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Full text of "Sophokles"

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SOPHOKLES 


ERKLÄRT 


F.  W.  SCHNEIDEWm  und  A.  iiAUCK. 

i^5 


DRITTES  BÄNDCHEN: 

OIDIPUS  AUF  KOLONOS. 

NEUNTE  AUFLAGE. 
NEUE  BEARBEITUNG 

VON 

LUDWIG  RADERMACHER. 


BERLIN, 


WEIDMANNSCHE    BUCHHANDLUNG. 
1909.-/   j  !.  b 


687887 
ΙΜ'-Γϊ 


VOßEEDE. 


Eine  Neubearbeitung  des  Kommentars  mußte  vor  allem 
versuchen,  der  handschriftlichen  Überlieferung  zu  ihrem  Rechte 
zu  verhelfen.  Den  Standpunkt  Naucks,  daß  sich  der  Sophokles- 
text in  einem  überaus  verderbten  Zustand  befinde,  dürften 
heute  sehr  wenige  teilen.  Aber  die  Schwierigkeiten  für 
das  Verständnis  sind  ohne  Zweifel  groß;  wer  es  aufgibt, 
ihnen  nur  mit  Hilfe  der  Konjektur  zu  begegnen,  wird  um  so 
mehr  verpflichtet  sein,  alle  anderen  Hilfsmittel  auszunutzen. 
In  diesem  Sinne  wird  man  es  verstehen,  daß  ich  öfters  die 
spätere  Gemeinsprache  zum  Vergleich  heranzog;  weil  es  sich 
dabei  zum  Teil  um  seltene  Ausdrucksweisen  handelt,  bitte  ich 
den  kritischen  Apparat  einzusehen,  falls  das  Zitat  mit  dem 
Texte  unserer  Ausgaben  nicht  übereinstimmt.  Im  übrigen  ist 
es  seltsam,  daß  man  in  der  Zeit,  als  die  konjekturale  Kritik 
blühte,  regelmäßig  da  einen  Anstoß  fand,  wo  der  Dichter  etwas 
Ungewöhnliches  wagte.  Was  die  antiken  Kunstkritiker  sehr 
wohl  gewußt  haben,  hatten  ihre  modernen  Kollegen  vergessen, 
nämlich  daß  die  εξαλλαγή  τον  συνή^-ονς  erst  den  poetischen 
Ausdruck  schaffe.  Man  lese  den  Tadel,  den  Dionys  von  Hai. 
über  Gorgias  und  Prosaiker  seinesgleichen  ausspricht,  de  Lys.  3  : 
βονλόμενοί  κόσμον  τινά  ττροσειναι  τοις  λόγοις  έξήλλατ- 
τον  τόν  ίδιώτην  γ,αΐ  γ.ατέ(ρενγ ον  εις  τήν  τνοιητ ιγ.ήν 
φράσιν,  μεταφοραΐς  τε  τΐολλαΐς χρώμενοι  χαί  ντΐερβολαΐς 
ν.αΐ  ταΐς  άλλαις  τροτίίχαΐς  ίδέαις,  ονομάτων  τε  γλωττη- 
ματιτίών  λαΐ  ξένων  χρήσει  γ.αί  των  ούν.  εέω^ότων  σχη- 
ματισμών Tjj  διαλλαγ^  ν.αι  Tfj  άλλτβ  ν,αινολογ'κ^  ν.ατα- 
τεληττόμενοι  τον  ίδιώτην. 


IV  VORREDE. 

Hier  ist  der  Unterschied  zwischen  poetischer  und  prosaischer 
Diktion  aufs  schärfste  bezeichnet,  und  man  mag  sich  die  y.aivo- 
λογίαι  als  ein  Vorrecht  des  Dichters  noch  besonders  merken; 
Nauck  hat  sie  jedenfalls  dem  Sophokles  mit  eiserner  Konse- 
quenz bestritten.  Die  Tatsache,  daß  sein  sprachlicher  Kommentar 
eine  ausgezeichnete  Leistung  war,  wird  durch  dieses  Urteil 
nicht  wesentlich  geändert;  ich  habe  mich  auch  nach  Kräften 
bemüht,  seiner  Weise  zu  folgen,  indem  ich  danach  strebte, 
Behauptungen  ohne  Belege  zu  vermeiden. 

Die  Einleitung  ist  neu  geschrieben  worden. 

Mit  Anh.  ist  auf  den  von  Ew.  Bruhn  zusammengestellten 
Anhang  zum  Sophokles  verwiesen.  Anfänger  seien  zum  leich- 
teren Verständnis  der  metrischen  Analysen  auf  Bruhns  erläu- 
ternde Bemerkungen  in  seiner  Ausgabe  der  Antigone  S.  1 9 1  ff. 
und  des  0.  R.  S.  21 4  ff.  aufmerksam  gemacht. 

Was  meiner  Vorgänger  Eigentum  ist,  wird  jeder,  der 
sich  dafür  interessiert,  durch  Vergleichung  der  Kommentare 
feststellen  können.  Gelegentlich  habe  ich  bei  einer  kritischen 
Bemerkung  Naucks  Namen  beigefügt,  um  seinen  Anspruch 
auch  auf  die  Fassung  der  Worte  ausdrücklich  zu  betonen. 

Wien.  L.  RADERMACHER. 


EINLEITUNG. 

„Als  Moses  starb,  begruben  sie  ihn  in  Gai,  nahe  dem 
Hause  Phogor.  Und  es  sah  niemand  sein  Grab  bis  zum 
heutigen  Tage."  So  lautet  der  schlichte  Bericht  Deuteroho- 
mion  34,  6.  Josephus  in  seinen  jüdischen  Altertümern  IV 
3 1 5  ff.  stellt  die  Sache  anders  dar.  Eines  Tages  habe  Moses 
das  Volk  berufen  und  ihm  erklärt,  die  Stunde,  wo  er  zu  den 
Vätern  eingehen  müsse,  sei  gekommen.  Er  habe  alle  gesegnet 
und  Abschied  von  ihnen  genommen.  Dann  sei  er  aufgebrochen 
zu  der  Stelle,  von  der  aus  er  entrückt  werden  sollte.  Nur  der 
Rat  der  Alten,  der  Oberpriester  Eleazar  und  Jesus,  der 
Kommandierende,  hätten  ihn  zuletzt  begleitet.  Aber  auf  dem 
Abareusberge  habe  er  auch  die  Alten  heimgeschickt.  Während 
er  sich  dann  mit  Eleazar  und  Jesus  unterhielt,  habe  sich 
plötzlich  eine  Wolke  auf  ihn  gesenkt,  und  er  sei  „eine 
Bergschlucht  hinab"  verschwunden.  Ähnliche  Vorstellungen 
knüpfen  sich  an  den  Tod  des  ApoUonius  von  Tyana,  von 
dem  Philostratos  berichtet  i).  Auf  Lindos  erzählte  man,  er 
sei  gestorben,  indem  er  in  das  Heiligtum  der  Athene  eintrat 
und  darin  spurlos  verschwand.  Auf  Kreta  war  die  Geschichte 
zu  einer  erbaulichen  Legende  umgewandelt  und  ausgestaltet. 
Frühmorgens,  so  hieß  es  dort,  trat  ApoUonius  in  den  Tempel 
der  Diktynna.  Die  Hunde,  die  das  Haus  der  Göttin  be- 
wachten und  jeden  Fremden  anfielen,  umwedelten  ihn  freund- 
lich. Da  hielten  ihn  die  Vorsteher  des  Heiligtums  für  einen 
Zauberer  und  ließen  ihn  in  Ketten  legen.  Aber  um  Mitter- 
nacht befreite  er  sich  selbst;  angesichts  seiner  Verfolger 
schritt  er  auf  die  Tür  des  Heiligtums  zu,  sie  tat  sich  von 
selbst  auf  und  schloß  sich  hinter  ihm  wieder.  Dann  hörte 
man  einen  Gesang  von  Jungfrauen:  „Geh  von  der  Erde  weg, 
geh  zum  Himmel,  gehe!"  Als  man  eintrat,  war  der  Heilige 
verschwunden.  Daß  er  zum  Himmel  aufgefahren  sein  sollte, 
entspricht  dem  Wandel  der  Zeit,  die   das  Jenseits  lieber  über 


1)  Philostratus  Leben  des  Apollonius  VIH  30. 
Sophokles  III.  Bd.  9.  Aufl.  1 


2  EINLEITUNG 

der  Erde  als  untei*  ihr  suchte,  und  die  Fassung  der  Sage 
auf  Lindos  ist  darin  zweifellos  echter,  daß  sie  es  im  unklaren 
ließ,  wohin  Apollonius  gegangen  war.  Sehen  wir  nun  zu, 
wie  die  Dinge  bei  Ödipus  liegen.  Im  heiligen  Hain  der 
Eumeniden  wird  er  Ruhe  finden,  das  weiß  er  längst.  Die 
Stelle,  an  der  er  sterben  soll  [οϋ  με  χρή  Όανεΐν),  will  er 
dem  Theseus  allein  und  ohne  Führer  zeigen,  und  sie  soll  aufs 
strengste  geheim  bleiben.  Als  die  Todesstunde  gekommen 
ist,  läßt  Ödipus  sich  schmücken  wie  zum  Begräbnis  und  tritt, 
von  Theseus,  seinen  Kindern  und  anderm  Gefolge  begleitet, 
in  den  Hain.  Eine  geheimnisvolle  Stimme  ruft  den  Greis: 
ώ  ούτος,  ούτος,  ΟίδΐΊΓονς,  τι  μέλλομεν 
χωρεΐν;  τταλαι  δη  τά^ΓΟ  σον  βραδύνεται. 
Da  entläßt  er  alle  bis  auf  Theseus;  als  sich  die  Abziehenden 
nach  einiger  Zeit  umwenden,  ist  Ödipus  verschw^unden.  Sie 
sehen,  wie  Theseus  die  Augen  mit  der  Hand  bedeckt,  als  ob 
ihm  etwas  Entsetzliches  begegnet  wäre,  und  dann  Erde  und 
Himmel  im  Gebete  verehrt. 

Das  alles  sind  Dinge,  die  in  auffallender  Weise  teils  zu 
der  Moseslegende,  teils  zu  der  kretischen  Erzählung  von 
Apollonius  stimmen.  Man  könnte  versucht  sein  zu  glauben, 
daß  die  beiden,  der  Zeit  ihrer  Aufzeichnung  nach  jüngeren 
Erzählungen  unmittelbar  unter  dem  Einfluß  der  Sophokleischen 
Dichtung  gestaltet  worden  sind,  doch  läßt  sich  irgend  ein 
Beweis  für  eine  solche  Annahme  nicht  erbringen.  Denn  daß 
Heroen  und  Wundertäter  nicht  sterben  wie  gewöhnliche 
Menschen,  sondern  eines  Tages  spurlos  verschwinden,  war  im 
Altertum  verbreiteter  Glaube  i).  Auch  von  dem  Heros 
Aristaios  ging  das  Gerücht,  er  sei  im  Haimosgebirge  „un- 
sichtbar"   geworden    und    genieße    dort    seitdem    unsterbliche 

1)  Behandelt  hat  ihn  Rohde  an  mehreren  Stellen  seiner  Psyche; 
s.  bes.  II  37B  ff.  und  die  im  Index  unter  Entrückung  verzeichneten 
Stellen.  Der  Zug,  daß  der  Entführte  wie  Moses  in  eine  Wolke 
gehüllt  wird,  begegnet  schon  im  griechischen  Epos,  Bacchylides 
(III  55)  erzählt  ihn  vonKroisos;  auch  christliche  Legende  kennt  ihn 
(z,  B.  Acta  Petri  et  Andreae  1).  Im  modernen  Märchen  kommt 
er  häufig  vor ;  wichtiger  vielleicht  als  diese  Parallelen  zu  verzeichnen, 
ist  der  Hinweis  auf  Knoop,  iSagen  aus  Posen  S.  2(>2.  Der  Tod 
kommt,  einen  sechzehnjährigen  Jungen  zu  holen.  —  „Plötzlich  waren 
Knahe  und  Tisch  (an  dem  er  saß)  verschwunden,  und  die  Mutter  er- 
blickte eine  schwarze  Wolke  in  der  Luft;  aber  die  Wolke  senkte 
sich  allmählich.  Denn  der  iSohu,  den  der  Tod  in  der  Wolke  zu  ent- 
rücken gedachte,  hatte  ein  Zauberwort  gebraucht,  und  so  sank  er 
wieder  zur  Erde  herab." 


EINLEITUNG  3 

Ehren  (Diodor  4,  82,  6).  Ähnliche  Fabeln  wurden  von  dem 
Prokonnesier  Aristeas  (Herodot  4,  14),  von  Empedokles  (Rohde, 
Psyche  II  173,  3)  und  anderen  berichtet.  Daß  die  Phantasie 
sich  des  dankbaren  Stoffes  bemächtigte  und  den  Vorgang  im 
einzelnen  beschrieb,  kann  nicht  wundernehmen;  es  ist  darum 
nicht  gerade  merkwürdig,  wenn  wir  sowohl  bei  Moses  wie 
bei  Apollonius  neben  einer  reich  ausgeschmückten  Legende 
einen  einfachen  Tatsachenbericht  haben.  Die  Ähnlichkeit  der 
Mosessage  führt  aber  dazu,  bei  Sophokles  eine  Scheidung 
vorzunehmen.  Einesteils  scheint  bei  ihm  die  Tradition  von 
einem  Ödipusgrab  vorzuliegen,  dessen  Stätte  vor  der  Öffent- 
lichkeit verborgen  gehalten  wurde.  Denn  wenn  Ödipus  ge- 
storben ist,  so  muß  er  doch  auch  begraben  sein.  Er  selbst 
spricht  demgemäß  von  dem  ιερός  τύμβος,  ίνα  μοΐρ'  άνδρΐ 
τφδε  TTjös  xρvcfS^ήvüι  γ^^ονί  (1545  1).  Daneben  abersteht 
ein  reich  ausgeführter  Bericht  über  die  letzten  Augenblicke 
des  Heros,  ein  Bericht,  in  dem  wir  alle  charakteristischen 
Merkmale  der  Entrückungslegende  wiederfinden.  Die  Folge 
unserer  Scheidung  wäre  dann  freilich,  daß  bei  Sophokles  zwei 
Fassungen  der  Sage  verarbeitet  sein  müssen,  die  sich  im 
Grunde  widersprechen;  denn  zum  Wesen  der  Entrückung 
gehört,  daß  sie  einen  Lebenden  trifft  und  somit  ein  Sterben 
und  eine  Grabstätte  ausschließt.  Ödipus  aber  redet  selbst  von 
seinem  Grabe. 

Nun  wissen  wir  auch  von  dem  Brauche,  das  Grab  eines 
Heros  geheimzuhalten,  daß  er  von  den  Alten  vielfach  geübt 
worden  ist;  Lobeck  im  Aglaophamus  S.  281  Anm.  gibt  Bei- 
spiele. Also  der  Fall  des  Moses  und  der  des  Ödipus  würden 
auch  da  nicht  allein  stehen,  doch  hat  der  des  Ödipus  noch 
sein  Besonderes.  Bleiben  wir  zunächst  bei  dem  Vergleich  der 
Apollonius-  und  Moseslegende,  um  den  Unterschied  klarzu- 
stellen. Hier  fehlt  jeder  Mitwisser,  dagegen  bei  Sophokles 
ist  er  in  der  Person  des  Theseus  gegeben,  der  allerdings  zu 
strengstem  Stillschweigen  verpflichtet  wird;  eine  Tradition, 
von  ihm  ausgehend,  sollte  immer  an  einen  einzelnen  weiter- 
gegeben werden  und  als  tiefes  Geheimnis  gewahrt  bleiben. 
Das  ist  ein  Unterschied;  doch  hat  es  den  Anschein,  daß  wir 
auch  für  diesen  Zug  noch  eine  Dublette  in  nächster  Nachbar- 
schaft besitzen.  Plutarch  erzählt  in  seiner  Schrift  über  den  Ge- 
nius des  Sokrates  578  B,  das  Grab  der  Dirke  sei  den  Thebanern 
unbekannt  außer  dem  obersten  Beamten  und  seinen  Vor- 
gängern.    'Denn  der  Abgehende  führt   ganz   allein   den  Neu- 

1* 


4  EINLEITUNG 

antretenden  zur  Nachtzeit  hin,  und  nachdem  sie  gewisse 
heilige  Handlungen  ohne  Feuer  dort  vorgenommen  haben, 
verwischen  und  zerstören  sie  deren  Spuren  und  entfernen 
sich  auf  getrennten  Wegen  unter  dem  Schutze  der  Finsternis.' 
Mit  dieser  Erzählung  sind  die  Worte  zu  kombinieren,  die 
Ödipus  Vs.   1520  ff.  zu  Theseus  spricht: 

χώρον  μέν  αυτός  αντίκ    έξηγήσομαι, 
d^ty^Tog  ήγητήρος,  οϋ  με  χρή  -θ-ανεΐν. 
τούτον  δε  φράζε  μη  τΐοτ^  άνΟ-ρώτζων  τινί, 
μή3•^  οϋ  χέκεν^ε  μήτ'  εν  οΐς  χεΐται  τ07ΐθίς. 
ώς  σοι  τΐρό  τίολλών  ασπίδων  άλκήν  δδε 
1525.  δορός  τ'   έπαχτον  γειτόνων  αεί  τιΟ^γΙ. 
α  ο     έξάγιστα  μηδέ  χινεΐται  λόγφ, 
αυτός  μα^ήση,  χεΐσ'   δταν  μόλης,  μόνος' 
ώς  οντ'   αν  αστών  τώνδ^   αν  έξείποιμί  τφ 
οντ^  αν  τέκνο ισ ι  τοις  έμοίς,  στέργων  δμως. 
1530.  αλλ'  αυτός  αιει  σφζε  χώταν  εις  τέλος 
του  ζην  άφιχν^,  τφ  τΰροφερτάτφ  μόνφ 
σήμαιν\  δ  δ*   αιει  τώττιόντι  δειχνύτω. 
An   diesen   Worten,  soweit   sie  für  uns  sicher  verständ- 
lich  sind^),   ist  vor  allem  das  eine    wichtig,   daß   neben   dem 
Geheimnis    des    Grabes    eine    besondere    Geheimtradition    an- 
gedeutet wird  (1526  ff.),  von  der  nur  ein  Bevorrechteter  etwas 
erfahren  darf;  man  könnte   darin    eine  verborgene  ιερουργία 
sehen,    die    den    nächtlichen    δρώμενα   am   Grabe   der  Dirke 
entspricht  2).      Für    diese    Auffassung    dürfte   auch  das   Wort 


1)  Es  ist  nicht  klar,  ob  die  Anweisung  άΙΓ  αντό£  alei  σφζε 
κτλ.  sich  auf  das  Grabgeheimnis  und  die  έξάγιστα  oder  auf  die 
έξάγιστα  allein  bezieht.  Beide  Auffassungen  sind  möglich,  die  zweite 
ist  mir  wahrscheinlicher,  doch  ist  es  nicht  von  ausschlaggebender 
Bedeutung,  ob  man  der  einen  oder  der  anderen  folgt.  Entschließt 
man  sich  für  die  zweite  Auffassung,  so  wäre  die  Konsequenz,  daß 
das  Geheimnis  der  Grabstätte  Theseus  allein  gehörte  und  nur  die 
δρώμενα  fortleben  sollten,  die  aber  doch  dem  in  Kolonos  bestatteten 
Ödipus  gelten  mußten  und  jedenfalls  nicht  an  beliebiger  Stelle  vor- 
genommen werden  konnten. 

2)  Die  einst  von  Nauck  im  Kommentar  zu  Vs.  1522  ff.  ver- 
tretene, übrigens  auch  von  Rohde  abgelehnte  Meinung,  daß  Ödipus 
ohne  Totenehren  bleiben  mußte,  um  den  Groll  des  Heros  gegen 
seine  Landsleute  wachzuhalten,  ist  schon  deshalb  hinfällig,  weil 
dann  doch  die  größere  Schuld  auf  selten  der  Athener  gewesen  wäre, 
die  den  Zorn  des  Heros  in  ganz  anderer  Weise  verdienten,  da  sie  ja 
Mittel  und  Wege  besaßen,  ihn  zu  ehren,  und  doch  jeden  Thebaner 
fernzuhalten. 


EINLEITUNG  5 

οεΐ'λνντω  in  Vers  1532  sprechen;  denn  öerAvvvat  ist  der 
übliche  Ausdruck  für  die  Unterweisung  in  heiligen  Bräuchen. 
Und  so  könnte  der  Schluß  erlaubt  scheinen,  daß  die  Motive^ 
die  den  Kern  der  sophokleischen  Fabel  bilden,  samt  und 
sonders  typisch  und  aus  wandernder  Sage  entlehnt  sind.  Daß 
das  Grab  eines  Heros  dem  Lande  Schutz  und  Schirm  gegen 
äußere  Feinde  gewähre,  ist  ja  gleichfalls  kein  neuer,  sonst 
unbekannter  Zug  der  Legende,  sondern  verbreiteter  Volks- 
glaube gewesen.  Vielleicht  fehlt  in  uuserm  Fall  für  die  Er- 
findung nicht  einmal  der  äußere  Anlaß.  Wenigstens  sagt  ein 
Scholion  zu  Aristides  S,  560:  στρατενοάντων  δέ  τΰοτε 
Θηβαίων  ν,ατά  Ά^^ηναίων  ΒΊίκραίνΕται  Οιδίπους  ^ΑΌ^ψ 
ναίοις,  χελεύων  αυτούς  άντιπαρατάξασ^αι  Θηβαίοις 
^αρρούττως.  χαΐ  συμβαλόντες  ένίχησαν  αυτούς.  Dies 
kann  Mythos  sein,  der  sich  in  den  Kämpfen  des  5.  Jahr- 
hunderts bildete  und  Sophokles  anregte;  natürlich  wäre  es 
unvorsichtig,  mehr  als  eine  solche  Möglichkeit  behaupten  zu 
wollen.  Aber  mau  darf  anderseits  noch  darauf  hinweisen, 
daß  Pausanias  (I  28,  7)  in  Athen  selbst  zwischen  Areshügel 
und  Akropolis  ein  Grabmal  des  Ödipus  sah,  dessen  Gebeine 
nach  der  Meinung  des  Periegeten  aus  Theben  herbeigeholt  sein 
müssen.  Denn  dort  sei  er  nach  dem  Epos  verstorben,  und  die 
„Dichtung  des  Sophokles"  sei  demnach  unglaubwürdig.  Zwar 
brauchen  wir  in  diesem  Schlüsse,  der  der  Weitherzigkeit  des 
Volksglaubens  nicht  gerecht  wird,  dem  Pausanias  keineswegs 
zu  folgen.  Jedenfalls  aber  hat  es  Bedenken,  für  die  alte 
Zeit  zwei  Gräber  eines  und  desselben  Heros  in  nächster  Nähe 
beieinander  anzunehmen,  auch  wenn  das  eine  ein  Geheimnis 
war  0- 

Prüfen  wir  nun  einige  Gründe,  die  gegen  die  bisher  aus- 
gesprochenen Zweifel  angeführt  werden  können.  Einmal 
kommt  da  die  Tatsache  in  Betracht,  daß  Ödipus  am  Schluß 
der  euripideischen  Phönissen  auf  ein  Orakel  des  Apollo  hin- 
weist, nach  dem  ihm  bestimmt  sei,  zu  Athen  im  heiligen 
Kolonos  zu  sterben,  doch  gelten  die  Schlußverse  dieses  Dramas 
vielen  als  spätere  Interpolation.  Andere,  die  nicht  so  weit 
gehen,  nehmen  wenigstens  an,  daß  sie  nur  als  eine  Anspielung 
auf  den  sophokleischen  Ödipus  '^)  von  Euripides  gedichtet  worden 


1)  Man  könnte  ja  auch  die  Anlage  am  Areshügel  für  jünger 
halten,  doch  hat  dieser  Ausweg  nicht  viel  Wahrscheinlichkeit. 

2)  Über  die  Zeitfrage  siehe  unten  S.  13. 


6  EINLEITUNG 

seien,  also  für  ältere  Tradition  kein  Zeugnis  ablegen  können. 
Zweitens  sah  Pausanias  bei  Kolonos  ein  ήρφον  des  Ödipus; 
doch  auch  dies  könnte  seine  Gründung  der  sophokleischen 
Dichtung  verdanken. 

Wichtiger  sind  Angaben,  die  der  Dichter  selbst  macht. 
Die  ganze  Erzählung  von  der  Art,  wie  ein  Geheimnis  von 
einem  Wissenden  an  den  andern  weitergegeben  werden  soll, 
hat  doch  eigentlich  nur  Sinn  und  Verstand,  wenn  wir  an- 
nehmen, daß  es  sich  um  eine  Sache  handelt,  die  in  der  Zeit 
des  Dichters  noch  wirkliche  Bedeutung  besaß  ^).  Allerdings, 
nehmen  wir  Naucks  Konjektur  an  und  schreiben  Vs.  1531  τ  φ 
7ΐροφερτάτφ  γόνφ  statt  τφ  προ(ρερτάτφ  μόνφ,  so  wird  die 
ganze  Geschichte  in  ein  mythisches  Dunkel  zurückgeschoben. 
Denn  das  Geschlecht  des  Theseus  war  erloschen.  Aber  die  An- 
nahme, daß  τνροφέρτατος  nur  der  „älteste",  nicht  der  „vor- 
nehmste" heißen  könne,  ist  unbeweisbar.  Es  mag  sein,  daß 
Sophokles  Frg.  404  τίροφέρτερος  im  Sinne  von  „älter"  ge- 
braucht hat.  Dann  bleibt  doch  die  Tatsache,  daß  Alter  dem 
Menschen  besondere  Würde  verleiht;  man  denke  an  den  γήρα 
σημαίνων  des  Liedes  0.  C.  702.  Die  beiden  Bedeutungen 
„alt"  nnd  „angesehen"  sind  so  nahe  verwandt,  daß  die  eine 
sich  aus  der  andern  unschwer  entwickeln  konnte.  In  unserm 
Falle  kommt  aber  hinzu,  daß  das  Simplex  ττροφερής,  zu  dem 
7ΐρο(ρέρτατος  als  unregelmäßiger  Superlativ  gebildet  ist, 
ausschließlich  „hervorragend,  ausgezeichnet"  bedeutet.  Man 
möchte  es  also  wohl  für  möglich  halten,  daß  wirklich  in  einem 
altadligen,  vornehmen  Geschlecht  des  Demos  Kolonos  geheime 
Überlieferung  über  einen  Ödipuskult  bestand,  zu  dessen  Hüter 
der  Ahnherr  einst  von  König  Theseus  bestellt  sein  sollte; 
es  ist  zunächst  nur  ein  Familienkult,  den  Sophokles,  selbst 
aus  Kolonos  gebürtig,  durch  seine  Dichtung  zu  hohen  Ehren 
brachte.  Wir  kennen  noch  mehr  Stätten,  die  eine  Erinnerung 
an  Ödipus  bewahrten  2).  Die  Verehrung  dieses  Heros  hat  sich 
gewiß  schon  seit  alters  nicht  nur  auf  eine  Gegend  beschränkt. 
Sicher  war  auch  als  Begräbnisstätte  für  einen  Heros  der  Ort 
besonders  geeignet,  der  enge  und  ursprüngliche  Beziehungen 
zw.  den  Unterirdischen  hatte.  Neben  Poseidon  ιτνπως  und 
Athene     ίτττΐία     waren     die     Eumeniden     Hauptgötter     von 


1)  Man  mag  vergleichen,  wie  Goethe  in  den  Unterhaltungen 
deutscher  Ausgewanderter  das  Motiv  benutzt  (Bd.  19  S.  258  der 
€ottaschen  Ausg.  v.  1840). 

2)  Vgl.  das  SchoÜGn  zu  Od.  Gel.  91. 


EINLEITUNG  7 

Kolonosi)  und  besaßen  dort  einen  heiligen  Hain.  Wo  die 
heilige  Straße  nach  Eleusis  den  Gau  durchschnitt,  lag  die 
eherne  Schwelle;  dort  öffnete  sich  nach  dem  Volksglauben  der 
Schlund,  durch  den  Köre  in  den  Hades  entführt  sein  sollte, 
und  durch  den  Theseus  und  Peirithoos  hinabgestiegen  waren, 
um  die  Unterweltskönigin  zu  rauben. 


1)  Die  Beschreibung  des  Gaues  sei  hier  aus  Naucks  Vorrede 
wiederholt:  Kolonos,  ein  stumpfer  Felshügel  aus  weißlichem  Kalk, 
lag  nach  Thuk.  8,  67  zehn  Stadien,  etwa  eine  halbe  Stunde,  von 
Athen  entfernt  an  der  Straße  über  Phyle  nach  Theben.  Der  Weg 
führte  vom  Dipylon  (porta  Thriasia)  aus  durch  den  äußeren  Kera- 
meikos,  dann  etwas  links  gewandt  durch  die  blühende  Kephisosebene 
nach  der  sechs  Stadien  entfernten  Akademie.  Auf  diesem  Wege 
hatte  man  den  Kalkfelsen,  welcher  dem  an  und  auf  ihm  gelegenen 
Demos  den  Namen  KoXrovos  gab,  vor  Augen  (Cicero  de  fin.  5,  1,  3). 
Nahe  einem  wasserreichen  Olivenwalde  erheben  sich  zwei  Hügel, 
auf  deren  niedrigerem,  nordwestlicher  gelegenen  Otfried  Müller  ruht : 
in  der  Benennung  einer  am  nördlichen  Abhang  desselben  erbauten, 
jetzt  verfallenen  Kirche  der  άγιοι  axti>8vvot  glaubt  man  noch  einen 
Nachhall  der  rvueviSee  zu  erkennen.  (Vgl.  L.  Stephani  Reise  durch 
einige  Gegenden  des  nördl.  Griechenlands  S.  102.)  Dieser  Hügel 
wird  1600  f.  gemeint  sein,  da  er  an  seiner  Westseite  noch  jetzt 
Quellen  hat,  aus  welchen  dort  Wasser  für  Opfer  und  Bad  geschöpft 
wird.  Der  nordöstliche  Hügel,  der  eigentliche  Κολωνό«,  bietet  nach 
L.  Roß  'eine  vorzüglich  in  der  Abendbeleuchtung  ungemein  schöne 
Aussicht  auf  die  Stadt,  die  Akropolis,  die  ganze  Küste  von  Kap 
Kolias  bis  über  den  Peiraieus  hinaus,  und  über  derselben  auf  das 
tiefblaue  Meer,  mit  Aigina  und  der  in  der  Ferne  sanft  ver- 
schwimmenden Küste  von  Argolis  im  Hintergrunde.  Aber  die  Haine 
des  Poseidon  und  der  Erinyen,  ihre  wie  die  übrigen  hier  befindlichen 
Heiligtümer  und  der  Demos  selbst  sind  gänzlich  verschwunden  bis 
auf  einige  Reste  von  Fundamenten  an  und  auf  dem  Hügel.  Nur 
einige  hundert  Schritte  westlich,  wo  der  Ölwald  mit  seinen  Gärten 
beginnt,  grünen  Weinstock  und  Olive  noch  wie  zu  Sophokles'  Zeit, 
und  im  schattigen  Gebüsche,  das  des  Kephisos  immer  wache  Quellen 
bewässern,  singt  noch  die  Nachtigall  ihre  helltönenden  Weisen.* 
Die  sonstigen  Lokalitäten  indes,  wie  die  ττολύσχιστοι  χέλεν&οι  (1592) 
am  %alyionovs  öSos,  sind  nicht  mehr  nachweisbar.  Stand  auf  diesem 
Hügel  das  Heiligtum  oder  der  Altar  der  ϊττπιοι  0-fol,  so  bildete  das 
enge  Tal  zwischen  den  beiden  Hügeln  den  Ort  der  Handlung  unseres 
Dramas.  Der  Zuschauer  wird  als  im  nördlichen  Teile  dieses  Tals 
befindlich  gedacht,  so  daß  Athen  mit  der  Akropolis  ihm  zur  Rechten 
sichtbar  war.  Die  übliche  Dekoration  der  Bühnenwand,  mit  ihrer 
Mittel-  und  den  zwei  Seitentüren  muß  man  hier  wegdenken,  da  die 
Handlung  ganz  im  Freien  vor  sich  geht.  Ödipifs,  wie  nachher  Kreon 
und  Polyneikes,  kommt  auf  der  Straße  von  Theben,  dem  Zuschauer  zur 
Linken:  den  Hain  der  Eumeniden  und  den  ihn  begrenzenden,  aber 
nach  Athen  zu  sich  weiter  dehnenden  Felsgrund  des  χαίχόπον?  o8os 
hat  er  vor  sich,  zur  Rechten  das  an  die  Akademie  grenzende 
oder  innerhalb  derselben  gelegene  Heiligtum  des  Prometheus. 


8  EINLEITUNG 

Es  lassen  sich  somit  auch  Momente  aufzeigen,  die  dafür 
sprechen,  daß  Sophokles  einen  echten  Sagenkern  in  seiner 
Dichtung  ausgestaltete.  Betrachten  wir  nun  kurz,  wie  aus 
diesem  Kern  heraus  das  Drama  entwickelt  worden  ist.  Mit 
dem  Heimgang  des  Ödipus  und  seinen  Feierlichkeiten  findet 
es  erst  seinen  Abschlui3.  Daß  es  diesem  Ziele  entgegensteuert, 
weiß  freilich  der  Zuschauer  von  Anfang  an;  denn  gleich  in 
der  Eröffnungsszene  spricht  Ödipus  die  Zuversicht  aus,  den 
Ort  erreicht  zu  haben,  wo  ihm  nach  Apollons  Spruch  das 
Ende  aller  Mühsal  beschieden  sei,  wo  ihn  die  Erde  aufnehmen 
werde  κέρδη  μέν  οΐκήσαντα  τοις  όεόβγμένοις^  ατην  δε 
τοις  πέμιρασιν,  οΐ  μ'  άτΰώλεοαν  91  ff.  Die  Szenen,  die 
zwischen  dem  ersten  und  letzten  Auftritt  des  Stückes  ein- 
gelegt sind,  dienen  zum  Teil  eher  dazu,  die  Handlung  auf- 
zuhalten, als  sie  zu  fördern,  aber  gerade  dadurch  erhöhen  sie 
die  Spannung  auf  den  schließlichen  Ausgang.  Sie  bestehen 
wesentlich  in  einer  Unterredung  des  Ödipus  mit  dem  Chor, 
der  den  Aufenthalt  im  Lande  vorläufig  gestattet,  daran  an- 
schließend in  einem  Gespräch  mit  der  von  Theben  kommenden 
Ismene,  die  über  die  Zustände  dort  und  den  Zwist  der  beiden 
Brüder  berichtet.  Theseus  erscheint,  um  den  Ödipus  seines 
Schutzes  zu  versichern,  darauf  Kreon,  um  ihn  unter  Berufung 
auf  ein  Orakel  des  Apoll  erst  mit  List,  dann  durch  Gewalt 
für  Theben  zu  gewinnen.  Zuletzt  entführt  er  Antigone,  die 
treue  Begleiterin  des  Blinden,  und  Ismene,  doch  werden  die 
beiden  Schwestern  durch  Theseus  schnell  wieder  befreit. 
Endlich  kommt  Polyneikes,  der  älteste  Sohn  des  Ödipus,  als 
Führer  eines  Argiverheeres,  um  den  Vater  zu  bitten,  mit  ihm 
gemeinsame  Sache  gegen  Eteokles  zu  machen,  der  den  Thron 
in  Theben  usurpiert  hat.  Er  wird  mit  Hohn  und  Verachtung 
in  den  Tod  geschickt.  Während  der  Chor  ein  Lied  singt, 
verkünden  Donnerschläge,  daß  das  Schicksal  des  Ödipus  sich 
erfüllen  werde. 

Die  kurze  Übersicht  dürfte  genügen,  um  zu  zeigen,  daß 
das  Drama  sich  als  Fortsetzung  des  „König  Ödipus"  gibt. 
Es  knüpft  demnach  auch  an  die  dort  vorliegende  Sagenform 
an,  vor  allem  an  die  Fiktion,  daß  Ödipus  nach  seiner  Blendung 
als  Bettler  in  die  Fremde  §:estoßen  wurde.  Wir  haben  oben 
gesehen,  daß  der  Tod  des  Ödipus  im  Demos  Kolonos,  wenn 
er  überhaupt  alte  Sage  ist,  doch  nur  attischer  Ortsüberlieferung 
angehören  kann.  Von  ihr  ist  aber  das  Orakel  des  Apollon, 
das    den    Heros    zu    den  Eumeniden   nach  Kolonos  weist,  un- 


EINLEITUNG  9 

möglich  zu  trennen.     An  dieser  Weissag'iing,  auf  die  übrigens 
auch    in    der  Schlußszene    der    euripideischen    Phönissen    an- 
gespielt   wird,   ist   noch   der   Zug  wichtig,  daß  sie  den  Heros 
zum  Schützer  Athens  gegen  Theben   prädestiniert.      Sehr  alt 
kann  dieser  Zug  nicht  sein;  denn  er  setzt   ein   unter  Athens 
Herrschaft    geschlossenes  Attika   voraus,    das   Eeibungen   mit 
Böotien  hat.     Es  ist  am  natürlichsten,  in  dem  ganzen  Orakel 
eine    Erfindung    des    Dichters    zu    sehen,  die  er  zum  Aufbau 
seines   Stückes   wesentlich   brauchte,   vor  allem,   um  die  Auf- 
nahme   des    Fluchbeladenen     in    Attika     wahrscheinlich     zu 
machen.     Vielleicht   kennen  wir   noch  das   Modell,   nach   dem 
die     sophokleische     Dichtung     arbeitet.         Nämlich     in     den 
Herakliden   des    Euripides    erbittet    sich   Eurystheus  sterbend 
ein   Begräbnis  in   attischer   Erde,  und  zwar  auf  Grund  eines 
Apolloorakels,  demzufolge  das  Grab  des  Heros  dem   attischen 
Reich  Schutz  wider  die  Argiver  gewähren  sollte  (Vs.  1026  ff,). 
Mit   einiger   Sicherheit   darf   man   das  zweite,  von  Apoll  den 
Thebanern  gegebene   Orakel   für   poetische   Erfindung  halten. 
Da  es  das  Heil  des  Thebanerreiches  an  Ödipus  knüpft,  zwingt 
es  die  früheren  Mitbürger,  sich  nach  dem  Verstoßenen  zu  er- 
kundigen, und  macht  so  die  Kreonszene  überhaupt  erst  möglich. 
Im   alten   Epos   hat,   soweit  wir   es  kennen,  von  allen  diesen 
Dingen  nichts  gestanden;  es  konnte  nichts  darin  stehen,  weil 
die    Epen    das    Ende    des    Heros    anders    erzählten.      Aber 
Sophokles    hat    auch    das   Verhältnis    des    Ödipus    zu    seinen 
Söhnen   in   eigentümlicher  Weise   dargestellt.     Überhaupt   ist 
sowohl  die  Verfluchung  der  Söhne  durch   den  Vater   und  die 
Motivierung    des    Fluchs    als    auch    das  Verhalten  der  Söhne 
hinterher    von    den    Dichtern    mit    einiger    Freiheit  gestaltet 
worden.     Nach  den  Phönissen  des  Euripides  hat  Ödipus  seine 
Söhne  verflucht,  weil   sie   ihn   seiner   Ehre  berauben  und  ihn 
einsperren.     Infolge  eines  Übereinkommens,  Jahr  für  Jahr  in 
der   Herrschaft   zu    wechseln,    entfernt    sich   Polyneikes,    der 
jüngere,   zuerst.     Als   er  heimkehrt,   will  Eteokles  ihm  nicht 
weichen.     Polyneikes  rüstet   das  Argiverheer,   um  sein  Recht 
zu    erstreiten.     Erst   nachdem  die  Brüder  im   Zweikampf  ge- 
fallen sind  und  Jokaste  über  ihren  Leichen  durch  Selbstmord 
geendet  hat,  wird    Ödipus    als   ein  Schuldbefleckter,  der  dem 
Lande  Unheil   bringt,    in    die   Fremde  geschickt  und  verläßt 
Theben    in   Begleitung  der   Antigone.      Wenigstens   in  einem 
Punkt   erkennen    wir    noch    heute,    daß    sich    Euripides    mit 
epischer  Dichtung,  der  kyklischen  Thebais,  berührt.    Dort  war 


10  EINLEITUNG 

ausführlich  berichtet,  wie  die  Söhne  den  Ödipus  entehrten. 
Statt  ihm  vom  Opfertier  den  Eücken  zu  schicken,  den  er  zu 
erhalten  gewohnt  war,  sandten  sie  ihm  eines  Tages  das 
Hüftenstück  zu.     Da  sprach  er  über  sie  die  Verwünschung  aus: 

ώμοι  έγώ,  7i:atöeg  μέγ'  όνείδειον  τόδ'   έττεμψαν. 

εϋκτο  Jd  βασίλήί  χαΐ  άλλοις  άΒ-ανάτοισιν, 

χερσίν  νπ    αλλήλων  γ,αταβήμεναι  "AlÖoq  εϊοω. 

Wie  die  Geschichte  in  der  Thebais  weiterging,  wissen 
wir  nicht  mit  Bestimmtheit  anzugeben,  weil  direkte  Anführungen 
fehlen,  doch  setzt  hier  ein  Bericht  bei  Pausanias  9,  5,  12  ein, 
der  wohl  alte  Sage  wiedergibt.  Danach  entfernte  sich  Poly- 
neikes  aus  Furcht,  der  Fluch  möge  sich  erfüllen,  aus  Theben, 
noch  während  der  Vater  regierte,  ging  nach  Argos  und  ver- 
mählte sich  mit  der  Tochter  des  Adrast.  Nach  dem  Tode 
des  Ödipus  kommt  er  auf  Einladung  des  Eteokles  heim,  gerät 
mit  ihm  in  Zwistigkeiten  und  geht  zum  zweiten  Mal  in  die 
\^erbannung.  Mit  einem  Heer,  das  ihm  Adrastos  ausrüstet, 
kehrt  er  zurück  und  fällt  vor  den  Mauern  Thebens  im  Zwei- 
kampf mit  dem  Bruder.  Dieser  Form  der  Sage  ist  an- 
scheinend schon  Äschylus  in  seiner  Ödipodie  gefolgt,  deren 
drittes  Stück,  die  Sieben  gegen  Theben,  noch  erhalten  ist; 
Euripides  spielt  auch  in  den  Supplices  149 — 154  auf  sie  an. 
Dagegen  nach  der  Darstellung,  die  in  unserem  Stück  gegeben 
wird,  verweilt  Ödipus  nach  seiner  Blendung  zunächst  noch 
eine  Zeitlang  still  zurückgezogen  in  Theben.  Schon  hat  er 
sich  in  sein  Schicksal  gefunden  und  den  Gedanken,  außer 
Landes  zu  gehen,  aufgegeben,  da  stößt  ihn  eines  Tages  die 
Gemeinde  aus  ihrer  Mitte  aus.  Die  Söhne,  die  die  Macht 
hatten,  sich  diesem  Beschluß  zu  widersetzen,  rührten  ihre 
Hand  nicht,  sondern  ließen  den  \^ater  als  Bettler  ins  Elend 
ziehen.  Darum  spricht  er  den  Fluch  über  sie  aus.  Die  Brüder 
haben  zunächst  mit  Eücksicht  auf  das  in  ihrem  eigenen  Hause 
waltende  Verhängnis  die  Herrschaft  in  Theben  Kreon  über- 
lassen. Später  ändern  sie  ihre  Meinung,  suchen  selbst  das 
Regiment  in  die  Hand  zu  bekommen,  und  im  Streite  ver- 
drängt Eteokles  den  älteren  und  darum  vorberechtigten  Poly- 
neikes.  Der  geht  nach  Argos,  wird  Schwiegersohn  des 
Adrastos  und  ist  nun  mit  Heeresmacht  erschienen,  um  Theben 
zu  erobern.  In  dieser  Darstellung  fällt  einmal  die  Rolle  des 
Kreon  auf,  der  in  der  alten  Sage  erst  nach  dem  Tode  der 
Brüder  aktiv  hervortritt.  Hier  dagegen  wird  er  König  gleich 
nach  dem  Zurücktreten  des  Ödipus,  und  so  fungiert  er  denn 


EINLEITUNG  11 

auch  nachher  als  Abgesandter  und  Sprecher  des  Thebaner- 
volkes,  mit  allen  Machtvollkommenheiten  ausgestattet.  Schon 
Bruhn  hat  in  der  Vorrede  zum  König  Ödipus^)  den  über- 
zeugenden Nachweis  erbracht,  daß  die  führende  Rolle  Kreons 
eine  Erfindung  des  Sophokles  ist.  Damit  hängt  die  Freiheit 
zusammen,  mit  der  diese  Persönlichkeit  von  dem  Dichter 
charakterisiert  wird.  Der  würdige,  rechtlich  denkende  Kreon 
des  Königs  Ödipus  ist  unsrer  Sympathie  sicher.  Dagegen  im 
Ödipus  auf  Kolonos  ist  er  verschlagen,  gewalttätig,  ein  Ver- 
ächter heiliger  Satzungen  und  im  Grunde  doch  nur  ein  Feig- 
ling, der  sich  auf  die  Überzahl  seiner  Begleiter  verläßt. 
Auch  das  Altersverhältnis  der  beiden  Brüder  ist  wahrschein- 
lich von  Sophokles  absichtlich  umgekehrt  worden.  Das  Recht 
der  Erstgeburt  ist  das  einzige  schlagende  Argument,  mit  dem 
Polyneikes  vor  Ödipus  treten  und  ihm  nachweisen  konnte,  daß 
er  auf  den  Thron  Thebens  vollen  Anspruch  habe.  Die  Änderung 
ist  also  durchaus  im  Interesse  der  sophokleischen  Dichtung,  und 
darum  liegt  es  auch  nahe  anzunehmen,  daß  sie  von  Sophokles 
herrührt  2).  Um  so  unerbittlicher  erscheint  der  Greis,  der 
den  Sohn  wissend  ins  Verderben  stößt,  weil  er  die  eigene 
Kränkung  nicht  verwinden  kann. 

Was  die  Hauptperson  des  Stückes,  die  von  Anfang  bis 
zu  Ende  auf  der  Bühne  steht,  anbelangt,  so  hat  niemand  sie 
besser  charakterisiert  als  Erwin  Rohde,  dessen  Worte  wir 
anführen,  weil  wir  sie  sonst  doch  nur  umschreiben  könnten: 
„Es  ist  nicht  gesteigerte  Tugend,  die  dem  Ödipus  die  Unsterb- 
lichkeit erringt  und  sie  etwa  auch  anderen,  ähnlich  Tugend- 
haften erringen  könnte.  Er  zeigt  sich  uns  zwar  als  schuldlos 
Leidender,  aber  als  verhärtet  in  seiner  reizbar  jähen  Gemüts- 
art, rachgierig,  starr  und  eigensüchtig,  durch  sein  Unglück 
nicht  geläutert,  sondern  verwildert.  Man  braucht  nur  un- 
befangen das  Stück  zu  lesen,  um  zu  sehen,  daß  dieser  wilde, 
zornige,  mitleidlose,  den  Söhnen  greulich  fluchende,  der  Vater- 
stadt Unglück  rachgierig  vorausgenießende  Greis  nichts  hat 
von  dem  „tiefen  Gottesfrieden",  der  „Verklärung  des  frommen 
Dulders",    welche    die    herkömmliche   Literarexegese    zumeist 


1)  Seite  23. 

2)  Bethe  (Thebanische  Heldenlieder  S.  107)  vermutet,  daß 
Polyneikes  schon  in  der  Thebais  als  der  ältere  eingeführt  wurde; 
entscheidende  Argumente  gegen  ihn  bringt  Legras  (Les  Legendes 
Thebaines,  Paris  1905  S.  62  Anm.  1)  nicht  vor;  vgl.  aber  Bruhn  in 
der  Vorred.  zur  Antisfone  S.  11. 


12  EINLEITUNG 

bei  ihm  wahrnehmen  möchte.  Der  Dichter,  nicht  gewohnt, 
mit  faden  Beschwichtigungsphrasen  sich  die  Wirklichkeit  des 
Lebens  zu  verhängen,  hat  deutlich  wahrgenommen,  wie  Unglück 
und  Not  den  Menschen  nicht  zu  „verklären^',  sondern  herab- 
zudrücken und  unedel  zu  machen  pflegen.  Fromm  ist 
sein  Ödipus  (er  war  es  von  jeher,  auch  in  Ö.  K.),  aber  ver- 
wildert, ήγρίωταί  ganz  wie  Philoktet  (Phil.  1321)  in  seinem 
Elend."  (Psyche  II  244).  Wenn  diese  Charakteristik  ihrerseits 
die  Linien  vielleicht  zu  weit  nach  unten  verschiebt,  so  mag  daran 
der  von  Rohde  selbst  betonte  Gegensatz  zur  herkömmlichen  Auf- 
fassung schuld  sein,  die,  gewohnt,  alles  Hellenentum  durch 
die  gefärbte  Brille  moderner  Humanität  zu  betrachten,  auch 
in  der  Gestalt  des  Ödipus  nichts  als  die  milde  Würde  eines 
allem  Irdischen  entrückten  Greises  sah.  Mit  einigen  Ein- 
schränkungen hat  Rohde  zweifellos  recht.  Ödipus  flucht 
seinen  Söhnen,  weil  er  sich  aufs  schwerste  gekränkt  fühlt, 
aber  er  flucht  nicht  greulich.  Nirgends  zeigt  er  unedle  Art; 
nur  ein  adeliger  Mann,  eine  Persönlichkeit,  die  sich  auch  im 
Bettlerkleide  noch  als  König  fühlt,  kann  solche  Ehrerbietung 
fordern,  kann  so  reden  und  handeln  wie  er.  Sicher  sehr  zu- 
treffend ist  Rohdes  Hinweis  auf  die  verwandte  Art  des 
Philoktet.  Beides  sind  Gestalten  voll  Blut  und  Temperament, 
erfüllt  von  trotzigem,  unbeugsamem  Reckentum.  Schon  die 
Ähnlichkeit  der  beiden  Figuren^  die  auch  rein  äußerlich  groß 
ist,  könnte  zu  der  Vermutung  führen,  daß  sie  aus  derselben 
Schaffensperiode  des  Dichters  stammen.  Aber  die  Dichtungen 
an  sich  sind  doch  sehr  verschieden.  Das  Philoktetdrama  mit 
seiner  lebendig  bewegten  Handlung  steht  stark  unter  dem 
Einfluß  euripideischer  Neuerungen.  In  gewissem  Sinne  tut 
das  auch  der  Ödipus  auf  Kolonos;  eine  Gestalt  wie  der 
König  im  Bettlergewand  ist  erst  seit  Euripides  möglich. 
Aber  der  Einfluß  dieses  Dichters  hat  im  Philoktet  auch  auf 
die  Form  bestimmend  eingewirkt.  Die  Sprache  ist  mit  euri- 
pideischen  Wendungen  durchsetzt,  der  Trimeter  in  einer  Weise 
aufgelöst  und  frei  behandelt,  die  sonst  bei  Sophokles  unerhört 
ist.  Die  Chorlieder  sind  nicht  nur  inhaltlich  unbedeutend, 
sondern  auch  recht  nach  Art  des  Euripides  schon  Hindernisse 
der  Handlung  geworden.  Man  lese  die  Szene  Vs.  625  ff. 
Neoptolemos  hat  Philoktetes  versprochen,  ihn  zu  Schiff  nach 
der  Heimat  zu  bringen.  Die  Ausführung  des  Planes  wird 
durch  einen  Anfall  der  Krankheit  zunächst  noch  verhindert. 
Das  sind  zwei  Szenen,  |die  unmittelbar  zusammenhängen  und 


EINLEITUNG  13 

am  vorteilhaftesten  in  einem  Zug  gespielt  worden  wären. 
Statt  dessen  lädt  Pliiloktetes,  nachdem  er  das  Versprechen 
erhalten  hat,  Neoptolemos  unter  einem  rein  äußerlichen  Vor- 
wand ein,  seine  Höhle  für  einen  Augenblick  zu  betreten.  Es 
mußte  eben  Raum  für  ein  Lied  des  Chors  geschaffen  werden. 
Ganz  anders  liegen  die  Dinge  im  Ödipus  Coloneus.  Der  Dialog- 
vers ist  mit  weit  größerer  Strenge  behandelt,  die  Sprache  des 
Dialogs  zwar  nicht  frei  von  euripideischen  Floskeln,  aber 
doch  auch  reich  an  jenen  eigenartig  kühnen  Wendungen,  die  dem 
Sophokles  eigentümlich  sind  und  das  Verständnis  seiner  Dichtung 
so  sehr  erschweren.  Der  Chor  ist  ein  wesentlicher  Bestandteil 
der  Handlung,  und  unter  seinen  Liedern  sind  Perlen,  die  zum 
Schönsten  gehören,  was  antike  Lyrik  geschaffen  hat.  Wer 
diese  Gregensätze  unbefangen  erwägt,  dürfte  wohl  zu  dem 
Schlüsse  kommen,  daß  das  Ödipusdrama  älter  sein  muß  als 
Philoktet.  Sehen  wir  zu,  wie  sich  die  antike  Tradition  zu 
der  Frage  stellt.  Für  den  Philoktet  steht  nach  der  erhaltenen 
Didaskalie  409  vor  Chr.  als  Auf führungs jähr  fest;  Sophokles 
stand  damals  im  85.  Lebensjahr.  Vom  Ödipus  sagt  das  erste 
Argumentum  τό  δράμα  των  ^-ανμαστών,  δ  χαΐ  ήδΐ] 
γεγηραχώς  δ  Έοφογ,λης  έποίησεν.  Diese  Aussagen 
würden  sich  in  unserem  Sinne  wohl  vereinigen  lassen.  Aber 
das  zweite  Argumentum  behauptet,  erst  des  Sophokles  gleich- 
namiger Enkel,  der  Sohn  des  Ariston,  habe  das  Stück  vier 
Jahre  nach  dem  Tode  des  Großvaters,  also  401,  auf  die 
Bühne  gebracht.  Der  Peripatetiker  Satyros  (Vita  Soph.  13), 
Cicero  (Cato  maior  7,  22)  und  Spätere  erzählen  die  Anekdote, 
daß  der  Dichter  im  höchsten  Greisenalter  von  seinen  Söhnen 
wegen  τΐαράνουα  verklagt  worden  sei  und  diesen  Vorwurf 
durch  Vorlesung  seines  Ödipus  Coloneus  glänzend  widerlegt 
habe.  Wie  schon  Sauppe  erkannte,  stehen  beide  Angaben  im 
Zusammenhang,  weil  in  ilinen  ein  Ariston  als  Sohn  des 
Sophokles  genannt  wird,  der  sonst  nur  noch  einmal,  nämlich 
in  einer  durchaus  anekdotenhaften  Erzählung  von  der  Liebe 
des  Dichters  zu  einer  Sekyonerin  namens  Theoris  begegnet; 
deren  Sohn  soll  Ariston  gewesen  sein,  des  Ariston  Sohn  aber 
jener  Sophokles,  der  das  Drama  des  Großvaters  aufführte. 
Wir  erkennen  die  Umrisse  eines  Romans,  dessen  Hauptfigur 
der  alternde  Dichter  war.  Seine  ersten  Spuren  begegnen  in 
alexandrinischer  Dichtung;  Quelle  ist  vielleicht  die  attische 
Komödie.  Die  Möglichkeit,  daß  einiges  Tatsächliche  zugrunde 
liegt,   ist  nicht  ohne  weiteres  von  der  Hand  zu  weisen,  aber 


14  EINLEITUNG 

der  Wert  der  ganzen  Tradition  wird  doch  grell  beleuchtet 
durch  das  Zeugnis  einer  attischen  Inschrift  C.  I.  A.  II  672,  37, 
auf  der  ein  Sophokles  aus  Kolonos  als  Sohn  des  Jophon 
erscheint.  Da  ein  Sohn  des  Dichters  zweifellos  Jophon  hieß, 
hätten  wir  also  zwei  Enkel  mit  dem  Namen  Sophokles,  eine 
Tatsache,  die  an  sich  nicht  unmöglich  ist,  aber  dem  kritischen 
Betrachter  doch  die  Vermutung  einer  Verwechslung  nahe- 
legt. Wir  sind  also  berechtigt,  der  Angabe  des  zweiten 
Argumentum  Mißtrauen  entgegenzusetzen.  Einige  Gelehrte ') 
haben  nun  in  dieser  Überlieferung  einen  tatsächlichen  Kern 
erkennen  wollen,  indem  sie  annahmen,  daß  das  Drama  wieder- 
holt aufgeführt  worden  sei,  einmal  von  Sophokles  selber,  dann 
einige  Jahre  nach  seinem  Tode  von  einem  gleichnamigen 
Enkel.  Dieser  Kompromiß  wäre  an  sich  nicht  unmöglich, 
doch  müssen  wir  Widerspruch  erheben  gegen  gewisse  Folge- 
rungen, die  daran  geknüpft  worden  sind.  Zuerst  A.  Scholl 
(Philol.  26,  385 ff.,  577  ff.),  nach  ihm  auch  A.  Nauck  in  seiner 
Einleitung  zum  0.  C.  haben  die  Vermutung  zu  begründen  ver- 
sucht, daß  die  heutige  Gestalt  unseres  Dramas  von  einem 
späteren  Bearbeiter  herrühre.  Daß  sie  in  ihrer  Kritik  über 
das  Ziel  weit  hinausgeschossen  sind,  kann  auch  in  diesem 
Zusammenhang  noch  kurz  gezeigt  werden.  So  hat  man  einen 
Widerspruch  darin  gefunden,  daß  Od.  599  f.  behauptet,  er  sei 
von  den  eigenen  Söhnen  aus  dem  Lande  vertrieben  worden, 
und  daß  er  1354  ff.  die  Schuld  auf  Polyneikes  schiebt,  während 
es  doch  427  ff.  nur  hieß,  die  Söhne  hätten  sich  passiv  ver- 
halten und  zugunsten  des  Vaters  die  Hand  nicht  gerührt. 
Aber  wenn  es  sich  auch  tatsächlich  um  eine  kleine  Ver- 
wechslung des  Tatbestandes  handelt,  so  entspricht  diese  doch 
sehr  gut  dem  leidenschaftlichen  Wesen  des  alten  Herrn  und 
tut  innerhalb  der  Szene  ihre  Wirkung.  Auf  dieselbe  Weise 
erklärt  es  sich,  wenn  Ödipus  sich  von  Theben  lossagt  und 
die  Stadt  mit  seiner  Rache  bedroht  (788),  und  wenn  er  dann 
dem  Sohn  Polyneikes  gegenüber  sich  in  Ausdrücken  ergeht 
(1370),  die  anzeigen,  daß  er  die  Rechte  der  Vaterstadt  schützend 
gegen  gottlosen  Angriff  vertritt.  Braucht  denn  alles  Heimat- 
getühl  in  Ödipus  erstorben  zu  sein?  Ist  es  nicht  vielmehr 
psychologisch  ein  feiner  Zug,  wenn  sich  in  einem  Augenblick 
stärkster  Erregung  die  Liebe  zum  Vaterland  mächtiger  erweist 
als   der  Geist   der  Rache?     Vor   allem   tut   man   mit  solchen 


1)  Als  erster  K.  Lachmann,  Rh.  Mus.  I.  313  ff. 


EINLEITUNG  15 

Mäkeleien  dem  Dichter  deshalb  Unrecht,  weil  man  übersieht, 
daß  es  ein  Prinzip  seiner  echt  dramatischen  Kunst  ist,  alles 
auf  die  kräftigste  Wirkung  der  einzelnen  Szenen  einzustellen, 
und  daß  er,  um  diese  Augenblickswirkung  zu  erzielen,  geringe 
Widersprüche  nicht  scheut,  weil  ihm  eine  logisch  geschlossene 
Gesamtcomposition  erst  in  zweiter  Linie  steht.  Man  könnte  dies 
Kunstprinzip  auch  an  anderen  sophokleischen  Dramen  leicht 
nachweisen.  Ein  weiterer  Vorwurf  wird  gegen  die  Figur 
der  Ismene  gerichtet.  Als  Königstochter  kommt  sie  zu  Pferde 
an,  in  vornehmer  Eeisekleidung,  von  einem  Diener  begleitet. 
Man  sollte  meinen,  heißt  es  da,  Ismene  könne,  wenn  sie  in 
solchem  Aufzug  erscheint,  etwas  mehr  tun,  um  die  Leiden 
und  Entbehrungen  des  Vaters  wie  der  Schwester  zu  lindern, 
die  hungernd  im  Bettlergewand  vor  ihr  stehen.  Man  muß 
aber,  um  diese  Szene  richtig  einzuschätzen,  vor  allem  bedenken, 
daß  ein  in  Lumpen  gehüllter  Heros  mit  dem  Bettelranzen  auf 
der  Schulter  eine  dramatische  Figur  ist,  die  Sophokles  von 
Euripides  übernimmt.  Als  dieser  kühne  Neuerer  zuerst  eine 
solche  Gestalt  auf  die  Bühne  brachte,  war  das  Aufsehen 
ungeheuer.  Wir  sehen  das  noch  heute  an  der  Art  und  Weise, 
wie  die  Komödie  über  den  euripideischen  Telephos  herzieht. 
Die  größte  Schwierigkeit  war  die,  eine  Figur  von  solcher  Art 
wirklich  heimisch  zu  machen  in  der  konventionellen  Sphäre 
der  attischen  Tragödie,  unter  Personen,  die  als  überlieferte 
Tracht  das  Purpurkleid  trugen.  Wahrscheinlich  haben  die 
Dichter  die  vollen  Konsequenzen  dieses  zunächst  unerhörten 
Realismus  noch  gar  nicht  empfunden.  Wie  er  zu  Schwierig- 
keiten führte,  lehrt  die  Elektra  des  Euripides.  In  diesem 
Stück  ist  die  Königstochter  eine  arme  Magd;  so  tritt  sie  in 
der  Eingangsszene  auf  die  Bühne,  dürftig  gekleidet  und  mit 
einem  Wasserkrug  auf  dem  Kopfe.  Aber  weil  sie  eine  Königs- 
tochter ist,  mußten  Dienerinnen  sie  begleiten;  das  forderte  die 
auf  der  attischen  Bühne  herrschende  Etikette.  Natürlich 
fragt  man  sich  da,  warum  Elektra  den  Krug  nicht  von  dem 
Gefolge  tragen  läßt.  Der  Dichter  hat  die  Möglichkeit  dieses 
Einwandes  empfunden  und  Verse  gedichtet,  die  das  Verhalten 
der  Elektra  entschuldigen  sollen  5 4 ff: 

ώ  νύξ  μέλαινα,  χρνσέων  άστρων  τροφέ, 
εν  fj  τόδ'   άγγος  τφο'   έ(ρεορεϋον  κάρα 
φέρουσα  ηηγάς  τΐοταμίας  μετέρχομαι, 
ον  δη  τι  χρείας  εις  τοσόνό'  άφιγμένη^ 
αλλ'  ώ^  νβριν  δείξωμεν  ΛίγίσΌ^ον  ^εοις. 


16  EINLEITUNG 

In  der  sophokleisclien  Dichtung  ist  die  Situation  offenbar 
nicht  so  zugespitzt,  daß  eine  Erklärung  unvermeidlich  gewesen 
wäre.  Ismene  kommt  im  konventionellen  Aufzug  einer  Königs- 
tochter, während  die  Grestalten  des  Ödipus  und  der  Antigene 
die  Überlieferungen  der  attischen  Bühne  tatsächlich  durch- 
brechen. Anscheinend  ist  aber  dem  Dichter  der  Gedanke  noch 
gar  nicht  aufgegangen,  daß  hier  Kontraste  aufeinanderstoßen, 
die  einen  Ausgleich  verlangen.  Er  stellt  die  neuen  und  alten 
Figuren  noch  einfach  nebeneinander^  läßt  sie  nach  über- 
kommener Weise  miteinander  reden,  hat  sie  innerlich  noch 
nicht  verarbeitet  und  begriffen,  daß  die  Neuerung  auch  zu 
psychologischen  Konsequenzen  führen  müsse.  Das  einzige 
also,  was  wir  aus  jener  Szene  lernen  können,  ist  dies,  daß 
unser  Drama  einer  jüngeren  Epoche  des  attischen  Theaters 
angehört  und  die  Tragödie  in  einem  Zustande  der  Entwicklung 
zeigt,  die  sich  ihrer  Ziele  noch  nicht  bewußt  geworden  war. 
Das  Alte,  Konventionelle  ist  dem  Neuen  noch  nicht  assimiliert. 

Merkwürdig  ist  auch  die  Rolle  des  Boten,  der  am  Schluß 
der  Dichtung  vom  Tode  des  Ödipus  berichtet.  Um  diese 
Erzählung  überhaupt  möglich  zu  machen,  muß  ein  Dritter, 
völlig  Unbeteiligter,  den  Ödipus  auf  seinem  Gfang  in  den 
heiligen  Hain  begleiten.  Nun  erfahren  wir  gleich  in  der  Ein? 
gangsszene,  daß  es  streng  verboten  war,  den  Hain  zu  betreten. 
Trotzdem  geht  schon  Ismene  hinein;  sie  tut  es,  weil  ein 
Rollenwechsel  für  den  Schauspieler  nötig  wurde.  An  Stelle 
unsres  Boten  hätte  nun  ja  allerdings  Theseus  figurieren 
können.  Aber  die  Technik  des  antiken  Dramas  verlangte, 
daß  alles,  was  hinter  der  Bühne  passiert,  von  einem  Boten 
berichtet  wird.  Diesem  Zwange  hat  sich  Sophokles  nicht 
entziehen  wollen  oder  können,  und  er  wagt  um  seinetwillen 
sogar  noch  eine  weitere  Unwahrscheinlichkeit,  indem  er  den 
Boten  auf  dem  Rückweg  sich  noch  einmal  umblicken  läßt, 
wider  ein  ausdrückliches  Verbot  antiker  Religion.  Er  hätte 
ja  sonst  von  den  letzten  Dingen  des  Ödipus  nichts  zu  sagen 
gehabt.  Also  auch  hier  eine  Reihe  von  Seltsamkeiten,  die 
sich  dennoch  aus  dem  Zwange  überlieferter  Konventionen 
einfach  erklären.  Der  Dichter  konnte  aber  einen  radikalen 
Bruch  mit  der  Tradition  auch  deshalb  vermeiden,  weil  er  mit 
einem  naiveren  Publikum  rechnen  durfte,  als  wir  heute  sind. 
Wir  wollen  es  also  durchaus  nicht  beschönigen,  daß  die 
Dichtung  Fehler  hat,  sondern  diese  Fehler  nur  als  Zeichen 
der  Zeit  erklären.     Daß  das  Drama  jüngere  Zusätze  enthält. 


i 


EINLEITUNG  17 

scheint  uns  gleichfalls  nicht  unmöglich,  zumal  schon  antike 
Kritiker,  wir  wissen  nicht  aus  welchen  Gründen,  die  Verse 
236 — 57  für  spätere Eindichtung  erklärten.  An  sich  ist  die  Länge 
des  Stückes  auffallend  und  keineswegs  ein  Vorzug.  Die  Mittel- 
szenen zeigen  in  ihrem  Bau  einen  gewissen  Parallelismus,  der 
ermüdend  wirken  kann;  denn  die  Reden,  die  da  gehalten 
werden,  sind  zwar  für  sich  genommen  Meisterstücke  wirkungs- 
voller und  lebendiger  Rhetorik,  aber  auf  die  Dauer  erwecken 
sie  den  Eindruck,  dai3  der  Worte  etwas  viele  sind  im  Ver- 
gleich zu  der  Handlung,  die  nicht  vom  Flecke  kommt  i). 
Doch  hat  unser  Drama  auch  besondere  Vorzüge.  Keine  antike 
Tragödie  ist  von  religiöser  Weihe  so  ganz  durchtränkt  wie 
diese.  Und  wenn  am  Schlüsse  der  Donner  des  Zeus  erschallt, 
wenn  das  Geheimnisvolle  lebendig  und  das  Wunder  zur  Wirk- 
lichkeit wird,  so  hat  es  im  Altertum  sicher  keinen  frommen 
Mann  gegeben,  der  als  Zuschauer  nicht  jenen  Schauder 
empfunden  hätte,  den  zu  wecken  das  Ziel  der  attischen 
Tragödie  nach  den  Worten  des  Aristoteles  war. 


1 )  Soweit  das  ein  Tadel  ist,  ist  er  es  nur  im  modernen  Sinne ; 
das  mag  betont  werden.  Die  Antike  stellte  an  das  Drama  nicht 
dieselben  Anforderungen  wie  wir;  ihr  war  nicht  Handlung  die 
Hauptsache,  sondern  die  begleitende  Rede. 


Sophokles  III.  Bd,  9.  Aufl. 


20Φ0ΚΛΕ0Υ2 
0ΙΔΙΠ0Υ2  ΕΠΙ  'Κ0ΛΩΝ2Ι 


TA  ΤΟΥ  ΔΡΑΜΑΤΟΣ  ΠΡΟΣΩΠΑ 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ΞΕΝΟΣ  ^). 

ΧΟΡΟΣ  ΑΤΤΙΚΩΝ  ΓΕΡΟΝΤΩΝ. 

ΙΣΜΗΝΗ. 

ΘΗΣΕΥΣ. 

ΚΡΕΩΝ. 

Πολυνείκης. 

ΑΓΓΕΛΟΣ. 


Die  Verteilung  der  KoUen  ist  unsicher ;  wahrscheinlich  sind  vier 
Schauspieler  für  die  Aufführung  nötig  gewesen.  Klar  ist  nur,  daß 
die  Rolle  des  Ödipus  dem  Protagonisten  zufiel. 


1)  Vielmehr  άνήρ  ^Α&ηναϊοξ  {ό§οιπόρο9). 


10 


ΥΠ0ΘΕ2Ι2. 

Ο  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝ Ω1  ΟυίΠΟΥ^  συνημμένος  7ίώς 
έστι  τφ  ΤΥΡΑΝΝΩΙ.  της  γάρ  7ΐατρΙόος  έχττεσών  ό 
Οίδίτΐονς  ήδη  γεραιός  ών  άψί,γ,νεΐται  εις  Α&ήνας,  ύτΐό 
της  ^-νγατρός  Αντιγόνης  χειραγωγούμενος.  ήσαν  γάρ  των 
άρσένων  τνερί  τόν  ττατέρα  (ριλοστοργότεραι.  άψίχνεΐται, 
δε  εις  ^ΑΌ-ήνας  γ.ατά  7ΐν3^όχρηστον,  ώς  αυτός  (ρησι,  χρη- 
σ^-έν  ίίύτφ  τΐαρά  ταΐς  σεμναΐς  ν.αλουμέναίς  3εαϊς  μετά?.- 
λάξαι  τόν  βίον.  το  μεν  ούν  πρώτον  γέροντες  εγχώριοι, 
εξ  ών  ό  χορός  συνέστηχε,  πυ^όμενοι  συνέρχονται  χαΐ 
διαλέγονται  τΐρός  αυτόν,  έπειτα  δε  Ισμήνη  7ναραγενο~ 
μένη  τα  γ.ατά  τήν  στάσιν  απαγγέλλει  των  παίδων,  χαΐ 
τήν  γενομένην  äcpi^iv  τον  Κρέοντος  προς  αυτόν'  δς  χαΐ 
παραγενόμενος  έπι  τφ  άγαγεΐν  αυτόν  εις  τούπίσω  άπρα- 
κτος άπαλλάττεται.  ό  δε  7ΐρός  τόν  Θησέα  διελ^^ών  τόν  15 
χρησμόν   ούτω    τόν    βίον   γ.αταστρέψει  ιτ,αρά  ταΐς  »9^£«Γς\  β^^^*^*- 

Τό  δε  δράμα  των  θαυμαστών'  δ  χαι  ήδη  γεγηρα- 
τίώς  ό  Σοφοκλής  έ7νοίησε,  χαριζόμενος  ού  μόνον  τη  πα- 
τρίδι^  αλλά  χαι  τφ  έαυτοϋ  δήμφ'  ήν  γάρ  Κολωνήϋ-εν' 
ώστε  τόν  μεν  δήμον  έπίσημον  ά7Γθδεΐξαι,  χαρίσασϋ-αι  δε  20 
γαΐ  τά  μέγιστα  τοις  !Α^ηναίοις,  δι'  ών  άπορΟ^ήτους 
έσεσϋαι  χαί  των  έχθρων  αυτούς  χρατήσειν  ν7ΐοτίϋ^εταΐ 
ό  Οίδί7ΐους,  7νροαναφωνών  γ,αϊ  δτι  διαστασιάσουσι  προς 
Θηβαίους  7ΐ:οτέ  γ.αΐ  τούτων  γρατήσονσιν  εκ  χρησμών  διά 
τόν  τάφον  αύτοϋ.  2δ 

*Η  σγηνή  του  δράματος  υπόκειται  εν  τη  ^Αττική  εν 
τφ  Ι7νπίφ  Κολωνφ,  7ΐρός  τφ  ναφ  των  σεμνών,  ό  δΐ  χορός 
συνέστηκεν  έξ  Ά6^ηναίων  ανδρών.     7ΐρολογίζει  Οιδίπους. 


Τόν    έπι    Κολωνφ    Οίδί7ίουν   έ7ΐΐ   τετελευτηκότι  τφ 
7ΐάπ7ΐψ  Σοφοκλής  ό  ύϊδοϋς  έδίδαξεν,  υιός  ών  Άρίστωνος  30'^^*'^'" 
έπΙ  άρχοντος  Μίκωνος,  δς  έστι  τέταρτος   από    Καλλίου, 


έφ^  οϋ  φααιν  οΐ  τίλείονς  τον  Σοφογ,λέα  τελεντήσαι.  σαφές 
δέ  τοντ  έστϊν  έξ  ών  ό  μεν  ί^ριστοφάνης  έν  τοις  Βατρά- 
χοις  έτΐΐ  Καλλίου  ανάγει  τους  τραγικούς  νπερ  γης,  δ  δε 
Φρύνιχος  έν  Μούσαις,  ας  συγχάρηκε  τοις  Βατράχοις, 
φησίν  οΰτως' 

μάχαρ  Έοφογ,λέης,  δς  τΐολύν  χρόνον  βιούς 
άτΰέΟ-ανεν,  ευδαίμων  άνι^ρ  χαι  δεξιός, 
τΐολλάς  τΐοιήαας  γ,αΐ  γ,αΜς  τραγφδίας, 
καλώς  έτελεύτησ,  ουδέν  ύτΐομείνας  κακόν, 
10  έπΙ  δέ  τ(1  λεγομένφ  Ιτΐττίφ  Κολωνφ  τό  δράμα  κείται,  έ'στι 
γάρ  καΐ  έτερος  Κολωνός  αγοραίος  τΐρός  τ(^  Εύρνσακείφ, 
ττρός  ζ  οί  μισ^-αρνοϋντες  ττροεστήκεισαν,  ώστε   και   τήν 
τταροιμίαν  έτΐΐ  τοις  καΟ-υστερίζονσι  των  καιρών  διαδο3•ήναι 
oxp^  ήλ^-ες,  άλ^  εις  τόν  Κολωνόν  ιεσο. 
15  μνημονεύει  των  δνεΐν  Κολώνων    Φερεκράτης    έν   Πετάλτ] 
δια  τούτων' 

ούτος,  τΰόΒ-εν  ήλ^ες;  εις  Κολωνόν  ιέμην, 
ού  τόν  άγοραιον,  αλλά  τόν  των  ί^ίτίέων. 


ΈΑΛ0ΎΤ10Υ  ΥΠ0ΘΕΉ2. 

20  Τα  τνραχ^έντα  τζερι  τόν  ΟίδΙτζοδα  ΐσμεν  άγναντα  τά 

Q^y^^^kty,  βν  τφ  έτέρφ   OUITIOJI.     πετΐήρωται   γάρ   και  άφΐκται 

εις  τήν  !Αττικήν    οδηγούμενος   εκ   μιας  τών    θυγατέρων, 

^Αντιγόνης,     και  εστίν  έν  τφ  τεμένει   τών    σεμνών   [Ερι- 

νύων\   δ   έστιν   έν   τφ   καλονμένφ  IjctcLci)  Κολωνφ,  ούτω 

25  κλη&έντι,    έτΐεΐ   και   Ποσειδώνος  έστιν  ιερόν  ijcitLov  και 

-UxLl•^  -    Προμη&έως,  καΐ  αύτοϋ  οί  όρεωκόμοι  ίστανται'  έ'στι  γάρ 

^"^       αύτφ   7ζν3^όχρηστον    έντανθ-α    δεΐν    αυτόν    ταφής    τνχεΐν' 

'^-^^  Ι^'^^κΛϊ  οΰ  μη  έστιν  έτέρφ  βεβήλφ   τόπος,  αυτόθι  κάΟ^ηται'   και 

'  κατά  μικρόν   αντφ  τά   της   ντίο^-έσεως  τΐροέρχεται.     όρ^ 

30  γάρ  τις  αυτόν  τών  έντεν^-εν,  και  τΐορεύεται  αγγέλων  δτι 

τις   άρα    τφ•  χωρίφ    τούτφ    ττροσκάθ-ηταΐ'     και   έρχονται 

οί  έν  τφ  τόττφ  έν  χορον  σχήματι,  μαΌ-ησόμενοι  τά  τΐάντα. 

ιχρώτοις  οϋν  έστι  καταλύων  τήν  όδοιπορίαν   και   τη  d-v- 

γατρί  διαλεγόμενος.    αψατος  δέ  έστι  κα^-όλον  ή  οικονομία 

35  έν  τφ  δράματι,  ως  ονοενΐ  αλλφ  σχεδόν. 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 


Τέχνον  τνφλοΰ  γέροντος  ί^ντιγόνη,  τίνας 
χώρους  άφίγμε&'  ή  τίνων  ανδρών  τνόλιν; 
τις  τον  τΐλανήτην   ΟΙδίτΐονν  ymS•    ήμέραν 
την  νυν  ΟτΐανίΟτοΐς  δέξεται  δωρήμασιν, 
σμικρόν  μεν  έξαυτοϋντα,  τον  μιχρον  δ     έ'τι 
μείον  φέροντα;  χαΐ  τόδ*  έξαρκονν  έμοί' 
στέργειν  γάρ  αΐ  Ttad-ai  με  χώ  χρόνος  ξννών 


1.  Αντιγόνη.  Der  Anapäst  so 
nur  in  Eigennamen,  weil  sie  nicht 
anders  in  den  Vers  gehen. 

2.  Zwischen  %ωροι  und  noXis 
wird  unterschieden;  der  Unter- 
schied entspricht  vielleicht  dem 
zwischen  rus  und  urbs,  wofür  im 
späteren  Griechisch  χώρα  xai 
πόλιί  technische  Bezeichnungen 
werden.  Wegen  χώροι  vergleiche 
mau  Xenoph.  Hell.  III  1,  25  καΙ 
πόσαι  σοι  οΐκίαι  ήσαν;  πόσοι  8h 
χώροι  (d.  h.  agri);  ηόσαι  δέ 
νομαί; 

3.  Hier  wird  es  klar,  daß  der 
blinde  Greis  (Vs.  1)  Ödipus  ist, 
ein  Mann,  der  kein  Heim  besitzt 
{ηλανήτηδ),  der  tagaus  tagein  auf 
die  Gaben  mildtätiger  Menschen 
angewiesen  ist,  um  sein  Leben 
zu  fristen  (Vs.  4),  der  als  Bettler 
schlecht  behandelt  wird  (Vs,  δ). 
Damit  ist  die  Persönlichkeit  dem 
Zuschauer  vorgestellt  und  zu- 
gleich in  ihrer  augenblicklichen 
Lage  hinlänglich  charakterisiert. 

4.  σηανιστό«  muß  'karg,  spär- 
lich' bedeuten.  Es  ist  das  Verbal- 
adjektiv von  transitivem  στιανίζω, 
das    neben    der   Tragödie   helle- 


nistische Prosa  und  bezeichnen- 
derweise Xenophon  kennen ; 
schwerlich  hat  Sophokles  dies 
Adjektiv  geschaffen,  obwohl  es 
in  der  älteren  Sprache  sonst 
nicht  vorzukommen  scheint  und 
erst  wieder  bei  Strabon  auftaucht. 

5.  σμιχρόξ  und  μιχρόί  wechseln, 
wie  ξεϊνο5  und  ξένο9  184. 

6.  Gewöhnlich  verbindet  man 
και — έμοί  Unmittelbar  mit  den 
vorhergehenden  Worten,  so  daß 
Öd.,  der  von  sich  wie  von  einem 
Dritten  sprach,  im  Verlauf  seiner 
Rede  zur  ersten  Person  zurück- 
kehrt (worüber  zu  284).  Doch 
ist   es   ebensogut    möglich    τόδ' 

έξαρκονν  (statt  έξαρκεΐ)    έμοί    als 

einen  selbständigen  Satz  zu 
nehmen. 

7.  στέρνειν  in  deml^häufigen 
Sinne  'sicn  fügen,  zufrieden  sein' 

(Phil.    5^8    στέργειν   κακά).   —  ai  iU,w  v»u, 
πάδ'αι,  nicht  τά  πά&η.     Femini- ί^ν-.  *^ 
num    und    Neutrum     erscheinen^    ' 
gleichzeitig  in  der  älteren  Spra- 
che;  nur  Sophokles  hat  von  den 
Tragikern  ττά.?-;;,  dagegen  Aischy- 
los  einmal  νείκη  neben  νεΐχο9.  — 
ό  ^χ'ρ όν OS  ξνν ών  μακρόδ,    die 


24 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


μαχρός  διδάσκει  χαΐ  το  γενναΐον  τρίτον. 
άλλ\  ώ  τέγ,νον,  ^άχησιν  ει  τίνα  βλέπεις 
ή  τΐρός  βεβήλοις  ή  7ΐρος  αλσεσιν  d-εων, 
ατήσόν  με  ΥΜξίδρνσον,  ώς  τΐν^οίμε^α 
δτΐον  τΐοτ*  έσμέν  μανΜνειν  γάρ  ηχομεν 
ξένοι  τΐρός  αστών,  αν  δ    άχονσωμεν  τελεΐν. 


10 


Zeit,  die  in  langem  Verlauf  auch 
das  Unerträgliche  ertragen  lehrt. 
Der  %ρόνο5  wird  als  Begleiter 
des  Menschen  gedacht,  wie  0. 
R.  612  τόν  ηαρ'  αντον  βίοτον. 
Er  wird  mit  ihm  geboren,  lebt 
mit  ihm  und  altert  mit  ihm:  0. 
R.  1082  oi  δέ  σνγγενεϊ?  μήνες. 
Ai.  623  πάλαια  ανντροφοδ  άμέρα. 
Menander  Com.  4  ρ.  HO  όμοϋ 
γάρ  εοτιν  έξήκοντά  αοι  {ϊτη), 
Aisch.  Eum.  286  χρόνοδ  κα&αιρεΐ 
πάντα  γηράσκων  όυΟν.  Auch  an- 
dere Abstrakta  sieht  der  Dichter 
als  lebende  Begleiter:  0.  C.  514 
άλγηδόνο8  α  ξννέστα£,  946  δτφ 
γάμοι  ξννόντεδ  ηνρέΟ'ησαν  ανόσιοι, 
1134  ω  tIs  ονκ  ivi  κηλΐ?  κακών 
ξύνοικοδ,  Ai.  338  toTs  πάλαι  νο- 
οήμααιν  ξννονσι  λνπεϊα&αι  U.  dgi. 

8.  τό  γ  ενναΖον ,  der  edle 
Sinn,  der  sich  ohne  gebrochen 
zu  werden  in  das  Unvermeidliche 
fügt  und  μή  %ρεία  πολεμεϊ  (191); 
denn  nach  Soph.  fr.  296  πρό£ 
άνδρΟ£  έσ&λον  πήιτα  γενναΐωξ 
φέρειν.  —  τρίτον:  daß  es  ge- 
rade drei  Dinge  sind,  die  in  Be- 
tracht kommen,  wird  gerne  bei- 
läufig hervorgehoben  (331  Ai. 
1174.  Aisch.  Eum.  758  u.  ö.),  weil 
die  Dreizahl  in  hervorragendem 
Sinne  eine  'runde'  Zahl  ist;  das 
γενναΐον  hat  deshalb  nicht  als 
besonders  wichtiges  Moment  zu 
gelten,  sondern  bloß  als  Komple- 
ment zu  den  beiden  andern. 

9.  ϋ•άκησΐ5  hat  Sophokles  statt 
des  üblichen  d-άκημα  gebildet, 
wie  ένΘ-άκψι«  Phil.  18.  Ähnlich 
αλγησιδ  neben  άλγημα  bei  Sopho- 
kles   und   Aristophanes.     Solche 


Neuschöpfungen  haben  sich  neben 
dem  üblichen  Wort  nicht  be- 
hauptet. 

10.  βέβηλοι?.  Soph.  stellt  fr. 
86  βέβηλα  und  άβατα  einander 
gegenüber ;  βέβηλον  ist  auchBrach- 
land,  das  einem  Gott  gehört ;  das 
zeigt  vor  allem  der  Brief  des 
Königs  Dareios  an  Gadatas 
Dittenberger  Syll.  Inscr.  I,  2, 
wo  es  heißt:  ίερονδ  ΐ4πόλ.λο)νο£ 
ψόρον  ίπρασσεδ  και  χώραν  σκα- 
πανενειν  βέβηλον  επέτασσε?. 

11.  στησόν  με,  'laß  mich  hal- 
ten'; denn  Öd.  ist  bis  hierher 
von  Antigones  Hand  geführt  vor- 
geschritten. Der  auffallende  und 
vielfach  angezweifelte  Optativ  πν- 
&οίμε&α  scheint  auszudrücken, 
daß  der  Redende  die  Erreichung 
des  Zieles  lebhaft  wünscht  (vgl. 
Stahl,  Syntax  des  griech.  Verbums 
S.  482). 

12  f.  μ  αν&άνειν  γάρ  ή'κο- 
α  εν  κτέ.:  der  Infinitiv  ist  in  der 
freien  Weise,  wie  sie  in  helle- 
Astischer  Prosa  wieder  beliebt 
wird,  von  ήκοκεν  abhängig  ge- 
macht ;  vgl.  etwa  Martyr.  Pauli  4 
ίρχεται  κρίναι  er  kommt,  um  ZU 
richten.  Ödipus,  der  die  ver- 
heißene Ruhestätte  sucht,  wünscht 
von  den  Landeseinwohnern  zu 
erfahren,  an  welchem  Orte  Atti- 
kas  er  angelangt  sei.  Wenn  er 
zusetzt,  in  fremdem  Lande  müsse 
man  nach  der  Anweisung  der 
Eingeborenen  handeln,  so  ist  das 
keine  Begründung  für  die  vor- 
hergehenden Worte,  sondern  nur 
ein  Gedanke,  der  durch  den 
Aufenthalt  in  der  Fremde  nahe- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


25 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

7caT£Q  TctXaifCtoQ    ΟΙδίτνονς,  7ΰνργοί  μεν  οί 

7ίόλίν  στέγονσιν,  ώς  «7c'   ομμάτων,  Ίΐρόοω '  15 

χώρος  δ^   δό'   ίρός,  ώς  oacp    εΐκάσαι,  βρύων 

δάίρνης,  έλάας,  άμ7νέλον'  7ΐνγ.ν07ΐτεροι  δ 

εϊοω  ΎΜτ    αυτόν  ενστομοϋσ'    άηδόνες' 

ού  γ,ωλα  κάμιρον  τοϋδ'  έπ'  άξεστου  ττέτρου' 

μαχράν  γάρ  ώς  γέροντι  7ΐρουστάλης  όδόν.    ^^•  ά«^.        20 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ.  ct^*vu.*^^ 

'/.άχνιζε  νύν  με  ΆαΙ  φύλαούε  τον  τυίρλόν. 


d' 


gelegt  wird  und  den  Öd.  jetzt 
einfach  anknüpft,  sowie  ihn  die 
Alten  auch  sonst  oft  ausgespro- 
chen haben  {Sopli.  fr.  852,  sprich- 
wörtlich χώρηδ  τρότιοίδ  §.neo3-ai). 
—  ξένοι  ist  ZU  αστών  um  des 
Gegensatzes  willen  beigefügt, 
vgl.  148.  622.^  Ai  1385  ov(^'  Μτλψ 
d'avovT  ι    τω  δ  ε    ζών    έφνβρίααι. 

14.  Die  Rede  des  Ödipus  be- 
gann mit  der  Vorstellung  des 
Sprechers  und  endet  mit  einem 
zunächst  allgemein  gehaltenen 
Hinweis  auf  den  Ort,  wo  er  sich 
befindet.  Das  dient  der  Exposi- 
tion. Die  genauere  Orientierung, 
die  nun  von  Antigene  dem  blin- 
den Vater  gegeben  wird,  ist  zu- 
gleich für  den  Zuschauer  berech- 
net. —  Das  Relativ  ist  so  nur 
von  Sophokles  an  das  Ende  des 
Trimeters  gestellt  worden  lO.  R. 
208.  El.  873.  Trach.  819). 

15.  τΐόλΐν  die  Stadt  Athen,  wie 
urbs  für  die  Römer  Rom.  —  ώ« 
άπ  ό μ u άτο)ν^  soweit  der 
Augenschein  ein  Urteil  zu- 
läßt, vgl.  76.  —  TtQoaoj^  vgl. 
die  Einl.  S.  7. 

16.  ώξ    αάψ     είκασα  ι   es    ist 

zwar  nur  eine  Vermutung;  aber 
die  Vermutung  ist  sehr  wahr- 
scheinlich (σ«9Γα!),  da  alle  An- 
zeichen {βρύων  etc.)  für  sie 
sprechen.  Vgl.  151.  Trach.  141. 
0.  R.  82.  —  βρύο)ν  meist  mit 
dem   Dativ,   hier  mit  dem  Gen. 


nach  Analogie  der  Verba  des 
Überflusses.  Aisch.  Cho.  69  νόσον 
β§ύειν.  —-—■ 

ϊ  7  f.  Antigone  folgert  die  Hei- 
ligkeit der  Gegend  einmal  aus 
dem  Reichtum  an  bestimmten 
Bäumen  (die  δάφνη  war  dem 
Apoll,  der  Ölbaum  Athene,  der 
Weinstock  dem  Dionysos  heilig), 
andrerseits  aus  dem  Gesänge 
zahlreicher  Nachtigallen,  die  uu- 
betretene  stille  Orte  aufsuchen. 
Statt  der  Partizipialkonstruktion 
tritt  im  zweiten  Glied  ein  neuer 
Satz    ein,    wie   oft,  vgl.    zu  351. 

—      πνχνόπτεροι     άηό'όνεε:      die 

Nachtigallen  in  ihrer  Gesamtheit 
haben  mxva  πτερά;  d.  h.  es  sind 
viele  Nachtigallen  vorhanden.  ~ 
Die  Elision  zu  Ende  des  Trimeters 
findet  sich  öfters  bei  Sophokles, 
niemals  bei  Aischylos  oder  Euri- 
pides.  Der  folgende  Vokal  muß 
immer  lang  sein  (Bender). 

19.  υν^  hier  also,  wozu  τοϋό" 
έπ  όξ.  πέτρον  epexegetisch  bei- 
gefügt wird,  —  χωλά  xauxpat, 
flectere  artus,  vgl.  85.  —  αξε- 
στοβ,  weil  natürlicher  Felssitz, 
βά&ρον  άοκέπαρνον  101,  ZU  dem 
χαλχόπον«  oSos  57  gehörend. 

20.  ώζ  γέροντι,  beschränkend, 
wie  ΑΤΓ396  ώς  έμοΐ.    ^   ^ 

21.  τόν  τνφλόν\ϊ?ίΙ  man  mit  με 
zu  verbinden;  wegen  der  Wort- 
trennun^  vgl.  das  [Epimetrum  2 
zum  Philoktet. 


26  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

χρόνου  μέν  ovvby!   ον  μα&εΐν  με  δει  τόδε. 

01ΔΙΠ0Υ2. 
έχεις  όιόάξαι  όή  μ'   Ö7toi  χαΌ-έσταμεν ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
τάς  γονν  ^Λϋ-ήνας  οίδα,  τον  δε  χώρον  ον. 

ΟΙΔΙΠΟΥ2. 
τΐάς  γάρ  τις  ηϋδα  τοϋτό  y*  ήμιν  εμπόρων.  2δ 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
άλλ^  δοτις  δ  τόπος  'ή  μάΒ^ω  μολοϋσά  τΐοι; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ναι,  τέχνον,  εΐπερ  εστί  γ^  έξοιχήσιμος.        -&> iM/v^Jo^a^ 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
«λλ'   εστί  μην  οίχητός'   οιομαι  δέ  δεΐν 
ουδέν'  πέλας  γάρ  άνδρα  τόνδε  νφν  ορώ. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ή  δενρο  ττροσστείχοντα  καξορμώμενον ;  30 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ., 
y.ai  δή  μεν  οϋν  7ΐαρόντα'  χώ  τι  σοι  λέγειν 

22.  Antigone  äußert  im  Schmerz  nach  dem  Scholiasten  für  ένοική- 
über  ihr  Geschick,  aber  ohne  σψοδ  gesetzt.  Bemerkenswert 
Bitterkeit  gegen  den  Vater,  die  ist,  daß  der  Dichter  είσοικήσψοε 
Länge  der  Zeit  habe  sie  genug  zu  sagen  nicht  gewagt  hat;  es 
gelehrt,  wie  sie  mit  dem  Blinden  gab  eben  noch  kein  Verbum 
umgehen  müsse.    Hierdurch  wird  ^ίσοικεΐν. 

bemerklich  gemacht,  daß  zwischen  27.    Öd.  hebt  in   der  Antwort 

Cid.    Tyr.   und   Col.    eine  lange  hervor,  was  ihm  persönlich   das 

Zwischenzeit  zu  denken  ist.  Über  Wichtigste  ist,  nämlich,  daß  fest- 

χρόνον  οννεκα  zu  El.  387.  gestellt  werden  muß,  ob  die  Ge- 

23.  Der  blinde  Greis  hält  es  gend  bewohnt  sei;  nach  dem 
für  möglich,  daß  seine  Tochter  Orakel  des  ApoUon  sollte  er 
irgend  ein  Merkzeichen  erspäht  κέρδη  rozs  SsSey^uovois  (92)  brin- 
habe,  an  dem  die  Gegend  kennt-  gen. 

lieh  sei.  —  δποί  καϋ^έσταμεν,  28  f.  Daß  die  Gegend  bewohnt 
wohin  gelangt,  wir  Rast  wird,  schließt  Ant.  aus  dem  Er- 
gemacht,   vgl.     1253    πάρεστι      scheinen  des  Koloniaten.  —  δεΙν 

όενρο.      Eur.     Or.     1330     άνάγκη£       ούδέν^    nämlich    μοίείν  έαέ  ποι. 

είζ  ζν/όν  καΟ•έσταμεν.  Die  Ellipse  ist  sehr  frei. 

I      25.  τοϋτό  /f,    daß    Athen    in  30.  Man  beachte    das    ύστερον 

der  Nähe  sei.     ΜμπΌροξ  heißt  in  ηρότερον;  so  Ovid  Metam.  VIII, 

Epos  und  Tragödie  der  Reisende,  102  classis  retinacula  solvi  iussit 

mjatt.  Prosa  nur  der  Kaufmann.  et  aeratas  impleri  remige  puppes. 

26.  Verb,  άλλ'  ή,  vgl.  El.  879  31.   /^έν   ovv,   immo.  —  Der 

άλ)^  ή  μέμηναξ-,  —  έξοίκήσίΐ(ο5  ist  Ankommende  wird   in  der  über- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


27 


εϋχαιρόν  έστιν,  εννεφ\  ώς  άνήρ  δδε. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  ξεΐν  J  άχονων  τήσόε  της  υπέρ  τ'  έμον 
αυτής  ^    όρώσης,  οννεχ'  ήμίν  αΐσως 
σχοτΐός  τΐροσήχεις,  ών  άδηλονμεν  φράσαί  — 

ΞΕΝΟΣ. 
^νρίν  νυν  τα  τνλείον^  Ιοτορεΐν,  εκ  τήσο'   έδρας 
έξελ^  '  έχεις  γαρ  χώρον  ούχ  άγνόν  ττατεΐν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

kr/g  δ'  έσθ-    δ  χώρος;  τοΰ  ^εών  νομίζεται; 
ΞΕΝΟΣ. 
μ^^ιχτος  ούδ*  οίκητός  '  αϊ  γάρ  έμφοβοι 
&εαί  σφ'  έχουοι,  Γης  τε  χαΐ  2χότου  κόραι. 


35 


40 


liefertenPersonenbezeichnung  un- 
passend ieros  genannt.  Für  Ödi- 
pus,  der  aus  Theben  stammt,  ist 
er  natürlich  ein  ξένο9. 

33.  άκούο}ν  ist  auf  Öd.  ZU 
beziehen,  da  ich  höre;  der 
Hauptsatz  fehlt  vollständig;  denn 
der  iunooos  fällt,  von  religiösen 
Bedenken  getrieben,  dem  behag- 
lich Sprechenden  alsbald  ins 
Wort;  vgl.  0.  R.  325.  Diese 
Art  lebendiger  Dialogführung 
lernen  vrir  jetzt  in  dem  neuge- 
fundenen Menander  besonders 
gut  kennen.  —  νπέρ  τ  έμον 
statt  vnL•  έμον  τε,  wie  Ο.  R.  247 
νηερ  τ  έμαντον  τον  xteov  τε, 
541  άνεν  τε  πλούτον  xai  φίλων. 
So  oft  bei  Dichtern  und  in  rrosa. 

35.  ών  άδηλονμεν  scheint  Un- 
mittelbar zu  verbinden  mit  aCatos 
axonoe;  das  Relativ  {o5v)  ist  von 
oxonos  attrahiert,  das  im  eigent- 
lichen Sinne  des  Wortes  ('Schau- 
er') steht.  Der  Infinitiv  φράσαι 
gehört  nach  der  Wortstellung  zu 
άδηλονμεν,  das  einem  prosaischen 
άγνοονμεν  gleichgesetzt  werden 
darf.  Es  ist  ein  feiner  Zug, 
wenn  der  Blinde  an  den  anderen 
namentlich  das  Sehvermögen  be- 
tont: die  Tochter  ist  νπέρ  τ 
έιιον  αντηί  d^  όρώσα,  der  Fremde 


oKonos.  Zufällig  trifft  Öd.  mit 
diesem  Worte  aber  auch  sonst 
das  Richtige;  denn  nach  297  ist 
der  Ankömmling  tatsächlich  eine 
Art  von  Aufsichtsperson,  vielleicht 
ein  Ephebe,  deren  zweiter  Jahr- 
gang in  historischer  Zeit  einen 
Wach-  und  Patrouillendienst  hat- 
te ;  daß  historische  Verhältnisse  auf 
die  mythische  Zeit  übertragen  wer- 
den, darf  nicht  Wunder  nehmen. 

36.  τά  π  λ  β /ο  a^  α,  das  Weitere, 
was  du  sagen  willst,  vgl.  zu 
Trach.  731. 

37.  ov%  ayvov  π ατεΖν,  ^ue7n 
calcare  pedibus  nefas  est. 

38.  Ant.  738  τοΰ  χρατοΰντοδ  ή 
noXiS  νομίζεται. 

39.  άϋ-ιχτοβ  ονδ^  οίχητόδ, 
wie  Phil.  2  άχτι)  βροτοΐδ  άστι- 
πτο9  ονδ*  οίχονμένη. 

40.  Diese  Genealogie  (vgl.  106 
τΐαϊδε«  άρχαίον  2χ6τον)  ist  dem 
Sophokles  eigentümlich.  Die  El. 
112  allgemein  σεμναί  δ'εών  παΐ- 
δε£  genannten  Göttinnen  werden 
nach  Hesiod,  Theog.  185,  aus  den 
Blutstropfen  des  von  Kronos  ent- 
mannten Uranos  von  der  Erde 
geboren.  In  anderen  Theogonien 
heißen  sie  Töchter  des  Kronos 
und  der  Eurynome  oder  Eunomia, 
des  Aither  und  der  Ge,  bei  Ai- 


28 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

τίνων  το  σεμνόν  όνο  μ'  αν  εύξαίμην  'λλνων ; 

ΕΕΝ02. 
τάς  πάνΟ^^   ορώσας  Ενμενίοας  δ  γ'  έν^άό'   αν 
ειΊ(θΐ  λεώς  νιν'  άλλα  δ'   άλλαγον  χαλά. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
cVJJ  Ιλεφ  με  τον  ίλέτην  όεξαίατο' 
ώς  ονχ  ^δρας  γης  τησδ*  αν  έξέλΟ^οιμ'  έ'τί. 


45 


schylos  Eum.  416  sind  sie  ähnlich 
wie  hier  .  und  106  Kinder  der 
Nacht.  —  σφε  hier  wie  Ai.  51 
und  sonst  für  αυτόν,  nicht  selten 
auch  für  αυτήν. 

41.  Quariimnaw  sancto  aiidito 
nomine  invocaho  {ülas}?  Vgl.  0. 
R.  in  δ,  τι  τΐ8  έχαα&ών  έχρήσατ 
ύν. 

42  f.  Der  Artikel  ras  wegen 
des  εϊηοι,  ganz  wie  hei  uns: 
'man  nennt  sie  die  Gnädigen 
(Anh.  49,  34).  Daß  man  die  Göt- 
tinnen, deren  wahren  Namen 
man  nicht  auszusprechen  wagte, 
euphemistisch  so  nannte,  ist  ech- 
te antike  religio.  Die  Angabe 
des  Paus.  2,  11,  4,  daß  die  Furien 
eigentlich  in  Sekyon  EvasviSes, 
in  Athen  dagegen  ursprünglich 
σεμνοί  hießen,  ist  schwerlich 
richtig;  wenn  Aischylos  sie  nach 
der     Freisprechung      des    Orest 

ενγρονεξ  yf]  Ιί4ττικ^   και  7τοΙίταΐ£ 

werden  läßt  (Eum.  996),  so  Avill 
er  doch  auch  den  Namen  Evftf- 
νίδεξ  und  nicht  Σεμναί  erklären. 
—  δ  γ  έν&άΟ'  άν  εΐποι  λεώ« 
vir,   wenn    er   den    Namen    der 

Göttinnen,   äs  ϊτρεμον  λέγειν  129, 

auszusprechen  veranlaßt  sein 
sollte.  —  viv  =  αντάδ,  Vgl.  1123. 
0.  R.  1331. 

43.  ά?Λα  S  άλληχον  καλά, 
eine  sprichwörtliche  Redensart: 
Pindaros  fr.  200  άλλο  b^  älloiaiv 
vouioua.  Artabanos  bei  Plut. 
Themist.  27  άλλα  b'  ällois  καλό. 
Ob  du  sie  mit  demselben  Namen 
anzurufen  gewohnt  bist,  weiß  ich 


nicht,  da  anderwärts  anderer 
Brauch  herrscht.'  Denn  die  Eu- 
meniden    hießen    auch     έοινύε?, 

κήρεδ,  ποιναί,  οεμναί,  άραί. 

44.  Ödipus,  der  die  Erfüllung 
des  ihm  verkündeten  Götter- 
spruches nahen  sieht,  wünscht 
mit  Lebhaftigkeit,  die  Eumeniden 
möchten  ihn  ihrem  Namen  ent- 
sprechend {ενμενωα  486)  aufneh- 
men.   .. 

45.  Ödipus  hat  sich  im  Lande 
festgesetzt  und  ist  entschlossen, 
seinen  Platz  zu  bebaupten;  dies 
der  Sinn  der  Worte.  §δρα  be- 
deutet ursprünglich  eine  Sitzge- 
legenheit. Daraus  entwickelt 
sich  weiter  der  Begriff  'Platz, 
auf  dem  man  sitzt  oder  überhaupt 
sich  befindet'.  Seit  Pindar  (Ol. 
5,  8)  und  den  Tragikern  ist  dieser 
Sinn  häufig  und  auch  in  Prosa 
nachweisbar;  ein  zutretender  Ge- 
nitiv (wie  Περγάμου  §δραι   Eur. 

Tro.  557)  bezeichnet  den  Gegen- 
stand oder  die  Person,  die  den 
Ort  innehat;  er  bezeichnet  aber 
auch  einmal  das  Objekt,  zu  dem 
die  έδρα  gehört.  Nämlich  Xe- 
nophon  de  re  eq.  5,  5  meint  mit 
Εδρα  τοϋ  ϊπττον  zweifellos  die 
Stelle  beim  Pferde,  wo  der  Reiter 
sitzt;  analog  wäre  bei  Sophokles 
ξδρα  yrjs  τησδε  (denn  τηοδε  ge- 
hört nach  der  Stellung  und  nach 
Ys.  85  zu  '/fjs)  'die  Stelle  im 
Lande,  wo  Od.  sich  festgesetzt 
hat,  d.  i.  der  hl.  Hain  der  Eume- 
niden. Was  ein  Prosaiker  wagen, 
darf,  ist  einem  Dichter  nie  yer- 


ΟίΔίΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΜϋ 


29 


ΞΕΝΟΣ. 

τι  (5*   έστϊ  τοΰτο; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ξνμφοράς  ξννβ^ημ    έμής. 
ΞΕΝΟΣ. 
αλλ'   ούδ'  έμοί  τοι  τούξανιστάναι  ττόλεως 
δίχ'  έ'στι  Ό^άρσος,  itgiv  γ*  αν  ένδείξω  τι  δρω, 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ηρός  νυν  &εων,  ώ  ξεΐνε,  μι)  μ^  άτίμά9ΐ]ς, 

τοιόνδ'  άλήτην,  ων  σε  ^Γροστρέπω   (ρράοαι.       <»^,  ί£*Α.  50 

σήμαινε,  xovy.   άτιμος  έ'χ  γ    εμον  φαντ].  ^ 


wehrt.  Dagegen  scheint  es  un- 
berechtigt, ^όρα  a.  0.  in  der  Be- 
deutung 'das  Sitzen',  'das  Sichbe- 
iinden'  zu  nehmen;  damit  würde 
sich  ΙξέλΟΊΤιαι  weniger  gut  ver- 
tragen, das  ein  Concretum  fordert. 
Wie  84  f.  zeigen,  ist  an  iSga 
nicht  zu  rütteln. 

46.         ξτ'αφορα£        ^^ν&τιμ' 

iurjs,  die  Losung  meines 
Geschicks,  vgl.  84  f. 

47  f.  Auch  ich  wage  nicht,  dich 
zu  verjagen.  Vgl.  77.  294  f.  -— 
^στι  d'aooos  του  ξ.  (σ«),  kon- 
struiert nach  dem  Sinne  von  ov 
d-αρρώ  \  τον  ξ.  ist  für  τό  έξ. 
(Ai.  114)  zu  nehmen.  —  πόλεως 
ist  mit  Sixa,  nicht  mit  έξανιστά- 
vai  zu  verbinden.  —  Die  Über- 
lieferung πρΙν  γ  &v  ένό'είξο)  τι 
8ρώ  wird  erklärt  'bevor  ich  den 
Fall  zur  Anzeige  gebracht  (und 
erfahren  habe),  was  ich  tun  soll'. 
Es  wird  dabei  mit  der  Ellipse 
eines  Begriffs  (nämlich  ην&έσΟ-αι) 
gerechnet,  der  in  ένόείξω  absolut 
nicht  enthalten  ist.  Dies  ist 
sprachlich  unzulässig,  und  der 
Fragesatz  steht  vollständig  in  der 
Luft.  Jebb  faßt  darum  ορώ  als 
Indikativ,  τ/  relativ:  'bevor  ich 
zur  Anzeige  gebracht  habe,  was 
ich  (hier)  tue'.     Dagegen  ist  ein- 


zuwenden, daß  der  ^ivos,  der 
redet,  doch  im  Augenblick  gar 
nichts  tut,  sondern  Ödipus  völlig 
in  Frieden  läßt ;  er  will  erst  In- 
formationen einholen  und  dann 
demgemäß  handeln.  Es  ist  wohl 
nicht  nötig  zu  zeigen,  daß  Jebbs 
Auffassung  auch  vom  sprachlichen 
Standpunkt  aus  schwerlich  zu- 
lässig ist  (vor  allem  wäre  an  όρώ 
auszusetzen,  daß  die  Form  den 
Unterschied  zwischen  Indikativ 
und  Konjunktiv  nicht  erkennen 
läßt».  Man  wird  mit  einer 
Textverderbnis  rechnen  müssen; 
am  wahrscheinlichsten  ist  wohl 
die    Änderung  von    ένδείξω    in 

έξείδώ.^ 

49.  Od.  kommt  zurück  auf  die 
85  nicht  zu  Ende  geführte  Rede, 
da  er  über  den  Ort  und  die  ober- 
ste Behörde  des  Landes  Aufschluß 
begehrt. 

50.  ώι^  hängt  ab  von  axiftaar^s, 
das  nach  dem  Typus  άποοτερείν 
τινά  τινοξ  mit  dem  Genitiv  ver- 
bunden wird,  vgl.  0.  R.  7S9. 
Ant.  21  f.  —  ηροστρέπω,  wie 
Ai.  831  τοσαντά  σ\  ώ  Ζεν,  προσ- 
τρέηω.  Der  Bau  der  Rede  ist 
ähnlich  wie  35;  auch  der  frei 
zugesetzte  Infinitiv  ψράσαι  be- 
gegnet dort. 


30 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

τις  ό'  εσ^^   ό  χώρος  δήτ^  έν  φ  βεβήχαμεν ; 

ΞΕΝΟΣ. 
δσ*  οίδα  χαγώ  ττάντ^  έηιοτήοϊ}  χλύων. 
χώρος  μεν  Ιρός  ττάς  δδ    έ'στ''  έχει  δε  νιν 
σεμνός  Ποσειδών'  έν  δ^   δ  ττυρτρόρος  ^εός 
τιτάν  Προμηϋ^εύς'  δν  δ'  βτΐΐστείβεις  τόττον, 
χ-Θ^ονός  καλείται  τήσδε  χαλχότζονς  οδός, 
ερεισμ'  ^^^ηνών  'Οί  δε  ττλησίοί  γύαι 
τόνδ*  ίτζττότην  Κολωνόν  εύχονται  σφίσιν 
άρχηγον  εΐναι,  και  φέρονσι  τοννομα 


60 


52.  Wenn  Ödipus  nun  fragte : 
αλλά  TLS  iod"^  ό  χωρο8,  SO  würde 
er  sich  einer  im  Griechischen 
häufig  begegnenden  Kedeweise 
bedienen  (Xenoph.  Anab.  II  1,  4 
Epictet  Diss.  I  2,  20).  Der  Dialog 
hat  aber  in  solchen  Fällen  auch 
ein  δέ  gesetzt,  wie  Heliodor 
Aethiop.  V  32  zeigt:  οϋπω  γαρ 
σχεδόν  τι  xaraxXtveis'  ί/ώ  δέ, 
^ψη,  τό  γέρα?  rivos  Ενεκεν  ουχί 
κομίζομαι;  die  Bedeutung  der 
Partikel  ist  nicht  weniger  abge- 
schwächt als  die  von  γάρ  in 
der  Frage.  Sehr  charakte- 
ristisch Petron  cena  Trimalch. 
158:  post  hoc  dictum  Giton,  qui 
ad  pedes  stabat,  risum  iam  diu 
compressum  etiam  indecenter  ef- 
fudit.  Quod  cum  animadvertisset 
adversarius  Ascylti,  üexit  convi- 
cium  in  puerum  et  'tu  autem, 
inquit,  etiam  tu  rides,  caepa 
cirrata*  ? 

53.  κάνω,  WO  das  einfache 
έγώ  zunächst  als  das  natürlichere 
erschiene ;  καί  ist  zugesetzt  mit 
Bücksicht  auf  das  folgende  im- 
στήστ].  —  Den  Hain  der  Eume- 
niden  übergeht  Soph.  wegen  42  f. 

55  f.  Prometheus ,  Sohn  des 
lapetos  und  der  Klymene,  nach 
Aischylos  der  Themis,  wurde  als 
Feuerspender  verehrt;  man  feierte 
in   Athen   sein   Fest  mit   einem 


Fackellauf,  und  er  wurde  mit 
einer  Fackel  in  der  Rechten  ab- 
gebildet: Eur.  Phoen.  1121  δεξια 
δε  λαμπάδα  τιτάν  Προμηο'εί)£ 
ϊφερεν. 

57.  Der  Felsgrund,  an  dem  man 
einen  Eingang  zum  ÖEides  vermu- 
tete, wird  mit  ehernen  Stufen  ver- 
sehen gedacht,  wie  II.  8. 15  am  Tar- 
taros οιδήρείαί  τε  πύλαι  και  %άλ- 
κεο8  ονδόδ,   Hesiod.   Theog.  811 

Mvd'a  δέ  μαρμ,άρεαί  τε  ηύλαι  και 
χάλκεοδ  ονδό£,  άστεμφή£,  ^^ζγ}θΐ 
διηνεκέεσσιν  άρηρώ«,  αύτοψνήβ: 
Vgl.  unten  1590  f.  —  καλεΖται 
denn  es  ist  nur  frommer  Glaube. 
—  χαλκόπον8  όδόδ  statt  χαλ- 
κονδ,  zu  718. 

58.  έρεισμα  Ιί4θ^ηνών,  weil 
die  nördlichen  Teile  Athens  auf 
diesem  Felsgrunde  stehen  soll- 
ten: eine  weitere  Ausdehnung 
des  χαλκον£  όδό8  beweist  außer 
1590  0.  auch  der  Eeisebericht 
des     Istros     (Schol.     zu    1059j, 

der  εο)£  Κολωνού  παρά  τόν 
χαλκό  ν  ν  προσαχορενό^/ενον  όδόν, 
und  von  da  πρόε  τόν  Κηψιοόν 
gelangte. 

59.  Mit  rJ^'^f  weist  der  Spre- 
cher —  für  Antigone  und  die 
Zuschauer  —  auf  eine  Statue  des 
Stammheros  hin,  vgl.  65.  Kolo- 
nos  gehört  zu  den  hundert  ήρο)ε« 
έπώννμοι  der  alten  attischen  De- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


31 


το  τοϋδε  χοινόν  τνάντες  ώνομασμένον, 
τοίαντά  σοι  ταϋτ'  εστίν,  ώ  ξέν\  ον  λόγοις 
τιμώμεν\  αλλά  ττ]  ξννονσία  7€λέον. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ή  γάρ  τίνες  ναίονοι  τονσδε  τους  τόηονς; 

ΞΕΝΟΣ. 
yial  χάρτα,  τοϋδε  του  d-εον  γ'   επώνυμοι, 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ 
άρχει  τις  αυτών,  ή  επΙ  τφ  πλήξει  λόγος; 

ΕΕΝΟΣ. 
έχ  τοϋ  χατ     άστυ  βασιλέως  τάδ'  άρχεται. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ούτος  δέ  τις  λόγφ  τε  χα  ι  σ&ένει  χρατεΐ; 


65 


Μ, 


men,  wie  ζ.  Β.  Aphidnai  den 
Autochthonen  "^φιδνοβ,  Butadai 
den  Βυύτηζ  als  αρχηγός  feierten. 
61.  πάντ εζ,οί  δημόται.^^ίαλί^ 
nach  dem  Heros  οί  έκ  Kolon  ον, 
οι  Kolfoirjd'ev,  ΚοΙονης  hießen. 
Die  Stellung•  des  Wortes  πάντες, 
das  zwischen  τό  toOSf  χοινόν 
ώνομασμένον  tritt,  ist  beachtens- 
wert, aber  keineswegs  ungewöhn- 
lich; vgl.  zu  21.  —  ονιομα  TTJ 
πάλει  Βοντώ,  ws  και  πρότερον 
οννόμασταί  uol    sagt    Herodot  2, 

155.  Danach  ist  an  τοϋνουα 
ώνομασμένον  nicht  ZU  zweifeln; 
man  erinnere  sich  zudem,  daß 
namentlich  Soph.  gerne  καλετσδ'αι 
für  είναι  setzt;   demnach  nehme 

man     öv    für     ώνομασμένον,    um 

die  Konstruktion  zu  verstehen: 
καΐ  ηάντεδ  ψέρονσι  τονιομα  τό 
τον8ε  κοινόν  όν.  So  würde  ein 
Prosaiker  sagen. 

62  f.  Statt  TTj  ξννοναία  πλέον 
ij  λόχοιδ  oder  ov  λόγοι?,  άλλα  rfj 
ξννονσ/α  wählt  der  Dichter  eine 
künstlichere  Wendung :  sondern 
durch  die  ξννονσία  desto 
mehr... 

64.  Od.  mußte  aus  den  früheren 
Worten   das   ϊμποροΰ  (39  f.)  ent- 


nehmen, daß  die  Gegend  nicht 
bewohnt  sei;  deshalb  fragt  er 
noch  einmal. 

65.  και  κάρτα,  gewiß,  wie 
και  λίαν,  καΐ  μάΙα.  Der  Fremde 
wiederholt  das  oben  60  f.  Gesagte. 
—  Der  ήρίοδ  έπώννμοξ  wird 
d-FOs  genannt,  wie  Ant.  834  und 
El.  150  Niobe,  Ant.  986  Oreithyia, 
Trach.  714  Cheiron  und  bei  Eu- 
polis  Com.  2  p.  437  der  Stamm- 
heros der  Akademie  ^Ακάδημο« 
■d'eoe. 

66.  Oder  hat  das  Volk  'etwas 
zu  sagend*  Bedefreiheit  ist  das 
treffendste  Merkmal  der  Demo- 
kratie. 

67.  τάδε,  οϊδε  οί  τόποι,  Vgl. 
die  alten  Inschriften  auf  dem 
Isthmos  (Plut.  Thes.  25),^  τάδ" 
ονχΐ  Πελ^οπόννησοδ,  άλλ'  ^Ιωνία, 
und  r«^  Μάτι  Πελοπόννησος,  ούκ 
Ιο>νία. 

68.  λόγω  τε  και  σ&ένει,  so- 
fern der  König  der  erste  im  Rat 
war  und  die  Exekutive  hatte. 
Ähnlich  werden  verbunden  χερσί 

καΐ  λόγφ,  §ργοι£  και  βονλαΧς,  Vgl. 

zu  Ο.  Β.  883'f.  Die  gewöhnliche 
Differenzierung  ist  λόγφ  καΐ  Μργφ 
(Kock,   Rh.  Mus.  1893  S.  217). 


32 


ιοφοκαεογ: 


ΞΕΝΟΣ. 

Θησεύς  γ.αλείται,  τον  7CqIv  Λίγέως  τόν.ος. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
αρ'   αν  ης  αντώ  ττομτϋός  έ'ξ  νμων  μόλοι; 

ΞΕΝΟΣ. 
vJUmJ^m     ώς  τΐρός  τι;  λέξων  ή  χαταρτνσων  μολεΐν; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ^  αν  ττροσαρχών  μίΥ.ράγ.εροάνΎΐ  μέγα.^ 

ΞΕΝΟΣ.' 
ΥΜΪ  τις  7νρος  ανδρός  μή  βλέποντος  άρχεσις; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δσ     άν  λέγωμεν  ττάν^^   όρώντα  λέξομεν. 

ΞΕΝΟΣ. 
οϊσ&\  ώ  ξέν^   {ώς  νυν  μή   σφαλ'^ς^  έ7ΐεί7ΐ:ερ  εΐ 


70 


γέο}8,  Wie  ΟΓΊΐ.  1  KaSiiov  τον 
πάλαι,  statt  des  epischen  Θησενί 
Αί-/€ΐδη£. 

70.  ηομπόζ  gehört  nicht  zu  res, 
sondern  zum  Verb. :  als  Bote,  der 
ihn  herbeizitiert  (dies  heißt  πομ- 
710S,  zu  0.  E.  144). 

71.  Der  Redende  gibt  sich  den 
Anschein,  als  ob  er  den  deutlich 
ausgesprochenen,  aber  ungewöhn- 
lichen Wunsch  des  blinden  Bett- 
lers nicht  recht  verstehe,  ώδ 
πρό£τί\ιβϊβΙ.  ZU  welchem  Zwecke  ? 
Tr,  1182  ώ£  πρΟ£  τι  ηίοτιν  τήνδ' ' 
άγαν  επιστρέφεις  \  ausführlicher 
Ο.  R.  1174  fbs  πρόδ  τί  χρείαξ; 
—  λέξίον  d.  i.:  soll  er  etwas  be- 
stellen? ^  καταρτύοων  μοϊείν 
oder  soll  er  ihn  veranlassen, 
hierherzukommen?  Zur  Konstr. 
vgl.  Plat.  rep.  562  c:  την  ποίι- 
τείαν  παρασκευάζει  τνραννί§ο9 
δεη&ηναι  (Jebb.). 

72.  μέγα  {y.bq8o'S)  Vgl.  92 f. 

73.  a£xeoie,  Vorteil,  eig. 
Hilfe,  das^liVort  nuFhier, 

74.  'Ist  auch  mein  Auge  blind, 
so  ist  doch  mein  Geist  hell,  darum 
auch  meine  Worte  hellsehend 
und  verniinftig.'  Aisch.  Cho.  844 
πώ£  ταντ'  άλη&ή  και  βλέποντα 


δοξάσοί]  vgl.  Ο.  R.  747  deivdis 
ά&νμώ  μή  βλέπων  ό  μάντιδ  rj. 

75.  'Weißt  du,  Fremdling,  du 
bleibst  am  besten  hier,  bis  ich 
Umwohner  benachrichtigt  habe.' 
Das  ist  in  etwas  freierer  Wieder- 
gabe der  Sinn  der  Rede.  Es  ist 
klar,  daß  der  Inhalt  dessen,  was 
Ödipus  wissen  soll,  erst  77  f.  ge- 
geben wird.  Wenn  diese  Worte 
an  das  voraufgehende  οίσθ-'  ein- 
fach ohne  jede  Verknüpfung  ge- 
reiht werden,  so  ist  dies  zweifel- 
los eine  Freiheit,  die  sich  nur 
aus  Gepflogenheiten  der  Um- 
gangssprache erklären  läßt.  Wir 
müssen  uns  bei  Schriftstellern 
umsehen,  die  Umgangssprache 
schreiben,  um  ähnliches  zu  finden. 

τί  ήν,  ^Σίμίον  ;  Νομίζω  ήττή&ημεν 

sagt  Nero  in  dem  Martyriuäi 
Petri  et  Pauli  28  zum  Zauberer 
Simon ;  genau  so  läßt  der  Dichter 
Herodas    seine   Frauen    (IV   33) 

sprechen:   τονργον,  έρεΐ£,  λαλ-ήσει. 

Man  hat  nun  zu  erwägen,  daß 
Sophokles,  wenn  er  au  unserer 
Stelle  die  Regeln  der  Literatur- 
sprache außer  acht  läßt,  eine  ge- 
wisse Entschuldigung  in  der 
Parenthese  hat,  die  nach  olad^ 
Q^v  beginnt.    Die  normale  Fort- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩί 


33 


γενναίος^  ώς  ίόόντι,  7ΐλήν  του  δαίμονος), 
αντον  μεν*  ούττερ  χάφάνης,  έως  εγώ 
τοις  ivd-aö^  αύτοϋ,  μη  χατ'  άστν,  δημόταις 
λέξω  τάδ*  έλ^^ών'  οίδε  γαρ  χρινονσΐ  σοι, 
ει  χρή  σε  μίμνειν  ή  πορενεσΟ^αι  7caXiv. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  τέκνον,  ή  βέβην,εν  ήμιν  ό  ξένος; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
βέβηχεν  ώστε  Ttäv  εν  ήσνχφ,  7ΰάτερ, 
εξεστί  φωνεΐν,  ώς  έμον  μόνης  πέλας. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  τίότνιαι  δεινωτνες,  εϋτε  νυν  έδρας 


80 


/yyjti  V*.WA»i^  Φ^^,τΜΧ 


Setzung•  wäre,  wie  andere  Bei- 
spiele lehren,  οΐσ&\  os  ποίησον 
(oder  δ  δρασον).  Mit  ώ8  ποίηαον 
kann  ώ«  vvv  μη  σψαλ^δ  indes 
nicht  auf  gleicher  Stufe  stehen; 
sonst  müßte  der  Imp.  σφάλη&ι  er- 
scheinen. Also  ist  anzunehmen, 
daß  der  Redende,  nachdem  er  mit 
olod-*  ώ  ξένε  begonnen  hat,  zu- 
nächst abbricht,  um  den  Grund  zu 
sagen,  weshalb  er  für  Ödipus  ein- 
treten will:  er  soll  nicht  in  Un- 
gelegenheiten.  kommen,  weil  er, 
wenngleich  vom  Dämon  geschla- 
gen (Blindheit),  doch  den  Eindruck 
eines  Edelmannes  macht.  Über 
der  Parenthese  wird  die  regel- 
rechte Fortsetzung  mit  OS  ποίησον 
oder  ö  δρασον  vergessen^  und 
es  folgt  sofort  die  Anweisung: 
μένε. 

78f.  Bis  ich  hingehe  und 
den  Gaugenossen  hier  selb  st, 
nicht  in  der  Stadt,  dies 
melde.  Also  nur  eine  kurze 
Weile,  ίνθ-άδ^  αντον  ist  formel- 
haft wie  Eur.  Tro.  716  έν&άδ" 
αντον  λεί•ψανον  Φρνγων  λιηείν. 
Solon  fr.  36,  11  τον^  δ'  έν&άδ' 
αύτοϋ  δονλίην  άεικέα  ίνονταδ. 
Ygi.  II.  8,  207  αύτοϋ  κ  ίνϋ-' 
άκάχοιτο  καΟ'η.αενοδ,  Hymn. 
Merc.  169. 

79.  κρινοναί  σοι,  sie  werden 
Sophokles  III.  Bd.   9.  Aufl. 


dir  die  Entscheidung  geben,  wäh- 
rend ich  nur  Bat  erteilen  kann. 
81.  ή ulv,  ethischer  Dativ,  Anh. 
29,  26. 

83.  ώδ  Ιμοϋ  μόνηξ  ττέλαδ, 
nämlich  oiJa»;«;  ähnlichl588  ύφηχη- 
τηροδ  ούδενόδ.^ 

84—110.  Öd.  begründet  zu- 
nächst seine  Bitte  um  freundliche 
Aufnahme  durch  Mitteilung  des 
46  angedeuteten  Orakelspruchs, 
sagt  sodann,  daß  er  unzweifel- 
haft von  den  Göttinnen  selbst 
geleitet  gerade  an  ihrem  Heilig- 
tum zuerst  sich  niedergelassen, 
und  kehrt  schließlich  zurück  zu 
der  gleich  anfangs  ausgesproche- 
nen Bitte,  die  Eumeniden  möch- 
ten durch  gnädige  Aufnahme 
Apollons  Spruch  wahr  machen. 

84.  πότνιαι  ist  Substantiv, 
wie  1050. 

84  f.  Verb,  eire  νϋν  έφ  έδραδ 
(Genitiv)  ηρώτων  ύαΰν  τησδε 
yfjs:  §δραδ  wird  durch  zwei  Ge- 
nitive bestimmt,  possessiv  durch 
υμών,  geographisch  durch  τησδε 
yfje  (vgl.  45).  Das  zu  §δραζ  er- 
wartete πρώτηξ  ist  an  υμών 
assimiliert  (vgl.  98 f.);  die  Inver- 
sion von  έπί  ist  regulär,  d,  h. 
eigentlich  Zwischenstellung  zwi- 
schen abhängiges  Wort  {§δραί) 
und  zugehörigen  Genitiv  {υμών). 
3 


34 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΥΣ 


τνρώτων  έφ^  νμων  τηοδε  γης  έκαμψ*  εγώ, 
Φοίβφ  τ  ε  γ,άμοί  μη  γένησ3^^   αγνώμονες, 
δς  μοι  τα  τΐόλλ    έχεΐν*   δτ    έξέχρη  κακά, 
ταύτη  ν  έλεξεν  7t  α  ν  λα  ν  εν  χρόνος  μαχρφ, 
έλ&όντί  χώραν  τερμίαν,  δτΐον  -θ^εών 
σεμνών  ίδραν  λάβοιμι  yial  ξενόστασιν, 
ένταν^α  χάμψειν  τον  ταλαίττωρον  ßiovj 
χέροη  μεν  οΐχήσαντα  τοις  οεόεγμένοις, 
άτην  όέ  τοις  7ΐέμιρασιν,  οΐ  μ'  άτζήλασαν. 


S5 


90 


Beispiele  zu  126.—  ίχαμ-ψα  ab- 
solut gebraucht  wie  Eur.  Hec. 
1080  nä  στα?,  πα  χάαχρω;  die  in- 
transitive Verwendung  kommt  im 
hellenistischen  Griechisch  wieder 
zum  Vorschein  (NT  epist.  ad  Phil. 
II.  10). 

86.  άγνώ μονε9,  immites,  vgl. 
zu  Trach.  473. 

89  f.  Phoibos  hat  dem  Öd.  East 
nach  langer  Zeit  verheißen,  wenn 
er  am  Ende  seiner  Wanderschaft 

Βδραν     σεμνών     ■d's&v    finde. 

Das  Orakel  sagt  mit  absichtlicher 
Unbestimmtheit  σε μνών,  damit 
der  zunächst  als  allgemeines  Epi- 
theton der  Götter  zu  deutende 
Ausdruck  sich  durch  die  Auf- 
nahme im  Haine  der  Σεμναί 
überraschend  erschließe.  —  τερ- 
utav  (Ant.  1331),  von  der  Zeit 
zu  verstehen,  mit  Bezug  auf  das 
Ende  des  Umherirrens. 

911  Nach  dem  Satze  δπον  — 
ξενόστασιν  wird  der  Inhalt  des 
Nachsatzes  ταύτην  ελ.  παΰλαν  in 
anderer  Wendung  bestimmter 
wiederholt:  ich  würde  dort 
mein  Leben  beschließen. 
Vgl.  zu  Ai.  627  ff.  0.  E.  338.  — 
Das  Bild  κάμπτειν  ß'iov  ist 
von  der  Eennbahn  entlehnt.  Euri- 
pides  hat  es  geschaffen,  dem 
Sophokles  folgt,  vgl.  Eur.  Hei. 
1666  δταν  8h  'AO.u\p]]S  και 
τελεντήστ]£  βίον.  Eur,  El.  956 
πρΙν    äv    riXos    γρaμuηs    ϊκηται 


και  τέλοε  κάμχρί]  βίον.  Hipp.  87 
riXos  Sk  κάμ-ψαΐΗ  ώσπερ  ήρξάμην 
βίον. 

92.  κέρδη  und  άτην  ist  von 
Ödipus  selbst  zu  verstehen,  der 
sich  in  Attika  niederläßt.  Euri- 
pides  hat  von  ihm  Phoen.  1043  ff. 
gesagt:  χρόνω  δ"*  Mßa  —  ΟίδΙπονε 
ό  τλάμων  —  τότ  άσμένοίδ,  ηάΧιν 
δ''  αχη.  Die  Dichter  lieben  über- 
haupt solche  knappe  Appositionen : 
Eur.  Herc.  824  πό'λεί  γάρ  ονδέν 
■ήκομεν  ßlaßos,  Hcrc.  1422:  ά//' 
είσκόμιζε  τέκνα,  πατρι  δνσκόμιστ 
αχη.  Aisch.  Ag.  1371.  Semoiiides 
8,  74:  τοιαύτη  γυνή  είσιν  δι  άστεο9 
Τΐάσιν  άν&ρώ7Τοΐ5  γέλο)£.  —  οίκή- 
οαντα  ist  g'esagt  für  ti  ίνοικήσαιμι 

(das  Simplex  anstatt  des  Kom- 
positums wie  602  πέμτιεσ&αι  für 
μεταηέυηεσ&αι).        Eine       SOlche 

Bestimmung  ist  nötig ;  denn  nicht 
an  den  Tod  des  Ödipus  knüpft 
sich  die  Erfüllung  des  Segens, 
sondern  an  die  Aufnahme  des 
Toten  im  Lande;  daher  heißt  es  , 
626  mit  deutlicher  Beziehung  auf 
unseren  Vers:  κοϋποτ^  Οίδίπονν 
έρεΐδ  άχρείον  οίκητηρα    δέξασ&αι. 

Daß  der  heroisierte  Tote  seine 
Grabstätte  beAvohnt,  ist  dem  an- 
tiken Menschen  selbstverständ- 
lich. 

93.  oi  μ""  άπήλασαν  ist  bei- 
gefügt, weil  τοΐε  πέμψασιν  den 
Begriff  gewaltsamer  Vertreibung 
nicht  ausdrücklich  enthält. 


ΟίΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


35 


σημεία  d"*  ήξειν  τώνδέ  μοι  τταρεγγυά, 
ή   σεισμόν  ή  βροντήν  Ttv'  ή  Jiöq  οέλας. 
έγνωχα  μέν  ννν  ώς  με  τήνδε  τήν  όδόν 
ονχ  eod-'   δττως  ον  ιτηστόν  εξ  νμων  τττερόν 
έξήγαγ'  εΙς  τόδ    άλσος'  ού  γάρ  άν  ττοτε 
τϋρώταισιν  νμΐν  άντέχνρσ    δδοίτζορΰ^ν, 
νήφων  άοίνοίς,  χαπΙ  σεμνόν  έζόμην\ 
βά^ρον  τόδ^   άσχέτναρνον.     αλλά  μοι,^^εαί, 
βίου,  ΎΜΤ    όμφάς  τάς  ^Λ7ΐόλλωνος,  δότε^^ 
πέρασιν  ήδη  '/μΙ  γ.αταστροψήν  τίνα, 


95 


100 


94.  παρεγγνάν  heißt  tradere; 
vgl.  den  Spruch  "des  Sophisten 
Antiphon  bei  Stob.  flor.  98,  63  rd 

ζην  ίοικε  φρονρα  έφημέρφ,  τό  τε 
urjxos  τον  βίου  ήμερα  μια,  ώδ 
inos  ειπείν,  ην  άναβλέψαντεδ  ηρ08 
τό  ψώ£  παρεγγνώαεν  τοί«  ini- 
yiyvouevois  έτέροιδ.  Der  Infinitiv 
ι^ξειν  steht  epexegetisch ,  das 
Präsens  παρεγγνα  ist  ein  histo- 
risches, der  Tempuswechsel  wie 
Hdt.  I  214. 

95.  βροντήν  τίνα,  etwa 
ein  Donnerschlag.  Diese  Ver- 
kündigung soll  den  Zuschauer 
spannen,  der  vor  dem  Eintreffen 
jener  Zeichen  nicht  sicher  sein 
konnte,  ob  die  Hehren  ihren 
ίχέτηξ  aufnehmen  und  ApoUons 
Spruch  erfüllen  würden. 

96.  Der  Syntax  entspräche  fol- 
gende Wortstellung:  ίγνωχα  μέν 
ννν  ώζ  ονκ  Μσ&'  δηωδ  ον  ηιστόν 
ii    νμων    ητερόν    με    τήνδε    τήν 

όδόν  έξή'/α/εν.  Die  Verschiebung 
von  μέ  τήνδε  τήν  όδόν  entspricht 
der  in  solchen  Fällen  beobachte- 
ten Regel;  vgl.  den  Exkurs  2 
zum  Philoktet. 

97.  πιοτόν  έξ  ναών  πτερό  ν, 
ein  zuverlässiges,   von  euch  ge- 

febenes  Wahrzeichen,  eure  sichere 
ührung.  Die  πτερά  lenken  den 
Flug  der  Vögel,  durch  den  die 
Götter  verheißend  oder  warnend 
zum  Menschen  reden.  Vgl.  Kallim. 
Lav.  Fall.  124   ποίων  {όρνί3•ων) 


ονχ  άγαϋ'αΐ  πτέρνγε£.    Propert.  3, 

10,  11  tuque,  ο  cara  mihi,  felid- 
hus  edita  pennis. 

98.  έξή/αχε,  Sophokles  liebt 
Komposita  mit  έκ;  diese  Präpo- 
sition drückt  aus,  daß  die  Hand- 
lung des  Wortes  zu  Ende  ge- 
führt wird;  so  έκδιδάσκω  1540,  εκ- 
φέρω Ai.  7,  Ιξορώ  Phil.  851.  — 
ον  γάρ  άν  κτέ.  ,denn  sonst',  Vgl. 
Γ25.  146,.  zu  Ai.  1330?  Phü.  1039. 

100.  öd.  sieht  einen  Beweis 
göttlicher  Leitung  auch  darin, 
daß  er,  der  an  kärgliche  Nahrung- 
Gewöhnte  (5  f.),  zuerst  den  Hain 
der  äoivoc  i?"««/ betreten  habe,  ώέ? 
αίεί  τόν  oudlov  άγει  ϋ'εόε  ώδ 
τόν  όμοϊον.  Den  gestrengen  Göt- 
tinnen brachte  man  statt  der  oivo- 
απονδοι  ■d'volai  nur  %oas  aoivovs, 
νηφάλια  μειίίγαατα  (Aisch.  Eum. 

107)  dar.    Vgl.  unten  481. 

101.  άσκέπαρνον^  ά^εστον 
(19^.  Ein  zum  Buhen  an  der 
Heerstraße  eingerichteter  Sitz 
würde  weniger  bedeutungsvoll 
für  Öd.  gewesen  sein;  daher  die 
wiederholte  Bezeichnung  des 
rauhen  Felsens. 

103.  ήδη  wird  im  Gebet  da  ge- 
setzt, wo  die  eigentliche  Bitte 
formuliert  wird;  daß  es  typisch 
ist,  lehren  die  zahlreich  erhalte- 
nen Fluchgebete  der  späteren  Zeit 
{ήδη  ήδη  ταχϋ  ταχύ);  es  drängt 
auf  baldige  Erfüllung.  —  Das 
zugesetzte  τινά  zeigt,  daß  die 
3* 


36 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


si  μή  δοχώ  TL  μειόνως  εχειν,  άεΐ 
μόχ^οις  λατρεύων  τοις  ν7ίερτάτοΐξ  βροτών. 
ϊτ\  ώ  γλνχεΐαι  τΐαΐδες  αρχαίου  2χότον, 
ϊτ\  ώ  μεγίστης  Παλλάδος  χαλούμεναι 
τΐαϋών  ^Ad-fjvaL  τιμιωτάτη  τΐόλις, 
οίχτίρατ*   ανδρός  Οίδίττον  τόδ^  ά&λων 
εΐδωλον  ον  γαρ  δή  τόδ'  άρχαΐον  δέμας. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
σίγα'  τζορεύονται  γαρ  οίδε  δή  τίνες 
χρόνφ  τζαλαιοί,  σής  έδρας  έτίίσχοτνοι. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
σιγήσομαί  τε  χαΐ  σύ  μ*  έξ  δδον  τχόδα 


105 


110 


Ausdrücke  nigaais  und  κατα- 
οτροφή  in  der  hier  beliebten  An- 
wendung noch  als  bildliche  emp- 
funden werden ;  umschrieben  wird 
natürlich  der  übliche  Begriff  βίου 
Ttlos.  Gut  200  Jahre  später,  bei 
Polybius  (V  54,  4),  ist  dann  βίου 
καταστροφή  der  terminus  tech- 
nicus  geworden. 

104  f.  Gewährt  mir  Erlösung 
von  meinen  Qualen,  wofern  ich 
nicht  etwa  in  euren  Augen  einer 
solchen  Wohltat  unwürdig  bin, 
ich,  der  ich  stets  die  größten 
Leiden  trug,  τι  ist  adverbial  zu 
fassen,  βροτων  wird  man  mit 
μ  o%dOi  ZU  verbinden  haben :  ,Men- 
schenleid*.  Der  Mensch  ist  den 
Mühsalen  untertänig,  wie  er  r^ 
ή  δόνα  λατρεύει  (Lucian  Nigrini  15) 
oder  τω  πά&βι  (Acta  Thomae 
103). 

106.  ϊτε  hat  in  Verbindung  mit 
einem  folgenden  Imperativ  (hier 
οίκτίρατ)  genau  wie  άγε  und 
das  Lateinische  ite  den  Sinn  einer 
auffordernden  Partikel  angenom- 
men und  unterscheidet  sich  nicht 
wesentlich  von  άΐλά  (s.  oben  101), 
unserem  ,wohlan'.  Zu  Phil.  480.  — 
Die  sonst  furchtbaren  Göttinnen 
sind  dem  Öd.  γλνχεΖαι,  da  er 
durch  sie  in  den  Hafen  der  Ruhe 
zu  gelangen  hofft. 


107.  Π  αλλά  δ  OS,  die  Stadt  der 
Pallas,  Eigentum  dieser  Göttin 
und  nach  ihr  genannt.  Eur.Ion.  9 
Μοτιν  γαρ  ουκ  άοημο9  ''Ελλήνων 
πόλιξ,  τήζ  %ρυσολόγχου  Παλλάδοβ 
κεκλημένη.  —  πασών  verb.  mit 
τιμιωτάτη. 

109.  Von  dem  Herrn  Ödipus 
ist  nur  ein  kümmerlicher  Schatten 
geblieben.  εΧδωλα  werden  in  der 
Eegel  die  Toten  genannt,  άνήρ 
zum  Namen  gesetzt  ist  ein  Ehren- 
titel: bei  den  Rednern  steht  die 
Anrede  ώ  ανδρε5  δικασταί  fest, 
»meine  Herren  Richter'. 

110.  τάδε  {τό  δέμαξ  έστΙν)  άρ- 
χαΐον {έμόν)  δέμαε. 

112.  χρόνφ,  an  Jahren,  wie 
unten  374  χρόνω  μείων  γεγώ8.  — 
έτιίσκοποί  (35),  die  nach  deinem 
Sitze  spähen,  zu  welchem  Zwecke 
sie  herbeschieden  waren. 

113.  Dies  τέ  καί  ist  eine  Eigen- 
tümlichkeit des  Sophokleischen 
Trimeters:  es  erscheint  regel- 
mäßig als  dritter  Jambus,  und 
ein  mindestens  dreisilbiges  Wort 

geht  voran;  O.G.  494  ήκούσαμέν  τε 
χώτι  δεΖ  προστασσε  δραν,  Phi- 
loktet  48  ά)Χ  ϊρχεταί  τε  και 
φυλάγεται  στίβοδ.  —  και  σύ  μ*  Ι| 
δδου  πόδα  κρύ•ψον  κατ  αλσο9  gibt 
in  eigenartiger  Zusammenfassung 
(zu  303)  den   Sinn    ,führe    mich 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


37 


'λρνψον  κατ'  άλσος,  τωνό'   έ'ως  αν  έχμά^ω 
τίνας  λόγονξ  έρονσιν'  έν  γάρ  τφ  μα^^εΐν 
ενεοτιν  ηνλάβεια  των  7ΐοιονμένων. 

ΧΟΡΟΣ. 

,  στροφή   α. 

δρα'  τις  άρ]  ήν ;  τΐοϋ  ναίει; 

7COV  χνρεΐ  έχτότΐίος  συ^^είς 

δ  τίάντων  6  ττάντων  άχορέστατος ; 

τΐροοδέργ,ον  λεϋσσε  τόν,   - 

7ΰροσπεν^Όν  τνανταχ^^ 

7Γ,λανάτας  7ΐλανάτας  τις  δ  τζρέσβνς  ονδ^ 

έγχωρος'  ττροσέβα  γάρ  ούχ 

αν  7ΐοτ    άστιβές  άλσος  ες 


-IVOJi 


115 


120 


125 


fort  vom  Wege'  —  daher  ver- 
trägt US  auch  die  genauere  Be- 
stimmung durch  naSa  —  ,und 
verhirg  mich  im  Hain'.  Daß 
π  OS  α  am  Versende  steht,  ent- 
spricht der  tragischen  Verstechnik 
(Gott.  Gel.  Anz.  1898,  S.  703  0; 
die  Konstruktion  rechtfertigt  sich 
durch  Phil.1301  fiid-ts  με  —  %ttQa. 
115 f.  Vgl.  12 f.  Verb,  των 
no  ιονμένων  mit  ηνλά ßsia. 

117ff.  Kommatische  Paro- 
li dos  des  Chores.  Die  einzelnen 
Abschnitte  werden  von  verschie- 
denen (in  Summa  fünfzehn)  Cho- 
reuten vorgetragen.  Die  ängst- 
liche Aufregung  der  Greise  über 
die  Verwegenheit  des  fremden 
Eindringlings  malt  sich  in  der 
Häufung  der  Ausdrücke  und  der 
öftern  Verdoppelung  der  Worte. 
Vgl.  Aisch.  Eum.  225 ff. 

118.  ^v  begreift  auch  die  Ge- 
genwart in  sich;  es  ist  ein  Im- 
perfekt, das  die  Philosophen  be- 
sonders häufig  gebrauchen :  Plato 
Phaedr.  230  a  άρ  ov  τόδε  ήρ  cd 
δένδρον,  έψ'  δ  ήγεε  ήμαδ;  doch 
auch  Eurip.  fr.  161  ήρων  τό  μαί- 
νεοΌ•αι    δ'  άρ^   ήν    Μρα)8    βροτοϊί. 

119,  kxTOTllOS     OV&SLS,     vgl. 

232.    Eur.  Med.  440   αί&ερία  δ" 


ανέητα.  Das  zugesetzte  Adjektiv 
nimmt  den  Effekt  der  im  Verb 
enthaltenen  Aussage  voraus. 

120.  άχορέσ  raros.  Der  Po- 
sitiv άκορήδ  taucht  erst  spät 
auf;  trotzdem  wird  er  alt  sein 
nach  Analogie  der  Bildungen 
διακορήδ,  κατακορήδ,  ύπερκορή'?. 
Der  Sinn  =  ύβριοτότατο?,  sofern 
Öd.  an  den  zugänglichen  Orten 
sich  nicht  hat  genügen  lassen. 
Vgl.  126.  134.  Eur.  Heracl.  927 
μήηοτ*  έμοί  φρόνημα  ψνχά  τ 
άκόρεοτοδ  εϊη. 

121.  τόν  (für  τοντον,  S.  Ο. 
Ε..  200)  ist  von  ττροσδέρκον  λενσσε^ 
nicht  von  Ιεϋασε  allein  abhängig 
zu  denken;  das  zweite  Verb 
betont  nur  noch  stärker  einen 
schon  im  ersten  enthaltenen 
Begriff. 

1 26.  Beispiele  für  die  Inversion 
der  Präp.  s.  85  Anh.  §  162.  Sie 
war  nur  möglich,  wenn  noch  ein 
attributiver  Genetiv  folgte ;  es  ist 
also  nicht  sowohl  Inversion  als 
Zwischenstellung.  —  Das  Um- 
gekehrte zu  ηρυαέβα  is  äXoos 
ist  Antig.  1204  ηρό?  ννμφείον 
είοεβαίνομεν,  dem  Sinne  nach 
ist  in  diesen  Fällen  kein  Unter- 
schied zwischen  ngos  und  £/?. 


38 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τάνδ*   άμαιμαχ€τάν  χοράν, 

ας  τρέμομεν  λέγειν 

καΐ  παραμειβόμεα^•^ 

αδέρχτως,  άφώνως  άλόγως  τό  τάς. 

εύφημου  οτόμα  φροντίδος 

ίέντες,  τα  δέ  νϋν  τιν'  ηχειν 

λόγος  ουδέν  άγον3\  δν  εγώ  λενοοων 

τΐερί  η  αν  ονττω  δύναμαι  τέμενος 

γνωναι  που  μοί  ποτέ  ναίει. 


130 


135 


127.  άμαΐμάκετο5  ist  in 
der  Od.  Beiwort  eines  hohen 
Mastbaumes ,  in  der  Ilias  der 
Chimaira,  bei  Hesiod  und  So- 
phokles (0.  Κ  176)  des  Feuers, 
bei  Pindar  des  Meeres,  des 
Dreizacks,  der  Bewegung  (κ*- 
νη&μό?)^  der  Kraft  {μένοε).  Zu 
dem  allen  paßt  nur  die  Be- 
deutung jUn^eheuer  groß'  , ge- 
waltig'. Die  Ableitung  ist 
dunkel. 

131.  άδέρκτω£;  denn  der  An- 
blick der  Göttinnen  wäre  tod- 
bringend gewesen;  daher  durfte 
man  sich  auch  nicht  umsehen, 
wenn  man  ihnen  eine  Gabe  dar- 
gebracht hatte  (490).  Ein  pytha- 
goreisches Symbolon  lautete  nach 
Jamblich.  Protr.21, 14:  αποδήμων 
TTJe  oixias  μη  έπι,στρέφον '  Έρίνύεδ 
γαρ  μετέρχονται. 

131.  άφώνωδ,  ohne  Laut, 
aloyms,  ohne  Rede. 

132.  Während  andere  Gott- 
heiten von  den  Vorübergehenden 
im  Gebet  angerufen  wurden,  be- 
obachtete man  beim  Haine  der 
Eumeniden  tief  ste  Stille.  Die  Er- 
klärung der  Worte  τό  ras  εύφη- 
μου στόμα  φροντίδος  Ιέντεδ  macht 
Schwierigkeiten.  Wäre  es  weiter 
nichts  als  eine  Umschreibung 
von  ενφημοΰντε«,  SO  würde  man 
den  Zusatz  άφώνο)?  άλόγωε  nicht 
verstehen,  der  die  Tautologie  bis 


zur  Unerträglichkeit  steigerte. 
Bücheier  nimmt  daher  die  Phrase 
als  gleichbedeutend  mit  προσ- 
κννονντεδ.  στόμα  ίέναι  hieße 
dann  wörtlich  ,das  Antlitz  sen- 
ken' ,  έπ'ι  στόμα  προνενειν, 
wie  Plutarch  Quaest.  conv.  680 
Α  im  selben  Sinne  sagt.  Nur 
diese  Auffassung  gibt  einen  guten 
Sinn. 

133.  τά  νϋν  ist  zu  verbinden 
und  der  Satz  mit  129  äs  τρέμομεν 
parallel  zu  denken:  welche  wir 
scheuen  zu  nennen,  (welche) 
jetzt  aber  ein  Ankömmling 
vernachlässigen  soll.  Aber 
das  zweite  Glied  hat  sich  der 
relativen  Anknüpfung  entzogen 
und  tritt  als  selbständiger  Satz 
auf. 

134.  Die  Tragödie  verwendet 
άγειν  im  ^'^inne '^  voil^  νοΊηζειν. 
Eür.  Bacch.  1036  Θήβαξ  δ'  άνάτ- 
δρονδ  ώδ'  α/είδ  Soph.  Ο.  R.  775 
ήγόμην  δ^  άνήρ  αστών  μέγιστοι. 
Danach  αγειν  τινά  ουδέν,  da  man 
ja  auch  ουδέν  είμι  gerne  sagte. 

άγείν    τι    παρ    ουδέν   (Antig.   34) 

ist  anders,  entspricht  genau  la- 
teinischem pro  nihilo  habere.  — 
Im  folgenden  Vers  wie  in  138 
ist  die  Wortverschränkung  zu 
beobachten. 

137  f.  Der  blinde  Öd.  sieht  die 
Suchenden  nicht,  denen  er  sich 
zeigt;     darum    erklärt    er]  sein 


ΟΙΑΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩί 


39 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

αν  στη  U  α. 

0(5'  εκείνος  έγώ'  φωνί]  γάρ  ορώ 
το  (ρατιζόμενον. 

ΧΟΡΟΣ. 
ίώ  ίώ, 

δεινός  μεν  όράν,  δεινός  δε  κλύειν. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
μη  μ  ,  ικετεύω,  προσίδητ*  άνομον  - 

ΧΟΡΟΣ. 
Ζεϋ  άλεξήτορ,  τις  reo 3-^   δ  τΐρέσβνς; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ού  τνάνν  μοίρας  εύδαιμονίσαι 
ΐΐρωτης,  ώ  τηοδ'  άφοροι  χώρας. 


140 


145 


δ  δ'  ixeZvos  έγώ  (ähnlich  Phil. 
261  dS*  εϊμ  έγώ  α  οι  xelvos.  Arist. 
Nub.  1167  δδ'  έκεΖνο£  άνήρ.  Eq. 
1331  δδ'  έκεΖνοδ  όραν)  mit  den 
Worten :  ich  sehe,  was  ihr  sprecht : 
τό  ψωνγί  φατιζόιΐΒνον^  d.  h.  ich 
nehme  eure  Anwesenheit  nur  da- 
durch   wahr,    daß    ihr    sprecht. 

Indem     Od.    όρώ   statt  γιγνώσχω 

sagt,  weist  er  ungesucht  auf  seine 
Blindheit  hin.  Der  Gedanke  kehrt 
wieder  0.  R.  1325  ov  γάρ  ue 
λή9'εΐ£,  άλλα  γιγνώοχω  οαφώ£, 
καίηερ  σκοτεινοί ,  την  γε  σήν 
αύδήν  δμω£.  Vgl.  unten  891  <5 
ψίλτατ\  ίγνων  γάρ  τό  προσφώ- 
νηυά  σον.  —  Die  Syllaba  anceps 
bei  φατιζόμενον  und  143  bei 
πρέσβν?  ist  durch  den  Personen- 
wechsel entschuldigt. 

141.  όράν  geht  auf  die  äußere 
Erscheinung  des  blinden,  von 
Elend  und  Jammer  gebeugten 
Alten,  κλύειν  auf  die  soeben 
von  ihm  gesprochenen  Worte, 
deren  rückhaltlose  Sprache  mit 
seinem  Elend  kontrastiert. 

142.  Seht  mich  nicht  für 
einen  Frevler  an.  Diese  Worte 
verlangen  eine  Begründung,   die 


Öd.  nicht  geben  kann,  weil  der 
Chor  in  seiner  "Aufregung  ihm 
das  Wort  abschneidet.  Er  hätte 
sonst  darauf  hinweisen  können, 
daß  er  nicht  ohne  göttliche  Füh- 
rung den  Hain  betreten  habe 
(84  fi.).  Wegen  προσίδητ  vgl. 
die  Bemerkung  zu  35. 

143.  Ζεϋ  άλεξήτορ  ist  ein  Aus- 
ruf des  Schreckens,  wie  sie  noch 
jetzt  viel  in  katholischen  Län- 
dern mit  Heiligennamen  gebildet 
werden. 

144 f.  ov  πάνν  Μοίραδ  εύ- 
δαιμονίσαι {ό  πρέσβνδ  εστίν), 
nicht  eben  von  selten  sei- 
nes Geschickes  glücklich 
zu  preisen,  d.  h.  ein  äußerst 
Unglücklicher.  Mit  dem  Genitiv 
μοίραδ  vgl.  Plat.  Griten  p.  43  Β 
7ΐολλάκΐ£  σε  ηνδαιμόνισα  τον  τρό- 
πον. Phaed.  ρ.  58  Ε  ευδαίμων  τον 
τρόπον  καΐ  των  λόγων.  —  πρ  oi  τήα 
Verbaladjektiv  gleich  πεπρωμέ- 
νη8.Υ§1.  πεπρωμένην  αοΐραν  Eur. 
El.  1290,  Herod.  1,  91  πεπρω- 
μένην αίσαν,  Aisch.  Prom.  103. 

145.  ίφοροι  χώραδ,  Ehren- 
titel wie  Ο.  R.  911  χώραδ  ανακ- 
τε£,  unten  831   ί5  γή3  ανακτεδ. 


40 


ΣΟΦΟΚΛΕΟη 


δηλώ  ö^'  ον  τάν  ώδ    άλλοτρίοις 

ό'μμασιν  είρτΐον 

χαπΙ  σμιχροΐς  μέγας  ώρμονν. 

ΧΟΡΟΣ. 


ν  τ  ίστρο 


φν 


έή,  άλαών  ομμάτων 

άρα  καΐ  ήσϋ^α  φντάλμιος; 

ονσαίων  μαχραίων  d^\  ό'σ'  έτνεινΑσαι. 

αλλ'  ού  μάν  έ'ν  γ'  έμοί 

^εροσ^ήαεις  τάσδ'  αράς. 

'/ιεράς  γάρ,  τνερ^ς*  αλλ'  ίνα  τφδ'  εν  ά- 

ίρ^έγχτφ  μή  οχροπέογις  νάτζει 


150 


155 


146  ff.  8ηλώ  δέ,  hier  habt 
ihr  den  Beweis,  daß  mein  Ge- 
schick  nicht  beneidenswert  ist: 

sonst    (εΐ   μη    ^  SvoSaiuwv,  Vgl. 

ZU  98)  würde  ich  nicht  so 
mit  fremden  Augen  wan- 
dern (noch  pointierter  Eur. 
Phoen.  835  c5  ϋ'ύγατερ^  ώδ  τνφλω 
πόδι  όφϋ-αλμόε  εϊ  σύ)  und  auf 
8  chwachenStützenider  zarten 
Tochter)  ein  starker  Mann  aus- 
ruhen. Das  den  Worten  ini 
ouixQois  ώρμονν  zugrunde 
liegende  Bild  scheint  einem  Sprich- 
Λvort  entlehnt:  vgl.  Demosth.  56, 

44  ini  δνοΐν  άγχνραιν  όρμεΧν.  Plut. 
Sol.  19  οίόαενοδ  έπΙ  δνσι  ßovXaZe 
ώσττερ  άγκύραιξ  όραονσαΐ'  'ήττον  έν 
σάλω  τήν  τιόλιν  Μσεσ&αί.  Aristeid. 
1  ρ.  176   ηάντεζ  επι  δνοϊν  όρμεΐν 

Μδοξαν  οί"Εΐληνε£.  Libanius  Epist. 
223  δπωζ  έπΙ  δνοϊν  άγκνραίν 
όραεΖν     εχτ].     —     Zu     σμικροΖδ 

tritt  μέγας  um  des  Gegensatzes 
willen,  wie  13  ξένοι  zu  αστών. 

149  ff.  Gedankengang:  Welie, 
hast  du  etwa  deine  Blindheit 
auch  selbst  verschuldet?  Dann 
sollst  du  wenigstens,  soweit  es 
an  mir  liegt,  nicht  noch  diese 
Schuld  hier  dazufügen.  άλαών 
ομμάτων  ψντά7φΐοδ  heißt  wört- 
lich caecorum  oculorum  genera- 


tor:  die  Frage  kann  nicht  darauf 
gerichtet  sein,  ob  Ödipus  von 
Geburt  blind  gewesen  sei,  da 
niemand  sich  selbst,  ob  blind,  ob 
sehend,  erzeugt.  In  diesem  Falle 
könnten  nur  die  Eltern   des  Öd. 

άλαών  ομμάτων  ψντάλμιοι  heißen. 
Auch  das  πρό?  in  προσα'ήσειδ  läßt 
allein  in  dem  oben  entwickelten 
Zusammenhang  eine  bequeme 
Deutung  zu.  Der  Chor  nimmt  wahr, 
daß  die  Augen  des  Unbekannten 
in  furchtbarer  Weise  zerstört  sind ; 
irgendwie  muß  das  an  der  Schau- 
spielermaske deutlich  gemacht 
worden  sein.  Darüber  bekommt 
er  einen  neuen  Schreck. 

153.  εν  ^'  ^μοί,  soviel  an 
mir  liegt.  ' 

155.  πέρας  ,du  gehst  zu  weit* 
versteht  sich  sowohl  im  wört- 
lichen Sinne,  als  übertragen  im 
Sinn  der  Verletzung  hergebrach- 
ter Sitte.  Obwohl  Öd.  bereits 
die  heilige  Stätte  betreten  hatte, 
• —  daher  ev  νάπει,  nicht  ε/s 
va7io£  — ,  drohte  ihm  doch  härtere 
Strafe,  je  tiefer  er  hineingeriet. 
προπίπτειν  ist  wohl  absichtlich 
gebraucht,  um  die  doppelte  Be- 
ziehung aufrecht  zu  erhalten,  die 
in  περάς  gegeben  war;  es  heißt 
einmal   .sich  vorwärts   bewegen' 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


41 


7ϋθΐάεντι,  χά^νδρος  ού 
'χρατήρ  μειλιχίων  ποτών 
ρενματι  συντρέχει' 
των,  ξένε  7εάμμορ\  εϋ 
φύλαξαι'  μετάστα3^\  ά^ίόβα&ι,  {πολ- 
λά χέλενΒ^ος  έρατύει,) 
χλνεις,  ώ  πολύμοχθ^^  άλατα; 
λόγον  ει  τιν'  έχεις  προς  έμάν  λέσχαν, 
άβατων  άποβάς,  Ινα  πααι  νόμος, 
φώνει'  πρόοΘ^εν  ί'  άπερύχον. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

σύστημα. 

^ύγατερ,  ποΐ  τις  (ρροντίδος  ^λΟ^γι ; 


160 


165 


170 


(daß  diese  Wortbedeutung  erst 
in  hellenistischer  Zeit  wieder 
hervortritt,  spricht  nicht  gegen 
Sophokles),  zweitens  ,sich  über- 
stürzen', daher  das  zugehörige 
Substantiv  geradezu  die  Bedeu- 
tung von  ,Dreistigkeit,  Keckheit* 
hat.  Die  Syntax  ist  locker;  der 
mit  iV«  begonnene  Satz  findet 
seine  Fortsetzung  eigentlich  erst 
in  μετάσταδ'\  Später  werden  un- 
abhängige Wunschsätze  durch  ίνα 
eingeleitet;  dies  erklärt  sich  aus 
einer  früheren  freien  Verwendung 
der  Partikel,  wie  sie  hier  bei 
Sophokles  vorliegt  (,daß  du  mir 
nicht'  — ). 

158  ff.  Wo  der  Wasserbecher 
zusammenkommt  mit  dem  ρεναα 
μειίιχίων  ποτών,  des  Honigs,  d.  h. 
wo  Honig  und  Wasser  vermischt 
gespendet  werden.  Dieser  Ort 
lag,  wie  aus  503  ff.  hervorgeht, 
in  einem  entlegeneren  Teile  des 
Haines.  —  οΰ  statt  έκεΐσε  o^, 
wie  168. 

161.  ηάμυόροε,  nach  den 
Schollen  περί  πάντα  όνστνχήβ, 
ein  Wort,  das  in  hellenistischer 
Poesie  (Orac.  Sibyll.  5,  65)  wieder- 
kehrt. 


163  f.  Die  abgebrochene  Kede- 
weise  malt  wieder  steigende  Er- 
regung. Die  Hauptsorge  des 
Chors  ist  nach  157  ff.  darauf  ge- 
richtet, daß  Öd.  nicht  etwa 
bis  zum  eigentlichen  Heiligtum 
der  Eum.  vordringe.  Mit  den 
Worten  '^  πολλά  χέλενδΌ«  έρατύει, 
,der  lange  Weg  hindert  (dich 
daran)',  scheint  er  sich  gewisser- 
maßen zu  beruhigen,  zugleich  dem 
Öd.  die  Nutzlosigkeit  des  Voran- 
schreitens  im  Hain  klarzumachen. 

166.  πρόδ,  weil  in  λόγον 
Μχεΐ8  der  Begriff  von  ειπείν  liegt. 
—  λέσ%αΐ',  das  Wort  findet  sich 
bei  Aischylos  in  einem  Lied 
(Eum.  366),  bei  Soph.  schon  in 
Anapästen  (vgl.  Ant.  161),  bei 
Eur.  auch  im  Dialog  (Hipp.  383; 
Iph.  Aul.  1001)  und  in  Anapästen 
(Frg.  Licymn.  476).  Man  sieht, 
wie  es  sich  allmählich  einbürgerte. 

167.  tVa,  wo,  vgl.  158.  189. 
170.    ποΐ    τΐ9    ^λ&τ]^    dubi- 

tativer  Konj.,  wie  310  ποζ  φρενών 
ϊλ&ο).  Vgl.  Ai.  404  ποΖ  ne  οϋν 
ψύγτ],  —  ποΖ  ψροντίδοζ,  vrie 
ποΖ  φρενών  810.  ποΖ  γνώμη£ 
Trach.  705.  ουκ  olod•''  δπο*  γης 
ούό''  δποι  γνώμης  γέρυ  ΕΙ.  922. 


42 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

c5  τίάτερ,  άστοΐς  ϊοα  χρή  μελετάν, 
ειχοντας  ά  δει  χάχούοντας. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
7ΐρόσ$•ιγέ  νύν  μον, 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ψαύω  χαΐ  δή. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  ξεΐνοι,  μή  δήτ*  άδιχηΟ^ώ 
αοΐ  τΐΐστεύαας  καΐ  μεταναστός. 

ΧΟΡΟΣ. 
ον  το  ι  μή  τΐοτέ  σ'  έχ  τωνδ^  εδράνων, 
ώ  γέρον,  αχοντά  τις  αξει. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
«τ'  οϋν ;  ετι  ττροβω; 

ΧΟΡΟΣ. 
ετι  βαίνε  πρόσω. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ετι; 

ΧΟΡΟΣ. 
7ΐροβίβαζε,  χούρα, 
τΐρόσω'  συ  γάρ  άίεις. 


175 


180 


171.  Antigone  bringt  den 
Grundsatz,  den  Öd.  oben  13  an- 
deutete, in  Erinnerung,  vgl.  Eur. 
Med.  222  χρή  ξένον  κάρτα  ηροσ- 
χωρεΐν  ηόλει. 

174.  Öd.  hält  seine  Schritte 
inne,  um  erst  darüber  beruhigt 
zu  werden,  daß  man  ihn  nicht 
gänzlich  aus  dem  Lande  weisen 
wolle.  — μή  άδικηθ-ω,  daß  ich 
nicht  etwa  verletzt  werde, 
als  ob  ein  Verbum  des  Fürchten  s 
voraufginge.     Trach.    802    ^ιηδ' 

αν  τον  &άνω. 

17δ.  σοΙ  für  vuZv,  weil  die  ξένοι 
in  ihrer  Gesamtheit  als  eine  Ein- 
heit gefaßt  werden;  daher  auch 
208  ώ  ξένοι  μή  μ*  άνέρτ]  (Anh. 
§  186).  —  Μεταναστάζ^  nach- 
dem ich  meinen  Platz  gewechselt. 


176.  Der  Chor,.,  der  aus  dem 
Benehmen  des  Öd.  geschlossen 
hat,  daß  ihm  an  einer  Zuflucht- 
stätte viel  lie^e,  sagt  ihm  zu, 
niemand  solle  ihn  von  der  Stelle, 
die  er  nunmehr  einnimmt,  dem 
nicht  geweihten  Bezirke,  ver- 
treiben. —  Die  Verse  176—187 
und  192 — 206  werden  in  der  Regel 
als  antistrophisch  respondierend 
aufgefaßt;  doch  läßt  sich  die  Re- 
sponsion  nur  durch  Gewaltmittel 
und  die  Annahme,  daß  mehrere  Ver- 
se ausgefallen   seien,  erzwingen. 

178.  Nachdem  er  ein.ige  Schritte 
zurückgelegt,  fragt  Öd.,  ob  er 
noch  weiter  gehen  solle. 

181.  Du  verstehst  ja,  da  du 
sehen  kannst,  meine  Weisung, 
wohin  du  den|Vater  geleiten  sollst. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


43 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

§7tE0  [ΐάν,  §7te '  c5d'  άμαν- 
ρζ  ν,ώλφ,  TtaTSQy  ά  σ'   άγω. 

ΧΟΡΟΣ. 

τόλμα  ξεΐνος  έτνΐ  ξένης, 
ώ  τλάμων,  δ  τι  υμϊ  ιτόλει 
τέτροφεν  άφιλον  άττοοτνγεΐν 
γαΐ  τό  ψίλον  οέβεα&αι. 

ΟΙΛΙΠΟΥΣ. 

άγε  νυν  0ν  με,  τταΐ, 

ίν '  αν  ενσεβίας  έττιβαίνοντες 

τό  μεν  εϊτϊοιμεν,  το  (5*   άχούσαιμεν. 


185 


190 


182 f.  άμανρψ  χώλφ,  Vgl. 
1639  aftavQois  χερσίν,  wie  Euri- 
pides  dem  Blinden  τνφλό?  nove, 
τνφλή  %είρ  zuschreibt  Phoen.  834. 
1699. 

184  f.  Der  Gedanke  wie  171  f. 
Mit  τόλμα  verbinde  man  άηο- 
ατνγεϊν  και  τό  ψί'Κον  aeßead'ai. 
Toluäv  heißt,  wie  überhaupt  in 
der  älteren  Sprache  gewöhnlicli, 
nicht  ,wagen',  sondern  ,auf  sich 
netmen'    ,über    sich    gewinnen'; 

;  /  Hofaz  mit  seinem  sapere  aude 
^  )Ep.  I.  2,  40  bildet  eine  grie- 
•chische  Redensart  nach.  —  ξεί- 
vos  έπι  Ιένη9,  wie  Fhil.  135 
iv  ξένα  ξένον,  Leonidas  Anthol. 
Pal.  7,  661  έπι  ξε/νηδ  ξένον  όντα, 
Vgl.  ZU  Ο.  R.  222.  Der  Wechsel 
der  Formen  wie  Ai.  475  παρ"  ήμαρ 
ήαέρα  u.  ähnl.  sonst. 

185  f.  και,  zu  53.  —  π  όλε  ι  ist 
abhängig  von  άφιλον.  —  τέτρο- 
φεν =  ττέφνκεν,  intransitiv  wie 
Od.  23,  237  πολλή  Sä  περί  χροΐ 
τέτροφεν  άλμη,  entsprechend  bei 
Hippokrates,  Simias  u.  a. :  eben- 
so vielleicht  Od.  20,  357  έπιτέ- 
τροφεν    άχλύ?.     Ein    transitives 

τέτροφα  VOn   τρέφω  ist  bestimmt 

erst   seit   Polybios   nachweisbar. 
188  f.  Der  Hiatus  παΧ,  ΐνα  im 


anapästischen  System  ist  durch 
die  Anrede  entschuldigt,  wie  Eur. 
fr.  114  ώ  νύξ  ίερά,  ώδ  μακροί' 
ϊηπενμα  διώχειί. 

189.  tVa,  dahin  wo;  nicht 
ganz  entsprechend  heißt  es  Ai. 
657  μολών  τε  χώρον  Mvd•*  &v 
άστιβή  χί%ω.  Ant.  773  αγων 
Μρημοξ  Mvd"  &ν  f]  βροτων  οτίβο5. 
Denn  Ιν&"  äv  cum  Coni.  ent- 
spricht lat.  ,ubicumque'.  Dagegen 
steht  hier  der  Optativ  mit  äv  im 
üblichen  potentialen  Sinn.  —  εν- 
αεβίαε  επιβαίνοντες,  pietatis 
officium  oheuntes,  ei  satis  fa- 
cientes,  vgl  Phil.  1463  8ό^η£  ού 
ποτέ' τήσό"  έπιβάντεδ. 

190f.  είπεΖν  και  άχονααι, 
eine  häufige  Verbindung,  wie  1288. 
Eur.  Heracl.  182  ειπείν  άκοϋσαι 
τ  έν  μέρει  πάρεατί  μοι.  Iph. 
Taur.  964  ειπών  anovaas  &'  αϊμα- 
Tos  μητρό£  πέρι,  vgl.  Theokr.  25, 
49  ω  κε  τό  //έν  εϊποιμι,  τό  δ^  έκ 
φαμένοιο  πν&οίμην.  Plat.  Symp. 
ρ.  173  Β  ij  oSos  ή  εΐ9  άστν  επι- 
τήδεια παρενομένοιδ  και  λέγειν 
και  άχονειν.  Beide  Verba  zusam- 
men geben  den  Begriff  ,sich  unter- 
reden, sich  verständigen'.  Ähn- 
lich /ιήτ  άδικεΐν  αήτ  άδικεΐσ&αι 
zur  Bezeichnung  eines  friedlichen 


44 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


"^*         >tft^  μή  XQBJqt  τζολεμωμεν. 

^  ΧΟΡΟΣ. 

αντον,  μηχέτι  τοϋό^  άντιπέτρον 
βήματος  έξω  7coöa  'λΐνήογις 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ούτως ; 

ΧΟΡΟΣ. 
αλις,  ώς  άχούεις. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
έσ^ω ; 

ΧΟΡΟΣ. 
λέχριός  γ'  εη    άχρον  λά- 
ου βραχύς  όχλάοας. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
πάτερ,  έμόν  τόό  '  έν  ησυχία 


^Μ  -u^  Ath 


195 


Verhältnisses,  πιστά  Sovvai  και 
λαβείν.  Die  über  den  Versamm- 
lungen waltende  Themis  αν- 
δρών άχοράδ  ή.υέν  λύει  ήδέ  κα- 
θίζει, U.  dergl.  —  καΐ  μ  ή  πο- 
λεμώ μεν  ist  selbständiger  Satz 
und  setzt  άγε  με  fort,  als  ob  es 

hieße  αγε  με  is  βέβηλον  τόπον 
και  μη  π.  oder   %ωρώμεν    και  μή 

πολεμώ  μ  εν.  —  Der  Kampf  mit 
derNotwendigkeit  wird  abgelehnt, 
wie  Ant.  1106  ανάγκη  <5"  ού%1 
δνομαχητέον.  So  entspricht  es 
sophokleischem  Fatalismus. 

192.  Der  Scholiast  bemerkt 
βήματοξ'  τον  ονδοϋ.  άντιπέτρον 
δέ,  δτι  άντι  πέτρas  'χαλκονν  ήν. 
Folgt  man  dieser  Erklärung,  so 
muß  man  annehmen,  daß  der 
Chor  die  Grenze  bestimmt,  bis 
zu  der  Ödipus  sich  fortbewegen 
(πόδα  κινβϊν)  darf.  Es  ist  die 
eherne  Schwelle,  von  der  bereits 
vorhin  die  Eede  war.  Ödipus 
fragt,  ob  er  weit  genug  sei: 
οΰτωδ]  der  Chor  bejaht.  Da  will 
der  Blinde  sich  setzen  und  be- 
kommt seinen  Platz  angewiesen 


auf  einem  Steine  (195),  der  mit 
dem  άντίπετρον  βήμα  nicht  iden- 
tisch sein  kann,  es  aber  auch 
nicht  zu  sein  braucht, 

195  f.  λαο5  Stein  ist  jetzt  auch 
durch  eine  Inschrift  von  Gortyn 
bezeugt:  Eh.  Mus.  40,  SuppL 
Tafel  X,  36.  Die  Worte  λέχριόε 
γ  έπ  άκρου  λάον  βραχνδ  όκλάσαδ 
fassen  zwei  Handlungen  in  einer 
zusammen :  das  Beiseitetreten 
{λέχριοΰ  ΐ&ι),  da  der  Stein  zur 
Eechten  oder  Linken  des  Öd.  zu 
denken  ist,  und  das  Niedersitzen 
(όκλαζε).  βραχνδ  tritt  ZU  όκλάσαξ 
als  sinnlich  malendes  Epitheton, 
weil  ein  Sitzender  klein  (βραχύς) 
erscheint  gegenüber  dem,  der 
steht.  Diese  Art  der  Zusammen- 
ziehung zweier  Aussagen  ist 
nicht  bloß  für  die  Tragödie,  son- 
dern für  den  griechischen  Stil 
überhaupt  charakteristisch.  Vgl. 
oben  zu  Vers  113  und  zu  303. 

197.  Es  ist  meine  Sache 
(El.  1470),  dir  behilflich  zu  sein: 
so  sagt  Ant.,  da  Ödipus  Anstalt 
macht,  sich  allein  niederzusetzen. 


ΟΙΔΙΠΟΤΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


45 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ίώ  μοί  μοι. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ßaosi  βάσιν  άρμοσαι, 
γεραόν  ές  χέρα  Οωμα  oöv 
προχλίνας  φιλίαν  έμάν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώμοί  δνσ(ρρονθζ  άτας. 

ΧΟΡΟΣ. 
ώ  τλάμων,  δτε  ννν  χαλ&ς, 
ανδασον,  τις  εφνς  βροτων ; 
τις  ό  τνολύτΐονος  οίγτ] ;  τίν     αν 
σον  7νατρίδ^   έχτ^νβ-οίμαν; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  ξένοι,  άττόπτολις'  αλλά  μή 


2()0 


205 


198.  ίώ  μοί  μ  ο  ι,  Äußerung 
des  schmerzlichen  Gefühls  der 
Hilflosigkeit. 

199.  έν  ήσνχία  —  βάσει  βάσιν 
αρμοσαι  ruhig  füge  Schritt  an 
Schritt.  Im  folgenden  beachte 
man  die  künstliche  Verschlingung 

von  γεραόν  —  σώμα  σόν  und 
έ«  χέρα  —  ψιΧίαν  ϊμάν,  in  der 
sich  Substantiv,  Attribut  und 
Possessiv  antithetisch  entspre- 
chen. 

203.  χαλάς  erklärt  der  Scholiast 
είκει«  καΐ  ονκ  άντιτείνειδ  τω 
^Ιελϋ'ίΐν.  Man  versteht  es  wohl 
richtiger  im  Sinne  von  ,zur  Ruhe 
kommend 

204  ff.  Erst  jetzt,  nachdem  der 
Chor  dem  Unbekannten  Sicher- 
heit im  Lande  zugesagt  hat,  fragt 
er  nach  seinem  Namen  und  seiner 
Heimat.  Denn  darauf  richtet 
sich  die  Kernfrage  für  den  Hel- 
lenen seit  homerischer  Zeit  (Od. 
1,  170).  Die  Formel  wird  mannig- 
faltig variiert,  besonders  durch 
die  Erkundigung  nach  dem  Vater 


erweitert.  Beispiele  0.  C.  215. 
571  f.  Trach.  421,  Phil.  56.  220  f. 
Eur.  El.  779.  Ton.  258.  Simonides 
Epigr.  156  p.  919.  Noch  in  den 
Acta  des  Apostels  Barnabas  heißt 
es  C.  12:  εϋρο.αέν  δύο  "Ελληνα« , 
έλ&όντεδ  δέ  πρ05  ήμα«  έπηρώτων 
πό&εν  και  τίν  es  έσμέν.  An  unserer 
Stelle  wird  nach  dem  r/s  zwei- 
mal gefragt;  denn  das  war  die 
Hauptsache;  ganz  ähnlich  ge- 
schieht es  bei  Em*,  in  der  Hei.  86 
άτάρ  τίδ  ει,  πόθ'εν;  τίν  έ^ανδάν 
σε  χρή.  Der  Chor  erhält  erst 
220  ff.  seine  Antwort. 

205.  Tis  ό  π  ο  λ.  Der  Artikel 
zeigt,  daß  das  Fragepronomen 
zum  Verbum  gehört,  während  ό 
πολυποί/οδ  Subjekt  ist.  Vgl.  288  f. 
Phil.  601  r/s  ό  no&oe  αύτούδ 
ί'κετο. 

208.  άπόητολιδ  (είμί),  ent- 
gegnet öd.,  indem  er  nur  die 
letzte  Frage  und  auch  diese  noch 
ausweichend  beantwortet,  wäh- 
rend er  auf  das  übrige  gar  nicht 
eingehen  möchte. 


46  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ΧΟΡΟΣ. 

τι  τόδ'  άπεννέτΰεις,  γέρον; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
μη  μη  μη  μ'  ανέρτ]  τις  ειμί,  210 

μηδ^  έξετάσϊ]ς  τΐέρα  ματενων. 

ΧΟΡΟΣ. 
τί  τόδ' ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
αΐνά  φύσις. 

ΧΟΡΟΣ. 
(χνδα. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τέχνον,  ώμοι,  τί  γεγώνω ; 

ΧΟΡΟΣ. 
τίνος  ει  σπέρματος,  ώ 

ζένε,  φώνει,  πατρό^-εν ;  215 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώμοι  εγώ,  τί  Ttad-co,  τέχνον  έμόν ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
λέγ^  έτΐείτιερ  έττ    έσχατα  βαίνεις. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
άλλ    βρω  '  ον  γαρ  έχω  χαταχρνφάν. 

ΧΟΡΟΣ. 
μαχρά  μέλλετον,  άλλα  τάχννε. 

209.  Was   ist   es,   weshalb   du  216.  τ/ crrai9'w,  wie  Trach.  973 

uns  warnst,    was   zu   fragen  du  und  sonst  häufig  seit  dem  Epos 

uns  verbietest?              „  (II.  II,  404):  auch  in  Prosa  (Hdt. 

210  f.  Wie  dringend  Od.  bittet,  4,  118);  es  ist  zweifellos  stehende 

weiterer  Aufklärung    überhoben  Formel   im  Ausdruck    der  Kat- 

zu  werden,  verrät  die  ganz  un-  losigkeit,   dem   Sinne   nach   von 

gewöhnliche,  doppelte  Anaphora  τί  οράσω   nicht   wesentlich  ver- 

des  μή  und  die  Häufung  von  άνέ-  schieden.      Ähnlich  schwankt  ja 

ρ 7],  έξ€τάθ7]8  und  ματενων.  die   Sprache  bei  der  Frage  mit 

212.    ψύσΐ8,    Herkunft,    Ai.  τί  ηα&ών  oder  τέ  μαϋ-ών. 

1301    ή  φύσει  μέν  fjv  βααίίεια,  217.     έπ      ϊα^/^ατ α     ßaiveis, 

2 13. /ί/ώί^ω  ist  offenbar  ein  Kon-  ad  ultimam  necessitatem  adactus 

junktiv;  der  zugehörige  Impera-  es,  weil  Öd.  nach  212  nicht  mehr 

tiv  γέγωνε  steht  Aisch.  Prom.  193,  ausweichen  kann. 

Soph.  Phil.  238.  Eur.  Gr.  1220.  Nur  219.     μέλλετον,    sofern    Öd. 

das  Epos  kennt  den  Ind.   dieser  mit   Ant.   sich    besprochen    hat; 

Verbalform,  den  Aor.  έγέγωνον  Η.  τάχννε  fordert  den  Sprecher  auf, 

14,  469.  —  Als  Präsens  existiert  sich  zu  beeilen. 

γεγωνίσαο}  oder  γεγωνέοι.  220  f.  Das  Erschrecken  bei  blo- 


ΟΙΔίΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


47 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
Λαίου  ϊστε  τιν';  ώ. 

ΧΟΡΟΣ. 
ίου  Ιού. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
το  τ  ε  Λαβδα'λίδάν  γένος; 

ΧΟΡΟΣ. 
ώ  Ζεν, 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ά^λιον   Οίόιπόδαν; 

ΧΟΡΟΣ. 
σν  γάρ  δό*  ει; 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δέος  ί'σχετε  μηδέν  δσ*  αύδω 

ΧΟΡΟΣ. 
ioy  ώ  ώ 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δύομορος 

.     ΧΟΡΟΣ. 
ώ  ώ. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
^^ύγατερ,  τι  ηοτ^  αντυ/,α  τιύρσει, ; 

ΧΟΡΟΣ. 
έξω  τΐόροω  βαίνετε  χώρας. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
α  δ    ντϋέοχεο  rcol  τιατα&ήσείς; 


220 


ii^. 


225 


ßer  Nennung  des  Namens  erklärt 
sich  aus  der  allgemein  verbrei- 
teten Kunde  von  den  Greueln 
des  Labdakidengeschlechts,  έπει 
näs  τοϋτό  γ  ''Ελλήνων  &ρο£ΐ  (597). 

222.  ΟΙδιπόδαν  statt  Οί^ί- 
πονν  findet  sich  auch  bei  Aisch. 
Sept.  752.  Häufiger  ist  der  ent- 
sprechende Genitiv  Oidmoöa  (0. 
R.  495  u.  sonst). 

22.S.  Entweder  ist  Sioe  ΐσ%βτε 
μη8έν  nach  dem  Sinne  von  μή 
8εψαίνετε  mit  δσα  verbunden  (zu 
583 f.),  oder  man  hat  τούτων  vor 
δαα  zu  denken,  wie  Phil.   1162 


μη8εν05     κρατύνων    δσα    ηέι/ηει 

βιό8ωροε  αΐα.     Vgl.  ZU  Ai.  ΙϋδΟ. 

225.   Die  Befürchtung  des  Öd. 

gründet  sich  auf  die  dem  Chor 

femachten  Mitteilungen  und 
essen  offenbare  Aufregung. 
227.  Öd.  bezieht  sich  auf  die 
vor  Nennung  seines  Namens  176 f. 
erhaltene  Zusicherung.  —  ποτ 
κ  αται9•77σ£ί&,•  wohin  willst  du 
die  übernommene  Schuld 
zahlen,  wie  dein  gegebenes 
Wort  lösen?  In  ähnlicher  Über- 
tragung sagt  Pindar  Nem.  7,  76 
ηχώντι  χάριν  κατα&έμεν. 


48 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΧΟΡΟΣ. 

ούδενΐ  μοίριδία  τίσις  εΐργεται, 

ών  TtqoTtad-r],  τό  τίνειν'  απάτα  δ'  άπά- 

ταις  έτέραις  ετέρα  παραβαλλομέ- 

να  τνόνον,  ού  χάριν,  άντιδίδωαιν  ε- 

yßiv.     ον  δε  τωνδ^  εδράνων  πάλιν  εΥΛοπος 

αϋτις  άφορμος  εμάς  χ^ονός  έχ^^ορε, 

μη  τι  πέρα  χρέος 

έμ^  πόλει  προσάιρ7]ς. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ώ   ξένοι  αίδόφρονες, 


230 


23δ 


228  f.  Keinem  ist  μοιριδία  τίσΐ£ 
\  τούτων^  &  {&ν)  προπά&τ]  verwehrt, 
\  nämlich  (so  setzt  der  Chor  noch 
-.  einmal  hinzu)  es  zu  rächen,  riais, 

durch  τίνειν  als  Tonwort  be- 
kräftigt, kann  nur  ,Rache'  be- 
deuten, und  der  springende  Punkt 
ist,  daß  diese  Eache  dem  Chor 
als  vom  Schicksal  verfügt  er- 
scheint. Die  Μοίρα  will  ja,  daß, 
wer  gefrevelt  hat,  auch  gestraft 
werde;  somit  ist  die  Eache,  die 
man  am  Beleidiger  nimmt,  Schick- 
salserfüllung, ρέζοντά  τι  και  πα- 
Ό-εΙν  ioixsv  Pind...  Nem.  4,  32. 
Das  Unrecht  des  Öd.  gegenüber 
dem  Chor  ist  aber  das  hartnäckige 
Verschweigen  eines  verfluchten 
Namens,  die  άπατη,  von  der  im 
folgenden  geredet  wird.  —  Der 
Gebrauch  von  τ^ΐ'ειρ  entsprechend 
Aisch.  Choeph.  651  τίνει  μύσο^ 
βνασόφρων  έρινύδ. 

229  ff.  Du  kannst  dich  nicht 
beschweren,  daß  wir  unser  Wort 
zurücknehmen:  ein  Trug  gegen 
anderen  Trug  gesetzt  gibt 
vergeltend  Leid,  nicht  Lust 
zu  kosten,  d.  h.  wer  andere 
hintergangen  hat,  muß  leiden, 
daß  ihm  mit  Gleichem  vergolten 
wird.  Der  Pluralis  άπάτα<5  ist 
generell  zu  fassen,  vgl.  zu  90. 
Man  beachte  die  künstliche  Wort- 
stellung :  Substantiv  ist  mit  Sub- 


stantiv, Adjektiv  mit  Adjektiv  in 
chiastischer  Beziehung  gepaart; 
ähnlich  Dio  Chrysost.  or.  VII  134 
(Vahlen.  Berl.  Sitzb.  1908,  Seite 
1009  f.).  —  παράβαλλα  μ  ένα, 
άντισονμ ένη,  repensa .  Oer  χάρί£ 
steht  gegenüber  πόνο£,  wie 
Thuk.^4,  86  ήμΖν  ονκ  &v  άντΙ 
πόνων  χάρΐ8  χαΟ'ίσταιτο. 

232.  πάλιν  ist  mit  α-δτι«  ein 
Begriff;  desgleichen  Μκτοποξ  mit 
αφορμο?.  Sophokles  liebt  es, 
innere  Erregung  durch  große 
Wortfülle  zu  malen. 

233.  άφορμοε  umschreibt  der 
Scholiast  mit  άφορ/ιη&είξ;  genau 
genommen  ist  es  eine  ,hyposta- 
tische'  Bildung  wie  άπό&εο«  ohne 
Gott,  άπάνϋ-ρωποξ  ohne  Menschen : 
so  αφορμο5  ohne  Ankerplatz. 
Euripides  nennt  Hippel.  156  einen 
Schiffer,  der  sich  außerhalb  des 

Hafens  («|  δρμον)  befindet,  εξορμά«. 

εκτοπο8  in  Vers  232,  derselben 
Kategorie  angehörend,  bezeichnet 
den,  OS  βέβηκεν  έκ  τόπον.  Das 
Gegenteil  ist  Μγχωρο?  125.  Man 
vergleiche  ^κδικοδ  άπόδικο£  ύπό- 
δικο8  ΜνΒικοδ  zu  δίκη. 

234.  πέρα:  weil  schon  das  Be- 
treten des  Hains  eine  Sühne  er- 
fordert. 

236.  Antigene  tritt  für  den 
Vater  ein  und  bittet  um  Er- 
barmen um  ihretwillen,  um  alles 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


49 


αλλ*  {έττεί  γεραιόν 

πατέρα  τόνο'  έμόν 

ουκ  άνέτλατ',  έργων 

άχόντων  άίοντες  αύδόν) 

αλλ'  έμέ  τάν  μελέαν,  ίχετεύομεν, 

ώ  ξένοι,  οΙχτίρα^\  α 

τΐατρός  ύπίρ  τον  δνομόρον   άντομαί, 

αντομαι  ούν.  άλαοϊς  προσορωμένα 

όμμα  οόν  όμμασι,ν,  ώς  τις  αφ    αίματος 

υμετέρου  ττροφανεΐοα,  τόν  άΟ^λιον 

αΐδονς  χϋρσαι.     έν  ϋμμι  γαρ  ώς  -θ-εφ 


240 


245 


dessen  willen,  was  dem  Chor 
teuer  sein  muß,  endlich  in  Be- 
herzigung: des  Umstandes,  daß 
kein  Mensch  für  seine  Handlungen 
die  Verantwortung  trage,  da  ja 
alles  Götterwille  sei.  Antike 
Kritiker  haben  diese  ganze  Partie 
bis  Vers  257  für  ein  Einschiebsel 
erklärt. 

237.  Mit  αίδόφρονΐ5  {vgl.  zn 
247)  erinnert  Ant.  an  den  von 
den  Bewohnern  Attikas  bean- 
spruchten Ruhm  der  Milde  (αιδώ?) 
gegen  ίκέται,  vgl.  260  ff.  1267  f. 
—  άλΙά  gehört  zu  ijui  241» 
meiner  wenigstens  erbarmt 
euch;  daher  wird  es  nach  dem 
längeren  Zwischensatze  unten 
wiederholt. 

..  240.  "Von  seinen  Taten  sagt 
Od.  267,  sie  seien  πεηον&ότά 
udllov  ή  δρ8ραχότα.  Mit  der- 
selben Aktivierung  des  Begriffs 
heißen  die  %/«  hier  άκοντα  statt 
άχονσία;  vgl.  977  0.  R.  1230.  — 
alovTfs  αύδάν,  das  Gerücht 
vernehmend  habt  ihr  den  Vater 
nicht  dulden  wollen.  Ödipus 
selbst  hatte  noch  mit  keinem 
Worte  seiner  ^ya  erwähnt,  wes- 
halb aiovTFS^  wie  oft  ακούω  und 
κλύα)^  auf  ein  früheres  Hören  und 
fortdauerndes  Wissen  zu  beziehen 
ist.  Vgl.  527.  0.  R.  305.  Phil. 
261.  Krüger  Gr.  §  53.  1  Anm.  2. 
Sophokles  III.  Bd.  9.  Aufl. 


242.  ώ  ξένοι.  Die  aus  236 
wieder  aufgenommene  Anrede  er- 
höht das  Dringende  der  Bitte, 
wie  244  die  Anaphora  das  Ethos. 

243.  ττατρόδ  υπέρ  τον  μόνον 
ävTouaty  wie  die  Handschriften 
lesen,  scheint  aus  Gründen  des 
Metrums  und  des  Sinnes  unmög- 
lich, und  zwar  μόνον  unter  allen 
Umständen;  denn  man  versteht 
nicht,  warum  Antigone  betonen 
sollte,  daß  sie  für  ihren  Vater 
allein  und  sonst  niemand  bittet; 
das  macht  ihre  Bitte  in  den  Augen 
des  Chors  nicht  geringer,  da 
Öd.  von  schwerster  Schuld  beladen 
ist.  Man  hilft  dem  Verständnis 
nicht  auf,  wenn  man  τον  in 
τονμον  verwandelt. 

244 f.  ovx  aXaols  χτέ.,  nicht 
blind  wie  mein  Vater,  sondern 
mit  sehenden  Augen  euch  an- 
schauend. Aber  um  den  fremden 
Männern  gegenüber  die  jung- 
fräuliche Sittsamkeit  nicht  zu  ver- 
letzen, setzt  sie  hinzu  wie  ein 
Kind  den  Vater. 

247.  aiSos  bedeutet  die  dem 
Unglücklichen  schuldige  heilige 
Scheu,  das  Erbarmen  mit  ihm. 
Nach  Od.  5,  447  aiSoZos  μέν  τ 
έατί  xai  ά,&ανάτοιαι  ■d'sototv  αν- 
δρών 3s  Tis  ΐκηταί    άλώμενοδ.  — 

έν  ϋμμι  κείμε&α  ist  eine  bild- 
liche Redeweise ;  ähnlich  unten  392 
4 


50 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ 


'APAusS^a  τλάμονες,     άλλ^  ΐτε,  νενσατε 

την  άδόκητον  χάριν. 

προς  σ'  δ  τι  σοι  φίλον  έκ  σέ^εν  άντομαι' 

[ή  τέχνον  ή  λόγος  ή  χρέος  ή  -Θ-εός] 

ού  γαρ  ιδοις  αν  α3ρών  βροτον  δΟ'πς  äv^ 

ει  3•εόα  αγοι, 

έ'/.φνγεΐν  ονναιτο. 

ΧΟΡΟΣ. 
άλλ^  Lod^i,  τέκνον  ΟΙδΙτνον,  σέ  τ    έξ  ΐσον 
οίκτίρομεν  και  τόνοε  συμφοράς  χάριν' 
τα  ό^  έκ  ^εών  τρέμοντες  ού  σ&ένοιμεν  αν 
φωνεΐν  πέρα  των  προς  σε  νυν  είρημένων. 


250 


255 


έν  σοΙ  τα  κείνο>ν  φασι  γίγνεσ&αι 
κράτη.  Ο.  Ε-,  314  έν  σοι  γαρ  έσ- 
UEV.  Phil.  963  έν  σοι  καΐ  τό  πλεΖν 
ήμαξ,  άναΐ.  Eur.  Iph.  Τ.  1057  και 
τάμ  έν  νμίν  εστίν  ή  καλώ$  ^χειν 
fj  //ηδέν  είναι  και  στερηΟ'ηναί 
πάτρα?.    —     ϋμ^μι    Stammt     aus 

dem  homerischen  Epos  wie  αμμι 
Aisch.  Sept.  156.  Entsprechend 
der  Akkus,  ϋαμε  Ant.  847.  Aisch. 
Eum.  620. 

248.  νενσατε  mit  einem  Ob- 
jektsakkus.,   wie    Eur.    Ale.  978 

Ζεν?  δ   τι  νεύσγι,    τοΰτο    τελεντα. 

249.  άδόκητον,  weil  Ant.  eine 
Erfüllung  ihrer  Bitte  kaum  zu 
hoffen  wagt. 

250.  Man  konstruiere  Άντομαι 
σε  πρ09  ψίλον  δ,    τι    σοι    (ξστιν). 

Ι  Bei  den  Lateinern  hat  sogar  die 
'  j   Prosa     gleiches     gewagt:    Liv. 

<.   XXIII  9,  2  per  ego  te,  fili,  quae- 

i  cumque  iura  liberos  iungunt 
parentibus,  precor.  Vgl.  Anh. 
§  163.  —  έκ  σέχ>εν  verträgt  sich 
nicht  mit  dem  folgenden  Verse; 
man   ist   darum  gezwungen,    es 

•  entweder  zu  ändern  (und  die  ge- 
machten Vorschläge  sind  nicht 
eben  wahrscheinlich)  oder  Vers  251 
zu  streichen.  Dieses  Verfahren 
empfiehlt  sich,  weil  die  Auf- 
zählung ^  τέκνον  ή  λόνσ«  ^  χρέοδ 


i)  x'f'fos  an  sich  nicht  frei  von  An- 
stößen ist.  λόνος  änderte  Reiske 
in  λέγο8  (Gattin),  aber  auch  χρέο8 
ist  seltsam;  es  heißt  nicht  'Be- 
sitztum', sondern  'Schuld'  oder 
'Geschäft',  ι'^-εός  soll  eine  be- 
sonders verehrte  Familiengottheit 
sein;  die  Römer  schwören  aller- 
dings bei  den  di  penates;  ob  So- 
phokles solch  einen  Begriff  durch 
einfaches  χ^εό5  wiedergeben 
konnte,  ist  fraglich. 

252.  άι?-^«»^ 'falls  du  hinsiehst' ; 
'denn  solche  Tragen  auf  zuwerf  en  ^^ 
ist  nicht  jedermanns  Sache.  Ant.  ' 
leugnet  die  menschliche  Willens- 
freiheit. Die  Götter  sind  es,  die 
uns  führen,  zum  Guten  oder  zum 
Bösen.  So  scharf  hat  Sophokles 
diesen  Satz  sonst  nirgends  for- 
muliert. 

256.  Auch  der  Chor  beruft  sich 
für  seine  Entschließung  auf  die 
Götter,  allerdings  in  anderem 
Sinne  als  Antigone. 

258.  Die  folgende  Rede  ist 
kunstvoll  gegliedert:  Prooemium 
258—265  das  Verhalten  des  Chors 
steht  im  Gegensatz  zu  Athens 
ευσέβεια,  Probatio  266 — 275  Od. 
ist  unschuldig,  276 — 85  die  Auf- 
nahme des  ικέτης  entspricht  der 
göttlichen  Gerechtigkeit,  Epilog 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


51 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

τι  όήτα   δόξης  ή  τί  χληοόνος  γ.αλης 
μάτην   ρεούσης  ωφέλημα  γίγνεται, 
ει  τάς  γ"  ^ΛΌ-ήνας  φασί  d-εοσεβεστάτας 
είναι,  μόνας  δε  τον  γ.αγ.ονμενον  ξένον 
οφζειν  οίας  τ  ε  χαϊ  μόνας  άρχεΐν  έ'χειν; 
ν,άμοί  γε  Jtov  ταντ^  εστίν;  οίτινες  βά^^ρων 
έζ  τώνδέ  μ*  έξάραντες  είτ'  έλαννετε, 
όνομα  μόνον  δείσαντες'  ον  γάρ  δη  τό  γε 
σώμ^  ουδέ  τάργα  ταμ',  έ^ΐεϊ  τά  γ'  έργα  μου 
ττετΐον&ότ^  έατί  μάλλον  ή  δεδραχότα. 


260 


265 


285—91  ελsOί  und  νποσχέσρΐ5.  — 
(^ ο  Ι  α,  die  gute  Meinuiig•,  die  sich 
in  der  χλη8ών  καλή  äußert. 

259.  u  άτην  ρ  εονσηβ ,  frustra 

divulgatae,  ist  proleptisch  gesagt, 
da  sich  eben  aus  dem  Verfahren 
gegen  den  ίκέτηδ  der  Ruhm  Athens 
als  eitel  erweist. 

260.  TOS  v'  Άϋ•ήΐ'α5  wenigstens 
Athen  soll  eine  sehr  fromme  Stadt 
sein;  die  anderen  Städte  sind  es 
nicht;  daher  auch  uovas  in  Vers 
261.  Der  Patriotismus  des  Dich- 
ters bricht  hier  durch. 

262.  σωζειν,  rettend  auf- 
nehmen, aoxiri^,"gegen  etwaige 
Ängrifie  schützen.  Dem  σιόζειν 
und  άρκείν  gehen  parallel  oias  τε 

{εΐ/'αι)  und  έχειν(=  δύνασ&αή,ηηά 

nur  um  des  Parallelismus  willen 
ist  ^χειν  überhaupt  zugesetzt. 

263.  xauo/  γε.  Öd.  knüpft  an 
(mit  και  —  νέ),  als  ob  er  vorher 
behauptet  hätte,  Athen  sei  wirk- 
lich die  frömmste  Stadt  und  helfe 

den    καθούμενοι.    —    ταντα  diese 

gepriesenen  Vorzüge.  Die  rhe- 
torische Frage  ist^  geformt  wie 
0.  E,.  390  ηοϋ  ov  fiavTis  ει  σαψή^; 
—  οϊτινε?  setzt  ein  v/ueis  vor- 
aus, das  in  den  voraufgehenden 
Worten  zwar  nicht  ausdrücklich 
enthalten  ist,  doch  notwendig 
gedacht  werden  muß:  etwa  ποϋ 
ταντ  ξστι  παρ'  νμών^  οΐτινεβ  κτέ. 


Vgl.  unten  427.  731.  866.  1326. 
Ai.  457.    Phil.  1364. 

264.  έ^άραντεζ,  άναστήσαν- 
TfS  (276*),  Vgl.  zu  177.  —  εϊτα  ist 
ursprünglich  zugesetzt  worden, 
um  die  Zeitdistanz  zwischen  Par- 
tizip und  Verbum  finitum  schärfer 
zu  betonen,  hat  aber  bei  Soph. 
oft  nur  dekorative  Bedeutung.  — 

έλαννετε ,  226. 

266.  Nicht  mein  σώμα,  von 
dem  keine  Gefahr  droht,  das  viel- 
mehr euch  zum  Erbarmen  stim- 
men muß,  kann  euch  in  Furcht 
setzen,  ebensowenig  meine  Μργα. 

266 f.  έπεί  τά  γ  ίργα  μον 
κτέ.  Was  eigentlich  von  Od. 
selbst    galt,    er    sei    πεπον&ώδ 

μάλλον  ή  δεδρακώ«  (ähnlich  Eur. 
fr.   712  παϋόντεζ  ουδέν  μάλλον  ij 

δεδρακότες),  ist  auf  seine  Taten 
übertragen,  die  mehr  Leiden  als 
Handlungen  waren.  Namentlich 
bei  Dichtern  ist  solch  eineEnal- 
lage    nicht    selten:    Phil.    1046 

φάτιν  ονχ  νηείκονοαν  κακοΖδ. 
Aisch.  Sept.  425  ό  κόμποε  d'  ον 
κατ  άν&ρωπον  φρονεί.  Ar.  Nub. 
245  αλλά  U&  δίδαξον  τόν  έτερον 
τοίν  σόΐν  λόγοιν^  τόν  μηδέν  αποδί- 
δοντα. Ran.  536  μετακνλίνδειν 
αντόν  άέϊ  ποόδ  τόν  εύ  πράττοντα 
τοϊχον.  Phryn.  Bekk.  ρ.  39,  27 
(Liban.  Decl.  vol.  4  ρ.  626,  22) 

είζ  την  κερδαίνονοαν  πάντα  ώ&εΐν 
4* 


52 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


€Ϊ  σοι  τα  μητρός  υμΙ  πατρός  χρείη  λέγειν, 
ών  οννεχ*  έκφoßf]  με*  τοντ'  εγώ  γ,αλως 
έ'ξοιδα.     -/.αίτοι  ττως  εγώ  ν,αν,ός  φνσιν; 
δστις  πα^ών  μεν  άντέδρων,  ώοτ    ει  φρονων 
Μττραοσον,  ούδ'   αν  ώδ'  έγιγνόμην  κακός' 
νυν  δ'   ουδέν  ειδώς  ίκόμην  ιν^   ίκόμην, 
νφ'  ών  δ'  εττασχον,  είδότων  άπωλλνμην. 
avd^*  ών  ίκνοϋμαι  προς  &εών  υμάς,  ξένοι, 
ώσπερ  με  κάνεστήσα&\  ώδε  σώσατε, 
και  μή,  ^εονς  τιμώντες,  εΐτα  τους  ^εούς 


270 


27δ 


πήραν.       Vgl.    ZU    Ο.    R.     1215. 
Shakespeare:  /  am  α  man  more 
sinned  against  than  sinning. 
268.  Der  Nebensatz  ist  frei  an- 


Lossen;  man  erganze:  'was 
sich  herausstellen  würde'.  Ödi- 
pus  deutet  nur  von  fem  auf  die 
Ehe  mit  lokaste  und  den  Mord 
des  Laios,  Taten,  deren  genauere 
Darlegung  das  Entsetzen  des 
Chors  vor  dem  Namen  Ödipus 
beseitigen  würde,  die  er  selbst 
aber  auch  nur  gezwungen  (χο^ίηΐ) 
erzählen  möchte;  denn  er  rührt 
nicht  gerne  an  die  Vergangenheit. 

270.  xaxds  (pvatr,  im  Gegen- 
satz zu  den  unseligen  Verwicklun- 
gen, in  die  er  verflochten  wurde. 

271.  In  diesem  Vers  beachte 
man  den  dreifachen  Reim ;  eben- 
so sind  273,  274  ganz  schematisch 
gegliedert  vvv  ό  *  σνδέν  ^ίδώδ  ry^ 
Ικόμην^  ί'ν  ίχόμην  —  νφ  ών  8 
Μτιασ^ον  'ν  είδότων    άπωλ7,νμην^ 

und  der  Reim  zeichnet  die  Schluß- 
glieder aus.  —  Öd.  stellt  folgende 
Erwägung  (έν&ύί/ηί/α)  an:  selbst 
wenn  er  mit  Bewußtsein  ge- 
handelt hätte,  würde  er  ώόε,  in 
diesem  Falle  (da  er  nur  Ver- 
geltung übte),  noch  nicht  ein 
Verruchter  sein.  An  den  hypo- 
thetischen Fall  knüpft  er  dann 
das,  was  tatsächlich  geschah: 
ουδέν  εΐΰώε  ίχ,όμην  ϊν  ίχόπην  κτλ. 
Er  ist  also  erst  recht  unschuldig. 


Die  Steigerung  ist  durchaus  im 
Sinne  der  damals  schon  hoch  ent- 
wickelten Rhetorik,  von  ihrem 
Standpunkt    aus    ein    kunstvoll 

ausgeführtes  επιχείρημα. 

273.  vvv  §έ  bildet  den  Gegen- 
satz zu  F.i  φρονών  ϊπρασαον.  — 
Ικό/UTjv  ϊν  Ικόμην  Umschreibt, 
was  Öd.  nicht  gerne  ausspricht, 
vgl.  336.  0.  R.  1376  βλαατοϋσ 
δπη)ξ  ϊβίαστε.  Trach.  1234  aoi 
δ'  α-δ<9ι8  fbs  εχειε  ^χειν.  Eur.  Or. 
79  ίπλενα    δπω«  ϊπίενσα. 

TIL•  ν  φ  ών  δ^  ^πασχον^ 
{νπό  τούτων)    είδότων    άπωλ- 

λύμην  (zu  993),  sofern  die  Eltern 
ihn  ausgesetzt  mit  der  bewußten 
Absicht,  ihn  umzubringen. 

276.  Dieser  Vers  bildet  die 
Grundlage  der  folgenden  Erörte- 
rung. Der  Chor  hat  den  Öd.  be- 
wogen, sein  Asyl  zu  verlassen; 
damit  ist  ihm  die  Verpflichtung 
auferlegt,  für  den ίκέτηεζη  sorgen; 
entzieht  er  sich  ihr,  so  beleidigt 
er  die  Götter,  die  über  Recht  und 
Unrecht  wachen.  —  Das  καί  in 
κάνεστήσατε  wie  53.  77.  870.  Vgl. 
Ar.  Nub.  1177  vvv  οϋν  δπωξ 
αώσειζ  μ\  έπει  κάπώλεσαζ. 

277.  ϋ'εούξ  —    τον£    ^εοχ>8,  der 

Artikel  wird  erst  bei  der  Wieder- 
holung des  unmittelbar  vorher 
eingeführten  Wortes  gesetzt;  so 
typisch:  Phil.  992  ^•εο{>8προτείνο)ν 
τους  r%ove  -φενδεΖί  τ/«?•»;?  Anh.  §86. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


53 


μοίραις  ποεΐσ^•*  εν  μηδαμαις'  ηγείστε  όέ 

βλέπειν  μεν  αυτούς  ττρός  τον  ευσεβή  βροτών, 

βλέτζειν  δε  ττρός  τους  δυσσεβεΐς,  φυγήν  δε  του  280 

μήπω  γενέσ^-αί  φωτός  ανόσιου  βροτών. 

ξύν  οίς  σύ  μη  Τίάλυτττε  τάς  εύδαίμονας 

έργοις  ί^^ήνας  ανόσιους  ύττηρετών, 

αλλ'  ώσπερ  έλαβες  τον  ίχέτην  έχέγγυον, 

^ύου  με  κάχφύλασσε'  μηδέ  μου  τίάρα  285 

τό  δυσπρόσωπον  είσορών  άτιμάσγις. 

ήχω  γαρ  ιερός  ευσεβής  τε  καΐ  φέρων 

όνησιν  άστοΐς  τοΐσδ''  δταν  δ*  6  κύριος 


278.  Die  Lesung-  des  Verses  ist 
unsicher;  αηδαμό«  findet  sich 
sonst  nur  im  Ionischen  und  auch 
dort  nur  im  Plural;  doch  haben 
las  und  Tragödie  vieles  gemein- 
sam. κατατιΟ'έναι  η  έν  Μοίραι? 
έΐάττοαι  =  'etwas  niedriger 
stellen'  sagt  Plato  legg.  p.  923  B. 

279.  Eur.  Med.  755  τοίσι  δνο- 
αεβοϋοι  —  βροτών. 

281.  βροτών  denke  man  sich 
von  τον  φο)τ08  aroalov  abhängig". 
Der  Zusatz  ψωτό^  ist  ungewöhn- 
lich, doch  nicht  ohne  Beispiel. 
Ahnlich  Od.  17,  587  ov  γνρ  πού 
τινε5  ώδε  χαταο'νητών  άν&ρώ- 
τιων  άνέρεε  νβρίζοντεδ  άτάοΟ'αλα 
υτΐ'/^ανοωνται.  23,  187  ανδρών 
δ'  ον  κέν  τΐ£  ζωόδ  βροτόδ,  ουδέ 
uöl    ηβών,  ρεϊα  μετογλίασειεν. 

282.  μή  κάλυπτε  steht  an  Stelle 
eines  positiven  Begriffes  (etwa 
φανέρο»σον)•,  nur  SO  verträgt  es 
sich  'mit  ^iir^ols:  im  Einklang 
mit  ihnen.  Das  Bild  erinnert  an 
das  biblische  Gleichnis  vom  Licht, 
das  nicht  unter  den  Scheffel  ge- 
stellt werden  soll.  Der  Gedanke 
knüpft  an  die  in  der  Einleitung 
der  Bede  entwickelten  wieder  an. 
ίΰ^αι/ζω»^  ist  im  wörtlichsten  Sinne 
zu  verstehen  (nicht   'glücklich'). 

284.  Hier  schließt  die  Ge- 
daukenreihe,  die  276  begann,  mit 


derselben  Erwägung,  mit  der  sie 
eingeführt  wurde,  wieder  ab. 
Formal  bemerkenswert  ist,  daß 
Öd.  zunächst  von  sich  wie  von 
einer  dritten  Person  redet:  τόν 
Ίκέτην,  nachher  dann  zur  ersten 
übergeht.  Dies  ist  rhetorisch 
wirkungsvoller,  daher, auch  bei 
Demosthenes  derselbe  Übergang 
zu  finden  18,  79:  ούδαιιοΰ  ζ/ψ 
μοαδ'ένη  γέγραφεν  ονδ^  αίτίαν 
ούδευίαν  κατ  iuov.  Anh.  §  183. 
—  Öd.  bemüht  sich,  dem  Chor 
eine  sittliche  Verpflichtung  auf- 
zureden; in  diesem  Sinne  setzt 
er  έχέγγυον  ZU  ΜΧαβε£.  έχέγγυοδ 
ist,  wer  ein  Pfand  (^v;/t5i7)  besitzt, 
gewöhnlich  in  dem  Sinn,  daß  er  im- 
stande ist,  es  anderen  zu  gewähren, 
hier  umgekehrt  in  dem  Sinne,  daß 
es  ein  zweiter  ihm  gegeben  hat. 
285.  In  έκφνλαοσε  ist  die  Prä- 
position zu  beachten,  ρύον  geht 
einfach  auf  den  Akt  der  Hilfe- 
leistung, έκφνλαοσε  bezeichnet 
ihre  Durchführung  bis  zum  Ende. 
'287.  Die  Andeutungen^  die  Ö3. 
hier  macht,  sind  durchaus  ge- 
heimisvoll,  und  der  Chor  ist  nicht 
imstande,  sie  zu  verstehen.  Sie 
sind  trotzdem  klug  auf  zwei 
menschliche  Eigenschaften  be- 
rechnet, Scheu  vor  dem  Heiligen 
und|,Freude  am  Gewinn. 


54 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


TtaQfj  ης,  υμών  δστις  έοτϊν  ήγεμών, 

τότ'  είσαχονων  7ΐάντ'  έπιστήστ]*  τά  de  290 

μεταξύ  τούτον  μηδαμίος  γίγνον  ν.ακός. 

ΧΟΡΟΣ. 
ταρβεΐν  μεν,  ώ  γέρα  ιέ,  τάν^νμήματα 
πολλή  έστ^  άνάγχη  τάτΐό  σον'  λόγοισι  γάρ 
ούγ.  ώνόμαοταυ  βραχέοί'  τους  οέ  τησδε  γης 
άναχτας  αρχεΐ  ταντά  μοι  οιειοέναι.  295 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
'λαΐ  Ttov  έ'σ^^   6  χραίνων  τησδε  της  χώρας,  ξένοι; 

ΧΟΡΟΣ. 
πατρφον  άστν  γης  έχει'  σγ,οπός  δε  νιν, 
δς  χαμέ  δεϋρ'  έπεμψεν,  οίχεται  στελων.         Po.^L.  ^■«'■^*^^ 


288  f.  ό  κύρίοβ.  Daß  ein  Herr 
vorhanden  ist,  ist  sicher.  Wer  es 
ist,  kommt  nicht  in  Frage ;  daher 
wird  t/s  hinzugesetzt  und  weiter 
υμών  Sans  έατιν  ήγεμών  (Anh. 
§  212).  Für  die  Zufügung  von 
Tis  ist  0.  R.  107  Tovs  avTOBvxas 
Tifas  ein  Beispiel;  öfter  verbindet 
hellenistische  Prosa  ris  mit  dem 
Artikel:  ApoUodor  bibl.  1,75  είσί 
§έ  Tivss  οί  λέγοντεξ,  d.  h,  gesagt 
wird's  bestimmt;  wer  es  sagt,  ist 
Nebensache.  Ähnlich  Epiktet  ΙΠ 
22,  4  Μστι  γάρ  ns  Εκαστα  ό  Sia- 
τάσαων^  Hephaestio  περί  ηοιήμ. 
ρ.  72,  8  Westph.  ϊοτι,  8έ  τίνα  έν 
τοΐ3  ποιήμασι  και  τά  καλούμενα 
έφνμνια,  aber  bei  Vettius  Va- 
lens ρ.  315,  20  auch  xcvas  τόνε 
τοιούτονα,  bei  Heliodor  Aethiop. 

V  26   TiS  των  ληστών  ό  τολμηρό- 
τατοδ. 

290.  τά  μεταξν  wie  τά  ννν  und 
ähnliches. 

291.  τούτον  natürlich  τον  ννν 
και  τον  παραγενέσ&αι  τον  κύριον. 

292.  ταρβεϊν  τά  ένΟ-.,  ach- 
tungsvolle Scheü  haben  vor  dem, 
was  du  mir  zum  Herzen  redest. 
Das  Wort  έν&ύμημα  erscheint 
hier  (und  1199)  zum  erstenmal 
als  rhetorischer  Terminus;  die 
Älteren  ^bevorzugen    in    diesem 


Sinne  γνώμη  (Rh.  Mus.  52  S.  13  ff.). 
ένϋ-ύμημα  Scheint  erst  seit  Iso- 
krates  üblicher  zu  werden.  Euri- 
pides  hat  einmal  ένϋ-ύμησι?  (fr. 
248)  im  Sinne  von  Beherzigung. 
έν&νμεϊσ&αι,  den  Rednern  seit 
Anfang  geläufig,  wird  von  der 
Tragödie  gemieden.  Zur  Sache 
vergleiche  man  noch  Xenoph. 
Mem.  II  1,  34:  ^κόσμησε  τά? 
γνώμαξ  Μτι  μεγαλ.ειοτέροι«  ρήμα- 
σιν  ή  Ιγώ  ννν,  SO  hier:  τά  ipd'v- 
Μηματα  ώνόμασται  λ.όγοιδ  ον 
βραχέσι. 

294.  ο  ν  β  ρ  αχέ  σ  IV  ,  ονκ  εντε- 
λέσι,  ηοη  levibus  verbis,  da  Öd. 
mit  Feierlichkeit  bedeutsame 
Worte  gesprochen  hatte.  —  ώνό- 
μασται, ειοηται,  wie  Jl.  18,449 
πολλά  ηερικλντά  δώρ     όνόααζον. 

295.  TOVS  άνακταξ   geht  auf 

Theseus  allein ,  vgl.  884,  zu 
970.  —  ^£?i^.^  uoi,  ich  gebe 
mich  damit  zufrieden,  daß 
der  Landesherr  diese  Verhältnisse 
genau  kennen  lerne  und,  was 
hieraus  von  selbst  folgt,  eine 
Entscheidung  treffe. 

297.  Hier  kann  σκοπόδ  nur 
eine  Amtsbezeichnung  sein,  etwa 
wie  unser  'Feldhüter'.  Wir  kennen 
επίσκοποι  als  Beamte  aus  ver- 
schiedenen griechischen  Städten. 


ΟίΔίηΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩιΝΩΙ 


55 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ή  χαΐ  δοχεΐτε  τον  τυφλού  τιν^  έντροτΐήν 
ή  φροντίδ'  έ'ξειν  αυτόν  ώοτ    έλΒ^εΐν  τνέλας; 

ΧΟΡΟΣ. 
γ.(χΙ  ytaqS-',  δταν  τνερ  τούνομ'  αΐσ^-ηται  το  σόν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τις  έ'σ^-'  δ  χείνφ  τοντο  τοϋπος  αγγέλων; 

ΧΟΡΟΣ. 
μαχρά  χέλευ^ος,  πολλά  δ*  έμπορων  έπη 
φιλεΐ  πλανάσ^-αι,  των  έχεΐνος  οίων, 
^•άρσει,  7€αρέσται'  πολύ  γάρ,  ώ  γέρον,  το  σόν 
όνομα  διήχει  πάντας,  ώστε  χει  βραδύς 
εΰδει,  χλνων  σου  δεϋρ*  άφίξεται  ταχύς. 


300 


305 


299.  τον  'τνφλον,  der  Bote 
konnte  dem.  Theseus  weiter  nichts 
sagen,  da  Öd.  seinen  Namen  zu 
nennen  vermieden. 

300.  αυτόν  ist  SO  gestellt,  daß 
es  auch  mit  έλ&εΐν  verbunden 
werden  kann.  —  ώστε,  der- 
gestalt dai3,  vgl.  386. 

301 — 304.  Diese  vier  Verse  sind 
von  Hirzel  (Rh.  Mus.  18,  306  ff) 
dem  Sophokles  abgesprochen  wor- 
den; sehr  mit  Unrecht  werden 
sie  als  unklar  und  poesielos  hin- 
gestellt. Bemerkenswert  ist  im- 
merhin, daß  atuj  (304)  sonst  im 
Trimeter  nicht  vorkommt. 

301.  Der  Chor  meint,  es  komme 
alles  darauf  an,  daß  Theseus  den 
Namen  des  Öd.  erfahre. 

303.  Der  Weg  ist  weit;  da 
kommen  die  Leute  zum  Reden; 
was  viel  beredet  wird,  spricht 
sich  herum ;  so  wird  Theseus  da- 
von erfahren.  Man  übersetze 
demnach  τιρΙΙά  b"  έίΐπόοίον  ϊπτ} 
ψιΐρΐ  jilaväo^ai,  'wenn  Wanderer 
viele  Worte  macheu,  pflegen  diese 
sicir  zu  verbreiten',  nollä  hat 
den  Wert  eines  ganzen  Satzes; 
zwei  Gedanken  so  in  einen  zu- 
sammenzuziehen gehört  zu  den 
Eigentümlichkeiten  des  Sophokle- 


ischen  Ausdrucks.  Vgl.  die  Bern, 
zu  Vs.  113.  195.  383  und  48T. 
Sachlich  ist  zu  betonen,  daß  der 
Weg  von  der  Burg  nach  Kolonos 
eine  gute  Stunde  beträgt,  und 
hier  reden  Greise. 

305.  Mit  ηοΐύ  γάρ  folgt  die  Be- 
gründung, weshalb  Th.  kommen 
wird,  wenn  er  den  Namen  gehört 
hat;  est  enim  nonien  celebre.  — 
πολύ  'weit  und  breit'  (Anh. 
i  247,  24)  gehört  zu  διήκει-, 
πάνταί  fasse  man  als  Bezeichnung 
des  Zieles  (--  scs  πάντα?). 

306  f.  Theseus,  vom  Erscheinen 
des  seltsamen  Gastes  benach- 
richtigt und  nach  Kolonos  ent- 
boten ,  wird ,  sobald  er  von 
Ödipus  hört  {χλύων  σον ,  wie 
1182  κλνονσα  παιδόδ,  Vgl.  unten 
ZU  355),  schnell  herbeieilen,  κεί 
βραδύ«  ίστιν  'auch  wenn  er  lang- 
sam ist':  So  würde  wenigstens 
die  Prosa  sagen;  der  Dichter  aber 
wählt  statt  des  farblosen  έoτh' 
ein  Wort  von  ausgeprägtem  In- 
halt (Anh.  §  231).  ενό'ειν  ist  der 
stärkste  Gegensatz  zu  jeder  wirk- 
lichen Aktivität;  Libanius  or.  I, 

4  p.  82,  1  F.  braucht  so  καο'εύδεα•: 
τελούσα  δέ  (die  Mutter)  άργύριον 
τοίί^έπΐ   τον    παι,δεύειν   ουκ  ΐ]δει 


56 


ΙΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

αλλ    ευτυχής  ιχοιτο  τ^  ^^  αύτον  7ΐόλει 
έμοί  τε'  τις  yaq  έσ^-λός  ούχ  αύτφ  φίλος; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ώ  Ζεν,  τι  λέξω;  7Col  φρένων  έλ&ω,  τΐάτερ ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τί  δ'  iavL•,  τέγ,νον  ^^ντιγόνη ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

γυναΐχ^   ορώ 
στείχουσαν  ημών  άσσον,  Αίτναίας  έπΙ 
πώλου  βεβώσαν'  γ,ρατί  (5'  ήλίοοτερεΐ 
'λυνη  τερόσωτΐα  Θεσσαλίς  vlv  άμπέχει. 
τί  φώ; 
α^έστιν;  άρ^  ούχ  εστίν;  ή  γνώμη  τΐλανά. 


310 


315 


χαλεπηναι  ττρόδ  κα&εύδοντα  (d.  h. 
den  faulen)  παΐδα\  er  nennt  eben- 
dort  §  279  S.  202,  13  F.  die  Un- 
tätigkeit vnvos. 

309.  Das  ίμοί  entschuldigt 
Öd.  mit  der  nun  einmal  allen 
Menschen  innewohnenden  Selbst- 
liebe. Vgl.  Eur.  Med.  86  ώδ  näs 
TIS  αντόν  τον  nilas  μάλλον  φιλεΐ. 
fr.  460  εκείνο  γαρ  ninovd^  όπερ 
πάντεδ  βροτοί'  φίλων  μάλιστ 
έμαντόν  ούχ  αίοχύνομαι,  Men. 
mon.  407  ονκ  ^τιν  ονδείζ  δοτιδ 
ονχ  αντφ  φίλοδ.  —  έο&λόδ  'der 
etwas  taugt'.  Man  stoiSe  sich 
nicht  daran,  daß  hier  der  Egois- 
mus als  Kennzeichen  eines  wacke- 
ren Mannes  verkündet  wird.  Das 
Gebot  der  Nächstenliebe  ist  erst 
ein  christliches. 

310.  ποΐ  φρενών  ίλ&ω ;  ygl. 
170. 

312f.  Alrvata  πώλοδ  nimmt 


p.  143),  und  mit  Maultieren  pflegte 
man  zu  reisen,  zumal  Frauen. 
Auf  der  Bühne  wird  natürlich 
das  dem  οίκέτηδ  (334)  übergebene 
Tier  nicht  sichtbar. 

313.  ή/αοατερήδ  muß  nach  Ana- 
logie von  βιοοτερήξ  747  όμματο- 
στερή?  1260  'der  Sonne  beraubt', 
'beschattet'  heißen.  Der  Dativ 
vertritt  einen  Lokativ.  Anh.  §  50. 

314.  Θεοσαλΐ£  κννη,  ein  der 
breitkrämpigen  Kausia  nahe  ver- 
wandter ,  schirmförmiger  Hut 
(petasus),  den  außer  Wanderern 
Landleute  und  Hirten  trugen, 
wie  nach  Kallimachos  (fr.  124 
p.  393  Schneid.)  die  ländliche 
Hekale,  welche  den  jugendlichen 
Theseus  bei  sich  aufnahm:  au^i 
δέ  ol  κεφαλτ}  νέον  Λΐ/ιονίη^εν 
μεμβλωκόζ  πίλημα  περίτροχον 
άλ.καρ  εκείτο  ϊδεοδ  ένδίοιο, 

316.  Die  Form  derEede  stimmt 


man  gewöhnlich  als  Bezeichnung      wörtlich  zu  Eur.  Iph.  T.  577  άρ' 
eines    edlen     schnellen    Bosses,      εέοιν;  άρ'  ονκ  είαίν;  r/s  ψράαειεν 


Vielmehr  ist  (mit  Boeckh)  ein 
Maultier  zu  verstehen;  Sizilien 
ist  durch  seine  Maultiere  berühmt 
(Photios  Lex.  p.  366,  12  έδόκονν 
al  ΣικελίκαΙ  ήμίονοι  είναι  σπον- 
δαζαι,  Vgl.  Boeckh  Explic.  Find. 


äv;  —  ή  γνώμη   πλανά  incertam 

me  reddit  opinio.  Man  beachte 
den  absolut  symmetrischen  Bau 
von  Vers  316  und  317,  in  denen 
jedes  Sätzcheniden  gleichen  Raum 
einnimmt. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟλΩΝΩΙ 


57 


ΆαΙ  φημί  χάτΐόφημί,  χονχ  έχω  τι  ψω. 
τόλαινα.  — 

ονχ  έ'στιν  άλλη'  φαιδρά  γονν  άτι     ομμάτων 
öaivsL  με  τΐροσστείχονσα,  σημαίνει  δ^  δτι 
μόνης  τόδ'   έστΙ  δηλον  Ισμήνης  τίάρα. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
πώς  είπας,  ώ  jcal; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ηαΐδα  σήν,  έμήν  δ     όράν 

δμαιμον'  αύδη  δ*  αντίχ'  έ'ξεστιν  μα^εΐν. 

ΙΣΜΗΝΗ. 

ώ  δισσά  πατρός  χαΐ  χασιγνήτης  έμοί 

ηδιστα  προσφωνήμα&\  ώς  υμάς  μόλις 

εύρονσα  λύ7ΐη  δεύτερον  μόλις  βλέ^εω. 


320 


325 


317.  ονκ  ίχο)  τι  (statt  δ  τι) 
φώ  auch  bei  Aisch.  Cho.  91  Eur. 
Hei.  564.  Vgl.  ovx  ^%o}  τι  πρώ- 
τον εϊπο)  Eur.  Suppl.  687,  und 
Ähnliches  zu  El.  316. 

318.  τάλαινα  nennt  sich  Ant. 
wegen  der  Unruhe,  in  die  sie 
durch  die  Ungewißheit  versetzt 
wird. 

319  f.  φαιδρ  ά  άπ  ό  μ  μ  άτ  lov 
ο  αινείς  hilari  oculorum  nuiu  se 
cognoscendam  praebet.  Aisch.  Ag. 
240  (Iphigeneia)  ίβαλλ'  §καοτον 
&ντήρων  άπ  όμματα  βέλεΐ  ψιλ- 
οίκτφ, 

321.  Daß  Soph.  δηλον  als  Ad- 
verb gebraucht  hat,  läßt  sich 
schwerlich  bezweifeln ;  an  sich  ist 
die  Adverbialisierung  so  gut  mög- 
lich wie  bei  νέον  (0.  C.  1775  vgl. 
Plutarch  v.  Sertorii  c.  8)  oder 
λοίο&ιον  (Ai.  468);  die  zwei  noch 
in  Betracht  kommenden  Stellen 
Ai.  906  {^πεοεν)  αντόΰ  πρόδ  αντον 
hrjlov  und  fr.  526  Ν.  αλγεινά, 
Ιΐρόκνη,  δηλον  gewähren  freilich 
die  Möglichkeit,  das  Adverb  durch 
Interpunktion  zu  beseitigen.  Aber 
in  späterer  Prosa  taucht  es  von 
neuem  auf:  Antigoni  bist.  mir. 
25  p.  9,  28  Keller:    δ  »εν   δήλ.ον 


και  ό  ποιητή«  κτλ.  Proclus  in 
rem.    publ.   II   ρ.   327,   2    Xroll 

φερόμενα«  —  ει«  τήν  άλογ/αν 
δηλον,  ebd.  Κ.  334,  17  διά  τψ 
άλογία?  δηλον  αντώ  σνναφ^είε, 
Vettius  Valens  ρ.  371,  11.  Die  ^ 
Übereinstimmung  der  tragischen  ; 
Sprache  mit  dem  späten  Griechisch 
ist  eine  noch  nicht  hinlänglich 
aufgeklärte,  aber  jedenfalls  außer 
allem  Zweifel  stehende  Sache. 

322.  ^ε  steht,  weil  von  einer 
und  derselben  Person  zwei  Dinge 
ausgesagt  werden :  παΐδα  αήν,  ή 

δμαιμοδ  έμοί  έστιν.  Vgl.  1275. 
Plat.  Prota^.  ρ._310  Α  Ιππο- 
κράτη« ό  ΐΑπολ/.οδώρον  vios, 
Φάοίονο«   δέ   αδελφό«. 

325.  προαφωνήματα  wird  gut 
erläutert  durch  Eur.  Suppl.  803 
ώ  παϊδε«,  ώ  πιχρόν  φίλων  προαη- 
γόρημα    ηατέρων.     Das    neutrale 

Substantiv  tritt  anstelle  der 
Person,  indem  es  hervorhebt,  was 
gerade  mit  ihr  geschieht.  Anh. 
§  236. 

326  λύπτ},  weil  Ismene  von 
dem  kläglichen  Anblick  des  Vaters 
und  der  Schwester  ergriffen 
Tränen  vergießt.  Mit  δεύτε- 
ρον vgl.  364. 


58 


ΣΟΦΟΚΛΕΟη 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

c5  τέχνον,  ηχείς; 

Ι2ΜΗΝΗ. 
ώ  πάτερ  δνσμοιο^   όράν. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ." 
ώ  σττέρμ^   δμαίμον. 

ΙΣΜΗΝΗ. 
ώ  δΙς  äd-liai  τροφαί 
[ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τέ-κνον,  πέφηνας; 

ΙΣΜΗΝΗ. 

ούζ  άνευ  μόχΟ^ον  γέ  μοι. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τΐρόσφανσον,  ώ  τταΐ. 

ΙΣΜΗΝΗ. 
■3^ίγγάνω  δνοιν  όμον] 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ή  τησόε  γ,άαον ; 

ΙΣΜΗΝΗ. 

όνο  μόρου  τ    έμον  τρίτης. 


830 


327.  Svauotoo^  όράν  heißt  Öd., 
weil  der  Anblick'  seines  ent- 
stellten Gesichtes  unheilbedeutend 
scheint,  wie  etwa  der  des  Gorgo- 
hauptes.  Es  ist  also  eine  Anspie- 
lung auf  den  im  Altertum  und 
heute  weit  verbreiteten  Aberglau- 
ben, daß  gewisse  Begegnungen 
Unglück  vorauskünden.  Uns  mag 
solch  eine  Bezeichnung  im  Munde 
der  Ismene  befremden,  aber  man 
muß  bedenken,  daß  antikes  und 
modernes  Zartgefühl  nicht  iden- 
tisch sind,  δύσιιοιρο?^  nur  hier 
auftretend,  hat  mit  dvauooos 
nichts  zu  tun,  sondern  gehört 
zum  Stammwort  μοίρα,  wie  §ύσ- 

μοροζ  zu  μόρο«. 

328.  In  α  πέρα    δ  u  am  ov  ^λλϋ^ 

Hinweisung  auf  die  unselige  Ab- 
stammung der  Ismene  zu  finden, 
die  zugleich..  Tochter  und 
Schwester  des  Ödipus  ist,  scheint 
dem  Zusammenhang  nicht  ange- 


messen und  ist  durch  die  Worte 
keineswegs  geboten,  da  unter 
allen  Umständen  die  Kinder  ihren 
leiblichen  Eltern  blutsverwandt 
sind.  Die  in  327 — 330  sich  ähn- 
lich wiederholenden  Anreden,  ώ 
τέχνον,  ώ  π  αϊ,  τέκνον,  ώ  σπέριι^ 
δμαιμον,  malen  die  Liebe  und 
Zärtlichkeit  des  greisen  Vaters. 
τοοφαί  Lebensweise,  wie  Ai.  499 
oovUav  τροψήν'γ^Ι.  338.  'Zwei- 
mal unselig'  wird  sie  von  Ismene 
genannt  im  Sinne  einer  Steige- 
rung ;  gewöhnlich  sagt  man  dann 
freilich  Tois  äd^lto^.  Aber  hier 
benutzt  S.oph.  Sis  zu  einer  kleinen 
Pointe.  Öd.  faßt  es  nämlich  so, 
als  ob  damit  er  und  Antigone  be- 
sonders bezeichnet  seien  und  fragt : 
ή  τήσδ/:  χάμου;  in  der  Weise  wilFs 
Ismene  indessen  nicht  verstanden 
haben;  denn  sie  schließt  sich|ein: 

δνσμόρον  τ    έμοϋ  τρίτη«. 
331.  τρίτη«,  zu  S. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  Κ0ΑΩΝΩ1 


59 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

τέγ,νον,  τι  (5'  ήλ&ες; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
ο^,  πάτερ,  προμη&ία. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ττότερα  τΐό^οισι; 

ΙΣΜΗΝΗ. 

ΥΜΪ  λόγων  γ"   αύτάγγελος, 
ξνν  φπερ  είχον  οίχετών  Ίπστφ  μόνφ. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
οι  δ'   αν^όμαιμοι  που  νεανίαι,  Ίεονεΐν ; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
εϊο^  ονπερ  είσί'  δεινά  τάν  χείνοις  τα  νυν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  7εόντ'  έκείνω  τοις  εν  Λίγύπτφ  νόμοις 


335 


332.  Die  Stellung:  des  δε  ist  be- 
dingt durch  den  an  die  Spitze  ge- 
rückten Vokativ,  vgl.  507.  592,  zu 
0.  E,.  1097.  —  a^  noouT/d'^q, 
aus  Fürsorge  f  ü  r  d  i  c  η ,  wie  σ^^ 
nod-os  die  Sehnsucht  nach  dir  (zu 
Ö.  U.  969). 

333.  πότερα^  nicht  πότερον, 
hier  wie  überall  in  der  Tragödie 
zu  Anfang  des  Verses  vor  Kon- 
sonanten, zur  Vermeidung  des 
auch  im  ersten  Fuß  nicht  allzu 
häufigen  Anapästes. — και  λόγ  ων 

γ    αντάγχελοδ,    nicht  bloß   aus 

Sehnsucht,  sondern  auch  um  dir 
Mitteilungen  zu  machen,  die  ich 
selbst  überbringe. 

335.  Zu  dieser  Frage  gibt 
Ismenes  Äußerung  über  die  Be- 
gleitung eines  einzigen  treuen 
Dieners  den  natürlichen  Anlaß. 
Zugleich  dient  sie  dazu,  das  Ver- 
dienst der  Töchter  in  helleres 
Licht  zu  stellen.    —   που  {siai) 

νεανίαι  ηονεϊν;  WO   sind  die 

Brüder,  junge  starke  Män- 
ner, um  sich  zu  mühen?  Sie 
sollten  euch  diese  Mühe  (342)  ab- 
nehmen. Die  Konstruktion  ähn- 
lich wie  Eur.  Or.  1472   τιυϋ  δήτ 

άμύνειν  οι    κατάί^στέγα=   Φρύγε£ ; 


336.  εϊσ*     Ο'δπερ     είσί^     sie 

sind  wo  sie  eben  sind,  vgl.  zu 
273.  Ismene  möchte  genaueren 
Mitteilungen   ausweichen.  —  έν 

κείνο  19,  vgl.   365. 

337.  Öd.  glaubt  aus  Ismenes 
Andeutungen  entnehmen  zu  dür- 
fen, die  Brüder  säßen  ruhig  da- 
heim. Von  den  Ägyptern  erzählt 

Herodot  2,  35  ai  μέν  γνναΖχεδ 
ά'/οράζονσι  και  καπηλεύονσι^  οΐ 
δέ  άνδρεδ  κατ  oixovs  iovTF? 
νψαένονσι,  und  es  ist  kaum  ein 
Zweifel,  daß  Sophokles  die  An- 
regung zu  seinen  Versen  aus  der 
Herodotlektüre  geschöpft  hat. 
Der  Dichter  spielt  öfter  auf  Er- 
zählungen des  Geschichtsschrei- 
bers an  (El.  62,  Hdt.  4,  95;  Ant. 
905,  Hdt.  3,  119;  0.  R.  981,  Hdt. 
6,  107).  Der  Traum  der  Klyte- 
mestra  El.  417  ff.  ist  von  ihm 
nach  dem  Muster  der  Traumes 
der  Mandane  gebildet  (Classen 
Verh.  der  Kieler  Philologenvers. 
S.  114).  Auch  Euripides  hat 
Herodot  gelesen  (frg.  Kresph.  452 
^  Hdt.  5,  4,  El.  169  ^  Hdt.  1. 
216,  Iph.  Taur.  40  ^  Hdt.  4, 
103). 
'  338.  Mit  einer  bei  Vergleichun- 


60 


^:οφοκαεογ: 


φνοιν  χατειχασ^^έντε  χαΐ  βίου  τροφός' 

έχει  γαρ  οί  μεν  άρσενες  κατά  στέγας 

^αχοϋσιν  ίοτουργοϋντες,  αΐ  δέ  σύννομοι  340 

τάξω  < βίου  τροφεία^  πορσύνονσ'  αεί'  K?iL4^t'wrvdJle 

σφφν  ö\  ώ  τέ7ίν\  ους  μέν  είχός  ήν  7ΐονεΐν  τάδε, 

Άατ'  οΐτ,ον  οίχονρονσιν  ώστε  παρθένοι, 

σφώ  δ    άντ'  εκείνων  τάμα  δνστήνον  κακά 

ύίίερτΐονεΐτον'  ή  μεν  έ'ξ  δτον  νέας  345 

τροφής  έ'ληξεν  καΐ  κατίσχνσεν  δέμας, 

αεί  μεΘ^    ημών  δύσμορος  πλανωμένη 

γερονταγωγεΐ,  τΐολίά  μεν  χατ'   άγρίαν 

ϋλην  ασιτος  νηλίτνονς  τ    άλωμένη, 

πολλοΐσι  δ^  όμβροις  ήλιου  τε  καύμασιν  850 

μοχ^ονοα  τλήμων,  δεύτερα  ηγείται  τά  της 


gen  üblichen  Kürze  werden  den 
vouoc  die  Söhne  selbst  gegen- 
übergestellt ,    wie    Od.    2 ,    121 

τάων  ov  TtS  όμοΧα  νοηπατα 
Πηνελοπύτ]  ^Sti.  Vgl.  0.  R.  1507 
μη$^  ίξίσώστ]£  τάσδε  τοΪ8  έμοϊδ 
xaxois.    Eur.  Bacch.  1253  μητρόβ 

είκαα^εί?  τρόηοιζ. 

340.  ^  οΰννομοζ  die  Gattin, 
wie  i  αύννΰμοζ  der  Gatte  (El. 
600).  So  schon  Aisch.  Pers.  704, 
nicht  Euripides.  Das  Bild  ist 
übernommen  von  Tieren,  die  zu- 
sammen auf  der  Weide  gehen. 
Euripides   nennt   Hei.    1488    die 

Vögel  οΰννομοι  νεφελών   δρόμον, 

Hippol.     979     Felsen     σύννομοι 

&αλάοσηξ. 

341.  ^ξω  (nämlich  δόμων),  im 
Gegensatze   zu  κατά  στέγα?  339. 

342.  ο  ψ  Ο)  ν,  ex  vobis  utrisque. 
Der  Dualis'hier  vom  Doppelpaare 
der  Brüder  und  Schwestern: 
während  οψώ  344  nur  von  Anti- 
gone  und  Ismene  zu  verstehen 
ist.  —  τάδε,  die  Sorge  für  den 
Unterhalt  und  die  Pflege  des 
Vaters. 

343.  Der  Pleonasmus  κατ  οί- 
κον οίκονροΰσ IV   erklärt  sich 


aus  der  abgeschwächten  Bedeu- 
tung des  Verbums,  vgl.  οίκονρεΖν 
ίνδον  Plat.  de  re  publ.  V  p.  451 
D  und  ähnl.  zu  Trach.  760. 

344.  τάμα  δνστήνον  κακά^ 
wie  Phil.  1126  τάν  ίμάν  μεΐέον 
τροφάν. 

345.  νπερπονεΧτον,  πονεΐ- 
τον  τάμα  κακά  νηέρ  έμον.  Vgl. 
Ο.  Β.  258  άνχ^'  ών  έγώ  τονδ*  ώσ- 
περεί  τονμοΰ  ηατρόε  ύττερμα- 
χονμαι.     —      ή     μέν,      AutigOUe, 

gegenüber  353  σν  δέ.  —  vias. 
Auf  die  τροφή  ist  das  Epitheton 
übertragen,  das  eigentlich  der 
Antigene   zukommt.    Anh.  §  10. 

348f.  άν^/αί/ v^.j;«^,  wieO.  R. 
476  φοιτά  γάρ  νπ  άγρίαν  νλαν. 
Archil.  fr.  20  ρ.  540  ϋΐηζ  άγρίηδ 
έηιστεφήΰ. 

350.  Nach   dem  Haupt verbum 

γερονταγωγεΐ  ηολλά  μεν  άλω- 
μένη erwartet  man  im  zweiten 
Gliede  πολλά  δέ  μοχ&οϋσα  ohne 
neues  Verbum  finitum.  Dies  tritt 

indes    doch   ein    (δεύτερ'  ήγεΖταή, 

und  so  wird  die  streng  logische 

Entwicklung  des  Satzes  zerstört. 

•  35 1  f.  τ  ά.  τήβ  οίκοι  δ  ια/τη  e, 

die  Vorteile  des  häuslichen  Lebens, 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


61 


355 


οίκοι  διαίτης,  ει  ττατηρ  τρο€ρήν  έχοι. 

σύ  δ\  ώ  τέχνον,  πρόσ^εν  μέν  έξίχον  τχατρί 

μαντεΐ*  άγουσα  τΐάντα,  Καδμείων  λά^ρί^^ 

α  τοϋδ'  έχρήσ^  σώματος,  φύλαξ  δέ  μου 

τΐΐστή  κατέστης,  γης  δτ'  έξηλαννόμην' 

νυν  δ'   αϋ  τίν^  ήκεις  μν^^ον^  ^Ισμήνη,  τζατρϊ 

φέρουσα;  τις  σ'   έξήρεν  οΐκο^εν  στόλος;       <v*^a-u*^"v^  >*^σ*/αι 

ήχεις  γαρ  ού  κενή  γε,  τοϋτ*  εγώ  σαφώς  ψ 

έξοιδα,  μή  ούχΙ  δεΐμ"   έμοί  φέρουσα  τι,  360 

ΙΣΜΗΝΗ. 
εγώ  τά  μεν  ττα^ήμα^^  αττα-Θ-ον,  ττάτερ. 


die  gemächliche  Ruhe  und  Be- 
quemlichkeit. —  8 εΰτ ερ  όν  τι 
ήγεζσϋ'αι,  etwas  hintansetzen 
(Phil.  1442).  —  rrje  zvl  Ende  des 
Trim.,  vgl.  zu  El.  879.  —  ει 
i%oi,  wenn  nur,  ist  aus  der 
Seele  der  Antigene  gesprochen. 

354,  Von  mehrfachen,  den  The- 
banern  in  bezug  auf  Öd.,  so- 
lange er  noch  in  Theben  ver- 
weilte, gegebenen  Orakeln  er- 
fahren wir  sonst  nichts. 

355.  τοϋδε  aojuaros,  mich 
betreffend,  eine  bei  den  verha 
dicendi  und  audiendi  nicht  seltene 
Anwendung  des  Genitivs,  die 
man  früher  durch  die  Ellipse  der 
Präp.  περ/  erklären  wollte.  Anh. 
§  37.  —  Die  Umschreibung  der 
ersten  Person  durch  acöua  τόδε 
findet  sich  weder  bei  Aischylos 
noch  auch  sonst  bei  Sophokles, 
aber  häufig  bei  Euripides;  Ale. 
636  Heracl.  89  Heracl.  528  Troad. 
958  fr.  789.  Sophokles  ist  hier 
wohl  euripideischer  Weise  gefolgt ; 
wenn  er  0.  R.  643  den  Öd.  sagen 
läßt:  δοώντα  γάρ  ην,  ώ  γνναι,  κα- 
xöis   εϊληφα    xovuöv    σώμα    σϋν 

τέχντ]  κακϋ,  SO  ist  das  etwas  ande- 
res, wie  Demosthenes  adv.  Mid.  7 

zeigt:  ϋβριαααι  f/kv  γάρ  h/ώ  και 
προηεπηλόκιοται  τό  σώ μ  α  τον- 
II  ό  ν,  vgl.  Eur.  Tro.  1010.  Sophokles 
liebt  seinerseits  die  Umschreibung 


mit  o§'  άνήρ  (so  auch  0.  C.  1329, 
1472,  1546,  1618),  die  bei  Aischy- 
los nur  einmal,  bei  Euripides  ver- 
hältnismäßig ganz  selten  erscheint 
und  prosaisch  ist:  HerodotllOS, 
Antiphon  περί  τον  %ορεντον  9, 
Aristoph.  eq.  592.  Die  lateinische 
Satire  (Horaz  I  9,  47)  und  Ko- 
mödie sagt  entsprechend  hie  homo ; 
also  auch  dort  gehört  diese  Form 
der  Bezeichnung  dem  niederen 
Stil  an.  —  φύλαξ  δέ  entspricht 
nicht  dem  πρόσ&εν  //έν  SbZ,  hier- 
zu bildet  vielmehr  vvv  δ'  αύ  357 
den  Gegensatz.  Daher  hat  Elms- 
ley  wohl  richtig  φύλαξ  τέ  μον 
geschrieben. 

358.  στόλο£,  so  fragt  Eur. 
Suppl.  1048  der  greise  Iphitos 
seine  Tochter  τέκνον,  t/s  ανρα; 
τί£  στόλο? ;  τίνο8  χάριν  δόμοιν 
ντιεκβ&α    ήλΟ-ε«;  Vgl.  Phil.   244. 

359  f.  Das  etwas  unbestimmte 
ov  κενή  γ  ε  wird  nach  dem  Ein- 
schiebsel τοντ  έγώ  ααφω?  ϊξοιδα 
durch     μ  ή      ού  χΐ      δεΖμ'      ίμ  ο  Ι 

φέρονσά  τι  genauer  bestimmt: 
leer  bist  du  nicht  gekom- 
men, ohne  — .  Ähnlich  Ant.  87 
έχ&ύον  MoT]  σιγώσ  ,  έάν  μή  πησι 
κηρύξ^ς  τάδε.  Aisch.  Cho.  742 
fj  δή  χλύων  έκεΖνοδ  ευφράνει  νόον, 
εϋτ  άν  πύ&ηται  μν&ον.  —  μ  ή 
ουχί,  weil  der  Sinn  ist  non 
ädes  quin  feras.  Vgl.  zu  El.  107. 


62 


:0Φ0ΚΛΕ0Π 


ζητούσα  την  σήν  που  'λατοιχοίης  τροφήν, 
ηαρεΐο'  έόσω'  όΐς  γάρ  ονχΐ  βονλομαι 
7Γονονσά  τ'  αλγεΐν  υμΙ  λέγονσ'   αϋ^-ις  πάλιν, 
ά  δ'  άμ(ρΙ  τοΐν  σοΐν  δνσμόροιν  τταίδοιν  κακά 
νυν  iOTL,  ταϋτα  σημανοϋσ^  έλήλν^α. 
7τρΙν  μεν  γάρ  αντοΐς  ήν  έ'ρις,  Κρέοντί  τε 
.  θρόνους  έάσ^αι  μηδέ  χραίνεσ^αι  jcoXlv, 
Jr. .  Χόγφ  öy.07tovpj  την  ττάλαι  γένους  φ^οράν 
οία  γ,ατέογβ  τον  σόν  äd-Xiov  δόμον 
νυν  δ'   έγ.  d-εων  τον  χόξ  άλιτηρον  φρενός 


365 


370 


362.  Prosaisch  ζητούσα  τιον 
κατοιχοίηζ  και  τρέφοιο.  Der 
Dichter    macht    beide    Begriffe, 

das  oixpiv  und  das  τρέφεσϋ'αι,  in 

verschiedener  Form  von  ζητούσα 
unmittelbar  abhängig,  so  daß  πον 
κατοικοίη«  aussieht  wie  eine  er- 
läuternde Beifügung  zu  τήν  σήν 
τροψήν. 

363.  παρ^Ιο'  έάσω  ist  eine 
bei  Euripides  (Tro.  695.  fr.  187, 
vgl.  Trag,  adesp.  284)  nicht  seltene 
Verbindung;  seinem  rhetorischen 
Stil  kommt  die  Figur  der  transitio 
recht  zu ;  Sophokles  hat  sie  wohl 
von  dort  her  anwenden  gelernt. 

367.  Die  Verse  367—370  bilden 
einen  deutlichen  Gegensatz  zu 
371 — 373:  ηρίν  uhv  γάρ  ντ^  vvv  d', 
&ρόνον8  iäod'ai  μηοί  γ^ραίνεσΟ'αι 
τιόλιν  \r>  άρχηδ  λαβέσ&αι  και 
κρατονξ  τυραννικού^  λόγω  (d.  h. 
in  ruhiger  Überlegungy  σκοποί7σί 
^  έξ  άλιτηρον  φρενό?.  371 — 373 
sind  wohl  verständlich;  der  Gegen- 
satz fordert,  daß  367  ff.  von  der 
Absicht  der  Brüder  geredet  werde, 
auf  den  Thron  zu  verzichten. 
Klar  ist  γραίνεσϋ'αι  πάλιν  368, 
weil  es  durch  die  folgenden  Verse 
erläutert  wird;  χρα/νεινίητίβ  'be- 
flecken' heißen.  Es  ist  antike 
Ansicht,  daß  die  Schuld  eines 
Bürgers  für  den  gesamten  Staat 
ein  ulaona  ist  (zu  Ai.  844  Ilesiod. 
Op.  240).    Nun   fragt  sich,   wie 


367  zu  verstehen  ist.  Wollte  man 
verbinden  αύτοί^  Κρέοντί  τε  ήν 
%<?,  so  würde  das  den  Gegensatz 
zerstören,  weil  es  doch  bedeutete, 
daß  die  Brüder  schon  damals 
widerstrebend  auf  die  Herrschaft 
verzichteten.  Daraus  folgt,  daß 
Κρέοντί  zu  &ρόνον8  ida&ai  ge- 
hört und  daß  τέ  mit  dem  folgen- 
den μηδέ  in  Korrelation  steht: 
einerseits  ^  anderseits  nicht,  wie 
Od.  21,  3J0,  Eur.  fr.  526,  Iph.  T. 
697.  Dann  bleibt  übrig  ήν  ^ρΐ9 
aufzufassen  als  gesagt  im  Gegen- 
satz zu  372  είσήλΟ'εν  Μρι8  κακή ; 
das  im  zweiten  Fall  hinzutretende 
Attribut  κακή  muß  scharf  beach- 
tet werden.  Im  ersten  Fall  war 
es  offenbar  eine  iρts  άχαδ'ή: 
Vorbild  ist  Hesiod.  op.  lln:  ούκ 
άρα  uovvov  ^ην  Έρίδοιν  χένο?, 
άλλ  έηι  γαϊάν  είσι  δύω  '  τήν  uev 
κεν     έτταινέσσειε     νοήσαδ ,     ?f     δ 

έτιιαωι/ητή.  Unter  dem  über- 
wältigenden Eindruck  der  Kata- 
strophe ihres  Hauses  wetteiferten 
die  Brüder,  dem  Kreon  das  Reich 
abzutreten ;  wörtlich :  es  war  Wett- 
eifer, daß  der  Thron  dem  Kreon 
überlassen  wurde  etc.  Auch  Euri- 
pides und  Xenophon  brauchen 
^ρΐ5  im  Sinne  von  άμιλλα. 

371.  έκ    ■ο'εών    τον   κάξ  άλι• 

τηρον  φρενόζ^  weil,  WO  Nei- 
gung zur  νβριξ  herrscht,  die 
Götter  den  Menschen  verblenden 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


63 


είσηλ&ε  τοΐν  τρις  aS^Xioiv  ερις  καχή, 
άρχης  λαβέο^αι  υμϊ  χράτονς  τνραννίχον. 
χώ  μεν  νεάζων  χαΐ  χρόνφ  μείων  γεγώς 
τον  τΐρόσ^ε  γεννη3•έντα  Πολννείχη  ^-ρόνων 
άττοοτερίογ.ει,  "/.άξελήλαν.εν  7ίάτρας. 
δ  δ\  ώς  ΥΜ&'  ημάς  εσ&'  ό  πλημνών  λόγος, 
το  Άοΐλον  "Αργός  βάς  φνγός,  τίροσλαμβάνει 
γηδός  τε  χαινόν  τιαΐ  ξνναστΐΐστάς  φίλους, 
ώς  αύτί'Α^  ν4ργος  ή  το  Καδμείων  7ΐέδον 
τίμτ]  yxcd-έξον  η  τΐρός  ούρανόν  βιβων. 
ταϋτ'  ονχ  άριΟ-μός  έστιν,  ώ  πάτερ,  λόγων, 


37δ 


380 


und  in  Schuld  und  Elend  stürzen: 
Ant.  622  τό  κακόν  ό'οκεΐν  ποτ 
ioxfkov  Tü)S  ϊμμεν  δτφ  ψρέναδ 
d'fös  άγει  ττρόδ  άταν.  —  Statt  der 
Überlieferten    Lesart     hat    man 

κάλιτηρίον    gesetzt,    weil    άλι- 

τηρόδ  sonst  nicht  vorkommt  und 
das  lange  Jota  auffällt.  Bergk 
vermutet  άλαστόρον  (über  die 
Form  vgl.  zu  Ant.  974),  Dindorf 

άλιτρ  ias, 

374  f.  Das  Altersverhältnis  der 
Brüder  ist  von  Sophokles  umge- 
kehrt. Zu  V εάζίον  ist  και  γ^ρόνφ 
μΰοιν  γεγώ«  der  größeren  Be- 
stimmtheit halber  beigefügt,  wie 

El.  12  ofjs  όμαίμον  και  καοιγνήτηζ. 

376.  άποστερέακει,  dem  Sinne 
nach  gleich  αποστερεί,  ist  απαΙ 
Ιεγόμίνον.    Das  Simplex  οτερίοκο) 

findet  sich  im  Ionischen,  der  älte- 
ren Atthis  und  in  der  κοινή. 

377.  ό   πληϋ'ν  ων  λόγο£,   Vgl. 

30δ,  multum  celebrata  fama,  wie 
Aisch,  Ag.  869  fhs  έπλήχ%>ον 
λό'/οι. 

378.  Zur  Unterscheidung  von 
anderen  gleichnamigen  Städten 
heißt  Argos  in  der  Peloponnesos 
κοίλον ,  da  es  in  einem,  nur 
südlich  nach  dem  Meere  zu  sich 

( öffnenden    Bergkessel   lag ,    wie 

*  Od.  4,  1  χούη  Aay.F^aiuoiV  (eben- 
so   Eur.    fr.    1068,    2    κοίλη    γαρ 


δρεοι  περίδρο//ο8),  sonst  κούη 
^HLs,  Συρία.  Vgl.  1387,  ZU  El.  5. 
380  f.  Polyneikes  spricht  aus, 
es  gelte  ohne  weiteres  {αντίκα, 
vgl.  Phil.  14)  die  Eroberung  von 
Theben.  Bei  Aisch.  Sept.  46 
schwören    die    sieben    Helden  ^ 

πόλει  καταοκαφάδ  ^έντεε  λαπά^ειν 
άοτν  Καδμείο)ν  ßia^  ή  γ•ην  Ο'α- 
νόντε£  τήνδε  φνράσειν  ψόνφ.    Der 

gleiche  Sinn  muß  anscheinend  an 
unserer  Stelle ..  gesucht   werden, 
doch  wird  die  Überliefererng  von 
vielen  angefochten.    Man  nehme 
"Αργο£  metaphorisch  anstelle  von 
ΆργεΖοι  (zu  658).    Die   Satzkon- 
struktion ist  ein  Accusativus  ab- 
solutus.    Danach  übersetze  man:  1 
als  ob   die  Argiver  gleich   ent-  \ 
weder  den  Kadmeerboden  ehren-  \ 
voll  in  ihre  Gewalt  bringen  oder  \ 
gen  Himmel  gehen ,  d.  i.  sterben  j 
würden,  βιβάζαι  ist  als  Intransitiv  -^ 
in  der   κοινή   nachweisbar;    vgl. 
Anhang  §  99.  Von  den  Seelen  ge- 
fallener Helden  heiUt  es  bei  Pin- 
dar  Ol.  2,  77  :    ϊτεάαν  Jios  όό'όν 
παρά  Κρόνον  τνρσιν. 

382.  άριϋ-μόδ  ϊόγο)ν  wird  man 
wörtlich  verstehen ;  lateinisch 
co^ia  verborum.  Wie  an  zahl- 
reichen anderen  Stellen,  werden 
die  ioya  zu  den  λόγοι  in  Gegen- 
satz gestellt. 


64  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

αλλ'  έ'ργα  δεινά'  τους  δε  σους  δποι  ^εοΐ 
τζόνονς  χατοΓλτιονσιν,  ούχ  έχω  μα&εΐν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ήδη  γάρ  έ'σχες  έλπίδ^   ώς  έμον  -θ-εούς  385 

ώραν  TLv'  έξειν,  ώστε  σω^^ηναί  ποτέ; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
έγωγε  τοις  νυν  γ\  ώ  πάτερ,  μαντεύμασιν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
TtoLoLOi  τούτοις;  τι  δε  τε^^έστΐΐσται,  τέκνον; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
σε  τοις  έχει  ζητητόν  άνΌ^ρώττοις  τΐοτε 
^ανόντ*  εσεσ&αι  ζώντά  τ\  ενσοίας  χάριν.  390 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τις  δ^  αν  τοιοϋδ^  ΰττ'  ανδρός  εϋ  ττράξειεν  αν; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
έν  σοι  τα  χείνων  φασί  γίγνεσϋ^αι  χράτη. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δτ*  ούχέτ^  ειμί,  τηνιγ.αϋτ'  αρ*   εΐμ'   άνήρ; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
νυν  γάρ  ^εοί  σ'  ορΌ-ονσι,  ττρόσ^-ε  δ'  ώλλνσαν. 

383 f.    δποι  κατοικτιονσιν,  sein    könne,     keinen     Glauben 

wenn  richtig,  ist  kurz  gesagt  für  schenke. 

οίκτίζοί'τεδ  καταστρέγονσιν  (zu  392.  φασΙ  unbestimmt  'es  heißt'. 
303).  Die  Präposition  in  der  Zu-  Und  so  ist  auch  alles,  was  Ismene 
sammensetzung  κατοικτίζω  hat  weiter  fragt,  mit  Absicht  in  einem 
dann  noch  ursprüngliche  Kraft.  Is-  gewissen  Dunkel  gehalten.  έ%• 
mene,  des  neusten  Orakelspruchs  σοι  —  / ίγγ sod-ai,  auf  dir 
kundig,  sieht  voraus,  daß  dem  Va-  beruhe,  wie  247  έν  ^^^<  «fZ- 
ternochharteKämpfebevorstehen.  με&α.  422  er  r  iuoi  tbXoS  γένοιτο. 

385.    ώ5  —   §tsiv,   statt   ώδ  Die  Worte  scheinen  nur  zu  be- 
ilovai  d-εοί  oder  i^eiv  ϋ'εού?,  es  Sagen,   daß    Thebens  Wohl  vom 
i  ist  eine  Mischkonstruktion,  indem  Besitze    des    Ödipus     abhänge, 
I  nach  ώς  {δπωξ)  der  Infinitiv  ein-  während    sie   faktisch   auf    aus- 
tritt: Ai.  378.  Aischyl.  Eum.  790.  wärtige  Kämpfe  hindeuten. 

387.  Über  dieses  neue,  kurz  vor  393.  Ein  ούκέτ''   ών  ist   der 

dem    argeiischen    Zug    erteilte  ohnmächtige  Greis  so  gut  als  der 

Orakel,    nach    dem   Ödipus    388  Tote:   im  Gegensatz   hierzu  be- 

mit   äußerster   Spannung    fragt,  zeichnet  ävS ρα  είναι  das  kraf t- 

vgl.  die  Einl.  S.  9.  volle  Wirken. 

391.    Um    mehr    zu    erfahren,  394.    ώλλνσαν,   sie  gingen 

tut  Öd.,  als  ob  er  der  Verheißung,  auf    d  e  inen    S  tu rz    aus :  |so 

daß  er  Menschen  noch  zu  Nutzen  άηοΛλύμην  274. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  KOAQJNQi 


65 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

γέροντα  d'  oqd-ovv  φλαϋρον  δς  νέος  τνέστ], 

ΙΣΜΗΝΗ. 
ycal  μήν  Κρέοντα  γ'   ϊαβ^ι  σοί  τούτων  χάριν 
ήξοντα  βαιον  κούχΐ  μνρίον  χρόνου. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
07νως  τι  όράστ];  ^νγατερ,  ερμήνευε  μοι, 

ΙΣΜΗΝΗ. 
ώς  ϋ*  αγχι  γης  στήσωσι  Καδμείας,  δτΐως 
γ,ρατώαι  μέν  σου,  γης  δε  μή  έ]ΐβαίνγις  όρων. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ή  γ*  ώ(ρέλησις  τις  ^νρασι  χειμένου; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
γ,είνους  ό  τύμβος  δυστυχών  δ  σος  βαρύς. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
κανευ  &εοϋ  τις  τοϋτό  γ '  αν  γνώμγ}  μά^οι. 


