
τα zv. verbinden.
1161. ovx οΐδα ηλήν εν.
Dieser halbe Vers findet sich
nicht weniger als sechsmal bei
Euripides (El. 627. 752. Herc.
1143. Suppl. 933. Hipp. 599.
Ion 311).
1162. ονκ δγκον πΐέοίν, was
nicht viel zu bedeuten hat.
1163. Auf des Theseus Mittei-
lung, Polyneikes wünsche nur eine
kurze, nichts Wichtiges betref-
fende Unterredung, bemerkt Öd.,
eine feierliche Ικετεία {έδρα wie
0. R. 2) am Altar des Poseidon
deute doch nicht auf etwas Ge-
ringes. Mit dem Genitiv vgl.
Herod. 3, 4 έόντα αυτόν έν τοΖσι
επικούροισι λόγου ού σμικρόν.
1164. Verb, φασίν αυτόν μο- -.
λόντα (über die Elision zu 17) Ι
αίτεΖν is λόγους σοι έλϋ^εΐν {tecum \
colloqui) άπελ.Ο'εΖν τε άσψαλώδ
(1287 f. Ο. Ε. 229) rrjs δεϋρ'
όδον, und sich wieder von
hier entfernen zu dürfen
ungefährdet. Der Gen. τηε
όδον hängt von άηελ&εΐν ab.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
137
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τις δήτ^ αν εϊη τήνδ^ δ τΐροσ^-αγ,ών έδραν ;
ΘΗΣΕΥΣ.
δρα κατ' "Αργός εϊ τις νμίν εγγενής
εσ3•\ δστις αν σον τοντο τΐροογ^ρτβζοί τνχεΐν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ φίλτατε, σχες οϋττερ ει.
ΘΗΣΕΥΣ.
τι δ' εοτι σοι;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
μη μον δέησης.
ΘΗΣΕΥΣ.
τζράγματος τΐοίον; λέγε.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έ'ξοίδ^ αχονων τώνδ\ δς έσ^' δ τΐροστάτης.
ΘΗΣΕΥΣ.
κα2 τις τΐοτ^ έ'στιν, δν γ' έγώ ιρέξαιμί τι;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τΰαΐς ονμός, ώναξ, Οτνγνός, ού λόγων έγώ
άλγιστ' αν ανδρών έξανασχοίμην χλύων.
1170
1166. ό π ρ οσ θ'ακών (τφ
ßo?/u(jj) τήνδε ίδραν, ZU Ο. R.
2. Aisch. Prom. 389 d-axovvTi
τταγκρατεΖξ §δρα8.
1167. Erst allmählich wird Öd.
durch die Nennung von Argos
darauf gebracht, in dem Ικέτηδ
seinen Sohn zu erkennen, der
durch Verheiratung mit der Toch-
ter des Adrastos in Argos einhei-
misch geworden war, vgl. 378 f.
1169. σχές οιυπερ ei, halt
inne zu reden, wo du stehst.
1170. δεη&ηναι mit doppel-
tem Genitiv, wie Herod. 5, 40
yvraixos rfjs Ι'χειδ ov προαδεόιιε-
&ά σεν τηβ έξέσιο?.
1171. τώνδ": genau genommen
hatte nur Ismene von Polyneikes
erzählt. — Unter den Anliegen,
mit denen ein Mensch vor einen
Gott hintritt (προίσταται), ist
sicher die Bitte um persönlichen
Schutz das gewöhnlichste. So
kann sich ηροστάτηδ zum Begriff
Ικέτηδ entwickeln. Die Über-
lieferung wird durch 1278 be-
stätigt. Allerdings ist προστάτη«
in der Regel derjenige, der selbst
schützend vor einen anderen tritt.
1172. Da Öd. gebeten hat,
Theseus möge nicht weiter in
ihn dringen, dem Ικέτηξ die ge-
wünschte Unterredung zu ge-
statten, so fragt Theseus ver-
wundert, wer der Mensch sei,
der es verdiene, daß er ihn wegen
seines Anliegens tadle und ab-
weise. Der Optativ γέξαψι ist
qualitativ, nicht potential zu
fassen: Aisch. Choeph. 172 ονκ
ίστιν δστΐ5 πΐήν iitov κείραιτό
vir, entsprechend Prom. 292;
IL 22, 348; Aristoph. Thesm.
871; [Plato] Lysis 207 E.
1174. ανδρών verbindet man
am besten mit iya'> und faßt es
als Genitivus partitivus.
138
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΘΗΣΕΥΣ.
τι (5'; ούγ. άκούείν έ'ατί, χαΐ μή δράν ά μή
XQjjCeig; τι σοί τοϋδ^ έστΙ λντνηρόν xlvstv ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έχ^ιστον, ώναξ, φλέγμα τον^•^ ητίβι πατρί'
γ,αΐ μή μ* άνάγχΐ] τΐροαβάλίβς τάδ^ είκα^εΐν.
ΘΗΣΕΥΣ.
αλλ' et τό ϋ-άγ,ημ εξαναγκάζει^ axÖTCSiy
μή σοι τίρόνοι rj τον -d^sov φνλαχτέα.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τίάτερ, Ttid-ov μοι, χει νέα παραινεθώ,
τόν άνδρ έ'ασον τόνδε τ^ ^' αντον φρενΐ
χάριν παρααχεΐν τφ ^^εφ ^' ά βούλεται,
καΐ νφν ντΐειχε τόν κασίγνητον μολεΐν.
ον γάρ σε, Ό^άρσει, προς βίαν παρασττάσει
γνώμης, ά μή σοι συμφέροντα λέξεται.
λόγων δ άχονσαι τις βλάβη; τά τοι κακώς
ΙΠδ
1180
1185
1178. 4ΐή ,«' άνάγκτ] προσ-
ßaXrjs, ein bildlicher Ausdruck,
entlehnt vom Schiff, das gegen
eine Klippe geworfen wird. Ge-
wöhnlicher wäre μή μοι ανάγκην
προσβάλτ]«, wie Trach. 42 kuol
πικρά? ώδϊναξ προσβαλών.
11791 Bedenke, daß du Rück-
sicht auf den Gott zu nehmen
hast, an dessen Altar Polyneikes
sitzt.
1181 ff. Ein Xoyos ηαραινετικόξ,
musterhaft in seiner Anlage und
Verwendung der τόποι. Ant.
sucht den Vater vor allen Dingen
zur Nachgiebigkeit zu bewegen
durch einen Hinweis auf die
Rücksicht, die man Theseus {rov
άνδρα tovSf) schulde. Erst dann
bittet sie, Od. möge auch ihr und
Ismene zu Gefallen den Bruder
vor sich erscheinen lassen. Verb.
ίασον χάριν παρασχεΐν τ^
αντον ψ ρ εν ι (855 όργ^ χάριν
δούδ) gratificari menti suae
(1175 f.), παρασχεΐν τε ά. βού-
λεται (1179f.) τω &εφ, dem
Poseidon gewähren, was
Theseus in frommer Rücksicht
auf den Gott wünscht.
1185 0. Ant. begründet ferner
ihre Fürbitte, indem., sie hervor-
hebt, einmal daß Öd. nicht zu
besorgen habe, durch Pol. Worte
in seinem Entschlüsse wankend
zu werden, sodann daß Öd. nie
vergessen dürfe, Pol. sei sein
Sohn; drittens daß er an sich
selbst redendes Zeugnis trage,
wie schreckliche Folgen der Jäh-
zorn nach sich ziehe; endlich
daß es nicht schön sei, Wohltaten
entgegenzunehmen, ohne sie zu
erwidern.
1186. Der Satz ά μή — λέξεται
ist Subjekt zum Prädikat παρα-
σπάσει, λέξεται gleich λεχ&ήσε-
ται, wie immer bei den Tragi-
kern. Eur. Hec. 907 των άπορ-
&ήτων πόλιξ ονκέτι λέξτ]. Vgl.
καλ^ statt κλη&ήστ] ΕΙ. 971 U. ä.
ZU Phil. 48.
1187 f. Die bös ersonn enen Ab-
sichten verraten sich durch Reden,
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
139
ηνρημέν^ έ'ργα τφ λόγφ μηνύεται,
έφνοας αυτόν' ώστε μηδέ όρώντά σε
τά των ι^άχιστα ονασεβεστότων, τΐάτερ,
'θ'έμίς σέ γ^ εΐναι γ,εΐνον άντιόράν κ«κώς.
αλλ* εΐξον' είαΐ χάτέροις γοναί ycaxal
καΐ ^νμός οξύς, αλλά νονΒ^ετούμενοι
φίλων έτνφδαΐς έξετΐί^δονται, φύσιν,
σύ δ' εις έχεΐνα, μή τά ννν, άτζοϋγ,ότίει,
ηατρφα καΐ μητρφα τΐήμαϋ^ αττα^ες'
γ,άν χεΐνα λεύασγις, οΐδ εγώ, γνώστ] χαχον
1190
1195
ν^Ι. 795 f., so daß es nicht nach-
teilig für dich sein kann, Pol.
sich aussprechen zu lassen.
1189. In der unvermittelt hin-
gesetzten propositio Μψυσα? αυτόν
kündigt sich schon der Stil der
späteren Diatribe an: κατά vavv
aveftoS' έπηραν τά άρηενα. άντι-
πέτΐνενχεν' έστείλαντο. xai σϋ
πρόε τά παρόντα χρω. νέρο?ν
νέχοναδ' αή ζητεί τά τον νέον
Teles ρ. 10, 4 Hense.
1189 f. ώστε μηδέ^ ει δρά σε τά
των κάκιστα δνσσεβεστάτων, &έ-
f/is είναι σέ γ' εκείνον άντιδράν
κακώς. Zum Gedanken El. 770
ούδ^ γάρ κακώς πάσ%οντι μίσος
ών τέκτ] προσγίγνεται.
1190. κάκιστα δνσσεβ. ist
ähnliche Steigerung wie μέγιστον
έχο-ίστη Eur. Med. 1323, ίσχατ'
4σχάτο}ν κακά Phil. 65, τά πλεί-
στα τών αναγκαιοτάτων Photius
cod. 33. Antigene will den denk-
bar höchsten Fall der Gottlosig-
keit durch die stark hyperbolische
Phrase bezeichnen.
1191. σέ γε, als Vater. — ϋ'έ-
μ ις in der Formel d-έμις εστίν
u. ähnlichen bleibt unflektiert:
Aisch. Suppl. 335 πότερα κατ
Ιχ&ραν ή τό μή &έμις λέγεις;
Plat. Gorg. ρ. 505 C ονδέ τους
ίΐύΟΌνς φασί μεταξύ &έμις είναι
καταλείπειν. Strab. XV ρ. 712
οϋτε λαλησαι &έμις {είναι) οντε
χρέμχρασ&αι. Aelian. Ν. Α. 1, 60
μή γάρ &έαις είναι.
1194. Der Sinn des Verses kann
nur sein ψΟ.ων λόγοις πραννον-
ται (vgl. Ai. 330 φίλων γάρ οΐ
τοιοίδε νικώνται λόγοις). Das
Büd, dessen der Dichter sich be-
dient, knüpft an die Handlung
eines Zauberers an, der durch
seine έπφδαί einen Dämon über-
wältigt. Ähnlich redet Aischylos
Prom. 173 von μελίγλαιαοοι πει-
ΌΌνς έπαοιδαί; Poesie und Prosa
verwenden metaphorisch das zu-
gehörige Verbum, wie Plutarch
mor. 604 Β : τά τοιαϋτα προς
έκείνονς λέγωι/εν κάκείνοις έπάδω-
μεν, οϊς άνεπίμικτα ποιεί τάλλα
πόντος; vgl. Eur. Iph. Aul. 1212.
έξεπάδειν ist echt sophokleisch ;
vgl. 1179 und zu Vs. 98. Von
einer Änderung der Naturanlage
ist hier gar keine Rede, sondern
nur von dem Bezwingen einer
φύσις, die όξύδ'νμος ist und ge-
bändigt wird durch das Zureden
der Freunde.
1195 ff. Ant. hat den Mut, Öd.
auf sich selbst zu verweisen, da-
mit er einsehe, zu wie bösem
Ende (sie meint die Blendung)
böser Zorn führe. Aber sie drückt
sich mit möglichster Schonung
aus : sieh hin auf jenes Unheil, in
das du geraten bist, nicht auf
die jetzige Lage (die auf die
140
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
^νμον τελεντήν ώς καχή τΐροσγίγνεται.
^'X^f'S yoLQ ούχΙ βαιά τάν^^νμήματα,
των σων άδέρχτων ομμάτων τητώμενος.
αλλ' ήμίν είχε' λίτταρεΐν γάρ ού χαλόν
δίχαια προσχρτίζονσιν, ovo* αυτόν μεν εϋ
ττάοχειν, παθόντα δ* ονχ έπίστασ^αι τίνειν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τέχνον, βαρεΐαν ήδονήν νίχάτέ. με
λέγοντες' έστω δ' οϋν δτΐως νμΐν φίλον.
μόνον, ξέν\ εΐπερ χεΐνος ώδ^ έλεύσεται,
μηδείς χρατείτω της έμης ιρνχής ττοτε.
ΘΗΣΕΥΣ.
άτζαξ τα τοίαντ\ ούχΙ δΙς χργιζω χλύειν,
ώ ττρέσβν, χομτΐεΐν ονχΐ βούλομαι' σύ δε
σως ϊσ& , εάν περ χαμέ τις σφζη '3^εών.
1200
1205
1210
Härte deiner Söhne zurückzu-
führen ist). Keineswegs weist
Ant, auch auf den Mord des Laios
und die Ehe mit lokaste als
Folgen des xaxos &v^os, sondern
lediglich auf die Leidenschaft-
lichkeit des Öd. hei der Enthül-
lung der πατρώα και μητρώα
πήματα, vgl. 437 ff. 855.
1199. qv y^i βαιά^ non exigua.
1200. άδέρκτο? ν steht prolep-
tisch, ώοτε γενέσϋ'αι αδερχτα, Vgl.
1089. zu Ai. 69.^
1202 f. ε-δ πάσχειν geht auf
die von Theseus gewährte gast-
liche Aufnahme und die Kettung
der Töchter, wodurch Ödipus ver-
pflichtet sei. Über das paratak-
tische Satz Verhältnis ο ν καλόν,
αντ όν μ kv εϋ η άσγ^ t ιν, πα-
&όντα §έ ονκ έπίστ ασ& äi
statt ον καλόν ε-δ nad'orra ονκ
έπ. τίνειν, Vgl. ZU Trach. 54 und
das Homerische αίσγρόν τοι §η-
ρον τε μένειν κενεο7' τε νέεο^αι
η. 2, 298.
1204 f. Ihr zwingt mich durch
eure Rede zu einem schmerzlichen
Vergnügen: der scheinbare Haupt-
hegriff {'ήδο%ή) wird durch die
Beifügung {βαρεία) negiert und
aufgehoben. Anh. 130 ^ Man
wird βαρεΐαν ήδο%ην gramma-
tisch als Akkusativ des inneren
Objekts fassen müssen, der von
νικάτε abhängt.
1205. Phil. 1388 sagt Phüoktet
όλ.ίϊδ με, und Neoptolemos ant-
wortet ονκ ο-δν εγο)γε. Das οϋν
dient hierbei,, offenbar zur Be-
kräftigung. Ähnlich ist es oben ;
vgl. Herodot III 80 έλ.έγ&ησαν
λ.όνοι άπιστοι αέν, έλ,έχ&ησαν ό'
ών. Bakchylides III 29 τΟ γάρ
άελπτον άμαρ μόλ^ (ξμολ.ίν) ών.
120Γ). έλεύσεται wird VOn
Euripides, der Komödie und der
attischen Prosa gemieden.
1207. Niemand soll jemals
Herr meines Lebens und meiner
Gesinnung werden. Öd. besorgt,
auch Pol. beabsichtige ihn mit
Gewalt fortzuführen.
1208. Nicht zweimal, weil
Theseus schon oben 656 f. ein für
allemal Schutz verheißen hatte.
1209 f. σώε ΐσ&'' scheint gesagt
statt σώ£ ^or], der Imperativ als
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
141
ΧΟΡΟΣ.
στ ρ Οψη.
δστις τον ττλέονος μέρους
χρίίζεί, τον μετρίου τταρείς
ζώειν, σγΜίοσνναν φνλάσ-
kürzester Ausdruck absoluter Be-
stimmtheit. Daher wird denn
auch, ehe das stolze Wort fällt,
ganz abrupt die Entschuldigung
vorausgeschickt: xounsZv ουχί
βοϋίομαι. Man übersetze :.. 'du
sollst wohlbehalten sein'. Ähn-
lich Eurip. Iph. Aul. 730 nach
der Frage jj//as Sä πον %ρή τηνι-
χαντα τνγχάνειν ; die Antwort:
γ^ώρει πρΟ£ ^'Aoyos παρ3'ένον£ τε
τημέίει \. h, du soUst nach Argos
gehen usw. Ferner Eur. Ale.
690 μη ϋ-νηοχ' υπέρ τονδ'' άν-
δρΟ£, ονδ^ έγώ πρό σον, WO im
zweiten Glied zweifellos d-avov-
μαι als Ergänzung gefordert ist,
also Imperativ und Futurum auf
gleicher Basis stehen; genau so
Lucas 7, 7 είπ^ λόγφ και ίαΟ'ήτω
ό παις μον, während Matthäus
8, 8 sagt είπε λόνφ καΐ ία&ήσε-
ται ό παϊ5 μον. Dem Sinne nach
kommt nahe Marcus 5, 34 ϋπαγε
Iv είρηντ] και ϊσ&ι νγιή«. — The-
seus begibt sich an den Altar
des Poseidon, um Polyneikes her-
beizurufen und das unterbrochene
Ol)fer zu Ende zu bringen.
1211 — 1248. Das nie rastende
Elend des blinden Ödipus, auf
welchen seit seinem Erscheinen
in Attika die Widerwärtigkeiten
von allen Seiten her eindrangen,
gibt dem Chor Anlaß, die Be-
schwerden des Alters zu beklagen,
wobei das Gefühl eigner Gebrech-
lichkeit sich einmischt. — Nicht
selten tönen aus dem griechischen
Altertum ähnliche Äußerungen
trüber Lebensansicht uns entge-
gen. Vgl. IL 17, 446 ov μέν γάρ
τ ι πον ϊατιν όιζνρώτερον άρδρόδ.
Od. 18, 130 ονδέν άκιδνότερον
γαία τρέφει άν&ρώποιο. Wie
Pind. Pyth. 8, 95 sagt aniäe οναρ
άνϋ•ρωπο5, SO bezeichnen die
Tragiker das Leben öfters als
einen Schatten oder Traum^ Ai.
125 όρώ γάρ ήμάξ ονδέν orras
άλλο πλην εΐδωλ^ δσοιτΐερ ζίόαεν
ij κούφην σκιάν. Eur. Med. 1224.
fr. 25. Über die Leiden des
menschlichen Daseins klagt be-
sonders Euripides (s. vol. 1 p.
XXXm d. Teubn. Ausg. v. 1871).
Strophe. Ein Tor, wer alt zu
werden wünscht : denn das Alter
bringt nur Leid, nicht Lust; der
einzige Retter ist dann der Tod,
Ai. 473 αισγ^ρόν γάρ άνδρα τον
μακρόν %ρΐ}ζ^ιν βίον, κακοΐσιν
δστι5 μηδέν εναλλάσσεται.
12lif. Wer des Mehreren
begehrt, zu leben, des Mä-
ßigen nicht achtend — . Der
epexegetische Infin. ζώειν er-
gänzt den Begriff beider Geni-
tive, indem er eine wesentliche
Bestimmung nachbringt : über
den eigentlich von ζώειν abhän-
gig zu machenden, aber gleich
mit χρήζει verbundenen Gen.
(= τό πλέον ι/έροΰ ζώειν χρήζει)
Vgl. zu 1755. Phil. 62. —πα- '
ρείβ ist statt des Akk. mit dem /
Gen. verbunden im Sinne von *
au ελών, χαταφρονών: ähnlich
Herod. 9, 33 μετίεοαν (= με&ίε-
σαν) τηδ χρησμοσννηδ. Durch
den Parallelismus τον πλέονοδ
^ τον μετρίον {μέρονξ) tritt der
Gegensatz viel schärfer hervor.
1213 f. Der Chor, durch eigene
Erfahrung eines Bessern belehrt,
erklärt jenen gewöhnlichen
Wunsch der Menschen für ein
Festhalten an (längst wider-
\
142
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
σων έν έμοί κατάδηλος εσταα.
έπεί τΐολλά μέν αϊ μαχραί
άμέραι χατέ^εντο δή
λύπας εγγντέρω, τα τέρ-
7t οντά d* ούγ. αν ϊδοις δττον,
δταν τις ες τΐλέον τΐέστ]
τον δέοντος' δ d* έτίίχονρος ίσοτέλεστος,
'ΐΑιδος δτε μοΐρ * άννμέναως
αλυρος αχορος άναπέφηνε,
-θ-άνατος ές τελεντάν.
121&
1220
legter) Torheit. Mit dem Fu-
turum Sarai weist er auf die
dereinst von solchen αχαιοί zu
machenden Erfahrungen hin. —
έν έμοί, me iudice, vgl. 0. Κ
677 έν δέ τοίαδ^ ΐσο£.
1215 ff. αΐ μαχραι άμέραι
wie 7 ό χρόνοδ ξννών ΜαχρΟ£,
longi anni. — κατέ&εντο ,
ί&εντο παρά noSas, da die Zeit
in ihrem Umschwünge dem Men-
schen zuführt, gleichsam ent-
richtet, was ihm vom Schicksal
bestimmt ist. κατέϋ-εντο ist gno-
mischer Aorist; eine allgemeine
Erfahrung (vielleicht auch die
des Dichters selbst) wird ausge-
sprochen. — λύπαδ έγ γυτέρ ω
{ή τέρ-ψεωε). Wie die Geschicke
des Menschen seine Begleiter
sind (zu 7), so werden hier viele
Begegnisse im Leben der λύπη
näher gesellt als der Freude, so
daß der Greis λύπτ] μάλλον ούν-
εστιν ή ήδον^.
1218. ουκ άν iSois δπον,
nämlich Μάτι, vgl. Ai. 33. 103.
890. Ο. R. 926. Ant. 318.
1219. Die Periode schließt mit
einem Gedanken, mit dem die
vorhergehende Periode anhob.
τό πλέον ist unmittelbar wieder-
holt, dem δέον entspricht oben
μέτριον. Der Dichter hat bereits
angedeutet, daß die übermäßige
Verlängerung des Lebens ein Übel
sei; danach hier πίητείν είζ πλέ-
ον τον δέοντοζ im Büde von
πίπτειν είδ κακόν.
1220. Da hilft nur einer, der
alles gleichmacht — der Tod.
Wie Horat. Carm. 1, 4, 13 sein
mors aequo pulsat pede von arm
und reich sagt, so Sophokles von
jung und alt. Der Tod ist hier
έπ Ικονροξ τη8 λύπηδ, wie er
sonst als παιάν angerufen wird
(zu Phil. 797 f.) oder als έπίκον-
ρο8 κακών, ν όσον. — ia οτέλεα-
το£, ό ία α πααι τελών. Um auf
den έπίκονροί zu spannen, wird
ϋ•άνατο5 ans Ende gestellt,
Anh. 991*.
1221. "Άιδοε μοίρα, wie μοί-
ρα &ανάτον bei Aisch. und Eur.
1222. αλνρο5 ά%ορο£, ohne
Sang und Klang, weil nach Ste-
sichoros fr. 50 p. 753 κάδεα ατο-
va%as τ* ΐΑίδα£ ^λαχεν. Aisch.
Suppl. 681 nennt den Ares άχορον
άκί&αριν δακρνογόνον.
Antistr. Nie geboren sein ist
das Beste, so schnell als möglich
von hinnen gehen das Zweite:
denn sobald die Jugend ge-
schwunden ist, treffen uns zahl-
lose Leiden, und endlich wartet
unser das traurige, einsame Alter,
ein Inbegriff aller Übel. Der
Gedanke geht zunächst in seiner
Verneinung aller Lebenswerte
über die erste Strophe noch hin-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
143
άντίοτρο φή.
μή φνναι τον άπαντα jvtr-
χα λόγον' τό ö\ έπεί φαν^,
βήναι χεΐ^^εν δ^εν περ ή-
χει, πολύ δεύτερον, ώς τάχιστα,
ώς εϋτ' αν τό νέον τταρτ]
χούφας άφροσύνας (ρέρον^
τις πλάγχΒ-η πολύμοχα-ος έ-
ξω; τις ού χαμάτων ενι;
φθόνος, στάσεις, έρις, μάχαι
χαΐ φόνοι/ τό τε χατάμεμπτον έπιλέλογχεν^
Α. Ihr
1225
1235
aus, lenkt aber am Schluß in
deren Bahnen zurück und berei-
tet so den Übergang zum Epo-
dos vor.
1224 f. In einem alten Spruche
(Stob. Flor. 120, 3 und sonst)
hieß es: ά,ρχήν μίν μη φνναι
έηιχΟΌνίοιαιν άριστον, ψύντα S*
δπο)£ ώκιστα nvXas \Αίδαο περη-
ααι. Diesen Standpunkt teilt bei
BakchyMes V 160 der Held Me-
leagros, da er erklärt: d-varotoi
αή ψνναι φέριστον, nach Euripi-
des (fr. Beller. 287) ein πανταχ^
&ρνλονμενον. Vielleicht mit Be-
ziehung auf unsere Stelle, nach
dem Anklang in Einzelheiten zu
urteilen, sagt dann der Dichter
Alexis Com. 3 p. 447 τό u-ή yt-
νέο&αι μέν χράτιστόν έοτ άεΐ^
έπάν γένηται σ' ώβ τάχιοτ Μχειν
τέλοξ. — τόΐ' άπαντα λόνον νίκα
omnem rationem superat — ίπεί
φαν ρ nämlich W?, Anhang 9 ^^ —
Der Konjunktiv bei έπεί, wie
Ant. 1025 έπει d^ άμάρτ?]. Ent-
sprechend unten 1443 ti σον
στερηβ-ώ. Viel seltener gestattet
sich Euripides die Auslassung
des äv (in έπειόάν, kav, ös äv).
1226. κεζϋ-εν = κεΐσε, assimi-
liert dem öd• εν, vgl. Trach. 701
^κ 8k γηξ^ δ&εν ηρονκειτο. Plat.
Criton ρ. 45 Β ποΙΙα%ον και άΐ-
^οσε δηοι &ν άφίχυ άγαπήσονσί
σε. Ähnliche Formeln oft bei
Dichtern, wie Men. Com. 4 p. 211
άπηλ&εν δ&εν ήλ&εν ταχύ. Eur.
Herc. 1247 &ανών, δ&ενπερ ήλ-
&01', εΙμι γηζ νπο.
1229. Es folgt die Begründung
der Sentehz. — παρ-^ von παρί-
ημί, S. V. a. παραΗεί^ρηται. Platon
de re publ. 5 p. 460 Ε έπειδάν
την όξντάτην δρόμον άχμήν
ηαρ^.
1230. DerPluralisajPi^oai;»'««
bezeichnet Äußerungen der αφρο-
σύνη.
1231 f. r/s έπλάχχ&η ηολύμοχ-
&oe Μξω (μόχθ-ον) ; *wer, der leid-
beladen, kam je daraus heraus?'
Daß man mit dem Verlust der
Jugend ab ipso ηολύ/ζοχθ-οδ ist,
wird vorausgesetzt. — Die Weg-
lassung des Augmentes (πλάγχ&η)
ist selbst in den Chören der
Tragödie nicht so frei wie in
Epos und Lyrik; ein deutlicher
Beweis dafür ist, daß Verbal-
formen, die durch Augmentweg-
lassung einsilbig werden {βη,
στη, γνών Bakchyl. V 152), von
den Tragikern gemieden worden
sind.
1235. in ιλέλογχε τόν άν&ρω-
πον, d. h. ist am Ende des Men-
schen sicheres la^os, wie es sonst
heißt γηραζ επικρέμαται. Man Vgl-
Pind. Ol. 1, 53 ά,κέρδεια ΙέΙογγ^εν
144
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
πνματον άχρατές άπροσόμιλον
γήρας αφιλον, ίνα τνρότΐαντα
χακά κακών ξννοι,χεΐ.
incoSos.
έν φ τλάμων δο\ ούκ έγώ μόνος,
πάντο^εν βόρειος ώς τις άγ,τά
γ.νματοπλήξ χειμερία χλονεΐται,
ώς και τόνδε χατ ' άχρας
όειναι χνματοαγεΐς
άται χλονέονσιν άει ξυνονσαι,
αί μεν άτν^ άελίον δνομάν,
αι δ^ ανατέλλοντος,
αί δ' ανά μέσσαν άχτΐν\
1240
1245
καχαγόρονβ. Π. 23, 79 κήρ, ή
περ λάχε γινόμενόν ηερ\ Trag•,
adesp. 14 ίδ δαΖμον^ δ5 fi^ εϊΐη-
yas, ώ& πονηρόξ ει. Anders un-
ten 1337 τόν αντόν §αίμον^
έξεάηχότεε. λέλο/χα statt ειληχα
ist nicht attisch; auch die Tra-
gödie hat dies Perfekt nur in
Liedern.
1236. άκρ aris, άσΟ'ετέε, nach
Eust. II. p. 791, 1 τό ποίονρ πάρ-
εσιν, ώξ μη Μχειν τόν γέροντα
κρατεΖρ έαντον.
1238. Soph. fr. 864 πάντ' έμ-
πέφνκε τω μακρω χήρα κακά.
Über κακά κακ ών ZU Ο. Ε,. 465,
Diokles Com. 2 ρ. 838 πλννετ τε
τά κακά των κακών νμάξ. Αηοη.
bei Plut. Mor. ρ. 115 Α τοιάδε
&νητοΖσί κακά κακών άμψί τ ε
κηρε£ είλεννται. — ξννοικεΖ,
Vgl. 1134. Trach. 1055. Phil. 1168.
.. Epodos. Einen Beleg gibt
Odipus, auf den in seinen alten
Tagen das Unheil ohne Unterlaß
von allen Seiten einstürmt.
1239. ονκ ίγώ μόι•ο£. wie
1214 der Chor auch an eigene
Erfahrung erinnert. Man glaubt
die Stimme des bejahrten Dichters
selbst zu vernehmen.
1240. πάντο&εν, streng ge-
nommen nur ποΙΙαχό&εν. Aber
dem Dichter schwebt mehr Odi-
pus als die in Vergleich gezogene
ακτή vor.
1241. χειμερία, zur Winters-
zeit, wie ήερίη IL 1, 407. 557
früh am Morgen, ήματίη Od. 2,
104 bei Tage, u. ähnl.
1242. Der Eingang έν φ τλά-
uojv δ δε läßt erwarten κλονεζ-
ται, ώδ τιδ άκτά {κλονεΖται). Al-
lein nach dem eingeschobenen
Vergleiche wird der Hauptge-
danke in anderer Wendung wie-
derholt, indem a>s και τόνδε
das τλάμων δ δ ε aufnimmt.
Vgl. II. 4, 433 Τρώες δ\ ώ5 τ
όιεδ τιολνπά,αονοδ άνδρόδ έν ανλ^
μνρίαι έστήκασιν άμελγόμεναι
γάλα λ,ενκόν, άζηχέδ μεμακνΖαι,
άκούονσαί οπα άρνώι; ώδ Τρώων
άλαλητόδ άνά ατρατόν ενρϋν, U.
ähnl.
1246 ff. Man beachte den Pa-
rallelismus im Bau dieser Verse,
der an die Weise der Psalmen
erinnert. In Prosa: ήξονσιν άπό
ανατολών και δνσμών και βορρά
και νότον (Lucas 13, 29).
1247. ανά^ jusooav άχτΖνα
(ßer plagdm menMonalem), näml.
δντοδ τον ήλίον.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
145
(χί δ^ ένννχιάν άπό ^Ριτεάν.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
χαΐ μην δδ^ ήμΐν, ώς εοίχεν, δ ξένος
ανδρών γε μοννος, ώ τζάτερ, δί όμματος
άαταγ,τΐ λείβων δάχρνον ώδ' όδοιττορεΐ.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
τις οϋτος;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
δν7ΰ£ρ γ,αΐ τνάλαυ χατείχομεν
γνώμγ}, ττόρεστι δενρο Πολννείχης δδε.
Π0ΑΥΝΕΙΚΗ2.
Οί'μοι, τΐ δράσω; /νότερα τάμαντοϋ y.axa
πρόσ^εν δακρύσω, 7ΐαΐδες, ή τα τοϋδ* όρων
τΐατρός γέροντος; δν ξένης έιτϊ γβονός
σνν σφφν έφηύρηχ' έν^άδ' έ'λβεβλημένον
έσ^^ήτι σνν τοιαδε, της δ δνσψιλής
1250
12δδ
ι
1248. Am Nordrande Skythiens
türmten sich nach der Vorstel-
lung der Alten die Ψιπαία δρη,
dicht hewaldet, in Finsternis ge-
hüllt und schlimme ^mas ανέμων
entsendend. Alkman fr. 51 p.
645 nennt 'Pmäv 6ρο£ άν&έον
■Slq, vvxrds itsXaivas οτέρνον
(Aue der Nacht); Oreithyia
wird nach Soph. fr. 658 von Bo-
reas entführt wxtos έπΙ ηη/ά?.
Hier ίννύ%ιαι 'Ρίπαι für sep-
temtrio, wie das Homerische
ζΟφο5.
1249 ff. Antigone sucht so scho-
nend als möglich Polyneikes hei
dem Vater einzuführen. Vorbe-
reitend nennt sie ihn erst ό ξέ-
νος, die Nennung des Namens
verspart sie, selbst nach der
Frage des Öd., bis Pol. angelangt
ist. Im voraus bemerkt sie, um
die 1206 f. geäußerte Besorgnis
zu zerstreuen, er erscheine ohne
Begleitung und in Tränen
schwimmend.
1250. ανδρών γε μοννοζ
wie ανδρών ν' Μρημοξ, parallel
Sophokles III. Bd. 9. .\tifl.
Aias 511 σοϋ διοίαεται ttovos.
Daß Sophokles μόνο« in diesem
Sinne mit dem Genitiv gebraucht
hat, ist in hohem Grade beach-
tenswert; denn das tun anschei-
nend erst wieder Byzantiner:
Syntipas p. 33 Β <ί dk nazs iSi-
ωκε τόν οναγρον και οϋτοίζ^ δρο-
μαΐωζ δίώκων^ uöros έγένετο
τών συντρόφων.
1251. άατακτΐ λείβων δ ά-
κρνον, reichliche Tränen
vergießend, wie Plat. Phaed.
p. 117 C άστακτι έχώρει τα δά-
κρυα und sonst öfter. Auch Ho-
merische Helden weinen gleich
den Kindern ώζ τε κρήνη μεΐά-
ννδρυδ.
1253. πάρεστι δενρο, huc
adest, zu 23.
1254 f. Parallel Eur. Phoen.
1310 οΐ'μοί, τι δράσω; πότερα
έμ αυτόν ή πόλιν στένω δάκρυσαν;
1258 f. Verb, τηξ ό δ. nivos
γέρων γέροντι σνγκατώκ η-
κεν (1238): γέρων γέροντι rheto-
risch pointiert. Zur Sache Apsi-
nes rhet. 586 W; κινεί δέ Ηεον
10
146
ΣΟΦΟΚΛΕΟΥΣ
γέρων γέροντι ανγγ,ατφγ.η'/.εν ττίνος
τελενράν μαραίνων, χρατί (5* ομματοστερεΐ 1260
γ,όμη δι' αύρας αχτένιστος ασσεται'
άδελφά ö\ ώς εοιτ-ε, τούτοισυν φορεί
τα της ταλαίνης νηδύος ϋ^ρε7ντήρια.
άγω πανώλης όψ ' όίγαν έχμαν^άνω '
χαΐ μαρτυρώ χάχιστος αν^-ρώτΐων τροφαΐς 1265
ταΐς σαΐσιν ηχειν τάμα μή έξ άλλων πύ^^τ].
^»vN>w»l•. αλλ' έ'στι γάρ χαί ΖηνΙ σύνβ^αχος δ^ρόνων
Γ '"''" Λίδώς έτι έ'ργοις TcäöL, χαΐ προς σοι, τεάτερ,
παραστα^ήτω' των γάρ ήμαρτημένων
άχη μέν εστί, προσφορά δ* ονχ ε στ' έ'τι. — 1270
έν τοΐδ μάϊωτα καΐ ενάργεια ή
των άτνχονντΐον και ή&οποιία
και χαρακτηρισμό« ό περί αντών
γινό.αενοξ.
1261. ασσεται, flattert. II.
6, 510 ν-ψον δέ κάρη ίχει, άμφι
δέ χαΖται ώμοιο^ άίσσονται^ VOn
dem Rosse, das seine Fesseln ge-
sprengt hat.
1262. άδελφά {δμοία) τού-
τοισιν, wie Ant. 192 άδελφά
τωνδε κηρύξαδ ^χοκ — φορεί,
er trägt das Brot, das er bettelnd
erhält, doch wohl in einem Ran-
zen, der dem übrigen Aufzug
entspricht, wie Euripides den
Telephos πεποίηκεν έν δρά^aτι
ηήραν Μχοντα και ηοοσαιτονντα
(Schol. Ar. Nub. 919).
νΐ^^.ϋ'ρεπτ-ή ρ ια^ τροφήν,ΒΑΙ.
1265 f. Apsines 587 W : ετι
κινήσοαεν ίλεον αυτοί κατηγο-
ροΰντεδ εαυτών, τοϋτο ίστι μέν
εύρεΐν και παρά τοΐδ τραγικοί«
ποιηταϊ«. Freiwillig gesteht Pol.
ein, daß er sich als schlechtester
Sohn gezeigt habe, κάκιστα άηο-
δοιι« τά Ό'ρεπτήρια. Das Alter-
tum machte den Kindern zur
heiligen Pflicht γηροτροφεϊν τού«
γονέα«: nach Solonischem Gesetz
ging, wer seinen Eltern den Un-
terhalt versagte, der bürgerlichen
Ehren und Rechte verlustig
(Laert. Diog. 1, 55). — τροφαΐ«
verb. mit κάκιστο«, α nutritione
tua, sofern Pol. die τροφαί des
Vaters verabsäumt hatte.
1266. ή κ ε IV für είναι (zU Vs.
452), aber prägnant, weil Pol.
erst jetzt bei seinem Kommen
erkannt hat, wie traurig es dem
Vater ergeht. — τάμα μ ή έξ
άλλων πύδ'γι, wie es mit
mir steht, sollst du nicht
von anderen erfahren; ich
bekenne wiUig meine Schuld.
ÄhnHch El. 1225 ^rικέτ άλλο-
Ό'εν πύϋ-τ}, wohl sprichwörtliche
Wendung wie non foris quaerere
aliquid.
1267 f. Je ehrlicher Pol. seine
Verschuldung einräumt , desto
eher hofft er Gnade beim Vater
zu finden, da ja auch Zeus nicht
unversöhnlich grolle. Das Er-
barmen (zu 237) ist hier πάρε-
δρο« des Zeus, wie 1382 die δ/κη.
1270. Das Gesündigte kann
geheilt werden (wenn Öd., wie
Pol. 1342 wünscht, in die Heimat
folgt) ; eine Mehrung ist bei dem
großen Elend des Vaters nicht
möglich: d. h. Pol. geht im Ge-
ständnis seiner Schuld bis zur
äußersten Grenze.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
147
τι αγάς;
φώνησον, ώ ττάτερ, τι' μη μ^ άποστραφ^ς, —
ούδ ' ανταμείβτ] μ* ουδέν, αλλ* άτιμάσας
πέμψεις άναυδος, ούδ' α μηνίεις φράσας;]
ώ οτχέρματ^ ανδρός τοϋδ\ έμαΐ δ^ δμαίμονες, 1275
πειράσατ' άλλ^ νμεΐς γε αινησαι τΐατρός
το δυστΐρόσοιστον γ,άπροσήγορον στόμα,
ώς μη μ' άτιμον, τον d-εοϋ γε προστάτην,
ούτως μ' αφ^ γε, μηδέν άντειτνών έτΐο^.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
λέγ\ ώ ταλαίπ:ωρ\ αυτός ών χρεί(^ πάρει' 1280
τα Ίίολλά γάρ τοι ρηματ^η τέρ\\)αντά τι
ή δυσχεράναντ^ ή χατοιχτίοαντά πως,
παρέσχε φωνήν τοις άφωνήτοις τινά.
Πολυνείκης.
αλλ έξερώ (γΜλώς γάρ έζηγγί σύ μοι)
πρώτον μεν αυτόν τόν^.&εόν ποιούμενος 1285
1271 ff. Dies sind Verse, die
das Spiel des Schauspielers deut-
lich ahnen lassen. Sie leiten zum
zweiten Teil der Rede über.
1272. Die Enklitika lehnt sich
an πάτερ an, ein Beweis, daß
die Griechen die künstliche Tren-
nung des Vokativs, die wir durch
Kommata ,. markieren, nicht emp-
fanden. Ähnlich Naassener pre-
digt: &νητή, φν<^^, τ*^ ^^s ^^
Αψροδίτηξ κεχωρισμένη^ Achilles
Tatius VI 9, 3 τάχα, λέ/ονοά, τιδ
χάκεϊνον ελεήσει γννή.
1273. οί;(5" άντα«#ί^.77 : daß Öd.
ihn nicht einmal einer Antwort
würdigt, empfindet Pol. am bitter-
sten; er wäre zufrieden, wenn
der Vater auch nur darum spräche,
um seinem Grolle Luft zu machen.
1276. 'So bringt ihr ihn wenig-
stens zum Reden', ατόιια (1277)
steht prägnant.
1279. /US άφ^. Die Wieder-
holung des Pron. wie 1407 u.
1409. Anh. lOS^^. Das doppelte
γέ wie 1407 ^ 1409. Man vgl.
Libanius de veneficiis R Π 308
δίκαιον γ ε ή ν αντού£, st γε λέγειν
βονλοαένονδ έηεΐχον, τοντό γε
άπει&εΤν μοι.
1281 ff. Willst du den Stummen
(άψώνητοδ) zum Reden veranlas-
sen, so sprich selber ; dann wird ihn
irgend etwas freuen oder ärgern
oder zum Mitleid bewegen, und
so kommt er dazu, sich seiner-
seits zu äußern.
1285. Vor allen Dingen (0. R.
159) ruft Pol. den Poseidon zu
seinem Beistande an, weil α dis
principium. πρώτον μέν, ώ άν-
δρε5 Αδ"ηναϊοι, τοΖδ &εοΐ£ εύχομαι
παοι χαΐ πάσαι« beginnt Demo-
sthenes seine Kranzrede. Dem
πρώτον μέν entspricht dem Sin-
ne nach, nicht in der Form,
i289 f. Die normale Fortsetzung
wäre ϊπειτα ταντα άψ* -υμών
βονλόμενΟ£ ποτέ xai ταϊνδ' άδελ-
ψαΖν και πατρόδ ίμοι κνρεΖν
{βονλήσομαι zu AI. 681). Vgl.
oben 469. zu Ai. 1299.
10*
148 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
άρωγόν, evd^sv μ* ώο' άνέστησεν μολεΐν
ό τήσδε της γης χοίρανος, διοούς έμοί
λέξαι τ' αχοϋσαί τ* άοφαλεΐ σύν έξόοφ.
γ.αϊ ταντ' άφ' υμών, ώ ξένοι, βονλήσομαι
χαΐ ταΐνο' άδελφαΐν και πατρός χνρεΐν έμοί. 1290
α δ' ήλ-Θ-ον, η δη σοι ^-έλω λέξαι^ πάτερ,
γης έχ ττατρφας έξελήλαμαι φυγάς,
τοις σοις πανάρχοις οϋνεχ" έν^αχεΐν 3^ρόνοις
yovfj τιεφνχώς ήξίονν γεραιτέρ^.
άν& ών μ' Ετεοχλης, ών φύσει νεώτερος, 1295
γης έξέωσεν, ούτε νιχήσας λόγφ
Όϋτ εις έλεγχον χειρός ονδ' έργον μολών^
τζόλιν δε τΐείσας. ών έγώ μάλιστα μεν
τήν σήν έρινύν αιτίαν είναι λέγω,
έπειτα xaito μάντεων ταύττ] χλύων. 1300
έττει γαρ ήλϋ-ον "Λργος ες τό /Ιωριχόν,
λαβών '[Αδραστον ττενΌ^ερόν, ξννωμότας
^στησ' έμαντφ γης δσοιττερ '^ττίας
1286. ^ri^fii/, von dessen Altar. 1297. ovS^ έργον, wie Ai.
— άνέστησεν , 276. 814 τάχος γάρ Μργον και ποδών
1288. λέ^αι τ' άκουσα^ Tf, ά/<* §ψεται.
190. — άσφαΐεΐ σνν έξόδω, 1298 f. ών έγώ κτβ., daran
1165. ist zumeist deine Erinys
1291. ä ήλϋ-ον, wie 1308. 0. schuld, d. h. der böse Kache-
R. 1005 τοΰτό γ' ίκόμην.^ Ar. geist, der das Geschlecht des Öd.
Plut. 966 άλλ^ δ τι μάλιστ^ έλη- verfolgt, ή πάλαι γένον£ ψ&ορά
Xvd'as λέγείν σε χρην. 369, vgl. 424 f. 788. 964 f.
1292ff. .. Zur Sache vgl. 374 ff. 1301. έπεί γάρ ^λϋΌν κτέ.
1292. Ähnlich Eur. Hei. 90 läßt erwarten, Pol. wolle erzählen,
(oder Soph. fr. 726) φνγάδ πα- was ihm nach seiner Ankunft in
τρώαζ έξελήλauaι %dOvos. ArgOS die μάντεΐί dort enthüll-
1294. γον^ γεραιτέρα durch vor- ten. Allein da*er seine argeiischen
berechtigte Geburt, γεραίτερο? Verhältnisse berührt, kommt er
in diesem Sinne ist ein lonis- auf die Absicht seines Zuges
mus (Jebb.). gegen Theben zu sprechen, ver-
1296 f. Weder hatte Et. auf liert den Begründungssatz zu
gütlichem Wege sich mit Pol. 1300 aus den Augen und schil-
verständigt noch mit der Gewalt dert seine mächtige Bundesge-
der Waffen seine Ansprüche gel- nossenschaft. — "Αργο£ τό ζ/ω-
tend gemacht: vielmehr hatte er ρικόν (zu 696), wie 378 u. 1387
die Bürgerschaft auf seine Seite τό κοζλον "Αργοδ.
zu bringen gewußt. Vgl. Einl. 1303. γη *Απία, die Pelopon-
S. 9 ff. nesos, nach dem alten ίατρόμαν-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΐ
149
τΐρωτοί ymIouvtcu xca τετίμηνται Öoqsl,
ÖTCiog τον έτΐτάλογχον ες Θήβας στόλον
ξύν τοΐσδ^ άγείρας ή ^άνοιμι ττανδίκως
ή τους τάδ* έχττράξαντας έτίβάλοιμί γης.
εΐέν τι δητα νυν άφιγμένος χνρω;
αοΐ προστρο7ναίονς, ώ τΐάτερ, λιτάς έχων,
αυτός τ' έμαντον ξνμμάχων τε των έμων,
οί νυν συν έ^ιτά τάξεσιν συν έτττά τε
λόγχαις το Θήβης πεδίον άμφεστάσι 7täv'
οίος δορυσσοϋς ^Λμφιάρεως, τα πρώτα μέν
δόρει χρατύνων, πρώτα δ οιωνών όδοΐς'
ό δεύτερος δ' Λίτωλός Οίνέως τόχος
Τνδεύς' τρίτος δ' Έτέοχλος, 'Λργεΐος γεγώς'
1305
1310
1315
r/s naZs '^τιόλλωνοβ ΐΑηι«, der
γοη Naupaktos kam und χθ-όνα
έχχαϋ'αίρεί κνωδάλων βροτοφ^'ό-
ροη• Aisch. Suppl. 262 ff.
1304. καλούνται καΐ τετί-
μηνται wie Ο. Ε-. 39 λέγχι νο-
μίζχι τε. — Βόρεί ist mit πρώ-
τοι zu verbinden.
1806. παν8ίκω£, in ehrlichem
Kampfe.
1307. τούδ τάδ* έκπ ράξαν-
τα5, die Anstifter dieser
Dinge, zurückhaltende Bezeich-
nung des Bruders. Der Pluralis
wie 970 παίδων.
1308. Die rhetorische Selbst-
frage greift auf 1291 zurück,
wo die eigentliche Absicht aus-
gesprochen war. Pol. ist Kriegs-
mann, kein Eedner; Umständ-
lichkeit und Unfähigkeit, bei der
Sache zu bleiben, charakterisieren
ihn sehr gut. Auch nachher
(131 Off.) verliert er sich wieder
in einer Schilderung seiner Streit-
macht und kommt erst am Schluß
auf sein Anliegen zu sprechen.
1311. oi)v in τά τάξε σ 17' κτε ,
mit sieben Heereshaufen
und sieben Speeren scheint
den έπτάλογχοξ οτ<'λο9 1305 ge-
nau zu umschreiben : auch dieser
Ausdruck würde unberechtigt
sein, wenn man nicht die sieben
Lanzen als besonderes Charak-
teristikum der sieben Anführer
faßt.
1313 ff. Die Führer, in deren
Namen Soph. mit Aischylos Sept.
377 ff. und Eur. Suppl. 861 ff.
Phoen. 1104 ff. ziemlich überein-
stimmt, stehen zu der sieben-
torigen Thebe in Beziehung.
Da Pindaros Ol. 6, 15 sieben
Scheiterhaufen der vor Theben
Gefallenen kennt, so scheint
schon die Θηβαι? κυκλική dieselbe
Zahl gehabt zu haben. Amphi-
araos ist der Achilleus und Kal-
chas des Krieges in einer Person,
άαψότερον μάντΐ£ r' aya&ds xai
δονρΐ μάρνασ&αι Pind. Ol. 6, 17;
daher Odyss. 15, 245 Όικλήηε
(έτικτε) λαοσσόον ^Α//φιάρηον, δν
ηερί κηρι φίλε ι Ζεύδ τ αίγίοχοζ
και Ι4πόλλων. Pind. Nem. 10, 9
f/αντιν Οίκλείδαν, πολέμοιο νέφο£.
τα πρώτα κρατύνωι
Vgl. Ai. 435 τά πρώτα άριστεύσαΰ.
1314. πρώτα für τά πρώτα
Vgl. zu 808. — οίοινών όδοΐ5.
wie Ο. Β. 311 μαντική« όδόν
Üblicher in dieser metaphorischen
Verwendung ist οΐμοε.
150
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τέταρτον '^Ιτίτζομέδοντ' άττέοτειλεν τνατήρ
Ταλαός' δ τΐέμτντος δ' εύχεται, χατασχαφ^
Κατΰανεϋς το Θήβης άστν οτ^ώσευν πνρί'
ίτίτος ök Παρ^ενοτΐαΐος* ^4ρχάς όρννται,
επώνυμος της ττρόοΒ-εν άδμήτης χρόνφ
μητρός λοχενΟ-είς, ταστός ^Λταλάντης γόνος'
εγώ δέ σός, κεΙ μη σός, αλλά του χαχοϋ
πότμον φυτευΌ-είς, σός γέ το ι καλούμενος}
άγω τον "Λργονς άφοβον ες Θήβας στρατόν,
OL σ' αντί παίδων τώνδε γ,αΐ ψυχής, πάτερ,
Ιχετενομεν ξύ μπάντες, έξαιτούμενοι
μήνιν βαρεΐαν είγ,αδ^εΐν δρμωμένφ
τφδ' αν δ ρΐ τ ου μου προς χασιγνήτου τίοιν.
1320
1325
1318f. κατάσκαψα — πνρί
heißt es, indem der engere Begriff
ηνρί zu näherer Bestimmung
nachgeholt wird, wie Aisch. Pers.
818 &Zv£S ^έ νεκρών και τριτο-
οπορφ yovQ Άφωνα σημανονσιν
ομμασιν βροτών. Eur. Med.
992 παιοΐν ου κατειδώΰ 6λε3'ρον
βίοτα ηροσάχειδ. Über den /iyas
Kapaneus Ant. 134 ff. Eur. Suppl.
498 (Καττανεύδ) ώμοσεν τιόλιν
πέρσειν &εον ϋ'έλοντοδ ην τε μή
1320. Άρκάξ war er, hatte
aber nach Aisch. Sept. 548 in
Argos eine neue Heimat gefun-
den. Daher ό S' Ιαρχά? αύ κάρ-
γεϊοδ "Άταλάντηξ yövos Eur.
Phoen. 1153. Genaueres über
ihn gibt Aisch. Sept. 534 ff.
1321 f. Man verstehe τψ πρόσ-
Ό'εν άδμήτηδ μητρΟ£ 'χρόνίρ (d. i.
spät, endlich) λοχεν&είδ, έπώνν-
μο8 (αντηδ), ajso Παρθ'ενίαξ,
Παρϋ'ενοπαΖο«. Über die Inver-
sion von χρόνω und αητρό? siehe
das Epimetrum 2 zum Philoktet.
Von Atalante sagt Theognis 1292
ωχετο δ' νχρηλάζ έζ κορνφάδ ορέ-
ων^ φεύγονσ ίαερόεντα yauov,
χρνσέηδ ^4φροδίτη9 δώρα' τέλοξ
δ' ίγνω και μάΧ* άναινομένη.
1322. ^Αταλάν τη£ γόνοζ.
Der Name "Αταλάντη wird
durch das Hinausrücken ans En-
de gehoben, vgl. zu 1220.
1324. Pol. hält sich für einen
Sohn des Unglücks, wie Od, sich
im 0. E. 1080 als einen naZs
τνχηδ betrachtet. Vgl. Eur. Tro.
766 ώ Τννδάρειον ερνοδ, ονποτ
εΐ jdios^ πολλών δε πατέρων φημί
σ' έκπεφνκέναί. άλάστορο? μ^ν
πρώτον^ είτα δέ ψ&όνον ψόνον
τε Β^αι^άτον &' δσα τε γη τρέφει
κακά. Der Gen. bei λοχεν&είζ
(1322) und φντεν&είς ist durch-
aus gewöhnlich (zu Phil. 3), er
findet sich aber in der Sprache
Pindars und der Tragödie auch
bei anderen Partizipien.
1326 f. Nun erst folgen die
1309 angekündigten λιταί. In
dem statt des üblichen πρόξ, per
hasce filias, gesetzten αντί liegt
der Begriff einer άντίδοοιε, ^e
Andeutung, daß die Bitte dem
Heil der Mädchen und des Vaters
gleichstehe. — οΐ, zu 263.
1328 f. είκά ϋ'ε Zv μηνιν, re-
mitiere iram. Über τον μον
neijen τώδ^ άνδρί {έμοή ZU
284. Vgl. Aisch. Prom. 304
δέρκον τόν ά ids φίλον, τόν
Ι
ΟίΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩιΝΩΙ
151
1335 Τ
δς μ^ έξέωσεν χάπεσύλησεν ττάτρας. 1330
εέ γάρ τι 7ΐΐοτόν έστιν έχ χρηστηρίων,
οϊς αν συ τΐροσβ-τ), τοΐσό' έφασκ^ είναι κράτος, ij ο/5Γ^4<γ '*"
7ερός νυν οε χρηνών χαΐ d-εών όμογνίων
αίτω πιΌ^έοϋ^αί χαΐ τιαρειχαο^εΐν, έττεί
7ντωχοϊ μεν ήμεΐς χαΐ ξένοι, ξένος οέ σύ'
άλλους δέ ϋ-ωπεύοντες οίχοϋμεν σύ τε
χάγώ, τον αυτόν δαίμον' έξειληχότες.
ό δ* εν δόμοις τύραννος, ώ τάλας έγώ,
xoivfj χα&' ημών έγγελών άβρύνεται'
δν, εέ σύ τήμ^ ξυμτΐα^αστήστ} φρενί,
βραχεί σύν όγχφ χαΐ χρόνφ διασχεδώ.
ώστ' εν δόμοισο τοΐσι σοΐς στήσω σ* άγων,
στήσω δ ' έμαυτόν, χεΐνον εχβαλών βία.
χαΐ ταϋτα σον μεν ξυν^έλοντος έ'στι μοί
χομττεΐν, άνευ σου δ^ ουδέ σω-Θ-ήναι σ&ένω. 1345
1340
ι
σνγκαταοτήσαντα τήν τνραννίδα,
oi'ais νπ^ αύτον πημοναΖσι ■κάμ-
πτομαι.
1330. πάτραξ verb. mit έξέ-
oioev^ WOZU κάπεσύληθ6ν der
Verstärkung halber beigefügt
wird. Vgl. Ant. 537 ξνμμετίαχω
xai φέρω rrjs airias.
1332. Μψασχε, τά χρηστήρια.
1333. προς κρηνών, των
έκΘ'ρε-ψασών σε. Quellen Und
Flüsse der Heimat werden als κον-
ροτρόφοι heilig gehalten. Weck-
lein vergleicht den Schwur, den
die Epheben der Drerier leisteten
bei den κρηναι και ποταμοί xai
&εοΙ πάντεξ και πασαι (Solmseu,
Gr. Dialektinschr. S. 66, 6). Über
die Stellung des οε Anh. 92 ^^
1335 ff. Pol. gibt sich äußerste
Mühe, den Vater von einer Ge-
meinsamkeit ihrer Interessen zu
überzeugen.
1336. i?"«/ π ft; ο i'TiS bezeichnet
hier die Erniedrigung, die in der
Abhängigkeit von andern liegt.
— οίκον μεν , vitam degimus
ähnüch Plato Symp. 182 Β äUo-
Θί πολλαχον αέσχρόν νενόμισται
{τό χαρίζεσ&αι έρασταΐδ), δσοι
ύπό βαρβάροΐ£ oixovaiv.
1338. τάλα« έγώ Ausruf des
zornigen Bedauerns wie 1401.
1339. καθ"' ημών äyyekmv,
wie Phil. 328 κατ' αυτών έγκα-
λών, Ai. 969 τί δητα τονδ^ έπεγ-
γελφεν άν κάτα;
1340. 'Wenn du meiner Ge-
sinnung (ihn zu stürzen) bei-
trittst', χέρι für φρενι Wäre
allein., deshalb wenig passend,
weil Öd. ein kraftloser Greis ist,
der tätlichen Beistand nicht lei-
sten kann. Nur das ξνν&έλειν
verlangt Polyneikes (1344), der
hauptsächlich die άραί des Vaters
(1375 ff.) fürchtet.
1341. βραχεί σύν ογκφ, wie
El. 1142 σμικρό? Ο'/κο« έν σμίκρω
κύτει. Men. Com. 4 ρ. 187 ονπώ-
ηοτ* έζήλωσα πολυτελή νεκρόν'
είβ τόν ίσον όγκον τω σφόδρ
Μρχετ εΰτελεΐ. Anders Oben 1 162
βραχϋν μϋθΌν ουκ ογχον πλέων.
152 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ.
τόν άνδρα τον πέμψαντος οννεκ , Οίδίηον,
είττών δτζοΐα ξύμφορ\ έχτΐεμιραι ττάλιν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αλλ' ει μεν, άνδρες, τήσοε δημονχος χ^ονός
μή έτύγχαν' αυτόν δενρο προσπέμχρας έμοί
Θησεύς, δΐΥΜίών ώστ' έμον γ,λύειν λόγους, 1350
ούδ* αν τΐοτ όμφης της έμης έττ'ησ^ετο'
νυν δ^ άξιωδ^είς είσί χάχούσας γ^ έμον
τοιαν^' ά τόν τονδ' οντΐοτ^ ευφράνει βίον.
δς γ\ ώ χάκι,στε, σχήτΐτρα γ,αΐ θρόνους έ'χων,
ά ννν δ σός ξύναι,μος εν Θήβαις έχει, 1355
τόν αυτός αύτον πατέρα τόνδ^ άπήλασας
γ,αβ-ηχας άτΰολιν χαί στολάς ταύτας φορεΐν, ^^^έ^
ας ννν δαχρύεις είσορών, δτ ' εν τνόνφ
ταύτφ βεβηχώς τυγχάνεις χαχων έμοί.
ού χλαυστά 'δ' έατίν, αλλ' έμοί μέν οίοτέα 1360
τάδ\ έωσττερ αν ζώ, σον φονέως μεμνημένος.
1346. ό πέμχραζ, Theseus. 1357. Μ&ηκας ist mit dem
1347. Μκπεμ'ψαί, dimitte hinc Akkus, und mit dem Infin. kon-
ahs te. struiert, wie bei Find. Pyth. 1, 40
1348. τησδε δημοϋγ^οδ χθΌ- ί&ελήσαΐ8 ταντα νόφ τι&έμεν
ν ÖS, Vgl. 1087. siJavSgov τε χώραν. Vgl. zu
1350. δίκαιων ώστε, vgl. Ant. 357f.
Eur. Hipp. 1327 Κύπριε γαρ 1358. naios κακών scheint
tJ&bV ώστε γίγνεσϋ'αι τάδε. kurz gesagt für ό έκ κακών γι-
1352. ά|ί ο? L^ ff /s, man ergänze γτόμενοα πότο?., man hat dann
τη8 όμφψ aus dem vorhergehen- novos im Sinne von aerumna zu
den Verse. fassen, βαίνειν hat oft den Be-
1354. ^s. 7 i, vgl. 866 und den griff des lateinischen versari:
ähnlichen Übergang zur Anrede El. 1094 έηεί σ' έφηύρηκα μοίρα
Eur. Hec. 1197 πρόε τόνδε δ' aiv ονκ έν έσϋΊά βεβώααν.
εΐμι και löyois άμείχρομαι, Ss 1360 f. Weinen frommt
φήδ κτέ. Od. 4, 685 νοτατα και nicht (mit Bezug auf 1358), da
ηύματα ννν ένϋάδε δειπνήοειαν' mein Unglück dadurch nicht ge-
οΐ β'άμ'' άγειρόμενοι βίοτον κα- hoben wird: son de rn mir liegt
τακείρετε πολλόν. Trach. 227 ob, es ZU tragen, solange
χαίρείν δέ τόν κήρνκα προνννέπο), ich lebe, stets dein als
χαρτόν ει τι και φέρει?. Mit mein es Μ Orders ein gedenk.
σκήπτρα καΐ &ρόνον£ vgl. Die Bezeichnung als φονεν?
425. 448 f. ^ ^ wird durch 1362 ff. begründet.
1356. τόν αντΟ£ αντον Das Particip μ εμνη α evos, ob-
(a=: τόν σαντον) πατέρα, zu 930. wohl dem Gedanken nach zu
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
153
σϋ γάρ με μόχ&φ τφδ' έ^^ητίας εντροφον,
σν μ' έξεωσας, έχ σέ&εν δ' άλώμενος
άλλους επαιτώ τον υμ^' ήμέραν βίον.
εί δ^ έξέφνσα τάσδε μη έμαντφ τροφούς
τάς τταΐδας, ^ ταν ονχ αν ή, το σόν μέρος '
νυν δ* αίδε μ' έχσωζουσιν, α'ίδ' έμαΐ τροφοί,
αΐδ^ άνδρες, ού γυναίκες^ εις τό συμτΐονεΐν
ύμεΤς δ' avt^ άλλου ν.ούγ. έμοϋ ττεφύτ-ατον.
τοιγάρ σ* δ δαίμων είσορά μεν, ου τι που ((5'Χ
ώς αύτίχ' , εϊπερ οϊδε χινοϋνται λόχοι
προς άστυ Θήβης. ού γάρ εΟχ^' όπως πόλιν
χείνην έρείψεις, άλλα 7ίρόσ&εν αΐματι
πεσΐί μιανθείς χώ σύναιμος έξ ϊοον.
1365
1370
LL•.
οίοτέα gehörig•, schließt sich doch
an das ihm zunächst stehende
Verbum ζά>, zumal έμοί οίοτέα
τάδε soviel ist wie έγώ τάό'
oioot,
1362 f. μόχβ'ω τω^ ^&ηχα«
ϊντ^οψον ^ σν εΐ ό tis τόνδε
τόν μόχϋΌν if/βαλών έμέ^ έν ώ
νϋν τρέφομαι Die Anaphora
σύ-σν-οϋ δ' steigert rhetorisch die
Wirkung der Invektive. Bei der
Hervorhebung des Gegensatzes
1367 ff. kehrt die Figur nicht
ohne Absicht wieder.
1365 f. uf] ist von dem Wort,
zu dem es gehört, getrennt wie
Phil. 66 εί δ' έργάστ] μτ] ταϋτα
(statt εί δέ μή έρνάοη ταντα).
Vgl. ZU El. 992 f. 1211.'
1366. τό σόν μέρθ« 'soweit
du beteiligt bist'. Beispiele der
Phrase zu Ant. 1062.
1368. Vgl. 337 ff. — εέζ quod
attinet ad.
"■"1370 ff. Deshalb hat die Gott-
heit dich ins Auge gefaßt, frei-
lich nicht so, wie sie dich noch
ins Auge fassen wird, falls tat-
sächlich ί/ίτιερ) der Zug' gegen
Theben erfolgt. So wird man
die Worte zu verstehen haben,
indemgman den Vergleichsatz zu
d)e αντίκα σ έσόχρεται ergänzt.
Der Sinn ist : deshalb geht es dir
schlecht, aber keineswegs so
schlecht, wie es dir bald ergehen
wird. Zum Verständnis der Stelle
dient Vs. 1536 f. Ό-εοί γάρ εν μέν
örpk δ^ εέσορώσ^^ δταν τά ό'εΤ*
άψε/δ τι? εΐξ τό μαΐνεσ^'αι τραη^.
Wir haben eine ähnliche Metapher
ausgebildet in der Redensart
'einen aufs Korn nehmen', die
allerdings der poetischen Sprache
nicht angehört, πον sagt Ödi-
pus, weil die Entscheidung in
der Zukunft liegt: χρόνω μάϋ^οί?
äv, ov%l τφ τταρόντι nov 0. C. 580.
1372 f. Denn statt Theben zu
zerstören, wie du beabsichtigst,
wirst du im Kampfe fallen gleich
deinem Bruder.
1374. Man vermißt bei πεσ^
ein σύ, das den Gegensatz zu χώ
ovraiuos markieren Würde; ähn-
lich fehlt οϋ μέν bei Euripides
Cycl. 74 f. ώ ψίΧο?, ώ ψίλε Βάκ-
χειε, πον οίοηοΐεΐζ; ξαν&άν γαί-
ταν σείειε, έγώ δ ό oos ηρόπολοζ
δ-ητΐύίη ΚύκΙωπι, Εν. Lucae 16,
25 άηέΐαβίζ τά άγα&ά έν τ^ ζω^
σον και Λάζαροε όμοίο)£ τά κακά^
rv7' δέ ώδε παρακαλεΐται,ψσύ δέ
όδννασαι.
154
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
τοιάϋδ^ Αράς θ(ρφν πρόσ^ε τ' έξανψ.^ έγώ 1375
νυν τ' άναχαλονμαί ξνμμάχονς έλ^ειν έμοί,
ίν' άξιώτον τους φντεύσαντας σέβειν
χαΐ μή έξατιμάζητον, ει τυφλού πατρός
τοιώδ' έφυτον {αϊδε γαρ τάδ* ούν. εδρών).
τοιγάρ τό σόν -Θ^όχημα ν.αϊ τους σους -θ-ρόνους 1380
χρατονσιν, εϊτοερ έοτιν ή τχαλαίφατος
^ίγ,η, ξύνεδρος Ζηνός αρχαίους Νόμοις.
1375. πρόσ&ε, nach Empfang
der Botschaft der Ismene 421 ff.
1376. ανακαλούμαι revOCO. Die
άραί werden als lebendige, dä-
monische Mächte gefaßt, nicht
anders als aiSos (z. B. Eur. Ion.
337), λύπη (Or. 399) und zahl-
reiche andere Begriffe, die für
uns nur Abstrakta sind.
1377. Nächst den Göttern soll
man, so lautete das hellenische
Gebot, Tovs ψντρ/ύοανταξ σέβειν^
wie Eur. fr. 219 sagt: tqsIs eialv
άρεταί^ τάδ χρεών σ' άσκείν, τέκ-
νον' d'aovs τε τιμαν τούδ τε
&ρέ•ψαντα8 yovrjs vauovs τε
κοινοϋδ "^EllaSos. Cheiron lehrt
den Achilleus bei Find. Pyth. 6,
26 erst Zeus und die Götter ehren,
dann μή ποτέ τιμά? άμέρδειν γο-
νέων βίον. Vgl. Aisch. Suppl.
707 ff.
1378 f. και (tva) wq έξατιμάζη-
τον und damit ihr es nicht für
ganz unwürdig erachtet, daß
zwei so große Herren {τοιώδ')
von einem blinden Vater stam-
men. Objekt von έξατιαάζητον
ist der Kondizionalsatz ; ει tritt
,ein für δτι^ wie nach θαυμάζω
und anderen Verben des Affekts.
— 'Denn meine Töchter (αϊδε)
taten es nicht' d. h. ονκ έξητί-
μασαν τό τνψλον πατρός ψΰναί.
δράν nimmt den Begriff des vor-
angehenden Verbums auf wie bei
Thucydides II 49, δ τά δέ έντόί
οϋτω£ έχαίετο, ώστε — ήδιστα &ν
έξ νδωρ ψνχρόν σφαΰ αντον5
ρίπτειν. και πολλοί τοϋτο και
ϊδραοαν έδ φρέατα. — Μφντον
ist zweite Person, wie 1746 έλά-
%ετον, 1696 Μβητον.
1380. Also ist dein Sitz
und dein Thron in den
Händen der άραί, d. h. alles
dem Fluch verfallen, worauf du
deine Hoffnungen gebaut hast.
— Ο'άκημα και Ο'ρόνονδ, wie
κράτη και &ρόνον5 Ο. R. 237.
Ant. 1 73, σκήπτρα xai &ρόνονδ
oben 425. 1354. κρατεΖν mit
dem Akkus, wird üblich erst in
hellenistischer Zeit. Der Subjekt-
wechsel (αΐδε die Töchter, κρα-
τονσιν die ^Αραί) wird auf der
Bühne bei geschicktem Vortrag
des Schauspielers weniger unan-
genehm empfunden als bei der
Lektüre.
1381 f. Hatte Pol. 1267 f. an die
Ζηνι ούνΌ'ακοδ ■3'ρόνο»ν αίδώδ
gemahnt, so verweist Öd. an die
unerbittlich strenge δίκη. Sie
heißt 7Ϊ α 1 α / 9p α r ο ί , den Menschen
gleichsam durch den Mund der
olympischen Götter von Anfang
an offenbart. Mit den αρχαίοι
Νόμοι zusammen — auch sie
stellt der Dichter als Persönlich-
keiten vor — bildet ζίίκη das ξν-
νέδριον, in dem Zeus als oberster
Richter den Vorsitz führt ; sie ist
danach den Νόμοι ξύνεδροδ, wäh-
rend sie sonst mit feiner Unter-
scheidung :ΐαρέδροδ des Zeus ge-
nanntwird (Demosth. 25, 1 1, Liban.
51, 18); auch in moderner Ge-
I
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
155
ϋν ό' egg' άτΐότττνστός τε κάτΐάτωρ έμον,
κακών χάν.ιστε, τάσόε συλλαβών ίτίρός,
ας σοι καλούμαι, μήτε γης εμφυλίου
όόρει χρατήσαι μήτε νοστήσαΐ τζοτε
το κοίλον "Αργός, άλλα συγγενεΐ χερΙ
■θ-ανειν χτανεΐν ^^ νφ οϋττερ έξελήλασαι.
τοίαϋτ^ άρώμαι κα^ χαλώ τό Ταρτάρου
στυγνόν πατρφον "Ερεβος, ώς σ ά^ΰΟίχίστ],
χαλώ δέ τάσδε δαίμονας, καλώ δ' "Αρη
τον σ{ρφν τό δεινόν μίσος έμβεβληχότα.
χαΐ ταϋτ' άχούσας στεΐχε, χάξάγγελλ Ιών
χαΐ τΐάσι Καδμείοισι τοις σαντον ^' άμα
τΐΐστοΐσι συμμάχοισιν ούνεχ^ Οίδίτΐους
τοιαϋτ' έ'νειμε παισΐ τοις αϋτοϋ γέρα.
1385
1390
1395
richtspraxis gibt es dem Vorsitzen-
den untergeordnete Beisitzer {πάρ-
εδροι), die unter sich im Range
gleichstehen (coilegae, σύνεδροι).
1383. άπάτο)ρ kuov, der Ge-
nitiv ist abhängig gemacht wie
Eur. And. 741 änaiSas τέκνων.
Vgl. zu El. 36.
1387'. κοζλον, zu 378. — avy-
γ εν ει %ερΙ = σνγγενονΰ {αδελ-
φού) %ερΙ eine Enallage wie Eur.
Or. 222 άδείφ^ χειρί. Bacch. 448
&νητηδ χερόδ. Or. 271 βροτησία
'/,ί^ρί. Ale. 506 %^ϊρα ποΧεμίαν,
Hör. Epist. 1, 19, 34 mgenuis
oculisque legi manibusque teneri.
Ai. 71 αίγμαΐίοτίδαζ χέρας. Ai.
1263 την βήρβαρον γΐώασαν.
Aisch. Sept. 718 αντάδΛψον alua.
1388. Zu κτανεϊν ergänze man
εκείνον (Beispiele zu Ai. 1050);
da man eher tötet als stirbt, ha-
ben wir einen Fall des ύστερον
πρότερον.
'l389 f. öd. wünscht, daß Erebos
den Pol. entraffe und bei sich
beherberge. Aus καλώ folgt, daß
Erebos, die Finsternis der Tiefe,
personifiziert gedacht ist. Wenn
es πατρωον heißt, wird man daran
erinnern dürfen, daß viele Götter
den Beinamen πατρώο« führten,
weil sie von jeher in der Sippe
geglaubt und verehrt wurden.
Der Eid πρό? θ'εών πατρώων
καΐ μητρώων War besonders fei-
erlich, liun ist charakteristisch,
daß Plato Ges. 881 D bestimmt:
Wenn ein Kind seine Eltern
mißhandelt, άμννέτω πα? τον
άνόσιον έπονομάζων. ό δέ μή
άΐίύνίον άρα ένεχέσ&ω ^ids όιιΟ'
γνίον και πατρωον. Der Fall
ist belehrend; man wird daraus
zu entnehmen haben, warum
Odipus seinen Fluch an einen
Ο-εόδ πατρώου richtet, wenn es
auch nicht 'Zeus ist.
1394. καί — τέ ist sehr selten,
gesichert durch Eurip. Androm.
59 εϋνουε δέ και σοι ζώντί τ ή
τώ σώ πόσει. Sophokles hat die
in der Prosa gemeine Verbindung
τέ äaa — καί, in der αμα reines
Füllwort ist und von uns nicht
übersetzt zu werden braucht, ge-
rade umgekehrt.
1396. ϊνΒΐμε χέρα, bittere
Ironie, wie Ares Wunden und
Tod als ξένια austeilt, s. zu El. 96.
156
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ.
Πολύν είχες, οντε ταΐς τταρελΟ^ονοαις όδοΐς
ξννήδομαΐ σοι, νυν τ' ίΊ9•' ώς τάχος ττάλιν,
Π0ΑΥΝΕΙΚΗ2.
οϊμοί χελεύ^-ον της τ' έμης όνσπραξίας,
οϊμοι Ö' εταίρων' οίον άρ* όδον τέλος 1400
!Αργονς άορωρμή^-ημεν, ώ τάλας εγώ,
τοιούτον οίον ούδε φωνήσαί τίνι
έζεο& εταίρων^ ούδ' ά/ΰοοτρέιραι ττάλιν,
άλλ^ δντ^ άνανδον τ^δε σνγζϋρσαι, τύχτ],
ώ τονδ ' δμαιμοι παίδες, άλλ^ νμεΐς, έπεί 1405
τα σκληρά ττατρός χλνετε ταντ^ άρωμένον,
μη τοί με ττρός ^εων 0(ρώ γ\ εάν αΐ τοϋδ ' άραΐ
πατρός τελώνται, χαί τις νμίν ες δόμους
νόστος γένηται, μη μ' άτιμάσητέ γε,
αλλ' έν τόφοισυ ^έσ^-ε χαν χτερίσμασιν' 1410
1397 f. Von παρελΟ-ονσαι
öS οι ist auch Ant. 1213 die Rede.
Dieser erste Dativ ist von dem
Begriff ήδομαι abhängig, der
zweite {σοι) von dem in der Ver-
balkomposition enthaltenen συν.
'ich bin mit dir einverstanden'.
1399. TTjs έμηζ, obwohl zu
δ von ρ αξία? gestellt, gilt auch für
χελεύ&ον, Vgl. 1778. ZU 0. R. 802.
1401. άφ ω ρ μήΌ'η μεν, prä-
gnant statt άφορμηϋ'έντΒξ έπρά-
ξαμεν, wie Ai. 55 ^χειρε (statt
κείρων έπραξε) ψόνον, Hor. Ερ.
1, 2, 61 poenas festinat, u. ähnl.
1402. Das οίον rilos 1400 wird
durch τοιούτον olov näher
bestimmt, vgl. zu Phil. 1271 f.
1403. άπο στρε V «i, nämlich
rovs έταίρον?. Der Satz schließt
sich selbständig an die vorange-
hende Relativkonstruktion an.
1404. ά λ λ ά zwingt statt ΜξεστίΖΜ
denken 8ετ, χρή^ vgl. zu Ο. R. 241.
819. El. 72. — ττίδε τύγ^τ], dem
vom Vater prophezeiten Geschick.
1405. τονδ ε ergänzt sich mit
πατρό? (1406) zu einem Begriff ;
es kann nicht auf den Sprecher
gehen (= έμον\ weil dann Mqos
dabeistehen miißte.
1407 ff. μή τοί με — μή //'
ά τ. ist keine Anaphora vrie oben
1399 οϊμοι — οϊμοι δ\ sondem
emphatische Wiederholung eines
betonten Wortkomplexes inner-
halb eines noch nicht abgeschlos-
senen Gedankens, vgl. 278. 0. R.
1165 Babr. Fab. 3, 6 μη, χίμαιρα
σννδονλη, — τφ δεοτιόττ], yitiai-
ρα, μή με uriv^oriS. Pseudolucian
Ocyp. 46 //»y, μή τι ταντη, μωρέ^
ιιή με κερτόαει. Gleichem Zweck
dient rvv — rvv bei Xenophon
Hell. 113, 28.
1410. καν κτερίσ u ασιν ist
dem έι• τάψοιοι ϋ'έο&ε assimiliert,
im Sinne von τιμάτε κτερίσμασιν,
ψέρετε κτερίσματα. Eur. Suppl.
309 τάψον τε μοίραζ και κτερι-
σμάτίον λαχεΖν. Hier und im
folgenden wird auf die früher
gedichtete Antigone Bezug ge-
nommen.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
157
ycal σφφν δ νϋν ετΐαινος, δν χομίζετον
τονδ' ανδρός οίς τΰονεΐτον, ονν. ελάσσονα
έτ' άλλον οϊοει της έμής ύττονργίας.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
Πολύν ειγ,ες, ίν.ετεύω σε τζεισ^^ήναί τι μου.
Πολυνείκης.
ώ φιλτάτη, το 7tOLOv, 'Αντιγόνη ; λέγε.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
στρέψαι στράτενμ' ες "Λργος ώς τάχιστα γε,
vmX μή σε τ' αυτόν χαΐ πόλιν διεργάστ].
Πολυνείκης.
αλλ' ονχ οΙόν τε' ηως γάρ αν^-ις αν τΐάλιν
στράτευμα άγοιμι ταύτόν, εις α7ΰαξ τρέσας;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τι δ' αϋ^ίς, ώ 7ναΐ, δει σε -θ^νμονσ^αι; τι σοι
^ίάτραν ΥΜτασχάψαντι χέρδος έρχεται;
1415
(ß.ijnnLt>y^
1420
1
1411 ff. καί nach χΗοβ-ε wie
oft nach Imperativen, φράζε xai
ηεπράζεται ^^ έάν φράθ7]8, ηεπρά-
ξεται. — Parallel gehen ό νϋν
MnaivoS^ δν χομίζετον τονδ άν-
δρ05 (d. h, παρ^ Οιδίτιοδοί) und
ix* άλλο« ό Trje έμηε νπονρχία5,
δν οϊσει ό νϋν Mnaivos in dem
Sinne, wie χάρι« %άριν τίκτει,
novos ηόνον φέρει, φόνοζ γέννα
φόνον. Denn Gutes und Schlech-
tes entwickelt sich in notwendi-
ger Konsequenz. Statt αομίζετον
wäre das Medium üblicher, doch
hat Bellermann das Aktiv durch
analoge Fälle geschützt, τοϋδ'
άνΰρόδ ist ein Genitiv der Her-
kunft, ols πονείτον, für τούτοι£
α ηονείτον gesagt, instrumental
oder kausal zu fassen,
1414. 'Gehorche mir in einem
Punkte'; der Ausdruck typisch
wie 0, B/. 1434 ηιϋΌϋ τΐ μοι.
n. 4, 93.
1415. τό ποίον; der Artikel
steht, weil der Gegenstand schon
vorher, wenn auch nur allgemein
und unbestimmt bezeichnet war
Irt); vgl. 0. R. 291. 935 u. öfter.
14181 Pol. wendet ein, er
werde für alle Zeit die Gewalt
über seine Armee verlieren, falls
er sich einmal als Feigling ge-
zeigt habe, ταντόν scheint auf
die Gesinnung der Soldaten zu
gehen, die ihn jetzt hochachten,
den Feigling aber geringschätzen
müßten. — ais άπαξ τρέσαδ,
si semel terga dederim. Aisch.
Prom. 750 χρεΧσοον γάρ είδ άπαξ
&ανεΙν ■ή τάί anaaas ήμερα?
πάσχειν κακώδ. Vgl. Phil. 22
έπείπερ είε άπαξ σνν^νεσα.
1420. 'Du brauchst doch auch
nicht ein zweitesmal an ein krie-
ferisches Unternehmen gegen
'heben zu gehen', antwortet An-
tigene. Wenn Pol. zunächst nur
mit dem Gedanken einer Ver-
schiebung des Zuges rechnet,
bleibt die Schwester dabei, daß
der Krieg für immer beendet sein
müsse. Rücksicht auf einen Stim-
mungswechsel im Heere ist dann
nicht nötig, das Argument des
Bruders also widerlegt. Das zweite
αϋΟΊδ ist Zitat des ersten und
verlangt ausdrückliche Betonung.
158 σοφοκαεογσ
Πολυνείκης.
αισχρόν το φεύγειν υμϊ το πρεσβεύοντ' έμε
ούτω γελάσ^-αι τον ΥΜσιγνήτον πάρα.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
όρας τά τονδ' οϋν ώς ες όρΟ^όν εκφέρει
μαντεύμα^^', δς σφφν θάνατον έξ άμφοΐν ^^ροεΐ; 1425
Π0ΑΥΝΕΙΚΗ2.
χρίίζει γάρ' ήμΐν (5* ονχΐ σνγχωρητέα.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
οϊμοί τάλαινα ' τις δε τολμήσει γ,λνων
τά τοϋδ* έπεοο-αι τάνδρός, ot έΟ-έσπισεν ;
ΠΟΑΥΝΕΙΚΗΣ.
ούγ. άγγελονμεν ψλαϋρ^ ' έτνεΐ στρατηλάτον
χρηστού τά κρείσσω μηδέ τάνδεά λέγειν. 1430
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ούτως άρ\ ώ τζαΐ, ταντά σοι δεδογμένα ;
ΠΟΑΥΝΕΙΚΗΣ.
και μη μ έτΰίσχης γ ' αλλ* έμοί μέν ήδ ' οδός
έ'σται μέλονσα δύσποτμός τε χαί καχή
προς τονδε πατρός των τε τονδ^ ερινυών,
σφώ (5* εύοδοίη Ζευς, τάδ' ει τελείτε μοι 1435
1422. Endgültiger Abbruch der caedes, was Antigene betont;
Feindseligkeiten ist so gut wie allerdings geht aus οφων hervor,
Flucht; Flucht ist Schande. — daß der Doppelmord auch ein
πρεσβεύοντα, vgl. 1294. gegenseitiger sein wird.
1424. Ant. weiß die Schluß- 1426. Öd. wünscht ja unseren
folgerung des Bruders nicht zu Tod: trotzdem darf ich nicht
widerlegen; sie macht ihn auf nachgeben. — σνγχωρητέα tm
die notwendige Konsequenz seines Attizismus wie άμνντέα und ήσ-
Tuns aufmerksam, um ihn zurück- σητέα Ant. 677 f.
zuschrecken. Die feierlich ver- 1432. κ «t gibt eine Fortsetzung
kündeten Flüche gelten gleich der unterdrückten bejahenden
μαντεύματα (vgl. 1428), die durch Antwort, ταντά μοι δεδογμένα.
den Polyneikes selbst schnür- Vgl. 0. E. 963 OIzl. voaots ό
stracks erfüllt werden. Mit is τλήμων, ώξ ίοιχεν, ϊψ&ιτο; ÄFF.
0£&όν, gerade auf das Ziel xai τω μακρφ γε σνμΜετρούμενο8
ΓοΤ, Vgl. κατ"* όρ&όν Ο. Ε,. 88 ; χρόνφ.
Ικφέρει ist wohl intransitiv (Tr. 1434. τοϋδ ε πατρό£,ΜήΆ\.Α^^.
824. η. 23, 376) zu verstehen: 1435. τάδε (dies was ich bat)
'das Orakel steuert zum Ziel'. geht zurück auf 1410. — τελείν,
1425. έΐ ά/ιψοίν: es ist also sofern die letzten Ehren dem
nicht die mutua caedes idas wäre Toten als Tribut {τέλοε) entrich-
vn άλΐήλοιν), sondern die duplex tet werden.
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
159
[^•ανόντ\ έπεί ον μοι ζώντί γ^ αϋ^ι,ς έ'ξετον.
μέ^εο^^ε δ' ήδη χαίρετόν τ'* ού γάρ μ ετι
βλέποντ' έσόφεσθ-' αϋτις.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ώ τάλαιν' εγώ —
Πολυνείκης.
μή τοί μ όδνρον.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
χαΐ τις αν σ' δρμώμενον
εις προντΐτον '^^^ιδην ού χαταστένοι, γ,άσί;
Πολυνείκης.
εί χρή, Ο^ανοΰμαι.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
* μΎ^ ού γ* άλλ έμοί Ttid^ov.
Πολυνείκης.
μή ττεΐ^-' ά μή δει.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
δυστάλαινά τάρ^ β^^ώ.
1440
1436. Es ist nichts anderes
möglich als S-arom in β-ανόντ*
zu suchen; die Elision des Jota
im Dativ aber, obwohl noch in
neuester Zeit verteidigt, scheint
für die Tragödie unzulässig.
Auch der Ausdruck macht Be-
denken, §ξετον erträgt nicht τά§ε
τελείν als Ergänzung; denn daß
man einem Lebenden die Ehre
des Begräbnisses antut, ist selbst-
verständlich ausgeschlossen. Man
müßte also dem τείητε einen
allgemeineren Begriff wie ύπονρ-
γείν entnehmen und ihn zu §ξε-
τον fügen, eine Freiheit, die in
dieser Form bisher durch andere
Beispiele nicht nachgewiesen ist.
Die Annahme einer Interpolation
hat die größte Wahrscheinlich-
keit für sich. Die Worte 1437
o<5 γάρ ii" in βΐέποντ' haoyifod'^
a^Tis wirken dann auch kräftiger,
weil sie nicht früher Angedeute-
tes in anderer Form wiederholen.
143S. Mit dem Ausruf ώ τά-
laiv έγώ beklagt Ant. sich selbst r
wenn Pol. fortfährt ΐ4ή τοί μ*
όδνρον, so können sich diesfr
Worte nicht auf das, was die-
Schwester gesagt hat, beziehen,
sondern nur auf das, was sie
noch sagen will. Sie schneiden
also weitere Klagen ab, die das
Los des Pol. betreffen. Daraus
folgt, daß Pol. der Schwester in
die Rede fällt. AUes ist hier
auf den Kontrast zwischen der
trotzigen Ergebenheit des Man-
nes und dem Jammer des Mäd-
chens gestellt
1440. Das Bild schon bei Eur.
Hipp. 1366 προνητον is "Αιδην
οτείχο) κατά γης. EtwaS anders
sagt Herod. 9, 17 ή^έας οϋτοί ol
άνΒ'ρωηοι μέλλονσι ηροόπτφ ■d'a-
νάτφ δώσειν.
1441. μ ή σύ γε, wie Eur. Hec.
408 μή σύ γ'' ον γάρ αξιον.
Phoen. 532 μή σύ /'• aSixoe ή &εό£.
160
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
€t σον στερη^^ώ.
Πολυνείκης.
ταϋτα δ' έν τφ δαίμονι
χαΐ Tfjds φϋναι χάτέρα. σφώ d* οϋν εγώ
χ^Βοΐς άρώμαι μη 7Cor' άντησαι κακών
άνάξιαι γάρ Ίΐάσίν έστε δνστνχείν.
ΧΟΡΟΣ.
στροφή α.
νέα τάδε νεόϋ^εν ήλΟ^έ μου
βαρύτΰοτμά (τίνα) κοτκά 7ΐαρ ' όλαον ξένον,
εϊ τι μοίρα μη χιγχάνει.]
1445
1450
1443. €Ϊ σον στερη d'cö y Vgl.
ZU 1225.
, 1443 f. Es liegt in Gottes Hand
^ {&εών ivi γούνασι κείται), sowohl
daß es so, als daß es anders ge-
I schehe — sagt Pol. , um die
j Schwestern zu trösten, während
^ er in der Tat an der Erfüllung
der Flüche nicht zweifelt.
1445. Das Verbum άνταν ist
der attischen Prosa fremd; es
gehört der Sprache des Epos an,
aus dem es Pindar und die Tra-
giker, vielleicht auch Herodot
(I 114, Π 119) entlehnen. Bei
sachlichem Objekt (berühren, er-
langen) ist die Konstruktion mit
dem Genitiv seit dem Epos fest-
stehend (z. B. άλώσίθ3 άνταν
Pind. Ol. 10, 42 etc.); bei per-
sönlichem Objekt (begegnen)
kennt Homer noch den Genitiv,
die spätere Zeit nur den Dativ.
Die Ausnahme Soph. Ant. 981
ist eine scheinbare, da άνταν
dort den Sinn von tangere, nicht
von occurrere hat.
1446. π da IV, in aller Au-
gen, wie 0. R. 40 κράτιστον
ηασιν Οέδίπον κάρα. Ai. 598
Σαλαυιξ πάσιν περίψαντο£ άεί.
Trach. 1071 οϊκτιρόν τ iue ποί-
λοΖσιν οίκτρόν. Eur. Med. 730
άναίτιο£ ξένοι?. So immer bei
ä^tos: vgl. Xen. Mem. 1, 1, 1 os
ä^ios εϊη &ανάτον τ^ πόλει. Eur.
fr. 718 άξιον γάρ "Ελλάδι.
Str. 1. Da droht unerwartet
neues Unheil, wenn nicht etwa
eine göttliche Fügung eintritt.
Das aber wird geschehen: denn
die Verheißungen der Götter er-
füllt die Zeit später oder früher
gewiß. Ein plötzlicher Donner-
schlag stört die Betrachtungen
des Chors.
1447. νέα νεό&εν, wie das
Homerische αινόΌ-εν αινώ?, οίό-
&εν oloSj μέγα? μεγαΧοιστί, bei
Aischylos πικρώ? νπέρπικροδ, El.
108 δεινά?' δεινώξ τΐροφντεύσαν-
τεδ μορψάν. Die κακά sind νέα,
weil den Choreuten von Anbeginn
an allerlei Widerwärtigkeiten
durch Öd. bereitet waren, zumal
bei der Abwehr des Kreon. Sie
sind τινά, weil der Chor das
Kommende nicht bestimmt kennt.
1450. εί τ ι μοίρα μη κιγ%ά-
νει, es "sei denn daß die Moira
zugreift und aUes zum Guten
wendet. Eine andere Auffassung
'wofern nicht etwa ihn sein Ende
erreicht' wird nahegelegt durch
Homers vvv με μοίρα κιχάνει,
KaUinos fr. 1, 15 ρ. 314 πολλονδ
μοίρα κίχεν θανάτου, AischyloS
Choeph. 622 κιγχάνεί δέ νιν "Ερ-
μη£, aber dann dürfte αυτόν (νίν)
schwerlich fehlen, außerdem be-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ Κ0ΑΩΝΩ1
161
μάτην γαρ ονοέν αξίωμα δαιμόνων' εχω φράσαι'
ορά όρ^ ταντ^ άεΐ χρόνος, έτεοι μέν έτε-
ρα, τα όέ Ίίαρ^ ήμαρ αύ^ίς ανξων άνω. — 1455
έχτνπεν αίθ^ήρ, ώ Ζεν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ τέχνα τέχνα, πώς αν, ει τις έ'ντοτΐος,
τον τίάντ' άριστον οενρο Θησέα τΐόροι;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
πάτερ, τι δ' έστι τάξίωμ^ έφ* φ χαλεΐς]
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
^ιός πτερωτός ηδε μ^ αύτίχ' άξεται 1460
Βροντή 7ΐρος "Λιδην' άλλα πέμψα^-' ώς τάχος.
einträchtigt sie den Gedanken.
Denn 1451 (χάρΐ) begründet die
Hoffnung, die 1450 ausgesprochen
war, und wenn da von einem
ανξειν άνω die Rede. ist, so kann
nicht der Tod des Od. gemeint
sein, sondern nur die Erwartung
des Guten, das durch Schicksals-
willen an ihn geknüpft ist.
1451. Der Wille der Götter ist
niemals eitel; das kann ich sagen.
Zwischen κι/χάνβιηηά αάτην
γάρ χτέ. ist aus dem Zusammen-
hange zu ergänzen χιχήσεται δέ,
vgl. 1074 f. αάτην fordert εστίν
als Ergänzung, wie Isokr. 4, 5.
1453 f. 'Die Verfügungen {ap-
ώαατά) der Götter behält im
Auge χρόνοί^ : όρά nicht έφορα
steht da; von einer Beaufsichti-
gung der Götter durch χρόνοδ
kann keine Rede sein. 'Manches
wieder in die Höhe bringend im
Verlauf von Jahren, anderes im
Wechsel eines Tages'. Also die
Erfüllung ist sicher, nur der
Zeitpunkt, ihres Eintretens un-
gewiß. Über die Stellung des
ftiv, das regelrecht nach iτερa
gehörte, Anh. 94 ^,
1456. ^κτνπεν, eine Homeri-
sche Aoristform, die sich bei den
Attikern sonst schwerlich findet.
— Jetzt erfüllen sich die οηαεία
des Orakels 94 ff., das dem Chor
Sophokles III. Bd. 9. Aufl.
unbekannt ist, so daß er die
Donnerschläge für Vorboten der
νέα κακά hält.
1457. Die Anadiplosis im An-
fang des Trimeters ist ein Schema
Euripideum (Fr. Marx). — ipro-
Tios muß hier in entwickelter
Bedeutung den Sinn 'ortskundig'
haben, eigentlich heißt es 'orts-
ansässig', πόροι erscheint 1458
ganz Singular in demselben
Sinne wie πορεύειν 1476. Je-
denfalls sind πορεΧν πορίζείν
πορεύειν Bildungen vom gleichen
Stamme.
1460. π τερ ωτό? statt πτβρω-
τη βροντή, Vgl. Anm. Vs. 751.
Der Donnerkeil, vom Blitz nicht
scharf geschieden, fliegt, muß
also Flügel tragen; so erscheint
er denn auch auf Bildwerken
und Münzen, άγεται zeigt, daß
Ödipus die βροντή als Begleite-
rin zum Hades betrachtet; sie
ist ihm also ein lebendiges, gött-
liches Wesen (üsener Rh. Mus.
LX S. 1 ff. Am Alpheios in Ar-
kadien ϋ'ύονσιν ^ΑοτραπαΖξ και
θνέλΧαΐΰ τε και ΒρονταΙξ Pausa-
nias VIII 29, 2). Das Medium
άγεσ&αι steht besonders gern
vom Heimführen der Braut, und
auf Hochzeitbrauch, die feierliche
πομπή, scheint auch das folgende
πέιι\ρα&^ anzuspielen.
11
162 ΣΟΦΟΚΑΕΟΤΣ
ΧΟΡΟΣ.
άντ ισ τροφή α.
ΐόε μάλα μέγας έρείτχεται
-χτύπος άφατος δδε δίόβολος' ες δ" άκραν
δεΐμ* ντΐηλ^ε κρατός φόβαν. 1465
έπτηξα ^νμόν ούρανία γάρ αστραπή φλέγει πάλιν.
τί μάν αφήσει τέλος; δέδια δ' ' ού γάρ άλιον
άφορμά ποτ , ούγ, άνευ ξνμφοράς. 1470
ώ μέγας αΙΒ-ήρ, ώ Ζεν.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ώ παίδες, ήχει τφδ' έπ' άνδρΐ d-έσφατος
βίου τελεντή, χούχέτ ' έστ' αποστροφή.
ΧΟΡΟΣ.
πώς οΙσΌ-α; τφ δε τοντο σνμβαλών έχεις;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
χαλώς χάτοιδ'' αλλ' ώς τάχιστα μοι μολών 147.5
άναχτα χώρας τήσδέ τις πορενσάτω.
ΧΟΡΟΣ.
στροφή β.
ia, ιδού μάλ' αϋ^ις άμφίσταται
Anti Str. 1. Wiederholter Blitz wohnlich ist in dem Falle die
und Donner schrecken mich: Präposition an das Verbum ge-
sicher verkündet das Wetter ein bunden : vovaos έπήλν&έ μοι Od.
Unglück. 11, 200, βροτοΖσιν — δταν χΐύ-
1463. μάλα steigert μέγαδ: Β ων κακών έπέλΟ"τ] Aisch. Pers.
Plato Phaedr. 230 Β ή nlaravos 600, τοΐσιν έπήΧνΟ'εν vnvos Od.
αντη μάλ^ άαφιλαφή?^ Xenophon δ, 472.
Anab. IV 1, 23 ό uiv ο-δν ετΐρο£ 1475. Auf die Frage πώ5
ονκ Μφη μάλα πολλών φόβων οίο&α; antwortet Od. auswei-
προοαγομένων. — xrvnos um- chend, indem er durch καλώδ
schreibt den Donner. κάτοι Sa weiteres Drängen ab-
1466. Der Aorist ίπτηξα ist schneidet. Ähnlich die Römer
Ingressiv. — ονρατία ist kretisch hene, wie Plautus Bacch. 41 A.
zu messen mit Unterdrückung quid in consilio consuluistis? B.
des Iota. — uav begegnet schon hene.
im Epos (Od. 17, 470, Ilias oft). Str. 2. Neue Donnerschläge
αφήσει ist ein sinnlich malender bestimmen den Chor, Zeus anzu-
Ausdruck: άφίεται τό τέλο£, rufen, daß er dem Lande gnädig
ώσπερ ίππο? and βαλβϊ§ο5. sei und aus dem Verkehr mit
1472. 'Das Lebensende kommt dem Fremdling kein Unheil er-
über mich'. Echt dichterisch wachsen lasse,
wird die Tatsache in einem Bilde 1477 f. πάλ' a^&ts, 1731. —
gegeben, etwa des Wolfs, der αμ^^ίαταται^ es erhebt sich
über seine Beute herfällt. Ge- ringsum, es dringt von allen
ϋΙΔΪίΙΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
163
διαπρύσως δτοβος.
Ιλαος^ ώ δαίμων^ Ζλαος, εΐ τι Γα
ματέρι τυγχάνεις άφεγγές φέρων,
έναισίον δέ σον τνχοιμι, μηδ' άλαστον άνδρ^ ίδών
άγ,ερδη χάριν μετάοχοιμί πως.
Ζεν αν α, αοΐ φ ων ω.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
άρ^ εγγύς άνήρ ; άρ' ετ^ έμψύχον, τέχνα,
χιχήσεταί μου καΙ χατορ^ονντος φρένα;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τί δ* αν ϋ^έλοις τό πιστόν έμφηναι φρενί;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
avd-* ών έτΐασχον εϋ, τελεσφόρον χάριν
1480
1485
Seiten heran, ähnlich dem Home-
rischen άμφΐ κτύπο£ οϋατα βάλ-
λει. Vgl. Phü. 1263 d-ÖQvßos
ϊσταται βοηδ.
1480 f. ΐλαοδ, näml. φέρε^ ει
τι φέρειδ. — Γα μάτηρ^ wie
Aisch. Sept. 16 τέκνο is τε y^ τ ε
μητρί. Aelian. fr. 242 Τ^ μητρί
γϋ "^^ χρέοδ έκτίνων τόν νανηγόν
■&απτει.
1481. άψβγγέξ^ atrum; etwas
Böses, da alles Dunkle böse ist.
Um was es sich handelt, weiß
der Chor nicht, aber er hält für
möglich, daß der Blitz eine un-
günstige Mitteilung des Zeus an
die Mutter Erde (zu der Öd. ein-
gehen soll) überbringt. Da möchte
wenigstens er sich salvieren.
1482 f. έναισίον prädikativer
Genitiv, wie 1486 έμ-ψύχον χιχή-
Οεταί μον. Ο. R. 677 σον μkv
τνχών άγνωτοζ. Pind. Isthm. 4,
43 προφρονο)ν μοισάν τύχοιμεν.
So besonders häufig Euripides,
ζ. Β. Hei. 698 τη« τν%ψ tvSaiuo-
vos τύχοιτε. — ίδών, da der
ängstliche Chor schon den AnbHck
des Od. für unheilbringend hält.
— αλαστον, zu 538.
1484 f. άκερδη χάριν, άχαριν
χάριν für die freundliche Auf-
nahme, da doch Öd. durch κέρδη
dem Lande zu lohnen versprochen
hat, vgl. 92. 577 ff. — μετα-
σχ^Γ^, hinterher bekommen,
vgl. μετανοεΧν , μεταλγεϊν. —
Ζεν äva, σοι φηνω erklärt
nachträglich die Anrufung* des
δαίμων 1480. Vgl. 1578.
1486. άνήρ, Theseus.
1487. κΐ%ήσεται mit dem
Gen. konstruiert wie τνγχάνω.
— κατορ&ονντο e φρένα, so-
lange ich die Besinnung noch
aufrechte rhalte.
1488 ψρειί gehört zu πιστόν.
Öd. verlangt, noch bei voller Be-
sinnung den Theseus zu sprechen ;
Ant. möchte gerne wissen, was das
für eine Mitteilung sei, die 'durch
volle Besinnung als zuverlässig
verbürgt' werde.
1489. ε•δ bekommt durch den
Rhythmus des Verses besonderen
Nachdruck, Anh. 100^. — τελεσ-
φόρον, τελ.ονσαν, während er
bisher den Dank nur empfunden
und durch Worte ausgesprochen
hat. Was er meint, ergibt sich
aus dem Folgenden, vgl. 576 ff.
626f. 647.
11*
164
ςοφοκαεογς:
δουν (XL σφιν, ηνπερ τνγχάνων νπεσχόμην. 1490
Χ0Ρ02.
αντιστροφή β.
ίώ ίώ, 7caL, ßäd-i ßäd-', εϊ τ^ äyiQav
έταγύαλον έναλίφ
Ποσειδωνίφ -θ-εφ τυγχάνεις
βούδ-ντον έοτίαν άγίζων, ίχον. 1495
ό γαρ ξένος σε χαΐ ιπόλισμα χαϊ φίλους έτΐαξιοΐ
δίχαίαν χάριν τΐαραοχεΐν τία^ών.
* * * ^σσ\ ώναξ.
ΘΗ2ΕΥ2.
τις αύ τζαρ ' νμων χοινός ηχείται χτύτοος 1500
\ρα(ρ'^ς μίν άστων, εμφανής δέ του ξένου\;
1490. οφιν^ αντώ, wie Hymn.
Hom. 19, 19. Find. Pyth. 9, 116.
Aisch. Pers. 759. Vgl. σφε oben
40. — τνχχάνων fordert χάρι-
τος als Ergänzung aus dem vor-
angehenden χάριν, -ήνπερ. Ähnlich
Porphyrius v. Pyth. 1 φασι προα-
πλεύσαντα τόν Μνήσαρχον μετά
αίτον τ^ νήσω άηοΒόμενον (seil.
τόν οϊτον) τιμηθ'ηναι πολιτεία.
1491 ff. Die Worte entziehen
sich einer sicheren Beurteilung.
Mit εϊ τε 'und zwar wenn' Tgl.
das definierende ds τε 0. R. 693.
El. 151. Ein Adjektiv έηιγύαΐοζ
(an der Schlucht gelegen) ist
wohl möglich. Ποσειδώνιοζ &ε03
könnte eine, allerdings küh-
ne Analogiebildung nach Βάκ-
χειο« &εΟ£ sein. — Theseus war
887 vom Opfer am Altar des Po-
seidon herbeigeeilt ; er war dann
dorthin zurückgekehrt, hatte den
Polyneikes als Schutzflehenden
am „Altar gefunden und nach 1286
zu Od. beschieden. Daher konnte
der Chor annehmen, Theseus ver-
weile noch an jenem Ort, um das
Opfer zu vollbringen.
1495. βονϋ'ντον έστίαν for-
melhaft wie sonst βού&ντον
ήααρ, βονθ'ύτοισι προστροπαΐ£ u.
ähnl. zu Trach. 609.
1496 ff. Von ^^ralior^werden
zunächst die Akkusative σέ xai
πόλισμα και φίλον9 abhängig ge-
macht, wobei δικαίαξ χάριτο£
vorschwebt; statt dieses Gen.
tritt der Infinitiv παρασχείν
{σοι καϊ ττολίσματι και <piXois)
δικαίαν χάριν (nämlich έπα^ιοϊ)
ein. Ähnlich Phil. 62 οϊ σε ονκ
ήξίωσαν των Αχίλλειων δπλων
έλϋ'όντι δονναι. Vgl. unten 1755.
— ψίλον8, die φίΧτατοι όπάονεδ
1103. Vgl. 1553 αύτόδ τε χώρα
&* ήδε πρόσπολοί τε σοι.
1500. ηχείται, wird ange-
stimmt, passivisch, wie Eur.
Hei. 1434 ηάσαν §e χρή γαΖαν
βοασ&αι μακαρίαΐ5 νμνφ§ίαΐ5.
Iph. Α. 438 λωτΟ£ βοάσ&ω. Ar.
Thesm. 995„ κτνπεΖταΐ Κιθ'αιρώ-
VIOS ηχώ. Ähnlich Eur. Iph. Τ.
367 ανλεΧται Sä πάν μέλα&ρον.
— α-δ, Vgl. 887 ff. — κοινόδ
κτύτιοδ, sofern der gesamte Chor
einen Hüferuf hat erschallen
lassen.)
1501. σαφήδ und έαφανήδ
sind synonym, wie Ant. 898 φίλη
uhv ήξειν πατρί, πρ οσφ ιλή? δέ
σοι. Vgl. zu 0. R. 54. Trach. 608.
— άστάίν, zu 1579. Der Vers ist
unpassend, da nur der Chor um
Hilfe gerufen hat, nicht Ödipus.
OUinorS ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ 165
.^.Μ.
μη τις Jibq κεραυνός η τις όμβρία
χάλαζ' έπιρράξασα; ττάντα γαρ d-sov "^
τοιαύτα χειμάζοντος είχάσαι πάρα.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
άναξ, πο^Όϋντι τίρουφόνης, χαΐ σοι ^εών 1505
τνχην τις έσ^λήν τήσδ' έ^^ηχε της όδον.
ΘΗΣΕΥΣ.
τί δ' έστιν, ώ παΐ Λαΐον, νέορτον αϋ ;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
ροηή βίου μοι' καί σ' άττερ ξννηνεσα
^^έλω πόλιν τε τήνδε μη ψεύσας ^ανεΐν.
ΘΗΣΕΥΣ.
έν τφ δε χεΐσαι τον μόρου τεχμηρίφ ; 1510
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αύτοΙ ^^εοι κήρυχες άγγέλλουσί μοι,
ψενδοντες ουδέν σημάτων προκειμένων.
ΘΗΣΕΥΣ.
πως εΐπας, ώ γεραιέ, δηλοΰσ^αι τάδε;
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
αι πολλά βρονται διατελείς τ4 πολλά τε
1503 f. Denn wo Zeus so Geschicks beharrst du?' d. h,
stürmt, darf man alles κείααι ist gebraucht wie etwa
fürchten, weshalb ich eure lat. perstare, permanere: wenig-
Angst begreiflich finde, έπιρράσ- stens ähnlich, wenn . auch nicht
σειν (hier intr., transitiv O.K. 1244) völlig gleich ist die Übertragung
kehrt wieder erst in der κοινή; Anthol. 9, 62 ^Ελλήνων χείσουαι
daß das Verb auch bei Dionys έν ατομασιν. Ein Anzeichen,
von flalikarnaß vorkommt, be- bei dem man bleibt, muß natür-
{ weist nichts für Attizismus. lieh ein überzeugendes sein ; der
J Ionisch ist ^ήοοειν, attisch seit Sinn dessen, was Theseus sagt,
|Euripides άράσοειν. ist also: hast du einen durch-
1505. πο&οΰντι, wie 0. R. schlagenden Beweis für die Nähe
1356 ϋ-έΐοντι κάμοΊ τοντ äv ^v. deines Todes?
r 1506. Ein Gott bereitete dir 1512. Die Götter lassen keins
j das günstige Geschick dieses We- von den festgesetzten Zeichen
ges, d. h. ein Gott führte dich unerfüllt. Denn die 94 f. ver-
diesen Weg dir und deiner Stadt heißenen αημεΐα treten ein. —
zum Heil. ■ψεύδοντεζ, wie Öd. 628 gesagt
1508 f. Verb, θ'έλω &ανεϊν μη hatte ειπερ μή θ'εοί ψεύσονσί με.
ψεύσαε σέ πόλιν τε τήνδε αηερ ττρόχειμαι ist verwendet wie Aisch.
^ννΐινεοα, was ich gelobt Vrom.lhl ovS' ίστιν ά&λον τέρμα
habe. σοι προκείμενον, Vgl. Ant. 36.
1510. Wahrscheinlicher Sinn: 1514. πολλά (adverbial, vgl.
'auf welchem Kennzeichen deines 348) gehört zu διατελεί^, die
166
ΣΟΦΰΚΛΕΟΓΣ
στράφαντα χειρός της άνιχήτον βέλη.
ΘΗΣΕΥΣ.
πεί&εις με' ηολλά γάρ σε ^^εοτιίζον-θ•^ δρω
γ.ού ιρενδόφημα ' χώ τι χρή ποεΐν λέγε.
ΟΙΔΙΠΟΥΣ.
έγώ διδάξω, τέχνον Λίγέως, α σοι
γήρως άλντΐα τ^δε χείσεται τΐόλει.
χώρον μέν αυτός αύτίχ ' έξηγήσομαι,
α&ιχτος ήγητηρος, οϋ με χρή ^ανεΐν.
τούτον δέ φράζε μη τΐοτ' άν&ρώττων τινί,
μή^^ ού χέχεν&ε μήτ^ έν οΐς χεΐται τότΐοις,
ως σοι πρό ττ,ολλων ασπίδων άλχήν δδε
δορός τ έτΐαχτον γειτόνων άει τι^η.
α δ' έξάγιστα μηδέ χινεΐται λό^(ρ,
αυτός μα^ιίση, χεΐσ^ όταν μόλης, μόνος'
1515
1520
1525
Wortstellung wie Ο. R. 1245 καλεζ
τόν η8η Λάιον πάλαι ηκρόν
(Jebb.), Ai. 311 και τόν μέν ήστο
πλείστον άφϋΌγγο« χρόνον.
1515. οτράπτεινίνίΤ άστράπτειν
ist sonst nur seit hellenistischer
Zeit zu belegen, aber nach οτε-
ροπή: άστεροπή und zahlreichen
analogen Bildungen sicher alt
(Solmsen, Beiträge zur gr. Wort-
forschung S. 20 Anm. 1). —
χειρόδ τη£ άν ικήτον^ denn
ονπω τΐ£ είδε Zijva τον νικώμενον
(Aisch. Sept. 514).
1518 f. σοι, wie 62. Mit yij-
ρω£ άλνπα Vgl. 786 κακών ava-
ros, El. 1002 αλυποζ ατψ, wonach
der Sinn nur sein kann νπό γήρω£
όν λνπούμενα {ρν λνπηΟ'ησόμενοί):
Dinge, denen das Alter nichts
anhaben kann. Prosa würde μν
γηράσκοντα sagen; an Stelle des
einfachen Ausdrucks setzt der
Dichter einen metaphorischen, in-
dem er das wählt, was am Greisen-
alter besonders charakteristisch
ist, das λνπεΖν.
1521 f. άϋΊκτοζ ήγητηροδ
(zu El. 36), um das Wunderbare
zu steigern. Der Zug kehrt auch
sonst in der Legende wieder; vgl.
die Einleitung S. 1.
1523. φράζε μήτε τόν χώρον,
οΰ κέκεν&ε, μήτε τούδ τόπον?, έν
ols ό χώρο£ κείται. Nicht bloß
die Stätte selbst soll verborgen
bleiben, sondern auch ihre nähere
Umgebung darf nicht charakteri-
siert werden.
1524 f. Damit dieser (mein Grab-
hügel) statt vieler Schilde
(schildbewaffneter Hopliten) und
herangeführter Lanzenträ-
ger stets eine Wehr sei. Die
Vorstellung, daß das Grab eines
Heros dem Lande zum Schutze
diene, war im Altertum weit ver-
breitet ; vgl. die Einleitung S. 5.
γειτόνων erklärt der Scholiast
fälschlich (vgl. 1533) mit Θη-
βαίων. Hufe requiriert man von
Bundesgenossen.
1526. ä §' έξάγιστα (piacu-
lum est), näml. λέγειν oder κίνεΖν
λόγψ, wie aus dem zugesetzten
μηδέ κινείται λόγω (vgl. 624 τάκί-
νητ' επη, Ant. 1060 τάκίνητα φρά-
σαι) zu entnehmen ist. Zweifel-
los handelt es sich hier um etwas
Neues, das gleichfalls verschwie-
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
167
ώς οντ αν αστών τωνδ ' αν έξείτΐοιμί τφ
οϋτ αν τέκνο ισ ι τοις έμοΐς, στέργων δμως.
αλλ* αυτός αίεϊ σφζε, χώταν εις τέλος ^^^^^α-'^^Ι tt-i530
τον ζην άφιχνγί, τφ προφερτάτφ μόνφ 4j>o Α- ο.'ΐ^. -ί»*^ ' όκ-^^-^-
σήμαιν'' δ ό ' αΐεΐ τώπιόντι οεικνντω»
χοντως aörjov τήνό^ ένοίχήοεις τνόλυν
Οτΐαρτών άτι ' ανδρών, αϊ όέ μνρίαι τΐόλεις,
7MV εϋ τις oUfj, ή<^δίως ΥΜ^νβρισαν.
&εοΙ γαρ εϋ μέν, όψε δ' εέσορώσ\ όταν
τά -θ^εΐ* αίρεις τις εις το μαίνεσ-θ^αι τρατΐ^'
δ μή ον, τέκνον Λίγέως, βονλον 7ΐ:α^εΐν.
τά μέν τοιαντ' οϋν είδότ* έκδιδόσκομεν.
^^Thiild^^JiLfJ
1535
gen werden soll, vielleicht eine
geheime έερονρνία (Einleitung
§.4).
1529. δαως, zu 851.
1530. σώζε, zu 0. R. 318.
1530 f. χώταΐ' — άφικν^,
wann du dein Ende herannahen
fühlst, προφέρτατο? scheint der
Vorzüglichste' zu bedeuten (Ein-
leitung S. 6).
1532. Sei^ac, das übliche
Wort vom Unterweisen in Ιερά,
τελεταί.
1 534. Von den aus Drachenzäh-
nen erwachsenen Sparten stam-
men die Thebaner ab.
1534 f. Keiner der Bürger soll
Kunde davon erhalten, damit nicht
das Heilspfand Athens übermütig
verscherzt werde. Denn unter
der großen Masse der Bevölke-
rung ist ein Frevel leicht mög-
lich. Dem αντόζ 1530 stehen al
πόλειε gegenüber.— at μνρίαι
η Ol ρ. LS, falls diese Lesart rich-
tig ist, bedeutet αί nollai πόλεις
(Eur. Hec. 306). Vgl. Xen. Anab.
2, 1, 19 ει των μνρίοίν έληίδων
μία Tis νμΐν έστι σοί&ηναι πολε-
μοϋνταε βασιλεΖ, σναβονλεύω μή
παρα6ι8όναι τά δπλα. Diod. 26,
10 ει των εκατόν ελπίδα μίαν
εΐχεν έν τοί« ''Ρωμαίοιί. — καν
ε -δ (πόλιβ) τΐδ οίκ^, wie Phoky-
lides fr. 5 ρ. 358 πόλί5 έν σκο-
πέλφ κατά κόσμον οίκενσα. Vgl.
zu Ai. 597.
1535. ραδίωΰ, weü die Göt-
ter spät strafen. Zur Erläuterung
dient die Rechtfertigung der Ver-
tagung göttlicher Strafe bei Theo-
dektes fr. 8 p. 625 ει μέν νάρ
αύτίκ* ήσαν αί τιμωρίαι, πολλοί
διά φόβον κον δι' ευσεβή τρόπον
■3'€θύε &ν ηϋ^ον' νυν δέ Trjs τι-
μωρίας άπω&εν οΰσηε τ^ φύσει
γ^ρώνται βροτοί.
1536 ff. Höfliche und darum
versteckte Mahnung an Theseus,
den Auftrag des Ödipus streng
zu befolgen, weil ihn sonst,
sicher die Strafe der Götter treffen
werde.
1537. αφεί6, zu 914.
1539. Öd. schließt seine nach-
drücklichen Warnungen mit der
fast sprichwörtlichen Wendung,
dergleichen brauche er dem The-
seus nicht einzuschärfen, da die-
ser selbst Bescheid wisse. So Π.
10, 250 είδόσι γάρ τοι ταϋτα μετ
^Αργεΐοισ* άγορεύειΰ. 23, 787 είδό-
σιν ϋμμι έρέω ηάσιν. Anh. 154^^.
1540 ff. Ödipus hatte sich zu-
letzt in allgemeine Betrachtungen
verloren; jetzt faßt er das nächste
168
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
χωρον ö\ έτΐείγει γάρ με τούτί δ^εοϋ τζαρόν, 1640
στείχωμεν ήδη, μηδ' έ'τ' έντρετΐώμε&α.
ώ παίδες, ώδ* έπεσ^-'' έγώ γάρ ήγεμών
σφφν αΰ τΐέφασμαι γ,αυνός, ώοττερ σφώ πατρί.
χωρείτε, χαΐ μή ιραύετ\ αλλ' έάτέ με
αυτόν τόν ιερόν τνμβον έξενρεΐν, ha 1545
μοΐρ άνδρΐ τφδε τ^δε κρνφ^^ηναί χ&ονί.
TTjo^ ώδε, τ'^δε βάτε' τηδε γάρ μ^ άγει
*Ερμής ό πομπός rj τε νερτέρα ^εός.
ώ φως άφεγγές, πρόσ^ε πού ποτ' ήσ^' έμόν,
νυν δ' βοχατόν σον τούμόν άπτεται δέμας. 1550
ήδη γάρ έρπω τόν τελενταιον βίον
χρύψων παρ* Ζ^ιδην. αλλά, φίλτατε ξένων,
αυτός τε χώρα d-' ήδε πρόσπολοί τε σοΙ
εύδαίμονες γένοισ&ε, χάπ' εύπραξία
μέμνησδ^έ μου δ-ανόντος ευτυχείς αεί. 1555
1551f. τόν τελενταιον βίον
χρύχρων παρ' Α ιδην sucht man
ZU erklären um mein geendetes
Leben in des Hades Reich hinab
zu bergen ', so daß τείενταΐον pro-
leptisch genommen wird, mein
Leben, welches dadurch ge-
endet wird. Aber τεΙενταΧο^
ist nicht gleichbedeutend mit
τείούμενοί. Musgrave vermutet
ίρηω την τελενταίαν (näm-
lich όδόν), βίο ν κρύ-ψων παρ^
Α ιδην.
1553. πρόσπολοί, die Be-
gleiter des Theseus, vgl. 1496.
1554. έπ^ εύπραξία μεΜνησϋ'αι
ist gesagt, wie πίνειν έπι ovu-
φορατ«, έπι νίκτ}. Eur. Iph. Τ.
1490 ιτ^ έπ^ εντνχία τηδ
σ(ρζομένη9 υοίρας εύ δ αίμονε9
όντεδ.
1555. Der Imperativ μέμνη-
σϋ'ε, weil dies im Willen der
Athener stand, dagegen optati-
visch ενδαίμονεδ γένο ισ&ε 1554,
da das Glück der Menschen von
den Göttern abhängt.
1556—1578. Feierliches Gebet
Ziel wieder ins Auge : %ώρον στεί-
χωμεν.— τό έκ &εοϋ παρόν, das
von selten der Gottheit ge-
gebene Zeichen: Donner und Blitz.
1541. έντρεπ ώμε&α, έπιατρε-
φώμε&α, μέλλωμεν.
1543. ώσπερ σφώ πατρί,
έφάνητε ήγεμόνεδ πρό τον.
1547 f. In wunderbarer gött-
licher Erleuchtung, der Führung
des Hermes und der Persephone
folgend, weist Öd. wiederholt mit
dem in Absätzen gesprochenen
τ^δε ώδε den Weg. Vgl. El.
1301 f. — ό ποαπόβ, vgl. Ai.
832 καλώ δ άμα πομπαϊον Ερ-
μήν χ-δ'όνιον εϋ με κοιμίααι.
1549. Die vom Leben Abschied
Nehmenden pflegen die Sonne
und das.Tageslicht anzurufen : der
blinde Od. ruft ein φώξ an, das
(ihm) nicht leuchtet. In schmerz-
lichem Andenken an die Zeit, wo
er noch das Sonnenlicht sah, fügt
er bei: vordem wohl warst
du mein.
1550. τονμόν δέμαζ'ίχϋΐ Ιγώ,
ZU 501.
ΟίΔΙΠΟΪΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
169
ΧΟΡΟΣ.
\a%Qo<pri.
βΙ -θ-έμις έοτί μοι τ αν αφανή -θ^εόν
y.al OB λιταΐς σεβίζειν,
ένννχίων άναξ
Αίδωνεν Αίδωνεν, λίσσομαι, μήτ* έτΐίτνόνφ
μήτ έτΐΐ βαρναχεΐ ξένον έξανύσαί
μόρφ τάν τίαγχεν^^ή χάτω νεκύων ηλάχα
γ,αΐ Έτνγίον οόμον.
[πολλών γάρ αν y.al μάταν ττημάτων Ιτ,νονμένωνχ
πάλιν σε δαίμων δίκαιος αϋξοι.
1560
1565
an die Götter der Unterwelt, dem
von unverdienten Leiden schwer
heimgesuchten Gaste einen leich-
ten und sanften Tod zu ge-
währen.
1566 f. ei &έμι« Ιστί μοι,
weil die Unterirdischen άμΒίλιχοι
ήδ* αδάμαστοι, während vota mo-
vent superos. Beim Thanatos οϋτ
äv τι ^ΰοη' οϋτ* έηιαηένδων afoi9
nach Aischylos fr. 156. Vgl. aher
Ant. 1199f. — τάν άψανη d^öv,
Persephone.
1558. ΙιταΖ9 σεβίζειν, wie
1007 τιμαΐδ.
1559. II. 20, 61 ϊδεισεν δ' ύπέ-
νερϋε άναζ ένέρο^ν Λιδωνεύζ.
Nacht und Finsternis sind syno-
nyme Begriffe; im Lande der
Unterirdischen aher ist es dunkel;
daher auch Trach. 501 ivvv%ov
"Αιδαν. 0. Β. 177 έσπερο« &εΟ£.
1560 f. Αίδωνεϋ, dreisühig,
wie "/ίιδηδ statt Άίδη?. Die Prä-
position έπί gehört από κοηον
(Anh. 97 ^) auch zu έπιπόνφ.
1562. έξαννσαι hat den Sinn
eines Verbums der Bewegung an-
genommen, vgl. Ai. 606 άνύσειν
Αιδαν, Ant. 805 τόν παγκοίτην
δ&' όρω d'aXauov τήνδ^ Αντιγό-
νην άνντονσαν.
1563. Travxfvi^-jyj'wieAi. 1193
ηολύκοινον Αιδαν.
1565 ff. 'Denn kommen Leiden
zahlreich und vergeblich, so dürfte
dich ein gerechter Gott wieder er-
höhen'. Dies ist wörtlich die Über-
setzung der Überlieferung; nach
dem οέ und dem Optativ mit äv
zu urteilen, ist es eine allgemeine
Sentenz. Alles hängt davon ab,
ob και μάταν sich verstehen läßt.
Heißt dies et frustra quidem so-
viel wie 'und zwar ohne die
Widerstandskraft des Betroffenen
zu brechen'? Dann wäre der
Sinn gleich unserem: Wer aus-
harrt, wird gekrönt.
1568 ff. Merkwürdig ist die An-
lage dieses Gebets: eine Anrede,
dann zwei Eelativsätze , die den
Begriff des ϋ-ήρ bestimmen, end-
lich eine Anrufung, die aber an
einen Dritten, bisher unbeteilig-
ten, gerichtet ist. So entsteht em
Anakoluth; die eigentliche Bitte
ist im zweiten Relativsatz ent-
halten. Oft findet sich in den or-
phischen Hymnen eine Anrufung
glossiert durch parallelgehende
Relativsätze, dann Auftreten eines
neuen Gedankens, doch kehrt der
Betende zuletzt immer zu der
Gottheit des Anfangs zurück.
Etwas dem sophokleischen Lied
ganz Analoges scheint es nicht
zu geben. Apostelgesch. 8, 27
heißt es xai ίδον άνήρ Αί&Ιο-ψ,
170
ςοφοκαεογ:
αντ ιστ ροψη.
ώ χ^όνιαι d^eal σώμα τ' άνικάτον
^ηρός, δν έν πνλαισί
(paOL τΐολνξέστοις 1570
εύνάσ^αί^ γ,ννζεΐοΒ-αί τ' έξ άντρων αδάμαστον
φύλαΥΜ τΐαρ^ '!Αιδα λόγος alhv βχει'
δν, ώ Γάς 7tac χαΐ Ταρτόρου, Ύ.ατενγομ(χι
εν '/Μ^^αρφ βηναί 1575
δρμωμένφ νερτέρας τφ ξένφ νεχρων τΐλάχας.
σε τον χιγ.λήσκω τον αίέννπνον.
ΑΓΓΕΛΟΣ.
άνδρες πολΐται^ ξνντομωτάτως μεν αν
τύχοίμί λέξας Οίδίτζουν όλωλότα ' 1580
α δ' 'ήν τα 7νραγ^&έντ\ ον^' 6 μν^ος έν βραχεί
ÖS ήν έπΙ πάσηδ τη? γάζηξ αντηδ,
ÖS έληλύ&εί, doch läßt die Über-
lieferung hier zum Teil das zweite
ds weg•. — σώ//α &ηρ08 gehört
kaum in das Gebiet spezieU poe-
tischer Umschreibungen ; vgl. He-
rodots ^έγα τι %ρημα σνό5 u. ähnl.
1570. Der scheinbare Pleonas-
mus φασίν — λόγο5 αιέν ^χει ver-
rät stilisierte Rede, wie Xenoph.
Hiero XI 12 έ&ελονοίο)8 σον προ-
νόου μ avovs θ'εώο άν, ει Se τι9 κίν-
Svvos ε'ίη, ον σνμμάχονδ μόνον —
όρωη5 αν. Chrysipp bei Epiktet
Ι 4, 28 ού Λρενδη ταντά εστίν ^ εξ
ών ή εϋροιά έστι και άπά&εια
άπαντα. Clemens Alexandr. coh.
ρ. 6 τηζ δέ άναινομένηδ λαβείν
και πιεΖν ουκ έ&ελούσηξ.
1577. DerDaimon, der hier an-
gerufen wird, ist nach Löschkes
Vermutung "Hav%os, dessen Na-
men der Dichter mit αιέννπνο«
in frommer Scheu umschreibt.
Er hatte ein Heiligtum zwischen
Areopag und Burg; zweifellos
gehört er zu den Unterirdischen
und hat vielleicht mit den ^εμ-
val eine uralte Dreiheit gfebil-
det (Löschke, Enneakrunosepisode
S. 16). Ein freundlicher, mildge-
sinnter Heros, wird er als Ver-
mittler gerufen, damit sich der
Höllenhund mit dem abgeschie-
denen Ödipus auf guten Fuß stelle
{έν κα&αρφ βηναί τινι Vgl. hia φι-
Xias ιέναι τινί). Das Epitheton
αίέννπνοδ paßt nicht zu θάνατοδ,
den die Erklärer hier einführen.
Den Cerberus fürchtete man als
bösartig; um ihn zu beschwich-
tigen, gab man sonst den Toten
Leckerbissen {μελιττοϋται) mit.
1579 ξνντομωτάτω5 ist eine
im hellenistischen Griechisch ge-
meine, im Attischen aber seltene
Superlativbildung: nur auf Ver-
mutung beruht δνστψ^οτάτω« bei
Eur. Suppl. 967, außerdem notiert
PoUux 3, 63 aus Isokrates προσ-
ψιίεστάτωδ.
1580. IJ^ae^OiS. όλωλότα,
wenn ich (idipus als tot
b e ζ e i c h η e , vgl. zu El. 882V "'
1581 f. Der Bote bereitet auf,
seine umständliche Erzählung um-
ständlich vor, wie Boten pflegen.
'Wollte ich, was ich zu sageni
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟλΩ^ΩΙ
171
φρόσαι τΐάρεστιν οντε τάργ^ δσ' ήν έχει.
ΧΟΡΟΣ.
δλωλε γαρ δνστηνος;
ΑΓΓΕΛΟΣ.
ώς λελοιπότα
χεΐνον τον f άεΐ βίοτον έξεττίστασο.
ΧΟΡΟΣ.
πώς; άρα &εΙ(^ χά7ίόνφ τάλας τύχτβ;
ΑΓΓΕΛΟΣ.
ταντ έοτϊν ήδη ν,άτΐο&ανμάααι πρέπον,
ώς μεν γάρ έν^ένδ' εϊρπε, χαι σύ πον παρών
έ'ξθίσ3\ νφηγητηρος ούδενός φίλων,
άλλ^ αυτός ήμΐν πάσιν έξηγούμενος.
έΊίεΙ δ ' άφΐγ,το τόν χαταρράχτην όδόν
χαλχοΐς βά^^ροίσι γή^-εν έρριζωμένον,
1585
1590
habe, mit einem Worte sagen,
so könnte ich nur sagen: Öd.
ist tot. Was aber dabei vorging,
kann man ebensowenig in kur-
zen Worten schildern, als es selbst
kurz und einfach war.'
1583f. ώς λελοιπότα έξεττί-
στασο, zu Ο. R. 848. — τόν άει
βίοτον läßt eine genügende Er-
klärung nicht zu : die Worte sind
sicherlich verderbt. Rohde vermu-
tet τόΐ' έν γ^ oder τόν^'&α βΙοτον.
1585. Β'εία κάπόνω τύ%τ]^νίΊ%
der Chor 1560 f. erfleht hatte.
1586. πρέπει ήδη καϊ άπο&αν-
μάσαι ταντα. Die Umschreibung
πρέπον εστί statt πρέπει ist auch
in hellenistischer Prosa beliebt:
Ev. Matthaei 3, 15 οϋτω γάρ πρέ-
πον εστί, Oxyr. Pap. Ι ρ. 187 Ν
120, 24 ώα πρέπον εστί, Pseudo-
dionys ars rhet. 266, 7 Us. ααλλον
αντώ πρέπον τόν yauov έπαινεϊν.
15871 'Das weißt du selbst
wohl als Augenzeuge, wie er uns
führte: als er aber dorthin ge-
langt war — '. — παρών, wie
Trach. 431 δϊ σον παρών ήκον-
fJev. Ant. 1192 παρών έρώ. Aisch.
Pers. 266 καΐ μην παρών γε κού
λόγους άλλων κλ•,ύων, ΙΙέρσαι, φρά-
aatu άν. Mit νφηγητήροδ ου-
δέν όδ Vgl. Ο. Ε,. 966 ών υφηγη-
τών έγώ κτενεϊν Μμελλον πατέρα.
1260 ώδ νφηγητοϋ ϋ'εον.
1590. τόν καταρ ράκτην
όδόν, wie 57 γαλχόπονδ όδόδ.
Der scheinbare Widerspruch zwi-
schen jener und dieser Stelle löst
sich, wenn man bedenkt, daß der
äußerste Rand des χαΐκόπονδ όδόδ
auf der Bühne dargestellt war,
dieser aber außerhalb der Bühne
sich nach Athen zu weiter hin-
zog, nach welcher Richtung hin
eben die geschilderten Örtlich-
keiten liegen müssen.
1591. γη&εν έρ ρ ιζω μ ένον.
Od. 13, 163 macht Poseidon das
Schiff der Phaiaken zu Stein καΐ
έρρίζωσεν ^νερ&εν.
1593 f. Der κοίλος κρατήρ scheint
eine kesselartige Vertiefung in der
Erde zu bezeichnen, wo nach der
Sage Feirithoos und Theseus die
δρκια πιστά schlössen, als sie sich
zu der Hadesfahrt verbanden. An
die Verbrüderung des Theseus mit
dem Zeussohne Peirithoos, König
der Lapithen, knüpfen sich man-
172
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
^ατη χελεν&ων έν τιολνσχίστων μι<^
χοιλον τνέλας κρατήρος, οϋ τα Θησέως
ΠερίΌ^ου τε -κείται ττίστ* άεΐ ξνν^ήματα '
έφ^ οϋ μέσος στάς τον τε Θοριχίον τΰέτρου
χοίλης τ' άχέροον τίάτΐό λαΐνον τόφον,
τία^έζετ* ' εΐτ^ έλυσε δνστΐΐνεΐς στολός.
χάτΐειτ' άύσας τΐαΐδας ήνώγει ήντων
υδάτων ένεγχεΐν λουτρά χαΐ χοάς ποϋ-εν'
τώ δ εύχλόου ζ/ήμητρος εις τνροσόψιον
τΐάγον μολοϋσαι τάσδ' έτνιστολάς τΐατρί
ταχεΐ έπόρευσαν σύν χρόνφ, λουτροΐς τέ νιν
έσ^ητί τ^ έξήσχησαν γι νομίζεται.
1595
1600
cherlei Sagen. Am berühmtesten
war die gemeinsame κατάβασιε is
"AiSov, woher Peirithoos die Per-
sephone entführen wollte. Den
Ort des Hinabsteigens zeigte man
hei Kolonos; dort erwähnt Pausa-
nias 1, 30,4 einHeroon beider Hel-
den. Nach Paus. 1, 18, 4 zeigte
man auch einen Ort in Athen
selbst, südöstlich von der Burg,
ivS'a ΠείρίϋΌνν και Θησέα σνν-
&e/uivovS Is Λακεδα/αονα και
ύστερον is Θεσπρωτο-ύ? σταληναι
λέγονσιν.^^
1595. Ödipus steht in der Mitte
des κρατήρ, des πέτροδ, der αχερ-
Sos, des τάψο9, also iv κελεύ&ω
ηολναχίστφ, bedeutsam, wie er
iv τριπλαΖξ ά^αξιτοΖδ den Laios
erschlug, an einem unheimlichen
der Hekate geweihten Orte. —
iψ' ο -δ seil, κρατηροξ. ini ver-
tritt also das vorhergehende ηέ-
Xas; man vergleiche Herodot IV
87 στήλαδ Μστησε δύο ini {τον
Βοοπόρον). Thucydides hat Ähn-
liches. Die folgenden Genitive
sind von uiaos abhängig, des-
gleichen από 1596, umgekehrt
steht erst άπό, dann Genitive Por-
phyr. V. Pyth. 22. — Der θορί-
κιοβ π έτ ρο9^ der mit dem ent-
fernt gelegenen Demos Thorikos
der Phyle Akamanti nichts zu tun
haben kann, ist völlig unbekannt.
1596. Weder die κοίλη αχερ-
8oe noch der Xatvos τάφο?
irgend eines Landesheros werden
sonst erwähnt. An alte Bäume
aber knüpft die Sage gern denk-
würdige Ereignisse, wie bei Eleu-
sis am Kephisos ein wilder Feigen-
baum gezeigt wurde, wo Köre ge-
raubt sein sollte. Paus. 1, 38, 5.
1598. Ödipus befiehlt, an ihm
die Reinigungsbräuche zu voll-
ziehen, die sonst mit dem Toten
vor seiner Bestattung vorgenom-
men wurden. Bereitet wird ein
Bad zur Waschung; dann folgt
die Anlegung des Öterbekieides.
Fließendes Wasser wird genom-
men, weil es sühnend wirkt. Ähn-
lich wie Ödipus handelt Alkestis
bei Euripides Ale. 158.
1600. An das von Paus. 1, 22,
3 in der Nähe der Akropolis er-
wähnte Heiligtum der Demeter
Χλόη ist hier der Entfernung
wegen nicht zu denken, vielmehr
ist ein in der Nähe von Kolonos
gelegener Tempel anzunehmen.
1601. iπιστoλάs, τά iπεστaλ-
uiva.
1602. τα%εΙ σύν χρόνφ, σνν^
Tavft,Trach.395 οϋ^' χρόνφ βραδεί
μαλών. Zur Sache vgl. Ant. 900 £F^
1603. Τ} νομίζεται betont aucl
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
173
έτΐεΐ δε τταντός είχε δρώντος ήδονήν
}ίθύχ ήν fiV' ουδέν άργόν ών έφίετο, 1605
"κτύττησε μεν Ζευς χ^-όνιος, ai δέ τΐαρΟ-ένοι
ρίγησαν, ώς ήγ,ονϋαν' ες δέ γούνατα
τΐατρός τΐεοοϋοαι χλαΐον, ονδ^ ανίεσαν
οτέρνων άραγμούς ονδέ παμμήχεις γόονς.
ο δ' ώς άγ,ούει, φΟ-όγγον εξαίφνης 7ζυχρόν, 1610
τίτύξας ^π αύταΐς χείρας εΐτΐεν ώ τέχνα,
ονχ έστ^ ed-^ νμΐν ττ^δ' εν ήμερα τοατήρ,
ό'λωλε γάρ δή ττάντα τάμα, γ,ούχέτι
τήν δνΟτΐόνητον έξετ' άμφ' έμοί τροφήν'
σχληράν μεν, οΐδα, τΐαΐδες' αλλ' εν γάρ μόνον 1615
τα τΐάντα λύει ταντ^ έπος μοχ^ήματα.
τό γάρ φιλεΐν ούχ εστίν εξ δτον τΰλέον
den Gegensatz zu δνσπινής 1597;
es war ein weißes Kleid.
1604. έπεί δέ παντόδ δρών-
Tos εΐχεν ήδονήν sind Worte,
die man am ersten versteht, wenn
man das aktive Partizipium in
passivem Sinne, also statt δρω-
μένου, gesagt denkt. Solch ein
Fall liegt in alter Zeit zweifel-
los vor bei ψέρο)ν gleich φερόμε-
νοι (zu Vers 1693). Manches Ent-
sprechende findet sich im Gemein-
griechisch. So schreibt Galen VII
676 τό γε παρ* '^Ιπποχράτονδ Χε-
γόμενον έν τ^ π ρογεγραφν ία
ρήσει, Marinus in der Vita Prodi
C. 33 έχ, των άπεμ ψ αινόντων
ϋ'ρήνοιν. Im Buch Henoch XVIII
5 sind άνεμοι βαστάζοντεδ έν νε-
ψέλτ] 'in der Wolke dahinfahrende'
Winde. Clemens von Alex. Paedag.
I 6, 44 sagt %ειμώνο£ πνχνονντο«
statt χ. πνχνονμένον, Lydus de
mag. p. 150, 25 είσφρήσαντε?
^εζνοι d. h. 'nachdem sie einge-
lassen waren'.
1605. άργόν, wie Eur. Phoen.
766 iv δ εστίν ήμίν άργόν.
1606. Unterirdischen Donner
bewirkt der Herrscher der Unter-
welt, der, weil er ein ebenso
gewaltiger Herr .in seinem Reich
wie Zeus im Äther ist, Zehs
xd'ovios heißt, vgl. Hes. Op. 465
ενχεσ&αι δέ ^ll χϋΌνίφ. Oft
reden die Dichter von βροντή-
μ,ατα %d'ovia, νπόγειοδ βροντή,
νερτέρα βροντή zlios. Eur. Hipp.
1201 Μν&εν τιδ ή%ώ^ y^d'ovios ώς
βροντή ^los, βαρύν βρόμον μεθ•-
ηχε, φρικώδη χλύειν. — χτύ-
πησε wie ρίγησαν 1607, Ό'ών^εν
1624. Die Weglassung des Aug-
mentes ist durch die άγγελιχή
ρήσιδ entschuldigt, zumal im An-
fang des Trimeters: vgl. γοάτο
0. R. 1249. βρνχάτο Trach. 903.
φρουρούν 915. φορεΐτο El. 715.
φείδοντο 716. στήτην Eur. Phoen.
1246. Sie soll vielleicht der Rede
einen epischen Ton verleihen.
161 0. Der φ&όγγοδ ist nach dem
Zusammenhang der desDonners, er
mag nixQOs wohl deshalb heißen,
weil er der Bote des nahenTodes ist.
16l5ff. Ein einziges Wort löst
und vergilt alle eure großen Opfer
für mich, das Wort, daß kein Mensch
euch so lieb gehabt wie ich. Man
konstruiere ovx ^τιν [ούδείϋ) έξ
ο'δ πλέον τό φιλεΐν άσχετε ή (έχ)
τονδ* άνδρ03.
174
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
'ί^Μο&ν-
ή τονδε τάνδρός £σχ€^% οϋ Τ'ητώμεναι ^
τό λοιπόν ήδη τον βίον διάξετον.
τοιαϋτ* επ άλλήλοισι,ν άμφικείμενοι
λύγδην ixXatov ττάντες. ώς δε προς τέλος
γόων άφίχοντ' ονδ^ έτ' ώρώρει βοή,
ήν μϊν σιωπή, φδ-έγμα δ' εξαίφνης τινός
'9-ώνξεν αυτόν, ώστε πάντας όρϋ^ίας
στήσαι (ρόβφ δείσαντας εξαίφνης τρίχας'
καλεί γάρ αυτόν πολλά πολλαχη d-εός'
ώ ούτος ούτος, Οιδίπους, τι μέλλομεν
χωρεΐν; πάλαι δή τάπό σον βραδύνεται,
δ δ^ ώς έπήσ^^ετ' έχ ^εον καλούμενος,
v/^ej^
1620
1625
1619. τό λοιπόν ή^η, wie
Trach. 168 τό λοιπόν ήδη ζην
άλνπήτφ ßico.
1620. τοιαύτα verbinde man
mit MxXnovj tali modo flebant.
1623. τ/vos, weil man sich
zunächst nicht erklären konnte,
von wem der unheimliche Ruf
gekommen.
1624f. ÖQd'ias οτήοαι τοί-
%as (vgl. 1464 f.) sagt aktiv der
Grieche für unser die Haare
steigen zu Berge, wie ψϋσαι
όδόνταδ, ψρέναδ, ZU 804 f. Ähn-
lich 1487 κατορ&ονν φρέναδ. —
φόβφ δείσαντα£, verstärktes
Οείσαντας, Vgl. ZU Phil. 225 f.
1626. Nun kommt die Erklä-
rung; es war ein Gott, der rief;
das wurde im Verlauf des Rufens,
das πολλά πολλαχ^ geschah, klar,
und daher kam dann auch über
alle der panische Schrecken.
1627. Daß der Sterbende abbe-
rufen wird, war eine im Altertum
verbreitete Vorstellung. Ähnlich
wie hier rief in der Niobe des
Dithyrambendichters Timotheos
Charon der Niobe zu, ihr zu
folgen. Sie entgegnete Worte,
welche Zenon vor seinem Ende
auf sich angewandt haben soll:
Μρχομαι' τι μ^ ανεί£; Machon
bei Athen. VIII p. 341 C<i Tt/uo-
&έον Χάρων σχολάζειν ονκ iq ονχ
τη8 Νιόβηδ, χο}ρ€Ζν δέ πορβ'μόν
άναβοα, καλεί δέ αοΐρα νύχιοδ, ήβ
κλύειν χρεών. Weiter Eur. Ale.
254 ^χο}ν χέρ^ έηΐ χοντω Χάρο>ν
μ^ ήδη καλεί' τί αέλλειδ; επείγον.
Aristoph. Lys. 606 γ^ώρει ds τήν
νανν' ό Χ-άρων σε καλεΧ. Anthol.
Pal. 7, 731, 2 καλέει u' ει? ^Αΐδην
Θάνατο?. Ein Beispiel aus christ-
licher Zeit Bücheier Anthol. epigr.
1365, 3 famulam tu, Christe, tuam
— ad tua regna vocas. Noch
heute wird im Bergischen der
todkündende Ruf des Käuzchens
auf 'Komm mit' gedeutet (Ztschr.
für rh. u. westf. Volkskunde 1908,
S. 244.) Wer ruft, läßt Sophokles
im dunkeln; wir brauchen nicht
notwendig an Charon zu denken.
Über den Hiatus ώ ο^τοδ vgl.
Ai. 89. — τ i μέλλομεν hat hier
wie bei Eur. El. 757 und Med.
1242 den Sinn eines η μέλλεις;
So ίδμεν statt οΐσ&α Od. 4, 138.
632. Vgl. τί μενονμεν Soph. Phil.
836. τί πράττομεν Hermippos
Com. 2 p. 402.
1628. TrtjTTt) σον, deiner-
seits, wie Έί. 1464 τελ.εϊται τάπ"
Ιμον; Eur. Tro. 74 §τοιμ' ä βού'^
λει τάπ^ iuov.
ΟΪΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
175
αύδά μολεΐν οι γης άναχτα Θησέα, 1630
χάτεεί 7tQ0Oi]Xd-sv, εΐπεν ώ φίλον v.aqa,
δός μοί χερός σής πίοτιν αρχαίαν τέχνοις ^ ^
νμεις τε, τναΐδες, τφδε' καΐ χαταίνεσον >.ci!.^^., , »"«ν«^. '^--^ο^^
μήποτε τίροδώΰειν τάοδ^ έχων, τελεΐν d' δο^ αν
μέλλης φρονών εϋ ξνμφέροντ' αύταΐς αεί. 1635
ο (5' ώς άνήρ γενναίος ονχ όχνον μέτα
χαττβνεοεν τάδ ' δρχιος δράσεων ξένφ.
δπως δε ταντ^ εδρασεν, εν^^ύς ΟίδΐΊϋονς
χρανοας άμανραΐς χεροΐν ων τΰαίδων λέγει,
[ώ τχαΐδε, τλάσας χρή το γενναΐον (ρέρευν^ 1640
χωρειν τότεων έχ τωνδε, μηδ^ α μή 3^έμις
λεύσσειν διχαιοΰν μηδέ φωνονντων χλύειν.
αλλ' έ'ρίϋε^' ώς τάχιστα' τνλήν δ χνριος
Θησενς τταρέστω μαν^-άνων τά δρώμενα.
1632. Über den ethischen Dativ
ifOi Anh. 29^^ — χερόδ πίστιν
statt χεΤρα πιστήν wie Phil. 813
εμβαλλε %ειρ05 πίοτιν. — ao%alos
bedeutet nicht selten den Gegen-
satz znm Modernen und entspricht
unserem 'altfränkisch' in gutem
und schlechtem Sinne. Hier ent-
hält das Epitheton sicher ein
Lob ; der Handschlag des Theseus
ist noch zuverlässig wie einer aus
der Väter Zeiten. Offenbar läßt
der Dichter die Heroen miteinan-
der reden wie Athener seiner Zeit,
der 'die alte Treue' fremd gewor-
den war (Thucydides 3, 82, 7).
1635. uiXXrjg, nämlich τελεΙν,
vgl. 1773 f.
1636. ^vx dxvov μέτα, ohne
Zögern.
1637. κατγινεσεν δρκίοδ, das
Adjektiv steht adverbial, wie Ant.
305 δρκιοδ λέγο) u. ähnl.
1639. άμανραϊδ χερσίν. ZU
182.
1640. Man will erklären: 'ihr
müßt tragen was zu tragen die
Sache eines Hochherzigen ist*.
Aber dies kann in γενναχον γέ-
ρειν (oder nach geringeren Hand-
schriften γενναΐον φρενί) nicht
enthalten sein, und die zur Ver-
gleichung herbeigezogene Stella
des Eur. Ale. 624 Μργον τλάοα
γενναΐον τόδε ist Völlig ver-
schieden. Entweder ist τό γεν-
ναΐον ωέρειν verderbt (es sollte
dafür der Begriff' τό πεττρωμένον
stehen), oder 1640 gehört einem
Interpolator, der τό γενναΐον viel-
leicht aus 8 entlehnt hat. Tilgt
man den Vers, so bekommt man
einen Übergang von der obliquen
zur direkten Rede, wie Od. 1, 37
ircεl πρό ol εϊηομεν ήμ^ΐ?, Έρ-
μείαν πέμχραντεζ έύσχοπον άργεϊ-
ψόντην, μήτ* αυτόν κτείνειν μήτε
μνάαο&αι άκοιτιν' έκ γάρ Ορέσταο
τίσΐ5 ϊοσεται Άτρεί8αο — ώ9 ίφαχ)'
^Εραείαζ (Nauck).
1642. ci μή &έμΐ5 ist in gleicher
Weise von λεύσσειν wie von κ^ν-
ειν abhängig; diese beiden Worte
sind dem Inf. δίκαιοϋν unterge-
ordnet. Zu κλύειν tritt ψωνούν
των ausmalend hinzu.
1643. δ κύριο ξ, wie 288, des-
sen Gegenwart unerläßlich ist.
176
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τοοαΰτα φωνήσαντος είαηχούσαμεν
ξύμτΐαντες' άσταχτί δέ σύν ταΐς τΐαρ&ένοις
στένοντες ώμαρτονμεν. ώς ö άτΐήλΟ-ομεν,
χρόνφ βραχεί στραφέντες έξαπείδομεν
τόν άνδρα τον μέν ούδαμον τιαρόντ' 'έτι,
άναχτα d* αυτόν ομμάτων έτΐίσταον
χεΐρ^ αντέχοντα χρατός, ώς δεινού τίνος
φόβου φανέντος ονδ' άνασχετον βλέτΐειν.
έτνειτα μέντοι βαιόν ουδέ ούν χρόνφ
όρωμεν αυτόν γήν τε 7ΐροθΥ,ννοΰν&^ άμα
χαΐ τόν ϋ-εων ^Ολνμτΐον εν ταύτφ λόγφ.
μόρφ δ* όποίφ κείνος ώλετ\ ούδ* αν εις
-θ-νητών φράσειε τΐλήν τό Θησέως κάρα.
ού γόρ τις αυτόν ούτε τΐυρφόρος &εοΰ
1645
1650
1655
1646 f. Mitleidige Menschen wer-
den durch fremdes Leid leicht zu
Tränen gerührt ; so weinen die Die-
ner aus Mitgefühl mit den Mäd-
chen, und als Naturmenschen, die
sich dem Gefühl frei hingeben,
weinen sie heftig {άσταχτί d. h.
eigentlich nicht tröpfelnd). An
die Stelle von κλάειν tritt ein be-
grifflich verwandtes Wort; man
vgl. δακρύοιδ orivetv bei Eurip.
Herc. f. 1045.
1649. Der Bote fängt an, als
wolle er nur von Öd. erzählen,
stellt aber hinterher dem Od. den
Theseus gegenüber, daher τόν uiv
und άναχτα δ' αντόν. Ähnlich
Od. 1, 116 εϊ nod'ev έλϋ'ών μνη-
στήρων των uiv σκέδασιν κατά
δώματα &€ίη, τψήν δ* avTOs ίχοι
καΐ κτηΜασι οΐσι άνάσσοι.
1650 f. όμ μάτων έπ/σκιον,
proleptisch, er hielt die Hand an
sein Haupt, so daß sie die Augen
beschattete, um dem .Anblick des
Schrecklichen und Übermensch-
lichen zu entgehen. Ovid. Fast.
4, 178 Troiae spectare ruinös
noluit, ante oculos opposuitque
manum. Über den hier bezeich-
neten Gestus vgl. L. Stephani in
Melanges Gr. -Rom. I, 56 1 f.
1653. βαιόν {μετ" ολίγον) ου-
δέ σύν χρόνφ, Vgl. 397 -ήξοντα
ßaiov κονχΐ μνρίον χρόνου.
1654 f. Theseus richtet, wie man
aus seinen Gebärden schloß, .zu-
gleich an die Erde, die den Ödi-
pus aufgenommen, und an die
Götter des Himmels sein Gebet.
Vgl. Aisch. Pers. 499 ηϋχετο Χι-
ταΐαι γαίαν ονρανόν τε προσκν-
νων. ^'OlvuTtoe und ουρανό? sind
nichts wesentlich Verschiedenes.
Die Jlias verbindet gelegentlich
ουρανό 3 Οϋλνμτιόδ τ ε. Wahrschein-
licn war nach ältester Vorstellung
der "Ολυμπο£ das wie ein Berg
steilaufragende Himmelsgewöl-
be; Sophokles selbst nennt den
ουρανό? Ai. 845 mit dem stehen-
den Epitheton der Berge αίπύί.
Der thessalische Berg Olympus
würde dann einer jüngeren Lo-
kalisierung seinen Namen ver-
danken.
1658 ff. 'Nicht vom Blitz wai
er getroffen, wie etwa jemanij
nach dem vorhergehenden Ui
wetter vermuten könnte, no(
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
177
χεραννός έξέτΐραξεν οντε ττοντία
θύελλα χίνη^-εΐσα τ φ τότ^ έν χρόνφ, 1660
αλλ* ή τις έχ d-εων ττ,ομτΐός η το νερτέρων
εννονν διαστάν γης άλάμ7ίετον βάΌ-ρον.
άνήρ γάρ ού στεναχτός ovdk συν νόοοις
αλγεινός έξεπέμτζετ^ , άλλ^ εϊ τις βροτων
θαυμαστός, ει δέ μή δοχώ φρονων λέγειν, 1665
ούχ αν ηαρείμην οΐοι μή δοχω φρονεΐν.
ΧΟΡΟΣ.
fcov ό* αι τε νναΐδες χοΐ τΐροττέμψαντες φίλων;
k
durch einen sich vom Meere her
erhebenden Sturm in die Lüfte
entführt, wie gleichfalls sich den-
ken ließ/ Es handelt sich jedes-
mal um typische Vorstellungen;
namentlich gelten die Winddämo-
nen als Entführer ins Jenseits.
Vgl. Eur. Suppl. 829 κατά με
πέό'ον yäs iXoi, §ιά $έ \Η>ελλσ.
σπάσαι, τινρό? τε φλογυόί ό /Jtds
iv κάρα ττέσοι, II. 6, 34δ c5s u
δψεΧ — οΐχεσΟ'αι ηροφέρονσα κακή
ηνέμοιο Ο'ύεΙΛα εί« δρο5 ij ie κναα
ποΧνφΧοίσβοιο &αΧάσση8, Ai. 1192f.
Trach. 953 ff. Ο. C. 1680.
1659. έξέπραξεν steht in un-
gewöhnlicher Anwendung. Ähn-
lich Eur. Hec. 515 nßs καί viv
έξεπρά^ατε;
1661. τιδ έκ &εών (von Sei-
ten der Götter bestimmt, von
den Göttern gesendet) ττομπός,
vgl. 1548.
1662. εϋνονν διαστάν, sich
freundlich öffnend, nicht wie
im Homerischen Wunsche τότε aoi
γάνοι ενρεϊα χ&ών. — Das Epi-
theton άΧάαπετον stammt wohl
aus epischer Sprache ; vgl. Epigr.
Kaib. 149, 3 άλάμπετον o^öSas
^Αίδεο). 241, 5 Αιδαν έχκύρσαντε«
άΐάί/πετον. 264, 5 o^Sas πρό?
άλάνπετον Αιδον. Anth. Pal. 9,
540 οκότοζ άΐάμηετον. Epigr.
Kaib. 431, 3 άλααττέαί "Aiöos εννά?:
1663. ον στενακτόδ, ohne
Seufzen, vgl. 1679. ^arfraxTrfg,
Sophokles III. Bd. O.'jAüfl.
aktiv, wie κεμπτό5 Trach. 446.
— σϋν vöaois dly. die Krank-
heiten sind Begleiter des Men-
schen; von ihnen rühren die
Schmerzen her; vgl. 0. R. 17.
1664. είτΐ5 βροτών, ZU 734.
1665 f. Soph. hat die Ungläu-
bigen seiner Zeit, die dergleichen
Wunder bespötteln mochten, imi
Auge, wenn er den Boten sagen ^
läßt: kommt es manchem so vor,/
als rede ich unverständig, so will \
ich mit solchen Menschen nichtsj
gemein haben. Mit ähnlichen
Versicherungen werden gern die
Reden geschlossen, vgl. Ant. 469 f.
Trach. 373 f. — παρέσο'αι τινά be-
deutet hier wohl "^ einen bei sich
aufnehmen', wie bei Dem. 15, 15
βαρβάρον« είδ τάε άκροπόλει?
παρείνται. Der Fromme mußte
den Umgang mit dem Sünder
meiden, weil sonst Gefahr war,
daß die Götter beide zugleich
verdarben. Daher läßt Euripides
jemand sagen (fr. 848): δστιΰ ό'έ
τον? (ρύαο,νταδ μή τιμαν ^έλτ], αή
μοι γένοιτο αήτε σννα'ύτηδ &εοΐ8
μήτ iv Β'αΙάσστ] κοινοηλονν στέλ-
λοι σκάφοδ. Die Athener haben
den Grundsatz praktisch betätigt,
indem sie gerade in der Zeit des
peloponnesischen Krieges mehr-
fach ά&εοι aus der Stadt jagten.
1667. oi ηροπέίζ-ψαντεβ φί-
λων^ die Begleiter des Theseus
vgl. 1496.
12
178
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΑΓΓΕΛΟΣ.
αΐδ^ ούχ έχάς' γόων γαρ ούκ άοήμονες
^d-oyyoi Οφε σημαίνον σι δενρ όρμωμένας,
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
στροφή «.-ί>ΐΝίϊ5•ί3
αίαΐ φ εν, έστιν έατι νφν δή
ού τό μεν, άλλο δε μη, τζατρός εμφντόν
αλαΟτον αίμα δνομόροιν ατενάζειν, ^^^^
φτινι τον τζολύν
άλλοτε μέν τνόνον έμτνεδον εϊχομεν,
εν 7ΰνμάτφ δ' αλόγιστα τταροίσομεν
ιδόντετ^,αΐ τίαϋ-ούσα.
1670—76. Wir beiden Mädchen
müssen unser unseliges Geschick
beseufzen; früher bei Lebzeiten
des Vaters duldeten wir schwere
Mühsal und nun erleben wir bei
seinem Hingang Unsagbares.
1671. ov τό μέν, άλλο δέ μη
{άλλα πάντα). Der hier unter-
drückte Gegensatz wird in der
Regel ausdrücklich gegeben, wie
Phokylid. fr. 1 p. 357 Αέριοι xa-
xoif ονχ δ μεν, ös δ ov, πάν-
τεξ. Eur. Phoen. 1641 ov γάρ τό
αέν σοι βαρ•ύ κακών, τό δ ον
βαρύ, άλλ^ eis άπαντα δνστνχήξ
ξφνδ, πάτερ. Hexpd. 2, 37 ονκ δ
' μεν, δ δ ον, άλλα πάντεξ. Fiat.
äe re publ. δ ρ. 475 Β τόν φιλό-
'νοψον σοφία? φήσομεν ίπι&νμη-
τήν ilvai, ον τηδ μεν, τηζ δ ον,
άλλα πάση?. Aber ganz wie hier
'Aisch. Pers. 802 συμβαίνει γάρ
': ov τά μεν, τά δ' ον.
V 1672. '^ Letzte Ursache, des Jam-
^mers ist der Mord, den Ödipus be-
' ging, τό αίμα, denn diese Schuld
ist uns"^ "vom Vater vererbt (πα-
Toos ίμφντόν) Und unaustilgbar
(άΐαστον); darum müssen' auch
wir unter ihr leiden/ Mit noch
viel -schärferer Betonung der Ver-
erbung hatte Ödipus im 0. R.
1400 das vergossene Vaterblut
sein eigenes genannt: τούυόν
).\A3«^ir
1670
3<Jö:ri
f.fT07 ifof;^ nerrfe Α
1675
alua πατρόζ. αίμα Und φόνο?
sind schon bei Homer synonym;
aber die Verbindung von πατρό>
mit alua ist an unserer Stelle
unmöglich, weil dann unter dem
πατήρ nur Laios verstanden sein
könnte, was nach dem Zusammen-
hang nicht gut geht. Man wird
also den Genitiv mit έμφντόν ver-
binden müssen, und diese Verbin-
dung wird durch die Wortstellung
empfohlen ; es ist dieselbe Struk-
tur wie EL 343 άπαντα γάρ σοι
τάμα νον-9'ετήυατα κείνη? δι-
δακτά, κονδέν έκ σαντη? λέγει?,
Phil. 1067 φωνή? προσφ&εγκτό?,
daher war auch έμφντύν zu ak-
zentuieren, weil es sich um das
echte Verbaladjektiv von έμφύω
handelt.
1673. ωτινι geht auf αίμα. Den
früheren 'Leiden wird das neueste
Erlebnis entgegengestellt; "wir
werden davon Unbegreifliches zu
erzählen haben* {παραφέρειν wie
Eur. Iph. Aul. 981 αίσγύνομαι δέ
παραφέρονσ' οίκτρού? λόγον?).
1676. ίδόντε zeigt männliche
Endung statt der weiblichen (Anh.
7*); namentlich bei Partizipien
geschieht dies öfter; so έμφύντε
oben 1113. άφ^ιδήσαντβ El. 980.
πράσσοντε 1003. λαβόντε 1006.
δακρνρροούντοινΟ.Έ,Λ^ΙΖ. ονκ^ν
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
179
ΧΟΡΟΣ.
τι δ' έ'στίν;
ΧΟΡΟΣ. ,^^^ ^^ -^«vfirtAirr
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
iOTiv μέν δΐκάααι, φίλοι.
βέβηχεν;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ώς μάλιστ αν έν τΐόϋ-φ λάβοις.
τι yae- οτψ μήτ' "Α^ης :^^,.η^^ .,Γολ>« ^.ο.
μήτε πόντος αντε,^νρσεν. -t^^f^!^-^ ^^^ ,„,.^ ,1^
έν άφανεΐ τινι μόρφ φερόμενον,
τάλαινα' νφν δ' όλε^^ρία . . . .,
νύξ έπ ' όμμα σ IV βέβαχεν
τΐως γαρ ή τιν^ άτύαν
yäv ή τΰόντιον χλύ-
δων' άλώμεναί, βίον dtJöfi
ο ιστό ν έξομεν τροφάν;
9"λ ΊώχΛΧ iöK JOT :joA\'ovc
<^iv 1685
ν (t'6 «W^Ü'^UV ο
•rsJ^öO isb ^iiidoiiioS slb αϊ aoh
.ίΙ9•§ί/ϊ JJS
Jt5 ηστην(ηΙδώ)ταντ ^χοντε γράμ-
ματα Eur. Hipp. 387. J'iJo \pv%as
όμον διαβάντε Alc. 902. πληγέντε
κεραννω (Athene und Here) IL 8,
455. ηρολιπόντ^ άνΟ'ρώηονί ai-
δώδ xai νέΜεσίΰ Hesiod. Op. 199.
άκολον&οϋντε Hermippos Com. 2
p. 416. ιδέα άρχοντε καΐ άγοντε
Plat. Phaedr. ρ. 237 D. Merk-
würdig ist nur der Wechsel zwi-
schen maskuliner und femininer
Endung• {nad-ovaa).
1679. ώδ ßrjvai μάλιστ^ άν εϋ-
ξαιο. Vgl. 1585.
1680 f. Denn er ist weder im
Kriegsgetümmel umgekommen
noch durch Krankheit, sondern
auf eine unerklärliche Weise nahm
ihn die Erde auf. Vgl. 1658ff.—
ασκοηοι ττλάκεδ, yrjs βάθ'ρον,
1662.
1682. έν vertritt den Instru-
mental. — φερό μενον, indem
er entrafft wurde. So wird
die Meldung des Boten 1661 f.
bestätigt.
1683 f. τάλαινα nennt die Spre-
cherin sich selbst. — Land und
Meer umschreiben die ganze Welt;
daher ist χα< κατά γην καΐ κατά
δ-άλατταν eine häufige Formel.
Hat der κλύδων das Epitheton
novrios, SO γη das Epitheton
änios. Wir kennen eine απ ία γη
als Land eines mythischen Königs
Ι^πΐδ; darunter verstehen Dichter
die Peloponnes, und so hat es auoh
Sophokles in unserem Stück (1303)
verstanden. Zweitens kennt schon
das Epos die απία γη (von άπό,
wie άντ/oe zu αντί) als fernes
Land. Der Zusatz von τΐβ be-
weist, daß hier ημτ von ihni die
Rede sein kann. . ; !. ^,
1687. δύσοίστον, Ύ^\,ί^4^.^
1688 ff. Ismene wünscht y,ei•-
zweifelnd sich den Tod. G^^-
über den trostlosen Äußerimg^n
der Schwestern mahnt di^^.Ogior
12*
180
:0ΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΙΣΜΗΝΗ.
ού χάτοιδα, κατά με φόνιος
^Αΐδας §Xol ττατρί
ξνν^^ανεΐν γεραιψ
τάλαιναν' ώς έ'μοιγ' δ μέλ-
λων βίος ού βιωτός.
ΧΟΡΟΣ.
ώ δ Μ μα τέχνων άριστα, τό φέρον
έχ 3^εοϋ χαλως φέρειν^ο^,
μηδ' άγαν ούτω φλέγεσ^ον'
ον τοι χατάμεμτΐτ' εβητον,
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
άντιστρ οφή α.
Ttöd-OQ τοι χαΐ χαχών άρ' ην τις.
^αΐ γάρ, δ μηδαμά δή τό (ρίλον, φίλον,
1695
sich in die Schickung der Götter
zu fügen.
1693. διδύμα τέκνων άρι-
στα, wie φί^ τέκνον, Anh.. 14 ^^
1694. 'Was von Gott kommt,
muß man mit Anstand tragen'.
Daß zu dem Partizip eine pas-
sive Konstruktion tritt {ix β-εοϋ)^
scheint seine intransitive Verwen-
dung zu beweisen. Wir lesen ent-
sprechend bei Herodot VIII 87
διωκοιιένη γάρ νπό τηδ Ιάττικηδ
φέρουσα ενέβαλε νηΐ (ptUrj und
Ähnliches. Die spielerische Sen-
tenz^ des Palladas Anth. Pal. 10,
73 T] τό ψέρον ο ε φέρει, φέρε και
φέρον, εί S" άγανακτεΖδ, καΐ σαν
τόν λντΐεΖδ και τό φέρον σε φέρει
beweist nur, daß τό φέρον feste
Kedensart war.
1695 f. άγαν ο ν τω, wie Phil.
598. Eur. El. 1105 και γάρ ονχ
ovTros άγαν χαίρω τι, τέκνον,
τοΖδ δεδραμένοίζ iuoi. — φΧέ-
γ^^σ^αι, sich in Aufregun'g
setzen lassen. Die Worte
οϋ τοι κατάηεμπτ^ Μβητον
(Elmsley έβήτην wie 1379 έφύ-
τ//»') werden erklärt: 'nicht mach-
tet ihr einen Gang, über den ihr
euch zu beklagen hättet', und
sie sollen sich darauf beziehen,
daß Ant. und Ism. den Schutz
des Theseus zu erwarten haben.
Die Schollen lesen ov τοι κατά-
μεμπτο5 εβη, vielleicht ist diese
Lesung richtig, und wir haben
freie Responsion des Enoplios an-
zunehmen
— V^ >— '
1697 ff. Antigene sehnt sich
trotz der ausgestandenen Not in
die frühere Lage zurück, wo sie
doch den Vater habe umfassen kön-
nen, dem ihre und der Schwester
Liebe immer bleiben werde.
1697. So gibt es also, was
ich jetzt empfinde, eine Sehn-
sucht auch nach dem Schlim-
men, ^v άρα umfaßt auch die
Gegenwart ; vgl. Ant. 1178. Trach.
1172. El. 935. Phil. 1083.
1698 f. Denn was keines-
wegs für erfreulich gelten
kann, war doch erfreulich,
sofern ich wenigstens ihn
in Händen hatte. — τό φί-
λο ν ist das an sich Liebe. Dem
Sinne nach verschieden, im Wort-
spiel ähnlich ist Eur. Phoen. 814 ov
ΟΙΔΙΠΟη ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
181
οπότε γε υμΙ τόν εν χεροΐν ΥΜτεΐχον,
ώ πάτερ, ώ φίλος,
ώ τόν αεΙ κατά γάς σχότον είμένος,
ονόΙ γέρων άορίλητος έμοί ποτέ
χαΐ τάδε μή χνρήστ]ς.
Χ0Ρ02.
έπραξεν;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
έπραξεν οίον η^ελεν.
ΧΟΡΟΣ.
τό 7ΐοΐον ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ας έ'χρϊ]ζε γάς έπΙ ξένας
έ^ανε' χοίταν δ' έχει
1700
1705
χάρ δ ΐίή χαλόν οϋποτ^ Μφν καλόν,
auch ein Spruch des Theognis 17:
δττι χαλόν α>ίλοι> έστί^ τό δ ον
καλόν ου φάον εστίν.
1699. xai τόν — χατεΖχον ,
doch auch (zugleich mit den
zu ertragenden χαχά) ihn, den
Vater, hielt. — τόν scheint un-
richtig, da die Verbindung τόν
έν χερο'ιν naheliegt und Unklar-
heit hervorruft.
1701. Die gewöhnliche Wen-
dung γην indaoaad'at^ die Erde
als Gewand antun, vertauscht
Soph. hier mit einer.der wunder-
baren Todesart des Öd. angepaß-
ten: mit dem ewigen unter-
irdischen Düster angetan.
1702. Antigene schließt mit der
Versicherung, ihre Zuneigung
werde den Tod des Vaters über-
dauern. Merkwürdig ist für unser
Empfinden, daß der Tote als γέρων
υύκ άψίλητυς angeredet wird ; man
hat &ανών oder v' ίνερΟ-^ oder
Ahnliches für γέρων eingesetzt.
Aber schon oben (1691) sprach
Ismene von ihm als dem πατήρ
■/FQaiös. Nauck wollte das konse-
quenterweise gleichfalls beseiti-
gen. Man vergaß, daß der Tote
nach antikem Empfinden in Conex
mit dem Lebenden bleibt; er lebt
gewissermaßen im Grabe weiter,
und dort bringt man ihm Spenden
dar. Er ist also nicht tot in un-
serem Sinnej sondern bleibt in
der Phantasie auch körperhaft.
Daß Sophokles solche Anschau-
ungen teilte, beweist sein Spruch
PhÜ. 1443 f.: ή γάρ ευσέβεια
οννΟ'ντισχει βροτοΐδ' xäv ζώσι
xäv &άνωσα', υνχ άπόλλνται —
'sie geht mit ins Grab und auch
dort nicht zugrunde.' In unserem
Falle kommt hinzu, daß Öd. le-
bend entrückt ward.
1703. τάδε, der Ismene. — ο ν
uTj χνρήσ^β = ον χνρήσειί^ zu
848 f.
1704. Ι7τ()α|ί9^; fragt derChor
ganz unbestimmt, damit Ant.
über die Todesart des Vaters sich
ausspreche.
1705 ff. Trost gewährt der Ge-
danke, daß Öd. sein Grab in frem-
der Erde gefunden, da wo er ge-
wünscht; daß seine Euhestätte
ungestört bleiben wird — denn an
ein Entwenden der Leiche aus
dem Grabe konnte bei der eigen-
tümlichen Art des Todes nicht ge-
dacht werden, vgl. 389 f. — und
daß die Hinterbliebenen ihm Trä-^
m
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
,ον ii)X Vi 3iü
t..'.) .■Λ>,1 Vi \ -
νέρ^-εν εύσχίαστον aiev,
ουδέ Ttivd-OQ ελιτν^ αχλαντον.
ανά γαρ όμμα σε τόό , ώ τίάτερ^ έμόν
στένει δαχρυον, ούδ^ εχω, *V ^ι^^•-'^'^ ν^^ 'ioic/^ , 1710
ηωζ με χρή τδ σον τάλαιναν .. nruvv \\\ ui
άφανίσαι τόσον αχός.
ώιμοι, γάς έπϊ ξέ- g .^^,^^,ρ , , '' '
νας β^ανεΐν εχοτιζες, αλλ e-, ^,' ' _
ρημος εΟ^ανες ωο έμοι.^ ^^i..r,iV
ΙΣΜΗΝΗ. ,,,-,^,, („
ώ τάλαινα, τις άρα με τΐότμος j, 1Τ15
αύ^^ις ώδ^ έρημος äjto- •j:>i"s*i vr;i ς
9θς h.\^% '6 U5:>iiox 'S'tM;
έτζαμμένει σε τ\ ώ φίλα^^^^ ,^^^^^ ,^^^ <^^^,^^ ,^^^^^..
ΐΐατρός c5d' έρήμας ;
ηέη nachweinen. Dann den Vater
anrufend verspricht Ant., wie
1702 f., den Schmerz um ihn nie
aufgeben zu wollen.
1707. εύσκίαστον, wie Pind.
Pyth. 11, 21 ^Αχέροντα« άχτάν
ηαρ* εϋσχιον.
1708. Öd. hat erreicht, was Selon
fr. 21 p. 344 sich wünscht, μη8έ
μοι άκλαντοε θάνατος μόίοι.^ άλ-
λα φίΧοισιν χαλλείποιαι ϋ'ανών
αλ/εα και στοναχάδ.
1709 f. Verb, άναατένει γάρ σε
Toy δμμα δακρνον. Über die
zugrunde liegende poetische Vor-
stellung s. die Bem. zu 890.
1711. neos αε χρή, wie ich
imstande sein sollte, mit
Bezug auf äußere Anlässe oder
Umstände. Vgl. Aisch. Prom. 183
δέδια πα ποτέ χρή σε τέρμα iot-
δεΖν. Theokr. 15, 45 πωζ καί
πάκα τοντο περασαι χρή τό
κακόν;
1713 f. Auf den oben 1705 aus-
gesprochenen Gedanken greift
Ant. zurück, um ihm eine ent-
gegengesetzte Wendung zu geben.
Dort knüpfte sie an das Sterben
in fremdem Land den Trost, daß
Öd. eine Ruhestätte gefunden ha-
be und daß sein Tod nicht unbe-
weint sei: hier knüpft sie eben
daran die Klage, Μρημοΰ εθ-α-
νεδ ώδ^ Ιμοί, mir starbst du
als ein Vereinsamter, d. h. weder
konnte ich dich bestatten, noch
kann ich künftig dein Grab durch
fromme Spenden ehren.
1715 ff. Ismene fragt, έρημος
aufgreifend, welch Schicksal ihnen,
die des Vaters nun beraubt seien,
bevorstehe. Ganz ähnlich Ant.
1296 Tt's αρα τι? με nÖTuos ετι
περιμένει; Eur. Suppl. 623 ris
ποτ^ αΐοα, τί£ άρα πότμο8 επι-
μένει τόν άλκιμον τήσδε yrjs
ανακτά ; — α-δθ^ι? führt einen neuen
Gedanken ein, der zu dem vorher-
gehenden im Gegensatz steht
(vgl. zu Vers 637). Die Worte ε ρ η -
μ OS απ ο ρ OS kehren 1736 wieder;
die Wiederholung gibt der Klage
eine epische Färbung, wie auch
yäs έπί leVas 1705 <r^ 1712.
1720. Noch einmal ruft der Chor
das tröstliche Ende des Öd. ins
Gedächtnis zurück, vgl. 1694. —
I
ΟΙΑίηΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ
183
ΧΟΡΟΣ.
αλλ ifcei όλβίως γ' έ'λνσεν το τέλος,
ώ φίλα ι, βίου ^ - ^
λήγετ' ήδη τοΰο' άχονς' κα-
κών γάρ ονσάλωτος ουδείς. -■
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
στροφή β.
ΙΣΜΗΝΗ.
ώς τι ^έξομεν;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ΙΣΜΗΝΗ.
τις--,
1720
τΐάλιν, φίλα^ σν^-ώμεν.
ίμερος έχει με
Η^^^
1725
τίνος;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τάν χΒ^όνιον έοτίαν ίδεΐν
ΙΣΜΗΝΗ.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τΐατρός, τάλαι,ν' έγώ.
ΙΣΜΗΝΗ.
■θ-έμις δέ πώς τόδ* εστί; μωγ...
ονχ οράς —
ίλνσεν τό τέλοδ βίον ist
nicht identisch mit Eur. Suppl.
1004 καταλνσονσ* Μμ.αοχ&ον βίο-
τομ, sondern drückt proleptisch
den Begriff des Sterbens zweimal
aus. Der Dichter scheint auf den
Schluß des 0. R. hinzudeuten und
an den tiefen Gegensatz beider
Dramen und ihrer Handlung zu
erinnern.
1722 f. καχών 8 νσάλο) tos ^
wie oben 786 κακών ävaroe,
Anh. 28 ^ Auch hier berührt sich
mit der Tragödie die Sprache
der Koine; Diodor II 40, 1 άλει-
τούργητοι dvres naarje ντιονρ-
γίαί,
1724 ff. Die kühler empfindende
Ismene bringt Ant. von dem Ge-
danken zurück, nach dem Orte wo
Öd. geschieden zurückzueilen. Da
Ant. den unbestimmten Ausdruck
τάν %d'oviov έοτίαν^ der VOn
dem Altare irgend eines unter-
irdischen Gotses verstanden wer-
den konnte, gebraucht, so ist Is-
menes Frage tCvos; gerecht-
fertigt. Des Vaters Tvußos ist
ein ßfouös, wie bei Aisch. Cho.
106, wie den bei Thermopylai Ge-
bliebenen ßuiuos ό τάφοδ nach
Simonid. fr. 4, 3 p. 867.
1729 f. jucöv ov% όραί^ den
Gedanken zu vollenden läßt die
leidenschaftliche Antigone der
Schwester keine Zeit. Er wird
nachher mit καΐ τόδ' ώ? unmit-
telbar fortgesetzt "
184 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τί τόδ' έηέηληξας; 1730
ΙΣΜΗΝΗ.
γ,αΐ τόο\ ώς —
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τί τόδε μάλ' αϋ^ις;
ΙΣΜΗΝΗ.
άταφος έττιτνε δίχα τ ε παντός.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
άγε με, χαΐ τότ έπενάρίξον.
ΙΣΜΗΝΗ.
αίαΐ, δνστά?Μΐνα, Ttfj δητ' 1735
αϋ^^υς ώδ^ έρημος άπορος
αιώνα τλάμον' έ'ξω ;
ΧΟΡΟΣ.
αντιστροφή β,
φίλαι, τρέσητε μηδέν,
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
άλλα τΐοΐ φύγω;
ΧΟΡΟΣ.
y.al πάρος απέφυγε
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τί;
ΧΟΡΟΣ.
τά σφφν τό μη πίτνειν ΥΜχως. 1740
1780. Was machst du mir 1738. Die Rolle der Ant.
da zum Vorwurf? Was ist es, hat hier der Chor, während
das ich nicht begreife? jene an die Stelle der Ismene
1731. /uaT αϋ&ιδ, noch ein- tritt.
mal frag ich τί τόδε {έπέπληξαξ). 1739. Da Ant. nicht weiß, wo-
Vgl. 1477. Phil. 793. CR. 1317. hin ψνγείν, so greift der Chor
Trach. 1206. μάΐ αύ. diesen Ausdruck auf und bemerkt
1732. δίχα παντόδ, seorsum tröstend, auch früher schon habe
α quovisalio. Der zweite Grund die Bedrängnis der Mädchen einen
Ismenes ist, daß Od., der lebendig Ausweg gefunden {άηέφνγε),
entrückt wurde, keinen ra9coshabe als sie, von Kreon geraubt, durch
und der Ort seiner Entrückung Theseus gerettet wurden. Die
jedermann außer Theseus unbe- Konstruktion τά οφών άπέφνγε
kannt sei. τό μή ηίτνειν wie είργω τό μή
1733. έπεράριξον, έπΙ τω U. ähnl.. Vgl. Krüger Gr. § 67
ηατρί, ' 12 Anm. 3.
ϊ
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΑΩΝΩΙ
185
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
φ^ονω,
ΧΟΡΟΣ.
τι δη&^ νπερνοεΐς ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
δπως μολονμε^' ές δόμους,
ονχ έχω.
ΧΟΡΟΣ.
μηδέ γε μάτενε.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
μόγος έχει.
ΧΟΡΟΣ.
χαΐ TcaqoQ έτΰεΐχεν.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τοτΐ μεν αττορα^ τότε d' ϋτΐερ^-εν.
ΧΟΡΟΣ.
μέγ^ άρα πέλαγος έλάχετόν τι.
[ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ναΙ να ι.
ΧΟΡΟΣ.
ξνμψημι καΰτο'ς.]
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ψ εν €ρεν, 7t οι μόλωμεν, ώ Ζεν ;
^tttAi^^
1745
1741. Nach φρονώ will Ant.
etwa fortfahren δτιο)« αολού^εΟ'^
ie Souove. Aber der Chor fällt
ihr ins Wort: r/ δή&^ ύηερ-
voezs, was hast du denn
weiter im Sinne? νηερνο-
£ts wird indes von Hermann ver-
worfen, weil νοεΖΐ' keiner gradu-
ellen Steigerung fähig sei, wie
ύτιερε'χΟ'αίρειν y νπερά^&εαΟ'αι,
νπερχίίδαν. Die Verbesserung
Tt orj&\ δηερ νοεΖδ ; liegt nahe.
1744. xai ττάροδ έηεΐγεν
i/uoyos vjuäs), Sorge drückte
euch schon früher. Das έπί
des Kompositums hat keine be-
sondere Bedeutung; es ist viel-
mehr Schema Sophocleum, ein
Simplex, wie hier ίχει, durch ein
zusammengesetztes Verbum wie-
der aufzunehmen (zu 781).
1745. Tork μέν άπορα^
τοτέ δ' ϋπερ^-εν^ bald (frü-
her) auf eine Weise, der mit
Rat nicht beizukommen
war (zu Ai. 199. El. 786), bald
(in unsrer jetzigen Lage) noch
darüber hinaus.
1746 f. έλάχετόν ist zweite
Person, wie 1379 ίψντον. Das
Bild vom niXayoe χαχών (zU 663)
wird durch άπορα und ϋπερ&^ν
(die Vorstellung, daß uns die
Wellen über dem Haupte zu-
sammenschlagen, vgl. 0. R. 23 f.)
veranlaßt. — Die Exklamation
Antigones und die Worte des Chors
Ιύμφημι xavTos, für die ctwas
Entsprechendes in der Strophe
nicht vorhanden ist, hat Dindorf
mit Recht als interpoliert be-
zeichnet.
im
ςοφοκλεογ:
έλτΰίδων γάρ ες τι με
δαίμων τα νυν γ' έλαύνευ;
ΘΗΣΕΥΣ.
τΐανετε -Θ-ρήνον, τζαΐδες' έν οίς γάρ
χάρις ή χ^ονΙα ξύν^ άτΐόχειται^
7ΐεν^ειν ού χρή' νέμεσις γάρ.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
ώ τέχνον Λίγέως, τΐροσ^ύτνομέν σοι.
ΘΗ2ΕΥ2. ^
τίνος, ώ παίδες, χρείας άνύοαι;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
τνμβον δ^έλομεν
7νροθίδεΐν ανταΐ πατρός ημετέρου.
ΘΗ2ΕΥΣ.
άλλ' ού ^εμιτόν [χεΐσε μολεΐν].
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
πώς εΐπας, άναξ, γ,οίραν* '^^rjvwv;
ΘΗ2ΕΥΣ.
ώ παίδες, άπεΐπεν έμοί τ,εΐνος
μήτε πελάζειν ές τονσδε τόπους
μήτ* έπιφωνεΐν μηδένα S-νητών
1750
1755
1760
1749. ελπίδων έδ τι, zu
welchen Befürchtungen,
vgl. Ο. R. 771 Is τοαοϋτον έΐτιί-
δων έμον βεβώτο9.
1751 ff. Theseus heißt die Jung-
frauen das Klagen ein stellen: denn
wo der Tod erwünscht gekommen
sei, da müsse die Klage verstum-
men. So bereits die Schollen, die
freilich die Stelle als dunkel ta-
deln: νέμρ.αι£ γάρ έστι τοντον
ϋ'ρηνεϊν, ω τά τήζ τεΧεντη£ κατά
%άριν απέβη• ον χοή οΖν τούτον«
πεν&είν, ols χεχαρισμένον έοτί τό
άπο&ανεΖν. ^wos {κοινού) hat
Soph. nur noch einmal in einem
Liede (Ai. 180), Aischylos auch
im Trimeter (Sept. 76). Das
Neutrum des Plurals muß hier
ein Adverb vertreten (κοινώδ).
Man umschreibe etwa: δπον γάρ
ή ToTs χΟΌνίοιδ οφειλομένη χά-
ριί παρά πααιν τεΘ'ησανρισμένη
εστίν.
1755. τ/νοδνρείαδ aus^ wel-
chem BeTuftnis? Es^ist ein
alteitüinlicher Genitivus originis
(Anh. 27^3) oder" vielmehr causae,
wie bei Demosth. 15, 15 Ψοδ/οιδ
συγχαίρω των γεγενημένων ; man
ergänze natürlich προσπίτνετε, das
wie ein Verbum des Affekts behan-
delt wird. Dazu tritt dann frei der
Infinitiv άνύσαι, sie von mir
zu erhalten, vgl. oben 1211 f.
JEur. Eed. 1399 φάίον χργιζω
στόματοδ παίδων προσπτύ^ασ d'ai.
Herod. 5, 38 Μδεε γάρ δη σνμμα-
χίηδ τινόδ οί μεγάληδ έξενρεδ'ηναι.
1760 ff. Verb. άπεΖπεν έμοί κεΐ-
νοδ μηδένα &νητων μήτε πελά-
ζειν μήτε ΙπιψωνεΧν &ήκην Ιεράν,
d. h. έτΐίφωνοΰντα προσειπείν^ ία
der Nähe der Gruft einen Laut"
ΟΙΔΙΠΟΓΣ ΕΠΙ ΚΟΛΩΝΩΙ 187
-θ^ήτίην ίεράν ην χεΐνος έχει'
χαΐ ταντά μ* εφη τΐράσσοντα χαλώς
χώραν έξειν aikv άλντΐον. 1765
ταϋτ^ οϋν έχλνεν δαίμων ημών
χώ τΐάντ άίων zJlöq "Ορχος.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ.
άλλ^ εΐ τάδ^ έχει χατά νουν χείν(ρ,\»\ / σΦ'ϊΙ/
ταυτ αν ατναρχοι (^ηρας ο ημάς
τάς ώγνγίονς ττέμιρον, εάν πως 1770
δίαχωλύσωμεν ιόντα φόνον ^^ψ^
roLOiv όμαίμοις. ■~^κ\ τ^ίΐ
ΓοοΟ. -r - ΘΗΣΕΥΣ.
δράσω χαΐ τάδε, χαΐ 7tavd-\ δτΐόο^ αν
μέλλω τΐράσσειν προσφορά -9- νμΐν ν >
χαΐ τφ χατά γης, δς νέον ερρευ, ,_<^ - \ - i ιΙΉ^
προς χάριν, ού δει μ' ά7ΐθχάμνειν, -ν^-.^^---
ΧΟΡΟΣ. ΖΖίίΖΐ^'--
άλλ^ άποτναύετε μηδ^ έπΙ πλείω -
^ρήνον εγείρετε' ν^ _~
7νάντως γαρ έχει τάδε χϋρος. '- '' •
sprechen; denn sonst wurden an (Paus. 9, 5, 1) Attribut des böoti-
Gräbern Gebete gesprochen, die sehen Theben in der Poesie seit
Manen der Verstorbenen ange- Aischylos Sept. 321, dieThebaner
rufen. heißen Ώγύγιοί bei Pindar frg.
1765. Theseus wendet den 1522f. 23 Boe. Von einem König "i^vv-
von Öd. erhaltenen Auftrag gleich yos, des Boiotos Sohn, weiß be-
auf den vorkommenden Fall an, reits Korinna fr. 31. Die Alten
wobei er die 1 533 f. gegebene erklären ώ/ύνιο« im Sinne von
Verheißung wiederholt, er Λverde 'altehrwürdig' ; so wird es auch
durch Befolgung der Vorschriften Soph. verstanden haben. Jedenfalls
des Öd. aS^ov τήνδ' ένοιχήσειν ist das Wort in der Sprache des
ηόλιν στταρτών άττ' ανδρών. 6./δ. Jahrh. nicht mehr lebendig.
1766 f. Verb, ταντ' Μκλνεν 1775. νέον ist Adverb, wie
ήαών δαίμων, diese Aufträge schon Hymnus in Merc. 99.
des Öd. und meine darauf g^g%- 1777. έπι πλείω, zu El. 140.
benen Zusicherungen hat der Gott 1778. &ρηνον, ins zweite
(1623) und Horkos gehört. Diesen Glied gestellt, ist auch mit άπο-
gebar Eris πη//α έττιόρχοιδ (Hes. παύετε zu verbinden, vgl. zu 1399.
Theog. 232), er ist der Diener des 1779. τάδε, dies was Theseus
Ζεύδ δρκιοδ. versprochen hat. — ^x^* χνρο3
1770. ώγνγιο5 ist stehendes κύ^ίά^στί«^, es hat seine Gültigkeit.
3^ -
METRA DER LYRISCHEN TEILE.
Ha ροδοε
στ ρ Οψη.
117—137= 149-169.
^^1 ^^11^-
lambus + Dochmius ^)
- \^ \^ -£■ \^ <j ■£■ Kj S
freier Glyconeus
^J.L^- \ -^L,!^-
Dochmius + Dochmius
-11 -^1
Ionischer Dimeter
-11 -1,1
Ionischer Dimeter
-----1--''-'^--
Dochmius + Dochmius
— — — vjv^Zv^ —
Glyconeus
__ — _/^._£
Glyconeus
^ ±^J ^ 1/ _
Glyconeus
-w'w^O-
Dochmius
-UL^l^-
Dochmius
^ii.j^\-^^i^:^
2 Dochmien
-^lyy^J.^^
Glyconeus
v-» — iv->wJL^j[
freier Glyconeus
v^ w -i ^ v^ ζ w w Ji. - JL
Dimeter anapaesticus
^^-L- ^^^l^^l
Dimeter anapaesticus
-J--l<j^J.JL
Dimeter anapaesticus catalecticus
Es folget jedesmal
ein anapästisches System, zu dem bereits die
letzten Liedverse überleiteten. 178 beginnt ein Epodus, der bis 25ä
reicht und in freien Rhythmen komponiert ist.
^-^'>-^- (^r ο-δν; ετι προβώ) Dochmius
^yjl^^l
Anapaestischer Monometer
^•CZs^i \^ii
lambischer Dimeter catalecticus
^l^^l^l
Glyconeus akephalos
^(^ <^ ^'^^ l\j 1
Glyc.
± £v_/v^ -w-i
Glyc.
l-l^^l^l
Glyc.
l-l^^l^l
Glyc.
^UU^J^ \^i^i
lambischer Dimeter
l^^lK^l-
Pherecrateus
wo — W<w-i
Anapaestischer Monometer
1) Der Vers ist rhythmisch einem Glyconeus gleichwertig; er
ist gewissermaßen ein Glyconeus mit umgekehrtem Anfang: w_^^-
statt -v^-v^^.
Metra der lyrischen Teile.
189
~1- U^ ^l^KjJ.
— J.^ \J .
.O W -!- «w-» W ■
^ •^ \^
. ^ v^ — ^
^/ ^> v^ — ^
yj i^ — — ^^V^
w — -/ -
^^1
/ f
220 ->^^ — v^*^-^'^'-'^'
/ _ /
f
228 -
Ji W W -i ^ v-/ ζ V^ ^
- ^ ^ -i ^ ο -i >^ ^ 2 W W
236 --^-^
1) ήσν%ία erlaubt die
2) γΒραιόν mit der
S. 1472.
Anapaestischer Dimeter
Anapaestischer Dimeter
Anap. Dimeter katalektisch
Anapaestischer Dimeter
Anapaestischer Dimeter
Glyc. polyschematistos
Paroemiacus
Dochmius
Glyconeus ^)
Anap. Monometer
Glyc. akephalos
Glyc. 2;
Glyc.
Pherecrateus
Glyc.
Glyc.
lambischer Dimeter
Pherecrateus
Paeon + Dochmius
Trochaeischer Dimeter
Dactylisch-trochaeische Reihe
Ionischer Trimeter, fallend
Ionischer Dimeter
Ionischer Dimeter
Ionischer Dimeter
Ionischer Dimeter
Tetrameter //eiovgoe dactylicus
Anap. Dimeter catalecticus
Tetrameter dactylicus uslovqos
Anap. Dimeter catal.
Tetrameter dactylicus μείονροΰ
Anap. Dimeter catal.
Tetrameter dactyücus μείονροί
Anap. Dimeter catal.
Anap. Dimeter
Anap. Dimeter catal.
Anap. Dimeter catal.
Anap. Dimeter catal.
Daktylische Tetrameter
Daktylischer Dimeter
lambischer Dimeter catal.
Dochmius
Ithyphallicus
•^-, man vergleiche S. 193^
v-/, vgl. die Bemerkung zu Phil.
I
190 Metra der lyrischen Teile.
^w- I ^^-
\^\^— — — V> k^ — v^ w
J.\^<u — I -i ^ σ
Dochmius ^)
Daktylischer Trimeter, katalektisch
Daktylisch-trochaeische Reihe
Daktylischer Tetrameter
Choriambischer Dimeter ' - — -^ -
Daktylische Tetrameter
Choriambischer Dimeter
i^^^^^<jJ.^y^JLKj^K Daktylische Tetrameter
— v^C w ^ ' Jambischer Monometer -' ^- - - -
lyjiyjZ^ Ithyphallicus •- ^ -\-' γ
'Auoißalov. ^ \ -'-'-'/
155 στ(>ο(^ί} α. 510—520 = 521—533.
-ii\^.3\ii'±if(js^i±\^^±i\s^Kj±± Ionischer Pentameter, steigend
6 -i oo ^ tr - ^ Ionischer Dimeter respondiert mit
^ , Prosodiacus 2).
σ.^^ --^-^,t "1 '■' 7 Katalektischer iamb. Monometer,
ΐθίθίπια isiiDgiitol ^.j^gjj^ jonischen Metron gleich
I - w'^ 2 I ^ ^ ^ Ionischer Trimeter
\j\^j^\j\j^^^j:.\j\j
[ -^ ^ -i - Ionischer Dimeter^ fallend
'• ' desgl. '.JCi
±Kj>^ \±^±— desgl.
Zwv^ I i-L^^ I -i-i Ionischer Trimeter, fallend
Ionischer Trimeter, steigend
-:. - wO- ^
±1
■ — ^\j — ο
Ionischer Monometer, katalektisch
Ionischer Dimeter, fallend
Ionischer Monometer, katalektisch
Ionischer Tetrameter, fallend
ατροψ-η β. 534—541 = 542—548.
- 1^ yJy^ \ ^Zy^j. lambischer Dimeter
^ -i ^ U^ I ^-^j- lambischer Dimeter
^1kj1\ i^^jv^'Z^v^C jo-^w-i lambischer Tetrameter, das zweite
Metrum mit unterdrücktem Auf-
takt (Synkope)
Ww'w
lambischer Dimeter
,iyu±\^±^ _C I ^ -i ο i_ lambischer Trimeter
\^KjJ.K^K^J.^\jJL<jKj Daktylischer Tetrameter
,J.^J^\^ ^C w _£ I w J- ^ lambischer Trimeter, katalektisch
1) Die Syllaba anceps kennzeichnet deutlich den Schluß der Periode.
2) Man betrachtet diesen Vers und ebenso 514—516 in der Regel
als Γλνχώνειον πολνο%ημάτιστον.
Metra der lyrischen Teile. .191
Erstes Stasimon.
668—680 = 681—693 στροφή.
^ ~ —
ι L \ j ^ j J. ■^ j J. ΓΪ-1τ7ΛΛτιοηο - i
_ ^ ^ W — v^ —
v^ /
VVV_y i ^ J-
Glyconeus
Phalaeceus
Glyc. .lIwwI-
gXiiiioLA Pherecrateus ' -i^^i
7} -eeoi = t^oi-Giyc. ',-^ν,^τ^
C? — — 'w' v^ ■
i-/
Daktylischer Tetrameter
^J.^1 I ^-i^ Jambischer Dimeter, katalektisch
-J^^v^Zw^ Glyc.
-iv^^ww^^-iv^-i- Phalaeceus
iisu^i^i— _ ,. freier Glyconeiis (jon. Dimeter)
_^ li_ v^ ! \_ ^ , i
694—706 = 707—719 αντιστροφή. ^_ _ Λ J Γ _
--ί^ Ι ^^i± Ι ^^-LJ. \ y^^i± Ionischer Tetrameter,,. .^ i .^ ^, i ^.
_.£^|^w^ij^w-i^|v^'^-i-iiwv^^-^ Ionischer Pentameter
-l^i\l^i\kj±^ lambischer Trimeter mit Synkope
- i^±\^i^j. ,.,.,.,,, lambischer Dimeter
^±^j.\j.^±\^ij. "^^----- Jambischer Trimeter, synkopiert u.
2 t == i-i'i katalektisch
-11 I K^^ii I K^^ii Ionischer Trimeter
σ-ίν^- I -^^j- I v^-i- - ! Synkopierter jambischer Trimeter,
katalektisch
-ΐΐ\^κ^ιι\'^^ιι\^κ^ιυ^\ΐκ^ι Ionischer Pentameter
.-1 Ls^y^i^l Glyconeus |^v..'-iv_.v^--o
-11^^11 Pherecrateus I -^ ο j. ^ vv ■'- ~ -
^ 1 ..; Λ. .., 1 ^'^ -^ .-'
833—843 = 876—886 στροφή. ^ j, ^, _^_ , ^ _l v^ \
*-» ^ v.^ ά lambisches Metroif .':^ ^ --L-
^ii.j- I y^ii^j— I v^ ^^ -£ ^ _ 3 Dochmien \
i=:^^^^|w^C^w- 2 Dochmien ^'^ '""
Es folgen 837—840, entsprechend 880—883 iambische Trimeter. Dann
y^ii•^- \•^£. i^ - 2 Dochmien • i -- -
! -^j v_^ -' v^ - I w vJw 1^— 2 Dochmien ■^1 - ^ -
'\> ^ -i v^ — Dochmius | ^. >^ ^ '
Zweites Stasimon. J^^ - ) ~ -
; στροφή α. 1044—1058 = 1059—1073. .~ ^ ^ "- -
Glyconeen mit verkürztem Auftakt
{άχέφαΧοι) (ionische Dimeter).
. , lambischer Dimeter
— Lyu^i 1 , Pherecrateus άχέφαλοξ (ionischer
''' '■' Dimeter)
■:ΐΔ^^ι^- \
'lly^^l^- J
192 Metra der lyrischen Teile.
^i^i\i^^j.\-j.^i lambischer Trimeter, das zweite
Metron hat Anaklasis
- -^ 1 \ —i^J. ^ lambischer Dimeter
ly^i^ I L^L- I 1^1 _ j 2^0 Trochaeischer Tetrameter
1•- i^u^ JL• — Pherecrateus
i^Kj-i \ -L^ L Choriambischer Dimeter
— j:^^^^ Pherecrateus ακέφαλο?
— ii\^ll ^is^i lambischer Trimeter, synkopiert
Ik^^I— Adonius
στροφή β. 1074—1084 = 1085—1095.
/ /
lambischer Dimeter mit Synkope
— ±^1k^- Dochmius
^Lk^l I j-i lambischer Dimeter, das zweite Me-
tron synkopiert u. katalektisch
^^v^^l -±^J.\-±yjj.\^i^j.\ lambischer Tetrameter
--^-J-^^-1 Jambische Reihe (7 Metra)
^-^^-^^-- \•ί-.^ι^ΐ- Enoplios + Ithyphallicus
^--|~^-|^-^ lambischer Trimeter, synkopiert
Drittes Stasimon.
στροφή 1211—1224 = 1225—1238.
Glyconeen
^L•^κJ Kj J- ^ K^ J- Kj j. - Daktylisch-trochaeische Reihe
1- L•^^ j_^ L\ Glyconeen
^■^KjJ- [ ^j-K^i lambischer Dimeter
^yj-^l _'_ ^j-^\^t^^i Trochaeischer Trimeter
^'^ '^ —'-' — I ^'w w -i v^ Trochaeischer Dimeter
oo^ v-C <^ I wC ^ -i ^ Trochaeischer Dimeter
wC s^ L^L- Ithyphallicus
έπφδόζ 1239—1248.
lamben, synkopiert und zum te
anaklastisch
_ w ο .
'-y^-i.— Daktylo-trochaeische Reihe (Elf-j
silbler, dem Phalaeceus gleich)^
j.^^j.^^j.-j. Daktylischer Tetrameter, katalekt.|
— v^ ^ - - ^ Daktylischer Trimeter, katalektiscl
_L ^ ^ -1 _ j. _ Daktylischer Trimeter
XwwJ-^w-L- Daktylischer Trimeter mit Auftal
(Paroemiacus)
Metra der lyrischen Teile. 193
Kommatika.
στροφή α. 1447—1461 = 1462—1476.
^J^ I ^1^1 lambischer Dimeter
w J^ Jv^ v^ J^ 1 ^ Jv^ -i v^ ^ 2 Dochmien
1^^. I ^11^1 Creticus + Dochmius
^j.^i\^i^i\Kji^j.\^i^^ lambischer Tetrameter
^2. \ <j JLj.<jJ. jwv^'w -- ^ ww lambus + 2 Dochmien ^
OjOoo-^w-^I^-^^-/^ 2 Dochmien
1^^1-1- Daktylischer Trimeter
στροφή β. 1477—1485 = 1491—1499.
^ wL. ±'::^±\^ii^± 2 Dochmien
"^^ wC wC ^ cL Dochmius ^)
i=:J^-i^z|^J^-^v^-i *> i)ochmien
v^v^w^v^-i|^-i-iw^ 2 Dochmien
- lambischer Tetrameter
±i^i\^ii^ 1 2 Dochmien
^^1^1 Dochmius
Viertes Stasimon.
στροφή. 1556—1567 == 1568—1578.
J^IkjI I Ls^.^ioi Zwei Dochmien
Choriambischer Dimeter
Dochmius
^7^ IL I ο v^ 6 2 Ionischer Tetrameter
— >J-J>J^ w i I K^s^L^^^i Dochmius + anapaestischer Mono-
meter
^11- 1 \i<ji^\i^i Dochmius + trochaeischer Dimeter
- Jw -i α -i ^ Dochmius
^i^i\i^i\i^d.\^i^jh lambischer Tetrameter, synkopiert
^i^i\i^^i\^iJ. lambischer Trimeter, synkopiert u.
katalektisch
Kommos.
στροφή α. 1670—1696 = 1697—1723.
^11 Ι 1^1 ι ^11 Synkopierter iambischer Trimeter
-ί ww .£ V-/W I 1kj<. 1^^ Daktylischer Tetrameter
w ^ ^i\^isui\y^j.^ lambischer Trimeter katalektisch
Daktylischer Dimeter
v^^ — v^>^
y^j^i^^^i^j^i^y^ Daktylischer Tetrameter
/2v^^ I ^1^
Daktylischer Tetrameter
lambischer Dimeter, katalektisch
1) äXiov 1467 messe ich ^^, έναΐίφ 1492 v^^-, wie 1466 ούρα'
νια -ν-/ - mit Unterdrückung des Iota.
Sophokles III. Bd. 9. Aufl. 18
194 Metra der lyrischen Teile.
^1^1 \ jL^i \ <^J.Kj^ lambischer Trimeter, das zweite
Metron synkopiert
^1^1 \y^s^i \ ^^^-i- lambischer Trimeter
Js^^x \ -^^x Kretischer Dimeter
z^-lv^|^w^v> Trochaeischer Dimeter
^ ^ ^ w I Jv^ v> -i v^ Trochaeischer Dimeter
J^ v^ ^ I ^''^ v> Λ. j J^ ^ X Kretischer Trimeter
K^ioi \ ^ji^-L lambischer Dimeter
iyji^\-i-^'-i-y^ Trochaeischer Dimeter
yJ^ ^ J. I yj^ w -U Kretischer Dimeter
s.J.\L^uJ.^ Trochaeischer Dimeter, synkopiert
1^1^ 1 -v^^^ Trochaeischer Dimeter
,\±^^.L Trochaeischer Dimeter, katalektisch
v^
JLs^l^\ wC y.' wC w Trochaeischer Dimeter
1^ Is^\-Lk^ S^ Trochaeischer Dimeter
ls^L^±- ithyphallicus
K^L^i\KjJ-^i- lambischer Dimeter
i-^^^^h Enoplios, respondierend mit Ithy-
phallicus
lyjKii^x 1 <^±L^-^ 2 Dochmien
i^±^ 1 -L^-L-l Trochaeischer Dimeter
— w
\J —
±- i i^iy^ Trochaeischer Dimeter
Kj^i.^^^ '" Enoplios
στροφή β. 1724—1736 = 1737—1750.
^ι\^ι^ι\^ι^ι lambischer Trimeter
J^ j J^ w si. Kretischer Dimeter
'z^^-^ I ^-ί^-ί lambischer Dimeter
^ 2 j w-i w -i lambischer Dimeter
^ι^ι\^-ί-^-ί- lambischer Dimeter
J.^1^ I J^^-i•^' Trochaeischer Dimeter
Jv£ ^ -i σ I J^^-ί-^ Trochaeischer Dimeter
J^ ^ wO v> I wo w -i w Trochaeischer Dimeter
J^^ J^^ \ J^"^-^ Trochaeischer Dimeter
JLI \ 1^^^ \-i-JL Synkopierter trochaeischer Tri-
meter
J.^J.^\i-^J^^ Trochaeischer Dimeter
-iy^i\^JLx Katalektischer jambischer Dimeter
Den Schluß bilden Anapäste.
KRITISCHER APPARAT.
L = Laurentianus codex plutei XXXTI 9 saeculi XII.
Α = Parisinus graecus 2712 saeculi XIII.
recc significat lectionem veram ex singulis libris recentioribus
petitam.
Hypothesis p. 21, 7 κατά τό ηνβ'όχρηστον Α 9 rd μέν
οϋν πρώτον . . . αννέρχονται L: τότε ftkv οϋν ίρχονται Α
13 γενομένην. γενησομένην Elmsley, possis έσομέΐ'ην ΙΑ aya-
γεϊν L: άπαγαγείν Α 19 ΚολώνηΌ'εν L Κολοινό&εν Α
20 άποδεΐξαι L: έπιδεΖξαι Α 23 και δτι L: δτι Α
27 ίππείψ L ρ. 22, 3 τρα/ικονδ Clinton: στρατηγού? L
10 ίπττείφ L 19 Σαλοντ/ον: ΣαΙονοτίον libri
23 "Έρινύίον seclusit Elmsley 24 Ιππείω L 25
ίπηείον L 28 βέβηλο« Α 30 άγγέλλ^ν L
31 τΐ9 om L τοντο προκάΟ-ηται IL 33 πρώτο? Uhri
Text, Vers 5 τον σμικρόν recc Edd 9 &άκησιν codicis Mic-
cardiani corrector et Seidler: d^axotoiv 11 πν&ώι/εϋ'α Brunck
13 8' supplevit Elmsley, %&v quod habet recc unus, alienum ah
Aischylo et Sophocle, admisit Euripides cum comicis (Her. 173).
16 fos σάφ* είγ,άσαι Αϊ ώ? άφεικάσαι L^ ώζ άτΐειχάσαι
corrector L et Codices plerique 19 πέτρον: γρ. πάγον scholia
25 τοντό γ' unus codex recentior: τούτον AL 30
προστεΙ%οντα libri: corr. Dindorf 32 άνήρ libri
35 των libri : corr. Elmsley cf. Jebb ad locum 36 vvv AL :
VW Elmsley 40 σχότον Α: oxotovs L cf. 106 42 άν
Vauvilliers: ών libri Suidas Eustathius 44 ΐλεφ recc: ΐΐεως
AL iuh Nauck: uhv libri μήν Elmsley cf. 2\ τόν anonymus: tovS'
45 fos Elmsley et scholia: ώστ' 48 έξειδώ τι 8ρώ
ci F. Martin 49 wv ElmsL: vvv AL 51 ätiuos A:
άτψοσ γ' L 52 r/s ^' ^σι^' LA: r/s ^d"" recc 57
o8os Brunck: oSos libri 59 τόνδ' : τόν Reiske 60
ψορονσι Nauck 61 ώνομααμένον LA βί reliqui plerique:
ώνοιιασμένοι schoUon, corrector quidam in A, Riccard. 34, Faii-
cawMS 63 πλέον libri et scholia: πλ,έω Suidas s. v. ξννον-
οία, unde ).εώ coniecit Schneidewin 66 λόγο8 libri, sed scholia
i] έν τω πλή&ει έστίΐ' ή ίσγνς: κράτο? Bonitz 70 αρ' άν Α:
αρ' ο-δ'ν L ημών Α 71 μολείν Α conf/rmat scholion: μόλοι
L ipsum quoque scholiastae notum 72 σμικρά Elmsley
78 ToZs Turnebus : roZoS* libri 79 σοι L: ye corrector L, Α
80 f/ Turnebus: i} 85 yrjs: yvf Burges 90
ξη'όστασιν'. γρ. και κατάστασιν L 91 κάμπτειν Α
13*
196 Kritischer Apparat.
92 οΐκήσοντα recc 94 παρεγγνά Meisig: παρεγγΰα L, Α 8ed is
superscr. η, unde παρηγγνα lihri quidam rec. et editiones
99 v,i/ip Suidas, scholia: νμων libri 110 τόδ^: τό γ' Aldina
et aliae editiones multae 121 λεύσατ* αντόν' προοδέρκου
lihri: corr. Schneidewin 125 ^χώρωδ lihri: corr. Bothe
133 τίν' scholia 134 äyovd-' Triclinius: αζον&' lihri λιάζονϋ-''
scholia 138 ixelvos ogäv ίγώ Jj 143 άλεξητορ A: άλεξήτωρ L
145 πρωτηδ Vauvilliers: πρώτης lihri 148 ΟΜίκράς Reishe
149 έή Dindorf: S I lihri 151 y δσ' Bothe: τέ&'
ώε LA 156 προπέσυς Hermann: προοπεαχιε lihri
161 Tc5t> lihri: coniecere τό vel τω 164 έρατνοι Musgrave
166 εχεΐ8 LA: οισειε L supra scriptum habet \a primo, ut
videtur, correctore 170 U&tj A: MlO-otli ' 171 κάκον-
ονταε Musgrave: κ ονκ άκούονταξ L, κούκ άκονοντα£ Α, κούκ ακον-
ταε recc 177 αξει: άρτ; Elmsley 182 ίπεό μοι schol.
198 fr* οϋν ετι προβώ lihri: ϊτ οϋν Bothe Μτι βαίνε
Reiske: έπίβαινε lihri πόρσω Bothe 180 Χο. add.
Hermann προβίβαζε Α: προσβίβαζε L, corr. Α
181 πόρσω Dindorf 182 ^πεο μ' äv εσπε^ ώδ L
184 chori notam add. Hermann ξένηε Bothe : ξείνηε lihri
18b τλάμ ων Bothe: τλα/uop JjA πόλει Nauck: πόλιε LA 189 «r-
σεβίαε A: εναεβείαε L 190 εϊποιμ,εν . . άκονσαιμεν L: εϊπωμεν . .
ακούσω μ εν Α 192 αντοπέτρον Musgrave 193 κινήσ^ε
scholion: κΙίνυ£*)1ιΑ 195 jJ 'σ&ω; Α, L cum nota γρ. ή στώ;
δ και βέλτιον: corr. Dindorf 197 έν ήσνχαία Reisig Camp-
hell 198 ίώ μοί /UOL Antigonae trihuunt Codices: corr. Her-
mann 199 αρμοοαι Elmsley: άρμόσαι LA 200 γεραόν
Dindorf τΐε ϊψνε mg. L: τ/s σ' £9^1; LA 205 τΙς ό
π. mg. L: τΐε ών π. LA τίν äv Vauvilliers: τ/» α LA
212 τ/ τόδ' ; — αίνά Wunder: τί τόδε; — δεηά LA 215 ώ
ξένε Heath: ξεΖνε LA 217 βαΐνειε TricUnius: μένειε LA
219 μέΐλετον Hermann: μέΙΙετ* LA τά%ννε Elmsley
Hermann: ταγύνετε L ταχύνατε Α τα%νναι Reisig 220 ϊοτε
τιν'\ ώ. — ιον ιού Reisig Boeckh Wecklein: ϊστε τιν άπόγονον; —
ώ ώ ίου LA 224 ίώ ώ ώ Hermann: ίώ ώ ώ ώ LA
226 πόραω IricliniuS: πρόσω LA 227 νπέσχεο Α: νπέσχετο
L 228 μ ο ιρ ιδία COdd. reCC.l μοιραδία L^ μοι ραιδία COrr. L,
Α ε'ίργεται Kampe: ϊρχεται LA 229 ών lihri αν Wunder
προμά&ηι L^ 230 έτέραι L 231 παραβαλλόμεναι L^
corr. in πάρα βαΙΙο μένα 233 δε TricUnius : δ έκ LA
234 αϋϋΊε editores**) 238 γεραόν πατέρα L^A: αίαόν
post γεραόν in L inseruit corrector 243 δνσμόρον Meineke:
*) Meineke bemerkt: Satis insolens est dictio πόδα κλίνειν, quam
de flectendo gressu explicant, yellemque pro eo scriptum esset in
codice πόδα κίνει. Diese Vermutung, weil auch er an der Kespon-
sion nicht zweifelte; gibt man sie als Illusion auf, so steht nichts
im Wege, die Lesung der Schollen anzunehmen. Wer an κλίτΐ]«
festhält, muß dann weiter άντιπέτρον in αντοπέτρον ändern; so
kommt eins zum anderen, alles der Kesponsion zuliebe.
**) Über die Schreibung «i^r/s in den Menanderpapyri s. Wila-
mowitz Sitzb. d. K. P. Ak. d. Wiss. XLIX (1907) S. 872.
Kritischer Apparat. 197
μόνον LA 247 χνρσαι libri: corr. Hermann ϋμαι γάρ
Bergk'. ύμίν γάρ LA 252 βροτόν Triclinius: βροχών LA
257 των ngds οέ vvv είρη/ιένο^ν sunt qui Suspectent 260 τάβ
y' scholiorum editor Romanus: rag τ' LA 266 τά y' L:
τά$* Α 268 χ^εΐ' ήι L quod redit ad χρείτι cf. Mayser Gram-
matik der gr. Papyri p.l25 278 έν αηδαμαΐξ Dettweiler: μηΒα-
acös libri 286 8νσπρόσο)πον recc. δνοπρόοοπτονΙαΚ 288 S'
om Α 294 τηοδε Α: rfje L 298 επεμ•ψεν L^: ϊπεμηεν Α,
corrector L 300 αυτόν ώοτ^ Porson: anovros r' 302 r/s
δ' Α: τί8 L 308 ι?•' Α: r' L 309 Ι^σ,9•' 6s Nauck
312 ^7Γ< Α: ^Tti L 313 ήλιοστερεΖ Meineke: ήλιοοτερήζ lik.
316 ί? Suidas: ή LA 320 ττροστείχουσα LA: corr. Dindorf
3*27 δύσμοιρα Α: δνσμορ^ L δνσμορφ' Buecheler 328
^<s äd-λιαι L^ utvidetur: δνσά&λιαι Α, corr. L 329 — 330 spurii
331 Ουσμόρον τ* Markland', δνσμόρον δ^ LA 333 λόγων γ'
corr. L: λόγοι? γ LA 335 που scholion: ηοζ LA 336 τά»/
κε/vois Schaefer: δ^ ίχείνοιε L ^* Ιί' χείνοίζ COrr. L τάκείνοιδ Α
342 οφώιν L: σψωϊ Α 366 σημαίνονα^ L 372 T()iS
άθ-λίοιν Porson: τρισα&λίοιν LA 375 &ρόνον Α
380 καδμείων L: καδ μείον Α βί L ίηίίίο 381 κα&έξον Α eiC
καθ'έξων: κα&έξων L, SChoUa 386 fö^ay SChoUa : ώραν LA
390 ενσοίαζ scholia Suidas Zonaras: εννοίαδ codd.
391 υττ' Α: omisit L 401 S-ύρασι Elmsley : ϋ'ύραισι LA
405 κρατοΐζ Brunck: κρατ^ε LA 408 <i()' L ' 416 TiS
A: t/s L 417 <?//9Pöi /* recc: <2//9Ρω ι?-" LA 421 σ9Ρί»'
Elmsley: σφι LA τ»)*' ηεηρωμένην recC, scholion in A: rdJr πεπραγ-
μένων LA 424 κάπαναίρονται Hermann: κάπαναιροννται LA
426 oifr' Ä'/^ ονξεληλν&ώ£ Α: ovr' έξελ.ηλ,ν&ώ9 L πάλιν L:
πόλιν Α 429 ήμνναν L: ήμννον Α 432 καττινεοεν recc.
κατηίννσεν L κατήννσεν Α 434 l^£/ L: ίζί? Α 436 1^-
ψαΐνετ^ L 440 r<J τηνίκ" recc. τό τη νίκ* cum rasura post
τη L τοτηνικάδ Α 441 οί L 443 «^J/ ϊπον£ μικρόν
Α gMOiZ redpere dekui, αλλά πον σμικρόν L 444 ήλόμην L
^/ώ recc; «f/ LA probare debui 452 τ^σ^^ τ^ recc: r^aJ'e
vf LA 453 Tf Tiil ^TcafÄ: τά τ* ^| LA 454 <ί//οί
Heath: ä μοι LA 458 π^ί58 L: öw A T(?is Nauck: ταΐδ LA
459 ποεΐσ&ε L r^^W ,//^*' recc: T5^(5\e //^r τ^^ L r^f^'i τ^ Α
460 r^s ί^ γη s Nauck: τοίαδ' έμηδ L rois ό* ^//ors Α
461 επάξιο« Α, corr.li: έπάξιον L 462 ^έ omisit Α
467 κατέοτιχραδ L 470 έτέγκον LA: correxit Elmsley
All λάβω Α, corrector L: βαλών ex λαβών factum L
472 τέγνηι L 475 νεώρονί Musgrave Blaydes: νίαράς libri
νεοπόχίο C anter : οίνεοτόκωι L οίοπόκωι scholion in L putes ίοπόκφ
fuisse variam lectionem; cf. ϊοπλόκαμοε, νεοτόκωι Α ai»»' ν^οτόκω \ß
λ.αβών L: βαλών Α 479 /« L : rt Α 483 t(>/s L: r^JiZs Α
488 συ τ' Α : at; ν' L 491 χ^αρρών LA παραοταΐην
recc. παραοταίμην LA 492 rf^^.wfi iV «^ L 493 παΐδ"
έκλύετον L 494 versum Antigonae tribuit Brunck: Ismenae A,
cho7O corrector L 497 άτέρα Elmsley: ητέρα libri
499 έκτίνονοαν Canter: έκτηνονοαν libri 500 τοι Hermann:
τι libri 502 δίγα Hermann: <3' ärtv LA 505 τ<ί^'
Elmsley: τοΰδ' libri 5i 6 /"ap/f/g Α 509 ποτηΐΐι
198 Kritischer Apparat.
516 ηέπον, ^ργ^ Nauck: πέπονθ'^ Mo'/ libri 517 μηδαμά
Brunck: μηΒαμά libri 518 ξεΖν^ Reisig: ξέν' lihri
519 ώμοι Hermann: ίώ μοι LA. cf. notam ad versum 1713
525 μ' L^: μέν LA ιδριν Mudge: ISqis LA 528 έπάσο) Nauck:
έπλήσω LA quod tenendum 532 ηαζδε Elmsley: παίδες LA
534 σα/ τ äo' είσίν (εισ^ Α) απόγονοι τε και LA: corr.
Bothe 535 sg. personarum notas corr. Solger et Martin 537
μνρίων γ' L: μυρίων Α 541 πόλεο5 Hermann: πόλεω? LA
547 ävovs Porson: ällovs LA και ώλεσα Bothe: και απώ-
λεσα LA 550 έφ' άατάλη Dindorf: απεστάλη libri
.551 εν τε Li'- Mv γε k. 554 ταΐσδε λεύσσων Nauck: ταΖσδ''
άκονων LA 557 ^περέσ&αι Reisig: τι {τι Α) Μρεσ&αι LA
562 ÖS Dindorf: ώ? LA καυτό? Doederlein: ν' αντόδ LA
565 /' äv Vauvilliers: γάρ LA ουδέν' Α: ουδέν h 566
συνεκσώιζειν σ L^ 574 διοίχεται L^: διέρχεται LA
583 λοΖσδ''' Α 587 οϊ5κ ά/ώί' Α ei fortasse L initio, deinde
ονχ άγων: corr. Elmsley 590 ου Θ-ελόντων /' Goebel Din-
dorf: ει &έλοντ^ äv /' LA 591 παρίεσαν Α: παρήεσαν L
592 ^' omisit L^ Stobaeus σύμφορος Stobaeus ' 603
εξαναγκάζει Α 608 Θ'εοΖς L θϊ;σέ //τ}«^ ϋ'ανεΖν Philostratus
612 oiJr OWi. Α 619 δεξιώαατα recc: δεξιάκατα LA
620 ^iiöfi Hermann: δορί LA 620 ^tivov L: j/^oj-
rov Α 628 //«: μοι νβΐμουΐι^ 630 r^^'i τ^< L miiio
^^' om Α άνήρ Reisig: άνήρ libri 631 äv am Α
632 ^Γφ Siiidas ψιλόξενοε L^ 639 «/ ί' Α: fi" r' L
640 Οιδίπους Α 643 j? recc: ^ LA 647 ;.rf/oiS L
Συνουσίας L 652 σ' om L 670 rJv^' iZwo Sophoclis libri
nunc deperditi: τόν LA εν&^ ά Porson: Sv&a libri 671 μύρε-
ται Κ 678 βακχειώτας\α 680 &εαΖς JSlmsley: &είαις LA άμ-
(ριπωΐών L άαφιπόλοίν Α 683 μεγάλ.οιν ϋ'εών PlutarchuS et
Clemens Alexandrinus 689 Ιπινείσεχαι Α 692 οΰ^' ά recc;
ου^ α^ L ουδέ Α 698 άχείρτοτον Α: άχείρητον L αύτοποιόν
Blaydes : αύτόποιον LA 699 έκχέων Α 700 μέγιστα LA
702 οϊ; Porson: ούτε LA 703 χερί Heath: χειρί LA
704 «b «ί£ί^ ooiwt' L: εισορών Α 710 είπεΖν xdOios αΰχημα Por-
son, quoniam metrum laborat 714 ϊπποισι L 715 ταίσδε
κτίσας Ganter: ταΖσδ' έκτισα? LA 721 a<Ji/ Nauck: σοι LA ίτ} L:
if ? Α 726 ^/ώ L: κνοω Α 729 ειληφότα Blaydes: ειλη-
φότας LA 735 cf. 42^wL Metam. Ι 6 hunc talem έπεστάλην Α
738 Tfxfi scholia, ut videtur 739 ^ πλεΖστον Α
749 jf^' ^ recc 751 πτοιχ^ Α 755 ^ΰ^^ LA
760 δίκη Α post 769 versum 438 repetit L
775 r/s avr/? recc: τοιαύτη LA 778 γ^ρτιζοι? L^: χρήζεις L*A
779 jpe'ooi corrector L: 99ε^ίί LAl 780 r^a^" Ä»/ AL^:
τ^σί L 781 σί» Α: σοί L 783 τοΖσδ' Α: τοις L
785 οίκησης L «786 αναίτος ί. e. ανατος Jj τησδ' Scaliger:
τώνδ' LA Suidas 792 κα< Α: /?κ L ' 799 ^όϊ/ζ^// L
808 r<i καίρια Suidas 810 <?γο;: ^σω corrector L
815 r/ δ' äv Α 816 roucT.? Musgrave: τώνδε LA
818 σοί: σ« L primo 820 ώί,«θί LA, quod retinendum
fuit, cf. Diels Sitzimgsber. der Berl. Ak. d. Wiss. 1908,^. 1043
821 τήνδε τ' Bothe: τήνδε γ' LA 827 πορεύεται L:
Kritischer Apparat. 199
πηρεύσεται Α 833 ίώ noXis Oedipodi tribuit Wunder, Anti-
gonae dant libri 837 μάχηι libri: corr. Porson et Nauck πημα-
νεΖδ Porson: πημαίνεα LA personarum notas 837 — 839 distinxerunt
Hermann, Reisig, Mudge 840 Μγο)γ^ Α: έγώ §' L 841 ώδε
βάτε recc: ώδ' θάβατε LA Mvronot Brunck: εντόπιο t LA
844 άφέλχομαι TricUnius: άψέλκοα* ώ LA 849 όδοιπορήσηζ {sic)
Α: οδοιπορήσεις L 8δ0 τε add TricUnius 853 αυτόν TricU-
nius Edd: σ αυτόν Α αυτόν L, quod verum puto 861 λόχοι σου
Nauck: Xiyoislik, λένεΐδ corrector Α 8ß2 σ' Piderit, versum choro
tribicens: μ' LA 865 τψ editio Londin. : yrfs LA 868 σέ τ' αυτόν
Brunck: σε% αυτόν L σε καντόν Α 875 μόνου Α και γηρών' βαρν5
varia lectio in h 877 λημ' L: λϋμ^ Α. ^ 879 νεμώ Peisig ex
schoUis: νέμω LA 882 /'Enger: ταΰτ' Ubri 886 περώσ*
οϊδε δή Elmsley : περώσι δη LA 889 ώζ είδώ reCC: ώδ ϊδω
LA 899 in margine add L^ άνίπτον L 902 ^' om
LS pro quo τ posuit L^ 905 ^κεν schoUa 906 ού
με&ηκ* Α: ούδ άφηκ^ L ουκ άψηκ^ L^ 907 οϋσπερ Peisig:
ώσπερ LA 909 ποτ ϊ^ει Α: nod"^ %ξμι L, «βίί d' ex τ
910 στήσηδ Α^ιστήσειδ L 911 ^//otJ Α: /<ον L
915 έπείσπεσών Α: έπιπεσών L 924 Ιπε^ι βαίνων recc: επι-
βαίνων LA 936 rot? j^ov Meineke: τώ νφ LA 938 ^^<3*'
δ* Α: ^^ώ*' r' L 939 οϋτ^ L: ουκ Α λέγω L: λ,έγων Α
941 rJ^' recc; τίίτ' L^ Α ? rJ/' L 944 καΐ om Α
945 καναγνον Α: κανανδρον L δεξοίατ^ Elmsley : δεξαίατ' LA
948 ξυνγιδη Brunck: ξυντ}δειν LA 954 ^στί /^^as Α
970 ί'κί'^ϊτ' LA 971 όνειδίζοιδ Α: όνειδίζειδ L 972 ττω
recc; πτ^δ LA 978 τλημον Α 982 ώιμοι L, recie
984 «üT^s L 986 δυστοαεΐν LA 989 έμφέρειδ Α
1007 τιμαΖ9 Turnebus: τιμά« L* τ<^άδ Α τωί' Kuhnhardt: τοϋδε L
του.?'' Ä 1010 τάζ om L 1015 άαυνά&ειν LA: corr. Elmsley
1016 έξηρπασμένοι Α.: έξηρπασμένην L, sed-ην ex-oi factum
1024 έπεύξωνται recc: έπεύχονται L Μπεύχωνταί Α 1028
Αλα<)ϊ^: άλλον libri είδ τόδ' Α: είδ τάδ' Jj 1050 σεμνά Valkenaer:
σεμναι LA 1054 έγρεμάχαν L: όρειβάταν Α όρσΐΜά%αν COniecit
Bury ^ 1056 άδμήταδ Α 1066 Ji om Α 1068 κατά
Pothe: κατ' LA 1069 πώλων idem: φάλαρα πώλων LA
1074 ϊρδονσ^ Steinhart: ϊρδουσιν LA 1077 αύδΌμαίμων libri: corr.
Bothe 1083 κνρσαιαι τώνδ' Wunder: κνρσαψ αυτών δ^ LA
1085 πρόμοιδ: πόροιδ libri. De positione πρ litteris facta dubi-
tari equidem bene scio. 1088 σ&ένει ^πινικείφ Hermann:
έπινικείωι {-νικίω Α) σδ'ένει LA τελείωσαι: τελειώσαι libri
1096 τόρ σκοπόν Elmsley: τφ σκοπώ LA 1099 ώ πάτερ,
ηάτερ recc: ώ πάτερ ώ πάτερ LA ' 1100 τόνδ* Α: τώνδ' L
i_.j, 1104 πρόσελ&' L 1105 versum in margine addit L
1109 γε Peiske: τε LA 1112 πλευράν L 1113 έαφΰσα
L έμφυτε Α: COrr. Mudge κάναπαύοατον recc: κάναπαύσετον LA
1114 τοϋδε L: τοΰ τ« Α 1118 κα< σο/ τ« τούργον τού-
μόν εσται βραχύ LA: COrr. Wex 1120 έμφανέντ Α
1121 ττ}«^ Musgrave: σήν LA 1125 rd 7' Α: τοϋτό γ' L
1130 χα?ο' f)ro χέρ' deinde δεξιάν τ' L 1131 */ Α: ?^ L
1132 πώ3 ο Hermann: πώδ <5" LA 1135 έμπήροιδ Hense:
έμπείροιδ LA 1139 οϋτοι τι L 1141 ovr' Elmsley: ούδ* LA
200 Kritischer Apparat.
1148 αγών Heath: άγων o^TOS LA 1150 έκπέπτοιχεν L
1151 οτίχειν τι L 1153 άνα'ρο)πον scholia 1159 όρμώμψ) L
1160 προογ^ρτιζοντι L 1165 τ' add Reath
1169 φίλτατε σχέδ Seath: φίλτατ' ϊο%ε5 L φίλτατ^ έπίσχεξ Α ο^περ
Α: οΐπερ L 1176 τον<5" Elmsley: τοντ^ LA 1178 ί/κα-
^ίΓν Elmsley: είχάθ-ειν LA 1187 xaxßs Hermann: καλώβ LA
1189 μηδέ Dawes: μήτε LA 1190 κάκιστα Toup: κάκιστων LA
1192 i/|or Musgrave: αυτόν LA 1194 Ιξαπάδονται L
1197 λενσοΎ)« Pierson: λνστ]£ΐιΑ 1199 ov%i β αιά Musgrave
ex Hesychio: ούχι βίαια L οΰ yfftam Α 1210 σάϊδ Scaliger: σω^'
LA σώιζει L 1218 ^πον Jr' α?' in margine L: ottJt* <2»' LA
1220 δέοντα« Reis ke: ^'έλοντο9 JjA. ό δ έπίκονρο? Hermann:
ονδ ^πικονροδ Jj ονδ έπι κόροδ Α 1230 ψέρον Α: φέρων \j
1233 Sg'. φ&όνοδ — χαΐ φόνοι Faehse: φόνοι . . . και φ&όνοδ LA
1235 κατάπεμπτον JjA^ 1242 ώζ Brunck: ώ? LA 1244 άτ«ί
Α: αϊτέ L 1245 δ^ ένννχιάν Lachmann ex SchoUis: δέ ννγ^ίαν
LA 1256 in mg add L 1259 nlvo« Scaliger: novos LA
1266 τάμα Reiske: ταλλα LA 1278 τόν Blaydes: τον LA
1288 άσφαΐηι L 1297 ονδ^ Hermann: οντ LA
1300 κλιίίΜ/' A^* : κλύω L 1304 δόρει Dindorf: δορί LA
1310 αντΟ£ τ' Reiske: αύτ09 γ* LA 1313 δορύσσονδ libri: corr.
Reisig 1319 ηνρί L: τάχα Α 1328 είκά&ειν libri: corr.
Elmsley 1333 και &εών L: πρό? &εών Α 1334 παρεικάϋ'ειν
libri: corr, Elmsley 1337 έξειληχότεδ L*; έξεάηφότες LA
1340 ξνμπαραστήοτ] \ß: ξνμπαραστήσηζ Α ξνμτταραστήσειδ L
1348 δη//ονχο£ Α, corrector L: δημονχοιίι 1351 οΰ τα^^ Brunck:
οϋτ^ αν LA 1352 / ^//οί; Α: yk. μον L 1357 φορεΧν Α\ φί-
ρειν L 1361 §ωοπερ Reiske: ώσπερ LA 1367 τροφοί L:
τροφαΐ Α 1370 ττον L: πω Α (3" deest in libris 1373 ^c^Y-
-ψειδ Turnebus: έρεζ τΐ5 libri 1375 in mg add L
1377 σέβων Α 1386 (5"<ί()« Reisig: δορί LA 1389 rö
Hermann: τον LA 1390 σ' om Α 1402 r«*'/ T«//-
whitt: τίνα LA 1406 ται7τ' Sehrwald: τονδ^ LA 1407
σ9ρώ /' ea?^ Elmsley: σφωιν y* äv LA 1410 κ^/' L
1415 τό Ttolov A: Troror L 1417 σέ τ' B^'unck: οέ /' LA
1418 οΓόν τε recc: οίον γε LA άν Vauvilliers: αν
LA 1432 ΐ/έν om L ^ 1435 σφώ δ' Hermann: οφών
δ^ LA τάδ'' ει ϋ'ανόντι μοι \ τελεϊτ^ Lobeck 1436 delet Ώιη-
dorf έπεί ον με ζώντά γ^ (sic L^) αϋ τι οτέρξετον Guil. Mohr
1437 χαίρετόν τ* Α: %αίρετότ> γ^ L 1441 ηεί&ον L
1444 σφώ Elmsley: σφων LA 1449 τί/'ά, quod deest in libris,
post τ μα facillime exci'dere poterat 1450 κιχγάτει Hermann:
κιχάνηι factum ex τνγχάνηι L κιχάνει Α 1454 ίτεοι : έηει libri
1455 τα δε παρ' ^μαρ Canter cum scholiis: τάδε ηήματ' LA
1468 αφήσει Α: άφήξ L 1469 δέδία δ'^ recc: δέδια {δί-
δεια L) τόδ^ LA 1474 Antigonae tribuit Turnebus τοϋτο
Α: omisit L 1477 εα Bothe: ia ia LA 1479 ώ δα'ι-
μον Α 1481 άφϋ-εχγέδ L^ 1482 σον τνχοιμι Cobet: σντ-
τνχοιμι LA 1488 έμφήναι Nauck: Ιμφνναι LA 1491 ίώ
ιώ Hermann', ίώ LA 1494 ποσειδωτίω recc: ποσειδαοηίω LA
1495 άγίζο)ν Α, corrector L: άγιάζαη' L* 1498 σττεϋοοι
1501 άοτώτ• Reiske'. αντών LA
Kritischer Apparat. 201
1506 τησδ^ ^&ηχε Heath: &ηκε τηαδε LA 1512 οημα
των Dindorf 1514 πολλά Α : πολλαι L 1515 οτρά-
γαντ α Pierson: οτρέ\ραντα LA 1517 %ρή Α.: χρην L
1519 τ^δε'. σ^ τ ε varia lectio in L 1525 γειτόνων• varia
lectio in L, nota scholiis 1529 ατέργω νόμωι L 1530 άεί
Α 1531 afUrj L ^ 1532 δδ' 1, ό δ' k 1541 μηδ' Μτ\
Reisig: μη δέ y' L μηδέν '/ Α 1549 πον L 1561 μήποτ
επίπονα Α 1562 έξαννσα^ Vauvilliers: ίκτανύσαι LA
1564 νεκύων synizesin patitur: νεκρών Triclinius 1567 πάλιν
αψΒ editiones cum Beiskio 1570 γασί scholiis ignorari falso
dicunt 1573 ε%ει Triclinius: ανέβει LA 1578 τον Α:
τίν* L a<^r άνπνον Α 1584 α/« Α 1585 και πά-
νω ι L 1586 τοντ Α 1588 τ59ρ' ήχητηροδ L
1590 d^iJ*- recc: d^tJ»' LA 1592 πολνσχίοτο)ν Heath'. πολν-
οχίστω libri 1595 μέσο? BruncJc: μέσον LA 1596 τάφρου
Suidas 1597 ^λνσε recc: ϊδνσε LA 1600 τώ δ' scholia:
τωδ' L τάδ^ Α προσόγιον Jj: έπό-φιον Κ 1601 μολονσαι L:
μολονσα Α ' 1604 δρώντοε defendit iam Camphell exemplis
haud indubiis usus 1605 ούοέν άργόν L: άργόν ουδέν Α
1608 άνειεσαν correctum in άνηεσαν L 1619 rd^ λοιπόν Α
τί}*- /Ji'o»' Elmsley : rov y^/ov Suidas βίοτον LA διάξετε Suidas
1635 ^i;i£is L 1641 //jy/i' ά ^τ} L 1658 αι5τ<)ί^ Α:
αυτών L 1662 άλ,νπητον: άλάμπετον varia lectio in L
1663 άνήρ L 1664 άλχείνώδ L 1665 δοκών Α
1669 ψϋ'όγγοι οψε Α: φδ'όγγοιβ δέ L 1671 Μμφντον libri
1677 εστίν μ έν Hermann: ουκ ϊστι {vel ίστιν) μέν libri 1678 ^•λ^
Canter: εΐ LA 1680 TroVros LA: »»όσο? explicat scholion, unde
πνρετόδ Wecklein vovoos Meisig 1682 γερό μ ενόν Kuhnhardt:
γαινόμεναι LA 1683 όλ^ε&ρίαν L 1684 όμμασι LA
βέβηκε L 1688 — 1692 Ismenae trihuit Turnebus
1693 δίδυμα — άριστα recc: δίδυμα — άριστα LA 1697 το<
«iifZ Härtung αρ' ήν τΐ£ Α: δρ' ήν τΐ8 ήν L 1698 /ijy-
(ίΌ^ά Brunck: μηδαμ^ LA 1703 τ«^'* recc: rtiJ'f LA
1709 άί'ά γάρ Hermann: άει γάρ LA 1710 δακρΰον Reisig:
δάκριον L δακρύον Α 1712 τόσον Arndt: τοσονδ LA
1713 αί/ζοί WiecÄjZem: /ώ" //tJ LA 1718 έπαμμένει Hermann:
επιμένει LA 1722 λ,ηγετ^ ήδη Hermann: λ.ήγετε LA
1724 ρέ^ομεν Α: ρέ^ωμεν L 1727 χϋΌνίαν Α: %d'6viov L
1728 ^/£0 recc: $γο)γε\ιΑ 1733 Ιπενάριξον Elmsley: έν-
άοιξον LA 1735 π^ L^: ποΓ LA 1737 τλάμον' Hermann:
τλάμων libri 1739 πάροε άπεγεύγετον οφώιν τό μη LA: corr.
Hermann 1741 <?7rf() rofis Graser 1744 ^π^ίχ« WwniZcr :
£^i/ LA 1745 ^πο(>α Ww?irfcr: π^(?α LA 1748 μόλω-
μεν Α: μέλωμεν L 1749 ^ß τ/r' ^τί //« Hermann
1751 &ρηνον Α: ϋ'ρήνων L 1752 It;»'' απόκειται Reisig: ξύν
απόκειται L |ι;»'α7ΐοκίίτ«ί Α 1754 προοπίτνομεν recC: προσ-
πίπτομεν LA 1758 κί?σ£ μολεΧν seclusit Bothe 1771 ίοί'Τί
Naber, sed cf. El. -374 1^773 ίίποσ' άν Borson: δσα äv Α όσ'
äv L 1776 ου Hermann: οι; /«(? LA 1777 μηδ' Elmsley: μήτ' LA
Oorrigendum:
Vs. 1572 1. παρ'' Άί§α
Druck von J. B. Hirschfeld in Leipzig.
Verlag der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin.
TEXT-AUSGABEN
griechischer und lateinischer Schriftsteller.
Aeneae commentariusPoliorceticus.RecensuhR.llercheT 1 M. 20 Pf.
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Aristoteles Πολιτεία ^Α^'ηναίων^ tertium eniderunt G. Kai bei et U. de
Wilamowitz-Moellendorf 1 M. 80 Pf.
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Babrii fnbulae. Ex recerisinde Aifr. Eberhardi . . . . 75 Pf.
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Moellendorff 80 Pf.
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L. Schwabius recognovit .... . . 1 M. 50 Pf.
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imperio Cn. Pompei in Catilinam continens. Editio U, curavit
G. Laubmann 75 Pf.
Vol. IL Orationes pro L. Murena, pro P. Sulla,
pro Archia, pro P. Sestio, pro Milone, pro Ligario, pro rege
Deiotaro in M. Antonium 1. II continens. Editio altera curavit
G. Laubmann 1 M. 80 Pf.
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Homeri Odi/ssea. Edidit A. Nauck. Pars I n. II . . . ä 75 Pf.
llia.'c. Edidit A. Nauck. Pars I u. II . . . . ä 75 Pf.
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Pars I. Libros I et II continens 60 Pf.
Pars IL Libros III et IV continens 60 PL
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Pars IV. Libros XXI et XXII continens .... 60 Pf.
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Vol. I pars IL .χ;. . 6 Μ.
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Aeneis. Editio II curavit P. Deu ticke . . 1 M. 50 Pf.
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Vol. IL Libri Socratici 1 Μ 20 Pf.
ι
SOPHOKLES
ERKLÄRT
VON
F. W. SCHNEIDEWIN UND Ä. NAUCK.
VIERTES BANDCHEN.
ANTIGONE.
ELFTE AUFLAGE
BESORGT
VON
EWALD BRUHN.
BERLIN,
WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG.
1913.
EINLEITUNG.
Ι. DIE SÄGE.
Auf. die Frage, woher Sophokles den Stoff der *^Antigone'
nahm, läßt sich eine sichere Antwort nicht geben ; es bleibt nur
übrig, die verschiedenen Möglichkeiten darzulegen und gegen
einander abzuwägen.
Auf den ersten Blick zwar scheint es selbstverständlich^ daß
Sophokles einen Vorgänger an Aischylos hatte. Als in dessen
'Sieben gegen Theben der Chor erfahren hat, daß die Stadt
gerettet, das Brüderpaar aber gefallen ist, singt er den Toten
das Grablied. Die Leichen werden auf die Bühne getragen
(τα(5* αύτόδηλα' προνπτος αγγέλου λόγος 830 Κ.); dann
sieht er Antigene und Ismene nahen (840). Wir vernehmen
den Wechselgesang der Schwestern und des Chores, dann den
der Schwestern allein; da erscheint ein Herold. Als Beschluß
der ττρόβουλοί Thebens verkündet er, daß Eteokles, weil er für
die Stadt gefallen sei, in vaterländischer Erde bestattet, Poly-
neikes dagegen, weil er ein fremdes Heer gegen die Vaterstadt
geführt habe, der Grabesehren beraubt und sein Leichnam Hunden
und Vögeln zum Fräße vorgeworfen werden solle; Trankopfer,
Totenklage, Leichengefolge soll er entbehren. Ihm erwidert
Antigone, indem sie den festen Entschluß ausspricht, ihren Bruder
zu begraben; wenn es sein müsse, ohne irgend eines anderen
Menschen Hülfe. In scharfem Wortwechsel mit dem Herold
verficht sie ihren Entschluß. Der Chor schwankt zuerst, was er
tun soll ; dann teilt er sich, so daß die eine Hälfte mit Antigone
und der Leiche des Polyneikes, die andere mit Ismene und der
des Eteokles abgeht. Wird die Bestattung des Polyneikes voll-
zogen werden ? Wird Antigone für ihren Ungehorsam büßen ? —
auf diese Fragen geben die 'Sieben' keine Antwort.
Man hielt es einst für sicher, daß ein mit den 'Sieben' trilo-
gisch verbundenes Drama diese Antwort gab. 'Der Vorsatz der
Antigone, den Polyneikes zu beerdigen, ist mit so bestimmtem,
Sophokles IV. 11. Aufl. 1
2 EINLEITUNG
stolzem Pflichtgefühl gegen Verbot und Rat des Stadtherolds
ausgesprochen, daß man die Erfüllung, die Darstellung der Tat
verlangt, um so mehr, als der Streit der Schwestern durch die
Teilung des Chores dieser Handlung noch mehr Gewicht gibt'*).
Als dann 1848 die Hypothesis des Dramas gefunden wurde
und man daraus ersah, daß die 'Sieben das Endstück einer
Trilogie (Laios, Ödipus, Sieben gegen Theben) gebildet hatten,
war die Überraschung groß; und es konnte nicht ausbleiben,
daß man sich fragte, ob es denn glaubhaft sei, daß Aischylos
in dieser Weise am Schlüsse einer Trilogie ein Thema anschlage,
das er doch nicht mehr ausführen könne.
Wir dürfen diese Frage jetzt entschieden verneinen. Der
Schluß der 'Sieben setzt nicht nur die 'Antigone , sondern auch
die 'Phoinissen voraus**); die Schwestern selbst sind erst von
einem Bearbeiter eingeführt, der mit der Tragödie des Aischylos
um den Preis im tragischen Agon stritt und die Wirkung zu
steigern meinte, wenn er dies neue Motiv einfügte; er hat den
Wechselgesang des Chores den beiden Schwestern gegeben***).
Also in Aischylos finden wir keinen Vorgänger des Sophokles;
wenn wir nun von der Tragödie zum Epos emporsteigen, so
kommen wir leider in eine Region, in der jeder klare Ausbhck
fehlt. Beschränken wir uns auf die thebanischen Heldenlieder im
engeren Sinne — wiewohl unsere Geschichte ja episodisch auch
in einem anderen Epos vorkommen konnte — , so wissen wir
von der Ödipodie nicht einmal das sicher, ob sie die erste Voraus-
setzung der Antigonefabel, den Wechselmord der Brüder, ent-
hielt. Wir kennen den wesentlichen Inhalt des Gedichtes bis
zum Tode lokastens und Ödipus' zweiter Ehe mit Euryganeia-j-j,
die hier als Mutter seiner vier Kinder erscheint; aber der weitere
Verlauf der Handlung bleibt ungewiß. Von Onasias, dem Zeit-
*) Welcker, Die äschyleische Trilogie Prometheus 365.
**) Corssen, Die Aniigone des Sophokles, ihre theatralische und
sittliche Wirkung. Berlin 1898. Diese Abhandlung ist auch sonst
in dieser Einleitung mehrfach benutzt oder berücksichtigt.
***) V. Wilamowitz-Moellendorff, Drei Schlußszenen griechischer
Dramen. {Sitzberr. Berl. Ak. 1903 S. 436 ff.); dagegen M. Wundt,
Die Schlußszene der Sieben gegen Theben (Philol. LXV 357 ff.) —
Fraglich bleibt, warum der Bearbeiter das Verbot der Bestattung
nicht von Kreon, sondern von den πρόβονίοι 8ή/ιον (990) ausgehen
läßt. Vielleicht wollte er dadurch die Notwendigkeit eines tragischen
Ausgangs vermeiden: nöXis äXXois ällor^ hnaivax τά di-καια sagt ja
der Chor (1055).
f) Dank Bethes Thebanischen Heldenliedern (Lpz. 1891); die spä-
tere Lltteratur s. bei Röscher s. v. Oidipus und Polyneikes.
Ι. DIE SAGE 3
genossen Polygnots, wurde in dem von der marathonischen Beute
errichteten Tempel der Athene Areia zu Platää dargestellt ^A-
δράστον xal Άργείων ifcl Θήβας ή πρότερα οτρατεία
(Paus. IX 4, 2), und dabei malte der Künstler γ,ατηφη την Εν-
ρνγάνειαν €7cl τ^ f^f^XJ] ^ων τχαίδων (ib. 5, 11).
War dies die Euryganeia der Ödipodie oder folgte der
Dichter einem anderen Epos ? Man hat behauptet^ in der ganzen
epischen Dichtung sei Euryganeia die Mutter der Ödipuskinder,
erst die Tragödie habe diese der blutschänderischen Ehe mit der
Mutter entspringen lassen. Wenn das richtig wäre, so brauchte
Onasias die von ihm dargestellte Szene nicht der Ödipodie ent-
nommen zu haben, sondern konnte sie auch der Thebais danken.
Genau so gut kann aber die Sache umgekehrt liegen: die Er-
zeugung der Kinder mit der eigenen Mutter war die ursprüngliche
Version; sie erhielt sich in der Thebais und in der Tragödie,
während in der Ödipodie Euryganeia zur Mutter der Ödipodi-
den gemacht wurde — einfach, um die Geschlechter, welche
noch in geschichtlicher Zeit ihren Ursprung auf Ödipus zurück-
führten, von der Schmach des Ursprungs aus Blutschande zu be-
freien. Dann wäre die Ödipodie Quelle des Onasias, in ihr also
der Wechselmord der Brüder dargestellt gewesen. Aber eine
Entscheidung zwischen diesen Möglichkeiten läßt sich mit unseren
Mitteln nicht treffen.
Also von der Ödipodie wissen wir nichts; die Thebais be-
richtete den Tod der Brüder. Wurde in ihr Polyneikes das Be-
gräbnis versagt? Das Gegenteil scheint einer zu bezeugen, der
es wissen konnte: Pindar. Er redet in der sechsten olympischen
Ode den gefeierten Sieger an (12 ff.):
Άγησία, τίν ö* αίνος έτοιμος, öv έν όίχ(^
and γλώσσας 'Άδραστος μάντιν Οιχλείδαν τζοτ ές
Αμφιάρηον
€ρ&έγξατ\ έΊοεΙ κατά yat αυτόν τε χαΐ ίραιδίμας
ΐ7ΰ7ΰονς έ'μαριρεν'
15 έ7ετά δ ε/εειτα 7€νραν νεχρων τελεσ^-ειααν*) ΤαΙαί-
ονίδας
*) γ, Als die sieben Scheiterhaufen der Toten vollendet waren" :
ungern löst man so einfach das alte Problem, welches die überlieferte
Lesart τελεα&έντοιν aufgibt, aber es wird allerdings nichts anderes
übrig bleiben. — Dopheide, De Sophoclis arte dramatica 46 will
den Schluß, daß Polyneikes' Leiche mit verbrannt sei, nicht gelten
lassen ; die Scheiterhaufen seien nicht für die Führer allein, sondern
auch für die λόχοί bestimmt und deshalb sieben, obwohl die Leiche des
1*
4 EINLEITUNG
εΐπεν έν Θηβαίοι.*) τοωντόν τι έπος' TJod^ito στρα-
τιάς όορϋ^αλμόν εμάς,
άμφότερον μάντιν τ άγα&όν χαι δονρΐ μάρναθ3^αι.
Zu τΰοϋ^έω in V. 16 berichtet ein Scholion: ό ^Λσγ,ληπιάδης
φησί ταντα είληφέναι (sc. Πίνδαρον) εκ της χνχλιχης
Θηβαΐδος. Damit wird zunächst nur der Ausspruch des Adrast
der Thebais zugewiesen**); aber die Situation, in der Pindar
Adrast so reden läßt, paßt zu seinen Worten durchaus (Oorssen
S. 2 5 ff.): Die Scheiterhaufen sind errichtet; da gedenkt Adrastos
des Edelsten unter seinen Genossen, dem er nicht einmal die
letzte Ehre hat erweisen können. Bethe glaubt, Pindar habe die
Sage absichtlich umgebildet; im Epos hätten die Thebaner die
Leichname Vögeln und Hunden zum Fräße unbestattet gelassen,
und der Dichter habe diesen Schimpf von seiner Vaterstadt
nehmen wollen. Gewiß ist diese Kühnheit an sich Pindar zu-
zutrauen***); nur hier wäre sie sehr befremdlich : er erwähnt ja
die Tatsache nicht um ihrer selbst willen, sondern gibt nur die
Situation an, in die das Zitat gehört — und er zitiert doch ein
nicht eben unbekanntes Epos. Also sehr schwer wiegende Gründe
müßten es sein, die uns hier Pindars Glaubwürdigkeit verdächtig
machten; schwerhch genügt dazu die Berufung auf ein durch
Pausanias (VIII 25, 8) erhaltenes Fragment der Thebais: die
Arkader führen als Zeugnis dafür, daß Areion, das Roß des
Adrastos, von Poseidon gezeugt war, u. a. das Beiwort an, welches
dem Rosse in der Thebais gegeben wird: ev δε ττ] Θηβαΐδι
ώς '^δραοτος εφενγεν έχ Θηβών ειματα λνγρά φέρων
ούν ]Αρείονι χν ανοχα ίτη. Ohne Zweifel würden wir,
wenn wir die Pindarstelle nicht kennten, das Epos damit
Amphiaraos nicht zur Stelle sei. Das ist unzweifelhaft richtig; aber
soll Adrastos die Leiche des Amphiaraos vermissen und nicht die seines
Schwiegersohnes Polyneikes ?
*) Die Ortsangabe klingt zunächst befremdlich: Pindar betont,
daß die Gräber der Sieben auf thebanischem Gebiete sind, weil man
sie auch anderswo zeigte.
**) Er war natürlich in zwei Hexameter gefaßt, deren zweiten
Pindar offenbar so treu wie möglich bewahrt hat: er ist hergestellt,
wenn wir für uaQvaad-ai μάχεσ&αι einsetzen. Daß wir auch den
Anfang des ersten kennen und όφϋ-αΐμόζ in dieser bildlichen Ver-
wendung dem Epos angehört, glaube ich nicht.
***) Ob er sich freilich zu seiner Neuerung nicht ebenso mutig
bekannt hätte wie Ol. I 37 {άντία τών προτέροιν φ&έ/ξομαή, wo er
die Pelopssage umbildet, oder wie er sein Schweigen von der Er-
mordung des Phokos ausdrücklich begründet (Nem. V. 16)?
Ι. DIE SAGE 5
schließen lassen, daß der Heerkönig allein mit zerfetztem Kriegs-
gewande von dem Götterrosse fortgetragen wird auf Nimmer-
wiederkehr, und es kann ja einst so geschlossen haben; die
Thebais, welche Pindar kannte, kann trotzdem mit der Aus-
lieferung und Verbrennung der Leichen geendet haben — so gut
wie seine Ilias trotz X 34 5 ff. mit Hektors Lösung.
Wenn aber die bei Pindar gegebene Situation der Thebais
angehört, so werden wir uns dem Schlüsse nicht entziehen
können, daß Polyneikes mit unter den Bestatteten war : wer aus-
spricht, daß er den Edelsten seines Heeres vermißt, sagt doch
wohl damit, daß die andern zur Stelle sind.
Also in der Thebais fehlte die Voraussetzung für Anti-
gonens Tat; anderseits gab es vor Sophokles eine Überlieferung,
welche von Antigone etwas anderes als Sophokles berichtete;
nur daß uns die Flüchtigkeit eines Abschreibers um jenen Be-
richt selbst gebracht hat. In der Hypothesis des Salustios zur
'Antigone' lesen wir: σταοιάζεται δε τά περί την ηρωίδα
ίστορονμενα χαΐ την άδελφήν αυτής ^Ισμήνην*) , . Μίμνερ-
μος δε Γρησι την μεν Ίσμήνην 7Cρoσoμίλovσav Θεοχλνμένφ
V7TO Τνδέως κατά !Α^ηνάς έγχέλενσιν τελεντήσαι * * *
ταντα μέν οϋν έστι τά ξένως ηερί των ηρωίδων ίστορον-
μενα. Also, daß Mimnermos auch über Antigone etwas ganz
anderes erzählte als Sophokles, steht durch das μεν, mit dem Is-
mene eingeführt wird, fest, was das aber war, wissen wir nicht;
wir bedauern es um so mehr, als sein Bericht über Ismene we-
nigstens mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf die Thebais
zurückgeführt worden ist**).
Wir sind nicht imstande zu beweisen, daß die Antigone-
fabel dem Epos fremd war; aber wenn sie es war, so brauchen
wir darum noch keineswegs zu der — durchaus unwahrschein-
lichen — Annahme***) zu greifen, daß Sophokles die Fabel frei
*) Es folgt die Notiz ό μ^ν yaQ "Ιων έν rols δίθ-νράμβοιδ κατα-
τιρησ&ηναί ψησιν άμφοτέρα9 iv τώ Ιερώ τηδ Ηρα« ύηό AaoSa/uavTos
τον ΈτεοκΙέονδ. Wir erfahren nichts über das Motiv ; aber schwerlich
werden wir glauben, daß Laodaraas damit nach so vielen Jahren die
Rache für die Bestattung seines Oheims vollzog.
**) Robert, Bild und Lied 27. Die dort besprochene korinthische
Vase nennt Ismenens Liebhaber Periklymenos, und dieser auch sonst
für einen der thebanischen Kämpfer bezeugte Name ist sicher der
richtige; woher die Variante Theoklymenos stammt, ist nicht mehr
festzustellen.
***) Wie unwahrscheinlich diese Annahme ist, zeigt T. v. Wilamo-
witz-Moellendorff, Beobachtungen zur dramatischen Technik des
Sophokles 7 ff.
6 EINLEITUNG
erfunden habe : die Geschichte von der treuen Schwester, die den
toten Bruder begrub und dafür von dem bösen König*) ge-
straft wurde, konnte als Prosanovelle**) entstehen und sich
miindiich verbreiten:
Όπισ^^όμβροτον ανχημα δόξας
οίον άποιχομένων ανδρών δίαιταν μανύει
γ,αΐ λογίοις γ,αΐ άοιδοΐς'
ον φϋ^ίνει Κροίσου φιλόφρων άρετό'
τον δε ταύρφ χαλχέφ χαυτηρα νηλέα νόον
έχΟ^ρά Φάλαριν ν,ατέχει πάντα φάτις
sagt Pindar Pyth. Ι 94, der doch bei den λόγιοι an Schrift-
steller nicht denken kann.
Eine solche Geschichte könnte sehr wohl auf attischem
Boden entstanden sein. Denn die Athener haben ihren the-
banischen Nachbarn zum Tort die Geschichte erfunden, daß die
Thebaner dem Adrast die Auslieferung der Leichen versagt und
erst auf Theseus' Einschreiten bewilligt hätten***). Nehmen wir
an, daß schon das Epos Antigene als die treue Tochter kannte f),
so lag es nahe, sie dem Bruder die gleiche Treue erweisen zu
lassen.
Denkbar wäre es sogar, daß eine Spur dieser von Sopho-
kles benutzten Geschichte sich in der mythographischen Tradi-
*) Κρείοίν ist in der Labdakidensage wohl nichts weiter als
der 'Herrscher gewesen, der als Füllfigur dient, um den Thron zu
besetzen, wenn der König tot oder regierungsunfähig ist, nicht zu
einer selbständigen Persönlichkeit ausgebildet: deshalb konnte ihn
Sophokles dreimal verschieden gestalten: als den 'anständigen
Menschen des 'König Ödipus*, als den eitlen Tyrannen der 'Antigene',
als den Schurken des Odipus auf Kolonos'.
**) Den Hinweis auf diese Möglichkeit und auf die Pindarstelle
danke ich Eduard Schwartz.
***) Griechische Tragödien übs. v. Wilamowitz I 189.
t) ^Αντιγόνη heißt 'die zum Ersatz Geborene'; der Name
Γ findet sich auch sonst, könnte aber im Epos ein redender sein und
t \ die Tochter bezeichnen, welche dem Vater die ihm entfremdeten
/ \ Söhne ersetzte (Wilamowitz, Sitzher. Berl. Ak. 1903, 437). — Doch
] ist eine andere Möglichkeit wahrscheinlicher: wenn etwa Antigene
( von den vier Kindern das älteste war, so bot sie ja Jokasten einen
Ersatz für den ausgesetzten Knaben aus erster Ehe. Nun ist im Öd.
Kol. Antigene wirklich die Älteste, da sie den (nach diesem Drama)
erstgeborenen Bruder Polyneikes ώ πα? anredet (1431)• und Euripides
hat im Prolog der Phoinissen den Zug bewahrt, daß Jokaste diesem
Kinde den Namen gab (57 τήν ukv Ίσμήνην πατήρ ώνόμασε, τήν Sk
^ nqöad'f.v Άντιγόνην έγώ) — hier wird also alte Überlieferung vorliegen.
τ. DIE SAGE 7
tion erhalten hätte. Apollodor (III 78) erzählt die Antigonefabel
zunächst wohl nach Sophokles: Κρέων δε τήν Θηβαίων βα-
οιλείαν τταραλαβών τους των [Αργείων νεκρούς ερριψεν
άταφους υμϊ γ.ηρύξας μηδένα ^άτΐτειν φύλακας γ,ατέστηοεν.
Dann aber geht es (nach der richtigen Lesart) weiter: ^Αντι-
γόνη δε, μία των Οίδίτΰοδος -Θ^υγατέρων, κρύφα τό Πολυ-
νείκους σώμα κλέψασα ί&αψε καΐ φωρα&εΐσα υπό
Κρέοντος αύτοϋ τ φ τάφφ ζώσα ένεκρύφ^η. Also Anti-
gene schafft den Leichnam des Bruders heimlich fort und be-
gräbt ihn, wird aber dann auf Kreons Geheiß mit dem Toten
zusammen lebendig begraben. Wenn wir diese Tradition ernst
nehmen dürfen*), so würde für ihre Ursprünglichkeit einmal
die wirkliche Vollziehung der Bestattung statt der symbolischen**)
und sodann die genaue Entsprechung zwischen der Tat Anti-
gonens und ihrer Bestrafung zeugen.
Noch eine andere Gestaltung der Antigonefabel sei hier be-
sprochen, weil sie, erst nach Sophokles bezeugt, sich doch von
diesem nicht beeinflui3t zeigt. Die Thebaner ehrten das Ge-
dächtnis der feindlichen Brüder noch in geschichtücher Zeit durch
Opfer; und da die Opfer Heroen galten, so werden wir anzu-
nehmen haben, daß der Leib der Opfertiere völlig verbrannt
wurde. Dabei sollte, wie man berichtete, der Haß der Leben-
*) Auf diese Vermutung hat A. B. Drachmann, um eine Anzahl
teils wirklicher, teils vermeintlicher Schwierigkeiten zu beseitigen, die
Hypothese gebaut, Sophokles habe ursprünglich für sein Drama diese
Version angenommen und Polyneikes von Antigenen wirklich be-
graben lassen; erst während der Ausarbeitung habe er das Begräb-
nis auf die Bestreuung mit Erde beschränkt, aber nicht alle Spuren
der ursprünglichen Version getilgt. {Herrn. XLIII 67 ff, XLIV 628 ff.)
Drachmanns Hypothese ist widerlegt von Dopheide (a. a. 0.) und
von T. V. Wilamowitz-Moellendorff (a. a. 0.); sie hat beiden Anlaß
zu wertvollen Untersuchungen über die dramatische Technik des
Sophokles geboten.
**) T. V. Wilamowitz-Moellendorff (a. a. 0. 15 f.) protestiert gegen
diesen Ausdruck. Ich weiß nicht, wie man anders eine Bestattungs-
art bezeichnen soll, die zwar sakralrechthch gültig war, aber hinter
einer wirklichen Bestattung doch so weit zurückblieb. — Dopheide
(a. a. 0. 48 ff.) glaubt die Version ApoUodors auch bezeugt durch
Eur. Phoen. 1656 ff., wo Kreon Antigonen droht: σαντήν άρ' iyybs
ratSt; σνν&άψειε νεχρφ und diese ihm antwortet: άΐλ^ ενχλεέ« τοι όύο
γΐΐο) xnod-at πάλας, ja durch die sophokleische Antigene selber: 73
tf ίΐη μετ' αντον αείαομαι ψίλον μέτα, 94 έχΟ'ρά δέ τω Ο'αιόντι προσκείση
oUt}. Mir scheinen gerade die Stellen der Antigene zu beweisen,
daß hier nur bildliche Rede vorliegt : Antigene hat ja ausgesprochen,
daß dem Übertreter des Gebotes Steinigung als Strafe dreht.
8 EINLEITUNG
den immer noch nachwirken, indem die Flammen, der Rauch,
ja die Asche der Opfertiere sich in zwei Teile schieden. Wir
danken es Ovid, daß wir den Bericht von diesem Wunder auf
einen bestimmten Namen zurückführen können. Der Dichter
sieht; wie der Dampf des Weihrauchopfers, das er am Geburts-
tage seiner Gattin dem genius natalis darbringt, sich von Tomi
nach Italien hin wendet (Trist. V 5, 31 ff.):
sensus inest igitur nebulis, quas exigit ignis:
consiUo fugiunt aethera, Fönte, tuum.
consilio, commune sacrum cum fiat in ara
fratribus, alterna qui periere manu,
ipsa sibi discors, tamquam mandetur ab Ulis,
scinditur in partes atra favilla duas.
hoc, memini, quondam fieri non posse loquebar,
et me Battiades iudice falsus erat:
omnia nunc credo, cum tu non stultus ab Ärcto
terga vapor dederis Äusoniamque petas.
Wir werden es wagen dürfen, als αΐτιον dieses sich wieder-
holenden Wunders das einmahge anzusehen, welches Statins im
letzten Buche der Thebais berichtet (XII 429 ff.): als der Leich-
nam des Polyneikes auf den Scheiterhaufen des Eteokles ge-
legt ist,
Ecce iterum fratres. Primas ut contigit artus
ignis edax, tremuere rogi et novus advena bustis
pellitur: exundant diviso vertice flammae
alternosque apices abrupta luce coruscant.
Pallidus Eumenidum veluti commiserit ignes
Orcus, uterque minax globus et conatur uterque
longius. ipsae etiam commoto pondere paulum
secessere trabes.
Die Bestattung des Polyneikes aber vollziehen bei Statins
seine Schwester Antigone und seine Gattin Argeia.
Dürfen wir diese Version *) auf Kallimachos zurückführen **),
so werden wir immer doch geneigt sein, die Einführung der
Argeia als nicht ursprüngHch auszuscheiden: nur durch ein
künsthch konstruiertes Zusammentreffen von Zufällen konnten
Antigone und die von Argos gekommene Argeia einander auf
*) Sie ist dargestellt auf einem Saikophagrelief der Villa Panfili
Robert, Antike Sarkophag reliefs II,. LX).
**) vgl. Spiro, De Euripidis Phoenissis p. 30 ff.
π. DIE VOEGESCHICHTE 9
dem Schlachtfelde begegnen und sich zur Vornahme der Be-
stattung vereinigen *j ; in der Tat läßt Philostratos p. 383,
20 ff. Antigene allein die Leiche forttragen, und in Theben
nannte man zu Pausanias' Zeit eine Örtlichkeit vor dem ne'i-
tischen (nach Westen führenden) Tore [Αντιγόνης σϋρμα
(IX 25, 2).
IL DIE VORGESCHICHTE.
Die Voraussetzungen der Handlung sind für jede einzelne
griechische Tragödie besonders zu entwickeln; denn nur die
'Marksteine der Sage' sind für den Dichter unverrückbar, also,
wenn es sich um ödipus handelt, etwa der Vatermord, die
Mutterehe, die Blendung; im übrigen darf er auf dem Wege
nach diesen Zielpunkten von der Bahn, welche die Sage einge-
schlagen hatte, abweichen. Auch wer also den 'König Ödipus'
für älter als die 'Antigone' hält**), darf darum nicht annehmen,
daß diese die Sagenform jenes voraussetze.
In der Tat ergibt sich, schon wenn wir fragen, wie der
Dichter Schuld und Leid des Labdakidenhauses in den beiden
Dramen auffaßt, eine prinzipielle Verschiedenheit. Ödipus* Ver-
schuldung und Untergang stehen in dem nach ihm benannten
Drama isoliert da; wir hören nichts von einem im Labdakiden-
hause sich vererbenden Geschlechtsfluch. Hätte der Dichter hier
mit einem solchen gerechnet, so wäre an mehr als einer Stelle
nach der Erkennungsszene Gelegenheit gewesen, davon zu reden;
aber er hat das durchaus vermieden: wie der Mensch nicht
wenden kann, sondern selber erfüllen muß, was die Götter über
ihn verhängen, wollte der Dichter zeigen ; die Frage, warum die
Götter über diesen Menschen dies Geschick verhängt haben, wollte
er dem Hörer nicht nahelegen. Gegeben aber war die Vorstellung
*) Statins läßt die orbae et viduae der Gefallenen (106) nach
Theben kommen und, nachdem Argeia dort geblieben ist, nach Athen
weiterziehen, um Theseus' Intervention zu erbitten. Da diese nach-
her mit Waffengewalt erfolgt, so sind Euripides' Hiketiden die Quelle. —
Übrigens kann es sehr wohl eine alte Sage gegeben haben, nach der
nicht die Schwester, sondern die Gattin dem Polyneikes die Treue
bewies. Merkürdig ist die ganz vereinzelte Notiz, nach der Hesiod
(fr. 62 R) u. a. Argeia, die Tochter des Adrast, zur Bestattung des
Ödipus nach Theben kommen ließ.
**) Vgl. Π " 33 ff. dieser Ausgabe.
10 EINLEITUNG
durch das Epos wie durch Aischylos (Sept. 725): und so hören
wir in der'Antigone' gleich zu Anfang, daß sich an den Schwestern
Leid erfüllt, welches von Ödipus stammt (2). ττατρφον έχτίνεις
TLv' ad-λον ruft der Chor der Heldin zu (856), und diese stimmt
ihm schmerzvoll bei; beladen mit dem Geschlechtsfluche (άραΐος
867) geht sie in den Tod. Aber nicht erst vom Vater auf die
Tochter hat sich dieses Leid vererbt: γενεάς επί τεληΟ-ος wan-
delt die gottgesandte Ate, wie die sturmgepeitschte See auch den
Sand vom Grunde des Meeres aufwirbelt — dieser allgemeine
Satz bewahrheitet sich an den Labdakiden (594 ff.). Und darum
— so sollte wohl nach des Dichters Willen der Zuschauer sich
sagen — muß auch Antigone sterben, wiewohl sie für die Rechte
der Götter kämpft.
Verschieden ist auch der Tod der Eltern hier und dort. Im
' König Ödipus' erhängt sich Jokaste, dann blendet sich Ödipus,
lebt aber weiter ; was mit ihm fernerhin geschehen wird, soll der
delphische Gott Ijestimmen; hier hat sich der Vater zuerst ge-
blendet und ist an der Blendung gestorben, dann erst hat sich
Jokaste getötet (50 ff.). Worauf die Verschiedenheit in der
Reihenfolge zurückgeht, bleibt unklar; der Tod des Ödipus in-
folge der Blendung ist vielleicht eine Neuerung des Dichters
gegenüber der Tradition, die entweder Ödipus weiterherrschen
und als König in Theben sterben ließ (ϊ^ 679) oder sein Leben
bis zum Wechselmorde der Brüder verlängerte (Bethe S. 105).
Jene Version paßte nicht zum Geschlechtsfluche; diese hätte die
einfache Handlung der 'Antigone' so kompliziert gemacht, wie
es die der "^Phönissen ist.'
Sind bei Ödipus' Tode seine Söhne erwachsen gewesen, so
daß einer von ihnen sogleich das Regiment übernehmen konnte?
Im 'König Ödipus' sind sie es nicht — άνδρες είσίν (1460)
sagt er von ihnen, indem er die zukünftige Entwicklung voraus-
nimmt — denn Kreon tritt ja ohne jede Erklärung als Regent auf ;
von dem Kreon der 'Antigone möchte man glauben, daß er auch
als Vertreter des Königs nicht den Bürgern bekannt geworden ist:
weil das Regiment erst den Mann kennen lehrt, trägt er ja den
Bürgern seine Regierungsgrundsätze vor. Dem scheint es zu wider-
sprechen, wenn er 289 sagt, 'längst' habe es Unzufriedene ge-
geben, die sich seinem Regiment nicht gefügt hätten. Aber dem leb-
haft das Gegenwärtige erfassenden Hellenen kann sich auch die
jüngste Vergangenheit als weit zurückliegend darstellen*): Kreon
*) τόΐ' άνδρα τοντον, δν πάλαι ζητεΐ5 sagt Teiresias Ο. R. 449
von der Nachforschung, die erst 216 begonnen hat.
π. DIE VORGESCHICHTE 11
hat gestern, als er das Kommando übernahm, unehrerbietige
Mienen gesehen — oder meint sie gesehen zu haben — , das
ist die 'längst' bestehende Opposition, der er die Übertretung
seines Gebotes zuschreibt. Die Darlegung seines Charakters wird
zeigen, warum der Dichter diese Voraussetzung gewählt hat.
Die Mädchen sind im 'König Ödipus' so klein, daß der
Vater noch keine Mahnungen an sie richten kann; die 'Antigone'
setzt voraus, daß jedenfalls die ältere Schwester schon alt genug
war, um dem Vater und der Mutter die letzten Liebesdienste
zu erweisen (900). Aber wenn dort Ödipus seine Töchter der
Füi-sorge Kreons befahl, so setzt die 'Antigone' die Erfüllung
dieser Bitte voraus: die beiden Mädchen sind in Kreons Hause
erzogen : *)
531 σν ό\ rj κ«τ* οϊγ,ονς ώς έ'χιδν' νφειμένη
λή^ονσά μ* έξέπινες ούδ' έμάν^-ανον
τρέφων δν' ατα γ,άτΐ αν α στάσεις θρόνων . .
Wir erfahren hier zugleich, daß sich schon früh die verschiedene
Eigenart der beiden Schwestern kundgab. Kreon *^ wußte nicht,
daß er sich ζ w i e fach Verderben und Empörung großzog', also
von Antigone wußte er es, nicht so von der fügsamen Ismene.
Darum sagt er auch 562 τώ παΐδε ωημϊ τώδε τήν μεν
άρτίως άνουν τνεψάν^-αι, τήν δ' άφ ού τά τνρώτ' έ'φν
Ismene dünkte ihn bisher ein verständiges Mädchen, weil sie sich
liebevoll und fügsam an ihn schmiegte; Antigone hat offenbar
seine eitle Nichtigkeit früh durchschaut und ist ihm mit der
ganzen Herbheit ihrer Natur begegnet. Daraus endlich verstehen
wir Antigonens Sarkasmus in v. 31
τοιαύτα φασί τόν αγαθόν Κρέοντα σοι
χαμοί — λέγω γάρ χαμέ — χηρύξαντ' έ'χειν^
80 hat Ismene ihn mehr als einmal genannt, wenn sie ihn der
Schwester gegenüber verteidigte. Immerhin ist der Gegensatz
zwischen den beiden Naturen in seiner ganzen Schärfe noch
nicht hervorgetreten, und Kreon hat sich's gefallen lassen, daß
Eteokles die Schwester dem nächsten männhchen Verwandten,
Haimon, verlobte.
*) Also hat sich keineswegs erfüllt, was Ödipus 0. R. 1486 ff.
fürchtete, und doch sagt Antigone 4 f ουδέν οϋτ' αίσχρόν ούτ* άτί-
μον iad'^ όηυΐον ον των σων τε χαμών ουκ δπωπ έγώ κακών. Für
ihre stolze Seele war eben ein Blick, in dem sich Grauen oder nur
Mitleid kundgaben, αίσχρόν xai &τψον.
12 EINLEITUNG
Wie sich der Zwist der Brüder entspann, wie es zu Polynei-
kes' Verbannung kam, hat der Dichter nicht angedeutet, ja, er
sagt uns nicht einmal, wer der Ältere war*); gewiß in wohl
erwogener Absicht. Auch den Landesfeind mußte die Schwester
gegen das Gebot des Herrschers bestatten, aber der Dichter wollte
weder seiner Heldin ihre Tat erleichtern, indem er Polyneikes
als den Gekränkten darstellte, der, wenn auch mit verwerflichen
Mitteln, sein gutes Recht verfolgte, noch Kreons Härte verzeih-
licher machen, indem sie ruchlose Gewalttat strafte. Was der
neue König selbst über die beiden Brüder sagt, spricht nicht
dagegen: er rühmt nur Eteokles als Vorkämpfer für die Stadt
und verurteilt Polyneikes, weil er die Schrecken des Krieges
über Theben bringen wollte.
Von diesem Kriege hören wir nur, daß Polyneikes als Ver-
bannter die Argeier gegen Theben führte, daß Zeus, durch den
Übermut der Feinde erbittert, den frevelhaftesten unter ihnen,
Kapaneus, durch den Blitzstrahl von den schon erstiegenen Mauer-
zinnen herabschleuderte. Sieben Argeier und Thebaner haben
an den sieben Toren einander gegenübergestanden; namenthch
bezeichnet wird nur ein Paar, das der feindlichen Brüder. An
den sechs anderen Toren sind die Argeier gefallen, am siebenten
haben die Brüder 'beide gesiegt', indem jeder seinen Gegner
tödlich durchbohrte. Von einer Unterbrechung der Schlacht,
einem Zweikampf der Brüder während einer Waffenruhe der
beiden Heere wie in den 'Phönissen des Euripides hören wir
nichts; offenbar sind die Brüder gefallen während eines all-
gemein siegreich abgeschlagenen Sturmes der Argeier. In der
Nacht **) sind diese abgezogen ; was aus den Leichen der Ihren
geworden ist, erfahren wir nicht, die einfache Klarheit des Pro-
blems hätte gelitten, wenn dieser Faktor mit in Rechnung ge-
kommen wäre.
Mit dem Tode des Eteokles ist die Heerführung (8) wie die
*) Die redenden Namen ^Ereoxlrjs und Πολννΐίκης zeigen doch
wohl, daß das Unrecht auf Polyneikes' Seite war, der Thron Eteokles
gebührte, er mithin der Ältere war. Es mag sein, daß die Thebais
das geändert hat (Bethe S. 102). Sophokles hat im Ödipus auf Kolonos'
dies Altersverhältnis angenommen, weil er dort für Polyneikes Sympa-
thie erwecken wollte, mithin ihn bis zu einem gewissen Grade ins
Recht setzen mußte. Euripides hielt an der alten Überlieferung fest,
formte aber die herrliche Gestalt des aischyl eischen Eteokles zu der
des cynisch sein Unrecht bekennenden Usurpators um.
**) In der darauf folgenden Nacht, nicht etwa erst in einer
späteren; vgl. zu 15,
ι
π. DIE VORGESCHICHTE 13
Regierung auf Kreon, den Bruder seiner Mutter, übergegangen
(s. zu 174). Eteokles ist also ohne Nachkommen, wohl un ver-
mählt gestorben. Davon wußte das Epos nichts ; der zweite Teil
der Thebais erzählte ja den Kampf der Epigonen. Euripides
prophezeit ihn am Schluß der Hiketiden (12241); Aischylos und
Sophokles haben beide Έττίγονοι gedichtet. Aber wo die drei
Tragiker das Geschick der Ödipuskinder darstellen, lassen sie
das Geschlecht mindestens im Mannesstamme aussterben : άτεχνοι,
τΰολέμαρχοί nennt Aischylos ausdrückUch die Brüder (Sept. 810).
Dann ist die Leiche des Eteokles bestattet, die des Polyneikes
den Hunden und Geiern zum Fräße hingeworfen worden ; ihn zu
bestatten, ja nur zu beklagen, ist den Bürgern durch Heroldsruf
verboten. Aber hier zeigt sich nun 'daß selbst Sophokles manchmal
seine Purpurgewänder mit weißem Zwirn zusammengenäht hat' *),
d. h. daß er ein άλογον, falls es jenseits der Bühnenhandlung
lag, nicht scheute, wenn der Eindruck der Bühnenhandlung da-
durch verstärkt wurde.
897 έλ&οϋοα μέντοι καρτ' έν έλτΐίοιν τρέφω,
φίλη μεν ήξείν πατρί, τΐροσφιλής όέ οοί,
μητερ, φίλη de οοί, χαα ίγνητον χάρα'
900 έπεί ^^ανόντας αύτόχειρ υμάς εγώ
έλουσα χάχόσμησα χάττι,τνμβίονς
χοάς έδωκα ' νυν δε, Πολύνειχες, το σον
δέμας ΐεερυστέλλουσα τοιάδ^ αρνυμαι
sagt Antigone in ihrer Abschiedsrede; also hat sie — und dann
natürlich auch Ismene — an der Bestattung des Eteokles teil-
genommen. Anderseits aber sagt dieselbe Antigone im Prolog,
Kreon habe Eteokles bestatten lassen, ώς λέγονσι (23). Der
Widerspruch ist nicht wegzuerklären, vielmehr anzuerkennen,
daß Sophokles hier und dort die Vorfabel jedesmal so gestaltet
hat, wie er sie brauchte : in der Abschiedsrede konnte Antigone,
wenn sie sich der Pietät gegen die Ihren rühmte, unmöglich
Eteokles ausnehmen; im Prolog mußte Eteokles ohne die Schwestern
bestattet sein, weil diese ja sonst beide gewußt hätten, daß
Polyneikes unbestattet liegen bleiben sollte, mithin die Prolog-
szene in ihrer jetzigen Anlage unmöglich gemacht war.
Antigone kennt das Heroldsgebot Kreons nur von Hören-
sagen; sie hat gleichzeitig gehört, daß der König kommen werde,
*) Goethe au Eichstädt 15. IX. 1804, Motto der Dissertation von
T. V. Wilamowitz-Moellendorff.
14 EINLEITUNG
um es denen, die es noch nicht wissen, selber zu verkündigen.
Das ist durchaus glaublich, aber sehr merkwürdig, daß die von
Kreon berufenen Geronten von dem Edikt noch keine Kenntnis
haben; Sophokles hat sich über dies Bedenken hinweggesetzt,
weil diese nochmalige, persönliche Verkündigung des Edikts Kreon
so unvergleichlich charakterisierte.
Noch ein Punkt der Vorgeschichte bleibt zu besprechen;
freilich läßt er sich nicht völlig befriedigend aufklären. Als
Haimon erscheint, nennt ihn der Chor παίδων {των Κρέον-
τος) νέατον γέννημα, des Königs letztes Kind, Kreon muß also
mindestens ein Kind verloren haben. Wir hören davon 1303,
wo Eurydike Άωκνει τον tcqIv θανόντος Μβγαρέως χλεινόν
λόχος *)y dann den Tod Haimons. Danach ist also Megareus
ein ruhmvolles Los zuteil geworden, das doch auch Gegenstand
einer Totenklage sein kann; er ist eines ruhmvollen Todes ge-
storben. Der Bote schließt seinen Bericht
XoLOd^iov δέ σοΙ κακας
τΐράξεις έφνμνήσασα τφ παιδοχτόνφ (1305),
was er erläutert und bestätigt durch 1312 f.
ώς αίτίαν γε τωνδε χάχείνων έχων
προς της θανούσης τηοδ^ έπεθΥ.ή7ττον μόρων;
also ist Kreon auch an Megareus' Tode schuld gewesen.
Nun lautet das SchoHon 1303 (das jedenfalls durch seine
erste Erklärung λέχος voraussetzt): ώς αυτής προγαμη-
3^είοης Μεγαρεΐ τινι πρό τον Κρέοντος' οι δέ φασυ τον
Μενοίχέως τον άποσφάξαντος έαντόν πρότερον γαρ Με-
γαρενς έν.αλεΐτο' έν δέ τφ τνράννφ Οίδίποδι '/.αϊ αυτός
Μεν ο r/Ja αυτόν ΥΜλει. Die erste Erklärung beruht augen-
scheinlich auf Erfindung und erklärt die falsche Lesart λέχος '^
die zweite bezieht sich auf die 'Phönissen', in denen Teiresias
verkündet, der Sparte Menoikeus, Kreons Sohn, müsse, um den
Zorn des Ares zu besänftigen, zur Sühne für dessen von Kadmos
getöteten Drachen den Opfertod sterben ; und Menoikeus opfert
sich dort in der Tat für seine Vaterstadt, allerdings ohne Wissen
des Vaters und gegen dessen Willen. Wenn aber der Scholiast
berichtet, dieser Menoikeus habe früher Megareus geheißen, so
sieht das wieder nach einer bloßen Vermutung aus; und was
*) λέχοδ ist überliefert ; aber ein κλεινόν λέχο?, das Megareus etwa
eingebüßt hätte wie Haimon das Antigonens, kann sie doch wohl
hier nicht nennen; die Konjektur Ιάχοδ wird also richtig sein.
π. DIE VORGESCHICHTE 15
er zur Bestätigung seiner Behauptung anführt; ist offenbar falsch ;
denn der Menoikeus, von dem im * König Ödipus' die Rede ist,
ist Kreons Vater. Immerhin könnte die Vermutung im wesentlichen
richtig sein: es könnte eine Überlieferung von einem Sohne
Kreons gegeben haben, der den Opfertod für Theben gestorben
wäre, und dieser Sohn könnte in einer Version Megareus, in
einer anderen Menoikeus geheißen haben. Zu dieser Annahme
führen in der Tat andere Stellen des Stückes. Der Bote, der
Haimons Tod meldet, sagt von Kreon
1162 σφσας μεν έχ^^ρών τήνδε Καδμείαν %>9^oV«,
und diese Rettung dankt wieder Kreon dem Teiresias
1058 olö' ' έξ έμον γάρ τήνο* έχεις σφσας 7toXtv,
der sich auch vorher dies Verdienst zuschreibt:
994 τοιγάρ Öl' όρ^^ής τήνδε νανχληρεΐς τΐόλιν.
Alle diese Stellen sind verständlich, wenn Megareus auf Teiresias'
Bescheid hin mit Kreons Einwilligung geopfert ist; worauf sie
sich sonst beziehen könnten, wissen wir nicht*).
Immer aber bleibt die Schwierigkeit, daß weder der Chor,
wo er Thebens Errettung erzählt, noch Kreon selber dieses Todes
gedenkt (vgl. zu 995): sollte er es verschweigen, wenn er sein
Kind für das Vaterland geopfert hat? Es bleibt nur übrig, an-
zunehmen, daß der Dichter den Tod des Megareus bei seinem
Publikum als bekannt voraussetzen mußte, aber ihn absichtlich
zurücktreten ließ, weil die Zuschauer eben seinem Kreon gegen-
über kein Gefühl der Sympathie empfinden sollten; doch un-
streitig behält diese Annahme etwas Unbefriedigendes.
*) Man hat an Aisch. Sept. 457 gedacht, wo Eteokles dem Eteo-
klos eben diesen Megareus gegenüberstellt:
457 . . Μεγαρεύς Kquovtos σπέρμα τον σπαρτών γένον?,
ÖS οντι μάργον Ιππικών φρναγμάτων
βρόμον φοβη&εΐζ έχ πνΧών χωρήοεται,
ά)Χ τ) Ο'ανών τροφεία πληρώσει χθΌνΙ
ή . . λαψύροιδ δώαα κοσμήσει πατρόε;
aber auch wenn wir voraussetzen, daß dieser Megareus fällt, werden
die Stellen der 'Antigone durch die Beziehung auf ihn nicht erklärt;
denn an seinem Tode sind ja weder Kreon noch Teiresias beteiligt.
J6 EINLEITUNG
■ III. DIE CHARAKTERE*).
Unter den Charakteren ist nicht der der Heldin am breitesten
entfaltet, sondern der ihres Gegners Kreon. Er hat den Modernen
Anlaß zu vielen Erörterungen geboten; schwerlich den Athenern.
Wir fragen zunächst, wie diese seine Grundsätze und Handlungen
beurteilen mußten.
Es kann nicht zweifelhaft sein, wie Athener, d. h. Demokraten,
über Kreons Anschauungen von seiner monarchischen Gewalt
denken mußten. Ihre eigenen mythischen Könige durften keine
Tyrannen sein; so sagt Demophon in den 'HerakUden
423 ov yäq τνραννίδ^ ώστε βαρβάρων έ'χω'
όλλ^ ην δίΥΜία δρω, δίκαια ττείσομαι,
und seinem Vater Theseus gegenüber rühmt in den 'Hiketiden
der thebanische Herold, den Kreon nach Athen gesandt hat,
410 . . πόλις γάρ, ής εγώ πάρειμ' άπο,
ενός ηρός ανδρός, ούν. δχλφ ν.ρατννεταΐ]
aber Theseus entgegnet ihm
429 ονδεν τυράννου δυσμενεστερον ττόλει,
δπου το μεν τΐρώτιστον ουκ είσΐν νόμοι
κοινοί, γ,ρατεΐ d' εΙς τον νόμον κεκτημένος
αυτός παρ* αύτφ'^
von sich selber endlich hören die Kämpfer der Perserkriege mit
Stolz sagen (Pers. 242):
ούτινος δοϋλοι κέκληνται φωτός ούδ' υπήκοοι.
*) Τ. ν. Wilamowitz-Moellendorff betont in seiner S. 5 zitierten
Dissertation mit Recht, daß es Sophokles mehr auf die Wirkung der
einzelnen Szene als auf das lückenlose Gefüge der Handlung ankommt;
ich habe in dieser Hinsicht gern von ihm gelernt. Aber er geht nun
weiter: er richtet seine Skepsis gegen die Versuche, einheitliche Cha-
rakterbilder von Sophokleischen Gestalten zu entwerfen. Da
kann ich nicht mehr mittun. Ich habe immer geglaubt, der große
Dichter zeige sich eben darin, daß seine Gestalten als leibhaftige
Menschen vor seiner Seele stünden. Das kann ich nicht beweisen;
aber ich bin beiden Charakteristiken, die ich zu entwerfen gesucht habe,
stets von der Interpretation der einzelnen Stelle ausgegangen, ohne
in sie eine vorgefaßte Meinung hineinzutragen. Wenn sich mir da-
bei einheitliche Bilder ergaben, so wage ich zu hoffen, daß ich damit
den Sinn des Dichters getroffen habe.
ΠΙ. DIE CHARAKTERE 17
Hören wir dem gegenüber, welchen Gehorsam Kreon fordert
670 αλλ' δν ττ,όλις στήσειε, τονδε χρή χλύειν
γ,αΐ σμιγ,ρά yal dixata y.al τάναντ ία
— den des Sklaven, der δεσττοτων αχούεί χα Ι δ ίχαια χα-
διχα — und wie er im Wortwechsel mit Haimon das monar-
chische Prinzip überspannt
734 τΰόλίς γάρ ήμΤν άμέ χρή τάσσειν έρεΐ;
736 άλλφ γάρ ή έμοί χρή με τήσδ' άρχειν χ&ονός;
738 ού τον χρατονντος ή πόλις νομίζεται;
wir werden zugeben, daß eine Denkweise wie die Kreons die
Athener empören mußte*).
Aber nicht nur auf ihre bürgerliche Freiheit waren die
Athener stolz, sondern auch auf den Ruhm der Gottesfurcht,
den Ödipus bezeugt (0. C. 260) **) τάς %4^ήνας φασί d-εο-
σεβεστάτας είναι. Kreon führt zwar Zeus' Namen gern im
Munde ; aber daß er ein innerlich unfrommer Mensch ist, zeigt
sich, wenn er, gereizt durch Widerstand, sich gibt, wie er ist:
486 αλλ' εϊτ' αδελφής εϊΒ-' όμαιμονεστέρα
του τναντός ήμΐν Ζηνός έρχείον χνρεΐ,
αυτή τε χή ξνναιμος ονχ αλνξετον
μόρου χαχίοτον —
658 τιρός ταϋτ' έφνμνείτω /ίία
ξνναιμον
779 γνώσεται γοϋν αλλά τηνιχανΟ•\ δτι
τΐόνος τΐεριοσός έστι τάν "Λιδου σέβειν
1039 τάφφ δ' έχεΐνον ουχί χρύψετε,
ονδ' ει ^^έλουσ' οι Ζηνός αίετοί βοράν
φέρειν νιν άρτΐάζοντες ές /Ιιός Ό^ρόνους,
ονδ' ώς — μίασμα τοντο μή τρέσας — εγώ
^άτντειν τταρήσω χεΐνον,
wenn ihm auch hier Angst wird vor der Blasphemie, so daß er
sich zu decken sucht mit der — in seinem Munde schalen —
Entschuldigung
*) Auch seinem Ödipus hat Sophokles das herrische άρχτέον y'
Sums {xai ei ξυνίη/α μηδέν) in den Mund gelegt (0. R. 628); er
wußte, daß die Zuschauer, ehe das Stück zu Ende ging, dem Helden
das verzeihen würden.
**) Vgl. Schneidewin-Nauck z. d. St. sowie Eur. Iph. Taur. 1088
mit meiner Anm.
Sophokles IV. 11. Aufl. 2
18 EINLEITUNG
εύ γάρ oTö^ , δτι
d-εούς μιαίνειν οϋτυς ανθρώπων σ^ένει.
An den Göttern versündigt er sich auch durch sein Verhalten
gegen Polyneikes. Wenn auf der heiligen Hufe am Fuße der
Akropolis ein Abkömmling des Heros Βονζνγης, der zuerst die
Rinder unter das Joch gespannt hatte, die 'lieilige Pflügung'
vornahm, so sprach er dabei Verwünschungen aus wider die
Übertreter gewisser sittlicher Gebote: darunter war auch ein
Fluch wider den, der einen Toten unbeerdigt ließe*). Eine solche
Bestattung, die wenigstens symbohsch durch das Aufstreuen von
Erde vollzogen werden mußte, war ein Akt der Menschlich-
keit dem Toten gegenüber, dessen Seele in das Reich der Erden-
tiefe erst eingeht, w^enn der Leib dort aufgenommen ist, und
bis dahin in einem peinlich empfundenen Zwischenzustande
schweben muß; das veranschaulicht uns am einfachsten des
toten Patroklos Bitte an Achill (^65 ff.)
ήλ^^ε ό' έττι ιρνχή Πατροχλήος δειλοΐο,
ττάντ αύτφ, μέγε^-ός τ ε υμΙ όμματα γ,άΧ έιχνΐα
τίαΐ φωνήν, χαί τοΐα περί χροΐ είματα §ατο.
στη ο άρ* υπέρ κεφαλής χαί μιν ηρός μΰ^-ον έειτιεν'
Ενδεις, αντάρ έμεΐο λελασ μένος έ'πλεν, *Αγ^ιλλεν'
ον μέν μεν ζώοντος άχήδεες, αλλά θανόντος.
χ^όπτε με δττν τάχιστα, πνλας Άίδαο ττερήσω.
τήλέ με εϊργονσι ψνχαί, είδωλα χαμόντων,
ουδέ με τΰω μίσγεσ^αι υπέρ ποταμοΐο έώσιν,
άλΧ αντως άλάλημ άμ(ρ ενρνπνλές '[Αυδος δω.
Es war aber zugleich ein Akt der Frömmigkeit gegen die Götter
des Himmels wie die der Tiefe. Das Auge der Himmlischen
darf keinen Toten schauen**): daher werden die Leichen vor
Sonnenaufgang bestattet. Den Mächten der Tiefe gebührt der
Tote; aber er kann erst der ihre werden, wenn ihn der Erde
Schoß aufgenommen hat. Endhch macht der Tote jeden unrein,
d. h. unfähig in Beziehung zu den Göttern zu treten; wie denn
*) Topf f er, Attische Genealogie 139.
**) Artemis zu Hippolytos (Hipp. 1437 ff.)
xai %αΧρ' έμοί γάρ ον θ'έμιζ ψ&ίτοϋδ όράν
ούδ δμμα χραίνειν d'avaoLuoiOiv έκπνοαίί*
όρώ όέ ο ήδη τονδί πλησίον κακόν.
Daher auch die Musen des Dichters Haus verlassen müssen, bevor
der Tod ihn antritt (Ael. fr. 11).
III. DIE CHARAKTERE 19
auch, wer ein Totenhaus betreten hat, sich mit Weihwasser
besprengen muß, wie ein Demos der Reinigung bedarf, wenn
ein Leichnam auf seinem Gebiet gelegen hat*). Dieses μίασμα
müssen Vögel und Tiere, welche von der Leiche fressen, not-
wendig auf das ganze Land übertragen. Auch diesem gegen-
über begeht also, wer einen Toten nicht bestattet, eine schwere
Schuld, und diese dreifache Schuld lastet noch viel schwerer
auf dem, der nicht nur die Bestattung unterläßt, sondern sogar
es anderen verwehrt, sie zu vollziehen.
Man wende nicht ein, daß Polyneikes, der den Landesfeind
gegen seine Vaterstadt führte, in jedem Falle, auch wenn er
dadurch eine Rechtsverletzung abwehren wollte, ein Hochver-
räter war, dem auch die Athener das Begräbnis verweigert
hätten. Die Athener haben allerdings in bestimmten Fällen,
die wir nicht mehr mit juristischer Genauigkeit bestimmen
können**), Verbrecher hingerichtet, indem sie sie in einen
Erdspalt (βάρα-θ-ρον)***), später — schon zur Zeit des dekelei-
schen Krieges — in einen Erdschacht {όρυγμα) stürzten, oder
sie haben wenigstens die Leichen dort hineingeworfen; die
Leichen waren damit wohl vor Vögeln und Tieren gesichert,
auch Eigentum der χϋ^όνωι d^aoi geworden; der Verbrecher
war nur dadurch über den Tod hinaus gestraft, daß er an den
Totenspenden, durch welche die Seelen der Seinen im Famihen-
grabe gelabt wurden, keinen Anteil hatte.
Die Athener haben ferner Hochverrätern die Bestattung in
attischer Erde versagt, ja, schon bestattete Leichen von Hoch-
verrätern wieder ausgegraben; aber sie haben nicht die Be-
stattung überhaupt verwehrt f ) ; niemand verbot den Verwandten,
*) Demosth. in Macart. 58.
**) Wir kennen nur zwei SchuldbestimmuDgen ; eine allgemeine τό
άδίχείν τόν Ά&ηναίων δήμον im Psephisma des KannonoB (Xen. Hell. I
7, 20) und eine spezielle, das usTaarijvat eis JexiXstnv, in dem von
Lykurg angeführten Psephisma (§ 120 f.).
***) Das Material bei Pauly-Wissowa s. v. Barathron; ich beur-
teile es allerdings etwas anders als Thalheim. Insonderheit scheint
mir das ηροβάΧλβιν Hingerichteter vom Hineinwerfen in das βάρα-
Ο•ρον oder δρνγμα verschieden: vexpove προβεβλημένον« konnte ja ein
Spaziergänger sehen (Plat. Rep. IV 439^). Dieses προβάλλειν war
wohl ein Überlebsei aus der Zeit, welche wirklich noch die Leichen
der Feinde Vögeln und Tieren hinwarf. Gewiß hat es nur eine
bestimmte Frist gedauert; auch wird man die Verbreitung des μίασμα
verhindert haben.
t) Der Kreon der 'Phönissen' gebietet denn auch: JToXwsixovs
νέχνν έχβάΧετ άΟ-απτον τησδ' δρων ixrds '/&ovos (1629).
2*
20 EINLEITUNG ,
die Leiche außer Landes zu begraben, und die Leichen solcher
Athener wurden herliömmlich in megarischem Gebiet beerdigt*).
Kreon hat also nach attischem Rechtsgefühl in tyrannischem
Eigenwillen gegen Götter und Menschen gefrevelt**): wenn
einem Athener die Frage vorgelegt wäre, welche die Modernen
■ernstlich beschäftigt hat, ob nicht etwa Kreon sein Edikt im
Interesse der πόλις erlassen habe, er würde sie absurd gefunden
haben ***).
Was veranlaßt nun Kreon zu seinem Vorgehen, bei dem
er Widerstand voraussieht (219), das selbst der von ihm er-
lesene Staatsrat nur als formell berechtigt anerkennt, ohne seine
Unterstützung gegen eine etwaige Opposition in Aussicht zu
stellen ? Ein durchaus objektives Kriterium wird uns den Weg
weisen: der ungewöhnliche Reichtum an Sentenzen, und zwar
an recht billigen und trivialen Sentenzen, den seine Reden
zeigen f). Ein Beispiel nur dafür, wie er solche allgemeine
Sätze herbeizieht, auch da, wo sie durchaus nicht am Platze
eind. Die Wächter sind nach Kreons Meinung von politischen
Gegnern bestochen; daran knüpft er eine Deklamation von
sieben Versen (295 ff.):
ουδέν γάρ άν^ρώποίΟΐ,ν οίον άργυρος
%αγ.ον νόμιομ ββλαστε. τοΰτο και πόλεις
7ΐορ3•£Ϊ, τόό' άνδρας έξανίστησιν δόμων,
τόδ' έχδιδάσχει χαΐ τταραλλάσσει φρένας
*) Teles bei Stob. Flor. XL 8 (I 745, 17 Η.). Über die ganze
Frage vgl. W. Vischer, Kl Schrr. 632 ff. = Rh. Mus.^ XX 444 ff.
**) Es ist juristisch korrekt, wenn Hirzel sagt (Άγραφος vouos
[Abh. d. säclis. Ges. d. Wiss., phü.-hist. Kl. XX] 66): 'Kreons κηρύγ-
ματα, zumal wenn er sie im Einverständnis mit dem Volke Thebens
erließ, hatten daher als Verordnungen eines rechtmäßigen Souveräns
dieselbe Gesetzkraft wie die attischen ψηφίσματα, und durften wie diese,
auch wenn sie im Unrecht waren, von den einzelnen Bürgern unbe-
dingt Gehorsam fordern'. Ob aber Sophokles und seine Athener so
juristisch korrekt dachten?
***) Wie Goethe {Gesp. mit Eck. 28 III 27): 'Man sollte über-
haupt nie eme Handlungsweise eine Staatstugend nennen, die gegen
die Tugend im allgemeinen geht. Wenn Kreon den Polyneikes zu
beerdigen verbietet und durch den verwesenden Leichnam nicht bloß
die Luft verpestet, sondern auch Ursache ist, daß Hunde und Raub-
vögel die abgerissenen Stücke des Toten umherschleppen und damit
sogar die Altäre besudeln, so ist eine solche Menschen und Götter
beleidigende Handlungsweise keineswegs eine Staatstugend, sondern
vielmehr ein Staatsverbrechen'.
t) Weiter ausgeführt von mir in den Neuen Jahrb, f. d. Mass.
Altert. I 255 ff.
ΠΙ. DIE CHARAKTERE 21
χρηστάς ττρδς αΙσχρά ττράγμα^^ Ιστασ^αι βροτων'
πανουργίας ο' έοειξεν άν^^ρώττοις έ'χειν
y.ai παντός έργον ονσσέβειαν είδέναι.
Aber die eigentlichen Urheber der Tat, seine politischen Gegner,
haben sie doch nicht um des Geldes willen vollbracht ; nur ihre
Werkzeuge haben sie dafür gedungen — was liegt daran, wie
die gewonnen sind? Mich dünkt, wenn man sich das klar
macht, erscheint einem Kreons Pathos geradezu lächerlich. Welche
Absicht verfolgte denn nun Sophokles, wenn er Kreon diese
Vorliebe für sentenziöse Redeweise beilegte? Ich finde nur eine:
er wollte ihn darstellen als einen eitlen, selbstgefälligen Menschen,
der überall das Bedürfnis hat, seine billige Weisheit zur Schau
zu stellen und sich zu zeigen als den, der das Menschenleben
kennt bis auf den Grund, der jedes einzelne Vorkommnis unter
emen allgemeinen Erfahrungssatz einordnen kann*).
Von hier aus verstehen wir sein Handeln. Er ist grau
geworden, ohne die Süßigkeit des Herrschens je geschmeckt zu
haben, jetzt endlich ist er. König. Ohne persönhchen Groll
gegen Polyneikes haßt er ihn doch als Feind der πόλις, die
er ja nicht nur repräsentiert, sondern die ihm gehört (738);
den Feind zu strafen und zugleich den Bürgern gegenüber sich
als Herrn zu fühlen — das ist der Genuß, den er jetzt aus-
kostet: darum versagt er sich nicht die Freude, den Geronten
die schon erlassene Proklamation noch einmal vorzutragen.
Damit soll nicht behauptet werden, daß er lüge, wenn er um
des Staates willen zu handeln vorgibt; auch Sophokles wußte
wohl, daß der Mensch sich über nichts eher zu seinen Gunsten
irrt als über die Motive seines Handelns.
Wird diese Eitelkeit verletzt, indem ihm Widerstand ent-
gegentritt, so verliert er jede Herrschaft über sich selbst. Sein
Denken geht in die Irre: pohtische Gegner haben die Wächter
bestochen, daß sie die Leiche begruben; Ismene hat ihrer
Schwester bei der Tat geholfen ; Teiresias ist gedungen, um ihn
zur Zurücknahme des Befehles zu bestimmen. Er kann sein
Temperament nicht mehr zügeln; die innere Roheit seiner
Natur bricht durch, wenn er Ismene, die ihn an das Verhältnis
*) Diese Beobachtung ist bestätigt und vertieft durch Eugen
Wolf, Sentenz und Reflexion bei Sophokles 126 ff. Aber der °80-
phistische Rationalismus', den er (wie sein Lehrer W. Schmid, Pro-
bleme aus der sophokleischen Antigone [Philol. LXH 1 ff.]) in Kreon
finden will, leuchtet mir nicht ein.
22 EINLEITUNG
zwischen Antigone und Haimon erinnert, das Wort entgegen-
schleudert
569 αρόσιμοι yaq χάτέρων είσΐν γύαι.
Dabei ist er gar keine innerlich kraftvolle Natur; dem
gefügigen Chore, den Schwestern, dem stets gehorsamen Sohne
gegenüber beharrt er auf seinem trotzigen Eigenwillen — frei-
lich zeigen sich schon die Spuren innerer Unsicherheit: er
nimmt das über Ismene ausgesprochene Todesurteil zurück und
wagt auch Antigonen gegenüber die Strafe der Steinigung nicht
aufrecht zu erhalten. Dem Seher versucht der neue König
anfangs zu trotzen; aber als die wuchtigen Schläge der Pro-
phetenrede sein Haupt treffen, da ist mit einem Male seine
Festigkeit dahin: der sonst demütig gehorchende Chor über-
nimmt die Führung. Jetzt überstürzt er sich in seiner Be-
mühung, das Geschehene wieder gut zu machen: die Diener
sollen Polyneikes bestatten, er will Antigone befreien; gleich
darauf entschließt er sich, erst selber die Beseitigung des μίασμα
vorzunehmen, das ja der Prophet• als seine Verschuldung am
stärksten hervorgehoben hatte*}, und als er dann am Grabe
ankommt, ist es zu spät. Wie er dann mit der Leiche des
letzten Kindes verzweifelnd auftritt und die zweite Todesnach-
richt ihm den letzten Schlag versetzt, da mögen ihm die Athener
menschUches Mitleid gegönnt haben ; sicher haben sie das Schick-
sal, das ihn traf, als vollauf berechtigt empfunden. Menschen-
trotz zerschellt am Götterwillen — das predigte ihnen mit
furchtbarer Eindringlichkeit dies Drama**).
*) Corssen S. 57.
**) Noch heute vermag ich nicht zu glauben, daß dieser Kreon
und der des 'König Ödipus' nach des Dichters Willen ein und die-
selbe Person sein sollten (Wilamowitz, Herrn. XXXIV, 63). Ich will
einen Punkt hervorheben, der mich entscheidend dünkt: die Ver-
schiedenheit des Temperaments. Der Kreon des ,König Ödipus'
weiß dem schweren und ungerechten Angriff des Königs gegenüber
seine volle Ruhe zu wahren; der der 'Antigene' braust bei jedem
Widerstände heftig auf. Man sage nicht, jenes sei eben Kreon der
Untergebene, dieses Kreon der König. Denn diese Erklärang der
Verschiedenheit würde voraussetzen, daß der Kreon des 'König
Ödipus' sich aus Feigheit mäßigt, und das tut er nicht: er weicht
vor dem König keinen Schritt zurück. Wenn er gegenüber der
Heftigkeit des Königs, statt selbst heftig zu werden, an seinen Ver-
stand appelliert, so setzt ihn das nach meinem Empfinden nicht herab —
so wenig wie den euripideischen Hippolytos das gleiche Verhalten
Theseus gegenüber.
in. DIE CHARAKTERE 23
Also Kreon ist nicht etwa der relativ berechtigte Vertreter
der Interessen des Staates, sondern absolut unberechtigt und
anderseits Antigene nicht nur die relativ berechtigte Ver-
treterin der Interessen der Familie, sondern absolut im Rechte.
Kreon gibt selber zu, daß er die bestehenden νόμοί mit Unrecht
übertreten habe:
1113 οέδοιχα χαρ, μή τους χα^βστώτας νόμους
άριστον rj σφζοντα τόν βίον τελεΐν^
das sind die νόμοι, auf welche sich Antigone beruft Γ450 ff.),
dieselben, deren Hoheit der Dichter im 'König Ödipus' so
wundervoll gepriesen hat (86 4 ff.); sie gebieten ja, dem Hades
zu geben, was des Hades ist; die Verwandten, insonderheit die
weiblichen *), verpflichten sie^ dem Toten die letzte Ehre zu er-
weisen. Die Erkenntnis dieser Pflicht würde für Antigone genügen;
denn sie gehört zu den Menschen, für die Einsicht und Handeln
zusammenfallen, ohne daß ein schwächliches Schwanken da-
zwischen läge. Und wie es die Weise solcher Menschen ist,
kann sie dem gegenüber, der nicht mit der gleichen Kraft begabt
ist, nur ein Gefühl der Verachtung empfinden : sie erinnert keinen
zweimal an seine Pflicht.
Darunter hat ihre Schwester Ismen e zu leiden, die wir
deshalb noch nicht zu gering einschätzen dürfen: nur eben ein
Weib ist sie und keine Heroine. Gegen das vom Herold ver-
kündete Gebot der πόλις zu verstoßen, gegen den von ihr
mit dankbarer Liebe verehrten Kreon sich aufzulehnen hat sie
nicht die Kraft; was Antigone will, ist kein Wagnis, sondern
eine Handlung des Wahnsinns, so sehr sie die Gesinnung würdigt,
aus der diese Tat entspringt. Das Gespräch der Schwestern er-
erinnert uns an das zwischen Elektraund Chrysothemis (El. 9 38 ff.),
aber Ismene ist mehr als die oberflächliche Chrysothemis. Wie
sie von Kreon hörte, daß die Bestattung vollzogen war, da
trieb die Angst sie verstört im Hause umher; wie sie vernimmt,
daß die Schwester entdeckt und ergriffen ist, da duldet es sie
nicht mehr im Hause, und sie, der zum Handeln die Kraft
fehlte, zeigt nun, daß sie zum Leiden den Mut besitzt: wenig-
**) Darum ist dem mutterlosen Menoikeus gegenüber lokaste
die Nächstverpflichtete (Phoen. 1317)
έγώ (Kreon) S* ήχο) αετά
lav Ιοκάστην, δηωδ
Ο'ηταί τονχέτ οντά παΧ^ έμόν.
γέρων άδελφήν γραΐαν Ιοκάστην, δηωδ
λούση προ&τίταί τονχέτ οντά π
24 EINLEITUNG
stens sterben will sie mit der Schwester*). Freilich macht sie
in deren Augen damit die frühere Weigerung nicht gut; ihr
ist selbst dies ein λόγοίζ φυλεΐν (543): erst im letzten Ab-
schiedsworte Antigonens klingt wieder ein herzHcher Ton durch.
Wie der Schwester, so zeigt sie Kreon gegenüber ihre ganze
Weichheit und Fügsamkeit; dann, nachdem sie als FoUe für
die Heldin gedient hat, läßt der Dichter sie rücksichtslos ver-
schwinden**), ohne die Frage nach ihren weiteren Schicksalen
zu beantworten.
Wir kehren zu Antigone zurück Sie stirbt, weil sie Götter-
gebot höher geachtet hatte als Menschensatzung, aber einer christ-
lichen Märtyrerin ist sie darum nicht zu vergleichen***). Wohl
hofft sie, im Totenreiche freundlich von den Ihren aufgenommen
zu werden (73,898), weil sie ihnen die Treue gehalten hat;
aber der Zustand nach dem Tode stellt sich ihr doch als ein
yLSLod^at dar (73, 76) und nicht als ein Genießen irgendwelcher
Freuden. Und als sie den Todesweg betreten soll, fügt sie
sich keineswegs ergebungsvoll in den Willen der Götter und hält
nicht mit dem Vorwurf zurück, daß sie für solches Tun solchen
Lohn ernte. Und wenn sie auch ihre Tat vollbringt, weil die
Pflicht es fordert, so folgt sie doch ebensowohl den Impulsen ihres
eigenen Herzens. Ohne Zweifel denen der Liebe und des Mit-
leids gegenüber dem toten Bruder; aber nicht diesen allein.
Sehr mit Unrecht hat man eine für Antigonens Beurteilung
entscheidende Selbstcharakteristik in dem Verse (523)
ovTOL ξννέχ^ειν αλλά σνμφιλεΐν έ'φνν
gesehen ; sie besitzt wie die Macht der Liebe, so die Kraft des
Hasses. Längst hat sie Kreons eitle Nichtigkeit durchschaut
und ihm gegenüber, was ihr recht schien, mit Festigkeit be-
hauptet; darum ist sie ihm ävovg, άφ' οϋ τα 7Cq6jt έφν
(562). Der richtet jetzt ein Verbot an die Schwestern — denn
sie beide als die zur Bestattung Verpflichteten trifft zunächst
*) Deshalb sagt sie 536 f.
δέ8ραχα τοϋργον, εϊπερ 'ήδ^' όμορρο&ώ
xai ξνμμετίσχο) xai φέρω τηδ αιτία?,
und es hat Leute gegeben, welche dieses Schuldbekenntnis ernst
nahmen und glaubten, nicht Antigone, sondern Ismene sei es ge-
wesen, die Polyneikes' Leichnam zuerst mit Erde bedeckt habe.
**) Ganz wie die Chrysothemis der 'Elektra'.
***) Diesen Gesichtspunkt kraftvoll (wenn auch einseitig) hervor-
gehoben zu haben ist das Verdienst des Kaibelschen Programms
De Sophoclis Antigona (Göttingen 1897),
ΠΙ. DIE CHARAKTERE 25
das an ganz Theben erlassene Verbot — nicht nur an die
gefügige Ismene; auch an sie, die er doch besser kennen
mußte (31). Solchem Gebote handelt sie denn freilich mit
Freuden zuwider; ihm gegenüber beruft sie sich nicht nur auf
die Heiligkeit der Satzungen, denen sie gefolgt ist, sondern sie
reizt auch seinen Zorn durch nicht verhehlte kühle Verachtung —
und man hat ernstlich hieraus eine Schuld Antigonens kon-
struieren wollen, die sie mit dem Tode büße*).
Das Verhältnis Antigonens zu Ha im ο η hat die Neueren
mehr als vermutlich die Athener beschäftigt. Daß der nächste
unverheiratete männliche Verwandte die ältere der beiden
Schwestern heiratet, ist einfach dem attischen Brauche ent-
sprechend; Eteokles als der χύριος hat Antigone mit Haimon
verlobt**); irgend ein Gefülil der Leidenschaft kam dabei nicht
in Frage. Aber Haimon liebt Antigonen ohne Zweifel mit aller
Kraft seiner Seele; ob sie dies Gefühl erwidert? Wenn wir
ihre letzten Worte an die Schwester vernehmen (539)
^άρσει' ov μεν tfjQ' ή ö' έ μή ^νχή jcaXai
τέ^^νηχεν, ώστε τοις d-avovöLv ώφελεΐν,
so könnten wir glauben, sie habe unter dem Drucke der
Schande, die durch ihre Geburt auf ihr lastet, längst mit dem
*) Die Frage nach Antigonens 'Schuld', die nie hätte auf-
geworfen werden sollen, scheint mir für jeden Urteilsfähigen er-
ledigt durch H. F. Müller, Die Tragödien des Sophokles 29 ff. und
A. Müller, Ästhetischer Kommentar zu den Tragödien des Sophokles'•^
310 ff. — Auch dessen ist Antigone sich bewußt, daß der für solche
Tat erlittene Tod ihr Ehre bringen muß (72 χαΐόν μοι τοϋτο ηοιούοτ]
&av£Zv, 96 ηεΐαομαι χάρ ον τοσοϋτον ουδέν ώστε μή ου χαλώ« &ανεΖν),
daß sie durch kein Handeln ' bessere Nachrede bei den Menschen
hätte gewinnen können (502 πό&εν κλέο« γ är ενκλεέστερον κ«τε-
οχον ή τον αντόδεϊφον Ιν τάφφ τι&εΐσα;). Wir Modernen, denen nicht
mehr von des Lebens Gütern allen der Ruhm das höchste ist, fühlen
das schwer nach, zumal einem Weibe; aber wir haben ja mit einer
Heroine zu tun. Doch kann ich die Bedeutung dieses Motivs nicht
so hoch anschlagen, wie es W. Schmid tut, der zuerst darauf auf-
merksam gemacht hat (Philol. LXII 6). Ich höre diesen Ton doch
nur leise mitklingen ; denn die Tröstungen des Chors kann ich nicht
so einfach als Beweismittel für Antigonens φιλοδοξία einstellen.
**) Wir können uns das ganz so vorstellen, wie Euripides es sich
gedacht hat (Phoen. 757 ff.):
γάμον« αδελφή« ^Αντιγόνη« παιδόβ τε σον
Αΐμονοδ, έάν τι rrje τύχη« έγώ σφαλώ ^
σοι χρή μέλεο&αί' την δόσιν δ' έχέγγνον
την ττρόσΒ-ε ηοιώ ννν έπ έξοδο t£ έμάί«.
26 EINLEITUNG
Leben abgeschlossen und jedem irdischen Wunsche entsag-t.
Wir könnten solche Denkart bewundern; aber der Dichter hat
mehr erreicht: seine Heldin ist ein lebenskräftiges Mädchen
geblieben, in der sich leidenschaftlich der Schmerz aufbäumt,
als sie vom Sonnenlichte scheiden soll. Gilt dieser Schmerz
Haimon? Ismene glaubt ja, diese beiden Charaktere hätten
besonders gut zueinander gestimmt (570); ob sie richtig sieht,
werden wir erkennen, wenn wir nach Haimons Eigenart fragen.
Und ich meine, wir finden in ihm einen Jüngling, den bei aller
Reiniieit der Gesinnung doch vorsichtige Klugheit mehr aus-
zeichnet als starkes Wollen. Nicht weil Antigone auf seine
Mitwirkung bei Erfüllung ihrer Liebespflicht verzichtet hat ; sie
brauchte keinen Helfer und hat auch Ismenen wohl nur auf-
gefordert, weil diese ein Anrecht darauf besaß, mit ihr dem
Bruder diesen Dienst zu erweisen. Aber schwerlich würde sie
die Art billigen, wie er beim Vater für sie bittet. Er kennt
den Starrsinn Kreons, den jeder Widerstand nur noch schroffer
macht; darum tritt er ihm mit der Versicherung unbedingter
Ergebenheit entgegen ; freilich erreicht er damit nur, daß Kreon
in seiner Verblendung bestärkt wird. Nun sucht er ihn zur
Umkehr zu bestimmen, aber sobald er den Zorn in den Augen
des Vaters aufleuchten sieht, lenkt er ein : er kann und möchte
niemals bestreiten können, daß der Vater recht hat; nur auf
die abweichende Meinung des Volkes rät er ihm Rücksicht zu
nehmen und bequemt sich dabei selber der sentenziösen Rede-
weise des Vaters an. Dann freilich, als die brüske Erwide-
rung Kreons zeigt, daß hier alle Rücksicht vergebens war, als
dieser in steigendem Jähzorn kein Recht mehr neben seinem
Eigenwillen anerkennen will, kommt auch sein Blut in Wallung;
aber sein Mut ist nur negativer Art: sie wird nicht in meiner
Gegenwart sterben, du wirst mich nicht wiedersehen. Und so
stellt er sich ihrer Abführung nicht entgegen; erst als sie ein-
geschlossen ist, hat er sich nach dem Grabe geschlichen*). Als
*) T. V. Wilamowitz-Moelleadorf (a. a. 0. 21 ff.) findet in Hai-
mons Verhalten einen Widerspruch: er habe erst mit Selbstmord
gedroht (764 f. αύ τ ovSaua τονμόν προσοχρει κρατ έν όφ&αλμοΐξ
όρων), dann diesen Entschluß aufgegeben .und das Gefängnis auf-
gesucht, um Antigonen zu retten. Ich sträube mich nicht dagegen,
Widersprüche bei Sophokles anzuerkennen, aber hier finde ich es
nicht nötig, einen solchen anzunehmen. *Du siehst mich nicht wieder'
— das gilt doch auch, wenn er in die weite Welt gehen will. Natür-
lich will er Antigonen retten, aber dazu wäre doch das verkehrteste
Mittel das, sich ihrer Abführung entgegenzustellen. Vielmehr, sobald
ΠΙ. DIE CHARAKTERE 27
er dann die Tote im Arm hält, packt ihn beim Anblick des
Mörders die blinde Wut der Verzweiflung, die er, als der ent-
setzte Vater entweicht, gegen sich selber kehrt. Wir begreifen
es, wenn diese weiche Natur so leidenschaftlich an dem starken,
stolzen Mädchen hängt; Antigene findet in ihm schwerlich den
Mann, zu dem sie aufblicken könnte. Und wenn sie auf ihrem
Todesgange klagt, daß ihr Hochzeit und Ehe versagt geblieben
sind (814 f., 868, 876, 891, 917), so nennt sie nirgends den,
der ihr zum Gatten bestimmt war: nur darum trauert sie mit
echt hellenischem und echt natürlichem Empfinden, daß es ihr
nicht vergönnt gewesen ist, das τέλος des Frauenlebens zu
erreichen*).
Zwei individuell ausgestaltete Einzelpersönlichkeiten sind
noch zu besprechen; denn Eurydike ist nur eingeführt, um
durch ihren Tod Kreon den letzten Schlag zu geben. Einmal
ist die Figur des Wächters mit liebevollster Kunst vom
Dichter ausgearbeitet und, ohne Zweifel, damit Kreons Ge-
spreiztheit durch den Gegensatz noch mehr hervortrete, mit
leicht komischen Zügen ausgestattet, wenn auch nicht mit der
Kühnheit, welche die Kilissa der 'Choephoren' schuf. Er ist ein
alter Diener des Hauses — als solcher fühlt er sich verpflichtet,
ein Tränlein des Mitleids im Auge zu zerdrücken, als er An-
tigone vor den Richter schleppt (438) — , wohl ein Freier, wie-
wohl ihm Kreon die Sklavenstrafe androht (309); er könnte
sonst kaum den Vorsatz aussprechen, sich vor Kreon nicht
mehr blicken zu lassen (329). Seine Rede wirkt volkstümlich
durch ihre breite Umständlichkeit (250 ff.) wie durch die ein-
gemischten kurzen Sprüchlein (236, 277, 388, 392, 437), die
ganze Persönhchkeit komisch durch die Feigheit, die sich in
langen Präambeln ergeht, ehe sie mit der Unglücksnachricht
herauskommt, und die ihn offen bekennen läßt, daß gegen-
über der eigenen Sicherheit für ihn alles andere zurücktreten
muß (439).
Kürzer noch, aber höchst eindrucksvoll hat der Dichter
das Auftreten des Teiresias gestaltet. Die Szene erinnert an
er gehört hat, daß sie eingeschlossen werden soll, Μοημοε iv&' έστΙ
βροτών στίβο?, wartet er. bis dies geschehen und der Ort wieder
menschenleer ist, dann bricht er in das Gewölbe ein. Hätte er An-
tigenen lebend gefunden, so wäre er mit ihr davon gegangen, aber er
kommt zu snät; er wußte eben nicht, wie rasch zur Tat seine Braut war.
*) Daß V. 572 ihr nicht gehören kann, scheint mir schon aus dieser
Darlegung hervorzugehen; weitere Gründe bietet die Anmerkung.
28 EINLEITUNG .
die Verhandlung zwischen Ödipus und Teiresias im ersten Epeis-
odion des 'König Ödipus'. Hier wie dort erhebt der König
einen ungerechten Verdacht gegen den Seher und entlockt ihm
eben dadurch sein Wissen um das drohende Verhängnis; beide
Male empfinden wir ein Gefühl des Grauens vor diesem Blinden^
dessen geistiges Auge mit so durchdringender Schärfe ver-
borgenes Menschenleid erspäht*); doch ist ein Unterschied un-
verkennbar. Dieser Teiresias ist wirklich in bester Absicht
gekommen, um in der zwölften Stunde den König zu warnen;
nun verkündet er, als er dessen Verstocktheit erkennt, die
Rache des Himmels und geht ab, ohne sich um die Wirkung
seiner Worte auf den König zu bekümmern. Der Teiresias
des 'König Ödipus' genießt die Freude, den stolzen König,
der ihn gekränkt hat, durch rätselhafte Andeutungen zu
peinigen; und wir glauben ihm schwerlich, daß er ge-
kommen ist, ohne an die notwendigen Folgen seines Kommens
zu denken.
Es bleibt der Chor, der der Charakteristik eigentümliche
Schwierigkeiten bietet. Zwar, daß er Kreons Vorgehen miß-
billigt, kann keinem Zweifel unterliegen. Schon die gewundene
Antwort zeigt es, die er gibt, als er die Proklamation des Königs
vernommen hat (211 ff.) ; und wenn er Kreons Tun nicht für
gottlos hielte, wie würde er vermuten, daß die Götter Polyneikes'
Bestattung vollzogen hätten (2 78 f.)? Allerdings denkt er nicht
an Widerstand und läßt es sich gefallen, daß der König einen
schwachen Ausdruck des Bedauerns für Antigone herrisch zurück-
weist (576 ff.); Kreons großer Rede an Haimon stimmt er völlig
zu (681 f.), wiewohl auch dessen Antwort ihm nicht mißfällt
(725 f.). Wie nun Haimon in heftigster Erregung mit
schwerer Drohung abgegangen ist, da wagt er nachdrücklicher
zu mahnen; er fragt den König noch einmal, was er tun
wolle, und ermöghcht es ihm so, etwas einzulenken: Ismene
soll nicht sterben, Antigone nicht gesteinigt, sondern in ein
Grabgewölbe eingeschlossen werden. Die Prophezeiung des
Teiresias gibt dem Chore völlig die Überlegenheit; hatte jener
*) Die entsprechende Szene der 'Phoenissen' ist nach dem Sopho-
kleischen Schema gearbeitet, insofern auch hier Teiresias seine Un-
flücksprophezeiung erst von dem entlockt wird, dem sie Unglück
ringt; aber hier ist aus dem furchtbaren Propheten ein gebrech-
licher, geschwätziger Greis geworden.
ΠΙ. DIE CHARAKTERE 29
1048 ff. φευ'
äg οΐδεν άν^ρώττων τις, άρα φράζεται,
δσφ κράτιστον κτημάτων ευβουλία;
so mahnt er nun
1098 ευβουλίας δει, τταΐ Μενοιχέως Κρέον
und rät kühnlich und mit Erfolg, beide Maßregeln zurück-
zunehmen. Als der König mit der Leiche erscheint, spricht er
es aus, daß Kreons eigene Verblendung an dem Unheil schuld
sei, wenn er auch, der sonstigen Furcht vor dem Gebieter sich
noch nicht gänzlich entschlagend, ein scheues ει -ΰ^έμις ειπείν
einschiebt (1259). Dann tauschen sie gar die Rollen, und er
weist ein Wort des Königs zurück (1334); endlich schließt er
mit deutlichster Beziehung auf Kreon
1347 πολλφ το φρονεΐν ευδαιμονίας
πρώτον υπάρχει' χρή δε τά γ^ εις ^εούς
μηδέν άσεπτεΐν' μεγάλοι δβ λόγοι
μεγάλας πληγάς των ύπεραύχων
άποτείσαντες
γήρα το Γρρονεΐν έδίδαξαν.
Unbegreiflich, wie man hier auch eine Beziehung auf Anti-
gonen hat finden können: das φρονεΐν am Anfang und das am
Ende des Spruches muß doch dasselbe sein; und daß bei dem
letzten nur an Kreon gedacht ist, zeigt unwidersprechUch das
Wort γήρ(ΐί.
Daß der Chor vorher, so wenig er Kreons Handeln billigt,
doch Antigonens Tat als αφροσύνη bezeichnet (383) — wie
Ismene die Schwester οίνους nannte (99) — , ist nicht befremd-
lich: wem Kraft und Mut fehlt, um im Leben die Forderung
der Idee zu erfüllen, die er theoretisch anerkennt, wird immer
den Idealisten einen Toren schelten, schon um sich in seinem
eigenen Bewußtsein neben ihm behaupten zu können. Aber
wirklich befremdlich ist sein Verhalten bei Antigonens letztem
Erscheinen. Er kann sich der Tränen nicht erwehren, als er sie
sieht (802), und wie erwidert er ihre Klage? Indem er sie
darauf hinweist, daß sie den Ruhm haben werde, allein ihren
eigenen Grundsätzen folgend, lebendig in den Hades hinabge-
gangen zu sein. Antigone protestiert dagegen : Niobe hat einen
ähnlichen Tod erlitten, und deren furchtbares Los wird auch
ihr zuteil. Aber der Chor meint, in der Ähnlichkeit mit Niobe
müsse ein Trost liegen (834 ff.). Οΐμοι γελώμαι erwidert
Antigone ; sie faßt das als Hohn — können wir es anders fassen ?
30 EINLEITUNG
Und doch mahnt der Chor noch die Abgehende, doch wohl in
gleicher Absicht, an Danae und Lykurgos, an die Söhne des
Phineus und deren Mutter. Soll Antigone sich wirklich damit
trösten, daß den Gottesfrevler Lykurgos ein ähnliches Schick-
sal getroffen hat? Man denkt unwillkürlich an Kreon; aber
mit dem haben doch wieder die anderen Beispiele nichts zu
schaffen. Dazwischen liegt eine ausdrückhche Beurteilung der
Tat Antigonens, in der zweiten Strophe und Gegenstrophe (853,
872); hier so, daß wir die wahre Meinung der ängstlichen Greise
(nur nicht die des Dichters) zu hören glauben:
oißsiv μεν ευσέβεια τις'
κράτος ö\ δτφ χράτος μέλει,
τΐαραβατόν ονδαμά πέλεΐ]
dort ist der Wortlaut leider nicht mit Sicherheit herzustellen;
aber wenn der Chor meinen sollte, daß Antigone — und nicht
Kreon — sich gegen Dike vergangen habe, so würde er sich
damit doch wohl dem Gewaltherrscher fügen, der mit seinen
Trabanten danebensteht.
Dagegen hören wir durch des Chores Mund im wesentlichen
den Dichter selbst im ersten und zweiten Stasimon reden; jenes
blickt, wie im Kommentar ausgeführt ist, über unsere Tragödie
hinaus; dieses wird bis auf das Urteil über die Heldm (603
λόγου τ* άνοια ymi φρενών '^ριννς) ganz den Glauben des
frommen Dichters wiedergeben: er beugt sich ehrfürchtig vor
den Himmlischen, wenn sie von ganzen Geschlechtern ihr seg-
nendes Auge wenden, wenn sie dem Menschen, den trügerische
Hoffnung und unstätes Begehren haben schuldig werden lassen,
nun den Sinn berücken, daß er selbst dazu helfen muß, die
Strafe an sich zu vollstrecken. Der athenische Zuschauer wird,
wenn er in jenem Liede von dem Übertreter der νόμοι χ^ονός
hörte, φ τό μή χαλόν ξννεοτι, und in diesem von dem Un-
seligen, φ φρένας -Θ-εός άγει τΐρός άταν, sicher an Kreon
gedacht haben.
IV. DRAMATISCHE BEHANDLUNGEN
DES STOFFES IM ALTERTUM NACH SOPHOKLES.
Auch Euripides hat eine Antigone geschrieben*), über deren
Inhalt uns die Hypothesis des Aristophanes belehrt: -κείται ή
*) Vgl. J. M. Paten, Harvard Studies XII (1901) 267 ff., der die
IV. DRAMATISCHE BEHANDLUNGEN DES STOFFES 31
μνϋ-οτνοιία yial Ttaq* Εύρίτΐίδϊ] ev ^Λντιγόντ} ' τΐλήν έχει
(pWQdd^SiOa μετά τον Λΐμονος δίδοται ftqdg γάμου τίοι-
νωνίαν '/ΜΙ τέχνον τίχτει τον Μαίονα*). Das ist gewiß
nicht von Aristophanes so ausgedrückt : zu δίδοται fehlt ein Dativ,
und der letzte Satz besagt, wörtlich verstanden, daß die Geburt
des Maion im Drama selbst vorkam ; aber der Sinn ist klar.
Also Euripides hatte vielleicht geglaubt, Sophokles zu ver-
bessern**), wenn er Antigone den Bräutigam statt der Schwester
zu Hilfe nehmen ließ — Sophokles hat das freilich gewiß nicht
als Verbesserung anerkannt. Wir fragen uns, wie Kreons Sinn
umgestimmt wurde, so daß er die Tat verzieh und die Ver-
mählung gestattete. Darauf gibt fr. 177 eine Antwort:
ώ Ttai Διώνης, ώς εφνς μέγας -θ-εός,
Διόνυσε, ^-νητοΐς τ' ουδαμώς υποστατός.
Mit solcher Anrede des Gottes beginnt bei Euripides die Er-
widerung des Sterblichen, der sich dem deus ex machina gegen-
über zum Gehorsam bereit erklärt***); Euripides hat also den
Gott, welchen der sophokleische Chor anrief (11 15 ff.), wirklich
erscheinen lassen und sein Erscheinen möglicherweise dadurch
motiviert, daß er die Sendung der Sphinx ihm zuschrieb (fr. 178).
Vielleicht mahnte der Gott den König (176):
θάνατος γάρ άνϋ^ρώ7ΐθίσι νειχέων τέλος
έχει' μαΌ-εΐν δh πασίν έστιν εύμαρές.
τίς γάρ πετραΐον σχόττελον ούτάζων δορί
όδύναισι δώσει; τίς δ' άτιμάζων νεν.ρούς,
ει μηδέν αίσϋ^άνοιντο των τταΒ^ημάτων ;
Jedenfalls hat er verkündet, daß aus der Vermählung des Haimon
und der Antigone Maion f) hervorgehen werde, wie im 'Ion'
ältere Literatur anführt; er hat insbesondere die richtige Deutung der
Notiz des Aristophanes sichergestellt.
*) Dasselbe meint wohl mit nicht klarerem Ausdruck schol. 1351
δτι (der Satz bot einst die Erklärung zu einem kritischen Zeichen)
διαφέρει rrjs ΕύριηίΟον Άντιχόνηδ αΰ%η, δη ψωρα&είσα εκείνη δια τόν
Aiuovos ^ρωτα έξεδόθ-η πρόί γάκον, ένταν&α δέ τουναντίον.
**) Der Widerspruch, den fr. 165 gegen Ant. 563 f. erhebt (vgl. u.),
zeigt, daß das sophokleische Drama das ältere ist.
***) Vgl. Andr. 1273, Hei. 1680, Suppl. 1227, Iph. Taur. 1475,
Ion 1606, Or. 1666.
t) Μαίων Αίμονίδψ wird ^ 394 genannt; freilich kann dieser
Maion nicht aus einer nach dem Zuge der Sieben geschlossenen Ehe
hervorgegangen sein, da er mit Tydeus kämpft.
32 EINLEITUNG
(1575) Athene von Ions Söhnen prophezeit. Sonst kennen wir
von dem Drama nur den ersten Vers des Prologs (fr. 157):
ήν Οίδίτΐονς τό τΐρώτον ευδαίμων άνήρ
nnd einen der darauf folgenden (fr. 158):
είτ^ έγένετ' αύ^ις αθλιότατος βροτών.
Ein schwer korruptes Fragment wider die Tyrannen (172) kann
einer Debatte zwischen Vater und Sohn angehören:
{πολλών έ'να}'*)
οντ είγ.ος άρχειν οντε χρήν είναι νόμον
τνραννον είναι' μωρία δέ καΐ γ θέλειν,
δς των ομοίων βονλεται χρατεΐν μόνος '^
Kreon sagte von Antigone, wenn wir mit Stivern αυττ) für αντφ
einsetzen (fr. 166):
τό μώρον αύττ] τον πατρός νόσημα**) έ'νι'
φιλει γάρ όντως έχ χαχών είναι ΥΜΧονς'^
endlich ließ Euripides eine seiner Personen im Gegensatze zu
Sophokles v. 563 f.
ού γάρ 7ΐοτ\ ώναξ, ονδ' δς αν βλάσττ] μένει
νους τοις κακώς πράσσονσιν^ αλλ* έξίσταται
sagen (fr. 165):
άχονσον ού γάρ οι κακώς πεπραγότες
συν ταις τυχαίοι τους λόγονς***) απώλεσαν^
so konnte ζ. Β. Haimon anfangs semer Braut abzuraten suchen.
Eine durchaus abweichende Darstellung der Sage finden wir
auf mehreren rotfigurigen Vasen f). Auf einer apulischen
Amphora (I) steht unter einem von Säulen getragenen Tempel-
bau ΗΡΑΚΛΗΣ, mit der Linken auf ΚΡΑΩΝ (für ΚΡΕΩΝ)
deutend, der rechts von ihm sich auf sein Szepter stützt.
Hinter ihm steht ein Knabe mit einer Schale in der Hand,
*) So etwa könnte der Anfang ergänzt werden.
**) τό uöjQov wird Subjekt, νόοημα Prädikativum sein.
***) λόγοι sind natürlich Erwägungen, nicht Reden; vgl. Eur.
Hipp. %%^άλΙά δει με 8ή καινών λόγων, Iph. Aul. 1194. ratJr' ήλΟ-ε?
ήθη διά λ.ογων.
t) Das ganze Material bei Muddilston {Journ. of the Archaeo-
logical Jnst. of Amer. III (1897) 183 ff.); I auch in Baumeisters Denk-
mälern I 88; Π Wiener Vorlegeblätter 1899, 9. 12.; III Jahrb. d. arch.
Inst. 1889 Taf. 7.
IV. DRAMATISCHE BEHANDLUNGEN DES STOFFES 33
hinter diesem eine alte Frau, beide wie Kreon das Antlitz
Herakles zugewandt; auf ihn blickt auch die hinter diesen drei
Figuren auf höherem Grunde sitzende ΙΣΜΗΝΗ, welche ein
geöffnetes Kästchen in der Hand hält. Links von dem Tempel-
bau erscheint ΑΝΤΙΓΟΝΗ, mit gefesselten Händen von einem
Doryphoros geführt, noch weiter links auf einer Erhöhung
ΑΙΜΩΝ, mit der Linken auf einen Stab gestützt, während er
mit dem Zeigefinger der Rechten die Stirn berührt. Denselben
Gegenstand finden wir ohne die beigeschriebenen Namen etwas
anders auf einer gleichfalls apuhschen Vase dargestellt (II); hier
sehen wir von den Frauen nur Antigone und rechts hinter Kreon
außer einem weiteren Doryphoros Haimon, der die Rechte
schmerzbewegt an das Haupt legt und damit zeigt, wie die in I
dargestellte Gebärde ursprünglich gemeint war. Endlich hilft
uns das Fragment einer dritten Vase (III) die rechts stehende
Frau in I benennen : wir sehen den Kopf einer FrsLu'EYPYz/ IKH
und links daneben den Rest eines männlichen Kopfes mit vor-
liegender rechter Hand, hinter der die Beischrift ΑΙΩΝ doch
wohl ΑΙΜΩΝ bedeuten sollte. Ohne Zweifel beziehen sich
diese Vasenbilder auf eine Version der Sage, die uns Hygin
fab. 72 berichtet: Creon Menoecei filius edixit, ne guis Polynicen
aut gui una venerunt sepulturae traueret, guod patriam oppu-
gnatum vener'mt. Antigona soror et Ärgia coniunx dam nocte
Polynicis corpus sublatum in eadem pyra, gua Eteocles sepultus
est, imposuerunt. Quae cum α custodibus deprehensae essent,
Ärgia profugit, Antigona ad regem est perducta. Ille eam
Haemoni filio, cuius sponsa fuerat, dedit interficiendam. Haemon
amore captus patris imperium neglexit et Antigonam ad pastores
demandavit; ementitusque est se eam interfecisse. Quae cum
filiwn procreasset et ad puherem aetatem pervenisset, Thebas
ad ludos venit. Hunc Creon rex, guod ex Draconteo genere
omnes in corpore insigne habebant, cognovit*). Cum Hercules
pro Haemone deprecaretur, ut ei ignosceret, non impetravit.
Haemon se et Antigonam coniugem interfecit. At Creon Me-
garam filiam suam Herculi dedit in coniugium; ex gua nati
sunt Therimachus et Ophites.
*) Hierauf hat Weeklein {Sitzberr. d. Manch. Ak. philos. philol.
Klaus. 187S, Π 190) wohl mit Recht die Notiz bezogen, welche wir
bei Aristoteles am Anfang des 16. Kap. der Poetik finden: εϊ8η όέ άνα-
γνίορίσεωζ' ηρώτη ftkv ή άτεχνοτάτη και fj πλείστοι χρώνται δι άπο-
ρ/αν, ή διά σημείων. Τοντοιν όέ τά μέν σναφντα, οίον λόνχην ην
φοροϋσι Γη γενεΐζ.
Sophokles IV. 11. Aufl. 3
34 EINLEITUNG
Freilich kann die Geschichte des Hygin so schwerlich das
Argument einer Tragödie sein: weder ist es glaublich, daß ein
Tragiker Argeia als Helferin Antigonens einführte, wenn sie
nachher für das Stück gar nicht mehr in Betracht kam, noch
können wir uns vorstellen, daß Herakles es sich gefallen ließ,
eine Fehlbitte zu tun ; immerhin werden wir danach den namen-
losen Jüngling, der in I neben Kreon, in II neben Antigone
steht, Maion benennen dürfen. Daß diese Tragödie nacheuri-
pideisch ist, können wir daraus erschheßen, daß sie euripideische
Motive benutzt: wie Haimon Antigone, die er töten sollte, ver-
schonte, so ließ in den „Kreterinnen" Nauplios Aerope, die er
ertränken sollte, am Leben; wie der heimlich aufgewachsene
Königssohn Maion zu irgendwelchen Spielen nach Theben
kommt und dabei erkannt wird, so kam bei Euripides Alexandros
nach Troja und ward bei gleicher Gelegenheit erkannt. Den
Namen des Dichters können wir natürlich nicht erraten ; genannt
wird eine „Antigone" von Astvdamas, der mit ihr 341 siegte
(0. I. All 973). —
Als Vorlage für die Antigona des römischen Tragikers Accius *)
dürfen wir das sophokleische Drama ansehen. Denn ohne Zweifel
sprach bei ihm Ismene zu der Schwester (fr. 2).
qudnto magis te isti modo esse"^*) intellego,
tdnto, Antigona, magis me par est tihi consulere etpdrcere'^
und dieselbe redet in fr. 1
quid agis? perturhas . . .
Aber dieses Fragment klingt fast, als sei es bei dem gefähr-
lichen Unternehmen selber gesprochen, zu dem dann also nach
Accius Ismene doch die Hand geboten hätte. Jedenfalls ließ
Accius Antigona auf der Bühne bei der Tat ergreifen^ da in
Fr. 4 die eingeschlafenen Wächter geweckt werden:
Heus, vigiles, proper dte, expergite!
Pectora tarda sopore exsurgite!
Und Antigona konnte, als sie für ihre fromme Tat gestraft
werden sollte, Fr. 5 sprechen:
iam iam neque di regunt
neque profecto deum summus rex hominihus curat v.y_***)
*) Scaen. Rom. fr:^ I 153/.; Ribbeck, Die römische Tragödie
433 ff.
**) Nicht unwahrscheinlich ergänzt hinter esse L. Müller {De Acc.
fabb. disp. Berol. 1890, S. 18) {captam studio).
***) Vgl. Leo, De tragoedia Romana (Gott. 1910) 10.
IV. DAS GEFÄNGNIS ANTIGONENS 35
Zur Entlastung des Kommentares sollen noch zwei Punkte,
die eine längere Ausführung fordern, hier besprochen werden.
1. Das Gefängnis Antigonens.
Es ist eine alte Annahme, daß das Gefängnis, in das Kreon
Antigone einscliließen läßt, ein schon vorher existierendes Grab;
und zwar das Familiengrab der Labdakiden sei. Das letztere
ist sicher nicht der Fall. Es braucht nicht zu folgen aus dem
Eingang der Abschiedsrede Antigonens (891 ff.)
ώ τύμβος, ώ ννμ(ρεΐον, ώ χατασχαφής
ΟίΥ.ηοίς άεύρρονρος, οι 7νορενομαι,
προς τους έμαντής, ών άρι^^μόν έν νεχροΐς
τΐλεΐστον όέόεχταί Φερσέφασο* όλωλότων —
denn von welcher Art der Ort auch sein mag an den sie ab-
geführt wird, für sie ist er ihr Grab, und somit geht sie dort-
hin zu ihren Toten. Und Kreon kann nicht das bestimmte
Grab der Labdakiden im Auge haben, wenn er 773 ff. an-
kündigt :
άγων, έρημος iv^ αν rj βροτών στίβος,
Τίρνιρω ^νετρώδει ζώσαν έν γ,ατώρνχυ —
denn er spricht hier nicht von einem bestimmten Orte {ävd^ av ij);
es muß außerhalb der Stadt mehrere πετρώδεις χατώρνχες
geben. Hierin hat T. v. Wilamowitz-Moellendorff (a. a. 0. 9 ff.)
unzweifelhaft recht, und er hat auch recht, wenn er behauptet,
aus den Bezeichnungen τάφος und τύμβος folge an sich noch
nicht, daß Antigonens Gefängnis ursprünglich ein Grab gewesen
sei; ihr Grab wird es ja. Aber er geht zu weit, wenn er die
positive Vermutung aufstellt, es sei einfach an eine natürhche
Höhle zu denken, wie sie sich in den Bergen bei Theben zahl-
reich finden: -/.ατωρνξ (Jl^y 1100), γ.αταΟ'Άαφής {^^\), κατα-
σκαφαί (920) sind Ausdrücke, die schlechterdings nur von
einem Werke der Menschenhand gebraucht werden können.
Stellen wir nun die von v. 7 74 ab durch das Stück ver-
streuten Angaben über den Ort, wo Antigone eingeschlossen ist,
zusammen.
1. Das Gefängnis ist τνμβόχωστον (849), ein γβμα
(1216); es muß also ein durch Aufschüttung entstandener Hügel
dazu gehört haben, so daß an eine in einen Felsen hinein-
getriebene Kammer nicht zu denken ist.
3*
36 EINLEITUNG
2. Es erhält ^ die Beiworte πετρώδης (774), ^ίατηρείρής
(885); es muß also aus einem überdachten Steinbau bestanden
haben.
3. Es heißt χατώρνξ (774, 1100), ΥΜτασχαΓρής (891),
'Λατασγ.αψαί (920); es muß also bei der Anlage ein Hinein-
graben in die Tiefe stattgefunden haben.
4. Der Ausdruck λοίσ^ων τνμβενμα (1220) bezeichnet
entweder die letzte von mehreren Kammern, oder die ganze
Anlage hatte eine beträchtliche Längenausdehnung, so daß von
einem äußersten Teile derselben geredet werden konnte. Auf
die zweite dieser beiden Möglichkeiten führt die Angabe, daß die
Diener hineinsehen sollen δύντες τνρός αυτό οτόμιον"^), so
daß also eine Öffnung des Raumes selbst von einer Öffnung
der ganzen Anlage unterschieden wird.
Allen diesen Anforderungen entsprechen die der mykenischen
Kulturperiode angehörigen sog. Kuppelgräber**), insbesondere
das zu Menidi in Attika aufgegrabene***). Es ist so hergestellt,
daß in einem sanft abfallenden Abhang zunächst eine Grabe
von kreisförmiger Gestalt ausgehoben (3) und in dieser dann
aus mehr und mehr sich verengenden Steinringen ein Kuppelbau
(von ca. 9 m Höhe) — jetzt meist Tholos genannt — errichtet
wurde (2), zu dem ein offener, 3 m breiter und ca. 28 m langer
Gang führte (4), — jetzt meist Dromos genannt. Dieser Dromos
mündete aber nicht unmittelbar in die Tholos, sondern durch
Vermittlung eines ca. 3,5 m langen schmäleren Torraumes
(στόμιον). Über der ganzen Anlage wurde die ausgegrabene
Erde angehäuft (1), und noch jetzt 'sind Überreste einer aus
unbehauenen Steinen bestehenden Einfassung vorhanden, welche
die Abschwemmung des künstlich aufgeworfenen Hügels ver-
hüten sollte'. Irgend ein derartiges Kuppelgrab muß Sophokles
"') Die Hinzufügung dieser Zielangabe bei Svvai ist ungewöhn-
lich ; wenn wir sie aber hinnehmen, so sehe ich nicht, inwiefern da-
durch die Annahme eines Ganges zwischen der äußeren und der
inneren Öffnung ausgeschlossen ist. (T. v. Wilamowitz, a. a. 0. 12.)
**) Das hat zuerst Mure gesehen {Rh. Mus. VI (1839) 264 ff.), der
das 'Schatzhaus des Atreus' eben auf Grund der sophokleischen
Angaben als Grab erkannte und sich vermittelst des mykenischen
Baues den Botenbericht der 'Antigone' aufs lebhafteste vergegen-
wärtigte. 'Stumpf iu der Tat und gefühllos müßte derjenige sein,
der diese Beschreibung lesen könnte, wie ich getan habe, sitzend in
dieser Wildnis neben dem mykenischen Tumulus far from the tread
of human step, ohne sich elektrisiert zu fühlen durch die lebendige
Wirksamkeit, womit die ganze Szene sich den Sinnen aufdrängt'.
***) Das Kuppelgrab hei Menidi, Athen 1880.
IV. DAS ENTHYMEM IN DER ABSCHIEDSREDE 37
gekannt haben, und offenbar ist ein solches Grab weder für
ihn noch für seine Hörer etwas Auffälliges gewesen: sonst würde
er die einzelnen Züge, die wir uns mühsam zusammenlesen,
sicher an einer Stelle zu einem Bilde vereinigt haben*).
2. Das Enthymem in der Abschiedsrede der
Antigone**).
'Jetzt, PolyneikeS; ernte ich dafür, daß ich deiner Leiche
die letzten Ehren erwiesen habe, solchen Dank;
904 '/MiTOi σ' εγώ 'τίμησα τοις cpQOvovüLv εΰ.
ου γάρ ηοτ' οντ' άν, ει τέχν\ ών μήτηρ έ'φνν,
οντ' ει τΐόσις μοι ΥΜτ^^ανών έτήχετο,
βία πολιτών τόνδ ' άν γιρόμην ττόνον.
τίνος νόμου δή ταϋτα προς χάριν λέγω;
πόσις μεν άν μοι χατ&ανόντος άλλος ήν
*) Ρ. Corssen, Das Gefängnis der Antigone (Ν. Jahrb. XXXI,
226 ff.) stimmt darin mit mir überein, daß er sich das Gefängnis Antigo-
nens gebaut denkt wie ein mykenisches Kuppelgrab ; er nimmt aber an,
daß es kein Grab, vielmehr 'ein für derartige Hinrichtungen von
vornherein bestimmter Bau' gewesen sei. Mich macht das ^S•' άν
γι in V. 773 auch dagegen bedenklich: eine Mehrheit solcher Gräber
konnte Sophokles wohl voraussetzen, aber schwerHch eine Mehrheit
solcher Gefängnisse. Dagegen scheint Corssens scharfsinnige Er-
klärung von 121 δ ff. mir sehr beachtenswert:
Xx äaoov ώκεϊ« και ηαραοτάντεε ταφω
ά&ρήσα& , αρμόν %ώαατο5 λι&οαπαδή
δύντεε ηρόε αυτό στόμιον.
Er statuiert folgenden Bedeutungsübergar"• für aouos: l)Fuge zwischen
zwei Quadersteinen, 2) der eingefügte Siein selbst, 3) der Raum, den
ein solcher Stein einnahm. Wenn wir die Quadersteine einteilen
in Binder (solche die mit ihrer kleinsten Seitenfläche sichtbar sind)
und Läufer (solche, die mit ihrer größten Seitenfläche sichtbar sind)
so konnten zwei Binder derart gestellt sein, daß der dazwischen
liegende Läufer mit ihnen an der einen Ecke einen spitzen, an der ande-
ren einen stumpfen Winkel bildete. Der Läufer mußte sich dann um
seine Achse drehen lassen, so daß auf beiden Seiten eine Öffnung
entstand. Der Bau war also wie der &ησανρ08 in Messene, in den
man den gefangenen Philopoiraen brachte, ^ueyalq^ λίθ-φ περιαγομέτω
verschlossen (Plut. Philop. 19) und der άρμόζ Ud-oanaSijs der durch
Hervorziehen und Umdrehen des Steines hervorgebrachte leere Raum.
**) Die Frage ist zuletzt ausführlich behandelt in der tief ein-
dringenden Arbeit von J. Moeller, Ein Problem ans der Antigone
(Ehrengabe der Latina zu Halle 1906), in der die ältere Literatur
sorgfältig berücksichtigt ist.
38 EINLEITUNG
910 ΥΜΪ Ttaig — ött' άλλον φωτός, εΐ τοΰδ' ήμτΐλαζον'
μητρός (5' έν "Aiöov χαΐ τΐατρός κεχεν^ότοι^ν
ούγ. έ'ατ * αδελφός δ στις αν βλαστοί τνοτέ.
Die Einzelerklärung bietet der Kommentar ; gegen die ganze
Stelle erheben sich vom Standpunkte der Logik wie von dem
der Psychologie aus schwere Bedenken. Die psychologische
Schwierigkeit legt Goethe dar {Gespr. mit Eckermann 28 III 27):
\ . So kommt in der Antigone eine Stelle vor, die mir immer als
ein Flecken erscheint und worum ich vieles geben möchte, wenn ein
tüchtiger Philologe uns beiviese, sie wäre eingeschoben und unecht.
Nachdem nämlich die Heldin im Laufe des Stückes die
herrlichsten Gründe für ihre Handlung ausgesprochen und den
Edelmut der reinsten Seele entwickelt hat, bringt sie zuletzt, als
sie zum Tode geht, ein Motiv vor, das ganz schlecht ist und
fast ans Komische streift.
Sie sagt, dass sie das, was sie für ihren Bruder getan,
wenn sie Mutter gewesen wäre, nicht für ihre gestorbenen
Kinder und nicht für ihren gestorbenen Gatten getan haben
würde; denn, sagt sie, wäre mir ein Gatte gestorben, so hätte
ich einen anderen genommen, und wahren mir Kinder gestorben,
so hätte ich mir von dem neuem Gatten andere Kinder zeugen
lassen. Allein mit meinem Bruder ist es ein anderes: einen
Bruder kann ich nicht iviederbekommen ; denn da mein Vater und
meine Mutter tot sind, so ist niemand da, der ihn zeugen könnte.
Dies ist wenigstens der nackte Sinn dieser Stelle, die nach
meinem Gefühl in dem Munde einer zum Tode gehenden Heldin
die tragische Stimmung stört und die mir überhaupt sehr gesucht
und gar zu sehr als ein dialektischer Kalkül erscheint. Wie
gesagt, ich möchte sehr gern, dass ein guter Philologe uns
bewiese, die Stelle sei unecht!
Dieser dialektische Kalkül aber enthält obendrein einen
Fehler. Wenn Antigonens Tun den Zweck hätte, sich vor dem
\'"erluste eines der Ihren zu schützen, so konnte die Unersetz-
lichkeit eines Angehörigen ein Grund sein, gerade ihn zu er-
halten; sie war aber kein Grund, ihn bei der Erweisung der
Bestattungsehren zu bevorzugen, da er ihr ja in diesem Falle
unbedingt verloren war.
Richtig verwandt findet sich das Enthymem in einer Ge-
schichte Herodots*), die ohne Zweifel für unsere Stelle als
*) Ihr Motiv findet sich auch sonst in Erzählungen der ver-
schiedensten Völker des arischen Stammes verwandt; vgl. Moeller
IV. DAS ENTHYMEM IN DER ABSCHIEDSREDE
39
Vorlage gedient hat. König Dareios hat den Perser Intaphernes
mit allen seinen männlichen Verwandten zum Tode verurteilt;
er erlaubt der Gattin des Intaphernes, sich einen aus der Zahl
der Verurteilten zu erlesen, den er dann begnadigen wolle. Sie
wählt weder ihren Mann, noch einen ihrer Söhne, sondern ihren
Bruder und begründet dies so:
Herod. III 119
ώ βαοίλεΰ, άνήρ μεν αν
μοί άλλος γένοιτο, ει δαί-
μων έ^-έλοι, χαΐ τέχνα άλλα,
ει ταντα άτΐοβάλοιμι.
τΐατρός δέ χαΐ μητρός
ούγ.έτι μοί ζωόντων άδελ-
φεός άν άλλος ονδενί τρό-
7t φ γένοιτο.
Soph.
τζόσις μεν άν μοι ν,ατϋ^α-
νόντος άλλος ήν καΐ παις
— άττ,' άλλον φωτός, εί
τονδ^ ήμπλαχον'
μητρός δ' έν "Αιδον γ. α Ι
τζατρός χεχεν&ότοιν ούχ
εστ^ αδελφός δστις άν
βλαστοί ποτέ.
Schon sechs Jahre, bevor Goethe seine Meinung über die
Stelle aussprach, hatte August Jakob sie für eine Interpolation
erklärt. Er hat zahlreiche Nachfolger gefunden, die sich nur
über den Umfang der Interpolation nicht einigen konnten; denn
wenn wir die verdächtige Stelle allein herausschneiden, so bleibt
allerdings eine Lücke zurück. Indessen spricht das nicht gegen
die Annahme einer Interpolation ; wer diese wagte, konnte sich
auch an den sophokleischen Versen, zwischen die er die seinen
einschob, vergreifen.
Diese Interpolation müßte nun aber alt sein ; denn Aristoteles
bezeugt unsere Stelle als sophokleisch (Rhet. III 1 6) : 'Άν δ '
ά^αοτον η {τό λεγόμενον), τότε την αίτίαν (χρή) έπυλέ-
γειν, ώσπερ ^οφοχλης ποιεί' 7ΰαράδειγμα τό έκ της Αντι-
γόνης, δτι μάλλον τον άδελφον έχήδετο ή ανδρός ή τε-
χνών' τα μεν γαρ άν γενέσ^-αι άπολόμενα,
μητρός δ* έν '!Αίδον χαΐ πατρός βεβηχότων
ονχ έ'στ' αδελφός δστις άν βλαστοί ποτέ.
Wird schon hierdurch die Annahme einer Interpolation be-
denklich, so scheint sie unzulässig, wenn sich ein Seitenstück
S. 4. Ich gebe Moeller auch zu, daß die Anschauung, aus der es ent-
wickelt ist, den Geschichten von Althaia imd Meleagros, von Philomele
und Prokne zu Grunde liegt; aber wenn er diese Anschauung bei
Sophokles noch lebendig fortwirken läßt, so kann ich ihm nicht mehr
folgen und ebensowenig, wenn er bestreitet, daß Sophokles hier von
Herodot abhängig ist.
40 EINLEITUNG
zu dieser Beeinflussung• des Sophokles durch Herodot findet.
Das ist in der Tat der Fall. Als im ' Ödipus auf Kolonos' der
greise Vater Ismenen begrüßt und nun also von seinen beiden
Töchtern die Treue erfahren hat, welche die Söhne an ihm nicht
bewiesen haben, spricht er seine Entrüstung über diese, seine
Dankbarkeit gegen jene in folgenden Worten aus:
c5 7€άντ' έχείνω τοις εν ^ίγντετφ νόμοις
φνσιν λατεΐΥΜΟϋ^έντε, χαΐ βίου τρο(ράς'
έχεΙ γάρ οΐ μεν αρσενες χατά στέγας
340 ^ατίοϋσιν ίστονργοϋντες, αΐ οέ σύννομοι
τάξω βίου τροφεία 7Γθρσννονσ' αεί.
θ(ρφν J', ώ τέ'/.ν\ ους μεν εικός ήν 7ΐονεΐν τάδε,
7.ατ^ οΐ'Λον οίχονροϋσιν ώστε παρΟ-ένοι,
οφώ δ^ άντ' εκείνων τάμα δυστήνου κακά
345 ϋ7ίερ7ίονεΙτον.
Ein wunderlicher Vergleich Ι δεινά τάν κείνοις τα νυν hatte
Ismene eben vorher von ihren• Brüdern gesagt : das klingt doch
nicht wie ein friedliches ^ακεΐν κατά στέγας; also wie sollte
wohl Ödipus glauben, aus Ismenens Mitteilungen entnehmen
zu dürfen, die Brüder säßen ruhig daheim? Und in allem
gleichen sie den Ägyptern? Worin denn noch, außer in dem
was Ödipus anführt? Die Antwort gibt Herodot II 35 Αίγΰ-
7ίτιοι . . 7ΐάντα έμ7εαλιν τοΐσι άΧλοισι άνϋ^ρώ7ίοισι έστή-
σαντο η^εά τ ε καΐ νόμους, εν τοΐσι αί μεν γυναίκες
αγοράζουσι και κατΐηλεύουσι, οι δε άνδρες κατ οίκους
έόντες ύφαίνουσι . . τρέ φ ειν τους τοκέας τοΐσι μ έν
7ΰαισι ουδεμία ανάγκη μή βουλο μέν ο ισ ι, ττ^σι δε
^υγατράσι τϋάσα ανάγκη και μή βουλομένησι. Also wie
die Stelle der Antigone aus Herod. III 119 stammt, so diese
aus Herod. II 35; wie dort, so ist hier Herodot ohne jede
Nötigung, ja gewaltsam herbeigezogen.
Wir werden uns also entschließen müssen, auch die Stelle
der 'Antigone' für sophokleisch zu halten. Wollte der Dichter
den ihm befreundeten Geschichtsschreiber durch eine Anspielung
auf eine Stelle seines Werkes ehren? Daß das herodoteische
Enthymem auf den Fall seiner Antigone nicht paßte, hat er über-
sehen; da auch Aristoteles das nicht gemerkt hat, werden
wir es dem Dichter zutrauen dürfen. Und in einem Punkte,
der uns besonders peinlich berührt, zeigt sich wohl ein Unterschied
zwischen antikem und modernem Empfinden. Wenn bei uns
einer eine Frau über den Verlust eines Gatten, eines Kindes
IV. DAS ENTHYMEM IN DER ABSCHIEDSREDE 41
damit trösten wollte, daß sie einen neuen Gatten, ein neues
Kind bekommen könnte, so würde er dem Vorwurf grober
Taktlosigkeit, um nicht zu sagen Gefühlsroheit, kaum entgehen;
wir wissen, daß jede Menschenseele einen unendlichen, unersetz-
baren Wert hat. Darüber dachten die Alten in der Tat anders.
'/Μρτερεΐν δέ χρή xal άλλων παίδων έλπίδί οΐς ετι ήλί-
χία τέχνωσιν 7C0L8Löd^cit (Thuk. II 44, 3) tröstet Perikles die
trauernden Athener, und Alkestis sagt, Admets Eltern hätten wohl
für ihren Sohn sterben können:
293 μόνος γαρ αύτοΐς ήσ^α, χοντις έλτΐΐς ην
σον χατΟ^ανόντος άλλα φιτύσειν τέχνα.
Aber für Antigonens Charakteristik läßt sich die Stelle nicht
verwerten; sie bleibt eine Interpolation, nur eine vom Dichter
selbst begangene.
20Φ0ΚΛΕ0Υ2
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
Ι
^Αριστοφάνους γραμματιχον ντΐό^εσις,
Α Λντιγόνη 7ναρά τήν τΐρόσταξιν της πόλεως d^axpaoa
τον ΙΊολννείχην έφωρά^η , χαΐ εις μνημεΐον χατάγειον
έντε^εΐσα παρά τοϋ Κρέοντος άνίβρηταυ' έφ fj χαΐ
Αίμων δυσπα^ήσας öca τόν εις αυτήν έρωτα ξίφευ εαυ-
τόν διεχειρίσατο. έτΐΐ δε τφ τούτου S-ανάτφ χαΐ ή μήτηρ
Εύρυδίχη έαυτήν άνεΐλε.
Β Κείται ή μυ^οποιία χαΐ ηαρ Έύριτύδγι εν Άντι-
γόντ] ' τΐλήν έχει φωρα^εΐσα μετά τοϋ ΑΙμονος δίδοται
τίρός γάμου χοινωνίαν χαΐ τέχνον τίχτει τόν Μαίονα.
C Η μεν σχηνή τοϋ δράματος ν7ίόχειται έν Θήβαις ^^
ταΐς, Βοιωτιχαΐς' 6 δε χορός συνέστηχεν εξ έταχωρίων
γερόντων 7ΰρολογίζει δε ή Αντιγόνη' ύπόχειται δε τά
7ΐράγματα έττΐ των Κρέοντος βασιλείων.
Ε Τό δε χεφάλαιόν έστι τάφος Πολυνείχους, Αντι-
γόνης άναίρεσις, θάνατος Αϊμονος χαί μόρος Έύρυδίχης 1»
της Αϊμονος μητρός.
ΦασΙ δε τόν 2οφοχλέα ήξιώσ^αι της έν 2άμφ στρα-
τηγίας, εύδοχιμήσαντα έν τι) διδασχαλία της Αντιγόνης.
Αέλεχται δέ τό δράμα τοϋτο τριαχοστόν δεύτερον.
Π
Έαλουστίου ύπό^εσις.
Τό μεν δράμα των χαλλίστων Σοφοχλέους. στασίαζε•
ται δέ τά 7ίερΙ την ηρωίδα ίστορούμενα χαΐ τήν άδελφήν
αυτής ^Ισμήνην, ό μεν γάρ "Ιων έν τοις δι^-υράμβοις χατα-
τΐρησ^ήναί φησιν άμφοτέρας έν τφ ίερφ τής "Ηρας ύ7ΐό
Ααοδάμαντος τοϋ Έτεοχλέους' Μίμνερμος δέ φησι τήν
46
μεν ^Ισμήνην τΐροσομιλονσαν Θεοκλνμένφ υπό Τνοέως
■/.ατά 'Λϋ-ηνάς έγχέλενσιν τελεντησαι. . . . Ταντα μεν οϋν
έατι τα ξένως περί των ηρωίδων ίστορούμενα' ή μέντοι
χοινή δόξα σπουδαίας αντάς ύττείληφεν καΙ φιλαδέλφονς
10 δαιμονίως, fj χαΐ οι της τραγηφδίας ηοιηταΐ επόμενοι τα
7νερΙ αντάς διατέ&εινται.
Το όέ δράμα την όνομασίαν έσχεν από της παρεχούσης
τήν νπό^εσιν ^Αντιγόνης, νπόχειται δε άταφον τό σώμα
Πολννείχονς, καΐ ί^ντιγόνη ^^όπτειν αντό πειρωμένη παρά
15 τον Κρέοντος χωλνεται' φωρα3^εΐσα δε Ό-άπτονσα αύτη
απόλλνται, Αίμων τε ό Κρέοντος έρών αύτης χαΐ acfo-
ρήτως έχων έπΙ ττ] τοιαύττ] σνμγορα αντόν διαχειρίζεται'
εφ' φ χα ι ή μήτηρ Ενρνδίχη τελεντά τόν βίον αγχόνη.
In Ι ist uns der größte Teil einer Einleitung• erhalten, wie sie
Aristophanes von Byzanz den von ihm herausgegebenen Tragödien
vorausschickte. Diese Einleitungen boten regelmäßig Angaben
Α über die Fabel des Stückes {νηό&εαι«), wonach sie vno&iatis
genannt wurden,
Β über die Frage, wie viele der drei großen Tragiker den Stoff
behandelt hatten,
C über den Ort der Handlung, die Zusammensetzung des Chores,
die Person, welche den Prolog begann,
D über die Zeit der Aufführung, die konkurrierenden Dichter
und Stücke, den davongetragenen Siegespreis,
Ε über die Gipfelpunkte der Handlung.
3. άνχιρηται: historisches Perfekt, das von Aristophanes nicht
herrühren kann, so wenig wie ηαρά statt νηό: die Hypotheseis sind
lediglich um des Inhalts willen abgeschrieben und daher von jüngeren
Sprachformen nicht frei geblieben; da indessen avatgalod-ai auch
sachlich falsch ist, mag ursprünglich άνήρτησεν έαντήν (Wecklein)
dagestanden haben. — 12. Hier müßten eigentlich beide Schwestern
genannt sein; das Schema ist offenbar mit Rücksicht auf die
zahlreichen von einer Person gesprochenen Prologe erfunden. —
υπόκειται τά πράγ ματα: 'hinsichtlich der Handlung gilt die
Voraussetzung, daß sie spielt . . .' — 17 f. Die Nachricht klingt
an sich nicht unglauWich; gewiß war die 'Antigone', auch von
ihrem dichterischen Werte abgesehen, ganz nach dem Herzen der
Athener; aber wir müßten dann annehmen, daß das Urteil der
Preisrichter von dem des Volkes abwich. Denn die Strategie
des Sophokles, die ihn in den samischen Krieg führte, lief vom
1. Hekatombaion (im Juli beginnend) 441 bis ebendahin 440 (Busolt,
Gt. Gesch. IUI, 542 ff.); im Frühjahr 441 aber hat nicht er, sondern
Euripides im tragischen Agon gesiegt {Marm. Par. 75 f.). Außerdem
müßte der Wahltermin wegen mangelnder ενσημία bis in die achte
Prytanie verschoben sein (Sandys zu Aristot. 'Ad', nol. 44, 4), Immer-
hin kann die Tatsache richtig sein, daß die Strategie auf die Auf-
führung folgte, ohne daß das post hoc ein propter hoc zu sein
i
47
braucht (Wilamowitz, Aristoteles und Athen II 298). — 19. Die Worte
müssen bedeuten 'das Stück ist gezählt als, trägt die Nummer 32';
freilich ist λέγω in dieser Verwendung sonst nur poetisch. Die
Nummer wird sich auf den Katalog der alexandrinischen Bibliothek
beziehen. Das Prinzip der Anordnung kennen wir nicht: vielleicht
war es die Zeitfolge mit Bezug auf diejenigen Dramen des Dichters,
welche man in Alexandrien besaß.
II. Persönlichkeit und Zeit des Salustios lassen sich nicht sicher
bestimmen; vgl. v. Wilamowitz, Euripides' Herakles I^ 197; hinsicht-
lich der Namensform hält Radermacher {Berl. ph. W. 1907, 300) wohl
mit Recht nur Σαλλούστιο£ oder ΣαΙοντω^ für möglich.
18. άγχόντ] : Den Irrtum führte wohl die Erinnerung an lokaste
herbei.
TA ΤΟΥ ΔΡΑΜΑΤ02 ΠΡ022ΠΑ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ΙΣΜΗΝΗ
ΧΟΡΟΣ ΘΗΒΑΙΩΝ ΓΕΡΟΝΤΩΝ
ΚΡΕΩΝ
ΦΥΑΑΞ
ΑΙΜΩΝ
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
ΑΓΓΕΑΟΣ
ΕΥΡΥΔΙΚΗ
Die Verteilung der Rollen läßt sich nicht mit völliger Sicherheit
durchführen. Daß den Kreon der Tritagonist gab, hören wir von
Demosthenes de fals. leg. 246 f., zunächst zu unserer Überraschung :
aber Demosthenes gibt auch den Grund an: ιστέ γάρ 8ήπον τον^\
δτί έν απαοι τοΖδ δράμαοι rols τραγικοΐζ έζαίρετόν έατιν ώσπερ γέραξ
Tols τριταγωνισταϊ£ τό τονδ τυράννου? και τούδ τά σκήπτρα έχοντα?
είαιέναι — die Athener betrachteten offenbar als gute Demokraten
die Könige auch auf der Bühne mit Abneigung. Es muß dann also
der Protagonist Antigone, der Deuteragonist Ismene und den Wächter
gegeben haben. Die Verteilung der übrigen Rollen ist unsicher;
jedenfalls ist es unwahrscheinlich, daß der Protagonist den Teiresias
"gespielt haben sollte: Antigone muß sehr langsam abgeführt sein,
da der Chor noch 987 ihr ein ώ παΐ nachruft, und unmittelbar nach-
her tritt ja Teiresias auf.
ΠΡ0Α0Γ02
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
Ω χοινόν αύτάδελφον ^Ιαμήνης κ«ρ«,
άρ' olod-^ δ TL Ζευς των άτι* Οιδίτΐον Άαγ,ων
όττοΐον ονχΐ νφν ετι ζώοαιν τελεί;
1 — 10. 'Kein Schmerz und kein
Schimpf ist uns, den Töchtern
des Odipus, bisher erspart wor-
den, und nach allen früheren
Leiden droht uns jetzt neue
Kränkung.'
1. χοινόν. 'Gemeinsam' sind
nicht Antigone und Ismene, son-
dern diesen beiden etwa die
Eltern. Aber wenn einer mit
mehreren anderen trauert, so ist
auch 'gemeinsam' nur die Trauer,
nicht jener oder diese: trotzdem
sagt Soph. Ai. 267 xoivös iv κοι-
9'οΖσι λνηεΐσΟ'αι ^ννών. Hier wie
an unserer Stelle muß y.oivos
'durch Gemeinschaft verbunden'
bedeuten, ebenso 0. C. 535 xonai
γβ πατρόβ άδΛφεαί, welche Worte
wohl nicht zufällig an den Ein-
gangsvers der 'Antigone' anklin-
gen.— αντάδείφον. DerStamm
avTo- vor einer Verwandtschafts-
bezeichnung hebt hervor, daß das
Verwandtschaftsverhältnis im
vollsten Sinne des Wortes be-
steht, also auf völlige Gemein-
schaft des Blutes gegründet ist.
— Ίσμήνη£\ Dcm Wortstammc
kommt ein Spiritus asper zu ; vgl.
Roehl, I. G. A. 129. — κάρα:
Das Haupt des Menschen als der
Teil seines Körpers, der ihn vor
Sophokles IV. 11. Aufl.
anderen kenntlich macht und
charakterisiert, wird oft zur um-
schreibenden Bezeichnung der
Person verwandt, doch selten
(wie 0. C. 1657) ohne ein be-
sonderes Ethos, und zwar bei
Sophokles immer, um Verehrung
oder Liebe anzudeuten. (Goethe :
Dies ist des Königes verehrtes
Haupt.)
2 f. Wenn wir von όποζον ab-
sehen und δ τι als quid? fassen,
so fragt Antigone:.. Weißt du,
welches der von Ödipus her-
stammenden Leiden Zeus nicht
noch zu unser beider Lebzeiten
vollendet? Aus den Greueltaten
des Ödipus muß Unheil auch für
die Nachkommen erwachsen ;
aber das Unheil könnte sich doch
über eine Reihe von Generationen
verteilen, es brauchte nicht alles
ihrer Generation zuzufallen. Fast
derselbe Sinn ergibt sich, wenn
wir von δ τι absehen und όποΖον
halten; und dies paßt besonders
gut zum folgenden, weil sie die
verschiedenen Arten der Leiden,
die sie betroffen haben, aufzählen
will. Aber nebeneinander können i
δ τι und όποΖον nicht bestehen: ^
jenes oder dieses muß korrupt
sein. — Boeckh schreibt δτι und
50
:0Φ0ΚΛΕ0ΓΣ
ουδέν γάρ οντ^ άλγεινόν οντ^ ατής άτερ
οντ* (χίαχρόν οντ' ατιμον έ'σ^\ δτΐοΐον ου
των σων τε 'λάμων ουκ δπωπ εγώ κακών.
κα2 νυν τι τοϋτ^ αύ φασι πανδήμφ πόλει
κήρυγμα δ^εΐναι, τον στρατηγόν άρτίως;
έχεις τι κείσήκουσας; η σε λαν^^άνευ
τζρός τους φίλους στείχοντα των έχθρων χαχά;
ία
glaubt όποιον ονχί = ποΧον ονχί
= όποιονονν fassen zu dürfen,
was ich für ganz unmöglich halte.
4. ατής ατερ: 'Nichts, das
schmerzlich oder verderblich,
schimpflich oder verunehrend ist'
fordert die Logik, und statt ver-
derblich steht das Gegenteil
άτηδ άτερ da. Ungern glaubt
man, daß Sophokles am Anfange
des Dramas eine Begriffsver-
wechslung begangen habe, wie
sie etwa bei Florus (ΠΙ Π nee
ideo minus socii promissa Drusi
α populo Romano reposcere armis
desierunt [Bellermann]) vor-
liegt; aber der Begriff άτη (im
Sinne des Verderbens, nicht der
Verblendung, wie 17 άτωμένη)
paßt durchaus, und das seltene
ατερ sieht nicht nach einer Kor-
ruptel aus. Wenn ein I'ehler
vorliegt, so ist er jedenfalls alt:
^ίδνμόΰ φησιν, δτι έν τούτο ts τό
άτηξ άτερ έναντίωδ σνντέτακται
τοΖδ ονμψραζομένοιξ' λέγει γάρ
οντωζ' ονοέν γάρ έστιν οϋτε άΐ-
γείνόν οντε άτηρόν οντε αέσχρόν,
δ ονκ ϊ^ομεν ήμεΖϋ' άτη£ άτερ
δέ έστι τό άγαϋ'όν. — Sehr
geistreich ist der Vorschlag von
Paul Maas (Bericht über die
Sitzungen des Philologischen Ver-
eins zu Berlin, Berl. 1912,^ S. 10),
zu lesen: — ούδ^ '!/4τη£ άτερ —
'nichts Schmerzliches — und zwar
gewirkt von Ate ! — noch Schmach
noch Schande'. Der Begriff der
Ate behen'scht, freilich nicht per-
sönlich gefaßt, das zweite Stasi-
mon: 584, 614, 625.
5 f. 'Dergleichen ich nicht als
zugehörig zu deinen und meinen
Leiden gesehen habe.' — ονκ
wird öfter wiederholt, wenn der
Redende sich im Ausdrucke der
Verneinung nicht genug tun kann ;
vgl. Anhang (Bd. VIII dieser
Ausgabe) § 192. — των σων
τ ε κάμων κακών. SC. δν. Mit
ähnlicher Kürze steht ein posses-
siver Genetiv prädikativ gebraucht
0. C. 695 Μστιν δ' {έν τ^δε τ^
χώρα) οίον έγώ γ äs Ιί4σίαΰ ονκ
έπ ακούω . . φύτενμα.
7. φασί: sie hat CS nicht selbst
gehört: sie hätte ja sofort pro-
testiert. — π av δ ή u ω π ό λ ε i'. rjy
πόλει naor]\ das Adjektiv ist
schmuckvoll erweitert durch einen
dem Substantiv synonymen Wort-
stamm; vgl. Anhang § 244 V.
8. τόν στ ρατηγόν: Sie er-
kennt ihn als König noch gar
nicht an; daß er jetzt der 'Höchst-
kommandierende' ist, muß sie zu-
geben. Anders Ismene, die sein
Gebot einem Gebote der ποίτται
gleichsetzt (79).
9. ^χεις: weißt du . . vgl.
Anh. § 247, 7. ^" ""
10. Zweifelhaft kann die Be-
ziehung des Genetivs τών έχ-
θρων scheinen, der entweder zu
στείχοντα gehört im Sinne von
παρά τών έχ&ρών oder mit κακά
ZU verbinden ist, 'Übel, welche
Feinde ausüben' oder die 'Übel,
welche man den Feinden zufügt'.
Nur die erste Auffassung ist hier
möglich: denn wie τού£ φαον9
'uns er e Lieben', d. h. Polyneikea
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
5t
ΙΣΜΗΝΗ
έμοί μέν ουδείς μΰθ•ος, ί^ντιγόνη, φίλων
οϋ^* ηδύς οντ^ αλγεινός Ιχετ\ έξ δτον
δνοΐν άδελψοΐν έστερή^ημεν δυο,
μια d^avövroLV ήμερα δΐ7τλ^ X^Q^'
bezeichnet, so kann των έχ&ρών
nur von den Feinden der Schwe-
stern, d. h. von Kreon verstanden
werden, der eben auf Gnind seines
Ediktes für Antigone ein Feind
schlechthin ist. Freilich ist der
Genetiv zur Bezeichnung der
Richtung von einer Person her
in attischer Poesie nicht belegt
(vgl. Anhang § 41), und deut-
licher wäre πρ08 rovs (pilovs
οτείχοντα τάξ έχ&ρών καχά. —
Tovs φ ί λον S = Πολυνείκη. Der
Plural von einzelnen Personen in
unserem Drama 60 -ψηφον τνράν-
νων = Κρέοντοδ, 542 ών τοϋργον
von Antigones Tat, 927 οϊδε =
Kreon, 1164 τέκνοιν = Αί/uovos,
1173 οι δέ ζώντεξ== Κρέων, 1263
xravovras (= Κρέοντα) τε καΐ
&ανόντα5 {==Αϊμονα). Man mag
542 und 1173 eine gewollte
Dunkelheit herausfinden ; im
ganzen ist anzuerkennen, daß nur
ein Schmuck der Rede vorliegt.
Yg\. Anhang § 3.
11. έμοΙ μέν ούδβίβ: offen-
bar aber dir; durch einen ähn-
lichen unausgesprochenen adver-
sativen Gedanken erklärt sich
das μέν in v. 498, 634, 681; vgl.
Anhang § 156 11. — mvOos
ψίλίον: Weitere Beispiele des
gen. obi. bei Substantiven, welche
eine Aussage bezeichnen, s. An-
hang § 30. — Der Anapäst im
fünften Fuße von 1 1 ist dadurch
entschuldigt, daß der Name Άντι-
■ξόνη nur mit dieser Lizenz im
Trimeter sich anwenden läßt.
Dasselbe gilt von Namen wie
Αμψιάρεωξ, Δηιάνειρα, Ευρυδίκη,
Ιηπομέδων, Οιχαλία, Παρ&ενο'
παΐο£, Τειρεαίαξ u. ä.
13. 14. Zwei σχήματα sind ver-
bunden: 1. Das Zusammentreffen
zweier Begriffe ist durch zwei-
malige Setzung desselben Wortes
bezeichnet (sog.Nominalparataxe);
in unserem Drama v. 73 φίλη
μέτ^ αύτον κείσομαι φίλου μέτα,
942 οία πρόδ οί'ων ανδρών πάσχω,
977 μέλ^εοι μελέαν πάό'αν κλαΖον',
mit Wechsel von Synonyma 155
βασιλεύ? veoyitds νεαραΐοί Ό'εων
έττΐ ουντυ%ίαΐ9', das zweite Glied
durch Litotes umgeformt 276
ηάρειμι δ άκο)ν ού% έκονσιν; mit
logischem Fehler ist das σχήμα
verwandt 142 (ετάχθησαν) ϊσοι
ηρός laove; vgl. Anhang § 223.
2. Die an sich nicht zu erwar-
tende Vereinigung von zwei
Dingen hebt der Stil der Tra-
gödie ungemein oft durch die
Gegenüberstellung der Zahlwörter
hervor. Teiresias und sein Diener
sind zwei, aber ihr Sehen geht
nur von einem aus, δύ* έξ ivos
βλέτΐοντε 989 ; zwei Brüder haben
an einem Tage sich gemeinsam
den Tod gegeben άδελφώ δύο
μίαν και9•' ήμέραν μόρον κοινόν
κατειργάοαντο 55 ; durch ein dop-
peltes Todesverhängnis sind sie
an einem Tage gefallen πρόδ
διπλ,ηΰ μοίραβ μίαν χαν^' ήμέραν
ώλοντο 170. Die eine der beiden
Bestimmungen kann aus dem
Zusammenhang erschlossen wer-
den μήτηρ και γυνή, διπλούν inos
(leider nur ein έργονί) 53. Unsere
Stelle zeigt, wie sich solcher
Schmuck der Rede abnutzt: zu
der Einzahl des Todestages bildet
διπλ^η χερί einen rein formalen
Gegensatz. Fein und wirkungs-
voll ist ein ähnlicher Gegensatz
4*
52
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΑπεΙ δε φρούδος έατιν *Αργείων στρατός
έν ννχτί ττ] νυν, ουδέν οίδ* ύττέρτερον,
οϋτ^ ευτυχούσα μάλλον οντ^ άτωμένη.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
τίδη γ,αλως, γ,αί σ' έγ.τος αύλείων ττυλών
τοϋδ* οϋνεχ έξέτΐεμτΐον, ώς μόνη κλύοις.
ΙΣΜΗΝΗ
τι (5' έ'στι; δηλοΐς γάρ τι χαλχαΐνουσ^ ετΐος.
15
20
Eur. Hec. 897 ώ5 τώδ^ άδελφώ
ηλησίον μια φλογί, 8ισσή μέριμνα
μητρί^χρνφΘ"ητον %ΘΌνί. Bedeuten
wird 8ιπλ^ χερί durch Wechsel-
mord, sofern einer durch die
Hand des andern gefallen war.
El. 206 &άνατοι δι8ύμαιν ^ειροΐν,
von Klytaimestra und Aigisthos ;
Find. Pyth. II 9 χερί διδύμα,
von Artemis und Hermes, die
beide Hand anlegen.
15. 9p ο ο tJ^o δ ist Hypostase von
πρό όδον: d 382 οί δ' έηεί οϋν
φχοντο iSä πρό όδον έγένοντο
(vorwärts im Bereich des Wegs
gekommen waren).
16. Es ist also ganz früher
Morgen, die passende Zeit, damit
Antigone ihre erste Liebespflicht
unbemerkt vollziehen kann. —
έν ννκτι τ^ vvv: das ist die
Nacht nach dem Tode der Brüder.
Man hat zwischen den Tod und
den Abzug der Argeier mehrere
freie Tage einschieben wollen,
aber das verbietet unsere Stelle.
Den gleichen Zeitpunkt (den,
seitdem sie von den Ihren keine
neue Kunde empfangen hat) be-
zeichnet sie durch die beiden
Sätze ^1 δτον έστερή&ημεν und
έπει ψρονδόε έοτιν ^Αργείο)ν στρα-
τόδ] sie fügt die zweite Zeitbe-
stimmung adversativ an, weil sie
bei dem Tode der Brüder schmerz-
voll betrachtend verweilt hat
(μια ■d'avovToiv ημέρα sachlich =
τότε μέν γαρ έαείνο) άπεϋ'ανέτην
έν uiä ημέρα). — νπ έρ τερ ον
ist 'was über einem anderen ist',
zunächst örtlich, dann dem Range,
dem Werte, der Kraft nach (so
das Adverb 631); hier einfach
von dem, was über ein anderes
hinausgeht.
17 enthält die Apposition dazu :
'weder daß ich glücklicher, noch
daß ich elender bin'.
18. kxTOe ανΧεί(ον ηνίων'.
Haus und Hof sind von einer
Mauer eingeschlossen, in deren
Front sich die avlfios d'voa zeigt
— doch wohl eine und nicht
drei. Sophokles hat die Szene
dahin gelegt, weil es wichtig
war, daß keiner der Hausgenossen
außer Ismene etwas von Anti-
gonens Vorhaben wisse. An dem
entsprechenden Orte spielt Euri-
pides' Helene (438), weil das
Grabmal des Proteus sichtbar
sein sollte und doch nicht inner-
halb des Hofes liegen konnte.
19. οννεκα: für ένεκα, WOhl
ausVerbindungen wie έκεινούνεκα
(für εκείνον §νεκα) abstrahiert. —
έζέπεμηον, μετεηεμηόμην^ έ^ε-
πεμπόμην (O.R.951 τ/ μ' έξεπέμ•ψι
τώνδε δο)μάτο)ν;). Unten 161
προύΟ'ετο λέαχην κοινφ κηρνγματι
πέμ-ψαξ. Ebenso findet sich
μεταπέμπο) Statt μεταπέμ-
71 ο μ αι.
20. κάίχη ist eine Art Purpur-I
Schnecke; schon im Altertum hat
man vermutet, das davon gebil-
dete καλχαίνω solle etwa dasselbe
bedeuten wie πορψύρω, dem man
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
5a
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
oi) yoLQ τάφου νών τώ γ,αοιγνήτω Κρέων
τον μέν τΐροτίσας, τον ο' άτιμάσας ^χει;
Έτεοκλέα μεν, ώς λέγονϋΐ, συν δίχτ]
^ρησθ'ειδ δίκαζα καΐ νόαφ κατά χ&ονόδ
€'/.ρνιρε τοις ένερ^εν έ'ντιμον νεχροΐς'
τον Ö' ά^λίως -θ^ανόντα Πολννείτίονς νέν,νν
άστοΐσί φασιν έχχεχηρνχ^^αι τό μή
τάφφ χαλύιραί μηδέ χωχνσαί τίνα,
25
in Verbindungen wie noUa δέ
oi κραδίη ηόρφνρε κιόντι {Φ 551)
die Bedeutung 'überlegte' gab;
und auch Sophokles kann das
sehr wohl gedacht haben. Die
Bedeutung ψροττίζειν paßt für
die Stellen, an denen das Wort
in alter Zeit vorkommt (unsere
und Eur. Heracl. 40 Ι/ώ μέν άμψΐ
τοίαδε καλχαίνοιν τέκνοιε) SOwie
für den Eigennamen Κάϊχαδ. —
δη loZs xa/^atVoraa: duzeigst,
daß du unnihvoll überdenkst.
21. γάρ begründet oft eine nur
durch eine Gebärde ausgedrückte
Bejahung oder Verneinung. — ov
yao τάφον Κρέο>ν Πολννείκην
άτψάοαξ Μ%ει; will Antigone sa-
fen ; aber die Beschimpfung wirkt
räf tiger auf der Folie der Ehrung ;
so tritt für das ursprünglich be-
absichtigte Objekt vc[.v τώ κα-
οιγνήτω ein, das dann in τόν
μεν und τον δέ zerlegt wird. —
ajtju aoas Ιεχε ι : ξ^ (υ mit dem
Partizipium des Aorists als Ersatz
für das Perfekt ist wohl eine
volkstümliche Bildung, die sich
entwickelt aus Verbindungen, in
denen ίχοι seine Grundbedeutung
haben [A 356 έΐών γάρ έχει
γέρας) oder halten (Hes. Erg. 42
κρύχραντία γάρ άγονοι βίον Ό'ευι
avd-ρώηοιοι) bewahrt; sie ist bei
Sophokles besonders in der 'Anti-
gone' häufig. Sie wird gebraucht
zum Ersatz für ungebräuchliche
aktive Perfekte (von κηρύοοο) 32,
192, ταράσσω 794) oder weil sie
eine Anaphora (1068) oder eine
größere Konzinnität des Satzbaus
(so hier) ermöglicht, vor allen
Dingen aber, weil sie für den
Bau des Trimeters so bequem
ist (vgl. Thielmann, Festschrift
für Christ 294 ff.). Über die Be-
deutung von ατιμάζω Vgl. ZU 572.
23 ff. χρησϋ'είδ kann keinen
aktiven Sinn haben, δίκη δικαία
ist sinnlos ; keine Konjektur hat die
Rede von unerträglicher Weitläu-
figkeit befreien können. Hier wird
wirklich einmal der Fall vorliegen,
daß Fragmente einer Erklärung in
denText gedrungen und von einem
unbefugten Kritiker irgendwie
dem Metrum angepaßt sind.
25. ΜνερΟ-εν auf die Frage
wo? wie κάτο)0•£ν 1070. Vgl.
Anhang § 28. — ϊντιμον ν ε-
κροΐς: άτιμος ist der Tote, dem
die Seinen die Totenopfer nicht
darbringen; Α esch. Cho. 470 οϋτω
γάρ äv σοι δαίτεβ ίινομοι βροτών
κτιζοίατ' εΐ δέ μή, παρ* ενδεί-
m'OiS ίστ] άτιμος έαπύροιαι κνί'
σωτοΖς %&ονός.
26. Πολνν είκονς νέκνν als
ein Begriff gedacht, dem in Nach-
bildung homerischer Wortfülle
d-ανόντα beigegeben wird, hier
durch die Beifügung von άΟΊίως
mit selbständigem Inhalt versehen.
27. Das Kompositum έκκεκη-
^p ν χ 1*^ α < hebt den Β egrif f ö f f e η t-
lich hervor, vgl. oben 7 f.
54
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
έαν (5' άγ,λαυτον, άταφον^ οίωνοίς γλνχνν
^ησανρόν είοορωοι τνρός χάριν βοράς,
τοιαύτα φα σι τον αγαθόν Κρέοντα σοι
χαμοί — λέγω γαρ χαμέ — χηρύξαντ^ έ'χειν,
χαι δεϋρο veiad^ai ταντα τοΐοι μή εΐόόσιν
σαφή προχηρύξοντα, χαι το ττράγμ άγειν
ούχ ώς τναρ' ουδέν, αλλ' δς αν τούτων τι δρα,
φόνον τΐροχεΐσ^αι δημόλενστον έν τΐόλει. —
35
29. Die Stellung αταφον
άχλαντον (so der Laurentianus)
streitet gegen den feststehenden
Sprachgebrauch. Vgl. X 386 κεζ-
ται ηάρ νήεοοι νέκνδ άκλαντοδ
α&αττ Toe. λ 54 άκλαντον καΐ
ά&αητον. 72 μή μ' άκλαν τον
ά&απτον ιών δπι&εν καταλεί-
πειν. Eur. Hec. 30 άκλαντος ατα-
ψοβ. Alkaios Anth. Pal. ΥΠ 247
άκλαντοι και aQ-απτοι. Zu οίοι-
voZe vgl. 205f.
30. ϋ-ησανρός braucht keine
Schatzkammer, sondern kann sehr
wohl eine Vorratskammer sein
([Arist.] Oec. II 38 Άντψένψ
Tovs τε &ησανρον8 rovs παρά. ras
oSoi>£ ras βασύ,ικάξ άναπληρονν
έκέλευε τούδ σατράπαξ κατά τόν
νόμον τόν τηξ γ^ώραζ' οπότε
δέ διαπορεύοιτο στρατόπεδον ή
Μτερο5 dylos άνευ τον ßaaudros,
Τΐέα-ψα? τινά παρ'' αντον έπώλει
τά έκ των θησαυρών). Davon
scheint βοράζ abzuhängen : zum
Fraß nach Lust (Phil. 1156 vvv
καλόν κορέσαι στόμα πρ os χάριν
έμάξ σαρκόξ). Natürlich 'begnügen
sich die Raubvögel nicht mit
dem Ansehen der Leichen' ; aber
zunächst ist der Tote für sie doch
yXvxvs είαοραν.
^Μ.τόν ά/ α ι9•<ί ν ironisch (wie
[ΑτρεΖδαι ayad-oi οτρατηλάται
Phil. 873), dein lieber Kreon,
der von dir als der edle Kreon
bezeichnet wird. Antigone fügt
zuerst ruhig den dat. ethicus bei ;
aber sobald sie ooi gesagt hat,
wird sie daran gemahnt, daß auch
ihr selbst der Befehl gelte. Daher
κάμοί, wozu sie mit Nachdruck
hinzusetzt λε νω ya() x<i/ie,auch
mir, die er schlecht kennen
mußte. Uns klänge Ιίγω γάρ
κάμοί natürlicher; die Alten
lieben es, Worte, die sie nur als
solche anführen, doch der Struk-
tur anzupassen, wie δταν Γάιον
γράγχι τις, wenn einer den Namen
Gaius schreibt u. ä. (Anders
unten 567 ά?Χ ^δε μέντοι αή
λέγε).
33. νεϊσ&αι: Futurisch wie Τ
330 {θ'νμόδ . . ϊώλπει) οίον έμέ
φθΊσεα&αι . . oh δε τε Φ&ίηνδε νέ-
εσ&αι. — τοϊσι μή είδ όσ ιν.
denen, die es etwa noch nicht
wissen sollten; auch ironisch ge-
meint: wie sollten die Geronten
von der Proklamation des Königs
nichts wissen? Kreon versammelt
diese, damit sie σκοποί των εέρη-
μένων seien; die Proklamation
wiederholt er, weil er sie gern
noch einmal aus seinem eigenen
Munde hört. — μή είδόσιν ist
dreisilbig zu sprechen wie μή εΐ-
δέναι 263 und 535.
34. äye^ivJmvoui^i^tviyfiQiTQ.
AttiscEeiT^^yfiai^ai) "ist ipnisch.
35. παρ"* ουδέν: eritTang an,
neben, im Vergleich mit, soviel
wie; Anhang §7111. Natürlich
ist das wieder ironisch gespro-
chen. — 6s Slv τούτων τι δρα,
τούτω . . ; vgl. Anhang § 92 Π.
36. προκεΖσ&αι, wie Thuk.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
55
Όντως έχει ool ταϋτα, χαΐ δείξεις τάχα
εϊτ^ ευγενής τΐέφνχας εϊτ^ έσΟ-λων γ,αγ,ή.
ΙΣΜΗΝΗ
τι δ\ ώ ταλαΐφρον, εΐ τάδ' έν τούτοις, έγώ
λνονσ' αν εί'^' άπτοναα τΐροσ&είμην τΐλέον ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
^ί ξνμτΐονήσεις χαί ξννεργάστ], σχότΐει.
ΙΣΜΗΝΗ
ηοΐόν τι χινδννενμα; τνοΐ γνώμης τΐοτ' ει;
40
III 45, 1, δ•ανάτον ζημία πρόκειται,
(vgl. Rhes. 162 παντί γαρ προκεί-
μενον κέρδο« ηρΟ£ ^ργφ την χάριν
τίκτει διηΐην) vom Gesetze, das
öffentlich ausgestellt ist (48 1), auf
die durch Heroldsruf verkündete
Strafe übertragen. — φόνοεδη-
μόλενοτοδ durch Steinigung
vom Volke vollzogene Tötung;
anders ausgedrückt, so daß der
Tod personifiziert ist : λενστήρ
^ήμον μόροδ (Sept. 181.)
37. οϋτωδ βχει σοι ταϋτα,
wie El. 938. Ähnlich τοιαϋτά σοι
ταΰτ' εστίν Ο. C. 62 und El. 761.
38. 'Du wirst bald zeigen, ob
du im vollen Sinne des Wortes
edel oder aus der Art geschla-
gen bist'. Durch Hinweisung auf
den Adel der Eltern hofft Anti-
gone um so eher Ismene auf ihre
Seite zu ziehen.
39. ώ ταλαΐφρον: etwa so-
viel wie 'UnseHge!'. Sie hat sie
völlig verstanden ; aber sie kann
sich noch nicht entschließen, An-
tigones Vorsatz als wirklich zu
setzen. — ει τάδ* έν TovTois:
wenn diesTn^ solcTier Lage ist,
wenn die Dinge so stehen.
40. λνονσα εΐ& άτι το ν σα:
lösend oder bindend. Durch diese
wohl sprichwörtliche Verbindung
drückt Ismene ihre gänzliche Hilf-
losigkeit aus. λνειν und αττ,τειν
bedeuten 'einen Knoten lösen und
schürzen', wie κά&αμμα, αμμα
λύειν, Vgl. Ai. 1317 und unten
1112. Die Griechen bezeichnen
oft durch die sog. polare Aus-
drucksweise einen Begriff, indem
sie ihn in zwei in ihm enthaltene
Gegensätze zerlegen, z. B. ούτε
πάσχο)ν οντε δρών unter kei-
nerlei Umständen; τί δρών
ή τί αχονών auf welche irgend
denkbare Weise; nßjv ειπείν
έσθΊόν ij κακόν λόγον (1245) ehe
sie irgend ein Wort gespro-
chen hatte; in Überschreitung
des wirklich Möglichen: oi τ
δντεδ Ol τ* άπόντε« (1109) alle
meine Diener; mit unlogischer
Hinzufügung eines dritten Gliedes
689. Vgl. Anhang § 228. — r/
Αν^^π ροσ Ο'εία ην πλέον: was
^ännich noch weiter dazu tun,
an diesem Sachverhalt ändern?
42. Schol. έκ τούτον ήδη τό
ή&ο« δρα κίνδνν ενμ α καΐούση«
τό Μργον. — π οι γνώμηΰποτ'
ε Ι; Wohin in deinem Denken bist
du geraten (El. 922 ούκ οϊσβ'*
δποι γνώμης ψ^9ΐί)•ι Und WO be-
findest du dich jetzt? Dieselbe
Prolepse Arist. Av. 9 alV ονδέ
ποΖ γήί έσμίν οϊδα wohin auf der
Welt wir gekommen sind und
wo wir uns jetzt befinden. (Vgl.
Anhang § 32, 1).
56
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ει τόν νεχρόν ξύν rfjds τιονφι,εΐς χερί.
ΙΣΜΗΝΗ
ή γάρ νοείς ^ότΐτείν σφ , απόρρητον πόλει;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
τόν γονν έμόν — χαΐ τόν οόν — ήν σύ μη ^έλης
άδελφόν ού γάρ όή τΐροδονο' άλώσομαι,
ΙΣΜΗΝΗ
ώ σχετλία, Κρέοντος αντειρηχότος;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
αλλ* ουδέν αύτφ των έμων μ' εϊργειν μέτα.
45
43. κουφίεΖδ: Antigene hat
nicht nur die Leiche mit Erde
bestreut, sondern mehr getan:
247 κάφαγιστεύοαξ α χρή; dazu
wird es nötig gewesen sein, daß
sie die Leiche aufhob. Vgl. Ai.
1411 πλενράζ οϋν έμοι τάσδ' έπι-
χούφιζε. Der technische Aus-
druck der Prosa für das Aufheben
der Leichen zum Zwecke der Be-
stattung ist άναιρετσ&αι. — Eine
besondere 'Zartheit* soll in dem
Worte schwerlich liegen. Ver-
standen hat Ismene sie längst,
die Frage v. 42 gibt ihr die Furcht,
nicht die Ungewißheit ein: so
will Antigene jetzt so deutlich
werden, daß sie nicht mehr aus-
weichen kann, und streckt ihr
die Hand entgegen: 'ob du im
Verein mit dieser Hand die Leiche
aufheben willst'.
44. Nun fährt sie entsetzt zu-
rück, als sie hört, was sie auszu-
sprechen nicht wagte. — απόρ-
ρητον (Neutrum) πόλει, Appo-
sition zu ί}άπτειν. πόλει kann
sprachlich Dativobjekt oder Da-
tivus auctoris sein ; für die letzte
Auffassung entscheidet 79. (Cors-
sen, N. Jahrbb. XXXI 227).
45. Allerdings, er ist ja meiner
— und auch deiner — wenn du
nicht willst. Ähnliche, doch we-
niger pointierte Verwendung des
Possessivums der ersten und
zweiten Person Eur. El. 969 f. OP.
πώξ γάρ χ,τάνο7 viv, ή μ ^Ο'ρε-ψε
κάτεκεν; Η Α. ώσπερ πατέρα οόν
-ήδε κάμόν ώλεσεν.
46. Schol. 45 Ζΐίδνμόε φησιν
νπό των ύπομνηματίστών τόν
έξηζ στίχον νενο&ενσ&αι. Als die
νπομιηματισταί oder νπομνη-
ματισάμενοι Zitierte Didymos
wohl eine editio Oariorum, welche
die früheren υπομνήματα (ur-
sprünglich als „Grundlage für die
Erinnerung" hergestellte Nach-
schriften exegetischer Vorlesun-
gen, dann auch „Kommentare"
in unserem Sinne) vermutlich ohne
Nennung der einzelnen Erklärer
zusammenfaßte. Wenn sie v. 46
für unecht erklärten, so müssen
sie ihn, da er ihnen an sich keinen
Anstoß bieten konnte, in guten
Handschriften nicht gefunden
haben. Er ist wohl von einem
vorwitzigen Leser zur Verdeut-
lichung interpoliert wie Eur. Iph.
T. 720 Or. 1024.
48. τ ω j' ^/^iw?' kräftiger, wenn
wir es als Neutrunj fassen; vgl.
Anhang § 4. — μέτα für //«'r-
εστίν , vgl. El. 536 άλλ^ ov
μετήν αντοίοι την /' έμήν κτα-
νεΖν,
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
57
ΙΣΜΗΝΗ
οϊμοι' φρόνηοον, ώ '/.ασιγνήτη, τΐατήρ
ώς νφν άττεχ^ής δνσχλεής τ' άττώλετο
τΐρός αυτοφώρων άμπλαχημάτων, öcrcXdg
όιρεις άράξας αυτός αύτονργφ χ^ρί'
έπειτα μήτηρ χαΐ γυνή, όιτΐλοϋν €7Cog,
τίλεχταΐσιν άρτάναισι λωβάται βίον'
τρίτον (5' άδελ(ρώ δύο μίαν καθ•' ήμέραν
αντοχτονουντε τώ ταλαιπωρώ μόρον
ycoivdv χατειργάσαντ' έπαλλήλοιν χεροΐν.
νυν d' αύ μόνα δή νώ λελειμμένα οχοΊΐει
δσφ χάχιστ^ όλονμε^•' , ει νόμου βία
ipfjcfov τυράννων ή χράτη παρέξιμεν.
50
55
60
51. ττρόδ (von . . her, infolge),
αντο φώρων ά μηλαχη u άτ ο) ν
gehört wohl zu άπώλετο, nicht
zu άράΐαξ] vgl. Ο. R. 1236 {τέ-
&νηκε &£Ϊον Ιοκάστηδ κάρα) ώ
δνστάλαινα, ττρόδ τίνο£ ηοτ ai-
rlas; Sonst ist αντόφωροξ der in
flagranti 2λ%,φώρ Betroffene. Das
würde auf Ödipus passen, wenn
die Entdeckung während der Ver-
mählung oder unmittelbar nach-
her erfolgt wäre ; aber er hat ja mit
lokaste vier Kinder gezeugt.
Wir werden also annehmen dür-
fen, daß Sophokles αύτόγιορα «,//-
ηίακήματα als 'selbstentdeckte'
(ι5π^ αύτον φωρα&έντα) gefaßt
und hier dieselbe Mythopoeie
wie im Ödipus Tyrannos voraus-
gesetzt hat. Dagegen weicht
er von dieser ab, wenn er Ödi-
pus an der Blendung sterben
und ihm lokaste im Tode folgen
läßt.
52. avTOe αντον ργφ χερί:
Fülle des Ausdrucks zum Zweck
der Verstärkung; vgl. Eur. Iph.
Aul. 1178 avTOs κτανών, ονκ äXXos
ovd aXlrj %ΐρΙ.
54. λοίβαται: Ιώβη faßt die
Begriffe Schimpf, Schuld, Frevel
zusammen; hier das Verb =
schimpflich enden.
56. αντοκτονονντε, άλΧη-
Χοκτονονντε, wie das Reflexivum
oft in reziprokem Sinne gebraucht
wird, vgl. unten 145 κα^' αντοΐν,
Aesch. Sept. 664 ϋ•άνατο8 ώ§^ av-
τοκτότοδ. 717. έπει§άν αντοκτόνοε
αντυδάικτοι ■θ'άνωσιν. 787 ανδρε«
τεΟ'νάσιν έκ %ερών αντοκτόνοιν.
61.έ7ΐαΧλήΧοιν χεροΖν: επάλ-
ληλο« ist eine Hypostase von έπ '
άλλήλοιν oder έπ^ άλλήλοιξ. Be-
zeugt ist es nur in der Bedeu-
tung 'ununterbrochen aufeinander
folgend'; aber Sophokles kann
das Wort sehr wohl gebildet
haben, um auszudrücken, daß die
eine Hand unmittelbar nach der
anderen tätig war.
58. μόνα νώ λ ελειμ μ έν α'.
'Darum müssen wir uns erhalten'
denkt sie; anders würde Anti-
gone schließen und schließt Eiek-
tra (El. 950 ff.).
60. ■ψηφον: Der Stimmstein
bezeichnet auch den Beschluß der
Abstimmenden, dann sogar den
Beschluß eines einzelnen (632).
κράτη ist die Machtfülle des Herr-
schers.
58
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
αλλ' έννοεΐν χρή τοϋτο μεν γνναΐγ^ δη
έφνμεν, ώς τΐρός άνδρας ού μαχονμένα'
έπειτα δ^ οϋνεν^ αρχόμεσ^-' εν. κρεισσόνων,
χαΐ ταϋτ αχονειν χάτι τώνδ' άλγίονα.
έγώ μέν οϋν αιτούσα τους ύτΐό χΒ^ονός
ξνγγνοιαν ϊσχειν, ώς βιάζομαι τάδε,
τοις έν τέλει βεβώσι πείθομαι' το γαρ
περισσά πράσσειν οντ, εγει νουν ούδένα.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
οντ' αν κελεύσαιμ' οντ αν, ει ϋ-έλοις έτι
πράσσειν, έμοϋ y' αν ήδέως δρωης μέτα.
65
61. In leichtem Anakoluth folgt
auf τοϋτο μέν (einerseits) ν. 63
Μπειτα.
63f. οννεχα: aus τούτον irsxa
δτι zusammengezogen, zunächst
nurfür (ΪΓί weil, dann auch für^ri
daß gebraucht. — άρχόμεσβ-'
ix κρεισοόνοιν. κρείσσοσιν νττο-
τετάγΗε&α, Der Inf, άκονειν ist
zu όρχόμεαθ-α epexegctisch bei-
gefügt: 'wir sind Mächtigeren
Untertan, dies und noch Schmerz-
licheres uns gebieten zu lassen .
Ähnlich unten 706 //j? wv L• ή&οδ
μοννον έν σαντω φορεί, δ φήδ συ,
κονδέρ άΙΙο, τοντ' όρ&ώδ εχειν;
genau so nach einem aktiven
Verbum des Gebietens Eur. Hei.
1638 ΘΕΟΚ. . . ov κρατονμεν.
X.O. δσια δράν, τα δ ^κ§ικ' ον.
Vgl. Anhang § 126, 3.
65. τονδ υπό χϋΌνόδ'. die
χ&όνιοι β'εοί wie die Toten.
66. ξνγγνοιαν ΐσχειν: Wort-
verbindung für das einfache σνγ-
γιγνώοκειν — 'mit verstehen' und
daher verzeihen. Wer 'kein Ein-
sehen' mit dem Fehlenden hat,
ist άγνώμων. — β ιάζο μ at τ^Β.'Ά-
sivisch wie 1073 έκ σον βιάζονται
τάδε: persönliches und sachliches
Objekt verbunden wie Phil. 1366
καμ^ άναγκάοειξ τόδε; Vgl. An-
hang § 54.
67. τοΐ? έν τέλει βεβώσι\,άϋίϊ&α.
die an der entscheidenden Stelle
stehen, der Obrigkeit; in Prosa
überaus oft ohne Partizip, βεβη-
κέναι ist nur schmuckvoller Er-
satz für είναι. Anhang § 23 1 , Π.
69. Schol. δαιμόηον τό ή&οδ.
'Ismenes sanfte Einwendungen
sind der erste Widerstand, auf
den Antigone stößt; aus dem Un-
gestüm, mit dem sie ihn nieder-
wirft, läßt sich die Energie und
Schnelligkeit ermessen, mit der
sie handeln wird. Der Zusammen-
stoß mit Kreon muß deshalb sehr
nahe liegen, und er wird furcht-
bar sein'. H. Jordan, N. Jahrbb.
XXIIl 81.
70. Wir würden wohl ein Ver-
bum des Handelns wählen, die
Tragödie liebt den Wechsel: 89
οΐδ' άρέσκονσ ols μάΙισΟ'^
άδεΐν με χρή; 835 ήμεΖδ δέ βρο-
τοί και ^'νητογενεΐα; 898 φίλη
μέν ήξειν πατρί, π ροσ φιλήξ δέ
σοι; 1067 νέκνν νεκρών άμοι-
βόν. So wechselt der Dichter ab-
sichtlich zwischen δδε und ο-δτο«,
ohne daß ein Bedeutungsunter-
schied vorläge: 189 -ή δ' εστίν ή
σώζονσα και ταύτηδ ϊπι πλέον-
τεδ όρα'ηϋ τον£ φίλον£ ποιούμεϋ'α;
296 τοϋτο και πόλειξ ηορΟ'εΐ,
τόδ' άνδραξ έξανίστησιν δόμοιν',
673 αν τ η πόλειξ τ' δλλνσιν ήδ^
άναστάτον? οΙ'κον£ τίδ'ησιν , ή δ e
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
59
«λλ' Lod- δΐίοΐά σοι όοχεΐ' χεΐνον δ^ έγώ
-d^aipw. χαλόν μοι τοϋτο ποωύστ] χ^ανεΐν.
φίλη μετ αύτον χείσομαι, φίλου μέτα,
δοία 7νανονργήσασ^ ' έπεί τΐλείων χρόνος,
δν δει μ' αρέσζειν τοις γ,άτω\των ένΒ^άδε'
έχει γάρ αΐεΐ χείσομαι. σν δ j ει δογ,εΐ,
τα των Ό-εων έντιμα άτιμάσασ* έχε.
ΙΣΜΗΝΗ
έγώ μεν ούχ άτιμα τΐοιονμαι, τό δh
βία τΐολιτων δράν έ'φνν αμήχανος.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
σν μέν τόδ^ αν τΰρούχοι ' έγώ δε δη τάφον
χώσονσ' άδελφφ φιλτάτφ τΐορεύσομαι.
ΙΣΜΗΝΗ
Οί'μοι ταλαίνης ώς νττερδέδοιχά σον.
80
ι
συμμάχου δορόδ τροπάς καταρ-
ρήγνυσΐ] vgl. Anhang § 218. —
Wenn ήδέωξ richtig überliefert
ist, so steht es nicht subjektiv
(gern), sondern objektiv (in einer
{für mich] erfreulichen Weise).
71. lad"* όποϊά σοι Soxel,
όποΧα οΐσ&α^ είοέναι φήΰ , _8βί
immerhin so klug und so J)e-
sonnen, wie es dir nur beliebt.
In dieser scheinbaren Konzession
liegt eine bittere Zurückweisung
der guten Lehren, welche Ismene
ihr erteilt hatte; ψρονψον (49),
OHOnsc (58), έννοεΐν %ρή (61) hatte
sie ja gesagt.
72. Durch die Intei-punktion
fällt auf d-äypro ein besonderer
Nachdruck; vgl. zu 658. Wittialov
μοι — d-avElv Vgl. Ai. 1310
έη,εΐ καΐόν //οι rovS' ΰπερτίονον-
μένίρ d'avsZv.
74. δσια πανουργήσασα,
weil, was in Ismenes Augen ein πα-
τούργημα ist, Antigoucn als δσιον
gilt. Der Satz mit ^ττ«/ begründet
den nicht ausgesprochenen Ge-
danken τό δέ φίλη μετά φίλου
•κείσεο&αι περί πλείστου ποιούμαι.
75. των έν&άδ ε ^ ή τοΖδ έν-
β-άδε. Anhang §43 Α.
77. τά των &6ών ίντιμα
kann wohl nicht bedeuten τάπαρά
τοίδ ϋ•εοΐδ Μντιμα, sondern es
müssen gemeint sein die (sonst
bei den Menschen) in Ehren ste-
henden Göttersatzungen.
78. Ich setze sie nicht als άτιμα
an; vgl. OC. 584 τά ^' iv μέσω . .
δι^ ούόενόδ ποι^ ; Phil. 499 τον-
μόν έν σμικρφ μέρο5 ποιούμενοι.
— Beispiele des für uns abun-
dierenden Artikels beim Infinitiv
Anhang § 129.
79. ^φυν ά μήχανοε: ά&ΐ A.0-
rist fließt bei diesem Verbum in
der Poesie seiner Bedeutung nach
fast völlig mit dem Perfekt zu-
sammen: ich wurde geboren und
bin jetzt.
80. Du magst dies als Vor-
wand brauchen, daß ein Gebot
der Gemeinde vorliege, welches
Beachtung fordere.
82. otuoi kann mit ταλαίνης
verbunden werden, aber natür-
lich auch allein stehen, so daß
ταλαίνης zu σοϋ gehört. Ebenso
60
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
μή 'μου τνροτάοβεί' τον σόν έξόρ^ον τοότμον.
ΙΣΜΗΝΗ
«λλ' οϋν ηρομηνύθΎ}ς γε τοΰτο μηδενΐ
τονργον, χρνφ'^ δε χεϋΟ-ε, σνν ό' αντως εγώ.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
οϊμοί, -/.αταύδα' τζολλόν έχ&ίων έστ]
οιγώσ , εάν μή τΐάσι γ.ηρνξϊ]ς τάδε.
ΙΣΜΗΝΗ
^ερμήν έτΐΐ ιρνχροΐσι χαρδίαν έχεις.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
αλλ* οίδ' όρέσχονσ^ οΐς μάλισ^^^ άδεΐν με χρή,
ΙΣΜΗΝΗ
ει ycal δννήσΐβ γ*' άλλ* αμήχανων έρας.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ούτίονν, δταν δη μή σ&ένω, πετΐαύσομαι.
85
90
ist eine doppelte Auffassung mög-
lich El. 920 ψεν rfje aroias (5£ σ'
έηοιχτίρω πάλαι.
84. άλλ^ ονν . . /£ aber nun
wenigstens; Anhang § 146 IL
85. σύν steht adverbial; An-
hang § 64, 3. — avTws: Statt
von ό avTös das korrekte ώσαύ-
Tojs zu bilden, bildet die Sprache
auch von avros ein αντως, das
seinen Akzent wohl όντως ver-
dankt.
86. οϊμοι ist auch eine Inter-
jektion des Ärgers; vgl. Α 149
ώμοι, άναιδείην Ιπιειμένε , κερ-
δαλεόψρον und V. 320. — καταν-
S α : Natürlich entreißt ihr der Un-
mut dies Wort; sie kann doch
nicht wünschen, daß die Voll-
ziehung des Liebeswerkes ver-
eitelt werde. Aber es erbittert
sie, daß die Schwester ihr durch
das Verschweigen nun doch eine
Art von Liebesdienst leisten will ;
deshalb drückt sie auch den Be-
griffsinhalt des Partizips σιγώοα
noch einmal durch den Neben-
satz aus (Anhang § 211) und
steigert ihn durch Beifügung von
πασι. — πολλόν:&0 ^10. ionische
Prosa. Vgl. Tr. 1196 πολίόν άροεν
έκτεμΟν&* ouov άγριον ϊλαιον.
88. δ•ερμός ist dem Hellenen
der Frevler (Aesch. Sept. 585
ξννεισβάξ ηΐοϊον ενοιβής άνηρ
ναντχιοί δ-ερμοΐς), und frevelhaft
muß Antigonens Äußerung der
Schwester erscheinen. Das hat
die Bezeichnung der schaurigen,
weil mit dem Steinigungstode
bedrohten Tat durch ιρυχρός her-
beigeführt. Das Beispiel für die
contentio ad Her. IV 2 1 in re fri-
gidissima cales, in ferüentissima
friges war schwerlich ähnlich ge-
meint.
90. Ja {γέ), du wirst ihnen ge-
fallen, wenn du es auch {και)
auszuführen vermagst.
91. Verächtlich gesprochei
'Das brauchst du mir nicht ersi
zu sagen; das weiß ich selber.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
61
ΙΣΜΗΝΗ
αρχήν δε ^ηράν ον τίρέτζει τάμήχανα.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
εί ταντα λέξεις, έχ^αρτ) μεν έξ έμον,
έχ&ρά όέ τψ d-avovrt προσχείστ] δίχτ].
αλλ' äa με γ,αΐ τήν έξ έμοϋ ονσβονλίαν
ηα&εΐν το δεινόν τοϋτο' τιείσομαι γαρ ού
τοοοντον ονδέν ώστε μή ον χαλως ^^ανεΐν.
ΙΣΜΗΝΗ
αλλ* ει δοχεΐ σοι, στειχε' τοϋτο δ* LOd-\ δτι
άνονς μέν ^ρχΐ], τοις φίλοις δ' όρ&ώς φίλη.
95
Aber wenn ich an der Ausfiihrang
meines Vorhabens verhindert
werde, so habe ich meine Schul-
digkeit getan, darauf kommt es
an'. Das Fut. exact. steht hier
wie oft abgeschwächt im Sinne
des Fut. I., denn auf das Auf-
hören, nicht auf den diesem fol-
genden Zustand kommt es ihr an.
Genau so Tr. 586 //εμηχάνηται
το•δργον, sc τι μή δοκώ πραααειν
μάταιον^ ει δέ μή, πεπανσομαι.
92. αρχήν ού ύ^ Anfang nicht
(einmal), von vornherein nicht;
vgl. Phil. 1239 αρχήν κλύαν άν
ονδ άπαξ έβονΧόαην.
93. έχ&αρ^: sogenanntes Fu-
turum medii propassivo; in Wahr-
heit durchaus legitim zum Aus-
druck der 'Aktion der Dauer,
während das vom Passivaorist ab-
feleitete Futurum die Stamm be-
eutung des Aorists hat. So in
unserem Drama 210 τιμήο^ται\
637 ά^ιώσεται\ 726 διδαξόμεο&α;
230 alyvvrj.
94. τω d'avovn ist sowohl
von έχ&'ρά als von προσχείοτι ab-
hängig. — δ ixt]•. δικαίο}8. — τ ψ
■δ'ανόντι προσκείσ?] ist SO ZU
verstehen wie 73 μετ' αντον
■χείσομαι.
95. ^a einsilbig wie 0. R. 1451,
1513 und sonst, —με και τήν
ii έμον δνσβονλίαν'. weitere
Beispiele für solche Trennung der
Person im Ganzen und der Eigen-
schaft, auf die es im Zusammen-
hange ankommt, Anhang § 237.
— έ| έμοϋ: die von mir aus-
gehende, von mir erdachte. Vgl.
El. 620 ή . . έκ σον δυσμένεια . .
εξαναγκάζει με ταντα δραν βία\
Tr. 630 δέδοικα, μή πρφ λύγοι?
&ν τόν ηο&ον τόν έξ έμον.
96. Bitter τό δεινόν τοϋτο,
was dir so schrecklich scheint,
vgl. 59, worauf auch xaXss
d-aveiv zurückweist. Vgl. Phil.
1397 Ma με πάσχειν ravd'' απερ
πα&είν με δεϊ. Herod. VU 11 ΐνα
και τό δεινόν, τό πείσο^αι, τοϋτο
ηά&ω.
97. Doppelte Negation beim In-
finitiv negativen Sinnes nach
negativem Ausdruck; Anhang
§ 159, 6.
99. Du bist im eigentlichen
Sinne des Wortes φίλη τυτ« φί-
λοιί, eine rechte Freundin deinen
Freunden, ψίλον είναι τοζ« φί•
λοις ist eine feste Verbindung,
eine Art von geflügeltem Wort
(Vlachos, The subject of the An-
tigone 20). Natürlich denkt hier
Ismene, wenn sie φίλοι sagt, an
die Angehörigen. Vgl. Eur. Iph.
T. 609 ώ λημ'' άριστον, ώδ άπ^
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΠΑΡ0Δ02
ΧΟΡΟΣ
στρ. α
ί^χτίς άελίον, το χάλ-
λιοτον έ7ΐτα7ΐύλ(^ φανέν
Θήβ^ των τΐροτέρων φάος,
έφόνϋ-ης 7Ζοτ\ ώ χρνσέας
όμέρας βλέφαρον, ζ/^ρκ«/-
ων νπερ ^εέϋ^ρων μολοϋσα,
τον λεύγ,ασταν ί^ίργό^εν (^κ)
ιοα
105
svysrovs Ttros ρίζη£ ηέφνκα« toZq
ψίλοιβ τ' όρ&ώδ φίλοδ. Ähnlich
erkennt in den Phönissen (1680)
Kreon Antigenes Beginnen an:
γενναιότηδ σοι, μο>ρία 8^ ϊν ε-
στί TIS.
Str. 1. Begrüßung des ersten
Morgenstrahls, der wieder heiter
Theben beleuchtet.
100 ff. Das Wonnegefühl des
Chors malt sich in der Häufung
άκτΐ£ άελίον, τό κάλλιστον ψάο«,
άμέραδ βλέψαρον , sodann in der
Parechesis φανέν, φάο? ίφάν-
ϋ-ης. — Das Jubellied muß bange
Erwartung im Zuschauer er-
wecken: er weiß schon, daß das
Unheil nicht vorüber, daß neues
im Anzüge ist. (Patin, Ästh.-
Krit. Stud. zu Soph. 65.
102. κάλλιστον των πρό-
τερο? ν: von den früheren aus,
im Vergleich mit den früheren
das schönste ; vgl. Anhang § 43
HIB.
ίΟΒ.έφάν&ηδ ποτέ: vielleicht
als Frage gedacht 'so bist du end-
lich erschienen?', die dann in Aus-
sagesätze übergeht. — χρυσέ as
mit kurzem Ypsilon, wie oft
bei Lyrikern und Tragikern in
dreisilbigen, nicht kontrahierten
Formen.
104. άμέραξ βλέψαρον'. βλέ-
ψαρον ist eigentlich das Augen-
lid, aber zur Bezeichnung des
Auges auch Eur. Phoen. 543 ver-
wandt, wo der Mond ννκτό« βλέ-
ψαρον (wie Aesch. Sept. 373 w-
κτόδ όψΟ-αλμό?) genannt wird.
Genau so heißt also hier die Sonne
das Auge des Tages. — ώ χρν-
σέαδ ά.αέραβ βλέψαρον ist ge-
wissermaßen eine Apposition zu
άκτίβ; die eigentliche Anrede be-
stimmt das Geschlecht der Partizi-
pien. — Über die Fluten der Dirke
emporfahrend hat Helios die Ebene
beleuchtet, wo das Argeierheer
geschlagen war. Daß die Dirke
im Westen der Stadt fließt, hat
Sophokles nicht gewußt oder
ignoriert.
106ff. Weißbeschildet sind
die Argeier (Aesch. Sept. 89, Eur.
Phoen. 1099); der Chor denkt hier
besonders an Adrast. Ihn hat
der erste Sonnenstrahl als flüch-
tigen Vortrab des Heeres mit
schärferem Gebiß (χαλινόδ
Toi)S i%ipovs ϊχων όξεΖ8 Xen. de
reequ. 10,6) angestachelt; von
dem König wird gesagt, was von
seinem Pferde gilt, dem Götter-
Tosse Aieion. — 14 ρ y ό ϋ- ε V (^κ):
Ι4ργό&εν vertritt den Genetiv wie
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
63
φωτά βάντα ττανσαγία
φυγάδα ττρόδρσμον όξντέρφ
χινήσασα χαλινό'
σνστ. α'
δν έφ^ ημετέρα yfj Πολυνείκης
άρΒ^εΙς νειχέων έ'ξ άμφιλόγων
^^w_ww_ οξέα τίλάζων
αίετός εις γην ώς ύτνερέτετη,
λευχής χιόνος τττέρυγι στεγανός,
110
in έξ ονρα^όϋ-εν und ähnlichen
Verbindungen bei Homer.