395 


V\ii^^^- 


400 


395.  öe  πέστ]  statt  «5s  Αν  πέστ], 
Anh.  79 ^  Das  von  Ismene  ge- 
brauchte Bild  wird  hier  aufge- 
nommen :  es  ist  unnütz,  einen,  der 
als  Jüngling  gefallen,  dann  auf- 
zurichten, wenn  er  ein  Greis  ist : 
die  Hilfe  kommt  zu  spät. 

396.  τούτων  χάριν  ist  unbe- 
stimmt, deshalb  die  Frage  398. 

397.  ßaiov  κούχί  μνρίον 
χρόνον,  Anh.  11 9 ιβ.  Der  Genitiv 
(821.  Phil.  821.  El.  478)  bedeutet 
innerhalb,  wie  ήμερων  oliyo}v 
mit  ivrds  ov  ποΧλοϋ  χρόνον  und 
ähnl.  wechselt,  Krüger  Gr.  §  47, 
2  Anm.  3. 

399 f.  dis  σε  στήσοίοι  'damit 
sie  dich  unterbringen',  ίστάναι 
ist  doppelsinnig;  denn  zunächst 
handelt  es  sich  um  den  lebenden 
Ödipus,  von  dessen  nahem  Ende 
die  Thebaner  nichts  wissen,  aber 
es  soll  auch  in  Zukunft  von  dem 
toten  gelten,  und  so  versteht  es 
Ödipus,  wenn  er  von  einem  v^v- 
ραοί  χείμενοξ  redet,  SO  auch  Is- 
mene 402,  wo  sie  mit  einer  uns 
befremdenden  Sachlichkeit  von 
dem   τύμβοζ  des  Alten   spricht; 

Sophokles  ill.  Bd.  9.  Auü. 


offenbar  war  es  auch  den  The- 
banern  die  Hauptsache,  sich  des 
Grabes  zu  versichern. 

402.  Der  Gräberkult  (Rohde 
Psyche  I  230  ff.)  lag  den  Griechen 
besonders  am  Herzen.  Denn  im 
Grab  hauste  nach  altem  Glauben 
die  Seele  des  Toten  und  nahm  es 
übel,  wenn  ihre  Wohnung  nicht 
nach  Gebühr  geehrt  wurde.  Die 
Thebaner  müssen  die  Rache  des 
Heros  fürchten,  wenn  sie  außer- 
stande sind,  seinem  Grabe  die  ge- 
bührenden Spenden  darzubringen. 
So  kann  Ismene  mit  Recht  sagen 
κείνοι«  ό  τύμβο«  δνοτνχών  ό  oos 
βαρύ«.  Hier  ist  allerdings  δνστν- 
%ών  nur  verständlich,  wenn  man 
sich  den.  τύμβο«  personifiziert 
denkt.  Ähnliche  Personifikati- 
onen sind  in  der  Antike  nicht 
selten,  wie  die  der  Haustür  in 
der  Liebespoesie. 

403.  γνώμτ)  μάΌΌι^  wie  0. 
R.  398    γνώαχι    κνρήσα«  ονδ'   άτι 

οιωνών  καθ'ών.  Auch  ohne  Ora- 
kel begreift  sich,  daß  meine 
Manen  den  Landsleuten  zünien 
müssen. 


66 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ 


ΙΣΜΗΝΗ. 

τούτον  χάριν  τοίννν  σε  προσ^-έσ^οα  ττέλας 

χώρας  ^έλονσι,  μηδ '  Εν    αν  σαντοϋ  γ.ρατοΐς.  405 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ή  γ,αϊ  κατασχιώσι  Θηβαία  -κόνει; 

ΙΣΜΗΝΗ. 

άλλ^   οΰκ  έα  τονμφνλον  αΐμά  σ\  ώ  τΐάτερ. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ούγ.  άρ'   έμοϋ  γε  μτη  χρατήσωσίν  τΐοτε. 
^^4  ΙΣΜΗΝΗ. 

έοται  τΐοτ*  άρα  τοντο  Καδμείοις  βάρος. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τνοίας  φανείσης,  ώ  τέχνον,  συναλλαγής ;  410 

ΙΣΜΗΝΗ. 
της  σής  vre    οργής,  σοΐς  δταν  στωσιν  τάφους. 


404.  προσ δ-έσ&αΐ^  in  die 
Nähe  bringen,  mit  demNeben- 
begriff  des  daraus  erwachsenden 
Gewinnes.  Vgl.  ττα^^/στασι^•«*  unten 
916. 

405.  μη8^  tv^  &v  o.  κρ.,  sie 
wollen  dich  nicht  lassen  da,  wo 
du  dein  eigener  Herr  sein 
würdest.   Mit  dem  Optativ  vgl. 

Eur.  Ehes.  626  ^^ρή  δ"  άνδρα  Τάσ- 
ο ε  cv    ον    μάΧίοτ^   άν    ώφελοϊ^  Und 

oben  189.  Das  handschriftliche 
κρατβδ  würde  bedeuten :  έάν  πον 
σαντοϋ  κρατ^δ,  ένταν&ά  σε  μή 
iäaac^  danach  erschiene  das  Ver- 
fahren der  Thebaner  von  dem 
Ergebnisse  praktischer  Versuche 
abhängig.  Statt  προσ d'eod ai 
ist  zu  μηδέ  das  Gegenteil  zu 
denken,  iäodi^  Anh.  115'. 

406:  Werden  sie  mich  mit  dem 
Staub  der  Heimaterde  beschatten, 
d.  i.  bedecken?  καταυκιάζ^ν  ist 
bildlich.  Sophokles  hat  den  Hero- 
dot  gekannt ;  dort  fand  er  in  der 
Erzählung  vom  Traume  des  Kyros 
(I  209)  ein  ähnliches  Bild:  είδον 
των  οών  παίδων  τόν  ηρεσβύτατον 
έχοντα  έπι  των  ώμων  ητέρνγα?^ 
και     τούτων    ττ]    μέν    την    Λσίην., 


τ^  δέ  την  Ένρώηην  έτΐίακιάζοντα. 

Er  hat  es  V.  1707  noch  einmal 
angewendet. 

407.  ονκ  έα  σε,  näml.  καταοκί- 
άζειν,  Vgl.  Antig.  538.  Eurip. 
Hek.  587,  Suppl.  122,  frg.  915, 
Herakles  1360  ooe  τούσδε  τύμβφ 
και  περίστειλον  νεκρονδ  δακρύοισι 
τιμών'   ίμέ  γάρ  ονκ  έα  νόμοδ.  — 

MfifvXov  α //ία  Blutschuld  durch 
Ermordung  eines  Stammesange- 
hörigen wie  Pind.  Pyth.  2,  32 
έμψνλιον  alua  πρώτιστοδ  έπέ- 
μιξε  d-vazoZs.  Eur.  Suppl.  148 
Τνδενδ  alua  σνγγενέδ  φεύγοιν. 
Anders  αίμ^  έμψύλιον  Ο.  R.  1406. 

408.  ού  μή  κρατήα ωσ IV,  ZU 
848. 

409.  Nachdrucksvoll  wiederholt 
Ismene  das  von  Öd.  zur  Be- 
kräftigung der  Folgerung  (nun 
dann  fürwahr) gebrauchte «(>«. 
—  βάρος,  vgl.  402. 

410.  nolas  ψανείοηδ  avv- 
allayrjs,  έπειδάν  τΐ  νεώτερον 
γένηται; 

411.  τηδσηδνπ*  όργ-ηδ  Μσται 
Καδμείοιδ  βάροδ.  Absichtlich  läßt 
σοΐδ  δταν  οτώσιν  τάψοιδ  unbe- 
stimmt, ob  das  Stehen  auf  dem 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ  67 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ά  δ'  έννέττεις,  τίλνονσα  τον  λέγεις," τ έγ.ν ον ; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
avOQÖv  ^^εωρών  Jελφixής  αφ'  εστίας. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ΆαΙ  ταντ'  icf*  ήμΐν  Φοίβος  είρηχώςΐ^ίυρεί; 

ΙΣΜΗΝΗ, 
ως  φασίν  οι  μολόντες  εις  Θήβης  τνέδον.  415 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
παίδων  τις  οϋν  ήχονσε  των  έμών  τάδε; 

ΙΣΜΗΝΗ. 
αμφω  γ'  ομοίως,  χαξε^νίστασ&ον  χαλβς. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
χα^'  οι  χάχιστοι  τώνδ^  άχούσαντες,  ττάρος 
τονμοΰ  Ttod-ov  τνρον^εντο  την  τυραννίδα;] 

ΙΣΜΗΝΗ. 
αλγώ  χλνονσα  ταντ'  έγώ,  φέρω  δ^  δμως.  420 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
αλλ'  οι  ^εοί  σφιν  μήτε  τΊ)ν  7νεπρωμένην 

Grabe   als   friedliches  Verweilen  415.    οί  μολόντε«   sie    Θή- 

oder  als  Stehen   im  Kampfe  zu  βη«  ηέδον\   die  θεωροί  Αελψι- 

denken  sei.  xrjs  άφ"  εστία?  413. 

412.  Verwundert  über  die  rät-  418.  ηάρο£πρού\)•εντο•^\&ο- 
selhaften  Andeutungen  fragt  nastisch.  wie  Xen.  Anab.  1,  4,  14 
Öd.  nach  ihrer  Quefle,  worauf  τών  άΧίο)ν  πλέον  προτιμήσεσϋ'ε 
Ismene  ausdrücklich  auch  dies  στρατιωτών,  und  ähnliches  über- 
als  Inhalt  des  Orakels  bezeichnet,  aus  häufig  bei  Verba  comparativa. 

413.  έστίαδ,  wie  τψ•'  Πν&ό-  τούμ  ov  πό&ον  wie  S^2  σ^  προ- 
μαντιν     έστίαν    Ο.   R.   965.     Der  μη&ία,. 

Altar,  auf  dem  die  Opfer  bren-  420.  Es  schmerzt  freilich,  solches 

nen,  ist  des  Gottes  Herd.  von  seinenBrüdern  sagen  zu  hören, 

414.  Noch  hat  Ismene  nicht  doch  muß  ich*s  tragen  —  denn 
klar  ausgesprochen ,  daß  Phöbus  es  ist  die  Wahrheit,  und  die  muß 
selbst     der     Gewährsmann     ist,  man  hören  können:   Trach.  373 

die     άνδρ(£    &εωροί    aber,     auch        ει  δέ  μή  Ιέγο)  φίλα,    ονχ  ήδοΜαι, 

wenn    sie    von    Delphi    kamen,  τό  δ'  όρ&όν  έξείρηχ   δμω£. 

konnten  immerhin  weiter  nichts  421.  οί  Ο'εοί  a^ptr  gehört  nur 

als     ein    Gerücht     aufgegriffen  zu    dem   ersten    Satze,    μήτε  — 

haben.       So      wiederholt     Ödi-  κατασβέσειαν,  wonach  man  viel- 

i:us  seine  Frage,  um  ganz  sicher  mehr  άλλα  μήτε  σφιν  οί  &εοι  er- 

zu  gehen,   και   nicht   steigernd,  warten  sollte;   über  das  auf  ein 

sondern  verbindend.  —  είρηχώ«  Anakoluth  zurückzuf ührende Hy- 

κνρεί,  wie  572.  perbaton  vgl.  zu  551  ff. 

5* 


68 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


έρίν  χατασβέσείαν,  έν  ό'  έμοί  τέλος 

αντοΐν  γένοιτο  τησδε  της  μάχης  πέρι, 

ής  νυν  έχονται  χάτΐ  αν  αίρονται  δόρυ' 

ώς  οντ'  αν  δς  νυν  σγ,ητζτρα  χαΐ  &ρόνονς  έχει 

μείνειεν,  οντ^  αν  ούξεληλν^ώς  τνάλιν 

iXd^oi  7t  οτ'  αϋ3•ις'  οι  γε  τόν  φύσαντ'  ε  με 

όντως  ατίμως  ηατρίδος  έξωβ-ούμενον 

ούγ.  έοχον  ούδ*  ημνναν,  αλλ    ανάστατος 

αύτοΐν  έπέμφ^ην  χαξεχηρύχ^ην  φυγάς. 

εϊτΐοις  αν  ώς  ^έλοντι  τοΰτ'  έμοί  τότε 

τΐόλις  τό  δώρον  είχότως  χατηνεσεν. 

ού  δητ\  έτΐεί  τοι  την  μεν  αύτίχ'  ήμέραν, 

όπηνίχ    έζει  ^νμός,  ήδιστον  δέ  μοι 


425 


430 


422.  έν  έμοί  γένοιτο,  vgl. 
247.  392.  Daß  dem  μήτε  im  fol- 
genden ein  Si  entspricht  (statt 
ri),  ist  weder  für  Poesie  noch 
für  Prosa  auffaUend.   Anh.  115  »3. 

424.  An  -^s  ϊ%ονται  (woran 
sie  Hand  legen,  vgl.O.K89i) 
ist  κα<  έπαναίρονται  (gegen- 
einander erheben)  in  freierer 
Verbindung  angeschlossen ,  wie 
133.  466f.  634.  731.  Vgl.  Ant. 
531  o\)  S*j  ή  κατ  oixovs  νφειυένη 
u  i^intvse,  ov8  iuavd'avov  τρέ- 
ψων  δύ''  άτα.  II.  3,  235  ovs  κεν 
ii)  γνοίην  καί  τ  οννομα  μν&η- 
σαίμην. 

42 5 ff.  Denn  {ώδ  =  Ιπεί)  läge 
der  Ausgang  des  Bruderliampfes 
in  meiner  Hand,  dann  würde 
weder  der  eine  noch  der  andere 
die  Herrschaft  haben,  da  sie  (427) 
den  Vater  verbannt  werden  ließen, 
ohne  sich  zu  rühren.  Die  Form 
der  Rede  ist  ebenso  Ai.  550  ώ 
παΐ,  γένοιο  ττατρόδ  εντνχέστεροδ, 
τά  S  άλλ^  δμοιο£'  και  γένοι  &ν 
ού  κακΟ£.  Od.  1,  165  τοΐο£  έών 
μνηατηρσιν  όμιλήσειεν  *Οδνσαενΰ' 
πάντεδ  κ'  ώχύμοροί  τ  ε  γενοΐατο 
ηικρόγαμοί  τ  ε.  Hier  Liegt  der 
Urtypus  der  potentialen  Bedin- 
gungssätze   vor;    man    erinnere 


sich,  daß  εί  auch  noch  in  histo- 
rischer Zeit  einen  Wunschsatz 
einleiten  kann. 

426.  πάΐιν  gehört  zu  αδ3Ί5. 
Phü.  342. 

429f.  ^σχον,  a.h.  έκώλνσαν. — 
έπέμ  φ&ην  ανάστατο«,  vgl. 
93.  —  αύτοΐν  (vgl.  444),  ihnen, 
soviel  an  ihnen  lag,  d.  h.  sie  ließen 
es  ruhig  geschehen.  Vgl.  Ai.  1 12S 

Ό'ε08  γαρ  έκσφζει  με,  τωδε  S* 
οιχομαι. 

431  ff.  εϊποΐ£  άν,  ώδ — stehende 
Formel  zur.  Einführung  eines  Ein- 
wurfs. —  Öd.  begegnet  dem  Ein- 
wand, er  habe  ja  selbst  (vgl.  0.  R. 
1410  ff.)  darauf  gedrungen,  daß 
man  ihn  als  Mörder  des  Laios 
entweder  töte  oder  verbanne:  er 
macht  dagegen  geltend,  damals 
habe  man  ihm  diesen  Wunsch 
versagt,  später  dagegen  wider 
seinen  Willen  ihn  hinausgestoßen. 

431.  τότε,  als  ich  verwiesen 
wurde,  s.  Ai.  650. 

433.  την  αύτί%  ήμέραν,  wo 
Öd.  als  Mörder  des  Laios  erkannt 
wurde. 

434.  ήδιστον  δέ  μοι,  als  ich 
die  Verbannung  wünschte,  das 
liebste  mir  aber  der  Tod  gewesen 
wäre. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩ! 


69 


τό  yiard^avsLv  ήν  'λαΐ  τδ  Isva^Tjvai  ττέτροις,  435 

ουδείς  έρωτος  τοϋδ'  έφαίνετ    ώφελών' 

χρόνφ  d\  δτ'  ήδη  πας  6  μόχ^-ος  ήν  ττέττων, 

Τίόμάν-θ-ανον  τον  ^νμόν  έχδραμόντα  μοι 

μείζω  Τίολαστήν  των  ττρίν  ήμαρτημένων, 

τό  τηνί'/  ήδη  τοντο  μέν  τζόλις  βία  44α 

ήλαννέ  μ'  έχ  γης  χρόνων,  οί  δ^  έττωφελεΐν,  ^*^γ 

OL  τον  τΐατρός,  τφ  τνατρί  δυνάμενοι,  το  δράν 

ονχ  ή^^έλησαν,  αλλ^   έ'τνους  σμιχρον  χάριν 

φυγάς  σφιν  έ'ξω  τττωχός  ήλώμην  εγώ. 


435.  Xeva  d'fjvai  πέτροιδ, 
pleonastisch  wie  δησαι  δεσυφ, 
η  ρ  η  σαι  ηνρί.  In  heroischer  Zeit 
ist  nach  der  Tragödie  Steinigung 
die  übliche  Form  der  Todesstrafe 
(Ai.  254);  für  den  Selbstmord  ist 
typisch  der  Strang.., 

436.  Der  durch  die  Überlieferung 
und  die  Scholien  gesicherte  Ge- 
nitiv ioforos  Tovb''  ist  eine  Rari- 
tät; er  hat  ein  Analogon  bei 
Proclus  in  Piatonis  rem.  publ. 
ed.  Kroll  vol.  II.  p.  355,  3  μνϋ-οι 

ώψέϊιμοι    των    άχονόντο}ν.     Man 

nehme  ώφελών  substantivisch,  um 
den  Genitiv  zu  verstehen. 

437.  πέηο)ν,  die  Metapher 
entlehnt  von  den  Früchten,  die 
durch  das  Reifen  milder  wer- 
den. Ähnlich  όρνή  πέηειρα 
Trach.  728. 

438  f.  Als  ich  einsehen 
lernte,  daß  mein  Herz  aus- 
geschweift (zu  weit  gegangen) 
war  als  ein  zu  strenger 
Zuchtmeister  im  Vergleich 
zu  meinen  ehemaligen  Ver- 
fehlungen, d.  h.  daß  die  in 
-  der  Aufwallung  von  mir  voll- 
zogene Strafe  iiber  meine  Schuld 
weit   hinausging.      Über  //είζο? 

τ  dir  ήϋ/αρτημένο)ν,  d.  h.  i) 
χατά  τά  'ήμαρτημένα,  ZU  O.R.  1374. 
Vgl.  Soph.  fr.  527  μείζον  τήε  τόοον 
τό  φαρμακοί'. 

440.  τό  τηνίκα,  wie  τό  ννν  etc. 


—  Dem  τοντο μέν,  einerseits 
entspricht  441  οΐ  Sk  δννάιιενοι  = 
τοντο  δέ  οΐ  δννάαενοι. 

441.  DaÖdipus  darauf  Gewicht 
legt,  daß  er  lange  Zeit  nach 
Entdeckung  der  Greuel  verstoßen 
sei,  so  beginnt  er  437  mit  χρόνφ 
Si  und  hebt  nach  längerem  Ein- 
schiebsel mit  χρόνιοι'  den  Haupt- 
begriff von  neuem  hervor.  Vgl. 
Phil.  598  ff. 

442.  Ausdrucksvoller  sagt  er 
οί  τον  ττατρόξ  statt  οί  νΐοί, 
um  in  aller  Knappheit  anzu- 
deuten, was  die  Pietät  dem  Vater 
gegenüber  gebot:  wie  άντΙ  τον 
φύσαντοδ  448  Statt  άντ^  ίμον. 
Durch  die  Wiederholung  τφ  πατρί 
wird  die  Wirkung  noch 'gestei- 
gert. Und  was  sie  danach  tun 
sollten,  taten  sie  nicht,  ob- 
schon  sie  es  leicht  konnten. 
Der  Dativ  nach  έπο>ψελεϊν  wie 
Eur.  Andr.  677  blxaiov  τοτ9  γ 
έμοϊξ    έπωφελεϊν.      EbcUSO     nach 

ώψείείν  Ant.  560.  Antiphon  6,  38. 

442f.  τό  δραν  ονχ  ηθέλη- 
σαν, sie  konnten  sich  nicht 
entschließen  zum  Handeln.  Über 
τό  δράν  Anh.  72^°.  —  Snovs 
σμικρόν  χάριν,  eines  gerin- 
gen Wortes  halber,  das  sie 
zu  meinen  Gunsten  einzulegen 
unterließen,  vgl.  zu  1265.  Ai. 
1268. 

444.  Οψιν,  zu  430. 


70 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


iy.  ταΐνδε  δ'  ονσαιν  jcagS-evoLv,  δσον  cpvaig 
δίδωσιν  ανταΐν,  χαΐ  τροτράς  έχω  βίον 
χαΐ  γης  adstav  χαΐ  f  γένους  έτΐάρχεσιν 
τώ  δ*  αντί  τον  Γρύααντος  είλέσο-ην  S-ρόνονς 
χαΐ  σχη7ίτρα  χραίνείν  χαΐ  τνραννενειν  χ^^ονός. 
αλλ'  ού  τι  μή  λάχω  σι  τοϋδε  συμμάχου, 
οντε  ocpiv  αρχής  τήσδε  Καδμείας  ποτέ 
δνηοις  ήζει'  τοΰτ'   έγφδα,  τήοδέ  τε 
μαντεΐ'  άχούων  συννοών  τε  τάξ  έμοϋ 
ηαλαίφα^•' ,  άμοί  Φοίβος  ήννσέν  7νοτε. 


445 


450 


445.  οΰσαιν  παρ&ένοιν,  äle 
doch  schwache  Mädchen  sind. 

446f.  και  τροφάδ  —  έπαρ- 
χεσιν.  Die  Töchter  verschafften 
dem  Od.,  was  er  in  seinem  gegen- 
wärtigen Elend  braucht.  Essen 
und  das  Recht,  im  Lande  sich 
straflos  aufzuhalten ,  gewährte 
man  ihm  nur  aus  Mitleid  mit 
seiner  schuldlosen  Begleiterin  An- 
tigene. Für  yovovs  έπάρχΒΟΐν 
hat  Madvig  ansprechend  rjyovs 
έηάρκεσιν  verbessert.  T-Xs 

449.  χραίνειν  heißt  eigentlich 
.erfüllen',  ,vollziehen';  es  steht 
mit  besonderer  Vorliebe  von  Hand- 
lungen, die  dem  Herrscher  zu- 
kommen. Also  absolut  ,ent- 
scheiden',  ,regieren'.  Ein  Akk. 
ϋ•ρόνον£  και  σκήπτρα  tritt  nicht 
weniger  frei  hinzu  als  in  der 
Verbindung  σκήπτρα  άνάσσειν 
Phil.  140. 

450  f.  ,Aber  sie  werden  diesen 
Bundesgenossen  nicht  bekommen'. 
τοϋ8ε  als  έμοϋ  ZU  deuten  geht 
nicht  an,  da  das  Pronomen  δ8ε 
für  έγώ  nur  im  Nominativ  ein- 
tritt (in  den  Casus  obliqui  aus- 
schließlich in  Verbindung  mit 
άνήρ,  σώμα  u.  dergl.j.  Man  muß 
also  τοϋδε  συμπάχον  verbinden, 
und  dann  ist  Ιά%ωσι  richtig,  nicht 
τνγωσι,  wie  man  verbessern  wollte. 
Der  Wechsel  des  Coni.  Aor.  τύχωσι 
mit   dem   Fut.   jf|i<  ist  bedingt 


durch   die  verschiedene  Art   der 


Verneinung:  im  ersten  Glied  ov 
ιιή  (vgl.  848),   im   zweiten  ovSi. 

El.  43  ov  σε  μή  γνωσ^  ovS  νπο- 
πτεύσουσιν. 

452.  ή^ι;  der  Dichter  wählt 
statt  des  ϊσται  ein  prägnanteres 
Verb;  ähnlich  Polybius  26,  2,. .11 

δ   και    νϋν   ήκει    γενόμ,ενον.      Od. 

ersieht  aus  der  Vergleichung  des 
neuen  Orakels  mit  dem  einst  ge- 
gebenen, daß  den  Brüdern  ihr 
Streben  nach  der  Herrschaft  über 
Theben  nicht  zum  Heil  aus- 
schlagen werde,  da  er  nun  ge- 
wahrt, wie  der  Spruch  gemeint 
war,  er  werde  τοΧζ  πέμ-ψασιν  ατη 
(93)  sein. 

453.  τα  έξ  έαοϋ  παλαί^ατα^ 
die  Orakel,  äie  ich  meinerseits 
seit  langem  habe,  gegenüber  den 
erst  durch  Ismene  mitgeteilten, 
von  ihr  ausgehenden  μαντεία. 
Die  erste  Quelle  beider  Orakel  ist 
natürlich  eine   gemeinsame. 

454.  Das  Wort  άνύεινχα.  mannig- 
facher und  freier  Verbindung  an- 
zuwenden, ist  Sophokles  eigen- 
tümlich :  so  sagt  er  άννειν  d'ava- 
τον  Trach.  886,  ψορβάν  γαστοι 
PhU.  712,  άρωγάν  Phü.  1145, 
d-alauov  Ant.  805  (im  Sinne  eines 
Verbums  der  Bewegung).  An  un- 
serer Stelle  wird  άνύειν  μαντεία 
so  viel  sein  wie  ,(ien  Spruch  zu 
Ende  (d.  h.  vollständig)  sprechen'. 


.  ) 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


71 


τΐρός  ταντα  χαΐ  Κρέοντα  τίεμτίόντων  έμον 
μαστηρα  γ.εϊ  τις  άλλος  έν  ττόλει  od^ivsi. 
έάν  γαρ  νμεΐς,  ώ  ξένοι,  d-έλητέ  μου 
τΐρός  ταΐσι  τρις  σεμναΐσι  δημούχοις  S-εαΐς 
άλχήν  7ΐοεΐθ3'αι,  ττ^δε  μέν  7ίόλει  μέγαν 
σωτήρ'  άρεΐσΟ-ε,  της  δέ  γης  έχ^-ροΐς  τνόνονς. 

ΧΟΡΟΣ. 
έτΐάξιος  μέν,   Οίδίτΐους,  χατοιχτίσαι, 
αυτός  τε  τζαΐδές  d-'   αιδ''  έτΰει  δε  τήσδε  γης 
σωτήρα  οαντόν  τφδ^   έτζεμβάλλεις  λόγφ, 
τΐαραινέσαι  σοι  βονλομαι  τα   σύμφορα. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  φΊλτα^^\  ώς  νυν  πάν  τελονντι  προξενεί. 

ΧΟΡΟΣ. 
-Ο-ον  νυν  γ,α&αρμον  τωνδε  δαιμόνων,  εφ'   ας 
τό  πρώτον  ιχον  χαι  χατέστειψας  7ΐέδον. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τρόποισι  ποίοις;  ώ  ξένοι,  διδάσκετε. 


455 


460 


iyiaZ    ©Τ»^»-ν-Λ* 


465 


455  geht  auf  396  f.     Über  κ  α/ 

—  και   zu  4SS. 

457  ff.  έάν  &έλητέ  uov  — 
άλχήν  ποεΖσ  d'ai,  falls  ihr 
bereits  ei  d,eurerseitsmeine 
Beschützung  auf  euch  zu 
nehmen,  wenn  die  Thebaner 
sich  meiner  bemächtigen  wollen, 
vgl.  262.  Über  αλκή  s.  1524.  — 
πρόϋ  raioL  &εαϊ€,  außer,  neben 
den  Göttinnen,  vgl.  zu  867.  — 
δη/ιούχοί8  mit  Bezug  auf  den 
Demos  Kolonos,  wie  sonst  no- 
λίσσοϋχοι,  γαιάοχοι  (Ο.  R.  160) 
&£θί.  —  μέγαν  σ  ωτ-ηρα  ^  den 
Ödipus,  welcher  dem  ihn  auf- 
nehmenden Staate  nach  der  Ver- 
heißung des  ApoUon  zum  Siege 
über  die  Thebaner  verhelfen  wird. 

—  άρεϊσ  d'F ^  VOn  αίρομαι^  dient 
als  Futur  zu  äowuai,   s.  Ai.  75. 

—  έχβ'ροί«,  von  Gegnern  im 
Kriege,  sobald  die  feindliche  Ge- 
sinnung hervorgehoben  werden 
solL-^lii'Aisch.    Sept.    255    ω    nay- 


κρατέδ  \Ζεν^    τρέ-ψον    είδ    έχ&ροϋ3 
βέλοδ. 

462.  αντόδ  τε  τΐαϊδέΰ  &' 
αϊδε,  vgl.  488.  559.  951  f.  1009. 
1124  f.  zu  Ai.  13861  Phü.  89.  0. 
R.  401. 

463.  σ αυτόν,  sofern  Od.  sich 
selbst  als  μέχαδ  σωτήρ  verhieß 
und  den  Feinden  des  Landes  Un- 
glück in  Aussicht  stellte,  ίηεμ- 
ßaklpis  ist  eine  leicht  verständ- 
liche Metapher. 

465.  τελονντι  ist  Futurum. 

466.  Sov  κα&αραόν  τωνδε 
δαιίίόνη/ν,  ϊλασαι  τάσδε  δα/• 
Kovas,  wie  es  das  Betreten  des 
Hains  der  Eumeniden  gebot,  vgl. 
zu  234  f. 

467.  τό  πρώτον,  vgl.  85.  — 
και  κατέστειψαδ  (κατεβάτεν 
αα8)πέδον\9\>  frei, wie 424,  an  έφ* 
äs  ϊκον  augeknüpft  und  wird  hin- 
zugesetzt, um  das  rücksichts- 
lose Betreten  {calcare  pedibus) 
des  ^heiligen  Bezirkes  hervorzu- 


72 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ 


ΧΟΡΟΣ. 

ττρωτον  μέν  ιεράς  έξ  άειρύτου  χοάς 
γρήνης  ένεγχοΰ,  δι'  οσίων  χειρών  S-iyov. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δταν  δέ  τοντο  χενμ^  άκήρατον  λάβω; 

ΧΟΡΟΣ. 
χρατηρες  είοίν,  ανδρός  εϋχειρος  τέχνη, 
ών  κράτ'  έρεχρον  "/.αϊ  λαβάς  αμφίστομους. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
^αλλοΐσιν  ή  χρόΥΜίσιν,  ή  τΐοίφ  τρότνφ; 

ΧΟΡΟΣ. 
oidc  νεώρονς  νεοτΐόχφ  μαλλφ  λαβών. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
είέν  τό  δ'  ev-9-εν  Ttol  τελεντησαί  με  χρή; 


470 


475 


heben.  Vgl.  125  f.  Daß  ein  Aorist 
von  στείβοί  nur  hier  erscheint, 
hat  nichts  Auffallendes. 

469.  Dem  πρώτον  μέτ  ent- 
spricht 473  {Μπειτα  Sk)  κρατηρα£ 
ίρεψον.  Fließendes  Wasser  ist  zu 
Lustrationen  erforderlich,  Ai.  654. 

470.  Ol     oolfnv    "ψειρών    ■d'i- 

γών,  indem  du  es  mit  rei- 
nen Händen  schöpfest.  Die 
für  den  Kult  erforderliche  Rein- 
heit wird  durch  eine  voraus- 
gehende Waschung  erlangt.  Für 
das  Verständnis  des  Folgenden 
ist  der  Vergleich  mit  Aischyl. 
Pers.  611—618  wertvoll.  Die 
ganze  Anweisung  könnte  vom 
Chor  zusammenhängend  gegeben 
werden;  man  beachte,  wie  der 
Dichter  durch  das  Wechselge- 
spräch die  Szene  dramatisch  zu 
beleben  versucht. 

471.  H.  24,  393  ταμίην  ώτρνν 
ό  γεραιόδ   χερσιν   ϋδο)ρ  έπιχεναι 
άχήρ  ατον. 

472.  Die  Krüge  aus  Ton  muß 
man  sich  im  Heiligtum  der  Eume- 
niden  für  jedermanns  Gebrauch 
bereitstehend  denken,  unter  Auf- 
sicht eines  Terapeldieners,  vgl.506. 

473.  κράτα  kann  nur  Öingn- 
laris   sein:    der  Pluralis  laßas 


ist  der  doppelten  Henkel  wegen  ge- 
setzt. Wie  wir  von  Hals,  Bauch, 
Fuß  der  Gefäße  reden,  so  er- 
scheint χάρα  bei  Eubulos  Com.  3  p. 
231  κισσφ  κάρα  βρνονσαν  {κύ- 
λικα). —  α/ι  ψιατό uovs^  ά//ψο- 
τέρο7^'εν  τον  OTOuaTos  ονσαβ'.  zur 
Erläuterung  dient  Asclepiodotus 
tact.  3,  5  ά,μψιοτόμονξ  καλονοΊ  τάξ 
αμγοτέρω^'εν  λοχαγοΤ5  σννεχομέ- 
ras  τάξεις.  (Er  nannte  vorher  die 
vorderste  Reihe  der  Phalanx  οίον 
τη«  υαχαίραξ  τό  στόμα). 

475.  λαβών  ist  zur  Füllung 
der  Rede  dem  Dativ  beigefügt, 
d.  h.  Μρεχρον  μαλΛώ,  λαβών  αντόν, 
wie  II.  12,  452  ηοιμην  ρεία  ψέρει 
ηόκον  άρσενοδ  οίόε  χειρι  λ.αβών 
έτέρυ.  Arist.  Av.  56  λί&ω  κό-ψον 
λ.αβών. 

476.  τό  δ"  ίν&εν,  das  Wei- 
tere, wie  τάν&ένδε  ο.  R.  1267. 
El.  1307.  V^i.  Eur.  fr.  624  τά  δ" 
ivSf'j•  οι'κέτ  &i>  ψράσαι  λ,όγω  οα- 
κρύίον    δνναίμην    χοίρίζ.  —  ?ξ;?^• 

g^wem  ad  eocitum  ?  So  Eur.  Ττο. 
102^  ί'ν'  είδ^ε  οΐ  τελεντήσο)  λόγον. 
Hec.  419  ποί  τελ.εντήαο)  τάδε; 
Aisch.  Suppl.  603  ποϊ  κεκύρο>ται 
τέλοε;  Choeph.  528  ηοΐ  τελ,εντα 
λόγο?;  Choeph.  1075  ττοτ  καταλήξει 
uivos  ατηξ; 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


73 


ΧΟΡΟΣ. 

χοάς  χέαα^αι  στάντα  τΐρδς  πρώτην  έ'ω. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ή  τοΐοδε  χρωσσοΐς  οΐς  λέγεις  χέω  τάδε; 

ΧΟΡΟΣ. 
τρισσάς  γε  πηγάς'  τον  τελενταΐον  ό'  δλον  — 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
του  τόνδε  τνλήαας  ^ώ;  δίδασκε  χαΐ  τόδε, 

ΧΟΡΟΣ. 
ύδατος,  μελίσσης'  μηδέ  προσορέρειν  μέ-9^ν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δταν  δέ  τούτων  γη  μελάμψνλλος  τύχΐβ; 


480 


477.  %οάς  %έασ&αι,  herge- 
brachte Formel  ohne  adjektivi- 
schen Zusatz,  wie  d-voias  &ύειν, 
OTCovSas  anivSeiv,  Od.  10,  518 
άμφ^  avTOJ  Si  (τω  /3ό&ρφ)  χοή  ν 
χεΐσ&αι  ndoiv  νεχύεσσιν.  — 
πρΟ£  πρώτην  iro,  nach  Osten 
gewandt,  wo  die  Morgenröte  zu- 
erst erscheint,  eine  Stellung,  wel- 
che bei  Gebeten  und  xa-ö-aQftoi 
öfters  beobachtet  wurde.  Kratinos 
Com.  2  p.  151  άγε  δή  ηρ08  io) 
ηρώτον  απάντων  ιστω  καΐ  λάμ- 
βανε χεραΐν  ο%ΐνον μεγάλην.  Senec. 

Öd.  342  beim  Opfer :  altum  taurus 
attollens  caput  primos  ad  ortus 
positus  ,expavit  diem. 

478.  Öd.  Frage  ist  nicht  über- 
flüssig, da  noch  nicht  ausdrück- 
lich  gesagt   war,    er    solle   sich 

jener  κρατήρες  oder  κρο>σσοί  ZUr 

Libation  bedienen. 

479 f.  Allerdings,  und  zwar  drei 
Güsse  (von  Quell wasser),  den 
letzten  Krug  aber  bis  oben 
—  soweit  der  Chor;  er  kommt 
nicht  dazu,  seine  Anweisung  zu 
vollenden,  weil  Ödipus  ihm  das 
Wort  abschneidet,  indem  er  fragt 
[δ/.ον  πΐήσαζ  ergänzt  sich  dabei 
ungesucht):  womit  soll  ich 
den  füllen  und  hinstellen 
(ehe  ich  ihn  spende)?  Hiernach 
scheint  es,   daß   Öd.  im  ganzen 


drei  Libationen  ausgießen  soll, 
aus  zwei  Krügen  reines  Quell- 
wasser, aus  dem  dritten  Wasser 
mit  Honig  gemischt,  wieAntigone 
χοαΐσι  τρ  ισηόν8  οιοί  τόν 
νέκνν  στέφει  (Ant.  431).  Dann 
ist  πήγα  ι  für  laHces,  libamina 
zu  nehmen,  wie  El.  895  νεορρύ- 
τονβ  ηηγάδ  γάΧαχτοξ. 

481.  νδατοδ^  y  εΧίσση«, asyn- 
detisch,  wie  Ant.  1079  ανδρών 
γνναίκών  κωκνματα.  —  μέλισ- 
σα, Honig,  wie  χελώνη  Schild- 
patt, σαρδώ  Sardonyx,  έλέφαβ 
Elfenbein,  murex  Purpur  u.  a. 
Es  ist  μεΐίκρατον  gemeint,  vgl. 
über  die  νηφάλιοι  if-voiai  die  An- 
merkung zu  100. 

483.  Der  Platz,  wo  die  Güsse 
gespendet  wurden,  soll  mit  drei- 
mal neun,  teils  mit  der  rechten, 
teils  mit.. der  linken  Hand  hin- 
gelegten Ölzweigen  bedeckt  wer- 
den. Ölzweige,  weil  das  besänf- 
tigende Öl  bei  Versöhnungs- 
opfern angewandt  wurde,  wie 
den  Toten  außer  Milch  und  Honig 
auch  Öl  dargebracht  wird.  IL  23, 
170  ir  δ'  έτ/Ο'ει  μέλιτοξ  καΐ 
άλείψατοξ  άι/ψιφορηα€.  Aisch. 
Pers.  617  ξαν^ψ  έΐαΐας  καρπόβ 
ενώδηδ  πάρα.  ,Drei'  uud  ,neun' 
sind  heilige  Zahlen;  τρις  εννέα 
ist  ihre  formelhafte  Verbindung: 


74 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΧΟΡΟΣ. 
τρΙς  έννέ*  αυτί]  γ,λωνας  έξ  άμφοΐν  χεροΐν 
τι^-είς  έλάας  τάσδ '  έ7νενχεσ^•αυ  λίτάς  — 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τούτων  άχονσαι  βούλομαι'  μέγιστα  γάρ, 

ΧΟΡΟΣ. 
ώς  σφας  γ,αλονμεν  εύμενίδας,  έξ  ευμενών 
στέρνων  δέχεσ^-αι  τόν  ίχέτην  σωτήρων 
αΐτοΰ  σύ  τ^   αυτός  γ.εϊ  τις  άλλος  αντί  σου, 
άτννστα  φωνών  μηδέ  μηχύνων  βοήν' 
έπειτ^  άφέρτνειν  αστροψος.     και  ταντά  σοι 
δράσαντι  d-αρσών  αν  τίαρασταίην  έγώ, 
άλλως  δε  δειμαΐνοιμ'  αν,  ώ  ξέν\  άμφΐ  σοι. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  τΐαΐδε,  χλνετον  τώνδε  τνροσχώρων  ξένων; 


4S5 


490 


Thuk.  5,  26  (Flut.  Nie.  9)  τρί? 
εννέα  Μτη.  Thuk.  7,  δΟ  πρίν,  ώ£ 
οι  μάντειξ  έξηνονντο,  τρίδ  εννέα 
ήαέραδ  uelvai.  Porphyr.  V.Pythag. 
17  ras  νενομιαμέναζ  τριδ  εννέα 
ημέρας.  Orakel  bei  Phleg.  Mirab. 
10  τρΐ£  εννέα  ταύρονδ.  Ciris  371 
terque  novena  ligat  fila.  —  έξ 
άαφοΐν,  χεροΖν,  wie  El.  455 
l|  νπερτέραβ  χερό?. 

485.  τούτων  άκονσαι,  wie 
τώνδ*  άκούσαντεδ  418,  πν-δ'έσΟ'αι 
άΙγη§όνο5  513.  —  μέγιστα  νάρ^ 
ταντα. 

486  f.  Mit  dem  Sinne  des  Namens 
Εύ/ΐίενί8ε5  wird  auch  hier  sym- 
bolisch gespielt,  έξ  εν  u  ενώ  ν 
οτέρνίον ^  ähnlich  wie  Ικ  καρ- 
SLaSj  έχ  d'vuov.    Aisch.  Cho.  157 

χλύε  έξ  άμανρα?  φρενόζ. 

487.  αοίτήριον^  ώστε  σωτή- 
ριον  εϊναι,  Vgl.  El.  68  δέξασΟ'έ  μ* 
εντνχονντα  ταίσδε  ταϊ5  oSols 
und  die  Bem.  zu  303. 

488.  Zu  αέτον  fügt  der  Chor 
nachträglich  (vgl.  zu  462)  hinzu 
σύ  τε  κει  τι?  άλλος.  Um  zu 
bezeichnen,  daß  es  auf  das 
nämliche      hinauskomme ,      wer 


das  Opfer  und  Gebet  für  Öd. 
verrichte,  bedient  er  sich  statt 
des  erwarteten  είτε  —  είτε  der 
kopulativen  Verbindung ,  Anh. 
85  1«. 

489.  αττνστα,  vgl.  130 ff.  Be- 
sonders strenge  ευφημία  zeich- 
nete den  attischen  Kult  der  σεu' 
ναι  aus  (vgl.  Aisch.  Eum.  1034  ff.). 
Nachdrücklich  schärft  daher  μηόέ 
Μηκννειν  βοήν  die  Stille  des 
Gebets  ein.  Zur  metaphorischen 
Verwendung  von  αηκύνειν  stim- 
men die  τταμμήκειδ  γόοι  1609  und 
das  homerische  μακρόν  άντεΐν. 

490.  Nach  vollbrachtem  Reini- 
gungs-  oder  Beschwörungsopfer 
ist  es  ein  übliches  Ritual,  aus- 
ταστρεπτί  von  dannen  zu  gehen. 
Aisch.  Cho.  99  στείχω  καϋ-άρμαΟ-' 
ώδ  τΐδ  έκπέμψαδ  πάλιν  άοτρόφοι- 
σιν  δμμασιν.  Theokr.  24,  96  &-φ 
δέ  νεέσθΌ)  άστρεπτοδ.  Virg.  Ecl. 
8,  102  transque  caput  iace,  nee 
respexeris.  Der  Anblick  der  δαί- 
μονες, die  sich  beim  Opfer  ein- 
stellen, wäre  verderblich. 

494.  Über  die  Form  der  Rede 
s.  Anm.  113. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


7δ 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ήχου  σα  μεν  τ  ε  χώ  τι  δει  τίρόστασσε  οράν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
€μοΙ  μέν  ούχ  δδωτά'  λείττομαι  γαρ  έν 
τφ  μή   δύνασ&αι  μή^^  όράν,  δνοΐν  χαχοΐν' 
σφφν  δ'  άτέρα  μολονσα  τΐραξάτω  τάδε. 
άρν,εΐν  γαρ  οΐμαι  χάντί  μνρίθ)ν  μίαν 
ψνχήν  τάδ     έχτίνονσαν,  ην  εννονς  τΐαρ^. 
αλλ'  έν  τάχει  τοί  τΐράσσετον'  μόνον  δε  με 
μή  λείπετ''  ον  γαρ  αν  στενοί  τούμόν  δέμας 
έρημον  ^ρΐίειν  ονδ^  νφηγητοϋ  δίχα. 

ΙΣΜΗΝΗ. 

αλλ'   εΐμ'  έγώ  τελούσα'  τον  τότίον  δ^  ίνα 
χρήσταΐ  μ'  έφενρεΐν,  τοϋτο  βονλομαι  μα^εΐν. 


495 


500 


495.  λ  ε  ί  π  ο  μ  α  ι,  &Tg.  τον  όδοιτά 
ίχείν,  τον  πορεύεσθ'αι.  Die  Prä- 
position έν  vertritt  den  Instru- 
mental, wie  oft  in  der  Tragödie 
(Phil.  60)  und  in  hellenistischer 
Prosa.  „Durch  meine  Schwäche 
und  Blindheit  bin  ich  unfähig  zu 
gehen." 

497.  Der  Chor  hatte  448  die 
Wahl  der  Person  in  das  Belieben 
desÖdipus  gestellt:  Ismene  geht 
hin,  da  Öd.  einmal  an  Antigones 
Unterstützung  gewöhnt,  war. 

498  f.  Eine  gleiche  Äußerung 
findet  sich  sonst  schwerlich  im 
Altertum:  ähnlich  aber  sagt  Eurip. 
fr.  940  σάψ  lad"'  δταν  τΐ£  ευσε- 
βών ΰ'ύτ]  Ό'εοϊ5  κάν  σμικρά  O'vrjj 
τυγχάνει      σωτηρίαδ ,      und     Hor. 

Carm.  3,  23,  17  inmunis  aram  si 
tetigit  manus,  non  sumptuosa 
blandior  hostia  mollivit  aversos 
penaies  farre  pio  et  saliente  mica, 
Anaximenes  Ehet.  c.  2  p.  180,  20 

ονκ  είκ08  τονδ  Ο'ευύβ  χα/ρειν  ταΖδ 
οαηάναι?  των  Ό'νοκένοίν,  άΧλά 
ταΐξ     ενσεβείαΐ5     των     ενόντων. 

Über  παρβ  statt  η  Anh   §  231. 


500.  άλλα  wird  durch  το/ ver- 
stärkt wie  Ant.  473.  El.  298 
u.  a. 

501.  Öd.  schärft  seine  Schwach- 
heit wiederholt  ein:  dadurch  er- 
scheint sein  späteres  Auftreten 
als  ύφηχητήδ  1542  ff.  desto  wun- 
derbarer. Die  stilisierte  Um- 
schreibung des  Ich  kehrt  wieder 
110.  576.  1550.  0.  E.  1388;  sie 
ist  versfüllend,  namentlich  in 
der  Verbindung   τούμόν    α&λιον 

δέμαδ. 

502.  ϊρηαον    und     ύφηγη- 

τον  δίχα  ergibt  einen  ähnlichen 
Pleonasmus    wie    Phil.    31    όοώ 

κενήν  οΐκησιν  άνΟ'ρώηων  <37χα, 
Trach.  1063  μόνη  με  δή  καδ-εΐλε 
ψασγάνον  δίχα. 

504.  ίνα  (d.  h.  ubi)  δέ  χρησταί 
με  έφενρεΐν  τόν  τόπον,  τοϋτο 
βονλοίΐαι  ua&etv.  Wir  würden 
eher  sagen:  ich  möchte  wissen, 
wo  ich  den  Ort  werde  finden 
können.  Mit  χρησται  scheint 
Ism.  ihre  Verpflichtung  zu  be- 
tonen; es  ist  gleich  χρή  ^σται, 
wie^xo»?«^  gleich  χρή  ήν  usw. 


76 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΧΟΡΟΣ. 
τούχεΐ-θ-εν  άλσους,  ώ  ξένη,  τόδ''  ήν  δε  τον  505 

atSoKik     üTtavLv  TLV*  ϊοχγις^  έ'στ'  έ'τΐΟίχος,  δς  φράσει. 

ΙΣΜΗΝΗ. 
χωροΐμ*  άν  ές  τόό''  ^Αντιγόνη,  συ  δ^  έν&άδε 
φύλαύοε  τίατέρα  τόνδε'  τοις  τεγ-οΰοι  γαρ 
ούδ^  ει  τΐονεΐ  τις,  δει  τΐόνον  μνήμην  εχειν. 

ΧΟΡΟΣ. 

στ ροφή  α. 

δεινόν  μέν   τό  τΐάλαι   κείμενον  ηδη  κακόν,  ώ  ξεΐν  \  έτΐε- 


γείρειν  ' 
δμως  δ*  εραμαι  Ttv&iGd^cci 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τί  τοντο ; 

ΧΟΡΟΣ. 
τάς  δειλαίας  άττόρον  φανείσας 
άλγηδόνος,  α  ξννέστας, 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
μή  τΐρός  ξενίας  άνοιξης 


510 


51; 


505.  τό  έχεΐ&εν  älqovs 
τ  όδ  £ ,  derTenseitige  Τ  e  i  1  d  e  s 
Hains  ist  es,  d.  h.  ist  der 
Ort,  nach  dem  du  fragst,  äloovs 
ist  partitiver  Genitiv,  ^ηζ^πόΌ•εν 

yys,     έχεϊ&ε  V    steht    statt    έκεϊ, 

eig.  der  Hain,  der  von  dorther 
uns  liegt,  Anh.  19  ^2. 

507.  %ωροΙμ^  äv  ist  wenig 
verschieden  von  %ωρήσω^  wie  O.E. 
95  und  sonst  Ιέγοιμ  äv.  —  ^Αντι- 
γόνη,  αν  δ  έ,  zu  332.  ,Arbeit', 
die  man  für  seine  Eltern  tut,  tut 
man  ja  {γάρ),  ohne  von  ihr  als 
Arbeit  zu  sprechen,  d.  h.  ,man 
tut  sie  gerne'. 

Str.  1.  So  peinlich  es  sei,  an 
Vergangenes  {τό  πάλαι  κείμετοτ) 
zu  rühren,  so  wünscht  doch  der 
Chor  Näheres  über  die  Schicksale 
des  Blinden  von  ihm  selbst  zu 
vernehmen.     Öd.    bequemt    sich 


erst  dann,  Rede  zu  stehen,  als 
ihn  der  Chor  erinnert  hat,  die 
ihm  erzeigte  Liebe  sei  gleicher 
Liebe  wert. 

510.  Anspielung  auf  das  Sprich- 
wort μή  κινεΐν  κακόν  εϋ  κείμενοι'. 
Theogn.  423  ττολλάκι  γαρ  τό  κα- 
κόν κατακείιιενον   ϊνδον  άμεινον. 

513  f.  Verb,  ϊραμαι  πν&έοϋ-αΐ 
ras     δειλα/as     άλγηδόνοε    άπόρον 

γανείοα?,  ich  wtinsche  von  der 
unseligen    Schickung    zu    hören 

{ταζ  δειλαία?  άλγηδόνο?)^  die   ,Un- 

widerstehlich  hereinbrach'  (άπορος 
ί^νη),    ,der    du    gesellt    warst' 

(q    ξνιέσταβ). 

515.  άι•  ο  ^ξτ]  s ,  wie  Aisch, 
Suppl.  321   και  τονδ""   άνοιγε  τον- 

i'oua,  unser  'eröffnen'.  Die  Ver- 
schränkung der  Worte  πρΟ£  ξενίαδ 
ras    od?   μ-η    ηνοί^ν^ξ  ^ργ    αναιδή 

hat  fnichts    Außergewöhnliches. 


OJAinOri  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


77 


τάς  αάς,  Ίΐέπον,  εργ^  αναιδή. 

ΧΟΡΟΣ. 
τό  tOL  ττολύ  χαΐ  μηδαμά  λήγον 
χρίίζω,  ζεΐν',  oqd-ov  άχονσμ'  άχοϋσαι. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώμοί, 

ΧΟΡΟΣ. 
στέρξον,  ικετεύω, 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
φεΰ  φευ. 

ΧΟΡΟΣ. 

7ΐεί^•ον'  χάγώ  γάρ  δσον  ου  ττροσχρτίζεις.  520 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

άντιστ ροψή   α. 

ήνεγχον  χαχότατ\  ώ  ξένοι,  ήνεγχον  αχών  μεν,  &εός  ΐστω' 
τούτων  δ'  αύ^^αίρετον  ουδέν. 


516.  ηέπον  findet  sich  als 
Anrede  öfters  bei  Hom.,  in  der 
Tragödie  nur  hier.  Μργα  αναιδή 
sind  solche,  die  zu  tun  wir 
uns  schämen  müssen;  im  sel- 
ben Sinne  ist  αναιδή«  Phil.  83 
gebraucht. 

517  f.  Widerstreben  ist  unnütz, 
da  die  Kunde  von  deinen  Schick- 
salen keineswegs  verborgen  ist: 
ich  möchte  es  wenigstens  genauer 
wissen,  τό  τοί  πολν  (weitver- 
breitet vgl.  303)  και  αηδαμά  λήγον 
άκουσμα  %ργΐζο)  όρ&όν  (=  ood'öis 
richtig,  genau)  άκούειν.  Wir  be- 
sitzen keinen  dem  άχοναμα  ent- 
sprechenden Begriff;  da  bei  der 
Verbreitung  eines  Gerüchtes  zwei 
Funktionen  in  Betracht  kommen, 
Reden  und  Hören,  so  haben  wir 
von  der  einen  Tätigkeit  den  Aus- 
druck ,Gerede'  hergeleitet ;  selbst- 
verständlich hätte  unsere  Sprache 
vom  Standpunkt  dessen,  dem  das 
Gerücht  zugetragen  wird,  auch 
ein  Wort  ,Gehöre'  bilden  können, 
wenn  auch  nicht  so  leicht  wie 
Sophokles  άκουσμα  άκούειν  in  An- 
lehnung an  μά&ημα  μα&εϊν  (Phil. 


918),  πάϋ-ημα  πα&είν   (Ο.  R.  722) 
und  ähnliches. 

519.  στέρξον,  füge  dich, 
woran  nachher  das  stärkere  nei- 
d-ov  sich  anschließt.    Vgl.  7. 

520.  κάγώ  χάρ  πείθομαι  σοι. 
Vgl.  ZU  El.  1434. 

Antistr.  1.  Öd.  schickt  gleich 
voraus,  er  habe  wider  Wissen  und 
WillenUnheil  gestiftet;  unwissend 
sei  er  vom  Staate  zu  dem  un- 
seligen Ehebund  veranlaßt  wor- 
den, aus  dem  seine  unglücklichen 
Töchter  entsproßten. 

521.  ήνενκον  (^πα&ον)  κα- 
κό τη  τα  άκων,  wider  meinen 
Willen  und  ohne  mein  Zutun, 
vgl.  die  ähnlichen  Äußerungen 
240.  964.  987.  —  &ε0  8  ίστω, 
eine  stehende  Beteurung,  vgl. 
ϊστοι  Ζεύδ  Ant.  184.  Trach.  399. 
Im  übrigen  zeigt  .die  gestörte 
Responsion,  daß  die  Überlieferung 
an  einem  schweren  Fehler  krankt, 
der  in  άκων  μίν  zu  suchen  ist. 
Wahrscheinlich  ist  darin  der  Ak- 
kusativ eines  Substantivs  ent- 
halten, das  mit  κακόκατ^  parallel 
steht. 


78 


:ΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΧΟΡΟΣ. 

αλλ'  ές  τι  — 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

κακ^  μ'  εύνά  τΰόλις  ουδέν  ϊδριν 
γάμων  ένέδησεν  ä%(jt. 

ΧΟΡΟΣ. 
'Fj  μητρόδ-εν,  ώς  όχούω, 
ονσώννμα  λέχτρ'  έπάσω ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώμοι,  θάνατος  μεν  τάδ'  αχονειν, 
ώ  ξειν''  αύται  δε  δύ'  εξ  έμον  *  * 

ΧΟΡΟΣ. 
πώς  φής; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τΐαΐδε,  δύο  δ'  ατα 


525 


5S0 


524.  άΐν  is  τί  τρέ\ρΎ]  will  der 
Chor  wohl  sagen,  wie  er  es  860 
wirklich  tut;  er  mag•  befürchten, 
daß  Öd.  im  Begriffe  stehe,  alle 
Schuld  auf  seine  Eltern  zu  schie- 
ben oder  sonst  ein  άνόσιον  aus- 
zusprechen. Öd.  schneidet  ihm 
das  Wort  ab;  die  Dialogführung 
ist  also  nicht  minder  lebhaft  als 
35,  479,  534  ff.,  ein  Beweis,  daß 
unser  Stück  dem  Alter  des  Dich- 
ters angehört ;  denn  die  Tragödie 
seiner  jüngeren  Jahre  kennt  diese 
Lebendigkeit  nicht,  die  für  eine 
entwickeltere  Technik  charak- 
teristisch ist. 

525  f.„  So  lange  er  vermag, 
weicht  Öd.  der  Erwähnung  des 
Schrecklichsten,  d.  h.  des  Vater- 
mordes aus.  Aber  auch  die  Ehe 
mit  der  Mutter  hüllt  er  in  mög- 
lichst allgemeine  Worte,  so  daß 
der  Chor  das  Nähere  erst  er- 
fragen muß.  Die  beiden  Dative 
κακά  nvvä  und  γ  au  ων  ατα 
(Eur.  Phoen.  343  γάμων  έπακτόν 
άταν)  stehen  in  gleichem  Ver- 
hältnis zu  ένέδησεν,  indem  der 
zweite  nur  den  Sinn  des  ersten 
schärfer  ausdrückt.  Mit  ένέδη- 
σεν vgl.  H.  2,  111  Ζεύ«  u€  Μ,έγαζ 


Κρονίδη«  άάττ]  ένέδησε  βαρείτ], 
Aisch.  Prom.  578  ένέζενξας  έν 
ηηαοναίσιν,  Ο.  R.  826  yauois 
μητρόδ  ζνγηναι.  —  ουδέν  ιδριν, 
548,  während  ich  nicht  ahnte, 
daß  lokaste  meine  Mutter  sei. 

527.  WS  άκούο),  durch  das 
Gerücht,  vgl.  zu  240. 

528.  έηάσο},  Ικτήσω.  Eur. 
sagt  AnHrT  641  γαμβρόν  ηεπα- 
od-ai,  dagegen  Med.  489  καινά  rf' 
έκτήσω  λέχη.  Die  Aoristform 
έπάσω  gebraucht  auch  Aischylos 
fr.  211.  Ödipus  hatte  das  Wort 
Mutter  vermieden:  daraufhin 
erfolgt  die  Frage  des  Chors.    Der 

Ausdruck    μητρόβ-εν    λέκτρ" 

έπάσω  will  nichts  anderes  be- 
sagen als  μητρΟ£  Ιέκτρα\  der 
Konstruktion  nach  gehört  μητρό- 
&fv  zum  Verb,  Die  ganze  Wen- 
dung ist  charakteristisch  für  die 

poetische  εξαλλαγή  τον  σννή^Όνδ. 

Nach  dem  Metrum  war  ματέροί 
möglich. 

529.  θάνατος,  Ai.  215  &a- 
νάτω    γαρ    ϊοον    πά&ο8  έκπεύστ], 

532.  άτα,  weil  sie  aus  un- 
seliger Ehe  entsprossen  in  das 
Elend  des  Vaters  mit  verflochten 
sind,  vgl.  Ant.  533  τρέφουν  δύ'  άτα. 


ΟΙΔΙΠΟη  ΕΠΙ  Κ0ΑΩΝΩ1  79 

ΧΟΡΟΣ. 

ώ  Ζεν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ματρός  Τίοινάς  αττέβλαστον  ώδΐνος. 

ΧΟΡΟΣ. 

στροψή  β. 
σαι  2Γ«ρ'  άτΐόγονοί  τ*  είοΐ  χαΐ  53δ 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ΆΟίναί  γε  ^εατρός  αδελφεαί. 

ΧΟΡΟΣ. 

έώ. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

έώ  δητα  μυρίων  /'  έττιστροφαΐ  κακον.     i^t^ '^  «'^^"-^ 
ΧΟΡΟΣ.  ί^«^-^Λ^  u^ 

έ^εα&ες 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
i/ca^ov  άλαστ*  έ'χει,ν. 

ΧΟΡΟΣ. 

έρεξας 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ονζ  έ'ρεξα. 

ΧΟΡΟΣ. 
τί  γάρ ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

έδεξάμην 

534.  ώδίνεδ  schrieb  Nauck,  537.  Mit  Ιώ  δήτα  nimmt  Öd. 
wie  Aisch.  Ag.  1418  ϊ^-ναεν  αν  τον  bekräftigend  den  Klageruf  des 
TiaiSa,  φιλτάτην  έμοί  ώ8ϊνα.  Chors  auf,  Anh.  82*•*.  Weil  die 
Anth.  Pal.  7,  549  (Niobe)  επτά  κακά  persönlich  gedacht  sind  (ge- 
Sie  ώδίνων  ανρομένη  θάνατον.  nau  wie  Phil.  1266),  SO  kann  der 
Die  Umschreibung  ist  bei  Euripi-  Dichter  von  ihren  Ιπιστροψαί, 
des  besonders  beliebt.  ihren  apparitiones  reden.  In  dieser 

535.  Auch  hier  wie  in  den  fol-  Bedeutung  findet  sich  έηιοτοοφή 
genden  Versen  ist  die  Rede  viel-  besonders  bei  Euripides:  Hei.  439 
lach  abgebrochen;  die  erregte  κατδ-ανγί  "Ελλην  πεφνκώ?^  olaiv 
Situation  wird  gut  gekennzeichnet  ονκ  επιστροφή,  Iph.  Taur.  671 
durch  die  Lebhaftigkeit,  mit  der  ϊσασι  πάντεε,  ών  επιστροφή  ns  ήν. 
Odipus  den  Chor  nicht  zu  Ende  538.  Der  Infinitiv  ixetv  muß 
sprechen  läßt.  Bei  απόγονοι  von  ά^.αστ«  abhängig  sein.  Wäh- 
Tff  κηϊ  hat  der  Chor  im  Sinne,  rend  Öd.  das  παο^εΖν  zugibt  und 
was  Odipus  vollendend  sofort  aufs  schärfste  betont,  lehnt  er  das 
hinzusetzt,  άδεΧφαί.  γέ  dient  der  ρέζείν  entschieden  ab.  Die  Rede 
Bestätigung.     ^  schreitet  in  bündigster  Form  vor- 

536.  κ  ο  IV  α  ί  heißt  hier  , durch  wärts;  nachher  ist  έδεξάυην  mit 
Gemeinschaft  verbunden',  wie  Absicht  gewählt,  um  ^εξα  zu 
Ant.  1  ώ  κοινόν  αντάδείφυν  korrigieren,  mit  dem  es  äußer- 
ίομήνψ  κάρα.  Hch  fast  gleichkliugt. 


80 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


οώρον,  δ  μήποτ^   έγώ  ταλαχάρδιος  540 

έττωφέλησα  τζόλεος  έξελέσ^αί. 

Χ0Ρ02. 

άντ ίστρο φή  β, 

δύστανε,  τι  γάρ;  έχ^ον  φόνον 

0ΙΔΙΠ0Υ2. 
τΐ  τοντο;  τι  δ*  έ^έλεις  μα^-εΐν; 

ΧΟΡΟΣ. 
τνατρός; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
TtaTtal,  δευτέραν  έτίαισας,  έττΐ  νόσφ  νόσον, 
ΧΟΡΟΣ. 
έχανες 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
äxavov.     έχει  δε  μου  545 

ΧΟΡΟΣ. 
τι  τοντο; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τΐρδς  δίχας  τι. 

ΧΟΡΟΣ. 


τι,  γαρ; 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 


έγώ  φράοω' 


540  f.  Aus  π  όλε  OS  έξείέα- 
&αί  pflegt  man  als  Objekt  für 
in  ω  φέλησα  ZU  entnehmen  τήν 
πόλιν,  d.  h.  έπωφέλησα  την  πο- 
λίν  ovTws,  ώστε  μήποτε  αντήδ 
έξελέσ&αί  τοιούτον  τ*  δώρον,  ich 
habe  es  um  Theben  verdient,  nie- 
mals ein  so  unheilvolles  Geschenk 
zum  Dank  davonzutragen. 

Antistr.  2.  542.  Der  Chor 
schlägt  ein  neues  Thema  an,  das 
vom  Vatermord  des  Ödipus.  τί 
γάρ-,  quid  enim ?  gehört  zu  δύο- 
τανε,  Unglückseliger,  ja  gewiß 
Unglückseliger,  τί  γάρ  άλλο; 

544.  Um  dem  Entsetzlichen  so 
lange  als  möglich  auszuweichen, 
tut  Od.  543,   als  ob  er  den  Sinn 


der  Frage  noch  nicht  begreife.  — 
δ εντ έ ρ  av ,  nämlich  τνληγήν, 
nach  gewohnter  Ellipse.  Xen. 
Anab.  5,  8,  12  τούτον  άνέκραγον 
ώδ  όλίγαζ  παίσειεν.  Vgl.  ZU  El. 
1415.  —  ini  νόσφ  νόσον 
nachgeahmt  bei  Men.  mon.  268 
£ατρ09  άδόλεσχο?  έπΙ  νόσφ  vooos. 

545.  «χβί  uot  71  ρ  ό  s  δίκα9 
τι,  der  Mord  hat  mir  (zu 
meinenGunsten)  etwas  für  sich 
von  Seiten  des  Rechtes,  d.h. 
wird  durch  die  Umstände  ent- 
schuldigt. 

547.  Meine  Mordtat  ist  da- 
durch entschuldigt,  daß  ich  Not- 
wehr übte  und  nicht  wußte,  wen 
ich    erschlug,    vgl.    270  ff.    976. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


81 


χαΐ  γαρ  άνους  έφόνενοα  y.al  ώλεοα ' 
νόμφ  δέ  χαλαρός,  αιδρις  ές  τόδ*  ήλ&ον. 

ΧΟΡΟΣ. 
χαΐ  μην  άναξ  δδ^  ήμίν  Λίγέως  γόνος 
Θησεύς  κατ'  όμφήν  οήν  έφ'  άστάλη  πάρα, 

ΘΗΣΕΥ2. 
τΰολλών  άχούων  έν  τε  τφ  τΐάρος  χρόνφ 
τάς  αίματηράς  ομμάτων  διαφ^-οράς 
έγνωγ,ά  σ\  ώ  τζαΐ  ^αΐον,  τα  νυν  d•*  δδοΐς 
έν  ταΐοδε  λεύσσων  μάλλον  έξετνίαταμαι. 
σχενή  τε  γάρ  σε  χαΐ  τό  δύστηνον  χάρα 
δηλοντον  ήμΐν  δν&'  δς  εΐ,  χαί  σ'  οίχτίαας 
S-έλω  έτνερέσ&αι,  δνσμορ^  Οίδίτνον^  τίνα 
τζόλεωβ  έτΐέοτης  τΐροστροτΐήν  έμοϋ  τ'  έχων 


5δ0 


555 


992  ff.    —    ävovs,    ayvowv,     ov 

ψρονών,  271.  —  Die  Häufung 
έφόνενσα  xai  ώλεσα  erklärt  slch 
aus  der  leidenschaftlichen  Er- 
regung des  Sprechenden. 

548.  νόμφ     X  ad'  αρ  ό  s ,    wie 

es  in  einer  alten  Satzung  des 
Rhadamanthys  hieß,  ös  &v  άμύνη- 
ται  τόν  %ειρών  aSixcov  άρξαντα, 
άδ'ώον  είναι  (Apollod.  2,  4,  9). 
Vgi.  228  f. 

549.  Das  Drama  des  Sophokles 
kannte  noch  keine  Aktschlüsse 
mit  fallendem  Vorhang;  daraus 
ergeben  sich  Unzuträglichkeiten 
wie  hier,  wo  nach,  einer  Ge- 
sangsszene, in  der  Od.  auf  das 
äußerste  erregt  erscheint,  ver- 
mittels einer  stereotypen  Wen- 
dung xai  μήν  αναξ  δΟ"  χτλ. 
eine  Dialogpartie  eingeleitet 
wird,  deren  Ton  an  das  Pathos 
der  handelnden  Personen  keine 
Anforderungen  stellt.  Solch  ein 
plötzlicher  Stimmungswechsel  er- 
scheint unnatürlich;  es  zeigt 
sich,  daß  das  antike  Gesetz  der 
dramatischen  Technik  in  diesem 
Falle  mit  der  Psychologie 
streitet. 

Sophokles  IIl.  Bd.  9.  Aufl. 


550.  Verb,  πάρεση  κατ*  άμψην 
σήν  (deiner  Rede  d.  h.  Auffor- 
derung gemäß)  έπί  ταντα  έψ" 
ä  εστάλη,  d.  h.  ώ«  &v  προσαρ- 
χών  σμικρά  χερδάντ]  μέγα. 

551.  Schon  früher  habe  ich  von 
vielen  Seiten  die  Geschichte  deiner 
Blendung  gehört  und  dich  ge- 
kannt; jetzt  wo  ich  dich  persön- 
lich sehe,  erkenne  ich  dich  noch 
sicherer.  Theseus  nennt  die 
αίματηραι  όμαάτο)ν  διαφ^Όραί, 
weü  die  Blendung  den  grausigen 
Abschluß  des  Unheils  bildete. 
Der  Vers  steht  in  unverkenn- 
barer Beziehung  zu  Eurip.  Phoen. 
870  αϊ  d^  αίματοιποι  δεργμάτων 
διαφθΌ^αί.  Über  die  Stellung 
des  τέ  in  551  Anh.  95  ^ 

555.  τό  δύστηνον  χάρα  spielt 
auf  die  διαφ&οραι  όιιμάτων  deut- 
lich an;  die  furchtbar  zerstörten 
Augen  waren  in  der  Tat  ein  „un- 
trügliches Kennzeichen  des  Ödi- 
pus. 

556.  övd'^  ÖS  εΐ,  als  den,  der 
du  bist.  Od.  11,  114  είπε,  άναξ, 
neos  xBv  με  άναγνοίη  τόν  ίόντα 
{δδ  είμι);   —    οίχτίσαδ    ist    in- 

gressiver  Aorist. 

6 


82 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


αυτός  τε  χή  σή  δύσμορος  τΐαραστάτις. 
δίδασκε'  δεινήν  γάρ  τιν'  αν  7ΰράξίν  τύχοις 
λέξας  δτίοίας  έξαφισταίμην  εγώ' 
δς  οΐδα  ^.αύτος  ώς  έτΐαιδεν^^ην  ξένος 
ώστΐερ  σύ,  χώς  τις  τΐλειστ'  άνήρ  έττΐ  ξένης 
η^-λησα  χίνδννεύματ'  έν  τώμφ  χάρα' 


560 


559.  avTOe  τε  χή  αή  παρα- 
οτάτίξ•.  Antigene.  —  ή  σή  π  α- 
ραστάτιδ  statt  ή  σοι  παρεσ- 
τώσα,  zu  582. 

560.  Man  verstehe:  δεινήν  γάρ 
τιν  άν  πρα^ιν  εΐποιδ  τοιαύτην 
{==  ei  τοιαύτην  ειποιο),  όποια? 
έγώ  έξαφισταίμην.  Humani  nil 
a  me  alienum  puto  ist  der  Sinn. 

562 ff.  Theseus  will  sagen:  ich 
weiß,  wie  einem  Fremdling  und 
einem,  der  mit  Not  ringt,  zu  Mut 

ist,  ich  weiß    dies   πείρα  μαδ-ώτ. 

Statt  diesen  Gedanken  einfach 
auszusprechen,  teilt  er  seine  eig- 
nen Erfahrungen  mit  und  gibt 
an,  inwiefern  diese  Erfahrungen 
für  sein  Verhalten  bestimmend 
sein  sollen.  ,Nicht  leicht  werde 
ich  dir  mich  entziehen,  der  ich 
von  mir  selbst  weiß,  wie  ich  als 
Fremdling  erzogen  wurde,  und  in 
der  Fremde  viele  gefahrvolle 
Kämpfe  zu.  bestehen  hatte:  dar- 
um' usw.  Ähnlich  Dido  bei  Verg. 
Aen.  1,  628  me  quoque  per  multos 
similis  fortuna  labores  iactatam 
hac  demum  voluit  consistere  terra, 
non  ignara  mali  miseris  suc- 
currere  disco.  —  Theseus,  ein 
Sohn  der  Aithra,  war  bei  seinem 
Großvater  Pittheus  in  Troizen 
erzogen  und  hatte  schon  auf  dem 
Zuge  über  den  Isthmos  nach 
Athen,  wo  er  seinen  Vater  Aigeus 
aufsuchen  wollte,  eine  Reihe  von 
Abenteuern  gegen  Räuber  und 
Ungetüme  bestanden;  die  atti- 
schen άϋ-λυι  dieses  Helden  waren 
nicht  minder  gefeiert  als  die  des 
boiotischen  und  argeiischen  Hera- 
kles.   Bei  Soph.  fr.  819  sagt  er 


selbst:  παρακτίαν  στείχων  άνη- 
μέρωαα  κνοιδάΐων  όδόν. 

562  ff.  οΐδα  και  αύτΟ£,  os  ^παι- 
δεύ&ην  ξένο£  ώσπερ  σύ,  καΐ  (<wS), 
ώ?  τΐ8  άνήρ  έπι  ξένη?,  πλείστα 
κινδννεύίΐατα  έν  τώ  έμώ  κάρα 
ή&λησα.  —  ώσπερ  σύ,  näml. 
vyv  ξένο8  ει  έπι  ξένη?.  An  des 
Ödipus  Erziehung  in  Korinth  darf 
nicht  gedacht  werden.  —  Das  ώ? 
vor  τι?  πλεΐστ  ist  komparativ 
und  steht  nicht  in  einer  Linie 
mit  der  gleichen  Partikel  nach 
οΐδα  καντό?,  von  der  sowohl 
έπαιδεύ&ην  als  auch,  durch  και 
verbunden,  ή&λησα  abhängt.  Was 
den  Vergleich  ώ?  τι?  άνήρ  an- 
belangt, so  findet  sich  eine  ähn- 
liche Steigerung  Xen.  Anab.  1,  3, 
15  αρ%εαϋ•αι  έπίσταμαι  ώ?  τι? 
και  άλλο?  μάλιστα  άνϋ^ρώπων. 
2,  6,  8  Ικανό?  ώ?  τι?  και  άλλο? 
φροντίζειν  ήν.  Vgl.  Anh.  112  ^«, 
All  den  Superlativ  schließt  sich 
άνήρ  gern  an,  wie  0.  R.  775  άνήρ 
αστών  \μέγιστο?  των  έκεΖ.  Eur. 
Hec.  310  Ό-ανών  κάλλιστ  άνήρ. 
Rhes.  500  πλείστα  χώραν  τήνο 
άνήρ  καϋ'νβρίσα?. 

564.  έν     τώμω     κάρα    gehört 
zu    ή&λησα    (d.  h.    έκίνδννενσα) 

κινδννεύματα,  bei  denen 
das   Leben   auf   dem  Spiele 

stand.  So  κινδννεύ,'ΐν  έν  δλω, 
έν  τοΐ?  ψιλτάτοι?,  h  άλίοτρίαι? 
•ψνχαΐ?,  um  anzv:  ( uen,  in  wel- 
chem Punkte  diu  Gefahr  liegt, 
um  was  es  sich  handelt.  Plat. 
Lach.  p.  187  ß  μή  ονκ  iv  τίο 
Καρι  {in  vili  corpore)  ύμΖν  ό  κίν- 
δυνο? κινδννεύηταΐ,  άλΧ  έν  τοΐ? 
νΐέσιν. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


8a 


ώοτε  ξένον  γ^  αν  ονδέν^  όν^\  ώοτΐερ  Gv  νυν,  56& 

ύττετίτρατΐοίμην  μή  ου  σννεχσφζειν'  έττεί 
έ'ξοίδ     ανήρ  ών,  χώτι  της  ές  ανρίον 
ουδέν  τΐλέον  μοι  σον  μέτεστιν  ημέρας. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
Θησεν,  το  σόν  γενναΐον  έν  σμιχρφ  λόγφ 
τναρήχεν  ώστε  βραχέ'   έμοί  δεΐσ^^αι  φράσαί.  570 

σν  γάρ  μ'  δς  εΙμι  χάφ^   δτον  τνατρός  γεγώς 
γ.αΙ  γης  οποίας  ηλϋ^ον,  είρηχώς  χνρεΐς' 
ώστ*   έ'στι  μοι  τό  λοιπόν  ουδέν  άλλο  πλην 
εΐΊΐεΐν  α  χρήζω,  χώ  λόγος  δωίχεται. 

ΘΗ2ΕΥΣ. 
τοΰτ'   αυτό  νΰν  δίδασχ\  δπως  αν  έχμάϋ^ω.  575 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δώσων  ίν.άνω  τούμόν  ά-θ^λίον  δέμας 
σοι  δωρον,  ου  ojtovoalov  εις  öipiv'  τά  δέ 


565 f.  Verb,  ώστε  ονδένα  &ν 
ξέρον  γε  δντα  ώσπερ  σύ  ννν 
{ξένοδ  sl)y  νπεχτραποίμην  κτε., 
dergestalt  daß  ich  keinen 
)Menschen  in  der  Fremde, 
(wie  du  jetzt  bist,  aus  seiner 
Not  zu  erretten  verabsäu- 
.men  könnte.  —  σννεχοφζειν 
weist  auf  die  eigene  Rettung  des 
Theseus  aus  den  früheren  χινδν- 
νεύΐίατα.  Mit  ώσπερ  σύ,  nicht 
σε,  Vgl.  Ai.  525  ^χειν  σ'  äv  οΐκ- 
τον  cüS  χάγώ  φρενΐ  Ό'έλοιμ  άν 
H.  6,  477  δότε  δή  και  τόνδε  γε- 
viod'ai  πάίδ^  ίμόν,  ώ?  και  έγώ 
ηερ,άριτζρετΐέα  Τρώεσσιν.  Hyperid. 
pro  Euxenipp.  col.  33  öv  έάν 
Οείξτ]£  UT]  κοαμίωζ  καΐ  μετρΙ(οΐ  τά 
αυτόν  πράττοντα  ώσπερεί  ris  xai 
αλλ  OS  των  πολιτών.  Vgl.  ZU  870. 

568.  Den  gleichen  Gedanken 
spricht  die  τροψόΰ  Trach.  943  ff. 
aus.  Daß  der  Mensch  des  kom- 
menden Tags  nicht  sicher  ist, 
mahnt  auch  den  Starken  zur  Be- 
scheidenheit. —  σο  ΰ  d.  h.  ^  οοί,  zu 
Ant.  75.  Eur  Cycl.  273  τώδε  τον 
Ραδαμάν&νοζ  μάλλον  πέποι&α. 


569  f.  Dein  Edelsinn  hat  mit 
wenigen  Worten  mich  längerer 
Reden  überhoben,  mit  denen 
sonst  Bittende  ihre  Sache  emp- 
fehlen. —  '^^QJij^i'^1  "^on  πα^- 
iriui,  permim,  gewährte  mir 
Freiheit,  dergestalt  daß  ich  nur 
weniges  hinzuzufügen  brauche. 
Die  Verwendung  von  δέομαι  be- 
ruht auf  Enallage  einer  Kon- 
struktion.    Normal   wäre    ώστε 

δεϊα&αι     έμέ    βραχέων,     φράσαι. 

Statt  dessen  hat  der  Dichter 
βραχέα  direkt  von  ψράσαι  ab- 
hängig gemacht;  έμοί  ist  wohl 
als  Dativus  commodi  zu  fassen. 

571f.  δε  ειμί  557;  άφ"  δτον 
πατρόε  γεγώε  553;  γη^ 
όποΐαε  (ξένης)  565.  Vgl.  zu  204. 

572.  είρηκώε  κνρεΐε,  ty- 
pischer Versschluß  wie  oben  414 
Φοίβοε  είρηκώε  κνρεΖ. 

574.  διο^ίχεται,  naht  dem 
Ende,  ist  fertig.    Vorbild  Eur. 

Suppl.   530  χ-^  δίκη   διοίχεται. 

577.  σπονδ  αΐον    (mit    δέμαε 
zu    verbinden)    ist     soviel    wie 
σπονδηε    αξίον,    περισπούδαστοι: 
6* 


84 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


κέρδη  τΐαρ^   αντοΰ  χρεΐσσον'  ή  μορφή  καλή. 

ΘΗΣΕΥ2. 
τΐοΐον  δε  κέρδος  άξιοΐς  ψειν  φέρων; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
χρόνφ  μάΒ^οις  αν,  ούχΙ  τφ  τναρόντι  τΐον. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τΐοίφ  γαρ  ή  σή  τΰροοφορά  δηλώοεται; ^ 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δταν  ^άνω  εγώ  καΐ  σύ  μου  ταφεύς  γέντ}. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τα  λοία^-ι'  attfj  τον  βίου,  τα  δ^  εν  μέαφ 
ή  λήοτιν  ϊοχεις  ή  δι*  ονδενός  rtoifj. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ένταν^-α  γάρ  μοί  κείνα  συγκομίζεται. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
αλλ'  έν  βραχεί  δή  τήνδε  μ'  έξαιττ)  χάριν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δρα  γε  μήν'  ού  σμικρός,  οϋχ,  άγων  δδε. 


580 


58δ 


578.  ^ρείασον  1}  μορφή  κα- 
λή, d.  h.  μαΧΙόν  έστιν  άγα&ά  ή 
χαλή^στίν  ή  μορφή.  Sonst  pflegt 
das  Übereinstimmen  des  Äußeren 
mit  den  Leistungen  gerühmt  zu 
werden,  wie  Find.  Nem.  3,  19 
Ιών  καλόδ  Μρ8ων  r'  έοικότα  uoρφä. 
Simonid.  fr.  151  ρ.  918  κάλλιστον 
μέν  ίδεΐν,  άΟ'λεΐν  S  ού  χε/ρονα 
μορφηξ. 

579.  ά  Ι  ί  ο  r  S ,  gloriaris. 

580.  ονχ(  πον,  nicht  etwa; 
so  wird  ov  πον  häufig  in  Fragen 
gebraucht. 

581.  ποίω^  τίνι,  durch  wel- 
ches Ereignis.  —  δηλώσεταί 
passivisch  Anh.  56^. 

582.  δταν  ού  μ  ov  τ  αφ  εν  s 
y  έντ]  im  Sinne  von  δταν  σύ  με 
&axpTjs.     Zu  Phil.  77. 

583  f.  Der  Akkus,  τά  8'  iv 
μ  έσφ  ist  abhängig  von  Ιν^στι  ν 
ισχείδ,  das,  weil  es  den  Begriff 
jVergessen'  umschreibt,  auch  die 
Aktion  eines  transitiven  Verbs 
hat.      So    unten    1120    τέκν'    εί 


φανέντ^  άελπτα  μηκύνω  λόγον, 
Eur.  Gr.  1069  εν  μέν  πρώτα  σοι 
μομφήν  ^χω  (statt  μέμφομαι). 
Herc.  709  ά  χρήν  σε  μετρίων 
σπονδήν  εχειν  (σπεύδειν).  Vgl. 
ZU  El.  123  f.  Krüger  Gr.  Π  §46, 
18  Anm.  2.  —  SjI  ovSsvos 
ποι^,  prosaisch  παρ^  ovSkv  ποίεΐ. 
o85.  Allerdings:  denn  in 
dem  Versprechen,  mich  be- 
statten zu  wollen  (vgl.  0.  R.  598), 
wird  mir  jenes  (die  Sorge  um 
mich  in  der  Zwischenzeit)  zu- 
gleich gewährt.  Öd.  weiß, 
daß  sein  Ende  nahe  ist:  über- 
nimmt also  Theseus  die  Sorge 
für  sein  Begräbnis,  so  übernimmt 
er  zugleich,  ihn  gegen  etwaige 
Angriffe  seiner  Widersacher  zu 
schützen. 

586.  έν  βραγ^ετ  γ^ά  ρ  IV,  βραχν 
δώρον  τό  έν  τ^  !Αττικίϊ  ^arpat 
σε.  Vgl.  587.  Über  das  adjekti- 
vische έν  βραχεΖ  ZU  Phil.  26. 

587.  ού  σμικρό?  έστιν ^^δδε  {ό) 
άγων,    ού   σμικρό?    sagt  Od.,    daS 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


85 


ΘΗΣΕΥ2. 
κότερα  τα  των  σων  έχγόνων  ή  ' μον  λέγεις; 

ΟΙΔΙΠΟΥ2. 
'λεΐνοι  "κομίζειν.  γ,εΐο^  άναγγ.άζονθί  με. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
«λλ*   ού  ^ελόντων  γ'  ovök  σοΙ  φεύγειν  καλόν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
αλλ*   ονδ^  δτ    αυτός  ή^-ελον  τναρίεσαν. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
ώ  μωρέ,  Β^νμδς  Ö*   έν  χακοΐς  ού  ξνμφορον. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δταν  μά3•ΐβς  μον,  νον^-έτει'  τα  νυν  ό     ia. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
δίδασχ''  άνευ  γνώμης  γάρ  ον  με  χρή  λέγειν. 


590 


Bedenkliche  lebhaft  betonend, 
während  er  oben  72  von  ττροσαρ- 
κεΖν  σμικρά  sprach.  Denn  jetzt 
weiß  er  durch  Ismene,  wie  viel 
den  Thebanern  daran  liegt,  sich 
seiner  zu  bemächtigen.  Den  Kampf 
in  dieser  Sache  voraussehend, 
sagt  er  δ8ε. 

588.  Für  das  Verständnis  der 
Worte  ist  wichtig,  festzustellen, 
daß  Theseus  von  einem  Zerwürf- 
nis zwischen  Öd.  und  dessen 
Söhnen  noch  nichts  weiß,  vgl. 
599  f.  Folglich  kann'  er  nur  un- 
bestimmt fragen:  beziehen  sich 
deine  Andeutungen  auf  die  An- 

felegenheiten  deiner  Söhne  (wo- 
ei  er  deren  Streit  um  die  Herr- 
schaft in  Theben  im  Auge  haben 
mag)  oder  auf  meine  persönlichen 
^   τά  έμον? 

589.  u€  gehört  zu  χομίζ^ιν 
χετο6.  Das  Präsens  άνάγχάζονσι 
steht  statt  des  Futurs,  weil  Öd. 
die  Sache  so  lebhaft  empfindet, 
daß  er  den  Zwang  gewissermaßen 
schon  am  eigenen  Leibe  (beachte 
die  Stellung  von  ^«1)  verspürt. 
ηότερα  in  einfacher  Frage  wie 
333. 

590.  Wenn  jene  es  nicht  wol- 


len (daß  du  ein  ψεύγο)ν  bist),  so 
ist  es  auch  für  dich  nicht  ziemend, 
im  Auslande  zu  bleiben.  —  d's- 
λόντων  αυτών,  nach  häufiger 
Ellipse.  KrügerGr.  §47,4Anm.3. 

—  ο  ύ  d" ελ  όντ  fov  =»  άπαγσ- 
ρενόντων:  daher  ο  ν  statt  μή^ 
trotz  des  kondizionalen  Sinnes, 
den  das  Partizipium  hier  hat. 
Eur.  Andr.  382  c5s  ήν  β-άνγι«  σύ, 
naZs  δδ^  έχφεύγει  μ  άρον'  αον 
J'  ου  &ελούση£  χατ&ανεΐν 
τόνδε  χτενω, 

591.  Wie  sie  nicht  nachgaben, 
als  ich  wollte,  so  werde  auch 
ich  nicht  ihnen  zu  Willen  sein. 

—  δτε,  umfaßt  zweierlei:  zuerst 
hatte  Öd.  die  Verbannung,  dann 
das  Bleiben  gewünscht;  beides 
war  ihm  versagt  worden.  Vgl. 
433  ff.    765  ff. 

592.  Theseus  antwortet  mit 
einer  zurechtweisenden  Sentenz: 
Phil.  1387  ώ  ταν,  διδάσχον  μή 
&ρασύνεσ&αι  xaxoZs.  Über  die 
Stellung  des  δέ  zu  332. 

593.  El.  889  άχονσον  ώ«  μ  a- 
&ονοά  μον  τό  λοιπόν  fj  φρονού- 
σαν ή  μώραν  λέχτ]δ.  Ο.  R.  544 
to*  άντάχονοον,  χατα  χρϊν*  αν- 
τόδ  αα&ών. 


S6  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

πέτίον^^α^   Θησεν,  östva  ττρός  κα^ίοΐς  ΥΜχά.  595 

ΘΗΣΕΥΣ. 
ή  τήν  τταλαιάν  ξνμφοράν  γένους  έρεΐς; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ού  δητ^,  έτζεΐ^τΐάς^τοντό  y*  ^Ελλήνων  -ΰ^ροεΐ. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τί  γαρ  τό  μεΐζονί^ψχατ '  άν&ρωτΐον  νοσείς; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ούτως  έχει  μοι'  γης  έμής  άτίηλά&ην 

7ζρός  των  έμαντοϋ  στνερμάτων '  έοτιν  δε  μοί  600 

τΐάλίν  ΥΜτελ^εΐν  μή7ΐο&\  ώς  τΐατροχτόνφ. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
ίτως  οήτά  σ^  αν  τΐεμχραία^•',  ώοτ    οίκεΐν  οίχα; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τό  ^εΐον  αυτούς  έξαναγχάοει  στόμα. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τΐοΐον  ττάΟ^ος  όείσαντας  έχ  χρηστηρίων; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ότι  σφ*   άνάγγ,η  τ^δε  τίληγηναι  χ^^ονί.  605 

596.  Theseus  muß  nun  eine  intransitivem  ^χει  schon  Eur. 
längere  Erzählung  (έρηδ)  der  Med.  307  ούχ  ώδ^  ^χει  μοι.  Med. 
Gräuel  erwarten ;  er  deutet  dem-  723  οντω  S'  ϊ^ει  μοι.  Dagegen 
nach  an,  daß  sie  ihm  bekannt  hat  ϊ%ει  ein  Subjekt  bei  Soph. 
seien  {την  ξνμφοράν).  Zu  wieder-  El.  938  οϋτοιζ  ϊχει  σοι  ταϋτα. 
holen,  was  ausdrücklich  zwischen  Die  Söhne, ..  welche  die  Verban- 
Öd.  und  dem  Chor  zur  Sprache  nung  des  Öd.  nicht  gehindert, 
gekommen  war,  lag  auch  nicht  gelten  selbst  als  Urheber  der- 
in  der  Ökonomie  der  Handlung.  selben. 

597.  τοϋτο,  τό  τηβ  Tialaiäs  600.  ίστιν  δέ  /uoi,  es  steht 
ξναφοράδ.            „  mir   ZU,   nach   dem   über  mich 

598.  Wenn  Öd.  bei  seinen  ausgesprochenen  Urteil.  Mit  dem 
δεινά  κακά  nicht  an  das  gemein-      Gedanken  vgl.  407. 

same Mißgeschick  der  Labdakiden  601.  πάλιν   κατελ&είν  statt 

denktj    so   muß,   da  jenes   Miß-  πάλιν  Ιλβ-είν  oder  einfach  κατελ- 

geschick  das  äußerste  Maß  mensch-  β-είν,  zu  418  f. 

liehen  Unheils  erschöpft,  ein  Un-  602.  In  dem  Umstand,  daß  die 

glück  μεζζον   i)  κατ    άνϋ^ρωπον  Rückkehr  Öd.  versagt  ist,  findet 

ihn    betroffen    haben.  —  τί   τό  Theseus  einen  Widerspruch  mit 

μείζον,  wie  1488  τί  τό  πιστόν;  589.  —    πεμ-ψαίατο    für    μετα-Ι 

Eur.  Bacch.  492    τί  με  τό  δεινόν  πέμχραιντο.       —    οίκεΤν    δίχα    ist 

έργάστ];  mit    anderen    Worten     dasselbe 

599  f.     οντο)£    Μχεν    μοι,     wie       wie   αήποτε  κατε).θ•εΐν  601. 
sonst  καλώ£  Μχει  μοιΜ.β..'.  somit  605.  άν  άγκη,  fatum,yTiQVYiil. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


87 


ΘΗΣΕΥΣ. 

xai  τζως  γένοιτ^   αν  τάμα  κάκείνων  ττικρά; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  (ρίλτατ^  Λίγέως  παΐ,  μόνοις  ον  γίγνεται 
d^eoLOi  γήρας  ούδε  κατΒ-ανεΐν  τνοτε, 
τα  ό'   αίλα  σνγχεΐ  vtavd-^   ό  τναγχρατής  χρόνος, 
φ^^ίνει  μεν  Ισχύς  γης,  €ρ^^ίνει  δε  σώματος, 
-Θ-ντίσκεί  δε  ^ύστις,  βλαστάνει  (5*  άτΐΐστία, 
ν,αΐ  τΐνενμα  ταύτόν  οντίοτ^  οντ*  εν  άνδράσιν 
φίλους  βέβηγ,εν  οντε  τΐρός  πόλιν  πόλει. 
τοις  μεν  γαρ  ήδη,  τοις  δ*   έν   νστέρφ  χρόνφ 
τα  τερτΐνά  7ειγ.ρά  γίγνεται  καϋ^ις  φίλα. 
χαΐ  ταΐσι  Θήβαις  ει  τα  νυν  ευημερεί 
καλώς  τε  ττρός  σέ,  μυρίας  ό  μυρίος 


610 


615 


1340  ώδ  Ματ'  άνά/κη  Τροίαν  άΐώ- 
ναι.  Der  Scholiast  bemerkt  zur 
Stelle:  τ•^§ε  πληγηναι  χ&ονι  άντΙ 
τον'  ύηό  ταύτηδ  rfjs  %dOvds  πλη- 
γηναι. 

606.  Vgl.  588.  616  ff.  -  χά- 
κείνων     statt     και     τά    εκείνων 

(der  Thebauer,  vgl.  661),  wie  808, 
Eur.  Phoen.  474  τούπόν  τε  καΐ 
{τό)    τοϋδε. 

607  ff.  Nun  holt  Öd.  aus  zu 
einer  von  der  ganzen  Weisheit 
des  Alters  getragenen  Rede.  An 
der  Vergänglichkeit  alles  Irdi- 
schen soll  Theseus  lernen,  daß 
die  Eintracht  Thebens  und  Athens 
wohl  im  Laufe  der  Zeit  gestört 
werden  könne. 

607  f.  Die  Seligkeit  und  Un- 
sterblichkeit der  Götter  wird  ge- 
schildert nach  dem  Homerischen 
άχήρφ  τ  ά&άνατοί  τε,  ά&άνατοι 
και  άγήρω. 

609.  Vgl.  Ai.  646  ff. 

610.  Vgl.  Ai.  669  ff.  Wie  die 
frische  Kraft  der  Natur  allmäh- 
lich schwindet  und  durch  Herbst 
und  Winter  gebrochen  wird,  so 
ist  auch  der  menschliche  Leib 
hinfällig. 

611 .  Mit  diesem  Gedanken  lenkt 


Sophokles  auf  den  Schwerpunkt 
des  Ganzen  ein.  —  βλαστάνει 
bleibt  in  dem  Bilde  von  φ&ίνει 
ioy\)S  yrjs. 

612f.  Vgl.  Ai...678ff.  —  πνεν- 
μ  α  in  ähnücher  Übertragung  wie 
aura.  Aisch.  Suppl.  30  Ztvs  Bi- 
ξαιτο  τόν  οτόλον  αέ§οίφ  πνεύαατι 
χώρα«. 

6 14  f.  Diese  Verse  bringen  ein 
neues  Moment  in  den  Gedanken- 
gang. Alle  menschlichen  Dinge 
sind  dem  Wechsel  unterworfen. 
Aber  auch  über  die  Zeit,  wann 
der  Umschlag  eintritt,  vermag 
niemand  Sicheres  auszusagen;  in 
dem  einen  Falle  kommt  er  früh, 
in  dem  anderen  spät.  Der  Hin- 
weis ist  wichtig,  um  Theseus 
aufzuklären ,  der  sich  keiner 
Feindseligkeiten  von  selten  The- 
bens versieht. 

616.  Auch  ενημερείν  bleibt  dem 
Bilde  treu,  mit  dem  der  Redner 
begann.  'Wenn  für  Theben  die 
augenblickliche  Lage  eine  günsti- 
ge ist  und  in  den  Beziehungen 
zu  dir  {ττρόξ  οέ)  sich  besonders 
gut  anläßt'  (καλώς  ενηαερεζ  stei- 
gert), so  kann  sich  das  unerwartet 
ändern. 


88 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ 


χρόνος  τεγ,νοΰται  νύχτας  ημέρας  r'   ίών^ 
έν  αΐς  τα  νϋν  ξύμορωνα  δεξιώματα 
δόρει  διασκεδώσιν  βκ  αμιν,ρον  λόγου ' 
ίν'   ονμδς  εϋδων  χαΐ  χεχρνμμένος  νέχνς 
ιρνχρός  τΐοτ    αυτών  ϋ-ερμόν  αίμα  τΐίεται, 
ει  Ζευς  έτι  Ζευς  χώ  ^ιός  Φοίβος  σαφής, 
άλλ^   ού  γάρ  αύδάν  ήδύ  τάχίνητ^  εττη, 
έ'α  μ'  έν  οΐοιν  ήρξάμην,  το  σον  μόνον 
πιστόν  φυλάσσων  χοϋττοτ*   Οίδίτίουν  έρεΐς 
άχρεΐον  οΐχητήρα  δέξασ^αι  τότΐων 
των  έν^άδ\  εϊττερ  μή  ^εοΐ  ψεύσουσί  με. 

ΧΟΡΟΣ. 
άναξ,  τζάλαι  χαΐ  ταϋτα  χαΐ  τοιαϋτ*  έτίη 


620 


618.  Tag  und  Nacht  sind  für 
den  Dichter  Kinder  der  Zeit:  Eur. 
Suppl.  787  χρόνος  naXaids  πατήρ 
άιιεράν.      %ρόνο8    Ιών    entspricht 

wörtlich    unserm    'Wandel    der 
Zeiten'. 

619.  Freundschaft  zeigt  sich 
vor  aUem  darin,  daß  man  sich 
die  Hand  zum  Gruße  schüttelt. 
δε^ίώματα  und  δεξιώσεις  sind  SO 
gut  dasselbe  wie  αξιώματα  und 
αξιώσεις  etc. 

620.  ix  σμίκρον  λόγον,  έκ 
σμιχράδ  προφάσεωε^  infolge 
eines  kleinen  Anlasses,  wie 

sonst  (vgl.  zu  887)  έκ  zhos  λόχου ; 

621.  ίνα,  wo,  unter  welchen 
Umständen. 

622.  Öd.  spricht  mit  deutlichen 
Worten  aus,  was  moderne  Völker 
vom  Vampyr  glauben.  Die  Alten 
schreiben  sonst  den  Erinyen  die 
Gewohnheit  zu,  das  Blut  ihrer 
Opfer  zu  schlürfen  (Aisch.  Eum. 
264  f.  u.  ö.).  Wenn  die  Worte  hier 
auch  nur  bildlich  verstanden  wer- 
den müssen  (vgl.  Herondas  Mimi- 
amb.  V  7,  Livius  IX  1,9),  so  lassen 
sie  doch  darauf  schließen,  daß 
der  Glaube  an  Vampyr e  den 
Alten  bekannt  war.  •ψνχρό?  und 
&ερμόν  bilden   einen  rhetorisch 


stilisierten  Gegensatz'"  wie  bei 
Dioscorides  Anthol.  Pal.  7,  166. 

623.  Der  Genitiv  bezeichnet 
jede  Art  der  Zugehörigkeit ;  also 
ό  Jiös  Φοίβος,  wie  Jios  Απόλλων 
Eur.  Ion  1619,  ^los  "Αρτεμις 
Hippol.  59,z/<i)s  ^Ερμής  Hymnus  in 
Merc.  145,  ό  Διός  Περσεύς  Sextus 
Empiricus  ρ.  695,  32  Β.  Aber 
hier  hat  ό  ζ/ιός  noch  besonderen 
Sinn,  nämlich  rhetorisch  den  Zu- 
sammenhang zwischen  Zeus  und 
den  Aussprüchen  des  Phoibos  zu 
betonen.  Mit  σαφής  vgl.  0.  R. 
390  πον  σν  μάντις  ει  σαφής; 

624 f.  τακίνητ  ίπη^  Worte, 
an  die  man  nicht  rühren  darf; 
der  Ausdruck  ist  gewählt  in  An- 
lehnung an  den  Spruch  ακίνητα 
μή  κινεΐν.  Laß  mich  bei  dem 
verbleiben,  womit  ich  anfing,  ohne 
weitere  Mitteilungen  zu  verlan- 
gen: μόνον  τό  σόν  πιοτόν 
φνλάσσ  ων ,  indem  du  nur  dein 
gegebenes  Wort  treulich  wahrst. 

626.  Οίδίπονν ,  emphatisch, 
vgl.  3.^  109.  Ai.  98  ώστ  οίποτ 
Αϊανϋ'  οϊδ*  άτιμάσονσ  ϊτι.  Mit 
ονποτ  έρετς  Vgl.  Aisch.  Prom. 
296  ον  γάρ  ποτ  έρεϊς  ώς  ^Ωκεα- 
νού  φίλος  εστί    βεβαιότερος  σοι. 

629.  πάλαι,  287  f.  457  f. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


89 


7V  "^S^*   ^^'  άνήρ  ώς  τελών  έφαίνετο. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τις  δητ^  άν  ανδρός  εύμένειαν  έχβάλοι 
τοιονδ';  δτον  τΐρώτον  μεν  ή  δορύξενος 
χοινή  παρ'  ήμΐν  αίέν  έστιν  εστία ' 
έτίειτα  (5*   ίζέτης  δαιμόνων  αφ ιγ μένος 
yfj  τ-ηδε  γ,άμοί  δασμόν  ού  σμιτίρόν  τίνει. 
άγω  σεβι,σ^είς  ον7ίοτ^   έχβαλώ  χάριν 
τήν  τονδε,  χώρ(^  δ'  εμπαλιν  γ,ατοίΥ.ιώ. 
ει  δ*  έν&άδ^  ηδύ  τφ  ξένφ   μίμνειν,  σε  vtv 
τάξω  φνλάσσειν,  εΐτ'  έμον  στείχειν  μέτα. 
τό  δ'  ηδύ  τούτων,   Οίδίτΰον,  δίδωμι  σοΙ 
χρίναντι  χρησ^αι'  τ^δε  γαρ  ξννοίσομαι. 


640 


ßBO.  ώ  S  τ  ε  λών  έφαίνετο,  ώδ 
ist  zugesetzt  wie  Ai.  326  δήλόδ 
έστιν  die  τι  8ρασεΙων  κακόν. 

&'ό2ΐΥ&τ]).ή  ^ορύξενοδ  εστία 
(Aisch.  Cho,  914  δορύξενοι  δόμοι, 
d.     h.     ξένιοι )     71  α  ρ*     ή  μ  Χν  αίέν 

έστι  κοινή.  Theseus  scheint 
auf  ein  Schutz-  und  Trutzbündnis 
zwischen  den  thebanischen  Labda- 
kiden  und  den  Aigeiden  Athens 
zu  deuten,  wie  bei  Eur.  Suppl. 
930  Theseus  und  Polyneikes 
vor  dessen  Abgang  nach  Ar- 
gos  als  Gastfreunde  erscheinen. 
Auffallend  ist,  daß  Öd.  oben  66 
weder  von  der  Verfassung  Athens 
noch  von  Theseus  etwas  weiß. 

634.  Das  zweite  Glied  entzieht 
sich  der  relativen  Verbindung, 
vgl.  zu  424. 

636  ff.  Theseus  wiederholt  nach- 
drücklich den  Gedanken  von 
631  f.,  nachdem  er  vorher  die  Be- 
weggründe seines  Verfahrens  an- 
gegeben hat.  —  α,  die  alte  Gast- 
freundschaft und  die  Ιχετεία  der 
Eumeniden.  σεβισδ•εί8^\οτί  σεβιζο- 
uai  vereor,  zeigt  passiven  Aorist  in 
medialer  Bedeutung,  wie  έπορεύ- 
^ην  neben  Med.  πορεύομαι  steht. 

637.  ϊμπαίιν  dient  hier  nur  zur 
Verstärkung  des  δέ^   ähnlich  El. 


647  ει  μέν  πέφηνεν  έσ&λά,  dos 
τελεσφόρα'  εί  S  έχ&ρά,  τοϊ9  ίχ- 
&ροΙσιν  ίμπαλιν  μέ&εδ,  Lucian 
dial.  meret.  4,  5  έδιδάξατο  τηρή- 
σασαν  τό  ί^χνο?^  έάν  άηολίητ}^ 
άμανρώσαοαν  έηιβηναι  μέν  τφ 
αριστερά)  ίκε/νηδ  τόν  έμόν  δεξιόν, 
τώ  δεζιώ  δέ  τόν  άριστερόν  Μμ- 
π'αλιν,  Äristeas  ep.  §  129  δεισι- 
δαιμόνωε  γάρ  τά  πλείστα  τήν 
νομο&εσία7•  ίχειν.  iv  δέ  τούτοι« 
πάλιν  πάνν  δεισιοαίμόνωδ,  Αροΐ- 
lonius  ν.  Kitium  ρ.  24,  6  ονϋ'' 
όμολογήσονσιν  οντε  πάλιν  παρή- 
οονται,  vor  allem  auch  Plato 
Gorgias  482  D  xai  σον  xaτεγέλay 
ώΰ  γέ  μοι  δοχεΖν,  όρΟ'ώζ  τότε' 
νυν  δέ  πάλιν  ηντόδ  ταντόν  τοϋτο 
ίπα&ε.  Ohne  δέ,  als  Partikel,  die 
die  Rede  einfach  weiterführt, 
steht  πάλιν  bei  Aischylos  Choeph. 
258.  Eustathios  p.  316,  6  braucht 
so  άνάπαλιν. 

638.  ^ri9"aif,  hierin  Kolonos; 
σέ,  den  Chor;  vtv  ist  abhängig 
von  φνλάσσείν. 

639.  εϊτ  έμον  στείλε IV  μέτα.γψ&,  0*Ύφ 
Zu  verstehen  εϊτε  μετ  έμοϋ\  q^),0^%^ 
στείχειν  ήδν  τφ  ξενφ    εστί,  στει-  ( 

χέτω      μετ       έμον.       Ganz     ent-  ^ 
sprechend  Eur.  Ion  1120  πεπνσ- 
μέναι  yaOf  ει  d'avilv   ή  μ  äs  χρεών. 


90 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ώ  Ζεν,  διδοίης  τοΐοι  τοιούτοισιν  εϋ. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τί  δήτα  χρτίζεις;  ή  δόμους  Οτείχειν  έμονς ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ 
ει  μοι  ^έμις  γ'  ήν'  άλλ'   6  χώρος  «σ^'   δδε, 

ΘΗΣΕΥΣ. 
έν  φ  τί  ττράξεις;  ον  γαρ  άντιστήσομαι. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
έν  φ  κρατήσω  των  εμ*  έχβεβλητίότων. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
μέγ'  αν  λέγοίς  δώρημα  της  συνουσίας. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
εί  σοι  γ^  άπερ  φής  εμμένει  τελοϋντί  μοι. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
S-άρσει  το  τονδέ  γ"*  ανδρός'  ον  σε  μή  τΐροδω. 


645 


■ή8ιον  B.V  d'avomsv,  εΐΟ"  όραν 
ψάο8  (d.  h.  είτε  φάο8  όραν  ήμαξ 
γύρεων,    όρφμεν    &ν    φάο?).     Anh. 

11δ^^.  Bis  hierher  hat  Theseus 
zum  Chore  gesprochen  (daher  τήν 
τονδε  637  von  Öd.,  σέ  638  vom 
Chor).  Nachdem  er  definitiv  fest- 
gelegt hat,  was  geschehen  solle, 
wendet  er  sich  (640)  an  Öd.  und 
fordert  diesen  auf,  sich  für  die 
eine  oder  andere  Möglichkeit 
nach  Belieben  zu  entscheiden. 
Auf  festen  Zusammenhang  weist 
die  Wiederholung  von  ήού.  σοι 
in  Vers  640  war  zu  betonen, 
denn  Öd.  tritt  in  einen  Gegen- 
satz zum  Chor,  der  nur  zu  pa- 
rieren hat.  Für  die  Konstruktion 
ist  zu  beachten,  daß  rd  §'  ήδύ 
auf  das  nächste  Wort  δίδω  μ  ι  be- 
zogen ist ;  χρησϋ'αι  tritt  als  freier 
Infinitiv  hinzu.    Anh.  71  ^^. 

642.  εί  δίδοίηξ,  1435.    Ο.  Ε. 
1081    Τύχη8  TTJs  εύ  δ ιδ ούσης. 

643.  Vgl.   Ο.  R.  622    τί    δήτα 
χρτ}ζειΰ;  ή  με  yrjs  ϊξο>  βαλεΖν ; 

644.  εί  —  ^ν,  näml.  ίστειχον  άρ 
δόμους  τοϋδ  σού9. 


646.  Offenbar  deutet  Od.  auf 
die  dereinst  an  seinem  Grabe  er- 
folgende Niederlage  der  Thebaner. 

647.  τηδ    συν.,     τη£   ένταΰΟ'α 

διατριβψ  (Schol.).  Das  Geschenk 
für  die  in  Attika  gewährte  Ruhe- 
stätte ist  der  Sieg  über  die  The- 
baner, welchen  Öd.  den  Athenern 
verschafft.  Aus  den  Andeutun- 
gen, die  Öd.  621  ff.  gemacht 
hatte,  konnte  Theseus  entnehmen, 
daß  ein  Sieg  des  Öd.  über  seine 
eigenen  Feinde  zugleich  ein  Sieg 
über  die  Feinde  Athens  sein 
werde. 

648.  Vorausgesetzt  daß  du 
dein  Wort  halten  wirst, 
vgl.  625 f.  —  έμμενεΖ  aoi  τε- 
λονντι  (vgl.  630),  wie  0.  R.  317 
ψρονείν  OS  δεινόν  Mvd'a  μή  τέλη 
%ύτ]  ψρονονντι.  863  ει  uoi  ^ννείη 
φέροντι  μοίρα  τά,ν  ενσεπτον  ά- 
γνείαν     λόγων.      Über     έμμενεϊ 

vgl.^  Aisch.  Prom.  534^  άλλα  μοι 
τοδ  έιιμένοι  και  μήποτ  έκτακείη. 
QA9.  Xen.  Anab.  3,  2,  20  τάς 
μάχας  &αρρεΖτε.  Krüger  Gr.  §  46, 
10.  —  ού  μή  προδώ,  ZU  848. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


91 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

οντοι  σ'  νφ^   δρχον  γ     ώς  χαχόν  τζιστώσομαι.  6δ0 

ΘΗΣΕΥΣ. 
ονχ  οϋν  7ΐέρ<χ  γ^  αν  ουδέν  ή  λόγφ  φέροις. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
||    τΐώς  οϋν  7ΐθίήσείς; 
9-  ΘΗΣΕΥΣ. 

τον  μάλιστ^  όχνος  σ*  έχει; 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ηξονσιν  άνδρες 

ΘΗΣΕΥΣ. 
αλλά  τοΐσδ*  εσται  μέλον. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
δρα  με  λεΐΊΐων 

ΘΗΣΕΥΣ. 

μη  δίδααχ'  α  χρή  με  δράν 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
όχνονντ '  άνάγχη 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τούμόν  ούχ  όχνεΐ  χέαρ.  655 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ονχ  olaS•^  άτΐειλάς 

ΘΗΣΕΥΣ. 
οΐδ'  εγώ  σε  μή  τυνα 
ivd-ένδ     άτΐάξοντ*  άνδρα  τνρδς  βίαν  έμον. 


650.  Ähnlich  Philoktet  zu  Neo- 
ptolemos  Phil.  811  ov  μήν  α 
ϊνορκον  γ    ά^ιώ   Ο'έο&αί. 

651.  Du  würdest  auch  durch 
einen  Eid  nicht  mehr  gewinnen 
als  durch  mein  einfaches  Wort: 
denn  ονκ  άνδρ09  δρκοι  πίστιδ, 
ά,Ιΐ   δρχων   άνήρ  (Aisch.   fr.   385). 

652  ff.  Das  zu  Ende  gehende 
Gespräch  belebt  sich  immer  mehr ; 
die  Sprecher  reden  in  Halbver- 
sen. Diese  Technik  der  άντιΧαβαί 
ist  dem  Aischylos  noch  fremd, 
Euripides  macht  von  ihr  reich- 
lichen Gebrauch. 

653.  άνδρε?,  ΘηβαΖοι,  589.— 
τοΤσδε,  TOZs  χορενταΖί  638  f. 


654.  δρα  Με  λείποιν^  sieh 
wie  du  mich  läßt,  meinen 
Feinden  als  Beute:  dies  oder 
Ähnliches  hat  Öd.  im  Sinn,  wird 
aber  von  Theseus  unterbrochen. 

655.  Oben  hatte  Theseus  den 
Od,  gefragt  τον  uahar  Öxvos 
σ  ^χει;  darauf  spielt  Öd.  an  mit 
den  Worten  όκνοϋντ  ανάγκη 
(διδάσκειν),  d.  h,  έπει  όκνοβ 
ίχει  με,  άναγχη  ηε  διδάσκειν,  περί 
rlvos  όκνώ,  ίνα  ον  είδβε.  Er 
will  damit  sein  Vorgehen  ent- 
schuldigen ;  Theseus  schneidet 
ihm  auch  hier  das  Wort  ab  mit  der 
Einrede,  er  selbst  sei  unbesorgt. 

656.  άττειλάδ,  396  ff. 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


πολλαΐ  d'  άτζευλαΐ  τΐολλά  όή  μάτην  έ'ττη 
^νμφ  -/.ατητζείλησαν'  αλλ'  δ  νονς  δταν 
αντον  γένηται,  (ρρονδα  τάτζειλήματα, 
ν,είνοίς  (5'   ϊοως,  τ,εί  δείν'  έπερρώσΌ^η  λέγειν  , 
της  σης  αγωγής,  οΐδ     εγώ,  ορανήσεται 
μαγ,ρόν  το  δενρο  τίέλαγος  ούδε  πλώοιμον. 
^αρσεΐν  μεν  οϋν  έγωγε  χάνεν  της  έμής 
γνώμης  επαινώ,  Φοίβος  ει  προύττεμιρέ  σε' 
δμως  δε  γ,άμον  μή  παρόντος  οΐδ '  δτι 
τούμόν  φυλάξει  σ'   όνομα  μή  πάσχειν  Άαχώς. 

Χ0Ρ02. 
στ  ρ  ο  φή   α. 

εν  ίππου,  ξένε,  τάσδε  χώ- 
ρας Ι'Αου  τα  ν.ράτιστα  γάς  έ'παυλα, 


660 


66S 


658 ff.  Die  Scholien  erklären: 
πολλοί  αν&ρωποι  ηολίά  άπειλή- 
σαντεβ  έχ  &ν.αοϋ^  πέ-ψαντεδ  τόν 
&νμόν  και  τόν  κα&εστηχότα  rovv 
άναλαβόντε?  έηαύσαντο  των  α- 
πειλών. Es  ist  ein  schönes  Bei- 
spiel einer  translatio,  insofern 
als  die  πολλαΐ  άπεάαί  gesetzt  sind 
an  Stelle  von  πολλοί  άπεάοϋντεδ'. 
res  pro  persona.  Quintilian  sagt 
darüber  Inst.  or.  VIII  6,  10:  in- 
anima  pro  aliis  generis  eiusdem 
siimuntur,  ut  ,classique  inmittit 
habenas'  aut  'pro  rebus  animali- 
hus  inanima:  ,ferro  non  fato 
moerus  Argivom  occidit'  —  prae- 
cipueque  ex  bis  oritur  sublimi- 
tas,  quae  audaci  et  proxime  peri- 
culum  translatione  tolluntur,  cum 
rebus  sensu  carentibus  actum  quen- 
dam  et  animos  damus. 

661  f.  xsivois  (den  Thebanern, 
vgl.  606)  δ"  ίο  WS  κτί,  d.h.  xai 
εί  ίπερρώσ&ησαν  κεΐΐΌΐ  {si  eo 
proeesserunt  audaciae)  ώστε  δει- 
νά   λέγειν.   'Auch    ZU    ψανήσεται 

ist  χείνοις  ZU  denken.  Der  Ge- 
nitiv τηζ  arje  άγωγηξ  scheint 
von  λέγειν  abhängig  gemacht, 
vgl.  ZU  355  &  τόνο  έχρήοϋ'η 
οώματοΰ.     Anh.  25  ^^ 


663.  Ein  gefahrvoller  Weg 
wird  als  ein  unschiffbares  Meer 
gedacht,  wie  man  Gefahren 
und  Leiden  als  κύματα,  &άλασσα^ 
πέλαγο«  (1746)  betrachtet,  zu 
0.  R.  22  ff. 

664  f.  καν  εν  t$s^u^s  γνώ- 
μη?,  auch  iTbgesehen  von 
meinem  Entschlüsse  (636  f,),. 
dich  zu  schützen. 

665.  έπαινω  ==  παραινώ,  wie 
El.  1322  σιγαν  έπτ]νεσα.  —  Φοΐ- 
ßos  εί  προύπεμψέ  σε,  was 
Theseus  aus  623  entnehmen  mußte. 
Er  redet  als  frommer  Mann. 

Str.  1.  Schilderung  der  rei- 
zenden Landschaft  des  götter- 
geliebten ϊππιοξ  ΚολωνΟ£,  WO 
vor  allen  Dionysos  im  Schwärm 
seiner  Nymphen  gern  sich  aufhält. 

668.  ενίππον.  Vgl.  711.  Einl. 
S.  7.  Das  durch  die  Stellung 
von  ενιπποδ  angedeutete  αϋχψ 
ua  wird  in  der  zweiten  Anti- 
strophe  des  Chorgesanges  weiter 
ausgeführt,  und  so  kehrt  wie  oft 
der  Ausgang  zum  Anfange  zurück, 

669.  τάσδε    %ώραξ,    AttikaS. 

Der   Genitiv    ist    abhängig   von 
^πανλα,    dagegen    γάς    von    κρά- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


93 


τ;όνδ'   άργητα  Κολωνόν,  ένθ- 
α λιγεΐα  μινύρεται 
θ-αμίζονσα  μάλΐϋτ    αη- 
δών χλωραΐς  νττο   βάσσαις, 
τον  οίνώτΰ^  άνέχονσα  γ.ισ- 
σόν  χαΐ  τάν  άβατον  θ-εον 
φυλλάδα  μνριόγ,αρττον  άνήλιον 
ανήνεμόν  τε  ττάντων 
χειμώνων'  ίν^  δ  Βαχχιώ- 
τας  αεί  ^J low  σος  έμβατενει 


670 


Λΐ.  (3; 


(Ρ^Ι' 


:»<Λο^%ί^  >    675 


670.  άργήζ^     λενκό/εωδ,     wie 

auf  Kalk-  oder  Kreidefelsen  er- 
baute Ortschaften  heißen:  apyi- 
νόεντα  Λύκαστον,  Κάιιειρον  II.  2, 
647.  656.  Kyrene  bei  Find.  Pyth. 
4,  8  iv  άρχινόεντι  μαστω^  Lokroi 
Epizephyrioi  άργείΧοφο«  κολώνα 
Pind.  fr.  183,  "iSae  πρωνε«  άρ- 
γησταί  bei  Bacchylides  δ,  66. 
Hier  im  Gegensatz  zu  den  grünen 
Matten,  γ^ΧωραΙ  ßäaoaiy  an  sei- 
nem Fuße. 

671.  Vgl.  17  f.  —  μινύρεται, 
Vgl.  Ai.  629.  El.  147  ff. 

673.  υπό  βάσο  ats^t'lQt  ver- 
steckt in  Talgründen;  oft 
finden  wir  die  Begriffe  ,unten' 
und  jUnter',  ,oben'  und  ,über' 
vertauscht,  wie  H.  14,  279  νπο- 
ταρταρίον?  =  έν  τφ  Ταρτάρφ 
όρτας.  Ant.  98δ  νηέρ  πάγον. 
Hör.  Carm.  1,  δ,  3  grato  sub 
antro.  Ovid.  Fast.  4,  427  valle 
sub  umbrosa  locus  est,  d.  h.  in 
ima  valle.  Vgl.  stare  pro  litore, 
vorn  am  Ufer,  ante  fores  vorn 
an  der  Tür,  u.  ä. 

674.  άνέχονσα,  d.  h.  venerans 
(Ai.  212). 

675.  äßaroe,  wie  Eur.  Phoen. 
1751  Βρόμίοδ  ίνα  γε  σηκόδ  dßa- 
Tos   δρεσι   μαινάδον.     Der   &εόβ 

ist  der  κισσοφόρο9  Bakchos;  da- 
rauf führt  die  Erwähnung  seines 
xiaaoe,  mit  dem  bekränzt  unser 
Chor    sang.    ^Ähnlich    wird    709 


Poseidon  erst  durch  udyas  δαίμων 
angedeutet,  ehe  er  genannt  wird. 
Vgl.  Trach.  556.  Die  Ehre  der 
ersten  Stelle  im  Liede  wird  dem 
Bakchos  als  dem  Gotte  des  Dio- 
nysischen Festes,  für  welches 
unser  Drama  bestimmt  war. 

676.  ψνΧΧά,ζ    μνρ ιόκαρτιοε^ 
dicht  verwachsenes  Busch-   und 

Baumwerk  von   δάφνη,   έλάα,   άμ- 

ηελο8  und  dgl.,  geweiht  dem 
Dionysos  (δενδρίτηδ ,  σνχίτηδ), 
der  wie  der  Rebe,  so  Fei§:en- 
und  andern  Obstbäumen  Gedeihen 
gibt.  Pind.  fr.  130  δενδρέων  δέ 
νομόν  Zliovvaos  τζολν/α&ήδ  αύ^ά- 
νοι.  Das  schattige  älaos  heißt 
άνήΧ  cov,  nicht  getroffen  von 
den  glühenden  Strahlen  der  Sonne; 
ähnlich  Trach.  145  f.  und  die 
Musterstelle  Odyss.  5,  478  ff.,  wo 
Odysseus  unter  d-auvot  έξ  ouo- 
ϋ-εν  τιεφνώτεδ  sicli  eine  Lager- 
stätte bereitet:  τοϋδ  μέν  άρ^  οντ 
άνεμων  διαει,  μένοδ  νχρόν  άέντων^ 
ούτε  ποτ  ήέλιοδ  φαέ&ων  άκτϊσιν 
ΜβαλΧεν,  οντ^  δμβροΰ  περάασκε 
διααπερέξ. 

677.  άνήνεμον    %ειμώνο)ν, 

wie  άγόψητο9  κοίκνμάτων,  άχαΧ-  Si^M..  ff-^ 
κο8    ασπίδων,     ασκεΐ'οδ    άσπίδ(ον 
U.  ä.,  zu  El.  36.  —  ävooos  κακών 
έμων  Eur.  Iph.  Α.  982.    άπα&ήδ 
κακών  Herodot,  Plato  u.  a. 

678.  Βακχιώταδ,    wie  0.  R. 
1105  d  ΒακχεΖοδ  &εόδ. 


94 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


^εαΐς  όμφιτΐολων  τιβ-ήναις. 

άντιστροψή  α. 
d^aXXei  δ'  ουράνιας  ντΐ    ά- 
χνας 6  καλλίβοτρνς  ν,ατ    ήμαρ  άεΐ 
νάργ,ισοος,  μεγάλαιν  -θ-εαΐν 
άρχαΐον  στεφάνωμ\  δ  τε 
χρυσαυγής  κρΟΆος'  ούδ'  άυ- 


680.  άμψιποΐων^  verkeh- 
rend.   Der  auf  der  feuchten  Au 

von  Nysa  {ήν  ό  βούκερωδ  "lax- 
%os  αντώ  μαίαν  ήδίσττην  νέμει 
Soph.  fr.'  871)  geborene  ^lowoos 
ward  von  den  nysäischen  Nymphen 
{τροφοί  Διονύσου ,  μαινομένοιο 
zJioivvaoio  nd'rjvai  IL  6,  132) 
gesäugt  und  erzogen,  die  dann 
später  den  Βρόμιοδ  im  Thiasos 
als  περίπολοι  oder  άμφίπολοι  um- 
schwärmen, vgl.  0.  E.  212.  An 
manchen  Orten  Attikas  finden 
wir  Altäre  der  Nymphen  neben 
•denen  des  Dionysos,  der  gerne 
dort  weilt,  wo  Efeu  und  Wein 
sprossen. 

Antistr.  1.  Nächst  den  Ge- 
wächsen des  Bakchos  gedeihen 
hier  die  Blumen  der  eleusinischen 
Göttinnen,  und  am  Kephisos 
weüen  gern  die  Musen  und  Aphro- 
dite. —  Der  in  die  Mysterien 
von  Eleusis  eingeweihte  Dichter 
feiert  die  eleusinischen  Göttinnen 
in  diesem  Zusammenhang  um  so 
natürlicher,  da  Dionysos  (nach 
Pind.  Isthm.  7,  3  πάρε§ρο9  άα- 
μάτεροδ)  μέδει  πα/κοίνοΐ£  ^Ελεν- 
oivlas  ^rjovs  έν  κόλποιδ  (Ant. 
1120),  da  andererseits  in  der  Nähe 
unseres  Schauplatzes  die  Ιερά 
oöos  nach  Eleusis  führte  (900  ff.), 
und  Persephone  nach  der  Landes- 
sage entweder  bei  Eleusis  am 
Kephisos  (Paus.  1,  38,  5)  oder 
nahe  bei  Kolonos  (Schol.  zu  1590) 
von  Aidoneus  entführt  sein  sollte. 
Die  Musen  aber  und  Aphrodite 
machen  den  Schluß  als  die  Göt- 
tinnen, welche  die  höchste  Gabe 


des  Gesanges  und  dichterischer 
Begeisterung  den  Menschen  ver- 
leihen. 

681.  ονρ avLas  νπ'  αχναδ, 
weil  Narkissos  und  Krokos  an 
den  Felsen  wuchsen  und  daher 
des  himmlischen  Taus  bedürfen, 
während  die  Niederung  (685  ff.) 
vom  Kephisos  getränkt  wird. 

682.  καλλίβοτρνε:  eine  Art 
des  dreimal  im  Jahre  blühenden 
Narkissos  hat  vielblütige  Blumen- 
scheiden, die  mit  Trauben  oder 
Locken  verglichen  werden:  Od.  6, 
231  οϋλαέ  κόίΐαι,  νακινϋΊνω  άν 
&ει  όμοΤαι.  Yerg.  Ge.  4,  122 
comans  narcissus.  Gar  einen  hun- 
derthäuptigen  Busch  ließ  Gaia 
auf  des  Hades  Wunsch  wachsen, 
damit  ihn  Köre  pflückte  (Hymn. 
Cer.  8).  Indem  Soph.  an  die  hei- 
matliche Sage  vom  Eaube  der 
Köre  (Pamphos  bei  Paus.  9,  31,  9) 
erinnert,  nennt  er  den  Narkissos 
άρχαΐον  στεφ.,  weil  der  Legende 
zufolge  die  (jöttinnen  seit  dem 
Raube  Blumenkränze  mieden  und 
nur  Ährenkränze  trugen.  —  κ  «  r' 
^μαρ  ά  εί^  Tag  für  Tag,  wie 
688  aikv   έπ'  'ήματι. 

683.  μεγάλαιν    &εαϊν^     wie 

sie  außer  Eleusis  auch  in  An- 
dania,  Megalopolis  und  sonst 
schlechtweg  hießen  (Paus.  4,  1,  8. 
8,  31,  1). 

685.  Der  Krokos,  echter  Safran, 
crocus  sativus,  blüht  vom  ersten 
Frühling  bis  in  den  Spätherbst 
um  Athen  auf  den  Bergen. 
Das  erste  Erwachen  der  Natur 
begleitend,  gilt  er  als  Blume  der 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


95 


ηνοι  'AQfjvat  μινύδ-ονοιν 
Κηίρισον  νομάδες  ρεέ- 
^ρων,  άλλ*   αίέν  67C*  ήματι 
ώχυτόχος  ftsöUov  έΊΐΐνίοοεται 
αχηράτίύ   σύν  όμβρφ 
στερνονχον  χΘ^ονός'  ουδέ  μον- 
σάν  χοροί  νιν  ά^ζεοτνγηοαν  ονδ^ 
χρνσάνιος  ί^φροδίτα. 


690 


tyhb. 


Demeter.  So  erscheint  er  in  der 
Niobe  des  Sophokles  und  fehlt 
auch  nicht  im  homerischen  De- 
meterhymnus ;  die  Weiber  an  den 
Thesmophorien     trugen     χροχω- 

TovS  χιτώνα?. 

686  f.  Sprossen  die  Bergblumen 
unter  dem  himmlischen  Regen, 
so  mangelt  es  auch  nicht  an  be- 
fruchtendem Fluß  Wasser  in  der 
Ebene.  Der  Kephisos,  aus  reich- 
lichen und  schönen  Quellen  ge- 
bildet, versiegt  auch  heutzutage 
niemals,  und  noch  jetzt,  wie  im 
Altertum,  bewässert  man  die 
zahlreichen  Gärten  an  seinen 
Ufern  durch  Wasserrinnen,  die 
von  den  Landleuten  »ό//«/  ge- 
nannt werden  (vgl.  L.  Stephani 
Reise  durch  einige  Gegenden  des 
nördl.  Griechenl.  S.  101).  So  ver- 
stehe man  687  vojtaSes^  Ver- 
teile rinnen  ies  Vassers, 
s'ofern  die  Gebirgsquellen  den 
täglichen  Wasservorrat  herbei- 
schaffen und  wie  Schaffnerinnen, 
die  sich  keinen  Schlaf  gönnen, 
ohne  Unterlaß  die  vielen  Kanäle 
versorgen,  welche  die  Felder  be- 
wässern und  jeder  Pflanze  ihr 
Teil  zukommen  lassen. 

688.  αέεν  {ή//αρ)  έπ^  ήματι, 
entsprechend  682. 

689  ff.  Verb,  ώκντόκοε  (d.  h. 
ίγχαρπα  ποιών  τα  nebia:  bei 
Aisch.  Suppl.  1029  heißen  die  die 
argeiische  Ebene  befruchtenden 
Gewässer  πολύτεκνοι)  έπιν iaos- 
τ  αί  πίδ'ί  Ο)  ν  στερνούχον  χΟονόδ. 


Schreibt  man  ώ κύ  toxos,  'so 
führt  der  Kephisos  dieses  Beiwort 
als  Tag  für  Tag  sich  erneuernd, 
gegenüber  den  stagnierenden  Ge- 
wässern des  Ilissosbettes.  — 
οτερνονχοδ  kommt  der  Mutter 
Erde,  der  Ernährerin  aller  Lebe- 
wesen, als  rechtmäßiges  Epithe- 
ton zu.  Nach  Stasinos  (Schol.  IL 
1,  δ)  belasteten  vor  alters  zahl- 
lose Menschen  εύρνστέρνον  πλα- 
τό« αίηδ.  Es  wäre  falsch,  wollte 
man  στερνοΰχοε  χι9'ίύ?^  für  fels- 
brüstiges  Land  nehmen,  von  den 
beiden  aus  der  Niederung  sich  er- 
hebenden χολωνοί:  diese  würden 
μαστοί,  nicht  στέρνα  ZU  nennen 
sein.  Andere  billigen  ohne  Not 
Hermanns  Vermutung  οπερ- 
μού%ον   χ&ονόε. 

692.  vir,  τήνδε  την  χώραν, 
die  Gegend  am  Kephisos,  dann 
wohl  überhaupt  Attika.  Einen 
Altar  der  Musen  in  der  Akademie, 
wo  später  Piaton  ihnen  einen 
Tempel  weihte,  nennt  Paus.  1, 
30,  2.  Ein  Heiligtum  der  Aphro- 
dite kennen  wir  dort  in  Sopho- 
kleischer  Zeit  nicht,  doch  hatte 
Charmos  am  Eingange  der  Akade- 
mie einen  ßouos  des  Eros  gestiftet. 
Ähnlich  dichtet  Eur.  Med.  830,  in 
Attika  seien  die  neun  Musen  ge- 
boren und  τον  καίληάον  από 
Κηψισον  ροάζ  Κνπριν  άψνααα- 
uivav  χώρα£  καταπνενσαι  μετ- 
ρίαζ  ανέμων  ανραδ.  —  άπεστύ- 

y  12 σαν  ist  gnomischer  Aorist. 

693.  Aphrodite      χ  ρ  νσά'νιο9 


96 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ 


στροφή  β. 

έ'ατιν  Ö'  οίον  έγώ  γάς  [Ασίας  ούχ  έπακονω  695 

ovo*  έν  τ^  μεγάλ<^  Αωρίδι  νάσφ  Πέλοττος  πώτζοτε  βλαστόν 

φντευμ'  άχείρωτον  αντοτΐοιόν, 

έγχέων  φόβημα  δαΐων, 

δ  τ^δε  -θ-άλλει  μέγιστα  χώρ(^(,  700 


(vgl.  Ai.  847  des  Helios  χρνσό- 
vofTos  ηνία),  weil  sie  auf  einem 
von  Rossen  oder  Tauben  oder, 
wie  bei  Sappho,  von  Spatzen 
gezogenen  Wagen  durch  die 
Lüfte  fährt. 

Str.  2.  Lob  der  herrlichen 
Oliven  Waldungen  Attikas,  die  wie 
nirgends  sonst  in  der  Welt  ge- 
deihen unter  der  Obhut  des  Zeus 
Μόριοδ  und  der  Athene. 

494.  γ  äs  ^Aaias,  nicht  lokal, 
wie  έν  νάσφ,  sondern  von  οϊον 
{φύτενιια)  abhängiger  Gen.  der 
Angehörigkeit,  d.  h.  wie  kein 
Gewächs  Asiens.  Hier  wird 
durch  Asien  und  die  Peloponnesos 
Osten  und  Westen  (zu  0.  ß.  1227) 
bezeichnet.  Ähnlich  Aisch.  Eum. 
704,  wo  die  Gerichtsbarkeit  des 
Areshügels  gefeiert  wird  als  ερν- 
μά  τε  χώραξ  και  πολεωδ  σοιτήριον, 
οϊον  ovTiS  άν^ρώηων  ϊγ,ει  οντ  έν 
Σχύϋ'αισινοντεΙΙέλοποε  kv  τόποις. 

696.  Die  Pelopsinsel  heißt  mit 
einem  verzeihlichen  Anachronis- 
mus dorisch,  wie  1301  "Άργο? 
έδ  τό  ζΐοίρικόν,  obgleich  erst 
'achtzig  Jahre'  nach  Troias  Fall 
die  Dorer  das  Land  eroberten. 
Sophokles  hat  den  politischen  Ge- 
gensatz seiner  Zeit  vor  Augen. 
In  ähnlicher  Weise  heißt  die  Pelo- 
ponnesos ζΙωρί3  ala  bei  Eur.  Hec. 
450. 

698.  άχείρωτον  d.  h.  ein  Ge- 
wächs, dem  niemand  etwas  an- 
haben konnte,  weil  seine  Lebens- 
kraft unüberwindlich  ist  (Nauck 
las  άγήρατον  nach  Eur.  Jon  1436, 
Ovid  Met.  8,  295).  Der  Sage 
nach    hatte  Athene,  als   sie   mit 


Poseidon  um  den  Besitz  des 
Landes  stritt,  auf  der  Akropolis 
den  ersten  Ölbaum  wachsen  las- 
sen, von  dem  ein  Schößling 
in  der  Akademie  gepflanzt  sein 
sollte  (Paus.  1,  30,  2),  der 
Stammvater  der  unter  Oberauf- 
sicht des  "Αρειοε  näyos  stehen- 
den, der  Athene  gehörigen  μορίαι 
in  der  Ebene  des  Kephisos, 
zumal  in  der  Akademie  (Arist. 
Nub.  1005).  Jener  älteste  Baum 
auf  der  Burg  hatte  nach  seiner 
Verbrennung  im  Perserkriege  am 
nächsten  Tage  schon  wieder  einen 
ellenlangen  Zweig  getrieben,  He- 
rod.  8,  55.  Dionys.  Hai.  14,  2.  In 
alter  Zeit  sollte  es  lediglich  in 
AttikaOlivenpflanzungen  gegeben 
haben  (Herod,  5,  82).  Die  Schöp- 
fungssage aber  verschweigt 
Soph.,  um  nicht  an  die  Ent- 
zweiung der  beiden  Gottheiten 
zu  erinnern,  deren  Segnungen 
er  unmittelbar  nebeneinander 
preisen  will. 

698  f.  ψχοποιόδ  ist  gebildet 
nach  Analogie  von  χρνσοποώύ, 
άνδροποιόδ  etc.;  es  muß  be- 
deuten ,sich  selbst  erzeugend'; 
der  wunderbare  Baum  bleibt 
und  pflanzt  sich  fort,  ohne 
menschlicher  Pflege  zu  bedürfen. 

kyxicov  φυβη/ua  δαίων  be- 
zieht sich  nach  den  Schollen 
auf  den  spartanischen  König  Ar- 
chidamos  II.,  der  in  den  ersten 
Jahren  des  peloponnesischen  Krie- 
ges in  Attika  einfiel,  die  μορίαι 
aber  zu  verletzen  nicht  wagte 
aus  Furcht  vor  dem  Zorne  der 
Athene, 


i 


ϋΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


97 


γ?Μνχάς  TcatöoTQOcfov  cpvXXov  έλαίας' 

το  μεν  τις  ού  νεαρός  οντε  γήροί 

σημαίνων  άλίώβει  χερΙ  ττέρσας'  δ  γάρ  εις  αΐεν  όρων  χνχλος  vc^an^h^^^ 

λενσσει  νιν  Μορίου  ^ιός  705 

χά  γλαυτ,ωτας  ^Ad^ava. 

άντ ιοτροψή  β. 
άλλον  δ '  αΐνον  έχω  ματρθ7εόλει  τάδε  κράτιστον,  -^'3 

δώρον  τον  μεγάλου  δαίμονος,  ειπείν  ανχημα  μέγιατον,     710 


701.  Nun  erst,  nach  spannender 
Vorbereitung,  wird  die  i\aia  selbst 
genannt,  vgl.  707—741.  Die 
έλαΐαι  sind  χλανκαί,  .glän- 
zend, wie  die  ^ήνη,  χ^όη,  ήω«, 
3er  ylavKcöTTti  {λααηρόψο'αλ- 
/tios)  Athene  heilig,  die  nach  Eur. 
Tro.  802  in  Attika7^at;xas  ikaas 
πρώτον  ^Sfi^/:  κλάβον.  —  natSo- 
τ  ρ  ό  <pos  wird  der  Ölbaum  genannt 
mit  Hindeutung  auf  einen  alten 
Brauch:  idOS^v,  οπότε  παιδίον  άρ- 
ρεν γένοιτο  παρά^Αττιχοΐ?^  οτέψα- 
νονέλαίαξτι&έναι  προ  των  Ο'νρών' 
έπι  δέ  των  &ηλειών  ϊρια  δια  την 
ταλαοίαν  (Hesych.  IV  ρ.  77).  — 
ψ  ν  XI,  ο  ν  έλαίαξ  wie  Όδνσσέωί  βία 
(Phil.  814.  321),  Ο^εώχ^  οέβα$  (Ο.  R. 
830)  und  ähnliche  Umschreibun- 
gen. Vgl.  Aisch.  Pers.  616  τη? 
αΐίν  ει  φνλλοιο t  Θ'αΙλοναη? 
κλάδο  IS    iavd'/Js    iläas    χαρηόε. 

702  f.  Weder  jung  noch  alt 
(Plato  Symp.  182  B)  soll  sich  an 
ihm  vergreifen;  an  bestimmte  Per- 
sönlichkeiten hat  Sophokles  ge- 
wiß nicht  gedacht.  Daß  das  Alter 
Würde  verleiht,  ist  besonders  be- 
tont durch  γήρ^  σημαίνων,  οημαν- 
τήρ  heißt  im  Epos  der  ,Gebieter, 
Herrscher,  Herr'.  Über  die  dem 
Soph.  eigentümliche  Partikelver- 
bindung ού  —  οντε  Wilamowitz, 
Berl.  Klassikertexte  V2  v.  65 
Anm.  —  In  άλιώσει  vertritt  das 
Futur  den  Imperativ:  ov  φονεύ- 
σεις Evaug.  Matth.  5,  21  ού  μοι- 
%ίύσειζ  ebd.  5,  27  usw. 

704.  κύκλο?,  όψ&αλαό?,  ZU 
Phil.  1354. 

Sophokles  III.  Bd._9..Aufl. 


7051  Μόρίθ£  Ζεύ£,  auch  κα- 
ταιβάτηδ,  der  Beschützer  der  uo- 
ρίαΐ,  hatte  einen  Altar  in  der 
Akademie.  Wie  Μόριο?  zu  uo- 
ρίαι  steht,  so  Stellt  Soph.  sinn- 
reich die  Göttin  strahlenden 
Blickes  {νλανκώπίβ)  in  Bezug 
zu  der  γλαυκή  έλαίαΙΟί.  Über 
ähnliche  Anspielungen  auf  den 
Sinn  der  Eigennamen  Anh.  158-'•*. 

Antistr.  2.  Nach  der  Schilde- 
rung der  Vegetation  folgt  eine 
begeisterte  Lobpreisung  des  höch- 
sten Stolzes  Attikas,  der  Kosse- 
zucht  und  der  Schiffahrt,  sodann 
des  Gebers  beider,  des  Poseidon. 
Dieser  wird  als  segnender  Schutz- 
gott Athens  neben  Athene  ge- 
feiert. Pausanias  1,  24,  3  sah  auf 
der  Akropolis  ein  Bild,  wo  τό 
ψντόν  τη?  έλαια?  ΆΘ'ηνα  και  κν- 
μα  άναφαίνων  Ποσειδών  neben- 
einander dargestellt  waren.  Auch 
zeigte  man  dort  im  Tempel  des 
Erechtheus  sowohl  die  von  Po- 
seidon geschaffene  &άλασσα,  ein 
Symbol  der  künftigen  Seeherr- 
schaft, als  die  ursprüngliche  έλαια, 
Herod.  8,  55. 

707.  ματροπολι?  geht  auf 
die  Heimat  der  Choreuten,  die 
zugleich  die  des  Dichters  ist. 

7()9.     τον    μεγάλου    δαίμο• 

vo?,  vorbereitend  wie  675. 

710  f.  δώρον  —  ενιππ  ov, 
ενπωλον ,  εν  Θ'αλασ σ ov  (nach 
spannender  Vorausdeutung  erst 
am  Ende  genannt,  wie  701),  die 
Gabe  schöner  Rosse,  schö- 
ner Füllen,  der  Herrschaft 
7 


98 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


£VLn7Cov,  ενηωλον,  evd^aXaaaov, 

ώ  Ttal  Κρόνου,  συ  γάρ  νιν  είς 

τόδ'  εΐοας  αϋχημ\  άναξ  Ποσειδάν, 

tTCTtOLOLv  τόν  άζεστηρα  χαλινόν 

πρώταισι  ταΐσδε  χτίσας  άγυι,αΐς.  715 

α  0^  εύήρετμος  έχτίαγλ'  άλία  χερσί  τταραΊΐτομένα  πλάτα 


des  Meeres.  Die  Verbindunp^ 
des  Adjektivs  wie  Ai.  935  άριστο- 
χειρ  άγων  U.  ähnl.  —  εϋιπηο« 
geht  auf  die  Kunst,  das  Roß  zu 
gewöhnen  und  zu  lenken,  ενπω- 
/OS  auf  die  Zucht  edler  Rosse; 
auch  sonst  heißen  Städte  danach 
fvTtwXotj  κίντόηωλοι.  Beides  wird 
verbunden,  wie  Simias  von  Rhodos 
den  Ares  fvmnos,  svno)los,  έγχέσ- 
naXos  nennt,  vgl.  131  άψώνωδ 
aXoycoSj  oft  ivx€Xvos  fvnais  U.  ä. 
—  Den  Alten,  namentlich  den  an 
Weideland  armen  Athenern,  gal- 
ten die  'ίπποι  als  άγαλμα  τηδ 
νπερπλούτον  %Xi8rjs  (Aisch.  Prom. 
466),  und  die  aristokratischen 
ιππηξ,  die  gern  schon  durch  ihre 
Namen  (wie  Ενιπποξ^  Ενπωλο£) 
an  das  Vorrecht  ihres  Standes 
erinnerten,  hielten  besonders  auf 
schöne  Rosse.  Sophokles,  dem 
sein  Geburtsort  eine  Vorliebe  für 
das  edle  Tier  eingepflanzt  zu 
haben  scheint,  nimmt  gern  Bilder 
und  Vergleiche  von  ihm  her.  — 
Mit  der  Rossezucht  wird  die 
gleichfalls  von  Poseidon  verliehene 
Schiffahrt  verbunden.  Auch  in 
Thessalien ,  Boiotien ,  Korinth 
und  sonst  finden  wir  beides  ver- 
eint, und  schon  Pamphos  (Paus. 
7,  21,  9)  feierte  den  Poseidon 
als  Ιππο>ν  ί^'νντηρα  νέων  r' 
έ3'νχρη8έμνων. 

712.  Durch  γάρ  wird  die  An- 
rufung des  Kroniden  begründet, 
der  vorher  nur  allgemein  als 
μέγα«  δαίμων  bezeichnet  War. 

714.  άκίστί?'^  wutheileud, 
sänftigend:  bei  Find.  Ol.  13,  68 
sagt  Athene  zu  Bellerophon  ψίλ- 


τρον  τόδ^  ίππειον  δέκεν  (den 
Zügel)  und  Bellerophon  bändigt 

das  Roß,  ψάρ μακον  πρα'ν  τεί- 
νων άμφι  γένη.  Gewöhnlich 
wird  dem  Poseidon  nur  die  Schöp- 
fung des  Rosßes  beigelegt,  die 
Bändigung  der  Athene  (δαμά- 
σιπποα,  yalivlris)  oder  Poseidons 
Sohne  Erichthonios,  der  nachVerg. 
Ge.  3,  Μ'Ά  jßrimus  currus  et  quat- 
tuor  ausus  iungere  equos.  Wie 
die  Koloniaten,  so  eigneten  sich 
die  Bewohner  andrer  ενιπποι  %ώ- 
ραι  den  Ruhm  der  ersten  Bändi- 
gung der  Rosse  an. 

716  ff.  Malerische  Ausführung 
des  άγα&όν  δώρον  ^αλάσυηδ.  In 
streng  logischer  Rede  würde  dem 
κτίσαδ  ein  Partizipium  entspre- 
chen, des  Inhalts  και  τήν  ναντι- 
κήν  δείξας.  Kräftiger  tritt  statt 
dessen  ein  selbständiger  Satz  ein 
(zu  351),  und  nur  der  Zusammen- 
hang lehrt,  daß  auch  diese  Wohl- 
tat von  Poseidon  kommt. 

716.  Verb,  ά  ί*  ενήρ  ετμ  oS 
(Attribut)  πλάτα  χερσϊν  in- 
παγλα  παρ  απτομένα  (den 
Händen  sich  wunderbar  an- 
fügend, von  παράπτομαι,  Teil 
des  Prädikats  ϋ-ρωοκει)  άλία 
(hin  durchs  Meer,  lokales  Prä- 
dikat) ά  κ  <ίλο  ν  i?- ο  s  xre.  (Apposi- 
tum)  θ•ρωσχει\  Vgl.  Über  ähnliche 
Fälle  adjektivischer  Bestimmun- 
gen zu  Ai.  1404.  Mit  ενήρετμοδ 
πλάτα  vgl.  ενάμερον  φάοθΑί.  708, 
?.όνο€κακό&ρονδΑίΑ  38,  καλλίγειρα^ 
ώλέναδ  Chairemon  fr.  14,  7  ρ.  610, 
εύπήχείδ  χεΐραδ  Eur.  Hipp.  200, 
πνκνοφ&άλ.μονδ  κόρα£ΤΐΆ§.  adesp. 
458,  14  U.  ähnl. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  KOAQNQl 


99 


&ρφσΆ€ΐ,  των  έχατομτΐόδων 
Νηρι^δων  άχόλον^Ός. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ώ  τΐλεΐστ'  έ^αίνοις  εύλογούμενον  τΐέδον, 
νυν  οόν  τά  λαμττρά  ταντα  οή  φαίνειν  εττη. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τι  6'  έστιν,  ώ  τΐαΐ,  χαινόν; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

άσσον  έρχεται 
Κρέων  δδ'  ήμΐν  ούχ  άνευ  τζομτίων,  ττάτερ. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  φίλτατοι  γέροντες,  έξ  υμών  έμοϊ 
φαίνοιτ^  άν  ήδη  τέρμα  της  σωτηρίας. 

ΧΟΡΟΣ. 
^^άρσει,  τΐαρέσται'  χαΐ  γάρ  εί  γέρων  εγώ, 
το  τησδε  χώρας  ού  γεγήραχεν  σ^-ένος. 

ΚΡΕΩΝ. 
άνδρες  χ^^ονός  τήσδ*  ευγενείς  οίχήτορες, 
δρω  TLv^  υμάς  ομμάτων  είληφδτα 
φόβον  νεώρη  της  έμης  έττεισόδον, 
δν  μήτ'  όχνεΐτε,  μήτ*  αφήτ*  έπος  χαχόν. 


720 


725^ 


730 


718.  έίΐατο  μπόδ  ων ,  nicht 
weil  gewöhnlich  fünfzig  (Hes. 
Theog.  264.  Aisch.  fr.  168.  Eur. 
Iph.  T.  427)  oder  (nach  Ovid. 
Propertius  u.  a.)  hundert  Nereiden 
gezählt  werden,  sondern  um  die 
große  Menge  überhaupt  zu  be- 
zeichnen; der  numerus  centena- 
rius  wird  so  häufig  gebraucht, 
wie  in  έκατόι//3η,  Briareus  έχατόγ- 
teiQ  u.  a.,  vgl.  Verg.  Ge.  3,  18. 
Der  zweite  Teil  des  Kompositums 
deutet  auf  die  im  Reigentanz 
lustig  sich  schwingenden  Füße, 
mit  denen  die  Ruderer  der  Schiffe 
gleichsam  Takt  zu  halten  suchen, 
vgl,  17  πνχνόητεροι  άηδόνε?.  57 
'χαλκόπον£  ό8ό?.  Ο.  R.  846  ärdQ"" 
ir  οέόζοη'ΟΊ'.  Ai.  390  ό'ισσάρχας 
βαοάης.  Ganz  ähnlich  Pind.  fr. 
99,  15  κοράν  άγέίαν  έχατογγνιον. 
Vgl.  άμψίγνοι  Trach.  504. 


721.aiir,es  ist  deine  Sache, 
es  liegt  dir  ob,  wie  oben  197  πάτερ ^ 
iuov  τόδε.  El.  1470  ovx  ίμόντό§\ 
άλλα  α  όν.  —  φαίνειν  entspricht 
lateinischem  inlustrare. 

723.  ήΐίΖν  Dativ  des  Interesses. 

725.  ψαίνοιτ*  άν,  nach  dem 
638  f.  euch  erteilten  Auftrage. 

726.  xal  γάρ,  etenim.  —  εί 
■/έρο>ν  ^γώ^  ώοπερ  είμί. 

727.  ον  γενή  ρ  αχεν,  ίτι 
ίσχνει.  Der  Chor  deutet  an,  daß  er 
nicht  allein  hinter  Öd.  stehe. 

729.  Der  Genitiv  όμμάτον 
scheint  abhängig  von  είληψότα, 
φόβον  ist  Subjekt.  Schrecken 
äußert  sich  am  deutlichsten  in 
den  weit    aufgerissenen   Augen. 

731.  δν  geht  in  freier  Bezie- 
hung auf  ein  in  i//^s  enthaltenes 
μον ^  wie  Trach.  260  ηόλ^ν  τήν 
Ενρντείαν  τ  d  *'  Ji  (nämlich  Εϋρν- 
7* 


100 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ήχω  γάρ  ούχ  ώς  δράν  τι  βονλη&είς,  έπεϊ 
γέρων  μεν  είμι,  τΐρός  τζόλιν  δ     έττίσταμαι 
öd-ivovoav  ήχων,  εϊ  τιν^  '^Ελλάδος,  μέγα. 
αλλ*  άνδρα  τόνδε  τηλίχόνδ^   άτζεστάλην 
7ΐείσων  ^ϋεοΌ-αυ  τΐρός  το  Καδμείων  ττέδον, 
ούχ  έξ  ενός  στείλαντος,  αλλ*  ανδρών  υπό 
τΐάντων  χελευο^^είς,  οννεχ    ήχέ  μου  γένει 
τα  τονδε  τΐεν^^εΐν  τνήματ    είς  τνλεΐοτον  ττόλεως. 
αλλ*   ώ  ταλαίτεωρ*   Οίδί^νονς,  χλνων  έμοϋ 
Ιχον  τΐρός  οϊχονς.     7ίας  σε  Καδμείων  λεώς 
χαλεΐ  διχαίως,  έχ  δε  των  μάλιστ    εγώ, 
δοφτΰερ,  ει  μη  τΐλεΐατον  ανθρώπων  έ'φνν 
χάχιστος,  άλγώ  τοΐσι  σοις  χαχοΐς,  γέρον, 


735 


740 


τον)  γάρ  μεταίτιον  Μφασχε.  Thuk. 
2,  45  yvpaixeias  r*  άρετηδ,  δσαι 
νΰν  έν  χηρεία  ^ονται.  Vgl.  ZU 
263.     Ant.     1137.      Der    zweite 

Satz  μήτ     άφητ     Mnos   κακόν   ist 

eine  selbständige  Fortsetzung  des 
Relativsatzes ;  man  denke  eis  aus 
aus  δν  dazu. 

732.  δράν  τι  steht  im  Sinne  von 
κακόν  τι  δράν,  Vgl.  ZU  Phil.  684. 

734.  ει  τιν  Έηάδοδ,  IßßA. 
Ai.  488  έλεν&έρου  μίν  έξέφνν 
πατρόξ^  ειηερ  τινΟ£  οΟ'ένοντοε  έν 
πΐούτφ.  Trach.  8  ννμφείων 
δκνον  αλχιστον  Μσχον,  ει  τιδ 
ÄirwXis  γννή. 

737.  ουκ  εξ  ivos  οτείλαντοδ 
steht  für  sich,  im  Gegensatz  zu 
ανδρών  υπό  πάντων  κελευο&εί5\ 
Über  die  Bedeutung  des  Ικ  Anh.392^. 

738.  ■ξ^κέ  uo  ι  yev  ει,  ηροσηκεν, 

es  kam  £air  durch  die  Verwandt- 
schaft zu.  Eur.  Heracl.  213  yivovs 
uhv  ήκειζ  ώδε   τοΐσδε,   ^ημοφών. 

739.  εί£  π λεΖ στον,  wie  is 
πΐέον  Ο.  R.  700.  Kreon  heuchelt 
innigste  Teilnahme,  um  Od.  zu 
betören. 

742.  δικαίωί  ist  mit  kräftiger 
Betonung  an  das  Ende  des  Ko- 
lons gerückt;  die  Stellung  ist 
bei  diesem  Adverb  typisch :  Eurip. 


El.  1189  πατρ05  δ^  ^τεισα£  φόνον 
δικαίωζ,  Pseudoxenophon  Cyneg. 
4,  5  ηνκνά  μεταφερόμεναι  και 
έπανακλαγγάνονσαι  δικαίω?,  Pseu- 
dolysias  adv.  Andocidem  25  ούδεΐ£ 
γάρ  πω  έπΙ  τοιαύτΐ]  αιτία  ήτιμώ&η 
δικαίο)£,  Demosth.  in  Mid.  35  ό 
τοιοντο£  πότερα  μή  δφ  διά  τοντο 
δίκην  ή  κάν  μείζω    δοίη    δικαίω£\ 

Defixion  bei  "V^ünsch  Def.  tab. 
ρ.  XXXI  Anm.  2  ϊνα  ή  γη  μή 
καταδέξηται  αντονδ  δικαίο)5.  — 
^κ  δί  των,  wie  Phil.  1243 
ξνμπαδ  ΐΑχαιών  laos'  έν  δέ  τοϋ 
Ι/ώ.  Das  ganze  Versstück  kehrt 
wieder  Eur.  Ale.  264  οίκτράν 
ψίλοιοιν,  έκ  δέ  των  μάλιστ^  έμοί. 
743  f.  δσωπερ  άλγώ,  näml. 
μάλιστα,  das  από  κοινον  zu  den- 
ken ist,  wie  Trach.  313  τώνδε 
πλείστον  ώκτισα,  δσφηερ  και 
ψρονείν  οίδεν  μόνη.  Ant.  1015 
κράτιστο7>  κτημάτων  ευβουλία, 
δσφπερ  μή  ψρονεϊν  πλείστη  βλά- 
βη. Herod.  5,  49  δνείδοε  και 
άλγοε  μέγιστον  ύμίν,  δσοο  προ- 
έστατε  τψ  ΈλΛάδοδ.  Krüger  Gr. 
§  48,  15  Anm.  10.  Mit  πλείστον 
κάκιστοε  vgl.  Phil.  631  πλείστον 
έχϋ-ίστη  εχιδνα,  Krüger  Gr.  §49, 10 
Anm.  8,  und  mit  der  ganzen  For- 
mel Phil.  55S  εί  μή  κακ05  πέφνκα 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


101 


ορών  σε  τον  δνστηνον  όντα  μεν  ξένον, 

αεί  ό'   άλήτην  χάπΙ  τΐροΟττόλον  μίας 

βιοστερή  χωρονντα '  την  εγώ  τάΐαζ 

ούγ.  αν  τΐοτ^  ές  τοοοντον  αΐχίας  ττεοεΐν 

έόοξ\  δσον  πέτττωχεν  τίοε  δύσμορος, 

αεί  σε  χηδεύονσα  χαΐ  το  σον  κάρα 

τΐτωχφ  διαίττ},  τηλίχοΰτος,  ον  γάμων 

έμπειρος,  αλλά  τοντΐΐόντος  άρ/νάσαι. 

αρ^  ad-λων  τοννειδος,  ώ  τάλας  έγώ^ 

ώνείδυσ^  ές  σέ  χαμέ  χαΐ  το  τζάν  γένος; 

αλλ'  {ού  γάρ  εστίν  τάμφανη  χρύτΐτειν)   σν]  ννν 

προς  &εών  πατρφων,   Οιδίπους,  πεισΟ-εΙς  έμοί, 

χρύιρον  ^ελήσας  άστυ  γ.αΙ  δόμους  μολεΐν 

τους  σους  πατρφους,  τήνδε  τήν  πόλιν  φίλως 


745 


(50 


(55 


745  f.  ξένον,  weil  heimatlos; 
aei  ί'  άλήτην,  weil  auch  in  der 
Fremde  ohne  festen  Wohnsitz. 

746.  Ιπ<  προσπόλον,  wie 
έπΙ  προστάτον  oixeZv,  Ιφ  έαντον 
γωρετν.  Öd.  trat  einst  als  König 
in  stattlicher  Umgebung  auf. 

747.  τήν  relativ  dem  Sophokles 
besonders  geläufig,  zu  Phil.  14. 

749.  δσον  für  ris  δσον,  Vgl. 
Krüger  Gr.  51,  11  Anm.  1. 

750.  ük  και  τό  σόν  κάρα. 
Das  Haupt  gilt  als  Sitz  des  Le- 
bens; nach  Häuptern  wird  gezählt. 
Der  Kopf  ist  am  Menschen  der 
charakteristischste  Teil,  bei  Öd. 
besonders  auffallend  durch  die 
furchtbare  Entstellung.  So  wird 
neben  der  Persönlichkeit  {σέ)  das 
besondere  Merkmal  nochmals  her- 
vorgehoben, wie  es  die  Alten 
auch  sonst  gerne  tun.  Anh.  140 ^ 

751.  τττωχφ  statt  τττωχ^,  wie 
gleich  τηίικοντοϋ  Statt  τηλι- 
καύτη,  Vgl.  ZU  El.  614. 

752.  TovTCiovTos  {ονσα,  ώστε) 
ό£7τάσαι,  des  ersten  besten 
(Ö.  R.  398),  sie  zu  entehren, 
jedem  beliebigen  Räuber  preis- 
gegeben.   Der  Genitiv  τοϋ  έπι- 


όντο£   wie  Ο.  R.    917   ^τι  τον 
λέγοντος. 

753.  άρα  leitet  hier  eine  Frage 
ein,  auf  die  man  ja  als  Antwort 
erwartet;  zu  Ai.  277. 

754.  Vgl.  0.  R.  64  πόΐιν  τε 
κάυέ  και  ο*  όμον  στένεΐ. 

755.  Der  Schwerpunkt  des  Ge- 
dankens liegt  in  σύ  vw—  κρύ- 
■φον  τό  δνειδο«  τό  κοινόν  yavove. 
Ist  κρύγον  richtig,  so  muß  es  in 
Beziehung  zu  κρύητεινί^δ  stehen. 
Der  ganze  Gedanke  muß  einen 
Gegensatz  bilden.  'Was  öffent- 
lich ist,  läßt  sich  nicht  verhehlen ; 
also  auch  deine  Schmach  .nicht, 
solange  du  dich  in  der  Öffent- 
lichkeit bewegst.  Drum  geh 
nach  Hause;  da  kannst  du  die 
Schande  innerhalb  deiner  Wände 
bergen'. 

756  ff.  Durch  Anrufung  ά&τΙ&εοι 
πατρώοι  und  durch  die  Bezeich- 
nung'der  Sot/ot  als  σοι  πατρψοί 
sucht  Kreon  seine  Falschheit  zu 
verdecken,  da  er  mit  Öd.  ganz 
anderes  im  Sinn  hat,  vgl.  784. 

758  f.  φίλωξ  ί /π  ioy  verschlei- 
erter Ausdruck  für  χαίρειν  ^χε- 
λεύσα?. 


102 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


είτΐών  έτταξία  γάρ'  ή  (5*  οϊχοι  τζλέον 
ölxfj  σέβοιτ'  αν,  οϋσα  σή  πάλαι  τροφός. 

ΟΙΑΙΠΟΥΣ. 
ώ  τΐάντα  τολμών  καττο  παντός  αν  φέρων 

λόγου  όιχαίον  μηχάνημα  ποιχίλον, 
τί  ταΰτα  πείρα  χαμέ  δεύτερον  θέλεις 
έλεΐν  έν  οϊς  μάλιστ'  άν  άλγοίην  άλούς; 
πρόσ^εν  τε  γάρ  με  τοισιν  οίχείοις  χαχοίς 
voGovvd-'j  δτ*  ήν  μοι  τέριρις  έχπεσεΐν  χΒ-ονός^ 
ούχ  ήθελες  Β^έλοντι  προσ^έσΌ^αι,  χάριν' 
αλλ'  ήνίκ*  ήδη  μεστός  ή  ^νμούμενος 
χαΐ  τούν  δόμοιαιν  ήν  διαιτασ^αι  γλυκύ, 
τότ*  έξεώ&εις  χάξέβαλλες,  ουδέ  σοι 
τό  συγγενές  τοντ^   ουδαμώς  τότ^  ήν  φίλον' 
νυν  τ'  αϋ^-ις  ήνίχ*  είσορ^ς  πόλιν  τέ  μοι 
ξυνοϋσαν  εϋνουν  τήνδε  χαΐ  γένος  τό  πάν, 
πείρα  μετασπάν,  σχληρά  μαλ&αχώς  λέγων. 

759  f.  ή_δ'  οίκοι  noXis  ist  ge- 
sagt für  »ζ  (5*  οίχεία  Tiohe,  sowie 
οι  οίκοι  'die  Hausgenossen'  als 
Phrase  unmittelbar  neben  oi 
οικείοι  stebt;  natürKch  bezeichnet 
nolis  hier  die  Gresamtheit  der 
Bürger,  die  civitas  —  im  Gegen- 
satz zu  &ατν  757. 

761  ff.  Ödipus  deckt  zuerst  die 
Heuchelei  Kreons  auf  und  zeigt 
ihm  dann  das  Vergebliche  seiner 
Bemühungen. 

761  f.  πάντα  τολμών,  wie 
fr.  188  ώ  παν  σύ  τολμήσασα,  vgl. 
zu  Ai.  379.  —  άπό  παντόδ  λό/ον 
δικαίου  Κρέων  ψέροι  άν  μηχάνη/ua 
ποικίλον;  die  Worte  sind  alle 
gerecht,  die  dahinter  verborgenen 
Pläne  böse;  für  Kreon  ist  cha- 
rakteristisch, daß  er  aus  gerech- 
ter Rede  Gewinn  zu  ziehen  weiß 
für  schlechte  Absichten. 

764.  έν  ols  —  άλονδ,  worin 
(d.  h.  in  welchen  Netzen  oder 
Schlingen)  gefangen.  Er  meint 
dieTeünaJime,  die  Kreon  heuchelt, 
vgl.  738.  771. 


760 


765 


770 


765  f.  Bei  /U€  —  νοσονντα 
schwebt  770  έξεώ&εα  κάξέβαλλεε 
vor.  Dem  π  ρ  όσ&εν  τ  ε  ent- 
spricht 772  νΰν  τ  ε.  Mit  dem 
Gedanken  vgl.  433  ff. 

767.  ουκ  η&ελεδ  &έλοντα  ist 
rhetorisch  pointiert ;  entsprechend 
χάρις  χάριν  ψέροι  779. 

768.  μεστόζ,   vgl.  778.  437  ff. 
771.  τοϋτο:   was   du  jetzt  im 

Munde  führst.    Vgl.  738. 

773.  Statt  des  prosaischen 
οϋοαν  wählt  der  Dichter  ξυνοϋ- 
σαν,  das  lebendiger  malende 
Kompositum;  ähnlich  wendet  er 
παρεΖναι  für  εϊναι  an;  s.  oben 
Vs.  498.  —  γένο5  τό  πάν  natür- 
lich Άττικόν.  Grammatisch  er- 
gänzt sich  zu  yevos  ein  τό8ε  aus 
vorhergehendem  τήνδε. 

774.  σκληρά  ααλ&ακώδ  λέ- 
γων. Vgl.  782.  Über  den  Ge- 
gensatz von  σκληρόδ  und  ιιαλ&α- 
κό£  s.  Epicharmos  bei  Xen.  Mem. 

2,  1,  20  μή    τά   μαλακά  μώσο,  μη 
τά    σκληρά     §χτ]£.      Eur.   fr.  1023 


ΟίΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


103 


-/.αίτοι  τις  αύτη  τερψις  άκοντας  (ριλεΐν; 
ώσπερ  τις  εϊ  σοι  λίτοαροϋντι  μεν  τνχεΐν 
μηδέν  οιδοίη  μηδ*  έτταρχέσαι  -θ-έλοι, 
τΐλήρη  (5*  έχοντι  ^νμόν  ών  χρτβζοις,  τότε 
δωροΐ^\  δτ^  ουδέν  ή  χάρις  χάριν  φέροι' 
άρ^  αν  ματαίου  τήσδ'  αν  ηδονής  τνχοις; 
τοιαύτα  μέντοι  γ.αΐ  συ  ττροσφέρεις  έμοί, 
λόγφ  μεν  έσ^^λά,  τοΐσι  δ'  εργοιοιν  ΥΜχά. 
φράσω  δέ  ν.αΐ  τοΐοδ'  ώς  σε  δηλώσω  v.ay,ov. 
ην.εις  εμ^  άξων,  ονχ  ιν    ες  δόμους  οίγης, 
αλλ'  ώς  τΐάραυλον  οΐχίσης,  τνόλις  δέ  σοι 
κακών  άνατος  τήσδ^  άτΐαλλαχΌ^η  χ^^ονός. 
ούχ  έστι  σοι  ταΰτ^ '  αλλά  σοι  τάδ  έστ  \  έχει 
χώρας  άλάστωρ  ούμός  ένναίων  αεί' 
έστιν  δέ  παισΐ  τοις  έμοΐσι  της  εμής 


Τ75 


780 


785 


πότερα  &έλεΐ8  σοι  //αλθ'ακά  rpevdrj 
λέγω  ή  σχλήρ     άληΟ'η ; 

775.  άκοντα«,  Akkusativ  des 
Objekts,  abhängig  von  ψιίεΐν. 

778.  ίχοντι,  δτε  odi&r  ει  Μχοιξ. 

779.  Wenn  die  Gunst  in  keiner 
Weise  Dank  einbringt.  —  άρα 
im  folgenden  Verse  verlangt  als 
Antwort  nein. 

781  f.  Nach  Ausführung  des 
Vergleiches  wird  der  veranschau- 
lichte Gedanke  nochmals  wieder- 
holt. ηροοφέρεΐ£  nimmt  auf  φέ- 
ροι« in  Vs.  779  Bezug,  wie  έπέχειν 

1744  das  ϊγειν^  άνακαϊείν  Phi- 
lokt.  800  das  καλείν  796,  υπόκειται 
ebd.  190  das  κείται  183  aufnimmt. 
Vgl.  Eur.  Hec.  211:  και  ok  μέν, 
ματερ  δύοτανε,  κλαίω  τιανοδύρτοιδ 
&ρήνοΐ£.  τόν  ίμόν  δέ  βίον  .  .  ου 
μετακϊαίοκαι. 

783.  Wie  oben  776  τΐ«  vor  εΐ, 
so  tritt  hier  και  τοϊσδε  vor  ώ«, 
obwohl  der  Zusammenhang  seine 
Einbeziehung  in  den  Nebensatz 
fordert:  'ich  wiU  aber  in  einer 
Weise  sprechen,  durch  die  ich 
dich  auch  diesen  (dem  Chor)  als 


schlecht  offenbaren  werde';  in 
der  normalen  Form  φράαω  δέ 
οΰτωδ,  ώστε  καΐ  τοΐσδέ  σε  δηλώ- 
ααι  κακόν  δντα.  Daß  der  grie- 
chische Folgesatz  aus  einem  Ver- 
gleichssatz erwuchs,  tritt  hier 
klar  hervor. 

785.  πάραυλον,  vicinum,  Ai. 
892 .  Vgl.  oben  S99t.  —  πόλι«, 
Theben. 

786.  κακών  ist  VOn  άνατοδ 
(Anh.  28),  τησδε  χθΌνό£  von 
άπαΐλαχό'^  abhängig.  Vgl.  zu 
El.  1002  άλυτιοδ  άτης  έξαπαλλαχ- 
&ήσεται. 

787.  ταϋτα,  das  was  du  beab- 
sichtigst, τάδε  kündigt  den 
nachfolgenden  Inhalt  an,  wie  852. 
—  ^στί,  wie  600.  Die  Schärfe 
des  Kontrastes  ist  ähnlich  0.  R. 
370  άΐλ*  Μστι  πλην  σοι'  σοΙ  δέ  τοϋτ 
ουκ  ίστι. 

788.  Drohend  sagt  Öd.,  statt 
seiner  solle  sein  Rachegeist  für 
immer  im  thebanischen  Lande 
angesiedelt  sein. 

789.  εστίν  δέ,  Anaphora  des 
σοι  τάδ^  ϊστι  787. 


104 


ΣΟΦΟΚΑΕΟη 


χιόνος  λαχεΐν  τοσούτον,  έν^^ανεΐν  μόνον. 
άρ^   ούχ  άμεινον  η  σν  τάν  Θήβαις  ίρρονώ; 
ττολλφ  γ\  δσφτνερ  χαΐ  σαφέστερων  Άλύω, 
Φοίβου  τε  δαύτου  Ζηνός,  δς  ν.είνον  τζατήρ. 
τό  σον  (5'   άφΐγ,ται  δενρ^  νπόβλητον  στόμα, 
τΐολλήν  έχον  στόμωσιν'  έν  δε  τφ  λέγειν 
κακ'  αν  λάβοις  τα  ττλείον^  ή  σωτήρια. 
ά?Λ'  οΐδα  γάρ  σε  ταϋτα  μή  τΐεί^^ων,  ΐ^ι' 
ημάς  δ'  εα  ζην  έν^^άδ^'  ου  γάρ  αν  κακώς 
ούδ'  ώδ'  έχοντες  ζφμεν,  εί  τερτζοίμε&α. 

ΚΡΕΩΝ. 
τΐότερα  νομίζεις  δνστνχεΐν  έ'μ'  ες  τά  σά 


m 


795 


800 


790.  Zu  τοσούτον  denke  man 
sich  einen  Gestus  des  Eedenden ; 
dann  sagt  er  zur  Erläuterung  der 
Handbewegung  (mit  der  sich  et- 
was Kleines  so  gut  wie  Großes 
bezeichnen  läßt) :  έν&ανεζν  uovov. 
Ein  paralleler  Fall  bei  Plautus 
Epid.  Vs.  52 :  Epidicus  fragt  nach 
dem  Preis  quot  minis,  Thesprio 
antwortet :  tot,  quadraginta  minis. 
Öd.  kündet  nur  den  bevorstehen- 
den Tod  der  Söhne  an,  die  im 
Zweikampf  vor  Theben  fallen 
werden;  es  ist  etwas  anderes, 
wenn  Euripides  den  Polyneikes 
Phoen.  1449  um  ein  Grab  in 
väterlicher  Erde  bitten  läßt. 

792.  σαφέστερων ^  ZU  623, 
..  793.  Genau  genommen  weiß  es 
Od.  nur  von  Phoibos;  aber  da 
dieser  der  Sohn  des  höchsten 
Gottes  ist,  so  ist  das  Einverständ- 
nis des  Vaters  Zeus  verbürgt. 
Ähnlich  623. 

794  f.  Scharf  setzt  Öd.  das 
tückische  στόμα  des  Kreon  (die- 
se Umschreibung,  weil  es  sich 
um  Worte  handelt,  wie  0.  R.  426 

Teiresias  sagt  κα*  Κρέοντα  y.ai 
τούμόν  στόμα  ττροπηλάκίζε) 
dem  Ο'εΙον  στόπα  des  Apollon 
entgegen ;  das  ύπόβλητον 
(Verg.  Aen.  2,   107  fictojpectore 


fatur)  dem  σ  αφέστατον. 
Scharf  ist  auch  die  Parechesis 
σ  τό  μ  ωσ  IV,  ττανονργίαν.  Zun- 
genfertigkeit wird  oft  mit  ge- 
schliffenen Waffen  verglichen ; 
daher  στομονν  oder  αναοτομονν 
τίνα  {γννή  άνεστοκοιμένη  KaUias 
Com.  2  ρ.  741),  όξύνειν  στόμα 
(Trach.    1176),     acuere   linguam. 

Das  Gegenteil  έ&ηλνν&ην    στόμα 

Ai.  651.    Vgl.  unten  806. 

795  f.  iv  δέ  τω  λέγειν  κτέ., 
α  &ν  laßrjs  τφ  λέγειν,  κακά  ϊσταί 
τά  ηλείοι  μάλλον  ij  σωτήρια,  mit 

deinen  Reden  wirst  du  dir  mehr 
schaden  als  nützen ;  deine  schänd- 
lichen Pläne  werden  durchschaut. 
Vgl.  1187. 

798.  κακώ5,  wie  Kreon  744 
meinte. 

799.  εί  τερπo£u ε&α,  wenn 
es  uns  so  behagt  und  wir  mit 
dieser  Lage  zufrieden  sind.  Vgl. 
El.  354  ov  ζω;  κακώς  μέν,  οω, 
άτιαοκονντωζ  §'  έμοί. 

800  f.  'Was  meinst  du,  bin  ich 
verblendet  für  dein  Wohl,  oder 
bist  du  es  vielmehr  für  deine 
eignen  Angelegenheiten?'  Wie 
die  Götter  dem  Menschen,  den  sie 
stürzen  wollen,  den  Verstand  rau- 
ben (IL   19,  137   άασάμην  και  μεν 

(fOBvas  έξέλετο  Ζεν?.  ^Trag.  adesp. 


ΟΙΔΤΠΟΪΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


105 


ή  σ'  €ΐς  τά  σαντον  μάλλον  έν  τφ  νυν  λόγφ ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
έμοί  μεν  eod-    ήδιστον,  ει  σν  μήτ^  έμε 
τΐεί^ειν  οΐός  τ'  ει  μήτε  τούσδε  τους  τνέλας. 

ΚΡΕΩΝ. 
ώ  όύσμορ  \  ονδέ  τω  χρόνφ  φύσας  φαντ] 
φρένας  π:οτ\  ά?Λά  λϋμα  τφ  γήρ(^  τρέψϊ] ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
γλώσστ]  σύ  δεινός'  άνδρα  δ'  ουδέν'  οΐδ'  εγώ 
δίκαιον  δατις  έξ  άτζαντος  εύ  λέγει. 

ΚΡΕΩΝ. 
χίορίς  τό  τ    είττεΐν  ιτολλά  καΙ  τά  καίρια 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ^  δή  σν  βραχέα,  ταϋτα  ό'  έν  καιρφ  λέγεις. 


805 


ίχ. 


379  δταν  δ*  ό  Saii/cov  άνδρι 
τιορσννγ]  καχά,  τόν  νονν  ißlarpt; 
ττρωτον,  zu  Ant.  620  ff.),  SO  wird 
der  allgremeine  Begriff  Unglück 
häufig  von  einer  Verblendung 
des  Denkens  und  Handelns  ge- 
braucht. So  arolßos  Ant.  1026. 
Ai.  1156,  δύαποτμοξ  0.  Ε.  888. 
1068,  SvoifOQos  Ai.  373  u.  ähnl. 
Vgl.  Demosth.  3,  21  ov  γάρ  όντως 
Αφρο)ν  ονδ  άτνχήδ  εΙμι  έγώ. 
Ebenso  ist  ώ  δύσαορε  804  ZU 
verstehen. 

802  f.  Kreons  Worte  enthielten 
die  Andeutung,  er  diene  dem  In- 
teresse des  Öd,,  daher  diese  Ant- 
wort, mit  der  Öd.  bestimmt  be- 
zeichnet, was  ihm  selbst  das  Er- 
wünschte sei.  —  ii/oi  μέν,  der 
ang-edeutete  Gegensatz  wird  nicht 
weiter  ausgeführt;  zu  Ai.  80.  — 
μήτ''  έμέ,  dir  zu  folgen;  μήτε 
τούσδε,  dir  zu  glauben. 

804  f.  Zunehmenden  Jahren 
rühmt  man  sonst  Zuwachs  an 
Einsicht  nach,  du  aber  lebst  fort 
eine  Schmach  dem  Alter, 
sofern  du  den  Ruhm  des  /ήρας 
Lügen  strafst,  φύειν  ψρένας  'auf 
dem  Wege  natürlicher  Entwick- 
lung zu  verstände  kommen',  ist 


ein  sehr  charakteristischer  Aus- 
druck, Anh.  137  2". 

806.  γλώσστ}  σύ  δεινόε,  795. 
861.     Ο.  R.  545  λέχειν  σύ  δε/roe. 

807.  Keiner  kann  ein  Bieder- 
mann sein,  der  in  jeder  Lage 
schöne  Worte  zur  Verfügung  hat. 
Über  έξ  άπαν  τ  OS  {ex  quavis 
causa  speciosae  orationis  materiem 
petens)  zu  761;  mit  ε-δ  λέγειν, 
geschickt  reden,  vgl.  Eur.  Supp. 
299  άχρεΤον  τά?  yvvaZxas  εύ  λέ- 
γειν, fr.  205  c5  παΖ,  γένοιντ^  &ν 
ε-δ  λελ.ενμένοι  λόχοι  ψενδεΤ«,  έπων 
δε  χάλΧεοιν    νικώεν    &ν    τάλ,η&έξ. 

808.  Die  Anwendung  der  allge- 
meinen Sentenz  auf  den  vorlie- 
genden Fall  {ai)  πολλά  μίν  λ.έγει«, 
τά  δέ  χαίριη  ε/πεϊν  ούκ  ^πίστα- 
σαι)  überläßt  Kreon  dem  Ödipus. 
Über  τέ  und  καί  bei  Begriffen 
des  Unterschiedes  Anh.  85  ^«,  Vor 
τά  καίρια  ist  aus  dem  ersten 
Gliede  τό  zm  denken.    Anh.  48^^ 

809.  Beides,  τό  βραχύ  und  τό 
κηίριρν  in  Kreons  Reden,  bestrei- 
tet Öd.  im  Grunde;  was  er  sagt, 
ist  also  nur  als  Hohn  zu  ver- 
stehen, und  das  wird  besonders 
klar  durch  den  Zusatz  ώς  δή  σύ : 
ein  Mann  wie  du  führt  allerdings 


106 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΚΡΕΩΝ. 

ον  δηΟ-*  δτφ  γε  νους  ϊσος  χαΐ  σοΙ  ττάρα, 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ä7teXd'\  έρώ  γαρ  χαΐ  τΐρο  τωνδε,  μηδέ  με 
φΰλαασ^  έφορμων  evd-a  χρή  ναίειν  έμέ. 

ΚΡΕΩΝ. 
μαρτνρομαι  τούοδ  \  ού  ϋέ.  ττρός  δέ  τους  φίλους 
οι'  όνταμείβϊ]  ρήματ',  ην  (Τ*  ^λω  τίοτέ  — 


810 


nur  kurze  Reden,  diese  aber  zu- 
treffend. Mit  ähnlichem  Spott 
heißt  es  Eur.  Andr.  235  ώζ  δή  σϋ 
σώφρων,  τάκά  δ    ονχί   οώφρονα. 

810.  Freilich  nicht  für  (in 
den  Augen  der)  Leute,  die 
deinen  vove  (eigentlich  deine 

άνοια)  hat)  en,  näml.  λέγο)  βραχέα 

και  καίρια.  Der  Dativ  wie  Äi. 
1282  αρ  νμίν  ο'δτο?  ταντ  ίδρη- 
aev  ένδικα;    Vgl.  unten  ZU  1446. 

811.  ηρό  τώνδ^,  im  Namen 
des  Chors,  vgl.  Ö.  R.  10.^  ^ 

812.  έφορ με  Zv,      έφεδρενειν, 

von  der  Blockierung  eines  Hafens 
übertragen,  wie  Öd.  einen  Hafen 
der  Ruhe  gefunden  zu  haben 
glaubte.  Vgl.  auch  das  Bild  063. 
—  xeVy  *'^  f(^i^s  ^st,  Phil.  200. 
0.  R.  791.  854.  995.  Trach.  166. 
813  f.  Kreon,  aufs  äußerste  ge- 
reizt, verliert  die  Ruhe  und  zeigt 
sich  nun  rücksichtslos  von  seiner 
wahren  Seite.  'Ich  rufe  diese 
Männer  hier,  nicht  dich,  zu 
Zeugen  an,  wie  schnöde  ich 
von  dir  behandelt  und  fortgewie- 
sen werde:  ov  σέ  ist  sachlich 
berechtigt  (mit  dir  will  ich  nichts 
mehr  zu  tun  haben),  in  der  Form 
scheint  es  ungewöhnlich,  da  nie- 
mand in  eigener  Sache  zeugen 
kann;  es  ist  nur  erklärlich  ein- 
mal aus  der  Analogie  von  Wen- 
dungen wie  άλλοισιν  δή  ταϋτ' 
έπιτέλλεο,  μη  γαρ  εμοιγε  (Α  295), 

zweitens  auf  Grund  der  Tat- 
sache, daß  die  Alten  in  einem 
zweiteiligen  Satz   das  Verb   des 


zweiten  Teiles  aus  dem  ersten 
rein  dem  Sinne  nach  frei  ergän- 
zen können:  Plato  Gorg.  471  D. 
iyfoyi  σε  έητιν  εσα,  δτι  μ  οι 
δοχείζ  εϋ  ττρόδ  την  ρητορικήν 
τιεπαιδενσ&αι,  τον  δέ  διαλέ- 
γεσί^'αι       ή μεληκένα  ι       (hier 

schwebt  nicht  mehr  έη^νεσα,  son- 
dern nur  noch  εΐπον  vor);  vgl. 
die  Bem.   zu    1404.     Also   oben 

μαρτνρομαι  τονσδ\  ov  σέ  {λέγω). 

Dann  fährt  Kreon  fort :  Was  aber 
die  Antworten  angeht,  die  du 
Freunden  gibst,  wenn  ich  dich 
einmal  zu  fassen  bekomme  —  den 
Rest  ergänzt  eine  drohende  Έ&- 
wegung.  o{agi(orZaiiinei  Anh.  51  ^^, 
Od.  17,  47'9.  Sehr  fein  ist  ηρό5 
τοχ'ζ  ψάον£  gesagt,  obwohl  Kreon 
allein  beleidigt  war,  aber  er  redet 
als  Vertreter  der  gesamten  The- 
baner  (deutlicher  850),  und  es  ist 
stets  vorteilhaft,  als  Anwalt  allge- 
meiner Interessen  zu  plädieren. 
Ähnliches  Anh.  1 57  ^^.  Mit  der 
Ellipse  des  Hauptsatzes  verglei- 
che man  0.  R.  227  κεΙ  μεν  φο- 
βείται τονπίκλημ'  νττεξελών  αντόδ 
καθ"'  αντον  — ,  πείσεται  γάρ  άλλο 
μεν  άστεργέδ  ονδέν,    yfjs  δ*  άηει- 

σιν  άσφαλήζ.  Verfluchung  aus 
Megara  Wünsch  Defixionum  tab. 
21  (C.  100  V,  C):  δταν  σν,  ώ 
ΙΙασιάναξ,  τά  γράμματα  ταντα 
άναγνφδ  —  άλλ  οϋτε  ποτέ  σν,  ώ 
Ώασιάναξ,  τά  γράμματα  ταντα 
αναγνώσει  οντε  ποτέ  Νεοφανή? 
Ι4ΐεξάνδρφ  δίκαν  έποΐσει.  Me- 
nander  Epitrepontes  454  ff. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


107 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

τις  0^   αν  με  τωνδε  συμμάχων  §λοι  ßicf;  815 

ΚΡΕΩΝ. 
ή  μην  ου  χάνεν  τούδε  λυπηθείς  ior]. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
7νοίφ  συν  έ'ργφ  τοϋτ^  απειλήσας  έ'χει^ς; 

ΚΡΕΩΝ. 
τΐαίδοιν  δνοΐν  σοι  τήν  μεν  άρτίως  έγώ 
ξνναρτΐάσας  έιχεμψα,  τήν  δ^   άξω  τάχα. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
οϊμοι. 

ΚΡΕΩΝ. 

τάχ^  έξεις  μάλλον  οίμώζειν  τάδε.  820 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
την  τΐαΐδ*  έχεις  μου; 

ΚΡΕΩΝ. 
τήνδε  τ'   ού  μαγ,ρον  χρόνου. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ίώ  ξένοι,  τι  δράσετ* ;  ή  τΐροδώσετε, 
κο^κ  έξελάτε  τον  άσεβη  τησδε  χ^ονός; 

ΧΟΡΟΣ. 
χώρει,  ξέν\  έξω  Ό-άσσον'  ούτε  γάρ  τά  νϋν 
δίΥΜία  τνράσσεις  οϋ^•*  ά  ττρόσ^εν  εϊργασαι.  825 


815.  των  8  ε  ύν  μ  ua^ojv  β  ία, 
invitis  Kis  aäiutoribus. 

816.  καν  ε  ν  τονδε,  τον  λαβείν 

σε  εί£  Θήβα<£  Schol.  Die  Hdschr. 
τών8ε,  das,  auf  den  Chor  bezo- 
gen, leicht  mißverstanden  werden 
Könnte.  Kreon  wirft  ein  neues 
Moment  in  die  Wagschale.  Es 
führt  zu  einer  lebhaften  Steige- 
rung der  dramatischen  Handlung. 
—  λν7ΐη&εί£  Μστ)  Anh.  62 ^ 

817.  ποίφ  avv  ^ργω,  gleich- 
sam im  Bunde  mit  welchem 
Vorhaben.    Anh.  156  ^\ 

820.  oi  αώζε  I.V  τ  ά8  ε.,  solchen 
Wehruf  (οΐμοι)  zu  erheben.  Die 
etymologische  Spielerei  ist  ähn- 
lich El.  788  otuoi  τάλαινα'  νϋν 
γάρ  οίαώξαι  πάρα.     Ai.  432  αίαΐ 


—  VVP  γάρ  πάρεση  καΐ  8is  aia- 
ζειν  έμοί.  Aisch.  Ag.  1308  Ka; 
Sandra:  φευ  φευ.  Chor:  τΐ  τοϋτ 
ίψενξαδ]    Aristoph.    Thesm.   231 

MNIIJS.  μν  μν.     ΕΥΡ.  τΐ  μύζει5; 

821.  τήν  παϊδα  Ismene,  τήν  δ  ε, 
Antigone.  —  τέ  involviert  eine 
Bejahung,  zu  Ο.  Κ.  1030.  —  ού 
μακρόν  %ρόνον  (zu  397)  i^o). 

822.  ij  προδώσετε,  werdet 
ihr  als  προδόται  handeln  und 
mich  im  Stiche  lassen? 

824.  &äooov  im  Sinne  des 
Positivs.   Anh.  148^3 

825.  ά',  er  meint  das  Wegschlep- 
pen der  Ismene.  Ähnliche  Brachy- 
logie  Eur.  Hec.  520  νϋν  τε  γάρ  λέ- 
ycov  κακά  τέγ^ω  τόδ  όμμα  πρόδ 
τάφφ  &^  δτ  ώϊλντο,  näml.iVi^^o»'. 


108  ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ 

ΚΡΕΩΝ. 

νμΐν  άν  είη  τήνδε  τιαι,ρός  έξαγε tv 
άχονσαν,  ei  ^έλουσα  μη  τζορεύετοα. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
οϊμοι  τόλαινα'  τζοΐ  φύγω;  τΐοίαν  λάβω 
^^εων  άρηξιν  ή  βροτών; 

ΧΟΡΟΣ. 
τι  δρας,  ξένε; 
ΚΡΕΩΝ. 
ούχ  άψομαι  τονδ '  ανδρός,  ά?Λά  της  έμης. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  γης  άναχτες. 

ΧΟΡΟΣ. 

ώ  ξέν\  ού  δί'/Μία  δρας. 

ΚΡΕΩΝ. 


δίχαί,α, 

τΐως  δί'/Μία; 

ίώ  τΐόλις. 

ΧΟΡΟΣ. 

τι  δρας,  ώ  ξέν  ;  ούγ,  αφήσεις;  τάγ^  εις  βάσανον  ει  χερών.   835 

ΚΡΕΩΝ. 
εΐργον. 

ΧΟΡΟΣ. 

σον  μεν  ον,  τάδε  γε  μωμένον 


ΧΟΡΟΣ. 

ΚΡΕΩΝ. 

τονς  έμονς  άγω. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

στροφή. 


826.  Worte  Kreons    an    seine  832.  ττω^,  wie  so?  Vgl.Trach 

Begleiter.   Über  den  rhetorischen  412  ks  τήνδε  μή  bUaws  ών.  ΛΙΧ3 

Gegensatz  ακονσαν    —     ϋ'έλονσα  πώ5  μή   S/xaios ; 

Anh.  12822.  834. DerÜbergang  vom  Sprechen 

830.  Kreon,  den  Schein  des  zum  Gesang  vollzieht  sich  hier 
Rechts  wahrend,  bezeichnet  Anti-  sehr  schön  in  natürlicher  Steige- 
gone und  Ismene  als   die  Seini-  rung. 

gen,  sofem.er  nach  der  Verban-  835.  eis  βάσανον  εΐ χερώΐ', 

nung   des  Ödipus   als  Familien-  wie  1297  είε  ϊΙεγ%ον  χείρόζ  μοίών. 

Oberhaupt  κί;(?ίθ5  der  Mädchen  war.  836.    Der    Chor    nimmt    eine 

831.  γήξ  άνακτε?,  Vgl.  145  drohende  Haltung  gegen  Kreon 
τήσδ^  ϊψοροι  %ώραξ,^0.  R.  911  an.  —  α ov  μ έν  ον,  nämlich 
χώρα£  άνακτεδ.  ε'ίρξομαι. 


ehfl 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


109 


ΚΡΕΩΝ. 

τΐόλεί  μαχτί  γάρ,  u  τι  ττημανεΐς  έμέ. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
OVY.  ήγόρενον  ταντ^  εγώ; 

ΧΟΡΟΣ. 
μέ^ες  χεροΐν 
την  Ttacöa  d-äöaov. 

ΚΡΕΩΝ. 
μή  έτΐίτασσ'  ά  μή  κρατείς. 
ΧΟΡΟΣ. 
χαλάν  λέγω  σοι. 

ΚΡΕΩΝ. 
Gol  d'  εγωγ^  δδοιπορεΐν. 

ΧΟΡΟΣ. 

πρόβα^^^  ώδε,  βάτε  βάτ\  εντοτΐοι' 
τΐόλις  έναίρεταί,  τΐόλις  έμά  ο&ένει' 
ττρόβα^'  ώδε  μοί. 


840 


837.  γάρ  setzt  den  mit  εϊργον 
begonnenen  Gedanken  fort.  Kreon 
droht  mit  einem  Kriege  Thebens, 
falls  man  seiner  Person  Leides 
tue.  Vgl.  Od.  18,  63  πλεόνεσσι 
μαχέσαεται  ds  κέ  σε  ϋ'είντ]. 

839.  μήέπίτασσ  α  μή  κρα- 
τεϊδ,  ών  μή  κύρίθ£  */,  befiehl 
nicht,  was  durchzusetzen 
du  nicht  Macht  hast,  da 
mein  Diener  dir  nicht  gehor- 
chen wird.  Theokr.  15,  90  ηει- 
σομένοιδ  επίτασσε.  Plaut.  Trin. 
1061  emere  meliust  quoi  inperes. 
Vgl.  zu  Ai.  1107  ώνπερ  άρχείδ 
αρχε.  Über  ä  (statt  ών)  μ  ή  χρα- 
τεΖδ  zu  1106. 

840.  Der  Chor  redet  einen  der 
Begleiter  Kreons  an,  der  Anti- 
gone  ergriffen  hatte.  Kreon  aber 
gibt  der  sich  sträubenden  Anti- 
gone  den  Befehl,  sich  auf  den 
Weg  zu  machen.  —  χαλάν  und 
όδοιπορ εϊν ,  WO  in  unabhän- 
giger Rede  der  Imperativ  stehen 
würde,  vgl.  zu  856. 


841.  Der  Chor  ruft  die  Be- 
wohner von  Kolonos  zu  Hilfe,  da 
er  allein  sich  ohnmächtig  fühlt. 
Die  Aufnahme  des  Kompositums 
{πρόβαΟ^)  durch  das  Simplex 
{βάτε)  ist  ein  όχημα  Εύριπίδειον  : 
Alcest.  872  πρόβα,  πρόβα'  βαΟΊ 
Ale.  400  νπάκουσυν,  ακονσον, 
Hec.  167,  Med.  1252,  Orest. 
1465. 

842.  Wie  Kreon  837  persön- 
liche Verletzung  für  Feindselig- 
keit gegen  den  thebanischen 
Staat  ansieht,  so  gilt  dem  Chor 
Kreons  gewalttätiges  Verfahren 
für  eine  Verletzung  seiner  πόλις. 
Die  Anaphora  wie  885.  ^κ^ίρω 
steht  in  freierem  Sinn  (^essum 
dare)  nach  homerischem  "ITor- 
bild:  Od.  19,  263  μηκέτι  vvv 
%ρόα  καλόν  έναίρεο.  σ&ένει,  ver- 
tritt prosaisches  βία,  wie  Eur. 
Bacch.  953,  sonst  nur  in  Verbin- 
dung mit  einem  Attribut :  παντί 
ad'ivBi,  ο&ένει  έπίνικείφ  Ο.  C. 
1089. 


110  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

άφέλχομαι  δύστψος,  ώ  ξένοί  ξένοι. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

τΐον,  τέχνον,  εΤ  μοι; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

TtQÖQ  βίαν  τΐορεύομαι.  845 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ό'ρεξον,  ώ  τΐαΐ,  χείρας. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ά?Χ  ούδεν  σ^ένω. 
ΚΡΕΩΝ. 
ούχ  άξε^^  νμεΐς; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  τόλας  εγώ,  τάλας. 
ΚΡΕΩΝ. 
ούτί  οϋν  TtOT*  εγ.  τούτοιν  γε  μή  σχήτΐτροιν  ετι 
δδοίττ,ορήΟΊβς'  αλλ*  έτζεί  νιχάν  -θ^έλεις 
ττατρίδα  τ  ε  τήν  αήν  χαΐ  φίλους,  ν  φ'  ών  εγώ  850 

ταχΟ^εΙς  τάδ^  έ'ρδω,  καΐ  τύραννος  ών  δμως, 
νίχα.     χρόνφ  γάρ,  οΐδ*  εγώ,  γνώστ]  τάδε, 
δθ-ούνεχ'  αυτός  αυτόν  οντε  νυν  χαλά 

844.  ώ  ξένοι  ξένοι:  diese  Dop-  sehe  Frage,  die  den  Sinn  eines 
pelung  am  Ende  des  Trimeters  Verbotes  |uή  όδοιπορήστ]ς  haben 
ist,  wie  F.  Marx  Festschrift  würde.  Anh.  87  ^^  Caveant  ti- 
für  Gomperz  S.  130  beobachtete,  rones  ne  ov  μή  μένεις;  cum  ov 
dem  Sophokles  eigentümlich,  die  μή  μείντ]?  confundant  (Elmsley 
Doppelung  im  Anfang  dem  Eu-  Eur.  Med^p.  252). 
ripides. 

845.  πορεύομαι,   passivisch,  des  Odipus  Person  nichts  gelegen 
847.  ναείζ,  an  die  πομηοί  ge-  sei:  er  wirft  dem  Öd.  Verstockt- 
richtet, die  endlich  Ernst  machen  heit  vor,  insofern  dieser  dem  Ge- 
und  Antigone   mit  Gewalt   fort-  samtwillen   des  Staates  sich  wi- 
führen.  dersetzen  wolle,  während  er  selbst, 

848  f.  Die    Mädchen    sind    die  obwohl  Herrscher,  doch  dem  Auf- 

σκ^πτ^?«  des  gebrechlichen  Vaters,  trage   der  Thebaner   sich  willig 

vgl.    1109,    auf    welche    gelehnt  unterzogen  habe :  indessen  werde 

(148)    und    von    welchen. .ab-  Öd.  mit  der  Zeit   erkennen,   wie 

häng  ig    er    einhergeht.     Über  sehr  er  sich  selbst  schade. 

όδοιηορεϊν  έκ  σκήπτρου   zu  Ant.  851.  κα/  steigernd,  δ  μ  oi  s    wie 

989.  —    oi   μή    όδοιπορήστιξ  957.  1529.      Trach.    1115    κ7.ν&ί 

ist  ein  verstärktes  ov%  όδοιπορή-  μον  νοσών   δμω5,    und    ähnlich 

σεϋ.    Anh.  88  ^^.    Dagegen  wäre  sonst. 

ov  μή  όδοιπορήσεΐδ  eine  rhetori-  853.  αντόν,  ZU  930. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


111 


οράς  οντε  ττρόοΟ^εν  είργάσω  ßiq  φίλων, 
όργ^  χάριν  δονς,  η  σ    αεί  λυμαίνεται. 

Χ0Ρ02. 
έτίίσχες  αύτοϋ,  ξεΐνε. 

ΚΡΕΩΝ. 
μη  χρανειν  λέγω. 

ΧΟΡΟΣ. 
οντοι  σ'  αφήσω  τώνδέ  γ'  έστερημένος. 

ΚΡΕΩΝ. 
χαΐ  μείζον  άρα  ^ύσιον  πόλει  τάχα 
ζήσεις'  έφάχρομαι  γαρ  ού  τανταιν  μόναιν. 

ΧΟΡΟΣ, 
αλλ*  ές  τι  τρέιργι; 

ΚΡΕΩΝ. 
τόνδ^  άπάξομαι  λαβών, 

ΧΟΡΟΣ. 
δεινόν  λόγοι  σον. 

ΚΡΕΩΝ. 
τοντο  νυν  πεπράξεται. 


860 


854.  οΰτ/;  uQoad'fv  είργάσω  βία 
φίλοη'.  So  wird  öd.  im  OiSLnovs 
τύραννο«  geschildert.  Die  Bezug- 
nahme auf  das  ältere  Drama  ist 
deutlich. 

855.  χάριν  SiSovai  riri  ist,  so- 
weit Λvir  sehen,  in  Anwendung 
auf  Abstracta  {Λνο/uiq)  zuerst 
von  Euripides  Herc.  779  ge- 
braucht worden. 

856.  Da  Kreon  Anstalt  macht, 
sich  zu  entfernen,  legt  der  Chor 
Hand  an    ihn.  —    μ  ή    ψ  αύ^ιν 

iiyroj     λέ/ο}     oot    (oder     σε)     μη 

γανειν  έμοϋ.  Der  Infin.  vertritt 
in  abhängiger  Rede  die  Stelle  des 
Verbotes  κή  χραϋε,  wie  840.  864. 
933.  1630. 

857.  των  δε,  der  Mädchen. 

858.  Dann  wirst  du  also 
dem  Staate  (Athen)  ein  noch 
größeres  Lösegeld  aufer- 
legen. Die  Mädchen  gelten  dem 


Kreon  als  Gefangene;  Athen 
hätte  sie  durch  ein  λντρον  lösen 
können.  Dies  Lösegeld  werde 
sich,  so  meint  Kreon,  noch  stei- 
gern, wenn  er  auch  den  Öd.  ge- 
fangennehme. Er  setzt  offenbar 
voraus,  durch  den  Gewaltakt  des 
Chors,  der  Hand  an  den  Herrscher 
eines  Nachbarstaats  gelegt  habe, 
sei  der  Friede  gebrochen,  und  so 
gelte  nun  das  Recht  des  Krieges. 
Natürlich  ist  die  Deduktion  ein- 
seitig im  Sinne  Kreons,  der  doch 
selbst  Anstifter  war. 

861f.  δεινόν  λόχο  ι  σον,  Ygl. 
806.  Auf  den  Vorwurf  der  Prah- 
lerei, der  in  diesen  Worten  liegt, 
antwortet  Kreon  bestimmt,  was 
er  gesagt,  solle  sofort  zur  Tat 
werden.  Die  Entgegnung  des 
Chores,  der  von  der  Entschlossen- 
heit des  Feindes  eingeschüchtert 
wird,  dient  dazu ,  das  baldige  Auf- 
treten des  Theseus  vorzubereiten. 


112 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


Χ0Ρ02. 

ην  μη   σ*   ό  χραΐνων  τησόε  γης  άπειργάχ^η 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

σν  γάρ  ψαύεις  έμον ; 
ΚΡΕΩΝ. 


ώ  Γρϋ^έγμ'  αναιδές'  ή 
αύδω  σιωτΐάν. 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

μή  γάρ  αιδε  δαίμονες 
^εΐέν  μ*  άφωνον  τησδε  της  αράς  ετι' 
δς  μ  ,  ώ  κάκιστε,  ipiXov  όμμ^  ατΰοστΰάσας 
Τύρος  δμμαοιν  τοις  τνρόσβ-εν  έξοίχτ]  βί(χ. 
τοιγάρ  σε  τ*  αυτόν  καΐ  γένος  το  σον  ^εων 
ό  τΐάντα  λεν  σ σων  "Ηλιος  δοίη  βίον 
τοιούτον,  οίον  χαμέ,  γηράναί  ποτέ. 


86δ 


870 


863.  ώ    φ&έ'/μ'    avaiSis   die 

Stimme  statt  der  gesamten  Per- 
sönlichkeit, wie  öfter  das  Auge 
(866),  vgl.  325  ώ  iSiaoä  ηροαφω- 
νήματα,  Kreon  läßt  sich  in  der 
Erregung  hinreißen,  selbst  Hand 
an  den  Blinden  zu  legen. 

864.  μή  γάρ,  wie  εί  γάρ  im 
Wunsche.  Hat  Kreon  zu  schwei- 
gen befohlen,  so  wendet  sich  Öd. 
an  die  Gottheiten  des  Ortes  mit 
der  Bitte,  ihm  noch  zu  einem 
Fluch  die  Stimme  nicht  zu  ver- 
sagen:^ die  Eumeniden  hießen 
selbst  Άραί,  und  die  Erfüllung 
der  Flüche  war  in  ihre  Hand 
gelegt;  so  haben  die  Worte  des 
Greises  eine  besondere  Beziehung. 

866.  Das  Relativum  ös  knüpft 
sich  an  den  Gedanken  τησδε  rijs 
άραε  της  is  αέ,  ähnlich  wie  263. 
731.  Odyss.  18,  222  olov  δή  τόδε 
έργον  έτύχ&η,  ös  rdr  ξεΐνον  Ma- 
oas  άεικισ&ήμεναι  οϋτω£.  —  οαμα 

dient  öfters  zur  Bezeichnung  der 
ganzen  Persönlichkeit  (Anh.  138^"), 
hier  hat  es  besonderen  Sinn, 
weil  nach  33 f.  Antigone  für  den 
blinden  Vater  sieht,  y/^iis  ver- 
steht man  am  besten  im  Sinne 
von  'hilflos,  unbeschützt',  wie 
Phil.  9o3.     άποαπαν  ist  mit  dem 


doppelten  Akk.  verbunden  nach 
Analogie  von  άψαιρείο&αί  τινά 
τι  u.  ä.  Die  rhetorische  Wir- 
kung des  duua  πρόδ  δμμαοιν 
können  wir  nicht  nachmachen, 
da  uns  die  Möglichkeit  wörtlicher 
Übersetzung  fehlt.  Natürlich 
meint  Öd.  mit  δμμασι  τοζ?  πρόο- 
ο-εν  sein  eigenes  früheres  Seh- 
vermögen, εξοίχτ}  übertreibt ; 
Kreon  ist  noch  da,  aber  die  Mäd- 
chen sind  abgeführt. 

868  ff.  Den  alles,  also  auch  die 
jetzigen  Unbilden  sehenden  Gott 
des  Lichts  fleht  der  blinde  Greis 
an,  Kreon  und  dessen  Angehörige 
zu  strafen,  vgl.  El.  823 ff.  Denn 
wie  Helios  Licht  und  Leben  und 
Gedeihen  spendet,  so  kann  er 
seine  Gaben  auch  entziehen,  s.  zu 
Ai.  674 f.  —  ϋ-εών  ό  πάντα 
λενοοων,  der  unter  den  Göt- 
tern, der  alles  sieht,  v^l.  1085. 
Ai.  698  ώ  ϋ'εών  χοροποί    αναξ. 

870.   olov  κάμ  έ  {γηράναι  εδοί- 

χεν),  blind  und  elend  zu  sein. 
Die  Assimilation  (vgl.  zu  565) 
wie  bei  Demosth.  14,  39  ενχεαΟ'ε 

την  αυτήν  λαβείν  παράνοιαν  εκεί- 
νον ήνηερ  ποτέ  τοϋδ  προγο- 
νό vs  αύτον.  Trach.  444  χάτ£^αί 
{άρχει)  otas  γ  έμον. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ  113 

ΚΡΕΩΝ. 

οράτε  ταντα,  τήσδε  γης  εγχώριοι; 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
όρωσι  χαμέ  χαΐ  αέ,  υμι  φρονονσ    δτι 
έ'ργοις  ftSTtovd-og  ρήμασίν  σ'  αμύνομαι. 

ΚΡΕΩΝ. 
οντοι  γ,α&έξω  -Θ^υμόν,  ά?Λ'  αξω  βία, 

y.si  μοϋνός  είμι,  τόνδε,  υμι  χρόν(^  ßj^aöyg.  875  '■  ^"^-^ 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
άν  τ  ίστρο  ψή. 

ιώ  τάλας. 

ΧΟΡΟΣ. 
δσον  λημ*  έχων  άφίγ,ου,  ξέν\  ει  τάδε  δοχεΐς  τελεΐν. 

ΚΡΕΩΝ. 

δοχώ. 

ΧΟΡΟΣ. 

τόνδ'  αρ'  ούχέτι  νέμω  τΰόλιν. 

ΚΡΕΩΝ. 

τοις  τοι  δικαίοις  χώ  βραχύς  νιχα  μέγαν.  880 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

άχούεΟ'^  οία  φ^έγγεται; 

ΧΟΡΟΣ. 

τά  γ'  ού  τελεί 

872.   όρβσι   und   ψρονοϋσι  ist  gen  sind  in  der  Tragödie   nicht 

betont   wie   im   folgenden   Vers  selten;    so    Eur.  Herakl.  198    si 

der  Gegensatz  von  Ijp/a  und  ρή-  γάρ  roS*    ίσται    xai    λόγους  χρα- 

uara.    Yers  874 f.  zeigt  dann  die  νοϋσισού«,  ov  ψημ'ΐΛ3'ήνα9  τάσδ^ 

letzte  Steigerung  des  Affekts  bei  ίλεν&έρας  ίτι.  244  ουκ  έλεν&έραν 

Kreon.  οίχεΧν  δοκήσω  γαϊαν, 

875.  μοννοξ,    weil    sein    Ge-  880.  rozs  δικαίοιδ,  in  iusta^ 

folge  mit  den  Mädchen  abgezogen  causa,  vgl.  Phil.  1387   d-ρασύνε- 

war,  vgl.  957. — %ρόνφ  βραούί,  ad-at    κακοϊδ.     Trach.    1229    σ/ui- 

735.  930 f.    Das  Hyperbaton  wie  κροζε  άπιστεΖν.    Derselbe  Spruch 

0.  R.  644  άλΓ  άραΖοδ,  εΐ  σέ  τι  Eur.  Suppl.  437  ηκα  δ*  ό  μείων 

δέδρακ  ^    όλο  ίμην,    ών   έπαιτια  τόν    μέγαν    Slxai    ϊχων.     Od.  8, 

με  δραν.  329  ουκ  άρετα  κακά  ίργα'  κιχάνει 

879.  νέμω   (νομιω,    Vgl.  Ο.  R.  τοί  βραδί)£  ώκύν.  —  βραχύδ  statt 

1080)  τάνδ^  ονκέτι  πόλιν,  vgl.  μικρόδ^  das  der  Gegensatz  μέγαν 

842.  917f.,  ich  werde  diesen  eigentlich  fordert;  man  denke  an 

Staat  nicht  mehr  als  einen  Pipin  den  'Kurzen'.  Kreon  steht 

Staat  ansehen,  wenn  jemand  jetzt    allein   dem    ganzen    Chor 

ungestraft     ..  Gewalttätigkeiten  gegenüber, 

üben  darf.    Ähnliche  Beteuerun-  882.  Kreon   bestreitet  die  Be- 

Sophoklee  III.  Bd.  9.  Aufl.  8 


114 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΚΡΕΩΝ. 
Ζευς  γ'  αν  είδείη,  ον  δ'  οι'. 
ΧΟΡΟΣ. 

dg'  ούχ  ύβρις  τάδ'; 

ΚΡΕΩΝ. 

ύβρις,   αλλ'   ανεχτέα. 
ΧΟΡΟΣ. 
ιώ  7t άς  λεώς,'  Ιώ  γάς  ττρόμοί, 
μόλετε  σύν  τάχει,  μόλετ  \  έτζεί  πέραν 
περωσ'  οϊδε  δη. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τις  Ttod^'  ή  βοή;  τι  τονργον;  έχ  τίνος  φόβου  ποτέ 
βον-θντοϋντό  μ'  άμφΐ  βωμόν  έοχετ'  έναλίφ  ^εφ 
τονδ*  έπιστάττ]  Κολωνού;  λέξα^\  ώς  είδώ  το  πάν' 


885 


hauptung  τά  γ^  ον  τελεί,  indem 
er  darauf  hinweist,  die  Choreuten 
könnten  jedenfalls  nicht  wissen, 
ob  er  imstande  sei,  seine  Ab- 
sichten durchzuführen ;  denn  nur 
Zeus  sei  allwissend.  Der  Ton 
liegt  also  auf  dem  a-b  δ'  ον.  In 
der  vorangehenden  Lücke  haben 
wahrscheinlich  Worte  gestanden, 
die  der  Überzeugung  des  Chors 
noch  einmalAusdruck  gaben,  etwa 
έγωδ     άχριβώξ. 

§83.  Häufige  Formel  des  atti- 
schen Lebens:  Arist.  Ran.  21  είτ 
ov%  vßQis  ταντ  $οτι;  ganz  ähn- 
lich Nub.  1299.  Plut.  886.  Über 
die  doppelte  Messung  von  vßgis 
Tgl.  442  oi  τον  ηατρόξ  τω 
πατρι  δννάμενοι^  Anh.   160^^. 

884.  Der  Chor  hebt  nun  seine 
Stimme  zum  Hilferuf;  er  be- 
gründet ihn  mit  έπει  πέραν  ηε- 
ρώ£  οΐδε  δή.  Da  die  Bewaffne- 
ten des  Kreon  längst  abgezogen 
sind,  so  scheint  mit  o'CSs  δή  jener 
selbst  gemeint  zu  sein ;  die  plura- 
lische Bezeichnung  ist  genau  so 
unbestimmt  wie  in  ηρόμοι  884, 
wo  Theseus  allein  in  Betracht 
kommt.  Wahrscheinlich  ist  aller- 
dings,  daß    ein  paar  Diener*  bei 


Kreon  zurückgeblieben  sind,  da 
ein  ßaatXtxov  πρόσωπον  ganz 
ohne  Begleitung  auf  der  attischen 
Bühne  undenkbar  ist.  ηέραν 
περωα  'sie  gehen  über  die  GrenziB' 
wäre  dann  bildlich  zu  verstehen 
(Horaz  Sat.  I,  l,  106).  Offenbar 
wird  der  Versuch  gemacht,  Öd. 
abzuführen.  Eine  scharfe  Schei- 
dung zwischen  πέραν  und  πέρα 
ist  für  die  Tragödie  nicht  mehr 
möglich,  und  schon  der  auf  rhe- 
torische Wirkung  berechnete 
Gleichklang  in  πέραν  περωο  ver- 
bietet, πέραν  für  etwas  anderes 
anzusehen  als  die  Verstärkung 
von  περώοιν^  Vgl.  Anh.  118  ^'^. 

887.  Hastig  und  erregt  —  da- 
her die  trochäischen  Tetrameter 
—  eilt  Theseus  aus  der  Nähe. 
Seine  Zuversicht  (666  f.),  daß  der 
Name  Theseus  genügen  werde, 
um  den  Öd.  zu  schützen,  ist  durch 
Kreons  βία  widerlegt.'g 

888.  εσχετε,  inhibuistü. 

889.  λέξα&*,  ώα  είδώ  τό  παν^ 
Vgl.  575.  Phü.  238.  Ο.  Ε.  1517.  Die 
Homerische  Formel  Od.  1, 174  naL 
uoi  τοντ  άγόρενοον  ίτ-ήτνμον^ 
οψρ  ϊν  είδώ.,  Π.  1,  363  έξαύδα, 
ί/ή  κεν&ε  νόφ^  ίνα  εϊδομεν  αμψω. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


115 


οϋ  χάριν  όενρ '  ^ξα  d-άσσον  ή  χα^-'  ήδονήν  ττοόός.       890 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  φίλτατ^  {έγνων  γαρ  το  ^ροσφώνημά  σον), 
πέτΐον&α  δεινά  τονδ^  νπ    ανδρός  αρτίως. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τά  τΐοΐα  ταντα;  τις  δ*  δ  πημήνας;  λέγε. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
Κρέων  δδ\  δν  δέδορκας,  οΐχεται  τέχνων 


άποσπάσας  μου  την  μόνην  ξννωρίδα. 

ΘΗΣΕΥΣ. 

πώς  εϊπας; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

οΐά  περ  πέτνονΒ•^  άχήχοας. 
ΘΗΣΕΥΣ. 
ονκ  οϋν  τις  ώς  τάχιστα  προσπόλων  μολών 
ττρδς  τούσδε  βωμούς^  τΐάντ^  άναγχάσει  λεών 
άνιτΐτΐον  ίτΐττδτην  τε  &νμάτων  άτνο 
στζενδειν  απδ  ρντηρος,  έ'ν&α  δίστομοι 
μάλιστα  σνμβάλλονσιν  έμτΐόρων  δδοί, 
ώς  μή  παρέλ&ωσ'  αϊ  χδραι,  γέλως  δ'  έγώ 


f 


895 


900 


890.  'schneller  als  es  meinem 
Fuß  Vergnügen  macht'.  Der  Fuß 
ist  offenbar  beseelt  gedacht,  und 
so  redet  der  Verfasser  des  Jagd- 
buchs (Xenoph.  Cyneg.)  5,  30  von 
η  öS  es  ovSsvos  τραχέοδ  φροντίζον- 
rss.  Wie  geläufig  die  Anschau- 
ung ist,  die  jedem  Glied  des 
Körpers  persönliches  Leben  gibt, 
zeigt  Aristophanes  Ran.  19  f.: 
ώ  τρισχακοδαίμων  άρ*  ό  τράχηλοδ 
οντοσί,  δτί  d'Ußsrai  μέν,  τό  8k 
γέίοιον  ονκ  έρΒϊ  (derber  ebd.  238 
vom  πρωχεόδ).  Euripides  schafft 
aus  solchen  Vorstellungen  ein 
Bild  von  hohem  Pathos  El.  333 
πολλοί  0  έπιaτέλλovσtVy  έρυηνενί 
S  έ/ώ,  al  χεΖρεδ  ή  γλωαα*  ή  τα- 
λαίπωρου τε  φρήν  κάρα  τ  έμόν 
ξύρηκεδ  όμμα  τ  έκτακέν;  Vgl. 
Hec.  836,  mit  ähnlicher  Kraft 
läßt  die  Chronik  der  Stadt  Köln 
einen  Angeklagten   sagen  (Anti- 


quarius  der  Stadt  Köln  S.  546): 
Ό  ihr  edel  Gemein  dieser  Stadt, 
mit  schreienden  Augen  klagen 
wir  euch,  daß  die  Herrn  von  der 
Stadt  wollen  uns  bringen  umb 
unser  Leben.'  Es  ist  dasselbe, 
wenn  Antigene  am  Ende  unse- 
res Dramas  (1709)  die  Worte 
spricht  άνά  γάρ  δμμα  α  ε  τόδε 
στένει  δακρϋον.  Man  lese  dazu 
althochdeutsche  Verse  des  Otfried 
I,  18,  5  und  Muspilü  91  ff. 

895.  τήν  αόνην  ξνν.,  da  für 
Öd.  seine  beiden  Söhne  nicht  mehr 
vorhanden  sind,  vgl.  445  ff. 

900.  άπό  όντηροδ,  άνεν  %a- 
λινον^  detractis  frenis.  σπεύδει  ά. 
^.  paßt  an  sich  nur  auf  den  ίπ- 
πότηδ,  ist  aber  wohl  bildlich  von 
jeder  großen  Eile  gesagt  worden. 
—  Mvd'a  δ Ιοτομοι  κτέ.^  wo 
mündend  zwei  Straßen  (die 
pythische    und   die    eleusinische 


116 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


IViAi, 


ζένφ  γένωμαι  τψδε,  χειρω&είς  βία. 

ϊ-ϋ\  ώς  άνωγα,  συν  τάχει.     τούτον  δ^  εγώ, 

εΐ  μέν  δι'   όργης  ήχον  ής  δδ'   ^ίξϋος,  905 

άτρωτον  ου  με^-ήχ'  αν  εξ  έμής  χερός' 

νυν  δ'  οϋσπερ  αυτός  τους  νόμους  είοήλΒ-'  έχων, 

τούτο ισ ι  χούκ  αλλοΐΟίν  άρμοσ-Θ-ήσεται. 

ού  γάρ  7ίοτ*  έ'ξει  τησδε  της  χώρας,  τΐρίν  αν 

χείνας  εναργείς  δεΰρό  μοι  οτήογις  άγων'  910 

έτνεΐ  δέδραχας  οϋτ    έμοϋ  χαταξίως 

ot»^*  ών  τΐέφυχας  αυτός  οϋτε  σης  χ^-ονός' 

όστις  δίχαι'  άσχοΰσαν  είσελϋ^ών  tcoXlv 

χάνευ  νόμου  χραίνουσαν  ουδέν,  εΐτ*  άφείς 

τά  τησδε  της  γης  χύρί\  ώδ^  έτΐειστΐεσών  915 

άγεις  -9-'  α  χρτβζεις  χαϊ  τίαρίστασαι  βία' 

χαί  μοι  TtoXiv  χένανδρον  ή  δούλην  τινά 


oder  heilige)  gerade  zusam- 
menstoßen, vgl.  1047ff.  iDie 
Wege  werden  wie  zwei  σν^- 
βάλλοντεδ  ποταμοί  gedacht. 

903.  ξένφ  roJ^e,  demÖdipus. 

905.  δι'  όργηδ  ήκον,  ώργισ- 
uivos  ήκον.  Ο.  Ε,.  344  Ό'νμον  Si' 
όργηδ  ήτιί  άγριωτάτη.  807  παίω 
St    όρχηδ. 

907  f.  Wie  Kreon  die  Mädchen 
gewaltsam  entführt  hat,  so  soll 
er  gewaltsam  zurückgehalten 
werden.  Vgl.  934  f.  —  tovs  vo- 
μον£  tritt  als  Erläuterung  selb- 
ständig zu  οϋσπερ,  daher  der 
Artikel,  wie  Ant.  404.  —  τού- 
το tat  xovx  αλλοισιν  ist  formel- 
haft, vgl.  1129  8ιά  ok  κούχ  άλλον 
βροτών.  Ο.  R.  63  και?*'  αντόν 
χονδέν  άλλον.  Ai,  113  τήνδε  χούκ 
άλλην  δίκην.  Ο.  C.  1369  άπ  άλλον 
χονχ  έμοϋ.  —   Von  άραόζειν  're- 

fieren' stammt  der  Titel  ά(>/^οστί7ί, 
en  die   lakonischen   Statthalter 
führten. 

909.  Nun  erst  würdigt  Theseus 
den  Kreon  der  Anrede.  Mit  dem 
Übergang  zur  direkten  Anrede 
vgl.  1354. 


911.  Mit  starkem  Selbstgefühl 
stellt  Theseus  die  Belei^gung 
seiner  eigenen  Person  an  die 
Spitze.  Was  Kreon  tat,  durfte  in 
einem  von  Theseus  regierten  Lan- 
de nicht  geschehen.  924  ff.  bricht 
diese  Stimmung  noch  einmal  durch. 

912.  ών  π  έφνκαξ ,  των  σων 
προγόνων.  —  αύτόδ  betont  den 
Gegensatz  zu  έμοϋ. 

914.  Die  Verbindung  ί/σίλι9•ώί/, 
είτ'  άφεΐξ  ist  nicht  in  strengem 
Sinn  einer  zeitlichen  Folge  zu 
nehmen;  vgl.  Ai.  1094  und  die 
Bemerkung  zu  264.  άφεί£,  negle- 
gens,  non  cur  ans,  wie  1537  τά 
&sz'  άφείδ.  —  τά  τησδε  τη s  yijs 
κύρια,  die  Satzungen  Attikas. 
Mit  Nachdruck  wird  ihre  Ver- 
letzung durch  ώδε  (d.  i.  temere) 
έπειοπεσών  nach  εΙσελ-Θ'ών  913 
nochmals  hervorgehoben. 

916.  παρίστασ ai,  καταδον- 
λοΖ5  και  ύποχε/ριον  ποιεΖδ  (Schol.), 
■wie  öfters  bei Herod.,  Thukyd.  u.  a. 

917.  Ähnlich  der  argeiische 
König  bei  Aisch.  Suppl.  913  zum 
Herold  der  Aigyptiaden:  άλΛ'  ^γυ- 
ναικών ie  πόλιν  δοκεΖδ  ΜολεΖν; 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


117 


έ'δοξας  είναι  χάμ'   ΐσον  τφ  μηδενί. 
καίτοι  σε  Θήβαί  γ'  ονχ  έπαίδενσαν  χαχόν' 
ού  γαρ  φιλονσιν  άνδρας  έχδίχονς  τρέφειν, 
ονδ^  αν  σ*  έτΐαινέοειαν,  ει  πν^οίατο 
σνλώντα  τάμα  χαΐ  τα  των  ^εων  ßi(f 
άγοντα  φώτων  αθλίων  ίχτήρια. 
ούχ  οϋν  έ'γωγ'  αν,  οής  βΊΐεμβαίνων  χ^^ονόζ, 
ούδ'  ει  τα  πάντων  είχον  ένδιχώτατα, 
άνευ  γε  τον  χραίνοντος,  δστις  ήν,  χϋ-ονός 
ovd-*   είλχον  οντ'  αν  ήγον,  άλΧ*  ήττιστάμην 
ξεΐνον  τιαρ^  άστοΐς  ώς  διαίτάσ&αι  χρεών, 
σύ  δ*  άξίαν  ούχ  οϋοαν  αίοχννεις  πόλιν 
τήν  αυτός  αύτον,  χαί  σ    6  πλη^ύων  χρόνος 
γέρονΟ-^  όμοϋ  τί^ησι  χαΐ  τον  νον  χενόν. 
εΐτΐον  μεν  οϋν  χα  ι  τΐρόο^εν,  έννέπω  δε  νυν, 
τάς  Ίΐαΐδας  ώς  τάχιστα  δενρ'  άγειν  τινά, 


920 


930 


918.  τώ μη 8ενί,  vgl.  Ant.  1325 
τόν  ονκ  όντα  μάλλον  ή  μη8ένα. 
Αί.  1114  ον  γάρ  ήξίον  τονδ  μη- 
δέναα.  Ebenso  ό  αηδέν,  ZU  Αί. 
1231. 

919.  Deutlich  ist  der  Anklang 
an  Pindaros  fr.  180  οϋτοι  με 
ξένον  ovS'  άδαήμονα  μοιοάν  έπαί- 
δενσαν κλνταί  Θηβαι.  Die  freund- 
liche Stimmung  gegen  Theben, 
die  der  Dichter  hier  durchblicken 
läßt,  ist  sehr  zu  beachten. 

922.  τάμα,  mein  Land;  τά 
των  β'εών  wird  durch  das  fol- 
gende άγοντα  —  Ικτ.  näher  erläu- 
tert, sofern  Öd.  als  Ικέτηζ  δαιμό- 
νων gekommen  war. 

928.  φ  ω  των  ά&λίων  /κτ., 
figürlich  statt  ψώτας  ad-Xiovs  Ιτέ- 
ταδ.    Vgl.  ZU  701   ψύΙΙον  έλαίαδ, 

927.  Βλχείν  geht  auf  die  von 
den  ;γο//7γο/ weggeschleppten  Mäd- 
chen, ^γον  auf  den  von  Kreon  in 
gleicher  Absicht  ergriffenen  Ödi- 
pus.  Auch  zu  ήηιστάμην  ist 
äv  zu  denken. 

928.  Vgl.  12  f.  Aisch.  Suppl.  917 


^ivos  μίν  είναι  πρώτον  ονκ  έπί- 
στασαι..  Durch  diesen  Vorwurf 
wird  Ödipus  gegenüber  Kreon 
in  ein  vorteilhaftes  Licht  ge- 
stellt, da  er  sich  in  allem  den 
Satzungen  Attikas  gefügt  hat, 
vgl.  465. 

929  ff.  Abschluß  des  911  f.  an 
die  Spitze  gestellten  Gedankens. 

930.  αντόδ  αντον,  formelhaft  in 
Poesie  und  Prosa,  vertritt  dem 
Sinne  nach  ein  iSios  oder  οίκεΖοδ 
und  ist  im  Grunde  ein  echtes 
Reflexivpronomen  wie  σεαντοΰ 
und  έαντον.  Die  Schreibung 
αντόδ  αύτον  ist,  wie  Usener  be- 
merkte, nach  inschriftlichen  Zeug- 
nissen unzulässig. 

931.  Vgl.  Ant.  281  ävovs  τε  καΐ 
γέρων  αμα.  ό  vovs  ist  hier  der 
Verstand  κατ  εξοχήν,  der  Artikel 
generalisiert;  also  τον  νον  κενόν 
'jeder  Einsicht  bar'.  Anders  ist 
es  936,  wo  der  zu  vov  tretende 
Artikel  individualisiert. 

932.  πρόσϋ-εν,  909 f. 

933.  τινά,  man. 


118 


ΣΟΦΟΚΑΕΟη 


ei  μη  μέτοικος  τησδε  της  χώρας  θέλεις 

είναι  ßl(f  τε  χούχ  έγ,ών  γ.αϊ  ταντά  σοί 

τον  νον  ^'  ομοίως  καπό  της  γλώσσης  λέγω. 

ΧΟΡΟΣ. 
όρ^ς  ίν'  ηκεις,  ώ  ξέν* ;  ώς  άφ'   ών  μεν  ει, 
φαίνη  δίκαιος,  όρων  δ*  έφενρίσχτ]  κακά. 

ΚΡΕΩΝ. 
έγώ  οντ    άνανδρον  τήνδε  τήν  πόλιν  λέγω, 
ώ  τέκνον  Αίγέως,  οϋτ'  άβονλον  ώς  σύ  φής 
τονργον  τόδ'  έξέτΐραξα,  γιγνώσκων  δ^   δτι 
ουδείς  ποτ*   αυτούς  των  έμών  αν  έμττέσοι 
ζήλος  ξνναίμων,  ώστ    έμον  τρέφειν  βία. 
γιδη  δ'  od-ούνεκ'  άνδρα  καϊ  πατροκτόνον 


935 


940 


934  f.  fiirotxos,  höhnisch, 
wie  Aisch.  Pers.  319  Artames 
ακληραδ  juiTotxo£  yijs  ixsZ  (bei 
Salamis)  χατέφ&ιτο. 

935.  βία  TS  χούχ  έχων,  der 
Begriff  ist  erst  positiv  ausge- 
drückt, dann  negativ,  vgl.  0.  R. 
1275  noXXaxis  τε  χον•χ  άπαξ, 
Anh.  11830. 

936.  'Ich  meine  es  so  wie  ich 
es  spreche.'  Zu  τον  νον  ergänze 
man  από  aus  dem  Folgenden ;  es 
ist  όχημα  άπό  κοινον,  Anh.  97  ®. 
In  gegensätzlichem  Verhältnis 
erscheinen  vovs  und  Xöyos  bei 
Theognis  61  μη  δ  ένα  τώνσε  φίλον 
ποιεν  —  αστών  έχ  Ό'νμον,  άλλα 
δόχει  μϊν  πάσιν  άπό  γλώσ ση« 
φίλο5  είναι. 

937.  öqäs  ϊν  jfxfiiS,  Ο.  Ε,. 
687.  —  άφ    ών  ε  ι,  919. 

938.  Die  Antithese  hat  beson- 
dere Beziehung  zu  den  Schluß- 
worten des  Theseus :  während  bei 
diesem  Gesinnung  und  Ausdruck 
der  Gesinnung  übereinstimmen, 
handelt  Kreon  anders,  als  man 
von   seiner  Art  erwarten   sollte. 

939.  Über  die  Synizesis  έγώ 
ο  ντε  vgl.  998.   Ο.  R.  332.   Ant. 


458.  —  avavS ρον,  917.  Der 
Sinn:  Weder  will  ich  behaupten, 
daß  Athen  der  Männer  entbehrt, 
noch  habe  ich  mit  dieser  meiner 
Tat  eine  Dummheit  begangen, 
wie  du  sagst  (931).  άβονλον  gibt 
nur  in  Verbindung  mit  τοϋργον 
τόδε  guten  Sinn. 

941.  τονργον  τόδε,  absicht- 
lich unbestimmt,  da  Kreon  an  seine 
Gewalttätigkeit  nicht  gern  erin- 
nert. Den  für  SophoMes  typi- 
schen Versschluß  yiyvwoxotv  δ' 
δτι  (Phil.  405.  Ant.  188)  imitiert 
Lucian  Podagra  69. 

942.  avTovs  die  Athener,  tovs 

άστούδ  τησδε  Trjs  πόλ^ειοξ.  Vgl. 
Eur,  Bacch.  962  κόμιζε  διά  αέση£ 
με  Θηβαίαζ  πόλεοιξ'  uovos  νάρ 
είμ    αύτων    άνήρ.     Der  Akku- 

sativ  bei  ίμπέσοι  statt  des  Da- 
tivs (Aisch.  Ag.  341  ϊρο}^  δέ  μή 
TIS  πρότερον  έμπίπτοι  στρατφ), 
weil  der  Begriff  §λοι,  λάβοι  vor- 
schwebt; ^so  Eur.  Iph.  Aul.  808 
έμπέπτωχ  §ρο)£  τησδε  στρατεία(; 
'^Ελλάδ*  ονκ  άνεν  &εών.  Herakl. 
845  έμβηοαί  νιν  ΐττπειον  δίφρον, 
Öfter  έ4/βατεύειν  χώρον.  —  των 
έμών  ξτναί  μ  o)V    geht    auf  Is- 

mene  und  Antigone.] 


OIAfflOri  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩί 


119 


yiavcjLyvov  ον  δεξοίατ',  ovo'   δτφ  γάμοι  945 

ξννόντες  ηνρέ^ησαν  άνόοιοι  τέκνων. 

τοιούτον  αντοΐς  '!Αρ€ος  ενβονλον  ττάγον 

εγώ  Svvfjöt]  χΒ^όνιον  όν&  j  δς  ονχ  έά 

τοιούσο'  άλήτας  τ7]δ'   όμον  ναΐειν  ττόλει' 

ψ  τΐίστιν  ΐσχων  τήνδ*  έχειρονμην  άγραν.  950 

χαί  ταντ^  άν  ονκ  εττρασαον,  ει  μη  μοι  ττικράς 

αντφ  τ'   αράς  ήράτο  χαΐ  τώμφ  γένει' 

avd•^  ών  τίετΐονΟ-ώς  ήξίονν  τάδ'  άντιδράν. 

ϋ-νμον  γάρ  ουδέν  γηράς  έστιν  άλλο  πλην 

^^ανεΐν  θανόντων  δ*  ονδεν  άλγος  άτντεται.  955 

Τυρός  ταντα  ττράξεις  οίον  άν  ^^έλϊ]ς'  έπεί 

έρημία  με,  χεί  δίτ,αι     όμως  λέγω, 


945 f.  &va'/vos  ist  Ödipus  als 
πατροχτόνο« :  die  Verbindung" 
beider  Begriffe  durch  xai-xai  ist 
eigentümlich,  da  diese  Partikeln 
in  der  Regel  Gegensätzliches  {xai 
ζών  xai  Ο-ανών  etc.)  zusammen- 
fassen. —  ovS'  δτφ  γάμοι  ξννόντεδ 
ηνρέ&ησαν  ανόσιοι  τέχνο)ν  noch 

auch  einen,  der  verstrickt 
befunden  wurde  in  eine 
ruchlose  Ehe  (zu  970i  mit 
dem  Kinde.  Die  Worte  deuten 
an,  daß  das  schwerste  uLaaua  das 
der  lokaste  war.  9S 1—983  zeigen 
die  gleiche  Auffassung.  Ιννόντε« 
ist  nicht  etwa  nur  für  övtf.s  ge- 
sagt, sondern  im  prägnantesten 
Sinne  zu  fassen ;  in  der  ovvovoia 
yau(ov\iQgt^\Q.  Schuld  des  Ödipus. 
EinProsaiker  hätte  statt /<i//o<  τέχ- 
vo)v  gesagt:  ή  τον  τέχνον  γαμετή. 

948.  %χ)'όν  ιον ^  έ•/χώριον.  —  δδ 
ου  χ  iq  χτέ.,  sofern  ihm  die  Ober- 
aufsicht über  die  Sitten  zustand. 

950.  τήν$8—αγρ  av ,  den  Ödi- 
pus.  Wieder  unbestimmt  gehalten 
wie  941.,, 

951  f.  Uber/^o  ι  αν  τ  ψ  {=»έμαν- 
τφ)  τε  xai  τώ αφ  χένει  z\lAQ2. 

953.  Kreon  eignet  sich  den  271  f. 
ausgesprocheneu  Grundsatz  an. 

954  f.  Denn  du  hast  mich  zwar 


eben  einen  alten  Mann  gescholten 
(930  f.),  aber  ich  besitze  trotzdem 
noch  Temperament;  dem  macht 
erst  der  Tod  ein  Ende.  Der  ganze 
Gedanke  ist  dann  sententiös  zu- 
sammengefaßt, ϋ'νμ  ov  ov$av 
γη  ρ  de  έστιν  erinnert  an  das 
Sprichwort  ό  &νμΟ£  ^σχατον  γη- 
ράσχει.  Über  die  Metapher  vgl. 
Aisch.  Sept.  682  ούχ  Μστι  γηρα? 
τονδε  τοϋ  μιάσματος.  Eur.  Herc. 
1223  χάριν  γηράσχονσαν.  Men. 
mon.  347  αετά  τήν  δόσιν  τάχιστα 
γηράσκει  χάρις.  Entsprechend 
χάρΐ9  άγήρω?  Und  dgl,  ähnlich 
oben  727  τό  τηαδε  χείρόε  ού  ν«- 
γήρακεν  ad'ivos. 

955  Nur  die  Toten,  die  keiner- 
lei Schmerz  mehr  empfinden,  sind 
über  den  i9-7'«<is  hinaus.  Vgl.  Aisch. 
fr.  250,  4  Αίγοΰ  8'  ονδέν  ατντεταΐ 
νεχρον.  Eur.  Alc.  937  τηδ  μέν 
γάρ  ούδίν  άλγο£  άχρεταί  ποτέ, 
Soph.  El.  1170  τονδ  γάρ  ϋ'ανόνταδ 
ούχ  όρω  λνπονμένονί.  Es  ist  also 
nicht  zu  verkennen,  daß  die  ganze 
Sentenz  durchaus  im  Stile  der 
Tragödie  gehalten  ist. 
..  957.  έρημία,  Vgl.  875.  880. 
Über  δ  HO)  ξ  zu  351. 

958 f.  Tuwasdu  willst,  gegen 
deinTunaberwerdeich  — ; 


120 


:ΟΦΟΚΑΕΟΠ 


σμικρόν  τί^^ησι'  tcqöq  δε  τάς  πράξεις  δμως 
χαΐ  τηλίχόσδ'  ών  άντιδράν  πειράσομαι. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  λημ"  αναιδές,  τον  χα^βρίζειν  δοχεΐς,  960 

ηότερον  έμοϋ  γέροντος  η  σαντοϋ,  τόδε; 
δατις  φόνους  μοι  καΐ  γάμους  χαι  συμφοράς 
του  σον  διηχας  στόματος,  ας  έγώ  τάλας 
ήνεγ'χον  άχων'  ^^εοΐς  γάρ  ήν  ούτω  φίλον, 
τάχ    αν  τι  μηνίουσιν  εις  γένος  τΐάλαι.  96δ 

έτίεΐ  καθ-'  αυτόν  γ'  ουκ  αν  έξεύροις  έμοί 
αμαρτίας  όνειδος  ουδέν  avd-*  δτον 
τάδ^  εις  έμαυτόν  τους  έμούς  3'  ήμάρτανον. 
έττεί  δίδαξον'  ει  τι  ^έσφατον  ττατρί 
χρησμοΐσιν  ίχνεΐ^-*  ώστε  τνρός  ^εαίδων  ^ανεΐν,  970 

πως  αν  δικαίως  τοϋτ'  όνειδίζοις  έμοί; 
δς  οϋτε  βλάστας  πω  γενεθλίους  πατρός, 


δμωξ  gehört  zu  nal  τηλίχόσδ' 
iSy,  dennoch  trotz  meiner  Jahre. 

960  f.  Die  Worte  des  Öd.  denke 
man  sich  in  höchster  Erregung 
gesprochen.  Die  Leidenschaft- 
lichkeit nimmt  elementare  For- 
men an,  wo  der  Greis  die  Ehe 
mit  seiner  Mutter  berührt.  Offen- 
bar empfindet  er  diese  Ehe  als 
den  Gipfel  des  Frevels.  Aber  er 
fühlt  sich  frei  von  Schuld,  weil 
er  unwissentlich  handelte.  Kreon 
selbst  würde  in  seinem  Falle  sich 
nicht  anders  verhalten  haben. 

962.  Die  σ  i' /w  9p  ο  (?  α /begreifen 
das  gesamte  Mißgeschick  des  Öd., 
den  φόρο8  und  ya/uos  und  die  dar- 
aus entsprungenen  Leiden,  na- 
mentlich die  Irrfahrt  in  fremdem 
Lande  (949). 

964.  ijvE'/xov  άκων,  deren 
unfreiwilliger  Urheber  ich  war.  — 

ήνεγκον  wie  521. 

965.  Nach  der  epischen  Dich- 
tung hatte  sich  Laios,  der  König 
von  Theben,  an  dem  Sohne  des 
Pelops,  Chrysippos,  vergangen ; 
dafür  traf  ihn  Heras  Zorn.    Auf 


den  Fluch,  der  seit  jener  Zeit  auf 
seinem  Geschlechte  lastet,  führt 
Öd.  hier  sein  Unglück  zurück. 

966  f.  Mir  persönlich  kannst  du 
nicht  den  Vorwurf  des  Frevels 
machen  (vgl.  270  ff.)  für  das,  was 
ich  frevelte.  Der  Satz  άν&"  δτον 

—  ήμάρτανον   ist   Epexegese 

von  αμαρτία?.  —  έμοί  xa& 
αντόν  statt  κατ  έααντόν,  wie 
El.  285  κλαίω  αύτη  πρόδ  αυτήν. 
Ο.  Ε*  138  άλλ*  αντόδ  αύτον  τοντ 
άποακεδώ  μύσο£.  Vgl.  oben  ZU  930. 
968.  sie  έμαντόν,  sofern  Öd. 
durch  den  Mord  und  dessen  Fol- 
gen sich  selbst  ins  tiefste  Elend 

970.  '  Vgl.  Eur.  Phoen.  1595  ff. 

—  π  ρ  ÖS  παίδων,  der  Plural 
generell  wie  294  f.  884.  976.  1307. 
0.  R.  107.  1007.  1250  und  oft,  vgl. 
zu  Ant.  10.  El.  589  f.  Dagegen  0. 
B.  713  ώξ  αντόν  {Αάιον)  i^ot 
μοίρα  πρόδ  παιδόδ  ■Θ'ανεΖν. 

971.  τοντο,  diese  Tat,  den 
Mord  des  Laios. 

972f.  άντε — ο t;  (=  ovrf),  wie 
Ant.  249  f.  und  öfters. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ  121 

ού  μητρός  εΐχον,  άλλ*   άγέννητος  τότ     ή. 

εί  δ^  αϋ  φανείς  δύστηνος,  ώς  εγώ  έφόνην, 

ες  χείρας  ήλβ^ον  τνατρί  κα^  γ.ατέγ.τανον^  975 

μηδέν  ξννιείς  ών  έ'δρων  εις  ους  τ*  έδρων, 

7€ώς  /   αν  τό  y*  άχον  ηραγμ^  αν  εί'λότως  ψέγοις; 

μητρός  δέ  τλήμων  ούν,  έπαισχύνη  γάμους 

ου  σης  δμαίμον  σης  μ*  άναγ^άζων  λέγειν 

οίους  έρω  τάχ  '  ού  γαρ  οϋν  σιγήσομαι,  980 

σου  /'  εις  τόδ^  εξελθόντος,  άνόσιον  στόμα. 
έτιχτε  γάρ  μ"  έ'τιχτεν,  ώμοι  μοι  καχών, 

ού'λ  είδότ'  ούχ  είδυΐα  χαΐ  τεχονσά  με, 

αϋτης  όνειδος  τεαΐδας  έξέφυσέ  μοι.  ΛοΚ.,ί^  . 

αλλ^  εν  γάρ  οϋν  έξοιδα,  σέ  μέν  έχόντ'  έμε  985 

χείνην  τε  ταντα  δυσστομεΐν'  έγώ  δε  νιν 

αχών  εγημα  Γρ^-έγγομαί  τ*  αχών  τάδε, 

αλλ'  ού  γάρ  οϋτ    εν  τοΐσδ^  άχούσομαι  κακός 

γάμοισιν  ονΟ-'   ους  αίέν  έμφορεΐς  σύ  μοι 

974.     φανεί«,     ans     Tages-  γάρ*  μ   έτικτε  und  ούκ  είδότ  ούκ 

licht  gekommen,    gegenüber  είδνΖα gesteigert.  Was  Öd.  weiter 

dem  ά/έννητοε,  ώξ  έγώ  έψάνην  ausführt,  ist  einfach  ausgedrückt 

zu    meinem    Unglück,    wie  der  folgende  Gedanke: 'Wir haben 

ichdazugeboren  wurde.  Vgl.  die  Ehe   geschlossen,   ohne  von- 

zu  273.             ..  einander  etwas  zu  wissen/    Der 

976.  Denn  Öd.  erschlug  den  Dichter  umschreibt  zunächst  έγή- 
Laios  im  Zorn  (0. R.  807)  und  ohne  ματό  μοι  durch  αύτψ  övsiSos  παζ- 
zu  wissen,  daß  es  sein  Vater  war,  Sas  έξέφνσέ  μοι.  Da  όνειδοζ  nicht 
den  er  tötete.  'Schmach'  bedeutet,  sondern  'Vor- 

977.  Die  Häufung  der  Partikel  wurf',  so  trifft  die  Bezeichnung 
γέ  soll  zeigen,  wie  selbstverständ-  zu ;  hat  doch  noch  eben  Kreon  aus 
lieh  das  ist,  was  Öd.  sagt.  Vgl.  der  Sache  ein  ονει§ο£  geformt. 
1279  mit  kam.  —  άχον,  wie 240  Dem  zweiten  Gedanken  άκοντεε 
ioyon•  άχόντοη:  S*  έδράσαμεν  gibt  Öd.  eine  rheto- 

981.  άί'ίίσίοϊ/ στ <i// α  versteht  risch    wirksame    Spitze    gegen 

man  am  besten  mit  Housman  als  Kreon  985—987. 

Anrede  an  Kreon.  987.  Durch  den  Chiasmus  wird 

982f.  §τικτεν,  siewarmei-  άκο>ν  stark  hervorgehoben, 

ne  Mutter,   ohne  daß  sie  noch  988 ff.  Beides,   den    φόνο?  und 

ich   dieses  Verhältnis   ahnte.  —  yaffoe,   zusammenfassend   betont 

ovx   ειδότ    ονκ   ειδνία,    Vgl.  Öd.    nochmals   seine   persönliche 

Eur.  fr.  69    εκών    έκονσαν    ή    ού  Unantastbarkeit.  —  άκούσομ  αι 

d-eXovaar  ούχ  εκών.    Die  rhetori-  ist  persönliche  Konstruktion,  der 

sehe    Wirkung    der    Anadiplosis  Sinn:  man  wird  hören,  daß,, —   ■ 

wird   durch   die   Isokolie   Μτικτε  989.   aiev,    rhetorische   Über- 


122 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


φόνους  7ΰατρφονς  έξονειδίζων  τΐίχρως.  990 

iv  γάρ  μ'   άμειψαί  μοννον  ών  σ*   ανιστορώ, 

εϊ  ης  σε  τον  δίτ-αιον  αντίγ^  ένΌ^άδε 

γ,τείνοί  τναραστάς,  ττότερα  πννΟ-άνοι'  αν  ει 

τΐατήρ  σ*  ο  ΥΜίνων  ή  τίνου^  αν  ευθέως; 

δοχώ  μεν,  εϊττερ  ζην  φιλεΐς,  τον  αίτιον  995 

τίνοι    αν  ονδε  τοννδικον  ττεριβλέποις.       a^UM  ^Α^,^  λ» 

τοιαύτα  μέντοι  χαντός  είσέβην  κακά 

^εών  αγόντων'  οίς  εγώ  ονδΐ  τήν  τνατρός 

ΐρνχήν  αν  οΐμαι  ζώσαν  αντειπεΐν  έμοΐ. 

σύ  δ\  ει  γάρ  ου  δίκαιος,  αλλ'   άπαν  γ,αλόν  1000 

λέγειν  νομίζων  ^ητόν  άρρητον  τ    έπος, 


treibung,  da  Kreon  nur  944  davon 
gesprochen.  —  ovs  <povovs  statt 
äv  ToZS  ipovois  οϋζ,  Vgl.  Eur.  Med. 
753   δμννμι  έαμενέΐν  &  σον  κλύο). 

Ähnliches  zu  Ai.  ΙΟδΟ. 

992.  τόν  δίχαίον,  spöttisch; 
denn  es  ist  nicht  das  eigene  Ver- 
dienst Kreons,  wenn  die  Götter 
ihn  vor  Elend  wie  dem  des  Öd. 
bewahrt  haben.  Die  wahre  Mei- 
nung des  Redners  tritt  erst  Vs. 
1000  zutage. 

993.  χτείνοι,  zu  töten  be- 
absichtigte, indem  der  Wille 
für  die  Tat  genommen  wird.  Vgl. 
Od.  16,  432  παΖδά  τ  άποκτείνειξ. 
Ai.  1126  δίκαια  γάρ  τόνδ^  εύτν- 
χεΖν  κτείναντά  με\  Ο.  Ε,.  1454  ΐν 
έζ  εκείνων  οι  μ  άηωλλύτην  ο'άνω, 
Ο.  C.  274  vip"  ών  J'  inaa/ov, 
είδότο>ν  άπωλΧνμην. 

994.  Das  Hyperbaton  ο  ό  και- 
νών ist  typisch;  vgl.  1166  Ant. 
384,  Ο.  R.  139,  Phil.  1242,  Eur. 
El.  264. 

995.  δοκώ  μεν,  ich  dächte 
(zu  El.  61),  kleidet  mit  einer  an 
Ironie  streifenden  Litotes  eine  un- 
zweifelhafte Tatsache  in  die  Form 
einer  subjektiven  Meinung.  — 
είπε  ρ,  SO  gewiß  als  dein  Leben 

.dir  lieb  ist,  daher  notwendig  der 
Indikativ,  während  εί  ns  σε  κτεί- 


voi  einen  fingierten  Fall  be- 
zeichnet. 

996.  τοννδικον,  mit  Bezug 
auf  992. 

997.  είσέβην  entspricht  dem 
Bilde  von  &εων  αγόντων,  vgl. 
253.  Indem  Ödipus  hiermit  seine 
Rechtfertigung  schließt,  kehrt  er 
zu  dem  Grundgedanken  (964  f.) 
zurück,  er  sei  vom  Zorne  der 
Götter  ins  Unheil  gestürzt  wor- 
den. —  τοίαντα  μ..,  Vgl.  781. 

998  f.  Ähnlich  beruft  sich  Kly- 
taimestra  El.  548  auf  die  geopfer- 
te Tochter :  φαΙη  δ'  äv  ή  d'avov- 
σά  γ  ,  ει  φωνήν  λάβοι.     ots  wird 

durch  e«o/im  folgenden  Vers  noch 
einmal  individualisierend  aufge- 
nommen.   Anh.  109  ^-. 

1000.  oi)  δέ,  im  Gegensatz  zu 
Laios.  —  απ  av  vo  u  ίζοιν  κα- 
λόν λέγειν,  Vgl.  761f.  807.  vo- 
μίζων  ist  Prädikatsnomen  auf 
gleicher  Stufe  wie  δίκαιο?. 

1001.  ρητόν    άρρητον    τ     i- 

πο8,  dicenda  tacenda,  wie  Timon 
fr.  32  (nach  Hesiod.  Op.  3)  όμώ5 
άφατοι  τ  ε  ψατοί  τ  ε.  Demosth.  1,  4 
πάντων  κνριον  και  ρητών  και 
άπσρρήτοιν.  18,  122  ßoas  ρητά  και 
άρρητα  όνομάζων.  AcMUes  Tat. 
6,  δ  ρητά  και  άρρητα  βοών.  Ca- 
tull.  64,  405  omnia  fanda  nefanda 


ΟΙΑΪΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ  123 

τοιαϋτ    όνειο ίζεις  με  τωνο^  εναντίον. 

καΐ  οοϊ  το   Θησέως  όνομα  ^ωπεΰσαι  χαλόν, 

χαΐ  τάς  ^^^-ήνας^  ώς  χατφχηνται  καλώς' 

ycad•'  ώδ '  έ7ίαινών  ττολλά  τονδ^  iy.Xavd-av7},  1005 

od-ούνε'λ  ,  εϊ  τις  γη  S-εονς  έπίσταται 

τιμαΐς  σεβίζειν,  ήδε  τφδ'  ύ7ΐερφέρει' 

άφ^  ής  σν  χλέχρας  τον  Ικέτην  γέροντ'  έμh 

αυτόν  τ     έχειρον  τάς  κόρας  τ*   οϊχη  λαβών. 

avd•^  ών  έγώ  νυν  τάσδε  τάς  ^εάς  έμοί  1010 

καλών  ίκνονμαι  και  κατασκήπτω  λιταΐς 

έλΌ-εΐν  αρωγούς  ξνμμάχονς,  ιν'  έκμά3^ης 

οίων  νττ    ανδρών  ήδε  φρουρείται  ττόλις. 

ΧΟΡΟΣ. 
ό  ξεΐνος,  ώναξ,  χρηστός'  αί  δε  συμφοραι 
αύτοϋ  τΐανώλεις,  άξιαι  δ'  άμυναΌ-εΐν.  1015 

ΘΗΣΕΥΣ. 
άλις  λόγων  ώς  οί  μεν  έξη  ρ  π  α.σ  μεν  ο  ι 
στΐεύδουσιν,  ημείς  δ^  ο  Ι  παθόντες  ίσταμεν. 

malo  permixta  furore.   Verg.  Α.  ist  außerordentlich  drastisch ;  es 

1,  543   at  sperate  deos  memores  geht  von  der  Vorstellung  aus,  daß 

fandi  atque  nefandi.  Vgl.  zu  Ant.  Gebet   die   Götter   zwingt.    Der 

1109.  Mensch  ringt  mit  denL^rai  (He- 

\(i^^.  τό  Θησέωΰ  δνο  u  α  dO}-  siod.    op.    413),    άγοίνίζεται    γάρ 

πεύειν,  vgl.  939 ff.  ώσπερ  ά&Χητηζ    κατά    τόν    βίον' 

1004.  χαι  ras  ^Α  d•.,  947 f.  δταν  Sk  διαγο}νίσηται,    τότε  rvy 

1005 ff.  Bei  allen  Lobeserhebun-  %άνει  των  προαηχ6ντο)ν  (Plutarch 

fen  vergißt  du  die  Hauptsache,  de  ser.  num.'vind.  561  A).    Ate  ist 

aß  Athen  eine  Ό'εοσεβεοτάτη  ηό-  άτρίακτοδ  (Aischyl.  Choeph.  339). 

lis,  258ff.    Geschickt  wird  dieser  1012.  άρωγούδ  ^νμαάχονί,   daß 

Vorwurf  ans  Ende  gestellt,  da  er  eine  echte  Gebetsformel   kopiert 

auf  die  Athener  großen  Eindruck  wird,    zei^t   die   Unterdrückung 

machen  mußte.  des  κα/,  die  volkstümlicher  Rede 

1008.  τόν  ίκέτην^  um  die  eigentümlich  zu  sein  scheint: 
Hintansetzung  der  τψαι  &εών  Epictet  II 8, 28  ά&άνατον  άγήροίν, 
von  selten  Kreons  zu  betonen.  I  4,  8  τόν  αννεγγισμόν  την  προ- 

1009.  Über  αυτόν  τ  ε  — :  τά,ζ  χοπήν,  TV  8,  17  χατεσταλμένον 
χόραδ  τ  Β  zu  462;  mit  οϊχτ]  εΐχον  τό  βλέμμα,  τόν  περίπατον. 
λαβών    vgl.    894    οίχεται    άπο-  Vgl.  Ο.  C.  481. 

σπάσαζ.  1016.  οί  έξηρ  πασμένοι,  die 

1011.  χατασχήπτω   fordert  als  Diener  des  Kreon,  die  ihren  Raub 

Objekt  τάξ  &εάδ  (für  den  aktiven  fortführen.  Das  Medium  wie  κεκό- 

Gebrauch  Eur.  Med.  94).  Das  Bild  μισααι  u.  ähnl. 


124 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΪ] 


ΚΡΕΩΝ. 
τί  δητ*  όμανρφ  φωτΐ  ττροστάσσεις  ποεΐν ; 

ΘΗΣΕΥΣ. 
όδον  χατάρχενν  της  έτίεΐ,  πομτΐόν  δε  με 
χωρεΐν,  tv'  ει  μεν  έν  τόποισι  τοΐσδ^  έχεις 
τάς  παΐδας  ημών,  αυτός  έχδείξϊ]ς  έμοί' 
ει  δ    εγκρατείς  φεύγονσιν,  ουδέν  δει  τΐονεΐν' 
άλλοι  γαρ  οι  οτζεύδοντες,  ους  ού  μη  ποτέ 
χώρας  φνγόντες  τηαδ'  έτνεύξωνται  ^εοΐς. 


1020 


1018.  ά  μ  αν  ρ  φ,  άσ&ετεΖ^  wie 
Eur.  Herc.  231  -/ήρα  Si  τρομερά 
γνΧα  κάμανρόν  ο&ένο5. 

1019.  τηδέκεζ,  des Weges  dort, 
wohin  die  Mädchen  entführt.  — 

η  ο  μ  Tldv  δ  Β  με  χοίρεΖν  ist  dem 

voraufgehenden  όδ^οΰ  χ ατ άρ- 
χε ιν  (προστάσσω  σοι)  assimiliert, 
statt  έγώ   Sä  ηομηόξ  χωρήσω.  II. 

3,  88  äXXovs  μίν  κέλεται  (Paris) 
τεύχεα  χά)?  anod'iod'ai,  αυτόν 
δ'  iv  μέασφ  και  άρηίφιλον  Μενέ- 
λαον  otovs  άμφ  ^Ελέντ]  καΐ  κτή- 
μασι  πασι  u  άχεο&αι. 

1021.  Kreon  soll  die  Mädchen, 
falls  er  sie  etwa  noch  in  der  Nähe 
versteckt  hält,  selbst  dem  Theseus 
zeigen,  ras  παΙδα9  ήιιών  sagt 
natürlich  nicht  aus,  daß  Theseus 
der  Vater  der  geraubten  Mädchen 
sei :  daß  sie  zu  ihm  und  zu  Athen 
gehören,  nicht  zu  Kreon  und  The- 
ben, will  er  durch  ημών  betonen. 
Die  Rede  ist  gemütvoll.  Über- 
haupt sind  die  Alten  in  diesen 
Dingen  frei  von  modemer  Pedan- 
terie. Der  Astrolog  Vettius  Va- 
lens redet  S.  172, 31  seinen  Schüler 

Marcus  άδεΧφέ  μον  τιμιώτατε  an  ; 

er  will  damit  nichts  weiter  aus- 
drücken, als  daß  sie  in  nahem 
Verhältnis  zueinander  stehen. 
Schon  Odysseus  verspricht  den 
Hirten,  wenn  sie  ihm  beistünden : 

Τηλεαάγον  έτάρω  τε  κασιγνήτο/ 
τε  ϊαεα&ον  Od.  9p  216.  —  έκδείξ^ξ 
ist  charakteristisch;  Kreon  soll 
nicht  etwa  die  ungefähre  Rich- 


tung   angeben,    sondern   bis    zu 
Ende  den  Weg  weisen. 

1022.  ίγκρατεΐζ  die,  die  sich 
der  Mädchen  bemächtigten. 

1022  ff.  Das  Verständnis  der 
Worte  macht  Schwierigkeiten. 
Am  nächsten  liegt  die  Auffassung : 
Wenn  Kreons  Leute  mit  den 
Mädchen  fliehen,  brauchen  wir 
uns  nicht  zu  plagen,  denn  andere 
sind  da,  die  die  Verfolgung  über- 
nehmen, denen  sie  nicht  entrin- 
nen werden.  Für  diese  Auslegung 
spricht,  daß  ol  σπεύδοντε?  das 
πονείν  in  1022  aufzunehmen 
scheint.  Aber  es  erscheint  ge- 
zwungen, daß  Theseus  nicht 
selbst  mit  seiner  Begleitung  den 
Räubern  nachsetzen  will,  sondern 
die  Verfolgung  anderen  überläßt, 
zumal  sich  nachher  herausstellt, 
daß  er  selbst  die  Sache  durchge- 
führt hat.  Vielleicht  darf  man 
also  verstehen :  fliehen  die  Räuber, 
so  darf  das  keinen  Kummer  ma- 
chen {πονείν  wie  IL  9,  12).  Denn 
andere  {άλλοι,  im  Gegensatz  zu  1;/- 
κρατεΐδ,  Theseus  und  seine  Leute) 
sind  da,  die  sich  sputen  (1017),  de- 
nen sie  nicht  entkommen  werden. 

1024.  Verb,  ovs  yvyövxfs 
τ-ησδε  'χώραβ  ov  μη  ποτέ  έτι. 
&εοΐ5,  welchen  aus  diesem  Ι 
Lande  hinaus  entkommen  [ 
zu  sein  sie  nimmermehrden 
Göttern  zu  danken  haben 
werden.  Über  ov  μή  έπεν- 
ξ  ων  Tat  zu  848  f. 


ΟΙΛΤΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


125 


αλλ'  έξνφηγον'  yvcod-t  ö'  ώ^  έχων  εχτ] 
χαΐ  σ '  εΐλε  ^ηρώνΟ-'  ή   Τύχη '  τα  γάρ  οόλφ 
τφ  μή  δίχαίφ  χτήματ'   ουχί  σφζεται. 
κονχ  άλαόν  έξεις  εις  τόδ^'  ώς  εξοιδά  σε 
ον  ιριλόν  ούδ'  άσχενον  ές  τοαήνδ'  νβριν 
ηχοντα  τόλμης  της  τταρεοτώοης  τα  νυν, 
αλλ'  Sad-'   δτφ  σν  ταστός  ών  έδρας  τάδε. 
ά  δει  μ'   ά3^ρηοαι,  μηδέ  τήνδε  τήν  τνόλιν 
ενός  τΐοήσαί  φωτός  αα^ενεστέραν. 
νοείς  τι  τούτων,  ή  μάτην  τα  ννν  τέ  Goi 
δοχεΐ  λελέχΌ^αι  χώτε  ταντ^  έμηχανώ; 

ΚΡΕΩΝ. 
ονδέν  αν  μεμτττόν  έν^άδ'  ών,  έρεΐς  έμοί' 


1025 


1030 


1035 


1025.  ^χ(ον  ξχτ]  pointiert; 
ähnlich  Aisch.  Ag.  340  ο  ν  τάν 
έλόντεξ  α•δι%δ  άν^αλοΐεν  άν.  Eur. 
Ale.  1065  /iif  μ'  ilrjs  γ^ρημένον. 
Sprichwörtlich  αίροϋντεβ  ι^ρήμε- 
σ&α  und  capta  praeda  capti 
praedones   (Plaut.   Pseud.   1029). 

1026  f.  Das  Schicksal  wollte, 
daß  der  Jäger  sich  im  Netze 
fing•.  —  τά  δόΧφ  χτήματα  ist 
konstruiert  wie  τά  δόϊψ  κεκτη- 
uiva,  Vgl.  Trach.  668  των  σων 
Ήραχλεΐ  δωρημάτων.  Zum  Ge- 
danken Plaut.  Poenul.  4,  2,  22 
male  partum  male  disperit.  Nae- 
vius  bei  Cicero  Phil.  2,  27  male 
parta  male  dilabuntur.  Ein  δόλο« 
μή  δίκαέοδ  setzt  voraus,  daß  auch 
δικάζω  δόλφ  χτήματα  ZU  erwer- 
ben sind.  In  der  Tat  hielt  die 
Volksmoral  Pfiffigkeit  und  Schlau- 
heit, wie  aus  Homer  bekannt,  für 
rühmlich,  vorausgesetzt  daß  sie 
nicht  zu  offener  βία  ausartete. 
Vgl.  Aischylos  fr.  294  άπατης 
δίχαίαδ  ονκ  αποστατεί  &εόδ. 

1028  ff.  Und  du  wirst  nicht 
mit  einem  Blinden  zu  tun  haben 
(wie  vorhin).  Ich  weiß,  daß  du 
nicht  ohne  den  Schutz  (versteck- 
ter) Bewaffneter  zu  deinem  Un- 
ternehmen    geschritten    wärest. 


Da  werde  ich  meine  Augen  offen 
halten  müssen.  Der  Gedanke,  der 
mit  ουκ  άλαόν  ίξειδ  anhob,  schließt 
mit  ä  δετ  μ*  ά&ρήσαι  in  deut- 
licher Beziehung. 

1032  f.  Nachdem  Theseus  ver- 
sichert hat,  er  wisse  genau,  daß 
Kreon  nicht  ohne  bewaffnete  Be- 
gleitung gekommen  sei,  wirkt 
ένόδ  ψωτόδ  immerhin  etwas  de- 
plaziert. Nauck  vermutete  ξένον. 
Man  übersetze  mindestens  'als 
den  einzelnen  Mann',  d.  h.  den 
Mann,  der  hier  allein  auf  der 
Bühne  steht. 

1034f.  νοεΖδ  τι  τούτων, 
läßt  du  dir  dies  zu  Herzen 
gehen?  Ironische  Wendung 
statt  ταντα,  vgl.  0.  R.  1140 
λέχω  τι  τούτων  ή  ού  λέγω  πε- 
πραγμένον ;  ΕΙ.  389  εϊ  τι  τώνδε 
δράν  νοεί.  —  τά  ννν,  das  jetzt 
Gesprochene.  Den  Gegensatz  da- 
zu bildet  %,<^>τε  =  xal  τά  τότε 
δτε.  —  χώτε  τ  αν  τ'  έμηχανώ 
weist  auf  826  zurück.  Obwohl 
Theseus  dort  nicht  zugegen  war, 
konnte  er  doch  aus  dem  Angst- 
rufe der  Choreuten  schließen, 
daß  Kreon  ihren  Mahnungen  zum 
Trotz  gehandelt  hatte. 

1036.  Soll  der  Vers  einen  Sinn 


126 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


οϊγ,οι  ök  χήμεΐς  είσόμεσ^•'   ά  χρή  τζοείν. 

ΘΗΣΕΥ2. 
χωρών  απειλεί  νυν'  αύ  δ    ήμίν,   Οίδίττονς, 
έ'χηλος  αντον  μίμνε,  τΐίοτωΒ-εϊς  δτι, 
ην  μη  ^άνω  έγώ  ττρόσ^^εν,  ονχΐ  παύσομαι, 
τζρίν  αν  σε  των  σων  γ,νριον  στήσω  τεχνών. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ovaio,  Θηοεν,  του  τε  γενναίου  χάριν 
χαΐ  της  προς  ημάς  ένδίχον  προμη^^ίας. 

ΧΟΡΟΣ. 

οτροψή  α. 

εϊην  δ^ι  δαΐων 
ανδρών  τάχ    έπιστροφαΐ 
τον  χαλχοβόαν  '.Αρη 
μείξου σ IV,  η  προς  Πυ&ίαις 
η  λαμπάσιν  άχταΐς, 


1040 


1045 


haben,  so  bleibt  nichts  übrig  als 
anzunehmen,  daß  έρετ£  der  Be- 
deutung nach  von  λέγει«  nur 
wenig  verschieden  ist.  Denn 
was  Kreon  ausspricht,  gilt  nicht 
nur  für  die  Zukunft:  'du  bist 
hier  {έν&άδ^  ών)  der  Herr,  kannst 
sagen  was  du  willst,  ohne  Tadel 
von  mir  befürchten  zu  müssen'. 
Es  ist  vielleicht  der  Anfang  eines 
Prozesses  zu  beobachten,  nach 
dem  im  späteren  Griechisch  έρείν 

und  λέγειν,  έρώ  und    λέγω  völlig 

zusammenfallen  (Philologus  N. 
F.  ΧΠΙ  S•  176.  Gott.  Gel.  Anz. 
1901  S.  984.  Clemens  von  Alexan- 
drien  Protrepticus  c.  XII  122  p. 
122,  18  Dind.). 

1042.  δναιο  steht  absolut  wie 
0.  B.  644,  Lucian  de  merc.  cond. 
34.  —  τον  γενναίου ,  wie  569 
Θηοεϋ,  τό  σόν  γενναΖον. 

Str.  1  und  Antistr.  1.  Der 
Chor  wünscht  sich  dorthin  ver- 
setzt, wo  der  Kampf  um  die  ge- 
raubten Mädchen  bald  sich  ent- 
spinnen muß.  Vermutungen  über 
den   Ort   des    Zusammentreffens. 


1046  f.  $αίων  ανδρών  έττιστρο- 
ψαί  d.  h.  Βάιοι  άνδρε«  Ιηωτρε- 
φόμενοι.  %αλκο βόαε,  Homers 
χαλχεόφωνο9.  —  μεΐ^αι,  wie 
bei  Homer  συνάγειν  ^Αρηα  und 
im  Lat.  miscere  bellum.  Vgl. 
Alkaios  fr.  ^31  p.  712  uez^av  S' 
iv  άλλάλοιδ  "Αρένα. 

1047.  Theseus  hatte  900  f.  seine 
Mannen  dahin  beordert,  wo  ein 
von  Kolonos  nach  Nordwest  füh- 
render Weg  sich  mit  der  heiligen 
Straße  nach  Eleusis  vereinigte. 
An  dieser  Straße  hebt  der  Chor 
zwei  Punkte  hervor,  an  denen 
wohl  ein  Zusammentreffen  statt- 
finden könne.  Zunächst  die 
ΠύδΊαί  άχταΐς  die  Küste  un- 
ter dem  Πύ&ίον  bei  Thria.  Das 
Πύθ^ιον  war  ein  Tempel  des 
Apollon  ΠύθΊο9  in  einem  Passe 
des  Uoixdov  δροδ,  eines  Teiles 
des  Aigaleosgebirges  (Paus.  1,  37, 
7),  wo  zwischen  steilen  Berg- 
wänden das  verfallene,  noch  an 
"Απόλλων  8αψνατο£  erinnernde 
Kloster  Daphni  liegt:  vgl.  L. 
Stephani  Reise  durch  einige  Ge- 


ΟΙΑΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


127 


οϋ  TtOTViai  σεμνά  τι&ηνοϋνται  τέλη  1050 

-d^varolOLv,  ών  και  χρνσέα  ν 

τίλης  έτΐΐ  γλώσσα  βέβαχεν  τΐροσπόλων  Ένμολταδάν'    ''      ^ 

^ν^'   οϊμαι  τον  έγρεμάχαν 

Θησέα  χαΐ  τάς  διστόλονς  ΙΟδδ 

αδμητας  άδελφάς 

αντόρκει  τάχ    έμμίξειν  βοά 

τονσδ*  ανά  χώρους' 


genden  des  nördl.  Griechenl.  S.  80  f. 
Durch  diesen  Paß  führte  der  Weg 
nach  Eleusis  und  nach  Böotien. 

1049.  Als  zweite  Stätte  für 
einen  Kampf  kommt  das  Fackel- 
gestade in  Betracht,  wo  am 
Meeressaume  auf  dem  rarischen 
Gefilde  die  navwxiSes  unter 
Fackelschein  gehalten  wurden, 
zur  Erinnerung  an  Demeters 
Suchen  nach  der  Köre  Eur.  Ion 
1074  ff.  Statins  Silv.  4,  8,  50 
tuque  Actaea  Ceres,  cursu  cui 
semper  anhelo  votivam  taciti 
quassamus  lampada  mystae. 

lObO. τιότνιαι,  vgl.  84,  hier  De- 
meter und  Köre,  τώ  Θ^σζ/οφόροί. 
—  τ ιϋ'ηνοϋνται,  έπιμελοννται, 
walten  ihrer  Weihen.  Mit 
ähnlicher  Metapher  redet  Plutarch 
de  sera  num.  vind.  560  C  von  γν- 
ναΖκεδ  τοϋε  Άδώνιδοε  κήπονδ  τι- 
d^vovuevai  xai  ■θ'Βραηεύονοαι. 

1051.  ών  geht  auf  τιότνιαι  und 
ist  mit  χρνσέα  xlrje  ZU  verbinden. 
Den  Mysten  war  unverbrüchliches 
Schweigen  über  das  was  sie  in 
Eleusis  sahen  und  hörten  aufer- 
legt: als  Symbol  wurde,  wie  es 
scheint,  den  μνούαενοι  ein  Schlüs- 
sel auf  den  Mund  gedrückt ;  vgl. 
Redensarten  wie  άρρητων  έπέων 

γλώσοτ]  οψρηγιε  έηιχείσο'ω  (Anth. 
Pal.  io,  42),  οφραγίζεσβ-αι  τόν 
λόγον,  το  στόμα  und  ähnl.  Aisch. 
fr.  309  άλλ^  ίστι  κάμοι  κλγι?  έπΙ 
γΐώασχι  ψνλαξ.  Vor  allem  gilt 
das  Gesetz  unverbrüchlichen 
Schweigens  für  die  πρόσηοίοι 
der  Göttinnen.    Genannt  werden 


nur  die  Nachkommen  des  Eumol- 
pos,  offenbar,  weil  der  Stamm- 
vater des.  Geschlechts  als  Stifter 
der  Weihen  galt  und  weil  sich 
in  dieser  Familie  das  höchste 
Priesteramt  von  Eleusis  vererbte, 
die  Hierophantie. 

1054  ff.  Das  Verständnis  der 
dunkeln  Worte  bereitet  sehr 
große  Schwierigkeiten.  Nicht 
einmal   die   Überlieferung   steht 

fest,  da  sie  zwischen  έγρεμάχαν 
und    όρειβάταν    oder    όρειοβάταν 

schwankt;  doch  ist  die  Variante 
wohl  aus  όρσιμάχαν  (oder  όρσο- 
μάγαν)  entstanden  und  darum 
für  den  Sinn  unerheblich,  έγρε- 
μάχη  findet  sich  sonst  nur  als 
Beiname  der  Pallas;  όραομάχαν 
könnte  das  Echte  sein.  Ein 
Fingerzeig  für  das  Verständnis 
des  Weiteren  ist  vielleicht  Xe- 
nophon  Anab.  IV  3,  19  έηεΐ  Sa 
καλά  ήν  τά  σφάγια,  ίπαιάνιζον 
πάντεε  οΐ  στρατιώται  καί  άνηλά- 
Χαζον,  σννωλόλνζον  δέ  και  αϊ 
γνναϊκεε  απασαί.  Das  KriegSge- 
schrei,  bestimmt,  vor  dem  Angriff 
die  Feinde  einzuschüchtern,  wird 
von  den  Frauen  unterstützt.  Man 
sieht  ja  aus  Homer,  welche  Rolle 
die  βοή  spielt.  Danach  könnte 
Sophokles  gesagt  haben:  dort 
wird,  denke  ich,  Theseus  mit 
den  beiden  Mädchen  kräftiges 
Geschrei  erheben,  αύτάρκηε  wäre 
dann  wohl  verständlich,  und 
Euripides  bezeugt  Troad.  999, 
daß  auch  das  άνολολνζειν  der 
Frauen    βοή    heißen    kann.     So 


128 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΐ: 


άντ ιστροψή  α. 

η  που  τον  έφέσπερον 

7ΐέτρας  νιφάδος  πελώα' 

ΟΙάτίοος  έχ  νομον 

TtaXoLOLV  ή  ριμφαρμάτοις 

φεύγοντες  άμίλλαις; 

άλώσεται'  δεινός  ό  ΊΓοοσχώρων  '^ρ'ης, 

δεινά  δέ  Θησειδάν  άχμά. 


1060 


1065 


bliebe  die  Frage,  ob  έμαιγννναι 
(intrans.,  Phil.  106,  Anh.  55^^)  ß^^ 
so  viel  heißen  kann  wie  'schreien'. 
Man  möchte  die  Möglichkeit  nicht 
verneinen,  wenn  man  bei  Pindar 
Nem.  Π  32  liest :  iv  έσλοϋ  üeXonos 
πτνχαΖδ  οκτώ  στεφάνοιδ  ί^/χ&εν 
ήδη.  iv  ά&ανάτοιδ  riuaZs  μιχΟ^η- 
vat  sagt  Pindar  Isthm.  Π  42, 
danach  Sophokles  El.  1485  σϋν 
κακοίε  μιχ&ηναι.  Also  βοα  uiyvv- 
μαι,  est  mihi  res  cum  clamore? 
—  Mit  δίστολοί  άδελφαί  vgl. 
δικρατείί  ΙίέτρεΖδαι  Ai.  252. 

1059  ff.  Der  Chor  erwägt,  wie 
es  scheint,  die  Möglichkeit,  daß 
die  Feinde  nahe  daran  sind,  zu 
entwischen,  ή  πον  πελώσιν  τόν 
έφέσπερον  (χώρον  erg.  aus  1057) 
ηέτραδ  ηφάδοδ,  φεύχοντεδ  ΟΙάτι- 
δο5  έχ  voupv  (vom  Demos  Oia 
her).  Die  Örtlichkeiten,  die  der 
Dichter  im  Auge  hat,  auf  der 
Karte  sicher  zu  bestimmen,  sind 
wir  nicht  imstande.  Nach  der 
Überlieferung  nimmt  der  Chor 
an,  daß  die  Flüchtlinge  den  De- 
inos  Oia  hinter  sich  haben  und 
sich  nun  westlich  einem  felsigen 
Schneeberge  nähern.  Die  Schofien 
verstehen  darunter  ήτοι  τήν 
οΰτω  Χεγομένην  λείαν  πέτραν 
(wo  er  liegen  soll,  ist  aus  dem 
verstümmelten  Zitat  aus  Istros 
nicht  zu  entnehmen)  ή  τόν  Αίγα- 
λέων  λόφον,  doch  kommt  der 
Aigaleos  sicher  nicht  in  Betracht; 
denn  die  Fortsetzung  dieses 
Weges  würde  gegenüber  Salamis 
ins   Meer  führen.     Man  möchte 


um  des  Epithetons  νίφά5  willen 
an  den  Helikon  denken,  der  frei- 
lich schon  im  südlichen  Boiotien 
liegt.  Doch  ergäbe  gerade  dies 
einen  klaren  Gedankenzusammen- 
hang für  die  Antistrophe.  Wer- 
den die  Feinde  glücklich  nach 
Boiotien  gelangen?  Nein,  man 
wird  sie  zu  fassen  wissen,  άλώ- 
σεται  1065  wäre  Antwort  auf  die 
Frage,  die  vorangeht.  Der  Far- 
nes, an  den  andere  denken,  liegt 
zu  sehr  nördlich.  Der  'westliche 
Teil'  des  Parnesgebirges  würde 
doch     έφέσπεροδ     χώροδ    πετρών 

νιφάδων  heißen. 

1062  f.  ριμφαρ uaroiS  άμιλ- 
λα is,  wie  Pind.  Ol.  3,  37  ρια- 
ψαραάτον  δ ιφρηλαα ias.  Die  in 
der  πλάξιπποδ  Θήβα  (Pind.  Ol. 
6,  85)  erfundenen  άρματα  waren 
berühmt,  wie  die  Thebaner  εύάρ• 
ματοί,  χρνσάρματοι,  ηολνάρματοι 
heißen,  die  Kadmeionen  IL  4, 
391  κέντορεδ  ί'τζπων,  Vgl.  Ant. 
149  πολναρμάτφ   Θήβα. 

10641  άλώσεται,  es  wird 
ein  Fang  getan  vrer den.  άΧώ- 
vai  {Ygl.  άΙονσαδίκη\  ist  absolut 
gebraucht.  Die  προσχωροι  sind 
die  Bewohner  von  jener  Gegend, 
in  der  sich  der  Feind  gerade  be- 
findet. 

1067  ff.  όρκασϋ'αικατ^  άμπνκτή- 
ρια  scheint  nach  dem  Muster  von 
σπενδειν  κατά  τάχο?  gesagt,  τά 
άμπνκτήρια  ist  aUes,  was  zur 
άμπνξ  (Zaum)  gehört.  Der  Chor 
rühmt  als^'^eschehen ,  was  The- 
seus  900  geboten  hatte,  σπεύδειν 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  Κ0ΑΩΝΩ1 


129 


ηαζ  yaq  άστράτΐτει  χαλινός,  ττάοα  δ'  όρμαται  κατά 

όμ7ΐνχτήρία  ττώλων  ^^  ,^  γ.Χ.α^  Av^>e-..^.| 

άμβασις,  οί  τ  αν  ΙπτίΙαν  Ü  Ο  1070 

τιμωΟίν  '^^άναν 

υμΙ  τον  τΐόντιον  γαιάοχον 

'Ρέας  φίλον  υίόν. 

οτρ  οφή  β. 
έρδονσ^  ή  μέλλον σ ιν ;  ώς 

ττρομναταί  τι  μοι  1075 

γνώμα  f  τάχ'  αν  δώσειν 

τάν  δεινά  τλαοάν,  δεινά  δ*  ενρονσάν  -ηρός  αύ&αίμων  τΐά^-η. 
τελεί  τελεί  Ζευς  τι  κ«τ'   ά- 

μαρ'  μάντις  εΐμ'  έσ^λων  αγώνων,    εϊ^^  άελ-  1080 

λαία  ταχνρρωστος  πελει- 

άς  αιΒ-ερίας  νεψέλας  χνρσαιμι  τωνδ    αγώνων 
-θ-εωρήσασα  τούμόν  όμμα. 


άτιό  ρντηροδ.  —  πάσα  άμ β ασ ι£^ 
ττάντες  οί  άναβάται,  und  zwar 
nach  der  Schilderung  ίππων  άνα- 
βάται. Wie  stark  der  pluralische 
Begriff  vorschwebt,  zeigt  die  fol- 
gende Anknüpfung  οϊ  τ^μώοιν. 

1073.  ^Ρέαξ  (ώ  παΖ  Κρόνου 
712)  einsilbig;  Pherekydes  soll 
Ψη  gesagt  haben  (Herod.  π.  uov. 
λέΐ  ρ.  7,  5). 

Str.  2.  Nachdem  wiederholt 
die  Erwartung  ausgesprochen  ist, 
der  Kampf  werde  bald  siegreich 
enden,  kehrt  der  Chor  zu  dem 
an  die  Spitze  gestellten  Haupt- 
gedanken (1044  ff.)  zurück,  den 
er,  im  Fortgange  des  Gesanges 
gehoben,  jetzt  schwungvoller 
ausdrückt. 

1074  f.  Das  begründende  ώ  e 
geht  auf  ϊρίίονσιν,  da  der  Chor 
nach    der    ungeduldigen    Frage 

^ρδονσ*  ή  μέλλονσιν  das  ^ρδίΐν  als 

tatsächlich  voraussetzt.  —  προ- 
μναο&αι  mit  einem  abhängigen 
Infinitiv  auch  bei  Plato  Menex. 

p.  239  C  προμνώμενον  (prOCU- 
rantem)  rols  ällois,  is  coSas  αυτά 
d'Eivai.    Aber  der  Sinn  des  Wor- 

Sophoklee  III.  Bd.  9.  Ä.ufl. 


tes  muß  hier  ein  anderer  sein. 
Wir  müssen  auf  das  Simplex 
uvdod-at  zurückgehen,  das  ein- 
mal gemeingriechisch  soviel  heißt 
wie  'trachten,  werben',  zweitens 
bei  Homer  und  in  jonischer  Prosa 

soviel     wie     μιμντ}θκεθ&αί      'sich 

erinnern,  gedenken'.  Aus  dieser 
Bedeutung  läßt  sich  ein  προ- 
uväod'ai  'vorauswissen'  ableiten; 

das      Aktiv       ποομιμντισκο)     'ich 

setze  vorher  in  Kenntnis'  ist 
bezeugt.  Wir  werden  anzuneh- 
men haben,  daß  hier  ein  Fall 
vorliegt,  wo  die  Tragödie  mit 
dem  Jonischen  geht  und  altes 
Sprachgut  bewahrt. 

1076.  γνώμα^  316.  άν  δώσειν 
ist  unverständlich  und  bisher 
nicht  sicher  verbessert.  Nauck 
änderte  τάχ  άν  δώαειν  in 
τν%αν  λφω,  Bücheler  in  τάχ' 
άντάσειν. 

1078.  δεινά  ενρονσάν  πά- 
&η  umschreibt  δεινά  πα&ονοών. 

1079.  κατ^  άμαρ^  heute, 
Ai.  753.  —        -— - 

1081  ff.    Die    Worte    τώνδ' 
άγων  Ο)  ν  —   όμμα  sind  unver- 
9 


130 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


άντ ιοτ ροφή  β. 

ίώ  Ζεν,  τίάνταρχε  -Θ-εών, 

παντόπτα,  τΐρόμοις 

γ  ας  τάσδε  δαμονχοις 

σ-θ'ένει  έπινιχείφ  τον  εϋαγρον  τελείωσαν  λόχον, 

σεμνά  τε  τζαΐς  Παλλάς  L^^a- 

να.     χαΐ  τόν  άγρεντάν  ίίίτεόλλω  xai  χασι- 

γνήταν,  πνχνοστίχτων  ότνα- 

δόν  ώχνπόδων  έλάφων,  στέργω  δίπλας  άρωγάς 


1085 


1090 


ständlich ;  es  f  elilt  vor  allem  eine 
Möglichkeit,  den  Genitiv  τώνδ* 
αγώνων  und  den  Akkusativ 
τονμόν  δ  μ  μα  ZU  konstruieren. 
Eine  sichere  Heilung  scheint 
ausgeschlossen.  Man  hat  den 
FeMer  in  θΈωρήοασα  gesucht 
und  dafür  δ-έα  τέρηονσα  oder 
ähnliches  eingesetzt.  Das  Par- 
tizip zeigt  feminine  Endung, 
weil  der  Chor  in  der  Lebhaftig- 
keit seines  Empfindens  sich  wirk- 
lich als  Schwalbe  vorstellt.  Ähn- 
liche Wünsche  sind  in  der  Tra- 
gödie nicht  selten  fr.  432  γενοί- 
uav  αίετόδ  νγιπέταε ,  ώε  äv 
ποτα&είην  νττέρ  άτρνγέτον  γλαν- 
xäs  έπ'  oUua  λίμναε.  Eur.  Hipp. 
732.  Phoen.  163  u.  a. 

Antistr.  2.  Feierliches  Schluß- 
gebet an  Zeus  und  PaUas  Athe- 
ne, Apollon  und  Artemis  (vgl. 
über  diese  Zusammenstellung  0. 
R.  159  ff.),  den  Bewohnern  des 
Landes  kräftig  beizustehen.  Man 
beachte  die  Durchführung  des 
altertümlichen  α  statt  η  in  den 
Wortformen. 

1085  f.  Zeus  Allherrscher  und 
AUschauer,  wie  El.  175  Ζεύε,  δε 
έφορα  τιάντα  κάπικραίνει.  Aisch. 
Suppl.  139  πατήρ  παντόπταε. 
über  d-εων  ZU  868.  —  Das  Verb, 
das  den  Satz  regiert,  erscheint 
erst  1089,  und  zwar  im  Imperativ. 

1087.  πρόμ,ο  ι  ε  γαε  τάαδε 
δαμονχοιε.     Unter    πρόμοι  ha>t 

man  Theseus  zu  verstehen;  vgl. 
884  und  1348. 


1088  f.  έπΐν ιχε ίω^  έττΐ  νίχην 
άγοντι.  Trach.  186  ανν  χράτει 
νιχηψόρφ.  Trach.  497  μέγα  τι 
αϋ'ένοε  ά  Κύπριε  εκφέρεται  ν  ί- 
χαε  άεί.    Vgl.  ΕΙ.  85.     über  das 

prolep tische  τόν  εϋαγρον  λό- 
%ον  Vgl.  ZU  1112.  1200.  Ο.  Κ  274. 
Trach.  477.  Das  Attribut  ist 
von  der  Aktion  des  Verbums  be- 
einflußt iden  Anschlag  mit  glück- 
lichem Erfolg  vollenden). 

1091  f.  Apollon  und  Artemis 
werden  angerufen,  weil  es  sich 
um  eine  άγρα  handelt.     Apollon 

heißt  άγρεντάε,  wie  SOnst  άγρεύε 

(Aisch.  fr.  195)  oder  άγραΐοε 
(Paus.  1,  41,  3);  Apolls  Schwester 
(κασιγνήτα)  Artemis  wird  bezeich- 
net als  οπαδό  ε  έλάφο»ν^  wie 
sie  auf  Kunstwerken  öfters  in 
der  Gesellschaft  von  Hirschkühen 
oder  Rehen  dargestellt  erscheint. 
Statt  der  gehäuften  direkten  An- 
rede in  Anrufungen  wechseln  die 
Dichter  gern,  indem  sie  eine 
neue  Wendung  einführen;  so 
Aisch.  Prom.  88  ώ  δζοε  αίϋ'ήρ 
—  παμμήτωρ  τε  γη,  και  τόν 
παν  όπτην  κύκλο  ν  ή  λ  Ιο  ν 
καλώ,  ίδεσ&ε  κτέ.  Vgl.  Ai.  73 
Αΐαντα  φωνώ. 

1094.  σ^τέργω,  wie  venerari 
statt  precari  (Plautus  venero  te, 
ÄpoUo,  ne  me  convenire  senem 
sinas) :  auch  das  amaho  der  la- 
teinischen Komiker  ist  zu  ver- 
gleichen. —  διπλαε  άρωγάε, 
eine  zwiefache  Hilfe,  ist 
Apposition    zum    ganzen    Satze; 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  KOAQNQi 


131 


μολεΐν  γά  τάδε  χαΐ  τΐολίταις.  1095 

ώ  ξεΐν'  άλήτα,  τόν  στίοπόν  μεν  ούκ  έρεΐς 
ώς  -φευδόμαντις'  τάς  :ίόρας  γάρ  είσορώ 
τάσδ'  άσσον  αϋ^-ις  ώδε  τΐροστΐολονμένας. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
7C0V  που;  τι  φής;  ^ως  είτνας ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ώ  τζάτερ  πάτερ, 
τις  αν  -θ-εων  aot  τόνδ*  άριστον  άνδρ'  ίδεΐν  1100 

δοίη  τόν  ημάς  δενρο  τΐροϋτΐέμψαντά  σοι; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  τέχνον,  ή  τΐάρεστον ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

αίδε  γάρ  χέρες 
Θησέως  έσωσαν  φιλτάτων  τ    ότταόνων. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
προσέλ3^ετ\  ώ  τΐαΐ,  πατρί,  γ.αΙ  το  μηδαμά 
έλπισ^έν  ήξειν  σώμαΐ  βαστάσαι  δότε.  ΙΙΟδ 


an  Stelle  der  sachlichen  Bezeich- 
nung würde  ein  Prosaiker  die 
persönliche  {άρωγούξ)  wählen : 
Anm.  658.  Juvenal  UI  70:  hie 
Andro,  ille  Samo,  hie  Trallibus 
aut  Alabandis  Esquilias  dictum- 
que  petunt  a  vimine  collem, 
viscera  (die  Intimen)  ma^arum 
domuum  dominique  futun. 

1096  f.  Was  der  Chor  als  Ah- 
nung aussprach,  die  beiden  Jung- 
frauen würden  aus  den  Händen 
ihrer  Entführer  befreit  und  zu- 
rückgebracht werden,  findet  er 
jetzt  bestätigt.  —  τόνσχοηόν, 
έμέ.  Diesen  Namen  gibt  sich 
der  Chor,  weil  er  für  den  blinden 
und  verlassenen  Ödipus  axom- 
άζει,  vgl.  112  σηε  iSpas  έπίαχο- 
not.  —  y^evSöfi  avTis,  vgl.  1080, 

1098.  τιρο  ano^oviuivas  die 
Königstöchter  sind  von  Dienern 
geleitet :  ηροσπολοΰνται,  gleich- 
wie δορνψορεΐται.  ό  ßaatXevs. 

1099.  nov  Tiov  wo  in  aller 
Welt?    Aus  der  Doppelung,   die 


ursprünglich  nur  Verstärkung 
des  Begriffs  bedeutete,  hat  sich 
im  Latein  das  verallgemeinernde 
Pronomen  (quisquis,  ubi  ubi)  ent- 
wickelt. Im  Griechisch,  finden 
sich  Ansätze  hierzu:  CIG  Pelop. 
I  554  αϊ  TIS  rts  —  τάν  βωλάν  — 
εν&ύνοι,  τρήτω  xai  δααενέσσθ•ω. 
Danach  ist  ηοϋ  που  zu  beurtei- 
len, das,  wie  die  Komödie  zeigt, 
volkstümliche  Frageform  war. 

1100.  r/fc  άν  οο£η,  utinam 
aliquis  duii,Ygl.  1457.  zu  Ai.  389. 

1102.  Wie  Antigone  sogleich 
das  W.ort  nimmt,  richtet  sich 
auch  Od.  vornehmlich  an  sie, 
während  Ismene  als  stumme  Per- 
son zugegen  ist.  Daher  trotz 
dem  Plural  des  Prädikats  die 
Anrede  ώ  τέχνον,  wie  <δ  naz 
1104.  1112.  Ähnliches  Anhang 
S.  104\  Menander  Epitrep.  222 
έάτέ  μ  ,  ίχετενω  σε,  Samia  37 
λούαατ^,  ώ  τΛλαν,  τό  παιδίον, 

1105.    βαστάααι^  ■ψηλαψηααι, 
Phü.  657.  El.  905.     --   . 
9* 


1110 


132  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

αιτείς  ä  τενξτ] '  συν  ττό^φ  γάρ  ή  χάρις. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τίον  οήτα,  TCOV  έοτόν ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

atö     δμον  τνελαζομεν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ώ  φίλτατ^    έρνη. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

τ  φ  τεχόντι  τι  αν  φίλον. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

ώ  σκήτΐτρα  φωτός. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ονσμόρον  γε  δνσμορα. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

έχω  τά  φίλτατ\  ούδ'  έτ^  αν  τζανά^-λιος 

■ί^ανών  αν  εΐην  σφφν  τζαρεοτώοαιν  έμοί. 

έρείσατ\  ώ  TCal,  πλενρόν  άμφιδέξυον 

έμφύντε  τφ  φύοαντι,  κάνατναύσατον 

τον  7νρόθ&^  έρημου  τονδε  δνοτήνον  ττλάνον. 

1106.  Über  α  statt  iSi'Anh.  27  ^  lieh  nennt  sich   Philoktet   (Phil. 

—   σνν   π  öS  ω   ή   χάριδ,   die  946)   νεχρόζ.     Admetus   ist    we- 

\  von    dir     gewünschte     Gunst  nigstens    für    seinen    Vater   tot 

J  trifft     mit     unserem     Ver-  {τέΟ•νηκα   γάρ    §ή  τούπί  σ'    Eur. 

Ι  l;angen  zusammen,  d.  h.  was  Ale.  666). 

\  du    wünschest,    danach    sehnen  1112.  άμφιδέξιον,  ώστε  μοι 

^  auch  wir  uns.  άμψιδέξιον  γενέο&αι    τό    πλενρόν 

1108.  Mit   τω  τεκόντι   παν  νμών,  vgl.  1089  εϋαγρον. 
(näml.  τό  τεχ&έν)  φίλον  korri-  1113.     έμφύντε    als   Femini- 
giert    Antigone    bescheiden    die  num,  wie  1676  /^tirrf.^  Die  Par- 

Bezeichnung  als  9!'/λτατα  Μρνη:        onomasie   έμφύντε  τ  φ  φύσαν- 

nicht  allein  sie  und  ihre  Schwe-  τι  ist    rein    um    der    Klangwir- 

ster  hätten  Anspruch  auf  diesen  kung  willen  gesucht;    vgl.    das 

Namen;    den    Eltern   seien   alle  Homerische  %ύντο  χαμαΐ  χολάδεδ, 

Kinder  lieb.  όξεΐαι     δ^     όδύναι     δϋνον    μένο5 

1109.  σκ^πτ^α,  wie  848.  Vgl.  Άτρεΐδαο. 

Eur.  Hec.  281  ήδ'  αντί  πολλών  1114.  Den  Vater  umklammernd 
εστί  not  παρα-ψνχή,  πόλιδ  τιδήντι  sollen  sie  ihn  ausruhen  lassen 
βάκτρον.  Gr.  795  οΓα|  ποδόε  von  der  früheren  unseligen  Irr- 
tet, fahrt.  —  Der  πλάνοδ  heißt  ίρη- 
1111.  Ό-ανών  ist  stark  hyper-  //ος,  weü  sich  von  den  Menschen 
bolisch.  Die  vollkommene  Hilf-  niemand  des  Öd.  annahm,  δδε 
losigkeit  des  verlassenen  Blinden  von  einem  Zeitraum,  der,  eben 
wird  so  gut  ausgedrückt.     Ahn-  vergangen,   noch   an  die  Gegen- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


133 


χαί  μοι  τα  it^ayß-evx    eiTtad^'  ώς  βράχωτ  ,  ertel 
ταΐς  τηλίχαΐσδε  σμιχρός  έξαρκεΐ  λόγος. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
δδ^  έσβ-'  δ  σώσας'  τονδε  χρή  χ,λύειν,  τΐάτερ, 
ού  γ,άοτι  τονργον'  τούμόν  ώδ    έοται  βραχύ, 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  ξεΐνε,  μή  θαύμαζε  τνρός  το  λιπαρές, 
τέν.ν^  ει  φανέντ    άελητα  μηχννω  λόγον' 
επίσταμαι  γαρ  τήνδε  την  ές  τάσδε  μοι 
τέρψιν  τταρ*  άλλον  μηδενός   ττεφασμένην. 
σύ  γάρ  νιν  έξέοωοας,  ούγ.  άλλος  βροτών. 
γ,αΐ  σοΙ  &εοι  ττόροιεν  ώς  εγώ  ^έλω, 
αντφ  τε  χαΐ  γτ]  τηδ' '  έττει  τό  γ'  ευσεβές 
μόνοις  τζαρ*  νμιν  ηΰρον  άνΰ^ρώττων  έγώ 


1115 


1120 


1125 


wart  heranreicht,  auch  Ai.  21 
rvxTOs  γάρ  ήμαζ  τηοδε  (d.  h.  in 
der  verflossenen  Nacht)  πράγο? 
άοκοηον  ^χ^ι  ηεράναζ. 

1116,  Für  Mädchen  in  euren 
Jahren  genügt  (besser  hieße  es 
'paßt')  eine  kurze  Erzählung, 
von  Mädchen  in  eurem  Alter  er- 
wartet man  keine  umständliche 
Kede. 

1 117  f.  Statt  selbst  den  Hergang 
des  Kampfes  zu  erzählen,  ver- 
weist Antigene  auf  Theseus.  Ihn 
soll  man  hören,  denn  sein  sei  die 
Tat:  somit  sei  sie  selbst  einer 
längeren  Rede  überhoben.  Die 
Lesart  des  Verses  1118  ist  jedoch 
höchst  unsicher,  da  überliefert 
ist  και  ool  τε  τονργον  τονκόν 
ϊοταί  βραχύ. 

1119f.  Wundre  dich  nicht 
über  meine  Ausdauer;  denn 
τό  λιπαρέζ  ist  gleich  ή  λιπαρ/α^ 
wie  τό  ευσεβές  {ί  125)  gleich  ή  tvoi- 
βεΐα,  τό  έπιεικέξ  (1127)  gleich  ή 
^ηιείκεια    USW.    ϋ'ατψάζοί    igt  mit 

TToös  verbunden  wie  bei  Plutarch 
Mar.  37  προ?  την  ö\piv  ώδ  κρείτ- 
τονα &av/uaaas,  ähnlich  γοβεΖσϋαι 


Trach.  1211,  χαίρε iv  Eur.  Suppl. 
885  vgl.  die  Bem.  zu  Phil.  1145. 
Zu  π  ρ  OS  τό  λιπαρέ?  ist  εί  — 
λόγον  epexegetisch  hinzugefügt. 
Der  Akkusativ  τέκν  α  φανέντ  α 
ist  von  αηκννο)  λόγον  abhän- 
gig gemacht,  weil  dies  dem  Sinne 
nach   soviel   ist   wie   ασπάζομαι 

μακροΐξ  λόγοι?.     Anh.   35^^ 

1121.  Schreib  diese  Hintan- 
setzung nicht  undankbarer  Ge- 
sinnung zu:  denn  ich  weiß 
recht  wohl,  daß  ich  alles  dir  ver- 
danke, ή  is  τάσδε  τέρψι«  steht 
grammatisch  in  Parallele  mit 
&αν/ΐίάζειν  πρόε  τί. 

1122.  παρ^  άλλον  μηδενό«, 
η  παρά  σον. 

1123.  ονκ  άλλο?  βροτών, 
vgl.  1129. 

1124.  Möchten  dir  darum  {και) 
die  Götter  verleihen  ganz  wie 
ich  wünsche,  daß  sie  dir  Heil 
verleihen  mögen,  vgl.  642  und 
mit  ώ?  Hymn.  Cer.  137  ύμίν 
Ο'εοί  δοΐεν  —  τέκνα  τεκέσ&α/, 
ώδ  ί&έλονσι  τοκηεξ. 

1125.  αύτώ  τε  και  /jy,  ZU 
462.  —  τό  εύσεβέ?,  1007. 


134 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


κα2  τούττιειγ-ϊς  ν,αΐ  τό  μή  χρενδοατομεΐν. 
είδώς  ο'  άμύνω  τοΐσδε  τοις  λόγοις  τάδε' 
έχω  yaq  άχω  δίά  σέ  κοι)κ  άλλον  βροτων. 
χαίζμοι  χέρ\  ώναξ,  δεξίάν  όρεξον,  ώς] 
χραύσω  φιλήσω  τ',  εΐ  -Θ-έαις,  τό  σόν  χάρα. 
γ,αίτοι  τι  φωνώ;  τΐώς  σ^  αν  αϋ-λιος  γεγώς 
■θ-ιγεΐν  '9'ελήθαιμ    ανδρός,  φ  τις  ούτ.  ivi 
χηλίς  κακών  ξύνοιχος;  ούκ  έγωγέ  αε, 
ούδ^  οϋν  έάσω'  τοις  γάρ  έμτΐήροις  βροτων 
μόνοις  οϊόν  τε  σννταλαιιζωρεΐν  τάδε, 
σύ  δ'  αύτό-θ-εν  μοι  χαίρε,  γ,αΐ  τα  λοιτνά  uov 
μέλον  διγ,αίως,  ώστζερ  ές  τόδ'  ημέρας. 


1130 


1135 


1127.  τό  επιεικές,  milde 
Gesinnuhg,  Humanität,  im 
Gegensatz  zu  starrem  Recht,  wie 
Hades  nach  Soph.  fr.  699  οϋτε  τον- 
Ttisixke  οϋτε  τήν  χάριν  οϊ8εν^  μό- 
νην  δ*  Μστερξε  τήν  άπλωδ  δίχην.  — 
μή  -ψενδοστομεΖν,  1039  ff. 

1128.  Verb.  εΙΒώδ  άμύνω 
τάδε  τοΐσδε  toZs  λόγοίδ,  ich 
vergelte  mit  vollem  Bewußtsein 
das  Gute,  das  ich  hier  fand,  mit 
diesen  Worten.  Mit  άμύνω 
vgl.  873.^  Phil.  602  ^-εών  δίκη, 
οΐπεο  ϊργ  άμύνοναΐν  κακά.  Un- 
ter κόγοι  wird  man  die  Segens- 
wünsche und  Lobsprüche  zu 
verstehen  haben,  die  Öd.  1124  ff. 
für  Theseus  und  Athen  hatte. 
i%m  γάρ  Scheint  in  engster  Be- 
ziehung zu  είδώζ  zu  stehen: 
eigentlich  είδώζ  δτι  Μχω.  Die 
beiden  Verse  wiederholen  ab- 
schließend noch  einmal  kurz  den 
Gedanken,  den  Od.  vorher  aus- 
führlich ausgesprochen  hatte ; 
aller  Nachdruck  liegt  dabei  auf 

είδώζ. 

1131  f.  Öd.  sagt  bescheiden 
ει  δ'έμιδ,  erinnert  sich  aber 
sogleich,  daß  er  als  ävayvos 
dem  Theseus  fernbleiben  müsse. 
Eine  ähnliche  Szene  Eur.  Herc. 
1231  ff. 


1133  f.  κηλίδ  κακών,  vgl.  0. 
R.  833  κηλίδα  σνμφοραδ.  Die 
interrogative  Wendung  φ  r/s 
ούκ  ivi  statt  ω  τΐάσα  ivi  ist 
rhetorisch  wirksamer,  zu  0.  R. 
1526.   —   ξύνοικοδ,   zu  7.  1238. 

1134  f.  ούκ  Μγωγέ  σε^  näml. 
&ελήσαιμ '  &v  ^Ίγεϊρ  iuov  (wegen 
1130  χέρα  δεξιάν  δρεξον),  ούδ" 
οϋν  έάσω,  έάν  αύτόδ  βονλη&^δ 
&ιγεϊν. 

1135.  Μμπηροδ  ist  uns  bekannt 
aus  jonischer  und  hellenistischer 
Prosa;  das  üblichere  Simplex 
πηρόδ  steht  sowohl  von  körper- 
lichen {πηρόδ  δμμασιν  Anth.  9,  11) 
als  von  geistigen  Schäden  {πηράς 
τω  νφ  Schol.  Ar.  Plut.  48).  Je- 
denfalls drückt  ^απηροδ  den 
Gegensatz  von  integer  —  das 
ist  Theseus  —  richtig  aus. 

1137.  at5r<it9'fi',  eben  von  dem 
Orte  aus,  wo  ich  stehe,  ohne  daß 
ich  dir  nahe. 

1138.  δικαίως,  wie.1043  έν- 
δικου προμη&ίας.  Über  die 
Stellung  zu  Vs.  742.  Der  Ver- 
gleichssatz fordert  Ιμέλον  als 
Ergänzung. 

1139.  Theseus  knüpft  unmittel- 
bar an  die  Entschuldigungen  des 
Öd.  an  (1119  0.),  auch  im  Wort- 
laut   seiner    Antwort.     Zu  dem 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠί  ΚΟΑΩΝΩί 


135 


ΘΗΣΕΥΣ. 

οντ'  εϊ  TL  μηχος  των  λόγων  äd-ov  τΰλέον 
τέχνοίσι  τερΓρ-θ-εΙς  τοΐοδε,  ^ανμάαας  βχω, 
οντ    εί  Ttgd  τον  μου  τίρονλαβες  τά  τώνο'  έτΐη. 
βάρος  γάρ  ημάς  ουδέν  έχ  τούτων  έχει. 
όύ  γάρ  λόγοιοι  τον  βίον  Οτχονδάζομεν 
λαμττρόν  τνοεΐσ^-αι  μάλλον  ή  τοΐς  δρωμένοις. 
δείχννμι  δ''  ών  γάρ  ώμοα  ,  ούγ.  έψενσάμην 
ουδέν  σε,  ττρέοβν'  τάσδε  γάρ  τΐάρειμ'  άγων 
ζώσας,  ακραιφνείς  των  κατή  π  ε  ίλη  μεν  ων. 
χώττως  μέν  άγων  7]ρέ^γ  τι  δει  μάτην 
κομτΐεΐν,  α  γ'  εΐστ]  καυτός  έκ  τανταιν  ξννών; 
λόγος  δ'  δς  έμτΰέτττωκεν  άρτίως  έμοί 
στείχοντι  δενρο,  σνμβαλον  γνώμην,  έτίεΐ 
σμικρός  μεν  είηεΐν,  άξιος  δέ  ϋ-ανμάσαι' 
πράγος  δ^  άτίζειν  ουδέν  άν&ρωτΐον  χρεών. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τί  δ'  έ'στι,  τέκνον  Λίγέως;  δίδασκε  με 


1140 


1145 


ΙΙδΟ 


C    ^, 


p<*^j^v 


zweiten     G-liede     der    Periode: 

οϋτ    εί  ττρό  τονμον  προνλαβεζ  τά 

τώνδ'  ^πη  wird  man  aus  &αν- 
iiäaas  l%rn  ein  Verb  von  passen- 
dem Sinn  ergänzen  müssen,  etwa 
μέαφομηι•^  denn  nur  so  wird  die 
zugesetzte  Begründung  βάροί 
γάρ  ήυα5  ουδέν  έχ  τούτων  ^χει 
verständlich;'  vgl.  die  Anm. 
zu  813. 

1145.  δείκνυα  ι  δέ,  wie  δηλώ 
δέ  146  und  häufig  τεχαήριον  δέ, 
worauf  in  der  Regel  ein  erläu- 
terndes γάρ  folgt.  —  έχρευσά- 
μην  konstruiert  wie  ποΙΙά  -ψεύ- 
δονται αοιδοί.  Vgl.  Eur.  Ale. 
808  εί  μη  τΐ  ooe  με  δεσπότη« 
έχρεύσατο. 

1148,  ό  άγων  γιρέ&η,  ένική&η, 
1065.  Herod.  9,  35  αγώνα«  του« 
μεγίστου«  σνγκαταιρέει. 

1149.  καυτό«,  auch  ohne 
mich.  Nach  dem  Gesetz,  das 
für  die  attische  Tragödie  ver- 
bindlich war,  konnte  Theseus  die 
gewünschte  Schilderung  gar  nicht 


geben;  denn  solche  Dinge,  die 
zwischendurch  hinter  der  Szene 
passieren,  berichtet  ausführlich 
ein  άγγελο«.  Ihn  benutzt  Euri- 
pides  in  dem  entsprechenden  Falle 
Suppl.  650  ff.  Heracl.  799  ff. 

1150.  λόγο«  —  statt  σνμβα- 
λοΰ  γνώμην  (zieh  in  Über- 
legung) λόγον]  der  Nominativ 
ist  dem  Relativ  assimiliert,  vgl. 

0.  R.  449  τόν  άνδρα  τούτον  δν 
πάλαι  ζητεί«,  ο^τό«  έστιν  ένϋ'άδε. 
Trach.  283  τάσδε  δ*  ασπερ  είσο- 
ρ^«,  χωροϋσι  πρό«  σε.  Auch  La- 
teiner haben  die  sogenannte 
attractio  inversa,  wie  Vergil  Aen. 

1,  573  urbem  quam  statuo  vestra 
est  Ein  deutsches  Beispiel  steht 
Grenzboten  66.  Jahrg.  S.  549: 
Was  er  schildert,  ist  kurz  gesagt 

—  einen  kleinen  Teil  der  ge- 
waltigen Wirtschaftsorganisation. 

—  λόγο«  statt  res,  πράγαα,  so- 
fern die  Sache  dem  Theseus  mit- 
geteilt worden  ist  [φασίν  1156), 
vgl.  zu  517  f. 


136 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ώ^  μή  είδότ    αυτόν  μηδέν  ών  σύ  Ttvvd^avrj.  1155 

ΘΗΣΕΥΣ. 
φασίν  τιν     ήμΐν  άνδρα,  σοι  μέν  έμτΐολίν 
ούκ  όντα,  συγγενή  δε,  ηροστνεσόντα  πως 
βωμφ  χα^^ησΟ^αι  τω  Ποσειδώνος,  παρ'   φ 
-Θ-νων  εγ,νρον,  ήνίχ^  ώρμώμην  εγώ. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τΐοδαττόν ;  τι  προσχρηζοντα  τφ  &αχήματι;  1160 

ΘΗΣΕΥΣ. 
ούκ  οΐδα  πλην  εν'  σον  γάρ,  ως  λέγονσΐ  μοι, 
βραχύν  τιν'  αιτεί  μν^ον  ονχ  δγγ.ον  πλέων, 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
h^'rr^tJf.^ ποιόν  τιν' ;  ού  γάρ  ήδ'  έδρα  σμιχρον  λόγου.    '^^   S^  *' 


u^  Κί^ΛΑννο.^.  ΘΗΣΕΥΣ. 

^  -σοι  φασιν  αυτόν  ες  λόγους  έλ^-εΐν  μολόντ' 

αίτεΐν  άπελ^εΐν  τ'   ασφαλώς  της  δεϋρ'   όδον. 


0.% 


1165 


1155.  πννϋ'άντ]  ^    wie     κλύω, 

αχού  Ο}  (zu  240),  du  hast  in  Er- 
fahrung gebracht. 

1156.  ϊμπολιξ  erklärt  Hesychius 
mit  πόΐιν  ϊγων^  wörtlich  ist  es 
ό  έν  πόλεΐ  ών,  wobei  man  πόλιε 
nicht  als  Stadt,  sondern  als  bür- 
gerliche Gemeinschaft  zu  fassen 
hat:  also  ein  poetisch  umschrie- 
benes πολίτης.  Theseus  kann 
den  Polyneikes  andeutend  so 
nennen,  da  dieser  das  Bürger- 
recht Yon  Argos  erworben  hat 
(1167)  und  demnach  nicht  mehr 
Thebaner  ist.  Die  Kunst  dieser 
ganzen  Szene  beruht  darauf,  daß 
allmählich  von  Andeutungen  zu 
bestimmten  Angaben  fortgeschrit- 
ten wird.  So  wird  die  Spannung 
der  Zuschauer  geweckt. 

1157.  π  ω  s,  von  ungefähr,  durch 
ich    weiß    nicht  welchen  Anlaß. 

1158.  βωυώ  τφ  IJooFiSaJros, 
zu  Phil.  679  f.  El.  1118  σώμα 
τονχείνον.  Der  Dativ  gehört  zu 
ηροσηεοόντα. 

1159.  ^ύο)ν  ϊκνρον,  vgl.  888. 
—    ήνί%      ώρμώμην    έγώ^  als 

ich  auf  euren  Hilferuf  von  dort 


wegeilte,  SsXnAX  π ροσηεο όν- 
τα zv.  verbinden. 

1161.  ovx  οΐδα  ηλήν  εν. 
Dieser  halbe  Vers  findet  sich 
nicht  weniger  als  sechsmal  bei 
Euripides  (El.  627.  752.  Herc. 
1143.  Suppl.  933.  Hipp.  599. 
Ion  311). 

1162.  ονκ  δγκον  πΐέοίν,  was 
nicht  viel  zu  bedeuten  hat. 

1163.  Auf  des  Theseus  Mittei- 
lung, Polyneikes  wünsche  nur  eine 
kurze,  nichts  Wichtiges  betref- 
fende Unterredung,  bemerkt  Öd., 
eine  feierliche  Ικετεία  {έδρα  wie 
0.  R.  2)  am  Altar  des  Poseidon 
deute  doch  nicht  auf  etwas  Ge- 
ringes. Mit  dem  Genitiv  vgl. 
Herod.  3,  4  έόντα  αυτόν  έν  τοΖσι 
επικούροισι  λόγου  ού  σμικρόν. 

1164.  Verb,    φασίν   αυτόν  μο-  -. 
λόντα   (über  die  Elision    zu  17)  Ι 
αίτεΖν  is  λόγους  σοι  έλϋ^εΐν  {tecum  \ 
colloqui)     άπελ.Ο'εΖν    τε    άσψαλώδ 
(1287  f.    Ο.    Ε.  229)    rrjs    δεϋρ' 
όδον,  und  sich  wieder  von 
hier    entfernen    zu    dürfen 
ungefährdet.     Der   Gen.    τηε 
όδον  hängt  von  άηελ&εΐν  ab. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


137 


ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

τις  δήτ^  αν  εϊη  τήνδ^   δ  τΐροσ^-αγ,ών  έδραν ; 

ΘΗΣΕΥΣ. 
δρα  κατ'  "Αργός  εϊ  τις  νμίν  εγγενής 
εσ3•\  δστις  αν  σον  τοντο  τΐροογ^ρτβζοί  τνχεΐν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  φίλτατε,  σχες  οϋττερ  ει. 

ΘΗΣΕΥΣ. 

τι  δ'  εοτι  σοι; 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 

μη  μον  δέησης. 

ΘΗΣΕΥΣ. 

τζράγματος  τΐοίον;  λέγε. 
ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
έ'ξοίδ^  αχονων  τώνδ\  δς  έσ^'  δ  τΐροστάτης. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
κα2  τις  τΐοτ^  έ'στιν,  δν  γ'  έγώ  ιρέξαιμί  τι; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τΰαΐς  ονμός,  ώναξ,  Οτνγνός,  ού  λόγων  έγώ 
άλγιστ'  αν  ανδρών  έξανασχοίμην  χλύων. 


1170 


1166.  ό  π  ρ  οσ  θ'ακών  (τφ 
ßo?/u(jj)    τήνδε    ίδραν,  ZU  Ο.  R. 

2.    Aisch.    Prom.    389    d-axovvTi 
τταγκρατεΖξ  §δρα8. 

1167.  Erst  allmählich  wird  Öd. 
durch  die  Nennung  von  Argos 
darauf  gebracht,  in  dem  Ικέτηδ 
seinen  Sohn  zu  erkennen,  der 
durch  Verheiratung  mit  der  Toch- 
ter des  Adrastos  in  Argos  einhei- 
misch geworden  war,  vgl.  378  f. 

1169.  σχές    οιυπερ  ei,     halt 

inne  zu  reden,  wo  du  stehst. 

1170.  δεη&ηναι  mit  doppel- 
tem Genitiv,  wie  Herod.  5,  40 
yvraixos  rfjs  Ι'χειδ  ov  προαδεόιιε- 
&ά  σεν  τηβ  έξέσιο?. 

1171.  τώνδ":  genau  genommen 
hatte  nur  Ismene  von  Polyneikes 
erzählt.  —  Unter  den  Anliegen, 
mit  denen  ein  Mensch  vor  einen 
Gott  hintritt  (προίσταται),  ist 
sicher  die  Bitte  um  persönlichen 
Schutz    das    gewöhnlichste.     So 


kann  sich  ηροστάτηδ  zum  Begriff 
Ικέτηδ  entwickeln.  Die  Über- 
lieferung wird  durch  1278  be- 
stätigt. Allerdings  ist  προστάτη« 
in  der  Regel  derjenige,  der  selbst 
schützend  vor  einen  anderen  tritt. 

1172.  Da  Öd.  gebeten  hat, 
Theseus  möge  nicht  weiter  in 
ihn  dringen,  dem  Ικέτηξ  die  ge- 
wünschte Unterredung  zu  ge- 
statten, so  fragt  Theseus  ver- 
wundert, wer  der  Mensch  sei, 
der  es  verdiene,  daß  er  ihn  wegen 
seines  Anliegens  tadle  und  ab- 
weise. Der  Optativ  γέξαψι  ist 
qualitativ,  nicht  potential  zu 
fassen:  Aisch.  Choeph.  172  ονκ 
ίστιν  δστΐ5  πΐήν  iitov  κείραιτό 
vir,  entsprechend  Prom.  292; 
IL  22,  348;  Aristoph.  Thesm. 
871;  [Plato]  Lysis  207  E. 

1174.  ανδρών  verbindet  man 
am  besten  mit  iya'>  und  faßt  es 
als  Genitivus  partitivus. 


138 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΘΗΣΕΥΣ. 

τι  (5';  ούγ.  άκούείν  έ'ατί,  χαΐ  μή  δράν  ά  μή 
XQjjCeig;  τι  σοί  τοϋδ^  έστΙ  λντνηρόν  xlvstv ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
έχ^ιστον,  ώναξ,  φλέγμα  τον^•^  ητίβι  πατρί' 
γ,αΐ  μή  μ*  άνάγχΐ]  τΐροαβάλίβς  τάδ^  είκα^εΐν. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
αλλ'  et  τό  ϋ-άγ,ημ    εξαναγκάζει^  axÖTCSiy 
μή  σοι  τίρόνοι    rj  τον  -d^sov  φνλαχτέα. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
τίάτερ,  Ttid-ov  μοι,  χει  νέα  παραινεθώ, 
τόν  άνδρ     έ'ασον  τόνδε  τ^  ^'  αντον  φρενΐ 
χάριν  παρααχεΐν  τφ  ^^εφ  ^'  ά  βούλεται, 
καΐ  νφν  ντΐειχε  τόν  κασίγνητον  μολεΐν. 
ον  γάρ  σε,  Ό^άρσει,  προς  βίαν  παρασττάσει 
γνώμης,  ά  μή  σοι  συμφέροντα  λέξεται. 
λόγων  δ    άχονσαι  τις  βλάβη;  τά  τοι  κακώς 


ΙΠδ 


1180 


1185 


1178.  4ΐή  ,«'  άνάγκτ]  προσ- 
ßaXrjs,  ein  bildlicher  Ausdruck, 
entlehnt  vom  Schiff,  das  gegen 
eine  Klippe  geworfen  wird.  Ge- 
wöhnlicher  wäre  μή  μοι  ανάγκην 
προσβάλτ]«,  wie  Trach.  42  kuol 
πικρά?  ώδϊναξ  προσβαλών. 

11791  Bedenke,  daß  du  Rück- 
sicht auf  den  Gott  zu  nehmen 
hast,  an  dessen  Altar  Polyneikes 
sitzt. 

1181  ff.  Ein  Xoyos  ηαραινετικόξ, 
musterhaft  in  seiner  Anlage  und 
Verwendung  der  τόποι.  Ant. 
sucht  den  Vater  vor  allen  Dingen 
zur  Nachgiebigkeit  zu  bewegen 
durch  einen  Hinweis  auf  die 
Rücksicht,  die  man  Theseus  {rov 
άνδρα  tovSf)  schulde.  Erst  dann 
bittet  sie,  Od.  möge  auch  ihr  und 
Ismene  zu  Gefallen  den  Bruder 
vor  sich  erscheinen  lassen.  Verb. 
ίασον  χάριν  παρασχεΐν  τ^ 
αντον  ψ  ρ  εν  ι  (855  όργ^  χάριν 
δούδ)  gratificari  menti  suae 
(1175  f.),  παρασχεΐν  τε  ά.  βού- 
λεται (1179f.)    τω   &εφ,  dem 


Poseidon  gewähren,  was 
Theseus  in  frommer  Rücksicht 
auf  den  Gott  wünscht. 

1185  0.  Ant.  begründet  ferner 
ihre  Fürbitte,  indem.,  sie  hervor- 
hebt, einmal  daß  Öd.  nicht  zu 
besorgen  habe,  durch  Pol.  Worte 
in  seinem  Entschlüsse  wankend 
zu  werden,  sodann  daß  Öd.  nie 
vergessen  dürfe,  Pol.  sei  sein 
Sohn;  drittens  daß  er  an  sich 
selbst  redendes  Zeugnis  trage, 
wie  schreckliche  Folgen  der  Jäh- 
zorn nach  sich  ziehe;  endlich 
daß  es  nicht  schön  sei,  Wohltaten 
entgegenzunehmen,  ohne  sie  zu 
erwidern. 

1186.  Der  Satz  ά  μή  —  λέξεται 
ist  Subjekt  zum  Prädikat  παρα- 
σπάσει,  λέξεται  gleich  λεχ&ήσε- 
ται,  wie  immer  bei  den  Tragi- 
kern. Eur.  Hec.  907  των  άπορ- 
&ήτων  πόλιξ  ονκέτι  λέξτ].  Vgl. 
καλ^  statt  κλη&ήστ]  ΕΙ.  971  U.  ä. 
ZU  Phil.  48. 

1187  f.  Die  bös  ersonn enen  Ab- 
sichten verraten  sich  durch  Reden, 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


139 


ηνρημέν^  έ'ργα  τφ  λόγφ  μηνύεται, 
έφνοας  αυτόν'  ώστε  μηδέ  όρώντά  σε 
τά  των  ι^άχιστα  ονασεβεστότων,  τΐάτερ, 
'θ'έμίς  σέ  γ^  εΐναι  γ,εΐνον  άντιόράν  κ«κώς. 
αλλ*  εΐξον'  είαΐ  χάτέροις  γοναί  ycaxal 
καΐ  ^νμός  οξύς,  αλλά  νονΒ^ετούμενοι 
φίλων  έτνφδαΐς  έξετΐί^δονται,  φύσιν, 
σύ  δ'  εις  έχεΐνα,  μή  τά  ννν,  άτζοϋγ,ότίει, 
ηατρφα  καΐ  μητρφα  τΐήμαϋ^     αττα^ες' 
γ,άν  χεΐνα  λεύασγις,  οΐδ    εγώ,  γνώστ]  χαχον 


1190 


1195 


ν^Ι.  795  f.,  so  daß  es  nicht  nach- 
teilig für  dich  sein  kann,  Pol. 
sich  aussprechen  zu  lassen. 

1189.  In  der  unvermittelt  hin- 
gesetzten propositio  Μψυσα?  αυτόν 
kündigt  sich  schon  der  Stil  der 
späteren  Diatribe  an:  κατά  vavv 
aveftoS'  έπηραν  τά  άρηενα.  άντι- 
πέτΐνενχεν'  έστείλαντο.  xai  σϋ 
πρόε  τά  παρόντα  χρω.  νέρο?ν 
νέχοναδ'  αή  ζητεί  τά  τον  νέον 
Teles  ρ.  10,  4  Hense. 

1189  f.  ώστε  μηδέ^  ει  δρά  σε  τά 
των  κάκιστα  δνσσεβεστάτων,  &έ- 
f/is  είναι  σέ  γ'  εκείνον  άντιδράν 
κακώς.  Zum  Gedanken  El.  770 
ούδ^  γάρ  κακώς  πάσ%οντι  μίσος 
ών  τέκτ]   προσγίγνεται. 

1190.  κάκιστα  δνσσεβ.  ist 
ähnliche  Steigerung  wie  μέγιστον 
έχο-ίστη  Eur.  Med.  1323,  ίσχατ' 
4σχάτο}ν  κακά  Phil.  65,  τά  πλεί- 
στα τών  αναγκαιοτάτων  Photius 
cod.  33.  Antigene  will  den  denk- 
bar höchsten  Fall  der  Gottlosig- 
keit durch  die  stark  hyperbolische 
Phrase  bezeichnen. 

1191.  σέ  γε,  als  Vater.  —  ϋ'έ- 
μ  ις  in  der  Formel  d-έμις  εστίν 
u.  ähnlichen  bleibt  unflektiert: 
Aisch.  Suppl.  335  πότερα  κατ 
Ιχ&ραν  ή  τό  μή  &έμις  λέγεις; 
Plat.    Gorg.   ρ.   505  C   ονδέ  τους 

ίΐύΟΌνς  φασί  μεταξύ  &έμις  είναι 
καταλείπειν.  Strab.  XV  ρ.  712 
οϋτε    λαλησαι    &έμις    {είναι)  οντε 


χρέμχρασ&αι.    Aelian.  Ν.  Α.  1,  60 

μή  γάρ  &έαις  είναι. 

1194.  Der  Sinn  des  Verses  kann 
nur  sein  ψΟ.ων  λόγοις  πραννον- 
ται  (vgl.  Ai.  330  φίλων  γάρ  οΐ 
τοιοίδε  νικώνται  λόγοις).  Das 
Büd,  dessen  der  Dichter  sich  be- 
dient, knüpft  an  die  Handlung 
eines  Zauberers  an,  der  durch 
seine  έπφδαί  einen  Dämon  über- 
wältigt.   Ähnlich  redet  Aischylos 

Prom.    173  von    μελίγλαιαοοι    πει- 

ΌΌνς  έπαοιδαί;  Poesie  und  Prosa 
verwenden  metaphorisch  das  zu- 
gehörige Verbum,  wie  Plutarch 
mor.  604  Β :  τά  τοιαϋτα  προς 
έκείνονς  λέγωι/εν  κάκείνοις  έπάδω- 
μεν,  οϊς  άνεπίμικτα  ποιεί  τάλλα 
πόντος;  vgl.  Eur.  Iph.  Aul.  1212. 
έξεπάδειν  ist  echt  sophokleisch ; 
vgl.  1179  und  zu  Vs.  98.  Von 
einer  Änderung  der  Naturanlage 
ist  hier  gar  keine  Rede,  sondern 
nur  von  dem  Bezwingen  einer 
φύσις,  die  όξύδ'νμος  ist  und  ge- 
bändigt wird  durch  das  Zureden 
der  Freunde. 

1195  ff.  Ant.  hat  den  Mut,  Öd. 
auf  sich  selbst  zu  verweisen,  da- 
mit er  einsehe,  zu  wie  bösem 
Ende  (sie  meint  die  Blendung) 
böser  Zorn  führe.  Aber  sie  drückt 
sich  mit  möglichster  Schonung 
aus :  sieh  hin  auf  jenes  Unheil,  in 
das  du  geraten  bist,  nicht  auf 
die   jetzige   Lage    (die    auf    die 


140 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


^νμον  τελεντήν  ώς  καχή  τΐροσγίγνεται. 
^'X^f'S  yoLQ  ούχΙ  βαιά  τάν^^νμήματα, 
των  σων  άδέρχτων  ομμάτων  τητώμενος. 
αλλ'  ήμίν  είχε'  λίτταρεΐν  γάρ  ού   χαλόν 
δίχαια  προσχρτίζονσιν,  ovo*   αυτόν  μεν  εϋ 
ττάοχειν,  παθόντα  δ*  ονχ  έπίστασ^αι  τίνειν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τέχνον,  βαρεΐαν  ήδονήν  νίχάτέ.  με 
λέγοντες'  έστω  δ'  οϋν  δτΐως  νμΐν  φίλον. 
μόνον,  ξέν\  εΐπερ  χεΐνος  ώδ^   έλεύσεται, 
μηδείς  χρατείτω  της  έμης  ιρνχής  ττοτε. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
άτζαξ  τα  τοίαντ\  ούχΙ  δΙς  χργιζω  χλύειν, 
ώ  ττρέσβν,  χομτΐεΐν  ονχΐ  βούλομαι'  σύ  δε 
σως  ϊσ&  ,  εάν   περ  χαμέ  τις  σφζη  '3^εών. 


1200 


1205 


1210 


Härte  deiner  Söhne  zurückzu- 
führen ist).  Keineswegs  weist 
Ant,  auch  auf  den  Mord  des  Laios 
und  die  Ehe  mit  lokaste  als 
Folgen  des  xaxos  &v^os,  sondern 
lediglich  auf  die  Leidenschaft- 
lichkeit des  Öd.  hei  der  Enthül- 
lung der  πατρώα  και  μητρώα 
πήματα,  vgl.  437  ff.  855. 

1199.  qv  y^i  βαιά^  non  exigua. 

1200.  άδέρκτο? ν  steht  prolep- 
tisch,  ώοτε  γενέσϋ'αι  αδερχτα,  Vgl. 
1089.  zu  Ai.  69.^ 

1202  f.  ε-δ  πάσχειν  geht  auf 
die  von  Theseus  gewährte  gast- 
liche Aufnahme  und  die  Kettung 
der  Töchter,  wodurch  Ödipus  ver- 
pflichtet sei.  Über  das  paratak- 
tische Satz  Verhältnis  ο  ν  καλόν, 
αντ όν  μ  kv  εϋ  η  άσγ^  t  ιν,  πα- 
&όντα  §έ  ονκ  έπίστ  ασ&  äi 
statt  ον  καλόν  ε-δ  nad'orra  ονκ 
έπ.  τίνειν,  Vgl.  ZU  Trach.  54  und 
das  Homerische   αίσγρόν  τοι  §η- 

ρον  τε  μένειν  κενεο7'  τε  νέεο^αι 
η.  2,  298. 

1204  f.  Ihr  zwingt  mich  durch 
eure  Rede  zu  einem  schmerzlichen 
Vergnügen:  der  scheinbare  Haupt- 


hegriff {'ήδο%ή)  wird  durch  die 
Beifügung  {βαρεία)  negiert  und 
aufgehoben.  Anh.  130  ^  Man 
wird  βαρεΐαν  ήδο%ην  gramma- 
tisch als  Akkusativ  des  inneren 
Objekts  fassen  müssen,  der  von 
νικάτε  abhängt. 

1205.  Phil.  1388  sagt  Phüoktet 
όλ.ίϊδ  με,  und  Neoptolemos  ant- 
wortet ονκ  ο-δν  εγο)γε.  Das  οϋν 
dient  hierbei,,  offenbar  zur  Be- 
kräftigung.   Ähnlich  ist  es  oben ; 

vgl.     Herodot    III    80    έλ.έγ&ησαν 
λ.όνοι  άπιστοι  αέν,    έλ,έχ&ησαν  ό' 
ών.    Bakchylides  III  29    τΟ  γάρ 

άελπτον   άμαρ    μόλ^    (ξμολ.ίν)   ών. 
120Γ).       έλεύσεται     wird    VOn 

Euripides,  der  Komödie  und  der 
attischen  Prosa  gemieden. 

1207.  Niemand  soll  jemals 
Herr  meines  Lebens  und  meiner 
Gesinnung  werden.  Öd.  besorgt, 
auch  Pol.  beabsichtige  ihn  mit 
Gewalt  fortzuführen. 

1208.  Nicht  zweimal,  weil 
Theseus  schon  oben  656  f.  ein  für 
allemal  Schutz  verheißen   hatte. 

1209  f.  σώε  ΐσ&''  scheint  gesagt 
statt  σώ£  ^or],  der  Imperativ  als 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


141 


ΧΟΡΟΣ. 

στ  ρ  Οψη. 

δστις  τον  ττλέονος  μέρους 
χρίίζεί,  τον  μετρίου  τταρείς 
ζώειν,  σγΜίοσνναν  φνλάσ- 


kürzester  Ausdruck  absoluter  Be- 
stimmtheit. Daher  wird  denn 
auch,  ehe  das  stolze  Wort  fällt, 
ganz  abrupt  die  Entschuldigung 

vorausgeschickt:       xounsZv     ουχί 

βοϋίομαι.  Man  übersetze :.. 'du 
sollst  wohlbehalten  sein'.  Ähn- 
lich  Eurip.  Iph.  Aul.  730    nach 

der  Frage  jj//as  Sä  πον  %ρή  τηνι- 
χαντα  τνγχάνειν ;  die  Antwort: 
γ^ώρει  πρΟ£  ^'Aoyos  παρ3'ένον£  τε 
τημέίει  \.  h,  du  soUst  nach  Argos 
gehen  usw.  Ferner  Eur.  Ale. 
690  μη  ϋ-νηοχ'  υπέρ  τονδ''  άν- 
δρΟ£,  ονδ^  έγώ  πρό  σον,  WO  im 
zweiten  Glied  zweifellos  d-avov- 
μαι  als  Ergänzung  gefordert  ist, 
also  Imperativ  und  Futurum  auf 
gleicher  Basis  stehen;  genau  so 
Lucas  7,  7  είπ^  λόγφ  και  ίαΟ'ήτω 
ό  παις  μον,  während  Matthäus 
8,  8  sagt  είπε  λόνφ  καΐ  ία&ήσε- 
ται  ό  παϊ5  μον.  Dem  Sinne  nach 
kommt  nahe  Marcus  5,  34  ϋπαγε 

Iv  είρηντ]   και  ϊσ&ι  νγιή«.  —  The- 

seus  begibt  sich  an  den  Altar 
des  Poseidon,  um  Polyneikes  her- 
beizurufen und  das  unterbrochene 
Ol)fer  zu  Ende  zu  bringen. 

1211  —  1248.  Das  nie  rastende 
Elend  des  blinden  Ödipus,  auf 
welchen  seit  seinem  Erscheinen 
in  Attika  die  Widerwärtigkeiten 
von  allen  Seiten  her  eindrangen, 
gibt  dem  Chor  Anlaß,  die  Be- 
schwerden des  Alters  zu  beklagen, 
wobei  das  Gefühl  eigner  Gebrech- 
lichkeit sich  einmischt.  —  Nicht 
selten  tönen  aus  dem  griechischen 
Altertum  ähnliche  Äußerungen 
trüber  Lebensansicht  uns  entge- 
gen. Vgl.  IL  17,  446  ov  μέν  γάρ 
τ  ι  πον  ϊατιν  όιζνρώτερον  άρδρόδ. 
Od.    18,    130    ονδέν    άκιδνότερον 


γαία  τρέφει  άν&ρώποιο.  Wie 
Pind.  Pyth.  8,  95  sagt  aniäe  οναρ 
άνϋ•ρωπο5,  SO  bezeichnen  die 
Tragiker  das  Leben  öfters  als 
einen  Schatten  oder  Traum^  Ai. 
125  όρώ  γάρ  ήμάξ  ονδέν  orras 
άλλο  πλην  εΐδωλ^  δσοιτΐερ  ζίόαεν 
ij  κούφην  σκιάν.     Eur.  Med.  1224. 

fr.  25.  Über  die  Leiden  des 
menschlichen  Daseins  klagt  be- 
sonders Euripides  (s.  vol.  1  p. 
XXXm  d.  Teubn.  Ausg.  v.  1871). 
Strophe.  Ein  Tor,  wer  alt  zu 
werden  wünscht :  denn  das  Alter 
bringt  nur  Leid,  nicht  Lust;  der 
einzige  Retter  ist  dann  der  Tod, 
Ai.  473  αισγ^ρόν  γάρ  άνδρα  τον 
μακρόν  %ρΐ}ζ^ιν  βίον,  κακοΐσιν 
δστι5  μηδέν  εναλλάσσεται. 

12lif.  Wer  des  Mehreren 
begehrt,  zu  leben,  des  Mä- 
ßigen nicht  achtend — .  Der 
epexegetische  Infin.  ζώειν  er- 
gänzt den  Begriff  beider  Geni- 
tive, indem  er  eine  wesentliche 
Bestimmung  nachbringt :  über 
den  eigentlich  von  ζώειν  abhän- 
gig zu  machenden,  aber  gleich 
mit  χρήζει  verbundenen  Gen. 
(=  τό  πλέον  ι/έροΰ  ζώειν  χρήζει) 
Vgl.  zu  1755.  Phil.  62.  —πα-  ' 
ρείβ  ist  statt  des  Akk.  mit  dem  / 
Gen.  verbunden  im  Sinne  von  * 
au  ελών,  χαταφρονών:  ähnlich 
Herod.  9,  33  μετίεοαν  (=  με&ίε- 
σαν)  τηδ  χρησμοσννηδ.  Durch 
den    Parallelismus    τον    πλέονοδ 

^  τον  μετρίον  {μέρονξ)    tritt  der 

Gegensatz  viel  schärfer  hervor. 
1213  f.  Der  Chor,  durch  eigene 
Erfahrung  eines  Bessern  belehrt, 
erklärt  jenen  gewöhnlichen 
Wunsch  der  Menschen  für  ein 
Festhalten   an  (längst  wider- 


\ 


142 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


σων  έν  έμοί  κατάδηλος  εσταα. 

έπεί  τΐολλά  μέν  αϊ  μαχραί 

άμέραι  χατέ^εντο  δή 

λύπας  εγγντέρω,  τα  τέρ- 

7t οντά  d*  ούγ.  αν  ϊδοις  δττον, 

δταν  τις  ες  τΐλέον  τΐέστ] 

τον  δέοντος'  δ  d*  έτίίχονρος  ίσοτέλεστος, 

'ΐΑιδος  δτε  μοΐρ  *  άννμέναως 

αλυρος  αχορος  άναπέφηνε, 

-θ-άνατος  ές  τελεντάν. 


121& 


1220 


legter)  Torheit.  Mit  dem  Fu- 
turum Sarai  weist  er  auf  die 
dereinst  von  solchen  αχαιοί  zu 
machenden  Erfahrungen  hin.  — 
έν  έμοί,  me  iudice,  vgl.  0.  Κ 
677  έν  δέ  τοίαδ^  ΐσο£. 

1215  ff.  αΐ  μαχραι  άμέραι 
wie  7  ό  χρόνοδ  ξννών  ΜαχρΟ£, 
longi  anni.  —  κατέ&εντο , 
ί&εντο  παρά  noSas,  da  die  Zeit 
in  ihrem  Umschwünge  dem  Men- 
schen zuführt,  gleichsam  ent- 
richtet, was  ihm  vom  Schicksal 
bestimmt  ist.  κατέϋ-εντο  ist  gno- 
mischer Aorist;  eine  allgemeine 
Erfahrung  (vielleicht  auch  die 
des  Dichters  selbst)  wird  ausge- 
sprochen. —  λύπαδ  έγ γυτέρ  ω 
{ή  τέρ-ψεωε).  Wie  die  Geschicke 
des  Menschen  seine  Begleiter 
sind  (zu  7),  so  werden  hier  viele 
Begegnisse  im  Leben  der  λύπη 
näher  gesellt  als  der  Freude,  so 
daß  der  Greis  λύπτ]  μάλλον  ούν- 
εστιν  ή  ήδον^. 

1218.  ουκ  άν  iSois  δπον, 
nämlich  Μάτι,  vgl.  Ai.  33.  103. 
890.     Ο.  R.  926.     Ant.  318. 

1219.  Die  Periode  schließt  mit 
einem  Gedanken,  mit  dem  die 
vorhergehende  Periode  anhob. 
τό  πλέον  ist  unmittelbar  wieder- 
holt, dem  δέον  entspricht  oben 
μέτριον.  Der  Dichter  hat  bereits 
angedeutet,  daß  die  übermäßige 
Verlängerung  des  Lebens  ein  Übel 


sei;  danach  hier  πίητείν  είζ  πλέ- 
ον τον  δέοντοζ  im  Büde  von 
πίπτειν  είδ  κακόν. 

1220.  Da  hilft  nur  einer,  der 
alles  gleichmacht  —  der  Tod. 
Wie  Horat.  Carm.  1,  4,  13  sein 
mors  aequo  pulsat  pede  von  arm 
und  reich  sagt,  so  Sophokles  von 
jung  und  alt.  Der  Tod  ist  hier 
έπ Ικονροξ  τη8  λύπηδ,  wie  er 
sonst  als  παιάν  angerufen  wird 
(zu  Phil.  797  f.)  oder  als  έπίκον- 
ρο8  κακών,  ν  όσον.  —  ia  οτέλεα- 
το£,  ό  ία  α  πααι  τελών.  Um  auf 
den  έπίκονροί  zu  spannen,  wird 
ϋ•άνατο5  ans  Ende  gestellt, 
Anh.  991*. 

1221.  "Άιδοε  μοίρα,  wie  μοί- 
ρα &ανάτον  bei  Aisch.  und  Eur. 

1222.  αλνρο5  ά%ορο£,  ohne 
Sang  und  Klang,  weil  nach  Ste- 
sichoros  fr.  50  p.  753  κάδεα  ατο- 
va%as  τ*  ΐΑίδα£  ^λαχεν.  Aisch. 
Suppl.  681  nennt  den  Ares  άχορον 
άκί&αριν  δακρνογόνον. 

Antistr.  Nie  geboren  sein  ist 
das  Beste,  so  schnell  als  möglich 
von  hinnen  gehen  das  Zweite: 
denn  sobald  die  Jugend  ge- 
schwunden ist,  treffen  uns  zahl- 
lose Leiden,  und  endlich  wartet 
unser  das  traurige,  einsame  Alter, 
ein  Inbegriff  aller  Übel.  Der 
Gedanke  geht  zunächst  in  seiner 
Verneinung  aller  Lebenswerte 
über  die  erste  Strophe  noch  hin- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


143 


άντίοτρο  φή. 

μή   φνναι  τον  άπαντα jvtr- 
χα  λόγον'  τό  ö\  έπεί  φαν^, 
βήναι  χεΐ^^εν  δ^εν  περ  ή- 
χει,  πολύ  δεύτερον,  ώς  τάχιστα, 
ώς  εϋτ'  αν  τό  νέον  τταρτ] 
χούφας  άφροσύνας  (ρέρον^ 
τις  πλάγχΒ-η  πολύμοχα-ος  έ- 
ξω; τις  ού  χαμάτων  ενι; 
φθόνος,  στάσεις,  έρις,  μάχαι 
χαΐ  φόνοι/  τό  τε  χατάμεμπτον  έπιλέλογχεν^ 


Α.  Ihr 


1225 


1235 


aus,  lenkt  aber  am  Schluß  in 
deren  Bahnen  zurück  und  berei- 
tet so  den  Übergang  zum  Epo- 
dos  vor. 

1224  f.  In  einem  alten  Spruche 
(Stob.    Flor.    120,   3   und    sonst) 

hieß  es:  ά,ρχήν  μίν  μη  φνναι 
έηιχΟΌνίοιαιν  άριστον,  ψύντα  S* 
δπο)£  ώκιστα  nvXas  \Αίδαο  περη- 
ααι.  Diesen  Standpunkt  teilt  bei 
BakchyMes  V  160  der  Held  Me- 
leagros,  da  er  erklärt:    d-varotoi 

αή   ψνναι  φέριστον,  nach  Euripi- 

des  (fr.  Beller.  287)  ein  πανταχ^ 
&ρνλονμενον.  Vielleicht  mit  Be- 
ziehung auf  unsere  Stelle,  nach 
dem  Anklang  in  Einzelheiten  zu 
urteilen,  sagt  dann  der  Dichter 
Alexis  Com.  3  p.  447  τό  u-ή  yt- 
νέο&αι  μέν  χράτιστόν  έοτ  άεΐ^ 
έπάν  γένηται  σ'  ώβ  τάχιοτ  Μχειν 
τέλοξ.  —  τόΐ'  άπαντα  λόνον  νίκα 
omnem  rationem  superat  —  ίπεί 
φαν  ρ  nämlich  W?,  Anhang  9  ^^  — 
Der  Konjunktiv  bei  έπεί,  wie 
Ant.  1025  έπει  d^  άμάρτ?].  Ent- 
sprechend unten  1443  ti  σον 
στερηβ-ώ.  Viel  seltener  gestattet 
sich  Euripides  die  Auslassung 
des  äv  (in  έπειόάν,  kav,  ös  äv). 
1226.  κεζϋ-εν  =  κεΐσε,  assimi- 
liert dem  öd• εν,  vgl.  Trach.  701 

^κ  8k  γηξ^  δ&εν  ηρονκειτο.  Plat. 
Criton  ρ.  45  Β  ποΙΙα%ον  και  άΐ- 
^οσε  δηοι   &ν   άφίχυ    άγαπήσονσί 


σε.  Ähnliche  Formeln  oft  bei 
Dichtern,  wie  Men.  Com.  4  p.  211 
άπηλ&εν  δ&εν  ήλ&εν  ταχύ.  Eur. 
Herc.  1247  &ανών,  δ&ενπερ  ήλ- 
&01',  εΙμι  γηζ  νπο. 

1229.  Es  folgt  die  Begründung 
der  Sentehz.  —  παρ-^  von  παρί- 
ημί,  S.  V.  a.  παραΗεί^ρηται.  Platon 
de  re  publ.  5  p.  460  Ε  έπειδάν 
την  όξντάτην  δρόμον  άχμήν 
ηαρ^. 

1230.  DerPluralisajPi^oai;»'«« 
bezeichnet  Äußerungen  der  αφρο- 
σύνη. 

1231  f.  r/s  έπλάχχ&η  ηολύμοχ- 
&oe  Μξω  (μόχθ-ον) ;  *wer,  der  leid- 
beladen, kam  je  daraus  heraus?' 
Daß  man  mit  dem  Verlust  der 
Jugend  ab  ipso  ηολύ/ζοχθ-οδ  ist, 
wird  vorausgesetzt.  —  Die  Weg- 
lassung des  Augmentes  (πλάγχ&η) 
ist  selbst  in  den  Chören  der 
Tragödie  nicht  so  frei  wie  in 
Epos  und  Lyrik;  ein  deutlicher 
Beweis  dafür  ist,  daß  Verbal- 
formen, die  durch  Augmentweg- 
lassung  einsilbig  werden  {βη, 
στη,  γνών  Bakchyl.  V  152),  von 
den  Tragikern  gemieden  worden 
sind. 

1235.  in ιλέλογχε  τόν  άν&ρω- 
πον,  d.  h.  ist  am  Ende  des  Men- 
schen sicheres  la^os,  wie  es  sonst 
heißt  γηραζ  επικρέμαται.  Man  Vgl- 
Pind.  Ol.   1,  53  ά,κέρδεια  ΙέΙογγ^εν 


144 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


πνματον  άχρατές  άπροσόμιλον 
γήρας  αφιλον,  ίνα  τνρότΐαντα 
χακά  κακών  ξννοι,χεΐ. 

incoSos. 
έν  φ  τλάμων  δο\  ούκ  έγώ  μόνος, 
πάντο^εν  βόρειος  ώς  τις  άγ,τά 
γ.νματοπλήξ  χειμερία  χλονεΐται, 
ώς  και  τόνδε  χατ '  άχρας 
όειναι  χνματοαγεΐς 
άται  χλονέονσιν  άει  ξυνονσαι, 
αί  μεν  άτν^  άελίον  δνομάν, 
αι  δ^  ανατέλλοντος, 
αί  δ'  ανά  μέσσαν  άχτΐν\ 


1240 


1245 


καχαγόρονβ.  Π.  23,  79  κήρ,  ή 
περ  λάχε  γινόμενόν  ηερ\  Trag•, 
adesp.    14    ίδ   δαΖμον^    δ5   fi^    εϊΐη- 

yas,  ώ&  πονηρόξ  ει.  Anders  un- 
ten 1337  τόν  αντόν  §αίμον^ 
έξεάηχότεε.     λέλο/χα  statt  ειληχα 

ist  nicht  attisch;  auch  die  Tra- 
gödie hat  dies  Perfekt  nur  in 
Liedern. 

1236.  άκρ  aris,  άσΟ'ετέε,  nach 
Eust.  II.  p.  791,  1  τό  ποίονρ  πάρ- 
εσιν,  ώξ  μη  Μχειν  τόν  γέροντα 
κρατεΖρ  έαντον. 

1238.  Soph.  fr.  864  πάντ'  έμ- 
πέφνκε  τω  μακρω  χήρα  κακά. 
Über  κακά  κακ  ών  ZU  Ο.  Ε,.  465, 
Diokles  Com.  2  ρ.  838  πλννετ  τε 
τά  κακά  των  κακών  νμάξ.  Αηοη. 
bei  Plut.  Mor.  ρ.  115  Α  τοιάδε 
&νητοΖσί  κακά  κακών  άμψί  τ  ε 
κηρε£  είλεννται.  —  ξννοικεΖ, 
Vgl.  1134.  Trach.  1055.  Phil.  1168. 
..  Epodos.  Einen  Beleg  gibt 
Odipus,  auf  den  in  seinen  alten 
Tagen  das  Unheil  ohne  Unterlaß 
von  allen  Seiten  einstürmt. 

1239.  ονκ    ίγώ    μόι•ο£.  wie 

1214  der  Chor  auch  an  eigene 
Erfahrung  erinnert.  Man  glaubt 
die  Stimme  des  bejahrten  Dichters 
selbst  zu  vernehmen. 

1240.  πάντο&εν,  streng  ge- 


nommen nur  ποΙΙαχό&εν.  Aber 
dem  Dichter  schwebt  mehr  Odi- 
pus als  die  in  Vergleich  gezogene 
ακτή  vor. 

1241.  χειμερία,  zur  Winters- 
zeit, wie  ήερίη  IL  1,  407.  557 
früh  am  Morgen,  ήματίη  Od.  2, 
104  bei  Tage,  u.  ähnl. 

1242.  Der  Eingang  έν  φ  τλά- 
uojv  δ  δε  läßt  erwarten  κλονεζ- 
ται,  ώδ  τιδ  άκτά  {κλονεΖται).  Al- 
lein nach  dem  eingeschobenen 
Vergleiche  wird  der  Hauptge- 
danke in  anderer  Wendung  wie- 
derholt, indem  a>s  και  τόνδε 
das     τλάμων    δ  δ  ε     aufnimmt. 

Vgl.  II.  4,  433  Τρώες  δ\  ώ5  τ 
όιεδ  τιολνπά,αονοδ  άνδρόδ  έν  ανλ^ 
μνρίαι  έστήκασιν  άμελγόμεναι 
γάλα  λ,ενκόν,  άζηχέδ  μεμακνΖαι, 
άκούονσαί  οπα  άρνώι;  ώδ  Τρώων 
άλαλητόδ  άνά  ατρατόν  ενρϋν,  U. 
ähnl. 

1246  ff.  Man  beachte  den  Pa- 
rallelismus im  Bau  dieser  Verse, 
der  an  die  Weise  der  Psalmen 
erinnert.  In  Prosa:  ήξονσιν  άπό 
ανατολών  και  δνσμών  και  βορρά 
και  νότον  (Lucas  13,  29). 

1247.  ανά^  jusooav  άχτΖνα 
(ßer  plagdm  menMonalem),  näml. 
δντοδ  τον  ήλίον. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


145 


(χί  δ^  ένννχιάν  άπό  ^Ριτεάν. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
χαΐ  μην  δδ^  ήμΐν,  ώς  εοίχεν,  δ  ξένος 
ανδρών  γε  μοννος,  ώ  τζάτερ,  δί     όμματος 
άαταγ,τΐ  λείβων  δάχρνον  ώδ'   όδοιττορεΐ. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
τις  οϋτος; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
δν7ΰ£ρ  γ,αΐ  τνάλαυ  χατείχομεν 
γνώμγ},  ττόρεστι  δενρο  Πολννείχης  δδε. 

Π0ΑΥΝΕΙΚΗ2. 
Οί'μοι,  τΐ  δράσω;  /νότερα  τάμαντοϋ  y.axa 
πρόσ^εν  δακρύσω,  7ΐαΐδες,  ή  τα  τοϋδ*  όρων 
τΐατρός  γέροντος;  δν  ξένης  έιτϊ  γβονός 
σνν  σφφν  έφηύρηχ'  έν^άδ'  έ'λβεβλημένον 
έσ^^ήτι  σνν  τοιαδε,  της  δ  δνσψιλής 


1250 


12δδ 


ι 


1248.  Am  Nordrande  Skythiens 
türmten  sich  nach  der  Vorstel- 
lung der  Alten  die  Ψιπαία  δρη, 
dicht  hewaldet,  in  Finsternis  ge- 
hüllt und  schlimme  ^mas  ανέμων 
entsendend.  Alkman  fr.  51  p. 
645  nennt  'Pmäv  6ρο£  άν&έον 
■Slq,  vvxrds  itsXaivas  οτέρνον 
(Aue  der  Nacht);  Oreithyia 
wird  nach  Soph.  fr.  658  von  Bo- 
reas  entführt  wxtos  έπΙ  ηη/ά?. 
Hier  ίννύ%ιαι  'Ρίπαι  für  sep- 
temtrio,     wie     das     Homerische 

ζΟφο5. 

1249  ff.  Antigone  sucht  so  scho- 
nend als  möglich  Polyneikes  hei 
dem  Vater  einzuführen.  Vorbe- 
reitend nennt  sie  ihn  erst  ό  ξέ- 
νος, die  Nennung  des  Namens 
verspart  sie,  selbst  nach  der 
Frage  des  Öd.,  bis  Pol.  angelangt 
ist.  Im  voraus  bemerkt  sie,  um 
die  1206  f.  geäußerte  Besorgnis 
zu  zerstreuen,  er  erscheine  ohne 
Begleitung  und  in  Tränen 
schwimmend. 

1250.  ανδρών  γε  μοννοζ 
wie    ανδρών    ν'    Μρημοξ,  parallel 

Sophokles  III.  Bd.  9.  .\tifl. 


Aias  511  σοϋ  διοίαεται  ttovos. 
Daß  Sophokles  μόνο«  in  diesem 
Sinne  mit  dem  Genitiv  gebraucht 
hat,  ist  in  hohem  Grade  beach- 
tenswert; denn  das  tun  anschei- 
nend erst  wieder  Byzantiner: 
Syntipas  p.  33  Β  <ί  dk  nazs  iSi- 
ωκε  τόν  οναγρον  και  οϋτοίζ^  δρο- 
μαΐωζ  δίώκων^  uöros  έγένετο 
τών  συντρόφων. 

1251.  άατακτΐ  λείβων  δ ά- 
κρνον,  reichliche  Tränen 
vergießend,  wie  Plat.  Phaed. 
p.  117  C  άστακτι  έχώρει  τα  δά- 
κρυα und  sonst  öfter.  Auch  Ho- 
merische  Helden   weinen  gleich 

den  Kindern  ώζ  τε  κρήνη  μεΐά- 
ννδρυδ. 

1253.  πάρεστι  δενρο,  huc 
adest,  zu  23. 

1254  f.  Parallel  Eur.  Phoen. 
1310  οΐ'μοί,  τι  δράσω;  πότερα 
έμ αυτόν  ή  πόλιν  στένω  δάκρυσαν; 

1258  f.  Verb,  τηξ  ό  δ.  nivos 
γέρων  γέροντι  σνγκατώκ  η- 
κεν  (1238):  γέρων  γέροντι  rheto- 
risch pointiert.     Zur  Sache  Apsi- 

nes    rhet.    586  W;    κινεί  δέ  Ηεον 

10 


146 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΥΣ 


γέρων  γέροντι  ανγγ,ατφγ.η'/.εν  ττίνος 

τελενράν  μαραίνων,  χρατί  (5*   ομματοστερεΐ  1260 

γ,όμη  δι'  αύρας  αχτένιστος  ασσεται' 

άδελφά  ö\  ώς  εοιτ-ε,  τούτοισυν  φορεί 

τα  της  ταλαίνης  νηδύος  ϋ^ρε7ντήρια. 

άγω  πανώλης  όψ '  όίγαν  έχμαν^άνω  ' 

χαΐ  μαρτυρώ  χάχιστος  αν^-ρώτΐων  τροφαΐς  1265 

ταΐς  σαΐσιν  ηχειν  τάμα  μή  έξ  άλλων  πύ^^τ]. 
^»vN>w»l•.  αλλ'  έ'στι  γάρ  χαί  ΖηνΙ  σύνβ^αχος  δ^ρόνων 
Γ     '"''"   Λίδώς  έτι    έ'ργοις  TcäöL,  χαΐ  προς  σοι,  τεάτερ, 

παραστα^ήτω'  των  γάρ  ήμαρτημένων 

άχη  μέν  εστί,  προσφορά  δ*   ονχ  ε  στ'  έ'τι.  —  1270 


έν  τοΐδ  μάϊωτα  καΐ  ενάργεια  ή 
των  άτνχονντΐον  και  ή&οποιία 
και  χαρακτηρισμό«  ό  περί  αντών 
γινό.αενοξ. 

1261.  ασσεται,  flattert.  II. 
6,  510  ν-ψον  δέ  κάρη  ίχει,  άμφι 
δέ  χαΖται  ώμοιο^  άίσσονται^  VOn 
dem  Rosse,  das  seine  Fesseln  ge- 
sprengt hat. 

1262.  άδελφά  {δμοία)  τού- 
τοισιν,  wie  Ant.  192  άδελφά 
τωνδε   κηρύξαδ   ^χοκ     —     φορεί, 

er  trägt  das  Brot,  das  er  bettelnd 
erhält,  doch  wohl  in  einem  Ran- 
zen, der  dem  übrigen  Aufzug 
entspricht,  wie  Euripides  den 
Telephos  πεποίηκεν  έν  δρά^aτι 
ηήραν  Μχοντα  και  ηοοσαιτονντα 
(Schol.  Ar.  Nub.  919). 

νΐ^^.ϋ'ρεπτ-ή  ρ  ια^  τροφήν,ΒΑΙ. 

1265  f.  Apsines  587  W :  ετι 
κινήσοαεν  ίλεον  αυτοί  κατηγο- 
ροΰντεδ  εαυτών,  τοϋτο  ίστι  μέν 
εύρεΐν  και  παρά  τοΐδ  τραγικοί« 
ποιηταϊ«.  Freiwillig  gesteht  Pol. 
ein,  daß  er  sich  als  schlechtester 
Sohn  gezeigt  habe,  κάκιστα  άηο- 
δοιι«  τά  Ό'ρεπτήρια.  Das  Alter- 
tum   machte    den    Kindern    zur 

heiligen  Pflicht  γηροτροφεϊν  τού« 

γονέα«:  nach  Solonischem  Gesetz 
ging,  wer  seinen  Eltern  den  Un- 
terhalt versagte,  der  bürgerlichen 


Ehren  und  Rechte  verlustig 
(Laert.  Diog.  1,  55).  —  τροφαΐ« 
verb.  mit  κάκιστο«,  α  nutritione 
tua,  sofern  Pol.  die  τροφαί  des 
Vaters  verabsäumt  hatte. 

1266.    ή  κ  ε  IV  für  είναι  (zU  Vs. 

452),  aber  prägnant,  weil  Pol. 
erst  jetzt  bei  seinem  Kommen 
erkannt  hat,  wie  traurig  es  dem 
Vater  ergeht.  —  τάμα  μ  ή  έξ 
άλλων  πύδ'γι,  wie  es  mit 
mir  steht,  sollst  du  nicht 
von  anderen  erfahren;  ich 
bekenne  wiUig  meine  Schuld. 
ÄhnHch  El.  1225  ^rικέτ  άλλο- 
Ό'εν  πύϋ-τ},  wohl  sprichwörtliche 
Wendung  wie  non  foris  quaerere 
aliquid. 

1267  f.  Je  ehrlicher  Pol.  seine 
Verschuldung  einräumt ,  desto 
eher  hofft  er  Gnade  beim  Vater 
zu  finden,  da  ja  auch  Zeus  nicht 
unversöhnlich  grolle.  Das  Er- 
barmen (zu  237)  ist  hier  πάρε- 
δρο« des  Zeus,  wie  1382  die  δ/κη. 

1270.  Das  Gesündigte  kann 
geheilt  werden  (wenn  Öd.,  wie 
Pol.  1342  wünscht,  in  die  Heimat 
folgt) ;  eine  Mehrung  ist  bei  dem 
großen  Elend  des  Vaters  nicht 
möglich:  d.  h.  Pol.  geht  im  Ge- 
ständnis seiner  Schuld  bis  zur 
äußersten  Grenze. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


147 


τι  αγάς; 

φώνησον,  ώ  ττάτερ,  τι'  μη  μ^  άποστραφ^ς,  — 

ούδ  '  ανταμείβτ]  μ*  ουδέν,  αλλ*  άτιμάσας 

πέμψεις  άναυδος,  ούδ'  α  μηνίεις  φράσας;] 

ώ  οτχέρματ^   ανδρός  τοϋδ\  έμαΐ  δ^   δμαίμονες,  1275 

πειράσατ'  άλλ^  νμεΐς  γε  αινησαι  τΐατρός 

το  δυστΐρόσοιστον  γ,άπροσήγορον  στόμα, 

ώς  μη  μ'  άτιμον,  τον  d-εοϋ  γε  προστάτην, 

ούτως  μ'  αφ^  γε,  μηδέν  άντειτνών  έτΐο^. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
λέγ\  ώ  ταλαίπ:ωρ\  αυτός  ών  χρεί(^  πάρει'  1280 

τα  Ίίολλά  γάρ  τοι  ρηματ^η  τέρ\\)αντά  τι 
ή  δυσχεράναντ^  ή  χατοιχτίοαντά  πως, 
παρέσχε  φωνήν  τοις  άφωνήτοις  τινά. 
Πολυνείκης. 

αλλ    έξερώ  (γΜλώς  γάρ  έζηγγί  σύ  μοι) 

πρώτον  μεν  αυτόν  τόν^.&εόν  ποιούμενος  1285 


1271  ff.  Dies  sind  Verse,  die 
das  Spiel  des  Schauspielers  deut- 
lich ahnen  lassen.  Sie  leiten  zum 
zweiten  Teil  der  Rede  über. 

1272.  Die  Enklitika  lehnt  sich 
an  πάτερ  an,  ein  Beweis,  daß 
die  Griechen  die  künstliche  Tren- 
nung des  Vokativs,  die  wir  durch 
Kommata ,. markieren,  nicht  emp- 
fanden. Ähnlich  Naassener  pre- 
digt: &νητή,  φν<^^,  τ*^  ^^s  ^^ 
Αψροδίτηξ  κεχωρισμένη^  Achilles 
Tatius  VI  9,  3  τάχα,  λέ/ονοά,  τιδ 
χάκεϊνον  ελεήσει  γννή. 

1273.  οί;(5"  άντα«#ί^.77 :  daß  Öd. 
ihn  nicht  einmal  einer  Antwort 
würdigt,  empfindet  Pol.  am  bitter- 
sten; er  wäre  zufrieden,  wenn 
der  Vater  auch  nur  darum  spräche, 
um  seinem  Grolle  Luft  zu  machen. 

1276.  'So  bringt  ihr  ihn  wenig- 
stens zum  Reden',  ατόιια  (1277) 
steht  prägnant. 

1279.  /US  άφ^.  Die  Wieder- 
holung des  Pron.  wie  1407  u. 
1409.    Anh.  lOS^^.    Das  doppelte 


γέ  wie  1407  ^  1409.  Man  vgl. 
Libanius  de  veneficiis  R  Π  308 
δίκαιον  γ  ε  ή  ν  αντού£,  st  γε  λέγειν 
βονλοαένονδ  έηεΐχον,  τοντό  γε 
άπει&εΤν  μοι. 

1281  ff.  Willst  du  den  Stummen 
(άψώνητοδ)  zum  Reden  veranlas- 
sen, so  sprich  selber ;  dann  wird  ihn 
irgend  etwas  freuen  oder  ärgern 
oder  zum  Mitleid  bewegen,  und 
so  kommt  er  dazu,  sich  seiner- 
seits zu  äußern. 

1285.  Vor  allen  Dingen  (0.  R. 
159)  ruft  Pol.  den  Poseidon  zu 
seinem  Beistande  an,  weil  α  dis 
principium.  πρώτον  μέν,  ώ  άν- 
δρε5  Αδ"ηναϊοι,  τοΖδ  &εοΐ£  εύχομαι 
παοι  χαΐ  πάσαι«  beginnt  Demo- 
sthenes  seine  Kranzrede.  Dem 
πρώτον  μέν  entspricht  dem  Sin- 
ne nach,  nicht  in  der  Form, 
i289  f.  Die  normale  Fortsetzung 
wäre  ϊπειτα  ταντα  άψ*  -υμών 
βονλόμενΟ£  ποτέ  xai  ταϊνδ'  άδελ- 
ψαΖν  και  πατρόδ  ίμοι  κνρεΖν 
{βονλήσομαι    zu     AI.     681).      Vgl. 

oben  469.  zu  Ai.  1299. 
10* 


148  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

άρωγόν,  evd^sv  μ*  ώο'  άνέστησεν  μολεΐν 

ό  τήσδε  της  γης  χοίρανος,  διοούς  έμοί 

λέξαι  τ'  αχοϋσαί  τ*  άοφαλεΐ  σύν  έξόοφ. 

γ.αϊ  ταντ'   άφ'  υμών,  ώ  ξένοι,  βονλήσομαι 

χαΐ  ταΐνο'   άδελφαΐν  και  πατρός  χνρεΐν  έμοί.  1290 

α  δ'  ήλ-Θ-ον,  η  δη  σοι  ^-έλω  λέξαι^  πάτερ, 

γης  έχ  ττατρφας  έξελήλαμαι  φυγάς, 

τοις  σοις  πανάρχοις  οϋνεχ"   έν^αχεΐν  3^ρόνοις 

yovfj  τιεφνχώς  ήξίονν  γεραιτέρ^. 

άν&    ών  μ'  Ετεοχλης,  ών  φύσει  νεώτερος,  1295 

γης  έξέωσεν,  ούτε  νιχήσας  λόγφ 

Όϋτ    εις  έλεγχον  χειρός  ονδ'  έργον  μολών^ 

τζόλιν  δε  τΐείσας.     ών  έγώ  μάλιστα  μεν 

τήν  σήν  έρινύν  αιτίαν  είναι  λέγω, 

έπειτα  xaito  μάντεων  ταύττ]  χλύων.  1300 

έττει  γαρ  ήλϋ-ον  "Λργος  ες  τό  /Ιωριχόν, 

λαβών  '[Αδραστον  ττενΌ^ερόν,  ξννωμότας 

^στησ'  έμαντφ  γης   δσοιττερ  '^ττίας 

1286.  ^ri^fii/,  von  dessen  Altar.  1297.    ovS^    έργον,   wie   Ai. 

—  άνέστησεν ,  276.  814  τάχος  γάρ  Μργον    και    ποδών 

1288.    λέ^αι    τ'    άκουσα^   Tf,  ά/<*  §ψεται. 

190.  —    άσφαΐεΐ    σνν    έξόδω,  1298  f.     ών    έγώ    κτβ.,    daran 

1165.  ist    zumeist    deine    Erinys 

1291.  ä  ήλϋ-ον,  wie  1308.  0.  schuld,  d.  h.  der  böse  Kache- 
R.  1005  τοΰτό  γ'  ίκόμην.^  Ar.  geist,  der  das  Geschlecht  des  Öd. 
Plut.  966  άλλ^  δ  τι  μάλιστ^  έλη-  verfolgt,  ή  πάλαι  γένον£  ψ&ορά 
Xvd'as  λέγείν  σε  χρην.  369,  vgl.  424  f.  788.  964  f. 

1292ff. ..  Zur  Sache  vgl.  374  ff.  1301.    έπεί  γάρ   ^λϋΌν  κτέ. 

1292.  Ähnlich  Eur.  Hei.  90  läßt  erwarten,  Pol.  wolle  erzählen, 
(oder  Soph.  fr.  726)  φνγάδ  πα-  was  ihm  nach  seiner  Ankunft  in 
τρώαζ  έξελήλauaι  %dOvos.  ArgOS  die  μάντεΐί  dort  enthüll- 

1294.  γον^  γεραιτέρα  durch  vor-  ten.  Allein  da*er  seine  argeiischen 

berechtigte    Geburt,     γεραίτερο?  Verhältnisse  berührt,  kommt  er 

in   diesem    Sinne  ist   ein  lonis-  auf    die    Absicht    seines    Zuges 

mus  (Jebb.).  gegen  Theben  zu  sprechen,  ver- 

1296  f.    Weder  hatte  Et.  auf  liert    den    Begründungssatz    zu 

gütlichem  Wege   sich   mit    Pol.  1300  aus  den  Augen  und  schil- 

verständigt  noch  mit  der  Gewalt  dert   seine   mächtige   Bundesge- 

der  Waffen  seine  Ansprüche  gel-  nossenschaft.  —  "Αργο£  τό  ζ/ω- 

tend  gemacht:  vielmehr  hatte  er  ρικόν  (zu  696),  wie  378  u.  1387 

die  Bürgerschaft  auf  seine  Seite  τό  κοζλον  "Αργοδ. 

zu  bringen  gewußt.     Vgl.  Einl.  1303.   γη  *Απία,  die  Pelopon- 

S.  9  ff.  nesos,  nach  dem  alten  ίατρόμαν- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΐ 


149 


τΐρωτοί  ymIouvtcu  xca  τετίμηνται  Öoqsl, 
ÖTCiog  τον  έτΐτάλογχον  ες  Θήβας  στόλον 
ξύν  τοΐσδ^   άγείρας  ή  ^άνοιμι  ττανδίκως 
ή  τους  τάδ*  έχττράξαντας  έτίβάλοιμί  γης. 
εΐέν  τι  δητα  νυν  άφιγμένος  χνρω; 
αοΐ  προστρο7ναίονς,  ώ  τΐάτερ,  λιτάς  έχων, 
αυτός  τ'  έμαντον  ξνμμάχων  τε  των  έμων, 
οί  νυν  συν  έ^ιτά  τάξεσιν  συν  έτττά  τε 
λόγχαις  το  Θήβης  πεδίον  άμφεστάσι  7täv' 
οίος  δορυσσοϋς  ^Λμφιάρεως,  τα  πρώτα  μέν 
δόρει  χρατύνων,  πρώτα  δ    οιωνών  όδοΐς' 
ό  δεύτερος  δ' Λίτωλός   Οίνέως  τόχος 
Τνδεύς'  τρίτος  δ'  Έτέοχλος,  'Λργεΐος  γεγώς' 


1305 


1310 


1315 


r/s  naZs  '^τιόλλωνοβ  ΐΑηι«,  der 
γοη  Naupaktos  kam  und  χθ-όνα 

έχχαϋ'αίρεί  κνωδάλων  βροτοφ^'ό- 
ροη•  Aisch.  Suppl.  262  ff. 

1304.  καλούνται  καΐ  τετί- 
μηνται  wie  Ο.  Ε-.  39  λέγχι  νο- 
μίζχι  τε.  —  Βόρεί  ist  mit  πρώ- 
τοι zu  verbinden. 

1806.  παν8ίκω£, in  ehrlichem 
Kampfe. 

1307.  τούδ  τάδ*  έκπ  ράξαν- 
τα5,  die  Anstifter  dieser 
Dinge,  zurückhaltende  Bezeich- 
nung des  Bruders.  Der  Pluralis 
wie  970  παίδων. 

1308.  Die  rhetorische  Selbst- 
frage greift  auf  1291  zurück, 
wo  die  eigentliche  Absicht  aus- 
gesprochen war.  Pol.  ist  Kriegs- 
mann, kein  Eedner;  Umständ- 
lichkeit und  Unfähigkeit,  bei  der 
Sache  zu  bleiben,  charakterisieren 
ihn  sehr  gut.  Auch  nachher 
(131  Off.)  verliert  er  sich  wieder 
in  einer  Schilderung  seiner  Streit- 
macht und  kommt  erst  am  Schluß 
auf   sein   Anliegen  zu  sprechen. 

1311.   oi)v  in  τά  τάξε  σ  17' κτε  , 

mit  sieben  Heereshaufen 
und  sieben  Speeren  scheint 
den  έπτάλογχοξ  οτ<'λο9  1305  ge- 
nau zu  umschreiben :  auch  dieser 


Ausdruck  würde  unberechtigt 
sein,  wenn  man  nicht  die  sieben 
Lanzen  als  besonderes  Charak- 
teristikum der  sieben  Anführer 
faßt. 

1313  ff.  Die  Führer,  in  deren 
Namen  Soph.  mit  Aischylos  Sept. 
377  ff.  und  Eur.  Suppl.  861  ff. 
Phoen.  1104  ff.  ziemlich  überein- 
stimmt, stehen  zu  der  sieben- 
torigen  Thebe  in  Beziehung. 
Da  Pindaros  Ol.  6,  15  sieben 
Scheiterhaufen  der  vor  Theben 
Gefallenen  kennt,  so  scheint 
schon  die  Θηβαι?  κυκλική  dieselbe 
Zahl  gehabt  zu  haben.  Amphi- 
araos  ist  der  Achilleus  und  Kal- 
chas  des  Krieges  in  einer  Person, 
άαψότερον  μάντΐ£  r'  aya&ds  xai 
δονρΐ  μάρνασ&αι  Pind.  Ol.  6,  17; 
daher  Odyss.  15,  245  Όικλήηε 
(έτικτε)  λαοσσόον  ^Α//φιάρηον,  δν 
ηερί  κηρι  φίλε  ι  Ζεύδ  τ  αίγίοχοζ 
και  Ι4πόλλων.  Pind.  Nem.  10,  9 
f/αντιν  Οίκλείδαν,  πολέμοιο  νέφο£. 

τα      πρώτα      κρατύνωι 
Vgl.  Ai.  435  τά  πρώτα  άριστεύσαΰ. 

1314.  πρώτα  für  τά  πρώτα 
Vgl.  zu  808.  —  οίοινών  όδοΐ5. 
wie    Ο.    Β.     311     μαντική«    όδόν 

Üblicher  in  dieser  metaphorischen 
Verwendung  ist  οΐμοε. 


150 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τέταρτον  '^Ιτίτζομέδοντ'  άττέοτειλεν  τνατήρ 
Ταλαός'  δ  τΐέμτντος  δ'  εύχεται,  χατασχαφ^ 
Κατΰανεϋς  το   Θήβης  άστν  οτ^ώσευν  πνρί' 
ίτίτος  ök  Παρ^ενοτΐαΐος*  ^4ρχάς  όρννται, 
επώνυμος  της  ττρόοΒ-εν  άδμήτης  χρόνφ 
μητρός  λοχενΟ-είς,  ταστός  ^Λταλάντης  γόνος' 
εγώ  δέ  σός,  κεΙ  μη  σός,  αλλά  του  χαχοϋ 
πότμον  φυτευΌ-είς,  σός  γέ  το  ι  καλούμενος} 
άγω  τον  "Λργονς  άφοβον  ες  Θήβας  στρατόν, 
OL  σ'  αντί  παίδων  τώνδε  γ,αΐ  ψυχής,  πάτερ, 
Ιχετενομεν  ξύ μπάντες,  έξαιτούμενοι 
μήνιν  βαρεΐαν  είγ,αδ^εΐν  δρμωμένφ 
τφδ'   αν  δ  ρΐ  τ  ου  μου  προς  χασιγνήτου  τίοιν. 


1320 


1325 


1318f.  κατάσκαψα  —  πνρί 
heißt  es,  indem  der  engere  Begriff 
ηνρί  zu  näherer  Bestimmung 
nachgeholt  wird,  wie  Aisch.  Pers. 
818  &Zv£S  ^έ  νεκρών  και  τριτο- 
οπορφ  yovQ  Άφωνα  σημανονσιν 
ομμασιν  βροτών.  Eur.  Med. 
992  παιοΐν  ου  κατειδώΰ  6λε3'ρον 
βίοτα  ηροσάχειδ.  Über  den  /iyas 
Kapaneus  Ant.  134  ff.  Eur.  Suppl. 

498  (Καττανεύδ)  ώμοσεν  τιόλιν 
πέρσειν  &εον  ϋ'έλοντοδ   ην  τε  μή 

1320.  Άρκάξ  war  er,  hatte 
aber  nach  Aisch.  Sept.  548  in 
Argos  eine  neue  Heimat  gefun- 
den. Daher  ό  S'  Ιαρχά?  αύ  κάρ- 
γεϊοδ  "Άταλάντηξ  yövos  Eur. 
Phoen.  1153.  Genaueres  über 
ihn  gibt  Aisch.  Sept.  534  ff. 

1321  f.  Man  verstehe  τψ  πρόσ- 

Ό'εν  άδμήτηδ  μητρΟ£  'χρόνίρ  (d.  i. 
spät,  endlich)  λοχεν&είδ,  έπώνν- 
μο8      (αντηδ),      ajso     Παρθ'ενίαξ, 

Παρϋ'ενοπαΖο«.  Über  die  Inver- 
sion von  χρόνω  und  αητρό?  siehe 
das  Epimetrum  2  zum  Philoktet. 
Von  Atalante  sagt  Theognis  1292 

ωχετο  δ'  νχρηλάζ  έζ  κορνφάδ  ορέ- 
ων^ φεύγονσ  ίαερόεντα  yauov, 
χρνσέηδ  ^4φροδίτη9  δώρα'  τέλοξ 
δ'   ίγνω  και  μάΧ*  άναινομένη. 


1322.  ^Αταλάν  τη£  γόνοζ. 
Der  Name  "Αταλάντη  wird 
durch  das  Hinausrücken  ans  En- 
de gehoben,  vgl.  zu  1220. 

1324.  Pol.  hält  sich  für  einen 
Sohn  des  Unglücks,  wie  Od,  sich 
im  0.  E.  1080  als  einen  naZs 
τνχηδ  betrachtet.  Vgl.  Eur.  Tro. 
766  ώ  Τννδάρειον  ερνοδ,  ονποτ 
εΐ  jdios^  πολλών  δε  πατέρων  φημί 
σ'  έκπεφνκέναί.  άλάστορο?  μ^ν 
πρώτον^  είτα  δέ  ψ&όνον  ψόνον 
τε  Β^αι^άτον  &'  δσα  τε  γη  τρέφει 
κακά.       Der    Gen.     bei    λοχεν&είζ 

(1322)  und  φντεν&είς  ist  durch- 
aus gewöhnlich  (zu  Phil.  3),  er 
findet  sich  aber  in  der  Sprache 
Pindars  und  der  Tragödie  auch 
bei  anderen  Partizipien. 

1326  f.  Nun  erst  folgen  die 
1309  angekündigten  λιταί.  In 
dem  statt  des  üblichen  πρόξ,  per 
hasce  filias,  gesetzten  αντί  liegt 
der  Begriff  einer  άντίδοοιε,  ^e 
Andeutung,  daß  die  Bitte  dem 
Heil  der  Mädchen  und  des  Vaters 
gleichstehe.  —  οΐ,  zu  263. 

1328  f.  είκά ϋ'ε  Zv  μηνιν,  re- 
mitiere iram.  Über  τον  μον 
neijen  τώδ^  άνδρί  {έμοή  ZU 
284.  Vgl.  Aisch.  Prom.  304 
δέρκον    τόν    ά ids    φίλον,    τόν 


Ι 


ΟίΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩιΝΩΙ 


151 


1335  Τ 


δς  μ^  έξέωσεν  χάπεσύλησεν  ττάτρας.  1330 

εέ  γάρ  τι  7ΐΐοτόν  έστιν  έχ  χρηστηρίων, 

οϊς  αν  συ  τΐροσβ-τ),  τοΐσό'  έφασκ^  είναι  κράτος,    ij  ο/5Γ^4<γ   '*" 

7ερός  νυν  οε  χρηνών  χαΐ  d-εών  όμογνίων 

αίτω  πιΌ^έοϋ^αί  χαΐ  τιαρειχαο^εΐν,  έττεί 

7ντωχοϊ  μεν  ήμεΐς  χαΐ  ξένοι,  ξένος  οέ  σύ' 

άλλους  δέ  ϋ-ωπεύοντες  οίχοϋμεν  σύ  τε 

χάγώ,  τον  αυτόν  δαίμον'   έξειληχότες. 

ό  δ*  εν  δόμοις  τύραννος,  ώ  τάλας  έγώ, 

xoivfj  χα&'  ημών  έγγελών  άβρύνεται' 

δν,  εέ  σύ  τήμ^  ξυμτΐα^αστήστ}   φρενί, 

βραχεί  σύν  όγχφ  χαΐ  χρόνφ  διασχεδώ. 

ώστ'  εν  δόμοισο  τοΐσι  σοΐς  στήσω  σ*  άγων, 

στήσω  δ '  έμαυτόν,  χεΐνον  εχβαλών  βία. 

χαΐ  ταϋτα  σον  μεν  ξυν^έλοντος  έ'στι  μοί 

χομττεΐν,  άνευ  σου  δ^  ουδέ  σω-Θ-ήναι  σ&ένω.  1345 


1340 


ι 


σνγκαταοτήσαντα  τήν  τνραννίδα, 
oi'ais  νπ^  αύτον  πημοναΖσι  ■κάμ- 
πτομαι. 

1330.  πάτραξ  verb.  mit  έξέ- 
oioev^  WOZU  κάπεσύληθ6ν  der 

Verstärkung  halber  beigefügt 
wird.  Vgl.  Ant.  537  ξνμμετίαχω 
xai  φέρω  rrjs  airias. 

1332.  Μψασχε,  τά  χρηστήρια. 

1333.  προς  κρηνών,  των 
έκΘ'ρε-ψασών  σε.  Quellen  Und 
Flüsse  der  Heimat  werden  als  κον- 
ροτρόφοι  heilig  gehalten.  Weck- 
lein vergleicht  den  Schwur,  den 
die  Epheben  der  Drerier  leisteten 
bei  den  κρηναι  και  ποταμοί  xai 
&εοΙ  πάντεξ  και  πασαι  (Solmseu, 
Gr.  Dialektinschr.  S.  66,  6).  Über 
die  Stellung  des  οε  Anh.  92  ^^ 

1335  ff.  Pol.  gibt  sich  äußerste 
Mühe,  den  Vater  von  einer  Ge- 
meinsamkeit ihrer  Interessen  zu 
überzeugen. 

1336.  i?"«/ π ft; ο i'TiS  bezeichnet 
hier  die  Erniedrigung,  die  in  der 
Abhängigkeit  von  andern  liegt. 
—     οίκον  μεν ,    vitam    degimus 


ähnüch  Plato  Symp.  182  Β  äUo- 
Θί  πολλαχον  αέσχρόν  νενόμισται 
{τό  χαρίζεσ&αι  έρασταΐδ),  δσοι 
ύπό  βαρβάροΐ£  oixovaiv. 

1338.  τάλα«  έγώ  Ausruf  des 
zornigen  Bedauerns  wie  1401. 

1339.  καθ"'  ημών  äyyekmv, 
wie  Phil.  328  κατ'  αυτών  έγκα- 
λών,  Ai.  969  τί  δητα  τονδ^  έπεγ- 
γελφεν  άν  κάτα; 

1340.  'Wenn  du  meiner  Ge- 
sinnung (ihn  zu  stürzen)  bei- 
trittst', χέρι  für  φρενι  Wäre 
allein.,  deshalb  wenig  passend, 
weil  Öd.  ein  kraftloser  Greis  ist, 
der  tätlichen  Beistand  nicht  lei- 
sten kann.  Nur  das  ξνν&έλειν 
verlangt  Polyneikes  (1344),  der 
hauptsächlich  die  άραί  des  Vaters 
(1375  ff.)  fürchtet. 

1341.  βραχεί  σύν  ογκφ,  wie 
El.  1142  σμικρό?  Ο'/κο«  έν  σμίκρω 
κύτει.  Men.  Com.  4  ρ.  187  ονπώ- 
ηοτ*  έζήλωσα  πολυτελή  νεκρόν' 
είβ  τόν  ίσον  όγκον  τω  σφόδρ 
Μρχετ  εΰτελεΐ.  Anders  Oben  1 162 
βραχϋν  μϋθΌν  ουκ   ογχον   πλέων. 


152  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

ΧΟΡΟΣ. 

τόν  άνδρα  τον  πέμψαντος  οννεκ  ,   Οίδίηον, 
είττών  δτζοΐα  ξύμφορ\  έχτΐεμιραι  ττάλιν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
αλλ'  ει  μεν,  άνδρες,  τήσοε  δημονχος  χ^ονός 
μή  έτύγχαν'  αυτόν  δενρο  προσπέμχρας  έμοί 
Θησεύς,  δΐΥΜίών  ώστ'  έμον  γ,λύειν  λόγους,  1350 

ούδ*  αν  τΐοτ    όμφης  της  έμης  έττ'ησ^ετο' 
νυν  δ^  άξιωδ^είς  είσί  χάχούσας  γ^  έμον 
τοιαν^'  ά  τόν  τονδ'  οντΐοτ^  ευφράνει  βίον. 
δς  γ\  ώ  χάκι,στε,  σχήτΐτρα  γ,αΐ  θρόνους  έ'χων, 
ά  ννν  δ  σός  ξύναι,μος  εν  Θήβαις  έχει,  1355 

τόν  αυτός  αύτον  πατέρα  τόνδ^  άπήλασας 
γ,αβ-ηχας  άτΰολιν  χαί  στολάς  ταύτας  φορεΐν,     ^^^έ^ 
ας  ννν  δαχρύεις  είσορών,  δτ '  εν  τνόνφ 
ταύτφ  βεβηχώς  τυγχάνεις  χαχων  έμοί. 
ού  χλαυστά  'δ'  έατίν,  αλλ'   έμοί  μέν  οίοτέα  1360 

τάδ\  έωσττερ  αν  ζώ,  σον  φονέως  μεμνημένος. 

1346.  ό  πέμχραζ,  Theseus.  1357.     Μ&ηκας    ist    mit    dem 

1347.  Μκπεμ'ψαί,  dimitte  hinc      Akkus,  und  mit  dem  Infin.  kon- 
ahs  te.  struiert,  wie  bei  Find.  Pyth.  1,  40 

1348.  τησδε  δημοϋγ^οδ  χθΌ-        ί&ελήσαΐ8     ταντα     νόφ     τι&έμεν 
ν  ÖS,  Vgl.  1087.  siJavSgov    τε    χώραν.       Vgl.     zu 

1350.     δίκαιων    ώστε,    vgl.  Ant.  357f. 

Eur.     Hipp.     1327     Κύπριε     γαρ  1358.       naios     κακών     scheint 

tJ&bV  ώστε  γίγνεσϋ'αι  τάδε.  kurz    gesagt   für    ό  έκ  κακών  γι- 

1352.  ά|ί ο?  L^ ff /s,  man  ergänze  γτόμενοα   πότο?.,   man   hat  dann 

τη8  όμφψ  aus  dem  vorhergehen-  novos  im  Sinne  von  aerumna  zu 

den  Verse.  fassen,    βαίνειν  hat  oft  den  Be- 

1354.    ^s. 7 i,  vgl.  866  und  den  griff    des    lateinischen    versari: 

ähnlichen  Übergang  zur  Anrede  El.  1094  έηεί  σ'  έφηύρηκα  μοίρα 

Eur.    Hec.     1197     πρόε    τόνδε     δ'  aiv  ονκ  έν  έσϋΊά  βεβώααν. 

εΐμι    και    löyois    άμείχρομαι,    Ss  1360  f.        Weinen    frommt 

φήδ  κτέ.    Od.  4,  685  νοτατα  και  nicht  (mit  Bezug  auf  1358),  da 

ηύματα  ννν  ένϋάδε  δειπνήοειαν'  mein  Unglück  dadurch  nicht  ge- 

οΐ  β'άμ''  άγειρόμενοι  βίοτον  κα-  hoben  wird:  son de  rn  mir  liegt 

τακείρετε     πολλόν.      Trach.     227  ob,    es  ZU  tragen,    solange 

χαίρείν  δέ  τόν  κήρνκα  προνννέπο),  ich     lebe,     stets     dein      als 

χαρτόν    ει    τι    και    φέρει?.     Mit  mein  es  Μ  Orders  ein  gedenk. 

σκήπτρα    καΐ     &ρόνον£    vgl.  Die     Bezeichnung    als     φονεν? 

425.  448  f.     ^           ^  wird    durch    1362  ff.    begründet. 

1356.        τόν      αντΟ£       αντον  Das  Particip  μ  εμνη  α  evos,    ob- 

(a=:  τόν  σαντον)  πατέρα,  zu  930.      wohl    dem    Gedanken    nach    zu 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


153 


σϋ  γάρ  με  μόχ&φ  τφδ'  έ^^ητίας  εντροφον, 

σν  μ'   έξεωσας,  έχ  σέ&εν  δ'  άλώμενος 

άλλους  επαιτώ  τον  υμ^'   ήμέραν  βίον. 

εί  δ^  έξέφνσα  τάσδε  μη  έμαντφ  τροφούς 

τάς  τταΐδας,  ^  ταν  ονχ  αν  ή,  το  σόν  μέρος ' 

νυν  δ*   αίδε  μ'  έχσωζουσιν,  α'ίδ'  έμαΐ  τροφοί, 

αΐδ^  άνδρες,  ού  γυναίκες^  εις  τό  συμτΐονεΐν 

ύμεΤς  δ'   avt^  άλλου  ν.ούγ.  έμοϋ  ττεφύτ-ατον. 

τοιγάρ  σ*   δ  δαίμων  είσορά  μεν,  ου  τι  που  ((5'Χ 

ώς  αύτίχ' ,  εϊπερ  οϊδε  χινοϋνται  λόχοι 

προς  άστυ  Θήβης.     ού  γάρ  εΟχ^'   όπως  πόλιν 

χείνην  έρείψεις,  άλλα  7ίρόσ&εν  αΐματι 

πεσΐί  μιανθείς  χώ  σύναιμος  έξ  ϊοον. 


1365 


1370 


LL•. 


οίοτέα  gehörig•,  schließt  sich  doch 
an  das  ihm  zunächst  stehende 
Verbum  ζά>,  zumal  έμοί  οίοτέα 
τάδε  soviel  ist  wie  έγώ  τάό' 
oioot, 

1362  f.  μόχβ'ω  τω^  ^&ηχα« 
ϊντ^οψον ^  σν  εΐ  ό  tis  τόνδε 
τόν  μόχϋΌν  if/βαλών  έμέ^  έν  ώ 
νϋν  τρέφομαι  Die  Anaphora 
σύ-σν-οϋ  δ'  steigert  rhetorisch  die 
Wirkung  der  Invektive.  Bei  der 
Hervorhebung  des  Gegensatzes 
1367  ff.  kehrt  die  Figur  nicht 
ohne  Absicht  wieder. 

1365  f.  uf]  ist  von  dem  Wort, 
zu  dem  es  gehört,  getrennt  wie 

Phil.  66  εί  δ'  έργάστ]  μτ]  ταϋτα 
(statt  εί  δέ  μή  έρνάοη  ταντα). 
Vgl.  ZU  El.  992  f.  1211.' 

1366.     τό  σόν    μέρθ«    'soweit 

du  beteiligt  bist'.  Beispiele  der 
Phrase  zu  Ant.  1062. 

1368.  Vgl.  337  ff.  —  εέζ  quod 
attinet  ad. 

"■"1370  ff.  Deshalb  hat  die  Gott- 
heit dich  ins  Auge  gefaßt,  frei- 
lich nicht  so,  wie  sie  dich  noch 
ins  Auge  fassen  wird,  falls  tat- 
sächlich ί/ίτιερ)  der  Zug'  gegen 
Theben  erfolgt.  So  wird  man 
die  Worte  zu  verstehen  haben, 
indemgman  den  Vergleichsatz  zu 


d)e  αντίκα  σ  έσόχρεται  ergänzt. 
Der  Sinn  ist :  deshalb  geht  es  dir 
schlecht,  aber  keineswegs  so 
schlecht,  wie  es  dir  bald  ergehen 
wird.  Zum  Verständnis  der  Stelle 
dient  Vs.  1536  f.  Ό-εοί  γάρ  εν  μέν 
örpk  δ^  εέσορώσ^^  δταν  τά  ό'εΤ* 
άψε/δ  τι?  εΐξ  τό  μαΐνεσ^'αι  τραη^. 
Wir  haben  eine  ähnliche  Metapher 
ausgebildet  in  der  Redensart 
'einen  aufs  Korn  nehmen',  die 
allerdings  der  poetischen  Sprache 
nicht  angehört,  πον  sagt  Ödi- 
pus,  weil  die  Entscheidung  in 
der  Zukunft  liegt:  χρόνω  μάϋ^οί? 
äv,  ov%l  τφ  τταρόντι  nov  0.  C.  580. 

1372  f.  Denn  statt  Theben  zu 
zerstören,  wie  du  beabsichtigst, 
wirst  du  im  Kampfe  fallen  gleich 
deinem  Bruder. 

1374.  Man  vermißt  bei  πεσ^ 
ein  σύ,  das  den  Gegensatz  zu  χώ 
ovraiuos  markieren  Würde;  ähn- 
lich fehlt  οϋ  μέν  bei  Euripides 

Cycl.  74  f.  ώ  ψίΧο?,  ώ  ψίλε  Βάκ- 
χειε, πον  οίοηοΐεΐζ;  ξαν&άν  γαί- 
ταν  σείειε,  έγώ  δ    ό  oos  ηρόπολοζ 

δ-ητΐύίη  ΚύκΙωπι,  Εν.  Lucae  16, 
25  άηέΐαβίζ  τά  άγα&ά  έν  τ^  ζω^ 
σον  και  Λάζαροε  όμοίο)£  τά  κακά^ 
rv7'  δέ  ώδε  παρακαλεΐται,ψσύ  δέ 
όδννασαι. 


154 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


τοιάϋδ^  Αράς  θ(ρφν  πρόσ^ε  τ'  έξανψ.^  έγώ  1375 

νυν  τ'   άναχαλονμαί  ξνμμάχονς  έλ^ειν  έμοί, 

ίν'   άξιώτον  τους  φντεύσαντας  σέβειν 

χαΐ  μή  έξατιμάζητον,  ει  τυφλού  πατρός 

τοιώδ'  έφυτον  {αϊδε  γαρ  τάδ*  ούν.  εδρών). 

τοιγάρ  τό   σόν  -Θ^όχημα  ν.αϊ  τους  σους  -θ-ρόνους  1380 

χρατονσιν,  εϊτοερ  έοτιν  ή  τχαλαίφατος 

^ίγ,η,  ξύνεδρος  Ζηνός  αρχαίους  Νόμοις. 


1375.  πρόσ&ε,  nach  Empfang 
der  Botschaft  der  Ismene  421  ff. 

1376.  ανακαλούμαι  revOCO.    Die 

άραί  werden  als  lebendige,  dä- 
monische Mächte  gefaßt,  nicht 
anders  als  aiSos  (z.  B.  Eur.  Ion. 
337),  λύπη  (Or.  399)  und  zahl- 
reiche andere  Begriffe,  die  für 
uns  nur  Abstrakta  sind. 

1377.  Nächst  den  Göttern  soll 
man,  so  lautete  das  hellenische 
Gebot,  Tovs  ψντρ/ύοανταξ  σέβειν^ 
wie  Eur.  fr.  219  sagt:  tqsIs  eialv 
άρεταί^  τάδ  χρεών  σ'  άσκείν,  τέκ- 
νον'  d'aovs  τε  τιμαν  τούδ  τε 
&ρέ•ψαντα8  yovrjs  vauovs  τε 
κοινοϋδ  "^EllaSos.  Cheiron  lehrt 
den  Achilleus  bei  Find.  Pyth.  6, 
26  erst  Zeus  und  die  Götter  ehren, 

dann  μή  ποτέ  τιμά?  άμέρδειν  γο- 
νέων βίον.  Vgl.  Aisch.  Suppl. 
707  ff. 

1378  f.  και  (tva)  wq  έξατιμάζη- 
τον und  damit  ihr  es  nicht  für 
ganz  unwürdig  erachtet,  daß 
zwei  so  große  Herren  {τοιώδ') 
von  einem  blinden  Vater  stam- 
men. Objekt  von  έξατιαάζητον 
ist  der  Kondizionalsatz ;  ει  tritt 
,ein  für  δτι^  wie  nach  θαυμάζω 
und  anderen  Verben  des  Affekts. 
—  'Denn  meine  Töchter  (αϊδε) 
taten  es  nicht'  d.  h.  ονκ  έξητί- 
μασαν  τό  τνψλον  πατρός  ψΰναί. 
δράν  nimmt  den  Begriff  des  vor- 
angehenden Verbums  auf  wie  bei 
Thucydides  II  49,  δ  τά  δέ  έντόί 

οϋτω£  έχαίετο,  ώστε  —  ήδιστα  &ν 
έξ     νδωρ     ψνχρόν     σφαΰ     αντον5 


ρίπτειν.  και  πολλοί  τοϋτο  και 
ϊδραοαν    έδ  φρέατα.    —    Μφντον 

ist  zweite  Person,  wie  1746  έλά- 
%ετον,   1696  Μβητον. 

1380.  Also  ist  dein  Sitz 
und  dein  Thron  in  den 
Händen  der  άραί,  d.  h.  alles 
dem  Fluch  verfallen,  worauf  du 
deine    Hoffnungen    gebaut   hast. 

—  Ο'άκημα  και  Ο'ρόνονδ,  wie 
κράτη  και  &ρόνον5  Ο.  R.  237. 
Ant.  1 73,  σκήπτρα  xai  &ρόνονδ 
oben  425.  1354.  κρατεΖν  mit 
dem  Akkus,  wird  üblich  erst  in 
hellenistischer  Zeit.  Der  Subjekt- 
wechsel (αΐδε  die  Töchter,  κρα- 
τονσιν  die  ^Αραί)  wird  auf  der 
Bühne  bei  geschicktem  Vortrag 
des  Schauspielers  weniger  unan- 
genehm empfunden  als  bei  der 
Lektüre. 

1381  f.  Hatte  Pol.  1267  f.  an  die 

Ζηνι    ούνΌ'ακοδ    ■3'ρόνο»ν    αίδώδ 

gemahnt,  so  verweist  Öd.  an  die 
unerbittlich  strenge  δίκη.  Sie 
heißt  7Ϊ  α  1  α  /  9p  α  r  ο  ί ,  den  Menschen 
gleichsam  durch  den  Mund  der 
olympischen  Götter  von  Anfang 
an  offenbart.  Mit  den  αρχαίοι 
Νόμοι  zusammen  —  auch  sie 
stellt  der  Dichter  als  Persönlich- 
keiten vor  —  bildet  ζίίκη  das  ξν- 
νέδριον,  in  dem  Zeus  als  oberster 
Richter  den  Vorsitz  führt ;  sie  ist 
danach  den  Νόμοι  ξύνεδροδ,  wäh- 
rend sie  sonst  mit  feiner  Unter- 
scheidung :ΐαρέδροδ  des  Zeus  ge- 
nanntwird (Demosth.  25, 1 1,  Liban. 
51,  18);   auch   in   moderner   Ge- 


I 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


155 


ϋν  ό'  egg'  άτΐότττνστός  τε  κάτΐάτωρ  έμον, 
κακών  χάν.ιστε,  τάσόε  συλλαβών  ίτίρός, 
ας  σοι  καλούμαι,  μήτε  γης  εμφυλίου 
όόρει  χρατήσαι  μήτε  νοστήσαΐ  τζοτε 
το  κοίλον  "Αργός,  άλλα  συγγενεΐ  χερΙ 
■θ-ανειν  χτανεΐν  ^^  νφ    οϋττερ  έξελήλασαι. 
τοίαϋτ^  άρώμαι  κα^  χαλώ  τό   Ταρτάρου 
στυγνόν  πατρφον  "Ερεβος,  ώς  σ     ά^ΰΟίχίστ], 
χαλώ  δέ  τάσδε  δαίμονας,  καλώ  δ'  "Αρη 
τον  σ{ρφν  τό  δεινόν  μίσος  έμβεβληχότα. 
χαΐ  ταϋτ'   άχούσας  στεΐχε,  χάξάγγελλ     Ιών 
χαΐ  τΐάσι  Καδμείοισι  τοις  σαντον  ^'  άμα 
τΐΐστοΐσι  συμμάχοισιν  ούνεχ^   Οίδίτΐους 
τοιαϋτ'  έ'νειμε  παισΐ  τοις  αϋτοϋ  γέρα. 


1385 


1390 


1395 


richtspraxis  gibt  es  dem  Vorsitzen- 
den untergeordnete  Beisitzer  {πάρ- 
εδροι), die  unter  sich  im  Range 
gleichstehen  (coilegae,  σύνεδροι). 

1383.  άπάτο)ρ  kuov,  der  Ge- 
nitiv ist  abhängig  gemacht  wie 
Eur.  And.  741  änaiSas  τέκνων. 
Vgl.  zu  El.  36. 

1387'.  κοζλον,  zu  378.  —  avy- 
γ  εν  ει  %ερΙ  =  σνγγενονΰ  {αδελ- 
φού) %ερΙ  eine  Enallage  wie  Eur. 
Or.  222  άδείφ^  χειρί.  Bacch.  448 
&νητηδ  χερόδ.  Or.  271  βροτησία 
'/,ί^ρί.  Ale.  506  %^ϊρα  ποΧεμίαν, 
Hör.  Epist.  1,  19,  34  mgenuis 
oculisque  legi  manibusque  teneri. 
Ai.  71  αίγμαΐίοτίδαζ  χέρας.  Ai. 
1263  την  βήρβαρον  γΐώασαν. 
Aisch.  Sept.  718  αντάδΛψον  alua. 

1388.  Zu  κτανεϊν  ergänze  man 
εκείνον  (Beispiele  zu  Ai.  1050); 
da  man  eher  tötet  als  stirbt,  ha- 
ben wir  einen   Fall  des  ύστερον 

πρότερον. 

'l389  f.  öd.  wünscht,  daß  Erebos 
den  Pol.  entraffe  und  bei  sich 
beherberge.  Aus  καλώ  folgt,  daß 
Erebos,  die  Finsternis  der  Tiefe, 
personifiziert  gedacht  ist.  Wenn 
es  πατρωον  heißt,  wird  man  daran 


erinnern  dürfen,  daß  viele  Götter 
den  Beinamen  πατρώο«  führten, 
weil  sie  von  jeher  in  der  Sippe 
geglaubt  und  verehrt  wurden. 
Der  Eid  πρό?  θ'εών  πατρώων 
καΐ  μητρώων  War  besonders  fei- 
erlich, liun  ist  charakteristisch, 
daß  Plato  Ges.  881  D  bestimmt: 
Wenn  ein  Kind  seine  Eltern 
mißhandelt,  άμννέτω  πα?  τον 
άνόσιον  έπονομάζων.  ό  δέ  μή 
άΐίύνίον  άρα  ένεχέσ&ω  ^ids  όιιΟ' 
γνίον  και  πατρωον.  Der  Fall 
ist  belehrend;  man  wird  daraus 
zu  entnehmen  haben,  warum 
Odipus  seinen  Fluch  an  einen 
Ο-εόδ  πατρώου  richtet,  wenn  es 
auch  nicht  'Zeus  ist. 

1394.  καί  —  τέ  ist  sehr  selten, 
gesichert  durch  Eurip.  Androm. 
59  εϋνουε  δέ  και  σοι  ζώντί  τ  ή 
τώ  σώ  πόσει.  Sophokles  hat  die 
in  der  Prosa  gemeine  Verbindung 
τέ  äaa  —  καί,  in  der  αμα  reines 
Füllwort  ist  und  von  uns  nicht 
übersetzt  zu  werden  braucht,  ge- 
rade umgekehrt. 

1396.  ϊνΒΐμε  χέρα,  bittere 
Ironie,  wie  Ares  Wunden  und 
Tod  als  ξένια  austeilt,  s.  zu  El.  96. 


156 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΧΟΡΟΣ. 

Πολύν  είχες,  οντε  ταΐς  τταρελΟ^ονοαις  όδοΐς 
ξννήδομαΐ  σοι,  νυν  τ'   ίΊ9•'   ώς  τάχος  ττάλιν, 

Π0ΑΥΝΕΙΚΗ2. 
οϊμοί  χελεύ^-ον  της  τ'   έμης  όνσπραξίας, 
οϊμοι  Ö'  εταίρων'  οίον  άρ*   όδον  τέλος  1400 

!Αργονς  άορωρμή^-ημεν,  ώ  τάλας  εγώ, 
τοιούτον  οίον  ούδε  φωνήσαί  τίνι 
έζεο&    εταίρων^  ούδ'  ά/ΰοοτρέιραι  ττάλιν, 
άλλ^  δντ^  άνανδον  τ^δε  σνγζϋρσαι,  τύχτ], 
ώ  τονδ '  δμαιμοι  παίδες,  άλλ^  νμεΐς,  έπεί  1405 

τα  σκληρά  ττατρός  χλνετε  ταντ^  άρωμένον, 
μη  τοί  με  ττρός  ^εων  0(ρώ  γ\  εάν  αΐ  τοϋδ '  άραΐ 
πατρός  τελώνται,  χαί  τις  νμίν  ες  δόμους 
νόστος  γένηται,  μη  μ'  άτιμάσητέ  γε, 
αλλ'  έν  τόφοισυ  ^έσ^-ε  χαν  χτερίσμασιν'  1410 


1397  f.  Von  παρελΟ-ονσαι 
öS  οι  ist  auch  Ant.  1213  die  Rede. 
Dieser  erste  Dativ  ist  von  dem 
Begriff  ήδομαι  abhängig,  der 
zweite  {σοι)  von  dem  in  der  Ver- 
balkomposition enthaltenen  συν. 
'ich  bin  mit   dir   einverstanden'. 

1399.  TTjs  έμηζ,  obwohl  zu 
δ  von  ρ  αξία?  gestellt,  gilt  auch  für 
χελεύ&ον,  Vgl.  1778.  ZU  0.  R.  802. 

1401.  άφ  ω  ρ  μήΌ'η  μεν,  prä- 
gnant statt  άφορμηϋ'έντΒξ  έπρά- 
ξαμεν,  wie  Ai.  55  ^χειρε  (statt 
κείρων    έπραξε)    ψόνον,    Hor.  Ερ. 

1,  2,  61  poenas  festinat,  u.  ähnl. 

1402.  Das  οίον  rilos  1400  wird 
durch  τοιούτον  olov  näher 
bestimmt,  vgl.  zu  Phil.  1271  f. 

1403.  άπο  στρε  V  «i,  nämlich 
rovs  έταίρον?.  Der  Satz  schließt 
sich  selbständig  an  die  vorange- 
hende Relativkonstruktion  an. 

1404.  ά  λ  λ  ά  zwingt  statt  ΜξεστίΖΜ 
denken  8ετ,  χρή^  vgl.  zu  Ο.  R.  241. 
819.  El.  72.  —  ττίδε  τύγ^τ],  dem 
vom  Vater  prophezeiten  Geschick. 

1405.  τονδ  ε  ergänzt  sich  mit 


πατρό?  (1406)  zu  einem  Begriff ; 
es  kann  nicht  auf  den  Sprecher 
gehen  (=  έμον\  weil  dann  Mqos 
dabeistehen  miißte. 

1407  ff.    μή    τοί   με  —  μή    //' 

ά  τ.  ist  keine  Anaphora  vrie  oben 
1399  οϊμοι  —  οϊμοι  δ\  sondem 
emphatische  Wiederholung  eines 
betonten  Wortkomplexes  inner- 
halb eines  noch  nicht  abgeschlos- 
senen Gedankens,  vgl.  278.  0.  R. 

1165  Babr.  Fab.  3,  6  μη,  χίμαιρα 
σννδονλη,  —  τφ  δεοτιόττ],  yitiai- 
ρα,  μή  με  uriv^oriS.  Pseudolucian 
Ocyp.  46  //»y,  μή  τι  ταντη,  μωρέ^ 
ιιή  με  κερτόαει.    Gleichem  Zweck 

dient  rvv  —  rvv  bei  Xenophon 
Hell.  113,  28. 

1410.      καν    κτερίσ  u  ασιν  ist 

dem  έι•  τάψοιοι  ϋ'έο&ε  assimiliert, 

im  Sinne  von  τιμάτε  κτερίσμασιν, 
ψέρετε  κτερίσματα.  Eur.  Suppl. 
309    τάψον    τε    μοίραζ   και  κτερι- 

σμάτίον  λαχεΖν.  Hier  und  im 
folgenden  wird  auf  die  früher 
gedichtete  Antigone  Bezug  ge- 
nommen. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


157 


ycal  σφφν  δ  νϋν  ετΐαινος,  δν  χομίζετον 
τονδ'  ανδρός  οίς  τΰονεΐτον,  ονν.  ελάσσονα 
έτ'  άλλον  οϊοει  της  έμής  ύττονργίας. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
Πολύν ειγ,ες,  ίν.ετεύω  σε  τζεισ^^ήναί  τι  μου. 
Πολυνείκης. 

ώ  φιλτάτη,  το  7tOLOv,  'Αντιγόνη ;  λέγε. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
στρέψαι  στράτενμ'   ες  "Λργος  ώς  τάχιστα  γε, 
vmX  μή   σε  τ'  αυτόν  χαΐ  πόλιν  διεργάστ]. 

Πολυνείκης. 

αλλ'   ονχ  οΙόν  τε'  ηως  γάρ  αν^-ις  αν  τΐάλιν 
στράτευμα  άγοιμι  ταύτόν,  εις  α7ΰαξ  τρέσας; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
τι  δ'  αϋ^ίς,  ώ  7ναΐ,  δει  σε  -θ^νμονσ^αι;  τι  σοι 
^ίάτραν  ΥΜτασχάψαντι  χέρδος  έρχεται; 


1415 


(ß.ijnnLt>y^ 


1420 


1 


1411  ff.  καί  nach  χΗοβ-ε  wie 
oft  nach  Imperativen,  φράζε  xai 
ηεπράζεται  ^^  έάν  φράθ7]8,  ηεπρά- 
ξεται.  —  Parallel  gehen  ό  νϋν 
MnaivoS^  δν  χομίζετον  τονδ  άν- 
δρ05  (d.  h,  παρ^  Οιδίτιοδοί)  und 
ix*  άλλο«  ό  Trje  έμηε  νπονρχία5, 
δν  οϊσει  ό  νϋν  Mnaivos  in  dem 
Sinne,  wie  χάρι«  %άριν  τίκτει, 
novos  ηόνον  φέρει,    φόνοζ    γέννα 

φόνον.  Denn  Gutes  und  Schlech- 
tes entwickelt  sich  in  notwendi- 
ger Konsequenz.  Statt  αομίζετον 
wäre  das  Medium  üblicher,  doch 
hat  Bellermann  das  Aktiv  durch 
analoge  Fälle  geschützt,  τοϋδ' 
άνΰρόδ  ist  ein  Genitiv  der  Her- 
kunft, ols  πονείτον,  für  τούτοι£ 
α  ηονείτον  gesagt,  instrumental 
oder  kausal  zu  fassen, 

1414.  'Gehorche  mir  in  einem 
Punkte';  der  Ausdruck  typisch 
wie  0,  B/.  1434  ηιϋΌϋ  τΐ  μοι. 
n.  4,  93. 

1415.  τό  ποίον;  der  Artikel 
steht,  weil  der  Gegenstand  schon 
vorher,  wenn  auch  nur  allgemein 
und  unbestimmt  bezeichnet  war 
Irt);  vgl.  0.  R.  291.  935  u.  öfter. 


14181  Pol.  wendet  ein,  er 
werde  für  alle  Zeit  die  Gewalt 
über  seine  Armee  verlieren,  falls 
er  sich  einmal  als  Feigling  ge- 
zeigt habe,  ταντόν  scheint  auf 
die  Gesinnung  der  Soldaten  zu 
gehen,  die  ihn  jetzt  hochachten, 
den  Feigling  aber  geringschätzen 
müßten.  —  ais  άπαξ  τρέσαδ, 
si  semel  terga  dederim.  Aisch. 
Prom.  750  χρεΧσοον  γάρ  είδ  άπαξ 
&ανεΙν  ■ή  τάί  anaaas  ήμερα? 
πάσχειν  κακώδ.  Vgl.  Phil.  22 
έπείπερ  είε  άπαξ  σνν^νεσα. 

1420.  'Du  brauchst  doch  auch 
nicht  ein  zweitesmal  an  ein  krie- 

ferisches  Unternehmen  gegen 
'heben  zu  gehen',  antwortet  An- 
tigene. Wenn  Pol.  zunächst  nur 
mit  dem  Gedanken  einer  Ver- 
schiebung des  Zuges  rechnet, 
bleibt  die  Schwester  dabei,  daß 
der  Krieg  für  immer  beendet  sein 
müsse.  Rücksicht  auf  einen  Stim- 
mungswechsel im  Heere  ist  dann 
nicht  nötig,  das  Argument  des 
Bruders  also  widerlegt.  Das  zweite 
αϋΟΊδ  ist  Zitat  des  ersten  und 
verlangt  ausdrückliche  Betonung. 


158  σοφοκαεογσ 

Πολυνείκης. 

αισχρόν  το  φεύγειν  υμϊ  το  πρεσβεύοντ'  έμε 
ούτω  γελάσ^-αι  τον  ΥΜσιγνήτον  πάρα. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
όρας  τά  τονδ'   οϋν  ώς  ες  όρΟ^όν  εκφέρει 
μαντεύμα^^',  δς  σφφν  θάνατον  έξ  άμφοΐν  ^^ροεΐ;        1425 

Π0ΑΥΝΕΙΚΗ2. 
χρίίζει  γάρ'  ήμΐν  (5*   ονχΐ  σνγχωρητέα. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
οϊμοί  τάλαινα '  τις  δε  τολμήσει  γ,λνων 
τά  τοϋδ*  έπεοο-αι  τάνδρός,  ot  έΟ-έσπισεν ; 

ΠΟΑΥΝΕΙΚΗΣ. 
ούγ.  άγγελονμεν  ψλαϋρ^ '  έτνεΐ  στρατηλάτον 
χρηστού  τά  κρείσσω  μηδέ  τάνδεά  λέγειν.  1430 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ούτως  άρ\  ώ  τζαΐ,  ταντά  σοι  δεδογμένα ; 

ΠΟΑΥΝΕΙΚΗΣ. 
και  μη  μ     έτΰίσχης  γ  '  αλλ*   έμοί  μέν  ήδ '  οδός 
έ'σται  μέλονσα  δύσποτμός  τε  χαί  καχή 
προς  τονδε  πατρός  των  τε  τονδ^   ερινυών, 
σφώ  (5*   εύοδοίη  Ζευς,  τάδ'  ει   τελείτε  μοι  1435 

1422.  Endgültiger  Abbruch  der  caedes,    was    Antigene    betont; 

Feindseligkeiten  ist  so  gut  wie  allerdings  geht  aus  οφων  hervor, 

Flucht;   Flucht  ist  Schande.   —  daß    der    Doppelmord   auch    ein 

πρεσβεύοντα,  vgl.  1294.  gegenseitiger  sein  wird. 

1424.  Ant.  weiß  die  Schluß-  1426.  Öd.  wünscht  ja  unseren 
folgerung  des  Bruders  nicht  zu  Tod:  trotzdem  darf  ich  nicht 
widerlegen;  sie  macht  ihn  auf  nachgeben.  — σνγχωρητέα  tm 
die  notwendige  Konsequenz  seines  Attizismus  wie  άμνντέα  und  ήσ- 
Tuns  aufmerksam, um  ihn  zurück-  σητέα  Ant.  677  f. 
zuschrecken.  Die  feierlich  ver-  1432.  κ «t  gibt  eine  Fortsetzung 
kündeten  Flüche  gelten  gleich  der  unterdrückten  bejahenden 
μαντεύματα  (vgl.  1428),  die  durch  Antwort,  ταντά  μοι  δεδογμένα. 
den  Polyneikes  selbst  schnür-  Vgl.  0.  E.  963  OIzl.  voaots  ό 
stracks  erfüllt  werden.  Mit  is  τλήμων,  ώξ  ίοιχεν,  ϊψ&ιτο;  ÄFF. 
0£&όν,  gerade  auf  das  Ziel  xai  τω  μακρφ  γε  σνμΜετρούμενο8 
ΓοΤ,    Vgl.    κατ"*    όρ&όν  Ο.  Ε,.  88 ;  χρόνφ. 

Ικφέρει  ist  wohl  intransitiv   (Tr.  1434.  τοϋδ ε  πατρό£,ΜήΆ\.Α^^. 

824.   η.  23,    376)   zu   verstehen:  1435.  τάδε  (dies  was  ich  bat) 

'das  Orakel  steuert  zum  Ziel'.  geht  zurück  auf  1410.  —  τελείν, 

1425.  έΐ  ά/ιψοίν:  es  ist  also  sofern  die  letzten  Ehren  dem 
nicht  die  mutua  caedes  idas  wäre  Toten  als  Tribut  {τέλοε)  entrich- 
vn   άλΐήλοιν),  sondern  die  duplex  tet  werden. 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


159 


[^•ανόντ\  έπεί  ον  μοι  ζώντί  γ^  αϋ^ι,ς  έ'ξετον. 
μέ^εο^^ε  δ'  ήδη  χαίρετόν  τ'*  ού  γάρ  μ    ετι 
βλέποντ'  έσόφεσθ-'   αϋτις. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ώ  τάλαιν'  εγώ  — 

Πολυνείκης. 

μή  τοί  μ     όδνρον. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

χαΐ  τις  αν  σ'   δρμώμενον 
εις  προντΐτον  '^^^ιδην  ού  χαταστένοι,  γ,άσί; 

Πολυνείκης. 

εί  χρή,  Ο^ανοΰμαι. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

*  μΎ^  ού  γ*  άλλ    έμοί  Ttid^ov. 

Πολυνείκης. 

μή  ττεΐ^-'  ά  μή  δει. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
δυστάλαινά  τάρ^  β^^ώ. 


1440 


1436.  Es  ist  nichts  anderes 
möglich  als  S-arom  in  β-ανόντ* 
zu  suchen;  die  Elision  des  Jota 
im  Dativ  aber,  obwohl  noch  in 
neuester  Zeit  verteidigt,  scheint 
für  die  Tragödie  unzulässig. 
Auch  der  Ausdruck  macht  Be- 
denken, §ξετον  erträgt  nicht  τά§ε 
τελείν  als  Ergänzung;  denn  daß 
man  einem  Lebenden  die  Ehre 
des  Begräbnisses  antut,  ist  selbst- 
verständlich ausgeschlossen.  Man 
müßte  also  dem  τείητε  einen 
allgemeineren  Begriff  wie  ύπονρ- 
γείν  entnehmen  und  ihn  zu  §ξε- 
τον  fügen,  eine  Freiheit,  die  in 
dieser  Form  bisher  durch  andere 
Beispiele  nicht  nachgewiesen  ist. 
Die  Annahme  einer  Interpolation 
hat  die  größte  Wahrscheinlich- 
keit für  sich.  Die  Worte  1437 
o<5  γάρ  ii"  in  βΐέποντ'  haoyifod'^ 
a^Tis  wirken  dann  auch  kräftiger, 
weil  sie  nicht  früher  Angedeute- 
tes in  anderer  Form  wiederholen. 


143S.  Mit  dem  Ausruf  ώ  τά- 
laiv  έγώ  beklagt  Ant.  sich  selbst  r 
wenn  Pol.  fortfährt  ΐ4ή  τοί  μ* 
όδνρον,  so  können  sich  diesfr 
Worte  nicht  auf  das,  was  die- 
Schwester  gesagt  hat,  beziehen, 
sondern  nur  auf  das,  was  sie 
noch  sagen  will.  Sie  schneiden 
also  weitere  Klagen  ab,  die  das 
Los  des  Pol.  betreffen.  Daraus 
folgt,  daß  Pol.  der  Schwester  in 
die  Rede  fällt.  AUes  ist  hier 
auf  den  Kontrast  zwischen  der 
trotzigen  Ergebenheit  des  Man- 
nes und  dem  Jammer  des  Mäd- 
chens gestellt 

1440.  Das  Bild  schon  bei  Eur. 
Hipp.  1366  προνητον  is  "Αιδην 
οτείχο)  κατά  γης.  EtwaS  anders 
sagt  Herod.  9,  17  ή^έας  οϋτοί  ol 
άνΒ'ρωηοι  μέλλονσι  ηροόπτφ  ■d'a- 
νάτφ   δώσειν. 

1441.  μ  ή  σύ  γε,  wie  Eur.  Hec. 
408  μή  σύ  γ''  ον  γάρ  αξιον. 
Phoen.  532  μή  σύ  /'•  aSixoe  ή  &εό£. 


160 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


€t  σον   στερη^^ώ. 

Πολυνείκης. 

ταϋτα  δ'   έν  τφ  δαίμονι 
χαΐ  Tfjds  φϋναι  χάτέρα.     σφώ  d*   οϋν  εγώ 
χ^Βοΐς  άρώμαι  μη  7Cor'   άντησαι  κακών 
άνάξιαι  γάρ  Ίΐάσίν  έστε  δνστνχείν. 

ΧΟΡΟΣ. 

στροφή   α. 

νέα  τάδε  νεόϋ^εν  ήλΟ^έ  μου 

βαρύτΰοτμά  (τίνα)  κοτκά   7ΐαρ '  όλαον  ξένον, 

εϊ  τι  μοίρα  μη  χιγχάνει.] 


1445 


1450 


1443.    €Ϊ  σον  στερη  d'cö y  Vgl. 

ZU  1225. 
,      1443  f.  Es  liegt  in  Gottes  Hand 
^  {&εών  ivi  γούνασι  κείται),  sowohl 

daß  es  so,  als  daß  es  anders  ge- 
I  schehe  —  sagt  Pol. ,  um  die 
j  Schwestern  zu  trösten,  während 
^  er  in  der  Tat  an   der  Erfüllung 

der  Flüche  nicht  zweifelt. 

1445.  Das  Verbum  άνταν  ist 
der  attischen  Prosa  fremd;  es 
gehört  der  Sprache  des  Epos  an, 
aus  dem  es  Pindar  und  die  Tra- 
giker, vielleicht  auch  Herodot 
(I  114,  Π  119)  entlehnen.  Bei 
sachlichem  Objekt  (berühren,  er- 
langen) ist  die  Konstruktion  mit 
dem  Genitiv  seit  dem  Epos  fest- 
stehend (z.  B.  άλώσίθ3  άνταν 
Pind.  Ol.  10,  42  etc.);  bei  per- 
sönlichem Objekt  (begegnen) 
kennt  Homer  noch  den  Genitiv, 
die  spätere  Zeit  nur  den  Dativ. 
Die  Ausnahme  Soph.  Ant.  981 
ist  eine  scheinbare,  da  άνταν 
dort  den  Sinn  von  tangere,  nicht 
von  occurrere  hat. 

1446.  π  da  IV,  in  aller  Au- 
gen, wie  0.  R.  40  κράτιστον 
ηασιν  Οέδίπον  κάρα.  Ai.  598 
Σαλαυιξ  πάσιν  περίψαντο£  άεί. 
Trach.  1071  οϊκτιρόν  τ  iue  ποί- 
λοΖσιν  οίκτρόν.  Eur.  Med.  730 
άναίτιο£  ξένοι?.  So  immer  bei 
ä^tos:  vgl.  Xen.  Mem.  1,  1,  1  os 


ä^ios  εϊη  &ανάτον  τ^  πόλει.  Eur. 
fr.   718   άξιον  γάρ  "Ελλάδι. 

Str.  1.  Da  droht  unerwartet 
neues  Unheil,  wenn  nicht  etwa 
eine  göttliche  Fügung  eintritt. 
Das  aber  wird  geschehen:  denn 
die  Verheißungen  der  Götter  er- 
füllt die  Zeit  später  oder  früher 
gewiß.  Ein  plötzlicher  Donner- 
schlag stört  die  Betrachtungen 
des  Chors. 

1447.  νέα  νεό&εν,  wie  das 
Homerische  αινόΌ-εν  αινώ?,  οίό- 
&εν  oloSj  μέγα?  μεγαΧοιστί,  bei 
Aischylos  πικρώ?  νπέρπικροδ,  El. 
108  δεινά?'  δεινώξ  τΐροφντεύσαν- 
τεδ  μορψάν.     Die  κακά  sind  νέα, 

weil  den  Choreuten  von  Anbeginn 
an  allerlei  Widerwärtigkeiten 
durch  Öd.  bereitet  waren,  zumal 
bei  der  Abwehr  des  Kreon.  Sie 
sind  τινά,  weil  der  Chor  das 
Kommende  nicht  bestimmt  kennt. 

1450.   εί  τ  ι  μοίρα  μη  κιγ%ά- 

νει,  es  "sei  denn  daß  die  Moira 
zugreift  und  aUes  zum  Guten 
wendet.  Eine  andere  Auffassung 
'wofern  nicht  etwa  ihn  sein  Ende 
erreicht'  wird   nahegelegt  durch 

Homers  vvv  με  μοίρα  κιχάνει, 
KaUinos  fr.  1,  15  ρ.  314  πολλονδ 
μοίρα  κίχεν  θανάτου,  AischyloS 
Choeph.  622  κιγχάνεί  δέ  νιν  "Ερ- 
μη£,  aber  dann  dürfte  αυτόν  (νίν) 
schwerlich  fehlen,   außerdem  be- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  Κ0ΑΩΝΩ1 


161 


μάτην  γαρ  ονοέν  αξίωμα  δαιμόνων'  εχω  φράσαι' 
ορά  όρ^  ταντ^   άεΐ  χρόνος,  έτεοι  μέν  έτε- 
ρα, τα  όέ  Ίίαρ^  ήμαρ  αύ^ίς  ανξων  άνω.  —  1455 
έχτνπεν  αίθ^ήρ,  ώ  Ζεν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  τέχνα  τέχνα,  πώς  αν,  ει  τις  έ'ντοτΐος, 
τον  τίάντ'  άριστον  οενρο   Θησέα  τΐόροι; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
πάτερ,  τι  δ'  έστι  τάξίωμ^  έφ*   φ  χαλεΐς] 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
^ιός  πτερωτός  ηδε  μ^  αύτίχ'  άξεται  1460 

Βροντή  7ΐρος  "Λιδην'  άλλα  πέμψα^-'  ώς  τάχος. 


einträchtigt  sie  den  Gedanken. 
Denn  1451  (χάρΐ)  begründet  die 
Hoffnung,  die  1450  ausgesprochen 
war,  und  wenn  da  von  einem 
ανξειν  άνω  die  Rede. ist,  so  kann 
nicht  der  Tod  des  Od.  gemeint 
sein,  sondern  nur  die  Erwartung 
des  Guten,  das  durch  Schicksals- 
willen an  ihn  geknüpft  ist. 

1451.  Der  Wille  der  Götter  ist 
niemals  eitel;  das  kann  ich  sagen. 

Zwischen  κι/χάνβιηηά  αάτην 

γάρ  χτέ.  ist  aus  dem  Zusammen- 
hange zu  ergänzen  χιχήσεται  δέ, 
vgl.  1074  f.  αάτην  fordert  εστίν 
als  Ergänzung,  wie  Isokr.  4,  5. 

1453  f.  'Die  Verfügungen  {ap- 
ώαατά)  der  Götter  behält  im 
Auge  χρόνοί^ :  όρά  nicht  έφορα 
steht  da;  von  einer  Beaufsichti- 
gung der  Götter  durch  χρόνοδ 
kann  keine  Rede  sein.  'Manches 
wieder  in  die  Höhe  bringend  im 
Verlauf  von  Jahren,  anderes  im 
Wechsel  eines  Tages'.  Also  die 
Erfüllung  ist  sicher,  nur  der 
Zeitpunkt,  ihres  Eintretens  un- 
gewiß. Über  die  Stellung  des 
ftiv,  das  regelrecht  nach  iτερa 
gehörte,  Anh.  94  ^, 

1456.  ^κτνπεν,  eine  Homeri- 
sche Aoristform,  die  sich  bei  den 
Attikern  sonst  schwerlich  findet. 
—  Jetzt  erfüllen  sich  die  οηαεία 
des  Orakels  94  ff.,  das  dem  Chor 

Sophokles  III.  Bd.  9.  Aufl. 


unbekannt  ist,  so  daß  er  die 
Donnerschläge  für  Vorboten  der 
νέα  κακά  hält. 

1457.  Die  Anadiplosis  im  An- 
fang des  Trimeters  ist  ein  Schema 
Euripideum  (Fr.  Marx).  —  ipro- 
Tios  muß  hier  in  entwickelter 
Bedeutung  den  Sinn  'ortskundig' 
haben,  eigentlich  heißt  es  'orts- 
ansässig', πόροι  erscheint  1458 
ganz  Singular  in  demselben 
Sinne  wie  πορεύειν  1476.  Je- 
denfalls sind  πορεΧν  πορίζείν 
πορεύειν  Bildungen  vom  gleichen 
Stamme. 

1460.  π τερ ωτό?  statt  πτβρω- 
τη  βροντή,  Vgl.  Anm.  Vs.  751. 
Der  Donnerkeil,  vom  Blitz  nicht 
scharf  geschieden,  fliegt,  muß 
also  Flügel  tragen;  so  erscheint 
er  denn  auch  auf  Bildwerken 
und  Münzen,  άγεται  zeigt,  daß 
Ödipus  die  βροντή  als  Begleite- 
rin zum  Hades  betrachtet;  sie 
ist  ihm  also  ein  lebendiges,  gött- 
liches Wesen  (üsener  Rh.  Mus. 
LX  S.  1  ff.  Am  Alpheios  in  Ar- 
kadien ϋ'ύονσιν  ^ΑοτραπαΖξ  και 
θνέλΧαΐΰ  τε  και  ΒρονταΙξ  Pausa- 
nias  VIII  29,  2).  Das  Medium 
άγεσ&αι  steht  besonders  gern 
vom  Heimführen  der  Braut,  und 
auf  Hochzeitbrauch,  die  feierliche 
πομπή,  scheint  auch  das  folgende 
πέιι\ρα&^  anzuspielen. 
11 


162  ΣΟΦΟΚΑΕΟΤΣ 

ΧΟΡΟΣ. 

άντ ισ τροφή  α. 

ΐόε  μάλα  μέγας  έρείτχεται 

-χτύπος  άφατος  δδε  δίόβολος'  ες  δ"  άκραν 

δεΐμ*  ντΐηλ^ε  κρατός  φόβαν.  1465 

έπτηξα  ^νμόν  ούρανία  γάρ  αστραπή  φλέγει  πάλιν. 

τί  μάν  αφήσει  τέλος;  δέδια  δ' '  ού  γάρ  άλιον 

άφορμά  ποτ  ,  ούγ,  άνευ  ξνμφοράς.  1470 

ώ  μέγας  αΙΒ-ήρ,  ώ  Ζεν. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ώ  παίδες,  ήχει  τφδ'  έπ'   άνδρΐ  d-έσφατος 
βίου  τελεντή,  χούχέτ '  έστ'  αποστροφή. 

ΧΟΡΟΣ. 
πώς  οΙσΌ-α;  τφ  δε  τοντο  σνμβαλών  έχεις; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
χαλώς  χάτοιδ''  αλλ'  ώς  τάχιστα  μοι  μολών  147.5 

άναχτα  χώρας  τήσδέ  τις  πορενσάτω. 

ΧΟΡΟΣ. 

στροφή  β. 

ia,  ιδού  μάλ'   αϋ^ις  άμφίσταται 

Anti Str.  1.  Wiederholter  Blitz  wohnlich  ist   in   dem   Falle   die 

und    Donner     schrecken     mich:  Präposition  an  das  Verbum  ge- 

sicher  verkündet  das  Wetter  ein  bunden :  vovaos  έπήλν&έ  μοι  Od. 

Unglück.  11,  200,    βροτοΖσιν  —  δταν    χΐύ- 

1463.     μάλα    steigert     μέγαδ:  Β  ων  κακών  έπέλΟ"τ]    Aisch.  Pers. 

Plato  Phaedr.  230  Β   ή   nlaravos  600,    τοΐσιν    έπήΧνΟ'εν  vnvos  Od. 

αντη  μάλ^   άαφιλαφή?^    Xenophon  δ,  472. 

Anab.  IV  1,  23  ό  uiv  ο-δν  ετΐρο£  1475.    Auf    die    Frage    πώ5 

ονκ    Μφη    μάλα    πολλών    φόβων  οίο&α;   antwortet   Od.    auswei- 

προοαγομένων.    —    xrvnos    um-  chend,  indem    er   durch   καλώδ 

schreibt  den  Donner.  κάτοι  Sa  weiteres  Drängen  ab- 

1466.    Der  Aorist   ίπτηξα   ist  schneidet.     Ähnlich    die    Römer 

Ingressiv.  —  ονρατία  ist  kretisch  hene,  wie   Plautus  Bacch.  41  A. 

zu    messen    mit    Unterdrückung  quid  in  consilio  consuluistis?  B. 

des  Iota.  —  uav  begegnet  schon  hene. 

im  Epos  (Od.  17,  470,  Ilias  oft).  Str.   2.    Neue    Donnerschläge 

αφήσει  ist  ein  sinnlich  malender  bestimmen  den  Chor,  Zeus  anzu- 

Ausdruck:      άφίεται     τό    τέλο£,  rufen,  daß  er  dem  Lande  gnädig 

ώσπερ  ίππο?  and  βαλβϊ§ο5.  sei   und    aus    dem  Verkehr    mit 

1472.  'Das  Lebensende  kommt  dem   Fremdling   kein  Unheil  er- 

über    mich'.      Echt    dichterisch  wachsen  lasse, 

wird  die  Tatsache  in  einem  Bilde  1477  f.    πάλ'  a^&ts,  1731.  — 

gegeben,   etwa   des   Wolfs,    der  αμ^^ίαταται^     es    erhebt    sich 

über   seine   Beute  herfällt.    Ge-  ringsum,    es    dringt    von   allen 


ϋΙΔΪίΙΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


163 


διαπρύσως  δτοβος. 

Ιλαος^  ώ  δαίμων^  Ζλαος,  εΐ  τι  Γα 

ματέρι  τυγχάνεις  άφεγγές  φέρων, 

έναισίον  δέ  σον  τνχοιμι,  μηδ'  άλαστον  άνδρ^  ίδών 

άγ,ερδη  χάριν  μετάοχοιμί  πως. 

Ζεν  αν  α,  αοΐ  φ  ων  ω. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
άρ^  εγγύς  άνήρ ;  άρ'  ετ^  έμψύχον,  τέχνα, 
χιχήσεταί  μου  καΙ  χατορ^ονντος  φρένα; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
τί  δ*  αν  ϋ^έλοις  τό  πιστόν  έμφηναι  φρενί; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
avd-*  ών  έτΐασχον  εϋ,  τελεσφόρον  χάριν 


1480 


1485 


Seiten  heran,  ähnlich  dem  Home- 
rischen άμφΐ  κτύπο£  οϋατα  βάλ- 
λει. Vgl.  Phü.  1263  d-ÖQvßos 
ϊσταται  βοηδ. 

1480  f.  ΐλαοδ,  näml.  φέρε^  ει 
τι  φέρειδ.  —  Γα  μάτηρ^  wie 
Aisch.  Sept.  16  τέκνο  is  τε  y^  τ  ε 
μητρί.  Aelian.  fr.  242  Τ^  μητρί 
γϋ  "^^  χρέοδ  έκτίνων  τόν  νανηγόν 
■&απτει. 

1481.  άψβγγέξ^  atrum;  etwas 
Böses,  da  alles  Dunkle  böse  ist. 
Um  was  es  sich  handelt,  weiß 
der  Chor  nicht,  aber  er  hält  für 
möglich,  daß  der  Blitz  eine  un- 
günstige Mitteilung  des  Zeus  an 
die  Mutter  Erde  (zu  der  Öd.  ein- 
gehen soll)  überbringt.  Da  möchte 
wenigstens  er  sich  salvieren. 

1482 f.  έναισίον  prädikativer 
Genitiv,  wie  1486  έμ-ψύχον  χιχή- 
Οεταί  μον.  Ο.  R.  677  σον  μkv 
τνχών  άγνωτοζ.  Pind.  Isthm.  4, 
43  προφρονο)ν  μοισάν  τύχοιμεν. 
So  besonders  häufig  Euripides, 
ζ.  Β.  Hei.  698  τη«  τν%ψ  tvSaiuo- 
vos  τύχοιτε.  —  ίδών,  da  der 
ängstliche  Chor  schon  den  AnbHck 
des  Od.  für  unheilbringend  hält. 
—  αλαστον,  zu  538. 

1484  f.   άκερδη  χάριν,  άχαριν 


χάριν  für  die  freundliche  Auf- 
nahme, da  doch  Öd.  durch  κέρδη 
dem  Lande  zu  lohnen  versprochen 
hat,  vgl.  92.  577  ff.  —  μετα- 
σχ^Γ^, hinterher  bekommen, 

vgl.     μετανοεΧν ,     μεταλγεϊν.      — 

Ζεν  äva,  σοι  φηνω  erklärt 
nachträglich    die  Anrufung*  des 

δαίμων   1480.      Vgl.    1578. 

1486.  άνήρ,  Theseus. 

1487.  κΐ%ήσεται  mit  dem 
Gen.  konstruiert  wie  τνγχάνω. 
—  κατορ&ονντο  e  φρένα,  so- 
lange ich  die  Besinnung  noch 
aufrechte  rhalte. 

1488  ψρειί  gehört  zu  πιστόν. 
Öd.  verlangt,  noch  bei  voller  Be- 
sinnung den  Theseus  zu  sprechen ; 
Ant.  möchte  gerne  wissen,  was  das 
für  eine  Mitteilung  sei,  die  'durch 
volle  Besinnung  als  zuverlässig 
verbürgt'  werde. 

1489.  ε•δ  bekommt  durch  den 
Rhythmus  des  Verses  besonderen 
Nachdruck,  Anh.  100^.  —  τελεσ- 
φόρον, τελ.ονσαν,  während  er 
bisher  den  Dank  nur  empfunden 
und  durch  Worte  ausgesprochen 
hat.  Was  er  meint,  ergibt  sich 
aus  dem  Folgenden,  vgl.  576  ff. 
626f.  647. 

11* 


164 


ςοφοκαεογς: 


δουν  (XL  σφιν,  ηνπερ  τνγχάνων  νπεσχόμην.  1490 

Χ0Ρ02. 

αντιστροφή  β. 

ίώ  ίώ,  7caL,  ßäd-i  ßäd-',  εϊ  τ^   äyiQav 

έταγύαλον  έναλίφ 

Ποσειδωνίφ  -θ-εφ  τυγχάνεις 

βούδ-ντον  έοτίαν  άγίζων,  ίχον.  1495 

ό  γαρ  ξένος  σε  χαΐ  ιπόλισμα  χαϊ  φίλους  έτΐαξιοΐ 

δίχαίαν  χάριν  τΐαραοχεΐν  τία^ών. 

*  *  *  ^σσ\  ώναξ. 

ΘΗ2ΕΥ2. 
τις  αύ  τζαρ '  νμων  χοινός  ηχείται  χτύτοος  1500 

\ρα(ρ'^ς  μίν  άστων,  εμφανής  δέ  του  ξένου\; 


1490.  οφιν^  αντώ,  wie  Hymn. 
Hom.  19,  19.  Find.  Pyth.  9,  116. 
Aisch.  Pers.  759.  Vgl.  σφε  oben 
40.  —  τνχχάνων  fordert  χάρι- 
τος als  Ergänzung  aus  dem  vor- 
angehenden χάριν,  -ήνπερ.  Ähnlich 
Porphyrius  v.  Pyth.  1  φασι  προα- 
πλεύσαντα  τόν  Μνήσαρχον  μετά 
αίτον  τ^  νήσω  άηοΒόμενον  (seil. 
τόν  οϊτον)  τιμηθ'ηναι  πολιτεία. 

1491  ff.  Die  Worte  entziehen 
sich  einer  sicheren  Beurteilung. 
Mit  εϊ  τε  'und  zwar  wenn'  Tgl. 
das  definierende  ds  τε  0.  R.  693. 
El.  151.  Ein  Adjektiv  έηιγύαΐοζ 
(an  der  Schlucht  gelegen)  ist 
wohl  möglich.  Ποσειδώνιοζ  &ε03 
könnte  eine,  allerdings  küh- 
ne Analogiebildung  nach  Βάκ- 
χειο« &εΟ£  sein.  —  Theseus  war 
887  vom  Opfer  am  Altar  des  Po- 
seidon herbeigeeilt ;  er  war  dann 
dorthin  zurückgekehrt,  hatte  den 
Polyneikes  als  Schutzflehenden 
am  „Altar  gefunden  und  nach  1286 
zu  Od.  beschieden.  Daher  konnte 
der  Chor  annehmen,  Theseus  ver- 
weile noch  an  jenem  Ort,  um  das 
Opfer  zu  vollbringen. 

1495.  βονϋ'ντον  έστίαν  for- 
melhaft wie  sonst  βού&ντον 
ήααρ,  βονθ'ύτοισι  προστροπαΐ£  u. 
ähnl.  zu  Trach.  609. 


1496 ff.  Von  ^^ralior^werden 
zunächst  die  Akkusative  σέ  xai 
πόλισμα  και  φίλον9  abhängig  ge- 
macht, wobei  δικαίαξ  χάριτο£ 
vorschwebt;  statt  dieses  Gen. 
tritt  der  Infinitiv  παρασχείν 
{σοι  καϊ  ττολίσματι  και  <piXois) 
δικαίαν  χάριν  (nämlich  έπα^ιοϊ) 
ein.  Ähnlich  Phil.  62  οϊ  σε  ονκ 
ήξίωσαν  των  Αχίλλειων  δπλων 
έλϋ'όντι  δονναι.   Vgl.  unten  1755. 

—  ψίλον8,  die  φίΧτατοι  όπάονεδ 
1103.  Vgl.  1553  αύτόδ  τε  χώρα 
&*  ήδε  πρόσπολοί  τε  σοι. 

1500.  ηχείται,  wird  ange- 
stimmt, passivisch,  wie  Eur. 
Hei.  1434  ηάσαν  §e  χρή  γαΖαν 
βοασ&αι  μακαρίαΐ5  νμνφ§ίαΐ5. 
Iph.  Α.  438  λωτΟ£  βοάσ&ω.  Ar. 
Thesm.  995„  κτνπεΖταΐ  Κιθ'αιρώ- 
VIOS  ηχώ.  Ähnlich  Eur.  Iph.  Τ. 
367    ανλεΧται    Sä   πάν   μέλα&ρον. 

—  α-δ,  Vgl.  887  ff.  —  κοινόδ 
κτύτιοδ,  sofern  der  gesamte  Chor 
einen  Hüferuf  hat  erschallen 
lassen.) 

1501.  σαφήδ  und  έαφανήδ 
sind  synonym,  wie  Ant.  898  φίλη 
uhv  ήξειν  πατρί,  πρ οσφ ιλή?  δέ 
σοι.    Vgl.  zu  0.  R.  54.  Trach.  608. 

—  άστάίν,  zu  1579.  Der  Vers  ist 
unpassend,  da  nur  der  Chor  um 
Hilfe  gerufen  hat,  nicht  Ödipus. 


OUinorS  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ  165 


.^.Μ. 


μη  τις  Jibq  κεραυνός  η  τις  όμβρία 

χάλαζ'  έπιρράξασα;  ττάντα  γαρ  d-sov  "^ 

τοιαύτα  χειμάζοντος  είχάσαι  πάρα. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
άναξ,  πο^Όϋντι  τίρουφόνης,  χαΐ  σοι  ^εών  1505 

τνχην  τις  έσ^λήν  τήσδ'  έ^^ηχε  της  όδον. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τί  δ'  έστιν,  ώ  παΐ  Λαΐον,  νέορτον  αϋ ; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
ροηή  βίου  μοι'  καί  σ'   άττερ  ξννηνεσα 
^^έλω  πόλιν  τε  τήνδε  μη  ψεύσας  ^ανεΐν. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
έν  τφ  δε  χεΐσαι  τον  μόρου  τεχμηρίφ  ;  1510 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
αύτοΙ  ^^εοι  κήρυχες  άγγέλλουσί  μοι, 
ψενδοντες  ουδέν  σημάτων  προκειμένων. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
πως  εΐπας,  ώ  γεραιέ,  δηλοΰσ^αι  τάδε; 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
αι  πολλά  βρονται  διατελείς  τ4  πολλά  τε 

1503 f.    Denn   wo   Zeus    so  Geschicks    beharrst    du?'    d.  h, 

stürmt,      darf     man     alles  κείααι  ist   gebraucht   wie   etwa 

fürchten,    weshalb    ich    eure  lat.  perstare,  permanere:   wenig- 

Angst  begreiflich  finde,    έπιρράσ-  stens   ähnlich,  wenn .  auch  nicht 

σειν  (hier  intr.,  transitiv  O.K.  1244)  völlig  gleich  ist  die  Übertragung 

kehrt  wieder   erst   in  der  κοινή;  Anthol.  9,  62  ^Ελλήνων  χείσουαι 

daß    das  Verb    auch   bei  Dionys  έν    ατομασιν.      Ein    Anzeichen, 

von   flalikarnaß   vorkommt,   be-  bei  dem  man  bleibt,  muß  natür- 

{ weist     nichts     für     Attizismus.  lieh  ein  überzeugendes  sein ;  der 

J  Ionisch   ist   ^ήοοειν,  attisch  seit  Sinn  dessen,  was  Theseus  sagt, 

|Euripides  άράσοειν.  ist   also:   hast   du   einen  durch- 

1505.    πο&οΰντι,   wie  0.  R.  schlagenden  Beweis  für  die  Nähe 

1356  ϋ-έΐοντι  κάμοΊ  τοντ  äv  ^v.  deines  Todes? 

r     1506.    Ein  Gott   bereitete  dir  1512.  Die  Götter  lassen  keins 

j  das  günstige  Geschick  dieses  We-  von    den    festgesetzten    Zeichen 

ges,   d.  h.   ein  Gott  führte  dich  unerfüllt.     Denn   die   94  f.   ver- 

diesen  Weg  dir  und  deiner  Stadt  heißenen  αημεΐα  treten   ein.    — 

zum  Heil.  ■ψεύδοντεζ,  wie  Öd.  628  gesagt 

1508  f.    Verb,  θ'έλω  &ανεϊν  μη  hatte  ειπερ  μή   θ'εοί  ψεύσονσί  με. 

ψεύσαε    σέ    πόλιν   τε    τήνδε  αηερ  ττρόχειμαι  ist  verwendet  wie  Aisch. 

^ννΐινεοα,      was      ich     gelobt  Vrom.lhl  ovS'  ίστιν  ά&λον  τέρμα 

habe.  σοι  προκείμενον,  Vgl.  Ant.  36. 

1510.    Wahrscheinlicher  Sinn:  1514.     πολλά    (adverbial,    vgl. 

'auf  welchem  Kennzeichen  deines  348)    gehört    zu    διατελεί^,    die 


166 


ΣΟΦΰΚΛΕΟΓΣ 


στράφαντα  χειρός  της  άνιχήτον  βέλη. 

ΘΗΣΕΥΣ. 
πεί&εις  με'  ηολλά  γάρ  σε  ^^εοτιίζον-θ•^  δρω 
γ.ού  ιρενδόφημα '  χώ  τι  χρή  ποεΐν  λέγε. 

ΟΙΔΙΠΟΥΣ. 
έγώ  διδάξω,  τέχνον  Λίγέως,  α  σοι 
γήρως  άλντΐα  τ^δε  χείσεται  τΐόλει. 
χώρον  μέν  αυτός  αύτίχ '  έξηγήσομαι, 
α&ιχτος  ήγητηρος,  οϋ  με  χρή  ^ανεΐν. 
τούτον  δέ  φράζε  μη  τΐοτ'  άν&ρώττων  τινί, 
μή^^   ού  χέχεν&ε  μήτ^  έν  οΐς  χεΐται  τότΐοις, 
ως  σοι  πρό  ττ,ολλων  ασπίδων  άλχήν  δδε 
δορός  τ    έτΐαχτον  γειτόνων  άει  τι^η. 
α  δ'  έξάγιστα  μηδέ  χινεΐται  λό^(ρ, 
αυτός  μα^ιίση,  χεΐσ^   όταν  μόλης,  μόνος' 


1515 


1520 


1525 


Wortstellung  wie  Ο.  R.  1245  καλεζ 
τόν  η8η  Λάιον  πάλαι  ηκρόν 
(Jebb.),  Ai.  311  και  τόν  μέν  ήστο 
πλείστον  άφϋΌγγο«  χρόνον. 

1515.  οτράπτεινίνίΤ  άστράπτειν 
ist  sonst  nur  seit  hellenistischer 
Zeit  zu  belegen,  aber  nach  οτε- 
ροπή:  άστεροπή  und  zahlreichen 
analogen  Bildungen  sicher  alt 
(Solmsen,  Beiträge  zur  gr.  Wort- 
forschung S.  20  Anm.  1).  — 
χειρόδ  τη£  άν  ικήτον^  denn 
ονπω  τΐ£  είδε  Zijva  τον  νικώμενον 
(Aisch.  Sept.  514). 

1518  f.  σοι,  wie  62.  Mit  yij- 
ρω£  άλνπα  Vgl.  786  κακών  ava- 
ros,  El.  1002  αλυποζ  ατψ,  wonach 
der  Sinn  nur  sein  kann  νπό  γήρω£ 
όν  λνπούμενα  {ρν  λνπηΟ'ησόμενοί): 
Dinge,  denen  das  Alter  nichts 
anhaben  kann.  Prosa  würde  μν 
γηράσκοντα  sagen;  an  Stelle  des 
einfachen  Ausdrucks  setzt  der 
Dichter  einen  metaphorischen,  in- 
dem er  das  wählt,  was  am  Greisen- 
alter besonders  charakteristisch 
ist,  das  λνπεΖν. 

1521  f.  άϋΊκτοζ  ήγητηροδ 
(zu  El.  36),  um  das  Wunderbare 
zu  steigern.   Der  Zug  kehrt  auch 


sonst  in  der  Legende  wieder;  vgl. 
die  Einleitung  S.  1. 

1523.  φράζε  μήτε  τόν  χώρον, 
οΰ  κέκεν&ε,  μήτε  τούδ  τόπον?,  έν 
ols  ό  χώρο£  κείται.  Nicht  bloß 
die  Stätte  selbst  soll  verborgen 
bleiben,  sondern  auch  ihre  nähere 
Umgebung  darf  nicht  charakteri- 
siert werden. 

1524  f.  Damit  dieser  (mein  Grab- 
hügel) statt  vieler  Schilde 
(schildbewaffneter  Hopliten)  und 
herangeführter  Lanzenträ- 
ger stets  eine  Wehr  sei.  Die 
Vorstellung,  daß  das  Grab  eines 
Heros  dem  Lande  zum  Schutze 
diene,  war  im  Altertum  weit  ver- 
breitet ;  vgl.  die  Einleitung  S.  5. 
γειτόνων  erklärt  der  Scholiast 
fälschlich  (vgl.  1533)  mit  Θη- 
βαίων.  Hufe  requiriert  man  von 
Bundesgenossen. 

1526.  ä  §'  έξάγιστα  (piacu- 
lum  est),  näml.  λέγειν  oder  κίνεΖν 
λόγψ,  wie  aus  dem  zugesetzten 

μηδέ  κινείται  λόγω  (vgl.  624  τάκί- 
νητ'  επη,  Ant.  1060  τάκίνητα  φρά- 

σαι)  zu  entnehmen  ist.  Zweifel- 
los handelt  es  sich  hier  um  etwas 
Neues,  das  gleichfalls  verschwie- 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


167 


ώς  οντ    αν  αστών  τωνδ '  αν  έξείτΐοιμί  τφ 

οϋτ    αν  τέκνο ισ ι  τοις  έμοΐς,  στέργων  δμως. 

αλλ*  αυτός  αίεϊ  σφζε,  χώταν  εις  τέλος       ^^^^^α-'^^Ι  tt-i530 

τον  ζην  άφιχνγί,  τφ  προφερτάτφ  μόνφ        4j>o   Α-  ο.'ΐ^. -ί»*^  '  όκ-^^-^- 


σήμαιν''  δ  ό '  αΐεΐ  τώπιόντι  οεικνντω» 


χοντως  aörjov  τήνό^  ένοίχήοεις  τνόλυν 
Οτΐαρτών  άτι '  ανδρών,     αϊ  όέ  μνρίαι  τΐόλεις, 
7MV  εϋ  τις  oUfj,  ή<^δίως  ΥΜ^νβρισαν. 
&εοΙ  γαρ  εϋ  μέν,  όψε  δ'  εέσορώσ\  όταν 
τά  -θ^εΐ*   αίρεις  τις  εις  το  μαίνεσ-θ^αι  τρατΐ^' 
δ  μή  ον,  τέκνον  Λίγέως,  βονλον  7ΐ:α^εΐν. 
τά  μέν  τοιαντ'   οϋν  είδότ*  έκδιδόσκομεν. 


^^Thiild^^JiLfJ 


1535 


gen  werden  soll,  vielleicht  eine 
geheime  έερονρνία  (Einleitung 
§.4). 

1529.  δαως,  zu  851. 

1530.  σώζε,  zu  0.  R.  318. 
1530  f.      χώταΐ'    —    άφικν^, 

wann  du  dein  Ende  herannahen 
fühlst,  προφέρτατο?  scheint  der 
Vorzüglichste'  zu  bedeuten  (Ein- 
leitung S.  6). 

1532.  Sei^ac,  das  übliche 
Wort  vom  Unterweisen  in  Ιερά, 
τελεταί. 

1 534.  Von  den  aus  Drachenzäh- 
nen erwachsenen  Sparten  stam- 
men die  Thebaner  ab. 

1534  f.  Keiner  der  Bürger  soll 
Kunde  davon  erhalten,  damit  nicht 
das  Heilspfand  Athens  übermütig 
verscherzt  werde.  Denn  unter 
der  großen  Masse  der  Bevölke- 
rung ist  ein  Frevel  leicht  mög- 
lich. Dem  αντόζ  1530  stehen  al 
πόλειε  gegenüber.—  at  μνρίαι 
η  Ol  ρ.  LS,  falls  diese  Lesart  rich- 
tig ist,  bedeutet  αί  nollai  πόλεις 
(Eur.  Hec.  306).    Vgl.  Xen.  Anab. 

2,  1,  19  ει  των  μνρίοίν  έληίδων 
μία  Tis  νμΐν  έστι  σοί&ηναι  πολε- 
μοϋνταε  βασιλεΖ,  σναβονλεύω  μή 
παρα6ι8όναι  τά  δπλα.  Diod.  26, 
10  ει  των  εκατόν  ελπίδα  μίαν 
εΐχεν    έν    τοί«    ''Ρωμαίοιί.  —  καν 


ε -δ  (πόλιβ)  τΐδ  οίκ^,  wie  Phoky- 
lides  fr.  5  ρ.  358  πόλί5  έν  σκο- 
πέλφ  κατά  κόσμον  οίκενσα.  Vgl. 
zu  Ai.  597. 

1535.  ραδίωΰ,  weü  die  Göt- 
ter spät  strafen.  Zur  Erläuterung 
dient  die  Rechtfertigung  der  Ver- 
tagung göttlicher  Strafe  bei  Theo- 
dektes  fr.  8  p.  625  ει  μέν  νάρ 
αύτίκ*  ήσαν  αί  τιμωρίαι,  πολλοί 
διά  φόβον  κον  δι'  ευσεβή  τρόπον 
■3'€θύε  &ν  ηϋ^ον'  νυν  δέ  Trjs  τι- 
μωρίας άπω&εν  οΰσηε  τ^  φύσει 
γ^ρώνται  βροτοί. 

1536  ff.  Höfliche  und  darum 
versteckte  Mahnung  an  Theseus, 
den  Auftrag  des  Ödipus  streng 
zu  befolgen,  weil  ihn  sonst, 
sicher  die  Strafe  der  Götter  treffen 
werde. 

1537.  αφεί6,  zu  914. 

1539.  Öd.  schließt  seine  nach- 
drücklichen Warnungen  mit  der 
fast  sprichwörtlichen  Wendung, 
dergleichen  brauche  er  dem  The- 
seus nicht  einzuschärfen,  da  die- 
ser selbst  Bescheid  wisse.  So  Π. 
10,  250  είδόσι  γάρ  τοι  ταϋτα  μετ 
^Αργεΐοισ*  άγορεύειΰ.  23,  787  είδό- 
σιν  ϋμμι  έρέω  ηάσιν.  Anh.  154^^. 

1540  ff.  Ödipus  hatte  sich  zu- 
letzt in  allgemeine  Betrachtungen 
verloren;  jetzt  faßt  er  das  nächste 


168 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


χωρον  ö\  έτΐείγει  γάρ  με  τούτί  δ^εοϋ  τζαρόν,  1640 

στείχωμεν  ήδη,  μηδ'  έ'τ'  έντρετΐώμε&α. 

ώ  παίδες,  ώδ*  έπεσ^-''  έγώ  γάρ  ήγεμών 

σφφν  αΰ  τΐέφασμαι  γ,αυνός,  ώοττερ  σφώ  πατρί. 

χωρείτε,  χαΐ  μή  ιραύετ\  αλλ'  έάτέ  με 

αυτόν  τόν  ιερόν  τνμβον  έξενρεΐν,  ha  1545 

μοΐρ    άνδρΐ  τφδε  τ^δε  κρνφ^^ηναί  χ&ονί. 

TTjo^  ώδε,  τ'^δε  βάτε'  τηδε  γάρ  μ^   άγει 

*Ερμής  ό  πομπός  rj  τε  νερτέρα  ^εός. 

ώ  φως  άφεγγές,  πρόσ^ε  πού  ποτ'  ήσ^'  έμόν, 

νυν  δ'  βοχατόν  σον  τούμόν  άπτεται  δέμας.  1550 

ήδη  γάρ  έρπω  τόν  τελενταιον  βίον 

χρύψων  παρ*  Ζ^ιδην.     αλλά,  φίλτατε  ξένων, 

αυτός  τε  χώρα  d-'  ήδε  πρόσπολοί  τε  σοΙ 

εύδαίμονες  γένοισ&ε,  χάπ'  εύπραξία 

μέμνησδ^έ  μου  δ-ανόντος  ευτυχείς  αεί.  1555 

1551f.  τόν  τελενταιον  βίον 
χρύχρων  παρ'  Α ιδην  sucht  man 
ZU  erklären  um  mein  geendetes 
Leben  in  des  Hades  Reich  hinab 
zu  bergen ',  so  daß  τείενταΐον  pro- 
leptisch  genommen  wird,  mein 
Leben,  welches  dadurch  ge- 
endet wird.  Aber  τεΙενταΧο^ 
ist  nicht  gleichbedeutend  mit 
τείούμενοί.  Musgrave  vermutet 
ίρηω  την  τελενταίαν  (näm- 
lich όδόν),  βίο  ν  κρύ-ψων  παρ^ 
Α  ιδην. 

1553.  πρόσπολοί,  die  Be- 
gleiter des  Theseus,  vgl.  1496. 

1554.  έπ^  εύπραξία  μεΜνησϋ'αι 
ist  gesagt,  wie  πίνειν  έπι  ovu- 
φορατ«,  έπι  νίκτ}.  Eur.  Iph.  Τ. 
1490  ιτ^  έπ^  εντνχία  τηδ 
σ(ρζομένη9  υοίρας  εύ  δ αίμονε9 
όντεδ. 

1555.  Der  Imperativ  μέμνη- 
σϋ'ε,  weil  dies  im  Willen  der 
Athener  stand,  dagegen  optati- 
visch ενδαίμονεδ  γένο ισ&ε  1554, 
da  das  Glück  der  Menschen  von 
den  Göttern  abhängt. 

1556—1578.    Feierliches  Gebet 


Ziel  wieder  ins  Auge :  %ώρον  στεί- 
χωμεν.—  τό  έκ  &εοϋ  παρόν,  das 
von  selten  der  Gottheit  ge- 
gebene Zeichen:  Donner  und  Blitz. 

1541.  έντρεπ ώμε&α,  έπιατρε- 
φώμε&α,  μέλλωμεν. 

1543.  ώσπερ  σφώ  πατρί, 
έφάνητε  ήγεμόνεδ  πρό  τον. 

1547  f.  In  wunderbarer  gött- 
licher Erleuchtung,  der  Führung 
des  Hermes  und  der  Persephone 
folgend,  weist  Öd.  wiederholt  mit 
dem  in  Absätzen  gesprochenen 
τ^δε  ώδε  den  Weg.  Vgl.  El. 
1301  f.  —  ό  ποαπόβ,  vgl.  Ai. 
832  καλώ  δ  άμα  πομπαϊον  Ερ- 
μήν  χ-δ'όνιον  εϋ  με  κοιμίααι. 

1549.  Die  vom  Leben  Abschied 
Nehmenden  pflegen  die  Sonne 
und  das.Tageslicht  anzurufen :  der 
blinde  Od.  ruft  ein  φώξ  an,  das 
(ihm)  nicht  leuchtet.  In  schmerz- 
lichem Andenken  an  die  Zeit,  wo 
er  noch  das  Sonnenlicht  sah,  fügt 
er  bei:  vordem  wohl  warst 
du  mein. 

1550.  τονμόν  δέμαζ'ίχϋΐ  Ιγώ, 
ZU  501. 


ΟίΔΙΠΟΪΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


169 


ΧΟΡΟΣ. 

\a%Qo<pri. 

βΙ  -θ-έμις  έοτί  μοι  τ  αν  αφανή  -θ^εόν 
y.al  OB  λιταΐς  σεβίζειν, 
ένννχίων  άναξ 

Αίδωνεν  Αίδωνεν,  λίσσομαι,  μήτ*  έτΐίτνόνφ 
μήτ    έτΐΐ  βαρναχεΐ  ξένον  έξανύσαί 
μόρφ  τάν  τίαγχεν^^ή  χάτω  νεκύων  ηλάχα 
γ,αΐ  Έτνγίον  οόμον. 

[πολλών  γάρ  αν  y.al  μάταν  ττημάτων  Ιτ,νονμένωνχ 
πάλιν  σε  δαίμων  δίκαιος  αϋξοι. 


1560 


1565 


an  die  Götter  der  Unterwelt,  dem 
von  unverdienten  Leiden  schwer 
heimgesuchten  Gaste  einen  leich- 
ten und  sanften  Tod  zu  ge- 
währen. 

1566  f.  ei  &έμι«  Ιστί  μοι, 
weil  die  Unterirdischen  άμΒίλιχοι 
ήδ*  αδάμαστοι,  während  vota  mo- 
vent  superos.  Beim  Thanatos  οϋτ 
äv  τι  ^ΰοη'  οϋτ*  έηιαηένδων  afoi9 
nach  Aischylos  fr.  156.  Vgl.  aher 
Ant.  1199f.  —  τάν  άψανη  d^öv, 
Persephone. 

1558.  ΙιταΖ9  σεβίζειν,  wie 
1007  τιμαΐδ. 

1559.  II.  20,  61  ϊδεισεν  δ'  ύπέ- 
νερϋε     άναζ     ένέρο^ν     Λιδωνεύζ. 

Nacht  und  Finsternis  sind  syno- 
nyme Begriffe;  im  Lande  der 
Unterirdischen  aher  ist  es  dunkel; 
daher  auch  Trach.  501  ivvv%ov 
"Αιδαν.  0.  Β.  177  έσπερο«  &εΟ£. 
1560 f.  Αίδωνεϋ,  dreisühig, 
wie  "/ίιδηδ  statt  Άίδη?.  Die  Prä- 
position έπί  gehört  από  κοηον 
(Anh.  97  ^)  auch  zu  έπιπόνφ. 

1562.  έξαννσαι  hat  den  Sinn 
eines  Verbums  der  Bewegung  an- 
genommen, vgl.  Ai.  606  άνύσειν 
Αιδαν,  Ant.  805  τόν  παγκοίτην 
δ&'  όρω  d'aXauov  τήνδ^  Αντιγό- 
νην  άνντονσαν. 

1563.  Travxfvi^-jyj'wieAi.  1193 
ηολύκοινον   Αιδαν. 


1565  ff.  'Denn  kommen  Leiden 
zahlreich  und  vergeblich,  so  dürfte 
dich  ein  gerechter  Gott  wieder  er- 
höhen'. Dies  ist  wörtlich  die  Über- 
setzung der  Überlieferung;  nach 
dem  οέ  und  dem  Optativ  mit  äv 
zu  urteilen,  ist  es  eine  allgemeine 
Sentenz.  Alles  hängt  davon  ab, 
ob  και  μάταν  sich  verstehen  läßt. 
Heißt  dies  et  frustra  quidem  so- 
viel wie  'und  zwar  ohne  die 
Widerstandskraft  des  Betroffenen 
zu  brechen'?  Dann  wäre  der 
Sinn  gleich  unserem:  Wer  aus- 
harrt, wird  gekrönt. 

1568  ff.  Merkwürdig  ist  die  An- 
lage dieses  Gebets:  eine  Anrede, 
dann  zwei  Eelativsätze ,  die  den 
Begriff  des  ϋ-ήρ  bestimmen,  end- 
lich eine  Anrufung,  die  aber  an 
einen  Dritten,  bisher  unbeteilig- 
ten, gerichtet  ist.  So  entsteht  em 
Anakoluth;  die  eigentliche  Bitte 
ist  im  zweiten  Relativsatz  ent- 
halten. Oft  findet  sich  in  den  or- 
phischen  Hymnen  eine  Anrufung 
glossiert  durch  parallelgehende 
Relativsätze,  dann  Auftreten  eines 
neuen  Gedankens,  doch  kehrt  der 
Betende  zuletzt  immer  zu  der 
Gottheit  des  Anfangs  zurück. 
Etwas  dem  sophokleischen  Lied 
ganz  Analoges  scheint  es  nicht 
zu  geben.  Apostelgesch.  8,  27 
heißt  es   xai    ίδον    άνήρ   Αί&Ιο-ψ, 


170 


ςοφοκαεογ: 


αντ  ιστ  ροψη. 
ώ  χ^όνιαι  d^eal  σώμα  τ'  άνικάτον 
^ηρός,  δν  έν  πνλαισί 

(paOL  τΐολνξέστοις  1570 

εύνάσ^αί^  γ,ννζεΐοΒ-αί  τ'  έξ  άντρων  αδάμαστον 
φύλαΥΜ  τΐαρ^  '!Αιδα  λόγος  alhv  βχει' 
δν,  ώ  Γάς  7tac  χαΐ   Ταρτόρου,  Ύ.ατενγομ(χι 
εν  '/Μ^^αρφ  βηναί  1575 

δρμωμένφ  νερτέρας  τφ  ξένφ  νεχρων  τΐλάχας. 
σε  τον  χιγ.λήσκω  τον  αίέννπνον. 

ΑΓΓΕΛΟΣ. 

άνδρες  πολΐται^  ξνντομωτάτως  μεν  αν 

τύχοίμί  λέξας  Οίδίτζουν  όλωλότα '  1580 

α  δ'  'ήν  τα  7νραγ^&έντ\  ον^'   6  μν^ος  έν  βραχεί 


ÖS  ήν  έπΙ  πάσηδ  τη?  γάζηξ  αντηδ, 
ÖS  έληλύ&εί,  doch  läßt  die  Über- 
lieferung hier  zum  Teil  das  zweite 

ds   weg•.  —    σώ//α    &ηρ08    gehört 

kaum  in  das  Gebiet  spezieU  poe- 
tischer Umschreibungen ;  vgl.  He- 
rodots  ^έγα  τι  %ρημα  σνό5  u.  ähnl. 
1570.  Der  scheinbare  Pleonas- 
mus φασίν  —  λόγο5  αιέν  ^χει  ver- 
rät stilisierte  Rede,  wie  Xenoph. 
Hiero  XI  12  έ&ελονοίο)8  σον  προ- 
νόου μ  avovs  θ'εώο  άν,  ει  Se  τι9  κίν- 
Svvos  ε'ίη,  ον  σνμμάχονδ  μόνον  — 

όρωη5  αν.  Chrysipp  bei  Epiktet 
Ι  4,  28  ού  Λρενδη  ταντά  εστίν ^  εξ 
ών  ή  εϋροιά  έστι  και  άπά&εια 
άπαντα.   Clemens  Alexandr.  coh. 

ρ.  6  τηζ  δέ  άναινομένηδ  λαβείν 
και  πιεΖν  ουκ  έ&ελούσηξ. 

1577.  DerDaimon,  der  hier  an- 
gerufen wird,  ist  nach  Löschkes 
Vermutung  "Hav%os,  dessen  Na- 
men der  Dichter  mit  αιέννπνο« 
in  frommer  Scheu  umschreibt. 
Er  hatte  ein  Heiligtum  zwischen 
Areopag  und  Burg;  zweifellos 
gehört  er  zu  den  Unterirdischen 
und  hat  vielleicht  mit  den  ^εμ- 
val  eine   uralte  Dreiheit    gfebil- 


det  (Löschke,  Enneakrunosepisode 
S.  16).  Ein  freundlicher,  mildge- 
sinnter Heros,  wird  er  als  Ver- 
mittler gerufen,  damit  sich  der 
Höllenhund  mit  dem  abgeschie- 
denen Ödipus  auf  guten  Fuß  stelle 
{έν  κα&αρφ  βηναί  τινι  Vgl.  hia  φι- 
Xias  ιέναι  τινί).  Das  Epitheton 
αίέννπνοδ  paßt  nicht  zu  θάνατοδ, 
den  die  Erklärer  hier  einführen. 
Den  Cerberus  fürchtete  man  als 
bösartig;  um  ihn  zu  beschwich- 
tigen, gab  man  sonst  den  Toten 
Leckerbissen  {μελιττοϋται)  mit. 

1579  ξνντομωτάτω5  ist  eine 
im  hellenistischen  Griechisch  ge- 
meine, im  Attischen  aber  seltene 
Superlativbildung:  nur  auf  Ver- 
mutung beruht  δνστψ^οτάτω«  bei 
Eur.  Suppl.  967,  außerdem  notiert 
PoUux  3,  63  aus  Isokrates  προσ- 
ψιίεστάτωδ. 

1580.  IJ^ae^OiS.  όλωλότα, 
wenn  ich  (idipus  als  tot 
b  e  ζ  e  i  c h  η  e ,  vgl.  zu  El.  882V  "' 

1581  f.  Der  Bote  bereitet  auf, 
seine  umständliche  Erzählung  um- 
ständlich vor,  wie  Boten  pflegen. 
'Wollte  ich,  was   ich  zu  sageni 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟλΩ^ΩΙ 


171 


φρόσαι  τΐάρεστιν  οντε  τάργ^   δσ'  ήν  έχει. 

ΧΟΡΟΣ. 
δλωλε  γαρ  δνστηνος; 

ΑΓΓΕΛΟΣ. 
ώς  λελοιπότα 
χεΐνον  τον  f  άεΐ  βίοτον  έξεττίστασο. 

ΧΟΡΟΣ. 
πώς;  άρα  &εΙ(^  χά7ίόνφ  τάλας  τύχτβ; 

ΑΓΓΕΛΟΣ. 
ταντ    έοτϊν  ήδη  ν,άτΐο&ανμάααι  πρέπον, 
ώς  μεν  γάρ  έν^ένδ'  εϊρπε,  χαι  σύ  πον  παρών 
έ'ξθίσ3\  νφηγητηρος  ούδενός  φίλων, 
άλλ^  αυτός  ήμΐν  πάσιν  έξηγούμενος. 
έΊίεΙ  δ  '  άφΐγ,το  τόν  χαταρράχτην  όδόν 
χαλχοΐς  βά^^ροίσι  γή^-εν  έρριζωμένον, 


1585 


1590 


habe,  mit  einem  Worte  sagen, 
so  könnte  ich  nur  sagen:  Öd. 
ist  tot.  Was  aber  dabei  vorging, 
kann  man  ebensowenig  in  kur- 
zen Worten  schildern,  als  es  selbst 
kurz  und  einfach  war.' 

1583f.  ώς  λελοιπότα  έξεττί- 
στασο, zu  Ο.  R.  848.  —  τόν  άει 
βίοτον  läßt  eine  genügende  Er- 
klärung nicht  zu :  die  Worte  sind 
sicherlich  verderbt.  Rohde  vermu- 
tet τόΐ'  έν  γ^  oder  τόν^'&α  βΙοτον. 

1585.  Β'εία  κάπόνω  τύ%τ]^νίΊ% 
der  Chor  1560  f.  erfleht  hatte. 

1586.  πρέπει  ήδη  καϊ  άπο&αν- 

μάσαι  ταντα.  Die  Umschreibung 
πρέπον  εστί  statt  πρέπει  ist  auch 
in  hellenistischer  Prosa  beliebt: 

Ev.  Matthaei  3,  15  οϋτω  γάρ  πρέ- 
πον εστί,  Oxyr.  Pap.  Ι  ρ.  187  Ν 
120,  24  ώα  πρέπον  εστί,  Pseudo- 
dionys  ars  rhet.  266,  7  Us.  ααλλον 
αντώ  πρέπον  τόν  yauov  έπαινεϊν. 
15871  'Das  weißt  du  selbst 
wohl  als  Augenzeuge,  wie  er  uns 
führte:  als  er  aber  dorthin  ge- 
langt war  — '.  —  παρών,  wie 
Trach.  431  δϊ  σον  παρών  ήκον- 
fJev.  Ant.  1192  παρών  έρώ.  Aisch. 
Pers.  266  καΐ  μην  παρών  γε  κού 


λόγους  άλλων  κλ•,ύων,  ΙΙέρσαι,  φρά- 
aatu  άν.  Mit  νφηγητήροδ  ου- 
δέν όδ  Vgl.  Ο.  Ε,.  966  ών  υφηγη- 
τών έγώ  κτενεϊν  Μμελλον  πατέρα. 
1260  ώδ  νφηγητοϋ  ϋ'εον. 

1590.  τόν  καταρ  ράκτην 
όδόν,  wie  57  γαλχόπονδ  όδόδ. 
Der  scheinbare  Widerspruch  zwi- 
schen jener  und  dieser  Stelle  löst 
sich,  wenn  man  bedenkt,  daß  der 
äußerste  Rand  des  χαΐκόπονδ  όδόδ 
auf  der  Bühne  dargestellt  war, 
dieser  aber  außerhalb  der  Bühne 
sich  nach  Athen  zu  weiter  hin- 
zog, nach  welcher  Richtung  hin 
eben  die  geschilderten  Örtlich- 
keiten  liegen  müssen. 

1591.  γη&εν  έρ  ρ  ιζω  μ  ένον. 

Od.  13,  163  macht  Poseidon  das 
Schiff  der  Phaiaken  zu  Stein  καΐ 

έρρίζωσεν  ^νερ&εν. 

1593  f.  Der  κοίλος  κρατήρ  scheint 
eine  kesselartige  Vertiefung  in  der 
Erde  zu  bezeichnen,  wo  nach  der 
Sage  Feirithoos  und  Theseus  die 
δρκια  πιστά  schlössen,  als  sie  sich 
zu  der  Hadesfahrt  verbanden.  An 
die  Verbrüderung  des  Theseus  mit 
dem  Zeussohne  Peirithoos,  König 
der  Lapithen,  knüpfen  sich  man- 


172 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


^ατη  χελεν&ων  έν  τιολνσχίστων  μι<^ 
χοιλον  τνέλας  κρατήρος,  οϋ  τα  Θησέως 
ΠερίΌ^ου  τε  -κείται  ττίστ*   άεΐ  ξνν^ήματα ' 
έφ^  οϋ  μέσος  στάς  τον  τε  Θοριχίον  τΰέτρου 
χοίλης  τ'  άχέροον  τίάτΐό  λαΐνον  τόφον, 
τία^έζετ* '  εΐτ^  έλυσε  δνστΐΐνεΐς  στολός. 
χάτΐειτ'  άύσας  τΐαΐδας  ήνώγει  ήντων 
υδάτων  ένεγχεΐν  λουτρά  χαΐ  χοάς  ποϋ-εν' 
τώ  δ    εύχλόου  ζ/ήμητρος  εις  τνροσόψιον 
τΐάγον  μολοϋσαι  τάσδ'  έτνιστολάς  τΐατρί 
ταχεΐ  έπόρευσαν  σύν  χρόνφ,  λουτροΐς  τέ  νιν 
έσ^ητί  τ^  έξήσχησαν  γι  νομίζεται. 


1595 


1600 


cherlei  Sagen.  Am  berühmtesten 
war  die  gemeinsame  κατάβασιε  is 
"AiSov,  woher  Peirithoos  die  Per- 
sephone  entführen  wollte.  Den 
Ort  des  Hinabsteigens  zeigte  man 
hei  Kolonos;  dort  erwähnt  Pausa- 
nias  1, 30,4  einHeroon  beider  Hel- 
den. Nach  Paus.  1,  18,  4  zeigte 
man  auch  einen  Ort  in  Athen 
selbst,  südöstlich  von  der  Burg, 
ivS'a  ΠείρίϋΌνν  και  Θησέα  σνν- 
&e/uivovS  Is  Λακεδα/αονα  και 
ύστερον  is  Θεσπρωτο-ύ?  σταληναι 
λέγονσιν.^^ 

1595.  Ödipus  steht  in  der  Mitte 
des  κρατήρ,  des  πέτροδ,  der  αχερ- 
Sos,  des  τάψο9,  also  iv  κελεύ&ω 
ηολναχίστφ,  bedeutsam,  wie  er 
iv  τριπλαΖξ  ά^αξιτοΖδ  den  Laios 
erschlug,  an  einem  unheimlichen 
der  Hekate  geweihten  Orte.  — 
iψ'  ο -δ  seil,  κρατηροξ.  ini  ver- 
tritt also  das  vorhergehende  ηέ- 
Xas;  man  vergleiche  Herodot  IV 
87  στήλαδ  Μστησε  δύο  ini  {τον 
Βοοπόρον).  Thucydides  hat  Ähn- 
liches. Die  folgenden  Genitive 
sind  von  uiaos  abhängig,  des- 
gleichen από  1596,  umgekehrt 
steht  erst  άπό,  dann  Genitive  Por- 
phyr. V.  Pyth.  22.  —  Der  θορί- 
κιοβ  π έτ ρο9^  der  mit  dem  ent- 
fernt gelegenen  Demos  Thorikos 
der  Phyle  Akamanti  nichts  zu  tun 


haben  kann,  ist  völlig  unbekannt. 

1596.  Weder  die  κοίλη  αχερ- 
8oe  noch  der  Xatvos  τάφο? 
irgend  eines  Landesheros  werden 
sonst  erwähnt.  An  alte  Bäume 
aber  knüpft  die  Sage  gern  denk- 
würdige Ereignisse,  wie  bei  Eleu- 
sis  am  Kephisos  ein  wilder  Feigen- 
baum gezeigt  wurde,  wo  Köre  ge- 
raubt sein  sollte.  Paus.  1,  38,  5. 

1598.  Ödipus  befiehlt,  an  ihm 
die  Reinigungsbräuche  zu  voll- 
ziehen, die  sonst  mit  dem  Toten 
vor  seiner  Bestattung  vorgenom- 
men wurden.  Bereitet  wird  ein 
Bad  zur  Waschung;  dann  folgt 
die  Anlegung  des  Öterbekieides. 
Fließendes  Wasser  wird  genom- 
men, weil  es  sühnend  wirkt.  Ähn- 
lich wie  Ödipus  handelt  Alkestis 
bei  Euripides  Ale.  158. 

1600.  An  das  von  Paus.  1,  22, 
3  in  der  Nähe  der  Akropolis  er- 
wähnte Heiligtum  der  Demeter 
Χλόη  ist  hier  der  Entfernung 
wegen  nicht  zu  denken,  vielmehr 
ist  ein  in  der  Nähe  von  Kolonos 
gelegener    Tempel    anzunehmen. 

1601.  iπιστoλάs,  τά  iπεστaλ- 
uiva. 

1602.  τα%εΙ  σύν  χρόνφ,  σνν^ 
Tavft,Trach.395  οϋ^'  χρόνφ  βραδεί 
μαλών.    Zur  Sache  vgl.  Ant.  900  £F^ 

1603.  Τ}  νομίζεται  betont  aucl 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


173 


έτΐεΐ  δε  τταντός  είχε  δρώντος  ήδονήν 

}ίθύχ  ήν  fiV'   ουδέν  άργόν  ών  έφίετο,  1605 

"κτύττησε  μεν  Ζευς  χ^-όνιος,  ai  δέ  τΐαρΟ-ένοι 

ρίγησαν,  ώς  ήγ,ονϋαν'  ες  δέ  γούνατα 

τΐατρός  τΐεοοϋοαι  χλαΐον,  ονδ^   ανίεσαν 

οτέρνων  άραγμούς  ονδέ  παμμήχεις  γόονς. 

ο  δ'   ώς  άγ,ούει,  φΟ-όγγον  εξαίφνης  7ζυχρόν,  1610 

τίτύξας  ^π    αύταΐς  χείρας  εΐτΐεν  ώ  τέχνα, 

ονχ  έστ^  ed-^  νμΐν  ττ^δ'   εν  ήμερα  τοατήρ, 

ό'λωλε  γάρ  δή  ττάντα  τάμα,  γ,ούχέτι 

τήν  δνΟτΐόνητον  έξετ'   άμφ'  έμοί  τροφήν' 

σχληράν  μεν,  οΐδα,  τΐαΐδες'  αλλ'  εν  γάρ  μόνον  1615 

τα  τΐάντα  λύει  ταντ^  έπος  μοχ^ήματα. 

τό  γάρ  φιλεΐν  ούχ  εστίν  εξ  δτον  τΰλέον 


den  Gegensatz  zu  δνσπινής  1597; 
es  war  ein  weißes  Kleid. 

1604.  έπεί  δέ  παντόδ  δρών- 
Tos  εΐχεν  ήδονήν  sind  Worte, 
die  man  am  ersten  versteht,  wenn 
man  das  aktive  Partizipium  in 
passivem  Sinne,  also  statt  δρω- 
μένου, gesagt  denkt.  Solch  ein 
Fall  liegt  in  alter  Zeit  zweifel- 
los vor  bei  ψέρο)ν  gleich  φερόμε- 
νοι (zu  Vers  1693).  Manches  Ent- 
sprechende findet  sich  im  Gemein- 
griechisch. So  schreibt  Galen  VII 
676  τό  γε  παρ*  '^Ιπποχράτονδ  Χε- 
γόμενον  έν  τ^  π  ρογεγραφν  ία 
ρήσει,  Marinus  in  der  Vita  Prodi 
C.  33  έχ,  των  άπεμ  ψ αινόντων 
ϋ'ρήνοιν.  Im  Buch  Henoch  XVIII 
5  sind  άνεμοι  βαστάζοντεδ  έν  νε- 
ψέλτ]  'in  der  Wolke  dahinfahrende' 
Winde.  Clemens  von  Alex.  Paedag. 
I  6,  44  sagt  %ειμώνο£  πνχνονντο« 
statt  χ.  πνχνονμένον,  Lydus  de 
mag.  p.  150,  25  είσφρήσαντε? 
^εζνοι  d.  h.  'nachdem  sie  einge- 
lassen waren'. 

1605.  άργόν,  wie  Eur.  Phoen. 
766  iv  δ     εστίν  ήμίν  άργόν. 

1606.  Unterirdischen  Donner 
bewirkt  der  Herrscher  der  Unter- 
welt,   der,   weil    er  ein   ebenso 


gewaltiger  Herr  .in  seinem  Reich 
wie  Zeus  im  Äther  ist,  Zehs 
xd'ovios  heißt,  vgl.  Hes.  Op.  465 

ενχεσ&αι     δέ    ^ll     χϋΌνίφ.      Oft 

reden  die  Dichter  von  βροντή- 
μ,ατα  %d'ovia,  νπόγειοδ  βροντή, 
νερτέρα  βροντή  zlios.  Eur.  Hipp. 
1201  Μν&εν  τιδ  ή%ώ^  y^d'ovios  ώς 
βροντή  ^los,  βαρύν  βρόμον  μεθ•- 
ηχε,  φρικώδη  χλύειν.  —  χτύ- 
πησε wie  ρίγησαν  1607,  Ό'ών^εν 
1624.  Die  Weglassung  des  Aug- 
mentes ist  durch  die  άγγελιχή 
ρήσιδ  entschuldigt,  zumal  im  An- 
fang des  Trimeters:  vgl.  γοάτο 
0.  R.  1249.  βρνχάτο  Trach.  903. 
φρουρούν  915.  φορεΐτο  El.  715. 
φείδοντο  716.  στήτην  Eur.  Phoen. 
1246.  Sie  soll  vielleicht  der  Rede 
einen  epischen  Ton  verleihen. 

161 0.  Der  φ&όγγοδ  ist  nach  dem 
Zusammenhang  der  desDonners,  er 
mag  nixQOs  wohl  deshalb  heißen, 
weil  er  der  Bote  des  nahenTodes  ist. 

16l5ff.  Ein  einziges  Wort  löst 
und  vergilt  alle  eure  großen  Opfer 
für  mich,  das  Wort,  daß  kein  Mensch 
euch  so  lieb  gehabt  wie  ich.  Man 
konstruiere  ovx  ^τιν  [ούδείϋ)  έξ 
ο'δ  πλέον  τό  φιλεΐν  άσχετε  ή  (έχ) 
τονδ*  άνδρ03. 


174 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


'ί^Μο&ν- 


ή  τονδε  τάνδρός  £σχ€^%  οϋ  Τ'ητώμεναι        ^ 
τό  λοιπόν  ήδη  τον  βίον  διάξετον. 
τοιαϋτ*  επ    άλλήλοισι,ν  άμφικείμενοι 
λύγδην  ixXatov  ττάντες.     ώς  δε  προς  τέλος 
γόων  άφίχοντ'  ονδ^  έτ'  ώρώρει  βοή, 
ήν  μϊν  σιωπή,  φδ-έγμα  δ'  εξαίφνης  τινός 
'9-ώνξεν  αυτόν,  ώστε  πάντας  όρϋ^ίας 
στήσαι  (ρόβφ  δείσαντας  εξαίφνης  τρίχας' 
καλεί  γάρ  αυτόν  πολλά  πολλαχη  d-εός' 
ώ  ούτος  ούτος,   Οιδίπους,  τι  μέλλομεν 
χωρεΐν;  πάλαι  δή  τάπό  σον  βραδύνεται, 
δ  δ^  ώς  έπήσ^^ετ'  έχ  ^εον  καλούμενος, 


v/^ej^ 


1620 


1625 


1619.  τό  λοιπόν  ή^η,  wie 
Trach.  168  τό  λοιπόν  ήδη  ζην 
άλνπήτφ  ßico. 

1620.  τοιαύτα  verbinde  man 
mit  MxXnovj  tali  modo  flebant. 

1623.  τ/vos,  weil  man  sich 
zunächst  nicht  erklären  konnte, 
von  wem  der  unheimliche  Ruf 
gekommen. 

1624f.  ÖQd'ias  οτήοαι  τοί- 
%as  (vgl.  1464 f.)  sagt  aktiv  der 
Grieche  für  unser  die  Haare 
steigen  zu  Berge,  wie  ψϋσαι 
όδόνταδ,  ψρέναδ,  ZU  804  f.  Ähn- 
lich 1487  κατορ&ονν  φρέναδ.  — 
φόβφ  δείσαντα£,  verstärktes 
Οείσαντας,  Vgl.  ZU  Phil.  225  f. 

1626.  Nun  kommt  die  Erklä- 
rung; es  war  ein  Gott,  der  rief; 
das  wurde  im  Verlauf  des  Rufens, 
das  πολλά  πολλαχ^  geschah,  klar, 
und  daher  kam  dann  auch  über 
alle  der  panische  Schrecken. 

1627.  Daß  der  Sterbende  abbe- 
rufen wird,  war  eine  im  Altertum 
verbreitete  Vorstellung.  Ähnlich 
wie  hier  rief  in  der  Niobe  des 
Dithyrambendichters  Timotheos 
Charon  der  Niobe  zu,  ihr  zu 
folgen.  Sie  entgegnete  Worte, 
welche  Zenon  vor  seinem  Ende 
auf  sich  angewandt  haben  soll: 

Μρχομαι'     τι    μ^     ανεί£;     Machon 


bei  Athen.  VIII  p.  341  C<i  Tt/uo- 
&έον  Χάρων  σχολάζειν  ονκ  iq  ονχ 
τη8  Νιόβηδ,  χο}ρ€Ζν  δέ  πορβ'μόν 
άναβοα,  καλεί  δέ  αοΐρα  νύχιοδ,  ήβ 
κλύειν  χρεών.  Weiter  Eur.  Ale. 
254  ^χο}ν  χέρ^  έηΐ  χοντω  Χάρο>ν 
μ^  ήδη  καλεί'  τί  αέλλειδ;  επείγον. 

Aristoph.  Lys.  606  γ^ώρει  ds  τήν 

νανν'  ό  Χ-άρων  σε  καλεΧ.  Anthol. 
Pal.  7,  731,  2  καλέει  u'  ει?  ^Αΐδην 
Θάνατο?.  Ein  Beispiel  aus  christ- 
licher Zeit  Bücheier  Anthol.  epigr. 
1365,  3  famulam  tu,  Christe,  tuam 
—  ad  tua  regna  vocas.  Noch 
heute  wird  im  Bergischen  der 
todkündende  Ruf  des  Käuzchens 
auf  'Komm  mit'  gedeutet  (Ztschr. 
für  rh.  u.  westf.  Volkskunde  1908, 
S.  244.)  Wer  ruft,  läßt  Sophokles 
im  dunkeln;  wir  brauchen  nicht 
notwendig  an  Charon  zu  denken. 
Über  den  Hiatus  ώ  ο^τοδ  vgl. 
Ai.  89.  —  τ i  μέλλομεν  hat  hier 
wie  bei  Eur.  El.  757  und  Med. 
1242  den  Sinn  eines  η  μέλλεις; 
So  ίδμεν  statt  οΐσ&α  Od.  4,  138. 
632.  Vgl.  τί  μενονμεν  Soph.  Phil. 
836.  τί  πράττομεν  Hermippos 
Com.  2  p.  402. 

1628.  TrtjTTt)  σον,  deiner- 
seits, wie Έί.  1464  τελ.εϊται  τάπ" 
Ιμον;  Eur.  Tro.  74  §τοιμ'  ä  βού'^ 
λει  τάπ^   iuov. 


ΟΪΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


175 


αύδά  μολεΐν  οι  γης  άναχτα   Θησέα,  1630 

χάτεεί  7tQ0Oi]Xd-sv,  εΐπεν  ώ  φίλον  v.aqa, 

δός  μοί  χερός  σής  πίοτιν  αρχαίαν  τέχνοις  ^      ^ 

νμεις  τε,  τναΐδες,  τφδε'  καΐ  χαταίνεσον        >.ci!.^^., ,    »"«ν«^.   '^--^ο^^ 

μήποτε  τίροδώΰειν  τάοδ^  έχων,  τελεΐν  d'  δο^  αν 

μέλλης  φρονών  εϋ  ξνμφέροντ'  αύταΐς  αεί.  1635 

ο  (5'   ώς  άνήρ  γενναίος  ονχ  όχνον  μέτα 

χαττβνεοεν  τάδ '  δρχιος  δράσεων  ξένφ. 

δπως  δε  ταντ^  εδρασεν,  εν^^ύς  ΟίδΐΊϋονς 

χρανοας  άμανραΐς  χεροΐν  ων  τΰαίδων  λέγει, 

[ώ  τχαΐδε,  τλάσας  χρή  το  γενναΐον  (ρέρευν^  1640 

χωρειν  τότεων  έχ  τωνδε,  μηδ^  α  μή  3^έμις 

λεύσσειν  διχαιοΰν  μηδέ  φωνονντων  χλύειν. 

αλλ'  έ'ρίϋε^'  ώς  τάχιστα'  τνλήν  δ  χνριος 

Θησενς  τταρέστω  μαν^-άνων  τά  δρώμενα. 


1632.  Über  den  ethischen  Dativ 
ifOi  Anh.  29^^  —  χερόδ  πίστιν 
statt  χεΤρα  πιστήν  wie  Phil.  813 
εμβαλλε  %ειρ05  πίοτιν.  —  ao%alos 
bedeutet  nicht  selten  den  Gegen- 
satz znm  Modernen  und  entspricht 
unserem  'altfränkisch'  in  gutem 
und  schlechtem  Sinne.  Hier  ent- 
hält das  Epitheton  sicher  ein 
Lob ;  der  Handschlag  des  Theseus 
ist  noch  zuverlässig  wie  einer  aus 
der  Väter  Zeiten.  Offenbar  läßt 
der  Dichter  die  Heroen  miteinan- 
der reden  wie  Athener  seiner  Zeit, 
der  'die  alte  Treue'  fremd  gewor- 
den war  (Thucydides  3,  82,  7). 

1635.  uiXXrjg,  nämlich  τελεΙν, 
vgl.  1773  f. 

1636.  ^vx  dxvov  μέτα,  ohne 
Zögern. 

1637.  κατγινεσεν  δρκίοδ,  das 
Adjektiv  steht  adverbial,  wie  Ant. 
305  δρκιοδ  λέγο)  u.  ähnl. 

1639.  άμανραϊδ  χερσίν.  ZU 
182. 

1640.  Man  will  erklären:  'ihr 
müßt  tragen  was  zu  tragen  die 
Sache  eines  Hochherzigen  ist*. 
Aber  dies  kann  in  γενναχον  γέ- 


ρειν  (oder  nach  geringeren  Hand- 
schriften γενναΐον  φρενί)  nicht 
enthalten  sein,  und  die  zur  Ver- 
gleichung  herbeigezogene  Stella 
des  Eur.  Ale.  624  Μργον  τλάοα 
γενναΐον  τόδε  ist  Völlig  ver- 
schieden. Entweder  ist  τό  γεν- 
ναΐον ωέρειν  verderbt  (es  sollte 
dafür  der  Begriff'  τό  πεττρωμένον 
stehen),  oder  1640  gehört  einem 
Interpolator,  der  τό  γενναΐον  viel- 
leicht aus  8  entlehnt  hat.  Tilgt 
man  den  Vers,  so  bekommt  man 
einen  Übergang  von  der  obliquen 
zur  direkten  Rede,  wie  Od.  1,  37 

ircεl  πρό  ol  εϊηομεν  ήμ^ΐ?,  Έρ- 
μείαν  πέμχραντεζ  έύσχοπον  άργεϊ- 
ψόντην,  μήτ*  αυτόν  κτείνειν  μήτε 
μνάαο&αι  άκοιτιν'  έκ  γάρ  Ορέσταο 
τίσΐ5  ϊοσεται  Άτρεί8αο  —  ώ9  ίφαχ)' 
^Εραείαζ  (Nauck). 

1642.  ci  μή  &έμΐ5  ist  in  gleicher 
Weise  von  λεύσσειν  wie  von  κ^ν- 
ειν  abhängig;  diese  beiden  Worte 
sind  dem  Inf.  δίκαιοϋν  unterge- 
ordnet. Zu  κλύειν  tritt  ψωνούν 
των  ausmalend  hinzu. 

1643.  δ  κύριο  ξ,  wie  288,  des- 
sen Gegenwart  unerläßlich  ist. 


176 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τοοαΰτα  φωνήσαντος  είαηχούσαμεν 
ξύμτΐαντες'  άσταχτί  δέ  σύν  ταΐς  τΐαρ&ένοις 
στένοντες  ώμαρτονμεν.     ώς  ö     άτΐήλΟ-ομεν, 
χρόνφ  βραχεί  στραφέντες  έξαπείδομεν 
τόν  άνδρα  τον  μέν  ούδαμον  τιαρόντ'    'έτι, 
άναχτα  d*   αυτόν  ομμάτων  έτΐίσταον 
χεΐρ^   αντέχοντα  χρατός,  ώς  δεινού  τίνος 
φόβου  φανέντος  ονδ'  άνασχετον  βλέτΐειν. 
έτνειτα  μέντοι  βαιόν  ουδέ  ούν  χρόνφ 
όρωμεν  αυτόν  γήν  τε  7ΐροθΥ,ννοΰν&^   άμα 
χαΐ  τόν  ϋ-εων  ^Ολνμτΐον  εν  ταύτφ  λόγφ. 
μόρφ  δ*  όποίφ  κείνος  ώλετ\  ούδ*  αν  εις 
-θ-νητών  φράσειε  τΐλήν  τό   Θησέως  κάρα. 
ού  γόρ  τις  αυτόν  ούτε  τΐυρφόρος  &εοΰ 


1645 


1650 


1655 


1646  f.  Mitleidige  Menschen  wer- 
den durch  fremdes  Leid  leicht  zu 
Tränen  gerührt ;  so  weinen  die  Die- 
ner aus  Mitgefühl  mit  den  Mäd- 
chen, und  als  Naturmenschen,  die 
sich  dem  Gefühl  frei  hingeben, 
weinen  sie  heftig  {άσταχτί  d.  h. 
eigentlich  nicht  tröpfelnd).  An 
die  Stelle  von  κλάειν  tritt  ein  be- 
grifflich verwandtes  Wort;  man 
vgl.  δακρύοιδ  orivetv  bei  Eurip. 
Herc.  f.  1045. 

1649.  Der  Bote  fängt  an,  als 
wolle  er  nur  von  Öd.  erzählen, 
stellt  aber  hinterher  dem  Od.  den 
Theseus  gegenüber,  daher  τόν  uiv 
und  άναχτα  δ'  αντόν.  Ähnlich 
Od.  1,  116  εϊ  nod'ev  έλϋ'ών  μνη- 
στήρων των  uiv  σκέδασιν  κατά 
δώματα  &€ίη,  τψήν  δ*  avTOs  ίχοι 
καΐ  κτηΜασι  οΐσι  άνάσσοι. 

1650  f.    όμ μάτων    έπ/σκιον, 

proleptisch,  er  hielt  die  Hand  an 
sein  Haupt,  so  daß  sie  die  Augen 
beschattete,  um  dem  .Anblick  des 
Schrecklichen  und  Übermensch- 
lichen zu  entgehen.  Ovid.  Fast. 
4,  178  Troiae  spectare  ruinös 
noluit,  ante  oculos  opposuitque 
manum.    Über  den  hier  bezeich- 


neten Gestus  vgl.  L.  Stephani  in 
Melanges  Gr. -Rom.  I,  56 1  f. 

1653.  βαιόν  {μετ"  ολίγον)  ου- 
δέ σύν  χρόνφ,  Vgl.  397  -ήξοντα 
ßaiov  κονχΐ  μνρίον  χρόνου. 

1654  f.  Theseus  richtet,  wie  man 
aus  seinen  Gebärden  schloß,  .zu- 
gleich an  die  Erde,  die  den  Ödi- 
pus  aufgenommen,  und  an  die 
Götter  des  Himmels  sein  Gebet. 
Vgl.  Aisch.  Pers.  499  ηϋχετο  Χι- 
ταΐαι  γαίαν  ονρανόν  τε  προσκν- 
νων.  ^'OlvuTtoe  und  ουρανό?  sind 
nichts  wesentlich  Verschiedenes. 
Die  Jlias  verbindet  gelegentlich 
ουρανό  3  Οϋλνμτιόδ  τ  ε.  Wahrschein- 
licn  war  nach  ältester  Vorstellung 
der  "Ολυμπο£  das  wie  ein  Berg 
steilaufragende  Himmelsgewöl- 
be; Sophokles  selbst  nennt  den 
ουρανό?  Ai.  845  mit  dem  stehen- 
den Epitheton  der  Berge  αίπύί. 
Der  thessalische  Berg  Olympus 
würde  dann  einer  jüngeren  Lo- 
kalisierung seinen  Namen  ver- 
danken. 

1658  ff.  'Nicht  vom  Blitz  wai 
er   getroffen,   wie   etwa  jemanij 
nach    dem    vorhergehenden    Ui 
wetter    vermuten    könnte,    no( 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


177 


χεραννός  έξέτΐραξεν  οντε  ττοντία 

θύελλα  χίνη^-εΐσα  τ  φ  τότ^   έν  χρόνφ,  1660 

αλλ*  ή  τις  έχ  d-εων  ττ,ομτΐός  η  το  νερτέρων 

εννονν  διαστάν  γης  άλάμ7ίετον  βάΌ-ρον. 

άνήρ  γάρ  ού  στεναχτός  ovdk  συν  νόοοις 

αλγεινός  έξεπέμτζετ^ ,  άλλ^  εϊ  τις  βροτων 

θαυμαστός,     ει  δέ  μή  δοχώ  φρονων  λέγειν,  1665 

ούχ  αν  ηαρείμην  οΐοι  μή  δοχω  φρονεΐν. 

ΧΟΡΟΣ. 
fcov  ό*   αι  τε  νναΐδες  χοΐ  τΐροττέμψαντες  φίλων; 


k 


durch  einen  sich  vom  Meere  her 
erhebenden  Sturm  in  die  Lüfte 
entführt,  wie  gleichfalls  sich  den- 
ken ließ/  Es  handelt  sich  jedes- 
mal um  typische  Vorstellungen; 
namentlich  gelten  die  Winddämo- 
nen als  Entführer  ins  Jenseits. 
Vgl.  Eur.  Suppl.  829  κατά  με 
πέό'ον  yäs  iXoi,  §ιά  $έ  \Η>ελλσ. 
σπάσαι,  τινρό?  τε  φλογυόί  ό  /Jtds 
iv  κάρα  ττέσοι,  II.  6,  34δ  c5s  u 
δψεΧ  —  οΐχεσΟ'αι  ηροφέρονσα  κακή 
ηνέμοιο  Ο'ύεΙΛα  εί«  δρο5  ij  ie  κναα 
ποΧνφΧοίσβοιο  &αΧάσση8,  Ai.  1192f. 
Trach.  953  ff.   Ο.  C.  1680. 

1659.  έξέπραξεν  steht  in  un- 
gewöhnlicher Anwendung.  Ähn- 
lich Eur.  Hec.  515  nßs  καί  viv 

έξεπρά^ατε; 

1661.  τιδ  έκ  &εών  (von  Sei- 
ten der  Götter  bestimmt,  von 
den  Göttern  gesendet)  ττομπός, 
vgl.  1548. 

1662.  εϋνονν  διαστάν,  sich 
freundlich  öffnend,  nicht  wie 
im  Homerischen  Wunsche  τότε  aoi 
γάνοι  ενρεϊα  χ&ών.  —  Das  Epi- 
theton άΧάαπετον  stammt  wohl 
aus  epischer  Sprache ;  vgl.  Epigr. 
Kaib.  149,  3  άλάμπετον  o^öSas 
^Αίδεο).  241,  5  Αιδαν  έχκύρσαντε« 
άΐάί/πετον.  264,  5  o^Sas  πρό? 
άλάνπετον  Αιδον.  Anth.  Pal.  9, 
540  οκότοζ  άΐάμηετον.  Epigr. 
Kaib.  431,  3  άλααττέαί  "Aiöos  εννά?: 

1663.  ον  στενακτόδ,  ohne 
Seufzen,  vgl.  1679.  ^arfraxTrfg, 

Sophokles  III.  Bd.  O.'jAüfl. 


aktiv,  wie  κεμπτό5  Trach.  446. 
—  σϋν  vöaois  dly.  die  Krank- 
heiten sind  Begleiter  des  Men- 
schen; von  ihnen  rühren  die 
Schmerzen  her;  vgl.  0.  R.  17. 

1664.  είτΐ5  βροτών,  ZU  734. 

1665  f.  Soph.  hat  die  Ungläu- 
bigen seiner  Zeit,  die  dergleichen 
Wunder  bespötteln  mochten,  imi 
Auge,  wenn  er  den  Boten  sagen ^ 
läßt:  kommt  es  manchem  so  vor,/ 
als  rede  ich  unverständig,  so  will  \ 
ich  mit  solchen  Menschen  nichtsj 
gemein  haben.  Mit  ähnlichen 
Versicherungen  werden  gern  die 
Reden  geschlossen,  vgl.  Ant.  469  f. 
Trach.  373  f.  —  παρέσο'αι  τινά  be- 
deutet hier  wohl  "^  einen  bei  sich 
aufnehmen',  wie  bei  Dem.  15,  15 
βαρβάρον«  είδ  τάε  άκροπόλει? 
παρείνται.  Der  Fromme  mußte 
den  Umgang  mit  dem  Sünder 
meiden,  weil  sonst  Gefahr  war, 
daß  die  Götter  beide  zugleich 
verdarben.  Daher  läßt  Euripides 
jemand  sagen  (fr.  848):  δστιΰ  ό'έ 
τον?  (ρύαο,νταδ  μή  τιμαν  ^έλτ],  αή 
μοι  γένοιτο  αήτε  σννα'ύτηδ  &εοΐ8 
μήτ  iv  Β'αΙάσστ]  κοινοηλονν  στέλ- 
λοι  σκάφοδ.  Die  Athener  haben 
den  Grundsatz  praktisch  betätigt, 
indem  sie  gerade  in  der  Zeit  des 
peloponnesischen  Krieges  mehr- 
fach ά&εοι  aus  der  Stadt  jagten. 

1667.  oi  ηροπέίζ-ψαντεβ  φί- 
λων^ die  Begleiter  des  Theseus 
vgl.  1496. 

12 


178 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΑΓΓΕΛΟΣ. 

αΐδ^  ούχ  έχάς'  γόων  γαρ  ούκ  άοήμονες 
^d-oyyoi  Οφε  σημαίνον  σι  δενρ     όρμωμένας, 
ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

στροφή   «.-ί>ΐΝίϊ5•ί3 

αίαΐ  φ  εν,  έστιν  έατι  νφν  δή 

ού  τό  μεν,  άλλο  δε  μη,  τζατρός  εμφντόν 

αλαΟτον  αίμα  δνομόροιν  ατενάζειν,  ^^^^ 

φτινι  τον  τζολύν 

άλλοτε  μέν  τνόνον  έμτνεδον  εϊχομεν, 

εν  7ΰνμάτφ  δ'   αλόγιστα  τταροίσομεν 

ιδόντετ^,αΐ  τίαϋ-ούσα. 

1670—76.  Wir  beiden  Mädchen 
müssen  unser  unseliges  Geschick 
beseufzen;  früher  bei  Lebzeiten 
des  Vaters  duldeten  wir  schwere 
Mühsal  und  nun  erleben  wir  bei 
seinem  Hingang  Unsagbares. 

1671.   ov   τό  μέν,  άλλο  δέ  μη 

{άλλα  πάντα).  Der  hier  unter- 
drückte Gegensatz  wird  in  der 
Regel  ausdrücklich  gegeben,  wie 
Phokylid.  fr.  1  p.  357  Αέριοι  xa- 
xoif  ονχ  δ  μεν,  ös  δ  ov,  πάν- 
τεξ.  Eur.  Phoen.  1641  ov  γάρ  τό 
αέν  σοι  βαρ•ύ  κακών,  τό  δ  ον 
βαρύ,  άλλ^  eis  άπαντα  δνστνχήξ 
ξφνδ,  πάτερ.  Hexpd.  2,  37  ονκ  δ 
'  μεν,  δ  δ     ον,  άλλα  πάντεξ.    Fiat. 

äe  re  publ.  δ  ρ.  475  Β  τόν  φιλό- 

'νοψον  σοφία?  φήσομεν  ίπι&νμη- 
τήν  ilvai,  ον  τηδ  μεν,  τηζ  δ  ον, 
άλλα  πάση?.   Aber  ganz  wie  hier 

'Aisch.    Pers.    802     συμβαίνει    γάρ 
':  ov  τά  μεν,  τά  δ'   ον. 
V    1672.  '^  Letzte  Ursache,  des  Jam- 
^mers  ist  der  Mord,  den  Ödipus  be- 
'  ging,  τό  αίμα,  denn  diese  Schuld 

ist  uns"^ "vom  Vater  vererbt  (πα- 

Toos  ίμφντόν)  Und  unaustilgbar 

(άΐαστον);    darum    müssen'  auch 

wir  unter  ihr  leiden/    Mit  noch 

viel  -schärferer  Betonung  der  Ver- 
erbung hatte  Ödipus   im  0.  R. 

1400    das    vergossene    Vaterblut 

sein    eigenes    genannt:    τούυόν 


).\A3«^ir 


1670 


3<Jö:ri 


f.fT07  ifof;^  nerrfe  Α 


1675 


alua  πατρόζ.  αίμα  Und  φόνο? 
sind  schon  bei  Homer  synonym; 
aber  die  Verbindung  von  πατρό> 
mit  alua  ist  an  unserer  Stelle 
unmöglich,  weil  dann  unter  dem 
πατήρ  nur  Laios  verstanden  sein 
könnte,  was  nach  dem  Zusammen- 
hang nicht  gut  geht.  Man  wird 
also  den  Genitiv  mit  έμφντόν  ver- 
binden müssen,  und  diese  Verbin- 
dung wird  durch  die  Wortstellung 
empfohlen ;  es  ist  dieselbe  Struk- 
tur wie  EL  343  άπαντα  γάρ  σοι 
τάμα  νον-9'ετήυατα  κείνη?  δι- 
δακτά, κονδέν  έκ  σαντη?  λέγει?, 
Phil.  1067  φωνή?  προσφ&εγκτό?, 
daher  war  auch  έμφντύν  zu  ak- 
zentuieren, weil  es  sich  um  das 
echte  Verbaladjektiv  von  έμφύω 
handelt. 

1673.  ωτινι  geht  auf  αίμα.  Den 
früheren 'Leiden  wird  das  neueste 
Erlebnis  entgegengestellt;  "wir 
werden  davon  Unbegreifliches  zu 
erzählen  haben*  {παραφέρειν  wie 
Eur.  Iph.  Aul.  981  αίσγύνομαι  δέ 
παραφέρονσ'  οίκτρού?  λόγον?). 

1676.  ίδόντε  zeigt  männliche 
Endung  statt  der  weiblichen  (Anh. 
7*);  namentlich  bei  Partizipien 
geschieht  dies  öfter;  so  έμφύντε 
oben  1113.  άφ^ιδήσαντβ  El.  980. 
πράσσοντε  1003.  λαβόντε  1006. 
δακρνρροούντοινΟ.Έ,Λ^ΙΖ.  ονκ^ν 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


179 


ΧΟΡΟΣ. 


τι  δ'  έ'στίν; 


ΧΟΡΟΣ.  ,^^^  ^^   -^«vfirtAirr 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

iOTiv  μέν  δΐκάααι,  φίλοι. 


βέβηχεν; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ώς  μάλιστ    αν  έν  τΐόϋ-φ  λάβοις. 
τι  yae-  οτψ  μήτ'  "Α^ης  :^^,.η^^  .,Γολ>«  ^.ο. 

μήτε  πόντος  αντε,^νρσεν.       -t^^f^!^-^  ^^^  ,„,.^     ,1^ 

έν  άφανεΐ  τινι  μόρφ  φερόμενον, 

τάλαινα'  νφν  δ'   όλε^^ρία         .    .  . ., 

νύξ  έπ  '  όμμα σ IV  βέβαχεν 

τΐως  γαρ  ή  τιν^   άτύαν 

yäv  ή  τΰόντιον  χλύ- 

δων'  άλώμεναί,  βίον  dtJöfi 

ο  ιστό  ν  έξομεν  τροφάν; 


9"λ  ΊώχΛΧ  iöK  JOT  :joA\'ovc 
<^iv      1685 


ν    (t'6    «W^Ü'^UV    ο 


•rsJ^öO  isb  ^iiidoiiioS  slb  αϊ  aoh 

.ίΙ9•§ί/ϊ   JJS 


Jt5  ηστην(ηΙδώ)ταντ  ^χοντε γράμ- 
ματα Eur.  Hipp.  387.  J'iJo  \pv%as 
όμον  διαβάντε  Alc.  902.  πληγέντε 

κεραννω  (Athene  und  Here)  IL  8, 
455.  ηρολιπόντ^  άνΟ'ρώηονί  ai- 
δώδ  xai  νέΜεσίΰ  Hesiod.  Op.  199. 
άκολον&οϋντε  Hermippos  Com.  2 
p.  416.  ιδέα  άρχοντε  καΐ  άγοντε 
Plat.  Phaedr.  ρ.  237  D.  Merk- 
würdig ist  nur  der  Wechsel  zwi- 
schen maskuliner  und  femininer 
Endung•  {nad-ovaa). 

1679.  ώδ  ßrjvai  μάλιστ^  άν  εϋ- 
ξαιο.    Vgl.   1585. 

1680  f.  Denn  er  ist  weder  im 
Kriegsgetümmel  umgekommen 
noch  durch  Krankheit,  sondern 
auf  eine  unerklärliche  Weise  nahm 
ihn  die  Erde  auf.  Vgl.  1658ff.— 
ασκοηοι  ττλάκεδ,  yrjs  βάθ'ρον, 
1662. 

1682.  έν  vertritt  den  Instru- 
mental. —  φερό μενον,  indem 
er  entrafft  wurde.     So  wird 


die   Meldung    des   Boten   1661  f. 
bestätigt. 

1683  f.  τάλαινα  nennt  die  Spre- 
cherin sich  selbst.  —  Land  und 
Meer  umschreiben  die  ganze  Welt; 
daher  ist  χα<  κατά  γην  καΐ  κατά 
δ-άλατταν  eine  häufige  Formel. 
Hat  der  κλύδων  das  Epitheton 
novrios,  SO  γη  das  Epitheton 
änios.  Wir  kennen  eine  απ  ία  γη 
als  Land  eines  mythischen  Königs 
Ι^πΐδ;  darunter  verstehen  Dichter 
die  Peloponnes,  und  so  hat  es  auoh 
Sophokles  in  unserem  Stück  (1303) 
verstanden.  Zweitens  kennt  schon 
das  Epos  die  απία  γη  (von  άπό, 
wie  άντ/oe  zu  αντί)  als  fernes 
Land.  Der  Zusatz  von  τΐβ  be- 
weist, daß  hier  ημτ  von  ihni  die 
Rede  sein  kann.     .  ; !.  ^, 

1687.  δύσοίστον,  Ύ^\,ί^4^.^ 
1688  ff.    Ismene  wünscht  y,ei•- 
zweifelnd  sich  den  Tod.    G^^- 
über  den  trostlosen  Äußerimg^n 
der  Schwestern  mahnt  di^^.Ogior 
12* 


180 


:0ΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΙΣΜΗΝΗ. 

ού  χάτοιδα,  κατά  με  φόνιος 
^Αΐδας  §Xol  ττατρί 
ξνν^^ανεΐν  γεραιψ 
τάλαιναν'  ώς  έ'μοιγ'   δ  μέλ- 
λων βίος  ού  βιωτός. 

ΧΟΡΟΣ. 
ώ  δ  Μ  μα  τέχνων  άριστα,  τό  φέρον 
έχ  3^εοϋ  χαλως  φέρειν^ο^, 
μηδ'  άγαν  ούτω  φλέγεσ^ον' 
ον  τοι  χατάμεμτΐτ'   εβητον, 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
άντιστρ  οφή  α. 
Ttöd-OQ  τοι  χαΐ  χαχών  άρ'  ην  τις. 
^αΐ  γάρ,  δ  μηδαμά  δή  τό  (ρίλον,  φίλον, 


1695 


sich  in  die  Schickung  der  Götter 
zu  fügen. 

1693.  διδύμα  τέκνων  άρι- 
στα, wie  φί^  τέκνον,  Anh..  14  ^^ 

1694.  'Was  von  Gott  kommt, 
muß  man  mit  Anstand  tragen'. 
Daß  zu  dem  Partizip  eine  pas- 
sive Konstruktion  tritt  {ix  β-εοϋ)^ 
scheint  seine  intransitive  Verwen- 
dung zu  beweisen.  Wir  lesen  ent- 
sprechend bei  Herodot  VIII  87 
διωκοιιένη  γάρ  νπό  τηδ  Ιάττικηδ 
φέρουσα  ενέβαλε  νηΐ  (ptUrj  und 
Ähnliches.  Die  spielerische  Sen- 
tenz^ des  Palladas  Anth.  Pal.  10, 

73  T]  τό  ψέρον  ο  ε  φέρει,  φέρε  και 
φέρον,  εί  S"  άγανακτεΖδ,  καΐ  σαν 
τόν  λντΐεΖδ  και  τό  φέρον  σε  φέρει 
beweist  nur,  daß  τό  φέρον  feste 
Kedensart  war. 

1695  f.  άγαν  ο  ν  τω,  wie  Phil. 
598.  Eur.  El.  1105  και  γάρ  ονχ 
ovTros  άγαν  χαίρω  τι,  τέκνον, 
τοΖδ    δεδραμένοίζ    iuoi.   —    φΧέ- 

γ^^σ^αι,  sich  in  Aufregun'g 
setzen  lassen.  Die  Worte 
οϋ  τοι  κατάηεμπτ^  Μβητον 
(Elmsley  έβήτην  wie  1379  έφύ- 
τ//»')  werden  erklärt:  'nicht  mach- 
tet ihr  einen  Gang,  über  den  ihr 


euch  zu  beklagen  hättet',  und 
sie  sollen  sich  darauf  beziehen, 
daß  Ant.  und  Ism.  den  Schutz 
des  Theseus  zu  erwarten  haben. 
Die  Schollen  lesen  ov  τοι  κατά- 
μεμπτο5  εβη,  vielleicht  ist  diese 
Lesung  richtig,  und  wir  haben 
freie  Responsion  des  Enoplios  an- 
zunehmen 


—  V^  >— ' 


1697  ff.  Antigene  sehnt  sich 
trotz  der  ausgestandenen  Not  in 
die  frühere  Lage  zurück,  wo  sie 
doch  den  Vater  habe  umfassen  kön- 
nen, dem  ihre  und  der  Schwester 
Liebe  immer  bleiben  werde. 

1697.  So  gibt  es  also,  was 
ich  jetzt  empfinde,  eine  Sehn- 
sucht auch  nach  dem  Schlim- 
men, ^v  άρα  umfaßt  auch  die 
Gegenwart ;  vgl.  Ant.  1178.  Trach. 
1172.    El.  935.    Phil.  1083. 

1698  f.  Denn  was  keines- 
wegs für  erfreulich  gelten 
kann,  war  doch  erfreulich, 
sofern  ich  wenigstens  ihn 
in  Händen  hatte.  —  τό  φί- 
λο ν  ist  das  an  sich  Liebe.  Dem 
Sinne  nach  verschieden,  im  Wort- 
spiel ähnlich  ist  Eur.  Phoen.  814  ov 


ΟΙΔΙΠΟη  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


181 


οπότε  γε  υμΙ  τόν  εν  χεροΐν  ΥΜτεΐχον, 
ώ  πάτερ,  ώ  φίλος, 
ώ  τόν  αεΙ  κατά  γάς  σχότον  είμένος, 
ονόΙ  γέρων  άορίλητος  έμοί  ποτέ 
χαΐ  τάδε  μή  χνρήστ]ς. 

Χ0Ρ02. 

έπραξεν; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

έπραξεν  οίον  η^ελεν. 
ΧΟΡΟΣ. 
τό  7ΐοΐον ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ας  έ'χρϊ]ζε  γάς  έπΙ  ξένας 
έ^ανε'  χοίταν  δ'  έχει 


1700 


1705 


χάρ  δ  ΐίή  χαλόν  οϋποτ^  Μφν  καλόν, 
auch  ein  Spruch  des  Theognis  17: 
δττι  χαλόν  α>ίλοι>  έστί^  τό  δ  ον 
καλόν  ου  φάον  εστίν. 

1699.  xai  τόν  —  χατεΖχον , 
doch  auch  (zugleich  mit  den 
zu  ertragenden  χαχά)  ihn,  den 
Vater,  hielt.  —  τόν  scheint  un- 
richtig, da  die  Verbindung  τόν 
έν  χερο'ιν  naheliegt  und  Unklar- 
heit hervorruft. 

1701.  Die  gewöhnliche  Wen- 
dung γην  indaoaad'at^  die  Erde 
als  Gewand  antun,  vertauscht 
Soph.  hier  mit  einer.der  wunder- 
baren Todesart  des  Öd.  angepaß- 
ten: mit  dem  ewigen  unter- 
irdischen Düster  angetan. 

1702.  Antigene  schließt  mit  der 
Versicherung,  ihre  Zuneigung 
werde  den  Tod  des  Vaters  über- 
dauern. Merkwürdig  ist  für  unser 
Empfinden,  daß  der  Tote  als  γέρων 
υύκ  άψίλητυς  angeredet  wird ;  man 
hat  &ανών  oder  v'  ίνερΟ-^  oder 
Ahnliches  für  γέρων  eingesetzt. 
Aber  schon  oben  (1691)  sprach 
Ismene  von  ihm  als  dem  πατήρ 
■/FQaiös.  Nauck  wollte  das  konse- 
quenterweise gleichfalls  beseiti- 
gen. Man  vergaß,  daß  der  Tote 
nach  antikem  Empfinden  in  Conex 


mit  dem  Lebenden  bleibt;  er  lebt 
gewissermaßen  im  Grabe  weiter, 
und  dort  bringt  man  ihm  Spenden 
dar.  Er  ist  also  nicht  tot  in  un- 
serem Sinnej  sondern  bleibt  in 
der  Phantasie  auch  körperhaft. 
Daß  Sophokles  solche  Anschau- 
ungen teilte,  beweist  sein  Spruch 
PhÜ.  1443  f.:  ή  γάρ  ευσέβεια 
οννΟ'ντισχει  βροτοΐδ'  xäv  ζώσι 
xäv  &άνωσα',  υνχ  άπόλλνται  — 
'sie  geht  mit  ins  Grab  und  auch 
dort  nicht  zugrunde.'  In  unserem 
Falle  kommt  hinzu,  daß  Öd.  le- 
bend entrückt  ward. 

1703.  τάδε,  der  Ismene.  — ο  ν 
uTj  χνρήσ^β  =  ον  χνρήσειί^  zu 
848  f. 

1704.  Ι7τ()α|ί9^;  fragt  derChor 
ganz  unbestimmt,  damit  Ant. 
über  die  Todesart  des  Vaters  sich 
ausspreche. 

1705  ff.  Trost  gewährt  der  Ge- 
danke, daß  Öd.  sein  Grab  in  frem- 
der Erde  gefunden,  da  wo  er  ge- 
wünscht; daß  seine  Euhestätte 
ungestört  bleiben  wird  —  denn  an 
ein  Entwenden  der  Leiche  aus 
dem  Grabe  konnte  bei  der  eigen- 
tümlichen Art  des  Todes  nicht  ge- 
dacht werden,  vgl.  389  f.  —  und 
daß  die  Hinterbliebenen  ihm  Trä-^ 


m 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


,ον  ii)X  Vi   3iü 


t..'.)     .■Λ>,1  Vi  \  - 


νέρ^-εν  εύσχίαστον  aiev, 

ουδέ  Ttivd-OQ  ελιτν^  αχλαντον. 

ανά  γαρ  όμμα  σε  τόό  ,  ώ  τίάτερ^  έμόν 

στένει  δαχρυον,  ούδ^  εχω,  *V  ^ι^^•-'^'^  ν^^  'ioic/^ ,    1710 

ηωζ  με  χρή  τδ  σον  τάλαιναν  ..  nruvv    \\\   ui 

άφανίσαι  τόσον  αχός. 

ώιμοι,  γάς  έπϊ  ξέ-  g .^^,^^,ρ ,  ,  ''    ' 

νας  β^ανεΐν  εχοτιζες,  αλλ    e-,   ^,'  '    _ 

ρημος  εΟ^ανες  ωο     έμοι.^  ^^i..r,iV 

ΙΣΜΗΝΗ.         ,,,-,^,,    („ 
ώ  τάλαινα,  τις  άρα  με  τΐότμος  j,  1Τ15 

αύ^^ις  ώδ^   έρημος  äjto-  •j:>i"s*i   vr;i  ς 

9θς  h.\^%  '6  U5:>iiox  'S'tM; 

έτζαμμένει  σε  τ\  ώ  φίλα^^^^      ,^^^^^  ,^^^  <^^^,^^  ,^^^^^.. 
ΐΐατρός  c5d'  έρήμας ; 


ηέη  nachweinen.  Dann  den  Vater 
anrufend  verspricht  Ant.,  wie 
1702  f.,  den  Schmerz  um  ihn  nie 
aufgeben  zu  wollen. 

1707.  εύσκίαστον,  wie  Pind. 
Pyth.  11,  21  ^Αχέροντα«  άχτάν 
ηαρ*   εϋσχιον. 

1708.  Öd.  hat  erreicht,  was  Selon 
fr.  21  p.  344  sich  wünscht,  μη8έ 
μοι  άκλαντοε  θάνατος  μόίοι.^  άλ- 
λα φίΧοισιν  χαλλείποιαι  ϋ'ανών 
αλ/εα  και  στοναχάδ. 

1709  f.  Verb,  άναατένει  γάρ  σε 
Toy     δμμα    δακρνον.      Über    die 

zugrunde  liegende  poetische  Vor- 
stellung s.  die  Bem.  zu  890. 

1711.  neos  αε  χρή,  wie  ich 
imstande  sein  sollte,  mit 
Bezug  auf  äußere  Anlässe  oder 
Umstände.  Vgl.  Aisch.  Prom.  183 
δέδια  πα  ποτέ  χρή  σε  τέρμα  iot- 
δεΖν.  Theokr.  15,  45  πωζ  καί 
πάκα  τοντο  περασαι  χρή  τό 
κακόν; 

1713  f.  Auf  den  oben  1705  aus- 
gesprochenen Gedanken  greift 
Ant.  zurück,  um  ihm  eine  ent- 
gegengesetzte Wendung  zu  geben. 
Dort  knüpfte  sie  an  das  Sterben 


in  fremdem  Land  den  Trost,  daß 
Öd.  eine  Ruhestätte  gefunden  ha- 
be und  daß  sein  Tod  nicht  unbe- 
weint  sei:  hier  knüpft  sie  eben 
daran  die  Klage,  Μρημοΰ  εθ-α- 
νεδ  ώδ^  Ιμοί,  mir  starbst  du 
als  ein  Vereinsamter,  d.  h.  weder 
konnte  ich  dich  bestatten,  noch 
kann  ich  künftig  dein  Grab  durch 
fromme  Spenden  ehren. 