110 — 116. Anapästisches Sy-
stem, welches vom Koryphaios
rezitiert wird; unsere Parodos hat
die merkwürdige Eigentümlich-
keit, daß anapästische Systeme
mit lyrischen, vom Gesamtehor
gesungenen Strophen abwechseln.
Vgl. Kranz, De forma stasimi 51 f.
— Der Grund dürfte einfach der
sein, daß hier die längste emheit-
liche epische Erzählung vorliegt,
welche sich in einem sophoklei-
schen Chorliede überhaupt findet;
deshalb mochte ein Wechsel in
der Vortragsart dem Dichter er-
wünscht erscheinen.
HO ff. Der Akkusativ δν hängt
von einem Verbum wie ήναγεν
ab, das 112 vor οξέα χίαζαν
ausgefallen zu sein scheint. Die
Schollen erklären: δντινα ατρα-
τόν ^Αργείων έξ άμφιλόγο)ννειχέθ)ν
άρ&εΐ8 ήγαγεν ό Πολντείχηί.
Daß ein anapästisches Metron
fehlt, lehrt das entsprechende
Antisystem. Für die Worte οξέα
χλάζο)ν — ν ηερέητη ist als
Subjekt zu denken das argeiische
Heer. Dies wird mit einem Adler
verglichen, der laut kreischend
über das Land hinfliegt, um seine
Beute zu erspähen. — έφ' ήμβ-
τέρα γ^: gegen unser Land.
111. νειχέων ist gebraucht in
Beziehung auf Πολυνείχη?: die
gleiche Andeutung des nomen et
omen findet sich bei Aesch. Sept.
641 έπωνύμφ Sk χάοτα, Σίολυ-
νείχη λέγω. 811 οι οήτ όρ&ώδ
χατ έποιννμίαν (^έτεόν χλεινοι)
χαί 7ΐολννειχεΐ9 ώΐοντ* άσεβεΖ διά-
νοια. Eur. Phoen. 636 άληθ'ώ« δ*
όνομα ΠοΧννείχην ηατήρ ίθ'ετό
σοι ϋ^εία πρόνοια νειχέων έτιώ•
ννμον. 1493 ώ Πολύνειχεδ, ϊφν«
άρ έπώννμοβ. Vgl. Anhang § 262.
— νειχέων έξ άιι φιλόγ ων\
Vgl. Eur. Phoen. 500 άμφάεχτο«
ίρι£. ''^ριΰ und νεΖχοβ sind άμφί-
λεχτα, weil sie zu zwiespältigen,
gegeneinandergerichteten Worten
führen'. Corssen, N. Jahrbb.
XXIX 381.
112 f. Das Bild erinnert an Π
428 oi δ', ώδ τ' aiyvmoi μεγάλα
χλάζοντε μά%ο)νταί, ώ« οί χεχλ,ή-
νοντεί έπ άλλήλοισιν δρονοαν.
Vgl. οξέα χεχληγώϋ Ρ 88. Ganz
ähnlich sagt Aesch. Agam. 47
von den gegen Troia gezogenen
Atreiden στόλ,ον Άργείων χίλιο-
ναύτην ήραν, μέγαν έχ Θ'νμοϋ
χλάζοντεδ "Αρη τρόπον αίγνπιών.
114. λενχηε χιόνοδ πτέρνξΐ
Fittich aus weißem Schnee;
sehr kühn für Fittich aus schnee-
weißen Federn. Der Ausdruck
gibt das frühere λεύχασπιν φώτα
(106) wieder, sofern die den Mann
deckenden Schilde gleichsam die
64
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
τΐολλων μ€&^ δττλων
ξνν d-' ίτΐποτίόμοις κορύ&εσσιν.
άντιστρ. α
στάς (5' υπέρ μελά&ρων, φονώ-
σαισιν όμφιχανών χνχλφ
λόγχαις έπτάττνλον στόμα
έ'βα, τζρίν Ttod-^ άμετέρων
αιμάτων γέννθι>ν πλησ^-ή'
ναι (τε) χαΐ στεφάνωμα τννργων
πενγ,άενΒ•^ "Ηφαιστον έλεΐν*
ΙΙδ
120
Fittiche der wie Raubvögel heran-
fliegenden Argeier sind.
116. έπποχό μοι8 κορύ&εα-
oLv nach iV 132 und sonst. An
unsere Stelle klingt an Phoen.
112 f. ov γάρ τι φανλωξ ήλ&ε
Πολννείκηβ χϋ'όνα ηολλοΧξ μ^ν
ΐπποιδ, μνρίοίδ δ' δπλοιδ βρέμ,ων.
117 ff. Der Feind hatte schon
über den Dächern Stellung ge-
nommen, d. h. die Zinnen erstiegen,
hatte mit mordgierigen Lanzen
die Tore umstellt, aber er mußte
fort, bevor er sein Ziel erreichte.
(Corssen, a. a. 0. 379). Der
bildliche Ausdruck ist übertrieben
und weckt unvollziehbare Vor-
stellungen. Der lanzenbewehrte
Feind wird verglichen mit einem
Raubtier, das seinen Rachen ge-
öffnet hält; das Objekt dieses
άμψιχαίνειν ist das aus sieben
Toren bestehende arJ^ α der Stadt.
119f. στόμα £/9 α: Der Hiatus
ist durchaus legitim: die Ver-
längerung der letzten Silbe des
Wortes φάοζ in der Gegenstrophe
zeigt, daß eine Fermate vorliegt.
120. πριν ποτέ', 'bevor er je',
ohne daß dabei der Gedanke an
eine Wiederholung der Handlung
des Verbums vorschwebte; wie
im Wunsche Aesch. Suppl. 37
όλοιντο, ηρίν ποτέ λέκτρων , . .
έηιβήναι, Trach. 16 κατ&ανεΐν
έπηνχόμην, πριν τησδε κοίτη?
έαηελασ&ηναί ποτέ.
121. Wenn in der griechischen
Dichtersprache der Plural von
Sachnamen oder Abstrakten steht>
wo im Deutschen nur der Singular
möglich ist, so läßt sich nicht in
jedem einzelnen Fall eine er-
schöpfendeErklärung dafür geben.
Ursprünglich liegen in der Regel
echte Pluralia vor, sei es daß ein
Ding als eine Mehrheit von Teilen
angesehen wurde, sei es daß ein
Wort da im Plural stand, wo
sein Begriff mehrfach zu denken
war. Dann aber haben sich ur- {
sprüngliche Singularia verwandter
Bedeutung den Pluralia ange-
glichen, und es hat vom Epos an
der Verszwang gewirkt. In un-
serem Drama handelt es sich z.
B. um Wörter für die Begriffe
Haus (μέλα&ρα, δόμοι, οϊκοι,
δώματα, ανλαί, ννμφεΖα)^ Gerät
{βωμοί, δ-ρόνοι) Körperteile
(στέρνα^ πλενρα{). Abstrakta :
Herrschaft {κράτη), Ehe {γά-
//οί), seelische Vorgänge und
Zustände {νπεροπίίαι^ δνσβον-
λίαι, όργαί, μανίαι). Besonders
häufig sind Substantive auf -μα-.
&ύματα, κηρύγματα, μαντεύματα,
αμαρτήματα.
123. "Ηφαιστον: ganz meta-
phorisch wie ν. 1007; so schon
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
65
τοιος άμφΐ νωτ' έτόΟ^η
7εάταγος !!4ρ€ος, άντιτνάλφ
όυσχείρωμα δράχοντι.
άντισυστ. α
Ζευς γαρ μεγάλης γλώσσης χόμτίονς
νινερεχ^^αίρει, χαί σφας έσιδών
τΐολλφ ^εύματι τΐροσνισσομένονς
125
Β 426 σπλάγχνα δ^ άρ^ έιιπεί-
ραντε« νπείρεγ^ον 'Ήψαίοτοιο,
124f. έτάα'η, wie Hom. ϊοιδα
χρατερ-ήν (oder μάχην) έτάννσοε
Κρονίων, έτάννσσε κακόν πόνον,
τέτατο κρατερή ναμίνη, έπι ίσα
μάχη τέτατο. — άμφι νώτ'
έτά&η π άτ αγ os^'A ρ ε oe: Wenn
der ττάταγοδ Αρεο£ den Rücken
des Feindes umgibt, so bewegt
ihn das nicht erst zum Abzug,
sondern er ist schon auf der
Flucht; der Dichter hat in seiner
Schilderung eine Stufe über-
sprungen. — Corssen denkt an
einen den Feind im Rücken
fassenden Ausfall der The-
baner; von einem solchen kann
ich aber in der Schlachtbeschrei-
bung der Phoenissen (1189 ff.)
nichts finden.
125f. άντιπάλφ δνσχείρο)-
μα δράκοντι: 'EtwaS nicht
leicht zu Bewältigendes [Aesch.
Ag. 1280 8ούΧηί β'ανούση«, ενμα-
ροΰδ χειρώίίατοο] für seinen
Gegner, den Drachen', besagt die
Überlieferung. Der Drache muß
Vertreter Thebens sein, dessen
älteste Bewohner ja δρακοντογε-
νεΖδ, σπορά 8ράκοντο£ (1125) sind.
Er ist es wohl auch Bacch. VIII
13 bei der Erzählung vom Tode
des Archemoros: άΒ-λησαν έπ"
Αρχεμόρφ, τόν ^αν&οδερκήδπέψν
f άσαγεύοντα δράκων νπέροπλοδ
σάμ α μέλλοντοδ φόνον. Aber
dieser Gedanke paßt nicht dazu,
daß die Thebaner doch nur ver-
folgen. Es muß wohl δράκοντας
Sophokles IV. 11. Aufl.
mit Herwerden geschrieben
werden: ein schweres Stück
Arbeit für den Gegner des
Drachen.
127 — 133. Angabe des Grundes,
weshalb Zeus das Heer der Ar-
feier geschreckt und durch Tötung
es Übermütigsten der Über-
mütigen gezüchtigt habe.
127f. Ζεν8 νπερεχθ'αίρ ε ι
καΐ ρίπτει: schlichte Parataxis,
während das logische Verhältnis
erwarten ließe Ζεύδ yao, ös ύπερ-
εχθ'αίρει, ρίπτει. Bei Aesch.
Sept. 466 wünscht der Chor, was
hier erfüllt ist: <äs δ' νπέρανχα
βαζονσιν έτΐι πτόλει μαινόμενα
φρενί^ χώδ νιν Ζεύδ νεμέτίορ έπί-
δοι -κοταίνοιν. Mit μεγάλη
γλώσσα, magniloqua lingua,
vgl. Phoen. 182 ff. Νέμεσι και Jios
βαρύβρομοί βρονταί, κεραύνιόν
τε φώδ αΐ&αλόεν, σν τοι μ εγαλ α-
γορίαν ύπερανορα κοιμίζεις;
ka'paneus ist gemeint. Von dem
κομπάζειν dcs Kapaneus reden
Aischylos (Sept. 419) und Euri-
pides (Phoen. 1174). — Auch an
Kreon wird sich dies Wort er-
füllen; vgl. 1350 μεγάλοι δέ λόγοι
αεγάλαδ πληγάδ των νπερανχων
άποτείσαντεδ, (Patin a. a. Ο. 68).
129 f. Zeus sah mit Unwillen,
wie die Argeier heranrückten,
in gewaltigem Strome (mit
ihren das Land überflutenden
Massen, wie Aesch. Pers. 410
^ενμα Περσικού στρατού), stolz
auf das Klirren des' Goldes, aus
dem ihre Rüstungen bestehen.
66
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
χρνσον τίαναχής ντΐεροττλίαις,
ηαλτφ ^ιπτεΐ πνρΐ βαλβίδων
έπ* άχρων ήδη
νίκην όρμώντ' άλαλάξαι.
στρ. β'
άντιτύττα (5' έπΙ γ^ τΰέοε τανταλω&είς
τΐνρφόρος, δς τότε μαινομένί^ ξνν ορμά
βα'λχεύων έτΐέτίνει
13α
135
Aischylos kennt Gold bei den
Argeiern nur als Schildsehmuck ;
ihre Hybris zeigt sich in den
Schildaufschriften und -darstel-
lungen; in den Phoenissen da-
gegen ist gerade Polyneikes
δπλοισι χρνσέοισιν έκπρεπήδ (IßS).
— In νπεροπίΐα ist die vorletzte
Silbe gedehnt nach d_em Vorgange
Homers Α 205 ^^σ' νηερο-
nXirjai τβίχ' άν ,ηοτε ■Θ'νμόν
όλέσσΎ).
131. /S α λ /9/g bezeichnet eigent-
lich die Start-, dann auch die
Ziellinie beim Wettlauf. Hier
bilden die Mauern das Ziel ; daher
έπ άκρων βαλβίδων. Eur. Phoen.
1180 ήδη S^ υπερβαίνοντα γείσα
τειχέων βάλλει κεραννώ Ζεύε νιν.
133. Der Name des' ytyas Κα-
TiavBvs, an dem der Dichter den
Übermut aller gestraft werden
läßt, wird verschwiegen, wie auch
die übrigen Heerführer mit Aus-
nahme des einzigen Polyneikes
nicht namentlich erwähnt werden.
Von Kapaneus sagt Aesch. Sept.
415 Μχει δέ αημα γνμνόν άνδρα
πνρφόρον J φλέγει δέ λαμπάδ δια
'χερών ώπλισμένη ' χρνσοΐ£ δέ
φωνεΖ γράαμαοιν ηρήαω πόλιν.
Vgl. Ο. C. 1318 εύχεται κατα-
σκαφβ Kanavtvs τό Θήβηδ άστυ
δτ^ώαειν πνρί.
' 134—140. Str. 2. Weitere Aus-
führung des jähen Sturzes des
Riesen, mit dem Zusatz, daß an
andern Punkten der Schutzgott
Thebens die Führer niederwirft.
134. αντίτυπα έπΙ γα: auf
der den empfangenen Schlag zu-
rückgebenden,Widerstand leisten-
den (d. h. harten, dröhnenden)
Erde. Vgl. [Lucian.] Amor, c, 13
την άντίτνπον οντοί και καρτεράν
τον λίθΌν ψύσιν. Heliod. Χ 15
ό μέν δή Θ'ώραξ τοιούτος, άντί-
τνπον τι βελών χρήμα. Bei So-
phokles findet sich οτόνοί άντί-
τνποδ (Phil. 693. 1460) von der
widerhallenden Klage, ταντα-
λοίϋ•εί£: Man wünscht den Be-
griff 'geschleudert'; doch findet
sich das Wort nur hier, und die
Etymologie lehrt nichts Sicheres.
τανταλίζω scheint 'erschüttern'
zu bedeuten.
135. πνρφόροδ gegenüber
dem παλτόν πυρ diQ% πνρφόροδ
άστεροπητήδ^ welchem Kapaneus
erlag.
136 f. βακχεύων: wie es von
Hippomedon in den 'Sieben' heißt :
βακχα πρΟ£ άλκήν Gvids ώδ φόβον
βλ,έπων (481). — έπέπνει, näml.
Tf πόλει. Aesch. Sept. 326 μαινό-
μενο? δ* έπιπνεΐ λαοδάμαδ ^^ρηδ^
Vgl. 63 πριν καταιγίσαι πνοάξ
"Αρεως. Das Bild des im wildesten,
auf die Verwüstung gerichteten
Anlaufe heranstürmenden Kapa-
neus ist von einer Windsbraut
entlehnt. Mit ριπαί vgl. 929. —
Den ganzen Vorgang schildert
ausführlich Eur. Phoen. 1172 ff:
Καπανενδ δέ πώ£ εϊποια^ &ν ώδ
έμαίνετο; μακραύχενο5 γάρ κλ^-
μακο£ προοαμβάσειδ ^χων έχώρει
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
67
^ijtatg έχ^^ίστων ανέμων.
€Ϊχ€ Ö' άλλ(^ τα μέν,
άλλα (5' έτΐ^ άλλοις έπενώμα στνφελίζων μέγας *'^ρης
όεξίόσειρος. 140
σνστ. β'
έτζτά λοχαγοί γαρ έφ' επτά πνλαις
ταχ^έντες ϊοοι ττρός ϊσονς έλιπον
ΖηνΙ τροτίαέφ ττάγχαλχα τέλη,
ττλήν τοΐν οτνγεροΐν, ώ ττατρός ενός
komme, weil dies die gefährliche
Kollision zu vermeiden habe;
das rechte hat aber die größere
Kraft anzuwenden, weshalb auch
der Lenker τόν δεξιόν σειραΖον
ϊππον άνίησιν (El. 721). Ares
ist den Thebanem also der
και τοσόνδ' ixo/unaoe, μηδ* &v τό
οεανόν πνρ νιν είργα&είν ^ids τό
μ-η ον κατ' άκρων περγάμοιν έλεΐν
ηόλιν. και ταν&^ αμ ήγόρενε και
ηετρούμενοΡ άνεΐρφ νπ αντήν
άοπίδ είλίξαζ δέμαδ, κλίμακοδ
αμείβων ^έστ ένηλάτων βά^'ρα.
ήδη δ^ υπερβαίνοντα γείσα τει-
χέο}ν βάλλει κεραννω Ζενζ νιν '
έκτύηησε δέ χ&ών, ώστε δείσαι
ηάνταζ' έκ δέ κλιμάκων έσψενδο-
νάτο χωρίδ άλΛήλο}ν μέλη, κόμαι
μέν εΐ8 "Ολνμπον, αίμα δ' είδ
χ&όνα, χεΐρεδ δέ και κώλ^ ώδ
κύκλωμ' I^iovoe είλίσσετ ' είδ γην
δ^ ^μηνροξ πίητει νεκρό?.
138. Die unverständlichen Worte
είχε δ' άλλα τά μέν scheinen
das Schicksal des Kapaneus ab-
zuschließen, indem der Chor etwa
sagt: mit diesem nahm es
ein solches Ende. Vgl. Ai.
684 άμφι τούτοιαιν ε•δ σχήοει.
Bei der jetzigen Wortstellung
erscheint τά μέν unmöglich.
139. Anderes teilte Ares an-
deren als Los zu" wie er sonst
ζείνια δνσμενέσιν Χνγρά χαρίζεται
(Archiloch. fr. 6).
140. δεξιόσειροδί Am vier-
spännigen Rennwagen laufen zwei
Pferde unter dem Joch (ζύχιοι),
zwei links und rechts an der
Leine (οειραΖυή• der δεξιόοειροδ
muß also das rechte Beipferd
sein. Man hat gesagt, daß es
doch, da der Rennwagen von
rechts nach links die Zielsäule
umfährt, auf das linke mehr an
stärkste Helfer. So rühmt Aesch.
Ag. 805 Agamemnon den Odys-
seus: μόνοε δ' Όδνσσεύε, δσπερ
ούχ εκών Μπλει, ζενχ&εΐδ ίτοιμοδ
fjr έμοι σείραφόροδ.
141 — 147. Begründung des
Schlußgedankens von Str. 2 durch
Angabe des Loses der übrigen
Führer.
142. Ähnliche unlogische Fülle
des Ausdruckes um des αχημα
willen, vielleicht in Erinnerung
an unsere Stelle bei Eur. Phoen.
750 τάξω λοχαγούδ πρόδ πύλαισιν,
ώδ λέγείδ, ισονδ ισοισι πολεμίοιοιν
άντι&είδ ; sonst ζ. Β. Herod. Ι 2
ταντα Ισα προς Ισά σψι γενέσ&αι.
IX 48 ίσοι πρόδ ισονδ άρι&μόν
έμαχεσάμε&α.
143. τρόπαιο δ heißt Zeus,
insofern er Flucht sendet; der
Gegensatz dazu ist σταδαζοδ
Aesch. Sept. 496, stator. — Die
Tropaia, das Ζηνόδ βρέταδ τρό-
παιον (Phoen. 1250, 1473), Jιόδ
άγνότατον τέμενοδ (Timoth. Pers.
210), bestanden aus πανοπλίαι
(107 πανσαγία), daher πάγχαλκα
τέλη,^ der dem Zeus dargebrachte
gebührende Zoll wie Trach. 238
τέλ,η ^γκαρπα.
144. Von den beiden Brüdern
5*
68
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
μητρός τε μιας φύντε καθ•' αντοΐν
δίΥ,ρατεΐς λόγχας στήοαντ έχετον
χοινοΰ -Θ^ανάτον μέρος άμφω.
άντιστρ. β'
αλλά γάρ ά μεγαλώνυμος ήλ^^ε Νίν,α
τ^ τΐολναρμάτφ άνηχαρεΐσα Θήβα,
έχ μεν όή πολέμων
των νυν ^έσ^^ε λησμοσύναν,
'9'εών δε ναούς χοροΐς
145
150
wurde keiner besiegt, insofern
jeder den Gegner tötete; keiner
zahlte also auch dem Zsiis τρο-
naZos Zoll. Im folgenden wird
der Begriff der Gleichheit beider
Brüder in Abstammung und Ge-
schick nachdrücklichst betont,
um ihr widernatürliches Beginnen
(daher στνγερόίν) und ihr hartes
Los scharf zu bezeichnen : daher
durchweg Dualis und πατρό?
er OS, μητρόζ μιάξ, δικρατεΐδ,
Άοινοϋ, άμφω. Vgl. 13f.
145. αντοΐν statt άΧΧήΙοιν,
wie 56 αντοκτονονντε
146. Ihre Lanzen sind δίκρατεΖζ,
beide siegreich; wiewohl man
von den Brüdern auch sagen
kann ov διώρισαν κράτοδ (Phoen.
1424). In anderer Bedeutung von
κρατέω sind δικρατεΧξ ^Ατρείδαι
Ai. 252 die beiden herrschenden
Atriden. — Ιόγχην ίστάναι in
dem hier erforderlichen Sinne ist
schwerlich Griechisch ; der Dichter
schrieb vielleicht πήλαντ\
147. In dem gemeinsamen Tode
bestand für beide ihr 'Teil' —
sie wollten ja das väterliche Erbe
mit dem Schwerte teilen.
148—154. Antistr. 2. Der
Chor will lieber jeden Mißklang
verbannen (aber wir brechen
davon ab, denn) und in Sieges-
jubel allen Göttern Dankesfeste
feiern — so daß der Schluß zu
dem im Eingang angestimmten
Grundton der Freude zurück-
kehrt.
149. ποί^ιαραάτφ: Vgl. 845.
πΐάξιππον Θήβαν nennt Pindar
Ol. VI 85 seme Vaterstadt. —
άντι^αρεΖσα: 'mit eiuQm mit-
freudigen Lächeln ihr erlösungs-
frohes Willkommen erwidernd.'
(Zielinski, Festschnft für Gom-
perz 142.)
150 f. 'Nach den jetzigen, d. h.
jetzt beendigten Kämpfen macht,
daß ihr sie vergeßt', indem der
Dichter statt des schlichten των
πολέμων d'aad'ai λησμοσύναν {ω
484 ήμεΖε δ* αϋ παίδων τε κασι-
γνήτοίν τε φονοιο εκλησιν &έωμεν^
oder έκ των πολεμούν (post bella)
έπέλ&ωμεν vaovs eine ausdiTicks-
vollere Wendung gebraucht. Ähn-
lich El. 231 ούοέ ποτ'' έκ καμά-
των αποπαύοομαι.
152f. %οροΖς πανννχίο ts:
Vgl. 1146 f. — 6>i7^as ist Attribut
zu dem in έλελίχ&ων liegenden
Akkusativ χβ-όνα. Vgl. Anh.
§ 244 IIL — έλελίχ&ων. Die
Erde tanzt vor Freude, wenn der
Gott naht. So heißt es Eur.,
Bacch. 114 αντίκα γα πάσα χο•
ρεύσει, Βρόμιοε εΖτ' αν äyrj'
ΌΊασονε eis δροε und in einem
delphischen Hymnus auf Dionysos
{Bull, de Gorr. Hell. XIX 402)
πάσα δ* νμνοβρνηε χόρενεν
/ίελφών ιερά μάκαιρα χώρα,
nämlich bei der Epiphanie des
ANTirONH
69
ηανννχίοις τΐάντας ετϊέλΒ^ωμεν, 6 Θήβας ό έλελίχ^^ων
Βάχχιος άρχοι,
άντισνστ. β'
αλλ' δδε γάρ δή βασιλεύς χώρας, 155
Κρέων ό Μενοιχέως, νεοχμός * * *
νεαραΐσι -θ^εών έτΐϊ σνντνχίαις
χωρεί, τίνα δή μήτιν έρέσσων,
δτι σύγχλητον τήνδε γερόντων
Gottes. — Βάκχιοε: Der Gott
heißt Βάκχος. Aber zum βάχχο£
wird der, in den der Gott fährt,
der seiner voll {iv&ios) wira: so
wird nun wieder der Gott als
der zu den βάκχα gehörige, Β^κ-
%ios, bezeichnet. Vgl. zu 1121.
155— 161. Anapästisches Schluß-
system, worin Kreons Ankunft
angekündigt und seine Person
dem Publikum vorgestellt wird.—
Kreon hat bei seinem zweiten
Auftreten (578) und später ein
Gefolge, das ihn natürlich auch
hier begleitet.
155. ο8ε β ao ιλεν S χωρεΖ:
Dieser kommt als der König;
hier kommt der König. Eur.
Or. 848 xai ^r>• βασίλευα öS ε
δή στείχει ΜιτέΙαο? äi αξ, —
Der nach άΐλά auch hier zu er-
gänzende Gedanke 'wir brechen
ab' ist ausgesprochen in der ähn-
lichen Stelle Eur. Phaeth. 778, 59
άλ).' δόβ γάρ δή ßaatltis ηρό
dofjfov κηρύξ ϋ' Ιίρόξ καΐ naie
Φαέ&ωτ ßalrovot, τριηλονν ζίϋγοε,
ίχειΐ' χρή οτίμ έν aovyjq.
156 f. Κρέων nur hier mit
Sjnizese zu sprechen wie 0. C.
1072 '^Ptas γίΐον ν ιόν = τούοδ^
aitt %ώρον£ 1057. — Die Ablei-
tung von νεο%μό£ ist dunkcl,
aber die Verwendung zeigt, daß
sich zu dem Begriffe 'neu hier
der Begriff des Bedenklichen ge-
sellt. In νεαρόζ liegt der Be-
griff des Frischen: die Götter-
fügungen (0. R. 34 δαιμόι wr ort -
αλλαγαί) sind noch frisch. — Vor
oder nach νεο^μόξ fehlt minde-
stens ein halbes Metron, wahr-
scheinlich anderthalb.
158. μητιν έρέοοειν ist SOnst
nicht belegt, aber an sich ver-
ständlich, έρέοοειν heißt in präg-
nantem Gebrauch rudernd be-
wegen; der König muß offen-
bar einen Gedanken hastig im
Kopfe bewegen, wenn er es mit
der Berufung der Geronten so
eilig hat. Genau so singulär ist
έρέοοειν mit dem effizierten Ob-
jekt άπειΙά£ Ai. 251.
159. σύγκλητος λέσχη spielt
an auf σύγκλητο« εκκλησία, den
attischen Ausdruck für außer-
ordentliche Volksversammlungen.
160. ηροϋ&ετο: unserem 'auf
die Tagesordnung setzen ent-
spricht im Griechischen προτι-
χΤέται mit einem Substantiv {τή-
διαγνώμην α-δ&ι« περί Μντιλην
ναίων Thuk. 111 42, 1) oder einem
Verbum {αύ&ι? ηιρϊ Μντιληναίων
λέγαν ib. 38, 1). Danach haben
Spätere gehWöct βονλήν ηροϋεΐται
'eine Senatssitzung ansetzen' und
so schon hier Sophokles, der das
Medium gebraucht weil der Mo-
narch die Versammlung natürlich
in seinem Interesse ansetzt. —
λέϋγητ: zunächst die Halle, in
der man zum Plaudern zusammen-
kommt, dann das Gespräch, wohl
nur hier auf eine amtliche Ver-
handlung übertragen.
70
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τζροϋ&ετο λέσχην,
χοίνφ κηρύγματι τΐέμψας;
ΕΠΕΙΣΟΛΤΟΝ «'
ΚΡΕΩΝ
άνδρες, τα. μέν δή πόλεος ασφαλώς -θ^εοί,
τΐολλφ οάλφ οείοαντες, ώρ^^ωΟαν ττόλιν'
νιιάς 6* εγώ τνομτΐοΐσιν εχ πάντων δίχα
έ'στειΧ* ίχέσ^-αι, τοϋτο μεν τα Λαΐον
σέβοντας είδώς εϋ d-ρόνων αεί κράτη,
leo
165
16 L κοινό ν χήρν/μα ist die
allen Vertretern der Gesamtheit
geltende und somit öffentliche
Bekanntmachung. Unter dem xjf-
ρνγμα ist nicht die den Poly-
neikes betreffende Verordnung zu
verstehen, sondern das BerSen
zur Versammlung, vgl. 164 f. Nach
164 ff. scheint es freilich, als habe
Kreon nicht die Geronten schlecht-
hin berufen, sondern eine Anzahl
Auserwählter, die er für regie-
rungsfreundlich hält. Diese Maß-
regel wäre hier leise kritisiert,
wenn wir mit W. Schmid {Philol.
LXIl 23) κ α IV φ schreiben.
162 ff. Nachdem die Stadt aus
großer Gefahr errettet ist, habe
ich euch berufen, weil ich eure
Treue kenne (162—169). Durch
den Tod der Söhne des Ödipus
bin ich König geworden (170 —
174). Da man nun die Sinnes-
art eines Mannes erst dann kennen
lernt, wenn er in eine herrschende
Stellung gelangt, so will ich euch
mein Regierungsprogramm ent-
wickeln. Das Wohl des Staats
geht mir über alles, auch über
das irgend eines Verwandten
(175—190). Demnach habe ich
befohlen, Eteokles der Sitte ge-
mäß zu bestatten, dagegen dem
Landesfeinde Polyneikes jegliche
Grabesehren zu entziehen (191—
210). — Parataktische Satzfügung
statt επειδή &εοι τά τηδ πόλειοδ
ώρ&οίσαν , ί/ετεπε/ι-φά^ιην έγώ
ύμάζ, vgl. 127 f. 332 f. — άνδρεξ,
kurz und derb statt άνδρες πολΧ-
raiy ΘηβαΧοι. — Den Staat ver-
gleicht Kreon mit einem von hef-
tiger Brandung hin- und herge-
schleuderten Schiffe (vgl. 189 f.
994. 0. R. 22ff.), das jetzt wie-
der geradegerichtet sei, vgl. 0.
R. 51 άΐλ* ασφάλεια τήνδ^ άνόρ-
d'coav πόΐιν. Dasselbe Bild von
derselben Sache, der Rettung
Thebens aus der Gefahr des Ar-
geierkrieges, im äschyleischen
Botenbericht Sept. 778 tcoIh S'
έν εν 8 ία τε και κλνδωνίον πολ-
λαΐσι ηΧηγαιξ άντίον ουκ έδέξατο,
während 741 ff. der Chor geklagt
hatte κακών δ' ώσπερ &άλασσα
κνμ άγει, τό fikv πίτνον , άλλο
δ'' άείρει τρίχαλον , δ και περί
πρνμναν πόλεωξ καχλάζει' μεταξύ
δ' άλκά δι ολίγον τείνει πύργος.
164. πο μποΐο ι', δια πομπών,
Vgl. Anhang § 47. — έκ πάν-
των δίχα, d. h. praeter ceteros
potissimum, voller Ausdruck wie
olos άνενθ-' άλλων u. Ά.; Vgl. An-
hang § 211.
166. ^στ£ί 2 α ich besandte euch,
ίκέσΟ-αι damit ihr kämet. Vgl.
Phil. 60 o'C σ' έν λιταΐς στείλαντες
έξ οϊκων μολεΧν. — τοϋτο μεν. \
danach 167 τοντ'' a^&is.
166 ff. έίδώδ 1. τοϋτο μέν τά
Λαιον Ο'ρόνοίν κράτη νμαδ σέβον'
ταδ, 2. τοϋτ^ αϋθΊδ, ήν/χ' Οίδί-
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
71
τοντ^ αϋ^ις, ήνίτ.' ΟΙδίτΐονς ώρ^-ον ττόλίν,
xa7tel διώλετ\ άμφΐ τους -κείνων ετι
Ttalöag μένοντας έμτΐέδοις φρονήμασιν.
δτ' οϋν έκεΐνοΰ τΐρδς διπλής μοίρας μίαν
και9•' ήμέραν ώλοντο παίσαντές τε χαΐ
■/ΐληγέντες αύτόχειρί συν μιάσματι,
έγώ κράτη δή τνάντα γ.αΙ θρόνους εχω
γένους κατ' αγχιστεία των όλωλότων.
170
πον9 ώρθΌν πόλιν {τάχείνον αέ-
ßovras), 3. κάπει δίώλετ', άμψϊ
rovs . . nalSas Μτι uivovras.
168. έπεί §ιώλετο deutet an,
daß Sophokles hier Polyneikes
und Eteokles ihren Vorgängern,
Laios und Ödipus, unmittelbar f ol-
fenläßt, ohne eine Vormundschaft
:reons. Vgl. die Einl. S. 10. —
κείνων setzt voraus, daß neben
Ödipus lokaste genannt war; es
werden 3 Metra ausgefallen
sein.
171 f. έπΐήγην wird im Sprach-
bewußtsein des Attikers als Passiv-
aorist zu παίο) empfunden (Lys.
IV 6 d'äTTov &v έγ%ειριΟίφ πλη-
γεΐ£ άπέ&ανεν ή πνζ παιόμενο«)•
nur Aischylos hat παισ&εί« ge-
wagt (Sept. 934, Cho. 176). — Das
am Versschlusse stehende και zeigt,
wie eng verbunden und mithin
naturalistisch Sophokles als Re-
gisseur die Verse sprechen ließ;
vgl. Anhang § 268.
172. αντόχείρι: Der Begriff
des Wortes αντόχειρ ist im Sprach-
gebrauch verengt und bezeich-
net meist (doch vgl. 306) den, der
mit eigener Hand mordet; das
Adjektiv ist gleichwertig mit dem
Genetiv τήβ αύτοχειρίαε. — σύν
läßt sich hier noch soziativ fassen,
da das μίασμα als eine Folge der
Tötung angesehen werden kann;
in rein instrumentalem Sinne steht
€s nach unserem Sprachgefühl v.
1266 άηέθ'ανεε νέφ ξνν ιιΰρω und
<vom Tode der feindlichen' Brü-
der) Find. Ol. Π 45 Έρινϋδ Μπεφνέ
οί ανν άλλαλοφονία γένοδ ^Αρήιον.
— αϊ άσμα dürfte hier in ethi-
schem Sinne stehen: Sept. 680
αϊμα γαρ κα&άρσιον' άνδροΖν J'
όμαίμοιν d'avaros ώδ αντοκτονοδ
— ονκ εστί γηρα? τονδε τον μιάσ-
ματος. 717 έπειδάν αντοκτόνωδ
αύτοδάικτοί Ο'άνωσι και χΟΌνία
κόνΐ£πίτ] μελαμπαγε? αίμα φοίνιον,
τίδ &ν κα&αρμοϋ£ πόροι, r/s άν
σφε λονσειεν;
114:. κατ^ αγχιστεία: in Frosa
κατ' άχχιστείαν, gemäß dem Ver-
wandtschaf tsgrade,der Erbberech-
tigung verleiht. Wären Eteokles
und Folyneikes Athener und
Privatleute gewesen, so wäre die
Erbschaft zwischen Antigone und
Ismene geteilt und die nächsten
männlichen Verwandten berech-
tigt und verpflichtet gewesen, sie
zu ehelichen ; das Erbe wäre dann
den aus dieser Ehe hervorge-
gangenen Söhnen zugefallen. Euri-
pides hat die Grundsätze des at-
tischen Frivatrechts auch auf die
Königs würde angewandt; er läßt
Kreon zu Ödipus sagen: αρχάς
τησδε γης ϊδωκέ μοι ^Ετεοκλέηζ
παΖς σος, γάιαοιν φερνάς διδονς
Aiuovi κόρης τε λέκτρον ^Αντι-
γόνης σέ&εν (Phoen. 1586ff.); nicht
so Sophokles : nach ihm ist Kreon
wirklich als Mutterbruder der
Verstorbenen der erbberechtigte
ιργχιστεϋς. — τά αγχιστεία müßte
eigentlich wie άριστεΖα, καλλιστεία
das bezeichnen, was dem ά/χιστος
72
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
άμήχανον δέ τΐαντός ανδρός έκμαϋ^εΐν
ΐρνχήν τε καΙ φρόνημα χαΐ γνώμην, πριν αν
άρχαΐς τε υμϊ νόμοισιν εντριβής φανΐ).
έμοί γαρ όστις πάσαν εύ^ύνων τΐόλιν
μή των αρίστων άπτεται βουλευμάτων,
αλλ^ έχ φόβου του γλωσσαν έγχλτίσας έ'χει,
χάχιστος είναι νυν τε χαι πάλαι δοχεί'
γ,αΐ μείζον δστις αντί της αντοϋ πάτρας
φ'ιλον νομίζει, τούτον ούδαμοϋ λέγω.
έγώ γαρ, ϊστω Ζευς ό πάνβ^ όρων αεί,
ουτ αν σιωπήσαιμι τήν άτην όρων
στείχουσαν άστοΐς αντί της σωτηρίας,
οϋτ αν φίλον ποτ άνδρα δυσμενή πόλεως
Ό^είμην έμαυτφ, τοϋτο γιγνώσχων, δτι
175
ISO
185
{ά/χίοτεύβ) zukommt, nicht das
Verhältnis des άγχίοτενε.
175. 'Für jeden Mann gilt die
Regel, daß es unmöglich ist, seine
geistige Persönlichkeit völlig zu
erkennen . .'; natürlich ist das
übertrieben, aber eben deshalb für
Kreon charakteristisch.
176. Die γνχή wird in γρί%η-
μα und γτώμη, etwa Empfinden
und Denken, zerlegt, nicht etwa
um größerer Genauigkeit des Aus-
drucks willen, sondern weil Kreon
sich im Wortprunk gefällt. —
ηρίτ steht mit dem verbum fini-
tum, weil α//»?'χα»•ο7'^κ^αι9'ί?»' einen
negativen Sinn, ονκ &v έκ^ά&ας,
enthält.
177. εντριβή« versatus, tä-
ti^.; ^Q%o-l,^ obrigkeitliche
Würden, νόμοι gesetzliche
Einrichtungen, die vom rt'-
()ari OS ausgehen. Sophokles denkt
an die Gnome (angeblich eines
der sieben Weisen) άργ^η άνδρα
Seixvvoiv.
178. γάρ steht in ganz loser
Verbindung mit dem Vorher-
gehenden, eigentlich mit Bezug
auf einen unausgesprochenen Ge-
danken : Ich darf das sagen, darf
es auf diese für manchen gefähr-
liche Probe ankommen lassen;
denn . . (P. Cauer.). — naa av
η oliv, eine ganze Stadt; die
Größe der Aufgabe wird dadurch
veranschaulicht.
182. Ob der Dichter uei^ov
(Plat. Rcp. 36Se μηζον noln hos
avÖQOS, Eur. Suppl. 508 ογαλερόν
τ^γεμών ϋ^ρασνε) oaer μ ε/ζοι' ge-
sprochen wissen wollte, können
wir nicht sagen ; athenische Ohren
hörten den Unterschied. — μεί-
ζον αντί rrjs ηάτραε sachlich
= μεΖζον τη? πάτρα?, doch ist der
Urtypus dieser Redeweise aus Ver-
mischung zweier Ausdrucksfor-
men desselben Gedankens ent-
standen: Anhang § 180.
183. ονδαμον λέγω: er ist
für mich nicht vorhanden; ur-
sprünglich mag ein gen. pretii
vorliegen: ούδ^ a//ot'='auch nicht
irgend etwas wert',
187 f. ονκ άν ψίλον &είμην
eig. ich würde ihn nicht als einen
Freund ansetzen; die Metapher
stammt vom Brettspiel.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
73
ηδ έστΙν ή σφζονσα χαΐ ταύτης έ'πι
πλέοντες όρϋ^ης τους ψίλονς 7ΐθίονμ€3^α.
τοίοΐσδ* εγώ νόμοιου τήνδ^ αί'ξω πόλιν,
ycal ννν άδελφά τωνδε χηρνξας εχω
άστοΐσι τταίδων των άη Οίδί7ΐθν περί'
^Ετεοχλέα μεν, δς πόλεως ν^ΐερμαχών
όλωλε τήσδε, πάντ^ αριστεύσας δόρει,
τόψφ τε χρύψαι χαΐ τα 7ίάντ' έφαγνίσαι
190
195
189 f. 'Nur der Staat ist im-
stande, auch den einzelnen wohl-
auf zu erhalten, und solange wir
auf gerade gehendem Staatsschiff
segeln, machen wir uns die Freun-
de', d. h. mit dem Untergang
oder Umsturz des Staates kann
auch von Freundschaft nicht wei-
ter die Rede sein. — tovs ψί-
λονε bezeichnet die Freunde, die
wir uns erwerben. Thuk. II 40,
4 ov τιάσχοΐ'τεδ εϋ, άλλα όρώντ/ε
χτώ//ΐ&α Toie γίλονε. Vgl. El.
302 ό oi'v yvi'at^i lae ^/άχα& noiov-
fteroe. Das Bild wie 163. 0. R.
695 f. Perikies Thuk. II 60, 2 έγώ
ήγονυαι πόλιν πλΐίο) ^ϊψηαοαν
όρ&ον μ ένην ώψελεϊν rois ίδιώ-
ταδ ij κα&^ Εκαοτον τωτ ττολιτών
εντιραγονοητ^ ά\)'ρόα7' δέ ογαλ.λο-
fihriv. καλωδ μίν γαρ ψεοό-
μενοί άνηρ τό xa&^ έαντόν οια-
ψ&είρομέ%η£ rrje ηατρίδο? ουδέν
ήσσον ξνταπόλλνται, καχοτννών
ΰέ έν εύίνγούοτ] πολλώ μάλλον
8ιαοωζεται. Cic. ad. fam. XII 25,
δ una navis est iam bonorum om-
nium, quam nos quidem damus
operam ut rectam teneamus.
Auffallend klingt an unsere Stelle
an Demoer. fr. 252 D. πόλιξ εϋ
ά\ομέτη μεγίστη ορχ^ο)θίξ έοτι καΐ
έν τούτφ ηάντα ivi καΐ τούτον
οφζομέι ον ηάντα οείζεται και τού-
τον διαγί}ειρομέτον τά ηάντα δΊα-
γ&ε/ρεται.
191. αΰξω ηόλιν: ich hebe
den Staat, indem ich diesen
meinen Grundsätzen folge. Am
Präsens ist kein Anstoß zu neh-
men: Kreon ist ja schon jetzt mit
der Förderung des Staatswohles
beschäftigt.
192. άόελψά τώνδε: ein hier-
mit verschwistertes , verwandtes
Gebot; so mit dem Dativ 0. C.
1262 άδελ.φά τούτοισιν ψορεί τά
τηβ ταλαίνη« νηδ'ύοδ ■θ'ρεητήρια ;
auch die attische Prosa braucht
diese Metapher.
193. naiSojv των άπ' Οίδί-
nov ηέρι: wie Phil. 260 ώ ηαΐ
ηατρΟ£ έξ Άχιλ.λέο)?.
^194. Vgl. Phoen. 1252 Έτεοκλέα
δ αϋ (οί γίλοι έ&άρσννον)' ννν
ηόλεωβ ύηερμαχεϊ9 . . .
195. ηάντα steht häufig als
Akkusativ der Beziehung bei allen
möglichen Verben und Adjek-
tiven; Anhang § 62.
196. έγαγνίοαι: άγνίζο ich
mache άγνό£ (welche Eigenschaft
eigentlich nur hat 6 άζόμενοε
&εού9, dann rein in allgemeine-
rem Sinne). Das wird der Tote
durch die Verbrennung (Eur.
Suppl. 1211 θώμα&' ήγνΜη ηνρί)
oder die Bestattung (v. 545 unse-
res Stückes). Aber nun ver-
schiebt sich die Bedeutung des
Wortes dahin, daß es die Tätig-
keit bezeichnet, durch die wir
αγνοί werden, das Opfer. έ(Γα-
γνίζω (nur hier) bedeutet also 'da-
zu opfern'. — Die Infinitive
κρύγαι und έψαγνίσαι ver-
treten die Stelle der in direkter
Rede erforderlichen Imperative,
74
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
α τοις άρίστοις έρχεται κάτω νεχροΐς'
τόν δ* αϋ ξνναιμον τονδε,^Πολννείχη λέγω,
δς γήν ττατρφαν γ,αΐ ^εονς τους εγγενείς
φυγάς κατελ^ών ή^-έλησε μεν πνρΐ
7€ρησαι κατ' άχρας, ήΟ-έλησε ό' αίματος
χοινον Ttaoaad-ai, τους δε δονλώσας άγειν,
τούτον τΐόλει τ^δ' έχ^εχηρυχ^^αι, λέγω
200
ebenso 204 f. χτερίζειν, κωκΰσαι,
έαν.
197. ίρχεται κάτω: weil man
glaubt, daß Grabesspenden zu den
Toten unter der Erde dringen.
Aesch. Pers. 622 πέμπε %oas d'a-
λάμονξ νπό yrjs. Vgl. Soph. El.
436 ivd'a αή ποτ' ει? εννήν πα-
τρΟ£ τούτων πρόσεισι μηδέν. —
Der Relativsatz α τοΖδ — νε-
κροΐδ bezeichnet, daß Kreon be-
fohlen hat, dem für das Vater-
land gefallenen und durch Waffen-
ruhm ausgezeichneten Eteokles
alle Totenehren zu erweisen,
welche den Besten zukommen
(Ai. 1378 και τόν Θ'ανόντα τόνδε
σνν&άπτειν ■θ'έλω και σνμπονεΐν
και μηδέν έλλείπείν δα ων %ρή τοΖδ
άρίατοΐ8 άνδράσιν πονεΖν βροτούβ),
daß namentlich nicht etwa darum
dem Eteokles etwas entzogen
werden solle, weil er seine Hand
durch Brudermord befleckt habe.
198. Oft wird in tragischer
Rede ein Eigenname mit λέ/ω
nachträglich gebracht, was uns
bisweilen etwas pedantisch an-
mutet. Vgl. Anhang § 247, 15.
199. έγγενήζ kann aus εν γένει
hypostasiert oder aus έν und
γίγνεα&αι gebildet sein, demnach
verwandt und einheimisch
bedeuten. — Der Vers klingt
deutlich an die Worte des Am-
phiaraos an, die dieser Sept. 563
an Polyneikes richtet: ^ τοίον
ϊργον και &εοΐσι προσψιλέδ καλόν
τ' άκονσαι και λέγειν μεΒ'νατέροΐ'α
πόλιν πατρφαν καΐ &εούδ τούδ
iyyeveis πορ&εΐν;
201 f. Was der Feind tut, fällt
dem Urheber des Krieges zur
Last. Nach der Wortstellung in
199 f. sollte man erwarten, daß
mit ή d• έλη α ε δέ ein Satzglied
angeknüpft würde, welches die
Worte yfjv πατρωαν και &εοϋ5
τον? έγγενεΐί ebenfalls als Objekt
voraussetzte. Grammatisch kön-
nen diese Worte bei αίματος πά-
oaod-ai nicht als Objekt gedacht
werden, wohl aber dem Sinne
nach, sofern das Vaterland und
die heimischen Götter durch das
allgemeine Blutbad verletzt wer-
den. Vgl. Anhang § 191. — «Γ-
ματ o^ κο ivov η άο aaQ-ai, Vgl.
117 ff., Ausdruck der höchsten
Kriegswut, vgl. z/ 35, X 347,
i2212f. Theognis 349 wünscht
seiner Feinde μέλαν αίμα πιεζν,
und der wilde Aitoler Tydeus
vor Theben ώμοβρώ? έδαίσατο
τόν ^Αστάκείον παζδα (Soph. fr.
731). — κατ' άκραδ: zuerst wohl
von der Zerstörung einer erober-
ten Stadt gesagt wie ii 728 πό-
λιζ . . ήδε κατ* ακρη£ πέρσεται,
dann auch von der Verbrennung
X 411 ώ£ εΐ απασα ^1λιο£ όψρν-
όεσσα πνρΐ σμύγ^οιτο κατ' άκρηε.
202. τοϋδ δέ κτέ., als ob vor-
herginge των μέν αίματα? ηάσα-
od'ar, vgl. Anhang § 190. Auch
hier wieder ein Anklang an die
aeschyleischen 'Sieben': 326 οίκ-
τρόν γαρ πόλιν ώδ* ώγνγίαν "Άίδα
προϊάχραι^ τάζ δέ κεχειρο^αέναε
άγεσΟ'αι, νέαδ τ ε και παλαιάς.
203 f. Kreon wollte 194 die über
beide Brüder getroffenen Verfü-
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
75
μήτε κτερίζειν μήτε γ,ωγ.ϋσαί τίνα,
έάν ό^ äd-aTtTOv καΐ προς οιωνών δέμας
χαΐ προς χννών έδεστόν αίγ,ιαΒ^έν τ' ίδεΐν.
T0LOv6* έμόν Γρρόνημα, χονποτ' έ'χ γ^ έμον
τιμΐ] προέξονσ' οι υμχοϊ των ένδίν,ων'
άλλ* δστις εννονς τ^δε Tfj ττόλει, -θ-ανών
γ,αΐ ζων ομοίως έξ έμον τυμήσεται.
ΧΟΡΟΣ
σοΙ ταντ' αρέσκει, ηαΐ Μενοιγ,έως Κρέον,
τον τΎ^δε δύσνουν γ,αΐ τον ευμενή τΐόλεΰ'
νόμφ δε χρήοΟ-αι παντί 7ΐθύ γ' έ'νεοτί gol
χαΐ των θανόντων χώτΐόσοι ζωμεν τχέρι,
ΚΡΕΩΝ
ώς αν σχοποί νυν ήτε των είρημένων.
205
210
215
gungen von κηρνξας l%ot (192) ab-
hängig machen, Έτεοχλέα μέι>, —
τόν ί' αϋ ξύναίμον. Nachdem er
aber länger bei Polyneikes ver-
weilt hat, wird der Deutlichkeit
halber das Verb um wiederholt
mit den Worten έκκεκηρϋχΟ-αί
λέγω.
205. iäv δ' ά&απτον Siuas^
ώστε ίδεΐν έδεστόν αίκιαδ'έν τ ε
και TtQOs οιωνών καΐ 7ΐρ03 κννών.
nooe C. gen. braucht Sophokles
ohne Einschränkung für υπό c.
gen.
208. Er übertreibt in seinem
Eifer: daß Polyneikes vor Eteo-
kles etwas voraushaben sollte,
konnte ja niemand fordern.
2 11 ff. Die gemessene Antwort
läßt merken, daß der Chor mit
der Strenge des Gebieters im Her-
zen doch nicht einverstanden ist:
dir beliebt diese Bestimmung,
und allerdings kannst du ja als
Herr des Landes befehlen, was
du willst: aber nicht jedermann
dürfte in diesem Falle gleicher
Ansicht sein. Vgl. zu 1098.
212. Die Akkusative δύσνονν
und εν μένη lasscu slch nicht damit
entschuldigen, daß aol ταΰτ' αρέ-
σκει hier so viel ist als σν ταΰτα
δρασαι διανοεζ. Auch das home-
rische κακά μήσατ Άχαιούε kann
für die vorliegende Stelle nichts
beweisen. Es dürfte ein Vers
ausgefallen sein wie etwa {χιμ&ν
τ άτιμοϋν τέαπέδοιξ κηρύγμααιν).
— Die für unser Sprachgefühl
äußerst künstliche Trennung von
τγίδε und πόΙει wird belegt durch
Eur. Hipp. I260oi;^' ήδομαι τοϊσδ'
οντ έπαχΘΌμαι κακοΖδ.
215. Kreon schließt an das
vom Chor abgelegte Zugeständnis
seiner Machtvollkommenheit die
Aufforderung an, der Chor möge
ein wachsames Auge haben, daß
sein Verbotnicht übertreten werde.
Die uns vorliegenden Worte ώς
άν σκοποί νϋν ήτε passen nicht
in den Zusammenhang, sie stellen
einen Finalsatz dar, zu dem der
Hauptsatz fehlt. Man hat gesagt,
der Chor unterbreche den König,
aber das kann sich wohl Ödipus
demTeiresias gegenüber erlauben
(0. R. 325 ΤψΡ. ώς ούν μηδ'
έχώ τ αυτόν ηά&ω — ΟΙζ/. μ ή
πρόδ &εών φρονών γ άποστρα•'
\
76
ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ
ΧΟΡΟΣ
νεωτέρφ τφ τοντο βαστάζειν ττρό&ες.
ΚΡΕΩΝ
aX)J εϊσ' έτοιμοι τον νεχρον γ' έττίσχοτΐοι.
ΧΟΡΟΣ
τι δήτ' αν άλλο τοϋτ^ έτνεντέλλοις (τι;
ΚΡΕΩΝ
τό μή ^πιχωρεΐν τοις άτΐΐστονσιν τάδε.
ΧΟΡΟΣ
οντί έ'στιν οντω μωρός δς Ό^ανεΐν έρα.
ΚΡΕΩΝ
ΥΜΐ μήν ό μισθός γ' ούτος' αλλ* νπ^ έλ7ΐίδων
άνδρας τό χέρδος π;ολλάχις διώλεσεν.
φυααξ;
άναξ, έρω μεν ονχ δπως τάχους ϋτίο
220
ΨΪ^), nicht diese furchtsam diplo-
matisierenden Greise Kreon ge-
genüber. Man erwartet etwa
(Nauck) xalwe' σκοποί rvv ίοτε
των είρτιμένων.
216. Der Chor versteht absicht-
lich Kreon falsch, als ob dieser
ihm die wirkliche Behütung des
Leichnams zumuten wolle. —
ηροτίϋημί SO vou dem Stellen
der Aufgaben des Herakles Tr.
1049 κοϋηω τοιούτον οντ άκοιτιδ
ή ^ιόε προν&ηκεν ον&' ό στνγιόε
ΪΕύρνοϋενί ίμοΐ.
217. /: auf den Toten sollt ihr
nicht achten, sondern auf die,
welche etwa geneigt sein könnten,
mein Gebot zu übertreten.
218. 'Wenn schon Wächter be-
stellt sind, was kann es dann
Wohlsein, was du hier außer-
dem (Tt τ οντ ällo) noch be-
fiehlst?'
219. οϋ ψημι leugne, ονκ έάω
hindere, (538); in diesem positiven
Sinne wird auch ονκ έπιχωρέω
hier zu verstehen sein. — an]t-
οτονσιν: άπιοτοδ kann, WO es
im aktiven Sinne steht, ebensogut
den bezeichnen, der nicht ge-
horchen, als den, der nicht glauben
will ; die erste Bedeutung hat es
(nebst seinen Derivaten) in der
Tragödie öfter. Vgl. 381. 656.
220. οντο? μώροδ: zusammen-
geflossen etwa aus ονκ ίοτιν
ονδε μώροδ, δ£ &av£Tv έρα und
ονκ ίοτιν οντω μώροδ ώατ έράν
ϋ^ατεϊν. Vgl. Eur. Andr. 170 lis
τοντο δ' ήκειδ άμα&ίαε . . ή ηαιδί
τιατρόδ . . τολμαε ^ννενδειν. Aiist.
Ach. 736 τ/s σ οντω£ ätovs, δι
νμέ κα ηρίαιτο.
221. ν η ελπίδων; τ?] έλπίδξ
ϊπαιρομένοχξ (Thuc. III 45).
223. Der Wächter wird nicht
in der üblichen Weise vom Chor
angekündigt; er kommt ganz
überraschend und bringt eine für
Kreon augenscheinliche Bestäti-
gung der soeben von ihm aus-
gesprochenen Sentenz {κέρδοξ 222,
310).
I
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
77
δνοττνους ίν,άνω γ.ονφον εξάρας τΐόδα.
τΐολλάς γαρ έ'σχον φροντίδων έταστάσεις, 225
δδοΐς χνχλων έμαντόν εις άναστροφήν'
ψυχή γάρ ηνδα πολλά μοι μνΟ^ονμένη'
τάλας, τι χωρείς οι μολών δώσεις δίχην;
τλήμων, μένεις αύ ; χεΙ τάδ^ εϊσεται Κρέων
άλλον 7ΐ(χρ* ανδρός, τΐώς σν δήτ^ ονχ άλγνντ}; 230
τοιαν^"^ έλίαοων ήνντον οχολί] βραδύς,
χοντως οδός βραχεία γίγνεται μαχρά.
τέλος γε μέντοί δενρ' ένίχησεν μολεΐν
225. φροντί8ο)Ί' έπιστά-
asis, wiederholter Aufenthalt
infolge von Gedanken, die ich
mir machte. Vgl. Plut. Quomodo
quis suos in oirtute sentiat pro-
fectus 3 τό σννεχέε τηδ πορείαζ
και μη πολλάδ διά μέσον ποιου-
μενον έπιστάσειζ.
226. oSois: unterwegs; der
Plural wie 0. C. 553 oSois ταΐσ8ε\
der Lokativus von b8os Eur.
Bacch. 68 τίδόδφ; — ανάστρε-
φε ad'a ι hat den weiteren Sinn
unseres zurückkehren ange-
nommen; also heißt der Vers
'indem ich unterwegs mich oft
zur Rückkehr umdrehte'.
227. Ganz in der Art gewöhn-
licher Leute läßt der Wächter
seine ■ψνχή ihn anreden, deren
Anrede er wörtlich mitteilt, wes-
halb ηνδα μν&ονμένη (Bei-
spiele ähnlicher Fülle des Aus-
gucks Anhang § 207). Mit ähn-
licher Naivetät Hör. Sat. I 2, 69
81 diceret haec animus.
229. τλήμων^ μενεΙ<ί\ willst
du Unglücklicher hier bleiben,
statt zu Kreon zu gehen ? — Die
zerhackten Satzglieder sind be-
zeichnend für die sich durch-
kreuzenden Gedanken des Wäch-
ters. — τάδε: was der Wächter
im Sinne hat, τό πράγμα.
230. άλγνν^'. χλαναει, οίμώ^ει.
231. τοιαν&' έΐΐσαων. wie
μητιν έΐίσσειν Αρ. E-hod. Ι 463.
— ήνντον. von Fällen aus wie
8 356 τόααον . . δσσον τε πανημε-
ρίη γλαψνρή νηνβ ηννσεν, τ] λι-
νν£ ούροδ έπιπνείγισιν οπισΘ'εν
(soviel wie ein Schiff fertig
bringt) hat sich άνύτω (ähnlich
wie τελέω η 325 xai μέν οι iv&^
ήλθΌν και άτερ καμάτοιο τέλεσσαν
ηματι τω αντώ καΐ άπήνυσαν οί-
καδ' όπίσοίο) ' zu einem reinen
Verbum derßewegung entwickelt ;
vgl. 805 τόν παγκοίταν όρώ &ά•
λαμον τήνδ' Άντιγόνην άνντονσαρ,
Eur. Sup)pl. 1142 ποτανοί δ' ήνν-
σαν τόν Άιδαν. — Logisch genau
wäre σπονδή βραδύδ, insofern
ihn das eine zur Eile trieb, das
andere aufhielt; vgl. Plut. Dion
44 πάλιν ο-δν έπέμποντο πρόδ τόν
/Jl(nva παρά nkv των στρατηγών
άποτρέποντεδ, παρά δέ των Ιπ-
πέων και των γνωρίμων πολιτών
έπισπεύδοντεδ τήν πορείαν' και
διά τοϋτο βραδέωδ άμα καΐ
κατά σπονδήν πορενόαενοζ
προσί)Βΐ. Aber der Wächter ge-
fällt sich ja auch in Witzeleien,
und so will er vielleicht sagen:
von mir galt das Sprichwort
σπεϋδε βραδέωδ (festina lente,
Kaiser Augustus' Devise) nicht;
'ich eilte nicht mit Weile', son-
dern ging mit Weile langsam
(Wecklein).
233. ένίκησεν. Μδοξεν, 'der
78
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
Goi, γ.εί το μηδέν έξερω, φράσαί (5' δμως'
της έλτΐίδος γάρ έρχομαι δεδραγμένος,
τό μή τΐα^εΐν αν άλλο πλην τό μόρσιμον.
ΚΡΕΩΝ
τί δ εστίν ar^' ού τήνδ^ έχεις ά^^νμίαν;
ΦΥΑΑΞ
φράσαι ^έλω σοι ττρωτα τάμαντοϋ' τό γάρ
τΐράγμ οντ εδρασ^ οντ εΐδον δστις ήν δ δρων,
ούδ ' αν διχαίως ές ycaxdv ττέσοιιιί τι.
ΚΡΕΩΝ
εϋ γε στοχάζτ] χάποφάργννσαι χύχλφ
235
240
Entschluß behielt die Oberhand' ;
vgl. 274 και ταϋτ ένίκα.
234. τό μηδέν das was nichts
ist = etwas Nichtiges, häufig bei
Sophokles: Anhang § 247, 19.—
Von αολείν hängt der finale In-
finitiv φράσαι ab; da κει τό
μηδέν έξερώ gleichwertig mit
έξερώ μεν τό αηδέν ist, schiebt
er ein δέ ein; vgl. 0. Ε. 302
ηόλιν μέν, ει και μή βλέπει?, φρο-
νεΐ8 δ' δμως, οία νόσφ σύνεστιν.
235. δεδραγμένο?: Eur. Τγο.
750 τί μον δέδραξαι γειρι κάντ-
έχΐ] πέπλων; in bildlichem Sinne
= άντεχα μενο? hier zuerst.
236. Belege für den Infinitiv
mit (für uns abundierendem)
Artikel Anhang § 129. — τό μ ή
παϋ'εΖν αν, als ob einfach vor-
herginge ελπίζω γάρ. — Charak-
teristisch für den Wächter ist der
schwächliche Trost, es werde ihm
doch nichts widerfahren, als was
ihm einmal vom Schicksal be-
schieden sei. πείθομαι τό μορ-
oiuov tröstet sich der (weibliche)
Chor in den Septem (245) und
diesen Eteokles (264); vgl. Fiat.
Gorg. p. 512 Ε πιστεύσαντα τ als
γνναιξίν δτι την είμαρμένην
ονδ' &ν εΪ£ έκφύγοι.
237. αντί: aus der Bedeutung
im Austausch für entwickelt
sich die Bedeutung auf Veran-
lassung von: El. 585 δίδαξαν
άν&* δτον τά ννν αϊαχίστα πάν-
των Μργα δρώσα τυγχάνει?. . (Iden-
tisch sind die Stellen freilich
nicht; El. 585 handelt es sich
um das Motiv, Ant. 237 um die
Ursache.)
238. Weder bin ich Täter noch
Hehler. 0. R. 277 οντ' Μκτανον
γάρ ούτε τόν κτανόντ' Μχω δεϊ-
ζαι.
241. Auf die 'Variante' τίφροι-
μιάζη für εύ γ ε στοχάζη ist
wie auf die sonstigen im 3. Buche
der Aristotelischen Rhetorik auf-
bewahrten Lesarten (223 σπονδηδ,
911 βεβηκότοιν) nichts zu geben;
vgl. Marx, Ber. d. Sachs. Ges.
der Wiss. phil hist. Kl. LII 241 ff.
Anderseits gibt στοχάζη auch
keinen Sinn. 'Du zielst lange'
wäre gut, wenn εϋ lange hieße.
Das Tragikerfragment bei Cic.
de or. III 158 quandoquidem is
se circumüestit dictis, saepit se-
dulo legt es nahe, einen Aus-
druck zu suchen, der 'einhüllen,
einkleiden' bedeuten könnte;
leider ist ατολίζειν in solchem
Sinne nicht bezeugt, — άποφάργ-
ννσ α t κνκλφ τό πράγμα:
durch ονκ ϊδρασα und ουκ εΐδον
δστΐ£ ήν ό δρών hat er den Fall
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
79
το τΐράγμα' δηλοΐς (5' ώς τι σημανών νέον,
ΦΥΑΑΕ
τά δεινά γάρ του ττροστίθ^ησ' όχνον ττολνν.
ΚΡΕΩΝ
οί'χονν έρείς 7Ζοτ\ εΐτ^ άτταλλαχϋ^είς άτΐει;
ΦΥΑΑΗ
ycal δή λέγω σοι. τον νεχρόν τις άρτίως
d^axpag βέβητίε χάττΐ χρωτΐ διχρίαν
ν,όνιν τΐαλύνας χάφαγιστενσας α χρή. ^
ΚΡΕΩΝ
τι φής; τις ανδρών 'ήν 6 τολμήσας τάδε;
ΦΥΑΑΞ
ονχ οίδ' ' έχει γάρ οντε ηον γενίίδος ην
245
gewissermaßen rings eingezäunt
und abgeschlossen, so daß er nicht
mit ihm in Berührung kommt.
242. δηλοΙ? ώδ τι σηιιανών
ist dem Sinne nach nicht ver-
schieden von der Konstruktion
δηίοΐδ καλχαίνονοα 20. Ebenso
abundiert ώς beim prädikativen
Partizip 1063; vgl. Anhang § 135.
— νέυν τ* nicht nur 'etwas Neues',
sondern 'etwas Unerhörtes'; vgl.
zu 991.
243. 'Allerdings zaudere ich:
denn gewiß, die schlimmen Dinge
schaffen einem viel Zagen', ein
Gemeinplatz, daher toc.
244. ηοτέ: endlich, bezeich-
net Kreons Ungeduld. — άηαλ-
λαχΟ-ί^Ιξ άπει, 'wirst du nicht
machen, daß du fortkommst?'
Ähnlich 315 στραφείς ϊω ; Eur.
Phoen. 972 φεϋγ* ώβ τάχιστα
τησ§ άπαλλαχ&εις χ&ονΟ£.
245. και δή λέγω σοι: Erholt
Atem, wie Ödipus, als er lokaste
den Mord in der σχιστή berichten
soll (0. R. 800 xai σοι, yvvai,
τάλη&έδ Ι|β^ώ); dann sprudelt
er, was nach der langen Vor-
bereitung doppelt erheiternd
wirkt, in einem Satze die Un-
glücksnachricht heraus.
■!46. δι-ψίαν xovtv. auch 429
und bei Aesch. Ag. 473. Ähnlich
bibula faüilla Verg. Aen. VI 227.
247. κάψαγια τεΰα ae: αγι-
στενω kann intransitiv sein (rein
sein) und transitiv (eine heilige
Handlung vollziehen). Ob hier
έψαγιστεύο) oder άφαγιστεύω vor-
liegt, läßt sich nicht sicher ent-
scheiden. — Daß ein besonderer
Bestattungsgebrauch neben dem
Bestreuen mit Sand gemeint ist,
beweist καί—καί\ keinesfalls ein
Trankopfer, da der Wächter den
Staub δι-ψίαν nennt; möglicher-
weise verband man gefallenen
Kriegern vor der Bestattung die
Wunden, wozu sich Antigone in
den Phoenissen (1669) von Kreon
die Erlaubnis erbittet: άλΧ άμψΐ
τρανματ άγρια τελαμωνας βαλεϊν
{μ ^«).
248. τίς άν§ ρών,ίτΒ,^ίΚτζίΟη,
da er nicht entfernt den wahren
Täter ahnt.
249f. oi5T6 — oü: Anhang§189.
— yev^d'oe, δικέλλης; Von den
hier genannten Werkzeugen
80
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
7νλήγμ\ ον δίζέλλης εκβολή: στνφλός δε γη
ΤίαΙ χέρσος, άρρώξ ovo' έπημαξενμένη
τροχοΐσίν, αλλ' άσημος ονργάτης τις ήν.
δτΐως δ' 6 ^έρωτος ήμίν ήμεροσχότίος
δείγ,νυσυ, ηάσι ϋ-ανμα δυσχερές τταρήν.
δ μεν γάρ ήφάνιστο — τνμβήρης μεν ου,
λεπτή δ\ άγος φεύγοντος ώς, έπήν γ,όνις'
σημεία δ^ οντε d-ηρος οντε του χυνων
250
255
können wir uns keine ganz klare
Vorstellung machen; jedenfalls
lockerte man mit der yevrjs die
Erde auf, indem man hineinschlug,
mit der 8ίχελλα, indem man in
sie hineinstach und die Scholle
aufwarf. Wenn es richtig ist,
daß in μάκείλα und SlxelXa die
Zahlwörter für eins und zwei
stecken, so wird δίχελλα eine
zweizinkige Hacke bezeichnen.
251. χ£^σο8 ursprünglich wohl
ein Substantiv, den 'festen Boden'
bezeichnend, durch Verwendung
als Apposition zu γη und χώρα
allmählich zum Adjektiv ge-
worden; hier schwankt das Wort
zwischen beiden Sphären, — ονδέ,
nicht και ονκ, weil die in άρρωξ
enthaltene Negation weitergeführt
wird. — έπημαξενμ έν η: Die
Nichtberücksichtigung des spiritus
asper ist ein lonismus; vgl. αντ-
ήλιο? Aesch. Ag. 519, Ai. 805,
Ion. 1550; άηηίιώτη? Cycl. 19.
251 f. Weil der Boden ganz fest
und weder von einem Grabscheit
noch von Wagenrädern aufge-
lockert war, so konnten sich keine
Fußspuren abdrücken, sondern
der Täter war ein nicht zu be-
stimmender {άαημό? Tis). — Anti-
gone muß also auch die Erde
zum Bestreuen der Leiche mit-
gebracht haben. Das hat auch
der Verfasser des Schlusses der
Sieben gegen Theben vorausge-
setzt, und in welcher Weise er
sich die Erde mitgeführt dachte,
zeigt 1021 ff. τάφον γάρ αυτή xai
κατασκαφάδ έγώ γυνή περ οϋσα
τφδε μηχανήσομαι κ όλη φ φέ-
ρονα α βνα οίνονηεηλώ μ ατοί,
253. ή μεροσκό7τ. Die Be-
wachung hat in der Nacht be-
gonnen; während der letzten
Nachtwache hat Antigone die
Bestattung des Leichnams voll-
zogen; als der Wächter, der die
erste Wache während des Tages
abhalten soll, die Leiche über-
nimmt, findet er sie mit Erde be-
deckt. Wenn wir nachrechnen,
ergibt sich, daß das chronolo-
gisch unmöglich ist: die Sonne
ging ja spätestens auf, als Anti-
gone Ismenen verließ.
254. ι9•αί5^ α : nichtein 'Wunder',
sondern eine peinliche Verwunde-
rung. — δπ(ο£ δείκννσ ij πα-
ρήν: derselbe Tempuswechsel
426, umgekehrt 268; Anhang
§ 104.
255. ή ψ Ανίατο 'er war ver-
schwunden' sagt er zunächst üb er-
treibend, um die Hörer in Er-
staunen zu setzen. Dann gibt er
den wirklichen Sachverhalt er-
läuternd an.
256. φεύγοντο8: gen. abs. mit
Auslassung des Subjekts; An-
hang § 131. — άγο9 ψενγον τ OS
ώ s, weil ol νεκρόν όρώvτεsάτaψov
και μή έπαμηοάμενοι κόνιν ϊνα-
γεΐ8 είναι έδόκονν (schol.).
257. το zugehört auch zu &ηρόs,
steht aber beim zweiten Gliede,
d. h. άτιό κοινοϋ: SO in unserem
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
81
■έλ^-όντος, ον σττάσαντος έξεΓραίνετο.
λόγοι Ö' εν άλλήλοίοιν έρρόΟ^ουν γ.αγ.οί,
φύλαξ έλεγχων φύλαν,α^ χάν έγίγνετο
τνληγή τελευτωσ\ ούδ^ δ χωλύσων τΐαρην,
εΐα γάρ τις ήν §γ.αστος ονξειργασμένος,
χούοεις εναργής, αλλ' έφευγε μή είοέναι.
ήμεν (5' έτοιμοι ν.αΙ μύδρους αϊρειν χεροιν
260
Drama 486 f. άλΙ" ΐϊτ aSeliprjs
εΙΘ'^ ό μ αιμ ον εατέρα . . Ζην05
κνοεΐ, 366 τοτέ μέν κακόν, άλίοτ'
έπ έσ&Ιόν ίρηει, 1176 πότερα
ττατρφαζ ή πρ0 3 οίχι ts χερόδ.
Anhang § 171.
257 f. Immerhin hatte diese
dünne Erdschicht verhindert, was
Kreon wollte, daß die Tiere die
Leiche zerfleischten. — Ob das
den Tatsachen der Biologie ent-
spricht, weiß ich nicht und wußte
wohl auch Sophokles nicht ; jeden-
falls hat er angenommen, daß die
dünne Erdschicht diese Wirkung
habe; vgL 696.
258. an aaavTos: σπαν, WO
wir 'zerreißen' sagen, auch 1003.
259 f. 413 sagt der \Yächter
καΟ'ήμεθ'α , . κινών άν8ρ άνήρ;
aber dort zerlegt άνδρ' άνήρ das
durch κα&ήμε&α gegebene ήμείζ.
Hier ist außerdem die Ausdrucks-
weise in der ersten Person durch
eine inhaltlich gleichwertige in
der dritten Person ersetzt: λόγοι
έρρόι^Όνν κακοί für λόγοι? έχρώ-
μεχ^•α κακοΐδ, was auch durch έν
άλλήλοιξ vorausgesetzt wird. Vgl.
Eur. Hei. 1549 (Nayior Class.
Reü. XVUI 401) ήαΐν S' ήν μέν
ήδ^ vnoxpla, λόγοδ δ' έν άλλή-
λοισι, των έτιεο βατών ώζ πλη3Ό£
εΧη. Weitere Beispiele der hier
vorliegenden distributiven Appo-
sition Anhang § 19.
260f. καν έγίγνετο τ^ληγή
τελεντώσα: und CS fiel zuletzt
wohl auch ein Öchlag (mit dem
irgendeiner auf einen gegen ihn
Sophokles IV. 11. Aufl.
geäußerten Verdacht replizierte);
Anhang § 117.
261. ό κωλύσων wie El. 1197
ονδ* οντταρήξων ούδ* ό κωλύσων
πάρα. Aesch. Prom. 27 ό λω•
ψήσων γάρ ον ηέφνκέ πω.
262. 'Jeder einzelne von uns
(ε/s §καστό£ τι«) galt als der Täter',
vgl. zu 252.
263. άλλ' (§καστοδ) Μφενγε wie
fr. 328, 6 έμοί δ' ουδείς δοκεΧ
είναι πένη€ ών άνοσο«, άλλ' {§κα-
στο?) άει νοσεΐν. — ϊφενγε μη
ε έδενα ι: Der Infinitiv bezeichnet
nicht das, wovor er floh, sondern
das, was er dabei sagte : Er suchte
sich zu sichern: er wisse nichts
(P. Cauer).
264 f. Das Tragen glühenden
Metalls wie das Schreiten durchs
Feuer sind Formen des Gottes-
urteils, die bei den Indern und
Germanen sich bis ins Mittelalter,
ja bei jenen bis in die Neuzeit
hinein erhalten haben; die Ähn-
lichkeit in den bei diesen beiden
Völkern geltenden Einzelvor-
schriften beweist, daß der Brauch
indogermanisch ist (Kaegi, Fest-
schrift zur XXXIX. Phüologen-
üers. Zürich, 1887 S. 40 ff). 'Für
das Athen des Sophokles lebten
solche Gottesurteile nur noch in
der Erinnerung. Auch der Wächter
erbietet sich ja nicht wirklich zur
Feuerprobe (wie Kreon sie nach-
her nicht fordert), sondern sagt
nur, er und seine Genossen seien
damals dazu bereit gewesen:
es handelt sich also um einen
6
β2
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΤίαΙ τινρ διέρττειν καΐ d-εούς όρχωμοτειν,
τό μήτε δράσαι μήτε τφ ξυνειδέναι
τό πράγμα βονλεύσαντί μηο' είργασμένφ,
τέλος δ' δτ^ ουδέν ήν έρεννωοιν πλέον ^
λέγεί τις εις, δ πάντας ές πέδον κάρα
νενσαι φόβφ προύτρεχρεν' ού γάρ εϊχομεν
οντ' άντιφωνεΐν ovd-^ δπως δρώντες χαλώς
πράξαιμεν. ήν δ^ δ μν^ος ώς άνοιστέον
οοΐ τονργον είη τοντο Τίονχί χρνπτέον.
γ.αΙ ταϋτ^ ένίχα, χαμέ τον δνοδαίμονα
πάλος χα^αιρεΐ τοϋτο τάγαΒ-όν λαβείν,
πάρειμι (5' αγ,ων ούχ έχονσιν οίδ' δτι'
οτέργει γάρ ουδείς άγγελον κακών επών.
ΧΟΡΟΣ
άναξ, έμοί τοί, μή TL γ,αΐ -Θ^εήλατον
265
270
275
starken Ausdruck derBeteuerung,
nicht um ein lebendiges Eechts-
mittel (Hirzel, Der Eid 199ff).—
OQxm μ οτ έ ω bin όρκώμοτο?,
einer der einen Eid geschworen
hat; zu einem Synonym von
öuvvvai abgeschwächt und so
konstruiert.
266f. βονλεύειν bezeichnet
im attischen Recht jede Begehung
eines Verbrechens, sofern der
Täter nicht physisch Hand anlegt.
— Trotz seiner Umständlichkeit
ist der Wächter dennoch nicht
ganz genau, da eigentlich eine
doppelte Dichotomie vorliegt, I
μήτε δρασαι μήτε βονΧενοαι, Π
μη8ä ξννεΐδέναι μήτε §ράσαντι
αήτε βονλεύααντι.
268. ονδέν fjv πλέον, als wir
um nichts weiter kamen, vgl. zu
89 f.
269 ff. Indem er bei λέγει τιδ
eis schon oe άνοιστέον κτέ im
Sinne hat, schiebt er dazwischen
ein, daß die Rede alle genötigt
habe, vor Angst die Augen auf
den Boden zu heften, da sie weder
dem Redner mit Gründen zu
widersprechen vermochten, noch
ohne Gefahr auf seinen Vorschlag
eingehen konnten. Nun erst
nimmt er mit ήν δ' ό μϋϋ-ος das
λέγει τΐ8 ils wieder auf. — riS
eis statt εΐξ τιδ, wie Plat. Soph.
p. 235'' τον γένονξ είναι τον
των Ό'ανματοηοιών τι? eis. — 'εΐδ
ist hinzugefügt um des folgenden
ττάνταδ willen in artig scherz-
hafter Anwendung des bei den
Tragikern beliebten Gegensatzes
der Zahlbegriife'. (Wecklein).
271. Von εϊχομεν hängt der
Inf. und δηωδ ab, wie Ai. 428
ούτοι α" άηείργειν ov^ δπωξ έώ
λέγειν ϊ%ω, was wir im Deutschen
mit wissen nachbilden können.
274. ένίχα, vgl. 233.
275. 'Mich verurteilt das Los,
dieses Glück zu empfangen', das
ich so gern einem andern gelassen
hätte.
276. άκων ov% έκονα iv: zu
13.
278. ϋ-εήλατον von den Göt-
tern gelenkt; vgl. Eur. Ion 67
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
83
τονργον το(5', ή ξύννοια βουλεύει τΐάλαι,
ΚΡΕΩΝ
τΐαϋααι, ττρίν όργης χαί με μεστώσαι λέγων,
μη ' φενρε^^γίς άνονς τε χαΐ γέρων άμα.
λέγεις γάρ ούχ ανεχτά δαίμονας λέγων
τζρόνοιαν ϊοχειν τονδε τοϋ νεχρον τΐέρι.
τΰότερον νπερτιμωντες ώς εύεργέτην
εχρντττον αυτόν, δοτις άμφιχίονας
ναούς πνρώσων ήλ^ε χάνα^^ήματα
χαΐ γήν έχείνων χαΐ νόμους διασχεδων;
280
yloticts Sk την τύ%ην eis τοντ
έλαύνει. — Er meint wohl, die
Götter hätten die Wächter mit
Blindheitgeschlagen,sodaßsiedas
Vollziehen der Bestattung nicht
gemerkt hätten. Diese Meinung
gibt der Chor ja später auf (3 32 ff.);
sie kann trotzdem im Sinne des
Dichters ausgesprochen sein, da
der Sturm, der Antigonen das
zweite Herankommen ermöglicht
(417 ff.), doch wohl sicher als ein
ϋ•ίήλατον gefaßt werden soll.
Zweimal hätten darnach die Götter
geholfen, das μίασμα zu ver-
indem, dann aber dem Frevel
seinen Lauf gelassen.
279. ToS': nämlich έατί; vgl.
1253.
280. „Höre auf, bevor du mich
auch noch mit Zorn erfüllst";
%ai ist eng mit πρίν zu verbinden,
von dem es durch ein anderes
Wort getrennt ist wie Trach. 396
äooeis πριν ήμαδ χαννεωοαοχΤαι
ioyovs (hier και = auch nur).
281. ävove τε xai γέρων
άμα: unverständig trotz deiner
vorgerückten Jahre , während
sonst das Alter Einsicht und
Verstand zu mehren pflegt. The-
seus zu Kreon 0. C. 930 xai α
ό πληϋ'ύων χρόνοδ γέρονχΡ όμον
τί&ησι xai τον νοΰ κενόν.
284. Wenn die Götter an einem
Toten den Liebesdienst voll-
ziehen, zu dem die Menschen
verpflichtet sind, so ist das aller-
dings eine ganz ungewöhnliche
Ehrung, ein νπερτ ιμ äv.
285. ϊχρνπτον'. nicht χατά
X&ovos, aber χόνει. Da der Hörer
das weiß, wird an dem einfachen
Verbum kein Anstoß zu nehmen
sein. Das Imperfekt ist ein höh-
nisches imperfectum de conatu;
die Handlung ist gewissermaßen
ein Versuch geblieben, weil sie
sogleich entdeckt und natürlich
wieder rückgängig gemacht wor-
den ist.
287. γην έχείνο)ν: das Land
fehört den S'eoi έ/χώριοι; so betet
ausanias bei Plataiai zur kithai-
ronischen Hera xai &ευΖ9 äXlois,
ot Πλαταιίδα γην ϊχονσιν (Flut.
Arist. 18). — Die Bräuche, nach
denen die d-εοΐ εγχώριοι geehrt
wurden, wird der Fremde, der
sie nicht kennt, verstören, ώστε
&εών εγχωρίων τιμάδ ί^αλειψ&η-
ναι (Sept. 15). Es liegt also ein
wirkliches Interesse der Götter
vor, das Eteokles in den 'Sieben'
mit einer uns befremdenden
Deutlichkeit ihnen vorhält: /e-
νεοΌ'ε ό' άΧχή' ξννά S' έλπιζα)
λέγειν' πόλΐ£ γάρ εϋ πράσσουοα
δαίμοναβ τίει (76). Der Ausdruck
wird durchaus gedeckt durch 0.
84
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ή τους χαχούς τιμώντας είσοράς ^εονς;
ούχ. iüTLv. άλλα ταντα — υμΙ πάλαι πόλεως
άνδρες μόλις φέροντες έρρό^^ονν έμοί,
γ.ρνφΎΙ χάρα σείοντες, ούδ^ υπό ζνγφ
λόφον όιχαίως εΐχον, ώς οτέργειν έμέ —
έγ. τωνδε τούτους έξεπίσταμαι χαλίος
π:αρηγμένονς μΐοΒ^οΐοιν είργάθ3^αι τάδε,
ουδέν γαρ άν^ρώποισιν οίον άργυρος
χακόν νόμισμα εβλαοτε. τοϋτο υμϊ πόλεις
290
295
C. 619 {οΐ Θηβαίοι) τά νΰν Σύμ-
φωνα δε^ίώματα δόρει διααχεδώ-
σιν ix σμικρόν λόγον. Aber er
paßt allierdings nicht zu yfjv\
Beispiele für solches Zeugma
Anhang § 198 II.
288 fällt keineswegs inhaltlich
mit 284 zusammen. Das erste
Glied der Doppelfrage lautete:
War er ihr Wohltäter, so daß
sie ihn so übermäßig ehrten?,
das zweite besagt: Oder ehren
die Götter Schlechte? Was hier
Bubjekt und Objekt sei. daran
konnte kein Hörer zweifeln.
289. Er will sagen: Nein,
dies haben die Wächter getan,
bestochen von meinen politischen
Gegnern, aber er unterbricht sich,
um zunächst die Existenz einer
solchen Opposition zu behaupten;
dann erst spricht er den 289 be-
gonnenen Gedanken in anderer
grammatischer Struktur aus.
(Nach Earle, Class. Rev. XVII 6).
— η όλε ω s άνδρεε: πολιτών
τινεδ, wie El. 759 άνδρεε Φωχέων.
— μόλιε ψέροντεξ έμοί: mit
mir unzufrieden^ i*hil. 1011
άΐ'/εινώε φερειν (unwillig sein)
xivt. Vgl. Einl. S. 10.
291. 'Sie schüttelten im
stillen das Haupt', wie Zug-
tiere tun, um sich des lästigen
Joches zu entledigen. An έρρό-
dOvv schließt sich ονδέ — εΐχον
an : 'sie murrten und trugen nicht
gelassen das Joch'.
292. <og στέργειν iu6:^Qhv;iQT-
lich ist έμέ Objekt zu οτέργειν in
der Bedeutung von tolerare ; der
König fordert mehr; sondern έμέ
ist Subjekt 'so daß ich damit
hätte zufrieden sein können'.
293. rot; rovs: die Wächter —
έξεπίσταμ ai: verstärktes έπί-
σταμαι wie έξακονω Phil. 676,
έκψοβονμαι El. 276, έξαπαλλάτ-
τομαι El. 1002, έξανέχομαι 0. C.
1174; mit dem acc. c. inf. wie
1092 έπιστάμεσθ'α . . . μή πώ ποτ''
αυτόν -ψενδοε έε πόλιν λακεΖν,
οϊδα 473, ϊσ&ι τά σχλήρ' άγαν
φρονήματα πίπτειν αάλιστα, 1064
κάτιαΟΊ μή πολλονε ίτι τρόχονδ
άμιλλητήοαε -ήλιον τείεϊν. An-
hang § 124.
296. νόμισμα ist παν δτι νο-
μίζονοίν (als Gewohnheit beob-
achten) Ol άν&ρωποι, dann erst
spezialisiert zu der Bedeutung
Münze. Kreon sagt also, von
allen Kulturschöpfungen sei keine
so schädlich wie das.Geld. Sicher-
lich ist das eine Übertreibung;
aber der Dichter hat sie ja Kreon
in den Mund gelegt. — τοϋτο,
an νόμισμα assimiliert, statt οϋτοε
zu άργνροε, vgl. 334. — και πό-
λειε, sogar ganze Staaten,
um wie viel mehr einzelne Staats-
bürger.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
S5
^ορ^εΐ, τόδ^ άνδρας έξανίστησιν δόμων.
τόδ' έγ.δίδάθΥ.ει καΐ ^ναραλλάσσει φρένας
χρηστάς ττρός αισχρά 7Γράγμα^^ Ιοτασβ^αι βροτών
πανονργίας δ' έδειξεν άν^ρώποις έχειν
χαΐ τΰαντός έργον δνσσέβειαν είδέναι,
δσοι δέ μιοϋ^αρνοΰντες ήννσαν τάδε,
χρόνφ ττοτ έξέπραξαν ώς δούναι δίχην.
άλλ^ εϊττερ ιοχει Ζευς έτ' έξ έμοΰ σέβας,
— εϋ τοϋτ^ έπίστασ\ δρχιος δέ σοι λέγω —
€i μή τον αντόχειρα τονδε τοϋ τάφου
ενρόντες έγ.φανεΙτ^ ές οφθαλμούς έμονς,
ονχ νμίν "^4ιδης μοννος άρχέσει, ττρίν αν
300
305
297. Die α%δρ^£ sind die der
Gesamtheit der Gemeinde gegen-
überstehenden Individuen , wie
Simonid. fr. 61 oi^t/is ävfv &iwv
άρειάν λόβεν, ο ν πόλι?, ο ν
βροτός. Aesch. Eum. δ18 nilis
βροτόζ 7e, sonst κ«/ nohs xai
ίδιώτης (Thuk. Ι 144, 3. ]I 8, 4)
oder cvSiis ούτε άιήρ ovrs nchs.
298. ί κ^ί J άσχί < ist als Haupt-
verbiim mit ϊοταοϋ^αι (= ^ί^/-
οταο^αί) zu verbinden, während
nai ηαραλλάοσει (= τιαραλ-
λάοσονση) nur epexegctisch hin-
zugefügt ist.
299. ΐοτασ&αι: direktes Ob-
jekt zu ixSibaoy.ei, in konseku-
tivem Verhältnis zu ηαρο/.'/.άοοιι
stehend.
300. ίχιιν dünkt uns farblos;
ähnlich π 418 Ά^τίτο^ €/3ρη ίχων,
χακο/ΐη'^χαι ε.
301. ηαττόί ϊργον. Etjmo-
logische Ani^pielurg auf ηατοχρ•
y/ßs 300, in dem- Sinne unserer
Wendung: Er ist zu allem fähig.
\g\. Anh. § 247, 23. — Ütoai-
ßfiar tiSerai, 'sich auf Gott-
losigkeit verstehen', wie sich
είόέται bei Homer {ο'/ρια, όϋ-ε/^ί-
07 ία i ιδεί Ol) nicht selten auf sitt-
liches Vei halten bezieht
302 f. Nach der allgimeincn
Betrachtung knüpft Kreon wieder
an den Gedanken von 294 an:
'von meinen heimlichen Feinden
sind sie gedungen: die aber,
welche bestochen das Werk
vollbrachten, haben durch
ihr Unterfangen dies er-
reicht, daß sie endlich ein-
mal gezüchtigt werden'. —
χρότφ π ο τ έ tandem aliquando.
— Dem ^ί t; σα y entspricht i^i-
πραξαν wie 468 ήλγοχν — άλ~
γύιομαι; Vgl. ZU 70. — έξέπρα-
ξαι: eigentlich von dem Er-
reichen eines erstrebten Zieles^
etwas durchsetzen, hier also
sarkastisch gebraucht. Entspre-
chend Xen. Anab. V 7, 30 o/
δέ καταλεύσαττίδ τόνε ηρέοβειζ
διεηράξαντο ^,μΐν μίιοιζ των
Ε).).τ;ΐωτ iie Κτραοοντια μτ^ άογα-
λέ£ ihai μή ονι Ιοχύι o^ixislo&at.
303. Konsekutive Infinitivkon-
struktion, wo ein reines Objekt-
verhältnis vorliegt. Arhang§ 125.
305. δρχίο;: oiv δρχίο.
308. ονχ V μ iv"A tbvjS μ ον%• OS
όρχέσεί, τι ρίτ &f χτε: kühnere
Verbindung statt ονχ ίμίν "Ai^r^s
ορκίσει, άλλα δηλώσετε — oder
ον ττρότερον έδ Άιδον ΐτε, ττριν
&ν δηΐώστ,τε. — Kicht| der ein-
fache Tod soll für die .Täter ge-
86
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ζδίντες γ^ρεμαστοί τήνδε δηλώοηΟ•^ νβριν,
ιν^ είδότες το yJgöog εν^^εν οίοτέον
τό λοιπόν άρπόζητε, χαΐ μά^η^^\ δτι
ούχ. έξ άπαντος δει τό χερδαΐνειν φι,λεΐν.
έχ των γαρ αΙσχρών λημμάτων τους πλείονας
ατωμένονς ΐδοις αν ή σεσωμένονς,
ΦΥΑΑΞ
εΙπεΐν τι δώσεις ή στραφείς όντως ΐω;
ΚΡΕΩΝ
ούζ οΐσΒ-α y.al νυν ώς άνιαρώς λέγεις;
ΦΥΑΑΞ
^ν τοΐσιν ώσΐν ή *πϊ τη ipv%fj δάν.νει;
ΚΡΕΩΝ
τί δϊ ^ν^μίζεις τήν έμήν λνπην δπον ;
310
315
nügen, sondern sie sollen vorher
gefoltert werden.
309. κρεμαστοί: wie es bei
der Züchtigung der Sklaven üb-
lich war, vgl. χ 175 ff.
310 f. Bitterste Ironie, vgl. Ai.
100 ϋ'ανόντεδ ήδη ταμ* άφαιρεί-
<ίθ'ων δτιία. — ΐν' είδότεδ άρ-
πα ζη τ ε: im Deutschen mit Ver-
schiebung des Gewichts 'damit ihr
beim Rauben wißt.'
;'T312. ^1 άπαν τ OS', aus jeder,
selbst der schlimmsten Quelle.
0. C. 807 Άνδρα δ' ουδέν' οΐδ'
ί/ώ δίκαιον, Sans έ^ απαντο5 ε-δ
λέγεις Dio Chrys. IV 29 διώχον-^
ras τό ηδύ έξ απαντοδ; nach unse-
rer Stelle (und Heraklit fr. 85)
περί ϋ-ψονδ 44 τό δ' έκ παντόε τον
χερδαίνειν ώρούμε&α τη£ χρυχηξ.
[^^314. Ursprünglich beabsichtigt
war nur roi>s πϊείοναδ άτωαένον^
ϊδοΐ£ ätf 'dürftest du die Mehr-
zahl (derer, die solches tun) ins
Verderben stürzen sehn'; nach-
träglich wird i) σεσο)μένον& hin-
zugefügt, als ob nur πΧείορα^,
nicht τονδ πλείονας vorherginge;
vgl. 0. C. 795 iv δέ τφ Ιέγειν κάκ
&ν Ιάβοίδ τά πλείον* ή σωτήρια.
Eur. Hipp. 471 εί τά πλείω χρηστά
των κακών ^χειδ.
315. εΙπεϊν τί δώσει«; nicht
dabis responsum quod referam
his qui me miserunt? sondern
'wirst du mir etwas zu sagen ge-
statten?' Das vom Wächter nicht
bös gemeinte τι muß Kreon nach
seiner langen und heftigen Rede
wie ein impertinenter Spott vor-
kommen.
316. 'Weißt du nicht, daß
schon jetzt dein Reden mich
ärgert?' Kreon zeigt, daß der
Wächter Recht hatte mit dem
oben 277 ausgesprochenen Ge-
meinplatz.
318. ρ vd" μ ίζειξ'. ρυ&μ.όδ ist
von dem Begriff des geordneten
Flusses irgendeiner Bewegung
früh zur Bedeutung der Ordnung
überhaupt gelangt. Der Wächter
bringt die λύπη in Ordnung, in-
dem er sie an ihren rechten jPlatz
stellt. Sehr kühn aber wird nun
hiervon ein Fragesatz abhängig
gemacht, so daß der Sinn heraus-
kommt: Was bestimmst du so
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
87
ΦΥΑΑΞ
δ ορών σ' άνι^ τάς φρένας, τα (5 ώτ εγώ.
ΚΡΕΩΝ
οϊμ* ώς λάλημα δήλον έχπεφνχός ει.
ΦΥΑΑΞ
ονχονν τό γ* έργον τοντο τΐοιήσας ποτέ.
ΚΡΕΩΝ
ΥΜΪ ταντ^ έπ άργύρφ γε την ιρνχήν τζροδονς.
ΦΥΑΑΞ
φευ'
ή δει,νόν, ω δοχη γε, υμϊ χρενδη δογ,εΐν.
ΚΡΕΩΝ
χόμιρενέ ννν την δόξαν' ει δε ταντα μή
φανείτε μοί τους δρώντας, έξερει^\ δτι
τα δειλά ν,έρδη τζημονάς εργάζεται.
320
fein ordentlich den Sitz meiner
Unlust? — Weitere Beispiele sol-
cher Prolepse mit Ellipse des
Verbums Anhang § 27 V.
320. οΐμ^ ώδ mit' elidiertem
Diphthong wie 1270, Ai. 354, 587.
— λάλημα von dem der schwatzt
Avie δούλενμα 760 von dem der
dient. Anhang § 236. — Wie
sehr bist du offenbar als Schwätzer
geboren I Er redet ihn aber nicht
etwa als Neutrum an, sondern
ό'ηλο5 fl έκπεφνϋώδ hat sich for-
mell an das Prädikativum λάληυα
angeglichen.
321. Wenigstens (yd) habe ich
sicherlich nicht {ονκονν) jemals
(ποτέ) diese Tat getan {ποιήοας
[ι;ίμί\ = πεποίηχα).
323. Kreon ist der Mann, der
sagen kann δυχεχ not (etwa τόν
άνδρα τοντον άποΟ'ανεΖΐ'); da ist
es dann freilich schlimm, daß ein
solcher Mann vor einer δόξα
ψενδήδ nicht sicher ist. Anders
Eur. Bacch. 311 μηδ^ ή ν δοκ^3
uiv, ή δέ δόξα σον voafj, φρονεΐν
δόκει τι, WO nur der eine Begriff
des Meinens vorliegt. — άν fehlt
wie hier im Iterativsatze bei έπει
1025 ίτΐει J' άμάρττ}, κείνο? ούκέτ^
Μστ άνήρ άβονλοδ, bei ττρίν 619
πρΙν ηνρι Ο'ερμώ πόδα res προα-
αύσχι , bei ει 710 άνδρα ^ κει τιδ
27 σοφόδ, τό μαν&άνειν πόλλ^
αίσχρόν ουδέν, Anhang § 144.
324. „Witzele nur mit dem Be-
friffe δοκείν^^ — ταντα vor τούδ
ρώνταδ gestellt wie 384 το-δργον
{ή) έξειρ/ασμένη, 710 άνδρα τό
μαν&άνειν πολλά; Anhang § 161.
326. δειλά: δειλόδ feige Wird
durch den Sprachgebrauch der
Kreise, die den Tapfern ayad-όδ
nennen, ein Synonjmum von κα-
κό£, vgl. das Skohon Athen. XV
695*^ ^Αδμήτου λόγον , ώ έταΐρβ^
μα&ών τον9 άγα&οϋδ φίλ.ει, των
δειλών δ' άπέχον, χνοϋδ δτι
δειλοϊδ όλίγη χάριδ, — Der Ge-
danke ist wohl sprichwörtlich.
So schließt im Kyklops 310 Odys-
seus seine Rede: τό <5" εύσεβέδ
τηδ δνσαεβείαδ άν&ελοϋ' πολλοΐσι
γάρ κέρδη πονηρά, ζημίαν ήμεί-
-ψατο. — Kreon geht mit seinen
88
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΦΥΑΑΞ
άλλ^ εύρεβ^είη μέν μάλιστ^ ' έάν δέ τοι
ληφ^^ τε y.al μη — τοντο γαρ τύχη χρινεΐ
ούχ iad-^ δπως όψει σύ όεΰρ* έλϋ^όντα με'
ycal νυν^γάρ έχτός ελπίδος γνώμης τ* έμής
σωθείς οφείλω τοις ^εοΐς πολλήν χάριν,
ΣΤΑ2ΙΜ0Ν «'
ΧΟΡΟΣ
στρ. α
Πολλά τα δεινά χονδεν άν-
330
Dienern ab, ohne daß der Dich-
ter dies motivierte, nur weil er
ihn auf der Bühne nicht länger
brauchen kann.
327. Ohne sich durch jovs δρώτ-
ras irremachen zu lassen, bleibt
der Wächter bei seinem ό δρών,
vgl. 239. 245. 319. Er spricht
diese Worte beim Weggehen, so-
bald Kreon den Rücken gewen-
det hat. — ενρε&ίίη u ίν μά-
λιστα: das liebste freilich
wäre mir, er würde gefun-
den. Anhang §247, 17. — έάν
ληφ&τ} τ ε xai μ ή', έάν τε λ»/-
ψ^ϊι έάν τε υή, — τοντο γαρ
τύ%η κρίνε ζ: seinen Determinis-
mus 236 hatte er nur für den
augenblicklichen Bedarf hervor-
geholt.
329. Darnach sollte man freilich
nicht denken, daß er zu seineu
Genossen zurückkehren würde,
von wo ihn doch Kreon jeder-
zeit vor sich bescheiden konnte.
Sophokles hat sich diese leise In-
kongruenz gestattet, um denselben
Wächter, den er eben so ängst-
lich eingeführt hatte, nun trium-
phierend zu zeigen.
332—375. 'Alle Naturmächte
hat die τέχνη des Menschen be-
zwungen und dazu die Kultur
geschaffen; aber nur wenn er
treu an Sitte und ßecht hält.
wird ihm dies zum Segen; sonst
ist ihm der Untergang gewiß.
Bleibe solcher Frevler mir ferne Γ
— So schön das Chorlied ist,
kann man einen inneren Zu-
sammenhang mit dem Drama nur
durch künstliche Konstruktion ge-
winnen. Wohl hat der unbekannte
Übertreter des Königsgebotes nach
Auffassung des schmiegsamen
Chores vo.uovs %&ovos übertreten ;
aber wer sSigt dem Chore, daß
diese Übertretung irgendwie dem
stolzen Selbstgefühle überlegener
Geisteskraft entsprungen ist? In
Wahrheit ist der Gesetzesver-
ächter Kreon; aber abgesehen da-
von, daß der Chor erst viel spä-
ter Partei gegen diesen zu er-
greifen wagt, kann auch bei ihm
von solcher δεινότης nicht die
Rede sein. Man wird sagen
müssen, daß das Lied nur am
Schlüsse äußerlich an die Situa-
tion anklingt, nicht aber ihr ent-
sprungen ist; mehr noch als das
zweite Stasimon des 0. R. blickt
es über das Stück hinaus; nur
daß wir hier nicht einmal ver-
mutungsweise die Richtung an-
geben können. — Sophokles be-
rührt sich mit der Rede, welche
Piaton den Protagoras halten läßt
(Prot. 321 dff.); aber man kann
daraus schwerlich irgendwelche
ANTirOJNH
89«
-θ^ρώηου δεινότερον 7ΐέλει'
τοϋτο χαΐ 7tokiov 7C€qüv
πόντου χειμερίφ νότφ
χωρεί, 7ΐεριβρνχίοισίν
τνερών V7t οϊομοοιν, χ^εων τε τάν νπερτάταν, Τ αν
385^
Folgerungen über eine von So-
phokles benutzte Quelle ziehen.
(Vgl. Busse, Bericht über die
Sitzungen des Philolog. Vereins zu
Berlin, Berl. 1912 S. 6, der an
Archelaos denkt.) Seine Entwick-
lung• der δίΐτότης des Menschen
enthält keinen Gedanken, auf den
er nicht selber hätte kommen
können, und der öchlußgedanke,
daß — modern geredet — alle
Geisteskraft ohne Sittlichkeit den
Menschen nicht vor dem Unter-
fange bewahrt, ist echt sopho-
leisch. — Sehr kunstvoll ist der
metrische Bau des Liedes: die
Entsprechung zwischen Strophe
und Antistrophe ist, mehrfach
durch Gleichheit oder Ähnlichkeit
von Wörtern oder Silben gestei-
gert: 335 c^ 345, 337 cv; 348, 353 c^
365, 360 c^ 370.
Str. 1. Des Menschen gewaltige
Kraft hat die Elemente, Wasser
und Land, sich Untertan gemacht.
332 f. 'Zahlreich ist das Ge-
waltige und doch'; der Dichter
fügt durch και an, was sachlich
im Gegensatze zum Vorhergehen-
den steht; vgl. Eur. Herc. 509
ορατέ μ\ δοπερ ήν nt^ißUmos
βροτοϊζ όιυμαοτά τιράυοων , χαί
μ^ ά^είΐεχ)'^ ή τύχη ώo7l^ρ ητίρόν
7ΐρΟ£ αίϋέρ^ τ•μέρα μια. — 8θ-
phükles glaubte wohl einen Gegen-
satz zu α 130 f. aufzustellen: ov-
Okv άχώνότερον yala τρέψει ar-
'θ'ρώηοιο ηάιηων δοοα τε γαϊαν
im πι fiti τε και έ'ρπει, aber mit
Unrecht; denn dort redet der
Dichter nur von dem Menscheu-
herzen, das ein trotziges und
verzagtes Ding ist.
334 ff. τοϋτο: der Mensch.
Statt in bezug auf όν&ρώπον zu
setzen οιΤτο?, wählt Sophokles das
substantivische τοϋτο, dieses^
Wesen, vgl.295f. Im Fortgange
indes wäre das Neutrum steif,
weshalb περων und ποΙενο)ν dem
natürlichen Geschlechte gemäß
eintritt, wae bei Homer ν^ι^χ?) Τειρε-
οίαο^ οκήπτρον ί%ω%'^ bei Demo-^
Sthenes ή μιαρά κεφαλή,έλ&ώνη. ä.
— και ηολιοϋ πέραν πόντου:
sogar übers Meer. Sophokles
will sagen : der Mensch unterwirft
sich sowohl Land als Meer {τε
— και), Stellt aber das stärkere
voran (Uli robur et aes triplex
circa pectus erat ss.) und fügt
dazu das geringere mit &εών τ ε
τάν νπερτάται• Γάν, — γειμερίφ
νότφ: wenn die Schiffahrt beson-
ders gefahrvoll ist,weshalbHesiod.
Op. 675 warnt μή μένειν χειμών^
έπιόντα ι ότοιό τε δεηάδ όήταί,
δοτ^ ώρινε ϋ^άλαοοαν όμαρτήοαζ
^lös δμβρφ πολλώ όποιρινφ, χαλε-
πόν δέ τε τιόντον έ&ηκεν.
336. περ ιβρν%ίοιο ι: Aus β
319 τόν δ'' άρ^ νπόβρνχα &ήκε πο-
λνν χρόνον,ν/ΟΙΏΆηϋπόβρνχαΛνθ]ΐ\
als υπό βρνχα faßte, scheint ein
Adjektiv βρύχιοβ abgeleitet zu
sein, das bei Aischylos tief be-
deuten muß (Pers. 395, Prom.
1082)'; davon könnte περιβρύχιοδ
eine Steigerung sein.
337. υπό: malerischer als da&
homerische περάν πονλύν έψ' ν•
γρήν, da es den Seefahrer von
hohen Wogen umstürmt darstellt,
wie nach Archilochos fr. 29 die
Schiffer y)v%as ly^ovoi κνμάτων έν
ά κάλαίδ.
90
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
άφ^-ιτον, άγ.αμάταν άτΐοτρνεται
ίλλομένων άροτρων έτος εις έτος,
ίτΐτίείφ γένει τΐολεύων.
αντιστρ. α
γ,ονφονόων τε φνλον όρ-
vid^wv άμφιβαλών άγει
γ,αΐ -θ-ηρών αγρίων ε^νη
7ΐόντον τ* είναλίαν φνοΐν
σπείραισι οιχτνοχλώστοις,
340
315
338 ff. Vgl. Ον. Met. Π 285
(Tellus zu Juppiter) hosne mihi
fructus, hunc fertilitatis honorem
ofßciique refers ^ quod adunci
üulnera aratri rastrorumque fero
totoque exerceor annof Goethe,
Panaora ( Chor der Schmiede) Erde,
sie steht so fest! Wie sie sich quä-
len lässt! Wie man sie scharrt
und plackt , Wie man sie ritzt
und hackt! Da soll's heraus.
Furchen und Striemen ziehn Ihr
auf den Rücken hin Knechte mit
Schweissbemühn ; Und wo nicht
Blumen blühn. Schilt m,an sie aus.
Solon bei Arist. de rep. Ath. 12
(welche Stelle zugleich das ύπερ-
τάταν erläutert) läßt ähnlich die
Vorstellung der Göttin und die
des Elements ineinander fließen:
μήτηρ μεγίστη §αιαόνων Ολυμπίων
. . Γη μέλαινα, τήα έ/ώ ποτέ δρονδ
άνείλον πολΛαχτ] πεπηγόταδ. —
άκααάταν mit metrisch geläng-
tem α privativum wie άϋ-άνατοε,
dreier Endungen wie αντίτυπο?
134. — άποτρύεται: Der Gleich-
klang τάν υπ ερτάταν Γαν
άφ&ιτον άχαμ άταν άπο^ρύ-
εται malt das rastlose Ringen
des Menschen, die Erde zu seinem
Besten zu bearbeiten,
339. ιλλομένο}ν bezeichnet
den Weg des Pfluges, der jedes-
mal am Ende des Feldes wieder
umbiegt.
340. ίππείω γένει: wohl
mit Maultieren: at γάρ τε βοών
προψερέστεραί είσιν έλχέμεναι
νειοΐο βα&είηζ ηηχτόν άροτρον
Κ 352.
Antistr. 1. Der Mensch fängt
durch kluge Veranstaltung die
Tiere der Luft, der Erde, des
Meeres, zähmt sich Roß und Stier,
die vornehmsten Haustiere.
342 f. χουφόνοοιΐ κούφωδ και
ταχέη?« φερόμενοι, die alle Nach-
stellungen leicht witternden und
ihnen hurtig zu entfliehen be-
flissenen Vögel. Theognis 580
σμικρηζ δρνι&οδ κοϋφον έχουσα
νόον. — ψϋλον wie Alkman fr.
65, 6 οιωνών φνλα τανυπτερύγων.
— άμφΐ βαλών VCrb. mit οπεί-
ραισι δικτυοκλ.ώστοιδ. — άγει:
führt, bringt weg von ihrer Heim-
stätte; ^239 ήμεΐδ αϋτ' άλόχουδ
τε φίλαδ και νήπια τέκνα άξομεν
έν νήεσσιν, έπήν πτολίε&ρον §λω-
μεν.
344. ϋ•ηρών ί&νη, wic Phil.
1147 χαροπών ί&νη ο'ηρών.
345. ψύσίν. Ο. R. 869 θ'νατά.
φύσι? άνέροίν. Eur. fr. 27 nennt
die Fische πόντου ψϋλα, Vergil
Georg. UI 243 aequoreum genus.
— Mit πόντου είναλίαν Vgl.
άλόδ έν πελΛγεοσιν U. ä.
346. σπείρ αισ ι δ ικτυοκλώ-
στοΐ£\ κλώ&οί muß hier dasi
Flechten des Netzes bezeichnen,
so daß Schlingen gemeint sind,J
ANTirONÜ
91
ηερίφραδης άντηρ' κρατεί δε μηχαναΐς άγρανλον
-Θ^ηρός όρεσσιβάτα, λαοΐανχενά 9-* 3δ0
Ιτΐτΐον όχμάζεται αμφίλοφον ζνγόν
ονρειόν τ' άχμήτα τανρον,
στρ. β'
γ,αϊ φβ-έγμα yial άνεμόεν
φρόνημα καΐ αστυνόμους
οργάς έδίδάξατο γ.αΐ δυσαύλων 355
die aus geflochtenen Netzen be-
stehen: Anhang § 244, 1.
349. Die Jagd ist erledigt —
er redet nur von der Jagd mit
Netzen, weil er ja nicht physische
Kraft und Mut, sondern τό μη-
χανόεν τέχναδ hervorheben will
— folglich muß jetzt von Bändi-
gung und Zähmung der Haus-
tiere die Rede sein. Der δ'ήρ
άγρανΧοζ όρεασι ßarasi^t also
das wilde, im Freien lebende,
bergdurch wandelnde Rind, wie
auch Eur. Bacch. 1187 «9-77,0 άγραν-
Xos = ιιόσχοδ ist; dies fängt er
und macht es zum Herdentier;
ja er zwingt den Stier unters
Joch. — όρεοσ ίβάτηδ wie όρεσ-
ai'/ovos Aesch. fr. 168 ; wohl ent-
standen, indem der Lokativ in
ορειβάτης in den Plural gesetzt
wurde.
351f. ί'τιπον όγ,μάζεται: eine
dem Sinn genügende Verbesse-
rung statt des handschriftlichen
ϊππον ^ξεται. όχιιάζείν heißt 'fest
machen, befestigen', als Kunst-
äüsdruck für das Aufzäumen und
Anschirren des Pferdes bezeugt
durch Eur. El. 817 έχ των χαλών
χομπονσι τοΐσι Θεασαλοΐε είναι
τό$', δατιξ ταϋρον άρταμεί χαλωε
ΐππονδ τ' όχμάζει und Schol.
Apoll. Rhod. Ι 743 κνρίωε έατίν
όχμάσαι τό ϊππον νπό χαίινόν
άγαγεΐν ή υπό δχημα. Nicht be-
friedigend verbessert sind die
Worte άμφΐ λόφον (odcr αμφί-
λοφον) ζνγόν, wofür man άμφι-
λόφφ ζνχώ oder άμφι Χοφον ζνχώ
und anderes vermutet hat. Ot)-
wohl es nahe liegt anzunehmen,
daß das Bändigen des Rosses mit
dem Anlegen des Joches, das
seinen Nacken umgibt, in Ver-
bindunggebracht wird, so scheint
doch die richtige Lesart noch
nicht gefunden zu sein. — ά-
κμητα bezeichnet den bei seiner
harten Arbeit unermüdlichen Stier,
ähnlich bei Homer ταλαερ/ό?.
Str. 2. Nach dem siegreichen
Kampfe des Menschen gegen die
leblose und belebte Natur nennt
der Dichter, höher aufsteigend,
die geistige Entwicklung und Ge-
sittung des Menschen. Der Mensch
erfindet sich die Sprache zum
Ausdruck seiner Gedanken, grün-
det Staaten und baut Wohnungen:
gegen alles weiß er Rat, er hat
Mittel gegen die seh werstenKrank-
heiten, wenn er auch dem Tode
nicht zu entrinnen vermag.
353. Daß die Sprache von ir-
gend einer Intelligenz bewußt er-
zeugt sei, war dem Altertum
selbstverständlich (fraglich nur,
ob sie νόμφ (Θ'έσεί) oder φύσει
entstanden sei, d. h. ob zwischen
Wort und Sache eine innere Be-
ziehung bestehe oder das Wort
ein willkürlich gewähltes Zeichen
sei), άνεμόεν φρόνημα wird
windschnelles Denken , d. h. eine
Beschleunigung des Denkprozes-
ses bezeichnen.
354. άστννό/ιον3 όργάε: οργή
92
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τΐάγων ντταί&ρια υμϊ δύσομβρα ορενγειν βέλη,
παντοτεόρος' άπορος btc ονδέν έρχεται το μέλλον' Ζ^ιδα
μόνον 36α
ψεϋξιν ούτ. έπάξεται' νόθων δ^ αμήχανων ψνγάς
ξνμπέφρασται.
άντίοτρ. β'
σοφόν τι τό μηχανόεν
τέχνας υπέρ έλττίδ' έχων 865^
ist eigentlich die 'Schwellung' und
kann mithin den allgemeinen Be-
griff Trieb so gut wie den spe-
ziellen Zorn bezeichnen, άοτν-
ro/uovs όρ/άε = έπιΟ-νμίο-ν τον
κατ' άστη νέμεσ&αι, kann man
nicht lehren, sondern nur wecken ;
iS ιδάξατο Steht also zeugma-
tisch. — έδ ιδάξατο wird direk-
tes Medium sein müssen: er lehrte
sich dies. Der Erfinder und der
Lernende sind ja beide Ange-
hörige der Gattung Mensch.
355 f. αϊ&ρη ist die Klarheit
des Himmels, welcher Begriff sich
in der Ableitung αί&ρία (aus me-
trischen Gründen auch mit langem
ι gebraucht) auch verengt zu dem
der mit Kälte verbundenen nächt-
lichen Himmelsklarheit. Nach
Trojas Eroberung sind die Achäer
erlöst των νηαι&ρίων πάγων
(Aesch. Ag. 322). Darnach hat
man gewagt, Sophokles ein νηαί-
ϋ•ρ1ο8 zuzutrauen. In wörtlicher
Wiedergabe lautet also die Stelle
'und den unter heiterem Himmel
treffenden Geschossen der die
Übernachtung wehrenden Frost-
kälte sowie denen des widrigen
Kegens zu entgehen'. — Den no-
minalen Objekten von έδιδόξατο
tritt der Inf. ψεύγειν zur Seite,
vgl. 0. C. 1357 ^&η>ια£ άηολιν και
οτολάς ταύτα? tfoqilv.
360. παντο7ΐορο% drückt, wie
περιγραδηξ άνι^ρ 348, das aus der
Betrachtung der einzelnen Erfin-
dungen entspringende Staunen
aus. Zur Steigerung dient die
Zusammenstellung mit änooos
(wie 370 vxpinolis' änoli?, Aesch.
Agam. 465 ταχύτιορο?^ αλλά ταχύ-
μοροτ). — έτι' ουδέν τό μέλ-
λον: ad nullam rem futurarriy
vgl. 728. Der Artikel steht wohl
in Angleichung an ndv τό.
361 f. "Αιδα φενξιν ονκ έπά-
ξεται: Ι'ττακτοε dient zur Bezeich-
nung eines Leidens, das durch
fremden Zauber jemand zuge-
fügt ist (Tr. 491, Eur. Hipp. 318),
sowie eines derartigen Mittels (CIA
App. XIII. XXIII r.); aber έηά-
yio&ai wird doch seiner Bedeu-
tung nach nur da gebraucht wer-
den können, wo einer dem andern
etwas anzaubert, nicht wo heilend e
Wirkungen ausgeübt werden sol-
len. Wenn also das Wort rich-
tig ist, so wird es bedeuten 'an
sich heranholen'; lieber freilich
sähe man έπάοεται (Schneidewin),
durch Zaubersprüche, ΙπφδαΙ, her-
beiführen.
863. ξν μπ έγ ραα ται: γρά-
ζεο&αι ersinnen wie in κητιν ηρά-
ζεο&αι] ανν bezeichnet die Voll-
endung wie in oxttoeiv. — So-
phokles hatte medizinische Inter-
essen und hat vielleicht selbst
die Heilkunde ausgeübt.
365 ff. Jetzt erst kommt der
Gedanke, der für den Dichter der
wichtigste ist und zu dem alles
Vorhergehende in einem konzes-
siven "N erhältnis steht.
365. Gar klug ist die Erfin-
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
93
τότε μεν ν.αχόν, άλλοτ^ e7c^ ead^löv έρπει'
νόμους γεραίρων χ&ονδς d-εων τ' έ'νορχον δίν,αν
ύφίπολις' άπολίς, δτφ το μη γ,αλον ξύνεστι,
χάριν,
μήτ^ έμοί παρέστιος γένοιτο μήτ^ ϊσον φρονων
δς τ^δ^ έρδει.
τόλμας
370
375
ig δαιμόνων τέρας άμφινοώ
dungsgabe seiner Kunst, welche
er in höherem Maße besitzt, als
der Urmensch es je hätte hoffen
können; aber nun . .
367. Unverkennbar erinnert die
Stelle an den Vers eines unbe-
kannten Dichters bei Plat. Prot.
344*^: τφ μ^ν γάρ έσ&λώ έγχωρεΐ
κακφ γενέο&αι^ ώσπερ και παρ
άλλον ποιητοϋ μαρτνρεϊται τον
einovTos αύτάρ άνήρ ayad'os
τοτέ uhv κακόε, αλλοτε d'
iaS-Xoe; daraus geht hervor, daß
sie nur bedeuten kann : er wendet
sich bald dem Bösen und bald
dem Guten zu. έπι steht άπό
aoivov und gehört auch zu κακόν.
368. V £() α /^ ω*'; Überliefert ist
παρείρ(ον\ aber schwerlich kann
der Gedanke, daß sich mit dem
Besitze der τέχνη Gesetzestreue
verbinden muß, durch die Wen-
dung 'die Gesetze neben die τέχνη
reihend' ausgedrückt werden.
369. Ο'εών Μνορκον δίκαν:
das durch Eidschwüre bei den
Göttern {Θ-εών δρκοή besiegelte
Recht. Der Athener schwört ja
vom Eintritt ins bürgerliche Leben
an und so oft er eine politische
Funktion ausüben soll (Hirzel,
Der Eid 132); so ist für ihn Treue
gegen die nolcs ganz besonders
Eidestreue.
370. νψινεφήδ hoch in den Wol-
ken, ν\ρίζνγο9 hoch auf dem Ver-
deck, ν-ψίπολιζ hoch in der Stadt
dastehend. Es gibt wohl kein
.anderes Adjektiv, bei dem noXts
als zweiter Teil so in lokativem
Sinne zu nehmen wäre; aber eben-
so Singular ist ήδύπολι? 0. R. 510
= ή§ϋξ ττ] ηοίει. Nur so ergibt
sich ein klarer Gegensatz zu &πο-
Ats: wer die vouoi x&ovös in Ehren
hält, steht hoch in der Stadt da;
wer sie mißachtet, bringt es
schließlich dahin, daß er aus dem
Verbände der πόλι? ausgewiesen,
rechtlos und elend wird.
370. ξύνεστι: wie eine Krank-
heit; Anhang § 257. — τόλμα«
χάριν: Das στέρεσ&αι τηδ πόλεωδ
ist der Dank, den er für seine
Frechheit erntet.
373 f. 'Möchte ein solcher Frev-
ler weder an meinem Herde wei-
len noch mit mir zu derselben
Partei gehören {toov φρονών),
möchte ich weder privatim noch
im öffentlichen Leben mit ihm
Gemeinschaft haben'. Denn sol-
che Gemeinschaft bringt Unglück:
Eur. fr. 852 δστΐ3 $έ τόν φύσαι-τα
μή τιααν &έλτ] , μη μοι γένοιτο
μήτε σνν&ντη£ &εοΐ9 μήτ^ έν
■&αλάσσΐ] κοινόπ λονν οτέλλοι
σκάφος. Kallim. Hymn. VI 117
^άματερ, μή τήνο5 έμιν φίλοε, δδ
τοι άπεχβ'ήδ, εϊη μηο όμότοιχοδ.
Hör. Carm. III 2, 26 vetabo, qui
Cereris sacrum oolgarit arcanae,
sub isdem sit trabibus fragilemüe
mecum soloat phaselon. — τάδε:
so; vgl. 634.
376. δαιμόνιον τέρας prädi-
kativ ZU τόδε: dies ist ein δαι-
μόνιον τέρας, ein gottgewirktes
94
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τόδε' τίώς είδώς όντιλογήσω
τήνδ* ού'λ είναι παΐδ^ ^Λντιγόνην;
ώ δνστηνος
ΆαΙ δνστήνον πατρός Οίδιτίόδα,
τι ποτ' ; ού δη τζον σε γ' άτνιοτοϋοαν
τοις βασιλείοίΟΐν άγονοι νόμοις
γ,αΐ έν αφροσύνη χα&ελόντες;
38α
EnEI20ÄlON β'
ΦΥΑΑΞ
ήδ^ έστ' εκείνη τοϋργον ή 'ξειργασμένη'
τήνδ' είλομεν ^άπτονσαν. αλλά που Κρέων;
ΧΟΡΟΣ
δδ' έ'λ δόμων άιρορρος εις δέον πέρα.
ΚΡΕΩΝ
τι δ' έστι; ηοία ξνμμετρος προύβην τύχη;
385
portentum; ihm gegenüber (O.K.
980) schwanke ich in meinem
Denken.
378. Verb, τήνδε πάΐδα ονκ
είναι '^ντιγόνην , 80 daß ονκ
(daher nicht /uή) und Άντιγόνην
den Ton erhalten. Aus ovx είναι
ist zu ειΒώζ zu denken o^aav oder
δη εστίν.
379 f. δύστηνοξ (Ausruf, nicht
Anrede; daher Nominativ) καί
δνστήνον τιατρόδ; die ererbte
Unseligkeit ist schlimmer. Unten
471 τό γέννημ ώαόν έξ ouo€
πατρόε. 834 άλλα d^sos τοι και
ϋ'ειογενήε. Anhang § 263. —
Οιδίποδα'. Dorischer Genetiv
der ei)ischen Form des Namens
ΟΙδιπόδηξ.
383. Antigonens Handeln ist
dem Chor eine αφροσύνη, wie es
Ismene eine ävom war.
384f. ήδ' Ματ εκείνη', dies
ist die Gesuchte. Anhang § 83.
— Die Wiederholung des Prono-
mens ήδε durch τήνδε zeigt die
rohe Freude.
386. α\ρορρο£ (für άχρορσο? =
ηαλίνοροοξ) hier wie 0. R. 431 als
Adjektiv, El. 53 als Adverb. —
εέξ δέον klingt für uns herzlos;
aber entsprechend kündigt der
Chor im 'Hippolytos' das Erschei-
nen des Helden an, über den eben
Theseus seinen Fluch ausgespro-
chen hat: και μην δδ^ αύτόδ naXS
σ08 ει ξ, καιρόν πάρα, Ίππόλν-
το£ (899) und in der 'Hekabe' das
der Heldin, welche die neue Un-
glücksbotschaft vernehmen soll:
xal μήν περώσα τνγχάνει δόμο)ν
νπερ ήδ', εΐζ δέ καιρόν σοίσι
φαίνεται λόγοι? (665).
387. Die ihm unbekannte τν%η
und sein προβηναι haben dasselbe
μέτρον; dieses paßt zu jener; so
sagt er, weil er εί£ δέον πέρα
hört. 'Durch die ausdrückliche
Hervorhebung des Zufalls wird
der Anstoß des Zufälligen und Un-
motivierten vermieden'(Wecklein).
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
95
ΦΥΑΑΞ
αναξ, βροτοΐσιν ουδέν έστ' άτΐώμοτον.
ip€vÖ£L• γαρ ή 'τΐίνοια τήν γνώμην' έτζεί
οχολτΙ ηο^\ ήξειν δεϋρ' αν έξηνχονν έγώ
ταΐς σαΐς άπειλαΐς, αΐς έχειμάσ^ν τότε'
αλλ' ή γαρ ετίτός χαΐ ηαρ' ελπίδας χαρά
έοιγ,εν άλλί] μήτίος ουδέν ήδον^,
ήχω, δι' δρχων καίπερ ών άτΐώμοτος,
390
388. Der Wächter spricht auch
hier, namentlich zu Anfang und
zu Ende in allgemeinen Sentenzen.
— β ροτοΐσ IV ουδέν άπώμο-
τον: Wenn wir Archil. fr. 71, 1
χρημάτων άελπτον ον§έν έστιν
ονδ' άπώ μ οτον und Ai. 646 ff.
änavS" ό μακρό« κάναρέθ'μητοδ
χρόνοδ φύει τ' άδηλα και ψανέν-
τα κρύπτεται κούκ ioT άελτττον
ουδέν, ά)Χ άλίσχεται χώ δεινό«
δρκο? %ai ττεοισκελεϊδ φρένε« S0-
wie Find. Ol. ΧΙΠ 83 τελεί δέ
'δ'εών δύναμιδ και τάν παρ δρκον
και παρ ελπίδα κυύφαν κτίσιν
vergleichen, so ergibt sich, daß
ein άεΐ ύμνου μ ενόν (Ai. 292) vor-
liegt, dessen eine Hälfte der Wäch-
ter zitiert.
389. γ εν δει: ■ψενδή ποιεΧ. —
ί^ έπίνοια: ή έπιονσα γνώμη^ αΐ
δεύτεραΐ φροντίδε«.
390. οχολ^ι nimmt wie unser
'schwerlich' im Sprachgebrauch
die Bedeutung einer negativen
Partikel an : 0. R. 434 ov νάρ τι
ο' ^ίδη μώρα φωνήσοντ\ έπεί
ο%ολ^ ο αν oXxovs τούε έμούδ
έστειλάμην. — έξανχέο/ verliert
"Wie das Simplex die Bedeutung
gloriari und behält die des Ver-
sichems. Wenn die Lesart rich-
tig ist, so muß äv mit σχολτ;
έξηύχονν verbunden und σχολϋ άν
έΐηύχονν als sogenannter Poten-
tialis der Vergangenheit gefaßt
werden : 'schwerlich hätte icn ver-
sichert'. Zuzugeben ist allerdings,
daß keine der ähnlichen Stellen
sich genau mit unserer deckt:
Phil. 869 ov γάρ ποτ\ ώ παΐ, τοντ
&ν έξηύχησ έγώ^ τλήναί σ' έλει-
νώδ ώδε τάμα πήματα ιιεΐναι,
Eur. Hei. 1619 ούκ άν ποτ' ηΰχονν
οντε σέ ον&' ήμάδ λαϋ'εϊν Μενέ-
λαον^ Aesch. Prom. 687 ονποτ^
ηνχονν (^ώδε) ξένονδ Μολεΐσ&αι
λόγονί, ie άκοάν έμάν.
391. ταΐδ oale άπειλαΐδ
völlig gleich διά τά£ oas άπειλάδ
wie Thuk. III 98, 5 τοΐ£ πεπρα\-
μένοιδ φοβούμενο« τονζ'ΑΟ'ηναίον?.
392 ff. Keine Freude ist so groß
wie eine, die über und gegen
Verhoffen kommt. 392 muß, wenn
die Lesart richtig ist. verstanden
werden ή έχτόε έλπίοο)ν κάΙ παρ '
ελπίδα« %αρά\ aber eine solche
Zusammenstellung eines Präpo-
sitionaladverbs und einer Präpo-
sition mit verschiedenen Kasus
bei einem Substantiv ist beispiel-
los. — Sie gleicht keineswegs
einer anderen an Größe (Anhang
§ 247, 3)^ 'Eigentlich sollte es
heißen τ^ παρ' ελπίδα« χαρά ούκ
ίοικεν άλλη ηδονή, denn von dem
Kleineren sagt man, daß es dem
Größeren nicht gleich sei. Doch
ist diese Umkehning gerade bei
^οικα sehr häufig. Thuk. VII 71
2 von einer ungewöhnlich großen
Furcht ό ορόβο« fjv ούδενΐ έοικώ?^
(Wolf f -Bellermann). — άπώ μό-
το« 388 passivisch, hiereiner, der
etwas abgeschworen hat, also ak-
tivisch, wie διώμοτο«ΎτΛ11, in
unserem Drama άγενοτο« 582,
96
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
χόρην άγων τήνο\ ή καΟ^ΊβρέΟ^η τάορον
χοσμονσα. ν,ληρος ivd-aö' ονν. έτΐάλλετο,
αλλ' έστ' έμόν ^ονρμαων, ονχ άλλοι;, τόδε.
Ύ,αΙ νυν, άναξ, τήνδ' αυτός, ώς d-έλείς, λαβών
γ,αΐ κρίνε 'λάξέλεγχ ' έγώ (5' έλεύΒ-ερος
δίχαιός εΙμί τωνο' άτνηλλάχϋ-αι ν.αν.ων.
ΚΡΕΩΝ
αγείζ δϊ τήνδε τω τρόπφ πό&εν λαβών;
ΦΥΑΑΞ
αντη τον άνδρ^ έ&ατΐτε' πάντ' έττίστασαί.
ΚΡΕΩΝ
ή χαΐ ξυνιεΐς χαΐ λέγεις όρϋ-ως ά φής;
ΦΥΑΑΞ
ταύτην γ* Ιδών Ό^άτΐτονοαν δν σύ τον νεχρόν
άτζεΐττας. άρ^ ένδηλα χαΐ σαφή λέγω;
395
400
405
άνωψέλητοζ 645, πάγχΧαντο? 831,
αύτόγνωτοζ S75; Vgl. Anhang
§101, — S ϊ* δρκων αηώ μοτοζ
mit ähnlicher Fülle der Rede wie
Ai. 1113 οϋνε% δρκο)ν, οίσιν ήν
ένώαοτοδ. — Die Stellung von
καίπερ hinter öt" δρκο)ν ist durch
ein entsprechendes Beispiel aus
älterer Poesie nicht belegt, aber
weit weniger auffällig als die
Stellung von και hinter dem
dadurch angeschlossenen Worte
(718).
395. τάφον κοα uovaa: nicht
das Grab schmückend, sondern
die Bestattung ordentlich voll-
ziehend wie 8όρπον κοσμεΖν η 13.
397. Hermes verleiht jeden
glücklichen Fund; κοινόζ '^Ερμηζ
ruft man, um sich einen Anteil
an einem solchen zu sichern.
'Dieser unser Fund kommt allein
mir zu' erklärt T. v. Wilamowitz-
Moellendorff (a. a. 0. 5) mit Recht;
ich verstehe nur nicht, warum er
vorher sagt, daß 'der Ausdruck
auf keinen Fall klar sei'.
399. x^jirf frage; Anhang§ 247,
13. — έλεύϋ'εροζ άπηίλά-
χϋ-αι: Anhang § 211.
400. Sixaios είμι άπηλλά-
xd'at: es gebührt sich, daß ich
frei bin.
402. Kreons Ton zeigt, daß er
sich noch nicht erkundigt, son-
dern die unglaubliche Behaup-
tung bezweifelt; deshalb gibt der
Wächter noch keinen Bericht,
sondern nur eine neue Versiche-
rung. — πάντ' έτΐίστασαι'. kurz
und keck gesprochen, wie sonst
am Schluß längerer Erzählungen
πάντ i%fis Ιόγον^ πάντ άκήκοαδ.
403. Bist du dir über die Trag-
weite deiner Behauptung kh
und ist sie richtig?
404. τόννδκρόν\8ί WOhl nicl
aus dem Hauptsatze in den Re
lativsatz gezogen, sondern de
Wächter, dem das Relativprc
nomen noch nicht deutlich gern ^
ist, fügt das Substantivum bei
Vgl. Sauppe zu Plat. Gorg. 483''
405. Triumphierend schließt dt
Wächter mit einer Frage wieTei
kros Ai. 1158 μόϋν ^ηξάμην,
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
97
ΚΡΕΩΝ
ycal πώς όράταί; χάπίληπτος -ηρέΟ^η;
ΦΥΑΑΞ
τοιούτον ήν το τΐράγμ' ' δτχως γαρ ήχομεν,
προς σου τα δείν^ έχεΐν' έπηπειλημένοί,
πάσαν xoviv σήραντες, ή ν.ατεΙχε τον
νέχνν, μνδών τ ε σώμα γνμνώσαντες εύ,
κα^-ήμεΟ-' άχρων έκ πάγων ν7ΐήνεμοί,
όσμήν άπ' αντοϋ μή βάλτ] πεψενγότες^
έγερτί χινών άνόρ' άνήρ έπιρρό^οις
410
406. Das Präsens όράται neben
Ιίρέ^-η: Vgl. Anhang § 104, 1. —
χάπίληητοδ: έπι τψ ^ργφ και
έπ αϋτοψώρφ άλοναα. Nur hier
als Verbaladjektiv von έπάαμβά-
vead-ai ertappen.
407 f. τα b είν έχείν έπη τι ε i-
λημένοι: Vgl. 304 ff. 324 ff.
Aktivisch σον τα δεινά ixfZva
ημίν έπηπεάηχότοξ ; bei der Um-
wandlung ins Passiv Wird wie
üblich derDativ Subjekt, während
das Akkusativobjekt unverändert
bleibt. — ήχο μεν έπηη έιλη-
μένοι: S. V. a. ήχο) έηηπειλημέ-
VOS, wogegen σήραντ^δ und die
sich anschließenden Pluralia 410 ff.
von den gesamten Wächtern zu
verstehen sind.
409. Die Stellung des Artikels
hat bei richtiger, dem Sinne fol-
gender Rezitation keinen Anstoß,
vgl. oben 171.
411. χα&ή μ εϋ^ έχ η άγω ν'.
von Sophokles vielleicht gebildet
nach (f 420 ίΐκ^ν νενρήν γλνφίδα£
χε αντό&εν έχ δίψροιο χα&ήμενοδ,
WO aber nach δίψροιυ ein Komma
gesetzt werden Kann; sonst nach
Analogie der Veiba des Stehens,
die auf Grund einer ähnlichen
Anschauungsweise wie die Verba
des Hängens mit έχ konstruiert
werden können. Vgl. Anhang
§ ü8, 2. — νπήν ε μο<α kann be-
deuten 'dem von hinten kommen-
Sophokles IV. 11. Aufl.
den Winde unterworfen' und
'unterhalb des Windes, vor dem
Winde gesichert'. Die ei-ste Be-
deutung wird hier vorliegen. Der
Leichnam liegt auf einer Hoch-
fläche ; auf den Felsen am Rande
sitzen die Wächter, so daß sie
den Wind im Rücken haben,
dieser also den Leichengeruch
von ihnen fortträgt. Nachher
springt plötzlich eine Bö in ent-
gegengesetzter Richtung auf.
412. ηεφενγότε5 όομήν άτι αν-
τοϋ (odorem ab eo üenientem), μή
βάλτ} == πεψενγότε« μή βάλτ] ή
άτι' αντον όουή. Wie der Schall
ονατα βάλλει (Hom., Vgl. unten
1188), so trifft der Geruch die
Nase. — Übrigens setzten die
Wächter sich so, nicht nur um
ihre Nase zu schützen, sondern
weil der Leichenduft sie verun-
reinigen würde. Natürlich saßen
sie auch vorher so und nicht
etwa im Kreise um die Leiche;
deshalb konnte in der Nacht Anti-
gone unbemerkt die Bestattung
vollziehen,
4l3f. Zur Struktur κ* roJj/ άν-
δρα άνήρ Vgl. 260. — έπιρρό-
&ois: έτΐιρροϋΌϋοιν, χαχορρό&οιε,
gegen den sonstigen Gebrauch,
vgl. jedoch Trach. 264 τιολλά μέν
λόχοιδ έπερρυ&ησεν. — χαχ οΖσιν:
όιείδεοιν, wie Αϊ. 1244 xaxoZS
βαλεΐτε. Phil. 374 ήρασοον χακοΖδ,
7
98
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
Y.CLY.01GIV, €Ϊ Τις τοϋό' άφειδήσοι 7tovov.
χρόνον τα(5' ην τοσούτον^ έοτ έν αέ^ίρι
μέσφ κατέστη λαμττρός ήλιου y.vv.kog
Y.ai ΥΜϋμ^ έ^^αλπε' καΐ τότ έξαίψνης χ^^ονός
τνψως αείρας σχηπτόν, ούράνιον άχος,
ηίμπλησι πεδίον, πάσαν αίγ,ίζων φόβην
νλης ττεδίάδος, έν δ' έμεστώχ^η μέγας
αί^ήρ' μνσαντες δ' εΐχομεν χ^είαν νόσον.
415
420
414. άψειδήσοι: au8 der Be-
deutuDj»• 'nicht sparen mit etwas*
entwickelt sich die Bedeutung
'rücksichtslos mit etwas umgehen,
mißachten'; Ap. Rhod. 11 869
(Ankaios fordert Peleus auf, sich
aus der Trauer zum Handeln
aufzuraffen) Αίακίδη, πώε καλόν
άψειδήοανταε aed'Xoiv yciir] iv
αλλοδαπή δήν ίμμεναι; (Vahlen,
ind. lect. Berol. sem. aest. 95
S. 16). — fi — άψειδήσοί'. in έηιρ-
fo&ois κακοΐοί liegt etwa der
Begriff Drohungen'; diese galten
für den Fall, daß einer seine
Pflicht vernachlässigen werde. —
Daß der Täter wiederkommen
werde, konnten sie wohl nicht
erwarten, aber sie konnten, wenn
auch die symbolische Bestattung
vollzogen war, dafür sorgen, daß
die Leiche doch noch das ihr von
Kreon zugedachte Schicksal er-
leide.
415 f. Nach Hom. ^^os 6' ήέλίο9
κέσον υνρανόν άυφιβεβήκει. Basch
versetzt uns der Dichter aus der
Morgendämmerung in die Zeit des
Mittags.
417ff. κανμ' Μ&αλπε: per-
calefaciebat, ü faisait chaud
(Lobeck zu AI. 268 p. 197).
418. τνφώ«: Der 'Rauchwind'
scheint nach den antiken Defini-
tionen eine Windhose zu sein.
Antike Grammatiker reden von
der betäubenden Wirkung der
Τνφωνικα oder Τνφώνια ηνεν-
Ματα {έ^ίστησι, μανίαν έμποιεΙ\
Röscher Ephialtes [Abh. der
Sachs. Ges. d. Wiss. phil. hist.
Kl. XX] 54); das ist wohl der
'gottgesandte Krankheitszustand',
an dem die Wächter während des
Sturmes leiden. — άείρα«: ein
lonismus wie ηοΙΙόν 86. — aκr^^-
nros ist 'der Geschleuderte'; das
kann ein Orkan so gut wie ein
Blitz sein; aber bezeugt wird
jene Bedeutung nur durch den
Scholiasten : σκηπτόε λέγεται τιάρ
Tivtvua &νελλώδε5, δταν αννερείδγι
τγι y^ και ττάλιν ίίνο) αιρί]. —
σνρ όνιον οχοξ wird == ϋ'εία
vooos 421 sein; was vom ge-
wöhnlichen Naturlaufe abweicht,
wird besonders als göttlich em-
pfunden. — 418 — 4:Ό malen die
Auflösungen wohl das Dahin-
fahren des Sturmes.
419. αίκίζοιν: da das Laub
als φΰβη gefaßt wird, paßt αίκί-
ζειν mißhandeln.
420. έν δ' έμεοτώ-3'η'. έυμε•
οτονν existiert nicht; hier wie
anderswo (z. B. Ai. 675) scheint
nicht die Präposition έν vorzu-
liegen, sondern ein ihr äußer-
lich gleich gewordenes Adverb
von ähnlicher Bedeutung und
gleicher Herkunft mit dem lateini-
schen simul (Usener, Götter-
namen 66 f.).
421. μνσαντε«: damit ent-
schuldigt er, daß man das Heran-
nahen Antigonens nicht sofort be-
merkt hatte. Das //t5fii/ ist her-
beigeführt durch den Staubwirbel ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
99
•χ,αΐ τονδ^ άτταλλαγεντος έν χρόνφ μαχρώ,
ή παις όράται, χαναχωχνει πιχρας
όρνιϋ^ος όξνν φ^^όγγον, ώς δταν Άενής
εννης νεοσσών όργανον βλέψτ] λέχος'
οντω δε χαντη, ipiköv ώς όρ^ νέχνν,
γόοισιν έξφμωξεν, έτ. ό' αράς χαχάς
ήράτο τοΐσι τοί'ργον έξειργασμένοις.
χαΐ χερσίν εν^^ύς διψίαν φέρει χόνιν,
έ'χ τ ενχροτήτου χαλχέας άρδην πρόχον
425
430
zugleich aber erincert der Aus-
druck an die Verbindung μύσαντα
ψέρειν, mit Ergebung und Resig-
nation tragen. Vgl. Plat. Gorg.
480 c; Menand. Com. IV 226, 264;
Anth. Pal. X 55.
422. TovSs: τον κακόν.
423. Warum kommt Antigone
zum zweiten Male zur Leiche?
Sie bringt diesmal eine Spende
dar, was sie vorher nicht getan
hatte; aber warum brachte sie
diese Spende nicht gleich das erste
Mal mit? Man wird sich ent-
schließen müssen zu antworten:
weil der Dichter nicht wollte,
daß Antigone bei ihrem ersten
Gange festgenommen werde. 'Die
Meldfung von der Übertretung
von Kreons Gebot und die von
der Verhaftung Antigones fielen
dann in einen Bericht zusammen,
und notwendig mußte der Ein-
druck der Verhaftung Antigones,
die ja lebendig vor Augen stand,
völlig überwiegen. Die Wirkung
ihres Sieges über Kreon wäre
ausgelöscht, wenn man erst davon
erführe, als man sie selbst ge-
fangen und dem Tode verfallen
vor sich sieht'. T. v. Wilamowitz-
Moellendorff a. a. 0. 33. — Über
die Frage, wann dem Toten das
erste Trankopf er dargebracht
wurde, vgl. W. Barth, N. Jahrb.
V 177ff. — τιικρώε: in bittrem
Schmerze, wie τνικοόν ψ&ό/γον
Ο. C. 1610, ηικραϊεοίμωγαίς PhiL
189.
424 f. Wie (der Vogel klagt)
wenn er die der Jungen beraubte
Lagerstatt des leeren Bettes (gen.
epexeget.) sieht; vgl. Anhang
§ 211. Pleonastischer Ausdruck
ist besonders bei den Bezeich-
nungen des Lagers κοίτα, λέκτρον^
λέχοδ beliebt: Anhaog § 205, 4.
Ebenso zeigt sich die Fülle der
Rede in der Hinzufügung des
Dativs yöoioi zu έξωμωξεν; Vgl.
Anhang § 48. — Der Vergleich
ist homerisch: π 216 ff. κλαϊον 8k
Xiyio)?^ άδινώτερον ή τ' οιωνοί^
(frjvai fj aiyvntoi γαμ\ρώνν%ε?^
olai τε τέκνα άγρόται έξεέλοντο
πάροδ ηετιηνά γε%έσ&αι, wunder-
voll weitergebildet von Aischylos
Ag. 49ff.
427. Die Seele ist, da die sym-
bolische Bestattung vollzogen ist,
in das Haus des Hades einge-
gangen; aber der Labetrunk darf
nicht auf die Leiche selbst gegos-
sen werden. Er würde bei einer
regelrecht vollzogenen Bestat-
tung durch die Erde zum Toten
herabsickern, hier muß wenigstens
eine Staubschicht da sein, auf die
zunächst die Flüssigkeit gegossen
wird. Vgl. die zu 431 zitierte
Stelle der Phoenissen. — ίκ d*
ήράτο: Anhang § 63, 2.
430. άρ ίί^ί^ besagt nichts weiter,
als daß sie aus gehobener Kanne
100
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
χοαΐσι tqlojcovÖoigl τον νέχνν στέφει,
χήμείς ίδόντες ΙέμεοΒ^α, συν δέ vtv
^-ηρώμε^' εν^-νς ουδέν έχτνεττληγμένην,
γ,αΐ τάς τ ε ηρόσΟ-εν τάς τ ε νυν ήλέγχομεν
ττράξεις' άτναρνος δ^ ούδενός ΥΜΟ^ίοτατο,
αμ* ήδέως έμοιγε χάλγεινώς άμα.
τό μέν γαρ αυτόν έχ χαχων πετρευγέναι
ήδιστον, ές χαχόν δέ τους φίλους άγειν
αλγεινόν αλλά 7ΐάντα τάλλ' ησσω λαβείν
έμοϊ τνέφυχε τής έμης σωτηρίας.
ΚΡΕΩΝ
σέ δή, σέ τήν νεύουσαν εις ττέδον χάρα,
435
440
im Stehen gießt, nicht etwa die
Kanne dem Boden nähert.
431. χοαΖσι τρισπόνδ ο lo ι:
%οή und σπονδή sind verwandte
Begriffe; vgl. πάνδημο? πόλι? Τ.
So werden die nüchternen Zahl-
worter oft zum Schmuck der
Rede erweitert. — Drei Güsse
aus Wein, Milch, Honig (oder Öl
oder Opferblut) sind bei Liba-
tionen üblich, κ 518 %οήν χείσΘ-αι
πΰοιν νεκύεσσιν, πρώτα μελικρήτφ,
μετέπειτα δέ ή δ ει οινφ, τό τρίτον
afd^ ϋδατι. Eur. Or. 115 έΧ&οΰαα
δ άμφι τόν Κλνταιμήστραδ τάφον
ΗΒλίχρατ άφεξ γάλαχτο£ οίνωπόν
τ άχνην. Iph. Τ. 163 γάλα τ
ονρείων έκ μόο%ων Βάκχου τ
οίνηράξ λοιβάδ ^ovd'är τ ε πόνημα
μελιασάν^ α νεκροϊδ Ο'ελκτήρια
%εΙται. Hier trägt Antigone das
Gemisch im Kruge. — στέφει:
der Begriff des 'Umkränzens'
braucht nicht einmal mehr inso-
weit in dem Worte zu liegen,
daß ein Ausgießen der Spende
im Kreise bezeichnet wird ; doch
weist auf ein Gießen um das
Grab herum die Wendung, welche
in den Thönissen' (1664) Kreon
Antigonen gegenüber gebraucht:
ώβ ούτι« άμφι τώδ* νγράν ϋ'ήσει
κόνιν.
435. καϋ'ίστατο: κα&ίατακαι
'ich Stelle mich hin als' verblaßt
in seiner Bedeutung so völlig, daß
es zur reinen Kopula wird. 0.
R. 703 φονέα μέ φησι Λαίου κα&-
εατάναι.
436. Um den Begriff άμα recht
stark auszudrücken, wird er mit
logischem Fehler verdoppelt: An-
hang § 214. Eur. Hipp. 348 ist
άμα mit ähnlichem Pleonasmus
zu ό αύτό8 getreten. ΦΑΙ. τί
τοϋθ" δ δη λέγουσιν άνθ'ρώπουδ
έράν; ΤΡΟ. Ηδιστον, ώ παΐ, τ αυ-
τόν αλγεινόν Ο" αμα.
438. τουζ φίλονε: Antigone
gehörte ja, wenn sie in Kreons
Hause aufwuchs, zur Familie.
439. Alles andere ist (πέφνκεν)
für mich weniger wichtig hin-
sichtlich des Bekommene (El. 1016
προνοΐαζ ουδέν άνΟ'ρώποΐ5 εφυ
κέρδοδ λαβείν αμεινον) als meine
Rettung.
441. σέ•.τ3L2XΩ^..λ,έγω,κaλώ. Eur.
Hei. 546 σέ τήν δρεγμα δεινόν
ήμιλλημένην, πεΐνον, Ar. Av. 274
οϋτο« ώ σέ τοι. Die Wiederholung
des σέ wie El. 1445 σέ τοι, σέ
κρίνω, ναι σέ, τήν έν τώ πάροδ
χρόνφ δ'ρασεΐαν. ΑΙ. 359 σέ τοι,
σέ τοι μόνον δέδορκα. Er glaubt,
sie senke schuldbewußt das Haupt ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
10t
φής ή ΥΜταρν^ μή δεοραχέναι τάδε;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
υμΙ φημί δράσαί χούχ απαρνούμαι το μή.
ΚΡΕΩΝ
σύ μεν χομίζοις αν σεαντόν ^ θέλεις
έξω, βαρείας αίτιας έλεν^^ερον' 445
σύ (5' είττέ μοι — μή μήκος, αλλά συντόμως —
τ^δησθ^α Άηρνχ^^έντα μή ττρόσσειν τάδε;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
τ^δη' τ ι J' ούχ εμελλον ; εμφανή γαρ ήν.
ΚΡΕΩΝ
χαΐ δήτ^ έτόλμας τονσδ' νπερβαίνειν νόμους;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ού γάρ τι μοι Ζευς ήν δ χηρύξας τόδε^ 4δΟ
ούδ^ ή ξύνοικος των χάτω ^^εών ζ/ίχη
als sie es hebt und ihm ins Auge
blickt, weiß er, daß das Nicht-
achtung und keine Furcht be-
deutete.
442. ψή^ ij καταρν^ μ^ι δε-
δ'ρακέναι: πότερον φήε δεδρα-
κειαι ij χαταρν^ (//τ?) οεδρακέιαι.
443. και γη///: parallel dem
κονκ άηαρνονμαι, obgleich beide
Glieder wesentlich dasselbe be-
sagen. Der doppelte Ausdruck
eines Begriffs durch sich selbst
und durch die Negation seines
Gegenteiles dient oft nur der Fülle
der Eede; hier zeigt er Antigo-
nens Trotz: sie, will jedes Miß-
verständnis ausschließen.
444. Zum Wächter gesprochen,
wogegen das nachfolgende ov Sk
446 der Antigone gilt, vgl. zu
725. — κομίζοιε &v ο εαντόν.
einem Imperativ gleichwertig
(Anhano; § 113); Höflichkeit
braucht nicht darin zu liegen. —
Der Wächter wird fortgeschickt,
weil er der Familienszene nicht
. beiwohnen soll; er erhält so Zeit,
das Kostüm der Ismenc anzu-
legen.
446. μ-ηκο^; als lange Rede, —
in langer Rede; denn //^«os be-
zeichnet nicht nur die Eigenschaft
der Länge, sondern auch, was
lang ist: 0. C, 1139 εί τι μηκοε
των λόγων Μ&ον πλέον. Daß die
parallelen Begriffe nicht durch
dieselbe Wortart ausgedrückt
sind, ist wohl Absicht: Anhang
§ 216.
447. ^δησ&α: τό uiv κοιιό-
τερον διά τον ε {^δειαΟ-α), τό δ'έ
^^ττικόν διά τον ή ^^δησϋ'α (ind.
lect. Rost. 1890 ρ. 9). — κηρν-
χ&έντα'. der Plural wie 576 δε-
οογιιέν ώ? Μοικε τητδε κατ^'ανεΖν.
448. ^δη: verächtlich gespro-
chen; das beweist der Zusatz τί
δ' ονκ ϊμελ,λ.ον ;
449. 'Und da wagtest du denn
also . .*; er versucht es auch mit
dem Hohn; er kann sich nur auf
dieser Tonlage nicht halten, weil
er sie haßt, nicht, wie sie ihn,
verachtet.
450. 'Freilich, denn . .'
451. Dike thront neben Zeus
(Hes. op. 259 αντίκα [όττόταν τ/s
jiav βλάπττ^ οκολιώ£ όνοτάζο)ν]
102
ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ
ot τούσδ' έν άν&ρώτΰοισιν ώρισαν νόμους'
ουδέ αΒ^ένειν τοσούτον ωό μην τα σά
γηρνγμαΒ^ , ώστ^ άγρατΰτα -/.άοφαλή ^εών
yo^ij^ct δύνασ^αι Ό^νητά y övd^ ν7ίερδραμεΐν.
ού γαρ tl νυν γε γ,άχ&ές, αλλ' αεί τνοτε
tfj ταϋτα, >ίούδε\ς οΐδεν, έξ δτον ^ φάνη.
τούτων έγώ ούκ έμελλον^ ανδρός ονδενός
455
ηάρ jJii πατρι καθ'Βζομένη Κρο-
νΐωνι γηρύετ άν&ρώπων άδικων
roov. Ο. C. 1381 ή παλαίφατοζ
^ίχη, ξύνεδρο? Ζηνόδ άρχαίοιί
ϋ-ρόνοΐδ); SO befremdet es nicht,
wenn auch Ζεύδ τβ καταχθόνιο«
xai έπαινή Περσεφόνεια (Ι 457)
sie als Hausgenossin haben.
|i 452. τούσδε νόμονί kann,
nachdem Kreon eben sein Gebot
so bezeichnet hat, schwerlich das
Gebot bezeichnen, dem Antigone
gefolgt ist. Vielleicht nennt sie
Zeus und Dike als gemeinsame
Urheber alier gültigen Rechtsord-
nung: ol Tox)S έν άν&ρώποιΰΐν
ώρισαι^ νόμουδ. (Earle, Class. Reo.
XIII 391).
453 ff. 'Ich hielt deine Anord-
nungen nicht für so mächtig, daß
sie, da sie doch (/e) sterblich sind,
imstande wären, den ungeschrie-
benen, ewigen Satzungen der
Götter die Spitze zu bieten'. —
Das Imperfektum φόμην ist mit
schneidendem Hohn gebraucht:
ich meinte das, aber vielleicht
irrte ich mich ja und muß jetzt
umdenken. — Eigentlich sind
menschliche 'Gesetze' β-εσμοί,
die Gebote der Sitte νόμυΐ. Als
dann seit Kleisthenes νόμο^ auch
auf die von Menschen gegebenen
Gesetze übertragen wird, scheint
man im Gegensatze dazu die Ge-
bote, welche auf der Sitte beruh-
ten, als άγραφοι^ άγραπτοι vouoi
bezeichnet zu haben. Natürlich
müssen aber auch diese vouoi er-
lassen sein: sie stammen ebea voq
den Göttern. Sie bleiben άγραφοι,
auch wenn man sie zusammenstellt
und aufzeichnet, was schon früh
geschehen zu sein scheint { Aesch.
Suppl. 673 xö γάρ τεχόντοιν
σέβαδ τρίτον τόδ'' iv θεσαίοιζ
jdixae γ έγ ρ απτά ι μεγιστοτίμον).
Zur Dreiheit zusammengefaßt er-
scheinen sie Eur. fr. [Heracl.] 853
τρείδ eiaiv άρεταί, τάδ χρεών σ'
aaxcZl•', τέκνον, &εούδ τ ε τιμάν
τούδ τε φύσανταε yovrjs νό-
μονδ τε κοίνονδ ΈλΙάδοδ. In
den νόμοι κοινοί 'Ελλάδος wäre
dann das hier gemeinte Gebot ein-
geschlossen. An dem feierlichen
Nachdruck, mit dem Sophokles
hier und 0. R. 863 ff. die Würde
dieser νόμοι preist, spürt man es,
daß er sie schon gegen Angriffe
verteidigt (vgl. Hirzel, "Αγραψοδ
νόμοδ). — ά-σφαλής steht hier
mit vollem Bedeutungsinhalt: un-
erschütterlich. — νπερδραμ εΖν:
überlegen sein, eigentlich
überholen. Eur. Ion 973 και
ηώί τά κρείσσω θνητόδ οΰσ νττερ-
δοάαω ;
456. νΰν γε ^άχΟ'έδ'. jetzt
eben und gestern, ganz kurze
Zeit, seit Β 303 χθΊζά. τε και
ηρωιζά als Formel gebräuchlich
{χΟ'εδ και πρφην, πρφηι» καΐ χ9'έ?,
heri et nudius iertius), hier mit
bittrer Hindeutuug auf Kreons
eben erst erlassenes κήρνγαα. —
άεί ποτέ: immerdar (Ai. 320),J
indem ποτέ das Unvordenkliche!
hervorhebt, vgl. πα= Tis, έκαστοι
TU u. ä.
458 f. 'Für diese Gesetze wollte
ich nicht eiust vor den Götterr
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
103
φρόνημα δείσασ , έν d^solOi την δίζην
δώσειν. &ανονμένη γάρ έξηδη — τι δ' ον; -
γ,εί μή ού τΐρονχήρνξας' ει δε τον χρόνου
7Τ,ρόσ3•εν Ο-ανοϋμαί, χέρδος αϋτ^ εγώ λέγω.
δστις γάρ έν πολλοΐσιν ώς έγώ -/.αγ,οΐς
ζη, τΐώς δδ' ονχΐ -/.ατΒ-ανών κέρδος φέρει;
όντως έμοιγε τονδε τον μόρον τνχεΐν
τναρ^ ονδ^ν άλγος' αλλ' άν, ει τον έξ έμής
μητρός &ανόντ' ά&ατΐτον ήνσχόμην νέγ,υν,
χείνοις άν ηλγουν' τοΐσδε δ' ονγ, άλγύνομαι.
οοΐ δ^ ει δογ.ω νυν μωρά δρώσα τνγχάνειν,
σχεδόν τυ μώρφ μωρίαν όφλισχάνω.
461)
465
470
(^1^ &εοτσι) (welche in der Unter-
welt die Bösen strafen) die ge-
bührende Strafe erdulden', wie
der Zusammenhang lehrt, für die
Verletzung der Gesetze. Cic.
pro Rose. Am. 67 hae sunt furiae,
quae parentum poenas α füüs
repetant, nämlich interfectoram.
proCluent. 163 calumniam non
effugiet, d. h. crimen calumniae.
Vgl. Anhang § 203. — έγώ ovx
ist zweisilbig zu sprechen.
460 ff. Ich wollte nicht nach
meinem Tode dafür büßen: denn
sterben mußte ich ja als Mensch,
hättest du auch nicht den Tod
als Strafe für die Tat bekannt
machen lassen: sterbe ich nun
vor meiner Zeit (τον χρόνου,
d. h. τον βίααρμένον χρόνον), SO
achte ich das für Gewinn'.
462. αΰτε: keinen Nachteil, im
Gegenteil Gewinn, ist kräftiger
als das von Brunck eingeführte
αΰτ (ά. h. αυτό) έ/ώ λέγω.
466 f. παρ' ουδέν dXyoe: ein
Schmerz gleichwertig mit nichts
= es schmerzt mich so viel wie
gar nicht. — dr hinter einer satz-
vorbindenden Konjunktion wie
El. 333 ώστ άν, ει oititOS λάβοιμι,
όηλώσαιυ^ άν, oV avxoli φρονώ.
— τόν έξ έι/ης αητρό«: meiner
Mutter Sohn. — ήνσχόμην ist
im Trimeter ohne Beispiel; sehr
bestechend ist Semitelos' Kon-
jektur εί τόν έξ έμηα αητρόδ &α•
νόντ' ά&απτον rj σχνναν κύνες
{Χ 74 άλΙ' δτε δη ποΧών τε χάρη
ποΧών τε γένειον αιδώ τ ai-
αχύνωα ι χύνεξ χταμένοιο γέ-
ρο vxos).
468. τοίαδε δ' ουκ άλγύ-
νομαι: Das erste Glied der Anti-
these ist inhaltlich wiederholt,
vgl. Anhang § 215.
469. ool• hat man auf den Chor
beziehen wollen, weil dieser 383
von Antigones αφροσύνη geredet
habe; aber der letzte Hieb gebührt
Kreon, der längst durch stummes
Spiel angedeutet haben kann, daß
er ihre Tat nicht nur für ein Ver-
brechen, sondern auch für eine
Torheit hält
470. σχεδόν τι: mit Ironie:
da sollte man fast sagen, daß — .
Vgl. El. 609 εί γάρ ττέφυπα τώνδε
των ίργων ϊδριδ, σχεδόν τι τήν
σήν ού χαταισχύνω φύσιν. —
μ ω ρ ι αν όφλισχάνω: verkürzt
für μωρία? δίκην όφλισκάνο} ich
Λverde die Strafe für μωρία schul-
dig, werde wegen μωρία verur-
teilt, werde der //o^o/a überführt.
So όφλισχάνω σκαιότητα 1028,
104
ΙΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ
δηλοΐ τό γέννημ' ώμόν εξ ώμου ττατρός
της τταιδός' βΐκειν δ' ούχ έττίσταται xaycoig.
ΚΡΕΩΝ
όλλ^ lod^t τού τα σχλήρ^ άγαν φρονήματα
ηίτττευν μάλιστα, "/.αϊ τον έγχρατέστατον
οίδηρον όπτόν έχ 7ΐνρός τΰερίοχελη
^ρανσ^^έντα και ήαγέντα πλεΐατ' αν είσίδοις'
σμιχρφ χαλίνφ δ^ οΐδα τους &νμονμένονς
ίτΐτιονς χαταρτνΒ^έντας' ού γαρ έχτνέλει
φρονέΐν μέγ\ δοτις δούλος έστι των πέλας.
αύτη δ νβρίζειν μέν τότ^ έξηπίστατο,
νόμους νττερβαίνονσα τους τΐροκειμένονς —
47δ
480
auad-iav Hec. 327, Phoen. 763,
avouiav Ion 443, μωρίαν selbst
Iph. τ 488. Dem Dativ entspricht
ηαρ ήμϊν μωρίαν όψλισκάνει. Eur.
fr. 86.
471. τό γέννημα τη£ παι-
iiisist unverständlich. Der Fehler
scheint in rijs naiSos zu liegen,
wofür S. Mekler πεφνκόξ ver-
mutet; danach würde sich der
Sinn ergeben, §ηλοτ ή Αντιγόνη
δτι ώΐίοϋ πατρ08 ώμη ηέφνκε
naZe. Mit δηλοΙ πεφνκόδ Vgl. 20
δηλοΐξ γάρ τι καλχαίνονσ επο£.
473 f. An die Worte, Antigone
wisse sich nicht zu fügen, knüpft
Kreon den Gedanken: sie wird
sich schon fügen müssen, da all-
zu starrer Sinn am ersten ge-
demütigt wird; — an ihm wird
sich das erfüllen. — ηίπτειν ab-
hängig von ϊσ&ι, statt des üb-
lichen πίπτοντα: Anhang § 124.
^'Wii. έ γ κ ρ ατ έ ο τ ατ ov \&Χ\0\Ά
Körper (Xen. Hell. VIT 1, 23 τό
Αρκαδικόν οώαατα εγκρατέστατα
ϊ%ει) sehr kühn auf das Eisen,
welches doch kein κράτοζ aus-
üben kann, übertragen. Gemeint
ist wohl Stahl {εγκρατέστατο? σί-
δηροι), der, erhitzt {όπτόί) und
— bildlich geredet — έκ πιρόβ
περισκελής 'rings gedörrt' aus dem
Feuer kommend, spröde gewor-
den ist: 'Wird der Stahl zu stark
erhitzt, so wird er verbrannt;
er wird sehr schwer schmiedbar,
spröde und bricht unter dem
Hammer zerfallend'. (Paehler,
Prog. Gymn. Wiesbaden 1885
S. 22).
477 f. Ähnlich, nur minder wür-
dig, Ai. 1253 μέγα? δέ πλευρά
ßovs νπό σμικρά? δαωε μάστιγοδ
όρ^^ό? εί? όδόν πορεύεται.
478 f. ον γάρ έκπέλει φρο-
νεί ν μέγα: SO wird es auch bei
dieser hier gehen; und das mit
Recht; denn es ist nicht erlaubt. . . .
— έκπέλει hat Sophokles wohl
für ^εστι gewagt.
479. δονλοξ τών πέλαδί
Sklav anderer (Ai. 1151 ös iv
κακοί? ϋβριζε τοΖσι τών πέλ.α?)^
ein starker, durch Kreons Lei-
denschaftlichkeit hervorgerufener
Ausdruck, da Antigone in keiner
Weise δοΰλο? war. vgl. Ai. 1235.
480. αϋτη δέ-: Ο. Κ. 1078.
Kreon würdigt Antigone gar nicht
der Anrede. — νβρίζειν: 309.
— τότε wird durch νπ ε ρ βαί-
νουσα (δτε υπερέβαινε) näher be-
stimmt.
481. 'Aber ihr Trotz wird bald
zerschellen'. So dachte er; da
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
105
νβρις ό^, έττεί δεδραχεν, ήδε δευτέρα,
τούτοις έπανχεΐν υμΙ δεδραχνΐαν γελάν,
ή νυν εγώ μεν ovy. άνήρ, αύτη δ^ άνήρ,
ει ταντ^ άνατί τν^δε Άείοεται κράτη,
αλλ^ εϊτ^ άδε?.φής εϊΟ^^ ομαίμονεστέρα
του παντός ήμΐν Ζηνός έρχείον γ.νρεΐ,
αυτή τε χή ξύναιμος ούχ αλνξετον
μόρου ΥΜ'/.ίοτου' υμϊ γαρ οϋν γ.είνην ί'σον
έπαιτιωμαί τοϋδε βουλενσαι τάφου,
'/.αϊ νιν γ,αλεΐτ ' εσω γάρ είδον άρτίως
485
490
sieht er, wie ihr der Hohn um die
Lippen spielt, und fährt nun an-
ders fort: zur ersten Hybris kommt
die zweite.
483. δ εδ ρ ακνϊαν ist WOhlnVLT
zu ertragen, wenn wir annehmen,
daß es από xoirov steht und schon
zu έττανχίΐν ZU verstehen ist, wie
486 όυαψονεστέρα (Anhang § 171,
II)•
485. Wenn dieser Sieg (El. 689)
über mein Gebot für sie bestehen
bleiben soll, ohne ihr Verderben
ZU bringen.
486. Schwerlich darf zu άδελψης
das bloße κνρεί ergänzt werden;
τυγχάνω und κνρέο) sind aller-
dings zu Synonymis von είναι
verblaßt, können aber doch wohl
nicht zum Ausdruck dauernder
Beziehungen dienen : außerdem
muß wohl das erste Glied wie
das zweite irreal gemeint sein.
Die Schwester erwähnt er, weil
Antigones Verwandtschaft mit ihm
nur durch diese vermittelt ist;
stünde sie ihm aber auch noch
näher als die Schwester, sie müßte
doch sterben.
487. Über dem Gehege {^κο?)^
das als Vorstufe des Hauses den
Hirten mit seiner Familie und
seinen Tieren aufnahm, waltet als
Schützer Zfvs; weil die hier ver-
einigten Menschen eine Familie
bilden, wird Zeus der Schützer des
Familienzusammenhanges. Dieser
Zeus steht hier metonymisch für
die Familie selbst.
488. άλύσκο) c. gen. s. Anhang
§41 I.
489. μόρον κακ/στον: An die
Steinigung denkt er wohl schon
jetzt nicht mehr; diese Belastungs-
probe dürfte für den Gehorsam
der Gemeinde zu stark sein. Aber
eine bestimmte andere Todesart
schwebt ihm noch nicht vor; des-
halb läßt er 577 ff. die Mädchen
zunächst ins Haus abführen.
490. Verb, loov έπαιτιώμαι κει•
νην τοϋδε τάφον, βονλενοαί, in-
dem sowohl der Genetiv als der
epexegetisch beigefügte Inf in. von
έπαιτιώααι abhängt. Vgl. Anhang
§ 127 11. — βονίενοαι: darum
braucht er Ismenen gar nicht als
'intellektuelle Urheberin' hinzu-
stellen, was allerdings bei seiner
Kenntnis der Schwestern seltsam
wäre, sondern nur zu sagen, daß
sie auf dem Wege der ßovJ.evois
(zu 266 f.), Antigone durch das
%ειρΙ έργάοασθ-αι die Bestattung
herbeigeführt hat. Jenes und
dieses ist gleich strafbar: τόν
βονλενααντα έν τώ αντω ένέχε-
od'ni και τόν χειρι έργαοάμετον
(Andoc. Ι 94).
491 ff. Die Erregung, in die
die Angst um die Schwester Is-
menen versetzte, hat er bemerkt,
106
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
λυσσώσαν αυτήν ονδ^ έίϋήβολον φρενών.
φιλεΐ (5' ό ^-νμός ττρόσ&εν 'ηρησθ-αι γ,λοπενς
των μηδέν όρ9•όν εν σχότφ τεχνωμένων'
μισώ γε μέντοί χώταν έν χαχοΐσί τις
όλους έ'ττειτα τοντο χαλλύνειν d^ilrj.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
■θ^έλεις τι μείζον ή χαταχτεΐναί μ' ελών;
ΚΡΕΩΝ
έγώ μεν ουδέν' τοντ' έχων άτταντ' εχω.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
τι δητα μέλλεις; ώς έμοι τών σών λόγων
άρεστόν ουδέν μηδ^ όρεσ^-εΐη τΐοτέ'
οϋτω δε χαΐ σοι ταμ' άφανδάνοντ' έφυ.
49δ
500
über den Grund aber nicht weiter
nachgedacht; jetzt ist ihm alles
klar: sie ist die Mitschuldige.
492. λν σο ώσ av ovS έπήβο-
lov φρενών (Aesch. Prom. 446
άν&ρώττονδ ^i^vovs ^Θ'ηχα xai φρε-
νών έπηβόΧουί. Soph. fr. 104
eiaiSoiui πω? φρενωι> έπήβο-
λον καλών σε) mit Üblicher Rede-
fiille wie 413. Anhang § 208.
493 f. 'Die Seele derer, die nichts
Gates (d h. etwas Unrechtes) im
Finstern listig unternehmen, pflegt
im voraus (noch ehe die Menschen
der Tat überführt sind) als heim-
liche Verbrecherin gefaßt zu sein',
d. h. das böse Gewissen verrät
leicht den Schuldigen. Mit κλο-
πεύδ vgl. Ai. 1137 κλέτττειν κακά,
d. h. λάθ'ρα τεχνασθ'αι.
495 f. Mit Bitterkeit gegen Anti-
gene sagt Kreon: 'Hassen freilich
(ve αέρτοι 233. Phil. 93. 1052) muß
ich auch dies, wenn jemand bei
bösen Taten ertappt hinterher sein
Tun zu beschönigen sucht', wie
Antigone 450 ff. — £;Γ^ίτα be-
zieht sich auf das voraufgehende
Partizip, wie Ai. 761 δατιί άν-
θρωπου φύσιν βλαστών ϊτιειτα
μή χατ άν3'ρο)7τον φροντ], und oft.
-^497. Du mußt ja' wohl etwas
Größeres wollen; sonst würdest
du doch nicht soviel Worte
machen. — Das έλεΖν vor dem
κατακτεΐναι ist für uns selbst-
verständlich; Anhang § 227.
498• i/ώ itiv ονόέν: Auf die
verächtliche Frage folgt eine höh-
nische Antwort; ernstlich könnte
er doch diesem έ/ώ uiv kein
zweites Glied mit 8k gegenüber-
stellen. — άπαν τ ϊ%(ο\ omnino
mihi saiis factum est. Vgl. Eur.
Cr. 749 τοντο πάντ εχο? uad'av.
Ion 417 ε/« 8η πάν3'' δσων ^χρτ]-
ζοαεν. 1018 πάντ ^χεΐ5 δσιον
σε, 8εΐ. 1367 έξ ημών 8' Μχε^ζ
άπαντα. Alc. 1132 ^χεΐ5 γαρ παν
δσον περ η9'ελε5.
500. άρεστόν ον8έν: Neu-
trum, da es ja nicht auf die einzel-
nen λόχοι, sondern auf ihren In-
haltankommt.— μ η 8^ άρεσ&είη
ποτέ: nämlich μη8έν, vgl. 686.
— Da άρέσχειν (vgl. άρέσαι, άρ-
oat τι τ IV ι) auch kausativen
Sinn hat, gefällig machen, so
scheint άο «σ .9•^*' α < zu bedeuten
genehm werden, in welchem
Sinne Formen des Präsensstammes
sich finden (Herod. VI 128, IX
79).
501. Mein Wesen ist von Na-
ι
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
107
YMiTOL 7töd-6v χλέος y' αν εύχλεέστερον
ν.ατέσχον ή τον αύτάδελψον έν τάφφ
τί&εΐσα; τούτοις τοϋτο tcüölv άνδάνειν
λέγοιτ αν, ει μή γλώσσαν iyxkrjoL φόβος,
αλλ " ή τνραννίς τΐολλά τ άλλ^ εύδαιμονεΐ
χάξεστιν αύτ^ δραν λέγειν ι9•' ά βονλεται,
ΚΡΕΩΝ
αϋ τοϋτο μοννη τώνδε Καδμείων δρας.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
όρώσι χοϋτοι, σοΙ δ νττίλλονοιν στόμα.
ΚΡΕΩΝ
σύ δ^ ούκ έπαιό^, τωνδε χωρίς ει φρονείς;
505
510
tur so, daß es dir mißfallen muß ;
vgl. 79.
502. κλέοε εύκίεέστερον:
In dem mit ev- oder δνσ- zusam-
mengesetzten Adjektiv erscheint
oft nicht nur ein Synonym um des
zugehörigen Substantivs {ß/og
ίύαίων), sondern auch derselbe
Wortstamm wieder. So in unserm
Drama 587 $νσ/ινόοΐ9 nvoaig, 1261
φρενών δυσφρόνων , 1277 πόνοι
ούσττονοι. Diese Redeweise kennt
schon das Ep03: y 97 μήτερ ίαή
δύααητερ. Anhang § 244 V.
504f. TovTois näaiv ist mit
liyoix' &v zu verbinden (An-
hang §47); sie würden alle sagen:
δΟδ. bI αη γΧώσα αν iyxljjoi
φόβο5•. der aufmerksame Hörer
erinnert sich an Kreons Wort Sa-
ns . . έκ φόβου τον γΧώαααν έ/-
κΐήσαζ ίχει.
506 f. ενδαί μ ων dunkt den
trivialen Menschen der Tyrann,
weil seinen Begierden kein νόμο?
entgegensteht, weil er tun und
lassen kann, was er will, daher
ist ihm die Tyrannis laöd'Bos. Mit
bitterem Sarkasmus nimmt Anti-
gone hier das Urteil der Masse
an: Kreon kann dem Toten sein
Recht vorenthalten {8ραν) und
tun, als ob er damit eine Pflicht
erfülle (Χέ/ειν), ganz wie er will:
es widerspricht ihm keiner. Kre-
ons τοϋτο geht zurück auf 502.
508. μούνη-, ionisch wie ποΧ-
λον und άείραζ. — των 8 ε Κα-
δμείων bezieht sich wie τώνδε
510 ausschließlich auf die den Chor
bildenden Greise. — μούνη τών-
δε Καδ μείων, wie Lykurg, c.
Leoer. 67 μόνο« τών akk(uv noXi-
τών ov κοινήν alV ίδίαν την
σωτηρίαν έζήτησεν. Der Genetiv
ist entweder partitiv zu fassen
mit Annahme eines logischen
Fohlers, oder nach Analogie von
μόνο? άτι' αλλων, μονωθ'είί τινοδ.
und τώνδε νωρ/g 510.
509. σοι δ^ ύπ ίλλου σιν στό-
μα: dir schmiegen sie den
Mund und schweigen untertänig.
— ύττίΧλειν, das eigentlich von
dem Einziehen und Unterschlagen
des Schwanzes der Tiere gebraucht
Avird, ist hier äußerst kühn auf
das στόμα übertragen. Eur. fr.
540 (von der Sphinx) ούράι^ υττί-
λασ' ύττό Χεοντόπονν βάσιν κα-
Ο'έζετο.
510. 'Du solltest dich schämen,
deine Stellung als Weib so weit
zu vergessen, daß da den Ver-
tretern der ganzen Gemeinde
108
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ουδέν γάρ αισχρόν τους όμοστΐλάγχνονς αέβειν.
ΚΡΕΩΝ
ονγ. οϋν δμαιμος γώ χαταντίον -θ^ανών ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
δμαιμος έχ μιας τε υμϊ ταντοϋ ττατρός.
ΚΡΕΩΝ
7ΐώς δτ^τ έχείνφ δνσσεβή τιμάς χάριν;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ού μαρτυρήσει TavS-' 6 χατ^-ανών νέχνς.
ΚΡΕΩΝ
ει τοί σφε τιμάς εξ ϊσον τ φ δνσσεβει.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ού γάρ τι δούλος, αλλ' αδελφός ώλετο.
ΚΡΕΩΝ
τΐορΟ^ών δέ τήνδε γην' δ (5* άντιοτάς νπερ.
515
gegenüber eine eigene Meinung
haben willst'.
511. 'Mir stand der Tote näher
als ihnen. Gegen den Bruder die
Pflicht zu erfüllen bringt keine
Schande, so daß ich mich der Tat
nicht zu schämen habe'.
512. Kreon fragt, indem er an
Tovs όμοοηλάγ%•ρον5 anknüpft, ob
nicht auch Eteokles ihr leiblicher
Bruder sei, wie sie also gegen
Eteokles, den sie dem Polyneikes
gleichstelle, lieblos handeln könne.
Vgl. Kreons Grundsatz 207 ff.
513. έκ Utas: μητροε, vgl.
144 ff. Ar. Ach. 790 όμοματρία
γάρ έοτι κήκ τωντώ πατρόε. Die-
selbe Ellipse bei Plat. Leg. 627 <=
ιτολλοι άοελφοί πον γένοιντ^ &ν
έν05 άνδρόξ τε και μ ι äs vif Ι?.
Häufig άπ^ άμψοϊν oder άπ' άμ-
φοτέρον = α patre et α matre
(vgl. Nauck Eurip. Stud. Π ρ.
7 9 f.).
514. τιμάς χάριν: Eur. Gr.
827 (Klytaimestra zu Orest) : Lade
nicht ewige Schande auf dich
πατρψαν τιμών %άριν, indem du
eine' 6unsterweisung gegen den
Vater ihn ehrend vollziehst. —
Die Polyneikes erwiesene Gunst
ist in Eteokles' Augen (Anhang
§ 45, 4) unfromm.
517. 'Ich ehre Eteokles wie
Polyneikes, ohne daß Eteokles
sich über gottlose Zurücksetzung
beschweren kann, da Polyneikes
ja als sein gleichberechtigter Bru-
der, nicht als untergeordneter
Sklav gefallen ist'. Nur hier wird
leise angedeutet, daß Polyneikes
Eteokles gegenüber doch nicht
völlig im Unrecht war. So sagt
Polyneikes selbst in den Phoe-
nissen 627 f. άτιμο? οικτρά πά-
a%f')r> έξελαύνομαι χ&ον05, οονλο<ί
ώ5, άΧν ονχι ταντοϋ ηατρόξ 01-
δίπον γεγώς.
518. άντιστάξ νπερ (d. h.
v7tkρ τησδε yrjs) vgl. Ai. 1231 τον
ι/ηόέν άντέατηξ ϋπερ.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
109
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
όμως δ γ' "Λιδηξ τους νόμους ϊοονς 7Cod-£L
ΚΡΕΩΝ
αλλ* ονχ ό χρηστός τφ 'λαχφ ?Μχεΐν ϊσα.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
τις οΐδεν, ει χάτω^-εν εναγή τάδε;
ΚΡΕΩΝ
ούτοι Tcod•' ονχ&ρός, ούδ' δταν d-aviß, φίλος.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
οντοι οννέχ^^ειν, αλλά συμφιλείν εφυν.
ΚΡΕΩΝ
γ,άτω νυν έλΟ-οϋσ* ^ ει φιλητέον, Γρίλει
χείνους' έμοϋ δε ζώντος ονχ άρξει γυνή.
ΧΟΡΟΣ
ycal μήν ττρό 7ΐνλών ήδ* Ισμήνη,
520
52δ
519. Trotzdem wünscht der Ha-
des, daß die vo^uot (welche von
den Menschen nach dem Tode
der Ungerechten und der Gerech-
ten befolgt werden) gleich seien.
Ihm gehören die ψνχαί alle, die
Menschen sollen sie durch die
Bestattung seinem Reiche einver-
leiben, — Statt des aus den Scho-
llen aufgenommenen * σο ν s bieten
die Handschriften τον τον s.
520. λαχείν ι σα: nämlich πο-
d-fi. Der Brave begehrt nicht
dem Schlechten gleichgestellt zu
werden, d. h Eteokles wird ge-
kränkt, wenn man die Ihm ge-
bührenden Ehren auch dem Poly-
neikes erweist. Eur. Hec. 306
iv τφ§ε γάρ κάμνονοιν αί ηολ-
λαΐ nöleis, δταν τΐ£ io^Xos μηδέν
φέρηται των καχιόνων πλέον.
521. 'Wer weiß, ob in der Un-
terwelt (über κάτω&εν statt κά-
τι» vgl. Anhang §28) dein Grund-
satz als fromm anerkannt wird?*
522. Kreon glaubt an die Fort-
dauer des Hasses der feindlichen
Brüder auch nach dem Tode.
523. Schroff und ohne alle
Weichheit gesprochen; das be-
weist das von Kreon übernom-
mene οντοι. 'Ich bin nicht dazu
da, Haß, sondern Liebe mit den
Meinen zu teilen; also ich teile
lokastens Liebe zu Polyneikes,
nicht des Eteokles Haß gegen
ihn'. Vielleicht in Erinnerung
hieran Eur. Iph. Aul. 406 f. ME.
δεί^ειδ Sä nov μοι ηατρόε έκ r«i3-
τοϋ χεγοΊδ; ΑΓΑ. σννσωφρονεΖν
αυι βούλομ . άλλ' ον ονννοσεϊν.
(so die Überlieferung). — Der In-
finitiv nach Μψνν : Anhang § 1 26, 2.
526. Ismene wird auf Kreons
Befehl (491) von Dienern herbei-
geführt. — καί μήν wird sehr
oft zur Ankündigung einer neu
auftretenden Person gebraucht,
ohne daß eine der beiden Be-
deutungen (und fürv/ahr, und
doch) in den Zusammenhang
paßte. Die Partikelverbindung
scheint ursprünglich an solchen
Stellen angewandt worden zu sein,
wo das Erscheinen einer neuen
Person eine vorher irgendwie an-
110
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
φίλάδελγα κάτω δάτ,ρνα λείβομένη'
νεφέλη δ* οφρύων νπερ αίματόεν
^έ&ος αίσχύνει,
τέγγονο^ ενωτχα τζαρειάν.
ΚΡΕΩΝ
αύ δ\ η γ,ατ^ οϊχονς ώς ίχιδν' νφειμένη
530
gedeutete Vermutung bestätigte,
dann aber infolge der häufigen
Verwendung die ursprüngliche
Kraft der Bedeutung verloren zu
haben.
527. φΐλάδελφα: AISO der
Chor teilt Kreons törichten Arg-
wohn gegen Ismenen nicht; er
weiß, daß sie nur um die Seh wester
weint. — Man hat das Metrum
durch Herstellung des Singularis
δάκρΊ' bessern wollen• dann muß,
wie der Scholiast erklärt, ψιλά-
δείφα acc. plur. neutr. in der Be-
deutung des Adverbs sein, was
aber höchst seltsam wäre, da sich
doch hier ein Substantiv zu be-
quemem Anschluß bot. So hat
man δάχρν^ είβουέτη geschrieben
(das Medium ist freilich nicht
überliefert), χ,άτο) betont die
Richtung des Tränenflusses doch
wohl zu stark ; das paßt Eur. fr.
384 όυμάτιον 8 άπο αΐ,αοσταγη
πρηοτηρε ρεύσονται κάτω j nicht
hier. Vielleicht schrieb der Dich-
ter γιλάδελφ οΐκτφ δάκρν' εί-
βομένη.
528 ff. Die schmerzvoll zusam-
mengezogene Stirn wird als νε-
ψέλη όγρύων ϋπερ bezeichnet.
(Da sich zugleich die Brauen zu-
sammenziehen, konnte mit dem-
selben Rechte Euripides Hipp.
172 όψρύων ιέψο5 sagen.) Sehr
kühn wird nun diese Wolke als
Quell der Tränen bezeichnet. Vgl.
Schiller, Jungfrau von Orleans
1806 Des Zornes Donnerwolke
schmilzt con seiner Stirne tränen-
tauend hin. — αίμ ατόεις heißt
blutig, nicht gerötet (als Bei-
wort der Rose spielt es natür-
lich auf den Adonismythus an);
wenn das Wort richtig ist, so hat
Ismene sich zur Totenklage um
Polyneikes die Wangen geritzt;
aber kann ein so zugerichtetes
Antlitz dann noch durch Tränen
entstellt werden? Jedenfalls
ist die Vermutung 0. Henses (Die
Modificirung der Maske in der
griechischen Tragödie 30^, daß
der Dichter Ismene hier in ande-
rer Maske als vorher habe auf-
treten lassen, sehr wahrschein-
lich. — ρέϋ•ο5 in der Bedeutung
Antlitz ist aeoHsch, vgl. Schol.
H 856 X 68 (Kugler, De abusioni-
bus quae cocantur apud Sopho-
clea 11); ρέ^εα bezeichnet bei
Homer die Glieder.
531. ov δέ: im Gegensatz zu
Antigone, κατ' otxovs in mei-
nem Hause. — νγιέναι wird ge-
braucht vom Anlegen des saugen-
den Tieres (i 309 = 342 νπ ίμ-
βρνον ^κεν έκάσττ) , Theocr. IV
4); die Stelle setzt also ein zoo-
logisches Märchen voraus von
einer Schlange, die unbemerkt,
also wohl einem Schlafenden, et-
was aussaugt. Was sie saugt,
sagt El. 784 (Klytaimestra τοη
Elektra) ήδε γάρ μείζοιν βλάβη
^ύτοίκοδ ήν μοι τούμόν έκηίνονο
άεΐ -φνχηδ ακρατον αίμα (das reine
Lebensblut). Auf dieser Vor-
stellung beruht der Traum der
Aischylei sehen Klytaimestra, in
dem sie das Schlangenkind an
die Brust setzt, ώστ έν γάίακτι
&ρόμβον αΐματοε σπάοαι (Cho.
520). Dasselbe Märchen bezeugt
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
111
λή^ονσά μ' έξέττινες, ούο^ έμάν^ανον
TQ€qwv δν^ άτα ΥΜπαναστάσεις ^^ρόνων,
ψέρ' eine δη μοι, υμϊ ου τονδε τον τόγον
φήσεις μεταοχεΐν ή ^ξομ'^ το μη εέδέναι;
ΙΣΜΗΝΗ
δέδραΥΜ τονργον, εΐπερ ηδ'' όμορρο^ω
y.ül ξνμμετίσχω χαΐ φέρω της αίτιας.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
αλλ* ονχ έάσεί τοντό γ* ή ζ/ίχη σ\ έπεΙ\
οί'τ' ή^έλησας οντ^ εγώ *γ.οινωσαμην.
535
wohl die von Jebb zitierte Stelle
Traeh. 1055, wo es von dem
Nessuskleide (dessen Gift 770
mit dem der γοιτία έχ&ρά ίχιδια
verglichen wurde) heißt έχ δέ χλοί-
ρόν αΙμά μον πέηίηΗετ• ή§η. Die
Fabel von dem Bauern mit der
Schlange ist fenizuhalten ; die
beißt ihn ja und saugt ihn nicht
aus. Petron. 77 iu viperam sub
ala nutricas geht wohl auf sie;
nutricare ist ja nicht == nuirire.
532. ονδ iuavd'avov. ohne
daß ich melkte, lose dem Rela-
tivsatze beigefügt: Anhang §191.
533. δύ' άτα-. SO nennt Ödipus
0. C. 532 seine beiden Töchter,
weil sie dem verfluchten Ehe-
bunde entsprossen sind. Vgl. An-
hang §234. — inavaoraotis
ϋ•ρύ%ων (525), weil Kreon glaubt,
Ismene habe im Bunde mit Anti-
gene sich seinem Befehle wider-
setzt und somit gegen seine Herr-
schermacht sich aufgelehnt. —
δ^νο ist betont: μίαν μεν γάρ
Ι^δείν, ^Αντιγότην^ rvv δ* άρα δυο
ovoas γι.γ% ώοχω.
534 1, χαι ο ν ψήσει« μετα-
οχεΐν; wirst du eingestehen, daß
du ebenfalls teilnahmst? — έξο•
f'ft τό μή i/Je'i αί, vgl. 263. 142,
wirst du abschwören, du wissest
nichts? So können auch wir (wie
der Grieche) den Inhalt des da-
bei Gesagten bezeichnen, anstatt
(wie es uns natürlicher ist) den
Gegenstand des Abschwörens.
536. εϊπερ ήδε^ erg. δέδραχεν.
Ähnlich ist das zu εϊπερ gehörige
Verbum ausgelassen Eur. Herc.
577 xai δεϊ μ' νττέρ των δ , εϊπερ
οΐδ' νπέρ πατρόδ, Θ'Ίτισχειν άμύ•
νοντα, Αγ. Ach. 405 νπάχονοον^
εϊπερ πώποτ^ άνο'ρώπον τινί,
U. ähnl. — Ιπίρροδ-είν wird von
der lärmenden Zustimmung einer
Volksversammlung zu den Wor-
ten eines Redners öfter gebraucht;
aus derselben Sphäre stammt
wohl όμορροϋ•εΧν. Gewiß 'erhält
das Geständnis der Mitschuld
(durch die Häufung der Aus-
drücke) etwas Überladenes'; aber
Ismene will ja eben durchaus das
Schicksal ihrer Schwester teilen.
537. Der Gen. τη£ αΐτίαξ ist
an das wichtigere, wenn auch
fernerstehende|v,i/^eT/ffxö/ an-
geknüpft. Zu γέρω \^% 2ΧΧ9> Iv u -
μετΐαγ^ο) άπό xotvov ZU ent-
nehmen ούν, wie Aesch. Prom.
335 πό-ί το>ν μετάσχων xai τετολ-
μηχώζ έμοί. Vgl. Ο. R. 347 ξνμ-
ψντενοαι τοϋργον είργάσ&αι τε.
538. ονχ έάοει: vom Griechen
als positiv empfunden = verhin-
dern. Vgl. zu 219.
112 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΙΣΜΗΝΗ
αλλ' έν '/Μχοΐς τοις σοΐοιν ούχ αίσχύνομαι 540
ξνμ7ΐλονν έμαντήν του TtaS-ovg ττοιονμένη.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ών τονργον, "Λιδης χοί χάτω ξννίστορες'
λόγοις δ' έγώ (ριλονσαν ον στέργω φίλτ^ν.
ΙΣΜΗΝΗ
μήτοι, χασίγνήτη, μ' άτιμάσϊ]ς τό μή ού
•θ-ανεΐν τε συν σοι τον θανόντα ^' άγνίοαι. 545
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
μή μοι -θ^άνης συ xotva μηδ' α μή ^^ίγες
ποιον σεαντής' άρχέσω d-vfjöxova' 4γώ.
ΙΣΜΗΝΗ
χαΐ τις βίος μοι σου λελειμμέντ] φίλος;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
Κρέοντ' έρωτα' τοΰδε γάρ σν χηδεμών.
ΙΣΜΗΝΗ
τί ταϋτ' άνιάς μ\ ούδβν ωφελούμενη; 550
541. Das Bild ist von der See- wenn ihr nachgekommen wird,
fahrt entlehnt, mit Rücksicht dar- //r) ov &aveZv; τό tritt zur Iso-
auf, daß bei der Teilnahme Ge- lierung hinzu,
fahr droht. Eur. Iph. Taur. 599 546 f. 'Da du nicht mit Hand an-
ό V ανατολών γάρ είμ'' έγώ ras gelegt hast, darfst du auch die Fol-
ονμφοράξ, ο•δτο£ δέ σνμπλεΐ των gen der Tat dir nicht aneignen:
έμών μόχ&ων %άριν. Herc. 1225 68 wird genügen, wenn ich allein
σνμττλεΐν τοΐ9 ψίίοιοι δυστνχονσιν. sterbe, da ich allein den Toten
543. Ιόγοιζ φιλονσαν: Daß ehrte'. — κο/νά: eine pluraiische
Ismene durch diese λόγοι dem Vorstellung kann dazu nicht er-
Tyrannen gegenüber eine schwere gänzt werden, die Form ist für
Gefahr auf sich nimmt, berück- das Sprachbewußtsein des Dich-
sichtigt Antigone nicht. — ών ters zum Adverb geworden ; vgl.
τονργον: SC εστίν. Ai. 577 κοίν' έμοι τεθ'ά-ψεται. —
544f. Da Antigone 538 daran ä μή Μϋ-ιγεξ'. Anhang § 40. —
erinnert hat, daß die Bewohner αρκέσω d'vrjaxovo'' έγώ: An-
der Unterwelt auf Ismene erzürnt hang § 133.
sein müssen, wünscht diese we- 549. τοϋδε γάρ σν κηδεμ ών:
nigstens mitzusterben und durch (vgl. 47), so daß ein freundliches
dieses Opfer den Polyneikes zu Verhältnis zwischen euch statt-
versöhnen. — Der Effekt des finden muß und Kreon dir schon
άτψάζειν wäre μή &ανεΐν ^ also Rat erteilen wird, wie du ohne
ist der der Bitte μή άτικόαυξ, mich leben magst.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ua
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
alyovGa μεν οητ\ ει γέλωτ' έ'ν σοι γελώ.
ΙΣΜΗΝΗ
τί δήτ^ αν άλλα νυν σ' ετ ώψελοΐμ εγώ;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
οώσον σεαντήν' ον φϋ-ονώ σ' ντνεχφνγεΐν.
ΙΣΜΗΝΗ
ΌΪμοί τάλαινα, ΥΜμιτλάτ,ω τον σον μόρου;
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ού μεν γάρ είλον ζην, εγώ δέ χατ^ανεΐν.
ΙΣΜΗΝΗ
αλλ' ονγ. έττ' άρρήτοις γε τοις έμοΐς λόγοις.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
-/.άλως σν μεν τοις, τοις ό' εγώ 'δόκονν φρονεΐν.
ΙΣΜΗΝΗ
γ,αΐ μήν ϊση νφν έστιν ή ^ξαμαρτία.
555
551. 'Mit Schmerzen freilich
kränke ich dich, indem ich deiner
spotte', d. h. daß ich dich ver-
lachen muß, tut mir wehe, da ich
wünschte, du wärest nicht dem
Kreon ergeben. — γέλωτα γε-
λάν iv τινι = hy γελάν Tivt.
Äesch. Cho. 214 άλλ iv xanolat
Tole iuoZs γελάν θ'έλειξ.
552. άλλα vvv: wenigstens
Xetzt wie 779 γνώαεται γονν άλλα
τηνικαϋτα. Vgl. Anhang § 146.
— Die Rede erhält durch den
Einschub der Partikelverbindung
besondere Lebhaftigkeit: die Re-
gung der Weichheit bei Antigene
ermutigt Ismenen (P. Cauer).
553. ού φ Sov ώ Μΐί^ύπεκψν-
^εΙν zeigt, daß sie immer noch
in verächtlichem Tone redet.
555. ζην wird durch die Stel-
lung nach der Hauptzäsur stark
hervorgehoben, vgl. Anhang § 175.
556. 'Du wähltest das Sterben;
Sophokles IV. 11. Aufl.
doch nicht ohne daß ich meine
Ansichten ausgesprochen hätte',
d. h. bevor du zur Tat schrittest,
sprach ich zu dir, und du weißt
somit, daß ich nicht aus Lieb-
losigkeit gegen ^ Polyneikes dir
abriet. Mit έπ^ άρρητοι« λό-
γο le vgl. Eur. Ion 228 έπΙ Ö"
άσφάκτοιδ μήλοΐΟί (d. h. ει μή
Μοψακται urj),a) δόαων μή πάριτ
eis Μνχόν.
557. Du glaubtest in den Augen
d i e s e r , ich glaubte in den Augen
jener vernünftig zu handeln, d. h.
du suchtest dem Kreon, ich suchte
dem Bruder zu gefallen. Über
den Chiasmus ai> μέν tozs, toZs
δ" έγώ vgl. Anhang § 224; Thuc.
111 61, 1 vvv δέ πρΟ£ μέν τά άντ-
ειηεϊν δεΐ^ των δέ Μλεγχον ποιή-
aaad'ai. VII 12, 1 is τάδ έν Σιχε'
λία πόλειδ Γύλιππο9 οϊχεται^ ras
μέν xai πείσων ξνμηολε,αεϊν, δααι
ννν ήανχάζονσιν, από δέ των iTt
xai στρατιάν αξων.
8
114
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
^άρσει' σν μίν ζί^ς, ή d' έμή ψυχή πάλαι
τέ-θ^νηχεν, ώστε τοις d-avovOLv ώφελεΐν. 560
ΚΡΕΩΝ
τώ τταΐδε φημί τώδε τήν μέν αρτίως
άνουν τΐεφάν^αι, τήν δ' αφ' οϋ τά πρωτ* έφυ.
ΙΣΜΗΝΗ
ού γάρ τΐοτ, ώναξ, ούδ^ δς αν βλάοττβ μένει
νους τοις χαχώς πράσσουσιν, αλλ* έξίσταται,
KPES2N
σοΙ γοΰν, 63' ειλου σύν χαχοΐς τζράσοειν χαχά. δ6&
ΙΣΜΗΝΗ
τι γάρ μόντ} μοι τήσδ* άτερ βιώσιμον;
ΚΡΕΩΝ
αλλ' ήδε μέντοι μή λέγ' ' ού γάρ έστ' ετι.
559. Erst das letzte "Wort, das
Antigene an Ismene richtet, ist
wirklich milde und versöhnlich
gesprochen ; denn nur . so, bei
freundlicher Beruhigung, wird
Ό'άρσει gebraucht. Aber sie emp-
findet darum den Unterschied
zwischen sich und der Schwester
nicht minder stark. In ihr ist
über all dem Leid und der Schande
ihres Hauses längst die Lebens-
freude erstorben; so erfüllte sie
ihren Lebenszweck, wenn sie dem
Toten half. Ismene kann leben;
so soll sie es. Wir werden später
sehen, daß Antigone sich über
sich selber doch täuschte.
560. ώφελέΙν mit dem Dativ
z. B. Aesch. Fers. 842 roze d'a-
vovai nXovTos ovSkv ώψελεΐ^ mit
is Ai. 681 is τόν ψίλον τοσαϋ&^
υπουργών ώφελεΐν βονλήσο/uai,
ώδ αϊίέν ού μενοϋντα.
562. Ti)r 8έ\ die von Jugend
auf unfügsame und mir sich
widersetzende Antigone.
563. Das yaq ist bezeichnend
für Ismene : 'Ja, so ist es, denn'^
Sie nimmt seine Beschimpfung-
demütig an: Widerstandskraft hat
sie gar nicht — sie kann nur mit-
leiden. — 'Nicht einmal der an-
geborene Verstand bleibt dem
Unglücklichen, geschweige denn
die durch die Erfahrung des Le-
bens hinzugewonnene Klugheit.*'
Vgl. Einl. S. 32.
565. α Ol γονν: nämlich έξέστη
ό vovSj δτ6 χαχά πράσοειν εϊλον,
— σύν xaxoze: mit Antigene?
über den Pluralis vgl. zu 10. —
π ρ άσσε tv χαχά: SO verdreht er
ihr χαχώδ ηράσσονσι.
566. βιώσιμον uoi Ιστινχ
ich kann leben; τί ist Akkusatiji
des Bezugs. — μόνυ τήσΓ
ατερ: s. Anhang § 211.
567. Gegenwärtige und Lebende
sind οΐδε; daher soll Antigone
die das Leben verwirkt hat, nich^
mehr ήδε genannt werden. Di<
Anführung des zu nennend«
Wortes im Nominativ entsprich^
der Weise des Deutschen, ist ab(
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
115
ΙΣΜΗΝΗ
αλλά χτενεΐς ννμφεΐα τον σαντον τέχνον;
ΚΡΕΩΝ
άρώΟίμοι γαρ χάτέρων είοϊν γύαι.
ΙΣΜΗΝΗ
ούχ ώς y έχείνφ rfjöi τ ήν ήρμοσμένα.
ΚΡΕΩΝ
χαχάς εγώ γυναίκας νίέσιν οτνγω,
ΙΣΜΗΝΗ
ώ φίλτα^' Αΐμον, ώς α' ατιμάζει ττατήρ.
570
in den antiken Sprachen unge-
wöhnlich ; in ihnen wird entwedfer
das Wort in den Satzzusammen-
hang gezogen (Sie rufen 'Sieg!'
cictoriam conclamant) oder —
im Griechischen — durch ein τό
isoliert.
568. Entsetzte Frage wie die
des Chors an Medea (816) άλλα
χτανεΐνοώ ηαΐδε τολμήσειβ^γύναι;
Das dafür konjizierte ού μή würde
heißen: 'Willst du es wohl las-
sen . . ?' und für Ismene viel zu
kraftvoll sein. — χτενεϊ« wu-
op£?a: Die Brautkammer (1205)
für die Braut; so das Bett Eur.
Iph. Aul. 1355 τήν έ,αήν μέλλονοαν
BVV ή ν μή χτανεΐν.
569. Das lange om άρώο mos
ist wohl durch metrische Dehnung
entstanden. — Wohl sind für den
antiken Menschen im weitesten
Umfang naturalia non turpia; und
das Bild des Pflügens für den
Vorgang der Zeugung ganz üb-
lich, ja kaum noch als Bild emp-
funden (Eur. Tro. 135 τόν πεν-
τήχοντ άρο τη ρ α τέχνων iVater],
Med. 1281 τέκνων ών Μτεχεί άρο-
τον αντόχειρί μοίρα χτενεΖδ [Kin-
der], Menand. bei Clem. Strom. II
502, 19 παίδων έπ άρότφ γνη-
οίων δίδωπί οοί γ ε τήν iuavrov
α•νγατέρα [Zeugung]), aber eine
solche Sprachmetapher kann für
die einzelne Stelle durch Zusätze
wieder neu belebt werden, und
so diese; hier soll sie doch wohl
als Roheit wirken. Von 'Befriedi-
gung sinnlicher Begierde' freilich
Hegt gar nichts darin; Kreon
meint nur: 'Kinder kann er auch
von einer andern bekommen'.
570. 'Ja, aber nicht in der Weise,
wie zwischen ihm und ihr ein
Zusammenpassen bestand'. Das
Neutrum Pluralis in solchem Sinne
mit zu ergänzendem ganz allge-
meinem Subjekt z. B. Herod. VI
83 τέωδ μίν δη σφι ήν άρ&μια
έδ άλλήλουί (Jebb.).
571. νίέαιν gehört wohl zu
στνγω, *im Interesse der Söhne'.
Der Plural soll 'dem speziellen
Satze einen Anstrich gnomischer
Allgemeinheit geben'; vgl. Anhang
§ 259.
572. ατιμάζει: 'weil er ihm
die Bitte abschlägt. Sie will
sagen: Wie bitter wirst du diese
Weigerung des Vaters empfin-
den!' (Wecklein). In ατιμάζω
braucht der positive Begriff des
Verunehrens nicht zu liegen; oft
liegt nur der negative darin, daß
man einen nicht durch Erfüllung
eines Wunsches ehrt, ihm einen
Wunsch versagt: Aesch. fr. 255
ώ θάνατε Παιάν, μή μ άτιμάστ]«
μολείν; Prom. 780 τούτων οϋ τήν
8*
116
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΚΡΕΩΝ
^γαν γε λν^ΐεΐς γ.αΙ σύ υμΙ τό σόν λέχος.
ΧΟΡΟΣ
ή γαρ στερήσεις τήσδε τον σαντον γόνον;
ΚΡΕΩΝ
^ίδης δ τζαύσων τούσδε τους γάμους έμοί.
ΧΟΡΟΣ
δεδογμέν', ώς έοιχε, τήνδε γ,ατ&ανεΐν,
ΚΡΕΩΝ
καί σοι γε χαμοί, μή τριβάς έ'τ\ άλλο vtv
γ,ομίζετ^ εϊσω, δμώες' έχδέτονς δε χρή
57δ
/uiv r^Ss^ τήν δ^ έμοί χάριν Ό'έ-
üd'at θ•έλησον, μηδ* άτιμάοτιξ λό-
yovs. Vgl. 21, 544. Diese Be-
deutung muß hier vorliegen, weil
in V. 571 gar keine besondere
'Verunehrung' Haimons enthalten
ist; die konnte in v. 569 ent-
halten sein, aber jene Roheit
nahm Ismene ja demütig hin.
Nun sieht sie, daß der Vater keine
Rücksicht auf Haimon nehmen
wird, in dessen Sinne, als dessen
Vertreterin sie eben Fürbitte ein-
gelegt hat, und spricht das ver-
zweiflungsvoll aus. Wenn sie ihn
dabei ώ ψίλτατε anredet, so ist
das ein im Stil der Tragödie gar
nicht übertriebener Ausdruck des
liebevollen Gefühls, das sie selbst-
verständlich für den Schwager
hegt. So reden sich Polymestor
und Hekabe gegenseitig an (Eur.
Hec. 952, 990); allerdings wollen
diese einander durch besondere
Freundlichkeit täuschen, aber man
ersieht doch daraus, das ώ ψίλ-
τατε nicht 'der Aufschrei eines
liebenden Herzens' zu sein braucht.
573. τό σόν λέχο8: das, von
dem du redest; vgl. Anhang § 80.
Soph. lehn. 393 ήδη με πνίγε IS
aal Ol) χα/ ßoes σέ&εν.
574. Nur der Chor kann so
fragen, nicht Ismene, die ja vor-
Ifer diese Frage in viel stärkerer
Form schon gestellt hat.
575. Sein Wort erfüllt sich in
der Tat; nur furchtbarer, als er
es ahnt.
576. δεδογμένα mit zu er-
gänzendem εστί wie 0. C. 1431
οΰτωδ άρ\ ώ παϊ, ταντα και δε-
δογμένα; — Ein neutrales Prädi-
katsadjektiv zu einem acc. c. inf.
als Subjekt {δίκαια τόνδ* εύτνγεΐν;
Ai. 1126) steht oft im Plural;
vgl. Anh. § 20.
577 f. και σοι γε χαμοί: 'Ja,
dir wie mir'. Du hast ja mein
Recht zum Erlaß des Ediktes aus-
drücklich anerkannt (213); nun
mußt du auch so folgerecht sein,
die darin verhängte Strafe zu
billigen. — μ ή τριβάδ, barscher
Befehl: ähnliche Ellipsen El. 369
μηδέν πρ09 όργήν, SOnst jui] μοι
πρόφασιν, μή μοι μύθΌν£ U. dgl.
— Er weiß jetzt, daß Ismene
schuldlos ist (771), aber von selber
seinen Irrtum zu bekennen ist er
zu eitel. So schiebt er die Exe-
kution, die er an beiden nicht
wohl vollziehen kann, einstweilen
auf.
578. εκδετοδ im Sinne von
'angebunden' Anth. Pal. IX 97, 4
δερκόμεδ'^ . . Μχδετον e| ϊππων
Έκτορα σνρόμενον; im Sinne des
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
117
γνναΐχας είναι τάσδε μηδ' όνειμένας.
φενγονσι γάρ του χοί ^^ρασεΐς, δταν τϋέλας
ήδη τον ^ιδην είσορώσι τον βίον.
580
ΣΤΑΣΙΜΟΝ β'
ΧΟΡΟΣ
στρ. α '
Εύδαίμονες οΐσι καχών άγενστος αιών,
οίς γάρ αν σεισ^^^ ^εό3•εν δόμος, άτας
einfachen Bindens steht das Verb
Eur. Andr. 556 τ^νι δίχτ; χέρας
βροχοϊσιν έχδήσαντεε όΐδ άγονοι
σε; Das Gegenteil ist άδετος Plut.
Pelop. 28 (Pelopidas zu der Gattin
Alexanders von Pherä) {&ανμάζω
σε.) δη äSfiToe ούσα υπομένεις
Αλέ^ανδρον. — άνειμ ένας wie
El. 516 άνειαένη Μέν, ώς ioixas,
α•δ στρέφγ],
582—625. Die beiden letzten
Sprößlinge des Labdakidenstam-
mes sollen abgehauen werden;
so denkt der Chor an den Erb-
iluch, der damit sein Wirken voll-
endet. 'Wohl dem, der frei von
Schuld und Fehle! Denn wo
Götterhand strafend ein Haus
trifft, da erbt sich das Verderben
von Geschlecht zu Geschlecht fort,
wie die sturmgetriebene Meeres-
woge auch aus der Tiefe den
Sand emporwühlt. — So geht es
den Labdakiden: das Leid der
Ahnen fällt auf das Leid der
Enkel, und es gibt keine Erlösung.
Das Licht über der letzten Wurzel
des Geschlechtes löscht der blu-
tige Staub der Unterirdischen;
ihre eigene Verblendung bringt
Antigonen den Tod. — Die Ur-
schuld ist die Wirkung allzu
großen Glückes: Zeus ist allmäch-
tig und nimmer alternd, aber den
Sterblichen bringt allzu großes
Glück Verderben. — Es weckt
die Hoffnung auf weitere uner-
hörte Erfolge, und diese Hoffnung
wird zu einem Trug, der leicht-
herzige Begierden weckt. Nichts
ahnt der Mensch vom Nahen dieses
Truges, bis er mit dem Fuß an
die glühenden Kohlen rührt. Die-
ser Trug aber ist ihm von einem
Gott gesandt; in ihm bewährt
sich das Wort, daß das Böse dem
gut zu sein scheine, den Gott zur
άτη führe ; ist es so, dann dauert
es nur eine Spanne Zeit, bis die
άτη sich einstellt', — Der Dichter
urteilt nicht über Antigone wie
der Chor, aber er hat gewiß den
finsteren Glauben geteilt, daß ihr
Untergang das letzte Glied in der
Kette des Götterzomes über das
Labdakidenhaus sei.
582 ff. χαχών nicht 'vom Un-
heil' — sonst enthielte der Satz
eine Trivialität — , sondern 'vom
Bösen'; εύδαίμονες steht hier
mit der ganzen Kraft seines In-
halts. 'Selig, wer im Leben die
Frucht des Bösen nicht kostete.'
— Man wird hier nichts in den
Dichter hineintragen, wenn man
eine Entsprechung zwischen In-
halt und metrischer Form findet:
wie die Wellen gewissermaßen
einen wiederholten Anlauf neh-
men, bis sie die τριχνμία erreichen,
so bereiten die beiden Dimeter
586, 7 den sich überstürzenden
Trimeter 588 vor, und wieder die
beiden folgenden durch Unter-
118
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ούόέν έλλείτίει, γενεάς έπΙ πλήβ-ος έρπον'
δμοιον ώστε τΐόντιον
οίδμα, όνσπνόοις δταν
Θργισααισιν έρεβος ϋφαλον έτνιδράμτ] ηνοαΐς,
γνλίνδει βνσσό&εν]
κελαινάν d-Tva, ν,αΐ
όνσάνεμοι στόνφ βρέμονοιν άντίτΐληγες άχταί.
άντιοτρ. α'
αρχαία τά Λαβδαγ,ίδάν ΟίΥ,ων όρωμαι
πήματα φΟ^ιμένων έτΐί τΐήμασι πίπτοντ ^
ούδ άτζαλλάοοει γενεά γένος, άλλ^ έρείτΰει
5S5
590
593
595
drückung gehemmten Dimeter den
Tetrameter, dessen drei erste Metra
mit lauter kurzen Thesen dahin-
eilen.
584 f. έηΐ πλη&ο£ yevsäs:
Über eine Menge der Nachkom-
menschaft hin.
585. duoiov: 'Um das Zu-
treffende einer Vergleichuug her-
vorzuheben, pflegt der Athener
ein ίσον, δμοιον u. dgl. im Sin-
gular oder Plural vorauszu-
schicken'. Verb, δμοιον ώστε πόν-
των οϊδμα κνλίν§Βΐ βνσσόΟ'εν κε-
λαινάν &Ζνα, δταν ϋψαλον Μρεβο5
δνσπνόοίζ ττνοαίδ Θρτ]κίαις έπι-
Spaurj: wenn sie getrieben vom
Sturm dahineilt über das unter
ihr sich breitende Dunkel der
Flut. — δνσπνόοιδ; s. ZU 502.
— Θρ^σσαισιν: Ψ 229 f. ol d"
άνεμοι πάλιν αϋτιδ Μβαν οΐκόνδε
νέεσ&αι Θ ρηίκιον κατά πόντον.
— έρεβος ϋφαλον: die Woge
selbst trägt ja die weiße Schaum-
i kröne. — έπιδράατ]•. von dem,
was sich über eine Fläche ver-
breitet, wie bei Homer nach dem
Untergang der Sonne κακή έπι-
δέδρομεν άχλύε. — κελαινάν
β•ϊνα'. Verg. Georg. III 240 ίτηα
eocaestuat unda verticibus ηί-
framque alte subiectat arenam.