1715  ff.  Ismene  fragt,  έρημος 
aufgreifend,  welch  Schicksal  ihnen, 
die  des  Vaters  nun  beraubt  seien, 
bevorstehe.  Ganz  ähnlich  Ant. 
1296  Tt's  αρα  τι?  με  nÖTuos  ετι 
περιμένει;  Eur.  Suppl.  623  ris 
ποτ^  αΐοα,  τί£  άρα  πότμο8  επι- 
μένει τόν  άλκιμον  τήσδε  yrjs 
ανακτά ;  —  α-δθ^ι?  führt  einen  neuen 
Gedanken  ein,  der  zu  dem  vorher- 
gehenden im  Gegensatz  steht 
(vgl.  zu  Vers  637).  Die  Worte  ε  ρ  η  - 
μ  OS  απ  ο  ρ  OS  kehren  1736  wieder; 
die  Wiederholung  gibt  der  Klage 
eine  epische  Färbung,  wie  auch 
yäs  έπί  leVas  1705  <r^  1712. 

1720.  Noch  einmal  ruft  der  Chor 
das  tröstliche  Ende  des  Öd.  ins 
Gedächtnis  zurück,  vgl.  1694.  — 


I 


ΟΙΑίηΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ 


183 


ΧΟΡΟΣ. 

αλλ    ifcei  όλβίως  γ'  έ'λνσεν  το  τέλος, 
ώ  φίλα  ι,  βίου  ^  -  ^ 
λήγετ'  ήδη  τοΰο'  άχονς'  κα- 
κών γάρ  ονσάλωτος  ουδείς.  -■ 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

στροφή  β. 

ΙΣΜΗΝΗ. 

ώς  τι  ^έξομεν; 
ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ΙΣΜΗΝΗ. 

τις--, 


1720 


τΐάλιν,  φίλα^  σν^-ώμεν. 


ίμερος  έχει  με 


Η^^^ 


1725 


τίνος; 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

τάν  χΒ^όνιον  έοτίαν  ίδεΐν 

ΙΣΜΗΝΗ. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

τΐατρός,  τάλαι,ν'  έγώ. 

ΙΣΜΗΝΗ. 

■θ-έμις  δέ  πώς  τόδ*  εστί;  μωγ... 
ονχ  οράς  — 


ίλνσεν  τό  τέλοδ  βίον  ist 
nicht  identisch  mit  Eur.  Suppl. 
1004  καταλνσονσ*  Μμ.αοχ&ον  βίο- 
τομ,  sondern  drückt  proleptisch 
den  Begriff  des  Sterbens  zweimal 
aus.  Der  Dichter  scheint  auf  den 
Schluß  des  0.  R.  hinzudeuten  und 
an  den  tiefen  Gegensatz  beider 
Dramen  und  ihrer  Handlung  zu 
erinnern. 

1722  f.  καχών  8  νσάλο)  tos ^ 
wie  oben  786  κακών  ävaroe, 
Anh.  28  ^  Auch  hier  berührt  sich 
mit  der  Tragödie  die  Sprache 
der  Koine;  Diodor  II  40,  1  άλει- 
τούργητοι  dvres  naarje  ντιονρ- 
γίαί, 

1724  ff.  Die  kühler  empfindende 
Ismene  bringt  Ant.  von  dem  Ge- 


danken zurück,  nach  dem  Orte  wo 
Öd.  geschieden  zurückzueilen.  Da 
Ant.  den  unbestimmten  Ausdruck 
τάν  %d'oviov  έοτίαν^  der  VOn 
dem  Altare  irgend  eines  unter- 
irdischen Gotses  verstanden  wer- 
den konnte,  gebraucht,  so  ist  Is- 
menes  Frage  tCvos;  gerecht- 
fertigt. Des  Vaters  Tvußos  ist 
ein  ßfouös,  wie  bei  Aisch.  Cho. 
106,  wie  den  bei  Thermopylai  Ge- 
bliebenen ßuiuos  ό  τάφοδ  nach 
Simonid.  fr.  4,  3  p.  867. 

1729  f.  jucöv  ov%  όραί^  den 
Gedanken  zu  vollenden  läßt  die 
leidenschaftliche  Antigone  der 
Schwester  keine  Zeit.  Er  wird 
nachher  mit  καΐ  τόδ'  ώ?  unmit- 
telbar fortgesetzt " 


184  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

τί  τόδ'  έηέηληξας;  1730 

ΙΣΜΗΝΗ. 

γ,αΐ  τόο\  ώς  — 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
τί  τόδε  μάλ'   αϋ^ις; 
ΙΣΜΗΝΗ. 
άταφος  έττιτνε  δίχα  τ  ε  παντός. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
άγε  με,  χαΐ  τότ    έπενάρίξον. 

ΙΣΜΗΝΗ. 
αίαΐ,  δνστά?Μΐνα,  Ttfj  δητ'  1735 

αϋ^^υς  ώδ^  έρημος  άπορος 
αιώνα  τλάμον'  έ'ξω ; 

ΧΟΡΟΣ. 

αντιστροφή  β, 
φίλαι,  τρέσητε  μηδέν, 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
άλλα  τΐοΐ  φύγω; 

ΧΟΡΟΣ. 

y.al  πάρος  απέφυγε 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

τί; 

ΧΟΡΟΣ. 

τά  σφφν  τό  μη  πίτνειν  ΥΜχως.  1740 

1780.    Was  machst  du  mir  1738.    Die    Rolle     der    Ant. 

da  zum  Vorwurf?  Was  ist  es,  hat    hier    der    Chor,     während 

das  ich  nicht  begreife?  jene   an   die   Stelle   der  Ismene 

1731.  /uaT  αϋ&ιδ,  noch  ein-  tritt. 

mal  frag  ich  τί  τόδε  {έπέπληξαξ).  1739.  Da  Ant.  nicht  weiß,  wo- 

Vgl.  1477.   Phil.  793.  CR.  1317.  hin  ψνγείν,   so  greift  der  Chor 

Trach.  1206.  μάΐ  αύ.  diesen  Ausdruck  auf  und  bemerkt 

1732.  δίχα  παντόδ,  seorsum  tröstend,  auch  früher  schon  habe 
α  quovisalio.  Der  zweite  Grund  die  Bedrängnis  der  Mädchen  einen 
Ismenes  ist,  daß  Od.,  der  lebendig  Ausweg  gefunden  {άηέφνγε), 
entrückt  wurde,  keinen  ra9coshabe  als  sie,  von  Kreon  geraubt,  durch 
und  der  Ort  seiner  Entrückung  Theseus  gerettet  wurden.  Die 
jedermann  außer  Theseus  unbe-  Konstruktion  τά  οφών  άπέφνγε 
kannt  sei.  τό    μή    ηίτνειν   wie  είργω  τό  μή 

1733.  έπεράριξον,    έπΙ    τω  U.    ähnl..    Vgl.   Krüger  Gr.  §  67 
ηατρί,                                             '  12  Anm.  3. 


ϊ 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΑΩΝΩΙ 


185 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

φ^ονω, 

ΧΟΡΟΣ. 

τι  δη&^  νπερνοεΐς ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

δπως  μολονμε^'  ές  δόμους, 

ονχ  έχω. 

ΧΟΡΟΣ. 

μηδέ  γε  μάτενε. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
μόγος  έχει. 

ΧΟΡΟΣ. 

χαΐ  TcaqoQ  έτΰεΐχεν. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
τοτΐ  μεν  αττορα^  τότε  d'  ϋτΐερ^-εν. 

ΧΟΡΟΣ. 
μέγ^  άρα  πέλαγος  έλάχετόν  τι. 

[ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 

ναΙ  να  ι. 

ΧΟΡΟΣ. 

ξνμψημι  καΰτο'ς.] 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ψ  εν  €ρεν,  7t  οι  μόλωμεν,  ώ  Ζεν ; 


^tttAi^^ 


1745 


1741.  Nach  φρονώ  will  Ant. 
etwa  fortfahren  δτιο)«  αολού^εΟ'^ 
ie  Souove.  Aber  der  Chor  fällt 
ihr  ins  Wort:  r/  δή&^  ύηερ- 
voezs,  was  hast  du  denn 
weiter  im  Sinne?  νηερνο- 
£ts  wird  indes  von  Hermann  ver- 
worfen, weil  νοεΖΐ'  keiner  gradu- 
ellen  Steigerung   fähig  sei,  wie 

ύτιερε'χΟ'αίρειν  y  νπερά^&εαΟ'αι, 

νπερχίίδαν.      Die    Verbesserung 

Tt  orj&\  δηερ  νοεΖδ ;  liegt  nahe. 
1744.  xai  ττάροδ  έηεΐγεν 
i/uoyos  vjuäs),  Sorge  drückte 
euch  schon  früher.  Das  έπί 
des  Kompositums  hat  keine  be- 
sondere Bedeutung;  es  ist  viel- 
mehr Schema  Sophocleum,  ein 
Simplex,  wie  hier  ίχει,  durch  ein 
zusammengesetztes  Verbum  wie- 
der aufzunehmen  (zu  781). 


1745.  Tork  μέν  άπορα^ 
τοτέ  δ'  ϋπερ^-εν^  bald  (frü- 
her) auf  eine  Weise,  der  mit 
Rat  nicht  beizukommen 
war  (zu  Ai.  199.  El.  786),  bald 
(in  unsrer  jetzigen  Lage)  noch 
darüber  hinaus. 

1746  f.  έλάχετόν  ist  zweite 
Person,  wie  1379  ίψντον.  Das 
Bild  vom  niXayoe  χαχών  (zU  663) 
wird  durch  άπορα  und  ϋπερ&^ν 
(die  Vorstellung,  daß  uns  die 
Wellen  über  dem  Haupte  zu- 
sammenschlagen, vgl.  0.  R.  23 f.) 
veranlaßt.  —  Die  Exklamation 
Antigones  und  die  Worte  des  Chors 
Ιύμφημι  xavTos,  für  die  ctwas 
Entsprechendes  in  der  Strophe 
nicht  vorhanden  ist,  hat  Dindorf 
mit  Recht  als  interpoliert  be- 
zeichnet. 


im 


ςοφοκλεογ: 


έλτΰίδων  γάρ  ες  τι  με 
δαίμων  τα  νυν  γ'  έλαύνευ; 

ΘΗΣΕΥΣ. 
τΐανετε  -Θ-ρήνον,  τζαΐδες'  έν  οίς  γάρ 
χάρις  ή  χ^ονΙα  ξύν^  άτΐόχειται^ 
7ΐεν^ειν  ού  χρή'  νέμεσις  γάρ. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
ώ  τέχνον  Λίγέως,  τΐροσ^ύτνομέν  σοι. 

ΘΗ2ΕΥ2.  ^ 
τίνος,  ώ  παίδες,  χρείας  άνύοαι; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
τνμβον  δ^έλομεν 

7νροθίδεΐν  ανταΐ  πατρός  ημετέρου. 

ΘΗ2ΕΥΣ. 
άλλ'  ού  ^εμιτόν  [χεΐσε  μολεΐν]. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
πώς  εΐπας,  άναξ,  γ,οίραν*  '^^rjvwv; 

ΘΗ2ΕΥΣ. 
ώ  παίδες,  άπεΐπεν  έμοί  τ,εΐνος 
μήτε  πελάζειν  ές  τονσδε  τόπους 
μήτ*  έπιφωνεΐν  μηδένα  S-νητών 


1750 


1755 


1760 


1749.  ελπίδων  έδ  τι,  zu 
welchen  Befürchtungen, 
vgl.  Ο.  R.  771  Is  τοαοϋτον  έΐτιί- 
δων  έμον  βεβώτο9. 

1751  ff.  Theseus  heißt  die  Jung- 
frauen das  Klagen  ein  stellen:  denn 
wo  der  Tod  erwünscht  gekommen 
sei,  da  müsse  die  Klage  verstum- 
men. So  bereits  die  Schollen,  die 
freilich  die  Stelle  als  dunkel  ta- 
deln: νέμρ.αι£  γάρ  έστι  τοντον 
ϋ'ρηνεϊν,  ω  τά  τήζ  τεΧεντη£  κατά 
%άριν  απέβη•  ον  χοή  οΖν  τούτον« 
πεν&είν,  ols  χεχαρισμένον  έοτί  τό 
άπο&ανεΖν.  ^wos  {κοινού)  hat 
Soph.  nur  noch  einmal  in  einem 
Liede  (Ai.  180),  Aischylos  auch 
im  Trimeter  (Sept.  76).  Das 
Neutrum  des  Plurals  muß  hier 
ein  Adverb  vertreten  (κοινώδ). 
Man  umschreibe  etwa:  δπον  γάρ 

ή    ToTs    χΟΌνίοιδ    οφειλομένη    χά- 


ριί  παρά   πααιν    τεΘ'ησανρισμένη 
εστίν. 

1755.  τ/νοδνρείαδ  aus^  wel- 
chem BeTuftnis?  Es^ist  ein 
alteitüinlicher  Genitivus  originis 
(Anh.  27^3)  oder"  vielmehr  causae, 
wie  bei  Demosth.  15,  15  Ψοδ/οιδ 

συγχαίρω   των  γεγενημένων ;  man 

ergänze  natürlich  προσπίτνετε,  das 
wie  ein  Verbum  des  Affekts  behan- 
delt wird.  Dazu  tritt  dann  frei  der 
Infinitiv  άνύσαι,  sie  von  mir 
zu  erhalten,  vgl.  oben  1211  f. 
JEur.  Eed.  1399  φάίον  χργιζω 
στόματοδ  παίδων  προσπτύ^ασ d'ai. 
Herod.  5,  38  Μδεε  γάρ  δη  σνμμα- 
χίηδ  τινόδ  οί  μεγάληδ  έξενρεδ'ηναι. 
1760  ff.  Verb.  άπεΖπεν  έμοί  κεΐ- 
νοδ  μηδένα  &νητων  μήτε  πελά- 
ζειν μήτε  ΙπιψωνεΧν  &ήκην  Ιεράν, 
d.  h.  έτΐίφωνοΰντα  προσειπείν^  ία 

der  Nähe  der  Gruft  einen  Laut" 


ΟΙΔΙΠΟΓΣ  ΕΠΙ  ΚΟΛΩΝΩΙ  187 

-θ^ήτίην  ίεράν  ην  χεΐνος  έχει' 

χαΐ  ταντά  μ*  εφη  τΐράσσοντα  χαλώς 

χώραν  έξειν  aikv  άλντΐον.  1765 

ταϋτ^  οϋν  έχλνεν  δαίμων  ημών 

χώ  τΐάντ    άίων  zJlöq  "Ορχος. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ. 
άλλ^  εΐ  τάδ^  έχει  χατά  νουν  χείν(ρ,\»\    /  σΦ'ϊΙ/ 
ταυτ    αν  ατναρχοι     (^ηρας  ο     ημάς 

τάς  ώγνγίονς  ττέμιρον,  εάν  πως  1770 

δίαχωλύσωμεν  ιόντα  φόνον  ^^ψ^ 
roLOiv  όμαίμοις.  ■~^κ\     τ^ίΐ 

ΓοοΟ.  -r  -  ΘΗΣΕΥΣ. 
δράσω  χαΐ  τάδε,  χαΐ  7tavd-\  δτΐόο^  αν 
μέλλω  τΐράσσειν  προσφορά  -9-    νμΐν  ν  > 

χαΐ  τφ  χατά  γης,  δς  νέον  ερρευ,  ,_<^  -  \  -  i  ιΙΉ^ 

προς  χάριν,  ού  δει  μ'   ά7ΐθχάμνειν,  -ν^-.^^--- 

ΧΟΡΟΣ.  ΖΖίίΖΐ^'-- 

άλλ^   άποτναύετε  μηδ^  έπΙ  πλείω  - 

^ρήνον  εγείρετε'  ν^  _~ 

7νάντως  γαρ  έχει  τάδε  χϋρος.  '-        ''  • 

sprechen;  denn  sonst  wurden  an  (Paus.  9,  5,  1)  Attribut  des  böoti- 

Gräbern  Gebete  gesprochen,  die  sehen  Theben  in  der  Poesie  seit 

Manen   der   Verstorbenen    ange-  Aischylos  Sept.  321,  dieThebaner 

rufen.  heißen   Ώγύγιοί   bei  Pindar  frg. 

1765.  Theseus  wendet  den  1522f.  23  Boe.    Von  einem  König  "i^vv- 

von  Öd.  erhaltenen  Auftrag  gleich  yos,  des  Boiotos  Sohn,  weiß  be- 

auf  den  vorkommenden  Fall  an,  reits  Korinna  fr.  31.    Die  Alten 

wobei    er    die    1 533  f.    gegebene  erklären  ώ/ύνιο«  im   Sinne   von 

Verheißung  wiederholt,  er  Λverde  'altehrwürdig' ;   so  wird   es  auch 

durch  Befolgung  der  Vorschriften  Soph.  verstanden  haben.  Jedenfalls 

des  Öd.  aS^ov  τήνδ'  ένοιχήσειν  ist  das  Wort  in  der  Sprache  des 

ηόλιν  στταρτών  άττ'  ανδρών.  6./δ.  Jahrh.  nicht  mehr  lebendig. 

1766  f.    Verb,   ταντ'   Μκλνεν  1775.     νέον    ist    Adverb,    wie 

ήαών  δαίμων,  diese  Aufträge  schon  Hymnus  in  Merc.  99. 

des  Öd.  und  meine  darauf  g^g%-  1777.  έπι  πλείω,  zu  El.  140. 

benen  Zusicherungen  hat  der  Gott  1778.     &ρηνον,    ins    zweite 

(1623)  und  Horkos  gehört.  Diesen  Glied  gestellt,  ist  auch  mit  άπο- 

gebar  Eris  πη//α  έττιόρχοιδ  (Hes.  παύετε  zu  verbinden,  vgl.  zu  1399. 

Theog.  232),  er  ist  der  Diener  des  1779.  τάδε,  dies  was  Theseus 

Ζεύδ  δρκιοδ.  versprochen  hat.  —  ^x^*  χνρο3 

1770.    ώγνγιο5    ist    stehendes  κύ^ίά^στί«^,  es  hat  seine  Gültigkeit. 


3^  - 


METRA  DER  LYRISCHEN  TEILE. 


Ha ροδοε 

στ  ρ  Οψη. 

117—137=  149-169. 

^^1 ^^11^- 

lambus  +  Dochmius  ^) 

-  \^  \^ -£■  \^  <j  ■£■  Kj  S 

freier  Glyconeus 

^J.L^-  \  -^L,!^- 

Dochmius  +  Dochmius 

-11     -^1 

Ionischer  Dimeter 

-11     -1,1 

Ionischer  Dimeter 

-----1--''-'^-- 

Dochmius  +  Dochmius 

—  —  — vjv^Zv^  — 

Glyconeus 

__  —  _/^._£         

Glyconeus 

^  ±^J      ^  1/  _ 

Glyconeus 

-w'w^O- 

Dochmius 

-UL^l^- 

Dochmius 

^ii.j^\-^^i^:^ 

2  Dochmien 

-^lyy^J.^^ 

Glyconeus 

v-»  — iv->wJL^j[ 

freier  Glyconeus 

v^  w -i  ^  v^  ζ  w  w  Ji.  -  JL 

Dimeter  anapaesticus 

^^-L-  ^^^l^^l 

Dimeter  anapaesticus 

-J--l<j^J.JL 

Dimeter   anapaesticus  catalecticus 

Es  folget  jedesmal 

ein  anapästisches  System,  zu  dem  bereits  die 

letzten  Liedverse  überleiteten.    178  beginnt  ein  Epodus,  der  bis  25ä 

reicht  und  in  freien  Rhythmen  komponiert  ist. 

^-^'>-^-    (^r    ο-δν;  ετι  προβώ)    Dochmius 

^yjl^^l 

Anapaestischer  Monometer 

^•CZs^i  \^ii 

lambischer  Dimeter  catalecticus 

^l^^l^l 

Glyconeus  akephalos 

^(^  <^  ^'^^  l\j  1 

Glyc. 

± £v_/v^  -w-i 

Glyc. 

l-l^^l^l 

Glyc. 

l-l^^l^l 

Glyc. 

^UU^J^  \^i^i 

lambischer  Dimeter 

l^^lK^l- 

Pherecrateus 

wo  —  W<w-i 

Anapaestischer  Monometer 

1)  Der  Vers  ist  rhythmisch  einem  Glyconeus  gleichwertig;  er 
ist  gewissermaßen  ein  Glyconeus  mit  umgekehrtem  Anfang:  w_^^- 
statt  -v^-v^^. 


Metra  der  lyrischen  Teile. 


189 


~1-  U^  ^l^KjJ. 


—  J.^  \J . 


.O  W  -!-  «w-»  W  ■ 


^  •^  \^ 


.  ^  v^  —  ^ 


^/  ^>  v^  —  ^ 


yj    i^    —   —        ^^V^ 


w  —  -/  - 


^^1 


/  f 


220  ->^^  —  v^*^-^'^'-'^' 
/    _  / 


f 


228  - 


Ji  W  W  -i  ^  v-/  ζ   V^  ^ 
-   ^  ^  -i  ^  ο -i  >^  ^  2  W  W 


236  --^-^ 


1)  ήσν%ία  erlaubt  die 

2)  γΒραιόν  mit  der 
S.  1472. 


Anapaestischer  Dimeter 

Anapaestischer  Dimeter 

Anap.  Dimeter  katalektisch 

Anapaestischer  Dimeter 

Anapaestischer  Dimeter 

Glyc.  polyschematistos 

Paroemiacus 

Dochmius 

Glyconeus  ^) 

Anap.  Monometer 

Glyc.  akephalos 

Glyc.  2; 

Glyc. 

Pherecrateus 

Glyc. 

Glyc. 

lambischer  Dimeter 

Pherecrateus 

Paeon  +  Dochmius 

Trochaeischer  Dimeter 

Dactylisch-trochaeische  Reihe 

Ionischer  Trimeter,  fallend 

Ionischer  Dimeter 

Ionischer  Dimeter 

Ionischer  Dimeter 

Ionischer  Dimeter 
Tetrameter  //eiovgoe  dactylicus 
Anap.  Dimeter  catalecticus 
Tetrameter  dactylicus  uslovqos 
Anap.  Dimeter  catal. 
Tetrameter  dactylicus  μείονροΰ 
Anap.  Dimeter  catal. 
Tetrameter  dactyücus  μείονροί 
Anap.  Dimeter  catal. 
Anap.  Dimeter 
Anap.  Dimeter  catal. 
Anap.  Dimeter  catal. 
Anap.  Dimeter  catal. 


Daktylische  Tetrameter 


Daktylischer  Dimeter 
lambischer  Dimeter  catal. 

Dochmius 
Ithyphallicus 

•^-,  man  vergleiche  S.  193^ 
v-/,  vgl.  die  Bemerkung  zu  Phil. 


I 


190  Metra  der  lyrischen  Teile. 


^w- I ^^- 

\^\^—       —       —  V>  k^  —  v^  w 

J.\^<u  —  I  -i  ^  σ 


Dochmius  ^) 

Daktylischer  Trimeter,  katalektisch 
Daktylisch-trochaeische  Reihe 
Daktylischer  Tetrameter 
Choriambischer  Dimeter  '  -  — -^  - 


Daktylische  Tetrameter 


Choriambischer  Dimeter 
i^^^^^<jJ.^y^JLKj^K  Daktylische  Tetrameter 


—  v^C  w  ^  '  Jambischer  Monometer      -'  ^-  -  -  - 

lyjiyjZ^  Ithyphallicus  •-  ^  -\-'  γ 

'Auoißalov.  ^         \   -'-'-'/ 

155        στ(>ο(^ί}  α.     510—520  =  521—533. 
-ii\^.3\ii'±if(js^i±\^^±i\s^Kj±±  Ionischer  Pentameter,  steigend 
6  -i  oo  ^  tr  -  ^  Ionischer  Dimeter  respondiert  mit 

^ ,  Prosodiacus  2). 

σ.^^  --^-^,t  "1  '■'  7  Katalektischer    iamb.   Monometer, 

ΐθίθίπια  isiiDgiitol      ^.j^gjj^  jonischen  Metron  gleich 
I  -  w'^  2  I  ^  ^  ^  Ionischer  Trimeter 


\j\^j^\j\j^^^j:.\j\j 


[  -^  ^  -i  -  Ionischer  Dimeter^  fallend 

'•    '  desgl.  '.JCi 


±Kj>^  \±^±—  desgl. 

Zwv^  I  i-L^^  I  -i-i  Ionischer  Trimeter,  fallend 

Ionischer  Trimeter,  steigend 


-:.      -  wO-       ^ 


±1 


■  —  ^\j     —  ο 


Ionischer  Monometer,  katalektisch 
Ionischer  Dimeter,  fallend 
Ionischer  Monometer,  katalektisch 

Ionischer  Tetrameter,  fallend 


ατροψ-η  β.     534—541  =  542—548. 
-  1^ yJy^  \  ^Zy^j.  lambischer  Dimeter 

^ -i ^ U^  I  ^-^j-  lambischer  Dimeter 

^1kj1\  i^^jv^'Z^v^C  jo-^w-i  lambischer  Tetrameter,  das  zweite 

Metrum  mit  unterdrücktem  Auf- 
takt (Synkope) 


Ww'w 


lambischer  Dimeter 


,iyu±\^±^  _C  I  ^  -i  ο  i_  lambischer  Trimeter 

\^KjJ.K^K^J.^\jJL<jKj  Daktylischer  Tetrameter 

,J.^J^\^  ^C  w  _£  I  w  J-  ^  lambischer  Trimeter,  katalektisch 


1)  Die  Syllaba  anceps  kennzeichnet  deutlich  den  Schluß  der  Periode. 

2)  Man  betrachtet  diesen  Vers  und  ebenso  514—516  in  der  Regel 
als  Γλνχώνειον  πολνο%ημάτιστον. 


Metra  der  lyrischen  Teile.  .191 


Erstes  Stasimon. 


668—680  =  681—693    στροφή. 


^  ~  — 


ι L  \  j  ^  j  J.  ■^  j  J.  ΓΪ-1τ7ΛΛτιοηο  -   i 


_  ^  ^  W  —  v^  — 


v^  / 


VVV_y   i  ^    J- 


Glyconeus 
Phalaeceus 


Glyc.  .lIwwI- 


gXiiiioLA  Pherecrateus  '       -i^^i 

7}      -eeoi  =  t^oi-Giyc.        ',-^ν,^τ^ 


C?  —  —  'w'  v^  ■ 


i-/ 


Daktylischer  Tetrameter 


^J.^1  I  ^-i^  Jambischer  Dimeter,  katalektisch 

-J^^v^Zw^  Glyc. 

-iv^^ww^^-iv^-i-  Phalaeceus 

iisu^i^i—  _ ,.  freier  Glyconeiis  (jon.  Dimeter) 

_^  li_  v^    !   \_  ^   ,   i 

694—706  =  707—719    αντιστροφή.         ^_  _  Λ  J  Γ  _ 
--ί^  Ι  ^^i±  Ι  ^^-LJ.  \  y^^i±      Ionischer  Tetrameter,,. .^ i  .^  ^,  i ^. 
_.£^|^w^ij^w-i^|v^'^-i-iiwv^^-^  Ionischer  Pentameter 
-l^i\l^i\kj±^  lambischer  Trimeter  mit  Synkope 

-  i^±\^i^j.  ,.,.,.,,,  lambischer  Dimeter 
^±^j.\j.^±\^ij.           "^^-----  Jambischer  Trimeter,  synkopiert  u. 

2  t  ==  i-i'i      katalektisch 
-11  I  K^^ii  I  K^^ii  Ionischer  Trimeter 

σ-ίν^-  I  -^^j-  I  v^-i-      -         !  Synkopierter  jambischer  Trimeter, 

katalektisch 
-ΐΐ\^κ^ιι\'^^ιι\^κ^ιυ^\ΐκ^ι  Ionischer  Pentameter 
.-1  Ls^y^i^l  Glyconeus  |^v..'-iv_.v^--o 

-11^^11  Pherecrateus       I  -^  ο  j.  ^  vv  ■'-  ~  - 

^  1  ..;  Λ.  ..,  1   ^'^  -^  .-' 

833—843  =  876—886    στροφή.  ^  j,  ^,  _^_  ,  ^  _l  v^  \ 

*-»  ^  v.^  ά  lambisches  Metroif  .':^  ^  --L- 

^ii.j-  I  y^ii^j—  I  v^  ^^  -£  ^  _    3  Dochmien  \ 

i=:^^^^|w^C^w-  2  Dochmien  ^'^     '"" 

Es  folgen  837—840,  entsprechend  880—883  iambische  Trimeter.  Dann 
y^ii•^-  \•^£.  i^  -  2  Dochmien  •   i     --  - 

!  -^j  v_^  -'  v^  -  I  w  vJw  1^—  2  Dochmien  ■^1   -  ^  - 

'\>  ^  -i  v^  —  Dochmius  |  ^.  >^  ^  ' 

Zweites  Stasimon.  J^^  -  )  ~  - 

;  στροφή  α.     1044—1058  =  1059—1073.     .~  ^  ^  "-  - 

Glyconeen  mit  verkürztem  Auftakt 
{άχέφαΧοι)  (ionische  Dimeter). 

. , lambischer  Dimeter 

—  Lyu^i  1  ,  Pherecrateus    άχέφαλοξ    (ionischer 

'''  '■'  Dimeter) 


■:ΐΔ^^ι^-  \ 

'lly^^l^-    J 


192  Metra  der  lyrischen  Teile. 


^i^i\i^^j.\-j.^i  lambischer   Trimeter,    das   zweite 

Metron  hat  Anaklasis 

- -^  1  \  —i^J.  ^  lambischer  Dimeter 

ly^i^  I  L^L-  I  1^1  _  j  2^0  Trochaeischer  Tetrameter 

1•-  i^u^  JL•  —  Pherecrateus 

i^Kj-i  \  -L^  L  Choriambischer  Dimeter 

—  j:^^^^  Pherecrateus  ακέφαλο? 

—  ii\^ll  ^is^i  lambischer  Trimeter,  synkopiert 
Ik^^I—  Adonius 

στροφή  β.     1074—1084  =  1085—1095. 


/  / 


lambischer  Dimeter  mit  Synkope 


—  ±^1k^-  Dochmius 

^Lk^l  I  j-i  lambischer  Dimeter,  das  zweite  Me- 
tron synkopiert  u.  katalektisch 

^^v^^l  -±^J.\-±yjj.\^i^j.\  lambischer  Tetrameter 

--^-J-^^-1  Jambische  Reihe  (7  Metra) 

^-^^-^^--  \•ί-.^ι^ΐ-  Enoplios  +  Ithyphallicus 

^--|~^-|^-^  lambischer  Trimeter,  synkopiert 


Drittes  Stasimon. 
στροφή  1211—1224  =  1225—1238. 

Glyconeen 
^L•^κJ Kj  J- ^ K^  J- Kj j.  -  Daktylisch-trochaeische  Reihe 

1-  L•^^  j_^  L\  Glyconeen 

^■^KjJ-  [  ^j-K^i  lambischer  Dimeter 

^yj-^l  _'_  ^j-^\^t^^i  Trochaeischer  Trimeter 

^'^  '^  —'-'  —  I  ^'w  w  -i  v^  Trochaeischer  Dimeter 

oo^  v-C  <^  I  wC  ^  -i  ^  Trochaeischer  Dimeter 

wC s^  L^L-  Ithyphallicus 

έπφδόζ  1239—1248. 


lamben,   synkopiert  und  zum  te 
anaklastisch 


_  w  ο . 


'-y^-i.—  Daktylo-trochaeische  Reihe    (Elf-j 

silbler,  dem  Phalaeceus  gleich)^ 
j.^^j.^^j.-j.  Daktylischer  Tetrameter,  katalekt.| 

—  v^  ^  -  -  ^  Daktylischer  Trimeter,  katalektiscl 

_L  ^  ^  -1  _  j.  _  Daktylischer  Trimeter 

XwwJ-^w-L-  Daktylischer  Trimeter  mit  Auftal 

(Paroemiacus) 


Metra  der  lyrischen  Teile.  193 

Kommatika. 
στροφή  α.     1447—1461  =  1462—1476. 
^J^  I  ^1^1  lambischer  Dimeter 


w  J^  Jv^  v^  J^  1  ^  Jv^  -i  v^  ^  2  Dochmien 

1^^.  I  ^11^1  Creticus  +  Dochmius 

^j.^i\^i^i\Kji^j.\^i^^  lambischer  Tetrameter 

^2.  \  <j  JLj.<jJ.  jwv^'w  --  ^  ww  lambus  +  2  Dochmien  ^ 

OjOoo-^w-^I^-^^-/^  2  Dochmien 

1^^1-1-  Daktylischer  Trimeter 

στροφή  β.  1477—1485  =  1491—1499. 
^  wL.  ±'::^±\^ii^±  2  Dochmien 

"^^  wC  wC  ^  cL  Dochmius  ^) 

i=:J^-i^z|^J^-^v^-i  *>  i)ochmien 

v^v^w^v^-i|^-i-iw^  2  Dochmien 


-   lambischer  Tetrameter 


±i^i\^ii^  1  2  Dochmien 

^^1^1  Dochmius 

Viertes  Stasimon. 

στροφή.     1556—1567  ==  1568—1578. 

J^IkjI  I  Ls^.^ioi  Zwei  Dochmien 

Choriambischer  Dimeter 
Dochmius 
^7^ IL  I  ο v^ 6 2        Ionischer  Tetrameter 

—  >J-J>J^  w  i  I  K^s^L^^^i  Dochmius  +  anapaestischer  Mono- 

meter 
^11-  1  \i<ji^\i^i  Dochmius  +  trochaeischer  Dimeter 

-  Jw  -i  α  -i  ^         Dochmius 

^i^i\i^i\i^d.\^i^jh       lambischer  Tetrameter,  synkopiert 
^i^i\i^^i\^iJ.  lambischer  Trimeter,  synkopiert  u. 

katalektisch 

Kommos. 

στροφή  α.     1670—1696  =  1697—1723. 

^11  Ι  1^1  ι  ^11  Synkopierter  iambischer  Trimeter 

-ί  ww  .£  V-/W  I  1kj<.  1^^  Daktylischer  Tetrameter 

w  ^  ^i\^isui\y^j.^  lambischer  Trimeter  katalektisch 

Daktylischer  Dimeter 


v^^  —  v^>^ 


y^j^i^^^i^j^i^y^  Daktylischer  Tetrameter 


/2v^^    I    ^1^ 


Daktylischer  Tetrameter 
lambischer  Dimeter,  katalektisch 


1)  äXiov  1467  messe  ich  ^^,  έναΐίφ  1492  v^^-,  wie  1466  ούρα' 
νια   -ν-/ -  mit  Unterdrückung  des  Iota. 

Sophokles  III.  Bd.  9.  Aufl.  18 


194  Metra  der  lyrischen  Teile. 

^1^1  \  jL^i  \  <^J.Kj^  lambischer  Trimeter,    das   zweite 

Metron  synkopiert 

^1^1  \y^s^i  \  ^^^-i-  lambischer  Trimeter 

Js^^x  \  -^^x  Kretischer  Dimeter 

z^-lv^|^w^v>  Trochaeischer  Dimeter 

^  ^  ^  w  I  Jv^  v>  -i  v^  Trochaeischer  Dimeter 

J^  v^  ^  I  ^''^  v>  Λ.  j  J^  ^  X  Kretischer  Trimeter 

K^ioi  \  ^ji^-L  lambischer  Dimeter 

iyji^\-i-^'-i-y^  Trochaeischer  Dimeter 

yJ^  ^  J.  I  yj^  w  -U  Kretischer  Dimeter 

s.J.\L^uJ.^  Trochaeischer  Dimeter,  synkopiert 

1^1^  1  -v^^^  Trochaeischer  Dimeter 

,\±^^.L  Trochaeischer  Dimeter,  katalektisch 


v^ 


JLs^l^\  wC  y.'  wC  w  Trochaeischer  Dimeter 

1^  Is^\-Lk^  S^  Trochaeischer  Dimeter 

ls^L^±-  ithyphallicus 

K^L^i\KjJ-^i-  lambischer  Dimeter 

i-^^^^h  Enoplios,  respondierend  mit  Ithy- 
phallicus 

lyjKii^x  1  <^±L^-^  2  Dochmien 

i^±^  1  -L^-L-l  Trochaeischer  Dimeter 


—  w 


\J  — 


±-  i  i^iy^  Trochaeischer  Dimeter 

Kj^i.^^^       '"  Enoplios 

στροφή  β.  1724—1736  =  1737—1750. 

^ι\^ι^ι\^ι^ι  lambischer  Trimeter 

J^  j  J^  w  si.  Kretischer  Dimeter 

'z^^-^  I  ^-ί^-ί  lambischer  Dimeter 

^ 2  j  w-i  w -i  lambischer  Dimeter 

^ι^ι\^-ί-^-ί-  lambischer  Dimeter 

J.^1^  I  J^^-i•^'  Trochaeischer  Dimeter 

Jv£  ^  -i  σ  I  J^^-ί-^  Trochaeischer  Dimeter 

J^  ^  wO  v>  I  wo  w  -i  w  Trochaeischer  Dimeter 

J^^  J^^  \  J^"^-^  Trochaeischer  Dimeter 

JLI  \  1^^^  \-i-JL  Synkopierter    trochaeischer     Tri- 
meter 

J.^J.^\i-^J^^  Trochaeischer  Dimeter 

-iy^i\^JLx  Katalektischer  jambischer  Dimeter 

Den  Schluß  bilden  Anapäste. 


KRITISCHER  APPARAT. 


L  =  Laurentianus  codex  plutei  XXXTI 9  saeculi  XII. 
Α  =  Parisinus  graecus  2712  saeculi  XIII. 
recc  significat  lectionem  veram  ex  singulis  libris  recentioribus 
petitam. 

Hypothesis  p.  21,  7    κατά    τό    ηνβ'όχρηστον  Α  9  rd  μέν 

οϋν  πρώτον  .  .  .  αννέρχονται  L:    τότε  ftkv  οϋν  ίρχονται  Α 
13  γενομένην.  γενησομένην  Elmsley,  possis  έσομέΐ'ην  ΙΑ  aya- 

γεϊν  L:  άπαγαγείν  Α  19  ΚολώνηΌ'εν  L  Κολοινό&εν  Α 

20  άποδεΐξαι  L:  έπιδεΖξαι  Α  23  και  δτι  L:    δτι  Α 

27  ίππείψ  L  ρ.  22,  3  τρα/ικονδ  Clinton:    στρατηγού?   L 

10  ίπττείφ  L  19  Σαλοντ/ον:  ΣαΙονοτίον  libri 

23  "Έρινύίον  seclusit  Elmsley  24  Ιππείω  L  25 

ίπηείον    L  28    βέβηλο«   Α  30    άγγέλλ^ν  L 

31   τΐ9  om  L  τοντο  προκάΟ-ηται  IL  33  πρώτο?  Uhri 

Text,  Vers  5  τον  σμικρόν  recc  Edd  9  &άκησιν  codicis  Mic- 

cardiani  corrector  et  Seidler:  d^axotoiv  11  πν&ώι/εϋ'α  Brunck 

13  8'  supplevit  Elmsley,  %&v  quod  habet  recc  unus,  alienum  ah 
Aischylo   et  Sophocle,   admisit  Euripides  cum   comicis    (Her.   173). 

16    fos    σάφ*    είγ,άσαι    Αϊ     ώ?    άφεικάσαι  L^    ώζ    άτΐειχάσαι 
corrector  L  et  Codices  plerique  19  πέτρον:  γρ.  πάγον  scholia 

25  τοντό  γ'  unus  codex  recentior:   τούτον   AL  30 

προστεΙ%οντα    libri:    corr.    Dindorf  32    άνήρ   libri 

35  των  libri :   corr.  Elmsley  cf.  Jebb  ad  locum  36  vvv  AL : 

VW  Elmsley  40  σχότον  Α:  oxotovs  L  cf.  106  42  άν 

Vauvilliers:  ών  libri  Suidas  Eustathius  44  ΐλεφ  recc:  ΐΐεως 

AL      iuh  Nauck:  uhv  libri  μήν  Elmsley  cf.  2\      τόν  anonymus:  tovS' 

45  fos  Elmsley  et  scholia:  ώστ'  48  έξειδώ  τι  8ρώ 

ci  F.  Martin  49  wv  ElmsL:  vvv  AL  51  ätiuos  A: 

άτψοσ  γ'  L  52  r/s  ^'  ^σι^'    LA:    r/s   ^d""   recc  57 

o8os   Brunck:   oSos  libri  59  τόνδ' :   τόν  Reiske  60 

ψορονσι  Nauck  61    ώνομααμένον   LA   βί   reliqui   plerique: 

ώνοιιασμένοι  schoUon,   corrector  quidam  in  A,    Riccard.   34,    Faii- 
cawMS  63    πλέον  libri  et  scholia:    πλ,έω   Suidas  s.  v.  ξννον- 

οία,  unde  ).εώ  coniecit  Schneidewin  66  λόγο8  libri,  sed  scholia 

i]  έν  τω  πλή&ει  έστίΐ'  ή  ίσγνς:  κράτο?  Bonitz  70  αρ'  άν  Α: 

αρ'  ο-δ'ν  L  ημών  Α  71  μολείν  Α  conf/rmat  scholion:  μόλοι 

L  ipsum  quoque  scholiastae  notum  72  σμικρά  Elmsley 

78  ToZs  Turnebus :  roZoS*  libri  79  σοι  L:  ye  corrector  L,  Α 

80  f/  Turnebus:  i}  85  yrjs:  yvf  Burges  90 

ξη'όστασιν'.    γρ.  και   κατάστασιν  L  91  κάμπτειν  Α 

13* 


196  Kritischer  Apparat. 

92  οΐκήσοντα  recc  94  παρεγγνά  Meisig:    παρεγγΰα  L,    Α  8ed  is 

superscr.  η,  unde  παρηγγνα  lihri  quidam  rec.  et  editiones 
99  v,i/ip  Suidas,  scholia:  νμων  libri  110  τόδ^:  τό  γ'  Aldina 

et  aliae    editiones   multae  121    λεύσατ*    αντόν'    προοδέρκου 

lihri:  corr.  Schneidewin  125  ^χώρωδ  lihri:  corr.  Bothe 

133  τίν'  scholia  134  äyovd-'  Triclinius:   αζον&'  lihri  λιάζονϋ-'' 

scholia  138  ixelvos  ogäv  ίγώ  Jj  143  άλεξητορ  A:  άλεξήτωρ  L 

145  πρωτηδ  Vauvilliers:  πρώτης  lihri  148  ΟΜίκράς  Reishe 

149  έή  Dindorf:  S  I  lihri  151  y  δσ'  Bothe:  τέ&' 

ώε  LA  156   προπέσυς  Hermann:   προοπεαχιε  lihri 

161  Tc5t>  lihri:  coniecere  τό  vel  τω  164  έρατνοι  Musgrave 

166  εχεΐ8  LA:   οισειε  L  supra  scriptum   habet  \a  primo,  ut 
videtur,  correctore  170  U&tj  A:  MlO-otli  '    171  κάκον- 

ονταε  Musgrave:  κ    ονκ  άκούονταξ  L,  κούκ  άκονοντα£  Α,    κούκ  ακον- 
ταε  recc  177  αξει:  άρτ;  Elmsley  182  ίπεό  μοι  schol. 

198  fr*  οϋν  ετι  προβώ  lihri:  ϊτ    οϋν  Bothe  Μτι  βαίνε 

Reiske:  έπίβαινε  lihri  πόρσω  Bothe  180  Χο.  add. 

Hermann  προβίβαζε  Α:    προσβίβαζε   L,    corr.  Α 

181  πόρσω  Dindorf  182    ^πεο  μ'  äv  εσπε^  ώδ  L 

184  chori  notam  add.  Hermann  ξένηε  Bothe :  ξείνηε  lihri 
18b  τλάμ ων  Bothe:  τλα/uop  JjA       πόλει  Nauck:  πόλιε  LA  189  «r- 

σεβίαε  A:  εναεβείαε  L         190  εϊποιμ,εν  .  .  άκονσαιμεν   L:  εϊπωμεν  .  . 
ακούσω  μ  εν  Α  192  αντοπέτρον  Musgrave  193  κινήσ^ε 

scholion:  κΙίνυ£*)1ιΑ  195  jJ  'σ&ω;  Α,  L  cum  nota  γρ.  ή  στώ; 

δ  και  βέλτιον:  corr.  Dindorf  197  έν  ήσνχαία  Reisig  Camp- 

hell 198  ίώ  μοί  /UOL  Antigonae  trihuunt  Codices:   corr.  Her- 

mann 199  αρμοοαι  Elmsley:  άρμόσαι  LA  200  γεραόν 

Dindorf  τΐε  ϊψνε  mg.  L:  τ/s  σ'  £9^1;  LA  205  τΙς  ό 

π.  mg.  L:  τΐε  ών  π.  LA  τίν    äv  Vauvilliers:  τ/»  α  LA 

212  τ/  τόδ' ;  —  αίνά   Wunder:   τί  τόδε;  —  δεηά  LA  215  ώ 

ξένε  Heath:  ξεΖνε  LA  217    βαΐνειε  TricUnius:    μένειε  LA 

219   μέΐλετον  Hermann:  μέΙΙετ*  LA  τά%ννε  Elmsley 

Hermann:  ταγύνετε  L  ταχύνατε  Α    τα%νναι  Reisig  220  ϊοτε 

τιν'\  ώ.  —  ιον  ιού  Reisig  Boeckh  Wecklein:  ϊστε  τιν    άπόγονον;  — 
ώ  ώ  ίου  LA  224  ίώ  ώ  ώ  Hermann:  ίώ  ώ  ώ  ώ  LA 

226  πόραω  IricliniuS:  πρόσω  LA  227   νπέσχεο  Α:    νπέσχετο 

L  228  μ  ο  ιρ  ιδία  COdd.  reCC.l  μοιραδία  L^  μοι  ραιδία  COrr.  L, 

Α  ε'ίργεται  Kampe:  ϊρχεται  LA  229  ών  lihri  αν  Wunder 

προμά&ηι  L^  230  έτέραι  L  231  παραβαλλόμεναι  L^ 

corr.  in  πάρα βαΙΙο μένα  233  δε  TricUnius :   δ    έκ  LA 

234    αϋϋΊε    editores**)  238    γεραόν    πατέρα    L^A:    αίαόν 

post  γεραόν  in  L  inseruit  corrector  243   δνσμόρον  Meineke: 

*)  Meineke  bemerkt:  Satis  insolens  est  dictio  πόδα  κλίνειν,  quam 
de  flectendo  gressu  explicant,  yellemque  pro  eo  scriptum  esset  in 
codice  πόδα  κίνει.  Diese  Vermutung,  weil  auch  er  an  der  Kespon- 
sion  nicht  zweifelte;  gibt  man  sie  als  Illusion  auf,  so  steht  nichts 
im  Wege,  die  Lesung  der  Schollen  anzunehmen.  Wer  an  κλίτΐ]« 
festhält,  muß  dann  weiter  άντιπέτρον  in  αντοπέτρον  ändern;  so 
kommt  eins  zum  anderen,  alles  der  Kesponsion  zuliebe. 

**)  Über  die  Schreibung  «i^r/s  in  den  Menanderpapyri  s.  Wila- 
mowitz  Sitzb.  d.  K.  P.  Ak.  d.  Wiss.  XLIX  (1907)  S.  872. 


Kritischer  Apparat.  197 

μόνον  LA  247   χνρσαι  libri:  corr.  Hermann  ϋμαι  γάρ 

Bergk'.  ύμίν  γάρ  LA  252  βροτόν  Triclinius:  βροχών  LA 

257   των  ngds  οέ  vvv  είρη/ιένο^ν  sunt  qui  Suspectent  260  τάβ 

y'   scholiorum   editor  Romanus:    rag  τ'  LA  266  τά  y'  L: 

τά$*  Α  268  χ^εΐ'  ήι  L  quod  redit  ad  χρείτι  cf.  Mayser  Gram- 

matik der  gr.  Papyri  p.l25  278  έν  αηδαμαΐξ  Dettweiler:  μηΒα- 

acös  libri  286  8νσπρόσο)πον  recc.  δνοπρόοοπτονΙαΚ  288  S' 

om  Α  294   τηοδε  Α:    rfje  L  298  επεμ•ψεν  L^:  ϊπεμηεν  Α, 

corrector  L  300  αυτόν  ώοτ^  Porson:  anovros  r'  302  r/s 

δ'  Α:    τί8  L  308   ι?•'  Α:    r'  L  309    Ι^σ,9•'    6s  Nauck 

312  ^7Γ<  Α:   ^Tti  L  313  ήλιοστερεΖ  Meineke:  ήλιοοτερήζ  lik. 

316  ί?  Suidas:  ή  LA  320  ττροστείχουσα  LA:  corr.  Dindorf 

3*27   δύσμοιρα  Α:   δνσμορ^  L    δνσμορφ'  Buecheler  328 

^<s  äd-λιαι  L^  utvidetur:  δνσά&λιαι  Α,  corr.  L  329 — 330  spurii 

331  Ουσμόρον  τ*  Markland',  δνσμόρον  δ^  LA  333  λόγων  γ' 

corr.  L:  λόγοι?  γ   LA  335  που  scholion:  ηοζ  LA  336  τά»/ 

κε/vois  Schaefer:  δ^  ίχείνοιε  L  ^*  Ιί'  χείνοίζ  COrr.  L  τάκείνοιδ  Α 

342  οφώιν  L:  σψωϊ  Α  366  σημαίνονα^   L  372  T()iS 

άθ-λίοιν    Porson:     τρισα&λίοιν   LA  375    &ρόνον  Α 

380  καδμείων  L:  καδ μείον  Α  βί  L  ίηίίίο  381  κα&έξον  Α  eiC 

καθ'έξων:    κα&έξων  L,  SChoUa  386    fö^ay    SChoUa  :    ώραν   LA 

390  ενσοίαζ  scholia  Suidas  Zonaras:   εννοίαδ  codd. 
391  υττ' Α:  omisit  L  401  S-ύρασι  Elmsley :  ϋ'ύραισι  LA 

405  κρατοΐζ  Brunck:  κρατ^ε  LA  408  <i()'  L  '  416  TiS 

A:  t/s  L  417  <?//9Pöi  /*  recc:  <2//9Ρω  ι?-"  LA  421  σ9Ρί»' 

Elmsley:  σφι  LA  τ»)*'  ηεηρωμένην  recC,  scholion  in  A:  rdJr  πεπραγ- 
μένων LA  424  κάπαναίρονται  Hermann:  κάπαναιροννται  LA 
426  oifr'  Ä'/^  ονξεληλν&ώ£  Α:  ovr'  έξελ.ηλ,ν&ώ9  L  πάλιν  L: 
πόλιν  Α  429  ήμνναν  L:  ήμννον  Α  432  καττινεοεν  recc. 
κατηίννσεν  L  κατήννσεν  Α  434  l^£/  L:  ίζί?  Α  436  1^- 
ψαΐνετ^  L  440  r<J  τηνίκ"  recc.  τό  τη  νίκ*  cum  rasura  post 
τη  L  τοτηνικάδ  Α  441  οί  L  443  «^J/  ϊπον£  μικρόν 
Α  gMOiZ  redpere  dekui,  αλλά  πον  σμικρόν  L  444  ήλόμην  L 
^/ώ  recc;  «f/  LA  probare  debui  452  τ^σ^^  τ^  recc:  r^aJ'e 
vf  LA  453  Tf  Tiil  ^TcafÄ:  τά  τ*  ^|  LA  454  <ί//οί 
Heath:  ä  μοι  LA                  458  π^ί58  L:  öw  A  T(?is  Nauck:  ταΐδ  LA 

459  ποεΐσ&ε  L   r^^W  ,//^*'  recc:    T5^(5\e  //^r  τ^^  L  r^f^'i  τ^  Α 

460  r^s  ί^  γη s  Nauck:   τοίαδ'  έμηδ  L  rois  ό*  ^//ors  Α 
461  επάξιο«  Α,  corr.li:  έπάξιον  L  462  ^έ  omisit  Α 
467  κατέοτιχραδ  L                  470   έτέγκον  LA:  correxit  Elmsley 

All  λάβω  Α,  corrector  L:  βαλών  ex  λαβών  factum  L 
472   τέγνηι  L  475  νεώρονί  Musgrave  Blaydes:   νίαράς  libri 

νεοπόχίο  C anter :  οίνεοτόκωι  L  οίοπόκωι  scholion  in  L  putes  ίοπόκφ 
fuisse  variam  lectionem;  cf.  ϊοπλόκαμοε,  νεοτόκωι  Α  ai»»'  ν^οτόκω  \ß 
λ.αβών  L:  βαλών  Α  479  /«  L :  rt  Α  483  t(>/s  L:  r^JiZs  Α 

488  συ  τ'  Α  :  at;   ν'  L  491   χ^αρρών  LA  παραοταΐην 

recc.  παραοταίμην  LA  492  rf^^.wfi  iV  «^  L  493  παΐδ" 

έκλύετον  L  494  versum  Antigonae  tribuit  Brunck:  Ismenae  A, 

cho7O  corrector  L  497  άτέρα  Elmsley:   ητέρα  libri 

499  έκτίνονοαν  Canter:  έκτηνονοαν  libri  500  τοι  Hermann: 

τι  libri  502   δίγα  Hermann:   <3'  ärtv  LA  505    τ<ί^' 

Elmsley:  τοΰδ'  libri  5i  6  /"ap/f/g  Α  509  ποτηΐΐι 


198  Kritischer  Apparat. 

516  ηέπον,  ^ργ^  Nauck:  πέπονθ'^  Mo'/  libri  517  μηδαμά 

Brunck:  μηΒαμά  libri  518  ξεΖν^  Reisig:  ξέν'  lihri 

519  ώμοι  Hermann:  ίώ  μοι  LA.  cf.  notam  ad  versum  1713 
525  μ'  L^:  μέν  LA  ιδριν  Mudge:  ISqis  LA  528  έπάσο)  Nauck: 

έπλήσω  LA  quod  tenendum  532  ηαζδε  Elmsley:   παίδες  LA 

534    σα/  τ    äo'  είσίν    (εισ^  Α)   απόγονοι  τε   και  LA:    corr. 
Bothe        535  sg.  personarum  notas  corr.  Solger  et  Martin  537 

μνρίων  γ'  L:   μυρίων  Α  541    πόλεο5  Hermann:    πόλεω?  LA 

547    ävovs  Porson:    ällovs  LA   και  ώλεσα  Bothe:  και  απώ- 
λεσα LA  550  έφ'  άατάλη  Dindorf:   απεστάλη  libri 
.551    εν    τε  Li'-    Mv    γε  k.  554    ταΐσδε   λεύσσων  Nauck:    ταΖσδ'' 
άκονων  LA                    557  ^περέσ&αι  Reisig:  τι  {τι  Α)  Μρεσ&αι  LA 
562   ÖS  Dindorf:   ώ?  LA  καυτό?   Doederlein:   ν'  αντόδ  LA 
565  /'  äv  Vauvilliers:  γάρ  LA  ουδέν'  Α:  ουδέν  h  566 
συνεκσώιζειν  σ     L^                    574  διοίχεται  L^:   διέρχεται  LA 
583  λοΖσδ'''  Α                 587  οϊ5κ  ά/ώί'  Α  ei  fortasse  L  initio,  deinde 
ονχ  άγων:  corr.  Elmsley                 590   ου  Θ-ελόντων  /'    Goebel  Din- 
dorf:  ει    &έλοντ^    äv   /'  LA                    591    παρίεσαν   Α:    παρήεσαν   L 
592   ^'  omisit  L^  Stobaeus  σύμφορος  Stobaeus       '          603 

εξαναγκάζει  Α  608    Θ'εοΖς  L    θϊ;σέ   //τ}«^    ϋ'ανεΖν   Philostratus 

612   oiJr    OWi.  Α  619  δεξιώαατα  recc:  δεξιάκατα  LA 

620   ^iiöfi  Hermann:   δορί  LA  620  ^tivov  L:  j/^oj- 

rov  Α  628  //«:  μοι  νβΐμουΐι^  630  r^^'i  τ^<  L  miiio 

^^'  om  Α  άνήρ  Reisig:   άνήρ  libri  631   äv  am  Α 

632  ^Γφ  Siiidas  ψιλόξενοε  L^  639  «/  ί'  Α:  fi"  r'  L 

640  Οιδίπους  Α  643  j?  recc:    ^  LA  647  ;.rf/oiS  L 

Συνουσίας  L  652  σ'  om  L  670  rJv^'  iZwo  Sophoclis  libri 

nunc  deperditi:  τόν  LA         εν&^  ά  Porson:  Sv&a  libri  671  μύρε- 

ται Κ  678  βακχειώτας\α  680  &εαΖς  JSlmsley:  &είαις  LA  άμ- 

(ριπωΐών  L  άαφιπόλοίν  Α  683  μεγάλ.οιν  ϋ'εών  PlutarchuS  et 

Clemens  Alexandrinus  689  Ιπινείσεχαι  Α  692  οΰ^'  ά  recc; 

ου^     α^  L  ουδέ  Α  698  άχείρτοτον  Α:  άχείρητον  L  αύτοποιόν 

Blaydes  :  αύτόποιον  LA  699  έκχέων  Α  700  μέγιστα  LA 

702  οϊ;  Porson:  ούτε  LA  703  χερί  Heath:  χειρί  LA 

704  «b  «ί£ί^  ooiwt' L:   εισορών  Α  710   είπεΖν  xdOios  αΰχημα  Por- 

son, quoniam  metrum  laborat  714  ϊπποισι  L  715  ταίσδε 

κτίσας  Ganter:  ταΖσδ'  έκτισα?  LA  721  a<Ji/  Nauck:  σοι  LA  ίτ}  L: 

if ?  Α  726  ^/ώ  L:   κνοω  Α  729  ειληφότα  Blaydes:   ειλη- 

φότας  LA  735  cf.  42^wL  Metam.  Ι  6  hunc  talem  έπεστάλην  Α 

738  Tfxfi  scholia,  ut  videtur  739  ^  πλεΖστον  Α 

749  jf^'  ^  recc  751  πτοιχ^  Α  755  ^ΰ^^  LA 

760   δίκη  Α  post  769  versum  438  repetit   L 

775  r/s  avr/?  recc:   τοιαύτη  LA  778  γ^ρτιζοι?  L^:  χρήζεις  L*A 

779  jpe'ooi  corrector  L:  99ε^ίί  LAl  780  r^a^"  Ä»/  AL^: 

τ^σί    L  781  σί»  Α:  σοί  L  783  τοΖσδ'  Α:   τοις  L 

785  οίκησης  L  «786  αναίτος  ί.  e.  ανατος  Jj  τησδ'  Scaliger: 

τώνδ'  LA  Suidas  792  κα<  Α:  /?κ  L      '  799  ^όϊ/ζ^//  L 

808    r<i  καίρια  Suidas  810  <?γο;:    ^σω  corrector  L 

815    r/  δ'  äv  Α  816   roucT.?  Musgrave:    τώνδε  LA 

818  σοί:  σ«  L  primo  820  ώί,«θί  LA,  quod  retinendum 

fuit,  cf.  Diels  Sitzimgsber.  der  Berl.  Ak.  d.   Wiss.  1908,^.  1043 

821    τήνδε   τ'  Bothe:    τήνδε  γ'  LA  827    πορεύεται  L: 


Kritischer  Apparat.  199 

πηρεύσεται  Α  833  ίώ  noXis  Oedipodi  tribuit  Wunder,  Anti- 

gonae  dant  libri  837  μάχηι  libri:  corr.  Porson  et  Nauck  πημα- 

νεΖδ  Porson:  πημαίνεα  LA  personarum  notas  837 — 839  distinxerunt 
Hermann,  Reisig,  Mudge  840  Μγο)γ^  Α:  έγώ  §'  L  841  ώδε 

βάτε  recc:    ώδ'  θάβατε  LA  Mvronot  Brunck:    εντόπιο t  LA 

844  άφέλχομαι  TricUnius:  άψέλκοα*  ώ  LA  849   όδοιπορήσηζ  {sic) 

Α:  οδοιπορήσεις  L  8δ0  τε  add  TricUnius  853  αυτόν  TricU- 

nius Edd:  σ αυτόν  Α  αυτόν  L,  quod  verum  puto  861  λόχοι  σου 

Nauck:  Xiyoislik,  λένεΐδ  corrector  Α  8ß2  σ' Piderit,  versum  choro 

tribicens:  μ'  LA        865  τψ  editio Londin. :  yrfs  LA        868  σέ  τ'  αυτόν 
Brunck:  σε%    αυτόν  L  σε  καντόν  Α  875  μόνου  Α  και  γηρών'  βαρν5 

varia  lectio  in  h  877  λημ'  L:  λϋμ^  Α.    ^        879  νεμώ  Peisig  ex 

schoUis:  νέμω  LA  882  /'Enger:  ταΰτ' Ubri  886  περώσ* 

οϊδε  δή  Elmsley :    περώσι  δη  LA  889  ώζ  είδώ  reCC:    ώδ  ϊδω 

LA  899  in  margine  add  L^   άνίπτον  L  902  ^'  om 

LS  pro  quo  τ    posuit  L^  905   ^κεν  schoUa  906  ού 

με&ηκ*  Α:    ούδ      άφηκ^  L    ουκ    άψηκ^  L^  907    οϋσπερ  Peisig: 

ώσπερ  LA  909  ποτ    ϊ^ει  Α:  nod"^  %ξμι  L,  «βίί  d'  ex  τ 

910  στήσηδ  Α^ιστήσειδ  L  911   ^//otJ  Α:  /<ον  L 

915  έπείσπεσών  Α:  έπιπεσών  L  924  Ιπε^ι βαίνων  recc:    επι- 

βαίνων LA  936  rot?  j^ov  Meineke:  τώ  νφ  LA  938  ^^<3*' 

δ*  Α:  ^^ώ*'  r'  L  939  οϋτ^  L:  ουκ  Α  λέγω  L:  λ,έγων  Α 

941  rJ^'  recc;  τίίτ'  L^  Α  ?  rJ/'  L  944  καΐ  om  Α 

945  καναγνον  Α:    κανανδρον    L   δεξοίατ^  Elmsley :    δεξαίατ'  LA 
948  ξυνγιδη  Brunck:    ξυντ}δειν  LA  954  ^στί  /^^as  Α 

970  ί'κί'^ϊτ'  LA  971   όνειδίζοιδ  Α:   όνειδίζειδ  L  972  ττω 

recc;  πτ^δ  LA  978  τλημον  Α  982  ώιμοι  L,  recie 

984  «üT^s  L  986  δυστοαεΐν  LA  989  έμφέρειδ  Α 

1007  τιμαΖ9  Turnebus:  τιμά«  L*  τ<^άδ  Α     τωί'  Kuhnhardt:  τοϋδε  L 
του.?''  Ä  1010  τάζ  om  L  1015  άαυνά&ειν  LA:  corr.  Elmsley 

1016  έξηρπασμένοι  Α.:  έξηρπασμένην  L,  sed-ην  ex-oi  factum 
1024  έπεύξωνται   recc:   έπεύχονται  L    Μπεύχωνταί  Α  1028 

Αλα<)ϊ^:  άλλον  libri      είδ  τόδ'  Α:  είδ  τάδ' Jj       1050  σεμνά  Valkenaer: 
σεμναι  LA  1054  έγρεμάχαν  L:  όρειβάταν  Α  όρσΐΜά%αν  COniecit 

Bury  ^  1056   άδμήταδ  Α  1066    Ji  om  Α  1068  κατά 

Pothe:   κατ'  LA  1069  πώλων   idem:    φάλαρα  πώλων  LA 

1074  ϊρδονσ^  Steinhart:  ϊρδουσιν  LA         1077  αύδΌμαίμων  libri:  corr. 
Bothe  1083    κνρσαιαι  τώνδ'    Wunder:    κνρσαψ     αυτών  δ^  LA 

1085  πρόμοιδ:  πόροιδ  libri.    De  positione  πρ  litteris  facta  dubi- 
tari  equidem   bene   scio.  1088   σ&ένει  ^πινικείφ   Hermann: 

έπινικείωι  {-νικίω  Α)    σδ'ένει  LA    τελείωσαι:   τελειώσαι  libri 
1096  τόρ    σκοπόν  Elmsley:    τφ    σκοπώ   LA  1099    ώ    πάτερ, 

ηάτερ  recc:    ώ  πάτερ  ώ  πάτερ  LA       '      1100  τόνδ*  Α:  τώνδ'   L 
i_.j,  1104  πρόσελ&'  L  1105  versum  in  margine  addit  L 

1109  γε  Peiske:  τε  LA  1112   πλευράν  L  1113  έαφΰσα 

L  έμφυτε  Α:  COrr.  Mudge  κάναπαύοατον  recc:  κάναπαύσετον  LA 

1114  τοϋδε  L:  τοΰ  τ«  Α  1118  κα<  σο/  τ«  τούργον  τού- 

μόν  εσται  βραχύ  LA:  COrr.    Wex  1120  έμφανέντ    Α 

1121  ττ}«^  Musgrave:  σήν  LA  1125  rd  7'  Α:  τοϋτό  γ'   L 

1130  χα?ο'  f)ro  χέρ'  deinde  δεξιάν  τ'  L  1131  */  Α:  ?^  L 

1132  πώ3  ο    Hermann:   πώδ  <5"  LA  1135  έμπήροιδ  Hense: 

έμπείροιδ  LA  1139  οϋτοι  τι  L  1141  ovr'  Elmsley:  ούδ*  LA 


200  Kritischer  Apparat. 

1148  αγών  Heath:  άγων  o^TOS  LA  1150   έκπέπτοιχεν  L 

1151  οτίχειν  τι  L  1153  άνα'ρο)πον  scholia  1159  όρμώμψ)  L 

1160    προογ^ρτιζοντι  L  1165    τ'   add  Reath 

1169   φίλτατε  σχέδ  Seath:    φίλτατ'    ϊο%ε5  L  φίλτατ^  έπίσχεξ  Α  ο^περ 
Α:  οΐπερ  L  1176  τον<5"  Elmsley:  τοντ^  LA  1178  ί/κα- 

^ίΓν  Elmsley:  είχάθ-ειν  LA         1187  xaxßs  Hermann:  καλώβ  LA 
1189  μηδέ  Dawes:  μήτε  LA  1190  κάκιστα  Toup:  κάκιστων  LA 

1192   i/|or  Musgrave:    αυτόν  LA  1194   Ιξαπάδονται  L 

1197  λενσοΎ)«  Pierson:  λνστ]£ΐιΑ  1199  ov%i  β αιά  Musgrave 

ex  Hesychio:    ούχι  βίαια  L  οΰ  yfftam  Α  1210  σάϊδ  Scaliger:  σω^' 

LA       σώιζει  L  1218  ^πον  Jr'  α?'  in  margine  L:  ottJt*  <2»'  LA 

1220  δέοντα«  Reis ke:  ^'έλοντο9  JjA.         ό  δ   έπίκονρο?  Hermann: 
ονδ    ^πικονροδ  Jj  ονδ    έπι  κόροδ  Α  1230  ψέρον  Α:  φέρων  \j 

1233 Sg'.    φ&όνοδ —  χαΐ  φόνοι  Faehse:   φόνοι  .  .  .   και   φ&όνοδ  LA 
1235  κατάπεμπτον  JjA^  1242  ώζ  Brunck:  ώ?  LA  1244  άτ«ί 

Α:    αϊτέ  L  1245  δ^  ένννχιάν  Lachmann  ex  SchoUis:    δέ  ννγ^ίαν 

LA  1256  in  mg  add  L  1259  nlvo«  Scaliger:  novos  LA 

1266  τάμα  Reiske:  ταλλα  LA  1278  τόν  Blaydes:  τον  LA 

1288  άσφαΐηι  L  1297  ονδ^  Hermann:  οντ    LA 

1300  κλιίίΜ/'  A^* :  κλύω  L  1304  δόρει  Dindorf:  δορί  LA 

1310  αντΟ£  τ'  Reiske:  αύτ09  γ*  LA  1313  δορύσσονδ  libri:  corr. 

Reisig  1319  ηνρί  L:    τάχα  Α  1328    είκά&ειν  libri:    corr. 

Elmsley  1333   και  &εών  L:   πρό?  &εών  Α  1334  παρεικάϋ'ειν 

libri:  corr,  Elmsley  1337  έξειληχότεδ  L*;  έξεάηφότες  LA 

1340    ξνμπαραστήοτ]  \ß:    ξνμπαραστήσηζ  Α    ξνμτταραστήσειδ  L 
1348  δη//ονχο£  Α,  corrector  L:  δημονχοιίι  1351  οΰ  τα^^  Brunck: 

οϋτ^  αν  LA  1352  /  ^//οί;  Α:  yk.  μον  L  1357  φορεΧν  Α\  φί- 

ρειν  L  1361   §ωοπερ   Reiske:  ώσπερ  LA  1367   τροφοί  L: 

τροφαΐ  Α  1370  ττον  L:  πω  Α       (3"  deest  in  libris  1373  ^c^Y- 

-ψειδ  Turnebus:    έρεζ  τΐ5  libri  1375   in  mg  add  L 

1377  σέβων  Α  1386  (5"<ί()«  Reisig:    δορί  LA  1389  rö 

Hermann:    τον  LA  1390    σ'   om  Α  1402   r«*'/   T«//- 

whitt:    τίνα  LA  1406  ται7τ'  Sehrwald:   τονδ^  LA  1407 

σ9ρώ  /'  ea?^  Elmsley:  σφωιν  y*  äv  LA  1410  κ^/'  L 

1415    τό  Ttolov  A:    Troror  L  1417    σέ   τ'  B^'unck:   οέ  /'  LA 

1418   οΓόν   τε  recc:   οίον  γε  LA  άν  Vauvilliers:   αν 

LA  1432   ΐ/έν  om  L  ^  1435   σφώ   δ'  Hermann:    οφών 

δ^  LA  τάδ''  ει  ϋ'ανόντι  μοι  \  τελεϊτ^  Lobeck  1436  delet  Ώιη- 

dorf     έπεί  ον  με  ζώντά  γ^  (sic  L^)   αϋ  τι  οτέρξετον   Guil.  Mohr 

1437   χαίρετόν  τ*  Α:  %αίρετότ>  γ^  L  1441   ηεί&ον  L 

1444  σφώ  Elmsley:  σφων  LA  1449  τί/'ά,  quod  deest  in  libris, 

post  τ  μα  facillime  exci'dere  poterat  1450  κιχγάτει  Hermann: 

κιχάνηι  factum  ex  τνγχάνηι  L  κιχάνει  Α  1454  ίτεοι  :  έηει   libri 

1455  τα  δε  παρ'  ^μαρ  Canter  cum  scholiis:    τάδε  ηήματ'  LA 
1468  αφήσει  Α:  άφήξ  L  1469  δέδία  δ'^  recc:  δέδια  {δί- 

δεια  L)  τόδ^  LA  1474  Antigonae  tribuit  Turnebus  τοϋτο 

Α:  omisit  L  1477  εα  Bothe:    ia  ia  LA  1479  ώ  δα'ι- 

μον  Α  1481    άφϋ-εχγέδ  L^  1482  σον  τνχοιμι  Cobet:    σντ- 

τνχοιμι  LA  1488  έμφήναι  Nauck:   Ιμφνναι  LA  1491  ίώ 

ιώ  Hermann',  ίώ  LA  1494  ποσειδωτίω  recc:  ποσειδαοηίω  LA 

1495  άγίζο)ν  Α,  corrector  L:  άγιάζαη'  L*  1498  σττεϋοοι 

1501  άοτώτ•  Reiske'.  αντών  LA 


Kritischer  Apparat.  201 

1506    τησδ^  ^&ηχε   Heath:     &ηκε    τηαδε    LA  1512    οημα 

των  Dindorf  1514  πολλά  Α  :    πολλαι  L  1515  οτρά- 

γαντ α  Pierson:  οτρέ\ραντα  LA  1517  %ρή  Α.:  χρην  L 

1519  τ^δε'.  σ^  τ  ε  varia  lectio  in  L  1525  γειτόνων•  varia 

lectio  in  L,  nota  scholiis  1529  ατέργω  νόμωι  L  1530  άεί 

Α  1531  afUrj  L  ^    1532  δδ'  1,  ό  δ'  k  1541  μηδ'  Μτ\ 

Reisig:  μη  δέ  y'  L  μηδέν  '/  Α  1549  πον  L  1561  μήποτ 

επίπονα  Α  1562  έξαννσα^  Vauvilliers:    ίκτανύσαι  LA 

1564  νεκύων  synizesin  patitur:  νεκρών  Triclinius  1567  πάλιν 

αψΒ  editiones  cum  Beiskio  1570  γασί  scholiis  ignorari  falso 

dicunt  1573  ε%ει  Triclinius:  ανέβει  LA  1578  τον  Α: 

τίν*  L  a<^r  άνπνον  Α  1584  α/«  Α  1585  και  πά- 

νω ι  L  1586  τοντ    Α  1588  τ59ρ'  ήχητηροδ  L 

1590   d^iJ*-  recc:    d^tJ»'  LA  1592    πολνσχίοτο)ν  Heath'.    πολν- 

οχίστω  libri  1595  μέσο?  BruncJc:  μέσον  LA  1596  τάφρου 

Suidas  1597  ^λνσε  recc:  ϊδνσε  LA  1600  τώ  δ'  scholia: 

τωδ'  L  τάδ^  Α  προσόγιον  Jj:  έπό-φιον  Κ  1601  μολονσαι  L: 

μολονσα  Α        '  1604  δρώντοε   defendit   iam  Camphell   exemplis 

haud  indubiis  usus  1605  ούοέν  άργόν  L:   άργόν  ουδέν  Α 

1608  άνειεσαν  correctum  in  άνηεσαν  L  1619  rd^  λοιπόν  Α 

τί}*-  /Ji'o»'  Elmsley :   rov  y^/ov  Suidas  βίοτον  LA  διάξετε  Suidas 

1635  ^i;i£is  L  1641   //jy/i'   ά  ^τ}  L  1658   αι5τ<)ί^  Α: 

αυτών  L  1662   άλ,νπητον:    άλάμπετον  varia  lectio  in  L 

1663   άνήρ  L  1664   άλχείνώδ  L  1665  δοκών  Α 

1669  ψϋ'όγγοι  οψε  Α:  φδ'όγγοιβ  δέ  L  1671  Μμφντον  libri 

1677  εστίν  μ έν  Hermann:  ουκ  ϊστι  {vel  ίστιν)  μέν  libri  1678  ^•λ^ 

Canter:  εΐ  LA  1680  TroVros  LA:  »»όσο?  explicat  scholion,  unde 

πνρετόδ  Wecklein  vovoos  Meisig  1682  γερό  μ  ενόν  Kuhnhardt: 

γαινόμεναι  LA  1683    όλ^ε&ρίαν   L  1684    όμμασι  LA 

βέβηκε  L  1688 — 1692  Ismenae  trihuit  Turnebus 

1693   δίδυμα  —  άριστα  recc:   δίδυμα  —  άριστα  LA  1697  το< 

«iifZ  Härtung  αρ'  ήν  τΐ£  Α:   δρ'  ήν  τΐ8  ήν  L  1698  /ijy- 

(ίΌ^ά  Brunck:  μηδαμ^  LA  1703  τ«^'*  recc:  rtiJ'f  LA 

1709  άί'ά  γάρ  Hermann:  άει  γάρ  LA  1710  δακρΰον  Reisig: 

δάκριον  L  δακρύον  Α  1712  τόσον  Arndt:  τοσονδ    LA 

1713  αί/ζοί  WiecÄjZem:  /ώ"  //tJ  LA  1718  έπαμμένει  Hermann: 

επιμένει  LA  1722  λ,ηγετ^  ήδη  Hermann:    λ.ήγετε  LA 

1724    ρέ^ομεν  Α:    ρέ^ωμεν   L  1727    χϋΌνίαν  Α:    %d'6viov  L 

1728  ^/£0  recc:  $γο)γε\ιΑ  1733  Ιπενάριξον  Elmsley:  έν- 

άοιξον  LA  1735  π^  L^:  ποΓ  LA  1737  τλάμον'  Hermann: 

τλάμων  libri  1739  πάροε  άπεγεύγετον  οφώιν  τό  μη  LA:  corr. 

Hermann  1741  <?7rf()  rofis  Graser  1744  ^π^ίχ«  WwniZcr : 

£^i/  LA  1745  ^πο(>α  Ww?irfcr:  π^(?α  LA  1748  μόλω- 

μεν  Α:    μέλωμεν  L  1749   ^ß  τ/r'  ^τί  //«  Hermann 

1751  &ρηνον  Α:    ϋ'ρήνων  L  1752  It;»''  απόκειται  Reisig:  ξύν 

απόκειται  L    |ι;»'α7ΐοκίίτ«ί  Α  1754  προοπίτνομεν  recC:    προσ- 

πίπτομεν  LA  1758  κί?σ£  μολεΧν  seclusit  Bothe  1771  ίοί'Τί 

Naber,  sed  cf.  El.  -374  1^773   ίίποσ'  άν  Borson:   δσα  äv  Α  όσ' 

äv  L  1776  ου  Hermann:  οι; /«(?  LA        1777  μηδ'  Elmsley:  μήτ' LA 


Oorrigendum: 

Vs.  1572    1.    παρ''  Άί§α 


Druck  von  J.  B.  Hirschfeld  in  Leipzig. 


Verlag  der  Weidmannschen  Buchhandlung  in  Berlin. 

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ι 


SOPHOKLES 


ERKLÄRT 


VON 


F.  W.  SCHNEIDEWIN  UND  Ä.  NAUCK. 


VIERTES  BANDCHEN. 

ANTIGONE. 

ELFTE  AUFLAGE 

BESORGT 
VON 

EWALD  BRUHN. 


BERLIN, 

WEIDMANNSCHE  BUCHHANDLUNG. 

1913. 


EINLEITUNG. 


Ι.  DIE  SÄGE. 

Auf.  die  Frage,  woher  Sophokles  den  Stoff  der  *^Antigone' 
nahm,  läßt  sich  eine  sichere  Antwort  nicht  geben ;  es  bleibt  nur 
übrig,  die  verschiedenen  Möglichkeiten  darzulegen  und  gegen 
einander  abzuwägen. 

Auf  den  ersten  Blick  zwar  scheint  es  selbstverständlich^  daß 
Sophokles  einen  Vorgänger  an  Aischylos  hatte.  Als  in  dessen 
'Sieben  gegen  Theben  der  Chor  erfahren  hat,  daß  die  Stadt 
gerettet,  das  Brüderpaar  aber  gefallen  ist,  singt  er  den  Toten 
das  Grablied.  Die  Leichen  werden  auf  die  Bühne  getragen 
(τα(5*  αύτόδηλα'  προνπτος  αγγέλου  λόγος  830  Κ.);  dann 
sieht  er  Antigene  und  Ismene  nahen  (840).  Wir  vernehmen 
den  Wechselgesang  der  Schwestern  und  des  Chores,  dann  den 
der  Schwestern  allein;  da  erscheint  ein  Herold.  Als  Beschluß 
der  ττρόβουλοί  Thebens  verkündet  er,  daß  Eteokles,  weil  er  für 
die  Stadt  gefallen  sei,  in  vaterländischer  Erde  bestattet,  Poly- 
neikes  dagegen,  weil  er  ein  fremdes  Heer  gegen  die  Vaterstadt 
geführt  habe,  der  Grabesehren  beraubt  und  sein  Leichnam  Hunden 
und  Vögeln  zum  Fräße  vorgeworfen  werden  solle;  Trankopfer, 
Totenklage,  Leichengefolge  soll  er  entbehren.  Ihm  erwidert 
Antigone,  indem  sie  den  festen  Entschluß  ausspricht,  ihren  Bruder 
zu  begraben;  wenn  es  sein  müsse,  ohne  irgend  eines  anderen 
Menschen  Hülfe.  In  scharfem  Wortwechsel  mit  dem  Herold 
verficht  sie  ihren  Entschluß.  Der  Chor  schwankt  zuerst,  was  er 
tun  soll ;  dann  teilt  er  sich,  so  daß  die  eine  Hälfte  mit  Antigone 
und  der  Leiche  des  Polyneikes,  die  andere  mit  Ismene  und  der 
des  Eteokles  abgeht.  Wird  die  Bestattung  des  Polyneikes  voll- 
zogen werden  ?  Wird  Antigone  für  ihren  Ungehorsam  büßen  ?  — 
auf  diese  Fragen  geben  die  'Sieben'  keine  Antwort. 

Man  hielt  es  einst  für  sicher,  daß  ein  mit  den  'Sieben'  trilo- 
gisch  verbundenes  Drama  diese  Antwort  gab.  'Der  Vorsatz  der 
Antigone,  den  Polyneikes  zu  beerdigen,  ist  mit  so  bestimmtem, 

Sophokles  IV.   11.  Aufl.  1 


2  EINLEITUNG 

stolzem  Pflichtgefühl  gegen  Verbot  und  Rat  des  Stadtherolds 
ausgesprochen,  daß  man  die  Erfüllung,  die  Darstellung  der  Tat 
verlangt,  um  so  mehr,  als  der  Streit  der  Schwestern  durch  die 
Teilung  des  Chores  dieser  Handlung  noch  mehr  Gewicht  gibt'*). 

Als  dann  1848  die  Hypothesis  des  Dramas  gefunden  wurde 
und  man  daraus  ersah,  daß  die  'Sieben  das  Endstück  einer 
Trilogie  (Laios,  Ödipus,  Sieben  gegen  Theben)  gebildet  hatten, 
war  die  Überraschung  groß;  und  es  konnte  nicht  ausbleiben, 
daß  man  sich  fragte,  ob  es  denn  glaubhaft  sei,  daß  Aischylos 
in  dieser  Weise  am  Schlüsse  einer  Trilogie  ein  Thema  anschlage, 
das  er  doch  nicht  mehr  ausführen  könne. 

Wir  dürfen  diese  Frage  jetzt  entschieden  verneinen.  Der 
Schluß  der  'Sieben  setzt  nicht  nur  die  'Antigone ,  sondern  auch 
die  'Phoinissen  voraus**);  die  Schwestern  selbst  sind  erst  von 
einem  Bearbeiter  eingeführt,  der  mit  der  Tragödie  des  Aischylos 
um  den  Preis  im  tragischen  Agon  stritt  und  die  Wirkung  zu 
steigern  meinte,  wenn  er  dies  neue  Motiv  einfügte;  er  hat  den 
Wechselgesang  des  Chores  den  beiden  Schwestern  gegeben***). 

Also  in  Aischylos  finden  wir  keinen  Vorgänger  des  Sophokles; 
wenn  wir  nun  von  der  Tragödie  zum  Epos  emporsteigen,  so 
kommen  wir  leider  in  eine  Region,  in  der  jeder  klare  Ausbhck 
fehlt.  Beschränken  wir  uns  auf  die  thebanischen  Heldenlieder  im 
engeren  Sinne  —  wiewohl  unsere  Geschichte  ja  episodisch  auch 
in  einem  anderen  Epos  vorkommen  konnte  — ,  so  wissen  wir 
von  der  Ödipodie  nicht  einmal  das  sicher,  ob  sie  die  erste  Voraus- 
setzung der  Antigonefabel,  den  Wechselmord  der  Brüder,  ent- 
hielt. Wir  kennen  den  wesentlichen  Inhalt  des  Gedichtes  bis 
zum  Tode  lokastens  und  Ödipus'  zweiter  Ehe  mit  Euryganeia-j-j, 
die  hier  als  Mutter  seiner  vier  Kinder  erscheint;  aber  der  weitere 
Verlauf  der  Handlung  bleibt  ungewiß.    Von  Onasias,  dem  Zeit- 


*)  Welcker,  Die  äschyleische  Trilogie  Prometheus  365. 
**)  Corssen,  Die  Aniigone  des  Sophokles,  ihre  theatralische  und 
sittliche  Wirkung.    Berlin  1898.    Diese  Abhandlung  ist  auch  sonst 
in  dieser  Einleitung  mehrfach  benutzt  oder  berücksichtigt. 

***)  V.  Wilamowitz-Moellendorff,  Drei  Schlußszenen  griechischer 
Dramen.  {Sitzberr.  Berl.  Ak.  1903  S.  436 ff.);  dagegen  M.  Wundt, 
Die  Schlußszene  der  Sieben  gegen  Theben  (Philol.  LXV  357  ff.)  — 
Fraglich  bleibt,  warum  der  Bearbeiter  das  Verbot  der  Bestattung 
nicht  von  Kreon,  sondern  von  den  πρόβονίοι  8ή/ιον  (990)  ausgehen 
läßt.  Vielleicht  wollte  er  dadurch  die  Notwendigkeit  eines  tragischen 
Ausgangs  vermeiden:  nöXis  äXXois  ällor^  hnaivax  τά  di-καια  sagt  ja 
der  Chor  (1055). 

f)  Dank  Bethes  Thebanischen  Heldenliedern  (Lpz.  1891);  die  spä- 
tere Lltteratur  s.  bei  Röscher  s.  v.  Oidipus  und  Polyneikes. 


Ι.   DIE  SAGE  3 

genossen  Polygnots,  wurde  in  dem  von  der  marathonischen  Beute 
errichteten  Tempel  der  Athene  Areia  zu  Platää  dargestellt  ^A- 
δράστον  xal  Άργείων  ifcl  Θήβας  ή  πρότερα  οτρατεία 
(Paus.  IX  4,  2),  und  dabei  malte  der  Künstler  γ,ατηφη  την  Εν- 
ρνγάνειαν  €7cl  τ^  f^f^XJ]  ^ων  τχαίδων  (ib.  5,  11). 

War  dies  die  Euryganeia  der  Ödipodie  oder  folgte  der 
Dichter  einem  anderen  Epos  ?  Man  hat  behauptet^  in  der  ganzen 
epischen  Dichtung  sei  Euryganeia  die  Mutter  der  Ödipuskinder, 
erst  die  Tragödie  habe  diese  der  blutschänderischen  Ehe  mit  der 
Mutter  entspringen  lassen.  Wenn  das  richtig  wäre,  so  brauchte 
Onasias  die  von  ihm  dargestellte  Szene  nicht  der  Ödipodie  ent- 
nommen zu  haben,  sondern  konnte  sie  auch  der  Thebais  danken. 
Genau  so  gut  kann  aber  die  Sache  umgekehrt  liegen:  die  Er- 
zeugung der  Kinder  mit  der  eigenen  Mutter  war  die  ursprüngliche 
Version;  sie  erhielt  sich  in  der  Thebais  und  in  der  Tragödie, 
während  in  der  Ödipodie  Euryganeia  zur  Mutter  der  Ödipodi- 
den  gemacht  wurde  —  einfach,  um  die  Geschlechter,  welche 
noch  in  geschichtlicher  Zeit  ihren  Ursprung  auf  Ödipus  zurück- 
führten, von  der  Schmach  des  Ursprungs  aus  Blutschande  zu  be- 
freien. Dann  wäre  die  Ödipodie  Quelle  des  Onasias,  in  ihr  also 
der  Wechselmord  der  Brüder  dargestellt  gewesen.  Aber  eine 
Entscheidung  zwischen  diesen  Möglichkeiten  läßt  sich  mit  unseren 
Mitteln  nicht  treffen. 

Also  von  der  Ödipodie  wissen  wir  nichts;  die  Thebais  be- 
richtete den  Tod  der  Brüder.  Wurde  in  ihr  Polyneikes  das  Be- 
gräbnis versagt?  Das  Gegenteil  scheint  einer  zu  bezeugen,  der 
es  wissen  konnte:  Pindar.  Er  redet  in  der  sechsten  olympischen 
Ode  den  gefeierten  Sieger  an  (12  ff.): 

Άγησία,  τίν  ö*   αίνος  έτοιμος,  öv  έν  όίχ(^ 

and   γλώσσας  'Άδραστος  μάντιν  Οιχλείδαν    τζοτ    ές 

Αμφιάρηον 
€ρ&έγξατ\    έΊοεΙ  κατά   yat    αυτόν   τε  χαΐ   ίραιδίμας 

ΐ7ΰ7ΰονς  έ'μαριρεν' 
15     έ7ετά  δ    ε/εειτα  7€νραν  νεχρων  τελεσ^-ειααν*)  ΤαΙαί- 

ονίδας 

*)  γ, Als  die  sieben  Scheiterhaufen  der  Toten  vollendet  waren" : 
ungern  löst  man  so  einfach  das  alte  Problem,  welches  die  überlieferte 
Lesart  τελεα&έντοιν  aufgibt,  aber  es  wird  allerdings  nichts  anderes 
übrig  bleiben.  —  Dopheide,  De  Sophoclis  arte  dramatica  46  will 
den  Schluß,  daß  Polyneikes'  Leiche  mit  verbrannt  sei,  nicht  gelten 
lassen ;  die  Scheiterhaufen  seien  nicht  für  die  Führer  allein,  sondern 
auch  für  die  λόχοί  bestimmt  und  deshalb  sieben,  obwohl  die  Leiche  des 

1* 


4  EINLEITUNG 

εΐπεν  έν  Θηβαίοι.*)  τοωντόν  τι  έπος'  TJod^ito  στρα- 
τιάς όορϋ^αλμόν  εμάς, 
άμφότερον   μάντιν  τ    άγα&όν  χαι  δονρΐ  μάρναθ3^αι. 

Zu  τΰοϋ^έω  in  V.  16  berichtet  ein  Scholion:  ό  ^Λσγ,ληπιάδης 
φησί  ταντα  είληφέναι  (sc.  Πίνδαρον)  εκ  της  χνχλιχης 
Θηβαΐδος.  Damit  wird  zunächst  nur  der  Ausspruch  des  Adrast 
der  Thebais  zugewiesen**);  aber  die  Situation,  in  der  Pindar 
Adrast  so  reden  läßt,  paßt  zu  seinen  Worten  durchaus  (Oorssen 
S.  2 5 ff.):  Die  Scheiterhaufen  sind  errichtet;  da  gedenkt  Adrastos 
des  Edelsten  unter  seinen  Genossen,  dem  er  nicht  einmal  die 
letzte  Ehre  hat  erweisen  können.  Bethe  glaubt,  Pindar  habe  die 
Sage  absichtlich  umgebildet;  im  Epos  hätten  die  Thebaner  die 
Leichname  Vögeln  und  Hunden  zum  Fräße  unbestattet  gelassen, 
und  der  Dichter  habe  diesen  Schimpf  von  seiner  Vaterstadt 
nehmen  wollen.  Gewiß  ist  diese  Kühnheit  an  sich  Pindar  zu- 
zutrauen***); nur  hier  wäre  sie  sehr  befremdlich :  er  erwähnt  ja 
die  Tatsache  nicht  um  ihrer  selbst  willen,  sondern  gibt  nur  die 
Situation  an,  in  die  das  Zitat  gehört  —  und  er  zitiert  doch  ein 
nicht  eben  unbekanntes  Epos.  Also  sehr  schwer  wiegende  Gründe 
müßten  es  sein,  die  uns  hier  Pindars  Glaubwürdigkeit  verdächtig 
machten;  schwerhch  genügt  dazu  die  Berufung  auf  ein  durch 
Pausanias  (VIII  25,  8)  erhaltenes  Fragment  der  Thebais:  die 
Arkader  führen  als  Zeugnis  dafür,  daß  Areion,  das  Roß  des 
Adrastos,  von  Poseidon  gezeugt  war,  u.  a.  das  Beiwort  an,  welches 
dem  Rosse  in  der  Thebais  gegeben  wird:  ev  δε  ττ]  Θηβαΐδι 
ώς '^δραοτος  εφενγεν  έχ  Θηβών  ειματα  λνγρά  φέρων 
ούν  ]Αρείονι  χν  ανοχα ίτη.  Ohne  Zweifel  würden  wir, 
wenn    wir    die    Pindarstelle    nicht   kennten,    das    Epos    damit 


Amphiaraos  nicht  zur  Stelle  sei.  Das  ist  unzweifelhaft  richtig;  aber 
soll  Adrastos  die  Leiche  des  Amphiaraos  vermissen  und  nicht  die  seines 
Schwiegersohnes  Polyneikes  ? 

*)  Die  Ortsangabe  klingt  zunächst  befremdlich:  Pindar  betont, 
daß  die  Gräber  der  Sieben  auf  thebanischem  Gebiete  sind,  weil  man 
sie  auch  anderswo  zeigte. 

**)  Er  war  natürlich  in  zwei  Hexameter  gefaßt,  deren  zweiten 
Pindar  offenbar  so  treu  wie  möglich  bewahrt  hat:  er  ist  hergestellt, 
wenn  wir  für  uaQvaad-ai  μάχεσ&αι  einsetzen.  Daß  wir  auch  den 
Anfang  des  ersten  kennen  und  όφϋ-αΐμόζ  in  dieser  bildlichen  Ver- 
wendung dem  Epos  angehört,  glaube  ich  nicht. 

***)  Ob   er  sich  freilich  zu  seiner  Neuerung  nicht  ebenso  mutig 

bekannt  hätte  wie  Ol.  I  37   {άντία  τών  προτέροιν  φ&έ/ξομαή,   wo  er 

die  Pelopssage  umbildet,  oder  wie  er  sein  Schweigen  von  der  Er- 
mordung des  Phokos  ausdrücklich  begründet  (Nem.  V.  16)? 


Ι.  DIE  SAGE  5 

schließen  lassen,  daß  der  Heerkönig  allein  mit  zerfetztem  Kriegs- 
gewande  von  dem  Götterrosse  fortgetragen  wird  auf  Nimmer- 
wiederkehr, und  es  kann  ja  einst  so  geschlossen  haben;  die 
Thebais,  welche  Pindar  kannte,  kann  trotzdem  mit  der  Aus- 
lieferung und  Verbrennung  der  Leichen  geendet  haben  —  so  gut 
wie  seine  Ilias  trotz  X  34 5 ff.  mit  Hektors  Lösung. 

Wenn  aber  die  bei  Pindar  gegebene  Situation  der  Thebais 
angehört,  so  werden  wir  uns  dem  Schlüsse  nicht  entziehen 
können,  daß  Polyneikes  mit  unter  den  Bestatteten  war :  wer  aus- 
spricht, daß  er  den  Edelsten  seines  Heeres  vermißt,  sagt  doch 
wohl  damit,  daß  die  andern  zur  Stelle  sind. 

Also  in  der  Thebais  fehlte  die  Voraussetzung  für  Anti- 
gonens  Tat;  anderseits  gab  es  vor  Sophokles  eine  Überlieferung, 
welche  von  Antigone  etwas  anderes  als  Sophokles  berichtete; 
nur  daß  uns  die  Flüchtigkeit  eines  Abschreibers  um  jenen  Be- 
richt selbst  gebracht  hat.  In  der  Hypothesis  des  Salustios  zur 
'Antigone'  lesen  wir:  σταοιάζεται  δε  τά  περί  την  ηρωίδα 
ίστορονμενα  χαΐ  την  άδελφήν  αυτής  ^Ισμήνην*)  ,  .  Μίμνερ- 
μος  δε  Γρησι  την  μεν  Ίσμήνην  7Cρoσoμίλovσav  Θεοχλνμένφ 
V7TO  Τνδέως  κατά  !Α^ηνάς  έγχέλενσιν  τελεντήσαι  *  *  * 
ταντα  μέν  οϋν  έστι  τά  ξένως  ηερί  των  ηρωίδων  ίστορον- 
μενα. Also,  daß  Mimnermos  auch  über  Antigone  etwas  ganz 
anderes  erzählte  als  Sophokles,  steht  durch  das  μεν,  mit  dem  Is- 
mene  eingeführt  wird,  fest,  was  das  aber  war,  wissen  wir  nicht; 
wir  bedauern  es  um  so  mehr,  als  sein  Bericht  über  Ismene  we- 
nigstens mit  einer  gewissen  Wahrscheinlichkeit  auf  die  Thebais 
zurückgeführt  worden  ist**). 

Wir  sind  nicht  imstande  zu  beweisen,  daß  die  Antigone- 
fabel  dem  Epos  fremd  war;  aber  wenn  sie  es  war,  so  brauchen 
wir  darum  noch  keineswegs  zu  der  —  durchaus  unwahrschein- 
lichen —  Annahme***)  zu  greifen,  daß  Sophokles  die  Fabel  frei 

*)  Es  folgt  die  Notiz  ό  μ^ν  yaQ  "Ιων  έν  rols  δίθ-νράμβοιδ  κατα- 
τιρησ&ηναί  ψησιν  άμφοτέρα9  iv  τώ  Ιερώ  τηδ  Ηρα«  ύηό  AaoSa/uavTos 
τον  ΈτεοκΙέονδ.  Wir  erfahren  nichts  über  das  Motiv ;  aber  schwerlich 
werden  wir  glauben,  daß  Laodaraas  damit  nach  so  vielen  Jahren  die 
Rache  für  die  Bestattung  seines  Oheims  vollzog. 

**)  Robert,  Bild  und  Lied  27.  Die  dort  besprochene  korinthische 
Vase  nennt  Ismenens  Liebhaber  Periklymenos,  und  dieser  auch  sonst 
für  einen  der  thebanischen  Kämpfer  bezeugte  Name  ist  sicher  der 
richtige;  woher  die  Variante  Theoklymenos  stammt,  ist  nicht  mehr 
festzustellen. 

***)  Wie  unwahrscheinlich  diese  Annahme  ist,  zeigt  T.  v.  Wilamo- 
witz-Moellendorff,  Beobachtungen  zur  dramatischen  Technik  des 
Sophokles  7  ff. 


6  EINLEITUNG 

erfunden  habe :  die  Geschichte  von  der  treuen  Schwester,  die  den 
toten  Bruder  begrub  und  dafür  von  dem  bösen  König*)  ge- 
straft wurde,  konnte  als  Prosanovelle**)  entstehen  und  sich 
miindiich  verbreiten: 

Όπισ^^όμβροτον  ανχημα  δόξας 

οίον  άποιχομένων  ανδρών  δίαιταν  μανύει 

γ,αΐ  λογίοις  γ,αΐ  άοιδοΐς' 

ον  φϋ^ίνει  Κροίσου  φιλόφρων  άρετό' 

τον  δε  ταύρφ  χαλχέφ  χαυτηρα  νηλέα  νόον 

έχΟ^ρά  Φάλαριν  ν,ατέχει  πάντα  φάτις 

sagt  Pindar  Pyth.  Ι  94,  der  doch  bei  den  λόγιοι  an  Schrift- 
steller nicht  denken  kann. 

Eine  solche  Geschichte  könnte  sehr  wohl  auf  attischem 
Boden  entstanden  sein.  Denn  die  Athener  haben  ihren  the- 
banischen  Nachbarn  zum  Tort  die  Geschichte  erfunden,  daß  die 
Thebaner  dem  Adrast  die  Auslieferung  der  Leichen  versagt  und 
erst  auf  Theseus'  Einschreiten  bewilligt  hätten***).  Nehmen  wir 
an,  daß  schon  das  Epos  Antigene  als  die  treue  Tochter  kannte  f), 
so  lag  es  nahe,  sie  dem  Bruder  die  gleiche  Treue  erweisen  zu 
lassen. 

Denkbar  wäre  es  sogar,  daß  eine  Spur  dieser  von  Sopho- 
kles benutzten  Geschichte  sich  in  der  mythographischen  Tradi- 


*)  Κρείοίν  ist  in  der  Labdakidensage  wohl  nichts  weiter  als 
der  'Herrscher  gewesen,  der  als  Füllfigur  dient,  um  den  Thron  zu 
besetzen,  wenn  der  König  tot  oder  regierungsunfähig  ist,  nicht  zu 
einer  selbständigen  Persönlichkeit  ausgebildet:  deshalb  konnte  ihn 
Sophokles  dreimal  verschieden  gestalten:  als  den  'anständigen 
Menschen  des  'König  Ödipus*,  als  den  eitlen  Tyrannen  der  'Antigene', 
als  den  Schurken  des  Odipus  auf  Kolonos'. 

**)  Den  Hinweis  auf  diese  Möglichkeit  und  auf  die  Pindarstelle 
danke  ich  Eduard  Schwartz. 

***)  Griechische  Tragödien  übs.  v.  Wilamowitz  I  189. 

t)  ^Αντιγόνη    heißt    'die    zum    Ersatz    Geborene';    der   Name 

Γ  findet  sich  auch  sonst,  könnte  aber  im  Epos  ein  redender  sein  und 

t  \    die  Tochter  bezeichnen,   welche  dem  Vater  die  ihm  entfremdeten 

/    \    Söhne  ersetzte  (Wilamowitz,  Sitzher.  Berl.  Ak.  1903,  437).  —  Doch 

]  ist  eine  andere  Möglichkeit  wahrscheinlicher:  wenn  etwa  Antigene 

(  von  den  vier  Kindern  das  älteste  war,  so  bot  sie  ja  Jokasten  einen 

Ersatz  für  den  ausgesetzten  Knaben  aus  erster  Ehe.    Nun  ist  im  Öd. 

Kol.  Antigene  wirklich  die  Älteste,  da  sie  den  (nach  diesem  Drama) 

erstgeborenen  Bruder  Polyneikes  ώ  πα?  anredet  (1431)•  und  Euripides 

hat  im  Prolog  der  Phoinissen  den  Zug  bewahrt,  daß  Jokaste  diesem 

Kinde  den  Namen  gab  (57   τήν  ukv  Ίσμήνην  πατήρ  ώνόμασε,  τήν  Sk 

^  nqöad'f.v  Άντιγόνην  έγώ)  —  hier  wird  also  alte  Überlieferung  vorliegen. 


τ.  DIE  SAGE  7 

tion  erhalten  hätte.  Apollodor  (III  78)  erzählt  die  Antigonefabel 
zunächst  wohl  nach  Sophokles:  Κρέων  δε  τήν  Θηβαίων  βα- 
οιλείαν  τταραλαβών  τους  των  [Αργείων  νεκρούς  ερριψεν 
άταφους  υμϊ  γ.ηρύξας  μηδένα  ^άτΐτειν  φύλακας  γ,ατέστηοεν. 
Dann  aber  geht  es  (nach  der  richtigen  Lesart)  weiter:  ^Αντι- 
γόνη δε,  μία  των  Οίδίτΰοδος  -Θ^υγατέρων,  κρύφα  τό  Πολυ- 
νείκους σώμα  κλέψασα  ί&αψε  καΐ  φωρα&εΐσα  υπό 
Κρέοντος  αύτοϋ  τ  φ  τάφφ  ζώσα  ένεκρύφ^η.  Also  Anti- 
gene schafft  den  Leichnam  des  Bruders  heimlich  fort  und  be- 
gräbt ihn,  wird  aber  dann  auf  Kreons  Geheiß  mit  dem  Toten 
zusammen  lebendig  begraben.  Wenn  wir  diese  Tradition  ernst 
nehmen  dürfen*),  so  würde  für  ihre  Ursprünglichkeit  einmal 
die  wirkliche  Vollziehung  der  Bestattung  statt  der  symbolischen**) 
und  sodann  die  genaue  Entsprechung  zwischen  der  Tat  Anti- 
gonens  und  ihrer  Bestrafung  zeugen. 

Noch  eine  andere  Gestaltung  der  Antigonefabel  sei  hier  be- 
sprochen, weil  sie,  erst  nach  Sophokles  bezeugt,  sich  doch  von 
diesem  nicht  beeinflui3t  zeigt.  Die  Thebaner  ehrten  das  Ge- 
dächtnis der  feindlichen  Brüder  noch  in  geschichtücher  Zeit  durch 
Opfer;  und  da  die  Opfer  Heroen  galten,  so  werden  wir  anzu- 
nehmen haben,  daß  der  Leib  der  Opfertiere  völlig  verbrannt 
wurde.     Dabei  sollte,  wie  man  berichtete,  der  Haß  der  Leben- 


*)  Auf  diese  Vermutung  hat  A.  B.  Drachmann,  um  eine  Anzahl 
teils  wirklicher,  teils  vermeintlicher  Schwierigkeiten  zu  beseitigen,  die 
Hypothese  gebaut,  Sophokles  habe  ursprünglich  für  sein  Drama  diese 
Version  angenommen  und  Polyneikes  von  Antigenen  wirklich  be- 
graben lassen;  erst  während  der  Ausarbeitung  habe  er  das  Begräb- 
nis auf  die  Bestreuung  mit  Erde  beschränkt,  aber  nicht  alle  Spuren 
der  ursprünglichen  Version  getilgt.  {Herrn.  XLIII  67  ff,  XLIV  628  ff.) 
Drachmanns  Hypothese  ist  widerlegt  von  Dopheide  (a.  a.  0.)  und 
von  T.  V.  Wilamowitz-Moellendorff  (a.  a.  0.);  sie  hat  beiden  Anlaß 
zu  wertvollen  Untersuchungen  über  die  dramatische  Technik  des 
Sophokles  geboten. 

**)  T.  V.  Wilamowitz-Moellendorff  (a.  a.  0.  15  f.)  protestiert  gegen 
diesen  Ausdruck.  Ich  weiß  nicht,  wie  man  anders  eine  Bestattungs- 
art bezeichnen  soll,  die  zwar  sakralrechthch  gültig  war,  aber  hinter 
einer  wirklichen  Bestattung  doch  so  weit  zurückblieb.  —  Dopheide 
(a.  a.  0.  48  ff.)  glaubt  die  Version  ApoUodors  auch  bezeugt  durch 
Eur.  Phoen.  1656 ff.,  wo  Kreon  Antigonen  droht:  σαντήν  άρ'  iyybs 
ratSt;  σνν&άψειε  νεχρφ  und  diese  ihm  antwortet:  άΐλ^  ενχλεέ«  τοι  όύο 
γΐΐο)  xnod-at  πάλας,  ja  durch  die  sophokleische  Antigene  selber:  73 

tf  ίΐη  μετ'  αντον  αείαομαι  ψίλον  μέτα,  94  έχΟ'ρά  δέ  τω  Ο'αιόντι  προσκείση 

oUt}.  Mir  scheinen  gerade  die  Stellen  der  Antigene  zu  beweisen, 
daß  hier  nur  bildliche  Rede  vorliegt :  Antigene  hat  ja  ausgesprochen, 
daß  dem  Übertreter  des  Gebotes  Steinigung  als  Strafe  dreht. 


8  EINLEITUNG 

den  immer  noch  nachwirken,  indem  die  Flammen,  der  Rauch, 
ja  die  Asche  der  Opfertiere  sich  in  zwei  Teile  schieden.  Wir 
danken  es  Ovid,  daß  wir  den  Bericht  von  diesem  Wunder  auf 
einen  bestimmten  Namen  zurückführen  können.  Der  Dichter 
sieht;  wie  der  Dampf  des  Weihrauchopfers,  das  er  am  Geburts- 
tage seiner  Gattin  dem  genius  natalis  darbringt,  sich  von  Tomi 
nach  Italien  hin  wendet  (Trist.  V  5,  31  ff.): 

sensus  inest  igitur  nebulis,  quas  exigit  ignis: 

consiUo  fugiunt  aethera,  Fönte,  tuum. 
consilio,  commune  sacrum  cum  fiat  in  ara 

fratribus,  alterna  qui  periere  manu, 
ipsa  sibi  discors,  tamquam  mandetur  ab  Ulis, 

scinditur  in  partes  atra  favilla  duas. 
hoc,  memini,  quondam  fieri  non  posse  loquebar, 

et  me  Battiades  iudice  falsus  erat: 
omnia  nunc  credo,  cum  tu  non  stultus  ab  Ärcto 

terga  vapor  dederis  Äusoniamque  petas. 

Wir  werden  es  wagen  dürfen,  als  αΐτιον  dieses  sich  wieder- 
holenden Wunders  das  einmahge  anzusehen,  welches  Statins  im 
letzten  Buche  der  Thebais  berichtet  (XII  429  ff.):  als  der  Leich- 
nam des  Polyneikes  auf  den  Scheiterhaufen  des  Eteokles  ge- 
legt ist, 

Ecce  iterum  fratres.     Primas  ut  contigit  artus 
ignis  edax,  tremuere  rogi  et  novus  advena  bustis 
pellitur:  exundant  diviso  vertice  flammae 
alternosque  apices  abrupta  luce  coruscant. 
Pallidus  Eumenidum  veluti  commiserit  ignes 
Orcus,  uterque  minax  globus  et  conatur  uterque 
longius.     ipsae  etiam  commoto  pondere  paulum 
secessere  trabes. 

Die  Bestattung  des  Polyneikes  aber  vollziehen  bei  Statins 
seine  Schwester  Antigone  und  seine  Gattin  Argeia. 

Dürfen  wir  diese  Version  *)  auf  Kallimachos  zurückführen  **), 
so  werden  wir  immer  doch  geneigt  sein,  die  Einführung  der 
Argeia  als  nicht  ursprüngHch  auszuscheiden:  nur  durch  ein 
künsthch  konstruiertes  Zusammentreffen  von  Zufällen  konnten 
Antigone   und   die  von  Argos  gekommene  Argeia  einander  auf 


*)  Sie  ist  dargestellt  auf  einem  Saikophagrelief  der  Villa  Panfili 
Robert,  Antike  Sarkophag reliefs  II,. LX). 

**)  vgl.  Spiro,  De  Euripidis  Phoenissis  p.  30  ff. 


π.  DIE  VOEGESCHICHTE  9 

dem  Schlachtfelde  begegnen  und  sich  zur  Vornahme  der  Be- 
stattung vereinigen *j ;  in  der  Tat  läßt  Philostratos  p.  383, 
20  ff.  Antigene  allein  die  Leiche  forttragen,  und  in  Theben 
nannte  man  zu  Pausanias'  Zeit  eine  Örtlichkeit  vor  dem  ne'i- 
tischen  (nach  Westen  führenden)  Tore  [Αντιγόνης  σϋρμα 
(IX  25,  2). 


IL  DIE  VORGESCHICHTE. 

Die  Voraussetzungen  der  Handlung  sind  für  jede  einzelne 
griechische  Tragödie  besonders  zu  entwickeln;  denn  nur  die 
'Marksteine  der  Sage'  sind  für  den  Dichter  unverrückbar,  also, 
wenn  es  sich  um  ödipus  handelt,  etwa  der  Vatermord,  die 
Mutterehe,  die  Blendung;  im  übrigen  darf  er  auf  dem  Wege 
nach  diesen  Zielpunkten  von  der  Bahn,  welche  die  Sage  einge- 
schlagen hatte,  abweichen.  Auch  wer  also  den  'König  Ödipus' 
für  älter  als  die  'Antigone'  hält**),  darf  darum  nicht  annehmen, 
daß  diese  die  Sagenform  jenes  voraussetze. 

In  der  Tat  ergibt  sich,  schon  wenn  wir  fragen,  wie  der 
Dichter  Schuld  und  Leid  des  Labdakidenhauses  in  den  beiden 
Dramen  auffaßt,  eine  prinzipielle  Verschiedenheit.  Ödipus*  Ver- 
schuldung und  Untergang  stehen  in  dem  nach  ihm  benannten 
Drama  isoliert  da;  wir  hören  nichts  von  einem  im  Labdakiden- 
hause  sich  vererbenden  Geschlechtsfluch.  Hätte  der  Dichter  hier 
mit  einem  solchen  gerechnet,  so  wäre  an  mehr  als  einer  Stelle 
nach  der  Erkennungsszene  Gelegenheit  gewesen,  davon  zu  reden; 
aber  er  hat  das  durchaus  vermieden:  wie  der  Mensch  nicht 
wenden  kann,  sondern  selber  erfüllen  muß,  was  die  Götter  über 
ihn  verhängen,  wollte  der  Dichter  zeigen ;  die  Frage,  warum  die 
Götter  über  diesen  Menschen  dies  Geschick  verhängt  haben,  wollte 
er  dem  Hörer  nicht  nahelegen.    Gegeben  aber  war  die  Vorstellung 


*)  Statins  läßt  die  orbae  et  viduae  der  Gefallenen  (106)  nach 
Theben  kommen  und,  nachdem  Argeia  dort  geblieben  ist,  nach  Athen 
weiterziehen,  um  Theseus'  Intervention  zu  erbitten.  Da  diese  nach- 
her mit  Waffengewalt  erfolgt,  so  sind  Euripides'  Hiketiden  die  Quelle.  — 
Übrigens  kann  es  sehr  wohl  eine  alte  Sage  gegeben  haben,  nach  der 
nicht  die  Schwester,  sondern  die  Gattin  dem  Polyneikes  die  Treue 
bewies.  Merkürdig  ist  die  ganz  vereinzelte  Notiz,  nach  der  Hesiod 
(fr.  62  R)  u.  a.  Argeia,  die  Tochter  des  Adrast,  zur  Bestattung  des 
Ödipus  nach  Theben  kommen  ließ. 

**)  Vgl.  Π  "  33  ff.  dieser  Ausgabe. 


10  EINLEITUNG 

durch  das  Epos  wie  durch  Aischylos  (Sept.  725):  und  so  hören 
wir  in  der'Antigone'  gleich  zu  Anfang,  daß  sich  an  den  Schwestern 
Leid  erfüllt,  welches  von  Ödipus  stammt  (2).  ττατρφον  έχτίνεις 
TLv'  ad-λον  ruft  der  Chor  der  Heldin  zu  (856),  und  diese  stimmt 
ihm  schmerzvoll  bei;  beladen  mit  dem  Geschlechtsfluche  (άραΐος 
867)  geht  sie  in  den  Tod.  Aber  nicht  erst  vom  Vater  auf  die 
Tochter  hat  sich  dieses  Leid  vererbt:  γενεάς  επί  τεληΟ-ος  wan- 
delt die  gottgesandte  Ate,  wie  die  sturmgepeitschte  See  auch  den 
Sand  vom  Grunde  des  Meeres  aufwirbelt  —  dieser  allgemeine 
Satz  bewahrheitet  sich  an  den  Labdakiden  (594  ff.).  Und  darum 
—  so  sollte  wohl  nach  des  Dichters  Willen  der  Zuschauer  sich 
sagen  —  muß  auch  Antigone  sterben,  wiewohl  sie  für  die  Rechte 
der  Götter  kämpft. 

Verschieden  ist  auch  der  Tod  der  Eltern  hier  und  dort.  Im 
'  König  Ödipus'  erhängt  sich  Jokaste,  dann  blendet  sich  Ödipus, 
lebt  aber  weiter ;  was  mit  ihm  fernerhin  geschehen  wird,  soll  der 
delphische  Gott  Ijestimmen;  hier  hat  sich  der  Vater  zuerst  ge- 
blendet und  ist  an  der  Blendung  gestorben,  dann  erst  hat  sich 
Jokaste  getötet  (50  ff.).  Worauf  die  Verschiedenheit  in  der 
Reihenfolge  zurückgeht,  bleibt  unklar;  der  Tod  des  Ödipus  in- 
folge der  Blendung  ist  vielleicht  eine  Neuerung  des  Dichters 
gegenüber  der  Tradition,  die  entweder  Ödipus  weiterherrschen 
und  als  König  in  Theben  sterben  ließ  (ϊ^  679)  oder  sein  Leben 
bis  zum  Wechselmorde  der  Brüder  verlängerte  (Bethe  S.  105). 
Jene  Version  paßte  nicht  zum  Geschlechtsfluche;  diese  hätte  die 
einfache  Handlung  der  'Antigone'  so  kompliziert  gemacht,  wie 
es  die  der  "^Phönissen  ist.' 

Sind  bei  Ödipus'  Tode  seine  Söhne  erwachsen  gewesen,  so 
daß  einer  von  ihnen  sogleich  das  Regiment  übernehmen  konnte? 
Im  'König  Ödipus'  sind  sie  es  nicht  —  άνδρες  είσίν  (1460) 
sagt  er  von  ihnen,  indem  er  die  zukünftige  Entwicklung  voraus- 
nimmt —  denn  Kreon  tritt  ja  ohne  jede  Erklärung  als  Regent  auf ; 
von  dem  Kreon  der 'Antigone  möchte  man  glauben,  daß  er  auch 
als  Vertreter  des  Königs  nicht  den  Bürgern  bekannt  geworden  ist: 
weil  das  Regiment  erst  den  Mann  kennen  lehrt,  trägt  er  ja  den 
Bürgern  seine  Regierungsgrundsätze  vor.  Dem  scheint  es  zu  wider- 
sprechen, wenn  er  289  sagt,  'längst'  habe  es  Unzufriedene  ge- 
geben, die  sich  seinem  Regiment  nicht  gefügt  hätten.  Aber  dem  leb- 
haft das  Gegenwärtige  erfassenden  Hellenen  kann  sich  auch  die 
jüngste  Vergangenheit  als  weit  zurückliegend  darstellen*):  Kreon 

*)  τόΐ'  άνδρα  τοντον,  δν  πάλαι  ζητεΐ5  sagt  Teiresias  Ο.  R.  449 
von  der  Nachforschung,  die  erst  216  begonnen  hat. 


π.  DIE  VORGESCHICHTE  11 

hat  gestern,  als  er  das  Kommando  übernahm,  unehrerbietige 
Mienen  gesehen  —  oder  meint  sie  gesehen  zu  haben  — ,  das 
ist  die  'längst'  bestehende  Opposition,  der  er  die  Übertretung 
seines  Gebotes  zuschreibt.  Die  Darlegung  seines  Charakters  wird 
zeigen,  warum  der  Dichter  diese  Voraussetzung  gewählt  hat. 

Die  Mädchen  sind  im  'König  Ödipus'  so  klein,  daß  der 
Vater  noch  keine  Mahnungen  an  sie  richten  kann;  die  'Antigone' 
setzt  voraus,  daß  jedenfalls  die  ältere  Schwester  schon  alt  genug 
war,  um  dem  Vater  und  der  Mutter  die  letzten  Liebesdienste 
zu  erweisen  (900).  Aber  wenn  dort  Ödipus  seine  Töchter  der 
Füi-sorge  Kreons  befahl,  so  setzt  die  'Antigone'  die  Erfüllung 
dieser  Bitte  voraus:  die  beiden  Mädchen  sind  in  Kreons  Hause 
erzogen :  *) 

531   σν  ό\  rj  κ«τ*  οϊγ,ονς  ώς  έ'χιδν'  νφειμένη 
λή^ονσά  μ*  έξέπινες  ούδ'  έμάν^-ανον 
τρέφων  δν'   ατα  γ,άτΐ  αν  α  στάσεις  θρόνων  .  . 

Wir  erfahren  hier  zugleich,  daß  sich  schon  früh  die  verschiedene 
Eigenart  der  beiden  Schwestern  kundgab.  Kreon  *^ wußte  nicht, 
daß  er  sich  ζ  w  i  e  fach  Verderben  und  Empörung  großzog',  also 
von  Antigone  wußte  er  es,  nicht  so  von  der  fügsamen  Ismene. 
Darum  sagt  er  auch  562  τώ  παΐδε  ωημϊ  τώδε  τήν  μεν 
άρτίως  άνουν  τνεψάν^-αι,  τήν  δ'  άφ  ού  τά  τνρώτ'  έ'φν 
Ismene  dünkte  ihn  bisher  ein  verständiges  Mädchen,  weil  sie  sich 
liebevoll  und  fügsam  an  ihn  schmiegte;  Antigone  hat  offenbar 
seine  eitle  Nichtigkeit  früh  durchschaut  und  ist  ihm  mit  der 
ganzen  Herbheit  ihrer  Natur  begegnet.  Daraus  endlich  verstehen 
wir  Antigonens  Sarkasmus  in  v.  31 

τοιαύτα  φασί  τόν  αγαθόν  Κρέοντα  σοι 
χαμοί  —  λέγω  γάρ  χαμέ  —  χηρύξαντ'  έ'χειν^ 

80  hat  Ismene  ihn  mehr  als  einmal  genannt,  wenn  sie  ihn  der 
Schwester  gegenüber  verteidigte.  Immerhin  ist  der  Gegensatz 
zwischen  den  beiden  Naturen  in  seiner  ganzen  Schärfe  noch 
nicht  hervorgetreten,  und  Kreon  hat  sich's  gefallen  lassen,  daß 
Eteokles  die  Schwester  dem  nächsten  männhchen  Verwandten, 
Haimon,  verlobte. 


*)  Also  hat  sich  keineswegs  erfüllt,  was  Ödipus  0.  R.  1486  ff. 
fürchtete,  und  doch  sagt  Antigone  4  f  ουδέν  οϋτ'  αίσχρόν  ούτ*  άτί- 
μον  iad'^  όηυΐον  ον  των  σων  τε  χαμών  ουκ  δπωπ  έγώ  κακών.  Für 
ihre  stolze  Seele  war  eben  ein  Blick,  in  dem  sich  Grauen  oder  nur 
Mitleid  kundgaben,  αίσχρόν  xai  &τψον. 


12  EINLEITUNG 

Wie  sich  der  Zwist  der  Brüder  entspann,  wie  es  zu  Polynei- 
kes'  Verbannung  kam,  hat  der  Dichter  nicht  angedeutet,  ja,  er 
sagt  uns  nicht  einmal,  wer  der  Ältere  war*);  gewiß  in  wohl 
erwogener  Absicht.  Auch  den  Landesfeind  mußte  die  Schwester 
gegen  das  Gebot  des  Herrschers  bestatten,  aber  der  Dichter  wollte 
weder  seiner  Heldin  ihre  Tat  erleichtern,  indem  er  Polyneikes 
als  den  Gekränkten  darstellte,  der,  wenn  auch  mit  verwerflichen 
Mitteln,  sein  gutes  Recht  verfolgte,  noch  Kreons  Härte  verzeih- 
licher machen,  indem  sie  ruchlose  Gewalttat  strafte.  Was  der 
neue  König  selbst  über  die  beiden  Brüder  sagt,  spricht  nicht 
dagegen:  er  rühmt  nur  Eteokles  als  Vorkämpfer  für  die  Stadt 
und  verurteilt  Polyneikes,  weil  er  die  Schrecken  des  Krieges 
über  Theben  bringen  wollte. 

Von  diesem  Kriege  hören  wir  nur,  daß  Polyneikes  als  Ver- 
bannter die  Argeier  gegen  Theben  führte,  daß  Zeus,  durch  den 
Übermut  der  Feinde  erbittert,  den  frevelhaftesten  unter  ihnen, 
Kapaneus,  durch  den  Blitzstrahl  von  den  schon  erstiegenen  Mauer- 
zinnen herabschleuderte.  Sieben  Argeier  und  Thebaner  haben 
an  den  sieben  Toren  einander  gegenübergestanden;  namenthch 
bezeichnet  wird  nur  ein  Paar,  das  der  feindlichen  Brüder.  An 
den  sechs  anderen  Toren  sind  die  Argeier  gefallen,  am  siebenten 
haben  die  Brüder  'beide  gesiegt',  indem  jeder  seinen  Gegner 
tödlich  durchbohrte.  Von  einer  Unterbrechung  der  Schlacht, 
einem  Zweikampf  der  Brüder  während  einer  Waffenruhe  der 
beiden  Heere  wie  in  den  'Phönissen  des  Euripides  hören  wir 
nichts;  offenbar  sind  die  Brüder  gefallen  während  eines  all- 
gemein siegreich  abgeschlagenen  Sturmes  der  Argeier.  In  der 
Nacht  **)  sind  diese  abgezogen ;  was  aus  den  Leichen  der  Ihren 
geworden  ist,  erfahren  wir  nicht,  die  einfache  Klarheit  des  Pro- 
blems hätte  gelitten,  wenn  dieser  Faktor  mit  in  Rechnung  ge- 
kommen wäre. 

Mit  dem  Tode  des  Eteokles  ist  die  Heerführung  (8)  wie  die 


*)  Die  redenden  Namen  ^Ereoxlrjs  und  Πολννΐίκης  zeigen  doch 
wohl,  daß  das  Unrecht  auf  Polyneikes'  Seite  war,  der  Thron  Eteokles 
gebührte,  er  mithin  der  Ältere  war.  Es  mag  sein,  daß  die  Thebais 
das  geändert  hat  (Bethe  S.  102).  Sophokles  hat  im  Ödipus  auf  Kolonos' 
dies  Altersverhältnis  angenommen,  weil  er  dort  für  Polyneikes  Sympa- 
thie erwecken  wollte,  mithin  ihn  bis  zu  einem  gewissen  Grade  ins 
Recht  setzen  mußte.  Euripides  hielt  an  der  alten  Überlieferung  fest, 
formte  aber  die  herrliche  Gestalt  des  aischyl eischen  Eteokles  zu  der 
des  cynisch  sein  Unrecht  bekennenden  Usurpators  um. 

**)  In   der   darauf  folgenden  Nacht,   nicht  etwa  erst  in  einer 
späteren;  vgl.  zu  15, 


ι 


π.  DIE  VORGESCHICHTE  13 

Regierung  auf  Kreon,  den  Bruder  seiner  Mutter,  übergegangen 
(s.  zu  174).  Eteokles  ist  also  ohne  Nachkommen,  wohl  un ver- 
mählt gestorben.  Davon  wußte  das  Epos  nichts ;  der  zweite  Teil 
der  Thebais  erzählte  ja  den  Kampf  der  Epigonen.  Euripides 
prophezeit  ihn  am  Schluß  der  Hiketiden  (12241);  Aischylos  und 
Sophokles  haben  beide  Έττίγονοι  gedichtet.  Aber  wo  die  drei 
Tragiker  das  Geschick  der  Ödipuskinder  darstellen,  lassen  sie 
das  Geschlecht  mindestens  im  Mannesstamme  aussterben :  άτεχνοι, 
τΰολέμαρχοί  nennt  Aischylos  ausdrückUch  die  Brüder  (Sept.  810). 
Dann  ist  die  Leiche  des  Eteokles  bestattet,  die  des  Polyneikes 
den  Hunden  und  Geiern  zum  Fräße  hingeworfen  worden ;  ihn  zu 
bestatten,  ja  nur  zu  beklagen,  ist  den  Bürgern  durch  Heroldsruf 
verboten.  Aber  hier  zeigt  sich  nun  'daß  selbst  Sophokles  manchmal 
seine  Purpurgewänder  mit  weißem  Zwirn  zusammengenäht  hat'  *), 
d.  h.  daß  er  ein  άλογον,  falls  es  jenseits  der  Bühnenhandlung 
lag,  nicht  scheute,  wenn  der  Eindruck  der  Bühnenhandlung  da- 
durch verstärkt  wurde. 

897  έλ&οϋοα  μέντοι  καρτ'  έν  έλτΐίοιν  τρέφω, 
φίλη  μεν  ήξείν  πατρί,  τΐροσφιλής  όέ  οοί, 
μητερ,  φίλη  de  οοί,  χαα ίγνητον  χάρα' 

900  έπεί  ^^ανόντας  αύτόχειρ  υμάς  εγώ 
έλουσα  χάχόσμησα  χάττι,τνμβίονς 
χοάς  έδωκα '  νυν  δε,  Πολύνειχες,  το  σον 
δέμας  ΐεερυστέλλουσα  τοιάδ^  αρνυμαι 

sagt  Antigone  in  ihrer  Abschiedsrede;  also  hat  sie  —  und  dann 
natürlich  auch  Ismene  —  an  der  Bestattung  des  Eteokles  teil- 
genommen. Anderseits  aber  sagt  dieselbe  Antigone  im  Prolog, 
Kreon  habe  Eteokles  bestatten  lassen,  ώς  λέγονσι  (23).  Der 
Widerspruch  ist  nicht  wegzuerklären,  vielmehr  anzuerkennen, 
daß  Sophokles  hier  und  dort  die  Vorfabel  jedesmal  so  gestaltet 
hat,  wie  er  sie  brauchte :  in  der  Abschiedsrede  konnte  Antigone, 
wenn  sie  sich  der  Pietät  gegen  die  Ihren  rühmte,  unmöglich 
Eteokles  ausnehmen;  im  Prolog  mußte  Eteokles  ohne  die  Schwestern 
bestattet  sein,  weil  diese  ja  sonst  beide  gewußt  hätten,  daß 
Polyneikes  unbestattet  liegen  bleiben  sollte,  mithin  die  Prolog- 
szene in  ihrer  jetzigen  Anlage  unmöglich  gemacht  war. 

Antigone  kennt  das  Heroldsgebot  Kreons  nur  von  Hören- 
sagen; sie  hat  gleichzeitig  gehört,  daß  der  König  kommen  werde, 


*)  Goethe  au  Eichstädt  15.  IX.  1804,  Motto  der  Dissertation  von 
T.  V.  Wilamowitz-Moellendorff. 


14  EINLEITUNG 

um  es  denen,  die  es  noch  nicht  wissen,  selber  zu  verkündigen. 
Das  ist  durchaus  glaublich,  aber  sehr  merkwürdig,  daß  die  von 
Kreon  berufenen  Geronten  von  dem  Edikt  noch  keine  Kenntnis 
haben;  Sophokles  hat  sich  über  dies  Bedenken  hinweggesetzt, 
weil  diese  nochmalige,  persönliche  Verkündigung  des  Edikts  Kreon 
so  unvergleichlich  charakterisierte. 

Noch  ein  Punkt  der  Vorgeschichte  bleibt  zu  besprechen; 
freilich  läßt  er  sich  nicht  völlig  befriedigend  aufklären.  Als 
Haimon  erscheint,  nennt  ihn  der  Chor  παίδων  {των  Κρέον- 
τος) νέατον  γέννημα,  des  Königs  letztes  Kind,  Kreon  muß  also 
mindestens  ein  Kind  verloren  haben.  Wir  hören  davon  1303, 
wo  Eurydike  Άωκνει  τον  tcqIv  θανόντος  Μβγαρέως  χλεινόν 
λόχος  *)y  dann  den  Tod  Haimons.  Danach  ist  also  Megareus 
ein  ruhmvolles  Los  zuteil  geworden,  das  doch  auch  Gegenstand 
einer  Totenklage  sein  kann;  er  ist  eines  ruhmvollen  Todes  ge- 
storben.    Der  Bote  schließt  seinen  Bericht 

XoLOd^iov  δέ  σοΙ  κακας 

τΐράξεις  έφνμνήσασα  τφ  παιδοχτόνφ  (1305), 

was  er  erläutert  und  bestätigt  durch  1312  f. 

ώς  αίτίαν  γε  τωνδε  χάχείνων  έχων 

προς  της  θανούσης  τηοδ^  έπεθΥ.ή7ττον  μόρων; 

also  ist  Kreon  auch  an  Megareus'  Tode  schuld  gewesen. 

Nun  lautet  das  SchoHon  1303  (das  jedenfalls  durch  seine 
erste  Erklärung  λέχος  voraussetzt):  ώς  αυτής  προγαμη- 
3^είοης  Μεγαρεΐ  τινι  πρό  τον  Κρέοντος'  οι  δέ  φασυ  τον 
Μενοίχέως  τον  άποσφάξαντος  έαντόν  πρότερον  γαρ  Με- 
γαρενς  έν.αλεΐτο'  έν  δέ  τφ  τνράννφ  Οίδίποδι  '/.αϊ  αυτός 
Μεν  ο  r/Ja  αυτόν  ΥΜλει.  Die  erste  Erklärung  beruht  augen- 
scheinlich auf  Erfindung  und  erklärt  die  falsche  Lesart  λέχος '^ 
die  zweite  bezieht  sich  auf  die  'Phönissen',  in  denen  Teiresias 
verkündet,  der  Sparte  Menoikeus,  Kreons  Sohn,  müsse,  um  den 
Zorn  des  Ares  zu  besänftigen,  zur  Sühne  für  dessen  von  Kadmos 
getöteten  Drachen  den  Opfertod  sterben ;  und  Menoikeus  opfert 
sich  dort  in  der  Tat  für  seine  Vaterstadt,  allerdings  ohne  Wissen 
des  Vaters  und  gegen  dessen  Willen.  Wenn  aber  der  Scholiast 
berichtet,  dieser  Menoikeus  habe  früher  Megareus  geheißen,  so 
sieht   das  wieder  nach  einer  bloßen  Vermutung  aus;   und  was 


*)  λέχοδ  ist  überliefert ;  aber  ein  κλεινόν  λέχο?,  das  Megareus  etwa 
eingebüßt  hätte  wie  Haimon  das  Antigonens,  kann  sie  doch  wohl 
hier  nicht  nennen;  die  Konjektur  Ιάχοδ  wird  also  richtig  sein. 


π.  DIE  VORGESCHICHTE  15 

er  zur  Bestätigung  seiner  Behauptung  anführt;  ist  offenbar  falsch ; 
denn  der  Menoikeus,  von  dem  im  *  König  Ödipus'  die  Rede  ist, 
ist  Kreons  Vater.  Immerhin  könnte  die  Vermutung  im  wesentlichen 
richtig  sein:  es  könnte  eine  Überlieferung  von  einem  Sohne 
Kreons  gegeben  haben,  der  den  Opfertod  für  Theben  gestorben 
wäre,  und  dieser  Sohn  könnte  in  einer  Version  Megareus,  in 
einer  anderen  Menoikeus  geheißen  haben.  Zu  dieser  Annahme 
führen  in  der  Tat  andere  Stellen  des  Stückes.  Der  Bote,  der 
Haimons  Tod  meldet,  sagt  von  Kreon 

1162     σφσας  μεν  έχ^^ρών  τήνδε  Καδμείαν  %>9^oV«, 

und  diese  Rettung  dankt  wieder  Kreon  dem  Teiresias 

1058     olö' '  έξ  έμον  γάρ  τήνο*    έχεις  σφσας  7toXtv, 

der  sich  auch  vorher  dies  Verdienst  zuschreibt: 

994     τοιγάρ  Öl'   όρ^^ής  τήνδε  νανχληρεΐς  τΐόλιν. 

Alle  diese  Stellen  sind  verständlich,  wenn  Megareus  auf  Teiresias' 
Bescheid  hin  mit  Kreons  Einwilligung  geopfert  ist;  worauf  sie 
sich  sonst  beziehen  könnten,  wissen  wir  nicht*). 

Immer  aber  bleibt  die  Schwierigkeit,  daß  weder  der  Chor, 
wo  er  Thebens  Errettung  erzählt,  noch  Kreon  selber  dieses  Todes 
gedenkt  (vgl.  zu  995):  sollte  er  es  verschweigen,  wenn  er  sein 
Kind  für  das  Vaterland  geopfert  hat?  Es  bleibt  nur  übrig,  an- 
zunehmen, daß  der  Dichter  den  Tod  des  Megareus  bei  seinem 
Publikum  als  bekannt  voraussetzen  mußte,  aber  ihn  absichtlich 
zurücktreten  ließ,  weil  die  Zuschauer  eben  seinem  Kreon  gegen- 
über kein  Gefühl  der  Sympathie  empfinden  sollten;  doch  un- 
streitig behält  diese  Annahme  etwas  Unbefriedigendes. 


*)  Man  hat  an  Aisch.  Sept.  457  gedacht,  wo  Eteokles  dem  Eteo- 
klos  eben  diesen  Megareus  gegenüberstellt: 

457  .  .  Μεγαρεύς  Kquovtos  σπέρμα  τον  σπαρτών  γένον?, 
ÖS  οντι  μάργον  Ιππικών  φρναγμάτων 
βρόμον  φοβη&εΐζ  έχ  πνΧών  χωρήοεται, 
ά)Χ   τ)   Ο'ανών  τροφεία  πληρώσει  χθΌνΙ 
ή  .  .  λαψύροιδ  δώαα  κοσμήσει  πατρόε; 

aber  auch  wenn  wir  voraussetzen,  daß  dieser  Megareus  fällt,  werden 
die  Stellen  der  'Antigone  durch  die  Beziehung  auf  ihn  nicht  erklärt; 
denn  an  seinem  Tode  sind  ja  weder  Kreon  noch  Teiresias  beteiligt. 


J6  EINLEITUNG 


■     III.  DIE  CHARAKTERE*). 

Unter  den  Charakteren  ist  nicht  der  der  Heldin  am  breitesten 
entfaltet,  sondern  der  ihres  Gegners  Kreon.  Er  hat  den  Modernen 
Anlaß  zu  vielen  Erörterungen  geboten;  schwerlich  den  Athenern. 
Wir  fragen  zunächst,  wie  diese  seine  Grundsätze  und  Handlungen 
beurteilen  mußten. 

Es  kann  nicht  zweifelhaft  sein,  wie  Athener,  d.  h.  Demokraten, 
über  Kreons  Anschauungen  von  seiner  monarchischen  Gewalt 
denken  mußten.  Ihre  eigenen  mythischen  Könige  durften  keine 
Tyrannen  sein;  so  sagt  Demophon  in  den  'HerakUden 

423   ov  yäq  τνραννίδ^   ώστε  βαρβάρων  έ'χω' 
όλλ^  ην  δίΥΜία  δρω,  δίκαια  ττείσομαι, 

und  seinem  Vater  Theseus  gegenüber  rühmt  in  den  'Hiketiden 
der   thebanische  Herold,   den  Kreon   nach  Athen   gesandt  hat, 

410  .  .  πόλις  γάρ,  ής  εγώ  πάρειμ'   άπο, 

ενός  ηρός  ανδρός,  ούν.  δχλφ  ν.ρατννεταΐ] 

aber  Theseus  entgegnet  ihm 

429  ονδεν  τυράννου  δυσμενεστερον  ττόλει, 

δπου  το  μεν  τΐρώτιστον  ουκ  είσΐν  νόμοι 
κοινοί,  γ,ρατεΐ  d'   εΙς  τον  νόμον  κεκτημένος 
αυτός  παρ*   αύτφ'^ 

von  sich  selber  endlich  hören  die  Kämpfer  der  Perserkriege  mit 
Stolz  sagen  (Pers.  242): 

ούτινος  δοϋλοι  κέκληνται  φωτός  ούδ'  υπήκοοι. 


*)  Τ.  ν.  Wilamowitz-Moellendorff  betont  in  seiner  S.  5  zitierten 
Dissertation  mit  Recht,  daß  es  Sophokles  mehr  auf  die  Wirkung  der 
einzelnen  Szene  als  auf  das  lückenlose  Gefüge  der  Handlung  ankommt; 
ich  habe  in  dieser  Hinsicht  gern  von  ihm  gelernt.  Aber  er  geht  nun 
weiter:  er  richtet  seine  Skepsis  gegen  die  Versuche,  einheitliche  Cha- 
rakterbilder von  Sophokleischen  Gestalten  zu  entwerfen.  Da 
kann  ich  nicht  mehr  mittun.  Ich  habe  immer  geglaubt,  der  große 
Dichter  zeige  sich  eben  darin,  daß  seine  Gestalten  als  leibhaftige 
Menschen  vor  seiner  Seele  stünden.  Das  kann  ich  nicht  beweisen; 
aber  ich  bin  beiden  Charakteristiken,  die  ich  zu  entwerfen  gesucht  habe, 
stets  von  der  Interpretation  der  einzelnen  Stelle  ausgegangen,  ohne 
in  sie  eine  vorgefaßte  Meinung  hineinzutragen.  Wenn  sich  mir  da- 
bei einheitliche  Bilder  ergaben,  so  wage  ich  zu  hoffen,  daß  ich  damit 
den  Sinn  des  Dichters  getroffen  habe. 


ΠΙ.  DIE  CHARAKTERE  17 

Hören   wir   dem    gegenüber,   welchen  Gehorsam  Kreon  fordert 

670  αλλ'  δν  ττ,όλις  στήσειε,  τονδε  χρή  χλύειν 
γ,αΐ  σμιγ,ρά  yal  dixata  y.al  τάναντ ία 

—  den  des  Sklaven,  der  δεσττοτων  αχούεί  χα  Ι  δ  ίχαια  χα- 
διχα  —  und  wie  er  im  Wortwechsel  mit  Haimon  das  monar- 
chische Prinzip  überspannt 

734  τΰόλίς  γάρ  ήμΤν  άμέ  χρή  τάσσειν  έρεΐ; 

736  άλλφ  γάρ  ή  έμοί  χρή  με  τήσδ'  άρχειν  χ&ονός; 

738  ού  τον  χρατονντος  ή  πόλις  νομίζεται; 

wir  werden  zugeben,  daß  eine  Denkweise  wie  die  Kreons  die 
Athener  empören  mußte*). 

Aber  nicht  nur  auf  ihre  bürgerliche  Freiheit  waren  die 
Athener  stolz,  sondern  auch  auf  den  Ruhm  der  Gottesfurcht, 
den  Ödipus  bezeugt  (0.  C.  260)  **)  τάς  %4^ήνας  φασί  d-εο- 
σεβεστάτας  είναι.  Kreon  führt  zwar  Zeus'  Namen  gern  im 
Munde ;  aber  daß  er  ein  innerlich  unfrommer  Mensch  ist,  zeigt 
sich,  wenn  er,  gereizt  durch  Widerstand,  sich  gibt,  wie  er  ist: 

486  αλλ'  εϊτ'  αδελφής  εϊΒ-'   όμαιμονεστέρα 

του  τναντός  ήμΐν  Ζηνός  έρχείον  χνρεΐ, 

αυτή  τε  χή  ξνναιμος  ονχ  αλνξετον 

μόρου  χαχίοτον  — 
658  τιρός  ταϋτ'  έφνμνείτω  /ίία 

ξνναιμον 
779         γνώσεται  γοϋν  αλλά  τηνιχανΟ•\  δτι 

τΐόνος  τΐεριοσός  έστι  τάν  "Λιδου  σέβειν 
1039  τάφφ  δ'  έχεΐνον  ουχί  χρύψετε, 

ονδ'  ει  ^^έλουσ'   οι  Ζηνός  αίετοί  βοράν 

φέρειν  νιν  άρτΐάζοντες  ές  /Ιιός  Ό^ρόνους, 

ονδ'   ώς  —  μίασμα  τοντο  μή  τρέσας  —  εγώ 

^άτντειν  τταρήσω  χεΐνον, 

wenn  ihm  auch  hier  Angst  wird  vor  der  Blasphemie,  so  daß  er 
sich  zu  decken  sucht  mit  der  —  in  seinem  Munde  schalen  — 
Entschuldigung 

*)  Auch  seinem  Ödipus  hat  Sophokles  das  herrische  άρχτέον  y' 
Sums  {xai  ei  ξυνίη/α  μηδέν)  in  den  Mund  gelegt  (0.  R.  628);  er 
wußte,  daß  die  Zuschauer,  ehe  das  Stück  zu  Ende  ging,  dem  Helden 
das  verzeihen  würden. 

**)  Vgl.  Schneidewin-Nauck  z.  d.  St.  sowie  Eur.  Iph.  Taur.  1088 
mit  meiner  Anm. 

Sophokles  IV.   11.  Aufl.  2 


18  EINLEITUNG 

εύ  γάρ  oTö^ ,  δτι 
d-εούς  μιαίνειν  οϋτυς  ανθρώπων  σ^ένει. 

An  den  Göttern  versündigt  er  sich  auch  durch  sein  Verhalten 
gegen  Polyneikes.  Wenn  auf  der  heiligen  Hufe  am  Fuße  der 
Akropolis  ein  Abkömmling  des  Heros  Βονζνγης,  der  zuerst  die 
Rinder  unter  das  Joch  gespannt  hatte,  die  'lieilige  Pflügung' 
vornahm,  so  sprach  er  dabei  Verwünschungen  aus  wider  die 
Übertreter  gewisser  sittlicher  Gebote:  darunter  war  auch  ein 
Fluch  wider  den,  der  einen  Toten  unbeerdigt  ließe*).  Eine  solche 
Bestattung,  die  wenigstens  symbohsch  durch  das  Aufstreuen  von 
Erde  vollzogen  werden  mußte,  war  ein  Akt  der  Menschlich- 
keit dem  Toten  gegenüber,  dessen  Seele  in  das  Reich  der  Erden- 
tiefe erst  eingeht,  w^enn  der  Leib  dort  aufgenommen  ist,  und 
bis  dahin  in  einem  peinlich  empfundenen  Zwischenzustande 
schweben  muß;  das  veranschaulicht  uns  am  einfachsten  des 
toten  Patroklos  Bitte  an  Achill  (^65  ff.) 

ήλ^^ε  ό'  έττι  ιρνχή  Πατροχλήος  δειλοΐο, 

ττάντ    αύτφ,  μέγε^-ός  τ  ε  υμΙ  όμματα  γ,άΧ   έιχνΐα 

τίαΐ  φωνήν,  χαί  τοΐα  περί  χροΐ  είματα  §ατο. 

στη  ο   άρ*  υπέρ  κεφαλής  χαί  μιν  ηρός  μΰ^-ον  έειτιεν' 

Ενδεις,  αντάρ  έμεΐο  λελασ μένος  έ'πλεν,  *Αγ^ιλλεν' 

ον  μέν  μεν  ζώοντος  άχήδεες,  αλλά  θανόντος. 

χ^όπτε  με  δττν  τάχιστα,  πνλας  Άίδαο  ττερήσω. 

τήλέ  με  εϊργονσι  ψνχαί,  είδωλα  χαμόντων, 

ουδέ  με  τΰω  μίσγεσ^αι  υπέρ  ποταμοΐο  έώσιν, 

άλΧ  αντως  άλάλημ    άμ(ρ    ενρνπνλές  '[Αυδος  δω. 

Es  war  aber  zugleich  ein  Akt  der  Frömmigkeit  gegen  die  Götter 
des  Himmels  wie  die  der  Tiefe.  Das  Auge  der  Himmlischen 
darf  keinen  Toten  schauen**):  daher  werden  die  Leichen  vor 
Sonnenaufgang  bestattet.  Den  Mächten  der  Tiefe  gebührt  der 
Tote;  aber  er  kann  erst  der  ihre  werden,  wenn  ihn  der  Erde 
Schoß  aufgenommen  hat.  Endhch  macht  der  Tote  jeden  unrein, 
d.  h.  unfähig  in  Beziehung  zu  den  Göttern  zu  treten;  wie  denn 


*)  Topf f er,  Attische  Genealogie  139. 
**)  Artemis  zu  Hippolytos  (Hipp.  1437  ff.) 

xai  %αΧρ'  έμοί  γάρ  ον  θ'έμιζ  ψ&ίτοϋδ  όράν 
ούδ  δμμα  χραίνειν  d'avaoLuoiOiv  έκπνοαίί* 
όρώ  όέ  ο    ήδη  τονδί  πλησίον  κακόν. 

Daher  auch  die  Musen  des  Dichters  Haus  verlassen  müssen,  bevor 
der  Tod  ihn  antritt  (Ael.  fr.  11). 


III.  DIE  CHARAKTERE  19 

auch,  wer  ein  Totenhaus  betreten  hat,  sich  mit  Weihwasser 
besprengen  muß,  wie  ein  Demos  der  Reinigung  bedarf,  wenn 
ein  Leichnam  auf  seinem  Gebiet  gelegen  hat*).  Dieses  μίασμα 
müssen  Vögel  und  Tiere,  welche  von  der  Leiche  fressen,  not- 
wendig auf  das  ganze  Land  übertragen.  Auch  diesem  gegen- 
über begeht  also,  wer  einen  Toten  nicht  bestattet,  eine  schwere 
Schuld,  und  diese  dreifache  Schuld  lastet  noch  viel  schwerer 
auf  dem,  der  nicht  nur  die  Bestattung  unterläßt,  sondern  sogar 
es  anderen  verwehrt,  sie  zu  vollziehen. 

Man  wende  nicht  ein,  daß  Polyneikes,  der  den  Landesfeind 
gegen  seine  Vaterstadt  führte,  in  jedem  Falle,  auch  wenn  er 
dadurch  eine  Rechtsverletzung  abwehren  wollte,  ein  Hochver- 
räter war,  dem  auch  die  Athener  das  Begräbnis  verweigert 
hätten.  Die  Athener  haben  allerdings  in  bestimmten  Fällen, 
die  wir  nicht  mehr  mit  juristischer  Genauigkeit  bestimmen 
können**),  Verbrecher  hingerichtet,  indem  sie  sie  in  einen 
Erdspalt  (βάρα-θ-ρον)***),  später  —  schon  zur  Zeit  des  dekelei- 
schen  Krieges  —  in  einen  Erdschacht  {όρυγμα)  stürzten,  oder 
sie  haben  wenigstens  die  Leichen  dort  hineingeworfen;  die 
Leichen  waren  damit  wohl  vor  Vögeln  und  Tieren  gesichert, 
auch  Eigentum  der  χϋ^όνωι  d^aoi  geworden;  der  Verbrecher 
war  nur  dadurch  über  den  Tod  hinaus  gestraft,  daß  er  an  den 
Totenspenden,  durch  welche  die  Seelen  der  Seinen  im  Famihen- 
grabe  gelabt  wurden,  keinen  Anteil  hatte. 

Die  Athener  haben  ferner  Hochverrätern  die  Bestattung  in 
attischer  Erde  versagt,  ja,  schon  bestattete  Leichen  von  Hoch- 
verrätern wieder  ausgegraben;  aber  sie  haben  nicht  die  Be- 
stattung überhaupt  verwehrt  f ) ;  niemand  verbot  den  Verwandten, 


*)  Demosth.  in  Macart.  58. 

**)  Wir  kennen  nur  zwei  SchuldbestimmuDgen ;  eine  allgemeine  τό 
άδίχείν  τόν  Ά&ηναίων  δήμον  im  Psephisma  des  KannonoB  (Xen.  Hell.  I 
7,  20)  und  eine  spezielle,  das  usTaarijvat  eis  JexiXstnv,  in  dem  von 
Lykurg  angeführten  Psephisma  (§  120  f.). 

***)  Das  Material  bei  Pauly-Wissowa  s.  v.  Barathron;  ich  beur- 
teile es  allerdings  etwas  anders  als  Thalheim.  Insonderheit  scheint 
mir  das  ηροβάΧλβιν  Hingerichteter  vom  Hineinwerfen  in  das  βάρα- 
Ο•ρον  oder  δρνγμα  verschieden:  vexpove  προβεβλημένον«  konnte  ja  ein 
Spaziergänger  sehen  (Plat.  Rep.  IV  439^).  Dieses  προβάλλειν  war 
wohl  ein  Überlebsei  aus  der  Zeit,  welche  wirklich  noch  die  Leichen 
der  Feinde  Vögeln  und  Tieren  hinwarf.  Gewiß  hat  es  nur  eine 
bestimmte  Frist  gedauert;  auch  wird  man  die  Verbreitung  des  μίασμα 
verhindert  haben. 

t)  Der  Kreon  der  'Phönissen'  gebietet  denn  auch:  JToXwsixovs 
νέχνν  έχβάΧετ    άΟ-απτον  τησδ'  δρων  ixrds  '/&ovos  (1629). 

2* 


20  EINLEITUNG     , 

die  Leiche  außer  Landes  zu  begraben,  und  die  Leichen  solcher 
Athener  wurden  herliömmlich  in  megarischem  Gebiet  beerdigt*). 

Kreon  hat  also  nach  attischem  Rechtsgefühl  in  tyrannischem 
Eigenwillen  gegen  Götter  und  Menschen  gefrevelt**):  wenn 
einem  Athener  die  Frage  vorgelegt  wäre,  welche  die  Modernen 
■ernstlich  beschäftigt  hat,  ob  nicht  etwa  Kreon  sein  Edikt  im 
Interesse  der  πόλις  erlassen  habe,  er  würde  sie  absurd  gefunden 
haben  ***). 

Was  veranlaßt  nun  Kreon  zu  seinem  Vorgehen,  bei  dem 
er  Widerstand  voraussieht  (219),  das  selbst  der  von  ihm  er- 
lesene Staatsrat  nur  als  formell  berechtigt  anerkennt,  ohne  seine 
Unterstützung  gegen  eine  etwaige  Opposition  in  Aussicht  zu 
stellen  ?  Ein  durchaus  objektives  Kriterium  wird  uns  den  Weg 
weisen:  der  ungewöhnliche  Reichtum  an  Sentenzen,  und  zwar 
an  recht  billigen  und  trivialen  Sentenzen,  den  seine  Reden 
zeigen  f).  Ein  Beispiel  nur  dafür,  wie  er  solche  allgemeine 
Sätze  herbeizieht,  auch  da,  wo  sie  durchaus  nicht  am  Platze 
eind.  Die  Wächter  sind  nach  Kreons  Meinung  von  politischen 
Gegnern  bestochen;  daran  knüpft  er  eine  Deklamation  von 
sieben  Versen  (295  ff.): 

ουδέν  γάρ  άν^ρώποίΟΐ,ν  οίον  άργυρος 
%αγ.ον  νόμιομ    ββλαστε.     τοΰτο  και  πόλεις 
7ΐορ3•£Ϊ,  τόό'  άνδρας  έξανίστησιν  δόμων, 
τόδ'  έχδιδάσχει  χαΐ  τταραλλάσσει  φρένας 

*)  Teles  bei  Stob.  Flor.  XL  8  (I  745,  17  Η.).  Über  die  ganze 
Frage  vgl.  W.  Vischer,  Kl  Schrr.  632  ff.  =  Rh.  Mus.^  XX  444  ff. 

**)  Es  ist  juristisch  korrekt,  wenn  Hirzel  sagt  (Άγραφος  vouos 
[Abh.  d.  säclis.  Ges.  d.  Wiss.,  phü.-hist.  Kl.  XX]  66):  'Kreons  κηρύγ- 
ματα, zumal  wenn  er  sie  im  Einverständnis  mit  dem  Volke  Thebens 
erließ,  hatten  daher  als  Verordnungen  eines  rechtmäßigen  Souveräns 
dieselbe  Gesetzkraft  wie  die  attischen  ψηφίσματα,  und  durften  wie  diese, 
auch  wenn  sie  im  Unrecht  waren,  von  den  einzelnen  Bürgern  unbe- 
dingt Gehorsam  fordern'.  Ob  aber  Sophokles  und  seine  Athener  so 
juristisch  korrekt  dachten? 

***)  Wie  Goethe  {Gesp.  mit  Eck.  28  III  27):  'Man  sollte  über- 
haupt nie  eme  Handlungsweise  eine  Staatstugend  nennen,  die  gegen 
die  Tugend  im  allgemeinen  geht.  Wenn  Kreon  den  Polyneikes  zu 
beerdigen  verbietet  und  durch  den  verwesenden  Leichnam  nicht  bloß 
die  Luft  verpestet,  sondern  auch  Ursache  ist,  daß  Hunde  und  Raub- 
vögel die  abgerissenen  Stücke  des  Toten  umherschleppen  und  damit 
sogar  die  Altäre  besudeln,  so  ist  eine  solche  Menschen  und  Götter 
beleidigende  Handlungsweise  keineswegs  eine  Staatstugend,  sondern 
vielmehr  ein  Staatsverbrechen'. 

t)  Weiter  ausgeführt  von  mir  in  den  Neuen  Jahrb,  f.  d.  Mass. 
Altert.  I  255  ff. 


ΠΙ.  DIE  CHARAKTERE  21 

χρηστάς   ττρδς   αΙσχρά    ττράγμα^^   Ιστασ^αι    βροτων' 
πανουργίας  ο'  έοειξεν  άν^^ρώττοις  έ'χειν 
y.ai  παντός  έργον  ονσσέβειαν  είδέναι. 

Aber  die  eigentlichen  Urheber  der  Tat,  seine  politischen  Gegner, 
haben  sie  doch  nicht  um  des  Geldes  willen  vollbracht ;  nur  ihre 
Werkzeuge  haben  sie  dafür  gedungen  —  was  liegt  daran,  wie 
die  gewonnen  sind?  Mich  dünkt,  wenn  man  sich  das  klar 
macht,  erscheint  einem  Kreons  Pathos  geradezu  lächerlich.  Welche 
Absicht  verfolgte  denn  nun  Sophokles,  wenn  er  Kreon  diese 
Vorliebe  für  sentenziöse  Redeweise  beilegte?  Ich  finde  nur  eine: 
er  wollte  ihn  darstellen  als  einen  eitlen,  selbstgefälligen  Menschen, 
der  überall  das  Bedürfnis  hat,  seine  billige  Weisheit  zur  Schau 
zu  stellen  und  sich  zu  zeigen  als  den,  der  das  Menschenleben 
kennt  bis  auf  den  Grund,  der  jedes  einzelne  Vorkommnis  unter 
emen  allgemeinen  Erfahrungssatz  einordnen  kann*). 

Von  hier  aus  verstehen  wir  sein  Handeln.  Er  ist  grau 
geworden,  ohne  die  Süßigkeit  des  Herrschens  je  geschmeckt  zu 
haben,  jetzt  endlich  ist  er.  König.  Ohne  persönhchen  Groll 
gegen  Polyneikes  haßt  er  ihn  doch  als  Feind  der  πόλις,  die 
er  ja  nicht  nur  repräsentiert,  sondern  die  ihm  gehört  (738); 
den  Feind  zu  strafen  und  zugleich  den  Bürgern  gegenüber  sich 
als  Herrn  zu  fühlen  —  das  ist  der  Genuß,  den  er  jetzt  aus- 
kostet: darum  versagt  er  sich  nicht  die  Freude,  den  Geronten 
die  schon  erlassene  Proklamation  noch  einmal  vorzutragen. 
Damit  soll  nicht  behauptet  werden,  daß  er  lüge,  wenn  er  um 
des  Staates  willen  zu  handeln  vorgibt;  auch  Sophokles  wußte 
wohl,  daß  der  Mensch  sich  über  nichts  eher  zu  seinen  Gunsten 
irrt  als  über  die  Motive  seines  Handelns. 

Wird  diese  Eitelkeit  verletzt,  indem  ihm  Widerstand  ent- 
gegentritt, so  verliert  er  jede  Herrschaft  über  sich  selbst.  Sein 
Denken  geht  in  die  Irre:  pohtische  Gegner  haben  die  Wächter 
bestochen,  daß  sie  die  Leiche  begruben;  Ismene  hat  ihrer 
Schwester  bei  der  Tat  geholfen ;  Teiresias  ist  gedungen,  um  ihn 
zur  Zurücknahme  des  Befehles  zu  bestimmen.  Er  kann  sein 
Temperament  nicht  mehr  zügeln;  die  innere  Roheit  seiner 
Natur  bricht  durch,  wenn  er  Ismene,  die  ihn  an  das  Verhältnis 


*)  Diese  Beobachtung  ist  bestätigt  und  vertieft  durch  Eugen 
Wolf,  Sentenz  und  Reflexion  bei  Sophokles  126  ff.  Aber  der  °80- 
phistische  Rationalismus',  den  er  (wie  sein  Lehrer  W.  Schmid,  Pro- 
bleme aus  der  sophokleischen  Antigone  [Philol.  LXH  1  ff.])  in  Kreon 
finden  will,  leuchtet  mir  nicht  ein. 


22  EINLEITUNG 

zwischen  Antigone  und  Haimon   erinnert,   das  Wort   entgegen- 
schleudert 

569  αρόσιμοι  yaq  χάτέρων  είσΐν  γύαι. 

Dabei  ist  er  gar  keine  innerlich  kraftvolle  Natur;  dem 
gefügigen  Chore,  den  Schwestern,  dem  stets  gehorsamen  Sohne 
gegenüber  beharrt  er  auf  seinem  trotzigen  Eigenwillen  —  frei- 
lich zeigen  sich  schon  die  Spuren  innerer  Unsicherheit:  er 
nimmt  das  über  Ismene  ausgesprochene  Todesurteil  zurück  und 
wagt  auch  Antigonen  gegenüber  die  Strafe  der  Steinigung  nicht 
aufrecht  zu  erhalten.  Dem  Seher  versucht  der  neue  König 
anfangs  zu  trotzen;  aber  als  die  wuchtigen  Schläge  der  Pro- 
phetenrede sein  Haupt  treffen,  da  ist  mit  einem  Male  seine 
Festigkeit  dahin:  der  sonst  demütig  gehorchende  Chor  über- 
nimmt die  Führung.  Jetzt  überstürzt  er  sich  in  seiner  Be- 
mühung, das  Geschehene  wieder  gut  zu  machen:  die  Diener 
sollen  Polyneikes  bestatten,  er  will  Antigone  befreien;  gleich 
darauf  entschließt  er  sich,  erst  selber  die  Beseitigung  des  μίασμα 
vorzunehmen,  das  ja  der  Prophet•  als  seine  Verschuldung  am 
stärksten  hervorgehoben  hatte*},  und  als  er  dann  am  Grabe 
ankommt,  ist  es  zu  spät.  Wie  er  dann  mit  der  Leiche  des 
letzten  Kindes  verzweifelnd  auftritt  und  die  zweite  Todesnach- 
richt ihm  den  letzten  Schlag  versetzt,  da  mögen  ihm  die  Athener 
menschUches  Mitleid  gegönnt  haben ;  sicher  haben  sie  das  Schick- 
sal, das  ihn  traf,  als  vollauf  berechtigt  empfunden.  Menschen- 
trotz zerschellt  am  Götterwillen  —  das  predigte  ihnen  mit 
furchtbarer  Eindringlichkeit  dies  Drama**). 


*)  Corssen  S.  57. 

**)  Noch  heute  vermag  ich  nicht  zu  glauben,  daß  dieser  Kreon 
und  der  des  'König  Ödipus'  nach  des  Dichters  Willen  ein  und  die- 
selbe Person  sein  sollten  (Wilamowitz,  Herrn.  XXXIV,  63).  Ich  will 
einen  Punkt  hervorheben,  der  mich  entscheidend  dünkt:  die  Ver- 
schiedenheit des  Temperaments.  Der  Kreon  des  ,König  Ödipus' 
weiß  dem  schweren  und  ungerechten  Angriff  des  Königs  gegenüber 
seine  volle  Ruhe  zu  wahren;  der  der  'Antigene'  braust  bei  jedem 
Widerstände  heftig  auf.  Man  sage  nicht,  jenes  sei  eben  Kreon  der 
Untergebene,  dieses  Kreon  der  König.  Denn  diese  Erklärang  der 
Verschiedenheit  würde  voraussetzen,  daß  der  Kreon  des  'König 
Ödipus'  sich  aus  Feigheit  mäßigt,  und  das  tut  er  nicht:  er  weicht 
vor  dem  König  keinen  Schritt  zurück.  Wenn  er  gegenüber  der 
Heftigkeit  des  Königs,  statt  selbst  heftig  zu  werden,  an  seinen  Ver- 
stand appelliert,  so  setzt  ihn  das  nach  meinem  Empfinden  nicht  herab  — 
so  wenig  wie  den  euripideischen  Hippolytos  das  gleiche  Verhalten 
Theseus  gegenüber. 


in.  DIE  CHARAKTERE  23 

Also  Kreon  ist  nicht  etwa  der  relativ  berechtigte  Vertreter 
der  Interessen  des  Staates,  sondern  absolut  unberechtigt  und 
anderseits  Antigene  nicht  nur  die  relativ  berechtigte  Ver- 
treterin der  Interessen  der  Familie,  sondern  absolut  im  Rechte. 
Kreon  gibt  selber  zu,  daß  er  die  bestehenden  νόμοί  mit  Unrecht 
übertreten  habe: 

1113  οέδοιχα  χαρ,  μή  τους  χα^βστώτας  νόμους 
άριστον  rj  σφζοντα  τόν  βίον  τελεΐν^ 

das  sind  die  νόμοι,  auf  welche  sich  Antigone  beruft  Γ450  ff.), 
dieselben,  deren  Hoheit  der  Dichter  im  'König  Ödipus'  so 
wundervoll  gepriesen  hat  (86 4 ff.);  sie  gebieten  ja,  dem  Hades 
zu  geben,  was  des  Hades  ist;  die  Verwandten,  insonderheit  die 
weiblichen  *),  verpflichten  sie^  dem  Toten  die  letzte  Ehre  zu  er- 
weisen. Die  Erkenntnis  dieser  Pflicht  würde  für  Antigone  genügen; 
denn  sie  gehört  zu  den  Menschen,  für  die  Einsicht  und  Handeln 
zusammenfallen,  ohne  daß  ein  schwächliches  Schwanken  da- 
zwischen läge.  Und  wie  es  die  Weise  solcher  Menschen  ist, 
kann  sie  dem  gegenüber,  der  nicht  mit  der  gleichen  Kraft  begabt 
ist,  nur  ein  Gefühl  der  Verachtung  empfinden :  sie  erinnert  keinen 
zweimal  an  seine  Pflicht. 

Darunter  hat  ihre  Schwester  Ismen e  zu  leiden,  die  wir 
deshalb  noch  nicht  zu  gering  einschätzen  dürfen:  nur  eben  ein 
Weib  ist  sie  und  keine  Heroine.  Gegen  das  vom  Herold  ver- 
kündete Gebot  der  πόλις  zu  verstoßen,  gegen  den  von  ihr 
mit  dankbarer  Liebe  verehrten  Kreon  sich  aufzulehnen  hat  sie 
nicht  die  Kraft;  was  Antigone  will,  ist  kein  Wagnis,  sondern 
eine  Handlung  des  Wahnsinns,  so  sehr  sie  die  Gesinnung  würdigt, 
aus  der  diese  Tat  entspringt.  Das  Gespräch  der  Schwestern  er- 
erinnert uns  an  das  zwischen  Elektraund  Chrysothemis  (El.  9 38  ff.), 
aber  Ismene  ist  mehr  als  die  oberflächliche  Chrysothemis.  Wie 
sie  von  Kreon  hörte,  daß  die  Bestattung  vollzogen  war,  da 
trieb  die  Angst  sie  verstört  im  Hause  umher;  wie  sie  vernimmt, 
daß  die  Schwester  entdeckt  und  ergriffen  ist,  da  duldet  es  sie 
nicht  mehr  im  Hause,  und  sie,  der  zum  Handeln  die  Kraft 
fehlte,  zeigt  nun,  daß  sie  zum  Leiden  den  Mut  besitzt:  wenig- 


**)  Darum  ist  dem  mutterlosen  Menoikeus  gegenüber  lokaste 
die  Nächstverpflichtete  (Phoen.  1317) 


έγώ  (Kreon)  S*  ήχο)   αετά 
lav  Ιοκάστην,  δηωδ 
Ο'ηταί  τονχέτ    οντά  παΧ^  έμόν. 


γέρων  άδελφήν  γραΐαν  Ιοκάστην,  δηωδ 
λούση  προ&τίταί  τονχέτ    οντά  π 


24  EINLEITUNG 

stens  sterben  will  sie  mit  der  Schwester*).  Freilich  macht  sie 
in  deren  Augen  damit  die  frühere  Weigerung  nicht  gut;  ihr 
ist  selbst  dies  ein  λόγοίζ  φυλεΐν  (543):  erst  im  letzten  Ab- 
schiedsworte Antigonens  klingt  wieder  ein  herzHcher  Ton  durch. 
Wie  der  Schwester,  so  zeigt  sie  Kreon  gegenüber  ihre  ganze 
Weichheit  und  Fügsamkeit;  dann,  nachdem  sie  als  FoUe  für 
die  Heldin  gedient  hat,  läßt  der  Dichter  sie  rücksichtslos  ver- 
schwinden**), ohne  die  Frage  nach  ihren  weiteren  Schicksalen 
zu  beantworten. 

Wir  kehren  zu  Antigone  zurück  Sie  stirbt,  weil  sie  Götter- 
gebot höher  geachtet  hatte  als  Menschensatzung,  aber  einer  christ- 
lichen Märtyrerin  ist  sie  darum  nicht  zu  vergleichen***).  Wohl 
hofft  sie,  im  Totenreiche  freundlich  von  den  Ihren  aufgenommen 
zu  werden  (73,898),  weil  sie  ihnen  die  Treue  gehalten  hat; 
aber  der  Zustand  nach  dem  Tode  stellt  sich  ihr  doch  als  ein 
yLSLod^at  dar  (73,  76)  und  nicht  als  ein  Genießen  irgendwelcher 
Freuden.  Und  als  sie  den  Todesweg  betreten  soll,  fügt  sie 
sich  keineswegs  ergebungsvoll  in  den  Willen  der  Götter  und  hält 
nicht  mit  dem  Vorwurf  zurück,  daß  sie  für  solches  Tun  solchen 
Lohn  ernte.  Und  wenn  sie  auch  ihre  Tat  vollbringt,  weil  die 
Pflicht  es  fordert,  so  folgt  sie  doch  ebensowohl  den  Impulsen  ihres 
eigenen  Herzens.  Ohne  Zweifel  denen  der  Liebe  und  des  Mit- 
leids gegenüber  dem  toten  Bruder;  aber  nicht  diesen  allein. 
Sehr  mit  Unrecht  hat  man  eine  für  Antigonens  Beurteilung 
entscheidende  Selbstcharakteristik  in  dem  Verse  (523) 

ovTOL  ξννέχ^ειν  αλλά  σνμφιλεΐν  έ'φνν 
gesehen ;  sie  besitzt  wie  die  Macht  der  Liebe,  so  die  Kraft  des 
Hasses.  Längst  hat  sie  Kreons  eitle  Nichtigkeit  durchschaut 
und  ihm  gegenüber,  was  ihr  recht  schien,  mit  Festigkeit  be- 
hauptet; darum  ist  sie  ihm  ävovg,  άφ'  οϋ  τα  7Cq6jt  έφν 
(562).  Der  richtet  jetzt  ein  Verbot  an  die  Schwestern  —  denn 
sie  beide  als  die   zur  Bestattung  Verpflichteten  trifft  zunächst 


*)  Deshalb  sagt  sie  536  f. 

δέ8ραχα  τοϋργον,   εϊπερ  'ήδ^'  όμορρο&ώ 
xai  ξνμμετίσχο)  xai  φέρω  τηδ  αιτία?, 
und  es  hat  Leute   gegeben,   welche  dieses  Schuldbekenntnis   ernst 
nahmen  und  glaubten,  nicht  Antigone,  sondern  Ismene  sei  es  ge- 
wesen, die  Polyneikes'  Leichnam  zuerst  mit  Erde  bedeckt  habe. 
**)  Ganz  wie  die  Chrysothemis  der  'Elektra'. 
***)  Diesen  Gesichtspunkt  kraftvoll  (wenn  auch  einseitig)  hervor- 
gehoben  zu  haben  ist  das  Verdienst  des  Kaibelschen  Programms 
De  Sophoclis  Antigona  (Göttingen  1897), 


ΠΙ.   DIE  CHARAKTERE  25 

das  an  ganz  Theben  erlassene  Verbot  —  nicht  nur  an  die 
gefügige  Ismene;  auch  an  sie,  die  er  doch  besser  kennen 
mußte  (31).  Solchem  Gebote  handelt  sie  denn  freilich  mit 
Freuden  zuwider;  ihm  gegenüber  beruft  sie  sich  nicht  nur  auf 
die  Heiligkeit  der  Satzungen,  denen  sie  gefolgt  ist,  sondern  sie 
reizt  auch  seinen  Zorn  durch  nicht  verhehlte  kühle  Verachtung  — 
und  man  hat  ernstlich  hieraus  eine  Schuld  Antigonens  kon- 
struieren wollen,  die  sie  mit  dem  Tode  büße*). 

Das  Verhältnis  Antigonens  zu  Ha  im  ο  η  hat  die  Neueren 
mehr  als  vermutlich  die  Athener  beschäftigt.  Daß  der  nächste 
unverheiratete  männliche  Verwandte  die  ältere  der  beiden 
Schwestern  heiratet,  ist  einfach  dem  attischen  Brauche  ent- 
sprechend; Eteokles  als  der  χύριος  hat  Antigone  mit  Haimon 
verlobt**);  irgend  ein  Gefülil  der  Leidenschaft  kam  dabei  nicht 
in  Frage.  Aber  Haimon  liebt  Antigonen  ohne  Zweifel  mit  aller 
Kraft  seiner  Seele;  ob  sie  dies  Gefühl  erwidert?  Wenn  wir 
ihre  letzten  Worte  an  die  Schwester  vernehmen  (539) 

^άρσει'  ov  μεν  tfjQ'  ή  ö'  έ μή  ^νχή  jcaXai 
τέ^^νηχεν,  ώστε  τοις  d-avovöLv  ώφελεΐν, 

so  könnten  wir  glauben,  sie  habe  unter  dem  Drucke  der 
Schande,  die  durch  ihre  Geburt  auf  ihr  lastet,  längst  mit  dem 


*)  Die  Frage  nach  Antigonens  'Schuld',  die  nie  hätte  auf- 
geworfen werden  sollen,  scheint  mir  für  jeden  Urteilsfähigen  er- 
ledigt durch  H.  F.  Müller,  Die  Tragödien  des  Sophokles  29  ff.  und 
A.  Müller,  Ästhetischer  Kommentar  zu  den  Tragödien  des  Sophokles'•^ 
310  ff.  —  Auch  dessen  ist  Antigone  sich  bewußt,  daß  der  für  solche 
Tat  erlittene  Tod  ihr  Ehre  bringen  muß  (72  χαΐόν  μοι  τοϋτο  ηοιούοτ] 
&av£Zv,  96  ηεΐαομαι  χάρ  ον  τοσοϋτον  ουδέν  ώστε  μή  ου  χαλώ«  &ανεΖν), 
daß  sie  durch  kein  Handeln '  bessere  Nachrede   bei   den  Menschen 

hätte   gewinnen    können    (502    πό&εν    κλέο«  γ    är  ενκλεέστερον  κ«τε- 

οχον  ή  τον  αντόδεϊφον  Ιν  τάφφ  τι&εΐσα;).  Wir  Modernen,  denen  nicht 
mehr  von  des  Lebens  Gütern  allen  der  Ruhm  das  höchste  ist,  fühlen 
das  schwer  nach,  zumal  einem  Weibe;  aber  wir  haben  ja  mit  einer 
Heroine  zu  tun.  Doch  kann  ich  die  Bedeutung  dieses  Motivs  nicht 
so  hoch  anschlagen,  wie  es  W.  Schmid  tut,  der  zuerst  darauf  auf- 
merksam gemacht  hat  (Philol.  LXII  6).  Ich  höre  diesen  Ton  doch 
nur  leise  mitklingen ;  denn  die  Tröstungen  des  Chors  kann  ich  nicht 
so  einfach  als  Beweismittel  für  Antigonens  φιλοδοξία  einstellen. 

**)  Wir  können  uns  das  ganz  so  vorstellen,  wie  Euripides  es  sich 
gedacht  hat  (Phoen.  757  ff.): 

γάμον«  αδελφή«  ^Αντιγόνη«  παιδόβ  τε  σον 
Αΐμονοδ,  έάν  τι  rrje  τύχη«  έγώ  σφαλώ ^ 
σοι  χρή  μέλεο&αί'  την  δόσιν  δ'  έχέγγνον 
την  ττρόσΒ-ε  ηοιώ  ννν  έπ    έξοδο t£  έμάί«. 


26  EINLEITUNG 

Leben  abgeschlossen  und  jedem  irdischen  Wunsche  entsag-t. 
Wir  könnten  solche  Denkart  bewundern;  aber  der  Dichter  hat 
mehr  erreicht:  seine  Heldin  ist  ein  lebenskräftiges  Mädchen 
geblieben,  in  der  sich  leidenschaftlich  der  Schmerz  aufbäumt, 
als  sie  vom  Sonnenlichte  scheiden  soll.  Gilt  dieser  Schmerz 
Haimon?  Ismene  glaubt  ja,  diese  beiden  Charaktere  hätten 
besonders  gut  zueinander  gestimmt  (570);  ob  sie  richtig  sieht, 
werden  wir  erkennen,  wenn  wir  nach  Haimons  Eigenart  fragen. 
Und  ich  meine,  wir  finden  in  ihm  einen  Jüngling,  den  bei  aller 
Reiniieit  der  Gesinnung  doch  vorsichtige  Klugheit  mehr  aus- 
zeichnet als  starkes  Wollen.  Nicht  weil  Antigone  auf  seine 
Mitwirkung  bei  Erfüllung  ihrer  Liebespflicht  verzichtet  hat ;  sie 
brauchte  keinen  Helfer  und  hat  auch  Ismenen  wohl  nur  auf- 
gefordert, weil  diese  ein  Anrecht  darauf  besaß,  mit  ihr  dem 
Bruder  diesen  Dienst  zu  erweisen.  Aber  schwerlich  würde  sie 
die  Art  billigen,  wie  er  beim  Vater  für  sie  bittet.  Er  kennt 
den  Starrsinn  Kreons,  den  jeder  Widerstand  nur  noch  schroffer 
macht;  darum  tritt  er  ihm  mit  der  Versicherung  unbedingter 
Ergebenheit  entgegen ;  freilich  erreicht  er  damit  nur,  daß  Kreon 
in  seiner  Verblendung  bestärkt  wird.  Nun  sucht  er  ihn  zur 
Umkehr  zu  bestimmen,  aber  sobald  er  den  Zorn  in  den  Augen 
des  Vaters  aufleuchten  sieht,  lenkt  er  ein :  er  kann  und  möchte 
niemals  bestreiten  können,  daß  der  Vater  recht  hat;  nur  auf 
die  abweichende  Meinung  des  Volkes  rät  er  ihm  Rücksicht  zu 
nehmen  und  bequemt  sich  dabei  selber  der  sentenziösen  Rede- 
weise des  Vaters  an.  Dann  freilich,  als  die  brüske  Erwide- 
rung Kreons  zeigt,  daß  hier  alle  Rücksicht  vergebens  war,  als 
dieser  in  steigendem  Jähzorn  kein  Recht  mehr  neben  seinem 
Eigenwillen  anerkennen  will,  kommt  auch  sein  Blut  in  Wallung; 
aber  sein  Mut  ist  nur  negativer  Art:  sie  wird  nicht  in  meiner 
Gegenwart  sterben,  du  wirst  mich  nicht  wiedersehen.  Und  so 
stellt  er  sich  ihrer  Abführung  nicht  entgegen;  erst  als  sie  ein- 
geschlossen ist,  hat  er  sich  nach  dem  Grabe  geschlichen*).    Als 


*)  T.  V.  Wilamowitz-Moelleadorf  (a.  a.  0.  21  ff.)  findet  in  Hai- 
mons Verhalten  einen  Widerspruch:    er  habe  erst  mit  Selbstmord 

gedroht   (764  f.    αύ   τ    ovSaua  τονμόν    προσοχρει  κρατ     έν    όφ&αλμοΐξ 

όρων),  dann  diesen  Entschluß  aufgegeben  .und  das  Gefängnis  auf- 
gesucht, um  Antigonen  zu  retten.  Ich  sträube  mich  nicht  dagegen, 
Widersprüche  bei  Sophokles  anzuerkennen,  aber  hier  finde  ich  es 
nicht  nötig,  einen  solchen  anzunehmen.  *Du  siehst  mich  nicht  wieder' 
—  das  gilt  doch  auch,  wenn  er  in  die  weite  Welt  gehen  will.  Natür- 
lich will  er  Antigonen  retten,  aber  dazu  wäre  doch  das  verkehrteste 
Mittel  das,  sich  ihrer  Abführung  entgegenzustellen.    Vielmehr,  sobald 


ΠΙ.  DIE  CHARAKTERE  27 

er  dann  die  Tote  im  Arm  hält,  packt  ihn  beim  Anblick  des 
Mörders  die  blinde  Wut  der  Verzweiflung,  die  er,  als  der  ent- 
setzte Vater  entweicht,  gegen  sich  selber  kehrt.  Wir  begreifen 
es,  wenn  diese  weiche  Natur  so  leidenschaftlich  an  dem  starken, 
stolzen  Mädchen  hängt;  Antigene  findet  in  ihm  schwerlich  den 
Mann,  zu  dem  sie  aufblicken  könnte.  Und  wenn  sie  auf  ihrem 
Todesgange  klagt,  daß  ihr  Hochzeit  und  Ehe  versagt  geblieben 
sind  (814  f.,  868,  876,  891,  917),  so  nennt  sie  nirgends  den, 
der  ihr  zum  Gatten  bestimmt  war:  nur  darum  trauert  sie  mit 
echt  hellenischem  und  echt  natürlichem  Empfinden,  daß  es  ihr 
nicht  vergönnt  gewesen  ist,  das  τέλος  des  Frauenlebens  zu 
erreichen*). 

Zwei  individuell  ausgestaltete  Einzelpersönlichkeiten  sind 
noch  zu  besprechen;  denn  Eurydike  ist  nur  eingeführt,  um 
durch  ihren  Tod  Kreon  den  letzten  Schlag  zu  geben.  Einmal 
ist  die  Figur  des  Wächters  mit  liebevollster  Kunst  vom 
Dichter  ausgearbeitet  und,  ohne  Zweifel,  damit  Kreons  Ge- 
spreiztheit durch  den  Gegensatz  noch  mehr  hervortrete,  mit 
leicht  komischen  Zügen  ausgestattet,  wenn  auch  nicht  mit  der 
Kühnheit,  welche  die  Kilissa  der  'Choephoren'  schuf.  Er  ist  ein 
alter  Diener  des  Hauses  —  als  solcher  fühlt  er  sich  verpflichtet, 
ein  Tränlein  des  Mitleids  im  Auge  zu  zerdrücken,  als  er  An- 
tigone  vor  den  Richter  schleppt  (438)  — ,  wohl  ein  Freier,  wie- 
wohl ihm  Kreon  die  Sklavenstrafe  androht  (309);  er  könnte 
sonst  kaum  den  Vorsatz  aussprechen,  sich  vor  Kreon  nicht 
mehr  blicken  zu  lassen  (329).  Seine  Rede  wirkt  volkstümlich 
durch  ihre  breite  Umständlichkeit  (250  ff.)  wie  durch  die  ein- 
gemischten kurzen  Sprüchlein  (236,  277,  388,  392,  437),  die 
ganze  Persönhchkeit  komisch  durch  die  Feigheit,  die  sich  in 
langen  Präambeln  ergeht,  ehe  sie  mit  der  Unglücksnachricht 
herauskommt,  und  die  ihn  offen  bekennen  läßt,  daß  gegen- 
über der  eigenen  Sicherheit  für  ihn  alles  andere  zurücktreten 
muß  (439). 

Kürzer  noch,  aber  höchst  eindrucksvoll  hat  der  Dichter 
das  Auftreten  des  Teiresias  gestaltet.    Die  Szene  erinnert  an 


er  gehört  hat,  daß  sie  eingeschlossen  werden  soll,  Μοημοε  iv&'  έστΙ 
βροτών  στίβο?,  wartet  er.  bis  dies  geschehen  und  der  Ort  wieder 
menschenleer  ist,  dann  bricht  er  in  das  Gewölbe  ein.  Hätte  er  An- 
tigenen lebend  gefunden,  so  wäre  er  mit  ihr  davon  gegangen,  aber  er 
kommt  zu  snät;  er  wußte  eben  nicht,  wie  rasch  zur  Tat  seine  Braut  war. 
*)  Daß  V.  572  ihr  nicht  gehören  kann,  scheint  mir  schon  aus  dieser 
Darlegung  hervorzugehen;  weitere  Gründe  bietet  die  Anmerkung. 


28  EINLEITUNG      . 

die  Verhandlung  zwischen  Ödipus  und  Teiresias  im  ersten  Epeis- 
odion  des  'König  Ödipus'.  Hier  wie  dort  erhebt  der  König 
einen  ungerechten  Verdacht  gegen  den  Seher  und  entlockt  ihm 
eben  dadurch  sein  Wissen  um  das  drohende  Verhängnis;  beide 
Male  empfinden  wir  ein  Gefühl  des  Grauens  vor  diesem  Blinden^ 
dessen  geistiges  Auge  mit  so  durchdringender  Schärfe  ver- 
borgenes Menschenleid  erspäht*);  doch  ist  ein  Unterschied  un- 
verkennbar. Dieser  Teiresias  ist  wirklich  in  bester  Absicht 
gekommen,  um  in  der  zwölften  Stunde  den  König  zu  warnen; 
nun  verkündet  er,  als  er  dessen  Verstocktheit  erkennt,  die 
Rache  des  Himmels  und  geht  ab,  ohne  sich  um  die  Wirkung 
seiner  Worte  auf  den  König  zu  bekümmern.  Der  Teiresias 
des  'König  Ödipus'  genießt  die  Freude,  den  stolzen  König, 
der  ihn  gekränkt  hat,  durch  rätselhafte  Andeutungen  zu 
peinigen;  und  wir  glauben  ihm  schwerlich,  daß  er  ge- 
kommen ist,  ohne  an  die  notwendigen  Folgen  seines  Kommens 
zu  denken. 

Es  bleibt  der  Chor,  der  der  Charakteristik  eigentümliche 
Schwierigkeiten  bietet.  Zwar,  daß  er  Kreons  Vorgehen  miß- 
billigt, kann  keinem  Zweifel  unterliegen.  Schon  die  gewundene 
Antwort  zeigt  es,  die  er  gibt,  als  er  die  Proklamation  des  Königs 
vernommen  hat  (211  ff.) ;  und  wenn  er  Kreons  Tun  nicht  für 
gottlos  hielte,  wie  würde  er  vermuten,  daß  die  Götter  Polyneikes' 
Bestattung  vollzogen  hätten  (2 78 f.)?  Allerdings  denkt  er  nicht 
an  Widerstand  und  läßt  es  sich  gefallen,  daß  der  König  einen 
schwachen  Ausdruck  des  Bedauerns  für  Antigone  herrisch  zurück- 
weist (576 ff.);  Kreons  großer  Rede  an  Haimon  stimmt  er  völlig 
zu  (681  f.),  wiewohl  auch  dessen  Antwort  ihm  nicht  mißfällt 
(725  f.).  Wie  nun  Haimon  in  heftigster  Erregung  mit 
schwerer  Drohung  abgegangen  ist,  da  wagt  er  nachdrücklicher 
zu  mahnen;  er  fragt  den  König  noch  einmal,  was  er  tun 
wolle,  und  ermöghcht  es  ihm  so,  etwas  einzulenken:  Ismene 
soll  nicht  sterben,  Antigone  nicht  gesteinigt,  sondern  in  ein 
Grabgewölbe  eingeschlossen  werden.  Die  Prophezeiung  des 
Teiresias  gibt  dem  Chore  völlig   die  Überlegenheit;  hatte  jener 


*)  Die  entsprechende  Szene  der  'Phoenissen'  ist  nach  dem  Sopho- 
kleischen  Schema  gearbeitet,  insofern  auch  hier  Teiresias  seine  Un- 

flücksprophezeiung  erst  von  dem  entlockt  wird,  dem  sie  Unglück 
ringt;  aber  hier  ist  aus  dem  furchtbaren  Propheten  ein  gebrech- 
licher, geschwätziger  Greis  geworden. 


ΠΙ.  DIE  CHARAKTERE  29 

1048  ff.  φευ' 

äg    οΐδεν  άν^ρώττων  τις,  άρα  φράζεται, 
δσφ  κράτιστον  κτημάτων  ευβουλία; 
so  mahnt  er  nun 

1098  ευβουλίας  δει,  τταΐ  Μενοιχέως  Κρέον 
und  rät  kühnlich  und  mit  Erfolg,  beide  Maßregeln  zurück- 
zunehmen. Als  der  König  mit  der  Leiche  erscheint,  spricht  er 
es  aus,  daß  Kreons  eigene  Verblendung  an  dem  Unheil  schuld 
sei,  wenn  er  auch,  der  sonstigen  Furcht  vor  dem  Gebieter  sich 
noch  nicht  gänzlich  entschlagend,  ein  scheues  ει  -ΰ^έμις  ειπείν 
einschiebt  (1259).  Dann  tauschen  sie  gar  die  Rollen,  und  er 
weist  ein  Wort  des  Königs  zurück  (1334);  endlich  schließt  er 
mit  deutlichster  Beziehung  auf  Kreon 

1347  πολλφ  το  φρονεΐν  ευδαιμονίας 

πρώτον  υπάρχει'  χρή   δε  τά  γ^   εις  ^εούς 

μηδέν  άσεπτεΐν'  μεγάλοι  δβ  λόγοι 

μεγάλας  πληγάς  των  ύπεραύχων 

άποτείσαντες 

γήρα  το  Γρρονεΐν  έδίδαξαν. 

Unbegreiflich,  wie  man  hier  auch  eine  Beziehung  auf  Anti- 
gonen  hat  finden  können:  das  φρονεΐν  am  Anfang  und  das  am 
Ende  des  Spruches  muß  doch  dasselbe  sein;  und  daß  bei  dem 
letzten  nur  an  Kreon  gedacht  ist,  zeigt  unwidersprechUch  das 
Wort  γήρ(ΐί. 

Daß  der  Chor  vorher,  so  wenig  er  Kreons  Handeln  billigt, 
doch  Antigonens  Tat  als  αφροσύνη  bezeichnet  (383)  —  wie 
Ismene  die  Schwester  οίνους  nannte  (99)  — ,  ist  nicht  befremd- 
lich: wem  Kraft  und  Mut  fehlt,  um  im  Leben  die  Forderung 
der  Idee  zu  erfüllen,  die  er  theoretisch  anerkennt,  wird  immer 
den  Idealisten  einen  Toren  schelten,  schon  um  sich  in  seinem 
eigenen  Bewußtsein  neben  ihm  behaupten  zu  können.  Aber 
wirklich  befremdlich  ist  sein  Verhalten  bei  Antigonens  letztem 
Erscheinen.  Er  kann  sich  der  Tränen  nicht  erwehren,  als  er  sie 
sieht  (802),  und  wie  erwidert  er  ihre  Klage?  Indem  er  sie 
darauf  hinweist,  daß  sie  den  Ruhm  haben  werde,  allein  ihren 
eigenen  Grundsätzen  folgend,  lebendig  in  den  Hades  hinabge- 
gangen zu  sein.  Antigone  protestiert  dagegen :  Niobe  hat  einen 
ähnlichen  Tod  erlitten,  und  deren  furchtbares  Los  wird  auch 
ihr  zuteil.  Aber  der  Chor  meint,  in  der  Ähnlichkeit  mit  Niobe 
müsse  ein  Trost  liegen  (834  ff.).  Οΐμοι  γελώμαι  erwidert 
Antigone ;  sie  faßt  das  als  Hohn  —  können  wir  es  anders  fassen  ? 


30  EINLEITUNG 

Und  doch  mahnt  der  Chor  noch  die  Abgehende,  doch  wohl  in 
gleicher  Absicht,  an  Danae  und  Lykurgos,  an  die  Söhne  des 
Phineus  und  deren  Mutter.  Soll  Antigone  sich  wirklich  damit 
trösten,  daß  den  Gottesfrevler  Lykurgos  ein  ähnliches  Schick- 
sal getroffen  hat?  Man  denkt  unwillkürlich  an  Kreon;  aber 
mit  dem  haben  doch  wieder  die  anderen  Beispiele  nichts  zu 
schaffen.  Dazwischen  liegt  eine  ausdrückhche  Beurteilung  der 
Tat  Antigonens,  in  der  zweiten  Strophe  und  Gegenstrophe  (853, 
872);  hier  so,  daß  wir  die  wahre  Meinung  der  ängstlichen  Greise 
(nur  nicht  die  des  Dichters)  zu  hören  glauben: 

oißsiv  μεν  ευσέβεια  τις' 

κράτος  ö\  δτφ  χράτος  μέλει, 

τΐαραβατόν  ονδαμά  πέλεΐ] 
dort  ist  der  Wortlaut  leider  nicht  mit  Sicherheit  herzustellen; 
aber  wenn  der  Chor  meinen  sollte,  daß  Antigone  —  und  nicht 
Kreon  —  sich  gegen  Dike  vergangen  habe,  so  würde  er  sich 
damit  doch  wohl  dem  Gewaltherrscher  fügen,  der  mit  seinen 
Trabanten  danebensteht. 

Dagegen  hören  wir  durch  des  Chores  Mund  im  wesentlichen 
den  Dichter  selbst  im  ersten  und  zweiten  Stasimon  reden;  jenes 
blickt,  wie  im  Kommentar  ausgeführt  ist,  über  unsere  Tragödie 
hinaus;  dieses  wird  bis  auf  das  Urteil  über  die  Heldm  (603 
λόγου  τ*  άνοια  ymi  φρενών  '^ριννς)  ganz  den  Glauben  des 
frommen  Dichters  wiedergeben:  er  beugt  sich  ehrfürchtig  vor 
den  Himmlischen,  wenn  sie  von  ganzen  Geschlechtern  ihr  seg- 
nendes Auge  wenden,  wenn  sie  dem  Menschen,  den  trügerische 
Hoffnung  und  unstätes  Begehren  haben  schuldig  werden  lassen, 
nun  den  Sinn  berücken,  daß  er  selbst  dazu  helfen  muß,  die 
Strafe  an  sich  zu  vollstrecken.  Der  athenische  Zuschauer  wird, 
wenn  er  in  jenem  Liede  von  dem  Übertreter  der  νόμοι  χ^ονός 
hörte,  φ  τό  μή  χαλόν  ξννεοτι,  und  in  diesem  von  dem  Un- 
seligen, φ  φρένας  -Θ-εός  άγει  τΐρός  άταν,  sicher  an  Kreon 
gedacht  haben. 


IV.  DRAMATISCHE  BEHANDLUNGEN 
DES  STOFFES  IM  ALTERTUM  NACH  SOPHOKLES. 

Auch  Euripides  hat  eine  Antigone  geschrieben*),  über  deren 
Inhalt  uns   die  Hypothesis   des  Aristophanes  belehrt:  -κείται  ή 

*)  Vgl.  J.  M.  Paten,  Harvard  Studies  XII  (1901)  267  ff.,  der  die 


IV.  DRAMATISCHE  BEHANDLUNGEN  DES  STOFFES     31 

μνϋ-οτνοιία  yial  Ttaq*  Εύρίτΐίδϊ]  ev  ^Λντιγόντ} '  τΐλήν  έχει 
(pWQdd^SiOa  μετά  τον  Λΐμονος  δίδοται  ftqdg  γάμου  τίοι- 
νωνίαν  '/ΜΙ  τέχνον  τίχτει  τον  Μαίονα*).  Das  ist  gewiß 
nicht  von  Aristophanes  so  ausgedrückt :  zu  δίδοται  fehlt  ein  Dativ, 
und  der  letzte  Satz  besagt,  wörtlich  verstanden,  daß  die  Geburt 
des  Maion  im  Drama  selbst  vorkam ;  aber  der  Sinn  ist  klar. 
Also  Euripides  hatte  vielleicht  geglaubt,  Sophokles  zu  ver- 
bessern**), wenn  er  Antigone  den  Bräutigam  statt  der  Schwester 
zu  Hilfe  nehmen  ließ  —  Sophokles  hat  das  freilich  gewiß  nicht 
als  Verbesserung  anerkannt.  Wir  fragen  uns,  wie  Kreons  Sinn 
umgestimmt  wurde,  so  daß  er  die  Tat  verzieh  und  die  Ver- 
mählung gestattete.     Darauf  gibt  fr.  177  eine  Antwort: 

ώ  Ttai  Διώνης,  ώς  εφνς  μέγας  -θ-εός, 
Διόνυσε,  ^-νητοΐς  τ'  ουδαμώς  υποστατός. 

Mit  solcher  Anrede  des  Gottes  beginnt  bei  Euripides  die  Er- 
widerung des  Sterblichen,  der  sich  dem  deus  ex  machina  gegen- 
über zum  Gehorsam  bereit  erklärt***);  Euripides  hat  also  den 
Gott,  welchen  der  sophokleische  Chor  anrief  (11 15  ff.),  wirklich 
erscheinen  lassen  und  sein  Erscheinen  möglicherweise  dadurch 
motiviert,  daß  er  die  Sendung  der  Sphinx  ihm  zuschrieb  (fr.  178). 
Vielleicht  mahnte  der  Gott  den  König  (176): 

θάνατος  γάρ  άνϋ^ρώ7ΐθίσι  νειχέων  τέλος 
έχει'  μαΌ-εΐν  δh  πασίν  έστιν  εύμαρές. 
τίς  γάρ  πετραΐον  σχόττελον  ούτάζων  δορί 
όδύναισι  δώσει;  τίς  δ'  άτιμάζων  νεν.ρούς, 
ει  μηδέν  αίσϋ^άνοιντο  των  τταΒ^ημάτων ; 

Jedenfalls  hat  er  verkündet,  daß  aus  der  Vermählung  des  Haimon 
und   der    Antigone  Maion f)   hervorgehen  werde,   wie  im  'Ion' 


ältere  Literatur  anführt;  er  hat  insbesondere  die  richtige  Deutung  der 
Notiz  des  Aristophanes  sichergestellt. 

*)  Dasselbe  meint  wohl  mit  nicht  klarerem  Ausdruck  schol.  1351 
δτι  (der  Satz  bot  einst  die  Erklärung  zu  einem  kritischen  Zeichen) 
διαφέρει  rrjs  ΕύριηίΟον  Άντιχόνηδ  αΰ%η,  δη  ψωρα&είσα  εκείνη  δια  τόν 
Aiuovos  ^ρωτα  έξεδόθ-η  πρόί  γάκον,  ένταν&α  δέ  τουναντίον. 

**)  Der  Widerspruch,  den  fr.  165  gegen  Ant.  563  f.  erhebt  (vgl.  u.), 
zeigt,  daß  das  sophokleische  Drama  das  ältere  ist. 

***)  Vgl.  Andr.   1273,  Hei.   1680,   Suppl.   1227,  Iph.   Taur.  1475, 
Ion  1606,  Or.  1666. 

t)  Μαίων  Αίμονίδψ  wird  ^  394  genannt;  freilich  kann  dieser 
Maion  nicht  aus  einer  nach  dem  Zuge  der  Sieben  geschlossenen  Ehe 
hervorgegangen  sein,  da  er  mit  Tydeus  kämpft. 


32  EINLEITUNG 

(1575)  Athene  von  Ions  Söhnen  prophezeit.    Sonst  kennen  wir 
von   dem  Drama  nur   den   ersten  Vers  des  Prologs   (fr.   157): 

ήν   Οίδίτΐονς  τό  τΐρώτον  ευδαίμων  άνήρ 

nnd  einen  der  darauf  folgenden  (fr.  158): 

είτ^  έγένετ'  αύ^ις  αθλιότατος  βροτών. 

Ein  schwer  korruptes  Fragment  wider  die  Tyrannen  (172)  kann 
einer  Debatte  zwischen  Vater  und  Sohn  angehören: 

{πολλών  έ'να}'*) 
οντ     είγ.ος  άρχειν  οντε  χρήν  είναι  νόμον 
τνραννον  είναι'  μωρία  δέ  καΐ  γ  θέλειν, 
δς  των  ομοίων  βονλεται  χρατεΐν  μόνος '^ 

Kreon  sagte  von  Antigone,  wenn  wir  mit  Stivern  αυττ)  für  αντφ 
einsetzen  (fr.   166): 

τό  μώρον  αύττ]  τον  πατρός  νόσημα**)  έ'νι' 
φιλει  γάρ  όντως  έχ  χαχών  είναι  ΥΜΧονς'^ 

endlich   ließ  Euripides   eine  seiner  Personen  im  Gegensatze  zu 
Sophokles  v.  563  f. 

ού  γάρ  7ΐοτ\  ώναξ,  ονδ'  δς  αν  βλάσττ]  μένει 
νους  τοις  κακώς  πράσσονσιν^  αλλ*  έξίσταται 

sagen  (fr.   165): 

άχονσον  ού  γάρ  οι  κακώς  πεπραγότες 

συν  ταις  τυχαίοι  τους  λόγονς***)  απώλεσαν^ 

so  konnte  ζ.  Β.  Haimon  anfangs  semer  Braut  abzuraten  suchen. 
Eine  durchaus  abweichende  Darstellung  der  Sage  finden  wir 
auf  mehreren  rotfigurigen  Vasen  f).  Auf  einer  apulischen 
Amphora  (I)  steht  unter  einem  von  Säulen  getragenen  Tempel- 
bau ΗΡΑΚΛΗΣ,  mit  der  Linken  auf  ΚΡΑΩΝ  (für  ΚΡΕΩΝ) 
deutend,  der  rechts  von  ihm  sich  auf  sein  Szepter  stützt. 
Hinter   ihm   steht   ein   Knabe   mit   einer  Schale  in   der  Hand, 

*)  So  etwa  könnte  der  Anfang  ergänzt  werden. 
**)  τό  uöjQov  wird  Subjekt,  νόοημα  Prädikativum  sein. 
***)  λόγοι  sind  natürlich  Erwägungen,  nicht  Reden;  vgl.  Eur. 

Hipp.  %%^άλΙά  δει  με  8ή  καινών  λόγων,  Iph.  Aul.  1194.   ratJr'  ήλΟ-ε? 
ήθη   διά  λ.ογων. 

t)  Das  ganze  Material  bei  Muddilston  {Journ.  of  the  Archaeo- 
logical  Jnst.  of  Amer.  III  (1897)  183 ff.);  I  auch  in  Baumeisters  Denk- 
mälern I  88;  Π  Wiener  Vorlegeblätter  1899,  9. 12.;  III  Jahrb.  d.  arch. 
Inst.  1889  Taf.  7. 


IV.  DRAMATISCHE  BEHANDLUNGEN  DES  STOFFES     33 

hinter  diesem  eine  alte  Frau,  beide  wie  Kreon  das  Antlitz 
Herakles  zugewandt;  auf  ihn  blickt  auch  die  hinter  diesen  drei 
Figuren  auf  höherem  Grunde  sitzende  ΙΣΜΗΝΗ,  welche  ein 
geöffnetes  Kästchen  in  der  Hand  hält.  Links  von  dem  Tempel- 
bau erscheint  ΑΝΤΙΓΟΝΗ,  mit  gefesselten  Händen  von  einem 
Doryphoros  geführt,  noch  weiter  links  auf  einer  Erhöhung 
ΑΙΜΩΝ,  mit  der  Linken  auf  einen  Stab  gestützt,  während  er 
mit  dem  Zeigefinger  der  Rechten  die  Stirn  berührt.  Denselben 
Gegenstand  finden  wir  ohne  die  beigeschriebenen  Namen  etwas 
anders  auf  einer  gleichfalls  apuhschen  Vase  dargestellt  (II);  hier 
sehen  wir  von  den  Frauen  nur  Antigone  und  rechts  hinter  Kreon 
außer  einem  weiteren  Doryphoros  Haimon,  der  die  Rechte 
schmerzbewegt  an  das  Haupt  legt  und  damit  zeigt,  wie  die  in  I 
dargestellte  Gebärde  ursprünglich  gemeint  war.  Endlich  hilft 
uns  das  Fragment  einer  dritten  Vase  (III)  die  rechts  stehende 
Frau  in  I  benennen  :  wir  sehen  den  Kopf  einer  FrsLu'EYPYz/ IKH 
und  links  daneben  den  Rest  eines  männlichen  Kopfes  mit  vor- 
liegender rechter  Hand,  hinter  der  die  Beischrift  ΑΙΩΝ  doch 
wohl  ΑΙΜΩΝ  bedeuten  sollte.  Ohne  Zweifel  beziehen  sich 
diese  Vasenbilder  auf  eine  Version  der  Sage,  die  uns  Hygin 
fab.  72  berichtet:  Creon  Menoecei  filius  edixit,  ne  guis  Polynicen 
aut  gui  una  venerunt  sepulturae  traueret,  guod  patriam  oppu- 
gnatum  vener'mt.  Antigona  soror  et  Ärgia  coniunx  dam  nocte 
Polynicis  corpus  sublatum  in  eadem  pyra,  gua  Eteocles  sepultus 
est,  imposuerunt.  Quae  cum  α  custodibus  deprehensae  essent, 
Ärgia  profugit,  Antigona  ad  regem  est  perducta.  Ille  eam 
Haemoni  filio,  cuius  sponsa  fuerat,  dedit  interficiendam.  Haemon 
amore  captus  patris  imperium  neglexit  et  Antigonam  ad  pastores 
demandavit;  ementitusque  est  se  eam  interfecisse.  Quae  cum 
filiwn  procreasset  et  ad  puherem  aetatem  pervenisset,  Thebas 
ad  ludos  venit.  Hunc  Creon  rex,  guod  ex  Draconteo  genere 
omnes  in  corpore  insigne  habebant,  cognovit*).  Cum  Hercules 
pro  Haemone  deprecaretur,  ut  ei  ignosceret,  non  impetravit. 
Haemon  se  et  Antigonam  coniugem  interfecit.  At  Creon  Me- 
garam  filiam  suam  Herculi  dedit  in  coniugium;  ex  gua  nati 
sunt  Therimachus  et  Ophites. 


*)  Hierauf  hat  Weeklein  {Sitzberr.  d.  Manch.  Ak.  philos.  philol. 
Klaus.  187S,  Π  190)  wohl  mit  Recht  die  Notiz  bezogen,  welche  wir 
bei  Aristoteles  am  Anfang  des  16.  Kap.  der  Poetik  finden:  εϊ8η  όέ  άνα- 
γνίορίσεωζ'  ηρώτη  ftkv  ή  άτεχνοτάτη  και  fj  πλείστοι  χρώνται  δι  άπο- 
ρ/αν,  ή  διά  σημείων.  Τοντοιν  όέ  τά  μέν  σναφντα,  οίον  λόνχην  ην 
φοροϋσι  Γη γενεΐζ. 

Sophokles  IV.   11.  Aufl.  3 


34  EINLEITUNG 

Freilich  kann  die  Geschichte  des  Hygin  so  schwerlich  das 
Argument  einer  Tragödie  sein:  weder  ist  es  glaublich,  daß  ein 
Tragiker  Argeia  als  Helferin  Antigonens  einführte,  wenn  sie 
nachher  für  das  Stück  gar  nicht  mehr  in  Betracht  kam,  noch 
können  wir  uns  vorstellen,  daß  Herakles  es  sich  gefallen  ließ, 
eine  Fehlbitte  zu  tun ;  immerhin  werden  wir  danach  den  namen- 
losen Jüngling,  der  in  I  neben  Kreon,  in  II  neben  Antigone 
steht,  Maion  benennen  dürfen.  Daß  diese  Tragödie  nacheuri- 
pideisch  ist,  können  wir  daraus  erschheßen,  daß  sie  euripideische 
Motive  benutzt:  wie  Haimon  Antigone,  die  er  töten  sollte,  ver- 
schonte, so  ließ  in  den  „Kreterinnen"  Nauplios  Aerope,  die  er 
ertränken  sollte,  am  Leben;  wie  der  heimlich  aufgewachsene 
Königssohn  Maion  zu  irgendwelchen  Spielen  nach  Theben 
kommt  und  dabei  erkannt  wird,  so  kam  bei  Euripides  Alexandros 
nach  Troja  und  ward  bei  gleicher  Gelegenheit  erkannt.  Den 
Namen  des  Dichters  können  wir  natürlich  nicht  erraten ;  genannt 
wird  eine  „Antigone"  von  Astvdamas,  der  mit  ihr  341  siegte 
(0.  I.  All  973). — 

Als  Vorlage  für  die  Antigona  des  römischen  Tragikers  Accius  *) 
dürfen  wir  das  sophokleische  Drama  ansehen.  Denn  ohne  Zweifel 
sprach  bei  ihm  Ismene  zu  der  Schwester  (fr.  2). 

qudnto  magis  te  isti  modo  esse"^*)  intellego, 

tdnto,  Antigona,  magis  me par  est  tihi  consulere  etpdrcere'^ 
und  dieselbe  redet  in  fr.  1 

quid  agis?  perturhas  .  .  . 

Aber  dieses  Fragment  klingt  fast,  als  sei  es  bei  dem  gefähr- 
lichen Unternehmen  selber  gesprochen,  zu  dem  dann  also  nach 
Accius  Ismene  doch   die  Hand   geboten   hätte.     Jedenfalls  ließ 
Accius  Antigona  auf  der  Bühne  bei  der  Tat   ergreifen^   da   in 
Fr.  4  die  eingeschlafenen  Wächter  geweckt  werden: 
Heus,  vigiles,  proper dte,  expergite! 
Pectora  tarda  sopore  exsurgite! 
Und  Antigona  konnte,  als  sie  für  ihre  fromme  Tat  gestraft 
werden  sollte,  Fr.  5  sprechen: 

iam  iam  neque  di  regunt 
neque  profecto  deum  summus  rex  hominihus  curat  v.y_***) 

*)  Scaen.  Rom.  fr:^  I  153/.;  Ribbeck,  Die  römische  Tragödie 
433  ff. 

**)  Nicht  unwahrscheinlich  ergänzt  hinter  esse  L.  Müller  {De  Acc. 
fabb.  disp.  Berol.  1890,  S.  18)  {captam  studio). 

***)  Vgl.  Leo,  De  tragoedia  Romana  (Gott.  1910)  10. 


IV.  DAS  GEFÄNGNIS  ANTIGONENS  35 

Zur  Entlastung  des  Kommentares  sollen  noch  zwei  Punkte, 
die  eine  längere  Ausführung  fordern,   hier  besprochen   werden. 

1.  Das  Gefängnis  Antigonens. 

Es  ist  eine  alte  Annahme,  daß  das  Gefängnis,  in  das  Kreon 
Antigone  einscliließen  läßt,  ein  schon  vorher  existierendes  Grab; 
und  zwar  das  Familiengrab  der  Labdakiden  sei.  Das  letztere 
ist  sicher  nicht  der  Fall.  Es  braucht  nicht  zu  folgen  aus  dem 
Eingang  der  Abschiedsrede  Antigonens  (891  ff.) 

ώ  τύμβος,  ώ  ννμ(ρεΐον,  ώ  χατασχαφής 
ΟίΥ.ηοίς  άεύρρονρος,  οι  7νορενομαι, 
προς  τους  έμαντής,  ών  άρι^^μόν  έν  νεχροΐς 
τΐλεΐστον  όέόεχταί  Φερσέφασο*  όλωλότων  — 

denn  von  welcher  Art  der  Ort  auch  sein  mag  an  den  sie  ab- 
geführt wird,  für  sie  ist  er  ihr  Grab,  und  somit  geht  sie  dort- 
hin zu  ihren  Toten.  Und  Kreon  kann  nicht  das  bestimmte 
Grab  der  Labdakiden  im  Auge  haben,  wenn  er  773 ff.  an- 
kündigt : 

άγων,  έρημος  iv^  αν  rj  βροτών  στίβος, 
Τίρνιρω  ^νετρώδει  ζώσαν  έν  γ,ατώρνχυ  — 

denn  er  spricht  hier  nicht  von  einem  bestimmten  Orte  {ävd^  av  ij); 
es  muß  außerhalb  der  Stadt  mehrere  πετρώδεις  χατώρνχες 
geben.  Hierin  hat  T.  v.  Wilamowitz-Moellendorff  (a.  a.  0.  9  ff.) 
unzweifelhaft  recht,  und  er  hat  auch  recht,  wenn  er  behauptet, 
aus  den  Bezeichnungen  τάφος  und  τύμβος  folge  an  sich  noch 
nicht,  daß  Antigonens  Gefängnis  ursprünglich  ein  Grab  gewesen 
sei;  ihr  Grab  wird  es  ja.  Aber  er  geht  zu  weit,  wenn  er  die 
positive  Vermutung  aufstellt,  es  sei  einfach  an  eine  natürhche 
Höhle  zu  denken,  wie  sie  sich  in  den  Bergen  bei  Theben  zahl- 
reich finden:  -/.ατωρνξ  (Jl^y  1100),  γ.αταΟ'Άαφής  {^^\),  κατα- 
σκαφαί  (920)  sind  Ausdrücke,  die  schlechterdings  nur  von 
einem  Werke  der  Menschenhand  gebraucht  werden  können. 

Stellen  wir  nun  die  von  v.  7  74  ab  durch  das  Stück  ver- 
streuten Angaben  über  den  Ort,  wo  Antigone  eingeschlossen  ist, 
zusammen. 

1.  Das  Gefängnis  ist  τνμβόχωστον  (849),  ein  γβμα 
(1216);  es  muß  also  ein  durch  Aufschüttung  entstandener  Hügel 
dazu  gehört  haben,  so  daß  an  eine  in  einen  Felsen  hinein- 
getriebene Kammer  nicht  zu  denken  ist. 

3* 


36  EINLEITUNG 

2.  Es  erhält  ^ die  Beiworte  πετρώδης  (774),  ^ίατηρείρής 
(885);  es  muß  also  aus  einem  überdachten  Steinbau  bestanden 
haben. 

3.  Es  heißt  χατώρνξ  (774,  1100),  ΥΜτασχαΓρής  (891), 
'Λατασγ.αψαί  (920);  es  muß  also  bei  der  Anlage  ein  Hinein- 
graben in  die  Tiefe  stattgefunden  haben. 

4.  Der  Ausdruck  λοίσ^ων  τνμβενμα  (1220)  bezeichnet 
entweder  die  letzte  von  mehreren  Kammern,  oder  die  ganze 
Anlage  hatte  eine  beträchtliche  Längenausdehnung,  so  daß  von 
einem  äußersten  Teile  derselben  geredet  werden  konnte.  Auf 
die  zweite  dieser  beiden  Möglichkeiten  führt  die  Angabe,  daß  die 
Diener  hineinsehen  sollen  δύντες  τνρός  αυτό  οτόμιον"^),  so 
daß  also  eine  Öffnung  des  Raumes  selbst  von  einer  Öffnung 
der  ganzen  Anlage  unterschieden  wird. 

Allen  diesen  Anforderungen  entsprechen  die  der  mykenischen 
Kulturperiode  angehörigen  sog.  Kuppelgräber**),  insbesondere 
das  zu  Menidi  in  Attika  aufgegrabene***).  Es  ist  so  hergestellt, 
daß  in  einem  sanft  abfallenden  Abhang  zunächst  eine  Grabe 
von  kreisförmiger  Gestalt  ausgehoben  (3)  und  in  dieser  dann 
aus  mehr  und  mehr  sich  verengenden  Steinringen  ein  Kuppelbau 
(von  ca.  9  m  Höhe)  —  jetzt  meist  Tholos  genannt  —  errichtet 
wurde  (2),  zu  dem  ein  offener,  3  m  breiter  und  ca.  28  m  langer 
Gang  führte  (4),  —  jetzt  meist  Dromos  genannt.  Dieser  Dromos 
mündete  aber  nicht  unmittelbar  in  die  Tholos,  sondern  durch 
Vermittlung  eines  ca.  3,5  m  langen  schmäleren  Torraumes 
(στόμιον).  Über  der  ganzen  Anlage  wurde  die  ausgegrabene 
Erde  angehäuft  (1),  und  noch  jetzt  'sind  Überreste  einer  aus 
unbehauenen  Steinen  bestehenden  Einfassung  vorhanden,  welche 
die  Abschwemmung  des  künstlich  aufgeworfenen  Hügels  ver- 
hüten sollte'.    Irgend  ein  derartiges  Kuppelgrab  muß  Sophokles 

"')  Die  Hinzufügung  dieser  Zielangabe  bei  Svvai  ist  ungewöhn- 
lich ;  wenn  wir  sie  aber  hinnehmen,  so  sehe  ich  nicht,  inwiefern  da- 
durch die  Annahme  eines  Ganges  zwischen  der  äußeren  und  der 
inneren  Öffnung  ausgeschlossen  ist.  (T.  v.  Wilamowitz,  a.  a.  0.  12.) 

**)  Das  hat  zuerst  Mure  gesehen  {Rh.  Mus.  VI  (1839)  264 ff.),  der 
das  'Schatzhaus  des  Atreus'  eben  auf  Grund  der  sophokleischen 
Angaben  als  Grab  erkannte  und  sich  vermittelst  des  mykenischen 
Baues  den  Botenbericht  der  'Antigone'  aufs  lebhafteste  vergegen- 
wärtigte. 'Stumpf  iu  der  Tat  und  gefühllos  müßte  derjenige  sein, 
der  diese  Beschreibung  lesen  könnte,  wie  ich  getan  habe,  sitzend  in 
dieser  Wildnis  neben  dem  mykenischen  Tumulus  far  from  the  tread 
of  human  step,  ohne  sich  elektrisiert  zu  fühlen  durch  die  lebendige 
Wirksamkeit,  womit  die  ganze  Szene  sich  den  Sinnen  aufdrängt'. 

***)  Das  Kuppelgrab  hei  Menidi,  Athen  1880. 


IV.  DAS  ENTHYMEM  IN  DER  ABSCHIEDSREDE        37 

gekannt  haben,  und  offenbar  ist  ein  solches  Grab  weder  für 
ihn  noch  für  seine  Hörer  etwas  Auffälliges  gewesen:  sonst  würde 
er  die  einzelnen  Züge,  die  wir  uns  mühsam  zusammenlesen, 
sicher  an  einer  Stelle  zu  einem  Bilde  vereinigt  haben*). 

2.  Das  Enthymem  in  der  Abschiedsrede  der 
Antigone**). 

'Jetzt,  PolyneikeS;  ernte  ich  dafür,  daß  ich  deiner  Leiche 
die  letzten  Ehren  erwiesen  habe,  solchen  Dank; 

904  '/MiTOi  σ'  εγώ  'τίμησα  τοις  cpQOvovüLv  εΰ. 

ου  γάρ  ηοτ'  οντ'  άν,  ει  τέχν\  ών  μήτηρ  έ'φνν, 
οντ'  ει  τΐόσις  μοι  ΥΜτ^^ανών  έτήχετο, 
βία  πολιτών  τόνδ '  άν  γιρόμην  ττόνον. 
τίνος  νόμου  δή  ταϋτα  προς  χάριν  λέγω; 
πόσις  μεν  άν  μοι  χατ&ανόντος  άλλος  ήν 

*)  Ρ.  Corssen,  Das  Gefängnis  der  Antigone  (Ν.  Jahrb.  XXXI, 
226  ff.)  stimmt  darin  mit  mir  überein,  daß  er  sich  das  Gefängnis  Antigo- 
nens  gebaut  denkt  wie  ein  mykenisches  Kuppelgrab ;  er  nimmt  aber  an, 
daß  es  kein  Grab,  vielmehr  'ein  für  derartige  Hinrichtungen  von 
vornherein  bestimmter  Bau'  gewesen  sei.  Mich  macht  das  ^S•'  άν 
γι  in  V.  773  auch  dagegen  bedenklich:  eine  Mehrheit  solcher  Gräber 
konnte  Sophokles  wohl  voraussetzen,  aber  schwerHch  eine  Mehrheit 
solcher  Gefängnisse.  Dagegen  scheint  Corssens  scharfsinnige  Er- 
klärung von  121  δ  ff.  mir  sehr  beachtenswert: 

Xx     äaoov  ώκεϊ«  και  ηαραοτάντεε  ταφω 
ά&ρήσα&  ,  αρμόν  %ώαατο5  λι&οαπαδή 
δύντεε  ηρόε  αυτό  στόμιον. 

Er  statuiert  folgenden  Bedeutungsübergar"•  für  aouos:  l)Fuge  zwischen 
zwei  Quadersteinen,  2)  der  eingefügte  Siein  selbst,  3)  der  Raum,  den 
ein  solcher  Stein  einnahm.  Wenn  wir  die  Quadersteine  einteilen 
in  Binder  (solche  die  mit  ihrer  kleinsten  Seitenfläche  sichtbar  sind) 
und  Läufer  (solche,  die  mit  ihrer  größten  Seitenfläche  sichtbar  sind) 
so  konnten  zwei  Binder  derart  gestellt  sein,  daß  der  dazwischen 
liegende  Läufer  mit  ihnen  an  der  einen  Ecke  einen  spitzen,  an  der  ande- 
ren einen  stumpfen  Winkel  bildete.  Der  Läufer  mußte  sich  dann  um 
seine  Achse  drehen  lassen,  so  daß  auf  beiden  Seiten  eine  Öffnung 
entstand.  Der  Bau  war  also  wie  der  &ησανρ08  in  Messene,  in  den 
man  den  gefangenen  Philopoiraen  brachte,  ^ueyalq^  λίθ-φ  περιαγομέτω 
verschlossen  (Plut.  Philop.  19)  und  der  άρμόζ  Ud-oanaSijs  der  durch 
Hervorziehen  und  Umdrehen  des  Steines  hervorgebrachte  leere  Raum. 
**)  Die  Frage  ist  zuletzt  ausführlich  behandelt  in  der  tief  ein- 
dringenden Arbeit  von  J.  Moeller,  Ein  Problem  ans  der  Antigone 
(Ehrengabe  der  Latina  zu  Halle  1906),  in  der  die  ältere  Literatur 
sorgfältig  berücksichtigt  ist. 


38  EINLEITUNG 

910  ΥΜΪ  Ttaig  —  ött'   άλλον  φωτός,    εΐ  τοΰδ'  ήμτΐλαζον' 
μητρός  (5'   έν  "Aiöov  χαΐ  τΐατρός  κεχεν^ότοι^ν 
ούγ.  έ'ατ  *  αδελφός  δ  στις  αν  βλαστοί  τνοτέ. 

Die  Einzelerklärung  bietet  der  Kommentar ;  gegen  die  ganze 
Stelle  erheben  sich  vom  Standpunkte  der  Logik  wie  von  dem 
der  Psychologie  aus  schwere  Bedenken.  Die  psychologische 
Schwierigkeit  legt  Goethe  dar  {Gespr.  mit  Eckermann  28  III  27): 
\  .  So  kommt  in  der  Antigone  eine  Stelle  vor,  die  mir  immer  als 
ein  Flecken  erscheint  und  worum  ich  vieles  geben  möchte,  wenn  ein 
tüchtiger  Philologe  uns  beiviese,  sie  wäre  eingeschoben  und  unecht. 

Nachdem  nämlich  die  Heldin  im  Laufe  des  Stückes  die 
herrlichsten  Gründe  für  ihre  Handlung  ausgesprochen  und  den 
Edelmut  der  reinsten  Seele  entwickelt  hat,  bringt  sie  zuletzt,  als 
sie  zum  Tode  geht,  ein  Motiv  vor,  das  ganz  schlecht  ist  und 
fast  ans  Komische  streift. 

Sie  sagt,  dass  sie  das,  was  sie  für  ihren  Bruder  getan, 
wenn  sie  Mutter  gewesen  wäre,  nicht  für  ihre  gestorbenen 
Kinder  und  nicht  für  ihren  gestorbenen  Gatten  getan  haben 
würde;  denn,  sagt  sie,  wäre  mir  ein  Gatte  gestorben,  so  hätte 
ich  einen  anderen  genommen,  und  wahren  mir  Kinder  gestorben, 
so  hätte  ich  mir  von  dem  neuem  Gatten  andere  Kinder  zeugen 
lassen.  Allein  mit  meinem  Bruder  ist  es  ein  anderes:  einen 
Bruder  kann  ich  nicht  iviederbekommen ;  denn  da  mein  Vater  und 
meine  Mutter  tot  sind,  so  ist  niemand  da,  der  ihn  zeugen  könnte. 

Dies  ist  wenigstens  der  nackte  Sinn  dieser  Stelle,  die  nach 
meinem  Gefühl  in  dem  Munde  einer  zum  Tode  gehenden  Heldin 
die  tragische  Stimmung  stört  und  die  mir  überhaupt  sehr  gesucht 
und  gar  zu  sehr  als  ein  dialektischer  Kalkül  erscheint.  Wie 
gesagt,  ich  möchte  sehr  gern,  dass  ein  guter  Philologe  uns 
bewiese,  die  Stelle  sei  unecht! 

Dieser  dialektische  Kalkül  aber  enthält  obendrein  einen 
Fehler.  Wenn  Antigonens  Tun  den  Zweck  hätte,  sich  vor  dem 
\'"erluste  eines  der  Ihren  zu  schützen,  so  konnte  die  Unersetz- 
lichkeit eines  Angehörigen  ein  Grund  sein,  gerade  ihn  zu  er- 
halten; sie  war  aber  kein  Grund,  ihn  bei  der  Erweisung  der 
Bestattungsehren  zu  bevorzugen,  da  er  ihr  ja  in  diesem  Falle 
unbedingt  verloren  war. 

Richtig  verwandt  findet  sich  das  Enthymem  in  einer  Ge- 
schichte  Herodots*),    die    ohne   Zweifel    für    unsere   Stelle   als 

*)  Ihr  Motiv  findet  sich  auch  sonst  in  Erzählungen  der  ver- 
schiedensten Völker  des  arischen  Stammes  verwandt;  vgl.  Moeller 


IV.  DAS  ENTHYMEM  IN  DER  ABSCHIEDSREDE 


39 


Vorlage  gedient  hat.  König  Dareios  hat  den  Perser  Intaphernes 
mit  allen  seinen  männlichen  Verwandten  zum  Tode  verurteilt; 
er  erlaubt  der  Gattin  des  Intaphernes,  sich  einen  aus  der  Zahl 
der  Verurteilten  zu  erlesen,  den  er  dann  begnadigen  wolle.  Sie 
wählt  weder  ihren  Mann,  noch  einen  ihrer  Söhne,  sondern  ihren 
Bruder  und  begründet  dies  so: 


Herod.  III  119 
ώ  βαοίλεΰ,  άνήρ  μεν  αν 
μοί  άλλος  γένοιτο,  ει  δαί- 
μων έ^-έλοι,  χαΐ  τέχνα  άλλα, 
ει  ταντα  άτΐοβάλοιμι. 
τΐατρός  δέ  χαΐ  μητρός 
ούγ.έτι  μοί  ζωόντων  άδελ- 
φεός  άν  άλλος  ονδενί  τρό- 
7t φ  γένοιτο. 


Soph. 
τζόσις  μεν  άν  μοι  ν,ατϋ^α- 
νόντος  άλλος  ήν  καΐ  παις 
—  άττ,'  άλλον  φωτός,  εί 
τονδ^  ήμπλαχον' 
μητρός  δ'  έν  "Αιδον  γ. α  Ι 
τζατρός  χεχεν&ότοιν  ούχ 
εστ^  αδελφός  δστις  άν 
βλαστοί  ποτέ. 


Schon  sechs  Jahre,  bevor  Goethe  seine  Meinung  über  die 
Stelle  aussprach,  hatte  August  Jakob  sie  für  eine  Interpolation 
erklärt.  Er  hat  zahlreiche  Nachfolger  gefunden,  die  sich  nur 
über  den  Umfang  der  Interpolation  nicht  einigen  konnten;  denn 
wenn  wir  die  verdächtige  Stelle  allein  herausschneiden,  so  bleibt 
allerdings  eine  Lücke  zurück.  Indessen  spricht  das  nicht  gegen 
die  Annahme  einer  Interpolation ;  wer  diese  wagte,  konnte  sich 
auch  an  den  sophokleischen  Versen,  zwischen  die  er  die  seinen 
einschob,  vergreifen. 

Diese  Interpolation  müßte  nun  aber  alt  sein ;  denn  Aristoteles 
bezeugt  unsere  Stelle  als  sophokleisch  (Rhet.  III  1 6) :  'Άν  δ ' 
ά^αοτον  η  {τό  λεγόμενον),  τότε  την  αίτίαν  (χρή)  έπυλέ- 
γειν,  ώσπερ  ^οφοχλης  ποιεί'  7ΰαράδειγμα  τό  έκ  της  Αντι- 
γόνης, δτι  μάλλον  τον  άδελφον  έχήδετο  ή  ανδρός  ή  τε- 
χνών' τα  μεν  γαρ  άν  γενέσ^-αι  άπολόμενα, 

μητρός  δ*  έν  '!Αίδον  χαΐ  πατρός  βεβηχότων 
ονχ  έ'στ'   αδελφός  δστις  άν  βλαστοί  ποτέ. 

Wird  schon  hierdurch  die  Annahme  einer  Interpolation  be- 
denklich,  so  scheint   sie   unzulässig,   wenn  sich  ein  Seitenstück 


S.  4.  Ich  gebe  Moeller  auch  zu,  daß  die  Anschauung,  aus  der  es  ent- 
wickelt ist,  den  Geschichten  von  Althaia  imd  Meleagros,  von  Philomele 
und  Prokne  zu  Grunde  liegt;  aber  wenn  er  diese  Anschauung  bei 
Sophokles  noch  lebendig  fortwirken  läßt,  so  kann  ich  ihm  nicht  mehr 
folgen  und  ebensowenig,  wenn  er  bestreitet,  daß  Sophokles  hier  von 
Herodot  abhängig  ist. 


40  EINLEITUNG 

zu  dieser  Beeinflussung•  des  Sophokles  durch  Herodot  findet. 
Das  ist  in  der  Tat  der  Fall.  Als  im  '  Ödipus  auf  Kolonos'  der 
greise  Vater  Ismenen  begrüßt  und  nun  also  von  seinen  beiden 
Töchtern  die  Treue  erfahren  hat,  welche  die  Söhne  an  ihm  nicht 
bewiesen  haben,  spricht  er  seine  Entrüstung  über  diese,  seine 
Dankbarkeit  gegen  jene  in  folgenden  Worten  aus: 

c5  7€άντ'  έχείνω  τοις  εν  ^ίγντετφ  νόμοις 
φνσιν  λατεΐΥΜΟϋ^έντε,  χαΐ  βίου  τρο(ράς' 
έχεΙ  γάρ  οΐ  μεν  αρσενες  χατά  στέγας 

340  ^ατίοϋσιν  ίστονργοϋντες,  αΐ  οέ  σύννομοι 
τάξω  βίου  τροφεία  7Γθρσννονσ'  αεί. 
θ(ρφν  J',  ώ  τέ'/.ν\  ους  μεν  εικός  ήν  7ΐονεΐν  τάδε, 
7.ατ^   οΐ'Λον  οίχονροϋσιν  ώστε  παρΟ-ένοι, 
οφώ  δ^  άντ'  εκείνων  τάμα  δυστήνου  κακά 

345  ϋ7ίερ7ίονεΙτον. 

Ein  wunderlicher  Vergleich  Ι  δεινά  τάν  κείνοις  τα  νυν  hatte 
Ismene  eben  vorher  von  ihren•  Brüdern  gesagt :  das  klingt  doch 
nicht  wie  ein  friedliches  ^ακεΐν  κατά  στέγας;  also  wie  sollte 
wohl  Ödipus  glauben,  aus  Ismenens  Mitteilungen  entnehmen 
zu  dürfen,  die  Brüder  säßen  ruhig  daheim?  Und  in  allem 
gleichen  sie  den  Ägyptern?  Worin  denn  noch,  außer  in  dem 
was  Ödipus  anführt?  Die  Antwort  gibt  Herodot  II  35  Αίγΰ- 
7ίτιοι  .  .  7ΐάντα  έμ7εαλιν  τοΐσι  άΧλοισι  άνϋ^ρώ7ίοισι  έστή- 
σαντο  η^εά  τ  ε  καΐ  νόμους,  εν  τοΐσι  αί  μεν  γυναίκες 
αγοράζουσι  και  κατΐηλεύουσι,  οι  δε  άνδρες  κατ  οίκους 
έόντες  ύφαίνουσι  .  .  τρέ  φ  ειν  τους  τοκέας  τοΐσι  μ έν 
7ΰαισι  ουδεμία  ανάγκη  μή  βουλο  μέν  ο  ισ  ι,  ττ^σι  δε 
^υγατράσι  τϋάσα  ανάγκη  και  μή  βουλομένησι.  Also  wie 
die  Stelle  der  Antigone  aus  Herod.  III  119  stammt,  so  diese 
aus  Herod.  II  35;  wie  dort,  so  ist  hier  Herodot  ohne  jede 
Nötigung,  ja  gewaltsam  herbeigezogen. 

Wir  werden  uns  also  entschließen  müssen,  auch  die  Stelle 
der  'Antigone'  für  sophokleisch  zu  halten.  Wollte  der  Dichter 
den  ihm  befreundeten  Geschichtsschreiber  durch  eine  Anspielung 
auf  eine  Stelle  seines  Werkes  ehren?  Daß  das  herodoteische 
Enthymem  auf  den  Fall  seiner  Antigone  nicht  paßte,  hat  er  über- 
sehen; da  auch  Aristoteles  das  nicht  gemerkt  hat,  werden 
wir  es  dem  Dichter  zutrauen  dürfen.  Und  in  einem  Punkte, 
der  uns  besonders  peinlich  berührt,  zeigt  sich  wohl  ein  Unterschied 
zwischen  antikem  und  modernem  Empfinden.  Wenn  bei  uns 
einer   eine   Frau   über   den  Verlust   eines  Gatten,   eines  Kindes 


IV.  DAS  ENTHYMEM  IN  DER  ABSCHIEDSREDE        41 

damit  trösten  wollte,  daß  sie  einen  neuen  Gatten,  ein  neues 
Kind  bekommen  könnte,  so  würde  er  dem  Vorwurf  grober 
Taktlosigkeit,  um  nicht  zu  sagen  Gefühlsroheit,  kaum  entgehen; 
wir  wissen,  daß  jede  Menschenseele  einen  unendlichen,  unersetz- 
baren Wert  hat.  Darüber  dachten  die  Alten  in  der  Tat  anders. 
'/Μρτερεΐν  δέ  χρή  xal  άλλων  παίδων  έλπίδί  οΐς  ετι  ήλί- 
χία  τέχνωσιν  7C0L8Löd^cit  (Thuk.  II  44,  3)  tröstet  Perikles  die 
trauernden  Athener,  und  Alkestis  sagt,  Admets  Eltern  hätten  wohl 
für  ihren  Sohn  sterben  können: 

293  μόνος  γαρ  αύτοΐς  ήσ^α,  χοντις  έλτΐΐς  ην 
σον  χατΟ^ανόντος  άλλα  φιτύσειν  τέχνα. 

Aber  für  Antigonens  Charakteristik  läßt  sich  die  Stelle  nicht 
verwerten;  sie  bleibt  eine  Interpolation,  nur  eine  vom  Dichter 
selbst  begangene. 


20Φ0ΚΛΕ0Υ2 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


Ι 

^Αριστοφάνους  γραμματιχον  ντΐό^εσις, 

Α  Λντιγόνη  7ναρά  τήν  τΐρόσταξιν  της  πόλεως  d^axpaoa 
τον  ΙΊολννείχην  έφωρά^η ,  χαΐ  εις  μνημεΐον  χατάγειον 
έντε^εΐσα  παρά  τοϋ  Κρέοντος  άνίβρηταυ'  έφ  fj  χαΐ 
Αίμων  δυσπα^ήσας  öca  τόν  εις  αυτήν  έρωτα  ξίφευ  εαυ- 
τόν διεχειρίσατο.  έτΐΐ  δε  τφ  τούτου  S-ανάτφ  χαΐ  ή  μήτηρ 
Εύρυδίχη  έαυτήν  άνεΐλε. 

Β  Κείται  ή  μυ^οποιία  χαΐ  ηαρ  Έύριτύδγι  εν  Άντι- 
γόντ] '  τΐλήν  έχει  φωρα^εΐσα  μετά  τοϋ  ΑΙμονος  δίδοται 
τίρός  γάμου  χοινωνίαν  χαΐ  τέχνον  τίχτει  τόν  Μαίονα. 

C    Η  μεν  σχηνή  τοϋ  δράματος    ν7ίόχειται   έν  Θήβαις  ^^ 
ταΐς,   Βοιωτιχαΐς'  6  δε  χορός  συνέστηχεν    εξ  έταχωρίων 
γερόντων    7ΰρολογίζει   δε   ή  Αντιγόνη'   ύπόχειται    δε   τά 
7ΐράγματα  έττΐ  των  Κρέοντος  βασιλείων. 

Ε  Τό   δε  χεφάλαιόν   έστι  τάφος   Πολυνείχους,   Αντι- 
γόνης άναίρεσις,  θάνατος  Αϊμονος  χαί  μόρος  Έύρυδίχης  1» 
της  Αϊμονος  μητρός. 

ΦασΙ  δε  τόν  2οφοχλέα  ήξιώσ^αι  της  έν  2άμφ  στρα- 
τηγίας,  εύδοχιμήσαντα  έν  τι)  διδασχαλία   της  Αντιγόνης. 

Αέλεχται  δέ  τό  δράμα  τοϋτο  τριαχοστόν  δεύτερον. 


Π 

Έαλουστίου  ύπό^εσις. 

Τό  μεν  δράμα  των  χαλλίστων  Σοφοχλέους.  στασίαζε• 
ται  δέ  τά  7ίερΙ  την  ηρωίδα  ίστορούμενα  χαΐ  τήν  άδελφήν 
αυτής  ^Ισμήνην,  ό  μεν  γάρ  "Ιων  έν  τοις  δι^-υράμβοις  χατα- 
τΐρησ^ήναί  φησιν  άμφοτέρας  έν  τφ  ίερφ  τής  "Ηρας  ύ7ΐό 
Ααοδάμαντος   τοϋ  Έτεοχλέους'    Μίμνερμος    δέ  φησι  τήν 


46 

μεν  ^Ισμήνην  τΐροσομιλονσαν  Θεοκλνμένφ  υπό  Τνοέως 
■/.ατά  'Λϋ-ηνάς  έγχέλενσιν  τελεντησαι.  .  .  .  Ταντα  μεν  οϋν 
έατι  τα  ξένως  περί  των  ηρωίδων  ίστορούμενα'  ή  μέντοι 
χοινή  δόξα  σπουδαίας  αντάς  ύττείληφεν  καΙ  φιλαδέλφονς 

10  δαιμονίως,  fj  χαΐ  οι  της  τραγηφδίας  ηοιηταΐ  επόμενοι  τα 
7νερΙ  αντάς  διατέ&εινται. 

Το  όέ  δράμα  την  όνομασίαν  έσχεν  από  της  παρεχούσης 
τήν  νπό^εσιν  ^Αντιγόνης,  νπόχειται  δε  άταφον  τό  σώμα 
Πολννείχονς,  καΐ  ί^ντιγόνη  ^^όπτειν  αντό  πειρωμένη  παρά 

15  τον  Κρέοντος  χωλνεται'  φωρα3^εΐσα  δε  Ό-άπτονσα  αύτη 
απόλλνται,  Αίμων  τε  ό  Κρέοντος  έρών  αύτης  χαΐ  acfo- 
ρήτως  έχων  έπΙ  ττ]  τοιαύττ]  σνμγορα  αντόν  διαχειρίζεται' 
εφ'  φ  χα  ι  ή  μήτηρ    Ενρνδίχη    τελεντά   τόν   βίον    αγχόνη. 

In  Ι  ist  uns  der  größte  Teil  einer  Einleitung•  erhalten,  wie  sie 
Aristophanes  von  Byzanz  den  von  ihm  herausgegebenen  Tragödien 
vorausschickte.    Diese  Einleitungen  boten  regelmäßig  Angaben 

Α  über  die  Fabel  des  Stückes  {νηό&εαι«),  wonach  sie  vno&iatis 

genannt  wurden, 
Β  über  die  Frage,  wie  viele  der  drei  großen  Tragiker  den  Stoff 

behandelt  hatten, 
C  über  den  Ort  der  Handlung,  die  Zusammensetzung  des  Chores, 

die  Person,  welche  den  Prolog  begann, 
D  über  die  Zeit  der  Aufführung,  die  konkurrierenden  Dichter 

und  Stücke,  den  davongetragenen  Siegespreis, 
Ε  über  die  Gipfelpunkte  der  Handlung. 

3.  άνχιρηται:  historisches  Perfekt,  das  von  Aristophanes  nicht 
herrühren  kann,  so  wenig  wie  ηαρά  statt  νηό:  die  Hypotheseis  sind 
lediglich  um  des  Inhalts  willen  abgeschrieben  und  daher  von  jüngeren 
Sprachformen  nicht  frei  geblieben;  da  indessen  avatgalod-ai  auch 
sachlich  falsch  ist,  mag  ursprünglich  άνήρτησεν  έαντήν  (Wecklein) 
dagestanden  haben.  —  12.  Hier  müßten  eigentlich  beide  Schwestern 
genannt  sein;  das  Schema  ist  offenbar  mit  Rücksicht  auf  die 
zahlreichen  von  einer  Person  gesprochenen  Prologe  erfunden.  — 
υπόκειται  τά  πράγ ματα:  'hinsichtlich  der  Handlung  gilt  die 
Voraussetzung,  daß  sie  spielt  .  .  .'  —  17  f.  Die  Nachricht  klingt 
an  sich  nicht  unglauWich;  gewiß  war  die  'Antigone',  auch  von 
ihrem  dichterischen  Werte  abgesehen,  ganz  nach  dem  Herzen  der 
Athener;  aber  wir  müßten  dann  annehmen,  daß  das  Urteil  der 
Preisrichter  von  dem  des  Volkes  abwich.  Denn  die  Strategie 
des  Sophokles,  die  ihn  in  den  samischen  Krieg  führte,  lief  vom 
1.  Hekatombaion  (im  Juli  beginnend)  441  bis  ebendahin  440  (Busolt, 
Gt.  Gesch.  IUI,  542  ff.);  im  Frühjahr  441  aber  hat  nicht  er,  sondern 
Euripides  im  tragischen  Agon  gesiegt  {Marm.  Par.  75 f.).  Außerdem 
müßte  der  Wahltermin  wegen  mangelnder  ενσημία  bis  in  die  achte 
Prytanie  verschoben  sein  (Sandys  zu  Aristot.  'Ad',  nol.  44,  4),  Immer- 
hin kann  die  Tatsache  richtig  sein,  daß  die  Strategie  auf  die  Auf- 
führung folgte,  ohne  daß   das  post  hoc  ein   propter   hoc  zu   sein 


i 


47 

braucht  (Wilamowitz,  Aristoteles  und  Athen  II  298).  —  19.  Die  Worte 
müssen  bedeuten  'das  Stück  ist  gezählt  als,  trägt  die  Nummer  32'; 
freilich  ist  λέγω  in  dieser  Verwendung  sonst  nur  poetisch.  Die 
Nummer  wird  sich  auf  den  Katalog  der  alexandrinischen  Bibliothek 
beziehen.  Das  Prinzip  der  Anordnung  kennen  wir  nicht:  vielleicht 
war  es  die  Zeitfolge  mit  Bezug  auf  diejenigen  Dramen  des  Dichters, 
welche  man  in  Alexandrien  besaß. 

II.  Persönlichkeit  und  Zeit  des  Salustios  lassen  sich  nicht  sicher 
bestimmen;  vgl.  v.  Wilamowitz,  Euripides'  Herakles  I^  197;  hinsicht- 
lich der  Namensform  hält  Radermacher  {Berl.  ph.  W.  1907,  300)  wohl 
mit  Recht  nur  Σαλλούστιο£  oder  ΣαΙοντω^  für  möglich. 

18.  άγχόντ] :  Den  Irrtum  führte  wohl  die  Erinnerung  an  lokaste 
herbei. 


TA  ΤΟΥ  ΔΡΑΜΑΤ02  ΠΡ022ΠΑ 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ΙΣΜΗΝΗ 

ΧΟΡΟΣ  ΘΗΒΑΙΩΝ  ΓΕΡΟΝΤΩΝ 

ΚΡΕΩΝ 

ΦΥΑΑΞ 

ΑΙΜΩΝ 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

ΑΓΓΕΑΟΣ 

ΕΥΡΥΔΙΚΗ 

Die  Verteilung  der  Rollen  läßt  sich  nicht  mit  völliger  Sicherheit 
durchführen.  Daß  den  Kreon  der  Tritagonist  gab,  hören  wir  von 
Demosthenes  de  fals.  leg.  246  f.,  zunächst  zu  unserer  Überraschung : 
aber  Demosthenes  gibt  auch  den  Grund  an:  ιστέ  γάρ  8ήπον  τον^\ 
δτί  έν  απαοι  τοΖδ  δράμαοι  rols  τραγικοΐζ  έζαίρετόν  έατιν  ώσπερ  γέραξ 
Tols  τριταγωνισταϊ£  τό  τονδ  τυράννου?  και  τούδ  τά  σκήπτρα  έχοντα? 
είαιέναι  —  die  Athener  betrachteten  offenbar  als  gute  Demokraten 
die  Könige  auch  auf  der  Bühne  mit  Abneigung.  Es  muß  dann  also 
der  Protagonist  Antigone,  der  Deuteragonist  Ismene  und  den  Wächter 
gegeben  haben.  Die  Verteilung  der  übrigen  Rollen  ist  unsicher; 
jedenfalls  ist  es  unwahrscheinlich,  daß  der  Protagonist  den  Teiresias 
"gespielt  haben  sollte:  Antigone  muß  sehr  langsam  abgeführt  sein, 
da  der  Chor  noch  987  ihr  ein  ώ  παΐ  nachruft,  und  unmittelbar  nach- 
her tritt  ja  Teiresias  auf. 


ΠΡ0Α0Γ02 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

Ω  χοινόν  αύτάδελφον  ^Ιαμήνης  κ«ρ«, 

άρ'   olod-^  δ  TL  Ζευς  των  άτι*    Οιδίτΐον  Άαγ,ων 

όττοΐον  ονχΐ  νφν  ετι  ζώοαιν  τελεί; 


1 — 10.  'Kein  Schmerz  und  kein 
Schimpf  ist  uns,  den  Töchtern 
des  Odipus,  bisher  erspart  wor- 
den, und  nach  allen  früheren 
Leiden  droht  uns  jetzt  neue 
Kränkung.' 

1.  χοινόν.  'Gemeinsam'  sind 
nicht  Antigone  und  Ismene,  son- 
dern diesen  beiden  etwa  die 
Eltern.  Aber  wenn  einer  mit 
mehreren  anderen  trauert,  so  ist 
auch  'gemeinsam'  nur  die  Trauer, 
nicht  jener  oder  diese:  trotzdem 
sagt  Soph.  Ai.  267  xoivös  iv  κοι- 
9'οΖσι  λνηεΐσΟ'αι  ^ννών.  Hier  wie 
an  unserer  Stelle  muß  y.oivos 
'durch  Gemeinschaft  verbunden' 
bedeuten,  ebenso  0.  C.  535  xonai 
γβ  πατρόβ  άδΛφεαί,  welche  Worte 
wohl  nicht  zufällig  an  den  Ein- 
gangsvers der  'Antigone'  anklin- 
gen.—  αντάδείφον.  DerStamm 
avTo-  vor  einer  Verwandtschafts- 
bezeichnung hebt  hervor,  daß  das 
Verwandtschaftsverhältnis  im 
vollsten  Sinne  des  Wortes  be- 
steht, also  auf  völlige  Gemein- 
schaft des  Blutes  gegründet  ist. 
—  Ίσμήνη£\  Dcm Wortstammc 
kommt  ein  Spiritus  asper  zu ;  vgl. 
Roehl,  I.  G.  A.  129.  —  κάρα: 
Das  Haupt  des  Menschen  als  der 
Teil  seines  Körpers,  der  ihn  vor 

Sophokles  IV.    11.  Aufl. 


anderen  kenntlich  macht  und 
charakterisiert,  wird  oft  zur  um- 
schreibenden Bezeichnung  der 
Person  verwandt,  doch  selten 
(wie  0.  C.  1657)  ohne  ein  be- 
sonderes Ethos,  und  zwar  bei 
Sophokles  immer,  um  Verehrung 
oder  Liebe  anzudeuten.  (Goethe : 
Dies  ist  des  Königes  verehrtes 
Haupt.) 

2  f.  Wenn  wir  von  όποζον  ab- 
sehen und  δ  τι  als  quid?  fassen, 
so  fragt  Antigone:..  Weißt  du, 
welches  der  von  Ödipus  her- 
stammenden Leiden  Zeus  nicht 
noch  zu  unser  beider  Lebzeiten 
vollendet?  Aus  den  Greueltaten 
des  Ödipus  muß  Unheil  auch  für 
die  Nachkommen  erwachsen ; 
aber  das  Unheil  könnte  sich  doch 
über  eine  Reihe  von  Generationen 
verteilen,  es  brauchte  nicht  alles 
ihrer  Generation  zuzufallen.  Fast 
derselbe  Sinn  ergibt  sich,  wenn 
wir  von  δ  τι  absehen  und  όποΖον 
halten;  und  dies  paßt  besonders 
gut  zum  folgenden,  weil  sie  die 
verschiedenen  Arten  der  Leiden, 
die  sie  betroffen  haben,  aufzählen 
will.  Aber  nebeneinander  können  i 
δ  τι  und  όποΖον  nicht  bestehen:  ^ 
jenes  oder  dieses  muß  korrupt 
sein.  —  Boeckh  schreibt  δτι  und 


50 


:0Φ0ΚΛΕ0ΓΣ 


ουδέν  γάρ  οντ^  άλγεινόν  οντ^  ατής  άτερ 
οντ*   (χίαχρόν  οντ'  ατιμον  έ'σ^\  δτΐοΐον  ου 
των  σων  τε  'λάμων  ουκ  δπωπ    εγώ  κακών. 
κα2  νυν  τι  τοϋτ^   αύ  φασι  πανδήμφ  πόλει 
κήρυγμα  δ^εΐναι,  τον  στρατηγόν  άρτίως; 
έχεις  τι  κείσήκουσας;  η  σε  λαν^^άνευ 
τζρός  τους  φίλους  στείχοντα  των  έχθρων  χαχά; 


ία 


glaubt  όποιον  ονχί  =  ποΧον  ονχί 
=  όποιονονν  fassen  zu   dürfen, 
was  ich  für  ganz  unmöglich  halte. 
4.    ατής   ατερ:    'Nichts,   das 
schmerzlich  oder  verderblich, 
schimpflich  oder  verunehrend  ist' 
fordert  die  Logik,  und  statt  ver- 
derblich   steht    das    Gegenteil 
άτηδ   άτερ    da.     Ungern    glaubt 
man,  daß  Sophokles  am  Anfange 
des    Dramas    eine    Begriffsver- 
wechslung  begangen  habe,   wie 
sie  etwa  bei  Florus  (ΠΙ  Π  nee 
ideo  minus  socii promissa  Drusi 
α  populo  Romano  reposcere  armis 
desierunt    [Bellermann])     vor- 
liegt;  aber   der  Begriff  άτη  (im 
Sinne  des  Verderbens,  nicht  der 
Verblendung,    wie    17    άτωμένη) 
paßt  durchaus,   und  das  seltene 
ατερ  sieht  nicht  nach  einer  Kor- 
ruptel    aus.      Wenn    ein    I'ehler 
vorliegt,  so  ist  er  jedenfalls  alt: 
^ίδνμόΰ  φησιν,  δτι  έν  τούτο ts  τό 
άτηξ  άτερ  έναντίωδ  σνντέτακται 
τοΖδ   ονμψραζομένοιξ'     λέγει    γάρ 
οντωζ'  ονοέν   γάρ  έστιν  οϋτε  άΐ- 
γείνόν  οντε  άτηρόν  οντε  αέσχρόν, 
δ  ονκ  ϊ^ομεν  ήμεΖϋ'    άτη£    άτερ 
δέ    έστι    τό    άγαϋ'όν.  —  Sehr 
geistreich  ist  der  Vorschlag  von 
Paul    Maas     (Bericht    über    die 
Sitzungen  des  Philologischen  Ver- 
eins zu  Berlin,  Berl.  1912,^  S.  10), 
zu    lesen:    —  ούδ^  '!/4τη£  άτερ  — 
'nichts  Schmerzliches  —  und  zwar 
gewirkt  von  Ate ! — noch  Schmach 
noch  Schande'.    Der  Begriff  der 
Ate  behen'scht,  freilich  nicht  per- 
sönlich gefaßt,  das  zweite  Stasi- 
mon:  584,  614,  625. 


5  f.  'Dergleichen  ich  nicht  als 
zugehörig  zu  deinen  und  meinen 
Leiden  gesehen  habe.'  —  ονκ 
wird  öfter  wiederholt,  wenn  der 
Redende  sich  im  Ausdrucke  der 
Verneinung  nicht  genug  tun  kann ; 
vgl.  Anhang  (Bd.  VIII  dieser 
Ausgabe)  §  192.  —  των  σων 
τ  ε  κάμων  κακών.  SC.   δν.     Mit 

ähnlicher  Kürze  steht  ein  posses- 
siver Genetiv  prädikativ  gebraucht 
0.  C.  695  Μστιν  δ'  {έν  τ^δε  τ^ 
χώρα)  οίον  έγώ  γ  äs  Ιί4σίαΰ  ονκ 
έπ ακούω  .  .  φύτενμα. 

7.  φασί:  sie  hat  CS  nicht  selbst 
gehört:  sie  hätte  ja  sofort  pro- 
testiert. —  π  av  δ  ή  u  ω  π  ό  λ  ε  i'.  rjy 
πόλει  naor]\  das  Adjektiv  ist 
schmuckvoll  erweitert  durch  einen 
dem  Substantiv  synonymen  Wort- 
stamm; vgl.  Anhang  §  244  V. 

8.  τόν  στ ρατηγόν:  Sie  er- 
kennt ihn  als  König  noch  gar 
nicht  an;  daß  er  jetzt  der  'Höchst- 
kommandierende' ist,  muß  sie  zu- 
geben. Anders  Ismene,  die  sein 
Gebot  einem  Gebote  der  ποίτται 
gleichsetzt  (79). 

9.  ^χεις:  weißt  du  .  .  vgl. 
Anh.  §  247,  7.    ^"    "" 

10.  Zweifelhaft  kann  die  Be- 
ziehung des  Genetivs  τών  έχ- 
θρων scheinen,  der  entweder  zu 
στείχοντα  gehört  im  Sinne  von 
παρά  τών  έχ&ρών  oder  mit  κακά 

ZU  verbinden  ist,  'Übel,  welche 
Feinde  ausüben'  oder  die  'Übel, 
welche  man  den  Feinden  zufügt'. 
Nur  die  erste  Auffassung  ist  hier 
möglich:  denn  wie  τού£  φαον9 
'uns er e Lieben',  d.  h. Polyneikea 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


5t 


ΙΣΜΗΝΗ 

έμοί  μέν  ουδείς  μΰθ•ος,  ί^ντιγόνη,  φίλων 
οϋ^*  ηδύς  οντ^  αλγεινός  Ιχετ\  έξ  δτον 
δνοΐν  άδελψοΐν  έστερή^ημεν  δυο, 
μια  d^avövroLV  ήμερα  δΐ7τλ^  X^Q^' 


bezeichnet,  so  kann  των  έχ&ρών 
nur  von  den  Feinden  der  Schwe- 
stern, d.  h.  von  Kreon  verstanden 
werden,  der  eben  auf  Gnind  seines 
Ediktes  für  Antigone  ein  Feind 
schlechthin  ist.  Freilich  ist  der 
Genetiv  zur  Bezeichnung  der 
Richtung  von  einer  Person  her 
in  attischer  Poesie  nicht  belegt 
(vgl.  Anhang  §  41),  und  deut- 
licher wäre  πρ08  rovs  (pilovs 
οτείχοντα  τάξ  έχ&ρών  καχά.  — 
Tovs  φ ί λον S  =  Πολυνείκη.    Der 

Plural  von  einzelnen  Personen  in 
unserem  Drama  60  -ψηφον  τνράν- 

νων  =  Κρέοντοδ,  542   ών  τοϋργον 

von  Antigones  Tat,  927  οϊδε  = 
Kreon,  1164  τέκνοιν  =  Αί/uovos, 
1173  οι  δέ  ζώντεξ==  Κρέων,  1263 
xravovras  (=  Κρέοντα)  τε  καΐ 
&ανόντα5  {==Αϊμονα).    Man  mag 

542  und  1173  eine  gewollte 
Dunkelheit  herausfinden ;  im 
ganzen  ist  anzuerkennen,  daß  nur 
ein  Schmuck  der  Rede  vorliegt. 
Yg\.  Anhang  §  3. 

11.  έμοΙ  μέν  ούδβίβ:  offen- 
bar aber  dir;  durch  einen  ähn- 
lichen unausgesprochenen  adver- 
sativen Gedanken  erklärt  sich 
das  μέν  in  v.  498,  634,  681;  vgl. 
Anhang  §  156  11.  —  mvOos 
ψίλίον:  Weitere  Beispiele  des 
gen.  obi.  bei  Substantiven,  welche 
eine  Aussage  bezeichnen,  s.  An- 
hang §  30.  —  Der  Anapäst  im 
fünften  Fuße  von  1 1  ist  dadurch 
entschuldigt,  daß  der  Name  Άντι- 
■ξόνη  nur  mit  dieser  Lizenz  im 
Trimeter  sich  anwenden  läßt. 
Dasselbe  gilt  von  Namen  wie 
Αμψιάρεωξ,  Δηιάνειρα,  Ευρυδίκη, 
Ιηπομέδων,  Οιχαλία,  Παρ&ενο' 
παΐο£,   Τειρεαίαξ  u.  ä. 


13.  14.  Zwei  σχήματα  sind  ver- 
bunden: 1.  Das  Zusammentreffen 
zweier  Begriffe  ist  durch  zwei- 
malige Setzung  desselben  Wortes 
bezeichnet  (sog.Nominalparataxe); 
in  unserem  Drama  v.  73  φίλη 
μέτ^  αύτον  κείσομαι  φίλου  μέτα, 
942  οία  πρόδ  οί'ων  ανδρών  πάσχω, 
977  μέλ^εοι  μελέαν  πάό'αν  κλαΖον', 
mit  Wechsel  von  Synonyma  155 
βασιλεύ?  veoyitds  νεαραΐοί  Ό'εων 
έττΐ  ουντυ%ίαΐ9',  das  zweite  Glied 
durch  Litotes  umgeformt  276 
ηάρειμι  δ  άκο)ν  ού%  έκονσιν;  mit 
logischem  Fehler  ist  das  σχήμα 
verwandt  142  (ετάχθησαν)  ϊσοι 
ηρός  laove;  vgl.  Anhang  §  223. 
2.  Die  an  sich  nicht  zu  erwar- 
tende Vereinigung  von  zwei 
Dingen  hebt  der  Stil  der  Tra- 
gödie ungemein  oft  durch  die 
Gegenüberstellung  der  Zahlwörter 
hervor.  Teiresias  und  sein  Diener 
sind  zwei,  aber  ihr  Sehen  geht 
nur  von  einem  aus,  δύ*  έξ  ivos 
βλέτΐοντε  989 ;  zwei  Brüder  haben 
an  einem  Tage  sich  gemeinsam 
den  Tod  gegeben   άδελφώ    δύο 

μίαν  και9•'    ήμέραν    μόρον    κοινόν 

κατειργάοαντο  55 ;  durch  ein  dop- 
peltes Todesverhängnis  sind  sie 
an  einem  Tage  gefallen  πρόδ 
διπλ,ηΰ  μοίραβ  μίαν  χαν^'  ήμέραν 
ώλοντο  170.  Die  eine  der  beiden 
Bestimmungen  kann  aus  dem 
Zusammenhang  erschlossen  wer- 
den μήτηρ  και  γυνή,  διπλούν  inos 
(leider  nur  ein  έργονί)  53.  Unsere 
Stelle  zeigt,  wie  sich  solcher 
Schmuck  der  Rede  abnutzt:  zu 
der  Einzahl  des  Todestages  bildet 
διπλ^η  χερί  einen  rein  formalen 
Gegensatz.  Fein  und  wirkungs- 
voll ist  ein  ähnlicher  Gegensatz 
4* 


52 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΑπεΙ  δε  φρούδος  έατιν  *Αργείων  στρατός 
έν  ννχτί  ττ]  νυν,  ουδέν  οίδ*  ύττέρτερον, 
οϋτ^  ευτυχούσα  μάλλον  οντ^   άτωμένη. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

τίδη  γ,αλως,  γ,αί  σ'  έγ.τος  αύλείων  ττυλών 
τοϋδ*  οϋνεχ    έξέτΐεμτΐον,  ώς  μόνη  κλύοις. 

ΙΣΜΗΝΗ 

τι  (5'   έ'στι;  δηλοΐς  γάρ  τι  χαλχαΐνουσ^  ετΐος. 


15 


20 


Eur.  Hec.  897  ώ5  τώδ^  άδελφώ 
ηλησίον  μια  φλογί,  8ισσή  μέριμνα 

μητρί^χρνφΘ"ητον  %ΘΌνί.  Bedeuten 
wird  8ιπλ^  χερί  durch  Wechsel- 
mord, sofern  einer  durch  die 
Hand  des  andern  gefallen  war. 
El.  206  &άνατοι  δι8ύμαιν  ^ειροΐν, 
von  Klytaimestra  und  Aigisthos ; 
Find.  Pyth.  II  9  χερί  διδύμα, 
von  Artemis  und  Hermes,  die 
beide  Hand  anlegen. 

15. 9p  ο  ο  tJ^o  δ  ist  Hypostase  von 
πρό  όδον:  d  382  οί  δ'  έηεί  οϋν 
φχοντο  iSä  πρό  όδον  έγένοντο 
(vorwärts  im  Bereich  des  Wegs 
gekommen  waren). 

16.  Es  ist  also  ganz  früher 
Morgen,  die  passende  Zeit,  damit 
Antigone  ihre  erste  Liebespflicht 
unbemerkt  vollziehen  kann.  — 
έν  ννκτι  τ^  vvv:  das  ist  die 
Nacht  nach  dem  Tode  der  Brüder. 
Man  hat  zwischen  den  Tod  und 
den  Abzug  der  Argeier  mehrere 
freie  Tage  einschieben  wollen, 
aber  das  verbietet  unsere  Stelle. 
Den  gleichen  Zeitpunkt  (den, 
seitdem  sie  von  den  Ihren  keine 
neue  Kunde  empfangen  hat)  be- 
zeichnet  sie    durch    die    beiden 

Sätze  ^1  δτον  έστερή&ημεν  und 
έπει  ψρονδόε  έοτιν  ^Αργείο)ν  στρα- 
τόδ]  sie  fügt  die  zweite  Zeitbe- 
stimmung adversativ  an,  weil  sie 
bei  dem  Tode  der  Brüder  schmerz- 
voll   betrachtend    verweilt    hat 

(μια  ■d'avovToiv  ημέρα  sachlich  = 
τότε  μέν  γαρ  έαείνο)  άπεϋ'ανέτην 
έν    uiä   ημέρα).    —    νπ έρ  τερ ον 


ist  'was  über  einem  anderen  ist', 
zunächst  örtlich,  dann  dem  Range, 
dem  Werte,  der  Kraft  nach  (so 
das  Adverb  631);  hier  einfach 
von  dem,  was  über  ein  anderes 
hinausgeht. 

17  enthält  die  Apposition  dazu : 
'weder  daß  ich  glücklicher,  noch 
daß  ich  elender  bin'. 

18.  kxTOe  ανΧεί(ον  ηνίων'. 
Haus  und  Hof  sind  von  einer 
Mauer  eingeschlossen,  in  deren 
Front  sich  die  avlfios  d'voa  zeigt 
—  doch  wohl  eine  und  nicht 
drei.  Sophokles  hat  die  Szene 
dahin  gelegt,  weil  es  wichtig 
war,  daß  keiner  der  Hausgenossen 
außer  Ismene  etwas  von  Anti- 
gonens  Vorhaben  wisse.  An  dem 
entsprechenden  Orte  spielt  Euri- 
pides'  Helene  (438),  weil  das 
Grabmal  des  Proteus  sichtbar 
sein  sollte  und  doch  nicht  inner- 
halb des  Hofes  liegen  konnte. 

19.  οννεκα:    für  ένεκα,  WOhl 

ausVerbindungen  wie  έκεινούνεκα 
(für  εκείνον  §νεκα)  abstrahiert.  — 

έζέπεμηον,  μετεηεμηόμην^  έ^ε- 
πεμπόμην  (O.R.951  τ/  μ'  έξεπέμ•ψι 
τώνδε  δο)μάτο)ν;).  Unten  161 
προύΟ'ετο  λέαχην  κοινφ  κηρνγματι 
πέμ-ψαξ.  Ebenso  findet  sich 
μεταπέμπο)  Statt  μεταπέμ- 
71  ο  μ  αι. 

20.  κάίχη  ist  eine  Art  Purpur-I 
Schnecke;  schon  im  Altertum  hat 
man  vermutet,  das  davon  gebil- 
dete καλχαίνω  solle  etwa  dasselbe 
bedeuten  wie  πορψύρω,  dem  man 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


5a 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

oi)  yoLQ  τάφου  νών  τώ  γ,αοιγνήτω  Κρέων 
τον  μέν  τΐροτίσας,  τον  ο'  άτιμάσας  ^χει; 
Έτεοκλέα  μεν,  ώς  λέγονϋΐ,  συν  δίχτ] 

^ρησθ'ειδ  δίκαζα  καΐ  νόαφ  κατά  χ&ονόδ 

€'/.ρνιρε  τοις  ένερ^εν  έ'ντιμον  νεχροΐς' 
τον  Ö'   ά^λίως  -θ^ανόντα  Πολννείτίονς  νέν,νν 
άστοΐσί  φασιν  έχχεχηρνχ^^αι  τό  μή 
τάφφ  χαλύιραί  μηδέ  χωχνσαί  τίνα, 


25 


in  Verbindungen  wie  noUa   δέ 

oi  κραδίη  ηόρφνρε  κιόντι  {Φ  551) 

die  Bedeutung  'überlegte'  gab; 
und  auch  Sophokles  kann  das 
sehr  wohl  gedacht  haben.  Die 
Bedeutung  ψροττίζειν  paßt  für 
die  Stellen,  an  denen  das  Wort 
in  alter  Zeit  vorkommt  (unsere 
und  Eur.  Heracl.  40  Ι/ώ  μέν  άμψΐ 
τοίαδε  καλχαίνοιν  τέκνοιε)  SOwie 
für  den  Eigennamen  Κάϊχαδ.  — 
δη  loZs  xa/^atVoraa:  duzeigst, 
daß  du  unnihvoll  überdenkst. 

21.  γάρ  begründet  oft  eine  nur 
durch  eine  Gebärde  ausgedrückte 
Bejahung  oder  Verneinung.  —  ov 

yao     τάφον     Κρέο>ν     Πολννείκην 

άτψάοαξ  Μ%ει;  will  Antigone  sa- 

fen ;  aber  die  Beschimpfung  wirkt 
räf  tiger  auf  der  Folie  der  Ehrung ; 
so  tritt  für  das  ursprünglich  be- 
absichtigte Objekt  vc[.v  τώ  κα- 
οιγνήτω  ein,  das  dann  in  τόν 
μεν  und  τον  δέ  zerlegt  wird.  — 
ajtju aoas  Ιεχε ι :  ξ^  (υ  mit  dem 
Partizipium  des  Aorists  als  Ersatz 
für  das  Perfekt  ist  wohl  eine 
volkstümliche  Bildung,  die  sich 
entwickelt  aus  Verbindungen,  in 
denen  ίχοι  seine  Grundbedeutung 

haben     [A    356    έΐών    γάρ     έχει 

γέρας)  oder  halten  (Hes.  Erg.  42 

κρύχραντία  γάρ    άγονοι   βίον    Ό'ευι 

avd-ρώηοιοι)  bewahrt;  sie  ist  bei 
Sophokles  besonders  in  der  'Anti- 
gone' häufig.  Sie  wird  gebraucht 
zum  Ersatz  für  ungebräuchliche 
aktive  Perfekte  (von  κηρύοοο)  32, 


192,  ταράσσω  794)  oder  weil  sie 
eine  Anaphora  (1068)  oder  eine 
größere  Konzinnität  des  Satzbaus 
(so  hier)  ermöglicht,  vor  allen 
Dingen  aber,  weil  sie  für  den 
Bau  des  Trimeters  so  bequem 
ist  (vgl.  Thielmann,  Festschrift 
für  Christ  294  ff.).  Über  die  Be- 
deutung von  ατιμάζω  Vgl.  ZU  572. 
23 ff.  χρησϋ'είδ  kann  keinen 
aktiven  Sinn  haben,  δίκη  δικαία 
ist  sinnlos ;  keine  Konjektur  hat  die 
Rede  von  unerträglicher  Weitläu- 
figkeit befreien  können.  Hier  wird 
wirklich  einmal  der  Fall  vorliegen, 
daß  Fragmente  einer  Erklärung  in 
denText  gedrungen  und  von  einem 
unbefugten  Kritiker  irgendwie 
dem  Metrum  angepaßt  sind. 

25.  ΜνερΟ-εν  auf  die  Frage 
wo?  wie  κάτο)0•£ν  1070.  Vgl. 
Anhang  §  28.  —  ϊντιμον  ν  ε- 
κροΐς:  άτιμος  ist  der  Tote,  dem 
die  Seinen  die  Totenopfer  nicht 
darbringen;  Α esch.  Cho.  470  οϋτω 
γάρ  äv  σοι  δαίτεβ  ίινομοι  βροτών 
κτιζοίατ'  εΐ  δέ  μή,  παρ*  ενδεί- 
m'OiS  ίστ]  άτιμος  έαπύροιαι  κνί' 
σωτοΖς  %&ονός. 

26.  Πολνν είκονς  νέκνν  als 
ein  Begriff  gedacht,  dem  in  Nach- 
bildung homerischer  Wortfülle 
d-ανόντα  beigegeben  wird,  hier 
durch  die  Beifügung  von  άΟΊίως 
mit  selbständigem  Inhalt  versehen. 

27.  Das  Kompositum   έκκεκη- 

^p  ν  χ  1*^  α  <  hebt  den  Β egrif  f  ö  f  f  e  η  t- 
lich  hervor,  vgl.  oben  7  f. 


54 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


έαν  (5'   άγ,λαυτον,  άταφον^  οίωνοίς  γλνχνν 
^ησανρόν  είοορωοι  τνρός  χάριν  βοράς, 
τοιαύτα  φα  σι  τον  αγαθόν  Κρέοντα  σοι 
χαμοί  —  λέγω  γαρ  χαμέ  —  χηρύξαντ^  έ'χειν, 
χαι  δεϋρο  veiad^ai  ταντα  τοΐοι  μή  εΐόόσιν 
σαφή  προχηρύξοντα,  χαι  το  ττράγμ    άγειν 
ούχ  ώς  τναρ'  ουδέν,  αλλ'  δς  αν  τούτων  τι  δρα, 
φόνον  τΐροχεΐσ^αι  δημόλενστον  έν  τΐόλει.  — 


35 


29.  Die  Stellung  αταφον 
άχλαντον  (so  der  Laurentianus) 
streitet  gegen  den  feststehenden 
Sprachgebrauch.  Vgl.  X  386  κεζ- 
ται  ηάρ  νήεοοι  νέκνδ  άκλαντοδ 
α&αττ  Toe.  λ  54  άκλαντον  καΐ 
ά&αητον.  72  μή  μ'  άκλαν  τον 
ά&απτον  ιών  δπι&εν  καταλεί- 
πειν.  Eur.  Hec.  30  άκλαντος  ατα- 
ψοβ.  Alkaios  Anth.  Pal.  ΥΠ  247 
άκλαντοι  και  aQ-απτοι.  Zu  οίοι- 
voZe  vgl.  205f. 

30.  ϋ-ησανρός  braucht  keine 
Schatzkammer,  sondern  kann  sehr 
wohl  eine  Vorratskammer  sein 
([Arist.]  Oec.  II  38  Άντψένψ 
Tovs  τε  &ησανρον8  rovs  παρά.  ras 
oSoi>£  ras  βασύ,ικάξ  άναπληρονν 
έκέλευε  τούδ  σατράπαξ  κατά  τόν 
νόμον  τόν  τηξ  γ^ώραζ'  οπότε 
δέ  διαπορεύοιτο  στρατόπεδον  ή 
Μτερο5  dylos  άνευ  τον  ßaaudros, 
Τΐέα-ψα?  τινά  παρ''  αντον  έπώλει 
τά  έκ  των  θησαυρών).  Davon 
scheint  βοράζ  abzuhängen :  zum 
Fraß  nach  Lust  (Phil.  1156  vvv 
καλόν  κορέσαι  στόμα  πρ  os  χάριν 
έμάξ  σαρκόξ).  Natürlich 'begnügen 
sich  die  Raubvögel  nicht  mit 
dem  Ansehen  der  Leichen' ;  aber 
zunächst  ist  der  Tote  für  sie  doch 
yXvxvs  είαοραν. 

^Μ.τόν  ά/ α  ι9•<ί ν  ironisch  (wie 
[ΑτρεΖδαι  ayad-oi  οτρατηλάται 
Phil.  873),  dein  lieber  Kreon, 
der  von  dir  als  der  edle  Kreon 
bezeichnet  wird.  Antigone  fügt 
zuerst  ruhig  den  dat.  ethicus  bei ; 
aber  sobald  sie  ooi  gesagt  hat, 


wird  sie  daran  gemahnt,  daß  auch 
ihr  selbst  der  Befehl  gelte.  Daher 
κάμοί,  wozu  sie  mit  Nachdruck 
hinzusetzt  λε  νω  ya()  x<i/ie,auch 
mir,  die  er  schlecht  kennen 
mußte.  Uns  klänge  Ιίγω  γάρ 
κάμοί  natürlicher;  die  Alten 
lieben  es,  Worte,  die  sie  nur  als 
solche  anführen,  doch  der  Struk- 
tur anzupassen,  wie  δταν  Γάιον 
γράγχι  τις,  wenn  einer  den  Namen 
Gaius  schreibt  u.  ä.  (Anders 
unten  567  ά?Χ  ^δε  μέντοι  αή 
λέγε). 

33.  νεϊσ&αι:  Futurisch  wie  Τ 
330  {θ'νμόδ  .  .  ϊώλπει)  οίον  έμέ 
φθΊσεα&αι  . .  oh  δε  τε  Φ&ίηνδε  νέ- 
εσ&αι.  —  τοϊσι  μή  είδ όσ ιν. 
denen,  die  es  etwa  noch  nicht 
wissen  sollten;  auch  ironisch  ge- 
meint: wie  sollten  die  Geronten 
von  der  Proklamation  des  Königs 
nichts  wissen?  Kreon  versammelt 
diese,  damit  sie  σκοποί  των  εέρη- 
μένων  seien;  die  Proklamation 
wiederholt  er,  weil  er  sie  gern 
noch  einmal  aus  seinem  eigenen 
Munde  hört.  —  μή  είδόσιν  ist 
dreisilbig  zu  sprechen  wie  μή  εΐ- 
δέναι  263  und  535. 

34.  äye^ivJmvoui^i^tviyfiQiTQ. 
AttiscEeiT^^yfiai^ai) "ist   ipnisch. 

35.  παρ"*  ουδέν:  eritTang  an, 
neben,  im  Vergleich  mit,  soviel 
wie;  Anhang  §7111.  Natürlich 
ist  das  wieder  ironisch  gespro- 
chen. —  6s  Slv  τούτων  τι  δρα, 
τούτω  .  . ;  vgl.  Anhang  §  92  Π. 

36.  προκεΖσ&αι,   wie  Thuk. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


55 


Όντως  έχει  ool  ταϋτα,  χαΐ  δείξεις  τάχα 
εϊτ^  ευγενής  τΐέφνχας  εϊτ^  έσΟ-λων  γ,αγ,ή. 

ΙΣΜΗΝΗ 

τι  δ\  ώ  ταλαΐφρον,  εΐ  τάδ'  έν  τούτοις,  έγώ 
λνονσ'  αν  εί'^'  άπτοναα  τΐροσ&είμην  τΐλέον ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

^ί  ξνμτΐονήσεις  χαί  ξννεργάστ],  σχότΐει. 

ΙΣΜΗΝΗ 

ηοΐόν  τι  χινδννενμα;  τνοΐ  γνώμης  τΐοτ'  ει; 


40 


III 45, 1,  δ•ανάτον  ζημία  πρόκειται, 
(vgl.  Rhes.  162  παντί  γαρ  προκεί- 
μενον  κέρδο«  ηρΟ£  ^ργφ  την  χάριν 

τίκτει  διηΐην)  vom  Gesetze,  das 
öffentlich  ausgestellt  ist  (48 1),  auf 
die  durch  Heroldsruf  verkündete 
Strafe  übertragen.  —  φόνοεδη- 
μόλενοτοδ  durch  Steinigung 
vom  Volke  vollzogene  Tötung; 
anders  ausgedrückt,  so  daß  der 
Tod    personifiziert   ist :    λενστήρ 

^ήμον  μόροδ  (Sept.   181.) 

37.  οϋτωδ  βχει  σοι  ταϋτα, 
wie  El.  938.  Ähnlich  τοιαϋτά  σοι 
ταΰτ'  εστίν  Ο.  C.  62  und  El.  761. 

38.  'Du  wirst  bald  zeigen,  ob 
du  im  vollen  Sinne  des  Wortes 
edel  oder  aus  der  Art  geschla- 
gen bist'.  Durch  Hinweisung  auf 
den  Adel  der  Eltern  hofft  Anti- 
gone  um  so  eher  Ismene  auf  ihre 
Seite  zu  ziehen. 

39.  ώ  ταλαΐφρον:  etwa  so- 
viel wie  'UnseHge!'.  Sie  hat  sie 
völlig  verstanden ;  aber  sie  kann 
sich  noch  nicht  entschließen,  An- 
tigones  Vorsatz  als  wirklich  zu 
setzen.  —  ει  τάδ*  έν  TovTois: 
wenn  diesTn^  solcTier  Lage  ist, 
wenn  die  Dinge  so  stehen. 

40.  λνονσα    εΐ&     άτι  το  ν  σα: 

lösend  oder  bindend.  Durch  diese 
wohl  sprichwörtliche  Verbindung 
drückt  Ismene  ihre  gänzliche  Hilf- 
losigkeit aus.     λνειν  und  αττ,τειν 


bedeuten  'einen  Knoten  lösen  und 

schürzen',    wie    κά&αμμα,    αμμα 

λύειν,  Vgl.  Ai.  1317  und  unten 
1112.  Die  Griechen  bezeichnen 
oft  durch  die  sog.  polare  Aus- 
drucksweise einen  Begriff,  indem 
sie  ihn  in  zwei  in  ihm  enthaltene 
Gegensätze  zerlegen,  z.  B.  ούτε 
πάσχο)ν  οντε  δρών  unter  kei- 
nerlei Umständen;  τί  δρών 
ή  τί αχονών  auf  welche  irgend 
denkbare  Weise;   nßjv  ειπείν 


έσθΊόν  ij  κακόν  λόγον  (1245)  ehe 
sie  irgend  ein  Wort  gespro- 
chen hatte;  in  Überschreitung 


des  wirklich  Möglichen:  oi  τ 
δντεδ  Ol  τ*  άπόντε«  (1109)  alle 
meine  Diener;  mit  unlogischer 
Hinzufügung  eines  dritten  Gliedes 
689.  Vgl.  Anhang  §  228.  —  r/ 
Αν^^π ροσ Ο'εία  ην    πλέον:     was 

^ännich  noch  weiter  dazu  tun, 
an  diesem  Sachverhalt  ändern? 

42.  Schol.  έκ  τούτον  ήδη  τό 
ή&ο«  δρα  κίνδνν ενμ  α  καΐούση« 
τό  Μργον.  —  π  οι  γνώμηΰποτ' 
ε  Ι;  Wohin  in  deinem  Denken  bist 
du  geraten  (El.  922  ούκ  οϊσβ'* 
δποι  γνώμης  ψ^9ΐί)•ι  Und  WO  be- 
findest du  dich  jetzt?  Dieselbe 
Prolepse  Arist.  Av.  9  alV  ονδέ 
ποΖ  γήί  έσμίν  οϊδα  wohin  auf  der 
Welt  wir  gekommen  sind  und 
wo  wir  uns  jetzt  befinden.  (Vgl. 
Anhang  §  32,  1). 


56 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ει  τόν  νεχρόν  ξύν  rfjds  τιονφι,εΐς  χερί. 

ΙΣΜΗΝΗ 

ή  γάρ  νοείς  ^ότΐτείν  σφ  ,  απόρρητον  πόλει; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

τόν  γονν  έμόν  —  χαΐ  τόν  οόν  —  ήν  σύ  μη  ^έλης 
άδελφόν  ού  γάρ  όή  τΐροδονο'  άλώσομαι, 

ΙΣΜΗΝΗ 
ώ  σχετλία,  Κρέοντος  αντειρηχότος; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
αλλ*  ουδέν  αύτφ  των  έμων  μ'  εϊργειν  μέτα. 


45 


43.  κουφίεΖδ:  Antigene  hat 
nicht  nur  die  Leiche  mit  Erde 
bestreut,  sondern  mehr  getan: 
247  κάφαγιστεύοαξ  α  χρή;  dazu 
wird  es  nötig  gewesen  sein,  daß 
sie  die  Leiche  aufhob.  Vgl.  Ai. 
1411  πλενράζ  οϋν  έμοι  τάσδ'  έπι- 
χούφιζε.  Der  technische  Aus- 
druck der  Prosa  für  das  Aufheben 
der  Leichen  zum  Zwecke  der  Be- 
stattung ist  άναιρετσ&αι.  —  Eine 
besondere  'Zartheit*  soll  in  dem 
Worte  schwerlich  liegen.  Ver- 
standen hat  Ismene  sie  längst, 
die  Frage  v.  42  gibt  ihr  die  Furcht, 
nicht  die  Ungewißheit  ein:  so 
will  Antigene  jetzt  so  deutlich 
werden,  daß  sie  nicht  mehr  aus- 
weichen kann,  und  streckt  ihr 
die  Hand  entgegen:  'ob  du  im 
Verein  mit  dieser  Hand  die  Leiche 
aufheben  willst'. 

44.  Nun  fährt  sie  entsetzt  zu- 
rück, als  sie  hört,  was  sie  auszu- 
sprechen nicht  wagte.  —  απόρ- 
ρητον (Neutrum)  πόλει,  Appo- 
sition zu  ί}άπτειν.  πόλει  kann 
sprachlich  Dativobjekt  oder  Da- 
tivus  auctoris  sein ;  für  die  letzte 
Auffassung  entscheidet  79.  (Cors- 
sen,  N.  Jahrbb.  XXXI  227). 

45.  Allerdings,  er  ist  ja  meiner 
—  und  auch  deiner  —  wenn  du 
nicht  willst.    Ähnliche,  doch  we- 


niger pointierte  Verwendung  des 
Possessivums  der  ersten  und 
zweiten  Person  Eur.  El.  969  f.  OP. 
πώξ  γάρ  χ,τάνο7  viv,  ή  μ  ^Ο'ρε-ψε 
κάτεκεν;  Η  Α.  ώσπερ  πατέρα  οόν 
-ήδε  κάμόν  ώλεσεν. 

46.  Schol.  45  Ζΐίδνμόε  φησιν 
νπό  των  ύπομνηματίστών  τόν 
έξηζ  στίχον  νενο&ενσ&αι.  Als  die 
νπομιηματισταί  oder  νπομνη- 
ματισάμενοι  Zitierte  Didymos 
wohl  eine  editio  Oariorum,  welche 
die  früheren  υπομνήματα  (ur- 
sprünglich als  „Grundlage  für  die 
Erinnerung"  hergestellte  Nach- 
schriften exegetischer  Vorlesun- 
gen, dann  auch  „Kommentare" 
in  unserem  Sinne)  vermutlich  ohne 
Nennung  der  einzelnen  Erklärer 
zusammenfaßte.  Wenn  sie  v.  46 
für  unecht  erklärten,  so  müssen 
sie  ihn,  da  er  ihnen  an  sich  keinen 
Anstoß  bieten  konnte,  in  guten 
Handschriften  nicht  gefunden 
haben.  Er  ist  wohl  von  einem 
vorwitzigen  Leser  zur  Verdeut- 
lichung interpoliert  wie  Eur.  Iph. 
T.  720  Or.  1024. 

48.  τ  ω  j' ^/^iw?' kräftiger,  wenn 
wir  es  als  Neutrunj  fassen;  vgl. 
Anhang  §  4.  —  μέτα  für  //«'r- 
εστίν ,  vgl.  El.  536  άλλ^  ov 
μετήν  αντοίοι  την  /'  έμήν  κτα- 
νεΖν, 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


57 


ΙΣΜΗΝΗ 

οϊμοι'  φρόνηοον,  ώ  '/.ασιγνήτη,  τΐατήρ 
ώς  νφν  άττεχ^ής  δνσχλεής  τ'   άττώλετο 
τΐρός  αυτοφώρων  άμπλαχημάτων,  öcrcXdg 
όιρεις  άράξας  αυτός  αύτονργφ  χ^ρί' 
έπειτα  μήτηρ  χαΐ  γυνή,  όιτΐλοϋν  €7Cog, 
τίλεχταΐσιν  άρτάναισι  λωβάται  βίον' 
τρίτον  (5'  άδελ(ρώ  δύο  μίαν  καθ•'  ήμέραν 
αντοχτονουντε  τώ  ταλαιπωρώ  μόρον 
ycoivdv  χατειργάσαντ'  έπαλλήλοιν  χεροΐν. 
νυν  d'   αύ  μόνα  δή  νώ  λελειμμένα  οχοΊΐει 
δσφ  χάχιστ^   όλονμε^•' ,  ει  νόμου  βία 
ipfjcfov  τυράννων  ή  χράτη  παρέξιμεν. 


50 


55 


60 


51.  ττρόδ  (von  . .  her,  infolge), 

αντο  φώρων  ά  μηλαχη  u  άτ  ο)  ν 
gehört  wohl  zu  άπώλετο,  nicht 
zu  άράΐαξ]  vgl.  Ο.  R.  1236  {τέ- 
&νηκε  &£Ϊον  Ιοκάστηδ  κάρα)  ώ 
δνστάλαινα,  ττρόδ  τίνο£  ηοτ  ai- 
rlas; Sonst  ist  αντόφωροξ  der  in 
flagranti  2λ%,φώρ  Betroffene.  Das 
würde  auf  Ödipus  passen,  wenn 
die  Entdeckung  während  der  Ver- 
mählung oder  unmittelbar  nach- 
her erfolgt  wäre ;  aber  er  hat  ja  mit 
lokaste  vier  Kinder  gezeugt. 
Wir  werden  also  annehmen  dür- 
fen, daß  Sophokles  αύτόγιορα  «,//- 
ηίακήματα  als  'selbstentdeckte' 
(ι5π^  αύτον  φωρα&έντα)  gefaßt 
und  hier  dieselbe  Mythopoeie 
wie  im  Ödipus  Tyrannos  voraus- 
gesetzt hat.  Dagegen  weicht 
er  von  dieser  ab,  wenn  er  Ödi- 
pus an  der  Blendung  sterben 
und  ihm  lokaste  im  Tode  folgen 
läßt. 

52.  avTOe  αντον ργφ  χερί: 
Fülle  des  Ausdrucks  zum  Zweck 
der  Verstärkung;  vgl.  Eur.  Iph. 
Aul.  1178  avTOs  κτανών,  ονκ  äXXos 
ovd     aXlrj  %ΐρΙ. 

54.     λοίβαται:    Ιώβη    faßt  die 

Begriffe  Schimpf,  Schuld,  Frevel 


zusammen;  hier  das  Verb  = 
schimpflich  enden. 

56.  αντοκτονονντε,  άλΧη- 
Χοκτονονντε,  wie  das  Reflexivum 
oft  in  reziprokem  Sinne  gebraucht 
wird,  vgl.  unten  145  κα^'  αντοΐν, 
Aesch.  Sept.  664  ϋ•άνατο8  ώ§^  av- 
τοκτότοδ.  717.  έπει§άν αντοκτόνοε 
αντυδάικτοι  ■θ'άνωσιν.  787  ανδρε« 
τεΟ'νάσιν    έκ    %ερών    αντοκτόνοιν. 

61.έ7ΐαΧλήΧοιν  χεροΖν:  επάλ- 
ληλο« ist  eine  Hypostase  von  έπ ' 
άλλήλοιν  oder  έπ^  άλλήλοιξ.  Be- 
zeugt ist  es  nur  in  der  Bedeu- 
tung 'ununterbrochen  aufeinander 
folgend';  aber  Sophokles  kann 
das  Wort  sehr  wohl  gebildet 
haben,  um  auszudrücken,  daß  die 
eine  Hand  unmittelbar  nach  der 
anderen  tätig  war. 

58.      μόνα   νώ    λ  ελειμ  μ  έν  α'. 

'Darum  müssen  wir  uns  erhalten' 
denkt  sie;  anders  würde  Anti- 
gone  schließen  und  schließt  Eiek- 
tra  (El.  950 ff.). 

60.  ■ψηφον:  Der  Stimmstein 
bezeichnet  auch  den  Beschluß  der 
Abstimmenden,  dann  sogar  den 
Beschluß  eines  einzelnen  (632). 
κράτη  ist  die  Machtfülle  des  Herr- 
schers. 


58 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


αλλ'  έννοεΐν  χρή  τοϋτο  μεν  γνναΐγ^   δη 
έφνμεν,  ώς  τΐρός  άνδρας  ού  μαχονμένα' 
έπειτα  δ^   οϋνεν^   αρχόμεσ^-'  εν.  κρεισσόνων, 
χαΐ  ταϋτ    αχονειν  χάτι  τώνδ'  άλγίονα. 
έγώ  μέν  οϋν  αιτούσα  τους  ύτΐό  χΒ^ονός 
ξνγγνοιαν  ϊσχειν,  ώς  βιάζομαι  τάδε, 
τοις  έν  τέλει  βεβώσι  πείθομαι'  το  γαρ 
περισσά  πράσσειν  οντ,  εγει  νουν  ούδένα. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

οντ'  αν  κελεύσαιμ'  οντ    αν,  ει  ϋ-έλοις  έτι 
πράσσειν,  έμοϋ  y'   αν  ήδέως  δρωης  μέτα. 


65 


61.  In  leichtem  Anakoluth  folgt 
auf  τοϋτο  μέν  (einerseits)  ν.  63 
Μπειτα. 

63f.  οννεχα:  aus  τούτον  irsxa 
δτι  zusammengezogen,  zunächst 
nurfür  (ΪΓί  weil,  dann  auch  für^ri 
daß  gebraucht.  —  άρχόμεσβ-' 
ix  κρεισοόνοιν.  κρείσσοσιν  νττο- 
τετάγΗε&α,    Der  Inf,  άκονειν  ist 

zu  όρχόμεαθ-α  epexegctisch  bei- 
gefügt: 'wir  sind  Mächtigeren 
Untertan,  dies  und  noch  Schmerz- 
licheres uns  gebieten  zu  lassen . 
Ähnlich  unten  706  //j?  wv  L•  ή&οδ 
μοννον  έν  σαντω  φορεί,  δ  φήδ  συ, 
κονδέρ  άΙΙο,  τοντ'  όρ&ώδ  εχειν; 
genau  so  nach  einem  aktiven 
Verbum  des  Gebietens  Eur.  Hei. 
1638  ΘΕΟΚ.  .  .  ov  κρατονμεν. 
X.O.  δσια  δράν,  τα  δ  ^κ§ικ'  ον. 
Vgl.  Anhang  §  126,  3. 

65.  τονδ  υπό  χϋΌνόδ'.  die 
χ&όνιοι  β'εοί  wie  die  Toten. 

66.  ξνγγνοιαν  ΐσχειν:  Wort- 
verbindung für  das  einfache  σνγ- 
γιγνώοκειν  —  'mit verstehen'  und 
daher  verzeihen.  Wer  'kein  Ein- 
sehen' mit  dem  Fehlenden   hat, 

ist  άγνώμων.  —  β  ιάζο μ  at  τ^Β.'Ά- 
sivisch  wie  1073  έκ  σον  βιάζονται 
τάδε:  persönliches  und  sachliches 
Objekt  verbunden  wie  Phil.  1366 

καμ^  άναγκάοειξ  τόδε;  Vgl.  An- 
hang §  54. 

67.  τοΐ?  έν  τέλει  βεβώσι\,άϋίϊ&α. 


die  an  der  entscheidenden  Stelle 
stehen,  der  Obrigkeit;  in  Prosa 
überaus  oft  ohne  Partizip,  βεβη- 
κέναι  ist  nur  schmuckvoller  Er- 
satz für  είναι.   Anhang  §  23 1 ,  Π. 

69.  Schol.   δαιμόηον    τό    ή&οδ. 

'Ismenes  sanfte  Einwendungen 
sind  der  erste  Widerstand,  auf 
den  Antigone  stößt;  aus  dem  Un- 
gestüm, mit  dem  sie  ihn  nieder- 
wirft, läßt  sich  die  Energie  und 
Schnelligkeit  ermessen,  mit  der 
sie  handeln  wird.  Der  Zusammen- 
stoß mit  Kreon  muß  deshalb  sehr 
nahe  liegen,  und  er  wird  furcht- 
bar sein'.  H.  Jordan,  N.  Jahrbb. 
XXIIl  81. 

70.  Wir  würden  wohl  ein  Ver- 
bum des  Handelns  wählen,  die 
Tragödie  liebt  den  Wechsel:  89 
οΐδ'  άρέσκονσ  ols  μάΙισΟ'^ 
άδεΐν  με  χρή;  835  ήμεΖδ  δέ  βρο- 
τοί  και  ^'νητογενεΐα;  898  φίλη 
μέν  ήξειν  πατρί,  π ροσ φιλήξ  δέ 
σοι;    1067    νέκνν  νεκρών  άμοι- 

βόν.  So  wechselt  der  Dichter  ab- 
sichtlich zwischen  δδε  und  ο-δτο«, 
ohne  daß  ein  Bedeutungsunter- 
schied vorläge:  189  -ή δ'  εστίν  ή 
σώζονσα  και  ταύτηδ  ϊπι  πλέον- 
τεδ  όρα'ηϋ  τον£  φίλον£  ποιούμεϋ'α; 
296  τοϋτο  και  πόλειξ  ηορΟ'εΐ, 
τόδ'  άνδραξ  έξανίστησιν  δόμοιν', 
673  αν  τ  η  πόλειξ  τ'  δλλνσιν  ήδ^ 
άναστάτον?   οΙ'κον£  τίδ'ησιν ,    ή  δ  e 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


59 


«λλ'  Lod-    δΐίοΐά  σοι  όοχεΐ'  χεΐνον  δ^  έγώ 
-d^aipw.     χαλόν  μοι  τοϋτο  ποωύστ]  χ^ανεΐν. 
φίλη  μετ    αύτον  χείσομαι,  φίλου  μέτα, 
δοία  7νανονργήσασ^ '  έπεί  τΐλείων  χρόνος, 
δν  δει  μ'  αρέσζειν  τοις  γ,άτω\των  ένΒ^άδε' 
έχει  γάρ  αΐεΐ  χείσομαι.     σν  δ  j  ει  δογ,εΐ, 
τα  των  Ό-εων  έντιμα   άτιμάσασ*  έχε. 

ΙΣΜΗΝΗ 
έγώ  μεν  ούχ  άτιμα  τΐοιονμαι,  τό  δh 
βία  τΐολιτων  δράν  έ'φνν  αμήχανος. 
ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
σν  μέν  τόδ^   αν  τΰρούχοι  '  έγώ  δε  δη  τάφον 
χώσονσ'  άδελφφ  φιλτάτφ  τΐορεύσομαι. 

ΙΣΜΗΝΗ 
Οί'μοι  ταλαίνης  ώς  νττερδέδοιχά  σον. 


80 


ι 


συμμάχου  δορόδ  τροπάς  καταρ- 
ρήγνυσΐ]  vgl.  Anhang  §  218.  — 
Wenn  ήδέωξ  richtig  überliefert 
ist,  so  steht  es  nicht  subjektiv 
(gern),  sondern  objektiv  (in  einer 
{für  mich]  erfreulichen  Weise). 

71.  lad"*  όποϊά  σοι  Soxel, 
όποΧα     οΐσ&α^     είοέναι    φήΰ ,    _8βί 

immerhin  so  klug  und  so  J)e- 
sonnen,  wie  es  dir  nur  beliebt. 
In  dieser  scheinbaren  Konzession 
liegt  eine  bittere  Zurückweisung 
der  guten  Lehren,  welche  Ismene 
ihr  erteilt  hatte;  ψρονψον  (49), 
OHOnsc  (58),  έννοεΐν  %ρή  (61)  hatte 
sie  ja  gesagt. 

72.  Durch  die  Intei-punktion 
fällt  auf  d-äypro  ein  besonderer 
Nachdruck;  vgl. zu 658.  Wittialov 

μοι  —  d-avElv  Vgl.  Ai.  1310 
έη,εΐ  καΐόν  //οι  rovS'  ΰπερτίονον- 
μένίρ   d'avsZv. 

74.  δσια  πανουργήσασα, 
weil,  was  in  Ismenes  Augen  ein  πα- 
τούργημα  ist,  Antigoucn  als  δσιον 
gilt.  Der  Satz  mit  ^ττ«/ begründet 
den  nicht  ausgesprochenen  Ge- 
danken τό  δέ  φίλη  μετά  φίλου 
•κείσεο&αι  περί  πλείστου  ποιούμαι. 


75.  των  έν&άδ ε  ^  ή  τοΖδ  έν- 
β-άδε.    Anhang  §43  Α. 

77.  τά  των  &6ών  ίντιμα 
kann  wohl  nicht  bedeuten  τάπαρά 
τοίδ  ϋ•εοΐδ  Μντιμα,  sondern  es 
müssen  gemeint  sein  die  (sonst 
bei  den  Menschen)  in  Ehren  ste- 
henden Göttersatzungen. 

78.  Ich  setze  sie  nicht  als  άτιμα 
an;  vgl.  OC.  584  τά  ^'  iv  μέσω  .  . 
δι^  ούόενόδ  ποι^ ;  Phil.  499  τον- 
μόν  έν  σμικρφ  μέρο5  ποιούμενοι. 

—  Beispiele  des  für  uns  abun- 
dierenden  Artikels  beim  Infinitiv 
Anhang  §  129. 

79.  ^φυν  ά μήχανοε:  ά&ΐ  A.0- 
rist  fließt  bei  diesem  Verbum  in 
der  Poesie  seiner  Bedeutung  nach 
fast  völlig  mit  dem  Perfekt  zu- 
sammen: ich  wurde  geboren  und 
bin  jetzt. 

80.  Du  magst  dies  als  Vor- 
wand brauchen,  daß  ein  Gebot 
der  Gemeinde  vorliege,  welches 
Beachtung  fordere. 

82.  otuoi  kann  mit  ταλαίνης 
verbunden  werden,  aber  natür- 
lich auch  allein  stehen,  so  daß 
ταλαίνης  zu  σοϋ  gehört.    Ebenso 


60 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

μή  'μου  τνροτάοβεί'  τον  σόν  έξόρ^ον  τοότμον. 

ΙΣΜΗΝΗ 

«λλ'  οϋν  ηρομηνύθΎ}ς  γε  τοΰτο  μηδενΐ 
τονργον,  χρνφ'^  δε  χεϋΟ-ε,  σνν  ό'   αντως  εγώ. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

οϊμοί,  -/.αταύδα'  τζολλόν  έχ&ίων  έστ] 
οιγώσ  ,  εάν  μή  τΐάσι  γ.ηρνξϊ]ς  τάδε. 

ΙΣΜΗΝΗ 

^ερμήν  έτΐΐ  ιρνχροΐσι  χαρδίαν  έχεις. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
αλλ*  οίδ'  όρέσχονσ^  οΐς  μάλισ^^^  άδεΐν  με  χρή, 

ΙΣΜΗΝΗ 

ει  ycal  δννήσΐβ  γ*'  άλλ*  αμήχανων  έρας. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ούτίονν,  δταν  δη  μή   σ&ένω,  πετΐαύσομαι. 


85 


90 


ist  eine  doppelte  Auffassung  mög- 
lich El.  920  ψεν  rfje  aroias  (5£  σ' 
έηοιχτίρω  πάλαι. 

84.  άλλ^  ονν  .  .  /£  aber  nun 
wenigstens;  Anhang  §  146  IL 

85.  σύν  steht  adverbial;  An- 
hang §  64,  3.  —  avTws:  Statt 
von  ό  avTös  das  korrekte  ώσαύ- 
Tojs  zu  bilden,  bildet  die  Sprache 
auch  von  avros  ein  αντως,  das 
seinen  Akzent  wohl  όντως  ver- 
dankt. 

86.  οϊμοι  ist  auch  eine  Inter- 
jektion des  Ärgers;    vgl.  Α  149 

ώμοι,  άναιδείην  Ιπιειμένε ,  κερ- 
δαλεόψρον  und  V.  320.  —  καταν- 
S  α :  Natürlich  entreißt  ihr  der  Un- 
mut dies  Wort;  sie  kann  doch 
nicht  wünschen,  daß  die  Voll- 
ziehung des  Liebeswerkes  ver- 
eitelt werde.  Aber  es  erbittert 
sie,  daß  die  Schwester  ihr  durch 
das  Verschweigen  nun  doch  eine 
Art  von  Liebesdienst  leisten  will ; 
deshalb  drückt  sie  auch  den  Be- 
griffsinhalt des  Partizips  σιγώοα 


noch  einmal  durch  den  Neben- 
satz aus  (Anhang  §  211)  und 
steigert  ihn  durch  Beifügung  von 
πασι.  —  πολλόν:&0  ^10.  ionische 
Prosa.  Vgl.  Tr.  1196  πολίόν  άροεν 

έκτεμΟν&*   ouov  άγριον  ϊλαιον. 

88.  δ•ερμός  ist  dem  Hellenen 
der  Frevler  (Aesch.  Sept.  585 
ξννεισβάξ  ηΐοϊον  ενοιβής  άνηρ 
ναντχιοί  δ-ερμοΐς),  und  frevelhaft 
muß  Antigonens  Äußerung  der 
Schwester  erscheinen.  Das  hat 
die  Bezeichnung  der  schaurigen, 
weil  mit  dem  Steinigungstode 
bedrohten  Tat  durch  ιρυχρός  her- 
beigeführt. Das  Beispiel  für  die 
contentio  ad  Her.  IV  2 1  in  re  fri- 
gidissima  cales,  in  ferüentissima 
friges  war  schwerlich  ähnlich  ge- 
meint. 

90.  Ja  {γέ),  du  wirst  ihnen  ge- 
fallen, wenn  du  es  auch  {και) 
auszuführen  vermagst. 

91.  Verächtlich     gesprochei 
'Das  brauchst  du  mir  nicht  ersi 
zu  sagen;  das  weiß  ich  selber. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


61 


ΙΣΜΗΝΗ 

αρχήν  δε  ^ηράν  ον  τίρέτζει  τάμήχανα. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

εί  ταντα  λέξεις,  έχ^αρτ)  μεν  έξ  έμον, 
έχ&ρά  όέ  τψ  d-avovrt  προσχείστ]  δίχτ]. 
αλλ'  äa  με  γ,αΐ  τήν  έξ  έμοϋ  ονσβονλίαν 
ηα&εΐν  το  δεινόν  τοϋτο'  τιείσομαι  γαρ  ού 
τοοοντον  ονδέν  ώστε  μή  ον  χαλως  ^^ανεΐν. 

ΙΣΜΗΝΗ 

αλλ*  ει  δοχεΐ  σοι,  στειχε'  τοϋτο  δ*  LOd-\  δτι 
άνονς  μέν  ^ρχΐ],  τοις  φίλοις  δ'  όρ&ώς  φίλη. 


95 


Aber  wenn  ich  an  der  Ausfiihrang 
meines  Vorhabens  verhindert 
werde,  so  habe  ich  meine  Schul- 
digkeit getan,  darauf  kommt  es 
an'.  Das  Fut.  exact.  steht  hier 
wie  oft  abgeschwächt  im  Sinne 
des  Fut.  I.,  denn  auf  das  Auf- 
hören, nicht  auf  den  diesem  fol- 
genden Zustand  kommt  es  ihr  an. 
Genau  so  Tr.  586  //εμηχάνηται 
το•δργον,  sc  τι  μή  δοκώ  πραααειν 
μάταιον^  ει  δέ  μή,   πεπανσομαι. 

92.  αρχήν  ού  ύ^  Anfang  nicht 
(einmal),  von  vornherein  nicht; 
vgl.  Phil.  1239  αρχήν  κλύαν  άν 
ονδ    άπαξ  έβονΧόαην. 

93.  έχ&αρ^:  sogenanntes  Fu- 
turum medii  propassivo;  in  Wahr- 
heit durchaus  legitim  zum  Aus- 
druck der  'Aktion  der  Dauer, 
während  das  vom  Passivaorist  ab- 

feleitete  Futurum  die  Stamm  be- 
eutung  des  Aorists  hat.  So  in 
unserem  Drama  210  τιμήο^ται\ 
637  ά^ιώσεται\  726  διδαξόμεο&α; 
230  alyvvrj. 

94.  τω  d'avovn  ist  sowohl 
von  έχ&'ρά  als  von  προσχείοτι  ab- 
hängig. —  δ  ixt]•.  δικαίο}8.  —  τ  ψ 
■δ'ανόντι  προσκείσ?]  ist  SO  ZU 
verstehen    wie    73    μετ'    αντον 

■χείσομαι. 

95.  ^a  einsilbig  wie  0.  R.  1451, 
1513   und   sonst,  —με  και  τήν 


ii    έμον    δνσβονλίαν'.    weitere 

Beispiele  für  solche  Trennung  der 
Person  im  Ganzen  und  der  Eigen- 
schaft, auf  die  es  im  Zusammen- 
hange ankommt,  Anhang  §  237. 
—  έ|  έμοϋ:  die  von  mir  aus- 
gehende, von  mir  erdachte.  Vgl. 
El.  620  ή  .  .  έκ  σον  δυσμένεια  .  . 
εξαναγκάζει  με  ταντα  δραν  βία\ 
Tr.  630  δέδοικα,  μή  πρφ  λύγοι? 
&ν  τόν  ηο&ον  τόν  έξ  έμον. 

96.  Bitter  τό  δεινόν  τοϋτο, 
was  dir  so  schrecklich  scheint, 
vgl.  59,  worauf  auch  xaXss 
d-aveiv  zurückweist.  Vgl.  Phil. 
1397  Ma  με  πάσχειν  ravd''  απερ 
πα&είν  με  δεϊ.  Herod.  VU  11  ΐνα 
και  τό  δεινόν,  τό  πείσο^αι,  τοϋτο 
ηά&ω. 

97.  Doppelte  Negation  beim  In- 
finitiv negativen  Sinnes  nach 
negativem  Ausdruck;  Anhang 
§  159,  6. 

99.  Du  bist  im  eigentlichen 
Sinne  des  Wortes  φίλη  τυτ«  φί- 
λοιί,  eine  rechte  Freundin  deinen 
Freunden,  ψίλον  είναι  τοζ«  φί• 
λοις  ist  eine  feste  Verbindung, 
eine  Art  von  geflügeltem  Wort 
(Vlachos,  The  subject  of  the  An- 
tigone  20).  Natürlich  denkt  hier 
Ismene,  wenn  sie  φίλοι  sagt,  an 
die  Angehörigen.  Vgl.  Eur.  Iph. 
T.  609    ώ   λημ''    άριστον,    ώδ  άπ^ 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΠΑΡ0Δ02 

ΧΟΡΟΣ 

στρ.  α 
ί^χτίς  άελίον,  το  χάλ- 
λιοτον  έ7ΐτα7ΐύλ(^  φανέν 
Θήβ^  των  τΐροτέρων  φάος, 
έφόνϋ-ης  7Ζοτ\  ώ  χρνσέας 
όμέρας  βλέφαρον,  ζ/^ρκ«/- 
ων  νπερ  ^εέϋ^ρων  μολοϋσα, 
τον  λεύγ,ασταν  ί^ίργό^εν  (^κ) 


ιοα 


105 


svysrovs  Ttros  ρίζη£  ηέφνκα«  toZq 
ψίλοιβ  τ'  όρ&ώδ  φίλοδ.  Ähnlich 
erkennt  in  den  Phönissen  (1680) 
Kreon  Antigenes  Beginnen  an: 
γενναιότηδ  σοι,  μο>ρία  8^  ϊν ε- 
στί TIS. 

Str.  1.  Begrüßung  des  ersten 
Morgenstrahls,  der  wieder  heiter 
Theben  beleuchtet. 

100  ff.  Das  Wonnegefühl  des 
Chors  malt  sich  in  der  Häufung 
άκτΐ£  άελίον,  τό  κάλλιστον  ψάο«, 
άμέραδ  βλέψαρον ,  sodann  in  der 

Parechesis  φανέν,   φάο?  ίφάν- 

ϋ-ης.  —  Das  Jubellied  muß  bange 
Erwartung  im  Zuschauer  er- 
wecken: er  weiß  schon,  daß  das 
Unheil  nicht  vorüber,  daß  neues 
im  Anzüge  ist.  (Patin,  Ästh.- 
Krit.  Stud.  zu  Soph.  65. 

102.  κάλλιστον  των  πρό- 
τερο? ν:  von  den  früheren  aus, 
im  Vergleich  mit  den  früheren 
das  schönste ;  vgl.  Anhang  §  43 
HIB. 

ίΟΒ.έφάν&ηδ  ποτέ:  vielleicht 
als  Frage  gedacht  'so  bist  du  end- 
lich erschienen?',  die  dann  in  Aus- 
sagesätze übergeht.  —  χρυσέ  as 
mit  kurzem  Ypsilon,  wie  oft 
bei  Lyrikern  und  Tragikern  in 
dreisilbigen,  nicht  kontrahierten 
Formen. 


104.  άμέραξ  βλέψαρον'.  βλέ- 
ψαρον ist  eigentlich  das  Augen- 
lid, aber  zur  Bezeichnung  des 
Auges  auch  Eur.  Phoen.  543  ver- 
wandt, wo  der  Mond  ννκτό«  βλέ- 
ψαρον (wie  Aesch.  Sept.  373  w- 
κτόδ  όψΟ-αλμό?)  genannt  wird. 
Genau  so  heißt  also  hier  die  Sonne 
das  Auge  des  Tages.  —  ώ  χρν- 
σέαδ  ά.αέραβ  βλέψαρον  ist  ge- 
wissermaßen eine  Apposition  zu 
άκτίβ;  die  eigentliche  Anrede  be- 
stimmt das  Geschlecht  der  Partizi- 
pien. —  Über  die  Fluten  der  Dirke 
emporfahrend  hat  Helios  die  Ebene 
beleuchtet,  wo  das  Argeierheer 
geschlagen  war.  Daß  die  Dirke 
im  Westen  der  Stadt  fließt,  hat 
Sophokles  nicht  gewußt  oder 
ignoriert. 

106ff.  Weißbeschildet  sind 
die  Argeier  (Aesch.  Sept.  89,  Eur. 
Phoen.  1099);  der  Chor  denkt  hier 
besonders  an  Adrast.  Ihn  hat 
der  erste  Sonnenstrahl  als  flüch- 
tigen Vortrab  des  Heeres  mit 
schärferem  Gebiß  (χαλινόδ 
Toi)S  i%ipovs  ϊχων  όξεΖ8  Xen.  de 
reequ.  10,6)  angestachelt;  von 
dem  König  wird  gesagt,  was  von 
seinem  Pferde  gilt,  dem  Götter- 
Tosse  Aieion.  —  14 ρ y ό ϋ- ε V  (^κ): 
Ι4ργό&εν  vertritt  den  Genetiv  wie 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


63 


φωτά  βάντα  ττανσαγία 
φυγάδα  ττρόδρσμον  όξντέρφ 
χινήσασα  χαλινό' 

σνστ.  α' 
δν  έφ^   ημετέρα  yfj  Πολυνείκης 
άρΒ^εΙς  νειχέων  έ'ξ  άμφιλόγων 
^^w_ww_  οξέα  τίλάζων 
αίετός  εις  γην  ώς  ύτνερέτετη, 
λευχής  χιόνος  τττέρυγι  στεγανός, 


110 


in  έξ  ονρα^όϋ-εν  und  ähnlichen 
Verbindungen  bei  Homer. 

110 — 116.  Anapästisches  Sy- 
stem, welches  vom  Koryphaios 
rezitiert  wird;  unsere Parodos  hat 
die  merkwürdige  Eigentümlich- 
keit, daß  anapästische  Systeme 
mit  lyrischen,  vom  Gesamtehor 
gesungenen  Strophen  abwechseln. 
Vgl.  Kranz,  De  forma  stasimi  51  f. 
—  Der  Grund  dürfte  einfach  der 
sein,  daß  hier  die  längste  emheit- 
liche  epische  Erzählung  vorliegt, 
welche  sich  in  einem  sophoklei- 
schen  Chorliede  überhaupt  findet; 
deshalb  mochte  ein  Wechsel  in 
der  Vortragsart  dem  Dichter  er- 
wünscht erscheinen. 

HO  ff.  Der  Akkusativ  δν  hängt 
von  einem  Verbum  wie  ήναγεν 
ab,  das  112  vor  οξέα  χίαζαν 
ausgefallen  zu  sein  scheint.  Die 
Schollen  erklären:    δντινα  ατρα- 

τόν  ^Αργείων  έξ  άμφιλόγο)ννειχέθ)ν 
άρ&εΐ8  ήγαγεν  ό  Πολντείχηί. 
Daß  ein  anapästisches  Metron 
fehlt,  lehrt  das  entsprechende 
Antisystem.  Für  die  Worte  οξέα 
χλάζο)ν  —  ν  ηερέητη  ist  als 
Subjekt  zu  denken  das  argeiische 
Heer.  Dies  wird  mit  einem  Adler 
verglichen,  der  laut  kreischend 
über  das  Land  hinfliegt,  um  seine 
Beute  zu  erspähen.  —  έφ'  ήμβ- 
τέρα  γ^:  gegen  unser  Land. 
111.  νειχέων  ist  gebraucht  in 


Beziehung  auf  Πολυνείχη?:  die 
gleiche  Andeutung  des  nomen  et 
omen  findet  sich  bei  Aesch.  Sept. 
641  έπωνύμφ  Sk  χάοτα,  Σίολυ- 
νείχη  λέγω.  811  οι  οήτ  όρ&ώδ 
χατ  έποιννμίαν  (^έτεόν  χλεινοι) 
χαί  7ΐολννειχεΐ9  ώΐοντ*  άσεβεΖ  διά- 
νοια. Eur.  Phoen.  636  άληθ'ώ«  δ* 
όνομα  ΠοΧννείχην  ηατήρ  ίθ'ετό 
σοι  ϋ^εία  πρόνοια  νειχέων  έτιώ• 
ννμον.  1493  ώ  Πολύνειχεδ,  ϊφν« 
άρ  έπώννμοβ.  Vgl.  Anhang  §  262. 

—  νειχέων  έξ  άιι  φιλόγ  ων\ 
Vgl.  Eur.  Phoen.  500  άμφάεχτο« 
ίρι£.  ''^ριΰ  und  νεΖχοβ   sind    άμφί- 

λεχτα,  weil  sie  zu  zwiespältigen, 
gegeneinandergerichteten  Worten 
führen'.  Corssen,  N.  Jahrbb. 
XXIX  381. 

112  f.  Das  Bild  erinnert  an  Π 
428  oi  δ',  ώδ  τ'  aiyvmoi  μεγάλα 
χλάζοντε  μά%ο)νταί,  ώ«  οί  χεχλ,ή- 
νοντεί  έπ  άλλήλοισιν  δρονοαν. 
Vgl.  οξέα  χεχληγώϋ  Ρ  88.  Ganz 
ähnlich  sagt  Aesch.  Agam.  47 
von  den  gegen  Troia  gezogenen 
Atreiden  στόλ,ον  Άργείων  χίλιο- 
ναύτην  ήραν,  μέγαν  έχ  Θ'νμοϋ 
χλάζοντεδ  "Αρη  τρόπον  αίγνπιών. 

114.  λενχηε  χιόνοδ  πτέρνξΐ 
Fittich  aus  weißem  Schnee; 
sehr  kühn  für  Fittich  aus  schnee- 
weißen Federn.  Der  Ausdruck 
gibt  das  frühere  λεύχασπιν  φώτα 
(106)  wieder,  sofern  die  den  Mann 
deckenden  Schilde  gleichsam  die 


64 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


τΐολλων  μ€&^   δττλων 

ξνν  d-'  ίτΐποτίόμοις  κορύ&εσσιν. 

άντιστρ.  α 
στάς  (5'  υπέρ  μελά&ρων,  φονώ- 
σαισιν  όμφιχανών  χνχλφ 
λόγχαις  έπτάττνλον  στόμα 
έ'βα,  τζρίν  Ttod-^  άμετέρων 
αιμάτων  γέννθι>ν  πλησ^-ή' 
ναι  (τε)  χαΐ  στεφάνωμα  τννργων 
πενγ,άενΒ•^  "Ηφαιστον  έλεΐν* 


ΙΙδ 


120 


Fittiche  der  wie  Raubvögel  heran- 
fliegenden Argeier  sind. 

116.  έπποχό μοι8  κορύ&εα- 
oLv  nach  iV  132  und  sonst.  An 
unsere  Stelle  klingt   an  Phoen. 

112  f.  ov  γάρ  τι  φανλωξ  ήλ&ε 
Πολννείκηβ  χϋ'όνα  ηολλοΧξ  μ^ν 
ΐπποιδ,  μνρίοίδ  δ'  δπλοιδ  βρέμ,ων. 

117  ff.  Der  Feind  hatte  schon 
über  den  Dächern  Stellung  ge- 
nommen, d.  h.  die  Zinnen  erstiegen, 
hatte  mit  mordgierigen  Lanzen 
die  Tore  umstellt,  aber  er  mußte 
fort,  bevor  er  sein  Ziel  erreichte. 
(Corssen,  a.  a.  0.  379).  Der 
bildliche  Ausdruck  ist  übertrieben 
und  weckt  unvollziehbare  Vor- 
stellungen. Der  lanzenbewehrte 
Feind  wird  verglichen  mit  einem 
Raubtier,  das  seinen  Rachen  ge- 
öffnet hält;  das  Objekt  dieses 
άμψιχαίνειν  ist  das  aus  sieben 
Toren  bestehende  arJ^  α  der  Stadt. 

119f.  στόμα  £/9  α:  Der  Hiatus 
ist  durchaus  legitim:  die  Ver- 
längerung der  letzten  Silbe  des 
Wortes  φάοζ  in  der  Gegenstrophe 
zeigt,  daß  eine  Fermate  vorliegt. 

120.  πριν  ποτέ',  'bevor  er  je', 
ohne  daß  dabei  der  Gedanke  an 
eine  Wiederholung  der  Handlung 
des  Verbums  vorschwebte;  wie 
im  Wunsche  Aesch.  Suppl.  37 
όλοιντο,  ηρίν  ποτέ  λέκτρων  ,  .  . 
έηιβήναι,    Trach.    16    κατ&ανεΐν 


έπηνχόμην,  πριν  τησδε  κοίτη? 
έαηελασ&ηναί  ποτέ. 

121.  Wenn  in  der  griechischen 
Dichtersprache  der  Plural  von 
Sachnamen  oder  Abstrakten  steht> 
wo  im  Deutschen  nur  der  Singular 
möglich  ist,  so  läßt  sich  nicht  in 
jedem  einzelnen  Fall  eine  er- 
schöpfendeErklärung  dafür  geben. 
Ursprünglich  liegen  in  der  Regel 
echte  Pluralia  vor,  sei  es  daß  ein 
Ding  als  eine  Mehrheit  von  Teilen 
angesehen  wurde,  sei  es  daß  ein 
Wort  da  im  Plural  stand,  wo 
sein  Begriff  mehrfach  zu  denken 
war.  Dann  aber  haben  sich  ur-  { 
sprüngliche  Singularia  verwandter 
Bedeutung  den  Pluralia  ange- 
glichen, und  es  hat  vom  Epos  an 
der  Verszwang  gewirkt.  In  un- 
serem Drama  handelt  es  sich  z. 
B.  um  Wörter  für  die  Begriffe 

Haus  (μέλα&ρα,  δόμοι,  οϊκοι, 
δώματα,   ανλαί,  ννμφεΖα)^  Gerät 

{βωμοί,  δ-ρόνοι)  Körperteile 
(στέρνα^  πλενρα{).  Abstrakta : 
Herrschaft  {κράτη),  Ehe  {γά- 
//οί),  seelische  Vorgänge  und 
Zustände  {νπεροπίίαι^  δνσβον- 
λίαι,  όργαί,  μανίαι).  Besonders 
häufig  sind  Substantive  auf  -μα-. 
&ύματα,  κηρύγματα,  μαντεύματα, 
αμαρτήματα. 

123.   "Ηφαιστον:  ganz  meta- 
phorisch wie  ν.  1007;    so   schon 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


65 


τοιος  άμφΐ  νωτ'  έτόΟ^η 
7εάταγος  !!4ρ€ος,  άντιτνάλφ 
όυσχείρωμα  δράχοντι. 

άντισυστ.  α 
Ζευς  γαρ  μεγάλης  γλώσσης  χόμτίονς 
νινερεχ^^αίρει,  χαί  σφας  έσιδών 
τΐολλφ  ^εύματι  τΐροσνισσομένονς 


125 


Β  426  σπλάγχνα  δ^  άρ^  έιιπεί- 
ραντε«  νπείρεγ^ον  'Ήψαίοτοιο, 

124f.  έτάα'η,  wie  Hom.  ϊοιδα 
χρατερ-ήν  (oder  μάχην)  έτάννσοε 
Κρονίων,  έτάννσσε  κακόν  πόνον, 
τέτατο  κρατερή  ναμίνη,  έπι  ίσα 
μάχη  τέτατο.  —  άμφι  νώτ' 
έτά&η  π  άτ  αγ  os^'A  ρ  ε  oe:  Wenn 
der  ττάταγοδ  Αρεο£  den  Rücken 
des  Feindes  umgibt,  so  bewegt 
ihn  das  nicht  erst  zum  Abzug, 
sondern  er  ist  schon  auf  der 
Flucht;  der  Dichter  hat  in  seiner 
Schilderung  eine  Stufe  über- 
sprungen. —  Corssen  denkt  an 
einen  den  Feind  im  Rücken 
fassenden  Ausfall  der  The- 
baner;  von  einem  solchen  kann 
ich  aber  in  der  Schlachtbeschrei- 
bung der  Phoenissen  (1189 ff.) 
nichts  finden. 

125f.  άντιπάλφ  δνσχείρο)- 
μα      δράκοντι:      'EtwaS     nicht 

leicht  zu  Bewältigendes  [Aesch. 
Ag.  1280  8ούΧηί  β'ανούση«,  ενμα- 
ροΰδ      χειρώίίατοο]       für      seinen 

Gegner,  den  Drachen',  besagt  die 
Überlieferung.  Der  Drache  muß 
Vertreter  Thebens  sein,  dessen 
älteste  Bewohner  ja  δρακοντογε- 

νεΖδ,  σπορά  8ράκοντο£  (1125)  sind. 

Er  ist  es  wohl  auch  Bacch.  VIII 
13  bei  der  Erzählung  vom  Tode 
des    Archemoros:    άΒ-λησαν    έπ" 

Αρχεμόρφ,  τόν  ^αν&οδερκήδπέψν 
f  άσαγεύοντα  δράκων  νπέροπλοδ 
σάμ α  μέλλοντοδ  φόνον.  Aber 
dieser  Gedanke  paßt  nicht  dazu, 
daß  die Thebaner  doch  nur  ver- 
folgen.   Es  muß  wohl  δράκοντας 

Sophokles  IV.   11.  Aufl. 


mit  Herwerden  geschrieben 
werden:  ein  schweres  Stück 
Arbeit  für  den  Gegner  des 
Drachen. 

127 — 133.  Angabe  des  Grundes, 
weshalb  Zeus  das  Heer  der  Ar- 

feier  geschreckt  und  durch  Tötung 
es     Übermütigsten    der   Über- 
mütigen gezüchtigt  habe. 

127f.     Ζεν8    νπερεχθ'αίρ  ε  ι 

καΐ  ρίπτει:  schlichte  Parataxis, 
während  das  logische  Verhältnis 
erwarten  ließe  Ζεύδ  yao,  ös  ύπερ- 
εχθ'αίρει,  ρίπτει.  Bei  Aesch. 
Sept.  466  wünscht  der  Chor,  was 
hier  erfüllt  ist:  <äs  δ'  νπέρανχα 
βαζονσιν  έτΐι  πτόλει  μαινόμενα 
φρενί^  χώδ  νιν  Ζεύδ  νεμέτίορ  έπί- 
δοι  -κοταίνοιν.  Mit  μεγάλη 
γλώσσα,  magniloqua  lingua, 
vgl.  Phoen.  182  ff.  Νέμεσι  και  Jios 
βαρύβρομοί  βρονταί,  κεραύνιόν 
τε  φώδ  αΐ&αλόεν,  σν  τοι  μ  εγαλ  α- 
γορίαν  ύπερανορα  κοιμίζεις; 
ka'paneus  ist  gemeint.  Von  dem 
κομπάζειν  dcs  Kapaneus  reden 
Aischylos  (Sept.  419)  und  Euri- 
pides  (Phoen.  1174).  —  Auch  an 
Kreon  wird  sich  dies  Wort  er- 
füllen; vgl.  1350  μεγάλοι  δέ  λόγοι 
αεγάλαδ  πληγάδ  των  νπερανχων 
άποτείσαντεδ,  (Patin  a.  a.  Ο.  68). 
129  f.  Zeus  sah  mit  Unwillen, 
wie  die  Argeier  heranrückten, 
in  gewaltigem  Strome  (mit 
ihren  das  Land  überflutenden 
Massen,  wie  Aesch.  Pers.  410 
^ενμα  Περσικού  στρατού),  stolz 
auf  das  Klirren  des' Goldes,  aus 
dem    ihre    Rüstungen    bestehen. 


66 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


χρνσον  τίαναχής  ντΐεροττλίαις, 
ηαλτφ  ^ιπτεΐ  πνρΐ  βαλβίδων 
έπ*  άχρων  ήδη 
νίκην  όρμώντ'  άλαλάξαι. 

στρ.  β' 
άντιτύττα  (5'  έπΙ  γ^  τΰέοε  τανταλω&είς 
τΐνρφόρος,  δς  τότε  μαινομένί^  ξνν  ορμά 
βα'λχεύων  έτΐέτίνει 


13α 


135 


Aischylos  kennt  Gold  bei  den 
Argeiern  nur  als  Schildsehmuck ; 
ihre  Hybris  zeigt  sich  in  den 
Schildaufschriften  und  -darstel- 
lungen;  in  den  Phoenissen  da- 
gegen ist  gerade  Polyneikes 
δπλοισι  χρνσέοισιν  έκπρεπήδ  (IßS). 
—  In  νπεροπίΐα  ist  die  vorletzte 
Silbe  gedehnt  nach  d_em  Vorgange 
Homers  Α  205  ^^σ'  νηερο- 
nXirjai  τβίχ'  άν  ,ηοτε  ■Θ'νμόν 
όλέσσΎ). 

131.  /S  α  λ /9/g  bezeichnet  eigent- 
lich die  Start-,  dann  auch  die 
Ziellinie  beim  Wettlauf.  Hier 
bilden  die  Mauern  das  Ziel ;  daher 

έπ  άκρων  βαλβίδων.  Eur. Phoen. 
1180  ήδη  S^  υπερβαίνοντα  γείσα 
τειχέων  βάλλει  κεραννώ  Ζεύε  νιν. 

133.  Der  Name  des' ytyas  Κα- 
TiavBvs,  an  dem  der  Dichter  den 
Übermut  aller  gestraft  werden 
läßt,  wird  verschwiegen,  wie  auch 
die  übrigen  Heerführer  mit  Aus- 
nahme des  einzigen  Polyneikes 
nicht  namentlich  erwähnt  werden. 
Von  Kapaneus  sagt  Aesch.  Sept. 

415  Μχει  δέ  αημα  γνμνόν  άνδρα 
πνρφόρον  J  φλέγει  δέ  λαμπάδ  δια 
'χερών  ώπλισμένη '  χρνσοΐ£  δέ 
φωνεΖ  γράαμαοιν  ηρήαω  πόλιν. 
Vgl.  Ο.  C.  1318  εύχεται  κατα- 
σκαφβ  Kanavtvs  τό  Θήβηδ  άστυ 
δτ^ώαειν  πνρί. 

'  134—140.  Str.  2.  Weitere  Aus- 
führung des  jähen  Sturzes  des 
Riesen,  mit  dem  Zusatz,  daß  an 
andern  Punkten  der  Schutzgott 
Thebens  die  Führer  niederwirft. 


134.  αντίτυπα  έπΙ  γα:  auf 
der  den  empfangenen  Schlag  zu- 
rückgebenden,Widerstand  leisten- 
den (d.  h.  harten,  dröhnenden) 
Erde.    Vgl.  [Lucian.]  Amor,  c,  13 

την  άντίτνπον  οντοί  και  καρτεράν 
τον  λίθΌν  ψύσιν.  Heliod.  Χ  15 
ό  μέν  δή  Θ'ώραξ  τοιούτος,  άντί- 
τνπον τι  βελών  χρήμα.  Bei  So- 
phokles findet  sich  οτόνοί  άντί- 
τνποδ  (Phil.  693.  1460)  von  der 
widerhallenden  Klage,  ταντα- 
λοίϋ•εί£:  Man  wünscht  den  Be- 
griff 'geschleudert';  doch  findet 
sich  das  Wort  nur  hier,  und  die 
Etymologie  lehrt  nichts  Sicheres. 
τανταλίζω  scheint  'erschüttern' 
zu  bedeuten. 

135.  πνρφόροδ  gegenüber 
dem  παλτόν  πυρ  diQ%  πνρφόροδ 
άστεροπητήδ^  welchem  Kapaneus 
erlag. 

136 f.  βακχεύων:  wie  es  von 
Hippomedon  in  den  'Sieben'  heißt : 
βακχα  πρΟ£  άλκήν  Gvids  ώδ  φόβον 
βλ,έπων  (481).  —  έπέπνει,  näml. 
Tf  πόλει.  Aesch.  Sept.  326  μαινό- 
μενο? δ*  έπιπνεΐ  λαοδάμαδ  ^^ρηδ^ 
Vgl.  63  πριν  καταιγίσαι  πνοάξ 
"Αρεως.  Das  Bild  des  im  wildesten, 
auf  die  Verwüstung  gerichteten 
Anlaufe  heranstürmenden  Kapa- 
neus ist  von  einer  Windsbraut 
entlehnt.  Mit  ριπαί  vgl.  929.  — 
Den  ganzen  Vorgang  schildert 
ausführlich  Eur.  Phoen.  1172 ff: 
Καπανενδ  δέ  πώ£  εϊποια^  &ν  ώδ 
έμαίνετο;  μακραύχενο5  γάρ  κλ^- 
μακο£  προοαμβάσειδ  ^χων   έχώρει 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


67 


^ijtatg  έχ^^ίστων  ανέμων. 

€Ϊχ€  Ö'  άλλ(^  τα  μέν, 

άλλα  (5'  έτΐ^  άλλοις  έπενώμα  στνφελίζων  μέγας  *'^ρης 

όεξίόσειρος.  140 

σνστ.  β' 
έτζτά  λοχαγοί  γαρ  έφ'  επτά  πνλαις 
ταχ^έντες  ϊοοι  ττρός  ϊσονς  έλιπον 
ΖηνΙ  τροτίαέφ  ττάγχαλχα  τέλη, 
ττλήν  τοΐν  οτνγεροΐν,  ώ  ττατρός  ενός 

komme,  weil  dies  die  gefährliche 
Kollision  zu  vermeiden  habe; 
das  rechte  hat  aber  die  größere 
Kraft  anzuwenden,  weshalb  auch 
der  Lenker  τόν  δεξιόν  σειραΖον 
ϊππον  άνίησιν  (El.  721).  Ares 
ist    den    Thebanem     also     der 


και  τοσόνδ'  ixo/unaoe,  μηδ*  &v  τό 
οεανόν  πνρ  νιν  είργα&είν  ^ids  τό 
μ-η  ον  κατ'  άκρων  περγάμοιν  έλεΐν 
ηόλιν.  και  ταν&^  αμ  ήγόρενε  και 
ηετρούμενοΡ  άνεΐρφ  νπ  αντήν 
άοπίδ  είλίξαζ  δέμαδ,  κλίμακοδ 
αμείβων  ^έστ  ένηλάτων  βά^'ρα. 
ήδη  δ^  υπερβαίνοντα  γείσα  τει- 
χέο}ν  βάλλει  κεραννω  Ζενζ  νιν ' 
έκτύηησε  δέ  χ&ών,  ώστε  δείσαι 
ηάνταζ'  έκ  δέ  κλιμάκων  έσψενδο- 
νάτο  χωρίδ  άλΛήλο}ν  μέλη,  κόμαι 
μέν  εΐ8  "Ολνμπον,  αίμα  δ'  είδ 
χ&όνα,  χεΐρεδ  δέ  και  κώλ^  ώδ 
κύκλωμ'  I^iovoe  είλίσσετ  '  είδ  γην 
δ^  ^μηνροξ  πίητει  νεκρό?. 

138.  Die  unverständlichen  Worte 
είχε  δ'  άλλα  τά  μέν  scheinen 
das  Schicksal  des  Kapaneus  ab- 
zuschließen, indem  der  Chor  etwa 
sagt:  mit  diesem  nahm  es 
ein   solches  Ende.    Vgl.   Ai. 

684     άμφι     τούτοιαιν     ε•δ    σχήοει. 

Bei  der  jetzigen  Wortstellung 
erscheint  τά  μέν  unmöglich. 

139.  Anderes  teilte  Ares  an- 
deren als  Los  zu"  wie  er  sonst 
ζείνια  δνσμενέσιν  Χνγρά  χαρίζεται 
(Archiloch.  fr.  6). 

140.  δεξιόσειροδί  Am  vier- 
spännigen Rennwagen  laufen  zwei 
Pferde  unter  dem  Joch  (ζύχιοι), 
zwei   links   und   rechts    an    der 

Leine   (οειραΖυή•    der   δεξιόοειροδ 

muß  also  das  rechte  Beipferd 
sein.  Man  hat  gesagt,  daß  es 
doch,  da  der  Rennwagen  von 
rechts  nach  links  die  Zielsäule 
umfährt,  auf  das  linke  mehr  an 


stärkste  Helfer.  So  rühmt  Aesch. 
Ag.  805  Agamemnon  den  Odys- 
seus:  μόνοε  δ'  Όδνσσεύε,  δσπερ 
ούχ  εκών  Μπλει,  ζενχ&εΐδ  ίτοιμοδ 
fjr  έμοι  σείραφόροδ. 

141 — 147.  Begründung  des 
Schlußgedankens  von  Str.  2  durch 
Angabe  des  Loses  der  übrigen 
Führer. 

142.  Ähnliche  unlogische  Fülle 
des  Ausdruckes  um  des  αχημα 
willen,  vielleicht  in  Erinnerung 
an  unsere  Stelle  bei  Eur.  Phoen. 
750  τάξω  λοχαγούδ  πρόδ  πύλαισιν, 
ώδ  λέγείδ,  ισονδ  ισοισι  πολεμίοιοιν 
άντι&είδ ;  sonst  ζ.  Β.  Herod.  Ι  2 
ταντα  Ισα  προς  Ισά  σψι  γενέσ&αι. 
IX  48  ίσοι  πρόδ  ισονδ  άρι&μόν 
έμαχεσάμε&α. 

143.  τρόπαιο  δ  heißt  Zeus, 
insofern  er  Flucht  sendet;  der 
Gegensatz  dazu  ist  σταδαζοδ 
Aesch.  Sept.  496,  stator.  —  Die 
Tropaia,  das  Ζηνόδ  βρέταδ  τρό- 
παιον  (Phoen.  1250,  1473),  Jιόδ 
άγνότατον  τέμενοδ  (Timoth.  Pers. 
210),  bestanden  aus  πανοπλίαι 
(107  πανσαγία),  daher  πάγχαλκα 
τέλη,^  der  dem  Zeus  dargebrachte 
gebührende  Zoll  wie  Trach.  238 
τέλ,η  ^γκαρπα. 

144.  Von  den  beiden  Brüdern 

5* 


68 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


μητρός  τε  μιας  φύντε  καθ•'   αντοΐν 
δίΥ,ρατεΐς  λόγχας  στήοαντ    έχετον 
χοινοΰ  -Θ^ανάτον  μέρος  άμφω. 

άντιστρ.  β' 
αλλά  γάρ  ά  μεγαλώνυμος  ήλ^^ε  Νίν,α 
τ^  τΐολναρμάτφ  άνηχαρεΐσα  Θήβα, 
έχ  μεν  όή  πολέμων 
των  νυν  ^έσ^^ε  λησμοσύναν, 
'9'εών  δε  ναούς  χοροΐς 


145 


150 


wurde  keiner  besiegt,  insofern 
jeder  den  Gegner  tötete;  keiner 
zahlte  also  auch  dem  Zsiis  τρο- 
naZos  Zoll.  Im  folgenden  wird 
der  Begriff  der  Gleichheit  beider 
Brüder  in  Abstammung  und  Ge- 
schick nachdrücklichst  betont, 
um  ihr  widernatürliches  Beginnen 
(daher  στνγερόίν)  und  ihr  hartes 
Los  scharf  zu  bezeichnen :  daher 
durchweg    Dualis    und    πατρό? 

er  OS,  μητρόζ  μιάξ,  δικρατεΐδ, 
Άοινοϋ,   άμφω.      Vgl.    13f. 

145.  αντοΐν  statt  άΧΧήΙοιν, 
wie  56  αντοκτονονντε 

146.  Ihre  Lanzen  sind  δίκρατεΖζ, 
beide  siegreich;  wiewohl  man 
von  den  Brüdern  auch  sagen 
kann  ov  διώρισαν  κράτοδ  (Phoen. 
1424).  In  anderer  Bedeutung  von 
κρατέω  sind  δικρατεΧξ  ^Ατρείδαι 
Ai.  252  die  beiden  herrschenden 
Atriden.  —  Ιόγχην  ίστάναι  in 
dem  hier  erforderlichen  Sinne  ist 
schwerlich  Griechisch ;  der  Dichter 
schrieb  vielleicht  πήλαντ\ 

147.  In  dem  gemeinsamen  Tode 
bestand  für  beide  ihr  'Teil'  — 
sie  wollten  ja  das  väterliche  Erbe 
mit  dem  Schwerte  teilen. 

148—154.  Antistr.  2.  Der 
Chor  will  lieber  jeden  Mißklang 
verbannen  (aber  wir  brechen 
davon  ab,  denn)  und  in  Sieges- 
jubel allen  Göttern  Dankesfeste 
feiern  —  so  daß  der  Schluß  zu 
dem  im  Eingang  angestimmten 


Grundton  der  Freude  zurück- 
kehrt. 

149.  ποί^ιαραάτφ:  Vgl.  845. 
πΐάξιππον  Θήβαν  nennt  Pindar 
Ol.  VI  85  seme  Vaterstadt.  — 
άντι^αρεΖσα:  'mit  eiuQm  mit- 
freudigen  Lächeln  ihr  erlösungs- 
frohes Willkommen  erwidernd.' 
(Zielinski,  Festschnft  für  Gom- 
perz  142.) 

150  f.  'Nach  den  jetzigen,  d.  h. 
jetzt  beendigten  Kämpfen  macht, 
daß  ihr  sie  vergeßt',  indem  der 
Dichter  statt  des  schlichten  των 
πολέμων  d'aad'ai  λησμοσύναν  {ω 
484  ήμεΖε  δ*  αϋ  παίδων  τε  κασι- 
γνήτοίν  τε  φονοιο  εκλησιν  &έωμεν^ 
oder  έκ  των  πολεμούν  (post  bella) 
έπέλ&ωμεν  vaovs  eine  ausdiTicks- 
vollere  Wendung  gebraucht.  Ähn- 
lich El.  231  ούοέ  ποτ''  έκ  καμά- 
των αποπαύοομαι. 

152f.  %οροΖς  πανννχίο  ts: 
Vgl.  1146 f.  —  6>i7^as  ist  Attribut 
zu  dem  in  έλελίχ&ων  liegenden 
Akkusativ  χβ-όνα.  Vgl.  Anh. 
§  244  IIL  —  έλελίχ&ων.  Die 
Erde  tanzt  vor  Freude,  wenn  der 
Gott  naht.  So  heißt  es  Eur., 
Bacch.  114  αντίκα  γα  πάσα  χο• 
ρεύσει,    Βρόμιοε    εΖτ'     αν    äyrj' 

ΌΊασονε  eis  δροε  und  in  einem 
delphischen  Hymnus  auf  Dionysos 
{Bull,  de  Gorr.  Hell.  XIX  402) 
πάσα  δ*  νμνοβρνηε  χόρενεν 
/ίελφών     ιερά     μάκαιρα      χώρα, 

nämlich   bei  der  Epiphanie  des 


ANTirONH 


69 


ηανννχίοις  τΐάντας  ετϊέλΒ^ωμεν,  6  Θήβας  ό    έλελίχ^^ων 
Βάχχιος  άρχοι, 

άντισνστ.  β' 
αλλ'   δδε  γάρ  δή  βασιλεύς  χώρας,  155 

Κρέων  ό  Μενοιχέως,  νεοχμός  *  *  * 
νεαραΐσι  -θ^εών  έτΐϊ  σνντνχίαις 
χωρεί,  τίνα  δή  μήτιν  έρέσσων, 
δτι  σύγχλητον  τήνδε  γερόντων 


Gottes.  —  Βάκχιοε:  Der  Gott 
heißt  Βάκχος.  Aber  zum  βάχχο£ 
wird  der,  in  den  der  Gott  fährt, 
der  seiner  voll  {iv&ios)  wira:  so 
wird  nun  wieder  der  Gott  als 
der  zu  den  βάκχα  gehörige,  Β^κ- 
%ios,  bezeichnet.  Vgl.  zu  1121. 
155— 161.  Anapästisches  Schluß- 
system, worin  Kreons  Ankunft 
angekündigt  und  seine  Person 
dem  Publikum  vorgestellt  wird.— 
Kreon  hat  bei  seinem  zweiten 
Auftreten  (578)  und  später  ein 
Gefolge,  das  ihn  natürlich  auch 
hier  begleitet. 

155.      ο8ε    β ao  ιλεν  S    χωρεΖ: 

Dieser  kommt  als  der  König; 
hier  kommt  der  König.  Eur. 
Or.  848  xai  ^r>•  βασίλευα  öS  ε 
δή  στείχει  ΜιτέΙαο?  äi  αξ,  — 
Der  nach  άΐλά  auch  hier  zu  er- 
gänzende Gedanke  'wir  brechen 
ab'  ist  ausgesprochen  in  der  ähn- 
lichen Stelle  Eur.  Phaeth.  778,  59 

άλ).'  δόβ  γάρ  δή  ßaatltis  ηρό 
dofjfov  κηρύξ  ϋ'  Ιίρόξ  καΐ  naie 
Φαέ&ωτ  ßalrovot,  τριηλονν  ζίϋγοε, 
ίχειΐ'  χρή   οτίμ    έν  aovyjq. 

156 f.  Κρέων  nur  hier  mit 
Sjnizese  zu  sprechen  wie  0.  C. 
1072  '^Ptas  γίΐον  ν  ιόν  =  τούοδ^ 
aitt  %ώρον£  1057.  —  Die  Ablei- 
tung von  νεο%μό£  ist  dunkcl, 
aber  die  Verwendung  zeigt,  daß 
sich  zu  dem  Begriffe  'neu  hier 
der  Begriff  des  Bedenklichen  ge- 
sellt. In  νεαρόζ  liegt  der  Be- 
griff des  Frischen:  die  Götter- 
fügungen (0.  R.  34  δαιμόι  wr  ort  - 


αλλαγαί)  sind  noch  frisch.  —  Vor 
oder  nach  νεο^μόξ  fehlt  minde- 
stens ein  halbes  Metron,  wahr- 
scheinlich anderthalb. 

158.  μητιν    έρέοοειν   ist   SOnst 

nicht  belegt,  aber  an  sich  ver- 
ständlich, έρέοοειν  heißt  in  präg- 
nantem Gebrauch  rudernd  be- 
wegen; der  König  muß  offen- 
bar einen  Gedanken  hastig  im 
Kopfe  bewegen,  wenn  er  es  mit 
der  Berufung  der  Geronten  so 
eilig  hat.  Genau  so  singulär  ist 
έρέοοειν  mit  dem  effizierten  Ob- 
jekt άπειΙά£  Ai.  251. 

159.  σύγκλητος  λέσχη  spielt 
an  auf  σύγκλητο«  εκκλησία,  den 
attischen  Ausdruck  für  außer- 
ordentliche Volksversammlungen. 

160.  ηροϋ&ετο:  unserem  'auf 
die  Tagesordnung  setzen  ent- 
spricht im  Griechischen  προτι- 
χΤέται  mit  einem  Substantiv  {τή- 

διαγνώμην     α-δ&ι«    περί    Μντιλην 

ναίων  Thuk.  111 42, 1)  oder  einem 

Verbum  {αύ&ι?  ηιρϊ  Μντιληναίων 

λέγαν  ib.  38,  1).  Danach  haben 
Spätere  gehWöct  βονλήν  ηροϋεΐται 
'eine  Senatssitzung  ansetzen'  und 
so  schon  hier  Sophokles,  der  das 
Medium  gebraucht  weil  der  Mo- 
narch die  Versammlung  natürlich 
in  seinem  Interesse  ansetzt.  — 
λέϋγητ:  zunächst  die  Halle,  in 
der  man  zum  Plaudern  zusammen- 
kommt, dann  das  Gespräch,  wohl 
nur  hier  auf  eine  amtliche  Ver- 
handlung übertragen. 


70 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τζροϋ&ετο  λέσχην, 

χοίνφ  κηρύγματι  τΐέμψας; 

ΕΠΕΙΣΟΛΤΟΝ  «' 

ΚΡΕΩΝ 

άνδρες,  τα.  μέν  δή  πόλεος  ασφαλώς  -θ^εοί, 
τΐολλφ  οάλφ  οείοαντες,  ώρ^^ωΟαν  ττόλιν' 
νιιάς  6*  εγώ  τνομτΐοΐσιν  εχ  πάντων  δίχα 
έ'στειΧ*  ίχέσ^-αι,  τοϋτο  μεν  τα  Λαΐον 
σέβοντας  είδώς  εϋ  d-ρόνων  αεί  κράτη, 


leo 


165 


16  L     κοινό  ν   χήρν/μα   ist   die 

allen  Vertretern  der  Gesamtheit 
geltende  und  somit  öffentliche 
Bekanntmachung.  Unter  dem  xjf- 
ρνγμα  ist  nicht  die  den  Poly- 
neikes  betreffende  Verordnung  zu 
verstehen,  sondern  das  BerSen 
zur  Versammlung,  vgl.  164  f.  Nach 
164  ff.  scheint  es  freilich,  als  habe 
Kreon  nicht  die  Geronten  schlecht- 
hin berufen,  sondern  eine  Anzahl 
Auserwählter,  die  er  für  regie- 
rungsfreundlich hält.  Diese  Maß- 
regel wäre  hier  leise  kritisiert, 
wenn  wir  mit  W.  Schmid  {Philol. 
LXIl  23)  κ  α  IV φ  schreiben. 

162  ff.  Nachdem  die  Stadt  aus 
großer  Gefahr  errettet  ist,  habe 
ich  euch  berufen,  weil  ich  eure 
Treue  kenne  (162—169).  Durch 
den  Tod  der  Söhne  des  Ödipus 
bin  ich  König  geworden  (170 — 
174).  Da  man  nun  die  Sinnes- 
art eines  Mannes  erst  dann  kennen 
lernt,  wenn  er  in  eine  herrschende 
Stellung  gelangt,  so  will  ich  euch 
mein  Regierungsprogramm  ent- 
wickeln. Das  Wohl  des  Staats 
geht  mir  über  alles,  auch  über 
das  irgend  eines  Verwandten 
(175—190).  Demnach  habe  ich 
befohlen,  Eteokles  der  Sitte  ge- 
mäß zu  bestatten,  dagegen  dem 
Landesfeinde  Polyneikes  jegliche 
Grabesehren  zu  entziehen  (191— 
210).  —  Parataktische  Satzfügung 
statt   επειδή    &εοι  τά  τηδ  πόλειοδ 


ώρ&οίσαν ,  ί/ετεπε/ι-φά^ιην  έγώ 
ύμάζ,  vgl.  127  f.  332 f.  —  άνδρεξ, 
kurz  und  derb  statt  άνδρες  πολΧ- 
raiy  ΘηβαΧοι.  —  Den  Staat  ver- 
gleicht Kreon  mit  einem  von  hef- 
tiger Brandung  hin-  und  herge- 
schleuderten Schiffe  (vgl.  189  f. 
994.  0.  R.  22ff.),  das  jetzt  wie- 
der geradegerichtet  sei,  vgl.  0. 

R.  51  άΐλ*    ασφάλεια   τήνδ^   άνόρ- 

d'coav  πόΐιν.  Dasselbe  Bild  von 
derselben  Sache,  der  Rettung 
Thebens  aus  der  Gefahr  des  Ar- 
geierkrieges, im  äschyleischen 
Botenbericht   Sept.  778    tcoIh   S' 

έν  εν 8 ία  τε  και  κλνδωνίον  πολ- 
λαΐσι  ηΧηγαιξ  άντίον  ουκ  έδέξατο, 
während  741  ff.  der  Chor  geklagt 
hatte  κακών  δ'  ώσπερ  &άλασσα 
κνμ  άγει,  τό  fikv  πίτνον ,  άλλο 
δ''  άείρει  τρίχαλον ,  δ  και  περί 
πρνμναν  πόλεωξ  καχλάζει'  μεταξύ 
δ'  άλκά  δι     ολίγον  τείνει  πύργος. 

164.  πο μποΐο ι',  δια  πομπών, 
Vgl.  Anhang  §  47.  —  έκ  πάν- 
των δίχα,  d.  h.  praeter  ceteros 
potissimum,  voller  Ausdruck  wie 
olos  άνενθ-'  άλλων  u.  Ά.;  Vgl.  An- 
hang §  211. 

166.  ^στ£ί  2  α  ich  besandte  euch, 
ίκέσΟ-αι  damit  ihr  kämet.    Vgl. 
Phil.  60  o'C  σ'  έν  λιταΐς  στείλαντες 
έξ  οϊκων  μολεΧν.  —   τοϋτο  μεν.  \ 
danach  167  τοντ''  a^&is. 

166  ff.  έίδώδ  1.  τοϋτο  μέν  τά 
Λαιον  Ο'ρόνοίν  κράτη  νμαδ  σέβον' 
ταδ,    2.  τοϋτ^   αϋθΊδ,   ήν/χ'  Οίδί- 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


71 


τοντ^  αϋ^ις,  ήνίτ.'  ΟΙδίτΐονς  ώρ^-ον  ττόλίν, 
xa7tel  διώλετ\  άμφΐ  τους  -κείνων  ετι 
Ttalöag  μένοντας  έμτΐέδοις  φρονήμασιν. 

δτ'  οϋν  έκεΐνοΰ  τΐρδς  διπλής  μοίρας  μίαν 
και9•'  ήμέραν  ώλοντο  παίσαντές  τε  χαΐ 
■/ΐληγέντες  αύτόχειρί  συν  μιάσματι, 
έγώ  κράτη  δή  τνάντα  γ.αΙ  θρόνους  εχω 
γένους  κατ'  αγχιστεία  των  όλωλότων. 


170 


πον9  ώρθΌν  πόλιν  {τάχείνον  αέ- 
ßovras),  3.  κάπει  δίώλετ',  άμψϊ 
rovs  .  .  nalSas  Μτι  uivovras. 

168.  έπεί  §ιώλετο  deutet  an, 
daß  Sophokles  hier  Polyneikes 
und  Eteokles  ihren  Vorgängern, 
Laios  und  Ödipus,  unmittelbar  f ol- 

fenläßt,  ohne  eine  Vormundschaft 
:reons.  Vgl.  die  Einl.  S.  10.  — 
κείνων  setzt  voraus,  daß  neben 
Ödipus  lokaste  genannt  war;  es 
werden  3  Metra  ausgefallen 
sein. 

171  f.  έπΐήγην  wird  im  Sprach- 
bewußtsein des  Attikers  als  Passiv- 
aorist zu  παίο)  empfunden  (Lys. 
IV  6  d'äTTov  &v  έγ%ειριΟίφ  πλη- 
γεΐ£  άπέ&ανεν  ή  πνζ  παιόμενο«)• 

nur  Aischylos  hat  παισ&εί«  ge- 
wagt (Sept.  934,  Cho.  176).  —  Das 
am  Versschlusse  stehende  και  zeigt, 
wie  eng  verbunden  und  mithin 
naturalistisch  Sophokles  als  Re- 
gisseur die  Verse  sprechen  ließ; 
vgl.  Anhang  §  268. 

172.  αντόχείρι:  Der  Begriff 
des  Wortes  αντόχειρ  ist  im  Sprach- 
gebrauch verengt  und  bezeich- 
net meist  (doch  vgl.  306)  den,  der 
mit  eigener  Hand  mordet;  das 
Adjektiv  ist  gleichwertig  mit  dem 
Genetiv  τήβ  αύτοχειρίαε.  —  σύν 
läßt  sich  hier  noch  soziativ  fassen, 
da  das  μίασμα  als  eine  Folge  der 
Tötung  angesehen  werden  kann; 
in  rein  instrumentalem  Sinne  steht 
€s  nach  unserem  Sprachgefühl  v. 

1266  άηέθ'ανεε  νέφ  ξνν  ιιΰρω  und 

<vom  Tode  der  feindlichen'  Brü- 


der) Find.  Ol.  Π  45  Έρινϋδ  Μπεφνέ 
οί  ανν  άλλαλοφονία  γένοδ  ^Αρήιον. 

—  αϊ  άσμα  dürfte  hier  in  ethi- 
schem Sinne   stehen:    Sept.  680 

αϊμα  γαρ  κα&άρσιον'  άνδροΖν  J' 
όμαίμοιν  d'avaros  ώδ    αντοκτονοδ 

—  ονκ  εστί  γηρα?  τονδε  τον  μιάσ- 
ματος. 717  έπειδάν  αντοκτόνωδ 
αύτοδάικτοί  Ο'άνωσι  και  χΟΌνία 
κόνΐ£πίτ]  μελαμπαγε?  αίμα  φοίνιον, 
τίδ  &ν  κα&αρμοϋ£  πόροι,  r/s  άν 
σφε  λονσειεν; 

114:.  κατ^  αγχιστεία:  in  Frosa 
κατ'  άχχιστείαν,  gemäß  dem  Ver- 
wandtschaf  tsgrade,der  Erbberech- 
tigung verleiht.  Wären  Eteokles 
und  Folyneikes  Athener  und 
Privatleute  gewesen,  so  wäre  die 
Erbschaft  zwischen  Antigone  und 
Ismene  geteilt  und  die  nächsten 
männlichen  Verwandten  berech- 
tigt und  verpflichtet  gewesen,  sie 
zu  ehelichen ;  das  Erbe  wäre  dann 
den  aus  dieser  Ehe  hervorge- 
gangenen Söhnen  zugefallen.  Euri- 
pides  hat  die  Grundsätze  des  at- 
tischen Frivatrechts  auch  auf  die 
Königs  würde  angewandt;  er  läßt 
Kreon   zu  Ödipus  sagen:    αρχάς 

τησδε  γης  ϊδωκέ  μοι  ^Ετεοκλέηζ 
παΖς  σος,  γάιαοιν  φερνάς  διδονς 
Aiuovi  κόρης  τε  λέκτρον  ^Αντι- 
γόνης σέ&εν  (Phoen.  1586ff.);  nicht 
so  Sophokles :  nach  ihm  ist  Kreon 
wirklich  als  Mutterbruder  der 
Verstorbenen  der  erbberechtigte 
ιργχιστεϋς.  —  τά  αγχιστεία  müßte 
eigentlich  wie  άριστεΖα,  καλλιστεία 
das  bezeichnen,  was  dem  ά/χιστος 


72 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


άμήχανον  δέ  τΐαντός  ανδρός  έκμαϋ^εΐν 
ΐρνχήν  τε  καΙ  φρόνημα  χαΐ  γνώμην,  πριν  αν 
άρχαΐς  τε  υμϊ  νόμοισιν  εντριβής  φανΐ). 
έμοί  γαρ  όστις  πάσαν  εύ^ύνων  τΐόλιν 
μή  των  αρίστων  άπτεται  βουλευμάτων, 
αλλ^  έχ  φόβου  του  γλωσσαν  έγχλτίσας  έ'χει, 
χάχιστος  είναι  νυν  τε  χαι  πάλαι  δοχεί' 
γ,αΐ  μείζον  δστις  αντί  της  αντοϋ  πάτρας 
φ'ιλον  νομίζει,  τούτον  ούδαμοϋ  λέγω. 
έγώ  γαρ,  ϊστω  Ζευς  ό  πάνβ^  όρων  αεί, 
ουτ     αν  σιωπήσαιμι  τήν  άτην  όρων 
στείχουσαν  άστοΐς  αντί  της  σωτηρίας, 
οϋτ    αν  φίλον  ποτ    άνδρα  δυσμενή  πόλεως 
Ό^είμην  έμαυτφ,  τοϋτο  γιγνώσχων,  δτι 


175 


ISO 


185 


{ά/χίοτεύβ)   zukommt,   nicht  das 
Verhältnis  des  άγχίοτενε. 

175.  'Für  jeden  Mann  gilt  die 
Regel,  daß  es  unmöglich  ist,  seine 
geistige  Persönlichkeit  völlig  zu 
erkennen  .  .';  natürlich  ist  das 
übertrieben,  aber  eben  deshalb  für 
Kreon  charakteristisch. 

176.  Die  γνχή  wird  in  γρί%η- 
μα  und  γτώμη,  etwa  Empfinden 
und  Denken,  zerlegt,  nicht  etwa 
um  größerer  Genauigkeit  des  Aus- 
drucks willen,  sondern  weil  Kreon 
sich  im  Wortprunk  gefällt.  — 
ηρίτ  steht  mit  dem  verbum  fini- 
tum,  weil  α//»?'χα»•ο7'^κ^αι9'ί?»' einen 
negativen  Sinn,  ονκ  &v  έκ^ά&ας, 
enthält. 

177.  εντριβή«  versatus,  tä- 
ti^.;  ^Q%o-l,^  obrigkeitliche 
Würden,  νόμοι  gesetzliche 
Einrichtungen,  die  vom  rt'- 
()ari  OS  ausgehen.  Sophokles  denkt 
an  die  Gnome  (angeblich  eines 
der  sieben  Weisen)  άργ^η  άνδρα 
Seixvvoiv. 

178.  γάρ  steht  in  ganz  loser 
Verbindung  mit  dem  Vorher- 
gehenden, eigentlich  mit  Bezug 


auf  einen  unausgesprochenen  Ge- 
danken :  Ich  darf  das  sagen,  darf 
es  auf  diese  für  manchen  gefähr- 
liche Probe  ankommen  lassen; 
denn  . .  (P.  Cauer.).  —  naa av 
η  oliv,  eine  ganze  Stadt;  die 
Größe  der  Aufgabe  wird  dadurch 
veranschaulicht. 

182.  Ob  der  Dichter  uei^ov 
(Plat.  Rcp.  36Se  μηζον  noln  hos 

avÖQOS,  Eur.  Suppl.  508  ογαλερόν 

τ^γεμών  ϋ^ρασνε)  oaer μ ε/ζοι'  ge- 
sprochen wissen  wollte,  können 
wir  nicht  sagen ;  athenische  Ohren 
hörten  den  Unterschied.  —  μεί- 
ζον αντί  rrjs  ηάτραε  sachlich 
=  μεΖζον  τη?  πάτρα?,  doch  ist  der 
Urtypus  dieser  Redeweise  aus  Ver- 
mischung zweier  Ausdrucksfor- 
men desselben  Gedankens  ent- 
standen: Anhang  §  180. 

183.  ονδαμον  λέγω:  er  ist 
für  mich  nicht  vorhanden;  ur- 
sprünglich mag  ein  gen.  pretii 
vorliegen:  ούδ^  a//ot'='auch  nicht 
irgend  etwas  wert', 

187 f.    ονκ  άν  ψίλον  &είμην 

eig.  ich  würde  ihn  nicht  als  einen 
Freund  ansetzen;  die  Metapher 
stammt  vom  Brettspiel. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


73 


ηδ    έστΙν  ή  σφζονσα  χαΐ  ταύτης  έ'πι 
πλέοντες  όρϋ^ης  τους  ψίλονς  7ΐθίονμ€3^α. 

τοίοΐσδ*  εγώ  νόμοιου  τήνδ^  αί'ξω  πόλιν, 
ycal  ννν  άδελφά  τωνδε  χηρνξας  εχω 
άστοΐσι  τταίδων  των  άη    Οίδί7ΐθν  περί' 
^Ετεοχλέα  μεν,  δς  πόλεως  ν^ΐερμαχών 
όλωλε  τήσδε,  πάντ^  αριστεύσας  δόρει, 
τόψφ  τε  χρύψαι  χαΐ  τα  7ίάντ'  έφαγνίσαι 


190 


195 


189  f.  'Nur  der  Staat  ist  im- 
stande, auch  den  einzelnen  wohl- 
auf zu  erhalten,  und  solange  wir 
auf  gerade  gehendem  Staatsschiff 
segeln,  machen  wir  uns  die  Freun- 
de', d.  h.  mit  dem  Untergang 
oder  Umsturz  des  Staates  kann 
auch  von  Freundschaft  nicht  wei- 
ter die  Rede  sein.  —  tovs  ψί- 
λονε  bezeichnet  die  Freunde,  die 
wir  uns  erwerben.  Thuk.  II  40, 
4  ov  τιάσχοΐ'τεδ  εϋ,  άλλα  όρώντ/ε 
χτώ//ΐ&α  Toie  γίλονε.  Vgl.  El. 
302  ό  oi'v  yvi'at^i  lae  ^/άχα&  noiov- 
fteroe.  Das  Bild  wie  163.  0.  R. 
695  f.  Perikies  Thuk.  II  60,  2  έγώ 
ήγονυαι  πόλιν  πλΐίο)  ^ϊψηαοαν 
όρ&ον μ  ένην  ώψελεϊν  rois  ίδιώ- 
ταδ  ij  κα&^  Εκαοτον  τωτ  ττολιτών 
εντιραγονοητ^  ά\)'ρόα7'  δέ  ογαλ.λο- 
fihriv.  καλωδ  μίν  γαρ  ψεοό- 
μενοί  άνηρ  τό  xa&^  έαντόν  οια- 
ψ&είρομέ%η£  rrje  ηατρίδο?  ουδέν 
ήσσον  ξνταπόλλνται,  καχοτννών 
ΰέ  έν  εύίνγούοτ]  πολλώ  μάλλον 
8ιαοωζεται.  Cic.  ad.  fam.  XII  25, 
δ  una  navis  est  iam  bonorum  om- 
nium,  quam  nos  quidem  damus 
operam  ut  rectam  teneamus. 
Auffallend  klingt  an  unsere  Stelle 
an  Demoer.  fr.  252  D.  πόλιξ  εϋ 
ά\ομέτη  μεγίστη  ορχ^ο)θίξ  έοτι  καΐ 
έν  τούτφ  ηάντα  ivi  καΐ  τούτον 
οφζομέι  ον  ηάντα  οείζεται  και  τού- 
τον διαγί}ειρομέτον  τά  ηάντα  δΊα- 
γ&ε/ρεται. 

191.  αΰξω  ηόλιν:  ich  hebe 
den  Staat,  indem  ich  diesen 
meinen  Grundsätzen  folge.    Am 


Präsens  ist  kein  Anstoß  zu  neh- 
men: Kreon  ist  ja  schon  jetzt  mit 
der  Förderung  des  Staatswohles 
beschäftigt. 

192.  άόελψά  τώνδε:  ein  hier- 
mit verschwistertes ,  verwandtes 
Gebot;  so  mit  dem  Dativ  0.  C. 
1262  άδελ.φά  τούτοισιν  ψορεί  τά 
τηβ   ταλαίνη«   νηδ'ύοδ   ■θ'ρεητήρια ; 

auch  die  attische  Prosa  braucht 
diese  Metapher. 

193.  naiSojv  των  άπ'  Οίδί- 
nov  ηέρι:  wie  Phil.  260  ώ  ηαΐ 
ηατρΟ£  έξ  Άχιλ.λέο)?. 

^194.  Vgl.  Phoen.  1252  Έτεοκλέα 
δ  αϋ  (οί  γίλοι  έ&άρσννον)'  ννν 
ηόλεωβ  ύηερμαχεϊ9  .  .  . 

195.  ηάντα  steht  häufig  als 
Akkusativ  der  Beziehung  bei  allen 
möglichen  Verben  und  Adjek- 
tiven; Anhang  §  62. 

196.  έγαγνίοαι:     άγνίζο     ich 

mache  άγνό£  (welche  Eigenschaft 
eigentlich  nur  hat  6  άζόμενοε 
&εού9,  dann  rein  in  allgemeine- 
rem Sinne).  Das  wird  der  Tote 
durch     die    Verbrennung    (Eur. 

Suppl.  1211  θώμα&'  ήγνΜη  ηνρί) 

oder  die  Bestattung  (v.  545  unse- 
res Stückes).  Aber  nun  ver- 
schiebt sich  die  Bedeutung  des 
Wortes  dahin,  daß  es  die  Tätig- 
keit bezeichnet,  durch  die  wir 
αγνοί  werden,  das  Opfer.  έ(Γα- 
γνίζω  (nur  hier)  bedeutet  also  'da- 
zu opfern'.  —  Die  Infinitive 
κρύγαι  und  έψαγνίσαι  ver- 
treten die  Stelle  der  in  direkter 
Rede   erforderlichen   Imperative, 


74 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


α  τοις  άρίστοις  έρχεται  κάτω  νεχροΐς' 
τόν  δ*  αϋ  ξνναιμον  τονδε,^Πολννείχη  λέγω, 
δς  γήν  ττατρφαν  γ,αΐ  ^εονς  τους  εγγενείς 
φυγάς  κατελ^ών  ή^-έλησε  μεν  πνρΐ 
7€ρησαι  κατ'   άχρας,  ήΟ-έλησε  ό'   αίματος 
χοινον  Ttaoaad-ai,  τους  δε  δονλώσας  άγειν, 
τούτον  τΐόλει  τ^δ'  έχ^εχηρυχ^^αι,  λέγω 


200 


ebenso  204  f.  χτερίζειν,   κωκΰσαι, 
έαν. 

197.  ίρχεται  κάτω:  weil  man 
glaubt,  daß  Grabesspenden  zu  den 
Toten  unter  der  Erde  dringen. 
Aesch.  Pers.  622  πέμπε  %oas  d'a- 
λάμονξ  νπό  yrjs.  Vgl.  Soph.  El. 
436  ivd'a  αή  ποτ'  ει?  εννήν  πα- 
τρΟ£  τούτων  πρόσεισι  μηδέν.  — 
Der  Relativsatz  α  τοΖδ  —  νε- 
κροΐδ  bezeichnet,  daß  Kreon  be- 
fohlen hat,  dem  für  das  Vater- 
land gefallenen  und  durch  Waffen- 
ruhm ausgezeichneten  Eteokles 
alle  Totenehren  zu  erweisen, 
welche  den  Besten  zukommen 
(Ai.  1378  και  τόν  Θ'ανόντα  τόνδε 
σνν&άπτειν  ■θ'έλω  και  σνμπονεΐν 
και  μηδέν  έλλείπείν  δα  ων  %ρή  τοΖδ 
άρίατοΐ8  άνδράσιν  πονεΖν  βροτούβ), 
daß  namentlich  nicht  etwa  darum 
dem  Eteokles  etwas  entzogen 
werden  solle,  weil  er  seine  Hand 
durch  Brudermord  befleckt  habe. 

198.  Oft  wird  in  tragischer 
Rede  ein  Eigenname  mit  λέ/ω 
nachträglich  gebracht,  was  uns 
bisweilen  etwas  pedantisch  an- 
mutet.   Vgl.  Anhang  §  247,  15. 

199.  έγγενήζ  kann  aus  εν  γένει 
hypostasiert  oder  aus  έν  und 
γίγνεα&αι  gebildet  sein,  demnach 
verwandt  und  einheimisch 
bedeuten.  —  Der  Vers  klingt 
deutlich  an  die  Worte  des  Am- 
phiaraos  an,  die  dieser  Sept.  563 
an  Polyneikes  richtet:  ^  τοίον 
ϊργον  και  &εοΐσι  προσψιλέδ  καλόν 
τ'  άκονσαι  και  λέγειν  μεΒ'νατέροΐ'α 
πόλιν  πατρφαν  καΐ  &εούδ  τούδ 
iyyeveis  πορ&εΐν; 


201  f.  Was  der  Feind  tut,  fällt 
dem  Urheber  des  Krieges  zur 
Last.  Nach  der  Wortstellung  in 
199 f.  sollte  man  erwarten,  daß 
mit  ή  d•  έλη  α  ε  δέ  ein  Satzglied 
angeknüpft  würde,  welches  die 
Worte  yfjv  πατρωαν  και  &εοϋ5 
τον?  έγγενεΐί  ebenfalls  als  Objekt 
voraussetzte.  Grammatisch  kön- 
nen diese  Worte  bei  αίματος  πά- 
oaod-ai  nicht  als  Objekt  gedacht 
werden,  wohl  aber  dem  Sinne 
nach,  sofern  das  Vaterland  und 
die  heimischen  Götter  durch  das 
allgemeine  Blutbad  verletzt  wer- 
den. Vgl.  Anhang  §  191.  —  «Γ- 
ματ o^  κο  ivov  η  άο aaQ-ai,  Vgl. 
117 ff.,  Ausdruck  der  höchsten 
Kriegswut,  vgl.  z/  35,  X  347, 
i2212f.  Theognis  349  wünscht 
seiner  Feinde  μέλαν  αίμα  πιεζν, 
und  der  wilde  Aitoler  Tydeus 
vor  Theben  ώμοβρώ?  έδαίσατο 
τόν  ^Αστάκείον  παζδα  (Soph.  fr. 
731).  —  κατ'  άκραδ:  zuerst  wohl 
von  der  Zerstörung  einer  erober- 
ten Stadt  gesagt  wie  ii  728  πό- 
λιζ  .  .  ήδε  κατ*  ακρη£  πέρσεται, 
dann  auch  von  der  Verbrennung 

X  411  ώ£  εΐ  απασα  ^1λιο£  όψρν- 
όεσσα   πνρΐ  σμύγ^οιτο  κατ'  άκρηε. 

202.  τοϋδ  δέ  κτέ.,  als  ob  vor- 
herginge των  μέν  αίματα?  ηάσα- 
od'ar,  vgl.  Anhang  §  190.  Auch 
hier  wieder  ein  Anklang  an  die 
aeschyleischen  'Sieben':  326  οίκ- 
τρόν  γαρ  πόλιν  ώδ*  ώγνγίαν  "Άίδα 
προϊάχραι^  τάζ  δέ  κεχειρο^αέναε 
άγεσΟ'αι,  νέαδ  τ  ε  και  παλαιάς. 

203  f.  Kreon  wollte  194  die  über 
beide  Brüder  getroffenen  Verfü- 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


75 


μήτε  κτερίζειν  μήτε  γ,ωγ.ϋσαί  τίνα, 

έάν  ό^   äd-aTtTOv  καΐ  προς  οιωνών  δέμας 

χαΐ  προς  χννών  έδεστόν  αίγ,ιαΒ^έν  τ'   ίδεΐν. 

T0LOv6*  έμόν  Γρρόνημα,  χονποτ'  έ'χ  γ^  έμον 
τιμΐ]  προέξονσ'  οι  υμχοϊ  των  ένδίν,ων' 
άλλ*  δστις  εννονς  τ^δε  Tfj  ττόλει,  -θ-ανών 
γ,αΐ  ζων  ομοίως  έξ  έμον  τυμήσεται. 

ΧΟΡΟΣ 

σοΙ  ταντ'  αρέσκει,  ηαΐ  Μενοιγ,έως  Κρέον, 
τον  τΎ^δε  δύσνουν  γ,αΐ  τον  ευμενή  τΐόλεΰ' 
νόμφ  δε  χρήοΟ-αι  παντί  7ΐθύ  γ'  έ'νεοτί  gol 
χαΐ  των  θανόντων  χώτΐόσοι  ζωμεν  τχέρι, 

ΚΡΕΩΝ 

ώς  αν  σχοποί  νυν  ήτε  των  είρημένων. 


205 


210 


215 


gungen  von  κηρνξας  l%ot  (192)  ab- 
hängig machen,  Έτεοχλέα  μέι>,  — 
τόν  ί'  αϋ  ξύναίμον.  Nachdem  er 
aber  länger  bei  Polyneikes  ver- 
weilt hat,  wird  der  Deutlichkeit 
halber    das   Verb  um   wiederholt 

mit  den  Worten  έκκεκηρϋχΟ-αί 
λέγω. 

205.  iäv  δ'  ά&απτον  Siuas^ 
ώστε  ίδεΐν  έδεστόν  αίκιαδ'έν  τ  ε 
και  TtQOs  οιωνών  καΐ  7ΐρ03  κννών. 

nooe  C.  gen.  braucht  Sophokles 
ohne  Einschränkung  für  υπό  c. 
gen. 

208.  Er  übertreibt  in  seinem 
Eifer:  daß  Polyneikes  vor  Eteo- 
kles  etwas  voraushaben  sollte, 
konnte  ja  niemand  fordern. 

2 11  ff.  Die  gemessene  Antwort 
läßt  merken,  daß  der  Chor  mit 
der  Strenge  des  Gebieters  im  Her- 
zen doch  nicht  einverstanden  ist: 
dir  beliebt  diese  Bestimmung, 
und  allerdings  kannst  du  ja  als 
Herr  des  Landes  befehlen,  was 
du  willst:  aber  nicht  jedermann 
dürfte  in  diesem  Falle  gleicher 
Ansicht  sein.    Vgl.  zu  1098. 

212.  Die  Akkusative  δύσνονν 
und  εν  μένη  lasscu  slch  nicht  damit 


entschuldigen,  daß  aol  ταΰτ'  αρέ- 
σκει hier  so  viel  ist  als  σν  ταΰτα 
δρασαι  διανοεζ.  Auch  das  home- 
rische κακά  μήσατ  Άχαιούε  kann 
für  die  vorliegende  Stelle  nichts 
beweisen.  Es  dürfte  ein  Vers 
ausgefallen  sein  wie  etwa  {χιμ&ν 
τ  άτιμοϋν  τέαπέδοιξ  κηρύγμααιν). 
—  Die  für  unser  Sprachgefühl 
äußerst  künstliche  Trennung  von 
τγίδε  und  πόΙει  wird  belegt  durch 
Eur.  Hipp.  I260oi;^'  ήδομαι  τοϊσδ' 
οντ    έπαχΘΌμαι  κακοΖδ. 

215.  Kreon  schließt  an  das 
vom  Chor  abgelegte  Zugeständnis 
seiner  Machtvollkommenheit  die 
Aufforderung  an,  der  Chor  möge 
ein  wachsames  Auge  haben,  daß 
sein  Verbotnicht übertreten  werde. 
Die  uns  vorliegenden  Worte  ώς 
άν  σκοποί  νϋν  ήτε  passen  nicht 
in  den  Zusammenhang,  sie  stellen 
einen  Finalsatz  dar,  zu  dem  der 
Hauptsatz  fehlt.  Man  hat  gesagt, 
der  Chor  unterbreche  den  König, 
aber  das  kann  sich  wohl  Ödipus 
demTeiresias  gegenüber  erlauben 
(0.  R.  325  ΤψΡ.  ώς  ούν  μηδ' 
έχώ  τ  αυτόν  ηά&ω  —  ΟΙζ/.  μ  ή 
πρόδ   &εών   φρονών  γ    άποστρα•' 


\ 


76 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ 


ΧΟΡΟΣ 

νεωτέρφ  τφ  τοντο  βαστάζειν  ττρό&ες. 

ΚΡΕΩΝ 

aX)J  εϊσ'  έτοιμοι  τον  νεχρον  γ'  έττίσχοτΐοι. 

ΧΟΡΟΣ 

τι  δήτ'  αν  άλλο  τοϋτ^  έτνεντέλλοις  (τι; 

ΚΡΕΩΝ 

τό  μή  ^πιχωρεΐν  τοις  άτΐΐστονσιν  τάδε. 

ΧΟΡΟΣ 

οντί  έ'στιν  οντω  μωρός  δς  Ό^ανεΐν  έρα. 

ΚΡΕΩΝ 

ΥΜΐ  μήν  ό  μισθός  γ'   ούτος'  αλλ*  νπ^  έλ7ΐίδων 
άνδρας  τό  χέρδος  π;ολλάχις  διώλεσεν. 

φυααξ; 

άναξ,  έρω  μεν  ονχ  δπως  τάχους  ϋτίο 


220 


ΨΪ^),  nicht  diese  furchtsam  diplo- 
matisierenden  Greise  Kreon  ge- 
genüber. Man  erwartet  etwa 
(Nauck)  xalwe'  σκοποί  rvv  ίοτε 
των  είρτιμένων. 

216.  Der  Chor  versteht  absicht- 
lich Kreon  falsch,  als  ob  dieser 
ihm  die  wirkliche  Behütung  des 
Leichnams  zumuten  wolle.  — 
ηροτίϋημί  SO  vou  dem  Stellen 
der  Aufgaben  des  Herakles  Tr. 
1049  κοϋηω  τοιούτον  οντ  άκοιτιδ 
ή  ^ιόε  προν&ηκεν  ον&'  ό  στνγιόε 
ΪΕύρνοϋενί  ίμοΐ. 

217.  /:  auf  den  Toten  sollt  ihr 
nicht  achten,  sondern  auf  die, 
welche  etwa  geneigt  sein  könnten, 
mein  Gebot  zu  übertreten. 

218.  'Wenn  schon  Wächter  be- 
stellt sind,  was  kann  es  dann 
Wohlsein,  was  du  hier  außer- 
dem (Tt  τ  οντ  ällo)  noch  be- 
fiehlst?' 

219.  οϋ  ψημι  leugne,    ονκ  έάω 

hindere,  (538);  in  diesem  positiven 

Sinne    wird    auch    ονκ   έπιχωρέω 


hier  zu  verstehen  sein.  —  an]t- 
οτονσιν:  άπιοτοδ  kann,  WO  es 
im  aktiven  Sinne  steht,  ebensogut 
den  bezeichnen,  der  nicht  ge- 
horchen, als  den,  der  nicht  glauben 
will ;  die  erste  Bedeutung  hat  es 
(nebst  seinen  Derivaten)  in  der 
Tragödie  öfter.    Vgl.  381.  656. 

220.  οντο? μώροδ: zusammen- 
geflossen etwa  aus  ονκ  ίοτιν 
ονδε  μώροδ,  δ£  &av£Tv  έρα  und 
ονκ  ίοτιν  οντω  μώροδ  ώατ  έράν 
ϋ^ατεϊν.  Vgl.  Eur.  Andr.  170  lis 
τοντο  δ'  ήκειδ  άμα&ίαε  . .  ή  ηαιδί 
τιατρόδ  .  .  τολμαε  ^ννενδειν.  Aiist. 
Ach.  736  τ/s  σ  οντω£  ätovs,  δι 
νμέ  κα  ηρίαιτο. 

221.  ν  η  ελπίδων;  τ?]  έλπίδξ 
ϊπαιρομένοχξ  (Thuc.  III  45). 

223.  Der  Wächter  wird  nicht 
in  der  üblichen  Weise  vom  Chor 
angekündigt;  er  kommt  ganz 
überraschend  und  bringt  eine  für 
Kreon  augenscheinliche  Bestäti- 
gung der  soeben  von  ihm  aus- 
gesprochenen Sentenz  {κέρδοξ  222, 
310). 


I 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


77 


δνοττνους  ίν,άνω  γ.ονφον  εξάρας  τΐόδα. 

τΐολλάς  γαρ  έ'σχον  φροντίδων  έταστάσεις,  225 

δδοΐς  χνχλων  έμαντόν  εις  άναστροφήν' 

ψυχή  γάρ  ηνδα  πολλά  μοι  μνΟ^ονμένη' 

τάλας,  τι  χωρείς  οι  μολών  δώσεις  δίχην; 

τλήμων,  μένεις  αύ ;  χεΙ  τάδ^  εϊσεται  Κρέων 

άλλον  7ΐ(χρ*  ανδρός,  τΐώς  σν  δήτ^  ονχ  άλγνντ};  230 

τοιαν^"^  έλίαοων  ήνντον  οχολί]  βραδύς, 

χοντως  οδός  βραχεία  γίγνεται  μαχρά. 

τέλος  γε  μέντοί  δενρ'   ένίχησεν  μολεΐν 


225.  φροντί8ο)Ί'  έπιστά- 
asis,  wiederholter  Aufenthalt 
infolge  von  Gedanken,  die  ich 
mir  machte.  Vgl.  Plut.  Quomodo 
quis  suos  in  oirtute  sentiat  pro- 
fectus  3  τό  σννεχέε  τηδ  πορείαζ 
και  μη  πολλάδ  διά  μέσον  ποιου- 
μενον  έπιστάσειζ. 

226.  oSois:  unterwegs;  der 
Plural  wie  0.  C.  553  oSois  ταΐσ8ε\ 
der  Lokativus  von  b8os  Eur. 
Bacch.  68  τίδόδφ;  —  ανάστρε- 
φε ad'a  ι  hat  den  weiteren  Sinn 
unseres  zurückkehren  ange- 
nommen; also  heißt  der  Vers 
'indem  ich  unterwegs  mich  oft 
zur  Rückkehr  umdrehte'. 

227.  Ganz  in  der  Art  gewöhn- 
licher Leute  läßt  der  Wächter 
seine  ■ψνχή  ihn  anreden,  deren 
Anrede  er  wörtlich  mitteilt,  wes- 
halb ηνδα  μν&ονμένη  (Bei- 
spiele ähnlicher  Fülle  des  Aus- 
gucks Anhang  §  207).  Mit  ähn- 
licher Naivetät  Hör.  Sat.  I  2,  69 
81  diceret  haec  animus. 

229.  τλήμων^  μενεΙ<ί\  willst 

du  Unglücklicher  hier  bleiben, 
statt  zu  Kreon  zu  gehen  ?  —  Die 
zerhackten  Satzglieder  sind  be- 
zeichnend für  die  sich  durch- 
kreuzenden Gedanken  des  Wäch- 
ters. —  τάδε:  was  der  Wächter 
im  Sinne  hat,   τό  πράγμα. 

230.  άλγνν^'.  χλαναει,  οίμώ^ει. 

231.  τοιαν&'   έΐΐσαων.    wie 


μητιν    έΐίσσειν  Αρ.  E-hod.  Ι  463. 

—  ήνντον.  von  Fällen  aus  wie 
8  356  τόααον  .  .  δσσον  τε  πανημε- 
ρίη  γλαψνρή  νηνβ  ηννσεν,  τ]  λι- 
νν£  ούροδ  έπιπνείγισιν  οπισΘ'εν 
(soviel  wie  ein  Schiff  fertig 
bringt)  hat  sich  άνύτω  (ähnlich 
wie  τελέω  η  325  xai  μέν  οι  iv&^ 
ήλθΌν  και  άτερ  καμάτοιο  τέλεσσαν 
ηματι  τω  αντώ  καΐ  άπήνυσαν  οί- 
καδ'  όπίσοίο)  '  zu  einem  reinen 
Verbum  derßewegung  entwickelt ; 
vgl.  805  τόν  παγκοίταν  όρώ  &ά• 
λαμον  τήνδ'  Άντιγόνην  άνντονσαρ, 
Eur.  Sup)pl.  1142  ποτανοί  δ'  ήνν- 
σαν  τόν  Άιδαν.  —  Logisch  genau 
wäre  σπονδή  βραδύδ,  insofern 
ihn  das  eine  zur  Eile  trieb,  das 
andere  aufhielt;  vgl.  Plut.  Dion 
44  πάλιν  ο-δν  έπέμποντο  πρόδ  τόν 
/Jl(nva  παρά  nkv  των  στρατηγών 
άποτρέποντεδ,  παρά  δέ  των  Ιπ- 
πέων και  των  γνωρίμων  πολιτών 
έπισπεύδοντεδ  τήν  πορείαν'  και 
διά  τοϋτο  βραδέωδ  άμα  καΐ 
κατά  σπονδήν  πορενόαενοζ 
προσί)Βΐ.  Aber  der  Wächter  ge- 
fällt sich  ja  auch  in  Witzeleien, 
und  so  will  er  vielleicht  sagen: 
von  mir  galt  das  Sprichwort 
σπεϋδε  βραδέωδ  (festina  lente, 
Kaiser  Augustus'  Devise)  nicht; 
'ich  eilte  nicht  mit  Weile',  son- 
dern ging  mit  Weile  langsam 
(Wecklein). 

233.    ένίκησεν.    Μδοξεν,    'der 


78 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


Goi,  γ.εί  το  μηδέν  έξερω,  φράσαί  (5'   δμως' 

της  έλτΐίδος  γάρ  έρχομαι  δεδραγμένος, 

τό  μή  τΐα^εΐν  αν  άλλο  πλην  τό  μόρσιμον. 

ΚΡΕΩΝ 

τί  δ    εστίν  ar^'  ού  τήνδ^  έχεις  ά^^νμίαν; 

ΦΥΑΑΞ 

φράσαι  ^έλω  σοι  ττρωτα  τάμαντοϋ'  τό  γάρ 
τΐράγμ    οντ    εδρασ^   οντ    εΐδον  δστις  ήν  δ  δρων, 
ούδ '  αν  διχαίως  ές  ycaxdv  ττέσοιιιί  τι. 

ΚΡΕΩΝ 

εϋ  γε  στοχάζτ]  χάποφάργννσαι  χύχλφ 


235 


240 


Entschluß  behielt  die  Oberhand' ; 
vgl.  274  και  ταϋτ    ένίκα. 

234.  τό  μηδέν  das  was  nichts 
ist  =  etwas  Nichtiges,  häufig  bei 
Sophokles:  Anhang  §  247,  19.— 
Von  αολείν  hängt  der  finale  In- 
finitiv φράσαι  ab;  da  κει  τό 
μηδέν  έξερώ  gleichwertig  mit 

έξερώ  μεν  τό    αηδέν   ist,     schiebt 

er   ein    δέ  ein;   vgl.  0.  Ε.  302 

ηόλιν  μέν,  ει  και  μή  βλέπει?,  φρο- 
νεΐ8  δ'  δμως,  οία  νόσφ  σύνεστιν. 

235.  δεδραγμένο?:  Eur.  Τγο. 
750  τί  μον  δέδραξαι  γειρι  κάντ- 
έχΐ]  πέπλων;  in  bildlichem  Sinne 
=  άντεχα μενο?  hier  zuerst. 

236.  Belege  für  den  Infinitiv 
mit  (für  uns  abundierendem) 
Artikel  Anhang  §  129.  —  τό  μ  ή 
παϋ'εΖν  αν,  als  ob  einfach  vor- 
herginge ελπίζω  γάρ.  —  Charak- 
teristisch für  den  Wächter  ist  der 
schwächliche  Trost,  es  werde  ihm 
doch  nichts  widerfahren,  als  was 
ihm  einmal  vom  Schicksal  be- 
schieden sei.  πείθομαι  τό  μορ- 
oiuov  tröstet  sich  der  (weibliche) 
Chor  in  den  Septem  (245)  und 
diesen  Eteokles  (264);  vgl.  Fiat. 
Gorg.  p.  512  Ε  πιστεύσαντα  τ  als 
γνναιξίν  δτι  την  είμαρμένην 
ονδ'   &ν  εΪ£  έκφύγοι. 

237.  αντί:  aus  der  Bedeutung 
im  Austausch  für  entwickelt 


sich  die  Bedeutung  auf  Veran- 
lassung von:  El.  585  δίδαξαν 
άν&*  δτον  τά  ννν  αϊαχίστα  πάν- 
των Μργα  δρώσα  τυγχάνει?. .  (Iden- 
tisch sind  die  Stellen  freilich 
nicht;  El.  585  handelt  es  sich 
um  das  Motiv,  Ant.  237  um  die 
Ursache.) 

238.  Weder  bin  ich  Täter  noch 
Hehler.  0.  R.  277  οντ'  Μκτανον 
γάρ  ούτε  τόν  κτανόντ'  Μχω  δεϊ- 
ζαι. 

241.  Auf  die 'Variante'  τίφροι- 

μιάζη  für    εύ  γ  ε    στοχάζη    ist 

wie  auf  die  sonstigen  im  3.  Buche 
der  Aristotelischen  Rhetorik  auf- 
bewahrten Lesarten  (223  σπονδηδ, 
911  βεβηκότοιν)  nichts  zu  geben; 
vgl.  Marx,  Ber.  d.  Sachs.  Ges. 
der  Wiss.  phil  hist.  Kl.  LII  241  ff. 
Anderseits  gibt  στοχάζη  auch 
keinen  Sinn.  'Du  zielst  lange' 
wäre  gut,  wenn  εϋ  lange  hieße. 
Das  Tragikerfragment  bei  Cic. 
de  or.  III  158  quandoquidem  is 
se  circumüestit  dictis,  saepit  se- 
dulo  legt  es  nahe,  einen  Aus- 
druck zu  suchen,  der  'einhüllen, 
einkleiden'  bedeuten  könnte; 
leider  ist  ατολίζειν  in  solchem 
Sinne  nicht  bezeugt,  —  άποφάργ- 

ννσ α  t  κνκλφ  τό  πράγμα: 
durch  ονκ  ϊδρασα  und  ουκ  εΐδον 
δστΐ£  ήν  ό  δρών  hat  er  den  Fall 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


79 


το  τΐράγμα'  δηλοΐς  (5'   ώς  τι  σημανών  νέον, 

ΦΥΑΑΕ 

τά  δεινά  γάρ  του  ττροστίθ^ησ'  όχνον  ττολνν. 

ΚΡΕΩΝ 

οί'χονν  έρείς  7Ζοτ\  εΐτ^  άτταλλαχϋ^είς  άτΐει; 

ΦΥΑΑΗ 

ycal  δή  λέγω  σοι.     τον  νεχρόν  τις  άρτίως 

d^axpag  βέβητίε  χάττΐ  χρωτΐ  διχρίαν 

ν,όνιν  τΐαλύνας  χάφαγιστενσας  α  χρή.  ^ 

ΚΡΕΩΝ 

τι  φής;  τις  ανδρών  'ήν  6  τολμήσας  τάδε; 

ΦΥΑΑΞ 
ονχ  οίδ' '  έχει  γάρ  οντε  ηον  γενίίδος  ην 


245 


gewissermaßen  rings  eingezäunt 
und  abgeschlossen,  so  daß  er  nicht 
mit  ihm  in  Berührung  kommt. 

242.  δηλοΙ?  ώδ  τι  σηιιανών 
ist  dem  Sinne  nach  nicht  ver- 
schieden von  der  Konstruktion 
δηίοΐδ  καλχαίνονοα  20.  Ebenso 
abundiert  ώς  beim  prädikativen 
Partizip  1063;  vgl.  Anhang  §  135. 
—  νέυν  τ*  nicht  nur 'etwas  Neues', 
sondern  'etwas  Unerhörtes';  vgl. 
zu  991. 

243.  'Allerdings  zaudere  ich: 
denn  gewiß,  die  schlimmen  Dinge 
schaffen  einem  viel  Zagen',  ein 
Gemeinplatz,  daher  toc. 

244.  ηοτέ:  endlich,  bezeich- 
net Kreons  Ungeduld.  —  άηαλ- 
λαχΟ-ί^Ιξ  άπει,  'wirst  du  nicht 
machen,  daß  du  fortkommst?' 
Ähnlich  315  στραφείς  ϊω ;  Eur. 
Phoen.  972  φεϋγ*  ώβ  τάχιστα 
τησ§    άπαλλαχ&εις  χ&ονΟ£. 

245.  και  δή  λέγω  σοι:  Erholt 
Atem,  wie  Ödipus,  als  er  lokaste 
den  Mord  in  der  σχιστή  berichten 
soll  (0.  R.  800  xai  σοι,  yvvai, 
τάλη&έδ  Ι|β^ώ);  dann  sprudelt 
er,  was  nach  der  langen  Vor- 
bereitung    doppelt      erheiternd 


wirkt,   in    einem   Satze  die  Un- 
glücksnachricht heraus. 

■!46.  δι-ψίαν  xovtv.  auch  429 
und  bei  Aesch.  Ag.  473.  Ähnlich 
bibula  faüilla  Verg.  Aen.  VI  227. 

247.  κάψαγια  τεΰα  ae:  αγι- 
στενω  kann  intransitiv  sein  (rein 
sein)  und  transitiv  (eine  heilige 
Handlung  vollziehen).  Ob  hier 
έψαγιστεύο)  oder  άφαγιστεύω  vor- 
liegt, läßt  sich  nicht  sicher  ent- 
scheiden. —  Daß  ein  besonderer 
Bestattungsgebrauch  neben  dem 
Bestreuen  mit  Sand  gemeint  ist, 
beweist  καί—καί\  keinesfalls  ein 
Trankopfer,  da  der  Wächter  den 
Staub  δι-ψίαν  nennt;  möglicher- 
weise verband  man  gefallenen 
Kriegern  vor  der  Bestattung  die 
Wunden,  wozu  sich  Antigone  in 
den  Phoenissen  (1669)  von  Kreon 
die  Erlaubnis  erbittet:  άλΧ  άμψΐ 
τρανματ    άγρια  τελαμωνας  βαλεϊν 

{μ     ^«). 

248.  τίς  άν§ ρών,ίτΒ,^ίΚτζίΟη, 
da  er  nicht  entfernt  den  wahren 
Täter  ahnt. 

249f.  oi5T6  — oü:  Anhang§189. 
—  yev^d'oe,  δικέλλης;  Von  den 
hier      genannten      Werkzeugen 


80 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


7νλήγμ\  ον  δίζέλλης  εκβολή:  στνφλός  δε  γη 
ΤίαΙ  χέρσος,  άρρώξ  ovo'  έπημαξενμένη 
τροχοΐσίν,  αλλ'   άσημος  ονργάτης  τις  ήν. 
δτΐως  δ'  6  ^έρωτος  ήμίν  ήμεροσχότίος 
δείγ,νυσυ,  ηάσι  ϋ-ανμα  δυσχερές  τταρήν. 
δ  μεν  γάρ  ήφάνιστο  —  τνμβήρης  μεν  ου, 
λεπτή  δ\  άγος  φεύγοντος  ώς,  έπήν  γ,όνις' 
σημεία  δ^  οντε  d-ηρος  οντε  του  χυνων 


250 


255 


können  wir  uns  keine  ganz  klare 
Vorstellung  machen;  jedenfalls 
lockerte  man  mit  der  yevrjs  die 
Erde  auf,  indem  man  hineinschlug, 
mit  der  8ίχελλα,  indem  man  in 
sie  hineinstach  und  die  Scholle 
aufwarf.  Wenn  es  richtig  ist, 
daß  in  μάκείλα  und  SlxelXa  die 
Zahlwörter  für  eins  und  zwei 
stecken,  so  wird  δίχελλα  eine 
zweizinkige  Hacke  bezeichnen. 

251.  χ£^σο8  ursprünglich  wohl 
ein  Substantiv,  den  'festen  Boden' 
bezeichnend,  durch  Verwendung 
als  Apposition  zu  γη  und  χώρα 
allmählich  zum  Adjektiv  ge- 
worden; hier  schwankt  das  Wort 
zwischen  beiden  Sphären,  —  ονδέ, 

nicht  και  ονκ,  weil  die  in  άρρωξ 

enthaltene  Negation  weitergeführt 

wird.    —    έπημαξενμ  έν  η:     Die 

Nichtberücksichtigung  des  spiritus 
asper  ist  ein  lonismus;  vgl.  αντ- 
ήλιο? Aesch.  Ag.  519,  Ai.  805, 
Ion.  1550;  άηηίιώτη?  Cycl.  19. 
251  f.  Weil  der  Boden  ganz  fest 
und  weder  von  einem  Grabscheit 
noch  von  Wagenrädern  aufge- 
lockert war,  so  konnten  sich  keine 
Fußspuren  abdrücken,  sondern 
der  Täter  war  ein  nicht  zu  be- 
stimmender {άαημό?  Tis).  —  Anti- 
gone  muß  also  auch  die  Erde 
zum  Bestreuen  der  Leiche  mit- 
gebracht haben.  Das  hat  auch 
der  Verfasser  des  Schlusses  der 
Sieben  gegen  Theben  vorausge- 
setzt, und  in  welcher  Weise  er 
sich  die  Erde  mitgeführt  dachte, 


zeigt  1021  ff.  τάφον  γάρ  αυτή  xai 
κατασκαφάδ  έγώ  γυνή  περ  οϋσα 
τφδε  μηχανήσομαι  κ  όλη  φ  φέ- 
ρονα α  βνα οίνονηεηλώ μ  ατοί, 

253.  ή μεροσκό7τ.  Die  Be- 
wachung hat  in  der  Nacht  be- 
gonnen; während  der  letzten 
Nachtwache  hat  Antigone  die 
Bestattung  des  Leichnams  voll- 
zogen; als  der  Wächter,  der  die 
erste  Wache  während  des  Tages 
abhalten  soll,  die  Leiche  über- 
nimmt, findet  er  sie  mit  Erde  be- 
deckt. Wenn  wir  nachrechnen, 
ergibt  sich,  daß  das  chronolo- 
gisch unmöglich  ist:  die  Sonne 
ging  ja  spätestens  auf,  als  Anti- 
gone Ismenen  verließ. 

254.  ι9•αί5^  α :  nichtein 'Wunder', 
sondern  eine  peinliche  Verwunde- 
rung. —  δπ(ο£  δείκννσ ij  πα- 
ρήν:  derselbe  Tempuswechsel 
426,  umgekehrt  268;  Anhang 
§  104. 

255.  ή  ψ  Ανίατο  'er  war  ver- 
schwunden' sagt  er  zunächst  üb  er- 
treibend, um  die  Hörer  in  Er- 
staunen zu  setzen.  Dann  gibt  er 
den  wirklichen  Sachverhalt  er- 
läuternd an. 

256.  φεύγοντο8:  gen.  abs.  mit 
Auslassung  des  Subjekts;  An- 
hang §  131.  —  άγο9  ψενγον  τ  OS 
ώ  s,  weil  ol  νεκρόν  όρώvτεsάτaψov 
και  μή  έπαμηοάμενοι  κόνιν  ϊνα- 
γεΐ8  είναι  έδόκονν  (schol.). 

257.  το  zugehört  auch  zu  &ηρόs, 
steht  aber  beim  zweiten  Gliede, 
d.  h.  άτιό  κοινοϋ:  SO  in  unserem 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


81 


■έλ^-όντος,  ον  σττάσαντος  έξεΓραίνετο. 
λόγοι  Ö'  εν  άλλήλοίοιν  έρρόΟ^ουν  γ.αγ.οί, 
φύλαξ  έλεγχων  φύλαν,α^  χάν  έγίγνετο 
τνληγή  τελευτωσ\  ούδ^  δ  χωλύσων  τΐαρην, 
εΐα  γάρ  τις  ήν  §γ.αστος  ονξειργασμένος, 
χούοεις  εναργής,  αλλ'  έφευγε  μή  είοέναι. 
ήμεν  (5'   έτοιμοι  ν.αΙ  μύδρους  αϊρειν  χεροιν 


260 


Drama   486  f.    άλΙ"    ΐϊτ    aSeliprjs 

εΙΘ'^  ό  μ  αιμ  ον  εατέρα  .  .  Ζην05 
κνοεΐ,  366  τοτέ  μέν  κακόν,  άλίοτ' 
έπ  έσ&Ιόν  ίρηει,  1176  πότερα 
ττατρφαζ  ή  πρ0  3  οίχι  ts  χερόδ. 
Anhang  §  171. 

257  f.  Immerhin  hatte  diese 
dünne  Erdschicht  verhindert,  was 
Kreon  wollte,  daß  die  Tiere  die 
Leiche  zerfleischten.  —  Ob  das 
den  Tatsachen  der  Biologie  ent- 
spricht, weiß  ich  nicht  und  wußte 
wohl  auch  Sophokles  nicht ;  jeden- 
falls hat  er  angenommen,  daß  die 
dünne  Erdschicht  diese  Wirkung 
habe;  vgL  696. 

258.  an aaavTos:  σπαν,  WO 
wir  'zerreißen'  sagen,  auch  1003. 

259  f.  413  sagt  der  \Yächter 
καΟ'ήμεθ'α  ,   .  κινών    άν8ρ    άνήρ; 

aber  dort  zerlegt  άνδρ'  άνήρ  das 

durch  κα&ήμε&α  gegebene  ήμείζ. 

Hier  ist  außerdem  die  Ausdrucks- 
weise in  der  ersten  Person  durch 
eine  inhaltlich  gleichwertige  in 
der  dritten  Person  ersetzt:  λόγοι 
έρρόι^Όνν  κακοί  für  λόγοι?  έχρώ- 
μεχ^•α  κακοΐδ,  was  auch  durch  έν 
άλλήλοιξ  vorausgesetzt  wird.  Vgl. 
Eur.  Hei.  1549  (Nayior  Class. 
Reü.  XVUI  401)  ήαΐν  S'  ήν  μέν 
ήδ^  vnoxpla,  λόγοδ  δ'  έν  άλλή- 
λοισι,  των  έτιεο βατών  ώζ  πλη3Ό£ 
εΧη.  Weitere  Beispiele  der  hier 
vorliegenden  distributiven  Appo- 
sition Anhang  §  19. 

260f.  καν  έγίγνετο  τ^ληγή 
τελεντώσα:  und  CS  fiel  zuletzt 
wohl  auch  ein  Öchlag  (mit  dem 
irgendeiner  auf  einen  gegen  ihn 

Sophokles  IV.  11.  Aufl. 


geäußerten  Verdacht  replizierte); 
Anhang  §  117. 

261.  ό  κωλύσων  wie  El.  1197 
ονδ*  οντταρήξων  ούδ*  ό  κωλύσων 
πάρα.  Aesch.  Prom.  27  ό  λω• 
ψήσων  γάρ  ον  ηέφνκέ  πω. 

262.  'Jeder  einzelne  von  uns 
(ε/s  §καστό£  τι«)  galt  als  der  Täter', 
vgl.  zu  252. 

263.  άλλ' (§καστοδ)  Μφενγε  wie 
fr.  328,  6  έμοί  δ'  ουδείς  δοκεΧ 
είναι  πένη€  ών  άνοσο«,  άλλ'  {§κα- 
στο?)  άει  νοσεΐν.  —  ϊφενγε  μη 
ε  έδενα  ι:  Der  Infinitiv  bezeichnet 
nicht  das,  wovor  er  floh,  sondern 
das,  was  er  dabei  sagte :  Er  suchte 
sich  zu  sichern:  er  wisse  nichts 
(P.  Cauer). 

264  f.  Das  Tragen  glühenden 
Metalls  wie  das  Schreiten  durchs 
Feuer  sind  Formen  des  Gottes- 
urteils, die  bei  den  Indern  und 
Germanen  sich  bis  ins  Mittelalter, 
ja  bei  jenen  bis  in  die  Neuzeit 
hinein  erhalten  haben;  die  Ähn- 
lichkeit in  den  bei  diesen  beiden 
Völkern  geltenden  Einzelvor- 
schriften beweist,  daß  der  Brauch 
indogermanisch  ist  (Kaegi,  Fest- 
schrift zur  XXXIX.  Phüologen- 
üers.  Zürich,  1887  S.  40 ff).  'Für 
das  Athen  des  Sophokles  lebten 
solche  Gottesurteile  nur  noch  in 
der  Erinnerung.  Auch  der  Wächter 
erbietet  sich  ja  nicht  wirklich  zur 
Feuerprobe  (wie  Kreon  sie  nach- 
her nicht  fordert),  sondern  sagt 
nur,  er  und  seine  Genossen  seien 
damals  dazu  bereit  gewesen: 
es  handelt  sich  also  um  einen 
6 


β2 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΤίαΙ  τινρ  διέρττειν  καΐ  d-εούς  όρχωμοτειν, 
τό  μήτε  δράσαι  μήτε  τφ  ξυνειδέναι 
τό  πράγμα  βονλεύσαντί  μηο'   είργασμένφ, 
τέλος  δ'  δτ^  ουδέν  ήν  έρεννωοιν  πλέον ^ 
λέγεί  τις  εις,  δ  πάντας  ές  πέδον  κάρα 
νενσαι  φόβφ  προύτρεχρεν'  ού  γάρ  εϊχομεν 
οντ'  άντιφωνεΐν  ovd-^   δπως  δρώντες  χαλώς 
πράξαιμεν.     ήν  δ^  δ  μν^ος  ώς  άνοιστέον 
οοΐ  τονργον  είη  τοντο  Τίονχί  χρνπτέον. 
γ.αΙ  ταϋτ^  ένίχα,  χαμέ  τον  δνοδαίμονα 
πάλος  χα^αιρεΐ  τοϋτο  τάγαΒ-όν  λαβείν, 
πάρειμι  (5'   αγ,ων  ούχ  έχονσιν  οίδ'  δτι' 
οτέργει  γάρ  ουδείς  άγγελον  κακών  επών. 

ΧΟΡΟΣ 

άναξ,  έμοί  τοί,  μή  TL  γ,αΐ  -Θ^εήλατον 


265 


270 


275 


starken  Ausdruck  derBeteuerung, 
nicht  um  ein  lebendiges  Eechts- 
mittel  (Hirzel,  Der  Eid  199ff).— 

OQxm μ  οτ έ  ω       bin       όρκώμοτο?, 

einer  der  einen  Eid  geschworen 
hat;  zu  einem  Synonym  von 
öuvvvai  abgeschwächt  und  so 
konstruiert. 

266f.  βονλεύειν  bezeichnet 
im  attischen  Recht  jede  Begehung 
eines  Verbrechens,  sofern  der 
Täter  nicht  physisch  Hand  anlegt. 
—  Trotz  seiner  Umständlichkeit 
ist  der  Wächter  dennoch  nicht 
ganz  genau,  da  eigentlich  eine 
doppelte  Dichotomie  vorliegt,  I 
μήτε  δρασαι  μήτε  βονΧενοαι,  Π 
μη8ä  ξννεΐδέναι  μήτε  §ράσαντι 
αήτε  βονλεύααντι. 

268.  ονδέν  fjv  πλέον,  als  wir 
um  nichts  weiter  kamen,  vgl.  zu 
89  f. 

269  ff.  Indem  er  bei  λέγει  τιδ 
eis  schon  oe  άνοιστέον  κτέ  im 
Sinne  hat,  schiebt  er  dazwischen 
ein,  daß  die  Rede  alle  genötigt 
habe,  vor  Angst  die  Augen  auf 
den  Boden  zu  heften,  da  sie  weder 


dem  Redner  mit  Gründen  zu 
widersprechen  vermochten,  noch 
ohne  Gefahr  auf  seinen  Vorschlag 
eingehen  konnten.  Nun  erst 
nimmt  er  mit  ήν  δ'  ό  μϋϋ-ος  das 
λέγει  τΐ8  ils  wieder  auf.  —  riS 
eis  statt  εΐξ  τιδ,  wie  Plat.  Soph. 
p.  235''  τον  γένονξ  είναι  τον 
των  Ό'ανματοηοιών  τι?  eis.  —  'εΐδ 
ist  hinzugefügt  um  des  folgenden 
ττάνταδ  willen  in  artig  scherz- 
hafter Anwendung  des  bei  den 
Tragikern  beliebten  Gegensatzes 
der  Zahlbegriife'.    (Wecklein). 

271.  Von  εϊχομεν  hängt  der 
Inf.  und  δηωδ  ab,  wie  Ai.  428 
ούτοι  α"  άηείργειν  ov^  δπωξ  έώ 
λέγειν  ϊ%ω,  was  wir  im  Deutschen 
mit  wissen  nachbilden  können. 

274.  ένίχα,  vgl.  233. 

275.  'Mich  verurteilt  das  Los, 
dieses  Glück  zu  empfangen',  das 
ich  so  gern  einem  andern  gelassen 
hätte. 

276.  άκων  ov%  έκονα iv:  zu 
13. 

278.  ϋ-εήλατον  von  den  Göt- 
tern  gelenkt;    vgl.  Eur.  Ion  67 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


83 


τονργον  το(5',  ή  ξύννοια  βουλεύει  τΐάλαι, 

ΚΡΕΩΝ 

τΐαϋααι,  ττρίν  όργης  χαί  με  μεστώσαι  λέγων, 
μη  ' φενρε^^γίς  άνονς  τε  χαΐ  γέρων  άμα. 
λέγεις  γάρ  ούχ  ανεχτά  δαίμονας  λέγων 
τζρόνοιαν  ϊοχειν  τονδε  τοϋ  νεχρον  τΐέρι. 
τΰότερον  νπερτιμωντες  ώς  εύεργέτην 
εχρντττον  αυτόν,  δοτις  άμφιχίονας 
ναούς  πνρώσων  ήλ^ε  χάνα^^ήματα 
χαΐ  γήν  έχείνων  χαΐ  νόμους  διασχεδων; 


280 


yloticts  Sk  την  τύ%ην  eis  τοντ 
έλαύνει.  —  Er  meint  wohl,  die 
Götter  hätten  die  Wächter  mit 
Blindheitgeschlagen,sodaßsiedas 
Vollziehen  der  Bestattung  nicht 
gemerkt  hätten.  Diese  Meinung 
gibt  der  Chor  ja  später  auf  (3  32  ff.); 
sie  kann  trotzdem  im  Sinne  des 
Dichters  ausgesprochen  sein,  da 
der  Sturm,  der  Antigonen  das 
zweite  Herankommen  ermöglicht 
(417  ff.),  doch  wohl  sicher  als  ein 
ϋ•ίήλατον  gefaßt  werden  soll. 
Zweimal  hätten  darnach  die  Götter 

geholfen,    das    μίασμα    zu    ver- 
indem,   dann  aber  dem  Frevel 
seinen  Lauf  gelassen. 

279.  ToS':  nämlich  έατί;  vgl. 
1253. 

280.  „Höre  auf,  bevor  du  mich 
auch  noch  mit  Zorn  erfüllst"; 
%ai  ist  eng  mit  πρίν  zu  verbinden, 
von  dem  es  durch  ein  anderes 
Wort  getrennt  ist  wie  Trach.  396 
äooeis  πριν  ήμαδ  χαννεωοαοχΤαι 
ioyovs  (hier  και  =  auch  nur). 

281.  ävove  τε  xai  γέρων 
άμα:  unverständig  trotz  deiner 
vorgerückten  Jahre ,  während 
sonst  das  Alter  Einsicht  und 
Verstand  zu  mehren  pflegt.  The- 
seus  zu  Kreon  0.  C.  930  xai  α 
ό  πληϋ'ύων  χρόνοδ  γέρονχΡ  όμον 
τί&ησι  xai  τον  νοΰ  κενόν. 

284.  Wenn  die  Götter  an  einem 


Toten  den  Liebesdienst  voll- 
ziehen, zu  dem  die  Menschen 
verpflichtet  sind,  so  ist  das  aller- 
dings eine  ganz  ungewöhnliche 
Ehrung,  ein  νπερτ ιμ äv. 

285.  ϊχρνπτον'.  nicht  χατά 
X&ovos,  aber  χόνει.  Da  der  Hörer 
das  weiß,  wird  an  dem  einfachen 
Verbum  kein  Anstoß  zu  nehmen 
sein.  Das  Imperfekt  ist  ein  höh- 
nisches imperfectum  de  conatu; 
die  Handlung  ist  gewissermaßen 
ein  Versuch  geblieben,  weil  sie 
sogleich  entdeckt  und  natürlich 
wieder  rückgängig  gemacht  wor- 
den ist. 

287.  γην  έχείνο)ν:  das  Land 

fehört  den  S'eoi  έ/χώριοι;  so  betet 
ausanias  bei  Plataiai  zur  kithai- 
ronischen  Hera  xai  &ευΖ9  äXlois, 
ot  Πλαταιίδα  γην  ϊχονσιν  (Flut. 
Arist.  18).  —  Die  Bräuche,  nach 
denen  die  d-εοΐ  εγχώριοι  geehrt 
wurden,  wird  der  Fremde,  der 
sie  nicht  kennt,  verstören,  ώστε 
&εών  εγχωρίων  τιμάδ  ί^αλειψ&η- 

ναι  (Sept.  15).  Es  liegt  also  ein 
wirkliches  Interesse  der  Götter 
vor,  das  Eteokles  in  den  'Sieben' 
mit  einer  uns  befremdenden 
Deutlichkeit  ihnen  vorhält:  /e- 
νεοΌ'ε  ό'  άΧχή'  ξννά  S'  έλπιζα) 
λέγειν'  πόλΐ£  γάρ  εϋ  πράσσουοα 
δαίμοναβ  τίει  (76).  Der  Ausdruck 
wird  durchaus  gedeckt  durch  0. 


84 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ή  τους  χαχούς  τιμώντας  είσοράς  ^εονς; 
ούχ.  iüTLv.     άλλα  ταντα  —  υμΙ  πάλαι  πόλεως 
άνδρες  μόλις  φέροντες  έρρό^^ονν  έμοί, 
γ.ρνφΎΙ  χάρα  σείοντες,  ούδ^  υπό  ζνγφ 
λόφον  όιχαίως  εΐχον,  ώς  οτέργειν  έμέ  — 
έγ.  τωνδε  τούτους  έξεπίσταμαι  χαλίος 
π:αρηγμένονς  μΐοΒ^οΐοιν  είργάθ3^αι  τάδε, 
ουδέν  γαρ  άν^ρώποισιν  οίον  άργυρος 
χακόν  νόμισμα  εβλαοτε.     τοϋτο  υμϊ  πόλεις 


290 


295 


C.  619  {οΐ  Θηβαίοι)  τά  νΰν  Σύμ- 
φωνα δε^ίώματα  δόρει  διααχεδώ- 
σιν  ix  σμικρόν  λόγον.  Aber  er 
paßt  allierdings  nicht  zu  yfjv\ 
Beispiele  für  solches  Zeugma 
Anhang  §  198  II. 

288  fällt  keineswegs  inhaltlich 
mit  284  zusammen.  Das  erste 
Glied  der  Doppelfrage  lautete: 
War  er  ihr  Wohltäter,  so  daß 
sie  ihn  so  übermäßig  ehrten?, 
das  zweite  besagt:  Oder  ehren 
die  Götter  Schlechte?  Was  hier 
Bubjekt  und  Objekt  sei.  daran 
konnte  kein  Hörer  zweifeln. 

289.  Er  will  sagen:  Nein, 
dies  haben  die  Wächter  getan, 
bestochen  von  meinen  politischen 
Gegnern,  aber  er  unterbricht  sich, 
um  zunächst  die  Existenz  einer 
solchen  Opposition  zu  behaupten; 
dann  erst  spricht  er  den  289  be- 
gonnenen Gedanken  in  anderer 
grammatischer  Struktur  aus. 
(Nach  Earle,  Class.  Rev.  XVII  6). 

—  η  όλε  ω  s  άνδρεε:  πολιτών 
τινεδ,  wie  El.  759  άνδρεε  Φωχέων. 

—  μόλιε  ψέροντεξ  έμοί:    mit 

mir  unzufrieden^  i*hil.  1011 
άΐ'/εινώε  φερειν  (unwillig  sein) 
xivt.    Vgl.  Einl.  S.  10. 

291.  'Sie  schüttelten  im 
stillen  das  Haupt',  wie  Zug- 
tiere tun,  um  sich  des  lästigen 
Joches  zu  entledigen.  An  έρρό- 
dOvv   schließt  sich  ονδέ  —  εΐχον 


an :  'sie  murrten  und  trugen  nicht 
gelassen  das  Joch'. 

292.  <og  στέργειν  iu6:^Qhv;iQT- 
lich  ist  έμέ  Objekt  zu  οτέργειν  in 
der  Bedeutung  von  tolerare ;  der 
König  fordert  mehr;  sondern  έμέ 
ist  Subjekt  'so  daß  ich  damit 
hätte  zufrieden  sein  können'. 

293.  rot;  rovs:  die  Wächter  — 
έξεπίσταμ  ai:  verstärktes  έπί- 
σταμαι  wie  έξακονω  Phil.  676, 
έκψοβονμαι  El.  276,  έξαπαλλάτ- 
τομαι  El.  1002,  έξανέχομαι  0.  C. 
1174;  mit  dem  acc.  c.  inf.  wie 
1092  έπιστάμεσθ'α  .  . .  μή  πώ  ποτ'' 
αυτόν  -ψενδοε  έε  πόλιν  λακεΖν, 
οϊδα  473,  ϊσ&ι  τά  σχλήρ'  άγαν 
φρονήματα  πίπτειν  αάλιστα,  1064 
κάτιαΟΊ  μή  πολλονε  ίτι  τρόχονδ 
άμιλλητήοαε  -ήλιον  τείεϊν.  An- 
hang §  124. 

296.  νόμισμα  ist  παν  δτι  νο- 
μίζονοίν  (als  Gewohnheit  beob- 
achten) Ol  άν&ρωποι,  dann  erst 
spezialisiert  zu  der  Bedeutung 
Münze.  Kreon  sagt  also,  von 
allen  Kulturschöpfungen  sei  keine 
so  schädlich  wie  das.Geld.  Sicher- 
lich ist  das  eine  Übertreibung; 
aber  der  Dichter  hat  sie  ja  Kreon 
in  den  Mund  gelegt.  —  τοϋτο, 
an  νόμισμα  assimiliert,  statt  οϋτοε 
zu  άργνροε,  vgl.  334.  —  και  πό- 
λειε,  sogar  ganze  Staaten, 
um  wie  viel  mehr  einzelne  Staats- 
bürger. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


S5 


^ορ^εΐ,  τόδ^  άνδρας  έξανίστησιν  δόμων. 

τόδ'  έγ.δίδάθΥ.ει  καΐ  ^ναραλλάσσει  φρένας 

χρηστάς  ττρός  αισχρά  7Γράγμα^^  Ιοτασβ^αι  βροτών 

πανονργίας  δ'  έδειξεν  άν^ρώποις  έχειν 

χαΐ  τΰαντός  έργον  δνσσέβειαν  είδέναι, 

δσοι  δέ  μιοϋ^αρνοΰντες  ήννσαν  τάδε, 

χρόνφ  ττοτ    έξέπραξαν  ώς  δούναι  δίχην. 

άλλ^  εϊττερ  ιοχει  Ζευς  έτ'  έξ  έμοΰ  σέβας, 
—  εϋ  τοϋτ^  έπίστασ\  δρχιος  δέ  σοι  λέγω  — 
€i  μή  τον  αντόχειρα  τονδε  τοϋ  τάφου 
ενρόντες  έγ.φανεΙτ^  ές  οφθαλμούς  έμονς, 
ονχ  νμίν  "^4ιδης  μοννος  άρχέσει,  ττρίν  αν 


300 


305 


297.  Die  α%δρ^£  sind  die  der 
Gesamtheit  der  Gemeinde  gegen- 
überstehenden Individuen ,  wie 
Simonid.  fr.  61  oi^t/is  ävfv  &iwv 
άρειάν  λόβεν,  ο  ν  πόλι?,  ο  ν 
βροτός.  Aesch.  Eum.  δ18  nilis 
βροτόζ  7e,  sonst  κ«/  nohs  xai 
ίδιώτης  (Thuk.  Ι  144,  3.  ]I  8,  4) 
oder  cvSiis  ούτε  άιήρ  ovrs  nchs. 

298.  ί  κ^ί  J  άσχί  <  ist  als  Haupt- 
verbiim  mit  ϊοταοϋ^αι  (=  ^ί^/- 
οταο^αί)  zu  verbinden,  während 
nai  ηαραλλάοσει  (=  τιαραλ- 
λάοσονση)  nur  epexegctisch  hin- 
zugefügt ist. 

299.  ΐοτασ&αι:  direktes  Ob- 
jekt zu  ixSibaoy.ei,  in  konseku- 
tivem Verhältnis  zu  ηαρο/.'/.άοοιι 
stehend. 

300.  ίχιιν  dünkt  uns  farblos; 
ähnlich  π  418  Ά^τίτο^  €/3ρη  ίχων, 
χακο/ΐη'^χαι  ε. 

301.  ηαττόί  ϊργον.  Etjmo- 
logische  Ani^pielurg  auf  ηατοχρ• 
y/ßs  300,  in  dem- Sinne  unserer 
Wendung:  Er  ist  zu  allem  fähig. 
\g\.  Anh.  §  247,  23.  —  Ütoai- 
ßfiar  tiSerai,  'sich  auf  Gott- 
losigkeit verstehen',  wie  sich 
είόέται  bei  Homer  {ο'/ρια,  όϋ-ε/^ί- 
07 ία  i ιδεί  Ol)  nicht  selten  auf  sitt- 
liches Vei halten  bezieht 

302 f.    Nach    der    allgimeincn 


Betrachtung  knüpft  Kreon  wieder 
an  den  Gedanken  von  294  an: 
'von  meinen  heimlichen  Feinden 
sind  sie  gedungen:  die  aber, 
welche  bestochen  das  Werk 
vollbrachten,  haben  durch 
ihr  Unterfangen  dies  er- 
reicht, daß  sie  endlich  ein- 
mal gezüchtigt  werden'.  — 
χρότφ  π  ο  τ  έ  tandem  aliquando. 
—  Dem  ^ί  t; σα y  entspricht  i^i- 
πραξαν  wie  468  ήλγοχν  —  άλ~ 
γύιομαι;  Vgl.  ZU  70.  —  έξέπρα- 
ξαι:  eigentlich  von  dem  Er- 
reichen eines  erstrebten  Zieles^ 
etwas  durchsetzen,  hier  also 
sarkastisch  gebraucht.  Entspre- 
chend Xen.  Anab.  V  7,  30  o/ 
δέ  καταλεύσαττίδ  τόνε  ηρέοβειζ 
διεηράξαντο  ^,μΐν  μίιοιζ  των 
Ε).).τ;ΐωτ  iie  Κτραοοντια  μτ^  άογα- 
λέ£  ihai  μή  ονι  Ιοχύι  o^ixislo&at. 

303.  Konsekutive  Infinitivkon- 
struktion, wo  ein  reines  Objekt- 
verhältnis vorliegt.  Arhang§  125. 

305.   δρχίο;:  oiv  δρχίο. 

308.  ονχ  V  μ  iv"A  tbvjS  μ  ον%•  OS 
όρχέσεί,  τι ρίτ  &f  χτε:  kühnere 
Verbindung  statt  ονχ  ίμίν  "Ai^r^s 
ορκίσει,  άλλα  δηλώσετε  —  oder 
ον  ττρότερον  έδ  Άιδον  ΐτε,  ττριν 
&ν  δηΐώστ,τε.  —  Kicht|  der  ein- 
fache Tod  soll  für  die  .Täter  ge- 


86 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ζδίντες  γ^ρεμαστοί  τήνδε  δηλώοηΟ•^  νβριν, 

ιν^  είδότες  το  yJgöog  εν^^εν  οίοτέον 

τό  λοιπόν  άρπόζητε,  χαΐ  μά^η^^\  δτι 

ούχ.  έξ  άπαντος  δει  τό  χερδαΐνειν  φι,λεΐν. 

έχ  των  γαρ  αΙσχρών  λημμάτων  τους  πλείονας 

ατωμένονς  ΐδοις  αν  ή  σεσωμένονς, 

ΦΥΑΑΞ 

εΙπεΐν  τι  δώσεις  ή  στραφείς  όντως  ΐω; 

ΚΡΕΩΝ 

ούζ  οΐσΒ-α  y.al  νυν  ώς  άνιαρώς  λέγεις; 

ΦΥΑΑΞ 

^ν  τοΐσιν  ώσΐν  ή  *πϊ  τη  ipv%fj  δάν.νει; 

ΚΡΕΩΝ 

τί  δϊ  ^ν^μίζεις  τήν  έμήν  λνπην  δπον ; 


310 


315 


nügen,  sondern  sie  sollen  vorher 
gefoltert  werden. 

309.  κρεμαστοί:  wie  es  bei 
der  Züchtigung  der  Sklaven  üb- 
lich war,  vgl.  χ  175 ff. 

310  f.  Bitterste  Ironie,  vgl.  Ai. 
100  ϋ'ανόντεδ  ήδη  ταμ*  άφαιρεί- 
<ίθ'ων  δτιία.  —  ΐν'  είδότεδ  άρ- 
πα ζη  τ  ε:  im  Deutschen  mit  Ver- 
schiebung des  Gewichts  'damit  ihr 
beim  Rauben  wißt.' 
;'T312.  ^1  άπαν  τ  OS',  aus  jeder, 
selbst  der  schlimmsten  Quelle. 
0.  C.  807  Άνδρα  δ'  ουδέν'  οΐδ' 
ί/ώ  δίκαιον,  Sans  έ^  απαντο5  ε-δ 
λέγεις  Dio  Chrys.  IV  29  διώχον-^ 
ras  τό  ηδύ  έξ  απαντοδ;  nach  unse- 
rer Stelle  (und  Heraklit  fr.  85) 
περί  ϋ-ψονδ  44  τό  δ'  έκ  παντόε  τον 
χερδαίνειν  ώρούμε&α  τη£  χρυχηξ. 
[^^314.  Ursprünglich  beabsichtigt 
war  nur  roi>s  πϊείοναδ  άτωαένον^ 
ϊδοΐ£  ätf  'dürftest  du  die  Mehr- 
zahl (derer,  die  solches  tun)  ins 
Verderben  stürzen  sehn';  nach- 
träglich wird  i)  σεσο)μένον&  hin- 
zugefügt, als  ob  nur  πΧείορα^, 
nicht  τονδ  πλείονας  vorherginge; 
vgl.  0.  C.  795  iv  δέ  τφ  Ιέγειν  κάκ 


&ν  Ιάβοίδ  τά  πλείον*  ή  σωτήρια. 
Eur.  Hipp.  471  εί  τά  πλείω  χρηστά 
των  κακών  ^χειδ. 

315.  εΙπεϊν  τί  δώσει«;  nicht 
dabis  responsum  quod  referam 
his  qui  me  miserunt?  sondern 
'wirst  du  mir  etwas  zu  sagen  ge- 
statten?' Das  vom  Wächter  nicht 
bös  gemeinte  τι  muß  Kreon  nach 
seiner  langen  und  heftigen  Rede 
wie  ein  impertinenter  Spott  vor- 
kommen. 

316.  'Weißt  du  nicht,  daß 
schon  jetzt  dein  Reden  mich 
ärgert?'  Kreon  zeigt,  daß  der 
Wächter  Recht  hatte  mit  dem 
oben  277  ausgesprochenen  Ge- 
meinplatz. 

318.    ρ  vd" μ  ίζειξ'.    ρυ&μ.όδ    ist 

von  dem  Begriff  des  geordneten 
Flusses  irgendeiner  Bewegung 
früh  zur  Bedeutung  der  Ordnung 
überhaupt  gelangt.  Der  Wächter 
bringt  die  λύπη  in  Ordnung,  in- 
dem er  sie  an  ihren  rechten  jPlatz 
stellt.  Sehr  kühn  aber  wird  nun 
hiervon  ein  Fragesatz  abhängig 
gemacht,  so  daß  der  Sinn  heraus- 
kommt:  Was    bestimmst  du  so 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


87 


ΦΥΑΑΞ 

δ  ορών  σ'  άνι^  τάς  φρένας,  τα  (5     ώτ    εγώ. 

ΚΡΕΩΝ 

οϊμ*  ώς  λάλημα  δήλον  έχπεφνχός  ει. 

ΦΥΑΑΞ 

ονχονν  τό  γ*  έργον  τοντο  τΐοιήσας  ποτέ. 

ΚΡΕΩΝ 

ΥΜΪ  ταντ^  έπ    άργύρφ  γε  την  ιρνχήν  τζροδονς. 

ΦΥΑΑΞ 

φευ' 

ή  δει,νόν,  ω  δοχη  γε,  υμϊ  χρενδη  δογ,εΐν. 

ΚΡΕΩΝ 

χόμιρενέ  ννν  την  δόξαν'  ει  δε  ταντα  μή 
φανείτε  μοί  τους  δρώντας,  έξερει^\  δτι 
τα  δειλά  ν,έρδη  τζημονάς  εργάζεται. 


320 


fein  ordentlich  den  Sitz  meiner 
Unlust?  —  Weitere  Beispiele  sol- 
cher Prolepse  mit  Ellipse  des 
Verbums  Anhang  §  27  V. 

320.  οΐμ^  ώδ  mit' elidiertem 
Diphthong  wie  1270,  Ai.  354,  587. 
—  λάλημα  von  dem  der  schwatzt 
Avie  δούλενμα  760  von  dem  der 
dient.  Anhang  §  236.  —  Wie 
sehr  bist  du  offenbar  als  Schwätzer 
geboren  I  Er  redet  ihn  aber  nicht 
etwa  als  Neutrum  an,  sondern 
ό'ηλο5  fl  έκπεφνϋώδ  hat  sich  for- 
mell an  das  Prädikativum  λάληυα 
angeglichen. 

321.  Wenigstens  (yd)  habe  ich 
sicherlich  nicht  {ονκονν)  jemals 
(ποτέ)  diese  Tat  getan  {ποιήοας 
[ι;ίμί\  =  πεποίηχα). 

323.  Kreon  ist  der  Mann,  der 
sagen  kann  δυχεχ  not  (etwa  τόν 
άνδρα  τοντον  άποΟ'ανεΖΐ');  da  ist 
es  dann  freilich  schlimm,  daß  ein 
solcher  Mann  vor  einer  δόξα 
ψενδήδ  nicht  sicher  ist.    Anders 

Eur.  Bacch.  311  μηδ^  ή  ν  δοκ^3 
uiv,  ή   δέ  δόξα  σον  voafj,   φρονεΐν 

δόκει  τι,  WO  nur  der  eine  Begriff 


des  Meinens  vorliegt.  —  άν  fehlt 
wie  hier  im  Iterativsatze  bei  έπει 
1025  ίτΐει  J'  άμάρττ},  κείνο?  ούκέτ^ 
Μστ  άνήρ  άβονλοδ,  bei  ττρίν  619 
πρΙν  ηνρι  Ο'ερμώ  πόδα  res  προα- 
αύσχι ,  bei  ει  710  άνδρα  ^  κει  τιδ 
27  σοφόδ,  τό  μαν&άνειν  πόλλ^ 
αίσχρόν  ουδέν,  Anhang  §  144. 
324.  „Witzele  nur  mit  dem  Be- 

friffe  δοκείν^^  —  ταντα  vor  τούδ 
ρώνταδ  gestellt  wie  384  το-δργον 
{ή)  έξειρ/ασμένη,  710  άνδρα  τό 
μαν&άνειν  πολλά;  Anhang  §  161. 
326.  δειλά:  δειλόδ  feige  Wird 
durch  den  Sprachgebrauch  der 
Kreise,  die  den  Tapfern  ayad-όδ 
nennen,  ein  Synonjmum  von  κα- 
κό£,  vgl.  das  Skohon  Athen.  XV 
695*^  ^Αδμήτου  λόγον ,  ώ  έταΐρβ^ 
μα&ών  τον9  άγα&οϋδ  φίλ.ει,  των 
δειλών  δ'  άπέχον,  χνοϋδ  δτι 
δειλοϊδ  όλίγη  χάριδ,  —  Der  Ge- 
danke ist  wohl  sprichwörtlich. 
So  schließt  im  Kyklops  310  Odys- 
seus  seine  Rede:   τό  <5"  εύσεβέδ 

τηδ  δνσαεβείαδ  άν&ελοϋ'  πολλοΐσι 
γάρ    κέρδη    πονηρά,    ζημίαν   ήμεί- 

-ψατο.  —  Kreon  geht  mit  seinen 


88 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΦΥΑΑΞ 

άλλ^  εύρεβ^είη  μέν  μάλιστ^ '  έάν  δέ  τοι 
ληφ^^  τε  y.al  μη  —  τοντο  γαρ  τύχη  χρινεΐ 
ούχ  iad-^  δπως  όψει  σύ  όεΰρ*  έλϋ^όντα  με' 
ycal  νυν^γάρ  έχτός  ελπίδος  γνώμης  τ*  έμής 
σωθείς  οφείλω  τοις  ^εοΐς  πολλήν  χάριν, 

ΣΤΑ2ΙΜ0Ν  «' 

ΧΟΡΟΣ 

στρ.  α 
Πολλά  τα  δεινά  χονδεν  άν- 


330 


Dienern  ab,  ohne  daß  der  Dich- 
ter dies  motivierte,  nur  weil  er 
ihn  auf  der  Bühne  nicht  länger 
brauchen  kann. 

327.  Ohne  sich  durch  jovs  δρώτ- 
ras  irremachen  zu  lassen,  bleibt 
der  Wächter  bei  seinem  ό  δρών, 
vgl.  239.  245.  319.  Er  spricht 
diese  Worte  beim  Weggehen,  so- 
bald Kreon  den  Rücken  gewen- 
det hat.  —  ενρε&ίίη  u  ίν  μά- 
λιστα:  das  liebste  freilich 
wäre  mir,  er  würde  gefun- 
den. Anhang  §247,  17.  —  έάν 
ληφ&τ}  τ  ε  xai  μ  ή',  έάν  τε  λ»/- 
ψ^ϊι  έάν  τε  υή,  —  τοντο  γαρ 
τύ%η  κρίνε  ζ:  seinen  Determinis- 
mus 236  hatte  er  nur  für  den 
augenblicklichen  Bedarf  hervor- 
geholt. 

329.  Darnach  sollte  man  freilich 
nicht  denken,  daß  er  zu  seineu 
Genossen  zurückkehren  würde, 
von  wo  ihn  doch  Kreon  jeder- 
zeit vor  sich  bescheiden  konnte. 
Sophokles  hat  sich  diese  leise  In- 
kongruenz gestattet,  um  denselben 
Wächter,  den  er  eben  so  ängst- 
lich eingeführt  hatte,  nun  trium- 
phierend zu  zeigen. 

332—375.  'Alle  Naturmächte 
hat  die  τέχνη  des  Menschen  be- 
zwungen und  dazu  die  Kultur 
geschaffen;  aber  nur  wenn  er 
treu    an   Sitte   und  ßecht  hält. 


wird  ihm  dies  zum  Segen;  sonst 
ist  ihm  der  Untergang  gewiß. 
Bleibe  solcher  Frevler  mir  ferne  Γ 
—  So  schön  das  Chorlied  ist, 
kann  man  einen  inneren  Zu- 
sammenhang mit  dem  Drama  nur 
durch  künstliche  Konstruktion  ge- 
winnen. Wohl  hat  der  unbekannte 
Übertreter  des  Königsgebotes  nach 
Auffassung  des  schmiegsamen 
Chores  vo.uovs  %&ovos  übertreten ; 
aber  wer  sSigt  dem  Chore,  daß 
diese  Übertretung  irgendwie  dem 
stolzen  Selbstgefühle  überlegener 
Geisteskraft  entsprungen  ist?  In 
Wahrheit  ist  der  Gesetzesver- 
ächter Kreon;  aber  abgesehen  da- 
von, daß  der  Chor  erst  viel  spä- 
ter Partei  gegen  diesen  zu  er- 
greifen wagt,  kann  auch  bei  ihm 
von  solcher  δεινότης  nicht  die 
Rede  sein.  Man  wird  sagen 
müssen,  daß  das  Lied  nur  am 
Schlüsse  äußerlich  an  die  Situa- 
tion anklingt,  nicht  aber  ihr  ent- 
sprungen ist;  mehr  noch  als  das 
zweite  Stasimon  des  0.  R.  blickt 
es  über  das  Stück  hinaus;  nur 
daß  wir  hier  nicht  einmal  ver- 
mutungsweise die  Richtung  an- 
geben können.  —  Sophokles  be- 
rührt sich  mit  der  Rede,  welche 
Piaton  den  Protagoras  halten  läßt 
(Prot.  321  dff.);  aber  man  kann 
daraus   schwerlich   irgendwelche 


ANTirOJNH 


89« 


-θ^ρώηου  δεινότερον  7ΐέλει' 

τοϋτο  χαΐ  7tokiov  7C€qüv 

πόντου  χειμερίφ  νότφ 

χωρεί,  7ΐεριβρνχίοισίν 

τνερών  V7t    οϊομοοιν,  χ^εων  τε  τάν  νπερτάταν,  Τ  αν 


385^ 


Folgerungen  über  eine  von  So- 
phokles benutzte  Quelle  ziehen. 
(Vgl.  Busse,  Bericht  über  die 
Sitzungen  des  Philolog.  Vereins  zu 
Berlin,  Berl.  1912  S.  6,  der  an 
Archelaos  denkt.)  Seine  Entwick- 
lung• der  δίΐτότης  des  Menschen 
enthält  keinen  Gedanken,  auf  den 
er  nicht  selber  hätte  kommen 
können,  und  der  öchlußgedanke, 
daß  —  modern  geredet  —  alle 
Geisteskraft  ohne  Sittlichkeit  den 
Menschen  nicht  vor  dem  Unter- 

fange  bewahrt,  ist  echt  sopho- 
leisch.  —  Sehr  kunstvoll  ist  der 
metrische  Bau  des  Liedes:  die 
Entsprechung  zwischen  Strophe 
und  Antistrophe  ist,  mehrfach 
durch  Gleichheit  oder  Ähnlichkeit 
von  Wörtern  oder  Silben  gestei- 
gert: 335  c^  345,  337  cv;  348,  353  c^ 
365,  360  c^  370. 

Str.  1.  Des  Menschen  gewaltige 
Kraft  hat  die  Elemente,  Wasser 
und  Land,  sich  Untertan  gemacht. 
332  f.  'Zahlreich  ist  das  Ge- 
waltige und  doch';  der  Dichter 
fügt  durch  και  an,  was  sachlich 
im  Gegensatze  zum  Vorhergehen- 
den steht;  vgl.  Eur.  Herc.  509 
ορατέ  μ\  δοπερ  ήν  nt^ißUmos 
βροτοϊζ  όιυμαοτά  τιράυοων ,  χαί 
μ^  ά^είΐεχ)'^  ή  τύχη  ώo7l^ρ  ητίρόν 
7ΐρΟ£     αίϋέρ^    τ•μέρα    μια.    —    8θ- 

phükles  glaubte  wohl  einen  Gegen- 
satz zu  α  130 f.  aufzustellen:  ov- 
Okv  άχώνότερον  yala  τρέψει  ar- 
'θ'ρώηοιο  ηάιηων  δοοα  τε  γαϊαν 
im  πι  fiti  τε  και  έ'ρπει,  aber  mit 
Unrecht;  denn  dort  redet  der 
Dichter  nur  von  dem  Menscheu- 
herzen,  das  ein  trotziges  und 
verzagtes  Ding  ist. 


334 ff.  τοϋτο:  der  Mensch. 
Statt  in  bezug  auf  όν&ρώπον  zu 
setzen  οιΤτο?,  wählt  Sophokles  das 
substantivische  τοϋτο,  dieses^ 
Wesen,  vgl.295f.  Im  Fortgange 
indes  wäre  das  Neutrum  steif, 
weshalb  περων  und  ποΙενο)ν  dem 
natürlichen  Geschlechte  gemäß 
eintritt,  wae  bei  Homer  ν^ι^χ?)  Τειρε- 
οίαο^  οκήπτρον  ί%ω%'^  bei  Demo-^ 
Sthenes  ή  μιαρά  κεφαλή,έλ&ώνη.  ä. 

—  και  ηολιοϋ  πέραν  πόντου: 
sogar  übers  Meer.  Sophokles 
will  sagen :  der  Mensch  unterwirft 
sich   sowohl  Land  als  Meer  {τε 

—  και),  Stellt  aber  das  stärkere 
voran  (Uli  robur  et  aes  triplex 
circa  pectus  erat  ss.)  und  fügt 
dazu  das  geringere  mit  &εών  τ  ε 
τάν  νπερτάται•  Γάν,  —  γειμερίφ 
νότφ:  wenn  die  Schiffahrt  beson- 
ders gefahrvoll  ist,weshalbHesiod. 

Op.  675  warnt  μή  μένειν  χειμών^ 
έπιόντα  ι  ότοιό  τε  δεηάδ  όήταί, 
δοτ^  ώρινε  ϋ^άλαοοαν  όμαρτήοαζ 
^lös  δμβρφ  πολλώ  όποιρινφ,  χαλε- 
πόν  δέ  τε  τιόντον  έ&ηκεν. 

336.  περ  ιβρν%ίοιο  ι:  Aus  β 
319  τόν  δ''  άρ^  νπόβρνχα  &ήκε  πο- 
λνν  χρόνον,ν/ΟΙΏΆηϋπόβρνχαΛνθ]ΐ\ 

als  υπό  βρνχα  faßte,  scheint  ein 
Adjektiv  βρύχιοβ  abgeleitet  zu 
sein,  das  bei  Aischylos  tief  be- 
deuten muß  (Pers.  395,  Prom. 
1082)';  davon  könnte  περιβρύχιοδ 
eine  Steigerung  sein. 

337.  υπό:  malerischer  als  da& 
homerische  περάν  πονλύν  έψ'  ν• 
γρήν,  da  es  den  Seefahrer  von 
hohen  Wogen  umstürmt  darstellt, 
wie  nach  Archilochos  fr.  29  die 
Schiffer  y)v%as  ly^ovoi  κνμάτων  έν 
ά  κάλαίδ. 


90 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


άφ^-ιτον,  άγ.αμάταν  άτΐοτρνεται 
ίλλομένων  άροτρων  έτος  εις  έτος, 
ίτΐτίείφ  γένει  τΐολεύων. 

αντιστρ.  α 
γ,ονφονόων  τε  φνλον  όρ- 
vid^wv  άμφιβαλών  άγει 
γ,αΐ  -θ-ηρών  αγρίων  ε^νη 
7ΐόντον  τ*  είναλίαν  φνοΐν 
σπείραισι  οιχτνοχλώστοις, 


340 


315 


338  ff.  Vgl.  Ον.  Met.  Π  285 
(Tellus  zu  Juppiter)  hosne  mihi 
fructus,  hunc  fertilitatis  honorem 
ofßciique  refers  ^  quod  adunci 
üulnera  aratri  rastrorumque  fero 
totoque  exerceor  annof  Goethe, 
Panaora  ( Chor  der  Schmiede)  Erde, 
sie  steht  so  fest!  Wie  sie  sich  quä- 
len lässt!  Wie  man  sie  scharrt 
und  plackt ,  Wie  man  sie  ritzt 
und  hackt!  Da  soll's  heraus. 
Furchen  und  Striemen  ziehn  Ihr 
auf  den  Rücken  hin  Knechte  mit 
Schweissbemühn ;  Und  wo  nicht 
Blumen  blühn.  Schilt  m,an  sie  aus. 
Solon  bei  Arist.  de  rep.  Ath.  12 
(welche  Stelle  zugleich  das  ύπερ- 
τάταν  erläutert)  läßt  ähnlich  die 
Vorstellung  der  Göttin  und  die 
des  Elements  ineinander  fließen: 
μήτηρ μεγίστη  §αιαόνων  Ολυμπίων 
.  .  Γη  μέλαινα,  τήα  έ/ώ  ποτέ  δρονδ 
άνείλον  πολΛαχτ]  πεπηγόταδ.  — 
άκααάταν  mit  metrisch  geläng- 
tem α  privativum  wie  άϋ-άνατοε, 
dreier  Endungen  wie  αντίτυπο? 
134. —  άποτρύεται:  Der  Gleich- 
klang τάν  υπ  ερτάταν  Γαν 
άφ&ιτον  άχαμ  άταν   άπο^ρύ- 

εται  malt  das  rastlose  Ringen 
des  Menschen,  die  Erde  zu  seinem 
Besten  zu  bearbeiten, 

339.  ιλλομένο}ν  bezeichnet 
den  Weg  des  Pfluges,  der  jedes- 
mal am  Ende  des  Feldes  wieder 
umbiegt. 

340.  ίππείω     γένει:     wohl 


mit  Maultieren:  at  γάρ  τε  βοών 
προψερέστεραί  είσιν  έλχέμεναι 
νειοΐο  βα&είηζ  ηηχτόν  άροτρον 
Κ  352. 

Antistr.  1.  Der  Mensch  fängt 
durch  kluge  Veranstaltung  die 
Tiere  der  Luft,  der  Erde,  des 
Meeres,  zähmt  sich  Roß  und  Stier, 
die  vornehmsten  Haustiere. 

342 f.  χουφόνοοιΐ  κούφωδ  και 

ταχέη?«  φερόμενοι,  die  alle  Nach- 
stellungen leicht  witternden  und 
ihnen  hurtig  zu  entfliehen  be- 
flissenen Vögel.  Theognis  580 
σμικρηζ  δρνι&οδ  κοϋφον  έχουσα 
νόον.  —  ψϋλον  wie  Alkman  fr. 
65,  6  οιωνών  φνλα  τανυπτερύγων. 

—  άμφΐ βαλών  VCrb.  mit  οπεί- 
ραισι  δικτυοκλ.ώστοιδ.  —  άγει: 
führt,  bringt  weg  von  ihrer  Heim- 
stätte; ^239  ήμεΐδ  αϋτ'  άλόχουδ 
τε  φίλαδ  και  νήπια  τέκνα  άξομεν 
έν  νήεσσιν,  έπήν  πτολίε&ρον  §λω- 
μεν. 

344.  ϋ•ηρών  ί&νη,  wic  Phil. 

1147   χαροπών  ί&νη   ο'ηρών. 

345.  ψύσίν.  Ο.  R.  869  θ'νατά. 
φύσι?  άνέροίν.  Eur.  fr.  27  nennt 
die  Fische  πόντου  ψϋλα,  Vergil 
Georg.  UI  243  aequoreum  genus. 

—  Mit  πόντου  είναλίαν  Vgl. 
άλόδ  έν  πελΛγεοσιν  U.  ä. 

346.  σπείρ αισ ι  δ ικτυοκλώ- 
στοΐ£\  κλώ&οί  muß  hier  dasi 
Flechten  des  Netzes  bezeichnen, 
so  daß  Schlingen  gemeint  sind,J 


ANTirONÜ 


91 


ηερίφραδης  άντηρ'  κρατεί  δε  μηχαναΐς  άγρανλον 
-Θ^ηρός  όρεσσιβάτα,  λαοΐανχενά   9-*  3δ0 

Ιτΐτΐον  όχμάζεται  αμφίλοφον  ζνγόν 
ονρειόν  τ'  άχμήτα  τανρον, 

στρ.  β' 
γ,αϊ  φβ-έγμα  yial  άνεμόεν 
φρόνημα  καΐ  αστυνόμους 
οργάς  έδίδάξατο  γ.αΐ  δυσαύλων  355 


die  aus  geflochtenen  Netzen  be- 
stehen: Anhang  §  244, 1. 

349.  Die  Jagd  ist  erledigt  — 
er  redet  nur  von  der  Jagd  mit 
Netzen,  weil  er  ja  nicht  physische 
Kraft  und  Mut,  sondern  τό  μη- 
χανόεν  τέχναδ  hervorheben  will 
—  folglich  muß  jetzt  von  Bändi- 
gung und  Zähmung  der  Haus- 
tiere die  Rede  sein.  Der  δ'ήρ 
άγρανΧοζ  όρεασι ßarasi^t  also 
das  wilde,  im  Freien  lebende, 
bergdurch wandelnde  Rind,  wie 
auch  Eur.  Bacch.  1187  «9-77,0  άγραν- 
Xos  =  ιιόσχοδ  ist;  dies  fängt  er 
und  macht  es  zum  Herdentier; 
ja  er  zwingt  den  Stier  unters 
Joch.  —  όρεοσ ίβάτηδ  wie  όρεσ- 
ai'/ovos  Aesch.  fr.  168 ;  wohl  ent- 
standen, indem  der  Lokativ  in 
ορειβάτης  in  den  Plural  gesetzt 
wurde. 

351f.  ί'τιπον  όγ,μάζεται:  eine 
dem  Sinn  genügende  Verbesse- 
rung statt  des  handschriftlichen 
ϊππον  ^ξεται.  όχιιάζείν  heißt  'fest 
machen,  befestigen',  als  Kunst- 
äüsdruck  für  das  Aufzäumen  und 
Anschirren  des  Pferdes  bezeugt 
durch  Eur.  El.  817  έχ  των  χαλών 
χομπονσι  τοΐσι  Θεασαλοΐε  είναι 
τό$',  δατιξ  ταϋρον  άρταμεί  χαλωε 
ΐππονδ  τ'  όχμάζει  und  Schol. 
Apoll.  Rhod.  Ι  743  κνρίωε  έατίν 
όχμάσαι  τό  ϊππον  νπό  χαίινόν 
άγαγεΐν  ή  υπό  δχημα.  Nicht  be- 
friedigend   verbessert    sind    die 

Worte  άμφΐ  λόφον  (odcr  αμφί- 
λοφον)   ζνγόν,   wofür  man  άμφι- 


λόφφ  ζνχώ  oder  άμφι  Χοφον  ζνχώ 

und  anderes  vermutet  hat.  Ot)- 
wohl  es  nahe  liegt  anzunehmen, 
daß  das  Bändigen  des  Rosses  mit 
dem  Anlegen  des  Joches,  das 
seinen  Nacken  umgibt,  in  Ver- 
bindunggebracht wird,  so  scheint 
doch  die  richtige  Lesart  noch 
nicht  gefunden  zu  sein.  —  ά- 
κμητα  bezeichnet  den  bei  seiner 
harten  Arbeit  unermüdlichen  Stier, 
ähnlich  bei  Homer  ταλαερ/ό?. 

Str.  2.  Nach  dem  siegreichen 
Kampfe  des  Menschen  gegen  die 
leblose  und  belebte  Natur  nennt 
der  Dichter,  höher  aufsteigend, 
die  geistige  Entwicklung  und  Ge- 
sittung des  Menschen.  Der  Mensch 
erfindet  sich  die  Sprache  zum 
Ausdruck  seiner  Gedanken,  grün- 
det Staaten  und  baut  Wohnungen: 
gegen  alles  weiß  er  Rat,  er  hat 
Mittel  gegen  die  seh  werstenKrank- 
heiten,  wenn  er  auch  dem  Tode 
nicht  zu  entrinnen  vermag. 

353.  Daß  die  Sprache  von  ir- 
gend einer  Intelligenz  bewußt  er- 
zeugt sei,  war  dem  Altertum 
selbstverständlich    (fraglich   nur, 

ob    sie    νόμφ  (Θ'έσεί)    oder    φύσει 

entstanden  sei,  d.  h.  ob  zwischen 
Wort  und  Sache  eine  innere  Be- 
ziehung bestehe  oder  das  Wort 
ein  willkürlich  gewähltes  Zeichen 

sei),      άνεμόεν    φρόνημα    wird 

windschnelles  Denken ,  d.  h.  eine 
Beschleunigung  des  Denkprozes- 
ses bezeichnen. 

354.  άστννό/ιον3  όργάε:  οργή 


92 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τΐάγων  ντταί&ρια  υμϊ  δύσομβρα  ορενγειν  βέλη, 
παντοτεόρος'  άπορος  btc    ονδέν  έρχεται  το  μέλλον'  Ζ^ιδα 
μόνον  36α 

ψεϋξιν  ούτ.  έπάξεται'  νόθων  δ^  αμήχανων  ψνγάς 
ξνμπέφρασται. 

άντίοτρ.  β' 
σοφόν  τι  τό  μηχανόεν 
τέχνας  υπέρ  έλττίδ'  έχων  865^ 


ist  eigentlich  die  'Schwellung'  und 
kann  mithin  den  allgemeinen  Be- 
griff Trieb  so  gut  wie  den  spe- 
ziellen Zorn  bezeichnen,  άοτν- 
ro/uovs  όρ/άε  =  έπιΟ-νμίο-ν  τον 
κατ'  άστη  νέμεσ&αι,  kann  man 
nicht  lehren,  sondern  nur  wecken ; 
iS ιδάξατο  Steht  also  zeugma- 
tisch.  —  έδ ιδάξατο  wird  direk- 
tes Medium  sein  müssen:  er  lehrte 
sich  dies.  Der  Erfinder  und  der 
Lernende  sind  ja  beide  Ange- 
hörige der  Gattung  Mensch. 

355  f.  αϊ&ρη  ist  die  Klarheit 
des  Himmels,  welcher  Begriff  sich 
in  der  Ableitung  αί&ρία  (aus  me- 
trischen Gründen  auch  mit  langem 
ι  gebraucht)  auch  verengt  zu  dem 
der  mit  Kälte  verbundenen  nächt- 
lichen Himmelsklarheit.  Nach 
Trojas  Eroberung  sind  die  Achäer 
erlöst  των  νηαι&ρίων  πάγων 
(Aesch.  Ag.  322).  Darnach  hat 
man  gewagt,  Sophokles  ein  νηαί- 
ϋ•ρ1ο8  zuzutrauen.  In  wörtlicher 
Wiedergabe  lautet  also  die  Stelle 
'und  den  unter  heiterem  Himmel 
treffenden  Geschossen  der  die 
Übernachtung  wehrenden  Frost- 
kälte sowie  denen  des  widrigen 
Kegens  zu  entgehen'.  —  Den  no- 
minalen Objekten  von  έδιδόξατο 
tritt  der  Inf.  ψεύγειν  zur  Seite, 
vgl.  0.  C.  1357  ^&η>ια£  άηολιν  και 
οτολάς  ταύτα?  tfoqilv. 

360.  παντο7ΐορο%  drückt,  wie 
περιγραδηξ  άνι^ρ  348,  das  aus  der 
Betrachtung  der  einzelnen  Erfin- 
dungen   entspringende    Staunen 


aus.  Zur  Steigerung  dient  die 
Zusammenstellung  mit  änooos 
(wie  370  vxpinolis'  änoli?,  Aesch. 
Agam.  465  ταχύτιορο?^  αλλά  ταχύ- 
μοροτ).  —  έτι'  ουδέν  τό  μέλ- 
λον: ad  nullam  rem  futurarriy 
vgl.  728.  Der  Artikel  steht  wohl 
in  Angleichung  an  ndv  τό. 

361  f.  "Αιδα  φενξιν  ονκ  έπά- 
ξεται: Ι'ττακτοε  dient  zur  Bezeich- 
nung eines  Leidens,  das  durch 
fremden  Zauber  jemand  zuge- 
fügt ist  (Tr.  491,  Eur.  Hipp.  318), 
sowie  eines  derartigen  Mittels  (CIA 
App.  XIII.  XXIII  r.);  aber  έηά- 
yio&ai  wird  doch  seiner  Bedeu- 
tung nach  nur  da  gebraucht  wer- 
den können,  wo  einer  dem  andern 
etwas  anzaubert,  nicht  wo  heilend  e 
Wirkungen  ausgeübt  werden  sol- 
len. Wenn  also  das  Wort  rich- 
tig ist,  so  wird  es  bedeuten  'an 
sich  heranholen';  lieber  freilich 
sähe  man  έπάοεται  (Schneidewin), 
durch  Zaubersprüche,  ΙπφδαΙ,  her- 
beiführen. 

863.  ξν μπ έγ ραα  ται:  γρά- 
ζεο&αι  ersinnen  wie  in  κητιν  ηρά- 
ζεο&αι]  ανν  bezeichnet  die  Voll- 
endung wie  in  oxttoeiv.  —  So- 
phokles hatte  medizinische  Inter- 
essen und  hat  vielleicht  selbst 
die  Heilkunde  ausgeübt. 

365  ff.  Jetzt  erst  kommt  der 
Gedanke,  der  für  den  Dichter  der 
wichtigste  ist  und  zu  dem  alles 
Vorhergehende  in  einem  konzes- 
siven "N  erhältnis  steht. 

365.    Gar   klug  ist  die  Erfin- 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


93 


τότε  μεν  ν.αχόν,  άλλοτ^  e7c^  ead^löv  έρπει' 
νόμους  γεραίρων  χ&ονδς  d-εων  τ'   έ'νορχον  δίν,αν 
ύφίπολις'    άπολίς,    δτφ    το    μη    γ,αλον    ξύνεστι, 

χάριν, 
μήτ^  έμοί  παρέστιος  γένοιτο  μήτ^   ϊσον  φρονων 
δς  τ^δ^  έρδει. 


τόλμας 
370 

375 


ig  δαιμόνων  τέρας  άμφινοώ 


dungsgabe  seiner  Kunst,  welche 
er  in  höherem  Maße  besitzt,  als 
der  Urmensch  es  je  hätte  hoffen 
können;  aber  nun  .  . 

367.  Unverkennbar  erinnert  die 
Stelle  an  den  Vers  eines  unbe- 
kannten Dichters  bei  Plat.  Prot. 

344*^:  τφ  μ^ν  γάρ  έσ&λώ  έγχωρεΐ 
κακφ  γενέο&αι^  ώσπερ  και  παρ 
άλλον  ποιητοϋ  μαρτνρεϊται  τον 
einovTos  αύτάρ  άνήρ  ayad'os 
τοτέ  uhv  κακόε,  αλλοτε  d' 
iaS-Xoe;  daraus  geht  hervor,  daß 
sie  nur  bedeuten  kann :  er  wendet 
sich  bald  dem  Bösen  und  bald 
dem  Guten  zu.  έπι  steht  άπό 
aoivov  und  gehört  auch  zu  κακόν. 

368.  V £()  α /^ ω*';  Überliefert  ist 
παρείρ(ον\  aber  schwerlich  kann 
der  Gedanke,  daß  sich  mit  dem 
Besitze  der  τέχνη  Gesetzestreue 
verbinden  muß,  durch  die  Wen- 
dung 'die  Gesetze  neben  die  τέχνη 
reihend'  ausgedrückt  werden. 

369.  Ο'εών  Μνορκον  δίκαν: 
das  durch  Eidschwüre  bei  den 
Göttern  {Θ-εών  δρκοή  besiegelte 
Recht.  Der  Athener  schwört  ja 
vom  Eintritt  ins  bürgerliche  Leben 
an  und  so  oft  er  eine  politische 
Funktion  ausüben  soll  (Hirzel, 
Der  Eid  132);  so  ist  für  ihn  Treue 
gegen  die  nolcs  ganz  besonders 
Eidestreue. 

370.  νψινεφήδ  hoch  in  den  Wol- 
ken, ν\ρίζνγο9  hoch  auf  dem  Ver- 
deck, ν-ψίπολιζ  hoch  in  der  Stadt 
dastehend.  Es  gibt  wohl  kein 
.anderes  Adjektiv,  bei  dem  noXts 


als  zweiter  Teil  so  in  lokativem 
Sinne  zu  nehmen  wäre;  aber  eben- 
so Singular  ist  ήδύπολι?  0.  R.  510 
=  ή§ϋξ  ττ]  ηοίει.  Nur  so  ergibt 
sich  ein  klarer  Gegensatz  zu  &πο- 
Ats:  wer  die  vouoi  x&ovös  in  Ehren 
hält,  steht  hoch  in  der  Stadt  da; 
wer  sie  mißachtet,  bringt  es 
schließlich  dahin,  daß  er  aus  dem 
Verbände  der  πόλι?  ausgewiesen, 
rechtlos  und  elend  wird. 

370.  ξύνεστι:  wie  eine  Krank- 
heit; Anhang  §  257.  —  τόλμα« 
χάριν:  Das  στέρεσ&αι  τηδ  πόλεωδ 
ist  der  Dank,  den  er  für  seine 
Frechheit  erntet. 

373 f.  'Möchte  ein  solcher  Frev- 
ler weder  an  meinem  Herde  wei- 
len noch  mit  mir  zu  derselben 
Partei  gehören  {toov  φρονών), 
möchte  ich  weder  privatim  noch 
im  öffentlichen  Leben  mit  ihm 
Gemeinschaft  haben'.  Denn  sol- 
che Gemeinschaft  bringt  Unglück: 
Eur.  fr.  852  δστΐ3  $έ  τόν  φύσαι-τα 
μή  τιααν  &έλτ]  ,  μη  μοι  γένοιτο 
μήτε  σνν&ντη£  &εοΐ9  μήτ^  έν 
■&αλάσσΐ]  κοινόπ λονν  οτέλλοι 
σκάφος.     Kallim.  Hymn.  VI  117 

^άματερ,  μή  τήνο5  έμιν  φίλοε,  δδ 
τοι  άπεχβ'ήδ,  εϊη  μηο  όμότοιχοδ. 
Hör.  Carm.  III  2,  26  vetabo,  qui 
Cereris  sacrum  oolgarit  arcanae, 
sub  isdem  sit  trabibus  fragilemüe 
mecum  soloat  phaselon.  —  τάδε: 
so;  vgl.  634. 

376.  δαιμόνιον  τέρας  prädi- 
kativ ZU  τόδε:  dies  ist  ein  δαι- 
μόνιον τέρας,  ein  gottgewirktes 


94 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τόδε'  τίώς  είδώς  όντιλογήσω 

τήνδ*   ού'λ  είναι  παΐδ^  ^Λντιγόνην; 

ώ  δνστηνος 

ΆαΙ  δνστήνον  πατρός  Οίδιτίόδα, 

τι  ποτ' ;  ού  δη  τζον  σε  γ'  άτνιοτοϋοαν 

τοις  βασιλείοίΟΐν  άγονοι  νόμοις 

γ,αΐ  έν  αφροσύνη  χα&ελόντες; 


38α 


EnEI20ÄlON  β' 

ΦΥΑΑΞ 

ήδ^  έστ'  εκείνη  τοϋργον  ή  'ξειργασμένη' 
τήνδ'   είλομεν  ^άπτονσαν.  αλλά  που  Κρέων; 

ΧΟΡΟΣ 

δδ'  έ'λ  δόμων  άιρορρος  εις  δέον  πέρα. 

ΚΡΕΩΝ 

τι  δ'  έστι;  ηοία  ξνμμετρος  προύβην  τύχη; 


385 


portentum;  ihm  gegenüber  (O.K. 
980)  schwanke  ich  in  meinem 
Denken. 

378.  Verb,  τήνδε  πάΐδα  ονκ 
είναι  '^ντιγόνην ,  80  daß  ονκ 
(daher   nicht    /uή)  und  Άντιγόνην 

den  Ton  erhalten.  Aus  ovx  είναι 
ist  zu  ειΒώζ  zu  denken  o^aav  oder 
δη  εστίν. 

379 f.  δύστηνοξ  (Ausruf,  nicht 
Anrede;  daher  Nominativ)  καί 
δνστήνον  τιατρόδ;  die  ererbte 
Unseligkeit  ist  schlimmer.  Unten 
471  τό  γέννημ  ώαόν  έξ  ouo€ 
πατρόε.  834  άλλα  d^sos  τοι  και 
ϋ'ειογενήε.  Anhang  §  263.  — 
Οιδίποδα'.  Dorischer  Genetiv 
der  ei)ischen  Form  des  Namens 
ΟΙδιπόδηξ. 

383.  Antigonens  Handeln  ist 
dem  Chor  eine  αφροσύνη,  wie  es 
Ismene  eine  ävom  war. 

384f.  ήδ'  Ματ  εκείνη',  dies 
ist  die  Gesuchte.  Anhang  §  83. 
—  Die  Wiederholung  des  Prono- 


mens ήδε  durch  τήνδε  zeigt  die 
rohe  Freude. 

386.  α\ρορρο£  (für  άχρορσο?  = 
ηαλίνοροοξ)  hier  wie  0.  R.  431  als 
Adjektiv,  El.  53  als  Adverb.  — 
εέξ  δέον  klingt  für  uns  herzlos; 
aber  entsprechend  kündigt  der 
Chor  im  'Hippolytos'  das  Erschei- 
nen des  Helden  an,  über  den  eben 
Theseus  seinen  Fluch  ausgespro- 
chen hat:  και  μην  δδ^  αύτόδ  naXS 
σ08  ει  ξ,  καιρόν  πάρα,  Ίππόλν- 
το£  (899)  und  in  der  'Hekabe'  das 
der  Heldin,  welche  die  neue  Un- 
glücksbotschaft vernehmen   soll: 

xal  μήν  περώσα  τνγχάνει  δόμο)ν 
νπερ  ήδ',  εΐζ  δέ  καιρόν  σοίσι 
φαίνεται  λόγοι?  (665). 

387.  Die  ihm  unbekannte  τν%η 
und  sein  προβηναι  haben  dasselbe 
μέτρον;  dieses  paßt  zu  jener;  so 

sagt    er,    weil    er    εί£    δέον    πέρα 

hört.  'Durch  die  ausdrückliche 
Hervorhebung  des  Zufalls  wird 
der  Anstoß  des  Zufälligen  und  Un- 
motivierten vermieden'(Wecklein). 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


95 


ΦΥΑΑΞ 

αναξ,  βροτοΐσιν  ουδέν  έστ'  άτΐώμοτον. 
ip€vÖ£L•  γαρ  ή  'τΐίνοια  τήν  γνώμην'  έτζεί 
οχολτΙ  ηο^\  ήξειν  δεϋρ'  αν  έξηνχονν  έγώ 
ταΐς  σαΐς  άπειλαΐς,  αΐς  έχειμάσ^ν  τότε' 
αλλ'  ή  γαρ  ετίτός  χαΐ  ηαρ'  ελπίδας  χαρά 
έοιγ,εν  άλλί]  μήτίος  ουδέν  ήδον^, 
ήχω,  δι'  δρχων  καίπερ  ών  άτΐώμοτος, 


390 


388.  Der  Wächter  spricht  auch 
hier,  namentlich  zu  Anfang  und 
zu  Ende  in  allgemeinen  Sentenzen. 
—  β ροτοΐσ IV  ουδέν  άπώμο- 
τον:  Wenn  wir  Archil.  fr.  71,  1 
χρημάτων  άελπτον  ον§έν  έστιν 
ονδ'  άπώ μ οτον  und  Ai.  646 ff. 
änavS"  ό  μακρό«  κάναρέθ'μητοδ 
χρόνοδ  φύει  τ'  άδηλα  και  ψανέν- 
τα  κρύπτεται  κούκ  ioT  άελτττον 
ουδέν,  ά)Χ  άλίσχεται  χώ  δεινό« 
δρκο?  %ai  ττεοισκελεϊδ  φρένε«  S0- 

wie  Find.  Ol.  ΧΙΠ  83  τελεί  δέ 
'δ'εών  δύναμιδ  και  τάν  παρ  δρκον 
και  παρ  ελπίδα  κυύφαν  κτίσιν 
vergleichen,  so  ergibt  sich,  daß 
ein  άεΐ  ύμνου  μ  ενόν  (Ai.  292)  vor- 
liegt, dessen  eine  Hälfte  der  Wäch- 
ter zitiert. 

389.  γ  εν  δει:  ■ψενδή  ποιεΧ.  — 
ί^  έπίνοια:  ή  έπιονσα  γνώμη^  αΐ 
δεύτεραΐ  φροντίδε«. 

390.  οχολ^ι  nimmt  wie  unser 
'schwerlich' im  Sprachgebrauch 
die  Bedeutung  einer  negativen 
Partikel  an :  0.  R.  434  ov  νάρ  τι 
ο'  ^ίδη  μώρα  φωνήσοντ\  έπεί 
ο%ολ^  ο  αν  oXxovs  τούε  έμούδ 
έστειλάμην.  —   έξανχέο/  verliert 

"Wie  das  Simplex  die  Bedeutung 
gloriari  und  behält  die  des  Ver- 
sichems.  Wenn  die  Lesart  rich- 
tig ist,  so  muß  äv  mit  σχολτ; 
έξηύχονν  verbunden  und  σχολϋ  άν 
έΐηύχονν  als  sogenannter  Poten- 
tialis  der  Vergangenheit  gefaßt 
werden :  'schwerlich  hätte  icn  ver- 
sichert'. Zuzugeben  ist  allerdings, 
daß  keine  der  ähnlichen  Stellen 


sich  genau  mit  unserer  deckt: 
Phil.  869  ov  γάρ  ποτ\  ώ  παΐ,  τοντ 
&ν  έξηύχησ  έγώ^  τλήναί  σ'  έλει- 
νώδ  ώδε  τάμα  πήματα  ιιεΐναι, 
Eur.  Hei.  1619  ούκ  άν  ποτ'  ηΰχονν 
οντε  σέ  ον&'  ήμάδ  λαϋ'εϊν  Μενέ- 
λαον^  Aesch.  Prom.  687  ονποτ^ 
ηνχονν  (^ώδε)  ξένονδ  Μολεΐσ&αι 
λόγονί,  ie  άκοάν  έμάν. 

391.  ταΐδ  oale  άπειλαΐδ 
völlig  gleich  διά  τά£  oas  άπειλάδ 
wie  Thuk.  III  98,  5  τοΐ£  πεπρα\- 
μένοιδ  φοβούμενο«  τονζ'ΑΟ'ηναίον?. 

392  ff.  Keine  Freude  ist  so  groß 
wie  eine,  die  über  und  gegen 
Verhoffen  kommt.  392  muß,  wenn 
die  Lesart  richtig  ist.  verstanden 
werden  ή  έχτόε  έλπίοο)ν  κάΙ  παρ ' 
ελπίδα«  %αρά\  aber  eine  solche 
Zusammenstellung  eines  Präpo- 
sitionaladverbs  und  einer  Präpo- 
sition mit  verschiedenen  Kasus 
bei  einem  Substantiv  ist  beispiel- 
los. —  Sie  gleicht  keineswegs 
einer  anderen  an  Größe  (Anhang 
§  247,  3)^  'Eigentlich  sollte  es 
heißen  τ^  παρ'  ελπίδα«  χαρά  ούκ 
ίοικεν  άλλη  ηδονή,  denn  von  dem 
Kleineren  sagt  man,  daß  es  dem 
Größeren  nicht  gleich  sei.  Doch 
ist  diese  Umkehning  gerade  bei 
^οικα  sehr  häufig.  Thuk.  VII  71 
2  von  einer  ungewöhnlich  großen 

Furcht  ό  ορόβο«  fjv  ούδενΐ  έοικώ?^ 

(Wolf  f -Bellermann).  —  άπώ  μό- 
το« 388  passivisch,  hiereiner,  der 
etwas  abgeschworen  hat,  also  ak- 
tivisch, wie  διώμοτο«ΎτΛ11,  in 
unserem    Drama    άγενοτο«    582, 


96 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


χόρην  άγων  τήνο\  ή  καΟ^ΊβρέΟ^η  τάορον 
χοσμονσα.     ν,ληρος  ivd-aö'  ονν.  έτΐάλλετο, 
αλλ'  έστ'  έμόν  ^ονρμαων,  ονχ  άλλοι;,  τόδε. 
Ύ,αΙ  νυν,  άναξ,  τήνδ'  αυτός,  ώς  d-έλείς,  λαβών 
γ,αΐ  κρίνε  'λάξέλεγχ  '  έγώ  (5'  έλεύΒ-ερος 
δίχαιός  εΙμί  τωνο'  άτνηλλάχϋ-αι  ν.αν.ων. 

ΚΡΕΩΝ 

αγείζ  δϊ  τήνδε  τω  τρόπφ  πό&εν  λαβών; 

ΦΥΑΑΞ 

αντη  τον  άνδρ^  έ&ατΐτε'  πάντ'  έττίστασαί. 

ΚΡΕΩΝ 
ή  χαΐ  ξυνιεΐς  χαΐ  λέγεις  όρϋ-ως  ά  φής; 

ΦΥΑΑΞ 

ταύτην  γ*   Ιδών  Ό^άτΐτονοαν  δν  σύ  τον  νεχρόν 
άτζεΐττας.     άρ^  ένδηλα  χαΐ  σαφή  λέγω; 


395 


400 


405 


άνωψέλητοζ  645,  πάγχΧαντο?  831, 
αύτόγνωτοζ  S75;  Vgl.  Anhang 
§101,  —  S ϊ*   δρκων  αηώ μοτοζ 

mit  ähnlicher  Fülle  der  Rede  wie 
Ai.  1113  οϋνε%  δρκο)ν,  οίσιν  ήν 
ένώαοτοδ.  —  Die  Stellung  von 
καίπερ  hinter  öt"  δρκο)ν  ist  durch 
ein  entsprechendes  Beispiel  aus 
älterer  Poesie  nicht  belegt,  aber 
weit  weniger  auffällig  als  die 
Stellung  von  και  hinter  dem 
dadurch  angeschlossenen  Worte 
(718). 

395.  τάφον  κοα uovaa:  nicht 
das  Grab  schmückend,  sondern 
die  Bestattung  ordentlich  voll- 
ziehend wie  8όρπον  κοσμεΖν  η  13. 

397.  Hermes  verleiht  jeden 
glücklichen  Fund;  κοινόζ  '^Ερμηζ 
ruft  man,  um  sich  einen  Anteil 
an  einem  solchen  zu  sichern. 
'Dieser  unser  Fund  kommt  allein 
mir  zu'  erklärt  T.  v.  Wilamowitz- 
Moellendorff  (a.  a.  0.  5)  mit  Recht; 
ich  verstehe  nur  nicht,  warum  er 
vorher  sagt,  daß  'der  Ausdruck 
auf  keinen  Fall  klar  sei'. 

399.  x^jirf  frage;  Anhang§ 247, 


13.     —     έλεύϋ'εροζ      άπηίλά- 
χϋ-αι:  Anhang  §  211. 

400.     Sixaios    είμι  άπηλλά- 

xd'at:  es  gebührt  sich,    daß  ich 
frei  bin. 

402.  Kreons  Ton  zeigt,  daß  er 
sich  noch  nicht  erkundigt,  son- 
dern die  unglaubliche  Behaup- 
tung bezweifelt;  deshalb  gibt  der 
Wächter  noch  keinen  Bericht, 
sondern  nur  eine  neue  Versiche- 
rung. —  πάντ'  έτΐίστασαι'.  kurz 
und  keck  gesprochen,  wie  sonst 
am  Schluß  längerer  Erzählungen 
πάντ  i%fis  Ιόγον^  πάντ   άκήκοαδ. 

403.  Bist  du  dir  über  die  Trag- 
weite   deiner    Behauptung    kh 
und  ist  sie  richtig? 

404.  τόννδκρόν\8ί  WOhl  nicl 
aus  dem  Hauptsatze  in  den  Re 
lativsatz  gezogen,  sondern  de 
Wächter,  dem  das  Relativprc 
nomen  noch  nicht  deutlich  gern  ^ 
ist,  fügt  das  Substantivum  bei 
Vgl.  Sauppe  zu  Plat.  Gorg.  483'' 

405.  Triumphierend  schließt  dt 
Wächter  mit  einer  Frage  wieTei 
kros  Ai.  1158  μόϋν  ^ηξάμην, 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


97 


ΚΡΕΩΝ 

ycal  πώς  όράταί;  χάπίληπτος  -ηρέΟ^η; 

ΦΥΑΑΞ 

τοιούτον  ήν  το  τΐράγμ' '  δτχως  γαρ  ήχομεν, 
προς  σου  τα  δείν^  έχεΐν'  έπηπειλημένοί, 
πάσαν  xoviv  σήραντες,  ή  ν.ατεΙχε  τον 
νέχνν,  μνδών  τ  ε  σώμα  γνμνώσαντες  εύ, 
κα^-ήμεΟ-'  άχρων  έκ  πάγων  ν7ΐήνεμοί, 
όσμήν  άπ'  αντοϋ  μή  βάλτ]  πεψενγότες^ 
έγερτί  χινών  άνόρ'  άνήρ  έπιρρό^οις 


410 


406.  Das  Präsens  όράται neben 
Ιίρέ^-η:  Vgl.  Anhang  §  104,  1.  — 
χάπίληητοδ:  έπι  τψ  ^ργφ  και 
έπ  αϋτοψώρφ  άλοναα.  Nur  hier 
als  Verbaladjektiv  von  έπάαμβά- 
vead-ai  ertappen. 

407  f.  τα  b  είν  έχείν  έπη  τι  ε i- 
λημένοι:  Vgl.  304  ff.  324  ff. 
Aktivisch  σον  τα  δεινά  ixfZva 
ημίν  έπηπεάηχότοξ ;  bei  der  Um- 
wandlung ins  Passiv  Wird  wie 
üblich  derDativ  Subjekt,  während 
das  Akkusativobjekt  unverändert 

bleibt.  —  ήχο  μεν  έπηη  έιλη- 
μένοι:    S.  V.  a.    ήχο)  έηηπειλημέ- 

VOS,  wogegen  σήραντ^δ  und  die 
sich  anschließenden  Pluralia  410  ff. 
von  den  gesamten  Wächtern  zu 
verstehen  sind. 

409.  Die  Stellung  des  Artikels 
hat  bei  richtiger,  dem  Sinne  fol- 
gender Rezitation  keinen  Anstoß, 
vgl.  oben  171. 

411.    χα&ή μ  εϋ^     έχ    η  άγω  ν'. 

von  Sophokles  vielleicht  gebildet 

nach  (f  420  ίΐκ^ν  νενρήν  γλνφίδα£ 
χε  αντό&εν  έχ  δίψροιο  χα&ήμενοδ, 

WO  aber  nach  δίψροιυ  ein  Komma 
gesetzt  werden  Kann;  sonst  nach 
Analogie  der  Veiba  des  Stehens, 
die  auf  Grund  einer  ähnlichen 
Anschauungsweise  wie  die  Verba 
des  Hängens  mit  έχ  konstruiert 
werden  können.  Vgl.  Anhang 
§  ü8,  2.  —  νπήν ε μο<α  kann  be- 
deuten 'dem  von  hinten  kommen- 
Sophokles  IV.    11.  Aufl. 


den  Winde  unterworfen'  und 
'unterhalb  des  Windes,  vor  dem 
Winde  gesichert'.  Die  ei-ste  Be- 
deutung wird  hier  vorliegen.  Der 
Leichnam  liegt  auf  einer  Hoch- 
fläche ;  auf  den  Felsen  am  Rande 
sitzen  die  Wächter,  so  daß  sie 
den  Wind  im  Rücken  haben, 
dieser  also  den  Leichengeruch 
von  ihnen  fortträgt.  Nachher 
springt  plötzlich  eine  Bö  in  ent- 
gegengesetzter Richtung  auf. 

412.  ηεφενγότε5  όομήν  άτι  αν- 
τοϋ (odorem  ab  eo  üenientem),  μή 
βάλτ}    ==    πεψενγότε«    μή    βάλτ]    ή 

άτι'  αντον  όουή.  Wie  der  Schall 
ονατα  βάλλει  (Hom.,  Vgl.  unten 
1188),  so  trifft  der  Geruch  die 
Nase.  —  Übrigens  setzten  die 
Wächter  sich  so,  nicht  nur  um 
ihre  Nase  zu  schützen,  sondern 
weil  der  Leichenduft  sie  verun- 
reinigen würde.  Natürlich  saßen 
sie  auch  vorher  so  und  nicht 
etwa  im  Kreise  um  die  Leiche; 
deshalb  konnte  in  der  Nacht  Anti- 
gone  unbemerkt  die  Bestattung 
vollziehen, 

4l3f.  Zur  Struktur  κ* roJj/  άν- 
δρα άνήρ  Vgl.  260.  — έπιρρό- 
&ois:  έτΐιρροϋΌϋοιν,  χαχορρό&οιε, 
gegen  den  sonstigen  Gebrauch, 
vgl.  jedoch  Trach.  264  τιολλά  μέν 
λόχοιδ έπερρυ&ησεν.  —  χαχ  οΖσιν: 
όιείδεοιν,  wie  Αϊ.  1244  xaxoZS 
βαλεΐτε.  Phil.  374  ήρασοον  χακοΖδ, 
7 


98 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


Y.CLY.01GIV,  €Ϊ  Τις  τοϋό'  άφειδήσοι  7tovov. 
χρόνον  τα(5'  ην  τοσούτον^  έοτ    έν  αέ^ίρι 
μέσφ  κατέστη  λαμττρός  ήλιου  y.vv.kog 
Y.ai  ΥΜϋμ^  έ^^αλπε'  καΐ  τότ    έξαίψνης  χ^^ονός 
τνψως  αείρας  σχηπτόν,  ούράνιον  άχος, 
ηίμπλησι  πεδίον,  πάσαν  αίγ,ίζων  φόβην 
νλης  ττεδίάδος,  έν  δ'  έμεστώχ^η  μέγας 
αί^ήρ'  μνσαντες  δ'  εΐχομεν  χ^είαν  νόσον. 


415 


420 


414.  άψειδήσοι:  au8  der  Be- 
deutuDj»•  'nicht  sparen  mit  etwas* 
entwickelt  sich  die  Bedeutung 
'rücksichtslos  mit  etwas  umgehen, 
mißachten';  Ap.  Rhod.  11  869 
(Ankaios  fordert  Peleus  auf,  sich 
aus  der  Trauer  zum  Handeln 
aufzuraffen)  Αίακίδη,  πώε  καλόν 
άψειδήοανταε  aed'Xoiv  yciir]  iv 
αλλοδαπή  δήν  ίμμεναι;  (Vahlen, 
ind.  lect.  Berol.  sem.  aest.  95 
S.  16).  —  fi  —  άψειδήσοί'.  in  έηιρ- 
fo&ois  κακοΐοί  liegt  etwa  der 
Begriff  Drohungen';  diese  galten 
für  den  Fall,  daß  einer  seine 
Pflicht  vernachlässigen  werde.  — 
Daß  der  Täter  wiederkommen 
werde,  konnten  sie  wohl  nicht 
erwarten,  aber  sie  konnten,  wenn 
auch  die  symbolische  Bestattung 
vollzogen  war,  dafür  sorgen,  daß 
die  Leiche  doch  noch  das  ihr  von 
Kreon  zugedachte  Schicksal  er- 
leide. 

415  f.  Nach  Hom.  ^^os  6'  ήέλίο9 

κέσον  υνρανόν  άυφιβεβήκει.  Basch 

versetzt  uns  der  Dichter  aus  der 
Morgendämmerung  in  die  Zeit  des 
Mittags. 

417ff.  κανμ'  Μ&αλπε:  per- 
calefaciebat,  ü  faisait  chaud 
(Lobeck  zu  AI.  268  p.  197). 

418.  τνφώ«:  Der 'Rauchwind' 
scheint  nach  den  antiken  Defini- 
tionen eine  Windhose  zu  sein. 
Antike  Grammatiker  reden  von 
der    betäubenden    Wirkung    der 

Τνφωνικα  oder  Τνφώνια  ηνεν- 
Ματα    {έ^ίστησι,   μανίαν   έμποιεΙ\ 


Röscher  Ephialtes  [Abh.  der 
Sachs.  Ges.  d.  Wiss.  phil.  hist. 
Kl.  XX]  54);  das  ist  wohl  der 
'gottgesandte  Krankheitszustand', 
an  dem  die  Wächter  während  des 
Sturmes  leiden.  —  άείρα«:  ein 
lonismus  wie  ηοΙΙόν  86.  —  aκr^^- 
nros  ist  'der  Geschleuderte';  das 
kann  ein  Orkan  so  gut  wie  ein 
Blitz  sein;  aber  bezeugt  wird 
jene  Bedeutung  nur  durch  den 
Scholiasten :  σκηπτόε  λέγεται  τιάρ 
Tivtvua  &νελλώδε5,  δταν  αννερείδγι 
τγι  y^  και  ττάλιν  ίίνο)  αιρί].  — 
σνρ  όνιον   οχοξ   wird  ==    ϋ'εία 

vooos  421  sein;  was  vom  ge- 
wöhnlichen Naturlaufe  abweicht, 
wird  besonders  als  göttlich  em- 
pfunden. —  418  — 4:Ό  malen  die 
Auflösungen  wohl  das  Dahin- 
fahren  des  Sturmes. 

419.  αίκίζοιν:  da  das  Laub 
als  φΰβη  gefaßt  wird,  paßt  αίκί- 
ζειν  mißhandeln. 

420.  έν  δ'   έμεοτώ-3'η'.    έυμε• 

οτονν  existiert  nicht;  hier  wie 
anderswo  (z.  B.  Ai.  675)  scheint 
nicht  die  Präposition  έν  vorzu- 
liegen, sondern  ein  ihr  äußer- 
lich gleich  gewordenes  Adverb 
von  ähnlicher  Bedeutung  und 
gleicher  Herkunft  mit  dem  lateini- 
schen simul  (Usener,  Götter- 
namen 66  f.). 

421.  μνσαντε«:  damit  ent- 
schuldigt er,  daß  man  das  Heran- 
nahen Antigonens  nicht  sofort  be- 
merkt hatte.  Das //t5fii/ ist  her- 
beigeführt durch  den  Staubwirbel ; 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


99 


•χ,αΐ  τονδ^  άτταλλαγεντος  έν  χρόνφ  μαχρώ, 
ή  παις  όράται,  χαναχωχνει  πιχρας 
όρνιϋ^ος  όξνν  φ^^όγγον,  ώς  δταν  Άενής 
εννης  νεοσσών  όργανον  βλέψτ]  λέχος' 
οντω  δε  χαντη,  ipiköv  ώς  όρ^  νέχνν, 
γόοισιν  έξφμωξεν,  έτ.  ό'  αράς  χαχάς 
ήράτο  τοΐσι  τοί'ργον  έξειργασμένοις. 
χαΐ  χερσίν  εν^^ύς  διψίαν  φέρει  χόνιν, 
έ'χ  τ    ενχροτήτου  χαλχέας  άρδην  πρόχον 


425 


430 


zugleich  aber  erincert  der  Aus- 
druck an  die  Verbindung  μύσαντα 
ψέρειν,  mit  Ergebung  und  Resig- 
nation tragen.  Vgl.  Plat.  Gorg. 
480  c;  Menand.  Com.  IV  226,  264; 
Anth.  Pal.  X  55. 

422.  TovSs:  τον  κακόν. 

423.  Warum  kommt  Antigone 
zum  zweiten  Male  zur  Leiche? 
Sie  bringt  diesmal  eine  Spende 
dar,  was  sie  vorher  nicht  getan 
hatte;  aber  warum  brachte  sie 
diese  Spende  nicht  gleich  das  erste 
Mal  mit?  Man  wird  sich  ent- 
schließen müssen  zu  antworten: 
weil  der  Dichter  nicht  wollte, 
daß  Antigone  bei  ihrem  ersten 
Gange  festgenommen  werde.  'Die 
Meldfung  von  der  Übertretung 
von  Kreons  Gebot  und  die  von 
der  Verhaftung  Antigones  fielen 
dann  in  einen  Bericht  zusammen, 
und  notwendig  mußte  der  Ein- 
druck der  Verhaftung  Antigones, 
die  ja  lebendig  vor  Augen  stand, 
völlig  überwiegen.  Die  Wirkung 
ihres  Sieges  über  Kreon  wäre 
ausgelöscht,  wenn  man  erst  davon 
erführe,  als  man  sie  selbst  ge- 
fangen und  dem  Tode  verfallen 
vor  sich  sieht'.  T.  v.  Wilamowitz- 
Moellendorff  a.  a.  0.  33.  —  Über 
die  Frage,  wann  dem  Toten  das 
erste  Trankopf  er  dargebracht 
wurde,  vgl.  W.  Barth,  N.  Jahrb. 
V  177ff.  —  τιικρώε:  in  bittrem 
Schmerze,  wie   τνικοόν  ψ&ό/γον 


Ο.  C.  1610,  ηικραϊεοίμωγαίς  PhiL 
189. 

424  f.  Wie  (der  Vogel  klagt) 
wenn  er  die  der  Jungen  beraubte 
Lagerstatt  des  leeren  Bettes  (gen. 
epexeget.)  sieht;  vgl.  Anhang 
§  211.  Pleonastischer  Ausdruck 
ist  besonders  bei  den  Bezeich- 
nungen des  Lagers  κοίτα,  λέκτρον^ 
λέχοδ  beliebt:  Anhaog  §  205,  4. 
Ebenso  zeigt  sich  die  Fülle  der 
Rede  in  der  Hinzufügung  des 
Dativs  yöoioi  zu  έξωμωξεν;  Vgl. 
Anhang  §  48.  —  Der  Vergleich 
ist  homerisch:  π  216 ff.  κλαϊον  8k 
Xiyio)?^  άδινώτερον  ή  τ'  οιωνοί^ 
(frjvai  fj  aiyvntoi  γαμ\ρώνν%ε?^ 
olai  τε  τέκνα  άγρόται  έξεέλοντο 
πάροδ  ηετιηνά  γε%έσ&αι,  wunder- 
voll weitergebildet  von  Aischylos 
Ag.  49ff. 

427.  Die  Seele  ist,  da  die  sym- 
bolische Bestattung  vollzogen  ist, 
in  das  Haus  des  Hades  einge- 
gangen; aber  der  Labetrunk  darf 
nicht  auf  die  Leiche  selbst  gegos- 
sen werden.  Er  würde  bei  einer 
regelrecht  vollzogenen  Bestat- 
tung durch  die  Erde  zum  Toten 
herabsickern,  hier  muß  wenigstens 
eine  Staubschicht  da  sein,  auf  die 
zunächst  die  Flüssigkeit  gegossen 
wird.  Vgl.  die  zu  431  zitierte 
Stelle  der  Phoenissen.  —  ίκ  d* 
ήράτο:  Anhang  §  63,  2. 

430.  άρ  ίί^ί^  besagt  nichts  weiter, 
als  daß  sie  aus  gehobener  Kanne 


100 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


χοαΐσι  tqlojcovÖoigl  τον  νέχνν  στέφει, 
χήμείς  ίδόντες  ΙέμεοΒ^α,  συν  δέ  vtv 
^-ηρώμε^'   εν^-νς  ουδέν  έχτνεττληγμένην, 
γ,αΐ  τάς  τ  ε  ηρόσΟ-εν  τάς  τ  ε  νυν  ήλέγχομεν 
ττράξεις'  άτναρνος  δ^  ούδενός  ΥΜΟ^ίοτατο, 
αμ*  ήδέως  έμοιγε  χάλγεινώς  άμα. 
τό  μέν  γαρ  αυτόν  έχ  χαχων  πετρευγέναι 
ήδιστον,  ές  χαχόν  δέ  τους  φίλους  άγειν 
αλγεινόν  αλλά  7ΐάντα  τάλλ'  ησσω  λαβείν 
έμοϊ  τνέφυχε  τής  έμης  σωτηρίας. 

ΚΡΕΩΝ 

σέ  δή,  σέ  τήν  νεύουσαν  εις  ττέδον  χάρα, 


435 


440 


im  Stehen  gießt,  nicht  etwa  die 
Kanne  dem  Boden  nähert. 

431.  χοαΖσι  τρισπόνδ ο lo ι: 
%οή  und  σπονδή  sind  verwandte 
Begriffe;  vgl.  πάνδημο?  πόλι?  Τ. 
So  werden  die  nüchternen  Zahl- 
worter oft  zum  Schmuck  der 
Rede  erweitert.  —  Drei  Güsse 
aus  Wein,  Milch,  Honig  (oder  Öl 
oder  Opferblut)  sind  bei  Liba- 
tionen  üblich,  κ  518  %οήν  χείσΘ-αι 
πΰοιν  νεκύεσσιν,  πρώτα  μελικρήτφ, 
μετέπειτα  δέ  ή  δ  ει  οινφ,  τό  τρίτον 
afd^  ϋδατι.  Eur.  Or.  115  έΧ&οΰαα 
δ  άμφι  τόν  Κλνταιμήστραδ  τάφον 
ΗΒλίχρατ  άφεξ  γάλαχτο£  οίνωπόν 
τ  άχνην.  Iph.  Τ.  163  γάλα  τ 
ονρείων  έκ  μόο%ων  Βάκχου  τ 
οίνηράξ  λοιβάδ  ^ovd'är  τ  ε  πόνημα 
μελιασάν^     α     νεκροϊδ     Ο'ελκτήρια 

%εΙται.  Hier  trägt  Antigone  das 
Gemisch  im  Kruge.  —  στέφει: 
der  Begriff  des  'Umkränzens' 
braucht  nicht  einmal  mehr  inso- 
weit in  dem  Worte  zu  liegen, 
daß  ein  Ausgießen  der  Spende 
im  Kreise  bezeichnet  wird ;  doch 
weist  auf  ein  Gießen  um  das 
Grab  herum  die  Wendung,  welche 
in  den  Thönissen'  (1664)  Kreon 
Antigonen  gegenüber  gebraucht: 
ώβ  ούτι«  άμφι  τώδ*  νγράν  ϋ'ήσει 
κόνιν. 


435.  καϋ'ίστατο:  κα&ίατακαι 
'ich  Stelle  mich  hin  als'  verblaßt 
in  seiner  Bedeutung  so  völlig,  daß 
es  zur  reinen  Kopula  wird.    0. 

R.  703  φονέα  μέ  φησι  Λαίου  κα&- 
εατάναι. 

436.  Um  den  Begriff  άμα  recht 
stark  auszudrücken,  wird  er  mit 
logischem  Fehler  verdoppelt:  An- 
hang §  214.  Eur.  Hipp.  348  ist 
άμα  mit  ähnlichem  Pleonasmus 
zu  ό  αύτό8  getreten.  ΦΑΙ.  τί 
τοϋθ"  δ  δη  λέγουσιν  άνθ'ρώπουδ 
έράν;  ΤΡΟ.  Ηδιστον,  ώ  παΐ,  τ  αυ- 
τόν αλγεινόν  Ο"    αμα. 

438.  τουζ  φίλονε:  Antigone 
gehörte  ja,  wenn  sie  in  Kreons 
Hause  aufwuchs,  zur  Familie. 

439.  Alles  andere  ist  (πέφνκεν) 
für  mich  weniger  wichtig  hin- 
sichtlich des  Bekommene  (El.  1016 
προνοΐαζ  ουδέν  άνΟ'ρώποΐ5  εφυ 
κέρδοδ  λαβείν  αμεινον)  als  meine 

Rettung. 

441.  σέ•.τ3L2XΩ^..λ,έγω,κaλώ.  Eur. 
Hei.  546  σέ  τήν  δρεγμα  δεινόν 
ήμιλλημένην,  πεΐνον,  Ar.  Av.  274 

οϋτο«  ώ  σέ  τοι.  Die  Wiederholung 
des  σέ  wie  El.  1445  σέ  τοι,  σέ 
κρίνω,  ναι  σέ,  τήν  έν  τώ  πάροδ 
χρόνφ  δ'ρασεΐαν.  ΑΙ.  359  σέ  τοι, 
σέ  τοι  μόνον  δέδορκα.    Er  glaubt, 

sie  senke  schuldbewußt  das  Haupt ; 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


10t 


φής  ή  ΥΜταρν^  μή  δεοραχέναι  τάδε; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
υμΙ  φημί  δράσαί  χούχ  απαρνούμαι  το  μή. 

ΚΡΕΩΝ 
σύ  μεν  χομίζοις  αν  σεαντόν  ^  θέλεις 
έξω,  βαρείας  αίτιας  έλεν^^ερον'  445 

σύ  (5'   είττέ  μοι  —  μή  μήκος,  αλλά  συντόμως  — 
τ^δησθ^α  Άηρνχ^^έντα  μή  ττρόσσειν  τάδε; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
τ^δη'  τ  ι  J'   ούχ  εμελλον ;  εμφανή  γαρ  ήν. 

ΚΡΕΩΝ 
χαΐ  δήτ^   έτόλμας  τονσδ'  νπερβαίνειν  νόμους; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
ού  γάρ  τι  μοι  Ζευς  ήν  δ  χηρύξας  τόδε^  4δΟ 

ούδ^  ή  ξύνοικος  των  χάτω  ^^εών  ζ/ίχη 


als  sie  es  hebt  und  ihm  ins  Auge 
blickt,  weiß  er,  daß  das  Nicht- 
achtung und  keine  Furcht  be- 
deutete. 

442.  ψή^  ij  καταρν^  μ^ι  δε- 
δ'ρακέναι:  πότερον  φήε  δεδρα- 
κειαι  ij  χαταρν^  (//τ?)  οεδρακέιαι. 

443.  και  γη///:  parallel  dem 
κονκ  άηαρνονμαι,  obgleich  beide 
Glieder  wesentlich  dasselbe  be- 
sagen. Der  doppelte  Ausdruck 
eines  Begriffs  durch  sich  selbst 
und  durch  die  Negation  seines 
Gegenteiles  dient  oft  nur  der  Fülle 
der  Eede;  hier  zeigt  er  Antigo- 
nens  Trotz:  sie,  will  jedes  Miß- 
verständnis ausschließen. 

444.  Zum  Wächter  gesprochen, 
wogegen  das  nachfolgende  ov  Sk 
446  der  Antigone  gilt,  vgl.  zu 
725.  —  κομίζοιε  &v  ο εαντόν. 
einem  Imperativ  gleichwertig 
(Anhano;  §  113);  Höflichkeit 
braucht  nicht  darin  zu  liegen.  — 
Der  Wächter  wird  fortgeschickt, 
weil  er  der  Familienszene  nicht 

.  beiwohnen  soll;  er  erhält  so  Zeit, 
das  Kostüm  der  Ismenc  anzu- 
legen. 


446.  μ-ηκο^;  als  lange  Rede,  — 
in  langer  Rede;  denn  //^«os  be- 
zeichnet nicht  nur  die  Eigenschaft 
der  Länge,    sondern  auch,    was 

lang  ist:  0.  C,  1139  εί  τι  μηκοε 
των  λόγων  Μ&ον  πλέον.  Daß  die 
parallelen  Begriffe  nicht  durch 
dieselbe  Wortart  ausgedrückt 
sind,  ist  wohl  Absicht:  Anhang 
§  216. 

447.  ^δησ&α:  τό  uiv  κοιιό- 
τερον  διά  τον  ε  {^δειαΟ-α),  τό  δ'έ 
^^ττικόν  διά  τον  ή  ^^δησϋ'α  (ind. 
lect.  Rost.  1890  ρ.  9).  —  κηρν- 
χ&έντα'.  der  Plural  wie  576  δε- 

οογιιέν  ώ?  Μοικε  τητδε  κατ^'ανεΖν. 

448.  ^δη:  verächtlich  gespro- 
chen; das  beweist  der  Zusatz  τί 

δ'   ονκ  ϊμελ,λ.ον ; 

449.  'Und  da  wagtest  du  denn 
also  .  .*;  er  versucht  es  auch  mit 
dem  Hohn;  er  kann  sich  nur  auf 
dieser  Tonlage  nicht  halten,  weil 
er  sie  haßt,  nicht,  wie  sie  ihn, 
verachtet. 

450.  'Freilich,  denn  .  .' 

451.  Dike  thront  neben  Zeus 
(Hes.  op.  259  αντίκα  [όττόταν  τ/s 
jiav    βλάπττ^    οκολιώ£    όνοτάζο)ν] 


102 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ 


ot  τούσδ'  έν  άν&ρώτΰοισιν  ώρισαν  νόμους' 
ουδέ  αΒ^ένειν  τοσούτον  ωό  μην  τα  σά 
γηρνγμαΒ^  ,   ώστ^   άγρατΰτα  -/.άοφαλή  ^εών 
yo^ij^ct  δύνασ^αι  Ό^νητά  y    övd^  ν7ίερδραμεΐν. 
ού  γαρ  tl  νυν  γε  γ,άχ&ές,  αλλ'  αεί  τνοτε 
tfj  ταϋτα,  >ίούδε\ς  οΐδεν,  έξ  δτον  ^  φάνη. 
τούτων  έγώ  ούκ  έμελλον^  ανδρός  ονδενός 


455 


ηάρ  jJii  πατρι  καθ'Βζομένη  Κρο- 
νΐωνι  γηρύετ  άν&ρώπων  άδικων 
roov.  Ο.  C.  1381  ή  παλαίφατοζ 
^ίχη,  ξύνεδρο?  Ζηνόδ  άρχαίοιί 
ϋ-ρόνοΐδ);  SO  befremdet  es  nicht, 
wenn  auch  Ζεύδ  τβ  καταχθόνιο« 
xai    έπαινή    Περσεφόνεια    (Ι  457) 

sie  als  Hausgenossin  haben. 
|i  452.  τούσδε  νόμονί  kann, 
nachdem  Kreon  eben  sein  Gebot 
so  bezeichnet  hat,  schwerlich  das 
Gebot  bezeichnen,  dem  Antigone 
gefolgt  ist.  Vielleicht  nennt  sie 
Zeus  und  Dike  als  gemeinsame 
Urheber  alier  gültigen  Rechtsord- 
nung: ol  Tox)S  έν  άν&ρώποιΰΐν 
ώρισαι^  νόμουδ.  (Earle,  Class.  Reo. 
XIII  391). 

453  ff.  'Ich  hielt  deine  Anord- 
nungen nicht  für  so  mächtig,  daß 
sie,  da  sie  doch  (/e)  sterblich  sind, 
imstande  wären,  den  ungeschrie- 
benen, ewigen  Satzungen  der 
Götter  die  Spitze  zu  bieten'.  — 
Das  Imperfektum  φόμην  ist  mit 
schneidendem  Hohn  gebraucht: 
ich  meinte  das,  aber  vielleicht 
irrte  ich  mich  ja  und  muß  jetzt 
umdenken.  —  Eigentlich  sind 
menschliche  'Gesetze'  β-εσμοί, 
die  Gebote  der  Sitte  νόμυΐ.  Als 
dann  seit  Kleisthenes  νόμο^  auch 
auf  die  von  Menschen  gegebenen 
Gesetze  übertragen  wird,  scheint 
man  im  Gegensatze  dazu  die  Ge- 
bote, welche  auf  der  Sitte  beruh- 
ten, als  άγραφοι^  άγραπτοι  vouoi 
bezeichnet  zu  haben.  Natürlich 
müssen  aber  auch  diese  vouoi  er- 
lassen sein:  sie  stammen  ebea  voq 
den  Göttern.  Sie  bleiben  άγραφοι, 


auch  wenn  man  sie  zusammenstellt 
und  aufzeichnet,  was  schon  früh 
geschehen  zu  sein  scheint  { Aesch. 
Suppl.  673  xö  γάρ  τεχόντοιν 
σέβαδ  τρίτον  τόδ''  iv  θεσαίοιζ 
jdixae  γ  έγ  ρ  απτά  ι  μεγιστοτίμον). 
Zur  Dreiheit  zusammengefaßt  er- 
scheinen sie  Eur.  fr.  [Heracl.]  853 
τρείδ  eiaiv  άρεταί,  τάδ  χρεών  σ' 
aaxcZl•',  τέκνον,  &εούδ  τ  ε  τιμάν 
τούδ  τε  φύσανταε  yovrjs  νό- 
μονδ  τε  κοίνονδ  ΈλΙάδοδ.  In 
den  νόμοι  κοινοί  'Ελλάδος  wäre 
dann  das  hier  gemeinte  Gebot  ein- 
geschlossen. An  dem  feierlichen 
Nachdruck,  mit  dem  Sophokles 
hier  und  0.  R.  863  ff.  die  Würde 
dieser  νόμοι  preist,  spürt  man  es, 
daß  er  sie  schon  gegen  Angriffe 
verteidigt  (vgl.  Hirzel,  "Αγραψοδ 
νόμοδ).  —  ά-σφαλής  steht  hier 
mit  vollem  Bedeutungsinhalt:  un- 
erschütterlich. —  νπερδραμ  εΖν: 
überlegen  sein,  eigentlich 
überholen.  Eur.  Ion  973  και 
ηώί  τά  κρείσσω  θνητόδ  οΰσ  νττερ- 
δοάαω  ; 

456.  νΰν  γε  ^άχΟ'έδ'.  jetzt 
eben  und  gestern,  ganz  kurze 
Zeit,  seit  Β  303  χθΊζά.  τε  και 
ηρωιζά  als  Formel  gebräuchlich 
{χΟ'εδ  και  πρφην,  πρφηι»  καΐ  χ9'έ?, 
heri  et  nudius  iertius),  hier  mit 
bittrer  Hindeutuug  auf  Kreons 
eben  erst  erlassenes  κήρνγαα.  — 
άεί  ποτέ:  immerdar  (Ai.  320),J 
indem  ποτέ  das  Unvordenkliche! 
hervorhebt,  vgl.  πα=  Tis,  έκαστοι 
TU  u.  ä. 

458  f.  'Für  diese  Gesetze  wollte 
ich  nicht  eiust  vor  den  Götterr 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


103 


φρόνημα  δείσασ  ,  έν  d^solOi  την  δίζην 
δώσειν.  &ανονμένη  γάρ  έξηδη  —  τι  δ'   ον;  - 
γ,εί  μή  ού  τΐρονχήρνξας'  ει  δε  τον  χρόνου 
7Τ,ρόσ3•εν  Ο-ανοϋμαί,  χέρδος  αϋτ^  εγώ  λέγω. 
δστις  γάρ  έν  πολλοΐσιν  ώς  έγώ  -/.αγ,οΐς 
ζη,  τΐώς  δδ'  ονχΐ  -/.ατΒ-ανών  κέρδος  φέρει; 
όντως  έμοιγε  τονδε  τον  μόρον  τνχεΐν 
τναρ^   ονδ^ν  άλγος'  αλλ'  άν,  ει  τον  έξ  έμής 
μητρός  &ανόντ'   ά&ατΐτον  ήνσχόμην  νέγ,υν, 
χείνοις  άν  ηλγουν'  τοΐσδε  δ'  ονγ,  άλγύνομαι. 
οοΐ  δ^  ει  δογ.ω  νυν  μωρά  δρώσα  τνγχάνειν, 
σχεδόν  τυ  μώρφ  μωρίαν  όφλισχάνω. 


461) 


465 


470 


(^1^  &εοτσι)  (welche  in  der  Unter- 
welt die  Bösen  strafen)  die  ge- 
bührende Strafe  erdulden',  wie 
der  Zusammenhang  lehrt,  für  die 
Verletzung  der  Gesetze.  Cic. 
pro  Rose.  Am.  67  hae  sunt  furiae, 
quae  parentum  poenas  α  füüs 
repetant,  nämlich  interfectoram. 
proCluent.  163  calumniam  non 
effugiet,  d.  h.  crimen  calumniae. 
Vgl.  Anhang  §  203.  —  έγώ  ovx 
ist  zweisilbig  zu  sprechen. 

460  ff.  Ich  wollte  nicht  nach 
meinem  Tode  dafür  büßen:  denn 
sterben  mußte  ich  ja  als  Mensch, 
hättest  du  auch  nicht  den  Tod 
als  Strafe  für  die  Tat  bekannt 
machen  lassen:  sterbe  ich  nun 
vor  meiner   Zeit  (τον  χρόνου, 

d.  h.   τον  βίααρμένον  χρόνον),    SO 

achte  ich  das  für  Gewinn'. 

462.  αΰτε:  keinen  Nachteil,  im 
Gegenteil  Gewinn,  ist  kräftiger 
als  das  von  Brunck  eingeführte 

αΰτ    (ά.  h.   αυτό)  έ/ώ  λέγω. 

466  f.  παρ'  ουδέν  dXyoe:  ein 
Schmerz  gleichwertig  mit  nichts 
=  es  schmerzt  mich  so  viel  wie 
gar  nicht.  —  dr  hinter  einer  satz- 
vorbindenden   Konjunktion    wie 

El.  333  ώστ  άν,  ει  oititOS  λάβοιμι, 
όηλώσαιυ^   άν,    oV  avxoli  φρονώ. 

—  τόν  έξ  έι/ης  αητρό«:  meiner 


Mutter  Sohn.  —  ήνσχόμην  ist 
im  Trimeter  ohne  Beispiel;  sehr 
bestechend  ist  Semitelos'  Kon- 
jektur εί  τόν  έξ  έμηα  αητρόδ  &α• 
νόντ'  ά&απτον  rj σχνναν  κύνες 
{Χ  74  άλΙ'  δτε  δη  ποΧών  τε  χάρη 
ποΧών  τε  γένειον  αιδώ  τ  ai- 
αχύνωα ι  χύνεξ  χταμένοιο  γέ- 
ρο vxos). 

468.  τοίαδε  δ'  ουκ  άλγύ- 
νομαι: Das  erste  Glied  der  Anti- 
these ist  inhaltlich  wiederholt, 
vgl.  Anhang  §  215. 

469.  ool•  hat  man  auf  den  Chor 
beziehen  wollen,  weil  dieser  383 
von  Antigones  αφροσύνη  geredet 
habe;  aber  der  letzte  Hieb  gebührt 
Kreon,  der  längst  durch  stummes 
Spiel  angedeutet  haben  kann,  daß 
er  ihre  Tat  nicht  nur  für  ein  Ver- 
brechen, sondern  auch  für  eine 
Torheit  hält 

470.  σχεδόν  τι:  mit  Ironie: 
da  sollte  man  fast  sagen,  daß  — . 

Vgl.  El.  609  εί  γάρ  ττέφυπα  τώνδε 
των  ίργων  ϊδριδ,  σχεδόν  τι  τήν 
σήν  ού  χαταισχύνω  φύσιν.  — 
μ  ω  ρ  ι  αν  όφλισχάνω:  verkürzt 
für   μωρία?    δίκην  όφλισκάνο}  ich 

Λverde  die  Strafe  für  μωρία  schul- 
dig, werde  wegen  μωρία  verur- 
teilt, werde  der  //o^o/a  überführt. 
So     όφλισχάνω     σκαιότητα     1028, 


104 


ΙΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΧΟΡΟΣ 

δηλοΐ  τό  γέννημ'  ώμόν  εξ  ώμου  ττατρός 
της  τταιδός'  βΐκειν  δ'  ούχ  έττίσταται  xaycoig. 

ΚΡΕΩΝ 
όλλ^   lod^t  τού  τα  σχλήρ^  άγαν  φρονήματα 
ηίτττευν  μάλιστα,  "/.αϊ  τον  έγχρατέστατον 
οίδηρον  όπτόν  έχ  7ΐνρός  τΰερίοχελη 
^ρανσ^^έντα  και  ήαγέντα  πλεΐατ'  αν  είσίδοις' 
σμιχρφ  χαλίνφ  δ^  οΐδα  τους  &νμονμένονς 
ίτΐτιονς  χαταρτνΒ^έντας'  ού  γαρ  έχτνέλει 
φρονέΐν  μέγ\  δοτις  δούλος  έστι  των  πέλας. 
αύτη  δ    νβρίζειν  μέν  τότ^  έξηπίστατο, 
νόμους  νττερβαίνονσα  τους  τΐροκειμένονς  — 


47δ 


480 


auad-iav  Hec.  327,  Phoen.  763, 
avouiav  Ion  443,  μωρίαν  selbst 
Iph.  τ  488.  Dem  Dativ  entspricht 
ηαρ  ήμϊν  μωρίαν  όψλισκάνει.  Eur. 
fr.  86. 

471.  τό  γέννημα  τη£  παι- 
iiisist  unverständlich.  Der  Fehler 
scheint  in  rijs  naiSos  zu  liegen, 
wofür  S.  Mekler  πεφνκόξ  ver- 
mutet; danach  würde  sich  der 
Sinn  ergeben,  §ηλοτ  ή  Αντιγόνη 
δτι  ώΐίοϋ  πατρ08  ώμη  ηέφνκε 
naZe.  Mit  δηλοΙ  πεφνκόδ  Vgl.  20 
δηλοΐξ    γάρ    τι    καλχαίνονσ     επο£. 

473  f.  An  die  Worte,  Antigone 
wisse  sich  nicht  zu  fügen,  knüpft 
Kreon  den  Gedanken:  sie  wird 
sich  schon  fügen  müssen,  da  all- 
zu starrer  Sinn  am  ersten  ge- 
demütigt wird;  —  an  ihm  wird 
sich  das  erfüllen.  —  ηίπτειν  ab- 
hängig von  ϊσ&ι,  statt  des  üb- 
lichen πίπτοντα:  Anhang  §  124. 

^'Wii.  έ  γ  κ  ρ  ατ  έ  ο  τ  ατ  ov  \&Χ\0\Ά 
Körper  (Xen.  Hell.  VIT  1,  23  τό 
Αρκαδικόν  οώαατα  εγκρατέστατα 
ϊ%ει)  sehr  kühn  auf  das  Eisen, 
welches  doch  kein  κράτοζ  aus- 
üben kann,  übertragen.  Gemeint 
ist  wohl  Stahl  {εγκρατέστατο?  σί- 
δηροι), der,  erhitzt  {όπτόί)  und 
—  bildlich  geredet  —  έκ  πιρόβ 
περισκελής  'rings  gedörrt'  aus  dem 


Feuer  kommend,  spröde  gewor- 
den ist:  'Wird  der  Stahl  zu  stark 
erhitzt,  so  wird  er  verbrannt; 
er  wird  sehr  schwer  schmiedbar, 
spröde  und  bricht  unter  dem 
Hammer  zerfallend'.  (Paehler, 
Prog.  Gymn.  Wiesbaden  1885 
S.  22). 

477 f.  Ähnlich,  nur  minder  wür- 
dig, Ai.  1253  μέγα?  δέ  πλευρά 
ßovs  νπό  σμικρά?  δαωε  μάστιγοδ 
όρ^^ό?  εί?  όδόν  πορεύεται. 

478  f.  ον  γάρ  έκπέλει  φρο- 
νεί ν  μέγα:  SO  wird  es  auch  bei 
dieser  hier  gehen;  und  das  mit 
Recht;  denn  es  ist  nicht  erlaubt. . . . 

—  έκπέλει  hat  Sophokles  wohl 
für  ^εστι  gewagt. 

479.  δονλοξ  τών  πέλαδί 
Sklav  anderer  (Ai.  1151  ös  iv 
κακοί?  ϋβριζε  τοΖσι  τών  πέλ.α?)^ 
ein  starker,  durch  Kreons  Lei- 
denschaftlichkeit hervorgerufener 
Ausdruck,  da  Antigone  in  keiner 
Weise  δοΰλο?  war.  vgl.  Ai.  1235. 

480.  αϋτη  δέ-:  Ο.  Κ.  1078. 
Kreon  würdigt  Antigone  gar  nicht 
der  Anrede.  —  νβρίζειν:    309. 

—  τότε  wird  durch  νπ  ε  ρ  βαί- 
νουσα (δτε  υπερέβαινε)  näher  be- 
stimmt. 

481.  'Aber  ihr  Trotz  wird  bald 
zerschellen'.     So   dachte   er;    da 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


105 


νβρις  ό^,  έττεί  δεδραχεν,  ήδε  δευτέρα, 
τούτοις  έπανχεΐν  υμΙ  δεδραχνΐαν  γελάν, 
ή  νυν  εγώ  μεν  ovy.  άνήρ,  αύτη  δ^   άνήρ, 
ει  ταντ^  άνατί  τν^δε  Άείοεται  κράτη, 
αλλ^  εϊτ^  άδε?.φής  εϊΟ^^   ομαίμονεστέρα 
του  παντός  ήμΐν  Ζηνός  έρχείον  γ.νρεΐ, 
αυτή  τε  χή  ξύναιμος  ούχ  αλνξετον 
μόρου  ΥΜ'/.ίοτου'  υμϊ  γαρ  οϋν  γ.είνην  ί'σον 
έπαιτιωμαί  τοϋδε  βουλενσαι  τάφου, 
'/.αϊ  νιν  γ,αλεΐτ  '  εσω  γάρ  είδον  άρτίως 


485 


490 


sieht  er,  wie  ihr  der  Hohn  um  die 
Lippen  spielt,  und  fährt  nun  an- 
ders fort:  zur  ersten Hybris  kommt 
die  zweite. 

483.  δ εδ ρ ακνϊαν  ist  WOhlnVLT 
zu  ertragen,  wenn  wir  annehmen, 
daß  es  από  xoirov  steht  und  schon 
zu  έττανχίΐν  ZU  verstehen  ist,  wie 
486  όυαψονεστέρα  (Anhang  §  171, 

II)• 

485.  Wenn  dieser  Sieg  (El.  689) 
über  mein  Gebot  für  sie  bestehen 
bleiben  soll,  ohne  ihr  Verderben 
ZU  bringen. 

486.  Schwerlich  darf  zu  άδελψης 
das  bloße  κνρεί  ergänzt  werden; 
τυγχάνω  und  κνρέο)  sind  aller- 
dings zu  Synonymis  von  είναι 
verblaßt,  können  aber  doch  wohl 
nicht  zum  Ausdruck  dauernder 
Beziehungen  dienen :  außerdem 
muß  wohl  das  erste  Glied  wie 
das  zweite  irreal  gemeint  sein. 
Die  Schwester  erwähnt  er,  weil 
Antigones  Verwandtschaft  mit  ihm 
nur  durch  diese  vermittelt  ist; 
stünde  sie  ihm  aber  auch  noch 
näher  als  die  Schwester,  sie  müßte 
doch  sterben. 

487.  Über  dem  Gehege  {^κο?)^ 
das  als  Vorstufe  des  Hauses  den 
Hirten  mit  seiner  Familie  und 
seinen  Tieren  aufnahm,  waltet  als 
Schützer  Zfvs;  weil  die  hier  ver- 
einigten Menschen  eine  Familie 
bilden,  wird  Zeus  der  Schützer  des 


Familienzusammenhanges.  Dieser 
Zeus  steht  hier  metonymisch  für 
die  Familie  selbst. 

488.  άλύσκο)  c.  gen.  s.  Anhang 
§41  I. 

489.  μόρον  κακ/στον:  An  die 
Steinigung  denkt  er  wohl  schon 
jetzt  nicht  mehr;  diese  Belastungs- 
probe dürfte  für  den  Gehorsam 
der  Gemeinde  zu  stark  sein.  Aber 
eine  bestimmte  andere  Todesart 
schwebt  ihm  noch  nicht  vor;  des- 
halb läßt  er  577  ff.  die  Mädchen 
zunächst  ins  Haus  abführen. 

490.  Verb,  loov  έπαιτιώμαι  κει• 
νην  τοϋδε  τάφον,  βονλενοαί,  in- 
dem sowohl  der  Genetiv  als  der 
epexegetisch  beigefügte  Inf  in.  von 
έπαιτιώααι  abhängt.  Vgl.  Anhang 
§  127  11.  —  βονίενοαι:  darum 
braucht  er  Ismenen  gar  nicht  als 
'intellektuelle  Urheberin'  hinzu- 
stellen, was  allerdings  bei  seiner 
Kenntnis  der  Schwestern  seltsam 
wäre,  sondern  nur  zu  sagen,  daß 
sie  auf  dem  Wege  der  ßovJ.evois 
(zu  266  f.),  Antigone  durch  das 
%ειρΙ  έργάοασθ-αι  die  Bestattung 
herbeigeführt  hat.  Jenes  und 
dieses  ist  gleich  strafbar:  τόν 
βονλενααντα  έν  τώ  αντω  ένέχε- 
od'ni    και    τόν   χειρι    έργαοάμετον 

(Andoc.  Ι  94). 

491  ff.  Die  Erregung,  in  die 
die  Angst  um  die  Schwester  Is- 
menen versetzte,  hat  er  bemerkt, 


106 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


λυσσώσαν  αυτήν  ονδ^  έίϋήβολον  φρενών. 
φιλεΐ  (5'   ό  ^-νμός  ττρόσ&εν  'ηρησθ-αι  γ,λοπενς 
των  μηδέν  όρ9•όν  εν  σχότφ  τεχνωμένων' 
μισώ  γε  μέντοί  χώταν  έν  χαχοΐσί  τις 
όλους  έ'ττειτα  τοντο  χαλλύνειν  d^ilrj. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
■θ^έλεις  τι  μείζον  ή  χαταχτεΐναί  μ'  ελών; 

ΚΡΕΩΝ 
έγώ  μεν  ουδέν'  τοντ'  έχων  άτταντ'  εχω. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
τι  δητα  μέλλεις;  ώς  έμοι  τών  σών  λόγων 
άρεστόν  ουδέν  μηδ^  όρεσ^-εΐη  τΐοτέ' 
οϋτω  δε  χαΐ  σοι  ταμ'  άφανδάνοντ'  έφυ. 


49δ 


500 


über  den  Grund  aber  nicht  weiter 
nachgedacht;  jetzt  ist  ihm  alles 
klar:  sie  ist  die  Mitschuldige. 

492.  λν σο ώσ av  ovS  έπήβο- 
lov  φρενών  (Aesch.  Prom.  446 
άν&ρώττονδ  ^i^vovs  ^Θ'ηχα  xai  φρε- 
νών έπηβόΧουί.  Soph.  fr.  104 
eiaiSoiui   πω?   φρενωι>   έπήβο- 

λον  καλών  σε)  mit  Üblicher  Rede- 
fiille  wie  413.     Anhang  §  208. 

493  f.  'Die  Seele  derer,  die  nichts 
Gates  (d  h.  etwas  Unrechtes)  im 
Finstern  listig  unternehmen,  pflegt 
im  voraus  (noch  ehe  die  Menschen 
der  Tat  überführt  sind)  als  heim- 
liche Verbrecherin  gefaßt  zu  sein', 
d.  h.  das  böse  Gewissen  verrät 
leicht  den  Schuldigen.  Mit  κλο- 
πεύδ  vgl.  Ai.  1137  κλέτττειν  κακά, 
d.  h.  λάθ'ρα  τεχνασθ'αι. 

495  f.  Mit  Bitterkeit  gegen  Anti- 
gene sagt  Kreon:  'Hassen  freilich 
(ve  αέρτοι  233.  Phil.  93.  1052)  muß 
ich  auch  dies,  wenn  jemand  bei 
bösen  Taten  ertappt  hinterher  sein 
Tun  zu  beschönigen  sucht',  wie 
Antigone  450  ff.  —  £;Γ^ίτα  be- 
zieht sich  auf  das  voraufgehende 
Partizip,  wie  Ai.  761  δατιί  άν- 
θρωπου φύσιν  βλαστών  ϊτιειτα 
μή  χατ  άν3'ρο)7τον  φροντ],  und  oft. 

-^497.  Du  mußt  ja'  wohl  etwas 


Größeres  wollen;  sonst  würdest 
du  doch  nicht  soviel  Worte 
machen.  —  Das  έλεΖν  vor  dem 
κατακτεΐναι  ist  für  uns  selbst- 
verständlich;  Anhang  §  227. 

498•  i/ώ  itiv  ονόέν:  Auf  die 
verächtliche  Frage  folgt  eine  höh- 
nische Antwort;  ernstlich  könnte 
er  doch  diesem  έ/ώ  uiv  kein 
zweites  Glied  mit  8k  gegenüber- 
stellen. —  άπαν  τ  ϊ%(ο\  omnino 
mihi  saiis  factum  est.  Vgl.  Eur. 
Cr.  749  τοντο  πάντ  εχο?  uad'av. 
Ion  417  ε/«  8η  πάν3''  δσων  ^χρτ]- 
ζοαεν.  1018  πάντ  ^χεΐ5  δσιον 
σε,  8εΐ.  1367  έξ  ημών  8'  Μχε^ζ 
άπαντα.  Alc.  1132  ^χεΐ5  γαρ  παν 
δσον  περ  η9'ελε5. 

500.  άρεστόν  ον8έν:  Neu- 
trum, da  es  ja  nicht  auf  die  einzel- 
nen λόχοι,  sondern  auf  ihren  In- 
haltankommt.— μ  η  8^  άρεσ&είη 
ποτέ:  nämlich  μη8έν,  vgl.  686. 
—  Da  άρέσχειν  (vgl.  άρέσαι,  άρ- 
oat  τι  τ IV ι)  auch  kausativen 
Sinn  hat,  gefällig  machen,  so 
scheint  άο «σ  .9•^*' α  <  zu  bedeuten 
genehm  werden,  in  welchem 
Sinne  Formen  des  Präsensstammes 
sich  finden  (Herod.  VI  128,  IX 
79). 

501.  Mein  Wesen  ist  von  Na- 


ι 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


107 


YMiTOL  7töd-6v  χλέος  y'  αν  εύχλεέστερον 
ν.ατέσχον  ή  τον  αύτάδελψον  έν  τάφφ 
τί&εΐσα;  τούτοις  τοϋτο  tcüölv  άνδάνειν 
λέγοιτ    αν,  ει  μή  γλώσσαν  iyxkrjoL  φόβος, 
αλλ "  ή  τνραννίς  τΐολλά  τ    άλλ^   εύδαιμονεΐ 
χάξεστιν  αύτ^  δραν  λέγειν  ι9•'   ά  βονλεται, 

ΚΡΕΩΝ 

αϋ  τοϋτο  μοννη  τώνδε  Καδμείων  δρας. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

όρώσι  χοϋτοι,  σοΙ  δ    νττίλλονοιν  στόμα. 

ΚΡΕΩΝ 

σύ  δ^  ούκ  έπαιό^,  τωνδε  χωρίς  ει  φρονείς; 


505 


510 


tur  so,  daß  es  dir  mißfallen  muß ; 
vgl.  79. 

502.  κλέοε  εύκίεέστερον: 
In  dem  mit  ev-  oder  δνσ-  zusam- 
mengesetzten Adjektiv  erscheint 
oft  nicht  nur  ein  Synonym  um  des 
zugehörigen  Substantivs  {ß/og 
ίύαίων),  sondern  auch  derselbe 
Wortstamm  wieder.  So  in  unserm 
Drama  587  $νσ/ινόοΐ9  nvoaig,  1261 
φρενών    δυσφρόνων ,    1277    πόνοι 

ούσττονοι.  Diese  Redeweise  kennt 

schon  das  Ep03:   y  97  μήτερ  ίαή 
δύααητερ.     Anhang  §  244  V. 

504f.  TovTois  näaiv  ist  mit 
liyoix'  &v  zu  verbinden  (An- 
hang §47);  sie  würden  alle  sagen: 

δΟδ.  bI  αη  γΧώσα αν  iyxljjoi 
φόβο5•.  der  aufmerksame  Hörer 
erinnert  sich  an  Kreons  Wort  Sa- 
ns .  .  έκ  φόβου  τον  γΧώαααν  έ/- 
κΐήσαζ  ίχει. 

506  f.  ενδαί  μ  ων  dunkt  den 
trivialen  Menschen  der  Tyrann, 
weil  seinen  Begierden  kein  νόμο? 
entgegensteht,  weil  er  tun  und 
lassen  kann,  was  er  will,  daher 
ist  ihm  die  Tyrannis  laöd'Bos.  Mit 
bitterem  Sarkasmus  nimmt  Anti- 
gone  hier  das  Urteil  der  Masse 
an:  Kreon  kann  dem  Toten  sein 
Recht    vorenthalten    {8ραν)   und 


tun,  als  ob  er  damit  eine  Pflicht 
erfülle  (Χέ/ειν),  ganz  wie  er  will: 
es  widerspricht  ihm  keiner.  Kre- 
ons  τοϋτο  geht  zurück  auf  502. 

508.  μούνη-,  ionisch  wie  ποΧ- 

λον  und  άείραζ.  —  των  8 ε  Κα- 
δμείων bezieht  sich  wie  τώνδε 
510  ausschließlich  auf  die  den  Chor 
bildenden  Greise.  —  μούνη  τών- 
δε Καδ μείων,  wie  Lykurg,  c. 
Leoer.  67  μόνο«  τών  akk(uv  noXi- 
τών  ov  κοινήν  alV  ίδίαν  την 
σωτηρίαν  έζήτησεν.  Der  Genetiv 
ist  entweder  partitiv  zu  fassen 
mit  Annahme  eines  logischen 
Fohlers,  oder  nach  Analogie  von 

μόνο?  άτι'  αλλων,  μονωθ'είί  τινοδ. 
und  τώνδε  νωρ/g  510. 