'hü. Thess. A. P. IX 290,2 έκ δέ
νειάτων μνχών βνθΊτιδ χράμμο5
Ιξηρεύγετο. Aristophanes denkt
möglicherweise an unsere Stelle,
wenn erVesp. 696 sagt ώξ μου τόν
d%va ταράττεις (Wecklein, Sitzber.
Manch. Ak. 1911, 3, 34). — δνσά-
νεμοι: vom bösen Winde ge-
troffen. — άντιπληγεδ: nicht
nur παραπλ.ηγβδ (e 418), von der
Seite und darum minder wuchtig,
sondern von vorne getroffen.
593. όρώμαι: Das Medium wie
oft bei Homer.
595. πήματα ψΌΊμένων ist
metrisch bedenklich (- | -
wird durch die Strophe gefordert),
aber ψΟΊαένων auch sachlich: Ich
sehe, daß das alte Leid des Lab-
dakidenhauses sich stürzt auf das
Leid — doch wohl der nach-
geborenen Geschlechter —
und dieses verstärkt. Der Tod
der Brüder ist ein neues Leid;
dazu kommt die Nachwirkung des
alten Leides, d. h. die im Ge-
schlecht fortlebende φρενών ϊρι-
vvs, und es erfolgt der Tod Anti-
gonens. Eine Form von φύεσθ'αί
scheint in dem korrupten Worte
zu stecken.
596. άπ αλλάσσ ε i: των πημά-
των, indem etwa eine Generation
(χενεά) den Rest der von den
Göttern verhängten Leiden er-
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
119
^εων τις, ούδ^ έχει λύουν.
■νΰν γαρ έσχάτας ύττέρ
^ίζας (δ) τέτατο φάος έν Οίδίττον δόμοίς,
χατ αϋ νιν φοινία
-β-εων των νερτέρων
άμα τιόνις λόγου τ' άνοια υμΙ φρένων έριννς.
στρ. β'
τ εάν, Ζεν, δννασιν τις άν-
όρων ύτνερβασία χατάσχοι,
τάν ovd-^ "Υΐΐνος αίρει Ttod-^ δ τναντογήρως
•οντ ακάματοι ^^εών
600
605
«chöpfte und dann das Haus (χέ-
vos) erlöst wäre. — ^ρείτιεί
&εών Tis, näml. τό yivoe.
597. Zu ^χει λύσιν ist als
Subjekt τά ηήματα zu denken.
600. τέτατο: wie Phil. 831
τάνδ' αιγλαν, ä τέταται τά νΰν.
601 ff. Bei der schwierigen Stelle
dürfte zunächst feststehen, daß
κοπίε (das zum Hauen verwandte
Schlacht- und Küchenmesser und
«in von Barbaren getragener Säbel)
«tatt xovts in einem tragischen
Chorliede schlechterdings stil-
widrig ist (Heimreich, Prog. Ploen
1884 S. 10); Staub aber kann nicht
*mähen' — nur diese Bedeutung
hat άμάω im Attischen — son-
dern nur bedecken. 0. C. 406 fj
xai κατασκιώσ ι Θηβαία χόνει\
und das Scholion αέύει καλύπτειν
führt auf Heimreichs Emendation
σκιά κόνΐ£\ der den unteren
Göttern geweihte, auf die blutige
Leiche gestreute und darum selbst
blutige Staub wird das Licht, das
*ich über der letzten Wurzel des
■Geschlechtes breitete, überschat-
ten und auslöschen. Antigone
muß sterben, weil sie den Bruder
begrub und nachher in törichtem
Zorne Kreon reizte. — dpirve:
der Rachegeist ist hier verblaßt
zu einer Personifikation des Rache
heischenden Zornes. — Also der
Chor geht von Antigone aus;
daraus folgt nicht, daß er nach-
her an sie denkt ; vielmehr schwebt
ihm hier wohl eher Kreon vor.
(Patin a. a. 0. 74 f.).
605. Tis χατάσγοι: der sel-
tene, aber in attischer Poesie
mehrfach sicher bezeugte Optativ
ohne av in potentialer Bedeutung
steht genau so Cho. 581 ύπέρτολ-
uov άνδρΟ£ φρόνημα Tis λέγοί;
606. Wenn Sophokles von Hyp-
nos sagt, daß er ονχ αίρεϊ ^ία,
so protestiert er wohl gegen die
ionische Frivolität der >^i<Js απάτη.
Dort redet Here ihn an (3 233)
Υπνε, ävai πάντων τε ■d'Bcäv
πάντων τ άν&ρώπων, und der
Begriff der Allgewalt wird in dem
rätselhaften π αντοχή ρ ωs stecken.
Das homerische παί^ία/ίάτω^) {Ωb)
würde in der Form παντοδμάτωρ
(so Emperius) in den Vers passen
und kann sehr wohl durch Ab-
irrung auf άγήρως ZU παντο/ήρωδ
entstellt sein.
607 f. ακάματοι μηvεS'. άϊο-
unermüdlich ihren Kreislauf durch-
wandelnden und alles alt machen-
den Monde, der πανκρατήε χρόνοε
(Ο. C. 609). Vgl. άκάμαε χρόνος
Eur. fr. 594 und das Homerische
12α
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
μήνες, άγήρως δέ χρόνφ δννάστας
γ,ατ έχεις ^Ολύμττον
μαρμαρόεσααν αι'γλαν.
τό δ' ετχειτα και τό μέλλον
καΐ τό τΐρίν äu αρκέσει
νόμος δδ'' ουδέν έρπει
&νατών βιότφ ττάμτΐολις έκτος άτας.
άντιοτρ. β'
ά γαρ δή τίολύτνλαγχτος έλ-
ττίς πολλοίς μεν ονασις ανδρών,
πολλοίς δ* απάτα κονφονόων ερώτων
610
615
ήέλιον άχάμ αντα. — Sopho-
kles braucht gern die Monate als
Zeitmaß: Anhang § 266. — ϋ-εων
μην€5: Sonst wird das Jahr wie
die Jahreszeiten nach Zeus be-
nannt, hier nach allen Göttern,
weil der Gedanke oi Jios ^rjvss
ο•ύ% αίρονσι Jia die Rede allzu
pointiert gemacht hätte. Doch
ist die Lesart unsicher, weil die
Antistrophe an der entsprechen-
den Stelle korrupt ist.
^^"^, άγήρωξ ^/^ρόνφ: ov γηρά-
oxojv νπό τον χρόνου wie bei
Homer ά&άνατοε και άγήρωί.
609 f. ^Ολύμπου αίγλα: im
Sinne des Homerischen αίγλήει«
^OXvunos, wie Ό^εών oißae statt
ϋ'εοί σεβαστοί U. ä.
611. τό τ έπειτα και τό
μέλλον: SC. ^τΐΐ, über die näch-
ste und die fernere Zukunft,
alle Ewigkeit hin. Plaut. Pers.
778 qui sunt, qui erunt quique
fuerunt quique futuri sunt post-
hac. Lucret. I 460 transactum
quid sit in aevo, tum quae res
instet, quid porro deinde sequa-
tur.
612. xai τό ηρίν: d. h. ώσπερ
και τό πριν έπεκράτει. Vgl. 181
ννν τε και ηάλαι οόκεΖ. Demosth.
ΧνΐΠ 31 υπέρ ο^ και τότε καΐ
νΰν και άει ομολογώ πολεμεΧν. —
τό πρΙν'λ^Ι trochäisch zu messen.
— αρκέσει: wird Stark sein
dauern, sich erhalten. So oft Si-
αρκέω\ das Simplex Thuk. I 71,
1 οϊεσ&ε την ήσν%ΐαν ου τοντοιδ
των ανΟ-ρώηων ini πλείστον άρ-
κεΐν . .
613 f. Nach dem Schlüsse der
Antistr. 2 und dem Eingange von
Str. 1 erwartet man etwa den
Gedanken : kein Sterblicher wan-
delt durch das Leben, ohne der
άτη zu erHegen, d. h. ohne durch
seine Verblendung in Schuld zu
verfallen und für die Vergehun-
gen gestraft zu werden. Im jetzi-
gen Texte ist π άμ πολιέ unver-
ständlich. Der Sinn verlangt
'nichts über das Maß Hinausgehen-
des'; jedes übermäßige Glück
weckt ϋβρίδ und führt dadurch
ins Verderben. — 611 τό und 614
έκτόξ άταδ finden sich an den ent-
sprechenden Stellen der Gegen-
strophe wieder.
615 ff. Die Hoffnung ist vielen
eine Stütze, vielen auch eine
Täuschung leichtsinniger
Begierden. Der Schwerpunkt
des Gedankens liegt im zweiten
Gliede, welchem πολλοί? μεν dvaois
nurum des Gegensatzes willen vor-
ausgeschickt wird, vgl. 21 f. 367.
— άπατα κονφονόων έρώ"
των: sofern die ausschweifenden
Gelüste zur Selbsttäuschung (und
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
121
είδότι d' ούδεν έρπει,
Ttqlv πνρΐ ^ερμφ πόδα τις τνροσαύστ].
σοφία γάρ L• τον
χλεινόν έπος πέφανται,
τό ΥΜχόν δοχεΐν ποτ' έο&λόν
τφδ' έ'μμεν, δτφ φρένας
^εός άγει προς άταν'
πράσσει δ' όλίγιστον χρόνον έχτός ατας.
620
625
ΕΠΕΙ20ΔΙ0Ν r
ΧΟΡΟΣ
δδε μην Αίμων, παίδων των σων
νέατον γέννημα' άρ' άχνύ μένος
dem aus der Selbsttäuschung ent-
springenden Unheil) führen. Um
άπατα richtig zu fassen, denke
man an die Göttin Άηάτη, vgl.
Dion Chrysost. IV 114 προηγεί-
odO) δέ xai τούτον Αηατη, πάνν
ωραία xai πι&ανή, μειδιώσα και
ύττισχνοναένη nXrj&os άγαΟ'ών, ώε
έπ αυτήν αγονοα την ενδαιμο-
νίαν, ieoe άν εία τό βαρα&ρον κα-
ταβαίχι ϊα&ονσα.
618 f. Der Sinn verlangt, daß
man ovSkv εέδότι verbinde, vgl.
Antiphon I 29 ol δ^ ίπιβονλενόμε-
voi ουδέν ϊοαοι, πριν γ ήδη έν
αύτφ ώοι τω κακφ. Daraus er-
gibt sich, daß έλπί« (als απάτα)
zu Ερπει als Subjekt gedacht
werden muß.
619. πριν — προσαύστ): πριν
αν τι πάϋΊ} (Beispiele für die
Auslassung des «V Anhang § 144
I), wie es scheint, eine sprich-
wörtliche Wendung. Er geht
sorglos dahin, bis ihm ignes sup-
üositi cineri doloso den Fuß ver-
brennen. — προσ-αύω ein SOnst
nicht bezeugtes Kompositum, das
iedenfalls im Sinne unseres 'an-
brennen' steht.
620 ff. σοφία: weisheits-
voll; ähnlich λόγφ 0. C. 369. -
πέφανται: ist ans Licht ge-
treten, vgl. 0. R. 525 τοϋπο? δ^
έφάν&η. 848 αλλ* ώδ φανέν γε
τοϋποξ ώδ* έπίστασο. Anfüh-
rungen von volkstümlichen Sprü-
chen oder berühmten Sentenzen
früherer Dichter sind auch sonst
der Tragödie nicht fremd, vgl.
Aisch. Cho. 305 δράααντι πα-
&εΖν, τριγέρων μυθΌδ τάδε φω-
νεζ. Trag, adesp. 460 καΐ τοϋτο
τοϋποδ έστιν άνδρΟ£ ϊμφρovoSy
δταν καλώδ πράοστ] τΐ8, ίΧπί-
ζειν κακά. Unsere Sentenz ist seit
den Homerischen Gedichten {Z
234, / 377, P469f., 2-311) viel-
fach variiert. Trag, adesp. 455
δταν d' ό δαίμων άνδρΐ πορούνΐ]
κακά, τόν νουν ^βλαχρε πρώτον,
ώ βουλεύεται.
624. ϋ'εό« άγει, mit Bezug auf
584, 597. Vgl. Kreons Erkennt-
nis 1273 f.
625. 'Dann ist er nicht mehr
lange der ατη fern', d. h. frei von
den Folgen seines verblendeten
Tuns. Laut mahnend klingt πρό5
άταν und έχτΟ£ άταδ (614) an
Kreons Ohren. — πράσσει mit
έκτόδ αταδ verbunden im Sinne
von 6-δ πράσσει.
627. νέατοδ ist nicht etwa eine
122
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓ]
Τηδ μΒ^Χογάμον ννμψηζ
τάλίδος ήχει μόρον Ι^ντίγόνης,
€ί7τάτας λεχέων ύπεραλγών;
ΚΡΕΩΝ
τάχ είθόμεθ3'α μάντεων νπέρτερον.
<b Tcal, τελείαν xpfjcfov άρα μη χλνων
της μελλονύμφου πατρί λνοσαίνων πάρει;
ή σοΙ μέν ήμεΐς πανταχτ] όρώντες €ρίλοι;
ΑΙΜΩΝ
πάτερ, σός εΙμι, χαΐ σύ μοι γνώμας έχων
630
635
Superlativform zu rdos, sondern
bedeutet der unterste und dann
übertragen der letzte.
628. Die klein gedruckten Worte
enthalten die Erklärung zu τα i/-
SoSy die einst übergeschrieben
war und dann in den Text ein-
gedrungen ist. Das Wort gehört
nach den Schollen dem äolischen
Dialekte an; die Etymologie
scheint auf die Bedeutung 'er-
wachsenes Mädchen' zu führen.
630. Sophokles hat sich erlaubt,
άπατάομαι nach Analogie von
χρεύδομαι mit dem Genetiv zu
konstruieren (Ai. 807 iyvojxa φω-
rds ήπατηυένη)\ SO wird er ge-
wagt haben 'das um die Hochzeit
betrogen sein' eine απάτη λεχέων
zu nennen.
631. μάντεων νηέρτερον:
Schwerlich drückt Kreon hier
irgendwelche Geringschätzung
aus; er hat ja stets auf Teiresias
gehört (993), und wenn er 1055
ihm den Schimpf ins Gesicht
schleudert τό μαντιαόν γαρ näv
γιΧάργνρον ydvo9, SO redet nur
üer Jähzorn aus ihm. Also ist
dies wohl eine sprichwörtliche
Wendung, οπότε μη οτοχασμώ
%ρώμε&α, αλλ' αύτοπται των
πραγμάτων γιγνόμεδ'α (Schol.)•
Vgl. Rhes. 952 γι8η τάί"• ovSkv
μάντεων ^δεί φράοαι. — ύπέρ-
τερον: S. ZU 16.
632 f. άρα μη: Du kommst
doch nicht auf die Kunde hin
als ... — τελείαν -ψηφον: den
Beschluß, der ein Ende macht:
τοντο Si ψηαιν ώξ μη μεταβον-
λενοόμενοζ (Schol.). Derselbe
Ausdruck in weniger verblaßter
Bedeutung des Wortes ψηφοδ
vom Beschluß der argivischen
Gemeinde Aesch. Suppl. 705
τελεία γηφοδ ^Αρχείων.
633. τη8 μελλονύμφου: Der
Genetiv kann von γηφον ab-
hängen (Thuk. I 140, 3 τό Με-
γαρέων -ψήφισμα der Beschluß
über die Megarer), aber auch von
λνσοαίνων (1177 πατρί μηνίααζ
φόνου). — λυσσά ίν ων: der
oloße Gedanke daran, daß sein
Sohn ihm hätte trotzen wollen,
erbittert ihn so, daß ihm kein
gewöhnliches Wort stark genug
ist, um eine solche 'sinnlose Wut'
zu bezeichnen. Irgend ein Leser
stieß sich daran und korrigierte
ο'υμαίνοίν. — λνσσαίνω : λύσσα
= όργαίνω : οργή (Tr. 552 ού γάρ,
ώσπερ έίπον, όργαίνειν καλόν
γυναίκα νουν εχονσαν).
634. σοΙ μέν: mit versteckter
Beziehung auf Antigone. — παν-\
ταχ^ δρώντες: mag ich ver-(
fahren, auf welche Weise^
ich will, vgl. Ai. 1369 os &v
ποιήατι?^ πανταχ^ χρηστό« γ' iorj.
63 5Ϊ. σό£ ει μ ι darf nicht ver-
ι
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
123
^ρτ^στας άτΐΟ^Β-οΐς, αίς έ'γωγ' έφέψομαι.
έμοί γάρ ουδείς άξιώσεται γάμος
μείζων φέρεο^-αι σον ΥΜλως ηγουμένου.
ΚΡΕΩΝ
οντω γάρ, ώ τταΐ, χρή δίά στέρνων έ'χειν,
γνώμης πατρφας τΐάντ' ότΐίσ^εν έστάναι.
64»
glichen werden mit Eur. Herc. 989
^ίή μ^ άποχτείντ]8^ πάτερ' σόβ
ei/ui, ads παις, wohi aber mit Call.
Del. 219, wo Iris zu Hera sagt σή
μέν έγώ, οά ό'έ πάντα. 'Ich bin
dein eigen' ; du kannst völlig über
mich verfügen. — Verb, ov άπορ-
■öoIs γνώμαβ μοι, ϊχο)ν χρη-
στά«, du richtest meine An-
sichten, selbst gute hegend.
Eine auf Schrauben gestellte Wen-
dung, sofern das Partizip ϊχων
€s unentschieden läßt, ob damit
eine beschränkende Bedingung
{έάν ϊχτ}£) oder eine Begründung
{έπεί ixets) gemeint ist.
637 f. 'Keine Ehe wird mir höher
gelten, als du wohl anleitend mir
tiltst', d. h. keine Verbindung
ann gegen deine gute Führung
in Betracht kommen. In dem
Partizip kann wieder ein Kausal-
wie ein Bedingungssatz stecken;
Haimon meint diesen (Iph. Aul.
■928 τοΐ£ ^Ατρείδαΐξ, ην μέν ήνών-
Tat καλώε, πείσόυεΟ"', δταν οέ μή
χαλώς, ον πείσομαή, Kreon hört
jenen heraus. — άξιώσεται pas-
sivisch (Futurum praesentis); vgl.
zu 93. — έμο/ ist also Dativ des
Urhebers beim Passiv: von mir
wird keine Ehe für größer, wert-
voller erachtet werden, nämlich
sie davonzutragen; μείζων φέρε-
a&ai wie ήασο} λαβείν 439.
639—680. So ist es recht; immer
dem Vater gehorchen! (639. 640).
Dazu wünscht man sich ja Kinder,
damit sie in Haß und Liebe es
mit den Eltern halten (641—47).
Was hättest du auch von einem
eo schlechten Weibe (648—52)?
Darum stoß sie von dir und laß
sie sterben (653 — 54). Sie allein
ist ungehorsam gewesen, darum
muß ich meinen Worten treu
bleiben und sie töten (655 — 58
χτενώ), gerade, weil sie meine
Verwandte ist (658 πρό? — 662).
Auf Gehorsam gegen die Gesetze
und das Staatsoberhaupt kommt
es an; er erhält den Staat, Zucht-
losigkeit richtet ihn zugrunde
(663—76). Darum muß ich für
mein Gebot eintreten, zumal da
ich mich doch von einem Weibe
nicht verhöhnen lassen kann (677
bis 680). — Man erwartet nach 661
den Gegensatz: 'Wer sein Haus
nicht regieren kann, ist auch ein
schlechter Bürger' ; aber man wird
sich dabei beruhigen müssen, daß
der Dichter ihn sogleich auf das
Thema, welches ihm vor allem
am Herzen liegt, kommen lassen
wollte; jedenfalls kann keine Um-
stellung diesen Fehler bessern.
639. γάρ wie oft am Beginn
einer zustimmenden Antwort, als
hätte der Redende ein όρΒ-ώΰ λέ-
γειί vorausgeschickt, das etwa
durch ein zustimmendes Kopf-
nicken ersetzt wird; vgl. Phil.
755 ΝΕΟ. δ ε IV όν γ ε τονπίσαγμα τοϋ
νοσήματα«. ΦΙ Α, δεινόν γάρ ουδέ
όητόν. — 'So muß man sich ver-
halten durch die Brust hin', da-
von muß man ganz durchdrungen
sein, daß . .
640. ασφαλώς προσέ&ηχε ίο
πάντα, μή άρα έχ τον παιδόζ
νπαντη&^ δτι πλην των χρησί-
μων. — Nicht ίη all things to
follow your fathers Judgment,
124
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τούτον γάρ οννεν. άνδρες εύχονται γονάς
^Λατηγ,όονζ φύσαντες εν δόμοις έχειν,
ώς χαΐ τόν έχ^-ρόν όνταμύνωνται, τίαχοΐς
γ,αΐ τόν φίλον τιμωσιν έξ ΐσον τχατρί,^
δστις ö^ άνωφέλητα φιτύει τέχνα,
τι τόνο' αν εϊτΐοις άλλο πλην αντφ πόνους
φϋοαι^ πολύν δέ τοΐσιν έχΒ^ροΐοιν γέλων;
μη νύν ποτ , ώ παΐ, τάσδ^ ύφ' ήδονης ίρρένας
γυναικός οννεχ έχβάλης, ειδώς δτι
ιρυχρόν παραγχάλισμα τοντο γίγνεται,
γυνή 'λαγ,ή ξύνευνος εν δόμοις, τι γάρ
γένοιτ αν ελχος μείζον ή φίλος Τίαχός;
αλλά πτύσας ώσεί τ ε δυσμενή μέϋ^ες
645
650
sondern mit dem Schol. rrje πα-
τρφαδ γνώμηζ πάντα είναι δεύ-
τερα 'daß der Willensmeinung des
Vaters alles nachstehe'; vgl. Eur.
Hec, 123 τώ Θησείδα . . τά . .
Καοσάνδρα9 λέκτρ^ ουκ έφάτην τηδ
*/4χιλεία£ πρόσ&εν ■δ'ήσειν ποτέ
λόγχηβ.
644. Ι| ϊσον πατρί: ebenso
wie der Vater.
646. τί πλην und τι άλλο η
sind, um einen möglichst starken
Ausdruck zu gewinnen, zu τί άλλο
πλην verschmolzen. — άλλο kann
von φΰσαι abhängen, aber auch
von εΐποΐ£\ denn es ist ja etwas
Ungünstiges, was man von ihm
sagt; Π 207 Ihr Myrmidonen
klagtet meine Härte an — ταν-
τά u* αγειρόμενοί d'afi^ έ βάζετε.
647. / 50 {γυναΐκ* ενειδέ άνη-
γεδ) πατρί τ ε σ(Ζ μέγα χάρμα
πόληί τε παντί τε δήμψ^ δνσμε-
νέοΐν μίν γαρμα^ κατηφείην δέ
σοι αύτώ.
648. Er soll nicht έκπλ.ήττεσβ•αι
δρέναε, ag πάροε εΐχεν JV 394.
•a φρέναδ έκβάΐλειν nur der Form
nach aktivisch, dem Sinne nach
aber passivisch ist, so steht ύπό
hier ebensogut wie Xen. Anab.
111 4, 11 άπώλλ^νσαν τήν αρχήν
νπό ΙΙεροών Μηδοι.
650. παραγκάλισμα 'was
man neben sich im Arm hält',
auf eine Person übertragen wie
μίσηαα *was man haßt' El. 289;
vgl. Anhang § 236. Lykophr.
112 ff. τήν δεντέραν εωλον ονκ
όγει (Paris) Κύπριν -ψ ν % ρ ο ν
παρ αγκάλισαα κάξ όνειράτων
κεναϊε άψάοσοίν ώλέναιοι δέμνια
(nachdem dir Proteus Helena ent-
führt hat). — τοντο zur vorläu-
figen Ankündigung des Folgenden
wie oft vor einer Infinitiv- oder
Partizipialkonstruktion ; Anhang
§81.
651. Hesiod. Op. 702 ov μίν γάρ
τι γνναικόε άνήρ ληίζετ αμεινον
κτημ άγαΟ'ηε, τηε δ^ αΰτε κακήε
ον ρίγιον άλλο. Semonides fr. 6
γνναικόε ουδέν κτήμ ' άνήρ λ^ηίζεταΐ
έσ&λήδ αμεινον ονδέ ρίγιον κακήε.
652f. φίλοε κακόδ soll ein
hier ungehöriger Begriff sein, 'da
das Weib unmöglich zu den
schlechten Freunden gezählt
werden kann.' Aber unter den
φ/λοι, nach denen Odysseus sich
zurücksehnt, ist doch vor allem
Penelope zu verstehen.
653. Das epische ώσεί r« braucht
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
125
■rijv τΐαΐο* έν "Λιδου τήνδε ννμφενευν τινί.
€7t€l γάρ αυτήν εΐλον εμφανώς εγώ
πόλεως άτΐίοτήοασαν έν. 7ΐάσης μόνην,
ιρενδή γ' έμαντόν ού χαταστήσω ττόλει,
^λλά χτενώ. τζρός ταντ* έφνμνείτω /Ι ία
ξύναιμον' εί γάρ δη τά γ' εγγενή φνσεί
αχοσμα ^-ρέιρω^ χάρτα τους έξω γένους'
έν τοις γάρ οίχείοισιν όστις εστ' άνήρ
χρηοτός, (ρανεΐται χάν πόλει δίχαιος ών,
όστις δ' υπερβάς ή νόμους βιάζεται
ή τούπιτάσσειν τοις χρατύνουσιν νοεί,
Όύχ έστ^ επαίνου τούτον έξ έμοϋ τυχεΐν.
άλλ^ δν πόλις στη σείε, τοϋδε χρή χλύειν
655
hier nicht vorzuliegen, sondern
Τ€ kann πτνσας mit ώσεί δνα-
μενη verbinden : indem du dabei
ausspeist und wie einen Feind.
Gerade so sagt sich Haimon nach-
her wirklich vom Vater los.
654. Auch dies wird sieh fürch-
terlich erfüllen: 1240 ΗεΖται. 8ä
[AXumv) vexQOS περί νεχρφ^ τά
ννμψιχά τέλη λαχών δείλαιο« είν
Αιδον δόμοι«.
657 f. Das γέ hat hier seine
volle Kraft: als Lügner wenigstens
will ich mich nicht hinstellen. —
πόλει: in den Augen der Bürger-
echaft; vgl. Anhang § 45, 4. —
Aus dem kurz und schroff ab-
brechenden αλλά κ τ ενώ hört
man so recht seine erbarmungs-
lose Härte heraus.
658. Jia ξύναιμον: technisch
■όμόγνιον, den er hier nicht we-
niger lästerlich im Munde führt
als 487 den Ζεν« έρχείο?. — An-
tigone hat sich auf diesen Zeus
-gar nicht berufen, sondern er hat
eine solche Berufung 487 ab-
schneiden wollen. — τά έγγενη:
.τοϋ« έχγενεΖδ. Das Neutrum soll
alles, was überhaupt in Betracht
kommt , zusammenfassen ; vgl.
Anhang § 2.
660. τούδ ίξω yivovs: näm-
lich άκόσμονε &ρέψο} oder viel-
mehr ηαρέΐω. Vgl. Anhang § 198 1.
663 ff. νπερβάζ: absolut wie
J499 και μέν τούδ {&εοΐ)δ) Ο^νέεσσι
καΐ ενχωλβδ άγαν^σιν λ,οιβ^ τε
κνίστ] τε ηαρατρωπωσ &ν&ρο)ποι
λισσόμενοι, δτε κέν τΐ5 ύπερβήτ}
και άπάοττ]. — νόμονδ βιάζε-
ται (vgl. 59 νόμον β Ια), wie Αη-
tigone getan hat. Kreon tut mehr:
&εούδ βιάζεται (1073). — τούπι-
τάσσειν τοίδ^ κρατύνονσιν
νοεζ: starke Übertreibung. —
Der Artikel beim Infinitiv wie
0. C. 441 οι δ' έπωψελεΐν . . δυ-
νάμενοι τό δράν ουκ ήϋ'έλησαν\
Anhang § 129.
665. Litotes: mit ούχ ί| έμοϋ
meint Kreon ούδαμον, was er als
nicht löblich bezeichnet, hält
er für durchaus strafbar.
666. δν πόλΐδ στήσειε: hier
redet der Athener; Kreon war
γένονδ κατ' αγχιστεία König. —
Mit dem Opt. στήσειε vgl. 0. R.
315 άνδρα δ^ ώφελεΖν άορ' ών
Μχοι τε και δύναιτο, κάλλιστοδ
πόνοδ. Anhang § 143.
126
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
χαΐ σμιχρά χαΐ δίκαια χαΐ τάναντία.
ycal τούτον αν τον άνδρα ^αρσοίην έγώ
}ΐαλώς μεν αρχειν, εϋ δ^ αν άρχεοϋ^αι ^έλειν,
δορός τ' αν έν χειμώνι ττροστεταγμένον
μένειν δίκαιον καγα&όν τταραστάτην.
αναρχίας δε μείζον ουκ έ'στιν κακόν,
αύτη τΐόλεις δλλυοιν, ήδ^ ανάστατους
οϊκονς τί&ησιν, ήδε συμμάχου δορός
τροπάς καταρρήγνυσι' των (5' αρνουμένων
σφζει τα τΐολλά σώμα^^ ή τνει^-αρχία.
670
67&
667. Ein ungenannter Dichter
(Append. prov. 1 100 und Schol.
Aesch. Cho. 71) dovXe, δεσποτών
άχονε και δίκαια κάδικα. Kreon
scheut sich jedoch die άδικα aus-
drücklich zu nennen, und ver-
steckt den Gegensatz durch τά-
ναντία.
668. τοντον: τόν κΧύοντα
τούτον δν ή πόλιε στήσειε. —
ϋ'αρσεϊν hier = zuversichtlich
erwarten, daher der accus, cum
Inf., wie Phil. 597 πλέον τό Ό'άρ-
σο9 είχε &ατέρον δράσειν τάδε,
— Zu άρχειν ist dv, nicht aber
■9έλειν zu denken. — άρχειν
und άρχεσϋ'αι verbunden wie
im Spruche des Solon bei Diog.
Laert. 1 60 άρχε πρώτον Μα&ών
άρχεσ&αι. Plat. Leg. 942 ^ ^ιελε-
τητέον άρχειν τε άκί,ων άρχεοΌ'αί
S'^ ν φ' έτερων. — Wenn man
das άρχειν und das άρχεσδ'αι
trennt, so ist das zweite freilich
hier nicht am Platze, da es schon
in der Voraussetzung (δν πόλιε
στησειε, τονδε κλύειν) enthalten
ist. Aber eben auf die Verbin-
dung, darauf, daß jemand άρχειν
τε καΐ άρχεο&αι έν μέρει versteht,
kommt es Kreon an. — προστε-
ταγμένον. nachdem der Befehl
an ihn ergangen ist. — μένειν:
standhalten.
672. Ein angeblich Pythagore-
ischer Satz, vgl. Aristoxenos bei
Stob. Flor. XLm 49 κα&όΧον δέ
ώ'οντο {ρί Πν&αγόρειοι) μηδέν
είναι μείζον κακόν άνα,ρχίαί. Der
gleiche Gedanke findet sich bei
den Sophisten Antiphon fr. 135
Bl. άναρχίαδ δ^ ουδέν κάκιον άν-
ο'ρώποιδ.
673. Wechsel zwischen ο•δτο9
und δδε m der Anaphora, wie
296.
674 f. 'Ungehorsam läßt Flucht
hereinbrechen in die Reihen ver-
bündeter Streiter', löst die Reihen
der Mitkämpfer auf. — τροπάδ
καταρρηξαι: rumpendo efß-
cere; ix γάρ διαρρήξεω£ στρατυν
τροπή γίγνεται (Schol.).
675. των δ^ όρ&ον μένων:
bei denen, die aufgerichtet wer-
den (nachdem sie vorher πολλω
σάλφ έσείσ&ησαν [163]) ist CS der
Gehorsam, der den meisten Ret-
tung bringt.
676. αωζει τά πολλά ο ώ u ατ az
So oft, wenn von militärischen
Verhältnissen die Rede ist: Xen.
Anab. IV 6, 10 σκεπτέον δπω$
ώε ελάχιστα σώματα ανδρών
άποβάλωπεν^ doch auch sonst, WO
es für uns noch auffälliger ist:
Eur. Med. 1110 ψρονδοε έε^Άιδην
Β'άνατοε προφέρων σώματα τέ-
κνων. — σώζει "ή πειο'αρχία:
πει&αρχία γάρ ίστι τηε ενπραξίαδ
μήτηρ^ γυνή σωτηροδ Aesch. Sept.
206.
Ι
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
127
ούτως άμνντέ έστΙ τοΐς Άοσμονμένοίς,
χοντοί γυναικός ουδαμώς ήσσητέα.
κρεΐσσον γάρ, εϊπερ (5«Γ, ττρός ανδρός έτιτίεσεΐν,
κονχ αν γυναικών ήσσονες καλοίμεΒ-^ αν.
ΧΟΡΟΣ
ήμΐν μεν, ει μή τφ χρόνφ κεχλέμμε^α,
λέγειν φρονούντως ών λέγεις δοκεΐς ττέρι.
ΑΙΜΩΝ
ττάτερ, ^^εοϊ φύουσιν άνϋ-ρώποις φρένας
680
677. οϋτωε: πρόε ταντα, nach
den eben entwickelten Grund-
sätzen.— άμνντέ α, 678 ήσση-
τέα: das Neutram des zweiten
Verbaladjektivs steht öfter so im
Plural; 0. C. 1426 ήμϊν S' ούχι
σνγχωρητέα, vgl. Ant. 576 Ssdoy-
Μένα. — χοσμέω heißt in Ord-
nung bringen, danach be-
fehligen (Ai. 1103 ovx iad'"
δπον ooi τόν§€ χοσμησαι πλέον
άρχηδ Μκειτο ^εσμ05 ή χαΐ TwSs
σε), hier geradezu befehlen.
Erleichtert wird der Übergang
dadurch, daß χοσμητήδ und κό-
σμοδ technische Ausdrücke für
beamtete 'Ordner' sind. Ihren
Verfügungen soll man beispringen
{βοη&εΐν Tole νόμοΐ5 wie άμννω
τω νόμφ Eur. Or. 523), um ihnen
Geltung zu sichern.
678. Vgl. 525 έμον δέ ζώντοδ
ούχ άρξεί γννή. Auch dem Pen-
theus, der mit Kreon τούξύ&νμον
xai τό βασιΧιχόν λίαν (Eur. Bacch.
671) teilt, ist dies das Schlimmste :
785 ov γάρ άλλ* υπερβάλλει τάδε.
si πρό« γνν aixöiv πεισόμεσθ"
& πάο%ομεν,
679 f. Die 'lästige Wiederholung'
würde am leichtesten wohl ein
Schauspieler als vom Dichter mit
Absicht angewendetes Mittel der
Charakteristik erweisen. Es ist
ia dem großen Patrioten in Wahr-
heit gar nicht um das Wohl des
Staates, sondern um seinen klei-
nen Eigenwillen zu tun; der wird
besonders hart dadurch gekränkt,
daß es ein Weib ist, welches ihm
zu trotzen wagt: so läßt ihn der
Dichter dies als das für ihn Un-
erträglichste nochmals, stärker
als durch 678, hervorheben.
681. ήμϊν πέν. Deinem Sohne
vielleicht nicht. — χλέπτω heißt
oft 'täuschen' (so 1218), χεχλέμ-
με&α also 'wir befinden uns in
einem Zustande der Täuschung'.
— τφ ιρόνφ'. infolge der Zeit,,
welche wir durchlebt nahen; den
Begriff lang zu ergänzen wird
dem Griechen leichter als uns,
da der bloße Dativ %ρόνίρ fast
zu einem Adverbium endlich
erstarrt ist.
682. Der Hauptsatz ist teilweise
in den Nebensatz hineingescho-
ben: Anhang § 172.
683-723. Ganz schüchtern be-
finnt er: Die Besonnenheit ist
as höchste Gut, welches die
Götter dem Menschen gegeben
haben ; ich aber — muß als dein
Sohn dich dazu wieder zurück-
führen; so wollte er sagen, als
er merkt, daß bei Kreon der
Jähzorn aufsteigt, und begütigend
hinzufügt: Du hast ja gewiß recht;
aber es könnte doch auch einmal
ein anderer einen guten Gedanken
haben (683—87). Ich als dein
Sohn muß auf die Stimme des
Volkes achten, die in diesem
128
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τΐάντων δσ' έατϊ χτημάτων ύτΐέρτατον.
έγώ δ' — δτνως ού μή λέγεις όρ^-ως τάδε,
οντ' αν δνναίμην μήτ' έτζισταΐμην λέγειν'
γένοιτο μέντάν χάτέρφ ΥΜλώς έχον.
οον (5* οϋν τΐέφυτ,α πάντα προσν.οπείν, δ(Τα
λέγει τις ή πράσσει τις ή ψέγειν έχει.
τό γάρ σον όμμα δεινόν άνδρι δημόττ]
λόγοις τοιούτοις, οΐς σν μή τέρψΐ] "χλνων'
685
690
Falle dir unbedingt unrecht gibt
(688—700). Dein Glück ist mir
das höchste (701 — 4); (um dieses
Glückes willen bitte ich dich:)
bleibe nicht bei der starren Über-
zeugung, daß du allein recht
haben könntest (705 — 11). Solcher
Starrsinn führt zum Unglück (712
— 18). Du brauchst dich auch
dessen nicht zu schämen, wenn
du dich von mir, dem Jüngeren,
belehren läßt (718—23).
683f. φνοναι φρέναε υπέρ-
τατο ν: sie erzeugen in den γρέ-
VES das Höchste.
685. Schol. έγώ δέ ου δύναμαι
ταντα άποδέξασ&αι, επειδή μή
καλώ£ ταντα λέγειδ. Eine andere
Lesart scheint vorzuliegen, ist
aber bisher nicht befriedigend
nachgewiesen; die handschrift-
liche Lesart ist ohne Tadel.
686. Potentialis und eigenthcher
Optativ durch οντε und μήτε in
Korresponsion gestellt wie Indi-
kativ und Optativ Demosth. XIX
149 νμΐν Si τοιούτο μέν ουδέν
Όντ* ήν μήτε γένοιτο τον λοιπόν.
Vgl. 500.
687. Es könnte auch einmal
für einen andern gut stehen, es
könnte auch einmal ein anderer
Glück haben — er drückt sich
wieder in seiner Vorsicht ganz
allgemein aus, wo er 'recht haben'
meint. — Der unpersönliche
Ausdruck καλώδ äv εχοι χάτέρψ
ist umschrieben mit γίγνεα&αι,
etwa wie für πβφενγέναι eintritt
πεφνγμένον γενέσ&αι ^219 ov
οι vvv Μτι γ* ίστι πεφνγμένον
&ααε γενέοΘ-αι^ also ein τι braucht
gar nicht hinzugedacht zu wer-
den.
688. Jedenfalls aber {δ' οϋν)
bin ich von Natur so geartet
[πέψνχα), daß ich in deinem
Interesse (σον π (> ο -) nach allem
ausschaue {-σκοπεζν). Bei der
Variante ov δ' ov πέφνκαε πάντα
προσκοπεΖν würde προ- unver-
ständlich bleiben.
689. Die Doppelsetzung des ris
belegt Anhang § 98. — Obgleich
der Inhalt des Ganzen schon
durch zwei entgegengesetzte Be-
griffe erschöpft ist, tritt dennoch
ein dritter (χρέγειν εχεή hinzu.
Vgl. zu V. 40 und Anhang § 228.
691. So passend der Dativ άν-
δρι δημόττ] zu δεινόν hinzutritt,
so lästig ist der Zusatz Χόγοίξ
τοιούτοι^. Man erklärt für
solche Reden, also λέγοντι
τοιαντα, d.h. wenn oder wäh-
rend er solches redet. Haimon
kann nur sagen wollen, daß nie-
mand Mißliebiges vor Kreon zu
äußern sich getraut. Ist also 691
richtig überliefert und echt, so
muß vorher mit Dindorf der Aus-
fall mindestens eines Verses an-
genommen werden; verständlich
wäre 691, wenn es etwa (wie
Herwerden vorschlug) hieße, <κοί;-
δείδ ποτ' αστών έμφανώδ χρηται,
πάτερ,) loyois τοιοντοιε ols σν
μή τέρ-ψυ κλύων. — ols σύ μή
ΑιΝΤΙΓΟΝΗ
129
έμοί δ' άχονειν εσΟ-' υπό οχότον τάδε,
την 7ΰαίδα ταντην οΓ οδύρεται, τνόλις,
7€ασων γνναίΥ.ών ώς άναξιωτάτη
ΥΜΆΐοτ^ άτι* έργων ενχλεεστάτων (ρΟ-ίνει'
ήτις τον αυτής αντάδελορον εν cpovaig
ττετντωτ* α3^ατίτον μήΟ"' ντν^ ώμηστών γ,ννων
ειασ^ öXiod^aL μήΌ-' νττ^ οΙωνών τίνος'
ονχ ήδε χρυσής αξία τιμής λαχεΐν ;
τοιάδ ' έρεμνή oly επέρχεται φάτις.
700
τέρ-ψΎ]: Der Ind. Fut. im konse-
kutiven Eelativsatz, der bezeich-
net, daß etwas infolge einer Be-
schaffenheit eintreten kann. Als
Negation wäre auch ov möglieh;
vgl. 0. C. 1352 άκούοα« '/ έμοϋ
τοιαν&' ä τόν τονδ' ονποτ^ ευ-
φράνει βίον.
692. υπό σκότον: ohne er-
kennbaren Unterschied von υπό
ακότω wie Eur. Or. 1457 υπό
ακοτον ζίψη οπάααντε?.
693. n6).ii: Arist. Rh et. III 17
επειδή hia περί αύτον λέγειν ή
έηΐφΟΌνον ή μακρολογίαν ή άντι-
λογίαν ίχει^ και περί ällov η
λοιΒορίαν ή άγροικίαν, έτερον χρή
λέγοντα ποιεϊν . . ώδ ^υψοκλήΰ
τόν Αίΐίονα υπέρ τηε ^Αντινόνηί
ττρόΒ τόν πατέρα, ώε λεγονταιν
έτέρο}ΐ•.
693 ff. Vgl. zu 489. Jetzt ist
€s vollends klar, daß er der
Bürgerschaft nicht mehr zumuten
darf, Antigone oder gar die
Schwestern zu steinigen. Vgl.
Corssen, N. Jahrbb. XXXI 227.
694 f. Man beachte die drei-
fachen Superlative, die ihm die
Erregung eingibt.
696. Wenn έν ψοναΖε πε-
πτώτα heißen müßte 'im blutigen
Morde gefallen', so würde aller-
dings άΟ-απτυν auffallend isoliert
sein ; aber iv φοναίε kann unserm
'in seinem Blute' entsprechen (vgl.
Piud. Pyth. XI 38 ϋ-ηκέ τ Αϊγι-
Ό&υν έν ψοναϊε 'und machte, daß
Sophokles IV. 11. Aufl.
Aigisthos in seinem Blute lag',
und die Worte έν tpovais äd- α-
πτό ν können also bedeuten 'in
seinem Blute unbestatttet da-
liegend'.
697 f. Wir erwarten ήτιε ουκ
ειασεν όλέαΟ'αι ά&αητυν οντε — r
ούτε. Statt dessen tritt die Ne-
gation bloß zum Inf., und zwar
μήτε, weil die Leute hiermit ihre
Ansicht ώ« — ψ&ίτει begründen.
Doch schwebt zugleich neben
ovx εϊααεν όλέσϋ'αι vor έποίησε
μή γενέσ&αι, sic hat CS nicht ge-
duldet und dafür gesorgt, daß
es nicht geschehen sollte. —
ώ μη αταΐ κύνεδ: Χ Qß Priamos
von sich: αυτόν S^ Αν πύματόν
με κνιεδ πρώττ^σι Ο'νρυοιν ώμψ
αταΐ έρνονοιν,
698. oio)v ών τιν OS'. vgl. 257.
699. In seinem Eifer geht er
unwillkürlich in oratio recta über.
— 'golden' ist dem Hellenen me-
taphorische Bezeichnung alles
Herrlichen; schwerlieh ist an
einen goldenen Ehrenkranz zu
denken, der als Auszeichnung
verdienter Bürger zu Sophokles'
Zeit wohl noch nicht vorkam
(Schömann-Lipsius, Griech. Alter-
tümer I 483).
700. έρεμνόε findet sich wohl
nur hier in übertragenem Sinne
als schmuckvoller Ersatz für σκο-
τεινόδ. — επέρχεται', kommt
(feindlich) heran.
130
-ΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
έμοί de σον ττράσσοντος ευτυχώς j τΐάτερ,
ούκ έστιν ουδέν χτήμα τιμιώτερον.
τι γαρ πατρός βάλλοντος εύχλείας τέχνοις
άγαλμα μείζον, ή τι 7ΐρος τΐαίδων ττατρί;
μη νυν Sv ήΟ^ος μοννον έν σαυτφ (ρόρει,
ώς φής ϋΰ, χούδέν άλλο, τοντ όρΟ^ως iyßiv.
δστις γάρ αυτός ή ψρονεΐν μόνος δοχεΐ
ή γλώσσαν, ήν ούχ άλλος, ή ιρνχήν έχειν,
οϋτοί δίατΐτνχ&έντες ώφ^^ησαν χενοί.
άλλ* άνδρα, χει τις fj σοφός, το μανϋ-άνειν
(05
710
701. οον πράσσοο>το5 εντν-
χο)$: τηδ orjs εύτιραξ/αδ.
708 f. Verb, τ/ γάρ μεΖζον
άγαλμα (Stolz) τέκ/οιδ εύ-
κλείαδ (= ή ενκλεια) &άλλον-
το£ (absolut, wie Phil. 420) πα-
τρός, als der Ruhm eines
glücklichen Vaters. Die Ver-
bindung άγαλ/ζα ενκλείας (wie Ai.
465 στέφανος ενκίείας) ist dem
Sinn zuwider, da die ενκλεια auf
den Vater, nicht auf die Kinder
geht. Johnsons ansprechende Ver-
mutung ενκλεΐα beseitigt das
mögliche Mißverständnis ; mit
d'aUovToe ενχίεία Vgl. 1164 θ'άλ-
λων ενγενεΐ τέκνων σπορά. Eur.
Hipp. 422 έλ.ενϋ'εροι παρρησία
ϋάλλοντες.
704. προς παίδο'ν: seitens
der Kinder, d. h. in bezug auf
diese.
705 f. In ir ^&os (Denkweise,
Sinnesart) έν σαν τ ω φόρεί
liegt der Begriff des festen Glau-
bens an Untrüglichkeit, so daß
sich όρ&ώ£ ϊχειν (daß es
recht sei) epexegetisch an-
schließt.
707 ff. Haimon mildert seine
Mahnungen, indem er, sich der
Weise des Vaters anpassend, in
Sentenzen und Bildern redet. Hier
zitiert er Theognis 221 öötis xoi
Soxiei τόν πλησίον ϊ8μεί>αι ουδέν,
άλΧ αντόξ, uovvos ποικίλα
δήνε^ ίχείΊ', κεΐνόδ γ' Αφρων εστί,
νόον βεβλαμμένος έσ&λ.ον.
708. y>vyjiv: An die Kraft des
Seelenlebens, das μέγε&ος της γν-
χψ, wird gedacht sein; vgl. Ai.
154 των γάρ μεγάλων yjvvc5i>
ίεί,ς ονκ άν όμάρτοίς-, Eur. Suppl.
1101 πατρί δ' ουδέν ήδιον γέροντι
&νγατρός' άρσένων δέ μείζονες
γνχαί, γλνκεΐαι δ* ■ήσσον εις Όόι-
πενματα.
709. ο -υ τ ο ι: weil δστις plu-
ralen Sinn hat; vgl. Anhang
§ 16 II. — δίαπτνγβ'έντες: Ge-
wöhnlich bezogen auf denWunsch
des Skolion 5 εϊ&' έξην, όποΖός
τις ήν έκαστος, τό στη&ος διε-
λόντ', έπειτα τόν νουν έσιδόντα,
κλείσαντα πάλιν άνδρα φίλον ί•ο-
μίζειν άδόλω φρενί, νοη Uhle
[Philol. LXIX 446 f.) auf die σει-
λα/νοί, ot διχάδε διοιχθ'έντες φαί-
νονται Μνδο&εν αγάλματα έχοντες
ϋ-εων (Plat. Symp. 215^); aber
διαπτνσσείν kann man nur, \vas
zusammengefaltet war: es wird
an einen Kleiderstoff zu denken
sein, den wir ύπ'αύγάς διαπτνσσο-
μεν (Plut. quaest. conv. I 5, 2),
um seine Güte zu prüfen (Eur.
Hec. 1153 κερκίδ' ^Ηδο)νής γ/ρό?
jjvovi' νπ' ανγάς τονσδε λεύσσον-
τες πέπλ,ονς).
710. ει τις χι ohne άν; vgl.
Anhang § 144 IL - Verbinde
ονδεν αισχρό^' τό /uavd'ai ειν άνδρα
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
131
τίόλλ αίσχρόν ούοέν χαΐ το μη τείνειν άγαν.
OQ^g Ttaqa ^εί^ροίσι χείμαρρους δσα
δένδρων νπείχει, κλώνας ώς έγ,οφζεται,
τα δ άντιτείνοντ^ αντόπρεμν^ άτΐόλλνται'
αντως δε ναός δστις έγχρατής ττόδα
τείνας νηείχει μηδέν, νπτίοις κάτω
στρέψας το λουνόν σέλμασιν ναντίλλεται.
αλλ είχε -θ-νμφ χαΐ μετάστασιν δίδον.
715
πολλά\ über die Stellung von
άνδρα Vgl. Anhang § 161.
711. το μ -ή reiveiv άγαν.
nicht ZU straff zu spannen,
freier angeschlossen, als ob καλόν
vorherginge. Wie von selbst leitet
die Metapher zu den folgenden,
wiederum aus Scheu vor dem
Vater statt direkter Mahnung ge-
wählten Bildern.
7 12 f. Oben 473 ff. hatte Kreon
dieselben Gedanken in ähnlichem
Bilde ausgesprochen. Dem Dich-
ter schwebte vielleicht eine Äso-
pische Fabel vor wie χάλαμοι
xai Sovs Babr. 36. — Die Stelle
ist parodiert von Antiphanes
(II 112 K) Ί0 Sh ζην εΙπέ uot τί
έστι; tcivfiv ψήΜ έγώ, ögäs
παρά ρείΟ'ροίοι χειαάρροιδ δσα
δένδρων άει την νύχτα καΐ την
ήμέραν βρέ'/εται^ uayedOS και κά/-
λο5 οΙα γίνεται^ τά δ' άντιτεΐνοντ'
αντόπρεαν^ άπόΐΐνται. — ^ei-
λ)' ρ ο tat χείμαρροι?:'. Runsen,
die nur ein Platzregen plötzlich
mit Wasser füllt. %ειυάρρον?^\τά
in der Poesie noch als Adjektiv
gebraucht, in Prosa als Substan-
tiv. — αντότιρεμνοΰ: ηντοί?:
τοΐ5 πρέμνοΐδ, mit Stumpf und
Stiel; so geht ein Schiff unter
αντανδρο?, mit Mann und Maus.
715. rads Ιγκρατήζ'. ein
Schiff beherrschend, lenkend, wie
τόξων έγχρατήζ Phil. 75, ήνιών
εγκρατή? Luc. dial. deor. 25, 2. —
ηόδεζ sind die Schoten, Taue,
welche an den beiden unteren
Enden des Segels befestigt sind
und rechts und links am Schiffs-
bord angeknüpft werden. Der
rechte oder der linke πού£
werden straffer angezogen, je
nachdem der Wind von links
oder rechts herkommt: kommt
er von hinten, so sind beide
gleich straff angezogen. Hier ist
der Singular notwendig, weil das
Schiff natürlich nur nach einer
der beiden Seiten zum Kentern
gebracht werden kann. Dasselbe
Bild Eur. Or, 706 xai vavs γάρ
έντα&εΐαα ηρόζ βίαν ττοδι ^βαγει;
ίστη δ' avifis, ήν χαλά πόδα.
716 f. ύπτιο is σέΐιι αοιν
ναντίλλεται er segelt mit um-
gekehrtem Verdeck, 'kieloben',
d. h. er segelt überhaupt nicht
mehr; vgl. Arat. 425 wenn eine
Windsbraut von oben auf das
Schiff stürzt, άλλοτε μέν και
πάμπαν ύπόβρνχα ναντίλ,λ.ονται . .
718. και Steht hier wie bis-
weilen postpositiv: vgl. Aesch.
Prom. 51 Μγνωκα, τοΐσδε χονδέΐ'
άντειπεϊν ϊ%ω. Eur. Med. ISO
άλ,λΛ ßdqa viv δενρο πόρενοον
οϊχων ^ξω, φίλα xai τάδ ανδα
(et annonce que ceux qui se
trouvent ici sont amis). Arist.
Nub. 743 x&v άπορες τι των νοη-
μάτων^ άψειξ άπελ&ε κατά την
γνώμην πάλιν χίνηοον αϋ&ιδ, αυτό
xai ζνγώ&ρισον. Pax 416 ώ φίλ*
'Έρμη, ξύλλαβε ήμΐν προϋ'νμο}?^
τψδε χαΐ ξννέ/.κνσον. Also 'und
gewähre eine Sinnesänderung'.
9*
132
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
γνώμη γάρ €Ϊ τις καττ' έμοΰ νεωτέρου
τΐρόσεστι, (ρήμ' εγωγε τΐρεσβεύειν ττολύ 720
φνναί τον άνδρα ττάντ^ έτΐΐστήμης πλέων'
εΐ Ö' οϋν, φιλεΐ γάρ τοντο μη ταύτη ^έπειν,
γ,αΐ των λεγόντων εϋ ν,αλον το μαν^άνειν.
ΧΟΡΟΣ
άναξ, σέ τ' είχός, εϊ τι -/.αίριον λέγει,
μαΌ-εΐν, σέ τ* αϋ τοϋδ* ' εϋ γάρ εϊρηται διτΐλη. 72δ
ΚΡΕΩΝ
οΐ τηλιγ,οίδε γ.αϊ διδαξόμεο&α δή
φρονεΐν νη ανδρός τηλιχονδε την φύσιν;
7 19 f. Wenn eine verständige
Meinung auch von mir, dem
Jüngeren, hinzukommt.
720 ff. Auch hier hält sich Hai-
mon an einen alten Dichterspruch :
Hesiod. Op. 293 ο•δτο8 /uhv πανά-
QioToe, ÖS avTCÖ πάντα νοήστ],
εσ&λΟ£ ^' αύ και κεΐροδ, ös εϋ εί-
ποντι πί&ηται. — Der ηρέσβνζ
genießt als solcher Ehre; daher
πρεσβεύω genieße Ehre, habe
den Vorrang. Der Begriff der
Ehre kann dalDci ganz verblassen;
vgl. O.R.1362 ει δέ τι πρ εσ βύτε-
ρο ν ϊτι κακόν κακόν, Aesch. Cbo.
614 κακών Si πρεσβεύεται (von
transitivem πρεσβεύοή τόΑήμνιον.
721. πάντ^ έπ ιστή μη£ πλέ-
o)S = πάντ' επιστήμων. Das
Neutrum πάντα wird oft adver-
bial gebraucht zur Steigerung von
Adjektiven, vgl. Anhang § 62 I 2.
722. Das elliptische ei ^' ο -δ ν
verlangt an allen bisher ange-
führten Stellen als Ergänzung
den vorher genannten Begriff
gerade wie unser wenn aber
doch. Hier müßte der Begriff
negiert ergänzt werden : sl δ' οϋν
μή ψύη πάντ' έπιστήμηξ πλέωδ,
was unmöglich scheint. Vielleicht
ist zu schreiben: εί δ^ οϋν —
φιλεϊ γάρ — τοντο μή ταύττ] ρέποι.
'Wenn aber — wie es ja oft vor-
kommt — dies nicht so ausfallen
sollte . . .'
723. εϋ wird öfter zu stärkerer
Hervorhebung so an das Ende
des dritten Fußes gestellt. An-
hang § 175.
725. σέ τ αϋ: Haimon. Vgl.
unten 1340 de, ώ παΐ, σέ τ' ον%
εκών ^τανον (den Haimon) σέ τ
αϋ τάνδε (die Eur^'dike). Ο, R. 637
ονκ ει σύ τ' oI'kovs σύ re, Κρέων,
κατά στέ/αδ;
726. oi τηλικοίδε: wir, die
wir in solchem Alter stehen.
Er zeigt etwa hier auf seine
grauen Haare, nachher, bei τηλι-
κονδε, auf Haimon. — καΐ διδα-
ξόμεσ&α: soUcn gar uns noch
belehren lassen, während das
Umgekehrte in der Ordnung wäre.
726—757. Haimon weist zu-
nächst den Vorwurf zurück, daß
er zu jung sei, um seinen Vater
belehren zu dürfen (726—729),
dann den weiteren, daß er sich
Antigonens nicht annehmen dürfe,
indem er sich auf die Überein-
stimmung mit der ganzen Bürger-
schaft beruft und Kreons An-
spruch, im Gegensatze zu ihr
semem eigenen Willen zu folgen,
zurückweist (730—739). In hitzi-
gem Wortgefecht greift nun immer
der eine ein Wort oder einen ße-
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
133
ΑΙΜΩΝ
μηδέν το μη όίχαιον' ει δ^ έγώ νέος,
ού τον χρόνον χρή μάλλον ή τάργα σκοττεΐν.
ΚΡΕΩΝ
έργον γάρ έστι τους άχοσμονντας οέβειν ;
ΑΙΜΩΝ
ούδ^ αν ν.ελεύσαιμ^ εύσεβεΐν εις τους -/.ακονς.
ΚΡΕΩΝ
oi}% ήδε γάρ τοι^δ^ έπείληττται νόσφ;
ΑΙΜΩΝ
0^' φησι Θήβης τήσδ' όμότττολις λεώς.
ΚΡΕΩΝ
τΐόλίς γάρ ήμΐν άμε χρή τάσσειν έρεΐ;
730
griff aus der Rede des andern auf,
um sie nach seinem Sinne zu
wenden; es gliedert sieh dadurch,
daß Kreon, wenn er nichts mehr
zu erwidern weiß, höhnt (740)
und schmäht (746. 756). Als er
unwiderruflich seinen Willen
kundgegeben hat (750), droht
Haimon mit Selbstmord (751);
mit einem kaum verhüllten 'Du
bist von Sinnen' schließt er die
Stichomythie.
728. UTjdiv διδάσκον δ αη δί-
καιον εστί σε όιόάοκεσ&αι. —
μηδέν τό αή J'/καίΟί': wie 360
έπ' ονόέν τό μέΙΙον. Mit dem
folgenden Gedanken vgl. Meu.
Com. IV 258 μή τοϋτο ßläxpris,
ει νεώτεροξ Χέγω, άλλ^ εΐ ψρονονν-
TOS τονδ λόχονδ άνδρόδ ψέροκ
729. ον U άλλον — ή klingt
im Griechischen stärker als im
Deutschen, weil der höfliche
Hellene es oft gebraucht, wo er
ονκ — άλλα meint; vgl. Ar. Lys.
431 τι δει μοχλών ; ov γάρ μοιλών
δεΖ μάλλον i) νον και γρενών.
730. Als hätte Haimon sich und
nicht Kreon als Subjekt zu τάρνα
οκοηείν gedacht, fragt dieser inn
höhnisch : Es ist nämlich ein ϊργον
(ein zweckvolles Tun), die Unge-
horsamen hochzuhalten ? Μργον
{εστίν) mit einer dabeistehenden
oder zu ergänzenden Negation
entspricht fast unserem deutschen
'man darf nicht'; vgl. Arist. Lys.
424 ουδέν ^ργον έστάναι ich darf
nicht länger stehen.
731. Nicht einmal dazu auf-
fordern würde ich, geschweige,
daß ich selbst dergleichen tue.
732. ήδε höhnisch, diese Per-
son, die dich ganz beherrscht. —
τυιαδ ε νόσω: näml. τ ψ εύσεβεϊν
eis τονδ κακούδ. Unten 1052 ταύ-
τη£ ον μέντοι τήδ νόσον (τον μή
Γρονεϊν) τΐλήρηδ ϊφνδ. — έτι ι-
αμβάνειν: 'anpacken', von der
Krankheit Thuc. II 51, 6 δίδ τόν
αντον, ώστε και κτείνείν, ονκ έπε•
λάμβανε (τό νόσηαη).
733. όμ όπτολ^ιδ λεώδ: πό-
λΐδ abundiert wohl nicht, wie
όήμοδ V. 7 : Thebens zu einer Ge-
meinde zusammengefaßtes Volk.
734. ήμίν steht einfach für
έαυί] über die Verbindung von
ήμΐν nna έίίέ vgl. Anhang §187.
— τάσσειν: έπιτάσσειν, anord-
nen vgl. ravrfs der Befehlshaber.
134 ϋΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΑΙΜΩΝ
οράς τόδ' ώς εΐρηγΜς ώς άγαν νέος; 735
ΚΡΕΩΝ
άλλφ γάρ ή 'μοί χρή με τήσδ' άρχειν γβ^ονός;
ΑΙΜΩΝ
πόλις γάρ ούν. εσϋ•' ήτις ανδρός έσ^•' ενός.
ΚΡΕΩΝ
ον τον "κρατούντος ή τιόλις νομίζεται;
ΑΙΜΩΝ
ΥΜλως γ' έρημης αν συ γης αρχοις μόνος.
ΚΡΕΩΝ
δδ\ ώς εοιγ.ε, τη γνναιχΐ συμμαχεί. 740
ΑΙΜΩΝ
εϊτΐερ γυνή σύ' σον γάρ οϋν ττροχήδομαι.
ΚΡΕΩΝ
ώ τΐαγχάχιστε, διά δίκης ιών -ττατρί;
ΑΙΜΩΝ
ον γάρ δίκαια σ' έξαμαρτάνον^-' δρω.
735. Siehst du, welch jugendlich ist in der Hand der führenden
übermütiges und hochfahrendes Staatsmänner'.
Wortdu da gesprochen hast, wenn 739. καλώδ γε\ ironisch wie
du die allgemeine Stimme des Aesch. Suppl. 719 καΐώξ ■/ &v
Volks nicht gelten lassen willst? ήμϊν ξνμψέοοι. Eur. Med. 504
Mit άγαν vios bezieht sich καλώ? γ' άν δέ^αιντό //' οίκοι?.
Haimon auf Kreons Τί7^.ίκοι}(ίβ r?}?' 588 καλώδ y' äv, oluat, τφδ^ νπ-
φύσ/ν 727. ηοέτειδ λόγω. Mit dem Gedanken
736. Soll ich etwa für vgl. 0. R. 54f.
einen andern als für mich 742. §ia 6Ίκη£ Ιών ηατρί:
über dies Land herrschen? den Rechtsweg betretend (Thuc^
Ai. 1367 τω γάρ //ε uällov eixos VI 60, 3 βεβαιοτέραν γάρ αντφ
ή έμαντώ πονείν ; — έμοί^ nicht Οίοτηρίαν είναι όμολογήσαντι μετ
äuavTco; Anhang § 77. αδεία? ή άρνη&έντι δια δίκηδ
737.' 'Gewiß sollst du auch für ildeZv)', mit dem Dativ verbun-
andre sorgen, da von einem Staate den nach Analogie der Verba
nicht die Rede sein kann, wo des Streitens,
alles einem einzigen gehört'. 743. ο ν δίκαια effiziertes Ob-
0. R. 630 κ^^ο« πόλεο)8 Μέτεστιν, jekt ZU έξαμ αρτάνεΐν. — έξ-
ονχΐ^^ σοι μόνω — was dort Kreon αμαρτάνείν ist nach Sophokle-
zu Ödipus sagt. ischem Sprachgebrauch nicht ver-
738. Nur äußerlich ähnlich ist schieden von a/mora»^«^ und wird
Phil. 386 ηόλιϋ γάρ έστι ηάσα durch dieses aufgenommen wie
των ήγονΜένων 'jede Gemeinde 1025.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
135
ΚΡΕΩΝ
άμαρτάνω γάρ τάς εμάς αρχάς σέβων ;
ΑΙΜΩΝ
ον γάρ σέβεις, τιμάς γε τάς ϋεων πάτων.
ΚΓΕΩΝ
ώ μίαρόν ήϋ^ος χαΐ γυναικός ύστερον.
ΑΙΜΩΝ
οΰ τάν έλοις ησσω γε των αίσχρών έμέ,
ΚΡΕΩΝ
ό γονν λόγος σοι πάς υπέρ κείνης δδε.
ΑΙΜΩΝ
υμΙ σου γε χάμου, χαΐ ^εών των νερτέρων.
ΚΡΕΩΝ
γυναικός ών οούλευμα μή χώτιλλέ με.
ΑΙΜΩΝ
βούλει λέγειν τι και λέγων μηδέν κλύειν ;
745
749
7δί>
7 44 f. So völlig ist er durch-
drungen von dem Gefühl seiner
königlichen Würde, daß er seine
eigene Herrschergewalt zu 're-
spektieren' glaubt, wenn er seinen
Willen durchzusetzen sucht. Aber
οέβειν soll der Mensch eigentlich
nur, Avas göttlich ist, und Kreon
tritt ja die Ehrenrechte der Göt-
ter mit Füßen.
746. varf^jos: dahinter zurück-
stehend, schwächlicher.
747. 'Bin ich auch einem Weibe
Untertan (er faßt νστεροδ wie
ήοσων 680), SO bin ich wenigstens,
wenn ich mich zu dessen Gunsten
verwende, nicht einer schlechten
Sache ergeben. Die Partikel γε
ist, wie oft ηερ, bei dem eng-
verbundenen Wortkomplex dem
Hauptbegriff τ ώ ν αισχρών
vorangestellt, vgl. El. 1188 y.al
μην όράξ va ηανρα των έμών
χακών.
748. ντιέρ κείνηβ, welche doch
αϊοχιατα έπραττε.
749. ye: ja und für dich; anders
als 577.
756. ηοικύλο?: noixiXoe =^ κω-
τίλλο) : κωτίΐοζ. Dies ist ein Bei-
wort der Schwalbe (die in Theben
geradezu κωτι,λάς hieß), von da
auf einen Menschen übertragen,
der einen andern mit freundlichen
Worten beschwatzt; vgl. Theogn.
363 εϋ κώτιλλε τόν έχσρόν. Über
δούλενμα Vgl. ZU 320.
757. Haimon erinnert an die
Gnome: Wer sagt, was er will,
muß auch hören, was er nicht
will. Hes. op. 721 εί δέ κακόν
εϊποιε, τάχα κ' αντΟ£ αεΖζον άκοΰ-
aais. Ale. fr. 47 αϊ κ' icjiTjs, τά
ϋ^έλει?, (αντόδ) άκονσαις {κε) τά
κ ' ού &έλοΐ8. Soph. fr. 884 ψιλεΐ
δέ ηολί.ήν γλώσσαν έκχέαα ι/άτην
ακο)ν άχούειν ovs εκών εΐηεν
λόγονδ.
136
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΚΡΕΩΝ
ταύτην 7ΐοτ' ούκ έ'σ^-' ώς έτι ζώσαν γαμεΐς.
ΑΙΜΩΝ
ηδ ' οϋν &ανδΐταί Tcal d^avovG^ όλεΐ τίνα.
ΚΡΕΩΝ
ή χάτΐατίειλών ώδ* έτνεξέρχτ] ^ρασύς;
ΑΙΜΩΝ
τίς δ' έστ' απειλή προς κενάς γνώμας λέγειν;
ΚΡΕΩΝ
κλαίων φρενώοεις, ών φρένων αυτός κενός.
ΑΙΜΩΝ
εί μη πατήρ ήο&\ εΐτΐον αν σ' ούκ εϋ ψρονεΐν.
ΚΡΕΩΝ
άλη-θ-ες; αλλ' ού τόνδ' "Ολνμπον, lOd^' δτί,
(50
755
758
750. ταύτην wie 732 ή δ ε.
Verbinde ^τι γαμείζ ποτέ, vgl.
654. — ονχ iad'' ώς statt des
üblichen δπο>9. Entsprechend
oben 220 ουκ ϊστιν οϋτο) μώροξ
ÖS (statt δστι«) d'arsh> έρΰ. —
Er hat recht; aber er ahnt nicht,
in wie fürchterlichem Sinne.
751. Bitter wiederholt Haimon
■ή§ε statt αϋτη. — τινά: ΈαΤ meint
sich selbst; vgl. Eur. Iph. Taur.
548 τέ&νηχ^ ό τ^-ί? ί/ ο; r (Agamem-
non), ηρόβ (5' άηώλεσέν τίνα
(näml. έμέ). Anhang § 97. Aber
das unbestimmte όλεΐ τίνα
konnte hier verschieden gedeutet
werden: Haimon redet von sei-
nem Entschluß, mit der Braut zu
sterben, während Kreon die Worte
des Sohnes als eine gegen den
Vater gerichtete Drohung auffaßt.
7 52. Trittst du gar noch drohend
{χ,αι έτταπεάών) gegen mich auf ?
753. 'Wie kann von Drohung
die Rede sein, wenn man gegen
törichte Entschlüsse redet?', wie
ich deine gegen Antigone ge-
richteten Verfügungen bekämpfe,
indem ich dich vor den schlimmen
Folgen deiner Maßregel bewahren
möchte.
754. κλαύστ] oder οίμώ^τι sagt
man zu dem Sklaven, der Schläge
erhalten soll.
755. είπον άν σ ονκ εν ψρο-
νεΐν: Klytaimestra sagt es Avirk-
lich zu dem Alten, der ihr erzählt,
daß Agamemnon seine Tochter
töten wolle, Iph. Aul. 874 άπέπ-
τνσ\ ώ χεραιέ, //ν&ον* ον γάρ
εύ ψρονεϊξ.
758. άλη&εδ: SO akzentuiert
als ironisches 'wirklich?' wie χά•
ριεν als lobendes 'hübsch!' — Diese
Frage setzt das in 755 enthaltene
ονκ ε•δ φρονεί? VOrauS wie κώτιλλε
das και νπέρ σον γε nds ό λό/οδ
in 749: deshalb war die von
R. Enger vorgeschlagene Umstel-
lung des Verspaares 756 f. not-
wendig. — ov: im Sinne von ov
/ua; Anhang § 159 VII. — τόνδ'
"Οίνμπον. Der Götterberg ist
zum Himmel geworden, wo man
sich jetzt die Götter wohnend
denkt; vgl. 0. C 1655 γην τε
ηροσκννονν&^ αμα και τόν Ό'εών
Οίνμπον.
ANTirOiNU
137
χαίρων έπΙ ψόγοισι δεννάσεις έμέ.
άγαγε το μίσος, ώς κοττ' όμματ' αντίΥΜ
τταρόντι d-vfjoy.rj τΐλησία τφ ννμ(ρίφ.
ΑΙΜΩΝ
ου όήτ' εμοιγε — τοντο μη δόξγις ιιοτέ —
ovd-^ ήδ' ολείται τΐλησία, σν τ' ονδαμά
τούμόν ττροσόψεί χράτ' εν όφ^^αλμοΐς όρων,
ώς τοις ^έλονσι των φίλων μαίντ] σννών.
ΧΟΡΟΣ
όνήρ, άναξ, βέβητ,εν έξ οργής ταχύς'
760
765
759. έτιΐ Λρόγοισι kann nicht
mit yaiqtuv verbunden werden, da
ov yalQO)v eine feste Verbindung
im Sinne von liaud impune ist
(Anhang § 247, 21). Es muß
also mit Sevraoeis verbunden
werden, aber nicht im Sinne von
unter (zur Bezeichnung des be-
gleitenden Umstands), sondern
im Sinne Λ^οη zu: erst hat er
ihn getadelt, jetzt will er ihn
schmähen.
760 f. // rao s von einer gehaßten
Person : Anhang § 235. So nennt
Orest. Cho. 1025 seine Mutter
&εών στν•/ο£. — Die Leidenschaft-
lichkeit Kreons häuft die Aus-
drücke κατ^ ομματα^ ηληοία, παρ-
oi'Tc τω ννμψ/φ, — 'Dieser Be-
fehl gellt nur aus der Aufwallung
des Moments hervor und hat
keine ernsthafte Bedeutung. Der
Dichter läßt die Drohung um der
dramatischen Wirkung willen aus-
sprechen. Sie provoziert die Ge-
gendrohung Ilaimons, und so
wird der Kontrast zwischen den
Vorsätzen der Leidenschaft und
der Fügung des Schicksals ein-
geleitet: das gerade Gegenteil
von dem, was Haimon voraus-
sagt, geschieht, der Bräutigam
stirbt an der Seite seiner Braut,
und der Vater sieht seinen Sohn
wieder.' Corssen, Λ'. Jahrbb.
XXXI 227.
762. Ma οιγε tritt voran, als ob
es beiden untergeordneten Glie-
dern gemeinsam sein sollte ; indes
wird die Rede anders gebildet;
vgl. Anhang § 191.
763. ονδαμά: adverbial ge-
brauchter acc. plur. neutr. von
ovδάuόs(:==ovH-\-άμόs) im Sinne
von nusquam; in derselben Be-
deutung steht der dat. sing, fem,
S74.
764. τούμόν κράτα: Zu den
durch die Vokalabstufung ent-
standenen Formen κοατός, κρατι
ist der Akkusativ κράτα hinzu -
gebildet (.9- 92), der nun bald als
Akkusativ eines Maskulinums
κράξ (Eur. fr. 241), bald als Ak-
kusativ eines Neutrums τό κράτα
gefaßt Avird. — iv öf&aluois
όράν sagt mit* schöner sinnlicher
Anschauung das Griechische, weil
ja mein Bild im Auge dessen
erscheint, der mich sieht, προοό-
■ψει iv difd-aluots όρων gehäufter
Ausdruck wie 7 60 f.
ώζ
οννών Tois
ψίΛίον : damit du
765. cdS μαίνη
&έΙονσι των ψίΙ>
vor andern deiner Freunde tobest,
die deine μανία zu tragen Lust
haben. Das <ys μαίνι^ entspricht
den Schluß w.orten, Kreons ώξ αν-
τίκα χ%•7]σκ7] 760 f. Ähnlich schließt
Tciresias seine Rede 1087 ώ παΐ,
ov δ' ήμάδ άπαγε πρό? δόμονδ.
138
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
νους δ* έστΙ τηλιχοϋτος όλγήσας βαρύς,
ΚΡΕΩΝ
όράτω, ορρονείτω μείζον η γ,ατ' ανδρ' Ιών'
τώ δ' οϋν γ.όρα τώδ' ούτ. απαλλάξει μόρον.
ΧΟΡΟΣ
άμφω γάρ αύτώ y.al χαταχτεΐναι. νοείς;
ΚΡΕΩΝ
ού την γε μή χ^ιγονσαν' εϋ γάρ οϋν λέγεις.
ΧΟΡΟΣ
μόρφ δε ποίφ υμι στρε βονλεντ] ν,τανεΐν;
ΚΡΕΩΝ
άγων, έρημος ένΟ^' αν tj βροτών στίβος,
κρύψω ττετρώδει ζώσαν έν ΥΜτώρνχι,
ορορβης τοσούτον ώς άγος μόνον ^νροϋ^είς,
770
ΐ)•α τόν O'vuov ούτο9 is vtoiri-
ρονδ άψΐι κτέ.
767. βαρύς in ähnlicher Über-
tragung von dem, was schwer
wuchtend hereinbrechen kann,
1251.
768. δράτο} {μείζον ij κατ^
άνδρα), ψρονείτο)•. Asyndeton
wie Ai. 60, = mache er, was
er will, wie oft νοείν και όραν,
Ιέγειν και δράν U. dgl. verbunden
werden; zu 39 f. — άνδρα für
αν&ρο}πον, wie 0. C. 567 ε'ξοιδ'
άνηρ ών, und oft. — μεϊζον ij
κατ' άνδρα: O.'C. 598 τί γάρ
τό μείζον η κατ άνϋ'ρωηον lootls;
Eur. Med. 675 αοψώτερ' ή κατ
άνδρα ονμβαΐείν ^πη. — Ιών.
tonlos zur Füllung der Rede und
weiterer Ausmalung der Hand-
lung beigefügt wie oft μοίών,
παρών, ε%(ον\ Anhang § 227.
770. Nicht unser enklitisches
denn der Frage liegt hier vor
(dem entspricht etwa das καί in
V. 772), sondern das proklitisch
begründende. Der Chor ergänzt
zu 769 den Grund άμφω yao και
κητακτεΐναι row ; aber er kann
an diese Absicht doch nicht recht
glauben und bringt den begrün-
denden Vers im Tone der Frage
vor. 'Denn du willst beide in
der Tat (Anhang § 153 II 3 b)
töten?'
771. γ 6 hat wie oft beim Par-
tizip kausalen Sinn: nicht die,
welche ja nicht daran gerührt bat.
772. Er weiß recht gut, daß
im Edikt Steinigung vorgesehen
war; aber er will ihm die Mög-
lichkeit geben einzulenken.
773. άγων ^νϋ"' αν fj: dahin,
wo er sein wird; wie 0. C. 188
άγε . . UE . . i'v äv . . εϊποιιιεν.
114. πετρώ δ ε ι έν κατώ ρν%ι
Vgl. Einleitung S. 35 ff.
775. άγο5 heißt ursprünglich
wohl das Vergehen überhaupt,
dann das mit sakraler Unreinheit
verbundene Vergehen gegen die
Götter. Für Sophokles bezeugt
Hesj^ch die Bedeutung άγνισμα,
Sühnung, und nur diese paßt
Cho. 149 (s. die Erkl. von Wila-
mowitz) und hier {ώε αγο£ sc.
εΐιαι so daß Sühnung da ist).
Es scheint, als wäre mit ayos ein
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
139
δτΐως μίασμα TcäG^ V7iB7.(pvyri ηόΚίζ.
κάκεΐ τον "Αιδην, δν μόνον σέβει- ^εών,
αιτουμένη που τεύξεται το μη Ό-ανεΐν,
ή γνώσεται γοϋν αλλά τηνιχαν^-', δτυ
πόνος περισσός εστί τάν "Λιδον σέβειν.
(80
2ΤΑ2ΙΜ.0Ν γ'
ΧΟΡΟΣ
Ερως άνίν.ατε μάχαν,
Έρως, δς εν χτήμασι πΐ-
στρ.
äyos vom Stamme des Verbums
αζομαι zusammengeflossen. —
προτι&έναι wird Avie unser
'vorsetzen' gerade von der Speise
gebraucht (Ai. 1294, Pliil. 274).
776. Auch eine unblutige Hin-
richtung befleckt die Stadt: des-
halb wird ja die des Sokrates
aufgeschoben. Aber Kreon meint,
wenn man Antigonen etwas Speise
mitgebe, so sei sie de iure gar
nicht hingerichtet. — Er Λνϋΐ ver-
hindern, daß ein lUao.ua sich über
die ganze Stadt verbreite: erdenkt
immer noch nicht daran, daß sie
längst durch ihn befleckt ist. —
Auch der zum Tode verurteilten
Vestalin wird, bevor sie in die
Grabkammer eingeschlossen wird,
ein Brotlaib nebst Krügen mit
Wasser, Milch und Öl hineinge-
stellt (Mommsen, Rom. Straf recht
929) ; es wird hier also ein Brauch
ältester Zeit vorliegen, dessen
Gedächtnis sich noch zu Sopho-
kles' Zeit erhalten hatte. Der
Scholiast berichtet ^d-os ηαΐαών
ώστε τόν βονλόμενον χα&ειργνύναι
τινά έπί Ό'ανάτφ acpooiovod'at
ßgayv . . τι&έντα τροψη£ και vTif-
νόονν κά&αρσιν τό τοιυντο, ίνα
ftr] δοχώοι. λψώ άναιρεΧν' τοντυ
γαρ aoeßis — aber das kann der
Sophoklesstelle entnommen sein.
778. τεύξεται τό υ ή d'a^'str
wie ο. C. 1106 αΐτεΐζ α τεύξ?].
780. πΙήρη£ όργήδ και άβονλίαδ
ό Χόγοί, δτι και είξ &εον5 θ'ρασν-
τεται (Schol.). Der Frevel steigert
sich; dem athenischen Zuschauer
kann es nicht mehr zweifelhaft
sein, daß diesen Menschen die
verdiente Rache der Götter zer-
schmettern muß. — Kreon geht
wohl ab, um die Anordnungen
zu treffen, welche die Verände-
rung seines Entschlusses nötig
macht.
Str. Eros besiegt sicher, wen
er anfällt: seine Herrschaft reicht
über Land und Meer; kein Gott,
kein Mensch kann ihm entrinnen :
wer aber ihm erlag, um dessen
Besonnenheit ist es geschehen.
781 ff. 'Es ist schön, daß gerade
diese Klänge Antigone emp-
fangen. Der Sturm hat die Blu-
men verweht, die ihren Braut-
kranz bilden sollten; aber Ihr
süßer Hauch streicht leise durch
die Lüfte.' H. Jordan, Λ^. Jahrbb.
XXIII 90. — Eros unbesieg-
bar im Kampfe (Trach. 441
"Ερίοτι δοτι8 άντανίοταται πύκτηζ
δπο)8 is χεΐραδ, ον καλώε ψοονεΐ^
Vgl. Trach. 497 f.).
782. έν κτήμασι: Klar ist,
daß drei Antithesen vorliegen:
140
:0ΦΟΚΑΕ0ΓΣ
TtTSig, δς έν μαλαχαΐς παρει-
αΐς νεανίδος ένννχεύεις,
(ροιτ&ς δ' νττερπόντιος έν τ' άγρονόμοις αύλαΐς'
γ,αί σ' οντ' ά&ανάτων φνξιμος ουδείς Τ87
oild•' άμερίων σε γ' άν^^ρώτΐων' ό δ' έχων μέμηνεν. 790
1) έν κτήμασι ninxeiS — έν uala-
καΐ8 παρειάίε vsavto'os ένννχεύειε,
2) ντιερπόντιοδ — έν άγρονόμοΐ5
avlaZe, 3) ά&α7'άτο)ν — άνϋ'ρώ-
π(»ν, und ferner, daß die einzelnen
Begriffspaare einander nicht lo-
gisch ausschließen: νεάνιδο? ist
ja in άνΟ•ρώπο>ν enthalten. Also
würden, um den Μρο)5 in seiner
rohesten und in seiner zartesten
Erscheinungsform zu kennzeich-
nen, passend hier die Haustiere
und die Jungfrau einander gegen-
übergestellt sein; aber daß κτήμα
an und für sich ein Haustier be-
zeichnen könnte (ohne daß der
Zusammenhang auf diese Ver-
engung des Begriffes hinwiese),
ist nicht durch Beispiele zu be-
legen; vielleicht schrieb Sopho-
kles κτήνεσι. — ένκτήμασι η ί-
71 τ eis: Du stürzest dich auf sie
und lastest dann auf ihnen ; sprach-
lich identisch -E370 ή S' έν yov-
Ί aoi πίπτε /ίιώνηδ SV ^Αφροδίτη.
784. ένννγ,εύο) kann nur be-
deuten 'ich bringe die Nacht zu'
und niemals 'ich laure im Ver-
steck'. Der Dichter denkt wohl
an die 'rotgeschlafenen Wangen'
des Mädchens, das möllern spirat
quietem : auf ihnen nächtigt Eros.
Granz anders Hör. c. IV 13, 8
{Cupido) Chiae pulchris excuhat
in genis: hier lauert der Gott
als 'detachierter Posten' auf den
Feind — doch wohl in den Grüb-
chen der Wangen.
785. νπέρ πόντον ist hyposta-
siert zu dem Adjektiv υπερπόν-
τιο?, dieses prädikativ dem Ver-
bum der Bewegung beigefügt,
wie 0. C. 119 έκτόπιοδ ονϋ-εί?
'vom Orte weggeeilt'. Vgl. An-
hang § 8. — άγρονόμ oie αύ-
λ α is : άγρον νεμομένον wie πλάκε?
αγρονόμοι Ο. R. 1102. — Das
prädikative Adjektiv υπερπόντιο?
und die adverbiale Bestimmung
έν άνρονόμοιξ avXaZS sind mit
absichtlicher Inkonzinnität neben-
einander gestellt wie 0. R. 476
φοιτά γαρ υπ άγρίαν ϋλαν ανά
τ' άντρα και πετραΧο? ό τανρο5
(vgl. Anhang § 216). Tiere, Göt-
ter und Menschen sind gleicher-
weise dem Eros Untertan; von
den Tieren werden die Seetiere
und die Herden des Feldes her-
vorgehoben, wie Euripides beim
Ausdruck desselben Gedankens
im ersten Hippolytos nur die
Seetiere nannte (fr. 431 "Ερο)« γάρ
άνδρα? cv μόνον? απέρχεται ούδ^
αν γνναΖκα?, άΏΛ και ϋ'εών άνω
■ψνχά? χαράσσει κάπι πόντον
ϊργεται), im zweiten die Tiere des
Waldes und die Meerbewohner
(1274 ϋ'έλγει δ' ^Έρω?, ώ uaivo-
μένα κραδία πτανό? έψοραάστι
χρνοοφαή?, ψνσιν τ όρεσκωοιν
σκύμνων πελαγ/ων &' δσα τε γα
τρέφει, τάν αί&όμενο? αΧιο? δέρ-
κεται, άνδρα? τε). Weitere Aus-
führungen bei Soph. fr. 855, 9 ff.
εισέρχεται μέν (Κύπρι?) έχϋ'ύο>ν
πλωτώ γένει, χέρσον δ* Μνεστιν
έν τετρασκείεΐ γονβ' νωκα δ έν
οίωνοίσι τούκείνη? πτερόν,^ν &ηρ-
σίν, έν βρυτοίσιν, iv d-εοΐ? άνο).
787. φνξιμό? σέ έστιν er ist
fähig, dir zu entfliehen; das Ver-
baladjektiv erhält die Rektion
des zugrunde liegenden Verbs;
vgl. Anhang § 25.
790. αμερΙων avS' ρώπ ων'.
Das bloße ήυέρα Steht oft da, wo
wir von einem Tage reden; so
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
141
άντιστρ.
αν VML όί'/.αίων άδίχονς
cfgevag 7ναρασ7ΐας έτνΐ λώ-
βα, σύ y.al τόδε vecy.og αν-
δρών ξύναιμον έχεις ταράξας'
νιγ,ά δ' εναργής βλεφάρων ίμερος εύλέγ.τρον
ννμ(ρας, των μεγάλων πάρεδρος εν άρχαΐς
^εομων' άμαχος γάρ έμ7ΐαίζει Ό^εός '^(ρροδίτα.
795
wird aueolfov άνΟ'οώτκην (Μθγ
wie Ai. 399) die Menschen als
Eintagswesen bezeichnen. — σέ
γ ε (durch Konjektur hergestellt)
nimmt wie häufig im zweiten
Gliede das οέ wieder auf, in
welchem Falle bei uns das Pro-
nomen wenigstens tonlos sein
müßte; vgl. Anhang- § 76. —
Ό'εόν U&V ovSeis Μχεί, ftäXXov δ
ί'/εται νττ αντον\ Eros ist eben
keine so leibhaftige Persönlich-
keit wie etwa Athene, sondern
bezeichnet oft nur das Verlangen
selbst; dieses Schwanken besei-
tigen wir scheinbar durch die
Schreibung mit der Majuskel.
Ähnlich schwankt PindarOl.VIII
21 bei Themis: tvd'a Σώτ^ιρα
Uios ζενίον πάρεδρο« ασκείται
0u/Uis ^|οχ' άνϋ'ρώπίον.
792 f. παρασπάς: vom Recht
zum Unrecht, so daß sie unge-
recht werden, dann mit bekann-
ter Prolepse 'als ungerechte'; ov
xai δικαίον$ δίαψοείρειζ^ ώστε
ras φρέναξ αυτών άδίκονβ γίη-
od-ai (Schol.); Vgl. Anhang § 9.
— έπί Ιώβα: um dein höhnen-
des Spiel damit zu treiben, wie
iTti Ivuri Herod. III 14 {κατίααζ
is τό ηροάατειον έπί Xvfirj τόν
βασιλέα). — Das parataktische
σύ — ου entspricht dem "Ε ρ ω«
άνίκατε αάχαν^ ^Έρο)« ös — έν-
νν/εύει?!.
794. ^ivaiuov. während wir
Ιννα'ψων erwarteten ; Vgl. fr. 731,
3 Τυδεύα, άνδρ05 alua ουγγε-
vas πράξα?, έν Άργει ξεΐνοδ ών
οίκίζεται. — ταρ άσσ ε ιν prä-
gnant gebraucht: durch Verwir-
rung hervorrufen (Anh. § 246, 3).
Plat. Rep. 567 » τυράννφ aei
ανάγκη ηόλεαον ταοάττειν.
Demosth. XVIII 151 nokeiios
7ΐρΟ£ τοϋδ ΐ4αψισσεΖδ ίταράγβ•η.
795f. ψεροδ ist nicht nur die
Sehnsucht, sondern auch der Sehn-
sucht weckende Reiz; Ξ\98 δόδ
νυν uoi φιλότητα και ϊιιερον, ώ
τε συ ηάνταα δάμ7>ασαι ά&ανά-
τον9 ήδέ &νητοϋδ άν&ρώπον£'^
er wohnt in den Augen der Braut.
— έναρχήδ heißt niemals hell
leuchtend, sondern entspricht
unserm deutschen augen-
scheinlich, in die Augen fal-
lend (Wecklein); er siegt über
die &εο//οί, die sich nicht dem
Auge darbieten. — εΰλεκτρος:
da sie Haimons λέχο? Λverden
sollte. Trach. 515 heißt Aphro-
dite selbst ίϋλεκτροί.
796ff. Der Liebreiz ist ein
Beisitzer der erhabenen
Satzungen, sofern neben den
sittlichen Gesetzen auch die Liebe
auf das Beginnen der Menschen
gewaltigen Einfluß übt. πάρεδροι
werden von athenischen Beamten
gewählt oder ihnen beigegeben;
bildlich heißt es in einer Grab-
schrift (Wilamowitz, Aristoteles
und Athen l 7) ^ρξα« "ΆΟ-ηναίοισι^
^ικαιοσύνην δέ ηάρ εδ ρον,
Κάλλια, έκτήσω^ δαίαονα σε/ινο-
τάτην; viel kühner noch Eur.Med.
142
ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ
νυν Ö ' ήδη ^γώ Άαύτός -Θ^εσμών
έ'ξω (ρέροααι τάδ' όρων, ΐσχειν δ'
ού'λέτι ηηγάς δύναμαι δακρύων,
τον τΐαγγ,οίτην öd•' ορώ -θ^όλαμον
τήνδ' !Αντίγόνην άνντονσαν.
ΕΠΕΙ20ΔΙ0Ν <5
στρ. α'
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
Όράτ' €μ\ ώ γάς πάτριας πολΐται,
τάν νεάταν όδόν
στείχονσαν, νέατον δε φέγ-
γος λεύσσονσαν άελίον,
801
803
836 ff. τάν Κνπριν χλί^ζονοη' . .
τα σοψία π αρ έδ ρ ove ηΐμπειν
Μρίοταβ παντοία? άρετΰ? ξννεργον?.
So ist der Eros der πάρεδρυ5 der
ftF'/alot ϋ'εομοί bei ihrem Walten,
aber freilich, was der πάρεδροξ
der Wirklichkeit nicht vermöchte,
er siegt über die, denen er bei-
gegeben ist. — Man wird nicht
fordern dürfen, daß diese υεγάίοι
χ)'εουοί sich decken mit den 801
i?enannten; der Chor denkt hier
wohl an den » ofios άγραγυ?, der
die Eltern zu ehren gebietet; vgl.
zu 454. — μεγάΙο)ν πάρε-δρο£ έν
ίίρχαΐ9 oj {η)&ατάτο)ν φύ-ζιμο5
ούδείξ', ebenso respondiert ein
reiner ionicus a minore mit einem,
dessen zweite Länge aufgelöst ist
Bacch. 544 τβ γίγαντ άν-τίπαΐον
ϋ'εοΐξ CO 525 {ηρ)πασέ νιν τά§'
a-vaßoaaas.
801—5. Ankündigung des Auf-
tretens der Antigone in Anapästen.
801 f. Mit Hinblick auf Haimon
sagt der Chor, das Mitleid zwinge
auch ihn, die ϋ-εοαοί zu übertreten,
sofern er einer vom König Ver-
urteilten Tränen der Teilnahme
zollt. — ^^fo φέρ ο μ α ι: das Bild
stammt von der Rennbahn, wo
scheu ge\vordene Pferde aus-
brechen.
804. Nach dem allgemeinen
raiV όρων wird, nachdem Ϊ-
ο%ειν — δακρνο)ν eingeschoben ist,
nochmals δθ-'' όρώ mitbestimm-
tem Objekt wiederholt, vgl. έπεί
δέδρακεν und δεδρακνΖαν 482 f.
Anhang § 212. — Antigone geht
ein in den τταγκοίτηζ Ό-άλα-
μο?, das allbettende Braut-
gemach des Hades, wie die
Dichter mit einer Ironie des
Schmerzes von solchen zu sagen
pflegen, die unverehelicht sterben.
Anth. Pal. VII 489 Τ>μάδο8 αδε
KOriS, τάν δη πρό γάμοιο d^arov-
σαν δέξατο Φερσεφόνα? κνάνεο?
&άλααο£. Simonid. fr. 105 ονχ
έπιδών νύμψεια Ιέχη κατέβην τον
Αφνκτον Γόργιππο? ξανί^ηδ φερ-
οεφόνη8 χ^άλαμον
805. άνύτονσαν: Vgl. zu 231.
Str. 1. Anrede an die Choreuten,
indem Antigone ihren letzten
Gang antritt, um des Acheron
Braut zu Averden.
808. νέατον: adverbial, wie
0. C. 1550 vvv δ' ϊο'/ατόν σον
τονιιόν άπτεται δέμαξ. fr. adcsp.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
143
y.0V7C0T αϋϋ^ίζ' άλλα μ' ό uay-
Άοίτας "Λιδας ζω ο αν άγει
τάν ^Λχέροντος
άχτάν, ovd-^ νμεναίων
έ'γκληρον, ουτ^ e7tl ννμίρείοις ηώ μέ τις ύμνος
νμνησεν, αλλ' ' ίχέροντι νυμφεύσω.
ΧΟΡΟΣ
ούχονν κλεινή χαΐ έπαινον έ'χονσ
ές το(5' ajcUQxrj χεν^ος νεχνων,
οντε φ^ινάσιν ττ.ληγείσα νόσοις
ούτε ξιφέων έτΐίγ^ειρα λαγβΰο\ ^b-^Ap
άλλ^ αυτόνομος ζώσα μόνη δη
θνητών '!Αιοην χαταβήστ].
άντίστρ. α'
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ηχούσα δή λυγροτάταν όλέσ^αι
S10
815
S20
45 ώ κλεινόν δμμα, ννν τταννστα-
τόν σ' ίδών λείηο> φάο£ τόδε.
814 f. άκτάν: Hier wie Piud.
Pyth. XI 21 Άχέροντοδ άκτάν τιαρ'
ενακιον νοη dem Ufer des Flusses
statt όχ&η gebraucht. — Statt
des regelrechten ovd-' ύμνητήΐ'
ν/ινφ tritt das Verbum fin. ein;
vgl. Anhang § 191. — Sie unter-
scheidet wohl das Geicitslied für
das Brautpaar und das Lied vor
der Hochzeitskammer.
Slb. ^y κλήρο v. κ/^öos das Los,
der bei der Verlosung der Feld-
flur dem einzelnen zufallende An-
teil, der Besitz. Die Ehe war
ihr κλήρο? \ aber sie hat diesen
κληρο£ nicht angetreten.
817—22. Der Chor Avendet ge-
rade das zum Tröste, was Anti-
gone eben beklagte, daß sie le-
bendig zum Hades hinabgehe.
820. Weder von langwierigem
Siechtum betroffen noch des
Lohns, den die Schwerter
zahlen, teilhaftig gewor-
den, d.h. im Kampfe gewaltsam
getötet. Wunden und Tod sind
Lohn der Schwerter für den, wel-
cher sich mit ihnen befaßt, vgl.
zu 139 f. έπίχειρα muß aus einem ad-
verbialen Ausdruck hypostasiert
sein, doch ist ein solcher bisher
nicht nachgewiesen. — Sopholdes
spielt gewiß auf irgend eine ältere
Dichterstellean,in der der Schwert-
tod ironisch so genannt war.
821. avTovoftoe: Deinem ei-
genen vöuos (908) folgend, αντό-
vvfoTos (875), αντόβονλο£ Acsch.
Sept. 1037.
Antistr, 1. Das Trostwort des
Chors, Antigene gehe allein von
allen Sterblichen lebend in den
Hades, erweckt in ihr die Erinne-
rung an Niobe, die aufs
jammervollste (eigentlich als
eine höchst Trauervolle) ähnlich
umkam und fortwährend Tränen
ausströmt: ihr ganz ähnlich, aufs
grauenvollste, Averde auch sie
gebettet. Der τάφοδ πετραΐο£ der
Niobe El. 151.
144
ΙΟΦΟΚΛΕΟΪΣ
τάν Φρνγίαν ξέναν
Ύαντάλον Σιπύλφ ηρός α-
αρφ, τάν κισσός ώς άτενής
ττετραία βλάστα δάμασεν,
y.cci νιν όμβρφ ταχομέναν,
ώς φάτις ανδρών,
ίίΐών τ* ονδαμά λείπει,
82δ
830
824. τάν Φρνγίαν ξέναν:
weil Niobe, Tochter des Tanta-
Jos, Enkelin des Zeus, ausPhry-
gien oder Lydien, dem Amphion
in Theben sich vermählt hatte.
— τάν Φρνγίαν ξέναν Ταν-
τάλου: In der Prosa würde vor
dem Genetiv des Ursprungs T«; -
τάλον Avohl τάν wiederholt wer-
-den; Sophokles behandelt ihn wie
jeden andern genetivus possessi-
vus. Vgl. Anhang § 29 I.
82 5 ff. Ohne Zweifel hat es am
liordabhang des Sipylos eine
Felsbildung gegeben, die von
weitem wie das Bild einer in
Trauer versunkenen Frau aussah ;
-das älteste Zeugnis darüber ist
Ω 6 14 ff. vvv δέ πον {Νιόβη) iv
πέτρτ]θΐν, έν υνρεσιν οιοπόλοισιν,
έν ^ιπνλψ , δΟί φαοί β'εάο)ν iu-
μεναι evvas ννμψάοη\ αϊ τ' άικρ
"Αχελώιον έρρώοαντο, ϊν&α lidOS
περ έονοα ϋ'εών εκ κήδεα πέοσει.
Vgl. Paus. 121,5 ταντην ττ,ν Νιό-
βην και αντ05 εΐ8ον άνελθ'ών είδ
τόν ^Ιίηνλον τό ορο£' ή όέ πλη-
ΌΪον μϊν πέτρα και κρηπνόζ έστιν
■ονοέν ηαρόντι σγημα τιαρεγόμενο?
γνναικόε, οντε aXXo)S οντε πενϋΌύ-
σηζ' ει §έ γε τιορρωτέρο) γένοιο,
δεδακρνμένην δόξειδ όραν και κα-
τηφή γυναίκα — und die Beschrei-
bung des Smyrnäers Quintus Post-
horn. I 293 vTiai Σιτιύλίο ηψόεντι,
τ]χι &εοι Νιόβην λάαν ϋ'έσαν ^ ^s
in δάκρυ πονίν μάλα στνφελήξ
κατ αλείβεται νχρό&ι ηέτρηδ^ και
οι σνστοναχονσι όοαΐ ηολνηχέο£
Ερμου και κορνφαΐ ΣιπύΙον ηερι-
μήκεε?, ών κα&ύηερΟ'εν έχθ'ρή αη-
λονόμοιαιν άει ηεριττέπτατ^ ομί-
χλη' ή δέ Τΐέλει μέγα &ανμα παρ-
εσονμένοισι βροτοΐσιν, οννεκ ioi-
κε γνναικί πολνοτόνφ, rj τ' έπι
λνγρφ πένΟ'εϊ μνρομένη //ά/α ,«ι-
ρία δάκρυα χενει' καΐ τό μέν ά-
τρεκέωδ ψήδ Μιιμεναι^ ότιττότ' άρ
αυτήν τηΐόθ'εν άΟ'ρήσεία?' έπήν
δέ oi έγγ\}ζ ΐκηαι, φαίνεται αιπή-
εσσα πέτρη ^Σιπύλοιό τ άττορρώξ.
— Evident nachgewiesen ist die-
ses Felsgebilde bisher nicht.
826 f. άτενής hier in eigent-
lichem Sinne: sehr haltend. —
πετραία βλάστα: Sophokles
denkt sich also kein zu Stein
werden von innen heraus, sondern
ein Ringsaufschießen des Gestei-
nes: sie ist έν τάφω πετοαίω
(El. 151).
828 ff. Zu δμβρω würde eher
τεγγομέναν passen als τακοκέναν.
Aber die Vorstellung, daß der
Fels, in dem man die versteinerte
Niobe zu sehen glaubte, vom
Eegen benetzt werde, verträgt
sich nicht mit der Sage vom
ewigen Weinen der zu Stein ge-
wordenen Niobe, welche έν τάψω
τιετραίω αΐέν δακρύει (El. 152).
Bei δμβρφ τεγγομέναν an die
Tränen der Niobe denken zu
wollen, hieße dem Dichter eine
Redeweise aufbürden, bei der
das Mißverständnis unvermeidlich
war. Somit scheint δμβρω fehler-
haft; vielleicht ist zu lesen οϊκτφ
τακομέταν (Nauck).
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
145
τέγγει d' vtc^ όφρύσι τταγχλαύτοίς δειράδας' ά με
δαίμων δμοιοτάταν κατευνάζει.
ΧΟΡ02
αλλά d-εός τοί καΐ Ό-εωγενής,
ημείς δε βροτοί καΐ &νητογενεΐς,
καίτοι φΟ-ιμένί^ μέγ^ άχονσαι
τοΐσι -Θ^εοΐσι ανγχληρα λαχεΐν
ζώσαν και εττειτα d-ανοϋσαν.
στρ. β'
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
οΐμοι γελώμαι. τι με, προς -Θ-εων τνατρωων,
ούκ ούλομέναν υβρίζεις,
840
831. δ €ΐρά8 'Feh' hat mit δέρη
χδείρή) 'Hals' nichts zu tun, ist
aber freilich bei Späteren in der
Tat damit verwechselt worden;
und schon Sophokles hat das
Wort wohl gewählt, weil die Vor-
stellung des Menschenhalses sich
der des Felsens assoziierte.
834—837. In der Vergleichung
mit Niobe sieht der Chor eine
Überhebung, fügt aber seinem
Verweise freundlich hinzu, frei-
lich sei es immer ruhmvoll, eines
τάφο? ττετραΖοδ teilhaftig zu wer-
den, wie Niobe.
834. &sos: Nicht im strengen
Sinne des Wortes; sonst könnte
Elektra ihr dieses Prädikat ja
nicht zuteilen wollen, weil sie das
Glück ewigen Schmerzes genießt
(El. 150 ίώ παντλάμων Νιόβα, σε
S' ϊγωγε vium d'sov , &τ^ έν τά-
ψω πετραίφ αέαΖ, δαχρύεΐί). Aber
auch der Heros Eponymos von
Kolonos ist dem Dichter &εό5
0. C. 65). — ϋ'ειογενήδ: Sie
war &εΐον yivos ovS άν&ρώπων.
835. Über den Wechsel βρο-
τοί και Θ'νητογενεΙ? statt
&νητοι και ϋ'νητογενεΐζ oder βρο-
τοί καΐ βροτονενεΐδ vgl. ZU 70.
836—38. Die willkürlich ent-
etellten Worte entziehen sich dem
Sophokles IV. 11. Aufl.
Verständnis wie der Verbesserung.
Nur so viel scheint unzweifelhaft,
daß der Chor sagt, das Los der
Götter zu teilen sei für die sterb-
liche Antigone ein hoher Ruhm.
Der Paroemiacus καίτοι φϋ-ι-
μένα μ έγ άκονσαί ist hier be-
fremdlich ; und wie kann der Chor
sagen, daß Antigone im Leben
das gleiche Los mit Göttern ge-
habt habe? Denn an polare Aus-
drucksweise zu denken verbietet
das Μπειτα. Vermuthch ist vor-
her eine Zeile ausgefallen, zumal
da nach dem strophischen Systeme
(817 — 22) hier 6 Verse gestanden
zu haben scheinen. — αύγκληρα
λαχεΐν: τον αντον κλήρον (τηδ
avTTJs μοίραξ) τνχεΐν.
839 — 52. Str. 2. Antigone
glaubt sich vom Chor, der es ihr
zum Ruhme angerechnet hat, daß
sie ähnlich wie Niobe sterbe —
während sie selbst nur das gleich
Grauenvolle ins Auge faßte —
verspottet, da ihr ein solcher
Trostgrund nichts gilt; deshalb
ruft sie, von den Menschen ver-
lassen, in heftigem Schmerz we-
nigstens Stadt und heimische Flur
und Thebens Bewohner zu Zeugen
an, wie schmählich sie untergehe.
840. ονλόμενοδ im Sinne des
10
146
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
αλλ' έτΐίφαντον;
ώ τΐόλις, ώ πόλεως
τΐολνχτή μονές άνδρες '
ίώ zJLQyicdai χρήναι Θήβας τ'
εύαρμάτον άλσος, εμτίας 845
ξνμμάρτνρας νμμ' έτην.τωμαι,
οία φίλων αχλαντος, οίοις νόμοις
τΐρος εργμα τνμβόχωστον έρχομαι τάφου τΐοταίνίον '
έώ δύστανος, 850
οντ^ εν βροτοΐοίν οντ^ εν νεχροιοιν,
μέτοίχος ού ζωοιν, ού ^ανοϋσιν.
part. aor. von οΙΙνμαι ist bezeugt
(W. Schulze, qu. ep. 194).
841. hni φαντον. sc. οϋααν^
welcher allgemeine Verbalbegriff
aus dem Partizipium ονίομέναν
ergänzt wird; vgl. Eur. Med. 737
λόχοι9 δέ ovußas καΐ &ec5v άνώ-
μοτο?.
843. πολνκτήμον£5: Das Bei-
wort wirkt auf uns erkältend;
doch vgl. ?f"81 και §h σοι αντω
μοίρα , ■d'sols επιείκελ^ ^Αχιλλεν^
τείχρι ϋπο Τρώα}ν ενη φεν έο)ν
άπολέσβ'αι.
844. κ ρ η ναι: In griechischer
Poesie (wie bei uds Brunnen)
von Quellen gebraucht.
845. äloos ht bei Homer der
einer Gottheit heilige Hain; für
den Bezirk, zu dem eine Heroine
gehört, steht es Ei. 5, wo Argos
τη5 οέστροπληγοζ äloos ^Ινάχον
κόρηζ heißt; so nennt Antigone
hier das Land, in dem sie ge-
boren ist, Θήβηε εναρμάτον äloos.
— Thebe ist die Göttin wie in
V. 149. — ϊμπαζ doch, weil die
Menschen ihr das Zeugnis wei-
gern.
846. Ich schaffe mir euch
als Zeugen, d. h. Ιπιμαρτύρο-
μαι νμάξ. — Die äolische Form
νμίΐε (auch bei Aesch. Eum. 610)
ist aus Homer beibehalten. Vgl.
den Dativ ϋμμι 0. C. 247.
848. οία {Ινγροτάτα 823) wird
durch ψ il ων äxXavTos genauer
erklärt, wie Hom. ο los ixezvos
δε/.νό5 άνηρ. Nicht ganz logisch
korrekt wird nun äxXavros nach
Analogie der Adjektiva des An-
teils mit dem Genetiv φίλων ver-
bunden wie Ai. 910 άψαρκτοζ φί-
λων (Anhang § 42).
849. §ργμα τνμ βόγ^ίοστον:
das mit einem Hügel beschüttete
Gefängnis. Mit Βργμα, Umzäu-
nung, περίφαργμα, vgl. unten 886
τνμβω περιπτύ^αντεζ. — ποται•
ν ίο ν: Das dorische und ionische
Wort heißt sonst frisch, hier
neu im Sinne von unerhört
wie Aesch. Prom. 102 ουδέ μοι
ηοταίνιον πημ'' ονδέν ήζεΐ. Das
Wort wird für die attischen Dich-
ter selbst eine Glosse gewesen
sein. Vgl. Schol. π οταινίον
^στι μ^ν η ροοφάτον' •Θ'έλει δέ εί-
πεΖν καινον και παρεξηλλαγμένον
und Kugler, De Sophoclis quae
Oocantur abusionibus 19.
851. Diese Worte streiten mit
dem Metrum der Antistrophe,
und βροτοίε bildet zu νεκροί^
keinen richtigen Gegensatz. Dem
Sinn und dem Metrum genügt
der für 851 von Gleditsch vor-
geschlagene BesseiTingsversuch
βροτών, ουδέ νεκοό? νεκοοΐοιν.
852. Vgl. Eur. Suppl. 968 οϋτ'
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
147
ΧΟΡΟΣ
TtQoßäo' έττ βοχατον d-ράσονς
νχρηλόν ές ^ίχας ßad-gov
τΐροσέττεσες, ώ τέκνον, ττολύν'
τΐατρφον δ ' έχτίνεις τιν^ äd-Xov.
αντιστρ. β'
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
έψανσας άλγεινοτάτας έμοί μέριμνας,
πατρός τρίττόλιοτον οΐτον
8δδ
έν ψϋΊμένοΐξ οντ έν ζωσιν κρι-
νομένα^ %ωρΐ9 δη τίνα τώνδ^
ϊχονσα μοΐραν — was aber dort
im uneigentlichen Sinne stellt;
denn so klagen die Mütter der
gefallenen Argeier.
853. Der Chor ist ungehalten,
daß Antigene die Quelle ihres
Mißgeschicks verschweigt. Da-
her führt er ihr zu Gemüt, daß
sie sich gegen Dike vergangen
habe, d. h. gegen die Göttin,
welche darüber wacht, daß durch
Gehorsam gegen die Obrigkeit
Recht und Ordnung im Staate
bestehe: vgl. 873 f. Um die Rüge
zu mildern, fügt er auch hier bei,
Antigone sei nicht ganz verant-
wortlich, da sie ein vom Vater
ererbtes Unheil erdulde. — Vor-
feschritten auf den Gipfel
es Trotzes bist du an dem
Thron der Dike zu Fall ge-
kommen, ein Ausdruck, den
der Chor deshalb wählt, weil Ant.
451 sich auf Seite der Dike ge-
stellt hatte. Aesch. Agam. 369
λαχτίσαντι ιιέγαν ^ixas ßoi.uov.
Sum. 531 ßotuov αΐδεσαί zJixas,
μηδέ viv χέρδο? ίδών ά&έω πόδι
λάξ άτίστι?. Die Habsüchtigen
οΰ φυλάσσονται σβμνά ο'έμε&λα
^ίχηί Solon fr. 2, 14. Statt des
schwerlich möglichen ηολύ oder
πολύν ist vielleicht ποδί zu schrei-
ben — nicht ηοδοΐν, da man doch
wohl nur mit einem Fuße anstößt
— wenn nämlich ηροσέπεσεξ so-
viel wie προύέπταισας bedeuten
kann.
856. έκτίνεις: abbüßend er-
duldest du. — α&λον: laborem,
Leid, wie Phil. 508 ο^χτιρ\ άναξ'
ηολ.λ.ών ^λε^εν δνσοίστων πόνων
ά&λα. — So bewährt sich an An-
tigone das &τα5 ουδέν ελλείπει
γενεάς έπι πλ.ηθΌδ §ρπον.
Antistr. 2. Die letzten Worte
des Chors wecken in Antigone
die Erinnerung an das unselige
Geschick des Vaters, der Mutter
und des Bruders, um dessent-
willen sie untergehe.
857ff. Da berührtest du
den mir seh merz liebsten Ge-
danken, des Vaters vielbe-
rufnes Los und unser ge-
samtes, das den erlauchten
Labdakiden bestimmte Ge-
schick. Sophokles hat, wenn
^ψαυσαδ richtig ist, neben dem
von ϊχραυσαξ abhängigen Genetiv
μερίμναβ noch in freierer Kon-
struktion den Akkusativ οΙτον
hinzugefügt, da Μχραυσαζ μερίμνα?
den ohos πατρόδ trifft. — τρι-
πόλιστον: άναπολ.είν ist das
wiederholte Umpflügen der Bra-
che; das wird metaphorisch ver-
wandt vom Reden (Phil.^ 1238
δΐ8 ταύτα βούλ.ει και τρ/£ //' άνα-
ποΧεϊν Μπη;) wie vom Singen
Pind. Pyth. VI 1 ή γάρ έλικώπ,-
δο£ ΐΑψροδίτα? άρουραν ή Χαρί-
10*
148
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
τον τε τΐρόπαντος
άμετέρον τΰότμου 860
χλεινοΐς Λαβδαν-ίδαισιν.
ίώ 7ν<χτρφαι λέκτρων αται
γ,Οίμήματά τ' αύτογέννητ^
εμφ ττατρί όυσμόρον ματρός, 865
οίων εγώ ττοΌ-' ά ταλαί(ρρων εφνν'
ττρός ους αραιός άγαμος ad' εγώ μέτοΓΑος έρχομαι.
ίώ δνϋτΐότμων,
Τ-αοίγνητε, γάμων χνρήσας, 870
Ό-ανών έτ^ οϋοαν κατήναρές με.
ΧΟΡΟΣ
οέβειν μεν ευσέβεια τις,
των άναποΧίζοαεν). Bei τριπό-
liaros ist natürlich nicht an τρίπο-
los zu denken — die Brache wird
wirklich dreimal gepflügt — son-
dern die Dreiheit steht im Sinne
der Vielheit überhaupt wie in
ιρισά&λιοζ, τρισκατάρατοδ, beson-
ders ähnlich Θ 488 l4%atozs ά-
απασίη τρίλΙιστο9 Ιηήλνδ'ε νύξ.
So nennt sie den Untergang des
Odipus, weil sein Leid näs ns
^Ελλήνων &ρο£Ζ (Ο. C. 597). — Den
DsLtivuSxl^cvoZS ÄaßSax^Snt-
ocv will man damit entschuldigen,
daß άΜετέρον SO Viel sei als ό
πεοών ήιιΖν πότμο?. Vielmehr
ist der uns vorliegende Text feh-
lerhaft, und zwar scheint άμετέ-
ρον unrichtig.
^ 863 ff. Von zwei Seiten her
sieht sie die blutschänderische
Ehe an: sie nennt sie das väter-
liche Eheunglück und die
Umarmungen der unglück-
lichen Mutter mit dem Vater
von ihr selbst geboren, δ,ται
und κοψήματα sind als Vokative
zu fassen; daraus folgert sie mit
dem Ausruf: von was für Eltern
wurde ich geboren 1 — Noch stär-
ker malt Odipus selbst das Wider-
natürliche der Verbindung aus
1403 ώ yaxioi, γάμοι ^ έφν-
ήμαζ, και φντενσαντεδ ττά-
Ο. R
aad"^
λιν άνεΖτε ταντόν σπέρμα κάηε-
δείξατε ηατέραδ αδελφού« παζδαδ
αίμ έμφύλιον ^ νύμφαζ γνναΖκα«
ίίητέραζ τε, χώπόσα αισχιστ^ έν
άνΟ'ρώποισιν έργα γίγνεται.
868. άραΧο?: fluchbeladen
wie O.E. 644, nicht fluchbrin-
gend wie Tr. 1201. — Das Ad-
jektiv ist zweiendig gebraucht
wie &νραΖο5 Trach. 533.
869 ff. yafirov: mit der Toch-
ter des Adrast, ohne welche Ver-
mählung der Kriegszug nicht zu-
stande gekommen wäre.
871. κατήναρ ε£: έναίρω ich
beraube der Rüstung ist bei
den Tragikern durchaus zu einem
Synonymum von άποκτείνο) ge-
worden. — Das Oxymoron ι9•α-
νών κατήναρεξ ist in der Tra-
gödie überaus häufig; vgl. El.
808 <Sff μ* απώλεσα? Ο'ανών. Ai.
1027 εμελ^λ.έ σ Εκτο?ρ και &ανών
άποφ&ίσειν. Trach. 1168 ζώντά
μ" εκτεινεν ■Θ'ανών.
872 ff. Schol. οί τον χορον το
μ^ν Μργον τή? παιδόβ έπαινονσιν,
ον μην Ο'αρσονσιν και την γνώ-
μην τον βασύέο>ξ διελ.έγχειν eifS
αιοχ&ηράν. An die Erwähnung
Ι
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
149
γ.ράτος ö\ δτφ κράτος μέλει, ^
παραβατόν ονδαμά ττέλει'
σε (J' αντόγνωτος ώλεσ' οργά.
875
έ7τ(^δ.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
άχλαντος, άφί?.ος, αννμέναως ταλαίφρων άγομαι τάνδ^
έτοίμαν όδόν.
ούγ,έτι μοι τόδε λαμπάδος Ιερόν όμμα
-Θ-έμις όράν ταλαίνα' 8
τον ό' έμόν πότμον άδάχρντον ούδεΙς φίλων στενάζει.
ΚΡΕΩΝ
άρ' ϊστ\ άοιδάς χαι γόους 7νρό τον χ^ανεΐν
des Polyneikes anknüpfend, räumt
der Chor ein, die jenem bezeugte
Verehrung sei allerdings in ge-
wissem Sinne ein Akt der Fröm-
migkeit {fvoaßeia Tis), aber Macht-
gebot des mit Macht Betrauten
sei unüberschreitbar; da Antigone
aus freiem Entschluß gehandelt,
so habe sie die Strafe seitens der
Obrigkeit, gegen die sie gefehlt,
sich selbst zuzuschreiben.
873 ff. δτφ κ(>άτο8 μέλει er-
setzt einen Genetiv τον κρατούν-
τος', vgl. zu 35. — μέλει ist nach
homerischer Weise gebraucht : Λver
für etwas zu sorgen hat, hat ge-
wissermaßen ein Eigentumsrecht
daran; so μΰθΌδ {πόλεμο«, ηομηή,
τόξον) δ' άνδρεσοι μελήοει. —
παραβατόν ovSaua πέλει:
ονΟαμώξ ^στι ηαραβαΐνειν. — αν-
ToyvfoTos οργά: für sich be-
schließendes Trachten.
Epodos. Rückkehr zu den-
selben Klagen, mit denen Anti-
gene oben 806 ff. begonnen hatte.
876. άκλαντο5 άφιλο« άνν-
μέναιοε: Triaden von Adjek-
tiven, welche durch Wiederholung
des negativen Präfixes allitte-
rieren, sind seit / 63 άφρήτωρ,
άδ'έμιοτος^ άνέατιοζ beliebt; wir
finden sie bei Sophokles nicht
nur an lyrischen Stellen; vgl. 1070,
V. d. Brelie, Dictione trimembri
quotnodo poetae Graeci usisintli.
878. έτοίμαν: in dem grie-
chischen Worte braucht nicht wie
in unserem 'bereit' der Begriff
des Erwünschten zu liegen ; ^' 96
αντίκα γάρ το ι έπειτα μεϋ"^ "Εκ-
τορα πότμο8 έτοϊμο£.
879. λαμπάδοδί ηλίου, was
Ion 1467 άελ,ίον ^' άναβλέπει λαμ-
πάαιν ausgesprochen, hier durch
τό8ε und eine Gebärde ersetzt ist.
881 f. Besonders schmerzlich ist
es für Antigone, daß kein Be-
freundeter (denn vom Chor sieht
sie sich verkannt) ihr die Toton-
klage anstimmt Dagegen heißt
es von Ödipus 0. C. 1704 ίηραξεν
οίον ή&ελεν, weil er ov τΐένϋΌξ
ϊλιπ'' άκλαντον. Antigonen ist
versagt, was Solen fr. 19 sich
wünscht: μηδέ μοι άκλανστοε d-a-
vaTos μόλοι, άλ)Λ φίλοιοι καλλ.εί-
ποιμι Ό'ανών άλ^γεα και οτοναγάξ.
— άδάκρντον: als Folge des
ουδείς φίλων στενάζει antizipiert,
vgl. 791. Anhang § 9.
883. Kreon, auf die Diener los-
gehend, heißt Antigone rasch ab-
führen.
150
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ώ^ οϊ)ό' άν εΙς ηαύοαιτ dv, ει χρείη ?^γειν ,
ονκ άξε^' ώς τάχιστα; χαΐ κατηρεφεΐ
τύμβφ τνεριτίτύξαντες, ώς εΐρηχ^ εγώ,
αφετε μόνην έρημον, εϊτε χρτ^ ^ανεΐν
εϊτ^ έν τοιαύττ] ζώσα ννμφενειν στέγτ]'
ήμεΐς γαρ άγνοΙ τοντνΐ τήνδε τήν χόρην'
μετοίγΛας (5' οϋν της άνω στερήσεταί.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ώ τύμβος, ώ ννμφεΐον, ώ χατασγΜίρής
οΐχησις αείφρονρος, οΐ πορεύομαι
προς τους έμαντής, ών αριθμόν έν νεχροΐς
πλείστον δέδεχται Φερσέορασσ^ όλωλότων'
885
890
884. Um die überlieferte Les-
art zu retten, erklärt man: αρ'
ιστέ ώδ, ai %ρείη λέγειν aocSas και
yoovs, ον§ &ν eis τταύσαιτο (λέ-
γων); Wenn die Stellung wirk-
lich erträglich wäre, so würde
doch λέγειν kein passendes Ver-
bum zu aoio'as und γόονδ sein.
Was die Worte εΐ χρείη λέγειν be-
deuten, zeigt wohl 0. C. 268 έπει
τά /' έργα μον πεπονΌ'ότ εστί
μαύ.ον ή δεδ'ρακότα — ει σοι τά
μητρόδ και πατρόξ χρείη λέγειν,
si fas Sit dicere\ dann muß das
Vorhergehende korrupt sein ; viel-
leicht ist es lückenhaft.
885. και schließt sich so an, als
ob άγάγετε vorherginge. — κατη-
ρεφεΐ: die Grabkammer (Einl.
S. 35 ff.) ist in besonderem Sinne
κατηρεφήδ, nicht nur mit einem
Dache bedeckt, sondern von oben
bis zum Grunde hin sich wöl-
bend.
886. 7ΐεριπτν^αντε£'. ττερι-
ψάρξα.ντε£. Eigentlich ist der τύμ-
ßos ein περιπτύσσων.
887. %ρ^•. eine der seltenen
Formen des Aktivums vom Stam-
me γ^ρα in der Bedeutung γ,ρτιζω.
888. ννμφεύειν: τνμβενειν ist
Überliefert, und dies könnte an
sich so gut bedeuten *in einem
Grabe hausen' wie ψωλεύω 'in
einem φωλεός leben'; aber es ist
kaum glaublich, daß an dieser
einen Stelle das Verbum intran-
sitiv sein sollte; also ist wohl an-
zunehmen, daß Kreon seinen Hohn
von 654 etwas anders gewendet
wiederholt: sie mag ja νύμφη
sein, nur in der Grabkammer.
889. τονηΐ τήνδε τήν κό-
ρη ν: m bezug auf das, was gegen
dies Mädchen gerichtet ist.
890. i' o^v beweist, daß Kreon
sich hier noch keineswegs un-
sicher fühlt ; er macht ein höhni-
sches Zugeständnis : aber aller-
dings der Lebensgemeinschaft
auf der Oberwelt geht sie ver-
lustig. — μ ετοικίαε: ^ννοικία?.
891 ff. Antigone führt in dieser
Abschiedsrede die meisten der im
Kommos lyrisch ausgesprochenen
Gedanken weiter aus ; ähnlich Ai.
201—230. El. 68—309; vgl. Fau-
ner, Lyrische Partien der griech.
Tragödie in lamben wieder auf-
genommen. Diss. Erl. 1912.
8ßl. ώ ννμφεΐον: sic nimmt
Kreons ννμφεύειν auf.
893 f. άρι&μόν πλείστον δέ-
δ έκτα ι: ΣΓολ.νδέκτηε und Πολ,ν-
δέγμων heißt Hadcs im Demeter-
ι
ΑΝΤΙΓΟΝΗ 151
ών λοισ&ία 'γώ ζαΐ χόχιστα δή μαχρφ 895
ν.άτείμι, τΐρίν μοι μοιραν έξήχειν βίον.
έλ&οϋσα μέντοι κάρτ' έν έλτνίσιν τρέφω
φίλη μεν ήξειν 7ΐατρί, προσφιλής δε σοι,
μητερ^ φίλη δε σοι, ν,ασίγνητον χάρα'
έτΐεΐ -Θ-ανόντας αντόχειρ υμάς εγώ 900
έλουσα χάχόσμησα ΥΜτίίτυμβίονς
χοάς έ'δωχα' νυν δε, Πολύνειχες, το σον
δέμας ττεριστέλλουσα τοιάδ' άρνυμαί,
καίτοι σ' εγώ 'τίμησα τοις φρονοϋσιν εϋ,
ού γαρ ποτ^ οϋτ' αν, ει τέκν\ ών μήτηρ έ'φυν, 90δ
οϋτ' ει τνόσις μοι κατ-θ-ανών έτήγ,ετο,
hymnus ν. 9 und 17 (W. Schmid,
ΡΜΙθ1.1Χ.Π.1). — Φεροέφασοα:
Diese Form des Namens (neu-
attisch Φερρέφαττα) ist durch
Rückwirkung der Aspiration aus
Περσέφαοοα entstanden, wie auch
nob&OL Περσεφόνη Φεραεψόνη steht.
895. Xocad'ia: vgl. 940 f. —
κάκιστα δή ^ α κ () ω weil schuld-
los, in frischer Jugend und le-
bendig begraben. Anders Is-
mene 59.
896. Bevor mir der mir be-
schiedene Teil (μοίρα) des Le-
bens zu Ende gekommen ist
(έ^ήκειν).
897. έν έΧπΙσιν τρέφω
ήξειν: unter den Hoffnungen,
die ich 'nähre', ist die Hoff-
nung, daß ich kommen werde . .
τρέφειν braucht Sophokles häufig
als schmuckvollen Ersatz für $%ειν
{ενεττίφοροδ ό ^οφοκλη£ είζ τό
τρέφω άντι τον ^χω Schol.),
SO φόβον, δεϊίΐα τρέφειν Trach. 28,
106.
898. προσφιΐήΰ: Selbst ein
anaphorisch verwendeter Begriff
wird oft in der Tragödie durch
wechselnde Synonyme ausge-
drückt, die zunächst die Vorstel-
lung wecken, daß der Begriff
selbst sich wandle. Vgl. Anhang
§ 218 ΠΙ. — Dreigliedrige Ana-
phora (vgl. 891, 1319) ist bei
Sophokles häufig; vgl. v. d. Brelie
a. a. 0. 30.
900f. &ανόντα8 vuäs Μλονσα
κάκόσμησα: Diese Dienste lei-
sten 0. C. 1602 Ismene und Au-
tigone dem lebenden Vater, be-
vor er entrückt wird: λοντροζε
τέ VLV έσ&ήτί r' έξήσκησαν, ry
vofi/ζεται.
904ff. Vgl. Einl. S. 37ff.
904. εϋ kann nicht zu φρο-
νοϋσιν gehören; denn das Fol-
gende begründet die Behauptung
'ich habe recht daran getan, dich
zu ehren', εϋ Ιποίησα τΐαήσασά σε.
Dafür dürfte εϋ έτίμησά σε Stehen
können; vgl. Eur. Suppl. 641 εϋ
. . νόστον άγγέλλειδ σέδ'εν την r'
άμφί Θησέως βάξιν 'du tust WOhl
daran zu melden'.
905. Μφνν: gewesen wäre.
906. έτήκετο: sie denkt an
den Zustand, in dem die Leiche
des Polyneikes sich befand: 410
μνδών σώμα\ Vgl. 1007 έπΙ
σποδφ μνδώσα κηκίδ μηρίων
έτήκετο. Der Tod ist gar nichts
so Schlimmes: τί γάρ ^ανμαστόν,
εΐ τό τμητόν τέτμηταί, ει τό
τηκτόν τέτηκται, εΐ τό καν-
τόν κέκανται, ει τό φΟ'αρτόν Ι"-
152
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ßi(^ πολιτών τόνδ^ αν ^ρόμην 7tovov.
τίνος νόμον όή ταντα ηρός χάριν λέγω;
τΐόσις μέν αν μοι χατ^-ανόντος άλλος ήν^
ΥΜΪ τταΐς — άττ^ άλλον φωτός, ει τοϋδ ' ήμπλακον, — 910
μητρός (5' εν "AlÖov υμϊ πατρός ν.ετίεν&ότοιν
ουχ έ'στ^ αδελφός δστις αν βλαστοί ποτέ.
τοιαδε μέντοι ο' έχπροτιμήσασ^ έγώ
νόμφ Κρέοντι ταντ^ έδοξ^ άμαρτάνειν
γ.αΐ δεινά τολμάν, ώ ν.ασίγνητον γ.όρα. 915
γ.αΐ νυν άγει με δια γοερών οϋτω λαβών
φϋ'αρταΐ] [Plut.] cons. ad Αρ. 10.
Offenbar liegt ein schmuckvoller
Ersatz für ίαήπετο vor; das ist
echt sophokleische Weise.
907. ßiq π ο ^vi τ ö)?^: 'Antigene
hat allerdings 509 und sonst aus-
gesprochen, daß die Bürger im
Herzen auf ihrer Seite stehen.
Jetzt aber, da sich alles dem
Machtbefehl beugt, da sie schon
oben otuoi yeXämai gerufen und
sich als äxXavros άψιλοξ bezeich-
net hat, ist βία πολιτών durchaus
nicht auffallend' (Wolff-Beiler-
mann). Sie erkennt eben nun an,
was Ismene 79 über die Geltung
des Edikts gesagt hatte.
908. Die Selbstfrage ist aller-
dings nicht mit 921 zu vergleichen,
wo nur ein negativer Behaup-
tungssatz im Affekt rhetorisch
umgeformt ist, sondern es ist zu-
zugeben, daß sie nur auf die
Begründung der paradoxen Be-
hauptung spannen soll; aber daß
der Dichter seiner Heldin hier
einen 'dialektischen Kalkül' in den
Mund legt, ist auch durch keine
Erklärungskünste zu bestreiten.
— rivos νόμον ηρόδ γ^άριν:
welchem Prinzip zuliebe? würden
wir in Prosa sagen. So braucht
von seinen Kegierungsgrund-
sätzen Kreon 191 das Wort;
Antigone stellt ihr Prinzip (daß
man um eines unersetzhchen
Gutes willen das Höchste wagen
muß) nicht in abstracto auf, son-
dern wendet es gleich in con-
creto an.
909. κατ&ανόντοδ: sc. τον
άνό'ρΟ£; es gibt keinen Genetiv
von noois. ΊΙ etait facile d'ecrire
άνδρΟ£ jukv äv μοι κατϋανόντοξ
ά/.λο£ ην, mais le poete voulait
mettre en relief les trois nomina-
tifs paralleles πόσΐ9, nats, άδεί-
ψόδ.* Weil, Etudes sur Vantiquite
grecque 250.
910. Und ein Kind — entweder
von demselben Gatten oder, wenn
dieser tot wäre, von einem andern
Manne. — τοϋδ ε: des seit 906
angenommenen.
912. ovx £στ' άδελφόδ δοτΐ8
= ονόεΐ£ άδείφόξ. Aber die Rede
gewinnt sehr, wenn wir mit Weil
ΟΣΤΙΣ als ws ris deuten.
918. έχηροτ ιμήσασ a'. έατι-
μάω (El, 64) und προτίίΐάο) sind
kombiniert wie εκκρίνω und προ-
κρίνω in έκπροκρίνω. — η ρ ο-'.
vor Gemahl und Sohn.
916. Β ca χερών: διά %ειρ05
halte ich, was ich mit der Hand
nur umspanne, so daß es durch
die Hand oder den Arm hindurch-
geht (vgl. V. 1258). Eigentlich
sind es die Diener, welche Anti-
gone δίά χερών λαβόντε£ άγονσιν,
aber sie sind ja nur Kreons
I
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
153
αλεκτρον, άννμέναιον, οντε τον γάμον
μέρος λαχοϋσαν οντε τταιδείον τροφής,
αλλ' c5(5' έρημος τΐρός ψίλων ή δνσμορος
ζώσ^ εις θανόντων έρχομαι ΥΜτασχαφάς'
ττοίαν τταρεξελΟοΰσα δαιμόνων δίχην;
τι χρή με τήν δνστηνον ές -θ-εονς έτι
βλέττειν; τίν' αύδαν ξνμμάχων; έπεί γε δη
τήν δνσσέβειαν εύσεβονσ' έχτησάμην.
αλλ' εΐ μέν οϋν τάδ' εστίν εν ^^εοΐς γ,αλά,
τΐα^^όντες αν ξνγγνοΐμεν ήμαρτηχότες'
92δ
'Werkzeuge: er selbst sagt avros
r* ^δησα καΐ ηαρών έγ,λνσομαι.
917f. 'irgendeiner Vermäh-
lung teilhaftig werden' klingt uns
befremdlich; genau so El. 869
AxeQ %uäv γερών χέχενΌ'εν, οντε
τον τάψον avriaaas οντε γόο)ν
παρ^ -ημών. — Sehr fein hat man
vermutet, Sophokles habe uns
durch diese Worte daran erinnern
wollen, daß Antigone 905 f. von
Verhältnissen rede, die sie nicht
kenne und deshalb falsch beur-
teile.
920. ϋ'ανόντων κατάσκα-
ψα s: wie χύμβον τάψροξ Eur.
Ale. 898, fossa sepulcri.
921. Die Frage bezieht sich
auf den oben 853 f. der Antigone
gemachten Vorwurf.
922. Diese Frage ist von ganz
anderer Art als die vorige. Sie
verbessert sich: Was nützt es,
daß ich mich frage, welches
Göttergebot ich übertreten habe ?
Ob Sophokles diesen Übergang
nicht durch ein extra versum
stehendes γεν erleichterte?
923. r/»»' avSäv {χρή με)
ξνμμάχων; nicht von Helfern
an sich, nur von den Göttern
kann im Zusammenhange die
Rede sein. Die Überlieferung
würde dieser Forderung ent-
sprechen, wenn sich nachweisen
ließe, daß es &εοΐ ξύ μ μ αχοί sowie
■9•εοΙ σο)τήριοι gegeben hätte;
sonst würde man ξνμμαχείν
schreiben müssen : 'Wen (von den
Göttern soll ich) anrufen, daß er
mir Bundesgenosse sei'. — έπεί
γ ε 8 ή: So muß ich fragen, denn
ich habe ja . . .
924. τήν δνσσέ βειαν: den
Vorwurf der δνσσέβεια; so εύσέ-
βειαν φέρεσ&αι den Ruhm der
ευσέβεια davontragen : Anhang
§ 203.
925 f. 'Doch gilt dies wirklich
bei den Göttern (Iv Ο-εοτς wie
459) für beifallswert (daß meine
fromme Tat als gottlos betrachtet
wird), so werde ich wohl durch
mein Leiden zu dem Bewußtsein
gelangen, daß ich gefehlt habe',
d. h. habe ich geirrt, so werde
ich wohl im Hades diesen meinen
IrJtum erkennen, indem ich ihn
abbüße. Sie spielt an auf die
sprichwörtliche Zusammenstellung
von παΟ'εϊν und μα&εΐν. — ανγ-
γιγν ώσχω ή μ αρτηχ oevevhdXt
sich zu αύνοιδα ήμαρτηκώβ wie
etwa κτώμαί ZU κέκτημαι. Vgl.
960 έπέγνω μανίαιζ χραύων τόν
d-έον. An die Bedeutung ver-
zeihen zu denken, verbieten die
Gesetze der Grammatik. — Da
Antigone von sich im Plural re-
det, so kann sie nur die masku-
linischen Formen πα&όντεβ und
ήμαρτηκότεδ gebrauchen.
154
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ει (5* οϊο^ άμαρτάνονσι — μή ττλείω κακά
πάν^οιεν ή υμΙ δρωσιν έχδίν.ως έμέ.
ΧΟΡΟΣ
έτι των αύτ ων ανέμων ριπαί
τήνδε y εγονοιν.
ΚΡΕΩΝ
τοιγάρ τούτων τοΐσιν άγονσιν
κλαύμα^' ύιτάρξει βραοντήτος ντζερ,
ΧΟΡΟΣ
οΐμοι, θανάτου τοϋτ' έγγντάτω
τοϋτΐος αφΐχται.
ΚΡΕΩΝ
'Θ-αρσεΐν ούδεν τναραμυ^-οϋμαι
μή ού τάδε τανττ] χαταχνροϋσ^-αι,.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ώ γης Θήβης άστυ πατρφον
930
935
927 f. oi'Se, diese meine Gegner,
ist eine allgemeine Bezeichnung
des einzigen Kreon; über den
Pluralis zu 10. — Der Rache-
wunsch ist für die Hellenin selbst-
verständlich, /uή πΙείο> durchaus
begreiflich, wenn wir nur die
Worte nach kurzer Pause, mit
tiefster Bitterkeit gesprochen
denken: schwereres Leid, als ihr
der Abschied vom Leben bringt,
kann ihren Mörder nicht treffen*
928. Andere Beispiele für das
abundierende κα/ nach dem Kom-
parativ mit η Anhang § 153 II 1.
929 f. Des Chors Bemerkung
gilt den mit leidenschaftlicher Er-
regung gesprochenen Schluß-
worten. — av έμ, ων ρ ιπ αϊ: wie
137 Qinals έγβΊστων ανέμων. —
ye\ denn Kreon könnte jetzt
vielleicht andern Sinnes sein ; daß
dem nicht so ist, zeigt seine
Antwort 9311, worauf der Chor
aller Hoffnung entsagt.
931f. τούτων κλαν u ατ α
υπάρξει: ταΰτα κλαύσονται (wic
458 τούτων την δίκην δώσειν),
für dieses Jammern und Reden
der Antigone, die längst hätte
abgeführt sein sollen. — Die
kurze Endsilbe in νπερ bei dar-
auf folgendem Vokale ist durch
den Wechsel der Personen ent-
schuldigt, vgl. 0. C. 139 φων^
γάρ όρώ τό φατιζόμενον.
933 f. Die Handschriften wie die
Seh oUen weisen diese beiden Verse
Antigonen zu; aber es scheint
psychologisch undenkbar, daß sie
Kreon gegenüber ein durch sein
Wort gewecktes Gefühl der Todes-
angst kundgeben sollte.
935f. ουδέν παραμνϋΌϋμαι
ist hier sachlich gleich einem
Verb um des Verbietens, wonach
beim negativ gemeinten Infinitiv
μή ov stehen muß. Hier wirkt
der negative Begriff ούδεν παρα-
μνϋΌνμαι Über das unmittelbar
von ihm abhängige &αρσεϊν hin-
weg, was durch die Wortstellung
wohl erleichtert wird.
936. τάδε ταύττ}•. wie 39 ει
τάδ^ έν τούτο CS.
937. Ο des Landes Theben (mir)
väterliche Stadt. Vgl. 842 ff.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
155
υμΙ S^soi 7ΐρογενεΐς,
άγομαι δη χού'/.έτί μέλλω,
λενοαετε, Θήβης οι γ.οιρανίδαι
τήν βασιλίδα μούνην λθί/ει]ν,
οία τνρός οίων ανδρών τίάοχω,
TTjv εύσεβίαν σεβίσασα.
940
2ΤΑ2ΙΜ0Ν δ'
ΧΟΡΟΣ
στρ» α'
"Ετλα γ,αΐ ζίανάας ούράνιον cfcjg
938. O'toi προγενεΖξ'. aüiti,
die ältesten Schützer des Stamms,
Ares {παΐαίχ&ων Aesch. Sept.
102) und Aphrodite (yevovs προ-
μάτοιρ Sept. 127), die Eltern der
Harmonia, der Gemahlin des
Kadmos. Ai. 387 Ζεϋ^ προγόνων
πάτερ.
939. μέλλω: natürlich nicht
'ich zaudere', sondern ονκέτι
μέλλο) άχΘ-ήσεο&αι^ dasAbgefÜhlt-
werdeu liegt nicht mehr in der
Zukunft.
940 f. Heißen auch die Choreuten
άναχτε£ (vgl. 988), SO konnten sie
doch schwerlich κοί^α^/ία< heißen,
am wenigsten hier, wo Antigone
mit Stolz sich als die Letzte der
Herrscherfamilie betrachtet. Es
wird mit Emperius zu schreiben
sein λβύοσετε Θήβηζ τήν κοίρανι-
(iäv μούνην λοίπήν. τήν κοιρανι-
δάν wurde durch τήν βασιλίδα
glossiert, dann der Text äußerlich
in Ordnung gebracht. — χοιρα-
νίδαι: die patronymische En-
dung zur Gattungsbezeichnung
wie Eur. Hec. 146 κήρυσσε &εούε
τούδ τ ονρανίδαζ τονδ &^ υπό
yaiav, Ai. 881 άλιάδαί = άλιεΐζ.
941. μούνην λοιπή ν: Εα est
magni doloris vis, ut qui eo
obruitur se solum respiciat, nee
quidquam aliud praeter se et id,
quo mouetur affectus, spectet.
Unde intellegere est, quam bene
apud Euripidem (I. T. 998 τ/e . .
Svolf τοίν μόνοιν *Ατρείδαιν
φανεί κακών Μκλνσιν;) Iphigenia
gaudio simul agniti fratris per-
turbata et metu ne eum occidere
cogatur, in se et fratre totius
Agamemnonis stirpis salutem
üerti dicat, licet Electra superstes
Sit (Brunck). So auch Goethe:
Uns beide hab' ich nun, die
Überbliebnen von Tantals
Haus, in deine Hand gelegt.
942. Der Übergang von der
dritten zur ersten Person wie Ti•.
1080 οράτε τον δύστηνον , ώΰ
οίκτρώς Μχω, Aesch. Prom. 308
δέρκον . . τόνδε τόν ^los φίλον . .
o'Cais νπ αντον ηημοναΐαι κάμ-
πτομαι.
943. Keineswegs in 'klassischer'
Ruhe und Würde, sondern in
wilder Bewegung wird Antigone
abgeführt (P. Cauer). Man meint
zu sehen, wie sie bei den Worten
λενσσετε ola πρ09 o'iotv ανδρών
πάσχω die Arme erhebt, an denen
die Wächter sie halten.
944—987. An drei der Heroen-
sage entlehnten Beispielen von
ähnlichen Todesarten durch Ein-
schließung in Grabwohnungen
beweist der Chor, wie der Macht
des Verhängnisses nichts wider-
stehen könne (vgl. 951. 986 f.),
156
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
όλλάξαι δέμας έν χαλ^ίοδέτοις
αύλαΐς' γ,ρντντομένα (5' έν
τνμβήρει ^^αλάμω χατεζενχ^^η'
χαίτοι (χα ι) γενεά τίμιος, ώ τζαΐ τναΐ,
γ,αΐ Ζηνός ταμιενεσχε γονάς χρνσορύτονς.
94ά
950
um dadurch Autigone, die jetzt
abgeführt wird, zu trösten und
ihr willige Ergebung anzuem-
pfehlen; deshalb redet er sie
949 und nochmals 987 an. Da-
her 944 ^τλα και xdavaas Sauas,
986 κάη εκείνα {και έπι Κλεο-
ττάτρα). Der Chorgesang bildet
dem Inhalt nach eine lyrische
Trilogie, wie der ähnliche Aesch.
Cho. 572 ff. von den Wagnissen
der Weiber. Drei aus der Vor-
zeit gewählte Belege für irgend
ein Ereignis der Gegenwart oder
für einen Gedanken sind gewöhn-
lich; so tröstet Ε 382 ff. Dione
die von Diomedes verwundete
Aphrodite mit dem, was Ares,
Here, Aides erduldet haben. —
Wir begreifen freilich nicht recht,
was für einen Trost diese Bei-
spiele Antigonen bieten sollen;
ungleich verständlicher ist es,
Avenn in Euripides' Hypsipyle HI
18 ff. der Chor die Heldin durch
die Erinnerung an Europa und
lo trösten will.
944. Von selbst ergibt sich aus
Μτλα ein τέτλα&ι, wie 11. a. a. 0.
τέτλα'&ι, τέκνον έμόν, και άνάσχεο
κηδοαένη περ' ηολλοι γαρ δη τλη-
μεν ^Ολύππια Souax* Μ%οντε8 —
τλη μεν "Αρηδ — τλ-η δ^ "Είρη —
τλη δ* "Άίδηξ.
944f. δέμαβ ^avaae: einein
Verbindung mit ίτΧα für uns
recht auffallende Umschreibung
der einfachen Personenbezeich-
nung. Nicht verglichen werden
kann 0. C. 1550, wo der vom
Lichte Abschied nehmende Ödi-
pus dies anredet vvv εοχατόν σον
'covuöv άπτεται δέμα«: der Blinde
fühlt ja nur das Licht mit seinem
Körper als Wärme. Dagegen ist
ähnlich Tr. 908 εϊ τον φίλων
βλέχρειεν οίκετών δέαα$, ϊκλαιεν
ή δνοτηνο£, und Aesch. Eum. 84
και γάρ κτανεϊν σ' έπεισα μη-
τρώον δέμαδ.
945. άΐ^νά Ι α< 'vertauschen' im
Sinne von 'verlassen' wie öfter
άμείβείν: Phil. 1262 ^ξελ&' άμεΐ-
xpas τάσδε πετρήρει? στένα£. —
χαλκόδετοι: etwa mit Erz be-
schlagen.
947. τνμβήρει: Die mit -jy^Ji/s
gebildeten Adjektive haben viel-
fach nur die leicht modifizierte
Bedeutung des Stammes: τνμβή-
ρη£ χ/άλαμοδ etwa grabartiges
Gemach, genauere Bezeichnung
der ανλα^, um die Ähnlichkeit mit
der für Antigone bestimmten
Gruft deutlicher zu bezeichnen,
vgl. 849. 885 f. 891. — Freilich
wurde Danae, die von ihrem
Vater eingesperrt war, damit sie
nicht einen Sohn gebäre, dessen
Geburt einem Orakel zufolge dem
Akrisios verhängnisvoll sein
sollte, nach der Geburt des Per-
seus aus ihrer Haft befreit und
in einem Kasten auf dem Meere
ausgesetzt. Paus. (II 23, 7) sah
in ArgOS das κατάγειον οικοδό-
μημα, Über dem der %αλΜον£
■θ'άλ^αμοξ iferrata domus, aeratus
murus Propert., turris ahenea
Hort.) gestanden haben sollte. —
Eine abweichende Ansicht hier-
über bei P. Corssen, N. Jahrbb.
XXXI 231 f.
950. In ταμιεύ εσκε , dispen-
sabat, liegt, daß Zeus ihr seine
γοναί anvertraute wie einer ταμία
die κτήματα des Hauses. — Das
Imperfekt zeigt, daß Zeus ihr
I
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
157
αλλ* ά μοιριδία τις δύνασις östva '
οντ αν VLV όλβος οϋτ^ "Λρης, ου τΐύργος, ούχ άλίν.τνττοι
κελαιναί νάες έγ,φύγουεν.
άντιστρ. «'
ζενχ&η (5' όξνχολος παις 6 /ίρναντος^ 955
Ήδωνών βασιλεύς, ν,ερτομίοίς
όργαις εκ Διονύσου
genaht war, bevor sie einge-
schlossen wurde; ein iterativer
Sinn ist nicht nachzuweisen. —
Perseus wurde gezeugt durch den
goldenen Regen {yorai χρνσόρν-
rot = %ovGOs avTOQvros Pind.
Pyth. XII 117) des Zeus, vgl.
5*319 ovS'' δτε UFO Javäris \_ήοα-
oo.ftriv\ καλλισφνρον ^Ακρισιώνηδ,
ή τέκ€ Περσηα πάντων άριδείχε-
τον ανδρών. — γρνοόρντοβ
ohne die in Prosa notwendige
Verdopplung des ρ wie ά(^ψίρντο5
Ai. 134.
951. Verb, ά μοιριδία δύνασιδ
δεινά τι? έστιν, vgl. 987.
952 ff. Der Parallelismus zweier
Reihen ist durch οϋτε — οντε und
ού — ου markiert : weder Reich-
tum noch Kampfesmut (O.e.
1065 δεινό? ό προσχώρων ^Άρη?,
El. 1243 καν γνναιξιν "^ρης ivs-
στιν); vgl. Bakchylid. fr. 24 Bl.
&νατοΐσι δ ονκ ανΟ'αίρετοι οϋτ'
öXßos οΰτ' αγναμπτοδ "Αρη?. —
πύργο? und rav?, wie Ο. R. 56
οΰτε πύργο? οϋτε ναν?, mag man
sich zu Lande einschließen oder
zu Schiffe fliehen, vgl. Hör. Carm.
II 16, 21 f. — άΐίκτνποι epi-
theton significans, da vom Be-
fahren des Meeres die Rede ist;
κελαιναί omans, wie Ai. 710
■dOäv ώκνάλίον νέων.
Antistr. 1. Auch der Thraker-
könig Lykurgos wurde zur Strafe
für den an Dionysos verübten
Frevel in Felsenbande gezwängt.
955 ff. Schol. μή ovTof αυτό λά-
βωμεν, δτι και ή Ι/ίντιγόνη άσε-
βη? ούσα πέπονϋ'εν δπερ ό Ασε-
βή? Λυκούργο?, άΐλ^ άπλώ? τη
παρα&έσει των ομοίων δυστυχιών
παραμυ&είται τήν κόρην. — Die
Angabe ^Ηδονών βασιλεύ? er-
innert an die Ήδίονοί^ das erste
Stück der äschyleischen Lykur-
gie; und in der Tat läßt sich die
Verhöhnung des Gottes [κερ-
τομίοι?) ans den Fragmenten be-
legen: 61 ποδαπό? ό γύννι?; τΐ?
πάτρα; τι? ή στολή; 59 δστι? χι-
τώνα? βασσάρα? τ ε Λυδία? ^χει
ποδήρει?. In welcher Weise er
dem Treiben des Thiasos (der
fackelschwingenden Mänaden)
Einhalt tun wollte, können wir
nicht sicher sagen. (Auf Bild-
werken greift er den Thiasos mit
dem Doppelbeil (,5οϊ;π2ί7ΐ) an.) Vgl.
Zl30ff.: Dryas'Sohn ereilte Strafe,
δ? ποτέ uaivouivoio ^ιωνύσοιο τι-
&ήνα? σεΰε κατ' ήγά\ί'εον Νυσήιον'
αΐ δ^ άμα πάοαι ■d'vod'Xa χαααΐ
κατέχευαν, υπ άνδροφόνου Λυ-
κοόργου ϋ'εινό.ιιεναι βουπλήγι'
ζίιο'^νυσο? δέ φοβη&ει? δύσε-ο"*
άλό? κατά κΰμα, Θέτι? δ' ύπεδέ-
ξατο κόλπφ. Dafür von Zeus
geblendet, lebte er nicht lange
mehr.
955. ζεύχ&η entspricht dem
voraufgehenden κατεζεύχ&η 946,
wie überhaupt in diesem Chor-
gesange die bedeutsame Wieder-
holung derselben Wörter zu be-
achten ist. — όξύχολο?: bei
Homer ανδρογόνο?, sonst μιαι-
φόνο?, άγριο?, sacHlegus, bei Verg.
Aen. III 14 acer. — κερτομίοι?
όργατ?: wegen seines höhnenden
Grimmes; vgl. 391.
158
ςοφοκλεογ:
πετρώδει κατόφαρχτος έν δεομφ.
οντω τάς μανίας δεινόν άτΐοστάζεί
άνϋ^ηρόν τε μένος, χεΐνος έτΐέγνω μανίαίς
-φανών τον ^εόν έν γ.ερτομίοις γλώσσαις.
τΐανεογ,ε μεν γάρ έν&έονς γυναίκας ενιόν τε τΐϋρ,
φιλαύλονς τ' ήρέΒ^ιζε Μούσας.
960
958. κατά ψaρκτos^t2itt χατά-
ψραχτο?, wie die alten Attiker
mit einer bei dem Rho sehr häu-
figen Metathesis πεψαργμένοζ,
έφάρ^αντο, ναύψαρατον βλέπειν
u. ä. gesagt haben; vgl. 241. —
An ein 'steinernes Gefängnis', in
das Dionysos den Frevler einge-
schlossen hätte, vermag ich nicht
zu glauben: so straft kein Gott.
Dionysos ließ wohl Felsgestein um
ihn aufschießen, so daß er ihn
in einen Steinkerker einschloß.
959 f. So vergeht die gewaltige
und üppige Kraft des Wahnsinns.
μανίας άνχ)'η ρόν «fiVosrPlat.
Polit.310<l (Jebb.) πέψνκεν άνδρία
κατά μίν άρχάδ άκμάζειν ρώμτ],
τελεντώσα δέ έξαν&εΖν παντάπαοι
μανίαι9; Soph. Tr. 999 ην μήποτ^
έγώ προσιδείν ό τάλαδ ώψελοτ
daoois, τόδ' άκήίητον uavias άι-
&OS καταδερχ&ηναι; Sol. fr. 2,36
αναίνει ^' {έννοα ίη) άτη? Άνϋ'εα
ψνόμενα. — αποστάζει: ΕΙ. 1000
δαίμων δέ τοΐ5 μεν εύτνχή9 καΟ•^
ήμέραν, ήμΖν δ^ άπορρεΖ κάπΐ
μηδέν άρχεται.
960 f. 'Jener kam zu der Einsicht,
daß er im Wahnwitz den Gott
anließ in seinen neckenden Hohn-
reden' mit besonderem, durch das
Asyndeton gesteigerten Sarkas-
mus. Ist in ovrw — αποστάζει
die Strafe enthalten, so folgt hier
die daraus zu entnehmende Lehre.
Mit έπέ'/νω -ψαύων vgl. 926
παδ'όντεδ άν ξνγγνοΖμεν ήμαρτη-
κότεί. —
964. εϋιον π ν ρ: nicht 'die Wie
Feuer um sich greifende bakchi-
sche Begeisterung' — so kann
πνρ nur im Vergleich, nicht als
Metapher stehen — sondern im
eigentlichen Sinne das Feuer der
unter svor-Ruten geschwungenen
Fackeln.
965. Die Musen scheinen erst
durch die musischen Aufführungen
zu Ehren des Dionysos in Be-
ziehung zu dem Gotte getreten
zu sein. Wenn sie ihn begleiten,
wie das hier angenommen zu sein
scheint, so ist die Flöte ange-
messener für sie als ein Saiten-
instrument; übrigens spielt auf
der Frangoisvase Kalliope, die
Syrinx und 'die literarische Über-
lieferung (Hymn. in Merc. 450)
nennt als erstes konkretes Musen-
attribut nicht die Kithara, son-
dern die Flöte' (Röscher I 3243).
966 ff. Das Verständnis des
zweiten Strophenpaares wird
nicht nur durch schwere Verderb-
nisse, sondern auch durch die nur
andeutende Kürze der Darstellung
erschwert. Diese wird ihren Grund
darin haben, daß Sophokles die
Sage bei seinem Publikum als
völlig bekannt voraussetzt. Er
hat sie selbst dreimal, in den
'Tympanisten', im ersten und im
zweiten 'Phineus' (von denen
einer wegen fr. 646 ν€κρό3 τάρι-
'/os είσοράν ΑΙγύπτιοξ sicher ein
Satyrdrama war) behandelt; doch
reichen die erhaltenen Fragmente
und Notizen nicht zur Rekon-
struktion der Dramen aus. Als
Vorgeschichte steht fest, daß
Boreas Oreithyia, die Tochter des
athenischen Königs Erechtheus,
in seine thrakische Heimat ent-
führt und mit ihr u. a. Kleopatra
erzeugt, die später die Gemahlin
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
159
στρ. β'
Ttaqa de γ,νανέων ττελάγεων πετρών όίδνμας αλός
άτίταΐ Βοστΐόριαι ήό" ό Θργί'λων
des Königs Phineus wird. Über
die weiteren Geschehnisse be-
richtet Schol. 981 {Κλεοπάτραν)
ό Φίνεύδ ^γημεν, c| J^s αντώ Svo
nalSes έγένοντο, κατά δέ τόν Κλεο-
πάτρα? θάνατον έπέγ-ηαεν Idaiav
την ζ/αρδάνον, κατά δέ τιναδ Εί-
δοϋ'έαν την ΚάδΜον άδελφήν, ^S
και αντ09 Σοφοκλή? ίΐνημοτεύει
hv Τνμηανιοταΐ?' ήτιδ äi έπι-
βονληξ τνφλώσασα τον? τη? Κλεο-
πάτρα? παζδα? έν τάφφ καϋ'εΤρ-
ξεν. Wenn wir annehmen dürfen,
daß der mit ήτι? beginnende Satz
die Version der 'Tympanisten' an-
gibt, so blendete dort die Stief-
mutter durch tückischen Überfall
— etwa wie Hekabe den Polyme-
stor — ihre Söhne und schloß sie
dann in ein Grab ein. Natürlich
tat sie das nicht ohne Einwilligung
ihres Gatten; sie wird also die
Söhne verleumdet haben, wie eine
zweite Version berichtet: εκείνη
{Ιδαίά) των προγόνοιν πρό? Φινέα
φ&οράν καταχρεύδεται (Apollod.
III 200). Dort heißt es weiter
xal πιστεύσα? <Pcvfi)? άμψοτέρον?
τνφλοΐ. Da die Blendung durch
den Vater durch Schol. Ap. Rhod.
II 178 als sophokleisch bezeugt
wird, liegt hier die Version der
Tragödie 'Phineus' vor (wenn die
Blendung durch die Stiefmutter
die der Tympanisten war). Nach
der Darstellung der 'Antigone'
blendet die Stiefmutter die Söhne;
daß sie in einem Grabe einge-
schlossen werden, ist nicht aus-
drücklich angegeben, muß aber
angenommen werden, damit die
Geschichte eine Beziehung auf
Antigone hat. Endlich setzt die
Erzählung der 'Antigene' eine
»ελέα πάθ-α ματρό? (der Kleo-
patra) voraus; in der Tat wird
uns berichtet, daß Kleopatra nicht
gestorben, sondern von der zwei-
ten Gemahlin des Phineus ge-
fangen gehalten worden sei ; aber
leider ist der Gewährsmann dafür
Dionysios Skj^tobrachion (Diod.
IV 44, 3). — Der Anfang hat
die besonders dem Epos eigne
Ausführlichkeit in der Angabe
der Örtlichkeiten, Λνο die nachher
erzählten Tatsachen sich ereig-
neten, wie Β 811 ϊστι δέ τι?
προπάροι&ε πόλιο? αϊπεΐα κολώνη,
bei römischen Dichtern est locus;
vgl. Anhang § 265. — Eine auch
nur mögliche Herstellung dieses
und des folgenden Verses ist bis-
her nicht gefunden. Klar ist, daß
die Lage von Salmydessos be-
zeichnet werden soll (N. W. vom
Nordeingang des Bosporos). Die-
ser Nordeingang wird hier offen-
bar durch die κνάνεαι ange-
deutet. Damit bezeichnet Sopho-
kles die durch die Argonautenfahrt
{μ 59 ff.) gefeierten κνάνεαι πέτραι
(Eur. Med. 1263 κνανεΰν συμ-
πληγάδων πετραν, vgl. 2 κνανέαδ
αναπληγάδα?), die SOnst αννδρο-
μαδε?, σύνδροαοι, σννορμάδε? πέ-
τραι oder πλαγκταΐ heißen. Die
an der Mündung des thrakischen
Bosporos, der Enge von Kon-
stantinopel, gelegenen Felsinseln,
von denen aus die ungastliche
Küste von Salmydessos sich ge-
gen 700 Stadien weit erstreckte,
bilden die Grenzscheide des Pon-
tos Euxeinos und des Bosporos,
daher όιδύμα? άλό?. Aber
nicht nur πελαγέων πετρών
ist unmöglich, sondern auch
παρά c. gen. kann die ihm hier
beigelegte Bedeutung von aus
= unweit von niemals haben,
und das unmetrische ήδ'' ό Θργ^-
κων ist durch και ό Θρακών noch
nicht gebessert: die άκταί Βοσπό-
160
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
^αλμνδησσός, cv* όγχίπτολις '^ρης
δίοσοΐΟί Φινεΐδαίς
εΐδεν άρατόν έλχος
τνφλωΟ-έν έξ αγρίας δάμαρτος
άλαόν άλαστόροισιν ομμάτων Τίύχλοις
άραχ^-έν έγχέων, νφ' αίματηραΐς
χείρεσσί υμϊ γ.ερχίδων άχμαΐσιν.
970
975
ριαί liegen auf beiden Seiten des
Bosporos, Salmydessos auf einer
— unmöglich können bei der
Ortsbeschreibung diese beiden
Lokalitäten einfach durch ein
und zusammengestellt werden.
Die Lücke hinter ^ί^τ/κά;*' ergänzte
Boeckh sinngemäß durch agfios ;
vgl. Aesch. Prom. 724 τραχεία
ηόντον Σαλμνδησσία yva&os έχ-
■ο'ρ ö^evos ναύταισι, μητρνιά.
νεών, Eur. Med. 1264 συμπλη-
γάδων πετραν άξενωτάταο^
είσ βολάν. Ο. R. 196 is τόν από-
μεναν δρμον Θρτ}κιον κλύδωνα.
970. Ares ist in Thrakien zu
Hause, daher ein Stadtnachbar
von Salmydessos (Aesch. Sept.
484 "0/κα Παλλάξ, ήτ' άγχίπτολΐ£
πύλαισι γείτων). Blutige Tat ist
seine Freude (El. 1384 ϊδεϋ''' δποι
προνέμεται ό δνσέριστον αίμα
φνσών"/ίρψ); darum sieht er diese
grause Tat ruhig mit an, läßt sie
geschehen (Eur. Or. 746 αή μ^
ίδείν S'avovd'^ νπ αστών xai
χασιγνήτην έμήν).
971. Φινεΐδαιξ'. Vgl. "Έρεγβεϊ-
δαν 982, "Ερεχϋ-εΐδαι Eur. Med.
824, ^Ατρεΐδαξ Aesch. Agam. 119,
Οένεΐδα? Rhes. 906. Παν&οίδαν
Rhes. 28, Πηλεΐδα? Iph. Α. 228,
Τνδεΐδην Skoiien 8, 4. Unerläß-
lich notwendig sind derartige
Formen bei Homer, dem die spä-
teren Epiker gefolgt sind.
972. άρατόν scheint korrupt;
daß es bedeuten könnte 'einen
Fluch bringend' (über die Täter),
ist unglaublich.
^Ι^.τνφλονν ί^.κ ο s 'blendend
eine Wunde schlagen' dürfte durch
τρώσαι 9p<ii^o?/durch Verwundung
Blut fließen machen' (Eur. Suppl.
1205) gedeckt sein.
974. Die Wunde selbst ist nicht
blind {άλαόν), der Dativ άλαστό-
ροι,σι κνκλοιδ entbehrt jeder Be-
ziehung, άλαστόροισιν erklärt man
dahin, daß 'die Höhlen der aus-
geb oh rten Augen wie Räch egeister
{άΐάστορεξ) um Vergeltung schrei-
en'. (Die Form άλαστοροζ statt
άλάστο)ρ hatte bereits Aischylos
fr. 92 gebraucht; Ζεν9 άλ.άστοροδ
bezeugt Pherekydes [bei Gramer
Anecd. Oxon. 1 62, 15].) Aber
nirgends sonst ist auch nur ein
Ansatz zu solcher Bedeutungs-
entwicklung des Wortes vor-
handen. Verständlich wäre όλοόν
άλαοτόροισ IV όι/ιιάτων κύκλοι«
'Verderben bringend den blind-
gebohrten Augenkreisen'.
975. Das unmetrische άραχΟ-έν
ist von Schneidewin schön in
ατερ&^ gebessert, aber bei der
Trübung des ganzen Zusammen-
hanges ist keine Sicherheit zu
erlangen. — νπό mit dem Dativ
sinnlich anschaulicher als der
bloße Dativ, sachlich von diesem
nicht verschieden: fr. 598 νπό
κονραΖδ άτίμωδ διατετιλ^μένη?
ψόβη£.
976. Mit κερκίδεδ gräbt auch
Alkmene dem Eurystheus die
Augen aus (Apollod.'H 168). Von
den Töchtern des Orion wird er-
zählt, daß sie ^πάταξαν έαντάδ
Tjy κερκίδι παρά την κλείδα (Αη-
ton. Liber. c. 25, 3).
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
161
άνηστρ. β'
ν.ατά δε ταχόμενοι μέλεοι μελέαν τιάΟ-αν
γ,λαΐον ματρός, έχοντες αννμφεντον γονάν
ά δέ σττέρμα μεν άρχαιογόνων
αντασ' ^Ερεχ^εϊδάν,
τηλετΐόροίς δ' έν αντροις
τράφη ^νέλλαυαιν έν τνατρφαις
Βορεάς άμιτνηος όρ&όποδος νπερ πάγου
χ^εών fcalg' αλλά ν,άπ' εκείνα
3Ιοΐραι μακραίωνες έσχον, ώ παΐ.
98J
9S5
977 ff. 'Sich abhärmend (in
ihrem Kerker) bejammerten die
Unglücklichen (obenein) das Leid
ihrer Mutter, welche sie in un-
heilvoller Ehe geboren hatte und
welche gleichialls in ein Verließ
eingesperrt war' — , wodurch das
Los der verstoßenen Gattin, das
nur aus dem Zusammenhang er-
raten wird, mit dem der Söhne
verknüpft ist.
980. i%ovT£S γονάν avv.u-
Ψ εν τον: δτι έτιι χααφ ννμφεν-
ό-εΐσα δνστνχεϊδ avTovs ίτεκεν
(Schol.). Kleopatra war eine dwiu-
yos, κακόι^ν,αφοδ 8άμαρ•. allein
die Abkunft der Söhne kann dar-
um nicht άνύμψεντοί genannt
werden; vielmehr ist die Stelle
verderbt.
981. άρχαιόγονοι Ερεχ&εί-
Sai, weil αντόχ9Όνε£, vgl. Ai.202
γενεά ι&ονίιην «π' Ερεχ&ειοάν.
— Der Genitiv hängt ab von
άντασεν ,ϊΟ^ιγε, WOZU απέριια
(yivos) Akkusativ der Bezie-
hung ist: Kallinos fr. 1, 13
ovd' εΐ προγονών τ] yevos ά&α-
νάτων. Freilich scheint weder
απ έρμα. noch άντάν in der hier
vorliegenden Anwendung sich
rechtfertigen zu lassen; auch
stimmt das Metrum von 981 nicht
mit dem des strophischen Verses
überein. Dindorf vermutet α §έ
απέρμα ju£v άρχαιογόνων έζ ηνδατ^
^Ερεχο'είδάν.
Sophokles IV. 11. Aufl.
983. Boreas bringt die geraubte
Oreithyia nach dem Vorgebirge
Sarpedonion, Samothrake gegen-
über. Dort wächst die Boreas-
tochter Kleopatra auf, έν άντροι«,
ϊν&α Σαρπη^ών πέτρα, wie So-
phokles fr. 580 in den 'Tympa-
nisten' sagte.
.985. αμιπποε, roßschnell,
wie Boreas und die Boreaden
den Dichtern Ideale der Schnellig-
keit sind. Tyrt. fr. 10, 4 νικφη
δέ &έων Θρηίκιον Βορέην.ΤϊΐβΟξη.
715 ώκύτεροδ παίδων Βορέω.
Oinomaos siegt equis Aquilone
velocioribus usw. — όρ&υποδοί
V πέρ πάγον: hoch oben auf
(Anhang § 73) steilfüßiger
Höhe. Die hochragenden Fels-
berge steigen gerade empor auf
festen Füßen: υπέρ widerstreitet
dem τραφηναι έν άντροιδ nicht,
da hier an das lustige Treiben
der Boreade oben auf steilen
Höhen gedacht wird.
98G. ϋ'εών παΐδ: also γενεά
τι μ WS wie Danae 948, — mit Rück-
sicht darauf, daß Antigonc vor-
her sich als die Letzte des theba-
uischen Königshauses bezeichnet
hatte. Kleopatras Großvater, der
γηγενήί Έρεχ3•εύδ, wurde im
Erechtheion auf der Akropolis
Athens verehrt.
987. ΜοΊραι /ιακραίωνεξ
sind die παΙαιγενεΤί des Aeschy-
lus Eum. 172. Vgl. oben 951. —
11
162
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΕΠΕΙ20ΔΙ0Ν s'
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
Θήβης άναχτες, ήκομεν τ-οινήν όδόν
δύ^ εξ ενός βλέττοντε' τοις τυφλοΐΰΐ γαρ
αντη χέλεν^^ος έκ τνροηγητοϋ τΐέλει.
ΚΡΕΩΝ
τι ό' έστιν, ώ γεραιέ Τειρεσία, νέον;
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
έγώ διδάξω, χαΐ ου τφ μάντει Ttid-ov.
ΚΡΕΩΝ
οϋγ,ονν ηάρος γε σης άττεστάτονν φρενός.
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
τοιγάρ δί^ όρ^ης τήνδε νανχληρεΐς πόλιν.
ΚΡΕΩΝ
εχω τΐε^ΰον-θ^ώς μαρτυρεΐν όνήσιμα.
995
έπέσχον: irruerunt, mit der
^ebenbezeichnung des χαϋ'ελεΐν.
Χ. Ih ini δ' αντφ πάντεξ εχω-
μεν. — ώ π αϊ: vgl. 949.
988. Der blinde Teiresias tritt
auf, geführt von einem Knaben.
990. ix steht bei dem ohne
Objekt gebrauchten βΐέπειν wie
sonst bei intransitiven Verben
(^•ανεΖν, άναηνείν) und besonders
beim Passiv. — αντη dient zur
vorläufigen Ankündigung von
ix προηγητον (vgl. Anhang § 81),
vor dem ein zweites χέλεν&οδ zu
ergänzen ist. — (χέλεν&οδ) ix προ-
ηγητον steht nach Analogie von
όδοιπορεΧν ix οχήπτρον (0. C. 848),
welche Konstruktion sich ähnlich
erklärt wie die von ix bei den
Verben des Hängens, Stehens,
Sitzens. — Euripides hat die Hilf-
losigkeit des blinden Propheten
wesentlich gesteigert (Phoen. 834) :
ήγον πάροια'ε, ϋ'ύγατερ' ώδ τνφλώ
πόδι όφθ'αλαόί εΐ ού, νανβάται-
σιν άστρον ώδ' δενρ* είδ τό λενρόν
ηέδον ιχνοδ τιθ'εΤο Ιμόν ηρόβαινε,
μη αφαλώμεν' άοϋ'ενηδ πατήρ,
991. 'Was gibt es Neues?' wäre
im Deutschen trivial; das Grie-
chische klingt etwa wie unser
'Was ist geschehen?'
992. μαντιδ vertritt hier das
Pronomen der ersten, 1053 das
der zweiten Person; auf die Qua-
lität als μαντιδ gründet sich hier
die Forderung des Teiresias, dort
die Handlungsweise des Kreon.
944. δι" όρϋ-ήδ (όδον) auf ge-
rader Bahn. — ναύχληροδ (aus
νανχραροδ 'Schiffshaupt') ist zu-
nächst der Kapitän, dann erst
der Reeder. Ebenso auf Thebens
Beherrschung angewandt findet
sich das Wort Aesch. Sept. 635
oi) δ' αντόδ yvcod^t νανχληρείν
πολιν.
995. Dies wäre die einzige Stelle
des Dramas, in der Kreon vom
Opfertode seines Sohnes Megareus
redete, mit höchst befremdlichem
Gleichmut.
I
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
163
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
φρονεί βεβώς αϋ νυν έηϊ ξνρον τύχης.
ΚΡΕΩΝ
τι δ^ έ'στιν; ώς εγώ το σον φρίσσω στόμα.
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
γνώστ], τέχνης σημεία της έμης χλνων.
εις γάρ τταλαιόν ^άχον όρνι^οσχόπον
ίζων, Ιν* ήν μοι παντός οίωνον λιμήν,
άγνωτ' άχούω φ^όγγον ορνίθων, ^ίατίφ
χλάζοντας οϊστρφ χαΐ βεβαρβαρωμένφ '
γ,αΐ στΐώντας έν χηλαίσιν αλλήλους φοναΐς
έγνων' τντερων γάρ ^οΐβδος ούχ άσημος ήν.
εύδ^ϋς δε δείσας έμ,πύρων έγενόμην
βωμοΐσι τΐαμφλέγ,τοισιν' έχ δε θυμάτων
1000
1005
996. φρονεΖν ist Wie εΐδέναι
konstruiert. — Das sprichwörtlich
gewordene Bild erscheint zuerst
Κ 173 vvv γάρ δη πάντεοσιν έπι
ξνρον ϊοταται ακμή« ή μά%α λν-
γρόδ δλε&ροε ^Αχαιοΐδ ήέ βιώναι ;
hier ist das ^ρόν durch den Ge-
netiv τνχηζ erläutert, βαίνειν έπΙ
ξνρον auch Eur. Herc. 630.
997. τό σόν στόμα', τόν σόν
λόγον; Sophokles wagt sogar ού
γάρ οϋν σιγήαοααι σον γ L• τόδ^
k^sXd'ovTos άνόσιον στόαα (Ο. C.
980).
999. όρνιϋΌσχόποδ: Vögel
beobachtend; demIBitz wird bei-
felegt, was dem Sitzenden zu-
ommt. Anhang § 245. — Paus.
IX 16, 1 kennt das οίωνοογ,οηείον
des Teiresias unweit des Tempels
des Zeus Ammon. Euripides
denkt sich den d'&xos als ein
Bauwerk, mit στέμματα ge-
schmückt: Bacch. 347 έλ&ών δέ
&άκον£ τοΰδ\ ΐν οίο}νοσκοηεΐ,
μοχλοΐδ τριαίνον χάνάτρε\ρον ^μ-
παλιν, άνω κάτο) τά πάντα σνγ-
χέα£ όμον, και στέμματ^ άνέμοιδ
xai &νέ2λαισιν μέϋ'εδ.
1000. Der Hafen wird im Grie-
chischen nicht nur als schützender
Ort, sondern auch als Sammelplatz
bildlich gebraucht; Pers. 250 <5
ΠερσΙζ αΐα και πολϋζ πλούτον λι-
μήν (danach Eur. Or. 1077 δώμα
πατρόδ καΐ μέγαδ ηλούτον λιμήν).
Denkbar wäre es, daß hier ein
Kunstausdruck der Augural-
sprache vorläge.
1001. Um das Menschenfleisch
kämpfen die Vögel mit wilder und
barbarischer Wut: da sind ihre
Stimmen andere, und der Prophet
kann sie nicht verstehen.
1003. έν gewinnt im späteren
Griechisch instrumentale Bedeu-
tung ; hier ist es in seiner Grund-
bedeutung durchaus verständlich :
t) χάρ στΐώμενοβ έν ταΐβ τον
σττώντοδ χηλαΐδ έστιν. Da die
Vögel unter wildem Geschrei mit-
einander kämpfen, kann er aus
Flug und Ruf keine Kunde ent-
nehmen, deshalb bringt er ein
Brandopfer dar.
1005. έγενόμην'. έπείρώμην,
ich probierte.
1006. βοίμοΧσι παμφλέ-
κτοισιν: (vgl. El. 1139 τταμφλέ-
κτον πνρό£) auf dem in voller Glut
11*
164
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
"Ηφαιστος ούχ έλαμττεν, άλλ έπΙ σττοδφ
μνδώσα κηγ.Ις μηρίων έτήχετο
γ,ατνφε χάνέτττνε, καΐ μετάρσιοι
χολαΐ διεαττείροντο, υμΙ γ.αταρρνεΐς
μηροί χα/.νπτής έξέχειντο ταμελης.
τοιαύτα τταιδός τονδ' έμάν^^ανον ττάρα,
φ&ίνοντ^ άσημων οργίων μαντενματα '
έμοί γάρ ούτος ήγεμών, άλλοις δ^ εγώ.
γ,αϊ ταντα της σης έκ φρενός νοσεί ττόλις.
βωμοί γάρ ήμΐν έσχάραι τε τναντελεΐς
ττλήρεις ύττ^ οιωνών τε yai γ,ννων βοράς
τον δνσμόρον ττετττώτος Οίδίπον γόνου.
1010
1015
befindlichen Altar, dessen Flamme
aber dennoch das Opferfleisch
nicht verbrennen wollte. Das
Opfer besteht aus den doppelt in
Fett eingewickelten Scnenkel-
knochen, wozu man noch die
Galle und die Blase tat. Wahr-
zeichen entnahm man aus der
mehr oder minder hell brennenden
Flamme und deren Formen ( Aesch.
Prom. 500 ψ7.ογωηά αήυατα) wie
aus der Richtung, in der die
Flüssigkeit der Galle und der
Blase beim Platzen spritzte.
1008. Aus den Schenkelstücken
schmolz ein feuchtes Naß hervor,
das rauchte und spritzte.
1009. Bei den σφάγια vor der
Schlacht kommt es darauf an, ob
die Gallenflüssigkeit nach der
freundlichen oder der feindlichen
Seite hinspritzt (Herm. XXXIV
643) ; hier spritzt sie in die Höhe;
es scheint also, als ob die Götter
die Enthüllung der Zukunft ab-
lehnen. — u fragaios von μ εταί-
ρο) 'unter Ortsveränderung heben'
(Eur. Iph. T. 1158), einem adver-
bialen Ausdruck 'in die Höhe'
auch Tr. 786 gleichwertig. Vgl.
Capelle, Phüol LXXI 449 ff.
1010. καταρρνεΐξ heißen hier
die μηροί, ών κατερρύη ή πι-
μεΧή.
1911. Wenn wir χαΐνητο in
der Bedeutung verhüllen fas-
sen, so sind vielmehr die χώλα
y.vioTj σνγκαΐνπτά (Prom. 498) ;
aber χαίύπτοι heißt auch 'zur
Verhüllung darumlegen': Φ 321
τόσσψ'οί άσιν κα&νπερ&ε καλύχρω.
1013. όργια sind alle Tätig-
keiten des Gottesdienstes, speziell
solche, welche außerhalb der be-
treffenden Kultgemeinschaft nicht
bekannt werden dürfen, aber auch
einfache Opfer: Sept. 163 ψιΐυβ-ν-
των δέ τοι nolfos όργίον μνή-
στορεζ Μστε μοι', Tr. 765 δπο)ξ δέ
σεμνών οργίων έδαίετο γλόξ. Hier
'vergehen die Weissagungsver-
anstaltungen des Opfers, das keine
Zeichen ergibt'.
1015. Tav'fa: ταύτην την νό•
σον.
1016. ^ σχά(? α ί sind wohl nicht
die Feuerstätten im Innern der
Häuser. In technischer Ausdrucks-
weise h eisen so die Opferstätten
für die Heroen, doch braucht die
Tragödie das Wort als Synonym
im βο>μό5. — παντελεϊ?: Sonst
heißt so das einzelne, welches
sein rilos erreicht hat, hier wohl
die Altäre alle zusammen.
1017 f. vn' οιωνών τε καικννών
πεηΧήρωνται βοραζ τον ΟΙόΙηοδοξ
γόνον.
ANTirOJNH
165
1020
κ«τ' ου δέχονται Συστάδας λιτάς έ'τι
d^sol 7ΐ€ίρ' ημών ονδέ μηρίων φλόγα,
ονδ^ όρνις ενσήμονς άττορροιβδεΐ βοάς,
όνδροφχ)^όρου βεβρώτες αίματος λΐΊίος,
ταϋτ' ούν, τέχνον, (ρρόνηβον. άνΒ^ρώηοιοι γαρ vJl. W<n,^*h λέ^
τοις τταοι Τίοινόν έατι τον^αμαρτανειν ι'
έ7τεΙ δ' άμάρττ], -κείνος ούχέτ^ έστ' άνήρ 1025
άβουλος ούδ' άνολβος, δστις ές κακόν
πεσών άχήται μηδ* ακίνητος Ίζέλτ).
αν&αδία τοι σχαιότητ' όφλισχάνει.
αλλ^ είχε τφ ^ανόντι μηδ' όλωλότα
'λέντει' τις άλχή τον ^ανόντ' έ7ΐΐχτανεΐν ; 1030
1019. ϋ'νστάδ as λιτά«', ei-
gentlich wohl opfernde, mit dem
Opfer verbundene Gaben (vgl. Sept.
251 ^Ελληνιχόν vouioua. &νστάοοδ
βοηδ). Das Wort setzt ein Verbal-
adjektiv d-voTos voraus, das in
dem kretischen &ύστα£ = Ιερεύδ
erhalten ist.
1021. 'Die Tragödie wendet
δρ%Ί£ mit kurzem ι an (Stamm
opi-i); das ist ein lonismus, denn
das Volk sprach es lang (Stamm
Opioid), wie die Komödie zeigt'.
Wil. zu Eur. Herc. 72.
1022. avS ρ οφ&όρον αϊμα-
ros'. ai'uuToe άνδρόδ φ&αρέντο?.
Vgl. Anhang §244 1. — βεβρώ-
τεβ: nach dem im Vorigen lie-
genden Gedanken : die Vögel ins-
gesamt verkünden Schlimmes (vgl.
Anhang § 21 ; Soph. fr. 531 ϋ^ρητά
ψρονείν χρή ^νητήν γύσιν, (ίΰ)
τοντο κατείδόταε ώδ ούχ ϊοτιν
ηλήν ^ioe ονδειδ των μέλλονταν
ταμίαζ δτι χρή τετελ,έσ&αί).
1025. ^πί/mit dem Konjunktiv
ohne äv im Iterativsatz; vgl.
Anhang § 144.
1026. In ανολβο3 liegt mehr
als in unserm 'unglücklich' ; es ist
der, den die Götter in Ate ver-
strickt, dem sie den Sinn ver-
blendet haben: ein άνήρ μωρίαί
πλέωδ (Ai. 1150) heißt wenige
Verse nachher (11 56) άτολβο? άνήρ.
Kreon gibt noch in unserm Drama
zu, daß Teiresias recht hatte:
1265 ώμοι έμών άνολβα βονλεν-
μάτων.
1028. αύϋ'αδία ist dem Griechen
nicht 'Selbstgefälligkeit* (was das
Wort besagt), sondern 'Eigen-
wille'. Der αν&αδήδ wird durch
das Urteil der Menschen für oxaiSs
erklärt (=<i/i α »9-i7s; Eur. Heraclid.
458 σκαιόδ γάρ άνήρ. τοΐδ oocpols
δ ενκτόν σοψώ Μχ&ραν οννάητειι ,
μή άμα&εϊ ψρονήματι).
1029. Ohne Zweifel könnte Tei-
resias ihn an sich sehr wohl auf-
fordern, seinem toten Gegner, den
er so rücksichtslos bekämpft, zu
weichen, aber daß er unmittelbar
nebeneinander den Toten als
Gegner und als wehrloses Opfer
bezeichnet haben sollte, ist schwer
glaublich. Den passenden Begriff
bieten die Konjekturen τω φρε-
νονντι (Nauck) , νον&ετοϋντι
(Wecklein). — μηδ^ όλωλότα
κάντε ι', wie die Achäer den
toten Hektor (X 371, 375).
1030. τόν ϋ'ανόντ^ έηικτα-
νείν. sprichwörtHch, vgl. 1288,
Λνο Kreon die Wendung von sich
selber braucht. Phil. 946 έναίροιν
166
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
εϋ ooL φρονήσας εϋ λέγω' το μανβ-άνειν δ^
ήδιστον εϋ λέγοντος, εί χέρδος λέγοι.
ΚΡΕΩΝ
ώ τζρέσβν, πάντες ώστε τοξόται σγ,οτΐον
τοξενετ' ανδρός τονδε, γ,ονδε μαντικής
άπρακτος ύμΐν είμι' των (5 ' νπαΐ γένους
έξημπόλημαι γ,άγ,πεφόρτίσμαί πάλαι,
κερδαίνετ\ έμπολάτε τάπό Σάρδεων
ηλεχτρον, εί βούλεσβ-ε, χαΐ τον ^Ινδιχόν
χρνσόν τάφφ δ' έχεΐνον ούχΙ κρύψετε,
ούδ εί d-έλονσ^ οι Ζηνός αίετοϊ βοράν
1035
1040
νεχρόν, Diog. La. π 135 Btmvos
έηψελωξ κατατρέχοντοβ των μάν-
τεων vsxQois αυτόν έπισφάττειν
^λεγε. Ω 54 χωφήν γάρ δη γαΖαν
άεΐχΐζεί μενεαίνων. MoschiOü fr. 7
τ'ι κέρδο£ ονκέτ^ δνταε νβρίζριν
νεκρού«; τι τήν ävavSov γαΖαν
αίκίζείν πλέον;
1031. εύ — εϋ: wie Phil. 672
δστΐ5 γάρ εϋ 8ραν εϋ ηαϋ'ών έπί-
σταται. —^ εϋ φρονήααξ'. nach
reiflicher Überlegung dessen, was
ich spreche. — Über die Elision
am Schlüsse des Verses vgl. An-
hang § 268.
1032. εί κέρ§ο9 λέγοι: im
Falle der Wohlratende im Inter-
esse dessen spricht, dem er Rat
erteilt. Mit κέρδο? λέγειν Vgl.
κέρδη παραινεΖ£ 1326, mit dem
Optativ die Stellen im Anhang
§ 143.
1034. ψίλοίν άκλαντο? 848 von
Freunden nicht beweint; άχτΖνο£
ά&ικτοδ Tr. 685 vom Strahle nicht
berührt; also ουδέ μαντικηβ
άπρακτο? ν uZv ειμί Wohl =
καΐ διά τηδ μαντικηδ έπράξατέ
Με {τοντο τό χρέοδ).
10351". έξημπό λημαι κάκ-
πεψόρτ ισμ αι πάλαι scheint ZU
bedeuten 'Ich bin längst als
Handelsware {^μπολ,ή) und Fracht
{φόρτο«) aus dem Lande geschafft';
als Parallelstelle bringt das Scho-
lion Call. fr. 529 bei έποιήσαντό
αε φόρτον (vgl. Wilamowitz,
Sitsungsber. Berl. Ak. 1912, 546).
Die Worte των δ' νπαΐ γένονδ
können nur besagen 'von dem
Geschlechte dieser aber' (der aus
μαντική« ZU entnehmenden μάν-
τεις). Jedoch kann Kreon das
unmöglich behaupten wollen, da
er erst 995 dem Teiresias Dank
schuldig zu sein bekannte; die
Stelle ist also korrupt.
103Ίίί.τάπό Σάρδεων ήλεκ-
τρον: das Hellgold, Silbergold
vom Tmolos und aus dem Pakto-
los (Phil. 393) Lydiens. Dem na-
türlichen Golde pflegt mehr oder
weniger Silber beigemischt zu
sein, woher Herod. I 50 den λευ-
κό« vom άπεφβΌ« χρυσό« unter-
scheidet. Die Schätze von Sardes
(πολ.ύχρυσοι) und Indien, dessen
Goldreichtum in Hellas früh be-
kannt war, wie es ja Goldsand
an Persien steuerte (Herod. HI 94),
werden gern verbunden. Philostr.
vit. Apoll. 1 12 ^>? συγχωρών τοΖ«
ψαύλ.οι« δεΰρο ήκειν , μηδ^ &ν
πάντα σοι τά άπό Ινδών και
Σάοδεων ^υμφέρωσιν.
1040 f. Maßlose, auf 1016 f. zu-
rückgehende Steigerung, vgl. 486 f.
£ίΊ9•' όμαιμονεστέρα του παντό«
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
167
φέρειν vtv αρπάζοντες ές ^ιός θρόνους,
ovo' ώς — μίασμα τοϋτο μή τρέσας — έγώ
ϋ-άπτειν τταρήσω γ,εΐνον' εϋ γαρ οίο , δη
Θ-εοϋς μιαίνειν οντις αν^^ρώπων σ&ένει.
τζίτΐτουσι d', ώ γεραι,ε Τειρεσία, βροτών
χοί πολλά δεινοί πτώματ' αισχρά, δταν λόγους
αισχρούς καλώς λέγωσι τον χέρδονς χάριν,
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
φεν'
άρ' οΐδεν άν^-ρώπων τις, άρα φράζεται,
ΚΡΕΩΝ
τί χρήμα; ποίον τοϋτο πάγγ,οινον λέγεις;
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
δσφ κράτιστον κτημάτων εύβονλία;
1045
1050
ήμΖν Ζην ÖS έρκείον κνρεΖ; SO
muß ihm auch hier wieder Zeus
für den Ausdruck der stärksten
Hyperbel dienen. Wie er aber
die Blasphemie ausgesprochen hat,
wird ihm doch wieder angst, und
er redet sich heraus mit der Lehre
der modernen Aufklärung, daß
die Gottheit zu hoch steht, um
von Menschen befleckt werden
zu können. (In tiefem Ernste läßt
Euripides Herc. 1232 seinen The-
seus diese Lehre aussprechen, als
Herakles nicht will, daß Helios'
Auge durch den Anblick seines
frevelhaften Hauptes verunreinigt
werde: τ/ S'; ov ^la/vsis &νητό«
ών τά των ΰ'εών.) Doch Kreon
muß mit einem kräftigen Trumpfe
achließen: so wiederholt er die
Anklage der Bestechlichkeit.
1042. ώξ nimmt den «ASatz
wieder auf; unmöglich kann dann
nach der Pause o-i μή zusammen-
gehören (wie El. 1052 οϋ σοι, μή
μεϋ•έχρομαί ποτέ sicherlich werde
ich dir nicht folgen) ; sondern die
Partizipialkonstruktion gehört zu
dem in ού Ό'άπτειν ηαρήοω εκεί-
νον liegenden ταφηδ αυτόν απο-
στερήσω.
1046f. πολλά: nicht in vie-
lem, sondern einfach steigernd
sehr' wie ^557 Äias τότ από
Τρώων τετίημένοΰ ^τορ ήιε, πόλλ
άέκο)ν; Anhang § 62 Η. — Kreon
erwidert auf Teiresias' Schluß-
worte 1031 f. mit Sarkasmus, daher
der Gegensatz λόγονε αίσχρονδ
καλώδ λέγειν gegenüber dem
Β-δ ψρονοϋντα εϋ λένειν (vgl.
Eur. Hipp. 505 τασχρά ö ήν λέγτ]β
καλώβ) und τον κέρδ OVS χάριν
gegenüber dem εΐ κέρδοε λέχοι.
1048 f. Teiresias redet von Kreon
wie von einem Abwesenden : w e i ß
wohl noch jemand in der
Welt — , Kreon aber fällt ihm
höhnend in die Rede: was hast
du denn da für einen Ge-
meinplatz, der für jedermann
gültig sein soll, im Sinne?
1049. r t χρηα ahängt wohl nicht
von einem zu ergänzenden οΐδεν
ab, sondern ist aufzufassen wieder
öfter sich findende Ausruf des Er-
staunens: ία τί χρήμα; (Prom.
302, Eur. Andr. 896), vervoll-
168 ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ
ΚΡΕΩΝ
δσφπερ οίμαι, μή φρονεΐν πλείστη βλάβη.
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
ταύτης σύ μέντοι της νόθου ττλήρης έφνς.
ΚΡΕΩΝ
ον βούλομαι τον μάντιν άντειτίεΐν κακώς.
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
κα^ μ^ιν λέγεις, ιρενδή με ^^εσπίζειν λέγων.
ΚΡΕΩΝ
τό μαντιχόν γαρ τΐαν φιλάργνρον γένος. 1055
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
τό <5' αϋ τυράννων αίαχρογ.έρδείαν φιλεΐ.
ΚΡΕΩΝ
αρ^ οΐο&α ταγούς όντας αν λέγης λέγων;
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
οί(5' * έξ εμον γαρ τήνδ^ έχεις σώσας τΐόλιν.
ständigt Cho. 878 τί S' έατί 1056. Wenn Agamemnon dem
χρήμα; = unserm wassoll'das? toten Feinde noch einen Tritt ge-
1051. 'Ich denke, um ebenso ben will, so nennt Odysseus das
{ηερ) viel, wie Unverstand das ein xiobos υή καλόν (Ai. 1349);
Schädlichste ist', τοσούτω ist zu also ist Kreon im eigentlichsten
ergänzen ;Anhang§ 93.— Er höhnt Sinne jetzt αίσχοοχερδήδ. Ge-
die vermeintHche Trivialität; denn wohnlich aber bezeichnet das
auf ihn, den Klugen, kann doch Wort den, der 'auf schmählichen
der Satz nicht in tadelndem Sinne Gewinn ausgeht'; deshalb kann
angewandt werden. Sehr bald der Vers als Replik auf 1055
freilich δείξει έν avd-ρώηοισι τψ' dienen.
άβονίίαν δσφ μέγιοτον άνδρι 1057. Verb, αρ οίσ&α λέγων
ηρόσκειται κακόν (1242). τανοϋδ δνταδ αν λέγτ]?; 'weißt du
1052. ταύτηδ τηδ νόσον: wohl, daß die deine Herren und
τηδ αφροσύνη?. Gebieter sind, gegen die du
1053. ov βούλομαι: Wohl sprichst, was du etwa redest?' —
höhnisch gesprochen: Ich könnte λέγων mit dem Akkusativ der
wohl mit schlimmen Worten ent- Person, weil der Sinn ist dictispe-
gegnen; Stoff wäre da, aber ich tere: vgl. El. 984 τοιαϋτά τοι νώ
will es nicht. 1055 reißt ihn dann näs ns έξερεΖ βοοτών, wo τοιαύτα
der Affekt fort. έξειπεζν ein εύλογεϊν meint.
1054. καΐ μήν λέγειΰ {κακώδ 1058. Mit Schärfe weiß Teiresias
τόν μάντιν) und doch tust du es. die Frage zu benutzen, indem er
1055. So läßt Sophokles den seine Bejahung begründet durch
Frevler Kreon reden; also hat er den Zusatz, Kreon verdanke sei-
selbst gewiß nicht so gedacht. nem Rate die Rettung der Stadt
I
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
ΚΡΕΩΝ
aocfog συ μάντις, αλλά τάοιχείν (ριλών.
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
όρσεις με τά'λίνητα δια φρένων φράσαι.
ΚΡΕΩΝ
χίνει, μόνον δέ μη 'πΐ 'χέρδεσιν λέγων.
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
ούτω γάρ ήδη χαΐ δοχώ το σον μέρος.
ΚΡΕΩΝ
ώζ μη ^ μτΐολήσων ϊσ&ι την έμήν (ρρένα.
ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ
αλλ' εϋ γέ το ι 'λάτισϋ-ι μή ττολλονς έτι
τρόχονς όμιλλητήρας ήλιου τελών,
1060
1065
Theben, vgl. 995. Mit ii έ^οϋ
vgl. Ο. R. 1222 άνέπνενσα έκ
σέ&εν.
1060. ακίνητη sind D'iDge, an
die man nicht rühren darf (um
sie zu verändern), wie Heiligtümer
und Gräber, aber auch Weissa-
gungen, die man nicht jedem sagen
darf, ακίνητα ϊττη Ο. C. 624, Ά μή
κινείται λόγω ib. 1526. — Dies
Wissen erstreckt sich durch die
ψρένεδ des Sehers.
1062. 'Kommt es mir doch auch
bereits so vor, als werde ich, was
dich anlangt (Anhang § 247, 18),
nicht zum Gewinn reden', meine
weitern Eröffnungen werden aller-
dings, was dich betrifft, nicht äni
κέρΰεσιν gesprochen werden, son-
dern έπ^ άτνχι'α τη μεγίστη. Aber
auch als Frage läßt sich der Vers
auffassen: 'Denn so scheine ich
es nunmehr wirklich zu tun, was
dich angeht?' Er will dann das
frevelhafte Wort noch einmal
hören, bevor er die Bestrafung
vollzieht.
1063. έμπολάν heißt erhan-
deln und verhandeln, hier
wohl das letzte: 'Du wirst meinen
Sinn nicht verhandeln'; du hast
dir ja Geld für meine Sinnesände-
rung versprechen lassen, aber du
wirst die Ware nicht liefern kön-
nen, und der Kauf wird deshalb
nicht perfekt werden. Dagegen
die guten Landleute, welche sich
in der Volksversammlung von
den Rednern schöne Dinge sagen
lassen, Xavd'avovo^ άπεμηοΐώμενοι
Ar. Ach. 374. — Über <ws vgl.
zu 242.
1064. Nun {άλΧά) so sollst du
doch (toi) wenigstens {γ ε) wohl
{εύ κατ-) wissen.
1064f. In auilläad-ai ver-
blaßt oft der Begriff des Wett-
eifers, und es bleibt der der Eile
zurück: Eur. Or. 456 γέοοντι
οενρ' άμιλλάται ττοδί όΣπαρτιάτηδ
Τννδάρεωε. — τρόχο« Lauf,
nicht τροχός Rad, vgl. Ammon.
137 τροχοί όξντύνωζ και τροχοί
βαρντόνοίΰ διαφέρονσι παρά τοΐ8
1/4ττικοΙ«, ψησί Τρύφων ίν δευ-
τέρα περί ^Αττικηδ τιροσφδίας'
τοϋ£ μέν ηεριψερεϊ« τροχονξ όμοί-
foe ήμίν ττροψέρονται όξντο-
νονντεδ' τρόχονβ δέ βαρντόνως
λέγονσι τούβ δρόμου«. Also: Du
wirst nicht viele rasche Sonnen-
läufe mehr beenden — der Aus-
170
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
έν οίοι των σων αυτός έτ. σττλόγχνων ενα
νέν,νν νεκρών άμοιβόν αντίδούς εστβ,
avd•^ ών έχεις μεν των άνω βαλών γ,άτω
-ψυχήν τ* άτίμως έν τάφφ γ,ατφγΛΟας,
έχεις δέ των γ,άτωΌ-εν έν&άό* αύ ^-εων
άμοιρον, άχτέριστον, ανόσιον νέχνν.
ών οντε σοι μέτεστιν οντε τοις άνω
■Θ^εοΐσιν, αλλ* έχ σον βιάζονται τάδε.
τούτων σε λωβητηρες νστεροφ^-όροι
λοχωσιν ^!Αιδον καΐ ^εών ^Ερινύες,
1070
1075
druck ist in seiner Unbestimmtheit
der Prophetenrede wohl ange-
messen.
1066. Zwei Konstruktionen sind
wohl vermischt: 1. Du wirst
nicht viele Sonnenläufe
mehr vollenden, bevor du ge-
geben hast; 2. Nicht zahlreich
werden die Sonnenläufe sein, im
Verlauf deren du gegeben
haben wirst (Anhang § 109).
1067. νέκνν νεκρών: S. An-
hang § 218.
1068 ff. Kreon hat doppelt ge-
sündigt, indem er einerseits ein
Leben von den Lebendigen zu
den Unterirdischen hinabgestoßen
hat, anderseits diesen einen
Toten vorenthält. Es ent-
sprechen sich εχειδ ukv und
ε%εί9 δε, wie -ψνχήνΌ,ηά νέκνν.
— avd-' ών. dafür daß; Arist.
Plut. 433 ή σφώ ηοιήσο) τήαερον
δοϋναι δίκην άν&^ ών έίΐε ζητεΖ-
τον ^νΟ'ένδ' άφανίσαι. — των
άνω: gen. part.
1069. άτίμωζ: Das negative
Kompositum ατίμωξ entspricht an
Kraft einem positiven schmach-
voll: Zsvs {Πρoμη^'έa) άτίμ,ωζ
και τζικρωδ αικίζεται Prom. 198.
1070. ^χεΐ£: Die Anaphora ist
durch die Umschreibung des Per-
fekts vermittelst ^χο? c. part. aor.
ermögUcht; doch steht dem ersten
ganz verblaßten εχειδ hier ein
zweites in voller Kraft der Be-
deutung (te^es) gegenüber. — των
κάτω&εν d-ßßv: gehörig den
unteren Göttern.
1071. Du hast ihm die μοζρα
vorenthalten, welche ihm zukam
(τόν δ' έξαμαρτόντα άνώννμον iäv
και άπαιδα και άμοιρο ν κεΐσθ'αι
Plat. Legg. 878 ^), die κτέρεα, die
δσια {τά περί τον& &ν^σκοντα£
δαια Plut. Num. 12). — νέκνν'.
nicht mehr die Seele des Poly-
neikes, aber seinen Leib, der auch
den unteren Göttern gehört.
1072 f. An die Toten hast du so
wenig wie die oberen Götter ein
Anrecht, sondern (indem du dir
ein solches anmaßest) werden von
dir die unteren Götter vergewal-
tigt.
1074. rovTi»»' dafür; vgl. 931.
— λω βητ•ηρε£'. το άρσενικόν άντι
τον &ηλνκοϋ ετα^εν ώδ και τό
σωτηρι τν%τ] (O.R.80); Anhang
§7. — νστεροφ&όροι: Vgl.
1104. Aesch. Ag. 58 νστερόποι-
νον πέμπει παραβασιν ^ Εριννν.
1075. " Αιδον και ϋ'εών *Ερι-
νύεδ: Sonst rächen die Rache-
geister den Menschen, an dem
ein Mitglied seiner Familie sich
versündigt hat, und insofern sie
seiner Rache dienen (nicht ein
allgemein gültiges Gesetz schir-
men), heißen sie seine Erinyen.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
171
έν τοΐσιν αντοΐς τοΐσδε ληφ&ηναι ΥΜΧοΐς.
χαΐ ταϋτ^ ά^-ρησον et χατηργνρωμένος
λέγω' Γρανεΐ γαρ — ού μαχροϋ χρόνου τριβή —
ανδρών γυναικών σοΐς δόμοις κωκνματα.
έχ^ραΐ δέ Ttäoai συνταράσσονται τΐόλεις,
δσων στΐαράγματ' ή τ,ύνες γ,α&ήγνισαν
ή ^ήρες ή τις τττηνός οιωνός, φέρων
άνόσιον όσμήν έστιοϋχον ές τΰόλιν.
τοιαϋτά σου, λυπείς γάρ, ώστε τοξότης
1080
Hier rächen sie den Hades und
die Götter.
1076. 'Sie lauern auf dich, daß
du in eben denselben Leiden ge-
fangen werdest'. Teiresias kehrt
zu dem oben 1066 f. ausgesproche-
nen Satze zurück. Wegen des
Infinitivs vgl. 64.
1077. χατηργνρωαένο9: άρ-
γνρωϋ'εΐααι πρόσωπα nennt Pin-
dar die bezahlten Lieder (Isthm.
Π 8), άργνρω&έντεζ ohne Zusatz
Sieger, die im Wettkampfe silberne
Schalen davongetragen haben
(Nem. X 43).
1078 f. 'Denn nicht lange dauert
es, und dies (das was ich sage,
ταΰτα) werden klarmachen die
in deinem Hause sich erheben-
den Jammerrufe von Männern
und Weibern'. Die Worte ov —
τριβή sind gleichwertig einer
adverbialen Bestimmung außer-
halb der Struktur hinzugefügt;
vgl. Anhang § 173, 195. — αν-
δρών γυναικών κωχύ μ ατα
deutet mit absichtlich erD unkelheit
auf Haimon und Eurydike, weil
auch dem Zuschauer die Beziehung
nicht klar werden sollte; daher
1206 Haimons, 1302 Eurydikes
κωχύ u ατα, beides zusammen ent-
sprechend dem an Antigoue und
Polyneikes verübten Unrecht. —
Das Asyndeton ανδρών γυναι-
κών, wie Arist. Ran. 157 &ιάσου£
ανδρών γυναικών, SOnst νέοιγέρον-
T€S U. dgl.
1080. σνί'ταοάσσ^ίν heißt 'ein
geordnetes Ganze in ein ungeord-
netes Durcheinander verwandeln'.
σπάραγμα ist das Zerrissene,
Zerfleischte, hier wohl proleptisch
die Leiche, welche die Tiere 'be-
statten', indem sie sie zerreißen
und verzehren •,κα&αγνίζω heißt
völlig rein machen, der un-
reineLeichnam κα&αγνίζεται πυρί
(Eur. Or. 40; vgl. zu 196), wäh-
rend natürlich das, was die Tiere
der Leiche antun, nur mit bitterem
Sarkasmus so bezeichnet werden
kann. Danach ergibt sich der
Sinn: Verstört werden (infolge
des Zornes der Götter) alle Städte
derjenigen, bei denen Hunde, wilde
Tiere oder Vögel zerrissenen Lei-
chen die letzte Ehre erwiesen ha-
ben. — έ%^ραί ist unverständ-
lich, da d-sols nicht als zugehöri-
ger Dativ ergänzt werden kann ;
wäre α/σχο<5ί überliefert, so würde
wohl niemand Anstoß nehmen.
1083. πόλΐ5 war 1080 die po-
litische Gemeinde, hier ist es die
ummauerte Stadt, welche die
έστίαι ϋ'εών enthält (Aesch. Sept.
257 μήίοισιν aiuaoaovras έστ/as
&Βών; vgl. Ant. 1016). Durch sie
ist sie geheiligt, und sie wird
befleckt, wenn der Vogel den
Leichenduft in sie hineinträgt.
1084 f. Mit bittrer Beziehung
auf Kreons Worte 1033 f. sagt
Teiresias: 'Das sind die Pfeil-
schüsse ins Herz, die ich wie ein
172
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
άφή'λα Ο^νμα Άαρδίας τοξεύματα 10S5
βέβαια, των σύ Ό-άλττος ούχ ντΐε^ίδραμτ],
ώ ηαΐ, σύ δ^ ημάς ατταγε ^ρός δόμους, ίνα
τον ^νμόν ούτος ες νεότερους acpfj,
'ΛαΙ γνφ τρέίρειν τήν γλωσσαν ήσυχωτέραν
τόν νουν τ' άμείνω των φρένων ή νϋν φέρει. 1090
Χ0Ρ02
άνήρ, αναξ, βέβη-αε δεινά ^εσπίσας'
έπιστάμεσ&α δ\ έξ δτου λευχήν εγώ
τήνδ^ έχ μέλαινης άμφιβάλλομαι τρίχα,
μη 7ΐώ τΐοτ' αυτόν ψεϋδος ες τιόλιν λαχεΐν.
ΚΡΕΩΝ
έ'γνωχα χαύτός χαΐ ταράσσομαι φρένας' 1095
τό τ' είχαΌ-εΐν γαρ δεινόν, άντιστάντα τε
άττ] ηατάξαι ^υμόν εν δεινω τιάρα.
Bogenschütze gegen dich ent-
sendet habe, im Zorn, denn du
empörst mich'. — σον abhängig
von άφηκα τοξεύκατα, wie
1033 f.; die τοξεύματα treffen
Kreons Herz und haften in ihm.
1086. ^aXnos: Sonst die wohl-
tuende Wärme, hier die Hitze der
entzündeten Wunde.
1087. ώ παΤ, σύ J': Sehr oft
wird aus einem adversativen b'atze
der Vokativ herausgenommen und
vorangestellt; vgl. Anhang § 160.
1089. ήσνχο} τέραν: eine auf-
fallende Torm statt des regel-
rechten ήσνχαιτέραν.
1090. φέρε IV r ο ν r (oder ψρέ-
vae) wird man so gut sagen kön-
nen wie ^S-os ψορεΖν (705); doch
findet sich die Verbindung νους
των φρενών sonst nicht; vielleicht
schrieb der Dichter των (Rel.)
τά vvv ff) Β ρ ει φοενών.
1091. άνήρ, αναξ, βέβηχε
beginnt der (^hor, wie nach Hai-
mons Abgang; aber jetzt wagt
er deutlicher zu warnen: er spürt,
daß der König erschüttert ist.
1092. Der Wechsel der Numeri
έπιοτάμεσ&α — άπφιβάλλο-
μαι ist SO wenig auffallend als
734 die Verbindung von ήμίν und
έμέ. Vgl. 1194 f. Aber die Zeit-
bestimmung, welche der Chorfüh-
rer gibt, ist befremdlich: man er-
wartet die ganze Lebenszeit ge-
nannt zu sehen (seit ich lebe^
dessen Haar doch schon weiß ist),
nicht nur die Zeit, seit der er
weiße Haare trägt.
1093f. άίΐφιβάλλομαι: mir
anlege, trage, wie eine Beklei-
dung oder einen Schmuck. Rhia-
nos Anth. Pal. ΧΠ 93 λενχήν άμ-
φιέσαισ&ε κόμην. — Das Präsen»
Steht 'achronistisch' ; Anhang § 1 03.
— μή'. Ebenso im acc. c. inf. ab-
hängig von oUa 0. R. 1455, im
acc. c. part. 0. C. 656. — λακείν
(statt λακόντα,ΑΏΐι.ξ 1 24) wird gern
von Weissagenden gebraucht, wie
bei Ar. Plut. 39 τ/ δήτα Φοτβοζ
ϊΧακεν;
1096 f. Denn wie das Nachgeben
etwas Furchtbares ist, so stellt es
sich mir als etwas Furchtbares
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
173
ΧΟΡΟΣ
ευβουλίας δει, neu ΜενοίΥέως Κρέον.
ΚΡΕΩΝ
τι δήτα χρή δράν ; φράζε' πείθομαι δ εγώ.
Χ0Ρ02
έλϋ^ών γ.όρην μεν έζ γ.ατώρνχος στέγης
άνες, χτίσον δε τφ προκειμένω τάφον.
ΚΡΕΩΝ
ΥΜΪ ταντ επαινείς y.ai δοζεΐ 7ίαρειγ.α^)^ε1ν ;
ΧΟΡΟΣ
δοον γ\ αναξ, τάχιστα' συντέμνονσι γαρ
d^ewv 7€θδώχεις τους γ,αγ.όφρονας Βλάβαι,
ΚΡΕΩΝ
οϊμοι' μόλις μέν, γ.αρδίας ό' εξίσταμαι
1100
1105
dar, durch Widerstand sich mit
Verderben zu schlagen, έν δεινφ
έστι es gehört zum Gebiete des
δεινόν, es ist beivov] Vgl. Eur.
Hei. 1227 έν ενμαρεϊ γονν (es ist
leicht) αήν χασιχνήτην λα&εΐν,
1277 έν ενσεβεΐ γονν νόμιμα μη
κλέητειι^ νεκρών.
1098. Der Chor erinnert jetzt
kühnlich an lOöO. — Er redet
Kreon genau so ausführlich und
nachdrückhch an, wie 211, wo er
seineabweichendeMeinung eigent-
lich nur dadurch ausdrückte, daß
er sich der Zustimmung enthielt.
1103. δοον τάχιστα=δ τι
rayos 1321. — ονντέμνονα ι:
συντόμως βλάπτοναι, WOZU der
persönliche Objektsakkusativ tritt
nach dem Sinne corripiunt,
rasch einholen, während
eigentlich ονντέκ νειν d J <ί ί •, e i η c η
Weg abkürzen, gesagt wird.
συντέμνω allein in der Bedeutung
'abschneidend gelangen' Herod.
VII 123 ό ιαντικόδ οτρατόε ό
Ξέρξεο) ονντάμνω%> απ ίΑμηέλον
άκρης έπι ΚαναστρεΙον άκρην.
1104. Βλάβαι: Wohl nicht
erst vom Dichter geprägte Be-
zeichnung für die Erinyen : denn
diese werden unter den ΆβΙαβίαι
zu verstehen sein, die als gött-
liche Wesen auf einer Inschrift
von Erythrai (Ditt. Syll.^ 600, 68)
erscheinen ; der Name wäre dann,
um die Göttinnen nicht zu reizen,
in sein Gegenteil umgebogen
(Kohde, Rh. Mus. L 20>
1105 f. μόλις μέν {έξίοταααι
καρδίας), εξίσταμαι δέ, vgl. Eur.
Phocn. 1421 ^^όλις uev, έξέτεινε
δ^ εις ήηαρ ξίφος. Ar. Nub. 1363
κάγώ μόλις uiv, άλλ' διιως ήνε-
σχόμην τό πρώτον. Fiat. Rep. Χ
607^ β/α μέν, δμως δε άπέχον-
ται. — τό δράν: dergestalt,
daß ich es tue, wie πείθομαι
τό δράν, worauf der Sinn von
εξίσταμαι της καρδίας, ich
trete aus meiner Herzens-
meinung heraus, hmaus-
kommt. Kühner noch Eur. Hec.
1025f. άΐίμενόν τις ώς εις άντλον
πεοών λέχριυς έκπεσε ψίλας καρ-
δίας.
174
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
το δράν' ανάγχτ] (5' ούχΙ δνσμαχητέον.
ΧΟΡΟΣ
δρα νυν τάδ^ έλ^ών μηδ' έπ' άλλοίοιν τρέτΐε.
ΚΡΕΩΝ
ώδ' ώς έ'χω στείχοιμ' αν' ϊτ (ϊτ^^ όττόονες,
οι τ όντες οι τ' ατΐόντες, άξίνας χεροΐν
δρμασβ-^ ελόντες εις έπόψιον τότνον.
εγώ δ\ έττείδή δόξα ττ^δ^ έττεστράφη,
αυτός τ' εδησα ytal ηαρών έχλύσομαι.
δέδοιχα γάρ, μή τους τία^-εστώτας νόμους
άριστον rj σώζοντα τον βίον τελεΐν.