509.  σοι  δ^  ύπ ίλλου σιν  στό- 
μα: dir  schmiegen  sie  den 
Mund  und  schweigen  untertänig. 
—  ύττίΧλειν,  das  eigentlich  von 
dem  Einziehen  und  Unterschlagen 
des  Schwanzes  der  Tiere  gebraucht 
Avird,  ist  hier  äußerst  kühn  auf 
das  στόμα  übertragen.  Eur.  fr. 
540  (von  der  Sphinx)  ούράι^  υττί- 
λασ'  ύττό  Χεοντόπονν  βάσιν  κα- 
Ο'έζετο. 

510.  'Du  solltest  dich  schämen, 
deine  Stellung  als  Weib  so  weit 
zu  vergessen,  daß  da  den  Ver- 
tretern    der    ganzen    Gemeinde 


108 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ουδέν  γάρ  αισχρόν  τους  όμοστΐλάγχνονς  αέβειν. 

ΚΡΕΩΝ 

ονγ.  οϋν  δμαιμος  γώ  χαταντίον  -θ^ανών ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

δμαιμος  έχ  μιας  τε  υμϊ  ταντοϋ  ττατρός. 

ΚΡΕΩΝ 

7ΐώς  δτ^τ    έχείνφ  δνσσεβή  τιμάς  χάριν; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ού  μαρτυρήσει  TavS-'  6  χατ^-ανών  νέχνς. 

ΚΡΕΩΝ 

ει  τοί  σφε  τιμάς  εξ  ϊσον  τ  φ  δνσσεβει. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ού  γάρ  τι  δούλος,  αλλ'  αδελφός  ώλετο. 

ΚΡΕΩΝ 

τΐορΟ^ών  δέ  τήνδε  γην'  δ  (5*   άντιοτάς  νπερ. 


515 


gegenüber  eine  eigene  Meinung 
haben  willst'. 

511.  'Mir  stand  der  Tote  näher 
als  ihnen.  Gegen  den  Bruder  die 
Pflicht  zu  erfüllen  bringt  keine 
Schande,  so  daß  ich  mich  der  Tat 
nicht  zu  schämen  habe'. 

512.  Kreon  fragt,  indem  er  an 
Tovs  όμοοηλάγ%•ρον5  anknüpft,  ob 
nicht  auch  Eteokles  ihr  leiblicher 
Bruder  sei,  wie  sie  also  gegen 
Eteokles,  den  sie  dem  Polyneikes 
gleichstelle,  lieblos  handeln  könne. 
Vgl.  Kreons  Grundsatz  207  ff. 

513.  έκ  Utas:  μητροε,  vgl. 
144 ff.  Ar.  Ach.  790  όμοματρία 
γάρ  έοτι  κήκ  τωντώ  πατρόε.  Die- 
selbe Ellipse  bei  Plat.  Leg.  627 <= 
ιτολλοι  άοελφοί  πον  γένοιντ^  &ν 
έν05    άνδρόξ    τε    και    μ  ι  äs   vif  Ι?. 

Häufig  άπ^  άμψοϊν  oder  άπ'  άμ- 
φοτέρον  =  α  patre  et  α  matre 
(vgl.  Nauck  Eurip.  Stud.  Π  ρ. 
7  9  f.). 

514.  τιμάς    χάριν:    Eur.  Gr. 


827  (Klytaimestra  zu  Orest) :  Lade 
nicht  ewige  Schande  auf  dich 
πατρψαν  τιμών  %άριν,  indem  du 
eine'  6unsterweisung  gegen  den 
Vater  ihn  ehrend  vollziehst.  — 
Die  Polyneikes  erwiesene  Gunst 
ist  in  Eteokles'  Augen  (Anhang 
§  45,  4)  unfromm. 

517.  'Ich  ehre  Eteokles  wie 
Polyneikes,  ohne  daß  Eteokles 
sich  über  gottlose  Zurücksetzung 
beschweren  kann,  da  Polyneikes 
ja  als  sein  gleichberechtigter  Bru- 
der, nicht  als  untergeordneter 
Sklav  gefallen  ist'.  Nur  hier  wird 
leise  angedeutet,  daß  Polyneikes 
Eteokles  gegenüber  doch  nicht 
völlig  im  Unrecht  war.  So  sagt 
Polyneikes  selbst  in  den  Phoe- 
nissen  627  f.  άτιμο?  οικτρά  πά- 
a%f')r>  έξελαύνομαι  χ&ον05,  οονλο<ί 
ώ5,  άΧν  ονχι  ταντοϋ  ηατρόξ  01- 
δίπον  γεγώς. 

518.  άντιστάξ  νπερ  (d.  h. 
v7tkρ  τησδε  yrjs)  vgl.  Ai.  1231  τον 
ι/ηόέν  άντέατηξ  ϋπερ. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


109 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

όμως  δ  γ'  "Λιδηξ  τους  νόμους  ϊοονς  7Cod-£L 

ΚΡΕΩΝ 

αλλ*  ονχ  ό  χρηστός  τφ  'λαχφ  ?Μχεΐν  ϊσα. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

τις  οΐδεν,  ει  χάτω^-εν  εναγή  τάδε; 

ΚΡΕΩΝ 

ούτοι  Tcod•'  ονχ&ρός,  ούδ'   δταν  d-aviß,  φίλος. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

οντοι  οννέχ^^ειν,  αλλά  συμφιλείν  εφυν. 

ΚΡΕΩΝ 

γ,άτω  νυν  έλΟ-οϋσ* ^  ει  φιλητέον,  Γρίλει 
χείνους'  έμοϋ  δε  ζώντος  ονχ  άρξει  γυνή. 

ΧΟΡΟΣ 

ycal  μήν  ττρό  7ΐνλών  ήδ*  Ισμήνη, 


520 


52δ 


519.  Trotzdem  wünscht  der  Ha- 
des, daß  die  vo^uot  (welche  von 
den  Menschen  nach  dem  Tode 
der  Ungerechten  und  der  Gerech- 
ten befolgt  werden)  gleich  seien. 
Ihm  gehören  die  ψνχαί  alle,  die 
Menschen  sollen  sie  durch  die 
Bestattung  seinem  Reiche  einver- 
leiben, —  Statt  des  aus  den  Scho- 
llen aufgenommenen  *  σο  ν  s  bieten 
die  Handschriften  τον  τον s. 

520.  λαχείν  ι  σα:  nämlich  πο- 
d-fi.  Der  Brave  begehrt  nicht 
dem  Schlechten  gleichgestellt  zu 
werden,  d.  h  Eteokles  wird  ge- 
kränkt, wenn  man  die  Ihm  ge- 
bührenden Ehren  auch  dem  Poly- 
neikes    erweist.     Eur.  Hec.  306 

iv  τφ§ε  γάρ  κάμνονοιν  αί  ηολ- 
λαΐ  nöleis,  δταν  τΐ£  io^Xos  μηδέν 
φέρηται  των  καχιόνων  πλέον. 

521.  'Wer  weiß,  ob  in  der  Un- 
terwelt (über  κάτω&εν  statt  κά- 
τι» vgl.  Anhang  §28)  dein  Grund- 
satz als  fromm  anerkannt  wird?* 

522.  Kreon  glaubt  an  die  Fort- 
dauer des  Hasses  der  feindlichen 
Brüder  auch  nach  dem  Tode. 


523.  Schroff  und  ohne  alle 
Weichheit  gesprochen;  das  be- 
weist das  von  Kreon  übernom- 
mene οντοι.  'Ich  bin  nicht  dazu 
da,  Haß,  sondern  Liebe  mit  den 
Meinen  zu  teilen;  also  ich  teile 
lokastens  Liebe  zu  Polyneikes, 
nicht  des  Eteokles  Haß  gegen 
ihn'.  Vielleicht  in  Erinnerung 
hieran  Eur.  Iph.  Aul.  406  f.  ME. 
δεί^ειδ  Sä  nov  μοι  ηατρόε  έκ  r«i3- 
τοϋ  χεγοΊδ;  ΑΓΑ.  σννσωφρονεΖν 
αυι   βούλομ   .    άλλ'    ον    ονννοσεϊν. 

(so  die  Überlieferung).  —  Der  In- 
finitiv nach  Μψνν :  Anhang  §  1 26, 2. 
526.  Ismene  wird  auf  Kreons 
Befehl  (491)  von  Dienern  herbei- 
geführt. —  καί  μήν  wird  sehr 
oft  zur  Ankündigung  einer  neu 
auftretenden  Person  gebraucht, 
ohne  daß  eine  der  beiden  Be- 
deutungen (und  fürv/ahr,  und 
doch)  in  den  Zusammenhang 
paßte.  Die  Partikelverbindung 
scheint  ursprünglich  an  solchen 
Stellen  angewandt  worden  zu  sein, 
wo  das  Erscheinen  einer  neuen 
Person  eine  vorher  irgendwie  an- 


110 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


φίλάδελγα  κάτω  δάτ,ρνα  λείβομένη' 
νεφέλη  δ*  οφρύων  νπερ  αίματόεν 
^έ&ος  αίσχύνει, 
τέγγονο^  ενωτχα  τζαρειάν. 

ΚΡΕΩΝ 
αύ  δ\  η  γ,ατ^  οϊχονς  ώς  ίχιδν'  νφειμένη 


530 


gedeutete  Vermutung  bestätigte, 
dann  aber  infolge  der  häufigen 
Verwendung  die  ursprüngliche 
Kraft  der  Bedeutung  verloren  zu 
haben. 

527.      φΐλάδελφα:     AISO     der 

Chor  teilt  Kreons  törichten  Arg- 
wohn gegen  Ismenen  nicht;  er 
weiß,  daß  sie  nur  um  die  Seh  wester 
weint.  —  Man  hat  das  Metrum 
durch  Herstellung  des  Singularis 
δάκρΊ'  bessern  wollen•  dann  muß, 
wie  der  Scholiast  erklärt,  ψιλά- 
δείφα  acc.  plur.  neutr.  in  der  Be- 
deutung des  Adverbs  sein,  was 
aber  höchst  seltsam  wäre,  da  sich 
doch  hier  ein  Substantiv  zu  be- 
quemem Anschluß  bot.  So  hat 
man  δάχρν^  είβουέτη  geschrieben 
(das  Medium  ist  freilich  nicht 
überliefert),  χ,άτο)  betont  die 
Richtung  des  Tränenflusses  doch 
wohl  zu  stark ;  das  paßt  Eur.  fr. 
384  όυμάτιον  8  άπο  αΐ,αοσταγη 
πρηοτηρε  ρεύσονται  κάτω  j  nicht 
hier.  Vielleicht  schrieb  der  Dich- 
ter γιλάδελφ  οΐκτφ  δάκρν'  εί- 
βομένη. 

528  ff.  Die  schmerzvoll  zusam- 
mengezogene Stirn  wird  als  νε- 
ψέλη  όγρύων  ϋπερ  bezeichnet. 
(Da  sich  zugleich  die  Brauen  zu- 
sammenziehen, konnte  mit  dem- 
selben Rechte  Euripides  Hipp. 
172  όψρύων  ιέψο5  sagen.)  Sehr 
kühn  wird  nun  diese  Wolke  als 
Quell  der  Tränen  bezeichnet.  Vgl. 
Schiller,  Jungfrau  von  Orleans 
1806  Des  Zornes  Donnerwolke 
schmilzt  con  seiner  Stirne  tränen- 
tauend hin.  —  αίμ ατόεις  heißt 
blutig,  nicht  gerötet  (als  Bei- 


wort der  Rose  spielt  es  natür- 
lich auf  den  Adonismythus  an); 
wenn  das  Wort  richtig  ist,  so  hat 
Ismene  sich  zur  Totenklage  um 
Polyneikes  die  Wangen  geritzt; 
aber  kann  ein  so  zugerichtetes 
Antlitz  dann  noch  durch  Tränen 
entstellt  werden?  Jedenfalls 
ist  die  Vermutung  0.  Henses  (Die 
Modificirung  der  Maske  in  der 
griechischen  Tragödie  30^,  daß 
der  Dichter  Ismene  hier  in  ande- 
rer Maske  als  vorher  habe  auf- 
treten lassen,  sehr  wahrschein- 
lich. —  ρέϋ•ο5  in  der  Bedeutung 
Antlitz  ist  aeoHsch,  vgl.  Schol. 
H  856  X  68  (Kugler,  De  abusioni- 
bus  quae  cocantur  apud  Sopho- 
clea  11);  ρέ^εα  bezeichnet  bei 
Homer  die  Glieder. 

531.  ov  δέ:  im  Gegensatz  zu 
Antigone,  κατ'  otxovs  in  mei- 
nem Hause.  —  νγιέναι  wird  ge- 
braucht vom  Anlegen  des  saugen- 
den Tieres  (i  309  =  342  νπ  ίμ- 
βρνον  ^κεν  έκάσττ) ,  Theocr.  IV 
4);  die  Stelle  setzt  also  ein  zoo- 
logisches Märchen  voraus  von 
einer  Schlange,  die  unbemerkt, 
also  wohl  einem  Schlafenden,  et- 
was aussaugt.  Was  sie  saugt, 
sagt   El.  784  (Klytaimestra    τοη 

Elektra)  ήδε  γάρ  μείζοιν  βλάβη 
^ύτοίκοδ  ήν  μοι  τούμόν  έκηίνονο 
άεΐ  -φνχηδ  ακρατον  αίμα  (das  reine 

Lebensblut).  Auf  dieser  Vor- 
stellung beruht  der  Traum  der 
Aischylei sehen  Klytaimestra,  in 
dem  sie  das  Schlangenkind  an 
die  Brust  setzt,  ώστ  έν  γάίακτι 
&ρόμβον    αΐματοε    σπάοαι    (Cho. 

520).    Dasselbe  Märchen  bezeugt 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


111 


λή^ονσά  μ'  έξέττινες,  ούο^  έμάν^ανον 
TQ€qwv  δν^  άτα  ΥΜπαναστάσεις  ^^ρόνων, 
ψέρ'  eine  δη  μοι,  υμϊ  ου  τονδε  τον  τόγον 
φήσεις  μεταοχεΐν  ή  ^ξομ'^  το  μη  εέδέναι; 

ΙΣΜΗΝΗ 

δέδραΥΜ  τονργον,  εΐπερ  ηδ''  όμορρο^ω 
y.ül  ξνμμετίσχω  χαΐ  φέρω  της  αίτιας. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

αλλ*  ονχ  έάσεί  τοντό  γ*  ή  ζ/ίχη  σ\  έπεΙ\ 
οί'τ'  ή^έλησας  οντ^  εγώ  *γ.οινωσαμην. 


535 


wohl  die  von  Jebb  zitierte  Stelle 
Traeh.  1055,  wo  es  von  dem 
Nessuskleide    (dessen    Gift   770 

mit  dem  der  γοιτία  έχ&ρά  ίχιδια 

verglichen  wurde)  heißt  έχ  δέ  χλοί- 

ρόν  αΙμά  μον  πέηίηΗετ•  ή§η.    Die 

Fabel  von  dem  Bauern  mit  der 
Schlange  ist  fenizuhalten ;  die 
beißt  ihn  ja  und  saugt  ihn  nicht 
aus.  Petron.  77  iu  viperam  sub 
ala  nutricas  geht  wohl  auf  sie; 
nutricare  ist  ja  nicht  ==  nuirire. 

532.  ονδ  iuavd'avov.  ohne 
daß  ich  melkte,  lose  dem  Rela- 
tivsatze beigefügt:  Anhang  §191. 

533.  δύ'  άτα-.  SO  nennt  Ödipus 
0.  C.  532  seine  beiden  Töchter, 
weil  sie  dem  verfluchten  Ehe- 
bunde entsprossen  sind.  Vgl.  An- 
hang §234.  —  inavaoraotis 
ϋ•ρύ%ων  (525),  weil  Kreon  glaubt, 
Ismene  habe  im  Bunde  mit  Anti- 
gene sich  seinem  Befehle  wider- 
setzt und  somit  gegen  seine  Herr- 
schermacht sich  aufgelehnt.  — 
δ^νο  ist  betont:  μίαν  μεν  γάρ 
Ι^δείν,  ^Αντιγότην^  rvv  δ*  άρα  δυο 
ovoas  γι.γ%  ώοχω. 

534 1,  χαι  ο  ν  ψήσει«  μετα- 
οχεΐν; wirst  du  eingestehen,  daß 
du  ebenfalls  teilnahmst?  —  έξο• 
f'ft  τό  μή  i/Je'i  αί,  vgl.  263.  142, 
wirst  du  abschwören,  du  wissest 
nichts?  So  können  auch  wir  (wie 


der  Grieche)  den  Inhalt  des  da- 
bei Gesagten  bezeichnen,  anstatt 
(wie  es  uns  natürlicher  ist)  den 
Gegenstand  des  Abschwörens. 

536.  εϊπερ  ήδε^  erg.  δέδραχεν. 

Ähnlich  ist  das  zu  εϊπερ  gehörige 
Verbum   ausgelassen  Eur.  Herc. 

577  xai  δεϊ  μ'  νττέρ  των  δ  ,  εϊπερ 
οΐδ'  νπέρ  πατρόδ,  Θ'Ίτισχειν  άμύ• 
νοντα,  Αγ.  Ach.  405  νπάχονοον^ 
εϊπερ  πώποτ^  άνο'ρώπον  τινί, 
U.  ähnl.  —  Ιπίρροδ-είν  wird  von 
der  lärmenden  Zustimmung  einer 
Volksversammlung  zu  den  Wor- 
ten eines  Redners  öfter  gebraucht; 
aus  derselben  Sphäre  stammt 
wohl  όμορροϋ•εΧν.  Gewiß  'erhält 
das  Geständnis  der  Mitschuld 
(durch  die  Häufung  der  Aus- 
drücke) etwas  Überladenes';  aber 
Ismene  will  ja  eben  durchaus  das 
Schicksal  ihrer  Schwester  teilen. 

537.  Der  Gen.  τη£  αΐτίαξ  ist 
an  das  wichtigere,  wenn  auch 
fernerstehende|v,i/^eT/ffxö/  an- 
geknüpft. Zu  γέρω  \^%  2ΧΧ9>  Iv u - 
μετΐαγ^ο)  άπό  xotvov  ZU  ent- 
nehmen ούν,  wie  Aesch.  Prom. 
335  πό-ί  το>ν  μετάσχων  xai  τετολ- 
μηχώζ  έμοί.  Vgl.  Ο.  R.  347  ξνμ- 
ψντενοαι    τοϋργον   είργάσ&αι    τε. 

538.  ονχ  έάοει:  vom  Griechen 
als  positiv  empfunden  =  verhin- 
dern.    Vgl.  zu  219. 


112  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ΙΣΜΗΝΗ 
αλλ'   έν  '/Μχοΐς  τοις  σοΐοιν  ούχ  αίσχύνομαι  540 

ξνμ7ΐλονν  έμαντήν  του  TtaS-ovg  ττοιονμένη. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ών  τονργον,  "Λιδης  χοί  χάτω  ξννίστορες' 
λόγοις  δ'  έγώ  (ριλονσαν  ον  στέργω  φίλτ^ν. 

ΙΣΜΗΝΗ 
μήτοι,  χασίγνήτη,  μ'  άτιμάσϊ]ς  τό  μή   ού 
•θ-ανεΐν  τε  συν  σοι  τον  θανόντα  ^'   άγνίοαι.  545 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

μή  μοι  -θ^άνης  συ  xotva  μηδ'   α  μή  ^^ίγες 
ποιον  σεαντής'  άρχέσω  d-vfjöxova'  4γώ. 

ΙΣΜΗΝΗ 

χαΐ  τις  βίος  μοι  σου  λελειμμέντ]   φίλος; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

Κρέοντ'  έρωτα'  τοΰδε  γάρ  σν  χηδεμών. 

ΙΣΜΗΝΗ 

τί  ταϋτ'  άνιάς  μ\  ούδβν  ωφελούμενη;  550 

541.  Das  Bild  ist  von  der  See-  wenn  ihr  nachgekommen  wird, 
fahrt  entlehnt,  mit  Rücksicht  dar-  //r)  ov  &aveZv;  τό  tritt  zur  Iso- 
auf, daß  bei  der  Teilnahme  Ge-  lierung  hinzu, 
fahr  droht.  Eur.  Iph.  Taur.  599  546  f. 'Da  du  nicht  mit  Hand  an- 
ό  V  ανατολών  γάρ  είμ''  έγώ  ras  gelegt  hast,  darfst  du  auch  die  Fol- 
ονμφοράξ,  ο•δτο£  δέ  σνμπλεΐ  των  gen  der  Tat  dir  nicht  aneignen: 
έμών  μόχ&ων  %άριν.  Herc.  1225  68  wird  genügen,  wenn  ich  allein 
σνμττλεΐν  τοΐ9  ψίίοιοι  δυστνχονσιν.  sterbe,  da  ich  allein  den  Toten 

543.  Ιόγοιζ  φιλονσαν:  Daß  ehrte'.  —  κο/νά:  eine  pluraiische 
Ismene  durch  diese  λόγοι  dem  Vorstellung  kann  dazu  nicht  er- 
Tyrannen gegenüber  eine  schwere  gänzt  werden,  die  Form  ist  für 
Gefahr  auf  sich  nimmt,  berück-  das  Sprachbewußtsein  des  Dich- 
sichtigt  Antigone  nicht.  —  ών  ters  zum  Adverb  geworden ;  vgl. 
τονργον:  SC  εστίν.  Ai.  577  κοίν'   έμοι   τεθ'ά-ψεται.  — 

544f.  Da  Antigone  538  daran  ä  μή  Μϋ-ιγεξ'.  Anhang  §  40.  — 
erinnert  hat,  daß  die  Bewohner  αρκέσω  d'vrjaxovo''  έγώ:  An- 
der Unterwelt  auf  Ismene  erzürnt  hang  §  133. 
sein  müssen,  wünscht  diese  we-  549.  τοϋδε  γάρ  σν  κηδεμ ών: 
nigstens  mitzusterben  und  durch  (vgl.  47),  so  daß  ein  freundliches 
dieses  Opfer  den  Polyneikes  zu  Verhältnis  zwischen  euch  statt- 
versöhnen. —  Der  Effekt  des  finden  muß  und  Kreon  dir  schon 
άτψάζειν  wäre  μή  &ανεΐν ^  also  Rat  erteilen  wird,  wie  du  ohne 
ist   der   der  Bitte   μή  άτικόαυξ,  mich  leben  magst. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


ua 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

alyovGa  μεν  οητ\  ει  γέλωτ'  έ'ν  σοι  γελώ. 

ΙΣΜΗΝΗ 

τί  δήτ^  αν  άλλα  νυν  σ'  ετ    ώψελοΐμ    εγώ; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

οώσον  σεαντήν'  ον  φϋ-ονώ  σ'  ντνεχφνγεΐν. 

ΙΣΜΗΝΗ 

ΌΪμοί  τάλαινα,  ΥΜμιτλάτ,ω  τον  σον  μόρου; 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ού  μεν  γάρ  είλον  ζην,  εγώ  δέ  χατ^ανεΐν. 

ΙΣΜΗΝΗ 

αλλ'  ονγ.  έττ'   άρρήτοις  γε  τοις  έμοΐς  λόγοις. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

-/.άλως  σν  μεν  τοις,  τοις  ό'  εγώ  'δόκονν  φρονεΐν. 

ΙΣΜΗΝΗ 

γ,αΐ  μήν  ϊση  νφν  έστιν  ή  ^ξαμαρτία. 


555 


551.  'Mit  Schmerzen  freilich 
kränke  ich  dich,  indem  ich  deiner 
spotte',  d.  h.  daß  ich  dich  ver- 
lachen muß,  tut  mir  wehe,  da  ich 
wünschte,  du  wärest  nicht  dem 
Kreon  ergeben.  —  γέλωτα  γε- 
λάν iv  τινι  =  hy  γελάν  Tivt. 
Äesch.  Cho.  214  άλλ  iv  xanolat 
Tole  iuoZs  γελάν  θ'έλειξ. 

552.  άλλα  vvv:  wenigstens 
Xetzt  wie  779  γνώαεται  γονν  άλλα 
τηνικαϋτα.  Vgl.  Anhang  §  146. 
—  Die  Rede  erhält  durch  den 
Einschub  der  Partikelverbindung 
besondere  Lebhaftigkeit:  die  Re- 
gung der  Weichheit  bei  Antigene 
ermutigt  Ismenen  (P.  Cauer). 

553.  ού  φ  Sov  ώ  Μΐί^ύπεκψν- 
^εΙν  zeigt,  daß  sie  immer  noch 
in  verächtlichem  Tone  redet. 

555.  ζην  wird  durch  die  Stel- 
lung nach  der  Hauptzäsur  stark 
hervorgehoben,  vgl.  Anhang  §  175. 

556.  'Du  wähltest  das  Sterben; 
Sophokles  IV.    11.  Aufl. 


doch  nicht  ohne  daß  ich  meine 
Ansichten  ausgesprochen  hätte', 
d.  h.  bevor  du  zur  Tat  schrittest, 
sprach  ich  zu  dir,  und  du  weißt 
somit,  daß  ich  nicht  aus  Lieb- 
losigkeit gegen  ^  Polyneikes  dir 
abriet.  Mit  έπ^  άρρητοι«  λό- 
γο le  vgl.  Eur.  Ion  228  έπΙ  Ö" 
άσφάκτοιδ  μήλοΐΟί  (d.  h.  ει  μή 
Μοψακται  urj),a)  δόαων  μή  πάριτ 
eis  Μνχόν. 

557.  Du  glaubtest  in  den  Augen 
d  i  e  s  e  r ,  ich  glaubte  in  den  Augen 
jener  vernünftig  zu  handeln,  d.  h. 
du  suchtest  dem  Kreon,  ich  suchte 
dem  Bruder  zu  gefallen.  Über 
den  Chiasmus  ai>  μέν  tozs,  toZs 
δ"  έγώ  vgl.  Anhang  §  224;  Thuc. 
111  61,  1  vvv  δέ  πρΟ£  μέν  τά  άντ- 
ειηεϊν  δεΐ^  των  δέ  Μλεγχον  ποιή- 
aaad'ai.  VII  12,  1  is  τάδ  έν  Σιχε' 
λία  πόλειδ  Γύλιππο9  οϊχεται^  ras 
μέν  xai  πείσων  ξνμηολε,αεϊν,  δααι 
ννν  ήανχάζονσιν,  από  δέ  των  iTt 
xai  στρατιάν  αξων. 

8 


114 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 
^άρσει'  σν  μίν  ζί^ς,  ή  d'  έμή  ψυχή  πάλαι 
τέ-θ^νηχεν,  ώστε  τοις  d-avovOLv  ώφελεΐν.  560 

ΚΡΕΩΝ 

τώ  τταΐδε  φημί  τώδε  τήν  μέν  αρτίως 

άνουν  τΐεφάν^αι,  τήν  δ'  αφ'  οϋ  τά  πρωτ*  έφυ. 

ΙΣΜΗΝΗ 

ού  γάρ  τΐοτ,  ώναξ,  ούδ^  δς  αν  βλάοττβ  μένει 
νους  τοις  χαχώς  πράσσουσιν,  αλλ*  έξίσταται, 

KPES2N 

σοΙ  γοΰν,  63'  ειλου  σύν  χαχοΐς  τζράσοειν  χαχά.  δ6& 

ΙΣΜΗΝΗ 

τι  γάρ  μόντ}  μοι  τήσδ*  άτερ  βιώσιμον; 

ΚΡΕΩΝ 
αλλ'  ήδε  μέντοι  μή  λέγ' '  ού  γάρ  έστ'  ετι. 


559.  Erst  das  letzte  "Wort,  das 
Antigene  an  Ismene  richtet,  ist 
wirklich  milde  und  versöhnlich 
gesprochen ;  denn  nur  .  so,  bei 
freundlicher  Beruhigung,  wird 
Ό'άρσει  gebraucht.  Aber  sie  emp- 
findet darum  den  Unterschied 
zwischen  sich  und  der  Schwester 
nicht  minder  stark.  In  ihr  ist 
über  all  dem  Leid  und  der  Schande 
ihres  Hauses  längst  die  Lebens- 
freude erstorben;  so  erfüllte  sie 
ihren  Lebenszweck,  wenn  sie  dem 
Toten  half.  Ismene  kann  leben; 
so  soll  sie  es.  Wir  werden  später 
sehen,  daß  Antigone  sich  über 
sich  selber  doch  täuschte. 

560.  ώφελέΙν  mit  dem  Dativ 
z.  B.  Aesch.  Fers.  842  roze  d'a- 
vovai  nXovTos  ovSkv  ώψελεΐ^  mit 
is  Ai.  681  is  τόν  ψίλον  τοσαϋ&^ 
υπουργών  ώφελεΐν  βονλήσο/uai, 
ώδ  αϊίέν  ού  μενοϋντα. 

562.  Ti)r  8έ\  die  von  Jugend 
auf  unfügsame  und  mir  sich 
widersetzende  Antigone. 

563.  Das  yaq  ist  bezeichnend 


für  Ismene :  'Ja,  so  ist  es,  denn'^ 
Sie  nimmt  seine  Beschimpfung- 
demütig an:  Widerstandskraft  hat 
sie  gar  nicht  —  sie  kann  nur  mit- 
leiden. —  'Nicht  einmal  der  an- 
geborene Verstand  bleibt  dem 
Unglücklichen,  geschweige  denn 
die  durch  die  Erfahrung  des  Le- 
bens hinzugewonnene  Klugheit.*' 
Vgl.  Einl.  S.  32. 

565.  α  Ol  γονν:  nämlich  έξέστη 
ό  vovSj  δτ6  χαχά  πράσοειν  εϊλον, 
—  σύν  xaxoze:  mit  Antigene? 
über  den  Pluralis  vgl.  zu  10.  — 
π  ρ  άσσε  tv  χαχά:  SO  verdreht  er 
ihr  χαχώδ  ηράσσονσι. 

566.  βιώσιμον  uoi  Ιστινχ 
ich  kann  leben;  τί  ist  Akkusatiji 
des  Bezugs.  —  μόνυ  τήσΓ 
ατερ:  s.  Anhang  §  211. 

567.  Gegenwärtige  und  Lebende 
sind  οΐδε;  daher  soll  Antigone 
die  das  Leben  verwirkt  hat,  nich^ 
mehr  ήδε  genannt  werden.  Di< 
Anführung  des  zu  nennend« 
Wortes  im  Nominativ  entsprich^ 
der  Weise  des  Deutschen,  ist  ab( 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


115 


ΙΣΜΗΝΗ 

αλλά  χτενεΐς  ννμφεΐα  τον  σαντον  τέχνον; 

ΚΡΕΩΝ 

άρώΟίμοι  γαρ  χάτέρων  είοϊν  γύαι. 

ΙΣΜΗΝΗ 

ούχ  ώς  y    έχείνφ  rfjöi  τ    ήν  ήρμοσμένα. 

ΚΡΕΩΝ 

χαχάς  εγώ  γυναίκας  νίέσιν  οτνγω, 

ΙΣΜΗΝΗ 

ώ  φίλτα^'  Αΐμον,  ώς  α'  ατιμάζει  ττατήρ. 


570 


in  den  antiken  Sprachen  unge- 
wöhnlich ;  in  ihnen  wird  entwedfer 
das  Wort  in  den  Satzzusammen- 
hang gezogen  (Sie  rufen  'Sieg!' 
cictoriam  conclamant)  oder  — 
im  Griechischen  —  durch  ein  τό 
isoliert. 

568.  Entsetzte  Frage  wie  die 
des  Chors  an  Medea  (816)  άλλα 
χτανεΐνοώ  ηαΐδε  τολμήσειβ^γύναι; 
Das  dafür  konjizierte  ού  μή  würde 
heißen:  'Willst  du  es  wohl  las- 
sen . .  ?'  und  für  Ismene  viel  zu 
kraftvoll  sein.  —  χτενεϊ«  wu- 
op£?a:  Die  Brautkammer  (1205) 
für  die  Braut;  so  das  Bett  Eur. 

Iph.  Aul.  1355  τήν  έ,αήν  μέλλονοαν 
BVV  ή  ν  μή  χτανεΐν. 

569.  Das  lange  om  άρώο mos 
ist  wohl  durch  metrische  Dehnung 
entstanden.  —  Wohl  sind  für  den 
antiken  Menschen  im  weitesten 
Umfang  naturalia  non  turpia;  und 
das  Bild  des  Pflügens  für  den 
Vorgang  der  Zeugung  ganz  üb- 
lich, ja  kaum  noch  als  Bild  emp- 
funden (Eur.  Tro.  135  τόν  πεν- 
τήχοντ  άρο  τη  ρ  α  τέχνων  iVater], 
Med.  1281  τέκνων  ών  Μτεχεί  άρο- 
τον  αντόχειρί  μοίρα  χτενεΖδ  [Kin- 
der], Menand.  bei  Clem.  Strom.  II 
502,  19  παίδων  έπ  άρότφ  γνη- 
οίων  δίδωπί  οοί  γ  ε  τήν  iuavrov 
α•νγατέρα  [Zeugung]),  aber  eine 
solche  Sprachmetapher  kann  für 


die  einzelne  Stelle  durch  Zusätze 
wieder  neu  belebt  werden,  und 
so  diese;  hier  soll  sie  doch  wohl 
als  Roheit  wirken.  Von  'Befriedi- 
gung sinnlicher  Begierde'  freilich 
Hegt  gar  nichts  darin;  Kreon 
meint  nur:  'Kinder  kann  er  auch 
von  einer  andern  bekommen'. 

570.  'Ja,  aber  nicht  in  der  Weise, 
wie  zwischen  ihm  und  ihr  ein 
Zusammenpassen  bestand'.  Das 
Neutrum  Pluralis  in  solchem  Sinne 
mit  zu  ergänzendem  ganz  allge- 
meinem Subjekt  z.  B.  Herod.  VI 
83  τέωδ  μίν  δη  σφι  ήν  άρ&μια 
έδ  άλλήλουί  (Jebb.). 

571.  νίέαιν  gehört  wohl  zu 
στνγω,  *im  Interesse  der  Söhne'. 
Der  Plural  soll  'dem  speziellen 
Satze  einen  Anstrich  gnomischer 
Allgemeinheit  geben';  vgl.  Anhang 
§  259. 

572.  ατιμάζει:  'weil  er  ihm 
die  Bitte  abschlägt.  Sie  will 
sagen:  Wie  bitter  wirst  du  diese 
Weigerung  des  Vaters  empfin- 
den!' (Wecklein).  In  ατιμάζω 
braucht  der  positive  Begriff  des 
Verunehrens  nicht  zu  liegen;  oft 
liegt  nur  der  negative  darin,  daß 
man  einen  nicht  durch  Erfüllung 
eines  Wunsches  ehrt,  ihm  einen 
Wunsch  versagt:  Aesch.  fr.  255 
ώ  θάνατε  Παιάν,  μή  μ  άτιμάστ]« 
μολείν;  Prom.  780  τούτων  οϋ  τήν 

8* 


116 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΚΡΕΩΝ 

^γαν  γε  λν^ΐεΐς  γ.αΙ  σύ  υμΙ  τό  σόν  λέχος. 

ΧΟΡΟΣ 

ή  γαρ  στερήσεις  τήσδε  τον  σαντον  γόνον; 

ΚΡΕΩΝ 

^ίδης  δ  τζαύσων  τούσδε  τους  γάμους  έμοί. 

ΧΟΡΟΣ 

δεδογμέν',  ώς  έοιχε,  τήνδε  γ,ατ&ανεΐν, 

ΚΡΕΩΝ 

καί  σοι  γε  χαμοί,     μή  τριβάς  έ'τ\  άλλο  vtv 
γ,ομίζετ^  εϊσω,  δμώες'  έχδέτονς  δε  χρή 


57δ 


/uiv  r^Ss^  τήν  δ^  έμοί  χάριν  Ό'έ- 
üd'at  θ•έλησον,   μηδ*   άτιμάοτιξ  λό- 

yovs.  Vgl.  21,  544.  Diese  Be- 
deutung muß  hier  vorliegen,  weil 
in  V.  571  gar  keine  besondere 
'Verunehrung'  Haimons  enthalten 
ist;  die  konnte  in  v.  569  ent- 
halten sein,  aber  jene  Roheit 
nahm  Ismene  ja  demütig  hin. 
Nun  sieht  sie,  daß  der  Vater  keine 
Rücksicht  auf  Haimon  nehmen 
wird,  in  dessen  Sinne,  als  dessen 
Vertreterin  sie  eben  Fürbitte  ein- 
gelegt hat,  und  spricht  das  ver- 
zweiflungsvoll aus.  Wenn  sie  ihn 
dabei  ώ  ψίλτατε  anredet,  so  ist 
das  ein  im  Stil  der  Tragödie  gar 
nicht  übertriebener  Ausdruck  des 
liebevollen  Gefühls,  das  sie  selbst- 
verständlich für  den  Schwager 
hegt.  So  reden  sich  Polymestor 
und  Hekabe  gegenseitig  an  (Eur. 
Hec.  952,  990);  allerdings  wollen 
diese  einander  durch  besondere 
Freundlichkeit  täuschen,  aber  man 
ersieht  doch  daraus,  das  ώ  ψίλ- 
τατε nicht  'der  Aufschrei  eines 
liebenden  Herzens'  zu  sein  braucht. 

573.  τό  σόν  λέχο8:    das,   von 
dem  du  redest;  vgl.  Anhang  §  80. 

Soph.  lehn.  393  ήδη  με  πνίγε  IS 
aal  Ol)  χα/  ßoes  σέ&εν. 

574.  Nur   der   Chor  kann   so 
fragen,  nicht  Ismene,  die  ja  vor- 


Ifer  diese  Frage  in  viel  stärkerer 
Form  schon  gestellt  hat. 

575.  Sein  Wort  erfüllt  sich  in 
der  Tat;  nur  furchtbarer,  als  er 
es  ahnt. 

576.  δεδογμένα  mit  zu  er- 
gänzendem εστί  wie  0.  C.  1431 
οΰτωδ  άρ\  ώ  παϊ,  ταντα  και  δε- 
δογμένα; —  Ein  neutrales  Prädi- 
katsadjektiv zu  einem  acc.  c.  inf. 
als  Subjekt  {δίκαια  τόνδ*  εύτνγεΐν; 
Ai.  1126)  steht  oft  im  Plural; 
vgl.  Anh.  §  20. 

577  f.  και  σοι  γε  χαμοί:  'Ja, 
dir  wie  mir'.  Du  hast  ja  mein 
Recht  zum  Erlaß  des  Ediktes  aus- 
drücklich anerkannt  (213);  nun 
mußt  du  auch  so  folgerecht  sein, 
die  darin  verhängte  Strafe  zu 
billigen.  —  μ  ή  τριβάδ,  barscher 
Befehl:  ähnliche  Ellipsen  El.  369 

μηδέν  πρ09  όργήν,  SOnst  jui]  μοι 
πρόφασιν,  μή  μοι  μύθΌν£  U.  dgl. 

—  Er  weiß  jetzt,  daß  Ismene 
schuldlos  ist  (771),  aber  von  selber 
seinen  Irrtum  zu  bekennen  ist  er 
zu  eitel.  So  schiebt  er  die  Exe- 
kution, die  er  an  beiden  nicht 
wohl  vollziehen  kann,  einstweilen 
auf. 

578.  εκδετοδ  im  Sinne  von 
'angebunden'  Anth.  Pal.  IX  97,  4 

δερκόμεδ'^  .  .  Μχδετον  e|  ϊππων 
Έκτορα  σνρόμενον;  im  Sinne  des 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


117 


γνναΐχας  είναι  τάσδε  μηδ'  όνειμένας. 
φενγονσι  γάρ  του  χοί  ^^ρασεΐς,  δταν  τϋέλας 
ήδη  τον  ^ιδην  είσορώσι  τον  βίον. 


580 


ΣΤΑΣΙΜΟΝ  β' 

ΧΟΡΟΣ 

στρ.  α ' 
Εύδαίμονες  οΐσι  καχών  άγενστος  αιών, 
οίς  γάρ  αν  σεισ^^^  ^εό3•εν  δόμος,  άτας 


einfachen  Bindens  steht  das  Verb 
Eur.  Andr.  556  τ^νι  δίχτ;  χέρας 
βροχοϊσιν  έχδήσαντεε  όΐδ  άγονοι 
σε;  Das  Gegenteil  ist  άδετος  Plut. 
Pelop.  28  (Pelopidas  zu  der  Gattin 
Alexanders  von  Pherä)  {&ανμάζω 
σε.)  δη  äSfiToe  ούσα  υπομένεις 
Αλέ^ανδρον.  —  άνειμ  ένας  wie 
El.  516  άνειαένη  Μέν,  ώς  ioixas, 
α•δ  στρέφγ], 

582—625.  Die  beiden  letzten 
Sprößlinge  des  Labdakidenstam- 
mes  sollen  abgehauen  werden; 
so  denkt  der  Chor  an  den  Erb- 
iluch,  der  damit  sein  Wirken  voll- 
endet. 'Wohl  dem,  der  frei  von 
Schuld  und  Fehle!  Denn  wo 
Götterhand  strafend  ein  Haus 
trifft,  da  erbt  sich  das  Verderben 
von  Geschlecht  zu  Geschlecht  fort, 
wie  die  sturmgetriebene  Meeres- 
woge auch  aus  der  Tiefe  den 
Sand  emporwühlt.  —  So  geht  es 
den  Labdakiden:  das  Leid  der 
Ahnen  fällt  auf  das  Leid  der 
Enkel,  und  es  gibt  keine  Erlösung. 
Das  Licht  über  der  letzten  Wurzel 
des  Geschlechtes  löscht  der  blu- 
tige Staub  der  Unterirdischen; 
ihre  eigene  Verblendung  bringt 
Antigonen  den  Tod.  —  Die  Ur- 
schuld ist  die  Wirkung  allzu 
großen  Glückes:  Zeus  ist  allmäch- 
tig und  nimmer  alternd,  aber  den 
Sterblichen  bringt  allzu  großes 
Glück  Verderben.  —  Es  weckt 
die  Hoffnung  auf  weitere  uner- 


hörte Erfolge,  und  diese  Hoffnung 
wird  zu  einem  Trug,  der  leicht- 
herzige Begierden  weckt.  Nichts 
ahnt  der  Mensch  vom  Nahen  dieses 
Truges,  bis  er  mit  dem  Fuß  an 
die  glühenden  Kohlen  rührt.  Die- 
ser Trug  aber  ist  ihm  von  einem 
Gott  gesandt;  in  ihm  bewährt 
sich  das  Wort,  daß  das  Böse  dem 
gut  zu  sein  scheine,  den  Gott  zur 
άτη  führe ;  ist  es  so,  dann  dauert 
es  nur  eine  Spanne  Zeit,  bis  die 
άτη  sich  einstellt',  —  Der  Dichter 
urteilt  nicht  über  Antigone  wie 
der  Chor,  aber  er  hat  gewiß  den 
finsteren  Glauben  geteilt,  daß  ihr 
Untergang  das  letzte  Glied  in  der 
Kette  des  Götterzomes  über  das 
Labdakidenhaus  sei. 

582  ff.  χαχών  nicht  'vom  Un- 
heil' —  sonst  enthielte  der  Satz 
eine  Trivialität  — ,  sondern  'vom 
Bösen';  εύδαίμονες  steht  hier 
mit  der  ganzen  Kraft  seines  In- 
halts. 'Selig,  wer  im  Leben  die 
Frucht  des  Bösen  nicht  kostete.' 
—  Man  wird  hier  nichts  in  den 
Dichter  hineintragen,  wenn  man 
eine  Entsprechung  zwischen  In- 
halt und  metrischer  Form  findet: 
wie  die  Wellen  gewissermaßen 
einen  wiederholten  Anlauf  neh- 
men, bis  sie  die  τριχνμία  erreichen, 
so  bereiten  die  beiden  Dimeter 
586,  7  den  sich  überstürzenden 
Trimeter  588  vor,  und  wieder  die 
beiden   folgenden   durch  Unter- 


118 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ούόέν  έλλείτίει,  γενεάς  έπΙ  πλήβ-ος  έρπον' 

δμοιον  ώστε  τΐόντιον 

οίδμα,  όνσπνόοις  δταν 

Θργισααισιν  έρεβος  ϋφαλον  έτνιδράμτ]  ηνοαΐς, 

γνλίνδει  βνσσό&εν] 

κελαινάν  d-Tva,  ν,αΐ 

όνσάνεμοι  στόνφ  βρέμονοιν  άντίτΐληγες  άχταί. 

άντιοτρ.  α' 
αρχαία  τά  Λαβδαγ,ίδάν  ΟίΥ,ων  όρωμαι 
πήματα  φΟ^ιμένων  έτΐί  τΐήμασι  πίπτοντ  ^ 
ούδ     άτζαλλάοοει  γενεά  γένος,  άλλ^  έρείτΰει 


5S5 


590 


593 
595 


drückung  gehemmten  Dimeter  den 
Tetrameter,  dessen  drei  erste  Metra 
mit  lauter  kurzen  Thesen  dahin- 
eilen. 

584  f.  έηΐ  πλη&ο£  yevsäs: 
Über  eine  Menge  der  Nachkom- 
menschaft hin. 

585.  duoiov:  'Um  das  Zu- 
treffende einer  Vergleichuug  her- 
vorzuheben, pflegt  der  Athener 
ein  ίσον,  δμοιον  u.  dgl.  im  Sin- 
gular oder  Plural  vorauszu- 
schicken'. Verb,  δμοιον  ώστε  πόν- 
των οϊδμα  κνλίν§Βΐ  βνσσόΟ'εν  κε- 
λαινάν  &Ζνα,  δταν  ϋψαλον  Μρεβο5 
δνσπνόοίζ  ττνοαίδ  Θρτ]κίαις  έπι- 
Spaurj:  wenn  sie  getrieben  vom 
Sturm  dahineilt  über  das  unter 
ihr  sich  breitende  Dunkel  der 
Flut.  —  δνσπνόοιδ;  s.  ZU  502. 

—  Θρ^σσαισιν:  Ψ  229  f.  ol  d" 
άνεμοι  πάλιν  αϋτιδ  Μβαν  οΐκόνδε 
νέεσ&αι  Θ ρηίκιον  κατά  πόντον. 

—  έρεβος  ϋφαλον:  die  Woge 
selbst  trägt  ja  die  weiße  Schaum- 

i kröne.  —  έπιδράατ]•.  von  dem, 
was  sich  über  eine  Fläche  ver- 
breitet, wie  bei  Homer  nach  dem 
Untergang  der  Sonne  κακή  έπι- 

δέδρομεν     άχλύε.     —     κελαινάν 

β•ϊνα'.  Verg.  Georg.  III  240  ίτηα 
eocaestuat    unda     verticibus    ηί- 

framque  alte  subiectat  arenam. 
'hü.  Thess.  A.  P.  IX  290,2  έκ  δέ 


νειάτων  μνχών  βνθΊτιδ  χράμμο5 
Ιξηρεύγετο.  Aristophanes  denkt 
möglicherweise  an  unsere  Stelle, 
wenn  erVesp.  696  sagt  ώξ  μου  τόν 
d%va  ταράττεις  (Wecklein,  Sitzber. 
Manch.  Ak.  1911,  3,  34).  —  δνσά- 
νεμοι:  vom  bösen  Winde  ge- 
troffen. —  άντιπληγεδ:  nicht 
nur  παραπλ.ηγβδ  (e  418),  von  der 
Seite  und  darum  minder  wuchtig, 
sondern  von  vorne  getroffen. 

593.  όρώμαι:  Das  Medium  wie 
oft  bei  Homer. 

595.  πήματα    ψΌΊμένων  ist 

metrisch  bedenklich  (- |    - 

wird  durch  die  Strophe  gefordert), 
aber  ψΟΊαένων  auch  sachlich:  Ich 
sehe,  daß  das  alte  Leid  des  Lab- 
dakidenhauses  sich  stürzt  auf  das 
Leid  —  doch  wohl  der  nach- 
geborenen Geschlechter  — 
und  dieses  verstärkt.  Der  Tod 
der  Brüder  ist  ein  neues  Leid; 
dazu  kommt  die  Nachwirkung  des 
alten  Leides,  d.  h.  die  im  Ge- 
schlecht fortlebende  φρενών  ϊρι- 
vvs,  und  es  erfolgt  der  Tod  Anti- 
gonens.  Eine  Form  von  φύεσθ'αί 
scheint  in  dem  korrupten  Worte 
zu  stecken. 

596.  άπ αλλάσσ ε i:  των  πημά- 
των,  indem  etwa  eine  Generation 
(χενεά)  den  Rest  der  von  den 
Göttern   verhängten   Leiden   er- 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


119 


^εων  τις,  ούδ^  έχει  λύουν. 

■νΰν  γαρ  έσχάτας  ύττέρ 

^ίζας  (δ)  τέτατο  φάος  έν  Οίδίττον  δόμοίς, 

χατ    αϋ  νιν  φοινία 

-β-εων  των  νερτέρων 

άμα  τιόνις  λόγου  τ'  άνοια  υμΙ  φρένων  έριννς. 

στρ.  β' 
τ  εάν,  Ζεν,  δννασιν  τις  άν- 
όρων  ύτνερβασία  χατάσχοι, 
τάν  ovd-^  "Υΐΐνος  αίρει  Ttod-^  δ  τναντογήρως 
•οντ    ακάματοι  ^^εών 


600 


605 


«chöpfte  und  dann  das  Haus  (χέ- 
vos)  erlöst  wäre.  —  ^ρείτιεί 
&εών  Tis,  näml.  τό  yivoe. 

597.  Zu  ^χει  λύσιν  ist  als 
Subjekt  τά  ηήματα  zu  denken. 

600.  τέτατο:  wie  Phil.  831 
τάνδ'    αιγλαν,    ä  τέταται  τά  νΰν. 

601  ff.  Bei  der  schwierigen  Stelle 
dürfte  zunächst  feststehen,  daß 
κοπίε  (das  zum  Hauen  verwandte 
Schlacht-  und  Küchenmesser  und 
«in  von  Barbaren  getragener  Säbel) 
«tatt  xovts  in  einem  tragischen 
Chorliede  schlechterdings  stil- 
widrig ist  (Heimreich,  Prog.  Ploen 
1884  S.  10);  Staub  aber  kann  nicht 
*mähen'  —  nur  diese  Bedeutung 
hat  άμάω  im  Attischen  —  son- 
dern nur  bedecken.  0.  C.  406  fj 
xai  κατασκιώσ ι  Θηβαία  χόνει\ 
und  das  Scholion  αέύει  καλύπτειν 
führt  auf  Heimreichs  Emendation 
σκιά  κόνΐ£\  der  den  unteren 
Göttern  geweihte,  auf  die  blutige 
Leiche  gestreute  und  darum  selbst 
blutige  Staub  wird  das  Licht,  das 
*ich  über  der  letzten  Wurzel  des 
■Geschlechtes  breitete,  überschat- 
ten und  auslöschen.  Antigone 
muß  sterben,  weil  sie  den  Bruder 
begrub  und  nachher  in  törichtem 
Zorne  Kreon  reizte.  —  dpirve: 
der  Rachegeist  ist  hier  verblaßt 
zu  einer  Personifikation  des  Rache 


heischenden  Zornes.  —  Also  der 
Chor  geht  von  Antigone  aus; 
daraus  folgt  nicht,  daß  er  nach- 
her an  sie  denkt ;  vielmehr  schwebt 
ihm  hier  wohl  eher  Kreon  vor. 
(Patin  a.  a.  0.  74  f.). 

605.  Tis  χατάσγοι:  der  sel- 
tene, aber  in  attischer  Poesie 
mehrfach  sicher  bezeugte  Optativ 
ohne  av  in  potentialer  Bedeutung 
steht  genau  so  Cho.  581  ύπέρτολ- 

uov  άνδρΟ£  φρόνημα  Tis  λέγοί; 

606.  Wenn  Sophokles  von  Hyp- 
nos  sagt,  daß  er  ονχ  αίρεϊ  ^ία, 
so  protestiert  er  wohl  gegen  die 
ionische  Frivolität  der  >^i<Js  απάτη. 
Dort  redet  Here  ihn  an  (3  233) 

Υπνε,  ävai  πάντων  τε  ■d'Bcäv 
πάντων  τ  άν&ρώπων,  und  der 
Begriff  der  Allgewalt  wird  in  dem 
rätselhaften  π  αντοχή  ρ  ωs  stecken. 
Das  homerische  παί^ία/ίάτω^)  {Ωb) 
würde  in  der  Form  παντοδμάτωρ 
(so  Emperius)  in  den  Vers  passen 
und  kann  sehr  wohl  durch  Ab- 
irrung auf  άγήρως  ZU  παντο/ήρωδ 
entstellt  sein. 

607  f.   ακάματοι   μηvεS'.    άϊο- 

unermüdlich  ihren  Kreislauf  durch- 
wandelnden und  alles  alt  machen- 
den Monde,  der  πανκρατήε  χρόνοε 
(Ο.  C.  609).  Vgl.  άκάμαε  χρόνος 
Eur.  fr.  594  und  das  Homerische 


12α 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


μήνες,  άγήρως  δέ  χρόνφ  δννάστας 

γ,ατ έχεις  ^Ολύμττον 

μαρμαρόεσααν  αι'γλαν. 

τό  δ'  ετχειτα  και  τό  μέλλον 

καΐ  τό  τΐρίν  äu    αρκέσει 

νόμος  δδ''  ουδέν  έρπει 

&νατών  βιότφ  ττάμτΐολις  έκτος  άτας. 

άντιοτρ.  β' 
ά  γαρ  δή  τίολύτνλαγχτος  έλ- 
ττίς  πολλοίς  μεν  ονασις  ανδρών, 
πολλοίς  δ*    απάτα  κονφονόων  ερώτων 


610 


615 


ήέλιον  άχάμ αντα.  —  Sopho- 
kles braucht  gern  die  Monate  als 
Zeitmaß:  Anhang  §  266.  —  ϋ-εων 
μην€5:  Sonst  wird  das  Jahr  wie 
die  Jahreszeiten  nach  Zeus  be- 
nannt, hier  nach  allen  Göttern, 
weil  der  Gedanke  oi  Jios  ^rjvss 
ο•ύ%  αίρονσι  Jia  die  Rede  allzu 
pointiert  gemacht  hätte.  Doch 
ist  die  Lesart  unsicher,  weil  die 
Antistrophe  an  der  entsprechen- 
den Stelle  korrupt  ist. 

^^"^,  άγήρωξ  ^/^ρόνφ:  ov  γηρά- 
oxojv  νπό  τον  χρόνου  wie  bei 
Homer  ά&άνατοε  και  άγήρωί. 

609  f.    ^Ολύμπου     αίγλα:     im 

Sinne  des  Homerischen  αίγλήει« 
^OXvunos,  wie  Ό^εών  oißae  statt 
ϋ'εοί  σεβαστοί  U.  ä. 

611.  τό  τ  έπειτα  και  τό 
μέλλον:  SC.  ^τΐΐ,  über  die  näch- 
ste und  die  fernere  Zukunft, 
alle  Ewigkeit  hin.  Plaut.  Pers. 
778  qui  sunt,  qui  erunt  quique 
fuerunt  quique  futuri  sunt  post- 
hac.  Lucret.  I  460  transactum 
quid  sit  in  aevo,  tum  quae  res 
instet,  quid  porro  deinde  sequa- 
tur. 

612.  xai  τό  ηρίν:  d.  h.  ώσπερ 
και  τό  πριν  έπεκράτει.  Vgl.  181 
ννν  τε  και  ηάλαι  οόκεΖ.  Demosth. 
ΧνΐΠ  31  υπέρ  ο^  και  τότε  καΐ 
νΰν  και  άει  ομολογώ  πολεμεΧν.  — 

τό  πρΙν'λ^Ι  trochäisch  zu  messen. 


—  αρκέσει:  wird  Stark  sein 
dauern,  sich  erhalten.  So  oft  Si- 
αρκέω\  das  Simplex  Thuk.  I  71, 
1  οϊεσ&ε  την  ήσν%ΐαν  ου  τοντοιδ 
των  ανΟ-ρώηων  ini  πλείστον  άρ- 
κεΐν  .  . 

613  f.  Nach  dem  Schlüsse  der 
Antistr.  2  und  dem  Eingange  von 
Str.  1  erwartet  man  etwa  den 
Gedanken :  kein  Sterblicher  wan- 
delt durch  das  Leben,  ohne  der 
άτη  zu  erHegen,  d.  h.  ohne  durch 
seine  Verblendung  in  Schuld  zu 
verfallen  und  für  die  Vergehun- 
gen gestraft  zu  werden.  Im  jetzi- 
gen Texte  ist  π άμ πολιέ  unver- 
ständlich. Der  Sinn  verlangt 
'nichts  über  das  Maß  Hinausgehen- 
des'; jedes  übermäßige  Glück 
weckt  ϋβρίδ  und  führt  dadurch 
ins  Verderben.  —  611  τό  und  614 
έκτόξ  άταδ  finden  sich  an  den  ent- 
sprechenden Stellen  der  Gegen- 
strophe wieder. 

615  ff.  Die  Hoffnung  ist  vielen 
eine  Stütze,  vielen  auch  eine 
Täuschung  leichtsinniger 
Begierden.  Der  Schwerpunkt 
des  Gedankens  liegt  im  zweiten 
Gliede, welchem  πολλοί? μεν  dvaois 
nurum  des  Gegensatzes  willen  vor- 
ausgeschickt wird,  vgl.  21  f.  367. 

—  άπατα    κονφονόων     έρώ" 

των:  sofern  die  ausschweifenden 
Gelüste  zur  Selbsttäuschung  (und 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


121 


είδότι  d'  ούδεν  έρπει, 

Ttqlv  πνρΐ  ^ερμφ  πόδα  τις  τνροσαύστ]. 

σοφία  γάρ  L•  τον 

χλεινόν  έπος  πέφανται, 

τό  ΥΜχόν  δοχεΐν  ποτ'  έο&λόν 

τφδ'  έ'μμεν,  δτφ  φρένας 

^εός  άγει  προς  άταν' 

πράσσει  δ'  όλίγιστον  χρόνον  έχτός  ατας. 


620 


625 


ΕΠΕΙ20ΔΙ0Ν  r 

ΧΟΡΟΣ 

δδε  μην  Αίμων,  παίδων  των  σων 
νέατον  γέννημα'  άρ'  άχνύ μένος 


dem  aus  der  Selbsttäuschung  ent- 
springenden Unheil)  führen.  Um 
άπατα  richtig  zu  fassen,  denke 
man  an  die  Göttin  Άηάτη,  vgl. 
Dion  Chrysost.  IV  114  προηγεί- 
odO)  δέ  xai  τούτον  Αηατη,  πάνν 
ωραία  xai  πι&ανή,  μειδιώσα  και 
ύττισχνοναένη  nXrj&os  άγαΟ'ών,  ώε 
έπ  αυτήν  αγονοα  την  ενδαιμο- 
νίαν,  ieoe  άν  εία  τό  βαρα&ρον  κα- 
ταβαίχι  ϊα&ονσα. 

618  f.  Der  Sinn  verlangt,  daß 
man  ovSkv  εέδότι  verbinde,  vgl. 
Antiphon  I  29  ol  δ^  ίπιβονλενόμε- 
voi  ουδέν  ϊοαοι,  πριν  γ  ήδη  έν 
αύτφ  ώοι  τω  κακφ.  Daraus  er- 
gibt sich,  daß  έλπί«  (als  απάτα) 
zu  Ερπει  als  Subjekt  gedacht 
werden  muß. 

619.  πριν — προσαύστ):  πριν 
αν  τι  πάϋΊ}  (Beispiele  für  die 
Auslassung  des  «V  Anhang  §  144 
I),  wie  es  scheint,  eine  sprich- 
wörtliche Wendung.  Er  geht 
sorglos  dahin,  bis  ihm  ignes  sup- 
üositi  cineri  doloso  den  Fuß  ver- 
brennen. —  προσ-αύω  ein  SOnst 
nicht  bezeugtes  Kompositum,  das 
iedenfalls  im  Sinne  unseres  'an- 
brennen' steht. 

620  ff.  σοφία:  weisheits- 
voll;  ähnlich  λόγφ  0.  C.  369.  - 


πέφανται:  ist  ans  Licht  ge- 
treten, vgl.  0.  R.  525  τοϋπο?  δ^ 
έφάν&η.  848  αλλ*  ώδ  φανέν  γε 
τοϋποξ  ώδ*  έπίστασο.  Anfüh- 
rungen von  volkstümlichen  Sprü- 
chen oder  berühmten  Sentenzen 
früherer  Dichter  sind  auch  sonst 
der  Tragödie  nicht  fremd,  vgl. 
Aisch.  Cho.  305  δράααντι  πα- 
&εΖν,  τριγέρων  μυθΌδ  τάδε  φω- 
νεζ.  Trag,  adesp.  460  καΐ  τοϋτο 
τοϋποδ  έστιν  άνδρΟ£  ϊμφρovoSy 
δταν  καλώδ  πράοστ]  τΐ8,  ίΧπί- 
ζειν  κακά.  Unsere  Sentenz  ist  seit 
den  Homerischen  Gedichten  {Z 
234,  /  377,  P469f.,  2-311)  viel- 
fach variiert.  Trag,  adesp.  455 
δταν  d'  ό  δαίμων  άνδρΐ  πορούνΐ] 
κακά,  τόν  νουν  ^βλαχρε  πρώτον, 
ώ  βουλεύεται. 

624.  ϋ'εό«  άγει,  mit  Bezug  auf 
584,  597.  Vgl.  Kreons  Erkennt- 
nis 1273  f. 

625.  'Dann  ist  er  nicht  mehr 
lange  der  ατη  fern',  d.  h.  frei  von 
den  Folgen  seines  verblendeten 
Tuns.  Laut  mahnend  klingt  πρό5 
άταν  und  έχτΟ£  άταδ  (614)  an 
Kreons  Ohren.  —  πράσσει  mit 
έκτόδ  αταδ  verbunden  im  Sinne 
von  6-δ  πράσσει. 

627.  νέατοδ  ist  nicht  etwa  eine 


122 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓ] 


Τηδ  μΒ^Χογάμον  ννμψηζ 

τάλίδος  ήχει  μόρον  Ι^ντίγόνης, 
€ί7τάτας  λεχέων  ύπεραλγών; 

ΚΡΕΩΝ 

τάχ     είθόμεθ3'α  μάντεων  νπέρτερον. 
<b  Tcal,  τελείαν  xpfjcfov  άρα  μη  χλνων 
της  μελλονύμφου  πατρί  λνοσαίνων  πάρει; 
ή  σοΙ  μέν  ήμεΐς  πανταχτ]  όρώντες  €ρίλοι; 

ΑΙΜΩΝ 

πάτερ,  σός  εΙμι,  χαΐ  σύ  μοι  γνώμας  έχων 


630 


635 


Superlativform  zu  rdos,  sondern 
bedeutet  der  unterste  und  dann 
übertragen  der  letzte. 

628.  Die  klein  gedruckten  Worte 
enthalten  die  Erklärung  zu  τα  i/- 
SoSy  die  einst  übergeschrieben 
war  und  dann  in  den  Text  ein- 
gedrungen ist.  Das  Wort  gehört 
nach  den  Schollen  dem  äolischen 
Dialekte  an;  die  Etymologie 
scheint  auf  die  Bedeutung  'er- 
wachsenes Mädchen'  zu   führen. 

630.  Sophokles  hat  sich  erlaubt, 
άπατάομαι  nach  Analogie  von 
χρεύδομαι  mit  dem  Genetiv  zu 
konstruieren  (Ai.  807  iyvojxa  φω- 
rds  ήπατηυένη)\  SO  wird  er  ge- 
wagt haben  'das  um  die  Hochzeit 
betrogen  sein'  eine  απάτη  λεχέων 
zu  nennen. 

631.  μάντεων  νηέρτερον: 
Schwerlich  drückt  Kreon  hier 
irgendwelche  Geringschätzung 
aus;  er  hat  ja  stets  auf  Teiresias 
gehört  (993),  und  wenn  er  1055 
ihm  den  Schimpf  ins  Gesicht 
schleudert  τό  μαντιαόν  γαρ  näv 
γιΧάργνρον  ydvo9,  SO  redet  nur 
üer  Jähzorn  aus  ihm.  Also  ist 
dies  wohl  eine  sprichwörtliche 
Wendung,  οπότε  μη  οτοχασμώ 
%ρώμε&α,  αλλ'  αύτοπται  των 
πραγμάτων  γιγνόμεδ'α  (Schol.)• 
Vgl.  Rhes.  952   γι8η    τάί"•  ovSkv 

μάντεων  ^δεί  φράοαι.  —  ύπέρ- 
τερον:  S.  ZU   16. 


632  f.  άρα  μη:  Du  kommst 
doch  nicht  auf  die  Kunde  hin 
als  ...  —  τελείαν  -ψηφον:  den 
Beschluß,  der  ein  Ende  macht: 
τοντο  Si  ψηαιν  ώξ  μη  μεταβον- 
λενοόμενοζ  (Schol.).  Derselbe 
Ausdruck  in  weniger  verblaßter 
Bedeutung  des  Wortes  ψηφοδ 
vom  Beschluß  der  argivischen 
Gemeinde     Aesch.    Suppl.    705 

τελεία  γηφοδ  ^Αρχείων. 

633.  τη8  μελλονύμφου:  Der 
Genetiv  kann  von  γηφον  ab- 
hängen (Thuk.  I  140,  3  τό  Με- 
γαρέων -ψήφισμα  der  Beschluß 
über  die  Megarer),  aber  auch  von 
λνσοαίνων  (1177  πατρί  μηνίααζ 
φόνου).  —  λυσσά  ίν  ων:  der 
oloße  Gedanke  daran,  daß  sein 
Sohn  ihm  hätte  trotzen  wollen, 
erbittert  ihn  so,  daß  ihm  kein 
gewöhnliches  Wort  stark  genug 
ist,  um  eine  solche  'sinnlose  Wut' 
zu  bezeichnen.  Irgend  ein  Leser 
stieß  sich  daran  und  korrigierte 
ο'υμαίνοίν.  —  λνσσαίνω  :  λύσσα 
=  όργαίνω :  οργή  (Tr.  552  ού  γάρ, 
ώσπερ  έίπον,  όργαίνειν  καλόν 
γυναίκα  νουν  εχονσαν). 

634.  σοΙ  μέν:  mit  versteckter 
Beziehung  auf  Antigone.  —  παν-\ 
ταχ^  δρώντες:  mag  ich  ver-( 
fahren,   auf   welche   Weise^ 
ich  will,  vgl.  Ai.  1369   os  &v 
ποιήατι?^  πανταχ^  χρηστό«  γ'  iorj. 

63  5Ϊ.  σό£  ει  μ  ι  darf  nicht  ver- 


ι 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


123 


^ρτ^στας  άτΐΟ^Β-οΐς,  αίς  έ'γωγ'  έφέψομαι. 
έμοί  γάρ  ουδείς  άξιώσεται  γάμος 
μείζων  φέρεο^-αι  σον  ΥΜλως  ηγουμένου. 

ΚΡΕΩΝ 

οντω  γάρ,  ώ  τταΐ,  χρή  δίά  στέρνων  έ'χειν, 
γνώμης  πατρφας  τΐάντ'  ότΐίσ^εν  έστάναι. 


64» 


glichen  werden  mit  Eur.  Herc.  989 
^ίή  μ^  άποχτείντ]8^  πάτερ'  σόβ 
ei/ui,  ads  παις,  wohi  aber  mit  Call. 
Del.  219,  wo  Iris  zu  Hera  sagt  σή 
μέν  έγώ,  οά  ό'έ  πάντα.  'Ich  bin 
dein  eigen' ;  du  kannst  völlig  über 
mich  verfügen.  —  Verb,  ov  άπορ- 
■öoIs  γνώμαβ  μοι,  ϊχο)ν  χρη- 
στά«, du  richtest  meine  An- 
sichten, selbst  gute  hegend. 
Eine  auf  Schrauben  gestellte  Wen- 
dung, sofern  das  Partizip  ϊχων 
€s  unentschieden  läßt,  ob  damit 
eine  beschränkende  Bedingung 
{έάν  ϊχτ}£)  oder  eine  Begründung 
{έπεί  ixets)  gemeint  ist. 

637  f.  'Keine  Ehe  wird  mir  höher 
gelten,  als  du  wohl  anleitend  mir 

tiltst',  d.  h.  keine  Verbindung 
ann  gegen  deine  gute  Führung 
in  Betracht  kommen.  In  dem 
Partizip  kann  wieder  ein  Kausal- 
wie  ein  Bedingungssatz  stecken; 
Haimon  meint  diesen  (Iph.  Aul. 

■928  τοΐ£  ^Ατρείδαΐξ,  ην  μέν  ήνών- 
Tat  καλώε,  πείσόυεΟ"',  δταν  οέ  μή 
χαλώς,  ον  πείσομαή,  Kreon  hört 
jenen  heraus.  —  άξιώσεται  pas- 
sivisch (Futurum  praesentis);  vgl. 
zu  93.  —  έμο/  ist  also  Dativ  des 
Urhebers  beim  Passiv:  von  mir 
wird  keine  Ehe  für  größer,  wert- 
voller erachtet  werden,  nämlich 
sie  davonzutragen;  μείζων  φέρε- 
a&ai  wie  ήασο}  λαβείν  439. 

639—680.  So  ist  es  recht;  immer 
dem  Vater  gehorchen!  (639.  640). 
Dazu  wünscht  man  sich  ja  Kinder, 
damit  sie  in  Haß  und  Liebe  es 
mit  den  Eltern  halten  (641—47). 
Was  hättest  du  auch  von  einem 
eo   schlechten  Weibe   (648—52)? 


Darum  stoß  sie  von  dir  und  laß 
sie  sterben  (653 — 54).  Sie  allein 
ist  ungehorsam  gewesen,  darum 
muß  ich  meinen  Worten  treu 
bleiben  und  sie  töten  (655 — 58 
χτενώ),  gerade,  weil  sie  meine 
Verwandte  ist  (658  πρό?  —  662). 
Auf  Gehorsam  gegen  die  Gesetze 
und  das  Staatsoberhaupt  kommt 
es  an;  er  erhält  den  Staat,  Zucht- 
losigkeit  richtet  ihn  zugrunde 
(663—76).  Darum  muß  ich  für 
mein  Gebot  eintreten,  zumal  da 
ich  mich  doch  von  einem  Weibe 
nicht  verhöhnen  lassen  kann  (677 
bis  680).  —  Man  erwartet  nach  661 
den  Gegensatz:  'Wer  sein  Haus 
nicht  regieren  kann,  ist  auch  ein 
schlechter  Bürger' ;  aber  man  wird 
sich  dabei  beruhigen  müssen,  daß 
der  Dichter  ihn  sogleich  auf  das 
Thema,  welches  ihm  vor  allem 
am  Herzen  liegt,  kommen  lassen 
wollte;  jedenfalls  kann  keine  Um- 
stellung  diesen  Fehler   bessern. 

639.  γάρ  wie  oft  am  Beginn 
einer  zustimmenden  Antwort,  als 
hätte  der  Redende  ein  όρΒ-ώΰ  λέ- 
γειί  vorausgeschickt,  das  etwa 
durch  ein  zustimmendes  Kopf- 
nicken ersetzt  wird;  vgl.  Phil. 
755  ΝΕΟ.  δ  ε  IV  όν  γ  ε  τονπίσαγμα  τοϋ 
νοσήματα«.  ΦΙ  Α,  δεινόν  γάρ  ουδέ 
όητόν.  —  'So  muß  man  sich  ver- 
halten durch  die  Brust  hin',  da- 
von muß  man  ganz  durchdrungen 
sein,  daß  .  . 

640.  ασφαλώς  προσέ&ηχε  ίο 
πάντα,  μή  άρα  έχ  τον  παιδόζ 
νπαντη&^  δτι  πλην  των  χρησί- 
μων. —  Nicht  ίη  all  things  to 
follow    your  fathers  Judgment, 


124 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τούτον  γάρ  οννεν.    άνδρες  εύχονται  γονάς 

^Λατηγ,όονζ  φύσαντες  εν  δόμοις  έχειν, 

ώς  χαΐ  τόν  έχ^-ρόν  όνταμύνωνται,  τίαχοΐς 

γ,αΐ  τόν  φίλον  τιμωσιν  έξ  ΐσον  τχατρί,^ 

δστις  ö^  άνωφέλητα  φιτύει  τέχνα, 

τι  τόνο'  αν  εϊτΐοις  άλλο  πλην  αντφ  πόνους 

φϋοαι^  πολύν  δέ  τοΐσιν  έχΒ^ροΐοιν  γέλων; 

μη  νύν  ποτ  ,  ώ  παΐ,  τάσδ^  ύφ'  ήδονης  ίρρένας 

γυναικός  οννεχ    έχβάλης,  ειδώς  δτι 

ιρυχρόν  παραγχάλισμα  τοντο  γίγνεται, 

γυνή  'λαγ,ή  ξύνευνος  εν  δόμοις,     τι  γάρ 

γένοιτ    αν  ελχος  μείζον  ή  φίλος  Τίαχός; 

αλλά  πτύσας  ώσεί  τ  ε  δυσμενή  μέϋ^ες 


645 


650 


sondern  mit  dem  Schol.  rrje  πα- 
τρφαδ  γνώμηζ  πάντα  είναι  δεύ- 
τερα 'daß  der  Willensmeinung  des 
Vaters  alles  nachstehe';  vgl.  Eur. 
Hec,  123  τώ  Θησείδα  .  .  τά  .  . 
Καοσάνδρα9  λέκτρ^  ουκ  έφάτην  τηδ 
*/4χιλεία£  πρόσ&εν  ■δ'ήσειν  ποτέ 
λόγχηβ. 

644.  Ι|  ϊσον  πατρί:  ebenso 
wie  der  Vater. 

646.  τί  πλην  und  τι  άλλο  η 
sind,  um  einen  möglichst  starken 
Ausdruck  zu  gewinnen,  zu  τί  άλλο 
πλην  verschmolzen.  —  άλλο  kann 
von  φΰσαι  abhängen,  aber  auch 
von  εΐποΐ£\  denn  es  ist  ja  etwas 
Ungünstiges,  was  man  von  ihm 
sagt;  Π  207  Ihr  Myrmidonen 
klagtet  meine  Härte  an  —  ταν- 
τά  u*   αγειρόμενοί  d'afi^    έ βάζετε. 

647.  /  50  {γυναΐκ*  ενειδέ  άνη- 
γεδ)  πατρί  τ  ε  σ(Ζ  μέγα  χάρμα 
πόληί  τε  παντί  τε  δήμψ^  δνσμε- 
νέοΐν  μίν  γαρμα^  κατηφείην  δέ 
σοι  αύτώ. 

648.  Er  soll  nicht  έκπλ.ήττεσβ•αι 

δρέναε,  ag  πάροε  εΐχεν  JV  394. 
•a  φρέναδ  έκβάΐλειν  nur  der  Form 
nach  aktivisch,  dem  Sinne  nach 
aber  passivisch  ist,  so  steht  ύπό 
hier  ebensogut  wie  Xen.  Anab. 


111  4,  11  άπώλλ^νσαν  τήν  αρχήν 
νπό  ΙΙεροών  Μηδοι. 

650.  παραγκάλισμα  'was 
man  neben  sich  im  Arm  hält', 
auf  eine  Person  übertragen  wie 
μίσηαα  *was  man  haßt'  El.  289; 
vgl.    Anhang   §  236.     Lykophr. 

112  ff.  τήν  δεντέραν  εωλον  ονκ 
όγει  (Paris)  Κύπριν  -ψ  ν  %  ρ  ο  ν 
παρ  αγκάλισαα  κάξ  όνειράτων 
κεναϊε  άψάοσοίν  ώλέναιοι  δέμνια 
(nachdem  dir  Proteus  Helena  ent- 
führt hat).  —  τοντο  zur  vorläu- 
figen Ankündigung  des  Folgenden 
wie  oft  vor  einer  Infinitiv-  oder 
Partizipialkonstruktion ;  Anhang 
§81. 

651.  Hesiod.  Op.  702  ov  μίν  γάρ 
τι  γνναικόε  άνήρ  ληίζετ  αμεινον 
κτημ  άγαΟ'ηε,  τηε  δ^  αΰτε  κακήε 
ον  ρίγιον  άλλο.    Semonides  fr.  6 

γνναικόε  ουδέν  κτήμ  '  άνήρ  λ^ηίζεταΐ 
έσ&λήδ  αμεινον  ονδέ  ρίγιον  κακήε. 

652f.  φίλοε  κακόδ  soll  ein 
hier  ungehöriger  Begriff  sein,  'da 
das  Weib  unmöglich  zu  den 
schlechten  Freunden  gezählt 
werden  kann.'  Aber  unter  den 
φ/λοι,  nach  denen  Odysseus  sich 
zurücksehnt,  ist  doch  vor  allem 
Penelope  zu  verstehen. 

653.  Das  epische  ώσεί  r« braucht 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


125 


■rijv  τΐαΐο*  έν  "Λιδου  τήνδε  ννμφενευν  τινί. 
€7t€l  γάρ  αυτήν  εΐλον  εμφανώς  εγώ 
πόλεως  άτΐίοτήοασαν  έν.  7ΐάσης  μόνην, 
ιρενδή  γ'   έμαντόν  ού  χαταστήσω  ττόλει, 
^λλά  χτενώ.     τζρός  ταντ*  έφνμνείτω  /Ι ία 
ξύναιμον'  εί  γάρ  δη  τά  γ'  εγγενή  φνσεί 
αχοσμα  ^-ρέιρω^  χάρτα  τους  έξω  γένους' 
έν  τοις  γάρ  οίχείοισιν  όστις  εστ'  άνήρ 
χρηοτός,  (ρανεΐται  χάν  πόλει  δίχαιος  ών, 
όστις  δ'  υπερβάς  ή  νόμους  βιάζεται 
ή  τούπιτάσσειν  τοις  χρατύνουσιν  νοεί, 
Όύχ  έστ^  επαίνου  τούτον  έξ  έμοϋ  τυχεΐν. 
άλλ^  δν  πόλις  στη  σείε,  τοϋδε  χρή  χλύειν 


655 


hier  nicht  vorzuliegen,  sondern 
Τ€  kann  πτνσας  mit  ώσεί  δνα- 
μενη  verbinden :  indem  du  dabei 
ausspeist  und  wie  einen  Feind. 
Gerade  so  sagt  sich  Haimon  nach- 
her wirklich  vom  Vater  los. 

654.  Auch  dies  wird  sieh  fürch- 
terlich erfüllen:  1240  ΗεΖται.  8ä 
[AXumv)  vexQOS  περί  νεχρφ^  τά 
ννμψιχά  τέλη  λαχών  δείλαιο«  είν 
Αιδον  δόμοι«. 

657  f.  Das  γέ  hat  hier  seine 
volle  Kraft:  als  Lügner  wenigstens 
will  ich  mich  nicht  hinstellen.  — 
πόλει:  in  den  Augen  der  Bürger- 
echaft;  vgl.  Anhang  §  45,  4.  — 
Aus  dem  kurz  und  schroff  ab- 
brechenden αλλά  κ  τ  ενώ  hört 
man  so  recht  seine  erbarmungs- 
lose Härte  heraus. 

658.  Jia  ξύναιμον:  technisch 
■όμόγνιον,  den  er  hier  nicht  we- 
niger lästerlich  im  Munde  führt 
als  487  den  Ζεν«  έρχείο?.  —  An- 
tigone  hat  sich  auf  diesen  Zeus 
-gar  nicht  berufen,  sondern  er  hat 
eine  solche  Berufung  487  ab- 
schneiden wollen.  —  τά  έγγενη: 
.τοϋ«  έχγενεΖδ.  Das  Neutrum  soll 
alles,  was  überhaupt  in  Betracht 


kommt ,  zusammenfassen ;  vgl. 
Anhang  §  2. 

660.  τούδ  ίξω  yivovs:  näm- 
lich άκόσμονε  &ρέψο}  oder  viel- 
mehr ηαρέΐω.  Vgl.  Anhang  §  198 1. 

663 ff.  νπερβάζ:  absolut  wie 
J499  και  μέν  τούδ  {&εοΐ)δ)  Ο^νέεσσι 
καΐ  ενχωλβδ  άγαν^σιν  λ,οιβ^  τε 
κνίστ]  τε  ηαρατρωπωσ  &ν&ρο)ποι 
λισσόμενοι,  δτε  κέν  τΐ5  ύπερβήτ} 
και  άπάοττ].  —  νόμονδ  βιάζε- 
ται (vgl.  59  νόμον  β  Ια),  wie  Αη- 
tigone  getan  hat.  Kreon  tut  mehr: 
&εούδ  βιάζεται  (1073).  —  τούπι- 
τάσσειν τοίδ^  κρατύνονσιν 
νοεζ:  starke  Übertreibung.  — 
Der  Artikel  beim  Infinitiv  wie 
0.  C.  441  οι  δ'  έπωψελεΐν  .  .  δυ- 
νάμενοι τό  δράν  ουκ  ήϋ'έλησαν\ 
Anhang  §  129. 

665.  Litotes:  mit  ούχ  ί|  έμοϋ 
meint  Kreon  ούδαμον,  was  er  als 
nicht  löblich  bezeichnet,  hält 
er  für  durchaus  strafbar. 

666.  δν  πόλΐδ  στήσειε:  hier 
redet  der  Athener;  Kreon  war 
γένονδ  κατ'  αγχιστεία  König.  — 
Mit  dem  Opt.  στήσειε  vgl.  0.  R. 
315  άνδρα  δ^  ώφελεΖν  άορ'  ών 
Μχοι  τε  και  δύναιτο,  κάλλιστοδ 
πόνοδ.    Anhang  §  143. 


126 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


χαΐ  σμιχρά  χαΐ  δίκαια  χαΐ  τάναντία. 
ycal  τούτον  αν  τον  άνδρα  ^αρσοίην  έγώ 
}ΐαλώς  μεν  αρχειν,  εϋ  δ^  αν  άρχεοϋ^αι  ^έλειν, 
δορός  τ'  αν  έν  χειμώνι  ττροστεταγμένον 
μένειν  δίκαιον  καγα&όν  τταραστάτην. 
αναρχίας  δε  μείζον  ουκ  έ'στιν  κακόν, 
αύτη  τΐόλεις  δλλυοιν,  ήδ^  ανάστατους 
οϊκονς  τί&ησιν,  ήδε  συμμάχου  δορός 
τροπάς  καταρρήγνυσι'  των  (5'   αρνουμένων 
σφζει  τα  τΐολλά  σώμα^^  ή  τνει^-αρχία. 


670 


67& 


667.  Ein  ungenannter  Dichter 
(Append.  prov.  1  100  und  Schol. 
Aesch.  Cho.  71)  dovXe,  δεσποτών 
άχονε  και  δίκαια  κάδικα.  Kreon 
scheut  sich  jedoch  die  άδικα  aus- 
drücklich zu  nennen,  und  ver- 
steckt den  Gegensatz  durch  τά- 
ναντία. 

668.  τοντον:  τόν  κΧύοντα 
τούτον  δν  ή  πόλιε  στήσειε.  — 
ϋ'αρσεϊν  hier  =  zuversichtlich 
erwarten,  daher  der  accus,  cum 
Inf.,  wie  Phil.  597  πλέον  τό  Ό'άρ- 
σο9  είχε  &ατέρον  δράσειν  τάδε, 
—  Zu  άρχειν  ist  dv,  nicht  aber 

■9έλειν    zu    denken.     —     άρχειν 

und  άρχεσϋ'αι  verbunden  wie 
im  Spruche  des  Solon  bei  Diog. 
Laert.  1  60  άρχε  πρώτον  Μα&ών 
άρχεσ&αι.  Plat.  Leg.  942  ^  ^ιελε- 
τητέον  άρχειν  τε  άκί,ων  άρχεοΌ'αί 
S'^  ν  φ'  έτερων.  —  Wenn  man 
das  άρχειν  und  das  άρχεσδ'αι 
trennt,  so  ist  das  zweite  freilich 
hier  nicht  am  Platze,  da  es  schon 
in  der  Voraussetzung  (δν  πόλιε 
στησειε,  τονδε  κλύειν)  enthalten 
ist.  Aber  eben  auf  die  Verbin- 
dung, darauf,  daß  jemand  άρχειν 

τε  καΐ  άρχεο&αι  έν  μέρει  versteht, 

kommt  es  Kreon  an.  —  προστε- 
ταγμένον.  nachdem  der  Befehl 
an  ihn  ergangen  ist.  —  μένειν: 
standhalten. 

672.  Ein  angeblich  Pythagore- 
ischer Satz,  vgl.  Aristoxenos  bei 


Stob.  Flor.  XLm  49  κα&όΧον  δέ 

ώ'οντο  {ρί  Πν&αγόρειοι)  μηδέν 
είναι  μείζον  κακόν  άνα,ρχίαί.  Der 
gleiche  Gedanke  findet  sich  bei 
den  Sophisten  Antiphon  fr.  135 
Bl.  άναρχίαδ  δ^  ουδέν  κάκιον  άν- 
ο'ρώποιδ. 

673.  Wechsel  zwischen  ο•δτο9 
und  δδε  m  der  Anaphora,  wie 
296. 

674  f.  'Ungehorsam  läßt  Flucht 
hereinbrechen  in  die  Reihen  ver- 
bündeter Streiter',  löst  die  Reihen 
der  Mitkämpfer  auf.  —  τροπάδ 
καταρρηξαι:  rumpendo  efß- 
cere;  ix  γάρ  διαρρήξεω£  στρατυν 
τροπή  γίγνεται  (Schol.). 

675.  των  δ^  όρ&ον μένων: 
bei  denen,  die  aufgerichtet  wer- 
den (nachdem  sie  vorher  πολλω 
σάλφ  έσείσ&ησαν  [163])  ist  CS  der 
Gehorsam,  der  den  meisten  Ret- 
tung bringt. 

676.  αωζει  τά  πολλά  ο ώ u ατ az 
So  oft,  wenn  von  militärischen 
Verhältnissen  die  Rede  ist:  Xen. 
Anab.  IV  6,  10  σκεπτέον  δπω$ 
ώε  ελάχιστα  σώματα  ανδρών 
άποβάλωπεν^  doch  auch  sonst,  WO 
es  für  uns  noch  auffälliger  ist: 
Eur.  Med.  1110  ψρονδοε  έε^Άιδην 
Β'άνατοε  προφέρων  σώματα  τέ- 
κνων. —  σώζει  "ή  πειο'αρχία: 
πει&αρχία  γάρ  ίστι  τηε  ενπραξίαδ 
μήτηρ^  γυνή  σωτηροδ  Aesch.  Sept. 


206. 


Ι 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


127 


ούτως  άμνντέ    έστΙ  τοΐς  Άοσμονμένοίς, 
χοντοί  γυναικός  ουδαμώς  ήσσητέα. 
κρεΐσσον  γάρ,  εϊπερ  (5«Γ,  ττρός  ανδρός  έτιτίεσεΐν, 
κονχ  αν  γυναικών  ήσσονες  καλοίμεΒ-^  αν. 

ΧΟΡΟΣ 

ήμΐν  μεν,  ει  μή  τφ  χρόνφ  κεχλέμμε^α, 
λέγειν  φρονούντως  ών  λέγεις  δοκεΐς  ττέρι. 

ΑΙΜΩΝ 

ττάτερ,  ^^εοϊ  φύουσιν  άνϋ-ρώποις  φρένας 


680 


677.  οϋτωε:  πρόε  ταντα,  nach 
den  eben  entwickelten  Grund- 
sätzen.—  άμνντέ  α,  678  ήσση- 
τέα: das  Neutram  des  zweiten 
Verbaladjektivs  steht  öfter  so  im 
Plural;  0.  C.  1426  ήμϊν  S'  ούχι 
σνγχωρητέα,  vgl.  Ant.  576  Ssdoy- 
Μένα.  —  χοσμέω  heißt  in  Ord- 
nung bringen,  danach  be- 
fehligen (Ai.  1103  ovx  iad'" 
δπον  ooi  τόν§€  χοσμησαι  πλέον 
άρχηδ   Μκειτο   ^εσμ05   ή  χαΐ  TwSs 

σε),  hier  geradezu  befehlen. 
Erleichtert  wird  der  Übergang 
dadurch,  daß  χοσμητήδ  und  κό- 
σμοδ  technische  Ausdrücke  für 
beamtete  'Ordner'  sind.  Ihren 
Verfügungen  soll  man  beispringen 

{βοη&εΐν  Tole  νόμοΐ5  wie  άμννω 

τω  νόμφ  Eur.  Or.  523),  um  ihnen 
Geltung  zu  sichern. 

678.  Vgl.  525  έμον  δέ  ζώντοδ 
ούχ  άρξεί  γννή.  Auch  dem  Pen- 
theus,  der  mit  Kreon  τούξύ&νμον 
xai  τό  βασιΧιχόν  λίαν  (Eur.  Bacch. 
671)  teilt,  ist  dies  das  Schlimmste : 
785  ov  γάρ  άλλ*  υπερβάλλει  τάδε. 
si  πρό«  γνν  aixöiv  πεισόμεσθ" 
&  πάο%ομεν, 

679  f.  Die  'lästige  Wiederholung' 
würde  am  leichtesten  wohl  ein 
Schauspieler  als  vom  Dichter  mit 
Absicht  angewendetes  Mittel  der 
Charakteristik  erweisen.  Es  ist 
ia  dem  großen  Patrioten  in  Wahr- 
heit gar  nicht  um  das  Wohl  des 
Staates,  sondern  um  seinen  klei- 


nen Eigenwillen  zu  tun;  der  wird 
besonders  hart  dadurch  gekränkt, 
daß  es  ein  Weib  ist,  welches  ihm 
zu  trotzen  wagt:  so  läßt  ihn  der 
Dichter  dies  als  das  für  ihn  Un- 
erträglichste nochmals,  stärker 
als  durch  678,  hervorheben. 

681.  ήμϊν  πέν.  Deinem  Sohne 
vielleicht  nicht.  —  χλέπτω  heißt 
oft  'täuschen'  (so  1218),  χεχλέμ- 
με&α  also  'wir  befinden  uns  in 
einem  Zustande  der  Täuschung'. 
—  τφ  ιρόνφ'.  infolge  der  Zeit,, 
welche  wir  durchlebt  nahen;  den 
Begriff  lang  zu  ergänzen  wird 
dem  Griechen  leichter  als  uns, 
da  der  bloße  Dativ  %ρόνίρ  fast 
zu  einem  Adverbium  endlich 
erstarrt  ist. 

682.  Der  Hauptsatz  ist  teilweise 
in  den  Nebensatz  hineingescho- 
ben: Anhang  §  172. 

683-723.  Ganz  schüchtern  be- 

finnt  er:  Die  Besonnenheit  ist 
as  höchste  Gut,  welches  die 
Götter  dem  Menschen  gegeben 
haben ;  ich  aber  —  muß  als  dein 
Sohn  dich  dazu  wieder  zurück- 
führen; so  wollte  er  sagen,  als 
er  merkt,  daß  bei  Kreon  der 
Jähzorn  aufsteigt,  und  begütigend 
hinzufügt:  Du  hast  ja  gewiß  recht; 
aber  es  könnte  doch  auch  einmal 
ein  anderer  einen  guten  Gedanken 
haben  (683—87).  Ich  als  dein 
Sohn  muß  auf  die  Stimme  des 
Volkes    achten,   die   in    diesem 


128 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τΐάντων  δσ'  έατϊ  χτημάτων  ύτΐέρτατον. 
έγώ  δ'  —  δτνως  ού  μή  λέγεις  όρ^-ως  τάδε, 
οντ'  αν  δνναίμην  μήτ'  έτζισταΐμην  λέγειν' 
γένοιτο  μέντάν  χάτέρφ  ΥΜλώς  έχον. 
οον  (5*  οϋν  τΐέφυτ,α  πάντα  προσν.οπείν,  δ(Τα 
λέγει  τις  ή  πράσσει  τις  ή  ψέγειν  έχει. 
τό  γάρ  σον  όμμα  δεινόν  άνδρι  δημόττ] 
λόγοις  τοιούτοις,  οΐς  σν  μή  τέρψΐ]  "χλνων' 


685 


690 


Falle  dir  unbedingt  unrecht  gibt 
(688—700).  Dein  Glück  ist  mir 
das  höchste  (701 — 4);  (um  dieses 
Glückes  willen  bitte  ich  dich:) 
bleibe  nicht  bei  der  starren  Über- 
zeugung, daß  du  allein  recht 
haben  könntest  (705 — 11).  Solcher 
Starrsinn  führt  zum  Unglück  (712 
— 18).  Du  brauchst  dich  auch 
dessen  nicht  zu  schämen,  wenn 
du  dich  von  mir,  dem  Jüngeren, 
belehren  läßt  (718—23). 

683f.  φνοναι  φρέναε  υπέρ- 
τατο ν:  sie  erzeugen  in  den  γρέ- 
VES  das  Höchste. 

685.  Schol.  έγώ  δέ  ου  δύναμαι 
ταντα  άποδέξασ&αι,  επειδή  μή 
καλώ£  ταντα  λέγειδ.  Eine  andere 
Lesart  scheint  vorzuliegen,  ist 
aber  bisher  nicht  befriedigend 
nachgewiesen;  die  handschrift- 
liche Lesart  ist  ohne  Tadel. 

686.  Potentialis  und  eigenthcher 
Optativ  durch  οντε  und  μήτε  in 
Korresponsion  gestellt  wie  Indi- 
kativ und  Optativ  Demosth.  XIX 
149  νμΐν  Si  τοιούτο  μέν  ουδέν 
Όντ*  ήν  μήτε  γένοιτο  τον  λοιπόν. 
Vgl.  500. 

687.  Es  könnte  auch  einmal 
für  einen  andern  gut  stehen,  es 
könnte  auch  einmal  ein  anderer 
Glück  haben  —  er  drückt  sich 
wieder  in  seiner  Vorsicht  ganz 
allgemein  aus,  wo  er  'recht  haben' 
meint.  —  Der  unpersönliche 
Ausdruck  καλώδ  äv  εχοι  χάτέρψ 
ist  umschrieben  mit  γίγνεα&αι, 
etwa  wie  für  πβφενγέναι  eintritt 


πεφνγμένον  γενέσ&αι  ^219  ov 
οι  vvv  Μτι  γ*  ίστι  πεφνγμένον 
&ααε  γενέοΘ-αι^  also  ein  τι  braucht 
gar  nicht  hinzugedacht  zu  wer- 
den. 

688.  Jedenfalls  aber  {δ'  οϋν) 
bin  ich  von  Natur  so  geartet 
[πέψνχα),  daß  ich  in  deinem 
Interesse  (σον  π (> ο -)  nach  allem 
ausschaue  {-σκοπεζν).  Bei  der 
Variante  ov  δ'  ov  πέφνκαε  πάντα 
προσκοπεΖν  würde  προ-  unver- 
ständlich bleiben. 

689.  Die  Doppelsetzung  des  ris 
belegt  Anhang  §  98.  —  Obgleich 
der  Inhalt  des  Ganzen  schon 
durch  zwei  entgegengesetzte  Be- 
griffe erschöpft  ist,  tritt  dennoch 
ein  dritter  (χρέγειν  εχεή  hinzu. 
Vgl.  zu  V.  40  und  Anhang  §  228. 

691.  So  passend  der  Dativ  άν- 
δρι δημόττ]  zu  δεινόν  hinzutritt, 
so  lästig  ist  der  Zusatz  Χόγοίξ 
τοιούτοι^.  Man  erklärt  für 
solche  Reden,  also  λέγοντι 
τοιαντα,  d.h.  wenn  oder  wäh- 
rend er  solches  redet.  Haimon 
kann  nur  sagen  wollen,  daß  nie- 
mand Mißliebiges  vor  Kreon  zu 
äußern  sich  getraut.  Ist  also  691 
richtig  überliefert  und  echt,  so 
muß  vorher  mit  Dindorf  der  Aus- 
fall mindestens  eines  Verses  an- 
genommen werden;  verständlich 
wäre  691,  wenn  es  etwa  (wie 
Herwerden  vorschlug)  hieße,  <κοί;- 
δείδ  ποτ'  αστών  έμφανώδ  χρηται, 
πάτερ,)  loyois  τοιοντοιε  ols  σν 
μή  τέρ-ψυ   κλύων.    —    ols   σύ  μή 


ΑιΝΤΙΓΟΝΗ 


129 


έμοί  δ'  άχονειν  εσΟ-'  υπό  οχότον  τάδε, 
την  7ΰαίδα  ταντην  οΓ  οδύρεται,  τνόλις, 
7€ασων  γνναίΥ.ών  ώς  άναξιωτάτη 
ΥΜΆΐοτ^  άτι*  έργων  ενχλεεστάτων  (ρΟ-ίνει' 
ήτις  τον  αυτής  αντάδελορον  εν  cpovaig 
ττετντωτ*  α3^ατίτον  μήΟ"'   ντν^  ώμηστών  γ,ννων 
ειασ^  öXiod^aL  μήΌ-'  νττ^  οΙωνών  τίνος' 
ονχ  ήδε  χρυσής  αξία  τιμής  λαχεΐν ; 
τοιάδ '  έρεμνή  oly    επέρχεται  φάτις. 


700 


τέρ-ψΎ]:  Der  Ind.  Fut.  im  konse- 
kutiven Eelativsatz,  der  bezeich- 
net, daß  etwas  infolge  einer  Be- 
schaffenheit eintreten  kann.  Als 
Negation  wäre  auch  ov  möglieh; 

vgl.  0.  C.  1352  άκούοα«  '/  έμοϋ 
τοιαν&'  ä  τόν  τονδ'  ονποτ^  ευ- 
φράνει βίον. 

692.  υπό  σκότον:  ohne  er- 
kennbaren Unterschied  von  υπό 
ακότω  wie  Eur.  Or.  1457  υπό 
ακοτον  ζίψη  οπάααντε?. 

693.  n6).ii:  Arist.  Rh  et.  III 17 
επειδή  hia  περί  αύτον  λέγειν  ή 
έηΐφΟΌνον  ή  μακρολογίαν  ή  άντι- 
λογίαν  ίχει^  και  περί  ällov  η 
λοιΒορίαν  ή  άγροικίαν,  έτερον  χρή 
λέγοντα  ποιεϊν  .  .  ώδ  ^υψοκλήΰ 
τόν  Αίΐίονα  υπέρ  τηε  ^Αντινόνηί 
ττρόΒ  τόν  πατέρα,  ώε  λεγονταιν 
έτέρο}ΐ•. 

693  ff.  Vgl.  zu  489.  Jetzt  ist 
€s  vollends  klar,  daß  er  der 
Bürgerschaft  nicht  mehr  zumuten 
darf,  Antigone  oder  gar  die 
Schwestern  zu  steinigen.  Vgl. 
Corssen,  N.  Jahrbb.  XXXI  227. 

694  f.  Man  beachte  die  drei- 
fachen Superlative,  die  ihm  die 
Erregung  eingibt. 

696.  Wenn  έν  ψοναΖε  πε- 
πτώτα  heißen  müßte  'im  blutigen 
Morde  gefallen',  so  würde  aller- 
dings άΟ-απτυν  auffallend  isoliert 
sein ;  aber  iv  φοναίε  kann  unserm 
'in  seinem  Blute'  entsprechen  (vgl. 
Piud.  Pyth.  XI  38  ϋ-ηκέ  τ  Αϊγι- 
Ό&υν  έν  ψοναϊε  'und  machte,  daß 

Sophokles  IV.    11.  Aufl. 


Aigisthos  in  seinem  Blute  lag', 
und  die  Worte  έν  tpovais  äd- α- 
πτό ν  können  also  bedeuten  'in 
seinem  Blute  unbestatttet  da- 
liegend'. 

697 f.  Wir  erwarten  ήτιε  ουκ 
ειασεν  όλέαΟ'αι  ά&αητυν  οντε  — r 
ούτε.  Statt  dessen  tritt  die  Ne- 
gation bloß  zum  Inf.,  und  zwar 
μήτε,  weil  die  Leute  hiermit  ihre 
Ansicht  ώ«  —  ψ&ίτει  begründen. 
Doch  schwebt  zugleich  neben 
ovx  εϊααεν  όλέσϋ'αι  vor  έποίησε 
μή  γενέσ&αι,  sic  hat  CS  nicht  ge- 
duldet und  dafür  gesorgt,  daß 
es  nicht  geschehen  sollte.  — 
ώ μη  αταΐ  κύνεδ:  Χ Qß  Priamos 
von  sich:  αυτόν  S^  Αν  πύματόν 
με  κνιεδ  πρώττ^σι  Ο'νρυοιν  ώμψ 
αταΐ  έρνονοιν, 

698.  oio)v ών  τιν OS'.  vgl.  257. 

699.  In  seinem  Eifer  geht  er 
unwillkürlich  in  oratio  recta  über. 
—  'golden'  ist  dem  Hellenen  me- 
taphorische Bezeichnung  alles 
Herrlichen;  schwerlieh  ist  an 
einen  goldenen  Ehrenkranz  zu 
denken,  der  als  Auszeichnung 
verdienter  Bürger  zu  Sophokles' 
Zeit  wohl  noch  nicht  vorkam 
(Schömann-Lipsius,  Griech.  Alter- 
tümer I  483). 

700.  έρεμνόε  findet  sich  wohl 
nur  hier  in  übertragenem  Sinne 
als  schmuckvoller  Ersatz  für  σκο- 
τεινόδ.  —  επέρχεται',  kommt 
(feindlich)  heran. 


130 


-ΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


έμοί  de  σον  ττράσσοντος  ευτυχώς j  τΐάτερ, 
ούκ  έστιν  ουδέν  χτήμα  τιμιώτερον. 
τι  γαρ  πατρός  βάλλοντος  εύχλείας  τέχνοις 
άγαλμα  μείζον,  ή  τι  7ΐρος  τΐαίδων  ττατρί; 
μη  νυν  Sv  ήΟ^ος  μοννον  έν  σαυτφ  (ρόρει, 
ώς  φής  ϋΰ,  χούδέν  άλλο,  τοντ    όρΟ^ως  iyßiv. 
δστις  γάρ  αυτός  ή  ψρονεΐν  μόνος  δοχεΐ 
ή  γλώσσαν,  ήν  ούχ  άλλος,  ή  ιρνχήν  έχειν, 
οϋτοί  δίατΐτνχ&έντες  ώφ^^ησαν  χενοί. 
άλλ*  άνδρα,  χει  τις  fj  σοφός,  το  μανϋ-άνειν 


(05 


710 


701.  οον  πράσσοο>το5  εντν- 
χο)$:  τηδ  orjs  εύτιραξ/αδ. 

708 f.  Verb,  τ/  γάρ  μεΖζον 
άγαλμα  (Stolz)  τέκ/οιδ  εύ- 
κλείαδ  (=  ή  ενκλεια)  &άλλον- 
το£  (absolut,  wie  Phil.  420)  πα- 
τρός, als  der  Ruhm  eines 
glücklichen  Vaters.  Die  Ver- 
bindung άγαλ/ζα  ενκλείας  (wie  Ai. 
465  στέφανος  ενκίείας)  ist  dem 
Sinn  zuwider,  da  die  ενκλεια  auf 
den  Vater,  nicht  auf  die  Kinder 
geht.  Johnsons  ansprechende  Ver- 
mutung ενκλεΐα  beseitigt  das 
mögliche  Mißverständnis ;  mit 
d'aUovToe  ενχίεία  Vgl.  1164  θ'άλ- 
λων  ενγενεΐ  τέκνων  σπορά.  Eur. 
Hipp.  422  έλ.ενϋ'εροι  παρρησία 
ϋάλλοντες. 

704.  προς  παίδο'ν:  seitens 
der  Kinder,  d.  h.  in  bezug  auf 
diese. 

705 f.  In  ir  ^&os  (Denkweise, 
Sinnesart)  έν  σαν  τ  ω  φόρεί 
liegt  der  Begriff  des  festen  Glau- 
bens an  Untrüglichkeit,  so  daß 
sich  όρ&ώ£  ϊχειν  (daß  es 
recht  sei)  epexegetisch  an- 
schließt. 

707 ff.  Haimon  mildert  seine 
Mahnungen,  indem  er,  sich  der 
Weise  des  Vaters  anpassend,  in 
Sentenzen  und  Bildern  redet.  Hier 
zitiert  er  Theognis  221  öötis  xoi 
Soxiei  τόν  πλησίον  ϊ8μεί>αι  ουδέν, 
άλΧ     αντόξ,      uovvos      ποικίλα 


δήνε^  ίχείΊ',  κεΐνόδ  γ'  Αφρων  εστί, 
νόον  βεβλαμμένος  έσ&λ.ον. 

708.  y>vyjiv:  An  die  Kraft  des 
Seelenlebens,  das  μέγε&ος  της  γν- 
χψ,  wird  gedacht  sein;  vgl.  Ai. 

154  των  γάρ  μεγάλων  yjvvc5i> 
ίεί,ς  ονκ  άν  όμάρτοίς-,  Eur.  Suppl. 
1101  πατρί  δ'  ουδέν  ήδιον  γέροντι 
&νγατρός'  άρσένων  δέ  μείζονες 
γνχαί,  γλνκεΐαι  δ*  ■ήσσον  εις  Όόι- 
πενματα. 

709.  ο -υ  τ  ο  ι:  weil  δστις  plu- 
ralen  Sinn  hat;  vgl.  Anhang 
§  16  II.  —  δίαπτνγβ'έντες:  Ge- 
wöhnlich bezogen  auf  denWunsch 
des  Skolion  5  εϊ&'  έξην,  όποΖός 
τις  ήν  έκαστος,  τό  στη&ος  διε- 
λόντ',  έπειτα  τόν  νουν  έσιδόντα, 
κλείσαντα  πάλιν  άνδρα  φίλον  ί•ο- 
μίζειν    άδόλω    φρενί,     νοη    Uhle 

[Philol.  LXIX  446 f.)  auf  die  σει- 
λα/νοί,  ot  διχάδε  διοιχθ'έντες  φαί- 
νονται Μνδο&εν  αγάλματα  έχοντες 

ϋ-εων  (Plat.  Symp.  215^);  aber 
διαπτνσσείν  kann  man  nur,  \vas 
zusammengefaltet  war:  es  wird 
an  einen  Kleiderstoff  zu  denken 
sein,  den  wir  ύπ'αύγάς  διαπτνσσο- 
μεν  (Plut.  quaest.  conv.  I  5,  2), 
um  seine  Güte  zu  prüfen  (Eur. 
Hec.  1153  κερκίδ'  ^Ηδο)νής  γ/ρό? 
jjvovi'  νπ'  ανγάς  τονσδε  λεύσσον- 
τες  πέπλ,ονς). 

710.  ει  τις  χι  ohne  άν;  vgl. 
Anhang  §  144  IL    -    Verbinde 

ονδεν  αισχρό^'  τό  /uavd'ai  ειν  άνδρα 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


131 


τίόλλ    αίσχρόν  ούοέν  χαΐ  το  μη  τείνειν  άγαν. 
OQ^g  Ttaqa  ^εί^ροίσι  χείμαρρους  δσα 
δένδρων  νπείχει,  κλώνας  ώς  έγ,οφζεται, 
τα  δ     άντιτείνοντ^   αντόπρεμν^  άτΐόλλνται' 
αντως  δε  ναός  δστις  έγχρατής  ττόδα 
τείνας  νηείχει  μηδέν,  νπτίοις  κάτω 
στρέψας  το  λουνόν  σέλμασιν  ναντίλλεται. 
αλλ    είχε  -θ-νμφ  χαΐ  μετάστασιν  δίδον. 


715 


πολλά\  über  die  Stellung  von 
άνδρα  Vgl.  Anhang  §  161. 

711.     το    μ -ή     reiveiv    άγαν. 

nicht  ZU  straff  zu  spannen, 
freier  angeschlossen,  als  ob  καλόν 
vorherginge.  Wie  von  selbst  leitet 
die  Metapher  zu  den  folgenden, 
wiederum  aus  Scheu  vor  dem 
Vater  statt  direkter  Mahnung  ge- 
wählten Bildern. 

7 12  f.  Oben  473  ff.  hatte  Kreon 
dieselben  Gedanken  in  ähnlichem 
Bilde  ausgesprochen.  Dem  Dich- 
ter schwebte  vielleicht  eine  Äso- 
pische Fabel  vor  wie  χάλαμοι 
xai  Sovs  Babr.  36.  —  Die  Stelle 
ist  parodiert  von  Antiphanes 
(II  112  K)  Ί0  Sh  ζην  εΙπέ  uot  τί 
έστι;  tcivfiv  ψήΜ  έγώ,  ögäs 
παρά  ρείΟ'ροίοι  χειαάρροιδ  δσα 
δένδρων  άει  την  νύχτα  καΐ  την 
ήμέραν  βρέ'/εται^  uayedOS  και  κά/- 
λο5  οΙα  γίνεται^  τά  δ'  άντιτεΐνοντ' 
αντόπρεαν^  άπόΐΐνται.  —  ^ei- 
λ)' ρ  ο  tat  χείμαρροι?:'.  Runsen, 
die  nur  ein  Platzregen  plötzlich 
mit  Wasser  füllt.  %ειυάρρον?^\τά 
in  der  Poesie  noch  als  Adjektiv 
gebraucht,  in  Prosa  als  Substan- 
tiv. —  αντότιρεμνοΰ:  ηντοί?: 
τοΐ5  πρέμνοΐδ,  mit  Stumpf  und 
Stiel;  so  geht  ein  Schiff  unter 
αντανδρο?,  mit  Mann  und  Maus. 

715.      rads     Ιγκρατήζ'.      ein 

Schiff  beherrschend,  lenkend,  wie 

τόξων    έγχρατήζ   Phil.  75,    ήνιών 

εγκρατή?  Luc.  dial.  deor.  25,  2.  — 
ηόδεζ  sind  die  Schoten,  Taue, 
welche   an    den  beiden   unteren 


Enden  des  Segels  befestigt  sind 
und  rechts  und  links  am  Schiffs- 
bord angeknüpft  werden.  Der 
rechte  oder  der  linke  πού£ 
werden  straffer  angezogen,  je 
nachdem  der  Wind  von  links 
oder  rechts  herkommt:  kommt 
er  von  hinten,  so  sind  beide 
gleich  straff  angezogen.  Hier  ist 
der  Singular  notwendig,  weil  das 
Schiff  natürlich  nur  nach  einer 
der  beiden  Seiten  zum  Kentern 
gebracht  werden  kann.  Dasselbe 
Bild  Eur.  Or,  706  xai  vavs  γάρ 
έντα&εΐαα  ηρόζ  βίαν  ττοδι  ^βαγει; 
ίστη  δ'  avifis,  ήν  χαλά  πόδα. 

716  f.  ύπτιο is  σέΐιι αοιν 
ναντίλλεται  er  segelt  mit  um- 
gekehrtem Verdeck,  'kieloben', 
d.  h.  er  segelt  überhaupt  nicht 
mehr;  vgl.  Arat.  425  wenn  eine 
Windsbraut  von    oben   auf  das 

Schiff  stürzt,  άλλοτε  μέν  και 
πάμπαν  ύπόβρνχα  ναντίλ,λ.ονται . . 
718.  και  Steht  hier  wie  bis- 
weilen postpositiv:  vgl.  Aesch. 
Prom.  51  Μγνωκα,  τοΐσδε  χονδέΐ' 
άντειπεϊν  ϊ%ω.  Eur.  Med.  ISO 
άλ,λΛ  ßdqa  viv  δενρο  πόρενοον 
οϊχων  ^ξω,  φίλα  xai  τάδ  ανδα 
(et  annonce  que  ceux  qui  se 
trouvent  ici  sont  amis).  Arist. 
Nub.  743  x&v  άπορες  τι  των  νοη- 
μάτων^ άψειξ  άπελ&ε  κατά  την 
γνώμην  πάλιν  χίνηοον  αϋ&ιδ,  αυτό 
xai  ζνγώ&ρισον.  Pax  416  ώ  φίλ* 
'Έρμη,  ξύλλαβε  ήμΐν  προϋ'νμο}?^ 
τψδε  χαΐ  ξννέ/.κνσον.  Also  'und 
gewähre  eine  Sinnesänderung'. 
9* 


132 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


γνώμη  γάρ  €Ϊ  τις  καττ'  έμοΰ  νεωτέρου 

τΐρόσεστι,  (ρήμ'  εγωγε  τΐρεσβεύειν  ττολύ  720 

φνναί  τον  άνδρα  ττάντ^  έτΐΐστήμης  πλέων' 

εΐ  Ö'   οϋν,  φιλεΐ  γάρ  τοντο  μη  ταύτη  ^έπειν, 

γ,αΐ  των  λεγόντων  εϋ  ν,αλον  το  μαν^άνειν. 

ΧΟΡΟΣ 

άναξ,  σέ  τ'  είχός,  εϊ  τι  -/.αίριον  λέγει, 

μαΌ-εΐν,  σέ  τ*   αϋ  τοϋδ* '  εϋ  γάρ  εϊρηται  διτΐλη.  72δ 

ΚΡΕΩΝ 

οΐ  τηλιγ,οίδε  γ.αϊ  διδαξόμεο&α  δή 
φρονεΐν  νη     ανδρός  τηλιχονδε  την  φύσιν; 


7 19  f.  Wenn  eine  verständige 
Meinung  auch  von  mir,  dem 
Jüngeren,  hinzukommt. 

720  ff.  Auch  hier  hält  sich  Hai- 
mon  an  einen  alten  Dichterspruch  : 
Hesiod.  Op.  293  ο•δτο8  /uhv  πανά- 
QioToe,  ÖS  avTCÖ  πάντα  νοήστ], 
εσ&λΟ£  ^'  αύ  και  κεΐροδ,  ös  εϋ  εί- 
ποντι  πί&ηται.  —  Der  ηρέσβνζ 
genießt  als  solcher  Ehre;  daher 
πρεσβεύω  genieße  Ehre,  habe 
den  Vorrang.  Der  Begriff  der 
Ehre  kann  dalDci  ganz  verblassen; 
vgl.  O.R.1362  ει  δέ  τι  πρ  εσ βύτε- 
ρο  ν  ϊτι  κακόν  κακόν,  Aesch.  Cbo. 
614  κακών  Si  πρεσβεύεται  (von 
transitivem  πρεσβεύοή  τόΑήμνιον. 

721.  πάντ^  έπ ιστή μη£  πλέ- 
o)S  =  πάντ'  επιστήμων.  Das 
Neutrum  πάντα  wird  oft  adver- 
bial gebraucht  zur  Steigerung  von 
Adjektiven,  vgl.  Anhang  §  62  I  2. 

722.  Das  elliptische  ei  ^'  ο -δ ν 
verlangt  an  allen  bisher  ange- 
führten Stellen  als  Ergänzung 
den  vorher  genannten  Begriff 
gerade  wie  unser  wenn  aber 
doch.  Hier  müßte  der  Begriff 
negiert  ergänzt  werden :  sl  δ'  οϋν 
μή  ψύη  πάντ'  έπιστήμηξ  πλέωδ, 
was  unmöglich  scheint.  Vielleicht 
ist  zu  schreiben:  εί  δ^  οϋν  — 
φιλεϊ  γάρ  —  τοντο  μή  ταύττ]  ρέποι. 
'Wenn  aber  —  wie  es  ja  oft  vor- 


kommt —  dies  nicht  so  ausfallen 
sollte  .  .  .' 

723.  εϋ  wird  öfter  zu  stärkerer 
Hervorhebung  so  an  das  Ende 
des  dritten  Fußes  gestellt.  An- 
hang §  175. 

725.  σέ  τ  αϋ:  Haimon.  Vgl. 
unten  1340  de,  ώ  παΐ,  σέ  τ'  ον% 
εκών  ^τανον  (den  Haimon)  σέ  τ 
αϋ  τάνδε  (die  Eur^'dike).  Ο,  R.  637 
ονκ  ει  σύ  τ'  oI'kovs  σύ  re,  Κρέων, 
κατά  στέ/αδ; 

726.  oi  τηλικοίδε:  wir,  die 
wir  in  solchem  Alter  stehen. 
Er  zeigt  etwa  hier  auf  seine 
grauen  Haare,  nachher,  bei  τηλι- 

κονδε,   auf  Haimon.  —  καΐ  διδα- 

ξόμεσ&α:  soUcn  gar  uns  noch 
belehren  lassen,  während  das 
Umgekehrte  in  der  Ordnung  wäre. 
726—757.  Haimon  weist  zu- 
nächst den  Vorwurf  zurück,  daß 
er  zu  jung  sei,  um  seinen  Vater 
belehren  zu  dürfen  (726—729), 
dann  den  weiteren,  daß  er  sich 
Antigonens  nicht  annehmen  dürfe, 
indem  er  sich  auf  die  Überein- 
stimmung mit  der  ganzen  Bürger- 
schaft beruft  und  Kreons  An- 
spruch, im  Gegensatze  zu  ihr 
semem  eigenen  Willen  zu  folgen, 
zurückweist  (730—739).  In  hitzi- 
gem Wortgefecht  greift  nun  immer 
der  eine  ein  Wort  oder  einen  ße- 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


133 


ΑΙΜΩΝ 

μηδέν  το  μη  όίχαιον'  ει  δ^  έγώ  νέος, 

ού  τον  χρόνον  χρή  μάλλον  ή  τάργα   σκοττεΐν. 

ΚΡΕΩΝ 

έργον  γάρ  έστι  τους  άχοσμονντας  οέβειν ; 

ΑΙΜΩΝ 

ούδ^  αν  ν.ελεύσαιμ^  εύσεβεΐν  εις  τους  -/.ακονς. 

ΚΡΕΩΝ 
oi}%  ήδε  γάρ  τοι^δ^  έπείληττται  νόσφ; 

ΑΙΜΩΝ 

0^'  φησι  Θήβης  τήσδ'  όμότττολις  λεώς. 

ΚΡΕΩΝ 
τΐόλίς  γάρ  ήμΐν  άμε  χρή  τάσσειν  έρεΐ; 


730 


griff  aus  der  Rede  des  andern  auf, 
um  sie  nach  seinem  Sinne  zu 
wenden;  es  gliedert  sieh  dadurch, 
daß  Kreon,  wenn  er  nichts  mehr 
zu  erwidern  weiß,  höhnt  (740) 
und  schmäht  (746.  756).  Als  er 
unwiderruflich  seinen  Willen 
kundgegeben  hat  (750),  droht 
Haimon  mit  Selbstmord  (751); 
mit  einem  kaum  verhüllten  'Du 
bist  von  Sinnen'  schließt  er  die 
Stichomythie. 

728.  UTjdiv  διδάσκον  δ  αη  δί- 
καιον εστί  σε  όιόάοκεσ&αι.  — 
μηδέν  τό  αή  J'/καίΟί':  wie  360 
έπ'  ονόέν  τό  μέΙΙον.  Mit  dem 
folgenden  Gedanken  vgl.  Meu. 
Com.  IV  258  μή  τοϋτο  ßläxpris, 
ει  νεώτεροξ  Χέγω,  άλλ^  εΐ  ψρονονν- 
TOS  τονδ  λόχονδ  άνδρόδ  ψέροκ 

729.  ον  U άλλον  —  ή  klingt 
im  Griechischen  stärker  als  im 
Deutschen,  weil  der  höfliche 
Hellene  es  oft  gebraucht,  wo  er 
ονκ  —  άλλα  meint;  vgl.  Ar.  Lys. 
431  τι  δει  μοχλών ;  ov  γάρ  μοιλών 
δεΖ  μάλλον  i)   νον  και  γρενών. 

730.  Als  hätte  Haimon  sich  und 
nicht  Kreon  als  Subjekt  zu  τάρνα 
οκοηείν  gedacht,  fragt  dieser  inn 
höhnisch :  Es  ist  nämlich  ein  ϊργον 


(ein  zweckvolles  Tun),  die  Unge- 
horsamen hochzuhalten  ?  Μργον 
{εστίν)  mit  einer  dabeistehenden 
oder  zu  ergänzenden  Negation 
entspricht  fast  unserem  deutschen 
'man  darf  nicht';  vgl.  Arist.  Lys. 
424  ουδέν  ^ργον  έστάναι  ich  darf 
nicht  länger  stehen. 

731.  Nicht  einmal  dazu  auf- 
fordern würde  ich,  geschweige, 
daß  ich  selbst  dergleichen  tue. 

732.  ήδε  höhnisch,  diese  Per- 
son, die  dich  ganz  beherrscht.  — 
τυιαδ  ε  νόσω:  näml.  τ  ψ  εύσεβεϊν 
eis  τονδ  κακούδ.  Unten  1052  ταύ- 
τη£  ον  μέντοι  τήδ  νόσον  (τον  μή 

Γρονεϊν)  τΐλήρηδ  ϊφνδ.  —  έτι  ι- 
αμβάνειν:  'anpacken',  von  der 
Krankheit  Thuc.  II  51,  6  δίδ  τόν 
αντον,  ώστε  και  κτείνείν,  ονκ  έπε• 
λάμβανε  (τό  νόσηαη). 

733.  όμ όπτολ^ιδ  λεώδ:  πό- 
λΐδ  abundiert  wohl  nicht,  wie 
όήμοδ  V.  7 :  Thebens  zu  einer  Ge- 
meinde zusammengefaßtes  Volk. 

734.  ήμίν  steht  einfach  für 
έαυί]  über  die  Verbindung  von 
ήμΐν  nna  έίίέ  vgl.  Anhang  §187. 
—  τάσσειν:  έπιτάσσειν,  anord- 
nen vgl.  ravrfs  der  Befehlshaber. 


134  ϋΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

ΑΙΜΩΝ 

οράς  τόδ'   ώς  εΐρηγΜς  ώς  άγαν  νέος;  735 

ΚΡΕΩΝ 
άλλφ  γάρ  ή  'μοί  χρή  με  τήσδ'  άρχειν  γβ^ονός; 

ΑΙΜΩΝ 
πόλις  γάρ  ούν.  εσϋ•'  ήτις  ανδρός  έσ^•'  ενός. 

ΚΡΕΩΝ 
ον  τον  "κρατούντος  ή  τιόλις  νομίζεται; 

ΑΙΜΩΝ 
ΥΜλως  γ'  έρημης  αν  συ  γης  αρχοις  μόνος. 

ΚΡΕΩΝ 

δδ\  ώς  εοιγ.ε,  τη  γνναιχΐ  συμμαχεί.  740 

ΑΙΜΩΝ 
εϊτΐερ  γυνή   σύ'  σον  γάρ  οϋν  ττροχήδομαι. 

ΚΡΕΩΝ 

ώ  τΐαγχάχιστε,  διά  δίκης  ιών  -ττατρί; 

ΑΙΜΩΝ 
ον  γάρ   δίκαια  σ'  έξαμαρτάνον^-'  δρω. 

735.  Siehst  du,  welch  jugendlich      ist  in  der  Hand   der  führenden 
übermütiges  und   hochfahrendes      Staatsmänner'. 

Wortdu  da  gesprochen  hast,  wenn  739.   καλώδ  γε\   ironisch  wie 

du   die   allgemeine   Stimme   des      Aesch.  Suppl.  719    καΐώξ   ■/  &v 
Volks  nicht  gelten  lassen  willst?      ήμϊν   ξνμψέοοι.    Eur.   Med.    504 

Mit     άγαν     vios     bezieht    sich  καλώ?   γ'   άν    δέ^αιντό    //'   οίκοι?. 

Haimon  auf  Kreons  Τί7^.ίκοι}(ίβ  r?}?'  588  καλώδ  y'  äv,  oluat,  τφδ^  νπ- 

φύσ/ν  727.  ηοέτειδ  λόγω.  Mit  dem  Gedanken 

736.  Soll     ich     etwa    für  vgl.  0.  R.  54f. 

einen   andern  als  für  mich  742.   §ia  6Ίκη£  Ιών  ηατρί: 

über  dies  Land  herrschen?      den  Rechtsweg  betretend  (Thuc^ 

Ai.  1367    τω  γάρ  //ε   uällov  eixos       VI  60,  3    βεβαιοτέραν   γάρ    αντφ 
ή  έμαντώ  πονείν ;  —  έμοί^  nicht        Οίοτηρίαν  είναι  όμολογήσαντι  μετ 
äuavTco;  Anhang  §  77.  αδεία?    ή     άρνη&έντι     δια     δίκηδ 

737.'  'Gewiß  sollst  du  auch  für  ildeZv)',  mit  dem  Dativ  verbun- 
andre  sorgen,  da  von  einem  Staate  den  nach  Analogie  der  Verba 
nicht  die  Rede  sein  kann,  wo  des  Streitens, 
alles  einem  einzigen  gehört'.  743.  ο  ν  δίκαια  effiziertes  Ob- 
0.  R.  630  κ^^ο«  πόλεο)8  Μέτεστιν,  jekt  ZU  έξαμ  αρτάνεΐν.  —  έξ- 
ονχΐ^^  σοι  μόνω  —  was  dort  Kreon  αμαρτάνείν  ist  nach  Sophokle- 
zu  Ödipus  sagt.  ischem  Sprachgebrauch  nicht  ver- 

738.   Nur  äußerlich  ähnlich  ist  schieden  von a/mora»^«^  und  wird 

Phil.  386    ηόλιϋ   γάρ   έστι   ηάσα  durch   dieses   aufgenommen  wie 

των   ήγονΜένων  'jede  Gemeinde  1025. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


135 


ΚΡΕΩΝ 

άμαρτάνω  γάρ  τάς  εμάς  αρχάς  σέβων ; 

ΑΙΜΩΝ 

ον  γάρ  σέβεις,  τιμάς  γε  τάς  ϋεων  πάτων. 

ΚΓΕΩΝ 

ώ  μίαρόν  ήϋ^ος  χαΐ  γυναικός  ύστερον. 

ΑΙΜΩΝ 

οΰ  τάν  έλοις  ησσω  γε  των  αίσχρών  έμέ, 

ΚΡΕΩΝ 

ό  γονν  λόγος  σοι  πάς  υπέρ  κείνης  δδε. 

ΑΙΜΩΝ 

υμΙ  σου  γε  χάμου,  χαΐ  ^εών  των  νερτέρων. 

ΚΡΕΩΝ 

γυναικός  ών  οούλευμα  μή  χώτιλλέ  με. 

ΑΙΜΩΝ 

βούλει  λέγειν  τι  και  λέγων  μηδέν  κλύειν ; 


745 


749 


7δί> 


7  44  f.  So  völlig  ist  er  durch- 
drungen von  dem  Gefühl  seiner 
königlichen  Würde,  daß  er  seine 
eigene  Herrschergewalt  zu  're- 
spektieren' glaubt,  wenn  er  seinen 
Willen  durchzusetzen  sucht.  Aber 
οέβειν  soll  der  Mensch  eigentlich 
nur,  Avas  göttlich  ist,  und  Kreon 
tritt  ja  die  Ehrenrechte  der  Göt- 
ter mit  Füßen. 

746.  varf^jos:  dahinter  zurück- 
stehend, schwächlicher. 

747.  'Bin  ich  auch  einem  Weibe 
Untertan  (er  faßt  νστεροδ  wie 
ήοσων  680),  SO  bin  ich  wenigstens, 
wenn  ich  mich  zu  dessen  Gunsten 
verwende,  nicht  einer  schlechten 
Sache  ergeben.  Die  Partikel  γε 
ist,  wie  oft  ηερ,  bei  dem  eng- 
verbundenen Wortkomplex  dem 
Hauptbegriff  τ  ώ  ν  αισχρών 
vorangestellt,  vgl.  El.  1188  y.al 
μην  όράξ  va  ηανρα  των  έμών 
χακών. 


748.  ντιέρ  κείνηβ,  welche  doch 

αϊοχιατα  έπραττε. 

749.  ye:  ja  und  für  dich;  anders 
als  577. 

756.  ηοικύλο?:  noixiXoe  =^  κω- 
τίλλο) :  κωτίΐοζ.  Dies  ist  ein  Bei- 
wort der  Schwalbe  (die  in  Theben 
geradezu  κωτι,λάς  hieß),  von  da 
auf  einen  Menschen  übertragen, 
der  einen  andern  mit  freundlichen 
Worten  beschwatzt;  vgl.  Theogn. 
363  εϋ  κώτιλλε  τόν  έχσρόν.  Über 
δούλενμα  Vgl.  ZU  320. 

757.  Haimon  erinnert  an  die 
Gnome:  Wer  sagt,  was  er  will, 
muß   auch   hören,    was  er  nicht 

will.  Hes.  op.  721  εί  δέ  κακόν 
εϊποιε,  τάχα  κ'  αντΟ£  αεΖζον  άκοΰ- 
aais.  Ale.  fr.  47  αϊ  κ'  icjiTjs,  τά 
ϋ^έλει?,  (αντόδ)  άκονσαις  {κε)  τά 
κ '  ού  &έλοΐ8.  Soph.  fr.  884  ψιλεΐ 
δέ  ηολί.ήν  γλώσσαν  έκχέαα  ι/άτην 
ακο)ν  άχούειν  ovs  εκών  εΐηεν 
λόγονδ. 


136 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΚΡΕΩΝ 

ταύτην  7ΐοτ'  ούκ  έ'σ^-'  ώς  έτι  ζώσαν  γαμεΐς. 

ΑΙΜΩΝ 

ηδ '  οϋν  &ανδΐταί  Tcal  d^avovG^  όλεΐ  τίνα. 

ΚΡΕΩΝ 

ή  χάτΐατίειλών  ώδ*  έτνεξέρχτ]  ^ρασύς; 

ΑΙΜΩΝ 

τίς  δ'  έστ'  απειλή  προς  κενάς  γνώμας  λέγειν; 

ΚΡΕΩΝ 

κλαίων  φρενώοεις,  ών  φρένων  αυτός  κενός. 

ΑΙΜΩΝ 

εί  μη  πατήρ  ήο&\  εΐτΐον  αν  σ'  ούκ  εϋ  ψρονεΐν. 

ΚΡΕΩΝ 

άλη-θ-ες;  αλλ'  ού  τόνδ'  "Ολνμπον,  lOd^'  δτί, 


(50 


755 


758 


750.  ταύτην  wie  732  ή  δ  ε. 
Verbinde  ^τι  γαμείζ  ποτέ,  vgl. 
654.  —  ονχ  iad''  ώς  statt  des 
üblichen  δπο>9.  Entsprechend 
oben  220  ουκ  ϊστιν  οϋτο)  μώροξ 
ÖS  (statt  δστι«)  d'arsh>  έρΰ.  — 
Er  hat  recht;  aber  er  ahnt  nicht, 
in  wie  fürchterlichem  Sinne. 

751.  Bitter  wiederholt  Haimon 
■ή§ε  statt  αϋτη.  —  τινά:  ΈαΤ  meint 
sich  selbst;  vgl.  Eur.  Iph.  Taur. 
548  τέ&νηχ^  ό  τ^-ί? ί/ ο; r (Agamem- 
non), ηρόβ  (5'  άηώλεσέν  τίνα 
(näml.  έμέ).  Anhang  §  97.  Aber 
das  unbestimmte  όλεΐ  τίνα 
konnte  hier  verschieden  gedeutet 
werden:  Haimon  redet  von  sei- 
nem Entschluß,  mit  der  Braut  zu 
sterben,  während  Kreon  die  Worte 
des  Sohnes  als  eine  gegen  den 
Vater  gerichtete  Drohung  auffaßt. 

7 52.  Trittst  du  gar  noch  drohend 
{χ,αι  έτταπεάών)  gegen  mich  auf  ? 

753.  'Wie  kann  von  Drohung 
die  Rede  sein,  wenn  man  gegen 
törichte  Entschlüsse  redet?',  wie 
ich  deine  gegen  Antigone  ge- 
richteten Verfügungen  bekämpfe, 
indem  ich  dich  vor  den  schlimmen 


Folgen  deiner  Maßregel  bewahren 
möchte. 

754.  κλαύστ]  oder  οίμώ^τι  sagt 
man  zu  dem  Sklaven,  der  Schläge 
erhalten  soll. 

755.  είπον  άν  σ  ονκ  εν  ψρο- 
νεΐν:  Klytaimestra  sagt  es  Avirk- 
lich  zu  dem  Alten,  der  ihr  erzählt, 
daß  Agamemnon  seine  Tochter 
töten  wolle,  Iph.  Aul.  874  άπέπ- 
τνσ\  ώ  χεραιέ,  //ν&ον*  ον  γάρ 
εύ  ψρονεϊξ. 

758.  άλη&εδ:  SO  akzentuiert 
als  ironisches  'wirklich?'  wie  χά• 
ριεν  als  lobendes 'hübsch!' — Diese 
Frage  setzt  das  in  755  enthaltene 

ονκ  ε•δ  φρονεί?  VOrauS  wie  κώτιλλε 
das  και  νπέρ  σον  γε  nds  ό  λό/οδ 
in  749:  deshalb  war  die  von 
R.  Enger  vorgeschlagene  Umstel- 
lung des  Verspaares  756  f.  not- 
wendig. —  ov:  im  Sinne  von  ov 
/ua;  Anhang  §  159  VII.  —  τόνδ' 
"Οίνμπον.  Der  Götterberg  ist 
zum  Himmel  geworden,  wo  man 
sich  jetzt  die  Götter  wohnend 
denkt;  vgl.  0.  C  1655  γην  τε 
ηροσκννονν&^  αμα  και  τόν  Ό'εών 
Οίνμπον. 


ANTirOiNU 


137 


χαίρων  έπΙ  ψόγοισι  δεννάσεις  έμέ. 
άγαγε  το  μίσος,  ώς  κοττ'  όμματ'  αντίΥΜ 
τταρόντι  d-vfjoy.rj  τΐλησία  τφ  ννμ(ρίφ. 

ΑΙΜΩΝ 

ου  όήτ'  εμοιγε  —  τοντο  μη  δόξγις  ιιοτέ  — 
ovd-^  ήδ'  ολείται  τΐλησία,  σν  τ'  ονδαμά 
τούμόν  ττροσόψεί  χράτ'  εν  όφ^^αλμοΐς  όρων, 
ώς  τοις  ^έλονσι  των  φίλων  μαίντ]  σννών. 

ΧΟΡΟΣ 

όνήρ,  άναξ,  βέβητ,εν  έξ  οργής  ταχύς' 


760 


765 


759.  έτιΐ  Λρόγοισι  kann  nicht 
mit  yaiqtuv  verbunden  werden,  da 
ov  yalQO)v  eine  feste  Verbindung 
im  Sinne  von  liaud  impune  ist 
(Anhang  §  247,  21).  Es  muß 
also  mit  Sevraoeis  verbunden 
werden,  aber  nicht  im  Sinne  von 
unter  (zur  Bezeichnung  des  be- 
gleitenden Umstands),  sondern 
im  Sinne  Λ^οη  zu:  erst  hat  er 
ihn  getadelt,  jetzt  will  er  ihn 
schmähen. 

760  f.  //  rao  s  von  einer  gehaßten 
Person :  Anhang  §  235.  So  nennt 
Orest.  Cho.  1025  seine  Mutter 
&εών  στν•/ο£.  —  Die  Leidenschaft- 
lichkeit Kreons  häuft  die  Aus- 
drücke κατ^  ομματα^  ηληοία,  παρ- 
oi'Tc  τω  ννμψ/φ,  —  'Dieser  Be- 
fehl gellt  nur  aus  der  Aufwallung 
des  Moments  hervor  und  hat 
keine  ernsthafte  Bedeutung.  Der 
Dichter  läßt  die  Drohung  um  der 
dramatischen  Wirkung  willen  aus- 
sprechen. Sie  provoziert  die  Ge- 
gendrohung Ilaimons,  und  so 
wird  der  Kontrast  zwischen  den 
Vorsätzen  der  Leidenschaft  und 
der  Fügung  des  Schicksals  ein- 
geleitet: das  gerade  Gegenteil 
von  dem,  was  Haimon  voraus- 
sagt, geschieht,  der  Bräutigam 
stirbt  an  der  Seite  seiner  Braut, 
und  der  Vater  sieht  seinen  Sohn 
wieder.'  Corssen,  Λ'.  Jahrbb. 
XXXI  227. 


762.  Ma  οιγε  tritt  voran,  als  ob 
es  beiden  untergeordneten  Glie- 
dern gemeinsam  sein  sollte ;  indes 
wird  die  Rede  anders  gebildet; 
vgl.  Anhang  §  191. 

763.  ονδαμά:  adverbial  ge- 
brauchter acc.  plur.  neutr.  von 
ovδάuόs(:==ovH-\-άμόs)  im  Sinne 
von  nusquam;  in  derselben  Be- 
deutung steht  der  dat.  sing,  fem, 
S74. 

764.  τούμόν  κράτα:  Zu  den 
durch  die  Vokalabstufung  ent- 
standenen Formen  κοατός,  κρατι 
ist  der  Akkusativ  κράτα  hinzu - 
gebildet  (.9- 92),  der  nun  bald  als 
Akkusativ  eines  Maskulinums 
κράξ  (Eur.  fr.  241),  bald  als  Ak- 
kusativ eines  Neutrums  τό  κράτα 
gefaßt  Avird.  —  iv  öf&aluois 
όράν  sagt  mit* schöner  sinnlicher 
Anschauung  das  Griechische,  weil 
ja  mein  Bild  im  Auge  dessen 
erscheint,  der  mich  sieht,  προοό- 
■ψει  iv  difd-aluots  όρων  gehäufter 
Ausdruck  wie  7  60  f. 


ώζ 


οννών      Tois 
ψίΛίον :    damit    du 


765.  cdS  μαίνη 
&έΙονσι  των  ψίΙ> 
vor  andern  deiner  Freunde  tobest, 
die  deine  μανία  zu  tragen  Lust 
haben.  Das  <ys  μαίνι^  entspricht 
den  Schluß w.orten, Kreons  ώξ  αν- 
τίκα χ%•7]σκ7]  760 f.  Ähnlich  schließt 
Tciresias  seine  Rede  1087  ώ  παΐ, 
ov    δ'  ήμάδ    άπαγε   πρό?    δόμονδ. 


138 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


νους  δ*  έστΙ  τηλιχοϋτος  όλγήσας  βαρύς, 

ΚΡΕΩΝ 

όράτω,  ορρονείτω  μείζον  η  γ,ατ'  ανδρ'  Ιών' 
τώ  δ'  οϋν  γ.όρα  τώδ'  ούτ.  απαλλάξει  μόρον. 

ΧΟΡΟΣ 

άμφω  γάρ  αύτώ  y.al  χαταχτεΐναι.  νοείς; 

ΚΡΕΩΝ 

ού  την  γε  μή  χ^ιγονσαν'  εϋ  γάρ  οϋν  λέγεις. 

ΧΟΡΟΣ 

μόρφ  δε  ποίφ  υμι  στρε  βονλεντ]  ν,τανεΐν; 

ΚΡΕΩΝ 

άγων,  έρημος  ένΟ^'  αν  tj  βροτών  στίβος, 
κρύψω  ττετρώδει  ζώσαν  έν  ΥΜτώρνχι, 
ορορβης  τοσούτον  ώς  άγος  μόνον  ^νροϋ^είς, 


770 


ΐ)•α  τόν  O'vuov  ούτο9  is  vtoiri- 
ρονδ  άψΐι  κτέ. 

767.  βαρύς  in  ähnlicher  Über- 
tragung von  dem,  was  schwer 
wuchtend  hereinbrechen  kann, 
1251. 

768.  δράτο}      {μείζον    ij     κατ^ 

άνδρα),  ψρονείτο)•.  Asyndeton 
wie  Ai.  60,  =  mache  er,  was 

er  will,  wie  oft  νοείν  και  όραν, 

Ιέγειν  και  δράν  U.  dgl.  verbunden 
werden;  zu  39 f.  —  άνδρα  für 
αν&ρο}πον,  wie  0.  C.  567  ε'ξοιδ' 
άνηρ  ών,  und  oft.  —  μεϊζον  ij 
κατ'  άνδρα:  O.'C.  598  τί  γάρ 
τό  μείζον  η  κατ  άνϋ'ρωηον  lootls; 
Eur.  Med.  675  αοψώτερ'  ή  κατ 
άνδρα   ονμβαΐείν    ^πη.    —    Ιών. 

tonlos  zur  Füllung  der  Rede  und 
weiterer  Ausmalung  der  Hand- 
lung beigefügt  wie  oft  μοίών, 
παρών,  ε%(ον\  Anhang  §  227. 

770.  Nicht  unser  enklitisches 
denn  der  Frage  liegt  hier  vor 
(dem  entspricht  etwa  das  καί  in 
V.  772),  sondern  das  proklitisch 
begründende.  Der  Chor  ergänzt 
zu  769  den  Grund  άμφω  yao  και 
κητακτεΐναι  row ;    aber    er  kann 


an  diese  Absicht  doch  nicht  recht 
glauben  und  bringt  den  begrün- 
denden Vers  im  Tone  der  Frage 
vor.  'Denn  du  willst  beide  in 
der  Tat  (Anhang  §  153  II  3  b) 
töten?' 

771.  γ  6  hat  wie  oft  beim  Par- 
tizip kausalen  Sinn:  nicht  die, 
welche  ja  nicht  daran  gerührt  bat. 

772.  Er  weiß  recht  gut,  daß 
im  Edikt  Steinigung  vorgesehen 
war;  aber  er  will  ihm  die  Mög- 
lichkeit geben  einzulenken. 

773.  άγων  ^νϋ"'  αν  fj:  dahin, 

wo  er  sein  wird;   wie  0.  C.  188 
άγε  .  .  UE  .  .  i'v     äv  .  .  εϊποιιιεν. 
114.   πετρώ  δ  ε  ι  έν  κατώ  ρν%ι 

Vgl.  Einleitung  S.  35 ff. 

775.  άγο5  heißt  ursprünglich 
wohl  das  Vergehen  überhaupt, 
dann  das  mit  sakraler  Unreinheit 
verbundene  Vergehen  gegen  die 
Götter.  Für  Sophokles  bezeugt 
Hesj^ch  die  Bedeutung  άγνισμα, 
Sühnung,  und  nur  diese  paßt 
Cho.  149  (s.  die  Erkl.  von  Wila- 
mowitz)  und  hier  {ώε  αγο£  sc. 
εΐιαι  so  daß  Sühnung  da  ist). 
Es  scheint,  als  wäre  mit  ayos  ein 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


139 


δτΐως  μίασμα  TcäG^  V7iB7.(pvyri  ηόΚίζ. 
κάκεΐ  τον  "Αιδην,  δν  μόνον  σέβει-  ^εών, 
αιτουμένη  που  τεύξεται  το  μη  Ό-ανεΐν, 
ή  γνώσεται  γοϋν  αλλά  τηνιχαν^-',  δτυ 
πόνος  περισσός  εστί  τάν  "Λιδον  σέβειν. 


(80 


2ΤΑ2ΙΜ.0Ν  γ' 

ΧΟΡΟΣ 


Ερως  άνίν.ατε  μάχαν, 
Έρως,  δς  εν  χτήμασι  πΐ- 


στρ. 


äyos  vom  Stamme  des  Verbums 
αζομαι  zusammengeflossen.  — 
προτι&έναι  wird  Avie  unser 
'vorsetzen'  gerade  von  der  Speise 
gebraucht  (Ai.  1294,  Pliil.  274). 
776.  Auch  eine  unblutige  Hin- 
richtung befleckt  die  Stadt:  des- 
halb wird  ja  die  des  Sokrates 
aufgeschoben.  Aber  Kreon  meint, 
wenn  man  Antigonen  etwas  Speise 
mitgebe,  so  sei  sie  de  iure  gar 
nicht  hingerichtet.  —  Er  Λνϋΐ  ver- 
hindern, daß  ein  lUao.ua  sich  über 
die  ganze  Stadt  verbreite:  erdenkt 
immer  noch  nicht  daran,  daß  sie 
längst  durch  ihn  befleckt  ist.  — 
Auch  der  zum  Tode  verurteilten 
Vestalin  wird,  bevor  sie  in  die 
Grabkammer  eingeschlossen  wird, 
ein  Brotlaib  nebst  Krügen  mit 
Wasser,  Milch  und  Öl  hineinge- 
stellt (Mommsen,  Rom.  Straf  recht 
929) ;  es  wird  hier  also  ein  Brauch 
ältester  Zeit  vorliegen,  dessen 
Gedächtnis  sich  noch  zu  Sopho- 
kles' Zeit  erhalten  hatte.  Der 
Scholiast  berichtet  ^d-os  ηαΐαών 

ώστε  τόν  βονλόμενον  χα&ειργνύναι 
τινά  έπί  Ό'ανάτφ  acpooiovod'at 
ßgayv  .  .  τι&έντα  τροψη£  και  vTif- 
νόονν  κά&αρσιν  τό  τοιυντο,  ίνα 
ftr]  δοχώοι.  λψώ  άναιρεΧν'    τοντυ 

γαρ  aoeßis  —  aber  das  kann  der 
Sophoklesstelle  entnommen  sein. 


778.  τεύξεται  τό  υ  ή  d'a^'str 
wie  ο.  C.  1106  αΐτεΐζ  α  τεύξ?]. 

780.  πΙήρη£  όργήδ  και  άβονλίαδ 
ό  Χόγοί,  δτι  και  είξ  &εον5  θ'ρασν- 
τεται  (Schol.).  Der  Frevel  steigert 
sich;  dem  athenischen  Zuschauer 
kann  es  nicht  mehr  zweifelhaft 
sein,  daß  diesen  Menschen  die 
verdiente  Rache  der  Götter  zer- 
schmettern muß.  —  Kreon  geht 
wohl  ab,  um  die  Anordnungen 
zu  treffen,  welche  die  Verände- 
rung seines  Entschlusses  nötig 
macht. 

Str.  Eros  besiegt  sicher,  wen 
er  anfällt:  seine  Herrschaft  reicht 
über  Land  und  Meer;  kein  Gott, 
kein  Mensch  kann  ihm  entrinnen : 
wer  aber  ihm  erlag,  um  dessen 
Besonnenheit   ist   es   geschehen. 

781  ff.  'Es  ist  schön,  daß  gerade 
diese  Klänge  Antigone  emp- 
fangen. Der  Sturm  hat  die  Blu- 
men verweht,  die  ihren  Braut- 
kranz bilden  sollten;  aber  Ihr 
süßer  Hauch  streicht  leise  durch 
die  Lüfte.'  H.  Jordan,  Λ^.  Jahrbb. 
XXIII  90.  —  Eros  unbesieg- 
bar im  Kampfe  (Trach.  441 
"Ερίοτι  δοτι8  άντανίοταται  πύκτηζ 
δπο)8  is  χεΐραδ,  ον  καλώε  ψοονεΐ^ 
Vgl.  Trach.  497  f.). 

782.  έν  κτήμασι:  Klar  ist, 
daß    drei  Antithesen  vorliegen: 


140 


:0ΦΟΚΑΕ0ΓΣ 


TtTSig,  δς  έν  μαλαχαΐς  παρει- 

αΐς  νεανίδος  ένννχεύεις, 

(ροιτ&ς  δ'  νττερπόντιος  έν  τ'  άγρονόμοις  αύλαΐς' 

γ,αί  σ'  οντ'  ά&ανάτων  φνξιμος  ουδείς  Τ87 

oild•'  άμερίων  σε  γ'  άν^^ρώτΐων'  ό  δ'  έχων  μέμηνεν.    790 


1)  έν  κτήμασι  ninxeiS  —  έν  uala- 
καΐ8  παρειάίε  vsavto'os  ένννχεύειε, 

2)  ντιερπόντιοδ  —  έν  άγρονόμοΐ5 
avlaZe,  3)  ά&α7'άτο)ν  —  άνϋ'ρώ- 
π(»ν,  und  ferner,  daß  die  einzelnen 
Begriffspaare  einander  nicht  lo- 
gisch ausschließen:  νεάνιδο?  ist 
ja  in  άνΟ•ρώπο>ν  enthalten.  Also 
würden,  um  den  Μρο)5  in  seiner 
rohesten  und  in  seiner  zartesten 
Erscheinungsform  zu  kennzeich- 
nen, passend  hier  die  Haustiere 
und  die  Jungfrau  einander  gegen- 
übergestellt sein;  aber  daß  κτήμα 
an  und  für  sich  ein  Haustier  be- 
zeichnen könnte  (ohne  daß  der 
Zusammenhang  auf  diese  Ver- 
engung des  Begriffes  hinwiese), 
ist  nicht  durch  Beispiele  zu  be- 
legen; vielleicht  schrieb  Sopho- 
kles κτήνεσι.  —  ένκτήμασι  η  ί- 
71  τ  eis:  Du  stürzest  dich  auf  sie 
und  lastest  dann  auf  ihnen ;  sprach- 
lich identisch  -E370  ή  S'  έν  yov- 
Ί  aoi  πίπτε  /ίιώνηδ  SV  ^Αφροδίτη. 

784.  ένννγ,εύο)  kann  nur  be- 
deuten 'ich  bringe  die  Nacht  zu' 
und  niemals  'ich  laure  im  Ver- 
steck'. Der  Dichter  denkt  wohl 
an  die  'rotgeschlafenen  Wangen' 
des  Mädchens,  das  möllern  spirat 
quietem :  auf  ihnen  nächtigt  Eros. 
Granz  anders  Hör.  c.  IV  13,  8 
{Cupido)  Chiae  pulchris  excuhat 
in  genis:  hier  lauert  der  Gott 
als  'detachierter  Posten'  auf  den 
Feind  —  doch  wohl  in  den  Grüb- 
chen der  Wangen. 

785.  νπέρ  πόντον  ist  hyposta- 
siert  zu  dem  Adjektiv  υπερπόν- 
τιο?, dieses  prädikativ  dem  Ver- 
bum    der  Bewegung    beigefügt, 

wie    0.    C.   119    έκτόπιοδ    ονϋ-εί? 

'vom  Orte  weggeeilt'.    Vgl.  An- 


hang §  8.  —  άγρονόμ  oie  αύ- 
λ  α  is :  άγρον  νεμομένον  wie  πλάκε? 
αγρονόμοι  Ο.  R.  1102.  —  Das 
prädikative  Adjektiv  υπερπόντιο? 
und  die  adverbiale  Bestimmung 

έν    άνρονόμοιξ     avXaZS    sind    mit 

absichtlicher  Inkonzinnität  neben- 
einander gestellt  wie  0.  R.  476 

φοιτά  γαρ  υπ  άγρίαν  ϋλαν  ανά 
τ'  άντρα  και  πετραΧο?  ό  τανρο5 
(vgl.  Anhang  §  216).  Tiere,  Göt- 
ter und  Menschen  sind  gleicher- 
weise dem  Eros  Untertan;  von 
den  Tieren  werden  die  Seetiere 
und  die  Herden  des  Feldes  her- 
vorgehoben, wie  Euripides  beim 
Ausdruck  desselben  Gedankens 
im  ersten  Hippolytos  nur  die 
Seetiere  nannte  (fr.  431  "Ερο)«  γάρ 

άνδρα?  cv  μόνον?  απέρχεται  ούδ^ 
αν  γνναΖκα?,  άΏΛ  και  ϋ'εών  άνω 
■ψνχά?  χαράσσει  κάπι  πόντον 
ϊργεται),  im  zweiten  die  Tiere  des 
Waldes  und  die  Meerbewohner 
(1274  ϋ'έλγει  δ'  ^Έρω?,  ώ  uaivo- 
μένα  κραδία  πτανό?  έψοραάστι 
χρνοοφαή?,  ψνσιν  τ  όρεσκωοιν 
σκύμνων  πελαγ/ων  &'  δσα  τε  γα 
τρέφει,   τάν  αί&όμενο?  αΧιο?  δέρ- 

κεται,  άνδρα?  τε).  Weitere  Aus- 
führungen bei  Soph.  fr.  855,  9 ff. 
εισέρχεται  μέν  (Κύπρι?)  έχϋ'ύο>ν 
πλωτώ  γένει,  χέρσον  δ*  Μνεστιν 
έν  τετρασκείεΐ  γονβ'  νωκα  δ  έν 
οίωνοίσι  τούκείνη?  πτερόν,^ν  &ηρ- 
σίν,  έν  βρυτοίσιν,  iv  d-εοΐ?  άνο). 
787.  φνξιμό?  σέ  έστιν  er  ist 
fähig,  dir  zu  entfliehen;  das  Ver- 
baladjektiv erhält  die  Rektion 
des  zugrunde  liegenden  Verbs; 
vgl.  Anhang  §  25. 

790.    αμερΙων    avS'  ρώπ  ων'. 

Das  bloße  ήυέρα  Steht  oft  da,  wo 
wir  von  einem  Tage  reden;  so 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


141 


άντιστρ. 

αν  VML  όί'/.αίων  άδίχονς 
cfgevag  7ναρασ7ΐας  έτνΐ  λώ- 
βα,  σύ  y.al  τόδε  vecy.og  αν- 
δρών ξύναιμον  έχεις  ταράξας' 
νιγ,ά  δ'  εναργής  βλεφάρων  ίμερος  εύλέγ.τρον 
ννμ(ρας,  των  μεγάλων  πάρεδρος  εν  άρχαΐς 
^εομων'  άμαχος  γάρ  έμ7ΐαίζει  Ό^εός  '^(ρροδίτα. 


795 


wird     aueolfov     άνΟ'οώτκην    (Μθγ 

wie  Ai.  399)  die  Menschen  als 
Eintagswesen  bezeichnen.  —  σέ 
γ  ε  (durch  Konjektur  hergestellt) 
nimmt  wie  häufig  im  zweiten 
Gliede  das  οέ  wieder  auf,  in 
welchem  Falle  bei  uns  das  Pro- 
nomen wenigstens  tonlos  sein 
müßte;    vgl.    Anhang-   §   76.    — 

Ό'εόν  U&V  ovSeis  Μχεί,  ftäXXov  δ 
ί'/εται  νττ  αντον\  Eros  ist  eben 
keine  so  leibhaftige  Persönlich- 
keit wie  etwa  Athene,  sondern 
bezeichnet  oft  nur  das  Verlangen 
selbst;  dieses  Schwanken  besei- 
tigen wir  scheinbar  durch  die 
Schreibung  mit  der  Majuskel. 
Ähnlich  schwankt  PindarOl.VIII 
21    bei   Themis:   tvd'a   Σώτ^ιρα 

Uios  ζενίον  πάρεδρο«  ασκείται 
0u/Uis  ^|οχ'  άνϋ'ρώπίον. 

792 f.  παρασπάς:  vom  Recht 
zum  Unrecht,  so  daß  sie  unge- 
recht werden,  dann  mit  bekann- 
ter Prolepse  'als  ungerechte';  ov 
xai  δικαίον$  δίαψοείρειζ^  ώστε 
ras  φρέναξ  αυτών  άδίκονβ  γίη- 
od-ai  (Schol.);  Vgl.  Anhang  §  9. 
—  έπί  Ιώβα:  um  dein  höhnen- 
des Spiel  damit  zu  treiben,  wie 
iTti  Ivuri  Herod.  III  14  {κατίααζ 
is  τό  ηροάατειον  έπί  Xvfirj  τόν 
βασιλέα).  —  Das  parataktische 
σύ  —  ου  entspricht  dem  "Ε  ρ  ω« 
άνίκατε  αάχαν^  ^Έρο)«  ös  —  έν- 
νν/εύει?!. 

794.  ^ivaiuov.  während  wir 
Ιννα'ψων  erwarteten ;  Vgl.  fr.  731, 
3  Τυδεύα,  άνδρ05  alua  ουγγε- 


vas  πράξα?,  έν  Άργει  ξεΐνοδ  ών 
οίκίζεται.  —  ταρ  άσσ ε  ιν  prä- 
gnant gebraucht:  durch  Verwir- 
rung hervorrufen  (Anh.  §  246,  3). 
Plat.  Rep.  567 »  τυράννφ  aei 
ανάγκη  ηόλεαον  ταοάττειν. 
Demosth.  XVIII  151  nokeiios 
7ΐρΟ£    τοϋδ    ΐ4αψισσεΖδ    ίταράγβ•η. 

795f.  ψεροδ  ist  nicht  nur  die 
Sehnsucht,  sondern  auch  der  Sehn- 
sucht weckende  Reiz;  Ξ\98  δόδ 
νυν  uoi  φιλότητα  και  ϊιιερον,  ώ 
τε  συ  ηάνταα  δάμ7>ασαι  ά&ανά- 
τον9  ήδέ  &νητοϋδ  άν&ρώπον£'^ 
er  wohnt  in  den  Augen  der  Braut. 
—  έναρχήδ  heißt  niemals  hell 
leuchtend,  sondern  entspricht 
unserm  deutschen  augen- 
scheinlich, in  die  Augen  fal- 
lend (Wecklein);  er  siegt  über 
die  &εο//οί,  die  sich  nicht  dem 
Auge  darbieten.  —  εΰλεκτρος: 
da  sie  Haimons  λέχο?  Λverden 
sollte.  Trach.  515  heißt  Aphro- 
dite selbst  ίϋλεκτροί. 

796ff.  Der  Liebreiz  ist  ein 
Beisitzer  der  erhabenen 
Satzungen,  sofern  neben  den 
sittlichen  Gesetzen  auch  die  Liebe 
auf  das  Beginnen  der  Menschen 
gewaltigen  Einfluß  übt.  πάρεδροι 
werden  von  athenischen  Beamten 
gewählt  oder  ihnen  beigegeben; 
bildlich  heißt  es  in  einer  Grab- 
schrift (Wilamowitz,  Aristoteles 
und  Athen  l  7)  ^ρξα«  "ΆΟ-ηναίοισι^ 
^ικαιοσύνην  δέ  ηάρ  εδ  ρον, 
Κάλλια,  έκτήσω^  δαίαονα  σε/ινο- 
τάτην;  viel  kühner  noch  Eur.Med. 


142 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ 


νυν  Ö '  ήδη  ^γώ  Άαύτός  -Θ^εσμών 
έ'ξω  (ρέροααι  τάδ'   όρων,  ΐσχειν  δ' 
ού'λέτι  ηηγάς  δύναμαι  δακρύων, 
τον  τΐαγγ,οίτην  öd•'  ορώ  -θ^όλαμον 
τήνδ'  !Αντίγόνην  άνντονσαν. 

ΕΠΕΙ20ΔΙ0Ν  <5 

στρ.  α' 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

Όράτ'  €μ\  ώ  γάς  πάτριας  πολΐται, 
τάν  νεάταν  όδόν 
στείχονσαν,  νέατον  δε  φέγ- 
γος λεύσσονσαν  άελίον, 


801 


803 


836  ff.  τάν  Κνπριν  χλί^ζονοη'  .  . 
τα  σοψία  π  αρ  έδ ρ  ove  ηΐμπειν 
Μρίοταβ  παντοία?  άρετΰ?  ξννεργον?. 
So  ist  der  Eros  der  πάρεδρυ5  der 
ftF'/alot  ϋ'εομοί  bei  ihrem  Walten, 
aber  freilich,  was  der  πάρεδροξ 
der  Wirklichkeit  nicht  vermöchte, 
er  siegt  über  die,  denen  er  bei- 
gegeben ist.  —  Man  wird  nicht 
fordern  dürfen,  daß  diese  υεγάίοι 
χ)'εουοί  sich  decken  mit  den  801 
i?enannten;  der  Chor  denkt  hier 
wohl  an  den  » ofios  άγραγυ?,  der 
die  Eltern  zu  ehren  gebietet;  vgl. 

zu  454.  —  μεγάΙο)ν  πάρε-δρο£  έν 
ίίρχαΐ9    oj    {η)&ατάτο)ν     φύ-ζιμο5 

ούδείξ',  ebenso  respondiert  ein 
reiner  ionicus  a  minore  mit  einem, 
dessen  zweite  Länge  aufgelöst  ist 
Bacch.  544  τβ  γίγαντ  άν-τίπαΐον 
ϋ'εοΐξ  CO  525  {ηρ)πασέ  νιν  τά§' 
a-vaßoaaas. 

801—5.  Ankündigung  des  Auf- 
tretens der  Antigone  in  Anapästen. 

801  f.  Mit  Hinblick  auf  Haimon 
sagt  der  Chor,  das  Mitleid  zwinge 
auch  ihn,  die  ϋ-εοαοί  zu  übertreten, 
sofern  er  einer  vom  König  Ver- 
urteilten Tränen   der  Teilnahme 

zollt.  —  ^^fo   φέρ  ο  μ  α  ι:   das  Bild 

stammt  von  der  Rennbahn,    wo 


scheu  ge\vordene  Pferde  aus- 
brechen. 

804.  Nach  dem  allgemeinen 
raiV  όρων  wird,  nachdem  Ϊ- 
ο%ειν  —  δακρνο)ν  eingeschoben  ist, 
nochmals  δθ-''  όρώ  mitbestimm- 
tem Objekt  wiederholt,  vgl.  έπεί 

δέδρακεν    und    δεδρακνΖαν    482  f. 

Anhang  §  212.  —  Antigone  geht 
ein  in  den  τταγκοίτηζ  Ό-άλα- 
μο?,  das  allbettende  Braut- 
gemach des  Hades,  wie  die 
Dichter  mit  einer  Ironie  des 
Schmerzes  von  solchen  zu  sagen 
pflegen,  die  unverehelicht  sterben. 
Anth.  Pal.  VII  489  Τ>μάδο8  αδε 

KOriS,  τάν  δη  πρό  γάμοιο  d^arov- 
σαν  δέξατο  Φερσεφόνα?  κνάνεο? 
&άλααο£.     Simonid.  fr.   105   ονχ 

έπιδών  νύμψεια  Ιέχη  κατέβην  τον 
Αφνκτον  Γόργιππο?  ξανί^ηδ  φερ- 
οεφόνη8  χ^άλαμον 

805.    άνύτονσαν:  Vgl.  zu  231. 

Str.  1.  Anrede  an  die  Choreuten, 
indem  Antigone  ihren  letzten 
Gang  antritt,  um  des  Acheron 
Braut  zu  Averden. 

808.  νέατον:  adverbial,  wie 
0.  C.  1550  vvv  δ'  ϊο'/ατόν  σον 
τονιιόν    άπτεται  δέμαξ.  fr.  adcsp. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


143 


y.0V7C0T    αϋϋ^ίζ'  άλλα  μ'  ό  uay- 

Άοίτας  "Λιδας  ζω  ο  αν  άγει 

τάν  ^Λχέροντος 

άχτάν,  ovd-^  νμεναίων 

έ'γκληρον,  ουτ^   e7tl  ννμίρείοις  ηώ  μέ  τις  ύμνος 

νμνησεν,  αλλ'  '  ίχέροντι  νυμφεύσω. 

ΧΟΡΟΣ 
ούχονν  κλεινή  χαΐ  έπαινον  έ'χονσ 
ές  το(5'   ajcUQxrj  χεν^ος  νεχνων, 
οντε  φ^ινάσιν  ττ.ληγείσα  νόσοις 
ούτε  ξιφέων  έτΐίγ^ειρα  λαγβΰο\  ^b-^Ap 

άλλ^  αυτόνομος  ζώσα  μόνη  δη 
θνητών  '!Αιοην  χαταβήστ]. 

άντίστρ.  α' 
ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ηχούσα  δή   λυγροτάταν  όλέσ^αι 


S10 


815 


S20 


45  ώ  κλεινόν  δμμα,  ννν  τταννστα- 
τόν  σ'  ίδών  λείηο>  φάο£  τόδε. 
814 f.  άκτάν:  Hier  wie  Piud. 
Pyth.  XI  21  Άχέροντοδ  άκτάν  τιαρ' 
ενακιον  νοη  dem  Ufer  des  Flusses 
statt  όχ&η  gebraucht.  —  Statt 
des  regelrechten  ovd-'  ύμνητήΐ' 
ν/ινφ  tritt  das  Verbum  fin.  ein; 
vgl.  Anhang  §  191.  —  Sie  unter- 
scheidet wohl  das  Geicitslied  für 
das  Brautpaar  und  das  Lied  vor 
der  Hochzeitskammer. 

Slb.  ^y κλήρο  v.  κ/^öos  das  Los, 
der  bei  der  Verlosung  der  Feld- 
flur dem  einzelnen  zufallende  An- 
teil, der  Besitz.  Die  Ehe  war 
ihr  κλήρο?  \  aber  sie  hat  diesen 
κληρο£  nicht  angetreten. 

817—22.  Der  Chor  Avendet  ge- 
rade das  zum  Tröste,  was  Anti- 
gone  eben  beklagte,  daß  sie  le- 
bendig zum  Hades  hinabgehe. 

820.  Weder  von  langwierigem 
Siechtum  betroffen  noch  des 
Lohns,  den  die  Schwerter 
zahlen,     teilhaftig    gewor- 


den, d.h.  im  Kampfe  gewaltsam 
getötet.  Wunden  und  Tod  sind 
Lohn  der  Schwerter  für  den,  wel- 
cher sich  mit  ihnen  befaßt,  vgl. 
zu  139  f.  έπίχειρα  muß  aus einem  ad- 
verbialen Ausdruck  hypostasiert 
sein,  doch  ist  ein  solcher  bisher 
nicht  nachgewiesen.  —  Sopholdes 
spielt  gewiß  auf  irgend  eine  ältere 
Dichterstellean,in  der  der  Schwert- 
tod ironisch  so  genannt  war. 

821.  avTovoftoe:  Deinem  ei- 
genen vöuos  (908)  folgend,  αντό- 
vvfoTos  (875),  αντόβονλο£  Acsch. 
Sept.  1037. 

Antistr,  1.  Das  Trostwort  des 
Chors,  Antigene  gehe  allein  von 
allen  Sterblichen  lebend  in  den 
Hades,  erweckt  in  ihr  die  Erinne- 
rung an  Niobe,  die  aufs 
jammervollste  (eigentlich  als 
eine  höchst  Trauervolle)  ähnlich 
umkam  und  fortwährend  Tränen 
ausströmt:  ihr  ganz  ähnlich,  aufs 
grauenvollste,  Averde  auch  sie 
gebettet.  Der  τάφοδ  πετραΐο£  der 
Niobe  El.  151. 


144 


ΙΟΦΟΚΛΕΟΪΣ 


τάν  Φρνγίαν  ξέναν 
Ύαντάλον  Σιπύλφ  ηρός  α- 
αρφ,  τάν  κισσός  ώς  άτενής 
ττετραία  βλάστα  δάμασεν, 
y.cci  νιν  όμβρφ  ταχομέναν, 
ώς  φάτις  ανδρών, 
ίίΐών  τ*  ονδαμά  λείπει, 


82δ 


830 


824.  τάν  Φρνγίαν  ξέναν: 
weil  Niobe,  Tochter  des  Tanta- 
Jos,  Enkelin  des  Zeus,  ausPhry- 
gien  oder  Lydien,  dem  Amphion 
in  Theben  sich  vermählt  hatte. 
—  τάν  Φρνγίαν  ξέναν  Ταν- 
τάλου: In  der  Prosa  würde  vor 
dem  Genetiv  des  Ursprungs  T«;  - 
τάλον  Avohl  τάν  wiederholt  wer- 
-den;  Sophokles  behandelt  ihn  wie 
jeden  andern  genetivus  possessi- 
vus.    Vgl.  Anhang  §  29  I. 

82 5  ff.  Ohne  Zweifel  hat  es  am 
liordabhang  des  Sipylos  eine 
Felsbildung  gegeben,  die  von 
weitem  wie  das  Bild  einer  in 
Trauer  versunkenen  Frau  aussah ; 
-das  älteste  Zeugnis  darüber  ist 
Ω  6 14  ff.  vvv  δέ  πον  {Νιόβη)  iv 
πέτρτ]θΐν,  έν  υνρεσιν  οιοπόλοισιν, 
έν  ^ιπνλψ ,  δΟί  φαοί  β'εάο)ν  iu- 
μεναι  evvas  ννμψάοη\  αϊ  τ'  άικρ 
"Αχελώιον  έρρώοαντο,  ϊν&α  lidOS 
περ  έονοα  ϋ'εών  εκ  κήδεα  πέοσει. 
Vgl.  Paus.  121,5  ταντην  ττ,ν  Νιό- 
βην  και  αντ05  εΐ8ον  άνελθ'ών  είδ 
τόν  ^Ιίηνλον  τό  ορο£'  ή  όέ  πλη- 
ΌΪον  μϊν  πέτρα  και  κρηπνόζ  έστιν 
■ονοέν  ηαρόντι  σγημα  τιαρεγόμενο? 
γνναικόε,  οντε  aXXo)S  οντε  πενϋΌύ- 
σηζ'  ει  §έ  γε  τιορρωτέρο)  γένοιο, 
δεδακρνμένην  δόξειδ  όραν  και  κα- 
τηφή γυναίκα  —  und  die  Beschrei- 
bung des  Smyrnäers  Quintus  Post- 
horn. I  293  vTiai  Σιτιύλίο  ηψόεντι, 
τ]χι  &εοι  Νιόβην  λάαν  ϋ'έσαν  ^  ^s 
in  δάκρυ  πονίν  μάλα  στνφελήξ 
κατ  αλείβεται  νχρό&ι  ηέτρηδ^  και 
οι  σνστοναχονσι  όοαΐ  ηολνηχέο£ 
Ερμου  και  κορνφαΐ  ΣιπύΙον  ηερι- 


μήκεε?,  ών  κα&ύηερΟ'εν  έχθ'ρή  αη- 
λονόμοιαιν  άει  ηεριττέπτατ^  ομί- 
χλη' ή  δέ  Τΐέλει  μέγα  &ανμα  παρ- 
εσονμένοισι  βροτοΐσιν,  οννεκ  ioi- 
κε  γνναικί  πολνοτόνφ,  rj  τ'  έπι 
λνγρφ  πένΟ'εϊ  μνρομένη  //ά/α  ,«ι- 
ρία  δάκρυα  χενει'  καΐ  τό  μέν  ά- 
τρεκέωδ  ψήδ  Μιιμεναι^  ότιττότ'  άρ 
αυτήν  τηΐόθ'εν  άΟ'ρήσεία?'  έπήν 
δέ  oi  έγγ\}ζ  ΐκηαι,  φαίνεται  αιπή- 
εσσα  πέτρη  ^Σιπύλοιό  τ  άττορρώξ. 
—  Evident  nachgewiesen  ist  die- 
ses Felsgebilde  bisher  nicht. 

826 f.  άτενής  hier  in  eigent- 
lichem Sinne:  sehr  haltend.  — 
πετραία  βλάστα:  Sophokles 
denkt  sich  also  kein  zu  Stein 
werden  von  innen  heraus,  sondern 
ein  Ringsaufschießen  des  Gestei- 
nes: sie  ist  έν  τάφω  πετοαίω 
(El.  151). 

828  ff.  Zu  δμβρω  würde  eher 

τεγγομέναν  passen  als  τακοκέναν. 

Aber  die  Vorstellung,  daß  der 
Fels,  in  dem  man  die  versteinerte 
Niobe  zu  sehen  glaubte,  vom 
Eegen  benetzt  werde,  verträgt 
sich  nicht  mit  der  Sage  vom 
ewigen  Weinen  der  zu  Stein  ge- 
wordenen Niobe,  welche  έν  τάψω 
τιετραίω  αΐέν  δακρύει  (El.  152). 
Bei     δμβρφ     τεγγομέναν    an     die 

Tränen  der  Niobe  denken  zu 
wollen,  hieße  dem  Dichter  eine 
Redeweise  aufbürden,  bei  der 
das  Mißverständnis  unvermeidlich 
war.  Somit  scheint  δμβρω  fehler- 
haft; vielleicht  ist  zu  lesen  οϊκτφ 
τακομέταν  (Nauck). 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


145 


τέγγει  d'  vtc^  όφρύσι  τταγχλαύτοίς  δειράδας'  ά  με 
δαίμων  δμοιοτάταν  κατευνάζει. 

ΧΟΡ02 
αλλά  d-εός  τοί  καΐ  Ό-εωγενής, 
ημείς  δε  βροτοί  καΐ  &νητογενεΐς, 
καίτοι  φΟ-ιμένί^  μέγ^   άχονσαι 
τοΐσι  -Θ^εοΐσι  ανγχληρα  λαχεΐν 
ζώσαν  και  εττειτα  d-ανοϋσαν. 

στρ.  β' 
ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

οΐμοι  γελώμαι.     τι  με,  προς  -Θ-εων  τνατρωων, 
ούκ  ούλομέναν  υβρίζεις, 


840 


831.  δ  €ΐρά8 'Feh'  hat  mit  δέρη 
χδείρή)  'Hals'  nichts  zu  tun,  ist 
aber  freilich  bei  Späteren  in  der 
Tat  damit  verwechselt  worden; 
und  schon  Sophokles  hat  das 
Wort  wohl  gewählt,  weil  die  Vor- 
stellung des  Menschenhalses  sich 
der  des  Felsens  assoziierte. 

834—837.  In  der  Vergleichung 
mit  Niobe  sieht  der  Chor  eine 
Überhebung,  fügt  aber  seinem 
Verweise  freundlich  hinzu,  frei- 
lich sei  es  immer  ruhmvoll,  eines 
τάφο?  ττετραΖοδ  teilhaftig  zu  wer- 
den, wie  Niobe. 

834.  &sos:  Nicht  im  strengen 
Sinne  des  Wortes;  sonst  könnte 
Elektra  ihr  dieses  Prädikat  ja 
nicht  zuteilen  wollen,  weil  sie  das 
Glück  ewigen  Schmerzes  genießt 
(El.  150  ίώ  παντλάμων  Νιόβα,  σε 
S'  ϊγωγε  vium  d'sov ,  &τ^  έν  τά- 
ψω  πετραίφ  αέαΖ,  δαχρύεΐί).    Aber 

auch  der  Heros  Eponymos  von 
Kolonos  ist  dem  Dichter  &εό5 
0.  C.  65).  —  ϋ'ειογενήδ:  Sie 
war   &εΐον  yivos  ovS    άν&ρώπων. 

835.  Über  den  Wechsel  βρο- 
τοί και  Θ'νητογενεΙ?  statt 
&νητοι  και  ϋ'νητογενεΐζ  oder  βρο- 
τοί  καΐ  βροτονενεΐδ  vgl.  ZU  70. 

836—38.  Die  willkürlich  ent- 
etellten  Worte  entziehen  sich  dem 

Sophokles  IV.  11.  Aufl. 


Verständnis  wie  der  Verbesserung. 
Nur  so  viel  scheint  unzweifelhaft, 
daß  der  Chor  sagt,  das  Los  der 
Götter  zu  teilen  sei  für  die  sterb- 
liche Antigone  ein  hoher  Ruhm. 
Der  Paroemiacus  καίτοι  φϋ-ι- 
μένα  μ  έγ  άκονσαί  ist  hier  be- 
fremdlich ;  und  wie  kann  der  Chor 
sagen,  daß  Antigone  im  Leben 
das  gleiche  Los  mit  Göttern  ge- 
habt habe?  Denn  an  polare  Aus- 
drucksweise zu  denken  verbietet 
das  Μπειτα.  Vermuthch  ist  vor- 
her eine  Zeile  ausgefallen,  zumal 
da  nach  dem  strophischen  Systeme 
(817 — 22)  hier  6  Verse  gestanden 
zu  haben  scheinen.  —  αύγκληρα 
λαχεΐν:  τον  αντον  κλήρον  (τηδ 
avTTJs  μοίραξ)  τνχεΐν. 

839  —  52.  Str.  2.  Antigone 
glaubt  sich  vom  Chor,  der  es  ihr 
zum  Ruhme  angerechnet  hat,  daß 
sie  ähnlich  wie  Niobe  sterbe  — 
während  sie  selbst  nur  das  gleich 
Grauenvolle  ins  Auge  faßte  — 
verspottet,  da  ihr  ein  solcher 
Trostgrund  nichts  gilt;  deshalb 
ruft  sie,  von  den  Menschen  ver- 
lassen, in  heftigem  Schmerz  we- 
nigstens Stadt  und  heimische  Flur 
und  Thebens  Bewohner  zu  Zeugen 
an,  wie  schmählich  sie  untergehe. 

840.  ονλόμενοδ  im  Sinne  des 
10 


146 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


αλλ'  έτΐίφαντον; 

ώ  τΐόλις,  ώ  πόλεως 

τΐολνχτή μονές  άνδρες ' 

ίώ  zJLQyicdai  χρήναι  Θήβας  τ' 

εύαρμάτον  άλσος,  εμτίας  845 

ξνμμάρτνρας  νμμ'  έτην.τωμαι, 

οία  φίλων  αχλαντος,  οίοις  νόμοις 

τΐρος  εργμα  τνμβόχωστον  έρχομαι  τάφου  τΐοταίνίον ' 

έώ  δύστανος,  850 

οντ^  εν  βροτοΐοίν  οντ^  εν  νεχροιοιν, 

μέτοίχος  ού  ζωοιν,  ού  ^ανοϋσιν. 


part.  aor.  von  οΙΙνμαι  ist  bezeugt 
(W.  Schulze,  qu.  ep.  194). 

841.  hni φαντον.  sc.  οϋααν^ 
welcher  allgemeine  Verbalbegriff 
aus  dem  Partizipium  ονίομέναν 
ergänzt  wird;  vgl.  Eur.  Med.  737 
λόχοι9  δέ  ovußas  καΐ  &ec5v  άνώ- 
μοτο?. 

843.  πολνκτήμον£5:  Das  Bei- 
wort wirkt  auf  uns  erkältend; 
doch  vgl.  ?f"81  και  §h  σοι  αντω 
μοίρα ,  ■d'sols  επιείκελ^  ^Αχιλλεν^ 
τείχρι  ϋπο  Τρώα}ν  ενη  φεν έο)ν 
άπολέσβ'αι. 

844.  κ  ρ  η  ναι:  In  griechischer 
Poesie  (wie  bei  uds  Brunnen) 
von  Quellen  gebraucht. 

845.  äloos  ht  bei  Homer  der 
einer  Gottheit  heilige  Hain;  für 
den  Bezirk,  zu  dem  eine  Heroine 
gehört,  steht  es  Ei.  5,  wo  Argos 
τη5  οέστροπληγοζ  äloos  ^Ινάχον 
κόρηζ  heißt;  so  nennt  Antigone 
hier  das  Land,  in  dem  sie  ge- 
boren ist,  Θήβηε  εναρμάτον  äloos. 
—  Thebe  ist  die  Göttin  wie  in 
V.  149.  —  ϊμπαζ  doch,  weil  die 
Menschen  ihr  das  Zeugnis  wei- 
gern. 

846.  Ich  schaffe  mir  euch 

als    Zeugen,    d.  h.   Ιπιμαρτύρο- 

μαι  νμάξ.  —  Die  äolische  Form 
νμίΐε  (auch  bei  Aesch.  Eum.  610) 
ist  aus  Homer  beibehalten.  Vgl. 
den  Dativ  ϋμμι  0.  C.  247. 


848.  οία  {Ινγροτάτα  823)  wird 
durch  ψ il ων  äxXavTos  genauer 
erklärt,  wie  Hom.  ο  los  ixezvos 
δε/.νό5  άνηρ.  Nicht  ganz  logisch 
korrekt  wird  nun  äxXavros  nach 
Analogie  der  Adjektiva  des  An- 
teils mit  dem  Genetiv  φίλων  ver- 
bunden wie  Ai.  910  άψαρκτοζ  φί- 
λων (Anhang  §  42). 

849.  §ργμα  τνμ βόγ^ίοστον: 
das  mit  einem  Hügel  beschüttete 
Gefängnis.  Mit  Βργμα,  Umzäu- 
nung, περίφαργμα,  vgl.  unten  886 
τνμβω  περιπτύ^αντεζ.  —  ποται• 
ν  ίο  ν:  Das  dorische  und  ionische 
Wort  heißt  sonst  frisch,  hier 
neu  im  Sinne  von  unerhört 
wie   Aesch.  Prom.  102   ουδέ  μοι 

ηοταίνιον  πημ''  ονδέν  ήζεΐ.     Das 

Wort  wird  für  die  attischen  Dich- 
ter selbst  eine  Glosse  gewesen 
sein.  Vgl.  Schol.  π οταινίον 
^στι  μ^ν η ροοφάτον'  •Θ'έλει  δέ  εί- 
πεΖν  καινον  και  παρεξηλλαγμένον 
und  Kugler,  De  Sophoclis  quae 
Oocantur  abusionibus  19. 

851.  Diese  Worte  streiten  mit 
dem  Metrum  der  Antistrophe, 
und  βροτοίε  bildet  zu  νεκροί^ 
keinen  richtigen  Gegensatz.  Dem 
Sinn  und  dem  Metrum  genügt 
der  für  851  von  Gleditsch  vor- 
geschlagene BesseiTingsversuch 
βροτών,   ουδέ  νεκοό?  νεκοοΐοιν. 

852.  Vgl.  Eur.  Suppl.  968  οϋτ' 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


147 


ΧΟΡΟΣ 

TtQoßäo'  έττ    βοχατον  d-ράσονς 
νχρηλόν  ές  ^ίχας  ßad-gov 
τΐροσέττεσες,  ώ  τέκνον,  ττολύν' 
τΐατρφον  δ '  έχτίνεις  τιν^  äd-Xov. 

αντιστρ.  β' 
ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

έψανσας  άλγεινοτάτας  έμοί  μέριμνας, 
πατρός  τρίττόλιοτον  οΐτον 


8δδ 


έν  ψϋΊμένοΐξ  οντ  έν  ζωσιν  κρι- 
νομένα^     %ωρΐ9     δη     τίνα     τώνδ^ 

ϊχονσα  μοΐραν  —  was  aber  dort 
im  uneigentlichen  Sinne  stellt; 
denn  so  klagen  die  Mütter  der 
gefallenen  Argeier. 

853.  Der  Chor  ist  ungehalten, 
daß  Antigene  die  Quelle  ihres 
Mißgeschicks  verschweigt.  Da- 
her führt  er  ihr  zu  Gemüt,  daß 
sie  sich  gegen  Dike  vergangen 
habe,  d.  h.  gegen  die  Göttin, 
welche  darüber  wacht,  daß  durch 
Gehorsam  gegen  die  Obrigkeit 
Recht  und  Ordnung  im  Staate 
bestehe:  vgl.  873 f.  Um  die  Rüge 
zu  mildern,  fügt  er  auch  hier  bei, 
Antigone  sei  nicht  ganz  verant- 
wortlich, da  sie  ein  vom  Vater 
ererbtes  Unheil  erdulde.  —  Vor- 

feschritten  auf  den  Gipfel 
es  Trotzes  bist  du  an  dem 
Thron  der  Dike  zu  Fall  ge- 
kommen, ein  Ausdruck,  den 
der  Chor  deshalb  wählt,  weil  Ant. 
451  sich  auf  Seite  der  Dike  ge- 
stellt hatte.  Aesch.  Agam.  369 
λαχτίσαντι  ιιέγαν  ^ixas  ßoi.uov. 
Sum.  531  ßotuov  αΐδεσαί  zJixas, 
μηδέ  viv  χέρδο?  ίδών  ά&έω  πόδι 
λάξ  άτίστι?.  Die  Habsüchtigen 
οΰ  φυλάσσονται  σβμνά  ο'έμε&λα 
^ίχηί  Solon  fr.  2,  14.  Statt  des 
schwerlich  möglichen  ηολύ  oder 
πολύν  ist  vielleicht  ποδί  zu  schrei- 
ben —  nicht  ηοδοΐν,  da  man  doch 
wohl  nur  mit  einem  Fuße  anstößt 


—  wenn  nämlich  ηροσέπεσεξ  so- 
viel wie  προύέπταισας  bedeuten 
kann. 

856.  έκτίνεις:  abbüßend  er- 
duldest du.  —  α&λον:  laborem, 
Leid,  wie  Phil.  508  ο^χτιρ\  άναξ' 
ηολ.λ.ών  ^λε^εν  δνσοίστων  πόνων 
ά&λα.  —  So  bewährt  sich  an  An- 
tigone das  &τα5  ουδέν  ελλείπει 
γενεάς  έπι  πλ.ηθΌδ  §ρπον. 

Antistr.  2.  Die  letzten  Worte 
des  Chors  wecken  in  Antigone 
die  Erinnerung  an  das  unselige 
Geschick  des  Vaters,  der  Mutter 
und  des  Bruders,  um  dessent- 
willen  sie  untergehe. 

857ff.  Da  berührtest  du 
den  mir  seh  merz  liebsten  Ge- 
danken, des  Vaters  vielbe- 
rufnes Los  und  unser  ge- 
samtes, das  den  erlauchten 
Labdakiden  bestimmte  Ge- 
schick. Sophokles  hat,  wenn 
^ψαυσαδ  richtig  ist,  neben  dem 
von  ϊχραυσαξ  abhängigen  Genetiv 
μερίμναβ  noch  in  freierer  Kon- 
struktion  den   Akkusativ    οΙτον 

hinzugefügt,  da  Μχραυσαζ  μερίμνα? 
den  ohos  πατρόδ  trifft.  —  τρι- 
πόλιστον:  άναπολ.είν  ist  das 
wiederholte  Umpflügen  der  Bra- 
che; das  wird  metaphorisch  ver- 
wandt vom  Reden  (Phil.^  1238 
δΐ8  ταύτα  βούλ.ει  και  τρ/£  //'  άνα- 
ποΧεϊν  Μπη;)  wie  vom  Singen 
Pind.  Pyth.  VI  1  ή  γάρ  έλικώπ,- 
δο£  ΐΑψροδίτα?  άρουραν  ή  Χαρί- 
10* 


148 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


τον  τε  τΐρόπαντος 

άμετέρον  τΰότμου  860 

χλεινοΐς  Λαβδαν-ίδαισιν. 

ίώ  7ν<χτρφαι  λέκτρων  αται 

γ,Οίμήματά  τ'  αύτογέννητ^ 

εμφ  ττατρί  όυσμόρον  ματρός,  865 

οίων  εγώ  ττοΌ-'  ά  ταλαί(ρρων  εφνν' 

ττρός  ους  αραιός  άγαμος  ad'   εγώ  μέτοΓΑος  έρχομαι. 

ίώ  δνϋτΐότμων, 

Τ-αοίγνητε,  γάμων  χνρήσας,  870 

Ό-ανών  έτ^   οϋοαν  κατήναρές  με. 

ΧΟΡΟΣ 

οέβειν  μεν  ευσέβεια  τις, 


των  άναποΧίζοαεν).  Bei  τριπό- 
liaros  ist  natürlich  nicht  an  τρίπο- 
los  zu  denken  —  die  Brache  wird 
wirklich  dreimal  gepflügt  —  son- 
dern die  Dreiheit  steht  im  Sinne 
der  Vielheit  überhaupt  wie  in 
ιρισά&λιοζ,  τρισκατάρατοδ,  beson- 
ders ähnlich  Θ  488  l4%atozs  ά- 
απασίη  τρίλΙιστο9  Ιηήλνδ'ε  νύξ. 
So  nennt  sie  den  Untergang  des 
Odipus,  weil  sein  Leid  näs  ns 
^Ελλήνων  &ρο£Ζ  (Ο.  C.  597).  —  Den 

DsLtivuSxl^cvoZS  ÄaßSax^Snt- 

ocv  will  man  damit  entschuldigen, 
daß  άΜετέρον  SO  Viel  sei  als  ό 
πεοών  ήιιΖν  πότμο?.  Vielmehr 
ist  der  uns  vorliegende  Text  feh- 
lerhaft, und  zwar  scheint  άμετέ- 
ρον unrichtig. 

^  863  ff.  Von  zwei  Seiten  her 
sieht  sie  die  blutschänderische 
Ehe  an:  sie  nennt  sie  das  väter- 
liche Eheunglück  und  die 
Umarmungen  der  unglück- 
lichen Mutter  mit  dem  Vater 
von  ihr  selbst  geboren,  δ,ται 
und  κοψήματα  sind  als  Vokative 
zu  fassen;  daraus  folgert  sie  mit 
dem  Ausruf:  von  was  für  Eltern 
wurde  ich  geboren  1  —  Noch  stär- 
ker malt  Odipus  selbst  das  Wider- 
natürliche   der   Verbindung   aus 


1403    ώ  yaxioi,  γάμοι  ^  έφν- 
ήμαζ,    και    φντενσαντεδ  ττά- 


Ο.  R 

aad"^ 

λιν   άνεΖτε    ταντόν    σπέρμα  κάηε- 

δείξατε  ηατέραδ  αδελφού«  παζδαδ 

αίμ      έμφύλιον ^    νύμφαζ    γνναΖκα« 

ίίητέραζ   τε,    χώπόσα    αισχιστ^  έν 

άνΟ'ρώποισιν  έργα  γίγνεται. 

868.  άραΧο?:  fluchbeladen 
wie  O.E.  644,  nicht  fluchbrin- 
gend wie  Tr.  1201.  —  Das  Ad- 
jektiv ist  zweiendig  gebraucht 
wie  &νραΖο5  Trach.  533. 

869 ff.  yafirov:  mit  der  Toch- 
ter des  Adrast,  ohne  welche  Ver- 
mählung der  Kriegszug  nicht  zu- 
stande gekommen  wäre. 

871.    κατήναρ  ε£:    έναίρω  ich 

beraube  der  Rüstung  ist  bei 
den  Tragikern  durchaus  zu  einem 
Synonymum  von  άποκτείνο)  ge- 
worden. —  Das  Oxymoron  ι9•α- 
νών  κατήναρεξ  ist  in  der  Tra- 
gödie überaus  häufig;  vgl.  El. 
808  <Sff  μ*  απώλεσα?  Ο'ανών.  Ai. 
1027  εμελ^λ.έ  σ  Εκτο?ρ  και  &ανών 
άποφ&ίσειν.  Trach.  1168  ζώντά 
μ"   εκτεινεν  ■Θ'ανών. 

872  ff.  Schol.  οί  τον  χορον  το 
μ^ν  Μργον  τή?  παιδόβ  έπαινονσιν, 
ον  μην  Ο'αρσονσιν  και  την  γνώ- 
μην    τον    βασύέο>ξ   διελ.έγχειν    eifS 

αιοχ&ηράν.     An  die  Erwähnung 


Ι 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


149 


γ.ράτος  ö\  δτφ  κράτος  μέλει,  ^ 

παραβατόν  ονδαμά  ττέλει' 

σε  (J'  αντόγνωτος  ώλεσ'  οργά. 


875 


έ7τ(^δ. 
ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

άχλαντος,  άφί?.ος,  αννμέναως  ταλαίφρων  άγομαι  τάνδ^ 

έτοίμαν  όδόν. 
ούγ,έτι  μοι  τόδε  λαμπάδος  Ιερόν  όμμα 
-Θ-έμις  όράν  ταλαίνα'  8 

τον  ό'  έμόν  πότμον  άδάχρντον  ούδεΙς  φίλων  στενάζει. 

ΚΡΕΩΝ 

άρ'  ϊστ\  άοιδάς  χαι  γόους  7νρό  τον  χ^ανεΐν 


des  Polyneikes  anknüpfend,  räumt 
der  Chor  ein,  die  jenem  bezeugte 
Verehrung  sei  allerdings  in  ge- 
wissem Sinne  ein  Akt  der  Fröm- 
migkeit {fvoaßeia  Tis),  aber  Macht- 
gebot des  mit  Macht  Betrauten 
sei  unüberschreitbar;  da  Antigone 
aus  freiem  Entschluß  gehandelt, 
so  habe  sie  die  Strafe  seitens  der 
Obrigkeit,  gegen  die  sie  gefehlt, 
sich  selbst  zuzuschreiben. 

873 ff.  δτφ  κ(>άτο8  μέλει  er- 
setzt einen  Genetiv  τον  κρατούν- 
τος', vgl.  zu  35.  —  μέλει  ist  nach 
homerischer  Weise  gebraucht :  Λver 
für  etwas  zu  sorgen  hat,  hat  ge- 
wissermaßen ein  Eigentumsrecht 
daran;  so  μΰθΌδ  {πόλεμο«,  ηομηή, 
τόξον)  δ'  άνδρεσοι  μελήοει.  — 
παραβατόν  ovSaua  πέλει: 
ονΟαμώξ  ^στι  ηαραβαΐνειν. —  αν- 
ToyvfoTos  οργά:  für  sich  be- 
schließendes Trachten. 

Epodos.  Rückkehr  zu  den- 
selben Klagen,  mit  denen  Anti- 
gene oben  806  ff.  begonnen  hatte. 

876.  άκλαντο5  άφιλο«  άνν- 
μέναιοε:  Triaden  von  Adjek- 
tiven, welche  durch  Wiederholung 
des  negativen  Präfixes  allitte- 
rieren,  sind  seit  /  63  άφρήτωρ, 
άδ'έμιοτος^  άνέατιοζ  beliebt;  wir 


finden  sie  bei  Sophokles  nicht 
nur  an  lyrischen  Stellen;  vgl.  1070, 
V.  d.  Brelie,  Dictione  trimembri 
quotnodo  poetae  Graeci  usisintli. 

878.  έτοίμαν:  in  dem  grie- 
chischen Worte  braucht  nicht  wie 
in  unserem  'bereit'  der  Begriff 
des  Erwünschten  zu  liegen ;  ^'  96 
αντίκα  γάρ  το  ι  έπειτα  μεϋ"^  "Εκ- 
τορα  πότμο8  έτοϊμο£. 

879.  λαμπάδοδί  ηλίου,  was 
Ion  1467  άελ,ίον  ^'  άναβλέπει  λαμ- 
πάαιν  ausgesprochen,  hier  durch 
τό8ε  und  eine  Gebärde  ersetzt  ist. 

881  f.  Besonders  schmerzlich  ist 
es  für  Antigone,  daß  kein  Be- 
freundeter (denn  vom  Chor  sieht 
sie  sich  verkannt)  ihr  die  Toton- 
klage  anstimmt  Dagegen  heißt 
es  von  Ödipus  0.  C.  1704  ίηραξεν 
οίον  ή&ελεν,  weil  er  ov  τΐένϋΌξ 
ϊλιπ''  άκλαντον.  Antigonen  ist 
versagt,  was  Solen  fr.  19  sich 
wünscht:  μηδέ  μοι  άκλανστοε  d-a- 
vaTos  μόλοι,  άλ)Λ  φίλοιοι  καλλ.εί- 
ποιμι  Ό'ανών  άλ^γεα  και  οτοναγάξ. 

—  άδάκρντον:  als  Folge  des 
ουδείς  φίλων  στενάζει  antizipiert, 
vgl.  791.    Anhang  §  9. 

883.  Kreon,  auf  die  Diener  los- 
gehend, heißt  Antigone  rasch  ab- 
führen. 


150 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ώ^  οϊ)ό'  άν  εΙς  ηαύοαιτ    dv,  ει  χρείη  ?^γειν , 
ονκ  άξε^'   ώς  τάχιστα;  χαΐ  κατηρεφεΐ 
τύμβφ  τνεριτίτύξαντες,  ώς  εΐρηχ^   εγώ, 
αφετε  μόνην  έρημον,  εϊτε  χρτ^   ^ανεΐν 
εϊτ^  έν  τοιαύττ]  ζώσα  ννμφενειν  στέγτ]' 
ήμεΐς  γαρ  άγνοΙ  τοντνΐ  τήνδε  τήν  χόρην' 
μετοίγΛας  (5'   οϋν  της  άνω  στερήσεταί. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ώ  τύμβος,  ώ  ννμφεΐον,  ώ  χατασγΜίρής 
οΐχησις  αείφρονρος,  οΐ  πορεύομαι 
προς  τους  έμαντής,  ών  αριθμόν  έν  νεχροΐς 
πλείστον  δέδεχται  Φερσέορασσ^  όλωλότων' 


885 


890 


884.  Um  die  überlieferte  Les- 
art zu  retten,  erklärt  man:  αρ' 

ιστέ  ώδ,  ai  %ρείη  λέγειν  aocSas  και 
yoovs,  ον§  &ν  eis  τταύσαιτο  (λέ- 
γων);  Wenn  die  Stellung  wirk- 
lich erträglich  wäre,  so  würde 
doch  λέγειν  kein  passendes  Ver- 
bum  zu  aoio'as  und  γόονδ  sein. 
Was  die  Worte  εΐ  χρείη  λέγειν  be- 
deuten, zeigt  wohl  0.  C.  268  έπει 
τά  /'  έργα  μον  πεπονΌ'ότ  εστί 
μαύ.ον  ή  δεδ'ρακότα  —  ει  σοι  τά 
μητρόδ  και  πατρόξ  χρείη  λέγειν, 
si  fas  Sit  dicere\  dann  muß  das 
Vorhergehende  korrupt  sein ;  viel- 
leicht ist  es  lückenhaft. 

885.  και  schließt  sich  so  an,  als 
ob  άγάγετε  vorherginge.  —  κατη- 
ρεφεΐ:  die  Grabkammer  (Einl. 
S.  35  ff.)  ist  in  besonderem  Sinne 
κατηρεφήδ,  nicht  nur  mit  einem 
Dache  bedeckt,  sondern  von  oben 
bis  zum  Grunde  hin  sich  wöl- 
bend. 

886.  7ΐεριπτν^αντε£'.  ττερι- 
ψάρξα.ντε£.  Eigentlich  ist  der  τύμ- 
ßos  ein  περιπτύσσων. 

887.  %ρ^•.  eine  der  seltenen 
Formen  des  Aktivums  vom  Stam- 
me γ^ρα  in  der  Bedeutung  γ,ρτιζω. 

888.  ννμφεύειν:  τνμβενειν  ist 

Überliefert,  und  dies  könnte  an 
sich  so  gut  bedeuten  *in  einem 


Grabe  hausen'  wie  ψωλεύω  'in 
einem  φωλεός  leben';  aber  es  ist 
kaum  glaublich,  daß  an  dieser 
einen  Stelle  das  Verbum  intran- 
sitiv sein  sollte;  also  ist  wohl  an- 
zunehmen, daß  Kreon  seinen  Hohn 
von  654  etwas  anders  gewendet 
wiederholt:  sie  mag  ja  νύμφη 
sein,  nur  in  der  Grabkammer. 

889.  τονηΐ  τήνδε  τήν  κό- 
ρη ν:  m  bezug  auf  das,  was  gegen 
dies  Mädchen  gerichtet  ist. 

890.  i'  o^v  beweist,  daß  Kreon 
sich  hier  noch  keineswegs  un- 
sicher fühlt ;  er  macht  ein  höhni- 
sches Zugeständnis :  aber  aller- 
dings der  Lebensgemeinschaft 
auf  der  Oberwelt  geht  sie  ver- 
lustig. —  μ ετοικίαε:  ^ννοικία?. 

891  ff.  Antigone  führt  in  dieser 
Abschiedsrede  die  meisten  der  im 
Kommos  lyrisch  ausgesprochenen 
Gedanken  weiter  aus ;  ähnlich  Ai. 
201—230.  El.  68—309;  vgl.  Fau- 
ner, Lyrische  Partien  der  griech. 
Tragödie  in  lamben  wieder  auf- 
genommen.   Diss.  Erl.  1912. 

8ßl.  ώ  ννμφεΐον:  sic  nimmt 
Kreons  ννμφεύειν  auf. 

893 f.  άρι&μόν  πλείστον  δέ- 
δ έκτα  ι:  ΣΓολ.νδέκτηε  und  Πολ,ν- 
δέγμων  heißt  Hadcs  im  Demeter- 


ι 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ  151 

ών  λοισ&ία  'γώ  ζαΐ  χόχιστα  δή  μαχρφ  895 

ν.άτείμι,  τΐρίν  μοι  μοιραν  έξήχειν  βίον. 

έλ&οϋσα  μέντοι  κάρτ'  έν  έλτνίσιν  τρέφω 

φίλη  μεν  ήξειν  7ΐατρί,  προσφιλής  δε  σοι, 

μητερ^  φίλη  δε  σοι,  ν,ασίγνητον  χάρα' 

έτΐεΐ  -Θ-ανόντας  αντόχειρ  υμάς  εγώ  900 

έλουσα  χάχόσμησα  ΥΜτίίτυμβίονς 

χοάς  έ'δωχα'  νυν  δε,  Πολύνειχες,  το  σον 

δέμας  ττεριστέλλουσα  τοιάδ'  άρνυμαί, 

καίτοι  σ'  εγώ  'τίμησα  τοις  φρονοϋσιν  εϋ, 

ού  γαρ  ποτ^  οϋτ'  αν,  ει  τέκν\  ών  μήτηρ  έ'φυν,  90δ 

οϋτ'  ει  τνόσις  μοι  κατ-θ-ανών  έτήγ,ετο, 


hymnus  ν.  9  und  17  (W.  Schmid, 
ΡΜΙθ1.1Χ.Π.1).  —  Φεροέφασοα: 
Diese  Form  des  Namens  (neu- 
attisch Φερρέφαττα)  ist  durch 
Rückwirkung  der  Aspiration  aus 
Περσέφαοοα  entstanden,  wie  auch 

nob&OL  Περσεφόνη  Φεραεψόνη  steht. 

895.  Xocad'ia:  vgl.  940 f.  — 
κάκιστα  δή  ^  α  κ  ()  ω  weil  schuld- 
los, in  frischer  Jugend  und  le- 
bendig begraben.  Anders  Is- 
mene  59. 

896.  Bevor  mir  der  mir  be- 
schiedene  Teil  (μοίρα)  des  Le- 
bens   zu    Ende    gekommen   ist 

(έ^ήκειν). 

897.  έν  έΧπΙσιν  τρέφω 
ήξειν:  unter  den  Hoffnungen, 
die  ich  'nähre',  ist  die  Hoff- 
nung, daß  ich  kommen  werde  .  . 
τρέφειν  braucht  Sophokles  häufig 
als  schmuckvollen  Ersatz  für  $%ειν 

{ενεττίφοροδ  ό  ^οφοκλη£  είζ  τό 
τρέφω  άντι  τον  ^χω  Schol.), 
SO  φόβον,  δεϊίΐα  τρέφειν  Trach.  28, 
106. 

898.  προσφιΐήΰ:  Selbst  ein 
anaphorisch  verwendeter  Begriff 
wird  oft  in  der  Tragödie  durch 
wechselnde  Synonyme  ausge- 
drückt, die  zunächst  die  Vorstel- 
lung wecken,  daß  der  Begriff 
selbst  sich  wandle.  Vgl.  Anhang 


§  218  ΠΙ.  —  Dreigliedrige  Ana- 
phora (vgl.  891,  1319)  ist  bei 
Sophokles  häufig;  vgl.  v.  d.  Brelie 
a.  a.  0.  30. 

900f.  &ανόντα8  vuäs  Μλονσα 
κάκόσμησα:  Diese  Dienste  lei- 
sten 0.  C.  1602  Ismene  und  Au- 
tigone  dem  lebenden  Vater,  be- 
vor er  entrückt  wird:  λοντροζε 
τέ  VLV  έσ&ήτί  r'  έξήσκησαν,  ry 
vofi/ζεται. 

904ff.  Vgl.  Einl.  S.  37ff. 

904.  εϋ  kann  nicht  zu  φρο- 
νοϋσιν gehören;  denn  das  Fol- 
gende begründet  die  Behauptung 
'ich  habe  recht  daran  getan,  dich 
zu  ehren',  εϋ  Ιποίησα  τΐαήσασά  σε. 
Dafür  dürfte  εϋ  έτίμησά  σε  Stehen 
können;  vgl.  Eur.  Suppl.  641  εϋ 
.  .  νόστον  άγγέλλειδ  σέδ'εν  την  r' 
άμφί  Θησέως  βάξιν  'du  tust  WOhl 

daran  zu  melden'. 

905.  Μφνν:  gewesen  wäre. 

906.  έτήκετο:  sie  denkt  an 
den  Zustand,  in  dem  die  Leiche 
des  Polyneikes  sich  befand:  410 
μνδών  σώμα\  Vgl.  1007  έπΙ 
σποδφ  μνδώσα  κηκίδ  μηρίων 
έτήκετο.  Der  Tod  ist  gar  nichts 
so  Schlimmes:  τί  γάρ  ^ανμαστόν, 
εΐ  τό  τμητόν  τέτμηταί,  ει  τό 
τηκτόν  τέτηκται,  εΐ  τό  καν- 
τόν  κέκανται,   ει  τό    φΟ'αρτόν   Ι"- 


152 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ßi(^  πολιτών  τόνδ^   αν  ^ρόμην  7tovov. 

τίνος  νόμον  όή  ταντα  ηρός  χάριν  λέγω; 

τΐόσις  μέν  αν  μοι  χατ^-ανόντος  άλλος  ήν^ 

ΥΜΪ  τταΐς  —  άττ^  άλλον  φωτός,  ει  τοϋδ '  ήμπλακον,  —  910 

μητρός  (5'  εν  "AlÖov  υμϊ  πατρός  ν.ετίεν&ότοιν 

ουχ  έ'στ^  αδελφός  δστις  αν  βλαστοί  ποτέ. 

τοιαδε  μέντοι  ο'  έχπροτιμήσασ^  έγώ 

νόμφ  Κρέοντι  ταντ^  έδοξ^  άμαρτάνειν 

γ.αΐ  δεινά  τολμάν,  ώ  ν.ασίγνητον  γ.όρα.  915 

γ.αΐ  νυν  άγει  με  δια  γοερών  οϋτω  λαβών 


φϋ'αρταΐ]  [Plut.]  cons.  ad  Αρ.  10. 
Offenbar  liegt  ein  schmuckvoller 
Ersatz  für  ίαήπετο  vor;  das  ist 
echt  sophokleische  Weise. 

907.  ßiq  π  ο  ^vi  τ  ö)?^: 'Antigene 
hat  allerdings  509  und  sonst  aus- 
gesprochen, daß  die  Bürger  im 
Herzen  auf  ihrer  Seite  stehen. 
Jetzt  aber,  da  sich  alles  dem 
Machtbefehl  beugt,  da  sie  schon 
oben  otuoi  yeXämai  gerufen  und 
sich  als  äxXavros  άψιλοξ  bezeich- 
net hat,  ist  βία  πολιτών  durchaus 
nicht  auffallend'  (Wolff-Beiler- 
mann).  Sie  erkennt  eben  nun  an, 
was  Ismene  79  über  die  Geltung 
des  Edikts  gesagt  hatte. 

908.  Die  Selbstfrage  ist  aller- 
dings nicht  mit  921  zu  vergleichen, 
wo  nur  ein  negativer  Behaup- 
tungssatz im  Affekt  rhetorisch 
umgeformt  ist,  sondern  es  ist  zu- 
zugeben, daß  sie  nur  auf  die 
Begründung  der  paradoxen  Be- 
hauptung spannen  soll;  aber  daß 
der  Dichter  seiner  Heldin  hier 
einen  'dialektischen  Kalkül'  in  den 
Mund  legt,  ist  auch  durch  keine 
Erklärungskünste  zu  bestreiten. 
—  rivos  νόμον  ηρόδ  γ^άριν: 
welchem  Prinzip  zuliebe?  würden 
wir  in  Prosa  sagen.  So  braucht 
von  seinen  Kegierungsgrund- 
sätzen  Kreon  191  das  Wort; 
Antigone  stellt  ihr  Prinzip  (daß 
man     um     eines    unersetzhchen 


Gutes  willen  das  Höchste  wagen 
muß)  nicht  in  abstracto  auf,  son- 
dern wendet  es  gleich  in  con- 
creto an. 

909.  κατ&ανόντοδ:  sc.  τον 
άνό'ρΟ£;  es  gibt  keinen  Genetiv 
von  noois.  ΊΙ  etait  facile  d'ecrire 
άνδρΟ£  jukv  äv  μοι  κατϋανόντοξ 
ά/.λο£  ην,  mais  le  poete  voulait 
mettre  en  relief  les  trois  nomina- 
tifs  paralleles  πόσΐ9,  nats,  άδεί- 
ψόδ.*  Weil,  Etudes  sur  Vantiquite 
grecque  250. 

910.  Und  ein  Kind  —  entweder 
von  demselben  Gatten  oder,  wenn 
dieser  tot  wäre,  von  einem  andern 
Manne.  —  τοϋδ  ε:  des  seit  906 
angenommenen. 

912.  ovx  £στ'  άδελφόδ  δοτΐ8 
=  ονόεΐ£  άδείφόξ.  Aber  die  Rede 
gewinnt  sehr,  wenn  wir  mit  Weil 
ΟΣΤΙΣ  als  ws  ris  deuten. 

918.  έχηροτ  ιμήσασ  a'.  έατι- 
μάω  (El,  64)  und  προτίίΐάο)  sind 
kombiniert  wie  εκκρίνω  und  προ- 
κρίνω in  έκπροκρίνω.  —  η  ρ  ο-'. 
vor  Gemahl  und  Sohn. 

916.     Β ca    χερών:     διά    %ειρ05 

halte  ich,  was  ich  mit  der  Hand 
nur  umspanne,  so  daß  es  durch 
die  Hand  oder  den  Arm  hindurch- 
geht (vgl.  V.  1258).  Eigentlich 
sind  es  die  Diener,  welche  Anti- 
gone δίά  χερών  λαβόντε£  άγονσιν, 
aber    sie    sind    ja   nur    Kreons 


I 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


153 


αλεκτρον,  άννμέναιον,  οντε  τον  γάμον 
μέρος  λαχοϋσαν  οντε  τταιδείον  τροφής, 
αλλ'   c5(5'  έρημος  τΐρός  ψίλων  ή  δνσμορος 
ζώσ^  εις  θανόντων  έρχομαι  ΥΜτασχαφάς' 
ττοίαν  τταρεξελΟοΰσα  δαιμόνων  δίχην; 
τι  χρή  με  τήν  δνστηνον  ές  -θ-εονς  έτι 
βλέττειν;  τίν'   αύδαν  ξνμμάχων;  έπεί  γε  δη 
τήν  δνσσέβειαν  εύσεβονσ'  έχτησάμην. 
αλλ'  εΐ  μέν  οϋν  τάδ'  εστίν  εν  ^^εοΐς  γ,αλά, 
τΐα^^όντες  αν  ξνγγνοΐμεν  ήμαρτηχότες' 


92δ 


'Werkzeuge:  er  selbst  sagt  avros 
r*  ^δησα  καΐ  ηαρών  έγ,λνσομαι. 

917f.  'irgendeiner  Vermäh- 
lung teilhaftig  werden'  klingt  uns 
befremdlich;   genau   so   El.   869 

AxeQ  %uäv  γερών  χέχενΌ'εν,  οντε 
τον  τάψον  avriaaas  οντε  γόο)ν 
παρ^  -ημών.  —  Sehr  fein  hat  man 
vermutet,  Sophokles  habe  uns 
durch  diese  Worte  daran  erinnern 
wollen,  daß  Antigone  905  f.  von 
Verhältnissen  rede,  die  sie  nicht 
kenne  und  deshalb  falsch  beur- 
teile. 

920.  ϋ'ανόντων  κατάσκα- 
ψα s:  wie  χύμβον  τάψροξ  Eur. 
Ale.  898,  fossa  sepulcri. 

921.  Die  Frage  bezieht  sich 
auf  den  oben  853  f.  der  Antigone 
gemachten  Vorwurf. 

922.  Diese  Frage  ist  von  ganz 
anderer  Art  als  die  vorige.  Sie 
verbessert  sich:  Was  nützt  es, 
daß  ich  mich  frage,  welches 
Göttergebot  ich  übertreten  habe  ? 
Ob  Sophokles  diesen  Übergang 
nicht  durch  ein  extra  versum 
stehendes  γεν  erleichterte? 

923.  r/»»'      avSäv     {χρή     με) 

ξνμμάχων;  nicht  von  Helfern 
an  sich,  nur  von  den  Göttern 
kann  im  Zusammenhange  die 
Rede  sein.  Die  Überlieferung 
würde  dieser  Forderung  ent- 
sprechen, wenn  sich  nachweisen 
ließe,  daß  es  &εοΐ  ξύ  μ  μ  αχοί  sowie 


■9•εοΙ  σο)τήριοι  gegeben  hätte; 
sonst  würde  man  ξνμμαχείν 
schreiben  müssen :  'Wen  (von  den 
Göttern  soll  ich)  anrufen,  daß  er 
mir  Bundesgenosse  sei'.  —  έπεί 
γ  ε  8  ή:  So  muß  ich  fragen,  denn 
ich  habe  ja  .  .  . 

924.  τήν  δνσσέ βειαν:  den 
Vorwurf  der  δνσσέβεια;  so  εύσέ- 
βειαν  φέρεσ&αι  den  Ruhm  der 
ευσέβεια  davontragen :  Anhang 
§  203. 

925 f.  'Doch  gilt  dies  wirklich 
bei  den  Göttern  (Iv  Ο-εοτς  wie 
459)  für  beifallswert  (daß  meine 
fromme  Tat  als  gottlos  betrachtet 
wird),  so  werde  ich  wohl  durch 
mein  Leiden  zu  dem  Bewußtsein 
gelangen,  daß  ich  gefehlt  habe', 
d.  h.  habe  ich  geirrt,  so  werde 
ich  wohl  im  Hades  diesen  meinen 
IrJtum  erkennen,  indem  ich  ihn 
abbüße.  Sie  spielt  an  auf  die 
sprichwörtliche  Zusammenstellung 
von  παΟ'εϊν  und  μα&εΐν.  —  ανγ- 
γιγν  ώσχω  ή  μ  αρτηχ  oevevhdXt 
sich  zu  αύνοιδα  ήμαρτηκώβ  wie 
etwa  κτώμαί  ZU  κέκτημαι.  Vgl. 
960  έπέγνω  μανίαιζ  χραύων  τόν 
d-έον.  An  die  Bedeutung  ver- 
zeihen zu  denken,  verbieten  die 
Gesetze  der  Grammatik.  —  Da 
Antigone  von  sich  im  Plural  re- 
det, so  kann  sie  nur  die  masku- 
linischen Formen  πα&όντεβ  und 
ήμαρτηκότεδ  gebrauchen. 


154 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ει  (5*   οϊο^  άμαρτάνονσι  —  μή  ττλείω  κακά 
πάν^οιεν  ή  υμΙ  δρωσιν  έχδίν.ως  έμέ. 

ΧΟΡΟΣ 
έτι  των  αύτ ων  ανέμων  ριπαί 
τήνδε  y    εγονοιν. 

ΚΡΕΩΝ 
τοιγάρ  τούτων  τοΐσιν  άγονσιν 
κλαύμα^'  ύιτάρξει  βραοντήτος  ντζερ, 

ΧΟΡΟΣ 
οΐμοι,  θανάτου  τοϋτ'  έγγντάτω 

τοϋτΐος  αφΐχται. 

ΚΡΕΩΝ 
'Θ-αρσεΐν  ούδεν  τναραμυ^-οϋμαι 

μή  ού  τάδε  τανττ]  χαταχνροϋσ^-αι,. 

ΑΝΤΙΓΟΝΗ 

ώ  γης  Θήβης  άστυ  πατρφον 


930 


935 


927 f.  oi'Se,  diese  meine  Gegner, 
ist  eine  allgemeine  Bezeichnung 
des  einzigen  Kreon;  über  den 
Pluralis  zu  10.  —  Der  Rache- 
wunsch ist  für  die  Hellenin  selbst- 
verständlich, /uή  πΙείο>  durchaus 
begreiflich,  wenn  wir  nur  die 
Worte  nach  kurzer  Pause,  mit 
tiefster  Bitterkeit  gesprochen 
denken:  schwereres  Leid,  als  ihr 
der  Abschied  vom  Leben  bringt, 
kann  ihren  Mörder  nicht  treffen* 

928.  Andere  Beispiele  für  das 
abundierende  κα/  nach  dem  Kom- 
parativ mit  η  Anhang  §  153  II  1. 

929  f.  Des  Chors  Bemerkung 
gilt  den  mit  leidenschaftlicher  Er- 
regung gesprochenen  Schluß- 
worten. —  av έμ,  ων  ρ  ιπ αϊ:  wie 
137  Qinals  έγβΊστων  ανέμων.  — 
ye\  denn  Kreon  könnte  jetzt 
vielleicht  andern  Sinnes  sein ;  daß 
dem  nicht  so  ist,  zeigt  seine 
Antwort  9311,  worauf  der  Chor 
aller  Hoffnung  entsagt. 

931f.  τούτων  κλαν  u  ατ  α 
υπάρξει:  ταΰτα  κλαύσονται  (wic 
458  τούτων  την  δίκην  δώσειν), 
für  dieses  Jammern  und  Reden 


der  Antigone,  die  längst  hätte 
abgeführt  sein  sollen.  —  Die 
kurze  Endsilbe  in  νπερ  bei  dar- 
auf folgendem  Vokale  ist  durch 
den  Wechsel  der  Personen  ent- 
schuldigt, vgl.  0.  C.  139  φων^ 
γάρ  όρώ   τό   φατιζόμενον. 

933  f.  Die  Handschriften  wie  die 
Seh  oUen  weisen  diese  beiden  Verse 
Antigonen  zu;  aber  es  scheint 
psychologisch  undenkbar,  daß  sie 
Kreon  gegenüber  ein  durch  sein 
Wort  gewecktes  Gefühl  der  Todes- 
angst kundgeben  sollte. 

935f.  ουδέν  παραμνϋΌϋμαι 
ist  hier  sachlich  gleich  einem 
Verb  um  des  Verbietens,  wonach 
beim  negativ  gemeinten  Infinitiv 
μή  ov  stehen  muß.  Hier  wirkt 
der  negative  Begriff  ούδεν  παρα- 
μνϋΌνμαι  Über  das  unmittelbar 
von  ihm  abhängige  &αρσεϊν  hin- 
weg, was  durch  die  Wortstellung 
wohl  erleichtert  wird. 

936.  τάδε  ταύττ}•.  wie  39  ει 
τάδ^  έν  τούτο  CS. 

937.  Ο  des  Landes  Theben  (mir) 
väterliche  Stadt.   Vgl.  842  ff. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


155 


υμΙ  S^soi  7ΐρογενεΐς, 
άγομαι  δη  χού'/.έτί  μέλλω, 
λενοαετε,   Θήβης  οι  γ.οιρανίδαι 
τήν  βασιλίδα  μούνην  λθί/ει]ν, 
οία  τνρός  οίων  ανδρών  τίάοχω, 
TTjv  εύσεβίαν  σεβίσασα. 


940 


2ΤΑ2ΙΜ0Ν  δ' 

ΧΟΡΟΣ 

στρ»  α' 
"Ετλα  γ,αΐ  ζίανάας  ούράνιον  cfcjg 


938.  O'toi  προγενεΖξ'.  aüiti, 
die  ältesten  Schützer  des  Stamms, 
Ares  {παΐαίχ&ων  Aesch.  Sept. 
102)  und  Aphrodite  (yevovs  προ- 
μάτοιρ  Sept.  127),  die  Eltern  der 
Harmonia,  der  Gemahlin  des 
Kadmos.  Ai.  387  Ζεϋ^  προγόνων 
πάτερ. 

939.  μέλλω:  natürlich  nicht 
'ich     zaudere',     sondern     ονκέτι 

μέλλο)  άχΘ-ήσεο&αι^  dasAbgefÜhlt- 

werdeu   liegt  nicht  mehr  in  der 
Zukunft. 

940  f.  Heißen  auch  die  Choreuten 
άναχτε£  (vgl.  988),  SO  konnten  sie 
doch  schwerlich  κοί^α^/ία< heißen, 
am  wenigsten  hier,  wo  Antigone 
mit  Stolz  sich  als  die  Letzte  der 
Herrscherfamilie  betrachtet.  Es 
wird  mit  Emperius  zu  schreiben 

sein  λβύοσετε  Θήβηζ  τήν  κοίρανι- 
(iäv  μούνην  λοίπήν.  τήν  κοιρανι- 
δάν  wurde  durch  τήν  βασιλίδα 
glossiert,  dann  der  Text  äußerlich 
in  Ordnung  gebracht.  —  χοιρα- 
νίδαι:  die  patronymische  En- 
dung zur  Gattungsbezeichnung 
wie  Eur.  Hec.  146  κήρυσσε  &εούε 
τούδ  τ  ονρανίδαζ  τονδ  &^  υπό 
yaiav,  Ai.  881  άλιάδαί  =  άλιεΐζ. 
941.  μούνην  λοιπή  ν:  Εα  est 
magni  doloris  vis,  ut  qui  eo 
obruitur  se  solum  respiciat,  nee 
quidquam  aliud  praeter  se  et  id, 
quo    mouetur    affectus,    spectet. 


Unde  intellegere  est,  quam  bene 
apud  Euripidem  (I.  T.  998  τ/e  .  . 
Svolf  τοίν  μόνοιν  *Ατρείδαιν 
φανεί  κακών  Μκλνσιν;)  Iphigenia 
gaudio  simul  agniti  fratris  per- 
turbata  et  metu  ne  eum  occidere 
cogatur,  in  se  et  fratre  totius 
Agamemnonis  stirpis  salutem 
üerti  dicat,  licet  Electra  superstes 
Sit  (Brunck).  So  auch  Goethe: 
Uns  beide  hab'  ich  nun,  die 
Überbliebnen  von  Tantals 
Haus,  in  deine  Hand  gelegt. 

942.  Der  Übergang  von  der 
dritten  zur  ersten  Person  wie  Ti•. 
1080  οράτε  τον  δύστηνον ,  ώΰ 
οίκτρώς  Μχω,  Aesch.  Prom.  308 
δέρκον  . .  τόνδε  τόν  ^los  φίλον  . . 
o'Cais  νπ  αντον  ηημοναΐαι  κάμ- 
πτομαι. 

943.  Keineswegs  in  'klassischer' 
Ruhe  und  Würde,  sondern  in 
wilder  Bewegung  wird  Antigone 
abgeführt  (P.  Cauer).  Man  meint 
zu  sehen,  wie  sie  bei  den  Worten 
λενσσετε  ola  πρ09  o'iotv  ανδρών 
πάσχω  die  Arme  erhebt,  an  denen 
die  Wächter  sie  halten. 

944—987.  An  drei  der  Heroen- 
sage entlehnten  Beispielen  von 
ähnlichen  Todesarten  durch  Ein- 
schließung in  Grabwohnungen 
beweist  der  Chor,  wie  der  Macht 
des  Verhängnisses  nichts  wider- 
stehen   könne    (vgl.  951.  986  f.), 


156 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


όλλάξαι  δέμας  έν  χαλ^ίοδέτοις 

αύλαΐς'  γ,ρντντομένα  (5'  έν 

τνμβήρει  ^^αλάμω  χατεζενχ^^η' 

χαίτοι  (χα ι)  γενεά  τίμιος,  ώ  τζαΐ  τναΐ, 

γ,αΐ  Ζηνός  ταμιενεσχε  γονάς  χρνσορύτονς. 


94ά 


950 


um  dadurch  Autigone,  die  jetzt 
abgeführt  wird,  zu  trösten  und 
ihr  willige  Ergebung  anzuem- 
pfehlen;  deshalb  redet  er  sie 
949  und  nochmals  987  an.  Da- 
her 944  ^τλα  και  xdavaas  Sauas, 
986  κάη  εκείνα  {και  έπι  Κλεο- 
ττάτρα).  Der  Chorgesang  bildet 
dem  Inhalt  nach  eine  lyrische 
Trilogie,  wie  der  ähnliche  Aesch. 
Cho.  572  ff.  von  den  Wagnissen 
der  Weiber.  Drei  aus  der  Vor- 
zeit gewählte  Belege  für  irgend 
ein  Ereignis  der  Gegenwart  oder 
für  einen  Gedanken  sind  gewöhn- 
lich; so  tröstet  Ε  382  ff.  Dione 
die  von  Diomedes  verwundete 
Aphrodite  mit  dem,  was  Ares, 
Here,  Aides  erduldet  haben.  — 
Wir  begreifen  freilich  nicht  recht, 
was  für  einen  Trost  diese  Bei- 
spiele Antigonen  bieten  sollen; 
ungleich  verständlicher  ist  es, 
Avenn  in  Euripides'  Hypsipyle  HI 
18  ff.  der  Chor  die  Heldin  durch 
die  Erinnerung  an  Europa  und 
lo  trösten  will. 

944.  Von  selbst  ergibt  sich  aus 
Μτλα  ein  τέτλα&ι,  wie  11.  a.  a.  0. 
τέτλα'&ι,  τέκνον  έμόν,  και  άνάσχεο 
κηδοαένη  περ'  ηολλοι  γαρ  δη  τλη- 
μεν  ^Ολύππια  Souax*  Μ%οντε8  — 
τλη  μεν  "Αρηδ  —  τλ-η  δ^  "Είρη  — 
τλη   δ*  "Άίδηξ. 

944f.  δέμαβ  ^avaae:  einein 
Verbindung  mit  ίτΧα  für  uns 
recht  auffallende  Umschreibung 
der  einfachen  Personenbezeich- 
nung. Nicht  verglichen  werden 
kann  0.  C.  1550,  wo  der  vom 
Lichte  Abschied  nehmende  Ödi- 
pus  dies  anredet  vvv  εοχατόν  σον 
'covuöv  άπτεται  δέμα«:  der  Blinde 
fühlt  ja  nur  das  Licht  mit  seinem 


Körper  als  Wärme.  Dagegen  ist 
ähnlich  Tr.  908  εϊ  τον  φίλων 
βλέχρειεν  οίκετών  δέαα$,  ϊκλαιεν 
ή  δνοτηνο£,  und  Aesch.  Eum.  84 
και  γάρ  κτανεϊν  σ'  έπεισα  μη- 
τρώον  δέμαδ. 

945.  άΐ^νά Ι α< 'vertauschen' im 
Sinne  von  'verlassen'  wie   öfter 

άμείβείν:  Phil.  1262  ^ξελ&'  άμεΐ- 
xpas  τάσδε  πετρήρει?  στένα£.  — 
χαλκόδετοι:  etwa  mit  Erz  be- 
schlagen. 

947.  τνμβήρει:  Die  mit -jy^Ji/s 
gebildeten  Adjektive  haben  viel- 
fach nur  die  leicht  modifizierte 
Bedeutung  des  Stammes:  τνμβή- 
ρη£  χ/άλαμοδ  etwa  grabartiges 
Gemach,  genauere  Bezeichnung 
der  ανλα^,  um  die  Ähnlichkeit  mit 
der  für  Antigone  bestimmten 
Gruft  deutlicher  zu  bezeichnen, 
vgl.  849.  885  f.  891.  —  Freilich 
wurde  Danae,  die  von  ihrem 
Vater  eingesperrt  war,  damit  sie 
nicht  einen  Sohn  gebäre,  dessen 
Geburt  einem  Orakel  zufolge  dem 
Akrisios  verhängnisvoll  sein 
sollte,  nach  der  Geburt  des  Per- 
seus  aus  ihrer  Haft  befreit  und 
in  einem  Kasten  auf  dem  Meere 
ausgesetzt.    Paus.  (II  23,  7)  sah 

in  ArgOS  das  κατάγειον  οικοδό- 
μημα, Über  dem  der  %αλΜον£ 
■θ'άλ^αμοξ  iferrata  domus,  aeratus 
murus  Propert.,  turris  ahenea 
Hort.)  gestanden  haben  sollte.  — 
Eine  abweichende  Ansicht  hier- 
über bei  P.  Corssen,  N.  Jahrbb. 
XXXI  231  f. 

950.  In  ταμιεύ εσκε ,  dispen- 
sabat,  liegt,  daß  Zeus  ihr  seine 
γοναί  anvertraute  wie  einer  ταμία 
die  κτήματα  des  Hauses.  —  Das 
Imperfekt   zeigt,    daß   Zeus  ihr 


I 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


157 


αλλ*  ά  μοιριδία  τις  δύνασις  östva ' 

οντ    αν  VLV  όλβος  οϋτ^  "Λρης,  ου  τΐύργος,   ούχ   άλίν.τνττοι 

κελαιναί  νάες  έγ,φύγουεν. 

άντιστρ.  «' 
ζενχ&η  (5'   όξνχολος  παις  6  /ίρναντος^  955 

Ήδωνών  βασιλεύς,  ν,ερτομίοίς 
όργαις  εκ  Διονύσου 


genaht  war,  bevor  sie  einge- 
schlossen wurde;  ein  iterativer 
Sinn  ist  nicht  nachzuweisen.  — 
Perseus  wurde  gezeugt  durch  den 

goldenen  Regen  {yorai  χρνσόρν- 
rot  =  %ovGOs  avTOQvros  Pind. 
Pyth.  XII  117)    des    Zeus,    vgl. 

5*319  ovS''  δτε  UFO  Javäris  \_ήοα- 
oo.ftriv\  καλλισφνρον  ^Ακρισιώνηδ, 
ή  τέκ€  Περσηα  πάντων  άριδείχε- 
τον  ανδρών.  —  γρνοόρντοβ 
ohne  die  in  Prosa  notwendige 
Verdopplung  des  ρ  wie  ά(^ψίρντο5 
Ai.  134. 

951.  Verb,  ά  μοιριδία  δύνασιδ 
δεινά  τι?  έστιν,  vgl.  987. 

952  ff.  Der  Parallelismus  zweier 
Reihen  ist  durch  οϋτε  —  οντε  und 
ού  —  ου  markiert :  weder  Reich- 
tum noch  Kampfesmut  (O.e. 
1065  δεινό?  ό  προσχώρων  ^Άρη?, 
El.  1243  καν  γνναιξιν  "^ρης  ivs- 
στιν);  vgl.  Bakchylid.  fr.  24  Bl. 
&νατοΐσι  δ  ονκ  ανΟ'αίρετοι  οϋτ' 
öXßos  οΰτ'  αγναμπτοδ  "Αρη?.  — 
πύργο?  und  rav?,  wie  Ο.  R.  56 
οΰτε  πύργο?  οϋτε  ναν?,  mag  man 
sich  zu  Lande  einschließen  oder 
zu  Schiffe  fliehen,  vgl.  Hör.  Carm. 
II  16,  21  f.  —  άΐίκτνποι  epi- 
theton  significans,  da  vom  Be- 
fahren des  Meeres  die  Rede  ist; 
κελαιναί  omans,  wie  Ai.  710 
■dOäv  ώκνάλίον  νέων. 

Antistr.  1.  Auch  der  Thraker- 
könig Lykurgos  wurde  zur  Strafe 
für  den  an  Dionysos  verübten 
Frevel  in  Felsenbande  gezwängt. 

955  ff.  Schol.  μή  ovTof  αυτό  λά- 
βωμεν,  δτι  και  ή  Ι/ίντιγόνη  άσε- 
βη?  ούσα  πέπονϋ'εν   δπερ  ό  Ασε- 


βή? Λυκούργο?,  άΐλ^  άπλώ?  τη 
παρα&έσει  των  ομοίων  δυστυχιών 
παραμυ&είται  τήν  κόρην.  —  Die 

Angabe  ^Ηδονών  βασιλεύ?  er- 
innert an  die  Ήδίονοί^  das  erste 
Stück  der  äschyleischen  Lykur- 
gie;  und  in  der  Tat  läßt  sich  die 
Verhöhnung  des  Gottes  [κερ- 
τομίοι?)  ans  den  Fragmenten  be- 
legen: 61  ποδαπό?  ό  γύννι?;  τΐ? 
πάτρα;  τι?  ή  στολή;  59  δστι?  χι- 
τώνα?   βασσάρα?    τ  ε   Λυδία?   ^χει 

ποδήρει?.  In  welcher  Weise  er 
dem  Treiben  des  Thiasos  (der 
fackelschwingenden  Mänaden) 
Einhalt  tun  wollte,  können  wir 
nicht  sicher  sagen.  (Auf  Bild- 
werken greift  er  den  Thiasos  mit 
dem  Doppelbeil  (,5οϊ;π2ί7ΐ)  an.)  Vgl. 
Zl30ff.:  Dryas'Sohn  ereilte  Strafe, 
δ?  ποτέ  uaivouivoio  ^ιωνύσοιο  τι- 
&ήνα?  σεΰε  κατ'  ήγά\ί'εον Νυσήιον' 
αΐ  δ^  άμα  πάοαι  ■d'vod'Xa  χαααΐ 
κατέχευαν,  υπ  άνδροφόνου  Λυ- 
κοόργου  ϋ'εινό.ιιεναι  βουπλήγι' 
ζίιο'^νυσο?  δέ  φοβη&ει?  δύσε-ο"* 
άλό?  κατά  κΰμα,  Θέτι?  δ'  ύπεδέ- 
ξατο  κόλπφ.  Dafür  von  Zeus 
geblendet,  lebte  er  nicht  lange 
mehr. 

955.  ζεύχ&η  entspricht  dem 
voraufgehenden  κατεζεύχ&η  946, 
wie  überhaupt  in  diesem  Chor- 
gesange  die  bedeutsame  Wieder- 
holung derselben  Wörter  zu  be- 
achten ist.  —  όξύχολο?:  bei 
Homer    ανδρογόνο?,    sonst    μιαι- 

φόνο?,  άγριο?,  sacHlegus,  bei  Verg. 
Aen.  III  14  acer.  —  κερτομίοι? 
όργατ?:  wegen  seines  höhnenden 
Grimmes;  vgl.  391. 


158 


ςοφοκλεογ: 


πετρώδει  κατόφαρχτος  έν  δεομφ. 
οντω  τάς  μανίας  δεινόν  άτΐοστάζεί 
άνϋ^ηρόν  τε  μένος,  χεΐνος  έτΐέγνω  μανίαίς 
-φανών  τον  ^εόν  έν  γ.ερτομίοις  γλώσσαις. 
τΐανεογ,ε  μεν  γάρ  έν&έονς  γυναίκας  ενιόν  τε  τΐϋρ, 
φιλαύλονς  τ'  ήρέΒ^ιζε  Μούσας. 


960 


958.  κατά  ψaρκτos^t2itt  χατά- 
ψραχτο?,  wie  die  alten  Attiker 
mit  einer  bei  dem  Rho  sehr  häu- 
figen Metathesis  πεψαργμένοζ, 
έφάρ^αντο,  ναύψαρατον  βλέπειν 
u.  ä.  gesagt  haben;  vgl.  241.  — 
An  ein  'steinernes  Gefängnis',  in 
das  Dionysos  den  Frevler  einge- 
schlossen hätte,  vermag  ich  nicht 
zu  glauben:  so  straft  kein  Gott. 
Dionysos  ließ  wohl  Felsgestein  um 
ihn  aufschießen,  so  daß  er  ihn 
in  einen  Steinkerker  einschloß. 

959  f.  So  vergeht  die  gewaltige 
und  üppige  Kraft  des  Wahnsinns. 

μανίας  άνχ)'η ρόν  «fiVosrPlat. 
Polit.310<l  (Jebb.)  πέψνκεν  άνδρία 
κατά  μίν  άρχάδ  άκμάζειν  ρώμτ], 
τελεντώσα  δέ  έξαν&εΖν  παντάπαοι 
μανίαι9;  Soph.  Tr.  999  ην  μήποτ^ 
έγώ  προσιδείν  ό  τάλαδ  ώψελοτ 
daoois,  τόδ'  άκήίητον  uavias  άι- 
&OS  καταδερχ&ηναι;  Sol.  fr.  2,36 
αναίνει  ^'  {έννοα ίη)  άτη?  Άνϋ'εα 
ψνόμενα.  —  αποστάζει:  ΕΙ.  1000 
δαίμων  δέ  τοΐ5  μεν  εύτνχή9  καΟ•^ 
ήμέραν,  ήμΖν  δ^  άπορρεΖ  κάπΐ 
μηδέν  άρχεται. 

960  f.  'Jener  kam  zu  der  Einsicht, 
daß  er  im  Wahnwitz  den  Gott 
anließ  in  seinen  neckenden  Hohn- 
reden' mit  besonderem,  durch  das 
Asyndeton  gesteigerten  Sarkas- 
mus.  Ist  in  ovrw  —  αποστάζει 
die  Strafe  enthalten,  so  folgt  hier 
die  daraus  zu  entnehmende  Lehre. 

Mit  έπέ'/νω  -ψαύων  vgl.  926 
παδ'όντεδ  άν  ξνγγνοΖμεν  ήμαρτη- 
κότεί.  — 

964.  εϋιον  π  ν  ρ:  nicht 'die  Wie 
Feuer  um  sich  greifende  bakchi- 
sche  Begeisterung'  —  so  kann 
πνρ  nur  im  Vergleich,  nicht  als 


Metapher  stehen  —  sondern  im 
eigentlichen  Sinne  das  Feuer  der 
unter  svor-Ruten  geschwungenen 
Fackeln. 

965.  Die  Musen  scheinen  erst 
durch  die  musischen  Aufführungen 
zu  Ehren  des  Dionysos  in  Be- 
ziehung zu  dem  Gotte  getreten 
zu  sein.  Wenn  sie  ihn  begleiten, 
wie  das  hier  angenommen  zu  sein 
scheint,  so  ist  die  Flöte  ange- 
messener für  sie  als  ein  Saiten- 
instrument; übrigens  spielt  auf 
der  Frangoisvase  Kalliope,  die 
Syrinx  und  'die  literarische  Über- 
lieferung (Hymn.  in  Merc.  450) 
nennt  als  erstes  konkretes  Musen- 
attribut nicht  die  Kithara,  son- 
dern die  Flöte'  (Röscher  I  3243). 

966  ff.  Das  Verständnis  des 
zweiten  Strophenpaares  wird 
nicht  nur  durch  schwere  Verderb- 
nisse, sondern  auch  durch  die  nur 
andeutende  Kürze  der  Darstellung 
erschwert.  Diese  wird  ihren  Grund 
darin  haben,  daß  Sophokles  die 
Sage  bei  seinem  Publikum  als 
völlig  bekannt  voraussetzt.  Er 
hat  sie  selbst  dreimal,  in  den 
'Tympanisten',  im  ersten  und  im 
zweiten  'Phineus'  (von  denen 
einer  wegen  fr.  646  ν€κρό3  τάρι- 
'/os  είσοράν  ΑΙγύπτιοξ  sicher  ein 
Satyrdrama  war)  behandelt;  doch 
reichen  die  erhaltenen  Fragmente 
und  Notizen  nicht  zur  Rekon- 
struktion der  Dramen  aus.  Als 
Vorgeschichte  steht  fest,  daß 
Boreas  Oreithyia,  die  Tochter  des 
athenischen  Königs  Erechtheus, 
in  seine  thrakische  Heimat  ent- 
führt und  mit  ihr  u.  a.  Kleopatra 
erzeugt,  die  später  die  Gemahlin 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


159 


στρ.  β' 
Ttaqa  de  γ,νανέων  ττελάγεων  πετρών  όίδνμας  αλός 
άτίταΐ  Βοστΐόριαι  ήό"  ό  Θργί'λων 


des  Königs  Phineus  wird.  Über 
die  weiteren  Geschehnisse  be- 
richtet Schol.  981  {Κλεοπάτραν) 
ό  Φίνεύδ  ^γημεν,  c|  J^s  αντώ  Svo 
nalSes  έγένοντο,  κατά  δέ  τόν  Κλεο- 
πάτρα? θάνατον  έπέγ-ηαεν  Idaiav 
την  ζ/αρδάνον,  κατά  δέ  τιναδ  Εί- 
δοϋ'έαν  την  ΚάδΜον  άδελφήν,  ^S 
και  αντ09  Σοφοκλή?  ίΐνημοτεύει 
hv  Τνμηανιοταΐ?'  ήτιδ  äi  έπι- 
βονληξ  τνφλώσασα  τον?  τη?  Κλεο- 
πάτρα? παζδα?  έν  τάφφ  καϋ'εΤρ- 
ξεν.  Wenn  wir  annehmen  dürfen, 
daß  der  mit  ήτι?  beginnende  Satz 
die  Version  der  'Tympanisten'  an- 
gibt, so  blendete  dort  die  Stief- 
mutter durch  tückischen  Überfall 
—  etwa  wie  Hekabe  den  Polyme- 
stor  —  ihre  Söhne  und  schloß  sie 
dann  in  ein  Grab  ein.  Natürlich 
tat  sie  das  nicht  ohne  Einwilligung 
ihres  Gatten;  sie  wird  also  die 
Söhne  verleumdet  haben,  wie  eine 
zweite  Version  berichtet:  εκείνη 
{Ιδαίά)  των  προγόνοιν  πρό?  Φινέα 
φ&οράν  καταχρεύδεται  (Apollod. 
III  200).  Dort  heißt  es  weiter 
xal  πιστεύσα?  <Pcvfi)?  άμψοτέρον? 
τνφλοΐ.  Da  die  Blendung  durch 
den  Vater  durch  Schol.  Ap.  Rhod. 
II  178  als  sophokleisch  bezeugt 
wird,  liegt  hier  die  Version  der 
Tragödie  'Phineus'  vor  (wenn  die 
Blendung  durch  die  Stiefmutter 
die  der  Tympanisten  war).  Nach 
der  Darstellung  der  'Antigone' 
blendet  die  Stiefmutter  die  Söhne; 
daß  sie  in  einem  Grabe  einge- 
schlossen werden,  ist  nicht  aus- 
drücklich angegeben,  muß  aber 
angenommen  werden,  damit  die 
Geschichte  eine  Beziehung  auf 
Antigone  hat.  Endlich  setzt  die 
Erzählung   der   'Antigene'    eine 

»ελέα    πάθ-α    ματρό?    (der   Kleo- 

patra)  voraus;  in  der  Tat  wird 
uns  berichtet,  daß  Kleopatra  nicht 


gestorben,  sondern  von  der  zwei- 
ten Gemahlin  des  Phineus  ge- 
fangen gehalten  worden  sei ;  aber 
leider  ist  der  Gewährsmann  dafür 
Dionysios  Skj^tobrachion  (Diod. 
IV  44,  3).  —  Der  Anfang  hat 
die  besonders  dem  Epos  eigne 
Ausführlichkeit  in  der  Angabe 
der  Örtlichkeiten,  Λνο  die  nachher 
erzählten  Tatsachen  sich  ereig- 
neten, wie  Β  811  ϊστι  δέ  τι? 
προπάροι&ε  πόλιο?  αϊπεΐα  κολώνη, 
bei  römischen  Dichtern  est  locus; 
vgl.  Anhang  §  265.  —  Eine  auch 
nur  mögliche  Herstellung  dieses 
und  des  folgenden  Verses  ist  bis- 
her nicht  gefunden.  Klar  ist,  daß 
die  Lage  von  Salmydessos  be- 
zeichnet werden  soll  (N.  W.  vom 
Nordeingang  des  Bosporos).  Die- 
ser Nordeingang  wird  hier  offen- 
bar durch  die  κνάνεαι  ange- 
deutet. Damit  bezeichnet  Sopho- 
kles die  durch  die  Argonautenfahrt 
{μ  59  ff.)  gefeierten  κνάνεαι  πέτραι 
(Eur.  Med.  1263  κνανεΰν  συμ- 
πληγάδων πετραν,  vgl.  2  κνανέαδ 
αναπληγάδα?),  die  SOnst  αννδρο- 
μαδε?,  σύνδροαοι,  σννορμάδε?  πέ- 
τραι oder  πλαγκταΐ  heißen.  Die 
an  der  Mündung  des  thrakischen 
Bosporos,  der  Enge  von  Kon- 
stantinopel, gelegenen  Felsinseln, 
von  denen  aus  die  ungastliche 
Küste  von  Salmydessos  sich  ge- 
gen 700  Stadien  weit  erstreckte, 
bilden  die  Grenzscheide  des  Pon- 
tos  Euxeinos  und  des  Bosporos, 
daher  όιδύμα?  άλό?.  Aber 
nicht  nur  πελαγέων  πετρών 
ist  unmöglich,  sondern  auch 
παρά  c.  gen.  kann  die  ihm  hier 
beigelegte  Bedeutung  von  aus 
=  unweit  von  niemals  haben, 
und  das  unmetrische  ήδ''  ό  Θργ^- 
κων  ist  durch  και  ό  Θρακών  noch 
nicht  gebessert:  die  άκταί  Βοσπό- 


160 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


^αλμνδησσός,  cv*   όγχίπτολις  '^ρης 

δίοσοΐΟί  Φινεΐδαίς 

εΐδεν  άρατόν  έλχος 

τνφλωΟ-έν  έξ  αγρίας  δάμαρτος 

άλαόν  άλαστόροισιν  ομμάτων  Τίύχλοις 

άραχ^-έν  έγχέων,  νφ'   αίματηραΐς 

χείρεσσί  υμϊ  γ.ερχίδων  άχμαΐσιν. 


970 


975 


ριαί  liegen  auf  beiden  Seiten  des 
Bosporos,  Salmydessos  auf  einer 
—  unmöglich  können  bei  der 
Ortsbeschreibung  diese  beiden 
Lokalitäten  einfach  durch  ein 
und  zusammengestellt  werden. 
Die  Lücke  hinter  ^ί^τ/κά;*'  ergänzte 
Boeckh  sinngemäß  durch  agfios ; 
vgl.  Aesch.  Prom.  724  τραχεία 
ηόντον  Σαλμνδησσία  yva&os  έχ- 
■ο'ρ  ö^evos  ναύταισι,  μητρνιά. 
νεών,  Eur.  Med.  1264  συμπλη- 
γάδων πετραν  άξενωτάταο^ 
είσ βολάν.  Ο.  R.  196  is  τόν  από- 
μεναν   δρμον   Θρτ}κιον    κλύδωνα. 

970.  Ares  ist  in  Thrakien  zu 
Hause,  daher  ein  Stadtnachbar 
von  Salmydessos  (Aesch.  Sept. 
484  "0/κα  Παλλάξ,  ήτ'  άγχίπτολΐ£ 
πύλαισι  γείτων).  Blutige  Tat  ist 
seine  Freude  (El.  1384  ϊδεϋ'''  δποι 
προνέμεται  ό  δνσέριστον  αίμα 
φνσών"/ίρψ);  darum  sieht  er  diese 
grause  Tat  ruhig  mit  an,  läßt  sie 
geschehen  (Eur.  Or.  746  αή  μ^ 
ίδείν  S'avovd'^  νπ  αστών  xai 
χασιγνήτην  έμήν). 

971.  Φινεΐδαιξ'.  Vgl.  "Έρεγβεϊ- 
δαν  982,  "Ερεχϋ-εΐδαι  Eur.  Med. 
824,  ^Ατρεΐδαξ  Aesch.  Agam.  119, 
Οένεΐδα?  Rhes.  906.  Παν&οίδαν 
Rhes.  28,  Πηλεΐδα?  Iph.  Α.  228, 
Τνδεΐδην  Skoiien  8,  4.  Unerläß- 
lich notwendig  sind  derartige 
Formen  bei  Homer,  dem  die  spä- 
teren Epiker  gefolgt  sind. 

972.  άρατόν  scheint  korrupt; 
daß  es  bedeuten  könnte  'einen 
Fluch  bringend'  (über  die  Täter), 
ist  unglaublich. 

^Ι^.τνφλονν  ί^.κ ο s 'blendend 


eine  Wunde  schlagen'  dürfte  durch 
τρώσαι  9p<ii^o?/durch  Verwundung 
Blut  fließen  machen'  (Eur.  Suppl. 
1205)  gedeckt  sein. 

974.  Die  Wunde  selbst  ist  nicht 
blind  {άλαόν),  der  Dativ  άλαστό- 
ροι,σι  κνκλοιδ  entbehrt  jeder  Be- 
ziehung, άλαστόροισιν  erklärt  man 
dahin,  daß  'die  Höhlen  der  aus- 
geb oh rten  Augen  wie  Räch egeister 
{άΐάστορεξ)  um  Vergeltung  schrei- 
en'. (Die  Form  άλαστοροζ  statt 
άλάστο)ρ  hatte  bereits  Aischylos 
fr.  92  gebraucht;  Ζεν9  άλ.άστοροδ 
bezeugt  Pherekydes  [bei  Gramer 
Anecd.  Oxon.  1  62,  15].)  Aber 
nirgends  sonst  ist  auch  nur  ein 
Ansatz  zu  solcher  Bedeutungs- 
entwicklung des  Wortes  vor- 
handen. Verständlich  wäre  όλοόν 
άλαοτόροισ IV  όι/ιιάτων  κύκλοι« 
'Verderben  bringend  den  blind- 
gebohrten Augenkreisen'. 

975.  Das  unmetrische  άραχΟ-έν 
ist  von  Schneidewin  schön  in 
ατερ&^  gebessert,  aber  bei  der 
Trübung  des  ganzen  Zusammen- 
hanges ist  keine  Sicherheit  zu 
erlangen.  —  νπό  mit  dem  Dativ 
sinnlich  anschaulicher  als  der 
bloße  Dativ,  sachlich  von  diesem 
nicht   verschieden:   fr.    598   νπό 

κονραΖδ  άτίμωδ  διατετιλ^μένη? 
ψόβη£. 

976.  Mit  κερκίδεδ  gräbt  auch 
Alkmene  dem  Eurystheus  die 
Augen  aus  (Apollod.'H  168).  Von 
den  Töchtern  des  Orion  wird  er- 
zählt, daß  sie  ^πάταξαν  έαντάδ 
Tjy  κερκίδι  παρά  την  κλείδα  (Αη- 

ton.  Liber.  c.  25,  3). 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


161 


άνηστρ.  β' 
ν.ατά  δε  ταχόμενοι  μέλεοι  μελέαν  τιάΟ-αν 
γ,λαΐον  ματρός,  έχοντες  αννμφεντον  γονάν 
ά  δέ  σττέρμα  μεν  άρχαιογόνων 
αντασ'  ^Ερεχ^εϊδάν, 
τηλετΐόροίς  δ'   έν  αντροις 
τράφη  ^νέλλαυαιν  έν  τνατρφαις 
Βορεάς  άμιτνηος  όρ&όποδος  νπερ  πάγου 
χ^εών  fcalg'  αλλά  ν,άπ'  εκείνα 
3Ιοΐραι  μακραίωνες  έσχον,  ώ  παΐ. 


98J 


9S5 


977  ff.  'Sich  abhärmend  (in 
ihrem  Kerker)  bejammerten  die 
Unglücklichen  (obenein)  das  Leid 
ihrer  Mutter,  welche  sie  in  un- 
heilvoller Ehe  geboren  hatte  und 
welche  gleichialls  in  ein  Verließ 
eingesperrt  war'  — ,  wodurch  das 
Los  der  verstoßenen  Gattin,  das 
nur  aus  dem  Zusammenhang  er- 
raten wird,  mit  dem  der  Söhne 
verknüpft  ist. 

980.  i%ovT£S  γονάν  avv.u- 
Ψ  εν  τον:  δτι  έτιι  χααφ  ννμφεν- 
ό-εΐσα  δνστνχεϊδ  avTovs  ίτεκεν 
(Schol.).  Kleopatra  war  eine  dwiu- 

yos,     κακόι^ν,αφοδ     8άμαρ•.     allein 

die  Abkunft  der  Söhne  kann  dar- 
um nicht  άνύμψεντοί  genannt 
werden;  vielmehr  ist  die  Stelle 
verderbt. 

981.  άρχαιόγονοι  Ερεχ&εί- 
Sai,  weil  αντόχ9Όνε£,  vgl.  Ai.202 

γενεά    ι&ονίιην    «π'    Ερεχ&ειοάν. 

—  Der  Genitiv  hängt  ab  von 
άντασεν  ,ϊΟ^ιγε,  WOZU  απέριια 
(yivos)  Akkusativ  der  Bezie- 
hung ist:  Kallinos  fr.  1,  13 
ovd'  εΐ  προγονών  τ]  yevos  ά&α- 
νάτων.  Freilich  scheint  weder 
απ  έρμα.  noch  άντάν  in  der  hier 
vorliegenden  Anwendung  sich 
rechtfertigen  zu  lassen;  auch 
stimmt  das  Metrum  von  981  nicht 
mit  dem  des  strophischen  Verses 
überein.  Dindorf  vermutet  α  §έ 
απέρμα  ju£v  άρχαιογόνων  έζ  ηνδατ^ 
^Ερεχο'είδάν. 

Sophokles  IV.   11.  Aufl. 


983.  Boreas  bringt  die  geraubte 
Oreithyia  nach  dem  Vorgebirge 
Sarpedonion,  Samothrake  gegen- 
über. Dort  wächst  die  Boreas- 
tochter  Kleopatra  auf,  έν  άντροι«, 
ϊν&α  Σαρπη^ών  πέτρα,  wie  So- 
phokles fr.  580  in  den  'Tympa- 
nisten'  sagte. 

.985.  αμιπποε,  roßschnell, 
wie  Boreas  und  die  Boreaden 
den  Dichtern  Ideale  der  Schnellig- 
keit sind.  Tyrt.  fr.  10,  4  νικφη 
δέ  &έων  Θρηίκιον  Βορέην.ΤϊΐβΟξη. 
715  ώκύτεροδ  παίδων  Βορέω. 
Oinomaos  siegt  equis  Aquilone 
velocioribus  usw.  —  όρ&υποδοί 
V  πέρ  πάγον:  hoch  oben  auf 
(Anhang  §  73)  steilfüßiger 
Höhe.  Die  hochragenden  Fels- 
berge steigen  gerade  empor  auf 
festen  Füßen:  υπέρ  widerstreitet 

dem    τραφηναι    έν  άντροιδ    nicht, 

da  hier  an  das  lustige  Treiben 
der  Boreade  oben  auf  steilen 
Höhen  gedacht  wird. 

98G.  ϋ'εών  παΐδ:  also  γενεά 
τι  μ  WS  wie  Danae  948,  — mit  Rück- 
sicht darauf,  daß  Antigonc  vor- 
her sich  als  die  Letzte  des  theba- 
uischen  Königshauses  bezeichnet 
hatte.  Kleopatras  Großvater,  der 

γηγενήί     Έρεχ3•εύδ,      wurde      im 

Erechtheion  auf  der  Akropolis 
Athens  verehrt. 

987.      ΜοΊραι     /ιακραίωνεξ 

sind  die  παΙαιγενεΤί  des  Aeschy- 
lus  Eum.  172.   Vgl.  oben  951.  — 
11 


162 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΕΠΕΙ20ΔΙ0Ν  s' 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

Θήβης  άναχτες,  ήκομεν  τ-οινήν  όδόν 

δύ^  εξ  ενός  βλέττοντε'  τοις  τυφλοΐΰΐ  γαρ 

αντη  χέλεν^^ος  έκ  τνροηγητοϋ  τΐέλει. 

ΚΡΕΩΝ 

τι  ό'  έστιν,  ώ  γεραιέ  Τειρεσία,  νέον; 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

έγώ  διδάξω,  χαΐ  ου  τφ  μάντει  Ttid-ov. 

ΚΡΕΩΝ 

οϋγ,ονν  ηάρος  γε  σης  άττεστάτονν  φρενός. 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

τοιγάρ  δί^   όρ^ης  τήνδε  νανχληρεΐς  πόλιν. 

ΚΡΕΩΝ 

εχω  τΐε^ΰον-θ^ώς  μαρτυρεΐν  όνήσιμα. 


995 


έπέσχον:  irruerunt,  mit  der 
^ebenbezeichnung  des  χαϋ'ελεΐν. 
Χ.  Ih  ini  δ'  αντφ  πάντεξ  εχω- 
μεν.  —  ώ   π  αϊ:  vgl.  949. 

988.  Der  blinde  Teiresias  tritt 
auf,  geführt  von  einem  Knaben. 

990.  ix  steht  bei  dem  ohne 
Objekt  gebrauchten  βΐέπειν  wie 
sonst  bei  intransitiven  Verben 
(^•ανεΖν,  άναηνείν)  und  besonders 
beim  Passiv.  —  αντη  dient  zur 
vorläufigen  Ankündigung  von 
ix  προηγητον  (vgl.  Anhang  §  81), 
vor  dem  ein  zweites  χέλεν&οδ  zu 
ergänzen  ist.  —  (χέλεν&οδ)  ix  προ- 
ηγητον  steht  nach  Analogie  von 
όδοιπορεΧν  ix  οχήπτρον  (0.  C.  848), 
welche  Konstruktion  sich  ähnlich 
erklärt  wie  die  von  ix  bei  den 
Verben  des  Hängens,  Stehens, 
Sitzens.  —  Euripides  hat  die  Hilf- 
losigkeit des  blinden  Propheten 
wesentlich  gesteigert  (Phoen.  834) : 
ήγον  πάροια'ε,  ϋ'ύγατερ'  ώδ  τνφλώ 
πόδι  όφθ'αλαόί  εΐ  ού,  νανβάται- 
σιν  άστρον  ώδ'  δενρ*  είδ  τό  λενρόν 


ηέδον  ιχνοδ  τιθ'εΤο  Ιμόν  ηρόβαινε, 
μη   αφαλώμεν'  άοϋ'ενηδ  πατήρ, 

991.  'Was  gibt  es  Neues?'  wäre 
im  Deutschen  trivial;  das  Grie- 
chische klingt  etwa  wie  unser 
'Was  ist  geschehen?' 

992.  μαντιδ  vertritt  hier  das 
Pronomen  der  ersten,  1053  das 
der  zweiten  Person;  auf  die  Qua- 
lität als  μαντιδ  gründet  sich  hier 
die  Forderung  des  Teiresias,  dort 
die  Handlungsweise   des  Kreon. 

944.  δι"  όρϋ-ήδ  (όδον)  auf  ge- 
rader Bahn.  —  ναύχληροδ  (aus 
νανχραροδ  'Schiffshaupt')  ist  zu- 
nächst der  Kapitän,  dann  erst 
der  Reeder.  Ebenso  auf  Thebens 
Beherrschung  angewandt  findet 
sich  das  Wort  Aesch.  Sept.  635 
oi)  δ'  αντόδ  yvcod^t  νανχληρείν 
πολιν. 

995.  Dies  wäre  die  einzige  Stelle 
des  Dramas,  in  der  Kreon  vom 
Opfertode  seines  Sohnes  Megareus 
redete,  mit  höchst  befremdlichem 
Gleichmut. 


I 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


163 


ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

φρονεί  βεβώς  αϋ  νυν  έηϊ  ξνρον  τύχης. 

ΚΡΕΩΝ 

τι  δ^  έ'στιν;  ώς  εγώ  το  σον  φρίσσω  στόμα. 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

γνώστ],  τέχνης  σημεία  της  έμης  χλνων. 
εις  γάρ  τταλαιόν  ^άχον  όρνι^οσχόπον 
ίζων,  Ιν*  ήν  μοι  παντός  οίωνον  λιμήν, 
άγνωτ'  άχούω  φ^όγγον  ορνίθων,  ^ίατίφ 
χλάζοντας  οϊστρφ  χαΐ  βεβαρβαρωμένφ ' 
γ,αΐ  στΐώντας  έν  χηλαίσιν  αλλήλους  φοναΐς 
έγνων'  τντερων  γάρ  ^οΐβδος  ούχ  άσημος  ήν. 
εύδ^ϋς  δε  δείσας  έμ,πύρων  έγενόμην 
βωμοΐσι  τΐαμφλέγ,τοισιν'  έχ  δε  θυμάτων 


1000 


1005 


996.  φρονεΖν   ist    Wie    εΐδέναι 

konstruiert.  —  Das  sprichwörtlich 
gewordene  Bild  erscheint  zuerst 
Κ  173  vvv  γάρ  δη  πάντεοσιν  έπι 
ξνρον  ϊοταται  ακμή«  ή  μά%α  λν- 
γρόδ  δλε&ροε  ^Αχαιοΐδ  ήέ  βιώναι ; 
hier  ist  das  ^ρόν  durch  den  Ge- 
netiv τνχηζ  erläutert,  βαίνειν  έπΙ 
ξνρον  auch  Eur.  Herc.  630. 

997.  τό  σόν  στόμα',  τόν  σόν 
λόγον;  Sophokles  wagt  sogar  ού 
γάρ  οϋν  σιγήαοααι  σον  γ  L•  τόδ^ 
k^sXd'ovTos  άνόσιον  στόαα   (Ο.  C. 

980). 

999.  όρνιϋΌσχόποδ:  Vögel 
beobachtend;  demIBitz  wird  bei- 

felegt,  was  dem  Sitzenden  zu- 
ommt.  Anhang  §  245.  —  Paus. 
IX  16,  1  kennt  das  οίωνοογ,οηείον 
des  Teiresias  unweit  des  Tempels 
des  Zeus  Ammon.  Euripides 
denkt  sich  den  d'&xos  als  ein 
Bauwerk,  mit  στέμματα  ge- 
schmückt: Bacch.  347  έλ&ών  δέ 
&άκον£  τοΰδ\  ΐν  οίο}νοσκοηεΐ, 
μοχλοΐδ  τριαίνον  χάνάτρε\ρον  ^μ- 
παλιν,  άνω  κάτο)  τά  πάντα  σνγ- 
χέα£  όμον,  και  στέμματ^  άνέμοιδ 
xai  &νέ2λαισιν  μέϋ'εδ. 

1000.  Der  Hafen  wird  im  Grie- 


chischen nicht  nur  als  schützender 
Ort,  sondern  auch  als  Sammelplatz 
bildlich  gebraucht;  Pers.  250  <5 
ΠερσΙζ  αΐα  και  πολϋζ  πλούτον  λι- 
μήν  (danach  Eur.  Or.  1077  δώμα 
πατρόδ  καΐ  μέγαδ  ηλούτον  λιμήν). 
Denkbar  wäre  es,  daß  hier  ein 
Kunstausdruck  der  Augural- 
sprache vorläge. 

1001.  Um  das  Menschenfleisch 
kämpfen  die  Vögel  mit  wilder  und 
barbarischer  Wut:  da  sind  ihre 
Stimmen  andere,  und  der  Prophet 
kann  sie  nicht  verstehen. 

1003.  έν  gewinnt  im  späteren 
Griechisch  instrumentale  Bedeu- 
tung ;  hier  ist  es  in  seiner  Grund- 
bedeutung durchaus  verständlich : 
t)  χάρ  στΐώμενοβ  έν  ταΐβ  τον 
σττώντοδ  χηλαΐδ  έστιν.  Da  die 
Vögel  unter  wildem  Geschrei  mit- 
einander kämpfen,  kann  er  aus 
Flug  und  Ruf  keine  Kunde  ent- 
nehmen, deshalb  bringt  er  ein 
Brandopfer  dar. 

1005.  έγενόμην'.  έπείρώμην, 
ich  probierte. 

1006.  βοίμοΧσι  παμφλέ- 
κτοισιν:  (vgl.  El.  1139  τταμφλέ- 
κτον  πνρό£)  auf  dem  in  voller  Glut 

11* 


164 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


"Ηφαιστος  ούχ  έλαμττεν,  άλλ    έπΙ  σττοδφ 
μνδώσα  κηγ.Ις  μηρίων  έτήχετο 
γ,ατνφε  χάνέτττνε,  καΐ  μετάρσιοι 
χολαΐ  διεαττείροντο,  υμΙ  γ.αταρρνεΐς 
μηροί  χα/.νπτής  έξέχειντο  ταμελης. 
τοιαύτα  τταιδός  τονδ'  έμάν^^ανον  ττάρα, 
φ&ίνοντ^  άσημων  οργίων  μαντενματα ' 
έμοί  γάρ  ούτος  ήγεμών,  άλλοις  δ^   εγώ. 
γ,αϊ  ταντα  της  σης  έκ  φρενός  νοσεί  ττόλις. 
βωμοί  γάρ  ήμΐν  έσχάραι  τε  τναντελεΐς 
ττλήρεις  ύττ^  οιωνών  τε  yai  γ,ννων  βοράς 
τον  δνσμόρον  ττετττώτος  Οίδίπον  γόνου. 