1110
1106. avayxTj ον%ι §νσ//α-
νητέον: da ανάγκα ovSä ■d'eol
μάχονται, mithin ein μάχεσϋ'αι
dagegen nur zum Unheil {δνσ-)
ausschlagen kann. Trach. 492 ού-
τοι νόσημα έπακτόν έξαρού/χεδ'α
ϋ'εοΐσι δνσαα%οϋντε£,
1107. έη* άΐλοισιν τρέπε:
äXXoiS επίτρεπε.
1108. στεί%οιμ' αν. ich will
gehen; der griechische Poten-
tialis hat keineswegs immer die
schwächliche Färbung, die er
durch unser dürfte annimmt.
Anhang § 113. — Der in drei
Worter zerhackte Tribrachys äv
ϊτ tV malt seine Hast.
1109. OL• τ δντεξ οι τ απόν-
τες-. Vgl. zu 40. Die απόντες
können sein ϊτε nicht hören: die
Angst läßt ihn den Kreis des
Möglichen überschreiten. Solche
Verwendung der polaren Aus-
drucksweise kann komischen
Zwecken dienen: Plaut. Trin. 360
comedit quod fuit quodnonfuit;
aber auch die wildeste Energie
redet so; Sen. Med. 566 perge
nunc, aude, incipe quidquid po-
test Medea, quidquid non potest.
1110. Der τόποβ έπό-ψιοδ ist
natürlich das πεδίον άκρον 1197,
der Platz, wo Polyneikes liegt;
άκροι πάγοι waren als dort be-
findlich genannt 411, Holz in der
Nähe 420. Daß sie mit den Beilen
das Holz fällen sollen, um dann
die Leiche zu verbrennen, ist
selbstverständlich, und bei Kreons
augenblicklichem Gemütszustande
kann man nicht verlangen, daß
er weitere Instruktionen erteilt.
Offenbar denkt er zunächst An-
tigonen zu befreien; um Poly-
neikes zu bestatten, muß jedoch
erst ein Scheiterhaufen geschichtet
werden. Nachher ändert er seinen
Entschluß: daß die — von dem
Seher ja am stärksten hervor-
gehobene — Verunreinigung des
Landes beseitigt werde, ist die
Hauptsache, und das Mädchen be-
findet sich ja nicht in unmittel-
barer Lebensgefahr. Der Erfolg
ist, daß er nun sicher zu spät
kommt.
1112. Ich werde, wie ich selbst
sie gefesselt habe, so auch selbst
sie lösen; sehr oft entspricht im
Griechischen die kopulative Korre-
sponsion einem Vergleichungs-
satzgefüge, so daß nur das zweite
Glied für den Gedanken wirklich ;
von Bedeutung ist: Ai. 648
απανϋ-^ ό μακρόδ κάναρίϋ-μητοδ \
χρόνο9 φύει τ' άδηλα και γα- '
νέντα κρύπτεται.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
175
2ΤΑ2ΙΜ0Ν s
ΧΟΡΟΣ
στρ. α
Πολυώνυμε, Καδμείας νύμφας άγαλμα
γ,αΐ /JiÖQ βαρνβρεμέτα
γένος^ χλντάν δς άμφέττεις
^Ιταλίαν, μέδεις δε
1115
1115—54. Aus Kreons Umstim-
mung schöpft der Chor die Hoff-
nung eines glückliehen Ausganges.
An den oben 1 53 f. zum έξάρχων
bei der Feier des Dankfestes aus-
erkorenen Gott sich wendend, ruft
er Bakchos an, auch jetzt seiner
Lieblingsstadt Theben als Retter
zu nahen, um sie vom μίασμα zu
befreien. — Der Hymnus zeigt
den typischen Bau der Götter-
liymnen. Sie beginnen meist mit
einer Aufzählung der verschiede-
nen Benennungen (έπικλήσειδ) des
Gottes, berichten seine Abkunft,
zählen seine wichtigsten Kult-
stätten auf, bitten ihn dann zu
erscheinen, häufen endlich zum
Schluß noch einmal die Be-
nennungen und Attribute (Adami,
De poetis scaenicis Graecis hym-
norum sacrorum imitatoribus,
Jahrb. f. klass. Phil. Suppl. XXVI
215ff.).
11 f5. πολυώνυμε: 'Für die
religiöse Empfindung spricht sich
die Machtstellung des Gottes in
der Fülle der Zunamen aus; Viel-
namigkeit {πολυωνυμία) ist For-
derung und Voraussetzung für
einen höheren persönlichen Gott.
Kallimachos läßt die junge Arte-
mis, auf den Knien des Vaters
sitzend, ihn bitten: 'Verleih mir
auch Vielnamigkeit, auf daß Phoi-
bos nicht im Wettstreit zu mir
treten kann'. Ov.met.IV Uff. nennt
eine lange Reihe von Namen des
Bacchus und schließt et quae
praeterea per Graias plarima
gentes nomina, Liber, habes
(Usener, Götternamen 334). — Der
Vokativ tritt voran (vgl. 781),
weil der Dichter im Sinne hat
έλ&έ, was aber erst 1140 ff. in
anderer Wendung folgt. — Κα-
δμεία νύμφα'. Semele als Neu-
vermählte des Zeus. — άγαλμα
νύμφας: So heißt in einem in-
schriftlich erhaltenen delphischen
Hymnus Apollon Κοίου τε κό-
ραδ Λατοΰδ σεμνόν άγαλμα καί
1116. βαρύ βρεμ έτα spielt
auf ζΐιόνυαοζ Βρόμιου^ έρίβρομοβ^
und zugleich auf μάτηρ κεραυνία
1139 an.
1117. γένοε: Sophokles wird
in epischen Stellen wie Φ 186
φησϋ'α σύ μέν πόταμου γένοδ
ϊμμεναι εύρϋ ρέοντοδ das Wort
γένοδ als Nominativ im Sinne von
'Abkömmling' gefaßt haben (wäh-
rend es Akkusativ der Beziehung
ist: 187 αύτάρ έγώ γενεήν μεγά-
λου zJiöe εύχομαι είναι), wie Sicher
Vergil. Aen. VU 556 egregium
Vefieris genus et reas ipseLatinus.
1118 f. Ίταλίαν: Sophokles
hat selbst im Triptolemos (fr. 541)
Italien Οίνωτρία genannt, und
444 war Thurioi gegründet; so
lag es dem Dichter nicht fern,
hier des Landes zu gedenken, an
das die Athener immer noch große
Hoffnungen knüpften. — άμφέ-
πειδ: wie Α 37 δδ Χρύσην άιιφι-
βέβηκαδ. — μέδειδ'. eine Über-
aus seltene Form, die Soph. fr. 342
wiederkehrt: häufiger wird das
176
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
παγγ,οίνοις ^ΕλενΟίνίας
^Ίβοϋς έν τίόλποις, ώ Βαγ.χεϋ, Βαχ-
χάν ματρόπολιν Θήβαν
ναιετων 7caQ^ ύγρόν
Ίσμηνον ρεΐ&ρόν (τ*} αγρίου τ'
έτνΐ ατΐορ^ όράτίοντος'
άντιοτρ. α'
σε Ö* υπέρ δίλόφον πέτρας στέροιρ ότνωπε
λιγνύς, έ'ν^α Κωρύχιαί
112Ü
1125
Partizip μέδων oder πεδέων ge-
braucht.
11 19 ff. 'Vor allem ist zu dem
Kreise eleusinischer Gottheiten
g-etreten lakchos, der Sohn des
Zeus (chthonios) und der Perse-
phone, ein Gott der Unterwelt
auch er, von dem Dionysos, wie
ihn sonst attischer Kult auffaßte,
völlig verschieden, wiewohl den-
noch häufig diesem gleichgesetzt'.
So zieht in dem Päan desPhilo-
damos von Skarphie {Bull. com.
Hell 1895 S. 403) Dionysos von
Delphi nach Eleusis, wo er von
den Sterblichen lakchos genannt
wird (Rohde, Psyche V 283 f.). —
Der Schoß der eleusinischen ^ηώ
(=^ηαήτηρ) ist ohue Zwcifcl die
fruchtbare eleusinische Ebene; die
Bezeichnung ist gewählt, weil der
jugendliche lakchos als Pflegling
der beiden Göttinnen gilt. —
nayxo tvoi heißen die κόλποι
wohl, weil alle Hellenen, ja selbst
Sklaven, Teilhaber der eleusini-
schen Mysterien werden können.
— Die Quantität von Έλενσι-
vlas {y-^y^-) trotz 'Elevois,
'ivoe, wegen des Zuwachses um
eine Kürze in der Ableitung,
schon Hymn. Cer. 1 05 ^ElavaitiSao
&ύγατρεα, 266 τιαίό'εδ Ελευσίνιων.
Ebenso Antimachos fr. 63 ^ήαη-
τρόδ το ι Έλ,ενοινίηί ιερή Οψ, Und
Spätere Dichter.
1121. Βακγεύδ ist nur durch
'formale Wucherung' aus Βάκχος
entstanden. Βάκχη ist das Femini-
num zu Βάκχο£ und bezeichnet
das Weib, das des Gottes voll
geworden ist.
1125. ση ορά bezeichnet hier
wohl das Saatfeld; auch dies
Feld, wo Kadmos die Zähne des
Drachen gesät hatte, wußte man
im zweiten Jahrhundert nach Chr.
in Theben zu zeigen (Paus. IX
10. 1).
1126f. αέ δ' — δπωπε λι-
γνύδ, dem ÖS άμφέπειΐ, μέδειζ
δ έ gleichstehende, der Form nach
aber unabhängige Wendung, wo-
mit der Dichter von ItaUen und
Eleusis auf den Bakchosdienst in
Delphoi und am Parnaß übergeht,
wo Bakchos von Theben aus seine
Verehrung gegründet haben sollte.
— Auf der Hochebene,' die
südlich, nach Delphi zu, in den
schroffen Felswänden der Phai-
driaden steil abfällt — daher δι-
κόρνψοδ πλάξ Eur. Bacch. 307, der
ganze Berg hier δίλ,οφοε πέτρα
— liegt in einem im Westen der
Ebene sich erhebenden Bergkegel
die korykische Tropfsteinhöhle:
Κωρνκία πέτρα, κοίλη, ψίλορνΐ3,
δαιμόνων αναστροφή' Βρόμιοίίχει
τον γωρον (Acsch. Eum. 22). Dort,
ja auch auf dem schneebedeckten,
wolkenumhüUten Gipfel des Ber-
ges tanzt Dionysos mit den Nym-
phen der korykischen Grotte,
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
177
ννμφαι οτείχονσι Βαχχίοες,
Κασταλίας τε νάμα*
YMi σε Ννσαίων ορέων
κισσήρεις ό'χ&αι χλωρά τ' άκτά
ηολνστάφνλος πέμπει,
άμβρότων έπετάν
εύαζόντων Θηβαίας
έπισχοπονντ' αγυιάς'
1130
τάν έχ πα σαν τιμ^ς
1135
στρ. β'
Fackeln in den Händen schwin-
gend: Eur Phoen. 226 ώ λάμ-
πονοα πέτρα πνρόδ ό'ικόρνφον σέ-
Xas υπέρ άκρων βακχειών Αιονύ-
αον. Ιοη 716 . . ϊνα Bax%tos aju-
ψίπνρον? άνέχοιν πεύκα? λαιψηρά
πηδά ννκτιπόλοιδ αμ,α ούν Βάκ-
χαι«. Bakch. 306 ^r' αυτόν όχρει
κάπι ^ύείφίοιν πέτραΐζ πηδώντα
ούν πεύκαισι δικόρνφον πλάκα. —
ατεροπή == άοτεροπή ; ob Sopho-
kles sich aus στεροπηγερέτηδ
(Ζευ£) ein στέρο-φ ableitete, in
dem er den Stamm όπ fand?
'blitzend' wird man am besten
übersetzen, — λιννύδ ist der
Qualm: die Lichterscheinung der
brennenden Kienfackel dürfte als
blitzender Qualm gut bezeichnet
sein. — Fehlerhaft \&Χστείχουσι,
wofür Dindorf zu gunsten des
Metrums στίχονσι schrieb. Daß
jedoch neben στείχω (Aor. ^στι-
χον) ein Präsens στίχο) jemals vor-
handen gewesen sei, ist durch-
aus unwahrscheinlich, und dem
Sinne nach sollte man statt des
nüchternen οτείχονοι eher einen
Begriff wie χορεύονοιν erwarten,
der ausdrücken würde, daß die
Nymphen beim Erscheinen des
Bakchos sich zum Tanze reihen.
1131. Nysa wird in allen mög-
lichen Weltgegenden lokalisiert,
je mehr die geographische Kennt-
nis steigt, in desto entlegeneren
Sophokles IV. 11. Aufl.
Femen; Sophokles denkt wohl
an das euböische Nysa (wegen
des στονόειδ πορ&μόδ 1145). Von
dessen Reben (άκτά πολυστάφν-
Xos) erzählte Sophokles fr. 234
ϊατι γάρ τΐ8 εναλία Εύβοιι? αία '
rfjde βάκχειοδ βότρυε έπ' ήμαρ
ίρπει. πρώτα μέν λαμπραζ iio
κεκλημάτωταΐ χΚωρόν οένάνϋηβ
δέμαδ' εΐτ^ ή^αρ ανξει μέοσον
δαψακοδ τύπον και κλίνεται τε
κάποπερχοΰται βότρυδ• δείλι] δε
πάσα τέμνεται βλαστονμένη όπώ-
ρα καλώδ κάνακίρναται ποτόν,
1133f. πέμπει σε έπισκο-
πονντα: 80 oft du Thebens
Straßen besuchst (als Herr:
Aesch. Eum. 292); ayvias, weil
die festlichen Aufzüge der Bak-
chen durch die weiten Straßen
Thebens (Eur Herc. 782 ξεοταί &'
έπταπύλου πόλεωδ άναχοοεύαατ
ayviai) gingen: ein Orakel bei
Demosth. XXI 52 gebietet den
Athenern εύρνχόρονς κατ' άγνιάδ
ίοτάναι ωραίων Βρομίφ χορόν.
Eur. Bakch. 83 ίτε βάκχαι , Βρό-
μιον κατάγονοαι Φρυγίων έ^ ορέ-
ων 'Έλλάδοδ είδ ενρνχόρονδ άγνιάδ.
— άμβρότυ)ν έπετάν ευ αζόν
των: indem dein göttliches
Gefolge ενοί ruft; έπέτηδ s.
ν. a. όπαδόδ.
1137. τάν: die Göttin Θήßηy
aus Θηβαίαδ zu entnehmen.
12
178
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ν/ΰερτόταν ττόλεων
ματρϊ σνν xegawicc'
καΐ νυν, ώς βιαίας έχεται,
7εάνοαμος πόλις έττΐ νόσου,
μολείν κα^αρσίφ 7Coöl ΠαρνασΙαν
υπέρ γ,λιτνν η οτονόεντα 7ΐορ^μόν.
1140
1145
ίώ 71 ν ρ πνεόντων
χοράγ' άστρων, νυχιών
φλεγμάτων €7είσχο7ΰε
άντιστρ. β'
1138. νπερταταν πόλεων.
prädikativ zu τάν: die du als
höchste ehrst und dadurch aus
den andern heraushebst.
1139. κερ avv ία: κεραννοβλή-
τφ, yg\. Eur. Bakch. 6 όρώ δ'έ μη-
τρός υνηιια τηδ κεραννίαί (Worte
des Dionysos).
1141. πάνδ αμο£ πόλιδ: wie
7. — ^χεσ&αι έηί νόσον'.
teneri in morbo , weil die νόσος,
Τ] ξνν εστίν ή nolis^ noch fort-
dauert.
1 1 43 f. μολείν: f 1 ehentliche
Bitte statt des Imperativs, wie oft
in Anrufungen der Götter, z. B.
im Kultlied der eleischen Weiber:
έλϋ'εϊν, ήρω Διόνυσε, ΐ4λεΙον äs
ναόν άγνόν οννΧαρίτεοσιν,έξναον^
τψ βοέο) ηοδί ϋ'νων (vers. ρορ.
5). — χαϋ'αρσίφ ποδί: An die
καθαρμοί, durch wclchc der Ver-
ehrer des Gottes seine Seele zur
Genossin des Thiasos weiht
(Bakch. 75), ist nicht zu denken,
aber wenn der Gott nur kommt,
so wird er schon ein Mittel fin-
den, um die Stadt von dem μία-
σμα, das Kreon über sie gebracht
hat, zu reinigen.
1144 f. Παρνασ ία•ΐ' νττ Ιρ κλι-
τύν: Vgl. in dem delphischen
Hymnus Mus. Script, ed. C. Jan
Suppl. p. 23 «r* äni τηλέσκοπον
τάνδε ΙΙαρναα läv οφρύων δι-
κορνψον κλειτύν . . Πιερίδεξ. —
οτονόεντα: vgl. 592 ατόνιυ βρέ-
μονσι.ν άκταί.
1146. πνρ ηνεοντοιν ά-
στρων: sehr kühn werden die
flimmernden Sterne πνρ πνέοντα
genannt; doch verlangt das Me-
trum die sonst nicht bezeugte
epische Form πνειόντο^ν.
1146 f. Da Bakchos nachts sei-
nen Thiasos anführt beim Glänze
der Gestirne, so stellt sich die
Phantasie jene als Teilnehmer des
festlichen ßeigens vor und läßt
sie am Himmelsgewölbe gleich-
sam einen Chor bilden, weshalb
Bakchos den Dichtern Chorführer
der astricae choreae heißt, wie
die Erde bei dem Erscheinen eines
Gottes erzittert, das Meer sich
freudig hebt und die Seetiere
munter hüpfen. Ähnlich Eur. Ion
1074 αίοχννομαι τόν πολύνμνον
■ο'εόν, εέ παρά καλλιχόροιαι πα-
yals λααπάδα ■ο'εωρόν εέκαδων
όχρεται ivvv%ios άνπνο£ ών, δτε
και jJios άοτερωπόί άνεχόρενσεν
αίχί'ήρ , χορεύει δέ σελάνα. Der
Scholiast sagt κατά τίνα μνοτι-
κόν λογον των αστέρων εστί χο-
ρηγοί: davon wissen wir sonst
nichts, aber es paßt dazu, daß
die Schilderung im Ion sich auf
den eleusinischen lakchos bezieht.
— Auch die Worte ννχίοίν
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
179
τταΐ, /ίΐον γένε^λον, 7ΐροψάνη^\
ώναξ, σαΐς άμα 7C€Qt7roloig
QvLciLüLv, CLL G€ μαινόμεναι 7ΐόνννχοί
χορενονσι, τον τα μίαν "ίαγ,χον.
ΕΞ0Δ02
ΑΓΓΕΑ02
Κάδμου TtOQOtycoL καΐ δόμων '^μφίονος,
ουκ έοΟ•^ δτΐοΐον στάντ^ αν άν&ρώπον βίον
οντ' αίνέσαιμ' αν ούτε μεμψαίμην τΐοτέ.
τνχτ] γάρ όρ&οΐ χαΐ τύχη χαταρρέπει
1150
1155
φϋ'εγμάτων επίσκοπε passen
auf den eleusinischen lakehos: das
lakchoslied der 'Frösche' (398 ff.)
erklingt ja bei einer παννν%ίζ
(ebd. 371).
1149. Jlov: Stos, das Adjek-
tiv zu dem in Jws kenntlich her- •
vortretenden Stamm, ist bei Ho-
mer zur Bedeutung• 'göttlich' ver-
allgemeinert, wird aber später
auch wieder als Adjektiv zu Zevs
empfunden : Jios παις heißt Hera-
kles Eur. Ion 200.
llSOff. 0vlat und OviädeS
heißen die Bakchen, weil sie, des
Gottes voll, in eiligem Laufe
durch die Berge rasen. Die ganze
Nacht hindurch — daher ννκτ^-
noloi Βάκχαι Ion 717 — feiern
sie durch Tanz — %oQ^vtiv so
Find. Isthm. I 7 — lakchos, ihren
Herrscher, ταμίας. Vom Könige
braucht Piudar dies Wort Pyth.
I 88, V 62, Nem. X 52.
1155. Feierliche Anrede, wie 0.
K. 1. Kadmos hatte die Kad-
meia erbaut, Amphion und Zethos
πρώτοι Θήβης ed'os Μκτισαν έπτα-
nvloio (/ 263), weshalb Theben
wohl Kadmos- und Amphi-
onsstadt, Thebanisches Kad-
meisch und Amphionisch
heißt; so öfter bei römischen
Dichtern. — 86 μων kann schwer-
lieh die Mauern, das Werk Am-
phions, bezeichnen, sondern steht
wohl άπό κοινον: in der Kadmea
haben Kadmos wie Amphion ge-
wohnt.
1 1 56f f .'Kein Menschenleben mag
ich loben noch tadeln : denn das
Ungefähr richtet immer sofort
den Unglücklichen auf und stürzt
den Glücklichen, und keiner kann
sagen, was die Zukunft dem
Mensch'en bringt'. \
1156. Da Sophokles ϊοτνμι im
Sinne von κα&ίοτηυι gebraucht
(0. C. 1041 πριν άν σε των σων
κίριον σ'τήαω τέκνων ^ Tr. 1271
τά δέ ννν έατώτ^ οικτρά αέν ή-
ulv„ αϊσχρά δ' έκείνοιο), wird man
στάντα im Sinne von καταστάν-
τα auffassen dürfen. Dann ergibt
sich, wenn wir die Satz verschlin-
gung auflösen: ουκ Μστιν άνθ-ρώ-
πον ßios τοιούτος καταατάς^ οΐον ή
αίνέοαιμι ά,ν ή μεμ-ψαίμην ποτέ, d.
h. es gibt kein Menschenleben, das
sich derartig gestaltet hätte, daß
ich es loben oder tadeln möchte.
1158 f. Der Bote huldigt in sei-
ner Lebensauffassung den 0. R.
977 f. ausgesprochenen Grund-
sätzen τί ΰ' άν γοβοϊτ^ άνΟ-ρο»-
πος, ω τά της τύχης κρατεί, πρό-
νοια δ' έατιν ονδενός σαφής; vgl.
Chairem. fr. 2 ρ. 782 τύ%η τά
ϋ'νητών πράγματ' , ουκ ευβουλία,
während unser Drama Kreons
12*
180
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τόν εύτνχοϋντα τον τε ονστνχονντ^ αεί'
υμΙ μάντις ονδείς των χα&εστώτων βροτοΐς.
Κρέων γάρ ήν ζηλωτός, ώς έμοί, τζοτέ,
σφσας μέν έχθρων τήνόε Καόμείαν χ^^όνα
λαβών τε χώρας τΐαντελη μοναρχίαν
ηϋ&ννε, Ό^άλλων εύγενεΐ τεχνών οπορα'
χαΐ νυν άφεΐται τΐάντα. τάς γάρ ήδονάς
δταν τΐροδώσιν, άνδρες, ού τί^ημ* εγώ
ζην τούτον, άλλ^ εμψυχον ήγονμαο νεχρόν.
τίΧοντει τε γάρ χατ οίχον, ει βούλει, μέγα
1160
1165
άτη als selbstverschuldet dar-
stellt, 1259 f. — Mit dem Chias-
mus der Worte ορϋ-οΐ xai κα-
ταρρέη ei τόν εύτνχοϋντα
τόν τε δνστνχονντα Yg\. Θ 64^
ϊν&α 8^ άμ οιμωγή τε xai εύ-
χωλή ηέλεν ανδρών όλλύντων
τε xai όλλνμένων. Anhang
§ 224.
1160. Die Überlieferung kann
weder bedeuten: 'Es gibt keinen
Seher für das, was dem Sterb-
lichen bestimmt ist' — das be-
deutet xad-εστάναι nicht — noch
'kein Seher weissagt etwas, was
festen Bestand hat' — 'das ver-
bietet der Artikel. Den gefor-
derten Sinn zeigt Ai. 1418 πρiv
έδείν δ oύδεis μάντιί, των μελ-
λόντων, diesen bietet έφεοτώτων
(Blaydes); vgl.Trach. 1170 ϊψασχε
μόχ&ων των έφεοτώτων έμοι
λύοιν τελεΐσ&αι. Demosth. XVIII
176 τόν έφεστηχότα χίνδννον τ•η
πόλει. Ähnlich Μ 326 χήρες έφε-
αταοι,ν ϋ'ανάτοιο μνρίαι, äs ονχ
ϊστι φνγεϊν βροτόν ονδ^ νπαλύζαι.
1161. ώ£ έμοί: betrachtet in
Rücksicht auf mich ; vgl. Anhang
§ 157.
1162 ff. Weder τέχνων (vgl.
Anhang § 3 UI) noch σπορά (vgl.
Trach. 420 ovxow ^Ιόλην i<paoxes
Ενρύτον σποράν άγειν ;) zwingen,
an mehr Kinder als den einen
Haimon zu denken. Dieser aber
mußte hier erwähnt sein, und
so wird der unbequeme Vers 1164
gehalten werden müssen (gegen
Anhang § 188 II)... Er ist unbe-
quem, weil der Übergang von
der adversativen zur kopulativen
Korresponsion (Anhang a. a. 0.)
sich hier mit dem Übergang vom
Partizip {σφσαζ) zum verbum fini-
tum {ηνδ-ννε, Anhang § 191) ver-
bindet, während die Konzinnität
durch λαβών δέ . . otxot τε d^al-
λων so leicht herzustellen gewe-
sen wäre.
11 65 ff. Der Bote denkt ari-
stippisch; ähnlich Simonides fr.
54 Tts γάρ άδονάδ άτερ ϋ'νατών
β LOS ηοθ'εινόζ ij ηοία τvρavvίs;
τάδ δ άτερ ονδέ &εών ζαλο)τ05
αιών. Antiphanes Com. III 150
ει γάρ άφέ/.οι τιβ τον βίον ras
ήδονάε, χαταλείπετ ονδέν έτερον
ή τε&νηχέναι.
1166f. ηροδιδόναί im Stich
lassen, ausgehen Herod. VII 187
ουδέν μοι ■δ'ωϋ/.ια παρίσταται προ-
δοϋναι τα ρέεθ-ρα των ποταμών^
Ai. 1267 τον Ο'αι-όντοε ώ5 ταχεϊά
τιβ βροτοΖδ χάρι£ διαρρεΖ και προ-
δονσ' άλίσκεται. Als Subjekt ver-
langt mau al ήδοναί; γιο^ dies in
1165 herzustellen ist, beibt zwei-
felhaft. — ov τίϋ'Ί^μ'' έγώ ζην
τον το ν muß bedeuten 'ich rechne
einen solchen nicht zu den Le-
benden'; doch ist ein genau ent-
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
181
χαΐ ζη τνραννον οχημ^ έχων' έάν (5' άτίτ]
τούτων το χαίρειν, τάλλ' εγώ γ,αττνοϋ οχυάς
ονγ. αν πριαίμην άνδρΐ ττρός την ήδονήν.
ΧΟΡΟΣ
τί δ^ αϋ τόδ' άχ^-ος βασιλέων ηχείς φέρων;
ΑΓΓΕΛΟΣ
τε^^νάσιν' οι δέ ζώντες αΐτίοι ^-ανεΐν.
ΧΟΡΟΣ
ΥΜί τις φονεύει; τις d' ο ζείμενος; λέγε.
ΑΓΓΕΛΟΣ
Λίμων δλωλεν' αντόχειρ d' αΐμάσσεται.
1170
1175
sprechendes Beispiel einer sol-
chen Infinitivkonstruktion nach
τί&ηαι nicht nachgewiesen. (Ganz
anders natürlich τί&ημι mit dem
acc. c. inf. ich nehme,,an, daß.)
1169. σγ^ημα das Äußere, den
habitus, die Pracht des Tyrannen,
1170f. Der 'Schatten des Rau-
ches' dient als Bild für die Un-
zuverlässigkeit Aesch. fr. 399 τό
γάρ βρότειον αηέυμ' έφ' ήμέραν
ψρονεΐ' και ττιστόν ονό'έν μάϊϊον
ij χαπνοϋ σκιά, für die Schwä-
che Phil. 946 ονκ οίδ' έναίροιν
νεκρόν ij καηνοΰ σκιάν, für die
Wertlosigkeit hier. Der Ausdruck
ist angezweifelt worden^ weil man
doch für etwas Wesenloses oder
völlig Wertloses nichts kaufen
könne; aber der Bote geht eben,
um eine recht starke Hyperbel zu
finden, über den Kreis des Mög-
lichen hinaus wie etwa Euripides
fr. 336: Wer ungerecht ist, scheint
mir von niedriger Herkunft κ&ν
άμείνο%ο5 τιατρόδ Ζηνόδ πεψύκτ}.
Da es einen πατήρ άμείνων Ζηνόε
nicht geben kann, so hat man sich
durch zahlreiche Konjekturen be-
müht, die Kraft der Eede zu
schwächen. Vgl. Eupolis Demen
Herrn. XLVH 281, 18 6150' Ar τριχός
(nihili) πριαίμην. — ηρίασϋ'αί
τ IV ι Arist. Ach. 812 ηόοον πρίω-
μαΐ σοι τά χοιρίδια; — πρ09
την ήδονήν: gegenüber (im
Vergleich zu) der Lust, fr. 328
καστι ηρόδ τά χρήματα ϋ'νητοίσιν
αίλα δεύτερα.
1172. α-δ'. nachdem wir gesehen
haben, wie Antigone fortgefithrt
und Haimon mit seinem Vater zer-
fallen ist. — βασιΐέων. des Für-
stenhauses; vgl. Anhang § 3.
1 173. Unbestimmt gehalten, um
zu spannen und das Weitere in
der lebhafteren Form des Dialogs
zu entwickeln. — α'ίτιοι {τον)
ϋ'ανεϊν: Dies Wort hört wohl
Eurydike, die im Begriff ist, die
Tür zu öffnen.
1174. φονεύει ist der Mör-
der (vgl. 0. R. 118), indem der
Chor aus αίτιοι ϋ^ανεΐν abnimmt,
daß eine Gewalttat geschehen sei.
— κείμενος: νεκρόδ, wie Ai. 989
ToTs ίχϋ'ροΖσί τοι φιΧονσι navrts
κειμένοΐδ έηεγγελαν.
1175. αντόχειρ bezeichnet
eigentlich den, der einen Mord
mit eigener Hand ausführte, im
Gegensatz zu dem, der ihn plante
(έβονλενσε), dann den Mörder
schlechthin, hier passivisch den
Gemordeten. Also hat der Bote
bis jetzt nur gesagt, daß Haimon
182
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ
πότερα ττατρφας ή τνρός οίχείας χερός;
ΑΓΓΕΛΟΣ
αυτός ττρός αντοΰ, ττατρί μηνίσας φόνον.
ΧΟΡΟΣ
ώ μάντι, τοϋτίος ώς άρ ' όρΟ^όν ήννσας.
ΑΓΓΕΛΟΣ
ώς ώδ εχόντων τάλλα βονλενειν πάρα.
ΧΟΡΟΣ
υμΙ μήν όρω τάλαυναν Εύρνδίγ.ην όμον
όόμαρτα την Κρέοντος' έκ δέ δωμάτων
ήτοί κλύονσα παι,δός ή τύγτ} περά.
ΕΥΡΥΔΙΚΗ
ώ πάντες αστοί, των λόγων έπίβοϋ^όμην
1180
ermordet ist; nach der Lage der
Dinge aber können nur er und
der Vater als Mörder in Betracht
kommen. — πότερα: nicht tiotf-
Qov. In unserem Stück findet
sich nirgends ein Anapäst im er-
sten Fuß des Trimeters. — ngos
gilt auch für das erste Glied; An-
hang § 171, 6.
1177. φόνον: wegen der Er-
mordung Antigonens. Das Wort
φόνο5 ist hier auffallend, da es
durchgängig nur einen blutigen
Mord bezeichnet. Passender wäre
der Sinn 'nachdem er dem Vater
Tod angedroht hatte'.
1178. ήννσας: Das tut ja eigent-
lich nicht der Seher, sondern der
Gott; doch vgl. Α 108 έσ&λόν δ'
οντε ri πω είπαξ ϊπο^ οντε τέ-
λεσσας.
1179. In dem Bewußtsein, daß
es so steht, könnt ihr die weite-
ren Beschlüsse fassen, nämlich, ob
wir Eurydike davon verständigen
sollen; vgl. Aesch. Pers. 170 πρό?
τάδ ώ£ οϋτο)5 έγόντοϊν τώνδε
αύμβονλοί λό'/ον τον8έ μοι γένε-
αό'ε. — ίδί' εχόντων mit aus-
gelassenem Subiökt: Anhang
§131.
1180. όμον: έγγύζ.
1181. δάμαρτα την Κρέον
το8: vgl. Anhang § 165. — Die-
se Vorstellung war wohl zur Ver-
ständigung des Publikums nötig:
Hes. Scut. 83 heißt Kreons Ge-
mahlin "^Ηνιόχη.
1182. κΐύονσα παιδ05: von
ihrem Sohne; Anhang §37.
1183 ff. Sie hat die Nachricht
vemomnaen, und das erste Ent-
setzen ist überwunden; so kann
der Dichter sie gefaßt erscheinen
lassen, und Kreons Gebrochen-
heit tritt nachher noch stärker
hervor. — ώ πάντες αστοί'.
Ohne Zweifel kommt es im Dra-
ma vor, daß die Anrede ώ πάν-
τες αστοί gebraucht wird, wäh-
rend nur eine kleine Zahl von
Vertretern der αστοί zugegen ist;
aber überall hat das πάντες einen
Zweck, der hier gänzlich fehlt.
Gewiß kann Eurydike die Cho-
reuten als Vertreter der ganzen
Gemeinde anreden; aber warum
tut sie es hier?
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
183
TtQog έξοόον οτείγ^οναα, ^Παλλάδος d-säg
δτΐως Ιχοίμην ενγμάτων ττροσήγορος.
γ,αΐ τυγχάνω τε xXfJd^Q ' αναστταστοϋ ττύλης
χαλωσα, -/.αϊ με φ^-όγγος οΐ^είον χαχον
βάλλει δι' ώτων' νττ.τία δε κλίνομαι
δείσασα ττ,οός δμωαΐσι χόποτίλήσσομαι.
άλλ^ δοτις ήν δ μνΟ-ος, αϋ^-ι,ς ειττατε'
κακών γάρ ούκ άττειρος οϋσ^ άχονσομαί.
ΑΓΓΕΛΟΣ
εγώ, ίρίλη δέ(Τττοινα, ν.αΙ τΐαρών έρώ
χονδέν τναρήσω της άλη^-είας ετΐος.
τι γάρ σε μαλ&άσσοιμ' αν ών ές ύστερον
χρενσται Γρανούμε^'; ορϋ-όν άλή^^ει' αεί.
εγώ δέ σφ τίοδαγός έστνόμην ττόσει
1185
1190
1195
1184 f. Zum Namen der Pallas
(0. R. 20 πρ05 Παλλάδοξ §mXois
vaoii) ist heä hinzugesetzt .wie
Ο 76 ϋ'εά Gerte ή-ψατο γοννων,
93 //»7 με, d^a Giui, ταντα διεί-
ρεο, Theo^n. 5 ϋ^ά τέκε πότνία
Αητώ. Ebenso TlalkaÖos S-säs
Eur. Tro. 541 und ϋ-εΑ "Ηρα Tro.
976. — Einem ΠαΙλάδα dnoiS εϋγ-
ί/ατα ηροοαγορεΰυιαί entspricht
Παλλάδοζ (affiziertes Objekt)
δ η (OS Ιχοίμην ενγ μάτων (cffi-
ziertes Objekt) προσήγορο«.
1186. άναοτιαστον bezieht
sich vielleicht darauf, daß sie die
(nach außen sich öffnende) Doppel-
tür erst an-, zurückzog, um den
Riegel leichter zurückschieben zu
können (Oonradt).
1187. TV γ%άν fo τ ε καΐ φ&όγ-
yos βάλλει: Dem lateinischen
cum inversivura entspricht im
Griechischen Parataxe mitxa/oder
τε καί. Anhang § 153 ΠΙ.
1188 f. Eurydike fiel rücklings
in die Arme ihrer Dienerinnen
(die sie natürlich begleiteten ; ονκ
οιη, άμα rrj γ ε και άαψίπολοι κίον
άλλαι) und verlor die Besinnung;
denn dies und nicht die 'Ohn-
macht' liegt in άποηλήσσοααι,
wie die Bedeutung von άπόπλη-
κτοί zeigt.
1190. da Tis wohl = welches
auch immer; El. 1123 δόΟ'\ t^tis
εστί, ττροσφέροντεβ.
1192 f. Der Bote kann genau
berichten, weil er dabei war (παρ-
ών, als Augenzeuge, 0. C. 1587),
und will es tun, weil Verheim-
lichen nichts helfen würde, vgl.
El. 680 κάπεμπόμην πρ08 ταντα
και τό πάν ψράσοι, — Trjs άλη-
ϋ'ε/αβ für τον άλη&ονς oder των
γεγονότων, των ovTotv dem deut-
scnen Sprachgebrauch entspre-
chend wie Trach. 91 näaav πν-
&έσθ'αι τώνδ^ άλή&ειαν πέρι,
1194 f. Wozu sollte ich dich
freundlich stimmen {ατέργει γάρ
ονδειβ Αγγελον κακών έτιών) mit
einer Erzählung, als deren Erfin-
der ich mich hernach herausstellen
würde?
1195. όρ&όν άλή&ει' άεί:
wohl ein Sprichwort 'die Wahr-
heit steht immer aufrecht'.
1196. 7t ο δ αγά s mit dorischem
α wie κνναγόδ und auch in Prosa
λoχaγόs. Die Bedeutung des Wor-
184
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ττεδίον irt^ ä-/.Qov, έ'ν^^ έχείτο ν.ηλεες
χννοστΐάραχτον σώμα ΠολννεΙχονς έτι'
χαΐ τον μεν, αΐτήοαντες ένοδίαν d-εόν
Πλούτωνα τ' οργάς ευμενείς χατασχε^εΐν,
λούσαντες άγνόν λοντρόν, έν νεοοττάοιν
'Θ^αλλοΐς, δ δή 'λέλειτττο, συγχαττ^^-ομεν,
χαΐ τύμβον όρΟ-όχρανον οίχείας χ^^ονός
χώσαντες αϋ^-ίς τΐρός λί^όστρωτον χόρης
νυμφεΐον "Λιδον χοΐλον είαεβαίνομεν.
φωνής δ^ άττω&εν οργίων χωχνμάτων
1200
1205
tes muß hier ganz verblaßt sein:
der 'Führer des Fußes' wird nicht
folgen, und wie sollte Kreon ei-
nen Führer zu dem Grabe nötig
haben ?
1197. νηλεέδΐ (passivisch ==
έλέον μη τνχόν) weil niemand ge-
wagt hatte, gegen Kreons Befehl
den Toten zu bestatten; vgl. 0.
R. 180 νηλέα όέ γένε&λα πρΟ£
ηέ8ω κείται.
1199. ivoSiav ι9'£ίί^: Gemeint
ist Hekate εένοδία yrjs ναίονα*
ίέράδ τριόδονε (Soph. fr. 492), die
Herrin der Gespenster, die nächt-
licher Weile an den Straßen, wo
die Gräber liegen, ihr Wesen trei-
ben, aber darum oft zusammen-
geflossen mit Persephone (Ion
1048) und so wohl hier als Plu-
tons Gattin gedacht. — ενμενεΐδ
όρχάδ κατασχε&εΐν: gnädig
ihren Zorn zurückzuhalten,
wie El. 1011 κάτασχε? όργήν.
1201f. τόν μ^ν Ιούσαντεΰ
άγνόν λοντρόν: wie ηολλά
όούρματα την 'Ήράκλειον ίξοό'ον
γοάσΟ'αι U. ahnl. — νεοσπάοιν:
lieben dem Stamme σπα findet
sich in Ableitungen auch ein
Stamm onaS\ vgl. 1216. — Die
»frisch abgerissenen Zweige' wür-
den ein wenig geeignetes Mate-
rial zur Verbrennung abgeben;
und um sie abzureißen, brauj^hen
die Diener ja auch keine Äxte.
d'alloi werden wie oft Oliven-
zweige bezeichnen, die etwa auf
Grund irgendeines Aberglaubens
als Unterlage des Leichnams auf
das eigentliche Brennholz gelegt
wurden. Von dem Ausgraben
eines Ölbaums, den man έηΐ άπο-
■&ανόντα gebrauchen will, redet
das Gesetz bei DemosthenesXLIII
71 ; auch hat man Olivenblätter als
Unterlage eines Skeletts im Grabe
gefunden (Rohde, Psyche I ^ 227).
1202. σνγκατί^ϋΌμεν'. wir
verbrannten es alles zusammen,
δ ίΐη Ίέλειπτο; es waren wohl
nur noch Stücke übrig. Beachte
den grausigen Realismus. — Das
Imperfekt steht einfach, weil αϊ&ο}
keinen Aorist hat.
1208, όρϋ-όκρανον: er sieht
von weitem aus wie ein senk-
recht stehendes Haupt. — οικεί-
fts χϋΌνόζ: vgl. 0. C. 406, wo
Odipus fragt ή και κατασκιώαι
Θηβαία κάνει;
1204ί. αϋ&ΐ8: der Bote ist ja
schon einmal dagewesen. - λι-
ϋ-όστρίοτον: im Gegensatze zu
einem teppichbelegten wirklichen
Brautgemach (Jebb.) — πρό? . .
εΐο ε β αίνο μ εν: wir wollten wie-
der eintreten (in den δρόμοο) zu
dem Grabe. — ννμ ψείον"^ ifiov
(654, 816) Grabesbrautgemach,
wozu κόρηξ tritt. Anhang § 33.
1206. φωνή όρΟ'ίίον κωκν-
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
185
τίλύει τις αχτέριστον άμφΐ τταοτάδα
χαΐ δεσπότΐβ Κρέοντι σημαίνει μολών'
τφ (/' α&λίας άσημα περιβαίνει βοής
έρτΐοντι μάλλον άσσον, οΐμώξας δ' έ'τνος
ίησι δνσ^ρήνητον' ώ τάλας έγώ^
άρ είμΙ μάντις; άρα δνστνχεστάτην
κέλεν^ον έ'ρτΐω των τταρελΌ^ονσων όδων;
τταιδός με σαίνει φΒ-όγγος, άλλα τζρόσπολοί,
ϊτ άσσον ώχεΐς χαΐ παραστάντες τάφφ
άΒρήσα'3'\ άρμόν χώματος λί^οστταδη
δύντες προς αντό στόμων, ει τόν Αϊμονος
φ^όγγον σννίημ^ ή Β-εοΐσι χλέπτομαι.
τάδ έξ άΒ^νμον δεστΐότον κελευσμάτων
ήΒ^ρονμεν' έν δέ λοισ^^Ιω τνμβενματι
1210
1215
1220
μάτίον: Klang lauter Jam-
merklagen.
1207. πασχάζ faus παρατάς^
παραστάδ, vgl. Solmsen, Beiträge
s. griech. Wortforschung 1 2 ff.)
Pfeiler, dann Vorhalle, Ge-
mach. Hier wünscht man die Be-
deutung Grabgemach; denn
κτέρεα sind an sich die Habe über-
haupt, aber im Sprachgebrauch hat
sich die Bedeutung verengt, und
das Wort bezeichnet nur das, was
dem Toten als Opfer mitgegeben
wird. Passen würde also hier der
Sinn opferloses Grabgemach.
1209. άσηι/α ßorjs: Nach Ana-
logie von Verbindungen wie τά
χράτιοτα rije γώραί , bei denen
ein partitives Verhältnis vorliegt,
haben sich Verbindungen des Neu-
trum Pluralis eines Adjektivs mit
einem Substantiv entwickelt, bei
denen in Wahrheit ein attributives
Verhältnis vorliegt: άαημα ßorjs
= άσημοξ βοή, 12Ηδ άνολβα βον-
).ενμάτο)ν = άνολβα βονλενματα.
— περιβαίνεΐ'. dringt ZU
Ohren, wie Homer vom Schall
άμφέρχεται, περιέρχεται. ζ 122
ώδ τέ με κονράιον άαψήλνΟ'ε d'fj-
Xve άντή. Der Dativ dem Sinne
nach, wie bei είσελ&εΐν.
1210. Der Komparativ ist noch
durch μάλλον gesteigert, vgl. An-
hang § 179, 4.
1211. ω: ώ wird als κλητιχόν
επίρρημα zirkumflektiert, als σχε-
τλιαατικόν oxytoniert.
1212 f. δνστνχεστάτην των
παρελ&ονσ ών όδων. Vgl. zu
100.
1214. σ αίνε ι: Die Metapher
vom Wedeln des Hundes scheint
uns nur zu passen für etwas Will-
kommenes, nicht für etwas, das
Angst erweckt; aber von etwas
Unwillkommenem ist sie auch
Rhes. 55 gebraucht: ανό'ρεδ γάρ
έκ γηδ τηοδε ννκτέρω πλάττ] λα-
&όντε8 όμμα τονμόν αϊρεσΟ'αι
φνγήν μέλλονσι ' aaivst μ ' Mvvv%os
φρνκτο^οία. *
1215ff. Vgl. Einleitung S.35ff.
— ώκεΖδ prädikativ im Sinne des
Adverbiums; vgl. Anhang § 8.
1218. ϋ'εοΐσι κλέπτομαι',
απατώ μ ai ύττό &εών\ Vgl. 681.
122θ'. έν λοισ&ίφ τνμβεύ-
ματι: im äußersten Teile des
Grabmals.
186
ΣΟΦΟΚΛΕΟΠ
την μεν χρεμαστήν ανχένος γ,ατείοομεν,
βροχφ μιτώδει σινδόνος ν.α^ημμένην,
τον δ' άμφΐ μέσστ] περίττετη τΐροσ'/.είμενον,
εύνής άτΐοιμώζοντα της ν,άτω φβ^οράν
τίαΐ πατρός έ'ργα χαΐ το δνστηνον ?.έχος.
δ ό' ώς δρα οφε, στνγνόν οΐμώξας έσω
χωρεί προς αυτόν χάναγ,ωχύσας 'Λαλεί'
ώ τλημον, οίον έ'ργον εϊργασαι' τίνα
νουν έοχες; έν τφ σνμΓροράς διεφϋ-άρης;
εξελΌ-ε, τέτ,νον, ίχέσιός σε λίσσομαι.
τόν ό άγρίοις δοοοισι παπτήνας δ παις,
πτύαας προοώπφ χούδεν άντειπών, ξίφους
§λγ.ει διπλοϋς κνώδοντας' έχ δ^ δρμωμένου
1225
1230
1221. γ.ρειιαννύναι. αύχέΐ'Οδ
statt έξ avyeros; SO konstruiert
nach Analoo^ie der Verba des An-
fassens; vgl. Arist. Plut 312 σέ
των ÖQ'/^erov χρεμώ/ι/ρ.ν.
1222. σ ινδών ist ein nicht
sicher herzuleitendes Fremdwort
zur Bezeichnung eines besonders
feinen Stoffes, wie es scheint, von
Baumwolle hergestellt (Theophr.
h.pl.IV7,7). — βρόγω μ ιτώό f.i'.
mit einer fadenreichen Schlinge;
sie hat wohl einen langen Strei-
fen ihres Gewandes zusammen-
gedreht.
1223. Er hat ihren Leib {an φΐ
ftioarj) mit den Armen um-
schlungen {neg ιπετήξ) , wohl
um sie herunterzuheben (was
nachher nicht erst besonders be-
richtet wird); vom Schmerz
überwältigt, drückt er den Kopf
an ihre Brust {προσκείαενοι).
1224. εννηζ ist neben dem λέ-
•χοί des folgenden Verses uner-
träglich ; vielleicht steckt ein At-
tribut zu φ&οράν darin.
1225. li%os'. Vermählung; sie
werden ja erst drunten im Hades
vermählt.
1226. δ δέ, Kreon; σφε, den
Haimon.
1229. iv τώ σν α φοράς (vgl.
Anhang § 32/l): in welchem
Unglück (in welchem Anfalle
von Wahnsinn) bist du unter-
gegangen?
1232. πτνσαξ προσώπω'.
Die Schollen wollten das άπρεπε?
wegdeuten : olov άποατραψείς xai
σκν&ροίπάοαδ και έκ τον προσώ-
που καταμεμχράμενοξ, ού κνρίωδ
προσπτύσαζ τω πατρΙ, und mo-
derne Erklärer haben danach die
Worte erklären wollen : 'indem er
dem Vater seinen Abscheu durch
Mienen zu erkennen gab'. Aber
von der eigentlichen Bedeutung
des Wortes πτύο} abzugehen,
fehlt jede Berechtigung. Somit
wird προσώπω nicht instrumental
zu fassen sein, sondern πτύσαδ
προσώπω bedeutet 'in das Ge-
sicht speiend'. Daß Sophokles
dies gesagt habe, soll undenkbar
sein; und das ist es wohl auch
für die klassizistische Auffassung
des Dichters.
1233. διπλονξ κν ώδ ονταξ'.
die an beiden Seiten des Schwer-
tes, da wo der Griff an die Schärfe
stößt, befindlichen Zähne oder
Haken, wie sie auch an Jagd-
spießen angebracht wurden, re-
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
187
Tcarqog φνγαΐσιν ημττλαν, ' εί^ ό όύσμορος
αντφ χολώδεις, ώσπερ εΙχ\ έπεντα^είς
ήρεισε πλενραΐς μέσσον βγχος, ές δ' νγρόν
αγχών' ετ' έμφρων τταρβ-ένφ ττροοτΐτύοσεται
ΥΜΪ φνσίών όξεΐαν έχβάλλει ροήν
λενγ.?! παρειά φοινίον σταλάγματος,
νοείται όέ νεχρός περί νεχρφ, τα ννμφν/Λ
τέλη ?Μχών δείλαιος είν "Λιδον δόμοις,
όείξας εν άνΟ-ρώτΐοισι τήν άβονλίαν
1235
1240
morae, morae gladii. Die ρησι?
άγγΐλιχή liebt epische Klein-
malerei, wie der Wächter oben
430. — έκ 8'' ό Q μ Ol μένον. έ^ορ-
μ(ημένον Sa.
1234. φνγαΐσιν ist mit ^ξορ-
αο)μένον ZU verbinden. - 'Wenn
in der Tragödie von zwei ein-
ander nahe stehenden Personen
die eine der andern etwas antun
will und es dann doch nicht tut,
so ist das %είριστον\ Τό τη γάρ
μίαρόν ίχ6ΐ και ον τραγιχόν' άπα-
S'as γάρ. διόπερ ονδεί? ποιεΖ
όμοίο}ξ^ F.i μή oli/axis, οίον έν
Αντιγόντ] τόν Κρέοντα ό Αίμων
(Arist. poet. 11). Sophokles ist
nicht so barmherzig gewesen,
Kreon sterben zu lassen.
1235ff. ώσπερ ί/χ*: vgl. 1108
ώδ' (OS Μχη> στεΐ^οιμ αν. — έπεν-
τα&εΐ£ (τφ ί/χει^ ξίφει) ήρεισε
ττλενρ aZs μ έσσον ί/χοδ: SO daß
er περιτετνχήδ ψασγάνω (Ai. 899)
endete. — ^s νγρόν άγχωνα'.
Den Begriff des Feuchten über-
trägt der Grieche auf das Weiche
(auch in der Linienführung), Zarte,
Kraftlose. Der sterbende Eteokles
bei Euripides Phoen. 1439 ήκονσε
μητρόξ, κάπΐι%Ϊ8 νγράν χέρα . .
ομμάτων άπο προσεΐπε δακρύοιξ.
— π ροσπτνσ σ εται: außer mit
der adverbialen Bestimmung is
νγρόν αγκώνα auch noch verbun-
den mit dem Dativ παρ&ένφ:
er klammert sich fest an
die Jungfrau, wie auch Trach.
767 ηροσπτνσσεται den Dativ bei
sich hat. Mit νγρόζ άγκών Vgl.
Plut. Cat. mai. 29 τον ξίφον? έκ-
κρονσ&έντο8 νηό πληγηδ ij δι'
νγρότητα τηδ χειρός έξολι-
σ&όντο8.
12Β8ΐ.Υ6τ\).έκβάλλει ^οήν φοι-
νίον σταλάγματος λενκ^ τναρεια^
an die bleiche Wange Anti-
gonens (Anhang § 51). So schildert
Klytaimestra bei Aesch. Ag. 1389
Agamemnons Ende : έκψνσιών
ό^εΙαν αίματος σφνγην βάλλει μ '
έρεμν^ ■ψακάδι φοινίαξ δρόαον.
' 1240 f. Ein Toter liegt vom an-
dern umschlungen, so daß sie im
Hades wirklich vermählt sind, —
τά ννμφικά τέλη: das in der
Vermählung liegende Lebensziel,
indem sie seine σύνεννος gewor-
den ist. — νεκρός περί νεκρι^ι
mit verschiedener Messung von
νεκρός, das im ersten Falle wohl
νεκ-ρός, im zweiten νε-κρός ge-
sprochen wurde; vgl. Anhang
§ 267.
1241. είν. im Drama nur hier,
und hier durch Konjektur aus έν
hergestellt, aber wohl genügend
geschützt durch das Homerische
είν Άΐδαο δόμοισι. Jedenfalls
kann der metrische Fehler nicht
durch den Einschub eines γέ ge-
heilt werden, weil dadurch dieser
Ausgang als relativ tröstlich hin-
gestellt würde.
1242 f. Die allgemeine Sentenz
(vgl. 1050. 1347 f.) geht auf Kreon:
188
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
δοφ μέγιστον άνδρΐ ^ερόσχείται κακόν.
ΧΟΡΟΣ
τι τοντ^ αν εΐ'λάσειας ; ή γυνή ττάλίν
φρούδη, τιρίν είττεΐν έσ^^λόν ή ymxöv λόγον.
ΑΓΓΕΛΟΣ
χαύτός τεΒ^άμβητί* ' έλπίσιν ök βόσν,ομαι
αχη τέχνον κλύονσαν ες ττόλιν γόους
ούγ. αξιώσεων, αλλ' υπό στέγης εσω
δμωαΐς τΐρο^ήαειν τζέν^^ος οίχεΐον στένειν.
γνώμης γαρ ούτ. άτΐειρος ώσ^-^ άμαρτάνευν.
ΧΟΡΟΣ
οντ. οΐδ^ . έμοί δ' οϋν η τ' άγαν σιγή βαρύ
δογ,εΐ προσεΐναι χή μάτην τΐολλή βοή.
ΑΓΓΕΛΟΣ
αλλ' εΐσόμεσ^α, μη τι καΙ ν.ατάσγβτον
1245
1250
Antigone und Haimon sind die
deutlichen Beweise, wohin Kreons
άβονλία geführt hat.
1244. ή γννή: Eurydike.
1245. έο&λόν ij κακόν λό-
χο vi zu V. 40.
1246. έληίαιν §ä βόσκουαι:
Unwillkürlich drückt der Bote
selbst aus, daß seine Meinung ein
Wahn ist; vgl. Eur. Bacch. 617
οντ* Μ&ιγεν ονκ^* ηψα-^"^ ήαών,
^λτΐίσιν ^' ίβόσκετο.
1247. yöovs: Dasjenige, was
man für angemessen oder unan-
gemessen hält, wird sonst durch
einen Infinitiv ausgedrückt; ein
solcher würde auch die Beziehung
der Worte ds πόλιν erleichtem.
1249. π ρο&ήσειν στένειν
πέν&οδ b μ Ο) als: die Übliche
Totenklage aufgeben, vgl.
^499 άμφιπόλον?, τ^σίν τε γόον
ηάθ7]σιν ένώρσε^'. — οίκεΐ ον:
im Hause, da nur die Familie
betroffen ist.
1250. γνώμη? άπειροξ muß
etwa ein verkürzter Ausdruck
sein für änBigos καΙ διά τοντο
γνώμ-ηζ ού μέτο%ο5 — wenn der
Dichter nicht &uoiqos (Blaydes)
schrieb. — ώσϋ•* ά/t αρτάνειν.
SO daß sie sich vergehen könnte,
was möglich sein würde, wenn
sie γνώμηζ άπειροδ wäre.
1251f. έμοί δ' οϋν: wie dem
auch sei, mir scheint unter allen
Umständen. . . — βαρύ: vgl. 767.
— προσεΐναι: als Begleitum-
stand des vorhandenen κακόν.
1253 f. Der αγγείου Übernimmt
hier die Rolle, welche sonst ge-
wöhnlich dem Chore zufällt, weil
es darauf ankam, jenen sogleich
als έξάγ/ελοδ wieder zu verwen-
den, während der Chor seine
Stellung nicht verläßt, um den
eben ankommenden Kreon zu
empfangen.
1253. εΐσόμεσ^^-α: ingressiv;
wir werden erfahren, vgl. El. 40
ισ&ι näv τό δρώμενον. — μ ή :
ob sie doch nicht etwa. — κατά-
σγετον: von κσ.τέχειν in sich ver-
schließen; Thuk.I 131, 1 {Uavoa-
4
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
■KQvcpfj γ.αλν7ΐτει καρδία ^νμονμέντ],
δόμους παραστείχοντες' εϋ γαρ οϋν λέγεις'
χαΐ της άγαν γάρ εστί 7tov σιγής βάρος.
ΧΟΡΟΣ
χαΐ μήν δδ^ άναξ αυτός έορήχει
μνημ' έτίίσημον διά χειρός έχων,
ει ^-έμις ειπείν, ουκ αλλότριας
ατής, αλλ' αυτός άμαρτών.
1255
1260
στρ. α
KPESiN
ίώ (ρρενων δυσ(ρρόνων αμαρτήματα
στερεά ^ανατόεντ \
ώ χταν όντας τ ε χαΐ
-θ^ανόντας βλέποντες έμ(ρνλίους.
vias) κατέχ^ιν την §ιάνοιαν ούκ
έδννατο. Wenn der Scholiast er-
klärt Μη τι και μανιώ δ es βου-
λεύεται, SO hat er wohl an κάτο-
χοε (έκ ϋ-εον) gedacht.
1254. καρδία S'v/uovu έντ] :
sie tötet sich ja, wenn nicht aus
Groll gegen Kreon, so doch im
Groll gegen ihn.
1255. παραστεί %o ντε s: in-
gredientes, wie Aesch.Choeph.555
δόμονε παραστείχυντα. Ο. Κ. 1241
παρηλθ'^ εοω.
1256. Man hat π ο ι; überflüssig
gefunden ; der Bote schwächt da-
mit das Zugeständnis ab: denn
auch das allzustan'e Schweigen
hat wohl seine Last.
1258 ff. Kreon hat in der Leiche
des einzigen Sohnes ein sichtbares
Zeichen in den Händen, daß er
selbst gefehlt. Also muß Kreon
die Leiche Haimons im Arme
tragen. Wie weit er dabei — na-
türUch handelt es sich um eine
Puppe — von den Dienern unter-
stützt wird, können wii' nicht
wissen ; jedenfalls wäre διά χειρόε
%%oiv und 1297 ϊχω έν χείρεοοιν
unnatürlich, wenn die Leiche auf
einer Bahre läge und der Vater
sie nur umfaßte.
1260. άμαρτών. μνημ^ Ιχων
ist konstruiert wie ein Verbum
der Wahrnehmung.
1261. φρένεε δύ οφρ ονεε: zu
502.
1262. στερεά: aus Starrsinn
entsprungen; sehr kühn ist
das Wort auf αμαρτήματα be-
zogen, während das Beiwort
eigentlich den φρένε« zukommt
{ψ 103 ooi δ' αίει κραδίη στερεω-
τέρη έστι λί&οιο). — χ^αν ατόεν-
τα: todbringend, woran sich
das Folgende anlehnt.
1263f. ώ βλέποντες-. Ο ihr,
die ihr seht, zu den Choreuten
gesprochen. — Über den Gleich-
klang κταν όνταε τ ε και βά-
νοντας S. Anhang § 243 L —
έμφνλίονς: Der Vater trägt die
Schuld am Tode des Sohnes; von
dem Blute kann ihn kein Mensch
reinigen. Schon den Ixion, der
durch dieTötung seines Seh wähers
έμφύλιον αίμα πρώτιστος επέμεινε
190
ΙΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ώμοί έμών άνολβα βουλευμάτων,
ίώ Tcalf νέος νέφ ξύν μόρφ^
αίαΐ αίαΐ,
έβανες, άτΐελύΌ-ης,
έμαΐς ουδέ σαΐσι όυσβουλίαις.
ΧΟΡΟΣ
οΐμ^ ώς έ'οί'Αας oipe την δίχην ίδεΐν.
ΚΡΕΩΝ
οϊμοι,
£%ω μα^-ών δείλαιος' έν ό' έμφ χάρα
^εός τότ^ άρα τότε μέγα βάρος μ^ έχων
έτΰαιοεν, έν δ ' έσεισεν άγρίαις όδοΐς,
οϊμοι, λαχπάτητον άντρέπων χαράν.
φευ φεϋ, ίώ ττόνοι βροτών δύσττονοι.
1265
1270
1275
&νατοΖ£ (Pind.Pyth.II32), konnte
nur Zeus entsühnen.
1265. ώμοι: mit vor dem Vokal
verkürzter Endsilbe. — άνοίβα
(1026) βονλενμάτο,ν: vgl. 1209.
1266. -veos νέω ξνν uogw'.
Oft wird bei Sophokles das Schick-
sal als etwas persönlich neben
dem Menschen Stehendes, mit ihm
erst Verbundenes aufgefaßt (An-
hang § 257); aber eine dieser
ähnliche Stelle, in der der Tod,
den jemand stirbt, so bezeichnet
würde, ist mir nicht bekannt,
über vaos νέω vgl. Anhang § 223.
Schwerlich ist es gestattet, mit
dem Scholiasten {νέα ήΐιχία xai
καινοπρεπεί Β'ανάτω τετελεύτηκαξ)
νέοξ und νέϋύ verschieden zu
deuten.
1268. ά-τίελύΟ-ηξ: So von Eu-
rydike 1314 antlvaaro. Im Testa-
ment des Lykon Diog. La. V 71
heißt es υετά την i/urjv άπόλνοιν
nach meinem Tode. Daß der Tod
eine anölvois κακών ist oder daß
der Sterbende t; π (J ^'εοϋ απολύεται^
dürfen wir zur Erklärung nicht
verwenden, wenn auch Philoso-
phen (Epiktet 19, 16) und Theo-
logen (Clem. Strom. IV 599, 2)
den Ausdruck tiefer gefaßt haben ;
es scheint hier ein in späterer
Prosa häufiger Sprachgebrauch
zuerst aufzutauchen, nach dem
άπολνεο&αι den Sinn von disce-
dere hat.
1270. οΐμ' os: zu 320.
1272. £%o> μαϋ'ών'. ϊγω hat
hier wohl noch seinen vollen
Sinn : ich habe sie inne, habe sie
begriffen (Anhang § 247, 7).
1272f. Ein Gott hat die Ate über
Kreon geschickt; wuchtig {αέγα
βάρυ£ ε χ Ο) ν) schlug er ihn aufs
Haupt {κάρα ένέπαισεν), daß
er besinnungslos auf wilde Bahnen
stürmte ; die Freude seines Lebens
aber stürzte der Dämon um («/ -
τ()ε7Γω?^) und trat sie mit Füßen
{Ιακπάτητον). — Nach dem
Homerischen λάξ πυ8ΐ κινηοαι,
λάξ έν οτήϋ'^οι βηναι haben die
Atliker-^ακπατίίϊ^ gebildet. Phere-
krat. Com. Π 323 παίειν με τν-
τττειν λακτιατεΧν ώΒ'εΐν όάκνειν. —
Die Stellung des μ έ wie Ion 293
και neos ξέιο5 σ ών ^σχεν οϋοαν
έγγενη ;
1277. πόνοι δύσπονοι: Hier
AiNTirOiNH
191
ΕΞΑΓΓΕΛΟΣ
ώ δέσπο3•\ ώς έχων τε χαΐ Άεχτημένος
τά μίν τιρό χειρών τάδε φέρον, τά ^' έν SouoiS
έοίΥ.ας rjzsiv χαΐ τάγ/ όψεσ^αι -/μ'/μ.
ΚΡΕΩΝ
τί 0^ έστιν αϋ; κάζων ή vM'/.ων έτι;
ΕΞΑΓΓΕΛ02
γυνή τέ&νηγ,ε, τοϋδε ιεαμμήτωρ νεχρον^
ονστηνος, άρτι νεοτόμοιοι 7ΰλήγμαθΐν.
1278
1280
αντιστρ. α
ΚΡΕΩΝ
έώ έώ δυστίά^-αρτος "Aiöov λυμήν,
hat das 8vs- gar keine selbstän-
dige Bedeutung mehr; es ist ja
ein untrennbares Merkmal des
Begriffes novos in dem Sinne, in
welchem er hier erscheint.
r278ff. Nur durch überkünst-
liches Deuteln läßt sich der Über-
lieferung ein Sinn abgewinnen:
1279 dürfte von einem vorwitzigen
Leser herrühren, der ^^ων τε και
χεχτηυένοΰ nicht als Hendiadyoin
faßte (im Vollbesitz [des Leides]),
sondern jedem der beiden Verben
seinen besonderen Sinn abgewin-
nen wollte iheis u^v κακά τόν
A'iuovos νεκρόν φέρο)ν, άλλα ό'
il•' Souois κέκτησαι άπο^ανονση£
rfjs Ενρν8ίκη£). Aber eine rechte
Kraft bekommt auch so v. 1280
erst, wenn wir lesen και τάχ''
&IV δ-ψει κακά: 'Du scheinst ZU
kommen in dem Glauben, daß du
im Vollbesitz der Leiden bist,
und bald wirst du weitere sehen'.
αγει wurde beim Abschreiben
dem Infinitiv angeglichen und
άλλ' gestrichen, um dem Verse
wieder aufzuhelfen.
1281. ή an zweiter Stelle wie
Eur. El. 967 τί δητα όρώμεν; μη-
τέρ ή ψορεύοομεν ; (Wecklein). —
κάκιον κακών: sprichwörtliche
Bezeichnung des äußersten Un-
glückes. Aesch. Agam. 829 κακόν
κάκιον άλλυ πημα. Eur. Hec. 23ί>
κακών κάκ' άλλα Μείζονα. Tro.720
οιμοι, κακών (für γάμων) τό8' ώδ
κλνο) Μείζον κακόν.
1282. Nach den Schollen ist
παμμήτωρ hier ή κατά πάντα
μήτηρ, eine Mutter im vollen
Sinne des Wortes : Eurydike soll
diese Benennung erhalten, weil
sie dem Haimon das Leben ge-
geben hat und ihm in den Tod
gefolgt ist, während von Klytai-
mestra, die sich über den Tod
ihres Sohnes freut, Elektra sagt
(El. 1153) μαίνεται S' νφ' ήδονη«
Μητηρ άμήτωρ. Freilich bedeutet
sonst παμμήτωρ 'die Mutter aller',
so bei Aesch. Prom. 90 παμμή-
το)ρ yrjy wie bei späteren Schrift-
stellern.
1283. νεοτόιιοιοι: wenn von
j/iord/zos, 'frisch schneidend*, wenn
von νεότομοί 'frisch geschnitten';
das erste wird hier der Fall sein.
— Beispiele für den Doppelaus-
di'uck άρτι und νεοτόμοισι An-
hang § 206 III.
1284. δνοκά&αρτοδ "Αιδον
λιμήν: Ungemein oft erscheint
bei den Hellenen der Hades als
192 ΣϋΦΟΚΛΕΟΓΣ
τι μ' άρα τι μ' όλέτ,εις; 1285
ώ χακάγγελτά μου
ττροτεέμψας άχτ], τίνα ^^ροεΐς λόγον;
αίαΐ, όλωλότ' άνόρ^ έττεξειργάσω.
τι φής; ώ πόποί, λέγεις μοί νέον,
αίαΐ αίαΐ, ' 1290
αφάγων έπ όλέ&ρφ
γνναιχεΐον άμφιχεΐσ^αι μόρον;
ΧΟΡΟΣ
όράν πάρεστιν' ου γαρ έν μνχοΐς έ'τι.
ΚΡΕΩΝ
οΐμοί^
κακόν τόδ^ άλλο δεύτερον βλέττω τάλας. 1295
τις άρα, τις με τνότμος έτι περιμένει;
εχω μεν έν χείρεσσιν άρτίως τέκνον,
τάλας, τόν δ^ έναντα προσβλέπω νεχρόν.
φευ φευ μάτερ ά^λία, φευ τέχνον. 1300
ΕΞΑΓΓΕΑΟΣ
ήδ^ όξύ^ηχτος ήδε βωμία πέριξ
der Ruhehafen, in dem man vor 1292. yvvaixelov μόρον.
den Leiden des Lebens geborgen ϋ•άνατον τή£ ywaixös ; vgl. Aesch.
ist; hier darf λψήν nur als Sam- Fers. 8 ά//φί δέ νόστφ τω βααι-
melplatz der Toten gefaßt wer- Ι^ίφ (= βασιλέως) όρσολοπείται
den, weil er das Beiwort δνσχά- ϋ'νμόζ. — άμφικεΖσ&αι: Er
β-αρτος enthält. Ein Totenhaus empfindet den Tod seiner Gattin
ist unrein, bedarf der καϋ'αραοί, gleichsam als einen Einsturz, der
aber der Ιιμήν "Athov ist δνοκά- ihn verschüttet; vgl. Find. fr. 93
^'αρτο£, weil immer neue Tote χείνψ μένΛϊτνα bfouös νπεργία-
hinzukommen. los άμφίκειται ( J. F. Albrecht).
1287. προπέμ-ψαζ•. er hat das 1293. Auf der 'herausgerollten'
Weh aus dem Hause hervor {προ-) Bühne (έκκύκλημα) erscheint die
zu Kreon geleitet (πέμψαε). So Leiche Eurydikens.
fragt Fhiloktet 1265 μων τι uoi 1297 ff. Dem ^χω uov sollte
νέα πάρεστε πρ08 κακοΐσι ηέμ- προσβλέπω δέ entsprechen. Α1-
ποντεζ κακά; lein das zweite Glied nimmt eine
1288. έπεξεργά^σβ'αι^ογΧ,- andre Richtung, als ob dastünde
lieh 'noch dazu den Garaus ma- τό μέν τέκνον Μχω kv χε/ρεσσιν.
chen'; vgl. 1030. Verb, τόν δέ προσβλέπω νεκρόν
1289 f. νέον σψάγ ιον έπ ϊναντα.
d^ei?•^?^: als neues Schlachtopfer 1301. Die Überlieferung ist
zum Verderben ; vgl. Eur. Gr. 842 sinnlos, όΐύ&ηκτοζ πέριξ hat
σψάγιον ίδ'ετο ματέρα. Arndt SChÖn zu όξν&ήκτω περί
ΑΝΤΙΓΟΝΗ
193
λνΒΐ χελαινά β?.έφαρα, ^.ωχνσασα μεν
τον πρΙν χ^ανόντος Μεγαρέως κλεινόν λάχος,
a'ßd-ig δε τονδε, λοίσΒ-ιον δε σοϊ ΥΜκάς
7ΐράξεις έφνμνήσασα τφ τταιδογ.τόνφ.
1305
αίαΐ αίαΐ,
άνέττταν φόβφ.
στρ. β'
ΚΡΕΩΝ
τι μ^ ούχ άνταίαν
^{ίφει) ergänzt; περί steht so bei
Homer oft, wo wir sagen wür-
den, daß die Waffe im Körper
steckt, bei Sophokles Ai. 828
πεπτωτα τώδε ηερι νεορράντω
ξίφει. Ein Verbum wie κνλίνδε-
od'aij άσηαίρειν, πεπάρ&αι sähe
man gern dabei; aber auch bei
Homer steht l 424 αποΟ-νγισχων
περί ψασ/άνω. Doch auch SajuLa
ist rätselhaft. Wenn es wirklich
= ßo)uia έφεζομένη sein könnte,
so fragen wir uns doch, warum
Eurydike mit dem Selbstmorde
eine Entweihung des Altars ver-
binden wollte. Auch hier hat
Arndt zu helfen gesucht: ήδ'
όξν&ήκτω πτώσψο? περί ξίφει —
aber sie hat sich nicht ins Schwert
gestürzt, sondern sich die Waffe
in den Leib gestoßen. — λύειν
βλέφαρα kann schwerlich etwas
anderes bezeichnen als 'die Augen
öffnen.' Als Rhes. 8 der Chor
Hektor wecken will, sagt ^τλϋσον
βλεφάρων γοργοπόν εδραν. Das
Homerische λναε §έ γνία, γούνατ'
ίΐναε kann uns hierbei gar nichts
helfen; denn niemals ist bei diesen
Wendungen der betroffene Mensch
Subjekt. Wieseler möchte μύει
oder κλτ}εί schreiben. — κελαι-
νά scheint zu bedeuten 'vom
Dunkel des Todes umdüstert'.
Freilich sollte man in diesem
Sinne vielmehr σκοτεινά er-
warten. Vgl. Eur. Ale. 385 και
Μην σκοτεινόν όμμα uov βαρύνε-
SophoklesIV. 11. Aufl.
ται und das Homerische δσσε
κάλνψεν.
13U3f. Über κ'λεινόν λάχορ
vgl, Einl. S. 14 ; da Haimons Tod
schlechterdings nicht das Beiwort
κλεινόδ erträgt, so wird zu schrei-
ben sein ai&is τά τονδε.
1304f. λοίσϋΊον δέ σοι κτε:
ähnliche Ausweichung aus dem
anfangs beabsichtigten Gegen-
satze wie 1297 f. Der Artikel
τω παιδοκτόνφ bezeichnet das
Wort als Äußerung der Eurydike.
Anhang § 88. — κακώς πράττειν
hat sie ihm gewünscht; das gibt
der Bote substantivisch wieder.
'Ihr Mädchen versteht mein Leid
nicht; wenn eine Frau geworden
ist, τότ^ äv τΐ8 είσίδυιτυ την αυ-
τόν σκοπών πράξιν κακοϊσιν oh
έγώ βαρύνομαι'' (Trach. 151).
Ähnlich nimmt in unserem Stücke
V. 324 δόξα das Verbum δοκείν
auf.
1306. αίατ αίαΙ c^ 1329 ϊτο)
ϊτω: wohl ZU messen ^-L^j-!-, in-
dem hier dreimal das ι konsonan-
tiert, dort «» vor ι verkürzt wird.
Durch Konsonantierung des «wird
auch δείλαιοξ 1310 ein Daktylus.
1307. άνέπταν: der Aorist
wie Anhang § 105.
1308. άνταίαν'. nämlich πΐα-
γάν (Anhang § 57), was Eur.
Andr. 842 beigefügt ist. — Ihm
wäre freilich besser, wenn Hai-
mons Schwert ihn durchbohrt
hätte.
13
194 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ä7CciLöev τις αμφΰ^ήχτφ ξίφει;
δείλαιος έγώ, {ίώ}, 1310
ÖBLkaLcjt δέ σνγχέχραμαι δνα.
ΕΞΑΓΓΕΛΟίί
ώς αίτίαν γε τωνδε χόχείνων έχων
:^ερός της θανούσης τηοδ' έττεσ'λήτΰτον μόρων.
ΚΡΕίίΝ
:π:οίφ δέ χόπελύσατ* εν φοναΐς τρότίφ;
ΕΞΑΓΓΕΑΟΣ
παίσασ^ vcp* ήτΐαρ αντόχειρ αυτήν, δττως 1315
7εαιδός τόό' ^'σ^ίτ' όξνχώχντον ιτάΟ-ος.
ΚΡΕΩΝ
ώμοι μοι, τάδ^ ονγ. έτΰ' άλλον βροτων
εμάς αρμόσει 7tor εξ αίτιας.
έγώ γαρ σ' έγώ ycavov, ίώ μέλεος,
έγώ, φάμ^ έτυμον. ίώ τΐρόοττολοι^ 1320
άγετε μ^ δ τι τάχιστ\ άγετε μ* έτ,ποδών,
τον ούγ. δντα μάλλον η μηδέν α, 1325
IZil. σνγκέχραμαι 8vq:J)QX 1314. Über άπελνσατο Vgl.
Mensch und das Leid haben sich 1268, κα/ wie 772.
so eng geeint wie der Wein und 1315f. Bedeutsam wiederholt
das Wasser (Anhang § 257): so der Bote, die Nachrieht von
sagt der jammernde Sykophant Haimons Ende habe Eurydike
Arist. Plut. 855 ovrot πολνψόρφ zu ihrem Schritte bewogen, da-
(mit einem so viel Wasserzusatz mit Kreon völlig inne wird,
vertragenden) ανγκέκραμαι δαί- wie er alle Schuld trägt.
μονι. 1317 f. ά(?^ό^ίΜ steht intransitiv
1313. έπΐοχήπτον ist wohl wie El. 1293. 'Dies wird nie,
nicht Passiv zu έπιακήπτομαι ich losgelöst von meiner Schuld, auf
gebe Schuld, erhebe Klage, son- einen andern Menschen passen',
dern zu έπισκήητο» τινι (Ο. R. 252) d. h. wenn ich versuchen wollte,
oder τίνα (Trach. 1221), welches die Schuld auf einen andern zu
Verbum ganz besonders von schieben, so würde sich sogleich
den letzten Wünschen und Auf- zeigen, daß das nicht wahr ist.
trägen der Sterbenden gebraucht 1325. Ich bin nicht nur ein re-
wird: Ja Ο'ε), die letzten Wün- latives Nichts, ein nichtiger Mensch
sehe der Sterbenden galten dir — ich bin vernichtet. Anhang
als . . § 247.
ΑΝΤΙΓΟΝΗ 195
ΧΟΡΟΣ
'λέρδη παραινείς, ει η ζέρδος έν ΥΜΧοΐς'
βράχιστα γαρ κράτιστα τάν τΐοοίν χαχά.
άντιστρ. β'
ΚΡΕΩΝ
ΐτω, ίτω,
φανήτω μόρων 6 χάλλιστ' έχων 1329
έμοί τερμίαν άγων άμέραν
νΊΐατος' Ϊτω Ϊτω,
δττως μηχέτ' αμαρ αλλ' είοίδω. 1333
ΧΟΡΟΣ
μέλλοντα ταΰτα. των 7ΐρογ,ε υμένων τι χρή
τΐράσσειν' μέλει γάρ τώνδ' δτοισι χρή μέλειν. 1335
ΚΡΕΩΝ
αλλ' ών έρώμεν, ταντα σνγχατηνξάμην,
ΧΟΡΟΣ
μη νυν ττροσενχου μηδέν' ως τίετζρωμένης
ουκ έ'στι ^νητοΐς συμφοράς απαλλαγή.
1326. κέρδη τταραινείε: du an: των προκεΐμένοιν τι χρή
mahnst Vorteilhaftes (vgl. πράασειν, sachlich = τά προ-
1032), hinweggeführt zu werden κείυενα\ vgl. Anhang § 260; ein
ist für dich Gewinn, soweit von milder Ausdruck für die Bestat-
einem κέρδο? hier noch die Rede tung der Leichen und die Ent-
sein kann. sühnung der Stadt. Der Chor,
1327. Verb, τάν noaiv κακά. der die peinliche Szene beenden
κράτιστά Ιοτι ^βράχιατα. (δντα), möchte, spricht abgerissen in
gegenwärtiges Übel muß man am kurzen, asyndetischen Sätzen. —
liebsten schnell beseitigen. Die ^ελει γάρ κτέ.: denn inr das,
persönliche Struktur wie Ai. 635 was du wünschest, sorgen
κρείσοο}ν γάρ "Atoq κενϋ'ίον ό die, denen diese Sorge ob-
vooßv μάταν. Anhang § 123. — Hegt, d. h. die Götter. Der
Über den Gleichklang von βρά- Anklang wie Aesch. Agam. 938
%ίοτα und κράτ ιατα Vgl. An- μέλοι δέ τοι ooi τώνπερ &v uih-
hang § 243 I. Iris τείείν, .vgl. Cho. 761 μέίει
1330 ff. Die schönste {κάλλιστα άεοΖσιν ώνπερ άν μέλτ] πέρι.
^Z<wr) der Schicksalsfügungen, die 1336. 'Ich habe ja nur miter-
höchste und beste (vTTccros). beten, was wir wünschen' er-
1334 f. μέλλοντα ταντα, die- widert er bitter; er zweifelt nicht,
ser Wunsch gehört der Zukunft daß alle seinen Tod wünschen.
13*
196
ΣΟΦΟΚΛΕΟΠ
ΚΡΕΩΝ
άγοιτ^ αν μάταιον άνόρ^ έχτΐοοών,
δς, ώ τταΐ, σέ τ' ούχ έχων χάχτανον 1340
σε τ^ αϋ τάνο\ ώμοι μέλεος, ονδ^ έχω,
ÖTtq ττρός τΐότερον ϊδω πά χαΐ ^ώ' ττάντα γαρ
λέχρια τάό^ εν χεροΐν, τα δ' έπΙ χρατί μοι 1345
πότμος δνσχόμιστος είσήλατο.
ΧΟΡΟΣ
τΐολλώ το φρονεΐν ευδαιμονίας
πρώτον υπάρχει' χρή δέ τά γ^ εις ^^εούς
μηδέν άσεπτεΐν' μεγάλοι δε λόγοι 1350
1339. μάταιον. //άτα ist Fre-
vel Cho. 911 άΐν εϊφ' όμοΐωζ
και 7ΐατρΟ£ τον σον /uaras, ua-
raios frevelhaft Trach. 565
{Νέσσο?) -ψαύει ματαίαιξ γεροί,
1342. Wenn wir πότερος im
Sinne von alternier fassen dürfen,
so sagt er: 'Ich weiß nicht, wie
ich einen von euch beiden an
sehen soll' {προσίδηή, ich muß
vor diesen beiden Toten das
Auge niederschlagen, πα και ϋ-ώ
ist unverständlich, der ganze Vers
sicher durch Einschub gestört.
Richtig dürfte Kroymann ver-
muten, daß πα και &ώ und πάντα
γάρ zwei verschiedene Lesungs-
versuche derselben Stelle sind.
1345. Dem zerrütteten Metrum
hat man durch die Vorschläge
λέ%ρια τάν γεροΐν oder λέχρια τά
τε χεροϊρ aufzuhelfen versucht;
diese Änderungen sind dem Sinne
wenig förderlich. Die Behauptung,
λέχρια τάν χερόΐν bedeute 'es
steht mißlich', läßt sich durch
nichts erweisen oder wahrschein-
lich machen. — τά δέ kann an-
derseits bedeuten (Kühner Π^
1, 184); das ergäbe aber einen
zwecklosen und unverständlichen
Gegensatz zwischen Händen und
Kopf.
1346. Das Bild πότμοδ είσή-
λατο wie 0. Κ. 257 νΰν δ' is τό
κείνου κράτ ένήλα&^ ή τύχη. 1300
t/s ό πηδήσαδ μείζονα δαίμων
των μακίστων πρόε α^ δνσδαίιιονι
μοίρα. Ihn hat jetzt ein Leid ge-
troffen, das an Schwere dem des
Ödipus vergleichbar ist.
1347. τό φρονεΐν. Beson-
nenheit, vgl. 1050. — Wir
müssen ενδαιμονία? übersetzen
'zum Glück'; für den Hellenen
liegt ein partitives Verhältnis vor,
denn die ενδαιαονία ist der see-
lische Zustand des Menschen, der
im Frieden mit der Gottheit lebt;
und ein Merkmal dieses Zustan-
des ist es, daß er durch keinen
Affekt sich zur Überhebung und
zur Übertretung der göttlichen
Gebote fortreißen läßt.
1349. Ansprechend dem Maße
und dem Sinne nach schreibt
Dindorf χ^ρή δ' is τά Ο'εών.
1350. άσεπτεΐν. ein denomi-
natives Verbum wie άτλητείν 0.
R. 515, άμνηστεΖν El. 483.
1350 ff. Schol. αί μεγαλορρημο-
νίαι των νπερηψάνοιν τιμωρία?
ίΐεγίσταξ τοΐ8 κεκτημένοι? έπάγον-
σαι τελενταΐον διδάσχονσι τό φρο-
νεΐν. — Nicht die μεγάλοι λόγοι
lehren Besinnung, sondern die
Tatsache, daß sie die schuldige
Buße in Gestalt harter Schläge
AiNTirONH
197
μεγάλας πληγάς των νττερανχων
άτίοτείσαντες
γήρα τό €ρρονεΐν έδΐόαξαν.
leiden müssen. — 'Das Streben,
die gleichklingenden Worte μεγά-
λοι, usyaXas zusammenzurücken,
hat die etwas ungewöhnliche
Umstellung des Genetivs νπεραύ-
%ων veranlaßt, der von λόγοι ab-
hängt'. — yvpfi- 'im Alter', im
eigentlichsten Sinne des Wortes:
Kreon ist ja ein alter Mann. —
έδίδαξαν: gnomischer Aorist.
METRA DER LYRISCHEN PARTIEN.
A. Allgemeine Übersicht.
1. Anapäste.
Die Grundform ist
Länge zusammengezogen (- -), die Länge kann aufgelöst werden,
doch in gewöhnlichen Anapästen — wie sie unser Stück ausschließlich
enthält — nur, wenn für die beiden Kürzen eine Länge eingetreten
ist (— ^ w). Anapäste erscheinen, je zwei zu einem Metron vereinigt,
als akatalektische Dimeter
Monometer
sowie katalektisch e Dimeter (Paroemiaci):
Zwischen den einem Paroemiacus vorhergehenden Metra findet sich
weder Hiatus noch syllaba anceps; doch vgl. zu 932.
2. Daktylen.
Sie erscheinen — abgesehen von ihrem Vorkommen in äolischen
Reihen (vgl. 6) — jeder für sich als ein Metron gerechnet, als Di-
meter, Trimeter, Tetrameter oder Pentameter, akatalektisch oder
katalektisch (in bisyllabum -~ oder in syllabam -), bisweilen mit
einem ein- oder zweisilbigen Vorschlag (- oder ^v^).
3. lamben.
lambische Verse setzen sich zusammen aus iambischen Metra
{—1^1^ mit Katalexe <^-^). Jede Senkung kann unterdrückt, jede
Länge in zwei Kürzen aufgelöst werden. Durch Anaklasis nimmt
das iambische Metron die Form ■^-^^- (Choriambus) an.
4, Trochäen.
Trochäische Verse setzen sich zusammen aus trochäischen Metra
(J.^ 2 σ). Hinsichtlich der Unterdrückung der Senkungen und der
Auflösung der Längen verhalten sie sich wie die lamben. Auch für
ein trochäisches Metron kann ein Choriambus eintreten.
METRA 199
5. loniker
a. Steinende (ionici a minore) ^^ --^ (auch <y^ ^<^), durch
Auflösung der letzten Länge <^ w -i sL ^ , durch Zusammenziehung der
beiden Kürzen ---, durch Katalexe oder Unterdrückung der einen
Länge ^<^-^.
Gleichwertig mit einem ionicus a minore ist ein iambisches Metron
{-J.^1^ mit Unterdrückung der zweiten Senkung ^ - -, mit Anaklasis
Die Reihe ^^-i--^ k^^h kann durch sog. Anaklasis die Form
annehmen.
b. Fallende (ionici a raaiore) --^^^, durch Katalexe - -. Gleich-
wertig mit einem ionicus a maiore ist ein trochäisches Metron (-^ ^ -^ σ ;
6, Äolische Reihen,
d. h. Verse, bei denen innerhalb derselben Reihe einzelne Daktylen
mit Trochäen vereinigt erscheinen*).
Die am häufigsten sich findende Reihe ist der Glyconeus:
J. \_j J.KJ Kj L \j 1
zusammengesetzt aus einem Trochäus, einem Daktylus und zwei
Trochäen, von denen der letzte katalektisch ist. Der erste Trochäus
kann durch einen Spondeus oder auch durch einen lambus ersetzt
werden. Es findet sich auch der Daktylus an der ersten und an
der dritten Stelle, wonach man einen ersten (a), zweiten (b) und
dritten (c) Glyconeus unterscheidet.
Nächst dem Glyconeus findet sich am häufigsten die aus einem
von zwei Trochäen eingeschlossenen Daktylus bestehende Reihe :
welche den Namen Pherecrateus führt. Es findet sich auch der
Daktylus an erster Stelle, wonach man einen ersten (a) und zweiten
zweiten (b) Pherecrateus unterscheidet.
Die Verbindung
endlich führt den Namen Adonius. Durch Unterdrückung der
letzten Senkung nimmt sie die Form -'^^■^ an.
Diese Grundformen finden sich iii unserem Stück in folgender
Weise variiert:
1. Vor dem ersten Fuße findet sich ein ein- oder zweisilbiger
Vorschlag.
2. Der Trochäus wird durch einen Spondeus vertreten.
3. Die Hebung des Trochäus wird aufgelöst.
4. Der letzte Trochäus des Glyconeus ist vollständig.
5. Die Senkung des Trochäus wird unterdrückt.
An einen Glyconeus schließt sich bisweilen eine spondeische
Klausel; diese ist wohl als ein Ionicus mit unterdrückter Senkung
aufzufassen, während der Glyconeus = 2 Ionici ist.
*) Dies der Tatbestand; über dessen Erklärung vgl. U. v.
Wilamowitz-Moellendorff. Choriambische Dimeter (Sitzberr. d. Berl.
Ak. 1902, XXXVIII.
200 DER LYRISCHEN PARTIEN.
Von anderen äolischen Reihen finden sich in unserem Stücke
der alcaeische Zehnsilbler
ferner Pentapodien (u. a. das sog. Praxilleion
und Hexapodien.
Unter 'äolischen Daktylen' versteht man daktylische Reihen
mit verschieden gestaltetem Eingang und dem Ausgang -vi-*).
7. Daktyloepitriten**).
Sie sind wohl erwachsen aus der Verbindung des Enoplius,
eines Verses von ansteigendem Rhythmus mit drei Hebungen, dessen
Senkungen frei behandelt werden, in der Form
und des Ithyphallieus
in der verkürzten Form -^^ i—.
Dann sind sie ionischer Messung unterworfen worden, so daß
das erste Glied der Reihe als ionischer Dimeter aufgefaßt wurde,
also, wenn wir von dem der ersten Kürze entbehrenden Enoplius
ausgehen, in folgender Art:
Der Name Daktyloepitriten erkärt sich daraus, daß der Enoplius
als daktylische Reihe gefaßt und das Glied -^^-i— als besonderer
Fuß (Epitrit) bezeichnet wurde.
8. Dochmien.
Die Grundform des Dochmius
erscheint in unserem Stücke folgendermaßen variiert:
1. Die erste Kürze wird durch eine Länge ersetzt,
2. die zweite Kürze wird durch eine Länge ersetzt,
3. die erste Länge wird in zwei Kürzen aufgelöst,
4. die zweite Länge wird in zwei Kürzen aufgelost,
5. die dritte Länge wird in zwei Kürzen aufgelöst.
Unter den Dochmien finden sich iambische Metra und Kretiker
ir^-, mit Auflösung vL^^-i)***).
*) Vgl.Schroeder, Yorarbeitenzurgriech. Versgeschichte 2ßffA0.
**) Vgl. Schroeder, Vorarbeiten 81 ff., Leo, Neue Jahrbb. IX
164ff., Friedländer, Hermes XLIV321ff.
***) In der vorigen Auflage war 1275 c^ 1299 auch das Glied
Kj — ^-^- anerkannt; davon daß dies unzulässig und unnötig ist, hat
mich C. Kraut überzeugt, der die Frage in einer Berliner Seminar-
arbeit behandelt hat.
Β. Analyse der einzelnen Lieder.
100
117
120
Parodos 100—161.
Erste Strophe.
lt4xTiS άελ/ον, τό κάλ-
στάς δ' υπέρ μελάθ-ρων φονω-
λιοτον έπταπύΧω ψαι kv
σαισιν άμφιχανών κύκλω
_£. J^ \^ \^ J- \^ -^
Θήβα των προτέρων φάοβ^
λογχαις Ιπταπυλον στόμα
\^ J- J. \^ J- \^ \^ J-
έφάνϋ'η« ποτ*, ώ χρνοέα«
εβα, πρίν ποθ•' άμετερο^ν
Zv^_£.ww_i L
άκέραδ βλέψαρον, ζΐιργ,αΐ-
αίμάτων /ε'νυσιν πλησθη-
j^ \^ J-
_L W ^ ^17
105 ων νηέρ ρεέϋ'ρων ttolovaOf
ναί τε κάΙ στεφάνωμα πύργων
± i— ZwwZ
τόν λενκασπιν Άργό&εν (^χ^
πευκάενθ"' "Ηφαιστον έλέΐν
φώτα βάντα πανσαγία
τοίος άμφΐ νωτ' Ιτάθη
φνγά^α πρόδροαον ό^ντέρφ
125 πάταγος "Αρεος, άντιπάλω
_i i ν_/ ν> Ζ b=^
κινήσασα χαλινώ'
ίυσχείρωμα δράκοντι.
110—116,127—133, 141—147, 155—161
glyc b(2)
glyc b
glyc b2
glyc c
glyc b^
glyc b''
glyc c2(2)
glyc c
glyc c 3 3
pher b^
Anapäste
202 ' METRA
Zweite Strophe.
134 αντίτυπα 8^ έπΙ γά πέσε τανταλω^'εΐζ
148 άλλα γαρ ά (χεγαλώνυμος ηλθ-ε Νίκα
πνρφόρο«, ÖS τότε υ αίνο μένα ξνν aqua
τα πολυαρμ,άτω άντιχαρείσα θη'βα,
± ± ±\^ \^ ±
βαχχεύο}ν έπέηνει
ΙδΟ έκ (JLSv δη πολέμων
140
332
•335
45
Praxilleion
Praxilleion
glyc c^ '
glyc cH')
ριπαΐξ έ%&ίατο)ν ανέμοιν,
των νυν θεσθ-ε λησμοσύναν,
Ζ W Ζ Ζ W ^ 2 troch(äische Metra)
εΐ%ε ί' άΐΐα τά μεν,
«θ-εών δε ναούς χοροίς
Zw ν, -IZv^w-iZ .^wZ Zw w_i_ 3 choriamb + adon
(S^^a <5' ^π' άλλοιδ έηενώμα στνφελίζων μέγαζ "Αρη^
παυνυχίοις πάντας Ιπε'λθωμεν, ό Θήβας δ* ελελ(χθ•ων
Ζ W W _i ^::7 adon
^ffioacipos.
Βάκχιος άρχοι.
Erstes Stasimon 332—375.
Erste Strophe.
Zv^v^ZwZv^Z
glyc a
Πολλά τά δεινά κονδέν άν
κουφονόων τε φυλον ορ-
Z_ZwwZwZ
glyc b^
■Θ'ρώπον δεινότερον πέΧει'
νίθ-ων άμφιβαλών άγει
Zw'Zwv^ZwZ
glyc b(2)
τοντο και ηολιον πέραν
καΐ θ-ηρων αγρίων έθνη
Z_ZwwZwZ
glyc b^
πόντου %ειμερίω νότα)
πόντου τ' ε1να.λία.\/ φύσιν
1ν_/Ζν^^^Ζ
pher b^
χο)ρεΖ, περιβρνγίοισιν
σπείραισι δικτυοκλώστοις
METRA 203
wZv-^Z wZwZ wZ 4 iamb(ische Metra)
4 dact
ηερών νπ οϊομααιν^ ^εών τε τάν νηερτάταν. Γάν
περιφραδής avr^p * κρατεί δε μηχαναίς άγραύλου
άφΟΊτον, άκααάταν, άηοτονεται
350 θηρος ορεσσιβάτα, λασιαύχενά -8-'
-i^-/v>Zwv>Zww_il-^v_/ 4 dact
ίΧλομένων άρότρο)7' ¥.το£ eis Μτο£
Vtotov οχμάζεται άμφίλοοον ζυγον
— -^j1wZv-/J1^ 3 iamb
340 ίττπεΐφ γένει, πολεύων.
ούρειον τ' άκμητα ταΰρον.
Zweite Strophe.
3 dact m(it) V(or3chlag)
353 xai φθ'έγιια και arsuoev
σοφόν τι το μηχανόεν
x^-iwv^Zv^wZ 3 dact m V
φρόνημα καΐ aarvvouovs
365 Χ^ας ύπερ ελπίδ' έχων
WW Zww_iwwZwZ_ alcäischer Zehnsilbler m V
355 όρ'/άί έδιδάξατο και δνσαΰλων
τότε μέν κακόν, άλλοτ' επ' Ισθ-λόν Ερπει*
\^ JL \^ Ι. J. \^ JL \^ JL \^ J. J- \^ 1. 4 iamb
πάγουν νηαί&ρια και δνοομβρα φαύγειν βέλη,
νόμους γεραίρων χθονος Ό-εων τ' έ'νορκον δίκαν
Zwvi/ww si/wwJlw Zv^Zw Zw_i ZwZ 5troch
360 ηαντόποροζ' άποροδ έπ^ ουδέν ϊρ%εταί τό αέΧλον'"Αιδα μόνον
370 ίψίπολις• άπολις, οτω τό μη καλόν ξύνεστι, τόλμας χάριν.
J- \^ ± \^ JlwZw _iwZ\_/ _iw_i 4 troch
ψεϋξίν ovx επάγεται' νόσων ό* αμήχανων φννάδ
μήτ* Ιμοι παρεστιος γένοιτο μητ' "ίσον φρονων,
± ± ± ± 2 troch
^νμπέφραοται.
375 *ς ταδ' έ'ρδει.
Zweites Stasimon 582 — 625.
Erste Strophe.
582 Ενδαίμονε£ οίσι κακών ανενστοδ αιών.
593 αρχαία τα Λαβδαχιδαν ΟΓ/.ων όρωμαι
3 dact m V epitr
204 METßA
J. ^ jL — Zv^wjlwwZ— epitr 3 dact
ols γάρ är oeio&fj ϋ'εόθ'εν SöuoSj äias
595 πηματα f φθ•[[χενω*' επΙ τιημασι πιπτοντ',
±^ ±— -iwwZwwZwZ— epitr alc Zehnsilbler
585 ονδέν ελλείπει, γενεαζ hni πλ.η&οδ ίρττον'
ουδ' απαλλάσσει γενεά γένος, άλλ' ερείπει
v^ZwZwZw^z/ 2 iamb
δμοίον ώστε πόντιον
■θ-εών τις, ουδ' έχει λυσιν.
J- ^^ J- \^ ^ \^
2 iamb
οΐδ.{/α, δνσπνόοι« δταν
νυν γάρ ίσγάτας ΰπϊρ
IwXw w^ww ΖΤΖ^ ^ J. \^ 1. 3 iamb
θογ,αοαιοιν Μρεβοδ νφαλον έπιδράμτ] πνοαϊ?,
600 ^{ζας <ο> τετατο φάος Ιν Οίδίπου δόμοις,
\^ J-. J-
590 κνλίνδει βνσοόϋ'εν
κατ' αυ νιν φοινία
2 iamb
2 iamb
w _L• j_ _L• \-y _i.
κελ.αινάν &1να, και
-Β-εοον των νερτε'ρων
wZwZ wZwZ wZwZ ν^Ζ 4 iamb
δνσάνεμοι στόνφ βρέμονσΐν άντιηλτϊγεΰ άκταί.
άμα κονις λόγου τ' άνοια κα\ φρένων ερινυς.
Zweite Strophe
604 ιεάν, Ζεν^ δννασιν τ/δ αν-
615 ά γάρ δή πολύπλαγκτος Ιλ-
605 ^(joir ύπερβααία κατάσχοι,
π\ς πολλοίς μίν ο'νασις ανδρών,
_£. _£. vy \^ _^ _£. ν_^ 'vy _£. ν_/ _£.
τά»- ovd'^ "Υπνοζ αίρει 7to&' ό παντογήρωξ
πολλοίς δ* άπατα κουφονοων Ιρωτων*
οντ^ ακάματοι &εών*)
εΐδότι δ' ουδέν f ?ρπει*)
_£. \_/ \_/_£ _£.vyv_/Jl ν^_£.
μ-ηνε?, άγΐ]ρο)5 δέ χρόνφ δννάσταδ
πρ\ν πυρι ■θ-ερμω πόδα τις προσαύστ).
glyc b
giyc b (η '
3 ion a mai
3 ion a min
*) unsicher; 607 ^±^^ -L^^ (2 ion a mai), 618 -wv^-^v^i-(phera).
\^ ^ JL.
METRA 205
2 ion a min
χατέχείδ 'OlvuTiov
620 σοφία γαρ εκ του
610 μαοιιαοόεοοαν αίγϊαν.
κλεινόν έπος πε'φανται,
τό δ' έπειτα και το μέλλον
τό κακόν δοκείν ποτ' έσθ-λόν
2 ion a min
2 ion a min
2 ion a mai
_ -1. V^ ^^ _L• \^ _i.
και τό πριν ϊπ' αρκέσει
τωδ' εμ[χεν, οτο) φρε'νας
sL• W ν^ Ζ W Ι. ± 2 troch (= 2 ion a mai)
vöuos δδ^ ' ουδέν §ρπει
θ-εος άγει προς άταν*
ZZww ΖΖν^ν^ ZwZ_ 3iona mai
&νατώι> βιότφ πάμποΐιξ έκτ03 äras.
625 πράσσει δ' όλίγιστον χρόνον Ικτός άτας.
Drittes Stasimon 781—800.
Zw_i_lww_i 2 ion a min (= 2 iamb)
781 ^Έρω£ άνίκατε μάχαν,
791 συ καΐ δικαίων αδίκους
Ερο)ζ, ÖS έν κτήυααι τιί-
φρενας παρασπας έπ\ λώ-
πτειβ, δά έν παλ^καΐζ ηαρει-
βα, συ κα\ τόδε νείκος άν-
/
als νεάνιδοε ένννχεύειβ,
δρων ξύναιμον έχεις ταράξας'
2 ion a min
glyc b
glyc b*
iwZ _iwwZ Zv^wZ ζ _i 4 ion a min (4 iamb)
785 φοιτά? ^' υπερπόντιο? ϊν r' άγρονόιιοιΰ ανλαϊ5'
795 νίκα δ' Ιναργής βλεφάφων 'ίμερος εύλεκτρου
1 -i W W Ζ ^--^ W w ζ ζ 3 ion a min
κ«/ σ ούτ ά&ανάτο>ν φύζιμοξ ούδείΒ
νύμφας, των μεγάλων πάρεδρος έν άρχαΐς
iwwZwJl— ZwwZwZ— pher a^ pher a
790 oyd"' άμερίοίν οέ γ* άιθ'ρώπον' δ ί' Μχων μέαηνεν.
800 θεσμών άμαχος γαρ εμπαίζει θεό^ Άφροδίτα.
206 METRA
Kommos 806—882.
Erste Strophe.
"^ J- ^ ± J- \^ \^ ± ^ \^ ± 3 iamb
806 *Αντ. 'Ορατ^ ξμ\ ώ yäs πάτριας πολϊται,
823 ή'κουσα δή λυγροτάταν ολεσθαι
vL' V-y _L ν^ _£.
τάν νεάταν όδόν
τάν Φρυγίαν ξε'ναν
στείχονσαν^ νέατον δέ opiy-
825 Ί'αντάλου Σιπυλω προς α-
Χ L \^ ± ^ κ^ ±
γο£ λεύσσονσαν άελίον^
κρω, τάν κισσός ώς άτενής
810 χονποτ* α-δ&ιδ' αλλά «' ό παγ-
πετραια βλάστα δάμασεν,
±'^ ± L κ^ \^ ±
κοίταζ Ai§as ζώσαν άγει
καί νιν ομβρω τακομεναν,
-£. ν>• \_/ _£ v7
τάν ΐ4χέροντοδ
ώς φάτις ανδρών,
δ{όχ//ιο£)^
glyc b(2)
glyc c^
glyc c(2)(2>
glyc c2(2)
adon
pher b-
άκτάν, ov& ναεναίων
830 αΙών τ' ούδαμά λείπει,
— ZwZv^wZ L ZwwZw glyc b ^ 2 ^ adon
815 Μγκλ,ηρον, οϋτ' έπι ννμφείοιζ ηώ μέ τΐ8 vuvos
τεγγει δ' υπ' οφρύσι παγκλαύτοις δειράδας' ά με
L•^ ±\^\^ ±\^ ± ± — glyc b ^ mit spondeischer Klausel
■δμνησεν, akV Άχέροντι νυμφεύσω.
δαίμων όμοιοτάταν κατευνάζει.
Zweite Strophe.
L \^ ± jl\_/w_£w_lvy_l iamb + glyc a''
839 Λντ. οίμοι γελώ μ αι. τι με, πρόζ ■θ'εών πατρώαιν^
8δ0 έψαυσας άλγεινοτάτας Ιμο\ μερίμνας,
L\^ \^ ± \^ ± — pher a*
840 ot5x ούλομέναν υβρίζει?,
πατρός τριπόλιστον οιτον
\
ά/Λ έπίψαν τον ;
του τε προπαντός
_ ^ W Ζ W Ζ
ώ πόλί£, ώ πόλεωδ
860 άμετε'ρου πότ^χου
METRA 207
adon
^1 3
— ζ _1 ν^ w ζ w pher b
πολνχτήμονε« ävSpes'
κλεινοίς Ααβδακίδαισιν.
LI. L J. L J. 3iona min
Ιώ ^iQxalai χρηναι Θήβαδ τ'
?ol πατρωαι λεκτρων αται
pher a
845 εναραάτον Λλσοξ, ίμπαδ
κοιμήματά τ' αύτογέννητ'
:^ZwwZwj1Z^ glyc a * * ^
ξνμαάρτνραδ ν μ μ" έπικτώμαι,
865 Ιμω πατρ\ δυσμόρου ματρός,
οία φίλων άκλαντοδ, oXots vouois
οΐίων έγα ποθ*" ά ταλαίφρων εφυν*
3 iamb
4 iamb
ηρόξ ίργμα τνμβό%οιστον ϊργομαΐ τάφον ηοταινίον'
προς ους άραίος άγαμος αδ' Ιγω μέτοικος έρχομαι.
^2
850 Ιώ δύστανο?,
Ιώ δυσπότμων
wZZv>w_£.w^_ glyc b*
Ί" οντ έν βροτοΧσΐν ονχ* iv νεκροΖσιν,
870 κασίγνητε, γάμων κυρησας,
wZwZZwZw_iv> 3 iamb
μέτοικοβ ον ζώσιν, ον d'avovatv.
αί-ανων ετ ουσαν κατηναρες με.
wZwZwZwZ 2 iamb
Χο. ηροβαα έπ Μσχατον &ράσονδ
σε'βειν μίν ευσέβεια τις,
ύγηλόν de ζίίκαβ βά&ρον
κράτος δ', δτω κράτος μεΤ,ει,
\-y' ^ \^ \^ Ji. \~y JL '^-/ J-
855 προσέττεσεξ, ώ τέκνον, πολύν '
παραβατόν ούδαμα πε'λει'
2 iamb
2 iamb
208 METRA
w-£._£.ZwJ1wj1v:7 3 iamb
πατρώοί' S^ έκτίνειξ τιν^ ad'Xov.
875 σέ δ''αύτόγνωτος ώ'λεσ' οργά.
Epodos
άκλαντοδ, äfilos, άννμέναιοζ^ ταΧαίφρων άγομαι TavS* έτοίααν
öS όν.
J.\^\^JL'^^^JL\^\^J.\^\^J^\^ 5 dact
ούχέτι μοί τόδε λαμπάδοδ ιερόν Ομ,μα
si/wv_/jlwZZ 2 troch
880 ■θ'έμιζ όραν ταλαίνα'
ZwZ Zv^wZ ±\^ ± jlwZv^ Z_i 5 troch
τόν S* iuov πότμον άό'άκρντον ovSeis φίλων στενάζει.
Viertes Stasimon 944—987.
Erste Strophe
L JL v_/wZZ wwZb^ 3 ion a min
944 ^Ετλα και ^ανάα,δ ονράνιον φώδ
955 ζευχθη δ' οξύχολος παις ό Δρύαντος,
LjL^'^J.J.k^'^J. 3 ion a min
945 άλλά^αι δέμα? έν χαλκοδέτοΐ5
Ήδωνών βασιλεύς, κερτομιοις
L J- \^ \^ J. 1. 2 ion a min
ανϊαΐξ' κρνπτομένα δ^ έν
οργοίίς εκ Διονύσου
ijl\_/w_iw LI. 3 ion a min
τνμβήρεί ϋ'αΧάμψ κατεζενχ&η'
πετρώδει κατάφαρκτος έν δεσμ,ω•
{_ JL \^ \^ jL J. w'^Z J. J. 4 ion a min
καίτοι και γενεά τίμίοε, ώ παΐ παΐ,
ούτω τας μανίας δεινόν αποστάζει
950 και Ζην05 τααιεύεοκε γονάε γρνσορύτονδ.
960 άνθ-ηρόν τε μένος, κείνος Ιπεγνω μανίαις
άλλ' ά αοιριδία Tis δννασιδ δεινά'
ψαυων τον ■θ'εόν έν κερτομίοις γλώσσαις.
4 ίοη a min
4 ion a min
METRA 209
iwZ wZwjl ^ZwZ \^ J-\^ I. 4 iamb
ovr* äv viv dlßos οντ* "^ρη5, ov ηύργο£^ ονχ άλίκτνηοι
παύεσκε μέν γαρ Ιν•θ"εΌυς γυναίκας εύ'ιον τε πυρ,
w_iJlJlv_/Zw_it:7 3 iamb
χελαιναι väes έχφνγοιεν,
965 φιλαύλους τ' ήρεθ-ιζε Μούσας.
Zweite Strophe
•Ζ/ \^ ^^^ S. \^ ν^_£.^_/\-/_£.^.νν>_£.
äol. Daktylen
966 ηαρά δέ κνανέων πελάγεων Ί* πετρών 8ιδύμα£ άλόδ
κατά δΙ τακό[χενοι μελεοι μελε'αν πά•9•αν
S Iv^wZwwZ L\^ JL äol. Daktylen
"j" άκταΐ Βοαηόριαι ήδ^ ό Θργικών
980 κλαΐον ματρός, έχοντες άνυμφευτον γονάν
äol. Pentap (^js
_:_v^_:_\-^^-/-i._:_wv^
970 ^αΙμνδηασΟ£,ϊν'άγχίπτολι? 'Άρης \ „ngipU^j.
α δέ σπέρμα μεν αρχαιογονων /
L ν-/ ^ ν-/ \-y _1
δισοοίοί Φινείδαΐξ
ΛΥΐΛΟ Έρεχθ-ε'^δαν,
είδεν άρατόν iXxos
τηλεπόροις δ' εν άντροις
τνωλωϋ'^ν έξ άχρία3 δάμαρτοε
τραφη θ-υελλαισιν εν παρτρωαις
\_/ st/ ^_/ Vy* _^ ν^ _£. \^ -Ζ^ '^>' \-^ J^ \^ S.
*j- άλαόν άΧαστόροιαιν όαμάτων κύχλοίς
985 Βορεάς αμιττπος ορθ-όποδος υπέρ πάγου
wZZ _iwZ w_i_
975 άραχ&έν f έγχέοίν, νφ^ αίματηραϊΰ
^εών παΙς* αλλά κάπ* εκείνα
L\^ ± ± ^ ± wZ —
χείρ^οοι και κερκίδων άκααΖσιν.
Μοΐραι μακραίωνες εσ)(ον, α παΐ.
katal pher b*
pher a
3 iamb
3 iamb
3 iamb
3 iamb
Fünftes Stasimon 1115—1154.
Erste Strophe
wwjlwwZ^Z^ Z\_/Zw äol. Pentap^
1115 Πολνώννμε, Καδαείαξ ννμψαζ άγαλμα
(ή δ' ίπίρ διλοφου πέτρας στε'ροψ όπωπε
Sophokles IV. 11. Aufl. 14
210 METRA
JL ^-^ J- v^J_v-xv-/_L
xai zlids βαρνβρει/έτα
λιγνυς, ένθα Κωρΰκιαί
yiroSf κλντάν os άμψέ7ΐεΐ£
νύμφαι f στείχουσι Βακχίδες,
Ζ ν_/ ν^ Ζ ν> Ζ ν^ pher a
*Ιταλίαν, fiiSets Sä
1130 Κασταλία? τε νάμα*
2 iamb
1120 παγχοίνοι« 'Elsvoifias
κα{ σε Νυσαίων ορέων
glyc 02(2)
L ± LI. _
/ /
jB«)
3 ion a min
Jr]ovs iv xolnoiSj ώ Βακχεν,
κισσηρεις ό'χθ-αι χλωρά τ' άκτά
c-
!-> Ζ ν^ W Ζ Ζ _
χάί^ αατρόποΧιν Θήβαν
πολυστάφυλος πέμπει,
pher a^5
Ζ W jl W w^
kat pher b
ναιετών παρ' υγρόν
άμβρότων Ιπεταν
1135
Z_Z_Zwwj1
"Ίαμ-ηνον ρεϊΟ-ρόν <τ') άγρίον
είαζόντων Θηβαίας
r'
glyc 0^2
1125
\^ JL \^ J. W j1 v7
^;Γί σπορά δράκοντοξ'
Ιπισκοποΰντ' αγυιάς•
2 iamb
Zweite Strophe
_ Ζ Ζ ^ Ζ Ζ
2 ion a min
1137
τάν έχ πασαν τιμξδ
Ιω πυρ πνεόντων
ν-/ _1 ^C7 _1 \_/ \^ Ζ
kat pher b ^ (2)
νττερτάταν ηόλεο)ν
χοραγ' άστρων, νυχίων
1. \^ 1. W _i ν> ώ
2 iamb
uaxcl συν χεραννία'
φθ-εγμάτων επίσκοπε,
J. ± ±^ f / W
W ζ
3 iamb
1140 xai vvv, ώδ ßiaias Μχεται
πα"ί, Δίον γενεθ-λον, προφάνηθ-',
1150
1145
METKA
j- _:_ \^ \^ si^ \^ \^ j^
πάνΒαμος πόλιδ Ini νόσον,
ο!ναξ, σαΐς άμα περιπόλοις
μοΙε,Χν y.ad'aqaioj πο8ΐ Παρνασίαν
θυίαισιν, α" σε μαινόμ,εναι πάννυχοι
υπέρ χΐιτϋν ij ατονόκντα ηορ&μόν,
yopsuouat τον ταμίαν "Ιακχον.
211
glyc b 2 ^
äol. heiap. ^^
sapphicus minor mit
iambischem Anlaut
Exodos 1261—1353.
Erste Strophe
1261
1284
1285
1265
1290
vy Ζ Ζ w
Ιώ φρενών §νσφρόνων αμαρτήματα
Χ(χ \ώ δυσκάθαρτος "Α ιδού λιμήν,
>^-/ nL ν^ \ί/ ν_/ Vs> _£.
στερεά &ανατόεντ* ,
τ{ μ' άρα τ{ μ' ολεκεις;
±^ ± ±^ ±
ώ χτανόνταβ τε χαί
ω κακάγγελτά μοι
&ανόνταβ βλέποντεί έμφνΧίονδ,
προπε'μψας άχτ), τίνα ^ροέίς λόγον;
s:-' ^> -1. ν> _ί.
Κ^ J- J- \^
ώμοι έμων άνολβα βονλενμάτων.
αϊα1, ολωλότ* άνδρ' Ιπεξειργάσω.
^ \^ J- J- \^
ίώ TtaZy veos νέω ξνν ιιόρω^
τ{ φής; ώ πόποι, λέγεις μοι νέον,
αίαΐ aiaJf
αίοίί αΐαΐ,
\^ sL» W >Χ/ ν^ ν^ _^
ί&ανεε, άηελύ&ηδ,
σφάγιον Ιπ' ολέθρω
ν^ _ί. _£_ ^^ is:!
ν^ JL jL W
ίμαΐξ ονδέ σαΐσι δνσβονλίαι?.
γυναικείον ομφικεΐσθαΐ μόρον;
iamb S S
2 iamb
δ δ{η
d δ
2 iamb
^34
14*
212 METRA
1270, 1293 iamb trim
± ± iamb
οϊμοι
οΐμοί
1272, 1295 iamb trim
w 4i^ CTO w irz^ w st. w -L•::/ w ζ ^(^(*)(^) ^^(*)
t^^fos rrfr* <2^a ιότε μέγα βάροδ μ' i%rov
τίς αρα, τίς με πότμος έτι περιμένει;
iamb trim
v^ZZwZv^ZwZwZ 3 iamb
1275 oXuoi^ λακπάτητον άντρέτΐων %αράν.
τάλας, τον δ' έ'ναντα προσβλέπω νεκρόν.
ν^ _:_ j_ ν^
φεν φεν, ίώ ηόνοι βροτών δύσττονοι.
1300 φευ φευ, ματερ αθλία, φευ τέκνον.
1306 αίαΐ aial,
*τω *τω,
άνέπταν φόβφ. τι μ οχιά άνταίαν
1329 φανητω μόρων ό κάλλιστ* έχων
w_iZwZ ^ 1. ± \^ 1.
ίπαισέν ns άμψιθ'ήκτφ ξίφει;
Ιμο\ τερμίαν άγων άμεραν
^ νί/ ν^ νΧ/ W ν> Jl
1310 δεάαιοε έγώ, {Ιώ),
ύπατος* ίτω ('ίτω>,
δ ψ)
Zweite Strophe
s> st/ ν/ Jl iamb
L ±\^ ± wZZwZ δ δ
δ δ
δ{ψ^
δ{^)δ
'^ J. J. \^ J. \^ J- J- \^ J-
δειλαία δε σνγκέκραμαι δύα.
1333 όπως μηκετ' αμαρ αλλ' ε?σιδω.
5 trim
'i^ ± jL \^ ± wZZv^-l ί(*) δ
ώμοι μοι, τάδ^ ονκ έπ* άλλον βροτών
άγοιτ' αν μάταιον άνδρ' εκποδών,
wZZv^-is^ZZwZ δ δ
έμαδ αρμόσει τιοτ* έξ airias.
1340 δς, ω παΈ, σε τ' ούχ Ικών κάκτανον
^ J. J.— J. Wst.-wZw όο δΟ ί 3 (5)
έγώ γάρ σ* έγώ ^κανον, ίώ μέλεο^^
σε τ αυ τάνδ' ώμοι μελεος, ούδ' εχω
METKA 213
^5 s
1320 ^y^j ψάμ' irvuov. ίώ πρόοπολοι^
οπα προς πότερον 'ίδω \ πα και θώ" πάντα γαρ
άγετε u δ τι τάχιστ^, άνετε /ι* εκποδών,
1345 f Xs'ypta τάδ' εν χεροίν, τα δ' Ιπ\ κρατί μοι
1325 T<iv ονκ'δντα μαλΙη%' η Μηδένα.
πότμος δυσκόμιστος εισήλατο.
KRITISCHER APPARAT.
Die Tragödien des Sophokles sind uns durch zahlreiche Hand-
schriften überliefert: freilich enthalten nur wenige alle 7 Stücke, die
meisten nur die drei, welche im Schulbetriebe der Byzantiner kanonische
Geltung erlangt hatten (Aias, Elektra, König Ödipus) oder nur die
beiden ersten oder endlich den am meisten gelesenen Aias allein*).
Der älteste Zeuge ist ein Papyrusfetzen aus Oxyrrynchos **)
(Ox), der Reste der Verse 242—246 enthält; er stammt aus dein zweiten
Jahrhundert n. Chr. Nur die Versschlüsse sind erhalten, auch diese
nicht vollständig; bessere Lesarten bietet er nicht.
Grundlage für die Konstituierung des Textes ist der wahr-
scheinlich aus der ersten Hälfte des elften Jahrhunderts stammende
L = Laur. plut. ΧΧΧΠ 9***). Der Text ist in Minuskeln, denen
vereinzelt Majuskeln beigemischt sind, geschrieben (L) und vom
Schreiber selbst nach dem Archetypus durchkorrigiert (L^. Die
Schollen sind mit anderer Tinte und spitzerer Feder in Majuskeln,
denen vielfach Minuskeln beigemischt sind, geschrieben (L-^), viel-
leicht von derselben Hand, die den Text schrieb. Jedenfalls scheint
der Schreiber der Schollen auch den Text mit dem Original wieder,
verglichen zu haben, so daß von ihm eine Reihe von Ergänzungen und
Verbesserungen herrühren, die in Minuskeln, aber in ähnlichen Schrift-
zügen, wie sie die Schollen zeigen, und mit derselben Tinte wie
diese eingetragen sind, ebenso eine Anzahl von Varianten, die wir,
durch γρ. oder γρ. καί als solche bezeichnet, zwischen den Zeilen
oder am Rande finden (L^). Später haben dann noch verschiedene
Hände neue Lesarten in den Text aufgenommen oder mit beigefügtem
γρ. hinzugeschrieben, teils auf Vergleichung anderer Handschriften,
teils auf Vermutung beruhend, die für die Konstituierung des Textes
so gut wie ohne Wert sind (L•")!).
Der Archetypus des Laurentianus war wohl in Majuskeln und
ohne Worttrennung geschrieben. Er enthielt schon die Schollen des
Laurentianus und bot über den Zeilen Varianten, die im Laurentianus
mehrfach mit der eigentlichen Lesart zu einer konfundiert sind.
*) Über die Vorgeschichte des Sophokleischen Textes vgl.
Radermacher in der Einleitung zur 10. Auflage des Aias (Bd. 1,
24 ff. dieser Ausgabe).
**) Vgl. Grenfell and Hunt, The Oucyrrhynchus Papyri Nl 181 f.
***) Ein photographisches Faksimile ist von der Society for the
Promotion of Hellenic studies herausgegeben (London 1885). Meine
Angaben über die Handschrift im allgemeinen stützen sich auf
die sorgfältige Dissertation von C. Meifert, de Sophoclis codicibus
(Halle 1891).
t) Wo eine Korrektur vorliegt, die nicht mit Sicherheit auf eine
bestimmte Hand zurückzuführen ist, steht im Apparat L '^ vermerkt.
KRITISCHER APPARAT 215
Der Laurentianus überragt an Wert die anderen Handschriften
so setir, daß Cobet {de arte interpretandi p. 105) die BeliauptUDg
aufgestellt hat, er sei die einzige handschriftliche Quelle unseres
Sophoklestextes, und wo die jüngeren Handschriften abweichend
von ihm die richtige Lesart böten, lägen Konjekturen byzantinischer
Grammatiker vor. Sie wird widerlegt durch die eine Tatsache, daß
0. R. 800 im Laurentianus ausgelassen und erst zu einer Zeit am
Rande nachgetragen ist, welche später liegt als die Entstehungszeit
einer großen Zahl der jüngeren Handschriften: denn wer die psycholo-
gische Feinheit einmal erkannt hat, die sich gerade in diesem Verse
bekundet, wird sich nimmermehr entschließen, ihn einem byzantini-
schen Fälscher zuzuschreiben.
Welche der jüngeren Handschriften für jedes einzelne Stück
heranzuziehen sind, läßt sich gegenwärtig noch nicht mit Sicherheit
beantworten, da vollständige Kollationen nur von ganz Avenigen
dieser Handschriften veröffentlicht sind. Für unser Stück nur von einer:
Α = Par. 2712, aus dem dreizehnten Jahrhundert, in den Ausgaben
von Campbell (I-, Oxford 1879) und Jebb (3. Aufl. Cambridge 1900).
Im folgenden sind alle irgendwie nennenswerten Abweichungen
der Handschriften L und Α vom Texte dieser Ausgabe sowie
die Lesarten der Schollen des Laurentianus {Σ) angegeben, die
jüngeren Handschriften außer Α in der Regel nur herangezogen,
wo sie die richtige Lesart bieten. Lesarten, die aus dem Schweigen
der Herausgeber erschlossen sind, wurden durch [L] und [A] ge-
kennzeichnet.
VARIA LECTIO.
α
Arg. I 9 Mat'ova Nauck: aXuova L; in margitie iialBov üel
α
μαίμον
II 5 Ααο8άμαντοβ Brunck: Ααομέ§οντο9 Codices 16 d'a-
πτονοα αυτή: αυτή &ά7ΐτονσα Codices
Fab. ο ον: ονχι eraso %1 L 14 Ό'ανόντοιν Bla3^des: d^a-
νόντων Codices Σ2 18 TJSr; -Σ" Pierson [Α]: rjSetvh 24 de-
leüit Wunder 27 φααιν LA^: φηαιν L 29 άχλαντον
άταψον. άχλανστον άταφον Α άταφον άχλαντον L 33 τοΖαι Heath:
ToZs Codices 34 τιροκηρύξοντα V^*): ττροκηρύξαντα ex προκη-
ρνσσοντα correctum L τιροκηρύξαντα Α 40 sid"' ατττονοα
Porson: ή Ο-άτιτονσα LA γρ. και ή ^φάτττονσα L* 42 ηοΖ
hS: που Α 44 J7 υΑ2^: εΐ L 48 έμών //' Σ Brunck:
έμώμ L έμών L'^A 53 ϊτιοξ \^Σ\ τιά&οα superscripsit L*
πά&ο?, γρ. έπο£ Α 56 αντοκτονοϋντε: αύτοκτονοϋντε Coraes
αύτοκτενοϋντε recentiores αντοκτενοϋντε? LA 57 έτιαίλήλοιν
L: έττ' άλλήίοιν LAr 58 νυν L: ινν δ' L»A 71
όττοϊα LA: ό:τοΙα et όποια Σ Iß σν V**), Elmsley: ooi LA
83 τιότμον LA: γρ. βίον L"» ^i δη μή L*A: δη
*) V3 = Marcianus 467.
**) V = xAIarciauus 468.
2 1 6 KRITISCHER APPARAT
L 93 έχ&αρηι L^: έχϋ'αρή Α έχ&ρανηι L 100 άεΐίον
το \j2: άελιοιο L^A 101 ηροτέροϊν L: πρότεοον Α
106 {L•) G. Hermann 108 dlt^r^o«. ^Ε*) όξντόρωί LA
117 φονώσαιοιν Σ Bothe: φονίαισιν Codices
υν
122 {τε) Triclinius 125 άντιπάΐω hJS: αντίπαλοι L^A
OS
126 δράχοντι L•^: δράχοντι L'A 128 έοώών Α: είσιδών
130 νπερρπλίαξ Vauvilliers: νπεροτττίαδ οοάκββΣ
134 άί/ΤίΤίίτΓ« Porson αντίτυπα Codices Σ 138 τά uav. μίν
in rasura ahhremando effecitljc 139 άλλα δ^ έπ'' Erfuidt: άλλα
τά 8' Ιπ"* L ά)Λαι τά δ' έπ^ L* δ^ΐνά τά δ' έπ^ V 140 δε-
ξιόσειροδ ex δεξιόγειροξ L; utrumque commemorat Σ 151
ϋ'έσ&ε Α: &έσϋ'ε altero ε ex αι effecto L 153 ηαν-
vv%ioiq Ε: πανννχοιδ LA έλ^ελίχΟΌιν ΣΑ.: Ώ.ελ.ίζων L
154 Βάκχιοδ Bothe: Βακχεΐοδ LA 162 πόλεοδ Α: 7ΐόλεο)8 L
171 τιαίσαντες: αισ L^ m rasura duarum litterarum
180 ^/χλ^σαδ Elmsley: έγχλείσα? Codices 187 πόλ.εοϊ?: Υλ'^Σ'.
y^dOvos L[A] 193 τώί' Α: τώ»' ^* L 195 δόρει'. δορί L
^« super δο scripsit L* ici(>i5 Α 196 έφαγνίσαι L: άφαγνίσαι
Α 203 έχχεχηρνχ&αι λέγω Cameades α/). Dio^. La. IV 64: έχ-
χεχηρύχ&αί τάφφ Codices 208 τιμ^ Pallis: τιαήν Codices
210 έξ έμον L« in margine: L• y' έμοΰ LA 211 Κρέον
L'^A: Κρέοίν L 213 ποι; y' Erfurdt: πού r' Codices
217 νεχρον γ' Brunck: νεχροϋ τ* Codices 218 «Viö L<=V:
ίί^.λωί L ii^J.w Α 219 έπιγ/ορεϊν ΕΑ-Σ": Ιπι^ειρεΙν Lr 220
οντο}•. όντως L <5^r<w Α 223 ra^ot^s: σπονδψ Aristoteles Ehet.
III 14; cj. comm. ad ü. 241 225 ϊογ^ον LA: «iT^Joa^ Parisiniis
EV^**) Vat***) L^t) 229 χεΙ h: xai Α e correctura
231 βραδύδ LA.: γρ. ταχύζ Σ 234 9Ρ()<ίσαί Wunder : φράοω Codi-
ces Σ 235 δεδρανμένοδ ΣΕΥ^: πεπραγμένυζ Ιαλ,ΣΊ 242 σ»;-
μανών Didymus senol. Ai. 1225 V'^ Ε ea? correctura: αημαΐνων Οχ
LA 243 προστί&ησ' LA; 7Γ()οστί]ι9';7κ, κ correcto in ο Οχ
δχνον LAOx e correctura: ογλον Οχ 249 πον L: τον L^A
251 άρρώξ: άρρωί Α άρώξ L 263 μη Erfurdt: τό μη Codices
264 α'ίρειν LA: Ι^ειν superscripsit L* 267 ^»yf^*
Blaydes: μήτ^ Codices 269 ο Nauck: ds Codices 278 s.
choro tribuit Triclinius, Creonti continuant LA 284 ύπερ-
ων
τίμωντεξ Α: νπερτι,μωνταζ L 299 βροτων Α: βροτυνδ L
311 άρπάζητε ΙαΣί άρπάξητε Α 314 σεσωμένουδ Weck-
lein: αεσωσμένονξ Codices 315 τ* L<=A: ίέ L 318 de
Vat. VV'' {prima manus): δαί LA 319 σ' omittit Α
320 λάλημα Α: α)Α),ημα eraso priino α L άλημα explicat Σ
321 τά γ' Reiske: τόδ'' codices 322 ταντ' L: rotJr' Α
ην η
323 ω ίοκ^: ώι δοχεί L ^»^ ^οκν^ Α δοχεΐν ΑΣ: ÖoxfZh
*) Ε = Parisinus 2884.
**) V* = Marcianus 472, V^ = Marcianus 467.
»«*) Vat == Palatinus 287.
t) L2 = Laurentianus XXXI 10.
KRITISCHER APPARAT 2 1 7
r
326 deda γρ. Σ [Α] Ssiva L 327 rot A: oot L
335 τιόντον L^A: πόντοιι L 337 περών L: ητερών Α
339 άποτρνρ.ται Ü.loitivfov γρ. Σ: άποτρυ^τ* άπλομένων L «πο-
τρύεται παλίομένοίν Α 340 ηολεύων Α: πόΐ^υον L 341
χονφονόο)!' Α Brunck: κοϋφον hov L κονφονέίον AL* 344 α//-
ψιβαλών LA: ο supra ω scripsit L* άγει Α: i%Fi eraso ayst h
345 είναλίαν Α: έναλίαν L 351 ϊππον ο ex oj effecto
d
L όχμάζεται G. SchÖneS εζεται L αξεται Α ίξεται Σ
352 άκι/ητα L: &8μητα Α 355 έδιδάξατο L^A: έ§α§άξατο L
ο*»
356 {νπ)αί&ρια Blavdes 360 μόνον Α: μίνωι L
366 τοτ^ L: ποτ^ ΑΙ? ί(?πί/ L: ίρπειν Α
368 γεραίρον Reiske: ηαρείρον Codices 375 rä(5"' Gleditsch:
τά^' Codices Μρδει L: %ίθί [Α] 382 βασιλείοιο{ιν)
Triclinius 384 »? ^ξειρχασ/ζένη Υ^: έξέιρχασμένη LA
386 f/s (^'«ο»/ Α: f^s //«σο»^ L 387 προνβην L^•: ^Ι^^^;?»' L
π(>οι5/5>7 Α 392 ^^π/Jas LrA^": /ί^ττ/ί^α L 394 <?(>κ«>»/ Α:
ου
δρκων L 395 κα&τ]ρέχ)•η anonymus (CZass. Journ. Χ\Ί 58):
κα&ενρέ&η Codices 402 Μ3'αητε Α: ί&απτεν L ^π/-
στασαι L: έπίστασο Α 404 /(ίών Brunck: i^or Codices
η
406 έπίΐηπτο? Α: ^πίλημπτο^ L flQ^^V ■^• ^νρέ&η L ίν-
ί?6ι9^ Α 413 κ«'όϊν Α: κείνον L ' 420 Ι»' ö Α: ^»^«9•'
L 423 πικρώζ Bothe: πικράζ Codices 429 δι^ρίαν γέ-
ρει AL* m margine : διχράν εκφέρει supra α scripta, dein eraso ι L
430 χαλκέα« L: ^a^xfi'ws Α 434 πρόαΟ'εν L: πρόσ&ε
Α 436 «//' W. Dindorf : ά;ΐΓ coi^ice.s- 439 rrf;i' Blay-
des: τανΘ^' Codices 440 ηέφνκε Α: ηέφνκεν L 443 τ<ί
/^
//ι;: rö . ?7 eraso ο vel ν L 446 owtoumg L: σύντομα Α
447 ΐ}δησΒ'α Cobet: ^'«ίίί στά L ηιδει« τά Α? 448 εμφανή Α: ^κ-
φανή L 455 ■δ'νητά γ': Ό'νητόν Codices 456 τί L-S":
τοί Α 460 ^|7/^'ί7 [Α]: έξ^δειν L 467 ήνσχόμην Α:
ηισχόμην L 468 κείνοίδ L: κοίνοιδ Α 472 έπίοταται
Α: alterum τ in rasura eraso fortasse α L 482,83 inverso
ordine L correctus ille α L* 485 άϊ-ατ/ rsyJ'fi κείοεται
L: «»'ttTfi , . . κάκεΖσε Α 486 όμαιαονεστέρα: όμαιαονεστέραι«
litteris is ex parte erasis L όμαιμονεστέραζ ΣΑ, 487 i(>xi/-
or [AI : ερκίον L 494 όρ&όν Touniier -2?: όρΟ^ώξ Codices
496 i'/fi^?; : li/'e^i; mier λ et η eraso ει L 504 άνδάνειν Α :
άν^άϊ^ίί L 505 έγκίι'ιοι Schäfer: έγκλείσοι Codices
507 ^'ο«»» AL^: omittit L 509 νπίλίονσιν: ύηίλλονοι Α /π/7,-
Xovatv L 512 καταντίον Α : κατα?'α7-'Τ*'ον L 514 δνοσεβή: δνο-
Ψ
σεβωι L δνοαεβεΐ Α 516 β* το< σ^ί: β/ τοΤσσφε L fi* rt σ^?*
Α 519 /irovs 2": τούτονδ Codices 520 /'σα Bergk: tVos
LA ίσοί' EV'^Vat. 521 κάτω&εν γρ. L": κάτί^ν 'στέ?^ LA
525 <i()|fi [A]Lr: <?(?|77 L 531 νφεΐμένη LA: νφημένη ΣΙ
218 KRITISCHER APPARAT
533 &τη. L: ατα? Α 535 r<3 ^τ} Α: tö //' L 536
όμορρο&ω Nauck: όαορρο&6Ϊ Codices Σ 538 ο' AL^: omittit L
541 ποιούμενη Α: ηοιονμένην deleto ν L 546 μη8':
αή δ^ h μη ι9•' Α 557 μέν τοΐ9 Α: uev τοι . . . ί,Σ in lemmate
μέν σοι Σ 565 σοι: ante σοι erasum est και L κα-
xols Σ: κακοϊσ L κάκο> Α 567 μέντοι Briinck μέντοι σοι Ε: ιιεν
σοι LA 568 ννμφεϊα Α: νναψια L 569 άρώσιαοι L:
ο superscripsit L άρώσιμαι Α 570 ήρμοσμένα Α: ειρμοσαένα
L 571 T^i'cVi Α: νιάσιν L 572 Aluov Α: Αίμων L
574 Ismenae tribuit ΕΑ-Σ", cÄoro Boeckh 575 Ι«ο/ L: ^ο'ΐ' Α
576 Ismenae tribuit Σ ^ο/.κ^ Α: Iomev'L• 578 έκ§έτον?'. έκδέταδ
Engelmann ^κ ^έ τοϋδε L (τοϋδε ex τασδε effecto) Α.Σ 579 τάσδε:
τάσδε L τάσδε as ex ον effecto Α 586 πόντιον Schneidewin :
novrias alos ΕΑ-Σ" ι/ι lemmate ποντίαιδ Σ 592 δνσάνεμοι
Bergk: δνσάνεμον Li ΑΣ βρέμονσιν Vat! βρέμονσι δ^ LA
596 /frm: y^i^ear Codices Σ έρείπει Α: έρίπει Ε
600 (^> G. Hermann 601 κατ': κάτ' ΕΑ κάτ coniecit Σ
. σ .
602 ά,«α Α: ά/<άί Ε 604 δύνασιν Α: δύναμιν L
605 νπερβασία Ε: νπερβασία Α.Σ 606 παντογήρωζ
Ε-Σ•: παντα/ίί^ωδ Α 608 a/iyöiws Er EV Vat. E2 Vat. b*):
άνήρω {ά'/ήρωή 'LAΣ 611 ö : r' EA^" m lemmate
^π' αρκέσει: επαρκέσει LA 614 πάμπολιδ ΑΣ πάμ |
7Γθ2<5 L 616 dvaois Brunck: δνησιδ LA δνησιν Er 619
προσαύστ} L: προ-ψανστ] Α 621 κ^νείί^<)ν Ε-^": κ^.ίί^'ίίδ Α
625 όλίγιστον Bergk: όΐίγωστόν ώσ ex οσ effecto, accentu priore
eraso Ε όΐιγοοτόν Α? 628 rrjs μελΧογάαον νύμφηζ delemt Tri-
clinius 633 λνσσαίνων LA: γρ. ϋ'νμαίνων Ε* 635 uoi
Α: ^ot' Ε 637 ά\ιώσεται Musgrave ΣΙ-, άξίως Μσται Codices
643 άνταμύνωνται Α: ά,νταμΰνονται Ε 645 φιτνει
Brunck: φυτεύει Codices 646 πόνον£ ΕΑ: /(>. πέδα? L*
648 ,«»7 *'ί5^• ^ί? ί^^ί' L //?} το/ ννν Α τάσίϊ ^9^^ ήδονηζ
φρέναξ Wecklein : τά5 φρένα? νφ' ήδονηξ Codices 654 ννμφεύειν
L: ννμφενοειν Α 656 πάσηξ Α: πάσα? Ε 657: οι;
κατάστησα? L: ουκ άπιστήσω Α 659 τά ^' Erfurdt: τά τ' Ε τά^'
Α 664 κρατύνονσιν νοεί erasis litteris ύν Li : κρατοΰσιν έννοεΙ
ErA 672 δ^ Ε Stob. flor. ΧΕΙΠ 26: γάρ L»A 673 π<ί-
λεΐ£ W. Dindorf : ττίί^.ί^ 19-' Ε τ' supra &* scripsit L* πόλεΐ8 τ Α
ήδ' V: ί?^' ΕΑ 674 σνιαμά%ον Reiske: σνμμάχηι Ε συν
μάχτ] Α 676 πει&αρχ/α Α: πι&αρχία L 681 κεκίέμ-
μεϋ'α Α: κεκλήμεΌ'α Ε οεσνίήμεϋ'α superscripsit Ε"" 684 οσ'
κτ
Α: <?σσ' Ε κτημάτων: %ρηαάτων Ε χρημάτων Α 685
λέγειδ ΑΣ: λέγηιδ Li 688 σον ^' ο?;»^ πε9Ρΐ'κα: σοι7 ^ ο^^- π«-
9ci'xa Ε σοι δ' οϋν πέφυκα Α σύ δ^ ον πέφνκαδ in margine L*
προσκοπεΖν Ε: ακοπεΐν Α 695 άπ L: έπ Α 697 ώμηστών
*) Urb. 141.
KRITISCHER APPARAT 219
Α: ώμιστών L κννών LA: γρ. λνκοιν L^ 698 μήΟ'* Α:
f/ιίδ^ L 699 τιμήζ Α: Ttuals L γρ. και στήλη? L*
701 έιιοι L^A•^ : iuov LA 706 äUo Α a/J/ ^ suprascriptis,
sed erasis litteris ο ω L• $γείν Α: ίχει L 710 κεΐ τι?
οσ
ι/, κει Tis ει L κήν Tis rj Α. 71 δ δστι5 έγκρaτήs Α: ειτιδ έγ-
ν
κρατεί L 721 πλέα)ν Α: π^-δο> L 725 §mlfj: δι-
πλάι, L διπλά Α 727 νπ' L: πρόs Α 734 ά«^: α//ε L αν" με
Α ^ 736 με Dobree: γε Codices 739 γ^ έρήμψ Blaydes:
ερή,ιη}? ν' L έρημου ν' Α 747 otf raj' Eimsley: ουκ &ν L
οΰκ ii' ν' Α 1hl et 57 posi 749 transposuit Enger
750 ώ5 L: ώs γ Α 757 κλύειν Α: λ^έγειν L 760 οίγαγε
L: άγετε Α 763 ονδαμά [Α]: ούδαμα L 765 μαίντ}:
ßaivriis L üarias iectiones μαίνηι et μέvειs litteris super scribendis
indicat 1/ μένει? Α μέντ]3 et μαίντ] Σ 767 βαρύ? L^A-S": βραχύ?
L 769 τώ ei r<oJ' 770 αίίτώ W. Dindorf : r«, τάί\ αντά co-
("/ices 770 κατακτεΖναι Α: κατακτανηναι L 771 riyV
7« Α: T?yV<^i L ν superscripsit L* 774 πετρώδει Α: πετρώδη
L 776 νπεκφύγτ] L: νπεκψύγοι Α 780 omissum in
margine supplemt L^ 782 c»s A: <?στ' L 783 μαλακαΐ?
L: μαλ,ακαίοι Α 785 φοιτά? L: φντα? Α 790 σβ y'
Nauck: ^π' Codices 796 πάρεδρο? AL^-S": Tra^jf^yos L
815 ^Tri ννμφείοι? Bergk -5": έπινναψίδιο? LA 822 καταβήστ}
L*A: καταμήαηι L 830 α<ίύϊ' Nauck: ρ^ίίό»' Codices
ονδαμά [Α]: ούδααάι L 831 τέγγει Α: rjy'xfii L ττα;/-
j<^<ai;TOiS: παγκλαύστοι? Α παγκλ^αύτον? L 834 &έιογενή?
Wieseler 2^? : &εογεννή? LA 835 &νητογενεϊ? Α : ϋ'νητογεννεϊ? L
ω
836 ψ&ιμένα Α-Σ": ψ&ιαένα L 837 τοΓσ* ϋ'εοΖσιν Nauck:
το?!? έσο&έοι? Codices σύγκληρα: Schaefer: Μγκλ^ηρα Codices
ζώσαν και ϊπειτα Ο'ανονσαν omittit Α 840 ονλομέναν
Triclinius: όλοΜέναν LA 844 κρηναι Α: κα< κρήναι L
846 έπικτώμαι LA: /^. έπιβοωμαι in margine L• 849 §ργμα
V: ϊργμα LA ποταινίον Α: ποτ' αινείον L
856 έκτίνει? Α: εκτείνει? L 858 οίτον superscripsit V,
radendo effecit L^: οΐκτον LA 861 x^itrois L: κλεινοίσι Α
863 πατρώαι L: ματρώαι Α 864 κοιμήματά τ αντο-
γέννητ^ Turnebus: κοιμήματ^ αντογένητ' LA 865 δνσ/ίόρον
V Vat b ν^-Γ: (^νσ«ίίοω LA 869 »ώ duplicat L 884
χ(?£/ι;: χ^^^Γ jfi LA ' ' 885 <?|f.9•' Α: άΊ^σ^' L 887
Λφετε μόνην: άφεΖτε μόνην L μόνην άφήτ' Α χο^^'
W. Dindorf^: χοτ? Codices 888 ννμψεύειν Morstadt: τνμβεύειν
L τνμβεύει Α 894 Φεροέψαοο* L: περαέφαασ^ Α 907
^7• ΐιρόμην [Α]: άνηρόμην L 911 κβκεν&ότοιν LA: βεβηκότων
Aristol•. Rhet, III 16 ' 918 παιδεΐον [Α]: παιδίον L 920
Ο'ανόντων Α: d'avaTon' L κατάσκαψα? Α: καταοψαγά? L
927 άμαρτάνονσι Α: άμαρτάνονσιν L 928 έκδίκο}? Α.Σ:
ένδικο)? L; κ supra ν scripsit L* 929 άνεμων ριπαι W. Din-
dorf: aveuo)v αύται ^-'ΐχη? ριπαέ Codices 931 τοιγάρ Bothe:
τοιγάρτοι Codices τοΖοιν Α: roZs L 933, 34 Ατιίί-
220 KRITISCHER APPARAT
gonae tribuunt Codices, choro reddidit Lehra 939 8ή Α: ^ή
γώ L 943 svoe.ßiav Triclinius: εύοέβειαν Codices 949
{xai) inseruit G. Hermann 950 χρνοορντο%>ξ Tiiclinius : χρν-
αορρντονξ Codices 951 alV α Α: άΙΙά L 952 ÖKßo<s
Erfurdt: δμβροί Codices Σ 955 όξνχολο9 Scaliger: όξνχόλο)? Λ eao
όξνλόχως effecit L 965 τ [Α): omittit L ^ 969 ήο' Α:
^ δ^ L• 970 Σαλμνδησσόξ Α: σαλιινδιοσόί L tv' LA:
öv superscripsit L" άγγ^ίπτολι« Vat. L'^: άγχίπολι? LA
980 ματρ08 A^: 7raT(?<Js L 989 βλέποντε Α: ea; βκέηοντεξ
effecit L 998 σημεΖα τηε έμη« Α: r^S /?,i/^S σημεία L
1017 χννών [Α]—: κοινών L 1021 ενοήμονξ Α: ι/ι L mier
fi5 ei οήμονξ litura extat duarum tHurriOe litterarum 1022
^Yttos AL"": XioTos L 1025 ονκέτ' εστ" Α: ουκ l'ffr' L
1027 άκηται Wunder: άχείται Codices Σ πέλτ]: ττέίει L ηέλη
Α 1082 /β/οί L: λέγει Α 1033 τοξότα,. ΣΣ: τοξόχον
Α 1036 χάκπεφόρτισμαί Α: κάμττεφόρτισι/αι L; κ supra u
scripsit L^ 1037 τ«πό Σάρ§εο)ρ Blaydes: τά ■ηροσάρδεοιν L,
or supra α scripsit L\ t<J»' π()ό? αάρδεο)ν Α 1038 βονλεαϋ'ε
Α'. Β ex αι effecit L ^ 1040 ονί' ί/ Α: ot5 ίτ? L 1046
αισχρά Α: joosi αισχρά litterae αν erasae in L 1051 πλείστη
Α: πλείστη ι eas πλήστηι effectum L 1054 λέγο)ν [Α]: λέγειν
L 1056 αι^ Härtung: ^κ Codices 1057 ^-ej/Ty^ [Α]: ^.e'/jyff
17 ea? ci effecto L 1064 ^»7 lA]: m L omissum addidit L^
, Ol» .
πολλοί)9 Α: πο^.λάε L 1065 τρόχονδ Erfurdt: roo-
ro
%ovs Codices 1068 βαλών Α: βαλίειν L 1086 νπεχδραμ^
L: νπεχδραμεΊν Α 1087 Souovs [Α]: ea? «^ii^os effecit Li
1092 έπιστάμεσο•α Α: ίπιοτάμεϋ'α L 1094 λακεΖν Li": λαβεΖν
τ
LA 1096 τ ' : (J-f L ^i [Α] ^ 1098 ^(>iOr Α : /«^^ri^ L ;.αχ^ r». Ε
1101 τάψον L: ragp^ Α 1102 ^oxf? Rauchenstein: δοκεζ?
Codices 1105 καρδίας August, b: καρδίαΐ LA εξίστα-
μαι ALr-S": έξεπίοταμαι L 1108 <Γτ') addidit Triclinius
1111 ()'<ί|α τ^ό' [Α]: ^J|rti riy^' L- επεστράφη [Α]: ^π/^-
στράφην, η e(ß ει effecto L•^ 1114 σώζοντα τόν βίον Α: το*•
/9to»' σο)ίζοντα L 1119 ^Ιταλίαν [Α]: ιτάλειαν L .^£-
^Ws [Α]: μηδειξ L 1120 παγκοίνοιδ August, b 27: παγκοίνονε
(una post γ littera erasa) L παγκοίνον Α 1124 ναιετών
W. Dindorf : vaioiv Codices {r'> addidit Jebb
ί
1130 Κασταλίαβ [Α]: xaaraAetas L 1131 Nioairov L νισαίοιν
Α 1134 έπεταν Pallis {έπετών Härtung): έπέοιν Codices
1135 Θηβαΐαξ G. Hermann: ϋ•ηβαία?! Codices 1135
ύπερτάταν Α: supra lineam litura duarum triumve litterarum,
alterum α eee o> mdetur effectum, esse in L 1144 Παρνασίαν
Α: παρνηοιαν L 1146 ννχίίον G. Hermann: και wyiwv Codices
1149 ζ/ίοί' Seyffert: ^/os Codices προφάνηΟ-'
iii-alBergk: προψάνηϋΊ Ναξίαιδ Codices Σ 1151 Θνίαισιν Boeckh:
θιηάσιν Codices 1163 λαβών τε [Α]: λαβόντε L
KRITISCHER APPARAT 221
1164 ϋ'άλλων [Α]: post &άλλων τε erasum in L ενγενεΐ Α:
ευγενή L 1166 ΆνΒοεζ Athenaeus 280<^, δ47<=: dLvhqo's Codices
ävSoa(s) Eustathius ad II. 957,17 1167 addit Athenaeusll.il.,
testatur Eustathius, omittunt Codices 1168 πλούτει L^A: πλοντετ
L 1169 ζη Vat. V^V^V^: ζψ L [A]? 1177 φόνον Α:
ν
ψόνωι L 1182 ηερα BiTiuck: πάρα Codices 1183 των
λόγων L: τον Ιόγον ;/ Α 1186 Τί [Α]: τε L 1189
8μωαται LA: ss supra at scripsit L* 1193 παρήσω Α: παρεί-
σο) L 77 supra ει scripsit L^ 1197 άκρον [Α]: άκρων L
1208 μοίών LA: αθ• supra ολ scripsit L^
1212 it>/ Κ: ex ει αή effecit L" 1219 κείεναμάτων BurtOü:
κείεύσμασιν Codices 1222 μιτώ8ει [Α]: μιτώιδη L mier r ei
ω (> inseruit L^ κιτρώδη Σ 1226 ari'/i'iJ?^ ALr: στνγόν L 1228
o/o»^ A: TToror L 1232 |/^oi;s AL^: ^;.r«s L 1234 fJi?•*
<i A: m L ea; ει corrigendo effecit L^ 1238 ροήν L: πνοήν
ΑΣ 1241 i/y L^: ^»^ LA 1254 ϋ-υμονμέντ] Α: * c^eZeoii
L 1259 αλλότρια? άτηδ Musgrave: άλλοτρίαν άτην Codices
1265 ώμοι Turaebus: ίώμοι Codices 1266 ξύν ΜΟρφ [Α]:
ξυμμόρο)ΐ L 1267 α/α? αίαΐ W. Dindorf : αί α/ αϊ L[A]
1270 ^(5'ίΓί^ LA: γρ. Μ%ειν in margine addidit L^ 1275 λακ-
πάτητον L : τον omisit L addidit L^ λεωπάτητον γρ. λαοττάτητον Α
1276 Ιώ L: ώ [Α] 1280 τάχ' L: τά /' Α
δχρεσ&αι Α: δγεσ&ε L 1281 ι^ Wecklein: ^ Codices
1284 ff. cÄoro tribuunt LA Creo/iit L^ 1286 ώ [Α]: ίώ L
1287 ;,ίί/οί' [Α] L'=: λόγο,ν ν ex ι effecto L 1289
ώ ττότιοι Ρ. Men^e, De poetarum scaenicorum Graecorum sermone
obss. seil. 11: ώ παΐ, τίνα Codices νέον Seidler: νέον
λόγον Codices 1290 αίαϊ aial [Α]: αΐ αϊ αϊ L 1298
τόν J' ϊναντα [Α]: τάδ* εναντία γρ. τόνδ' Μναντα L 1303
}Λ%ο5 Bothe: λέχοζ Codices Σ 1307 άνταίαν LA: γρ. καιρ/αν L*
1310 (ίώ): omittit L γεν φεν L<=A? 1313 ^«^(»οίί'
August, b: μόρωι L ^ίί^Λί Α 1314 εν fovaZS LA: ει« φονάε
superscripsit L* 1315 νφ^ L: ^9^' Α 1319 χανον ίώ:
^κανον ώ Codices 1321 τάχιστ^ Erfurdt: τάχοζ Codices
1327 βρά%ιστα γάρ κράτιοτα LA-^": γρ. κράτιστα γρ. τάχιστα L*
1329 ^χοίν FsiWis:' έμών LA-S" ' 1336 έρώαεν V: <ö/5 //έν Α
έρώ L 1338 ^στί [Α]: ^τιν L 1339 εκποδών [Α]:
/'
εκποδών L 1340 κάκτανον G. Hermann: κατέκτανον Codices
1341 σ^ τ' G. Hermann: ^s σ^ r' Codices αϋ τάνδ'
Seidler: αύτάν Codices 1342 πότερον Α: ηρότερον L
ττα L: πα Α.
Druck von J. Β. Hirschfeld (August Pries) in Leipzig.
i
SOPHOKLES
ERKLART
VON
F. W. SCHNEIDEWIN UND A. NAUCK.
FÜNFTES BÄNDCHEN
ELEKTRA.
ZEHNTE AUFLAGE
BESORGT
VON
EWALD BRUHN.
BERLIN,
WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG.
1912.
EINLEITUNG.
Ι. Die delphische Orestie.
In den Büchern der Odyssee, die man als die Telemachie
zu bezeichnen pflegt, ist die Rachetat des Orest ein Ereignis
jüngster Vergangenheit. Zeus gedenkt ihrer in den Worten,
mit denen er die Götterversammlung im ersten Buche ein-
leitet. Das Ende, das Aigisthos durch Orest, den „weitbe-
rühmten" Sohn Agamemnons, genommen hat, erinnert ihn an
die menschliche Schwäche, selbstverschuldetes Leid den Göttern
zuzurechnen. Die Götter haben durch Hermes Aigisthos davor
gewarnt; Agamemnon zu töten und sein Weib zu freien, sie
haben ihm vorausgesagt, daß die Eache des Orest ihn dereinst
treffen werde, aber er hat nicht gehorcht; so hat er jetzt
büßen müssen (α 29 ff.). Auf den Ruhm, den Orest bei allen
Menschen genießt, verweist in demselben Buche (298 ff.) Athene
den Telemach, den sie vom Jüngling zum Manne erziehen will:
ή ovY. άίεις, οίον κλέος έλλαβε οίος ^Ορέστης
ττάντας ετΐ ανθρώπους, stcsI έν.τανε πατροφονήα,
ΛϊγυοΒ^ον δολόμητιν, δ οι ττατέρα κλντόν έ'χτα;
und nicht anders macht es Nestor {γ 193 ff.):
^^τρεΐδην δε xal αύτοΙ άχούετε voocpiv έόντες,
ως τ ήλ^-', ώς τ Λϊγιο^^ος έμήοατο λνγρόν όλεΟ^ρον.
άλΧ ή τοι κείνος μεν έτνισμνγερώς α7εέτεισεν'
ώς άγαδ^όν καΐ τταΐδα κατατρ^ιμένοίο λιπέσδ-αι
ανδρός, ένεεί καΐ κείνος έτεΐσατο ττατροφονηα,
^ΐγισδον δολόμητιν, δ οΐ ττατέρα χλντόν έκτα.
So ist es begreiflich, daß Telemach mehr von diesen Ge-
schichten zu hören wünscht: wie fand Agamemnon seinen Tod?
Wo war Menelaos, daß Aigisthos sich solcher Tat vermessen
konnte ? Wie hat es der tückische Aigisthos angefangen, den
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl. 1
2 EINLEITUNG.
ihm weit überlegenen Helden zu töten? (247 ff.). Nestor geht
in seiner Antwort von Menelaos aus: Ja, wenn der Aigisthos
lebend angetroffen hätte-, da hätte dieser nicht einmal ein Grab
erhalten, sondern Hunde und Vögel hätten seine Leiche ge-
fressen (255 — 61). Er berichtet dann, daß Klytaimestra i)
zunächst den Lockungen des Verführers widerstand, bis dieser
ihren treuen Hüter, einen Sänger, dem Agamemnon sie bei der
Ausfahrt anvertraut hatte, von ihr entfernte. Dann führte
er sie heim und brachte den Göttern reiche Gaben dar —
doch wohl, weil er ihre Warnung mißachtet hatte und sie nun
begütigen wollte. Sieben Jahre herrschte Aigisth über das
goldreiche Mykene:
306 τφ δε οί όγδοάτφ χαχόν ήλνΌ^ε δΐος ^Ορέστης
άφ άττ ί^ό-ηναίης'^), κατά Ο*€χτανε πατροφονήα,
AtyLüd^ov δολόμητιν, δ οί πατέρα χλντόν έκτα.
η τοι δ τόν κτείνας δαίνν τά(ρον ^^ργεΐοισιν
310 μητρός τε στυγερής γ,αΐ ανόλκιδος ^ίίγίσΌ^οιο.
αύτήμαρ δε οί ήλϋ^ε βοήν άγαΟ^ός Μενέλαος
πολλά χτήματ άγων, δσα οί νέες αχΌ^ος αειραν.
Also Klytaimestra wird mit ihrem Buhlen bestattet. Wie
ist sie umgekommen? Wie weit trug sie an Agamemnons Tode
die Mitschuld? Das sind Fragen, welche Nestor nicht beant-
wortet, und man hat die Schwierigkeit, welche in 309 f. liegt,
durch Tilgung dieser Verse heben wollen, sagen doch die
Schollen von ihnen: εν τισιν των εκδόσεων ού (ρέρονται.
Aber die Athetese ist unmöglich; die Verse werden durch den
Anfang der Eede Nestors gefordert. Wenn Menelaos da ge-
wesen wäre, so hätte Aigisthos nicht einmal ein Grab erhalten ;
so erhielt er eins, weil der des Rückhalts eigener Macht noch
entbehrende, als Prätendent heimkehrende Orest genötigt war,
Rücksicht auf die Anhänger der Getöteten zu nehmen — das
mußte Nestor berichten. Aber ich meine, die Seltsamkeit dieses
Berichts, der Klytaimestras Begräbnis erzählt, aber ihren Tod
übergeht, erklärt sich leicht, gerade wenn wir annehmen, daß
sie von Sohnes Hand fiel — sobald wir uns nur daran er-
1) Über diese Schreibung des Namens vgl. den Exkurs am Ende
der Einleitung.
2) Vgl. Ed. Schwartz, Strassburger Festschrift zur 46. Phüo-
logenversammlung 23 ff. — Ich brauche kaum ausdrücklieh zu be-
merken, daß ich nur auf die Probleme der Sagengeschichte ein-
gehe, welche für die Entstehungsgeschichte der Sophokleischen
Elektra in Betracht kommen.
EINLEITUNG. 3
innern, welchem Zwecke die Eachetat Orests hier und « 298 ff.
dienstbar gemacht wird. Telemach soll sich Orest zum Vor-
bild nehmen; dazu paßt es, daß Orest den Aigisthos erschlug;
der Schatten des Muttermordes durfte nicht auf ihn fallen.
Aber der Muttermord saß in der Sage fest; so suchte sich der
Dichter zu helfen, indem er die Tötung Klytaimestras wenig-
stens nicht ausdrücklich erzählte ^).
Nestor hat die Frage ττώς e&av Άτρεΐδης; recht un-
genügend beantwortet. Der Dichter verspart sich das auf das
vierte Buch, wo Menelaos Telemach erzählt, was er aus Proteus'
Mund erfahren hat ((5 514 ff.). Vom Sturm verschlagen , ge-
langte Agamemnon, als er die heimische Küste erreichte, nicht
an sein eigentliches Ziel, sondern άγρον έπ έοχατιήν, wo
des Thyestes Sohn Aigisthos wohnte. Der von diesem aus-
gestellte Späher meldete seinem Herrn die Ankunft des Königs.
Da erlas sich der Tückische zwanzig der tapfersten Männer
und versteckte sie in seinem Hause^ zugleich aber ließ er ein
Mahl rüsten. Dann lud er Agamemnon in sein Haus und
tötete ihn dort beim Mahle ώς τις τε γ.ατέγ.τανε βονν έπΙ
cf ότντ]^), nicht ohne Kampf : von den Genossen des Agamem-
non, wie von denen des Aigisthos blieb keiner am Leben. Auch
hier, in dem ausführlichen Berichte, erhalten wir keine Ant-
wort auf die Frage, welchen Anteil Klytaimestra an Agamem-
nons Ermordung nahm; ihr Name wird überhaupt nicht ge-
nannt. Ich sehe darin eine Äußerung derselben Tendenz,
welche Nestors Bericht zeigte : sollte die Rache an Klytai-
mestra zurücktreten, so mußte dasselbe mit ihrer Verschuldung
geschehen.
Nicht diese Tendenz, sondern eine ganz andere wirkt in
dem Bericht, den Agamemnon selbst in der ersten Nekyia
Odysseus gibt {λ 405 ff.). Dort soll sich von dem dunklen
Bilde der ehebrecherischen Mordgesellin das der treuen Pene-
lope desto heller abheben ; so hören wir hier, wie jene Anteil
an der Mordszene nimmt. Hier wird Kassandra genannt, die
1) Damit hoffe ich 310 gegen Wilamowitz {Hom. Unt. 154)
geschützt zu haben.
2) Trotz schol. Eur. Reo. 1279 ol νεώτεροι μή νοήσαντες τό
παρ" Ό^ί/ήρίρ δ ειπνία α as ώε t/s τε κατέκτανε βονν έπι φύτνΐ]
άντι τον „oV ^δει μετά τον£ ηόνονε άπολαναεο}ζ τνχεΖν, τοντον ώς βονν
άπέχτεινεν ή Κίνταΐμήοτρα^ προαέθ'ηχαν, δτι χαΐ ηελέχει άντ]ρέ&η und
trotz Ε. Petersens Widerspruch (ÄÄ. Mus. LXVI 31) scheint es mir
doch das Natürliche, dabei an eine Axt als Mordwerkzeug zu denken.
1*
4 EINLEITUNG.
Agamemnon mit sich in das Haus des Aigisthos führte. Sie
hat sich über den sterbenden Agamemnon, der hier ihr ein-
ziger Beschützer sein konnte, geworfen ; so {άμφ' έμοί 423)
tötet Klytaimestra sie, und der gellende Todesschrei des
troischen Mädchens hallt dem König noch im Ohre nach, wie
er den Hergang erzählt. Sein Weib hat ihm nicht einmal den An-
blick seines Sohnes gegönnt, nicht die Augen zugedrückt und
den Mund geschlossen. Also den Todesstreich wider ihren
Gatten hat sie nicht geführt, aber wie er gefallen war, hat
sie das Weib getötet, das er ihr als Kebse ins Haus führen
wollte, und, gern diesen Grund zum Hasse wider den Ge-
mordeten aufgreifend, ihm auch die letzten Liebesdienste der
Gattin geweigert i).
Wir gehen von der Odyssee zunächst unmittelbar auf
Aischylos über. Von seiner 458 aufgeführten Tetralogie
Agamemnon^ Choephoren, Eumeniden, Proteus sind
uns die drei Tragödien erhalten. Die Punkte, in denen die Dar-
stellung des Tragikers von der des Epos abweicht, müssen wir
kurz hervorheben.
In Argos selber, im Atridenschlosse, wohnt Klytaimestra
mit Aigisthos. Nicht Liebe allein hat sie zu ihm gezogen;
sie hat sich ihn zum Bundesgenossen gewählt, um sich an
ihrem Gemahl zu rächen. Dem hat sie Rache geschworen
seit der Stunde, wo er ihr Kind Iphigenie in Aulis opferte,
um dem Achäerheere die Fahrt nach Troja zu ermöglichen.
Dieses Rachewerk wird sie selber vollziehen, aber sie braucht
einen Mann, um hernach das Regiment führen zu können; sie
findet den Helfer in] Aigisthos, weil dieser schwere Greuel-
tat, die Atreus einst an seinem Vater verübt hat, an Aga-
memnon rächen will 2). Ihren Sohn Orest hat sie aus dem
Hause entfernt ; bei dem Phoker Strophios, einem alten Waffen-
freunde ihres Gatten, wächst er auf. Dem heimgekehrten Ge-
1) Die zweite Nekyia {oj 97 ff.) hängt von der ersten ab; sie
zeigt auch die gleiche Tendenz {m 192 ff.).
2) Thyest hatte seines Bruders Weib verführt; das war die πρώ•
ταρχος άτη (1146 Kirchhoff). Seitdem wahet ein Rachegeist im Königs-
hause (1439), und diesem Rachegeiste möchte Klytaimestra ihre Schuld
aufbürden (1462). Aber der Chor weist das zurück; nur soviel gibt
er zu: πατρόο'εν σνλλήητωρ γένοιτ Blv άΐάοτωρ (1469). Das ist
des Dichters eigene Meinung. Wohl mag der Blutdunst, der das
Atridenhaus durchweht, zu neuer Bluttat reizen, aber dem Menschen
gehört seine Tat : nad-eiv τόν Μρξαντα — das gilt, solange Zeus auf
seinem Throne sitzt (Ag. 1523, Cho. 305).
EINLEITUNG. 5
mahl gibt sie im Bade den Todesstreich, nachdem sie ihn in
ein weites netzartiges Gewand verstrickt und wehrlos gemacht
hat. Kassandra sendet sie ihm nach^ wohl mit dem Gefühl,
daß der Buhlerin ihres Gemahls der Tod gebühre (1395 ff.),
aber dessen Tod war lange vorher beschlossen (1331).
Jahre vergehen, aber die Eache schläft nicht. Ihr Wirken
sehen wir im zweiten Drama der Orestie, den Choephoren.
Die Handlung dieses Dramas läuft der des unseren parallel;
darum müssen wir sie genauer ins Auge fassen.
Mit zornigem Wortwechsel zwischen dem Chor und
Aigisthos, den Klytaimestra abbrach, nicht stillte, schloß der
Agamemnon; in Kirchhofsstille heben die Choephoren an. Orest
ist mit seinem Freunde Pylades, dem Sohne des Strophios,
heimgekehrt, um die Rache für seinen Vater zu vollziehen,
aber erst legt er, der dem Toten beim Leichenbegängnis keine
Liebe hat erweisen können, eine Locke auf seinem Hügel
nieder. Da sieht er eine Schar schwarzgekleideter Frauen
nahen, an ihrer Spitze glaubt er seine Schwester Elektra zu
erkennen; er tritt mit seinem Freunde zur Seite. Der Chor,
kriegsgefangene Dienerinnen des Hauses, meldet den Anlaß
seines Kommens : ein schreckliches Traumgesicht hat die
Königin veranlaßt, ihrem toten Gemahl eine Spende darbringen
zu lassen. Zwar solches Tun ist eitel : Mordblut zerfließt
nimmer. Aber die Sklavinnen müssen gehorchen; nur heim-
lich darf ihre Träne um des Hauses Los rinnen.
Elektra hat das Opfer zu vollziehen; aber was soll sie
dazu sprechen ? Nicht die Gunst, sondern den Haß des Toten
möchte sie für die Spender des Opfers erflehen; kann sie das,
ohne unfromm zu handeln ? Sie läßt ihr Bedenken vom Chor
beschwichtigen, aber sie hüllt die Bitte um Rache gleichsam
ein in Segensgebete für sich und Orest.
Sie findet auf dem Hügel die Locke. Wem käme solche
Spende zu als ihr ? Und ihrem Haare ähnelt die Locke auch.
Hat Orest sie gesandt ? Sie sieht in der lockeren Erde den
Abdruck seines Fußes; auch hier nimmt sie eine Ähnlichkeit
wahr i). Allen Zweifeln entreißt sie der Bruder selbst, der
1) 201 f. „Das, was Elektra als gleich konstatiert, sind die
Formen und die Andeutungen (Kontur) der Sehnen; die Art,
wie infolge der Sehnenspannung beim Auftreten Ballen und Ferse
sich eindrücken" (Wilamowitz, Choephoren, S. 171). Dazu gehört
freilich ein un beschuhter Fuß ; Orest wie Elektra werden βωμόν ώ?
6 EINLEITUNG.
hervortritt und sich zu erkennen gibt, vor der Zweifelnden
durch ein von ihr gewebtes Gewand sich beglaubigend. Er
wird den Mord seines Vaters rächen. Des Loxias kraftvoller
Spruch wird ihn nicht im Stiche lassen; denn Apollon selber
hat ihn schwer bedroht, wenn er die Rache nicht vollziehe.
Am eignen Leben soll er es büßen : heimatlos soll er sein wie
ein wildes Tier und Aussatz seinen Leib versehren, die Erinyen
den von der Volksgemeinde Ausgestoßenen jagen, bis er ehrlos
und freundlos sein Leben endet.
Eine lange lyrische Szene folgt, ausgehend von der Klage
der Kinder, denen der Chor Mut zuspricht; es gilt, den Arm
des Rächers zu stärken, den doch ein Verzagen vor der
grausigen Tat überkommen will. Ihm erzählen Elektra und
der Chor von der Verstümmelung der Leiche Agamemnons,
der schmählichen Bestattung, von der man selbst die Tochter
ausschloß. Sein Entschluß ist neu befestigt: büßen sollen sie
— ercBiT εγώ νοσφίσας όλοίμαν (426). Den Toten und
die Götter des Himmels und der Tiefe rufen die Schwester
und der Chor an, zuerst und zuletzt den Toten, der Rache
heischen, seiner Kinder sich erbarmen, ein Weiterleben in ihrer
dankbaren Verehrung sich gewinnen soll.
Noch will Orest, ehe er seinen Plan mitteilt^ wissen,
warum Klytaimestra den Chor und Elektra mit den Spenden
sandte. Die Chorführerin offenbart es ihm ; sie war dabei,
als die Königin den Traum erzählte und ihn sich deuten ließ.
Eine Schlange gebar sie, legte sie in AVindeln und bot ihr die
Mutterbrust; aber der Wurm sog ihr mit der Milch das Blut
aus. Mit einem Aufschrei fuhr sie aus dem Schlafe empor,
Fackeln wurden entzündet, um die Schauer der Nacht zu
bannen; dann sandte sie die Opferspende zum Grab. Orest
nimmt das Omen an; er entwickelt die Grundzüge seines
Planes. Elektra soll ins Haus geben und sorglich das Ge-
heimnis wahren. Mit Pylades zusammen will er an der Hoftür
Einlaß fordern. Hat er dann die Schwelle überschritten und
findet er den Verhaßten auf seines Vaters Sitz, oder tritt
πατρόί τάφον αέδοναενοι (Cho. 99) sich die Schuhe ausgezogen haben,
ehe sie des Vaters Grab betraten. Denn sie treten nicht nur an,
sondern auf den Hügel ; das dürfen wir wohl aus der Weisung schließen,
die im Orest des Euripides Helene ihrer Tochter Hermipne gibt, als
sie sie zum Grabe Klytaimestras schickt (116): και στασ έπ' άκρον
%ώ μ aros λέξον τάδε.
EINLEITUNG. 7
Aigisthos ihm entgegen, so soll er eine Leiche sein, bevor er
noch die Fremden nach ihrer Herkunft gefragt hat.
Noch ein kurzes Chorlied, in dem das Greuelvolle, mit
nichts zu Vergleichende des Verbrechens Klytaimestras dar-
gelegt wird, dann erscheinen Orest und Pylades in der Tat.
Aber es kommt anders, als er es voraussah: die Mutter tritt
ihm entgegen. Ihr richtet er eine angebliche Botschaft von
Strophios aus: Orest sei tot, die Seinen möchten über seine
Asche verfügen. Der Schlag trifft Klytaimestra völlig ahnungs-
los; einen Augenblick vergißt die stolze Frau sich; sie ent-
hüllt in einem kurzen Selbstgespräch, daß unter ihrer Tat
auch sie leidet, daß sie irgendeine unbestimmte Hoffnung ge-
hegt hat, durch Orest könne noch einmal alles sich zum Guten
wenden i) ; aber als der Bote höflich sein Bedauern über diese
Wirkung seiner Nachricht äußert, hat sie sich rasch gefaßt;
sie lädt ihn und seine Genossen ins Haus, dessen Herrn sie
von ihrer Botschaft unterrichten will. Von ihr gesandt er-
scheint Kilissa, die alte Sklavin, die einst des kleinen Orest
wartete; sie soll Aigisthos holen und läßt sich nun vom Chor
bestimmen, ihm gegen Klytaimestras AVeisung zu sagen, daß
er ohne Gefolge kommen möge. Der Chor erbittet Hilfe von
Zeus, den Hausgeistern, Hermes; er selber wird mit lautem
Heilrufe die Tat fördernd begleiten; mit dem Mute des Per-
seus soll Orest sie tun — χαίπερ αίνων έπίμομφον άταν
(818). Also, daß die Welt diese Tat als Verblendung, als
Sünde schelten wird, kann er sich nicht verhehlen.
Aigisthos kommt; er verdeckt seine Freude unter schick-
lich erheucheltem Bedauern; kaum hat er das Haus betreten,
so schallt sein Wehruf hervor, und ein Sklave erscheint, das
Frauenzimmer mit lautem Geschrei aufschreckend. Klytaimestra
kommt hervor; wie sie das dunkle Wort des Dieners vernimmt,
daß den Lebenden der Tote morde, weiß sie alles, weiß ihr
Geschick: aber sie ergibt sich nicht schwachmütig darein.
1) Der Schluß ihrer Rede ist m. E. noch nicht sicher verbessert.
Blaß hat 679 äv für έν hergestellt und παροϋααν εγγράψει richtig
erklärt ; aber βακχεία? καλψ bleibt für mich unerträglich. Sicher
scheint mir der Sinn des Ganzen von Wilamowitz dargelegt. Daß
sie heuchle, ist undenkbar: Mutterschmerz könnte sie erheucheln —
wie es die gemeine Seele tut, die bei Sophokles ihren Namen trägt
— aber welchen Sinn hätte es, vor den Fremden ein Schuldbekennt-
nis abzulegen, wie es in ihren Worten liegt ? Sie hat sich eben ver-
gessen; darum korrigiert sie das φίλων άπο-ψάοη με gleich nachher
durch ov σπανίζοντες ψίϊων.
8 EINLEITUNG.
sondern fordert eine Axt i), um ihrerseits die Angreifer zu
bedrohen. Orest stürzt ihr mit Pylades entgegen; durch die
offene Tür sieht sie die Leiche des Aigisthos ; ihre Anrede
0Ϊ 'γώ, τέ&νηΥΜς, φίλτατ AtyLod^ov βία
beweist, daß wir keine reuige Sünderin vor uns haben. Wie
sie ihrem Sohne die Brust zeigt, die ihn einst säugte, wird
des Rächers Sinn erschüttert; das einzige Wort, das Pylades
im Stücke spricht, gibt ihm durch die Erinnerung an Loxias'
Weissagung die Festigkeit zurück. Nach einer letzten furcht-
baren Wechselrede schleppt der Sohn die Mutter ins Haus,
damit sie an der Seite ihres Buhlen falle.
Das Triumphlied des Chores schließt mit der Hoffnung,
daß alle Befleckung bald vom Herde gebannt sein möge. Orest
scheint, als er vor der sich öffnenden Hinterwand sich wieder
zeigt, alle Furcht vor solcher Befleckung überwunden zu haben.
Er weist mit der Hand auf die beiden Leichen; er heißt die
Diener das von ihm aufgefundene Gewand zeigen, in das die
Mörderin seinen Vater verstrickte. Und doch ahnt er, daß
er sich wegen des Muttermordes einst zu verantworten haben
wird. Und wenn er auch immer wieder von dem Gewand
redet, dem sichtbaren Beweise der Schuld seiner Mutter —
άζηλα μιάσματα hat ihm doch, das fühlt er, dieser Sieg
gebracht. Seine Angst wächst; er fühlt, wie sie ihm den Sinn
verstört; solange er noch denken kann, beteuert er das Recht
seiner Tat, beruft sich auf Apollon, zu dessen Heiligtum am
Erdnabel er nun, wie der Gott ihm befajil; Hilfe heischend
ziehen will. Und da erscheinen sie schon, freilich nur ihm,
nicht dem Chore sichtbar, die Fürchterlichen, die die Mutter
wie grimmige Hunde auf ihn hetzt, in dunklem Gewand,
1) Gern glaubte man, daß dies die Schicksalsaxt der Pelopiden
sei, die schon in Atreus' Hause grimmig wütete. Aber dann müßte
vor allem Agamemnon durch diese Axt gefallen sein, und das ver-
mag ich für Aischylos nicht zu glauben, yiws in 1070 ist eine
schöne Konjektur, aber doch nur eine Konjektur, mit der ich 1216
&ή'/ονσα φωτι φάογ ανον , 1490 ξιφοδηλήτω χ)'ανάτφ nicht ver-
einigen kann. Aischylos hat die Axt hier dem delphisehen Epos
entnommen (S. 11). Dort kann sie sehr wohl dieselbe Waffe ge-
wesen sein, durch die Agamemnon fiel; denn bei Sophokles zeigt
die Mordwaffe geheimnisvolles Leben und behält die Tat im Ge-
dächtnis (El. 485). Wenn sie das tat, so fordert man, daß auch
Klytaimestra durch sie fällt. Sophokles hat das nicht gewagt; daß
das Epos es gewagt hat, halte ich für möglich.
EINLEITÜiiG. 9
schlangenumflochten , mit bluttriefenden Augen — von den
Erinyen gejagt, stürzt er davon.
Wie diese Erinyen zu Eumeniden werden, zeigt das dritte
Drama. Nicht der Entsühnung durch den delphischen Gott
weichen sie; nach Athen muß dieser Orest senden und selber
mit zu Hilfe eilen. Das von Pallas eingesetzte Gericht spricht
ihn frei, wenn auch nur dank dem Stimmstein der Göttin;
von ihr versöhnt, tauchen die Dämonen in das Dunkel der
Erdtiefe hinab, um nunmehr das attische Land freundlich zu
behüten.
Auch bei Homer fiel Klytaimestra durch die Hand ihres
Sohnes; sie starb Ja mit Aigisthos, und nur, wenn der Sohn
sie tötete, hatte der Dichter Anlaß ihren Tod zu verschweigen.
Aber die Ermordung Agamemnons hat Aigisthos geplant und
vollzogen; sie zu rächen und dem Gewaltherrscher seines
Vaters Eeich zu entreißen, kehrt Orest, als er mannbar ge-
worden ist, nach Hause zurück. Die Mitschuldige muß mit-
fallen, aber nicht sie ist das erste Ziel seiner Rache. Als er
den Vater gerächt hat, lohnt ihm dafür rühmliche Nachrede
bei allen Menschen.
Bei Aischylos ist Klytaimestra die Mörderin, ihr Tod
durch das Racheschwert ihres Sohnes der Höhepunkt der
Handlung, Zu dieser Tat aber hat sich Orest erst ent-
schlossen, als der delphische Apollon sie ihm mit fürchter-
licher Drohung anbefahl; nach der Tat verfolgen ihn die
Erinyen, und Apollon ist eS; der ihm zur Rettung von diesen
verhilft. So hat nicht erst Aischylos den Stoff verändert >).
Vor ihm hatte Ρ i η d a r im elften pythischen Gedichte die Sage
in folgender Form erzählt :
Ib . . iv άφνεαΐς αρουραίοι Πνλάόα
. . ξένον Λάγ,ωνος Όρέστα,
τον δή Γρονενομένον Γιατρός !Αρσινόα Κλνταιμήστρας
χειρών νπο χρατεράν έ'λ δόλον τροτρός άνελε δνσπεν^•έος,
οπότε ζ/αρδανίδα κόραν Πριάμου
20 Κασσάνδραν ττολιφ χαλχφ συν ^Αγαμεμνονίί^
\pv%ä τΐόρεν Άχέροντος όχτάν τταρ ενσκιον
νηλής γννά. ττότερόν νιν άρ Ί(ριγένει επ Ένρίηφ
1) Zum Folgenden vgl. Robert, Bild und Lied 149 ff.,
W i l a m ο w i t ζ , Orestie II, 4 ff., Ζ i e 1 i η s k i , Neue Jahrbücher II
(1899), 97 ff., A. Müller, Ästhetischer Kommentar :su den Tra-
gödien des Sophokles 134 ff.
10 EINLEITUNG.
σοραχΟ^εΐσα τήλε πάτρας εχησεν βαρνπάλαμον ό'ρσαι
ή έτέρφ λέγ^εΐ δαμαζομέναν [χό?.ον;
25 έννυχοί ττάραγον χοΐται; το δή νέαις άλόγ^οις
έχ^ιστον άμτελάχιον ΥΜλνψαι τ άμάχανον
άΧλοτρίαισι γλώσσαις'
ΥΜΥ,ολόγοί δε πολΐταυ.
ΐοχει τε γαρ όλβος ον μείονα cp&ovoV
3ϋ ό δε χαμηλά πνέων äcpavxov βρέμει.
^άνεν μεν αυτός ήρως !Ατρεΐδας
ϊγ,ων χρόνφ χλνταΐς έν Άμνν.λαις^
μάντιν τ δλεσοε χόραν, έττεί άμφ' ^Ελένα ηνρω Μέντων
Τρώων ελνσε δόμους άβρότατος. δ δ' άρα γέροντα ξένον
35 ^τρόφιον έξΐκετο, νέα γ,εφαλά^
Παρνασσού 7ΐόδα ναίοντ' αλλά χρονίφ συν ^'Λρει
7ΐέ(ρνεν τε ματέρα ^ηχέ τ ^ί'γισ^ον έν οροναΐς.
Also Kly taimestra ist die Mörderin ; sie tötet ihren Gatten
mit eigner Hand, doch ex δό?.ου•^ Iphigeniens Opferung stellt
der Dichter wenigstens fragweise als Motiv hin. Der Rächer
Orest kommt, ohne Zweifel mit Pylades, vom Fuße des Parnaß;
also dürfen wir annehmen, daß ApoUon ihn gesandt hat. Auch
die Pflegerin Orests wird genannt, wenn auch mit anderem Namen.
Pindar nannte Orest einen Lakonen und ließ Agamemnon
im lakonischen Amyklai fallen ; auch Stesichorosi) verlegte
die Residenz Agamemnons in lakedämonisches Gebiet (fr. 39).
Er nannte, wie Pindar^ die Amme des Orest, gab ihr freilich
wieder einen anderen Namen, Laodameia^) (fr. 41). Bei ihm
hatte Apollon dem Orest Bogen und Pfeile gegeben, um sich
gegen die Erinyen der Mutter zu wehren ffr. 40); also kam
Orest auf des Gottes Geheiß. Endlich finden wir hier auch
einen Traum Kly taimestras :
τά δε δράχων έδόχησε μολεΐν χάρα βεβροτωμένος άχρον'
έχ (5' άρα τον βασιλεύς Πλεισ^ενίδας έψάνη.
1) Von ihm wird das zweite Buch einer Orestie zitiert; damit
könnte freilich auch wohl das zweite von zwei selbständigen Ge-
dichten gemeint sein, die beide die Orestessage behandelten.
2) Pindar bezeugt ausdrücklich, daß diese Amme Orest beim
Tode des Vaters gerettet hat; bei Aischylos hat Kly taimestra ihren
Sohn vor Agamemnons Ankunft zu Strophios geschickt, und die
Amme fördert die Handlung nur dadurch, daß sie Aigisthos davon
abhält, mit Gefolge zu kommen. Sicher hat Aischylos geändert:
seiner Klytaimestra trauen wir es zu, daß sie Orest entfernt, weil sie
es nicht ertragen kann, in dem kleinen Sohne, dem Ebenbild des
Vaters, einen stummen Vorwurf zu sehen.
EINLEITUNG. 11
Sie sieht eine Schlange mit blutigem Haupt i), das ist der
Gatte, dem sie den Kopf gespalten hat, und zur Erfüllung
des Traumes erscheint, wie der Hörer weiß (αρα\ der König
aus Pleisthenes' 2) Geschlecht, Orestes. Sicher hat Stesichoros
diesen Traum, dessen er so kurz gedenkt, nicht selber er-
funden; er wird ihn aus seiner Quelle übernommen, Aischylos
ilin umgebildet haben, so daß sich Vorzeichen und Erfüllung
noch genauer decken.
Aischylos läßt seinen Orest die Ermordung des Aigisthos,
wie er sie sich denkt, vorher dem Chore schildern:
558 ει d* οϋν αμείψω βαλόν έρχείων πνλων
κάκεΐνον εν ^ρόνο ισιν ενρήσω τεατρός,
η 7μΙ μολών έπειτα μου χατά στόμα
f άρει, oacp tod^i, y.al ν,ατ ό(ρ&αλμονς βάλεις
7ΐρΙν αυτόν ειπείν' ποδατΰός ό ξένος; νεν.ρόν
-9-7] σω.
Es befremdet, daß der Dichter seinen Helden einen Fall setzen
läßt, der doch nachher nicht eintritt, wiewohl Aigisthos nirgends
passender den Todesstreich empfangen könnte, als auf dem
Thronsessel Agamemnons. Aischylos scheint in dieser Form
der Sagenversion gedacht zu haben, die ihm vorlag und von
der er abwich, um Mutter und Sohn sich zuerst begegnen zu
lassen. Denn auf mehreren voraischyleischen Vasenbildern
linden wir die Tötung des Aigisthos gerade in dieser Weise
dargestellt; ihr Urbild zeigte folgende Szene (Robert, a. a. 0.,
159): „Orest in voller Rüstung stößt dem Aigisthos das Schwert
in die Brust. Klytaimestra eilt mit geschwungenem Doppel-
beiP) dem Gatten zu Hilfe; ein warnender Zuruf der er-
schreckten Elektra macht den Bruder auf die ihm vom Rücken
drohende Gefahr aufmerksam^ so daß er sich umsieht, aber schon
ist der greise Talthj^ios zu Hilfe geeilt und entwaffnet Klytai-
mestra." Talthybios, die hier neu eingeführte Person, ist
der Herold Agamemnons, den Aischylos im ersten Drama
seiner Trilogie namenlos auftreten läßt. Wie er mit der Vor-
geschichte verflochten war, zeigt uns ein nicht unter Aischylos'
Einfluß stehendes Relief von Melos (Röscher, Myth. Lex. I
1) Vgl. λ 4t άνδρε? άρηίψατοι βεβροηομένα τεν%ε ίχοντεδ.
Ε. Petersen {Rh. Mus. LXVl 13) will das Wort von βροτό5 ableiten
und übersetzt menschlich gestaltet; ich weiß nicht, wie er dann
άκρον verstehen will.
2) So nennt Klytaimestra das Geschlecht auch Aesch. Ag. 1539.
3) Vgl. S. 8.
12 EINLEITUNG.
1238). Wir finden hier nach wahrscheinlichster Deutung-
Elektra mit der Spende am Grabe des Vaters, vor ihr Talthy-
bios und Orest, hinter ihr eine ältliche Frau, wohl die Amme.
Talthybios, der mit Orest Heimkehrende, hat den durch die
Amme geretteten Orest nach Phokis gebracht; er wird jetzt
die Erkennung der Geschwister vermitteln.
Fügen wir die so gewonnenen Einzelzüge jener voraischy-
leischen Orestie zusammen. Klytaimestra lebt als Buhle des
Aigisthos in Amyklai. Den heimkehrenden König berückt sie
durch List und ermordet ihn. Den Knaben Orest rettet seine Amme
vom Tode. Talthybios bringt ihn an den Fuß des Parnaß zu
Strophios. Wie er wehrhaft geworden ist, kehrt er auf Geheiß des
delphischen Apollon heim, von ihm mit Bogen und Pfeilen zur
Abwehr der Erinyen beschenkt, begleitet von Pylades und Tal-
thybios. Er trifft Elektra am Grabe des Vaters, wohin sie wohl
von der Mutter geschickt war, um den Toten, der sie durch ein
schreckliches Traumbild geängstigt hatte, durch Spenden zu
versöhnen. Die Geschwister erkennen einander. Wohl von
Elektra unter einem listigen Vorwande eingeführt, dringt Orest
ins Haus und tötet Aigisthos auf dem Thronsessel des Vaters.
Zwar hob hinter ihm die Mutter das Beil zum Schlage, um
ihn zu töten und ihren Gatten zu retten, aber Talthybios hält
ihren Arm; der Sohn sendet sie Aigisthos nach. Ihm nahen
der Mutter Erinyen, aber er wehrt sie mit den Waffen des
Gottes ab. Dann — so werden wir schließen dürfen — wird
er in Delphi von Apollon entsühnt, so daß die Erinyen ihm
nichts mehr anhaben können; er kehrt heim und herrscht
fortan im Reiche seiner Väter. Seinen Sohn aber nennt er
zum Gedächtnis seiner Tat Teisamenos, den Rächer.
Diese Geschichte hat eine Tendenz, und die Tendenz zeigt
uns, innerhalb welches Kulturkreises sie so umgebildet worden
ist. Sie ist eine Beispielserzählung geworden für die Not-
wendigkeit der Blutrache, selbst an der eigenen Mutter, für
die entsühnende Macht Apollons, selbst dem Muttermorde gegen-
über. Diese Umwandlung ist erfolgt im Sinne der Religion
des delphischen Apollon, und da eine Erzählung solchen Um-
fangs in so alter Zeit nur in epischer Form Bestand gewinnen
konnte, so nennen wir diese Vorlage des Aischylos das delphische
Epos von der Rache des Orest, die delphische Orestie i).
1) Kann dieses delphische Epos sich unter einem der Namen
und Titel bergen, die uns aus voraischyleischer Zeit für Darstellungen
EINLEITUNG. 13
IL Die beiden Elektren.
Wir kommen zu den beiden jüngeren Tragikern, die beide
den Stoff des Mittelstücks der Orestie in einer 'Elektra' be-
arbeitet haben. Wie stehen sie zu Aischylos und zueinander?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zuerst die zeit-
liche Reihenfolge der beiden Elektren kennen. Kein äußeres
Zeugnis hilft sie uns finden, wir sind auf innere Gründe an-
gewiesen. Auf solche gestützt hat einst Wilamowitz {Herrn.
XVIII 214 ff.) erweisen zu können geglaubt, daß Euripides
der Vorgänger des Sophokles sei; aber er hat diese Meinung
später zurückgenommen {Herrn. XXXIV 58 Α.), und jetzt
herrscht allgemein die Überzeugung, das Drama des jüngsten
der drei Tragiker sei auch das jüngste der drei Dramen i).
Wir wollen trotzdem die Elektra des Euripides vor der
des Sophokles behandeln.
Der nach Argos heimgekehrte Agamemnon ist durch Kly-
taimestras Tücke, unter tätiger Beihilfe des Aigisthos, ge-
fallen (9 f. 1160). Den kleinen Orest hat seines Vaters greiser
Erzieher vor der Mörderhand des Aigisthos gerettet und dem
Phoker Strophios übergeben; Elektra blieb im Hause. Als
sie mannbar geworden war und die edelsten Fürsten von
Hellas um sie warben, hätte ihr Stiefvater am liebsten auch
sie getötet, damit nicht dereinst in ihren Kindern dem Groß-,
vater Rächer erstünden. Klytaimestra verhinderte das aus
Rücksicht auf die Stimmung des Volkes, und nun gab Aigisthos
sie einem Mykenäer zur Frau, der zwar aus guter Familie,
aber so verarmt war, daß er selber Bauernarbeit tun mußte;
des Todes Agamemnons und — vielleicht — der Rache des Orest
überliefert sind? Wir werden vermuten dürfen, daß Pylades, der
Anwohner des Parnaß, erst von der delphisehen Bearbeitung zum
Helfer des Orest gemacht worden ist; dann läge sie oder eine von
ihr abhängige Darstellung vor, wo Pylades den Orest begleitet. Das
tat er in den Nosten, wenn wir Proklos glauben dürften (Epp. Grr.
frr. ed. Kinkel I 53), aber der ist als unglaubwürdig erwiesen
(Bethe, Herrn. XXVI 593 ff.). Daß in den Nosten oder in der
*Ατρει8ών xad-oSos (Wilamowitz, Hom. Unt. 156 f.) die Rache des
Orest behandelt war, kann niemand behaupten oder bestreiten. Aber
ein namen- und spurlos untergegangenes Epos anzunehmen, hat keine
Schwierigkeit: der Verfasser kann eben einer der ποιηταί έξαμέτρων
πάμπολλοι sein, die Piaton (Legg. 810<=) gekannt hat.
1) Soviel ich sehe, ist der einzige, der mit der Möglichkeit
einer Meinungsänderung rechnet, Paul Gau er, Das Altertum im
Leben der Gegenwart 65.
14 EINLEITUNG.
die Bauernkinder konnten ihm nicht gefährlich werden. Doch
er hatte mit dem Zartgefühl des (von Euripides namenlos ge-
lassenen) Gatten nicht gerechnet, der die erzwungene Ehe
eine Scheinehe bleiben ließ. Auf seinem Hofe wohnt nun
Elektra, in den Bergen (210), nicht allzu weit von der Landes-
grenze entfernt, in deren Nähe sich auch das Grab ihres
Vaters befindet.
Ihr Gatte hatte uns die Exposition gegeben: nun tritt
Elektra selber auf, mit geschorenem Haupt (108), einen Krug
auf dem Kopfe, um Wasser zu holen, nicht als hätte sie das
nötig — sie ist von einer Sklavin begleitet (140) — sondern
um den Göttern den Frevelmut des Aigisthos zu zeigen (57).
Sie gibt ihrer Mutter die Schuld, sie aus dem Hause ver-
stoßen zu haben (60 f.); wir werden der Exposition, die der
Dichter selber durch den Mund ihres Gatten gab, mehr Glauben
schenken müssen. Ihr Gatte hatte sie schon früher gemahnt,
Sklavenarbeit, wie sie sie jetzt tut, zu unterlassen, er tut es
auch diesmal; aber sie bleibt bei ihrem Sinne: sie will dem
Mann, der so edel an ihr gehandelt hat, seine Last tragen
helfen. So sehr groß ist das Opfer auch nicht, wie wir von
ihrem Manne hören: die Quelle ist nahe bei dem Hause. Die
beiden trennen sich; Elektra geht zum Brunnen, ihr Mann
aufs Feld zum Pflügen. (1—81.)
, Orest tritt mit Pylades auf, von Dienern begleitet, und
gibt uns seinen Teil der Exposition. Auf Apollons Geheiß
ist er heimlich hierher gekommen, um die Rache zu vollziehen.
In der Nacht hat er am Grabe seines Vaters geopfert; er
hält sich jetzt hier auf, um einerseits rasch über die Grenze
entfliehen zu können, wenn einer ihn erkennen sollte, ander-
seits seine Schwester zu suchen, die hier irgendwo vermählt
sein soll. Die von der Quelle zurückkehrende Elektra hält
er zunächst für eine Magd, er duckt sich mit Pylades nieder,
um sie zu überraschen und zu befragen (82 — 111). Elektra
klagt um ihres Vaters Tod, ihres Bruders und ihr eigenes
Los 1) (112 — 166); dann erscheint der Chor, bestehend aus
Jungfrauen der Nachbarschaft, um Elektra zu einem Feste
der Hera, an dem sich alle Jungfrauen beteiligen werden, zu
laden; er weiß also auch, daß Elektra noch Jungfrau ist.
1) 'Elle se decerne elle-meme l'epithete d' ά&λία comme un
titre de gloire que lui reconnaissent les citoyens de Mycenes : 118,
366'. Parmentier, Melanges Weil 341.
EINLEITUNG. 15
Elektra lehnt dies ab ; ilir Sinn steht nicht nach Reigentanz,
und wenn auch: sie hat keinen Schmuck und keine Festkleider
(1S5, 311). Die will ihr der Chor leihen; er mahnt sie zu-
gleich, ihre Klage zu mäßigen und lieber zu den Göttern zu
beten. Aber die hören sie ja nicht! Sie klagt von neuem
um ihres Bruders und ihr eigenes Los (167 — 214).
Da sieht sie die beiden Männer sich erheben und heran-
eilen; sie will fliehen, aber Orest hält die Ängstliche fest.
Er beruhigt sie, indem er sich für einen Boten ihres Bruders
ausgibt; dann läßt er sich ihr Los berichten und stellt fest,
daß sie, wenn Orest heimkehrte, sich am Rachewerk beteiligen
würde. Freilich erkennen würde sie den Bruder nicht; das
könnte nur der greise Pädagog ihres Vaters (287). Von dem
Grabe Agamemnons soll sie ihm erzählen; sie tut das, aber
sie beginnt mit ihrem eigenen Leid: wieder gedenkt sie vor
allem des Mangels an anständigen Kleidern; sie muß eigen
gemachtes Zeug tragen, während die Mutter sich in troischen
Prunkgewändern brüstet (215—338).
Elektras Gatte tritt wieder auf ; er spricht sein Befremden
aus, seine Frau im Gespräch mit den jungen Leuten zu sehen.
Sie gibt die nötigen Erklärungen, und als Elektra sagt:
354 στίοτΐονς έττεμιρε τονσδε των έμων χαχών,
erwidert er, der so oft die Klagen seiner hochgeborenen Gattin
hat anhören müssen, wohl nicht ohne leise Ironie:
355 ούχονν τα μϊν λενσσονσι, τα δε αν tcov λέγεις.
Freundlich lädt er die Fremden ins Haus, und Orest folgt
gern seiner Einladung. Aber anders denkt seine Gattin; als
Orest im Hause ist, weist sie ihren Mann zurecht:
404 ώ τλήμον, είδώς δωμάτων χρείαν σέχΗν
τι τούσδ* έδέξω μείζονας σαντον ξένους;
und als er ihr treffend erwidert:
406 τι δ' ; εΪ7ΐερ είσϊν ώς δογ.ονσιν ευγενείς,
ούτί έ'ν τ ε μίχροΐς εν τ ε μή στέρξονσ' όμως;
überhört sie das völlig und gibt ihm die Weisung:
408 έττεί VW έξήμαρτες εν σμιχροΐσιν ών,
έ'λδ^ ώς TcaküLov τροφόν έμόν φίλου ττατρός,
410 δς άμφΐ ττοταμόν Τάναον Άργείας δρους
τέμνοντα γαίας ^τΐαρτιάτιδός τε γης
τνοίμναις ομαρτεΐ τνόλεος έχβεβλημένος.
16 EINLEITUNG.
►
Der Alte soll, was zu einer Mahlzeit nötig ist, mitbringen.
Innerlich nicht überzeugt, tritt Elektras Gatte seinen Gang
an; wir sehen ihn nicht wieder (341 — 431).
Die Frist des ersten Stasimon (432 — 486) muß genügen,
um den Alten herbeizuholen. Er kommt mit einem Lamm,
Käse, altem Wein, Kränzen — allem, was zu einer solennen
Mahlzeit gehört. Ihm fließen die Tränen: unterwegs hat er
das Grab seines Herrn besucht und dort außer den Spuren
eines Totenopfers eine blonde Haarlocke gefunden. Sollte
Orest heimgekehrt sein und sie dort niedergelegt haben?
Elektra weist diese Vermutung ab, aber als nun die Jünglinge
wieder aus dem Hause treten, erkennt der Greis den Sohn
seines Herrn; eine Narbe an der einen Braue, die er als
Knabe davongetragen hatte, während er mit Elektra ein
zahmes Rehkalb verfolgte, beglaubigt ihn i). Aus dem Arme
der Schwester reißt sich Orest los, um den Racheplan zu be-
raten. Er erfährt vom Alten, daß Aigisthos in der Nähe ist,
um den Nymphen ein Opfer darzubringen, nur von Sklaven
begleitet; wenn er sich dazu einstellt, wird Aigisthos ihn
sicher zur Teilnahme einladen; dann muß das gute Glück
weiterhelfen. Den Mordplan gegen Klytaimestra, die von Argos
nachkommen will, ersinnt Elektra: der Alte soll, wenn er
Orest zurechtgewiesen hat, der Königin melden, daß Elektra
vor neun Tagen ein Kind geboren habe, und sie dadurch zu
der Wohnung ihrer Tochter locken. So trennen sich die Ge-
schwister; Elektra will ein Schwert gezückt bereit halten,
um sich, wenn der Anschlag ihres Bruders mißlingt, vor der
Rache der Feinde zu schützen (487 — 698).
Während des zweiten Stasimon (699 — 746) wird Aigisth
von Orest getötet. Ein Bote berichtet den Vorgang; dann
treten Orest und Pylades selber auf (747 — 889). Sie bringen
Aigisthos' Leiche; dem Toten hält Elektra, eingedenk der
Mahnung ονχ οσίη χταμένοι,σιν έπ άνδράσιν ενχετάεσβ-αι,
aber unfähig, ihren Triumph in der Brust zu verschließen,
all seine Sünde und Torheit vor, wobei sie wieder ihres Jung-
fräulichen Standes mit züchtiger Verschämtheit gedenkt (945).
Die Leiche wird ins Haus geschafft, damit die Mutter sie nicht
gewahr werde (890 — 961). Da sehen sie von weitem Kly-
taimestra heranfahren; der erste Anblick genügt, um Orest
in seinem Entschluß wankend zu machen; ja er fragt, ob
1) Vgl. Goethes Iphigenie 2086 ff.
EINLEITUNG. 17
nicht ein Fluchgeist an ApoUons Statt ihm die Tat geboten
habe. Elektra sucht der Rache Feuer in ihm aufzublasen; aber
ohne rechten Erfolg: schwerbedrückt geht er ins Haus
(962—987).
Klytaimestra, von troischen Sklavinnen begleitet, steigt
vom Wagen. Elektra heuchelt zunächst nicht, sondern hält bitter
der Mutter vor, was sie an ihr getan. Das gibt Klytaimestra
Anlaß sich in längerer Eede zu rechtfertigen und Agamemnon»
Verschulden zu erweisen. Sie fordert zum Schluß die Tochter
zu freimütiger Antwort auf, und diese läßt sich, um ihr Opfer
sicher zu machen, die gewährte Freiheit noch einmal bestätigen.
Dann erhebt sie Anklage wider die Mutter; sie kostet die Rache
im voraus, indem sie das, was jetzt geschehen soll, in bedingter
Form ankündigt:
1093 ρΛ (f άμείψεται
φόνον δίχάζων φόνος, άτΐογ,τενώ σ' έγώ
1095 y.al παις ^Ορέστης πατρί τιμωρούμενοι'
ει γαρ όίχαι εν.εΐνα, ν,αΐ τά^ ενδίΥΜ.
Klytaimestra hört ihre Tochter ohne Erbitterung an : sie kennt
ihre Art, und sie ist selber ihrer Tat nicht froh. Wie sie
den ungepflegten Leib, die dürftige Tracht der vermeintlichen
Wöchnerin sieht, kommt ihr die Reue. Elektra weist die
Gefühlsregung zurück; um des Friedens willen bricht die
Mutter ab und erkundigt sich nach dem Anlaß, aus dem
Elektra sie berufen habe. Sie geht ins Haus, hinter ihr her
die rachedürstende, mordgierige Tochter »(988 — 1146).
Nach einem kurzen Chorlied hören wir das Flehen und
den Todesschrei der Unglücklichen; jetzt kommt auch den
Chor ein Rühren an; ihn schaudert beim Anblick des blut-
befleckten Mörderpaares, das nun aus dem Hause hervortritt
(1147 — 1176). Bruder und Schwester haben jetzt beide die
Haltung völlig verloren. Grausig ist das Bild, das uns hier
ausgemalt wird. Die knieende Mutter hielt dem Sohne die
Brust entgegen ; sie umklammerte das Gesicht der Tochter, so
daß selbst dieser das Schwert entsank i) ; dann hat Orest, ver-
hüllten Hauptes, um den Greuel nicht zu sehen, ihr den Todes-
streich gegeben; Elektra hatte ihn dazu angespornt, ja zur
Verstärkung des Stoßes das Schwert selber angefaßt. Dieses
Bild hat alle Rachegedanken in den Mördern ausgelöscht
(1177—1232).
1) Vgl. Wilamowitz, Herrn. XVIII 232 f.
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl.
18 EINLEITUNG.
Da erscheinen über dem Hause Klytaimestras göttliche
Brüder, die Dioskuren. Kastor verhehlt nicht seine Miß-
billigung dessen, was Phoibos anbefohlen hat, aber jetzt gilt
es, das auszuführen, was Moira und Zeus beschlossen haben.
Pylades soll Elektra zum Weibe nehmen und mit ihr heim-
kehren, auch ihren braven Gatten in Phokis reich be-
lohnen; Orest wird von den Erinyen gehetzt nach Athen
kommen und dort dank Apollon und Athena vom Areopag
einen Freispruch erlangen. Die Argeier werden Aigisth, der
eben in Nauplia angekommene Menelaos Klytaimestra be-
statten (1233—1291). Der Chor stellt an die Dioskuren die
begreifliche Frage, warum sie denn nicht den Tod ihrer
Schwester verhindert haben. Daran war die Schicksals-
bestimmung schuld und Apollons unweise Keden; wenn aber
Elektra zur Mörderin an der Mutter wurde, so kam das
durch den Erbfluch ihres Hauses. Schmerzbewegt scheiden
die Geschwister voneinander, die Dioskuren aber eilen in die
Sizilische See, ihres Amtes als Eetter in Seenot zu walten.
Dem Schuldbefleckten helfen sie nicht, aber den Frommen und
Gerechten erretten sie, darum hüte sich jeder vor Unrecht
und fahre mit Eidbrüchigen nicht zusammen ; so redet Kastor,
der Gott, zu den Menschen (1293 — 1359).
Die Schlußworte zielen auf die augenblickliche politische
Situation: die Athener auf Sizilien sind es, denen die Dios-
kuren helfen wollen. Die Götter sind ihnen nicht hold ge-
wesen, weil der eidbrüchige Alkibiades die Flotte begleitete i) ;
jetzt aber werden sie sie erretten. Das paßt auf das Früh-
jahr 413 und nur auf dieses, nicht etwa auf das Frühjahr
414; dfenn erst als der Brief des Nikias (Thuc. VH 1 1 ff.)
eingetroffen war, konnten die Athener daran denken, daß hier
etwas zu retten sei.
Dieser Schluß wird dem Dichter einen Applaus eingetragen
haben, das Stück selber schwerlich : zu stark ist es von einer Tendenz
durchdrungen, und zwar von einer dem Stoffe feindlichen Tendenz.
τΐετΐρωμένην γαρ μοΐραν έχτΐλήσας φόνου
εύδαιμονήσεις τώνδ' άτΐαλλαχ&είς πόνων
1) Eidbrüchig war er dem Ephebeneide gegenüber geworden,
den Lykurg sogar Leokrates gegenüber anwendet (76 ff.)• Damit
war er ein gefährlicher Fahrtgenosse (Antiphon V 82), und so sagt
der Mann, auf dessen Triere er fuhr, von ihm (Lys. XXI 6) : 14λκί-
βιάδηε, δν έγώ περί τιολλοϋ &ν έηοιησάμην μη ονμηλεΖνμοι,
ούτε ψύ,οζ ών οντε σννχερήδ ούτε φνλέτη£ Μπλει έηι τηδ iurje νεώ£.
EINLEITUNG. 19
sagt Kastor (1290) zu Orest, aber derselbe Kastor verhehlt
nicht seinen Abscheu gegen den Muttermord, seinen Unwillen
über Phoibos, der ihn anbefahl. Und diesen Abscheu sollen
wir nach des Dichters Willen auch fühlen; das zeigt die greu-
liche Ausmalung der Mordszene. Diese Eilytaimestra ist ein
schwaches Weib, das wir nicht hassen, dieser Orest ein halt-
loser Jüngling, den wir nicht bewundern können ; und Elektren
gar hat der Dichter mit berechneter Kunst von Anfang an
unsere Sympathie entzogen. Wir glauben nicht an die Selbst-
losigkeit ihres Schmerzes um den Vater, ihre Liebe zum
Bruder; ihr tat es vor allem weh, des Lebens kleine Zierden
zu entbehren. Sein Urteil über die Tat des Orest hatte der
Dichter nicht allzulange vorher in seiner Iphigenie auf
Tauris 1) (1174) den Barbaren Thoas aussprechen lassen:
"Λπολλον, ούο* έν βαρβάροις έ'τλη τις αν!
Dieses Urteil wollte er den Athenern aufzwingen trotz des
Freispruches, den Orest auf ihrem Areshügel davongetragen
hatte. Durch diese Tendenz setzte er sich in Wider-
spruch zu Aischylos, der das Furchtbare des Mutter-
mordes nicht verkannt, ihn aber doch als sühnbar hingestellt
hatte. Aber eine viel tiefere Kluft war zwischen ihm und
Sophokles befestigt. Bei Aischylos handelt Orest unter dem
Einflüsse stärkster Drohungen des Apollon; er will die Tat,
aber er ahnt, daß er sie schwer büßen wird (426), und diese
Buße beginnt vor unseren Augen in dem erschütternden
Seelengemälde der Schlußszene. Der Sophokleische Orest hat
den Gott nicht gefragt, ob, sondern wie er des Vaters Mörder
strafen solle (33); der gab ihm die Weisung, durch Tücke
die gerechte Rachetat zu vollziehen. Er bereitet sie vor,
ohne mit der Wimper zu zucken; als er sie getan hat, er-
widert er Elektra auf ihre Frage nach dem Gelingen (1424):
τάν οόμοισί μέν
Άαλώς, !Απόλλων εί καλώς έ^έσ^νισεν 2).
Auch hier trügt die Spur von Reue, die man hat finden wollen.
Im Hause steht alles gut ; hoffentlich wird es auch außerhalb
1) Vgl. meine Bearbeitung der Schoene-Koechlyschen Ausgabe
s. 11 ff.
2) Sophokles mag an dieser Stelle auf das Wort des Orest
bei Euripides ώ Φοτβε πολλήν ν' άμαβ-ίαν έ&έσττισαδ (971) Bezug
genommen haben ; nur können solche Koinzidenzen nichts beweisen,
vielmehr erst sicher gedeutet werden, wenn die Prioritätsfrage ent-
schieden ist.
2*
20 EINLEITUNG.
des Hauses, da wo Aigisthos weilt, gut gehen. Der Bedingungs-
satz kann einen Zweifel einschließen, aber genau so gut das
unbedingt Gewisse nur rhetorisch einkleiden, wie Aesch. Sept.
001, wo Eteokles von Amphiaraos sagt:
αλλ oldsVf ώς σφε χρή τελεντησαι μάχΐβ,
εΐ καρπός έ'σται ^εσφότοισι Λοξίον.
Daß dieses, nicht jenes der Fall ist, beweist die Schlußszene,
die ausklingt in ein ώ^ άτΐόλουτο xal άλλος, δ τις τοι-
αύτα γε ^έζοί. Wenn diesen Orest dereinst die Erinyen
jagen sollten, so sind sie wahrlich nicht aus den Tiefen seiner
Seele emporgestiegen.
Nicht als wäre darum die Sophokleische Elektra ein
Thesendrama wie die Euripideische, aber ebensowenig darf
man von Sophokles sagen, daß er den gegebenen Stoff be-
behandelt en artiste et sans tendance avec une impassibilite
sereine. Ihm lag das delphische Epos so gut vor wie dem
Aischylos, und das führte die Erinyen ein. Er ging weiter
zurück auf die Odyssee, in der Orest eine rühmliche Tat tut,
die ihn Göttern und Menschen angenehm macht. Aber man
wird nicht behaupten, daß ein Athener des 5. Jahrhunderts
von selbst auf diesem Standpunkt stand; er stellte sich dar-
auf — wir werden fragen müssen, warum — und unstreitig
verfolgt er damit eine Tendenz, die der des Euripides schnur-
stracks entgegenlief.
Also Euripides stand bei seiner Behandlung des Stoffes
im Gegensatz zu Aischylos, aber in viel schrofferem Gegen-
satz zu Sophokles — wenn dessen Elektra der Euripideischen
voranging. Eben das hat man angenommen und aus dem
Gegensatz zur Sophokleischen Elektra die Euripideische kon-
struiert. „Der Philosoph Euripides hat das Drama gedichtet,
und zwar hat er es in sittlicher Entrüstung über die Elektra
des Sophokles gedichtet", so sagt Steiger in seiner ver-
dienstvollen Abhandlung über diese Frage i) ; Parmentier hat
die Euripideische Elektra eine Parodie der Sophokleischen
genannt und gemeint, die allgemeine Tendenz genüge, um
das Zeitverhältnis zwischen Euripides und Sophokles festzu-
1) Warum schrieb Euripides seine Elektra? Phüol.
LVI 567. Zuletzt ist das Thema behandelt von P. Linde, Sopho-
kles Elektra im Verhältnis zu der des Euripides (Prog. Gymn. ι
Königshütte CS. 1910).
EINLEITUNG. 2 t
stellen ')• Aber das ist eine Erklärung des Gegensatzes
zwischen den beiden Dichtern, nicht die einzig mögliche, und
Steiger ist objektiv genug gewesen zuzugeben, daß man die
Sache umkehren, daß man sagen könne, Sophokles habe sein
Drama im Widerspruch zu Euripides geschaffen (S. 583) —
was Wilamowitz einst zu beweisen gesucht hat. Die Ent-
scheidung wird nach Steiger durch die Detailvergleichung
erbracht; auf die dadurch geschaffene Grundlage stützt auch
Parmentier seine Erwägungen (S. 334). Dabei ist aber größte
Vorsicht vonnöten. „Man darf dem Satze, daß, wer ein
Moment mit der besseren Motivierung einführt, notwendig der
Vorgänger sei, nicht einmal prinzipielle Geltung zugestehen"
(Kaibel, Sophokles' Elektra 56). Auch wenn Euripides ein
Moment stärker betont oder breiter ausführt als Sophokles,
so ist es subjektive Willkür, ihn zum übertreibenden Nach-
ahmer zu stempeln; genau so gut kann Sophokles gemildert
oder gekürzt haben, was ihm bei seinem Vorgänger zu stark
oder zu lang schien. Eine Stelle aus Steiger (S. 595) diene
als Beleg: „Wie die Frauen des Sophokleischen Chores den•
Orestes und Pylades unmittelbar nach der Mordtat aus dem
Palaste heraustreten sehen, da nehmen sie zu dem Geschehenen.