1010 


1015 


befindlichen  Altar,  dessen  Flamme 
aber  dennoch  das  Opferfleisch 
nicht  verbrennen  wollte.  Das 
Opfer  besteht  aus  den  doppelt  in 
Fett  eingewickelten  Scnenkel- 
knochen,  wozu  man  noch  die 
Galle  und  die  Blase  tat.  Wahr- 
zeichen entnahm  man  aus  der 
mehr  oder  minder  hell  brennenden 
Flamme  und  deren  Formen  ( Aesch. 
Prom.  500  ψ7.ογωηά  αήυατα)  wie 
aus  der  Richtung,  in  der  die 
Flüssigkeit  der  Galle  und  der 
Blase  beim  Platzen  spritzte. 

1008.  Aus  den  Schenkelstücken 
schmolz  ein  feuchtes  Naß  hervor, 
das  rauchte  und  spritzte. 

1009.  Bei  den  σφάγια  vor  der 
Schlacht  kommt  es  darauf  an,  ob 
die  Gallenflüssigkeit  nach  der 
freundlichen  oder  der  feindlichen 
Seite  hinspritzt  (Herm.  XXXIV 
643) ;  hier  spritzt  sie  in  die  Höhe; 
es  scheint  also,  als  ob  die  Götter 
die  Enthüllung  der  Zukunft  ab- 
lehnen. —  u  fragaios  von  μ  εταί- 
ρο) 'unter  Ortsveränderung  heben' 
(Eur.  Iph.  T.  1158),  einem  adver- 
bialen Ausdruck  'in  die  Höhe' 
auch  Tr.  786  gleichwertig.  Vgl. 
Capelle,  Phüol  LXXI  449  ff. 

1010.  καταρρνεΐξ  heißen  hier 
die  μηροί,  ών  κατερρύη  ή  πι- 
μεΧή. 


1911.  Wenn  wir  χαΐνητο  in 
der  Bedeutung  verhüllen  fas- 
sen, so  sind  vielmehr  die  χώλα 
y.vioTj  σνγκαΐνπτά  (Prom.  498) ; 
aber  χαίύπτοι  heißt  auch  'zur 
Verhüllung  darumlegen':  Φ  321 
τόσσψ'οί  άσιν  κα&νπερ&ε  καλύχρω. 

1013.  όργια  sind  alle  Tätig- 
keiten des  Gottesdienstes,  speziell 
solche,  welche  außerhalb  der  be- 
treffenden Kultgemeinschaft  nicht 
bekannt  werden  dürfen,  aber  auch 
einfache  Opfer:  Sept.  163  ψιΐυβ-ν- 
των  δέ  τοι  nolfos  όργίον  μνή- 
στορεζ  Μστε  μοι',  Tr.  765  δπο)ξ  δέ 
σεμνών  οργίων  έδαίετο  γλόξ.  Hier 

'vergehen  die  Weissagungsver- 
anstaltungen des  Opfers,  das  keine 
Zeichen  ergibt'. 

1015.  Tav'fa:  ταύτην  την  νό• 
σον. 

1016.  ^ σχά(?  α ί  sind  wohl  nicht 
die  Feuerstätten  im  Innern  der 
Häuser.  In  technischer  Ausdrucks- 
weise h eisen  so  die  Opferstätten 
für  die  Heroen,  doch  braucht  die 
Tragödie  das  Wort  als  Synonym 
im  βο>μό5. —  παντελεϊ?:  Sonst 
heißt  so  das  einzelne,  welches 
sein  rilos  erreicht  hat,  hier  wohl 
die  Altäre  alle  zusammen. 

1017  f.  vn'  οιωνών  τε  καικννών 
πεηΧήρωνται  βοραζ  τον  ΟΙόΙηοδοξ 
γόνον. 


ANTirOJNH 


165 


1020 


κ«τ'  ου  δέχονται  Συστάδας  λιτάς  έ'τι 

d^sol  7ΐ€ίρ'  ημών  ονδέ  μηρίων  φλόγα, 

ονδ^   όρνις  ενσήμονς  άττορροιβδεΐ  βοάς, 

όνδροφχ)^όρου  βεβρώτες  αίματος  λΐΊίος, 

ταϋτ'  ούν,  τέχνον,  (ρρόνηβον.  άνΒ^ρώηοιοι  γαρ     vJl.  W<n,^*h  λέ^ 

τοις  τταοι  Τίοινόν  έατι  τον^αμαρτανειν  ι' 

έ7τεΙ  δ'  άμάρττ],  -κείνος  ούχέτ^  έστ'  άνήρ  1025 

άβουλος  ούδ'  άνολβος,  δστις  ές  κακόν 

πεσών  άχήται  μηδ*  ακίνητος  Ίζέλτ). 

αν&αδία  τοι  σχαιότητ'  όφλισχάνει. 

αλλ^   είχε  τφ  ^ανόντι  μηδ'   όλωλότα 

'λέντει'  τις  άλχή  τον  ^ανόντ'  έ7ΐΐχτανεΐν ;  1030 


1019.  ϋ'νστάδ as  λιτά«',  ei- 
gentlich wohl  opfernde,  mit  dem 
Opfer  verbundene  Gaben  (vgl.  Sept. 
251  ^Ελληνιχόν  vouioua.  &νστάοοδ 
βοηδ).  Das  Wort  setzt  ein  Verbal- 
adjektiv d-voTos  voraus,  das  in 
dem  kretischen  &ύστα£  =  Ιερεύδ 
erhalten  ist. 

1021.  'Die  Tragödie  wendet 
δρ%Ί£  mit  kurzem  ι  an  (Stamm 
opi-i);  das  ist  ein  lonismus,  denn 
das  Volk  sprach  es  lang  (Stamm 
Opioid),  wie  die  Komödie  zeigt'. 
Wil.  zu  Eur.  Herc.  72. 

1022.  avS  ρ  οφ&όρον  αϊμα- 
ros'.  ai'uuToe  άνδρόδ  φ&αρέντο?. 
Vgl.  Anhang §244 1.  —  βεβρώ- 
τεβ:  nach  dem  im  Vorigen  lie- 
genden Gedanken :  die  Vögel  ins- 
gesamt verkünden  Schlimmes  (vgl. 
Anhang  §  21 ;  Soph.  fr.  531  ϋ^ρητά 

ψρονείν  χρή  ^νητήν  γύσιν,  (ίΰ) 
τοντο  κατείδόταε  ώδ  ούχ  ϊοτιν 
ηλήν  ^ioe  ονδειδ  των  μέλλονταν 
ταμίαζ  δτι  χρή   τετελ,έσ&αί). 

1025.  ^πί/mit  dem  Konjunktiv 
ohne  äv  im  Iterativsatz;  vgl. 
Anhang  §  144. 

1026.  In  ανολβο3  liegt  mehr 
als  in  unserm  'unglücklich' ;  es  ist 
der,  den  die  Götter  in  Ate  ver- 
strickt, dem  sie  den  Sinn  ver- 
blendet haben:  ein  άνήρ  μωρίαί 


πλέωδ  (Ai.  1150)  heißt  wenige 
Verse  nachher  (11 56)  άτολβο?  άνήρ. 
Kreon  gibt  noch  in  unserm  Drama 
zu,    daß    Teiresias    recht   hatte: 

1265  ώμοι  έμών  άνολβα  βονλεν- 
μάτων. 

1028.  αύϋ'αδία  ist  dem  Griechen 
nicht  'Selbstgefälligkeit*  (was  das 
Wort  besagt),  sondern  'Eigen- 
wille'. Der  αν&αδήδ  wird  durch 
das  Urteil  der  Menschen  für  oxaiSs 
erklärt  (=<i/i  α »9-i7s;  Eur.  Heraclid. 
458  σκαιόδ  γάρ  άνήρ.  τοΐδ  oocpols 
δ  ενκτόν  σοψώ  Μχ&ραν  οννάητειι , 
μή  άμα&εϊ  ψρονήματι). 

1029.  Ohne  Zweifel  könnte  Tei- 
resias ihn  an  sich  sehr  wohl  auf- 
fordern, seinem  toten  Gegner,  den 
er  so  rücksichtslos  bekämpft,  zu 
weichen,  aber  daß  er  unmittelbar 
nebeneinander  den  Toten  als 
Gegner  und  als  wehrloses  Opfer 
bezeichnet  haben  sollte,  ist  schwer 
glaublich.  Den  passenden  Begriff 
bieten  die  Konjekturen  τω  φρε- 
νονντι  (Nauck) ,  νον&ετοϋντι 
(Wecklein).    —    μηδ^    όλωλότα 

κάντε  ι',  wie  die  Achäer  den 
toten  Hektor  (X  371,  375). 

1030.  τόν  ϋ'ανόντ^  έηικτα- 
νείν.  sprichwörtHch,  vgl.  1288, 
Λνο  Kreon  die  Wendung  von  sich 
selber  braucht.   Phil.  946  έναίροιν 


166 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


εϋ  ooL  φρονήσας  εϋ  λέγω'  το  μανβ-άνειν  δ^ 
ήδιστον  εϋ  λέγοντος,  εί  χέρδος  λέγοι. 

ΚΡΕΩΝ 

ώ  τζρέσβν,  πάντες  ώστε  τοξόται  σγ,οτΐον 
τοξενετ'  ανδρός  τονδε,  γ,ονδε  μαντικής 
άπρακτος  ύμΐν  είμι'  των  (5 '  νπαΐ  γένους 
έξημπόλημαι  γ,άγ,πεφόρτίσμαί  πάλαι, 
κερδαίνετ\  έμπολάτε  τάπό  Σάρδεων 
ηλεχτρον,  εί  βούλεσβ-ε,  χαΐ  τον  ^Ινδιχόν 
χρνσόν  τάφφ  δ'  έχεΐνον  ούχΙ  κρύψετε, 
ούδ    εί  d-έλονσ^  οι  Ζηνός  αίετοϊ  βοράν 


1035 


1040 


νεχρόν,  Diog.  La.  π  135  Btmvos 
έηψελωξ  κατατρέχοντοβ  των  μάν- 
τεων vsxQois  αυτόν  έπισφάττειν 
^λεγε.  Ω  54  χωφήν  γάρ  δη  γαΖαν 
άεΐχΐζεί  μενεαίνων.  MoschiOü  fr.  7 
τ'ι  κέρδο£  ονκέτ^  δνταε  νβρίζριν 
νεκρού«;  τι  τήν  ävavSov  γαΖαν 
αίκίζείν  πλέον; 

1031.  εύ  —  εϋ:  wie  Phil.  672 
δστΐ5  γάρ  εϋ  8ραν  εϋ  ηαϋ'ών  έπί- 
σταται.  —^  εϋ  φρονήααξ'.  nach 
reiflicher  Überlegung  dessen,  was 
ich  spreche.  —  Über  die  Elision 
am  Schlüsse  des  Verses  vgl.  An- 
hang §  268. 

1032.  εί  κέρ§ο9  λέγοι:  im 
Falle  der  Wohlratende  im  Inter- 
esse dessen  spricht,  dem  er  Rat 
erteilt.  Mit  κέρδο?  λέγειν  Vgl. 
κέρδη  παραινεΖ£  1326,  mit  dem 
Optativ  die  Stellen  im  Anhang 
§  143. 

1034.  ψίλοίν  άκλαντο?  848  von 
Freunden  nicht  beweint;  άχτΖνο£ 
ά&ικτοδ  Tr.  685  vom  Strahle  nicht 

berührt;  also  ουδέ  μαντικηβ 
άπρακτο?  ν uZv  ειμί  Wohl  = 
καΐ  διά  τηδ  μαντικηδ  έπράξατέ 
Με  {τοντο  τό  χρέοδ). 

10351".  έξημπό  λημαι  κάκ- 
πεψόρτ ισμ  αι  πάλαι  scheint  ZU 
bedeuten  'Ich  bin  längst  als 
Handelsware  {^μπολ,ή)  und  Fracht 
{φόρτο«)  aus  dem  Lande  geschafft'; 


als  Parallelstelle  bringt  das  Scho- 
lion  Call.  fr.  529  bei  έποιήσαντό 
αε  φόρτον  (vgl.  Wilamowitz, 
Sitsungsber.  Berl.  Ak.  1912,  546). 
Die  Worte  των  δ'  νπαΐ  γένονδ 
können  nur  besagen  'von  dem 
Geschlechte  dieser  aber'  (der  aus 
μαντική«  ZU  entnehmenden  μάν- 
τεις). Jedoch  kann  Kreon  das 
unmöglich  behaupten  wollen,  da 
er  erst  995  dem  Teiresias  Dank 
schuldig  zu  sein  bekannte;  die 
Stelle  ist  also  korrupt. 

103Ίίί.τάπό  Σάρδεων  ήλεκ- 
τρον:  das  Hellgold,  Silbergold 
vom  Tmolos  und  aus  dem  Pakto- 
los  (Phil.  393)  Lydiens.  Dem  na- 
türlichen Golde  pflegt  mehr  oder 
weniger  Silber  beigemischt  zu 
sein,  woher  Herod.  I  50  den  λευ- 
κό« vom  άπεφβΌ«  χρυσό«  unter- 
scheidet. Die  Schätze  von  Sardes 
(πολ.ύχρυσοι)  und  Indien,  dessen 
Goldreichtum  in  Hellas  früh  be- 
kannt war,  wie  es  ja  Goldsand 
an  Persien  steuerte  (Herod.  HI  94), 
werden  gern  verbunden.  Philostr. 
vit.  Apoll.  1 12  ^>?  συγχωρών  τοΖ« 
ψαύλ.οι«  δεΰρο  ήκειν ,  μηδ^  &ν 
πάντα  σοι  τά  άπό  Ινδών  και 
Σάοδεων  ^υμφέρωσιν. 

1040  f.  Maßlose,  auf  1016  f.  zu- 
rückgehende Steigerung,  vgl.  486  f. 
£ίΊ9•'    όμαιμονεστέρα    του    παντό« 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


167 


φέρειν  vtv  αρπάζοντες  ές  ^ιός  θρόνους, 
ovo'  ώς  —  μίασμα  τοϋτο  μή  τρέσας  —  έγώ 
ϋ-άπτειν  τταρήσω  γ,εΐνον'  εϋ  γαρ  οίο  ,  δη 
Θ-εοϋς  μιαίνειν  οντις  αν^^ρώπων  σ&ένει. 
τζίτΐτουσι  d',  ώ  γεραι,ε  Τειρεσία,  βροτών 
χοί  πολλά  δεινοί  πτώματ'  αισχρά,  δταν  λόγους 
αισχρούς  καλώς  λέγωσι  τον  χέρδονς  χάριν, 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

φεν' 

άρ'  οΐδεν  άν^-ρώπων  τις,  άρα  φράζεται, 

ΚΡΕΩΝ 

τί  χρήμα;  ποίον  τοϋτο  πάγγ,οινον  λέγεις; 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

δσφ  κράτιστον  κτημάτων  εύβονλία; 


1045 


1050 


ήμΖν  Ζην  ÖS  έρκείον  κνρεΖ;  SO 
muß  ihm  auch  hier  wieder  Zeus 
für  den  Ausdruck  der  stärksten 
Hyperbel  dienen.  Wie  er  aber 
die  Blasphemie  ausgesprochen  hat, 
wird  ihm  doch  wieder  angst,  und 
er  redet  sich  heraus  mit  der  Lehre 
der  modernen  Aufklärung,  daß 
die  Gottheit  zu  hoch  steht,  um 
von  Menschen  befleckt  werden 
zu  können.  (In  tiefem  Ernste  läßt 
Euripides  Herc.  1232  seinen  The- 
seus  diese  Lehre  aussprechen,  als 
Herakles  nicht  will,  daß  Helios' 
Auge  durch  den  Anblick  seines 
frevelhaften  Hauptes  verunreinigt 
werde:  τ/  S';  ov  ^la/vsis  &νητό« 
ών  τά  των  ΰ'εών.)  Doch  Kreon 
muß  mit  einem  kräftigen  Trumpfe 
achließen:  so  wiederholt  er  die 
Anklage  der  Bestechlichkeit. 

1042.  ώξ  nimmt  den  «ASatz 
wieder  auf;  unmöglich  kann  dann 
nach  der  Pause  o-i  μή  zusammen- 
gehören (wie  El.  1052  οϋ  σοι,  μή 
μεϋ•έχρομαί  ποτέ  sicherlich  werde 
ich  dir  nicht  folgen) ;  sondern  die 
Partizipialkonstruktion  gehört  zu 
dem  in  ού  Ό'άπτειν  ηαρήοω  εκεί- 


νον liegenden  ταφηδ  αυτόν  απο- 
στερήσω. 

1046f.  πολλά:  nicht  in  vie- 
lem, sondern  einfach  steigernd 
sehr' wie  ^557  Äias  τότ  από 
Τρώων  τετίημένοΰ  ^τορ  ήιε,  πόλλ 
άέκο)ν;  Anhang  §  62  Η.  —  Kreon 
erwidert  auf  Teiresias'  Schluß- 
worte 1031  f.  mit  Sarkasmus,  daher 
der  Gegensatz  λόγονε  αίσχρονδ 
καλώδ  λέγειν  gegenüber  dem 
Β-δ  ψρονοϋντα  εϋ  λένειν  (vgl. 
Eur.  Hipp.  505  τασχρά  ö  ήν  λέγτ]β 
καλώβ)  und  τον  κέρδ OVS  χάριν 
gegenüber  dem  εΐ  κέρδοε  λέχοι. 

1048  f.  Teiresias  redet  von  Kreon 
wie  von  einem  Abwesenden :  w  e  i  ß 
wohl  noch  jemand  in  der 
Welt  — ,  Kreon  aber  fällt  ihm 
höhnend  in  die  Rede:  was  hast 
du  denn  da  für  einen  Ge- 
meinplatz, der  für  jedermann 
gültig  sein  soll,  im  Sinne? 

1049. r  t  χρηα  ahängt wohl nicht 
von  einem  zu  ergänzenden  οΐδεν 
ab,  sondern  ist  aufzufassen  wieder 
öfter  sich  findende  Ausruf  des  Er- 
staunens: ία  τί  χρήμα;  (Prom. 
302,   Eur.  Andr.   896),   vervoll- 


168  ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ 

ΚΡΕΩΝ 

δσφπερ     οίμαι,  μή  φρονεΐν  πλείστη  βλάβη. 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 
ταύτης  σύ  μέντοι  της  νόθου  ττλήρης  έφνς. 

ΚΡΕΩΝ 

ον  βούλομαι  τον  μάντιν  άντειτίεΐν  κακώς. 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

κα^  μ^ιν  λέγεις,  ιρενδή  με  ^^εσπίζειν  λέγων. 

ΚΡΕΩΝ 

τό  μαντιχόν  γαρ  τΐαν  φιλάργνρον  γένος.  1055 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

τό  <5'   αϋ  τυράννων  αίαχρογ.έρδείαν  φιλεΐ. 

ΚΡΕΩΝ 

αρ^  οΐο&α  ταγούς  όντας  αν  λέγης  λέγων; 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 
οί(5' *  έξ  εμον  γαρ  τήνδ^  έχεις  σώσας  τΐόλιν. 

ständigt    Cho.    878    τί    S'    έατί  1056.  Wenn  Agamemnon  dem 

χρήμα;  =  unserm  wassoll'das?  toten  Feinde  noch  einen  Tritt  ge- 

1051.  'Ich  denke,  um  ebenso  ben  will,  so  nennt  Odysseus  das 
{ηερ)  viel,  wie  Unverstand  das  ein  xiobos  υή  καλόν  (Ai.  1349); 
Schädlichste  ist',  τοσούτω  ist  zu  also  ist  Kreon  im  eigentlichsten 
ergänzen  ;Anhang§  93.— Er  höhnt  Sinne  jetzt  αίσχοοχερδήδ.  Ge- 
die  vermeintHche Trivialität;  denn  wohnlich  aber  bezeichnet  das 
auf  ihn,  den  Klugen,  kann  doch  Wort  den,  der  'auf  schmählichen 
der  Satz  nicht  in  tadelndem  Sinne  Gewinn  ausgeht';  deshalb  kann 
angewandt  werden.  Sehr  bald  der  Vers  als  Replik  auf  1055 
freilich  δείξει  έν  avd-ρώηοισι  τψ'  dienen. 

άβονίίαν     δσφ     μέγιοτον     άνδρι  1057.    Verb,    αρ     οίσ&α    λέγων 

ηρόσκειται  κακόν  (1242).  τανοϋδ  δνταδ  αν  λέγτ]?;  'weißt  du 

1052.  ταύτηδ  τηδ  νόσον:  wohl,  daß  die  deine  Herren  und 
τηδ  αφροσύνη?.  Gebieter    sind,    gegen    die    du 

1053.  ov  βούλομαι:  Wohl  sprichst,  was  du  etwa  redest?'  — 
höhnisch  gesprochen:  Ich  könnte  λέγων  mit  dem  Akkusativ  der 
wohl  mit  schlimmen  Worten  ent-  Person,  weil  der  Sinn  ist  dictispe- 
gegnen;  Stoff  wäre  da,  aber  ich  tere:  vgl.  El.  984  τοιαϋτά  τοι  νώ 
will  es  nicht.  1055  reißt  ihn  dann  näs  ns  έξερεΖ  βοοτών,  wo  τοιαύτα 
der  Affekt  fort.  έξειπεζν  ein  εύλογεϊν  meint. 

1054.  καΐ  μήν  λέγειΰ  {κακώδ  1058.  Mit  Schärfe  weiß  Teiresias 
τόν  μάντιν)  und  doch  tust  du  es.  die  Frage  zu  benutzen,  indem  er 

1055.  So  läßt  Sophokles  den  seine  Bejahung  begründet  durch 
Frevler  Kreon  reden;  also  hat  er  den  Zusatz,  Kreon  verdanke  sei- 
selbst  gewiß  nicht  so  gedacht.  nem  Rate  die  Rettung  der  Stadt 


I 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


ΚΡΕΩΝ 

aocfog  συ  μάντις,  αλλά  τάοιχείν  (ριλών. 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 
όρσεις  με  τά'λίνητα  δια  φρένων  φράσαι. 

ΚΡΕΩΝ 

χίνει,  μόνον  δέ  μη  'πΐ  'χέρδεσιν  λέγων. 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

ούτω  γάρ  ήδη  χαΐ  δοχώ  το  σον  μέρος. 

ΚΡΕΩΝ 

ώζ  μη  ^ μτΐολήσων  ϊσ&ι  την  έμήν  (ρρένα. 

ΤΕΙΡΕΣΙΑΣ 

αλλ'  εϋ  γέ  το  ι  'λάτισϋ-ι  μή  ττολλονς  έτι 
τρόχονς  όμιλλητήρας  ήλιου  τελών, 


1060 


1065 


Theben,   vgl.  995.    Mit   ii  έ^οϋ 

vgl.     Ο.    R.     1222     άνέπνενσα     έκ 
σέ&εν. 

1060.  ακίνητη  sind  D'iDge,  an 
die  man  nicht  rühren  darf  (um 
sie  zu  verändern),  wie  Heiligtümer 
und  Gräber,  aber  auch  Weissa- 
gungen, die  man  nicht  jedem  sagen 
darf,  ακίνητα  ϊττη  Ο.  C.  624,  Ά  μή 
κινείται  λόγω  ib.  1526.  —  Dies 
Wissen  erstreckt  sich  durch  die 
ψρένεδ  des  Sehers. 

1062.  'Kommt  es  mir  doch  auch 
bereits  so  vor,  als  werde  ich,  was 
dich  anlangt  (Anhang  §  247,  18), 
nicht  zum  Gewinn  reden',  meine 
weitern  Eröffnungen  werden  aller- 
dings, was  dich  betrifft,  nicht  äni 
κέρΰεσιν  gesprochen  werden,  son- 
dern έπ^  άτνχι'α  τη  μεγίστη.  Aber 
auch  als  Frage  läßt  sich  der  Vers 
auffassen:  'Denn  so  scheine  ich 
es  nunmehr  wirklich  zu  tun,  was 
dich  angeht?'  Er  will  dann  das 
frevelhafte  Wort  noch  einmal 
hören,  bevor  er  die  Bestrafung 
vollzieht. 

1063.  έμπολάν  heißt  erhan- 
deln und  verhandeln,  hier 
wohl  das  letzte:  'Du  wirst  meinen 
Sinn  nicht  verhandeln';  du  hast 


dir  ja  Geld  für  meine  Sinnesände- 
rung versprechen  lassen,  aber  du 
wirst  die  Ware  nicht  liefern  kön- 
nen, und  der  Kauf  wird  deshalb 
nicht  perfekt  werden.  Dagegen 
die  guten  Landleute,  welche  sich 
in  der  Volksversammlung  von 
den  Rednern  schöne  Dinge  sagen 

lassen,  Xavd'avovo^  άπεμηοΐώμενοι 

Ar.  Ach.  374.  —  Über  <ws  vgl. 
zu  242. 

1064.  Nun  {άλΧά)  so  sollst  du 
doch  (toi)  wenigstens  {γ ε)  wohl 
{εύ  κατ-)  wissen. 

1064f.  In  auilläad-ai  ver- 
blaßt oft  der  Begriff  des  Wett- 
eifers, und  es  bleibt  der  der  Eile 
zurück:  Eur.  Or.  456  γέοοντι 
οενρ'  άμιλλάται  ττοδί  όΣπαρτιάτηδ 
Τννδάρεωε.  —  τρόχο«  Lauf, 
nicht  τροχός  Rad,  vgl.  Ammon. 
137  τροχοί  όξντύνωζ  και  τροχοί 
βαρντόνοίΰ  διαφέρονσι  παρά  τοΐ8 
1/4ττικοΙ«,  ψησί  Τρύφων  ίν  δευ- 
τέρα περί  ^Αττικηδ  τιροσφδίας' 
τοϋ£  μέν  ηεριψερεϊ«  τροχονξ  όμοί- 
foe  ήμίν  ττροψέρονται  όξντο- 
νονντεδ'  τρόχονβ  δέ  βαρντόνως 
λέγονσι  τούβ  δρόμου«.     Also:    Du 

wirst  nicht  viele  rasche  Sonnen- 
läufe mehr  beenden  —  der  Aus- 


170 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


έν  οίοι  των  σων  αυτός  έτ.  σττλόγχνων  ενα 
νέν,νν  νεκρών  άμοιβόν  αντίδούς  εστβ, 
avd•^  ών  έχεις  μεν  των  άνω  βαλών  γ,άτω 
-ψυχήν  τ*  άτίμως  έν  τάφφ  γ,ατφγΛΟας, 
έχεις  δέ  των  γ,άτωΌ-εν  έν&άό*  αύ  ^-εων 
άμοιρον,  άχτέριστον,  ανόσιον  νέχνν. 
ών  οντε  σοι  μέτεστιν  οντε  τοις  άνω 
■Θ^εοΐσιν,  αλλ*  έχ  σον  βιάζονται  τάδε. 
τούτων  σε  λωβητηρες  νστεροφ^-όροι 
λοχωσιν  ^!Αιδον  καΐ  ^εών  ^Ερινύες, 


1070 


1075 


druck  ist  in  seiner  Unbestimmtheit 
der  Prophetenrede  wohl  ange- 
messen. 

1066.  Zwei  Konstruktionen  sind 
wohl  vermischt:  1.  Du  wirst 
nicht  viele  Sonnenläufe 
mehr  vollenden,  bevor  du  ge- 
geben hast;  2.  Nicht  zahlreich 
werden  die  Sonnenläufe  sein,  im 
Verlauf  deren  du  gegeben 
haben   wirst   (Anhang  §  109). 

1067.  νέκνν  νεκρών:  S.  An- 
hang §  218. 

1068  ff.  Kreon  hat  doppelt  ge- 
sündigt, indem  er  einerseits  ein 
Leben  von  den  Lebendigen  zu 
den  Unterirdischen  hinabgestoßen 
hat,  anderseits  diesen  einen 
Toten  vorenthält.  Es  ent- 
sprechen sich  εχειδ  ukv  und 
ε%εί9  δε,  wie  -ψνχήνΌ,ηά  νέκνν. 
—  avd-'  ών.  dafür  daß;  Arist. 
Plut.  433  ή  σφώ  ηοιήσο)  τήαερον 
δοϋναι  δίκην  άν&^  ών  έίΐε  ζητεΖ- 
τον  ^νΟ'ένδ'  άφανίσαι.  —  των 
άνω:  gen.  part. 

1069.  άτίμωζ:  Das  negative 
Kompositum  ατίμωξ  entspricht  an 
Kraft  einem  positiven  schmach- 
voll: Zsvs  {Πρoμη^'έa)  άτίμ,ωζ 
και    τζικρωδ   αικίζεται  Prom.   198. 

1070.  ^χεΐ£:  Die  Anaphora  ist 
durch  die  Umschreibung  des  Per- 
fekts vermittelst  ^χο?  c.  part.  aor. 
ermögUcht;  doch  steht  dem  ersten 
ganz   verblaßten   εχειδ   hier    ein 


zweites  in  voller  Kraft  der  Be- 
deutung (te^es)  gegenüber. —  των 
κάτω&εν  d-ßßv:  gehörig  den 
unteren  Göttern. 

1071.  Du  hast  ihm  die  μοζρα 
vorenthalten,  welche  ihm  zukam 
(τόν  δ'  έξαμαρτόντα  άνώννμον  iäv 
και  άπαιδα  και  άμοιρο  ν  κεΐσθ'αι 
Plat.  Legg.  878  ^),  die  κτέρεα,  die 
δσια  {τά  περί  τον&  &ν^σκοντα£ 
δαια  Plut.  Num.  12).  —  νέκνν'. 
nicht  mehr  die  Seele  des  Poly- 
neikes,  aber  seinen  Leib,  der  auch 
den  unteren  Göttern  gehört. 

1072  f.  An  die  Toten  hast  du  so 
wenig  wie  die  oberen  Götter  ein 
Anrecht,  sondern  (indem  du  dir 
ein  solches  anmaßest)  werden  von 
dir  die  unteren  Götter  vergewal- 
tigt. 

1074.  rovTi»»' dafür;  vgl.  931. 
—  λω βητ•ηρε£'.  το  άρσενικόν  άντι 
τον  &ηλνκοϋ  ετα^εν  ώδ  και  τό 
σωτηρι  τν%τ]  (O.R.80);  Anhang 
§7.  —  νστεροφ&όροι:  Vgl. 
1104.  Aesch.  Ag.  58  νστερόποι- 
νον    πέμπει    παραβασιν   ^ Εριννν. 

1075.  " Αιδον  και  ϋ'εών  *Ερι- 
νύεδ:  Sonst  rächen  die  Rache- 
geister den  Menschen,  an  dem 
ein  Mitglied  seiner  Familie  sich 
versündigt  hat,  und  insofern  sie 
seiner  Rache  dienen  (nicht  ein 
allgemein  gültiges  Gesetz  schir- 
men), heißen  sie  seine  Erinyen. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


171 


έν  τοΐσιν  αντοΐς  τοΐσδε  ληφ&ηναι  ΥΜΧοΐς. 
χαΐ  ταϋτ^   ά^-ρησον  et  χατηργνρωμένος 
λέγω'  Γρανεΐ  γαρ  —  ού  μαχροϋ  χρόνου  τριβή  — 
ανδρών  γυναικών  σοΐς  δόμοις  κωκνματα. 
έχ^ραΐ  δέ  Ttäoai  συνταράσσονται  τΐόλεις, 
δσων  στΐαράγματ'  ή  τ,ύνες  γ,α&ήγνισαν 
ή  ^ήρες  ή  τις  τττηνός  οιωνός,  φέρων 
άνόσιον  όσμήν  έστιοϋχον  ές  τΰόλιν. 

τοιαϋτά  σου,  λυπείς  γάρ,  ώστε  τοξότης 


1080 


Hier  rächen  sie  den  Hades  und 
die  Götter. 

1076.  'Sie  lauern  auf  dich,  daß 
du  in  eben  denselben  Leiden  ge- 
fangen werdest'.  Teiresias  kehrt 
zu  dem  oben  1066  f.  ausgesproche- 
nen Satze  zurück.  Wegen  des 
Infinitivs  vgl.  64. 

1077.  χατηργνρωαένο9:  άρ- 
γνρωϋ'εΐααι  πρόσωπα  nennt  Pin- 
dar  die  bezahlten  Lieder  (Isthm. 
Π  8),  άργνρω&έντεζ  ohne  Zusatz 
Sieger,  die  im  Wettkampfe  silberne 
Schalen  davongetragen  haben 
(Nem.  X  43). 

1078 f.  'Denn  nicht  lange  dauert 
es,  und  dies  (das  was  ich  sage, 
ταΰτα)  werden  klarmachen  die 
in  deinem  Hause  sich  erheben- 
den Jammerrufe  von  Männern 
und  Weibern'.  Die  Worte  ov  — 
τριβή  sind  gleichwertig  einer 
adverbialen  Bestimmung  außer- 
halb der  Struktur  hinzugefügt; 
vgl.  Anhang  §  173,  195.  —  αν- 
δρών γυναικών  κωχύ μ  ατα 
deutet  mit  absichtlich erD  unkelheit 
auf  Haimon  und  Eurydike,  weil 
auch  dem  Zuschauer  die  Beziehung 
nicht  klar  werden  sollte;  daher 
1206  Haimons,  1302  Eurydikes 
κωχύ u ατα,  beides  zusammen  ent- 
sprechend dem  an  Antigoue  und 
Polyneikes  verübten  Unrecht.  — 
Das  Asyndeton  ανδρών  γυναι- 
κών, wie  Arist.  Ran.  157  &ιάσου£ 
ανδρών  γυναικών,  SOnst  νέοιγέρον- 
T€S  U.  dgl. 


1080.  σνί'ταοάσσ^ίν  heißt 'ein 
geordnetes  Ganze  in  ein  ungeord- 
netes Durcheinander  verwandeln'. 
σπάραγμα  ist  das  Zerrissene, 
Zerfleischte,  hier  wohl  proleptisch 
die  Leiche,  welche  die  Tiere  'be- 
statten', indem  sie  sie  zerreißen 
und  verzehren  •,κα&αγνίζω  heißt 
völlig  rein  machen,  der  un- 
reineLeichnam  κα&αγνίζεται  πυρί 
(Eur.  Or.  40;  vgl.  zu  196),  wäh- 
rend natürlich  das,  was  die  Tiere 
der  Leiche  antun,  nur  mit  bitterem 
Sarkasmus  so  bezeichnet  werden 
kann.  Danach  ergibt  sich  der 
Sinn:  Verstört  werden  (infolge 
des  Zornes  der  Götter)  alle  Städte 
derjenigen,  bei  denen  Hunde,  wilde 
Tiere  oder  Vögel  zerrissenen  Lei- 
chen die  letzte  Ehre  erwiesen  ha- 
ben. —  έ%^ραί  ist  unverständ- 
lich, da  d-sols  nicht  als  zugehöri- 
ger Dativ  ergänzt  werden  kann ; 
wäre  α/σχο<5ί  überliefert,  so  würde 
wohl   niemand  Anstoß  nehmen. 

1083.  πόλΐ5  war  1080  die  po- 
litische Gemeinde,  hier  ist  es  die 
ummauerte  Stadt,  welche  die 
έστίαι  ϋ'εών  enthält  (Aesch.  Sept. 
257  μήίοισιν  aiuaoaovras  έστ/as 
&Βών;  vgl.  Ant.  1016).  Durch  sie 
ist  sie  geheiligt,  und  sie  wird 
befleckt,  wenn  der  Vogel  den 
Leichenduft  in  sie  hineinträgt. 

1084  f.  Mit  bittrer  Beziehung 
auf  Kreons  Worte  1033  f.  sagt 
Teiresias:  'Das  sind  die  Pfeil- 
schüsse ins  Herz,  die  ich  wie  ein 


172 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


άφή'λα  Ο^νμα    Άαρδίας  τοξεύματα  10S5 

βέβαια,  των  σύ  Ό-άλττος  ούχ  ντΐε^ίδραμτ], 

ώ  ηαΐ,  σύ  δ^  ημάς  ατταγε  ^ρός  δόμους,  ίνα 

τον  ^νμόν  ούτος  ες  νεότερους  acpfj, 

'ΛαΙ  γνφ  τρέίρειν  τήν  γλωσσαν  ήσυχωτέραν 

τόν  νουν  τ'  άμείνω  των  φρένων  ή  νϋν  φέρει.  1090 

Χ0Ρ02 
άνήρ,  αναξ,  βέβη-αε  δεινά  ^εσπίσας' 
έπιστάμεσ&α  δ\  έξ  δτου  λευχήν  εγώ 
τήνδ^  έχ  μέλαινης  άμφιβάλλομαι  τρίχα, 
μη  7ΐώ  τΐοτ'  αυτόν  ψεϋδος  ες  τιόλιν  λαχεΐν. 

ΚΡΕΩΝ 

έ'γνωχα  χαύτός  χαΐ  ταράσσομαι  φρένας'  1095 

τό  τ'  είχαΌ-εΐν  γαρ  δεινόν,  άντιστάντα  τε 
άττ]  ηατάξαι  ^υμόν  εν  δεινω  τιάρα. 


Bogenschütze  gegen  dich  ent- 
sendet habe,  im  Zorn,  denn  du 
empörst  mich'.  —  σον  abhängig 
von  άφηκα  τοξεύκατα,  wie 
1033  f.;  die  τοξεύματα  treffen 
Kreons  Herz  und  haften  in  ihm. 

1086.  ^aXnos:  Sonst  die  wohl- 
tuende Wärme,  hier  die  Hitze  der 
entzündeten  Wunde. 

1087.  ώ  παΤ,  σύ  J':  Sehr  oft 
wird  aus  einem  adversativen  b'atze 
der  Vokativ  herausgenommen  und 
vorangestellt;  vgl.  Anhang  §  160. 

1089.  ήσνχο}  τέραν:  eine  auf- 
fallende Torm  statt  des  regel- 
rechten ήσνχαιτέραν. 

1090.  φέρε  IV  r  ο  ν  r  (oder  ψρέ- 
vae)  wird  man  so  gut  sagen  kön- 
nen wie  ^S-os  ψορεΖν  (705);  doch 
findet  sich  die  Verbindung  νους 
των  φρενών  sonst  nicht;  vielleicht 
schrieb  der  Dichter  των  (Rel.) 
τά  vvv  ff)  Β  ρ  ει  φοενών. 

1091.  άνήρ,    αναξ,     βέβηχε 

beginnt  der  (^hor,  wie  nach  Hai- 
mons  Abgang;  aber  jetzt  wagt 
er  deutlicher  zu  warnen:  er  spürt, 
daß  der  König  erschüttert  ist. 


1092.  Der  Wechsel  der  Numeri 
έπιοτάμεσ&α  —  άπφιβάλλο- 
μαι  ist  SO  wenig  auffallend  als 
734  die  Verbindung  von  ήμίν  und 
έμέ.  Vgl.  1194  f.  Aber  die  Zeit- 
bestimmung, welche  der  Chorfüh- 
rer gibt,  ist  befremdlich:  man  er- 
wartet die  ganze  Lebenszeit  ge- 
nannt zu  sehen  (seit  ich  lebe^ 
dessen  Haar  doch  schon  weiß  ist), 
nicht  nur  die  Zeit,  seit  der  er 
weiße  Haare  trägt. 

1093f.  άίΐφιβάλλομαι:  mir 
anlege,  trage,  wie  eine  Beklei- 
dung oder  einen  Schmuck.  Rhia- 
nos  Anth.  Pal.  ΧΠ  93  λενχήν  άμ- 
φιέσαισ&ε  κόμην.  —  Das  Präsen» 
Steht  'achronistisch' ;  Anhang  §  1 03. 
—  μή'.  Ebenso  im  acc.  c.  inf.  ab- 
hängig von  oUa  0.  R.  1455,  im 
acc.  c.  part.  0.  C.  656.  —  λακείν 
(statt  λακόντα,ΑΏΐι.ξ  1 24)  wird  gern 
von  Weissagenden  gebraucht,  wie 
bei  Ar.  Plut.  39  τ/  δήτα  Φοτβοζ 

ϊΧακεν; 

1096  f.  Denn  wie  das  Nachgeben 
etwas  Furchtbares  ist,  so  stellt  es 
sich   mir  als   etwas  Furchtbares 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


173 


ΧΟΡΟΣ 

ευβουλίας  δει,  neu  ΜενοίΥέως  Κρέον. 

ΚΡΕΩΝ 

τι  δήτα  χρή  δράν ;  φράζε'  πείθομαι  δ     εγώ. 

Χ0Ρ02 

έλϋ^ών  γ.όρην  μεν  έζ  γ.ατώρνχος  στέγης 
άνες,  χτίσον  δε  τφ  προκειμένω  τάφον. 

ΚΡΕΩΝ 

ΥΜΪ  ταντ    επαινείς  y.ai  δοζεΐ  7ίαρειγ.α^)^ε1ν ; 

ΧΟΡΟΣ 

δοον  γ\  αναξ,  τάχιστα'  συντέμνονσι  γαρ 
d^ewv  7€θδώχεις  τους  γ,αγ.όφρονας  Βλάβαι, 

ΚΡΕΩΝ 
οϊμοι'  μόλις  μέν,  γ.αρδίας  ό'  εξίσταμαι 


1100 


1105 


dar,  durch  Widerstand  sich  mit 
Verderben  zu  schlagen,  έν  δεινφ 
έστι  es  gehört  zum  Gebiete  des 
δεινόν,  es  ist  beivov]  Vgl.  Eur. 
Hei.  1227  έν  ενμαρεϊ  γονν  (es  ist 
leicht)  αήν  χασιχνήτην  λα&εΐν, 
1277  έν  ενσεβεΐ  γονν  νόμιμα  μη 
κλέητειι^  νεκρών. 

1098.  Der  Chor  erinnert  jetzt 
kühnlich  an  lOöO.  —  Er  redet 
Kreon  genau  so  ausführlich  und 
nachdrückhch  an,  wie  211,  wo  er 
seineabweichendeMeinung  eigent- 
lich nur  dadurch  ausdrückte,  daß 
er  sich  der  Zustimmung  enthielt. 

1103.  δοον  τάχιστα=δ  τι 
rayos  1321.  —  ονντέμνονα  ι: 
συντόμως  βλάπτοναι,  WOZU  der 
persönliche  Objektsakkusativ  tritt 
nach  dem  Sinne  corripiunt, 
rasch  einholen,  während 
eigentlich  ονντέκ νειν  d  J  <ί ί •,  e i  η  c η 
Weg  abkürzen,  gesagt  wird. 
συντέμνω  allein  in  der  Bedeutung 
'abschneidend  gelangen'  Herod. 
VII  123  ό  ιαντικόδ  οτρατόε  ό 
Ξέρξεο)  ονντάμνω%>  απ  ίΑμηέλον 
άκρης  έπι  ΚαναστρεΙον  άκρην. 


1104.  Βλάβαι:  Wohl  nicht 
erst  vom  Dichter  geprägte  Be- 
zeichnung für  die  Erinyen :  denn 
diese  werden  unter  den  ΆβΙαβίαι 
zu  verstehen  sein,  die  als  gött- 
liche Wesen  auf  einer  Inschrift 
von  Erythrai  (Ditt.  Syll.^  600,  68) 
erscheinen ;  der  Name  wäre  dann, 
um  die  Göttinnen  nicht  zu  reizen, 
in  sein  Gegenteil  umgebogen 
(Kohde,  Rh.  Mus.  L  20> 

1105 f.  μόλις  μέν  {έξίοταααι 
καρδίας),  εξίσταμαι  δέ,  vgl.  Eur. 
Phocn.  1421  ^^όλις  uev,  έξέτεινε 
δ^  εις  ήηαρ  ξίφος.  Ar.  Nub.  1363 
κάγώ  μόλις  uiv,  άλλ'  διιως  ήνε- 
σχόμην  τό  πρώτον.  Fiat.  Rep.  Χ 
607^  β/α  μέν,  δμως  δε  άπέχον- 
ται.  —  τό  δράν:  dergestalt, 
daß  ich  es  tue,  wie  πείθομαι 
τό  δράν,  worauf  der  Sinn  von 
εξίσταμαι  της  καρδίας,  ich 
trete  aus  meiner  Herzens- 
meinung heraus,  hmaus- 
kommt.  Kühner  noch  Eur.  Hec. 
1025f.  άΐίμενόν  τις  ώς  εις  άντλον 
πεοών  λέχριυς  έκπεσε  ψίλας  καρ- 
δίας. 


174 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


το  δράν'  ανάγχτ]  (5'   ούχΙ  δνσμαχητέον. 

ΧΟΡΟΣ 
δρα  νυν  τάδ^  έλ^ών  μηδ'  έπ'  άλλοίοιν  τρέτΐε. 

ΚΡΕΩΝ 

ώδ'  ώς  έ'χω  στείχοιμ'  αν'  ϊτ    (ϊτ^^  όττόονες, 
οι  τ    όντες  οι  τ'  ατΐόντες,  άξίνας  χεροΐν 
δρμασβ-^  ελόντες  εις  έπόψιον  τότνον. 
εγώ  δ\  έττείδή  δόξα  ττ^δ^  έττεστράφη, 
αυτός  τ'   εδησα  ytal  ηαρών  έχλύσομαι. 
δέδοιχα  γάρ,  μή  τους  τία^-εστώτας  νόμους 
άριστον  rj  σώζοντα  τον  βίον  τελεΐν. 


1110 


1106.  avayxTj  ον%ι  §νσ//α- 
νητέον:  da  ανάγκα  ovSä  ■d'eol 
μάχονται,    mithin     ein     μάχεσϋ'αι 

dagegen  nur  zum  Unheil  {δνσ-) 
ausschlagen  kann.  Trach.  492  ού- 
τοι νόσημα  έπακτόν  έξαρού/χεδ'α 
ϋ'εοΐσι  δνσαα%οϋντε£, 

1107.  έη*  άΐλοισιν  τρέπε: 
äXXoiS  επίτρεπε. 

1108.  στεί%οιμ'  αν.  ich  will 
gehen;  der  griechische  Poten- 
tialis  hat  keineswegs  immer  die 
schwächliche  Färbung,  die  er 
durch  unser  dürfte  annimmt. 
Anhang  §  113.  —  Der  in  drei 
Worter  zerhackte  Tribrachys  äv 
ϊτ   tV  malt  seine  Hast. 

1109.  OL•  τ  δντεξ  οι  τ  απόν- 
τες-. Vgl.  zu  40.  Die  απόντες 
können  sein  ϊτε  nicht  hören:  die 
Angst  läßt  ihn  den  Kreis  des 
Möglichen  überschreiten.  Solche 
Verwendung  der  polaren  Aus- 
drucksweise kann  komischen 
Zwecken  dienen:  Plaut.  Trin.  360 
comedit  quod  fuit  quodnonfuit; 
aber  auch  die  wildeste  Energie 
redet  so;  Sen.  Med.  566  perge 
nunc,  aude,  incipe  quidquid  po- 
test  Medea,  quidquid  non  potest. 

1110.  Der  τόποβ  έπό-ψιοδ  ist 
natürlich  das  πεδίον  άκρον  1197, 
der  Platz,  wo  Polyneikes  liegt; 


άκροι  πάγοι  waren  als  dort  be- 
findlich genannt  411,  Holz  in  der 
Nähe  420.  Daß  sie  mit  den  Beilen 
das  Holz  fällen  sollen,  um  dann 
die  Leiche  zu  verbrennen,  ist 
selbstverständlich,  und  bei  Kreons 
augenblicklichem  Gemütszustande 
kann  man  nicht  verlangen,  daß 
er  weitere  Instruktionen  erteilt. 
Offenbar  denkt  er  zunächst  An- 
tigonen  zu  befreien;  um  Poly- 
neikes zu  bestatten,  muß  jedoch 
erst  ein  Scheiterhaufen  geschichtet 
werden.  Nachher  ändert  er  seinen 
Entschluß:  daß  die  —  von  dem 
Seher  ja  am  stärksten  hervor- 
gehobene —  Verunreinigung  des 
Landes  beseitigt  werde,  ist  die 
Hauptsache,  und  das  Mädchen  be- 
findet sich  ja  nicht  in  unmittel- 
barer Lebensgefahr.  Der  Erfolg 
ist,  daß  er  nun  sicher  zu  spät 
kommt. 

1112.  Ich  werde,  wie  ich  selbst 
sie  gefesselt  habe,  so  auch  selbst 
sie  lösen;  sehr  oft  entspricht  im 
Griechischen  die  kopulative  Korre- 
sponsion    einem    Vergleichungs- 
satzgefüge, so  daß  nur  das  zweite 
Glied  für  den  Gedanken  wirklich   ; 
von    Bedeutung    ist:     Ai.    648 
απανϋ-^   ό    μακρόδ    κάναρίϋ-μητοδ   \ 
χρόνο9    φύει    τ'  άδηλα  και  γα-    ' 
νέντα  κρύπτεται. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


175 


2ΤΑ2ΙΜ0Ν  s 

ΧΟΡΟΣ 

στρ.  α 
Πολυώνυμε,  Καδμείας  νύμφας  άγαλμα 
γ,αΐ  /JiÖQ  βαρνβρεμέτα 
γένος^  χλντάν  δς  άμφέττεις 
^Ιταλίαν,  μέδεις  δε 


1115 


1115—54.  Aus  Kreons  Umstim- 
mung  schöpft  der  Chor  die  Hoff- 
nung eines  glückliehen  Ausganges. 
An  den  oben  1 53  f.  zum  έξάρχων 
bei  der  Feier  des  Dankfestes  aus- 
erkorenen Gott  sich  wendend,  ruft 
er  Bakchos  an,  auch  jetzt  seiner 
Lieblingsstadt  Theben  als  Retter 
zu  nahen,  um  sie  vom  μίασμα  zu 
befreien.  —  Der  Hymnus  zeigt 
den  typischen  Bau  der  Götter- 
liymnen.  Sie  beginnen  meist  mit 
einer  Aufzählung  der  verschiede- 
nen Benennungen  (έπικλήσειδ)  des 
Gottes,  berichten  seine  Abkunft, 
zählen  seine  wichtigsten  Kult- 
stätten auf,  bitten  ihn  dann  zu 
erscheinen,  häufen  endlich  zum 
Schluß  noch  einmal  die  Be- 
nennungen und  Attribute  (Adami, 
De  poetis  scaenicis  Graecis  hym- 
norum  sacrorum  imitatoribus, 
Jahrb.  f.  klass.  Phil.  Suppl.  XXVI 
215ff.). 

11  f5.  πολυώνυμε:  'Für  die 
religiöse  Empfindung  spricht  sich 
die  Machtstellung  des  Gottes  in 
der  Fülle  der  Zunamen  aus;  Viel- 
namigkeit  {πολυωνυμία)  ist  For- 
derung und  Voraussetzung  für 
einen  höheren  persönlichen  Gott. 
Kallimachos  läßt  die  junge  Arte- 
mis, auf  den  Knien  des  Vaters 
sitzend,  ihn  bitten:  'Verleih  mir 
auch  Vielnamigkeit,  auf  daß  Phoi- 
bos  nicht  im  Wettstreit  zu  mir 
treten  kann'.  Ov.met.IV  Uff.  nennt 
eine  lange  Reihe  von  Namen  des 
Bacchus  und  schließt  et  quae 
praeterea    per    Graias    plarima 


gentes  nomina,  Liber,  habes 
(Usener,  Götternamen  334).  —  Der 
Vokativ  tritt  voran  (vgl.  781), 
weil  der  Dichter  im  Sinne  hat 
έλ&έ,  was  aber  erst  1140 ff.  in 
anderer  Wendung  folgt.  —  Κα- 
δμεία νύμφα'.  Semele  als  Neu- 
vermählte des  Zeus.  —  άγαλμα 
νύμφας:  So  heißt  in  einem  in- 
schriftlich erhaltenen  delphischen 
Hymnus  Apollon  Κοίου  τε  κό- 
ραδ  Λατοΰδ  σεμνόν    άγαλμα   καί 

1116.  βαρύ βρεμ  έτα  spielt 
auf  ζΐιόνυαοζ  Βρόμιου^  έρίβρομοβ^ 
und  zugleich  auf  μάτηρ  κεραυνία 
1139  an. 

1117.  γένοε:  Sophokles  wird 
in  epischen  Stellen  wie  Φ  186 
φησϋ'α  σύ  μέν  πόταμου  γένοδ 
ϊμμεναι  εύρϋ  ρέοντοδ  das  Wort 
γένοδ  als  Nominativ  im  Sinne  von 
'Abkömmling' gefaßt  haben  (wäh- 
rend es  Akkusativ  der  Beziehung 
ist:  187  αύτάρ  έγώ  γενεήν  μεγά- 
λου zJiöe  εύχομαι  είναι),  wie  Sicher 

Vergil.  Aen.  VU  556  egregium 
Vefieris  genus  et  reas  ipseLatinus. 
1118  f.  Ίταλίαν:  Sophokles 
hat  selbst  im  Triptolemos  (fr.  541) 
Italien  Οίνωτρία  genannt,  und 
444  war  Thurioi  gegründet;  so 
lag  es  dem  Dichter  nicht  fern, 
hier  des  Landes  zu  gedenken,  an 
das  die  Athener  immer  noch  große 
Hoffnungen  knüpften.  —  άμφέ- 
πειδ:  wie  Α  37  δδ  Χρύσην  άιιφι- 
βέβηκαδ.  —  μέδειδ'.  eine  Über- 
aus seltene  Form,  die  Soph.  fr.  342 
wiederkehrt:   häufiger  wird  das 


176 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


παγγ,οίνοις  ^ΕλενΟίνίας 

^Ίβοϋς  έν  τίόλποις,  ώ  Βαγ.χεϋ,  Βαχ- 

χάν  ματρόπολιν  Θήβαν 

ναιετων  7caQ^  ύγρόν 

Ίσμηνον  ρεΐ&ρόν  (τ*}  αγρίου  τ' 

έτνΐ  ατΐορ^  όράτίοντος' 

άντιοτρ.  α' 
σε  Ö*  υπέρ  δίλόφον  πέτρας  στέροιρ  ότνωπε 
λιγνύς,  έ'ν^α  Κωρύχιαί 


112Ü 


1125 


Partizip  μέδων  oder  πεδέων  ge- 
braucht. 

11 19  ff.  'Vor  allem  ist  zu  dem 
Kreise  eleusinischer  Gottheiten 
g-etreten  lakchos,  der  Sohn  des 
Zeus  (chthonios)  und  der  Perse- 
phone,  ein  Gott  der  Unterwelt 
auch  er,  von  dem  Dionysos,  wie 
ihn  sonst  attischer  Kult  auffaßte, 
völlig  verschieden,  wiewohl  den- 
noch häufig  diesem  gleichgesetzt'. 
So  zieht  in  dem  Päan  desPhilo- 
damos  von  Skarphie  {Bull.  com. 
Hell  1895  S.  403)  Dionysos  von 
Delphi  nach  Eleusis,  wo  er  von 
den  Sterblichen  lakchos  genannt 
wird  (Rohde,  Psyche  V  283  f.).  — 
Der  Schoß  der  eleusinischen  ^ηώ 
(=^ηαήτηρ)  ist  ohue  Zwcifcl  die 
fruchtbare  eleusinische  Ebene;  die 
Bezeichnung  ist  gewählt,  weil  der 
jugendliche  lakchos  als  Pflegling 
der  beiden  Göttinnen  gilt.  — 
nayxo tvoi  heißen  die  κόλποι 
wohl,  weil  alle  Hellenen,  ja  selbst 
Sklaven,  Teilhaber  der  eleusini- 
schen Mysterien  werden  können. 
—  Die  Quantität  von  Έλενσι- 
vlas  {y-^y^-)  trotz  'Elevois, 
'ivoe,  wegen  des  Zuwachses  um 
eine  Kürze  in  der  Ableitung, 
schon  Hymn.  Cer.  1 05  ^ElavaitiSao 
&ύγατρεα,  266   τιαίό'εδ  Ελευσίνιων. 

Ebenso  Antimachos  fr.  63  ^ήαη- 

τρόδ  το  ι  Έλ,ενοινίηί  ιερή  Οψ,  Und 

Spätere  Dichter. 

1121.   Βακγεύδ  ist  nur  durch 


'formale  Wucherung'  aus  Βάκχος 
entstanden.  Βάκχη  ist  das  Femini- 
num zu  Βάκχο£  und  bezeichnet 
das  Weib,  das  des  Gottes  voll 
geworden  ist. 

1125.  ση  ορά  bezeichnet  hier 
wohl  das  Saatfeld;  auch  dies 
Feld,  wo  Kadmos  die  Zähne  des 
Drachen  gesät  hatte,  wußte  man 
im  zweiten  Jahrhundert  nach  Chr. 
in  Theben  zu  zeigen  (Paus.  IX 
10.  1). 

1126f.  αέ  δ'  —  δπωπε  λι- 
γνύδ,  dem  ÖS  άμφέπειΐ,  μέδειζ 

δ  έ  gleichstehende,  der  Form  nach 
aber  unabhängige  Wendung,  wo- 
mit der  Dichter  von  ItaUen  und 
Eleusis  auf  den  Bakchosdienst  in 
Delphoi  und  am  Parnaß  übergeht, 
wo  Bakchos  von  Theben  aus  seine 
Verehrung  gegründet  haben  sollte. 

—  Auf  der  Hochebene,'  die 
südlich,  nach  Delphi  zu,  in  den 
schroffen  Felswänden  der  Phai- 
driaden  steil  abfällt  —  daher  δι- 
κόρνψοδ  πλάξ  Eur.  Bacch.  307,  der 
ganze  Berg    hier    δίλ,οφοε  πέτρα 

—  liegt  in  einem  im  Westen  der 
Ebene  sich  erhebenden  Bergkegel 
die   korykische  Tropfsteinhöhle: 

Κωρνκία  πέτρα,  κοίλη,  ψίλορνΐ3, 
δαιμόνων  αναστροφή'  Βρόμιοίίχει 
τον  γωρον  (Acsch.  Eum.  22).  Dort, 
ja  auch  auf  dem  schneebedeckten, 
wolkenumhüUten  Gipfel  des  Ber- 
ges tanzt  Dionysos  mit  den  Nym- 
phen   der    korykischen    Grotte, 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


177 


ννμφαι  οτείχονσι  Βαχχίοες, 
Κασταλίας  τε  νάμα* 
YMi  σε  Ννσαίων  ορέων 
κισσήρεις  ό'χ&αι  χλωρά  τ'  άκτά 
ηολνστάφνλος  πέμπει, 
άμβρότων  έπετάν 
εύαζόντων  Θηβαίας 
έπισχοπονντ'  αγυιάς' 


1130 


τάν  έχ  πα  σαν  τιμ^ς 


1135 


στρ.  β' 


Fackeln  in  den  Händen  schwin- 
gend: Eur  Phoen.  226  ώ  λάμ- 
πονοα  πέτρα  πνρόδ  ό'ικόρνφον  σέ- 
Xas  υπέρ  άκρων  βακχειών  Αιονύ- 
αον.  Ιοη  716  .  .  ϊνα  Bax%tos  aju- 
ψίπνρον?  άνέχοιν  πεύκα?  λαιψηρά 
πηδά  ννκτιπόλοιδ  αμ,α  ούν  Βάκ- 
χαι«. Bakch.  306  ^r'  αυτόν  όχρει 
κάπι  ^ύείφίοιν  πέτραΐζ  πηδώντα 
ούν  πεύκαισι  δικόρνφον  πλάκα.  — 
ατεροπή  ==  άοτεροπή ;  ob  Sopho- 
kles sich  aus  στεροπηγερέτηδ 
(Ζευ£)  ein  στέρο-φ  ableitete,  in 
dem  er  den  Stamm  όπ  fand? 
'blitzend'  wird  man  am  besten 
übersetzen,  —  λιννύδ  ist  der 
Qualm:  die  Lichterscheinung  der 
brennenden  Kienfackel  dürfte  als 
blitzender  Qualm  gut  bezeichnet 
sein.  —  Fehlerhaft  \&Χστείχουσι, 
wofür  Dindorf  zu  gunsten  des 
Metrums  στίχονσι  schrieb.  Daß 
jedoch  neben  στείχω  (Aor.  ^στι- 
χον)  ein  Präsens  στίχο)  jemals  vor- 
handen gewesen  sei,  ist  durch- 
aus unwahrscheinlich,  und  dem 
Sinne  nach  sollte  man  statt  des 
nüchternen  οτείχονοι  eher  einen 
Begriff  wie  χορεύονοιν  erwarten, 
der  ausdrücken  würde,  daß  die 
Nymphen  beim  Erscheinen  des 
Bakchos  sich  zum  Tanze  reihen. 
1131.  Nysa  wird  in  allen  mög- 
lichen Weltgegenden  lokalisiert, 
je  mehr  die  geographische  Kennt- 
nis steigt,  in  desto  entlegeneren 
Sophokles  IV.    11.  Aufl. 


Femen;  Sophokles  denkt  wohl 
an  das  euböische  Nysa  (wegen 
des  στονόειδ  πορ&μόδ  1145).  Von 
dessen  Reben  (άκτά  πολυστάφν- 
Xos)  erzählte  Sophokles  fr.  234 
ϊατι  γάρ  τΐ8  εναλία  Εύβοιι?  αία ' 
rfjde  βάκχειοδ  βότρυε  έπ'  ήμαρ 
ίρπει.  πρώτα  μέν  λαμπραζ  iio 
κεκλημάτωταΐ  χΚωρόν  οένάνϋηβ 
δέμαδ'  εΐτ^  ή^αρ  ανξει  μέοσον 
δαψακοδ  τύπον  και  κλίνεται  τε 
κάποπερχοΰται  βότρυδ•  δείλι]  δε 
πάσα  τέμνεται  βλαστονμένη  όπώ- 
ρα  καλώδ  κάνακίρναται  ποτόν, 

1133f.  πέμπει  σε  έπισκο- 
πονντα:  80  oft  du  Thebens 
Straßen  besuchst  (als  Herr: 
Aesch.  Eum.  292);  ayvias,  weil 
die  festlichen  Aufzüge  der  Bak- 
chen  durch  die  weiten  Straßen 
Thebens  (Eur  Herc.  782  ξεοταί  &' 
έπταπύλου  πόλεωδ  άναχοοεύαατ 
ayviai)  gingen:  ein  Orakel  bei 
Demosth.  XXI  52  gebietet  den 
Athenern  εύρνχόρονς  κατ'  άγνιάδ 
ίοτάναι  ωραίων  Βρομίφ  χορόν. 
Eur.  Bakch.  83  ίτε  βάκχαι ,  Βρό- 
μιον  κατάγονοαι  Φρυγίων  έ^  ορέ- 
ων 'Έλλάδοδ  είδ  ενρνχόρονδ  άγνιάδ. 
—  άμβρότυ)ν  έπετάν  ευ  αζόν 

των:  indem  dein  göttliches 
Gefolge  ενοί  ruft;  έπέτηδ  s. 
ν.  a.  όπαδόδ. 

1137.    τάν:  die  Göttin   Θήßηy 
aus  Θηβαίαδ  zu  entnehmen. 
12 


178 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ν/ΰερτόταν  ττόλεων 

ματρϊ  σνν  xegawicc' 

καΐ  νυν,  ώς  βιαίας  έχεται, 

7εάνοαμος  πόλις  έττΐ  νόσου, 

μολείν  κα^αρσίφ  7Coöl  ΠαρνασΙαν 

υπέρ   γ,λιτνν  η   οτονόεντα  7ΐορ^μόν. 


1140 


1145 


ίώ  71  ν  ρ  πνεόντων 
χοράγ'   άστρων,  νυχιών 
φλεγμάτων  €7είσχο7ΰε 


άντιστρ.  β' 


1138.  νπερταταν  πόλεων. 
prädikativ  zu  τάν:  die  du  als 
höchste  ehrst  und  dadurch  aus 
den  andern  heraushebst. 

1139.  κερ avv ία:  κεραννοβλή- 
τφ,  yg\.  Eur.  Bakch.  6  όρώ  δ'έ  μη- 
τρός υνηιια  τηδ  κεραννίαί  (Worte 

des  Dionysos). 

1141.  πάνδ αμο£  πόλιδ:  wie 
7.  —  ^χεσ&αι  έηί  νόσον'. 
teneri  in  morbo ,  weil  die  νόσος, 
Τ]  ξνν εστίν  ή  nolis^  noch  fort- 
dauert. 

1 1 43  f.  μολείν:  f  1  ehentliche 
Bitte  statt  des  Imperativs,  wie  oft 
in  Anrufungen  der  Götter,  z.  B. 
im  Kultlied  der  eleischen  Weiber: 

έλϋ'εϊν,  ήρω  Διόνυσε,  ΐ4λεΙον  äs 
ναόν  άγνόν  οννΧαρίτεοσιν,έξναον^ 
τψ  βοέο)  ηοδί  ϋ'νων  (vers.  ρορ. 
5).  —  χαϋ'αρσίφ  ποδί:  An  die 

καθαρμοί,  durch  wclchc  der  Ver- 
ehrer des  Gottes  seine  Seele  zur 
Genossin  des  Thiasos  weiht 
(Bakch.  75),  ist  nicht  zu  denken, 
aber  wenn  der  Gott  nur  kommt, 
so  wird  er  schon  ein  Mittel  fin- 
den, um  die  Stadt  von  dem  μία- 
σμα, das  Kreon  über  sie  gebracht 
hat,  zu  reinigen. 

1144 f.  Παρνασ ία•ΐ'  νττ  Ιρ  κλι- 

τύν:  Vgl.  in  dem  delphischen 
Hymnus  Mus.  Script,  ed.  C.  Jan 
Suppl.  p.  23  «r*  äni  τηλέσκοπον 
τάνδε  ΙΙαρναα  läv  οφρύων  δι- 


κορνψον  κλειτύν  .  .  Πιερίδεξ.  — 
οτονόεντα:  vgl.  592  ατόνιυ  βρέ- 
μονσι.ν  άκταί. 

1146.  πνρ  ηνεοντοιν  ά- 
στρων: sehr  kühn  werden  die 
flimmernden  Sterne  πνρ  πνέοντα 
genannt;  doch  verlangt  das  Me- 
trum die  sonst  nicht  bezeugte 
epische  Form  πνειόντο^ν. 

1146  f.  Da  Bakchos  nachts  sei- 
nen Thiasos  anführt  beim  Glänze 
der  Gestirne,  so  stellt  sich  die 
Phantasie  jene  als  Teilnehmer  des 
festlichen  ßeigens  vor  und  läßt 
sie  am  Himmelsgewölbe  gleich- 
sam einen  Chor  bilden,  weshalb 
Bakchos  den  Dichtern  Chorführer 
der  astricae  choreae  heißt,  wie 
die  Erde  bei  dem  Erscheinen  eines 
Gottes  erzittert,  das  Meer  sich 
freudig  hebt  und  die  Seetiere 
munter  hüpfen.  Ähnlich  Eur.  Ion 

1074  αίοχννομαι  τόν  πολύνμνον 
■ο'εόν,  εέ  παρά  καλλιχόροιαι  πα- 
yals  λααπάδα  ■ο'εωρόν  εέκαδων 
όχρεται  ivvv%ios  άνπνο£  ών,  δτε 
και  jJios  άοτερωπόί  άνεχόρενσεν 
αίχί'ήρ ,  χορεύει  δέ  σελάνα.  Der 
Scholiast  sagt  κατά  τίνα  μνοτι- 
κόν  λογον  των  αστέρων  εστί  χο- 
ρηγοί: davon  wissen  wir  sonst 
nichts,  aber  es  paßt  dazu,  daß 
die  Schilderung  im  Ion  sich  auf 
den  eleusinischen  lakchos  bezieht. 
—    Auch    die    Worte    ννχίοίν 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


179 


τταΐ,  /ίΐον  γένε^λον,  7ΐροψάνη^\ 
ώναξ,  σαΐς  άμα  7C€Qt7roloig 
QvLciLüLv,  CLL  G€  μαινόμεναι  7ΐόνννχοί 
χορενονσι,  τον  τα  μίαν  "ίαγ,χον. 

ΕΞ0Δ02 

ΑΓΓΕΑ02 

Κάδμου  TtOQOtycoL  καΐ  δόμων  '^μφίονος, 
ουκ  έοΟ•^  δτΐοΐον  στάντ^  αν  άν&ρώπον  βίον 
οντ'   αίνέσαιμ'   αν  ούτε  μεμψαίμην  τΐοτέ. 
τνχτ]  γάρ  όρ&οΐ  χαΐ  τύχη  χαταρρέπει 


1150 


1155 


φϋ'εγμάτων  επίσκοπε  passen 
auf  den  eleusinischen  lakehos:  das 
lakchoslied  der  'Frösche'  (398  ff.) 
erklingt  ja  bei  einer  παννν%ίζ 
(ebd.  371). 

1149.  Jlov:  Stos,  das  Adjek- 
tiv zu  dem  in  Jws  kenntlich  her-  • 
vortretenden  Stamm,  ist  bei  Ho- 
mer zur  Bedeutung•  'göttlich'  ver- 
allgemeinert, wird  aber  später 
auch  wieder  als  Adjektiv  zu  Zevs 
empfunden :  Jios  παις  heißt  Hera- 
kles Eur.  Ion  200. 

llSOff.      0vlat    und    OviädeS 

heißen  die  Bakchen,  weil  sie,  des 
Gottes  voll,  in  eiligem  Laufe 
durch  die  Berge  rasen.  Die  ganze 
Nacht  hindurch  —  daher  ννκτ^- 
noloi  Βάκχαι  Ion  717  —  feiern 
sie  durch  Tanz  —  %oQ^vtiv  so 
Find.  Isthm.  I  7  —  lakchos,  ihren 
Herrscher,  ταμίας.  Vom  Könige 
braucht  Piudar  dies  Wort  Pyth. 
I  88,  V  62,  Nem.  X  52. 

1155.  Feierliche  Anrede,  wie  0. 
K.  1.  Kadmos  hatte  die  Kad- 
meia  erbaut,  Amphion  und  Zethos 
πρώτοι  Θήβης  ed'os  Μκτισαν  έπτα- 
nvloio  (/  263),  weshalb  Theben 
wohl  Kadmos-  und  Amphi- 
onsstadt,  Thebanisches  Kad- 
meisch  und  Amphionisch 
heißt;  so  öfter  bei  römischen 
Dichtern.  —  86  μων  kann  schwer- 
lieh die  Mauern,  das  Werk  Am- 


phions,  bezeichnen,  sondern  steht 
wohl  άπό  κοινον:  in  der  Kadmea 
haben  Kadmos  wie  Amphion  ge- 
wohnt. 

1 1 56f  f  .'Kein  Menschenleben  mag 
ich  loben  noch  tadeln :  denn  das 
Ungefähr  richtet  immer  sofort 
den  Unglücklichen  auf  und  stürzt 
den  Glücklichen,  und  keiner  kann 
sagen,  was  die  Zukunft  dem 
Mensch'en  bringt'.  \ 

1156.  Da  Sophokles  ϊοτνμι  im 
Sinne  von  κα&ίοτηυι  gebraucht 
(0.  C.  1041  πριν  άν  σε  των  σων 
κίριον  σ'τήαω  τέκνων ^  Tr.  1271 
τά  δέ  ννν  έατώτ^  οικτρά  αέν  ή- 
ulv„  αϊσχρά  δ'  έκείνοιο),  wird  man 
στάντα  im  Sinne  von  καταστάν- 
τα  auffassen  dürfen.  Dann  ergibt 
sich,  wenn  wir  die  Satz  verschlin- 
gung auflösen:  ουκ  Μστιν  άνθ-ρώ- 
πον  ßios  τοιούτος  καταατάς^  οΐον  ή 
αίνέοαιμι  ά,ν  ή  μεμ-ψαίμην  ποτέ,  d. 

h.  es  gibt  kein  Menschenleben,  das 
sich  derartig  gestaltet  hätte,  daß 
ich  es  loben  oder  tadeln  möchte. 
1158  f.  Der  Bote  huldigt  in  sei- 
ner Lebensauffassung  den  0.  R. 
977  f.  ausgesprochenen  Grund- 
sätzen τί  ΰ'  άν  γοβοϊτ^  άνΟ-ρο»- 
πος,  ω  τά  της  τύχης  κρατεί,  πρό- 
νοια δ'  έατιν  ονδενός  σαφής;  vgl. 
Chairem.  fr.  2  ρ.  782  τύ%η  τά 
ϋ'νητών  πράγματ' ,  ουκ  ευβουλία, 
während  unser  Drama  Kreons 
12* 


180 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τόν  εύτνχοϋντα  τον  τε  ονστνχονντ^  αεί' 
υμΙ  μάντις  ονδείς  των  χα&εστώτων  βροτοΐς. 
Κρέων  γάρ  ήν  ζηλωτός,  ώς  έμοί,  τζοτέ, 
σφσας  μέν  έχθρων  τήνόε  Καόμείαν  χ^^όνα 
λαβών  τε  χώρας  τΐαντελη  μοναρχίαν 
ηϋ&ννε,  Ό^άλλων  εύγενεΐ  τεχνών  οπορα' 
χαΐ  νυν  άφεΐται  τΐάντα.     τάς  γάρ  ήδονάς 
δταν  τΐροδώσιν,  άνδρες,  ού  τί^ημ*  εγώ 
ζην  τούτον,  άλλ^  εμψυχον  ήγονμαο  νεχρόν. 
τίΧοντει  τε  γάρ  χατ    οίχον,  ει  βούλει,  μέγα 


1160 


1165 


άτη  als  selbstverschuldet  dar- 
stellt, 1259  f.  —  Mit  dem  Chias- 
mus der  Worte  ορϋ-οΐ  xai  κα- 
ταρρέη  ei  τόν  εύτνχοϋντα 
τόν  τε  δνστνχονντα  Yg\.  Θ  64^ 
ϊν&α  8^  άμ  οιμωγή  τε  xai  εύ- 
χωλή  ηέλεν  ανδρών  όλλύντων 
τε  xai  όλλνμένων.  Anhang 
§  224. 

1160.  Die  Überlieferung  kann 
weder  bedeuten:  'Es  gibt  keinen 
Seher  für  das,  was  dem  Sterb- 
lichen bestimmt  ist'  —  das  be- 
deutet xad-εστάναι  nicht  —  noch 
'kein  Seher  weissagt  etwas,  was 
festen  Bestand  hat'  —  'das  ver- 
bietet der  Artikel.  Den  gefor- 
derten Sinn  zeigt  Ai.  1418  πρiv 

έδείν  δ  oύδεis  μάντιί,  των  μελ- 
λόντων, diesen  bietet  έφεοτώτων 
(Blaydes);  vgl.Trach.  1170  ϊψασχε 

μόχ&ων  των  έφεοτώτων  έμοι 
λύοιν  τελεΐσ&αι.  Demosth.  XVIII 
176  τόν  έφεστηχότα  χίνδννον  τ•η 
πόλει.  Ähnlich  Μ  326  χήρες  έφε- 
αταοι,ν  ϋ'ανάτοιο  μνρίαι,  äs  ονχ 
ϊστι  φνγεϊν  βροτόν  ονδ^  νπαλύζαι. 

1161.  ώ£  έμοί:  betrachtet  in 
Rücksicht  auf  mich ;  vgl.  Anhang 
§  157. 

1162 ff.  Weder  τέχνων  (vgl. 
Anhang  §  3  UI)  noch  σπορά  (vgl. 
Trach.  420  ovxow  ^Ιόλην  i<paoxes 
Ενρύτον  σποράν  άγειν ;)  zwingen, 
an  mehr  Kinder  als  den  einen 
Haimon  zu  denken.    Dieser  aber 


mußte  hier  erwähnt  sein,  und 
so  wird  der  unbequeme  Vers  1164 
gehalten  werden  müssen  (gegen 
Anhang  §  188  II)...  Er  ist  unbe- 
quem, weil  der  Übergang  von 
der  adversativen  zur  kopulativen 
Korresponsion  (Anhang  a.  a.  0.) 
sich  hier  mit  dem  Übergang  vom 
Partizip  {σφσαζ)  zum  verbum  fini- 
tum  {ηνδ-ννε,  Anhang  §  191)  ver- 
bindet, während  die  Konzinnität 
durch  λαβών  δέ  .  .  otxot  τε  d^al- 
λων  so  leicht  herzustellen  gewe- 
sen wäre. 

11 65  ff.  Der  Bote  denkt  ari- 
stippisch;  ähnlich  Simonides  fr. 
54  Tts  γάρ  άδονάδ  άτερ  ϋ'νατών 
β  LOS  ηοθ'εινόζ  ij  ηοία  τvρavvίs; 
τάδ    δ     άτερ    ονδέ  &εών  ζαλο)τ05 

αιών.  Antiphanes  Com.  III  150 
ει  γάρ  άφέ/.οι  τιβ  τον  βίον  ras 
ήδονάε,  χαταλείπετ  ονδέν  έτερον 
ή  τε&νηχέναι. 

1166f.  ηροδιδόναί  im  Stich 
lassen,  ausgehen  Herod.  VII  187 
ουδέν  μοι  ■δ'ωϋ/.ια  παρίσταται  προ- 
δοϋναι  τα  ρέεθ-ρα  των  ποταμών^ 
Ai.  1267  τον  Ο'αι-όντοε  ώ5  ταχεϊά 
τιβ  βροτοΖδ  χάρι£  διαρρεΖ  και  προ- 

δονσ'  άλίσκεται.  Als  Subjekt  ver- 
langt mau  al  ήδοναί;  γιο^  dies  in 
1165  herzustellen  ist,  beibt  zwei- 
felhaft. —  ov  τίϋ'Ί^μ''  έγώ  ζην 
τον  το  ν  muß  bedeuten  'ich  rechne 
einen  solchen  nicht  zu  den  Le- 
benden'; doch  ist  ein  genau  ent- 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


181 


χαΐ  ζη  τνραννον  οχημ^  έχων'  έάν  (5'   άτίτ] 
τούτων  το  χαίρειν,  τάλλ'  εγώ  γ,αττνοϋ  οχυάς 
ονγ.  αν  πριαίμην  άνδρΐ  ττρός  την  ήδονήν. 

ΧΟΡΟΣ 

τί  δ^  αϋ  τόδ'  άχ^-ος  βασιλέων  ηχείς  φέρων; 

ΑΓΓΕΛΟΣ 

τε^^νάσιν'  οι  δέ  ζώντες  αΐτίοι  ^-ανεΐν. 

ΧΟΡΟΣ 

ΥΜί  τις  φονεύει;  τις  d'   ο  ζείμενος;  λέγε. 

ΑΓΓΕΛΟΣ 

Λίμων  δλωλεν'  αντόχειρ  d'   αΐμάσσεται. 


1170 


1175 


sprechendes  Beispiel  einer  sol- 
chen Infinitivkonstruktion  nach 
τί&ηαι  nicht  nachgewiesen.  (Ganz 
anders  natürlich  τί&ημι  mit  dem 
acc.  c.  inf.  ich  nehme,,an,  daß.) 

1169.  σγ^ημα  das  Äußere,  den 
habitus,  die  Pracht  des  Tyrannen, 

1170f.  Der  'Schatten  des  Rau- 
ches' dient  als  Bild  für  die  Un- 
zuverlässigkeit  Aesch.  fr.  399  τό 
γάρ  βρότειον  αηέυμ'  έφ'  ήμέραν 
ψρονεΐ'  και  ττιστόν  ονό'έν  μάϊϊον 
ij  χαπνοϋ  σκιά,  für  die  Schwä- 
che Phil.  946  ονκ  οίδ'  έναίροιν 
νεκρόν  ij  καηνοΰ  σκιάν,  für  die 
Wertlosigkeit  hier.  Der  Ausdruck 
ist  angezweifelt  worden^  weil  man 
doch  für  etwas  Wesenloses  oder 
völlig  Wertloses  nichts  kaufen 
könne;  aber  der  Bote  geht  eben, 
um  eine  recht  starke  Hyperbel  zu 
finden,  über  den  Kreis  des  Mög- 
lichen hinaus  wie  etwa  Euripides 
fr.  336:  Wer  ungerecht  ist,  scheint 
mir  von  niedriger  Herkunft  κ&ν 
άμείνο%ο5  τιατρόδ  Ζηνόδ  πεψύκτ}. 
Da  es  einen  πατήρ  άμείνων  Ζηνόε 

nicht  geben  kann,  so  hat  man  sich 
durch  zahlreiche  Konjekturen  be- 
müht, die  Kraft  der  Eede  zu 
schwächen.  Vgl.  Eupolis  Demen 
Herrn.  XLVH  281, 18  6150' Ar  τριχός 
(nihili)   πριαίμην.  —   ηρίασϋ'αί 


τ IV  ι  Arist.  Ach.  812  ηόοον  πρίω- 
μαΐ  σοι  τά  χοιρίδια;  —  πρ09 
την  ήδονήν:  gegenüber  (im 
Vergleich  zu)  der  Lust,  fr.  328 
καστι  ηρόδ  τά  χρήματα  ϋ'νητοίσιν 
αίλα  δεύτερα. 

1172.  α-δ'.  nachdem  wir  gesehen 
haben,  wie  Antigone  fortgefithrt 
und  Haimon  mit  seinem  Vater  zer- 
fallen ist.  —  βασιΐέων.  des  Für- 
stenhauses; vgl.  Anhang  §  3. 

1 173.  Unbestimmt  gehalten,  um 
zu  spannen  und  das  Weitere  in 
der  lebhafteren  Form  des  Dialogs 
zu  entwickeln.  —  α'ίτιοι  {τον) 
ϋ'ανεϊν:  Dies  Wort  hört  wohl 
Eurydike,  die  im  Begriff  ist,  die 
Tür  zu  öffnen. 

1174.  φονεύει  ist  der  Mör- 
der (vgl.  0.  R.  118),  indem  der 
Chor  aus  αίτιοι  ϋ^ανεΐν  abnimmt, 
daß  eine  Gewalttat  geschehen  sei. 

—  κείμενος:  νεκρόδ,  wie  Ai.  989 
ToTs  ίχϋ'ροΖσί  τοι  φιΧονσι  navrts 
κειμένοΐδ  έηεγγελαν. 

1175.  αντόχειρ  bezeichnet 
eigentlich  den,  der  einen  Mord 
mit  eigener  Hand  ausführte,  im 
Gegensatz  zu  dem,  der  ihn  plante 
(έβονλενσε),  dann  den  Mörder 
schlechthin,  hier  passivisch  den 
Gemordeten.  Also  hat  der  Bote 
bis  jetzt  nur  gesagt,  daß  Haimon 


182 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΧΟΡΟΣ 

πότερα  ττατρφας  ή  τνρός  οίχείας  χερός; 

ΑΓΓΕΛΟΣ 

αυτός  ττρός  αντοΰ,  ττατρί  μηνίσας  φόνον. 

ΧΟΡΟΣ 

ώ  μάντι,  τοϋτίος  ώς  άρ '  όρΟ^όν  ήννσας. 

ΑΓΓΕΛΟΣ 

ώς  ώδ     εχόντων  τάλλα  βονλενειν  πάρα. 

ΧΟΡΟΣ 

υμΙ  μήν  όρω  τάλαυναν  Εύρνδίγ.ην  όμον 
όόμαρτα  την  Κρέοντος'  έκ  δέ  δωμάτων 
ήτοί  κλύονσα  παι,δός  ή  τύγτ}  περά. 

ΕΥΡΥΔΙΚΗ 

ώ  πάντες  αστοί,  των  λόγων  έπίβοϋ^όμην 


1180 


ermordet  ist;  nach  der  Lage  der 
Dinge  aber  können  nur  er  und 
der  Vater  als  Mörder  in  Betracht 
kommen.  —  πότερα:  nicht  tiotf- 
Qov.  In  unserem  Stück  findet 
sich  nirgends  ein  Anapäst  im  er- 
sten Fuß  des  Trimeters.  —  ngos 
gilt  auch  für  das  erste  Glied;  An- 
hang §  171,  6. 

1177.  φόνον:  wegen  der  Er- 
mordung Antigonens.  Das  Wort 
φόνο5  ist  hier  auffallend,  da  es 
durchgängig  nur  einen  blutigen 
Mord  bezeichnet.  Passender  wäre 
der  Sinn  'nachdem  er  dem  Vater 
Tod  angedroht  hatte'. 

1178.  ήννσας:  Das  tut  ja  eigent- 
lich nicht  der  Seher,  sondern  der 
Gott;  doch  vgl.  Α  108  έσ&λόν  δ' 
οντε  ri  πω  είπαξ  ϊπο^  οντε  τέ- 
λεσσας. 

1179.  In  dem  Bewußtsein,  daß 
es  so  steht,  könnt  ihr  die  weite- 
ren Beschlüsse  fassen,  nämlich,  ob 
wir  Eurydike  davon  verständigen 
sollen;  vgl.  Aesch.  Pers.  170  πρό? 
τάδ  ώ£  οϋτο)5  έγόντοϊν  τώνδε 
αύμβονλοί  λό'/ον  τον8έ  μοι  γένε- 
αό'ε.  —  ίδί'  εχόντων  mit  aus- 


gelassenem Subiökt:  Anhang 
§131. 

1180.  όμον:  έγγύζ. 

1181.  δάμαρτα    την  Κρέον 

το8:  vgl.  Anhang  §  165.  —  Die- 
se Vorstellung  war  wohl  zur  Ver- 
ständigung des  Publikums  nötig: 
Hes.  Scut.  83  heißt  Kreons  Ge- 
mahlin "^Ηνιόχη. 

1182.  κΐύονσα  παιδ05:  von 
ihrem  Sohne;   Anhang  §37. 

1183  ff.  Sie  hat  die  Nachricht 
vemomnaen,  und  das  erste  Ent- 
setzen ist  überwunden;  so  kann 
der  Dichter  sie  gefaßt  erscheinen 
lassen,  und  Kreons  Gebrochen- 
heit tritt  nachher  noch  stärker 
hervor.  —  ώ  πάντες  αστοί'. 
Ohne  Zweifel  kommt  es  im  Dra- 
ma vor,  daß  die  Anrede  ώ  πάν- 
τες αστοί  gebraucht  wird,  wäh- 
rend nur  eine  kleine  Zahl  von 
Vertretern  der  αστοί  zugegen  ist; 
aber  überall  hat  das  πάντες  einen 
Zweck,  der  hier  gänzlich  fehlt. 
Gewiß  kann  Eurydike  die  Cho- 
reuten als  Vertreter  der  ganzen 
Gemeinde  anreden;  aber  warum 
tut  sie  es  hier? 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


183 


TtQog  έξοόον  οτείγ^οναα,  ^Παλλάδος  d-säg 
δτΐως  Ιχοίμην  ενγμάτων  ττροσήγορος. 
γ,αΐ  τυγχάνω  τε  xXfJd^Q '  αναστταστοϋ  ττύλης 
χαλωσα,  -/.αϊ  με  φ^-όγγος  οΐ^είον  χαχον 
βάλλει  δι'  ώτων'  νττ.τία  δε  κλίνομαι 
δείσασα  ττ,οός  δμωαΐσι  χόποτίλήσσομαι. 
άλλ^  δοτις  ήν  δ  μνΟ-ος,  αϋ^-ι,ς  ειττατε' 
κακών  γάρ  ούκ  άττειρος  οϋσ^  άχονσομαί. 

ΑΓΓΕΛΟΣ 

εγώ,  ίρίλη  δέ(Τττοινα,  ν.αΙ  τΐαρών  έρώ 
χονδέν  τναρήσω  της  άλη^-είας  ετΐος. 
τι  γάρ   σε  μαλ&άσσοιμ'  αν  ών  ές  ύστερον 
χρενσται  Γρανούμε^';  ορϋ-όν  άλή^^ει'   αεί. 
εγώ  δέ  σφ  τίοδαγός  έστνόμην  ττόσει 


1185 


1190 


1195 


1184  f.  Zum  Namen  der  Pallas 
(0.  R.  20  πρ05  Παλλάδοξ  §mXois 
vaoii)  ist  heä  hinzugesetzt  .wie 
Ο  76  ϋ'εά  Gerte  ή-ψατο  γοννων, 
93  //»7  με,  d^a  Giui,  ταντα  διεί- 
ρεο,  Theo^n.  5  ϋ^ά  τέκε  πότνία 
Αητώ.  Ebenso  TlalkaÖos  S-säs 
Eur.  Tro.  541  und  ϋ-εΑ  "Ηρα  Tro. 
976.  —  Einem  ΠαΙλάδα  dnoiS  εϋγ- 
ί/ατα     ηροοαγορεΰυιαί    entspricht 

Παλλάδοζ    (affiziertes    Objekt) 

δ  η  (OS  Ιχοίμην  ενγ  μάτων  (cffi- 
ziertes  Objekt)  προσήγορο«. 

1186.  άναοτιαστον  bezieht 
sich  vielleicht  darauf,  daß  sie  die 
(nach  außen  sich  öffnende)  Doppel- 
tür erst  an-,  zurückzog,  um  den 
Riegel  leichter  zurückschieben  zu 
können  (Oonradt). 

1187.  TV  γ%άν  fo  τ  ε  καΐ  φ&όγ- 

yos  βάλλει:  Dem  lateinischen 
cum  inversivura  entspricht  im 
Griechischen  Parataxe  mitxa/oder 
τε  καί.     Anhang  §  153  ΠΙ. 

1188  f.  Eurydike  fiel  rücklings 
in  die  Arme  ihrer  Dienerinnen 
(die  sie  natürlich  begleiteten ;  ονκ 

οιη,   άμα  rrj  γ  ε  και  άαψίπολοι  κίον 

άλλαι)  und  verlor  die  Besinnung; 
denn    dies   und  nicht  die  'Ohn- 


macht' liegt  in  άποηλήσσοααι, 
wie  die  Bedeutung  von  άπόπλη- 
κτοί  zeigt. 

1190.  da  Tis  wohl  =  welches 
auch  immer;  El.  1123  δόΟ'\  t^tis 

εστί,  ττροσφέροντεβ. 

1192 f.  Der  Bote  kann  genau 
berichten,  weil  er  dabei  war  (παρ- 
ών, als  Augenzeuge,  0.  C.  1587), 
und  will  es  tun,  weil  Verheim- 
lichen nichts  helfen  würde,    vgl. 

El.  680  κάπεμπόμην  πρ08  ταντα 
και  τό  πάν  ψράσοι,  —  Trjs  άλη- 
ϋ'ε/αβ  für  τον  άλη&ονς  oder  των 
γεγονότων,  των  ovTotv  dem  deut- 

scnen  Sprachgebrauch  entspre- 
chend wie  Trach.  91  näaav  πν- 
&έσθ'αι  τώνδ^   άλή&ειαν  πέρι, 

1194  f.  Wozu  sollte  ich  dich 
freundlich  stimmen   {ατέργει  γάρ 

ονδειβ   Αγγελον   κακών    έτιών)  mit 

einer  Erzählung,  als  deren  Erfin- 
der ich  mich  hernach  herausstellen 
würde? 

1195.  όρ&όν     άλή&ει'     άεί: 

wohl  ein  Sprichwort  'die  Wahr- 
heit steht  immer  aufrecht'. 

1196.  7t  ο  δ  αγά  s  mit  dorischem 
α  wie  κνναγόδ  und  auch  in  Prosa 
λoχaγόs.  Die  Bedeutung  des  Wor- 


184 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ττεδίον  irt^  ä-/.Qov,  έ'ν^^  έχείτο  ν.ηλεες 
χννοστΐάραχτον  σώμα  ΠολννεΙχονς  έτι' 
χαΐ  τον  μεν,  αΐτήοαντες  ένοδίαν  d-εόν 
Πλούτωνα  τ'  οργάς  ευμενείς  χατασχε^εΐν, 
λούσαντες  άγνόν  λοντρόν,  έν  νεοοττάοιν 
'Θ^αλλοΐς,  δ  δή  'λέλειτττο,  συγχαττ^^-ομεν, 
χαΐ  τύμβον  όρΟ-όχρανον  οίχείας  χ^^ονός 
χώσαντες  αϋ^-ίς  τΐρός  λί^όστρωτον  χόρης 
νυμφεΐον  "Λιδον  χοΐλον  είαεβαίνομεν. 
φωνής  δ^  άττω&εν  οργίων  χωχνμάτων 


1200 


1205 


tes  muß  hier  ganz  verblaßt  sein: 
der  'Führer  des  Fußes'  wird  nicht 
folgen,  und  wie  sollte  Kreon  ei- 
nen Führer  zu  dem  Grabe  nötig 
haben  ? 

1197.  νηλεέδΐ  (passivisch  == 
έλέον  μη  τνχόν)  weil  niemand  ge- 
wagt hatte,  gegen  Kreons  Befehl 
den  Toten  zu  bestatten;  vgl.  0. 
R.  180  νηλέα  όέ  γένε&λα  πρΟ£ 
ηέ8ω  κείται. 

1199.  ivoSiav  ι9'£ίί^:  Gemeint 
ist  Hekate  εένοδία  yrjs  ναίονα* 
ίέράδ  τριόδονε  (Soph.  fr.  492),  die 
Herrin  der  Gespenster,  die  nächt- 
licher Weile  an  den  Straßen,  wo 
die  Gräber  liegen,  ihr  Wesen  trei- 
ben, aber  darum  oft  zusammen- 
geflossen mit  Persephone  (Ion 
1048)  und  so  wohl  hier  als  Plu- 
tons  Gattin  gedacht.  —  ενμενεΐδ 
όρχάδ  κατασχε&εΐν:  gnädig 
ihren  Zorn  zurückzuhalten, 

wie  El.  1011    κάτασχε?  όργήν. 

1201f.  τόν  μ^ν  Ιούσαντεΰ 
άγνόν  λοντρόν:  wie  ηολλά 
όούρματα  την  'Ήράκλειον  ίξοό'ον 
γοάσΟ'αι  U.  ahnl.  —  νεοσπάοιν: 
lieben  dem  Stamme  σπα  findet 
sich  in  Ableitungen  auch  ein 
Stamm  onaS\  vgl.  1216.  —  Die 
»frisch  abgerissenen  Zweige'  wür- 
den ein  wenig  geeignetes  Mate- 
rial zur  Verbrennung  abgeben; 
und  um  sie  abzureißen,  brauj^hen 
die  Diener  ja  auch  keine  Äxte. 


d'alloi  werden  wie  oft  Oliven- 
zweige bezeichnen,  die  etwa  auf 
Grund  irgendeines  Aberglaubens 
als  Unterlage  des  Leichnams  auf 
das  eigentliche  Brennholz  gelegt 
wurden.  Von  dem  Ausgraben 
eines  Ölbaums,  den  man  έηΐ  άπο- 
■&ανόντα  gebrauchen  will,  redet 
das  Gesetz  bei  DemosthenesXLIII 
71 ;  auch  hat  man  Olivenblätter  als 
Unterlage  eines  Skeletts  im  Grabe 
gefunden  (Rohde,  Psyche  I  ^  227). 

1202.  σνγκατί^ϋΌμεν'.  wir 
verbrannten  es  alles  zusammen, 
δ  ίΐη  Ίέλειπτο;  es  waren  wohl 
nur  noch  Stücke  übrig.  Beachte 
den  grausigen  Realismus.  —  Das 
Imperfekt  steht  einfach,  weil  αϊ&ο} 
keinen  Aorist  hat. 

1208,  όρϋ-όκρανον:  er  sieht 
von  weitem  aus  wie  ein  senk- 
recht stehendes  Haupt.  —  οικεί- 
fts  χϋΌνόζ:  vgl.  0.  C.  406,  wo 
Odipus  fragt  ή  και  κατασκιώαι 
Θηβαία  κάνει; 

1204ί.  αϋ&ΐ8:  der  Bote  ist  ja 
schon  einmal  dagewesen.  -  λι- 
ϋ-όστρίοτον:  im  Gegensatze  zu 
einem  teppichbelegten  wirklichen 
Brautgemach  (Jebb.)  —  πρό?  . . 
εΐο  ε  β  αίνο  μ  εν:  wir  wollten  wie- 
der eintreten  (in  den  δρόμοο)  zu 
dem  Grabe.  —  ννμ ψείον"^ ifiov 
(654,  816)  Grabesbrautgemach, 
wozu  κόρηξ  tritt.    Anhang  §  33. 

1206.     φωνή    όρΟ'ίίον   κωκν- 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


185 


τίλύει  τις  αχτέριστον  άμφΐ  τταοτάδα 
χαΐ  δεσπότΐβ  Κρέοντι  σημαίνει  μολών' 
τφ  (/'  α&λίας  άσημα  περιβαίνει  βοής 
έρτΐοντι  μάλλον  άσσον,  οΐμώξας  δ'   έ'τνος 
ίησι  δνσ^ρήνητον'  ώ  τάλας  έγώ^ 
άρ    είμΙ  μάντις;  άρα  δνστνχεστάτην 
κέλεν^ον  έ'ρτΐω  των  τταρελΌ^ονσων  όδων; 
τταιδός  με  σαίνει  φΒ-όγγος,  άλλα  τζρόσπολοί, 
ϊτ    άσσον  ώχεΐς  χαΐ  παραστάντες  τάφφ 
άΒρήσα'3'\  άρμόν  χώματος  λί^οστταδη 
δύντες  προς  αντό  στόμων,  ει  τόν  Αϊμονος 
φ^όγγον  σννίημ^   ή  Β-εοΐσι  χλέπτομαι. 
τάδ    έξ  άΒ^νμον  δεστΐότον  κελευσμάτων 
ήΒ^ρονμεν'  έν  δέ  λοισ^^Ιω  τνμβενματι 


1210 


1215 


1220 


μάτίον:  Klang  lauter  Jam- 
merklagen. 

1207.  πασχάζ  faus  παρατάς^ 
παραστάδ,  vgl.  Solmsen,  Beiträge 
s.  griech.  Wortforschung  1  2  ff.) 
Pfeiler,  dann  Vorhalle,  Ge- 
mach. Hier  wünscht  man  die  Be- 
deutung Grabgemach;  denn 
κτέρεα  sind  an  sich  die  Habe  über- 
haupt, aber  im  Sprachgebrauch  hat 
sich  die  Bedeutung  verengt,  und 
das  Wort  bezeichnet  nur  das,  was 
dem  Toten  als  Opfer  mitgegeben 
wird.  Passen  würde  also  hier  der 
Sinn  opferloses  Grabgemach. 

1209.  άσηι/α  ßorjs:  Nach  Ana- 
logie von  Verbindungen  wie  τά 

χράτιοτα    rije   γώραί ,    bei    denen 

ein  partitives  Verhältnis  vorliegt, 
haben  sich  Verbindungen  des  Neu- 
trum Pluralis  eines  Adjektivs  mit 
einem  Substantiv  entwickelt,  bei 
denen  in  Wahrheit  ein  attributives 
Verhältnis  vorliegt:  άαημα  ßorjs 

=  άσημοξ  βοή,  12Ηδ  άνολβα  βον- 
).ενμάτο)ν  =  άνολβα  βονλενματα. 
—      περιβαίνεΐ'.      dringt      ZU 

Ohren,  wie  Homer  vom  Schall 

άμφέρχεται,  περιέρχεται.  ζ  122 
ώδ   τέ  με  κονράιον  άαψήλνΟ'ε  d'fj- 


Xve  άντή.  Der  Dativ  dem  Sinne 
nach,  wie  bei  είσελ&εΐν. 

1210.  Der  Komparativ  ist  noch 
durch  μάλλον  gesteigert,  vgl.  An- 
hang §  179,  4. 

1211.  ω:  ώ  wird  als  κλητιχόν 
επίρρημα  zirkumflektiert,  als  σχε- 
τλιαατικόν  oxytoniert. 

1212 f.  δνστνχεστάτην  των 
παρελ&ονσ ών  όδων.  Vgl.  zu 
100. 

1214.  σ αίνε  ι:  Die  Metapher 
vom  Wedeln  des  Hundes  scheint 
uns  nur  zu  passen  für  etwas  Will- 
kommenes, nicht  für  etwas,  das 
Angst  erweckt;  aber  von  etwas 
Unwillkommenem    ist    sie    auch 

Rhes.  55  gebraucht:  ανό'ρεδ  γάρ 
έκ  γηδ  τηοδε  ννκτέρω  πλάττ]  λα- 
&όντε8  όμμα  τονμόν  αϊρεσΟ'αι 
φνγήν  μέλλονσι '  aaivst  μ  '  Mvvv%os 
φρνκτο^οία.  * 

1215ff.  Vgl.  Einleitung  S.35ff. 
—  ώκεΖδ  prädikativ  im  Sinne  des 
Adverbiums;    vgl.  Anhang  §  8. 

1218.  ϋ'εοΐσι  κλέπτομαι', 
απατώ  μ  ai  ύττό  &εών\  Vgl.  681. 

122θ'.  έν  λοισ&ίφ  τνμβεύ- 
ματι:  im  äußersten  Teile  des 
Grabmals. 


186 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΠ 


την  μεν  χρεμαστήν  ανχένος  γ,ατείοομεν, 
βροχφ  μιτώδει  σινδόνος  ν.α^ημμένην, 
τον  δ'   άμφΐ  μέσστ]  περίττετη  τΐροσ'/.είμενον, 
εύνής  άτΐοιμώζοντα  της  ν,άτω  φβ^οράν 
τίαΐ  πατρός  έ'ργα  χαΐ  το  δνστηνον  ?.έχος. 
δ  ό'  ώς  δρα  οφε,  στνγνόν  οΐμώξας  έσω 
χωρεί  προς  αυτόν  χάναγ,ωχύσας  'Λαλεί' 
ώ  τλημον,  οίον  έ'ργον  εϊργασαι'  τίνα 
νουν  έοχες;  έν  τφ  σνμΓροράς  διεφϋ-άρης; 
εξελΌ-ε,  τέτ,νον,  ίχέσιός  σε  λίσσομαι. 
τόν  ό     άγρίοις  δοοοισι  παπτήνας  δ  παις, 
πτύαας  προοώπφ  χούδεν  άντειπών,  ξίφους 
§λγ.ει  διπλοϋς  κνώδοντας'  έχ  δ^  δρμωμένου 


1225 


1230 


1221.  γ.ρειιαννύναι.  αύχέΐ'Οδ 

statt  έξ  avyeros;  SO  konstruiert 
nach  Analoo^ie  der  Verba  des  An- 
fassens;  vgl.  Arist.  Plut  312  σέ 
των  ÖQ'/^erov  χρεμώ/ι/ρ.ν. 

1222.  σ ινδών  ist  ein  nicht 
sicher  herzuleitendes  Fremdwort 
zur  Bezeichnung  eines  besonders 
feinen  Stoffes,  wie  es  scheint,  von 
Baumwolle  hergestellt  (Theophr. 

h.pl.IV7,7).  —  βρόγω  μ  ιτώό  f.i'. 

mit  einer  fadenreichen  Schlinge; 
sie  hat  wohl  einen  langen  Strei- 
fen ihres  Gewandes  zusammen- 
gedreht. 

1223.  Er  hat  ihren  Leib  {an  φΐ 
ftioarj)  mit  den  Armen  um- 
schlungen {neg  ιπετήξ) ,  wohl 
um  sie  herunterzuheben  (was 
nachher  nicht  erst  besonders  be- 
richtet wird);  vom  Schmerz 
überwältigt,  drückt  er  den  Kopf 
an  ihre  Brust   {προσκείαενοι). 

1224.  εννηζ  ist  neben  dem  λέ- 
•χοί  des  folgenden  Verses  uner- 
träglich ;  vielleicht  steckt  ein  At- 
tribut zu  φ&οράν  darin. 

1225.  li%os'.  Vermählung;  sie 
werden  ja  erst  drunten  im  Hades 
vermählt. 

1226.  δ  δέ,  Kreon;  σφε,  den 
Haimon. 


1229.  iv  τώ  σν α  φοράς  (vgl. 
Anhang  §  32/l):  in  welchem 
Unglück  (in  welchem  Anfalle 
von  Wahnsinn)  bist  du  unter- 
gegangen? 

1232.  πτνσαξ  προσώπω'. 
Die  Schollen  wollten  das  άπρεπε? 
wegdeuten  :  olov  άποατραψείς  xai 
σκν&ροίπάοαδ  και  έκ  τον  προσώ- 
που καταμεμχράμενοξ,  ού  κνρίωδ 
προσπτύσαζ  τω  πατρΙ,  und  mo- 
derne Erklärer  haben  danach  die 
Worte  erklären  wollen :  'indem  er 
dem  Vater  seinen  Abscheu  durch 
Mienen  zu  erkennen  gab'.  Aber 
von  der  eigentlichen  Bedeutung 
des  Wortes  πτύο}  abzugehen, 
fehlt  jede  Berechtigung.  Somit 
wird  προσώπω  nicht  instrumental 
zu  fassen  sein,  sondern  πτύσαδ 
προσώπω  bedeutet  'in  das  Ge- 
sicht speiend'.  Daß  Sophokles 
dies  gesagt  habe,  soll  undenkbar 
sein;  und  das  ist  es  wohl  auch 
für  die  klassizistische  Auffassung 
des  Dichters. 

1233.  διπλονξ  κν ώδ ονταξ'. 
die  an  beiden  Seiten  des  Schwer- 
tes, da  wo  der  Griff  an  die  Schärfe 
stößt,  befindlichen  Zähne  oder 
Haken,  wie  sie  auch  an  Jagd- 
spießen angebracht  wurden,   re- 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


187 


Tcarqog  φνγαΐσιν  ημττλαν,  '  εί^    ό  όύσμορος 
αντφ  χολώδεις,  ώσπερ  εΙχ\  έπεντα^είς 
ήρεισε  πλενραΐς  μέσσον  βγχος,  ές  δ'  νγρόν 
αγχών'  ετ'  έμφρων  τταρβ-ένφ  ττροοτΐτύοσεται 
ΥΜΪ  φνσίών  όξεΐαν  έχβάλλει  ροήν 
λενγ.?!  παρειά  φοινίον  σταλάγματος, 
νοείται  όέ  νεχρός  περί  νεχρφ,  τα  ννμφν/Λ 
τέλη  ?Μχών  δείλαιος  είν  "Λιδον  δόμοις, 
όείξας  εν  άνΟ-ρώτΐοισι  τήν  άβονλίαν 


1235 


1240 


morae,  morae  gladii.  Die  ρησι? 
άγγΐλιχή  liebt  epische  Klein- 
malerei,  wie   der  Wächter   oben 

430.  —  έκ  8''  ό  Q  μ  Ol μένον.  έ^ορ- 
μ(ημένον   Sa. 

1234.  φνγαΐσιν  ist  mit  ^ξορ- 
αο)μένον  ZU  verbinden.  -  'Wenn 
in  der  Tragödie  von  zwei  ein- 
ander nahe  stehenden  Personen 
die  eine  der  andern  etwas  antun 
will  und  es  dann  doch  nicht  tut, 
so  ist  das  %είριστον\  Τό  τη  γάρ 
μίαρόν  ίχ6ΐ  και  ον  τραγιχόν'  άπα- 
S'as  γάρ.  διόπερ  ονδεί?  ποιεΖ 
όμοίο}ξ^  F.i  μή  oli/axis,  οίον  έν 
Αντιγόντ]    τόν  Κρέοντα    ό  Αίμων 

(Arist.  poet.  11).  Sophokles  ist 
nicht  so  barmherzig  gewesen, 
Kreon  sterben  zu  lassen. 

1235ff.  ώσπερ  ί/χ*:  vgl.  1108 
ώδ'  (OS  Μχη>  στεΐ^οιμ  αν.  —  έπεν- 
τα&εΐ£  (τφ  ί/χει^  ξίφει)  ήρεισε 
ττλενρ  aZs  μ  έσσον  ί/χοδ:  SO  daß 
er  περιτετνχήδ  ψασγάνω  (Ai.  899) 
endete.  —  ^s  νγρόν  άγχωνα'. 
Den  Begriff  des  Feuchten  über- 
trägt der  Grieche  auf  das  Weiche 
(auch  in  der  Linienführung),  Zarte, 
Kraftlose.  Der  sterbende  Eteokles 
bei  Euripides  Phoen.  1439  ήκονσε 

μητρόξ,  κάπΐι%Ϊ8  νγράν  χέρα  .  . 
ομμάτων  άπο  προσεΐπε  δακρύοιξ. 
—  π ροσπτνσ σ εται:  außer  mit 
der  adverbialen  Bestimmung  is 
νγρόν  αγκώνα  auch  noch  verbun- 
den mit  dem  Dativ  παρ&ένφ: 
er  klammert  sich  fest  an 
die  Jungfrau,  wie  auch  Trach. 


767  ηροσπτνσσεται  den  Dativ  bei 
sich    hat.      Mit    νγρόζ   άγκών  Vgl. 

Plut.  Cat.  mai.  29  τον  ξίφον?  έκ- 
κρονσ&έντο8  νηό  πληγηδ  ij  δι' 
νγρότητα  τηδ  χειρός  έξολι- 
σ&όντο8. 

12Β8ΐ.Υ6τ\).έκβάλλει  ^οήν  φοι- 
νίον   σταλάγματος    λενκ^    τναρεια^ 

an  die  bleiche  Wange  Anti- 
gonens  (Anhang  §  51).  So  schildert 
Klytaimestra  bei  Aesch.  Ag.  1389 
Agamemnons     Ende :     έκψνσιών 

ό^εΙαν  αίματος  σφνγην  βάλλει  μ ' 
έρεμν^  ■ψακάδι   φοινίαξ  δρόαον. 

'  1240  f.  Ein  Toter  liegt  vom  an- 
dern umschlungen,  so  daß  sie  im 
Hades  wirklich  vermählt  sind,  — 

τά  ννμφικά  τέλη:    das    in    der 

Vermählung  liegende  Lebensziel, 
indem  sie  seine  σύνεννος  gewor- 
den ist. —  νεκρός  περί  νεκρι^ι 
mit  verschiedener  Messung  von 
νεκρός,  das  im  ersten  Falle  wohl 
νεκ-ρός,  im  zweiten  νε-κρός  ge- 
sprochen wurde;  vgl.  Anhang 
§  267. 

1241.  είν.  im  Drama  nur  hier, 
und  hier  durch  Konjektur  aus  έν 
hergestellt,  aber  wohl  genügend 
geschützt  durch  das  Homerische 
είν  Άΐδαο  δόμοισι.  Jedenfalls 
kann  der  metrische  Fehler  nicht 
durch  den  Einschub  eines  γέ  ge- 
heilt werden,  weil  dadurch  dieser 
Ausgang  als  relativ  tröstlich  hin- 
gestellt würde. 

1242  f.  Die  allgemeine  Sentenz 
(vgl.  1050.  1347 f.)  geht  auf  Kreon: 


188 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


δοφ  μέγιστον  άνδρΐ  ^ερόσχείται  κακόν. 

ΧΟΡΟΣ 

τι  τοντ^  αν  εΐ'λάσειας ;  ή  γυνή  ττάλίν 
φρούδη,  τιρίν  είττεΐν  έσ^^λόν  ή  ymxöv  λόγον. 

ΑΓΓΕΛΟΣ 

χαύτός  τεΒ^άμβητί* '  έλπίσιν  ök  βόσν,ομαι 
αχη  τέχνον  κλύονσαν  ες  ττόλιν  γόους 
ούγ.  αξιώσεων,  αλλ'  υπό  στέγης  εσω 
δμωαΐς  τΐρο^ήαειν  τζέν^^ος  οίχεΐον  στένειν. 
γνώμης  γαρ  ούτ.  άτΐειρος  ώσ^-^  άμαρτάνευν. 

ΧΟΡΟΣ 

οντ.  οΐδ^ .  έμοί  δ'  οϋν  η  τ'   άγαν  σιγή  βαρύ 
δογ,εΐ  προσεΐναι  χή  μάτην  τΐολλή  βοή. 

ΑΓΓΕΛΟΣ 

αλλ'  εΐσόμεσ^α,  μη  τι  καΙ  ν.ατάσγβτον 


1245 


1250 


Antigone  und  Haimon  sind  die 
deutlichen  Beweise,  wohin  Kreons 
άβονλία  geführt  hat. 

1244.  ή  γννή:  Eurydike. 

1245.  έο&λόν  ij  κακόν  λό- 
χο vi  zu  V.  40. 

1246.  έληίαιν  §ä  βόσκουαι: 
Unwillkürlich  drückt  der  Bote 
selbst  aus,  daß  seine  Meinung  ein 
Wahn  ist;    vgl.  Eur.  Bacch.  617 

οντ*  Μ&ιγεν  ονκ^*  ηψα-^"^  ήαών, 
^λτΐίσιν  ^'  ίβόσκετο. 

1247.  yöovs:  Dasjenige,  was 
man  für  angemessen  oder  unan- 
gemessen hält,  wird  sonst  durch 
einen  Infinitiv  ausgedrückt;  ein 
solcher  würde  auch  die  Beziehung 
der  Worte  ds  πόλιν  erleichtem. 

1249.  π  ρο&ήσειν  στένειν 
πέν&οδ  b μ  Ο)  als:  die  Übliche 
Totenklage  aufgeben,  vgl. 
^499  άμφιπόλον?,  τ^σίν  τε  γόον 
ηάθ7]σιν     ένώρσε^'.    —     οίκεΐ  ον: 

im  Hause,  da  nur  die  Familie 
betroffen  ist. 

1250.  γνώμη?  άπειροξ  muß 
etwa    ein    verkürzter    Ausdruck 


sein  für  änBigos  καΙ  διά  τοντο 
γνώμ-ηζ  ού  μέτο%ο5  —  wenn  der 
Dichter   nicht   &uoiqos  (Blaydes) 

schrieb.   —   ώσϋ•*  ά/t  αρτάνειν. 

SO  daß  sie  sich  vergehen  könnte, 
was  möglich    sein  würde,   wenn 

sie  γνώμηζ  άπειροδ  wäre. 

1251f.  έμοί  δ'  οϋν:  wie  dem 
auch  sei,  mir  scheint  unter  allen 
Umständen.  .  .  —  βαρύ:  vgl.  767. 
—  προσεΐναι:  als  Begleitum- 
stand des  vorhandenen  κακόν. 

1253  f.  Der  αγγείου  Übernimmt 
hier  die  Rolle,  welche  sonst  ge- 
wöhnlich dem  Chore  zufällt,  weil 
es  darauf  ankam,  jenen  sogleich 
als  έξάγ/ελοδ  wieder  zu  verwen- 
den, während  der  Chor  seine 
Stellung  nicht  verläßt,  um  den 
eben  ankommenden  Kreon  zu 
empfangen. 

1253.  εΐσόμεσ^^-α:  ingressiv; 
wir  werden  erfahren,  vgl.  El.  40 

ισ&ι  näv    τό   δρώμενον.    —     μ  ή : 

ob  sie  doch  nicht  etwa.  —  κατά- 
σγετον:  von  κσ.τέχειν  in  sich  ver- 
schließen; Thuk.I  131,  1  {Uavoa- 


4 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


■KQvcpfj  γ.αλν7ΐτει  καρδία  ^νμονμέντ], 
δόμους  παραστείχοντες'  εϋ  γαρ  οϋν  λέγεις' 
χαΐ  της  άγαν  γάρ  εστί  7tov  σιγής  βάρος. 

ΧΟΡΟΣ 

χαΐ  μήν  δδ^   άναξ  αυτός  έορήχει 
μνημ'  έτίίσημον  διά  χειρός  έχων, 
ει  ^-έμις  ειπείν,  ουκ  αλλότριας 
ατής,  αλλ'  αυτός  άμαρτών. 


1255 


1260 


στρ.  α 
KPESiN 

ίώ  (ρρενων  δυσ(ρρόνων  αμαρτήματα 

στερεά  ^ανατόεντ  \ 

ώ  χταν όντας  τ  ε  χαΐ 

-θ^ανόντας  βλέποντες  έμ(ρνλίους. 


vias)  κατέχ^ιν  την  §ιάνοιαν  ούκ 
έδννατο.  Wenn  der  Scholiast  er- 
klärt Μη  τι  και  μανιώ  δ  es  βου- 
λεύεται, SO  hat  er  wohl  an  κάτο- 
χοε  (έκ  ϋ-εον)  gedacht. 

1254.  καρδία  S'v/uovu έντ] : 
sie  tötet  sich  ja,  wenn  nicht  aus 
Groll  gegen  Kreon,  so  doch  im 
Groll  gegen  ihn. 

1255.  παραστεί %o ντε s:  in- 
gredientes,  wie  Aesch.Choeph.555 
δόμονε  παραστείχυντα.  Ο.  Κ.  1241 
παρηλθ'^    εοω. 

1256.  Man  hat  π  ο  ι;  überflüssig 
gefunden ;  der  Bote  schwächt  da- 
mit das  Zugeständnis  ab:  denn 
auch  das  allzustan'e  Schweigen 
hat  wohl  seine  Last. 

1258  ff.  Kreon  hat  in  der  Leiche 
des  einzigen  Sohnes  ein  sichtbares 
Zeichen  in  den  Händen,  daß  er 
selbst  gefehlt.  Also  muß  Kreon 
die  Leiche  Haimons  im  Arme 
tragen.  Wie  weit  er  dabei  —  na- 
türUch  handelt  es  sich  um  eine 
Puppe  —  von  den  Dienern  unter- 
stützt wird,  können  wii'  nicht 
wissen ;  jedenfalls  wäre  διά  χειρόε 


%%oiv   und   1297    ϊχω    έν  χείρεοοιν 

unnatürlich,  wenn  die  Leiche  auf 
einer  Bahre  läge  und  der  Vater 
sie  nur  umfaßte. 

1260.  άμαρτών.    μνημ^   Ιχων 

ist  konstruiert  wie  ein  Verbum 
der  Wahrnehmung. 

1261.  φρένεε  δύ  οφρ  ονεε:  zu 
502. 

1262.  στερεά:  aus  Starrsinn 
entsprungen;  sehr  kühn  ist 
das  Wort  auf  αμαρτήματα  be- 
zogen, während  das  Beiwort 
eigentlich  den  φρένε«  zukommt 
{ψ  103  ooi  δ'  αίει  κραδίη  στερεω- 
τέρη  έστι  λί&οιο).  —  χ^αν ατόεν- 
τα:  todbringend,  woran  sich 
das  Folgende  anlehnt. 

1263f.  ώ  βλέποντες-.  Ο  ihr, 
die  ihr  seht,  zu  den  Choreuten 
gesprochen.  —  Über  den  Gleich- 
klang κταν  όνταε  τ  ε  και  βά- 
νοντας S.  Anhang  §  243  L  — 
έμφνλίονς:  Der  Vater  trägt  die 
Schuld  am  Tode  des  Sohnes;  von 
dem  Blute  kann  ihn  kein  Mensch 
reinigen.  Schon  den  Ixion,  der 
durch  dieTötung  seines  Seh wähers 
έμφύλιον  αίμα  πρώτιστος  επέμεινε 


190 


ΙΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ώμοί  έμών  άνολβα  βουλευμάτων, 

ίώ  Tcalf  νέος  νέφ  ξύν  μόρφ^ 

αίαΐ  αίαΐ, 

έβανες,  άτΐελύΌ-ης, 

έμαΐς  ουδέ  σαΐσι  όυσβουλίαις. 

ΧΟΡΟΣ 

οΐμ^   ώς  έ'οί'Αας  oipe  την  δίχην  ίδεΐν. 

ΚΡΕΩΝ 

οϊμοι, 

£%ω  μα^-ών  δείλαιος'  έν  ό'  έμφ  χάρα 
^εός  τότ^  άρα  τότε  μέγα  βάρος  μ^  έχων 
έτΰαιοεν,  έν  δ '  έσεισεν  άγρίαις  όδοΐς, 
οϊμοι,  λαχπάτητον  άντρέπων  χαράν. 
φευ  φεϋ,  ίώ  ττόνοι  βροτών  δύσττονοι. 


1265 


1270 


1275 


&νατοΖ£  (Pind.Pyth.II32),  konnte 
nur  Zeus  entsühnen. 

1265.  ώμοι:  mit  vor  dem  Vokal 
verkürzter  Endsilbe.  —  άνοίβα 
(1026)  βονλενμάτο,ν:  vgl.  1209. 

1266.  -veos  νέω  ξνν  uogw'. 
Oft  wird  bei  Sophokles  das  Schick- 
sal als  etwas  persönlich  neben 
dem  Menschen  Stehendes,  mit  ihm 
erst  Verbundenes  aufgefaßt  (An- 
hang §  257);  aber  eine  dieser 
ähnliche  Stelle,  in  der  der  Tod, 
den  jemand  stirbt,  so  bezeichnet 
würde,  ist  mir  nicht  bekannt, 
über  vaos  νέω  vgl.  Anhang  §  223. 
Schwerlich  ist  es  gestattet,  mit 
dem    Scholiasten  {νέα  ήΐιχία  xai 

καινοπρεπεί  Β'ανάτω  τετελεύτηκαξ) 

νέοξ  und  νέϋύ  verschieden  zu 
deuten. 

1268.  ά-τίελύΟ-ηξ:  So  von  Eu- 
rydike  1314  antlvaaro.  Im  Testa- 
ment des  Lykon  Diog.  La.  V  71 

heißt  es  υετά  την  i/urjv  άπόλνοιν 

nach  meinem  Tode.  Daß  der  Tod 
eine  anölvois  κακών  ist  oder  daß 
der  Sterbende  t; π (J  ^'εοϋ  απολύεται^ 
dürfen  wir  zur  Erklärung  nicht 
verwenden,  wenn  auch  Philoso- 
phen (Epiktet  19,  16)  und  Theo- 


logen (Clem.  Strom.  IV  599,  2) 
den  Ausdruck  tiefer  gefaßt  haben ; 
es  scheint  hier  ein  in  späterer 
Prosa  häufiger  Sprachgebrauch 
zuerst  aufzutauchen,  nach  dem 
άπολνεο&αι  den  Sinn  von  disce- 
dere  hat. 

1270.  οΐμ'  os:  zu  320. 

1272.    £%o>    μαϋ'ών'.     ϊγω   hat 

hier  wohl  noch  seinen  vollen 
Sinn :  ich  habe  sie  inne,  habe  sie 
begriffen  (Anhang  §  247,  7). 

1272f.  Ein  Gott  hat  die  Ate  über 
Kreon  geschickt;  wuchtig  {αέγα 
βάρυ£  ε  χ  Ο)  ν)  schlug  er  ihn  aufs 

Haupt    {κάρα    ένέπαισεν),    daß 

er  besinnungslos  auf  wilde  Bahnen 
stürmte ;  die  Freude  seines  Lebens 
aber  stürzte  der  Dämon  um  («/  - 
τ()ε7Γω?^)  und  trat  sie  mit  Füßen 
{Ιακπάτητον).    —    Nach     dem 

Homerischen     λάξ     πυ8ΐ    κινηοαι, 

λάξ  έν  οτήϋ'^οι  βηναι  haben  die 
Atliker-^ακπατίίϊ^  gebildet.  Phere- 
krat.  Com.  Π  323  παίειν  με  τν- 
τττειν  λακτιατεΧν  ώΒ'εΐν  όάκνειν.  — 

Die  Stellung  des  μ  έ  wie  Ion  293 
και  neos  ξέιο5  σ  ών  ^σχεν  οϋοαν 
έγγενη ; 

1277.  πόνοι  δύσπονοι:  Hier 


AiNTirOiNH 


191 


ΕΞΑΓΓΕΛΟΣ 

ώ  δέσπο3•\  ώς  έχων  τε  χαΐ  Άεχτημένος 

τά  μίν  τιρό  χειρών  τάδε  φέρον,  τά  ^'   έν  SouoiS 

έοίΥ.ας  rjzsiv  χαΐ  τάγ/  όψεσ^αι  -/μ'/μ. 

ΚΡΕΩΝ 

τί  0^  έστιν  αϋ;  κάζων  ή  vM'/.ων  έτι; 

ΕΞΑΓΓΕΛ02 

γυνή  τέ&νηγ,ε,  τοϋδε  ιεαμμήτωρ  νεχρον^ 
ονστηνος,  άρτι  νεοτόμοιοι  7ΰλήγμαθΐν. 


1278 
1280 


αντιστρ.  α 
ΚΡΕΩΝ 
έώ  έώ  δυστίά^-αρτος  "Aiöov  λυμήν, 


hat  das  8vs-  gar  keine  selbstän- 
dige Bedeutung  mehr;  es  ist  ja 
ein  untrennbares  Merkmal  des 
Begriffes  novos  in  dem  Sinne,  in 
welchem  er  hier  erscheint. 

r278ff.  Nur  durch  überkünst- 
liches Deuteln  läßt  sich  der  Über- 
lieferung ein  Sinn  abgewinnen: 
1279  dürfte  von  einem  vorwitzigen 
Leser  herrühren,  der  ^^ων  τε  και 
χεχτηυένοΰ  nicht  als  Hendiadyoin 
faßte  (im  Vollbesitz  [des  Leides]), 
sondern  jedem  der  beiden  Verben 
seinen  besonderen  Sinn  abgewin- 
nen wollte  iheis  u^v  κακά  τόν 
A'iuovos  νεκρόν  φέρο)ν,  άλλα  ό' 
il•'  Souois  κέκτησαι  άπο^ανονση£ 
rfjs  Ενρν8ίκη£).  Aber  eine  rechte 
Kraft  bekommt  auch  so  v.  1280 
erst,    wenn    wir  lesen   και   τάχ'' 

&IV  δ-ψει  κακά:  'Du  scheinst  ZU 

kommen  in  dem  Glauben,  daß  du 
im  Vollbesitz  der  Leiden  bist, 
und  bald  wirst  du  weitere  sehen'. 
αγει  wurde  beim  Abschreiben 
dem  Infinitiv  angeglichen  und 
άλλ'  gestrichen,  um  dem  Verse 
wieder  aufzuhelfen. 
1281.    ή  an  zweiter  Stelle  wie 

Eur.  El.  967  τί  δητα  όρώμεν;  μη- 
τέρ    ή  ψορεύοομεν ;  (Wecklein).  — 

κάκιον  κακών:  sprichwörtliche 


Bezeichnung  des  äußersten  Un- 
glückes. Aesch.  Agam.  829  κακόν 
κάκιον  άλλυ  πημα.  Eur.  Hec.  23ί> 
κακών  κάκ'  άλλα  Μείζονα.  Tro.720 
οιμοι,  κακών  (für  γάμων)  τό8'  ώδ 
κλνο)  Μείζον  κακόν. 

1282.  Nach  den  Schollen  ist 
παμμήτωρ  hier  ή  κατά  πάντα 
μήτηρ,  eine  Mutter  im  vollen 
Sinne  des  Wortes :  Eurydike  soll 
diese  Benennung  erhalten,  weil 
sie  dem  Haimon  das  Leben  ge- 
geben hat  und  ihm  in  den  Tod 
gefolgt  ist,  während  von  Klytai- 
mestra,  die  sich  über  den  Tod 
ihres  Sohnes  freut,  Elektra  sagt 
(El.  1153)  μαίνεται  S'  νφ'  ήδονη« 
Μητηρ  άμήτωρ.  Freilich  bedeutet 
sonst  παμμήτωρ  'die  Mutter  aller', 
so  bei  Aesch.  Prom.  90  παμμή- 
το)ρ  yrjy  wie  bei  späteren  Schrift- 
stellern. 

1283.  νεοτόιιοιοι:  wenn  von 
j/iord/zos, 'frisch  schneidend*,  wenn 
von  νεότομοί  'frisch  geschnitten'; 
das  erste  wird  hier  der  Fall  sein. 
—  Beispiele  für  den  Doppelaus- 
di'uck  άρτι  und  νεοτόμοισι  An- 
hang §  206  III. 

1284.  δνοκά&αρτοδ  "Αιδον 
λιμήν:  Ungemein  oft  erscheint 
bei  den  Hellenen  der  Hades   als 


192  ΣϋΦΟΚΛΕΟΓΣ 

τι  μ'   άρα  τι  μ'  όλέτ,εις;  1285 

ώ  χακάγγελτά  μου 

ττροτεέμψας  άχτ],  τίνα  ^^ροεΐς  λόγον; 

αίαΐ,  όλωλότ'  άνόρ^  έττεξειργάσω. 

τι  φής;  ώ  πόποί,  λέγεις  μοί  νέον, 

αίαΐ  αίαΐ,  '  1290 

αφάγων  έπ    όλέ&ρφ 

γνναιχεΐον  άμφιχεΐσ^αι  μόρον; 

ΧΟΡΟΣ 

όράν  πάρεστιν'  ου  γαρ  έν  μνχοΐς  έ'τι. 

ΚΡΕΩΝ 

οΐμοί^ 

κακόν  τόδ^  άλλο  δεύτερον  βλέττω  τάλας.  1295 

τις  άρα,  τις  με  τνότμος  έτι  περιμένει; 

εχω  μεν  έν  χείρεσσιν  άρτίως  τέκνον, 

τάλας,  τόν  δ^  έναντα  προσβλέπω  νεχρόν. 

φευ  φευ  μάτερ  ά^λία,  φευ  τέχνον.  1300 

ΕΞΑΓΓΕΑΟΣ 

ήδ^   όξύ^ηχτος  ήδε  βωμία  πέριξ 

der  Ruhehafen,  in  dem  man  vor  1292.     yvvaixelov     μόρον. 

den  Leiden  des  Lebens  geborgen  ϋ•άνατον  τή£  ywaixös ;  vgl.  Aesch. 

ist;  hier  darf  λψήν  nur  als  Sam-  Fers.  8  ά//φί  δέ  νόστφ  τω  βααι- 

melplatz  der  Toten   gefaßt  wer-  Ι^ίφ    (=  βασιλέως)    όρσολοπείται 

den,  weil  er  das  Beiwort  δνσχά-  ϋ'νμόζ.  —    άμφικεΖσ&αι:    Er 

β-αρτος   enthält.    Ein    Totenhaus  empfindet  den  Tod  seiner  Gattin 

ist  unrein,  bedarf  der  καϋ'αραοί,  gleichsam  als  einen  Einsturz,  der 

aber  der  Ιιμήν  "Athov  ist  δνοκά-  ihn  verschüttet;  vgl.  Find.  fr.  93 

^'αρτο£,    weil    immer    neue    Tote  χείνψ  μένΛϊτνα  bfouös  νπεργία- 

hinzukommen.  los  άμφίκειται  ( J. F. Albrecht). 

1287.  προπέμ-ψαζ•.  er  hat  das  1293.  Auf  der 'herausgerollten' 
Weh  aus  dem  Hause  hervor  {προ-)  Bühne  (έκκύκλημα)  erscheint  die 
zu  Kreon  geleitet   (πέμψαε).    So  Leiche  Eurydikens. 

fragt  Fhiloktet  1265  μων  τι  uoi  1297 ff.    Dem    ^χω  uov   sollte 

νέα   πάρεστε    πρ08    κακοΐσι    ηέμ-  προσβλέπω  δέ    entsprechen.     Α1- 

ποντεζ  κακά;  lein  das  zweite  Glied  nimmt  eine 

1288.  έπεξεργά^σβ'αι^ογΧ,-  andre  Richtung,  als  ob  dastünde 

lieh  'noch  dazu  den  Garaus  ma-  τό  μέν  τέκνον  Μχω  kv  χε/ρεσσιν. 
chen';  vgl.  1030.  Verb,  τόν  δέ  προσβλέπω    νεκρόν 

1289  f.      νέον     σψάγ  ιον     έπ         ϊναντα. 

d^ei?•^?^:  als  neues  Schlachtopfer  1301.  Die  Überlieferung  ist 
zum  Verderben ;  vgl.  Eur.  Gr.  842  sinnlos,  όΐύ&ηκτοζ  πέριξ  hat 
σψάγιον  ίδ'ετο  ματέρα.  Arndt    SChÖn    zu  όξν&ήκτω  περί 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ 


193 


λνΒΐ  χελαινά  β?.έφαρα,  ^.ωχνσασα  μεν 
τον  πρΙν  χ^ανόντος  Μεγαρέως  κλεινόν  λάχος, 
a'ßd-ig  δε  τονδε,  λοίσΒ-ιον  δε  σοϊ  ΥΜκάς 
7ΐράξεις  έφνμνήσασα  τφ  τταιδογ.τόνφ. 


1305 


αίαΐ  αίαΐ, 
άνέττταν  φόβφ. 


στρ.  β' 
ΚΡΕΩΝ 

τι  μ^   ούχ  άνταίαν 


^{ίφει)  ergänzt;  περί  steht  so  bei 
Homer  oft,  wo  wir  sagen  wür- 
den, daß  die  Waffe  im  Körper 
steckt,    bei    Sophokles    Ai.    828 

πεπτωτα    τώδε    ηερι     νεορράντω 

ξίφει.  Ein  Verbum  wie  κνλίνδε- 
od'aij  άσηαίρειν,  πεπάρ&αι  sähe 
man  gern  dabei;  aber  auch  bei 
Homer  steht  l  424  αποΟ-νγισχων 
περί  ψασ/άνω.  Doch  auch  SajuLa 
ist  rätselhaft.  Wenn  es  wirklich 
=  ßo)uia  έφεζομένη  sein  könnte, 
so  fragen  wir  uns  doch,  warum 
Eurydike  mit  dem  Selbstmorde 
eine  Entweihung  des  Altars  ver- 
binden wollte.  Auch  hier  hat 
Arndt    zu    helfen    gesucht:    ήδ' 

όξν&ήκτω  πτώσψο?  περί  ξίφει  — 

aber  sie  hat  sich  nicht  ins  Schwert 
gestürzt,  sondern  sich  die  Waffe 
in  den  Leib  gestoßen.  —  λύειν 
βλέφαρα  kann  schwerlich  etwas 
anderes  bezeichnen  als  'die  Augen 
öffnen.'  Als  Rhes.  8  der  Chor 
Hektor  wecken  will,  sagt  ^τλϋσον 

βλεφάρων  γοργοπόν  εδραν.  Das 
Homerische  λναε  §έ  γνία,  γούνατ' 
ίΐναε  kann  uns  hierbei  gar  nichts 
helfen;  denn  niemals  ist  bei  diesen 
Wendungen  der  betroffene  Mensch 
Subjekt.  Wieseler  möchte  μύει 
oder  κλτ}εί  schreiben.  —  κελαι- 
νά  scheint  zu  bedeuten  'vom 
Dunkel  des  Todes  umdüstert'. 
Freilich  sollte  man  in  diesem 
Sinne  vielmehr  σκοτεινά  er- 
warten. Vgl.  Eur.  Ale.  385  και 
Μην  σκοτεινόν  όμμα  uov  βαρύνε- 

SophoklesIV.   11.  Aufl. 


ται    und    das   Homerische    δσσε 

κάλνψεν. 

13U3f.  Über  κ'λεινόν  λάχορ 
vgl,  Einl.  S.  14 ;  da  Haimons  Tod 
schlechterdings  nicht  das  Beiwort 
κλεινόδ  erträgt,  so  wird  zu  schrei- 
ben sein  ai&is  τά  τονδε. 

1304f.  λοίσϋΊον  δέ  σοι  κτε: 
ähnliche  Ausweichung  aus  dem 
anfangs  beabsichtigten  Gegen- 
satze wie  1297  f.  Der  Artikel 
τω  παιδοκτόνφ  bezeichnet  das 
Wort  als  Äußerung  der  Eurydike. 
Anhang  §  88.  —  κακώς  πράττειν 
hat  sie  ihm  gewünscht;  das  gibt 
der  Bote  substantivisch  wieder. 
'Ihr  Mädchen  versteht  mein  Leid 
nicht;  wenn  eine  Frau  geworden 
ist,  τότ^  äv  τΐ8  είσίδυιτυ  την  αυ- 
τόν σκοπών  πράξιν  κακοϊσιν  oh 
έγώ  βαρύνομαι''  (Trach.  151). 
Ähnlich  nimmt  in  unserem  Stücke 
V.  324  δόξα  das  Verbum  δοκείν 
auf. 

1306.  αίατ  αίαΙ  c^  1329  ϊτο) 
ϊτω:  wohl  ZU  messen  ^-L^j-!-,  in- 
dem hier  dreimal  das  ι  konsonan- 
tiert,  dort  «»  vor  ι  verkürzt  wird. 
Durch Konsonantierung  des  «wird 
auch  δείλαιοξ  1310  ein  Daktylus. 

1307.  άνέπταν:  der  Aorist 
wie  Anhang  §  105. 

1308.  άνταίαν'.  nämlich  πΐα- 
γάν  (Anhang  §  57),  was  Eur. 
Andr.  842  beigefügt  ist.  —  Ihm 
wäre  freilich  besser,  wenn  Hai- 
mons Schwert  ihn  durchbohrt 
hätte. 

13 


194  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ä7CciLöev  τις  αμφΰ^ήχτφ  ξίφει; 

δείλαιος  έγώ,  {ίώ},  1310 

ÖBLkaLcjt  δέ  σνγχέχραμαι  δνα. 

ΕΞΑΓΓΕΛΟίί 

ώς  αίτίαν  γε  τωνδε  χόχείνων  έχων 

:^ερός  της  θανούσης  τηοδ'  έττεσ'λήτΰτον  μόρων. 

ΚΡΕίίΝ 

:π:οίφ  δέ  χόπελύσατ*  εν  φοναΐς  τρότίφ; 

ΕΞΑΓΓΕΑΟΣ 

παίσασ^  vcp*  ήτΐαρ  αντόχειρ  αυτήν,  δττως  1315 

7εαιδός  τόό'  ^'σ^ίτ'  όξνχώχντον  ιτάΟ-ος. 

ΚΡΕΩΝ 
ώμοι  μοι,  τάδ^  ονγ.  έτΰ'  άλλον  βροτων 
εμάς  αρμόσει  7tor    εξ  αίτιας. 
έγώ  γαρ  σ'  έγώ    ycavov,  ίώ  μέλεος, 

έγώ,  φάμ^   έτυμον.    ίώ  τΐρόοττολοι^  1320 

άγετε  μ^  δ  τι  τάχιστ\  άγετε  μ*  έτ,ποδών, 
τον  ούγ.  δντα  μάλλον  η  μηδέν  α,  1325 


IZil.  σνγκέχραμαι  8vq:J)QX  1314.    Über    άπελνσατο    Vgl. 

Mensch  und  das  Leid  haben  sich  1268,  κα/  wie  772. 

so  eng  geeint  wie  der  Wein  und  1315f.    Bedeutsam    wiederholt 

das  Wasser  (Anhang  §  257):   so  der    Bote,    die    Nachrieht    von 

sagt   der  jammernde  Sykophant  Haimons    Ende    habe    Eurydike 

Arist.  Plut.  855  ovrot  πολνψόρφ  zu  ihrem  Schritte  bewogen,  da- 

(mit  einem  so  viel  Wasserzusatz  mit    Kreon    völlig    inne    wird, 

vertragenden)    ανγκέκραμαι    δαί-  wie  er  alle  Schuld  trägt. 

μονι.  1317  f.  ά(?^ό^ίΜ  steht  intransitiv 

1313.  έπΐοχήπτον  ist  wohl  wie  El.  1293.  'Dies  wird  nie, 
nicht  Passiv  zu  έπιακήπτομαι  ich  losgelöst  von  meiner  Schuld,  auf 
gebe  Schuld,  erhebe  Klage,  son-  einen  andern  Menschen  passen', 
dern  zu  έπισκήητο»  τινι  (Ο.  R.  252)  d.  h.  wenn  ich  versuchen  wollte, 
oder  τίνα  (Trach.  1221),  welches  die  Schuld  auf  einen  andern  zu 
Verbum  ganz  besonders  von  schieben,  so  würde  sich  sogleich 
den  letzten  Wünschen  und  Auf-  zeigen,  daß  das  nicht  wahr  ist. 
trägen  der  Sterbenden  gebraucht  1325.  Ich  bin  nicht  nur  ein  re- 
wird: Ja  Ο'ε),  die  letzten  Wün-  latives  Nichts,  ein  nichtiger  Mensch 
sehe  der  Sterbenden  galten  dir  —  ich  bin  vernichtet.  Anhang 
als  .  .  §  247. 


ΑΝΤΙΓΟΝΗ  195 

ΧΟΡΟΣ 

'λέρδη  παραινείς,  ει  η  ζέρδος  έν  ΥΜΧοΐς' 
βράχιστα  γαρ  κράτιστα  τάν  τΐοοίν  χαχά. 

άντιστρ.  β' 

ΚΡΕΩΝ 

ΐτω,  ίτω, 

φανήτω  μόρων  6  χάλλιστ'  έχων  1329 

έμοί  τερμίαν  άγων  άμέραν 

νΊΐατος'  Ϊτω  Ϊτω, 

δττως  μηχέτ'  αμαρ  αλλ'   είοίδω.  1333 

ΧΟΡΟΣ 

μέλλοντα  ταΰτα.    των  7ΐρογ,ε υμένων  τι  χρή 

τΐράσσειν'  μέλει  γάρ  τώνδ'    δτοισι  χρή  μέλειν.  1335 

ΚΡΕΩΝ 

αλλ'   ών  έρώμεν,  ταντα   σνγχατηνξάμην, 

ΧΟΡΟΣ 

μη  νυν  ττροσενχου  μηδέν'  ως  τίετζρωμένης 
ουκ  έ'στι  ^νητοΐς  συμφοράς  απαλλαγή. 


1326.  κέρδη  τταραινείε:  du  an:  των  προκεΐμένοιν  τι  χρή 
mahnst  Vorteilhaftes  (vgl.  πράασειν,  sachlich  =  τά  προ- 
1032),  hinweggeführt  zu  werden  κείυενα\  vgl.  Anhang  §  260;  ein 
ist  für  dich  Gewinn,  soweit  von  milder  Ausdruck  für  die  Bestat- 
einem  κέρδο?  hier  noch  die  Rede  tung  der  Leichen  und  die  Ent- 
sein  kann.  sühnung   der  Stadt.    Der  Chor, 

1327.  Verb,  τάν  noaiv  κακά.  der  die  peinliche  Szene  beenden 
κράτιστά  Ιοτι  ^βράχιατα.  (δντα),  möchte,  spricht  abgerissen  in 
gegenwärtiges  Übel  muß  man  am  kurzen,  asyndetischen  Sätzen.  — 
liebsten  schnell  beseitigen.  Die  ^ελει  γάρ  κτέ.:  denn  inr  das, 
persönliche  Struktur  wie  Ai.  635  was  du  wünschest,  sorgen 
κρείσοο}ν  γάρ  "Atoq  κενϋ'ίον  ό  die,  denen  diese  Sorge  ob- 
vooßv  μάταν.  Anhang  §  123.  —  Hegt,  d.  h.  die  Götter.  Der 
Über  den  Gleichklang  von  βρά-  Anklang  wie  Aesch.  Agam.  938 
%ίοτα  und  κράτ ιατα  Vgl.  An-  μέλοι  δέ  τοι  ooi  τώνπερ  &v  uih- 
hang  §  243  I.  Iris    τείείν,  .vgl.  Cho.    761    μέίει 

1330 ff.  Die  schönste  {κάλλιστα  άεοΖσιν  ώνπερ   άν  μέλτ]   πέρι. 

^Z<wr)  der  Schicksalsfügungen,  die  1336.   'Ich  habe  ja  nur  miter- 

höchste  und  beste  (vTTccros).  beten,    was    wir   wünschen'   er- 

1334 f.  μέλλοντα  ταντα,  die-  widert  er  bitter;  er  zweifelt  nicht, 

ser  Wunsch  gehört  der  Zukunft  daß   alle   seinen  Tod   wünschen. 

13* 


196 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΠ 


ΚΡΕΩΝ 

άγοιτ^  αν  μάταιον  άνόρ^   έχτΐοοών, 

δς,  ώ  τταΐ,  σέ  τ'  ούχ  έχων  χάχτανον  1340 

σε  τ^  αϋ  τάνο\  ώμοι  μέλεος,  ονδ^  έχω, 

ÖTtq  ττρός  τΐότερον  ϊδω  πά  χαΐ  ^ώ'  ττάντα  γαρ 

λέχρια  τάό^  εν  χεροΐν,  τα  δ'  έπΙ  χρατί  μοι  1345 

πότμος  δνσχόμιστος  είσήλατο. 

ΧΟΡΟΣ 

τΐολλώ  το  φρονεΐν  ευδαιμονίας 

πρώτον  υπάρχει'  χρή  δέ  τά  γ^  εις  ^^εούς 

μηδέν  άσεπτεΐν'  μεγάλοι  δε  λόγοι  1350 


1339.  μάταιον.  //άτα  ist  Fre- 
vel Cho.  911  άΐν  εϊφ'  όμοΐωζ 
και  7ΐατρΟ£  τον  σον  /uaras,  ua- 
raios  frevelhaft  Trach.  565 
{Νέσσο?)  -ψαύει  ματαίαιξ  γεροί, 

1342.  Wenn  wir  πότερος  im 
Sinne  von  alternier  fassen  dürfen, 
so  sagt  er:  'Ich  weiß  nicht,  wie 
ich  einen  von  euch  beiden  an 
sehen  soll'  {προσίδηή,  ich  muß 
vor  diesen  beiden  Toten  das 
Auge  niederschlagen,  πα  και  ϋ-ώ 
ist  unverständlich,  der  ganze  Vers 
sicher  durch  Einschub  gestört. 
Richtig  dürfte  Kroymann  ver- 
muten, daß  πα  και  &ώ  und  πάντα 
γάρ  zwei  verschiedene  Lesungs- 
versuche derselben  Stelle  sind. 

1345.  Dem  zerrütteten  Metrum 
hat  man   durch   die   Vorschläge 

λέ%ρια  τάν  γεροΐν  oder  λέχρια  τά 

τε  χεροϊρ  aufzuhelfen  versucht; 
diese  Änderungen  sind  dem  Sinne 
wenig  förderlich.  Die  Behauptung, 
λέχρια  τάν  χερόΐν  bedeute  'es 
steht  mißlich',  läßt  sich  durch 
nichts  erweisen  oder  wahrschein- 
lich machen.  —  τά  δέ  kann  an- 
derseits bedeuten  (Kühner  Π^ 
1,  184);  das  ergäbe  aber  einen 
zwecklosen  und  unverständlichen 
Gegensatz  zwischen  Händen  und 
Kopf. 

1346.  Das  Bild  πότμοδ  είσή- 


λατο wie  0.  Κ.  257  νΰν  δ'  is  τό 
κείνου  κράτ  ένήλα&^  ή  τύχη.  1300 
t/s  ό  πηδήσαδ  μείζονα  δαίμων 
των  μακίστων  πρόε  α^  δνσδαίιιονι 
μοίρα.  Ihn  hat  jetzt  ein  Leid  ge- 
troffen, das  an  Schwere  dem  des 
Ödipus  vergleichbar  ist. 

1347.  τό  φρονεΐν.  Beson- 
nenheit, vgl.  1050.  —  Wir 
müssen  ενδαιμονία?  übersetzen 
'zum  Glück';  für  den  Hellenen 
liegt  ein  partitives  Verhältnis  vor, 
denn  die  ενδαιαονία  ist  der  see- 
lische Zustand  des  Menschen,  der 
im  Frieden  mit  der  Gottheit  lebt; 
und  ein  Merkmal  dieses  Zustan- 
des  ist  es,  daß  er  durch  keinen 
Affekt  sich  zur  Überhebung  und 
zur  Übertretung  der  göttlichen 
Gebote  fortreißen  läßt. 

1349.  Ansprechend  dem  Maße 
und    dem    Sinne    nach    schreibt 

Dindorf  χ^ρή   δ'  is  τά  Ο'εών. 

1350.  άσεπτεΐν.  ein  denomi- 
natives  Verbum  wie  άτλητείν  0. 

R.   515,  άμνηστεΖν  El.  483. 

1350  ff.  Schol.  αί  μεγαλορρημο- 
νίαι  των  νπερηψάνοιν  τιμωρία? 
ίΐεγίσταξ  τοΐ8  κεκτημένοι?  έπάγον- 
σαι  τελενταΐον  διδάσχονσι  τό  φρο- 
νεΐν. —  Nicht  die  μεγάλοι  λόγοι 

lehren  Besinnung,  sondern  die 
Tatsache,  daß  sie  die  schuldige 
Buße   in   Gestalt  harter  Schläge 


AiNTirONH 


197 


μεγάλας  πληγάς  των  νττερανχων 

άτίοτείσαντες 

γήρα  τό  €ρρονεΐν  έδΐόαξαν. 


leiden  müssen.  —  'Das  Streben, 
die  gleichklingenden  Worte  μεγά- 
λοι, usyaXas  zusammenzurücken, 
hat  die  etwas  ungewöhnliche 
Umstellung  des  Genetivs  νπεραύ- 


%ων  veranlaßt,  der  von  λόγοι  ab- 
hängt'. —  yvpfi-  'im  Alter',  im 
eigentlichsten  Sinne  des  Wortes: 
Kreon  ist  ja  ein  alter  Mann.  — 
έδίδαξαν:    gnomischer  Aorist. 


METRA  DER  LYRISCHEN  PARTIEN. 


A.   Allgemeine  Übersicht. 

1.  Anapäste. 

Die  Grundform  ist 
Länge  zusammengezogen  (-  -),  die  Länge  kann  aufgelöst  werden, 
doch  in  gewöhnlichen  Anapästen  —  wie  sie  unser  Stück  ausschließlich 
enthält  —  nur,  wenn  für  die  beiden  Kürzen  eine  Länge  eingetreten 
ist  (—  ^  w).  Anapäste  erscheinen,  je  zwei  zu  einem  Metron  vereinigt, 
als  akatalektische  Dimeter 

Monometer 

sowie  katalektisch  e  Dimeter  (Paroemiaci): 

Zwischen  den  einem  Paroemiacus  vorhergehenden  Metra  findet  sich 
weder  Hiatus  noch  syllaba  anceps;  doch  vgl.  zu  932. 

2.  Daktylen. 

Sie  erscheinen  —  abgesehen  von  ihrem  Vorkommen  in  äolischen 
Reihen  (vgl.  6)  —  jeder  für  sich  als  ein  Metron  gerechnet,  als  Di- 
meter, Trimeter,  Tetrameter  oder  Pentameter,  akatalektisch  oder 
katalektisch  (in  bisyllabum  -~  oder  in  syllabam  -),  bisweilen  mit 
einem  ein-  oder  zweisilbigen  Vorschlag  (-  oder  ^v^). 

3.  lamben. 

lambische  Verse  setzen  sich  zusammen  aus  iambischen  Metra 
{—1^1^  mit  Katalexe  <^-^).  Jede  Senkung  kann  unterdrückt,  jede 
Länge  in  zwei  Kürzen  aufgelöst  werden.  Durch  Anaklasis  nimmt 
das  iambische  Metron  die  Form  ■^-^^-  (Choriambus)  an. 

4,  Trochäen. 

Trochäische  Verse  setzen  sich  zusammen  aus  trochäischen  Metra 
(J.^  2  σ).  Hinsichtlich  der  Unterdrückung  der  Senkungen  und  der 
Auflösung  der  Längen  verhalten  sie  sich  wie  die  lamben.  Auch  für 
ein  trochäisches  Metron  kann  ein  Choriambus  eintreten. 


METRA  199 


5.  loniker 


a.  Steinende  (ionici  a  minore)  ^^  --^  (auch  <y^  ^<^),  durch 
Auflösung  der  letzten  Länge  <^  w  -i  sL  ^ ,  durch  Zusammenziehung  der 
beiden  Kürzen  ---,  durch  Katalexe  oder  Unterdrückung  der  einen 
Länge  ^<^-^. 

Gleichwertig  mit  einem  ionicus  a  minore  ist  ein  iambisches  Metron 
{-J.^1^  mit  Unterdrückung  der  zweiten  Senkung  ^  -  -,  mit  Anaklasis 

Die  Reihe  ^^-i--^  k^^h  kann  durch  sog.  Anaklasis  die  Form 

annehmen. 

b.  Fallende  (ionici  a  raaiore)  --^^^,  durch  Katalexe  -  -.  Gleich- 
wertig mit  einem  ionicus  a  maiore  ist  ein  trochäisches  Metron  (-^  ^  -^  σ ; 

6,  Äolische  Reihen, 

d.  h.  Verse,  bei  denen  innerhalb  derselben  Reihe  einzelne  Daktylen 
mit  Trochäen  vereinigt  erscheinen*). 

Die  am  häufigsten  sich  findende  Reihe  ist  der  Glyconeus: 

J.  \_j  J.KJ  Kj  L  \j  1 

zusammengesetzt  aus  einem  Trochäus,  einem  Daktylus  und  zwei 
Trochäen,  von  denen  der  letzte  katalektisch  ist.  Der  erste  Trochäus 
kann  durch  einen  Spondeus  oder  auch  durch  einen  lambus  ersetzt 
werden.  Es  findet  sich  auch  der  Daktylus  an  der  ersten  und  an 
der  dritten  Stelle,  wonach  man  einen  ersten  (a),  zweiten  (b)  und 
dritten  (c)  Glyconeus  unterscheidet. 

Nächst  dem  Glyconeus  findet  sich  am  häufigsten  die  aus  einem 
von   zwei  Trochäen   eingeschlossenen  Daktylus   bestehende  Reihe : 

welche  den  Namen  Pherecrateus  führt.    Es  findet  sich  auch  der 
Daktylus  an  erster  Stelle,  wonach  man  einen  ersten  (a)  und  zweiten 
zweiten  (b)  Pherecrateus  unterscheidet. 
Die  Verbindung 

endlich  führt  den  Namen  Adonius.  Durch  Unterdrückung  der 
letzten  Senkung  nimmt  sie  die  Form  -'^^■^  an. 

Diese  Grundformen  finden  sich  iii  unserem  Stück  in  folgender 
Weise  variiert: 

1.  Vor  dem  ersten  Fuße  findet  sich  ein  ein-  oder  zweisilbiger 
Vorschlag. 

2.  Der  Trochäus  wird  durch  einen  Spondeus  vertreten. 

3.  Die  Hebung  des  Trochäus  wird  aufgelöst. 

4.  Der  letzte  Trochäus  des  Glyconeus  ist  vollständig. 

5.  Die  Senkung  des  Trochäus  wird  unterdrückt. 

An  einen  Glyconeus  schließt  sich  bisweilen  eine  spondeische 
Klausel;  diese  ist  wohl  als  ein  Ionicus  mit  unterdrückter  Senkung 
aufzufassen,  während  der  Glyconeus  =  2  Ionici  ist. 


*)  Dies  der  Tatbestand;  über  dessen  Erklärung  vgl.  U.  v. 
Wilamowitz-Moellendorff.  Choriambische  Dimeter  (Sitzberr.  d.  Berl. 
Ak.  1902,  XXXVIII. 


200  DER  LYRISCHEN  PARTIEN. 

Von  anderen  äolischen  Reihen  finden  sich  in  unserem  Stücke 
der  alcaeische  Zehnsilbler 

ferner  Pentapodien  (u.  a.  das  sog.  Praxilleion 

und  Hexapodien. 

Unter  'äolischen  Daktylen'  versteht  man  daktylische  Reihen 
mit  verschieden  gestaltetem  Eingang  und  dem  Ausgang  -vi-*). 

7.  Daktyloepitriten**). 

Sie  sind  wohl  erwachsen  aus  der  Verbindung  des  Enoplius, 
eines  Verses  von  ansteigendem  Rhythmus  mit  drei  Hebungen,  dessen 
Senkungen  frei  behandelt  werden,  in  der  Form 

und  des  Ithyphallieus 

in  der  verkürzten  Form  -^^  i—. 

Dann  sind  sie  ionischer  Messung  unterworfen  worden,  so  daß 
das  erste  Glied  der  Reihe  als  ionischer  Dimeter  aufgefaßt  wurde, 
also,  wenn  wir  von  dem  der  ersten  Kürze  entbehrenden  Enoplius 
ausgehen,  in  folgender  Art: 

Der  Name  Daktyloepitriten  erkärt  sich  daraus,  daß  der  Enoplius 
als  daktylische  Reihe  gefaßt  und  das  Glied  -^^-i—  als  besonderer 
Fuß  (Epitrit)  bezeichnet  wurde. 

8.  Dochmien. 
Die  Grundform  des  Dochmius 

erscheint  in  unserem  Stücke  folgendermaßen  variiert: 

1.  Die  erste  Kürze  wird  durch  eine  Länge  ersetzt, 

2.  die  zweite  Kürze  wird  durch  eine  Länge  ersetzt, 

3.  die  erste  Länge  wird  in  zwei  Kürzen  aufgelöst, 

4.  die  zweite  Länge  wird  in  zwei  Kürzen  aufgelost, 

5.  die  dritte  Länge  wird  in  zwei  Kürzen  aufgelöst. 

Unter  den  Dochmien  finden  sich  iambische  Metra  und  Kretiker 
ir^-,  mit  Auflösung  vL^^-i)***). 


*)  Vgl.Schroeder,  Yorarbeitenzurgriech.  Versgeschichte 2ßffA0. 
**)  Vgl.  Schroeder,  Vorarbeiten  81  ff.,  Leo,  Neue  Jahrbb.  IX 
164ff.,  Friedländer,  Hermes  XLIV321ff. 

***)  In  der  vorigen  Auflage  war  1275  c^  1299  auch  das  Glied 
Kj  —  ^-^-  anerkannt;  davon  daß  dies  unzulässig  und  unnötig  ist,  hat 
mich  C.  Kraut  überzeugt,  der  die  Frage  in  einer  Berliner  Seminar- 
arbeit behandelt  hat. 


Β.   Analyse  der  einzelnen  Lieder. 


100 
117 


120 


Parodos  100—161. 
Erste  Strophe. 


lt4xTiS  άελ/ον,  τό  κάλ- 

στάς  δ'  υπέρ  μελάθ-ρων  φονω- 

λιοτον  έπταπύΧω  ψαι  kv 

σαισιν  άμφιχανών  κύκλω 

_£.  J^  \^  \^  J-  \^  -^ 

Θήβα  των  προτέρων  φάοβ^ 
λογχαις  Ιπταπυλον  στόμα 

\^  J-  J.  \^  J-  \^  \^  J- 
έφάνϋ'η«  ποτ*,   ώ  χρνοέα« 
εβα,  πρίν  ποθ•'  άμετερο^ν 

Zv^_£.ww_i L 

άκέραδ  βλέψαρον,  ζΐιργ,αΐ- 
αίμάτων  /ε'νυσιν  πλησθη- 


j^  \^  J- 


_L   W    ^  ^17 


105  ων  νηέρ  ρεέϋ'ρων  ttolovaOf 

ναί  τε  κάΙ  στεφάνωμα  πύργων 

± i—  ZwwZ 

τόν  λενκασπιν  Άργό&εν  (^χ^ 
πευκάενθ"'  "Ηφαιστον  έλέΐν 

φώτα  βάντα  πανσαγία 
τοίος  άμφΐ  νωτ'  Ιτάθη 

φνγά^α  πρόδροαον  ό^ντέρφ 
125  πάταγος  "Αρεος,  άντιπάλω 

_i i  ν_/  ν>  Ζ  b=^ 

κινήσασα  χαλινώ' 

ίυσχείρωμα  δράκοντι. 

110—116,127—133,  141—147,  155—161 


glyc  b(2) 

glyc  b 

glyc  b2 

glyc  c 

glyc  b^ 

glyc  b'' 

glyc  c2(2) 

glyc  c 

glyc  c  3  3 

pher  b^ 

Anapäste 


202  '  METRA 

Zweite  Strophe. 

134  αντίτυπα  8^  έπΙ  γά  πέσε  τανταλω^'εΐζ 

148  άλλα  γαρ  ά  (χεγαλώνυμος  ηλθ-ε  Νίκα 

πνρφόρο«,   ÖS  τότε  υ  αίνο  μένα  ξνν  aqua 
τα  πολυαρμ,άτω  άντιχαρείσα  θη'βα, 

±  ±  ±\^  \^  ± 
βαχχεύο}ν  έπέηνει 
ΙδΟ  έκ  (JLSv  δη  πολέμων 


140 


332 


•335 
45 


Praxilleion 
Praxilleion 
glyc  c^ ' 
glyc  cH') 


ριπαΐξ  έ%&ίατο)ν  ανέμοιν, 
των  νυν  θεσθ-ε  λησμοσύναν, 

Ζ  W  Ζ      Ζ  W  ^  2  troch(äische  Metra) 

εΐ%ε  ί'  άΐΐα  τά  μεν, 
«θ-εών  δε  ναούς  χοροίς 

Zw  ν, -IZv^w-iZ  .^wZ    Zw  w_i_  3  choriamb  +  adon 

(S^^a  <5'     ^π'   άλλοιδ  έηενώμα  στνφελίζων  μέγαζ  "Αρη^ 
παυνυχίοις  πάντας  Ιπε'λθωμεν,  ό  Θήβας  δ*  ελελ(χθ•ων 

Ζ  W  W  _i  ^::7  adon 


^ffioacipos. 

Βάκχιος  άρχοι. 

Erstes  Stasimon  332—375. 

Erste  Strophe. 

Zv^v^ZwZv^Z 

glyc  a 

Πολλά  τά  δεινά  κονδέν  άν 

κουφονόων  τε  φυλον  ορ- 

Z_ZwwZwZ 

glyc  b^ 

■Θ'ρώπον  δεινότερον  πέΧει' 

νίθ-ων  άμφιβαλών  άγει 

Zw'Zwv^ZwZ 

glyc  b(2) 

τοντο  και  ηολιον  πέραν 

καΐ  θ-ηρων  αγρίων  έθνη 

Z_ZwwZwZ 

glyc  b^ 

πόντου  %ειμερίω  νότα) 

πόντου  τ'  ε1να.λία.\/  φύσιν 

1ν_/Ζν^^^Ζ  

pher  b^ 

χο)ρεΖ,   περιβρνγίοισιν 

σπείραισι  δικτυοκλώστοις 


METRA  203 


wZv-^Z  wZwZ   wZ 4  iamb(ische  Metra) 

4  dact 


ηερών  νπ     οϊομααιν^  ^εών  τε  τάν  νηερτάταν.  Γάν 
περιφραδής  avr^p  *  κρατεί  δε  μηχαναίς  άγραύλου 


άφΟΊτον,  άκααάταν,  άηοτονεται 
350  θηρος  ορεσσιβάτα,  λασιαύχενά  -8-' 

-i^-/v>Zwv>Zww_il-^v_/  4  dact 

ίΧλομένων  άρότρο)7'  ¥.το£  eis  Μτο£ 
Vtotov  οχμάζεται  άμφίλοοον  ζυγον 

—  -^j1wZv-/J1^  3  iamb 

340  ίττπεΐφ  γένει,  πολεύων. 

ούρειον  τ'  άκμητα  ταΰρον. 


Zweite  Strophe. 


3  dact  m(it)  V(or3chlag) 


353  xai  φθ'έγιια  και  arsuoev 

σοφόν  τι  το  μηχανόεν 

x^-iwv^Zv^wZ  3  dact  m  V 

φρόνημα  καΐ  aarvvouovs 

365  Χ^ας  ύπερ  ελπίδ'  έχων 

WW Zww_iwwZwZ_      alcäischer Zehnsilbler  m  V 

355  όρ'/άί  έδιδάξατο  και  δνσαΰλων 

τότε  μέν  κακόν,  άλλοτ'  επ'  Ισθ-λόν  Ερπει* 

\^  JL  \^  Ι.      J.  \^  JL      \^  JL  \^  J.      J-  \^  1.  4  iamb 

πάγουν  νηαί&ρια  και  δνοομβρα  φαύγειν  βέλη, 
νόμους  γεραίρων  χθονος  Ό-εων  τ'  έ'νορκον  δίκαν 

Zwvi/ww   si/wwJlw   Zv^Zw    Zw_i    ZwZ   5troch 
360  ηαντόποροζ'  άποροδ  έπ^  ουδέν  ϊρ%εταί  τό  αέΧλον'"Αιδα  μόνον 

370  ίψίπολις•  άπολις,  οτω  τό  μη  καλόν  ξύνεστι,  τόλμας  χάριν. 

J-  \^  ±  \^      JlwZw      _iwZ\_/      _iw_i        4  troch 
ψεϋξίν  ovx  επάγεται'  νόσων  ό*  αμήχανων  φννάδ 
μήτ*  Ιμοι  παρεστιος  γένοιτο  μητ'  "ίσον  φρονων, 

±  ±      ±  ±  2  troch 

^νμπέφραοται. 

375  *ς  ταδ'  έ'ρδει. 


Zweites  Stasimon  582 — 625. 
Erste  Strophe. 

582  Ενδαίμονε£  οίσι  κακών  ανενστοδ  αιών. 

593  αρχαία  τα  Λαβδαχιδαν  ΟΓ/.ων  όρωμαι 


3  dact  m  V  epitr 


204  METßA 

J.  ^  jL  —     Zv^wjlwwZ—  epitr  3  dact 

ols  γάρ  är  oeio&fj   ϋ'εόθ'εν  SöuoSj   äias 
595  πηματα  f  φθ•[[χενω*'  επΙ  τιημασι  πιπτοντ', 

±^  ±—    -iwwZwwZwZ—     epitr  alc  Zehnsilbler 
585  ονδέν  ελλείπει,  γενεαζ  hni  πλ.η&οδ  ίρττον' 

ουδ'  απαλλάσσει  γενεά  γένος,  άλλ'  ερείπει 

v^ZwZwZw^z/  2  iamb 

δμοίον  ώστε  πόντιον 

■θ-εών  τις,  ουδ'  έχει  λυσιν. 


J-  ^^  J-       \^  ^  \^ 


2  iamb 


οΐδ.{/α,  δνσπνόοι«  δταν 

νυν  γάρ  ίσγάτας  ΰπϊρ 

IwXw     w^ww  ΖΤΖ^     ^  J.  \^  1.  3  iamb 

θογ,αοαιοιν  Μρεβοδ  νφαλον  έπιδράμτ]   πνοαϊ?, 
600  ^{ζας  <ο>  τετατο  φάος  Ιν  Οίδίπου  δόμοις, 


\^  J-.  J- 


590  κνλίνδει  βνσοόϋ'εν 

κατ'   αυ  νιν  φοινία 


2  iamb 


2  iamb 


w  _L•  j_      _L•  \-y  _i. 

κελ.αινάν  &1να,  και 

-Β-εοον  των  νερτε'ρων 

wZwZ     wZwZ     wZwZ     ν^Ζ 4  iamb 

δνσάνεμοι  στόνφ  βρέμονσΐν  άντιηλτϊγεΰ  άκταί. 
άμα  κονις  λόγου  τ'  άνοια  κα\  φρένων  ερινυς. 


Zweite  Strophe 

604  ιεάν,  Ζεν^  δννασιν  τ/δ  αν- 
615  ά  γάρ  δή  πολύπλαγκτος  Ιλ- 

605  ^(joir  ύπερβααία  κατάσχοι, 

π\ς  πολλοίς  μίν  ο'νασις  ανδρών, 

_£.  _£.  vy  \^       _^  _£.  ν_^  'vy       _£.  ν_/  _£.  

τά»-  ovd'^  "Υπνοζ  αίρει  7to&'  ό  παντογήρωξ 
πολλοίς  δ*  άπατα  κουφονοων  Ιρωτων* 

οντ^  ακάματοι   &εών*) 
εΐδότι  δ'  ουδέν  f  ?ρπει*) 

_£.  \_/  \_/_£       _£.vyv_/Jl      ν^_£.  

μ-ηνε?,   άγΐ]ρο)5  δέ   χρόνφ  δννάσταδ 
πρ\ν  πυρι  ■θ-ερμω  πόδα  τις  προσαύστ). 


glyc  b 

giyc  b  (η ' 

3  ion  a  mai 
3  ion  a  min 


*)  unsicher;  607  ^±^^  -L^^  (2  ion  a  mai),  618  -wv^-^v^i-(phera). 


\^    ^    JL. 


METRA  205 

2  ion  a  min 


χατέχείδ  'OlvuTiov 
620  σοφία  γαρ  εκ  του 


610  μαοιιαοόεοοαν  αίγϊαν. 

κλεινόν  έπος  πε'φανται, 


τό   δ'  έπειτα  και  το  μέλλον 
τό  κακόν  δοκείν  ποτ'  έσθ-λόν 


2  ion  a  min 


2  ion  a  min 


2  ion  a  mai 


_     -1.    V^    ^^  _L•    \^     _i. 

και  τό  πριν  ϊπ'  αρκέσει 
τωδ'  εμ[χεν,  οτο)  φρε'νας 

sL•  W  ν^  Ζ  W      Ι.  ±  2  troch  (=  2  ion  a  mai) 

vöuos  δδ^  '  ουδέν  §ρπει 
θ-εος  άγει  προς  άταν* 

ZZww      ΖΖν^ν^      ZwZ_  3iona  mai 

&νατώι>  βιότφ  πάμποΐιξ  έκτ03  äras. 

625  πράσσει  δ'  όλίγιστον  χρόνον  Ικτός  άτας. 


Drittes  Stasimon  781—800. 
Zw_i_lww_i  2  ion  a  min  (=  2  iamb) 


781  ^Έρω£  άνίκατε  μάχαν, 

791  συ  καΐ  δικαίων  αδίκους 


Ερο)ζ,  ÖS  έν  κτήυααι  τιί- 

φρενας  παρασπας  έπ\  λώ- 

πτειβ,  δά  έν  παλ^καΐζ  ηαρει- 

βα,  συ  κα\  τόδε  νείκος  άν- 

/ 


als  νεάνιδοε  ένννχεύειβ, 
δρων  ξύναιμον  έχεις  ταράξας' 


2  ion  a  min 

glyc  b 

glyc  b* 


iwZ    _iwwZ    Zv^wZ    ζ  _i      4  ion  a  min  (4  iamb) 

785  φοιτά?  ^'  υπερπόντιο?  ϊν  r'  άγρονόιιοιΰ  ανλαϊ5' 

795  νίκα  δ'  Ιναργής  βλεφάφων  'ίμερος  εύλεκτρου 

1  -i      W  W  Ζ  ^--^     W  w  ζ  ζ  3  ion  a  min 

κ«/  σ     ούτ     ά&ανάτο>ν  φύζιμοξ  ούδείΒ 

νύμφας,  των  μεγάλων  πάρεδρος  έν  άρχαΐς 

iwwZwJl—     ZwwZwZ—       pher  a^  pher  a 

790  oyd"'  άμερίοίν  οέ  γ*  άιθ'ρώπον'  δ  ί'  Μχων  μέαηνεν. 

800  θεσμών  άμαχος  γαρ  εμπαίζει  θεό^  Άφροδίτα. 


206  METRA 

Kommos  806—882. 

Erste  Strophe. 

"^  J-  ^  ±      J-  \^  \^  ±  ^  \^  ± 3  iamb 

806  *Αντ.  'Ορατ^  ξμ\  ώ  yäs  πάτριας  πολϊται, 
823  ή'κουσα  δή  λυγροτάταν  ολεσθαι 


vL'  V-y   _L  ν^   _£. 

τάν  νεάταν  όδόν 
τάν  Φρυγίαν  ξε'ναν 

στείχονσαν^  νέατον  δέ  opiy- 
825  Ί'αντάλου  Σιπυλω  προς  α- 

Χ L  \^  ±  ^  κ^  ± 

γο£  λεύσσονσαν  άελίον^ 
κρω,  τάν  κισσός  ώς  άτενής 

810  χονποτ*   α-δ&ιδ'  αλλά  «'  ό  παγ- 

πετραια  βλάστα  δάμασεν, 

±'^  ± L  κ^  \^  ± 

κοίταζ  Ai§as  ζώσαν  άγει 
καί  νιν  ομβρω  τακομεναν, 

-£.  ν>•  \_/  _£  v7 
τάν  ΐ4χέροντοδ 


ώς  φάτις  ανδρών, 


δ{όχ//ιο£)^ 

glyc  b(2) 

glyc  c^ 

glyc  c(2)(2> 

glyc  c2(2) 

adon 

pher  b- 


άκτάν,  ov&    ναεναίων 
830  αΙών  τ'  ούδαμά  λείπει, 

—  ZwZv^wZ L     ZwwZw        glyc  b  ^  2  ^  adon 

815  Μγκλ,ηρον,  οϋτ'   έπι  ννμφείοιζ  ηώ  μέ  τΐ8  vuvos 

τεγγει  δ'  υπ'  οφρύσι  παγκλαύτοις  δειράδας'  ά  με 

L•^ ±\^\^ ±\^  ±  ±  —    glyc b ^ mit spondeischer Klausel 

■δμνησεν,  akV  Άχέροντι  νυμφεύσω. 
δαίμων  όμοιοτάταν  κατευνάζει. 

Zweite  Strophe. 

L  \^  ±      jl\_/w_£w_lvy_l iamb  +  glyc  a'' 

839  Λντ.  οίμοι  γελώ  μ  αι.    τι  με,  πρόζ  ■θ'εών  πατρώαιν^ 

8δ0  έψαυσας  άλγεινοτάτας  Ιμο\  μερίμνας, 

L\^  \^  ±  \^  ±  —  pher  a* 

840  ot5x  ούλομέναν  υβρίζει?, 
πατρός  τριπόλιστον  οιτον 


\ 


ά/Λ    έπίψαν  τον ; 

του  τε  προπαντός 

_   ^   W    Ζ   W   Ζ 

ώ  πόλί£,  ώ  πόλεωδ 
860  άμετε'ρου  πότ^χου 


METRA  207 

adon 

^1  3 


—  ζ  _1  ν^  w  ζ  w  pher  b 

πολνχτήμονε«  ävSpes' 

κλεινοίς  Ααβδακίδαισιν. 

LI. L  J. L  J.  3iona  min 


Ιώ  ^iQxalai  χρηναι   Θήβαδ  τ' 
?ol  πατρωαι  λεκτρων  αται 


pher  a 


845  εναραάτον  Λλσοξ,  ίμπαδ 

κοιμήματά  τ'  αύτογέννητ' 

:^ZwwZwj1Z^  glyc  a  *  *  ^ 

ξνμαάρτνραδ  ν  μ  μ"   έπικτώμαι, 

865  Ιμω  πατρ\  δυσμόρου  ματρός, 


οία  φίλων  άκλαντοδ,  oXots  vouois 
οΐίων  έγα  ποθ*"  ά  ταλαίφρων  εφυν* 


3  iamb 


4  iamb 


ηρόξ  ίργμα  τνμβό%οιστον  ϊργομαΐ  τάφον  ηοταινίον' 

προς  ους  άραίος  άγαμος  αδ'  Ιγω  μέτοικος  έρχομαι. 


^2 


850  Ιώ  δύστανο?, 

Ιώ  δυσπότμων 

wZZv>w_£.w^_  glyc  b* 

Ί"  οντ    έν  βροτοΧσΐν  ονχ*  iv  νεκροΖσιν, 

870  κασίγνητε,  γάμων  κυρησας, 

wZwZZwZw_iv>  3  iamb 

μέτοικοβ  ον  ζώσιν,  ον   d'avovatv. 
αί-ανων  ετ    ουσαν  κατηναρες  με. 

wZwZwZwZ  2  iamb 

Χο.  ηροβαα    έπ    Μσχατον  &ράσονδ 

σε'βειν  μίν  ευσέβεια  τις, 


ύγηλόν  de  ζίίκαβ  βά&ρον 

κράτος  δ',  δτω  κράτος  μεΤ,ει, 

\-y'    ^    \^    \^     Ji.  \~y     JL    '^-/     J- 

855  προσέττεσεξ,  ώ  τέκνον,  πολύν ' 

παραβατόν  ούδαμα  πε'λει' 


2  iamb 


2  iamb 


208  METRA 

w-£._£.ZwJ1wj1v:7  3  iamb 

πατρώοί'  S^  έκτίνειξ  τιν^   ad'Xov. 
875  σέ  δ''αύτόγνωτος  ώ'λεσ'  οργά. 


Epodos 

άκλαντοδ,  äfilos,  άννμέναιοζ^  ταΧαίφρων  άγομαι  TavS*  έτοίααν 

öS  όν. 

J.\^\^JL'^^^JL\^\^J.\^\^J^\^  5  dact 

ούχέτι  μοί  τόδε  λαμπάδοδ  ιερόν  Ομ,μα 

si/wv_/jlwZZ  2  troch 

880  ■θ'έμιζ  όραν  ταλαίνα' 

ZwZ    Zv^wZ    ±\^  ±    jlwZv^    Z_i  5  troch 

τόν  S*  iuov  πότμον  άό'άκρντον  ovSeis  φίλων  στενάζει. 


Viertes  Stasimon  944—987. 
Erste  Strophe 

L  JL      v_/wZZ      wwZb^  3  ion  a  min 

944  ^Ετλα  και  ^ανάα,δ  ονράνιον  φώδ 
955  ζευχθη  δ'  οξύχολος  παις  ό  Δρύαντος, 

LjL^'^J.J.k^'^J.  3  ion  a  min 

945  άλλά^αι  δέμα?  έν  χαλκοδέτοΐ5 
Ήδωνών  βασιλεύς,  κερτομιοις 

L  J-      \^  \^  J.  1.  2  ion  a  min 

ανϊαΐξ'  κρνπτομένα  δ^  έν 
οργοίίς  εκ  Διονύσου 

ijl\_/w_iw LI.  3  ion  a  min 

τνμβήρεί  ϋ'αΧάμψ  κατεζενχ&η' 

πετρώδει  κατάφαρκτος  έν  δεσμ,ω• 

{_  JL     \^  \^  jL  J.     w'^Z      J.  J.  4  ion  a  min 

καίτοι  και  γενεά  τίμίοε,   ώ  παΐ  παΐ, 
ούτω  τας  μανίας  δεινόν  αποστάζει 


950  και  Ζην05  τααιεύεοκε  γονάε  γρνσορύτονδ. 

960  άνθ-ηρόν  τε  μένος,    κείνος  Ιπεγνω  μανίαις 


άλλ'   ά  αοιριδία  Tis  δννασιδ  δεινά' 
ψαυων  τον  ■θ'εόν  έν  κερτομίοις  γλώσσαις. 


4  ίοη  a  min 


4  ion  a  min 


METRA  209 

iwZ     wZwjl     ^ZwZ     \^  J-\^  I.  4  iamb 

ovr*   äv  viv  dlßos  οντ*  "^ρη5,  ov  ηύργο£^  ονχ  άλίκτνηοι 

παύεσκε  μέν  γαρ  Ιν•θ"εΌυς  γυναίκας  εύ'ιον  τε  πυρ, 

w_iJlJlv_/Zw_it:7  3  iamb 

χελαιναι  väes  έχφνγοιεν, 

965  φιλαύλους  τ'  ήρεθ-ιζε  Μούσας. 


Zweite  Strophe 
•Ζ/  \^  ^^^  S.  \^  ν^_£.^_/\-/_£.^.νν>_£. 


äol.  Daktylen 

966  ηαρά  δέ  κνανέων  πελάγεων  Ί*  πετρών  8ιδύμα£  άλόδ 

κατά  δΙ  τακό[χενοι  μελεοι  μελε'αν  πά•9•αν 

S Iv^wZwwZ L\^  JL  äol.  Daktylen 

"j"  άκταΐ  Βοαηόριαι  ήδ^   ό   Θργικών 
980  κλαΐον  ματρός,  έχοντες  άνυμφευτον  γονάν 

äol.  Pentap  (^js 


_:_v^_:_\-^^-/-i._:_wv^ 


970  ^αΙμνδηασΟ£,ϊν'άγχίπτολι? 'Άρης  \    „ngipU^j. 

α  δέ  σπέρμα  μεν  αρχαιογονων  / 


L    ν-/    ^    ν-/   \-y    _1 

δισοοίοί  Φινείδαΐξ 

ΛΥΐΛΟ   Έρεχθ-ε'^δαν, 


είδεν  άρατόν  iXxos 

τηλεπόροις  δ'  εν  άντροις 

τνωλωϋ'^ν  έξ  άχρία3  δάμαρτοε 
τραφη  θ-υελλαισιν  εν  παρτρωαις 

\_/    st/    ^_/    Vy*    _^  ν^    _£.    \^    -Ζ^  '^>'  \-^    J^    \^    S. 

*j-  άλαόν  άΧαστόροιαιν  όαμάτων  κύχλοίς 
985  Βορεάς  αμιττπος  ορθ-όποδος  υπέρ  πάγου 

wZZ       _iwZ      w_i_ 
975  άραχ&έν  f  έγχέοίν,  νφ^   αίματηραϊΰ 

^εών  παΙς*  αλλά  κάπ*  εκείνα 

L\^  ±       ±  ^  ±       wZ  — 

χείρ^οοι  και  κερκίδων  άκααΖσιν. 

Μοΐραι  μακραίωνες  εσ)(ον,  α  παΐ. 


katal  pher  b* 

pher  a 

3  iamb 

3  iamb 

3  iamb 


3  iamb 


Fünftes  Stasimon  1115—1154. 
Erste  Strophe 
wwjlwwZ^Z^  Z\_/Zw  äol.  Pentap^ 

1115  Πολνώννμε,  Καδαείαξ  ννμψαζ  άγαλμα 

(ή  δ'  ίπίρ  διλοφου  πέτρας  στε'ροψ  όπωπε 
Sophokles  IV.  11.  Aufl.  14 


210  METRA 


JL  ^-^  J-  v^J_v-xv-/_L 
xai  zlids  βαρνβρει/έτα 
λιγνυς,  ένθα  Κωρΰκιαί 

yiroSf  κλντάν  os  άμψέ7ΐεΐ£ 
νύμφαι  f  στείχουσι  Βακχίδες, 

Ζ  ν_/  ν^  Ζ  ν>  Ζ  ν^  pher  a 

*Ιταλίαν,  fiiSets  Sä 
1130  Κασταλία?  τε  νάμα* 


2  iamb 


1120  παγχοίνοι«  'Elsvoifias 

κα{  σε  Νυσαίων  ορέων 


glyc  02(2) 


L  ± LI.      _ 

/     / 

jB«) 

3  ion  a  min 

Jr]ovs  iv  xolnoiSj   ώ  Βακχεν, 
κισσηρεις  ό'χθ-αι  χλωρά  τ'  άκτά 

c- 

!->  Ζ  ν^  W  Ζ  Ζ  _ 
χάί^  αατρόποΧιν  Θήβαν 

πολυστάφυλος  πέμπει, 

pher  a^5 

Ζ  W  jl  W  w^ 

kat  pher  b 

ναιετών  παρ'  υγρόν 
άμβρότων  Ιπεταν 

1135 

Z_Z_Zwwj1 
"Ίαμ-ηνον  ρεϊΟ-ρόν  <τ')   άγρίον 
είαζόντων  Θηβαίας 

r' 

glyc  0^2 

1125 

\^  JL  \^  J.       W  j1  v7 
^;Γί  σπορά  δράκοντοξ' 

Ιπισκοποΰντ'  αγυιάς• 

2  iamb 

Zweite  Strophe 

_  Ζ  Ζ     ^  Ζ  Ζ 

2  ion  a  min 

1137 

τάν   έχ  πασαν  τιμξδ 
Ιω  πυρ  πνεόντων 

ν-/   _1  ^C7   _1   \_/  \^   Ζ 

kat  pher  b  ^  (2) 

νττερτάταν  ηόλεο)ν 
χοραγ'  άστρων,  νυχίων 

1.   \^    1.         W   _i    ν>   ώ 

2  iamb 

uaxcl  συν  χεραννία' 
φθ-εγμάτων  επίσκοπε, 

J.    ±         ±^     f           /    W 

W  ζ 

3  iamb 

1140  xai  vvv,  ώδ  ßiaias  Μχεται 

πα"ί,  Δίον  γενεθ-λον,  προφάνηθ-', 


1150 


1145 


METKA 


j-  _:_  \^  \^  si^  \^  \^  j^ 

πάνΒαμος  πόλιδ  Ini  νόσον, 
ο!ναξ,  σαΐς  άμα  περιπόλοις 


μοΙε,Χν  y.ad'aqaioj  πο8ΐ  Παρνασίαν 
θυίαισιν,  α"  σε  μαινόμ,εναι  πάννυχοι 

υπέρ  χΐιτϋν  ij  ατονόκντα  ηορ&μόν, 
yopsuouat  τον  ταμίαν  "Ιακχον. 


211 

glyc  b  2  ^ 

äol.  heiap.  ^^ 


sapphicus  minor  mit 
iambischem  Anlaut 


Exodos  1261—1353. 


Erste  Strophe 


1261 
1284 


1285 


1265 


1290 


vy  Ζ  Ζ  w 


Ιώ  φρενών  §νσφρόνων  αμαρτήματα 
Χ(χ    \ώ  δυσκάθαρτος  "Α  ιδού  λιμήν, 

>^-/    nL    ν^    \ί/    ν_/   Vs>    _£. 

στερεά  &ανατόεντ* , 
τ{  μ'  άρα  τ{  μ'  ολεκεις; 

±^  ±      ±^  ± 
ώ  χτανόνταβ  τε  χαί 
ω  κακάγγελτά  μοι 

&ανόνταβ  βλέποντεί  έμφνΧίονδ, 
προπε'μψας  άχτ),  τίνα  ^ροέίς  λόγον; 


s:-'  ^>  -1.  ν>  _ί. 


Κ^   J-    J-   \^ 


ώμοι  έμων  άνολβα  βονλενμάτων. 
αϊα1,  ολωλότ*  άνδρ'  Ιπεξειργάσω. 


^       \^  J-  J-  \^ 


ίώ  TtaZy  veos  νέω  ξνν  ιιόρω^ 
τ{  φής;  ώ  πόποι,  λέγεις  μοι  νέον, 


αίαΐ  aiaJf 

αίοίί  αΐαΐ, 

\^  sL»  W  >Χ/  ν^  ν^  _^ 
ί&ανεε,  άηελύ&ηδ, 
σφάγιον  Ιπ'  ολέθρω 


ν^    _ί.    _£_    ^^   is:! 


ν^   JL    jL   W 

ίμαΐξ  ονδέ  σαΐσι  δνσβονλίαι?. 
γυναικείον  ομφικεΐσθαΐ  μόρον; 


iamb  S  S 

2  iamb 

δ  δ{η 

d  δ 
2  iamb 

^34 


14* 


212  METRA 

1270, 1293  iamb  trim 

±  ±  iamb 

οϊμοι 
οΐμοί 

1272, 1295 iamb  trim 

w  4i^  CTO  w  irz^    w  st.  w  -L•::/  w  ζ       ^(^(*)(^)  ^^(*) 

t^^fos  rrfr*  <2^a  ιότε  μέγα  βάροδ  μ'  i%rov 
τίς  αρα,  τίς  με  πότμος  έτι  περιμένει; 
iamb  trim 

v^ZZwZv^ZwZwZ  3  iamb 

1275  oXuoi^  λακπάτητον  άντρέτΐων  %αράν. 

τάλας,  τον  δ'  έ'ναντα  προσβλέπω  νεκρόν. 


ν^  _:_  j_  ν^ 


φεν  φεν,  ίώ  ηόνοι  βροτών  δύσττονοι. 
1300  φευ  φευ,  ματερ  αθλία,  φευ  τέκνον. 


1306  αίαΐ  aial, 

*τω  *τω, 


άνέπταν  φόβφ.    τι  μ     οχιά  άνταίαν 
1329  φανητω  μόρων  ό  κάλλιστ*  έχων 

w_iZwZ  ^  1.  ±  \^  1. 
ίπαισέν  ns  άμψιθ'ήκτφ  ξίφει; 
Ιμο\  τερμίαν  άγων  άμεραν 

^  νί/  ν^  νΧ/  W  ν>  Jl 

1310  δεάαιοε  έγώ,  {Ιώ), 

ύπατος*  ίτω  ('ίτω>, 


δ  ψ) 


Zweite  Strophe 
s>  st/  ν/  Jl  iamb 


L  ±\^  ±      wZZwZ  δ  δ 


δ  δ 
δ{ψ^ 
δ{^)δ 


'^  J.  J.  \^  J.      \^  J-  J-  \^  J- 
δειλαία  δε  σνγκέκραμαι  δύα. 
1333  όπως  μηκετ'  αμαρ  αλλ'  ε?σιδω. 

5  trim 

'i^  ±  jL  \^  ±      wZZv^-l  ί(*)  δ 

ώμοι  μοι,  τάδ^  ονκ  έπ*  άλλον  βροτών 
άγοιτ'  αν  μάταιον  άνδρ'  εκποδών, 

wZZv^-is^ZZwZ  δ  δ 

έμαδ  αρμόσει  τιοτ*  έξ  airias. 
1340  δς,  ω  παΈ,  σε  τ'  ούχ  Ικών  κάκτανον 

^    J.    J.—    J.  Wst.-wZw   όο  δΟ   ί  3  (5) 

έγώ  γάρ  σ*   έγώ  ^κανον,  ίώ  μέλεο^^ 

σε  τ    αυ  τάνδ'    ώμοι  μελεος,  ούδ'  εχω 


METKA  213 

^5  s 


1320  ^y^j   ψάμ'   irvuov.    ίώ  πρόοπολοι^ 

οπα  προς  πότερον  'ίδω  \  πα  και  θώ"  πάντα  γαρ 

άγετε  u     δ  τι  τάχιστ^,  άνετε   /ι*   εκποδών, 
1345  f  Xs'ypta  τάδ'  εν  χεροίν,  τα  δ'  Ιπ\  κρατί  μοι 

1325  T<iv  ονκ'δντα  μαλΙη%'  η  Μηδένα. 

πότμος  δυσκόμιστος  εισήλατο. 


KRITISCHER  APPARAT. 


Die  Tragödien  des  Sophokles  sind  uns  durch  zahlreiche  Hand- 
schriften überliefert:  freilich  enthalten  nur  wenige  alle  7  Stücke,  die 
meisten  nur  die  drei,  welche  im  Schulbetriebe  der  Byzantiner  kanonische 
Geltung  erlangt  hatten  (Aias,  Elektra,  König  Ödipus)  oder  nur  die 
beiden  ersten  oder  endlich  den  am  meisten  gelesenen  Aias  allein*). 

Der  älteste  Zeuge  ist  ein  Papyrusfetzen  aus  Oxyrrynchos  **) 
(Ox),  der  Reste  der  Verse  242—246  enthält;  er  stammt  aus  dein  zweiten 
Jahrhundert  n.  Chr.  Nur  die  Versschlüsse  sind  erhalten,  auch  diese 
nicht  vollständig;  bessere  Lesarten  bietet  er  nicht. 

Grundlage  für  die  Konstituierung  des  Textes  ist  der  wahr- 
scheinlich aus  der  ersten  Hälfte  des  elften  Jahrhunderts  stammende 

L  =  Laur.  plut.  ΧΧΧΠ  9***).  Der  Text  ist  in  Minuskeln,  denen 
vereinzelt  Majuskeln  beigemischt  sind,  geschrieben  (L)  und  vom 
Schreiber  selbst  nach  dem  Archetypus  durchkorrigiert  (L^.  Die 
Schollen  sind  mit  anderer  Tinte  und  spitzerer  Feder  in  Majuskeln, 
denen  vielfach  Minuskeln  beigemischt  sind,  geschrieben  (L-^),  viel- 
leicht von  derselben  Hand,  die  den  Text  schrieb.  Jedenfalls  scheint 
der  Schreiber  der  Schollen  auch  den  Text  mit  dem  Original  wieder, 
verglichen  zu  haben,  so  daß  von  ihm  eine  Reihe  von  Ergänzungen  und 
Verbesserungen  herrühren,  die  in  Minuskeln,  aber  in  ähnlichen  Schrift- 
zügen, wie  sie  die  Schollen  zeigen,  und  mit  derselben  Tinte  wie 
diese  eingetragen  sind,  ebenso  eine  Anzahl  von  Varianten,  die  wir, 
durch  γρ.  oder  γρ.  καί  als  solche  bezeichnet,  zwischen  den  Zeilen 
oder  am  Rande  finden  (L^).  Später  haben  dann  noch  verschiedene 
Hände  neue  Lesarten  in  den  Text  aufgenommen  oder  mit  beigefügtem 
γρ.  hinzugeschrieben,  teils  auf  Vergleichung  anderer  Handschriften, 
teils  auf  Vermutung  beruhend,  die  für  die  Konstituierung  des  Textes 
so  gut  wie  ohne  Wert  sind  (L•")!). 

Der  Archetypus  des  Laurentianus  war  wohl  in  Majuskeln  und 
ohne  Worttrennung  geschrieben.  Er  enthielt  schon  die  Schollen  des 
Laurentianus  und  bot  über  den  Zeilen  Varianten,  die  im  Laurentianus 
mehrfach  mit  der  eigentlichen  Lesart  zu  einer  konfundiert  sind. 


*)  Über  die  Vorgeschichte  des  Sophokleischen  Textes  vgl. 
Radermacher  in  der  Einleitung  zur  10.  Auflage  des  Aias  (Bd.  1, 
24  ff.  dieser  Ausgabe). 

**)  Vgl.  Grenfell  and  Hunt,  The  Oucyrrhynchus  Papyri  Nl  181  f. 
***)  Ein  photographisches  Faksimile  ist  von  der  Society  for  the 
Promotion  of  Hellenic  studies  herausgegeben  (London  1885).  Meine 
Angaben  über  die  Handschrift  im  allgemeinen  stützen  sich  auf 
die  sorgfältige  Dissertation  von  C.  Meifert,  de  Sophoclis  codicibus 
(Halle  1891). 

t)  Wo  eine  Korrektur  vorliegt,  die  nicht  mit  Sicherheit  auf  eine 
bestimmte  Hand  zurückzuführen  ist,  steht  im  Apparat  L  '^  vermerkt. 


KRITISCHER  APPARAT  215 

Der  Laurentianus  überragt  an  Wert  die  anderen  Handschriften 
so  setir,  daß  Cobet  {de  arte  interpretandi  p.  105)  die  BeliauptUDg 
aufgestellt  hat,  er  sei  die  einzige  handschriftliche  Quelle  unseres 
Sophoklestextes,  und  wo  die  jüngeren  Handschriften  abweichend 
von  ihm  die  richtige  Lesart  böten,  lägen  Konjekturen  byzantinischer 
Grammatiker  vor.  Sie  wird  widerlegt  durch  die  eine  Tatsache,  daß 
0.  R.  800  im  Laurentianus  ausgelassen  und  erst  zu  einer  Zeit  am 
Rande  nachgetragen  ist,  welche  später  liegt  als  die  Entstehungszeit 
einer  großen  Zahl  der  jüngeren  Handschriften:  denn  wer  die  psycholo- 
gische Feinheit  einmal  erkannt  hat,  die  sich  gerade  in  diesem  Verse 
bekundet,  wird  sich  nimmermehr  entschließen,  ihn  einem  byzantini- 
schen Fälscher  zuzuschreiben. 

Welche  der  jüngeren  Handschriften  für  jedes  einzelne  Stück 
heranzuziehen  sind,  läßt  sich  gegenwärtig  noch  nicht  mit  Sicherheit 
beantworten,  da  vollständige  Kollationen  nur  von  ganz  Avenigen 
dieser  Handschriften  veröffentlicht  sind.  Für  unser  Stück  nur  von  einer: 

Α  =  Par.  2712,  aus  dem  dreizehnten  Jahrhundert,  in  den  Ausgaben 
von  Campbell  (I-,  Oxford  1879)  und  Jebb  (3.  Aufl.  Cambridge  1900). 

Im  folgenden  sind  alle  irgendwie  nennenswerten  Abweichungen 
der  Handschriften  L  und  Α  vom  Texte  dieser  Ausgabe  sowie 
die  Lesarten  der  Schollen  des  Laurentianus  {Σ)  angegeben,  die 
jüngeren  Handschriften  außer  Α  in  der  Regel  nur  herangezogen, 
wo  sie  die  richtige  Lesart  bieten.  Lesarten,  die  aus  dem  Schweigen 
der  Herausgeber  erschlossen  sind,  wurden  durch  [L]  und  [A]  ge- 
kennzeichnet. 


VARIA  LECTIO. 

α 

Arg.  I  9   Mat'ova    Nauck:    aXuova   L;    in    margitie    iialBov    üel 

α 
μαίμον 

II  5  Ααο8άμαντοβ  Brunck:  Ααομέ§οντο9  Codices  16  d'a- 

πτονοα  αυτή:  αυτή  &ά7ΐτονσα  Codices 

Fab.  ο  ον:  ονχι  eraso  %1  L  14  Ό'ανόντοιν  Bla3^des:  d^a- 

νόντων  Codices  Σ2  18  TJSr;  -Σ" Pierson  [Α]:  rjSetvh  24  de- 

leüit  Wunder  27  φααιν  LA^:  φηαιν  L  29  άχλαντον 

άταψον.  άχλανστον  άταφον  Α  άταφον  άχλαντον  L  33  τοΖαι  Heath: 

ToZs   Codices  34    τιροκηρύξοντα   V^*):    ττροκηρύξαντα   ex    προκη- 

ρνσσοντα    correctum  L    τιροκηρύξαντα    Α  40    sid"'   ατττονοα 

Porson:    ή    Ο-άτιτονσα    LA    γρ.  και    ή  ^φάτττονσα    L*  42    ηοΖ 

hS:  που  Α  44  J7  υΑ2^:  εΐ  L  48  έμών  //'  Σ  Brunck: 

έμώμ   L   έμών  L'^A  53   ϊτιοξ  \^Σ\   τιά&οα  superscripsit  L* 

πά&ο?,  γρ.  έπο£  Α  56  αντοκτονοϋντε:   αύτοκτονοϋντε  Coraes 

αύτοκτενοϋντε   recentiores   αντοκτενοϋντε?  LA  57    έτιαίλήλοιν 

L:    έττ'    άλλήίοιν   LAr  58    νυν    L:    ινν    δ'    L»A  71 

όττοϊα  LA:    ό:τοΙα   et  όποια   Σ  Iß  σν  V**),  Elmsley:  ooi  LA 

83   τιότμον   LA:   γρ.  βίον  L"»  ^i    δη   μή    L*A:    δη 

*)  V3  =  Marcianus  467. 
**)  V  =  xAIarciauus  468. 


2 1 6  KRITISCHER  APPARAT 

L  93  έχ&αρηι  L^:   έχϋ'αρή  Α  έχ&ρανηι  L  100   άεΐίον 

το  \j2:  άελιοιο  L^A  101  ηροτέροϊν  L:  πρότεοον  Α 

106    {L•)    G.  Hermann  108    dlt^r^o«.    ^Ε*)    όξντόρωί    LA 

117    φονώσαιοιν    Σ   Bothe:    φονίαισιν    Codices 

υν 
122  {τε)  Triclinius  125  άντιπάΐω  hJS:  αντίπαλοι  L^A 

OS 
126  δράχοντι  L•^:  δράχοντι  L'A  128  έοώών  Α:    είσιδών 

130    νπερρπλίαξ    Vauvilliers:    νπεροτττίαδ    οοάκββΣ 
134    άί/ΤίΤίίτΓ«    Porson    αντίτυπα   Codices   Σ  138    τά   uav.    μίν 

in  rasura  ahhremando  effecitljc  139  άλλα  δ^  έπ''  Erfuidt:  άλλα 

τά  8'  Ιπ"*  L  ά)Λαι  τά  δ'  έπ^  L*  δ^ΐνά  τά  δ'  έπ^  V  140  δε- 

ξιόσειροδ  ex  δεξιόγειροξ  L;  utrumque  commemorat  Σ  151 

ϋ'έσ&ε    Α:    &έσϋ'ε    altero    ε    ex    αι    effecto    L  153    ηαν- 

vv%ioiq  Ε:  πανννχοιδ  LA  έλ^ελίχΟΌιν  ΣΑ.:  Ώ.ελ.ίζων  L 

154  Βάκχιοδ  Bothe:  Βακχεΐοδ  LA  162  πόλεοδ  Α:  7ΐόλεο)8  L 

171  τιαίσαντες:  αισ  L^  m  rasura  duarum  litterarum 
180  ^/χλ^σαδ  Elmsley:  έγχλείσα?  Codices  187  πόλ.εοϊ?:  Υλ'^Σ'. 

y^dOvos  L[A]  193   τώί'  Α:   τώ»'  ^*  L  195   δόρει'.   δορί  L 

^«  super  δο  scripsit  L*  ici(>i5  Α  196  έφαγνίσαι  L:  άφαγνίσαι 

Α  203  έχχεχηρνχ&αι  λέγω  Cameades  α/).  Dio^.  La.  IV  64:  έχ- 

χεχηρύχ&αί  τάφφ  Codices  208  τιμ^  Pallis:  τιαήν  Codices 

210  έξ  έμον  L«  in  margine:  L•  y'  έμοΰ  LA  211  Κρέον 

L'^A:  Κρέοίν  L  213  ποι;  y'  Erfurdt:  πού  r'  Codices 

217  νεχρον  γ'  Brunck:  νεχροϋ  τ*  Codices  218  «Viö  L<=V: 
ίί^.λωί  L  ii^J.w  Α  219  έπιγ/ορεϊν  ΕΑ-Σ":  Ιπι^ειρεΙν  Lr  220 
οντο}•.  όντως  L  <5^r<w  Α  223  ra^ot^s:  σπονδψ  Aristoteles  Ehet. 
III  14;  cj.  comm.  ad  ü.  241  225  ϊογ^ον  LA:  «iT^Joa^  Parisiniis 
EV^**)  Vat***)  L^t)                229  χεΙ  h:  xai  Α  e  correctura 

231  βραδύδ  LA.:  γρ.  ταχύζ  Σ  234  9Ρ()<ίσαί  Wunder :  φράοω  Codi- 

ces Σ  235  δεδρανμένοδ  ΣΕΥ^:  πεπραγμένυζ  Ιαλ,ΣΊ  242  σ»;- 

μανών  Didymus  senol.  Ai.  1225  V'^  Ε  ea?  correctura:  αημαΐνων  Οχ 
LA  243  προστί&ησ'  LA;   7Γ()οστί]ι9';7κ,  κ  correcto  in  ο    Οχ 

δχνον  LAOx  e  correctura:  ογλον  Οχ  249  πον  L:  τον  L^A 

251  άρρώξ:  άρρωί  Α  άρώξ  L  263  μη  Erfurdt:  τό  μη  Codices 

264    α'ίρειν  LA:    Ι^ειν   superscripsit  L*  267   ^»yf^* 

Blaydes:  μήτ^  Codices  269  ο  Nauck:  ds  Codices  278  s. 

choro  tribuit  Triclinius,  Creonti  continuant  LA  284  ύπερ- 

ων 
τίμωντεξ  Α:  νπερτι,μωνταζ  L  299  βροτων  Α:  βροτυνδ  L 

311    άρπάζητε   ΙαΣί    άρπάξητε   Α  314  σεσωμένουδ  Weck- 

lein:  αεσωσμένονξ  Codices  315  τ*  L<=A:  ίέ  L  318  de 

Vat.  VV''  {prima  manus):  δαί  LA  319  σ'  omittit  Α 

320  λάλημα  Α:  α)Α),ημα  eraso  priino  α  L  άλημα  explicat  Σ 

321  τά  γ'  Reiske:  τόδ''  codices  322  ταντ'  L:  rotJr'  Α 

ην  η 

323   ω  ίοκ^:  ώι  δοχεί  L  ^»^  ^οκν^  Α  δοχεΐν  ΑΣ:  ÖoxfZh 


*)  Ε  =  Parisinus  2884. 
**)  V*  =  Marcianus  472,  V^  =  Marcianus  467. 
»«*)  Vat  ==  Palatinus  287. 

t)  L2  =  Laurentianus  XXXI 10. 


KRITISCHER  APPARAT  2 1 7 

r 
326    deda   γρ.    Σ  [Α]    Ssiva  L  327    rot   A:   oot   L 

335  τιόντον  L^A:  πόντοιι  L  337  περών  L:  ητερών  Α 

339    άποτρνρ.ται    Ü.loitivfov    γρ.     Σ:     άποτρυ^τ*     άπλομένων    L    «πο- 
τρύεται  παλίομένοίν  Α  340  ηολεύων  Α:  πόΐ^υον  L  341 

χονφονόο)!'  Α  Brunck:  κοϋφον  hov  L  κονφονέίον  AL*  344  α//- 

ψιβαλών  LA:  ο  supra  ω  scripsit  L*  άγει  Α:  i%Fi  eraso  ayst  h 

345  είναλίαν  Α:  έναλίαν  L  351  ϊππον  ο  ex  oj  effecto 

d 
L  όχμάζεται  G.  SchÖneS   εζεται  L  αξεται  Α   ίξεται  Σ 

352  άκι/ητα  L:   &8μητα  Α  355  έδιδάξατο  L^A:  έ§α§άξατο  L 

ο*» 
356   {νπ)αί&ρια  Blavdes  360  μόνον  Α:  μίνωι  L 

366  τοτ^  L:  ποτ^  ΑΙ?  ί(?πί/  L:  ίρπειν  Α 

368  γεραίρον  Reiske:  ηαρείρον  Codices  375  rä(5"'  Gleditsch: 

τά^'  Codices  Μρδει  L:  %ίθί  [Α]  382  βασιλείοιο{ιν) 

Triclinius  384  »?  ^ξειρχασ/ζένη  Υ^:  έξέιρχασμένη  LA 

386   f/s   (^'«ο»/   Α:    f^s  //«σο»^   L  387    προνβην  L^•:   ^Ι^^^;?»'  L 

π(>οι5/5>7  Α  392  ^^π/Jas  LrA^":  /ί^ττ/ί^α  L  394  <?(>κ«>»/  Α: 

ου 
δρκων  L  395  κα&τ]ρέχ)•η  anonymus  (CZass.  Journ.  Χ\Ί  58): 

κα&ενρέ&η  Codices  402  Μ3'αητε  Α:  ί&απτεν  L  ^π/- 

στασαι  L:  έπίστασο  Α  404  /(ίών  Brunck:  i^or  Codices 

η 

406  έπίΐηπτο?  Α:  ^πίλημπτο^  L  flQ^^V  ■^•   ^νρέ&η  L  ίν- 

ί?6ι9^  Α  413  κ«'όϊν  Α:  κείνον  L        '        420  Ι»'  ö    Α:  ^»^«9•' 

L  423  πικρώζ  Bothe:  πικράζ  Codices  429  δι^ρίαν  γέ- 

ρει  AL*  m  margine :  διχράν  εκφέρει  supra  α  scripta,  dein  eraso  ι  L 
430  χαλκέα«  L:  ^a^xfi'ws  Α  434  πρόαΟ'εν  L:  πρόσ&ε 

Α  436  «//'  W.  Dindorf :  ά;ΐΓ  coi^ice.s-  439  rrf;i'  Blay- 

des:  τανΘ^'  Codices  440  ηέφνκε  Α:  ηέφνκεν  L  443  τ<ί 

/^ 
//ι;:  rö  .  ?7  eraso  ο  vel  ν  L  446  owtoumg  L:  σύντομα  Α 

447  ΐ}δησΒ'α  Cobet:   ^'«ίίί  στά  L  ηιδει«  τά  Α?  448  εμφανή  Α:  ^κ- 

φανή  L  455  ■δ'νητά  γ':  Ό'νητόν  Codices  456  τί  L-S": 

τοί  Α  460  ^|7/^'ί7  [Α]:  έξ^δειν  L  467  ήνσχόμην  Α: 

ηισχόμην  L  468  κείνοίδ  L:  κοίνοιδ  Α  472   έπίοταται 

Α:  alterum  τ  in  rasura  eraso  fortasse  α  L  482,83  inverso 

ordine  L    correctus    ille    α   L*  485    άϊ-ατ/    rsyJ'fi    κείοεται 

L:  «»'ttTfi  ,  .  .  κάκεΖσε  Α  486  όμαιαονεστέρα:  όμαιαονεστέραι« 

litteris  is  ex  parte  erasis  L  όμαιμονεστέραζ  ΣΑ,  487  i(>xi/- 

or  [AI :  ερκίον  L  494  όρ&όν  Touniier  -2?:  όρΟ^ώξ  Codices 

496   i'/fi^?; :  li/'e^i;  mier  λ  et  η  eraso  ει  L  504  άνδάνειν  Α : 

άν^άϊ^ίί  L  505  έγκίι'ιοι  Schäfer:  έγκλείσοι  Codices 

507   ^'ο«»»  AL^:  omittit  L  509  νπίλίονσιν:  ύηίλλονοι  Α  /π/7,- 

Xovatv  L  512  καταντίον  Α  :  κατα?'α7-'Τ*'ον  L  514  δνοσεβή:  δνο- 

Ψ 
σεβωι  L  δνοαεβεΐ  Α  516  β*  το<  σ^ί:  β/  τοΤσσφε  L  fi*  rt  σ^?* 

Α  519  /irovs  2":  τούτονδ  Codices  520  /'σα  Bergk:  tVos 

LA  ίσοί'  EV'^Vat.  521   κάτω&εν  γρ.  L":  κάτί^ν  'στέ?^  LA 

525   <i()|fi  [A]Lr:   <?(?|77   L  531   νφεΐμένη  LA:  νφημένη  ΣΙ 


218  KRITISCHER  APPARAT 

533  &τη.  L:  ατα?  Α  535  r<3  ^τ}  Α:  tö  //'   L  536 

όμορρο&ω  Nauck:  όαορρο&6Ϊ  Codices  Σ  538  ο'  AL^:  omittit  L 

541  ποιούμενη  Α:  ηοιονμένην  deleto  ν  L  546  μη8': 

αή  δ^  h  μη  ι9•'  Α  557  μέν  τοΐ9  Α:  uev  τοι  .  .  .  ί,Σ  in  lemmate 

μέν  σοι  Σ  565  σοι:  ante  σοι  erasum  est  και  L  κα- 

xols  Σ:  κακοϊσ  L  κάκο>  Α  567  μέντοι  Briinck  μέντοι  σοι  Ε:  ιιεν 

σοι  LA  568  ννμφεϊα  Α:  νναψια  L  569   άρώσιαοι  L: 

ο  superscripsit  L  άρώσιμαι  Α  570  ήρμοσμένα  Α:  ειρμοσαένα 

L  571  T^i'cVi  Α:  νιάσιν  L  572  Aluov  Α:  Αίμων  L 

574  Ismenae  tribuit  ΕΑ-Σ",  cÄoro  Boeckh  575  Ι«ο/  L:  ^ο'ΐ'  Α 

576  Ismenae  tribuit  Σ  ^ο/.κ^  Α:  Iomev'L•  578  έκ§έτον?'.  έκδέταδ 

Engelmann  ^κ  ^έ  τοϋδε  L  (τοϋδε  ex  τασδε  effecto)  Α.Σ  579  τάσδε: 

τάσδε  L  τάσδε  as  ex  ον  effecto  Α  586  πόντιον  Schneidewin : 

novrias  alos  ΕΑ-Σ"  ι/ι  lemmate  ποντίαιδ  Σ  592  δνσάνεμοι 

Bergk:  δνσάνεμον  Li  ΑΣ  βρέμονσιν  Vat!  βρέμονσι  δ^  LA 

596  /frm:  y^i^ear  Codices  Σ  έρείπει  Α:  έρίπει  Ε 

600  (^>  G.  Hermann  601  κατ':  κάτ'  ΕΑ  κάτ    coniecit  Σ 

.  σ . 
602  ά,«α  Α:  ά/<άί  Ε  604  δύνασιν  Α:   δύναμιν  L 

605  νπερβασία  Ε:  νπερβασία  Α.Σ  606  παντογήρωζ 

Ε-Σ•:  παντα/ίί^ωδ  Α  608  a/iyöiws  Er  EV  Vat.  E2  Vat.  b*): 

άνήρω    {ά'/ήρωή    'LAΣ  611    ö  :    r'    EA^"   m    lemmate 

^π'  αρκέσει:  επαρκέσει  LA  614  πάμπολιδ  ΑΣ  πάμ  | 

7Γθ2<5  L  616  dvaois  Brunck:  δνησιδ  LA  δνησιν  Er  619 

προσαύστ}  L:  προ-ψανστ]  Α  621  κ^νείί^<)ν  Ε-^":  κ^.ίί^'ίίδ  Α 

625    όλίγιστον  Bergk:    όΐίγωστόν   ώσ  ex   οσ   effecto,   accentu  priore 
eraso  Ε  όΐιγοοτόν  Α?  628  rrjs  μελΧογάαον  νύμφηζ  delemt  Tri- 

clinius  633  λνσσαίνων  LA:  γρ.  ϋ'νμαίνων  Ε*  635  uoi 

Α:  ^ot'  Ε  637  ά\ιώσεται  Musgrave  ΣΙ-,  άξίως  Μσται  Codices 

643    άνταμύνωνται    Α:    ά,νταμΰνονται    Ε  645    φιτνει 

Brunck:   φυτεύει  Codices  646  πόνον£  ΕΑ:  /(>.  πέδα?  L* 

648  ,«»7  *'ί5^•  ^ί?  ί^^ί'  L  //?}  το/  ννν  Α  τάσίϊ    ^9^^     ήδονηζ 

φρέναξ  Wecklein  :   τά5  φρένα?  νφ'  ήδονηξ  Codices  654  ννμφεύειν 

L:    ννμφενοειν   Α  656    πάσηξ  Α:   πάσα?  Ε  657:  οι; 

κατάστησα?  L:  ουκ  άπιστήσω  Α  659  τά  ^'  Erfurdt:  τά  τ'  Ε  τά^' 

Α  664  κρατύνονσιν  νοεί  erasis  litteris  ύν  Li :  κρατοΰσιν  έννοεΙ 

ErA  672  δ^  Ε  Stob.  flor.  ΧΕΙΠ  26:  γάρ  L»A  673  π<ί- 

λεΐ£  W.  Dindorf :  ττίί^.ί^  19-'  Ε  τ'  supra  &*  scripsit  L*  πόλεΐ8  τ    Α 

ήδ'  V:  ί?^'  ΕΑ  674  σνιαμά%ον  Reiske:  σνμμάχηι  Ε  συν 

μάχτ]  Α  676  πει&αρχ/α  Α:  πι&αρχία  L  681   κεκίέμ- 

μεϋ'α  Α:  κεκλήμεΌ'α  Ε  οεσνίήμεϋ'α  superscripsit  Ε""  684  οσ' 

κτ 
Α:   <?σσ'  Ε  κτημάτων:  %ρηαάτων  Ε  χρημάτων  Α  685 

λέγειδ  ΑΣ:  λέγηιδ  Li  688  σον  ^'   ο?;»^  πε9Ρΐ'κα:  σοι7  ^    ο^^-  π«- 

9ci'xa  Ε  σοι  δ'  οϋν  πέφυκα  Α  σύ  δ^  ον  πέφνκαδ  in  margine  L* 
προσκοπεΖν  Ε:  ακοπεΐν  Α  695  άπ    L:  έπ    Α  697  ώμηστών 


*)  Urb.  141. 


KRITISCHER  APPARAT  219 

Α:  ώμιστών  L  κννών  LA:  γρ.  λνκοιν  L^  698  μήΟ'*  Α: 

f/ιίδ^  L  699   τιμήζ  Α:   Ttuals  L  γρ.  και  στήλη?  L* 

701  έιιοι  L^A•^ :  iuov  LA  706  äUo  Α  a/J/  ^  suprascriptis, 

sed  erasis  litteris  ο  ω  L•  $γείν  Α:  ίχει  L  710  κεΐ  τι? 

οσ 
ι/,  κει  Tis  ει  L  κήν  Tis  rj  Α.  71  δ   δστι5  έγκρaτήs  Α:   ειτιδ  έγ- 

ν 

κρατεί   L  721    πλέα)ν    Α:    π^-δο>    L  725    §mlfj:    δι- 

πλάι,  L  διπλά  Α  727  νπ'  L:  πρόs  Α  734  ά«^:  α//ε  L  αν"  με 

Α  ^  736  με  Dobree:  γε  Codices  739  γ^  έρήμψ  Blaydes: 

ερή,ιη}?  ν'  L  έρημου  ν'   Α  747   otf  raj'  Eimsley:   ουκ  &ν  L 

οΰκ  ii'  ν'  Α  1hl  et  57  posi  749  transposuit  Enger 

750  ώ5  L:   ώs  γ     Α  757  κλύειν  Α:  λ^έγειν  L  760  οίγαγε 

L:   άγετε  Α  763   ονδαμά  [Α]:   ούδαμα  L  765  μαίντ}: 

ßaivriis  L    üarias   iectiones  μαίνηι  et  μέvειs  litteris  super scribendis 
indicat  1/  μένει?  Α  μέντ]3  et  μαίντ]  Σ  767  βαρύ?  L^A-S":  βραχύ? 

L  769  τώ  ei  r<oJ'  770  αίίτώ  W.  Dindorf :  r«,  τάί\  αντά  co- 

("/ices  770   κατακτεΖναι  Α:    κατακτανηναι  L  771   riyV 

7«  Α:  T?yV<^i  L  ν  superscripsit  L*  774  πετρώδει  Α:  πετρώδη 

L  776  νπεκφύγτ]  L:  νπεκψύγοι  Α  780  omissum  in 

margine  supplemt  L^  782  c»s  A:  <?στ'  L  783  μαλακαΐ? 

L:  μαλ,ακαίοι  Α  785  φοιτά?  L:  φντα?  Α  790  σβ  y' 

Nauck:  ^π'  Codices  796  πάρεδρο?  AL^-S":  Tra^jf^yos  L 

815  ^Tri  ννμφείοι?  Bergk  -5":   έπινναψίδιο?  LA  822  καταβήστ} 

L*A:  καταμήαηι  L  830  α<ίύϊ'  Nauck:  ρ^ίίό»'  Codices 

ονδαμά  [Α]:  ούδααάι  L  831  τέγγει  Α:   rjy'xfii  L  ττα;/- 

j<^<ai;TOiS:     παγκλαύστοι?    Α    παγκλ^αύτον?    L  834    &έιογενή? 

Wieseler  2^?  :   &εογεννή?  LA  835  &νητογενεϊ?  Α  :  ϋ'νητογεννεϊ?  L 

ω 
836  ψ&ιμένα  Α-Σ":   ψ&ιαένα  L  837  τοΓσ*  ϋ'εοΖσιν  Nauck: 

το?!?  έσο&έοι?  Codices  σύγκληρα:  Schaefer:  Μγκλ^ηρα  Codices 

ζώσαν   και   ϊπειτα    Ο'ανονσαν   omittit  Α  840    ονλομέναν 

Triclinius:   όλοΜέναν  LA  844   κρηναι  Α:   κα<  κρήναι  L 

846  έπικτώμαι  LA:  /^.  έπιβοωμαι  in  margine  L•  849  §ργμα 

V:  ϊργμα  LA  ποταινίον  Α:  ποτ'   αινείον  L 

856    έκτίνει?    Α:    εκτείνει?    L  858    οίτον    superscripsit    V, 

radendo  effecit  L^:  οΐκτον  LA  861  x^itrois  L:  κλεινοίσι  Α 

863   πατρώαι  L:  ματρώαι  Α  864  κοιμήματά  τ     αντο- 

γέννητ^  Turnebus:  κοιμήματ^  αντογένητ'  LA  865  δνσ/ίόρον 

V  Vat  b  ν^-Γ:  (^νσ«ίίοω  LA  869  »ώ  duplicat  L  884 

χ(?£/ι;:  χ^^^Γ  jfi  LA   '        '  885  <?|f.9•'  Α:  άΊ^σ^'  L  887 

Λφετε    μόνην:     άφεΖτε    μόνην    L     μόνην     άφήτ'     Α  χο^^' 

W.  Dindorf^:  χοτ?  Codices  888  ννμψεύειν  Morstadt:  τνμβεύειν 

L  τνμβεύει  Α  894   Φεροέψαοο*  L:   περαέφαασ^  Α  907 

^7•  ΐιρόμην  [Α]:   άνηρόμην  L  911   κβκεν&ότοιν  LA:  βεβηκότων 

Aristol•.  Rhet,  III  16  '  918  παιδεΐον  [Α]:  παιδίον  L  920 

Ο'ανόντων  Α:   d'avaTon'  L  κατάσκαψα?  Α:  καταοψαγά?  L 

927  άμαρτάνονσι  Α:  άμαρτάνονσιν  L  928  έκδίκο}?  Α.Σ: 

ένδικο)?  L;  κ  supra  ν  scripsit  L*  929  άνεμων  ριπαι  W.  Din- 

dorf: aveuo)v  αύται  ^-'ΐχη?  ριπαέ  Codices  931  τοιγάρ  Bothe: 

τοιγάρτοι    Codices  τοΖοιν    Α:    roZs    L  933,  34    Ατιίί- 


220  KRITISCHER  APPARAT 

gonae  tribuunt  Codices,  choro  reddidit  Lehra  939  8ή  Α:  ^ή 

γώ  L  943  svoe.ßiav  Triclinius:  εύοέβειαν  Codices  949 

{xai)  inseruit  G.  Hermann  950  χρνοορντο%>ξ  Tiiclinius :  χρν- 

αορρντονξ  Codices  951  alV  α  Α:  άΙΙά  L  952  ÖKßo<s 

Erfurdt:  δμβροί  Codices  Σ  955  όξνχολο9  Scaliger:  όξνχόλο)?  Λ  eao 

όξνλόχως  effecit  L  965  τ    [Α):  omittit  L  ^  969  ήο'  Α: 

^  δ^  L•  970  Σαλμνδησσόξ  Α:   σαλιινδιοσόί  L  tv'  LA: 

öv  superscripsit  L"  άγγ^ίπτολι«  Vat.  L'^:  άγχίπολι?  LA 

980   ματρ08  A^:    7raT(?<Js   L  989   βλέποντε  Α:   ea;   βκέηοντεξ 

effecit  L  998  σημεΖα  τηε  έμη«  Α:   r^S  /?,i/^S  σημεία  L 

1017  χννών  [Α]—:  κοινών  L  1021   ενοήμονξ  Α:  ι/ι  L  mier 

fi5  ei  οήμονξ  litura  extat  duarum  tHurriOe  litterarum  1022 

^Yttos  AL"":  XioTos  L  1025  ονκέτ'  εστ"  Α:  ουκ  l'ffr'  L 

1027   άκηται  Wunder:  άχείται  Codices  Σ  πέλτ]:  ττέίει  L  ηέλη 

Α  1082  /β/οί  L:  λέγει  Α  1033  τοξότα,.  ΣΣ:  τοξόχον 

Α  1036  χάκπεφόρτισμαί  Α:    κάμττεφόρτισι/αι  L;    κ  supra  u 

scripsit  L^  1037  τ«πό  Σάρ§εο)ρ  Blaydes:  τά  ■ηροσάρδεοιν  L, 

or  supra  α  scripsit  L\  t<J»'  π()ό?  αάρδεο)ν  Α  1038  βονλεαϋ'ε 

Α'.  Β  ex  αι  effecit  L  ^  1040  ονί'  ί/  Α:  ot5  ίτ?  L  1046 

αισχρά  Α:  joosi  αισχρά  litterae  αν  erasae  in  L  1051  πλείστη 

Α:  πλείστη  ι  eas  πλήστηι  effectum  L  1054  λέγο)ν  [Α]:  λέγειν 

L  1056  αι^  Härtung:  ^κ  Codices  1057  ^-ej/Ty^  [Α]:  ^.e'/jyff 

17  ea?  ci  effecto  L  1064  ^»7  lA]:  m  L  omissum  addidit  L^ 

,  Ol»  . 

πολλοί)9  Α:   πο^.λάε  L  1065  τρόχονδ  Erfurdt:  roo- 

ro 
%ovs  Codices  1068  βαλών  Α:  βαλίειν  L  1086  νπεχδραμ^ 

L:  νπεχδραμεΊν  Α  1087  Souovs  [Α]:  ea?  «^ii^os  effecit  Li 

1092   έπιστάμεσο•α  Α:  ίπιοτάμεϋ'α  L  1094  λακεΖν  Li":  λαβεΖν 

τ 
LA  1096  τ ' :  (J-f  L  ^i  [Α]  ^  1098  ^(>iOr  Α :  /«^^ri^  L  ;.αχ^ r».  Ε 

1101  τάψον  L:  ragp^  Α  1102  ^oxf?  Rauchenstein:  δοκεζ? 

Codices  1105  καρδίας  August,  b:  καρδίαΐ  LA  εξίστα- 

μαι ALr-S":  έξεπίοταμαι  L  1108  <Γτ')  addidit  Triclinius 

1111   ()'<ί|α  τ^ό'   [Α]:  ^J|rti  riy^'  L-  επεστράφη  [Α]:  ^π/^- 

στράφην,  η  e(ß  ει  effecto  L•^  1114  σώζοντα  τόν  βίον  Α:  το*• 

/9to»'  σο)ίζοντα  L  1119  ^Ιταλίαν  [Α]:   ιτάλειαν  L  .^£- 

^Ws  [Α]:  μηδειξ  L  1120  παγκοίνοιδ  August,  b  27:  παγκοίνονε 

(una   post    γ    littera   erasa)    L    παγκοίνον   Α  1124    ναιετών 

W.  Dindorf :  vaioiv  Codices  {r'>  addidit  Jebb 

ί 
1130  Κασταλίαβ  [Α]:  xaaraAetas  L  1131   Nioairov  L  νισαίοιν 

Α  1134    έπεταν    Pallis    {έπετών    Härtung):    έπέοιν    Codices 

1135    Θηβαΐαξ  G.  Hermann:   ϋ•ηβαία?!  Codices  1135 

ύπερτάταν    Α:    supra    lineam    litura    duarum    triumve    litterarum, 
alterum  α  eee  o>  mdetur  effectum,  esse  in  L  1144  Παρνασίαν 

Α:  παρνηοιαν  L  1146  ννχίίον  G.  Hermann:  και  wyiwv  Codices 

1149  ζ/ίοί'  Seyffert:  ^/os  Codices  προφάνηΟ-' 

iii-alBergk:  προψάνηϋΊ  Ναξίαιδ  Codices  Σ  1151  Θνίαισιν  Boeckh: 

θιηάσιν  Codices  1163  λαβών  τε  [Α]:  λαβόντε  L 


KRITISCHER  APPARAT  221 

1164  ϋ'άλλων  [Α]:  post  &άλλων  τε  erasum  in  L  ενγενεΐ  Α: 

ευγενή  L  1166  ΆνΒοεζ  Athenaeus  280<^,  δ47<=:  dLvhqo's  Codices 

ävSoa(s)  Eustathius  ad  II.  957,17  1167  addit  Athenaeusll.il., 

testatur  Eustathius,  omittunt  Codices  1168  πλούτει  L^A:  πλοντετ 

L  1169  ζη  Vat.  V^V^V^:  ζψ  L  [A]?  1177  φόνον  Α: 

ν 
ψόνωι  L  1182   ηερα  BiTiuck:  πάρα  Codices  1183  των 

λόγων  L:   τον  Ιόγον  ;/  Α  1186  Τί  [Α]:  τε  L  1189 

8μωαται  LA:  ss  supra  at  scripsit  L*  1193  παρήσω  Α:  παρεί- 

σο)   L   77   supra   ει  scripsit  L^  1197   άκρον  [Α]:    άκρων   L 

1208  μοίών  LA:  αθ•  supra  ολ  scripsit  L^ 
1212  it>/  Κ:  ex  ει  αή  effecit  L"  1219  κείεναμάτων  BurtOü: 

κείεύσμασιν  Codices  1222  μιτώ8ει  [Α]:  μιτώιδη  L  mier  r  ei 

ω  (>  inseruit  L^  κιτρώδη  Σ  1226  ari'/i'iJ?^  ALr:  στνγόν  L  1228 

o/o»^  A:  TToror  L  1232  |/^oi;s  AL^:  ^;.r«s  L  1234  fJi?•* 

<i  A:    m  L  ea;   ει  corrigendo  effecit  L^  1238  ροήν   L:  πνοήν 

ΑΣ  1241  i/y  L^:  ^»^  LA  1254  ϋ-υμονμέντ]  Α:  *  c^eZeoii 

L  1259  αλλότρια?  άτηδ  Musgrave:  άλλοτρίαν  άτην  Codices 

1265    ώμοι   Turaebus:    ίώμοι   Codices  1266    ξύν   ΜΟρφ   [Α]: 

ξυμμόρο)ΐ  L  1267   α/α?  αίαΐ  W.  Dindorf :   αί  α/  αϊ  L[A] 

1270  ^(5'ίΓί^  LA:  γρ.  Μ%ειν  in  margine  addidit  L^  1275  λακ- 

πάτητον  L :  τον  omisit  L  addidit  L^    λεωπάτητον  γρ.  λαοττάτητον  Α 

1276  Ιώ  L:  ώ  [Α]  1280  τάχ'  L:  τά  /'  Α 

δχρεσ&αι  Α:  δγεσ&ε  L  1281  ι^  Wecklein:  ^  Codices 

1284 ff.   cÄoro  tribuunt  LA  Creo/iit  L^  1286   ώ   [Α]:    ίώ  L 

1287  ;,ίί/οί'  [Α]  L'=:   λόγο,ν  ν  ex  ι  effecto  L  1289 

ώ   ττότιοι  Ρ.  Men^e,  De  poetarum  scaenicorum  Graecorum  sermone 
obss.    seil.    11:    ώ    παΐ,    τίνα   Codices  νέον   Seidler:    νέον 

λόγον  Codices  1290  αίαϊ  aial  [Α]:  αΐ  αϊ  αϊ  L  1298 

τόν  J'  ϊναντα  [Α]:  τάδ*  εναντία  γρ.  τόνδ'  Μναντα  L  1303 

}Λ%ο5  Bothe:  λέχοζ  Codices  Σ  1307  άνταίαν  LA:  γρ.  καιρ/αν  L* 

1310    (ίώ):   omittit   L    γεν   φεν  L<=A?  1313   ^«^(»οίί' 

August,  b:   μόρωι  L  ^ίί^Λί  Α  1314  εν  fovaZS  LA:   ει«   φονάε 

superscripsit  L*  1315  νφ^  L:  ^9^'  Α  1319  χανον  ίώ: 

^κανον  ώ  Codices  1321  τάχιστ^  Erfurdt:  τάχοζ  Codices 

1327  βρά%ιστα  γάρ  κράτιοτα  LA-^":  γρ.  κράτιστα  γρ.  τάχιστα  L* 

1329  ^χοίν  FsiWis:' έμών  LA-S"        '      1336  έρώαεν  V:  <ö/5  //έν  Α 
έρώ  L  1338  ^στί  [Α]:  ^τιν  L  1339  εκποδών  [Α]: 

/' 

εκποδών  L  1340  κάκτανον  G.  Hermann:  κατέκτανον  Codices 

1341  σ^  τ'  G.  Hermann:  ^s  σ^  r'  Codices  αϋ  τάνδ' 

Seidler:  αύτάν  Codices  1342  πότερον  Α:  ηρότερον  L 

ττα  L:  πα  Α. 


Druck  von  J.  Β.  Hirschfeld  (August  Pries)  in  Leipzig. 


i 


SOPHOKLES 


ERKLART 


VON 


F.  W.  SCHNEIDEWIN  UND  A.  NAUCK. 


FÜNFTES  BÄNDCHEN 

ELEKTRA. 

ZEHNTE  AUFLAGE 

BESORGT 

VON 

EWALD  BRUHN. 


BERLIN, 

WEIDMANNSCHE  BUCHHANDLUNG. 

1912. 


EINLEITUNG. 


Ι.  Die  delphische  Orestie. 

In  den  Büchern  der  Odyssee,  die  man  als  die  Telemachie 
zu  bezeichnen  pflegt,  ist  die  Rachetat  des  Orest  ein  Ereignis 
jüngster  Vergangenheit.  Zeus  gedenkt  ihrer  in  den  Worten, 
mit  denen  er  die  Götterversammlung  im  ersten  Buche  ein- 
leitet. Das  Ende,  das  Aigisthos  durch  Orest,  den  „weitbe- 
rühmten" Sohn  Agamemnons,  genommen  hat,  erinnert  ihn  an 
die  menschliche  Schwäche,  selbstverschuldetes  Leid  den  Göttern 
zuzurechnen.  Die  Götter  haben  durch  Hermes  Aigisthos  davor 
gewarnt;  Agamemnon  zu  töten  und  sein  Weib  zu  freien,  sie 
haben  ihm  vorausgesagt,  daß  die  Eache  des  Orest  ihn  dereinst 
treffen  werde,  aber  er  hat  nicht  gehorcht;  so  hat  er  jetzt 
büßen  müssen  (α  29  ff.).  Auf  den  Ruhm,  den  Orest  bei  allen 
Menschen  genießt,  verweist  in  demselben  Buche  (298  ff.)  Athene 
den  Telemach,  den  sie  vom  Jüngling  zum  Manne  erziehen  will: 
ή  ovY.  άίεις,  οίον  κλέος  έλλαβε  οίος  ^Ορέστης 
ττάντας  ετΐ  ανθρώπους,  stcsI  έν.τανε  πατροφονήα, 
ΛϊγυοΒ^ον  δολόμητιν,  δ  οι  ττατέρα  κλντόν  έ'χτα; 
und  nicht  anders  macht  es  Nestor  {γ  193  ff.): 

^^τρεΐδην  δε  xal  αύτοΙ  άχούετε  voocpiv  έόντες, 
ως  τ  ήλ^-',  ώς  τ  Λϊγιο^^ος  έμήοατο  λνγρόν  όλεΟ^ρον. 
άλΧ  ή  τοι  κείνος  μεν  έτνισμνγερώς  α7εέτεισεν' 
ώς  άγαδ^όν  καΐ  τταΐδα  κατατρ^ιμένοίο  λιπέσδ-αι 
ανδρός,   ένεεί  καΐ  κείνος  έτεΐσατο  ττατροφονηα, 
^ΐγισδον  δολόμητιν,  δ  οΐ  ττατέρα  χλντόν  έκτα. 
So   ist   es   begreiflich,    daß  Telemach   mehr    von    diesen  Ge- 
schichten zu  hören  wünscht:  wie  fand  Agamemnon  seinen  Tod? 
Wo  war  Menelaos,  daß  Aigisthos  sich  solcher  Tat  vermessen 
konnte  ?    Wie  hat  es  der  tückische  Aigisthos  angefangen,  den 

Sophokles.    V.  Bd.  10.  Aufl.  1 


2  EINLEITUNG. 

ihm  weit  überlegenen  Helden  zu  töten?  (247  ff.).  Nestor  geht 
in  seiner  Antwort  von  Menelaos  aus:  Ja,  wenn  der  Aigisthos 
lebend  angetroffen  hätte-,  da  hätte  dieser  nicht  einmal  ein  Grab 
erhalten,  sondern  Hunde  und  Vögel  hätten  seine  Leiche  ge- 
fressen (255 — 61).  Er  berichtet  dann,  daß  Klytaimestra i) 
zunächst  den  Lockungen  des  Verführers  widerstand,  bis  dieser 
ihren  treuen  Hüter,  einen  Sänger,  dem  Agamemnon  sie  bei  der 
Ausfahrt  anvertraut  hatte,  von  ihr  entfernte.  Dann  führte 
er  sie  heim  und  brachte  den  Göttern  reiche  Gaben  dar  — 
doch  wohl,  weil  er  ihre  Warnung  mißachtet  hatte  und  sie  nun 
begütigen  wollte.  Sieben  Jahre  herrschte  Aigisth  über  das 
goldreiche  Mykene: 

306  τφ  δε  οί  όγδοάτφ  χαχόν  ήλνΌ^ε  δΐος  ^Ορέστης 
άφ  άττ   ί^ό-ηναίης'^),  κατά  Ο*€χτανε  πατροφονήα, 
AtyLüd^ov  δολόμητιν,  δ  οί  πατέρα  χλντόν  έκτα. 
η  τοι  δ  τόν  κτείνας  δαίνν  τά(ρον  ^^ργεΐοισιν 
310  μητρός  τε  στυγερής  γ,αΐ  ανόλκιδος  ^ίίγίσΌ^οιο. 
αύτήμαρ  δε  οί  ήλϋ^ε  βοήν  άγαΟ^ός  Μενέλαος 
πολλά  χτήματ    άγων,  δσα  οί  νέες  αχΌ^ος  αειραν. 

Also  Klytaimestra  wird  mit  ihrem  Buhlen  bestattet.  Wie 
ist  sie  umgekommen?  Wie  weit  trug  sie  an  Agamemnons  Tode 
die  Mitschuld?  Das  sind  Fragen,  welche  Nestor  nicht  beant- 
wortet, und  man  hat  die  Schwierigkeit,  welche  in  309  f.  liegt, 
durch  Tilgung  dieser  Verse  heben  wollen,  sagen  doch  die 
Schollen  von  ihnen:  εν  τισιν  των  εκδόσεων  ού  (ρέρονται. 
Aber  die  Athetese  ist  unmöglich;  die  Verse  werden  durch  den 
Anfang  der  Eede  Nestors  gefordert.  Wenn  Menelaos  da  ge- 
wesen wäre,  so  hätte  Aigisthos  nicht  einmal  ein  Grab  erhalten ; 
so  erhielt  er  eins,  weil  der  des  Rückhalts  eigener  Macht  noch 
entbehrende,  als  Prätendent  heimkehrende  Orest  genötigt  war, 
Rücksicht  auf  die  Anhänger  der  Getöteten  zu  nehmen  —  das 
mußte  Nestor  berichten.  Aber  ich  meine,  die  Seltsamkeit  dieses 
Berichts,  der  Klytaimestras  Begräbnis  erzählt,  aber  ihren  Tod 
übergeht,  erklärt  sich  leicht,  gerade  wenn  wir  annehmen,  daß 
sie  von  Sohnes  Hand  fiel  —  sobald   wir  uns   nur  daran  er- 


1)  Über  diese  Schreibung  des  Namens  vgl.  den  Exkurs  am  Ende 
der  Einleitung. 

2)  Vgl.  Ed.  Schwartz,  Strassburger  Festschrift  zur  46.  Phüo- 
logenversammlung  23  ff.  —  Ich  brauche  kaum  ausdrücklieh  zu  be- 
merken, daß  ich  nur  auf  die  Probleme  der  Sagengeschichte  ein- 
gehe, welche  für  die  Entstehungsgeschichte  der  Sophokleischen 
Elektra  in  Betracht  kommen. 


EINLEITUNG.  3 

innern,  welchem  Zwecke  die  Eachetat  Orests  hier  und  «  298  ff. 
dienstbar  gemacht  wird.  Telemach  soll  sich  Orest  zum  Vor- 
bild nehmen;  dazu  paßt  es,  daß  Orest  den  Aigisthos  erschlug; 
der  Schatten  des  Muttermordes  durfte  nicht  auf  ihn  fallen. 
Aber  der  Muttermord  saß  in  der  Sage  fest;  so  suchte  sich  der 
Dichter  zu  helfen,  indem  er  die  Tötung  Klytaimestras  wenig- 
stens nicht  ausdrücklich  erzählte  ^). 

Nestor  hat  die  Frage  ττώς  e&av  Άτρεΐδης;  recht  un- 
genügend beantwortet.  Der  Dichter  verspart  sich  das  auf  das 
vierte  Buch,  wo  Menelaos  Telemach  erzählt,  was  er  aus  Proteus' 
Mund  erfahren  hat  ((5  514  ff.).  Vom  Sturm  verschlagen ,  ge- 
langte Agamemnon,  als  er  die  heimische  Küste  erreichte,  nicht 
an  sein  eigentliches  Ziel,  sondern  άγρον  έπ  έοχατιήν,  wo 
des  Thyestes  Sohn  Aigisthos  wohnte.  Der  von  diesem  aus- 
gestellte Späher  meldete  seinem  Herrn  die  Ankunft  des  Königs. 
Da  erlas  sich  der  Tückische  zwanzig  der  tapfersten  Männer 
und  versteckte  sie  in  seinem  Hause^  zugleich  aber  ließ  er  ein 
Mahl  rüsten.  Dann  lud  er  Agamemnon  in  sein  Haus  und 
tötete  ihn  dort  beim  Mahle  ώς  τις  τε  γ.ατέγ.τανε  βονν  έπΙ 
cf  ότντ]^),  nicht  ohne  Kampf :  von  den  Genossen  des  Agamem- 
non, wie  von  denen  des  Aigisthos  blieb  keiner  am  Leben.  Auch 
hier,  in  dem  ausführlichen  Berichte,  erhalten  wir  keine  Ant- 
wort auf  die  Frage,  welchen  Anteil  Klytaimestra  an  Agamem- 
nons  Ermordung  nahm;  ihr  Name  wird  überhaupt  nicht  ge- 
nannt. Ich  sehe  darin  eine  Äußerung  derselben  Tendenz, 
welche  Nestors  Bericht  zeigte :  sollte  die  Rache  an  Klytai- 
mestra zurücktreten,  so  mußte  dasselbe  mit  ihrer  Verschuldung 
geschehen. 

Nicht  diese  Tendenz,  sondern  eine  ganz  andere  wirkt  in 
dem  Bericht,  den  Agamemnon  selbst  in  der  ersten  Nekyia 
Odysseus  gibt  {λ  405  ff.).  Dort  soll  sich  von  dem  dunklen 
Bilde  der  ehebrecherischen  Mordgesellin  das  der  treuen  Pene- 
lope  desto  heller  abheben ;  so  hören  wir  hier,  wie  jene  Anteil 
an  der  Mordszene  nimmt.     Hier  wird  Kassandra  genannt,  die 


1)  Damit  hoffe  ich  310  gegen  Wilamowitz  {Hom.  Unt.  154) 
geschützt  zu  haben. 

2)  Trotz  schol.  Eur.  Reo.  1279  ol  νεώτεροι  μή  νοήσαντες  τό 
παρ"  Ό^ί/ήρίρ  δ ειπνία α as  ώε  t/s  τε  κατέκτανε  βονν  έπι  φύτνΐ] 
άντι  τον  „oV  ^δει  μετά  τον£  ηόνονε  άπολαναεο}ζ  τνχεΖν,  τοντον  ώς  βονν 
άπέχτεινεν  ή  Κίνταΐμήοτρα^  προαέθ'ηχαν,  δτι  χαΐ  ηελέχει  άντ]ρέ&η  und 
trotz  Ε.  Petersens  Widerspruch  (ÄÄ.  Mus.  LXVI  31)  scheint  es  mir 
doch  das  Natürliche,  dabei  an  eine  Axt  als  Mordwerkzeug  zu  denken. 

1* 


4  EINLEITUNG. 

Agamemnon  mit  sich  in  das  Haus  des  Aigisthos  führte.  Sie 
hat  sich  über  den  sterbenden  Agamemnon,  der  hier  ihr  ein- 
ziger Beschützer  sein  konnte,  geworfen  ;  so  {άμφ'  έμοί  423) 
tötet  Klytaimestra  sie,  und  der  gellende  Todesschrei  des 
troischen  Mädchens  hallt  dem  König  noch  im  Ohre  nach,  wie 
er  den  Hergang  erzählt.  Sein  Weib  hat  ihm  nicht  einmal  den  An- 
blick seines  Sohnes  gegönnt,  nicht  die  Augen  zugedrückt  und 
den  Mund  geschlossen.  Also  den  Todesstreich  wider  ihren 
Gatten  hat  sie  nicht  geführt,  aber  wie  er  gefallen  war,  hat 
sie  das  Weib  getötet,  das  er  ihr  als  Kebse  ins  Haus  führen 
wollte,  und,  gern  diesen  Grund  zum  Hasse  wider  den  Ge- 
mordeten aufgreifend,  ihm  auch  die  letzten  Liebesdienste  der 
Gattin  geweigert  i). 

Wir  gehen  von  der  Odyssee  zunächst  unmittelbar  auf 
Aischylos  über.  Von  seiner  458  aufgeführten  Tetralogie 
Agamemnon^  Choephoren,  Eumeniden,  Proteus  sind 
uns  die  drei  Tragödien  erhalten.  Die  Punkte,  in  denen  die  Dar- 
stellung des  Tragikers  von  der  des  Epos  abweicht,  müssen  wir 
kurz  hervorheben. 

In  Argos  selber,  im  Atridenschlosse,  wohnt  Klytaimestra 
mit  Aigisthos.  Nicht  Liebe  allein  hat  sie  zu  ihm  gezogen; 
sie  hat  sich  ihn  zum  Bundesgenossen  gewählt,  um  sich  an 
ihrem  Gemahl  zu  rächen.  Dem  hat  sie  Rache  geschworen 
seit  der  Stunde,  wo  er  ihr  Kind  Iphigenie  in  Aulis  opferte, 
um  dem  Achäerheere  die  Fahrt  nach  Troja  zu  ermöglichen. 
Dieses  Rachewerk  wird  sie  selber  vollziehen,  aber  sie  braucht 
einen  Mann,  um  hernach  das  Regiment  führen  zu  können;  sie 
findet  den  Helfer  in]  Aigisthos,  weil  dieser  schwere  Greuel- 
tat, die  Atreus  einst  an  seinem  Vater  verübt  hat,  an  Aga- 
memnon rächen  will  2).  Ihren  Sohn  Orest  hat  sie  aus  dem 
Hause  entfernt ;  bei  dem  Phoker  Strophios,  einem  alten  Waffen- 
freunde ihres  Gatten,  wächst  er  auf.    Dem  heimgekehrten  Ge- 


1)  Die  zweite  Nekyia  {oj  97  ff.)  hängt  von  der  ersten  ab;  sie 
zeigt  auch  die  gleiche  Tendenz  {m  192  ff.). 

2)  Thyest  hatte  seines  Bruders  Weib  verführt;  das  war  die  πρώ• 
ταρχος  άτη  (1146  Kirchhoff).  Seitdem  wahet  ein  Rachegeist  im  Königs- 
hause (1439),  und  diesem  Rachegeiste  möchte  Klytaimestra  ihre  Schuld 
aufbürden  (1462).  Aber  der  Chor  weist  das  zurück;  nur  soviel  gibt 
er  zu:  πατρόο'εν  σνλλήητωρ  γένοιτ  Blv  άΐάοτωρ  (1469).  Das  ist 
des  Dichters  eigene  Meinung.  Wohl  mag  der  Blutdunst,  der  das 
Atridenhaus  durchweht,  zu  neuer  Bluttat  reizen,  aber  dem  Menschen 
gehört  seine  Tat :  nad-eiv  τόν  Μρξαντα  —  das  gilt,  solange  Zeus  auf 
seinem  Throne  sitzt  (Ag.  1523,  Cho.  305). 


EINLEITUNG.  5 

mahl  gibt  sie  im  Bade  den  Todesstreich,  nachdem  sie  ihn  in 
ein  weites  netzartiges  Gewand  verstrickt  und  wehrlos  gemacht 
hat.  Kassandra  sendet  sie  ihm  nach^  wohl  mit  dem  Gefühl, 
daß  der  Buhlerin  ihres  Gemahls  der  Tod  gebühre  (1395  ff.), 
aber  dessen  Tod  war  lange  vorher  beschlossen  (1331). 

Jahre  vergehen,  aber  die  Eache  schläft  nicht.  Ihr  Wirken 
sehen  wir  im  zweiten  Drama  der  Orestie,  den  Choephoren. 
Die  Handlung  dieses  Dramas  läuft  der  des  unseren  parallel; 
darum  müssen  wir  sie  genauer  ins  Auge  fassen. 

Mit  zornigem  Wortwechsel  zwischen  dem  Chor  und 
Aigisthos,  den  Klytaimestra  abbrach,  nicht  stillte,  schloß  der 
Agamemnon;  in  Kirchhofsstille  heben  die  Choephoren  an.  Orest 
ist  mit  seinem  Freunde  Pylades,  dem  Sohne  des  Strophios, 
heimgekehrt,  um  die  Rache  für  seinen  Vater  zu  vollziehen, 
aber  erst  legt  er,  der  dem  Toten  beim  Leichenbegängnis  keine 
Liebe  hat  erweisen  können,  eine  Locke  auf  seinem  Hügel 
nieder.  Da  sieht  er  eine  Schar  schwarzgekleideter  Frauen 
nahen,  an  ihrer  Spitze  glaubt  er  seine  Schwester  Elektra  zu 
erkennen;  er  tritt  mit  seinem  Freunde  zur  Seite.  Der  Chor, 
kriegsgefangene  Dienerinnen  des  Hauses,  meldet  den  Anlaß 
seines  Kommens :  ein  schreckliches  Traumgesicht  hat  die 
Königin  veranlaßt,  ihrem  toten  Gemahl  eine  Spende  darbringen 
zu  lassen.  Zwar  solches  Tun  ist  eitel :  Mordblut  zerfließt 
nimmer.  Aber  die  Sklavinnen  müssen  gehorchen;  nur  heim- 
lich darf  ihre  Träne  um  des  Hauses  Los  rinnen. 

Elektra  hat  das  Opfer  zu  vollziehen;  aber  was  soll  sie 
dazu  sprechen  ?  Nicht  die  Gunst,  sondern  den  Haß  des  Toten 
möchte  sie  für  die  Spender  des  Opfers  erflehen;  kann  sie  das, 
ohne  unfromm  zu  handeln  ?  Sie  läßt  ihr  Bedenken  vom  Chor 
beschwichtigen,  aber  sie  hüllt  die  Bitte  um  Rache  gleichsam 
ein  in  Segensgebete  für  sich  und  Orest. 

Sie  findet  auf  dem  Hügel  die  Locke.  Wem  käme  solche 
Spende  zu  als  ihr  ?  Und  ihrem  Haare  ähnelt  die  Locke  auch. 
Hat  Orest  sie  gesandt  ?  Sie  sieht  in  der  lockeren  Erde  den 
Abdruck  seines  Fußes;  auch  hier  nimmt  sie  eine  Ähnlichkeit 
wahr  i).     Allen  Zweifeln  entreißt  sie   der  Bruder  selbst,  der 


1)  201  f.  „Das,  was  Elektra  als  gleich  konstatiert,  sind  die 
Formen  und  die  Andeutungen  (Kontur)  der  Sehnen;  die  Art, 
wie  infolge  der  Sehnenspannung  beim  Auftreten  Ballen  und  Ferse 
sich  eindrücken"  (Wilamowitz,  Choephoren,  S.  171).  Dazu  gehört 
freilich  ein  un beschuhter  Fuß ;  Orest  wie  Elektra  werden  βωμόν  ώ? 


6  EINLEITUNG. 

hervortritt  und  sich  zu  erkennen  gibt,  vor  der  Zweifelnden 
durch  ein  von  ihr  gewebtes  Gewand  sich  beglaubigend.  Er 
wird  den  Mord  seines  Vaters  rächen.  Des  Loxias  kraftvoller 
Spruch  wird  ihn  nicht  im  Stiche  lassen;  denn  Apollon  selber 
hat  ihn  schwer  bedroht,  wenn  er  die  Rache  nicht  vollziehe. 
Am  eignen  Leben  soll  er  es  büßen :  heimatlos  soll  er  sein  wie 
ein  wildes  Tier  und  Aussatz  seinen  Leib  versehren,  die  Erinyen 
den  von  der  Volksgemeinde  Ausgestoßenen  jagen,  bis  er  ehrlos 
und  freundlos  sein  Leben  endet. 

Eine  lange  lyrische  Szene  folgt,  ausgehend  von  der  Klage 
der  Kinder,  denen  der  Chor  Mut  zuspricht;  es  gilt,  den  Arm 
des  Rächers  zu  stärken,  den  doch  ein  Verzagen  vor  der 
grausigen  Tat  überkommen  will.  Ihm  erzählen  Elektra  und 
der  Chor  von  der  Verstümmelung  der  Leiche  Agamemnons, 
der  schmählichen  Bestattung,  von  der  man  selbst  die  Tochter 
ausschloß.  Sein  Entschluß  ist  neu  befestigt:  büßen  sollen  sie 
—  ercBiT  εγώ  νοσφίσας  όλοίμαν  (426).  Den  Toten  und 
die  Götter  des  Himmels  und  der  Tiefe  rufen  die  Schwester 
und  der  Chor  an,  zuerst  und  zuletzt  den  Toten,  der  Rache 
heischen,  seiner  Kinder  sich  erbarmen,  ein  Weiterleben  in  ihrer 
dankbaren  Verehrung  sich  gewinnen  soll. 

Noch  will  Orest,  ehe  er  seinen  Plan  mitteilt^  wissen, 
warum  Klytaimestra  den  Chor  und  Elektra  mit  den  Spenden 
sandte.  Die  Chorführerin  offenbart  es  ihm ;  sie  war  dabei, 
als  die  Königin  den  Traum  erzählte  und  ihn  sich  deuten  ließ. 
Eine  Schlange  gebar  sie,  legte  sie  in  AVindeln  und  bot  ihr  die 
Mutterbrust;  aber  der  Wurm  sog  ihr  mit  der  Milch  das  Blut 
aus.  Mit  einem  Aufschrei  fuhr  sie  aus  dem  Schlafe  empor, 
Fackeln  wurden  entzündet,  um  die  Schauer  der  Nacht  zu 
bannen;  dann  sandte  sie  die  Opferspende  zum  Grab.  Orest 
nimmt  das  Omen  an;  er  entwickelt  die  Grundzüge  seines 
Planes.  Elektra  soll  ins  Haus  geben  und  sorglich  das  Ge- 
heimnis wahren.  Mit  Pylades  zusammen  will  er  an  der  Hoftür 
Einlaß  fordern.  Hat  er  dann  die  Schwelle  überschritten  und 
findet    er    den  Verhaßten    auf  seines  Vaters  Sitz,   oder   tritt 


πατρόί  τάφον  αέδοναενοι  (Cho.  99)  sich  die  Schuhe  ausgezogen  haben, 
ehe  sie  des  Vaters  Grab  betraten.  Denn  sie  treten  nicht  nur  an, 
sondern  auf  den  Hügel ;  das  dürfen  wir  wohl  aus  der  Weisung  schließen, 
die  im  Orest  des  Euripides  Helene  ihrer  Tochter  Hermipne  gibt,  als 
sie  sie  zum  Grabe  Klytaimestras  schickt  (116):  και  στασ  έπ'  άκρον 
%ώ μ aros  λέξον  τάδε. 


EINLEITUNG.  7 

Aigisthos  ihm  entgegen,  so  soll  er  eine  Leiche  sein,  bevor  er 
noch  die  Fremden  nach  ihrer  Herkunft  gefragt  hat. 

Noch  ein  kurzes  Chorlied,  in  dem  das  Greuelvolle,  mit 
nichts  zu  Vergleichende  des  Verbrechens  Klytaimestras  dar- 
gelegt wird,  dann  erscheinen  Orest  und  Pylades  in  der  Tat. 
Aber  es  kommt  anders,  als  er  es  voraussah:  die  Mutter  tritt 
ihm  entgegen.  Ihr  richtet  er  eine  angebliche  Botschaft  von 
Strophios  aus:  Orest  sei  tot,  die  Seinen  möchten  über  seine 
Asche  verfügen.  Der  Schlag  trifft  Klytaimestra  völlig  ahnungs- 
los; einen  Augenblick  vergißt  die  stolze  Frau  sich;  sie  ent- 
hüllt in  einem  kurzen  Selbstgespräch,  daß  unter  ihrer  Tat 
auch  sie  leidet,  daß  sie  irgendeine  unbestimmte  Hoffnung  ge- 
hegt hat,  durch  Orest  könne  noch  einmal  alles  sich  zum  Guten 
wenden  i) ;  aber  als  der  Bote  höflich  sein  Bedauern  über  diese 
Wirkung  seiner  Nachricht  äußert,  hat  sie  sich  rasch  gefaßt; 
sie  lädt  ihn  und  seine  Genossen  ins  Haus,  dessen  Herrn  sie 
von  ihrer  Botschaft  unterrichten  will.  Von  ihr  gesandt  er- 
scheint Kilissa,  die  alte  Sklavin,  die  einst  des  kleinen  Orest 
wartete;  sie  soll  Aigisthos  holen  und  läßt  sich  nun  vom  Chor 
bestimmen,  ihm  gegen  Klytaimestras  AVeisung  zu  sagen,  daß 
er  ohne  Gefolge  kommen  möge.  Der  Chor  erbittet  Hilfe  von 
Zeus,  den  Hausgeistern,  Hermes;  er  selber  wird  mit  lautem 
Heilrufe  die  Tat  fördernd  begleiten;  mit  dem  Mute  des  Per- 
seus  soll  Orest  sie  tun  —  χαίπερ  αίνων  έπίμομφον  άταν 
(818).  Also,  daß  die  Welt  diese  Tat  als  Verblendung,  als 
Sünde  schelten  wird,  kann  er  sich  nicht  verhehlen. 

Aigisthos  kommt;  er  verdeckt  seine  Freude  unter  schick- 
lich erheucheltem  Bedauern;  kaum  hat  er  das  Haus  betreten, 
so  schallt  sein  Wehruf  hervor,  und  ein  Sklave  erscheint,  das 
Frauenzimmer  mit  lautem  Geschrei  aufschreckend.  Klytaimestra 
kommt  hervor;  wie  sie  das  dunkle  Wort  des  Dieners  vernimmt, 
daß  den  Lebenden  der  Tote  morde,  weiß  sie  alles,  weiß  ihr 
Geschick:    aber   sie  ergibt  sich    nicht   schwachmütig    darein. 


1)  Der  Schluß  ihrer  Rede  ist  m.  E.  noch  nicht  sicher  verbessert. 
Blaß  hat  679  äv  für  έν  hergestellt  und  παροϋααν  εγγράψει  richtig 
erklärt ;  aber  βακχεία?  καλψ  bleibt  für  mich  unerträglich.  Sicher 
scheint  mir  der  Sinn  des  Ganzen  von  Wilamowitz  dargelegt.  Daß 
sie  heuchle,  ist  undenkbar:  Mutterschmerz  könnte  sie  erheucheln  — 
wie  es  die  gemeine  Seele  tut,  die  bei  Sophokles  ihren  Namen  trägt 
—  aber  welchen  Sinn  hätte  es,  vor  den  Fremden  ein  Schuldbekennt- 
nis abzulegen,  wie  es  in  ihren  Worten  liegt  ?  Sie  hat  sich  eben  ver- 
gessen; darum  korrigiert  sie  das  φίλων  άπο-ψάοη  με  gleich  nachher 
durch  ov  σπανίζοντες  ψίϊων. 


8  EINLEITUNG. 

sondern  fordert  eine  Axt  i),  um  ihrerseits  die  Angreifer  zu 
bedrohen.  Orest  stürzt  ihr  mit  Pylades  entgegen;  durch  die 
offene  Tür   sieht   sie   die  Leiche  des  Aigisthos ;    ihre  Anrede 

0Ϊ  'γώ,  τέ&νηΥΜς,  φίλτατ    AtyLod^ov  βία 

beweist,  daß  wir  keine  reuige  Sünderin  vor  uns  haben.  Wie 
sie  ihrem  Sohne  die  Brust  zeigt,  die  ihn  einst  säugte,  wird 
des  Rächers  Sinn  erschüttert;  das  einzige  Wort,  das  Pylades 
im  Stücke  spricht,  gibt  ihm  durch  die  Erinnerung  an  Loxias' 
Weissagung  die  Festigkeit  zurück.  Nach  einer  letzten  furcht- 
baren Wechselrede  schleppt  der  Sohn  die  Mutter  ins  Haus, 
damit  sie  an  der  Seite  ihres  Buhlen  falle. 

Das  Triumphlied  des  Chores  schließt  mit  der  Hoffnung, 
daß  alle  Befleckung  bald  vom  Herde  gebannt  sein  möge.  Orest 
scheint,  als  er  vor  der  sich  öffnenden  Hinterwand  sich  wieder 
zeigt,  alle  Furcht  vor  solcher  Befleckung  überwunden  zu  haben. 
Er  weist  mit  der  Hand  auf  die  beiden  Leichen;  er  heißt  die 
Diener  das  von  ihm  aufgefundene  Gewand  zeigen,  in  das  die 
Mörderin  seinen  Vater  verstrickte.  Und  doch  ahnt  er,  daß 
er  sich  wegen  des  Muttermordes  einst  zu  verantworten  haben 
wird.  Und  wenn  er  auch  immer  wieder  von  dem  Gewand 
redet,  dem  sichtbaren  Beweise  der  Schuld  seiner  Mutter  — 
άζηλα  μιάσματα  hat  ihm  doch,  das  fühlt  er,  dieser  Sieg 
gebracht.  Seine  Angst  wächst;  er  fühlt,  wie  sie  ihm  den  Sinn 
verstört;  solange  er  noch  denken  kann,  beteuert  er  das  Recht 
seiner  Tat,  beruft  sich  auf  Apollon,  zu  dessen  Heiligtum  am 
Erdnabel  er  nun,  wie  der  Gott  ihm  befajil;  Hilfe  heischend 
ziehen  will.  Und  da  erscheinen  sie  schon,  freilich  nur  ihm, 
nicht  dem  Chore  sichtbar,  die  Fürchterlichen,  die  die  Mutter 
wie    grimmige   Hunde    auf    ihn    hetzt,    in   dunklem  Gewand, 


1)  Gern  glaubte  man,  daß  dies  die  Schicksalsaxt  der  Pelopiden 
sei,  die  schon  in  Atreus'  Hause  grimmig  wütete.  Aber  dann  müßte 
vor  allem  Agamemnon  durch  diese  Axt  gefallen  sein,  und  das  ver- 
mag ich  für  Aischylos  nicht  zu  glauben,  yiws  in  1070  ist  eine 
schöne  Konjektur,  aber  doch  nur  eine  Konjektur,  mit  der  ich  1216 

&ή'/ονσα  φωτι  φάογ ανον ,  1490  ξιφοδηλήτω  χ)'ανάτφ  nicht  ver- 
einigen kann.  Aischylos  hat  die  Axt  hier  dem  delphisehen  Epos 
entnommen  (S.  11).  Dort  kann  sie  sehr  wohl  dieselbe  Waffe  ge- 
wesen sein,  durch  die  Agamemnon  fiel;  denn  bei  Sophokles  zeigt 
die  Mordwaffe  geheimnisvolles  Leben  und  behält  die  Tat  im  Ge- 
dächtnis (El.  485).  Wenn  sie  das  tat,  so  fordert  man,  daß  auch 
Klytaimestra  durch  sie  fällt.  Sophokles  hat  das  nicht  gewagt;  daß 
das  Epos  es  gewagt  hat,  halte  ich  für  möglich. 


EINLEITÜiiG.  9 

schlangenumflochten ,  mit  bluttriefenden  Augen  —  von  den 
Erinyen  gejagt,  stürzt  er  davon. 

Wie  diese  Erinyen  zu  Eumeniden  werden,  zeigt  das  dritte 
Drama.  Nicht  der  Entsühnung  durch  den  delphischen  Gott 
weichen  sie;  nach  Athen  muß  dieser  Orest  senden  und  selber 
mit  zu  Hilfe  eilen.  Das  von  Pallas  eingesetzte  Gericht  spricht 
ihn  frei,  wenn  auch  nur  dank  dem  Stimmstein  der  Göttin; 
von  ihr  versöhnt,  tauchen  die  Dämonen  in  das  Dunkel  der 
Erdtiefe  hinab,  um  nunmehr  das  attische  Land  freundlich  zu 
behüten. 

Auch  bei  Homer  fiel  Klytaimestra  durch  die  Hand  ihres 
Sohnes;  sie  starb  Ja  mit  Aigisthos,  und  nur,  wenn  der  Sohn 
sie  tötete,  hatte  der  Dichter  Anlaß  ihren  Tod  zu  verschweigen. 
Aber  die  Ermordung  Agamemnons  hat  Aigisthos  geplant  und 
vollzogen;  sie  zu  rächen  und  dem  Gewaltherrscher  seines 
Vaters  Eeich  zu  entreißen,  kehrt  Orest,  als  er  mannbar  ge- 
worden ist,  nach  Hause  zurück.  Die  Mitschuldige  muß  mit- 
fallen, aber  nicht  sie  ist  das  erste  Ziel  seiner  Rache.  Als  er 
den  Vater  gerächt  hat,  lohnt  ihm  dafür  rühmliche  Nachrede 
bei  allen  Menschen. 