Stellung mit den Worten (1422 f.):
y.al μην jcoqslolv οίόε, φοινία δε χεΙρ
στάζει ϋ^νηλης "Αρεος, ούδ* έχω ψέγειν.
1) Une scene de Ι' 'Electre de Sophocle. Melanges Weil 335.
Parmentier fügt hinzu: Du moment quon α brise la concentio/i
qui laissait la legende indiscutee, il n'est plus possible de restaut er
son autorite; le meurtre d'une mere ne peut plus etre considere- que
comme le plus horrible des forfaits, celui pour lequel il ne doit point
y acoir d'excuse, pas meme Vordre d'un dieu. Man wird mir er-
lauben, das für eine Behauptung und nicht mehr zu halten. Er be-
ruft sich auf die Titel der beiden Dramen : Orest sei doch bei Euri-
pides so gut wie Elektra der Held des Dramas ; wenn es nun nach
Elektra benannt sei, so zeige das die Abhängigkeit von Sophokles.
Ich finde auch in dieser Erwägung nichts Zwingendes. Wenn Euri-
pides seine Elektra ohne Anlehnung an Sophokles schuf, so war
eben die Persönlichkeit seiner Elektra das durchaus Neue seiher
Leistung; Elektra war beun Muttermorde die eigentlich handelnde
Person : ist es befremdlich, wenn er das Stück nach ihr benannte ?
Aber daß Sophokles ein Stück schuf und Elektra benannte, dessen
Heldin unbeschadet der Handlung fortfallen konnte (vgl. Kap. 3),
das ist im höchsten Grade befremdlich — wenn er sein Stück nicht
schuf, um gegen die Euripideische Elektra zu protestieren, und dabei
Gründe hatte, die Handlung ohne Elektras Antrieb sich vollziehen
zu lassen.
22 EINLEITUNG.
Euripides erwidert an der Parallelstelle (1172 — 1176) durch
seinen Chor:
«λλ' οίδε μητρός νεοφόνοις έν αίμασι
τίεφνρμένοι βαίνονσιν έξ οΐχων πόδα,
τρόπαια δείγματ αθλίων προοφαγμάτων.
OVY. εοτιν ουδείς οίχος αθλιότερος
των Τανταλείων — ονδ^ εφν ποτ — έν,γόνων.
Die beiden letzten Verse geben auf das ονδ' εχω ιρέγειν bei
Sophokles eine kräftige Antwort und polemisieren wohl auch
gegen den Schluß seines Dramas (1508 — 1510):
c5 σπέρμ ί^τρέως, ώς πολλά παΟ^όν
δι ελευθερίας μόλις εξήλθες
ττ] νυν δρμγι τελεωθέν.
Die drei ersten Verse suchen vergeblich die gedrungene Schön-
heit des Sophokleischen Ausdrucks durch gehäufte Breite zu
überbieten und zeigen schon durch dies Bestreben, daß sie
von dem späteren Dichter herrühren". Denken wir uns die
Priorität der Euripideischen Elektra bezeugt, wer wollte es
einem wehren zu sagen: „Sophokles sucht mit Glück die ge-
häufte Breite des Euripideischen Ausdrucks durch gedrungene
Schönheit zu überbieten; sein ούδ' εχω ιρέγειν gibt eine
kräftige Antwort auf die beiden letzten Verse des Euripides
und zeigt schon dadurch, daß die Stelle von dem späteren
Dichter herrührt?"
Als der Alte die Vermutung ausgesprochen hat, Orest
möge heimlich wiedergekehrt sein, erwidert Elektra:
524 ουκ άξι ανδρός, ώ γέρον, σοτροϋ λέγεις,
ε ι χρυπτόν εις γήν τήνδ* αν Αιγίσθου φόβφ
δοκεΐς αδελφόν τον έμόν ευθαρσή μολεΐν.
Aber eben das, was sie als unwürdig ablehnt, ist ja geschehen,
also Euripides kritisiert die Handlungsweise des Orest, die
ihm eines Helden nicht würdig scheint. Die Kritik trifft
Aischylos und Sophokles beide und nicht minder ein anderer
kritischer Hinweis, der sich gegen die äußere Wahrscheinlich-
keit der von ihnen dargestellten Handlung richtet. Orest legt
dar, was er getan hat und noch tun will, und beginnt:
94 y.al τειχέων μεν εντός ού βαίνω πόδα.
Warum sagt er ausdrücklich, was sich doch von selbst er-
gibt, daß er nicht in die Stadt gegangen ist? Daß es falsch
wäre, so zu handeln, spricht der Alte mit Nachdruck aus:
EINLEITUNG. 23
614 Όρ. ηχω 'πΐ τόνδε GTicpavov άλλα τζως λάβω;
Πρ. τειχέων μεν έλϋ-ών εντός ούδ^ αν,
εί ^έλοις.
^Ορ. φρονραΐς 'λέγ.αοται δεξιαΐς τε δορυφόρων ;
Πρ. εγνως' φοβείται γαρ τε κούχ ενδει σαφώς.
Wir verstehen jetzt des Dichters Absicht: er deutet an, daß
Orest, wenn er ohne Heer kam, unmöglich in der Stadt die
Mörder seines Vaters töten konnte, weil die Leibwächter des
Aigisth ihn, wenn nicht vorher, so sicher gleich nachher fest-
genommen haben würden ^).
Auch hier kann Euripides an Aischylos und an Sopho-
kles denken. Deutlich aber zeigt eine andere Stelle, wen er
im Auge hat. Der Alte hat die Vermutung ausgesprochen,
daß Orest heimgekehrt sei und auf dem Grabe seines Vaters
geopfert habe:
520 Πρ. σζέψαι δε χαίτη ν προστι^^εΐσα GfJ χόμτ],
εί χρώμα ταύτόν χονρίμης εσται^τριχός'
φιλεΐ γάρ, αίμα ταύτόν οΐς αν rj τΐατρός,
τα πόλλ' δμοια σώματος τΐεφνχέναι.
Ήλ. ουκ άξι' ανδρός, ώ γέρον, σοφον λέγεις,
525 εί χρντΐτόν είς γην τήνδ* αν ΛίγίσΌ^ον φόβφ
δογ,εΐς άδελφόν τον έμόν ευθαρσή μολεΐν.
ετΰειτα χαίτης τΐως σννοίσεται ηλόγ,ος,
δ μέν παλαίστραις ανδρός ευγενούς τραφείς,
δ δέ χτενισμοΐς d-ήλνς; αλλ' άμήχανον.
530 τΐολλοΐς δ' αν ενροις βοστρύχους όμοπτέρους
γ,αΐ μή γεγωσιν αίματος ταύτοϋ, γέρον.
Πρ. σύ δ' είς Ιχνος βάσ' άρβύλης σχέιραι βάσιν,
εί σύμμετρος σφ 7ΐοδϊ γενήσεται, τέχνον.
Ηλ. πώς δ' αν γένοιτ' αν έν χραταίλεφ πέδφ
535 γαίας ποδών εκμαν,τρον ; εί δ' έστιν τόδε,
δυοΐν άδελφοΐν πους αν ού γένοιτ' ϊσος
ανδρός τε χαΐ γυναιχός, αλλ' αρσην κρατεί,
Πρ. ουκ εστίν, εί -f καΐ γήν κασίγνητος μολών,
κερκίδος δτφ γνοίης αν έξύ φάσμα σ^ς,
540 ^ν φ ποτ* αυτόν έξέκλεψα μή ■9'ανεΐν ;
1) Darum mußte die Handlung aufs Land verlegt und Elektra
ebendahin versetzt werden; dies ist die Keimzelle, aus der das
wunderliche Gewächs ihrer Ehe mit dem Bauern hervorging. Diese
Ehe mußte eine Scheinehe bleiben; denn was hätte aus Elektrens
Kindern werden sollen, wenn Pylades sie heiratete?
24 EINLEITUNG.
Ήλ. ονκ οΐσ^', 'Ορέστης ήνίχ' έχπίπτει χ&ονός,
νέαν μ' έ'τ' οϋσαν; εί de χάχρεχον 7tS7cXovg,
πώς αν roV ων παις ταύτα νυν έχοι €ράρη,
εί μή ξννανξοινΟ^' οι Ίΐέπλοι τω σώματι;
545 αλλ' ή τις αύτον τάφον έποιχτίρας ξένος
t έχείρατ' ή τησδε σκοπούς λαβών χϋ^ονός.
Die unfreundliche, schulmeisternde Kritik i) gegenüber Aischy-
los liegt hier zutage. Ja^ die Kritik ist ungerecht bis zur
Blindheit. Wo stand bei Aischylos etwas von Schuhen, von
hartem Felsboden des Grabes? Wo war gesagt, daß das von
Elektra gewobene Kleid dem Kleinen mitgegeben sei? So
liest der Kritiker, der zum Aburteilen entschlossen ist. Bot
Sophokles solcher Kritik keinen Stoff? Die Locke läßt er
Chrysothemis nicht wegen einer Ähnlichkeit mit ihrem Haar,
sondern weil kein anderer sie hingelegt haben könnte, für
Orests Geschenk halten; Orest selber legitimiert sich, indem
er den Siegelring seines Vaters vorzeigt. Nehmen wir an,
daß die Sophokleische Elektra vor der Euripideischen lag und
1) Radermacher {Rh. Mus. LVIII 546 ff.) will 532—544 als
Interpolation tilgen ; der Interpolator habe die Kritik der Aisehvle-
ischen Erkennungsmittel auf die Fußspur und das Kleid ausgedehnt.
Mir ist ein solcher Interpolator nie begegnet, und die Gründe,
Avelche Rad ermach er veranlaßt haben, ihn zu konstruieren, scheinen
mir nicht zwingend. Die Kritik ist böswillig, gewiß; sie bleibt
aber böswillig, auch wenn wir die Fußspur und das Kleid tilgen.
Die Berufung auf das Haar soll nicht gelten, weil das Haar Orests
'in der Ringschule erwachsen' sei, das ihre unter dem Kamm. Und
Euripides sollte nicht wissen, daß die Heroen eben nicht in der Pa-
laestra aufgewachsen sind und deshalb langes Haar tragen, das sie natür-
lich kämmen müssen, damit es nicht verfilzt? 545 f. lenkt ziemlich un-
vermittelt auf die Erwähnung der Locke zurück. Gewiß, aber da 546
unheilbar verdorben, vielleicht nur ein Rest einer längeren Ausführung
ist, so können wir nicht wissen, wie diese Rückkehr motiviert war.
Richtig ist, daß Euripides, wenn er den Alten Elektra auffordern läßt,
in die Fußspur zu treten, die sich doch weit ab befindet, 'die szenische
Ausführbarkeit, die Möglichkeit einer wirklichen Darstellung nicht hin-
länglich bedacht oder damit überhaupt nicht gerechnet hat', und wenn
Radermacher fortfährt: 'Mit anderen Worten, die Szene, wie sie
vorliegt, ist für einen Leser erträglich, während sie auf der Bühne
zum mindesten seltsam erscheinen muß', so hindert nichts anzunehmen,
daß diese ganze Kritik von Euripides in die Buchausgabe eingefügt
ist. Mit Buchausgaben der Tragödien haben wir ja zu rechnen (Arist
Ran. 52) ; was hinderte den Dichter, in dieser den Text zu ändern ?
Die Stelle wäre dann etwa aufzufassen wie Hör. c. IV 4, 18 quibus —
22 sed, welche Verse doch wohl auch nicht in dem Exemplar der
Ode standen, das Horaz dem Kaiserpaar überreichte.
EINLEITUNG. 25
mithin Sophokles eben diese Anstöße, den Schluß aus der Ähn-
lichkeit der Locke, aus der Fußspur und aus dem Gewände
stillschweigend beseitigt hatte, konnte es Euripides dann noch
reizen, seinen Scharfsinn an Aischylos zu zeigen? Wenn es ihn
aber doch reizte, würde er, meine ich, den Ring des Vaters
ebensowenig als sicheres Beweismittel anerkannt haben wie
Voltaire in Maffeis Merope; und wie leicht war eine
neue Frage des Alten, eine spöttische Abfertigung Elektrens
eingefügt !
Ich halte dieses argumentum e silentio für schlagend;
ich will noch ein zweites hinzufügen, das mindestens hohe
Wahrscheinlichkeit beanspruchen darf. In beiden Dramen
führen ja Mutter und Tochter einen Redekampf über Klytai-
mestras Schuld (Eur. El. 1011 ff., Soph. El. 525 ff.), in beiden
so, daß Klytaimestra das erste Wort hat^ Elektra das letzte
behält. Hier, wenn irgendwo, glaubte man das Prioritäts-
verhältnis feststellen zu können — ohne Erfolg: ob Euripides
oder Sophokles der Nachfolger war, immer ließen sich Gründe
finden, die ihn veranlaßten, von seinem Vorgänger abzuweichen.
Die Euripideische Klytaimestra führt nicht nur das Argument
der Sophokleischen an, daß Agamemnon Iphigenie in Aulis
geopfert habe, sondern noch ein zweites, Agamemnon habe
Kassandra als seine Kebse ins Haus geführt. Euripides soll
damit Sophokles haben übertrumpfen wollen. Genau so gut
kann man, wenn Euripides der frühere war, sagen, Sophokles
habe von diesem Argument bei Euripides abgesehen, weil
Elektra ihren Vater von dieser Schuld nicht ganz habe frei-
sprechen können; bei ihm sollte Klytaimestra ganz unrecht,
Elektra ganz recht haben, während uns Euripides gegen
Elektra einnehmen wollte und deshalb Klytaimestras Schuld
mildern mußte. Vielleicht daß sich doch von außen her ein
Moment beibringen läßt, welches die eine Schale sinken macht.
In beiden Elektren nennt die Heldin die Behauptung der
Mutter, daß sie um Iphigeniens willen Agamemnon getötet
habe, eine σχήψις (Eur. 1067, Soph. 584), in beiden führt
Elektra die Mutter dadurch ad absurdum, daß sie aus jenem
Argument für Agamemnons Kinder das Recht ableitet, nun
ihrerseits den Vater an der Mutter zu rächen:
Eur. El. 1093 sl (5' άμείψεται
φόνον διχάζων φόνος, άττογ,τενω σ' έγώ
1095 -καΙ παις Όρέοτης πατρί τιμωρούμενοι'
ει γάρ δίχαι έμεινα, υμϊ τάδ* έ'νδιχα.
26 EINLEITUNG.
Soph. El. 577 et d' οϋν, έρω γάρ xal το οόν, γ,εΐνον ϋ^έλων
έπωφελησαι ταϋτ' έ'ορα, τούτον -θ-ανεΐν
χρήν αυτόν οννεχ' έχ οέΟ^εν; τνοίφ νόμφ ;
580 δρα τι^^εΐσα τόνδε τον νόμον βροτοΐς
μή τΐημα σανττ] υμΙ μετάγνοιαν τιϋ^ΐ]ς.
ei γάρ χτ ενόν μεν άλλον άντ' άλλον, σν τοι
πρώτη -θ^άνοις άν, εί δίκης γε τνγχόνοις.
Das war wirklich des Sophokles Meinung, aber mit nichten
die des Euripides. Ihm war die Blutrache ein Rückfall in
tierische Roheit; das läßt er in breiter Ausführlichkeit den
Tyndareos gegenüber Orest und Menelaos darlegen:
Or. 507 έρήσομαι δέ^ Μενέλεως, τοσόνδε σε'
εί τόνδ' άποχτεΐνειεν δμόλεν.τρος γννή,
χώ τονδε παις αϋ μητέρ άνταπογ,τενεΐ,
510 γ,άττει^ δ ν.είνον γενόμενος φόνφ φόνον
λύσει, πέρας δη ποΐ -/.αγ,ων προβήσεται;
καλώς εΌ-εντο ταντα πατέρες οΐ πάλαι'
εις ομμάτων μεν όψιν ούν. εΐων περάν
ούδ εις απάντημ, δστις αΐμ έχων γ,νροΐ,
515 (ρνγαΐσι δ' δσιονν, άνταπογ,τείνειν δε μη.
αιει γάρ εις εμελΧ ένέξεσΘ^αι φόνφ
το λοίσ&ιον μίασμα λαμβάνων χερός.
εγώ δε μισώ μεν γνναΐχας άνοσίονς,
πρώτην δε ^^νγατέρ , η πόσιν γ,ατέχτανεν,
520 ηλένην τε, τήν σήν άλοχον, ονποτ αίνέσω
ούδ' άν προσείποιμ ' ούδε σε ζηλώ, χακής
γνναικός έλ&όν^-^ οϋνεχ εις Τροίας πέδον.
άμννώ δ\ δσονπερ δννατός είμι, τφ νόμφ
τό d-ηρ ιώδες τοντο ν,αΐ μιαιφόνον
παύων, δ γ,αΐ γην χαϊ πόλεις όλλνσ αεί.
Wenn die Euripideische Elektra die frühere ist, so kann ich
es verstehen, daß der Dichter ihr ein Argument in den Mund
legt, welches er selbst nicht billigt, ohne eine Korrektur bei-
zufügen; diese Drohung war ja von um so stärkerer Wirkung,
als der Zuschauer wußte, daß das Richtschwert schon über
dem Haupte der Sünderin schwebte. Die Korrektur brachte
dann der fünf Jahre später (408) aufgeführte Orest, um so
ausführlicher und schärfer, als inzwischen Sophokles dieses
Argument in seine Elektra herübergenommen hatte. Aber
wejin Sophokles der Vorgänger war, wenn Euripides von ihm
das Argument übernahm, sollte er es dann auch unwider-
EINLEITUNG. 27
sprochen haben durchgehen lassen? Sollte er den Widerspruch
für eine zweite Tragödie verspart haben, wo er durch seinen
Kastor (El. 1238 ff.) so leicht ihn hätte erheben lassen können?
Also ich meine, Aischylos und Aischylos allein war der
Gegner, gegen den Euripides sich wandte. Und nicht nur
durch Polemik ruft die Euripideische Elektra uns die Orestie
des Aischylos ins Gedächtnis. Den Frauen des Chors gebietet
Elektra, das Geschrei des Kampfes, welches sie etwa hören,
sogleich weiterzugeben :
694 νμεΐς δε μοι, γνναΐχες, εϋ ^ενρσεύετε
χρανγήν αγώνος τονδε.
Wem fällt da nicht die Feuerpost des Agamemnon ein ? Und
eine Szene des Agamemnon wiederholt sich, als Klytaimestra
zu Wagen mit Gefolge dem Mordhaus naht, wo sie von Elek-
tra empfangen und hineingeleitet wird — ganz wie einst ihr
Gemahl von ihr selber i). Hinter der Eintretenden spricht
Elektra mit grauenvoller Zweideutigkeit:
1142 ycavovv (5' ένήρχται γ,αΐ τετηγμένη σφαγίς,
ητζερ χα^εΐλε τανρον, ού πελας τΐεοτ]
τΐληγεΐσα —
so hatte einst Kassandra Agamemnons Geschick verkündet:
Ag. 1079 ad, ιδού ιδού' ατζεχε της βοός
τον τανρον έν τΐέτΐλοΐΟίν
μελάγχερφ λαβονσα μηχανήματι
τντττει.
Elektra fährt fort:
1144 ννμφεύσϊ] δε γ,άν "^ΙΑιδον δόμοίς
φπερ ξννηνδες έν φάει,
wie Orest bei Aischylos :
Cho. 899 τοντφ S-avovoa σνγχά^ενδ', έτΐεΐ φιλείς
τον άνδρα τούτον, δν δ* έχρην φιλείν, στνγεΐς.
Den Choephoren (466 ff.) ist auch das Beschwörungsgebet der
Geschwister 671 ff. in seinem Aufbau und z. T. in seinem In-
halt nachgebildet.
Also die Beziehung der Euripideischen Elektra zu der
Orestie steht fest; man hat nun aber geglaubt, entsprechende
Beziehungen zu der Sophokleischen Elektra aufdecken zu
1) Steiger, a. a. 0., S. 572.
28 EINLEITUNG.
können; und die Zahl der dafür beigebrachten Stellen ist
sehr stattlich. Aber diese Stellen können nichts beweisen, so-
lange man nicht zehn schlechten Gründen mehr Gewicht als
einem guten beilegt. Ich will zur Probe zwei, auf die man
besonderes Gewicht legt, untersuchen. Elektra begrüßt ihren
Bruder nach der Ermordung des Aigisthos:
883 rjy.eig γαρ ούχ άχρεΐον εχπλε^ρον όραμών
άγων' ές οΐτίονς, ό?.λά τΐολέμιον ν,τανών
Λϊγιο^^ον.
Das soll eine Anspielung auf die pythischen Siege sein, die
der Sophokleische Orest nach der Erzählung des Pädagogen
davongetragen hat. Aber da es doch gilt Ένριτνίδην εξ
Ενριτΐίδον σαφηνίζείν, so müssen wir diesen Wettlauf gleich-
setzen mit dem, dessen der Chor 862 ff. gedenkt:
νιτίά στεφαναφορίαν
χρείσσω f τοις τΐαρ^ ^Αλφευοΰ ρεέβ^ροις τελέσας.
Euripides hat also die Olympien, nicht die Pythien gemeint;
er kann eine Beziehung auf Sophokles nicht beabsichtigt haben.
Gleich nachher rühmt sich Orest:
893 ηχω γαρ ου λόγοισιν j άλΧ* έργοις ζτανών
Λϊγισϋ^ον —
das soll auf die in der Tat zu nicht eben erfreulicher Länge
ausgesponnene Unterredung zwischen Orest und Aigisthos bei
Sophokles gehen, die böswillige Beurteiler habe zweifeln lassen
können, ob Orest den schließlich ins Haas abgeführten Aigisthos
überhaupt getötet habe. Ich würde das glauben, wenn die
Priorität der Sophokleischen Elektra erwiesen wäre i) ; daß
sie nicht daraus zu erweisen ist, zeigt Ion 1297 f.:
1) Wecklein glaubt sie dadurch erwiesen, daß Arist. Av. 1565
τό μίν πόλισμα rrjs Νεφελοκοχχνγία5 όραν τοδι πάρεστιν οΐ πρε-
οβεύομεν eine Parodie auf den Anfang der Sophokleischen Elektra
sei: d) τον στρατηχήσαντοδ έν Τροία ποτέ ^Λγαμέμνονοζ παΖ, t'vv έκεΐν
ϊξεοτί σοι παρόντι λεύσσειν, ών πρό&νμο5 ^od"* αεί' τό γαρ παλαιόν
"Αργοζ οντΐό&ειδ τό8ε . . οΓ δ' ίχάνομεν, φάσκειν Μνπήνα« τάδ τιολν-
χρνσονδ όραν, demnach die Sophokleische Elektra vor 414, dem Auf-
führungsjahr der Vögel, anzusetzen sei {Euripides' Elektra, S. 3).
Die Stellen sind dem Sinne nach ähnlich und stimmen in dem einen
Worte όραν überein; wenn das eine Parodie wäre, so wäre es m. E.
eine recht ungeschickte. Nichts nötigt aber an Parodie zu denken,
da die Ausdrucksweise des Poseidon sich gar nicht über das Niveau
der Komödie erhebt. • «•
EINLEITUNG. 29
Kq. τοις Λίόλον de τΐως μετην της Παλλάδος ;
""ίων. δπλοιοιν αυτήν , ού λόγοις έρρύσατο.
Hier sehen wir, wie abgegriffen eine solche Antithese in
diesem Stil ist, wie wenig man aus ihr eine beabsichtigte
Beziehung erschließen kann; denn wer hätte wohl dem
wackern Xuthos nachgesagt, daß er bloß mit Worten das
Land gerettet habe?
Man wolle von diesen Proben auf die nicht besprochenen
Argumente schließen; einstweilen folgere ich: Euripides pole-
misiert nachweislich gegen Aischylos ; er würde gegen Sophokles,
wenn dessen Elektra «xistiert hätte, noch viel schärfer pole-
misiert haben, weil deren Tendenz der seines Stückes viel
schroffer gegenüberstand; er hat es aber nicht getan, auch
an solchen Stellen nicht, wo wir im Falle der Priorität des
Sophokles eine polemische Beziehung unbedingt erwarten
müßten; also besteht diese Priorität nicht, sondern die So-
phokleische Elektra ist später als die Euripideische.
Nunmehr, nachdem die Priorität des Euripides erwiesen
ist, gewinnt auch das Argument, von dem einst Wilamowitz
ausging, wieder Bedeutung. Bei Euripides folgt auf das Ein-
leitungsgespräch zwischen Elektra und ihrem Gatten
1. eine exponierende Anrede des Orest an Pylades,
2. eine Monodie der Elektra,
3. ein Wechselgesang zwischen dem Chor und Elektra.
Bei Sophokles entspricht dem ersten Teile 1 — 85, in welcher
Partie das Hauptstück die exponierende Anrede des Orest ist;
darauf folgt gleichfalls eine Monodie Elektrens (86 — 120),
darauf ein Wechselgesang zwischen dem Chor und Elektra
(121 — 249). Bei Euripides ist jeder dieser Teile sorglich
motiviert, bei Sophokles der erste sehr ungenügend (sobald
einer der Insassen des Hauses die Anwesenden zusammen sah,
war ihr Plan gefährdet), der letzte gar nicht. Das ist kein
Beweis für die Priorität des Euripides, aber nachdem sie er-
wiesen ist, lernen wir daraus, daß Sophokles sich in der
Abfolge dieser Szenen sich seinem Rivalen anschloß — frei-
lich schwerlich mit Absicht und Bewußtsein. Wir werden
hier Sophokles um so eher für den Nachahmer halten,
fals er sonst nirgends der Hauptperson vor dem Einzug
des Chores eine Gesangsnummer gibt, Euripides siebenmal
(Andr., El., Hek., Hei., Hyps., Jon, Tro.) und Euripides vier-
mal an ein solches Solo einen Wechselgesang zwischen der
30 EINLEITUNG.
Hauptperson und dem Chore sich anschließen läßt (El., Hei.,
Jon, Tro.)^\
Man kann die Frage erheben, warum Euripides so pietät-
los den längst verstorbenen Aischylos bekämpft; wir verstehen
das einem Rivalen gegenüber, und war denn das Aischylos?
Er war es allerdings; denn nach dem Tode des Aischylos
wurden auf besonderen Volksbeschluß seine Dramen zur Wie-
deraufführung und zum Wettbewerb zugelassen (Philostr. vit.
Ap. V 111 p. 220 K.); es ist eins von den schmerzlichsten Er-
lebnissen des Dikaiopolis, daß er ein Aischyleisches Stück er-
wartete und eins von Theognis kam (Arist. Ach. 9 ff.).
Wir möchten endlich wissen, wie Euripides den Protest
des Sophokles aufnahm. Das ist an einem einzelnen Punkte
vorher (S. 26) gezeigt: der Orest spricht gegen Sophokles des
Dichters eigene Meinung über die Blutrache aus. Aber der
Orest des Euripides steht in noch engeren Beziehungen zu
der Elektra des Sophokles: „er gibt gewissermaßen eine Fort-
setzung und damit eine Kritik des Sophokleischen Dramas" 2).
(Wilamowitz, a.a.O., 240.) Der Dichter verlangt vom Zu-
schauer, daß er seine eigene, fünf Jahre vorher aufgeführte
Elektra völlig vergesse. Während in der Euripideischen
Elektra Orest gleich nach der Tat auf das Geheiß der Dios-
kuren das Land verläßt, ist hier nach dem Muttermorde kein
Gott erschienen. Aber als dann in der Nacht Klytaimestras
Scheiterhaufen gelöscht war und Orest das Sammeln der Ge-
beine überwachte, kam es plötzlich über ihn: er glaubte drei
Frauengestalten schwarz wie die Nacht zu sehen, die Erinyen
(408). Und auch der Mutter Geist stieg aus der Erschlagenen
Blut auf, mit blutunterlaufenen, schlangengleichen Augen ihn
ängstigend (255). Seitdem wechseln Anfälle solchen Wahns
1) Eine ähnliche, schon früher (Eur. Iph. Taur. von Schöne-
Köchly^ 16) angemerkte Abhängigkeit des Sophokles von Euripides
darf hier nochmals erwähnt werden. Das Charakteristische an dem
Kommos der taurischen Iphigenie (827 ff.) ist, daß die Schwester fast
nur in melischem Maße, der Bruder nur in Trimetem redet; ander-
seits äußert sich in der Euripideischen Elektra, als Bruder und
Schwester sich erkannt haben (578 ff.), ihre Freude in einem kurzen
Dialog, bei dem Orest immer die zweite Hälfte eines Trimeters von
der Penthemimeres an spricht. In der Sophokleischen Elektra (1224 ff.)
erscheinen beide Motive verbunden. Wer sich von der Priorität der
Euripideischen Elektra vor der Sophokleischen überzeugt hat, wird
nicht umhin können, anzuerkennen, daß Sophokles hier von seinem
Kivalen gelernt hat.
2) Nur insofern er diese gibt, soll er hier besprochen werden.
EINLEITUNG. 31
mit tiefer Erschöpfung, in der er durch bitterliches Weinen
seine Eeue kundgibt; elend und entkräftet ist Orest, und sein
Anblick gleicht dem eines Toten (385). Schon den sechsten Tag
sitzt beim Beginn des Stückes Elektra schlaflos an dem Kranken-
lager des Bruders, der jetzt endlich entschlummert ist (83).
Es ist keineswegs so gekommen, wie Orest hoffen mochte,
daß die Argeier ihre Befreiung vom Joche des Tyrannen
Aigisthos freudig begrüßten, sondern die ganze Stadt ist über
den Greuel des Muttermordes empört : keiner redet die Ge-
schwister an, weil er das Miasma fürchtet, keiner will sie
entsühnen (428). Aber die Argeier glauben sich sogar zur
Eache verpflichtet: das Schloß ist auf Beschluß der Stadt von
Bewaffneten umstellt (444, 760); heute soll Beschluß über die
Bestrafung der Geschwister gefaßt werden, denen Steinigung
droht, und die höchstens auf die Erlaubnis zum Selbstmorde
hoffen dürfen (46 ff.).
Also Euripides zeigt uns, wie seiner Meinung nach die
Handlung der Sophokleischen Elektra weitergehen mußte; er
ruft uns diese Elektra gleich im Prolog ins Gedächtnis, indem
er unter den Kindern Agamemnons Chrysothemis nennt (23).
Die Scheinehe mit dem Bauern hat nie bestanden. An So-
phokles erinnert es uns, wenn wir hören, daß Elektra dem
fernen Orest aufreizende Botschaften geschickt hat i) ; darin
hat sie ihm auch „Träume von Agamemnon" berichtet, offen-
bar Träume von der Art, wie es der Traum der Sophokleischen
Klytaimestra war (417 ff.). Hier wie bei Sophokles wird als
die Urschuld des Hauses, aus der alles spätere Unglück er-
wachsen ist, der Sturz des Myrtilos angesehen (995, 1548).
Es finden sich auch Anklänge im einzelnen, so, wenn der Bote
Elektra anredet:
852 ώ δύστηνε τον στρατηλάτον
^Αγαμέμνονος παι, τζότνι αλέκτρα,
oder wenn Elektra klagt:
201 τό τ έμόν οΐχεται
βίου τό τζλέον μέρος έν στοναχαΐσί τε καΐ γόοισι
δάχρνσί ,τ ένννχίοις'
άγαμος, έπίΟ*, άτεχνος άτε βίοτον ά
μέλεος εις τον αίεν έλγ,ω χρόνον'^).
1) Vgl. Steiger, Wie entstand der Orestes des Euripides f
(Prog. Augsburg. Gymn. b. St. Anna 1898), S. 13.
2) Vgl. Steiger, a.a.O., 10.
32 EINLEITUNG.
Besonders aber ist die Ähnlichkeit zwischen den Szenen Soph.
El. 1398 ff. und Eur. Or. 1246 ff. überraschend groß. Auch
bei Euripides sind Orest und Pylades im Hause, um ein AVeib
(Helena) zu töten, deren Wehgeschrei von drinnen auf die
Bühne schallt, Elektra steht draußen Wache, um jede Störung
zu verhindern. Auch dort erscheint dann ein zweites Opfer
(Hermione), das von Elektra scheinbar freundlich empfangen
wird. „Elektras Wachestehen und Belisten der Hermione ist
fast eine Parodie der Sophokleischen parallelen Szene" (W Hä-
mo witz, a. a. 0., 241).
Nicht nur durch die Art, in der er die Handlung weiter-
führt, kritisiert Euripides die Sophokleische Elektra, sondern
er läßt auch seine Personen die Tat des Orest of en verurteilen.
Der Predigt des Tyndareos wider die Blutrache ist oben (S. 26)
gedacht; wie einfach war das ganze Problem zu lösen, wenn
Orest den korrekten Weg ging, ohne Apoll zu befragen:
500 χρήν αυτόν έτΐΐ^εΐναι μέν αίματος δίχην
όσίαν όίώχοντ έχβαλεΐν τε δωμάτων
μητέρα' το σώφρον τ έ'λαβεν αν της συμφοράς
ν.αϊ τον νόμου τ αν εί'χετ ευσεβής τ αν ήν.
Aber auch die Schuldigen und ihre Partei — außer Pylades —
urteilen so. Nach strengem Rechte mag die Tat erfolgt sein,
sittlich war sie nicht ; das sagt Elektra selbst gegenüber den
Tröstungen des Chors (194); darum schauert sie zusammen,
als Helena sie auffordert, ihre Gaben an das Grab der Mutter
zu tragen (105). Es ist Orest nicht zweifelhaft, daß sein
Vater ihm abgeraten haben würde, wenn er ihn hätte fragen
können, ob er die Tat tun solle (288 f.), und Orest hören wir
zuerst unter allen Hellenen von dem Giewissen reden, das ihm
solche Qualen bringt:
395 Με. τι χρήμα τΐάσχεις; τις σ ατνόλλυσιν νόσος;
Όρ. ή σύνεσις, δτι σννοιδα δείν είργασμένος. Κ
Wenn der Chor auch Elektra zu trösten sucht (194), die Tat
bleibt doch das Gräßlichste, was auf Erden geschehen konnte:
831 τις νόσος ή τίνα δάκρυα χαΐ . .
τις έλεος μείζων ν,ατά γάν
ή ματροχτόνον αίμα χειρί ^έσ^^αι;
In der Euripideischen Elektra sagte Orest vorwurfsvoll:
971 ώ Φοίβε, πολλψ γ άμα&ίαν έ^-έσπισας,
i
EINLEITUNG. 33
hier läßt der Dichter Menelaos so urteilen:
414 Όρ. αλΓ εοτιν ήμϊν αναφορά της ξνμφοράς.
Με. μη θάνατον εΐτνης ' τοντο μεν γάρ ου σοφόν.
Όρ. Φοίβος, χε?.ενσας μητρός έχττράξαι φόνον.
Με. αμαθέστερος γ' ών τον χαλον χαΐ της
δίν.ης ;
dort sprach Orest die Befürchtung aus:
979 άρ αντ άλάστωρ εϊπ άτιειχαοΌ^εΙς d^S(^ ;
hier nimmt Orest beim fröhlichen Ausgang diese ausdrücklich
zurück:
1666 ώ Λοξία μαντεΐε,^οών θεσπισμότων
ού ψευδό μαντις ηο^ άρ , αλλ' έτήτνμος.
χαίτοι μ έσηεί δεΐμα, μη τίνος χλνων
άλαστό ρων δόξαιμι σήν χλύειν οπα.
Wer dem Dichter mit Aufmerksamkeit gefolgt ist, weiß, was
er davon zu halten hat.
Eben dieser fröhliche Ausgang zeigt uns, meine ich, was
Euripides mit seinem Orest bezweckte: er wollte den Beifall
des Publikums erzwingen, ohne doch seine Mißbilligung der
Tat des Orest zu verhehlen. Um das zu erreichen, hat er
viel für das Parterre getan: wir kennen die Musik zur
Castratenarie des Phrygers nicht, aber wenn schon der Text
eben jenes Geklingel von Wortwiederholungen zeigt, über das
Aristophanes sich in den Fröschen lustig macht i), so dürfen
wir annehmen, daß die Musik auf gleicher Stufe stand. Er
hat den Augen reiche Schaulust gegönnt ; das brennende Schloß,
dessen Zinnen Orest auf Menelaos herabstürzen will, war eine
Leistung, mit der Sophokles niemals konkurrieren konnte. Und
da doch Herr Omnes gerührt werden und sittliche Befriedigung
empfinden, aber zugleich auch lachen will, so hat der Dichter
1) 1373 ψροϋδα φρούδα, γα γα, 1381 ΊΙιον 'ΊΙιον, 1384 άρ^άτειον
άρμάτειον, 1387 δνσελέναξ δνοελένα?, 1390 ΙηΧέμων ίαλέμοη', 1895 αϊΧινον
αΐΐινον, I4\b ίβαλον ^βαλον, \^\^ ^ΘΌρον id-ooov, \Α2% Φονγίοι? Φρν-
νίοισΐ, 1427 ανραν ανραν'^Εΐέναξ''Ελένα5, \ΑΑΑ Αγει ό άγεί, 1453
iSaia ματερ μάτερ όβρίμα ό β ρ ίμ α , 1456 ϊδρακον ^δραχον, 1461
χατ&αντ] κατ&αντ], 1464 άΐ'ίαχεν ΐαχεν, 1468 Μψερεν εωερεν, 1479 olos
οΐο£, 1481 είδον εϊ8οι\, 1483 τότε Οή τότε, 1500 ποΚνπονα §έ πολύ-
ηονα. Vgl. in der Hahnenmonodie der Frösche 1337 ψόνια φόνια,
1352 άΐ'έητατ άνέπτατ\ 1353ff. έμοΊ δ ά%ε άχεα κατέλιπε, δάκρυα
δάκρνά τ άπ' ομμάτων ^βαλοι• Μβαλον ά τλάμων.
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl. 3
34 EINLEITUNG.
für beides kräftig gesorgt. Wie blank glänzt die Tugend
dieses Pylades, für den wirklich Sterben so viel ist wie ein
Glas Wasser trinken; wie trefflich wird Menelaos für seine
Lumpenhaftigkeit durch die Angst um Weib und Kind ge-
straft ! Anderseits fühlen wir uns an manchen Stellen direkt
an die Komödie erinnert ^). Orest treibt mit dem Phryger
ein humoristisches Spiel, das nicht nur der Situation, sondern
der Tragödie überhaupt fremd ist 2):
1525 Φρ. ουκ άρα χτενεΐς μ ; Όρ. άφεΐσαι. Φρ. γ.αλον E7tog
λέγεις τόδε.
Όρ. αλλά μεταβονλενσόμεσ^α. Φρ. τοντο (5' ού
χαλως λέγεις.
Und eben dahin gehören einzelne Stellen der langen, kunstvoll
zwischen ihm und Menelaos zerteilten Stichomythie:
1608 Με. ά7ΐαιρε ^νγατρός φάογανον. Όρ. ιρενδής έφνς.
Με. άλλα χτενεΐς μου ϋ^νγατέρ ; Όρ. ού ψευδής
ετ εΐ"^).
Die politischen Anspielungen haben gewiß der Überzeugung
des Dichters entsprochen. Aber sie dienten doch wohl auch
dem Zwecke des Erfolgs : wie mögen die Dikaiopolis und
Trygaios sich gefreut haben über den Dichter, der ihren
Wert so zu schätzen wußte:
917 άλλος δ' άναστάς έλεγε τφδ' εναντία,
μορφγι μεν ούχ ενωττος^ ανδρείος δ' άνήρ,
υλιγάχις άστυ χάγοράς χραίνων χντίλον,
αυτουργός, οιττερ χαι μόνοι σφζουσι γήν^),
1) Gehört dahin auch Elektrens Anrede an die Zuschauer (128)
εΐ8ετ€ ηαρ άκραζ ώα άπέΌ'ρισεν τρ^χαζ;?
2) Vgl. Hermanns Vorrede XIV : Quod Orestes timiditati istius
serüi insultat eumque ludificat, iam Oeteres interpretes nee tra-
goediam decere viderunt [Schol. 1521 ταντα κωμικώτερή έστι xai
ηεζή] et cum α dignitate Orestis , tum ab animo hominis de sua^
sororisque üita metuentis alienum esse.
3) Vgl. Steiger, a. a. 0., 25.
4^ Vgl. Steiger, a. a. 0., 16. „Dasselbe (daß er eine aristo-
phanische Gestalt ist) gilt von dem rätselhaften Landmann, der in,
seiner resoluten Verteidigung für Orestes den Ehrenkranz verlang
(923). Er ist ein Bruder des Dikaiopolis der Acharner, vgl. aus d(
langen Rede, mit der dieser sich einführt, besonders V. 32 ff. :
άηοβλέπων εέε τόν άχρόν, είρήνηζ έρων
ατνγων μεν άστν, τόν (ί έμόν δημον ηοϋων^
EINLEITUNG. 35
über den Hieb wider den bösen Demokraten (902 &.), über die
Schlußanspielung auf die Friedenssehnsucht, welche sie er-
füllte :
1682 ίτε VW xad•^ όδόν, την χαλλίστην
d-εων Είρήνην τίμωντες.
Man wird dem Dichter nicht Unrecht tun, wenn man sagt,
daß er sein künstlerisches Gewissen eingeschläfert hat, um mit
allen Mitteln den Beifall des Publikums zu erzwingen.
\Vir kennen das Urteil der Preisrichter über die Euri-
pideische Elektra nicht; wenn es so ausfiel, wie es uns natür-
lich scheint, daß Euripides der dritte wurde, so können wir
es verstehen, daß er einige Jahre wartete, bevor er es
wagte, dem Publikum seinen Orest zu bieten. Dagegen
würde es natürlich scheinen, daß Sophokles so bald als mög-
lich sein Stück dem Euripideischen entgegenstellte. Daß er
dies tat, läßt sich aus der Euripideischen Helena wahrschein-
lich machen, die ein Jahr nach der Elektra, 412, aufgeführt
wurde *)•
Helena gedenkt sich und Menelaos zu retten, indem sie
Theoklymenos um ein Schiff bittet, damit sie ihrem angeblich
gestorbenen Gemahl ein Totenopfer auf hoher See darbringen
könne :
1049 Έλ. axovGoVf rjv τυ xal γυνή λέξγ] οοφόν.
βονλξΐ λέγεοϋ^αι μη ^ανών f λόγφ ^ανεΐν ;
Με. χαχός μεν όρνις' ει δε χερδανώ f λέγείν,
έτοιμος ειμί μη ^ανών λόγφ χ^ανεΐν.
'£λ. χαΐ μην γνναιχείοις ο' αν οίχτισαίμε&α
χονραΐσι χαΐ ^ρήνοίοι 7ΐρος τον άνόσιον.
und dazu V. 920 f. unseres Dramas:
όλιγάκιζ άστν xayoouS χραίνων κνχλον,
avTovoyös, οί'τιερ καΐ μόνοί σωζονσί γην.
Der Gedanke des ersten Ver«es ist derselbe wie in der Acharner-
stelle, nur ist er dort viel energischer ausgedrückt; aber auch das
οϊπερ και μόνοι σώζονσι γην ist identisch mit dem είρήνηζ έρών bei
Aristophanes, wie' uns eine Vergleichung mit V. 511 des ,Friedens'
beweist. Dort versichert Trygaios: οϊ τοι γεωργοί τονργον έξέΐκονοι
κάλλο? ovSfis. ,Die Landleute sind die Retter des Vaterlandes, denn
sie allein sind ehrlich bemüht, die Friedensgöttin aus dem Abgrund
ans Tageslicht zu ziehen'. Es ist also dieselbe biedere, aber be-
schränkte Persönlichkeit, die beiden Dichtern sympathisch ist, weil
sie die friedliebende, ruhige Bürgerschaft repräsentiert."
1) Ich habe den folgenden Gedankengang in den Jahrbüchern
für klass. Phil, Supplementband XV 306 ff. entwickelt.
36 EINLEITUNG.
1055 Με. σωτηρίας δε τοντ έγβΐ τι νφν άχος;
^ca λα ιό τη ς γάρ τφ λόγφ / ένεστί τις.
Darin liegt, meine ich, ein spöttischer Seitenblick auf den
Sophokleischen Orest, der. den Plan der falschen Todesbotschaft
rechtfertigend, sagt:
62 ηδη γάρ εΐδον πολλάγ,ις xai τους σοφούς
λόγφ μάτην -θ-νη σγ,οντας' εΙΒ^" δταν δόμους
έλό-ωσιν αϋϋ^ις, έτ,τετίμηνται τχλέον,
Theoklymenos macht sich selber Vorwürfe:
1171 εγώ δ* έμαντόν τιόλΧ έλοιδόρησα δή'
ον γάρ τι ^-ανάτφ τους χαχονς κολάζομεν.
γ,αϊ νυν ττέτννσμαι φανερόν '^Ελλήνων τινά
ες γην άφΐχΒ^αι και λεληϋ^έναι σχοτΐούς,
ήτοι γ,ατότΰτην ή χλοπαΐς -θ^ηρώμενον
Έλένην -θ^ανεΐται δ\ ην γε δή ληφϋ-fj μόνον.
Der Dichter hat sich selber seine Aufgabe erschwert, in-
dem er Theoklymenos erfahren ließ, daß ein Hellene ins Land
gekommen sei; denn eigentlich müßte er nun das stärkste
Mißtrauen empfinden, wenn er Menelaos sieht. Die Begründung
seines Selbstvorwurfs
ov γάρ τι -θ^ανάτφ τους ΥΜκονς χολάζομεν
ist von befremdlicher Kürze. Aber wir verstehen den Dichter,
wenn wir annehmen dürfen, daß er die Schlußsentenz des
Sophokleischen Orest parodierte, die in der Tat nicht nur in
unserem Sinne des Wortes barbarisch klingt:
χρήν δ' εν^^νς είναι τήνδε τοις τΐάσιν δίκην,
δστις πέρα πράσσειν γε των νόμων ^έλοι,
χτείνειν' το γάρ ττανοϋργον ονγ. αν ήν ττολύ.
Wenn diese Vermutungen richtig sind, so ist die Sophokle-
ische Elektra 413 entstanden und 412 aufgeführt; bewiesen
scheint mir, daß sie zwischen der Euripideischen Elektra und
dem Euripideischen Orest entstanden ist.
IIL Warum schrieb Sophokles seine Elektra?
Die Frage: Warum schrieb Euripides seine Elektra? läßt
sich befriedigend beantworten, auch wenn wir annehmen, daß
ihm lediglich die Aischyleische Orestie vorlag ; und nur unter
dieser Annahme können wir die Frage beantworten, warum
Sophokles seine Elektra schrieb.
I
EINLEITUNG. 37
Denn es ist nicht walir, daß er der Artist ist, für den
es nichts gibt als seine Kunst, sondern er ist als Künstler
zugleich ein frommer , gläubiger Mensch ; das zeigen doch,
wenn nichts anderes, jene Chorlieder, in denen er ohne Rück-
sicht auf die Handlung des Dramas oder nur einen leich-
testen Gedankenfaden zu ihr hinüberschlingend, seine eigenen
Gedanken über göttliche und menschliche Dinge ausspricht
(0. R. 863 ff., Antig. 332 it.). Und wenn er das Gefühl, das
die Mutter mit den Kindern verbindet, so völlig in seinen
Menschen austilgt, er, der für die Liebe der Schwester zum
Bruder, des Vaters zu den Töchtern so unvergeßliche Worte
fand, wenn er eine Tat, von der nach dem Glauben des
Atheners nur der Stimmstein der Göttin den Schuldigen frei-
sprechen konnte, als selbstverständlich jeder Anzweiflung ent-
rückt, so werden wir fragen, warum er das tat i). Wir
müßten uns bescheiden^ es nicht zu wissen, wenn wir die
Elektra des Euripides nicht hätten; so wissen wir es, und
dürfen nun wieder als richtig anerkennen, was Wilamowitz
einst hierüber gesagt hat {Herrn. XVIII 235) : „Die Weise
mit dem Mythos zu wirken, wie es Euripides hier gewagt
hatte, war in Sophokles' Augen nicht bloß frivol und blasphe-
misch, es war die bare Negation seiner eigensten Dichtungs-
weise. Er trat dagegen auf und wollte den Gegner mit seinen
eigenen Waffen schlagen."
Der Gott in Delphi ein Fluchgeist, seine Sprüche άσοφοι
γλώσσης ένοπαί (Eur. EL 1302)? Da dachte er zornig wie
einst: El ai τοιαίδε πράξεις τίμιαι, τι δει με χορενειν;
Nein, der Reine kann nichts Unreines gebieten ; die Tat ist
löblich, weil er sie gebot. Und nun stellt sich Sophokles
seinerseits auf einen Standpunkt jenseits von Aischylos, jen-
seits der delphischen Orestie; er behandelt den Muttermord
als selbstverständliche Notwendigkeit.
Auf diesen Standpunkt drängte ihn selber die Reaktion
gegen Euripides; es galt, den Zuschauer auf denselben Stand-
punkt herüberzuziehen. Darauf hat Sophokles seine ganze
reife Kunst verwandt; aus diesem Bestreben läßt sich die Ge-
staltung der Charaktere, der Aufbau des Stückes verstehen.
Ein Aufbau, der doch sehr befremdlich ist ! Denken wir uns
die Heldin fort, einen Tag früher in das ihr bestimmte Ge-
1) Und diese Frage wirft auch Steiger a. a. 0. 589 auf. ver-
sucht aber nicht, sie zu beantworten.
38 EINLEITUNG.
fängnis eingeschlossen, so würde die äußere Handlung sich
gerade so wie jetzt vollziehen; den winzigen Beitrag, den sie
dazu liefert, indem sie Aigisthos sicher macht, konnte selbst
die Chorführerin an ihrer Stelle leisten.
Sophokles hat es zunächst vermieden, den Muttermord
überhaupt als ein Problem hinzustellen. Wie der junge
Xenophon den delphischen Gott fragte, δ 7t ω ς αν χά?Μστα
πορενα^είη, und nicht, ob er die Fahrt zu Kyros antreten
solle (Anab. III 1, 7), so hat Orest gefragt, δτφ τρόττφ
7νατρΙ Ölymq άροίτο των φονεναάντων ηάρα; das Ob war
ihm nicht zweifelhaft. Und so sinkt er weder schwächlich zu-
sammen, als er ans Werk gehen soll, wie es der Euripideische
Orest tut, noch regen sich vorher Bedenken, die er nieder-
kämpfen müßte wie der Aischyleische, noch endlich zeigt ihm
die geschehene Tat ein anderes Antlitz:
χρήν ö' svd-ig είναι τήνδε τοις πάσιν δίχην,
δοτις τΐέρα ττράοοείν γε των νόμων ^έλοι,
γ,τείνειν το γαρ ττανονργον ούχ αν ήν πολύ —
das sind die Schlußworte, mit denen er uns entläßt. Wir
müssen ihn lieb gewinnen in der schönen Eingangsszene, wo
er, im Morgengrauen heimkehrend, zum ersten Male wieder
das Schloß seiner Väter sieht und, durch die Not zum Manne
gereift, mit fürstlicher Würde und doch zugleich mit Be-
scheidenheit und herzlicher Dankbarkeit seinen Getreuen den
Spruch des Gottes und seinen darauf aufgebauten Plan mit-
teilt; als er gegen Ende des Stückes wieder auftritt, zwingt
ihn zwar Elektrens leidenschaftlicher Schmerz, sich früher, als er
wollte, zu erkennen zu geben, aber er bleibt doch der Ruhige,
der Elektrens stürmischen Jubel mehr einzudämmen sucht als teilt.
Auch diesen Orest aber, der so viel ruhiger und sicherer
ist als seine Namensvettern bei Aischylos und Euripides, wollte
Sophokles nicht der Mutter gegenüberstellen, nicht als könnte
vor der Mutter Gegenwart das Feuer der Rache in ihm
zurückbrennen, aber den Zuschauer konnte trotz der Er-
innerung an des Gottes Gebot öoXoiOi yJJipüL χειρός έν-
δίχου σφαγάς ein seelisches Unbehagen beschleichen, wenn
er den Sohn die Mutter arglistig ins Todesnetz locken sah.
Auch konnte Orest nicht wohl die lange Prunkerzählung von
seinen Siegen und seinem Untergang bei den pythischen Spielen
vortragen; und doch muß Sophokles auf diese Wert gelegt
haben, da er sie eben in ihrer breiten Ausführlichkeit durch
den Prolog vorbereitet (47).
EINLEITUNG. 39
Diesem Umstände verdankt der Paidagogos sein Dasein.
Er entspricht dem Talthybios des delphischen Epos, ist aber
nicht als Herold bezeichnet. Welche Stellung er in Aga-
memnons Haus einnahm, wissen wir nicht; sicher war er nicht
wie bei Euripides schon Agamemnons Pfleger gewesen (Eur.
El. 16); denn bei der Heimkehr ist er ein Graukopf und da-
durch den Bewohnern des Hauses unkenntlich (43). Er ist
erfunden, um die Erzählung vom Tode des Orest vorzutragen,
dann aber vom Dichter benutzt, um die schöne Eingangsszene
zu ermöglichen und um die Geschwister aus dem Freuden-
rausch des Wiedersehens in die Wirklichkeit zurückzurufen
(1326); dann braucht ihn der Dichter nicht mehr und läßt
ihn verschwinden; der Schauspieler, der ihn gespielt hatte,
mußte nachher den Aigisthos spielen. Daß er so die gegebene
eine Botschaft in zwei zerlegt hat, die Überbringung der Nach-
richt und die der Urne, motiviert der Dichter im Prolog da-
mit, daß der Pädagog die Lage der Dinge im Hause erkunden
solle, bevor Orest komme (40) ; in Wahrheit erfährt Orest von
ihm nichts, was der Ausführung seiner Tat dienlich sein könnte
(1339 — 1345), sondern er hört das einzige, was für ihn wichtig
ist, von Elektra (1307).
Das doppelte Eachewerk vollzieht sich bei Aischylos und
bei Euripides in derselben Folge wie im delphischen Epos:
zuerst fällt Aigisthos, dann Klytaimestra. Sophokles hat die
Reihenfolge umgekehrt. Natürlich wußte er, daß er dann mit
dem Schwächeren statt mit dem Stärkeren schloß, daß er auf
eine Steigerung der Wirkung bis zum Schlüsse verzichtete.
Er hat es getan, damit der Muttermord die von ihm gewollte
AVirkung auf den Zuschauer ausübe. Jetzt werden die Schrecken
dieser Szene gewissermaßen resorbiert von dem Verlangen des
Zuschauers nach ausgleichender Gerechtigkeit, und bevor die
gefährliche Erinnerung an die Aischyleischen Erinyen erwacht
ist, stellt sich dem Jüngling eine zweite Aufgabe entgegen,
deren Lösung wir mit voller Sympathie begleiten: die Rache
an dem Weiberhelden Aigisthos, der nun auftritt als der nach
geschwundener Gefahr keck auftrumpfende Gewaltherrscher.
In dem Zusammenhange dieses Dramas konnte Sophokles
keine der beiden Klytaimestren, die seine Vorgänger geschaffen
hatten, brauchen. Der Klytaimestra des Euripides trauen
wir kaum die AVillenskraft zu, die zu der grausigen Tat ge-
hörte, für die sie stirbt. Hören wir nur, wie matt sie ihren
Ehebruch entschuldigt:
40 EINLEITUNG.
1035 μώρον μεν οϋν γυναίκες, ούχ άλλως λέγω'
δταν Ö' νττόντος τοϋδ\ άμαρτόντ] τΐόσις
τάνδον τΐαρώσας λέχτρα^ μιμεΐσ^^αί ^έλει
γννή τόν άνδρα χάτερον χτάσ^αι φίλον.
Sie ist des Geschehenen nicht froh (1105 1), sie hat den Tod
des Sohnes nicht gewollt (17), den der Tochter verhindert (28),
sie fühlt Reue, als sie die vermeintliche Wöchnerin so un-
gepflegten Leibes sieht (1107), aber diese Reue ist auch
wieder nur ein schwächliches Bedauern : sie gedenkt in ihrem
Prunkaufzuge (998 ff.) zu Aegisth zurückzukehren: δει γαρ
και πόσει δούναι χάριν (1138). Ihr Sterben ist schlechtweg
gräßlich, μιαρόν\ mit Widerwillen wenden wir uns von
diesen Rächern ab. Aber auch die Klytaimestra des Aischy-
los durfte der Sophokleischen Elektra nicht gegenübertreten.
Sie ist eine große Sünderin, die in der Todesstunde die Liebe
zu dem Schwächling, dem sie sich einst hingab, nicht ver-
leugnet (886), aber wie ein Blitz eine Landschaft erhellt, so
zeigt uns die Wirkung, welche die Nachricht vom Tode Orests
auf sie ausübt, daß sie das ferne Kind nicht vergessen hat,
daß sie unter ihrer Sünde leidet (672). Das fürchterliche
Traumbild hat sie im Innersten getroffen; das schildert uns
Aischylos, wie nur er es schildern kann:
Cho. 32 τορός γάρ οίκτος, όρ^ό^ριξ
δόμων όνειρο μαντις εξ νττνον κότον
πνέων, άωρόννκτον άμβόαμα
35 μνχό^εν ελακε 7τερι φόβφ
γνναικείοισιν έν δώμασιν βαρύς ^τίτνων.
Solches Grauen durfte Sophokles in der Seele seiner Klytai-
mestra nicht wecken. La mort sans phrase ist sein Verdikt;
da darf kein Mitleid die Seele des Zuschauers ins Wanken
bringen. Und so erdichtet er, an die Erzählung seines Freundes
Herodot von Astyages (I 108) sich leicht anlehnend, ein an-
deres Traumgesicht: Agamemnon besucht noch einmal seine
Gattin; dann pflanzt er das Pelopidenszepter auf dem Herde
ein ; und es treibt Zweige und Blätter, daß das ganze Land
von Mykene davon beschattet wird (41 7 ff.). Bedeutet das Ver-
söhnung der grollenden Seele? Bedeutet es ihrer Feinde Sieg?
Sie weiß es nicht (645); aber es kann nicht schaden, wenn
Chrysothemis dem Toten eine Spende bringt; sie selber will
es dem Apollon, der Eingang und Ausgang ihres Hauses be-
schirmt, ans Herz legen. Man hat den Sophokleischen Traum
EINLEITUNG. 41
neben dem Aischyleischen schwach gefunden, und gewiß, er
ist es. Aber Sophokles ist mit gutem Bedacht hier seinen
eigenen Weg gegangen : wenn im Traum Orest als die Schlange
erschien, die der Mutter das Blut aus der Brust sog, so fiel
damit ein Schatten auf seine Tat; wenn er dem delphischen
Epos folgend ihr Agamemnon selber als Schlange mit blu-
tigem Haupt erscheinen ließ, so mußte das Gesicht die Träu-
mende im Tiefsten erschüttern, und so durfte der Zuschauer
sie nicht sehen. Er ist auf ihr Erscheinen vorbereitet durch
das, was Elektra dem Chore von ihrem einstigen Verbrechen,
ihrem jetzigen Treiben berichtet. Ein Festmahl ist ab-
gehalten, als der Fürst heimkehrte; in der Nacht (203) auf
den Polstern neben dem Speisetisch am Herd (194, 269) ist er
erschlagen, mit einer Axt, die wohl schon vordem als Mord-
werkzeug diente (195, 484), ohne Zweifel von seines Weibes
Hand (279, 302), wenn auch Aigisthos beim Morde geholfen
hat (97, 206). Tückischer Groll gab ihr den Plan ein (197),
den Opfertod Iphigeniens zu rächen (530), aber Leidenschaft
zu Aigisthos kam dazu (197). Sie hat die Rache voll aus-
gekostet: an seinem Haupthaar wischte sie die Waffe ab
und verstümmelte die Leiche (445). Reue blieb ihr fremd:
sie hat später den Monatstag der Bluttat festgestellt und dankt
an diesem durch Opfer und Reigentanz den rettenden Göttern
(278). Aigisthos aber läßt sie seitdem öffentlich die Rechte
des Gatten und des Herrschers genießen, er sitzt auf Aga-
memnons Stuhl und trägt die ererbten Königskleider (267).
Des Hauses alten Reichtum vergeudet er (1290), verstreut
ihn auch, um das Urteil des Volkes über seine Tat zum
Schweigen zu bringen; ganz sicher freilich werden sich die
beiden erst fühlen, wenn alle, die sie beherrschen, erfahren
haben, daß der Sohn und Erbe des Gemordeten tot ist (1459).
In tiefster Seele ist ihr die Tochter verhaßt, deren Tränen
um den Vater nicht aufhören wollen zu fließen, die mit er-
barmungsloser Schärfe der Mutter ihren Frevel vorhält. Sie
hat einst Orest vor ihrer Mörderhand gerettet; wenn nun das
Gerücht erzählt, er werde lieimkehren, so läßt Klytaimestra
ihren Ingrimm an Elektra aus, die schuld an dieser Sorge
ist (293). Aber es soll ein Ende gemacht werden; wenn
Aigisthos heimkehrt, wird er Elektra in ein Verließ fern
von der Stadt einschließen, wo niemand mehr ihre Klagen
vernimmt (379).
Man hat ernstlich geglaubt, in diesem Weibe rege sich
42 EINLEITUNG.
ein menschliches Gefühl, als sie die Nachricht vom Tode des
Orest empfängt. Gewiß, es wäre Anlaß dazu. Eben hat sie
in einer χεχρνμμένη βάξις (638) Apollon gebeten, er möge
ihre Feinde aus dem Wege räumen:
657 τα ö' αλλ« 7ϋάντα xal σιωτΐώσης έμον
έτΐαξίώ σε δαίμον' όντ' έξειδέναι.
τους έχ ζ/ίός γάρ εέχός έστι, nav-d-' όράν^
da kommt die Meldung:
673 τέΟ^νηγ! Όρέύτης' εν βραχεί ξνν&είς λέγω.
Elektra schreit auf:
Ol 'γώ τάλαιν% δλωλα ttjö' έν ήμερα,
aber die Mutter läßt sich in gieriger Hast die willkommene
Nachricht bestätigen:
τι ψής, τι φής, ώ ξεΐνε; μή ταύτης χλύε.
Als dann der Bote seinen Bericht gegeben hat, findet sie
wirklich ein schickliches Tränlein und begründet ihren er-
heuchelten Schmerz durch die Sentenz:
770 δεινόν το τίχτειν εστίν' ουδέ γάρ ΥΜχώς
πάσχοντί μίσος ών τέχτ] τΐροσγίγνεται.
Sie erläutert dieses χαχώς πόσχειν gleich nachher, als sie
von Orest spricht:
775 δ στις της έμης 'ψυχής γεγώς,
μαστών άποστάς χαι τροφής έμης φυγάς
άττεξενοντο χαί μ έττει τησδε χϋ-ονός
έξήλβ^εν, ούχέτ^ εΐδεν, έγχαλών δέ μοι
φόνους πατρώους δείν' έπηττείλει τελεΐν.
Als ein άττοστηναι bezeichnet sie die Flucht des willenlosen
Kindes; verträgt sich solche Verdrehung der Wahrheit mit
irgendeinem echten Gefühl? Μήτηρ χαλεΐται, μητρί δ' ούδεν
έξισοΐ (494). Nach solcher Vorbereitung durfte Sophokles die
Mordszene zu bilden wagen, so wie er sie gebildet hat: Auge
um Auge, Zahn um Zahn, Schlag um Schlag ^). Der Tote
hatte sich gerächt; er sprach durch der Tochter Mund das
fürchterliche Wort: παΐσον, ει σ^-ένεις, διτΐλήν.
Damit sind wir auf die Heldin gekommen. Wie verhält
sie sich zu der Elektra des Euripideischen Dramas ? Sopho-
kles änderte zunächst die Art ihrer Beteiligung an der Hand-
1) Vgl. Aescb. Ag. 1383 ετι σε χρή στεροι/έναν φιλούν τ ν μ μ α
τύέμ ματ ι, τεΖσαι.
EINLEITUNG. 43
lung. Sie feuert nicht einen verzagenden Orest zur Tat an,
denn dieser Orest bedarf dessen nicht; sie lockt auch nicht
durch trügliche Rede die Mutter ins Garn, das hat der Pä-
dagog ihr abgenommem. Aber sie hat einst, noch ein Kind,
gehandelt, als es galt, den Erben und Rächer des Vaters zu
erhalten. Bei Euripides heißt es von Orest;
16 τον μεν 7νατρός γεραιός έχγ,λέπτεί^) τροτρενς
μέλλοντ' Όρέστην χερός νπ' ΛίγίοΘ^ον ύ^ανεΐν,
bei Sophokles
11 δ^-εν σε τΐατρός έχ (ρόνων εγώ τζοτε
Τυρός σης όμαίμον χαΐ κα σ ιγνήτης λαβών
ηνεγχα -/.άξέσωσα.
Sie war ihm ja auch die langen Jahre hindurch, während
deren der Vater in der Ferne weilte, nicht nur Schwester,
sondern auch Mutter gewesen (1145). Goethe hat uns, *in-
geregt durch Sophokles, von diesem Zusammenleben der Ge-
schwister ein Bild gegeben, das Sophokles, denke ich, aner-
kannt haben würde (Iph. 620 ff.):
Wie oft, wenn still Elektra, meine Schwester,
Am Feuer in der tiefen Halle saß.
Drängt' ich beklommen mich an ihren Schoß
Und starrte, wie sie bitter weinte, sie
Mit großen Äugen an. Dann sagte sie
Von unserm hohen Vater viel; wie sehr
Verlangt' ich, ihn zu sehn, bei ihm zu sein!
Dann kam die Mordnacht, Orest ward gerettet, sie blieb mit
dem Mörderpaar unter einem Dach zurück. Seit jenem Tage
ist ihr Leben dem Gedächtnis des Vaters, der Sehnsucht nach
dem Bruder geweiht. Die Mörderin höhnt den Toten; sie
bietet ihm, was sie kann, unablässige Trauer, nie verstummende
Klage. Aber nicht ihre Sehnsucht allein ist es, die sich in
dieser Klage ergießt, sie übt ein Rächeramt (349), wenn sie
immer wieder den Frevel in die Welt hinausschreit zum
Widerhall für jeden, der es hört (109). Zwar draußen vor
dem Schloß wehrt ihren Klagen Aigisthos (312 f.), aber auch
drinnen im Hause ist sie der Mutter und ihrem Buhlen ein
steter Vorwurf. Nicht nur ein stummer Vorwurf; oft genug
hat sie die Mutter durch scharfe Worte zu schmähender
1) Vgl. 540, 556.
44 EINLEITUNG.
Erwiderung gereizt (552). Und die Mutter hat sich an ihr
gerächt : nicht nur daß sie sie hinwelken läßt, ohne das Lebens-
ziel des Mädchens, Ehe und Mutterschaft, erreicht zu haben
(164, 185), was sie wohl mußte, wenn sie nicht in Elektrens
Kindern Rächer fürchten sollte, sie ist auch von der gemeinsamen
Mahlzeit ausgeschlossen, sie wird in Nahrung und Kleidung
nicht wie ein Königskind gehalten (191); nicht einmal zur Teil-
nahme an einem Götterfest darf sie das Haus verlassen (911).
Dieses Leben ist nicht ohne Rückwirkung auf sie ge-
blieben. Die Jahre schleichen so langsam, der Hoönungsstern
sinkt abwärts. Orest sendet ja Botschaften; er sehnt sich
nach ihr — so sagt er — aber trotz seiner Sehnsucht will
er nicht erscheinen (171, 305, 319); er hat wohl vergessen,
was sie an ihm tat und was sie ihn lehrte (166). Und wo
bleibt das Walten der Götter, die so frevelhaften Mord
räiihen müßten? Es klingt doch wie eine Drohung, was sie
dem Chore zuruft (244 it.):
et γάρ δ μεν S-ανών γα τε χαΐ ουδέν ών
χείσεται τάλας, οί ök μή πάλιν
δώσονο' avricpovovQ δίχας,
έρροι τ' αν αιδώς άτΐάντων τ' ευσέβεια d-νατών.
Es liegt eine ασέβεια darin, so etwas auszusprechen; das
fühlt sie selber:
307 ev οϋν τοιοντοις οντε σωφρονειν, φίλαι,
οντ' εν σ ε βεΐν ττάρεστιν.
Ein Wort nur ihres Gebetes 411 sagt uns, daß sie es nicht
verstanden hat, warum die Ahnengötter so lange ihre Hilfe
versagten, aber dieses redet deutlich genug:
ώ Ό^εοΙ τΐατρφοι, συγγένεσ&έ / αλλά νϋν.
Nicht mit Worten lästert sie, als sie die Nachricht vom Tode
des Bruders empfangen hat, aber der Chor fürchtet, daß dem
anklagenden Blick, der anklagenden Gebärde die Lästerung
folgen könne (830). Und darum nachher die überquellende
Freude, als Orest ihr sagt, daß die Götter ihn gesandt haben:
1265 έφρασας ύνΐερτέραν
τας πάρος έ'τι χάριτος,
ει σε ^εός έτΰόρισεν
άμέτερα τΐ^ός μέλα^ρα'
δαιμόνων
αντό τίΒ^ημ' εγώ»
EINLEITUNG. - 45
Der schon erschütterte Glaube an das Walten der Götter
befestigt sich wieder bei ihr; jetzt sieht sie die endliche Er-
füllung ihres heißen Flehens als eine Fügung der rätselhaften
οαίμονες an i). Einem Mädchen steht ein Verharren in so
leidenschaftlicher Klage nicht wohl an; das weiß Elektra (254),
aber sie müßte sich selbst verachten, wenn sie den elend
dahingemordeten Vater vergäße (145). Sie weiß, daß eine
Tochter zur Mutter nicht so reden sollte wie sie, daß man
ihr Mangel an αιδώς (249), an σωφροσύνη (307) vorwerfen
könnte. Aber ihr heftiges Temperament reißt sie immer wieder
fort (222), bis zu dem schneidenden Hohn, mit dem sie ihre
Streitrede gegen die Mutter schließt:
606 χήρνσσέ μ' εις άτταντας, εϊτε χρή Άαχήν
είτε στόμαργον εϊτ' αναίδειας τΐλέαν'
εί γαρ τνέφνχα τωνδε των έργων ϊδρις,
σχεδόν tl τήν σήν ού καταισχύνω φύσιν.
Sie hatte ihre Leidenschaftlichkeit schon vorher vor dem Chor
nur durch ihre Lage entschuldigt:
307 iv ούν τοίούτοίς οντε σωψρονεΐν, φίλαι,
οντ' εύσεβεΐν πάρεστιν, αλλ' έ'ν τοι χακοΐς
ττολλή 'στ' ανάγκη 'λάτΐίτηδεύειν χαχό'
nun muß sie wieder bekennen
621 αίσχροΐς γαρ αισχρά ττράγματ' έχδιδάσχεται.
Der Athener empfand dies stärker als wir, weil er mehr
als wir Modernen sittsame Zurückhaltung vom Weibe forderte,
und wir müssen anerkennen, daß Sophokles der Euripideischen
Elektra keine unwirkliche Idealgestalt gegenüberstellte; er
wußte, daß auch wer für eine gerechte Sache kämpft, nicht
ungestraft Jahrelang einen täglichen Kleinkrieg führt. Aber
er war auch sicher, daß er dadurch seiner Heldin die Sym-
pathie des Zuschauers nicht entziehen werde. Leidenschaftlich
äußert sich ihr Rechtsgefühl gegenüber den Mördern des
Vaters, aber ebenso leidenschaftliche Zärtlichkeit erfüllt sie
gegenüber dem Bruder. Fassungslos schreit sie auf, als das
Schreckenswort vom Tode des Orest gefallen ist; dies Wort
traf sie ins Herz. Jetzt gibt sie den Kampf auf; vor dem
Tore will sie sich hinwerfen zum Sterben. Sie lästert nicht.
1) Erinnert werden darf hier an Iphigeniens wundervolles Dank-
gebet (1094 ff.). Goethes Iphigenie und Sophokles' Elektra sind zwei
ungleiche Schwestern, aber doch zwei Schwestern.
46 EINLEITUNG.
aber sie hebt die Arme anklagend gen Himmel. Wie schal
sind da die Tröstungen des Chores! Auch muß er vor der
Tiefe dieses Schmerzes verstummen. Der Versuch, Chrysothe-
mis dazu zu bringen, daß sie mit ihr das Leben einsetze, um
die Eache zu vollziehen, mißlingt, wie er mißlingen mußte.
Dumpf sinnend auf unerhörte Tat steht sie da, als Orest mit
der Urne kommt. Und wie sie nun, die Urne im Arm, den toten
Bruder beklagt, wie sie endlich den lebenden erkennt und
laut aufjubelt in stürmischer Freude — das ist eine von den
Szenen, in denen Sophokles die Hörer packt wie ein Molosser-
hund, eine Szene, in der keiner, auch Aischylos ihm nicht
gleichkommt.
Vielleicht wollte der Dichter uns auch dadurch davon
abhalten, Elektrens Leidenschaftlichkeit ungerecht zu beurteilen,
daß er ihr, die von Kompromissen nichts weiß, eine Ver-
treterin des juste milieu in Chrysothemis gegenüberstellte.
Auch sie trauert um den \^ater, sehnt sich nach dem Bruder;
ja, sie hat auf ihre Weise Elektra lieb und bricht trotz der
schneidenden Schärfe ihrer Eede das Gespräch nicht ab (372).
Und so kommt sie, als sie auf dem Grabe des Vaters die
Spenden gefunden hat, die nur von Orest herrühren können,
eilig zurück, die glückliche Wendung des Schicksals der
Schwester zu melden — so eilig, daß sie das für ein junges
Mädchen schickliche Tempo überschreitet (872). Sie ist auch
nicht etwa die Vertraute der Mutter: den Traum hat diese
ihr nicht erzählt (424). Aber so gut sie einsieht, daß das
Recht auf Elektrens Seite ist, fehlt ihr doch die Kraft
zum Widerstände gegen die Machthaber: τοις χρατονσιν
είχα^εΐν (396), των κρατούντων έστΙ ττάντ* άκονστέα (340)
ist ihr Wahlspruch, den sie damit zu rechtfertigen sucht, daß
der Mensch doch verpflichtet sei, sich seine Freiheit zu er-
halten (339); unter Freiheit freilich versteht sie das Behagen
eines standesgemäßen Lebens. Sie weiß, wie das solcher
Menschen Art ist, daß sie die Klügere ist, und tritt der
Schwester mit einem gewissen freundlichen Mitleid gegenüber
(328); freilich kann sie bei aller Wohlweisheit nicht umhin,
zweimal die Einschränkung auszusprechen, daß Elektra eigent-
lich im Eechte ist (332, 338), Zum Ungehorsam gegen die
Mutter läßt sie sich von der älteren Schwester drängen (466),
aber Elektrens Racheplan dünkt sie heller Wahnsinn. 'Sie
geht, um nicht wiederzukommen. Die Frage, wie nach dem
unerwarteten Ausgang der Handlung die drei Geschwister
EINLEITUNG. 47
haben zusammenleben können, wäre ganz müssig. Chrysothe-
mis existiert gar nicht mehr' (Kaibel, Sophokles' Elektra
233)1).
Chrysothemis dient Elektra als Folie; aber erfunden ist
sie wohl, um Elektren handelnd in das Stück einzufügen.
Machen wir uns klar, wie weit die Handlung unseres Dramas,
ohne Elektras Teilnahme vorauszusetzen, gegeben war:
Prolog Der Pädagog führt Orest auf den Schauplatz
ein, dieser entwickelt seinen Plan.
Erstes Epeisodion: —
Zweites Epeisodion: Der Pädagog meldet Orests Tod.
Drittes Epeisodion: —
Viertes Epeisodion: Orest bringt die Urne.
Fünftes Epeisodion: Orest tötet Klytaimestra.
Ex 0 dos: Orest tötet Aigisthos.
In diese Handlung fügte Sophokles zwei wirksame Motive ein.
Er entnahm von Euripides das Motiv, dai3 eine Person Elektren
das am Grabe Agamemnons vollzogene Opfer meldet und dar-
aus auf Orests Ankunft schließt, von Aischylos den Traum
Klytaimestrens und ihren Entschluß, am Grabe Agamemnons
ein Totenopfer darzubringen. Er ließ Chrysothemis mit diesem
Opfer beauftragen, und es ergab sich die Handlung des ersten
Epeisodion, in dem Elektra ihre Schwester dazu bewegt, statt
des gebotenen Opfers ein anderes im Namen der Schwestern
darzubringen. Er ließ im dritten Epeisodion Chrysothemis
die Nachricht bringen, daß am Grabe schon ein Opfer voll-
zogen, daß Orest heimgekehrt sei; Chrysothemis' Freude dar-
1) Die schon vom Scholiasten (328, 343, 997, 1019) bemerkte
Ähnlichkeit der Schwesternpaare in der Elektra und in der Antigoue
springt in die Augen, und wörtliche Ankläng^c zwischen den beiden
parallelen Szenen fehlen nicht, aber die Ähniichkeit ist keine Gleich-
heit. (Vgl. A. Müller, a. a. 0. 309 ff.) Chrysothemis steht weit
unter Ismene, die bei aller Schwäche durchaus liebenswert bleibt und
freilich nicht vorher zum Handeln, wohl aber nachher zum Leiden
Mut zeigt. Chrysothemis paktiert mit den Mördern ihres Vaters,
um sich das äußere Behagen des Lebens zu erhalten, Ismene wagt
nur nicht, das herrische Gebot Kreons zu übertreten. Ihr fehlt die
unleidliche Wohlweisheit der Chrysothemis; anderseits hängt sie viel
inniger an der starken Schwester: ovS' αΰ τοσούτον ϊχί^ο'^ έχ&αίρο}
α' έγώ (1044) hätte sie nimmermehr sagen können. Antigone aber ist
viel härter als Elektra; zwar mahnen sie beide keinen zum zweiten
Mal an seine Pflicht, aber wie kurz ist Antigonens Aufforderung zur
Teilnahme an der Bestattung, wieviel Kunst wendet Elektra auf, um
die Schwester zu dem Racheplan zu gewinnen!
48 EINLEITUNG.
über konnte in Elektren die Hoffnung wecken, daß es ihr ge-
lingen werde, den Willen der Schwester zu heroischem Rache-
entschluß zu stählen. Er scheute endlich nicht davor zurück,
den Redekampf zwischen Mutter und Tochter nach- und um-
zubilden. Die Mutter durfte kein Argument brauchen, das
Agamemnon irgendwelche Schuld gab; also mußte sie von
Kassandra schweigen. Die Opferung Iphigeniens mußte als
unabweisbare Notwendigkeit hingestellt werden; also hatte
Artemis sie befohlen. Nicht gleich und gleich kämpfen die
beiden, sondern Sophokles hat der Mutter eine stumpfe, Elektra
die schärfste AVaffe gegeben.
So rechnen wir dem Dichter nach, und das Exempel geht
auf. Wenn wir seine Leistung nach den Regeln der Ästhetik
würdigen wollen, so müssen wir sagen: Ein schlechtes Stück,
in dem die Handlung sich ohne die Heldin vollziehen könnte.
So mag ein Theoretiker reden ; dem Zuschauer, dem mitfühlenden
Leser wird solches Bedenken nicht aufsteigen. Für ihn tritt
Elektrens Gestalt allbeherrschend hervor; und solange es
Menschen gibt, die starke und einfache Empfindungen nach-
zufühlen fähig sind, werden sie nicht aufhören, mit dieser
Elektra zu hassen und zu lieben.
Anhangsweise sei hier über die Schreibung Κλνται-
μήστρα das Notwendige mitgeteilt. Papageorgiu i) hat zuerst
festgestellt, daß der Laurentianus den Namen der Königin stets
ohne V schreibt, dann die gleiche Schreibung, die sonst nur
aus dem Lateinischen bekannt war, in der älteren handschrift-
lichen und in der inschriftlichen Überlieferung nachgewiesen.
Er hält die Schreibung mit ν für byzantinisch, die ohne ν
für die im Altertum allein gültige. Zum Beweise dessen be-
ruft er sich auch auf zahlreiche Dichterstellen, die, wie er
meint, auf diese Namensform der Königin anspielen. Ich führe
nur die an, welche mir beweisend erscheinen:
λ 429 οίον δή γ,αΐ χείνη έμή σατο έργον άειχές.
ω 199 ονχ ώς Τννόαρέον χουρη χαχά μη σατο
Aesch. Ag. 1054 Ιώ ττόποι, τι τιοτε μήοετα l; [έργα.
τί τόδε νέον άχος μέγα
μέγ' εν οόμοιοί τοΐοδε μήδεταί xaxovj
Cho. 91 ήτις δ^ έττ άνδρΐ τοντ' έμή σατο στνγος ..
1) Σοφοκλέονξ δράματα τά σωζόμενα Ι ^Ηλέκτρα Athen 19 1Ö
S. τξέ ff. Vgl. Kr et Schmer, Glotta IE 330 f.
EINLEITUNG. 49
Ich möchte es in der Tat für keinen Zufall halten, wenn von
der χλντά μη δομένη gesagt wird, daß sie κακά μήοεται ή
έμήσατο, und mir scheint damit die Existenz der Namensform
Κλνταιμήστρα bewiesen i).
Die alleinige freilich nicht. Iphigenie klagt bei Euripides
(Iph. Taur. 203 ff.):
εξ αρχάς μοι ovo δαίμων
δαίμων τάς ματρός ζώνας
205 κα2 νυκτός γ,είνας' έξ αρχάς
λόχιαι στερράν τΐαιδείαν
Μοΐραί ξυντείνονσιν ^-εαί,
ά μνα στεν^είσ' εξ Έλλάν ων
αν πρωτόγονον ^άλος εν &αλάμοίς
210 ^ήδας ά τλάμων χονρα
Gcpayiov ιτατρωα λώβα
χαΐ -θ-νμ' ούκ ενγά^ητον
έτεχεν . .
Da steht zu lesen: 'die von den Hellenen umworbene, die un-
selige Tochter der Leda' ^). Darunter würden wir außerhalb
des Zusammenhanges Helena verstehen; diese Stelle hat nur
dann eine Pointe, wenn Euripides aus dem Namen Κλυται-
μνήστρα erschließt, daß auch Helenas Schwester von den
Hellenen umworben, gewesen ist ^).
Daraus schließe ich nach wie vor, daß Euripides eine
Namensform Κλυταιμνήστρα kannte; diese Form Sophokles
aufzuzwingen war ich nicht berechtigt. Ich habe sie auch
in der Darstellung der Sagengeschichte nicht verwandt ;
im übrigen gilt für uns Deutsche wohl dasselbe, was Th.
Rein ach (La Grece 341 bei Papageorgiu a. a. 0. υιά) für
die Franzosen gesagt hat, wenn wir Goethe für Racine
einsetzen: 'Pierre Papageorgiou, explorateur des manuscrits et
1) Aus ihr wird auch / 265 f. verständlich: ή S' ή rot τό πρΙν
μέν άναίνετο ^ργον άεικέδ, Sla Κλ νταιμήστρη' φρεσι/άρκέχρητ'
άγα^ησιν. Sie war ursprüngh'ch wirklich eine κλντά ι/ηδομένη,
erst die Verführung machte sie schiecht.
2) Badham hat 209 vor 208 gestellt; mir scheint das jetzt
entbehrhch.
3) Vgl. Iph. Taur. 32 f. 0oas, ös ώκύν πόδα TiS^eis ίσον τττεροΖδ
eis τοννομ' ήλ&ε τόδε 7τυδο)κεία5 %άριν. Iph. Aul. 321 //ω^ τρέσαζ
ουκ άναχαλύχρο} βλέφαρον ^Ατρέωα γεγώί; — Cauer, Grundfracfen der
Homerkiitih ^ 30 hat mir zugestimmt, wofür er von Papageorgiu
(a. a. 0. vß') mit einem Aufwände von einundzwanzig Ausrufungs-
zeichen zurechtgewiesen wird.
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl. 4
50 EINLEITUNG.
des scholies des tragiques, α attacM son nom α la decouverte
que la femme d'Agamemyion s' appelle Klytaimestra, Chjtemestre,
et non comme nous le disons depuis Racine et comme nous
continuerons sans doute α le dire, Clytemnestre.
Λ. ^Ύτζό^ΕΟΐζ Ήλέχτρας.
Ι. Υτΐόγ,ειται ώδε' τροφεύς δειχννς τφ ^Ορέσττ] τά
εν "Λργεί* μικρόν γάρ αυτόν όντα Τίλέψασα ή Ήλέτιτρα,
ήνίγ,α δ τνατήρ έσφάζετο, δέδωχε τφ τροφεΐ, φοβούμενη
μή χαΐ αυτόν φονενοωσι συν τω πατρί.
II. Τροφεύς έστυν 6 προλογίζων ττρεσβντης τταιδα-
γωγός^ δ υποκείμενος υμϊ νττεκ&έμενος τόν Όρέστην εις
την Φωκίδα και νυν δεικνύς αντφ τά εν '.Αργεί, μικρόν
γάρ αυτόν ν.λέχρας εκ τοϋ "Αργούς δ παιδαγωγός έφνγεν
καΐ διά εΐκοσιν ετών έπανελ^ών εις τό ".Αργός μετ αύτοϋ
δείκνυα iv αύτω τά εν Άργει.
Β. Ύπό^εσις.
Ι. Υπόκειται ώδε' τροφεύς δεικνύς 'Ορέστη τά εν
Άργει. μικρόν γάρ οντά αυτόν κλέχρασα ^Ηλέκτρα, ήνίκα
δ πατήρ έσφάζετο, δέδωκε τφ τροφει, δείσασα μή και
αυτόν κτείνωσιν δ δε ύπεξέ^ετο αυτόν εις Φωκίδα προς
τόν Στρόφιον νυν δέ μετά εΐκοσιν έτη έπανιών συν αύτφ
προς τό 'Λργος δείκνυσιν αύτφ τά έν Άργει.
II. Ή σκηνή τον δράματος υπόκειται έν Άργει. δ δέ
χορός συνέστηκεν έξ έπιχωρίων παρ^^ένων. προλογίζει
δέ δ 7ΐαιδαγωγός ^Ορέστον.
Aristophanes von Byzanz schickte den von ihm heraus-
gegebenen Tragödien Einleitungen voraus, welche regelmäßig
Angaben boten:
a) über die Fabel des Stückes (ύπό'θ'εσις), wonach sie
υποθέσεις genannt wurden,
b) über die Frage, welche der drei großen Tragiker den
Stoff behandelt hatten,
c) über den Ort der Handlung, die Zusammensetzung des
Chores, die Person, welche den Prolog begann,
d) über die Zeit der Aufführung, die konkurrierenden
Dichter und Stücke, den davongetragenen Siegespreis,
e) über die Gipfelpunkte der Handlung.
EINLEITUNG. 51
υποτυΒ-έναι heißt zu Grunde legen, dann voraus-
setzen, und der Anfang• von AI bedeutet: Folgende Vor-
aussetzung ist gemacht: der Pfleger zeigt . . . Hier kann
wenigstens ein Stück einer aristophanischen Hypothesis vor-
liegen, da wir in der Hypothesis des Euripideischen Orest die
entsprechende Angabe finden : προς τα τον ^Αγαμέμνονος
βασίλεια υπόκειται ^Ορέστης τ,άμνων χαΐ χείμενος
VTcb μανίας έτζΐ χλίνίοίον. II gibt zu Ι einen erläuternden
Zusatz eines anderen Verfassers : Der τροφεύς in I ist der
den Prolog sprechende bejahrte• Pädagoge, von dem voraus-
gesetzt ist, daß er (d ν7εοχείμενος) einst Orest heimlich nach
Phokis fortgeschafft hat und jetzt ihm Argos zeigt. — οίά
εΐχοσιν ετών : Wir haben keine Veranlassung, anzunehmen,
daß Sophokles die homerische Frist von sieben Jahren ver-
längert hat. Die zwanzig Jahre entstammen wohl einer Ver-
wechslung mit Odysseus, der έειχοστώ ένιαντφ heimkehrt.
Β Ι ist augenscheinlich aus Α I und II zusammengesetzt,
Β II wohl angeflickt, um dem Ganzen den Schein einer aristo-
phanischen Hypothesis (Teil c) zu geben: Aristophanes hätte
nicht εν "Αργεί, sondern εν Μνχήναις gesagt, auch die den
Chor bildenden Mykenäerinnen schwerlich für Jungfrauen ge-
halten.
4*
ι
i
20Φ0ΚΛΕ0Υ2
ΗΛΕΚΤΡΑ
TA ΤΟΥ ΔΡΑΜΑΤ02 ΠΡ022ΠΑ
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
ΟΡΕΣΤΗΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
ΧΟΡΟΣ
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ΑΙΓΙΣΘΟΣ.
Die überlieferten Personen Verzeichnisse rühren nicht von dem
Dichter her. Ob Sophokles den Pädagogen als solchen bezeichnet
hat, wissen wir nicht; im Stück wird er nicht so genannt.
•^T Der erste Schauspieler stellte Elektra dar, der zweite Orest und
Klytaimestra, der dritte den Pädagogen, Chrysothemis und Aigisthos.
ΠΡΟΛΟΓΟΣ
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
Ώ τον στρατηγήσαντος έν Τροία τζοτε
'Αγαμέμνονος τΐαΐ, νϋν έχεΐν εξαστί σοι
τζαρόντυ λενσσειν, ών πρό&νμος ήσ^-^ αεί,
τό γαρ τταλαιόν '^Αργος, ονπό^^εις, τάδε,
Die flinterwand der Bühne
zeigt das Atridenschloß. Vor der
Schloßfront Götterbilder (1374 f.),
darunter das Symbol oder die
Statue des Apollon (634 ff .) ;
zu der dreimaligen Anrufung
der Artemis in unserm Stück
(563, 626, 1239) würde es gut
passen, wenn auch eine Statue
der Artemis [ηροατατηρία Aesch.
Sept. 433) dabei wäre. (Papage-
orgiu, Prolegomena zur Ausgabe
der Elektra 44).
V. 1 —76. Der Pädagoge zeigt
Orest die Stätten der Heimat und
fordert ihn zu schleuniger Be-
ratung auf; Orest teilt seinen
Plan mit.
1 ff. Der Pädagog tritt mit
Orest und Pylades in die Orche-
stra. Mit der Hand über den
Zuschauerraum hinweisend zeigt
er ihm Argos, das Reich seines
Vaters, und, auf einen bestimmten
Punkt hindeutend, in der Stadt
Argos die αγορά Avxf;io£^ dann,
nach links hinweisend, den Hera-
tempel. Nun wendet ersieh um und
nähert sich deraBühnengebäude(i>/'
d' Ικάνυμεν): Da ist Mykene und
der Palast der Pelopiden. — Ganz
ähnlich beschrieb im Eingange
von Ennius' Medea Atheniensis
ein Begleiter dem jungen Theseus
die Gegend: asta atque Athenas,
anticumopulentum. oppidum, con-
templa et templum Cereris ad
laevam aspice.
1. Er führt seinen jungen Herrn
ein in seines Vaters Reich ; dar-
um redet er ihn hier als dessen
Sohn an. — äv Τροία: wir „vor
Troia", weil wir die Stadt und
ihr Gebiet scheiden ; dem Griechen
findet ja die Schlacht bei Pla-
taiai έν ΠλαταιαΖε statt.
3. ττρόΟ'νμοξ ist mit einem
Genitiv verbunden, dem Sinne
nach; denn ηράϋ'υμοξ ήσ&α ist =
nod-ov fl%ts oder Μχρυζε^. Vgl.
Anhang § 23.
4. Argos heißt παλαιόν, wie
Eur. El. 1 , weil die %dovtoL
Ίναχίδαι sich für τιρωτογενεί«,
ihren Ahnherrn Argos für γη-
γενήζ oder auch ihren König
PelasgOS als γηγενοϋ« ΠαλαίχθΌ-
i'os Ivis (Aesch. Suppl. 240), ihren
Staat für den ältesten ausgaben.
Durch δ ino&sis drückt Sopho-
kles aus, was Zeus α 40 sagt,
Orestes werde den Mord rächen,
56
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
της οίστροτελήγος άλσος ^Ινόχον χόρης'
αύτη ö\ Όρέστα, τον λνχοχτόνον d-eov
αγορά Λϋγ.Βΐος' ονξ αριστεράς δ^ δοε
"Ηρας δ κλεινός ναός' οι (5' Ιν.άνομεν,
φάσχειν Μνκήνας τάς ηολνχρύοονς όράν,
τιολύψ^-ορόν τε δώμα Πελοταδων τόδε,
δ^εν σε πατρός έχ φόνων εγώ ποτέ
10
ότιπότ &ν ήβήστ} τε χαΐ ■/)£ ίμεΐ-
ρέται αϊηζ.
δ. äXooe wird von dem heili-
gen Hain einer Gottheit (^291,
ι 200) auf den ihr heiligen Be-
zirk übertragen {B 506), hier
auf das Land der Heroine lo,
wohl nach σ 246 άν "laoov "Αρ-
γοε.
6 f. Der Wolfsmarkt ist der
weite, am i\iße der Larisa sieh
erstreckende Hauptplatz der Stadt
Argos, an dem das Heiligtum
des ΆπόΧλΜο^ Λύκείοδ lag. Der
Λύκείθ5 &ε08 war Schutzgott
von Argos, vgl. 645, 655, 1379.
Aesch. Suppl. 654. Er wurde hier
wohl als Wolfsgott gedeutet, da
der Wolf der häufigste Typus
der Münzen von Argos ist.
7 f. Das Heraion , der Haupt-
tempel der argeiischen Hera, lag
40 bis 45 Stadien von Argos nach
NO. entfernt zwischen Tiryns und
Mykene, den vom Isthmos Kom-
menden zur Linken, Paus. Π,
17, ]. Weder das Heraion noch
die αγορά ^ίύκειο? war in Wirk-
lichkeit von Mykene aus sicht-
bar.
9 f. φάσχειν (Imperativisch;
Anhang § 123) όραν statt des
bloßen ορά? deutet auf den über-
rascht staunenden Orestes, der
kaum glauben mag, daß er das
Ziel seines Sehnens endlich er-
reicht habe. Zu πολν%ρνοον?
(nach ^ 180, ^ 46, / 305) steht
ποΙΰψΟ-ορον in schroffem Ge-
gensatz: voller Schätze die
Stadt, voller Mord und Ver-
derben die saeva Pelopis domus
(Hör. Carm. I 6, 8). '
11. φόνο)ν. Wenn in der grie-
chischen Dichtersprache der Plural
da steht, wo im Deutschen nur
der Singular üblich oder allein
möglich ist, so läßt sich nicht in
jedem einzelnen Fall eine er-
schöpf endeErklärung dafür geben.
Ursprünglich liegen in der Regel
echte Pluralia vor, sei es, daß ein
Ding als eine Mehrheit von Teilen
angeschaut wurde, sei es, daß ein
Wort da im Plural stand, wo
sein Begriff mehrfach zu denken
war. Dann aber haben sich ur-
sprüngliche Singularia verwand-
ter Bedeutung den Pluralia an-
geglichen, und es hat vom Epos
an der Verszwang gewirkt. In
unserem Drama handelt es sich
um Wörter für die Begriffe Ge-
rät (im weitesten Umfange) [τρά-
ηεζαι; θρόνοι] εύναί, κοΖται; δί-
ψροί^ δχοι, άντνγε?, yi'oai^ σκηητρη',
γέννεδ], Körperteil [στέρνα, ιιέτ-
ίοπα^ 7ΐρόσο}πα], Haus und Teile
des Hauses [δόαοι, δώματα, οϊκοι,
μέλα-θ'ρα, ατέγαι, εδώλια^ θ'άλαμοι,
άντίϋ'νρα, πρόπνλα]; aber auch
Abstrakta finden sich so : Η och -
zeit[yauoi], Tod [&άνατο{, φόνοι,
σφαγαί], Strafe {δίχαι, άντίποι-
να], besonders Substantiva auf
-μα \ό.μι%λ'ήματα, Ό'νματα^ φά-
σματα, κηρύγματα, τέραατα]. In
die Bedeutung eines Konkretum
übergegangen ist das Abstraktum
γοναί V. 1232.
ΗΛΕΚΤΡΑ
57
TtQÖg σης 6 μαϊμού χαΐ ΥΜϋίγνήτης λαβών
ήνεγχα τίάξέσωσα χάξε&ρεψάμην
τοσόνδ' ές ήβης, τΐατρί τίμωρόν φόνου.
νυν οϋν, Όρέστα χαΐ σύ, φίλτατε ξένων, 15
ΤΙνλάδη, τι χρή δράν, έν τάχει βουλεντέον'
ώς ήμίν ήδη λαμπρόν ηλίου σέλας
έφα χι,νεΐ φ^έγματ^ ορνίθων σαφή,
μέλαινα τ άστρων έκλέλοιπεν ενφρόνη.
τΐρίν οϋν τιν* ανδρών έξοδοιτΐορεΐν στέγης, 20
12. Durch κασιγνήτη wird
das allgemeinere d/uaiuoe genauer
bestimmt, vgl. 156. 325 und Hom.
κασίχνητσ€ και δπατροδ. Aesch.
Eum. 89 αντάδελψον αΐμα και κοι-
νού πατρόξ.
13. 7485 sa^ Phoinix zu Achil-
leus: και σε τοσοντον ^ο'ηκα, ϋ'ε-
οίσ έπιείκεϊ! ^A%iXltv^ έκ d'vjuov
ψίλέων. — Der Gleichklan^ κάξ-
έοωσα κά ξεϋ'ρεχρά/Αην malt WOhl
die Freude, mit der der Alte es
sich vergegenwärtigt, daß aus
dem Knaben, den er einst fort-
trug, nun ein so stattlicher Jüng-
ling geworden ist. Auch das
Medium έξεθ'ρεχράαην ist bedeu-
tungsvoll: er hat ihn sich auf-
gezogen, weil der Vollzug der
Rache für den Herrn ihm ein
Herzensbedürfnis ist.
14. rooovS^ is ήβηδ: Die
Präposition tritt, wenn das zu
ihr gehörige Wort ein Genitiv-
attribut bei sich hat, gern zwi-
schen beide und bewahrt so ihre
ursprüngliche postpositive Stel-
lung. Anhang § 162.
15. 16. και σν, φίλτατε ξέ-
νων, Πνλάδη: Hier wie nach-
her erscheint Pylades als stumme
Person, durch einen Statisten dar-
gestellt. Der Dichter konnte ihn
nicht fallen lassen, weil er in der
Sage zu fest saß, aber auch nicht
als redende Person verwenden,
weil er nur drei Schauspieler zur
Verfügung hatte, die hier durch
die Rollen des Pädagogen, Orests
und Elektrens in Anspruch ge-
nommen waren. Euripides war
in seiner Elektra in der gleichen
Lage. (Kaffenberger, Das Drei-
schauspielergesets in der griech.
Tragödie. Diss. Giessen 1911).
18. σαφή', ώστε σαφή γίγνε-
oS'ai; vgl. 207 αϊ τόν έμόν είλον
βίον προδοτον, 2Αί νονέο>ν έκ-
τίαονδ ισχονσα πτέρνγαε όξν•
xovotv '/oo)v, 1366 αϊ ταντά σοι
δείξονσιν, Ήλεκτρα, σαφ^• An-
hang § 9.
19. Αστρο)ν εύφρόνη: Schon
die Alten haben sich den Kopf
darüber zerbrochen, warum die
Nacht ενφρόνη „die Heiterkeit"
genannt sei ; vielleicht einfach als
die schönere Hälfte des Tages.
Sophokles nennt sie hier die
„Sternenheiterkeit", weil die Ster-
ne sich in ihr ihres Glanzes
freuen dürfen.
20. Sophokles liebt in der Rede
die Abweichung vom Gewöhn-
lichen, und so sagt er auch „wan-
dern", wo „gehen" am Platze
wäre. Polyneikes wandert nicht,
sondern geht, seinen Vater auf-
zusuchen (0. C. 1251) δι öfiuaTos
άοτακτι λείβιον δάκρνον ώδ' ό δοι-
τχορεί. Vgl. auch^Ai. 1230 έηΐ
Ακρ(ην 6 δ ο ιηορεΐν für βαδίζειν.
Nicht minder gesucht ist El. 405
έί/πορενεσϋ^αι (von Μιιτιορο? Wan-
derer) für das einfache gehen ge-
braucht.
58
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ξννάτΐτετον λόγοισιν' ώς ένταΰ^' γ έμέν,
Εν ονχέτ^ ö'Avelv χαιρός, αλλ' έργων άγ.μή.
ΟΡΕΣΤΗΣ
ώ φίλτατ ανδρών ηροοττόλων, ώς μοι οαφή
σημεία φαίνεις έσ^λός εις ημάς γεγώς.
ώσπερ γάρ Ιππος' ευγενής, χάν rj γέρων,
έν τοΐσι δεινοΐς d-νμον ονκ άπώλεοεν,
αλλ' ορ^όν οϋς Εστησιν, ωσαύτως όέ συ
ημάς τ ότρννεις παντός έν πρώτοις έπτ].
τοιγάρ τα μεν δόξαντα δηλώσω' συ δε
όξεΐαν άχοήν τοις έμοΐς λόγοις διδούς,
ει μη τι χαιρον τυγχάνω, με^όρμοσον.
έγώ γάρ, ήνίχ ίχόμην τό Πυ^Ίχόν
2δ
30
21. ζννάπ τε τον λό yotair:
Wir können nur „eine Unter-
redung anknüpfen'' ; der Grieche
kann anknüpfen als Uyovs (Eur.
Phoen. 702), also wohl auch Ιό-
yois. — Sem Herr hat bis zu
dieser Stunde von dem Orakel,
das ihm zuteil ward , nichts
offenbart. Davon möchte er et-
was hören, aber zartfühlend
mahnt er die Königssöhne nur
zur Beratung. Diese findet
naturgemäß später nicht statt,
weil Orest schon seinen Plan
fertig hat.
21 f. Der Sinn der Worte ώς
έι^τανθ' duev, ΐν' ούκέτ^ όκνεΐν και-
ρό?, άΐν Μργων άκι/ή ist UntadÜg,
aber die Form έμέν für έσι/έν
kann durch Call. fr. 294 yorjis
έμεν nicht gerechtfertigt werden.
Nach wie vor halte ich Ludwig
Langes svt für die überzeugendste
Verbesserung: „beredet euch mit
einander, so wie es in einer Lage
möglich ist, wo . .", also in aller
Kürze. Daß evl ineptum et α
poetae stilo alienum ist, hat Vah-
len {Opp. acc. 11 507) behauptet,
nicht bewiesen, ^vi für ενεστι
braucht Sophokles öfter, Ιΐ'εοτι
im Sinne von Μστι „es ist mög-
lich" Euripides Ion 1516 f. άρ' έν
φαενναϊδ ήλίον περιπτνχαΖ? ενε-
στι πάντα τά§ε xad^ ήξεραν //«-
ϋ'εϊν; ivc fr. 131 γένοιτο τάν nolV,
ών δόκησιδ ονκ Μνι.
22. ακμή: Ein Augenblick, in
dem die Dinge έπΙ ξνρον άκμηε
stehen, wo sofort eine Entschei-
dung getroff en werden muß, heißt
selbst ακμή. Vgl. 1338, Anhang
§247,1.
23. Das ήνεγκα κάξέσωσα κά|ε-
χ^-ρεψά/ζην klingt Orest noch im
Ohr; auch darin zeigt der Alte
seine Treue, daß er ihn mahnt,
sich nicht in sehnsüchtigem
Schmerz zu verlieren, sondern
rasch und energisch zu handeln.
24. σημεία φαίνεις γεγώς
{βτι γέγοναα), wie Ai. 471 οηλώσο?
γεγώς.
26 f. Der Wechsel des gnomi-
schen Aorist mit dem Präsens wie
in Homerischen Vergleichen.
27. 00 d'ov ούς 'Ca τηα i: wenn
es die Trompete hört. — ώσ αύ-
τη) ς όέ σν: als ginge vorher ein
Hauptsatz ίππος μεν ευγενής όρ-
d-ov οϋς ΐστηοι; Anhang § 194.
31. καιρόν: den entscheiden-
den Punkt, daher ist καίρια πλη-
γή ein tödUcher Streich.
ΉΛΕΚΤΡΑ
59
μαντεΐον, ώς μά&οίμ, δτφ τρόπφ ττατρί
όίχας άροίμην των φονενοάντων τιάρα,
χρτ] μοί TOLavd- ' ο Φοίβος, ών Ttevoj] τάχα ' 35
άσκενον αυτόν άοτζίδων τε ycal στρατού
δόλοισι Tcliipai χειρός ένδίχονς σφαγάς.
δτ' οϋν τοιόνδε χρησμόν είσηχούσαμεν,
σύ μέν μολών, όταν σε καιρός είσάγγ],
δόμων έσω τώνδ' ΐσ&ι 7t άν τό δρώμενον, 40
όπως αν είδώς ήμίν άγγείλ^ς σαφή.
ον γάρ σε μή γήροί τε χαΐ χρόνφ μαχρώ
γνώσ' — ούδ' ύποτττενσονσιν — ώδ' ήνΒ^ισμένον.
33. πατρί: Denn der Vater fin-
det erst Ruhe, wenn er gerächt ist.
34. άροίμην: VOn άρι>νμαί',
opt. aor., denn er fragte rtV*
τρόπω άρο}μαι;
Sb.Toiavra: Er referiert das
Orakel nicht vollständig, sondern
gibt 51 einen Nachtrag. — Zwi-
schen ών nevorj und α 7C£VOtj ist
kein sachlicher Unterschied ; vgl.
Her. II 1 14 axovoas Si τοντοίν ο
Θώνί£^ 115 άκονααξ δε ταντα ό
θ (OVIS.
36. αντόν. allein wie Cho.
752: „Richte Aigisthos aus, daß
er nicht mit seinen Trabanten
kommen solle, alV αντόν έλ&εΐν.'^
— αυτό ν schiebt sich ein in
den zugehörigen Ausdruck ä-
σκενον άοπίδ ων τε και στρα-
τού. — ασπίδων steht für άσπ ι-
στών; vgl.Xen. Anab. Ι 7, 10 άριΟ--
μ05 έγένετο των "^Ελλήνων άσπία
μνρία και τετρακόσια. — άοκενον ist
ein schmuckvoll erweitertes άνεν;
vgl. 1002 άλνπο5 ατηδ. Anhang
§ 244 V.
37. κλέχραι listig gewinnen,
vollziehen wie Ai. 1137 πόλΐ &v
χαλώ? λάθΌα συ κλέγειαζ κακά.
Anhang § 246 1. — Daß die
Opfer der σφαγαί hätten ge-
nannt sein sollen, ist eine ganz
unberechtigte Forderung, da Orest
erst 34 των φονενοάντων πάρα
sagte, aber %ειρό9 schwebt aller-
dings in der Luft; es bekäme
einen Halt, wenn wir mit Lud-
wig Lange schrieben χειρό? εν-
δίκου σψα'/ae; nicht άρχων χειρών
άδίκοιν (Antiph. ΙΥ β 1), sondern
in Ausübung einer rechtmäßigen
Handlung wird er den Mord voll-
ziehen.
40. lo&t: ,, bringe in Erfah-
rung", „οίδα hat keinen Aorist,
also müssen seine Modi auch für
aoristische Bedeutung aushelfen."
Wilamowitz zu Eur. Herc. 617.
42 f. ov (δέοδ εστί) αή σε
γνώσιν (1029, Anhang § 159 IV)
ώδ^ ήνδΊσμένον. In diesen
Satz schiebt sich, weil ihm μή
γνώσιν noch nicht stark genug
ist, der Hauptsatz ούδ'' νποπτεύ-
σονσιν ein. Vgl. Eur. El. 1174
ονκ Μστιν ούδ ει? οίκο« α&λιώτεροδ
τώνΤανταλείων — ονδ^ ίφν ποτ* —
έκγόνοίν. Anhang § 173. — '/ηρ^ί
τ ε και χρόνω μακρά, ήΊ>-
ϋ-ιαμένον geht auf sein λεν-
κανΟέδ κάρα (Ο. R. 742). Das
Bild ist im Griechischen nicht
sonderlich kühn, da äv^Os im
Sinne von Farbe gebraucht wird
(Plat. Rep. VIU 557 C ώσηερ ίμά-
τιον ποικίλον πάοιν άνϋ'εσι πε-
ποικιλυένον), zumal wenn Orest
mit erhobener Hand auf den Kopf
des Alten deutet.
60
ΣϋΦΟΚΑΕΟΓΣ
λόγφ όέ χρω τοιφδ\ δτι ξένος μεν ει
Φωγ,έως rcaq' ανδρός Φανοτέως ήχων' δ γαρ
μέγιστος αντοΐς τυγχάνει δορνξένων'
άγγελλε δ^ f δρΐίφ :π:ροστι^είς, ό^οννεχα
τέϋ-νηγ,^ ^Ορέστης έξ αναγκαίας τύχης,
45
ΑΑ. Ιό/ίο δέ χρω entspricht
dem ισ&ι τό δρώμενον 40. Dem
IfVos μίν fi/ gegenüber erwartet
man etwa -ήκεΐζ δ άγγεϊ&ν^ wo-
für 47 der Imperativ eintritt
45 f. Damit sowohl der Pädagog
als auch später die Freunde Ein-
laß finden, werden zwei Namen
benutzt. Orest bringt die Asche
im Auftrage des Strophios, des
Vaters des Pylades, bei dem er
ja in Krisa lange Jahre gelebt
hatte. Der Greis soll angeben,
daß ein anderer Phoker, Phano-
teus, ihn geschickt habe. „Dies
war ein Mittel, die Todesbot-
schaft besser zu beglaubigen: von
Strophios, der seit Jahren Orest
beherbergte, konnten Aigisthos
und Klytaimestra ebensowohl
einer listigen Täuschung gewärtig
sein'' (Kaibel). Phanoteus ist der
■ήροίζ έπώνχ^ο8 der phokischen
Stadt Φανοτεν5 oder Πανοπεύ?,
welche mit Krisa, zu dessen Ge-
biet vor Alters Delphi gehörte,
in alter Fehde stand, weshalb
Krisos und Phanoteus, Söhne des
Phokos, als feindselige Brüder
gedacht werden. Sind daher
Strophios und Pylades, Sohn und
Enkel des Krisos, mit Agamemnon
und Orestes befreundet, so werden
die Mörder mit Phanoteus als dem
Gegner des Krisos verbündet ge-
dacht. — ό γάρ: demonstrativ,
o€roe γάρ. — τνγχάν ει: zur
Kopula verblaßt wie 313, 1457,
Anhang § 134. — δορνξενο?
(wohl unter dem Einfluß des No-
minativs aus δορ/ξενοε geworden)
muß ursprünglich den bezeichnet
haben, der Gastfreund durch den
Speer wurde, wobei man sich
verschiedene Anlässe denken
kann. Da das seltene Wort bei
Aischylos dreimal Strophios und
die beinen (Ag. 844, Cho. 549,
907) bezeichnet und hier vom
Phoker Phanoteus steht, so
stammt es vielleicht aus der epi-
schen Vorlage beider Dichter. —
μέγιστοδ braucht nicht etwa den
mächtigsten zu bezeichnen; Ai.
1331 sagt Agamemnon zu Odys-
seus φίΧον ο έ'/ώ μέγιατον '/4ρ-
γεΙο}ν νέμω.
47. δρκω <i/;i/^^^.i<r ist keine
mögliche Verbindung, da der Eid
nicht das Mittel, sondern der be-
gleitende Nebenumstand des ay-
γέλλειν ist; Vgl. | 151 ονκ avToiS
μνΟ'ήοομ ai^ aX/ia ovv δρχφ. Wäre
indessen diese Verbindung mög-
lich, so wäre es unbegreiflich,
warum Sophokles sagte: „Melde
mit einem Eide, (ihn) hinzu-
fügend" statt „Melde, einen Eid
hinzufügend" {δρκον προστιϋ'ε/s).
Endlich aber schwört der Alte
keinen Eid; also kann Orest dem
Alten dies nicht anbefohlen haben.
Wohl aber konnte Sophokles die
Prunkrede, welche er den Alten
nachher halten läßt, vorbereiten,
indem er Orestes ihn dazu er-
mächtigen ließ ό'/κονν αυτόν (EuT.
Herakl. 195), d. h. indem wir mit
Musgrave ο/κο?^ π(>οστίι9•ί45 schrei-
ben. — ό&οννε•Λα: für οτον ένεκα
aus τούτον ένεκα δτι zusammen-
gezogen, wird zunächst nur für
δτι weil, dann auch für δτι daß
gebraucht.
48. ανάγκη ist das Verhängnis,
also l| άναγκαία9 τύ%η£
durch einen verhängnis-
vollen Zufall.
ΗΛΕΚΤΡΑ
61
äd-XoiGL Πν^Γ/.οΐσιν €/. τροχηλάτων
όύρρων γ.νλισ^είς' ώδ' δ μϋΌ^ος «'a^drcf;.
ημείς dh τνατρός τνμβον, ώς έφίετο,
λοιβαΐσι τΐρώτον υμΙ χαρατόμοις χλιδαΐς
στέψαντες, εΐτ^ άψορρον ήξομεν πάλιν,
τύπωμα χαλκόπλενρον ηρμένοι χεροΐν,
δ χαΐ συ ^άμνοις οίσ^ά που χεκρνμμένον,
δπως λόγφ χλέτετοντες ήόεΐαν φάτιν
φέρωμεν αντοΐς, τούμόν ώς έ'ρρει δέμας
φλογιστόν ήδη χαΐ χατην^^ραχωμένον. —
τι γάρ με λνττεΐ τον^\ όταν λόγφ ^ανών
έργο LG L σωδ•ω χόξενέγχωμαι γ,λέος;
δοχώ μέν, ούδεν ρήμα ούν χέρδει χαχόν.
ήδη γάρ εΐδον 7ΰθλλάχις χαΐ τους οο(ρονς
50
55
60
49. ά&λο ισ ι Πν^^ΊχοΖο cv:
ein ADachronismus, dessen So-
phokles sich vermutlich bewußt
war.
51, έψίετο: Als Subjelit kann
nur der Gott gedacht sein; dann
hatte dies also im Orakel ge-
standen, d. h. Sophokles läßt hier
den Gott dies gesagt haben, da-
mit Orest und die Seinen schick-
licherweise längere Zeit dem
Hause fern bleiben können und
die dortige Handlung sich unge-
stört vollziehen kann.
„ 52. χλιδή: die Zartheit,
Üppigkeit bezeichnet das lange
Haar des jugendlichen Heros, das
Orest in den Choephoren zum
Teil dem Inachos geweiht hat
(vgl. Ψ' 146), zum Teil dem Vater
weiht. — χαράτομοζ: vom
Haupte geschnitten.
53. οτέ-φ avres steht nicht
etwa zeugmatisch; vgl. An t. 431
χοαΖΟί τρισηό^'οοισι τον νέκνν
οτέφει.
54. τύπωμα bezeichnet die
Urne nur als JErzeugnis des Häm-
merns, χαλκό- gibt nur den Stoff
an, erst -πλενρον sagt, was ge-
meint ist; vgl. Cho. 667 λέβητο^
χαλκέον τιλενρώματα. — ηρμέ-
νοι: aufgehoben habend und nun
tragend.
56. λόγω κλέπ τοντε?,'. vgl. 37
und das Homerische μή κΚέπτε
νόω.
57. ϊρρει.: οϊχεται, wie Ο. R.
560 άφαντο? ^ρρει. Ο. C. 1775
τω κατά yfjs, δ? νέον ^ρρει.
'59 ff. Das Altertum gibt auf
Vorbedeutungen mehr als wir;
wenn Orest selber sich für tot
ausgibt, so ist das ein κακό? 6ρνΐ5
(Eur. Hei. 1051); abominandae
mortis auspicium timet. Sen. Tro.
609.
60. ^ργοιαι : verblaßt wie
unser ^in der Tat" ; vgl. Ein!.
S. 28. — έξενέγκωμαι κλέοα:
wie der homerische Orestes ge-
rühmt wird, οίον κλέοΰ ^λλαβέ.
61. δοκώ μέν. ich meine;
andere können ja anderer An-
sicht sein. Vgl. 547, Anhang
§ 156 1. — QVi""• ^r?^ κέρδει:
κερδαλ.έον. — κακόν: λνηηρόν.
An die moralische Beschaffenheit
eines solchen ρήμα ist gar nicht
gedacht.
62 ff. Alte Erklärer deuten diese
Worte teils auf Odysseus, teils
62
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
?.όγφ μάτην ^νήσκοντας' εΐ3'\ δταν δόμους
έ'λ&ωσιν αύ^-ις, έχτετίμηνται jcXiov.
ώς 'λάμ έ7ϋανχώ τησδε της φήμης απ ο 6δ
δεόορχότ' έχΒ-ροΐς άστρον ώς λάμψειν έ'τι.
αλλ ώ ττατρφα γη &εοί τ εγχώριοι,
δέξασ^-έ μ' εύτνχοϋντα ταΐσδε ταΐς δδοΐς,
συ τ ώ πατρωον δώμα ' σου γαρ έρχομαι
δίχη χα^αρτής προς β-εών ώρμημένος' 70
ϋαϊ μη μ' άτιμον τησδ^ άποστείλητε γης,
αλλ άρχέ7τλουτον ύμι ΥΜταστάτην δόμων.
auf Pythagoras. Odysseus frei-
lich wurde ohne sein Zutun für
tot gehalten, während Orestes
selbst die falsche Nachricht ver-
anlaßt. Von Pythagoras wird er-
zählt, er habe aussprengen lassen,
er sei gestorben; plötzlich aus
seinem Versteck hervorgekom-
men, habe er durch die Lehre
von der Palingenesie großes Auf-
sehen erregt. Wahrscheinlich be-
zieht sich unsere Stelle auf das,
was Herod. IV 95 über Salmoxis
berichtet.
63. μάτην: St. μα streben,
μάτη das (bloße, erfolglose) Stre-
ben, μάτην nur dem Streben nach,
nicht in Wirklichkeit, vergebens,
vorgeblich. In μάτη liegt auch
die Nebenbedeutung des Törich-
ten, Sündigen; daher //«ra^os 642.
64. Nicht έκτετιμημένονζ, son-
dern kräftiger έκτετίμηνται,
selbständig und unabhängig von
dbov. Vgl. Anhang § 191. ~ έχ
in εκτιμά CO steigert wie in
έκμαίνο) Tr. 1142, εκφοβέο) El.
1426.
65f. τησδε Trjs φήμης άποί
infolge dieses Gerüchts. Mit
άπό vgl. Ant. 695 κάκιστ άπ έρ-
γων ενκλεεατάτο)ν φ&ίνει. Orestes
hofft, aus dem angebhchen Todes-
dunkel einst noch seinen l•"einden
lebend zu erscheinen, wie ein
Stern in dunkler Nacht plötzlich
hinter den Wolken hervorstrahlt.
Den Feinden ist das άστρον ^m
Unstern: -ΧΓ30 λαμπρότατο? μέν
δδ' εστί {κύων 'ί^αρίο»νοβ , der
Sirius), κακόν δε τ ε σήμα τέτνκ-
ται. — δ εόορκώς; lebend; vgl.
Aesch. Eum. 318 άλαοΖσι καί δε-
δορκόσίν ηοινάν.
67. Ό-εοί τ εγχώριοι: Nicht
alle Götter werden in jedem Lande
verehrt; die, welche dort verehrt
werden, sind dort εγχώριοι.
70. πρΟ£ ϋ'εών ώ ρ μη μεν ο 'S:
eigentlich nur von Apollon, aber
was der verkündet, ist zugleich
Wille der Götter. Vgl. 1265 δτε
ϋ'εοί u έπώτρυναν μολεΐν.
11. άτιμον: Vgl. Ο. R. 788
καί μ" ό Φοϊβθ5^ ών μίν ίκόμην,
άτιμον εξέπεμ-ψεν: „ohne die
ημή., den Lohn, meines Gebets,
nämlich ohne das, weswegen ich
gekommen war•*.
72. Aus μή μ άτιμον άποστεί-
λητε würde man nach griechischer
Weise hinter άλλα einen positiven
Begriff wie δέξασθ-ε ergänzen
können (Anhang § 199). Aber
dazu paßt nicht das Folgende:
ein καταστάτη£ des durch Aigisth
zerrütteten Hauses kann er sich
wünschen zu werden, nicht ein
άρχέπλοντο5. Denn Aigisthos ver-
geudet den Reichtum des Hauses
(1290 f.), er kann nur ein rdos
άρχέττλοντο?, ein neuer Begründer
des Reichtums werden wollen.
Also ist wohl ein Vers ausge-
ΗΛΕΚΤΡΑ
63
εΐρηχα μεν ννν ταντα ' σοΙ δ ήδη, γέρον,
τό σον μελέσϋ^ω βάντι φρονρηααί χρέος,
νώ δ' έ'ξιμεν ' ΥΜΐρός γάρ, δσττερ άνδρόσι
μέγιοτος έργον 7ΰαντός έοτ* επιστάτης.
ΗΛΕΚΤΡΑ
Ιώ μοί μοι δνστηνος.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
'λαΐ μην ^νρών έ'δοξα ττροσΊΐόλων τινός
ν7€οστενούσης ένδον αίσ^-έσ&αι, τέχνον.
ΟΡΕΣΤΗΣ
άρ' εστίν ή δνστηνος Ήλέχτρα ; Ό-έλεις
μείνωμεν αύτοϋ χάπαχονσωμεν γόων;
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
ήγ,ιστα ' μηδέν ττρόσ^εν ή τα Λοξίον
ττειρώμε^' έρδειν χάπό τωνδ' άρχηγετεΐν,
πατρός χέοντες Χοντρά' ταντα γάρ φέρειν
80
fallen wie etwa {νέον μ έάσατ
Ίνάχον vaieiv ηέΟυν^.
74. Vgl. 39 f. — μεΙέσϋΌ}
Statt des üblichen μελέτω^ wie
1436 τάνϋ'άδ' &v μέίοιτ έμοί.
Aesch. Eum. 61 τάντεϋ&εν ήδη
αν τω μεϊέο^'ω Λοξία; aus dem
Epos übernommen.
7δ. νώ d' ^ξΐί/εν: Streng lo-
gisch ist der Gegensatz nicht, da
doch auch der Alte nicht auf der
Bühne bleibt; aber er soll sich in
der Nähe des Hauses halten, um
zu erkunden, was er kann, Orest
undPylades gehen fort zum Grabe.
77 — 85. Aus dem Hause schallt
Elektrens Klageruf. Orest möchte
bleiben; der Püdagog dringt aber
auf schleunigen Vollsug ihres Vor-
habens.
78. Der Alte wirdElektra wohl
erkennen, fürchtet aber jeden
Aufenthalt; deshalb sagt er: „Und
in der Tat (, es ist Zeit; denn)
mich dünkt, ich hörte hinter der
Tür eine der Dienerinnen leise
klagen". Orest denkt sogleich
an Elektra; nun kommt ihm der
Gedanke, stehen zu bleiben, und
der Alte muß wieder die Führer-
rolle übernehmen und ihn ernst-
lich an seine Pflicht mahnen. —
προοηόλων soll widersinnig sein,
da aus dem Wehruf zwar das
Geschlecht, nicht aber der Stand
der Rufenden erschlossen werden
könne ; aber es lag nicht fem, die
so früh Aufgestandene für eine
Magd zu halten. — Die Worte
ίώ μοί μοι δνοτηνο5 sind WOhl
nicht als metrisches Gebilde von
Sophokles gedacht. — δνοτηνοε
im Nominativ wie Ant. 850 ίώ
δνατανοϋ.
83. αργ^ηγετεΐν. άρχηγέτηδ ist
der Ahnherr, der Anfänger des
Geschlechts; davon hat Sophokles
αρχη^ετεΖν als schmuckvollen Er-
satz für άρχεσΟ•αι gebildet. ,
84. λοντρά'. vom Totenopfer
hier und 434. „Aisch. Pers. 613
spendet die Königin außer Milch,
Honig, Wein und Öl auch Wasser
. . . und wenn Ad. Wilhelms
{Beitr. z. griech. Inschriftenhunde
14) Ergänzung und Erklärung
einer alten attischen Grabschrift
richtig ist, fanden gelegentliche
Wasserspenden auf Gräbern häu-
fig- statt, ja, hatten die auf den
64
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
vUrjv τέ φημι vmI κράτος των δρωμένων.
^ ΗΛΕΚΤΡΑ
Ώ φάος άγνόν
Tcal γης Ιοόμοιρ^ ^ή9 , ως μοι
ττολλάς μεν θρήνων φδάς,
πολλάς d' αντήρεις jja^ov
στέρνων τνληγάς αίμασσομένων,
ότΐόταν δνοφερά ννξ ύπολειφϋ^γι'
τά δε ττανννχίδων ήδη στυγεραϊ
ξννίσασ^ εύναί μογέρ" οίχείων,
δσα τόν δύστηνον έμόν &ρηνώ
πατέρ \ δν κατά μεν βάρβαρον αίαν
85
90
95
Gräbern stehenden λοντήρια den
Zweck, den Besuchern dazu das
Wasser zu bieten." Stengel,
Opfergebräuche der Griechen 36.
85. νίκη και κράτυε: formel-
haft verbunden; vgl. Anhang
§ 247, 12. — Der Alte geht mit
Orest und Pylades ab, wiewohl
er gleich versuchen könnte ins
Haus zu kommen. Warum das
der Dichter so einrichtet, ist klar;
das Handeln des Alten ist aber
auch wohl motiviert : der Klage-
ruf am frühen Morgen, aus dem
Hause erschallend, das er betreten
soll, wird von ihm als Böses
weissagender „Angang" empfun-
den. Vgl. Plüss, Aberglaube und
Religion in Soph. El. S. 3 f.
86 — 120. Elektra klagt um ihr
Leid; sie will diese Klage niemals
aufgeben. Sie ruft die göttlichen
Mächte der Unterwelt zum Voll-
zug der Rache auf.
86 f. Wenn Elektra, aus der
dunklen, dumpfigen Schlafkam-
mer hervortretend, Morgenlicht
und Morgenluft anruft, so wird
ihr das jeder nachfühlen, aber ge-
rade in diesem Zusammenhange
klingt uns ϊαόμοιροζ befremd-
lich kühl. Bedeuten kann es wohl
nur, daß die Luft den gleichen
Anteil (wie das Licht) an der Erde
hat ; darum faßt sie auch Licht und
Luft durch den Singular rjo&uv
zusammen.
89. In άντήρηδ abundiert der
Stamm άρ wie in vielen ent-
sprechend gebildeten Ableitun-
gen, so daS das Wort nur ein
adjekti viertes αντί ist. Ob dies
sich bezieht auf toSas (erwidernd)
oder auf ατέρνοιν (gerichtet gegen),
ist wohl nicht sicher zu sagen.
91. οπόταν ννξ ύπολαιφ-Ο'ϊ,:
παρέλ&ΐ] ^mQht οπότε νπολείψ&είη,
weil das rjo&ov ein aiad'avj] καί
vvv einschließt. Befremdlich ist
νπολεκρχ)'^, da es „zurück-
bleibt", nicht „schwindet" be-
deutet.
92. Verbinde τά πανννχί§ ο> ν
ήδη οικείων y ο γ ε ρ ά , was
nun gar erst das Leid mei-
ner Nachtfeier im Hause
anlangt. Andere Weiber feiern
Pervigilien in ausgelassener Lust,
wie an den Dionysien und De-
meterfesten : Elektra bezeichnet
mit schmerzlicher Ironie ihren
nächtlichen Jammer als Pannychi-
den. Ihre Nachtfeste werden im
Hause gefeiert, sind οίκεζαι.
95 f. Der Heerfürst ist nicht im
Kampfe gefallen, sondern auf un-
würdige Weise ermordet worden
vom eigenen Weibe. Ähnlich
ΗΛΕΚΤΡΑ
φοίνίος ί^ρης ονχ έξένοοεν,
μήτηρ δ' ήμή χώ χοινο?.€χής
ΛϊγίΟ^^ος, δτνως δρϋν υλοτόμοι,
σχίζονσι κάρα φονίφ ττελέχει,
χονδείς τούτων οίχτος άπ^ άλλης
ή ^ μοϋ φέρεται, σον, πάτερ, όντως
αΐχώς οίτ,τρως τε θανόντος.
αλλ' ου μέν δη
λήξω &ρήνων στνγερών τε γόων,
έστ^ αν λεύσσω τΐαμψεγγεΐς άστρων
^ΐ7ΰάς, λενσσω δέ τόδ^ ήμ(^ρ,
μη ον τεν,νολέτειρ^ ώς τις αηδών
65
100
105
klagt Agamemnons Schatten
λ 408 f.: weder hat mich Poseidon
auf dem Meere umgebracht, ovts
«' άνάρσιοι άνδρεζ έόηλήσαντ έπ'ι
χέρσου^ άλλα μοι AiyiodOS τενξαδ
&άνατόν tf μόρον xf. %κτα oi)v
ονλομέττ] άλό'χω — ώδ Ο'άνον οΐ-
κτέστφ χ^ανάτω. Orestes wünscht
Aesch. Cho. 336 εί νάρ νη ^Ιλίω
πρ08 TifO£ AvuLujVy ηάτερ, §ορί-
δματοζ χατηναρίσΟΊηζ. Αροΐΐοη
macht Eum. 617 ff. geltend, es sei
schmählich, daß Agamemnon ge-
fallen sei πρόξ yvvnixos, οντι &ov-
ρίοί? τόξοίδ έχηβόλοισιν ^ ώστ
Αμαζόνοξ. — Ares (ξείπα δνσμε-
νέοιν λννρά χαριζόμει os Archil.
fr. 7, d. η. Wunden und Tod) hat
ihn nicht zu Gaste geladen und
beschenkt. Diese sarkastische
Wendung, welche durch κατά
β άρ β άρον αϊ αν zunächst ver-
anlaßt ist, da man ξείνια γαίτ] έν
αλλοδαπή ZU erhalten pflegt, bildet
einen frappanten Gegensatz zu
dem Morde im Hause, wo Klytai-
mestra und Aigisthos den heim-
kehrenden mit einem Gastmahl
έξένισαν. Mit ähnlichem Sarkas-
mus verspricht Polyphemos dem
Odysseus ί 370, der ihn um ein
Gastgeschenk angegangen, den
Οϋτιδ wolle er zuletzt verspeisen :
τό δέ rot ξείνήύον iorai. Vgl. Eur.
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl.
Hei. 480 d'avaros ξένια σοι γενή-
σεται.
98. Fühllos erschlagen sie ihn
und mitunwürdigerWaffe, wieden
Eichbaum die Holzhauer fällen.
Das Bild bedeutsamer als Ν 389
ηριπε δ' ώδ δτε τι£ δρνδ ήρΐ7ΐεν fj
άχερωιδ ήέ τιίτνδ βλω&ρή^ t7Jv τ
οϋρεσι τέκτονεδ ανδρεδ έξέταμον
πελέκεσαι νεήκεσι νήιον είναι.
99. σχίζονσ ι : Präsens in le-
bendiger Vergegenwärtigung, wie
oft κτείνει. Vgl. 679.
100. άλλης: Vgl. ZU 885. Das
Femininum liegt hier schon des-
halb nahe, weil Chrysothemis die
nächste ist, an die Elektra denken
kann. — φέρεται: wird gezollt.
— Fi δέ και τά τήδ Χ.ρνσοθ'έμιδοε
παράκείται^ αϋτη γε διά τό πάνν
άλγεΖν ονδένα κατ άξίαν φροντί'
ζειν των γεγονύτο)ν οϊεται fj μό-
νην αντήν. schol.
103. ον μέν δή: wörtlich für-
wahr ja nicht.
104 steht στυγερών, 106 λ,εύσσο)
από κοινού ; d. h. es ist nicht nur
zum zweiten, sondern auch zum
ersten Gliede und Satze zu den-
ken. Vgl. Hermann und Doro-
thea II 247 : Der du zu Pferden
nur und Lust nur bezeigtest zum
Acker. Anhang § 171.
107. μή ού: Wenn ich bei λήγο)
5
6β
ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ
e7cl κωκντφ τώνδε πατρφων
ττρό d-vQOJV ηχώ ττάοι 7ίροΓρωνεΐν.
ώ δώμ' '^ίδον ΆαΙ Περσεφόνης,
ώ χ^όνι' '^Ερμή καΐ τΐάτνί* ^ρ«,
σεμνά ί τ ε ^-εών τταΐδες Ερινύες,
αί τους αδίκως -θ^νησκοντας οράτε,
f τους εννάς υττογ-λεπτομένονς.
110
nicht angebe, womit ich aufhöre;
sondern was der Effekt des Ιή-
γειν ist, SO muß, da dieser Effekt
ein negativer ist, zu der Verbai-
f orm ein αή treten ; tritt zu Ιήγο>
selbst noch ein ov, so wird der
Effekt positiv; ich hebe daher
das μή durch ein hinzugefügtes
ov auf. — Die Nachtigall ist ent-
standen, indem die Mutter ver-
wandelt wurde, die ihr Kind Itys
getötet hatte; aber nicht eine
beliebige einzelne Nachtigall [tis)
ist τ^κΐ'ολέτειρα. Das Pronomen
TIS ist eben so häufig bei der
Einführung eines zum Vergleich
herangezogenen Wesens oder
Gegenstandes (V a h 1 e η , opp.
acadd. II 182), daß es sich auch
hier eindrängt; vgl. Aesch. Ag.
1096 ff. ota ris ^ovd'a ακόρετοα
ßoäe, ψΐν•, ταλαίταιε φρεσιν "Ιτνν
' Ιχνν οτένονσ'^ άμψί-θ'αλ'η κακοΐδ
άη δ ών βίον.
108. έπί κωκντφ ZUmZwecke
der Totenklagc ; als diese soll das,
was sie ruft, dienen.
109. ήχο'} πάσι: als Wider-
hall für alle (K.). Alle, die sie
hören, sollen ihre Worte wider-
hallen lassen.
110—120 bieten den Inhalt des
Klaggesanges, den Elektra stets
vor aller Ohren anstimmen will.
Aus der an die Spitze tretenden
Anrufung der Behausung des
Hades und der Persephoce als
des jetzigen Aufenthalts des Aga-
memnon schwebt nachher nur
Hades und Persephone (0- C.
1556 ff.) vor, wie Ai. 14 f. statt
(pd'Eyua l^d'avas nachher Ι/ί&άνα
gedacht wird; vgl. Anhang § 15.
— Die Dreiheit der Angerufenen
ist nicht zufällig: vgl. 0. R. 159
τιρώτά σε κεκλόμενοί, &νγατερ
^ioe, άμβροτ Λχί'άνα^ γαιάοχόν
τ άδελφεάν'/ίρτεμιν . . και ΦοΙβον
έκάβολον, ίώ τρίο ο οι άλε^ίμοροι
προφάνητέ μοι. Αί. 1389 τοιγάρ
αφ Ολύμηον τονό ό ηρεαβενων
ηατήρ μνήμο^ν τ ^Εριτνί και
τελεσφόροξ ^ίκη χακούδ κακώ8
φ&είρειαν. Vgl. V. d. Brelic,
Dictione trimembri quomodo poe-
tae Graeci usi sint 34.
111. Der Fluch des Getöteten
beschwört die Erinys aus der
Unterwelt ans Licht", damit sie
seine Rache vollziehe; so wird
der Fluch selbst zu einem gött-
lichen, oft mit der Erinys gleich-
gesetzten Wesen.
112. Sie nennt die Erinyen bei
ihrem Ehrennamen υεμταΐ und
bezeichnet sie, die mit den Göt-
tern keine Gemeinschaft haben
dürfen (Aesch. Eum. 340 f.), als
d-εων παΐδεί, weil sie sehnsüchtig
ihre Hilfe erfleht.
113 f. Zur Heilung der un-
metrischen Überlieferung wollte
Porson tovs εύνά>• νπυκλεπτομί-
vovs tilgen, da Ehebruch zu be-
strafen nicht Amt der Erinyen
sei. Aber Klytaimestra hatte in-
folge des Ehebruchs (97) den
Agamemnon ermordet, weshalb
Elektra das auf den speziellen
Fall Passende verallgemeinert.
Mit οράτε ^ ihr faßt als SetvdyUfS
ins Auge, vgl. 0. C. 42 ras navd^
ΗΛΕΚΤΡΑ
eXd-£T^ όρήξατε, τείσασ-θ-ε ττατρός
φόνον ημετέρου, ν.αί μοι τον έμόν
τΐέμιρατ' άδελφόν' μοννη γάρ άγειν
ονχέτι σωχώ
λνττης άντίρροτΐον άχ^-ος.
ΠΑΡ0Α02
στρο φή α.
Χ0Ρ02
Ω Ttal, τταΐ δνοτανοτάτας
Ήλέχτρα ματρός, τίν' άεϊ
ταχείς ώδ' άχόρεστον οίμωγάν
τον τΐάλαί έχ δολεράς ά^εώτατα
ματρός άλόντ^ άττάταις ^^γαμέμνονα
χαχά τε χειρί τνρόδοτον ; ώς δ τάδε 7ΐορών
115
120
125
όρώσαξ ενμενίδας. Ai. 836 αεί
&* ορώσαδ πάντα τον βροτοΖ?
τια&η. — οι εννάδνποκλζ-πτό-
jusvot: denen ihr Ehebett durch
heimlichen Trug entzogen wurde.
νποχλέπτη} ist als Verbum des
Beraubens mit dem doppelten
Akkusativ konstruiert.
115. ίλϋ'βτ^ d ρή^ατ/', τεί-
σασθ-ε: Entsprechendes drei-
gliedriges Asyndeton 1235 έψην-
οίτ' ήλΟ'ετ^ εΐδεΟ^ ovs έχρτ)ζετ8,
1380 αιτώ ηροτιίτνο λίσσυααι.
117. άγειν: in Bewegung
setzen braucht der Grieche von
Gewichtsangaben [πόσον άγει [ή
χνλιΐ;] Flut. Demosth. 25) —
σωχώ' ίσχνο>. — αντίρροπον,
sich dagegen senkend, dasGegen-
fewicht bildend. Also Elektra
ann mit ihrer Kraft nicht mehr
die Wage im Gleichgewicht hal-
ten, in deren anderer Schale die
Last des Leides liegt.
121 ff. Der Chor ist älter als
Elektra; denn er redet sie ώ παΐ
an (251, 828), auch der Vergleich
ματηρ ώσεί τιξ πιστά paßt dann
am besten. Da nun Elektras Ehe-
losigkeit abnorm ist, so muß der
Chor aus verheirateten Frauen
bestehen. Sophokles nahm nicht,
wie Aischylos, Dienerinnen des
Hauses, weil Elektra diesen nichts
zu erzählen hatte ; er wählte ältere
Frauen, weil die bei diesen natur-
gemäße ruhigere Betrachtung der
Sachlage einen erwünschten An-
laß gab, Elektren leidenschaftlich
das Unerträgliche der Situation
aussprechen zu lassen.
121—136. Chor: Was klagst
du so unersättlich über Agamem-
nons Ermordung f Ich wünsche
seinen Mördern den Tod. Elektra:
Ich will meine Klage nicht auf-
geben ; lasst mich gewähren !
121. ίνστανοτάταί: der Un-
seligsten ; vgl. 544, Anhang
§ 247,5.
123. τάκειδ oiu oyyav: Du
läßt die Klage hinschmelzen (in
Tränen). Da τήκειδ οίμίογήν sach-
lich gleich οίμώζέίζ ist, so tritt
der Gegenstand der Wehklage
im Akkusativ hinzu; vgl. 556,
Anhang § 58.
124. έχ: ionisch für ύπό.
126. ό τάδε π ορών: Nicht
„der dies gab", sondern „der dies
5*
68
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
δλοιτ\ εϊ μοι &έμις τάδ^ αύόάν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ γενέ^-λα γενναίων πατέρο)ν,
ήχετ^ έμών ν,αμάτων παραμνθ-ιον. 130
οΐδά τε χαΐ ξννίημι τάδ\ ον τι με
φνγγάνει' ονδ' έ^έλω προλιπεΐν τόδε,
μή ον τον έμόν στενάχειν ττατέρ^ ά^λίον.
αλλ' ώ τΐαντοίας φιλότητος άμειβόμεναι χάριν,
έάτέ μ^ ώδ^ άλνειν' 135
αίαΐ, Ι^νονμαι.
άντιατ ρ οφή α.
ΧΟΡΟΣ
Λλλ^ οντοί τον y" έξ *Αίδα
τναγχοίνον λίμνας πατέρ" άν-
οτάοείζ οϋτε γόοις οντε λιταΐσι,ν,
herbeiführte", 6 τώνδε πόρον εύ-
ρων. Daß Sophokles den Stamm
von πόροξ in πορείν fand, zeigt
0. C. 1458 πώξ άν . . TIS . .
δενρο Θησέα πόροι, verglichen
mit 1476 άναχτα χώραξ τησδέ Tis
η ορ ενοάτω.
127. fit μοι d'euts τάδ^ αν-
däv. Nicht etwa ein sittliches
Bedenken, sondern nur die Scheu
vor den Machthabern läßt den
Chor dies hinzufügen.
129. ώ γενέθ'λα γενναίων:
Gerade weil Elektras Freundinnen
adliger Abkunft sind, müßten sie
es verstehen, daß sie nie von
ihrer Klage um den toten Vater
lassen will.
131 f. Mit dem stärksten Nach-
druck (zweimal positiv und ein-
mal negativ) versichert sie, daß
sie weiß, was der Chor (nicht aus-
gesprochen, aber) angedeutet hat,
nur um hinzuzufügen, daß sie
dennoch nicht ihre Klage auf-
geben will, ονδέ hat, wie oft bei
Homer, adversative Kraft: nicht
aber.
133. μή ovx vgl. zu 107. —
τόν ϊμόν πατέρα άα'λιον'. die
Wortstellung wie Ai. 134 τψ
άαφιρύτον Σαλαμΐνο5 άγχιάλον.
Vgl. 1143, Anhang § 166.
134. Ihr erweist mir vergeltend
eine Freundlichkeit, die in Liebe
jeder Art besteht.
135. άλνειν: wohl ursprüng-
lich irre gehen, dann irre sein.
136. ίκνοϋμ ai: ίκέτη5 ist der
„Kömmling", der Fremde, der
stets als Bittender kommt, da er
keine Macht und kein Recht hat;
davon ist dann wieder dem Ver-
bum ίκνέομαι die Bedeutung „an-
flehen" zugewachsen.
137—152. Chor: Du weckst
den Toten nicht auf und steigerst
nur dein eigenes Leid. Elektra:
Ich darf meinen Yater nicht ver-
gessen. Ich will um ihn klagen
wie die Nachtigall, weinen wie
Niobe.
137 f. τόν γ έξΑίδα λiμvas
avoTaoais: τόν έν τϊ] λίμντ] δντα
άναστήοεΐ5 έξ αντηε. Er ist jen-
seits des acherusischen Sees (Plat.
Phaed. 112^). — νέ steht kausal.
139. οντε όδνρομέιη οντε παρα-
καλοϋοα τόν Λιοην' μ 6ν os ■3'εών
γαρ Ο'άνατοδ ον δώρων έρα
ΗΛΕΚΤΡΑ
69
«λλ' από των μετρίων έπ* αμήχανον
άλγος αεί στενόχονσα όίόλλνσαι.
έν οΐς άνάλνσίς έοτιν ουδεμία ΥΜχων.
τι μοι των δνσψόρων έφίτ] ;
ΗΛΕΚΤΡΑ
νήπιος δς των οίχτρώς
οίχομένων γονέων έταλά^-εται.
άλλ" έμέ γ* ά στονόεαο* άραρεν (ρρένας,
ä "Ιτνν, αίεν "ΐτυν όλθ(ρνρεται,
140
\ 145
(Aesch.fr. 161). Achilleus zu Pria-
mOS i^ 549 άνοχεο^ μη6^ άλίαστον
όδύρεο οόν κατά d'vuov ' ού γάρ
τι πρήζειδ άκαχηιιένοδ vios εοΐυ,
ουδέ uir άνστήσ£ί£. Vgl. Aesch.
Eum. 648 dvSoos δ' . . αηαξ &α-
νόντοί, ovTiS ?στ' Λνάστασιδ. Eur.
Ale. 985 τόλμα δ^ ' ον γάρ ανά-
^ει£ τιοτ' Μνερθ'εν κλαίων τον«
ΓϋΊ,υένονζ άνο. — yooiS ούτε
ι τ αϊ σ IV entspricht nicht dem
Text der Gegenstrophe {ά)κόρε-
στον oiuatyav, weshalb Hermann
yooiatv οντ' άνται9 schrieb. Vgl.
Hesych. S. V. αντηιοι (für άντή-
αεί)', λιτανείαΐξ, άντήσεοιν.
1 40 f. δ ιόλλνοαι steht präg-
nant: du gehst zu deinem Ver-
derben über vom erträglichen
zum rettungslosen Leide, zu
solchem Leide, in dem es keine
Erlösung mehr gibt.
144. Ein Leben der Klage und
des Jammers ist schwer zu er-
tragen ; und du begehrst danach ?
— έφίτ]: έψίεοαΐ (Ο. R. 766).
145. νήπιο? klingt wunder-
lich; was kommt es hier auf Tor-
heit oder Klugheit an? Aber
einen sittlichen Mangel bezeichnet
es auch 0. R. 652 τόν οντε πριν
νήηιον νυν τ' έΐ' δρκφ μέγα)'
χαταίδΐοαι. Zugrunde liegt wohl
das αμα0•ή5 dcs täglichen Lebens,
das sich bei Euripides zum Aus-
druck sittlicher Beurteilung öfter
verwandt findet.
147. άραρεν für ήραρεν in der
Bedeutung erquicke, erfreue,
welche σραρίσκω bei Homer bis-
weilen hat (f 95 ήραρε ^vtiov
έδωδ^).
148. An zweiter Stelle ist "Ιτνν
lambus, wie Arist. Av. 212 τόν
έμ,όν και οόν ττολύδακρνν "Ιτνν
έλελιζομένη. Vgl. γέννν Eur. El.
1214, fr. 5Β0, 6. στάχν8 Eur. Herc.
5. πίτνν Cratin. Com. 2 ρ. 217.
χέλνζ und χέλνν Hymn. Merc. 33.
153. Ebenso schwanken die Oxv-
tona auf vs, Gen. vos. Der Wech-
sel der Prosodie dient zu ähn-
licher Versinnlichuug des Rufes
wie hier bei Verg. Eci. VI 43
litus Hyla Hyla omne sonabat.
— Die Nachtigall wird gern in
Vergleichen benutzt, wo von
Klagenden die Rede ist, wie 107.
1077. Vgl. zu 107 und Eur. fr.
773, 23 μέλπει δ^ έν δένδρεοι λέ-
πτάν αηδών άρμονίαν όρΒ'ρενομ έ-
να yoois "ίτννίτνν πολύΟ'ρηνον. —
Nach der attischen Version des
Tiermärchens von der Nachtigall
und der Schwalbe heiratet Te-
reus, König von Daulis, die
Tochter des Pandion von Athen,
Prokne. Allein in Liebe zu deren
Schwester Philomele entbrannt,
entführt er diese und tut ihr Ge-
walt an, worauf er ihr die Zunge
ausschneidet und sie einsperrt.
Philomele aber meldet der Prokne
ihre Leidensgeschichte mittelst
eines Gewebes. Diese achlachtet
aus Rache ihren Sohn Itys und
setzt ihn dem Tereus vor. Tereus
will, sobald er das Gräßliche er-
10
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
όρνις άτυζομένα, /liöq άγγελος.
ίώ παντλάμων Νιόβα, σέ δ' βγωγε νέμω ^εόν, 150
ατ' έν τάφφ πετραίφ,
αέαΐ, οα'Λρνεις.
στροφή β.
ΧΟΡΟΣ
OvTOL σοι μοννα, τέ'λνον, άγ^ος έφάνη βροτών
προς δ τι ον των ένδον ει ττερισσά, 155
οΐς όμό^-εν ει -/.αϊ γονά ξνναιμος;
οία Χρνσό^εμις ζώει χαΐ Ίφιάναοοα,
kannt hat, an den Schwestern
Rache üben : allein Zeus ver-
wandelt sie in Nachtigall und
Schwalbe, Tereus in den Wiede-
hopf (ursprünglich wohl in einen
Habicht).
149. 6 OVIS Trochäus wie Ant.
1021. Eur. fr. 636, 5. Herc. 72.
Ar. Av. 168. — Die ayyelos ^pos
heißt hier Botin des Zeus, weil
Zeus Herr der Jahreszeiten ist
(ώραι dioi αιγιόχοιο) und die
Nachtigall das Erscheinen des
Frühlings verkündet; vgl. Sapph.
fr. 39 ήρο5 äyyslos ίμερόψίονο?
αηδών. — άτνζ ο u ένα', άτν-
ζομαι heißt bei Homer „ich er-
schrecke", άτνζοαένα also „er-
schrocken", was nicht paßt. Aber
im Sinne von λνποϋμηι steht das
Wort Eur. Andr. 131 τί σοι χαιρό?
άτνζοαένα δέμ as αί-κέλιον κατα-
λείβειν; und dieser Sinn paßt auch
hier.
150 ff. Auch die unglückliche
Niobe läßt auf dem Sipylos ihren
Schmei-z unablässig in Tränen
ausströmen. Sie heißt d-tos (Ant.
834) als Enkelin des Zeus: mit
den Worten σε Μγωγβ νέα ω
ϋ-εόν deutet Elektra an, daß ihr
Niobes unaufhörliches Weinen als
ein Glück erscheint, wie es den
vor den Sterblichen bevorzugten
Göttern zuteil wird, während
Elektra selbst (vgl. 285 f.) sich
nicht einmal ausweinen darf. —
Der Vokativ ist aus dem adver-
sativen Satze herausgenommen
und ihm vorangestellt wie 0. R.
1096 Ιήίε Φοίβε, ooi δ'έ ταντ*
άρέατ^ εΐη. Anhang § 160.
153 — 172. Chor: Auch deine
Schwestern im Hause sind von
Leid betroffen, aber sie tragen es
leichter. Und dein Bruder Orest
lebt und wird heimkehren. Elek-
tra: Ich warte auf ihn vergebens.
Er hat meiner vergessen und hält
sein Verspreche Ji nicht.
155'. Warum (τί) gehst du die-
sem Leide gegenüber (προς δ)
hinaus über die Geschwister im
Hause?
156. όμόϋ'εν. gemeinsamen
Ursprungs. Der Begriff wird dop-
pelt ausgedrückt, damit Elektra
einsieht, daß der Chor ein Recht
hat, ihr diese Beispiele vorzu-
halten.
157. Der Relativsatz hat kau-
salen Sinn: da doch Chrysothemis
als eine solche lebt. — χαΐΊψιά-
ναασα: Agamemnon nennt / 1 45
seine drei Töchter ΧονοόΟ-εμι^
και Ααοδίκη και ^Ιψιάνασσ α\
daher muß sich wohl, wie der
Hiatus zeigt, durch fast mecha-
nisch wirkende Assoziation der
Name in den Vers eingeschlichen
haben: bei ruhiger Überlegung
hätte doch Sophokles unmöglich
diese nirgends hervortretende
Schwester nur an dieser Stelle
ΗΛΕϋΤΡΑ
71
■/.QV7C'iC( τ αχεων εν
όλβιος, δν ά κλεινά 160
γα ηοτε 31ν'/.ηναίων
οέξεται ενίνατρίδαν ζ/ιός εν(ρρονί
βήματι μολόντα τάνδε γάν Όρέσταν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
δν /' έγώ ακάματα 7ΐροθμένονθ' ατεκνος,
τάλαιν\ άνύμ(ρεντος αίεν οίχνώ, 165
οάκρνοι μνδαλέα, τον άνήνντον
οΐτον έχονσα κακών ' ό δε λά^εται
ών τ ' äjcad-' ών τ' έδάη. τι γάρ ουκ έμοί
έρχεται αγγελίας άπατώμενον ; 170
iu sein Drama einführeu können.
— Die ionische Form ^ώί«- in
einem Chorgesang auch 0. C. 1213.
158. κρυπτά άχέο)9' ή β α:
Jugend, die vor den Leiden ver-
borgen ist, so daß die Leiden
sie nicht erreichen können; viel
kühner Eur. Hipp. 154 χρνητά
κοίτα λεχέιον σων. — Wenn das
Beispiel der Schwester ihr in ge-
wissem öinne ein Vorbild sein
sollte, so soll das des Orest sie
trösten. Also 158 beginnt ein
neuer Satz : Und in vor Leid ge-
borgener Jugend lebt beglückt
er . .
160 ff. Grammatisch korrekt
εύηατρί8αζ Ορέστη?, δν . . Der
Name wird bis zum Schluß auf-
gespart, um den Hörer zu span-
nen; vgl. Anhang § 174; er wird
unter Angleichung an das Ke-
lativum in den Relativsatz hinein-
gezogen; vgl. Anhang § 95.
162. svn ατ ρ ί8 av ^ toe ist
vielleicht kühn gesagt für εν-
ηατρίδαν fIs Jia τό yivos ανα-
φερόντα; denn Orest ist durch
Tantal 08 Abkömrahng des Zeus.
Und diese Verwandtschaft ist
nicht nur mythographisch er-
rechnet: (5 Ζεν τιυόγονε ruft Py-
lades Eur. Or. 1242, indem er
wegen der Verwandtschaft mit
Agamemnon (1233) selber An-
teil an diesem Ahnherrn bean-
sprucht. Vgl. zu 411 f.
164 f. In dem /e liegt eine große
Bitterkeit: Ja, er, den ich . .
— τάλαινα gehört zum Subjekt
lieh arme), άτεκνο« und άννμψεν-
Tos sind Prädikative.
166 f. τόν άνήνντον οΙτον
ϊ%ονσα (/563 άλ>ινόνο? ηολνπεν-
xf-ios οΐτον έχον σα), dies mein
endloses Leiden tragend ; mit
dem Artikel vgl. Ai. 1187 τάν
άπανστον αίέν ύμοι μόχ&ων άταν
έπάγιον.
169. ών τ' in ad- εν: Seiner
durch mich erfolgten Rettung.
ών r' έδάη: der Rachepfücht,
die diese Elektra vielleicht schon
dem Kleinen einschärfte, die sie
ihm gewiß nach des Vaters Tode
durch Botschaften ins Gedächt-
nis rief.
169 f. Orest täuscht (mich) durch
seine Botschaften, sofern er zu
kommen verspricht und doch
nicht erscheint. — Was nicht an
Botschaft? = jede Botschaft. —
άπατ ώ μενον prägnant : trüg-
lich vollzogen. Anhang § 246.
72
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
αεί μεν γάρ τζο^εΐ,
πο^ων d' ούν. άξιοι φανήναι.
άντίστροψή β.
ΧΟΡΟΣ
Θάρσεί μοι, Ο^άρσει, τέχνον, έ'τι μέγας έν ούρανφ
Ζευς, δς έφορά πάντα χαί χρατννει' 175
φ τον ντΐεραλγή χόλον νέμονοα
μή^\ οίς έχ^αίρεις, νπεράχ^εο μήτ^ eniXad-ov.
χρόνος γάρ ενμαρής &εός.
οντε γάρ 6 τάν Κρΐσαν ΙδΟ
βοννόμον έχων αχτάν
παις Αγαμεμνονίδας άπερίτροπος
ovd^^ ό παρά τον ^Λχέροντα ^εός άνάσσων.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ολλ' εμέ μέν ό πολύς άπολέλοΐ7ΐεν ήδη 1S5
171 f. 7co&sz\m Sinne von ψη-
σΐ nod-elv^ wie 357 ov δ' ήμίν ή
μισονοα μιοεΐξ μ^> ^'oyco, ^^/ψ ^έ
Tols φovfϋ(Tι τον πατρΟ£ ^ννει. —
Der Begriff „trotzdem" ist durch
das Partizip πο&ών veranschau-
licht. Vgl. 1487, Anhang § 230.
173 — 193. Chor: Noch lebt
Zeus; ihm stelle die Rache an-
heim. Weder Orest noch Hades
haben ihre Pßicht vergessen.
Elektra : Aber derweilen verzehre
ich mich in Elend.
174. Noch lebt im Himmel (An-
hang § 50) der große Zeus.
175. χρατννει im Sinne von
κρατ(τ wie öfter in der Tra-
gödie.
176. Teile ihm deinen Groll zu,
der dich übermäßig schmerzt;
d. h. mäßige deinen Groll, indem
du daran denkst, daß auch Zeus
Zorn über den Frevel empfindet
und ihn rächen wird.
179. Für μάρη wird die Be-
deutung „Hand" bezeugt; also
die Zeit hat eine leichte, ge-
schickte Hand, alles Leid zu
heilen.
180 ff. Denn weder Orest noch
Hades sind dein uneingedenk. —
Sophokles rechnet zum Gebiet^
von Krisa, das IV2 Stunden vo:
Meere lag, auch die von den
heiligen Herden des Gottes be-
weidete Küstenebene von Kir-
r h a. — TialS Άχαμεμνονί-
Sas statt nnZs ^Αγαμιμνόνειοξ,
wie TialSes Τννδαρίδαι Eur. Hei.
1497, ΤννδαρΙε naZs Hec. 1278.
Orest 1154, Τννδαρί^ κόρη Iph.
Α. 61 U. ä. — άηερ ίτρ oTios:
άμετάστρ^τιτοε, άνεηίστροψοδ,Μϊί-
bekümmert um etwas: ονκ
άμνήμων έατίν, ov λή&εται (167),
άλ/' ^χει έηιστροφήν και έηιμέ-
λειαν ποιείται.
183. ό ηαρά τον Αχέροντα
χ)'εό£ άνάσσων: Hades, der auch
110 zur Hache aufgerufen wird.
Er kann seine Erinyen schicken
(Ant. 1075 '^Άιδον και &εών ^Ερι-
νύεξ) oder die Rache heischende
Seele Agamemnons selber (El.
453).
185. „Aber mich hat schon der
größte Teil meines Lebens ver-
lassen als Hoffnungslose"; sein
Schicksal ist viel leichter zu
tragen.
etjM
ΗΛΕΚΤΡΑ
73
βίοτος όνέλτειστος ούδ* έ'τ^ άρχω'
ατις άνευ τοχέων χατατάχομαι,
ας φίλος οντις άνήρ υπερίσταται,
«λλ' άπερεί τις έ'7ΰθΐ.χος ανάξια
οίχονομώ θαλάμους πατρός, ώδε μεν
άειχεΐ συν στολά,
ν,εναΐς δ^ άμφίσταμαι τρατΐέζαις,
στροφή γ.
ΧΟΡΟΣ
Οίχτρά μεν νόστοις αύδά,
οίχτρά δ^ εν χοίταις πατρφαις.
190
187 f. Sie hat keine Eltern, die
sie beschützen konnten, und auch
keinen männlichen Verwandten.
189. απερ: „wie" ist eigent-
lich Akkusativ des inneren Ob-
jekts (0. R. 175 αηερ ενπτερον
όρνιν δρμενον „eben die Akte
des όρννσθ^αι vornehmend, welche
. . vornimmt"), dann zur Ver-
gieichungspartikel erstarrt. Ihr
hängt sich ic an, weil es sich so
oft in ausgeführten Vergleichen
an die Vergleichungspartikel an-
schloß; abundierend stehtes schon
bei Homer ; vgl. die gleich zu
zitierende Iliasstelle. — ^n οί-
κο s: der Zugewanderte, Schutz-
bürger; vgl. / 647 ανήαουαί ώί
//' άούψηλον if ^Λργείοιοιν ϊρε^εν
Ατρείόηβ^ ώα ει τιν άτίυητον
uer ανάοτη*•,
190. οίχονο μ ώ\ οίκον viu ο-
μαί; an eine verwaltende Tätig-
keit ist natürlich nicht zu den-
ken. — Β'αΙάμον^: Im Megaron
duldet man sie nicht. — οίκυ-
ΨΟ μ ώ d- αλά μ ο ν s : Zwar stcckt
in ο£κονόμο5, dem Stammwort
zu οικο-νομέο) ^ SChon οίκοί als
Objekt, aber dies ist ebenso
verblaßt wie in οίχυδομέω, so
daß ein zweites Objekt hinzu-
treten kann; vgl. Anhang § 52.
— ^βικτικώζ το ώόε' έλεεινόν
8k τό τοιοντον και Ιεληο'ότο}5
έμψαΧνον τό ογ^ήμα των υποκρι-
τών, schol.
192. κεναΖ9 ί' άμφίσταμαι
τραπέζαιί'. Wenn der Text heil
ist, so muß Elektra sagen, daß
sie nach der Mahlzeit der andern
an die schon leer gegessenen
{κεναΐξ) Tische, bald von dieser,
bald von jener Seite tritt {άμφί-
σταμαι), um sich etwas Nahrung
zu suchen. (K.)
193—212. Chor: Jammervoll
war der Tod des Fürsten, den
Tücke und Leidenschaft fällten.
Elektra : Verhasstester Tag,
furchtbarste Nacht des Mordes!
Die Mörder haben auch mein
Leben zerstört; myogen die Götter
sie strafen!
Str. 8. 193—200. Da Elektra
ihre unwürdige Stellung im Hause
des Vaters erwähnt hat, geht
der Chor jetzt selbst auf den
Grund alles Unheils teilnehmend
ein. Das Wort θάλαμοι πατρόν
und die τράπεζα weckt die Er-
innerung an den schrecklichen
Tag der Heimkehr von Troja,
wo Agamemnon beim Mahle er-
schlagen ward.
193 ff. Verb, οικτρά μέν αύδά
{πατρόί ήν) δτε τόστοιδ (bei der
Heimkehr, der Flur, wie Ai.
900), οίκτρά di δτε έν κοίταΐδ
πλανά ώραά&η : jammervoll klang
74
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
δτε OL 7εαγχάλχων άνταία
γεννών ώρμάΟ-η πλαγά.
δόλος ήν δ φράσας, ερος ό τ,τείνας,
δεινάν όεινώς τνροφυτεύσαντες
μορ(ράν, εϊτ^ οϋν ϋ-εός εϊτε βροτών
fjv ό ταϋτα 7εράθθων.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ Ttaoäv κείνα πλέον άμέρα
έλ-ϋ-ονο' έχ^ίοτα δη μοι'
ώ ννξ, ώ δεί/ΐνων άρρητων
έχτΐαγλ* άχ^η '
τους έμός ιδε 7εατήρ
195
200
205
der Ruf, als bei der Heimkehr,
als auf dem väterlichen Ruhe-
bette der tödliche Schlag geführt
ward. Denn οΙκτρά Si ist Stei-
gerung von νόστοι?, da es noch
empörender ist, daß der nach
zehnjähriger Abwesenheit heim-
kehrende Landesfürst auf dem
Ruhebette seinerVäter(Plur,
κοΖται wie εννατήρια Trach. 918),
d. h. im Männersaale der Pelo-
piden beim Mahle erschlagen ward.
195. δτε οέ: epischer Hiat wie
Trach. 650 ά Sa ot ψίλα δάμαρ. —
TT. αγγ^άλκ ωι> γενύο)ν: yivvs
Kiefer, für das Beil wohl schon
in der Urzeit gebraucht, in der
der Kinnbacken als Streitaxt
diente. Ebenso bezeichnet yeris
ein Werkzeug zum Auflockern
der Erde. (Ant. 249.). — άνταία:
gegen ihn gerichtet, wie άντή-
ρη9 89.
197. Solos fjv ό φράσαδ:
Tücke riet den Anschlag, näm-
lich tückischer Groll über Iphi-
feniens Opferung, ψοβερά πα-
ίνορτο? oixovouos δ ολ ία μναυοιν
μηνιζ τεκνόποινοδ (Aesch. Ag.
143). — ίροδ ό κτείναα: Liebe
war es, die ihn erschlug ; die
Liebe zu Aigisthos gab den Aus-
schlag, vollendete den Entschluß
zur Tat. — ίροί ist die äolische
Form für eor^js.
198 f. δεινάν δεινώξ τιρο-
φντενσαντεξ μο ρφάν : Nuu
schweben ερο•ί und δόλο? als ein
Paar dämonischer Wesen vor. die
zusammen den Greuel gezeugt
(φντενω) und ans Licht gebracht
haben. Jedenfalls Wirkten diese
Mächte, ob nun ein Gott (etwa
der naXaiös δριμύα άλάοτιορ, auf
den Klytaimestra Ag. 1463 die
Schuld schiebt) oder ein Mensch
der letzte Urheber des Mordes war.
201 f. Verb, ώ κείνα άμέρα
ίχ&ίστα (Prädikat) δή μοι έλ-
\fovoa, πλέον {έχ&ρά) πασάν. —
Es wäre sehr schön, wenn heute
der Jahrestag der Ermordung
Agamemnons wäre, wie Patin,
Ästhetisch - kritische Studien zu
Sophokles S. 60 es vermutet; aber
278 verbietet das.
203. ννξ und δΐΙπνο}ν άρρη-
τον εκπαγκ η%δ•η (die fürch-
terliche Last des Todesmahles,
die ihr die Seele bedrückt, weil
der Mord noch nicht gerächt ist)
sollten erläutert werden durch
χί-άνατοι aixsZs; dann aber ist
^'άνατοι aixfZs in den Relativ-
satz τούδ έμό3 ϊδε πατήρ hinein-
gezogen.
ι
ΗΛΕΚΤΡΑ
75
-ϋ-ανάτονς αίνΜς οιΟύμαιν χειροΐν,
αΐ τον έμόν είλον βίον
7CQOÖ0T0v, αί μ' απώλεσαν'
οίς ^εός δ μέγας ^Ολύμπιος
7€οίνίμα τΰάχ/εα 7εα^εΐν 7COqol,
μηόέ -ιεοτ" άγλαΐας άτΰοναίατο
τοιάό' άνύσαντες έ'ργα.
αντιστροφή ν.
XOPOS
Φράζον μή 7€0ραω (ρωνεΐν.
ου γνώμαν ΐσχείς, εξ οίων
τα 7ΐαρύντ^ ; οί'Λείας εις άτας
έμ/ύτΐτεις όντως αί'λώς'
7C0kv γάρ τι χαχών ν7ί€ρεχτήσω,
σα ουσ^νμφ τίχτουσ αεί
ιρυχά 7ΰολέμονς' τα δε τοις δννατοΐς
ονχ έριστά τΐλά^ειν.
210
215
220
207. αϊ τόν έΐίόν ^ΐλον βίον
ηρόίίατον: SO daß er ihnen
preisgegeben wurde; vgl. Trach.
240 öd" ί^ρει τώνδ^ άνάστατ ov
öOQft χώραν γυναικών.
209 f. oL• wird hier statt des
voraufgehenden Femininum sub-
stituiert, weil statt der Öiövua
%ΐ.τρε die Mörder selbst gedacht
werden: vgl. zu 110. — i^eös
ό μένα9 "ΌΙΰμπ los deutet zu-
rück auf 174 f., wo der Chor an
Zeus erinnerte. Die Alliteration
Tcoiviua πάΟ'εα na&tZv πόροι
steigert die Bitterkeit (vgl. An-
hang § 241 II); „zugleich malt
der harte Labial den mühsam
den Lippen entpreßten Zorn". K.
213—282. Chor: Hüte dich
wohl, in deinen Worten su weit
zu gehen! Vo/i den harten Wor-
ten, die du gebraucht hast, kommt
das Leid, das die Machthaber
auf dich gelegt haben! Eielitra:
Ich gehe zu weit; ich weiss es,
aber ich will es; darum lasst
mich, ihr Trösterinnen!
214. «I oi'o)v τά παρόντα: näm-
lich herstammt. Wenn im fol-
genden die Lesart richtig sein
soll, so muß οικεία« SO viel wie
zu eigen gehörend, selbst-
verschuldet bedeuten.
217. πολύ τι: eine gar große
Menge. — ύπερ εκτήο ω•. du
hast sie dir zugezogen über das
Leid hinaus, das die Ermordung
des Vaters dir brachte.
219 f. τά δ' έ toIs δ'νν ατοΐα
ουκ έριοτά πλάχ^ειν: Das soll
heißen: „Man darf seinen Ehr-
geiz nicht darein setzen, mit
Machthabern in dieser Weise
zusammenzugeraten", was ich
nicht aus dem Text herausdeuten
kann. Einen befriedigenden Sinn
ergibt die Vermutung von Groene-
boom {Album gratulatorium in
hon. H. ü. Herwerden 73) τό δ'έ
''τοίζ δννατοΐς ονκ έριατά^ λά-d'rj.
„Aber den Satz: ,Man kann mit
den Mächtigen nicht streiten' ver-
gißt du." Natürlich braucht dieser
Satz kein Zitat zu sein ; so redet
76
ΣϋΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
δείν ήναγχάσ^^ην έν δευνοΐς,
έ'ξθίό\ ού λά^ει μ' οργά.
αλλ^ έν γαρ δεινοΐς ον σχήσω
ταύτας άτας,
όφρα με βίος έχτ}.
τίνί γαρ τΐοτ' αν, ώ φίλια γενέ^-λα,
πρόσφορον όχούσαιμ' έπος,
τίνι φρονοϋντι ν.αίρια;
άνετε μ , άνετε, τίαράγοροι'
τάδε γάρ άλυτα χε/.λήσεται,
ουδέ ποτ^ έγ. γ.αμάτων άποτνανσομαί
άνάρι^μος ώδε ϋ^ρήνων.
έπψδόδ.
ΧΟΡΟΣ
!Αλλ' οϋν εύνοια /' αύδώ.
225
230
die Weisheit des Alltags. Vgl.
376 ToZs χρ άτονο IV είκα&εϊν. Ant.
63 άρχό^εσΟ"' έχ κρείσοόνων, και
ταντ άκούείν κάτι τώνδ άλγίονα.
Αί. 668 άρ%οντέ£ εισιν, ώο&'
νπεικτέον. Eur. Hec. 404 rots
κοατοϋσι μή μάγου.
221 f. In furchtbarem Geschick
sah ich mich zu Furchtbarem
gezwungen . . . aber das hilft
nichts; denn wie furchtbar mein
Geschick auch ist, ich will diese
άται, von denen du redetest (215j,
nicht hemmen.
225. δψρα ue ßios εχΐ]•. Trotz
des futurischen Sinnes steht der
Konjunktiv ohne äv; vgl. An-
hang § 145.
226. τίνι : „Da άκούειν hier die
prägnante Bedeutung hat ,hören
und annehmbar finden', kann es
auch die gleiche Konstruktion
wie δέχεοΌ-αι haben {τινί τι).'' Κ.
Von wem könnte ich ein „zu-
trägliches'' Wort hören, d. h. ein
Wort, welches mich von diesen
αται befreite, meine Stimmung
milderte — nämlich von wem.
dessen Denken den richtigen
νλχή)ίΧ.ίτ2ί{^{ψρονοϋντι καίρια).
Wer mir zur Fügsamkeit rät,' wie
ihr Lieben, der trifft eben nicht
den rechten Punkt, der ist νήπιου
(145).
230. raöff γαρ άλντα κεκλή-
σεται: „Wenn etwas unlösbar
heißen darf, so ist es mein Ge-
schick". K.
231 f. έκ καμάτοίν άποπαύ-
σομαι: bezeichnender als der
bloße Gen., vgl. 291. Ar. Ean.
1531 έκ μεγάλίον άχέων ηανοαί-
^ε^' ά,ν οντο)?. — άνάρ ιΟ'μ ο s
θρήνων: άναρίΒ•μοΐ5 ^ρήνοια
έγκειμένη. Vgl. χρόνον ήμερων
άνήρι&μον Trach. 247.
233—250. Chor: Wenigstens
meine ich es gut mit dir. Elek-
tra: Maßhalten forderst du von
mir; gibt es denn für mich
ein Maß des Leides f Ich bin
es, die erfüllt, was die Sittlich-
keit fordert. Bleibt der Tote
ungerächt, so hört alle Gottes-
furcht auf.
233. υϋν. ja, wie du weißt.
ΗΛΕΚΤΡΑ
77
μάτηρ ώσεί τις τΰΐστά,
μή τίν.τειν Ο άταν αταις.
ΗΛΕΚΤΡΑ
χαΐ τι μέτρον Άακότητος έ'φν ; φέρε,
τΐώς BTtl τοις ίρ^ιμένοις άμελεΐν -καλόν;
έν τίνι τοΰτ' έβίαστ' άν&ρώττ,ων;
μήτ^ εϊην έντιμος τούτοις,
μήτ\ εϊ τφ πρόσγ.ειμαι χρηστφ,
ξννναίοιμ* ενχηλος, γονέων
έχτίμονς ΐσχονσα πτέρυγας
όξντόνων γόων,
ει γαρ ό μεν &ανών γα τε χαΐ ονόεν ών
χείσεται τάλας, οι δέ μή πάλιν
δώσονσ^ άντιφ όνους όίχας,
έ'ρροι τ αν αιδώς απάντων τ' ευσέβεια ^^νατων. 250
240
245
235. Nach Analogie von αλ/οε
άλχει πρόσκειται und ähnlichen
Wendungen setzt Sophokles statt
des gewöhnlichen άταν έπ^ ärais
das gewähltere άταν άταιδ, wie
auch sonst Dichter den Dativ
mit anderem Kasus desselben
Nomens ohne ein das Hinzu-
kommen bezeichnendes Verbum
verbinden; vgl. zu 0. R. 175.
237. έπΙ τοζα φ^Ίμένοιε
ά μ als ΐν : „nachlässig sein, wo es
sich um die Toten handelt". K.
238. Bei wem unter den Men-
schen erwuchs dies, fand sich
dies?
239 ff. Weder geehrt möge ich
bei Menschen dieser Art sein
noch — wenn (= so gewiß) ich
etwas Gutes an mir habe —
friedlich mit ihnen zusammen-
wohnen, indem ich die Schwin-
gen . . hemme, so daß sie . .
nicht ehren. — εϊ τα^ί π ρ doxa i-
fiai %ρηστω: Von Elektrens
angeblicher Torheit sagt Chryso-
themis 1040 ειρηκαδ όρ&ώδ ω ov
τιρόσκεισαί καχώ, und an Chryso-
themis denkt iiier Elektra viel-
leicht.
242. εκτιμο? {-w'iQ MaSixos, L•-
vouos) muß aktive Bedeutung
haben (nicht ehrend; dazu der
gen. obi. γονέων) und proleptisch
stehen: ώστε έκτίμονζ γίγνεο&αι
yovao)v == ώστε μηκέτι τιαάν ToiiS
γονέα«.
244. Der Reim in der letzten
Silbe beider Dochmien, die auch
dem Sinne nach gesondert sind
( ϋ'ανών : ών) , ist wohl beabsich-
tigt. — yd τ ε καί ονδ έν. Erde
zur Erde und sonst nichts, kein
mächtig wirkender Geist.
246 f. . . und sie nicht zurück-
geben (für das ihm geraubte
Leben) eine Buße, die in einem
Vergeltungstod besteht — dann
gibt es keine Götter mehr, will
sie wohl sagen , aber sie mildert
den Gedanken: dann gibt es bei
allen Sterblichen keine sittliche
Scheu und keine Frömmigkeit
mehr; wenn kein Gott mehr
solche Tat rächt, werden sie
jedes Frevels straflos sich er-
frechen, an άντ ων d" ν ατών
steht also άπό κοινοϋ; Anhang
§ 171. — Μρροι τ^ &ν αιδώδ:
für αίδώδ τ' άν ερροι mit Ver-
78
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΕΠΕΙΣΟΔΙΟΝ Α.
ΧΟΡΟΣ
'Εγώ μεν, ώ Ttal, χαΐ το σον σπενδονό' άμα
y.al τούμόν αύτης ήλ^ον' εί δέ μη γ.αλως
λέγω, σύ νίχα' σοΙ γάρ έχρόμεοΒ-" άμα.
ΗΛΕΚΤΡΑ
αέσχύνομαι μεν, ώ γνναΐγ.ες, εί δο'/.ώ
τζολλοΐοι ^-ρήνοις δνοφορείν νμΐν άγαν'
όλλ^ ή βία γάρ ταΰτ* άναγν,άζεί με δράν,
σύγγνωτε. πώς γάρ, ήτις ευγενής γυνή,
πατρφ^ δρώσα 7τήματ\ ου δρφη τάδ^ αν;
άγω κατ' ήμαρ γ,αΐ γ.ατ^ ενφρόνην αεί
-θ-άλλοντα μάλλον ή ΥΜταφ-Θ'ίνον^•^ ορώ.
?/ ττρώτα μεν τα μητρός, ή μ* έγείνατο.
255
260
Stellung des τε; vgl. Anhang
§ 170.
251—309. Elektra rechtfertigt
ihr Verhalten vor dem Chore,
indem sie das frevelhafte Treiben
des Mörderpaares schildert.
251 f. Damit wird das Kom-
men des Chores nachträglich
motiviert, aber ziemlich dürftig;
lag es wirklich so sehr im Inter-
esse des Chores, Elektra zur
Mäßigung zu bestimmen ? — Sein
freundliches Einlenken wirkt nun
bei Elektra mehr als vorher seine
Mahnungen.
253. oi) νίκα: τό σν νίχα
πάνν άναγκαίωξ, ΐν αφορμή γένη-
ται μακράν έκτεΐναι ρησιν την
Ηλέκτραν, έν τ] πάντα τά καθ'
έαντήν ηεριλήχρεταί. schol.
254. Elektra gibt nicht zu,
sich ihres Handelns zu schämen ;
sie schämt sich nur, daß ihre
Freundinnen sie für maßlos halten.
255. πολλοίσι &ρήνοί8 ksjin
zu 8οκο> gehören: „wegen der
vielen Klagen". Vgl. Thuc. lU
98, 5 rols π επραγ μένθί5 φο-
βούμρ,νοξ τονς *Α&ηναίον£.
257. In einer adligen Familie
ist der Geschlechtszusammenhang
fester, weil älter; weil Elektra eine
εύγενήδ γννή ist, kann sie die πα-
τρώα πήματα unmöglich ruhigmit
ansehen. (Vgl. zu 129.) Diese πα-
τρώα Γ-ήαατα sind einfach das
Leid des Vaters, der vergebens auf
Rache harrt und statt standesge-
mäßer Grabpflege garVerhöhnung
erfährt. Der Übermut des Mörder-
paares wächst mit der Dauer
seiner Straflosigkeit (259. 260).
259. ά bezieht sich nicht auf
τά8ε, sondern auf das entferntere
πήματα.
260. d" ά λλ ο V τ α'. ανθΌνντα.
αυξανόμενα, vgl. Phil. 259 ή δ
έμή voaos αεί τέ&ηλε καπι αεΐζον
άρχεται.
261. Es ist menschlich begreif-
lich, daß sie nun in der Auf-
zählung der πήματα sich, nicht
den Vater als leidend anführt. —
τά μητρόδΐ nur ein umschrei-
bender Ausdruck für μήτηρ, bei
dem an die Summe der Hand-
lungen gedacht sein mag, in denen
Klytaimestrens Art sich auswirkt.
— ή μ^ έγείνατο hat denselben
Sinn wie bei uns die Hinzu-
fügung von leiblich. Vgl. 1411,
Anhang § 210. — τά μητρόδ
ΗΛΕΚΤΡΑ
79
εγ^&ίοτα σνμβέβηχεν' εΐτα δώμασιν
έν τοις έμαντης τοις cpovsvOL τον ττατρός
ξύνειμι, κακ τωνδ' άρχομαι, κάκ τώνόέ μοι
λαβείν d-' ομοίως χαΐ το τητάσ^αι τζέλει.
ετιειτα ττοίας ημέρας όοκεις μ' άγειν,
δταν -θ-ρόνοις \Αϊγισ3Όν ένΟ-αχονντ^ ΐδω
τοΐαιν πατρφοις, είσίδω δ^ έσ^-ήματα
(ρορονντ' έκείνφ ταντά και τΐαρεστίονς
σττένδοντα λοιβός, έν^•' εκείνον ώλεσεν,
Ϊδω δε τούτων την τελενταίαν ϋβριν,
τον αντοέντην ήμίν εν κοίττ] τΐατρός
ξνν ττ] ταλαίνγι μητρί^ μητέρα ει χρεών
ταντην ,Ύροσανδάν τφδε ονγκοιμωμένην.
265
270
Ϊ%Οίο τα αναβέβηκε: ovu β έ-
βηχε την μητέρα έγ^&ίστην είναι.
263. Nur ein echtes Kind
Agaraemnons ist jetzt daheim,
Elektra; darum gehört das Haus
von Rechts we^en ihr; vgl.
Eur. El. 1120 cffjovfl μέγ^' έν
νάρ τοΐ5 iuols ναΐει δόμοι« (Ai-
gisthos).
265. Ob ich die Bedürfnisse
des Alltags empfange oder ihrer
verlustig gehe. — Der Artikel
beim zweiten Infinitiv steht and
xotvov; vgl. Anhang § 171 VII.
267. δταν . . iÜro, είσέδο)
δέ, ι δ ff δέ: Anaphora mit Ver-
änderung der Form, ohne daß
eine Veränderung des Sinnes
beabsichtigt wäre. — Anhang
§ 218 111
269. έκείνφ: τφ {έμ<Ζ) ηατρί,
ZU entnehmen ά\χ?>' πατρώοι«, wie
Trach. 260 άρχεται πόλιν την
Ενρντείαν' τόνδε (den EurytOS)
γάρ αεταίτιον ίφασχε. Vgl. An-
hang § 16, 1. — Natürlich sind
die ererbten Prunkgewänder ge-
meint, die Agamemnon nicht mit
nach llion genommen hatte.
271. τούτων geht nicht allein
auf die beiden ν βρει?, die sie
vorher schilderte, sondern auf alle
rßoFi?, die ihr Auge beleidigen;
davon aber ist die, welche nun
berichtet wird, die äußerste.
272. αντοέν τη v: ανο'έντηβ,
was Sophokles zu αντοέντηδ auf-
löst, muß, da οννέντηβ= σννερχό«
ist (Hesych), den αντονργό? be-
zeichnen, d. h. den, der einen
Menschen mit eigener Hand er-
schlägt, wie αντόχειρ und παΐα-
uvaios. Für unser Gefühl ist es
befremdlich, daß bei der Be-
zeichnung des Mörders dies so
hervorgehoben wird, doch läßt
es sich verstehen, daß in naiver
Volksanschauung als Mörder im
vollen Sinne nur der gilt, der
mit eigener Hand dem Erschla-
genen den Todesstreich gegeben
hat. (Kretschmer, Glotta 111 291
läßt ανϋ•έντη« in der Bedeutung
„Mörder" aus αύτο&έντηδ \xtF^vo}]
durch dissimilatorischen Silben-
schwund entstehen.)
273. τό χρή öv muß in der
Sprache des Lebens zusammen-
gerückt und in τό χρεών umge-
wandelt sein ; dann wurde χρεών,
ohne daß man an seinen Ur-
sprung dachte, als Nomen mit
hinzuzudenkendem εστί, also ge-
nau so wie χρή gebraucht.
80
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ή d' ώδε τλήμων, ώστε τω μιόστορι
ξννεστ\ ^Εριννν οϋτίν^ έχφοβονμένη,
άλλ' ώσπερ έγγελώσα τοις τΐοιονμένοις,
ενρονσ' έχείνην ήμέραν, εν fj τότε
πατέρα, τον άμον εν. δόλου Άατέχτανεν,
ταύττ] χορούς ϊοτηοι χαΐ μηλοστραγεΐ
^εοΐσιν έ'μμην' ιερά τοις σωτηρίοις.
εγώ (5' όρώοα δν όμορος κατά ατέγας
χλαίω, τέτηκα, '/Μπίχωχνω πατρός
την δνστάλαιναν δαΐτ' έπωνομασμένην
275
280
275. τΙήμο)ν heißt meist in
der Tragödie „leidend, unglück-
lich", aber das Stammwort τΐηναι
wird ja auch gebraucht von dem,
was einer über sich gewinnt,
während er es nicht sollte (Aesch.
Ag. 211); so kommt τΐήμοη' zu
der Bedeutung frech (Aesch.
Cho. 372 βροτών τλήμονι xai
πανούργφ %^ρί). — μιάστορι:
Der Mörder des Gatten über-
trägt durch seine physische Nähe
das juLaaua des Mordes auf sein
Weib.
277. ώσπερ έγγελώσα rols
πο ιονμένο le: Gleichsam die
(280 f. berichteten) heiligen Hand-
lungen verhöhnend, weil sie sie
nicht vollzieht aus Dankbarkeit
gegen die Götter, sondern zur
Kränkung des Toten.
278. ενρονσα: „Das hat sie
nicht von Anfang an getan, son-
dern erst, als ihr Gewissen sich
verhärtete. Der Tag war dem
Gedächtnis entschwunden , und
mit Mühe muß sie ihn zuvor be-
rechnen, da sie keinen Kalender
hat." K. — D einlas in seiner Zu-
sammenfassung argivischer Chro-
niken (schol.) gab den 13. Ga-
melion als Todestag Agamemnons
an (den ünglückstag des Hoch-
zeitsraonats) ; an diesem Tage
mochte in Argos die Gedenk-
feier des Todestages für Aga-
memnon begangen werden.
279. ä/uos ist eine dorische
Form für ημέτερος;, findet sich
aber in der Tragödie für έμό?
(Cho. 416), vielleicht beruhend
auf einem Mißverständnis dia-
lektischer Texte, in denen έμόε
zu passen schien, aber ήυέτεροε
gemeint war.
280. μηίοσψαγεί ιερά: sie
schlachtet Kleinvieh und bringt
dadurch Opfer dar.
281. ϊμμην^ Ιερά'. Derartige
Monatsfeiem sind im Altertum
häufig für Götter und für Men-
schen, die zu Göttern erhoben
sind (W. Schmidt, Geburtstag im
Altertum 14 ff.)
282. §νσμορο5: ohne Artikel
wie Phil. 949 νϋν S' ήπάτ-ηααι
δύσμοροξ. Ο. C. 347 άει με&'
ή/ιών δύσ//ορο9 πλανω^ένη. Trach.
ΙΟΟδ έατέ με ό'νσμορον εννάσ&αι,
U.a. — κατά στέγας: im Stillen
Gemach, während draußen fest-
liche Lust herrscht.
284. Verb, τήν δνστάλαι,ναν
δαΐτα τήν πατρόξ έπο/νομασμένην,
d. h. τήν ϊπο)ννυΊαν i%ovoav τια-
τρ05, wie Eur. Herc. 1329 τεμένη
έπωνομασμένα οέΟ'εν. Höhnische
Bezeichnung Sais Άγαμεανόνειο?,
da es eigentlich der Mordtag
heißen sollte, wo Agamemnon
zu den δείπνα άρρητα (203) ge-
laden und tückisch erschlagen
war. Sprichwörtlich sagte man
da CS ^Αγ αμ ε μνόν ειοζ έπι των
ΗΛΕΚΤΡΑ
81
αυτή τίρός αυτήν ' ούόέ γαρ χλανααί τιάρα 285
τοσόνο\ δσον μοι -θ-νμός ήδονήν φέρει.
αύτη γαρ ή λόγοισι γενναία γυνή
φωνοϋαα τοιάδ^ έξονειδίζει χατιά'
ώ δύσ^-εον μίση μα, ύοΐ μόνη Λατήρ
τέ^νηχεν, άλλος δ^ οϋτις εν Ttivd-si βροτων; 290
κακώς ό'λοιο, μηδέ σ' έχ γόων 7toτh
των νυν άτταλλάξειαν οι κάτω &εοί,
τάδ εξυβρίζει, πλην όταν κλύτ] τινός
ήξοντ^ Όρέστην τηνικαΰτα δ' έμμανής
βο^ παραστάσ'' ού σύ μοι τωνδ' αίτια; 295
ού σόν τόδ' εατί τοΰργον, ήτις εκ χερών
κλέψασ' Όρέστην των έμών ύπεξέ^ου ;
αλλ' ισ^ι τοι τείσουσά γ" άξίαν δίκην,
TOiaud-^ ϋλακτεΐ' συν δ' έτΐοτρύνει ιτέλας
Ιπ όΧέ&ρίρ εύωχονμένων (Eust.
Od. ρ. 1507, 62).
285. αντή π ρ de αν τη ν: allein
mit mir allein. Wenn das Re-
flexivpronomen der dritten Per-
son für das der ersten gebraucht
wird (Anhang § 78), so liegt
darin ein Rest des ursprüng-
lichen Sprachgebrauchs , nach
dem der Stamm des Reflexiv-
pronomens sich auf alle drei Per-
sonen bezog.
286. δαον uoi d'vuds ήδονήν
φέρει: ihr Gemüt bringt, verur-
sacht ihr die Lust an der Klage,
erregt in ihr das Verlangen danach .
287. ή λόγοιοι γενναία
γννή•: ^0 hatte sich Klytaimestra
Aesch. Ag. 591 wegen ihrer An-
hänglichkeit an ihren Gatten ge-
nannt: τοιόσδ' ό κόμπο« ttJs άλη-
■Θ'είαξ γέμων ^ ονχ αέσχρΟ£ ώδ
γνναιχι γενναία Χαχεΐν\ die-
selbe Frau macht der Tochter
die Anhänglichkeit an den Vater
zum Vorwurf. (Parmentier, Me-
langes Weil 339).
288. φθίνουσα 'ist ein ganz
tonloser Zusatz wie in φωνή aas
Sophokles. V, Bd. 10. AufU
Stcos ηϋδα u. dgl.' K. Anhang
§207.
289. μίση μα in konkretem
Sinne; vgl. Anhang § 235 f.
Alles Persönliche ist ausgelöscht;
sie ist nur noch „das Gehaßte".
— aol /uovrj ηατήρ τέ&νηκεν^
äXXos 8' ovTtS έν πέν&ει
βροτων: 'Es liegt eine Kritik
des Chores darin, daß sie der
Mutter denselben Gedanken in
den Mund legt, mit dem die
Frauen sie hatten trösten wollen
(153) οντοι σοι μούνα^ τέχνον, ä%os
έφάνη βροτων* Κ. — τέβ-νη-
κ εν: ονχ άντ]ρέ&η φησίν^ άΧΧά
τέ&νηκεν, τω προσχήματ* τήδ
Χέξεωδ παραΧογιζομένη τήν παρα-
νομίαν. (schol.)
291. έκ γόων: Vgl. ZU 231.
292. οΐ κάτω ϋ'εοί: indem
sie deinen Beschwörungen (HO)
Gehör geben.
293. πΧήν: Dann steigert sich
die ϋβριδ zu einer έμμανήδ βοή.
299. σϋν δ' έποτρννει: Kly-
taimestra steht in fassungslosem
Zorne vor Elektren und „bellt
sie an"; Aigisthos steht neben
82
ΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ό κλεινός αύττ) ταύτα ννμφίος τναρών, 300
δ πάντ άναλχίς οϋτος, ή τΐάσα βλάβη^
δ οϋν γυναιξί τάς μάχας τχοιονμενος.
έγώ <5' Όρέστην τωνόε ττροσμένονσ άεΐ
τζανστηρ^ έφήξειν ή τάλαιν^ άττόλλνμαι.
μέλλων γαρ αεί οράν τι τάς ούσας τέ μου 305
γ,αΐ τάς άτΐούοας ελπίδας διέφ&ορεν.
έν οϋν τοιούτοις οντε σωφρονεΐν, φίλαι,
οϋτ^ εύσεβεΐν τζάρεοτιν αλλ* έν τοι χαχοΐς
τΐολλή έατ^ άνάγχη χάτΐΐτηδεύειν χαχά.
ΧΟΡΟΣ
φέρ' είτΰέ, πότερον δντος Αίγίΰϋ^ον τΐέλας 310
λέγεις τάδ' ήμΐν ή βεβώτος έχ δόμων;
ΗΛΕΚΤΡΑ
ή χάρτα μή δόχει μ* αν, εϊπερ ην πέλας,
seiner Frau und hetzt. — Tmesis
lie^t nicht vor {ov γάρ έποτρύνεΐ
ή Κίνταιμήστρα), sondern σύν
heißt zugleich, während sie
redet, έποτρύν^ιν τινί τι wie
Ο 258 Ιππεϋσιν έπότρννον . . .
έΧαννέμεν ώκέαδ innovs.
301. πάντα ah Steigernder Zu-
satz, Anhang § 62 1. — ävaXxis:
nach / 310 μητρός τε στνγερηξ
xai ανάΧχιδ OS ΑίγίσΟΌιο» —
ήπασα βΧάβη'. die lautere Schä-
digung; er ist nichts als Schädi-
gung. Vgl. 784, Anhang § 234.
302. Aigisthos hat nur einmal
in seinem Leben gekämpft, als
er Agamemnon erschlug, und da
war er im Bunde mit einem
Weibe; das wird durch den
Plural und das Partizip des Prä-
sens gehässig verallgemeinert.
305 f. Man darf nicht die ού-
oai έΧπί§ε£ von den Hoffnungen
verstehen, welche Elektra auf
sich selbst setzte oder auf die
zunächst beabsichtigte Rache, die
απόν aal von denen, die sich
an Orest knüpften oder sich auf
das weitere Schicksal Elektrens
bezogen; auch ist nicht gemeint,
Elektra hoffe weder jetzt noch
für die Zukunft; sondern die
Formel besagt nur alle meine
Hoffnungen insgesamt (Po-
lare Ausdrucksweise).
308. Wenn Agamemnon nicht
gerächt wird, ϊρροί τ' Άν αέ8ώ5
απάντων r' ευσέβεια &νατών',
solche Drohung ist nicht εύοεβέδ,
und so hatte sich Elektra ge-
wiß öfter dem Chore gegenüber
geäußert.
308 f. In dem Bösen, das einem
angetan wird, liegt der Zwang,
sich gleichfalls {κάπιτηδεύ-
ε IV = και αυτόν έπιτηδ'ενειν)
böser Dinge zu befleißigen, so-
fern die Unbill zur Unbill drängt.
310—327. Nachdem der Chor
erfahren hat, dass Aigisthos nicht
daheim ist, erkundigt er sich nach
Orest. Das Gespräch wird durch
Chrysothemis' Erscheinen unter-
brochen.
310. Dasjenige, wonach gefragt
wird, liegt in der Partizipialkon-
Struktion δντο5 Αιγίσ&ον πέΧα£
ij βεβώτοδ έχ δόμων.
312. ή κάρτα: Logisch un-
genau, aber deutlich genug bc-
ΗΛΕΚΤΡΑ
83
d^vQalov οίχνεΐν νυν δ^ άγροΐαι, τυγχάνει,
ΧΟΡΟΣ
ή δάν εγώ ^αρσοϋσα μάλλον ές λόγους
τους σους ίχοίμην, εϊτεερ ώδε ταϋτ έχει» 31δ
ΗΛΕΚΤΡΑ
ως νυν άττόντος ίατόρει, τι αοι φίλον,
ΧΟΡΟΣ
γ,αΐ δη σ* ερωτώ, του χασιγνήτου τι φής,
ήξοντος ή μέλλοντος; ειδέναν ^έλω.
ΗΛΕΚΤΡΑ
φηοίν γε, φάσχων d' ουδέν ών λέγει τΐοιεΤ.
ΧΟΡΟΣ
φιλεΐ γάρ όχνεΐν τΐράγμ άνήρ τνράοοων μέγα. 320
ΗΛΕΚΤΡΑ
χαΐ μήν έγωγ" έ'σωσ^ έχεΐνον ούχ Οχνφ.
ΧΟΡΟΣ
^άρσει' τιέψυχεν έσ^λός, ώστ' άρχεΐν φίλους.
Jaht sie das βεβώτο£ ix, So μ ων.
— ^αψονίωδ ψχονόμηται τοϋτο
πρΟ£ τήν χείρωσιν Κλυταψήστραδ.
schol. Je selbstverständlicher die
Mitteilung klingt, um so we-
niger denkt der Hörer daran, was
der Dichter mit dieser Entfer-
nung Aegisths bezweckt.
313. ο'ύραζε hinaus! danach
ι9•{;(?ασί draußen und hierzu das
Adjektiv Ο-νραΐοζ, das Sopho-
kles um des Metrums willen hier
zweiendig gebraucht hat, drei-
endig 518. — άγροΐσι auf die
Frage wo ? Anhang §50. — τυγ-
χάνει ohne ών, zu 46.
314. ή Säv ^ ή δή &v\ vgl.
Usener, Kl. Schrr. 1 242 ff. ή δή
ist ebenso gebraucht Aesch. Cho.
723 ή δή κλύωρ έκείνοδ εύφρανιϊ
νόον, εϋτ άν τιύ&ηται μϋΌΌν.
Der Chor nimmt Elektrens ή in
312 freudig auf.
316. Das Natürlichste ist es
wohl, wenn Elektra nicht sagt
'Frage! Was wünschst du?', son-
dern 'Frage, was du wünschst!',
d. h. wenn τί für das unbestimm-
te Relativum δ τι steht. Dieser
Gebrauch ist im älteren Attisch
selten, häufiger in alexandrinischer
Zeit, außerdem erscheint er im
Böotischen und im Thessalischen.
Vgl. Eur. fr. 773, 2 αίτον τί χρή-
ζεις, ^ϊ'. Brugmann, Gr. Gramm.
§644, Cauer, Grammatica mili-
tans^ 156.
317. τον καοίγνήτον: Gene-
tiv, um den Gegenstand anzu-
geben, von dem man etwas sagt,
hört; 8... Anhang § 37.
318. Über den Gleichklang der
gegensätzlichen Wortverbindung
ήξοντοδ ij μέλΧοντοΰ vgl. An-
hang § 243 I.
319. ποιεί: das i ist konso-
nantiert und deshalb die erste
öilbe kurz.
321. Unwillig gesprochen: xal
μήρ ϊγωγε ουκ ώκνησα σώζουσα
εκείνον, Und das war doch auch
ein μένα πράγμα.
322. άρχεΖν, έπαρκείν, βοη-
d-Miv, wie Ο. C. 262.
6*
84
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
7ίέ7ΐθί&\ έτΖΒΪ τάν ον ματ^ράν έζων εγώ.
ΧΟΡΟΣ
μή νυν έτ^ ΒΪπγ}ς μηδέν' ώς δόμων δρω
τήν σήν δμαιμον, «κ τΐατρδς ταύτον φύσιν, 325
Χρνσό^εμιν, έ'χ τε μητρός, εντάφια χεροΐν
φέρονσαν, οία τοις χάτω νομίζεται.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
τίν^ αϋ σν τήνδε τζρός Βύρωνος έξόδοις
έλ-θΌνσα φωνεΐς, ώ χασιγνήτη, φότιν,
χούδ* εν χρόνφ μαχρφ διδαχ^^ηναι ϋ-έλεις 330
■9'νμφ ματαίφ μή χαρίζεο^-αι γ,ενά.
γ,αίτοι τοσούτον γ' οΐδα γ,άμαυτήν, δτι
323. Denn wahrlich, ich würde
sonst nicht mehr lange leben.
Ein Μτι hinzuzufügen ist nicht
nötig; vgl. 0. C. 1365 f/ δ' έΐέ-
φνσα τάοδε μή ^ μαντώ τροφού^
ras TtazSaSf ^ τάν ονκ άν ^, τό
σόν αέροδ. (Vahlen, Ορρ. acadd.
II163fU
324 f. 'Dazwischen ist Chryso-
themis auf die Bühne getreten:
sie soll das Gespräch nicht hören ;
so bricht der Chor ab und be-
nutzt das zugleich zu der sce-
nisch notwendigen Anmeldung
der Schwester. K. — δόμΐον:
vom Hause her; vgl. 1139, An-
hang § 41 I.
325. φύσιν: Akkusativ des Be-
zuges zu einem zu ergänzenden
οϋσαν,
326. Ικ ιε Μητρόε: wohl nicht
ohne Absicht so gestellt: sie
stammt von demselben Vater —
und von derselben Mutter; sonst
würde sie sich zu Klytaimestra
nicht so stellen, wie sie es tut. —
έντάφ lUy οία τοΐδ κάτο) ro-
μίζεται: Das kann der Chor
den Gaben ansehen, vielleicht,
weil Chrysothemis eine große
Kanne mit der Trankspende in
der einen Hand hält. Auch einen
Myrtenzweig wird sie wohl tra-
gen. (Eur. El. 324.)
328 — 371. Chrysothemis macht
ihrer Schwester Vorhaltungen
wegen ihres üergeblichen Wider-
stands gegen die Machthaber;
sie rechtfertigt ihr Verhalten und
greift das der Schwester an.
328. Α'δ: Die Wohlweise hat
Elektren ja schon so oft er-
mahnt, nicht durch solche Reden
in der Öffentlichkeit Anstoß zu
geben.
329. ^^.19-0 ίσα ist befremdlich,
da jeder es mit ττρόδ d-vQwvos
έξόΰοίβ verbinden wird, was doch
nicht möglich ist.
331. 'dem törichten Zorn zweck-
los den Willen zu tun , indem du
ihn in Worten sich äußern läßt
statt ihn zu unterdrücken; vgl.
Theogn. 1223 f. ουδέν, Κύρν, όρ-
yrjs άδικώτερον^ ή τόν ϊχοντα πη-
μαίνει^ ^'νμώ δειλά χαριζο-
μ ένη.
332 und 338. καίτοι: Zwei-
mal sieht sie sich genötigt, ihre
Rede einzuschränken, wie das die
Weise innerlich unsicherer Na-
turen ist, die mit immerhin
und allerdings operieren.
332. τοσούτον σϊοα δτι καΐ έγώ
ΗΛΕΚΤΡΑ
85
άλγω έτΐΐ τοις τΐαροΰσιν* ώστ' αν, δι αΟ'ένος
λόβοίμι, δηλώσαιμ' αν, οΐ αϋτοΐς φρονώ.
νυν δ' έν κακοΓς μοι πλεΐν ύφειμένη δοκεΐ, 335
καΙ μή δοχεΐν μεν δράν τι, τΐημαίνειν δέ μη.
τοιαύτα δ^ άλλα χαΐ σέ βούλομαι τΐοιεΐν.
χαΐτοι τό μέν δίχαιον ούχ fj 'γώ λέγω,
αλλ' 7] σύ κρίνεις' ει δ' έλευ3^έραν με δει
ζην, των κρατούντων εστί τνάντ^ άχονύτέα. 340
ΗΛΕΚΤΡΑ
δεινόν γέ σ* οΰσαν πατρός, οΰ αύ παις έφνς.
αυτή άίγω, freilich, soviel
(Ai. 441 καίτοι τοσοντόν γ Ι^ε-
πίσταοβ'αι δοκώ) weiß ich ge-
wiß, daß auch ich unsere Lage
schmerzlich empfinde. Β 409 ιίδεε
γάρ κατά, Ό'νμόν άδελψεόν ώδ
έπονείτο. Unten 520 πρ05 ποΧ-
λούδ με δή έξεΖπαε, ώζ τραχεΖα
xai πέοα δίκης άρχω. Ähnlich
552 f. 1101.
334. αντοτ«'. sie (d. h. die der
Seele des Dichters vorschwebende,
nicht die durch den maskierten
Schauspieler dargestellte Chryso-
themis) wirft einen scheuen Blick
nach dem Hause.
335. ύφειμένΐ]•. SC. τά Ιστία,
mit herabgelassenen Segeln.
336. 'Ich will nicht gleich dir
den Schein erregen, als führte ich
etwas im Schilde, ohne doch wirk-
lich schaden zu können.' Chryso-
themis wirft Elcktren vor: ov
δοκεΖδ μέν δράν τι, πημαίνεΐ5 δ^
ον. Die Stellung der Negation
ττημαίνειν δέ μή, wie 905 δυσ-
φημώ μέν ον.
337. τοιαύτα άλλα: anderes
derartiges = gleichfalls derarti-
ges; vgl. Plat. Gorg. 481 e iv τε
Tij εκκλησία έάν τι σον λέγοντος
ό δήμοε ό Α&ηναίων μή ψ^ οϋ-
τως Μχειν, μεταβαλλόμενοι λέχειε,
& Ικΰνοξ βούλεται, και ηρόδ τόν
ΙΙνριλάμπονε νεανίαν τόν καλόν
τοντον τ ο ι αν τ α i τ ε ρ α ηέ•
Tiovd-as. (Vahlen, Ορρ. acadd.
Ι 7.)
338 f. Chrjrsothemis gibt zu, das
Recht sei nicht wie sie rede,
in ihren eben geäußerten Ver-
haltungsmaßregeln der Klugheit,
sondern wie Elektra urteile,
auf Seiten Elektrens, die das
Recht wohl erkannt habe.
339. δεζ\ darin versteckt sich
ein Grund: es ist doch Pflicht,
daß der Mensch sich seine Frei-
heit wahre, nicht sich zum Skla-
ven herabdrücken lasse.
341. Du gehörst dem Vater an,
als dessen Kind du geboren wur-
dest, nicht der Mutter. Das ist
die Anschauung, welche Apollon
Aesch. Eum. 648 ff. vertritt: ovx
ίστι μήτηρ ή χεκλημένον τέκνον
τοκενβ, τροφόδ δέ κύματοδ νεο-
οπόρον' τίκτει δ ό &ρφσκο}ν, ή δ*
άπερ ^ένφ ξένη ^σωσεν Μρνο5,
οίσι υή βλΛ-ψτ] &εόδ und Orest
Eur. Or. 552 gegenüber Tynda-
reos: πατήρ μέν έφύτενσέν με,
σή rf' ίτικτε naZe, τό σττέρμ'
άρονρα παραλαβονσ άλλον τιάρα'
άνεν δέ πατρόζ τέκνον ούκ εΐη
ηοτ άν. Der älteste wissen-
schaftliche Vertreter dieser Lehre,
den wir kennen, ist Anaxagoras
(A 107 D,): γίνεσ&αι έκ τον άρρε-
voe τό σηέρμα, τό δέ δ'ήλν ηαρ-
έχειν τόν τυηον.
86
ΣΟΦΟΚΑΕΟΤΣ
xsivov λ€λήσ3^αι, της δέ τι-χτούσης μέλειν.
άτΐαντα γάρ σοι τάμα vovd-ετήματα
κείνης διöaycτό, χούδέν έτι ααντής λέγεις.
i7ΐει^^ έλον γε ^άτερ\ ij φρονεΐν χαχως
ή των φίλων φρονονσα μή μνήμην έ'χειν'
'ήτις λέγεις μέν άρτίως, ώς, ει λάβοις
αδένος, τό τούτων μίσος έχδείξειας αν,
έμον δέ τΐατρί τίάντα τιμωρουμένης
οϋτε ξννέρδεις την τε δρωσαν έχτρέττεις.
ού ταντα ττρδς χαχοΐσι δειλίαν έχει;
345
350
342. Dem τίκτει der Eumeni-
den-, dem ίτικτε der Orest-
Stelle entspricht das part. praes.
τίχτοναα. — fiiXetv: persönlich
gebraucht im Sinne von φροντί-
ζειν, wie Aesch. Ag. 356 d^eovs
βροτών μέλειν. Eur.Herc.772 β-εοί
των aSixoiv μέλονσι xai τών ooloiv.
343. τάμα vovd" ετήματα'.
τάμα vertritt einen genetivus ob-
iectivus; vgl. Anhang § 30,3.
344. χβίνηδ δ ιδ ακτά: διδά-
σκομαι τινο£ in Angleichung an
juav&avo? riviis gebildet wie Trach.
984 ίκδιδαχ&είδ τών κατ' οίκον.
Anhang § 23.
345f. έπειτα: Demnach, da
du bisher nur nachgesprochen
hast, was die Mutter dir vorsprach,
fasse wenigstens (γέ) endlich einen
eigenen Entschluß. — έΐοϋ γ ε
κτλ.: Wähle eins von bei-
den, entweder töricht zu
sein (falls du dich als blindes
Werkzeug der Mörder gebrauchen
läßt), oder bei gesundem Λ^ er-
stand (falls du um deines Vor-
teils willen es mit den Mördern
hältst) deine Teuren zu ver-
gessen.
349. ττατρι τιμ ο)ρονμένη s:
das Medium mit dem Dativ auch
399. — ττάντα: Akk. der Be-
ziehung (Anhang § 62 I 1), in-
dem mein ganzes Wesen ihnen
ein Vorwurf ist,
350. την τε δρωσαν εκτρέ-
πε te: Hierauf liegt der Ton. Du
behauptest, wenn du die Kraft
hättest, würdest du ihnen deinen
Haß schon zeigen. Aber du
hältst mich gar ab, ihnen den
meinen zu zeigen, und doch
würde gar keine Kraft dazu ge-
hören, mich gewähren zu lassen.
851. δειλία hat hier einfach
seine Grundbedeutung 'Feigheit'.
Chrysothemis hatte behauptet,
daß sie den Verhältnissen Rech-
nung tragen müsse ; aber sie tut
ja mehr als das, sie stellt sich
auf die Seite der Mörder, indem
sie Elektren wehrt, gegen sie auf-
zutreten ; das ist Feigheit. — πρόί
κακοϊσι: Fügt nicht solch
ein Verfahren zu dem Un-
glück, das uns drückt (Chryso-
themis hatte 335 die κακά als
Moti\^ ihres Verhaltens angeführt),
noch Feigheit hinzu? Vgl.
Trach. 330 πρ05 κακοΐδ τοΖ5 οϋσι
λύπην. Eur. Heracl. 17 πρ05 τοΐδ
γάρ άλλοι? και τόδ^ Ενρνσ&εν?
κακοϊδ νβρισμ'' is ή//α£ ήξ/ωσεν
ύβρίσαι. Die unfreiwilligen κακά
der Kinder Agamemnons steigert.
Chrj^sothemis nach Elektrens Mei-
nung noch durch persönliche Feig-
heit. Andere verstehen κακά von
schlechter Gesinnung; dann wäre
κακφ notwendig. Vgl. Thuc. II
15 2 Θησενδ γενομένου μετά τον
ΗΛΕΚΤΡΑ
87
iftel δίδαξον — ή μάδ^' έξ έμον — τι μοι
χέρδος γένοιτ^ αν τωνδε ληξόση γόων.
ού ζω; κακώς μεν, οΐδ\ έτΐαρχούντως δ έμοί.
λντνω δέ τούτους, ώστε τφ τεΒ^νηκότι
τιμάς τΐροοατττείν, εΐ τις έστ^ έχει χάρις,
ού δ^ ήμίν ή μισοϋοα μισείς μέν λόγφ,
^ργφ δέ τοις φονεϋσι τον ΐΐατρός ξύνει,
εγώ μεν οϋν ούχ αν τΐοτ^ ονδ^ ει μοι τα σά
μέλλοι τις οϊσειν δώρ\ έφ' οΐσι νυν χλιδές,
τούτοις ύτΐειχάβ^οιμι' σοΙ δέ τΐλουσία
τράτζεζα χείσ&ω χαΐ ττεριρρείτω βίος.
έμοΙ γαρ έστω τούμέ μη λντΰεΐν μόνον
355
360
ξνν(τον xai δννατόε. Plat. Criton
ρ. 46 Α ταντ^ οϋν δρα μ^ι άμα
τω κακφ χαΐ αισχρά ij. Hero-
dian. 1 6, 5 τόν ποΧεμον άτελη
χαταίιτιείν υετά τον άπρεπονΰ
xai έπισγαλέζ. Mit δειλίαν i%Bi
Vgl. Eur. fr. 1033, 2 τό οχαών
είναι άμοναίαν ϊχει.
352. έπεί'. Nach strenger Lo-
gik müßte hier der Gedanke
vorausgehen: Und mit Unrecht
dünkst du dich die klügere zu
sein; die sonst ähnlichen Stellen
0. R. 390 und 0. C. 969 ent-
sprechen dieser Forderung auch.
356. τ ι μ äs προσαητειν.
wie etwa einem Götterbilde zur
Ehrung der Gottheit ein neues
Kleid. — Die Ehre des Toten
fordert die Rache; ein Anfang
dazu ist die Kränkung derer, die
ihn gemordet haben — έχεΖ:
drüben, im Jenseits. Vgl. An-
hang § 247, 6. — εϊ τιί ίστ"
ix εΖ χ ά ρ ι e: ει τι ^οτι χαρί-
ζεσ&αι τοις έχεί\ denn auch die
Vorstellung besteht ja, daß die
Toten wie allein Leid so aller
Freude entrückt sind.
357. ήμίν: ethischer Dativ
zu beiden Verben der folgenden
Antithese. Der Plural soll an-
deuten, daß Chrysothemis dies
alles so gut wie Elektra bezeu-
gen kann. — ή μ la ovo a^ hier
im Sinne von ή μισείν φάσχονοα
(wie oben 171 άεΐ πο3'εΖ= άείψησι
ττο&εΐν), da Elektra an der Wahr-
haftigkeit der Schwester zweifelt.
358, ξύνει: du hältst es mit
ihnen, ab eorum partibus stas.
360. δώρα: Auszeich-
nungen, vornehmlich wohl
der Schmuck, auf den Elektra
deutet.
361. τ ο ύ τ ο ι e : τοΖ? ψονενσι
τον πατρΟ£.
362. περιρρείτωβίοζ'. Er
soll des Guten so voll sein, daß
es überläuft und ringsherum ab-
fließt, dasselbe Bild, das in cir-
cumßuere, abundare, redundare
hervortritt.
363. Χνπώ δέ τούτονδ hat sie
355 gesagt; sich selber würde sie
Λvehe tun, wenn sie den Verhaßten
Zugeständnisse machte, sich ihnen
fügte. Das soll, wie sie über-
treibend sagt, ihre einzige Speise
sein, während Chrysothemis im
Überflusse lebt, schol.: τοΰτο
μόνΟν έμέ βοσχέτω, τό μή λνηεΖν
έμέ αυτήν, ει τοΖδ ψονενσι τον
πατρόζ πεί3'εσ&αΐ άναγχααθ'ήσο-
μαι. — Über das einfache Perso-
nalpronomen statt des reflexiven
88
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
βόσκημα' της οής ό' ούχ έρω τιμής τνχεΐν,
ούό* αν ου σώφρων γ* οΰοα. νυν δ^ εξόν ττατρός
τνάντων άριστον τΐαΐδα χεχλήσϋ^αί, γ,αλοΰ
της μητρός, ούτω γαρ φανΫ) τΐλείστοις Υ-ατ-ή^
θανόντα τνατέρα χαΐ φίλους ττροδοϋσα σους.
ΧΟΡΟΣ
μηδέν τυρός οργήν, τζρός '3•εών' ώς τοις λόγοις
έ'νεστιν άμφοίν κέρδος, ει σύ μέν μά&οις
τοις τήσδε χρήσϋ^αι, τοις δέ σοΐς αΰτη ττάλιν.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
έγώ μεν, ώ γυναίκες, ή^-άς ειμί τχως
365
370
vgl. Anhang § 77. — Man hat
fesagt, dieser Gedanke wäre un-
lar ausgedrückt. Aber Sopho-
kles schrieb für die Aufführung ;
denken wir uns das λνπώ δέ τού-
Tovs mit stärkster höhnischer Be-
friedigung, τούμέ μη λνπεΖν SO
gesprochen, daß έμέ und μ ή
beides stark betont, /uij mit λν-
πεΐν eng verbunden wird, so
wird die Beziehung des zweiten
λνπεΖν auf das erste niemand
unklar sein. — Mit stärkster
Hyperbel sagt sie, daß dieses
TovuE μη Χνπείν ihre einzige
Speise sein solle; an einen bild-
lichen Gebrauch von βόσκημα wie
Aesch. Cho. 26 δι aicövos δ^ Ινγ-
μοΖσι βόοκεται κέαρ ist nicht ZU
denken.
365. ονδ' &v σύ: sc. ηρα?.
Anhang § 115.
366f. καλόν Tfjs μητρ09'/Όζ,
nur die unehelichen Hetären-
kinder in Athen sich nach der
Mutter nennen, weil sie keinen
Vater haben, so ist dies ein
schwerer Vorwurf.' K. Vgl.
Eur. El. 933 κάκεί7Όν5 οτνγώ τονδ
ηαΐδαζ , δστιδ τον μέν αρσενο5
πατρόξ ονκ ώνόμασταί, τη5 δέ
μητρόδ έν πόλει. Soph. fr. 139
ούτοι %ρή . . μητρόε καλέΖσϋ'αι
παζδα, τον πατρΟ£ ηαρόν. —
Tochter meiner Mutter redet
bei Hofmannsthal Elektra ihre
Schwester an (S. 13).
369. ηρ05 όργήν. ^(?os c. acc.
eigentlich in der Richtungj
nach, dann verblaßt zu einei
Präposition, die ein Adverbiale^
der Art und Weise einleitet; vgl.
Anhang § 72, 2. — μηδέν πρό«
όργήν: SC. εΐπτ]?', Vgl. Ant. 577ί
μη τ ρ iß äs in, SOnst μή μοι πρόΑ
ψασιν, μή μοι μύ&ονδ U. dgl.
370 f. Objektiv liegt ein κέρδοε
in euer beider Reden; subjektiv
würde jede von beiden dies κέρ-
δος davontragen, wenn . . σν μέν
ist natürlich Elektra, mit τήσδε
und αντη Chrysothcmis gemeint.
Vgl. 981, Anhang § 218 I.
372 — 403. Chrysothemis berich-
tet, dass Aigisthos und Klytai-
mestra Elektren in einem unter-
irdischen Gefängnis einschliessen
wollen, sieht aber mit Erstaunen,
dass dies ihre Schwester nicht
erschreckt.
372. Solche Zwischenreden des
Chores verhallen sonst meist wie
ungehört; hier greift Chrysothe-
mis die halbe Zustimmung be-
gierig auf, um zu erklären, daß
sie (Anhang § 156 Π) Elektra
gar nichts übel nimmt, und da-
bei ihren stärksten Trumpf aus-
zuspielen, durch den sie, wie sie
meint, das Spiel gewinnen muß.
ΗΛΕΚΤΡΑ
89
των τησδε μύϋ-ων* ούδ' αν έμνήσ&ην τΐοτέ,
ei μή xaycdv μέγιοτον εις αυτήν ιόν
ή}ίονσ\ δ ταύτην των μακρών ύχήοεί γόων.
ΗΛΕΚΤΡΑ
φέρ' slTtk όή τό δεινόν' ei γαρ τώνδέ μοι
μείζον TL λέξεις, ούτί αν άντείτΐοιμ iTi.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
αλλ* έξερω σοι itdVy δσον χάτοιδ^ έγώ.
μέλλονσι γάρ σ\ εi τωνδε μή λήξεις γόων,
ένταν^-α τΐέμψειν, ivd^a μήτΐο^•^ ήλίον
φέγγος ττροσόψει, ζώσα <5' εν ΥΜτηρεφεΐ
στέγτ} χβ-ονός τήσδ' εκτός υμνήσεις κακά.
τΐρός ταντα φράζον, και με μή Jtod^* ύστερον
τναβονσα μέμψτ]' νυν γάρ εν καλφ φρονεΐν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ή ταντα δή με και βεβούλεννται τΐοιεΐν;
375
380
385
375. An langen Klagen kann
sie das angedrohte Gefängnis
nicht hindern; deshalb hat man
jnaxQoi, im Sinne von w e i t -
hallend, laut gefaßt. Aber
man sagt wohl μακρά ßoäv, doch
nicht μακρά βοή. — σ χ »y σ f < :
παύσει.
376. ro Ssivov: denn ein
Βεινόν hast du ja durch deine
Worte klärlich angedeutet.
380. μήποτε: der Relativsatz
hat finalen Sinn. Vgl. 436, An-
hang § 159 III 1.
381 f. κατηρ εφήζ στέγη ist
ein bedachtes Haus, kein Ge-
fängnis. Nehmen wir an, daß
Aigisthos und Klytaimestra Elek-
tren das gleiche Schicksal zu-
denken wie Kreon Antigonen, d. h.
Einschließung in ein Grabgewölbe
wie das „Schatzhaus des Atreus"
(Einl. z. Antig. 32), so haben wir die
Wahl zwischen κατηρεψήβ τύμ-
βος (Ant.885) und κατασκαψής
στέγη (ib. 891). Die Entscheidung
für χατασκαψή5 στέγη gibt, wie
es scheint, Seneca Ag. 997 ff.
(der in V. 996 auf El. 1007 f.
Bezug nimmt) : Abripite, famuU,
monstrum et acectam procul
ultra Mycenas ultimo in regni
angulo mncite saeptam nocte
teneb r ο si s ρ ecus , ut in-
quietam virginem carcer dornet.
Dieselbe Stelle scheint aber zu
beweisen, daß für %d-ovos mit
Nauck nolsois zu lesen ist; ge-
rade diese beiden Wörter sind
öfters verwechselt. — ύμνήσειί
κακά', wie wenn Elektrens Kla-
gen und Vorwürfe böse Zauber-
formeln wären.
383. TT^jiJs ravTo: in der Rich-
tung darauf, daraufhin. — ύστε-
ρον und zwar πα&οΰσα: zu
spät und in der Lage des Toren,
der ηαθών ^γνω. — vvv γάρ
έν καλώ ψρονεΤν. jetzt bist du
an einer gelegenen, passenden
Stelle, um Verstand zu haben.
385. Sie sind also wirklich (An-
hang § 153 Π 3 b) entschlossen?
Sie hat die Entgegnung 387,
welche Chrysothemis außer Fas-
sung bringen wird, schon bereit;
90 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
μάλισ-θ-^' δταν τζερ Οίχαό* Αΐγιοϋ-ος μόλτ].
ΗΛΕΚΤΡΑ
αλλ' έξίχοιτο τονδέ γ^ ούνεζ^ έν τάχει,
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
τίν , ώ τάλαινα, τόνδ έτζηράσω λόγον;
ΗΛΕΚΤΡΑ
έλΒ^εΐν εκείνον, εϊ τι τωνδε δράν νοεί.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
δττως Ttad^rjg τι χρήμα; rcov τζοτ^ εϊ φρένων; 390
ΗΛΕΚΤΡΑ
δτζως άφ^ νμων ώς ττροσώτατ' έχφύγω.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
βίον δέ του παρόντος ού μνείαν έχεις;
ΗΛΕΚΤΡΑ
χαλός γαρ ούμός βίοτος ώστε ^-ανμάσαι.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
αλλ ήν αν, ει Ον γ^ εϋ φρονεΐν ήτΐίστασο.
in solchen Fällen konstatieren 389. τ/ ToJv^^rDamitsolldieAb-
wir wohl auch im Leben erst, sieht des Aigisthos durchaus nicht
daß der Gegner an seiner Behaup- als noch nicht völlig bestimmt hin-
tung festhält. gestellt werden ; der Athener sagt
386. δταν περ: eben dann, sehr oft η των^ε, wo er τόοε
wenn . . meint, ursprünglich wohl aus Höf-
387. τονδέ /' οννεχα: was lichkeit. Vgl. Anhang §260.
das angeht; vgl. 605, 786, An- 390. Mache dir doch klar, wel-
hang §70. Sonst wäre es ihr ches Leiden das einzige Ziel dieses
schon lieber, er käme niemals Wunsches sein würde! — πον
wieder. — οϋνεκα: für ivexa, φρενών: WO im Gebiet deines
wohl aus Verbindungen wie Ixfi- Denkens. Vgl. 936, 1035, An-
νούνεκα (für εκείνον ivexa) abs- hang § 32, 1.
trahiert. 391. Bitter άφ^ νυών, als ob
388. Dieser Wunsch Elektrens Chrysothemis ihr eben so wenig
ist eine gegen sie selber gerich- gälte wie Aigisthos und Klytai-
tete άρά\ sie muß von Sinnen mestra.
sein (c5 τάλαινη), daß sie so etwas 392. 'Deine jetzige Lage ist
wünschen kann. — Wir würden denn doch erträglicher als die dir
sagen: Was fluchst du da auf zugedachte Gefangenschaft.'
dich herab? Weil Elektra die 393. Zu ώστε d-av^aoat er-
Sache, welche sie auf sich ganze man τινά αντόν.
herabwünscht, aussprach, wird 394. ε£ — ήπίστασο: wenn
diese als Xoyo? bezeichnet. Vgl. du den Verhältnissen dich zu
558, Anhang § 229. fügen verständest.
ΗΛΕΚΤΡΑ
91
ΗΛΕΚΤΡΑ
μη μ^ έκδίδασχε τοις φίλοις είναι καχήν. 895
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
άλλ^ ού διδάσκω' τοις κρατονσι δ^ είχαθ^εΐν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
σν ταντα ^ώτνεν' ούχ έμούς τρότΐονς λέγεις.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
χαλάν γε μέντοι μη έξ αβουλίας τΐεαεΐν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
7ΐεσούμε3•\ ει χρή, τζατρί τιμωρούμενοι.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
πατήρ δέ τούτων, οΐδα, σνγγνώμην έχει. 400
ΗΛΕΚΤΡΑ
ταντ' έοτϊ τάτΐη τυρός χαχών έτναινέοαι.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ου (5' ούχΙ τΐείαη χαΐ συναινέσεις έμοί;
ΗΛΕΚΤΡΑ
ού δήτα ' μη ττω νον τοσόνδ' εϊην χενή.
\
396. τοΖδ κρατονσι δ' είκα-
&εΙν {διδάσκοή ist nachträglich
angefügt, ohne streng abgemesse-
nen Gegensatz zu ov διδάσκω τοϊ£
(piXoiS εϊναι κακήν. Denn SOnst
müßte es heißen ov τοντο δι-
δάσκω, είκαθ'εΊν δέ ToZs κρατονσιν.
397. ταντα &ώπενε: Voll-
zieh du solche Akte der Schmei-
chelei, schmeichle du so. — ονκ
ifiovS τρόπονί λέγεΐ5'. du
redest von einer Sinnesart, die
nicht die meine ist.
399. 7Γίσοι;/<£τ9•α sagt Elektra
in etwas anderem Sinn als πεσεΖν
398 gemeint war. — πατρί n-
μωρούμενοι'. Wie Eur. El. 1095
άποκτενώ σ έγώ και nals ^Ορέ-
στη? πατρΙ τιμωρούμενοι. Beim
Plural der redenden Person des
Femininums stehen prädikative
Bestimmungen stets im Masku-
linum ; vgl. Eur. Andr. 355 ff.
ήμεΖζ γάρ . . έκόντεΐ ονκ άκοντεξ
ονδέ βώμιοι πίτνοντε'ί αντοί την
δίκην νψέξομεν έν σοΖσι χαμβροΖδ,
οίσιν ονκ ελάσσονα βλάβην οφείλω
προστιθ'εΖσ άτιαιδίαν.
400. τούτων σνγγνώΐΛΐΐ]ν
ίχ£ΐ = ταντα σνγγιγνώσκεΐ. Ähn-
lich ist Ismenens Äußerung Ant.
65 ϊγώ ukv ο-δν αίτονσα τοϋδ vnö
%dOvds ξύγγνοιαν ϊσχειν, ώε βιά-
ζομαι τάδε, τοΖδ έν τέλει βεβώσΐ
πείσομαι' τό γάρ περισσά ηράσ-
σειν ονκ ϊ%ει νονν ονδένα.
401. Verb, ηρόί κακών έστιν
έπαινέσαι ταντα τά ϊπη.
402. Sie weiß, daß sie mit den
κακοί gemeint ist, und setzt Elek-
trens Rede in Frageform fort:
Du aber wirst nicht gehorchen? —
σνν αινέσειβ: τά αντά έμοι ίτιη
έπαινέστ].
403. // »7 π w bedeutet hier nicht
nondum, sondern niemals^
nimmer: jP 306 οϋπω τλήσομ
έν όγβ'αλμοΐσΐν όρασ&αι μαρνάμε-
νον ψίΐον ν ιόν. Μ 270 ονπω
πάντεδ όμοΖοι άνέρεδ έν πολεμώ.
Ο. R. 105 ί^οιδ* άκούων' ού γάρ
έξεζδόν γέ πα» (den toten Laios).
92
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
χωρήοομαι τάρ , οΐπερ έστάλην όδον.
ΗΛΕΚΤΡΑ
Ttoi d' έμτζορεύγι; τφ φέρεις τάδ' έμτΐνρα ; 405
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
μήτηρ με τΐέμτζει τνατρί τνμβενσαι χοάς.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ηώς εΐτΐας; ή τφ δνσμενεστάτφ βροτών;
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
δν ixrav αυτή' τοϋτο γαρ λέξαί θέλεις.
ΗΛΕΚΤΡΑ
έχ τον φίλων τΐεισΟ-εΐσα ; τφ τοΰτ ήρεοεν;
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
έγ, δείματός τον ννχτέρον, δοχεΐν έμοί. 410
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ -θ^εοί τνατρφοι, σνγγένεσ^-έ / αλλά ννν.
404 — 471. Chrysothemis berich-
tet den Traum, der Klytaimestra
veranlasst hat, sie zum Grabe zu
schicken. Sie lässt sich üon Elek-
tren bereden, Klytaimestras Spen-
den zu beseitigen, dagegen von
sich und Elektren je eine Locke
zu opfern und den Yater um
Hilfe zu bitten.
404. ol όδον: so auch wir in
der Frage "^ wohin des Weges?'
405. έμηορεύτ}•. Vgl. ZU 20. —
ϊμπνρα heißen diese Spenden
wohl, weil sie bei der Verbren-
nung der Leiche auf den Scheiter-
haufen gestellt wurden: ¥^170.
406. τν μβεϋσαΐ'. dem Grabe
einverleiben, sonst von der Be-
stattung der Leiche gebraucht. —
πέμπω mit dem Infinitiv des
Zieles; vgl. Anhang § 126, 1.
407. Ob dem gläubigen Helle-
nen überhaupt eine Versöhnung
des Gemordeten durch den Mörder
möglich schien, weiß ich nicht;
jedenfalls bedurfte es dazu größe-
rer Anstalten, wie etwa Tansa-
nias, um den Zorn der von ihm
getöteten Kleonike zu beschwich-
tigen, χατέφνγεν πρόδ τό νεχνο-
μαντεΧον είί ^Ηράκλείαν και την
■ψνχήν ανακαλούμενο? τηξ Κλεο-
νίκηδ παρυτεϊτο τήν όργήν. (Flut.
Cim. 6.) Ein bloßes Totenopfer
war wohl ein Versuch mit un-
tauglichen Mitteln, der eher den
Zorn der Rache heischenden Seele
wecken konnte. Das hat sich
Klytaimestra nicht klar gemacht,
aber jedenfalls traute sie sich
selber nicht an das Grab.
408. Chrysothemis fürchtet Vor-
würfe, daß sie den Auftrag über-
nommen hat, und fährt mit einiger
Bitterkeit fort, um eine etwaige
längere Rede Elektrens abzu-
schneiden: 'Ich weiß schon: ihm,
den sie selber tötete.'
410. 8είματο5 ννκτέρονί
wie Aesch. Cho. 510 ^κ τ' όνειρα-
των και ννκτιπΧάγκτων δειμάτων
πεπαλμένη χοά8 ^πεμ-φε τάσδε
δύσ&εοδ γννή. — § οκεΤν έμο ί:
wie Ο. R. 82 alV είκάσαι μέν^
ή§ύ£. Anhang § 128.
411 f. Die Götter sollen wenig-
stens jetzt mit Elektra sein,
da sie so lange die Greuel unge-
straft gelassen haben. — Über
all ά. ννν vgl. 415 Ιέγ' άΙΙά
HAERTPA
η
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
έχεις τι ^άρσος τονδε τον τάρβονς τΐέρι;
ΗΛΕΚΤΡΑ
εϊ μοι λέγοις τήν oipiv, εϊτιοιμ' άν τότε.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
αλλ' ού τιάτοιδα πλην έττϊ σμιχρόν φράααι.
ΗΛΕΚΤΡΑ
λέγ' άλλα τοντο' τΐολλά τοι σμιχροί λόγοι
έσφηλαν ήδη χαΐ τιατώρ&ωσαν βροτούς.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
λόγος τις αυτήν έ'στιν είσιδεΐν πατρός
τον σον τε γ,άμον δεντέραν όμιλίαν
έλΟ-όντος ές φως' είτα τόνδ' έφέστιον
τίήξαι λαβόντα σχήπτρον, ούφόρει ποτέ
αυτός, τα ννν δ' ^ΐγισδ-ος, έ'χ τε τονό* άνω
βλαστεΐν βρύοντα ^αλλόν, φ κατάσχιον
πάσαν γενέσθαι τήν Μνχηναίων xd-ova.
τοιαντά τον παρόντος, ήνίχ Ήλίφ
415
420
τοντο. 1013 αντή δέ νονν σχέδ ά/Λά
τω χρόνω ποτέ. Anhang" § 146.
— πατρώοι Θ'εοί sind WOhl
dieselben 'wie 428 iyyevezs {iv
γένει verwandt), die Götter, auf
welche die διοτρεφέες ßaodrjss ihr
Geschlecht zurückführen. So ist
allen Athenern Apollon πατρφο?,
aber nicht etwa Zeus (Plat. Euthyd.
302 •:), dieser dagegen den Tanta-
liden (zu 1 62, Aesch. fr. 162, Eur. El.
67 1). An welche Götter hier sonst
gedacht sein kann, weiß ich nicht
zu sagen. — Da Elektras Erregt-
heit im δείί/α der Klytaimestra
sogleich Heil für ihre Sache sieht,
fragt Chrysothemis, ob sie an die
Befürchtung jener eine Zuversicht
für sich knüpfe. — Der Gleich-
klang von ^i ooos und τάρβοε
wie Ω 171 &αρσει^ ^α^§ανίδη
ΙΙρίααε, ψρεσΐ μηδέ τι ταρβει.
414. πΧήν έπί σμ ιαρόν'. πλην
όΐίγων (schol.), eigentlich über
ein kleines Stück hin,
auf weniges beschränkt, vgl. έπΙ
πολύ, έπι πλείστον. — Sie kennt
nur den Traum;, von den Erwä-
gungen, die Klytaimestra darauf-
hin angestellt hat, hat sie keine
Kunde.
415 f. πολλά Μσψηλαν xal
κατώρ&ωσαν: viele Akte des
σφάλλειν Und κατορϋΌΰν haben
sie vollzogen.
417. αντήν είσιδεΖν πατρόδ
έλΌ•όντ. sie habe es ange-
gesehen, wie der Vater kam. — -
έλ&εΤν δ εντέραν όμιλίαν'. ein
Kommen, nämlich eine zweite
Begegnung, vollziehen. Als erste
wird hier wohl die bei der Heim-
kehr von Troja gerechnet. — Sie
ist im Megaron gewesen; er ist
schweigend eingetreten und hat
den Stab eingepflanzt
419. έφέστιον: ώστε έφέστιον
γίγνεσ&αι, ίπΐ τ^ εστία πεπηγέναί,
Anhang § 8.
422. έσήμανεν ανξηΟ^σόμενον
^Ορέστην τόν ϋ'αλλ,όν. schol.
424. 'Böse, Unglück ver-
94
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
όείχννσι τονναρ, äxXvov έξηγονμένον. 425
τΐλείω öh τούτων ού χάτοιοα, τνλήν δτι
πέμττει με χείνη τονδε τον φόβου χάριν,
ττρός νυν d-εών σε λίσαομαι των εγγενών
έμοί πι^-έσ^αι μηδ άβονλί<^ πεοεΐν'
ει γάρ μ' άτΐώστ], σύν χαχφ μέτεί πάλιν. 430
ΗΛΕΚΤΡΑ
αλλ', ώ φίλη, τούτων μεν, ών έχεις χεροΐν,
τύμβφ τΐροσάχρτβς μηδέν' ού γάρ σοι ^έμις
ούδ^ δσιον έχθρας άττό γυναικός Ιστάναι
χτερίσματ ουδέ λουτρά τζροσφέρειν πατρί'
αλλ' ή f τννοαΐσιν ή βα&υσχαφεΐ χόνει 435
χρύψον νιν, ένϋ-α μη τΐοτ είς εύνήν 7ΐατρός
heißende Träume wendet der
Grieche von sich ab, indem er
sie unter reinigendem Opfer dem
aufgehenden Licht des Tages
kündet: die nächtlichen Gesichte
lösen und verlieren sich wie
Dunst vor den Strahlen der
Sonne.' Usener, Götternamen
178. Vgl. Eur. Iph. T. 43 ä xaivä
§^ ήκει ii»! φέρονσα φάσματα,
Χέξο» πρόδ αί&έρ, si τι δη τόδ^
Ιστ' άκοδ. — Der Dichter läßt
nicht Chrysothemis selber die
Mutter beim Gebet belauschen;
das würde sie gar nicht gewagt
haben.
428 ff. Es ist stehender Brauch
in der griechischen Tragödie, daß
eine Erzählung mit irgendeiner
Betrachtung oder Gefühlsäuße-
rung schließt, und diesem Brauche
unbewußt folgend mag Sophokles
seiner Chrysothemis diese — ge-
wiß entbehrlichen — Verse ge-
liehen haben. Daß Elektra sie
überhört, ist psychologisch wohl
begründet. Was ist ihr das Mit-
leid der schwächlichen Schwester?
Aber das Zeichen ist ihr wie ein
Stern in der dunklen Nacht ihres
Daseins erschienen ; nur die Frage
beschäftigt sie, welches Verhalten
dies Zeichen fordert.
430. σϋν χακφ: σννονσα κακψ
ϋστερον παθΌνσα (vgl. 383 f.). —
εί γάρ ννν δεομένην σον άττώστ} με,
κακόν σοΙ τινοδ γενομένον μετά
ταϋτα αυτή μετελεύστ} με, schol.
431. Von neuer Hoffnung be-
lebt, zeigt sich Elektra milder
geffen Chrysothemis (daher ώ
φί1.η), auf deren Unterstützung
sie rechnet.
432 f. δ-έμιδ und δσιον ent-
sprechend dem Lat. ius und fas.
434. κτέραδ Besitz, κτέρεα die
Habe des Toten, die man ihm bei
der Verbrennung mitgibt, κτερί-
ζειν schon bei Homer zu der Be-
deutung „ehrenvoll bestatten"
verblaßt {Ω 657), κτέρισμα die
Totenehrung.
435. ηνοαϊσιν: Wohl sagt
man von etwas Verschwundenem,
daß es in die Luft, den Äther
verschwunden, vom Winde fort-
getragen ist, aber unmöglich kann
Elektra ihrer Schwester anbe-
fehlen, die konkreten Gaben der
Mutter im Windhauch verschwin-
den zu lassen. 'Fließendes Was-
ser' wäre ein passender Begriff,
den aber ροαίσιν ohne Genetiv
nicht bezeichnen kann.
436. viv: αντά, wie 624. —
εννήν πατρόδ'. die Ruhestätte
1
ΗΛΕΚΤΡΑ
95
τούτων πρόαεισι μηδέν' αλλ όταν Μνγ],
χειμήλι^ αύτ^ ταντα σφζέσχ^ω χάτω,
αρχήν δ^ αν, ει μή τλημονεοτάτη γυνή
7t α σων έβλαστε, τάσδε δυσμενείς χοάς
ούκ αν 7to^\ δν γ' έχτεινε, τφδ^ έπέστεφεν,
σχέφαι γάρ^ εϊ σοι ^εροσφιλώς avxfj δοχεΐ
γέρα τάδ* ονν τάφοισυ δέξεσΟ-αι νέχνς,
vcp* ής d-ανών άτιμος ώστε δυσμενής
έμασχαλίσ^η, xaftl λουτροίσιν %άρ<^
■/.ηλΐδας έξέμαξεν. άρα μή δοχεΐς
λυτήρι* αύττ] ταϋτα τοϋ φόνου φέρειν;
ούχ έ'στιν' αλλά ταντα μεν μέ^^ες' σύ δε
44U
445
des Vaters, wie Aesch. Cho. 310
Iv&a σ ^χονσιν ενναί. Epigr. Kaib.
431, 3 άΧαμπέα9 ^Άιδο« tvvas.
438. Sarkastisch bemerkt Elek-
tra. dort tief unten sollen die
Gaben als ein Kleinod für Klytai-
mestra bis zu ihrem Tode auf-
gehoben werden.
439. αρχήν ονκ &v raaSe
χοάς έπέστέψεν: Als Anfang
nicht (geschweige denn vollstän-
dig, d. h. also überhaupt nicht)
würde sie diese Weihgüsse voll-
ziehen.
440. /9λαστά»'ί<ν verblaßt bei
Sophokles ebenso wie ψϋναι•^ vgl.
1081 eis &v ενπατριΰ ώόε βλα-
στοί;
440 f, %oas ονκ άν έπ έστε-
φε ν. επιστέφομαι heißt bei Ho-
mer bis zum Rande anfüllen;
wie das Wort zu dieser Bedeutung
kommt, ist allerdings noch nicht
befriedigend erklärt. Danach hat
Sophokles ein %oas έπωτέφειν
'vollgießend eine Spende voll-
ziehen' gewagt.
441. δν /' έκτεινε: ihm, den
sie ja {γέ) getötet hatte.
445 f. μασχάλη die Achsel, μα-
οχαλίζω ich löse einer Leiche den
Arm in der Achsel aus. Hier
liegt wohl ein uralter, vom Epos
absichtlich verschwiegener Brauch
vor, der darauf abzielte, die Seele
des Getöteten unfähig zur Voll-
ziehung der Rache am Mörder
zu machen (Beundorf, Monument
von Adamklissi 132). Der andere
hier erwähnte Brauch, die Blut-
flecken der Waffe am Haupthaar
des Gemordeten auszuwischen,
wird wenigstens andeutungsweise
im Epos erwähnt, da, wo Pene-
lope der Melantho droht: οϋ τί με
λή&ειξ ίρόονσα μέγα ίργον, δ ofj
χεφαλτ} άναμ άξειδ (r 91). So-
phokles hat als Zweck die Ent-
sühnung genannt, doch wohl in
herbem Sarkasinus ; denn ur-
sprünglich kann sich in solcher
tiandlung nur grimmiger Hohn
wider den Toten betätigt haben.
447. Objekt zu φέρειν ist
ταντα, die Gaben, die Chryso-
themis in den Händen hat, Trä-
dikativum λντήρια. — λντήρια
τον φ όνο ν: wie 635 λντηρίονδ
ενχά£ δειμάτων. 1490 κακών τω*
πάλαι λντήριον.
448. σν ΰέ nach der aus Homer
bekannten Vorliebe der Griechen,
bei pronominalem Subjekt den
Gegensatz von der Handlung auf
die Person zu verschieben. Vgl.
Anhang § 76.
96
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τεμοϋαα κρατός βοστρύχων άκρας φόβας
χάμου ταλαίνης, σμικρά μεν τάδ\ αλλ' δμως 450
άχω, δός αντω, τήνδ' άλιτναρή τρίχα
χαΐ ζω μα τονμόν ού χλίδαΐς ήσκημένον,
αίτοϋ δέ ττροσπίτνονσα γή^εν ευμενή
ήμΐν άρωγόν αυτόν εις εχθρούς μολεΐν,
καΐ τζαΐδ* ^Ορέστην εξ νττερτέρας χερός 455
έχΌ-ροΐσιν αύτοϋ ζωντ' έτνεμβήναι ποδί,
449. Sie mutet ihr nicht etwa
zu, die schönen Locken ganz ab-
zuschneiden; dazu würde Chryso-
themis sich wohl so wenig ver-
stehen wie Helena, an der im
Orest 128 f. eben diese Kargheit
von Elektra gerügt wird: ειδετε
παρ' äxoas ώδ άπέ&ριοεν roLvas
σφζονσα καλλοδ ;
'450 f. τεμοΰσα gilt bloß für
Chrysothemis, indem Elektra bei
diesen Worten Anstalt macht, auch
vom eignen Haupte eine Locke
zu schneiden. Man verbinde da-
her ψόβαξ τεμοΰσα {τον σον) κρα-
τ08 SoSj χάμου $os τήν8ε τρίχα,
σμικρά μϊν τά^ , aXV δμωξ α ίχω,
doch das was ich eben habe.
Vgl. unten 1377 f.
451. Elektra stellt der Gabe der
bevorzugten Chrysothemis gegen-
über, was sie, aie τάίαινα, dem
Vater weihen kann. Wie ihr
Gürtel ού %Xi8als ήσκημένοβ ist,
SO kann sie nur ein paar Härchen,
keine Locke bieten, wohl weil sie
immer noch dem Toten zu Ehren
das Haar kurz geschnitten trägt.
Der Schauspieler wird die Maske
einer κούρψοδ ηαρ&ένο£ (Poll. IV
140) getragen haben. — άλιπαρη
nimmt man gewöhnlich im Sinne
von ανχμηράν. in diesem Sinne
wäre vielmehr άλίπαρον zu er-
warten mit kurzem Iota, wie Ιίπα
und λιπαροί durchgängig das Iota
kurz haben. In den Scholien
findet sich die Variante τήνδε
Ι,ιηαρη τρίχα, d. h. έΐ ife αυτόν
λιπαρήσομεν, Ικέτιν τρίχα, wie
ίκέσιοι d-αλλοί, die flehende
Locke, wie sie Ικέται darbringen.
Vgl. 1378 λιπαρεΖ προύστην χερί.
452. άσχέω heißt zunächst
'kunstgerecht behandeln , her-
stellen'; seine spätere Bedeu-
tungsentwicklung geht daraus
hervor, daß es auf das Training
der Agonisten angewandt wird.
Hier hat sich aus der Grundbe-
deutung die Bedeutung s c h m ü k -
ken entwickelt, woraus sich leicht
die Bedeutung des täuschenden
Ausstaffierens (1217) ergibt. —
ζ ω μ α ννν την ζώνην δηλοϊ, ού
τό ^νδνμα, ΐνα τον τ ψ στέφτ} τόν
τάφον' δίδωσι γάρ τό ζω μα άντΙ
ταινία9. schol.
453 f. So bitten der Chor und
Agamemnons Kinder Aesch. Cho.
446 άκονσον ie ψάο5 μολών, ξύρ
δέ γενοΰ πρΟ£ έχ&ρούδ, Orest Eur.
El. 677 σύ τ , ώ κάτω yrjs άνοσίωζ
οίκων πάτερ, άμνν , άμννε τοίσδε
φίλτάτοΐδ τέκνοιε.
455. 1^ νπ ερτέραξ χερόδ:
ein gewaltsam kondensierter Aus-
druck, wohl gleichwertig der in-
finitivischen Wendung έκ τον
νπέρτερον (sc. των έχ&ρών) γε-
νέσΟ'αι τ-Q χειρί.
456. ζώντα: in verstecktem
Gegensatz zu τοίδ έχθ'ροΐσι κτει-
νομένοιδ. — ποδί ist zur Ver-
sinnlichung des έπβμβηναι hinzu-
gefügt, vgl. λάξ έπιβήναι, λάξ
ηοδί χινήσαε.
HAEKTPA
97
»
δτίως τό λοίτζόν αυτόν άφνεωτέραις
χερσί στέφω μεν ή τά νυν δωρούμε^-α.
οΐμαι μεν οϋν, οΐμαΐ τι γ,άγ,είνφ μέλον
τεέμιραι τάό^ αύττ} ονσττρόσοτΐτ* όνείρατα'
δμως ö , αδελφή, σοι ^' ντΐονργηαον τάδε
έμοί τ αρωγά, τφ τ ε φιλτάτφ βροτων
τΐάντων, εν "Λιδου κειμένφ γ,οινώ ττατρί.
ΧΟΡΟΣ
τζρός εύσέβειαν ή κόρη λέγει' σύ δέ,
ει σωφρονήσεις, ώ φίλη, δράσεις τάδε.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
δράσω' τό γάρ δίκαιον ούκ ίχει λόγον
δνοΐν έρίζειν, αλλ' έτΐΐστΐεύδειν τό δράν,
τΐειρωμέντ] δέ τώνδε των έργων έμοΙ
σιγή τταρ^ ύμδίν, τΐρός ^εών, έ'στω, φίλαι'
ώς ει τάδ^ ή τεκοϋσα τζεύσεται, πικράν
δοκω με ττεΐραν τήνδε τολμήσειν έτι.
465
470
457 f. Ähnlich Aesch. Cho. 470
οϋτω γάρ äv σοι δαϊτεδ έννομοι
(im Gegensatz zu der άνομα
oais ΐΑγαμεμνόνειοε) βροτων κτ<•
ζοίατο.
459. μέΧον ist absoluter Ak-
kusativ: so daß auch jenem
einigermaßen daran lag, auch er
sich darum kümmerte, auch auf
seine Veranlassung. Dann fehlt
der Subjektsakkusativ zu πέμ-ψαι.
Wer hat den Traum gesandt?
Für Sophokles scheint 475 die
Antwort zu geben: α πρόμαντι«
Jlxa. Sie hat gewirkt wie die
πρόμαντιε in Delphi, indem sie
den Willen der Götter verkündete,
ftreilich nicht in Worten, sondern
durch den Traum. Sie, die Tochter
(Cho. 941) und Beisitzerin ('Or-
pheus' bei Demosth. XXV 11)
des Zeus, muß in einem vor 460
ausgefallenen Verse als Subjekt
zu πέμ-ψαι genannt gewesen sein.
461. δμο)ξ: obwohl des Vaters
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl.
Beteiligung an dem Traume wahr-
scheinlich ist. — Chrysothemis
und Elektron soll die Spende zur
Befreiung verhelfen, dem Vater
soll sie eine Labung sein. — aoi:
für aavT^\ vgl. 618, 885, Anhang
§ 77.
464. 7ΐρ05 εύσέβειαν: vgl.
zu 369.
466. 'Was du sagst, ist gerecht;
das Gerechte aber bietet (wenn
einer es dem andern gegenüber
geltend macht) für die zwei
keinen vernünftigen Grund {λό-
yos) zum Streiten, sondern nur
dazu, daß der Überzeugte das
Handeln beschleunige.' — Der
Artikel beim Infinitiv wie 1078,
Anhang § 129.
472 — 487. Trägt nicht meine
Ahnung, so üerkündet der Traum
das Herannahen gerechter Rache ;
denn der Ermordete und das
Werkzeug seiner Ermordung ver-
gessen der Tat nicht.
98
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΣΤΑ2ΓΜ0Ν Α.
Χ0Ρ02
στροφή.
Ei μή εγώ τταράφρων μάντις έ'φνν
y-al γνώμας λειπομένα σοφάς,
εΐοιν ά πρόμαντις
ζ//κα, öUaia φερόμενα χεροΐν χράτη '
μέτεισιν, ώ τέν,νον, oi) μαχροϋ χρόνου.
ΰτΐεστί μοι ^^άρσος,
άδντΐνόων κλύονσαν άρτίως όνειράτων'
ού γάρ τΐοτ^ άμναστεΐ σ' ό φύσας^Ελλάνων αναξ^
ούδ' ά τΐαλαιά χαλχότΐλαχτος αμφάκης γέννς, 485
α νιν γ,ατέπεφνεν αίσχίσταις έν αΐτύαις.
αντιστροφή.
"Ηξει καΐ τζολύτΰονς χαΐ τΐολύχειρ
475
480
472 f. Ahnlich Ο. Κ. 1086 εΐπερ
έγώ μάντιζ είμΙ και κατά γνώμαν
ιδριε, freilich viel stärker er-
greifend, weil dort die Prophe-
zeiung bitter getäuscht wird. —
παράφρων μάντιζ'. desipiens
augur.
475 f. Dike, welche die heiligen
Rechte auch der Toten wahrt,
wird kommen, den gerechten Sieg
(85) in ihren Händen mit sich
bringend — wie Eris Λ 4 ποίέ-
uoio τέραδ μετά χερσίν έχει.
478. Steigerung derselben Zu-
versicht auf baldiges Er-
scheinen. — μ έ τ ε ισ IV (fu-
turisch), näml. tovs φονέαε und
zwar ßaiov κονχί μνρίον χρόνου
(Ο. C. 397). Der Genetiv steht
auf die Frage 'innerhalb welches
Zeitraums?' Anhang § 44, 2.
479. νπεστι: Noch wolmt das
&άρσο3 im Herzen und wagt sich
nur bang über die Zunge.
480. άδνπνόων: Wie süßer
Flöteuton klingt ihr das Lied
(Pind. Nem. III 79 έν πνοαίσιν
αυλών). — κ Ινονσ αν: der Ak-
kusativ vielleicht, weil ϋπεστί
μοι &άρσο£ dem Perfekt von
ύηέρχεταί με &αρσο9, ^αρσύνει
με entspricht. Anhang § 121 Π.
482. ο' ό φύσαδ: Beispiele ähn-
licher Stellung Anhang § 161.
485, Wie das Richtschwert
klirrt in der Nacht vor der Hin-
richtung, so lechzt die alte Axt
nach neuem Blut; sie denkt der
Rachepflicht wie der Tote. —
Wenn wir χαλκόπλακτο9 γένυδ
nach χερόπλακτοι δοϋποι (Ai. 631)
erklären, so wäre die „mit Erz
gehämmerte", mit ehernem Ham-
mer geschmiedete Axt gemeint.
Wir Modernen würden lieber
'die Axt mit dem ehernen Schlag'
heraushören, aber es ist zweifel-
haft, ob das Adjektiv das bedeuten
kann.
487. Noch zweimal kehrt ai-
κίαι an bedeutsamer Stelle wie-
der, 511 und 515.
488—503. Dike verleiht gerech-
ten Sieg, die Rache aber liegt
der Erinys ob, die aus ihrem
Hinterhalt hervorbrechen und die
Mörder plötzlich ergreifen wird;
denn diese haben einen blut-
ΗΛΕΚΤΡΑ
99
ά δεινοΐς χρνπτομένα λόχους
χαλχόττονς ^Ερινύς. 490
άλεχτρ' αννμφα γαρ έττέβα μίαιφόνων
γάμων άμίλλήμα^•\ οΐσιν ού ^έμις.
τΐρό τώνδέ τοί μ* ϊσχεί, 495
μήτΐοτε μήτΐο^' ήμιν άψεγές τΰελ^ τέρας
τοις δρωα "/.αϊ σννδρώαν. rj τοι μαντεΐαι βροτων
ούχ είοΐν εν δεινοΐς όνείροις ούδ^ εν S-εσφότοίς, 500
εΐ μη τόδε φάσμα ννχτός εϋ χατασχήσει.
beßeckten Ehebund geschlossen.
Dafür zeigt der Traum ihnen Un-
heil an, sollen nicht die Träume
für bedeutungslos gelten.
488 ff. Sonst wird die Schnell-
füßigkeit der Erinyen gerühmt
(Ai. 837, Ant. 1104), hier ihr
eherner Tritt, dessen Klang je-
den Gedanken an die Möglich-
keit eines Entrinnens verscheucht.
Sie wird kommen mit vielen
Füßen und mit vieler Hände
Macht, wie die Flöte die Macht
vieler Saiten hat ( ό xallißöas πολύ-
χορδο« avlos Simon.fr. 77); jetzt
freilich birgt sie sich noch in
einem schauerlichen Versteck.
493. Dieser Bund war keine
Ehe, keine 'junge Frau' wurde
sie, die diesen Bund schloß;
nur ein toller Rausch einte die
beiden.
494. In άμιΐλάα&αι verblaßt der
Begriff des Wetteifers, und der
des Strebens allein bleibt übrig
(Eur. Or. 456 γέροντι δενρ^ άμιλ-
λαται ποδί . . Τννδάρεωδ).
495. πρό: weder der Begriff
des Schutzes noch der des Vor-
gangs kann hier in der Prä-
position liegen ; sie ist zum reinen
Ersatzwort für αντί (zur Ver-
geltung für) geworden.
495 ff. Wahrlich, mich erfaßt
der Gedanke: Daß nur nicht zum
Entgelt dafür den Tätern und
Helfern zu unserer Zufrieden-
heit (also zu ihrem Schmerze)
das Wunderzeichen nahe ! — ίσχει
με 'es erfaßt mich der Gedanke'
ist nicht belegt, aber wohl ähn-
liche unpersönliche Ausdrücke,
wie παρίσταταί moi es Stellt sich
bei mir die Erwägung ein (Plat
Phaed. 58 e), είσψ,ϋ-εν ήμαδ, Μή
λν&έντεδ οι ^ένοι κτάνοιεν αυτήν
δράττεται r' οιχοίατο. (Eur. Iph.
Taur. 134Ö.) Wie dort tritt hier
zu näherer Erklärung ein Subjekt-
satz mit μή hinzu, nur daß in
der Euripidesstelle eine wirkliche
Befürchtung vorliegt , während
der Chor hier ironisch redet. —
ήμιν ayjeyie: von uns nicht
getadelt, wohl aber von den
Mördern.
498 ff. 'Oder es gibt keine
menschliche Seherkunst, die sich
betätigte bei Träumen oder
Göttersprüchen.' Hier wie dort
künden die Götter die Zukunft,
aber der Mensch muß ihre Ver-
kündung deuten.
502. κατέχειν SC τήν vavv εΐΰ
την γήν das Schiff in der Rich-
tung auf das Land halten, ein-
laufen {λ 455), hier übertragen
auf die Erfüllung des Traumes.
'Ganz ähnlich sagt der Chor
Trach. 826 von dem Orakel, das
dem Herakles gegeben war: xai
τάδ^ όρ&ώε ϊμπεδα κατονρίζει
ά. h. fährt mit gutem Winde in
den Hafen.' K.
<\öo
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
έπω§0£.
'Q Πέλοτίος ά jtQOod^ev
τΐολύτίονος IrCTceia,
ώς έ'μολες αίανής
τάδε γά.
εϋτε γαρ ό ^εοντιο^είς
Μνρτίλος έχοίμά^η,
παγχρύσων δύρρων
δνστάνοις aUlaig
ηρόρριζος έκριφ&είς,
οντί 7ΐω
ελίτΐεν έχ τοϋδ^ οΐχον
τΐολύτΐονος αίγ,ία.
504 ff. Der Chor hatte sich,
wie 498 ff. zeigte, gewaltsam dazu
aufraffen müssen, an die heilvolle
Bedeutung des Traumes zu glau-
bwi; so ist es begreiflich, wenn
doch zum Schluß trübe Gedanken
sich wieder vordrängen, die Er-
innerung an den Fluch, der auf
dem Hause der Pelopiden ruht.
Deshalb singt hier der Chor von
der πρώταρχοξ ατη (Aesch. Ag.
1146), die für ihn die Ermordung
des Myrtilos ist. — Das Metrum
entspricht diesem Umschwung
der Stimmung : triumphierend
schlössen die Strophen mit Eno-
plius und Ithyphallicus; die nun
folgenden, nur durch zwei Mono-
meter unterbrochenen iambischen
Dimeter haben in der Gleich-
mäßigkeit ihres Baues, der im
zweiten Metron fast überall beide
Senkungen unterdrückt zeigt, et-
was Eintönig-Schwermütiges. —
Die von Sophokles nur kurz an-
gedeutete Sagenform, der er hier
folgt, läßt sich mit voller Sicherheit
nicht mehr feststellen. Die'^leid-
volle Wagenfahrt' ist die Wett-
fahrt mit Oinomaos um die Hand
seiner Tochter Hippodameia. In
ihr unterliegt und stirbt Oinomaos
δΟδ
510
515
durch die Tücke seines Wagen-
lenkers Myrtilos. Mit diesem und
Hippodameia kehrt Pelops heim
und stürzt unterwegs Myrtilos ins
Meer. Wahrscheinlich war ur-
sprünglich Oinomaos König von
Lesbos, und Pelops fuhr mit dem
goldenen Wagen und den Flügel-
rossen, die Poseidon ihm ge-
schenkt hatte (Pind. Ol. I 87),
über das Meer zurück. Vgl. Eur.
Or. 988 ff. rd πτανόν . . Βίωγμα
πώλων τεϋ'ριπποβάμονι οτόλω
ΙΙέλο•ψ δτε ηελάγεοι διε§ίψρενσε,
Μνρτίλον ψόνον δίχών is ol8/ja
ηόντον, λενχοχύμοσιν πρΟ£ Γεραι-
στ/aie ποντίο)ν σάΐων tjöoiv άρ-
ματεύσαδ, δ&εν δ όμοια ι roTs έμοίζ
ήΧΌ^ άρά πολύστονοδ. 1547 δι
άΐάστορ' ϊπεό' ϊπεαε μέλα&ρα
τάδε δι* αιμάτων δια τό Μνρτίλον
ηέαημ ix δίψρον.
504 f. Verb, ώ η οΧύπ ovoi
ίππεία Ι1έλοπο9 ά πρόοΌ'Βν.
Die Allitteration des π schärft das
Schreckliche, vgl. zu 210.
512. πρόρριζ. wie der ent-
wurzelte Baum.
514. έλιπεν: Aus Verbindun-
gen wie λίηον loi άναχτα % 119,
die Pfeile verließen den Herrscher,
d, h. sie gingen ihm aus, fingen
ΗΛΕΚΤΡΑ
101
ΕΠΕΙ20ΔΙ0Ν Β
ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
^Ανειμένη μεν, ώς εοίΥ.ας, αϋ στρέφτ]'
ού γάρ ττάρεστ Λϊγισ&ος, δς σ' έττεΐχ αεί
μη τοί ϋ^νραίαν γ' οϋσαν αίσχννείν (ρίλονς'
νυν δ , ώς άττεστ' εκείνος, ουδέν έντρέ7ΐγι
έμοΰ γε. χαίτοι Ίίολλά ηρός 7ΐολλούς με όή
έξεΐτΰας, ώς Ό^ραοεΐα χαΐ νΐέρα δίχης
άρχω, κα^νβρίζονσα ν,αΐ σε υμΙ τα σά.
εγώ δ νβριν μεν ονχ έχω, χαχώς δέ σε
λέγω χαχώς χλύονσα τνρός σέ&εν ^αμά.
τΰατήρ γάρ, ούδεν άλλο, σοΙ 7ΐρόσχημ^ αεί,
ώς εξ έμον τέ&νηχεν. έξ έμοΰ' χαλώς
520
52δ
an ihm zu fehlen, entwickelt sich
die intransitive Bedeutung feh-
len, schwinden.
515. πολύπονο£ αίκία: ent-
sprechend der Ttokvnovoi ίτιπεία
505.
516 — 611. Klytaimestra sucht
die Ermordung Agamemnons su
rechtfertigen; Elehtra deckt die
Schuld der Mutter schonungslos
auf.
516 ff. Klytaimestra tritt mit
einer Dienerin, die Opfergerät
trägt, aus dem Hause. — Der
Traum hat sie nervös gemacht;
wie sie beim Hinaustreten die
verhaßte Tochter sieht, die sie
mit einem bösen Blick begrüßt,
kommt ihr die Gelegenheit zu
einer Aussprache gerade recht.
Aber sie weiß es wohl : wer
schreit, hat unrecht; sie will ganz
ruhig bleiben und dadurch in den
Augen des Chores einen morali-
schen Sieg erfechten.
516. aveifi ένη\ los und frei
(Ant. 579), während du einge-
sperrt sein solltest.
518. μή τοι . . γε\ doch wenig-
stens nicht. -- atay/f'vnv'. Das
liat sie nicht gehört, :iber es ver-
steht sich von selber. — φίλονδ:
die Angehörigen, ohne Gefühls-
wert.
519. έντρέπεσ&αι immutari,
aber mit der Verengung des Be-
griffs, daß jemand sich von
Gleichgültigkeit zur Anteilnahme,
Rücksicht, Scham wandelt, zu-
erst α 60 ουδέ νύ οοί περ έν τ ρ έ-
πεται ψίλον ήτορ, ^Ολύμπιε; mit
dem Genitiv konstruiert in An-
glcichung an //έλει μοί u. ä. Ver-
ben.
520. δή nach nolvs gleich η8η.
521. έξεΐπαδ ist gehässiger
als das Simplex; die Präposition
bezeichnet das Hinaustragen und
geflissentliche Verbreiten der
Rede. — πέρα δίκη«: eig. auf
dem der δίκη gegenüberliegenden
Lande.
522. άρχοι: nicht 'die erste
bin, anfange', sondern 'herrsche'.
Nur dann hat das καίτοι Sinn:
An mich kehrst du dich nicht,
und doch behauptest du, ich
tyrannisiere dich. — καΐ οέ και
τά σά: dich und dein Tun, die
maßlose Trauer um den Vater.
525. π ρ ό σ γη μ α: τον κακώ,
}J"fii• έαέ.
102
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
έξοιδα' τώνο* άρνησις ούχ έ'νεστί μοι,
ή γάρ ^ίγ,η νιν εΐλεν, ούχ εγώ μόνη*
γι χρήν σ' άρήγειν, ει φρονονο^ ετύγχανες,
έττεί τΐατήρ οϋτος σός, δν θρηνείς αεί,
τήν σήν δμαιμον μοννος ^Ελλήνων ετλη
•θ-ϋοαι ^^εοΐσιν, ούχ ϊσον χαμών έμοί
λύττης, δτ^ έσπειρα, ώοπερ ή τίχτονσ^ έγώ,
εΐεν, δίδαξον δή με, του χάριν τίνων
530
527. 'Das kann ich nicht leug-
nen', sagt sie, als käme ihr das
Geständnis hart an, und fährt
überraschend fort: ή γάρ ^ίχη
VLV εΓλεν, ούχ έγώ μόνη. Darin
liegt sachlich kein Widerspruch;
denn Dike hat ihn doch nicht
selber getötet, sondern Klytai-
mestras Hand dazu gebraucht.
528. Klytaimestra nimmt erst
die Tat auf sich, will sich aber
hinterdrein nur als Werkzeug der
göttlichen Gerechtigkeit betrach-
tet wissen, vgl. Ant. 575 "Αιδψ
ό λύσων τούσδε τοϋδ γάμον£ έμο'ι.
Auch bei Aesch. Cho. 903 (vgl.
Agam. 1459 ff.) sagt Klytaimestra
zu Orest : ή μοίρα τούτων ^ ώ
τέχνον, παραιτία^ wie Agamem-
non τ 86 έγώ S* ούχ αϊτιόζ εΙμι,
άλλα Zatts χαΐ μοίρα χαΐ ήερο-
φοΖτΐ£ έρινύδ. Vgl. Aelian. fr. 86
άπέχτεινε $έ αυτόν πρώτον μέν
ή Ζΐίχη, έΐτα ή „χειρ ή Xioivos.
529. In der Übertreibung zeigt
sich ihre innere Unwahrhaftig-
keit. — χρην ohne äv in der
Apodosis der irrealen Bedingungs-
periode wie Eur. Med. 586 χρην
α , ΒΪπερ ήσ&α μή χαχόδ, πείααντά
μΒ γαμείν γάμον τόνδε. Herc. 211
δειλ/as orjs χατ&ανούμεΘ'' οϋνεχα,
δ χρην σ νφ ημών τών άμείνό-
νων ηαϋ'εΐν, ει Ζεύδ διχαίαδ είχεν
είδ ήμάδ φρέναδ . Lysias XII 32
χρην δε σε, εΐηερ ijo&a χρηστόδ,
πολύ μάλλον τοΖδ μέλλονσιν άδίχωδ
άποϋ'ανεΖσϋ'αι ανλλαμβάνειν.
530. ο-δτοδ'. er, den du stets
im Munde führst.
531 f. 'Unmöglich kann Klytai-
mestra sagen, daß Agamemnon
allein unter den Hellenen
die Schwester der Elektra
opferte: daß die Opferung oder
der Mord einer bestimmten Per-
son von einem einzigen Menschen
vollzogen wird, ist durchaus nicht
befremdlich; und bei der Opfe-
rung der Iphigeneia beteiligten
sich auch andere als Agamem-
non.' Der Haß trübt eben ihre
Logik; 'deine Schwester' sagt
sie, um Elektren klar zu machen,
daß sie selber eigentlich gegen
den Vater Partei nehmen müßte.
— Auch bei Aischylos nimmt
Klytaimestra den Rechtsgrund zu
ihrer Tat vornehmlich von der
Opferung her: Ag. 1486 άλΐ έμόν
έχ τονδ* Μρνοδ άερ&έν, τήν πολύ-
χλαντον .... ^Τφιγένειαν, άξια
δράσαδ ά^ια πάσχων, μηδέν έν
"Αιδον μεγαλανχείτω ξιφοδηλήτφ
&ανάτω τείσαδ απερ ίρ^εν.
532f. ΙχεΙνοδ μέν ηδετο σπείρων
αυτήν, έγώ δ^ έλνπούμην τίχτονσα.
— Erst als sie λύπη? ausge-
sprochen hat, kommt sie auf
den frivolen Gegensatz und er-
setzt deshalb das έμοί durch
ώσπερ έγώ.
534. τον χάριν τίνων: Wenn
wir τίνων als Partizip fassen, so
kann die Frage nur bedeuten:
wofür Dank abstattend? Das
stimmt nicht zur Fortsetzung. Ist
τ/νων Pronomen, so ergibt sich
der Sinn : welchem einzelnen,
welcher Gesamtheit zuliebe? Aber
ΗΑΕΚΤΡΛ
103
ε^νσεν αυτήν; τίότερον *^4ργείων έρείς; 535
αλλ* ον μετήν αντοΐσι την γ^ έμήν χτανεΐν.
αλλ' άντ αδελφού δητα Μενέλεω ναανών
τάμ\ ούχ ίμελλεν τωνδέ μοι δώσειν δίχην;
τΐότερον εχείνφ τΐαΐδες ούχ ήσαν διπλοί;
ους τήσδε μάλλον είχός ήν -θ^ντισχειν, πατρός 540
χαΐ μητρός όντας, ής δ πλους δδ' ήν χάριν.
ή των έμών "Αιδης τιν* Ιμερον τεχνών
ή των εκείνης έ'σχε δαίαασ^-αι πλέον;
ή τφ πανώλει πατρί των μέν έξ έμον
παίδων πό3^ος παρεΐτο, Μενέλεω δ^ ένήν; 545
ού ταντ' άβουλου τ,αΐ χαχοϋ γνώμην πατρός;
belegt ist solche Ausdrucksweise
nirgends.
bSQ. ov μετην — κτανεΐν: ον
μετην αντοΐδ jrfs έμηδ, ώστε αυ-
τήν κτανεΐν. Ähnlich Ant. 48 aXV
ουδέν αντώ των έμών μ' εΐργειν
μέτα. Plat.^ Theaet 186 e ω
ye, φαμέν, ον μέτεστιν άληθ'είαβ
δ,χρασ&αι. — την /' έμήν: γε
gibt dem Gedanken eine kausale
Färbung 'da sie ja meine Tochter
war'.
537 f. Statt des regelrechten η
άντ^ άδελφον κτανεΐν έρεΐ£; άΐλά
τώνδ' ϊμελλέ μοι δώσειν δίκην,
wählt Klytaimestra eine andere
Wendung, indem sie den zu er-
wartenden Entschuldigungsgrund,
Agamemnon habe eine Ver-
pflichtung seines Bruders auf sich
genommen, sofort selbst als un-
statthaft bezeichnet.
539. Sophokles mußte hier von
Γ 175 und δ 12 ff. abweichen,
wonach Helena dem Menelaos nur
die Hermione gebar; denn sonst
hatte Klytaimestra den Einwurf
zu befürchten, Menelaos habe das
einzige Kind nicht hergeben dür-
fen. Daher benutzt er die bei
Hesiodosfr. 122 überlief erte Sage,
rj τέκεθ"^ 'Έρμιόνην δονρικΧείτω
Μενελάφ^ όπλότατον ί' ίτεκεν
Νικόστρατον, δζον ^Αρηοζ. Dazu
bemerkt der Scholiast: ον περί
μεγάλων δέ αϊ τοιανται διαφωνίαι
τοΐ5 ποιηταΐζ, ώστε ον πάνν δει
αντούδ έπΙ των τοιούτων ένοχλεΐν
άφεμένονδ των άναγκαιοτέρο)ν,
απερ παρατηρεΐν έχρην ' ταντα δέ
έστι τά ήθΊκά και χρήσιμα ήμΧν
Tols έντν/χανονσιν' δρα ο-δν, ττώβ
έκείνφ τώ μέρεί τήδ έστορίαδ
■ κατεχρήσατο. ότι σννέφερεν τω
λόγφ τη£ Κλυται/ζήστρας.
541. Wenn der Text richtig ist,
so ist Sophokles von einem ur-
sprünglich beabsichtigten o^v zu
ή5 abgebogen, weil der Gedanke
an Helena, als die allein Schul-
dige, bei ihm überwog.
543. πλέον: in höherem Grade.
— Epexegetisch (Anhang § 127 II)
fügt sie zu ί'μερον είχε τέκνων
das ekelhafte δαίσασ§•αι hinzu,
als sei Iphigenie dem Hades ge-
opfert, damit dieser von ihrem
Fleische schmause. So erzählten
die delphischen Exegeten von
dem Unterweltsdämon Euryno-
mos, ώΰ τάε σάρκα£ περιεσΟ'ίει
των νεκρών μονά σφίσιν άπο-
λείπων τά οστά. Paus. Χ 28, 7 ;
Vgl. Dieterich, Nekyia 47.
544 f. 'Oder hatte Agamemnon
die Liebe zu den ihm von mir
104
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
δοχω μέν, ει χαΐ σης δίχα γνώμης λέγω'
φαΙη δ' άν ή θανούσα γ\ εί φωνήν λάβοι.
έγώ μεν οϋν ονχ είμΙ τοις πεπραγμένοις
δνσ&νμος' εί δε σοι δοχώ ορρονεΐν χαχώς,
γνώμην διχαίαν σχονσα τους τΐέλας ψέγε.
ΗΛΕΚΤΡΑ
έρεΐς μεν ούχι νυν γέ μ\ ώς άρξασά τι
λυτζηρόν είτα σου τάδ' έξήχονσ^ ντζο'
αλλ* ην έφΊΙς μοι, τοΰ τεϋ^νηχότος &' ϋτΐερ
λέξαιμ* αν όρΟ-ως της χασιγνήτης ^' δμον.
ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
χαι μήν έίρίημ*' εί δέ μ' ώδ* άει λόγους
εξήρχες, ούχ αν ήσ&α λυπηρά χλύειν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
χαι δη λέγω σοι. τΐατέρα φης χτεΐναι' τις αν
τούτου λόγος γένοιτ' αν αίσχίων έτι,
550
555
gebornen Kindern von sich ge-
worfen, wahrte aber die Liebe zu
Menelaos ?'
547. Über δοκώ μέν ZU 61.
548. Aesch. Ag. 37 olxos i' av-
τ09, εέ φθΌγγ-^ν λάβοι. οαφέοτατ
är λέξειεν. Ähnlich Deruft sich
Oidipus 0. C. 998 f. auf die Zu-
stimmung seines Vaters Laios. Lu-
cian. de luctu 13 πρόδ äs ό νεκρόδ
avTOS άποχρίναιτ äv, ei λαβοι
φ(ονήν.
549 ff. 'Ich bereue die Tat nicht:
scheint dir aber meine Ansicht
verwerflich, so erwirb dir erst
die richtige Einsicht und dann
tadle die Nächsten', d. h. laß
dein unberechtigtes Tadeln, bis
du zu richtiger (der δίκη ent-
sprechender) Einsicht gekommen
bist. Der Hauptnachdruck ruht
auf γνώμην δικαίαν σχοΰσα,
Vgl. ZU 310 f. — Tovs Tiilas:
ein allgemeiner Ausdruck, ob-
Avohl Klytaimestra iiur an sich
denkt
552. 'Du behauptetest ja vor-
her, daß ich dich schmähte
und du nur darauf erwidertest
(524); jetzt wenigstens kannst du
das nicht sagen.' — άρξασά τι
λνηηρόν: der Akkusativ bei
ά()χίί»' 'anfangen', weil hier keine
partitive Vorstellung vorliegt, also
etwa 'zuerst vorbringen'. K.
554 f. 'Angefangen habe ich
nicht, aber wenn du es erlaubst,
so will ich für meinen Vater und
in Vertretung meiner toten
Schwester reden, wie es sich ge-
hört', d. h. dir die Wahrheit sagen.
556. λό'/ovs έξηρχεδ: nicht
'das Gespräch begönnest' (^.ό-
-/ων), sondern 'Worte als Ein-
gang vorausschicktest'; da das
so viel wie anreden ist, regiert
die Wortverbindung den Akku-
sativ. (Vgl. zu 123.) Das rjr
έφτ}5 μοι ist eine bei Elektren
durchaus ungewöhnliche Höflich-
keit; die verdient eine frenndliche
Antwort.
HAEKTPA
105
εΐτ^ οϋν δίΥΜίως εϊτε μη; λέξω οέ σοι, 560
ώς ού ÖLXTj γ* εχτεινας, αλλά σ έσττασεν
τνείϋ-ώ χακοϋ τΐρός ανδρός, φ τα νυν ξύνει.
έρον δε την χνναγόν 'Άρτεμιν, τίνος
τνοινάς τα Ίίολλά ηνενματ^ έσχ^ εν Αύλίδι'
η εγώ φράσω' χείνης γάρ ού Ό-έμις μα^^εΐν. 565
τνατήρ Ttod•' ονμός, ώς εγώ κλύω, ^^εάς
τΐαίζων κατ' άλσος έξεχίνησεν τνοδοίν
στιχτόν κεράστην ελα(ρον, ού κατά σφαγάς
560 ff. Elektra deutet die Glie-
derung ihrer Rede an: εϊτε μή
8ιχαίω£ 563 — 576, είτβ Stxaiwe
577 — 583, αλλά ο Μσπασεν πει&ώ
584—594. (Parmentier a. a. Ο.
343 f.)
561. ϊαπαοΒν. 'fing', wie den
Fisch mit dem Köder (Aristoph.
Vesp. 175, Thesm. 928).
563. τ-ην κνναχόν: Als Jäger
hat er die Jägerin beleidigt. —
xvväyos braucht die Tragödie
ständig mit dem dorischen ä für
17, λοχαγοξ auch die Prosa.
564. Sie vollzog die Akte des
Zurückhaltens der vielen Winde
als Bußen für . .; Anhang § 11.
— Aber Windstille kann keine
Ruderschiffe zurückhalten, wenn
diesen auch günstiger Fahrwind
erwünschter ist, und die Er-
klärung, daß Artemis die meisten
Winde zurückhielt und nur den
Nordwind, die nvoai άπό 2τρν-
μονοζ μολυνοαι (Aesch. Ag. 179)
wehen ließ, scheint mir künst-
lich. Ist ϊχπ möglich ? Vgl. / 289
liyioiv δ^ άνέι/ofv έπ άντμένα
χενεν.
565. 'Oder ich selber will es
dir sagen; von ihr darf man es
ja nicht erfahren wollen.' Das
klingt Λνΐβ Unmut über die Un-
gerechtigkeit und zugleich Un-
verantwortlichkeit der hohen
Göttin, und in dem Sinne (daß
Artemis gegen Agamemnon grau-
■*ατΏ ungerecht xerfaliren sei) er-
zählt Elektra dann das Jagdmiß-
geschick ihres Vaters. Plüss,
Aberglaube und Religion in Soph.
EL S. 13.
566 ff. Proklos berichtet in
seiner Inhaltsangabe der Kyprien
(p. 19 Kinkel): ή&ροιαμένον τον
στόλου έν Ανλίδι ^Αγο-μέμνων ini
&ηρα8 βαλ,ών ϊλαψον νπερ βάλ-
λειν ίφησε και την "yi ρτεμ ιν'
μηνίσααα 8ε ή Ό'εόξ έπέσ%εν αύ-
τοϋδ τον πλου χειμώναβ έπ »πέμ-
πουσα. Damit stimmt Sophokles
nicht genau, insofern Proklos
nicht berichtet, daß Agamemnon
das Tier in einem der Göttin
heiligen Haine erlegte. Das mag
am Bericht des Proklos liegen;
eine Absicht des Sophokles liegt
wohl vor, wenn er παίζων setzt:
Agamemnon war nicht auf der
Jagd, sondern er erging sich nur
im Haine und trug dabei seinen
Speer, wie es der homerische
Held auch in Freundesland tut
(ß 10). Zufällig scheucht er da-
bei ein der Göttin heiliges Tier,
einen Damhirsch (568), auf und
braucht instinktiv seine Waffe.
Dann hat er sich etwa gerühmt,
'mit so leichter Mühe habe nicht
einmal Artemis je ein Tier er-
legt'.
567. ποδοΖν bleibt sonderbar
und scheint nur passend für ein
kleines Tier, das sich in den
Blättern am Boden verbergen
konnte.
106
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
έτίχομτΐάύας ίτΐος τι τυγχάνει βαλών,
κακ τονδε μηνίαασα Λητφα Τίόρη 570
κατίίχ' Λχαιούς^ ώς τνατήρ άντίσταΟ-μον
τον ^ηρός έχ^ύσειε τήν αντοΰ κόρην.
ώδ' ήν τα χείνης -Θ-ύματ'' ου γάρ ήν λύσις
άλλη στρατφ τνρός οίκον ούδ* ές "ΐλων.
avd-' ών, βιασ^^είς πολλά χάντιβάς, μόλις 575
έ^νοεν αυτήν, ούχι Μενέλεω χάριν,
εΐ δ' οϋν, έρώ γάρ ν,αΐ τό οόν, κεινον ^έλων
έττωφελήσαι ταντ^ έ'δρα, τούτου ϋ-ανεΐν
χρήν αυτόν οϋνεκ έχ σέ^εν ; ττοίφ νόμφ;
δρα, τι^-εΐσα τόνδε τόν νόμον βροτοις 580
μή τΐήμα σαντ^ τιαϊ μετάγνοιαν τιδ^τίς.
εί γάρ -/.τενονμεν άλλον άντ' άλλον, σύ τοι
τΐρώτη ^άνοις άν, εί δίκης γε τυγχάνοις.
569. βαλών: έχβαλών; δ 503
ei μτ} νπερφίαλον inos ϊκβαλε
καΐ μέγ* άάσ&η. — τν γ χάνε ι
mildert die Schuld; er hat sich
gar nichts dabei gedacht. — otc-
κτόν. eigentlich Brandmarken be-
zeichnend, dann auf die weißen
Flecken des Damhirsches über-
tragen.
57 1 f. άντίσταϋ'μον τον
&η ρ ό ς: eig. als Gegengewicht
für das Tier. — ixd'vaeie: als
Schuld. Das Wort wird zum
Synonymen für S^ersöhnen, wie-
der gut machen': Eur. fr. 912, 12
τίνα δει μακάρων ^κ&νσαμένον8
εύρεΐν μόχ&ων άνάπανλαν ; Vgl.
Herod. VI 91 τό äyos έκ&ύοα-
oQ-ai ουκ οίοι τε έγένοντο έπιμη-
χανεό^ενοί, άλλ §φ&ησαν έκπε-
σόντεδ πρότερον έκ τηδ νήσου η
ϋφι ί'λεο?ν γενέσ&αι τήν ο'εόν.
573. ώδ ήν τά κείνηδ θύ-
ματα: £252 ουδέ τι πω σάψα
ϊδμεν^ δ Tims ϊσταί τάδε ϊργα. —
λύσιζ πρόδ οίκον: Vgl. Eur.
Hec. 1020 ^ΑργεΙοι νεών λϋ α α ι
πο&ονσίν οικαδ' έκ Τροίαδ πόδα.
575. βιαα&εΐζ πολλά κάντι-
ßas, αόλιδ'. wie Aischylos Ag.
192 ff. es schildert.
577. ούν: ja, wie wir von dir
hörten. — έρώ γάρ κ α i τ ό
σ ό ν : denn ich will auch aus-
sprechen, was dir förderlich ist.
579. τιο/ω j^rfwiw: *^ Das Gesetz,
das Blut um Blut fordert, ist
Elektren bekannt genug : sie fragt
darum nicht τίνι νόμφ; sondern
gibt der Mutter zu bedenken, von
welcher Bedeutung die Anwen-
dung des Gesetzes gerade für sie
sein würde'. K.
580. δρα μή ηημα τιϋ"^«
sieh zu, daß du nicht Leid schaffst,
hüte dich zu schaffen! εΐοόρα
μή σκήχριν τί&ηδ {b84) sieh ZU,
ob du nicht etwa einen Vorwand
ansetzest, vorbringst! Mir scheint,
du bringst einen Vorwand vor.
Anhang § 139.
581. τι&^£: rit^^eVa* nimmt den
Sinn "schaffen, machen' durch
Metapher vom Brettspiel an;
vgl. 584.
583. Wenn wir einen für den
andern töten sollen, so gilt das
hypothetische Urteil : Du würdest
ΗΛΕΚΤΡΑ
107
«λλ' εΐσόρα, μή σκήψίν ούχ ούσαν τίϋ-ης.
ει yaq -Θ-έλεις, οίδαξον, άν^* δτον τα νυν 585
αϊοχίΟτα τΐάντων έργα δ ρω σα τυγχάνεις'
ήτις ξυνεύδεις τφ τταλαμναίφ, μεϋ-' οϋ
'/ΐατέρα τον άμόν τΐρόσβ^εν έξαπ;ώλεσας,
"καΙ παιδοτίοιεΐς, τους δέ πρόσ^εν ευσεβείς
χάξ ευσεβών βλαστόντας έγ,βαλοϋσ έχεις. 590
τζως taUT^ έπαινέσαιμ' αν; ή χαΐ τοΰτ' έρεΐς
ώς της ^-υγατρός άντίτΐοινα λαμβάνεις;
αίσχρως δ\ έάν τίερ χαΐ λέγης' ού γαρ χαλόν
zuerst sterben, wenn du dein
Recht bekämest.
584. axrjxpis (das Sichstützen)
ist nur der Vorwand, nicht der
Grund; somit tritt ουκ ο -δ σαν
(nicht wirklich) abundierend
hinzu.
585. ει &έλεΐ5'. Sie gibt ihr
höhnisch die Erlaubnis, den un-
möglichen Beweis anzutreten.
587. π αλαμν alos: ό αυτοχει-
ρία τινά άνελών τβ παλά/υτ]. Der
Begriff des Mordes ist so wenig
wie in αντόγί-ιρ ausdrücklich be-
zeichnet. (Das eingeschobene ν
ist nicht sicher zu erklären; es
erscheint auch in analau ros).
589. παί ^ OTTO ifiv sehr merk-
würdig von der Frau gesagt.
(Arist, Eccl. 615 kann anders ver-
standen werden.) — Eur. El. 62
τεχονσα δ' dllovs nazSae Αίγίσ&φ
ηάρα πάρεργα *Ορέστην xauk ηοι-
Λται Βόμίον. Als Tochter beider
wird ausdrücklich Erigone ge-
nannt, auf deren Schicksal So-
phokles' Ήριγόνη sich bczog; da-
gegen heißt Aletes, den Orestes
tötete, nur Aer/isthi filius, ohne
Angabe der Mutter, Hygin. Fab.
122. — τον? geht auf das in παι-
Sonouis liegende nazSas; vgl. /
383 Θήβαβ . . αΐ &^ έχατομπνλοί
είοι^ διηκόσιοι δ άν' έχάοταβ
άνέρεε έξοιχνεϋοι. Anhang § 16 Ι.
— ενσεβεϊζ κά| ευσεβών
βλαστόνταξ (nach der Formel
xaxds χάκ κακών u. ähnl.; Anhang
§ 263), weil in rechtmäßiger Ehe
erzeugt, während das Verhältnis
zu Aigisthos δυσσεβέδ war. Da-
her läuft ευσεβείς hier hinaus
auf den Begriff έννομοι, γνήσιοι.
An Chrysothemis denkt sie in ihrer
Erregung nicht. — έχβαλοϋσ'
ix ε 16: ί%ω c. part. aor. als Er-
satz für das Perfekt ist wohl eine
volkstümliche Bildung, die sich
entwickelt aus Verbindungen, in
denen Μχο) seine Grundbedeutung
haben {A 356 ελών γάρ ίχει χέ-
ρας) oder halten (Hes. Erg. 42
κρύ•ψαντες γάρ Μχονσι ο'εοί βίον
άί^ι9•()ίό7Γθίσ<) bewahrt; Sophokles
braucht sie öfter, wohl weil sie
für den Bau des Trimeters so be-
quem ist. Vgl. Anhang § 111.
591. Nach έπαινέσ aiu^ äv
macht sie eine Pause und geht
vom Tone der Entrüstung zu dem
des bittersten Hohnes über: ίρείς
ώς καΐ τοΰτο (τό ^ννενδειν) της
■Θ'υγατρός αντίποινα λαμβάνεις;
αντίποινα bleibt trotz τοΰτο im
Plural, weil άποινα, woran es
sich anlehnt, keinen Singular hat.
Parmentier a. a. 0. 344.
593. 'Ich habe durch die Form
meiner Frage schon angedeutet,
daß du das schwerlich sagen
108
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
έχ^^ροΐς γαμεΐαϋ^αυ της ^-νγατρός οννεχα.
αλλ* ού γάρ ουδέ νονϋ^ετεΐν έξεστί σε,
ή Ttäaciv Ιης γλώσσαν, ώς τήν μητέρα
χαχοστομονμεν ' και σ' έγωγε δεοττότιν
ή μητέρα ούχ έλασσον είς ημάς νέμω,
η ζω βίον μοχΌ-ηρόν, εχ τ ε σου χαχοΐς
τίολλοΐς αεί ξννοϋσα τον τε σύννομου,
δ δ^ άλλος έ'ξω, χείρα σήν μόλις φυγών,
τλήμων ^Ορέστης, δυστυχή τρίβει βίον'
δν Ίίολλά δή με σοΙ τρέ(ρειν μιάστορα
έπ-ητιάσω' χαι τόδ\ εϊτΰερ εσΌ^ενον,
εδρών αν, εν τοϋτ* ϊσϋ^ι' τοϋδέ y" οννεχα
595
600
605
wirst; aber wenn du es auch
wirklich sagen solltest, so wirst
du es dir zur Schande sagen.'
Durch έχ^ροϊζ soll Aigisthos
keineswegs als Feind der Klytai-
mestra bezeichnet werden, viel-
mehr als Feind des Hauses, dem
Klytaimestra durch ihre Verbin-
dung mit Agamemnon angehört.
— Elektra redet sentenziös. 'Die
Absicht ist dabei schneidendste
Ironie: sie will dadurch, daß sie
in absurder Weise einen ganz
speziellen Fall in eine Sentenz
verwandelt (bei der doch immer
die Voraussetzung ist, daß ein
solcher Fall öfters eintritt) auf
das ganz Absurde in Klytaime-
stras Handlungsweise hindeuten'.
Wolf, Sentenz und Reßexion bei
Sophokles 119.
595. άλλα . . /άρ: aber ge-
nug, denn . .
596. 7t ä σαν ΐηε γλώσσαν:
eine hyperbolische Verstärkung
der Alltagswendung (Plat. Legg.
890 d) ηάσαν φωνην ίέναι.
597 f. Deshalb redet sie sie
auch im Stücke nie als Mutter an.
598. ovx Μλασσον. nicht
weniger , Litotes für 'mehr .
^Wi.avvro^ ο s' Weidegenosse',
vom Tier gesagt und anderswo
ohne herabsetzenden Nebensinn
auf den Menschen übertragen
(Aesch. Pers. 695), hier doch
wohl kränkend gemeint und in
solchem Tone gesprochen.
601. δ δ' alias: er aber
anderseits, indem alias die
Stelle eines aS zu vertreten
scheint wie 0. R. 603 und 605
τοντα μεν — ταντ' άΙΙα.
602. Der Vers zeigt Elektrons
Erregung, nicht den wirklichen
Sachverhalt, da Orest in Krisa
standesgemäß als Herrensohn lebt.
603. παΙΙά δή έττυτιάσω:
du hast schon (zu 520) viele Akte
des Beschuldigens vollzogen. —
μ t ά σ τ α ο a\ Daß μιάστωρ der
Mörder heißt, der durch das
μίασμα des von ihm vollzogenen
Mordes seine Umgebung infiziert
(275), ist nicht befremdlich; aber
das paßt hier nicht: Orest soll
sie ja erst morden. Passend wäre
die Bedeutung 'Rachegeist' (ά-
Ιάστωρ), und in diesen Sinn steht
ιιιάστωρ Aesch. Eum. 175 ίτερον
έν ■κάρα μιάσταρ^ είσιν οΰ πά-
σεται und Eur. Med. 1371 oW
είαΐν, ώμαΐ, σώ κάρα μιάστορεζ,
aber die Entstehung dieses Be-
deutungswandels ist bis jetzt
nicht erklärt.
ΗΑΕΚΪΡΑ
109
γ,ήρνοαέ μ' εις άτΰαντας, εϊτε χρή τίατίήν
είτε στόμαργον εΐτ^ αναίδειας ττλέαν.
ε ι γαρ ^icpvxa τώνδε των έργων ιδρις,
σχεδόν τι τήν σήν ον καταιαχύνω φύΟίν.
ΧΟΡΟΣ
δρω μένος τννέονσαν' ει δε συν δί'λτ]
ξύνεστι, του δε φροντίδ' ούκέτ^ είοορω.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
τΐοίας <5' έμοί δει τΐρός γε τήνδε φροντίδος,
ήτις τοιαύτα τήν τεχοΰσαν νβριαεν,
χαΐ ταντα τηλιγ,οντος; αρά σοι δοχεΐ
610
606. χήρνσσε: Nicht nur üble
Nachrede veretatte ich dir; du
magst mich ausrufen lassen. —
Wenn χρή richtig überliefert ist,
muß der Sinn sein: 'wenn's sein
muß, wenn du es nicht lassen
kannst'. K.
607. στόμαργον: Von Me-
deas στόμαργοδ γλωσσαΧγία redet
lason Eur. Med. 525. γΐωοααΐγία
liegt vor, wenn jemand so viel
schwatzt, daß ihm die Zunge weh
tut. στομαλγία in demselben
Sinne bezeugt PolluxIIlOl; könn-
te οτόμαργοζ für στίί//αλ/ο& stehen?
608 f. Immer höher ist ihre
Leidenschaft gestiegen ; sie fühlt,
daß sie zu weit gegangen ist.
Aber sie bekennt das so, daß
sie zugleich den giftigsten Pfeil
auf die Mutter abschießt: 'Wenn
das so ist, so habe ich 's von dir!'
und drückt den Gedanken der
Apodosis in bitterstem Hohne
mit der Wendung aus. die von
Kindern ruhmreicher Eltern und
Ahnen gebraucht wird: Eur. Iph.
Aul. 505 προγόνονί ov καταισχν-
V£iS oid'sv. Ζ 209 μη§έ yevos
πατέρων αίαχννέμεν. Soph. El.
1082 ovSsie των άγαϋ'ών ζών
xaxßs ενχλειαν αίαχνναί d'iXei.
Plat. Menex. ρ. 246 D πριν τοχ/s
ήμετέρον£ πατέραδ και παν τό
πρόσ&εν γένοδ atoyyvai.
6 10 ff. Der Chor bestätigt, daß
Elektra die Haltung verloren hat;
seit sie mit 597 ins Schelten über-
gegangen ist, vermißt er bei ihr
die Überlegung, wie weit sie
ihrer Mutter gegenüber gehen
dürfe.
612—659. Nach heftigem Wort-
wechsel bricht Klytaimestra das
Gespräch ab. Sie betet zu Apollon
um günstige Erfüllung des Traum-
gesichts.
612. Sehr geschickt greift Kly-
taimestra das Urteil des Chores
auf: Und welche Rücksicht brau-
che ich noch auf diese zu neh-
men? Nur Naucks 3' έμοί, nicht
das überlieferte §έ μοι gibt einen
passenden Sinn. — avv ο ixt] ξύν-
εστι: ein Pleonasmus, wie έν-
είναι ίν τινι (Ο. C. 116), παρεϊναι
παρά τινι (Phil. 1056), προσϋ'έ'
ad'ai πρόδ τινι (Aesch. Pers. 529)
(Jebb.)
614. τηλιχοντοε: in diesem
Alter, als junges Mädchen, das
züchtig und bescheiden sein sollte.
Wenn wir rechnen, ist freilich
Elektra über die Jugend des Wei-
bes hinaus, aber die Jahre der
mythologischen Frau darf man
eben nicht nachrechnen. — τη-
λ < κ ο V r ο ί? als Femininum auch Ο.
C. 751. — άρα: Sie wünscht
sich ein ja als Antwort, ohne dies
uo
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
χωρεΐν αν εΙς τζάν έργον αισχύνης ατερ;
ΗΛΕΚΤΡΑ
εϋ νυν έπίστω τώνδέ μ' αίσχννην έ'χειν,
κεΙ μή δοχώ σοι' μαν^άνω ö\ ό-Θ-ούνετία
έξωρα τνράσσω χούκ εμοί τΐροσειχότα.
αλλ' ή γάρ έχ σοϋ δυσμένεια χαϊ τα σά
έργ' έξαναγχάζει με ταντα δράν βί(^'
αίσχροΐς γάρ αισχρά ττράγματ έχδιδάσ'αεται.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ώ ^-ρέμμ^ αναιδές, ή σ' έγώ γ,αϊ ταμ* έ^η
y.al τάργα τάμα τνόλλ' άγαν λέγειν ποιεΐ.
ΗΛΕΚΤΡΑ
σύ τοι λέγεις νιν, ούχ εγώ' συ γάρ τίοιεις
τοϋργον, τά δ* έ'ργα τους λόγους εύρίσχεται.
ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
αλλ' ον μά τήν δέστΐοιναν "Άρτεμιν, d-ράσονς
615
620
625
durch die Form der Frage {αρ'
ον) anzudeuten. Auch wir stellen
wohl solche Fragen, indem wir
das Verbum des Fragesatzes be-
sonders stark betonen. Vgl. An-
hang § 147.
615. πάν. jedes, selbst das
schlimmste; vgl. Anh. §247,23.
6 16 ff. Ich glaube nicht, daß
Plektra scheinbar ihre Rede be-
reut, um durch die unerwartete
Wendung desto mehr zu wirken',
sondern sie sagt wohl, was sie
meint: daß ihr eigenes Gefühl
für das, was die Sitte fordert,
unter dem täglichen Kleinkrieg,
den sie mit ihrer Mutter führt,
gelitten hat. Eigentlich sieht
solches Verhalten ihr nicht ähn-
lich {ονκ έμοΙ προαειχότα) und ent-
spricht nicht ihren Jahren {ϊξωρα).
619. ή έκ σον δ ν σ μένεΐα: die
von dir ausgehende; vgl. Ant. 95
τήν έξ έμον bvaßovlLav, Tr. 631
tov Tto&ov TOP έξ iuov.
620. εξαναγκάζει', έμφαντι-
χώτερον τό εξανάγκαζαν, με
δίά τη£ προ3'έσεο)£. schol.
622. &ρέμμα: Etwa 80 grob
wie unser Geschöpf. — 'Im
Grunde weiß Klytaimestra nichts
zu sagen, so will sie höhnisch
abbrechen: Meine Person, meine
Reden, mein Tun macht dich ja
sehr beredt.' K.
624 f. Elektra gibt den vorauf-
gehenden Worten eine sophisti-
sche Wendung, indem sie be-
hauptet, Klytaimestra rede τά
πολλά (über νιν vgl. 436), so-
fern ihr Tun den Stoff gebe, der
von selbst die Worte finde: der
ηρόκτωρ sei zugleich λ.ογοποιόξ.
Vgl. Aesch. Choeph. 916, wo
Orest auf Klytaimestras Wor-
te: κτενεΐν ^οικαξ, ώ τέκνον, τήν
μητέρα, antwortet: ού τοι οεαν-
τήν, ουκ έγώ κατακτενώ.
626. μάτην δ έαηο ιν αν Λρ-
τεμιν: die über der jungfräu-
lichen Reinheit wacht und dich
strafen wird, weil du solche Wor-
te gegen deine Mutter in den
Mund nimmst. (Parmentier a. a.
0. 350.) — &ράοον8: nicht 'von
der Frechheit', sondern 'von der
m..
ΗΛΕΚΤΡΑ
111
τονδ^ ούχ άλύξεις, εϋτ^ αν ^ίϊγισ^ος μόλτ],
ΗΛΕΚΤΡΑ
δρας; τνρός δργήν έκφέρτ], μεΒ-εΐσά μοι
λέγειν^ α χργιζοίμ^' ούδ' έτΐίστασαι χλύειν.
ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ονχονν έάσεις ούδ^ V7t εύφημου βοής 630
^νσαί μ, έτνείδή αοί γ' έφήχα τΐαν λέγειν;
ΗΛΕΚΤΡΑ
έω, κελεύω, ^^νε' μηδ' έτίαιπω
τούμδν στδμ\ ώς ούχ αν τζέρα λέξαιμ^ έτί.
ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
έ'τΐαιρε δή σύ -θ-ύμαδ-', ή παροϋοά μοι,
7νάγχαρ7ϋ\ άναχτι τωδ' δτνως λντηρίονς 635
εύχάς άνάσχω δειμάτων, ά νυν έχω.
χλύοις αν η δη, Φοίβε τΐροοτατήριε,
— ύπό veranlaßt von (711)
verblaßt zu einem unter des be-
gleitenden Nebenumstandes. An-
hang § 74 II. — ουδέ ist mit
d'voai zu verbinden.
634. Klytaimestra steigt auf
die Stufen des Altars und läßt
sich die Opfergabe von einer Die-
nerin heraufreichen. Das Opfer
besteht aus Früchten verschie-
denster Art; es können Feld-
und Baumfrüchte sein. Daß sie
verbrannt werden, ist möglich,
aber nicht notwendig. (Porph.
de abst. II 16 Schluß). — Vor
dem attischen Bürgerhause ist
der Apollon, der über der Straße,
dem Torweg waltet, der Schützer
des Hauses {άγνίεύξ, προπύλαω«,
71 ροστατή ρ tos) durch einen Stein-
fetisch in Form einer Spitzsäule
dargestellt; vor dem Königshaus
der Tragödie mag er durch eine
Bildsäule dargestellt gewesen sein.
635. λντηρίονί εύχά« δεί-
uaTo)V'. ein Gebet, fähig die
Schrecknisse zu lösen, bannen.
637. κλύοίί &v ήδη: Poten-
tialis, wo eine Aufforderung ge-
meint ist; vgl. 1491, Anhang § 1 13.
Strafe für die Frechheit', mit
einer beiden alten Sprachen eige-
nen Praegnanz gesagt; vgl. 968
Anh. § 203. — Über άλύσχω c.
gen. vgl. Anh. § 41 I.
628. Elektra hat ihr Ziel er-
reicht, ihre Mutter aufs höchste
zu reizen; einen Vorwurf kann
sie ihr im Ernste daraus nicht
machen. — ^ϊί,υεϋ-εΐσα — όργι-
ζα Uli deutet Elektra auf 556 zu-
rück. — έχψέ ρτ;: du läßt
dich fortreißen, wie ein
Roß, das ί|ω δρόμου φέρεται.
630 f. In die Enge getrieben,
bricht Klytaimestra fast weiner-
lich den für sie nachteiligen Wort-
wechsel ab, indem sie fordert,
daß Elektra die heilige Handlung
nicht durch male ominata verba
störe. Daher ν π' εν ψή μ ov
ßorjs, νπ^ ενφημίαξ^ unter
guter, kein böses omen bringen-
der Rede. Weil man bei heili-
gen Handlungen überhaupt das
Reden mied, um nicht ein
Wort von böser Vorbedeutung
unversehens fallen zu lassen, ge-
wann die Wendung geradezu den
Sinn cum süentio, vgl. 0. C. 132.
112
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
χεχρνμμένην μον βάξιν' ού γάρ έν φίλοις
6 μν^-ος, ούδε Ttäv άνατίτύξαι τΐρέτνει
τζρός φως τταρούσης τήσδε τΐληοίας έμοί, 640
μη συν cpd-όνφ τε γ,αΐ τίολνγλώασφ ßofj
στΐείρτβ ματαίαν βάξιν εις τΐασαν τΐόλιν.
αλλ' ώδ^ άκουε' ττ^δε γάρ χάγώ φράσω.
α γάρ τνροοεΐδον ννχτί τγίδε (ράοματα
δισσων ονείρων, ταϋτά μοι, Λύκει άναξ, 645
εΐ μέν πέφηνεν έσΜά, δός τελεσφόρα,
ει δ' ^χ^ρά, ι^οΐς έχ^ροΐσιν έμτΐαλιν μέ^ες'
χαΐ μη με τζλούτον τον τΐαρόντος εϊ τίνες
638. χεχρνμμένην μον βά-
^ιν: Damit meint sie, was aus
den Schluß Versen (655 ff.) der
Gott entnehmen soll, den Wunsch
Orest und Elektren aus dem Wege
geräumt zu sehen. Keine mora-
lischen Bedenken verhindern sie,
das auszusprechen; ihr ist der
Gott nicht der Reine, sondern
der große Herr, der Glück und
Leid gibt, onojs id'iXjjaiv έκά-
στω. — Sophokles hat hier seine
eigene Szene 0. R. 9 11 ff. nach-
gebildet. Dort richtet lokaste
an den Apollon Lykeios, dessen
Bild vor dem Hause steht, das
Gebet, sie von ihren Sorgen zu be-
freien ; unmittelbar darauf kommt
der Bote von Korinth, der schein-
bar das dem Oedipus erteilte
Orakel Lügen straft, indem er
Polybos' Tod meldet, in Wahr-
heit den ganzen Greuel des Vater-
mordes und der Blutschande
aufdecken wird. Die Wirkung
auf den Zuschauer freilich ist
ganz verschieden ; hier ist er ins
Geheimnis gezogen, dort nicht;
dort wird er erschüttert erkennen,
was für ein Gemachte wir sind,
hier freut er sich — wenn er
dem Dichter nachfühlt — daß das
Schwert geschliffen ist, um die
Verruchte zu treffen.
641. ποΧνγλώσσω ßo^'.\(emb
Hyperbel, die nicht starker ist
als 596 "ή πασαν ΐηδ γλώσσαν;
Klytaimestra wiederholt sie be-
friedigt 798 ei τήν§^ MnavaaSTfjs
πολυγλώσσου ßoijs.
643. ώδε: χεχρυμμένα συνίείε.
645. Durch das nachfolgende
εί μέν — ει Si werden die δισ-
σοΐ όνειρο ι als zwiefacher Aus-
legung fähige, διπλοί, ά,^ιφίβολοι
bezeichnet. In demselben Sinne
Lucian. Alex. 10 διττονε nvas
και άμφιβόλου5 xai λο^οϋδ %ρη-
σμού?. Pseudo-Luc.Philop. 15 wer-
den dieAchilleischen διχο-άδιαική-
(?es(i411) wiedergegeben mit διτ-
τή ή ειμαρμένη και αμφίβολοι.
646. πέφηνεν. πέψυκεν, weil
von φάσματα die Rede ist, vgl.
Ant. 101 κάλλιστον φανέν φάο5,
— τελεσφόρα: wic Acsch. Cho.
527 εύχομαι τοϋνειρον είναι τοντ'
έμοΙ τελεσφόρον. Eur. Phoen.
641 τελεσ φό ρον δίδουσα χρη-
σμό ν.
647. μέ&εζ: Setze in anderer
Richtung in Bewegung, Μμπα-
λιν, in entgegengesetzter, so
daß der Traum sich an den Fein-
den erfüllt.
648. πλούτου: das üppige
Leben ist ihr die Hauptsache. —
Die τ IV έδ haben bereits Rat
gepflogen (16 ff.) und machen
Anstalt δόλοισι κλέγαι ένδίκονδ
ΗΛΕΚΤΡΑ
113
öoXoLGL βονλενουοιν έχβαλεΐν, έφ^ς,
αλλ' ώδε μ' αΐεΐ ζώσαν άβλαβεΐ βίφ 650
δόμους Ατρειδών σχήτίτρά τ* άμφέτΐειν τάδε,
φίλοιοί τε ζννοϋοαν^ οΐς ξύνειμυ νυν,
ευημερούσαν χαΐ τέκνων, δσων έμοί
δνύνοια μή τΐρόβεστιν η λύτΐη τΐίκρά.
ταΰτ , ώ Λνγ,ει "Λπολλον^ ίλεως τίλύων 655
δός ττάσιν ήμΐν, ώσπερ έξαιτούμε^^α.
τα δ άλλα πάντα χαΐ σιωτΐώσης έμον
έπαξιώ σε δαίμον' όντ' έξειδέναι'
τους έχ /Ι ιός γαρ είχός εστί Ttavd-' όράν.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
ξέναι γυναΐχες, πως αν είδείην σαφώς, 660
εί του τυράννου δώματ* ^Ιγίσδ-ου τάδε;
ΧΟΡΟΣ
τάδ^ έ'στίν, ώ ξέν^' αυτός -ηχασας χαλώς.
αψαγάδ (37) und das auf Ge-
heiß desselben Gottes, von dem
Klytaimestra Heil erfleht. Daher
fällt für die Zuschauer auf Kly-
taimestras Worte ein ironisches
Licht.
650. ζώσαν άβλαβεΖ βίφ:
Wir würden den Akkusativ der
Apposition zur actio verbi er-
warten, aber vgl. Anhang § 49.
651. άμ ψέπΒίν. ein Verbum
ganz allgemeinen Sinnes, wie in
älterer Sprache unser walten.
653. Das zu erwartende τέ-
xpois hat sich durch regressive
Attraktion dem Kasus des Rela-
tivums angeglichen, was wohl
dadurch erleichtert wurde, daß
der Dichter zugleich ein partiti-
ves Verhältnis ausdrücken wollte.
654. Saotv έμοΙ μή πρόσε-
οτιν: von selten derer mich nicht
trifft
655. Das anklingende λ in Λΰ-
κ«*' "ΑποΧλον, tXews χΧύων malt
den einschmeichelnden Ton.
Sophokles. V. Bd. ία Aufl.
656. έξαίτούμεϋ-α steht für
έξαιτονμαί, aber ήμΖν kann nicht
für έμοί stehen, weil πάσιι^ dabei
steht, π da IV ήμΙν aber kann
wohl eine nähere Bestimmung
nicht entbehren; sie ist gegeben,
wenn wir olo π ε ρ für ώαπερ
schreiben. Gemeint sind Aigi-
sthos und die ihr treugebliebenen
Kinder.
657. r ά δ' ä Χ λ α πάντα:
ζητοϋαι^ διά τι ένταν&α μ^ν ούκ
εμφαίνει περί τον Όρέστον^ ϋστε-
ρον δέ τον άγγέΧον έΧ&όντοζ φαί-
νεται έφηδομένη. ρητέον οϋν,
δτι ννν μέν προσδοχώοα αντόν
ή^οντα ζώντα, τότε δέ ώδ χατά
άηο&ανόντοε παορησιάζεται άψο-
ßos γενομένη, schol.
660—765. Der Pädagog er-
scheint und berichtet den Tod
des Orest.
660. πώς άν είδβίηνΐ ich
möchte gern wissen; Anhang
§ 112.
8
114
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
ή και δάμαρτα τήνδ^ έτΐειχάζων γ,νρω
κείνου; πρέπει γάρ ώς τύραννος είσοράν.
ΧΟΡΟΣ
μάλιστα πόντων' ήδε σοι κείνη πάρα.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
ώ χαΐρ\ ανασσα' σοι φέρων ήκω λόγους
ηδείς φίλου παρ' ανδρός ^ίγίσ^-φ d-' όμοϋ,
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
έδεξάμην τό ^η^-έν* ειδέναι δέ σου
πρώτιστα χρήζω, τις σ' απέστειλεν βροτων.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
Φανοτεύς δ Φωκεύς, πράγμα πορσύνων μέγα.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
τό 7toiov, ώ ξέν^; είπε' παρά φίλου γάρ ών
ανδρός, σάφ' οΐδα^ προσφιλείς λέξεις λόγους.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
τέϋ^νηκ* , ^Ορέστης' εν βραχεί ξυνΒ^εΙς λέγω.
665
670
663. έπείκάζων κνρώ\ treffe
ich's mit derVermutung? wie Phil.
223 τύχοιμ^ äv είηών. Aesch.
Suppl. 568 τόί' &ν yevos λέγων
έξ Επάφον κνρήσαι«. Cho. 14
ή πατρί τώμψ τάσδ* έπεικάσαδ
τύχω χοάδ φέρουσα?;
664. πρέπει έίσοραν. sie
strahlt hervor in Bezug auf das
Ansehen, sie ist ganz anzu-
sehen . .
665. -ή Β ε κείνη: wörtlich
diese als jene, nämlich als
Gattin des Aigisthos. Vgl. 1115,
1178, Anhang § 83.
666. Nach so vielen Jahren
redet zum ersten Male der treue
Knecht das ehebrecherische Weib
an, das seinen Herrn gemordet
hat. Er weiß, wie man ihr kom-
men muß: als Freuden künde lei-
tet er seine Meldung ein.
668. έδεξάμην: eine häufige,
aber psychologisch noch nicht er-
klärte Verwendung des Aorists.
Im Deutschen wäre nur, im Grie-
chischen hier auch das Präsens
möglich. Vgl. 1322, Anhang
§105. — έδεξάμην τό ρη&έν:
soviel wie omen accipio. vgl.
Herod. VIII 115. Unmittelbar
auf das Gebet erfolgt die An-
kündigung eines Menschen, der
das Gebet nicht gehört hat, daß
er ihr eine Freudenkunde bringe ;
das ist ein gutes Omen. Vgl.
Plüss, Aberglaube und Religion
in Soph. El. 14.
670. TT ο (jffiJyw heißt ursprüng-
lich ich bringe V ο r war ts
fördere, aber es ist längst,
zu einem beschaffen, be-
sorgen verblaßt und darum
an dieser Stelle befremdlich.
671. τό π ο ? ο r : Beispiele des
Artikels bei ποΖοδ zur Wieder-
aufnahme eines vorher genannten
Begriffs Anhang § 84.
673. έ V β ρ αχ ε ζ ξνν&εΐδ'.
kurz zusammenfassend. Eur.
Suppl. 1126 έν όΐίγω τάμα πάντα
ovvObls. Doch konnten die in
ΗΛΕΚΤΡΑ
115
ΗΛΕΚΤΡΑ
οΐ εγώ τάλαίν\ όλωλα Tfjö έν ήμέρ(^.
ΚΛΥΤΑΙΜΗ2ΤΡΑ
τι φής, τι (ρής, ώ ξεΐνε; μή ταύτης κλύε.
ΠΑΙΔΑΓΩΓ02
d-ανόντ ^Ορέστην νυν τε χαΐ τΐάλαι λέγω.
ΗΛΕΚΤΡΑ
άτΐωλόμην δύατηνος, ουδέν είμ έτι.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
σν μεν τα σαντης τΐράσσ . έμοί δέ συ, ξένε,
τάλη-Θ-ές είτΐέ, τω τρότίφ διόλλνται;
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
γ,άτΐεμτΐόμην τΐρός ταντη καΐ το rcäv φράϋω.
χεΐνος γαρ έλ^-ών εις το κλεινόν '^Ελλάδος
πρόσχημα αγώνος, /ίελφι•/.ων ά&λων χάριν,
δτ' γιο&ετ' ανδρός όρΟ-ίων κηρυγμάτων
δρόμον ττροκηρύξαντος, οϋ πρώτη κρίσις,
675
680
die Täuschung eingeweihten Zu-
schauer auch verstehen: 'kurz
spreche ich aus, was ich listig
erdichtet habe ', ξνν&έτονδ
loyovs. Ar. Ran. 1052 ovx οντά
λόγον τοντον ξννέ&ηκα.
675. Kein Vers kann jemand
deutlicher charakterisieren als die-
ser Klytaimestra. Gewiß durfte
sie eine freudige Botschaft er-
warten, aber daß sie so über
alles Verhoffen freudig sein wür-
de, hatte sie nicht gedacht. Das
Wort muß sie noch einmal hören !
(oi ήδέοία άκούοντε£ λόγον ^ καν
ηάνν σαφώζ άκούσωαι, Sie και
TQiS τά αυτά άκούειν βούλονται
schol.) Der Wehlaut der Schwe-
ster findet bei ihr nicht das lei-
seste Echo, aber den Glücksbo-
ten könnte er hindern, die kost-
bare Nachricht gleich zu wieder-
holen. Darum fügt sie hastig hin-
zu ι/ή ταύτηξ κλύε. Es gehört
viel Gutmütigkeit dazu, um die-
ser Klytaimestra zu glauben, daß
sich, als sie den Botenbericht ge-
hört hat, wirklich die Mutter in
ihr regt.
676. πάΐαι braucht der rasch
denkende Hellene schon von
wesentlich kürzeren Zeiträumen,
als wir unser längst. Vgl.
1477, 1481, Anhang § 247,^ 22.
Die Variante vvv τε καΐ τοτ iv-
νέηο) gibt gleichfalls einen be-
friedigenden Sinn; vgl. 907 vvv ϋ-'
όμοίωδ καΐ τότ* έξεπίσταμαι =
και τότε ήπιστάμην καΐ νϋν όμοι-
ο)« έπίσταμαι.
678. τάσαντηδ π ρ άσσε:
höhnisch gesprochen, als ginge
Elektren der Tod Orests gar-
nichts an.
682. nQOay^riua'. das was man
vorhält, der Vorwand (525), aber
auch das, was man hervorhält,
die Zierde; vgl. Herod. V 28 Mi-
let τη9 ^Ιωνίηδ πρόαχημα. Das
πρόσχημα besteht im ayo'yv, ge-
hört Hellas an; Anhang § 33, 1.
683 f. Verb. όρΌΊων (Hom.
ορ&ια άνσαι, ίαχησαΐ, βοησαΐ) κη-
ρυγμάτων άνόρόδ προκηρύ'
8*
116
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
siafjXd^e λαμτΐρός, τΰάοι τοις έχεΙ σέβας. 685
δρόμου ό^ ίσώσας Tjj φύοει τα τέρματα
νίγ,ης έχων έξήλ^^ε ττάντιμον γέρας.
χώττως μεν εν ττολλοΐοι τΐανρά ool λέγω
ούτ. οΐδα τοωϋδ' ανδρός έργα χαΐ γ,ράτη'
εν 6* ϊσ&^' δοων γαρ είοεχήρνξαν βραβης 690
§ρ6μων 8ιαύλων πένταΘ'Χ* ä νομίζεται
τούτων ένεγγ,ών τΐάντα τάτζινίχια
ώλβίζετ\ ^Αργεΐος μεν ανακαλούμενος,
όνομα δ^ Όρέστης, τοΰ τό τιλεινόν ^Ελλάδος
^Αγαμέμνονος στράτευμα άγείραντός τίοτε, 695
γ,αΐ ταντα μέν τοιαν&'' δταν δέ τις ^-εων
βλάτΰτγι, δύναιτ* αν ονδ' αν Ισχύων φυγείν.
ξαντοδ 8ρόμον, — oS πρώτη
χρίαι«'. In Olympia ließen die
Hellanodiken frühmorgens durch
den κηρυΐ zunächst die δρομή£
aufrufen, um Mittag έπί τό πέντ-
ad'Xov xai δαα βαρέα α&λα
Paus. VI 24, 1.
685. είσηλ&ε: die Übliche Be-
zeichnung des Eintretens in die
Schranken; das Gegenteil έξιέ-
vai 687.
686. Seiner glanzvollen Erschei-
nung {φύσει) machte er das Ende
des Rennens {δρόμου τά τέρ-
ματα) entsprechend. Denn auf
den Endspurt kommt es an ; mit
diesem rechnet Orest auch 734 ff.
688 f. Die Taten und Kraft-
leistungen {ερ/α xai κράτη) eines
solchen Helden sind so gleich-
mäßig vortrefflich, daß man, wenn
man einzelne herausgriffe, damit
immer andern unrecht tun würde.
689. ούκ οΙδα: die Stellung
wie 0. R. 1251 χώπωε μέν ix
τώνδ* ονκέτ^ οι δ' άπόΧΧνταΐ'^
Vgl. Anhang § 172.
690. είσεκήρνξαν: wie ge-
wöhnlich είσκαλείν VOn den βρα-
βψ.
691. Der Bau des Verses ist
beispiellos, der Inhalt nicht besser,
δρόμοδ ist die Gattung, δίανίοε
die Art (Lauf durch das Stadion
und zurück), zum Pentathlon ge-
hört der δρόμος, aber δρόμου und
δίαυλο« (wenn diese Zusammen-
stellung möglich wäre) werden
doch nicht als Pentathlon an-
gesehen.' Der Vers bildet die
schülerhafteste Interpolation, die
überhaupt in der attischen Tra-
gödie vorkommt. Leider wird
er einen echten Vers verdrängt
haben; deun δοων fordert wohl
einen substantivischen Begriff.
693 f. Die als τρίε δΧβιοι ge-
feierten Sieger in den National-
spielen εύφημοϋντο και έδαχτυΧο-
δεικτοϋντο von der staunenden
Menge. Zur öffentlichen Ver-
kündigung gehört Nennung des
Namens, des Vaters, der Heimat;
^O ρ έ σ τη 9 ^Αγαμέμνονος Άρ-
χεΖο£, ähnlich wie bei Befra-
gungen τίδ τίνο8, τίνοδ πατρίδοδ;
— άν ακαΧού μενοε'. wie SOnst
άνείπεϊν, άνακηρϋξαι.
694 f. Vgl. zu 1. ^ Die Verbin-
άαηξ^Ορέστηδ τουΑγαμέ μνο•
νο£ wie Phil. 1023 τών Ατρέωδ
διηΧών στρατηγών. Vgl, Anhang
§ 29.
697. ισχύων: einer der Kraft
hat, ohne τι?, wie Hes. op. 12 τήν
μεν Xbv έπαινέοσειε νοήσα£.
HAEKTPA
117
κείνος γαρ άλλης ημέρας, öd-' ίτΐτϋΐγ,ων
ήν ήλίον τέλλοντος ώχύτΰονς άγων,
είσήλ^-ε τχολλων άρματηλατών μέτα.
εις ήν !Αχαίός, εΙς άτΐδ Στΐόρτης, δύο
Λίβυες ζνγωτων αρμάτων έπιστάται'
χάχεΐνος έν τούτοιοι Θεσααλάς έχων
700
698 f. In Wahrheit wurde das
Wagenrennen erst 582 an den
pythischen Spielen eingeführt.
Dieses Anachronismus wird So-
phokles sich bewußt gewesen
sein; anderseits ist er von den
Sitten seiner Zeit zu denen des
Heroenzeitalters zurückgekehrt,
indem er die Herren nicht durch
Jockeys, sondern selber fahren
ließ.
698. ά)Λη£ ήμέραξ: an einem
andern, nicht etwa an dem an-
dern Tage. Der Genetiv wie
Ai. 21 vvxTOe γάρ ή^αε τησδε
ngäyos άσχοπον ίχα περάναδ. An-
hang § 44 Ι.
699. "fflcos ανατέλλει ist eigent-
lich mit zu ergänzendem Objekt
zu verstehen (t<} äoua?); aber das
ist in diesem Zusammenhange
wohl längst vergessen. Nun er;
laubt sich Sophokles gar, das Sim-
plex im Sinne des Kompositum zu
gebrauchen. Vgl. Anhang δ 99. —
ώ κν π ο V S άγων: noootxeias
άνών; Vgl. Anhang § 245.
701 ff. Die Mitbewerber um den
Preis sind von Sophokles meist aus
Völkerschaften gewählt, die der
pyläischen Amphiktionie ange-
hörten, und deren Beteiligung an
den Kämpfen natürlich klang: so
der (phthiotische) Achäer, der
Magnesier aus Thessalien, der
Ainiane, der Boioter, endlich
Orestes, der zwar als Argeier
ausgerufen wird, aber von Pho-
kis aus nach Delphi zog. Hier-
zu fügt der patriotische Dichter
den Athener, der zuletzt Sieger
bleibt, obschon er an neunter
Stelle einen minder günstigen
Platz hatte als der an zweiter
Stelle fahrende, des Gegensatzes
halber herbeigezogene Spartaner,
der sich nachher in der Menge
verliert. Die beiden Kyrenaier
sind genannt, weil der Ruhm des
Siegers und desFast-Siegers stieg,
wenn selbst jene ihrer άρματψ
λασία halber berühmten Libyer
(zu 702. 727) übertroffen wur-
den. Auf gleichem Grunde be-
ruht die Nennung des Aitolers,
dessen Heimat Strabo VIH p.
388 (freilich nach ihrer Verödung)
der ίπποτροφία halber dem des-
halb vielgepriesenen Thessalien
an die Seite stellt.
702. ά ρ tc άτ ω V έπ ιστάται'.
έφ* άρ/ιάτων έστάναι εΐωϋ'ότε«
(Eur. Phoen. 1147) — Die der
ενιπηοξ^ 8ιώ^ιηηο5^ evaouaros
Κνράνα angehörigen Barkaier
waren als τεΌ^ριπποβάται be-
rühmt, Herod^ IV 170; nach IV
189 τέσσερα« ΐππονδ σνζενγνύναι
παρά Λιβύων οΐ ^ΕλΛηνε« μ ε μα'
d^xaai. Daher wohl ζνγωτά
άρματα, mit zwei ζνγά be-
spannt.
703. έν ist sonderbar, wenn
alle zehn Wagen eine ungeglie-
derte Reihe bilden; es gibt einen
guten Sinn, wenn sie in zwei
Abteilungen zu je fünf eingeteilt
waren und die Präposition Orest
als letzten der ersten Gruppe ein-
fügen soll; und von Olympia
wissen wir in der Tat, daß die
Ablaufstelle in der Mitte durch
einen Vorspning geteilt war.
(Martin, Mel. Weil 280). — Θεο-
σαλάς ΐππονδ: Vgl. das Ora-
kel bei Athenaeus VII 278 e, das
: vgl.
is VII
118
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
iTtTtovg, δ τΐέμτΐτος' ίτίτος έξ Αιτωλίας
ξαν^αΐσι τΐώλοις' έβδομος Μάγνης άνήρ' 70δ
ό δ' όγδοος λενν.ηχ7ΐος, Αίνιάν γένος'
ένατος Ά^ηνων των -Θ^εοδμ-ήτων ärto'
Βοιωτός άλλος, δέν,ατον έκπληρων όχον.
οτάντες δ\ öS-^ αυτούς οΐ τεταγμένοι βραβης
γ.λήροις εηηλαν ν.αΙ κατέστησαν δύρρονς, 710
χαλχής ντναί σάλττιγγος ηξαν' οι δ^ άμα
ίτίτΐοις δμοχλήσαντες ήνίας χεροΐν
έσεισαν εν δε τζάς έμεστώ^η δρόμος
als das Vorzüglichste in seiner
Art nennt ίηηον Θεσσαλιχήν
Λακεδαψονίην τε γυναίκα.
706. λ ε ν κ ι π π ο £: ein aus-
zeichnendes Beiwort, wie oft die
Dioskuren, Molioniden heißen;
bei Hipponax fährt der König
der Ainier Rhesos auf einem mit
Θρ^κιαι ηωίοι /βι^κα/ bespannten
Wagen. In Athen galten λενκαΐ
ίπποι für ein Zeichen besonderen
Stolzes.
707. d-eoS μήτων: vgl. Eur.
Iph. T. 1449, schol. Hipp. ^974 ι9•£-
οδμήτονζ ov λέγει ras ^Αϋ'ήναξ
ώ£ υπό d-εών τειχιο^'είσαε, άλλ
ώξ έπΙ Tfj Ιί4&ηνα άνατεϋ•είσα5.
708. all ο ζ wird oft mit Ver-
kürzung des Ausdrucks gebraucht:
αμα τ^ γε και άμψίποίοι κιον
άΐλαι (andere, nämlich Dienerin-
nen); die Nachstellung von <2λ^.α/,
das ursprünglich doch vorange-
stauden haben und durch das
beigefügte Substantivum erläutert
worden sein muß, zeigt, daß schon
bei Homer der Sprachgebrauch
fest geworden ist. Hier also
außerdem ein Boioter. —
δέκατον έκπίηρ ών δχο7': die
Zehnzahl der Wagen voll-
machend, δέκατοξ όχούμενοξ
avTÖs: ähnlich Eur. Iph. T. 306
nolkoi d' έπΐηρώ&ημεν ov μακρώ
%ρόνφ.
709 f. Sie stellten sich in der
Ordnung auf, wie die Kampfrichter
dem Lose zufolge sie angewiesen
hatten. Auch W 352 ff. entschei-
det das Los über die Reihenfolge,
auf welche darum viel ankam,
weil man, je weiter man entfernt
von derMittellinie fuhr, einen desto
größeren Bogen zu beschreiben
hatte. — Nach dem homerischen
κΐήρω πεπαΐέσ&αι {πεπαΐάσ&αή
[ι 33Ϊ] wird Sophokles sich ein
κΙήροΐ5 πάΙΙειν gestattet haben.
Der homerische Ausdruck bedeu-
tet 'durchs Los bestimmen' und
regiert als Objekt einen ab-
hängigen Fragesatz, der Sopho-
kleische einen acc. c. iuf. {avrovs
^στηναι]). — Da Sophokles uovvos
und ποΙΙοξ im Trimeter gebraucht
hat, kann er auch das epische
019-^ gebraucht haben.
711 ff. Liv. ΧΧΧΠΙ 32, 4 ad
spectaculum consederant, etprae-
co cum tubiciiie, ut mos est, in
mediam aream, unde soUemni
carmine ludictxtm indici solet,
processit. Der Hergang wie Ψ 362
ot J' άμα πάντε? εφ' ϊπποΐιν
μάστιγαζ άειραν , πέπΐηγον d'
Ιμαοιν όμόκΐηαάν τε ^πεσσιν έσ-
ον υ εν COS' όΐ δ^ ώκα διέπρηοσον
πεδίοιο, νοσφι νεών., ncayims' νπό
δέ ατέρνοισι κονίη Γστατ' άειρο-
μένη. — νπαΐ σάΐπ lyvos: ver-
anlaßt von; Anhang § 74 Ι.
713. έν δ' έμεστώϋ•7] =
ένεμεστώθ-η δέ; Vgl. Anhang
§ 63, 3.
ΗΛΕΚΤΡΑ
119
y.TV7V0v χροτητών αρμάτων ' γ.όνυς δ άνω
φορ€Ϊ&'' όμοΰ δε πάντες αναμεμειγμένοι 715
φείδοντο χέντρων ουδέν, ώς νττερβάλοι
χνόας τις αύτων υμΙ φρνάγμα^^ ίτττζιγ,ά.
δμοϋ γαρ άμφΐ νώτα γ,αΐ τροχών βάσεις
ηφριζον, εισέβαλλον ίτΐττικαΐ τννοαί.
γ.εΐνος δ^ V7t αύτ^ιν εσχάτην οτήλην έχων 720
έχριμτΐτ^ άει σύριγγα, δεξιόν τ' άνείς
714. κροτητών: nach dem Ho-
merischen κείν δχεα κροτέειν, κρο-
ταλίζειν.
715 ff. 'Alle ohne Unterschied
trieben ihre Rosse an, damit einer
die andern überhole.' Das Über-
holen wird malerisch durch %νόα?,
indem man erst den Rädern gleich-
zukommen suchte, dann durch
φρνάγ μαθ'^ ιππικά bezeichnet
(vgl. 718 νώτα και τροχών βά-
σεΐΰ). Das zunächst hinter dem
Vordermanne fahrende Gespann
schäumte im Rücken des auf dem
hinten offenen, zweirädrigen Wa-
gen stehenden Lenkers, andere,
zur Seite fahrend, beschäumten
die Räder ihrer Nebenmänner. —
ψορεϊτο und φείδοντο ohne
Augment. — Aus ήφριζον er-
gänzt sich zu εΙσέβαλλον leicht
άψρόν. — Beispiele ähnlichen
zweigliedrigen Asyndetons An-
hang § 158. — Von den Rossen
des Diomedes heißt es '7^379 αίεΐ
γάρ δίφρου έπιβησομένοιοι έ^κτην,
πνοι^ <?' ΕνμήΧοΐο μετάψρενον
εν ρέε τ' ώμω Ό'έρμετ^' έπ^ αντφ
γάρ κεφαλά5 καταθ'έντε πετέοΘ'ην.
Verg. Georg. III 111 humescunt
spumis ßatuque sequentum.
718. \ροχών βάσιδ: die in
den Rädern bestehende Grund-
lage, Stütze des Wagens.
720 ff. Orest fährt mit Vieren,
den beiden in der Mitte befind-
lichen Joch- und den beiden
äußeren Leiupferden. Er lenkte,
so oft er oben und unten an die
beiden στηίαι kam, mit Geschick
sein Gespann, indem er die Nabe
fast unmittelbar (αυτήν) an den
äußersten Rand (έσχάτην) der
Zielsäule heranbrachte, dem rech-
ten Leinpferd die Zügel schießen
lassend {άνε/s), weil es beim Um-
fahren der links stehenden Säule
den größten Bogen zu machen
hatte; das linke, ihr zunächst
befindliche (προσκε/μενον), hielt
er zurück {εΐργε). — Orest folgt
den Regeln, die Ψ 322 ff. 336 ff.
Nestor dem Antilochos gibt:
δεξιόν ΐππον (dort wird mit Zwei-
gespannen gefahren) κένσαι όμο-
κλήσαδ εΐζαί τέ οΐ ηνία χεραίν'
έν νύσατ] δέ τοι ΐπποδ αριστεροί
έγχρίμφ&ήτω — Χί&ον σ' άλέα-
ο&αι έπανρεΖν, μη πωδ ί'ππονδ
τε τρώσΐ]8 κατά S^ άρματα ä^rjs. —
Die Verse sollen hier nicht am
Platze sein ; Sophokles dürfte sie
aber mit gutem Bedacht hier an-
gebracht haben. Orest verun-
glückt, weil er einmal beim Um-
fahren der Zielsäule den Fehler
macht, dem linken Leinpferd die
Zügel schießen zu lassen. Der
Hörer soll verstehen, daß daran
ein augenblickliches Versehen,
kein Ungeschick schuld war; des-
halb mußte gesagt werden, daß
er sonst die Säule kunstgerecht
umfuhr. Dafür ist der passende
Ort hier, wo das erregende Mo-
ment, das Durchgehen der Pferde
des Ainianen, noch nicht einge-
treten ist.
721. σύριγξ: die in der Mitte
des Rades angebrachte Röhre,
120
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
σειραιον trCTtov, είργε τόν τΐροσκεΐμενον.
γ^αΐ TtQiv μέν όρδ-οΐ ττάντες ίαταοαν δίφροι'
έτίειτα δ Λίνιάνος ανδρός άστομοι
τΐωλοι βί(^ φέρονσιν' εχ d* ντΐοοτροφης, 725
τελούντες έχτον έβδομόν τ' ήδη δρόμον,
μέτωτνα σνμτταίονσι Βαρχαίοις όχοίς'
χάντεϋ^εν άλλος άλλον εξ ενός χαχον
ε^^ρανε χάνέτΐίτντε, Ttäv (5' έτΐίμττλατο
ναυαγίων Κριοαΐον ίττταχων ττέδον. 730
γνούς δ^ ονξ ^Ad-ηνών δεινός ήνιοστρόφος
durch die die Achse geht, das-
selbe wie χνόη 745.
723 ff. Alle zehn Wagen 'stan-
den aufrecht' bis zu dem Zeit-
punkt, wo die Rosse des Ainianen
durchgehen und durch Gegen-
rennen gegen den Wagen eines
der Libyer allgemeine Verwirrung
hervorrufen.
7 24 f. άστομοι: hyperbolische
Steigerung von δύοτομοι. (hart-
mäulig). — βία φέρονσιν. SC.
τό άρμα, sie laufen mit unauf-
haltsamer Gewalt. Denselben
Ausdruck gebraucht Eur. Hipp.
1224 von dem Durchgehen der
Rosse des Hippolytos, αί J' έν-
δαχοϋσαι στόμια ηνριγενη γνα-
&μοί£ βία φέρονσιν. Ähnlich ¥'376
ώχα ί' Μπειτα αί Φηρητιάδαο πο-
8ώκεε9 Μχφερον ίπποι.
725. ^1 νποστ ροφηζ kann
nur heißen „infolge der Umkehr",
nämhch nach Erreichung der Ziel-
säule. Dann ist der Ausdruck
ungenau ; denn wenn sie auch έξ
νποοτροψηζ in umgekehrter Rich-
tung wie vorher laufen, so kön-
nen sie doch nur dann 'ihre
Stirnen zusammenschlagen mit
den Stirnen der Rosse von Barka'
(Avas Βαρχαίοι? δχοιε vervoll-
ständigt bedeutet), wenn sie oder
jene seitwärts von der Bahn ab-
gebogen sind.
726. ixTov §β8ομόν τε: den
sechsten oder siebenten ; vgl.
Thuc. I 82, 3 διελδ-όντων ετών
και δύο και τριών άμεινον ήδη,
ήν δοχβ, πεφραγμένοι ϊμεν έη'
αύτούε. (Κ.)
727. Βαρχαίοΐξ d%ois: Λι-
ßvxols (702)• ο^τοι γάρ έσπούδα-
ζον περί ίπποτροφίαν' φασι δ'
αντονζ χαι πρώτονξ άρμα ζεΰζαι
διδαχ&ένταδ νπό Ποσειδώνο?, τό
δι ήνιοχεΖν νπό ^Α&ηναξ (Hesych.).
Freilich mißachtet Soph. die Zeit-
rechnung, daBarke erst viel später
gegründet ward, Herod. IV 160.
728. ^1 ivds xaxov: infolge
eines einzigen Mißgeschicks.
729. εϋ'ρανε χάνέπιπτ ε:
Hendiadyoin und Hysteronpro-
teron, εμπίπτων Μθ'ρανεν.
ΙΒΟ.νανάχία ί'ττπ/κά: Trüm-
mer gescheiterter Fuhr-
werke. Die Rennbahn wird ver-
glichen mit einem gefährlichen
Meer, die Renner mit Seefahrern:
ebenso 1444 ίππιχοίσιν έν νανα-
yiots. Pseudo-Demosth. LXl 29
ώ£ έν τοΐ5 ίππιχοΐζ άγώσιν ήδί-
στην δ'έαν παρέχεται τά νανα-
γονντα.
731 ff. Der Athener, ein ge-
wandter Wagenlenker, nimmt das
wahr, reißt mit schneller Ent-
schlossenheit (sein Gespann) zur
Seite {Μξω παρασπα) und hält
seine Pferde etwas zurück [άνο-
χωχεύει), indem er den in der
ΗΛΕΚΤΡΑ
121
έξω τίαραστΐ^ τίάνο^ωχεύει Tcagslg
κλύδων^ ecpiuTtov έν μέσφ χνχώμενον.
ήλαννε δ' έσχατος μεν υστέρας έχων
πώλους ^Ορέστης, τφ τέλει τνίστιν φέρων'
δττως d' ορά μόνον νιν έλλελειμμένον,
όξύν δι* ώτων χέλαδον ένσείσας ^οαΐς
πώλοις διώκει, χόξισώσαντε ζυγά
ήλαυνέτην, τότ^ άλλος, άλλο^-' άτερος
χάρα τΰροβάλλων Ιτΐπικών οχημάτων,
χαΐ τους μεν άλλους πάντας ασφαλείς δρόμους
ώρ^οΰ&^ δ τλήμων όρ^^ός εξ όρ^ων δίφρων'
έπειτα λύων ήνίαν άριστεράν
κάμτΐτοντος ίππου λανθάνει στήλην άχραν
735
740
Mitte der Bahn sich verwickeln-
den Knäuel beiseite läßt {παρείς).
732. όκωχή (zu ίχοή das Halten,
άνοκο^χενοι eigentlich ' ein Schiff
auf hoher See durch Einziehen
der Segel oder der Ruder an-
halten'.
733. ϊωιπποζ hier 'wo ein
Pferd sicn aufs andere drängt'?
734 ff. Orest war absichtlich
zurückgeblieben, um seine Rosse
bis zum entscheidenden Umlauf
zu schonen (Cicero Acad. pr, II
29, 94 ego ut agitator calUdus,
priusquam ad finem oeniam,
equos sustinebo); nun aber acht
Wettkämpfer gescheitert sind,
treibt er die flinken Rosse zu
raschem Lauf, wobei er dem
einzigen noch übrigen Neben-
buhler abwechselnd gleich, dann
voran oder hinter ihm fährt. Ähn-
licher Wettkampf Ψ 423—447
zwischen Antilochos und Mene-
laos. — νστέραδ: Also seine
Pferde waren Stuten ; die des
Ainianen (726) Hengste. — π/-
οτίν φέρων: ηιατεύοίν^ wie
χάριν, ^ρα φέρειν, Vgl. Ο. R. 1445
ού ννν τ&ν τώ ^εώ πίατιν ψέροιξ.
Ί^^.όρανιν: Orest den Athener.
— έλλελείμ u ένον: iv τώ δρόμω.
. 737. Er schwingt die Peitsche,
daß den raschen Pferden ein
helles Pfeifen durch die Ohren
dringt.
738. έΐισώσαντε: Orest und
der Athener.
739. ήλαυνέτην: Partitive
Apposition; vgl. Anhang § 18. —
tJt' άλλο«, άλλοδ''' ατερο5:
dann einer, ein andermal der
andere.
740. κάρα ίττ τιικών όχημα-
των: die Köpfe des Gespannes.
741. το-bs älXovs πάν τ α s:
elf der üblichen zwölf Umläufe.
— άσψαλεϊδ steht prädikativ.
742. ^|: Die Präposition ist
gebraucht wie bei οτηναι und
κα&ήσ&αι, WO wir die Frage wo?
stellen; vgl. Anhang § 68 II. —
όρ-9'os έξ όρ Ο'ών δίφρων.
vgl. 723. Beispiele solcher No-
minalparataxc Anhang § 223.
743. λύων: indem er den straff
angezogenen Zügel des die Bie-
gung machenden Rosses (zu 720 ff .)
etwas zu früh losließ, so daß
der Wagen gegen die Säule
prallte.
744. ήνίαν κ ά μ η τ ο ν τ ο e
ϊππον: den Zügel des die
Biegung machenden (links
122
ΣϋΦΟΚΑΕΟΓΣ
τεαίσας, έ'&ρανσε ο* άξονος μέσας χνόας
χόξ αντνγων ώλιο^^εν, έν ό' ελίσσεται
τμητοΐς ίμάσι' τον δε ττίπτοντος πέδφ
ττώλοι διεσπάρησαν ές μέσον δρόμον.
στρατός δ\ δτζως ορά νιν έχπεπτωχότα
δίφρων, άνωλόλνξε τον νεανίαν,
oV έργα δράσας οΙα λαγχάνει χαγ,ά,
φορούμενος τΐρός οϋδας, άλλοτ' ούρανφ
σκέλη προτραίνων, έ'στε vtv διφρηλάται,
μόλις ΥΜτασχεΟ-όντες Ιππιχόν δρόμον,
έλυσαν αίματηρόν, ώστε μηδένα
γνώναι φίλων ιδόντ^ αν α&λιον δέμας,
χαί νιν πυρά ύίέαντες εν^^νς έν βραχεί
χαλχφ μέγιστον σώμα, δειλαίαν στΐοδόν,
φέρονσιν άνδρες Φωχέων, τεταγμένοι
745
750
755
gehenden) Leinpferdes. — Mit
σ τήΐην άκ ρ αν vgl. 720,
746. avTvyes: hier der durch
die gerandete Brustwehr einge-
schlossene Raum, innerhalb dessen
der Fahrende steht.
747. τυητοΐδ: natürlich nicht
'zerschnitten', sondern 'geschnit-
ten', wie έντμητοδ Κ 567. —
π έ δ ω: zur Erde ; vgl. Anhang
§ 51.
748. Den durch dies Unglück
herbeigeführten Sieg des Atheners
verschweigt Sophokles.
749. σ τρ ατό g: die versam-
melte Volksmenge, wieTrach. 795
εΙδέ u' έν ηολίώ στρατώ.
75Ö. Mit Ethos und 'Rührung
τόν veaviav , den Stattlich en
Jüngling, vgl. 685. Über den
Akkus, vgl. Trach. 209 άνολολν-
ξάτω τόν ενφαρέτραν /4πόΙλω.
751. Der Satz ist eigentlich ein
Ausruf; zum Nebensatze ge-
worden, ist er einem Satze mit
δτί τοιαϋτα usw. gleichwertig.
752 ff. Vgl. den Botenbericht
des Euripideischen Hippolytos
1236 ff. αϋτόί S' ό τΐήμων ήνίαι-
σιν εμπία-αείζ δεσμόν δνσεξήννστον
Ελκεται δε&είδ, στιοδούμενοδ μέν
ττρόδ πέτραιζ ψίλον κάρα, ■θ'ραύων
δέ σάρκα£ . . χώ μεν έκ δεσμών
Ivd'fis τμητηη> Ιμάντων . . πίπτει.
752. DieResponsion der beiden
Glieder {φορονμενοδ und προφαί-
vfov) ist erst beim zweiten ange-
deutet; vgl. 1290, X 157 r^ ρα>
παραδραμέτην ψεύγο>ν, δ δ^ οπισ&ε]
διώκοιν. Anhang § 190.
755. ελνσαν: weil er ίνεΙλίκτο\
cuäoLv 746.
756. i7638 ονδ^ &ν ίτι φράδμοινί
περ άνήρ Σαρπηδόνα δϊον ϊγνο)Λ
έπεί βελέεσσι και αϊματι και κι
viTjoir έκ κεψαλτ}£ εϊλυτο διαμπερέί
έ£ πόδαδ άκρονδ. Verbinde yvi
ναι dr.
758. χαλκόδ: hier im Sinm
von χαλκονν ayyos. — μ έχ ιστοί
σώμα, δ ει?, α ί αν σπα δ όν. dei
mächtigen Leib, (nun) armselige
Asche.
759. Φωκέοιν. gen. part. ζϊ
άνδρεδ τεταγμένοι. — τεταγ^
μ έν ο ι: οι τότε έτετάχατο ; da^
her im Finalsatze δπωδ έκλάχο^
der Optativ.
BAEKTPA 123
δττως τΐατρφας τνμβον έχλάχοί χ&ονός. 760
τοιαύτα ooi ταντ' εστίν, ώς μεν έν λόγφ
αλγεινά, τοις ό^ Ιδονσιν, οίτίερ εΐδομεν,
μέγιστα τΐάντων, ών ΟΊίωτι εγώ, καχών.
ΧΟΡΟΣ
Γρεϋ φευ, τό τΐάν δή δεσττόταισι τοις τίάλαι
TtQÖQQiCov, ώς έ'οικεν, έορ^αρται γένος. 76δ
ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ώ Ζεϋ, τι ταϋτα ; πότερον εντνχη λέγω
η δεινά μέν, τίέρδη δέ; λντΐηρώς δ' έχει,
ει τοις έμαντης τον βίον σφζω χαχοΐς.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ «
τί δ^ ώ(5' ό^νμεΐς, ώ γνναι, τω νυν λόγφ;
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
δεινον τό τΐ'/,τειν εστίν' ονδε γαρ ν.αν.ώς 770
τΐάσγβντι μίσος, ών τέχτ], 7ϋροσγίγνεται.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
μάτην αρ' ήμεΐς, ώς έοιχεν, ηχομεν.
761. ώδ ^/έν έν λόγφ άλγρι- τί τάμα; πώ5 Μχεί Θ'εσπίσματα;
νά: schmerzlich genug schon für Soph. Ai. 101 τί γαρ 8ή naZs ό
den, der es bloß in (mittels) der τοϋ Λαέρτιου; ποϋ σοι τν%ψ
Erzählung inne wird. ξοτηκεν;
762. ο'ίπερ εϊδομεν tritt zu 768. τοΖ£ έμαντη« κακοΖ$:
dem allgemeinen τοζ? iSovaiv, da ich mein Leben durch den
um auszudrücken, daß der Er- Tod des eigenen Kindes erkaufen
zählende selbst unter den Zuschau- muß. Vgl. 879 f. 1185.
ern gewesen ist = ώσπερ ήμεΐε; 769. τω νϋν λόγω: über den
vgl. Ant. 764 ποοαόψει κράτ έν jetzigen Bericht, da du doch die
όψί)•αΙμοΊ£ όρων. Anhang § 212. damalige Meldung vom Tode des
764. (i εοπόταιο ι τοΖδ ηά- Qrest freudig begrüßtest.
λ α ι- : dem Agamemnon, im Gegen- 770 f. πάσχον τι: ganz allge-
satze zu Aigisthos. Der Pluralis mein ausgedrückt ; daher das
wie 589 f. sachlich unmögliche Maskulinum.
765. Vgl. 512. Anhang § 1. — ών τέκτ]•. ohne
766 — 803. Klytaimestra er- <2/'; vgl. 1060, Anhang § 144. —
heuchelt Mutterschmers, bestreitet Natürlich kommt ihr die Phrase
aber nicht, nun erst von der nicht von Herzen; sie ist nicht
Angst vor Orest und Elektra be- ernster gemeint als Myrrhines
freit SU sein; sie führt den Boten olov τό τεκεΖν! (Arist. Lys. 884).
ins Haus. Bei einer ähnlichen Botschaft
766 ff. Mit τί ταϋτα; πότε- gleichen sich die Gefühle aus bei
()or κτ£. vgl. Eur. Hol. 878'^^ifj'»7, Theseus Hipp. 1257 μίσει uhv
124
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ovTOt μάτην γε. 7t ως γάρ αν μάτην λέγοις,
εϊ μοι d-ανόντος τύίοτ έχων τεχμήρια
τΐροσήλ^^ες, όστις της έμης χρυχης γεγώς, 775
μαστών άτΐοστάς γ,αΐ τροφής έμης, φυγάς
άτΐεξενοντο' κα/ μ', έπεί τησδε χΌ-ονός
έξήλ^εν, ούχέτ' εΐδεν' έγχαλων οέ μου
φόνους πατρφους δείν' έπητΐείλευ τελεΐν,
ώστ' οντε νυχτός ντονον οϋτ^ έξ ημέρας 780
έμέ στεγάζειν ήδύν, άλλ^ 6 f ηροστατών
χρόνος διήγε μ' αίέν ώς -θ-ανουμένην.
νυν δ' — ή^ίέρα γάρ τηδ' άτΐήλλαγμαι φόβου
ττρός τήσδ' έχείνου d-^' ήδε γάρ μείζων βλάβη
ξύνοίχος ήν μοι, τούμόν έχττίνουσ^ αεί 785
άν§ρΟ£ τον πεττον&ότοδ τάδε λό-
γοισιν ήσ&ην τοίαδε' νϋν 6* αΐ-
8ούμενοξ ϋ'εούζ τ ίκεΖνόν ι9•',
οϋνεκ έστΙν έξ έμον^ ον& -ήδομαι
τόΐσδ' οντ έπάχ&οααι xaxols,
während der Theseus des Seneca
wirklichen Vaterschmerz zeigt
(Phaedr. 1114) : 0 nimium potens,
quanto parentes sanguinis üinclo
tenes, natura, quam te colimus
inüiti quoque : occidere üolui
noxium, amissum ßeo.
774. ϋ'ανόντοδ τεκαήρια:
Beweise für den Tod dessen . .
775. y)v%rjs alua ist Lebensblut;
so war Orest Leben von ihrem
Leben. Dafür gibt es keinen
Beleg; aber muß alles in der Welt
zweimal gesagt sein?
776. Klytairaestra wählt mög-
lichst unbestimmte Bezeichnungen
für die Entfernung ihres Sohnes,
den der Pädagog vor ihr in Sicher-
heit gebracht hatte: daher άπο-
ατάζ τροφή?, <pvyae άπεζενοντο,
έξηλΟ-εν. Die Heuchelei tritt hier
für jeden, der sehen will, klar zu-
tage.
779. ηατρώονζ'. seines Va-
tei*s (vgl. 955), wie Orestes bei
Homer α 299 έτείοατο ηατρο-
ψονηα Α'ίγισ&ον. Vgl. Trach. 1125
τηξ ηατ ροψοντον μητρόε (der
Deianeira).
780. έξ steht άπό κοινοϋ (An-
hang § 171 VI): nicht von Beginn
der Nacht und nicht von Beginn
des Tages an. K. — ϋπνον und
ήδύν sind verteilt auf zwei kor-
respondierende Glieder; vgl. An-
hang § 167 Π.
781 f. στεγάζειν: bedecken,
schirmen. — ' Statt διήγον ws
d-ανονμένη kann sie ohne Zweifel
sagen ό γ^ρόνο? με διηγεν o)S
d-ανονμένην ; Vgl. Dcmosth. XVin
89 ό γάρ τότε ένστάξ πόλεμοδ έν
πασι τοΐδ κατά τόν βίον άφΟ-ονω-
τέροΐ5 και ενωνοτέροι? διήγαγεν
νμάδ τηε νϋν ειρήνη? ] aber προ-
στατών kann nur bedeuten: 'zum
Schutze vor mir stehend', was
keinen Sinn gibt.
784. μείζων βλάβη steht
prädikativ.
785 f. τονμόν tritt zu dem
Begriffskomplex γνχή? αίμα;
vgl. 1390, Anhang § 10, 1. —
έκηίνονσα: wie eine Schlange;
vgl. Ant. 531 ov δ\ ή κατ' otxovs
tas ϊχιδν' νφειμένη λή&ονσά μ'
^ξέπινεδ. Die beiden Stellen setzen
HAEKTPA
125
ιρνχης αχρατον αίμα — νΰν Ö* έχηλά τΐον
των τήσο^ άτΐειλων οννεχ* ήμερεύαομεν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
οΐμοί τάλαινα' νυν γάρ οίμωξαι τιάρα,
Όρέστα, τήν σήν ξνμφοράν, δ^^ ώδ^ έ'χων
TtQÖQ τησδ' ύβρίζτ] μητρός, άρ^ έχει χαλώς;
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
οντοί σύ' χεΐνος δ^ ώς έχει, χαλώς έχει,
ΗΛΕΚΤΡΑ
άχονε, Νέμεσι τον -θ-ανόντος άρτίως.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ήχονσεν, ών δει, χάττεχύρωσεν χαλως.
790
ein zoologisches Märchen voraus
von einer Schlange, die unbe-
merkt, also wohl einem Schlafen-
den, etwas aussaugt. An unserer
Stelle liegt in άκρατον noch eine
Steigerung: nicht tropfenweise
ausgesaugt, sondern ausgetrun-
ken wie ein άκρατοπότης hat sie
Klytaimestras Lebensblut.
786 f. vvv δέ: nach der paren-
thetischen Digression wiederholt;
vgl. Anhang § 192 II. — έχηλα
ήμερεύαομεν: wir werden
ruhige Akte des Lebens voll-
ziehen, ruhig unsern Tag ver-
bringen; vgl. 164, Anhang § 55.
788. In ihrer Qual verstummt
hatte Elektra den Bericht vom
Tode des Bruders angehört; der
frimmige Schmerz über den
riumph der Vernichten entlockt
ihr wieder einen Wehruf. — ο /-
μωξαι: οϊμοι rufen. — oiucö^ai
πάρα: Vgl. Eur. Phoen. 1551
τιάρα γάρ οτενάχειν,
790. αρ^ ^%^i καλώς;: άρα
findet sich auch in einer auf ja
gestellten Frage: Ai. 277, 0. K.
822, und nur wenn wir es hier
und 816 so auffassen, ergibt sich
ein passender Sinn. Elektra fragt
mit dem Sarkasmus der Ver-
zweiflung: Ist das nicht schön?
791. Klytaimestra verdreht
Elektras Wort, indem sie es auf
Elektra und Orest anwendet:
ούτοι σύ καλώδ ίχείδ. Darin
liegt der Wunsch angedeutet, wie
Orest, so möge auch Elektra einem
jähen Tode erliegen.
792. Die Göttin Nemesis ist die
Zuteilende (wie Lachesis die
Losende). Aber ihr Begriff ver-
engt sich: sie teilt das Böse zu,
das der Mensch durch unfrommes
Handeln verdient hat; so wird
sie zu einer rächenden Macht.
Solche Macht besitzen die Toten
auch, und darum haben sie auch
eine Nemesis: φ&ψένων ώκντάτη
νέμεσίδ iE^\gi\ Kaib. 119). Gerade
in Attika scheint dieser Glaube
lebendig gewesen zu sein : die
Athener feierten ein Fest Νεμέ-
σεια, das wohl ein Totenfest war.
(Roßbach bei Röscher, Lex. d.
Myth. s. V.)
793. Wiederum macht Klytai-
mestra sich das Wort in anderem
Sinn zunutze, indem sie die Ne-
mesis allgemein denkt und mit
Bezug auf ihre Gebete und
Wünsche bemerkt, jene habe die
erhört, die sie erhören müsse, und
habe es zu gutem Ende ge-
führt, wobei sie καλώς nochmals
126
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
ύβριζε' νυν γαρ εντνχοϋσα τυγχάνεις.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ούκ οϋν ^Ορέστης χαι σύ πανσετον τάδε;
ΗΛΕΚΤΡΑ
τζετταύμε^-' ήμεΐς, ονχ δπως σε τΐαύαομεν.
ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
τΐολλών αν ήχοις, ώ ξέν\ άξιος φιλεΐν,
ει τήνδ ετνανσας της ττολνγλώσσον βοής.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
ούχ οϋν άτΐοστείχοιμ^ αν, ει τά(5' εϋ χνρεΐ;
795
höhnisch wiederholt. In diesem
Hohn liegt eine schneidende
Ironie, da die Nemesis des Toten
das Gebet Elektras hört und sich
des vermeintlichen Toten zur
Vollstreckung der Rache bedient.
794. εντνχοϋσα; 766.
795. τάδε: τήνδε την εντνχ^αν.
— ούκ οϋν παύ σετον: willst
du dich nicht also (da dir mein
Glück unerwünscht zu sein
scheint) mit Orestes verbinden,
um meinem Glück ein Ende zu
machen? Diese Frage enthält
einerseits den bittersten Hohn
gegen Elektra, anderseits eine
Aufforderung zu der Tat, die
später Orest und Elektra voll-
bringen. Klytaimestra sagt τταύ-
σετον, wie Elektra Orest als παν-
στηρα κακών ersehnt hatte.
796. ονκ (έρώ) δπω£: ich will
nicht sagen, daß ; geschweige, daß.
{δπω8 nach einem Verbum des
Sagens Ant. 223 f. άναξ, έρώ μέν
ούν dnoiS τάχονζ νπο δύσπνον?
ixavfo χονψον έξάραξ πόδα.)
797. παντόβ άξιοι {είσι) ξνχ-
γίγνεσ&αι (Fiat. Leg. XII 951b):
sie sind alles wert in bezug auf
den Verkehr, ihr Verkehr ist es
wert, daß man alles dafür hin-
gibt. Auf unsere Stelle ange-
wandt würde das heißen : Dich
φιλεΐν j freundlich aufzunehmen
(I 128), ist wert, daß man viel
dafür hingibt. Das gibt keinen
passenden Sinn; also ist der Vers
korrupt. Die in den geringeren
Handschriften sich findende Les-
art τνχεΐν für φιλεΐν dürfte eine
Konjektur sein. Der Fehler
braucht aber nicht in φάείν zu
stecken ; Sophokles kann ge-
schrieben haben πολλών α ρ'' ov-
νεκ\ ώ |fiV', a^tos φίλεΙν, 'um
vieler Vorteile willen', die du
mir verschafft hast, indem du
Elektra verstummen machtest.
a|<os sc. εΐ\ vgl. Plat. Theaet. 143 d
σοι δη ονκ όλίγιοτοι πλησιάζονσι,
και δικαίωξ' άξιοδ γάρ (sc. εΐ) τά
τε οίλλ4α και γεωμετρίαζ §νεκα. Ai.
398 οντε γάρ ϋ'εών γένοδ ον&^άμε-
ρίων Μτ' αξιοδ (sC. ειμί) βλέπειν.
798. πολνγλ ώσσον ßorjS'. zu
641.
799. Da Klytaimestra 802 f. zu
dem Boten sagt: τήνδ ε δ' ϊκτο&εν
ßoäv ^α τά ι?"' αντηδ και τά τών
φίλων κακά, SO muß er irgend-
wie seinen Anteil an Elektrens
Schmerz kundgegeben haben. Da-
zu stimmt die Kürze, mit der er
Klytairaestrens Entgegenkommen
erwidert: 'Dann kann ich jawohl
gehen ?' Das stumme Spieischrieb
eben der Dichter als Regisseur
vor. 'Das letzte Wort, das Klytai-
mestra in diesem Stück vor ihrem
ΗΛΕΚΤΡΑ , 127
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ήχίστ'' BTtsifceq οϋτ' έμον ΥΜτάξι αν 800
τΐράξειας οντε τον τίορενσαντος ξένον,
αλλ* ecGL^' εΐσω' τήνδε ö^ εχτοΒ^εν βοάν
έ'α τά ^' αντης γ,αΐ τα των φίλων κακά.
ΗΛΕΚΤΡΑ
άρ* ύμίν ώς άλγονσα χώδννωμένη
δει,νώς δαχρΰσαι, χάτΐίχωχνσαι δον,εΐ 805
τόν νΐόν ή δύοτηνος ώδ' όλωλότα;
αλλ' έγγελώσα Γρρονδος. ώ τάλαιν' εγώ*
Όρέστα φίλτα^\ ώς μ' άτΐώλεσας Ό-ανών»
αποστΐάσας γαρ της έμης οϊχγ} φρενός,
αϊ μου μόναι παρήσαν έλτΐίδων ετί, 810
σε πατρός ηξευν ζωντα τιμωρόν τνοτε
χάμου ταλαίνης. νϋν δε ποΐ με χρή μολεΐν ;
μόνη γάρ είμι, σον τ' άττεστερημένη
γ,αΐ πατρός, ήδη δει με δονλενειν πάλιν
έν τοΐσιν έχ^-ίστοισιν άν^^ρώπων έμοί, 815
φονενσι πατρός, άρά μοι χαλώς έχει;
αλλ' ον τι μήν έγωγε τον λοιπόν χρόνον
Ί* ξύνοιχος εσομ\ άλλα τ7]δε προς 7νύλη
Todesschrei redet, muß eine Wi- IvaoLv oi ζώντε?, und so hatte
derwärtigkeit sein.' K. Elektra gehofft, daher 811 der
800 f. κατ άξια steht für das Gegensatz ζ iö/'T α. Ähnlich Ant.
Adverb, πράξειαε intransitiv. 871 ϋ'ανών ^τ' οϋσαν κατήναρέβ
802. siaid•' eiaot'. Beispiele με. Ύτ2ί(ί\ϊΛ\%^ ζώντά u'' L•τειvev
ähnlicher Fülle des Ausdrucks Ο-ανών. Ai. 901 κατέπεφνεβ, άναξ,
Anhang § 206. τόνδε οννναύταν. Eur. Hipp. 810
804—822. Elektra weist auf die ή με κατΌ'ανονο^ άπώλεσεν. Hipp.
Heuchelei der Mutter hin; sie 839 άπώλεαα3 γάρ μάλλον i) κατέ-
wili jetzt völlig am Leben üer- ψδΊσο.
zar/en. 812. ποΐ με χρή μολεΖν: WO-
806. ή δνστηνοδ: nicht etwa hin soll ich mich in dieser Not
ironisch gebraucht, sondern in wenden? Ai. 1006 ττόί γάρ μο-
demselbeu Sinne wie unser *un- λείν μοι δντατόν^ εϊ? ποίονε βρο-
selig'. τούί; ο. C. 1748 ποτ μόλίομεν,
807. Sie beantwortet ihre Frage: ώ Ζεν; Ai. 40δ ποτ μολών μένω;
Nein, lachend ging sie fort. 816. Bittre Rückdeutung auf
808. iös μ^ άηώλεοαε Ό-α- 790.
νών. mit schmerzlicher Ironie 818. Die Verderbnis ist nicht
gesprochen, da doch sonst άηυλ- sicher zu heilen. Jedenfalls ist
128
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
Ttaqelö^ έμαντήν άφιλος αύανω βίον.
ττρός ταντα καινέτω τις, ει βαρύνεται, 820
των ivöov όντων' ώς χάρις μέν, ήν χτάνη,
λύπη ό\ έάν ζω' τοϋ βίου δ' ουδείς τΐό^ος.
Κ0ΜΜ02.
στροφή α'.
ΧΟΡΟΣ
Που τζοτε κεραυνοί /Ιώς ή τζοϋ φαέ-θ-ων
ΖΑλιος, ει ταΰτ* έφορώντες "/.ρύτίτουοιν έχηλοι; 825
ΗΛΕΚΤΡΑ
έ έ', α ία ι.
ΧΟΡΟΣ
ώ 7t αϊ, τι δαχρύεις;
ΗΛΕΚΤΡΑ
φευ.
ein zu ivvoixoe gehöriger Dativ
unentbehriich , und ein solcher
läßt sich nur durch Umstellung
von άλλα gewinnen : ξύνοικο?
^o/uai τ^δέ γ Hermann. τοΖσδέ
ν' Blaydes; auch τοισώ' (Phil.
956) wäre möglich.
819. παρεϊσ^ έμαντήν. in-
dem ich mich aufgebe und
um mein ferneres Los unbeküm-
mert bin, me neglegens, secura
mei. Vgl. Eur. Bacch. 683 η-δδον
δέ πασαι αώμαοιν ηαρειμέναι. —
αφίλοβ: wie 813 μόνη γάρ είμι,
da Chrysothemis für sie nicht
mehr vorhanden ist. — αύανώ
ßiov\ wie eine ausgerissene
Pflanze verwelkt. Vgl. Phil. 954.
820. πρό5 ταντα: als Ant-
wort darauf, daraufhin.
823—870. Der Chor sucht ver-
geblich Elektren durch den Hin-
weis auf die zu erwartende gött-
liche Bestrafung der Mörder, die
Erinnerung an Amphiaraos, die
Mahnung an das allgemeine
Menschenlos zu trösten.
823. Der Chor will trösten,
nicht die Säumnis der Götter an-
klagen; das geht aus 831 ff. her-
vor. Wo sind sie, wenn sie dies
geschehen lassen ? Dann sind sie
nirgends. άλΧ* είσίν' ονκ αρα
κρύχρονσιν. — Das χρύπτειν geht
eigentlich nur den ψαέ&ωναλιοζ
an, dem es zunächst sich an-
schließt, während der allge-
meinere Begriff des Gewähren-
lassens (etwa έψορώσιν εκηλοι) zu
Zeus' Blitzen zu denken ist. Vgl.
Anhang § 198 11.
827 ff. Elektra antwortet nichts ;
sie hält die Hände vors Gesicht
und schluchzt leidenschaftlich auf.
Also das Trostwort prallt ganz
wirkungslos an ihr ab. Der Chor
hat sie zornig, verzweifelnd, aber
nie so gebrochen gesehen; er
fragt ängstlich: ώ naZ, τΐ δά-
κρυ eis; Mit Elektrens Antwort
φευ muß etwas verbunden sein,
was den Chor eine Lästerung
befürchten läßt: δει τόν ύποκρι-
τήν αμα ττ] βο-β άναβλέ-ψαι τε είδ
ονρανόν και τά« χεΐραβ άνατεΐναι'
ΗΛΕΚΤΡΑ
129
ΧΟΡΟΣ
μηδέν μέγ' άύαης. S
ΗΛΕΚΤΡΑ
άτΰολεΐς.
ΧΟΡΟΣ
πως;
ΗΛΕΚΤΡΑ
si των φανβρώς οίχομένων εις Idi-
dav έλτΐίδ^ ντζοίσεις, κατ' έμον τακομέ- 8
νας μάλλον έτνεμβάοτ].
αν τ ιοτρ ο φή α,
ΧΟΡΟΣ
Οΐδα γαρ άναχτ' !Αμφιάρεων χρυσοδέτοις
έρχεσι χρνφ^-έντα γνναιχών anarats χαΐ νυν vrtd γαίας
δ δή κωλύει ό χορόδ' μηδ^ν μέγ'
avarjS. schol.
831. ά TT ο i « ?s : Sie verschweigt
die Lästerung, die ihr auf den
Lippen saß, und spricht nur das
Gefühl des Widerwillens aus, das
der wohlgemeinte Trostversuch
in ihr hervorruft. {δαιμονίωΰ
τοντο έπήγαγεν ov γάρ άμεΧήσασα
των άπό τον χορον επιτιμήσεων
έρεί τι άπρεηέδ ει? &εον8, έπει
και τελέωδ άμηχανεΧ ό ^οφοχλήί
είξ τού9 χ^εονδ βλάσφημων — και
γάρ ήν είδ των Θ'εοσεβεστάτων —
άΐν ώσηερ δνσχεραίνυνσα ταΖδ
έπιτιμήσεσιν ώί? -ψνχραΐζ τοντό
φησιν. schol.) 'Du tötest mich!'
'Wieso ?' fragt erstaunt der Chor,
der doch in bester Absicht ge-
sprochen hatte. 'Wenn du mir
noch Hoffnung machen willst.*
Elektra, deren Gedanken jetzt nur
bei dem toten Bruder weilen,
hatte den Chor so verstanden,
als würden die Götter es doch
noch so fügen, daß Orest lebend
heimkehre; nur an ihn kann sie
denken, wenn sie sagt των γα-
νέρώδ αρχομένων f/δ Λίδαν.
836 ff. Daran hatte der Chor
nicht gedacht, wohl aber an ein
rächendes Wirken der Toten aus
Sophokles. V. Bd. 10. Auü.
dem Grabe hervor, vor allem
Agamemnons. und für solche
Hoffnung gibt es doch eine
Stütze! Lebt denn nicht macht-
voll wirkend der auch durch die
Tücke seines Weibes umgekom-
mene Amphiaraos ? — Der Seher
AmphiaraOS (άμφότερον, μάντι«
r' άγα&05 καΐ δονρΐ μάρνασ&αι
Find. Ol. VI 17) wurde von seinem
durch ein goldenes Halsband be-
stochenen Weibe Eriphyle be-
stimmt, am Zuge der Sieben gegen
Theben teilzunehmen, von dem
er, wie er wußte, nicht zurück-
kehren sollte. Bei der Flucht der
Argeier öffnete Zeus' Blitz ihm
die Erde, die ihn samt seinem
Gespann aufnahm : Pind. Nem.
IX 25 δ δ' ^Αμψιάρυ σχίσσεν
κεραννφ παμβΐα Ζεϋδ τάν βα&ύ-
στερνον χ&όνα, κρύ-ψεν d' äii*
ϊπποιβ. Auf Geheiß des Vaters
nimmt sein Sohn Alkmaion an
Eriphylen für ihre Tücke Rache.
— §ρκο8 ist hier das Netz des
Vogelstellers (χ 469); χρυσό-
δετο le, weil die Tücke Eriphy-
lens durch das goldene Halsband
in Bewegung gesetzt wurde.
839 f. Elektra unterbricht den
Chor, weil ν η ό γ alai sie
iSO ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
i έ\ Ιώ, 840
ΧΟΡΟΣ
τίάμχρνχος ανόσσει.
ΗΛΕΚΤΡΑ
φεΰ,
Χ0Ρ02
φεΰ δήτ'' όλοά γάρ
ΗΛΕΚΤΡΑ
έδάμη,
ΧΟΡΟΣ
ναι,
ΗΛΕΚΤΡΑ
οΓ(5', οΐδ^' έφάνη γάρ μελέτωρ άμφΐ τόν 84δ
έν Ttivd-^i' έμοί ό^ οντις cV eod-^' δς γάρ έ'τ'
ήν, φρούδος άναρτνασ&είς.
στροφή β.
ΧΟΡΟΣ
/ίειλαία δειλαίων χνρεΐς.
an den ihr entrissenen Bruder derbliche Weib (opferte wis-
mahnt. sentlich den Gemahl). Da greift
841. Amphiaraos wurde bei Elektra, deren Sinn ganz auf die
Oropos, also auf einem von den Rache gerichtet ist, ein : 'ward
Athenern beanspruchten Gebiet, bewältigt, da dem Amphiaraos
als Orakel spendender Dämon im Sohn ein Eächer lebte, der für
verehrt. Schon Kroisos (Herod. uns dahin ist.'
1 52) hatte ihn befragt, und noch 845 f. Elektra greift rasch der
Sulla hat ihn begünstigt. Also durch vai angekündigten weite-
seine Psyche schwebt nicht be- ren Betrachtung des Chors vor:
wußtlos im Hades umher, ihn hat daher abwehrend οίδ"*, olSa,
wie dem Teiresias Persephoneia wiederholend, was 837 der Chor
volles Bewußtsein verliehen: sagte. — μελέτωρ: ein Sor-
das ist durch ηάμψνχοζ ausge- ger, d. h. ein Rächer. Mit der
drückt. Bildung vgl. γενέτωρ und νεμέ-
842f. Unwillig ruft Elektra 9P ff ν, το}ρ, wie μελεδώναι neben μελη-
da sie vielmehr die Ungleichheit Soves. — Amphiaraos war den
der Lage des Agamemnon und der Seinen, solange er nicht gerächt
des Amphiaraos ins Auge faßt, war, ein πέν^-οβ, und er teilt
Der Chor aber wendet das φίϋ dies selbst— Mit ό έν πένΌ-ει
anders, indem er es durch 8ητα vgl. 290.
als wohlbegründeten Ruf des Un- 849. Unglücklich bist du,
willens über Eriphyle deutet: und Unglück trifft dich noch
όλοά γάρ χτέ., denn das ver- dazu.
ΗΛΕΚΤΡΑ iSl
ΗΛΕΚΤΡΑ
χάγώ τονδ' ΐστωρ, ντίερίστωρ, 850
f τΐανσνρτφ παμμήνφ πολλών
δεινών στυγνών τ' f αχέων.
ΧΟΡΟΣ
εϊδομεν, α ^ροεΐς,
ΗΛΕΚΤΡΑ
μη με νυν μηχέτι
τΐαραγάγτβς, ίν' ού
ΧΟΡΟΣ
τί φής; αύδαε δέ ποίον; 855
ΧΟΡΟΣ
τΐάρειοιν έλτΐίδων έτι χοινοτόχων
εύτΐατριδάν τ' αρωγαί,
αντιστροφή β,
ΗΛΕΚΤΡΑ
Πάσιν ^-νατοΐς έφν μόρος, 860
ΗΛΕΚΤΡΑ
ή χαΐ χαλάργοις εν άμίλλαις
όντως, ώς γ,είνφ δνστάνφ^
τμητοΐς δλχοΐς έγχΰρσαι;
850 ff. Auch ich weiß das, lenke mich nicht auf andere Ge-
weiß es nur zu sehr. Lesen danken ab, wo (d. h. in einer
wir für άχέων mit Hermann αίώη, Lage, wo) alle Hoffnung dahin
so würde Elektra die Quelle dieses ist. — ϊνα: δηον γε.
Wissens angeben : durch mein 858 f. Wenn der Text richtig
Leben, das so viel Schrecknisse überliefert ist, muß er bedeuten:
und Widerwärtigkeiten enthält, (wo nicht) vorhanden ist Hilfe,
Dazu würde schon sehr künst- die in Hoffnung besteht auf den
lieh πανσνρτφ treten, indem dies Blutsverwandten und den Sohn
Leben mit einem alles fort- des edlen Vaters.
reißendenStrome vieler Schreck- 860 f. Auf den unerträglich
nisse und Widerwärtigkeiten ver- trivialen Trost 'Alle Menschen
ghchen würde; παμμήνω scheint müssen sterben' erwidert Elektra
mir überhaupt keinen 'Sinn zu mit der zornigen Frage: 'Etwa
geben. auch so fürchterlich wie Orest?'
853. Wir sahen mit an, was 862 f. οΰτωδ . . . έγχϋρσαι:
du aussprichst, können folg- so, nämlich, daß sie hineinge-
lich bezeugen, daß du die Wahr- raten.
heit sagst. Dieses iSelv Teil- 863. oXxos: sonst das Ziehen
nehmender tritt dem εέδέναι des und sein Ergebnis, von Sophokles
Leidenden selbst gegenüber. wohl in Anlehnung an aas Ad-
854 f. Darum, weil du die Hilf- jektivum oXxos zienend zur Be-
losigkeit meiner Lage kennst, Zeichnung der Zügel verwandt
9*
132
ΣΟΦΟΚΑΕΟΠ
ΧΟΡΟΣ
άστίοτζος ά λώβα.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τίως γαρ ονχ; ει ξένος
ατερ έμάν χερών
ΧΟΡΟΣ
τΐατΐαΐ,
ΗΛΕΚΤΡΑ
χέχεν^εν οντε τον τάφου άντιάσας
οϋτε γόων τΐαρ ' ημών.
ΕΙΙΕΙ20ΔΙ0Ν Γ
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
Ύφ ' ηδονής τοί, φιλτότη^ όιώχομαι,
το χόομιον με^εΐσα συν τάχει μολεΐν'
φέρω γαρ ήδονάς τε χάνάτΐανλαν, ών
πάροι^εν είχες καΐ χατέστενες κακών.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τΐό^εν δ' αν εύροις τών έμών σύ τΐημάτων
άρηξίν, οίς ΐασιν ούχ έ'νεστ' ίδεΐν;
870
875
und in dieser Bedeutung erkenn-
bar durch das beigefügte τμητοΖδ.
Vgl. 747 Bv ^' ελίσσεται τμητοϊζ
ίμασι.
864. äoxonos: unabsehbar. —
λ<ό/?α: 'Die wirkliche Entstellung
des von den Rossen geschleiften
Körpers schwebt vor/ K.
865 ff. ξένος : weil έπί ξένης.
— Der Chor gibt das Trösten
auf; nun erwidert er seinerseits
mit einem Klagelaut {παπατ) auf
Elektrens Worte. — κέκεν&εν:
in der Urne. — τοντάφον. nicht
Grab, sondern Bestattung,
und die eine Hälfte der Be-
stattung war mit der Bergung
der Asche in der Urne voll-
zogen.
871 — 919. Chrysothemis hat das
Opfer auf dem Grabe gesehen
und glaubt daraus auf Orests
Heimkehr schliessen su dürfen.
871. διώκω heißt eigentlich
Mch setze in schnelle Bewegung';
vgl. V 162 ποντοπόρος νηνς ρίμψα
διωκόμενη, Aesch. Eum. 399 διώ' 3
κονσ' ήλ&ον άτρντον πόδα. —
διώκομαι μολεΐν: ich werde
in schnelle Bewegung gesetzt,
sodaß ich laufe. Anhang § 126, 1.
872. Langsam gehen muß schon
der Jüngling: Charmides defi-
niert die σωφροσύνη als τό κοσ μί-
(ος πάντα πράττειν και ήσυχί],
Μν τε ταΖς όδοΖς βαδίζειν
και διαλένεσ&αι (Fiat. Charm.
159 b) ; viel mehr also kommt der
Königstochter die πραότης πο-
ρείας (Plut. Per. 5) zu.
873. ήδονάς bringt sie der
Schwester; darum fühlt sie ηδο-
νή. — Das ών am Ende des
Verses zeigt, wie eng Sophokles
die Trimeter verbindet; vgl. 879
und zu 1017.
785. σν\ nun gar dul; darauf
antwortet das betonte Ιμον 877.
ΗΛΕΚΤΡΑ 133
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
τΐάρεστ^ Όρέστης ήμίν, töd^L τοντ^ έμον
}ίλνονσ\ έναργως, ώσπερ είσοράς^έμέ.
ΗΛΕΚΤΡΑ
άλλ^ ή μέμηνας, ώ τάλαινη, χάπΙ τοις
σαντής γ,αχοΐσι χατΐΐ τοις έμοΐς γελάς; 880
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
μά τήν τΐατρφαν έοτίαν, άλλ' ούχ νβρει
λέγω τάο\ αλλ' έχεΐνον ώς παρόντα νφν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
οϊμοι τάλαινα' χαΐ τίνος βροτών λόγον
τόνο' είσαχούοασ ώδε τηστεύεις αγαν;
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
εγώ μεν εξ έμον τε χούχ άλλης, σαφή 885
σημεΐ' ίδοϋοα, τφδε πιστεύω λόγφ.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τίν\ ώ τάλαιν\ ίδονσα τΐίστιν; ές τι μοι
βλέψασα ^-άλττίβ τ φ δ' άνηχέστφ τΐνρί;
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ττρός ννν ^εών άκουσον, ώς μα^-οϋσά μου
το λοιτίόν η (ρρονοϋσαν ή μώραν λέγγ^ς. 890
878. έναργώδ'. D2i% παρ είναι derlei auf Gerüchte hin glauben.
ist εναργές', έναργήδ würde be- — έξ έμον: auf Grund meiner
deuten, daß sie Orest selber ge- selbst. — έμον für έμαντψ] vgl.
sehen hätte. — έπι τον κλύοναα 461. — τ ε και: korrespondie-
πρό5 βραχύ διαοτιχτέον, ί'ν^ γ} rende Kopulativkonjunktionen,
πάρε στ' έναργώς, ίο&ι τοντο WO λυΙγ eine einfache erwarten;
κΐύονσα έμον. schol. Vgl. Anhang § 155. — ^| έμον
879. άΐν ή: wie Aesch. Cho. r« κούκ άλληδ: Beispiele ähn-
755 άλλ" ^ φρονεί? εϋ ; licher Fülle der Rede 131, 929,
881. //« verneint, daher <i;j« 1049, 1078, Anhang §208.—
= vielmehr, das den neuen Gegen- άλλης: Wenn άλλης richtig über-
satz ούχ νβρει λένο* τάδ^, άλλ' liefert ist — der Parisinus Α
εκείνον ώς παρόντα νων einlei- bietet άλλον — SO muß der Be-
tet. — Der Herd des Vaterhauses griff άλλος sich in seinem sprach-
ist die heiligste Stätte der Fami- liehen Ausdruck dem Genus nach
liengenossenschaft. — ώς: son- an έμοϋ angeglichen haben.
j,dern in dem Sinne, daß er da 887. πίστιν. Beglaubigung,
ist. Vgl. Anhang § 135. Beweis.
883. οϊμοι τάλαινα geht 888. Ein unheilbares Feuer
wohl nicht auf Elektra, sondern macht sie warm, d. h. Geistesver-
auf Chrysothemis. wirrung spricht aus ihr.
885. έγώ μέν. andere mögen 890. λέγτ}ς•. sc. έμέ] Sol. fr.
134
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
αϋ <ϊ* οϋν λέγ\ εϊ οοι τω λόγφ τις ηδονή.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
χαΐ δή λέγω οοι ιταν, δσον χατειδόμην.
έττεϊ γαρ ήλ^Όν τΐατρός άρχαΐον τάφον,
δρω χολώνης έξ άχρας νεορρντονς
τΰηγάς γάλαχτος χαΐ τΐεριστεφη χύχλφ
τίάντων, δσ* έστιν, ανθέων ■9^ήχην πατρός,
ίδονοα δ' έ'σχον ^ανμα, χαΐ τΐεριοχοττώ,
μη τΐού τις ήμΐν εγγύς έγχρίμττττ] βροτων.
ώς d' έν γαλήντ] τζάντ έδερχόμην τόπον,
τύμβου προσεΐρπον äoooV έσχατης δ^ δρω
πνράς νεώρη βόστρνχον τετμημένον'
χεύ^-ύς τάλανν', ώς εΐδον, έμπαίει τι μοι
895
900
30. 31, 4 ννν δέ 'μοί χολούμενοι
λοξόν δφ&αλμοίδ όρώσι πάντεε
ώστε δήιον. (Κ).
891. ί' ο-δν denn also wie
Tr. 1157 oi) S^ ο-δν άκονε τονρ-
yor. Anhang § 149. — τώ λόγφ:
wenn dir durch die Erzählung
eine Freude erwächst.
894. X ο X ώ V η s i ^ άκρας:
Das Ahnengrab {άρχατοδ τάγοβ) ist
eioe κολώνη, ein Hügel, wie das
σήμα πολνσκάρ&μοιο Μνρίνη« Β
814. Es scheint nicht, daß wir
uns auf der Spitze dieses Grabes
eine έσχάρη, einen hohlen Opfer-
altar, zu denken haben, da dann
die Milch gleich in die Erde ge-
sickert, nicht vom Gipfel des
Hügels {κολώνηξ έξ άκραδ) den
Hügel hinab geflossen wäre. —
νεορρντονδ: das Verbaladjektiv
in aktivem Sinne wie 912, 1139,
1144, Anhang § 101.
895. περιοτεφήζ c. gen. in
Angleichung an die Adjektive
der Fülle; Anhang § 23 I.
896. av&ia)v: Die offene
Genetivform wird gerade bei
diesem Wort von Grammatikern
durch Belege aus den Komikern
als die normale bezeugt. — Als
die Ό^κη τΐατρόδ wird der un-
terste Teil der κοΧώνη zu gelten
haben.
897. Ihr Gefühl reißt sie kei-
neswegs hin, sondern sie sieht
sic^ erst sorglich um, ob etwa
jemand in der Nähe ist.
899. iv yaXvvTj: SC δντα\
Vgl. Anhang § 130.
900. έ σ χά τ η s πνραα: im
äußersten Bereich derFeuei-stätte.
So heißt hier das Grab, wohl
dem ältesten Brauche entspre-
chend, nach dem über dem nieder-
gebrannten Scheiterhaufen der
Grabhügel aufgetürmt wurde.
901. νεώρηζ scheint frisch
zu bedeuten, also νεώρη τετμη-
μένον soviel wie νεο)στι τετμη-
μένον. Das konnte sie der Locke
sehr wohl ansehen, wenn die ein-
zelnen Haare noch an einander
hingen. — Locken brachte sie
(449 f.), Orests Kommen sollte sie
erbitten ; nun findet sie zu ihrem
Erstaunen das Opfer vollzogen,
eine Locke niedergelegt — da
sagt ihr das Herz: das ist Orest.
902 ff. τάΧαίνα ist Nomina-
tiv, nicht Vokativ; die furcht- j
bare Aufregung durchzuckte siel
ΗΛΕΚΤΡΑ
m
xpvxfj σύνηΌ-ες όμμα, Γριλτότον β ρότων
πάντων ^Ορέστον τοίΓ^' όράν τεχμήριον'
χαΐ χερσί βαστάσασα δυσφημώ μέν ου, 905
χαρά δε τΐίμτΐλημ^ εύ^-ύς όμμα δακρύων.
χαΐ νυν ι9•' ομοίως γ,αΐ tJt* έξετζίοταμαι
μη του τόδ^ αγλάισμα πλην χείνου μολεΐν.
τφ γάρ προσήχει πλην γ' έμον χαΐ σου τόδε;
χάγώ μέν ούχ έδρασα, τοντ^ έπίσταμαι, 910
ούδ' αϋ σύ' πώς γάρ; η γε μηδέ προς ϋ-εούς
έξεστ^ άχλαύστφ τήσδ' άποστηναι στέγης.
αλλ' ουδέ μέν δη μητρός οϋα-' δ νους φιλεΐ
τοιαύτα πράσσειν οϋτε δρώσ' έλάνΟ-ανεν'
αλλ' έ'στ' Όρέστου ταϋτα τάπιτίμια. 915
αλλ' ώ €ρίλη, Ο^άρσυνε' τοις αύτοΐσί τοι
wie ein jäher Schmerz. — 'Da
dringt stürmisch in meine Seele
ein ihr vertrautes Bild, die Über-
zeugung ... zu sehen', sunalot
intransitiv wie είαπαίω O.R. 1252
βοών γάρ είσέπαισεν OiSinovs. —
ο// ua: das Gesehene, das Bild. —
τεχαήριον Steht prädikativ. —
Vgl. Aesch. Cho. 185 elvai τόδ"
αγλάισμα μοι τοΰ ψιλτάτον βρο-
τών Ό ρέστου.
905. ..Chrysothemis enthält sich
jeder Äußerung der Freude, um
die heilige ευφημία nicht zu stö-
ren, nur Freudentränen vergießt
sie. — δυσφη,α ώ ,ηέν ου: Bei-
spiele ähnlicher Stellung der Ne-
gation Anhang § 169 II.
907. τ ε — καί ist wie oft
einer Vergleich ungspartikel völlig
gleichwertig. — Der Infinitiv nach
έξεπίσταμαι wie nach dem Sim-
plex und οίδα-, Anhang § 124.
Er ist durch μή negiert; das
gleiche sogar im Wechsel mit ού
nach o^wttt Phil. 1058f. οϊυηι σοϋ
χάκιον ουδέν äv τούτοίν κρατύ-
νειν μηδ έπιΟ'ύνείν %ερί.
909. Iphianassa (157) existiert
für diese Stelle nicht.
911. In ihrem Eifer geht sie
weiter als nötig; da Elektra das
Lockenopfer nicht dargebracht
hatte, so war es überflüssig zu be-
weisen, daß sie es nicht hätte tun
können. — u ή im kausalen Rela-
tivsatze; vgl. Anhang § 159 III 2.
912. άκΧαύστφ'. οΐμώξτ] oder
κλαύατ] droht der Athener seinem
Sklaven; danach άκΧαυ{σ)το9 un-
gestraft.
913. ουδέ tihv ^ »7 : jedoch
{μέν) ja {δή) auch nicht {ουδέ). —
Nach μητρόδοϋΌ' ό vo€s ψι-
Ifi erΛvartet man ein zweites,
gleichfalls den Genetiv μητρόζ
voraussetzendes Satzglied. Aber
der strengen Teilung ausweichend
fügt Sophokles οΰτε δρώσ' έλάν-
ϋ-ανεν bei, als ob vorausginge
κήτηο οϋτε φιΧεϊ ταϋτα ττοάσσειΐ'.
Vgl. 995, Anhang § 191.
914. έλάν&ανεν: eine Art
imperfectum de conatu, in occulto
erat mansura] vgl. Stahl, Syn-
tax des griech. Verbums 443.
915. έπιτίιιια'. wenn richtig
überliefert, hier (vgl. 1383) τά
έπι τιιι^ τινοδ γιγνόμενα.
9 16 f. Ό•άρσυνε\ intransitiv
136 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ούχ αυτός άεΙ δαιμόνων τχαραοτατεΐ.
νφν ήν τα ττρόσ^εν στυγνός' ή όέ νυν ΐσως
τΐολλων ύτΐάρξει ν,ϋρος ήμερα χαλων.
ΗΛΕΚΤΡΑ
φευ της άνοιας, ώς σ' έτΐοίκτίρω τΐόλαι, 920
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
τί δ^ έατιν; ου τΐρός ήδονήν λέγω τάδε;
ΗΛΕΚΤΡΑ
ούχ οΙσ^\ δποι γης ούδ' δτνοι γνώμης φέρτ].
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
τίώς δ' ούχ. έγώ χάτοιδ\ α γ' εΐδον εμφανώς;
ΗΛΕΚΤΡΑ
τέΌ^νηγ,εν, ώ τάλαινα' τάχείνου δε σοι
σωτήρι' ερρει' μηδέν ές χεΐνόν γ" δρα, 925
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
Οίμοι τάλαινα' του τάδ' ήχουσας βροτων;
ΗΛΕΚΤΡΑ
τοΰ τΐληοίον τζαρόντος, ήνίχ' ώλλυτο.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
χαΐ Ttov έστιν ούτος; 3αΰμά τοί μ' υτΐέρχεται.
ΗΛΕΚΤΡΑ
κατ' οίχον, ηδύς ουδέ μητρί δυσχερής.
gebraucht; vgl. Anhang §99. — έστιν. Aber das flvai genügt
ονκ άει οι αντοι ενδαίι/ονεδ ij Elektren noch nicht; bei der
xaxoSa^/uovos είσιν. Schwester liegt ein φέρεσ&αι, ein
919. ι5 7Γά()|^ί: wird als Grund- besinnungsloses Dahinstürzen im
läge vorhanden, uns gegeben Denken, vor.
sein — xvoos: als entscheiden- 923. ο /^ α zeigt sich hier dcut-
de Macht, Ursache. lieh als Perfekt zu ιδεΖν. Vgl.
920—937. Elektra teilt Chryso- Phil. 250 nöis γαρ κάτοιδ\ δν γ'
themis mit, dass Orest tot sei. εΐδον ούδεπώποτε ;
920. Ob der Genetiv τηβ άνοί- 924. τάκείνον σωτήρια:
as von φεΰ oder von έποικτίρω die in ihm liegenden Rettungs-
abhängt, können wir nicht wissen. möglichkeiten.
922. πον ποτ' εΐ φρενών ;h2iiiQ 925. Auf ihn richte deinen
390 Chrysothemis zu Elektra ge- Blick nicht; 'vielmehr auf mich',
sagt. Damit verschmolzen ist die denkt sie, denn ihr Plan ist fertig
Redewendung, die wir Plat. Rep. 927. εκείνον^ ös πλησίον παρην
III 423 e finden: παντί γαρ πον 928. νπέρχεται'. vgl. zu 1112.
μαΙΙον έγ%ο)ρεϊ fj ψνλακι με&ν- 929. μητρί Steht άπό κοινοϋ,
σ&έντι μη ε i δ έν α ι\ δ π ον γηξ Vgl. Anhang § 171 V.
ΗΛΕΚΤΡΑ 137
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
οΐμοι τάλαινα ' του γαρ άν&ρώη:ων τΰοτ^ ήν 930
τα τίολλά τΰατρός τιρός τόφον χτερίοματα;
ΗΛΕΚΤΡΑ
οίμαι μάλίστ' έγωγε τον τε^^νητίότος
μνημεί Όρέστον ταντα τΐροσ^εΐναί τίνα,
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ώ δυστυχής' έγώ δε συν χαρά λόγους
τοιούσδ' έ'χονσ' έ'στνευδον, ονχ είδυΐ' άρα, 935
ίν^ ήμεν ατής' άλλα νυν, öd•^ Ιχόμην,
τό τ' όντα τΐρόσ&εν άλλα ^' ευρίσκω κακά.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ούτως έχει σοι ταϋτ^' εάν δ' έμοι τΐί^τ],
της νυν παρούσης ττημονής λύσεις βάρος.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ή τους -θ^αν όντας έξανα στήσω τΐοτέ; 940
ΗΛΕΚΤΡΑ
ονχ ές τόδ' εΐττον' ου γαρ ώδ' άφρων έ(ρνν,
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
τι γαρ χελεύεις, ών έγώ φερέγγυος;
931. ττρόδ τάφον: als ob da wenn wir sagen 'du wirst die
stünde ηρό8 τάφον προσενηνεγ- drückende Fessel lösen'.
fiiva. 941. is τόδε: im Hinblick
932 f. Elektrens Vermutung ist auf dies, mit diesem Ziel. 'Die
höchst unwahrscheinlich, aber sie Begründung ov γαρ ώδ^ άφρων
will zu Ende kommen; es gilt, £9^?;^ ist absurd, da auch der Unver-
Chrysothcmis zum Handeln zu ständigste weder sich noch an-
bringen, deren die Fähigkeit zutraut, Tote
935. τοιούσδε: die sich als zu erwecken'. Nicht absurder als
so trügerisch erwiesen haben. — die Begründung, durch die Oedi-
άρα: Avic ich jetzt sehe; An- pus lokasten beweist, daß, wenn
hang § 148. eine Mehrzahl von Räubern Lai-
938—1057. Elektra sucht Oer- os erschlagen habe, er schuldlos
geblich ihre Schwester zu be- sei: ei μ^ν οϋρ ίτι λέξει τόν
wegen, dass sie mit ihr zu- αυτόν άρι&μόν, ουκ ίγώ ίκτα-
sammen das Rachewerk voll- rov' ο ν γάρ γένοιτ' äv sls
bringe. γε τοΐ£ πολλοΐξ taos, (Ο. Ε..
939. λύσε CS β ά ρ ο s : Yiel- 845).
leicht vereinigen wir im Sinne 942. φερέγγυου nros: die
des Sophokles die beiden Bilder, Bürgschaft für etwas tragend, d.
die hier vermischt erscheinen, h. fähig etwas zu leisten.
138
:0Φ0ΚΛΕ0ΤΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
τλήναί σε δρώσαν, αν εγώ τΐαραινέσω,
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
αλλ' εΐ τις ωφέλεια γ\ ονχ άττώσομαι,
ΗΛΕΚΤΡΑ
δρα, 710V0V τοι χωρίς ουδέν ευτυχεί.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
δρω' ξυνοίσω TtäVy δοον7ΐερ αν σ^-ένω.
ΗΛΕΚΤΡΑ
άκουε δη νυν, fj βεβούλευμαι ττοιεΐν.
παρουσίαν μέν οίσθ-α χαι ού τζου φίλων,
ώς οϋτις ήμΐν εστίν, αλλ' ^!Αιδης λαβών
άτΐεστέρηχε και μόνα λελείμμεΟ-ον.
εγώ δ', έως μέν τόν κασίγνητον βίφ
945
943. τληναι δρώσαν. Wir
mit Verschiebung des Gewichts
'daß du mutig tust'.
945. Elektra weiß, was sie
unternimmt, wenn sie es ver-
sucht, diese weiche Seele zu här-
ten; darum macht sie sie, bevor
sie ihren Plan darlegt, darauf
aufmerksam, daß alles, was ge-
lingen soll, Anstrengung fordert.
947 ff. Wir haben keinen Helfer
mehr, seit Orest tot ist; darum
mußt du mit mir Aigisthos töten
(947—957.) Tust du das nicht,
so führst du dies kümmerliche
Leben weiter und bekommst nie-
mals einen Gatten. (958— 9ß6.)
Folgst du meinem Rat, so erntest
du Dank vom Vater und vom
Bruder, bleibst frei und findest
eine würdige Vermählung, trägst
endlich Ruhm für alle Zeit davon.
(967—985.) Darum entschließe
dich um der Deinen und um Deiner
selbst willen! (986—989.) Die
Rede ist im ganzen klug auf
Chrysothemis' Art berechnet, in-
dem sie weniger an ihre Kindes-
liebe als an ihre Eigenliebe ap-
pelliert; aber sie zeigt doch, daß
Elektra es nicht lassen kann, das
Bild der Schwester nach dei
eigenen zu formen.
948. παρονοίαχ 1104 ήf^ωv\
πο&είνήν xotvOTtovv τε αρονσίαν
von τταρεϊναι 'erscheinen', 1251
δταν 7t άρον σΙα ψρόζτ] von οτάρε-
στιν *es ist die Möglichkeit ge-
boten', hier von παρείναι 'helfen'
{adesse)\ vgl. Demosth. XXXIV
12 άνεκοινώσατο toZs vvv π α ρ ο v-
σιν αύτώ καΐ αννδικονοιν. Also^
'Daß es für uns keinen Beistand
von Freunden mehr gibt, weißt
Du wohl auch'.
950. Die seltene, nicht allge-
mein durchgedrungene Differen-
zierung der 1. Pers. Dualis von
der 1. Pers. Pluralis wird am
sichersten bezeugt durch ihre
Verspottung Athen. ΙΠ 98 a πρό-
τερον γαρ ονντριβηοόμεΘΌν, Μ-
Tteid"* οϋτωζ άπολούμε&ον.
Vgl. Ant. 58 νϋν αϋ μόνα δη vi
λεί,ειμμένα σκόηει δσφ κάχισ\
όλούμεϋ"^, ει νόμον βία -ψηφοΐ
τυράννων και κράτη παρέξιμε*
95lf. ßicp χ^άλλοντα: wi|
reden vom 'blühenden Leben' ,^
der Grieche vom 'Sprießen' ; vgl.
Trach. 234 Μγωγέ τοί σψ'' Μλειπον
Ισχύοντα τβ και ζώντα καΐ &άλλον'
ΗΛΕΚΤΡΑ
139
^άλλοντ^ ^τ' είσήχονον, είχον έλττίοας
φόνου τΐοτ' αυτόν τνράχτορ' Εξεα&αι τζατρός*
νυν d\ ήνίχ^ ονχέτ' έστιν, είς σε όή βλέπω,
όπως τόν αύτόχειρα τίατρφον φόνου
ξύν τ§(5* άδελφτί μή χατοχνήσεις χτανεΐν,
Λϊγιαϋ-ον' ούόεν γάρ σε δει "/.ρύΊετειν μ^ έτι,
Tcol γάρ μενεΐς ρά^-υμος, ες τίν ' ελτΐίδων
βλέχρασ' έτ' όρ^ήν; fj πάρεστι μεν στένειν
πλούτου πατρώου χτησιν έστερημένη,
πάρεστι δ^ άλγεΐν ες τοσόνδε τοϋ χρόνου
άλεχτρα γηράσχουσαν άνυμέναιά τε.
χαΐ τώνδε μέντοι μηγ,έτ^ έλπισες δπως
τεύξϊ] ποτ^' ού γάρ ώδ^ άβουλος έστ' άνήρ
955
960
τα. ^157 λενσσόντων τοιόνδε &ά-
λο8 χορόν είσοιχνενσαν.
953. ψόνον πράκτορα', φό-
Ίον δίκην ηραξόμενο7>. So hei-
ßen die Erinyen bei Aischylos
Eum. 315 ηράχτορεδ αΐματοξ.
956. ^tv Tjy^' αδελφή', ξϋν
έμοί\ Vgl. AI. 902 κατέηεφνεδ,
άναξ, τόνδε σνννανταν (d. h. iiui).
957. Sie spart den Namen bis
zuletzt auf; sie weiß, daß Chryso-
themis angstvoll zusammenzucken
wird, wenn sie ihn hört; und weil
es ihr über alles wichtig ist, die
Schwester zu gewinnen, so fügt
sie der Mitteilung ihres Vor-
habens gleichsam eine Entschul-
digung hinzu: ονδέν γάρ οε δεΙ
κρνπτειν έμέ. Wer in diesem
Satze Subjekt und Objekt ver-
wechseln will, kann nicht dar-
an gehindert werden. — Aus an-
derem Grunde ähnlich verspart
ist der Name des^ Aigisthos Eur.
El. 764 νιχωντ^ Ορέστην ηασιν
άγγέλΧω ψίλοιδ, Αγαμέμνονος δέ
φονέα χείμενον ττέδφ Αϊγισ&ον'
άΧλά ■d'eoloiv εϋχεσ9•αι χρεών.
(Vahlen, ορρ. acadd. Ι 321). —
Si eile ne parle pas denant Chry-
sothemis de la vengeance ά tirer
de sa mere, c est seulement par
habüete oratoire. Parmentier, Mel.
Weil 338.
958. ποΖ μενεϊς; worauf
willst du warten, ohne selbst
Hand anzulegen? Arist. Lys. 526
Ttol γάρ xai χρην άναμεΖναι; Zu
ποΖ tritt έ9 τίν^ έΐπίδίον ^r' όρ-
d^v (die noch fest stände und
uns bliebe, vgl. 723) βΐέχρασα als
Epexegesis. Ähnlich Trach. 707
ηό&εν γάρ äv ποτ\ άντι τον — ;
960. κτησιν έστερημέντ]•.
statt des üblichen Genetivs, wie
Eur. Tro. 375 ov γη« δρι^ άηοστε-
ρονμενοι. Thuk. VI 91, 7 τάδ
προσόδου« εν&ύε άποστερήσονται.
'962. Über das Neutr. Plur.
vgl. zu 786 (ehe- und hochzeit;
lose Altersjahre verleben). — ^
πάρεστιμέν στ ένειν έστερη -
μέντ] (Dat.), ηάρεστι δ* άΧγεΖν
νηράσκονσαν (Akk.); Vgl. An-
hang § 121 Π.
963. και μέντοι: und wahr-
lich. — τώνδε: λέκτροιν και ύμε-
vaütiv. Entsprechend Eur. Hec.
416 αννμφοδ, άννμέναιοδ, ών με
%ρην τνχεϊν. — δπ o>s findet sich
in Subjekt- Objekt- Behauptungs-
sätzen öfter nach negiertem
Verbum der Äußerung (zu 796)
oder des Meinens; ursprünglich
140
ΖΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
^ϊγιο&ος, ώοτε σόν τΐοτ' η κάμόν γένος 965
βλαστεΐν έάσαι, τΐημονήν αντφ σαφή.
αλλ' ην έτΐίστΐΐ] τοις έμοΐς βονλεύμαοιν,
τΐρωτον μεν εύσέβειαν εκ τΐατρός κάτω
Ό-ανόντος οϊοΐβ τον χασιγνήτον -3-' άμα'
έτΐειτα δ\ ώσπερ έξέφνς, έλενϋ^έρα 970
Υ-αλτ] τό λοιπόν υμΙ γάμων επαξίων
τεύξγι' φιλεΐ γαρ προς τα χρηστά πάς δράν.
λόγων γε μήν ενχλειαν ούχ όρας δσην
σανττ) τε χαμοί προσβάλεις πεισ^-εΐσ^ έμοί;
τις γάρ ποτ' άστων ή ξένων ήμας ιδών 975
τοιοισδ' έπαίνοις ούχΙ οεξιώσεται'
ϊόεσ&ε τώδε τώ χασιγνήτω, φίλοι,
ώ τόν πατρωον οίκον έξεσωσάτην,
lag wohl eine direkte rhetorische
Frage mit πώς vor, die auf die
Antwort nein gestellt war.
968. ενσέβείαν: den Euhm
der Verwandtenliebe; vgl. An-
hang § 203 I. — έκ π ατρ ό s
κάτω &ανόντο5'. vom Va-
ter, der gestorben und dort un-
ten ist; vgl. Eur. Or. 674 τόν
κατά y^-dOvos ■9'ανόντ' άκούειν
τάδε δόκει, Soph. Phil. 1348 r/
/US, τι S-ητ^ ^%eis άνω βλέποντα
κονκ άφηκαζ eis AiSov μολεΐν;
(Vahlen, ορρ. acadd. II 157 f.).
969. oXorj: du wirst davon-
tragen.
971. καλ'5\ passivisches Fu-
turum vom Präsensstamm; vgl.
Anhang § 100.
972. τά χρηστά: alles was
χρηστόδ heißt; Anhang § 2.
973 f. Elektra kommt nun auf
die Achtung, die Chrysothemis
sich bei jedermann erwerben
werde: λόγων γε μήν ενκλει-
ar im Gegensatz zu der ευσέβεια
seitens des Vaters und Bruders
und zu der Verheiratung, wozu
nun der gute Name bei den Men-
schen als ein neues, wichtiges
Moment {γε μήν) tritt. 0. C. 587
δρα γε μήν. — προσβαλεϊε:
προσ&ήσεις. Herod. VII 51 ου-
δέν κέρδος μέγα ήμΐν προσβάλ-
λονσι.
975 ff. δρα έν τούτφ τώ λόγω
τάς επιχειρήσεις της ^Ηλέκτρας,
δτΐ πάντα τέ&εικεν τά άγα&ά,
άπερ αύταΐς παρέσται άνελονσαις
τόν Αιγισ&ον, τά δε ίτερα ύπεξτ]-
ρηκεν, όποΧα πείθονται άλοϋσαι'
καίτοι ήν κατά τό πά&ος της
Ηλέκτρας κάκεΐνα προα&εϊναι, δτι
καλόν μοι άποθ'ανεΐν οντω όνστυ•
χούστ] όποϊα και πρόσ&εν ελ,εγεν
ώς χάρις μέν, &ν ϋ'άνω, λύ-
πη δ\ έάν ζ,ώ' άλΧ ιιδει τό
περίψοβον της Χρνοο%•έμιδος^ ώσ-
τε έκοϋσα τους δεινότερους των
λόγων νπεξεΐλ,εν, ώστε μηδέ εις
^ννοιαν των κινδύνων έκείνην
καταστήσαι. schol.
976. δεξιώσεται: weil
δε^ιά nicht völlig zum Nomen
geworden ist, wird das denomi-
native Verbum von δεξιό? auf
-όω gebildet. Es heißt zunächst
'ich begrüße mit Handschlag'
(was bei den Alten mehr als
shake hands ist), verblaßt dann
HAEKTPA
141
ώ τοΐαιν έχϋ^ροΐς εϋ βεβηχόσιν Ttorh
ΐρνχής άφειόήσαντε 7ίρονστήτην φόνον. 980
τούτω φιλεΐν χρή, τώδε χρή ττάντας σέβειν'
τώδ' εν S•' έορταΐς εν τε τνανδήμφ τίόλει
τι,μάν άτταντας οΰνεχ' ανδρείας χρεών.
τοίαντά του νώ πάς τις έξερεΐ βροτων,
ζώσαιν ^ανούσαι,ν ^9•' ώστε μή έχλυτνεΐν χλέος. 985
άλλ\ ώ φίλη, τΰείοΒ-ητί, σνμτνόνει τζατρί^
σνγχαμν' άδελφω, ττανοον έχ κακών έμέ,
τΐανύον δε σαντήν, τοντο γυγνώοχονο\ δτι
ζην αίοχρόν αίσχρώς τοις χαλώς τΰεφυχόουν.
ΧΟΡΟΣ
εν τοις τοωύτοις εστίν ή τνρομη^-ία 990
χαΐ τω λέγοντι χαΐ χλύοντι σύμμαχος.
zum einfachen 'begrüßen'. Hier
redet der δεξιούμενοζ die Schwe-
stern gar nicht an ; zu verstehen
ist etwas Ähnliches wie Luc.
Haim. l τό έπίσημον είναι έν
πλήΟΈοι και δείκννο&αι τ ώ
δ ακ τ ύ λ φ καΐ rjv πον φανώ,
εν&νζ έπιστρέψεσϋ'αι ηάνταδ t-is
έμέ καΐ λέγειν τοννομα ^ oi)TOS
εκείνος ''Αρμονίδηε έστιν ό άρΐ-
στης ανλητήο' .
979. εϋ β έ β η κ α ich bin aus-
geschritten und habe nun eine
feste Stellung. Vgl. 1057, 1094,
Anhang § 231 II.
980. Von Partizipien der 3.
und 1. Deklination pflegt im
Nom. und Akk. die Maskulin-
form des Duals mit für das Fe-
mininum zu stehen; vgl. 1003,
1006. — ηροστηναι φόνον
τ IV ι : sich des jemand be-
stimmten Mordes annehmen, ihn
in die Hand nehmen. Vgl. Ai.
803 πρόστητ^ άναγκαίαξ τν%ηξ.
— τούτω und τώδε von den-
selben Personen, zu 371.
982 f. Den Götterfesten {έορ-
ταί) tritt die πάν δη μ og nolis
zur Seite, d. h. Zusammenkünfte,
Panegyren der Gemeinde, wie 0.
R. 1489 noias γάρ αστών ifler'
εί? όμιλίαί, Tiolas δ* έορτάζ;
984. Über den nach Home-
rischer Weise wiederholten Ge-
danken von 976 vgl. oben 288;
das Kompositum έξΒίπεΐν eben-
so Eur. Gr. 560 ^μ αυτόν, ijv λέγο
κακώδ έκείνην έξερώ. Eur. fr. 666
τ/ γάρ λέγων μείζον αε τονδ^
όνειδος έξείποι τΐ5 αν ;
986. σνμπόνει πατρί, αύγ-
καΜν^ άδελφφ: mühe dich mit
(mir) ab zugunsten des Vatera,
strenge dich mit an zugunsten
des Bruders. K.
990 f. Der Chor trennt Rede
und Gegenrede durch das übliche
farblose Distichon. Aber die all-
gemeine Sentenz kann praktisch
angewandt doch wohl nur heis-
sen: Elektra und Chrysothemis
haben beide Vorbedacht nötig,
jene, ehe sie ihren Plan aus-
führt, diese, ehe sie ihm zu-
stimmt, d. h. der Plan ist höchst
gefährlich. So {προμη&ία = ευλά-
βεια) versteht die Worte auch
Chrysothemis.
991. Der Artikel wird beim
zweiten Gliede vom ersten er-
gänzt; vgl. 1497, Anhang § 85.
142
ΣΟΦΟϋΑΕΟΓΣ
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
χαΐ ^ρίν γε φωνεΐν, ώ γυναίκες, εί φρένων
έτύγχαν^ αϋτη μη κακών, έσώζετ' άν
τήν εύλάβειαν, ώσττερ ονχΐ σφζεται.
■ftoL γάρ τΐοτε βλέψασα τοιούτον δ-ράσος
αύτη ^' όπλίζτ] χάμ' νπηρετεΐν καλείς;
ούκ εΐαοράς; γυνή μεν ovo' άνήρ έ'φνς,
σ^-ένεις δ' έλασσον των εναντίων χερί'
δαίμων δέ τοις μέν ευτυχής κα^' ήμέραν,
ήμΐν δ' άνΐορρεΐ κάπΐ μηδέν έρχεται,
τις οϋν τοιούτον άνδρα βουλεύων έλεΐν
άλντΐος ατής έξατΐαλλαχ&ήσεται;
δρα, χακως τζράσσοντε μη μείζω κακά
κτησώμε-Θ-', ει τις τούσδ' ακούσεται λόγους,
λύει γάρ ημάς ουδέν ούδ^ έπωφελεΐ
995
1000
992 ff. Wäre Elektra verstän-
dig, so würde sie vor der Mit-
teilung ihrer Gedanken diese be-
sonnen erwägen, wie sie jetzt es
nicht tut. Wegen der Stellung
der Negation εΐ φρενών έτύ/χαν '
αϋτη f/ή κακών Vgl. Anhang § 169
Ι. — Ja (χέ), und ehe sie sprach . .
995. ποτέ schärft die Frage
wie unser doch. — & ρ ά σ os
όπλίζυ'. du legst dir die Keck-
heit als* Rüstung an; wohl von
Sophokles zuerst gewagt und
später oft nachgeahmt, vgl. Anth.
Pal. V 92 ώπλιοααι πρΟ£ *Έρωτα
περί στέρνοισι Χογισμόν.
996. κ&μ* νπηρετεϊν tritt
hinzu, indem die zuerst beabsich-
tigte Teilung des &ράσο8 (αυτή
S"^ όπλίζτ} κάμε όπλίζεσ&αί κα-
λέΐδ) nachher unterbleibt. Vgl. 913.
997. νννή μέν ονδ* άνήρ
Μψν£'. Vgl. Ant. 61 άλλ' έννοεΖν
%ρή τοντο μέν γνναϊχ δτι ^φν-
μεν ώ« πρόδ ανδρα£ ον μαχον-
μένα.
999 f. δαίμων Ist hier zu der
Bedeutung 'Schicksal' verblaßt,
1000 das Glück als ein köstliches
Naß gedacht, das wegsickert uni
verdunstet. — xad^ ήμέραν
heute; vgl. 0. C. 1079 τελεί τ,
λεΐ Ζεν£ τι κατ' άμαρ.
1002. Υ&τ\).άΙνπο£ άτηε
(zu 36) und denke ζη έξαπαλλα-
χχ^ή σεταί etwa τον βονλενμα-
το£, τον έλεϊν, wird davon
kommen, vgl. Ο. C. 786 ws
πόλι8 σοι κακών άνατοε τήσδ
άπαλλαχ&ϊΐ χ&ονόε.
1003 f. 'Sieh zu, daß wir, so
schon unglücklich, nicht noch
größeres Unheil uns zuziehen,
wofern jemand diese Reden hört
und dem Aigisth hinterbringt'
1005. λύει: Wir sprechen vom
'Erlös* einer Ware ; dem Grieche
'löst' die Ware 'den (Einkaufs-
Preis', λνσιτεΧεϊ (Theophr. char.
X 7). In diesem Sinne wird auch
das einfache λύειν gebraucht und
verblaßt (wie λνσιτελεΖν) zu dem
Begriffe 'förderlich sein'. Mit
dem Akkusativ konstruiert es
nach Analogie der Verba des
Nutzens auch Xenophon (Anab.
III 4, 36). — Subjekt ist δνο-
χλεώδ&ανεΖν: 'denn das ist
HAEKTPA
143
βάξιν χαλήν λαβόντε δνσχλεως d^avslv.
ού γαρ S-avsLv έχ^-ιστον, αλλ' δταν &ανεΙν
χρτ^ζων τις είτα μηδέ τοϋτ' έχϊ] λαβείν,
αλλ άντίάζω, πρΙν τΐανωλέ&ρονς τό τΐάν
ημάς τ όλέσ^-αι, κάξερημώσαι γένος,
χατάσχες όργήν. χαΐ τα μεν λελεγμένα
άρρητ εγώ σοι -/.ατελή φνλάξομαι,
αυτή δέ νουν σχές αλλά τω χρόνφ τΐοτέ,
σ^ένονσα μηδέν τοις χρατοϋσιν είχα^-εΐν.
ΧΟΡΟΣ
τίεί^ον προνοίας ουδέν άν^^ρώτΐοις έφυ
χέρδος λαβείν άμεινον ουδέ νου σοφον,
ΗΛΕΚΤΡΑ
άττροσδόχητον ουδέν εϊρηχας' χαλώς δ'
1010
1015
keine Befreiung von unseren Lei-
den und kein Gewinn, daß wir
bei allem Ruhm, den wir ernten,
einen schmählichen Tod finden'.
Mit βάξιν X αλή V λ α β όν τ s
weist Chrysothemis auf 973 λό-
γων ενχλειαν hin.
1006. δνσχλεώε'. d. h. durch
Henkers Hand. Dabei drängt
sich ihr die Vorstellung der Fol-
ter auf, unter der sich der Ge-
quälte nach dem Tode sehnt (wie
etwa Aristogeiton bei Aristot.
Rep. Ath. 18, 6 ovx ήδύνατο πάν-
τα ποιών άπο-δ'ανείν) und nun
eben durch dessen Aufschub ge-
straft wird. Vgl. Sen. Ag. 996
El. Mortem aliquid ultra estf
Aeg. Yita, si cupias mori. Um
das γάρ in 1007 zu verstehen,
denke man sich eingeschoben:
Ich sage δνσκλεώδ\ was man
bei richtiger Betonung des δνσ-
χλεώδ von selbst ergänzt.
1009. παν ώ'Κεϋ' Qos ist schon
zu abgegriffen und wird durch
τό παν verstärkt.
1010. ήμαζ τ' oXiod'ai\ lo-
gisch genau iiuäs αντάς τ όλέ-
od'at. — χάξερημώααι yiv os:
Rechtlich ist das νένοε mit Orest
untergegangen, aoer auch vom
Blute Agamemnons ist nichts
mehr übrig, wenn sie tot sind.
1012. άρρητα χάτελη.&ΐΆ
ungesprochen und unausgeführt.
1013. vovv σχέδ (ώστε) εΙ•
χα&εΖν; Vgl. Anhang § 126,3.
— άλλα: wenigstens; vgl. 411.
1014. Chrysothemis kehrt zu
ihrem Wahlspruche zurück : άρχων
άχοϋε xai d'lxaia χαδικα, Vgl. 340.
396. Vgl. Ant. 63 άρχόμεσ&' ix
κρεισσόνων^ xai ταντ axoveiv
χάτι τωνδ άλγίονα.
1015. Wiederholung des Ge-
dankens von 990 f., daß kein χέρ-
8os άμεινον λαβείν sei als πρό-
νοια und vovs σοψό£, vgl. 429
Ant. 1050 χράτιστον χτημάτων
ευβουλία.
1017. Sophokles verbindet die
Trimeter möglichst eng mit ein-
ander und zieht daraus die Kon-
sequenzen rücksichtslos bis zur
Elision am Schlüsse des Verses.
Vgl. 873, 879. {είδοδ Σογόχλειον
schol. Heph. 226, 20 Coensb.,
Episynaloiphe). Man wird dar-
aus schließen dürfen, daß er als
144
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
^δη (Τ' άτΐορρίιρονσαν, άτΐηγγελλόμην.
αλλ' αύτόχειρί μοι μόνη τε δραστέον
τονργον τόδ^' ού γαρ δή -/.ενόν γ' άφήσομεν.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
φευ'
εϊΌ- ώφελες τοίάδε τήν γνώμην τζατρός
d-vrjay.ovTOQ είναι' τίάν γαρ αν Τίατεοργάσω.
ΗΛΕΚΤΡΑ
αλλ' ή φύσιν γε, τον δε νουν ησαων τότε.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
άσχει τοιαύτη νουν δι' αιώνος μένειν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώς ούχΙ σννδράσονσα νονΒ-ετεΐς τάδε.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
είγ,ός γαρ έγχειρουντα χαΐ τΐρόαοειν χαχως.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ζηλώ σε τον νον, της δέ δειλίας στνγω.
1020
1025
ße^sseur auf lebenswahren Vor-
trag mehr als auf edle Einfalt
und stille Größe gesehen hat.
1018. έττη/χελλό^ιην werden
wir im Sinne Elektrens als 'ver-
sprach' auffassen dürfen; ihr über-
wiegt bei dieser Tat unendlich
der Lohn das Wagnis.
1020. δή: ja — κενόν: leer,
nichtig, ungetan.
1021 f. Ironisch wünscht sie,
Elektra möchte schon damals so
kühne Gedanken gehegt haben;
denn sie war damals noch zu
jung und würde nebst Orest be-
seitigt worden sein, hätte sie sich
hervorgewagt. — παν άν κατ-
είργάσο?: alles hättest du durch-
gesetzt.
1023. φύσιν γ ε\ meinem
Naturell nach, aber zu schwach
röv vovv, zu unverständig. Elek-
tra spitzt ihre Erwiderung zu,
indem sie der Schwester den Vor-
wurf der ävoia macht.
1024. Auch Chrysothemis ant-
wortet spitz, Elektra möge jenen
vovs, den sie früher gehabt, d. h.
jene Gesinnung, die den Verhält-
nissen sich fügt und nicht das
unmögliche unternimmt, durch
ihr ganzes Leben zu bewahren
suchen.
1025. Sie nimmt den Begriff
vovs durch νον&ετείν wie-
der auf. 'Du willst mir hier den
Kopf zurechtsetzen und zeigst
dadurch, daß du nicht mithan-
deln wirst.'
1026. έγχειρονντα καΐ
π ρ ά σ ο ε IV κ αχ ω s : indem
aus π ρ ά α σ ε IV κακώς das
Objekt zu entlehnen ist, wie
Eur. Herc. 239 έ/ώ δέ δράσω σ*
άντι των {κακών) Χόγοιν κακώς.
Or. 413 ού δεινά πάσχειν δεινά
TOVS (δεινά) ειργασμένονξ. Vgl.
Soph. fr. 877 εί δείν* εδραοαε,
δεινά και παϋ'εϊν σε δει.
1027. Da Chrysothemis einen
Gemeinplatz gebraucht, sagt Elek-
tra höhnisch: 'ich muß dich be-
I
ΗΛΕΚΤΡΑ
145
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
άνεξομαι κλνονσα χώταν εδ Xsyrjg.
ΗΛΕΚΤΡΑ
άλλ' ον τΐοτ^ έξ έμοΰ γε μή 7tad"i]Q τόοε.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
μακρός τό χρΐναι ταντα χώ λοίτΐός χρόνος. 1030
ΗΛΕΚΤΡΑ
ατίελϋ-ε' αοΐ γαρ ώφέλησις ονχ ενι.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ένεστιν' αλλά σοι μά&ησις ον πάρα.
ΗΛΕΚΤΡΑ
έλ&οΰύα μητρϊ ταντα 7ίάντ^ έξειτΐε Ofj.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ούδ' αϋ τοσούτον εχϋ-ος έχ^αίρω σ' εγώ.
ΗΛΕΚΤΡΑ
αλλ' οϋν έτίίστω γ\ οι μ' ατιμίας άγεις. 1035
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ατιμίας μέν οϋ, τίρομη^-ίας (5έ σου.
neiden um deine Weisheit, aber
hassen wegen der Feigheit, aus
der jene Weisheit entspringt.'
1028. Chrysothemis, die den
bitteren Hohn fühlt, erwidert,
wie sie jetzt das ruhig hinnehme,
werde sie einst auch tragen müs-
sen zu hören, daß Elektra sie
noch (wegen ihrer Feigheit) preise,
d. h. Elektra werde in der Zeit
der Not eingestehen, es wäre
besser gewesen, dem wohlmei-
nenden und verständigen Rate
zu folgen. Da aber diese Zeit
nur die sein kann, wo Elektra
schwer zu büßen hat, so sagt
Chrysothemis άνεξομαι κτέ.,
so schmerzlich mir es sein muß,
dich in solcher Lage zu sehen,
vgl. 1056 f.
1029. Auf ein εϋ λέγειν {τήν
δειλίαν σον) darfst du meinerseits
nie rechnen. — ο ν μη nad'rjs
τόδε: ein verstärktes ον πείστ}
τόδε^ Vgl. ον μή γνώσι 42.
Sophokles. V. Bd. 10. AufL
1030. Die Entscheidung dar-
über ist noch (κα/) der Zukunft
aufbehalten. Zu μακρόδ τό χρίναι
vgl. Anhang § 129.
1032 f. Bitter pariert sie das
ώψέλησιζ mit dem Reimwort μά-
&ησΐ8, aber noch viel bittrer ist
Elektrens μητρΙ of] im folgenden
Verse.
1034. 'Anderseits hege ich auch
nicht solchen Haß gegen dich',
als hätte sie vorher gesagt: Ich
liebe dich nicht. K.
1035. άΠ' ούν . . γ ε: aber
doch wenigstens. — ατιμία nicht
'Ehrlosigkeit' (= Mangel an Ehr-
gefühl), sondern 'Ungeehrtheit'
(= verächtliche Lage).
1036. Eigentlich sollte gesagt
sein ούχ είζ άτιμίαν^ ά)Χ eis προ-
μη&ίαν. Aber die Antithese wird
schärfer, indem Chrysothemis den
Genetiv wiederholt: 'dein άτι-
£ias sollte προμη3'ία8\ϊζ)\^ΰΏ.\ —
•as ο ϋ wird durch die Nachstellung
10
146 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
τω σω διχαίφ δήτ^ έτΐίΟτΐέο&αι με δει;
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
δταν γαρ εϋ CfQOvfJg, τόΒ-^ ήγή^ϊ] ^^ ν (ζ ν,
ΗΛΕΚΤΡΑ
ij δεινόν εϋ λέγονσαν έξαμαρτάνειν.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
εϊρηχας δρ^^ως, ω αν πρόϋκεισαί κατίφ. 1040
ΗΛΕΚΤΡΑ
τΐ (5'; ον δοτίώ σοι ταντα συν δίχτ] λέγειν;
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
άλλ^ έ'στιν, evd^a χή δίκη βλάβην φέρει.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τούτοις εγώ ζην τοις νόμοις ον βονλομαι.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
αλλ' εί ποιήσεις ταντ\ επαινέσεις έμέ.
ΗΛΕΚΤΡΑ
γ,αΐ μήν ποιήσω γ\ ουδέν έχπλαγεΐσά σε. 1045
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
χα ι τοντ' άληδ^ές, ουδέ βουλεύση πάλιν;
(vgl. 905 δνσφηυω μέν ον) wie 1040. Eben das ist dein Fall,
durch den Rhythmus des Verses — Das Beziehungswort ist unter
stark hervorgehoben. Auch der Angleichung an das Relativpro-
Gleichklang {οϋ und σον) schärft nomen in den Relativsatz bin-
den Sarkasmus. eingezogen. Anhang § 95.
1037. τό δίκαιον ist auch 1041f. Wie kannst du mir ein
der von seinem Inhaber als be- ^|α^αί?τά7^£ί?/ vorwerfen? redeich
rechtigt angesehene Rechtsan- nicht imEinklang mit dem Recht?
Spruch (Eur. Iph. Aul. 810), und Chrysothemis muß das zugeben,
Chrysothemis hat gewissermaßen ähnlich wie 338 f.
den Anspruch erhoben, daß Elek- 1043. τού τ ο ts τοζς r ό-
tra von ihrem Vorhaben ablassen μ ο is: nach diesen (deinen) Ge-
soU. setzen, d. h. das Rechte nicht zu
1038. Allerdings; denn jetzt tun, wo es Schaden bringt.
ψρέναδ M%£is xaxag (vgL 992f.): 1044. ταντα: was du vor-
wird das anders, so sollst du uns hast, den Aigisthos zu töten,
beiden vorangehn. Dem έ π c- 1045. Allerdings werde ich tun,
σπ έ σ & ac entspricht spitzig ή- was ich vorhabe, ohne im minde-
γήστ]. sten vor deinen schlimmen Pro-
1039. Du redest so klug und phezeiungen zu erschrecken,
verfehlst doch das Wahre. 1046. πάλιν, rückwärts, in
ΗΛΕΚΤΡΑ
147
ΗΛΕΚΤΡΑ
βουλής γάρ ουδέν έύτιν έχ&ων χαχής,
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
ψρονεΐν έ'οιχας ουδέν, ών έγώ λέγω.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τΐάλαι δέδοχται ταϋτα χού νεωστί μοί.
\ ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
απειμι τοίνυν' οϋτε γάρ σύ ταμ^ έτίη
τολμάς έτταινεΐν οϋτ^ έγώ τους σους τρότζους.
ΗΛΕΚΤΡΑ
άλλ^ εΐσι^'' ου σοι> μή με^έψομαί τνοτε,
οϋδ^ ην σφόδρα ίμείρουσα τυγχάνης έτΐεΐ
τΐολλής άνοιας χαΐ το ^-ηράσ^αι χενό.
ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ
άλλ* ει σεαυτί) τυγχάνεις δοχοϋαά τι
φρονεΐν, φρονεί τοιαϋ^^' δταν γάρ έν χαχοΐς
ήδη βεβήχης, ταμ' έτταινέσεις έ'πη.
1050
1055
umgekehrter Richtung. Phil. 961
εΐ Ttältv γνώμην μετοίσειβ, Trach.
358 Μμπαλιν λέγει.
1047. Nein, denn . .; das γάρ
begründet eine Gebärde der Ab-
lehnung.
1048. Du stimmst in keinem
Punkte mit mir überein. Hier
ο V δ έ V ώ ν Ι,έ γ ω ^= ονόέν των
έμόάν. Mit ψρονεΖν τα τινοε =
ίσον φρονεΖν τινι Vgl. Ant. 375
μήτ ΙμοΙ παρέστιοδ γέιοιτο μήτ
Χσον φρονών.
1051. r ο ^ // α S : Du gewinnst
es über dich.
1052. ov μή als Ausdruck
entschiedener Ablehnung wird
von Haus aus mit dem Konjunk-
tiv (fast immer dem des Aorists)
konstruiert, weil dazwischen ur-
sprünglich ein durch eine Ge-
bärde ersetzter Ausdruck des
Fürchtens zu ergänzen ist. Dann
erstarrt die Partikelverbindung,
und der ind. fut. dringt einj
vgl. 0. C. 176 οϋτοι μήποτέ α
ix τώνδ^ εδράνων, ώ γέρον, άχον
τά Tis άξει.
1053 f. Es istzuzugeben, daß diese
beiden Verse in Elektrens Munde
befremdlich sind. Wie kam sie
dazu, mit der Möglichkeit eines
solchen ί'μεροε bei Chrysothemis
zu rechnen? Und der Schluß
noXXrjs άνοια« xai τό ϋ'ηράσϋ'αι,
κενά entspricht genau dem, was
Ismene, die Doppelgängerin der
Chrysothemis, sagt (Ant. 92): άρ•
γ^ήν δέ β'ηραν ού πρέηει τάμή-
%ανα.
1058—1081. Die Vögel des
Himmels beschämen durch ihre
Kindesliebe uns Menschen; aber
wer der Kindesliebe vergisst,
bleibt nicht lange ungestraft.
Möchten die Atriden im Hades
die Trauerkunde vernehmen (Str.
1), dass jetzt auch ihre beiden
Töchter mit einander hadern.
Elektra ist verraten und ver-
lassen; sie will um den Preis
ihres Lebens die Mörder strafen,
10*
148
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΣΤΑ2ΙΜ0Ν Γ
ΧΟΡΟΣ
στροφή α.
Τί τους ävwd-sv φρονυμωτάτονς οιω-
νούς έσορώμενοι τροφας
γ,ηδ ο μένους, άφ^ ών τ ε βλά-
στωσιν άφ^ ών τ* ό'ναύίν εν-
ρωσίγ τάδ^ ονχ έττ^ ϊσας τελοΰμεν;
αλλ' ού μά τάν ^ι6ς όστραττάν
"/.αϊ τάν ονρανίαν θέμιν,
δαρόν ούγ. άτΐόνητοί.
ώ χ^ονία βροτοΐσι Φά-
1060
1065
Wo findet sich solche Tochter
wieder f (Antistr. 1.).
1058. Die sinnigen Vögel
droben sind die Störche auf
dem Dache, welche den Alten
als Muster der Pietät galten : un-
ter ihnen ist nach Arist. Av. 1355
Gesetz, ^πήν 6 πατήρ ό πελαργόδ
έκπετησίμονδ πάντα? ποήοτ} τσύδ
πελαρχιδηε τρέφων, SeXv τοϋ£ νε-
οττονζ τόν πατέρα πάλιν τρέφειν.
— αν ω d" εν: statt ανω\ vgl.
Anhang § 28. — In der ersten
Silbe von oiwvös ist wie oft in
ποιεΖν, τοιούτος u. ä. Wörtern das
ι konsonantiert, so daß die Silbe
kurz wird.
1060. {έκείνοιν)^ άφ* ών βλά-
στωσιν; Anhang § 92 Ι. — άφ'
ών βΧάοτωσιν: für αφ* ών αν
βλάστωοιν\ Vgl. 771.
1061. δνησιν ενρεΖν: För-
derung erfahren.
1062. έπ" i'ffiys gleicher-
maß e η , längst erstarrt, so daß
das ursprünglich zu ergänzende
Substantiv und deshalb auch die
hier erscheinende Bedeutung von
έπί c. gen. nicht mehr festge-
stellt werden kann. — χαλώζ ό
χορόδ και έαντόν οννκαταλέγει, ϊνα
μή δοκ^ φορτικόδ είναι τούτοιδ,
κα& ών τόν λόγον πεποίηται.
schol.
1063. ον τάν Jtds άστρα-
πάν. soviel wie ον μά τάν 2ίι05
άστραπάν\ vgl. 1239, Anhang
§ 159 VII. - Der Blitz des Zeus
(823 κεραυνοί ^los) kann hier
nicht rasten; er muß solchen
Frevel zerschmettern.
1064. Themis ist eine viel kon-
kretere Gestalt als Dike — sie
hat Kulte und tritt in der Ilias
als Person auf — aber so ver-
traut ihr Name den Modernen
ist, muß sie in der Litteratur
weit hinter Dike zurücktreten.
Wie diese ist sie hier wohl als
πάρεδρο? Ζην08 άρχαίοιδ νόμοι?
(0. C. 1382) gedacht.
1065. δαρόν ονκ άπόνητοι:
Ähnliche Stellung der Negation
1211, 1466, Anhang § 169. — Er-
gänze ov δαρόν άπόνητοι {ά&ψοι)
τάδ^ ούκ έπ' ισα? τελοΰμεν, wir
werden die Vernachlässigung bü-
ßen. Schonend redet der Chor
allgemein von den Menschen,
während er Chrysothemis im
Sinne hat.
1066. ώ χ&ονία βροτοΐσι
Φάμα: Pheme, die du den Sterb-
lichen als chthonische Göttin
dienst, die du auch den Toten
bekannt machst, was bei den Le-
benden geschehen ist. — Pheme
ist natürlich kein Wesen von
ΗΑΕΚΤΡλ
149
μα, κατά μοι βόασον οΐχ-
τράν Ö7ta τοΐς έ'νερ^' !Ατρεί-
δαις, άχόρεντα φέρονσ ονείδη'
άντ ιστροφή α.
"Οτι σφιν ήδη τα μϊν έχ δόμων νοσεί,
* τά δέ τΐρός τέκνων δίτΐλη
φύλοτΐίς ούχέτ^ έξισοϋ-
ται φιλοτασίφ διαί-
τ^. τΐρόδοτος δέ μόνα σαλεύει
1070
der Realität der Olympier; als
Augenblicksgöttin kennzeichnet
sie Hesiod, gerade wo er ihr das
Prädikat der Göttlichkeit bei-
legt (Op. 763 f.): ψήμη <^' οϋ ne
πάμπαν άπόλλνται, -ήντινα πολ-
λοί λαοί φημίζονοι' ■d'sos νύ riß
έστι και αύτη. Gleichwertige
Wesen, Angelia und Acho, läßt
Pindar den verstorbenen Vätern
die Siege der Söhne melden (Ol.
VIII 81, XIV 21); jene macht er,
damit sie das kann, zur Tochter
des (chthonischen) Hermes.
1067. κατά μοι βόασον:
Beispiele für solche Tmesis An-
hang § 63, 4.
1069. di'ff/ij?: etwas Schmach-
volles wird die Pheme künden,
daß nämlich die beiden, welche
von Agamemnons Stamme noch
übrig sind, über die Vollziehung
des Rachewerkes hadern, eine
Kunde, die nicht wie die von
Wettkampfsiegen in Reigentän-
zen gefeiert wird.
1070 ff. Verkünde, daß wäh-
rend längst (seit dem von Pelops
an Myrtilos verübten Frevel,
504 ff.) das Haus krankt, jetzt
noch die Töchter zerfallen sind.
Der Dichter stellt das unterge-
ordnete Glied parataktisch, wo
man erwartete: δτι σφιν των δό-
μων πάλαι νοαούντων ννν καΐ τά
ηρόδ τέκνων ονκέτι όμοφρονεΐ.
Die Worte τά έκ δόμοιν und
τά π ρ ÖS τέκνων bezeichnen,
wie es scheint, die Lage der
Atreiden, soweit sie vom Hause
und von den Kindern abhängt.
Die Lesart der Stelle ist unsicher :
nach νοσεί vermißt man eine
lange Silbe.
1071. Da Sophokles dem τά
μίν έκ 8ouo)v parallel setzt τά
δέ πρ08 τέκνων, SO läßt er zu
διπλή φύλοπιδ den Genetiv τέ-
κνων ergänzen und setzt διπλή
φύλοπΐ5 τέκνων für ψνλοπιί δι-
πλων τέκνοιν, wie Ant. 794 νεΐκοζ
ανδρών ξύναιμον (statt ξνναί-
μων).
1072. Die epische Glosse φύ-
λο π is braucht Sophokles für
ϊριξ, wohl weil er diese Bedeu-
tung in der Schule dafür erlernt
hatte. — έξ ισούται: ganz wie
unser 'ausgleichen', nur daß das
deutsche Wort allgemein üblich,
der griechische Ausdruck für
diese Stelle geprägt ist.
1073. Das seinem Ursprung
nach dunkle Wort δίαιτα heißt
nicht nur 'Lebensweise*, sondern
auch 'Entscheidung durch einen
erwählten Schiedsrichter'. Vgl.
Lys. XXXII 2 πολλά δεη&εΐδ αμ-
φοτέρων τό μέν πρώτον Μπεισα
αντονδ τ oZs φίλοι« έπιτρέψαι
δ i αιτ αν. Hier gibt es keinen
διαιτητής, der den Streit zwischen
den beiden Schwestern schlichten
könnte.
150
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
*Ηλέχτρα τον άεΐ τΐατρός 1075
δειλαία στενάχονσ\ δττως
ά πόνδνρτος αηδών,
οϋτε τι τοϋ -^ανεΐν τΐρομη-
^ής τό τ ε μη βλέτΐειν έτοι-
μα, διδύμαν ελοϋσ* Έρι- 1080
ννν. τις αν οϋν εϋτζατρις ώδε βλαστοί;
στροφή β.
Ουδείς των αγαθών ζων
καχως ενχλειαν αίσχνναι ^έλει
νώννμος, ώ 7t αϊ, ηαΐ' 1085
ώς γ.αι οϋ ηάγγ,λαντον αΙωνα f χοινόν εΐλον,
1075. τόν αεί τίατρόδΐ Hier-
zu muß ein Nominalbegriff wie στ£-
ναγμόν aus dem Verbum στενά-
χονσ* ergänzt werden, wie Eur.
Herc. 680 ^r« τάν 'Ήρακλέον? άεί-
δω {άοιδήν) \ Vgl. die Anmerkung
von Wilamowitz zu dieser Stelle.
τάν '^ϋρακλέονδ ist dort das Lied
von Herakles, τόν πατρόδ hier
die Klage um den Vater. Es gibt
Begriffe, bei denen solche Er-
gänzung ganz gewöhnlich ist, wie
πληγή', vgl. 1415 παΖοον, ει od'a-
νείε, διπλην. Anhang § 57. — Da
der Chor hier von Elektra in der
dritten Person redet, so müssen
wir annehmen, daß sie während
des ersten iStrophenpaares in
dumpfes Brüten über ihren Rache-
plan versunken dasteht.
1078 ff. Die freudige Bereit-
willigkeit, den Sturz der Mörder
mit dem Leben zu erkaufen
(Orestes Aesch. Cho. 426 επειτ^
ένώ νοοφίσα? oloiuav) ist durch
aie Redefülle ausgedrückt, οϋτε
τι τον & αν εΐ ν προμη\)'ή8
τό τ ε μη β λ έ π ε ιν έ τ ο ί μ α ,
neque mortem curans et parata
arere mta, modo. . . . — Der Chor
ist jetzt ganz auf Elektrens Seite
getreten : η ρ υ μ η t> ί α empfahl
er ihr 990; jetzt bewundert er,
daß sie τον &ανεΐν ov π ρ ο μ η-
& ή S έστιν.
1079. τό μη βΐέηειν έτοι-
μη: Wegen des Artikels vgl.
1030.
1080. 8ιδΰιιαν έριννν: Die
Erinyen sind nicht Segens-, son-
dern Fluchgöttinnen ; so kann
auch ein Mensch so heißen, der
auf andere Menschen ähnlich
wirkt, wie Helena Aesch. Ag.
721, Eur. Or. 1389, hier das Mör-
derpaar.
1081. ενπατρ is: Eben durch
ihren Familiensinn bekundet Elek-
tra ihre edle Geburt. Vgl. zu 257.
1082—1097. Kein Edelgehore-
ner versteht sich dazu, durch ein
schmähliches Dasein den Ruhm
seines A'amens zu beschimpfen;
nach diesem Grundsatze handelt
Elektra, darum wünscht ihr der
Chor endlichen Sieg.
1086 f. Der πάγκλαντο«
ο') ν der Elektra (d. h. das traurig
Los, das sie sich erkoren hat
kann unmöglich als ein Gemein^
gut aller bezeichnet werden, wi(*
es durch κοινός geschieht. Di<
Emendation der Stelle ist zwei^
felhaft.
ΗΛΕΚΤΡΑ
151
f το μη y.aXdv/.ad^OTtXiGaoa δύο φέρειν (fv) ένΐ λόγφ,
σοφά τ' άριστα τε τζαΐς κεκλησ&αι,
αντιστροφή β.
Ζφης μοι χα^ύττερ^^εν . 1090
χερΙ τελούτφ τε των έχθρων, δοον
νυν ύπόχειρ ναίεις'
έττεί σ' έφεύρηχα μοίρα μεν ούχ έν έσ^^λζ 1095
βεβωσαν, α öh μέγιστ έβλαστε νόμιμα, τώνοε
φερομέναν
άριστα τα f Jidg εύσεβείοι.
ΕΙΙΕΙΣΟΑΓΟΝ Δ
ΟΡΕΣΤΗΣ
Αρ^ , ώ γυναίκες, όρΟ^ά τ' είσηχονσαμεν
όρ^-ώς ϋ^ όοθί7νορονμεν^ έν&α χρ'^ζομεν;
1087 f. τό μη χαλόν xad-o-
πΐίσασ α wird von den Scholien
erklärt: καταπολεμήοασα τό αία-
χρόν, τονΰ έχβ'ρονδ χαταγωνιαα-
μένη. Aber weder kann κηΟυ-
πΐίζειν für καταηοΐεμΐΐν stehen,
noch ist Ί0 μή καλόν eine pas-
sende Bezeichnung^ für die Feinde
der Elektra. Ohne Zweifel sind
die Worte verderbt man erwar-
tet den Sinn 'indem du das Un-
rühmliche (moralisch Verwerf-
liche) von der Hand wiesest'.
— δύο φέρειν έν ένι λόγφ
(Ο. C. 1655 έν ταντώ λό/ω), auf
einmal zweierlei, einen dop-
pelten Ruhm, davontragen.
Vgl. 692 τούτ(ον ένεγκών τιάν-
τα τάπιΐ'ίκια.
1 089. σοφά: weil sie ihren
wahren Vorteil im Auge hat,
άριστα: weil sie jetzt, obwohl
auf sich aliein angewiesen, den-
noch hochherzig Hilfe schaffen
will. Vgl. Phil. 119 σοφός τ äv
αύτόξ κάγαΟ'όΰ κεκλτ]' αμα. Der
Gedanke' kehrt zu dem durch
das Vorhergehende motivierten
εϋπατρίδ 1081 zurück.
1090. Ai&' δσον ήσσο}ν ειμί,
τόσον σέο φέρτεροδ εϊην sagt Asi-
os (Apoll) ZU Hektor ΠΤ2Ί\ so
wünscht der Chor Elektren, sie
möge dereinst ebensoweit ihren
Feinden an Macht {χ^ρί) und
Segensfülle (πλούτω) überlegen
sein, wie sie jetzt unter ihnen
steht. Sie steht aber nicht nur
vergleichsweise unter ihnen, son-
dern deren Hand ist über ihr;
daher sagt der Chor νηόχειρ.
1093 ff. ναι ε IV ist hier wie
1096 βεβηκέναι nur ein schmuck-
vollerer Ausdruck für είναι. —
ζώσαν μέν κακώδ, των δέ μεγί-
στοη> νομίμων (der νομοί άγραφοι
kindlicher Pietät) άριστη (τά αρι-
στεία) φεγομέναν — wenn die Les-
art richtig ist.
1098. Jtos ist metrisch und
dem Sinne nach unmöglich; φε-
ρομέναν άριστα kann schwerlich
'den Preis für die beste Leistung
davontragend' heißen ; dem Sinne
entspricht am besten Weckleins
Vermutung άριστον aliov 8t' εν-
σέβείαν *in dem, was höchste
Satzung ist, erntest du herrlichsten
Ruhm'.
1098—1231. Orest bringt die
152
f! : ΓΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΧΟΡΟΣ
τι δ* εξερευνάς γ.αΙ τι βονλη&είς ^ίάρει,; 1100
ΟΡΕΣΤΗΣ
Αϊγιο&ον iv-d•^ φγ.η•/.εν ιστορώ τΐάλαί.
ΧΟΡΟΣ
αλλ εϋ ^' ίκάνεις χώ φράσας άζήμιος.
ΟΡΕΣΤΗΣ
τΙς οϋν άν νμων τοις έσω (ρράσειεν αν
ήμων τΐο^εινήν γ,οινότίονν τΐαρονσίαν;
ΧΟΡΟΣ
ijd , ει τον άγχιστόν γ ε χηρύσσειν χρεών. 1105
ΟΡΕΣΤΗΣ
ΐ^^, ώ γύναι, δήλωσον είσελ^^ονσ', δτι
Φωχής ματεύονσ' άνδρες Λϊγι,σϋ^όν τίνες,
ΗΛΕΚΤΡΑ
οϊμοι τάλαιν^' ού δη Ttod-^ ής ήτίούσαμεν
φήμης φέροντες εμφανή τεχμήρια;
Urne, angesichts deren Elektra
des Bruders und ihr Los beklagt.
Die Geschwister erkennen ein-
ander.
1098 f. Orest und Pylades, von
Dienern begleitet, deren einer die
Urne hält, treten auf. — Orest
fragt mit einer gewissen erkün-
stelten Naivetät, als wäre der Chor
von dem Ziel und Zweck seiner
Wanderung bereits unterrichtet.
1099. Man hat όρ&ώ5 getadelt,
da es sich nicht um die rechte
Weise des Wandems, sondern
um den rechten Weg handle,
und όρθ-ήν gefordert; ich fürchte,
daß dieses geradeswegs hei-
ßen würde.
1101. ΑΧγ ισ dOv Mvd'* φκη-
κεν: Beispiele ähnlicher Prolep-
sis Anhang § 27 I. — φκηκεν
von οίκέω in der Bedeutung sich
ansiedeln; Xen. Anab. VII 7,
55 οι §έ στρατιώται τέωε μέν iL•-
yo7', ώδ ό Ξενοφών οϊχοιτο ώδ
^εύϋ'ην οίχήσων. — πάλαι'. Na-
türlich wußte jeder, wo Aigisthos
wohnt, aber der Fremde hat die
Wegangaben nicht verstanden.
1102. όψράσαδ: der dir Be-
scheid gegeben hat, mit Be-
zug auf ιστορώ πάλαι.
1104. Der Chor muß πο&ει-
νην παρονσίαν von der dem
Aigisthos und der Klytaimestra
erwünschten Ankunft (vgl. 666 f.)
verstehen; für die Zuschauer ist
der Doppelsinn hineingelegt, daß
Orest erreicht, wonach er (2 f.) wie
Elektra so lange sich gesehnt
hatte. Der Ausdruck ημών κοι-
νόπονν π αρονσίαν (Ai. 872
ήμώ7> γε vads κοινόπλονν όμιλίαν)
wäre für die Ankunft des Orestes
und seiner Begleiter überladen,
sollte nicht der Zuschauer hin-
durchhören, daß mit der angeb-
lichen Asche Orest zugleich
selbst den Weg gemacht habe.
1105. τόν άγχιστόν: sofem
Elektra dem Königshause ange-
hört. Damit hat Orest sie er-
kannt. Aber er hält an sich,
bis ihn 1174 sein Gefühl über-
mannt.
1108. ov δήποτε: im Sinne
von ov §νπον wohl nicht ver-
schieden. (1202. Tr. 876).
ΗΛΕΚΤΡΑ
153
ΟΡΕΣΤΗΣ
οϊ;ζ οΐδα τήν σήν χληδόν' αλλά μοι γέρων
έφεΐτ^ Όρέστον ^τρόφιος άγγεΐλαι περί,
ΗΛΕΚΤΡΑ
τΐ ό^ iOTtVf ώ ξέν^; ώς μ^ ντΐέρχεται φόβος.
ΟΡΕΣΤΗΣ
φέροντες αύτοϋ σμικρά λείψαν' εν βραχεί
τεύχει ^-ανόντος, ώς οράς, κομίζομεν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
οϊ 'γώ τάλαινα, τοντ^ έκεΐν^' ήδη σαφές
πρόχειρον αχ^ος, ώς εοιχε, δέρκομαυ.
ΟΡΕΣΤΗΣ
εϊπερ τί κλαίεις των Όρεστείων κακών,
τόδ' άγγος ΐσ^ι σώμα τούκείνον στέγον.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ ξεΐνε, δός ννν, τνρος ^εών, εϊπερ τόδε
1110
1115
1110. τήν σήν χΧηΒόνα: τήν
σήν die, von der du redest (An-
hang § 80). Es kann sein, daß
χΧηδών hier einfach als stellver-
tretendes Synonymum von φή//η
steht (Anhang § 21 8). Die Barsch-
heit wäre auch dann verständ-
lich: durch sie will Orest sein
Gefühl bemeistern. Aber viel-
leicht ist der Wechsel sinnvoller.
Die ψή/ι^η rjr ήχούσααεν, ist die
Nachricht von Orests Tode ; wenn
Orests Schwester davon redet, so
ist das für den Lebenden ein
böses Omen; vgl. zu 59, 1211.
Und gerade in diesem Sinne steht
κληδών oft; Vgl. Luc. de laps. in
sal. 8 δέχομαι, flnev ό Άλέξαν-
δροξ,τήν κληδόι^α. Dann SoUElek-
tra die Bedeutung Kunde her-
aushören, Orest meint für sich
die Bedeutung Omen. Vgl.
Plüss, Aberglaube und Religion
in Soph. El. 15.
1112. ώ s w' νττέρχεταί φό-
βος: Die Wendung enthält wohl
nicht νπέρχεσΟ'αι in der Bedeu-
tung 'beschleichen', sondern ύπό
heißt hier wirklich unten: Η
215 Τρώαδ δέ τρόμο5 aivös νπή-
λυ&ε γνϊα Βχαστον. Später ist
die Ausdrucksweise dann auf
andere Affekte, die einem nicht
die Kniee erschüttern, übertra-
gen; vgl. 928.
1113. φέροντεδ κομ ίζο u εν
soll eine Tautologie sein und der
Text besagen, daß Orest in einer
kleinen Urne den Tod gefunden
habe. Wer den Dichter ver-
stehen will, wird übersetzen:
Er ist tot, .und wir bringen seine
geringen Überreste in einer klei-
nen Urne getragen. 'Man em-
pfindet deutlich die Scheu, mit der
Orest das Lügenwort &avovToe
ausspricht; es ist die Hauptsache,
die er zu melden hat, und doch
fügt er sie nur in der unschein-
baren Form eines abhängigen
Partizips ein'. K.
1115. τοντο (εστίν) εκείνο,
was der Pädagog 757 ff. ange-
kündigt hatte. Vgl. Anhang § 85.
1117. τΐ των Ορεστείων
κακών: Wenn sie um Orest weint,
154
ςοφοκλεογ:
γ.έγ.εν&εν αυτόν τεύχος, εις χείρας λαβείν, 1120
δπως έμαντήν χαΐ γένος το 7t αν δ μου
ξύν τ'ηδε χλανσω χάποδύρωμαι σποδώ.
ΟΡΕΣΤΗΣ
δόΟ'\ ήτις εστί, προστρέροντες' ου γάρ ώς
έν δυσμένεια γ' οϋσ^ έιιαιτείται τόδε,
αλλ* fi φίλων τις ή τνρός αίματος φύσιν. 1125
ΗΛΕΚΤΡΑ
ίδ φιλτάτου μνημεΐον άνθ^ρώτίων έμοί
'Ψ^χήζ Όρέστου λοιτΐόν, ώς αττ' έλτΐίδων
ούχ ώνπερ έξέ7εεμπον είσεδεξάμην.
so kann sie nicht nur um einen
Teil seines Unglücks weinen.
Aber an eine Teilung ist hier in
"Wahrheit auch gar nicht gedacht ;
vgl. zu 389. — άξιοπίστωξ άγαν
Ορέστη? σκληρόδ έστιν, ονχ οίον δεϊ
άγγελον είναι και ανναχ&όυενον
ToZs άτνχήι/ασιν L•^^ δτε. schol.
1120. κέκεν&εν: gewöhnlich
intransitiv, hier transitiv, wie
Aesch. Cho. 667 λέβητο« %αλκέον
κντώματα σποδόν κέκεν&εν άν-
δρόδ. Eur. Iph. Α. 112 α δέ κέ-
κεν&ε δέλτο5. Hec. 880 οτέγαι
κεκεΰθ'ασ^ αϊδε. Τρψάδων δχλον,
und sonst.
1123. {έκείΐ'ΐι) ή τ IS εστί: ihr,
wer immer sie ist. Anhang
§ 92 Π. — περιπαϋ'ώε λίαν τό
ή'τιδ εστίν, schol.
1124. ^π α #r^« ist dringender,
demütiger als αίτέ(ο\ επαίτης
heißt der Bettler. CR. 1416
braucht es der Chor von Oedipus'
flehentlicher Bitte 1410 ff.
1125. πρ05 αΐματοδί 'von
Seiten des Blutes' war gewiß ur-
sprünglich durch die Beifügung
des Begriffes 'verwandt' verdeut-
licht, ist aber längst verselbstän-
digt und bedeutet allein 'bluts-
verwandt'. — φύσιν: 'dem Ur-
sprung nach' ist ohne Zweifel
überflüssig; aber 'der fasterstarrte
Akkusativ ψύοιν wird selbst den
Verben hinzugefügt, die vollauf
die Abstammung bezeichnen, wie
Ai. 472 φύσιν /' äonXay/^vos έκ
κείνου γενώξ\ Κ. ZU 325.
1126 f. Vgl. Gell. VI 5 Polus
histrio unice amatumßlium morte
amisit. Eum luctum quoniam
satis üisus est eluxisse, rediit ad
quaestum artis. In eo tempore
Athenis Electram Sophoclis
acturus gestare urnam quasi cum
Oresti ossibus dehebat. . . Igitur
Polus, lugubri habitu Electrae
indutus, ossa atque urnam. e se-
pulcro tulit Jllii et, quasi Oresti
amplewus, opplemt omnia non
simulacris neque imitamentis,
sed luctu atque lamentis veris et
spirantihus. — Die Urne ist das
Grabmal [μνημεΐον) des Orest; ihr
Inhalt ist alles, was von seinem
Leben (775) übrig ist, d. h. es ist
eben nichts übrig.
1128. Von der Urne und der
Asche geht ihr Denken ganz
selbstverständlich zu Orest selber
über. — Die Worte an είπίδοη•
ονχ ώνπερ έξέττεμτιον εισεδε^άμην
sind schwerlich richtig überliefert.
Nehmen wir an, daß άπ' έΧπΙδον
heißen kann 'fern von (Anhang
§ 66) den Hoffnungen, gegen die
Hoffnungen' (wie από δόξης Κ 324
gegen die Erwartung), so würde
sich ein Sinn ergeben, wenn wir
ΗΛΕΚΤΡΑ
155
νυν μεν γάρ ουδέν όντα βαστάζω χεροΐν,
δόμων δέ ο\ ώ rtal, λαμττρόν έξέτΐεμψ' έγώ.
ώς ώφελον ττάροιΟ^εν έχλιπεΐν βίον,
TtQLv ές ξένην σε γαΐαν έχηέμχραυ χεροΐν
χλέψασα ταΐνδε χόνασώσασ^αι φόνου,
δτΐως -Θ-ανών έχεισο Tfj rod-' ήμερα,
τύμβου ττατρώου χοίνόν είληχώς μέρος,
νϋν δ' έχτός οϊχων χάπΙ γης άλλης φυγάς
γ,αχώς άτΐώλου σης χασιγνήτης δίχα '
χουτ^ εν φίλαισι χερσίν ή τάλαιν' έγώ
λουτροΐς έχόσμησ^ οντε /ΰαμφλέχτου ΐίυρός
άνειλόμην^ ώς είχός, αΟ^λιον βάρος'
άλλ^ έν ξέναισυ χερσί χηδευ^^είς τάλας
σμίχρός 7ΐροσήχεις όγχος έν σμιχρω χντει.
οΐμοι τάλαινα της έμης ΐίάλαι τροφής
άνωφελήτου, την έγώ S-άμ άμφΐ σοΙ
πόνφ γλυχεΐ παρέσχον' οΰτε γάρ 7νοτε
μητρός συ γ' ήσΟ^α μάλλον ή χάμου φίλος.
1130
1135
1140
1145
mit Wecklein νφ statt ούχ schrie-
ben: 'geg'en die HoffnuDgon, von
denen getrieben ich dich hinaus-
sandte'. Vgl. Eur. Tro. 505 Τι
δητά μ* ό^ϋ^οντ' ; έϊπώων ηοίων
ϋπο ;
1129 f. Was durfte ich damals
erhoffen, als ich dich Ιαμπρόν
(άλίγκιον άατέρι καλώ Ζ 401)
hinanssantlte! Und jetzt bist du,
den ich in der Hand halte, ein
Nichts.
1134. δη MS ^χεισο: damit du
gelegen hättest. In dem einem
irrealen Wunsche suboi dinierten
Finalsatze steht der Irrealis ohne
άν. Anhang § 137.
1138. Orest Aesch. Cho. 8 ov
>άρ παρών ώμω^α οόν, ηάτέρ,
ίόρον ονδ^ ενέτεινα %ί:1ρ* έτι' εκ-
φορά, t ΐχρον.
1139. παμ ψλέκτον ηνρό$\
aus dem alles verbrennenden
Feuer. Anhang § 41 I.
1142. o/xoe: Unser 'Häuflein'
würde entsprechen ; vgl. Men.
Com. IV 187 ονττώποτ' έζήίωσα
πολυτελή νεκρόν' eis TOf ίσον
ογκον τω σφόδρ* ίρχΒτ ^.ντελεΖ.
1143 ff. ' Ganz ähnliche Betrach-
tungen stellt bei Aesch. Cho. 730 ff.
die alte Amme des Orest an; nur
ist die Haltung den Personen ge-
mäß verschieden. — Die Wort-
stellung τή« έμή£ τροφήδ avot-
ψελήτον wie 133 τόν έμόν πά-
τερ' Λί>^λιον.
1144f. άμψΊ σοι: um dich be-
schäftigt oder besorgt; vgl. 1180.
— παρέσχον, summati ver Aorist
wie 1378 ή αε πολλ.ά δη άψ ών
ίχυ/μι λιπαρεΐ προύστην χερί.
Π46. καί abundiert, wie oft
in Vergleichungen: 1301, Ant. 928
μή πλείω κακά πά&οιεν η καΐ
δρώσιν έκδίκωε έμέ. Anhang
§153 II 1. — φίλο« heißt natür-
lich nicht 'Freund', sondern ist
156
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
οϋ^•^ οΐ ν,ατ οΐχον ήσαν, αλλ' έγώ τροφός,
έγώ δ' αδελφή ΟοΙ προσηνδώμην αεί.
νυν δ' έγ,λέλοίτΐε ταντ έν ήμερα μια
■θ-ανόνη σύν σοι. τνάντα γαρ σνναρτνάσας
^ύελλ' δτΰως βέβηγ,ας' οϊχεται τζατήρ^
τέ^^νηκ έγώ σοί, φρούδος αυτός ει -θ-ανών'
γελωσι δ έχ&ροί, μαίνεται δ' νφ* ηδονής
μήτηρ άμήτωρ, ής έμοί σύ τΐολλάχις
φήμας λμβ-ρί^ τίρούπεμτΐες, ώς φανούμενος
τιμωρός αυτός' αλλά ταν3•' δ δυστυχής
δαίμων δ σός τε χαμός έξαφείλετο,
δς σ' ώδε μοι ηρούτζεμψεν αντί φιλτάτης
μορφής στΐοδόν τε χαΐ σχιάν ανωφελή.
1150
1155
der Singular zu dem Plural, der
in και μετά οΐοι φίΧοισι erscheint;
für die Übersetzung mögen wir
'Kind' wählen.
1147. Ol xar olxov: die
Diener im Hause, die dir eigent-
lich zu Pflegern bestellt waren.
— έγώ τροφόζ blickt nach rück-
wärts und nach vorwärts ; einer-
seits ist es der Gegensatz zu oi
κατ olxor, anderseits wird es ana-
phorisch fortgesetzt durch έγώ §'
αδελφή σοΙ προσηνδώμην άεΐ. Er
hat sie einmal wie Odysseus die
ψίλη τροψόδ Ευρύκλεια als uaZa,
dann wieder als αδελφή angeredet.
Ζ 429 schwebte νοη^Εκτορ, άτάρ
συ μοι έασι πατήρ και πότνια
μήτηρ ήδέ καοίγνητοξ, οϋ δέ μοι
θαλεροί ηαρακοίτηδ.
1149 f. έκλέλοιπε: τέ&νηκε. —
Mit σνναρπάσαδ vgl. Ο. R. 971
παρόντα συλλαβών ϋ'εσπίαματα.
1 1 50 ff. Alles hast du mit dir
entrafft. Denn da der Vater, ich,
du tot sind, so triumphieren jetzt
die Feinde, und keiner kann mehr
die Rache vollziehen.
1152. τέ&νηκ* έγώ σοι', ich
verdanke dir den Tod, wie 808
U. 1163 ώ£ μ'' άπώλ^εσαξ.
1154 f. μήτηρ άμήτωρ: wie
γάμο5 αγαμοδ, αδωρα δώρα U.
ähnl. Anhang § 222. — ^s ist
mit λ ad" ρ α zu verbinden. — φή-
μαε προύπεμπε8, vgl. 169 f.
1155. ώζ φαν ο ύ μ εν OS : λ.έ-
γων δτΐ φαν^ oder έληί^ων φα-
νείσ&αι.
1156. αΰτό5'. in eigner Per-
son, im Gegensatz zu den ge-
sendeten Botschaften. Hierauf
wird der Gedanke von 11 49 f.
abschließend wiederholt. — bai-
μων schwankt hier zwischen der
persönlichen und der unpersön-
lichen Bedeutung (Geschick); zu
jener paßt έξαφείλετο, zu dieser
δυστυχή£.
1158 f. Vgl. Aesch. Ag. 417
άντΙ δέ φωτών τεύχη και σποδό£
εΐ5 εκάστου δόμουδ άφικνεΐται.
Eur. Suppl. 1130 σποδοϋ τε πλη-
Sos ολίγον άντι σωμάτων ευδόκι-
μων.— σποδόν τε και σκιάν,
Vgl. Eur. fr. 532 κατΟ'ανών δε
näs άνήρ γη και σκιά. Hor. Carm.
IV 7, 16 pulvis et umbra sumus.
— Der Schatten, die Seele des
Toten, kann ihr nicht helfen. Die
'Schatten' sind dem Sophokles in
der Tat schattenhafter als dem
Aischylos: ποτνία ΟΙδίπου σκιά
Sept. 956 = 971.
ΗΛΕΚΤΡΑ
157
οϊμοι μοί* ΙΙβΟ
ώ δέμας οίκτρόν, φευ φευ.
ώ δεινοτότας, οϊμοι μοί,
7Ζεμφ3•εϊς κελεύ^-ονς, φίλτα^\ ώς μ ότΐώλεσας'
άτΐώλεοας δήτ\ ώ χασίγνητον κάρα.
τοιγάρ σύ δέξαι μ^ ές το αόν τόδε στέγος, 1165
τήν μηδέν εΙς το μηδέν, ώς σύν σοΙ χάτω
ναίω τό λοιτίόν γ,αϊ γάρ, ήνίχ' ήο&^ άνω,
ξύν σοΙ μετεΐχον των ϊσων χαΐ νυν uod-Q,
τον σον d-avoDoa μη άη:ολεί7ίεσ^'αι τάφου.
τους γαρ ^-ανόντας ούχ όρώ λυττουμένονς. 1170
ΧΟΡΟΣ
^νητοϋ πέφνχας πατρός, ^Ηλέχτρα, φρόνει*
ϋ-νητός δ^ ^Ορέστης' ώστε μή λίαν στένε.
τΐάσιν γάρ ήμΐν τοντ οφείλεται, τΐα&εΐν,
ΟΡΕΣΤΗΣ
φεν φεν, τι λέξω; τνοΐ λόγων αμήχανων
έ'λ^ω; χρατεΐν γάρ ούχέτι γλώσσης σ^ένω. 1175
1160 ff. Das überquellende Ge-
fühl zerbricht die Schranken des
Verses. Natürlich kann Eiektra
nicht 1160—62 plötzlich singen,
und wir haben also kein Recht,
korrekte lyrische Rhythmen zu
erwarten. Der Klang ist (hier
wie Trach. 1085 f.) anapästisch,
wogegen 0. R. 1468 ff. iambische
Verse begonnen, aber immer nach
der Trithemimeres abgebrochen
werden.
1161. ώ di^uas οίχτρόν: Ihrer
Phantasie stellt sich wohl der
blutende Leichnam dar.
1162. ώ δ stv οτάταζ πεμ-
?
&είδ xeXevdOvs: Sie hat ihn
ja einst in die Fremde hinaus-
geschickt, und dieser Weg endete
in der pythischen Rennbahn.
1167. Die Verbindungen ό μη-
8kv ών, ή μηδέν οϋοα, τό μηδέν
ον werden verkürzt zu ό μηδέν,
ή μηδέν^ τό μηδέν, WOdurch der
Anschein eines indeklinablen μη-
δέν entsteht. Vgl. Ai. 1231 Jr'
ουδέν ών τον μηδέν άντέστη£
ϋπερ. Anhang § 247, 19.
1170. Die Urne, die das bißchen
fühllosen Staub enthält, hat sie
bei all diesen Worten angeblickt;
nun sagt sie mit schmerzlichem
Lächeln: Ich sehe ja, die Toten
leiden keinen Schmerz.
1171. Du bist eines sterblichen
Vaters Kind, Eiektra; darum sei
verständig: fordere nicht, was
kein Sterblicher fordern kann,
daß seine Lieben vom Tode ver-
schont bleiben, sondern sei maß-
voll; sterblich war auch Orest,
darum mäßige deine Klage.
1173. Vgl. 860, Phil. 1421 xal ool,
οάφ ia&t, TovT οφείλεται nad'elv.
Oft hat Euripides ähnliche Wen-
dungengebraucht. Vgl. Ale. 419 ώ«
πασιν ήμϊν κατ&ανεΖν οφείλεται.
782 βροτοΊδ απασι χατ&ανεΐν οφεί-
λεται. Andr. 1271 π&σιν γαρ άν-
Ό'ρώτΐοισιν ήδε πρόδ &εών ^ρήφοί
158
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
τί δ' έ'σχες άλγος; τνρός τι τοϋτ^ είτνών χνρεΐς;
ΟΡΕΣΤΗΣ
ή αόν το χλεινόν είδος Ήλέχτρας τόδε;
ΗΛΕΚΤΡΑ
τόδ^ ίστ* έν^εΐνο γ,αϊ μάλ' ά^λίως έ'χον.
ΟΡΕΣΤΗΣ
οΐμοι ταλαίνης άρα τήσδε συμοροράς.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ον δή 7τοτ\ ώ ξέν\ αμφ^ έμοί στένεις τάδε; 1180
ΟΡΕΣΤΗΣ
ώ Οωμ^ άτίμως xad-έως έφ^^αρμένον.
ΗΛΕΚΤΡΑ
οντοι τΐοτ^ άλλην η έμέ δνστρημεΐς, ξένε.
ΟΡΕΣΤΗΣ
φευ της άνύμφον δνσμόρον τε σης τροφής.
χέχρανται κατ&ανεΐν τ' οφείλεται.
fr. 10 κατ&ανεΐν S' οφείλεται xai
τω χατ' oixovs έκτόδ ήαένφ πό-
νων, fr. 733 τοΖ£ πδίσιν άν&ρώ-
ποισι χατϋ'ανεΧν μένει. Der Ge-
meinplatz ist matt, aber das sind
Zwischenreden des Chores sehr oft.
1174. ποί λόγων ϊλθ'ω , ατε
αμήχανων;
1176. Im Hinblick worauf sagst
du das eben? Vgl. 0. R. 1144 τί
8^ Ματ ι; ηρόδ τί τοντο το-δτιο«
ΙατορεΖ£;
1177. 'Ist Elektrens ruhmvolle
Gestalt diese deine da ?* Eine er-
blühende Jungfrau war sie, als
der Knabe das Vaterhaus ver-
ließ; jetzt findet er ein abge-
härmtes Weib; kann das seine
Elektra sein? Orest bei Hof-
mannsthal S. 72 ''Elektra muss
zehn Jahre Jünger sein als du.
Elektra ist gross, ihr Aug ist
traurig, aber sanft, wo deins voll
Blut und Hass. Elektra wohnt
abseits der Menschen, und ihr
Tag vergeht mit Hüten eines
Grabes. Zwei, drei Frauen hat
sie um sich, die lautlos dienen,
Tiere umschleichen ihre Wohnung
scheu und schmiegen sich, wenn
sie geht, an ihr Gewand\
1178. χαί: und zwar.
1179. άρα findet sich hin und
wieder um des Versbedürfnisses
willen bei Sophokles, Euripides
und in der Komödie statt άρα,
ohne daß sich ein Bedeutungs-
untei-schied feststellen ließe.
1180. Elektra ist so innigen
Mitleides ganz ungewohnt; daher
die erstaunte Frage. — άμφ^
έμοι: άμψί c. dat. des Gegen-
standes des Affekts. Anhang § 65.
1181. ad- ε OS entspricht etwa
unserem 'gottverlassen'. 0. R. 661
ά&εοδ άψιλοί δτι ηύματον όλοί-
μαν. 254 γηδ ώ§* άχάρπωδ κά-
&έω£ έφ&αρμένη£.
1182. 'Wahrhaftig, Fremder, du
meinst mit diesen Unglücksworten
keine andere als mich.' Vgl. Eur.
Hec. 181. ^Ex. Οϊμοι, τέκνον. JIo-
λνξ. Τί με δνσφημεΐ5 ;
1183. τρέφω und τρέφομαι ΥβΤ-
blassen bei Sophokles fast zu
ΗΛΕΚΤΡΑ
159
ΗΛΕΚΤΡΑ
τι δη ττοτ J ώ ξέν\ c5(5' έτΐΐσκοτΐων ύτένεις;
ΟΡΕΣΤΗΣ
ώς ονχ άρ^ τ^δη των έμων ονδεν χαχών. 1185
ΗΛΕΚΤΡΑ
έν τφ δυέγνως τοντο των είρημένων ;
ΟΡΕΣΤΗΣ
όρων σε πολλοίς έμ7ΐρέπονσαν αλγεσιν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
χαΐ μήν δρας γε πανρα των έμων χαχων,
ΟΡΕΣΤΗΣ
χαΐ ττως γένοιτ αν τώνδ' έ'τ^ εχθΊω βλέτνειν ;
ΗΛΕΚΤΡΑ
ό^οννεχ' είμΙ τοις φονενσι σύντροφος — 1190
ΟΡΕΣΤΗΣ
τοις τον; πό&εν τοΰτ' έξεσήμηνας χαχόν;
Synonymen von ^χο> und εΐ^/ί:
Αί. 503 oi'ae λατρείας άν\)^ δαον
ζήλου τρέφει; Ο. C. 18δ δτι καΐ
πόλει τέτρ οψεν άψιλον. In der-
selben Weise verallgemeinert sich
die Bedeutung von τροφή, so daß
das Wort nur noch 'Leben,
Existenz' bedeutet; vgl. 0. C.
328 (tj δνοάΟ'λιαί τροφαί, 362 ζη-
τούσα τήν σήν, ηον κατοιχοίη«,
τροφήν.
1184. έπισχοπ ών\ Sie sieht
ZU ihrem Erstaunen, wie teil-
nahmsvoll sein Blick auf ihr ruht.
1185. ώ s leitet einen Aus-
rufungssatz ein : in welchem
Grade 1 — Orest nennt das traurige
Geschick der geliebten Schwester
sein eignes Leiden, wodurch
Elektra noch mehr irre wird, da
sie nicht begreift, wie Orest nach
ihren Mitteilungen von seinem
Leiden reden kann.
1186. 'In welcher Äußerung,
die ich getan, hast du das er-
kannt?'
1187. όρων: nämlich διέγνων
τοντο. — έμ πρέπονσαν. insi-
r/nem (664). Die Verbindung ift-
πρέπειν άλγεσιν streift an ein Oxy-
moron, da sonst die Menschen
έμηρέπονοιν ολβφ, aya&ois USW.
Aesch. Cho. 12 όμήγνρι« γνναιχών
φάρεοιν μελαγγ^ίμοι« τιρέηοναα.
'Er hatte sie ja ηολλαΖς χλιδαίσιν
έμπρέπονααν sich gedacht.' Κ.
1189. Unwillkürlich verrät er
den persönlichen Anteil, den er
an ihr nimmt, durch das Wort
έ•/^ 3Ίω .
1190. Vor όβΌύνεχα ist zu
denken γίγνεται ϊτ έχ^-ίω. — Mit
Tois φονενσι σύντροφο« vgl.
263 f.
1191. 'Woher stammt das Un-
heil, das du eben, dich mir er-
öffnend (^1), andeutetest {έοή-
μηναδ) ?' d. h. welche Mörder
meinst du? Da Orest sich noch
nicht zu erkennen gegeben hat,
so stellt er sich, als verstehe er
nicht.
160 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΗΛΕΚΤΡΑ
τοις τΐατρός' είτα τοίοδε δουλεύω βί<^.
ΟΡΕΣΤΗΣ
τίς γάρ σ άνάγχη τγίδε τνροτρέτΐει βροτών ;
ΗΛΕΚΤΡΑ
μήτηρ χαλεΐταΐ' μητρί δ^ ονδέν έξιοοΐ.
ΟΡΕΣΤΗΣ
τί δρωσα; πότερα χερσίν ή λύμτ] βίου; 1195
ΗΛΕΚΤΡΑ
χαΐ χερσί χαΐ λύμαισι χαΐ Ttäoiv καχοΐς.
ΟΡΕΣΤΗΣ
ούδ^ ούτταρήξων ούδ^ δ χωλύσων τιάρα;
ΗΛΕΚΤΡΑ
ού δη-θ-^ ' δς ήν γάρ μοι, σύ ττρού^ηχας Οττοδόν.
ΟΡΕΣΤΗΣ
ώ δύα7ΐοτμ\ ώς όρων σ' έτΐοιχτίρω τζάλαι.
ΗΛΕΚΤΡΑ
μόνος βροτών έμ* ϊσ^' έποίχτίρας τζοτέ. 1200
ΟΡΕΣΤΗΣ
μόνος γάρ ηχω τοΐαι σοΐς άλγων χαχοΐς.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ού δη πο-Θ-' ήμΐν ξνγγενής ήχεις rcoS-iv ;
1192. είτα: nachdem sie mei- ό χωλύσ€αν {αντήν),\^\.Κνά>Λ^\
nen Vater gemordet haben: so ovB^ ό χωΐύσων παρην. Phil. 1242
steht είτα oft nach Partizipien, r/s ϊσται μ ονπικοΛύσων τάδε;
wie 553. 1008. Ai. 1092. 1094. Ebenso in Prosa.
1193. Welcher Zwang seitens 1198. σποδόν: als Asche,
irgendwelcher Menschen treibt 1200. έποιχτίρα? ποτέ: der
dich dazu? endlich einmal Mitleid mit mir
1194. ουδέν έξισοΧ: ουκ ισα empfunden hat.
πράττει τω τηδ μητρόδ ονόματι, 1201. Andere Menschen empfin-
al8,«;7'ri7(? <^^ί7''^'*^ί' 1154. Vgl. Trach. den mit dir nur das schwächere
818 ήτιβ μηδέν ώε τεκοϋσα δρα. Mitleid des Unbeteiligten ; ich
1195. χείρεβ: Gewalttaten; allein empfinde selber Schmera
Ιϋμαι βίον: τροφηξ, Vgl. 190ff. Über dein Leid (1185 ονκ άρ' ^δη
Gedacht ist: behandelt sie των έμων ουδέν κακών) und άΆτυαη
dich unmütterlich? Jenes auch tieferes Mitgefühl.
geht auf Mißhandlungen, dieses 1202. So kann nur jemand reden,
auf die unwürdige Stellung der der die Pflicht hätte, sie ihrem
Tochter des Hauses. Elend zu entreißen; daher die
1197. ό έπαρήξων (σοι) και Frage, ob er ein Verwandter sei
HAEKTPA 161
ΟΡΕΣΤΗΣ
έγώ φράααιμ' άν, ει τό τωνδ^ εϋνουν τιάρα.
ΗΛΕΚΤΡΑ
άλλ iOTiv 8VV0VV, ώστε προς τζιατάς έρεΐς.
ΟΡΕΣΤΗΣ
μέ^-ες τόδ* άγγος ννν, δτΐως τό Ttäv μάΒ-ΐβς. 1205
ΗΛΕΚΤΡΑ
μή δήτα, τΐρός ^εων, τοντό μ^ έργάστ], ξένε.
ΟΡΕΣΤΗΣ
TtidOV λέγοντι γ.ονχ άμαρτήστ] τνοτέ,
ΗΛΕΚΤΡΑ
μή, προς γενείον, μη έξέλΐβ τα φίλτατα.
ΟΡΕΣΤΗΣ
οϋ φημ έάσει,ν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ τάλαιν^ έγώ σέ^εν,
Ορέατα, της σης ει στερήσομαι ταφής, 1210
ΟΡΕΣΤΗΣ
εύφημα φώνει' τνρδς δίκης γαρ ού στένεις.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τνώς τον ϋανόντ^ άδελφόν ού δίκτβ στένω;
1203. r<i r λ; ί^ί«: nicht wesent- άΐλ^ άντομαί σε τησδε πρό« ys-
lich verschieden von ai'Se. Vgl. isiaSos. Iph. Aul. 1247 ηρόε ya-
Eur. Iph. Aul. 1403 τό μίν σόν, νείον σ' άντόμεσ&α, u. ä.
ώ νεανι^ yavvaiios ίχει, τό τη« 1209. σέ&εν: νοη dir aus, um
τύχη« δέ νοσεί. deinetwillen.
1205. Er greift nach der Urne. 1210. Elektra möchte wenig-
— Sein Trug war gerecht, aber stens den Aschenkrug beisetzen,
er empfindet es peinlich, welchen da sie den Leichnam nicht hat
Schmerz er Elektren dadurch be- besorgen können,
reitet hat; darum soll sie sich 1211. ενγημα φώνει, damit
nicht mit dem Werkzeug des das Wort von Orestes' Bestattung
Truges befassen. nicht eine üble Vorbedeutung für
1206.//?} (ϊ^τα ist nur ein ge- den Ausfall des Unternehmens
steigertes μή; vielleicht liegt ur- bringe. — πρό9 δίκηε yaQ
sprünglich das δητα der Bestäti- ού στένειδ statt ού γάρ πρό?
gung (1455, 1164) vor. ^^xi/ffar^j^e/e, wie oben 1065 ^α^οοί^
1208. Elektra bittet πρόε yε- ούκ άπόνητοι. — πρόΰ δίκη«:
νείον, wie J. 501 Thetis δεξιτερ^ ττρόδ C. gcu. ist hier wie oft 'von
ύη άν&ερεωνοδ έλουσα λισσομένη jemand ausgehend', 'der Weise
ηροσέειπε Jia. Vgl. Eur. Med. 709 jemandes entsprechend' ; also be-
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl. U
162 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΟΡΕΣΤΗΣ
οϋ σοι τζροοήγ,ει τήνδε τζροοφωνεΐν φάτιν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
όντως άτιμος είμι τον τε^νηχότος;
ΟΡΕΣΤΗΣ
άτιμος ούοενός στ;' τοντο ό' οϋχϊ σόν, 1215
ΗΛΕΚΤΡΑ
εϊττερ γ^ Όρέστον σώμα βαστάζω τόδε.
ΟΡΕΣΤΗΣ
αλλ* ούχ ^Ορέστον, πλην λόγφ y ήσχημένον.
ΗΛΕΚΤΡΑ
Ttov δ^ εστ εκείνον τον ταλαιτνώρον τάφος;
ΟΡΕΣΤΗΣ
ούχ έστι' τον γαρ ζώντος οϋχ έ'στιν τάφος.
ΗΛΕΚΤΡΑ
πώς εΐπας, ώ παΐ;
ΟΡΕΣΤΗΣ
χρενδος ουδέν, ών λέγω. 1220
vor der Ausdrack verblaßte 'der Nun erkennt sie wieder in dem
Weise Dikes entsprechend', όΊ- Epheben nicht den Bruder, der
xaiois. in ihren Öehnsuchtsträumen zu
1213. την δ ε φάτιν: vom &α- voller Männlichkeit ausgereift
νών άδελφόΰ. — προσφοινεΖν: war. — Anders, doch nicht min-
näml. i/ui, welches Orest unter- der fein bei Hofmannsthal. Bei
druckt, weil er noch immer mit ihm ist Orest für Elektren das
der Entdeckung zögert. Kind geblieben, das sie einst
1214. άτια OS: unteilhaftig, aufzog (S, 70 ff.); so lebt er in
übertragen von dem politischer ihrer Vorstellung weiter. Aber
Rechte beraubten Bürger, mit dem sie bleibt bei der Anrede, auch
Genetiv konstruiert wie 0. R.789 als er sich zu erkennen gegeben
καέ με 0oißos o^tv μίν Ιχόμην ατι- hat (S. 78 f.); im Vergleich mit
μον έξέπεμ-ψβν. ihr, die in diesen Jahren ein
1215. τοντο: die Urne und ganzes Menschenleben voll Qual
was darin ist. durchlebt hat, ist er ein ahnungs-
1216. εϊττερ — τόδε: SO ge- loses Kind. — Im Augenblicke
wiß als — so gewiß gehört mir der άναγνώριαι« wird das Ge-
die Urne. sprach lebhafter, weshalb die
1217. λόγί^: zum Schein, Redenden sich in die Trimeter
wie λόγο« und Μργον 1360 und oft teilen. Alte Techniker nannten
einen Gegensatz bilden. — ήσκη- diese dem Aischyleischen Dialoge
μ έν ov: ηαρεακεναομένον ^ Vgl. noch fremden Zerteilungen άντι-
452. λαβαί, nach Hesychios διαλογι-
1220. ώ παϊ: vgl, 1221 άνηρ, xai ρήσει« έξ ήμιστιχίων λεγόμεναι
ΗΛΕΚΤΡΑ 163
ΗΛΕΚΤΡΑ
ή tfj yaQ άνήρ;
ΟΡΕΣΤΗΣ
ΒΪτΰερ έμχρνχός y" έγώ.
ΗΛΕΚΤΡΑ
iy γαρ ού κείνος;
ΟΡΕΣΤΗΣ
τήνδε τνροσβλέψασά μον
αφραγΐδα τίατρός έγ.μα3•\ εί σαφή λέγω.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ φίλτατον φως.
ΟΡΕΣΤΗΣ
φίλτατον, ξνμμαρτνρώ.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ φϋ'έγμ\ άφίχον;
ΟΡΕΣΤΗΣ
μηγ,έτ^ άλλο^^εν ττύΟ^τ]. 1225
ΗΛΕΚΤΡΑ
εχω σε χερσίν;
ΟΡΕΣΤΗΣ
ώς τα λοίπ^ ^χοις αεί,
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ φίλταται γυναίκες, ώ τΐολίτιδες,
κατά ι/ικρόν παρά τραγικοί«. Vgl. Phil. 530 ώ φίλτατον ^ααρ. Αη-
Ai. 591 ff. 981 f. ' Phil. 589 f. dere wollen φωδ von Orest selbst
Traeh. 876 f. 0. C. 327 ff. 652 ff. verstehen, wie Eur. Ion. 1439 ώ
845 ff. 1107 ff. 1169 f. 0. R.626ff. τέκνον, ώ ψώί μητρί κρείσαον
1173 ff. — -ψ εν δ OS steht prädi- ήλίον. Herc. 531 ώ ψίλτατ άν-
kativ. δρών, ώ φάοδ μολών πατρί. Daß
1222. fi γάρ stellt eine Be- daran hier nicht gedacht werden
griindung in Frage: Denn du durfte, lehrt die Antwort des
bist's? — Wenn wov richtig und Orestes, 9Ρ/λτατοί', |ι;,«//αοτν-
nicht durch μοι zu ersetzen ist, ρ ώ , womit er bestätigt, daß der
80 muß οφραγτδα πατρόδ zu einem Tag des Wiedersehens auch ihm
Begriff (väterlicher Siegelring) zu- der teuerste ist
sammengefaßt werden. 1225. Sie hat so oft die liebe
1223. σαφής vereinigt die Be- Stimme zu hören geglaubt, wenn
griffe klar und wahr. O.G. 623 ihre Gedanken bei ihm weilten;
ei Zevs Μτι Zevs χώ Aids ΦοΙβοδ nun schlägt sie wirklich an ihr
σαφής. Ohr. — Bisher vernahm sie diese
1224. φίλτατον φως: teuer- Stimme als Realität nur indirekt,
stes Licht dieses Tages nach durch Botschaften.
langen Jahren der Trauer, vgl. 1227 ff. Natürlich haben die
11
i:64 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
όράτ' ^Ορέστην τόνδε, μηχαναΐσι μεν
-θ^ανόντα, ννν δε μηχαναΐς σεσωομένον.
ΧΟΡΟΣ
όρωμεν, ώ τταΐ, ν.άπΙ συμφοραΐσί μοι 1230
γεγηϋ^ός §ρ7tεi δάχρνον ομμάτων άττο,
στροφή.
ΗΛΕΚΤΡΑ
Ίώ γοναί,
γοναί σωμάτων έμοί φιλτάτων,
έμόλετ άρτίως,
έφηύρετ\ ήλ-θ^ετ', εϊδε^^ οΰς έχρτίζετε. 1235
ΟΡΕΣΤΗΣ
τΐάρεσμεν αλλά σΐγ έχουσα ττρόσμενε»
ΗΛΕΚΤΡΑ
τι δ* έ'στιν;
ΟΡΕΣΤΗΣ
σιγάν άμεινον, μη τις ένδοβεν χλύτ].
ΗΛΕΚΤΡΑ
αλλ * ού τάν *!Αρτεμιν τάν αΐεν αδμήταν^ 1240
Frauen gesehen und gehört, was Nachkommenschaft bezeichnet
vorging, aber Elektra muß von {δ' 755), in der Tragödie dann
ihrem Glück zu ihnen reden. — auf den einzelnen Abkömmling
μη%αναϊ£ σ εσωσ /n ένον: Eben angewandt. — yovai σωμάτων.
durch jene listige Erdichtung von γονή οώματοζ έμοί ψιίτάτον^ τον
Orestes' Tode ist es gelungen, Αγαμέμνονα?.
ihn wohlbehalten zu den Scinigcn 1235. Das Asyndeton malt 115
zu führen. die Leidenschaft des Kachever-
1230. έπΙ σνμψοραΐαι: ob langens, 1380 die Inbrunst des
der glücklichen Fügung, Gebets, hier die ebenso leiden-
wie Siraonides sagt πϊνε^ ηΤν ini schaftliche Freude.
ονμφοραΐξ. 1237. τι δ' ίστιν; Sie ist die-
1231. γεγη&όβ (statt γεγη&ό- ser Welt entrückt: daß es eine
ros) <^άκ()τ;ο?', wie Ant. 527 9o<^-- Rücksicht geben kann, die ihr
άδεΧφα δάκρυα. Eur. Phoen. 1071 Schweigen geböte, begreift sie
ηεν&ίμίον δακρύων, nicht.
1232—1287. Den ausbrechen- 1240. Die Jungfrau ruft die
den Jubel Elektrens versucht jungfräuliche Göttin an, vgl.
Orest vergeblich zu beschwich- Aesch. Suppl. 137 άδμήτοε ά-
Ugen. δμήτα ρύσιο9 γενέο&ω. — Das
1232. γονή ist schon bei Homer Metrum stimmt nicht zur Gegen-
konkret geworden, so daß es die Strophe; der Sinn ist untadlig.
ΗΛΕΚΤΡΑ IQI^
τόδε μέν ου 7ίοτ^ άξιώοω τρέοαι,
TceQLGodv άχ^•ος ivöov
γυναικών δν αεί.
ΟΡΕΣΤΗΣ
δρα γ€ μέν δή καν γυναίξΐν ώς 'Λρης
ενεστιν' εϋ 6^ εξοισβ-α τϋειραϋ-εΐοά 7(ου. 1215
ΗΛΕΚΤΡΑ
ότοτοτοτοΐ τοτοΓ,
άνέφελον έτΐέβαλες
ου ττοτε χαταλύσιμον
ούοέ τίοτε λησόμενον άμέτερον
οίον έφυ χαχόν. 1250
ΟΡΕΣΤΗΣ
έ'ξοίδα χαΐ ταϋτ^' αλλ' δταν τΐαρουσία
φράζΐ], τότ* έργων τώνδδ μεμνήσΌ-αι. χρεών,
άντ ιστροφή.
ΗΛΕΚΤΡΑ
*0 7t άς έμοί,
δ TCäq αν Ίίρέτΐοι τζαρών έννέτΐειν
1241 ff. Vor der da drinnen soll un verhüllt unser Unheil.* — οϋ
sie schweigen, jetzt, wo sie einen ποτέ κατα^σιαον: nie un-
Mann an ihrer Seite hat? Die ist geschehen, nie wieder gut
ja nur ein Weib, ein έτώσιον zu machen (vgl. 230 τάδε γάρ
a^dOS άρονρη£ {Σ 104), βάροδ άλυτα χεχλήσΒται). An jenes an-
περιααόν γψ (Soph. fr. 859, 3). klingend ουδέποτε λησόμενον^
Daß dies Wort sie auch selber nie zu verschmerzen. Denn
trifft, bedenkt sie nicht. — τόδε nach $λησα und dem passivisch
μέν. Vielleicht weiß Orest etwas gebrauchten Fut. Med. Χήαομαι
anderes, wovor sie sich zu furch- ist λησόμενοε = λή&ηζ τνχείν
ten hätte ; vor dem περισσόν δυνάμενου.
αχθ-οδ ίι^δον γυναικών fürchtet 1251. Unrichtig ist καΐ ταΰτ',
sie sich nicht. wofür man mit Härtung καύ-
1244. δρα γ ε μέν δ ή: Sieh τό£ erwarten sollte, wie ^-
aber (μέν) doch (^»7) zu . . — γνωκα καύτόδ Ant. 1095. Eur,
Ähnlich im Ausdruck der un- Ale. 1080, ξύμφημι καύτόδ Ο. C.
gleiche Gedanke Aesch Suppl. 715 1747.
χννή μονω&εΐσ^ ουδέν ουκ ίνβστ' 1251. Orest meinte mit den
^^ρηδ. WovtenSrav παρουσία ψράζτ] wohl
1245. έπΙ την Κλυταΐμήατραν 'wenn die Möglichkeit (frei zu
τείνων ψηοίν, δτι τόν Άγαμε- reden) es uns anrät (197)'. Elektra
uvova άνεΐΐεν schol. faßt in der Antwort παρών als
1247 ff. *Damit erwähntest du 'gegenwärtig'.
i66 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
τάδε όίχα χρόνος' 1255
μόλις γαρ έ'αχον νυν έλενΒ^ερον στόμα.
0ΡΕΣΤΗ2
ξύμφημι γ,άγώ' τοιγαροϋν σφζον τόδε.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τ ι δρωσα;
ΟΡΕΣΤΗΣ
οϋ μή έστι καιρός, μή μακράν βονλον λέγειν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τις οϋν αξίαν γε οον τνεφηνότος 1260
μεταβάλοιτ' αν ώδε σιγάν λόγων;
έτΐεί σε νυν άφράστως
άέλπτως τ' έσεΐδον.
ΟΡΕΣΤΗΣ
τότ* είδες, δτε Β^εοί μ' (ε7ν)ώτρνναν μολεΐν. 1265
ΗΛΕΚΤΡΑ
έφρασας νπερτέραν
τάς τνάρος έτι χάριτος,
ει σε Βεός έπόρισεν
άμέτερα προς μέλα&ρα' δαιμόνων
αντό τΐ&ημ^ εγώ. 1270
1257. Du hast ganz recht, daß 1265. Orest lehnt den etwaigen
du endlich frei reden darfst: dar- Vorwurf ab, er habe zu lange
um nimm diese Freiheit wohl in auf sich warten lassen ; gleich
acht und verscherze sie nicht nach dem Geheiß des Apollon
durch unvorsichtiges lautes Re- (35 ff.) habe er sich aufgemacht,
den, damit nicht mein Plan schei- Nach ^οίεΐι-• ist ein Trimeter aus-
tere. gefallen.
1259. μ ακράν λέγειν: /ι/ακρη- 1266 f. νπερτέραν: ergänze
γορεϊν. %άριν. — ή πάρο5 χάριδ: die
1260. Wer würde so wie du es Freude über Orestes' Ankunft,
forderst («δίί), das Schweigen als Mit έπόρισεν vgl. 0. C. 1458
ein würdiges eintauschen für die neos äv ns δεΰρο Θησέα πόροι;
Reden? d. h. wie könnte es sich 1267. Wenn es so ist, daß ein
ziemen, zu schweigen, statt zu Gott dich hierher sandte, so ist
reden? τις ά^ σον ωα/έντοδ διχαί- ja das Gelingen unseres Rache-
<wg iloiTo άντι λόγο>ν οιωπήν; "Werkes sicher.
BChol. 1269. δ αιμόν lov αντό τί-
1263f. άφράστο>9 άέλπτως d-ημ^ Ιγώ: ich setze es an als,
τ £ : wider alles Denken und Hoffen, halte es für eine göttliche Fügung.
HAEkTPA
167
ΟΡΕΣΤΗΣ
τά μεν σ' όχνώ χαίρονσαν είργα^-εΐν, τά οέ
δέδοίΥΜ λίαν ήόον^ νιχωμένην.
ίπφδόδ.
ΗΛΕΚΤΡΑ
Ιώ χρόνφ μαχρω φιλτάταν
όδόν έτναξιώσας ώδε μοι φανηναι,
μη τι με ττολντνονον ώδ^ Ιδών 1275
ΟΡΕΣΤΗΣ
τι μη τνοιήσω;
ΗΛΕΚΤΡΑ
μη μ^ άτζοατερήοης
τών σων προσώπων ήδονάν με^έσ^αι.
ΟΡΕΣΤΗΣ
ή χάρτα χάν άλλοισι ^νμοίμην ίδών.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ξνναινεΐς;
ΟΡΕΣΤΗΣ
τί μή(ν} ον; 1280
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ φίλ\ έχλνον, αν εγώ ονδ' αν ήλπι,σ' αύδάν.
1271. τά μέν, τά Si: einer-
seits, anderseits. Trach. 534 τά
f/έν ψράσονσα ^sqoIv άτεχνηαάπην,
τά ο οία πάσχω ονγκατοιχτιον-
μέιη.
1274. έτιαξιώσαδί der du es
für billig hieltest und dich ent-
schlössest. Vgl. 172. Der Begriff
irgendwelcher Herablassung liegt
nicht in dem Wort: Phil. 803
χάχώ τοί ποτέ τόν τον z/ioe ηαΐ-
δη . , τοϋτ έπηξ/ωσα δράν. —
ψανηναι ist nach Analogie von
έλ&είν konstruiert; vgl. Ai. 878
άλλ ουδέ fiii' δή την άφ ήλίον
βολών κέλεν&ον άνήρ ονδαμον
δηλυΖ φανείζ.
1275 f. 'Wehre mir nicht die
Lust, mich an deinem Anblick zu
erfreuen, nun du mich, die so viel
gelitten, mit Augen erschaut hast.'
1276. τί μ ή ποιήσω; was
fürchtest du von mir? was willst
du daß ich nicht tue? Vgl. Ai. 77
τί μ ή γένηται; Ähnlich El. 1503
if μή φύγω σε;
1277. μεδ-έσδ-αι: ώστε με&έ-
σ&αι ηύτηα (Anhang § 127).
1278. 'So wenig ich es ruhig
geschehen lassen würde, wollten
andre dir diese Freude verküm-
mern, so wenig schlage ich dir
die Bitte ab.'
1280. 'Du billigst es mit mir,
sagst es mir zu?' ^Fürwahr, wie
sollte ich nicht?'
1281 ff. Ich horte die Todes-
kunde: ich blieb stumm. Nun
habe ich dich (und ich sollte
meine Freude nicht äußern?) —
ονδ^ &v ήλπισα: ich hätte mir
nicht einmal vorgestellt. Π 281
1β8 ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
io%ov όργάν άνανδον
ουδέ σύν βο^ γ,λνονΟ' ά τάλαινα,
νυν δ' έ'χω αε' τΐρονφάνης δέ 1285
φιλτάταν έ'χων TCQOGoipiv,
άς εγώ ούδ' αν εν χαχοΐς λα^^οίμαν.
ΟΡΕΣΤΗΣ
Τά μίν περισσεύοντα των λόγων άφες,
γ.αΙ μήτε μήτηρ ώς κακ^ δίδασχέ με
μή^' , ώς 7ΐατρφαν γ,τήσιν Αϊγισϋ-ος δόμων 1290
αντλεί, τά δ' βγ,χεΐ, τά δh διαστζείρει μάτην'
χρόνου γάρ αν σοι χαιρόν έξείργοι λόγος.
ä d' αρμόσει μου τφ 7ΐαρόντι νυν χρόνφ,
σήμαιν\ δτΐου φανέντες ή κεχρνμμένοί
γελώντας έχ^ρονς 7ΐαύσομεν τ^ νυν όδφ. 1295
ι
von den Troern: έΐηόμενοι παρά
ναΰφι ποδώκεα Πηλειωνα μηνιϋ-
μόν μ^ν άηορρΐ-ψαι, ψιλότητα δ
έλέσό'αι. — ϊσ%ον όρνάν άναν-
δον: Ich hielt meine Empörung
(gegen die Götter) zurück, so
daß sie sprachlos war. In der
Tat hat Eiektra den Botenbericht
zunächst schweigend hingenom-
men. (Nach K.)
1285. Mit vvv δ* ϊχω σε redet
Eiektra wieder den Bruder an,
den sie umschlungen hält.
1287/ Selbst wenn unser Unter-
nehmen mißlingen sollte, will ich
im Unglück doch nie des Glücks
vergessen, dem Bruder ins Auge
geschaut zu haben.'
1288—1321. Auf Orests Auf-
forderung gibt ihm Eiektra über
die Lage der Dinge im Hause
Bericht.
1288. τά περισσεύοντα των
Ι.ίγων für τονζ περισσεύονταβ;
Vgl. Anhang § 32, 2.
1289—91. Orest hat über das
Treiben im Vaterhause durch
Elektrens Botschaften Kunde er-
halten; nur die Tiefe ihres eigenen
Elends hatte sie ihm nicht ge-
schildert. So wußte er auch, daß
Aigisthos den Familienschatz ver-
geudet : als άρχέπλοντοδ wollte
er heimkehren. Er spricht ganz
kühl; Elektrens leidenschaftliche
Erregung mußte endlich gedämpft
werden, wenn der Erfolg des
Plans nicht gefährdet werden
sollte.
1291. Er schöpft aus dem
Schatz (άνατλεζ) und nimmt das
Geschöpfte für sich , anderes
schüttet er in toller Verschwen-
dung aus (έκχεί), wieder ande-
res sät er zwecklos aus {δια-
σπείρει μάτην), Wohl um durch
Freigebigkeit die Heraen zu ge-
winnen.
1292. Elektrens Rede würde
ihn den günstigen Punkt der Zeit
{x at ρ dv χ ρ ό ν ο v) verpassen
lassen, έξ ε i ρ γ ε iv stellt das
so dar, daß dieser Punkt immer
weiter hinausgeschoben wird, bis
er zuletzt ausgeschlossen ist.
1295. γεΧωνταζ i χ & ρ ο ν S
π αν σο u εν (vgl. 796 f.) erinnert
an Elektras Klage 1153 γείώσι
J' έχϋ-ροΐ. — τ^ vvv όδφ: durch
die jetzt unternommene Fahrt.
ΗΛΕΚΤΡΑ
169
ούτω ö\ δτνως μήτηρ σε μη έττιγνώοεται
φαίδρφ τζροοώτϋφ νφν έιτελΒ^όντοιν δόμους'
αλλ' ώς ht αττ} μη μάτην λελεγμέντ]
στέναζα ' δταν γαρ ευτυχή σωμεν, τότε
χαίρείν τΐαρέοται γ,αΐ γελάν έλευΟ-έρως.
ΗΛΕΚΤΡΑ
άλΧ* ώ χασίγνη^', ώο', δπως χαΐ σοΙ φίλον,
χαΐ τούμόν έσταί r^d' ' έπεί τάς ήδονάς
τΐρός σον λαβοϋσα y.ovy. εμάς έχτησάμην,
χούδ' αν σε λυτΐήσασα δεξαίμην βραχύ
αυτή μέγ^ εύρεΐν χέρδος' ού γάρ αν χαλώς
ύηηρετοίην τφ τναρόντι δαίμονι.
άλλ^ οίσ^α μέν τάνΟ-ένδε, τΐώς γάρ ου; χλύων,
δΒ-ούνεχ* ΛΐγισΒ-ος μέν ού χατά στέγας,
μήτηρ δ^ εν οϊχους' ην σύ μή δείσης ττ,οβ-^ , ώς
1300
1305
1296. So aber (halte dich), daß
nicht die Mutter dich durchschaut
an der Heiterkeit deines Antlitzes
und wir uns dadurch verraten,
wenn wir beide (Orest und Elek-
tra) ans Haus herantreten.
1298. ώζ ϊπ^ άττ] μ•ή μάτην
Χελεγμέντ}'. als wäre mein Tod
nicht eine Erfindung, sondern
eine Tatsache. — Über μ άχην
vgl. 63 λόγω μάτην ϋ'ντισκοντα?.
1301. χαί abundiert nach δ-
π ω s und vor τούμόν; sie
kann sich nicht genug daran tun,
die völlige Übereinstimmung mit
dem Bruder hervorzuheben. Vgl.
Anhang § 153 II 1.
1304. Verb, κον^έ βραχύ λνπή-
σασά σε δεξα/μην αν αυτή μέγ*
εύρεΐν κέρδο8. — δεξαίμην. ich
würde es auf mich nehmen, mich
dazu verstehen, wie Herod.
III 38 ίϊρετο, έπΙ τέφ χρήματι δε-
^αίατ' αν τελευτέονταδ τούδ πα-
τέραδ κατακαίειν πνρΐ. Xen. Hist.
Gr. V 1, 14 δεξαίμην äv αύτόδ
μάλλον δύο ήμέραδ άσιτοδ ij ύ-
μαδ μίαν γενέοΘ'αι.
1306. τω π α ρ ό ν τ ι δ α i -
μον ι\ schwerlich 'dem helfen-
den Daimon', sondern in völliger
Verblassung 'der gegenwärtigen
Schicksalsfügung'. Vgl. fr. 592 μή
σπείρε πολλ^οϊδ τ ό ν παρόντα
δ α ί U ο ν α.
13Ö7ff. Ίη der Tat weiß er
weder, daß Aegisth fort, noch
daß die Mutter zu Hause ist.
Der Dichter aber durfte dem Zu-
schauer nicht längst Bekanntes
wiederholen und gewinnt aus
diesem Zwange ein hübsches
Ethos für Elektra: es ist ihr ja
alles so gleichgiltig. Und kaum
hat sie gesagt, was sie wollte,
kehrt sie auch wieder zu sich
und ihrem Glück zurück.' K.
1307. Du weißt, wie es hier
steht; weil diese Kunde von hier
ausgegangen ist, steht έν&ένδε.
Vgl. Eur. Iph. T. 540 ώδ εϋ πνν-
0•άντ] τάφ' Έλλάδοδ.
1308 f. κατά στέγαδ und
iv οΐκ ο ιδ ^ als wäre etwas Ver-
schiedenes gemeint; vgl. O.R 637
ούκ tl σύ τ' οίκονδ σύ τε, Κρέων,
κατά στέγαδ; Anhang § 2181.
1309. ήν σν μή δ είσ?! δ πο 9"*
170
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
γέλωτι τούμόν φαιδρόν öxpetai χάρα' 1310
μισός τε γάρ τίαλαιόν έντέτηχέ μοι,
xajcei σ' έσεΐδον^ ον ττοτ* έχλήξω χαρά
όαχρνρροονΟα. ττως γάρ αν λήξαιμ* εγώ,
ήτις μια σε rrjö* od φ θανόντα τε
χαΐ ζώντ' έσεΐδον; ειργασαι δέ μ' άσχοττα' 1315
ωστ ει ^εατήρ μοι ζών ίχοιτο, μηχέτ' αν
τέρας νομίζειν αυτό, τνιστεύειν δ' όράν.
δτ^ οϋν τοιαντην ήμίν έξήχεις όδόν,
άρχ* αυτός, ώς σοι ^νμός. ώς εγώ μόνη
ούχ αν δνοΐν ήμαρτον' ή γάρ αν χαλώς 1320
έσωσ^ έμαντήν ή χαλώς άπωλόμην»
ΟΡΕΣΤΗΣ
σιγάν έπγινεσ* , ώς i:rc' έξόδφ χλύω
των ένδοΟ^εν χωρονντος.
ms: fürchte von ihr nimmermehr,
daß sie. Die Konstruktion mit
fos ist vielleicht eine Weiterbil-
dung der zu 963 besprochenen
Konstruktion mit δπως.
1310. χ άρα: πρόσωπον.
1311. έν τ έτη HF'. Mit furcht-
barer Anschaulichkeit zeigt sie,
daß das Glücksgefühl ihren Haß
nicht gemindert hat; der ist ihr
eingeschmolzen, wie das Blei, das
die Klammer im Stein festhalten
soll. (Blümner in Paulys Realenc.
III 563, 64 ff.). Vgl. Plat. Menex.
245 d κα&αρόν τό μΙσο? έντέτηχέ
τβ πόΙει τη? αλλότρια? φύσεο??.
13 14 f. Der eine Gang, den du
hierher gemacht hast, hat dich
mir tot und lebend gezeigt.
1315. άσκοπα: 864.
1318. Da du durch deine glück-
liche Heimkehr mich so hoch er-
freut hast (Elektra kehrt zu dem
einleitenden Gedanken 1301 ff. zu-
rück), so geh du nun ganz nach
deinem Ermessen voran; denn
ich allein — 'hätte die Tat kaum
vollbringen können', will sie sa-
gen, aber das wäre allzu beschei-
den geredet; entweder Erfolg
oder ein Tod in Ehren wäre ihr
gewiß gewesen. — ίτ« im Sinne
von έπεΐ, wie 38 δτ^ ο-δν τοιόνδε
γ^ρησμόν είσηχούσαμεν. — μόνη:
μονοίθ'εϊσά σον. — ο ν χ άν SvoZv
ήuaρτov=τov έτερον άι> ίτν-
χον. Entsprechend Demosth. XIX
151 δνοϊν ον διαμαρτήσεσ&αι την
πόλιν ή/ούμην' ή γαρ — άποδώ-
σειν ή — άπαγγελεΖν ήμαζ. Αη-
dokides Ι 20 8νοΖν τοϊν μεγίστοιν
χακοΐν ονκ ήν αντφ αμαρτεΧν' η
γαρ νπ^ έμον άπο-ϋ'ανείν ij αντώ
σωΌ'έντι ίμέ άποκτεΖναι. Thuk. Ι
33, 3 μηδέ δνοϊν ψ&άσαι άμάρτω-
οιν, ij κακώσαι ήμα? ί) σφάδ αυ-
τού? βεβαιώσασϋ'αι. Eur. Or. 1 151
δνοΖν γάρ ον σψαλέντε? ί^ομεν
χλέο?, καλώ? ϋ'ανόττε? ij χαλώ?
σεσωσμένοί. Dem Sinne nach vgl.
Ai. 479 άλΧ ij καλώ? ζην η καλ,ω?
τεδ'νηκέναι τόν ενγενη χρή.
1322 — 1345. Der Pädagog
kommt aus dem Hause und treibt
die Geschwister zur Eile.
1322. έπχινεσα: Vgl. ZU 668.
Aus Höflichkeit lobt man ein
Tun, zu dem man in Wahrheit
auffordert.
1323. Μνδο&εν steht prolep-
ΗΛΕΚΤΡΑ
171
ΗΛΕΚΤΡΑ ^
εϊσιτ\ ώ ξένοί,
άλλως τε χαΐ φέροντες, oV αν οντε τις
δόμων άτΐώσαιτ^ οντ^ αν ήσ^^είη λαβών.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
ώ πλείστα μωροί γ,αΐ φρένων τητώμενοι,
πότερα παρ^ ουδέν τοΰ βίου ζήδεσ^-* έτι,
ή νους ένεατιν οντις νμίν εγγενής,
δτ' ου παρ^ αντοΐς, αλλ' έν αύτοΐοιν χαχοΐς
τοΐσιν μεγίστοις δντες ου γιγνώσχετε ;
αλλ ει σταο^μοΐοιν τοΐαδε μή έχύρονν έγώ
πάλαι φνλάσοων, ην αν νμΙν έν δόμοις
τα δρώμεν* υμών πρόσϋ^εν ή τά σώματα'
1325
1330
tisch im Hinblick auf χίοροΰττοδ]
vgl. 1307, Anhang ^ 28. — χω-
ροΰντοδ: Zu dem hinzuzuden-
kenden Tcros (vgl. zu 697) tritt
der gen. part. τών hSodsr. —
Man hat an der Versteilung An-
stoß genommen, aber Vahlen
{opp. acadd. II 514) verteidigt
sie einleuchtend: ubi Orestes pe-
riculum α nescio quo interüeni-
ente significamt, non tacet Elec-
tra, ut ille üoluit, sed fraudis
faciendae causa festinat ea lo-
qui, quae sine suspicione ulla α
quocis audiri poterant; hospites
appellat et admonet, ut iam in-
trare domum velint, ubi quae
ferant libenter accipiantur. —
έπ^ έξόδφ'. um herauszutreten,
vgl. Trach. 532. Eur. Ion. 515 os
^' έπ έζόδοιοιν Övtos τώνδ'
άχούομεν πνλών δονπον^ έξιόντα
τ' ήό'η δεαηοτηΐ' όραν πάρα. —
1326. πλείστα: Akkusativ der
Beziehung; vgl. Phil. 254 ώ πό)Χ
έγώ μοχ&ηρ05. Anhang § 62 Π.
1327. π α ρ^ ουδέν: 'neben
nichts, soviel wie nichts', sonst
verbunden mit den Begriffen des
Seins und des Schätzens (An-
hang § 71 II), hier erstarrt zu der
Bedeutung 'soviel wie gar nicht'.
1328. εγγενή«: angeboren;
vgl. Pind. Nem. X 50 ού ϋ-αϋμα
οψίοιν έγγενέδ {ίμμεν) άε&Χη••
τ als άγαΟΌίσιν.
1329. δτε: quando. — Nicht
έν κακοί^, nicht έν αντοΐοιν κα-
κοί? genügt ihm; er hebt es noch
stärker hervor, indem er sagt,
daß sie nicht παρ^ avrots τυΐα
xaxozs sind. Das ist eine sonst
sich nicht findende Λ^erbindun^;
er bildet sie eben um der Stei-
gerung willen für den Augen-
blick. — 'Infolge der Wachsamkeit
des Pädagogen, der die drohende
Gefahr abgewendet hat, befinden
sich Orest und Elektra weder έν
μεγίοτυΐ9 noch έν μιχροτάτοιδ κα-
xoie, sondern έν υνδενί xaxoV.
Mag sein; aber warum soll dfer
zur Vorsicht mahnende Alte nicht
mit Bewußtsein übertreiben?
1331. σταϋ'μοΐοίν τυίοδε:
hier an der Tür.
1332. Eure Gedanken und Pläne
würden sonst im Hause ruchbar
geworden sein, bevor ihr selbst
den Fuß hineingesetzt hättet. —
Der ethische Dativ vu^v ist neben
dem possessiven Genetiv νμών
überflüssig, was nicht beweist,
daß jener oder dieser falsch ist.
1 72 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ννν ö^ εύλάβειαν τώνδε τΐρονϋ-έμην έγώ.
γ,αΐ ννν ά7ίαλλαχ3•έντε των μακρών λόγων 1335
χαί της άτι λή στον τήσδε σύν ßofj χαράς
εϊσω π;αρέλ^^εθ•\ ώς τό μέν μέλλειν χαχόν
έν τοις τοίούτοις εατ\ άττηλλάχ^^αι δ άχμή.
ΟΡΕΣΤΗΣ
τΐώς οΰν ^χει τάντενΟ-εν είοιόντι μου;
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
χαλΒς' ντζάρχει γάρ σε μή γνωναί τίνα. 1340
ΟΡΕΣΤΗΣ
ήγγειλας, ώς εοιχεν, ώς τεΟ^νηχότα,
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
εΙς των έν Ζ4ίδον μάνΟ-αν^ ένΜδ* ων άνήρ.
ΟΡΕΣΤΗΣ
χαίρονσιν οϋν τούτοισιν; ή τίνες λόγοι;
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
τελουμένων εϊτνοψ αν' ώς δ^ ννν έχει,
χαλως τά χείνων 7ζάντα χαΐ τά μή χαλώς. 1345
1334. ννν 3έ: ΆΟ aber; vgl. 1343. 'Man fühlt, er möchte
0. R. 222, 985, 1512 und oft. Jn hören, daß Klytaimestra um sei-
anderem Sinne steht 1335 και nen Tod geklagt habe'. Solche
vvr. ., Weichheit scheint mir dem So-
1336. Überliefert ist rrfoSe σύν phokleischen Orest fern zu lie-
χαρξ βοήε; aber die Freude be- gen; er wünscht wohl eher sei-
gleitet nicht das Geschrei, son- nen Entschluß befestigt zu sehen,
dern das Geschrei die Freude, indem er bestätigt hört, was Elck-
Eur. El. 879 aW ϊτω ξύνανίο? tra 11 53 ff. behauptete.
βοά χαρά. 1344. τελον αένων: SC. των
1338. 'Der Pädagoge sagt nicht ^vcov, Anhang § 131. 'Das Sub-
άπαλλάττεο&αι ακμή 'der Zeit- jekt ZU τελουμένων wird mit dem
punkt ist da, wo ihr fertig wer- gleichen Feingefühl verschwie-
gen müßt', sondern άπηλίάχ&αι gen, mit dem bei Sophokles über-
άκμή 'der Zeitpunkt ist da, wo haupt von der furchtbaren Tat
ihr fertig sein müßt'. Vgl. 0. R. geredet wird'. K. — Nicht 'Ist
1050 ό καιρόδ ηνρησΟ-αι τάδε, es geschehen', sondern 'Wenn es
Plat. Crito 46 a ουδέ βονλεύε- geschieht'; es mag vielleicht nö-
od-ai Μτι ώρα, άλλα βεβονλεναΟ-αί. tig sein, ihm die Hand zu stärken,
1339. τάντενϋ'εν für τάν- indem er ihm davon erzählt, wie
Tat7i9'a erklärt sich vielleicht durch seine Mutter die Todesnachricht
eine ähnliche Auffassung wie aufnahm.
1307 τάνϋ-ένδε. 1345. Einen 'Zug treuer Die-
1340. υπάρχει: es ist als neranhänglichkeit' vermag ich in
Grundlage zunächst gegeben. dem Zusatz καΐ τά μή xaX&s
ΗΛΕΚΤΡΑ 173
ΗΛΕΚΤΡΑ
τις οϋτός έστ\ αδελφέ; ^ρός ^εων, φράσον,
ΟΡΕΣΤΗΣ
ούχΙ ξννίης;
ΗΛΕΚΤΡΑ
ουδέ 7' ^Q ^^νμόν φέρω.
ΟΡΕΣΤΗΣ
ούχ olod^\ δτφ μ' έ'δωΥΜς εις χέρας ποτέ;
ΗΛΕΚΤΡΑ
τΐοίφ; τι φωνεΐς;
ΟΡΕΣΤΗΣ
οϋ το Φωγ,έων τζέδον
νττεξετΐέμφ^ην Ofj ττρομη^Ιί^ χεροΐν. 1350
ΗΑΕΚΤΡΑ
ή ^ίεΐνος οϋτος, δν τιοτ' «κ 7ΐολλων έγώ
μόνον 7ΐροθηνρον τηοτόν έν τΐατρός φόνφ ;
ΟΡΕΣΤΗΣ
δδ^ έ'ατι' μή μ' έλεγχε τνλείοσιν λόγοις.
ΗΛΕΚΤΡΑ
ώ φίλτατον φως, ώ μόνος σωτήρ δόμων
'Αγαμέμνονος, ηώς ήλ^ες; ή αν κείνος ει, 1355
δς τόνδε χάμ* έσω σας έχ ηολλών πόνων;
nicht zu erkennen. Er übertreibt 1849f. ο'δ νεροΧν (eis) τό
wie 1329f. 'Wenn ihr hier mit Φωχέων πέοον νπεξεηέα-
Reden die Zeit vertut, so steht τ'ι?'»??'. — Dadurch daß Orest, um
für sie alles gut — auch was Elektrens höheres Verdienst nicht
nicht gut steht', daß Klytaimestra zu übergehen, ofj προκηϋ-ία vor
nämlich ahnungslos und Aigi- γ,εροΐν einschiebt, wird die Kon-
sthos abAvesend ist. struktion für den Leser unüber-
1346 — 83. Elektra erkennt den sichtlich; wenn man aber beim
Pädagogen und dankt ihm für Sprechen die Stimme bis σ^π^ϊο//?;-
seine Treue. Sie geleitet die ins ι9•/α schweben läßt und dadurch
Haus tretenden Männer mit ei- auf die Ergänzung zu o^ spannt,
nem Gebet. • so kann über die Beziehung kein
1347. ie d'vftdv φέρω: Auf- Zweifel sein,
fallend, weil doch θ^ϋ//ίί& das Ge- 1352. προσηϋρον ηιατόν:
müt, nicht das Denken bezeich- ich erfand als treuen Helfer,
net; aber ένΟνμεΖσΌαι und be- 1354. ώ ψίλτατον φώ£: wie
sonders ένΒ-ύμημα verlieren all- 1224. — μονό« σωτήρ = ώ ov
mählich jede Beziehung auf das ös μόνο« σωτήρ έγένον, wie Ο. C,
Gemüt. 143 Ζεϋ άλεξήτωρ U. ä»
174
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ώ φίλταταί μέν χείρες, ήδιστον δ' έμοί
τΐοδών ντΐηρέτημα, τΐώς ούτω ττάλαι
ξννών μ* έ'λη-θ^ες ούδ^ έφαινες, αλλά με
λόγοις άιτώλλνς, έ'ργ^ έ'χων ήδίστ^ έμοί.
χαΐρ\ ώ πάτερ' πατέρα γαρ είοοράν δοχώ'
χαΐρ^ ' LOd-t δ\ ώς μάλιστα σ' άν^^ρώηων εγώ
ήχΒ-ηρα χάφίλησ* έν ήμέρ(^ μι^.
ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ
άρκεΐν δογ,εΐ μοι' τους γαρ έν μέσφ λόγους —
πολλαΐ κνχλοννται νύχτες ή μέρα ι τ' ΐσαι,
αί ταΰτά σοι δείξονσιν, Ήλέχτρα, σαφή.
σφφν (5' έννέπω ^γώ τοΐν παρεστώτοιν, δτι
νυν καιρός έρδειν' νυν Κλνταιμήστρα μόνη,
νυν οντις ανδρών ένδον' ει δ* έφέξετον.
1360
1365
1357 f. Elektra redet die treuen
Hände an, die sie ergreift, da
in ihnen der Pädagog einst den
Knaben hinweggetragen; da er
ferner den weiten Weg zu Stro-
phios zu Fuß zurückgelegt, sagt
sie ήδιστον ποδών νηηρέτημα,
wie %είρε£ xai τιόδεδ gern ver-
bunden werden. 'Natürlich sagt
sie nicht ήδ ιστοί δ^ du οι πόδε?,
sondern das gleichwertige jf(5'iaroj/
δ' έμοί ηοδών νηηρέτηι/α (d. i.
πόδεδ έμοί νττηρετήσαντε?), da sie
zwar seine Hänfne, aber nicht
seine Füße ergreift'. K.
1359. Mitten im Sprechen drängt
sich ihr der Vorwurf auf die
Zunge: άλλα με λογοιΰ άπώλλνξ.
Vgl. Eur. Ale. 1085 %ρόνο5 μαλά-
ζει — vvv δ^ id"^ ήβάσκεί — κα-
κόν. Anhang § 173. — i φ αί-
νε« tioiv. du zeigtest, daß du
hattest.
1361. Die Worte πατέρα γ άρ
είσοράν δοκώ sind in rhyth-
mischer Hinsicht anstößig, sofern
sonst nirgends im tragischen Tri-
meter ein aus drei Kürzen beste-
hendes Wort den dritten Fuß
bildet.
1364. οέ έν μέσφ λόγοι: die
Erzählungen von dem, was zwi-
schen ehedem und jetzt in der
Mitte liegt, wie 0. C. 583 r« λοί-
σ&ι' a/ry τον ßiov, τά δ' έν
μέσφ δ ι^ ούδενόβ ποι^. Der Ak-
kusativ τον5 Xoyovs sollte ur-
sprünglich abhängig werden von
δείξονσιν 1366.
1365. Ähnlich 0. C. 617 //t-^o/as
ό μνρίος χρόνοδ τεκνονται νύκτα£
ήμέραξ τ' ίών^ έν als κτέ.
13G6. Statt nach dem Zwischen-
satze mit τούτονδ auf τοϋδ λόχονδ
zurückzuweisen, hat der Dichter
das verallgemeinernde Neutrum
ταύτα gesetzt, Vgl. Anhang
§ 192 II.
1367. τοΖν παρεστώτοιν:
Er spricht mit Elektra ; also Orest
und Pylades sind die Dabeiste-
henden.
1368 ff. νόνη: d.h. ohne männ-
lichen Schutz; denn ihre Frauen
hat sie im Hause (1242 ff.). Also
sind 1370 τούτοιί Klytairaestra
und ihre Frauen, σοφο>τέροι? &λ-
λοισι τούτιον πλ^είοσιν Aigisthos
und seine Leute. (Farmen tier,
ΜέΙ. Weil 350). Aber warum
ΗΛΕΚΤΡΑ
175
φροντίζει* ώς τούτοις τε ν.(χϊ σοφωτέροίς 1370
άλλοίσι τούτων τΰλείοσιν μαχούμενοί.
ΟΡΕΣΤΗΣ
ούγ. αν μαγ,ρων ed-' ήμίν ουδέν αν λόγων,
Πνλάόη, τόό' εϊη τονργον, άλλ^ δοον τάχος
χωρεΐν έσω τζατρφα προσχύσαν^^ ίδη
-Θ-εών, δσοιτΐερ τΐρότζνλα ναίονσιν τάδε. 1375
ΗΛΕΚΤΡΑ
άναξ '^Ατΐολλον, Ιλεως αύτοΐν χλύε
έμον τε τΐρός τούτοίσιν, ή σε πολλά δη,
άφ^ ών έ'χοίμί, λιπαρεΐ τΐρονστην χερί.
νυν δ\ ώ Λύχει "Ατχολλον, έξ οίων έχω,
αίτο, προτΐίτνω, λίσσομαι, γενον τνρόφρων 1380
ήμΐν αρωγός τωνδε των βουλευμάτων,
γ,αΐ δεΐξον άν^ρώποισι τάττιτίμια
της δυσσεβείας οία δωροϋνται ^εοί.
heißen diese σοφώτεροι'ί Ihre
Waffengeübtheit kann damit doch
nicht bezeichnet sein, da eben
der Begriff 'Waffen' fehlt.
1372. ουκ . . ονδέν statt des
einfachen ού zeigt den Nachdruck,
mit dem er jede weitere Zöge-
rung ablehnt.
1374. Zu χωρεΖν ίσω ist ein
Begriff wie %ρή zu ergänzen, vgl.
Anhang § 199. — προσκύσαν-
τε π ατρώ α §δη Ο'εών, die von
der Väter Zeit her vor dem Pa-
last geweihten Statuen und Al-
täre der Götter (0. R. 886 8ai-
uivmv ί5η), zumal des ApoUon,
den Elektra ausdrücklich anruft.
1376. Orest und Pylades be-
grüßen jedes der 1374 genannten
iSq durch Handkuß und stilles
Gebet. Es ist Λvohl anzunehmen,
daß der Pädagoge sich daran
beteiligt und sie nachher ins
Haus begleitet; aber wir hören
nichts mehr von ihm.
1318. προνστην: προστάτη«
heißt 0. C. 1171 und 1278 der
Schutzflehende (eig. der, welcher
sich vor einen hinstellt). Danach
werden wir für προστηναι die
Bedeutung anflehen glauben
müssen. Sehr befremdlich ist es
aber, daß προύστην mit dem
Akkusativ οέ soll konstruiert sein
können. — άψ^ ών M%oiu i: mit
dem (wenigen), was ich eben hatte
(vgl. 450 f.), wie 0. R. 314 άνορα
S^ ώψί-λεΖτ,, άφ' ών Μχοι τβ καΐ
8ύναιτο^ κάλ?^στο« Ttövoe. — λΐ'
παρεΐ χερί: vgl. ZU 451.
1379. νυν δέ hebt die jetzige
Bitte besonders hervor: habe ich
früher oft dich angefleht, so richte
ich jetzt an dich die inständigste
Bitte. — Λνκαε: zu 6f. — έξ
υϊίον M%o}: entsprechend dem
άφ^ ών Η^ψ^ ohne dir im Au-
genblick Gaben darbringen zu
können, aber aus der Tiefe des
•Herzens.
1382 f. Welchen Lohn die Götter
als G e g e η g a b e bieten, mit Bit-
terkeit gesagt. Ähnlich im Aus-
druck Ant. 1 242 δείξα£ έν άνδ-ρώ-
ποιοι την ά^ονλίαν δοφ μέγιστον
' *-' πρόσκειται κακόν.
>δοΊ
ίΐβ
ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ
2ΤΑΣΙΜ0Ν Δ
Χ0Ρ02
στροφή,
*ΊΟ€^\ δτΐον ττρονέμεται
το όνσέρίΟτον αίμα φνσων *.Αρης.
βεβάσιν άρτι δωμάτων ντίόστεγοι
μετάδρομοι κακών ττανονργημάτων
αφνγ,τοι κύνες,
ώστ ού μακράν έ'τ^ άμμενεΐ
τούμόν φρενών όνειρον αίωρούμενον.
άντιατροψή.
Παράγεται γαρ ένέρων
όολιότνονς αρωγός εϊσω οτέγας^
άρχαιότΐλοντα τνατρός εις εδώλια
f νεαχόνητον αίμα χειροΐν έχων'
1385
1390
Viertes Stasimon 1384—1397.
Von dämonischem Wirken be-
günstigt werden die Rächer ihre
Tat Oolhiehen!
1384. <^π ο t;: Wendet nicht et-
wa eure Blicke grausend von der
Tür ab : schaut dahin, wo . . —
προνέμεται: er geht weidend
vorwärts. Aber dies Weidetier ist
ein Dämon, Ares, mordschnau-
bend (Eur. Iph. T. 288 πνέονοα
φονον\ und der Mord, dem sein
Schnauben gilt, ist der bestimmte,
der sich hier vollziehen soll, der
nicht mehr streitig zu machende.
1886. 8 ω μάτ (ttv νηοοτ εγοι'.
prädikatives Adjektiv, wo wir
eine adverbiale Bestimmung er-
warten würden (Anhang § 8), un-
ter das Dach des Hauses.
1388. &ψνχτοι κύνεε heißen
die Erinyen, wie μητρό? ϊγχοτοι
χύνε£ Aesch. Cho. 1051, weil sie *
dem Mörder auf den Fersen sitzen
wie Jagdhunde dem gehetzten
Wild, Aesch. Eum. 244 τετραν-
ματισμένον γάρ ώε χύων νεβρόν
πρόδ αίμα xai σταλα/μόρ έκ//α-
τεύομεν.
1389 f. τούμόν: φρενών δνει•
ρον bildet einen Begriff. Vgl.
zu 681. — Der Traum Avird nicht
lange mehr schwebend bleiben,
sondern festen Boden gewinnen.
1391f. παράγεται: Er wird
an Ort und Stelle geführt, und
sein Führer ist Hermes. — Orest
ist ένέρων άρωγόδ (462f. 0.
R. 126 Aatov 8^ όλωλότοε ovSeis
άρωγ09 έν κακοΐ£ έ/ί/νετο), weil
er aem Vater zu seinem Rechte
hilft; SoXionovs, weil er durch
List sich Eingang verschafft,
gleichwie seine Rückkehr nach
Mykenai durch List bewerk-
stelligt war.
1393. άρχαιόπλοντα: vgl.
das entsprechende Lied der Choe-
phoren 7 84 ff. οϊ r' ίσωδ-ε δωμά-
των πλοντογ αΌ'ή μνχόν νομί-
ζετε, κλύετε^ σύμφρονεδ ■θ'εοί.
1394. Bedenklich ist αίμα. Die
Behauptung alter Grammatiker,
αίμα Stehe für μάχαιρα und νεα-
κόι•ητο7> αίμα sei ζίφο£ εέξ αίμα
και ψόνον ήκονημένον , gründet
sich nur auf unsere Stelle. Da So-
phokles öfter iyxos für Schwert
ΗΛΕΚΤΡΑ 177
δ Μαίας οέ τταΐς 1395
'^Ερμής Οψ άγει δόλον σχότφ
χρύιρας ττρός αυτό τέρμα Y.oi)Y.ET άμμένει.
ΕΠΕΙ20ΔΙ()Ν Ε
ΗΛΕΚΤΡΑ
Ώ €ρίλταταί γυναίκες, άνδρες αύτίχα
τελοϋσι τονργον' αλλά σίγα τζρόσμενε.
ΧΟΡΟΣ
τζως δη; τι νυν τζράοοονοιν;
ΗΛΕΚΤΡΑ
ή μέν ές τάφον 1400
λέβητα κοσμεί, τώ δ^ εφέστατον τΐέλας.
ΧΟΡΟΣ
σϋ ό' έχτός Ίβξας προς τι;
ΗΛΕΚΤΡΑ
€ρρονρήσονσ'\ δτνως
^ΐγισ&ος (τ^μάς^ μή λά&η μολών έσω.
gebraucht, so wird man ihm auch 1398. Elektra hat die Männer
zutrauen dürfen, daß er αίχμά so ins Haus geleitet und kann also
habe brauchen können : reaxoV;?- berichten, in welcher Situation
τον aix/uav χειροΐν ίχων (Blay- sich Klytaimestra befindet. Wir
des). gewinnen so den Zug, daß sie
ιοηκ Λ T\yr / ^ r« Tj«,«v,^« slch zur Vollziehung der Be-
tdr/nTerehthotähe SÄ d"-" -leichtert, daß er ihn die
den Elektra 111 anrief. Auch
Mutter bei heuchlerischem Tun
Aesch. Cho. 795 wird er aufge- ^^^^®q ^'^l• ^' . ^nfumm nor,
f^^A^^ fc i•} Ό Λ•' ^ jt/ „ ^ 1399. τί/ονσ/: ruturum. — Den
fordert: ξνλλαβο^δ j-fj^^-^ ^^^l Singularis npoof^ere gebraucht
^«*«^• 7 Er/eleitet sicher j,j | .^^^^ ^.^ die Chorfüh-
πρόςαντό (τό) τέρμα, wieder • 'a^^
Homerische δ.ακτορο, zum Ziele ^^^^ ^^^'^.^^, ^-^ Urne. -
xoausz: Da sie den Toten sel-
1398 — 1441. Klytaimestra wird ber nicht bekränzen kann, be-
getötet; auf die Nachricht vom kränzt sie wohl die Urne.
Kommen des Aigisthos machen 1402. ^xr<Js ^^|as: 'Herausge-
sich die Männer bereit, ihn im schössen' kam sie; jede Sekunde
Hause zu empfangen. kann kostbar sein.
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl. 12
178
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
στροψη.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ΑΙαΙ' Ιώ στέγαι
φίλων έρημοι, των (5' άτΐολλύντων ττλέαι. 1405
ΗΛΕΚΤΡΑ
βο^ τις ένδον* ούκ άχούετ\ ώ φίλαυ;
ΧΟΡΟΣ
ήχονσ' ανήκουστα δνστανος, ώστε φρΐξαι.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
οϊμοί τάλαιν^' Αϊγισδ-ε, που τζοτ ων ευρείς;
ΗΑΕΚΤΡΑ
ιδού μάλ^ αϋ -θ-ροεΐ τις.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ώ τέχνον, τέχνον, 1410
οϊχτιρε τήν τεχονσαν,
ΗΑΕΚΤΡΑ
^ αλλ' ούχ έχ σέ-θ-εν
φχτίρε-θ'^ οΰτος ούδ^ δ γεννήσας πατήρ.
1404 ff. Den Vorgang im Hause
dachte sich der Dichter vielleicht
in folgender Weise. Klytaime-
stra erkennt die Gefahr und ver-
sucht zu fliehen; aber wohin sie
sich wendet, immer sieht sie sich
von einem Schwerte bedroht (στέ-
γαι των άηολλύντων πλέαι). Ver-
zweifelnd ruft sie nach Aigisthos
(1408). Zum Stehen gebracht,
versucht sie das Erbarmen ihres
Sohnes zu wecken (1410), Durch
zwei Schwertschläge wird sie ge-
tötet. (1415. 16). — Den Chor
überkommt beim ersten Wehruf
Klvtaimestrens ein natürlicher
Schauder (1407), beim letzten hat
er sich davon befreit (1417); es
scheint mir naturgemäß, daß da-
zwischen wieder ein Ausdruck
des Schauders steht, verstärkt,
weil er die Mutter den Sohn um
Erbarmen anflehen hört(1413. 14.)
— Man hat bei Elektra einen ähn-
lichen Stimmungswandel ange-
nommen: ßoq TIS, 'es schreit',
soll sie schaudernd sagen, weil
sie den Namen der Mutter nicht
nennen kann, und erst 1415 die
alte Festigkeit gewinnen. Es
wäre das eine Bruchstelle in
ihrem Charakter, und das r*«
nötigt uns keineswegs, sie anzu-
nehmen: es kann sehr gut höh-
nisch gemeint sein ('Da schreit
einer!'), wie in der Komödie
(Arist. Ran. 552 ff.).
1410. Vielleicht stammt das
μάλα bei αϋ und α•δ6•ι5 (1416) aus
der Sprache des Lebens, wo bei
gemeinsamer schwerer Arbeit ein
Arbeitsgenosse den anderen an-
feuerte: Ar. Pac. 460 εΐα μάλα,
462 ετί μάλα. Vgl. Anhang
§ 247, 16. ^ . . , .
1412. ο iTros: 'Es ist ein feiner
Zug, daß Elektra, die so oft über
die eigene Mißhandlung geklagt
ΗΛΕΚΤΡΑ
179
ΧΟΡΟΣ
c5 τΰόλις, ώ γενεά τάλαινα, νυν σε
μοίρα κα^αμερία φαίνει, (ραίνει.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ώμοι, τΐέτνληγμαί.
ΗΑΕΚΤΡΑ
τναΐσον, ει οΒ^ένεις^ διτίλήν.
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ
ώμοι μάλ^ αϋ-θ-ις,
ΗΑΕΚΤΡΑ
ει γαρ ^ίγίσ^ω γ^ όμον.
Χ0Ρ02
τελοΰσ^ άραί' ζωσιν οί γάς ντναί "κείμενοι.
1415
hat, hier nur des Bruders und des
Vaters gedenkt; des eigenen Lei-
des hat sie vergessen, seit Orest
wieder da ist'. K. — ό γέννη-
σα? πατήρ: mit scharfer Spitze
gegenüber dem τήν τεκονσαν, da
Elektra dem Vater höheren An-
spruch auf Pietät zuschreibt als
der Mutter, zu 341 f.
1413 f. Über die Stimmung, aus
der dieser Ausruf hervorgeht,
vgl. zu 1404 ff. — Wenn die Les-
art richtig ist, hat Sophokles sich
erlaubt, nach φ&ινύ&ο), ψΟ-ΐαο^
Μφ&ισα auch ψ&ίνω transitiv zu
gebrauchen. — αα&αμερία:
heutig; vgl. zu 999.
1415. 8 ιπ Xfj V : SC πλιηγήν.
Anhang § 57. — ώμοι, πέπληγ-
uai ααιρίαν πληγήν Sooj ruft der
Aischyleische Agamemnon beim
ersten Streich und ώμοι μάΓ
ai&is δεντέραν 7ΐεπληγ//ένο8Ϊ)&\ϊΏ.
zweiten. Natürlich ist die Über-
einstimmung mit Sophokles kein
Zufall. Er hat die Wehrufe rea-
listischer gestaltet, indem er sie
kürzte, aber es galt Streich um
Streich; die Mörderin mußte
durch zwei Streiche fallen wie
das Opfer, und diese schonungs-
lose Gerechtigkeit fordert Elek-
tra: Ttaloov, εί αΟ'ένειδ^ διπλήν.-^
ει σ&ένεΐ£:\\ϊη, der nicht wie sie
jeden Tag neuen Haß einsog,
mag es hart ankommen, den To-
desstreich zu führen.
1416. ει γάρ Αέγίσ&ίρ -/
όμον'. wenn du doch zusammen
mit Aigisthos getroffen wärest!
mit sarkastischer Hindeutung auf
den verbrecherischen Bund des
Aigisthos und der Klytaimestra.
Aisch. Cho. 88G Κλ. τέ3•νηκαε,
φίλτατ'' Αίνίο&ον βία. Of». ψιίεΐζ
τόν άνδρα; τοιγάρ έν ταντώ ζα-
ψφ κείσΐ]' &ανοντα ί' οντι μη
προ8ω9 ηοτε,
1417. Agamemnons Flüche (vgl.
111) gehen in Erfüllung. Mit τε-
λεί ν in intrans. Bedeutung vgl.
Aesch. Sept. 642 τάχ'' είσόμεο&α
τονπίσημ^ δπτ} τελεί. Cho. 1018
ον γάρ οϊδ^ δπτ) τβλεΖ. — Ein τέ-
ραδ' ist geschehen, vgl. 1316 f.:
aufgelebt sind die vor langer Zeit
Ermordeten, d. h. Agamemnon.
Aesch. Cho. 879 τόν ζώντα καί-
νείν τούδ τεΟ'νηκοταβ λέγω. —
Vgl. Fiat. Legg. IX 865 d ηαλαιόν
§έ τίνα των αρχαίων μύ&ων μή
άτιμαζέτω. λέγεται δέ, ώδ ό &α-
νατωΟ'είδ άρα βιαίως, έν έλενΟ'έ-
ρω ψρονήματι βεβιωκώδ, &νμον-
ταί τε τω δράσαντι νεο&νή? ών^
και φόβον και δείματο? άμα δια
12*
180
ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
τΐαλίρρντον γαρ αίμ ντΐεξαιροϋΟί των
κτανόντων οΐ τΐάλαι -Θ-ανόντες. —
χαΐ μήν τΐάρειουν οίδε' φοινία δε χεΙρ
στάζει ^-νηλης 'Άρεος ονδ^ έχω ιρέγειν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
Όρέστα, τΐως κνρεΐτε ;
ΟΡΕΣΤΗΣ
τάν δόμοισι μέν
καλώς, ^Ατΐόλλων εί καλώς έ^-έστΐΐσεν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τέ'9'νηκεν ή τάλαινα;
ΟΡΕΣΤΗΣ
μηχέτ' έκφοβον
μητρφον ώς οε λήμ^ ατιμάσει ποτέ.
αντιστροφή.
1420
W _L• ν^
v-^-i-v-y — ν^^ν^_ν^— \y _£.
1425
1427"
ΗΛΕΚΤΡΑ
ν-/ -1 ν_/ ^ ν^
ζ ν-/ ζ ν^
-i W ζ
τήν ßlatov πά&ην αντόε ηεπληρω-
μένοε, όρων τ ε τόν έαντον φονέα
έν τοϊε ή&εσι τοΐε τηε έαντον ονν-
η&είαδ άναατρεφομενον δειμαί-
νει χαι ταραττόμενοε αντόε τα-
ράττει κατά δύναμιν παοαν τόν
8ράοαντα.
1420f. νπε^αιροϋσ IV alua\
nach dem Homerischen μελέων
έξελέσ&αι ϋνμόν, γνχήν, mit Be-
zug auf γηε κάτω κείμενοι, welche
heimlich, unerwartet das
frische Lebensblut rauben. Die-
ses heißt παλίρρντον, weil es
Ersatz gewährt für das des Aga-
memnon, αίμα άν&^ αϊματοε.
1422 f. Jeder Mord ist ein dem
Ares dargebrachtes Opfer; von
Orestes auch Find. Pyth. XI 36
σ^ν^Αρει ηέφνεν τε ματέρα &7}κέ
τ* Αίγισ&ον έν φοναΖε. — Der
entschieden auf Elektras Seite
stehende Chor erklärt trotz des
grausigen Anblicks, er vermöge
nicht das Geschehene zu tadeln.
1424. πώε κνρεΐτε; SC κατ-
εργασάμενοί τό πράγμα. Vgl.
Phil. 440 άναξ/ον μέν φωτόε έξε-
ρήσομαι^ γλώσοτ] δέ δεινον και
αοφον, τι ννν κνρεΐ ; (sc. ηράτ-
των).
1427. ώ ε nach έκψοβον-. zu 1309.
— μητρώον Χη μ α: der Mut-
ter arge Art, mit Bezug auf
1 192 ff., vgl. 784 f. Daß nach 1427
drei Verse ausgefallen sind,., er-
gibt sich aus der Strophe. — Über
den Inhalt dieser Verse lassen
sich nur Vermutungen aufstellen:
vielleicht frohlockte Elektra über
die endlich gewonnene Freiheit,
und Orest wies sie zurecht wie
ΗΛΕΚΤΡΑ
181
ΧΟΡΟΣ
τΐαύσασ-θ^ε, λεύσσω γαρ AtyLOd-ov έτ. τΐροδήλον.
ΟΡΕΣΤΗΣ
Ζ W Ζ W
Ζ W Ζ W
1.^ ±
ΗΛΕΚΤΡΑ
c5 παίδες, ουκ axpoggov;
ΟΡΕΣΤΗΣ
είσοράτέ τΐον
τον άνδρ ;
ΗΛΕΚΤΡΑ
έφ^ ήμΐν οϋτος εν, προαστίου
χωρεί γεγη&ώς Ζ w ζ ν^ Ζ w Ζ
ΧΟΡΟΣ
βάτε κατ άντιϋ^ύρων δοον τάχιστα,
νυν, τα πριν εϋ δεμένοι, τάδ^ ώς πάλιν.
1430
Odysseus Eurykleia : ούχ όσίη
χταμένοισιν έτι' άνΒράσιν εν%ε-
τάεσ&αι (χ 412).
1428. έκ προδήλου soll SO viel
bedeuten wie in τον έιιφανέο5
(Herod. III 150), έκ, τον ψατεροϋ
(Thue. IV 106, 2, V 76, 3), έκ τον
ηροψανον? (ib. VI 73, 2, VIII 68, 1) ;
aber diese Ausdrücke bedeuten
überall 'offen, nicht heimlich',
und welche Veranlassung hätte
Aigisthos, heimlich zu kommen?
— Orest wird in dem ausgefalle-
nen Verse gesagt haben : Wohlan,
wir sind bereit, ihn zu empfangen 1
1430 f. Mit Ol; κ άγορρορ{εισ-
ιτε) vgl. Ο. R. 430 ονκ eis όλε-
Ο'ρον ; ουχί d'äaoov ; ον ηάΐιν
άγορροί οίκων τώνδ άτιοστραφεΐδ
άπει', Ai. 369 ονκ έκτόδ; ονκ άχρορ-
ρον έκνεμτ] πόδα; — Orest hat
den Aigisthos noch nicht gesehen
und fragt zweifelnd: Seht ihr ihn
irgendwo? Darauf würde Elek-
trens Antwort von ούτο5 ab
passen : Da (oiTros; vgl. 1474)
kommt er aus dem Gut vor der
Stadt, έφ ήΐίΖν aber kann wohl
nur heißen contra nos (κ 214);
das kann Elektra nicht sagen,
da sie ihn γεγη&ώ£ kommen sieht.
Also gehört έφ ήμΖν zu Orests
Worten und fordert dann seiner-
seits ein Verbum zur Stütze. Orest
muß aber auch von 1431 die
Hephthemimeres sprechen , da
1411 Elektra den gleichen Teil
erhielt und die Verteilung der
Trimeter in Strophe und Anti-
strophe durchaus gleichmäßig ist.
Diesen Forderungen entspricht
wohl nur die Konjektur von
Martin und Fritzsche τόν άνδρ'
{ίόντ) έφ ήμϊν, bei der ο^το5
fallen muß.
1431. Weckleins Ergänzung
{ώδ* Μρημο« ών δορόδ) WÜrdo die
Frage, ob Aigisthos denn ganz
ohne Gefolge kommt, nützlich
abschneiden.
1433. άντίϋ'νρον: der der Tür
gegenüberliegende Hausraum ; Lu-
cian. Alex. 16 ήπείγοντο προς τήν
§ξοδον' έτετρύπητο δέ κατά τό
'άντί&νρον άλλη ^^οδοδ. κατά C.
gen. bleibt freilich hier befremd-
lich.
1434. Verb, ώδ vvv τάδε ηάλ.ιν
{εύ &ησ3'ε), τά ηριν (die Ermor-
dung der Klyt.) εύ &έμενοι. 0. C.
tS2
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΟΡΕΣΤΗΣ
■θ^άρσει, τελονμεν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
7] νοείς, έττειγε νυν. 1435
ΟΡΕΣΤΗΣ
καΐ δή βέβηγ,α.
ΗΛΕΚΤΡΑ
τάνΒ^άδ^ αν μέλοιτ^ έμοί.
ΧΟΡΟΣ.
ÖL• ώτδς αν τζανρά y* ώς ήτΐίως έννέττειν
προς άνδρα τόνδε συμφέρον, λα^-ραΐον ώς 1440
όρούστ] τζρός ^ίχας άγωνα.
Ε30Δ02
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
Τις οΐδεν ύμων, τΐον πο&^ οι ΦωΆής ξένον,
οϋς φασ' ^Ορέοτην ήμίν αγγεΐλαν βίον
λελοίττό^•^ ΙπτζίΥ,οΐονν εν ναναγίοις;
σέ τον, σε χρίνω, ναϊ σέ, τήν εν τφ τΐάρος 1445
χρόνφ ^^ρασεΐαν' ώς μάλιστα σον μέλενν
οΤμαν, μάλνστα δ' αν χατενδνναν φράσαν.
520 πε/&ον' χάγώ γάρ δσον σν
προσχριίζειδ. Mit εϋ &έσϋ'αι Yg\.
Eur. Bacch. 49 τάν&ένδε θ-έμενοδ
ε-δ. Ηίρρ. 709 ra^ua &ήσο^/αι καλώδ.
1435. ^ {έπείγείν) νοεί?: qua
cogitas, wie Phil. 515 ϊν&α περ
έπΐμέμονεν.
1436. τάν&άδε: vgl. 1464.—
μέίοιτο für μέλοι, ZU 74.
1437 ff. Der Chor hält es für
rätlich, Elektra zu freundlicher
Ansprache des Aigisthos aufzu-
muntern. — δι' ώτ05 (Vgl. 737),
weil jeder gern hört τά λά&ρα
και είξ o^S Ιεγόμενα^ also mit be-
zug auf die Verstellung. — ώξ
ήπίο)ξ: wie wenn es freundlich-
gemeint wäre.
1441. Dike wird mit ihm strei-
ten, und in diesem Kampfe wird
er unterliegen.
1442 — 1 5 10. Aigisthos erscheint;
er wird von Elektra durch er-
heuchelte Unterwürfigkeit ins Netz
gelockt, dann von den Männern
zum Tode ins Haus geführt.
1444. ίππικοίσιν έν ναν-
ayiois: Vgl. 730 έπίμηλατο ναν-
αγίων ιππικών πέδον. Er ist
also durch Klytaimestras Boten
schon genauer unterrichtet wor-
den.
1445. Er fragt schon von weitem
voll Eifers; dann erkennt er Elek-
tron und will die Gelegenheit
nützen, die Verhaßte zu kränken.
Sie hat den Blick gesenkt, um
ihr Mienenspiel zu beherrschen
— ich rede von der Elektra, die
der Dichter sah, nicht von dem
maskierten Schauspieler — wie
er sie anredet σέ το ι, oh κρίνοι,
hebt sie das Haupt, und höhnisch
bestätigend setzt er vai σέ hinzu.
ΗΛΕΚΤΡΑ
183
ΗΛΕΚΤΡΑ
εξοιοα' τίώς γαρ ουχί; συμφοράς γάρ αν
έξωϋ-εν εϊην των έμων γε οριλτάτων.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
Ttov δήτ^ αν εΐεν οΐ ξένοι; δίδασχέ με. 1450
ΗΛΕΚΤΡΑ
ένδον' φίλης γάρ τνροξένον χα-θ-ήννσαν.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
ή }ίαΙ d'avövT^ ήγγειλαν ώς έτητύμως;
ΗΛΕΚΤΡΑ
ονχ, άλλα χάτίέδειξαν, ου λόγφ μόνον.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
τΐάρεατ άρ' ήμΐν, ώστε χάμφανη μαϋ-εΐν ;
ΗΛΕΚΤΡΑ
τΐάρεστι δητα, και μάλ' άζηλος d^ia. 1455
Vgl. Ant. 441 ff. — ό χρινόμενοξ
έρωτ5,ται\ danach hat sich So-
phokles gestattet, ngirot für frage
zu brauchen ; vgl. Anhang § 247,
13. ανακρίνω ist in diesem Sinne
auch in die Prosa gedrungen.
1448. Denn ich wäre (wenn ichs
nicht wüßte) dem Geschick meiner
Liebsten fremd.
1451. πρόξενου heißt sonst
stets der Staatsgastfreund, aber
da προξενείν 'als Gastfreund
schützen' heißen kann (Eur. Med.
724), so werden wir glauben
dürfen, daß Elektra ihre Mutter
im Verhältnis zu den Fremden
80 bezeichnen konnte. — άνντω
und κατανντω vollende Stehen
mit hinzugedachtem öSov im
Sinne von gelangen; vgl.Trach.
657 ηριν τάνδε 7τρ09 ηόλιν άνύ-
αειε. Dies Wort verlangt aber
eine Zielangabe, welche durch den
Genetiv der Person nicht bezeich-
net sein kann; vielleicht ist für
γάρ mit Blaydes is zu schreiben :
'freundlich war die Wirtin, in
deren Haus sie gelangten'.
1452. Aigisthos, ό πάντ άναΐ-
xis, möchte gern nochmals be-
stimmt versicnert sein, daß die
Nachricht keinem Zweifel unter-
liege,— ώδ έτητύμο)5'. wie oft
ώβ άλη&ώζ.
1453. ουκ ήγγειλαν μόνον, άλ-
λα χαΐ έηέδειξαν {&ανόντα,
indem sie die Totenurne brachten) ;
ov λόγφ μ όνον {άγγέλλοντεξ)
wiederholt nachdrucksvoll dasovx
ήγγειλαν, doch SO, daß ov λόγω
μόνον für die Zuschauer besagt,
auch in Wirklichkeit (^ργφ)
hätten die Boten den Orest leib-
haftig aufgewiesen. Aigisthos
konnte aus den Worten heraus-
hören, die Phoker hätten den
Leichnam zur Stelle gebracht,
und das sollte er, um bei der
verhüllten Leiche der Klytai-
mestra nichts Arges zu ahnen.
1454 f. Aigisthos gebraucht
arglos π άρ εστίν im Sinne von
εξεστιν, in promptu est, wie auch
έμφανη μαΟ-εΐν VOn ihm auf die
Reste des Toten bezogen wird.
Elektra dagegen wiederholt πάρ-
εση δητα (843. 1164), praesens
est; xai μάλ' οίζηλοί &έα klang
184
ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
ή πολλά χαίρείν μ' εΐτΐας ούν. είωϋ-ότώς.
ΗΛΕΚΤΡΑ
χαίροις αν, ει σοι χαρτά τυγχάνει τάδε.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
σιγάν άνωγα χάναδειχνύναι ττύλας
τΐάσιν Μνκηναίοισιν Άργείοις &^ όράν,
ώς ει τις αυτών έλπίσιν κεναΐς τΐάρος
έξγιρετ' ανδρός τοϋδε, νυν ορών νεκρόν
στόμια δέχηται τάμα μηδέ προς βίαν
εμοϋ ν,ολαστον προστυχών φύση φρένας.
ΗΛΕΚΤΡΑ
γ,αι δή τελείται τάπ^ έμοϋ' τ φ γαρ χρόνφ
νουν εσχον, ώστε συμφέρειν τοις γ,ρείσσοσιν.
1460
1465
dem Aigisthos als Ausdruck der
Wehmut über den herben An-
blick des Toten, Elektra meint
aber αζηλοδ für Aigisthos, der
um den Anblick nicht zu be-
neiden sei. Mit καΐ μάΙα vgl.
1178 κα« μάΐ, ά&λίωζ Μχον.
1456. Indem sie die Freuden-
kunde brachte, hat sie gleich-
sam ein vielfaches %ατρε ausge-
sprochen.
1457. εί σο ι χαρτά τυγχάνει
τάδε: sc. δντα-, vgl. 313. τυγ-
χάνω verblaßt zur Kopula, ohne
mit ihr zusammenzufallen: άγα-
d-ös τυγχάνει könnte man natür-
lich nicht sagen. — τά§ε muß
Aigisthos vom Tode des Orest
verstehen, Elektra aber meint die
gegenwärtige Lage des Aigisthos
und das, was ihm bevorsteht. Mit
der Form der Rede vgl. Trach.
227 χαίρε IV τον κήρυκα προυν-
νέπω, χαρτόν ε'ί τι και φέρει?.
1458 f. Der Vers dürfte in
folgender Weise zu ergänzen sein:
οιγάν άνωγα κάναδεικνύναι πύλαζ
{oiiaoav, δ γ ε κέκευ&εν ^Λτρεί-
0ών δόμο?) {(^οϊξασαν οϊκων εμ-
φανή τε&νηκότα) Kaibel).
1459. Nach strenger Logik kön-
nen die Bewohner der Haupt-
stadt {Μνκηναίοισή und die des
Reiches ϋ^Αργείοι«) nicht koordi-
niert werden.
1462. Dasselbe Bild wird dem
Aigisthos in den ^ Mund gelegt
bei Aesch. Ag. 1595 noos κέντρα
μή λάκτιζε, μη πταίσα5 μογ^ξ.
1610 τόν δέ μή πει&άνορα ζευξο)
βαρείαι? {ήνίαιξ). — πρ05 β Ι αν'.
gegenüber, entsprechend der Ge-
walt, mit Gewalt; Anhang §72 II.
1463. η ροοτυχείν rtros wie
Phil. 552 προοτυχόντί των ϊσο)ν,
Plat. ep. Vli 327 b ών έγώ προο-
έτυχον νέοιν. — φΰσαι οδόντα?
'Zähne bekommen'; danach φΰσαι
φρένα? hier und Ο. C. 804. Vgl.
Anhang § 232.
1464. τάπ' έμοϋ: das was von
mir kommen soll; vgl. 0. C. 1628
πάλαι δή τάπό σοϋ βραδύνεται.
1465. νουν Μσχον: φρένα?
ϊφνσα^ dergestalt, daß ich Hand
in Hand gehe mit den Gewalt-
habern, wie Chrysothemis geraten
hatte 1013 vovv σχέ? άλλα τω
χρόνφ ποτέ, σθ'ένουσα μηδέν τοϊ?
κρατοϋσιν είκαϋ'εΖν. Mit σνμ-
φέρειν Vgl. Eur. Med. 13 πάντα
ζυμφέρονσ ^Ιάαονί, d.h. όιιονοονοα.
ΗΛΕΚΤΡΑ 185
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
c5 Ζεΰ, δέδορχα φάσμ' άνεν φθόνου μεν ον
τνεπτωχός' εί δ' εττεστι νέμεσις, ού λέγο).
χαλάτε τίάν τίάλνμμ' άτι ό(ρ3^αλμων, δτνως
το συγγενές το ι χάττ^ έμοϋ &ρήνων τυχτ],
ΟΡΕΣΤΗΣ
αυτός σύ βάσταζ' ' ούχ έμόν τόδ\ αλλά σόν 1470
το τοΰϋ-^ δράν τ ε καΐ τνροοηγορεΐν φίλως.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
άλλ^ εϋ τΐαραινεΐς χάπιτνείσομαί' σύ δε,
εϊ 1C0V τ,ατ οϊν.όν μοι Κλνταιμήστρα, κάλει.
ΟΡΕΣΤΗΣ
αντη τνέλας σον' μηχέτ' άλλοσε σχότνεί.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
οϊμοι, τί λεύσσω;
ΟΡΕΣΤΗΣ
τίνα φοβΐ); τίν^ αγνοείς; 1475
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
τίνων τΐοτ^ ανδρών έν μέσοις άρχνστάτοις
1466 f. Er sieht ein Gestalt- Bote neben der Leiche steht,
loses, die mit dem Tuche bedeckte heißt den Aigisthos selbst χαλάν
Leiche, die er deshalb ganz all- τό χάλν/^μα. — ούχ έμόν τό8\
gemein als 9^«^//« bezeichnet. Die άλλα σόν ist absichtlich zwei-
Götter haben die Würfel so ge- deutig gehalten: 'dies ist im vollen
worfen, daß dies φάσμα das Er- Sinn dein Eigentum, deine Gattin
gebnis war (Herod. VIII 130 ώτα- — , so daß vor dem epexegetischen
κούοτεον, dxrj πεσέεται τά Μαρ- Zusatz (1471) der Vortrag etwas
Sovlov πρήγματα). Sie haben innehalten muß.
Orcst als Jüngling abgerufen; 1471. ηροοηγορείν φίλο>ς'.
das war nicht möglich ävtv wie 0. C. 758 τήνδε την πόλιν
ψϋ-όνον (θ-εών) (Wilamowitz, φίλα)« ειπών.
Herrn. XVIII 225). Aber für den 1472. ού de: Elektra.
Fall, daß diese Äußerung von ihm 1473. μοι ist dem Sinne nach
getadelt werden kann {εΐ έ'πεστι mitxa^fizu verbinden, vgl. Trach.
νέμεσις), nimmt er sie zurück (ov 1147 κάλει τό παν μοι σπέρμα
λέγοή. Damit hat er das leise οών όμαψόνων.
Gefühl des Grauens, das ihn über- 1474. Nach diesen Worten hebt
kommen hatte, überwunden; was Aigisthos die Hülle der Leiche,
er hinzusetzt, sagt er um der 1475. Du siehst die Leiche ent-
Schicklichkeit willen, in Wahr- setzt an? Sie ist doch dein Weib,
heit will er sich an dem Anblick Du siehst mich erstaunt an? Du
des toten Feindes weiden. solltest mich doch kennen.
1470. Orest, der als angeblicher 1476. άρκύ-στατον das aufge-
1485
186 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
τύτίτωχ δ τλήμων;
ΟΡΕΣΤΗΣ
ού γαρ αίσ^άντ] τΐάλαί,
ζώντας d-avovOiv οννεχ' όντανδας ϊθα;
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
οϊμοι, ξννηγ,α τοϋτΐος' οι) γαρ eod-^ δτΐως
δδ* οϋχ 'Ορέστης έσ-θ-' δ τΐροσφωνών έμέ. 1480
ΟΡΕΣΤΗΣ
κα2 μάντις ών άριστος έσφάλλον τΐάλαι;
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
όλωλα δή δείλαιος, αλλά μοι τιάρες
ycav σμιχρόν είτνεΐν.
ΗΛΕΚΤΡΑ
μη τΐέρα λέγειν έα,
Τυρός ^εων, αδελφέ, μηδέ μηχύνειν λόγους,
τι γάρ βροτών &ν στ>ν κακοΖδ μεμειγΗένων
&vr}Oxäiif ό Μέλλων τον χρόνου κέρδοε φέροι;
άλλ^ ώς τάχιστα χτεΐνε χαΐ γ,τανών τίρό^-ες
stellte Netz. — έν άρκνστάτοΐδ wickelt, bis es zu der Bedeutung
ττέτττο/κα: wie Eur. Herc. 1091 wenn auch nur erstarrte. Vgl.
έν κλ.νδοινι και φρενών ταράγματι Ar. Ach. 1021 μέτρησον είρήνηε
ττέπτωχα. Gr. 1418 πεσών έν τι μοι κάν πέντ Μτη.
. ^ . U. ähnl. 1485 f. 'Was würde uns die
1478. 'Du redest Lebendige ihm gewährte Frist nützen?' er-
gleich Toten an', d. h. es leben klärt Kaibel; dabei bleibt τον
diejenigen, welche du für tot χρόνου unverständlich. Vahlen
hältst. schreibt r/s γάρ βροτών &v . .
1479. Erst jetzt fällt Aigisthos ο ν χρόνου κέρδοε φέροι ; Aber
der Schleier von den Augen. Mit φέροι äv heißt nicht lucrari velit.
ξυνηκα τοϋποε Vgl. Ai. 99 τε- Die Verse können nur bedeuten:
&vdatv άνδρες, ώε τό σον ξννηκ' 'Was hat einer, der sterben soll,
έ/ώ. Aesch. Ch. 879 Όρ. τόν ζώντα wenn er zu den βροτοΐ συν κακοζε
καίνειν τόνε τε&νηχόταε λέγω. μεμειγμένοι gehört, VOn einem
Κλ. οι έγώ' ξυνηκα τοϋποε έξ Aufschub?' Und in diesem Zu-
αίνιγμάτίον. sammenhang kann σύν κακοΐε με-
1481. 'Und du konntest, obwohl μειγμένοε nur bedeuten 'unauf-
du mit deiner Mutmaßung so löslich mit Unglück verbunden'
richtig triffst, doch so lange dich (vgl. Ant. 1311 σνγκέκραμαι δύα).
täuschen lassen?' Also 'was hilft dem Unglück-
1483. κ&ν σμικρόν. Von liehen ein kurzer Aufschub des
solchen Wendungen aus wie κ&ν Todes?' Das paßt aber nicht
σμικρόν μοι άρκοίη hat sich der in den Zusammenhang. Also
Gebrauch von κάν weiter ent- sind die Verse hier nicht am
ΗΛΕΚΤΡΑ
187
ταφεϋοιν, ών τόνδ' είχός έοτι τνγχάνειν
άτΐοπτον ήμων' ώς έμοί τόο' άν κακών
μόνον γένοιτο των τΐάλαι λντήριον. 1490
ΟΡΕΣΤΗΣ
χωροΐς άν εϊοω συν τάχει' λόγων γάρ ού
ννν έστι,ν άγων, αλλά σης ιρνχής 7ΐέρι.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
τι δ* ές δόμους θίγεις με; ττως, τόδ^ εί γ,αλόν
τονργον, σχότον δει, χού ^ΐρόχειρος ει χτανεΐν;
ΟΡΕΣΤΗΣ
μή τάσσε' χωρεί δ\ έ'ν^α^ερ χατέκτανες 1495
ττατέρα τόν άμόν, ώς (αν) εν ταύτφ -Θ-άνης,
Platze; vielleicht sind sie ur-
sprünglich von einem Leser als
Zitat beigeschrieben.
1488. Elektra meint mit kaltem
Hohn die Geier und Hunde, wie
Orestes bei Eur. El. 895 ff. sagt:
αυτόν τόν ϋ'ανόντα σοι ψέρω, δν
εϊτε χρι^ζείξ &ηρσίν άρπαγήν ηρό-
d'es, fj ακνλον οίωνοϊαΐν αίδ'έροδ
τέκνοΐδ ηήξασ ερε/σον σκόλοηι.
So soll bei Aesch! Sept. 1004 der
Leichnam des Polyneikes πετηνών
vn' οΙωνών τ α φ η ν α ι. Dem
Dichter schwebt wohl der Aus-
spruch Nestors V 258 ff. vor :
hätte Menelaos bei seiner Heim-
kehr den Aigisthos noch am Leben
getroffen, τώ κέ ol ουδέ d-ανόντι
χυτήν έπΙ γαΐαν Μχεναν, aXV άρα
τόν γε κύνεδ τε και οιωνοί κατέ-
δα-ψαν κείμενον έν πεδίο)
έ κ ά e ά σ τ ε ο e , d. h. άποπτον
ημών.
1489. άποπτοζ heißt von
ferne sichtbar und von ferne
sehend (0. R. 762 ws πλείστον
εΐη τοΰδ' άποπτοδ αστεο)δ)ι aus
der zweiten Bedeutung entwickelt
sich die Bedeutung fern, die hier
vorliegt.
1490. λντήρίον: wie 635 λν-
τηρίονδ ενχάε. Mit dem Gedanken
vgl. Phil. 1043 f.
1491. Mit höhnender Milde sagt
Orest: Du könntest rasch hinein-
gehen.
1492. άλλα orjs xpv%rje πέριΐ
'Der Kampf ums Leben, um den
es sich nicht in demselben Sinne
wie um einen Redekampf handeln
kann, ist nur um das Negative
durch ein Positives zu stützen
hinzugetreten.' K.
1493 ff. Daß Orest sich auf
diesen Wortwechsel einläßt, be-
fremdet; der Dichter wollte wohl
dadurch noch bis zuletzt die
Antipathie des Zuschauers gegen
Aigisthos steigern ; er fürchtete,
daß, wenn dieser schwächlich zu-
sammenbräche, die Befriedigung
über die an ihm vollzogene Rache
abnähme.
1493 f. Das Gute braucht das
Licht nicht zu scheuen. Darum
hast du nicht nötig, mich ins
Innere zu führen, wenn dein Be-
ginnen gut ist.
1494. πρόχειρον ist, was πρό
χειρών Hegt, zur Hand ist, also
schnell ergriffen, vollzogen wer-
den kann; dann wird das Wort
auf die handelnde Person über-
tragen und heißt schnell.
1495 f. ' Du sollst getötet wer-
den, wo du meinen Vater getötet
188 ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
ή τίάσ^ ανάγκη τήνδε τήν στέγην ίδεΐν
τά τ' όντα γ,αΐ μέλλοντα ΤΙελοτΐΐδων χαζά;
ΟΡΕΣΤΗΣ
τά γοϋν ο'' έγώ öol μάντις εΙμΙ τώνδ' άκρος.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
αλλ' ού τΐατρφαν τήν τέχνην έχόμτΐασας. 1500
ΟΡΕΣΤΗΣ
τΐόλλ^ αντιφωνείς, ή d' οδός βραδύνεται,
αλλ' έρφ\
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
νφηγον.
ΟΡΕΣΤΗΣ
οοΐ βαδιστέον τΐάρος.
ΑΙΓΙΣΘΟΣ
ή μή Γρύγω σε;
ΟΡΕΣΤΗΣ
μή μεν οϋν κα3•' ήδονήν
-Θ-άνης' (ρνλάξαι δει με τοντό σοι τακρόν.
χρήν (5' εύ^ύς είναι τήνδε τοις τΐάσιν δίκην, 1505
δοτις τΐέρα τΐράσσειν γε των νόμων 3^έλοι,
κτείνειν' το γαρ τΰανονργον ονκ αν ην τΐολν.
hast', eine geschickte Wendung, äxpos vgl. Aesch. Ag. 1084 &£-
um die Ermordung des Aigisthos σφάτοιν γνώμων axQos.
den Augen der Zuschauer zu ent- 1500. Wenn du dich prophe-
ziehen. — ri σσε für επίτασσε; tischer Gabe rühmst, so hast du
ταγ09 heißt der Befehlshaber. diese nicht vom Vater geerbt, der
1497 f. Mit πάσ^ ανάγκη arglos in unsere Schlingen ging,
(durchaus nötig) vgl. 0. R 986 1503 f. ^ μή φύγο) σε; fürch-
und πολλή ανάγκη oben 309; — test du etwa, daß ich dir ent-
τά τ' δντα καΐ (τά) μέλλοντα rinne? Ο. β. 1012 ή μή μίασμα
(991), d. h. alle insgesamt, τών φντενσάντο)ν λ'άβΐ}?; — μ^ν
wie seit Myrtilos' Ermordung ου;ί οϋν: immo Oero. — Aigisthos
ελιπεν έκ τονδ' οΐκον πολύπονο? soll nicht sterben, wie es ihm be-
ai/.ia 515. liebt. Orest muß dem Verbrecher
1499. Vorher (1481) hast du dich τον το τό {&ανεΖι>) als ein πικοόν
als vortrefflicher Seher bewährt, aufbewahren,
jetzt prophezeie ich dir bestimmt, 1505 f. εν i9• υ s gehört dem Sinne
daß das Haus deinen Tod sehen nach zu dem nach τήνδε δίκην
soll. — σά elidiert, wie O. E,. 329. epexegetisch beigefügten κτείνειν.
405. Phil. 339. Eur. Tro. 918. El. Über das auf rors πασιν bezogene
273 und sonst. — Mit μάντιΰ δστιδ vgl. Anhang § 16 IL —
i
ΗΛΕΚΤΡΑ
189
ΧΟΡΟΣ
Ώ σπέρμα ί^τρέως, ώς τΐολλά Ttad^öv
δι* έλεν&ερίας μόλις έξήλ^-ες
xfj νυν ορμΫ] τελεω3•έν.
1510
τ ό π αν ον ρ γ ον \^t von Menschen
zu verstehen, wie oben 1469 dnros
τό avyyevis τοι κάτι έμον ι^ρή-
νων τύχν. Phil. 446 ουδέν πω
κακόν γ άπώλετο. — Man hat
diese Maxime 'mehr als dra-
konisch, ja einfach absurd' ge-
funden, weil nach ihr schon der
böse Wille mit dem Tode bestraft
werden solle. Gewiß ist sie trivial,
ab(?r das ϋ-έλοι so zu urgieren lag
sicher nicht im Sinne des Dich-
ters ; er hat^ nur den Gedanken
α 47 ώζ άπόλοιτο και allos, δ ns
τοιαύτα γε ρέζοι etwas verschärft.
1509. Si" έλεν&Βρίας έξελ-
θε Ζν muß den Sinn haben liberum
evadere, έλενΟ'ερω&ήναι; aber wie
sich dieser Sinn aus der Grund-
bedeutung von διά cnt'^yickelt, i^t
nicht klar.
1510. ή rvv ορμή ist der An-
griff, den Orest auf die Mörder
gemacht hat: das Geschlecht έτν-
/.εώϋ-η, wurde endgültig und auf
die Dauer befestigt durch Ver-
geltung der alten Missetat. Herod.
III 86 επιγενόμενα ταντα τφ ^a-
ρείω έτεΧέωσέ μιν.
METRA DER LYRISCHEN PARTIEN.
Allgemeine Übersicht.
1. Anapaeste.
Die Grundform ist v^w-i; die beiden Kürzen können zu einer
Länge zusammengezogen (--) und sodann die zweite Länge auf-
gelöst werden {--i^^). Anapaeste erscheinen, je zwei zu einem Metrum
vereinigt, als
akatalektische Dimeter
\^\^ J. \^ \^ J. \^v^_£.\^v_/_£.
Monometer
v^ vy _£. v^ v^ -£.
sowie katalektische Dimeter (Paroemiaei)
Zwischen den einem Paroemiacus vorhergehenden anapaestischen Metra
findet sich weder Hiatus noch syllaba anceps.
Die Monodie derElektra (86—120) nähert sich den sog. Klaga-
napaesten, die viel spondeenreicher sind und in denen der Paroemi-
acus nicht nur als Abschluß einer Reihe akatalektischer Glieder, son-
dern beliebig zugelassen wird. Solche Paroemiaei finden sich in jener
Monodie 88, 89, 105, 106.*) —Anapaeste derselben Art enthält die
Parodos 193 ff., 233 ff. und das zweite Stasimon 850 ff.
*) Innerhalb der Monodie der Elektra findet keine eigentliche
Responsion statt, aber sie zerfällt augenscheinlich in die beiden Teile
86—102 und 103—120, und es ist sicher kein Zufall, wenn die Eingänge
dieser Teile genau denselben Plan zeigen:
ώ φάοδ άγνόν
αλλ' ου μίν δη
καΐ yrjs έσόμοιρ^ ^VQj ^^ f^oc
λήξω «θ-ρήνων στυγερών τε γόων,
ποίλάζ μεν Θ'ρήνων wSas,
έστ* αν παμφεγγείς άστρων
πολλά9 ^' άντήρείξ ζο&ον
ριπάς, λεύσσω, δέ τόδ ημαρ,
στέρνων Ttlayas αίμασσομήνο/ν . . .
[λέ ου τεκνολετειρ' ώς τις αηδών . . .
METRA 191
2. Daktylen.
Sie erscheinen — abgesehen von ihrem Vorkommen in aeolischen
Reihen (vgl. 6) — jeder für sich als ein Metron gerechnet als Tetra-
meter und Hexameter, akatalektisch oder katalektisch
in bisyllabum (-o).
3. lamben.
lambische Verse setzen sich zusammen aus iambischen Metra
(--iv^-i, mit Katalexe ^-~). Jede Senkung kann unterdrückt,
i'ede Länge in zwei Kürzen aufgelöst werden, selbst bei Unterdrük-
:ung einer Senkung (208, 514, 855). Durch Anaklasis nimmt das
iambische Metrum die Form -i-^^-!- (Choriambus) an.
In unserem Stücke findet sich häufig ein iambischer Dimeter,
in dessen zweitem Metron beide Senkungen unterdrückt sind, wäh-
rend die erste Arsis des ersten Metron meist aufgelöst ist:
Dieser Dimeter erscheint schon 160, 161 und beherrscht dann die
Epode des ersten Stasimon.
Eine Kombination der Penthemimeres des iambischen Trimeters
und der ersten Hälfte des daktylischen sog. Pentameters ist der
lambelegus:
4. Trochaeen.
Trochaeische Verse setzen sich zusammen aus trochaeischen Metra
(-Ό^-). Hinsichtlich der Unterdrückung der Senkungen und der
Auflösung der Längen verhalten sie sich wie lamben.
5. loniker.
a) steigende (lonici a minore). Die Grundform ist ^^--, durch
Katalexe ww-i, durch Zusammenfassung der beiden Kürzen in eine
Länge ---, durch Unterdrückung beider Kürzen --.
b) fallende (lonici a maiore). Die Grundform ist -^^^, durch
Katalexe -^-^-.
6. Aeolische Reihen,
d. h. Verse, bei denen innerhalb derselben Reihen einzelne Daktylen
mit Trochaeen vereinigt erscheinen, so zwar, daß zwei Kürzen nicht
durch eine Länge ersetzt werden können.
Die am häufigsten sich findende Reihe ist der Glyconeus:
X. \^ J- \-/ \^ J- "^^ ^C7
zusammengesetzt aus einem Trochacus, einem Daktylus und zwei
Trochaeen, von denen der letzte katalektisch ist. Der erste Trochaeus
kann durch einen Spondeus oder auch durch einen Jambus ersetzt
werden. Es findet sich auch der Daktylus an der ersten und an der
dritten Stelle, wonach man einen ersten (a), zweiten (b) und dritten (c)
Glyconeus unterscheidet.
192 METRA
Nächst dem Glyconeus findet sich am häufigsten die aus einem
von zwei Trochaeen eingeschlossenen Dactylus bestehende Reihe:
X v_y ^ v^ w Jl ^3^
welche den Namen Pherecrateus führt. Es findet sich auch der
Daktylus an der ersten Stelle, wonach man einen ersten (a) und
zweiten (b) Pherecrateus unterscheidet.
Diese Grundformen finden sich in unserem Stücke in folgender
Weise variiert:
1) Vor dem ersten Fuß findet sich eine Vorschlagsilbe;
2) der Trochaeus wird durch einen Spondeus vertreten.
Außerdem findet sich der Glyconeus durch einen Spondeus erwei-
tert 123:
Ζ iwwZwZjl_
Eine aeolische Reihe ist auch der alcaeische Zehnsilber
Auch er findet sich in unserem Stück in erweiterter Form:
1413 ZwwZwwZwZ^^'-i —
und katalektisch
1414 JLv^v^ZwwZwZwZ
7. Der Enoplius,
ein Vers von ansteigendem Rhythmus mit drei Hebungen, dessen
Senkungen frei behandelt werden, erscheint hier in der Form
486 _ Jl w w j1 w Ζ ,
verbunden mit dem Ithyphallicus'
Ζ wZ
der 486 mit Unterdrückung einer Senkung erscheint:
±\y ± ± —
8. Dochmien.
Die Grundform des Dochmius
wZ Ζ wZ
erscheint in unserem Stücke folgendermaßen variiert:
1. Die erste Kürze wird durch eine Länge ersetzt,
2. die zweite Kürze wird durch eine Länge ersetzt,
3. die erste Länge wird in zwei Kürzen aufgelöst.
4. die zweite Länge wird in zwei Kürzen aufgelöst,
5. die dritte Länge wird in zwei Kürzen aufgelöst.
Endlich findet sich 1245 c^ 1265 ein Dochmius mit zweisilbigem An-
laut (vgl. Wilamowitz, Euripides' Herakles II 191) sowie zweimal
hintereinander ein Dochmius mit Anaklasis (Hypodochmius)
Ζ wZ wZ.
-i. V^ ^ V^ J_ v>
Β. Analyse der einzelnen Lieder.
Parodos 121—250.
Erste Strophe.
± L L\^\^ 1. glyc c
121 Xo. ^ Trar, παΐ δνστανοτάτα«
137 'Αλλ' ούτοι τον γ' Ιξ Ά (δα
1. — ~ — L\^\^ 1. glyc c
^Ηλέκτρα ματρόβ^ τίν* άεΐ
παγκοίνου λίμνας πάτερ' άν-
J.—.I. W^Z W ± ±
τάκειδ (SS^ άχόρεατον οίμωγάν
στάσεις ούτε γόοις ούτε λιταίσιν,*)
:Iyc b + spond
ZwwZv^^^-iv-^wZ^^-/ dact tetram
τόν πάλαι έκ δολεράδ ά&εώτατα
140 αλλ' από των μ.ετρ{ων Ιπ' άμηχανον
— ^^ — ^^ — ^^-^^^ dact tetram
125 ματρόδ άλόντ άηάταιδ 'Αγαμέμνονα
άλγος αεί στενάχουσα διόλλυσαι,
\^ <^ \^ \^ j^
κακά τε χει- ρΐ ηρόδοτον; ώβ ό τάδε πορών 3 iamb
Ιν οίς άνάλυ- σίς εστίν ου- δεμία κακών.
^-Γ -^^ -L "<-- 3 iamb
δϊοιτ , ε£ μοι ϋ'έμΐΰ τάδ^ ανδαν.
τΐ (χοι των δυσφόρων ^φί|ΐ;
Ζ W W Ζ i _ pher a
HL ώ γενέ-δ'λα γενναίων^
145 νηπιος, ος των οϊκτρώς
Ζ W W ZwwZv^wZww dact tetram
130 jfxir' ^^ών καμάτων ηαραμύ&ιον.
οΐ/ομε'νων γονέων έπιλάθεται.
Zwv^Zwv^Zv^wZwv^ dact tetram
οΐόά τε καΐ ξννίημι τάδ* , ον τΐ με
αλλ' Ιμε' γ* ά στονόεσσ' αραρεν φρένας,
*)Vffl. den Kommentar
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl. 18
1 94 METRA
^v^w^ww_iwwZww dact tetrara
ΙιπεΖν τόδε.
φννγάνει' ούδ έθ'έΧω προΐι
ά Ιτυν, α?έν "Ιτυν όλοφυρεται,
Zw -^ZwwZv^wZww dact tetram
μή ov τόν έμόν στβνάχειν τζατέρ' α&λιον.
όρνις άτυζομε'να, Διός άγγελος.
-l_Z_ZwwZwwZwwZww dact hexam
άλλ'' ώ navToias φάότητο? άμειβόμεναι χάριν,
150 ϊώ παντλάμων Νιόβα, <ή δ' εγωγε νε'μω θεόν,
~~^,~, ^-~ 2 iamb
135 έατέ μ* (5S^ άΐνειν
ατ' Ιν τάφω πετραίω,
- -^ W Ζ Ζ 2 iamb
α/α?, Ικνονμαί,
αίοδ, δάκρυ εις.
Zweite Strophe.
-^^-^ ΖΖ^ _vt.wv^.^w wZwZ 3 iamb
153 Χο. Οντοι σοι μού- να, τέκνον, αχοβ έ- φάνη βροτών'
θαρσει μοι, -Ο-αρ- σει, τε'κνον, έτι με- γας ούρανω
— vi/wwZ ZwZ wZZ 3 iamb
155 πρ08 δ τι σύ των ivSov ει τζερισσά,
175 Ζευς, ος Ιφορα πάντα και κρατυνει*
— si/wwZ ΖννΖ ^Ζ^ 3 iamb
ols όμό^Έν ει και γόνα ξύναιμοδ;
ω τόν ύπεραλ- γτ χόλον νε'μουσα
-f, - ^ ^^^ ^ -^^ ^ ^^ ^ ν. ^ -^ - dact hexam
οία Χ.ρνσόϋ'εμίξ ζώει και ^Ιφιάνασσα
μήθ•', οίς Ιχθ-αίρεις, ύπεράχθεο μητ' επιλάθ-ου*
^ZwZ wZZ 2 iamb
χρνηχά τ' άχ^'ω^ ^?/ j^^«
χρόνος γαρ ευ- μαρης θε^ς•
_i.v^wZ J.I. 2 iamb
160 dXßtos, δν α κλεινά
180 ούτε γαρ ό τάν Κρΐσαν
_^wwZ JLJi 2 iamb
;/« Tror« Μυκη- ναίων
βουνόμον έχων άκτάν
Zv^wZwwZwwZww dact tetram
οέξεται εύπατρίδαν zJide ένφρονι
παΙς *Αγαμεμνον{δας άπερίτροπος
METRA 195
_ ^ w w ^_y w ζ w ^_y w ζ ζ 3 iamb
βήί/ατι μολόν- τα τάνδε γάν Ορέσταν.
ου-θ-' ό παρά τον Ά- χεροντα <)•εός άνάσσων.
— sL \-^ \^ si/ w \^ ^<^ \^ J. \^ J.^z7 3 iamb
164 ^Ηλ. δν ν* έγώ άκαμα- τα ττ.ροαμένονα' άτεκΊ•οδ^
184 αλλ' εμέ [χέν ό πο- λύς άπολελοι- πεν ήδη
^ ^^ wZ _ilwZ wZZ 3 iamb
ταλαιν , avvft- φεντοδ at- kv οϊγνώ^
βίοτος άνεν πιστός ουδ* έτ' άρκω'
-lwwZv>^>_iv^w-£\-/v> (Jact tetram
ίίάκ^ΐίσί μνδαλέα, τόν άνήνντον
ατις άνευ τοκέων κατατάκομαι,
-i^v> — ^ν^-Ζν^^Ζν-ζν-/ dact, tetram
οίτον ivovaa κακών' ό Sä λα&εται
ας φίλος ουτις ανηρ υπερισταται,
-iwwJlv_/w_lv^wZv-/v^ dact tetram
ών τ' επαϋ'^ ών τ' έδάη. τι γάρ ουκ έμοί
αλλ' απερεί τις έποικος άναξία
-iwwjlv_/v^_lw^^Zv^v.^ dact tetram
170 άρχεται ayyflias άηατώαενον ;
190 οίκονο[Αω θαλάμους πατρίς, ωίε μέν
\^
ff f ^j f
-L^ ± 2 iamb
Αεί uhv γάρ nod'FZ,
άεικε! συν στολα,
w
f ^ j r
-^ 3 iamb
nod'föv ύ' οιίκ άξιοι φανηναι.
κεναΐς δ' άμφ- ίσταμαι τραπέζαις.
Dritte Strophe
— ±—± _Ζ_2 anap
193 Χο. Οικτρά μέν νό- OTois «ν<ϊ«,
Φράζου μη πόρ- σω φωνεΐν.
_Ζ_Ζ _Ζ_Ζ 2 anap
οικτρά δ* 4ν κοί- ταιδ πατρφαιδ,
ου γνωμαν \- ^ε'ζι ^ζ οϊων
-^w-1 — -^ —JL — J. 2 annp
195 o'ff oi παγχάλ- κιην άνταέα
215 τα παρόντ'; οΙκεί- ας εις άτας
\^ ^ 1. L L — 2 anap
γενύο>ν ώρμά- ι9^ ηλαγά,
Ιμπίπτεις ου- τως αικ(ος•
13 ■
196 METRA
wwZwwZ^ v>wZ_Z 2 anap
δόλοβ ήν ό φράσαζ, ίροδ ό χτείναδ,
πολύ γάρ τι κακών ύπερεκτήσω,
— - — - ν-^ν^Ζ — Ζ 2 anap
δεινάν δεινώξ ηροφντεύσαντεδ
σα δυσθ-ύμ,ω τίκτουσ' αεί
_Ζ^Ζ wwZwwZ 2 anap
μορψαν, £Ϊτ ο^ν d'F.ds εϊτε βροτών
ψυχα πολέμους* τα δΐ τόΐς δυνατοίς
Ζ W Ζ W Ζ _ ^ ithyph
200 ήν ό ταντα πρασσων.
220 ουκ Ιριστά πλά'θ-ειν.
— J. — 1. _^v^_ww 2 anap
Βλ. ώ πασαν χει- να πλέον ά,μέρα
δείν' ηναγκά- σθην εν δεινοίς,
— ~— - —±— 2 anap
Ιλ&οΰσ ίχ&ί- στα δη uot'
έ^οιδ', ου λά- θ-βι μ.* οργά.
_Ζ_Ζ _Ζ_Ζ 2 anap
ίδ νύξ, ώ δεί- πνων άρρητων
αΧΧ Ιν γάρ δει- νοίς ου σχησω
~ ~ anap
ΜχπαγΧ' αχ&η'
ταύταί? άτα^,
si/ ν^ sL W W j1 ^34
205 τοϋδ έμ08 ϊδε πατήρ
225 οφρα με βίος εχτ).
W W Ζ -^j^^ ζ W W ζ _ ζ 2 anap
ϋ'ανάτονξ αίκεΖδ ^ διδύμαιν %ειροϊν,
τ(νι γάρ ποτ ά'ν, ώ φιλία γενέ•9•λα,
ΟΛ τόν έμόν εΐ- λον βίον,
πρόσφορον άκου- σαιμ' έπος,
2 iamb
w>X/wZ wZwxt/ 2 iamb
πρόδοτον, αϊ u απώλεσαν'
τίνι φρονούν- τι καίρια;
^si/v^wvt/\^ wZwZ 2 iamb
o/s ^fiJs d μέγαζ Ολύαπιοζ
άνετε μ*, άνετε, παραγοροι*
METRA 197
w-X^v^v^si/x^ \^ j_\^ JL 2 iamb
210 ποίνψα ηά&εα πα&εΐν πόροι,
230 τάδε γαρ άλυτα κεκλησεται,
_1ν>^ν_1^^_/ν^_£.'»^ν^_£.ν_/ν^ dact tctram
μηδέ ποτ άγλαιαδ άποναίατο
ούδε ποτ* Ικ καμάτων άποπαύσομιαι
— sL^^wjI \^ J.\y 2 iamb
ToiaS^ άνύσαν- res Μργα.
άνάριθ-μος ώ- δε θ-ρήνων.
Epodos
---L — -L — ,-— 2 anap
233 Χο. ΙΑ)Χ οϋν εννοί- α γ αύδω,
_Ζ_Ζ _Ζ_ 2 anap
μάτηρ ώσεί Tis πιστά,
— ± — 1. _Ζ_ 2 anap
235 μη τίχτειν σ' α- ray άταιζ.
-1^^ν>-£.ν^-^— ν^ν^-ΐν^^--' dact tetram
'Ζ7^. κα^ Τί μέτρον κακότατοδ Μψν; φέρε,
-iw>v^ZwwZww_iww dact tetram
πώζ έπΙ τοΖδ φθΊμένοιξ άμεΧεϊν καλόν;
± WW 1. L L
dact tetram
έν τίνι τοντ Μβλαστ άνϋ'ρώπων;
— J- — ± ^1.-1. 2 anap
μήτ* ε'ίην ϊν- Ttitos tovtoiS,
— JL — J. _Z_-i 2 anap
240 ."V"^} *^ ^if' ^9^^' κειμαι %ρηοτψ,
L L — iwv-/Z 2 anap
ξννναίοιμ' εϋ- κηλο8, γονέων
L L iwv^vi/ 2 anap
έκτ/μονδ ί- σχονσα πτέρυγα«
_sL• w Ζ w Ζ ^is
ό^ντόνων γόων.
εΐ γάρ ό μέν δ'ανών γα τε και ονόέν ών
jlwZwZ Zw_iwZ hypodochm hypodochm
245 κείοεταί τάλαδ, οί δέ μη πάλιν
198 METRA
§ώσονσ άντιψόνονε 8ίκαξ,
~-^,- -^-, --,^~ ^-^-^ 4iamb
250 ίρροι τ* άν ai- δώί άηάν- των τ* ενοέβει- α ■Θ'νατών»
Erstes Stasiraon 472 — 515
Strophe
— — — ^ wwZZ wwZ 3ΐοη
472 Ei μ-ίι ' /ώ παράφρων μάν- Tis §φνν
"Ηξει κάΙ πολύπους κα\ * πολύχειρ
dv^vvZwZ glyc b*
και γνώμαξ λειπομένα σοφαξ,
ά δεινοίς κρυπτομενα λό/οις
Ζ ^ Ζ W Ζ — ithyph
475 flaiv ά πρόααντιξ
490 χαλκόπους 'Kptvuc.
\^ J-\^ J- — st>v^v-^^ \^ 1.\^ 1. 3 iam b
^ίκα, δίκαι- α φερόμενα %ερόΙν κράτη'
άλεκτρ', άνυμ.- φα γαρ Ιπε'βα (Αΐαιφον(ον
W Ζ ν^ Ζ J1 W Ζ ^±^:^ 3 iamb
μέτεισιν^ ώ τέκνον, ον μακρόν χρόνον.
γάμων άμιλ- λημαθ-', οί- σιν ου "Ο-εμις.
νπεστί uoi ϋ'άρσο?,
495 προ τωνδε' τοί μ' ίσχει,
— st.wZw^ ^±^JL wZ'^-i ί»3 2 iamb
480 αδνηνόων κλύον- σαν άρτίωξ όνειράτο)ν'
μηποτε, μήποθ•' ή- μ\ν άψεγες πελα τφας
IwZ IwZ iZ ±^ ± 4 iamb
Οί; ;/ίίο ποτ ά- μναοτεί α^ ό φύ- oae'ßV.a- Vfov αναξ^
τόίς δρωσι κα\ συνδρωσιν. η τοι μαντέΐ- at βροτων
LwZ L\^ ± wZZ JlwZ 4 iamb
485 ov^" <ί παλαί- ά %αΙκόπΙα- κτο« άμψά- κηζ yivvs,
500 ουκ ε?σ\ν έν δεινούς δνεί- ροις ουδ'' Ιν θ-εσφάτοι?,
L \^ \^ J- \^ J. '^ ± ^ ± ± enop] -f- ithyph
& νιν κατέπεφνεν αίσχί- σταΐδ kv αίκίαι«.
ύ μη τόδε φάσμα νυκτός ευ καταστείλει.
METRA
199
505
510
Epodos
■ί- -^ 2 iarnb
'ii? Πέλοηο5 ά πρόαϋ'εν
\^s^wv_/_£. J. jL 2 iamb
πολύτΐονοζ in' τιεία,
_^ww_i J. J. 2 iamb
ώδ εμολεε ai- ανήζ
— ^ — iamb
tüSb yq.
■ί- — 2 iamb
εντε γάρ ό nov- τισ9'εΐ£
sL/ \^ v^ ^
-^ -^ 2 iamb
515
ΜνρτίΙοζ έκοι• μά&η,
^±1. ±1. 2 iamb
παγ%ρύθωι• δίφρων
— ±± —±± 2 iamb
δνσ τα vots αίκ iais
_ Ζ W Ζ ±± 2 iamb
ηρόρριζοε έκ- ριφ&είδ,
-- -^ — iamb
OVTC noi
ϊΐιπεν έκ
nolvTiovos αϊ- χία.
L ± 2 iamb
τυνδ* Οίκου
-LI. 2 iamb
Kommos 823—870
(statt des zweiten Stasimon)
Erste Strophe
^wwZ _lww_£. J.^\^l. 3 iarab
823 Xo. Πυν ποτέ κΓραν- vol Jios ij nov φαέβ-ων
ϋίδα γάρ άνακτ' Άμφιάρεων χρυσοδετοις
±\^\^ ± ZwwZ -L iwwZ_ 2 iamb
825 "Alias, fi τηντ' έψορών τεε κρύτιτονση• έκηλοι; -|-pher b
^ρκεσι κρυ- φθ-εντα γυναι- κών κα\ νυν ύπο γαίας
200 METRA
v>v> Ζ Ζ ion
ΉΙ. i Μ, aiaZ.
840 Ήλ. 2 ε, \ώ.
± ± W W Ζ Ζ 2 ion
Χ.Ο. ώ naZj τι 8ακρύει9;
Χο. πάμψυ- χος άνάσσει.
830 ^Ηλ. φεϋ. Χο. μηδέν juey^ άύστ]5.
Ήλ. φευ. Χο. φευ δητ'* cXoa γαρ
W W Ζ Ζ ion
Πλ. άποΧεΙΰ. Χ,ο. neos;
845 Ήλ. Ιδάμη. Χο. ναί.
2 ion
_:. j_ ν>^^
835
Ή!?.. £/ Töi»' ψανε- ρώ9 οίχομέ- νων eis ^Αί- Sav έΧπίδ^ ύη-
Ήλ. οιδ' οιδ', Ιφά- νη γάρ μελε- τωρ άμφ\ τον iv πενθεί* I-
J- J-.\^ Ky J^ J- ^^ \^ J- J^\y \y J^ 2. 8 ion
oiaeis, κατ i- μον τακομέ- ras μάλλον έη- εμβάστ],
{χο\ δ* ούτις έ'τ' εσθ•' • δς γαρ έ'τ* ην, φρούδος αν- αρπασθείς.
Zweite Strophe.
± ± ± ± -^^κ^ ± 3 iamb
Χο. ΖίειλαΙ- α δει- Xaimv κνρεϊ?.
860 Χο. Πασιν θ-νατοίς έ'φυ [χόρος.
L L _i.w L 2 anap
850 Ήλ. κάγώ τονδ^ ΐ- στο)ρ, νπερίοτίορ^
Ήλ. η κα\ χαλάρ- γοις Ιν άμίλλαις
^± — ± i_Z 2 anap
πανσύρτω παμ- μήνφ πολλών
ούτως, ως κε(- νω δυστάνω,
/ / /
δεινών στνγνών τ' *{' άχέοιν.
τμ.7)τ<ίίς όλκοΈς Ιγκυρσαι;
_^v^ZwZ δ^^{^)
Χο. εϊδομεν ä &ροεΖ8.
Χο. άσκοπος ά λα.βα.
2 anap
V-^
2 iamb
S^. μή με ννν μηκέτι
865 Ήλ. πως γάρ ουκ; ε? ξένος
^ ν_^ _:_ ν-/ -1.
2 iamb
άτερ ^[χαν χερών Χο. παπαΐ.
855 ηαραγάγΊ]ξ, ΐν^ ον Χο. τι φήδ;
Ιμα'
METRA
201
^_/ _L ^^ -L v^
^Ηλ. πάρεισιν έΧπί-
Ήλ. κέκευθ-εν ούτε
Ζ iam beleg
870
δων krt χοινοτόκων
του τάφου άντιάσας
Ζ W W Ζ ν^ Ζ _ pher a
ενηατριδ&ν τ άροιγαί.
ούτε γόο^ν παρ' ήρ.ων.
Drittes Stasimon 1058—1097.
1058
1070
1060
1075
1065
Erste Strophe.
Ti Toi>£ άνω- S'ev ψρονιμω- rarovs οίω-
"Οτι σφιν η- δη τα μεν έκ δόμων νοσεί,
-iwwZ v^-1v_/j1 2 iamb
3 iamb
νοϋδ έσορώ-
προς
/
μενοι τροφαί
τέκνων διπλή
γ ±^ ± 2 iamb
άφ^ ών Τί βΐά-
έτ' έξισοΰ-
^ — ^ — 2 iamb
jL• '.^ V_y .1.
χηδομένονζ
φυλοπις ούκ-
J-Ky \^ 1. \^ J^K^ JL
στωσιν άφ ών τ όνασιν εϋ-
ται φιλοτα- σίω διαί-
-i^^-^v-'^-^^-il^ Ale Zehnsilbler
ροισι τάδ^ ονκ έπ* ioas reXovusv;
τα. πρόδοτος δέ μόνα σαλεύει
1. L '^ '^ J.'^ 1. glyc b
άλΧ* ου τάν zitds άστραπάν
Ήλεκτρα τον άε\ πατρός
ν^ V-/ -£. ν^
χαι τάν ονρανίαν θέμιν,
δειλαία στενάχουσ', όπως
δηρόν ούκ άπόνητοι,
ά πάνδυρτος άηδων,
glyc b
pher b
pnapeus
_L• v^ v-y _
ώ χ dOvia
ούτε τι του
^ — ^ ~ 2 iamb
βροχοΐαι Φά-
θ-ανείν προμη-
_1 W w^
«α, ν,ατά μοι
5ης τό τε μή
βόαοον θΙχ•
βλό'πειν έτοί-
2 iamb
202 METRA
J.^ y^ J. wZyjl 2 iamb
τράΐ' δη α τυΐ£ Μνερθ'^ ^AxQui-
1080 μα, διδύμαν έλουσ' 'JCpt-
— ^^ — ^^ — ^ — — Ale Zchitsilblor
J'rtii, άχόρεντα ψέρονο^ όνήδη.
νίν. τίς αν εύπατρις ώδε βλαστοί:
Zweite Strophe.
— — i w ο -i _ pher b
OvSsis τώΐ' άγα&ών ζώί'
1090 Ζώης μοι καθ-ύπερθ-εν
ν^
/ ν , /
κακώ« εΰ- κλειαν ai- ayvrni &έλει
γερί πλου- τω τε των εχθρών, όσον
8 iamb
— ^ ^ — — — pher a
1085 τώννμο^, ώ ηαΐ, ηαΐ
νυν ύπόχεφ ναίεις*
iös καί σί» ττά^- κλαντον ai- ώνα κοι- τον είϊον
1095 επεί σ' έφηύ- ρη;ία μοί- ρ α μεν ο^κ εν έσθ-λα
iamb
w _1 \^ ^rl^ \~y J-\-y J- \^.vL'Wv-/j1 wsL/\_/v^_i4 iamb
r<) /iiT] χαλόΐ' χαϋΌπΙίηια- σα δύο ψέρειν έν ένι λόγω,
βεβώσαν, α δε μϊγιστ εβλα- στε νόμιμα, των- δε φερομεναν
wZwZ ZwZ \y ± ± 3 iamb
σοφά τ' άρί- στα τε TiaZe κεκληοθ'αι.
άριστα τα -}- Διός ευ- σεβεία.
Amoibaion 1232—1287.
Strophe
"^ J-^ 1. iamb
1232 771 ]ΐώ γοναί,
Ήλ. '() πάς Ιμοί,
κ^ ±±κ^ ± wZZv.Z 2J
γοναΙ θ(ομΑτ(ον έμοί φιίτάτοη',
ι πας αν πρε'ποι παρών εννεπειν
έαόλ^τ άρτίίοδ
1 255 το δε δίκα γρίνος'
METRA 203
iamh trim
1235 iamb trim
'Όρ. iamb trim
Όρ. iamb trim
^ — ^ iamb
\m. Ti 8' ξστι;
Ήλ. τί δρωσα;
^Ορ. iamb trim,
Όρ. iamb trim
, - f ^^ / ^ ^ _ Ζ >^ Ζ Ζ Jl 4 iamb
fl7. ^Ιλ ov τάν ^ίρτ(//ιν τάν aikv ά- δμήταν
1260 Ήλ. Tic ου ν άξίαν γε σου πεφηνότος*)
1240
τόδε //έν ονποτ^ ά- ξιώσω τρέσαι,
μεχαβάλοιτ' αν ω- δε σιγάν λόγων,
wZwZ
πε.ριοαόν ά•
ίπζΐ σε νυν
ν^ Ζ W 2 iamb
άφράστως
wZZ
y -^ - 2 iamb
yvvatxcSv
αελπτως
Οϊ' αεί.
τ' εσείδον
*0ö. 2 iamb trim
'ί)ρ. 2 iamb trim
v> v^ sL v_y ^ v^ _£.
1245 77λ ότοτοτοτοΖ τοτοΖ,
1265 εφραοας ΰπερτεραν
J3 mit zweisilbigem Anlaut
v7 sL V^ vL• W W si/ V_/ ^(lj3 4 5
άνέψείον inißaXes
τας πάρος έτι χάριτος,
vt/V^sL/V/v^st/V^ J'1345
ηϋτΐοτε χαταλύσιμον
α σε θεός έπόρισεν
Zsi/w^ jlst/ww Zsi/v^v-/ 3 troch
ουδέποτε λησό/αενον aft έτερον
ά[χετερα πρ^ς |ΐ3λαθ•ρα' öai[xcviov
♦) Kjii^J. ^i^i^J. δ-{- Hälfte eines iambischenTrimeters wie
Ant. 1275 c^ 1299. Die Rcsponsion ist bis Jetzt nicht be-
friedigend hergestellt.
204 METRA
st.wZw^ δ
1250 οίον Μφν κακόν.
1270 αυτό τί•θτ)ρ,* Ιγώ.
^Ορ. 2 iamb trim
Όρ. 2 iamb trim
Epodos.
^ ±^ ± — 1. J-^ ± iamb ^ *
'^λ. ιώ χρόνφ μακρφ ψίλτάταν
wsi/wZwZ _ZwZ wZZ ^2 2 iamb
diiJi' έπαξιώ- aas ώδέ μοι φανηναι,
— ^i/v-yw^I/v/ \y J.\^ 1. 2 iamb
1275 ^»7 W ,«f ηο)4ύπο• vor ώδ ίδών
wZwZ — L^ J. wZJ'. 3 iamb
Ό(). τι μή τιοιή- σω; ^ΗΧ. μη μ άπα- στερήστ)«
^JL^'± _ZwJl wZZ 3 iamb
τών σων ηροαώ- ττων ήδονάν με&έσθ'αι.
^^ Ι. -L ν-/ Ζ Ζ 2 iamb
1280 ^Ηΐ. ξνναινεΖς; Όρ. τι μήν ον;
jIk-zv^v-zv-/ J-k^ jL\^ JLk^ J. — 3 troch
ΉΙ. ώ ψΐν y ΙίκΧνον αν έγώ ονδ άν ηλπισ αύδάν.
± ^ ± _£.wZw 2 troch
^οχον όρ- γάν άνανδον
_iw_iw Ζν-'Ζ Zw Zw 3 troch
ούδί σϋν βο- α κλύονσ^ ά τάλαινα.
J-'^ J-\^ JL\^ J-\^ 2 troch
1285 vvv δ^ εχω οε' προνφάνηδ δέ
J.\^ J.\^ J. \^ J. \^ 2 troch
φιλτάταν f- χοιν τιρόσοψιν
J.\^ J-K^ Z\^ J.\^ J. J. 2 troch
äs έγώ ονδ' άν έν κακοΖ5 λα- ϋ•οίμαν.
Viertes Stasimon 1384—1397.
'sLv^wZ ^X/v-ywZ 2 troch
1384 Ύδε^'\ δπον ηρονέαεται
Παράγεται γαρ ενέρων
METRA 205
vi^^v^v-^-iv^ J-\^ J- J-\^ J- 3 troch
1385 τό δνσέριστον αίμα φυ- σων 'Άρη5.
δολιόπους ά- ρωγός ει- σω στέγας,
iamb t/im
iamb tnm
/χετάδρομοί χαχών πανονργημάτων
νεακόνητον α!- μα χειροίν έχων*
W _i J1 Wv^ ί
άφνχτοι χύνεξ,
1395 ό Μαίας δ^ πα'ίς
— L^ ± wZwZ 2 iamb
ίδστ* ον μαχράν ετ άμμ,ΒνεΧ
Έρμης σφ* άγει δόλον σκότφ
1390 iamh trim
iamb trim
Amoibaion 1404—21 = 1427^—1441.
J.1. w ζ w ζ 2 iamb
1404 Κλ. Äial ίώ στέγαι
^Ηλ. ausgefallen
1405 2 iamb trim
ausgefallen
\-/
r /
-^ 4 iamb
X.O. ηχονο* άνή- χονστα δυο- τανοδ, ώα- τε φρϊ^αι.
1428 Χο. παύσασ•θ•ε, λεύσ- σω γαρ AH- γισθ-ον εκ προδήλου.
4 iamb trim
4 iamb trim, zum Teil ausgefallen
JLk^^^jL\^\^J.\^J.\^J.\^
Ale Zehnsilbler, um einen
1413 Xo. ώ nöXie, ώ γενεά τάλαινα, νυν σε Trochaeus erweitert
Χο. βάτε κατ' άντιθ-ύρων δσον τάχιστα,
ν^ V-y
/
-i W -1 W ir desgl. katalektisch
μοίρα χα&αμερία φ&ίνει, ψ&ίνει.
νυν, τα πρ\ν ευ θ-εμενοι, τάδ* ως πάλιν.
1415 2 iamb trim
2 iamb trim
^^ I.^ jL -iwZ JlwZ ZwZ
Xo. τελονσ* άραί' ζώσιν οι yäs ύπαί χείμενοι.
Χο. δι ωτός αν παυρά γ' ως ηπίως εννεπειν.
1419 iamb trim.
iamb trim
w_i-i ±\^ 1. wZw 3 iamb
χτανόντων ol ηάλαι &ανόντεε.
ορούστ) προς Δίκας αγώνα.
4 iamb
KRITISCHER APPARAT.
Die Tragödien des Sophokles sind uns durch zahlreiche Hand-
schriften überliefert ; freilich enthalten nur wenige alle 7 Stücke, die
meisten nur die drei, welche im Schulbetriebe der Byzantiner ka-
nonische Geltung erlangt hatten (Aias, Elektra, König Oedipus) oder
nur die beiden ersten oder endlich den am meisten gelesenen Aias
allein.
Der älteste Zeugeist ein Papyrusfetzen aus Oxyrrhynchos*) (Ox),
der Reste der Verse 993—1007 enthält; er stammt wohl aus der
ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts n. Chr. Die zweite Hälfte des
Verses fehlt überall, dazu am Anfang die erste oder die beiden ersten
Silben. Der Papyrus schreibt 996 οπλίζη, 998 Λασσον; 995 bezeugt
er die im Monacensis enthaltene und von Herwerden empfohlene
Lesart ποτέ βΐέχρασα statt ποτ' έμβλέχρασα.
Grundlage für die Konstituierung des Textes ist der wahr-
scheinlich aus der ersten Hälfte des elften Jahrhunderts stammende
L=Laur. plut. ΧΧΧΠ 9**). Der Text ist in Minuskeln, denen
vereinzelt Majuskeln beigemischt sind, geschrieben (L) und vom
Schreiber selbst nach dem Archetypus durchkorrigiert (L'). Die
Schollen sind mit anderer Tinte und spitzerer Feder in Majuskeln,
denen vielfach Minuskeln beigemischt sind, geschrieben (L-^), viel-
leicht von derselben Hand, die den Text schrieb. Jedenfalls scheint
der Schreiber der Schollen auch den Text mit dem Original wieder
verglichen zu haben, so daß von ihm eine Reihe von Ergänzungen
und Verbesserungen herrühren, die in Minuskeln, aber in ähnlichen
Schriftzügen, wie sie die Schollen zeigen, und mit derselben Tinte
wie diese eingetragen sind, ebenso eine Anzahl von Varianten, die
wir, durch γρ. oder γρ. xai als solche bezeichnet, zwischen den Zeilen
oder am Rande finden (L *). Später haben dann noch verschiedene
Hände neue Lesarten in den Text aufgenommen oder mit beigefügtem
γρ. hinzugeschrieben, teils auf Vergleichung anderer Handschriften,
*) Vgl. Grenfell and Hunt, The Oxijrrynchus Papyri IV 138 f.
**) Ein photographisches Faksimile ist von der Society for the
Promotion of Hellenic Ötudies herausgegeben (London 1885). Meine
Angaben über die Handschrift im allgemeinen stützen sich auf die
sorgfältige Dissertation von C. Meifert, De Sophoclis codicibus (Halle
1891), die Angaben der Lesarten dieser und der anderen Handschriften
auf den Apparat der Ausgabe von Jahn-Michaelis^ (Bonn 1882).
I
ANHANG 207
teils anf Vermutung beruhend, die für die Konstution des Textes so
gut wie ohne Wert sind (L•")*)•
Der Archetypus des Laurentianus war wohl in Majuskeln und
ohne Worttrennung geschrieben. Er enthielt schon die Scholien des
Laurentianus und bot über den Zeilen Varianten, die im Laurentianus
mehrfach mit der eigentlichen Lesart zu einer neuen konfundieit sind.
Der Laurentianus überragt an Wert die anderen Handschriften
so sehr, daß Cobet {de arte interpretandi p. 105) behauptet hat, er
sei die einzige handschriftliche Quelle unseres Sophoklestextes, und
wo die jüngeren Handschriften abweichend von ihm die richtige
Lesart böten, lägen Konjekturen byzantinischer Grammatiker vor.
Gegen diese Hypothese kann man sich nicht anf die Stellen berufen,
wo sich im Laurentianus in der zweiten Hälfte eines iambisehen
Metron ein Spondeus, in den jüngeren Handschriften der metrisch
geforderte lambus findet; denn die Meinung, daß „die Schreiber des
zwölften und dreizehnten Jahrhunderts von dem erst durch Bentley
wieder entdeckten Gesetze des Trimeters nicht die leiseste Ahnung
hatten" (Jahrb. f. class. Phil. 115, 442), hat sich als irrig erwiesen
(ebenda, Supplementbd. 15, 292, Jahresberr. des philol. Vereins v.
Berlin XVI 392). Aber sie wird widerlegt durch die eine Tatsache**),
daß der Vers 0. R. SOO im Laurentianus ausgelassen und erst zu
einer Zeit am Rande nachgetragen ist, welche später liegt als die
Entstehungszeit einer großen Zahl der jüngeren Handschriften: denn
wer die psychologische Feinheit einmal erkannt hat, die sich gerade
in diesem Verse bekundet, wird sich nimmermehr entschließen, ihn
einem byzantinischen Fälscher zuzuschreiben.
Trotzdem könnte die Cobetsche Hypothese einen Wahrheitskern
enthalten: denn auffallend bleibt es, daß einmal die übergroße
Mehrzahl unter den Verbcsserungen der jüngeren Handschriften sich
auf leichte Textfehler bezieht, die ein Byzantiner ohne alle Mühe
verbesseren konnte, und sodann es fast ganz an Stellen fehlt, wo die
recentiores die Spur einer besseren Lesart in Form einer Korruptel
erhalten haben. Dies würde sich erklären, wenn wir annähmen, daß
aus einer etwa im neunten Jahrhundert***) anzusetzenden Urhandschrift
einerseits der Laurentianus stammt, anderseits etwa im 12. Jahr-
*) Wo eine Korrektur vorliegt, die nicht mit Sicherheit auf
eine bestimmte Hand zurückzuführen ist, steht im Apparat L•^ vermerkt.
**) OR. 896 finden sich im Laurentianus hinter dem Satze ri
δεζ t/g χορενην; die sinnlosen Worte πονείν ή Toie d-€oZs. Gewiß
enthalten sie den Rest einer Erklärung zu den Textworten; nun findet
sich aber in einer Handschrift der Bibliothek des Trinity College in
Cambridge (R. 8. 31.) — die auch OR. 658 die richtige Lesart bietet —
das Scholion τί ηρέπει πανηγνρίζειν rozs &εοΐ£. Nehmen wir mit
Campbell (Sophocles vol. Ρ ρ. XXVIII) und Jebb (Sophocles vol.
L p. XLVl) an, daß die Worte des Laurentianus ein verstümmelter
Rest dieses Scholions sind, so würde schon dadurch die Selbst-
ständigkeit des cod. Trin. (und vielleicht auch der anderen Hand-
schriften, die wie er dies Scholion enthalten) erwiesen sein.
***) Suidas, der in der Mitte oder gegen das Ende des zehnten
Jahrhunderts schrieb, stimmt schon in einer großen Zahl von Kor-
ruptelen mit unseren Sophokleshandschriften überein.
208 ANHANG
hundert durch einen byzantinischen Grammatiker mit Benutzung
des Laurentianus der Archetypus der jüngeren Handschriften her-
gestellt wurde.
Welche dieser jüngeren Handschriften für jedes einzelne Stück
heranzuziehen sind, läßt sich gegenwärtig noch nicht mit Sicherheit
beantworten, da vollständige Kollationen nur von ganz wenigen
Handschriften veröffentlicht sind. Für unser Stück von vieren:
A = Par 2712, aus dem dreizehnten Jahrhundert;
E=Par. 2884, aus dem vierzehnten Jahrhundert;
l=Laur. plut. XXXI 10, aus dem Anfange des vierzehnten
Jahrhunderts; vgl. Metlicovitz, de Sophoclis cod. Laur. XXXI, 10
(diss. phil. Vind. Π 215 ff);
r=Laur. Abbat. 152, aus dem Jahre 1282.
Von diesen hat Α stets für die beste Handschrift nach dem
Laurentianus gegolten*). Er ist es auch; aber ganz frei von Inter-
polationen ist er nicht, und gerade in unserem Stücke zeigt sich,
daß er von L treu bewahrte Korruptelen verschlimmbessert hat:
192 κεναίε ί' άμφίσχαμα^ τραπέζαιδ
άμψίοταμαι 1 Eustathius : άφίοταμαι L υφίσταμαι APL' έφίε/uai Ε
554 τον τε&νηκότο9 θ" νπερ
λέξαιμ' άν όρ&ώδ τηδ κασιγνήτηδ &* όμον
&' νπερ Triclinius : ϋηερ ΙΑΓ / ϋπερ ΑΕ
618 ϊξωρα πράσσω κούκ iuoi προσεικότα
ποοσεικότα Ε: προσηκότα L1P προσήκοντα Α
817 άΐλ^ οϋ τι μην ϊγωγε τον λοιπόν χρόνον
ξύνοικοε f £Oou' , άλΧά τ^8ε πρόδ πύλτ]
παρεΖσ' έμαντήν άψιΧοΰ ανανώ βίον
aaou ΙλΓ: εσοομ" AEL""
941 οι5κ έξ τόδ* εΐπον' ον γάρ ώδ* άφρων ίφνν.
έδ τόδ' Haupt: iad•' δδ' \ΑΓ ^d" δ / AEL^
1021 εΧΘ"^ ώφελεδ τοιάδε τήν γνώμην πατρόδ
Θ'νγισκοντοδ είναι' πάν γάρ &ν κατειργάαω.
πάν γάρ άν Dawes: πάντα γάρ άν L eraso άν 1 πάντα γάρ ΚΆΓ.
Von den anderen drei Handschriften bietet jede hier und da
das Richtige, aber stets handelt es sich dabei um Kleinigkeiten, bei
denen byzantinische Konjekturen vorliegen oder der Schreiber auch
durch glücklichen Zufall auf das Richtige abgeirrt sein kann; ins-
besondere Γ, der im König Oedipus an sieben Stellen allein die
richtige Lesart bot (vgl. Bd. 2 ^^ dieser Ausgabe S. 230), zeichnet sich
in der Elektra eigentlich nur durch besonders törichte Interpolationen
aus. So dankenswert es war, daß Jahn-Michaelis eine vollständige
Kollation dieser Handschriften gaben, durfte ich mich doch in meinem
Apparat darauf beschränken, sie gelegentlich heranzuziehen.
Dazu kommen die Lesarten der Handschrift, aus der Suidas**)
*) Ob Α durch 0 (Bodl. Auct. F. 3. 25) zu ersetzen ist, wie
Masson (bei Campbell II p. XIII ff.) zu erweisen sucht, wird sich
erst entscheiden lassen, wenn eine vollständige Kollation vorliegt. —
Übrigens muß aus der Sippe des Parisimus der größte Teil der Les-
arten von L' stammen.
**) Vgl. Kausch, De Sophoclis fabularum apud Suidam reliquiis
diss. Hai. 1883. — Von den Handschriften des Suidas ist nächst dem
ANHANG 209
Versteile und ganze Verse in sein Lexikon übernahm, die der älteren
Scholien (Σ) — teils im Texte erwähnt oder erklärt, teils als Lemmata
vor die Erklärung gesetzt — endlich einzelne Zitate, die bei Schrift-
stellern und Grammatikern, vor allem bei Eustathius, erhalten sind ;
freilich war dessen Handschrift schwerlich älter als L.
VARIA LECTIO.
Argumentum Α praebent LIP Β Parisini AE 7 vvp
Seixi'vs Vahlen {opp. acc. II 501): vnoSetxivs ΪΛΓ
1 στρατηγήσαντοδ: γρ. τνραννήσαντοδ L^ 20 ατέγηζ'.
στέγη is L 28 τ L•: S ϊ, omisit Α inr}•. Mar]
Σ? 33 πατρι L: πατρ05 VlJ 45 Φίοκέως Bent-
ley: Φίοκίύδ Codices 52 loißaioi L Eustathius ad Η
479 Suidae s. v. χ^δή codex E: Xoißazs τε AL"^ Xotßals τό Suidae
AB 57 φέρωμεν Γ Brunck: φέροΐίΐεν AL 61
ΐίέν Α: fiiv ώδ L Suidas s. ü. λύπη et τί γάρ 63 δό/uove
AL•: SouoiS L 73 μέν vvV. f4hv νϋν L μέν Α 85
τέ ψημι Tournier: τ έφ ήμϊν KL 87 ίσόμοιρ Vindobonensis
281 Person: ίοόμοιροζ LA Suidas s. υ. φάο5 93 μογέρ οικείων
Kaibel: μογερών οικιών L μογερών ο'ίχων AXJ 96 έξένισεν
L: έξί/νισεν L• ίξείνισε Α 102 αικώδ G Hermann {Σ εν τιοιν
υπόκειται [iv τω νπομνήαατι κείται Jahn] αντί τον άδ ίκα)£ άεικώξ):
adixfos LA Idem testari Cassium Dionem LH 18 mdit Zielinski (Phi-
lol. LV 497) 105 λενσοΜ delecit Reisig ^ ^ 108
κωκντώ AL"": κο}κντών L Suidas 111 πότνι Άρά: γρ.
ποινία. άοά \β 112 παίΒεδ Έοινύεΰ ηοη üidetur legisse
Σ 1 2 1 ί5 Triclinius : /ώ L Α ' 122 Ηλέκτρα : 'Ηλέκ-
τραε Α V2S άκόρεστον: άκόρετον Α \.Ί\ ά&εώ-
τατα Erfurdt: ά&εωτάταδ LA-S" 129 πατέρο)ν deleüit
G Hermann 132 ov8' έ&έλω Parisinus 2884: ονδ' α•δ
Ό'έλο} L correxit L"" ουδέ &έλο) Α 133 στενάχειν Elmsley:
οτοναχεΖνΊυΑ 137 τόν γ' : τόνδ* Α 138 λιταΐσιν:
λιταϊς Α IbO σέ δ' : σέ σ Α 161 /ά: γάι
L 164 Jv / ένώ G Hermann: δν ίγωγ* LA 168
ό δί λά&εται AL•: ώο έλά&εται L ο supra αι scripsit L^ 169
^παϋ" AlJ: ϊπαϋ'εν L 173 ϋ'άρσει, τέκνον: &άρσοι τέχ-
V
νον Α 174 ετι L schol. 823 L^: εστί Lr schol 823 Lr
Α iv deleüit Heath 182 Άγαμεμνονίδαδ: άγα-
μεμνίδαδ L 186 ανέλπιστο«: άνέλπιστον ^f 190
άναξία οικονομώ: άναξια οικονομώ * L ανάξια οικονόμων Suidas
S. ϋ. οικονόμων 191 σϋν στολά: σvστoλ(ίιL• 192
άαφίσταμαι Laurentianus XXXI 10 Eustathius ad λ 418: άψίσταααι
ΙίέφίσταμαιΑ 195 ο/ G Hermann : σο* LA2^ 198
προφντεύσαντεδ AL': προφητεύσαντεδ L 204 ΜκπαγΧ
Parisinus Α der Leidensis V die beste; geringeren Wert haben der
Parisinus Β und der Bruxellensis E, die beide, namentlich aber die
letzte, vielfach aus jüngeren Sophokleshandschriften interpoliert sind.
Sophokles. V. Bd. 10. Aufl. 14
210 ANHANG
<i%d'ri\ γρ. εκπαγλα ηάβ-η L-^" 205 lSs Brunck : fJ8e
LA 206 χειροΐν Heatli: %εροΙν LA 221 §είν
Wolff: iv δεινοΐ£ LA ^ 226 är: omisit L 232
άνάρνΟ'μυζ: Mv τισι κείται άν άνομο s . . κείται Sä και άνήρ id'uos
Σ ' Ί^^^βλαστ Κ'.εβλαστενΙ^ 2Uyä:'/ätA
272 αύτοέντην'. γρ. αντοέντην ^ αντοψόντην LA έν : πρΟ£
^ ad 271 279 άυόν A^Lr; * μόν LA 282
όρώοα δνοι/ορο5 Α: όρώο ή δναμοροα LA^ 295 αίτια Α:
αίτίαι L 303 ϊγώ δ* Ορέατην τωνδε προοιιένονσ^ άεΐ: γρ.
έγώ δ' Όρέοτην ηροομένονο αεί ποτέ Σ 308 εν τοι
G Hermann: äv rolsXjk 309 ποΙΙή έατ •. ποΙΙήστ γ, πολλή
τ Α 314 j^ δάν G Hermann: ή δ' αν L ή καν ALr
ό15 ταΰτ': τανΟ'' Ια correäeit L•' 316 φίλον: ψϋ^οίν \j cor-
lexit Lr 320 πράγμ LA Eustathius ad Κ 480: πα? Suidas
8. Ό. όκνων 331 Ό'υμφ ματαίω'. γρ. ψνχηι ματαίαι L-^
340 άκονατέα Α: άκοστέα L 359 ο^// AL': omisit L
362 περιρρείτω'. περιρρείτωι L 363 τονμέ
μη λνπέίν'. easdem litteras legisse üidetur Σ eeßplicans ille pHmum
έμοί, φησίν, ίστο} τροφή ή τβ άνάγχτ] μόνον άριιόζουσα και τήν πείνην
απελαννονοα' ον δέομαι γαρ τοιαντηδ τροφήδ, άψ ήα ήδονήν σχήσο>^
dein τοΰ μ,ή λ,νπεΐν τόν πατέρα 364 τνχείν LA: λαχεΖν L-^
aiit Lr 365 ί* L-^A: omisit h 378 ooiL: τοι ALr
379 γόων: γρ. και λόγων L 407 ή ALr: ει
L 413 λέγοΐ5 Triclinius: λ.έγείξ LA 414 oui-
κρόν L* L'': σμικρώι LA 422 φ Α: τώι L 433
άπό ALr : omisit L 443 δέξεσ&αι Heath : δέξασ&αι LA
445 έμαα%αλίσ&η'. έμασχαλίοθ'ην Α κάρα Brunck: κάρα LA
Σ ' AiQ ίξέΜαξεν ALt^: έξaίμaξεvL lemma Σ 449
foßasluA'. κόμα£ mutando effecit L•^, delemt Lr 451 τήνδ'
άλιπαρη LA Suidas EustathiuS ad Κ 31: έν δέ τω νηοανήματι
λιπαρή Σ Ab6 έπεμβήναι AL•^: έπιβηναι L 467
έπισπεύδειν LA: επισπεύδει Stobaeus flor. XI 9 479 ^άρ-
OOS ALr: ^'ράoos'L• 480 κ/wovoav L: κλύονσα Α 484
χαλκόπλ,ακτοδ lenensis: χαλ,κόπληκτοδ LA 488 πο-?/ΐ;7ΐοϊ;δ:
^ϊ' ii τω νπομνήματι κείται πολύπαι5 Σ 495 ιοχει
Kaibel: έχει LA 496 μήποτε μήπο&* Α; μήποΰ'' L
506 αίανήζ L : αίανή A\j^ αέανή Σ αίανήζ Suidas 513 οντι
G Hermann: οντι? LA 514 ϊλ,ιπεν Γ Σ ad ό. 508?: ελειπεν
LA οϊκον Α: οικονδ L (eraso s) ^ 515 πολύ-
πονοδ: πολνπάμονα<ί Σ ad Ό. 508? 516 στρέφτ] Α: τρέφηι
L Eustathius ad Β 236 517 σ' omisit L, addidii
Jj^ 528 είλ^εν, ουκ Α: f/^f/^ κόύκ L f/Ze xdüx L* 534
d>7 ALr: iß L τίνων L t/j^os AL^ 543 πλ.έον
AL': πλέίον L 548 9pa/;7 L: ψαίην Α 554 i9'
vTifö Triclinius: νπ«(> L /' νπερ Α 556 λόγονα L: λυγοιδ
ArL 560 ;.£|ω LA: if/|w ^ 129, 24? ^ 581
Tid'ijs : τί&ηι3 L τί&ηδ Α 583 τνγχάνοι£ : τνγχάνει5
LA* 584 r/.9-J7S L: τ/ί>•£ί? Α 588 ά^^ο*/ ALr:
Ι/ίί)«' L 590 βλ.αστόνταζ Α: βλαστώνταα L 591
έπαινέσαιμ άν LP: y(?. ϊπαινέαωμεν L-^ 595 σ^ AL•":
σοί L 596 tV^s: /eis LA 608 έργων LA: κα-
xc5y Eustathius ad ω 506 ^130,20? ^ 614 τηλικοντο£
L*A: τηλικοντωδ L αρα L: «(> w ALr
ANHANG 211
618 τιροαείχότα Ε: προοηκότα L Suidas (s. V. ^ξωρα) προσήκοντα
Α 636 α L: ών Α 646 πέφηνεν LA.: πέφν/.εν
Σ 649 i(ffls ALr: έψεΐ^ L 662 TJxaaas Brunck:
ftxaoas AL 669 rt's σ' IPA: rt σ' L 676 πάλαι
liyoj L Eustathius ot<i Θ 102 tot έννέποι Α y^. τότ' ένιέπω Lr
684 ^öoVov Ε^Γ: ^οο//ου LAE ^ 686 8ρ6μον ALr: ί^οο>ω αί
üidetur L δρόμφ Suidas (s. ^ ü. δρόμοι?) 691 delemt
Lachmann πίνταΟ'Κ -. πενταέθ-ν Α* 697 ^'i5-
ναιτ''. δύναι . . τ ^duabas vel trihus litteris post ι erasis L 721
ϊ%ριμπτ A^L: ^χριπτ' L δε^ιόν r' E"^: δεξιόν δ' AL δεξιόνίι
722 προοκεΐμενον L: προκείμενον Α 730 Κριααΐον Brunck:
κριοααϊον LA 732 παραοπα LA Suidas S. V. δει/ά\ περι-
σπά Suidas S. ν. περισπάν κάιοκο/χενει Cobet: κάνακω-
χενειί,Α 734 υστέρα« h: ύστερα« δ' AL^ 736 δπωβ
δ' L: δδ' ώζ δ Lr δδ' ώΐ Α 737 ένσείσα$1ι Eustathius «ί/
ν 176: ένδείσα« Α (^ m litura Α*) 738 κάξίοώσαντε L:
κάξισώσαντεζ Α 746 ώλιοϋ'εν, έν δ* Nauck: ώλιβΟ'εν συν
L ώΐΐσθε συν Α 751 λαγχάνει: γρ. τυγχάνει L•^ 757
κέαντε£ Brunck: κήαντεδ^ κ^αντεδ Α. 758 δειλαίαν σπο-
Joy Neue: δειλαία« σποδοϋ LA 761 λο/ί^^ L: ^o/oiS L^A
771 τ£κ77 ALr: τ^κ^ί L 781 προστατών: aliud
üidetur legisse Σ, quippe qui explicet ό έπιγινόμενο« 783
άπήλλαγμαι L^AL': άπηλλΛγην L - 797 φιλεϊν L: τυχιΐν
ALr ' 800 κατάξι' άν Bothe: καταξίω« LA 809 οιχΐ]
φρενόδ ALr: ψρενό« οϊχτ] L 810 μοναιΐ^: μόνον Α.
812 ποΐ L: 7tJ7 Α 813 άπεστερημένη L: άποστερηαένη
Α 817 εγωγε τον L : i/ώ τοϋ γβ Α 818 |{;?^ο/κοέ;
Ι^σο// L: ξννοικο« ^ασομ AL•" 821 ήν κταντ] LA: ήν&ανα> -Σ*
144, 20 825 'kLos Α: iiäLos L *830 «ιίατ;? ALr;
άνοει« L 838 άπότα/ς delevit Brunck 852 άχέο)ν -5":
άχέωοίν L άχ*εο/ν L^ a'/tt^cov Α 856 αύδα« δέ ποΖον,' dele-
mt Triclinius 859 αρωγαί ^: άρο/γοί LA Suidas s. ο.
παραγάγυ« 863 έγκϋρσαι: Ινκύσαι L ένκύρααι L- ^/κύρσα/
Α 874 jcttTf </τβ»'£δ L : κατέαταινε« Α 876 iaffi*'
σ
Α: ί*αοιν L σ supra versum addidit L* aut L•^ laaiS Suidae s. V.
laois codex Α /Jf?»^ L: ίτι superscripsit L- /ccaiff υύκ
ενεστ Μτι 1,^ 881 ϋβρει ALr: {ί^οί^ L 885
άλλη« L: ίίλ^ον ALr ggg βλέψαοα Α: κλέψασα L
890 λοιπόν Ε: λοιπόν μ* L λοιπόν μ' L^ λ,οιηόν ϊν Α 896
ioTiv: έστιν L ^ar**- superscripto εισιν L- 903 Vv%i7 ALr;
V^X^s L 907 τ<ίτ' L: TiJ <?' Α 915 τάπιτιμία
LA : /(?. τάγλαίσματα h^ 917 öi;;^ aiJriis Brunck ei
Schaefer: ουκ ai;r<Js LA 918 »'«>»': νώιν L /'ώ«»' ()" Α
929 δυσχερή«: γρ. δυσμενή« L-2" ' 934 Ι/ώ Ji
L: έγώ γάρ Α 941 ^s τόδ" Haupt: ^σ.9•' ί7(5' L Μσ^ δ γ'
ALr 947 ποιεϊν: ποεΐν L τελείν Α /(). τελεϊν Lr 948 κα<
i/tJ ΤΓΟί' Α: /(>. κα2 σύ που ψίλ.ων Lr κ«/ πού σοι L κα/' ττοΰ σοι L' /ο.
καί ποΰ οοι minio scriptum in man/ine habet Α 952 0•ά1-
λοντ* ίτ Rciske: d-ήΐλοντά τ' LA 961 πάρεστι δ^
LAr: πάρεατιν L 973 λόγων Bothe: λόγο^ι LA
984 τοι L: omisit Ρ 985 μή \λιπεϊν L: γρ, μοι λιπείν
L"- //τ) λιπεϊν Α 991 κα< κλύοντι L*: καί τω κλυοί^τ*
14*
212 ANHANG
LA 995 ποτέ βλέψααα: Οχ Monacensis van Herwerden
ποτ' έμβλέψασα Α ποτ' έαβίέ^ρασατ eraso τ L 998
iXaaaov Οχ Brunck: Μλαττον LA 999 εντνγ^ίμ L*A:
εντν%ίΐ L 1015 άν&ρώποΐδ ϊψν LA Stobaeus flor,
3,2; Ρψυ βροτοϊς Suidas s. υ. πρόνοια 1019 aXV αντό-
%£ΐρί μοι LA: γρ. άΙΧ ουδέν ήσσόν μοι L•^ 1022 πάν
γάρ άν Dawes: πάντα γάρ άν L πάντα γάρ Α 1023 ή
Elmsley: ήν LA 1029 πάβ^^ζ AL^: μά&η^ L
1063 μά deleüit Turnebus 1070 σφιν Schaefer: σψίαιν
LA 1077 πάνδνρτο£ Erfurdt: πανόδνρτο? LA
1081 ο-δν deleüit Triclinius 1086 πάγχΧαντον L: πάγκίανατον
Α 1 088 ^ί^ sajopZecii Brunck \Q^^ χαϋ-ύπερβ-βν:
χα3^περ&8 LA 1091 πλοντίο τε Triclinius: κα< πλΰντφ
LA 1092 ύπόχειρ Musgrave: νπό χείρα LA
1094 έν Α: omisit L 1097 άριστα LA^: Ι(?ίστω Σ 150,
1, 2 τα z://i)s Li τ^ ^/ds Α /(?. Αριστα ταζηνόδ L-^
1099 ,9•' 1Ε^: S' LAE ' 1101 ιστορώ LA: /(>. ^aoTitJr«
L-^ 1124 τόδε L: τάί* Α 1148 αοί LA: σή
L* προσηνδώμην AÄJ: προσηνδόμην L 1163
κελεν&ονδ L': κελεύ&ον LA 1174 ττοΓ L: πο/ο?ν Α
1175 νλώσσης h (λ ex r correcto) Α: γνώμηζ L' 1180 ου
^ superscHpsit L* : τ/ LA 1184 <^ί? L ^Α: //ο* Α
1185 oviii^ AL•": ^^νώ L 1189 τώνδ' ετ" Ganter: τώνδέ τ
LA Xidl έξεσήμηναδ AL^: έξεσήμηνεδ L 1193
ο' AL»": omisit L avayxrj Reiske: άνάγχη LA
1196 παοιν AL^: πάο* L 1198 ^v /άρ L: /ά^) j^»' A
1201 τοϊοί oots KL•': toIs ίσο/s L 1220 \ρενδο5 L: -ψεύδος δ'
Α 1221 άίΊ7() Brunck: άνήρ LA 1226 χερσίν λ: χεροΐν
L γρ. καΐ χερσί L' Ιχοιδ hl ίχειδ L•" /ϊχοίς Α 1246
ότοτοτοτοί τοτοΖ G. Hermann: ότοττοΐ L όττοτοΖ Α
1247 ένέβαλεδ Σ 153, 11: έπέβαΐεξ LA 1248 ου^ε' L: οΰ
^»7 Α 1255 ^/κα χρόνοδ JS γρ. L^: J'ixa« άχρόνοδ L δίκαια
χρόνοδ Α 1260 Tt's L: τ^Α a|/ay L: άναξίαν
L' i2y ά|/α»' Α 1263 τ': ommY Α 1264
(έπ)ώτρνναν Reiske 1267 έπόρισεν DmdiOn•. έπόρσενΐ^^
correctum ex έπώρσεν LA 1275 ποίΰπονον lenensis
(G. Hermann): πολύατονον LA 1277 ήδονάν: ήδον^
Σ 1280 μή{ν) Seidler 1281 γίΧ" Wunder:
φίΧαι LA 1284 κϊύονσ' ά Wilamowitz: κΧύονσα LA
1292 χρόνου .. καιρόν: την εΰκαιρίαν των μεΧΧόντων π ραχ&ηναι
2 1297 έπεΧ&όντοιν L*A: έπελ&όντων L
1298 ΧεΧεγμέντ] AL r : δεδεγμένηι L 1304 δεξαίμην PalatinuS :
Χεξαίαην L βονΧοίμην Α /(). βονΧοίμην βραχύ L^ 1306
νπηρετοίην Musgrave: νπηρετοίμην LA 1310 τονμόν φαι~
δρόν L: φαιδρόν τονμόν Α 1312 χα^α Schaefer: %αί>αδ
LA 1328 'i//fr77ß ΑΓ: ^κ/ίί^τ;^ L * 1336 βο^
%αρα9 Purgold : χαρά ßorjs LA 1343 ο-δν Κ', ivlj
1348 χέρα5 L: χεϊραί Α 1350 προμη&ία L: προμη^είαι
Α 1362 /σ,?-* ί' L*A: ίσ,?•* L 1365 κνκ^^τα*
L: κνκΧοϋσι ALr 1367 '/ώ G. Hermann /« LA
1375 δσοιπερ L: <ίσο/ Α 1389 άμμενίΖ ^Wunder: άμμέ-
νει LA ' 1393 έδώΧια L: ν,ο. έδ'ράσματα L- έδράσματα
Α 1394 ;^«οοΓι/ L: ;ί£,οο?ί' AL^ 1396 σψ άγει
ANHANG 213
\Γ Vindobonensis: έκόγει superscripto ut mdettir εξ L {quae praeterea
adscripta sunt, legi nequeunt) επάγει ALi^ 1398 ανδρε?
Brunck: ärdpesLA 1401 τώ δ' Α: τώι δ' L
1403 (ήμαδ) Reiske, superscripsit lenensis 1409 nov ΙΕΓ:
noZhno Αν τηίηίο superscripsit A^ 1410 c5 τέκνον, τέχνον
Triclinius: ώ τέχνον, ώ τέχνον LA 1412 ονδ^ Dindorf: ovd''
LA 1414 ψϋ-^εί, φ&ίτει L: φ&ίνειν Α 1416
/' G Hermann: d-' LA. 14\Ί τελοϋσ' Triclinius: τελοΰσιν
LA αραί L: άραίαε Α 1418 νπαι κ^ίΐί^νοι
Brunck: νποχείμενοι LA 1419 7ia^</()ft^roi'Bothe: ποΏ.ύρντον
L ηολύρρντον Α 1422 ψοινία L φονία Α
1423 Y^e/f/i' Erfurdt: ^.^/««r LA 1424 κνρείτε Reisig:
κι;^β? LA lacunam post 1427 indicamt Erfurdt
lacunam post 1429 indicamt Seidler 1431 προαστίου
LA ^ iesiaiwr Suidas s. c. προάατειον. προαατείον Α 1432
hemistichium eascidisse vidit G Hermann 1438 ήπί(ο9
,0V-
LA: v(). νηπιωι in margine L^ 1445 rai Reiske: κα< LA
1449 /« φιΧτάτο)ν E^: t^s φιλτάτηδ L•^ L•^ τε φιλτάτων L
Tf ψίλτάτων Α 1450 δίδασκε με: γρ. μήννέ μοί L•^
1451 κα&ήννσαν Dobree: κατήννσαν LA 1456 /<' : omisit
Α 1457 τν/χάί'ίί Α: τνγχάνοι L 1469 rot
Brunck: τ« LA 1471 φάίος 1Ε^: ^t7o»& L 9^^^^ ΑΕΓ
1478 ζώνταε Tyrwhitt: ζων τοΖδ LA 1483
κΛν σμικρόν Α: χ&ν έπι μικρόν L 1485, 1486 omisit L,
addidit in margine L^ 1492 <ί/ώ?^ Heath: άγων LA
1496 <Äy> addidit Triclinius 1506 ϋέλοι L: ϋ•έλει ALr.
Druck von J. B. Hirschfeld in Leipzig.
PA Sophocles
4Λ13 Sophokles
A2
1897
Bd. 3-5
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