Bei  Aischylos  ist  Klytaimestra  die  Mörderin,  ihr  Tod 
durch  das  Racheschwert  ihres  Sohnes  der  Höhepunkt  der 
Handlung,  Zu  dieser  Tat  aber  hat  sich  Orest  erst  ent- 
schlossen, als  der  delphische  Apollon  sie  ihm  mit  fürchter- 
licher Drohung  anbefahl;  nach  der  Tat  verfolgen  ihn  die 
Erinyen,  und  Apollon  ist  eS;  der  ihm  zur  Rettung  von  diesen 
verhilft.  So  hat  nicht  erst  Aischylos  den  Stoff  verändert  >). 
Vor  ihm  hatte  Ρ  i  η  d  a  r  im  elften  pythischen  Gedichte  die  Sage 
in  folgender  Form  erzählt : 

Ib  .  .  iv  άφνεαΐς  αρουραίοι  Πνλάόα 
.  .  ξένον  Λάγ,ωνος  Όρέστα, 

τον  δή  Γρονενομένον  Γιατρός  !Αρσινόα  Κλνταιμήστρας 
χειρών  νπο  χρατεράν  έ'λ  δόλον  τροτρός  άνελε  δνσπεν^•έος, 
οπότε  ζ/αρδανίδα  κόραν  Πριάμου 

20  Κασσάνδραν  ττολιφ  χαλχφ  συν  ^Αγαμεμνονίί^ 
\pv%ä  τΐόρεν  Άχέροντος  όχτάν  τταρ  ενσκιον 
νηλής  γννά.  ττότερόν  νιν  άρ    Ί(ριγένει    επ    Ένρίηφ 


1)  Zum  Folgenden  vgl.  Robert,  Bild  und  Lied  149  ff., 
W  i  l  a  m  ο  w  i  t  ζ  ,  Orestie  II,  4  ff.,  Ζ  i  e  1  i  η  s  k  i ,  Neue  Jahrbücher  II 
(1899),  97  ff.,  A.  Müller,  Ästhetischer  Kommentar  :su  den  Tra- 
gödien des  Sophokles  134  ff. 


10  EINLEITUNG. 

σοραχΟ^εΐσα  τήλε  πάτρας  εχησεν  βαρνπάλαμον  ό'ρσαι 

ή  έτέρφ  λέγ^εΐ  δαμαζομέναν  [χό?.ον; 

25  έννυχοί  ττάραγον  χοΐται;  το  δή  νέαις  άλόγ^οις 

έχ^ιστον  άμτελάχιον  ΥΜλνψαι  τ    άμάχανον 

άΧλοτρίαισι  γλώσσαις' 

ΥΜΥ,ολόγοί  δε  πολΐταυ. 

ΐοχει  τε  γαρ  όλβος  ον  μείονα  cp&ovoV 
3ϋ  ό  δε  χαμηλά  πνέων  äcpavxov  βρέμει. 

^άνεν  μεν  αυτός  ήρως  !Ατρεΐδας 

ϊγ,ων  χρόνφ  χλνταΐς  έν  Άμνν.λαις^ 

μάντιν  τ  δλεσοε  χόραν,  έττεί  άμφ'  ^Ελένα  ηνρω Μέντων 

Τρώων  ελνσε  δόμους  άβρότατος.  δ  δ'  άρα  γέροντα  ξένον 
35  ^τρόφιον  έξΐκετο,  νέα  γ,εφαλά^ 

Παρνασσού  7ΐόδα  ναίοντ'    αλλά  χρονίφ  συν  ^'Λρει 

7ΐέ(ρνεν  τε  ματέρα  ^ηχέ  τ    ^ί'γισ^ον  έν  οροναΐς. 

Also  Kly taimestra  ist  die  Mörderin ;  sie  tötet  ihren  Gatten 
mit  eigner  Hand,  doch  ex  δό?.ου•^  Iphigeniens  Opferung  stellt 
der  Dichter  wenigstens  fragweise  als  Motiv  hin.  Der  Rächer 
Orest  kommt,  ohne  Zweifel  mit  Pylades,  vom  Fuße  des  Parnaß; 
also  dürfen  wir  annehmen,  daß  ApoUon  ihn  gesandt  hat.  Auch 
die  Pflegerin  Orests  wird  genannt,  wenn  auch  mit  anderem  Namen. 
Pindar  nannte  Orest  einen  Lakonen  und  ließ  Agamemnon 
im  lakonischen  Amyklai  fallen ;  auch  Stesichorosi)  verlegte 
die  Residenz  Agamemnons  in  lakedämonisches  Gebiet  (fr.  39). 
Er  nannte,  wie  Pindar^  die  Amme  des  Orest,  gab  ihr  freilich 
wieder  einen  anderen  Namen,  Laodameia^)  (fr.  41).  Bei  ihm 
hatte  Apollon  dem  Orest  Bogen  und  Pfeile  gegeben,  um  sich 
gegen  die  Erinyen  der  Mutter  zu  wehren  ffr.  40);  also  kam 
Orest  auf  des  Gottes  Geheiß.  Endlich  finden  wir  hier  auch 
einen  Traum  Kly taimestras : 

τά  δε  δράχων  έδόχησε  μολεΐν  χάρα  βεβροτωμένος  άχρον' 

έχ  (5'  άρα  τον  βασιλεύς  Πλεισ^ενίδας  έψάνη. 

1)  Von  ihm  wird  das  zweite  Buch  einer  Orestie  zitiert;  damit 
könnte  freilich  auch  wohl  das  zweite  von  zwei  selbständigen  Ge- 
dichten gemeint  sein,  die  beide  die  Orestessage  behandelten. 

2)  Pindar  bezeugt  ausdrücklich,  daß  diese  Amme  Orest  beim 
Tode  des  Vaters  gerettet  hat;  bei  Aischylos  hat  Kly  taimestra  ihren 
Sohn  vor  Agamemnons  Ankunft  zu  Strophios  geschickt,  und  die 
Amme  fördert  die  Handlung  nur  dadurch,  daß  sie  Aigisthos  davon 
abhält,  mit  Gefolge  zu  kommen.  Sicher  hat  Aischylos  geändert: 
seiner  Klytaimestra  trauen  wir  es  zu,  daß  sie  Orest  entfernt,  weil  sie 
es  nicht  ertragen  kann,  in  dem  kleinen  Sohne,  dem  Ebenbild  des 
Vaters,  einen  stummen  Vorwurf  zu  sehen. 


EINLEITUNG.  11 

Sie  sieht  eine  Schlange  mit  blutigem  Haupt  i),  das  ist  der 
Gatte,  dem  sie  den  Kopf  gespalten  hat,  und  zur  Erfüllung 
des  Traumes  erscheint,  wie  der  Hörer  weiß  (αρα\  der  König 
aus  Pleisthenes'  2)  Geschlecht,  Orestes.  Sicher  hat  Stesichoros 
diesen  Traum,  dessen  er  so  kurz  gedenkt,  nicht  selber  er- 
funden; er  wird  ihn  aus  seiner  Quelle  übernommen,  Aischylos 
ilin  umgebildet  haben,  so  daß  sich  Vorzeichen  und  Erfüllung 
noch  genauer  decken. 

Aischylos  läßt  seinen  Orest  die  Ermordung  des  Aigisthos, 
wie  er  sie  sich  denkt,  vorher  dem  Chore  schildern: 
558  ει  d*   οϋν  αμείψω  βαλόν  έρχείων  πνλων 

κάκεΐνον  εν  ^ρόνο ισιν  ενρήσω  τεατρός, 
η  7μΙ  μολών  έπειτα  μου  χατά   στόμα 
f  άρει,  oacp    tod^i,  y.al  ν,ατ    ό(ρ&αλμονς  βάλεις 
7ΐρΙν  αυτόν  ειπείν'  ποδατΰός  ό  ξένος;  νεν.ρόν 
-9-7]  σω. 
Es  befremdet,  daß  der  Dichter  seinen  Helden  einen  Fall  setzen 
läßt,  der  doch  nachher  nicht  eintritt,  wiewohl  Aigisthos  nirgends 
passender   den  Todesstreich   empfangen   könnte,   als   auf  dem 
Thronsessel  Agamemnons.     Aischylos   scheint   in  dieser  Form 
der  Sagenversion  gedacht  zu  haben,    die  ihm  vorlag  und  von 
der  er  abwich,  um  Mutter  und  Sohn  sich  zuerst  begegnen  zu 
lassen.      Denn    auf    mehreren    voraischyleischen   Vasenbildern 
linden  wir  die  Tötung   des  Aigisthos   gerade  in  dieser  Weise 
dargestellt;  ihr  Urbild  zeigte  folgende  Szene  (Robert,  a.  a.  0., 
159):   „Orest  in  voller  Rüstung  stößt  dem  Aigisthos  das  Schwert 
in  die  Brust.     Klytaimestra  eilt  mit   geschwungenem  Doppel- 
beiP)   dem   Gatten  zu   Hilfe;    ein   warnender   Zuruf   der   er- 
schreckten Elektra  macht  den  Bruder  auf  die  ihm  vom  Rücken 
drohende  Gefahr  aufmerksam^  so  daß  er  sich  umsieht,  aber  schon 
ist  der  greise  Talthj^ios  zu  Hilfe  geeilt  und  entwaffnet  Klytai- 
mestra."    Talthybios,    die   hier   neu    eingeführte   Person,   ist 
der   Herold   Agamemnons,    den    Aischylos    im    ersten   Drama 
seiner  Trilogie  namenlos  auftreten  läßt.    Wie  er  mit  der  Vor- 
geschichte verflochten  war,  zeigt  uns  ein  nicht  unter  Aischylos' 
Einfluß  stehendes  Relief  von  Melos  (Röscher,  Myth.  Lex.  I 


1)  Vgl.    λ   4t     άνδρε?    άρηίψατοι     βεβροηομένα    τεν%ε      ίχοντεδ. 

Ε.  Petersen  {Rh.  Mus.  LXVl  13)  will  das  Wort  von  βροτό5  ableiten 
und  übersetzt  menschlich  gestaltet;  ich  weiß  nicht,  wie  er  dann 
άκρον  verstehen  will. 

2)  So  nennt  Klytaimestra  das  Geschlecht  auch  Aesch.  Ag.  1539. 

3)  Vgl.  S.  8. 


12  EINLEITUNG. 

1238).  Wir  finden  hier  nach  wahrscheinlichster  Deutung- 
Elektra  mit  der  Spende  am  Grabe  des  Vaters,  vor  ihr  Talthy- 
bios  und  Orest,  hinter  ihr  eine  ältliche  Frau,  wohl  die  Amme. 
Talthybios,  der  mit  Orest  Heimkehrende,  hat  den  durch  die 
Amme  geretteten  Orest  nach  Phokis  gebracht;  er  wird  jetzt 
die  Erkennung  der  Geschwister  vermitteln. 

Fügen  wir  die  so  gewonnenen  Einzelzüge  jener  voraischy- 
leischen  Orestie  zusammen.  Klytaimestra  lebt  als  Buhle  des 
Aigisthos  in  Amyklai.  Den  heimkehrenden  König  berückt  sie 
durch  List  und  ermordet  ihn.  Den  Knaben  Orest  rettet  seine  Amme 
vom  Tode.  Talthybios  bringt  ihn  an  den  Fuß  des  Parnaß  zu 
Strophios.  Wie  er  wehrhaft  geworden  ist,  kehrt  er  auf  Geheiß  des 
delphischen  Apollon  heim,  von  ihm  mit  Bogen  und  Pfeilen  zur 
Abwehr  der  Erinyen  beschenkt,  begleitet  von  Pylades  und  Tal- 
thybios. Er  trifft  Elektra  am  Grabe  des  Vaters,  wohin  sie  wohl 
von  der  Mutter  geschickt  war,  um  den  Toten,  der  sie  durch  ein 
schreckliches  Traumbild  geängstigt  hatte,  durch  Spenden  zu 
versöhnen.  Die  Geschwister  erkennen  einander.  Wohl  von 
Elektra  unter  einem  listigen  Vorwande  eingeführt,  dringt  Orest 
ins  Haus  und  tötet  Aigisthos  auf  dem  Thronsessel  des  Vaters. 
Zwar  hob  hinter  ihm  die  Mutter  das  Beil  zum  Schlage,  um 
ihn  zu  töten  und  ihren  Gatten  zu  retten,  aber  Talthybios  hält 
ihren  Arm;  der  Sohn  sendet  sie  Aigisthos  nach.  Ihm  nahen 
der  Mutter  Erinyen,  aber  er  wehrt  sie  mit  den  Waffen  des 
Gottes  ab.  Dann  —  so  werden  wir  schließen  dürfen  —  wird 
er  in  Delphi  von  Apollon  entsühnt,  so  daß  die  Erinyen  ihm 
nichts  mehr  anhaben  können;  er  kehrt  heim  und  herrscht 
fortan  im  Reiche  seiner  Väter.  Seinen  Sohn  aber  nennt  er 
zum  Gedächtnis  seiner  Tat  Teisamenos,  den  Rächer. 

Diese  Geschichte  hat  eine  Tendenz,  und  die  Tendenz  zeigt 
uns,  innerhalb  welches  Kulturkreises  sie  so  umgebildet  worden 
ist.  Sie  ist  eine  Beispielserzählung  geworden  für  die  Not- 
wendigkeit der  Blutrache,  selbst  an  der  eigenen  Mutter,  für 
die  entsühnende  Macht  Apollons,  selbst  dem  Muttermorde  gegen- 
über. Diese  Umwandlung  ist  erfolgt  im  Sinne  der  Religion 
des  delphischen  Apollon,  und  da  eine  Erzählung  solchen  Um- 
fangs  in  so  alter  Zeit  nur  in  epischer  Form  Bestand  gewinnen 
konnte,  so  nennen  wir  diese  Vorlage  des  Aischylos  das  delphische 
Epos  von  der  Rache  des  Orest,  die  delphische  Orestie  i). 


1)  Kann  dieses  delphische  Epos  sich  unter  einem  der  Namen 
und  Titel  bergen,  die  uns  aus  voraischyleischer  Zeit  für  Darstellungen 


EINLEITUNG.  13 

IL  Die  beiden  Elektren. 

Wir  kommen  zu  den  beiden  jüngeren  Tragikern,  die  beide 
den  Stoff  des  Mittelstücks  der  Orestie  in  einer  'Elektra'  be- 
arbeitet haben.  Wie  stehen  sie  zu  Aischylos  und  zueinander? 
Um  diese  Frage  zu  beantworten,  müssen  wir  zuerst  die  zeit- 
liche Reihenfolge  der  beiden  Elektren  kennen.  Kein  äußeres 
Zeugnis  hilft  sie  uns  finden,  wir  sind  auf  innere  Gründe  an- 
gewiesen. Auf  solche  gestützt  hat  einst  Wilamowitz  {Herrn. 
XVIII  214  ff.)  erweisen  zu  können  geglaubt,  daß  Euripides 
der  Vorgänger  des  Sophokles  sei;  aber  er  hat  diese  Meinung 
später  zurückgenommen  {Herrn.  XXXIV  58  Α.),  und  jetzt 
herrscht  allgemein  die  Überzeugung,  das  Drama  des  jüngsten 
der  drei  Tragiker  sei  auch  das  jüngste  der  drei  Dramen  i). 
Wir  wollen  trotzdem  die  Elektra  des  Euripides  vor  der 
des  Sophokles  behandeln. 

Der  nach  Argos  heimgekehrte  Agamemnon  ist  durch  Kly- 
taimestras  Tücke,  unter  tätiger  Beihilfe  des  Aigisthos,  ge- 
fallen (9  f.  1160).  Den  kleinen  Orest  hat  seines  Vaters  greiser 
Erzieher  vor  der  Mörderhand  des  Aigisthos  gerettet  und  dem 
Phoker  Strophios  übergeben;  Elektra  blieb  im  Hause.  Als 
sie  mannbar  geworden  war  und  die  edelsten  Fürsten  von 
Hellas  um  sie  warben,  hätte  ihr  Stiefvater  am  liebsten  auch 
sie  getötet,  damit  nicht  dereinst  in  ihren  Kindern  dem  Groß-, 
vater  Rächer  erstünden.  Klytaimestra  verhinderte  das  aus 
Rücksicht  auf  die  Stimmung  des  Volkes,  und  nun  gab  Aigisthos 
sie  einem  Mykenäer  zur  Frau,  der  zwar  aus  guter  Familie, 
aber  so  verarmt  war,  daß  er  selber  Bauernarbeit  tun  mußte; 


des  Todes  Agamemnons  und  —  vielleicht  —  der  Rache  des  Orest 
überliefert  sind?  Wir  werden  vermuten  dürfen,  daß  Pylades,  der 
Anwohner  des  Parnaß,  erst  von  der  delphisehen  Bearbeitung  zum 
Helfer  des  Orest  gemacht  worden  ist;  dann  läge  sie  oder  eine  von 
ihr  abhängige  Darstellung  vor,  wo  Pylades  den  Orest  begleitet.  Das 
tat  er  in  den  Nosten,  wenn  wir  Proklos  glauben  dürften  (Epp.  Grr. 
frr.  ed.  Kinkel  I  53),  aber  der  ist  als  unglaubwürdig  erwiesen 
(Bethe,  Herrn.  XXVI  593  ff.).  Daß  in  den  Nosten  oder  in  der 
*Ατρει8ών  xad-oSos  (Wilamowitz,  Hom.  Unt.  156 f.)  die  Rache  des 
Orest  behandelt  war,  kann  niemand  behaupten  oder  bestreiten.  Aber 
ein  namen-  und  spurlos  untergegangenes  Epos  anzunehmen,  hat  keine 
Schwierigkeit:  der  Verfasser  kann  eben  einer  der  ποιηταί  έξαμέτρων 
πάμπολλοι  sein,  die  Piaton  (Legg.  810<=)  gekannt  hat. 

1)  Soviel  ich  sehe,  ist  der  einzige,  der  mit  der  Möglichkeit 
einer  Meinungsänderung  rechnet,  Paul  Gau  er,  Das  Altertum  im 
Leben  der  Gegenwart  65. 


14  EINLEITUNG. 

die  Bauernkinder  konnten  ihm  nicht  gefährlich  werden.  Doch 
er  hatte  mit  dem  Zartgefühl  des  (von  Euripides  namenlos  ge- 
lassenen) Gatten  nicht  gerechnet,  der  die  erzwungene  Ehe 
eine  Scheinehe  bleiben  ließ.  Auf  seinem  Hofe  wohnt  nun 
Elektra,  in  den  Bergen  (210),  nicht  allzu  weit  von  der  Landes- 
grenze entfernt,  in  deren  Nähe  sich  auch  das  Grab  ihres 
Vaters  befindet. 

Ihr  Gatte  hatte  uns  die  Exposition  gegeben:  nun  tritt 
Elektra  selber  auf,  mit  geschorenem  Haupt  (108),  einen  Krug 
auf  dem  Kopfe,  um  Wasser  zu  holen,  nicht  als  hätte  sie  das 
nötig  —  sie  ist  von  einer  Sklavin  begleitet  (140)  —  sondern 
um  den  Göttern  den  Frevelmut  des  Aigisthos  zu  zeigen  (57). 
Sie  gibt  ihrer  Mutter  die  Schuld,  sie  aus  dem  Hause  ver- 
stoßen zu  haben  (60  f.);  wir  werden  der  Exposition,  die  der 
Dichter  selber  durch  den  Mund  ihres  Gatten  gab,  mehr  Glauben 
schenken  müssen.  Ihr  Gatte  hatte  sie  schon  früher  gemahnt, 
Sklavenarbeit,  wie  sie  sie  jetzt  tut,  zu  unterlassen,  er  tut  es 
auch  diesmal;  aber  sie  bleibt  bei  ihrem  Sinne:  sie  will  dem 
Mann,  der  so  edel  an  ihr  gehandelt  hat,  seine  Last  tragen 
helfen.  So  sehr  groß  ist  das  Opfer  auch  nicht,  wie  wir  von 
ihrem  Manne  hören:  die  Quelle  ist  nahe  bei  dem  Hause.  Die 
beiden  trennen  sich;  Elektra  geht  zum  Brunnen,  ihr  Mann 
aufs  Feld  zum  Pflügen.  (1—81.) 

,  Orest  tritt  mit  Pylades  auf,  von  Dienern  begleitet,  und 
gibt  uns  seinen  Teil  der  Exposition.  Auf  Apollons  Geheiß 
ist  er  heimlich  hierher  gekommen,  um  die  Rache  zu  vollziehen. 
In  der  Nacht  hat  er  am  Grabe  seines  Vaters  geopfert;  er 
hält  sich  jetzt  hier  auf,  um  einerseits  rasch  über  die  Grenze 
entfliehen  zu  können,  wenn  einer  ihn  erkennen  sollte,  ander- 
seits seine  Schwester  zu  suchen,  die  hier  irgendwo  vermählt 
sein  soll.  Die  von  der  Quelle  zurückkehrende  Elektra  hält 
er  zunächst  für  eine  Magd,  er  duckt  sich  mit  Pylades  nieder, 
um  sie  zu  überraschen  und  zu  befragen  (82 — 111).  Elektra 
klagt  um  ihres  Vaters  Tod,  ihres  Bruders  und  ihr  eigenes 
Los  1)  (112 — 166);  dann  erscheint  der  Chor,  bestehend  aus 
Jungfrauen  der  Nachbarschaft,  um  Elektra  zu  einem  Feste 
der  Hera,  an  dem  sich  alle  Jungfrauen  beteiligen  werden,  zu 
laden;    er  weiß    also    auch,    daß  Elektra    noch  Jungfrau  ist. 


1)  'Elle  se  decerne  elle-meme  l'epithete  d'  ά&λία  comme  un 
titre  de  gloire  que  lui  reconnaissent  les  citoyens  de  Mycenes  :  118, 
366'.    Parmentier,  Melanges  Weil  341. 


EINLEITUNG.  15 

Elektra  lehnt  dies  ab ;  ilir  Sinn  steht  nicht  nach  Reigentanz, 
und  wenn  auch:  sie  hat  keinen  Schmuck  und  keine  Festkleider 
(1S5,  311).  Die  will  ihr  der  Chor  leihen;  er  mahnt  sie  zu- 
gleich, ihre  Klage  zu  mäßigen  und  lieber  zu  den  Göttern  zu 
beten.  Aber  die  hören  sie  ja  nicht!  Sie  klagt  von  neuem 
um  ihres  Bruders  und  ihr  eigenes  Los  (167 — 214). 

Da  sieht  sie  die  beiden  Männer  sich  erheben  und  heran- 
eilen; sie  will  fliehen,  aber  Orest  hält  die  Ängstliche  fest. 
Er  beruhigt  sie,  indem  er  sich  für  einen  Boten  ihres  Bruders 
ausgibt;  dann  läßt  er  sich  ihr  Los  berichten  und  stellt  fest, 
daß  sie,  wenn  Orest  heimkehrte,  sich  am  Rachewerk  beteiligen 
würde.  Freilich  erkennen  würde  sie  den  Bruder  nicht;  das 
könnte  nur  der  greise  Pädagog  ihres  Vaters  (287).  Von  dem 
Grabe  Agamemnons  soll  sie  ihm  erzählen;  sie  tut  das,  aber 
sie  beginnt  mit  ihrem  eigenen  Leid:  wieder  gedenkt  sie  vor 
allem  des  Mangels  an  anständigen  Kleidern;  sie  muß  eigen 
gemachtes  Zeug  tragen,  während  die  Mutter  sich  in  troischen 
Prunkgewändern  brüstet  (215—338). 

Elektras  Gatte  tritt  wieder  auf ;  er  spricht  sein  Befremden 
aus,  seine  Frau  im  Gespräch  mit  den  jungen  Leuten  zu  sehen. 
Sie  gibt  die  nötigen  Erklärungen,  und  als  Elektra  sagt: 

354  στίοτΐονς  έττεμιρε  τονσδε  των  έμων  χαχών, 

erwidert  er,  der  so  oft  die  Klagen  seiner  hochgeborenen  Gattin 
hat  anhören  müssen,  wohl  nicht  ohne  leise  Ironie: 

355  ούχονν  τα  μϊν  λενσσονσι,  τα  δε  αν  tcov  λέγεις. 

Freundlich  lädt  er  die  Fremden  ins  Haus,  und  Orest  folgt 
gern  seiner  Einladung.  Aber  anders  denkt  seine  Gattin;  als 
Orest  im  Hause  ist,  weist  sie  ihren  Mann  zurecht: 

404  ώ  τλήμον,  είδώς  δωμάτων  χρείαν  σέχΗν 
τι  τούσδ*  έδέξω  μείζονας  σαντον  ξένους; 

und  als  er  ihr  treffend  erwidert: 

406  τι  δ' ;  εΪ7ΐερ  είσϊν  ώς  δογ.ονσιν  ευγενείς, 

ούτί  έ'ν  τ  ε  μίχροΐς  εν  τ  ε  μή  στέρξονσ'  όμως; 

überhört  sie  das  völlig  und  gibt  ihm  die  Weisung: 

408  έττεί  VW  έξήμαρτες  εν  σμιχροΐσιν  ών, 

έ'λδ^  ώς  TcaküLov  τροφόν  έμόν  φίλου  ττατρός, 

410  δς  άμφΐ  ττοταμόν  Τάναον  Άργείας  δρους 
τέμνοντα  γαίας  ^τΐαρτιάτιδός  τε  γης 
τνοίμναις  ομαρτεΐ  τνόλεος  έχβεβλημένος. 


16  EINLEITUNG. 

► 

Der  Alte  soll,  was  zu  einer  Mahlzeit  nötig  ist,  mitbringen. 
Innerlich  nicht  überzeugt,  tritt  Elektras  Gatte  seinen  Gang 
an;  wir  sehen  ihn  nicht  wieder  (341 — 431). 

Die  Frist  des  ersten  Stasimon  (432 — 486)  muß  genügen, 
um  den  Alten  herbeizuholen.  Er  kommt  mit  einem  Lamm, 
Käse,  altem  Wein,  Kränzen  —  allem,  was  zu  einer  solennen 
Mahlzeit  gehört.  Ihm  fließen  die  Tränen:  unterwegs  hat  er 
das  Grab  seines  Herrn  besucht  und  dort  außer  den  Spuren 
eines  Totenopfers  eine  blonde  Haarlocke  gefunden.  Sollte 
Orest  heimgekehrt  sein  und  sie  dort  niedergelegt  haben? 
Elektra  weist  diese  Vermutung  ab,  aber  als  nun  die  Jünglinge 
wieder  aus  dem  Hause  treten,  erkennt  der  Greis  den  Sohn 
seines  Herrn;  eine  Narbe  an  der  einen  Braue,  die  er  als 
Knabe  davongetragen  hatte,  während  er  mit  Elektra  ein 
zahmes  Rehkalb  verfolgte,  beglaubigt  ihn  i).  Aus  dem  Arme 
der  Schwester  reißt  sich  Orest  los,  um  den  Racheplan  zu  be- 
raten. Er  erfährt  vom  Alten,  daß  Aigisthos  in  der  Nähe  ist, 
um  den  Nymphen  ein  Opfer  darzubringen,  nur  von  Sklaven 
begleitet;  wenn  er  sich  dazu  einstellt,  wird  Aigisthos  ihn 
sicher  zur  Teilnahme  einladen;  dann  muß  das  gute  Glück 
weiterhelfen.  Den  Mordplan  gegen  Klytaimestra,  die  von  Argos 
nachkommen  will,  ersinnt  Elektra:  der  Alte  soll,  wenn  er 
Orest  zurechtgewiesen  hat,  der  Königin  melden,  daß  Elektra 
vor  neun  Tagen  ein  Kind  geboren  habe,  und  sie  dadurch  zu 
der  Wohnung  ihrer  Tochter  locken.  So  trennen  sich  die  Ge- 
schwister; Elektra  will  ein  Schwert  gezückt  bereit  halten, 
um  sich,  wenn  der  Anschlag  ihres  Bruders  mißlingt,  vor  der 
Rache  der  Feinde  zu  schützen  (487 — 698). 

Während  des  zweiten  Stasimon  (699 — 746)  wird  Aigisth 
von  Orest  getötet.  Ein  Bote  berichtet  den  Vorgang;  dann 
treten  Orest  und  Pylades  selber  auf  (747 — 889).  Sie  bringen 
Aigisthos'  Leiche;  dem  Toten  hält  Elektra,  eingedenk  der 
Mahnung  ονχ  οσίη  χταμένοι,σιν  έπ  άνδράσιν  ενχετάεσβ-αι, 
aber  unfähig,  ihren  Triumph  in  der  Brust  zu  verschließen, 
all  seine  Sünde  und  Torheit  vor,  wobei  sie  wieder  ihres  Jung- 
fräulichen Standes  mit  züchtiger  Verschämtheit  gedenkt  (945). 
Die  Leiche  wird  ins  Haus  geschafft,  damit  die  Mutter  sie  nicht 
gewahr  werde  (890 — 961).  Da  sehen  sie  von  weitem  Kly- 
taimestra heranfahren;  der  erste  Anblick  genügt,  um  Orest 
in    seinem  Entschluß  wankend    zu    machen;    ja  er  fragt,    ob 


1)  Vgl.  Goethes  Iphigenie  2086  ff. 


EINLEITUNG.  17 

nicht  ein  Fluchgeist  an  ApoUons  Statt  ihm  die  Tat  geboten 
habe.  Elektra  sucht  der  Rache  Feuer  in  ihm  aufzublasen;  aber 
ohne  rechten  Erfolg:  schwerbedrückt  geht  er  ins  Haus 
(962—987). 

Klytaimestra,  von  troischen  Sklavinnen  begleitet,  steigt 
vom  Wagen.  Elektra  heuchelt  zunächst  nicht,  sondern  hält  bitter 
der  Mutter  vor,  was  sie  an  ihr  getan.  Das  gibt  Klytaimestra 
Anlaß  sich  in  längerer  Eede  zu  rechtfertigen  und  Agamemnon» 
Verschulden  zu  erweisen.  Sie  fordert  zum  Schluß  die  Tochter 
zu  freimütiger  Antwort  auf,  und  diese  läßt  sich,  um  ihr  Opfer 
sicher  zu  machen,  die  gewährte  Freiheit  noch  einmal  bestätigen. 
Dann  erhebt  sie  Anklage  wider  die  Mutter;  sie  kostet  die  Rache 
im  voraus,  indem  sie  das,  was  jetzt  geschehen  soll,  in  bedingter 
Form  ankündigt: 

1093  ρΛ  (f   άμείψεται 

φόνον  δίχάζων  φόνος,  άτΐογ,τενώ  σ'  έγώ 

1095  y.al  παις  ^Ορέστης  πατρί  τιμωρούμενοι' 
ει  γαρ  όίχαι  εν.εΐνα,  ν,αΐ  τά^  ενδίΥΜ. 
Klytaimestra  hört  ihre  Tochter  ohne  Erbitterung  an :  sie  kennt 
ihre  Art,  und  sie  ist  selber  ihrer  Tat  nicht  froh.  Wie  sie 
den  ungepflegten  Leib,  die  dürftige  Tracht  der  vermeintlichen 
Wöchnerin  sieht,  kommt  ihr  die  Reue.  Elektra  weist  die 
Gefühlsregung  zurück;  um  des  Friedens  willen  bricht  die 
Mutter  ab  und  erkundigt  sich  nach  dem  Anlaß,  aus  dem 
Elektra  sie  berufen  habe.  Sie  geht  ins  Haus,  hinter  ihr  her 
die  rachedürstende,  mordgierige  Tochter  »(988 — 1146). 

Nach  einem  kurzen  Chorlied  hören  wir  das  Flehen  und 
den  Todesschrei  der  Unglücklichen;  jetzt  kommt  auch  den 
Chor  ein  Rühren  an;  ihn  schaudert  beim  Anblick  des  blut- 
befleckten Mörderpaares,  das  nun  aus  dem  Hause  hervortritt 
(1147 — 1176).  Bruder  und  Schwester  haben  jetzt  beide  die 
Haltung  völlig  verloren.  Grausig  ist  das  Bild,  das  uns  hier 
ausgemalt  wird.  Die  knieende  Mutter  hielt  dem  Sohne  die 
Brust  entgegen ;  sie  umklammerte  das  Gesicht  der  Tochter,  so 
daß  selbst  dieser  das  Schwert  entsank  i) ;  dann  hat  Orest,  ver- 
hüllten Hauptes,  um  den  Greuel  nicht  zu  sehen,  ihr  den  Todes- 
streich gegeben;  Elektra  hatte  ihn  dazu  angespornt,  ja  zur 
Verstärkung  des  Stoßes  das  Schwert  selber  angefaßt.  Dieses 
Bild  hat  alle  Rachegedanken  in  den  Mördern  ausgelöscht 
(1177—1232). 


1)  Vgl.  Wilamowitz,  Herrn.  XVIII  232  f. 
Sophokles.    V.  Bd.    10.  Aufl. 


18  EINLEITUNG. 

Da  erscheinen  über  dem  Hause  Klytaimestras  göttliche 
Brüder,  die  Dioskuren.  Kastor  verhehlt  nicht  seine  Miß- 
billigung dessen,  was  Phoibos  anbefohlen  hat,  aber  jetzt  gilt 
es,  das  auszuführen,  was  Moira  und  Zeus  beschlossen  haben. 
Pylades  soll  Elektra  zum  Weibe  nehmen  und  mit  ihr  heim- 
kehren, auch  ihren  braven  Gatten  in  Phokis  reich  be- 
lohnen; Orest  wird  von  den  Erinyen  gehetzt  nach  Athen 
kommen  und  dort  dank  Apollon  und  Athena  vom  Areopag 
einen  Freispruch  erlangen.  Die  Argeier  werden  Aigisth,  der 
eben  in  Nauplia  angekommene  Menelaos  Klytaimestra  be- 
statten (1233—1291).  Der  Chor  stellt  an  die  Dioskuren  die 
begreifliche  Frage,  warum  sie  denn  nicht  den  Tod  ihrer 
Schwester  verhindert  haben.  Daran  war  die  Schicksals- 
bestimmung schuld  und  Apollons  unweise  Keden;  wenn  aber 
Elektra  zur  Mörderin  an  der  Mutter  wurde,  so  kam  das 
durch  den  Erbfluch  ihres  Hauses.  Schmerzbewegt  scheiden 
die  Geschwister  voneinander,  die  Dioskuren  aber  eilen  in  die 
Sizilische  See,  ihres  Amtes  als  Eetter  in  Seenot  zu  walten. 
Dem  Schuldbefleckten  helfen  sie  nicht,  aber  den  Frommen  und 
Gerechten  erretten  sie,  darum  hüte  sich  jeder  vor  Unrecht 
und  fahre  mit  Eidbrüchigen  nicht  zusammen ;  so  redet  Kastor, 
der  Gott,  zu  den  Menschen  (1293 — 1359). 

Die  Schlußworte  zielen  auf  die  augenblickliche  politische 
Situation:  die  Athener  auf  Sizilien  sind  es,  denen  die  Dios- 
kuren helfen  wollen.  Die  Götter  sind  ihnen  nicht  hold  ge- 
wesen, weil  der  eidbrüchige  Alkibiades  die  Flotte  begleitete  i) ; 
jetzt  aber  werden  sie  sie  erretten.  Das  paßt  auf  das  Früh- 
jahr 413  und  nur  auf  dieses,  nicht  etwa  auf  das  Frühjahr 
414;  dfenn  erst  als  der  Brief  des  Nikias  (Thuc.  VH  1 1  ff.) 
eingetroffen  war,  konnten  die  Athener  daran  denken,  daß  hier 
etwas  zu  retten  sei. 

Dieser  Schluß  wird  dem  Dichter  einen  Applaus  eingetragen 
haben,  das  Stück  selber  schwerlich :  zu  stark  ist  es  von  einer  Tendenz 
durchdrungen,  und  zwar  von  einer  dem  Stoffe  feindlichen  Tendenz. 
τΐετΐρωμένην  γαρ  μοΐραν  έχτΐλήσας  φόνου 
εύδαιμονήσεις  τώνδ'  άτΐαλλαχ&είς  πόνων 


1)  Eidbrüchig  war  er  dem  Ephebeneide  gegenüber  geworden, 
den  Lykurg  sogar  Leokrates  gegenüber  anwendet  (76  ff.)•  Damit 
war  er  ein  gefährlicher  Fahrtgenosse  (Antiphon  V  82),  und  so  sagt 
der  Mann,  auf  dessen  Triere  er  fuhr,  von  ihm  (Lys.  XXI  6) :  14λκί- 
βιάδηε,  δν  έγώ  περί  τιολλοϋ  &ν  έηοιησάμην  μη  ονμηλεΖνμοι, 
ούτε    ψύ,οζ   ών   οντε  σννχερήδ  ούτε  φνλέτη£  Μπλει  έηι  τηδ  iurje  νεώ£. 


EINLEITUNG.  19 

sagt  Kastor  (1290)  zu  Orest,  aber  derselbe  Kastor  verhehlt 
nicht  seinen  Abscheu  gegen  den  Muttermord,  seinen  Unwillen 
über  Phoibos,  der  ihn  anbefahl.  Und  diesen  Abscheu  sollen 
wir  nach  des  Dichters  Willen  auch  fühlen;  das  zeigt  die  greu- 
liche Ausmalung  der  Mordszene.  Diese  Eilytaimestra  ist  ein 
schwaches  Weib,  das  wir  nicht  hassen,  dieser  Orest  ein  halt- 
loser Jüngling,  den  wir  nicht  bewundern  können ;  und  Elektren 
gar  hat  der  Dichter  mit  berechneter  Kunst  von  Anfang  an 
unsere  Sympathie  entzogen.  Wir  glauben  nicht  an  die  Selbst- 
losigkeit ihres  Schmerzes  um  den  Vater,  ihre  Liebe  zum 
Bruder;  ihr  tat  es  vor  allem  weh,  des  Lebens  kleine  Zierden 
zu  entbehren.  Sein  Urteil  über  die  Tat  des  Orest  hatte  der 
Dichter  nicht  allzulange  vorher  in  seiner  Iphigenie  auf 
Tauris  1)  (1174)  den  Barbaren  Thoas  aussprechen  lassen: 

"Λπολλον,  ούο*  έν  βαρβάροις  έ'τλη  τις  αν! 
Dieses  Urteil  wollte  er  den  Athenern  aufzwingen  trotz  des 
Freispruches,  den  Orest  auf  ihrem  Areshügel  davongetragen 
hatte.  Durch  diese  Tendenz  setzte  er  sich  in  Wider- 
spruch zu  Aischylos,  der  das  Furchtbare  des  Mutter- 
mordes nicht  verkannt,  ihn  aber  doch  als  sühnbar  hingestellt 
hatte.  Aber  eine  viel  tiefere  Kluft  war  zwischen  ihm  und 
Sophokles  befestigt.  Bei  Aischylos  handelt  Orest  unter  dem 
Einflüsse  stärkster  Drohungen  des  Apollon;  er  will  die  Tat, 
aber  er  ahnt,  daß  er  sie  schwer  büßen  wird  (426),  und  diese 
Buße  beginnt  vor  unseren  Augen  in  dem  erschütternden 
Seelengemälde  der  Schlußszene.  Der  Sophokleische  Orest  hat 
den  Gott  nicht  gefragt,  ob,  sondern  wie  er  des  Vaters  Mörder 
strafen  solle  (33);  der  gab  ihm  die  Weisung,  durch  Tücke 
die  gerechte  Rachetat  zu  vollziehen.  Er  bereitet  sie  vor, 
ohne  mit  der  Wimper  zu  zucken;  als  er  sie  getan  hat,  er- 
widert er  Elektra  auf  ihre  Frage  nach  dem  Gelingen  (1424): 

τάν  οόμοισί  μέν 

Άαλώς,  !Απόλλων  εί  καλώς  έ^έσ^νισεν  2). 
Auch  hier  trügt  die  Spur  von  Reue,  die  man  hat  finden  wollen. 
Im  Hause  steht  alles  gut ;  hoffentlich  wird  es  auch  außerhalb 

1)  Vgl.  meine  Bearbeitung  der  Schoene-Koechlyschen  Ausgabe 

s.  11  ff. 

2)  Sophokles  mag  an  dieser  Stelle  auf  das  Wort  des  Orest 
bei  Euripides  ώ  Φοτβε  πολλήν  ν'  άμαβ-ίαν  έ&έσττισαδ  (971)  Bezug 
genommen  haben ;  nur  können  solche  Koinzidenzen  nichts  beweisen, 
vielmehr  erst  sicher  gedeutet  werden,  wenn  die  Prioritätsfrage  ent- 
schieden ist. 

2* 


20  EINLEITUNG. 

des  Hauses,  da  wo  Aigisthos  weilt,  gut  gehen.  Der  Bedingungs- 
satz kann  einen  Zweifel  einschließen,  aber  genau  so  gut  das 
unbedingt  Gewisse  nur  rhetorisch  einkleiden,  wie  Aesch.  Sept. 
001,  wo  Eteokles  von  Amphiaraos  sagt: 

αλλ  oldsVf  ώς  σφε  χρή  τελεντησαι  μάχΐβ, 
εΐ  καρπός  έ'σται  ^εσφότοισι  Λοξίον. 

Daß  dieses,  nicht  jenes  der  Fall  ist,  beweist  die  Schlußszene, 
die  ausklingt  in  ein  ώ^  άτΐόλουτο  xal  άλλος,  δ  τις  τοι- 
αύτα γε  ^έζοί.  Wenn  diesen  Orest  dereinst  die  Erinyen 
jagen  sollten,  so  sind  sie  wahrlich  nicht  aus  den  Tiefen  seiner 
Seele  emporgestiegen. 

Nicht  als  wäre  darum  die  Sophokleische  Elektra  ein 
Thesendrama  wie  die  Euripideische,  aber  ebensowenig  darf 
man  von  Sophokles  sagen,  daß  er  den  gegebenen  Stoff  be- 
behandelt en  artiste  et  sans  tendance  avec  une  impassibilite 
sereine.  Ihm  lag  das  delphische  Epos  so  gut  vor  wie  dem 
Aischylos,  und  das  führte  die  Erinyen  ein.  Er  ging  weiter 
zurück  auf  die  Odyssee,  in  der  Orest  eine  rühmliche  Tat  tut, 
die  ihn  Göttern  und  Menschen  angenehm  macht.  Aber  man 
wird  nicht  behaupten,  daß  ein  Athener  des  5.  Jahrhunderts 
von  selbst  auf  diesem  Standpunkt  stand;  er  stellte  sich  dar- 
auf —  wir  werden  fragen  müssen,  warum  —  und  unstreitig 
verfolgt  er  damit  eine  Tendenz,  die  der  des  Euripides  schnur- 
stracks entgegenlief. 

Also  Euripides  stand  bei  seiner  Behandlung  des  Stoffes 
im  Gegensatz  zu  Aischylos,  aber  in  viel  schrofferem  Gegen- 
satz zu  Sophokles  —  wenn  dessen  Elektra  der  Euripideischen 
voranging.  Eben  das  hat  man  angenommen  und  aus  dem 
Gegensatz  zur  Sophokleischen  Elektra  die  Euripideische  kon- 
struiert. „Der  Philosoph  Euripides  hat  das  Drama  gedichtet, 
und  zwar  hat  er  es  in  sittlicher  Entrüstung  über  die  Elektra 
des  Sophokles  gedichtet",  so  sagt  Steiger  in  seiner  ver- 
dienstvollen Abhandlung  über  diese  Frage  i) ;  Parmentier  hat 
die  Euripideische  Elektra  eine  Parodie  der  Sophokleischen 
genannt  und  gemeint,  die  allgemeine  Tendenz  genüge,  um 
das  Zeitverhältnis  zwischen  Euripides   und  Sophokles  festzu- 


1)   Warum   schrieb  Euripides   seine  Elektra?   Phüol. 
LVI  567.    Zuletzt   ist  das  Thema  behandelt  von  P.  Linde,   Sopho- 
kles   Elektra    im   Verhältnis   zu   der   des   Euripides  (Prog.  Gymn.    ι 
Königshütte  CS.  1910). 


EINLEITUNG.  2  t 

stellen  ')•  Aber  das  ist  eine  Erklärung  des  Gegensatzes 
zwischen  den  beiden  Dichtern,  nicht  die  einzig  mögliche,  und 
Steiger  ist  objektiv  genug  gewesen  zuzugeben,  daß  man  die 
Sache  umkehren,  daß  man  sagen  könne,  Sophokles  habe  sein 
Drama  im  Widerspruch  zu  Euripides  geschaffen  (S.  583)  — 
was  Wilamowitz  einst  zu  beweisen  gesucht  hat.  Die  Ent- 
scheidung wird  nach  Steiger  durch  die  Detailvergleichung 
erbracht;  auf  die  dadurch  geschaffene  Grundlage  stützt  auch 
Parmentier  seine  Erwägungen  (S.  334).  Dabei  ist  aber  größte 
Vorsicht  vonnöten.  „Man  darf  dem  Satze,  daß,  wer  ein 
Moment  mit  der  besseren  Motivierung  einführt,  notwendig  der 
Vorgänger  sei,  nicht  einmal  prinzipielle  Geltung  zugestehen" 
(Kaibel,  Sophokles'  Elektra  56).  Auch  wenn  Euripides  ein 
Moment  stärker  betont  oder  breiter  ausführt  als  Sophokles, 
so  ist  es  subjektive  Willkür,  ihn  zum  übertreibenden  Nach- 
ahmer zu  stempeln;  genau  so  gut  kann  Sophokles  gemildert 
oder  gekürzt  haben,  was  ihm  bei  seinem  Vorgänger  zu  stark 
oder  zu  lang  schien.  Eine  Stelle  aus  Steiger  (S.  595)  diene 
als  Beleg:  „Wie  die  Frauen  des  Sophokleischen  Chores  den• 
Orestes  und  Pylades  unmittelbar  nach  der  Mordtat  aus  dem 
Palaste  heraustreten  sehen,  da  nehmen  sie  zu  dem  Geschehenen. 
Stellung  mit  den  Worten  (1422 f.): 

y.al  μην  jcoqslolv  οίόε,  φοινία  δε  χεΙρ 
στάζει  ϋ^νηλης  "Αρεος,  ούδ*  έχω  ψέγειν. 

1)  Une  scene  de  Ι'  'Electre  de  Sophocle.  Melanges  Weil  335. 
Parmentier  fügt  hinzu:  Du  moment  quon  α  brise  la  concentio/i 
qui  laissait  la  legende  indiscutee,  il  n'est  plus  possible  de  restaut  er 
son  autorite;  le  meurtre  d'une  mere  ne  peut  plus  etre  considere-  que 
comme  le  plus  horrible  des  forfaits,  celui  pour  lequel  il  ne  doit  point 
y  acoir  d'excuse,  pas  meme  Vordre  d'un  dieu.  Man  wird  mir  er- 
lauben, das  für  eine  Behauptung  und  nicht  mehr  zu  halten.  Er  be- 
ruft sich  auf  die  Titel  der  beiden  Dramen :  Orest  sei  doch  bei  Euri- 
pides so  gut  wie  Elektra  der  Held  des  Dramas ;  wenn  es  nun  nach 
Elektra  benannt  sei,  so  zeige  das  die  Abhängigkeit  von  Sophokles. 
Ich  finde  auch  in  dieser  Erwägung  nichts  Zwingendes.  Wenn  Euri- 
pides seine  Elektra  ohne  Anlehnung  an  Sophokles  schuf,  so  war 
eben  die  Persönlichkeit  seiner  Elektra  das  durchaus  Neue  seiher 
Leistung;  Elektra  war  beun  Muttermorde  die  eigentlich  handelnde 
Person :  ist  es  befremdlich,  wenn  er  das  Stück  nach  ihr  benannte  ? 
Aber  daß  Sophokles  ein  Stück  schuf  und  Elektra  benannte,  dessen 
Heldin  unbeschadet  der  Handlung  fortfallen  konnte  (vgl.  Kap.  3), 
das  ist  im  höchsten  Grade  befremdlich  —  wenn  er  sein  Stück  nicht 
schuf,  um  gegen  die  Euripideische  Elektra  zu  protestieren,  und  dabei 
Gründe  hatte,  die  Handlung  ohne  Elektras  Antrieb  sich  vollziehen 
zu  lassen. 


22  EINLEITUNG. 

Euripides   erwidert  an  der  Parallelstelle  (1172 — 1176)  durch 

seinen  Chor: 

«λλ'  οίδε  μητρός  νεοφόνοις  έν  αίμασι 
τίεφνρμένοι  βαίνονσιν  έξ  οΐχων  πόδα, 
τρόπαια  δείγματ  αθλίων  προοφαγμάτων. 
OVY.  εοτιν  ουδείς  οίχος  αθλιότερος 
των  Τανταλείων  —  ονδ^  εφν  ποτ    —    έν,γόνων. 

Die  beiden  letzten  Verse  geben  auf  das  ονδ'  εχω  ιρέγειν  bei 
Sophokles  eine  kräftige  Antwort  und  polemisieren  wohl  auch 
gegen  den  Schluß  seines  Dramas  (1508 — 1510): 

c5  σπέρμ   ί^τρέως,  ώς  πολλά  παΟ^όν 

δι    ελευθερίας  μόλις  εξήλθες 

ττ]  νυν  δρμγι  τελεωθέν. 

Die  drei  ersten  Verse  suchen  vergeblich  die  gedrungene  Schön- 
heit des  Sophokleischen  Ausdrucks  durch  gehäufte  Breite  zu 
überbieten  und  zeigen  schon  durch  dies  Bestreben,  daß  sie 
von  dem  späteren  Dichter  herrühren".  Denken  wir  uns  die 
Priorität  der  Euripideischen  Elektra  bezeugt,  wer  wollte  es 
einem  wehren  zu  sagen:  „Sophokles  sucht  mit  Glück  die  ge- 
häufte Breite  des  Euripideischen  Ausdrucks  durch  gedrungene 
Schönheit  zu  überbieten;  sein  ούδ'  εχω  ιρέγειν  gibt  eine 
kräftige  Antwort  auf  die  beiden  letzten  Verse  des  Euripides 
und  zeigt  schon  dadurch,  daß  die  Stelle  von  dem  späteren 
Dichter  herrührt?" 

Als    der  Alte    die  Vermutung    ausgesprochen  hat,    Orest 
möge  heimlich  wiedergekehrt  sein,  erwidert  Elektra: 

524  ουκ  άξι    ανδρός,  ώ  γέρον,  σοτροϋ  λέγεις, 

ε  ι  χρυπτόν  εις  γήν  τήνδ*  αν  Αιγίσθου  φόβφ 
δοκεΐς  αδελφόν  τον  έμόν  ευθαρσή  μολεΐν. 

Aber  eben  das,  was  sie  als  unwürdig  ablehnt,  ist  ja  geschehen, 
also  Euripides  kritisiert  die  Handlungsweise  des  Orest,  die 
ihm  eines  Helden  nicht  würdig  scheint.  Die  Kritik  trifft 
Aischylos  und  Sophokles  beide  und  nicht  minder  ein  anderer 
kritischer  Hinweis,  der  sich  gegen  die  äußere  Wahrscheinlich- 
keit der  von  ihnen  dargestellten  Handlung  richtet.  Orest  legt 
dar,  was  er  getan  hat  und  noch  tun  will,  und  beginnt: 

94  y.al  τειχέων  μεν  εντός  ού  βαίνω  πόδα. 
Warum    sagt    er    ausdrücklich,   was  sich  doch  von  selbst  er- 
gibt, daß  er  nicht  in  die  Stadt  gegangen  ist?    Daß  es  falsch 
wäre,  so  zu  handeln,  spricht  der  Alte  mit  Nachdruck  aus: 


EINLEITUNG.  23 

614  Όρ.  ηχω  'πΐ  τόνδε  GTicpavov  άλλα  τζως  λάβω; 
Πρ.  τειχέων    μεν   έλϋ-ών    εντός    ούδ^   αν, 

εί  ^έλοις. 
^Ορ.  φρονραΐς  'λέγ.αοται  δεξιαΐς  τε  δορυφόρων  ; 
Πρ.   εγνως'  φοβείται  γαρ  τε  κούχ  ενδει  σαφώς. 

Wir  verstehen  jetzt  des  Dichters  Absicht:  er  deutet  an,  daß 
Orest,  wenn  er  ohne  Heer  kam,  unmöglich  in  der  Stadt  die 
Mörder  seines  Vaters  töten  konnte,  weil  die  Leibwächter  des 
Aigisth  ihn,  wenn  nicht  vorher,  so  sicher  gleich  nachher  fest- 
genommen haben  würden  ^). 

Auch  hier  kann  Euripides  an  Aischylos  und  an  Sopho- 
kles denken.  Deutlich  aber  zeigt  eine  andere  Stelle,  wen  er 
im  Auge  hat.  Der  Alte  hat  die  Vermutung  ausgesprochen, 
daß  Orest  heimgekehrt  sei  und  auf  dem  Grabe  seines  Vaters 
geopfert  habe: 

520  Πρ.   σζέψαι  δε  χαίτη  ν  προστι^^εΐσα    GfJ    χόμτ], 
εί  χρώμα  ταύτόν  χονρίμης  εσται^τριχός' 
φιλεΐ  γάρ,  αίμα  ταύτόν  οΐς  αν  rj   τΐατρός, 
τα  πόλλ'  δμοια  σώματος  τΐεφνχέναι. 
Ήλ.  ουκ  άξι'  ανδρός,     ώ  γέρον,  σοφον  λέγεις, 

525  εί  χρντΐτόν  είς  γην  τήνδ*  αν  ΛίγίσΌ^ον  φόβφ 

δογ,εΐς  άδελφόν  τον  έμόν  ευθαρσή  μολεΐν. 
ετΰειτα  χαίτης  τΐως  σννοίσεται  ηλόγ,ος, 
δ  μέν  παλαίστραις  ανδρός  ευγενούς  τραφείς, 
δ  δέ  χτενισμοΐς  d-ήλνς;  αλλ'  άμήχανον. 

530  τΐολλοΐς  δ'  αν  ενροις  βοστρύχους  όμοπτέρους 

γ,αΐ  μή  γεγωσιν  αίματος  ταύτοϋ,  γέρον. 
Πρ.   σύ  δ'  είς  Ιχνος  βάσ'  άρβύλης  σχέιραι  βάσιν, 

εί  σύμμετρος  σφ  7ΐοδϊ  γενήσεται,  τέχνον. 
Ηλ.   πώς  δ'  αν  γένοιτ'  αν  έν  χραταίλεφ  πέδφ 

535  γαίας  ποδών  εκμαν,τρον ;  εί  δ'  έστιν  τόδε, 

δυοΐν  άδελφοΐν  πους  αν  ού  γένοιτ'  ϊσος 
ανδρός  τε  χαΐ  γυναιχός,  αλλ'  αρσην  κρατεί, 
Πρ.   ουκ  εστίν,  εί  -f  καΐ  γήν  κασίγνητος  μολών, 
κερκίδος  δτφ  γνοίης  αν  έξύ  φάσμα  σ^ς, 

540  ^ν  φ  ποτ*  αυτόν  έξέκλεψα  μή  ■9'ανεΐν ; 

1)  Darum  mußte  die  Handlung  aufs  Land  verlegt  und  Elektra 
ebendahin  versetzt  werden;  dies  ist  die  Keimzelle,  aus  der  das 
wunderliche  Gewächs  ihrer  Ehe  mit  dem  Bauern  hervorging.  Diese 
Ehe  mußte  eine  Scheinehe  bleiben;  denn  was  hätte  aus  Elektrens 
Kindern  werden  sollen,  wenn  Pylades  sie  heiratete? 


24  EINLEITUNG. 

Ήλ.   ονκ  οΐσ^',  'Ορέστης  ήνίχ'  έχπίπτει  χ&ονός, 
νέαν  μ'  έ'τ'  οϋσαν;  εί  de  χάχρεχον  7tS7cXovg, 
πώς    αν   roV  ων    παις  ταύτα  νυν  έχοι  €ράρη, 
εί  μή  ξννανξοινΟ^'  οι  Ίΐέπλοι  τω  σώματι; 
545  αλλ'  ή  τις  αύτον  τάφον  έποιχτίρας  ξένος 

t  έχείρατ'  ή  τησδε  σκοπούς  λαβών  χϋ^ονός. 

Die  unfreundliche,  schulmeisternde  Kritik  i)  gegenüber  Aischy- 
los  liegt  hier  zutage.  Ja^  die  Kritik  ist  ungerecht  bis  zur 
Blindheit.  Wo  stand  bei  Aischylos  etwas  von  Schuhen,  von 
hartem  Felsboden  des  Grabes?  Wo  war  gesagt,  daß  das  von 
Elektra  gewobene  Kleid  dem  Kleinen  mitgegeben  sei?  So 
liest  der  Kritiker,  der  zum  Aburteilen  entschlossen  ist.  Bot 
Sophokles  solcher  Kritik  keinen  Stoff?  Die  Locke  läßt  er 
Chrysothemis  nicht  wegen  einer  Ähnlichkeit  mit  ihrem  Haar, 
sondern  weil  kein  anderer  sie  hingelegt  haben  könnte,  für 
Orests  Geschenk  halten;  Orest  selber  legitimiert  sich,  indem 
er  den  Siegelring  seines  Vaters  vorzeigt.  Nehmen  wir  an, 
daß  die  Sophokleische  Elektra  vor  der  Euripideischen  lag  und 


1)  Radermacher  {Rh.  Mus.  LVIII  546  ff.)  will  532—544  als 
Interpolation  tilgen ;  der  Interpolator  habe  die  Kritik  der  Aisehvle- 
ischen  Erkennungsmittel  auf  die  Fußspur  und  das  Kleid  ausgedehnt. 
Mir  ist  ein  solcher  Interpolator  nie  begegnet,  und  die  Gründe, 
Avelche  Rad  ermach  er  veranlaßt  haben,  ihn  zu  konstruieren,  scheinen 
mir  nicht  zwingend.  Die  Kritik  ist  böswillig,  gewiß;  sie  bleibt 
aber  böswillig,  auch  wenn  wir  die  Fußspur  und  das  Kleid  tilgen. 
Die  Berufung  auf  das  Haar  soll  nicht  gelten,  weil  das  Haar  Orests 
'in  der  Ringschule  erwachsen'  sei,  das  ihre  unter  dem  Kamm.  Und 
Euripides  sollte  nicht  wissen,  daß  die  Heroen  eben  nicht  in  der  Pa- 
laestra  aufgewachsen  sind  und  deshalb  langes  Haar  tragen,  das  sie  natür- 
lich kämmen  müssen,  damit  es  nicht  verfilzt?  545  f.  lenkt  ziemlich  un- 
vermittelt auf  die  Erwähnung  der  Locke  zurück.  Gewiß,  aber  da  546 
unheilbar  verdorben,  vielleicht  nur  ein  Rest  einer  längeren  Ausführung 
ist,  so  können  wir  nicht  wissen,  wie  diese  Rückkehr  motiviert  war. 
Richtig  ist,  daß  Euripides,  wenn  er  den  Alten  Elektra  auffordern  läßt, 
in  die  Fußspur  zu  treten,  die  sich  doch  weit  ab  befindet,  'die  szenische 
Ausführbarkeit,  die  Möglichkeit  einer  wirklichen  Darstellung  nicht  hin- 
länglich bedacht  oder  damit  überhaupt  nicht  gerechnet  hat',  und  wenn 
Radermacher  fortfährt:  'Mit  anderen  Worten,  die  Szene,  wie  sie 
vorliegt,  ist  für  einen  Leser  erträglich,  während  sie  auf  der  Bühne 
zum  mindesten  seltsam  erscheinen  muß',  so  hindert  nichts  anzunehmen, 
daß  diese  ganze  Kritik  von  Euripides  in  die  Buchausgabe  eingefügt 
ist.  Mit  Buchausgaben  der  Tragödien  haben  wir  ja  zu  rechnen  (Arist 
Ran.  52) ;  was  hinderte  den  Dichter,  in  dieser  den  Text  zu  ändern  ? 
Die  Stelle  wäre  dann  etwa  aufzufassen  wie  Hör.  c.  IV  4,  18  quibus  — 
22  sed,  welche  Verse  doch  wohl  auch  nicht  in  dem  Exemplar  der 
Ode  standen,  das  Horaz  dem  Kaiserpaar  überreichte. 


EINLEITUNG.  25 

mithin  Sophokles  eben  diese  Anstöße,  den  Schluß  aus  der  Ähn- 
lichkeit der  Locke,  aus  der  Fußspur  und  aus  dem  Gewände 
stillschweigend  beseitigt  hatte,  konnte  es  Euripides  dann  noch 
reizen,  seinen  Scharfsinn  an  Aischylos  zu  zeigen?  Wenn  es  ihn 
aber  doch  reizte,  würde  er,  meine  ich,  den  Ring  des  Vaters 
ebensowenig  als  sicheres  Beweismittel  anerkannt  haben  wie 
Voltaire  in  Maffeis  Merope;  und  wie  leicht  war  eine 
neue  Frage  des  Alten,  eine  spöttische  Abfertigung  Elektrens 
eingefügt ! 

Ich  halte  dieses  argumentum  e  silentio  für  schlagend; 
ich  will  noch  ein  zweites  hinzufügen,  das  mindestens  hohe 
Wahrscheinlichkeit  beanspruchen  darf.  In  beiden  Dramen 
führen  ja  Mutter  und  Tochter  einen  Redekampf  über  Klytai- 
mestras  Schuld  (Eur.  El.  1011  ff.,  Soph.  El.  525  ff.),  in  beiden 
so,  daß  Klytaimestra  das  erste  Wort  hat^  Elektra  das  letzte 
behält.  Hier,  wenn  irgendwo,  glaubte  man  das  Prioritäts- 
verhältnis feststellen  zu  können  —  ohne  Erfolg:  ob  Euripides 
oder  Sophokles  der  Nachfolger  war,  immer  ließen  sich  Gründe 
finden,  die  ihn  veranlaßten,  von  seinem  Vorgänger  abzuweichen. 
Die  Euripideische  Klytaimestra  führt  nicht  nur  das  Argument 
der  Sophokleischen  an,  daß  Agamemnon  Iphigenie  in  Aulis 
geopfert  habe,  sondern  noch  ein  zweites,  Agamemnon  habe 
Kassandra  als  seine  Kebse  ins  Haus  geführt.  Euripides  soll 
damit  Sophokles  haben  übertrumpfen  wollen.  Genau  so  gut 
kann  man,  wenn  Euripides  der  frühere  war,  sagen,  Sophokles 
habe  von  diesem  Argument  bei  Euripides  abgesehen,  weil 
Elektra  ihren  Vater  von  dieser  Schuld  nicht  ganz  habe  frei- 
sprechen können;  bei  ihm  sollte  Klytaimestra  ganz  unrecht, 
Elektra  ganz  recht  haben,  während  uns  Euripides  gegen 
Elektra  einnehmen  wollte  und  deshalb  Klytaimestras  Schuld 
mildern  mußte.  Vielleicht  daß  sich  doch  von  außen  her  ein 
Moment  beibringen  läßt,  welches  die  eine  Schale  sinken  macht. 
In  beiden  Elektren  nennt  die  Heldin  die  Behauptung  der 
Mutter,  daß  sie  um  Iphigeniens  willen  Agamemnon  getötet 
habe,  eine  σχήψις  (Eur.  1067,  Soph.  584),  in  beiden  führt 
Elektra  die  Mutter  dadurch  ad  absurdum,  daß  sie  aus  jenem 
Argument  für  Agamemnons  Kinder  das  Recht  ableitet,  nun 
ihrerseits  den  Vater  an  der  Mutter  zu  rächen: 
Eur.  El.  1093  sl  (5'  άμείψεται 

φόνον  διχάζων  φόνος,  άττογ,τενω  σ'  έγώ 
1095  -καΙ  παις  Όρέοτης  πατρί  τιμωρούμενοι' 

ει  γάρ  δίχαι    έμεινα,  υμϊ  τάδ*  έ'νδιχα. 


26  EINLEITUNG. 

Soph.  El.   577   et  d'  οϋν,  έρω  γάρ  xal  το  οόν,  γ,εΐνον  ϋ^έλων 
έπωφελησαι  ταϋτ'  έ'ορα,  τούτον  -θ-ανεΐν 
χρήν  αυτόν  οννεχ'  έχ  οέΟ^εν;  τνοίφ  νόμφ ; 
580  δρα  τι^^εΐσα  τόνδε  τον  νόμον  βροτοΐς 
μή  τΐημα  σανττ]  υμΙ  μετάγνοιαν  τιϋ^ΐ]ς. 
ei  γάρ  χτ  ενόν  μεν  άλλον  άντ'  άλλον,    σν  τοι 
πρώτη  -θ^άνοις  άν,  εί  δίκης  γε  τνγχόνοις. 

Das  war  wirklich  des  Sophokles  Meinung,  aber  mit  nichten 
die  des  Euripides.  Ihm  war  die  Blutrache  ein  Rückfall  in 
tierische  Roheit;  das  läßt  er  in  breiter  Ausführlichkeit  den 
Tyndareos  gegenüber  Orest  und  Menelaos  darlegen: 

Or.  507  έρήσομαι  δέ^  Μενέλεως,  τοσόνδε  σε' 

εί  τόνδ'  άποχτεΐνειεν  δμόλεν.τρος  γννή, 
χώ  τονδε  παις  αϋ  μητέρ    άνταπογ,τενεΐ, 

510  γ,άττει^  δ  ν.είνον  γενόμενος  φόνφ  φόνον 
λύσει,  πέρας  δη  ποΐ  -/.αγ,ων  προβήσεται; 
καλώς  εΌ-εντο  ταντα  πατέρες  οΐ  πάλαι' 
εις  ομμάτων  μεν  όψιν  ούν.  εΐων  περάν 
ούδ    εις  απάντημ,  δστις  αΐμ    έχων  γ,νροΐ, 

515  (ρνγαΐσι  δ'  δσιονν,  άνταπογ,τείνειν  δε  μη. 
αιει  γάρ  εις  εμελΧ  ένέξεσΘ^αι  φόνφ 
το  λοίσ&ιον  μίασμα  λαμβάνων  χερός. 
εγώ  δε  μισώ  μεν  γνναΐχας  άνοσίονς, 
πρώτην  δε  ^^νγατέρ  ,  η  πόσιν  γ,ατέχτανεν, 

520  ηλένην  τε,  τήν  σήν  άλοχον,  ονποτ  αίνέσω 
ούδ'  άν  προσείποιμ  '  ούδε  σε  ζηλώ,  χακής 
γνναικός  έλ&όν^-^  οϋνεχ  εις  Τροίας  πέδον. 
άμννώ  δ\  δσονπερ  δννατός  είμι,  τφ  νόμφ 
τό  d-ηρ ιώδες  τοντο  ν,αΐ  μιαιφόνον 
παύων,  δ  γ,αΐ  γην  χαϊ  πόλεις  όλλνσ    αεί. 

Wenn  die  Euripideische  Elektra  die  frühere  ist,  so  kann  ich 
es  verstehen,  daß  der  Dichter  ihr  ein  Argument  in  den  Mund 
legt,  welches  er  selbst  nicht  billigt,  ohne  eine  Korrektur  bei- 
zufügen; diese  Drohung  war  ja  von  um  so  stärkerer  Wirkung, 
als  der  Zuschauer  wußte,  daß  das  Richtschwert  schon  über 
dem  Haupte  der  Sünderin  schwebte.  Die  Korrektur  brachte 
dann  der  fünf  Jahre  später  (408)  aufgeführte  Orest,  um  so 
ausführlicher  und  schärfer,  als  inzwischen  Sophokles  dieses 
Argument  in  seine  Elektra  herübergenommen  hatte.  Aber 
wejin  Sophokles  der  Vorgänger  war,  wenn  Euripides  von  ihm 
das  Argument    übernahm,    sollte   er  es   dann   auch   unwider- 


EINLEITUNG.  27 

sprochen  haben  durchgehen  lassen?  Sollte  er  den  Widerspruch 
für  eine  zweite  Tragödie  verspart  haben,  wo  er  durch  seinen 
Kastor  (El.  1238  ff.)  so  leicht  ihn  hätte  erheben  lassen  können? 
Also  ich  meine,  Aischylos  und  Aischylos  allein  war  der 
Gegner,  gegen  den  Euripides  sich  wandte.  Und  nicht  nur 
durch  Polemik  ruft  die  Euripideische  Elektra  uns  die  Orestie 
des  Aischylos  ins  Gedächtnis.  Den  Frauen  des  Chors  gebietet 
Elektra,  das  Geschrei  des  Kampfes,  welches  sie  etwa  hören, 
sogleich  weiterzugeben : 

694  νμεΐς  δε  μοι,  γνναΐχες,  εϋ  ^ενρσεύετε 
χρανγήν  αγώνος  τονδε. 

Wem  fällt  da  nicht  die  Feuerpost  des  Agamemnon  ein  ?  Und 
eine  Szene  des  Agamemnon  wiederholt  sich,  als  Klytaimestra 
zu  Wagen  mit  Gefolge  dem  Mordhaus  naht,  wo  sie  von  Elek- 
tra empfangen  und  hineingeleitet  wird  —  ganz  wie  einst  ihr 
Gemahl  von  ihr  selber  i).  Hinter  der  Eintretenden  spricht 
Elektra  mit  grauenvoller  Zweideutigkeit: 

1142  ycavovv  (5'  ένήρχται  γ,αΐ  τετηγμένη  σφαγίς, 
ητζερ  χα^εΐλε  τανρον,  ού  πελας  τΐεοτ] 
τΐληγεΐσα  — 

so  hatte   einst  Kassandra  Agamemnons   Geschick  verkündet: 

Ag.  1079  ad,  ιδού  ιδού'  ατζεχε  της  βοός 
τον  τανρον  έν  τΐέτΐλοΐΟίν 
μελάγχερφ  λαβονσα  μηχανήματι 
τντττει. 

Elektra  fährt  fort: 

1144  ννμφεύσϊ]  δε  γ,άν  "^ΙΑιδον  δόμοίς 

φπερ  ξννηνδες  έν  φάει, 

wie  Orest  bei  Aischylos : 

Cho.  899  τοντφ  S-avovoa  σνγχά^ενδ',  έτΐεΐ  φιλείς 
τον  άνδρα  τούτον,  δν  δ*  έχρην  φιλείν,  στνγεΐς. 

Den  Choephoren  (466  ff.)  ist  auch  das  Beschwörungsgebet  der 
Geschwister  671  ff.  in  seinem  Aufbau  und  z.  T.  in  seinem  In- 
halt nachgebildet. 

Also  die  Beziehung  der  Euripideischen  Elektra  zu  der 
Orestie  steht  fest;  man  hat  nun  aber  geglaubt,  entsprechende 
Beziehungen    zu    der    Sophokleischen    Elektra    aufdecken    zu 


1)  Steiger,  a.  a.  0.,  S.  572. 


28  EINLEITUNG. 

können;  und  die  Zahl  der  dafür  beigebrachten  Stellen  ist 
sehr  stattlich.  Aber  diese  Stellen  können  nichts  beweisen,  so- 
lange man  nicht  zehn  schlechten  Gründen  mehr  Gewicht  als 
einem  guten  beilegt.  Ich  will  zur  Probe  zwei,  auf  die  man 
besonderes  Gewicht  legt,  untersuchen.  Elektra  begrüßt  ihren 
Bruder  nach  der  Ermordung  des  Aigisthos: 

883  rjy.eig  γαρ  ούχ  άχρεΐον  εχπλε^ρον  όραμών 
άγων'  ές  οΐτίονς,  ό?.λά  τΐολέμιον  ν,τανών 
Λϊγιο^^ον. 

Das  soll  eine  Anspielung  auf  die  pythischen  Siege  sein,  die 
der  Sophokleische  Orest  nach  der  Erzählung  des  Pädagogen 
davongetragen  hat.  Aber  da  es  doch  gilt  Ένριτνίδην  εξ 
Ενριτΐίδον  σαφηνίζείν,  so  müssen  wir  diesen  Wettlauf  gleich- 
setzen mit  dem,  dessen  der  Chor  862 ff.  gedenkt: 

νιτίά  στεφαναφορίαν 

χρείσσω  f  τοις  τΐαρ^  ^Αλφευοΰ  ρεέβ^ροις  τελέσας. 

Euripides  hat  also  die  Olympien,    nicht  die  Pythien  gemeint; 
er  kann  eine  Beziehung  auf  Sophokles  nicht  beabsichtigt  haben. 
Gleich  nachher  rühmt  sich  Orest: 

893  ηχω  γαρ  ου  λόγοισιν j  άλΧ*  έργοις  ζτανών 
Λϊγισϋ^ον  — 

das  soll  auf  die  in  der  Tat  zu  nicht  eben  erfreulicher  Länge 
ausgesponnene  Unterredung  zwischen  Orest  und  Aigisthos  bei 
Sophokles  gehen,  die  böswillige  Beurteiler  habe  zweifeln  lassen 
können,  ob  Orest  den  schließlich  ins  Haas  abgeführten  Aigisthos 
überhaupt  getötet  habe.  Ich  würde  das  glauben,  wenn  die 
Priorität  der  Sophokleischen  Elektra  erwiesen  wäre  i) ;  daß 
sie  nicht  daraus  zu  erweisen  ist,  zeigt  Ion  1297 f.: 


1)  Wecklein  glaubt  sie  dadurch  erwiesen,  daß  Arist.  Av.  1565 
τό  μίν  πόλισμα  rrjs  Νεφελοκοχχνγία5  όραν  τοδι  πάρεστιν  οΐ  πρε- 
οβεύομεν  eine  Parodie  auf  den  Anfang  der  Sophokleischen  Elektra 
sei:  d)  τον  στρατηχήσαντοδ  έν  Τροία  ποτέ  ^Λγαμέμνονοζ  παΖ,  t'vv  έκεΐν 
ϊξεοτί  σοι  παρόντι  λεύσσειν,  ών  πρό&νμο5  ^od"*  αεί'  τό  γαρ  παλαιόν 
"Αργοζ  οντΐό&ειδ  τό8ε  .  .  οΓ  δ'  ίχάνομεν,  φάσκειν  Μνπήνα«  τάδ  τιολν- 
χρνσονδ  όραν,  demnach  die  Sophokleische  Elektra  vor  414,  dem  Auf- 
führungsjahr der  Vögel,  anzusetzen  sei  {Euripides'  Elektra,  S.  3). 
Die  Stellen  sind  dem  Sinne  nach  ähnlich  und  stimmen  in  dem  einen 
Worte  όραν  überein;  wenn  das  eine  Parodie  wäre,  so  wäre  es  m.  E. 
eine  recht  ungeschickte.  Nichts  nötigt  aber  an  Parodie  zu  denken, 
da  die  Ausdrucksweise  des  Poseidon  sich  gar  nicht  über  das  Niveau 
der  Komödie  erhebt.  •  «• 


EINLEITUNG.  29 

Kq.  τοις  Λίόλον  de  τΐως  μετην  της  Παλλάδος ; 
""ίων.  δπλοιοιν  αυτήν ,  ού  λόγοις  έρρύσατο. 

Hier  sehen  wir,  wie  abgegriffen  eine  solche  Antithese  in 
diesem  Stil  ist,  wie  wenig  man  aus  ihr  eine  beabsichtigte 
Beziehung  erschließen  kann;  denn  wer  hätte  wohl  dem 
wackern  Xuthos  nachgesagt,  daß  er  bloß  mit  Worten  das 
Land  gerettet  habe? 

Man  wolle  von  diesen  Proben  auf  die  nicht  besprochenen 
Argumente  schließen;  einstweilen  folgere  ich:  Euripides  pole- 
misiert nachweislich  gegen  Aischylos ;  er  würde  gegen  Sophokles, 
wenn  dessen  Elektra  «xistiert  hätte,  noch  viel  schärfer  pole- 
misiert haben,  weil  deren  Tendenz  der  seines  Stückes  viel 
schroffer  gegenüberstand;  er  hat  es  aber  nicht  getan,  auch 
an  solchen  Stellen  nicht,  wo  wir  im  Falle  der  Priorität  des 
Sophokles  eine  polemische  Beziehung  unbedingt  erwarten 
müßten;  also  besteht  diese  Priorität  nicht,  sondern  die  So- 
phokleische  Elektra  ist  später  als  die  Euripideische. 

Nunmehr,  nachdem  die  Priorität  des  Euripides  erwiesen 
ist,  gewinnt  auch  das  Argument,  von  dem  einst  Wilamowitz 
ausging,  wieder  Bedeutung.  Bei  Euripides  folgt  auf  das  Ein- 
leitungsgespräch zwischen  Elektra  und  ihrem  Gatten 

1.  eine  exponierende  Anrede  des  Orest  an  Pylades, 

2.  eine  Monodie  der  Elektra, 

3.  ein  Wechselgesang  zwischen  dem  Chor  und  Elektra. 
Bei  Sophokles  entspricht  dem  ersten  Teile  1 — 85,  in  welcher 
Partie  das  Hauptstück  die  exponierende  Anrede  des  Orest  ist; 
darauf  folgt  gleichfalls  eine  Monodie  Elektrens  (86 — 120), 
darauf  ein  Wechselgesang  zwischen  dem  Chor  und  Elektra 
(121 — 249).  Bei  Euripides  ist  jeder  dieser  Teile  sorglich 
motiviert,  bei  Sophokles  der  erste  sehr  ungenügend  (sobald 
einer  der  Insassen  des  Hauses  die  Anwesenden  zusammen  sah, 
war  ihr  Plan  gefährdet),  der  letzte  gar  nicht.  Das  ist  kein 
Beweis  für  die  Priorität  des  Euripides,  aber  nachdem  sie  er- 
wiesen ist,  lernen  wir  daraus,  daß  Sophokles  sich  in  der 
Abfolge  dieser  Szenen  sich  seinem  Rivalen  anschloß  —  frei- 
lich schwerlich  mit  Absicht  und  Bewußtsein.  Wir  werden 
hier    Sophokles    um    so    eher    für    den    Nachahmer    halten, 

fals  er  sonst  nirgends  der  Hauptperson  vor  dem  Einzug 
des  Chores  eine  Gesangsnummer  gibt,  Euripides  siebenmal 
(Andr.,  El.,  Hek.,  Hei.,  Hyps.,  Jon,  Tro.)  und  Euripides  vier- 
mal an   ein   solches  Solo  einen  Wechselgesang  zwischen  der 


30  EINLEITUNG. 

Hauptperson  und  dem  Chore  sich  anschließen  läßt  (El.,  Hei., 
Jon,  Tro.)^\ 

Man  kann  die  Frage  erheben,  warum  Euripides  so  pietät- 
los den  längst  verstorbenen  Aischylos  bekämpft;  wir  verstehen 
das  einem  Rivalen  gegenüber,  und  war  denn  das  Aischylos? 
Er  war  es  allerdings;  denn  nach  dem  Tode  des  Aischylos 
wurden  auf  besonderen  Volksbeschluß  seine  Dramen  zur  Wie- 
deraufführung und  zum  Wettbewerb  zugelassen  (Philostr.  vit. 
Ap.  V  111  p.  220  K.);  es  ist  eins  von  den  schmerzlichsten  Er- 
lebnissen des  Dikaiopolis,  daß  er  ein  Aischyleisches  Stück  er- 
wartete und  eins  von  Theognis  kam  (Arist.  Ach.  9  ff.). 

Wir  möchten  endlich  wissen,  wie  Euripides  den  Protest 
des  Sophokles  aufnahm.  Das  ist  an  einem  einzelnen  Punkte 
vorher  (S.  26)  gezeigt:  der  Orest  spricht  gegen  Sophokles  des 
Dichters  eigene  Meinung  über  die  Blutrache  aus.  Aber  der 
Orest  des  Euripides  steht  in  noch  engeren  Beziehungen  zu 
der  Elektra  des  Sophokles:  „er  gibt  gewissermaßen  eine  Fort- 
setzung und  damit  eine  Kritik  des  Sophokleischen  Dramas"  2). 
(Wilamowitz,  a.a.O.,  240.)  Der  Dichter  verlangt  vom  Zu- 
schauer, daß  er  seine  eigene,  fünf  Jahre  vorher  aufgeführte 
Elektra  völlig  vergesse.  Während  in  der  Euripideischen 
Elektra  Orest  gleich  nach  der  Tat  auf  das  Geheiß  der  Dios- 
kuren  das  Land  verläßt,  ist  hier  nach  dem  Muttermorde  kein 
Gott  erschienen.  Aber  als  dann  in  der  Nacht  Klytaimestras 
Scheiterhaufen  gelöscht  war  und  Orest  das  Sammeln  der  Ge- 
beine überwachte,  kam  es  plötzlich  über  ihn:  er  glaubte  drei 
Frauengestalten  schwarz  wie  die  Nacht  zu  sehen,  die  Erinyen 
(408).  Und  auch  der  Mutter  Geist  stieg  aus  der  Erschlagenen 
Blut  auf,  mit  blutunterlaufenen,  schlangengleichen  Augen  ihn 
ängstigend  (255).     Seitdem  wechseln  Anfälle  solchen  Wahns 


1)  Eine  ähnliche,  schon  früher  (Eur.  Iph.  Taur.  von  Schöne- 
Köchly^  16)  angemerkte  Abhängigkeit  des  Sophokles  von  Euripides 
darf  hier  nochmals  erwähnt  werden.  Das  Charakteristische  an  dem 
Kommos  der  taurischen  Iphigenie  (827  ff.)  ist,  daß  die  Schwester  fast 
nur  in  melischem  Maße,  der  Bruder  nur  in  Trimetem  redet;  ander- 
seits äußert  sich  in  der  Euripideischen  Elektra,  als  Bruder  und 
Schwester  sich  erkannt  haben  (578  ff.),  ihre  Freude  in  einem  kurzen 
Dialog,  bei  dem  Orest  immer  die  zweite  Hälfte  eines  Trimeters  von 
der  Penthemimeres  an  spricht.  In  der  Sophokleischen  Elektra  (1224  ff.) 
erscheinen  beide  Motive  verbunden.  Wer  sich  von  der  Priorität  der 
Euripideischen  Elektra  vor  der  Sophokleischen  überzeugt  hat,  wird 
nicht  umhin  können,  anzuerkennen,  daß  Sophokles  hier  von  seinem 
Kivalen  gelernt  hat. 

2)  Nur  insofern  er  diese  gibt,  soll  er  hier  besprochen  werden. 


EINLEITUNG.  31 

mit  tiefer  Erschöpfung,  in  der  er  durch  bitterliches  Weinen 
seine  Eeue  kundgibt;  elend  und  entkräftet  ist  Orest,  und  sein 
Anblick  gleicht  dem  eines  Toten  (385).  Schon  den  sechsten  Tag 
sitzt  beim  Beginn  des  Stückes  Elektra  schlaflos  an  dem  Kranken- 
lager  des  Bruders,   der  jetzt  endlich  entschlummert  ist  (83). 

Es  ist  keineswegs  so  gekommen,  wie  Orest  hoffen  mochte, 
daß  die  Argeier  ihre  Befreiung  vom  Joche  des  Tyrannen 
Aigisthos  freudig  begrüßten,  sondern  die  ganze  Stadt  ist  über 
den  Greuel  des  Muttermordes  empört :  keiner  redet  die  Ge- 
schwister an,  weil  er  das  Miasma  fürchtet,  keiner  will  sie 
entsühnen  (428).  Aber  die  Argeier  glauben  sich  sogar  zur 
Eache  verpflichtet:  das  Schloß  ist  auf  Beschluß  der  Stadt  von 
Bewaffneten  umstellt  (444,  760);  heute  soll  Beschluß  über  die 
Bestrafung  der  Geschwister  gefaßt  werden,  denen  Steinigung 
droht,  und  die  höchstens  auf  die  Erlaubnis  zum  Selbstmorde 
hoffen  dürfen  (46  ff.). 

Also  Euripides  zeigt  uns,  wie  seiner  Meinung  nach  die 
Handlung  der  Sophokleischen  Elektra  weitergehen  mußte;  er 
ruft  uns  diese  Elektra  gleich  im  Prolog  ins  Gedächtnis,  indem 
er  unter  den  Kindern  Agamemnons  Chrysothemis  nennt  (23). 
Die  Scheinehe  mit  dem  Bauern  hat  nie  bestanden.  An  So- 
phokles erinnert  es  uns,  wenn  wir  hören,  daß  Elektra  dem 
fernen  Orest  aufreizende  Botschaften  geschickt  hat  i) ;  darin 
hat  sie  ihm  auch  „Träume  von  Agamemnon"  berichtet,  offen- 
bar Träume  von  der  Art,  wie  es  der  Traum  der  Sophokleischen 
Klytaimestra  war  (417  ff.).  Hier  wie  bei  Sophokles  wird  als 
die  Urschuld  des  Hauses,  aus  der  alles  spätere  Unglück  er- 
wachsen ist,  der  Sturz  des  Myrtilos  angesehen  (995,  1548). 
Es  finden  sich  auch  Anklänge  im  einzelnen,  so,  wenn  der  Bote 
Elektra  anredet: 

852  ώ  δύστηνε  τον  στρατηλάτον 

^Αγαμέμνονος  παι,  τζότνι     αλέκτρα, 

oder  wenn  Elektra  klagt: 

201  τό  τ    έμόν  οΐχεται 

βίου  τό  τζλέον  μέρος  έν  στοναχαΐσί  τε  καΐ  γόοισι 

δάχρνσί  ,τ    ένννχίοις' 

άγαμος,  έπίΟ*,  άτεχνος  άτε  βίοτον  ά 

μέλεος  εις  τον  αίεν  έλγ,ω  χρόνον'^). 

1)  Vgl.  Steiger,  Wie  entstand  der  Orestes  des  Euripides f 
(Prog.  Augsburg.  Gymn.  b.  St.  Anna  1898),  S.  13. 

2)  Vgl.  Steiger,  a.a.O.,  10. 


32  EINLEITUNG. 

Besonders  aber  ist  die  Ähnlichkeit  zwischen  den  Szenen  Soph. 
El.  1398  ff.  und  Eur.  Or.  1246  ff.  überraschend  groß.  Auch 
bei  Euripides  sind  Orest  und  Pylades  im  Hause,  um  ein  AVeib 
(Helena)  zu  töten,  deren  Wehgeschrei  von  drinnen  auf  die 
Bühne  schallt,  Elektra  steht  draußen  Wache,  um  jede  Störung 
zu  verhindern.  Auch  dort  erscheint  dann  ein  zweites  Opfer 
(Hermione),  das  von  Elektra  scheinbar  freundlich  empfangen 
wird.  „Elektras  Wachestehen  und  Belisten  der  Hermione  ist 
fast  eine  Parodie  der  Sophokleischen  parallelen  Szene"  (W Hä- 
mo witz,  a.  a.  0.,  241). 

Nicht  nur  durch  die  Art,  in  der  er  die  Handlung  weiter- 
führt, kritisiert  Euripides  die  Sophokleische  Elektra,  sondern 
er  läßt  auch  seine  Personen  die  Tat  des  Orest  of  en  verurteilen. 
Der  Predigt  des  Tyndareos  wider  die  Blutrache  ist  oben  (S.  26) 
gedacht;  wie  einfach  war  das  ganze  Problem  zu  lösen,  wenn 
Orest  den  korrekten  Weg  ging,  ohne  Apoll  zu  befragen: 

500  χρήν  αυτόν  έτΐΐ^εΐναι  μέν  αίματος  δίχην 
όσίαν  όίώχοντ    έχβαλεΐν  τε  δωμάτων 
μητέρα'  το   σώφρον  τ    έ'λαβεν  αν  της  συμφοράς 
ν.αϊ  τον  νόμου  τ    αν  εί'χετ    ευσεβής  τ    αν  ήν. 

Aber  auch  die  Schuldigen  und  ihre  Partei  —  außer  Pylades  — 
urteilen  so.  Nach  strengem  Rechte  mag  die  Tat  erfolgt  sein, 
sittlich  war  sie  nicht ;  das  sagt  Elektra  selbst  gegenüber  den 
Tröstungen  des  Chors  (194);  darum  schauert  sie  zusammen, 
als  Helena  sie  auffordert,  ihre  Gaben  an  das  Grab  der  Mutter 
zu  tragen  (105).  Es  ist  Orest  nicht  zweifelhaft,  daß  sein 
Vater  ihm  abgeraten  haben  würde,  wenn  er  ihn  hätte  fragen 
können,  ob  er  die  Tat  tun  solle  (288  f.),  und  Orest  hören  wir 
zuerst  unter  allen  Hellenen  von  dem  Giewissen  reden,  das  ihm 
solche  Qualen  bringt: 

395  Με.  τι  χρήμα  τΐάσχεις;  τις  σ    ατνόλλυσιν  νόσος; 

Όρ.  ή  σύνεσις,  δτι  σννοιδα  δείν    είργασμένος.         Κ 

Wenn  der  Chor  auch  Elektra  zu  trösten  sucht  (194),  die  Tat 
bleibt  doch  das  Gräßlichste,  was  auf  Erden  geschehen  konnte: 

831  τις  νόσος  ή  τίνα  δάκρυα  χαΐ  .     . 

τις  έλεος  μείζων  ν,ατά  γάν 
ή  ματροχτόνον  αίμα  χειρί  ^έσ^^αι; 

In  der  Euripideischen  Elektra  sagte  Orest  vorwurfsvoll: 
971   ώ  Φοίβε,  πολλψ  γ    άμα&ίαν  έ^-έσπισας, 


i 


EINLEITUNG.  33 

hier  läßt  der  Dichter  Menelaos  so  urteilen: 

414  Όρ.  αλΓ   εοτιν  ήμϊν  αναφορά  της  ξνμφοράς. 

Με.  μη  θάνατον  εΐτνης '  τοντο  μεν  γάρ  ου  σοφόν. 
Όρ.  Φοίβος,  χε?.ενσας  μητρός  έχττράξαι  φόνον. 
Με.  αμαθέστερος  γ'  ών  τον  χαλον  χαΐ  της 

δίν.ης ; 
dort  sprach  Orest  die  Befürchtung  aus: 

979  άρ    αντ    άλάστωρ  εϊπ    άτιειχαοΌ^εΙς  d^S(^ ; 

hier  nimmt  Orest  beim  fröhlichen  Ausgang  diese  ausdrücklich 
zurück: 

1666  ώ  Λοξία  μαντεΐε,^οών  θεσπισμότων 

ού  ψευδό μαντις  ηο^   άρ  ,  αλλ'   έτήτνμος. 
χαίτοι  μ    έσηεί  δεΐμα,  μη  τίνος  χλνων 
άλαστό ρων  δόξαιμι  σήν  χλύειν  οπα. 

Wer  dem  Dichter  mit  Aufmerksamkeit  gefolgt  ist,  weiß,  was 
er  davon  zu  halten  hat. 

Eben  dieser  fröhliche  Ausgang  zeigt  uns,  meine  ich,  was 
Euripides  mit  seinem  Orest  bezweckte:  er  wollte  den  Beifall 
des  Publikums  erzwingen,  ohne  doch  seine  Mißbilligung  der 
Tat  des  Orest  zu  verhehlen.  Um  das  zu  erreichen,  hat  er 
viel  für  das  Parterre  getan:  wir  kennen  die  Musik  zur 
Castratenarie  des  Phrygers  nicht,  aber  wenn  schon  der  Text 
eben  jenes  Geklingel  von  Wortwiederholungen  zeigt,  über  das 
Aristophanes  sich  in  den  Fröschen  lustig  macht  i),  so  dürfen 
wir  annehmen,  daß  die  Musik  auf  gleicher  Stufe  stand.  Er 
hat  den  Augen  reiche  Schaulust  gegönnt ;  das  brennende  Schloß, 
dessen  Zinnen  Orest  auf  Menelaos  herabstürzen  will,  war  eine 
Leistung,  mit  der  Sophokles  niemals  konkurrieren  konnte.  Und 
da  doch  Herr  Omnes  gerührt  werden  und  sittliche  Befriedigung 
empfinden,  aber  zugleich  auch  lachen  will,  so  hat  der  Dichter 


1)  1373  ψροϋδα  φρούδα,  γα  γα,  1381  ΊΙιον  'ΊΙιον,  1384  άρ^άτειον 
άρμάτειον,  1387  δνσελέναξ  δνοελένα?,  1390  ΙηΧέμων  ίαλέμοη',  1895  αϊΧινον 
αΐΐινον,  I4\b  ίβαλον  ^βαλον,  \^\^  ^ΘΌρον  id-ooov,  \Α2%  Φονγίοι?  Φρν- 
νίοισΐ,  1427  ανραν  ανραν'^Εΐέναξ''Ελένα5,  \ΑΑΑ  Αγει  ό  άγεί,  1453 
iSaia  ματερ  μάτερ  όβρίμα  ό  β  ρ  ίμ  α  ,  1456  ϊδρακον  ^δραχον,  1461 
χατ&αντ]  κατ&αντ],  1464  άΐ'ίαχεν  ΐαχεν,  1468  Μψερεν  εωερεν,  1479  olos 
οΐο£,  1481  είδον  εϊ8οι\,  1483  τότε  Οή  τότε,  1500  ποΚνπονα  §έ  πολύ- 
ηονα.  Vgl.  in  der  Hahnenmonodie  der  Frösche  1337  ψόνια  φόνια, 
1352  άΐ'έητατ  άνέπτατ\  1353ff.  έμοΊ  δ  ά%ε  άχεα  κατέλιπε,  δάκρυα 
δάκρνά  τ    άπ'  ομμάτων  ^βαλοι•  Μβαλον  ά   τλάμων. 

Sophokles.    V.  Bd.    10.  Aufl.  3 


34  EINLEITUNG. 

für  beides  kräftig  gesorgt.  Wie  blank  glänzt  die  Tugend 
dieses  Pylades,  für  den  wirklich  Sterben  so  viel  ist  wie  ein 
Glas  Wasser  trinken;  wie  trefflich  wird  Menelaos  für  seine 
Lumpenhaftigkeit  durch  die  Angst  um  Weib  und  Kind  ge- 
straft !  Anderseits  fühlen  wir  uns  an  manchen  Stellen  direkt 
an  die  Komödie  erinnert  ^).  Orest  treibt  mit  dem  Phryger 
ein  humoristisches  Spiel,  das  nicht  nur  der  Situation,  sondern 
der  Tragödie  überhaupt  fremd  ist  2): 

1525   Φρ.  ουκ  άρα  χτενεΐς  μ  ;  Όρ.  άφεΐσαι.  Φρ.  γ.αλον  E7tog 

λέγεις  τόδε. 
Όρ.  αλλά   μεταβονλενσόμεσ^α.      Φρ.   τοντο    (5'   ού 

χαλως  λέγεις. 

Und  eben  dahin  gehören  einzelne  Stellen  der  langen,  kunstvoll 
zwischen  ihm  und  Menelaos  zerteilten  Stichomythie: 

1608  Με.  ά7ΐαιρε  ^νγατρός  φάογανον.  Όρ.  ιρενδής  έφνς. 
Με.  άλλα  χτενεΐς  μου  ϋ^νγατέρ  ;   Όρ.  ού  ψευδής 

ετ    εΐ"^). 

Die  politischen  Anspielungen  haben  gewiß  der  Überzeugung 
des  Dichters  entsprochen.  Aber  sie  dienten  doch  wohl  auch 
dem  Zwecke  des  Erfolgs :  wie  mögen  die  Dikaiopolis  und 
Trygaios  sich  gefreut  haben  über  den  Dichter,  der  ihren 
Wert  so  zu  schätzen  wußte: 

917  άλλος  δ'   άναστάς  έλεγε  τφδ'  εναντία, 

μορφγι  μεν  ούχ  ενωττος^  ανδρείος  δ'  άνήρ, 
υλιγάχις  άστυ  χάγοράς  χραίνων  χντίλον, 
αυτουργός,  οιττερ  χαι  μόνοι  σφζουσι  γήν^), 


1)  Gehört  dahin  auch  Elektrens  Anrede  an  die  Zuschauer  (128) 

εΐ8ετ€  ηαρ    άκραζ  ώα  άπέΌ'ρισεν  τρ^χαζ;? 

2)  Vgl.  Hermanns  Vorrede  XIV :  Quod  Orestes  timiditati  istius 
serüi  insultat  eumque  ludificat,  iam  Oeteres  interpretes  nee  tra- 
goediam  decere  viderunt  [Schol.  1521  ταντα  κωμικώτερή  έστι  xai 
ηεζή]  et  cum  α  dignitate  Orestis ,  tum  ab  animo  hominis  de  sua^ 
sororisque  üita  metuentis  alienum  esse. 

3)  Vgl.  Steiger,  a.  a.  0.,  25. 

4^  Vgl.  Steiger,  a.  a.  0.,  16.     „Dasselbe  (daß  er  eine  aristo- 
phanische Gestalt  ist)  gilt  von  dem  rätselhaften  Landmann,  der  in, 
seiner  resoluten  Verteidigung  für  Orestes  den  Ehrenkranz  verlang 
(923).    Er  ist  ein  Bruder  des  Dikaiopolis  der  Acharner,  vgl.  aus  d( 
langen  Rede,  mit  der  dieser  sich  einführt,  besonders  V.  32  ff. : 

άηοβλέπων  εέε  τόν  άχρόν,  είρήνηζ  έρων 
ατνγων  μεν  άστν,  τόν  (ί  έμόν  δημον  ηοϋων^ 


EINLEITUNG.  35 

über  den  Hieb  wider  den  bösen  Demokraten  (902  &.),  über  die 
Schlußanspielung    auf   die   Friedenssehnsucht,   welche   sie   er- 
füllte : 
1682  ίτε  VW  xad•^  όδόν,  την  χαλλίστην 
d-εων  Είρήνην  τίμωντες. 
Man   wird   dem  Dichter  nicht  Unrecht  tun,   wenn  man  sagt, 
daß  er  sein  künstlerisches  Gewissen  eingeschläfert  hat,  um  mit 
allen  Mitteln  den  Beifall  des  Publikums  zu  erzwingen. 

\Vir  kennen  das  Urteil  der  Preisrichter  über  die  Euri- 
pideische  Elektra  nicht;  wenn  es  so  ausfiel,  wie  es  uns  natür- 
lich scheint,  daß  Euripides  der  dritte  wurde,  so  können  wir 
es  verstehen,  daß  er  einige  Jahre  wartete,  bevor  er  es 
wagte,  dem  Publikum  seinen  Orest  zu  bieten.  Dagegen 
würde  es  natürlich  scheinen,  daß  Sophokles  so  bald  als  mög- 
lich sein  Stück  dem  Euripideischen  entgegenstellte.  Daß  er 
dies  tat,  läßt  sich  aus  der  Euripideischen  Helena  wahrschein- 
lich machen,  die  ein  Jahr  nach  der  Elektra,  412,  aufgeführt 
wurde  *)• 

Helena  gedenkt  sich  und  Menelaos   zu  retten,   indem  sie 
Theoklymenos  um  ein  Schiff  bittet,  damit  sie  ihrem  angeblich 
gestorbenen  Gemahl  ein  Totenopfer  auf  hoher  See  darbringen 
könne : 
1049   Έλ.  axovGoVf  rjv  τυ  xal  γυνή  λέξγ]  οοφόν. 

βονλξΐ  λέγεοϋ^αι  μη  ^ανών  f  λόγφ  ^ανεΐν ; 
Με.  χαχός  μεν  όρνις'  ει  δε  χερδανώ  f  λέγείν, 

έτοιμος  ειμί  μη  ^ανών  λόγφ  χ^ανεΐν. 
'£λ.  χαΐ  μην  γνναιχείοις  ο'  αν  οίχτισαίμε&α 
χονραΐσι  χαΐ  ^ρήνοίοι  7ΐρος  τον  άνόσιον. 


und  dazu  V.  920 f.  unseres  Dramas: 

όλιγάκιζ  άστν  xayoouS  χραίνων  κνχλον, 

avTovoyös,  οί'τιερ  καΐ  μόνοί  σωζονσί  γην. 
Der  Gedanke  des   ersten  Ver«es   ist  derselbe  wie  in  der  Acharner- 
stelle,  nur  ist  er  dort  viel  energischer  ausgedrückt;   aber  auch  das 

οϊπερ  και  μόνοι  σώζονσι  γην  ist  identisch  mit  dem   είρήνηζ  έρών  bei 

Aristophanes,  wie' uns  eine  Vergleichung  mit  V.  511  des  ,Friedens' 

beweist.     Dort  versichert  Trygaios:  οϊ  τοι  γεωργοί  τονργον  έξέΐκονοι 

κάλλο?  ovSfis.  ,Die  Landleute  sind  die  Retter  des  Vaterlandes,  denn 
sie  allein  sind  ehrlich  bemüht,  die  Friedensgöttin  aus  dem  Abgrund 
ans  Tageslicht  zu  ziehen'.  Es  ist  also  dieselbe  biedere,  aber  be- 
schränkte Persönlichkeit,  die  beiden  Dichtern  sympathisch  ist,  weil 
sie  die  friedliebende,  ruhige  Bürgerschaft  repräsentiert." 

1)  Ich  habe  den  folgenden  Gedankengang  in  den  Jahrbüchern 
für  klass.  Phil,  Supplementband  XV  306  ff.  entwickelt. 


36  EINLEITUNG. 

1055  Με.  σωτηρίας  δε  τοντ    έγβΐ  τι  νφν  άχος; 

^ca  λα  ιό  τη  ς  γάρ  τφ  λόγφ  /  ένεστί  τις. 

Darin  liegt,  meine  ich,  ein  spöttischer  Seitenblick  auf  den 
Sophokleischen  Orest,  der.  den  Plan  der  falschen  Todesbotschaft 
rechtfertigend,  sagt: 

62  ηδη  γάρ  εΐδον  πολλάγ,ις  xai  τους  σοφούς 
λόγφ  μάτην  -θ-νη  σγ,οντας'  εΙΒ^"  δταν  δόμους 
έλό-ωσιν  αϋϋ^ις,  έτ,τετίμηνται  τχλέον, 

Theoklymenos  macht  sich  selber  Vorwürfe: 
1171   εγώ  δ*  έμαντόν  τιόλΧ  έλοιδόρησα  δή' 

ον  γάρ  τι  ^-ανάτφ  τους  χαχονς  κολάζομεν. 
γ,αϊ  νυν  ττέτννσμαι  φανερόν  '^Ελλήνων  τινά 
ες  γην  άφΐχΒ^αι  και  λεληϋ^έναι  σχοτΐούς, 
ήτοι  γ,ατότΰτην  ή  χλοπαΐς  -θ^ηρώμενον 
Έλένην  -θ^ανεΐται  δ\  ην  γε  δή  ληφϋ-fj  μόνον. 

Der  Dichter  hat  sich  selber  seine  Aufgabe  erschwert,  in- 
dem er  Theoklymenos  erfahren  ließ,  daß  ein  Hellene  ins  Land 
gekommen  sei;  denn  eigentlich  müßte  er  nun  das  stärkste 
Mißtrauen  empfinden,  wenn  er  Menelaos  sieht.  Die  Begründung 
seines  Selbstvorwurfs 

ov  γάρ  τι  -θ^ανάτφ  τους  ΥΜκονς  χολάζομεν 
ist  von  befremdlicher  Kürze.    Aber  wir  verstehen  den  Dichter, 
wenn    wir    annehmen   dürfen,    daß   er  die  Schlußsentenz   des 
Sophokleischen  Orest  parodierte,  die  in  der  Tat  nicht  nur  in 
unserem  Sinne  des  Wortes  barbarisch  klingt: 

χρήν  δ'  εν^^νς  είναι  τήνδε  τοις  τΐάσιν  δίκην, 
δστις  πέρα  πράσσειν  γε  των  νόμων  ^έλοι, 
χτείνειν'  το  γάρ  ττανοϋργον  ονγ.  αν  ήν  ττολύ. 
Wenn  diese  Vermutungen  richtig  sind,  so  ist  die  Sophokle- 
ische  Elektra  413    entstanden  und   412  aufgeführt;   bewiesen 
scheint  mir,  daß  sie  zwischen  der  Euripideischen  Elektra  und 
dem  Euripideischen  Orest  entstanden  ist. 

IIL  Warum  schrieb  Sophokles  seine  Elektra? 

Die  Frage:  Warum  schrieb  Euripides  seine  Elektra?  läßt 
sich  befriedigend  beantworten,  auch  wenn  wir  annehmen,  daß 
ihm  lediglich  die  Aischyleische  Orestie  vorlag ;  und  nur  unter 
dieser  Annahme  können  wir  die  Frage  beantworten,  warum 
Sophokles  seine  Elektra  schrieb. 


I 


EINLEITUNG.  37 

Denn  es  ist  nicht  walir,  daß  er  der  Artist  ist,  für  den 
es  nichts  gibt  als  seine  Kunst,  sondern  er  ist  als  Künstler 
zugleich  ein  frommer ,  gläubiger  Mensch ;  das  zeigen  doch, 
wenn  nichts  anderes,  jene  Chorlieder,  in  denen  er  ohne  Rück- 
sicht auf  die  Handlung  des  Dramas  oder  nur  einen  leich- 
testen Gedankenfaden  zu  ihr  hinüberschlingend,  seine  eigenen 
Gedanken  über  göttliche  und  menschliche  Dinge  ausspricht 
(0.  R.  863  ff.,  Antig.  332  it.).  Und  wenn  er  das  Gefühl,  das 
die  Mutter  mit  den  Kindern  verbindet,  so  völlig  in  seinen 
Menschen  austilgt,  er,  der  für  die  Liebe  der  Schwester  zum 
Bruder,  des  Vaters  zu  den  Töchtern  so  unvergeßliche  Worte 
fand,  wenn  er  eine  Tat,  von  der  nach  dem  Glauben  des 
Atheners  nur  der  Stimmstein  der  Göttin  den  Schuldigen  frei- 
sprechen konnte,  als  selbstverständlich  jeder  Anzweiflung  ent- 
rückt, so  werden  wir  fragen,  warum  er  das  tat  i).  Wir 
müßten  uns  bescheiden^  es  nicht  zu  wissen,  wenn  wir  die 
Elektra  des  Euripides  nicht  hätten;  so  wissen  wir  es,  und 
dürfen  nun  wieder  als  richtig  anerkennen,  was  Wilamowitz 
einst  hierüber  gesagt  hat  {Herrn.  XVIII  235) :  „Die  Weise 
mit  dem  Mythos  zu  wirken,  wie  es  Euripides  hier  gewagt 
hatte,  war  in  Sophokles'  Augen  nicht  bloß  frivol  und  blasphe- 
misch,  es  war  die  bare  Negation  seiner  eigensten  Dichtungs- 
weise. Er  trat  dagegen  auf  und  wollte  den  Gegner  mit  seinen 
eigenen  Waffen  schlagen." 

Der  Gott  in  Delphi  ein  Fluchgeist,  seine  Sprüche  άσοφοι 
γλώσσης  ένοπαί  (Eur.  EL  1302)?  Da  dachte  er  zornig  wie 
einst:  El  ai  τοιαίδε  πράξεις  τίμιαι,  τι  δει  με  χορενειν; 
Nein,  der  Reine  kann  nichts  Unreines  gebieten ;  die  Tat  ist 
löblich,  weil  er  sie  gebot.  Und  nun  stellt  sich  Sophokles 
seinerseits  auf  einen  Standpunkt  jenseits  von  Aischylos,  jen- 
seits der  delphischen  Orestie;  er  behandelt  den  Muttermord 
als  selbstverständliche  Notwendigkeit. 

Auf  diesen  Standpunkt  drängte  ihn  selber  die  Reaktion 
gegen  Euripides;  es  galt,  den  Zuschauer  auf  denselben  Stand- 
punkt herüberzuziehen.  Darauf  hat  Sophokles  seine  ganze 
reife  Kunst  verwandt;  aus  diesem  Bestreben  läßt  sich  die  Ge- 
staltung der  Charaktere,  der  Aufbau  des  Stückes  verstehen. 
Ein  Aufbau,  der  doch  sehr  befremdlich  ist !  Denken  wir  uns 
die  Heldin  fort,   einen  Tag  früher   in  das  ihr  bestimmte  Ge- 


1)  Und  diese  Frage  wirft  auch  Steiger  a.  a.  0.  589  auf.  ver- 
sucht aber  nicht,  sie  zu  beantworten. 


38  EINLEITUNG. 

fängnis  eingeschlossen,  so  würde  die  äußere  Handlung  sich 
gerade  so  wie  jetzt  vollziehen;  den  winzigen  Beitrag,  den  sie 
dazu  liefert,  indem  sie  Aigisthos  sicher  macht,  konnte  selbst 
die  Chorführerin  an  ihrer  Stelle  leisten. 

Sophokles  hat  es  zunächst  vermieden,  den  Muttermord 
überhaupt  als  ein  Problem  hinzustellen.  Wie  der  junge 
Xenophon  den  delphischen  Gott  fragte,  δ  7t  ω  ς  αν  χά?Μστα 
πορενα^είη,  und  nicht,  ob  er  die  Fahrt  zu  Kyros  antreten 
solle  (Anab.  III  1,  7),  so  hat  Orest  gefragt,  δτφ  τρόττφ 
7νατρΙ  Ölymq  άροίτο  των  φονεναάντων  ηάρα;  das  Ob  war 
ihm  nicht  zweifelhaft.  Und  so  sinkt  er  weder  schwächlich  zu- 
sammen, als  er  ans  Werk  gehen  soll,  wie  es  der  Euripideische 
Orest  tut,  noch  regen  sich  vorher  Bedenken,  die  er  nieder- 
kämpfen müßte  wie  der  Aischyleische,  noch  endlich  zeigt  ihm 
die  geschehene  Tat  ein  anderes  Antlitz: 

χρήν  ö'  svd-ig  είναι  τήνδε  τοις  πάσιν  δίχην, 
δοτις  τΐέρα  ττράοοείν  γε  των  νόμων  ^έλοι, 
γ,τείνειν  το  γαρ  ττανονργον  ούχ  αν  ήν  πολύ  — 
das  sind  die  Schlußworte,  mit  denen  er  uns  entläßt.  Wir 
müssen  ihn  lieb  gewinnen  in  der  schönen  Eingangsszene,  wo 
er,  im  Morgengrauen  heimkehrend,  zum  ersten  Male  wieder 
das  Schloß  seiner  Väter  sieht  und,  durch  die  Not  zum  Manne 
gereift,  mit  fürstlicher  Würde  und  doch  zugleich  mit  Be- 
scheidenheit und  herzlicher  Dankbarkeit  seinen  Getreuen  den 
Spruch  des  Gottes  und  seinen  darauf  aufgebauten  Plan  mit- 
teilt; als  er  gegen  Ende  des  Stückes  wieder  auftritt,  zwingt 
ihn  zwar  Elektrens  leidenschaftlicher  Schmerz,  sich  früher,  als  er 
wollte,  zu  erkennen  zu  geben,  aber  er  bleibt  doch  der  Ruhige, 
der  Elektrens  stürmischen  Jubel  mehr  einzudämmen  sucht  als  teilt. 
Auch  diesen  Orest  aber,  der  so  viel  ruhiger  und  sicherer 
ist  als  seine  Namensvettern  bei  Aischylos  und  Euripides,  wollte 
Sophokles  nicht  der  Mutter  gegenüberstellen,  nicht  als  könnte 
vor  der  Mutter  Gegenwart  das  Feuer  der  Rache  in  ihm 
zurückbrennen,  aber  den  Zuschauer  konnte  trotz  der  Er- 
innerung an  des  Gottes  Gebot  öoXoiOi  yJJipüL  χειρός  έν- 
δίχου  σφαγάς  ein  seelisches  Unbehagen  beschleichen,  wenn 
er  den  Sohn  die  Mutter  arglistig  ins  Todesnetz  locken  sah. 
Auch  konnte  Orest  nicht  wohl  die  lange  Prunkerzählung  von 
seinen  Siegen  und  seinem  Untergang  bei  den  pythischen  Spielen 
vortragen;  und  doch  muß  Sophokles  auf  diese  Wert  gelegt 
haben,  da  er  sie  eben  in  ihrer  breiten  Ausführlichkeit  durch 
den  Prolog  vorbereitet  (47). 


EINLEITUNG.  39 

Diesem  Umstände  verdankt  der  Paidagogos  sein  Dasein. 
Er  entspricht  dem  Talthybios  des  delphischen  Epos,  ist  aber 
nicht  als  Herold  bezeichnet.  Welche  Stellung  er  in  Aga- 
memnons  Haus  einnahm,  wissen  wir  nicht;  sicher  war  er  nicht 
wie  bei  Euripides  schon  Agamemnons  Pfleger  gewesen  (Eur. 
El.  16);  denn  bei  der  Heimkehr  ist  er  ein  Graukopf  und  da- 
durch den  Bewohnern  des  Hauses  unkenntlich  (43).  Er  ist 
erfunden,  um  die  Erzählung  vom  Tode  des  Orest  vorzutragen, 
dann  aber  vom  Dichter  benutzt,  um  die  schöne  Eingangsszene 
zu  ermöglichen  und  um  die  Geschwister  aus  dem  Freuden- 
rausch des  Wiedersehens  in  die  Wirklichkeit  zurückzurufen 
(1326);  dann  braucht  ihn  der  Dichter  nicht  mehr  und  läßt 
ihn  verschwinden;  der  Schauspieler,  der  ihn  gespielt  hatte, 
mußte  nachher  den  Aigisthos  spielen.  Daß  er  so  die  gegebene 
eine  Botschaft  in  zwei  zerlegt  hat,  die  Überbringung  der  Nach- 
richt und  die  der  Urne,  motiviert  der  Dichter  im  Prolog  da- 
mit, daß  der  Pädagog  die  Lage  der  Dinge  im  Hause  erkunden 
solle,  bevor  Orest  komme  (40) ;  in  Wahrheit  erfährt  Orest  von 
ihm  nichts,  was  der  Ausführung  seiner  Tat  dienlich  sein  könnte 
(1339 — 1345),  sondern  er  hört  das  einzige,  was  für  ihn  wichtig 
ist,  von  Elektra  (1307). 

Das  doppelte  Eachewerk  vollzieht  sich  bei  Aischylos  und 
bei  Euripides  in  derselben  Folge  wie  im  delphischen  Epos: 
zuerst  fällt  Aigisthos,  dann  Klytaimestra.  Sophokles  hat  die 
Reihenfolge  umgekehrt.  Natürlich  wußte  er,  daß  er  dann  mit 
dem  Schwächeren  statt  mit  dem  Stärkeren  schloß,  daß  er  auf 
eine  Steigerung  der  Wirkung  bis  zum  Schlüsse  verzichtete. 
Er  hat  es  getan,  damit  der  Muttermord  die  von  ihm  gewollte 
AVirkung  auf  den  Zuschauer  ausübe.  Jetzt  werden  die  Schrecken 
dieser  Szene  gewissermaßen  resorbiert  von  dem  Verlangen  des 
Zuschauers  nach  ausgleichender  Gerechtigkeit,  und  bevor  die 
gefährliche  Erinnerung  an  die  Aischyleischen  Erinyen  erwacht 
ist,  stellt  sich  dem  Jüngling  eine  zweite  Aufgabe  entgegen, 
deren  Lösung  wir  mit  voller  Sympathie  begleiten:  die  Rache 
an  dem  Weiberhelden  Aigisthos,  der  nun  auftritt  als  der  nach 
geschwundener   Gefahr  keck   auftrumpfende   Gewaltherrscher. 

In  dem  Zusammenhange  dieses  Dramas  konnte  Sophokles 
keine  der  beiden  Klytaimestren,  die  seine  Vorgänger  geschaffen 
hatten,  brauchen.  Der  Klytaimestra  des  Euripides  trauen 
wir  kaum  die  AVillenskraft  zu,  die  zu  der  grausigen  Tat  ge- 
hörte, für  die  sie  stirbt.  Hören  wir  nur,  wie  matt  sie  ihren 
Ehebruch  entschuldigt: 


40  EINLEITUNG. 

1035  μώρον  μεν  οϋν  γυναίκες,  ούχ  άλλως  λέγω' 
δταν  Ö'  νττόντος  τοϋδ\  άμαρτόντ]  τΐόσις 
τάνδον  τΐαρώσας  λέχτρα^  μιμεΐσ^^αί  ^έλει 
γννή  τόν  άνδρα  χάτερον  χτάσ^αι  φίλον. 

Sie  ist  des  Geschehenen  nicht  froh  (1105  1),  sie  hat  den  Tod 
des  Sohnes  nicht  gewollt  (17),  den  der  Tochter  verhindert  (28), 
sie  fühlt  Reue,  als  sie  die  vermeintliche  Wöchnerin  so  un- 
gepflegten Leibes  sieht  (1107),  aber  diese  Reue  ist  auch 
wieder  nur  ein  schwächliches  Bedauern :  sie  gedenkt  in  ihrem 
Prunkaufzuge  (998  ff.)  zu  Aegisth  zurückzukehren:  δει  γαρ 
και  πόσει  δούναι  χάριν  (1138).  Ihr  Sterben  ist  schlechtweg 
gräßlich,  μιαρόν\  mit  Widerwillen  wenden  wir  uns  von 
diesen  Rächern  ab.  Aber  auch  die  Klytaimestra  des  Aischy- 
los  durfte  der  Sophokleischen  Elektra  nicht  gegenübertreten. 
Sie  ist  eine  große  Sünderin,  die  in  der  Todesstunde  die  Liebe 
zu  dem  Schwächling,  dem  sie  sich  einst  hingab,  nicht  ver- 
leugnet (886),  aber  wie  ein  Blitz  eine  Landschaft  erhellt,  so 
zeigt  uns  die  Wirkung,  welche  die  Nachricht  vom  Tode  Orests 
auf  sie  ausübt,  daß  sie  das  ferne  Kind  nicht  vergessen  hat, 
daß  sie  unter  ihrer  Sünde  leidet  (672).  Das  fürchterliche 
Traumbild  hat  sie  im  Innersten  getroffen;  das  schildert  uns 
Aischylos,  wie  nur  er  es  schildern  kann: 

Cho.  32  τορός  γάρ  οίκτος,  όρ^ό^ριξ 

δόμων  όνειρο μαντις  εξ  νττνον  κότον 
πνέων,  άωρόννκτον  άμβόαμα 
35  μνχό^εν  ελακε  7τερι  φόβφ 

γνναικείοισιν  έν  δώμασιν  βαρύς  ^τίτνων. 

Solches  Grauen  durfte  Sophokles  in  der  Seele  seiner  Klytai- 
mestra nicht  wecken.  La  mort  sans  phrase  ist  sein  Verdikt; 
da  darf  kein  Mitleid  die  Seele  des  Zuschauers  ins  Wanken 
bringen.  Und  so  erdichtet  er,  an  die  Erzählung  seines  Freundes 
Herodot  von  Astyages  (I  108)  sich  leicht  anlehnend,  ein  an- 
deres Traumgesicht:  Agamemnon  besucht  noch  einmal  seine 
Gattin;  dann  pflanzt  er  das  Pelopidenszepter  auf  dem  Herde 
ein ;  und  es  treibt  Zweige  und  Blätter,  daß  das  ganze  Land 
von  Mykene  davon  beschattet  wird  (41 7 ff.).  Bedeutet  das  Ver- 
söhnung der  grollenden  Seele?  Bedeutet  es  ihrer  Feinde  Sieg? 
Sie  weiß  es  nicht  (645);  aber  es  kann  nicht  schaden,  wenn 
Chrysothemis  dem  Toten  eine  Spende  bringt;  sie  selber  will 
es  dem  Apollon,  der  Eingang  und  Ausgang  ihres  Hauses  be- 
schirmt, ans  Herz  legen.    Man  hat  den  Sophokleischen  Traum 


EINLEITUNG.  41 

neben  dem  Aischyleischen  schwach  gefunden,  und  gewiß,  er 
ist  es.  Aber  Sophokles  ist  mit  gutem  Bedacht  hier  seinen 
eigenen  Weg  gegangen :  wenn  im  Traum  Orest  als  die  Schlange 
erschien,  die  der  Mutter  das  Blut  aus  der  Brust  sog,  so  fiel 
damit  ein  Schatten  auf  seine  Tat;  wenn  er  dem  delphischen 
Epos  folgend  ihr  Agamemnon  selber  als  Schlange  mit  blu- 
tigem Haupt  erscheinen  ließ,  so  mußte  das  Gesicht  die  Träu- 
mende im  Tiefsten  erschüttern,  und  so  durfte  der  Zuschauer 
sie  nicht  sehen.  Er  ist  auf  ihr  Erscheinen  vorbereitet  durch 
das,  was  Elektra  dem  Chore  von  ihrem  einstigen  Verbrechen, 
ihrem  jetzigen  Treiben  berichtet.  Ein  Festmahl  ist  ab- 
gehalten, als  der  Fürst  heimkehrte;  in  der  Nacht  (203)  auf 
den  Polstern  neben  dem  Speisetisch  am  Herd  (194,  269)  ist  er 
erschlagen,  mit  einer  Axt,  die  wohl  schon  vordem  als  Mord- 
werkzeug diente  (195,  484),  ohne  Zweifel  von  seines  Weibes 
Hand  (279,  302),  wenn  auch  Aigisthos  beim  Morde  geholfen 
hat  (97,  206).  Tückischer  Groll  gab  ihr  den  Plan  ein  (197), 
den  Opfertod  Iphigeniens  zu  rächen  (530),  aber  Leidenschaft 
zu  Aigisthos  kam  dazu  (197).  Sie  hat  die  Rache  voll  aus- 
gekostet: an  seinem  Haupthaar  wischte  sie  die  Waffe  ab 
und  verstümmelte  die  Leiche  (445).  Reue  blieb  ihr  fremd: 
sie  hat  später  den  Monatstag  der  Bluttat  festgestellt  und  dankt 
an  diesem  durch  Opfer  und  Reigentanz  den  rettenden  Göttern 
(278).  Aigisthos  aber  läßt  sie  seitdem  öffentlich  die  Rechte 
des  Gatten  und  des  Herrschers  genießen,  er  sitzt  auf  Aga- 
memnons  Stuhl  und  trägt  die  ererbten  Königskleider  (267). 
Des  Hauses  alten  Reichtum  vergeudet  er  (1290),  verstreut 
ihn  auch,  um  das  Urteil  des  Volkes  über  seine  Tat  zum 
Schweigen  zu  bringen;  ganz  sicher  freilich  werden  sich  die 
beiden  erst  fühlen,  wenn  alle,  die  sie  beherrschen,  erfahren 
haben,  daß  der  Sohn  und  Erbe  des  Gemordeten  tot  ist  (1459). 
In  tiefster  Seele  ist  ihr  die  Tochter  verhaßt,  deren  Tränen 
um  den  Vater  nicht  aufhören  wollen  zu  fließen,  die  mit  er- 
barmungsloser Schärfe  der  Mutter  ihren  Frevel  vorhält.  Sie 
hat  einst  Orest  vor  ihrer  Mörderhand  gerettet;  wenn  nun  das 
Gerücht  erzählt,  er  werde  lieimkehren,  so  läßt  Klytaimestra 
ihren  Ingrimm  an  Elektra  aus,  die  schuld  an  dieser  Sorge 
ist  (293).  Aber  es  soll  ein  Ende  gemacht  werden;  wenn 
Aigisthos  heimkehrt,  wird  er  Elektra  in  ein  Verließ  fern 
von  der  Stadt  einschließen,  wo  niemand  mehr  ihre  Klagen 
vernimmt  (379). 

Man  hat  ernstlich  geglaubt,    in  diesem  Weibe  rege  sich 


42  EINLEITUNG. 

ein  menschliches  Gefühl,  als  sie  die  Nachricht  vom  Tode  des 
Orest  empfängt.  Gewiß,  es  wäre  Anlaß  dazu.  Eben  hat  sie 
in  einer  χεχρνμμένη  βάξις  (638)  Apollon  gebeten,  er  möge 
ihre  Feinde  aus  dem  Wege  räumen: 

657  τα  ö'  αλλ«  7ϋάντα  xal  σιωτΐώσης  έμον 
έτΐαξίώ  σε  δαίμον'  όντ'  έξειδέναι. 
τους  έχ  ζ/ίός  γάρ  εέχός  έστι,  nav-d-'  όράν^ 
da  kommt  die  Meldung: 

673  τέΟ^νηγ!  Όρέύτης'  εν  βραχεί  ξνν&είς  λέγω. 
Elektra  schreit  auf: 

Ol  'γώ  τάλαιν%  δλωλα  ttjö'  έν  ήμερα, 
aber    die  Mutter  läßt  sich  in  gieriger  Hast  die  willkommene 
Nachricht  bestätigen: 

τι  ψής,  τι  φής,  ώ  ξεΐνε;  μή  ταύτης  χλύε. 
Als    dann    der  Bote   seinen  Bericht    gegeben    hat,    findet  sie 
wirklich    ein    schickliches  Tränlein    und    begründet  ihren  er- 
heuchelten Schmerz  durch  die  Sentenz: 

770  δεινόν  το  τίχτειν  εστίν'  ουδέ  γάρ  ΥΜχώς 
πάσχοντί  μίσος  ών  τέχτ]  τΐροσγίγνεται. 
Sie  erläutert    dieses    χαχώς  πόσχειν  gleich  nachher,    als  sie 
von  Orest  spricht: 

775  δ  στις  της  έμης  'ψυχής  γεγώς, 

μαστών  άποστάς  χαι  τροφής  έμης  φυγάς 
άττεξενοντο  χαί  μ    έττει  τησδε  χϋ-ονός 
έξήλβ^εν,  ούχέτ^  εΐδεν,  έγχαλών  δέ  μοι 
φόνους  πατρώους  δείν'  έπηττείλει  τελεΐν. 
Als  ein  άττοστηναι  bezeichnet  sie  die  Flucht  des  willenlosen 
Kindes;    verträgt    sich    solche  Verdrehung  der  Wahrheit  mit 
irgendeinem  echten  Gefühl?  Μήτηρ  χαλεΐται,  μητρί  δ'  ούδεν 
έξισοΐ  (494).    Nach  solcher  Vorbereitung  durfte  Sophokles  die 
Mordszene  zu  bilden  wagen,  so  wie  er  sie  gebildet  hat:  Auge 
um  Auge,    Zahn    um   Zahn,    Schlag  um  Schlag  ^).     Der  Tote 
hatte    sich    gerächt;    er  sprach  durch  der  Tochter  Mund  das 
fürchterliche  Wort:  παΐσον,  ει  σ^-ένεις,  διτΐλήν. 

Damit  sind  wir  auf  die  Heldin  gekommen.  Wie  verhält 
sie  sich  zu  der  Elektra  des  Euripideischen  Dramas  ?  Sopho- 
kles änderte  zunächst  die  Art  ihrer  Beteiligung  an  der  Hand- 


1)  Vgl.  Aescb.   Ag.  1383  ετι  σε  χρή  στεροι/έναν  φιλούν  τ  ν  μ  μ  α 
τύέμ  ματ  ι,  τεΖσαι. 


EINLEITUNG.  43 

lung.  Sie  feuert  nicht  einen  verzagenden  Orest  zur  Tat  an, 
denn  dieser  Orest  bedarf  dessen  nicht;  sie  lockt  auch  nicht 
durch  trügliche  Rede  die  Mutter  ins  Garn,  das  hat  der  Pä- 
dagog  ihr  abgenommem.  Aber  sie  hat  einst,  noch  ein  Kind, 
gehandelt,  als  es  galt,  den  Erben  und  Rächer  des  Vaters  zu 
erhalten.     Bei  Euripides  heißt  es  von  Orest; 

16  τον  μεν  7νατρός  γεραιός  έχγ,λέπτεί^)  τροτρενς 

μέλλοντ'  Όρέστην  χερός  νπ'  ΛίγίοΘ^ον  ύ^ανεΐν, 
bei  Sophokles 

11   δ^-εν  σε  τΐατρός  έχ  (ρόνων  εγώ  τζοτε 

Τυρός    σης  όμαίμον  χαΐ    κα  σ  ιγνήτης  λαβών 

ηνεγχα  -/.άξέσωσα. 
Sie  war  ihm  ja  auch  die  langen  Jahre  hindurch,  während 
deren  der  Vater  in  der  Ferne  weilte,  nicht  nur  Schwester, 
sondern  auch  Mutter  gewesen  (1145).  Goethe  hat  uns,  *in- 
geregt  durch  Sophokles,  von  diesem  Zusammenleben  der  Ge- 
schwister ein  Bild  gegeben,  das  Sophokles,  denke  ich,  aner- 
kannt haben  würde  (Iph.  620  ff.): 

Wie  oft,  wenn  still  Elektra,  meine  Schwester, 
Am  Feuer  in  der  tiefen  Halle  saß. 
Drängt'  ich  beklommen  mich  an  ihren  Schoß 
Und  starrte,  wie  sie  bitter  weinte,  sie 
Mit  großen  Äugen  an.     Dann  sagte  sie 
Von  unserm  hohen  Vater  viel;   wie  sehr 
Verlangt'  ich,  ihn  zu  sehn,  bei  ihm  zu  sein! 

Dann  kam  die  Mordnacht,  Orest  ward  gerettet,  sie  blieb  mit 
dem  Mörderpaar  unter  einem  Dach  zurück.  Seit  jenem  Tage 
ist  ihr  Leben  dem  Gedächtnis  des  Vaters,  der  Sehnsucht  nach 
dem  Bruder  geweiht.  Die  Mörderin  höhnt  den  Toten;  sie 
bietet  ihm,  was  sie  kann,  unablässige  Trauer,  nie  verstummende 
Klage.  Aber  nicht  ihre  Sehnsucht  allein  ist  es,  die  sich  in 
dieser  Klage  ergießt,  sie  übt  ein  Rächeramt  (349),  wenn  sie 
immer  wieder  den  Frevel  in  die  Welt  hinausschreit  zum 
Widerhall  für  jeden,  der  es  hört  (109).  Zwar  draußen  vor 
dem  Schloß  wehrt  ihren  Klagen  Aigisthos  (312  f.),  aber  auch 
drinnen  im  Hause  ist  sie  der  Mutter  und  ihrem  Buhlen  ein 
steter  Vorwurf.  Nicht  nur  ein  stummer  Vorwurf;  oft  genug 
hat  sie   die   Mutter    durch    scharfe   Worte    zu    schmähender 


1)  Vgl.  540,  556. 


44  EINLEITUNG. 

Erwiderung  gereizt  (552).  Und  die  Mutter  hat  sich  an  ihr 
gerächt :  nicht  nur  daß  sie  sie  hinwelken  läßt,  ohne  das  Lebens- 
ziel des  Mädchens,  Ehe  und  Mutterschaft,  erreicht  zu  haben 
(164,  185),  was  sie  wohl  mußte,  wenn  sie  nicht  in  Elektrens 
Kindern  Rächer  fürchten  sollte,  sie  ist  auch  von  der  gemeinsamen 
Mahlzeit  ausgeschlossen,  sie  wird  in  Nahrung  und  Kleidung 
nicht  wie  ein  Königskind  gehalten  (191);  nicht  einmal  zur  Teil- 
nahme an  einem  Götterfest  darf  sie  das  Haus  verlassen  (911). 
Dieses  Leben  ist  nicht  ohne  Rückwirkung  auf  sie  ge- 
blieben. Die  Jahre  schleichen  so  langsam,  der  Hoönungsstern 
sinkt  abwärts.  Orest  sendet  ja  Botschaften;  er  sehnt  sich 
nach  ihr  —  so  sagt  er  —  aber  trotz  seiner  Sehnsucht  will 
er  nicht  erscheinen  (171,  305,  319);  er  hat  wohl  vergessen, 
was  sie  an  ihm  tat  und  was  sie  ihn  lehrte  (166).  Und  wo 
bleibt  das  Walten  der  Götter,  die  so  frevelhaften  Mord 
räiihen  müßten?  Es  klingt  doch  wie  eine  Drohung,  was  sie 
dem  Chore  zuruft  (244  it.): 

et  γάρ  δ  μεν  S-ανών  γα  τε  χαΐ  ουδέν  ών 

χείσεται  τάλας,  οί  ök  μή  πάλιν 

δώσονο'  avricpovovQ  δίχας, 

έρροι  τ' αν  αιδώς  άτΐάντων  τ'  ευσέβεια  d-νατών. 

Es  liegt  eine  ασέβεια  darin,  so  etwas  auszusprechen;  das 
fühlt  sie  selber: 

307  ev  οϋν  τοιοντοις  οντε  σωφρονειν,  φίλαι, 
οντ'  εν σ ε βεΐν  ττάρεστιν. 

Ein  Wort  nur  ihres  Gebetes  411  sagt  uns,  daß  sie  es  nicht 
verstanden  hat,  warum  die  Ahnengötter  so  lange  ihre  Hilfe 
versagten,  aber  dieses  redet  deutlich  genug: 

ώ  Ό^εοΙ  τΐατρφοι,  συγγένεσ&έ  /  αλλά  νϋν. 
Nicht  mit  Worten  lästert  sie,  als  sie  die  Nachricht  vom  Tode 
des  Bruders  empfangen  hat,  aber  der  Chor  fürchtet,  daß  dem 
anklagenden  Blick,  der  anklagenden  Gebärde  die  Lästerung 
folgen  könne  (830).  Und  darum  nachher  die  überquellende 
Freude,  als  Orest  ihr  sagt,  daß  die  Götter  ihn  gesandt  haben: 

1265  έφρασας  ύνΐερτέραν 

τας  πάρος  έ'τι  χάριτος, 

ει  σε  ^εός  έτΰόρισεν 

άμέτερα  τΐ^ός  μέλα^ρα' 

δαιμόνων 

αντό  τίΒ^ημ'  εγώ» 


EINLEITUNG.  -    45 

Der  schon  erschütterte  Glaube  an  das  Walten  der  Götter 
befestigt  sich  wieder  bei  ihr;  jetzt  sieht  sie  die  endliche  Er- 
füllung ihres  heißen  Flehens  als  eine  Fügung  der  rätselhaften 
οαίμονες  an  i).  Einem  Mädchen  steht  ein  Verharren  in  so 
leidenschaftlicher  Klage  nicht  wohl  an;  das  weiß  Elektra  (254), 
aber  sie  müßte  sich  selbst  verachten,  wenn  sie  den  elend 
dahingemordeten  Vater  vergäße  (145).  Sie  weiß,  daß  eine 
Tochter  zur  Mutter  nicht  so  reden  sollte  wie  sie,  daß  man 
ihr  Mangel  an  αιδώς  (249),  an  σωφροσύνη  (307)  vorwerfen 
könnte.  Aber  ihr  heftiges  Temperament  reißt  sie  immer  wieder 
fort  (222),  bis  zu  dem  schneidenden  Hohn,  mit  dem  sie  ihre 
Streitrede  gegen  die  Mutter  schließt: 

606  χήρνσσέ  μ'  εις  άτταντας,  εϊτε  χρή  Άαχήν 
είτε  στόμαργον  εϊτ'  αναίδειας  τΐλέαν' 
εί  γαρ  τνέφνχα  τωνδε  των  έργων  ϊδρις, 
σχεδόν  tl  τήν  σήν  ού  καταισχύνω  φύσιν. 

Sie  hatte  ihre  Leidenschaftlichkeit  schon  vorher  vor  dem  Chor 

nur  durch  ihre  Lage  entschuldigt: 

307  iv  ούν  τοίούτοίς  οντε  σωψρονεΐν,  φίλαι, 
οντ'  εύσεβεΐν  πάρεστιν,  αλλ'  έ'ν  τοι  χακοΐς 
ττολλή  'στ'  ανάγκη  'λάτΐίτηδεύειν  χαχό' 

nun  muß  sie  wieder  bekennen 

621   αίσχροΐς  γαρ  αισχρά  ττράγματ'  έχδιδάσχεται. 

Der  Athener  empfand  dies  stärker  als  wir,  weil  er  mehr 
als  wir  Modernen  sittsame  Zurückhaltung  vom  Weibe  forderte, 
und  wir  müssen  anerkennen,  daß  Sophokles  der  Euripideischen 
Elektra  keine  unwirkliche  Idealgestalt  gegenüberstellte;  er 
wußte,  daß  auch  wer  für  eine  gerechte  Sache  kämpft,  nicht 
ungestraft  Jahrelang  einen  täglichen  Kleinkrieg  führt.  Aber 
er  war  auch  sicher,  daß  er  dadurch  seiner  Heldin  die  Sym- 
pathie des  Zuschauers  nicht  entziehen  werde.  Leidenschaftlich 
äußert  sich  ihr  Rechtsgefühl  gegenüber  den  Mördern  des 
Vaters,  aber  ebenso  leidenschaftliche  Zärtlichkeit  erfüllt  sie 
gegenüber  dem  Bruder.  Fassungslos  schreit  sie  auf,  als  das 
Schreckenswort  vom  Tode  des  Orest  gefallen  ist;  dies  Wort 
traf  sie  ins  Herz.  Jetzt  gibt  sie  den  Kampf  auf;  vor  dem 
Tore  will  sie  sich  hinwerfen  zum  Sterben.    Sie  lästert  nicht. 


1)  Erinnert  werden  darf  hier  an  Iphigeniens  wundervolles  Dank- 
gebet (1094  ff.).  Goethes  Iphigenie  und  Sophokles'  Elektra  sind  zwei 
ungleiche  Schwestern,  aber  doch  zwei  Schwestern. 


46  EINLEITUNG. 

aber  sie  hebt  die  Arme  anklagend  gen  Himmel.  Wie  schal 
sind  da  die  Tröstungen  des  Chores!  Auch  muß  er  vor  der 
Tiefe  dieses  Schmerzes  verstummen.  Der  Versuch,  Chrysothe- 
mis  dazu  zu  bringen,  daß  sie  mit  ihr  das  Leben  einsetze,  um 
die  Eache  zu  vollziehen,  mißlingt,  wie  er  mißlingen  mußte. 
Dumpf  sinnend  auf  unerhörte  Tat  steht  sie  da,  als  Orest  mit 
der  Urne  kommt.  Und  wie  sie  nun,  die  Urne  im  Arm,  den  toten 
Bruder  beklagt,  wie  sie  endlich  den  lebenden  erkennt  und 
laut  aufjubelt  in  stürmischer  Freude  —  das  ist  eine  von  den 
Szenen,  in  denen  Sophokles  die  Hörer  packt  wie  ein  Molosser- 
hund, eine  Szene,  in  der  keiner,  auch  Aischylos  ihm  nicht 
gleichkommt. 

Vielleicht  wollte  der  Dichter  uns  auch  dadurch  davon 
abhalten,  Elektrens  Leidenschaftlichkeit  ungerecht  zu  beurteilen, 
daß  er  ihr,  die  von  Kompromissen  nichts  weiß,  eine  Ver- 
treterin des  juste  milieu  in  Chrysothemis  gegenüberstellte. 

Auch  sie  trauert  um  den  \^ater,  sehnt  sich  nach  dem  Bruder; 
ja,  sie  hat  auf  ihre  Weise  Elektra  lieb  und  bricht  trotz  der 
schneidenden  Schärfe  ihrer  Eede  das  Gespräch  nicht  ab  (372). 
Und  so  kommt  sie,  als  sie  auf  dem  Grabe  des  Vaters  die 
Spenden  gefunden  hat,  die  nur  von  Orest  herrühren  können, 
eilig  zurück,  die  glückliche  Wendung  des  Schicksals  der 
Schwester  zu  melden  —  so  eilig,  daß  sie  das  für  ein  junges 
Mädchen  schickliche  Tempo  überschreitet  (872).  Sie  ist  auch 
nicht  etwa  die  Vertraute  der  Mutter:  den  Traum  hat  diese 
ihr  nicht  erzählt  (424).  Aber  so  gut  sie  einsieht,  daß  das 
Recht  auf  Elektrens  Seite  ist,  fehlt  ihr  doch  die  Kraft 
zum  Widerstände  gegen  die  Machthaber:  τοις  χρατονσιν 
είχα^εΐν  (396),  των  κρατούντων  έστΙ  ττάντ*  άκονστέα  (340) 
ist  ihr  Wahlspruch,  den  sie  damit  zu  rechtfertigen  sucht,  daß 
der  Mensch  doch  verpflichtet  sei,  sich  seine  Freiheit  zu  er- 
halten (339);  unter  Freiheit  freilich  versteht  sie  das  Behagen 
eines  standesgemäßen  Lebens.  Sie  weiß,  wie  das  solcher 
Menschen  Art  ist,  daß  sie  die  Klügere  ist,  und  tritt  der 
Schwester  mit  einem  gewissen  freundlichen  Mitleid  gegenüber 
(328);  freilich  kann  sie  bei  aller  Wohlweisheit  nicht  umhin, 
zweimal  die  Einschränkung  auszusprechen,  daß  Elektra  eigent- 
lich im  Eechte  ist  (332,  338),  Zum  Ungehorsam  gegen  die 
Mutter  läßt  sie  sich  von  der  älteren  Schwester  drängen  (466), 
aber  Elektrens  Racheplan  dünkt  sie  heller  Wahnsinn.  'Sie 
geht,  um  nicht  wiederzukommen.  Die  Frage,  wie  nach  dem 
unerwarteten  Ausgang    der    Handlung    die    drei    Geschwister 


EINLEITUNG.  47 

haben  zusammenleben  können,  wäre  ganz  müssig.  Chrysothe- 
mis    existiert    gar    nicht  mehr'  (Kaibel,    Sophokles'  Elektra 

233)1). 

Chrysothemis  dient  Elektra  als  Folie;  aber  erfunden  ist 
sie  wohl,  um  Elektren  handelnd  in  das  Stück  einzufügen. 
Machen  wir  uns  klar,  wie  weit  die  Handlung  unseres  Dramas, 
ohne  Elektras  Teilnahme  vorauszusetzen,  gegeben  war: 

Prolog     Der  Pädagog   führt  Orest  auf  den  Schauplatz 

ein,  dieser  entwickelt  seinen  Plan. 
Erstes  Epeisodion:    — 

Zweites  Epeisodion:  Der  Pädagog  meldet  Orests  Tod. 
Drittes  Epeisodion:  — 
Viertes  Epeisodion:  Orest  bringt  die  Urne. 
Fünftes  Epeisodion:  Orest  tötet  Klytaimestra. 
Ex 0 dos:  Orest  tötet  Aigisthos. 

In  diese  Handlung  fügte  Sophokles  zwei  wirksame  Motive  ein. 
Er  entnahm  von  Euripides  das  Motiv,  dai3  eine  Person  Elektren 
das  am  Grabe  Agamemnons  vollzogene  Opfer  meldet  und  dar- 
aus auf  Orests  Ankunft  schließt,  von  Aischylos  den  Traum 
Klytaimestrens  und  ihren  Entschluß,  am  Grabe  Agamemnons 
ein  Totenopfer  darzubringen.  Er  ließ  Chrysothemis  mit  diesem 
Opfer  beauftragen,  und  es  ergab  sich  die  Handlung  des  ersten 
Epeisodion,  in  dem  Elektra  ihre  Schwester  dazu  bewegt,  statt 
des  gebotenen  Opfers  ein  anderes  im  Namen  der  Schwestern 
darzubringen.  Er  ließ  im  dritten  Epeisodion  Chrysothemis 
die  Nachricht  bringen,  daß  am  Grabe  schon  ein  Opfer  voll- 
zogen, daß  Orest  heimgekehrt  sei;  Chrysothemis'  Freude  dar- 


1)  Die  schon  vom  Scholiasten  (328,  343,  997,  1019)  bemerkte 
Ähnlichkeit  der  Schwesternpaare  in  der  Elektra  und  in  der  Antigoue 
springt  in  die  Augen,  und  wörtliche  Ankläng^c  zwischen  den  beiden 
parallelen  Szenen  fehlen  nicht,  aber  die  Ähniichkeit  ist  keine  Gleich- 
heit. (Vgl.  A.  Müller,  a.  a.  0.  309  ff.)  Chrysothemis  steht  weit 
unter  Ismene,  die  bei  aller  Schwäche  durchaus  liebenswert  bleibt  und 
freilich  nicht  vorher  zum  Handeln,  wohl  aber  nachher  zum  Leiden 
Mut  zeigt.  Chrysothemis  paktiert  mit  den  Mördern  ihres  Vaters, 
um  sich  das  äußere  Behagen  des  Lebens  zu  erhalten,  Ismene  wagt 
nur  nicht,  das  herrische  Gebot  Kreons  zu  übertreten.  Ihr  fehlt  die 
unleidliche  Wohlweisheit  der  Chrysothemis;  anderseits  hängt  sie  viel 
inniger  an  der  starken  Schwester:  ovS'  αΰ  τοσούτον  ϊχί^ο'^  έχ&αίρο} 
α'  έγώ  (1044)  hätte  sie  nimmermehr  sagen  können.  Antigone  aber  ist 
viel  härter  als  Elektra;  zwar  mahnen  sie  beide  keinen  zum  zweiten 
Mal  an  seine  Pflicht,  aber  wie  kurz  ist  Antigonens  Aufforderung  zur 
Teilnahme  an  der  Bestattung,  wieviel  Kunst  wendet  Elektra  auf,  um 
die  Schwester  zu  dem  Racheplan  zu  gewinnen! 


48  EINLEITUNG. 

über  konnte  in  Elektren  die  Hoffnung  wecken,  daß  es  ihr  ge- 
lingen werde,  den  Willen  der  Schwester  zu  heroischem  Rache- 
entschluß zu  stählen.  Er  scheute  endlich  nicht  davor  zurück, 
den  Redekampf  zwischen  Mutter  und  Tochter  nach-  und  um- 
zubilden. Die  Mutter  durfte  kein  Argument  brauchen,  das 
Agamemnon  irgendwelche  Schuld  gab;  also  mußte  sie  von 
Kassandra  schweigen.  Die  Opferung  Iphigeniens  mußte  als 
unabweisbare  Notwendigkeit  hingestellt  werden;  also  hatte 
Artemis  sie  befohlen.  Nicht  gleich  und  gleich  kämpfen  die 
beiden,  sondern  Sophokles  hat  der  Mutter  eine  stumpfe,  Elektra 
die  schärfste  AVaffe  gegeben. 

So  rechnen  wir  dem  Dichter  nach,  und  das  Exempel  geht 
auf.  Wenn  wir  seine  Leistung  nach  den  Regeln  der  Ästhetik 
würdigen  wollen,  so  müssen  wir  sagen:  Ein  schlechtes  Stück, 
in  dem  die  Handlung  sich  ohne  die  Heldin  vollziehen  könnte. 
So  mag  ein  Theoretiker  reden ;  dem  Zuschauer,  dem  mitfühlenden 
Leser  wird  solches  Bedenken  nicht  aufsteigen.  Für  ihn  tritt 
Elektrens  Gestalt  allbeherrschend  hervor;  und  solange  es 
Menschen  gibt,  die  starke  und  einfache  Empfindungen  nach- 
zufühlen fähig  sind,  werden  sie  nicht  aufhören,  mit  dieser 
Elektra  zu  hassen  und  zu  lieben. 


Anhangsweise  sei  hier  über  die  Schreibung  Κλνται- 
μήστρα  das  Notwendige  mitgeteilt.  Papageorgiu  i)  hat  zuerst 
festgestellt,  daß  der  Laurentianus  den  Namen  der  Königin  stets 
ohne  V  schreibt,  dann  die  gleiche  Schreibung,  die  sonst  nur 
aus  dem  Lateinischen  bekannt  war,  in  der  älteren  handschrift- 
lichen und  in  der  inschriftlichen  Überlieferung  nachgewiesen. 
Er  hält  die  Schreibung  mit  ν  für  byzantinisch,  die  ohne  ν 
für  die  im  Altertum  allein  gültige.  Zum  Beweise  dessen  be- 
ruft er  sich  auch  auf  zahlreiche  Dichterstellen,  die,  wie  er 
meint,  auf  diese  Namensform  der  Königin  anspielen.  Ich  führe 
nur  die  an,  welche  mir  beweisend  erscheinen: 

λ    429  οίον  δή  γ,αΐ  χείνη  έμή  σατο  έργον  άειχές. 

ω    199  ονχ  ώς  Τννόαρέον  χουρη   χαχά  μη  σατο 

Aesch.  Ag.  1054  Ιώ  ττόποι,  τι  τιοτε  μήοετα  l;         [έργα. 

τί  τόδε  νέον  άχος  μέγα 

μέγ'  εν   οόμοιοί  τοΐοδε  μήδεταί  xaxovj 

Cho.   91   ήτις  δ^ έττ  άνδρΐ  τοντ'  έμή  σατο  στνγος  .. 

1)  Σοφοκλέονξ  δράματα  τά  σωζόμενα  Ι  ^Ηλέκτρα  Athen  19 1Ö 
S.  τξέ  ff.     Vgl.  Kr  et  Schmer,  Glotta  IE  330  f. 


EINLEITUNG.  49 

Ich  möchte  es  in  der  Tat  für  keinen  Zufall  halten,  wenn  von 
der  χλντά  μη  δομένη  gesagt  wird,  daß  sie  κακά  μήοεται  ή 
έμήσατο,  und  mir  scheint  damit  die  Existenz  der  Namensform 
Κλνταιμήστρα  bewiesen  i). 

Die  alleinige  freilich  nicht.  Iphigenie  klagt  bei  Euripides 
(Iph.  Taur.  203  ff.): 

εξ  αρχάς  μοι  ovo  δαίμων 

δαίμων  τάς  ματρός  ζώνας 
205  κα2  νυκτός  γ,είνας'  έξ  αρχάς 

λόχιαι  στερράν  τΐαιδείαν 

Μοΐραί  ξυντείνονσιν  ^-εαί, 

ά  μνα  στεν^είσ'  εξ   Έλλάν ων 

αν  πρωτόγονον  ^άλος  εν  &αλάμοίς 
210  ^ήδας  ά  τλάμων  χονρα 

Gcpayiov  ιτατρωα  λώβα 

χαΐ  -θ-νμ'  ούκ  ενγά^ητον 

έτεχεν  .  . 
Da  steht  zu  lesen:  'die  von  den  Hellenen  umworbene,  die  un- 
selige Tochter  der  Leda'  ^).  Darunter  würden  wir  außerhalb 
des  Zusammenhanges  Helena  verstehen;  diese  Stelle  hat  nur 
dann  eine  Pointe,  wenn  Euripides  aus  dem  Namen  Κλυται- 
μνήστρα erschließt,  daß  auch  Helenas  Schwester  von  den 
Hellenen  umworben,  gewesen  ist  ^). 

Daraus  schließe  ich  nach  wie  vor,  daß  Euripides  eine 
Namensform  Κλυταιμνήστρα  kannte;  diese  Form  Sophokles 
aufzuzwingen  war  ich  nicht  berechtigt.  Ich  habe  sie  auch 
in  der  Darstellung  der  Sagengeschichte  nicht  verwandt ; 
im  übrigen  gilt  für  uns  Deutsche  wohl  dasselbe,  was  Th. 
Rein  ach  (La  Grece  341  bei  Papageorgiu  a.  a.  0.  υιά)  für 
die  Franzosen  gesagt  hat,  wenn  wir  Goethe  für  Racine 
einsetzen:  'Pierre  Papageorgiou,  explorateur  des  manuscrits  et 


1)  Aus  ihr  wird  auch  /  265  f.  verständlich:  ή  S'  ή  rot  τό  πρΙν 

μέν  άναίνετο  ^ργον  άεικέδ,  Sla  Κλ  νταιμήστρη'  φρεσι/άρκέχρητ' 

άγα^ησιν.    Sie  war  ursprüngh'ch  wirklich    eine   κλντά   ι/ηδομένη, 
erst  die  Verführung  machte  sie  schiecht. 

2)  Badham  hat  209  vor  208  gestellt;  mir  scheint  das  jetzt 
entbehrhch. 

3)  Vgl.  Iph.  Taur.  32  f.  0oas,  ös  ώκύν  πόδα  TiS^eis  ίσον  τττεροΖδ 
eis  τοννομ'  ήλ&ε  τόδε  7τυδο)κεία5  %άριν.  Iph.  Aul.  321  //ω^  τρέσαζ 
ουκ  άναχαλύχρο}  βλέφαρον  ^Ατρέωα  γεγώί;  —  Cauer,  Grundfracfen  der 
Homerkiitih  ^ 30  hat  mir  zugestimmt,  wofür  er  von  Papageorgiu 
(a.  a.  0.  vß')  mit  einem  Aufwände  von  einundzwanzig  Ausrufungs- 
zeichen zurechtgewiesen  wird. 

Sophokles.    V.  Bd.   10.  Aufl.  4 


50  EINLEITUNG. 

des  scholies  des  tragiques,  α  attacM  son  nom  α  la  decouverte 
que  la  femme  d'Agamemyion  s'  appelle  Klytaimestra,  Chjtemestre, 
et  non  comme  nous  le  disons  depuis  Racine  et  comme  nous 
continuerons  sans  doute  α  le  dire,  Clytemnestre. 


Λ.  ^Ύτζό^ΕΟΐζ  Ήλέχτρας. 

Ι.  Υτΐόγ,ειται  ώδε'  τροφεύς  δειχννς  τφ  ^Ορέσττ]  τά 
εν  "Λργεί*  μικρόν  γάρ  αυτόν  όντα  Τίλέψασα  ή  Ήλέτιτρα, 
ήνίγ,α  δ  τνατήρ  έσφάζετο,  δέδωχε  τφ  τροφεΐ,  φοβούμενη 
μή  χαΐ  αυτόν  φονενοωσι  συν  τω  πατρί. 

II.  Τροφεύς  έστυν  6  προλογίζων  ττρεσβντης  τταιδα- 
γωγός^  δ  υποκείμενος  υμϊ  νττεκ&έμενος  τόν  Όρέστην  εις 
την  Φωκίδα  και  νυν  δεικνύς  αντφ  τά  εν  '.Αργεί,  μικρόν 
γάρ  αυτόν  ν.λέχρας  εκ  τοϋ  "Αργούς  δ  παιδαγωγός  έφνγεν 
καΐ  διά  εΐκοσιν  ετών  έπανελ^ών  εις  τό  ".Αργός  μετ  αύτοϋ 
δείκνυα iv  αύτω  τά  εν  Άργει. 

Β.  Ύπό^εσις. 

Ι.  Υπόκειται  ώδε'  τροφεύς  δεικνύς  'Ορέστη  τά  εν 
Άργει.  μικρόν  γάρ  οντά  αυτόν  κλέχρασα  ^Ηλέκτρα,  ήνίκα 
δ  πατήρ  έσφάζετο,  δέδωκε  τφ  τροφει,  δείσασα  μή  και 
αυτόν  κτείνωσιν  δ  δε  ύπεξέ^ετο  αυτόν  εις  Φωκίδα  προς 
τόν  Στρόφιον  νυν  δέ  μετά  εΐκοσιν  έτη  έπανιών  συν  αύτφ 
προς  τό  'Λργος  δείκνυσιν  αύτφ  τά  έν  Άργει. 

II.  Ή  σκηνή  τον  δράματος  υπόκειται  έν  Άργει.  δ  δέ 
χορός  συνέστηκεν  έξ  έπιχωρίων  παρ^^ένων.  προλογίζει 
δέ  δ  7ΐαιδαγωγός  ^Ορέστον. 

Aristophanes  von  Byzanz  schickte  den  von  ihm  heraus- 
gegebenen Tragödien  Einleitungen  voraus,  welche  regelmäßig 
Angaben  boten: 

a)  über  die  Fabel  des  Stückes  (ύπό'θ'εσις),  wonach  sie 
υποθέσεις  genannt  wurden, 

b)  über  die  Frage,  welche  der  drei  großen  Tragiker  den 
Stoff  behandelt  hatten, 

c)  über  den  Ort  der  Handlung,  die  Zusammensetzung  des 
Chores,  die  Person,  welche  den  Prolog  begann, 

d)  über  die  Zeit  der  Aufführung,  die  konkurrierenden 
Dichter  und  Stücke,  den  davongetragenen  Siegespreis, 

e)  über  die  Gipfelpunkte  der  Handlung. 


EINLEITUNG.  51 

υποτυΒ-έναι  heißt  zu  Grunde  legen,  dann  voraus- 
setzen, und  der  Anfang•  von  AI  bedeutet:  Folgende  Vor- 
aussetzung ist  gemacht:  der  Pfleger  zeigt  .  .  .  Hier  kann 
wenigstens  ein  Stück  einer  aristophanischen  Hypothesis  vor- 
liegen, da  wir  in  der  Hypothesis  des  Euripideischen  Orest  die 
entsprechende  Angabe  finden :  προς  τα  τον  ^Αγαμέμνονος 
βασίλεια  υπόκειται  ^Ορέστης  τ,άμνων  χαΐ  χείμενος 
VTcb  μανίας  έτζΐ  χλίνίοίον.  II  gibt  zu  Ι  einen  erläuternden 
Zusatz  eines  anderen  Verfassers :  Der  τροφεύς  in  I  ist  der 
den  Prolog  sprechende  bejahrte•  Pädagoge,  von  dem  voraus- 
gesetzt ist,  daß  er  (d  ν7εοχείμενος)  einst  Orest  heimlich  nach 
Phokis  fortgeschafft  hat  und  jetzt  ihm  Argos  zeigt.  —  οίά 
εΐχοσιν  ετών  :  Wir  haben  keine  Veranlassung,  anzunehmen, 
daß  Sophokles  die  homerische  Frist  von  sieben  Jahren  ver- 
längert hat.  Die  zwanzig  Jahre  entstammen  wohl  einer  Ver- 
wechslung  mit  Odysseus,   der  έειχοστώ  ένιαντφ  heimkehrt. 

Β  Ι  ist  augenscheinlich  aus  Α  I  und  II  zusammengesetzt, 
Β  II  wohl  angeflickt,  um  dem  Ganzen  den  Schein  einer  aristo- 
phanischen Hypothesis  (Teil  c)  zu  geben:  Aristophanes  hätte 
nicht  εν  "Αργεί,  sondern  εν  Μνχήναις  gesagt,  auch  die  den 
Chor  bildenden  Mykenäerinnen  schwerlich  für  Jungfrauen  ge- 
halten. 


4* 


ι 


i 


20Φ0ΚΛΕ0Υ2 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


TA  ΤΟΥ  ΔΡΑΜΑΤ02  ΠΡ022ΠΑ 


ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ΧΟΡΟΣ 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ. 


Die  überlieferten  Personen  Verzeichnisse  rühren  nicht  von  dem 
Dichter  her.  Ob  Sophokles  den  Pädagogen  als  solchen  bezeichnet 
hat,  wissen  wir  nicht;  im  Stück  wird  er  nicht  so  genannt. 

•^T      Der  erste  Schauspieler  stellte  Elektra  dar,  der  zweite  Orest  und 
Klytaimestra,  der  dritte  den  Pädagogen,  Chrysothemis  und  Aigisthos. 


ΠΡΟΛΟΓΟΣ 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 

Ώ  τον  στρατηγήσαντος  έν  Τροία  τζοτε 
'Αγαμέμνονος  τΐαΐ,  νϋν  έχεΐν    εξαστί  σοι 
τζαρόντυ  λενσσειν,  ών  πρό&νμος  ήσ^-^   αεί, 
τό  γαρ  τταλαιόν  '^Αργος,  ονπό^^εις,  τάδε, 


Die  flinterwand  der  Bühne 
zeigt  das  Atridenschloß.  Vor  der 
Schloßfront  Götterbilder  (1374  f.), 
darunter  das  Symbol  oder  die 
Statue  des  Apollon  (634  ff .)  ; 
zu  der  dreimaligen  Anrufung 
der  Artemis  in  unserm  Stück 
(563,  626,  1239)  würde  es  gut 
passen,  wenn  auch  eine  Statue 
der  Artemis  [ηροατατηρία  Aesch. 
Sept.  433)  dabei  wäre.  (Papage- 
orgiu,  Prolegomena  zur  Ausgabe 
der  Elektra  44). 

V.  1  —76.  Der  Pädagoge  zeigt 
Orest  die  Stätten  der  Heimat  und 
fordert  ihn  zu  schleuniger  Be- 
ratung auf;  Orest  teilt  seinen 
Plan  mit. 

1  ff.  Der  Pädagog  tritt  mit 
Orest  und  Pylades  in  die  Orche- 
stra.  Mit  der  Hand  über  den 
Zuschauerraum  hinweisend  zeigt 
er  ihm  Argos,  das  Reich  seines 
Vaters,  und,  auf  einen  bestimmten 
Punkt  hindeutend,  in  der  Stadt 
Argos  die  αγορά  Avxf;io£^  dann, 
nach  links  hinweisend,  den  Hera- 
tempel. Nun  wendet  ersieh  um  und 
nähert  sich  deraBühnengebäude(i>/' 
d'  Ικάνυμεν):  Da  ist  Mykene  und 
der  Palast  der  Pelopiden.  —  Ganz 


ähnlich  beschrieb  im  Eingange 
von  Ennius'  Medea  Atheniensis 
ein  Begleiter  dem  jungen  Theseus 
die  Gegend:  asta  atque  Athenas, 
anticumopulentum.  oppidum,  con- 
templa  et  templum  Cereris  ad 
laevam  aspice. 

1.  Er  führt  seinen  jungen  Herrn 
ein  in  seines  Vaters  Reich ;  dar- 
um redet  er  ihn  hier  als  dessen 
Sohn  an.  —  äv  Τροία:  wir  „vor 
Troia",  weil  wir  die  Stadt  und 
ihr  Gebiet  scheiden ;  dem  Griechen 
findet  ja  die  Schlacht  bei  Pla- 
taiai  έν  ΠλαταιαΖε  statt. 

3.  ττρόΟ'νμοξ  ist  mit  einem 
Genitiv  verbunden,  dem  Sinne 
nach;  denn  ηράϋ'υμοξ  ήσ&α  ist  = 
nod-ov  fl%ts  oder  Μχρυζε^.  Vgl. 
Anhang  §  23. 

4.  Argos  heißt  παλαιόν,  wie 
Eur.  El.  1 ,  weil  die  %dovtoL 
Ίναχίδαι  sich  für  τιρωτογενεί«, 
ihren  Ahnherrn  Argos  für  γη- 
γενήζ  oder  auch  ihren  König 
PelasgOS  als  γηγενοϋ«  ΠαλαίχθΌ- 
i'os  Ivis  (Aesch.  Suppl.  240),  ihren 
Staat  für  den  ältesten  ausgaben. 
Durch  δ  ino&sis  drückt  Sopho- 
kles aus,  was  Zeus  α  40  sagt, 
Orestes  werde  den  Mord  rächen, 


56 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


της  οίστροτελήγος  άλσος  ^Ινόχον  χόρης' 
αύτη  ö\  Όρέστα,  τον  λνχοχτόνον  d-eov 
αγορά  Λϋγ.Βΐος'  ονξ  αριστεράς  δ^  δοε 
"Ηρας  δ  κλεινός  ναός'  οι  (5'   Ιν.άνομεν, 
φάσχειν  Μνκήνας  τάς  ηολνχρύοονς  όράν, 
τιολύψ^-ορόν  τε  δώμα  Πελοταδων  τόδε, 
δ^εν  σε  πατρός  έχ  φόνων  εγώ  ποτέ 


10 


ότιπότ    &ν  ήβήστ}  τε  χαΐ  ■/)£  ίμεΐ- 
ρέται  αϊηζ. 

δ.  äXooe  wird  von  dem  heili- 
gen Hain  einer  Gottheit  (^291, 
ι  200)  auf  den  ihr  heiligen  Be- 
zirk übertragen  {B  506),  hier 
auf  das  Land  der  Heroine  lo, 
wohl  nach  σ  246  άν  "laoov  "Αρ- 
γοε. 

6  f.  Der  Wolfsmarkt  ist  der 
weite,  am  i\iße  der  Larisa  sieh 
erstreckende  Hauptplatz  der  Stadt 
Argos,  an  dem  das  Heiligtum 
des  ΆπόΧλΜο^  Λύκείοδ  lag.  Der 
Λύκείθ5  &ε08  war  Schutzgott 
von  Argos,  vgl.  645,  655,  1379. 
Aesch.  Suppl.  654.  Er  wurde  hier 
wohl  als  Wolfsgott  gedeutet,  da 
der  Wolf  der  häufigste  Typus 
der  Münzen  von  Argos  ist. 

7  f.  Das  Heraion ,  der  Haupt- 
tempel der  argeiischen  Hera,  lag 
40  bis  45  Stadien  von  Argos  nach 
NO.  entfernt  zwischen  Tiryns  und 
Mykene,  den  vom  Isthmos  Kom- 
menden zur  Linken,  Paus.  Π, 
17,  ].  Weder  das  Heraion  noch 
die  αγορά  ^ίύκειο?  war  in  Wirk- 
lichkeit von  Mykene  aus  sicht- 
bar. 

9  f.  φάσχειν  (Imperativisch; 
Anhang  §  123)  όραν  statt  des 
bloßen  ορά?  deutet  auf  den  über- 
rascht staunenden  Orestes,  der 
kaum  glauben  mag,  daß  er  das 
Ziel  seines  Sehnens  endlich  er- 
reicht habe.  Zu  πολν%ρνοον? 
(nach  ^  180,  ^  46,  /  305)  steht 
ποΙΰψΟ-ορον  in  schroffem  Ge- 
gensatz:  voller    Schätze    die 


Stadt,  voller  Mord  und  Ver- 
derben die  saeva  Pelopis  domus 
(Hör.  Carm.  I  6,  8).  ' 

11.  φόνο)ν.  Wenn  in  der  grie- 
chischen Dichtersprache  der  Plural 
da  steht,  wo  im  Deutschen  nur 
der  Singular  üblich  oder  allein 
möglich  ist,  so  läßt  sich  nicht  in 
jedem  einzelnen  Fall  eine  er- 
schöpf endeErklärung  dafür  geben. 
Ursprünglich  liegen  in  der  Regel 
echte  Pluralia  vor,  sei  es,  daß  ein 
Ding  als  eine  Mehrheit  von  Teilen 
angeschaut  wurde,  sei  es,  daß  ein 
Wort  da  im  Plural  stand,  wo 
sein  Begriff  mehrfach  zu  denken 
war.  Dann  aber  haben  sich  ur- 
sprüngliche Singularia  verwand- 
ter Bedeutung  den  Pluralia  an- 
geglichen, und  es  hat  vom  Epos 
an  der  Verszwang  gewirkt.  In 
unserem  Drama  handelt  es  sich 
um  Wörter  für  die  Begriffe  Ge- 
rät (im  weitesten  Umfange)  [τρά- 

ηεζαι;  θρόνοι]  εύναί,  κοΖται;  δί- 
ψροί^  δχοι,  άντνγε?,  yi'oai^  σκηητρη', 
γέννεδ],  Körperteil  [στέρνα,  ιιέτ- 

ίοπα^  7ΐρόσο}πα],  Haus  und  Teile 

des  Hauses  [δόαοι,  δώματα,  οϊκοι, 
μέλα-θ'ρα,  ατέγαι,  εδώλια^  θ'άλαμοι, 
άντίϋ'νρα,  πρόπνλα];  aber  auch 
Abstrakta  finden  sich  so :  Η  och  - 

zeit[yauoi],  Tod  [&άνατο{, φόνοι, 
σφαγαί],  Strafe  {δίχαι,  άντίποι- 
να],   besonders    Substantiva   auf 

-μα  \ό.μι%λ'ήματα,  Ό'νματα^  φά- 
σματα, κηρύγματα,   τέραατα].     In 

die  Bedeutung  eines  Konkretum 
übergegangen  ist  das  Abstraktum 
γοναί  V.  1232. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


57 


TtQÖg  σης  6 μαϊμού  χαΐ  ΥΜϋίγνήτης  λαβών 

ήνεγχα  τίάξέσωσα  χάξε&ρεψάμην 

τοσόνδ'  ές  ήβης,  τΐατρί  τίμωρόν  φόνου. 

νυν  οϋν,  Όρέστα  χαΐ  σύ,  φίλτατε  ξένων,  15 

ΤΙνλάδη,  τι  χρή  δράν,  έν  τάχει  βουλεντέον' 

ώς  ήμίν  ήδη  λαμπρόν  ηλίου   σέλας 

έφα  χι,νεΐ  φ^έγματ^  ορνίθων  σαφή, 

μέλαινα  τ    άστρων  έκλέλοιπεν  ενφρόνη. 

τΐρίν  οϋν  τιν*  ανδρών  έξοδοιτΐορεΐν  στέγης,  20 


12.  Durch     κασιγνήτη     wird 

das  allgemeinere  d/uaiuoe  genauer 
bestimmt,  vgl.  156.  325  und  Hom. 
κασίχνητσ€  και  δπατροδ.  Aesch. 
Eum.  89  αντάδελψον  αΐμα  και  κοι- 
νού πατρόξ. 

13.  7485  sa^  Phoinix  zu  Achil- 
leus:  και  σε  τοσοντον  ^ο'ηκα,  ϋ'ε- 
οίσ      έπιείκεϊ!  ^A%iXltv^    έκ  d'vjuov 

ψίλέων.  —  Der  Gleichklan^  κάξ- 

έοωσα  κά  ξεϋ'ρεχρά/Αην  malt  WOhl 

die  Freude,  mit  der  der  Alte  es 
sich  vergegenwärtigt,  daß  aus 
dem  Knaben,  den  er  einst  fort- 
trug, nun  ein  so  stattlicher  Jüng- 
ling geworden  ist.  Auch  das 
Medium  έξεθ'ρεχράαην  ist  bedeu- 
tungsvoll: er  hat  ihn  sich  auf- 
gezogen, weil  der  Vollzug  der 
Rache  für  den  Herrn  ihm  ein 
Herzensbedürfnis  ist. 

14.  rooovS^  is  ήβηδ:  Die 
Präposition  tritt,  wenn  das  zu 
ihr  gehörige  Wort  ein  Genitiv- 
attribut bei  sich  hat,  gern  zwi- 
schen beide  und  bewahrt  so  ihre 
ursprüngliche  postpositive  Stel- 
lung.    Anhang  §  162. 

15.  16.  και  σν,  φίλτατε  ξέ- 
νων, Πνλάδη:  Hier  wie  nach- 
her erscheint  Pylades  als  stumme 
Person,  durch  einen  Statisten  dar- 
gestellt. Der  Dichter  konnte  ihn 
nicht  fallen  lassen,  weil  er  in  der 
Sage  zu  fest  saß,  aber  auch  nicht 
als  redende  Person  verwenden, 
weil  er  nur  drei  Schauspieler  zur 
Verfügung  hatte,  die  hier  durch 


die  Rollen  des  Pädagogen,  Orests 
und  Elektrens  in  Anspruch  ge- 
nommen waren.  Euripides  war 
in  seiner  Elektra  in  der  gleichen 
Lage.  (Kaffenberger,  Das  Drei- 
schauspielergesets  in  der  griech. 
Tragödie.    Diss.  Giessen  1911). 

18.  σαφή',  ώστε  σαφή  γίγνε- 
oS'ai;  vgl.  207  αϊ  τόν  έμόν  είλον 
βίον  προδοτον,  2Αί  νονέο>ν  έκ- 
τίαονδ  ισχονσα  πτέρνγαε  όξν• 
xovotv  '/oo)v,  1366  αϊ  ταντά  σοι 
δείξονσιν,  Ήλεκτρα,  σαφ^•  An- 
hang §  9. 

19.  Αστρο)ν  εύφρόνη:  Schon 
die  Alten  haben  sich  den  Kopf 
darüber  zerbrochen,  warum  die 
Nacht  ενφρόνη  „die  Heiterkeit" 
genannt  sei ;  vielleicht  einfach  als 
die  schönere  Hälfte  des  Tages. 
Sophokles  nennt  sie  hier  die 
„Sternenheiterkeit",  weil  die  Ster- 
ne sich  in  ihr  ihres  Glanzes 
freuen  dürfen. 

20.  Sophokles  liebt  in  der  Rede 
die  Abweichung  vom  Gewöhn- 
lichen, und  so  sagt  er  auch  „wan- 
dern", wo  „gehen"  am  Platze 
wäre.  Polyneikes  wandert  nicht, 
sondern  geht,  seinen  Vater  auf- 
zusuchen (0.  C.  1251)  δι  öfiuaTos 
άοτακτι  λείβιον  δάκρνον  ώδ'  ό  δοι- 
τχορεί.  Vgl.  auch^Ai.  1230  έηΐ 
Ακρ(ην  6  δ  ο  ιηορεΐν  für  βαδίζειν. 

Nicht  minder  gesucht  ist  El.  405 
έί/πορενεσϋ^αι  (von  Μιιτιορο?  Wan- 
derer) für  das  einfache  gehen  ge- 
braucht. 


58 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ξννάτΐτετον  λόγοισιν'  ώς  ένταΰ^'  γ  έμέν, 
Εν    ονχέτ^   ö'Avelv  χαιρός,   αλλ'   έργων  άγ.μή. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ώ  φίλτατ    ανδρών  ηροοττόλων,  ώς  μοι  οαφή 
σημεία  φαίνεις  έσ^λός  εις  ημάς  γεγώς. 
ώσπερ  γάρ  Ιππος'  ευγενής,  χάν  rj  γέρων, 
έν  τοΐσι  δεινοΐς  d-νμον  ονκ  άπώλεοεν, 
αλλ'  ορ^όν  οϋς  Εστησιν,  ωσαύτως  όέ  συ 
ημάς  τ    ότρννεις  παντός  έν  πρώτοις  έπτ]. 
τοιγάρ  τα  μεν  δόξαντα  δηλώσω'  συ  δε 
όξεΐαν  άχοήν  τοις  έμοΐς  λόγοις  διδούς, 
ει  μη  τι  χαιρον  τυγχάνω,  με^όρμοσον. 
έγώ  γάρ,  ήνίχ     ίχόμην  τό  Πυ^Ίχόν 


2δ 


30 


21.  ζννάπ  τε  τον  λό  yotair: 
Wir  können  nur  „eine  Unter- 
redung anknüpfen'' ;  der  Grieche 
kann  anknüpfen  als  Uyovs  (Eur. 
Phoen.  702),  also  wohl  auch  Ιό- 
yois.  —  Sem  Herr  hat  bis  zu 
dieser  Stunde  von  dem  Orakel, 
das  ihm  zuteil  ward ,  nichts 
offenbart.  Davon  möchte  er  et- 
was hören,  aber  zartfühlend 
mahnt  er  die  Königssöhne  nur 
zur  Beratung.  Diese  findet 
naturgemäß  später  nicht  statt, 
weil  Orest  schon  seinen  Plan 
fertig  hat. 

21  f.  Der  Sinn   der  Worte   ώς 

έι^τανθ'  duev,  ΐν'  ούκέτ^  όκνεΐν  και- 
ρό?,   άΐν  Μργων  άκι/ή  ist  UntadÜg, 

aber  die  Form  έμέν  für  έσι/έν 
kann  durch  Call.  fr.  294  yorjis 
έμεν  nicht  gerechtfertigt  werden. 
Nach  wie  vor  halte  ich  Ludwig 
Langes  svt  für  die  überzeugendste 
Verbesserung:  „beredet  euch  mit 
einander,  so  wie  es  in  einer  Lage 
möglich  ist,  wo  .  .",  also  in  aller 
Kürze.  Daß  evl  ineptum  et  α 
poetae  stilo  alienum  ist,  hat  Vah- 
len  {Opp.  acc.  11  507)  behauptet, 
nicht  bewiesen,  ^vi  für  ενεστι 
braucht  Sophokles  öfter,  Ιΐ'εοτι 
im  Sinne  von   Μστι  „es  ist  mög- 


lich" Euripides  Ion  1516  f.  άρ'  έν 
φαενναϊδ  ήλίον  περιπτνχαΖ?  ενε- 
στι πάντα  τά§ε  xad^  ήξεραν  //«- 
ϋ'εϊν;  ivc  fr.  131  γένοιτο  τάν  nolV, 
ών  δόκησιδ  ονκ  Μνι. 

22.  ακμή:  Ein  Augenblick,  in 
dem  die  Dinge  έπΙ  ξνρον  άκμηε 
stehen,  wo  sofort  eine  Entschei- 
dung getroff en  werden  muß,  heißt 
selbst  ακμή.  Vgl.  1338,  Anhang 
§247,1. 

23.  Das  ήνεγκα  κάξέσωσα  κά|ε- 
χ^-ρεψά/ζην  klingt  Orest  noch  im 
Ohr;  auch  darin  zeigt  der  Alte 
seine  Treue,  daß  er  ihn  mahnt, 
sich  nicht  in  sehnsüchtigem 
Schmerz  zu  verlieren,  sondern 
rasch   und  energisch  zu  handeln. 

24.  σημεία  φαίνεις  γεγώς 
{βτι  γέγοναα),  wie  Ai.  471  οηλώσο? 

γεγώς. 

26  f.  Der  Wechsel  des  gnomi- 
schen Aorist  mit  dem  Präsens  wie 
in  Homerischen  Vergleichen. 

27.  00  d'ov  ούς 'Ca τηα i:  wenn 
es  die  Trompete  hört.  —  ώσ αύ- 
τη) ς  όέ  σν:  als  ginge  vorher  ein 
Hauptsatz  ίππος  μεν  ευγενής  όρ- 
d-ov  οϋς    ΐστηοι;    Anhang  §  194. 

31.  καιρόν:  den  entscheiden- 
den Punkt,  daher  ist  καίρια  πλη- 
γή ein  tödUcher  Streich. 


ΉΛΕΚΤΡΑ 


59 


μαντεΐον,  ώς  μά&οίμ,   δτφ  τρόπφ  ττατρί 

όίχας  άροίμην  των  φονενοάντων  τιάρα, 

χρτ]  μοί  TOLavd- '  ο  Φοίβος,  ών  Ttevoj]  τάχα '  35 

άσκενον  αυτόν  άοτζίδων  τε  ycal  στρατού 

δόλοισι  Tcliipai  χειρός  ένδίχονς  σφαγάς. 

δτ'   οϋν  τοιόνδε  χρησμόν  είσηχούσαμεν, 

σύ  μέν  μολών,  όταν  σε  καιρός  είσάγγ], 

δόμων  έσω  τώνδ'   ΐσ&ι  7t άν  τό  δρώμενον,  40 

όπως  αν  είδώς  ήμίν  άγγείλ^ς  σαφή. 

ον  γάρ  σε  μή  γήροί  τε  χαΐ  χρόνφ  μαχρώ 

γνώσ'  —  ούδ'   ύποτττενσονσιν  —  ώδ'  ήνΒ^ισμένον. 


33.  πατρί:  Denn  der  Vater  fin- 
det erst  Ruhe,  wenn  er  gerächt  ist. 

34.  άροίμην:     VOn     άρι>νμαί', 

opt.   aor.,    denn    er   fragte    rtV* 

τρόπω   άρο}μαι; 

Sb.Toiavra:  Er  referiert  das 
Orakel  nicht  vollständig,  sondern 
gibt  51  einen  Nachtrag.  —  Zwi- 
schen ών  nevorj  und  α  7C£VOtj  ist 
kein  sachlicher  Unterschied ;  vgl. 
Her.  II  1 14  axovoas  Si  τοντοίν  ο 
Θώνί£^    115  άκονααξ    δε    ταντα  ό 

θ  (OVIS. 

36.  αντόν.  allein  wie  Cho. 
752:  „Richte  Aigisthos  aus,  daß 
er  nicht  mit  seinen  Trabanten 
kommen  solle,  alV  αντόν  έλ&εΐν.'^ 
—  αυτό  ν  schiebt  sich  ein  in 
den  zugehörigen  Ausdruck  ä- 
σκενον  άοπίδ ων  τε  και  στρα- 
τού. —  ασπίδων  steht  für  άσπ ι- 
στών; vgl.Xen.  Anab.  Ι  7, 10  άριΟ-- 
μ05  έγένετο  των  "^Ελλήνων  άσπία 
μνρία  και  τετρακόσια. —  άοκενον  ist 

ein  schmuckvoll  erweitertes  άνεν; 
vgl.  1002  άλνπο5  ατηδ.  Anhang 
§  244  V. 

37.  κλέχραι  listig  gewinnen, 
vollziehen  wie  Ai.  1137  πόλΐ  &v 

χαλώ?  λάθΌα    συ    κλέγειαζ    κακά. 

Anhang  §  246  1.  —  Daß  die 
Opfer  der  σφαγαί  hätten  ge- 
nannt sein  sollen,  ist  eine  ganz 
unberechtigte  Forderung,  da  Orest 

erst    34    των  φονενοάντων   πάρα 


sagte,  aber  %ειρό9  schwebt  aller- 
dings in  der  Luft;  es  bekäme 
einen  Halt,  wenn  wir  mit  Lud- 
wig Lange  schrieben  χειρό?  εν- 
δίκου σψα'/ae;  nicht  άρχων  χειρών 
άδίκοιν  (Antiph.  ΙΥ  β  1),  sondern 
in  Ausübung  einer  rechtmäßigen 
Handlung  wird  er  den  Mord  voll- 
ziehen. 

40.  lo&t:  ,, bringe  in  Erfah- 
rung", „οίδα  hat  keinen  Aorist, 
also  müssen  seine  Modi  auch  für 
aoristische  Bedeutung  aushelfen." 
Wilamowitz  zu  Eur.  Herc.  617. 

42  f.  ov  (δέοδ  εστί)  αή  σε 
γνώσιν  (1029,  Anhang  §  159  IV) 
ώδ^  ήνδΊσμένον.  In  diesen 
Satz  schiebt  sich,  weil  ihm  μή 
γνώσιν  noch  nicht  stark  genug 
ist,  der  Hauptsatz  ούδ''  νποπτεύ- 
σονσιν  ein.  Vgl.  Eur.  El.  1174 
ονκ  Μστιν  ούδ  ει?  οίκο«  α&λιώτεροδ 
τώνΤανταλείων —  ονδ^  ίφν  ποτ* — 
έκγόνοίν.  Anhang  §  173.  —  '/ηρ^ί 
τ  ε     και     χρόνω      μακρά,     ήΊ>- 

ϋ-ιαμένον    geht   auf   sein   λεν- 

κανΟέδ    κάρα    (Ο.  R.  742).       Das 

Bild  ist  im  Griechischen  nicht 
sonderlich  kühn,  da  äv^Os  im 
Sinne  von  Farbe  gebraucht  wird 
(Plat.  Rep.  VIU  557  C  ώσηερ  ίμά- 
τιον  ποικίλον  πάοιν  άνϋ'εσι  πε- 
ποικιλυένον),  zumal  wenn  Orest 
mit  erhobener  Hand  auf  den  Kopf 
des  Alten  deutet. 


60 


ΣϋΦΟΚΑΕΟΓΣ 


λόγφ  όέ  χρω  τοιφδ\  δτι  ξένος  μεν  ει 
Φωγ,έως  rcaq'  ανδρός  Φανοτέως  ήχων'  δ  γαρ 
μέγιστος  αντοΐς  τυγχάνει  δορνξένων' 
άγγελλε  δ^  f  δρΐίφ  :π:ροστι^είς,  ό^οννεχα 
τέϋ-νηγ,^  ^Ορέστης  έξ  αναγκαίας  τύχης, 


45 


ΑΑ.  Ιό/ίο  δέ  χρω  entspricht 
dem  ισ&ι  τό  δρώμενον  40.  Dem 
IfVos  μίν  fi/ gegenüber  erwartet 
man  etwa  -ήκεΐζ  δ  άγγεϊ&ν^  wo- 
für 47  der  Imperativ  eintritt 

45  f.  Damit  sowohl  der  Pädagog 
als  auch  später  die  Freunde  Ein- 
laß finden,  werden  zwei  Namen 
benutzt.  Orest  bringt  die  Asche 
im  Auftrage  des  Strophios,  des 
Vaters  des  Pylades,  bei  dem  er 
ja  in  Krisa  lange  Jahre  gelebt 
hatte.  Der  Greis  soll  angeben, 
daß  ein  anderer  Phoker,  Phano- 
teus,  ihn  geschickt  habe.  „Dies 
war  ein  Mittel,  die  Todesbot- 
schaft besser  zu  beglaubigen:  von 
Strophios,  der  seit  Jahren  Orest 
beherbergte,  konnten  Aigisthos 
und  Klytaimestra  ebensowohl 
einer  listigen  Täuschung  gewärtig 
sein''  (Kaibel).  Phanoteus  ist  der 
■ήροίζ  έπώνχ^ο8   der   phokischen 

Stadt    Φανοτεν5    oder  Πανοπεύ?, 

welche  mit  Krisa,  zu  dessen  Ge- 
biet vor  Alters  Delphi  gehörte, 
in  alter  Fehde  stand,  weshalb 
Krisos  und  Phanoteus,  Söhne  des 
Phokos,  als  feindselige  Brüder 
gedacht  werden.  Sind  daher 
Strophios  und  Pylades,  Sohn  und 
Enkel  des  Krisos,  mit  Agamemnon 
und  Orestes  befreundet,  so  werden 
die  Mörder  mit  Phanoteus  als  dem 
Gegner  des  Krisos  verbündet  ge- 
dacht.   —  ό   γάρ:  demonstrativ, 

o€roe  γάρ.     —     τνγχάν ει:     zur 

Kopula  verblaßt  wie  313,  1457, 
Anhang  §  134.  —  δορνξενο? 
(wohl  unter  dem  Einfluß  des  No- 
minativs aus  δορ/ξενοε  geworden) 
muß  ursprünglich  den  bezeichnet 
haben,  der  Gastfreund  durch  den 
Speer  wurde,   wobei    man    sich 


verschiedene  Anlässe  denken 
kann.  Da  das  seltene  Wort  bei 
Aischylos  dreimal  Strophios  und 
die  beinen  (Ag.  844,  Cho.  549, 
907)  bezeichnet  und  hier  vom 
Phoker  Phanoteus  steht,  so 
stammt  es  vielleicht  aus  der  epi- 
schen Vorlage  beider  Dichter.  — 
μέγιστοδ  braucht  nicht  etwa  den 
mächtigsten  zu  bezeichnen;  Ai. 
1331  sagt  Agamemnon  zu  Odys- 
seus  φίΧον  ο  έ'/ώ  μέγιατον  '/4ρ- 
γεΙο}ν  νέμω. 

47.  δρκω  <i/;i/^^^.i<r  ist  keine 
mögliche  Verbindung,  da  der  Eid 
nicht  das  Mittel,  sondern  der  be- 
gleitende Nebenumstand  des  ay- 

γέλλειν  ist;  Vgl.  |  151  ονκ  avToiS 
μνΟ'ήοομ ai^ aX/ia  ovv  δρχφ.  Wäre 

indessen  diese  Verbindung  mög- 
lich, so  wäre  es  unbegreiflich, 
warum  Sophokles  sagte:  „Melde 
mit  einem  Eide,  (ihn)  hinzu- 
fügend" statt  „Melde,  einen  Eid 

hinzufügend"   {δρκον  προστιϋ'ε/s). 

Endlich  aber  schwört  der  Alte 
keinen  Eid;  also  kann  Orest  dem 
Alten  dies  nicht  anbefohlen  haben. 
Wohl  aber  konnte  Sophokles  die 
Prunkrede,  welche  er  den  Alten 
nachher  halten  läßt,  vorbereiten, 
indem  er  Orestes  ihn  dazu  er- 
mächtigen ließ  ό'/κονν  αυτόν  (EuT. 
Herakl.  195),  d.  h.  indem  wir  mit 
Musgrave  ο/κο?^  π(>οστίι9•ί45  schrei- 
ben. —  ό&οννε•Λα:  für  οτον  ένεκα 
aus  τούτον  ένεκα  δτι  zusammen- 
gezogen, wird  zunächst  nur  für 
δτι  weil,  dann  auch  für  δτι  daß 
gebraucht. 

48.  ανάγκη  ist  das  Verhängnis, 

also      l|     άναγκαία9      τύ%η£ 

durch  einen  verhängnis- 
vollen Zufall. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


61 


äd-XoiGL  Πν^Γ/.οΐσιν  €/.  τροχηλάτων 
όύρρων  γ.νλισ^είς'  ώδ'   δ  μϋΌ^ος  «'a^drcf;. 
ημείς  dh  τνατρός  τνμβον,  ώς  έφίετο, 
λοιβαΐσι  τΐρώτον  υμΙ  χαρατόμοις  χλιδαΐς 
στέψαντες,  εΐτ^  άψορρον  ήξομεν  πάλιν, 
τύπωμα  χαλκόπλενρον  ηρμένοι  χεροΐν, 
δ  χαΐ  συ  ^άμνοις  οίσ^ά  που  χεκρνμμένον, 
δπως  λόγφ  χλέτετοντες  ήόεΐαν  φάτιν 
φέρωμεν  αντοΐς,  τούμόν  ώς  έ'ρρει  δέμας 
φλογιστόν  ήδη  χαΐ  χατην^^ραχωμένον.  — 
τι  γάρ  με  λνττεΐ  τον^\  όταν  λόγφ  ^ανών 
έργο  LG L  σωδ•ω  χόξενέγχωμαι  γ,λέος; 
δοχώ  μέν,  ούδεν  ρήμα  ούν  χέρδει  χαχόν. 
ήδη  γάρ  εΐδον  7ΰθλλάχις  χαΐ  τους  οο(ρονς 


50 


55 


60 


49.  ά&λο  ισ  ι  Πν^^ΊχοΖο  cv: 
ein  ADachronismus,  dessen  So- 
phokles sich  vermutlich  bewußt 
war. 

51,  έψίετο:  Als  Subjelit  kann 
nur  der  Gott  gedacht  sein;  dann 
hatte  dies  also  im  Orakel  ge- 
standen, d.  h.  Sophokles  läßt  hier 
den  Gott  dies  gesagt  haben,  da- 
mit Orest  und  die  Seinen  schick- 
licherweise  längere  Zeit  dem 
Hause  fern  bleiben  können  und 
die  dortige  Handlung  sich  unge- 
stört vollziehen  kann. 
„  52.  χλιδή:  die  Zartheit, 
Üppigkeit  bezeichnet  das  lange 
Haar  des  jugendlichen  Heros,  das 
Orest  in  den  Choephoren  zum 
Teil  dem  Inachos  geweiht  hat 
(vgl.  Ψ'  146),  zum  Teil  dem  Vater 

weiht.     —     χαράτομοζ:      vom 

Haupte  geschnitten. 

53.  οτέ-φ  avres     steht     nicht 

etwa  zeugmatisch;  vgl.  An t.  431 
χοαΖΟί  τρισηό^'οοισι  τον  νέκνν 
οτέφει. 

54.  τύπωμα  bezeichnet  die 
Urne  nur  als  JErzeugnis  des  Häm- 
merns,  χαλκό-  gibt  nur  den  Stoff 
an,  erst  -πλενρον  sagt,  was  ge- 
meint ist;  vgl.  Cho.  667  λέβητο^ 


χαλκέον  τιλενρώματα.  —  ηρμέ- 
νοι: aufgehoben  habend  und  nun 
tragend. 

56.  λόγω  κλέπ  τοντε?,'.  vgl.  37 
und  das  Homerische  μή  κΚέπτε 
νόω. 

57.  ϊρρει.:  οϊχεται,  wie  Ο.  R. 
560  άφαντο?  ^ρρει.  Ο.  C.  1775 
τω  κατά  yfjs,  δ?  νέον  ^ρρει. 

'59  ff.  Das  Altertum  gibt  auf 
Vorbedeutungen  mehr  als  wir; 
wenn  Orest  selber  sich  für  tot 
ausgibt,  so  ist  das  ein  κακό?  6ρνΐ5 
(Eur.  Hei.  1051);  abominandae 
mortis  auspicium  timet.  Sen.  Tro. 
609. 

60.  ^ργοιαι  :  verblaßt  wie 
unser  ^in  der  Tat" ;  vgl.  Ein!. 
S.  28.  —  έξενέγκωμαι  κλέοα: 
wie  der  homerische  Orestes  ge- 
rühmt wird,  οίον  κλέοΰ  ^λλαβέ. 

61.  δοκώ  μέν.  ich  meine; 
andere  können  ja  anderer  An- 
sicht  sein.     Vgl.  547,    Anhang 

§  156  1.  —  QVi""•  ^r?^  κέρδει: 
κερδαλ.έον.    —    κακόν:    λνηηρόν. 

An  die  moralische  Beschaffenheit 
eines  solchen  ρήμα  ist  gar  nicht 
gedacht. 

62  ff.  Alte  Erklärer  deuten  diese 
Worte  teils  auf  Odysseus,  teils 


62 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


?.όγφ  μάτην  ^νήσκοντας'  εΐ3'\  δταν  δόμους 

έ'λ&ωσιν  αύ^-ις,  έχτετίμηνται  jcXiov. 

ώς  'λάμ     έ7ϋανχώ  τησδε  της  φήμης  απ  ο  6δ 

δεόορχότ'  έχΒ-ροΐς  άστρον  ώς  λάμψειν  έ'τι. 

αλλ     ώ  ττατρφα  γη  &εοί  τ    εγχώριοι, 

δέξασ^-έ  μ'  εύτνχοϋντα  ταΐσδε  ταΐς  δδοΐς, 

συ  τ    ώ  πατρωον  δώμα '   σου  γαρ  έρχομαι 

δίχη  χα^αρτής  προς  β-εών  ώρμημένος'  70 

ϋαϊ  μη  μ'  άτιμον  τησδ^   άποστείλητε  γης, 

αλλ     άρχέ7τλουτον  ύμι  ΥΜταστάτην  δόμων. 


auf  Pythagoras.  Odysseus  frei- 
lich wurde  ohne  sein  Zutun  für 
tot  gehalten,  während  Orestes 
selbst  die  falsche  Nachricht  ver- 
anlaßt. Von  Pythagoras  wird  er- 
zählt, er  habe  aussprengen  lassen, 
er  sei  gestorben;  plötzlich  aus 
seinem  Versteck  hervorgekom- 
men, habe  er  durch  die  Lehre 
von  der  Palingenesie  großes  Auf- 
sehen erregt.  Wahrscheinlich  be- 
zieht sich  unsere  Stelle  auf  das, 
was  Herod.  IV  95  über  Salmoxis 
berichtet. 

63.  μάτην:  St.  μα  streben, 
μάτη  das  (bloße,  erfolglose)  Stre- 
ben, μάτην  nur  dem  Streben  nach, 
nicht  in  Wirklichkeit,  vergebens, 
vorgeblich.  In  μάτη  liegt  auch 
die  Nebenbedeutung  des  Törich- 
ten, Sündigen;  daher //«ra^os 642. 

64.  Nicht  έκτετιμημένονζ,  son- 
dern   kräftiger    έκτετίμηνται, 

selbständig  und  unabhängig  von 
dbov.  Vgl.  Anhang  §  191.  ~  έχ 
in    εκτιμά  CO    steigert   wie    in 

έκμαίνο)  Tr.  1142,  εκφοβέο)  El. 
1426. 

65f.   τησδε  Trjs  φήμης  άποί 

infolge  dieses  Gerüchts.  Mit 

άπό  vgl.  Ant.  695  κάκιστ  άπ  έρ- 
γων ενκλεεατάτο)ν  φ&ίνει.  Orestes 

hofft,  aus  dem  angebhchen  Todes- 
dunkel einst  noch  seinen  l•"einden 
lebend  zu  erscheinen,  wie  ein 
Stern  in  dunkler  Nacht  plötzlich 
hinter  den  Wolken  hervorstrahlt. 


Den  Feinden  ist  das  άστρον  ^m 

Unstern:  -ΧΓ30  λαμπρότατο? μέν 
δδ'  εστί  {κύων  'ί^αρίο»νοβ ,  der 
Sirius),  κακόν  δε  τ  ε  σήμα  τέτνκ- 
ται.  —  δ εόορκώς;  lebend;  vgl. 
Aesch.  Eum.  318  άλαοΖσι  καί  δε- 
δορκόσίν  ηοινάν. 

67.   Ό-εοί  τ    εγχώριοι:    Nicht 

alle  Götter  werden  in  jedem  Lande 
verehrt;  die,  welche  dort  verehrt 
werden,  sind  dort  εγχώριοι. 

70.  πρΟ£  ϋ'εών  ώ  ρ  μη  μεν  ο 'S: 

eigentlich  nur  von  Apollon,  aber 
was  der  verkündet,  ist  zugleich 
Wille  der  Götter.  Vgl.  1265  δτε 

ϋ'εοί  u    έπώτρυναν  μολεΐν. 

11.  άτιμον:  Vgl.  Ο.  R.  788 
καί  μ"  ό  Φοϊβθ5^  ών  μίν  ίκόμην, 
άτιμον    εξέπεμ-ψεν:     „ohne    die 

ημή.,  den  Lohn,  meines  Gebets, 
nämlich  ohne  das,  weswegen  ich 
gekommen  war•*. 

72.  Aus  μή  μ  άτιμον  άποστεί- 
λητε würde  man  nach  griechischer 
Weise  hinter  άλλα  einen  positiven 
Begriff  wie  δέξασθ-ε  ergänzen 
können  (Anhang  §  199).  Aber 
dazu  paßt  nicht  das  Folgende: 
ein  καταστάτη£  des  durch  Aigisth 
zerrütteten  Hauses  kann  er  sich 
wünschen  zu  werden,  nicht  ein 
άρχέπλοντο5.  Denn  Aigisthos  ver- 
geudet den  Reichtum  des  Hauses 
(1290  f.),  er  kann  nur  ein  rdos 
άρχέττλοντο?,  ein  neuer  Begründer 
des  Reichtums  werden  wollen. 
Also   ist  wohl  ein  Vers   ausge- 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


63 


εΐρηχα  μεν  ννν  ταντα  '  σοΙ  δ    ήδη,  γέρον, 
τό  σον  μελέσϋ^ω  βάντι  φρονρηααί  χρέος, 
νώ  δ'  έ'ξιμεν '  ΥΜΐρός  γάρ,  δσττερ  άνδρόσι 
μέγιοτος  έργον  7ΰαντός  έοτ*   επιστάτης. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
Ιώ  μοί  μοι  δνστηνος. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
'λαΐ  μην  ^νρών  έ'δοξα  ττροσΊΐόλων  τινός 

ν7€οστενούσης  ένδον  αίσ^-έσ&αι,  τέχνον. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
άρ'  εστίν  ή  δνστηνος  Ήλέχτρα ;  Ό-έλεις 

μείνωμεν  αύτοϋ  χάπαχονσωμεν  γόων; 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
ήγ,ιστα '  μηδέν  ττρόσ^εν  ή  τα  Λοξίον 

ττειρώμε^'   έρδειν  χάπό  τωνδ'  άρχηγετεΐν, 
πατρός  χέοντες  Χοντρά'  ταντα  γάρ  φέρειν 


80 


fallen  wie  etwa  {νέον  μ    έάσατ 

Ίνάχον  vaieiv  ηέΟυν^. 

74.  Vgl.  39 f.  —  μεΙέσϋΌ} 
Statt    des  üblichen  μελέτω^   wie 

1436  τάνϋ'άδ'  &v  μέίοιτ  έμοί. 
Aesch.  Eum.  61  τάντεϋ&εν  ήδη 
αν  τω  μεϊέο^'ω  Λοξία;  aus  dem 
Epos  übernommen. 

7δ.  νώ  d'  ^ξΐί/εν:  Streng  lo- 
gisch ist  der  Gegensatz  nicht,  da 
doch  auch  der  Alte  nicht  auf  der 
Bühne  bleibt;  aber  er  soll  sich  in 
der  Nähe  des  Hauses  halten,  um 
zu  erkunden,  was  er  kann,  Orest 
undPylades  gehen  fort  zum  Grabe. 

77 — 85.  Aus  dem  Hause  schallt 
Elektrens  Klageruf.  Orest  möchte 
bleiben;  der  Püdagog  dringt  aber 
auf  schleunigen  Vollsug  ihres  Vor- 
habens. 

78.  Der  Alte  wirdElektra  wohl 
erkennen,  fürchtet  aber  jeden 
Aufenthalt;  deshalb  sagt  er:  „Und 
in  der  Tat  (,  es  ist  Zeit;  denn) 
mich  dünkt,  ich  hörte  hinter  der 
Tür  eine  der  Dienerinnen  leise 
klagen".  Orest  denkt  sogleich 
an  Elektra;  nun  kommt  ihm  der 
Gedanke,  stehen  zu  bleiben,  und 
der  Alte  muß  wieder  die  Führer- 


rolle übernehmen  und  ihn  ernst- 
lich an  seine  Pflicht  mahnen.  — 
προοηόλων  soll  widersinnig  sein, 
da  aus  dem  Wehruf  zwar  das 
Geschlecht,  nicht  aber  der  Stand 
der  Rufenden  erschlossen  werden 
könne ;  aber  es  lag  nicht  fem,  die 
so  früh  Aufgestandene  für  eine 
Magd   zu  halten.   —  Die  Worte 

ίώ    μοί   μοι   δνοτηνο5    sind    WOhl 

nicht  als  metrisches  Gebilde  von 
Sophokles  gedacht.  —  δνοτηνοε 
im  Nominativ  wie  Ant.  850  ίώ 
δνατανοϋ. 

83.  αργ^ηγετεΐν.  άρχηγέτηδ  ist 

der  Ahnherr,  der  Anfänger  des 
Geschlechts;  davon  hat  Sophokles 
αρχη^ετεΖν  als  schmuckvollen  Er- 
satz für  άρχεσΟ•αι  gebildet.    , 

84.  λοντρά'.  vom  Totenopfer 
hier  und  434.  „Aisch.  Pers.  613 
spendet  die  Königin  außer  Milch, 
Honig,  Wein  und  Öl  auch  Wasser 
.  .  .  und  wenn  Ad.  Wilhelms 
{Beitr.  z.  griech.  Inschriftenhunde 
14)  Ergänzung  und  Erklärung 
einer  alten  attischen  Grabschrift 
richtig  ist,  fanden  gelegentliche 
Wasserspenden  auf  Gräbern  häu- 
fig- statt,  ja,  hatten  die  auf  den 


64 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


vUrjv  τέ  φημι  vmI  κράτος  των  δρωμένων. 

^  ΗΛΕΚΤΡΑ 

Ώ  φάος  άγνόν 

Tcal  γης  Ιοόμοιρ^  ^ή9 ,  ως  μοι 

ττολλάς  μεν  θρήνων  φδάς, 

πολλάς  d'   αντήρεις  jja^ov 

στέρνων  τνληγάς  αίμασσομένων, 

ότΐόταν  δνοφερά  ννξ  ύπολειφϋ^γι' 

τά  δε  ττανννχίδων  ήδη  στυγεραϊ 

ξννίσασ^  εύναί  μογέρ"  οίχείων, 

δσα  τόν  δύστηνον  έμόν  &ρηνώ 

πατέρ  \  δν  κατά  μεν  βάρβαρον  αίαν 


85 


90 


95 


Gräbern  stehenden  λοντήρια  den 
Zweck,  den  Besuchern  dazu  das 
Wasser  zu  bieten."  Stengel, 
Opfergebräuche  der  Griechen  36. 

85.  νίκη  και  κράτυε:  formel- 
haft verbunden;  vgl.  Anhang 
§  247,  12.  —  Der  Alte  geht  mit 
Orest  und  Pylades  ab,  wiewohl 
er  gleich  versuchen  könnte  ins 
Haus  zu  kommen.  Warum  das 
der  Dichter  so  einrichtet,  ist  klar; 
das  Handeln  des  Alten  ist  aber 
auch  wohl  motiviert :  der  Klage- 
ruf am  frühen  Morgen,  aus  dem 
Hause  erschallend,  das  er  betreten 
soll,  wird  von  ihm  als  Böses 
weissagender  „Angang"  empfun- 
den. Vgl.  Plüss,  Aberglaube  und 
Religion  in  Soph.  El.  S.  3  f. 

86 — 120.  Elektra  klagt  um  ihr 
Leid;  sie  will  diese  Klage  niemals 
aufgeben.  Sie  ruft  die  göttlichen 
Mächte  der  Unterwelt  zum  Voll- 
zug der  Rache  auf. 

86  f.  Wenn  Elektra,  aus  der 
dunklen,  dumpfigen  Schlafkam- 
mer hervortretend,  Morgenlicht 
und  Morgenluft  anruft,  so  wird 
ihr  das  jeder  nachfühlen,  aber  ge- 
rade in  diesem  Zusammenhange 
klingt  uns  ϊαόμοιροζ  befremd- 
lich kühl.  Bedeuten  kann  es  wohl 
nur,  daß  die  Luft  den  gleichen 
Anteil  (wie  das  Licht)  an  der  Erde 


hat ;  darum  faßt  sie  auch  Licht  und 
Luft  durch  den  Singular  rjo&uv 
zusammen. 

89.  In  άντήρηδ  abundiert  der 
Stamm  άρ  wie  in  vielen  ent- 
sprechend gebildeten  Ableitun- 
gen, so  daS  das  Wort  nur  ein 
adjekti viertes  αντί  ist.  Ob  dies 
sich  bezieht  auf  toSas  (erwidernd) 
oder  auf  ατέρνοιν  (gerichtet  gegen), 
ist  wohl  nicht  sicher  zu  sagen. 

91.  οπόταν  ννξ  ύπολαιφ-Ο'ϊ,: 
παρέλ&ΐ] ^mQht  οπότε  νπολείψ&είη, 
weil  das  rjo&ov  ein   aiad'avj]   καί 

vvv  einschließt.  Befremdlich  ist 
νπολεκρχ)'^,  da  es  „zurück- 
bleibt", nicht  „schwindet"  be- 
deutet. 

92.  Verbinde  τά  πανννχί§ ο> ν 

ήδη     οικείων    y  ο  γ  ε  ρ  ά ,     was 

nun  gar  erst  das  Leid  mei- 
ner Nachtfeier  im  Hause 
anlangt.  Andere  Weiber  feiern 
Pervigilien  in  ausgelassener  Lust, 
wie  an  den  Dionysien  und  De- 
meterfesten :  Elektra  bezeichnet 
mit  schmerzlicher  Ironie  ihren 
nächtlichen  Jammer  als  Pannychi- 
den.  Ihre  Nachtfeste  werden  im 
Hause  gefeiert,  sind  οίκεζαι. 

95  f.  Der  Heerfürst  ist  nicht  im 
Kampfe  gefallen,  sondern  auf  un- 
würdige Weise  ermordet  worden 
vom    eigenen   Weibe.      Ähnlich 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

φοίνίος  ί^ρης  ονχ  έξένοοεν, 
μήτηρ  δ'  ήμή  χώ  χοινο?.€χής 
ΛϊγίΟ^^ος,  δτνως  δρϋν  υλοτόμοι, 
σχίζονσι  κάρα  φονίφ  ττελέχει, 
χονδείς  τούτων  οίχτος  άπ^  άλλης 
ή  ^ μοϋ  φέρεται,  σον,  πάτερ,  όντως 
αΐχώς  οίτ,τρως  τε  θανόντος. 
αλλ'   ου  μέν  δη 

λήξω  &ρήνων  στνγερών  τε  γόων, 
έστ^  αν  λεύσσω  τΐαμψεγγεΐς  άστρων 
^ΐ7ΰάς,  λενσσω  δέ  τόδ^  ήμ(^ρ, 
μη  ον  τεν,νολέτειρ^  ώς  τις  αηδών 


65 


100 


105 


klagt  Agamemnons  Schatten 
λ 408 f.:  weder  hat  mich  Poseidon 
auf  dem  Meere  umgebracht,  ovts 
«'  άνάρσιοι  άνδρεζ  έόηλήσαντ  έπ'ι 
χέρσου^  άλλα  μοι  AiyiodOS  τενξαδ 
&άνατόν  tf  μόρον  xf.  %κτα  oi)v 
ονλομέττ]  άλό'χω  —  ώδ  Ο'άνον  οΐ- 
κτέστφ  χ^ανάτω.  Orestes  wünscht 
Aesch.  Cho.  336  εί  νάρ  νη  ^Ιλίω 
πρ08  TifO£  AvuLujVy  ηάτερ,  §ορί- 
δματοζ  χατηναρίσΟΊηζ.  Αροΐΐοη 
macht  Eum.  617  ff.  geltend,  es  sei 
schmählich,  daß  Agamemnon  ge- 
fallen sei  πρόξ  yvvnixos,  οντι  &ov- 
ρίοί?  τόξοίδ  έχηβόλοισιν  ^  ώστ 
Αμαζόνοξ.  —  Ares  (ξείπα  δνσμε- 
νέοιν    λννρά    χαριζόμει  os    Archil. 

fr.  7,  d.  η.  Wunden  und  Tod)  hat 
ihn  nicht  zu  Gaste  geladen  und 
beschenkt.  Diese  sarkastische 
Wendung,  welche  durch  κατά 
β  άρ  β  άρον  αϊ  αν  zunächst  ver- 
anlaßt ist,  da  man  ξείνια  γαίτ]  έν 
αλλοδαπή  ZU  erhalten  pflegt,  bildet 
einen  frappanten  Gegensatz  zu 
dem  Morde  im  Hause,  wo  Klytai- 
mestra  und  Aigisthos  den  heim- 
kehrenden mit  einem  Gastmahl 
έξένισαν.  Mit  ähnlichem  Sarkas- 
mus  verspricht  Polyphemos  dem 
Odysseus  ί  370,  der  ihn  um  ein 
Gastgeschenk  angegangen,  den 
Οϋτιδ  wolle  er  zuletzt  verspeisen : 
τό  δέ  rot  ξείνήύον  iorai.  Vgl.  Eur. 
Sophokles.    V.  Bd.   10.  Aufl. 


Hei.  480  d'avaros  ξένια  σοι  γενή- 
σεται. 

98.  Fühllos  erschlagen  sie  ihn 
und  mitunwürdigerWaffe,  wieden 
Eichbaum  die  Holzhauer  fällen. 
Das  Bild  bedeutsamer  als  Ν  389 

ηριπε  δ'  ώδ  δτε  τι£  δρνδ  ήρΐ7ΐεν  fj 
άχερωιδ  ήέ  τιίτνδ  βλω&ρή^  t7Jv  τ 
οϋρεσι  τέκτονεδ  ανδρεδ  έξέταμον 
πελέκεσαι  νεήκεσι  νήιον  είναι. 

99.  σχίζονσ ι :  Präsens  in  le- 
bendiger Vergegenwärtigung,  wie 

oft  κτείνει.   Vgl.   679. 

100.  άλλης:  Vgl.  ZU  885.  Das 
Femininum  liegt  hier  schon  des- 
halb nahe,  weil  Chrysothemis  die 
nächste  ist,  an  die  Elektra  denken 
kann.  —  φέρεται:  wird  gezollt. 
—  Fi  δέ  και  τά  τήδ  Χ.ρνσοθ'έμιδοε 
παράκείται^  αϋτη  γε  διά  τό  πάνν 
άλγεΖν  ονδένα  κατ  άξίαν  φροντί' 
ζειν  των  γεγονύτο)ν  οϊεται  fj  μό- 
νην  αντήν.     schol. 

103.  ον  μέν  δή:  wörtlich  für- 
wahr ja  nicht. 

104  steht  στυγερών,  106  λ,εύσσο) 
από  κοινού ;  d.  h.  es  ist  nicht  nur 
zum  zweiten,  sondern  auch  zum 
ersten  Gliede  und  Satze  zu  den- 
ken. Vgl.  Hermann  und  Doro- 
thea II  247 :  Der  du  zu  Pferden 
nur  und  Lust  nur  bezeigtest  zum 
Acker.    Anhang  §  171. 

107.  μή  ού:  Wenn  ich  bei  λήγο) 
5 


6β 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΪΣ 


e7cl  κωκντφ  τώνδε  πατρφων 
ττρό  d-vQOJV  ηχώ  ττάοι  7ίροΓρωνεΐν. 
ώ  δώμ'  '^ίδον  ΆαΙ  Περσεφόνης, 
ώ  χ^όνι'  '^Ερμή  καΐ  τΐάτνί*  ^ρ«, 
σεμνά  ί  τ  ε  ^-εών  τταΐδες  Ερινύες, 
αί  τους  αδίκως  -θ^νησκοντας  οράτε, 
f  τους  εννάς  υττογ-λεπτομένονς. 


110 


nicht  angebe,  womit  ich  aufhöre; 
sondern  was  der  Effekt  des  Ιή- 
γειν  ist,  SO  muß,  da  dieser  Effekt 
ein  negativer  ist,  zu  der  Verbai- 
f orm  ein  αή  treten ;  tritt  zu  Ιήγο> 
selbst  noch  ein  ov,  so  wird  der 
Effekt  positiv;  ich  hebe  daher 
das  μή  durch  ein  hinzugefügtes 
ov  auf.  —  Die  Nachtigall  ist  ent- 
standen, indem  die  Mutter  ver- 
wandelt wurde,  die  ihr  Kind  Itys 
getötet  hatte;  aber  nicht  eine 
beliebige  einzelne  Nachtigall  [tis) 
ist  τ^κΐ'ολέτειρα.  Das  Pronomen 
TIS  ist  eben  so  häufig  bei  der 
Einführung  eines  zum  Vergleich 
herangezogenen  Wesens  oder 
Gegenstandes  (V  a  h  1  e  η  ,  opp. 
acadd.  II  182),  daß  es  sich  auch 
hier  eindrängt;  vgl.  Aesch.  Ag. 
1096  ff.  ota  ris  ^ovd'a  ακόρετοα 
ßoäe,  ψΐν•,  ταλαίταιε  φρεσιν  "Ιτνν 
' Ιχνν  οτένονσ'^  άμψί-θ'αλ'η  κακοΐδ 
άη  δ ών  βίον. 

108.  έπί  κωκντφ    ZUmZwecke 

der  Totenklagc ;  als  diese  soll  das, 
was  sie  ruft,  dienen. 

109.  ήχο'}  πάσι:  als  Wider- 
hall für  alle  (K.).  Alle,  die  sie 
hören,  sollen  ihre  Worte  wider- 
hallen lassen. 

110—120  bieten  den  Inhalt  des 
Klaggesanges,  den  Elektra  stets 
vor  aller  Ohren  anstimmen  will. 
Aus  der  an  die  Spitze  tretenden 
Anrufung  der  Behausung  des 
Hades  und  der  Persephoce  als 
des  jetzigen  Aufenthalts  des  Aga- 
memnon schwebt  nachher  nur 
Hades  und  Persephone  (0-  C. 
1556  ff.)  vor,   wie  Ai.  14  f.  statt 


(pd'Eyua  l^d'avas  nachher  Ι/ί&άνα 
gedacht  wird;  vgl.  Anhang  §  15. 
—  Die  Dreiheit  der  Angerufenen 
ist  nicht  zufällig:  vgl.  0.  R.  159 
τιρώτά  σε  κεκλόμενοί,  &νγατερ 
^ioe,  άμβροτ  Λχί'άνα^  γαιάοχόν 
τ  άδελφεάν'/ίρτεμιν  .  .  και  ΦοΙβον 
έκάβολον,  ίώ  τρίο  ο  οι  άλε^ίμοροι 
προφάνητέ  μοι.  Αί.  1389  τοιγάρ 
αφ  Ολύμηον  τονό  ό  ηρεαβενων 
ηατήρ  μνήμο^ν  τ  ^Εριτνί  και 
τελεσφόροξ  ^ίκη  χακούδ  κακώ8 
φ&είρειαν.  Vgl.  V.  d.  Brelic, 
Dictione  trimembri  quomodo  poe- 
tae  Graeci  usi  sint  34. 

111.  Der  Fluch  des  Getöteten 
beschwört  die  Erinys  aus  der 
Unterwelt  ans  Licht",  damit  sie 
seine  Rache  vollziehe;  so  wird 
der  Fluch  selbst  zu  einem  gött- 
lichen, oft  mit  der  Erinys  gleich- 
gesetzten Wesen. 

112.  Sie  nennt  die  Erinyen  bei 
ihrem  Ehrennamen  υεμταΐ  und 
bezeichnet  sie,  die  mit  den  Göt- 
tern keine  Gemeinschaft  haben 
dürfen  (Aesch.  Eum.  340  f.),  als 
d-εων  παΐδεί,  weil  sie  sehnsüchtig 
ihre  Hilfe  erfleht. 

113  f.  Zur  Heilung  der  un- 
metrischen Überlieferung   wollte 

Porson   tovs   εύνά>•  νπυκλεπτομί- 

vovs  tilgen,  da  Ehebruch  zu  be- 
strafen nicht  Amt  der  Erinyen 
sei.  Aber  Klytaimestra  hatte  in- 
folge des  Ehebruchs  (97)  den 
Agamemnon  ermordet,  weshalb 
Elektra  das  auf  den  speziellen 
Fall    Passende     verallgemeinert. 

Mit  οράτε  ^  ihr  faßt  als  SetvdyUfS 
ins  Auge,  vgl.  0.  C.  42  ras  navd^ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


eXd-£T^  όρήξατε,  τείσασ-θ-ε  ττατρός 
φόνον  ημετέρου,  ν.αί  μοι  τον  έμόν 
τΐέμιρατ'  άδελφόν'  μοννη  γάρ  άγειν 
ονχέτι  σωχώ 
λνττης  άντίρροτΐον  άχ^-ος. 

ΠΑΡ0Α02 

στρο  φή  α. 

Χ0Ρ02 

Ω  Ttal,  τταΐ  δνοτανοτάτας 

Ήλέχτρα  ματρός,  τίν'   άεϊ 

ταχείς  ώδ'  άχόρεστον  οίμωγάν 

τον  τΐάλαί  έχ  δολεράς  ά^εώτατα 

ματρός  άλόντ^   άττάταις  ^^γαμέμνονα 

χαχά  τε  χειρί  τνρόδοτον ;  ώς  δ  τάδε  7ΐορών 


115 


120 


125 


όρώσαξ  ενμενίδας.  Ai.  836  αεί 
&*  ορώσαδ  πάντα  τον  βροτοΖ? 
τια&η.  —  οι  εννάδνποκλζ-πτό- 

jusvot:  denen  ihr  Ehebett  durch 
heimlichen  Trug  entzogen  wurde. 
νποχλέπτη}  ist  als  Verbum  des 
Beraubens  mit  dem  doppelten 
Akkusativ  konstruiert. 

115.     ίλϋ'βτ^    d  ρή^ατ/',    τεί- 

σασθ-ε:  Entsprechendes  drei- 
gliedriges Asyndeton  1235  έψην- 

οίτ'  ήλΟ'ετ^  εΐδεΟ^  ovs  έχρτ)ζετ8, 
1380  αιτώ  ηροτιίτνο  λίσσυααι. 

117.  άγειν:  in  Bewegung 
setzen  braucht  der  Grieche  von 
Gewichtsangaben  [πόσον  άγει  [ή 
χνλιΐ;]    Flut.    Demosth.    25)    — 

σωχώ'  ίσχνο>. —   αντίρροπον, 

sich  dagegen  senkend,  dasGegen- 

fewicht  bildend.  Also  Elektra 
ann  mit  ihrer  Kraft  nicht  mehr 
die  Wage  im  Gleichgewicht  hal- 
ten, in  deren  anderer  Schale  die 
Last  des  Leides  liegt. 

121  ff.  Der  Chor  ist  älter  als 
Elektra;  denn  er  redet  sie  ώ  παΐ 
an  (251,  828),  auch  der  Vergleich 

ματηρ   ώσεί  τιξ  πιστά  paßt  dann 

am  besten.  Da  nun  Elektras  Ehe- 
losigkeit abnorm  ist,  so  muß  der 


Chor  aus  verheirateten  Frauen 
bestehen.  Sophokles  nahm  nicht, 
wie  Aischylos,  Dienerinnen  des 
Hauses,  weil  Elektra  diesen  nichts 
zu  erzählen  hatte ;  er  wählte  ältere 
Frauen,  weil  die  bei  diesen  natur- 
gemäße ruhigere  Betrachtung  der 
Sachlage  einen  erwünschten  An- 
laß gab,  Elektren  leidenschaftlich 
das  Unerträgliche  der  Situation 
aussprechen  zu  lassen. 

121—136.  Chor:  Was  klagst 
du  so  unersättlich  über  Agamem- 
nons  Ermordung  f  Ich  wünsche 
seinen  Mördern  den  Tod.  Elektra: 
Ich  will  meine  Klage  nicht  auf- 
geben ;    lasst  mich  gewähren ! 

121.  ίνστανοτάταί:  der  Un- 
seligsten ;  vgl.  544,  Anhang 
§  247,5. 

123.  τάκειδ    oiu  oyyav:     Du 

läßt  die  Klage  hinschmelzen  (in 
Tränen).  Da  τήκειδ  οίμίογήν  sach- 
lich gleich  οίμώζέίζ  ist,  so  tritt 
der  Gegenstand  der  Wehklage 
im  Akkusativ  hinzu;  vgl.  556, 
Anhang  §  58. 

124.  έχ:  ionisch  für  ύπό. 
126.     ό   τάδε    π  ορών:    Nicht 

„der  dies  gab",  sondern  „der  dies 
5* 


68 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


δλοιτ\  εϊ  μοι  &έμις  τάδ^  αύόάν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ώ  γενέ^-λα  γενναίων  πατέρο)ν, 

ήχετ^   έμών  ν,αμάτων  παραμνθ-ιον.  130 

οΐδά  τε  χαΐ  ξννίημι  τάδ\  ον  τι  με 
φνγγάνει'  ονδ'  έ^έλω  προλιπεΐν  τόδε, 
μή  ον  τον  έμόν  στενάχειν  ττατέρ^  ά^λίον. 
αλλ'  ώ  τΐαντοίας  φιλότητος  άμειβόμεναι  χάριν, 
έάτέ  μ^  ώδ^  άλνειν'  135 

αίαΐ,  Ι^νονμαι. 

άντιατ ρ οφή  α. 
ΧΟΡΟΣ 
Λλλ^  οντοί  τον  y"  έξ  *Αίδα 
τναγχοίνον  λίμνας  πατέρ"   άν- 
οτάοείζ  οϋτε  γόοις  οντε  λιταΐσι,ν, 


herbeiführte",  6  τώνδε  πόρον  εύ- 
ρων. Daß  Sophokles  den  Stamm 
von  πόροξ  in  πορείν  fand,  zeigt 
0.  C.  1458  πώξ  άν  .  .  TIS  .  . 
δενρο  Θησέα  πόροι,  verglichen 
mit  1476  άναχτα  χώραξ  τησδέ  Tis 
η  ορ ενοάτω. 

127.  fit  μοι  d'euts  τάδ^  αν- 
däv.  Nicht  etwa  ein  sittliches 
Bedenken,  sondern  nur  die  Scheu 
vor  den  Machthabern  läßt  den 
Chor  dies  hinzufügen. 

129.    ώ  γενέθ'λα    γενναίων: 

Gerade  weil  Elektras  Freundinnen 
adliger  Abkunft  sind,  müßten  sie 
es  verstehen,  daß  sie  nie  von 
ihrer  Klage  um  den  toten  Vater 
lassen  will. 

131  f.  Mit  dem  stärksten  Nach- 
druck (zweimal  positiv  und  ein- 
mal negativ)  versichert  sie,  daß 
sie  weiß,  was  der  Chor  (nicht aus- 
gesprochen, aber)  angedeutet  hat, 
nur  um  hinzuzufügen,  daß  sie 
dennoch  nicht  ihre  Klage  auf- 
geben will,  ονδέ  hat,  wie  oft  bei 
Homer,  adversative  Kraft:  nicht 
aber. 

133.  μή  ovx  vgl.  zu  107.  — 
τόν  ϊμόν  πατέρα  άα'λιον'.  die 


Wortstellung   wie    Ai.    134    τψ 

άαφιρύτον  Σαλαμΐνο5  άγχιάλον. 
Vgl.  1143,  Anhang  §  166. 

134.  Ihr  erweist  mir  vergeltend 
eine  Freundlichkeit,  die  in  Liebe 
jeder  Art  besteht. 

135.  άλνειν:  wohl  ursprüng- 
lich irre  gehen,  dann  irre  sein. 

136.  ίκνοϋμ  ai:   ίκέτη5  ist  der 

„Kömmling",  der  Fremde,  der 
stets  als  Bittender  kommt,  da  er 
keine  Macht  und  kein  Recht  hat; 
davon  ist  dann  wieder  dem  Ver- 
bum  ίκνέομαι  die  Bedeutung  „an- 
flehen" zugewachsen. 

137—152.  Chor:  Du  weckst 
den  Toten  nicht  auf  und  steigerst 
nur  dein  eigenes  Leid.  Elektra: 
Ich  darf  meinen  Yater  nicht  ver- 
gessen. Ich  will  um  ihn  klagen 
wie  die  Nachtigall,  weinen  wie 
Niobe. 

137  f.  τόν  γ  έξΑίδα  λiμvas 
avoTaoais:  τόν  έν  τϊ]  λίμντ]  δντα 
άναστήοεΐ5  έξ  αντηε.  Er  ist  jen- 
seits des  acherusischen  Sees  (Plat. 
Phaed.  112^).  —  νέ  steht  kausal. 

139.  οντε  όδνρομέιη  οντε  παρα- 
καλοϋοα  τόν  Λιοην'  μ  6ν os  ■3'εών 
γαρ    Ο'άνατοδ   ον    δώρων  έρα 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


69 


«λλ'   από  των  μετρίων  έπ*   αμήχανον 
άλγος  αεί  στενόχονσα  όίόλλνσαι. 
έν  οΐς  άνάλνσίς  έοτιν  ουδεμία  ΥΜχων. 
τι  μοι  των  δνσψόρων  έφίτ] ; 
ΗΛΕΚΤΡΑ 
νήπιος  δς  των  οίχτρώς 
οίχομένων  γονέων  έταλά^-εται. 
άλλ"  έμέ  γ*  ά  στονόεαο*  άραρεν  (ρρένας, 
ä  "Ιτνν,  αίεν  "ΐτυν  όλθ(ρνρεται, 


140 


\     145 


(Aesch.fr.  161).  Achilleus  zu  Pria- 

mOS  i^  549  άνοχεο^  μη6^  άλίαστον 
όδύρεο  οόν  κατά  d'vuov '  ού  γάρ 
τι  πρήζειδ  άκαχηιιένοδ  vios  εοΐυ, 
ουδέ  uir  άνστήσ£ί£.  Vgl.  Aesch. 
Eum.  648  dvSoos  δ'  .  .  αηαξ  &α- 
νόντοί,  ovTiS  ?στ'  Λνάστασιδ.  Eur. 
Ale.  985  τόλμα  δ^ '  ον  γάρ  ανά- 
^ει£    τιοτ'    Μνερθ'εν    κλαίων    τον« 

ΓϋΊ,υένονζ  άνο.  —  yooiS  ούτε 
ι  τ  αϊ  σ  IV  entspricht  nicht  dem 
Text  der  Gegenstrophe  {ά)κόρε- 
στον  oiuatyav,  weshalb  Hermann 
yooiatv  οντ'  άνται9  schrieb.  Vgl. 
Hesych.  S.  V.  αντηιοι  (für  άντή- 
αεί)',  λιτανείαΐξ,  άντήσεοιν. 

1 40  f.  δ  ιόλλνοαι  steht  präg- 
nant: du  gehst  zu  deinem  Ver- 
derben über  vom  erträglichen 
zum  rettungslosen  Leide,  zu 
solchem  Leide,  in  dem  es  keine 
Erlösung  mehr  gibt. 

144.  Ein  Leben  der  Klage  und 
des  Jammers  ist  schwer  zu  er- 
tragen ;  und  du  begehrst  danach  ? 
—  έφίτ]:  έψίεοαΐ  (Ο.  R.  766). 

145.  νήπιο?  klingt  wunder- 
lich; was  kommt  es  hier  auf  Tor- 
heit oder  Klugheit  an?  Aber 
einen  sittlichen  Mangel  bezeichnet 
es  auch  0.  R.  652  τόν  οντε  πριν 
νήηιον    νυν    τ'    έΐ'    δρκφ    μέγα)' 

χαταίδΐοαι.  Zugrunde  liegt  wohl 
das  αμα0•ή5  dcs  täglichen  Lebens, 
das  sich  bei  Euripides  zum  Aus- 
druck sittlicher  Beurteilung  öfter 
verwandt  findet. 

147.  άραρεν  für  ήραρεν  in  der 

Bedeutung  erquicke,  erfreue, 


welche  σραρίσκω  bei  Homer  bis- 
weilen hat  (f  95  ήραρε  ^vtiov 
έδωδ^). 

148.  An  zweiter  Stelle  ist  "Ιτνν 
lambus,  wie  Arist.  Av.  212  τόν 
έμ,όν  και  οόν  ττολύδακρνν  "Ιτνν 
έλελιζομένη.     Vgl.  γέννν  Eur.  El. 

1214,  fr.  5Β0,  6.  στάχν8  Eur.  Herc. 
5.  πίτνν  Cratin.  Com.  2  ρ.  217. 
χέλνζ  und  χέλνν  Hymn.  Merc.  33. 
153.  Ebenso  schwanken  die  Oxv- 
tona  auf  vs,  Gen.  vos.  Der  Wech- 
sel der  Prosodie  dient  zu  ähn- 
licher Versinnlichuug  des  Rufes 
wie  hier  bei  Verg.  Eci.  VI  43 
litus  Hyla  Hyla  omne  sonabat. 
—  Die  Nachtigall  wird  gern  in 
Vergleichen  benutzt,  wo  von 
Klagenden  die  Rede  ist,  wie  107. 
1077.  Vgl.  zu  107  und  Eur.  fr. 
773,  23  μέλπει  δ^  έν  δένδρεοι  λέ- 
πτάν  αηδών  άρμονίαν  όρΒ'ρενομ έ- 
να yoois "ίτννίτνν  πολύΟ'ρηνον.  — 
Nach  der  attischen  Version  des 
Tiermärchens  von  der  Nachtigall 
und  der  Schwalbe  heiratet  Te- 
reus,  König  von  Daulis,  die 
Tochter  des  Pandion  von  Athen, 
Prokne.  Allein  in  Liebe  zu  deren 
Schwester  Philomele  entbrannt, 
entführt  er  diese  und  tut  ihr  Ge- 
walt an,  worauf  er  ihr  die  Zunge 
ausschneidet  und  sie  einsperrt. 
Philomele  aber  meldet  der  Prokne 
ihre  Leidensgeschichte  mittelst 
eines  Gewebes.  Diese  achlachtet 
aus  Rache  ihren  Sohn  Itys  und 
setzt  ihn  dem  Tereus  vor.  Tereus 
will,  sobald  er  das  Gräßliche  er- 


10 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


όρνις  άτυζομένα,  /liöq  άγγελος. 

ίώ  παντλάμων  Νιόβα,  σέ  δ'  βγωγε  νέμω  ^εόν,         150 

ατ'   έν  τάφφ  πετραίφ, 

αέαΐ,  οα'Λρνεις. 

στροφή  β. 
ΧΟΡΟΣ 
OvTOL  σοι  μοννα,  τέ'λνον,  άγ^ος  έφάνη  βροτών 
προς  δ  τι  ον  των  ένδον  ει  ττερισσά,  155 

οΐς  όμό^-εν  ει  -/.αϊ  γονά  ξνναιμος; 
οία  Χρνσό^εμις  ζώει  χαΐ  Ίφιάναοοα, 


kannt  hat,  an  den  Schwestern 
Rache  üben :  allein  Zeus  ver- 
wandelt sie  in  Nachtigall  und 
Schwalbe,  Tereus  in  den  Wiede- 
hopf (ursprünglich  wohl  in  einen 
Habicht). 

149.  6 OVIS  Trochäus  wie  Ant. 
1021.  Eur.  fr.  636,  5.  Herc.  72. 
Ar.  Av.  168.  —  Die  ayyelos  ^pos 
heißt  hier  Botin  des  Zeus,  weil 
Zeus   Herr   der  Jahreszeiten   ist 

(ώραι    dioi     αιγιόχοιο)     und    die 

Nachtigall  das  Erscheinen  des 
Frühlings  verkündet;  vgl.  Sapph. 

fr.  39  ήρο5  äyyslos  ίμερόψίονο? 
αηδών.    —      άτνζ  ο  u  ένα',      άτν- 

ζομαι  heißt  bei  Homer  „ich  er- 
schrecke", άτνζοαένα  also  „er- 
schrocken", was  nicht  paßt.  Aber 
im  Sinne  von  λνποϋμηι  steht  das 

Wort  Eur.  Andr.  131  τί  σοι  χαιρό? 
άτνζοαένα  δέμ as  αί-κέλιον  κατα- 

λείβειν;  und  dieser  Sinn  paßt  auch 
hier. 

150  ff.  Auch  die  unglückliche 
Niobe  läßt  auf  dem  Sipylos  ihren 
Schmei-z  unablässig  in  Tränen 
ausströmen.  Sie  heißt  d-tos  (Ant. 
834)  als  Enkelin   des  Zeus:    mit 

den    Worten     σε     Μγωγβ     νέα  ω 

ϋ-εόν  deutet  Elektra  an,  daß  ihr 
Niobes  unaufhörliches  Weinen  als 
ein  Glück  erscheint,  wie  es  den 
vor  den  Sterblichen  bevorzugten 
Göttern  zuteil  wird,  während 
Elektra  selbst  (vgl.  285  f.)  sich 
nicht  einmal  ausweinen  darf.  — 


Der  Vokativ  ist  aus  dem  adver- 
sativen Satze  herausgenommen 
und  ihm  vorangestellt  wie  0.  R. 

1096  Ιήίε  Φοίβε,  ooi  δ'έ  ταντ* 
άρέατ^  εΐη.     Anhang  §  160. 

153 — 172.  Chor:  Auch  deine 
Schwestern  im  Hause  sind  von 
Leid  betroffen,  aber  sie  tragen  es 
leichter.  Und  dein  Bruder  Orest 
lebt  und  wird  heimkehren.  Elek- 
tra: Ich  warte  auf  ihn  vergebens. 
Er  hat  meiner  vergessen  und  hält 
sein  Verspreche Ji  nicht. 

155'.  Warum  (τί)  gehst  du  die- 
sem Leide  gegenüber  (προς  δ) 
hinaus  über  die  Geschwister  im 
Hause? 

156.  όμόϋ'εν.  gemeinsamen 
Ursprungs.  Der  Begriff  wird  dop- 
pelt ausgedrückt,  damit  Elektra 
einsieht,  daß  der  Chor  ein  Recht 
hat,  ihr  diese  Beispiele  vorzu- 
halten. 

157.  Der  Relativsatz  hat  kau- 
salen Sinn:  da  doch  Chrysothemis 
als  eine  solche  lebt.  —  χαΐΊψιά- 
ναασα:  Agamemnon  nennt  / 1 45 
seine  drei   Töchter   ΧονοόΟ-εμι^ 

και    Ααοδίκη    και    ^Ιψιάνασσ α\ 

daher  muß  sich  wohl,  wie  der 
Hiatus  zeigt,  durch  fast  mecha- 
nisch wirkende  Assoziation  der 
Name  in  den  Vers  eingeschlichen 
haben:  bei  ruhiger  Überlegung 
hätte  doch  Sophokles  unmöglich 
diese  nirgends  hervortretende 
Schwester   nur   an  dieser  Stelle 


ΗΛΕϋΤΡΑ 


71 


■/.QV7C'iC(  τ     αχεων  εν 

όλβιος,  δν  ά  κλεινά  160 

γα  ηοτε  31ν'/.ηναίων 

οέξεται  ενίνατρίδαν  ζ/ιός  εν(ρρονί 

βήματι  μολόντα  τάνδε  γάν  Όρέσταν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

δν  /'  έγώ  ακάματα  7ΐροθμένονθ'   ατεκνος, 

τάλαιν\  άνύμ(ρεντος  αίεν  οίχνώ,  165 

οάκρνοι  μνδαλέα,  τον  άνήνντον 

οΐτον  έχονσα  κακών  '  ό  δε  λά^εται 

ών  τ  '  äjcad-'  ών  τ'  έδάη.     τι  γάρ  ουκ  έμοί 

έρχεται  αγγελίας  άπατώμενον ;  170 


iu  sein  Drama  einführeu  können. 
—  Die  ionische  Form  ^ώί«-  in 
einem  Chorgesang  auch  0.  C.  1213. 

158.     κρυπτά     άχέο)9'    ή  β  α: 

Jugend,  die  vor  den  Leiden  ver- 
borgen ist,  so  daß  die  Leiden 
sie  nicht  erreichen  können;  viel 
kühner  Eur.  Hipp.  154  χρνητά 
κοίτα  λεχέιον  σων.   —   Wenn    das 

Beispiel  der  Schwester  ihr  in  ge- 
wissem öinne  ein  Vorbild  sein 
sollte,  so  soll  das  des  Orest  sie 
trösten.  Also  158  beginnt  ein 
neuer  Satz :  Und  in  vor  Leid  ge- 
borgener Jugend  lebt  beglückt 
er  .  . 

160  ff.     Grammatisch    korrekt 

εύηατρί8αζ    Ορέστη?,    δν  .  .     Der 

Name  wird  bis  zum  Schluß  auf- 
gespart, um  den  Hörer  zu  span- 
nen; vgl.  Anhang  §  174;  er  wird 
unter  Angleichung  an  das  Ke- 
lativum  in  den  Relativsatz  hinein- 
gezogen; vgl.  Anhang  §  95. 

162.     svn  ατ  ρ  ί8  av    ^  toe    ist 
vielleicht    kühn   gesagt  für    εν- 

ηατρίδαν  fIs  Jia  τό  yivos  ανα- 
φερόντα; denn  Orest  ist  durch 
Tantal 08  Abkömrahng  des  Zeus. 
Und  diese  Verwandtschaft  ist 
nicht  nur  mythographisch  er- 
rechnet: (5  Ζεν  τιυόγονε  ruft  Py- 


lades  Eur.  Or.  1242,  indem  er 
wegen  der  Verwandtschaft  mit 
Agamemnon  (1233)  selber  An- 
teil an  diesem  Ahnherrn  bean- 
sprucht.   Vgl.  zu  411  f. 

164  f.  In  dem /e  liegt  eine  große 
Bitterkeit:  Ja,  er,  den  ich  .  . 
—  τάλαινα   gehört  zum  Subjekt 

lieh  arme),   άτεκνο«  und  άννμψεν- 

Tos  sind  Prädikative. 

166  f.  τόν  άνήνντον  οΙτον 
ϊ%ονσα  (/563  άλ>ινόνο?  ηολνπεν- 
xf-ios  οΐτον  έχον  σα),  dies  mein 
endloses  Leiden  tragend ;  mit 
dem  Artikel   vgl.  Ai.  1187   τάν 

άπανστον  αίέν  ύμοι  μόχ&ων  άταν 
έπάγιον. 

169.  ών  τ'  in  ad- εν:  Seiner 
durch  mich  erfolgten  Rettung. 
ών  r'  έδάη:  der  Rachepfücht, 
die  diese  Elektra  vielleicht  schon 
dem  Kleinen  einschärfte,  die  sie 
ihm  gewiß  nach  des  Vaters  Tode 
durch  Botschaften  ins  Gedächt- 
nis rief. 

169  f.  Orest  täuscht  (mich)  durch 
seine  Botschaften,  sofern  er  zu 
kommen  verspricht  und  doch 
nicht  erscheint.  —  Was  nicht  an 
Botschaft?  =  jede  Botschaft.  — 
άπατ ώ μενον  prägnant :  trüg- 
lich  vollzogen.    Anhang  §  246. 


72 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


αεί  μεν  γάρ  τζο^εΐ, 

πο^ων  d'   ούν.  άξιοι  φανήναι. 

άντίστροψή  β. 
ΧΟΡΟΣ 
Θάρσεί  μοι,  Ο^άρσει,  τέχνον,  έ'τι  μέγας  έν  ούρανφ 
Ζευς,  δς  έφορά  πάντα  χαί  χρατννει'  175 

φ  τον  ντΐεραλγή  χόλον  νέμονοα 
μή^\  οίς  έχ^αίρεις,  νπεράχ^εο  μήτ^  eniXad-ov. 
χρόνος  γάρ  ενμαρής  &εός. 

οντε  γάρ  6  τάν  Κρΐσαν  ΙδΟ 

βοννόμον  έχων  αχτάν 
παις  Αγαμεμνονίδας  άπερίτροπος 
ovd^^  ό  παρά  τον  ^Λχέροντα  ^εός  άνάσσων. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ολλ'  εμέ  μέν  ό  πολύς  άπολέλοΐ7ΐεν  ήδη  1S5 


171  f.  7co&sz\m  Sinne  von  ψη- 
σΐ  nod-elv^  wie  357  ov  δ'  ήμίν  ή 
μισονοα  μιοεΐξ  μ^>  ^'oyco,  ^^/ψ  ^έ 
Tols  φovfϋ(Tι  τον  πατρΟ£  ^ννει.  — 
Der  Begriff  „trotzdem"  ist  durch 
das  Partizip  πο&ών  veranschau- 
licht.    Vgl.  1487,  Anhang  §  230. 

173  —  193.  Chor:  Noch  lebt 
Zeus;  ihm  stelle  die  Rache  an- 
heim.  Weder  Orest  noch  Hades 
haben  ihre  Pßicht  vergessen. 
Elektra :  Aber  derweilen  verzehre 
ich  mich  in  Elend. 

174.  Noch  lebt  im  Himmel  (An- 
hang §  50)  der  große  Zeus. 

175.  χρατννει  im  Sinne  von 
κρατ(τ  wie  öfter  in  der  Tra- 
gödie. 

176.  Teile  ihm  deinen  Groll  zu, 
der  dich  übermäßig  schmerzt; 
d.  h.  mäßige  deinen  Groll,  indem 
du  daran  denkst,  daß  auch  Zeus 
Zorn  über  den  Frevel  empfindet 
und  ihn  rächen  wird. 

179.  Für  μάρη  wird  die  Be- 
deutung „Hand"  bezeugt;  also 
die  Zeit  hat  eine  leichte,  ge- 
schickte Hand,  alles  Leid  zu 
heilen. 

180  ff.  Denn  weder  Orest  noch 


Hades  sind  dein  uneingedenk.  — 
Sophokles  rechnet  zum  Gebiet^ 
von  Krisa,  das  IV2  Stunden  vo: 
Meere  lag,  auch  die  von  den 
heiligen  Herden  des  Gottes  be- 
weidete Küstenebene   von  Kir- 

r  h  a.  —  TialS  Άχαμεμνονί- 
Sas  statt  nnZs  ^Αγαμιμνόνειοξ, 
wie  TialSes  Τννδαρίδαι  Eur.  Hei. 
1497,  ΤννδαρΙε  naZs  Hec.  1278. 
Orest  1154,  Τννδαρί^  κόρη  Iph. 
Α.  61  U.  ä.  —  άηερ  ίτρ  oTios: 
άμετάστρ^τιτοε,  άνεηίστροψοδ,Μϊί- 
bekümmert  um  etwas:  ονκ 
άμνήμων  έατίν,  ov  λή&εται  (167), 
άλ/'  ^χει  έηιστροφήν  και  έηιμέ- 
λειαν  ποιείται. 

183.  ό  ηαρά  τον  Αχέροντα 
χ)'εό£  άνάσσων:  Hades,  der  auch 
110  zur  Hache  aufgerufen  wird. 
Er  kann  seine  Erinyen  schicken 

(Ant.  1075  '^Άιδον  και  &εών  ^Ερι- 

νύεξ)  oder  die  Rache  heischende 
Seele  Agamemnons  selber  (El. 
453). 

185.  „Aber  mich  hat  schon  der 
größte  Teil  meines  Lebens  ver- 
lassen als  Hoffnungslose";  sein 
Schicksal  ist  viel  leichter  zu 
tragen. 


etjM 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


73 


βίοτος  όνέλτειστος  ούδ*  έ'τ^  άρχω' 
ατις  άνευ  τοχέων  χατατάχομαι, 
ας  φίλος  οντις  άνήρ  υπερίσταται, 
«λλ'   άπερεί  τις  έ'7ΰθΐ.χος  ανάξια 
οίχονομώ  θαλάμους  πατρός,  ώδε  μεν 
άειχεΐ  συν  στολά, 
ν,εναΐς  δ^  άμφίσταμαι  τρατΐέζαις, 
στροφή  γ. 
ΧΟΡΟΣ 
Οίχτρά  μεν  νόστοις  αύδά, 
οίχτρά  δ^   εν  χοίταις  πατρφαις. 


190 


187  f.  Sie  hat  keine  Eltern,  die 
sie  beschützen  konnten,  und  auch 
keinen  männlichen  Verwandten. 

189.  απερ:  „wie"  ist  eigent- 
lich Akkusativ  des  inneren  Ob- 
jekts (0.  R.  175  αηερ  ενπτερον 
όρνιν  δρμενον  „eben  die  Akte 
des  όρννσθ^αι  vornehmend,  welche 
.  .  vornimmt"),  dann  zur  Ver- 
gieichungspartikel  erstarrt.  Ihr 
hängt  sich  ic  an,  weil  es  sich  so 
oft  in  ausgeführten  Vergleichen 
an  die  Vergleichungspartikel  an- 
schloß; abundierend  stehtes  schon 
bei  Homer ;  vgl.  die  gleich  zu 
zitierende  Iliasstelle.  —  ^n οί- 
κο s:  der  Zugewanderte,  Schutz- 
bürger; vgl.  /  647  ανήαουαί  ώί 
//'  άούψηλον  if  ^Λργείοιοιν  ϊρε^εν 
Ατρείόηβ^  ώα  ει  τιν  άτίυητον 
uer  ανάοτη*•, 

190.  οίχονο  μ  ώ\    οίκον    viu  ο- 

μαί;  an  eine  verwaltende  Tätig- 
keit ist  natürlich  nicht  zu  den- 
ken. —  Β'αΙάμον^:  Im  Megaron 
duldet  man  sie  nicht.  —  οίκυ- 
ΨΟ  μ  ώ  d- αλά  μ  ο  ν  s :  Zwar  stcckt 
in    ο£κονόμο5,    dem    Stammwort 

zu     οικο-νομέο)  ^     SChon     οίκοί    als 

Objekt,  aber  dies  ist  ebenso 
verblaßt  wie  in  οίχυδομέω,  so 
daß  ein  zweites  Objekt  hinzu- 
treten kann;    vgl.  Anhang  §  52. 

—  ^βικτικώζ  το  ώόε'  έλεεινόν 
8k    τό     τοιοντον    και    Ιεληο'ότο}5 


έμψαΧνον  τό  ογ^ήμα  των  υποκρι- 
τών,   schol. 

192.   κεναΖ9    ί'  άμφίσταμαι 

τραπέζαιί'.  Wenn  der  Text  heil 
ist,  so  muß  Elektra  sagen,  daß 
sie  nach  der  Mahlzeit  der  andern 
an  die  schon  leer  gegessenen 
{κεναΐξ)  Tische,  bald  von  dieser, 
bald  von  jener  Seite  tritt  {άμφί- 
σταμαι), um  sich  etwas  Nahrung 
zu  suchen.    (K.) 

193—212.  Chor:  Jammervoll 
war  der  Tod  des  Fürsten,  den 
Tücke  und  Leidenschaft  fällten. 
Elektra :  Verhasstester  Tag, 
furchtbarste  Nacht  des  Mordes! 
Die  Mörder  haben  auch  mein 
Leben  zerstört;  myogen  die  Götter 
sie  strafen! 

Str.  8.  193—200.  Da  Elektra 
ihre  unwürdige  Stellung  im  Hause 
des  Vaters  erwähnt  hat,  geht 
der  Chor  jetzt  selbst  auf  den 
Grund  alles  Unheils  teilnehmend 

ein.     Das  Wort  θάλαμοι  πατρόν 

und  die  τράπεζα  weckt  die  Er- 
innerung an  den  schrecklichen 
Tag  der  Heimkehr  von  Troja, 
wo  Agamemnon  beim  Mahle  er- 
schlagen ward. 

193  ff.  Verb,  οικτρά  μέν  αύδά 
{πατρόί  ήν)  δτε  τόστοιδ  (bei  der 
Heimkehr,  der  Flur,  wie  Ai. 
900),  οίκτρά  di  δτε  έν  κοίταΐδ 
πλανά  ώραά&η :  jammervoll  klang 


74 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


δτε  OL  7εαγχάλχων  άνταία 

γεννών  ώρμάΟ-η  πλαγά. 

δόλος  ήν  δ  φράσας,  ερος  ό  τ,τείνας, 

δεινάν  όεινώς  τνροφυτεύσαντες 

μορ(ράν,  εϊτ^  οϋν  ϋ-εός  εϊτε  βροτών 

fjv  ό  ταϋτα  7εράθθων. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ώ  Ttaoäv  κείνα  πλέον  άμέρα 
έλ-ϋ-ονο'   έχ^ίοτα  δη  μοι' 
ώ  ννξ,  ώ  δεί/ΐνων  άρρητων 
έχτΐαγλ*   άχ^η ' 
τους  έμός  ιδε  7εατήρ 


195 


200 


205 


der  Ruf,  als  bei  der  Heimkehr, 
als  auf  dem  väterlichen  Ruhe- 
bette der  tödliche  Schlag  geführt 
ward.  Denn  οΙκτρά  Si  ist  Stei- 
gerung von  νόστοι?,  da  es  noch 
empörender  ist,  daß  der  nach 
zehnjähriger  Abwesenheit  heim- 
kehrende Landesfürst  auf  dem 
Ruhebette  seinerVäter(Plur, 

κοΖται  wie  εννατήρια  Trach.  918), 

d.  h.  im   Männersaale  der  Pelo- 

piden  beim  Mahle  erschlagen  ward. 

195.  δτε  οέ:  epischer  Hiat  wie 

Trach.  650  ά  Sa  ot  ψίλα  δάμαρ.  — 
TT.  αγγ^άλκ  ωι>      γενύο)ν:      yivvs 

Kiefer,  für  das  Beil  wohl  schon 
in  der  Urzeit  gebraucht,  in  der 
der  Kinnbacken  als  Streitaxt 
diente.  Ebenso  bezeichnet  yeris 
ein  Werkzeug  zum  Auflockern 
der  Erde.  (Ant.  249.).  —  άνταία: 
gegen  ihn  gerichtet,  wie   άντή- 

ρη9  89. 

197.  Solos  fjv  ό  φράσαδ: 
Tücke  riet  den  Anschlag,  näm- 
lich tückischer  Groll  über  Iphi- 
feniens  Opferung,  ψοβερά  πα- 
ίνορτο?  oixovouos  δ ολ  ία  μναυοιν 
μηνιζ     τεκνόποινοδ     (Aesch.     Ag. 

143). —  ίροδ  ό  κτείναα:  Liebe 
war  es,  die  ihn  erschlug ;  die 
Liebe  zu  Aigisthos  gab  den  Aus- 
schlag, vollendete  den  Entschluß 


zur  Tat.  —  ίροί  ist  die  äolische 
Form  für  eor^js. 

198  f.  δεινάν  δεινώξ  τιρο- 
φντενσαντεξ    μο ρφάν  :      Nuu 

schweben  ερο•ί  und  δόλο?  als  ein 
Paar  dämonischer  Wesen  vor.  die 
zusammen  den  Greuel  gezeugt 
(φντενω)  und  ans  Licht  gebracht 
haben.  Jedenfalls  Wirkten  diese 
Mächte,  ob  nun  ein  Gott  (etwa 

der  naXaiös  δριμύα  άλάοτιορ,  auf 

den  Klytaimestra  Ag.  1463  die 
Schuld  schiebt)  oder  ein  Mensch 
der  letzte  Urheber  des  Mordes  war. 

201  f.  Verb,  ώ  κείνα  άμέρα 
ίχ&ίστα  (Prädikat)  δή  μοι  έλ- 
\fovoa,    πλέον  {έχ&ρά)  πασάν.  — 

Es  wäre  sehr  schön,  wenn  heute 
der  Jahrestag  der  Ermordung 
Agamemnons  wäre,  wie  Patin, 

Ästhetisch  -  kritische  Studien  zu 
Sophokles  S.  60  es  vermutet;  aber 
278  verbietet  das. 

203.  ννξ  und  δΐΙπνο}ν  άρρη- 
τον εκπαγκ  η%δ•η  (die  fürch- 
terliche Last  des  Todesmahles, 
die  ihr  die  Seele  bedrückt,  weil 
der  Mord  noch  nicht  gerächt  ist) 
sollten  erläutert  werden  durch 
χί-άνατοι  aixsZs;  dann  aber  ist 
^'άνατοι  aixfZs  in  den  Relativ- 
satz τούδ  έμό3  ϊδε  πατήρ  hinein- 
gezogen. 


ι 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


75 


-ϋ-ανάτονς  αίνΜς  οιΟύμαιν  χειροΐν, 
αΐ  τον  έμόν  είλον  βίον 
7CQOÖ0T0v,  αί  μ'   απώλεσαν' 
οίς  ^εός  δ  μέγας  ^Ολύμπιος 
7€οίνίμα  τΰάχ/εα  7εα^εΐν  7COqol, 
μηόέ  -ιεοτ"   άγλαΐας  άτΰοναίατο 
τοιάό'  άνύσαντες  έ'ργα. 

αντιστροφή   ν. 
XOPOS 
Φράζον  μή   7€0ραω   (ρωνεΐν. 

ου  γνώμαν  ΐσχείς,  εξ  οίων 

τα  7ΐαρύντ^ ;  οί'Λείας  εις  άτας 

έμ/ύτΐτεις  όντως  αί'λώς' 

7C0kv  γάρ  τι  χαχών  ν7ί€ρεχτήσω, 

σα  ουσ^νμφ  τίχτουσ     αεί 

ιρυχά  7ΰολέμονς'  τα  δε  τοις  δννατοΐς 

ονχ  έριστά  τΐλά^ειν. 


210 


215 


220 


207.  αϊ  τόν  έΐίόν  ^ΐλον  βίον 
ηρόίίατον:  SO  daß  er  ihnen 
preisgegeben  wurde;  vgl.  Trach. 
240  öd"  ί^ρει  τώνδ^  άνάστατ ov 
öOQft  χώραν  γυναικών. 

209  f.  oL•  wird  hier  statt  des 
voraufgehenden  Femininum  sub- 
stituiert, weil  statt  der  Öiövua 
%ΐ.τρε  die  Mörder  selbst  gedacht 
werden:  vgl.  zu  110.  —  i^eös 
ό  μένα9  "ΌΙΰμπ los  deutet  zu- 
rück auf  174  f.,  wo  der  Chor  an 
Zeus  erinnerte.    Die  Alliteration 

Tcoiviua      πάΟ'εα     na&tZv     πόροι 

steigert  die  Bitterkeit  (vgl.  An- 
hang §  241  II);  „zugleich  malt 
der  harte  Labial  den  mühsam 
den  Lippen  entpreßten  Zorn".  K. 
213—282.  Chor:  Hüte  dich 
wohl,  in  deinen  Worten  su  weit 
zu  gehen!  Vo/i  den  harten  Wor- 
ten, die  du  gebraucht  hast,  kommt 
das  Leid,  das  die  Machthaber 
auf  dich  gelegt  haben!  Eielitra: 
Ich  gehe  zu  weit;  ich  weiss  es, 
aber  ich  will  es;  darum  lasst 
mich,  ihr  Trösterinnen! 


214.  «I  oi'o)v  τά  παρόντα:  näm- 
lich herstammt.  Wenn  im  fol- 
genden die  Lesart  richtig  sein 
soll,  so  muß  οικεία«  SO  viel  wie 
zu  eigen  gehörend,  selbst- 
verschuldet bedeuten. 

217.  πολύ  τι:  eine  gar  große 
Menge.     —     ύπερ  εκτήο ω•.      du 

hast  sie  dir  zugezogen  über  das 
Leid  hinaus,  das  die  Ermordung 
des  Vaters  dir  brachte. 

219  f.  τά  δ' έ  toIs  δ'νν ατοΐα 
ουκ  έριοτά  πλάχ^ειν:  Das  soll 

heißen:  „Man  darf  seinen  Ehr- 
geiz nicht  darein  setzen,  mit 
Machthabern  in  dieser  Weise 
zusammenzugeraten",  was  ich 
nicht  aus  dem  Text  herausdeuten 
kann.  Einen  befriedigenden  Sinn 
ergibt  die  Vermutung  von  Groene- 
boom  {Album  gratulatorium  in 
hon.  H.  ü.  Herwerden  73)  τό  δ'έ 
''τοίζ  δννατοΐς  ονκ  έριατά^  λά-d'rj. 
„Aber  den  Satz:  ,Man  kann  mit 
den  Mächtigen  nicht  streiten'  ver- 
gißt du."  Natürlich  braucht  dieser 
Satz  kein  Zitat  zu  sein ;  so  redet 


76 


ΣϋΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

δείν    ήναγχάσ^^ην  έν  δευνοΐς, 

έ'ξθίό\  ού  λά^ει  μ'  οργά. 

αλλ^  έν  γαρ  δεινοΐς  ον  σχήσω 

ταύτας  άτας, 

όφρα  με  βίος  έχτ}. 

τίνί  γαρ  τΐοτ'  αν,  ώ  φίλια  γενέ^-λα, 

πρόσφορον  όχούσαιμ'  έπος, 

τίνι  φρονοϋντι  ν.αίρια; 

άνετε  μ  ,  άνετε,  τίαράγοροι' 

τάδε  γάρ  άλυτα  χε/.λήσεται, 

ουδέ  ποτ^  έγ.  γ.αμάτων  άποτνανσομαί 

άνάρι^μος  ώδε  ϋ^ρήνων. 

έπψδόδ. 

ΧΟΡΟΣ 
!Αλλ'  οϋν  εύνοια  /'  αύδώ. 


225 


230 


die  Weisheit  des  Alltags.  Vgl. 
376  ToZs  χρ άτονο IV  είκα&εϊν.  Ant. 
63  άρχό^εσΟ"'  έχ  κρείσοόνων,  και 
ταντ  άκούείν  κάτι  τώνδ  άλγίονα. 
Αί.  668  άρ%οντέ£  εισιν,  ώο&' 
νπεικτέον.  Eur.  Hec.  404  rots 
κοατοϋσι  μή  μάγου. 

221  f.  In  furchtbarem  Geschick 
sah  ich  mich  zu  Furchtbarem 
gezwungen  .  .  .  aber  das  hilft 
nichts;  denn  wie  furchtbar  mein 
Geschick  auch  ist,  ich  will  diese 
άται,  von  denen  du  redetest  (215j, 
nicht  hemmen. 

225.  δψρα  ue  ßios  εχΐ]•.  Trotz 
des  futurischen  Sinnes  steht  der 
Konjunktiv  ohne  äv;  vgl.  An- 
hang §  145. 

226.  τίνι :  „Da  άκούειν  hier  die 
prägnante  Bedeutung  hat  ,hören 
und  annehmbar  finden',  kann  es 
auch  die  gleiche  Konstruktion 
wie  δέχεοΌ-αι  haben  {τινί  τι).''  Κ. 
Von  wem  könnte  ich  ein  „zu- 
trägliches'' Wort  hören,  d.  h.  ein 
Wort,  welches  mich  von  diesen 
αται  befreite,  meine  Stimmung 
milderte  —  nämlich    von   wem. 


dessen    Denken    den    richtigen 

νλχή)ίΧ.ίτ2ί{^{ψρονοϋντι  καίρια). 

Wer  mir  zur  Fügsamkeit  rät,'  wie 
ihr  Lieben,  der  trifft  eben  nicht 
den  rechten  Punkt,  der  ist  νήπιου 
(145). 

230.  raöff  γαρ  άλντα  κεκλή- 
σεται:  „Wenn  etwas  unlösbar 
heißen  darf,  so  ist  es  mein  Ge- 
schick".   K. 

231  f.   έκ  καμάτοίν  άποπαύ- 

σομαι:  bezeichnender  als  der 
bloße  Gen.,  vgl.  291.    Ar.  Ean. 

1531  έκ  μεγάλίον  άχέων  ηανοαί- 
^ε^'  ά,ν  οντο)?.  —  άνάρ  ιΟ'μ ο  s 
θρήνων:  άναρίΒ•μοΐ5  ^ρήνοια 
έγκειμένη.  Vgl.  χρόνον  ήμερων 
άνήρι&μον  Trach.  247. 

233—250.  Chor:  Wenigstens 
meine  ich  es  gut  mit  dir.  Elek- 
tra:  Maßhalten  forderst  du  von 
mir;  gibt  es  denn  für  mich 
ein  Maß  des  Leides  f  Ich  bin 
es,  die  erfüllt,  was  die  Sittlich- 
keit fordert.  Bleibt  der  Tote 
ungerächt,  so  hört  alle  Gottes- 
furcht auf. 

233.  υϋν.  ja,  wie  du  weißt. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


77 


μάτηρ  ώσεί  τις  τΰΐστά, 
μή  τίν.τειν  Ο    άταν  αταις. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
χαΐ  τι  μέτρον  Άακότητος  έ'φν ;  φέρε, 

τΐώς  BTtl  τοις  ίρ^ιμένοις  άμελεΐν  -καλόν; 

έν  τίνι  τοΰτ'  έβίαστ'  άν&ρώττ,ων; 

μήτ^  εϊην  έντιμος  τούτοις, 

μήτ\  εϊ  τφ  πρόσγ.ειμαι  χρηστφ, 

ξννναίοιμ*  ενχηλος,  γονέων 

έχτίμονς  ΐσχονσα  πτέρυγας 

όξντόνων  γόων, 

ει  γαρ  ό  μεν  &ανών  γα  τε  χαΐ  ονόεν  ών 

χείσεται  τάλας,  οι  δέ  μή  πάλιν 

δώσονσ^  άντιφ όνους  όίχας, 

έ'ρροι  τ   αν  αιδώς  απάντων  τ'  ευσέβεια  ^^νατων.      250 


240 


245 


235.  Nach  Analogie  von  αλ/οε 
άλχει  πρόσκειται  und  ähnlichen 
Wendungen  setzt  Sophokles  statt 
des  gewöhnlichen  άταν  έπ^  ärais 
das  gewähltere  άταν  άταιδ,  wie 
auch  sonst  Dichter  den  Dativ 
mit  anderem  Kasus  desselben 
Nomens  ohne  ein  das  Hinzu- 
kommen bezeichnendes  Verbum 
verbinden;  vgl.  zu  0.  R.  175. 

237.  έπΙ  τοζα  φ^Ίμένοιε 
ά μ  als ΐν :  „nachlässig  sein,  wo  es 
sich  um  die  Toten  handelt".    K. 

238.  Bei  wem  unter  den  Men- 
schen erwuchs  dies,  fand  sich 
dies? 

239  ff.  Weder  geehrt  möge  ich 
bei  Menschen  dieser  Art  sein 
noch  —  wenn  (=  so  gewiß)  ich 
etwas  Gutes  an  mir  habe  — 
friedlich  mit  ihnen  zusammen- 
wohnen, indem  ich  die  Schwin- 
gen .  .  hemme,  so  daß  sie  .  . 
nicht  ehren.  —  εϊ  τα^ί  π  ρ  doxa  i- 
fiai  %ρηστω:  Von  Elektrens 
angeblicher  Torheit  sagt  Chryso- 

themis  1040  ειρηκαδ  όρ&ώδ  ω  ov 
τιρόσκεισαί  καχώ,  und  an  Chryso- 
themis  denkt  iiier  Elektra  viel- 
leicht. 


242.  εκτιμο?  {-w'iQ  MaSixos,  L•- 
vouos)  muß  aktive  Bedeutung 
haben  (nicht  ehrend;  dazu  der 
gen.  obi.  γονέων)  und  proleptisch 

stehen:  ώστε  έκτίμονζ  γίγνεο&αι 
yovao)v  ==  ώστε  μηκέτι  τιαάν  ToiiS 
γονέα«. 

244.  Der  Reim  in  der  letzten 
Silbe  beider  Dochmien,  die  auch 
dem  Sinne  nach  gesondert  sind 
( ϋ'ανών  :  ών) ,  ist  wohl  beabsich- 
tigt. —  yd  τ  ε  καί  ονδ  έν.  Erde 
zur  Erde  und  sonst  nichts,  kein 
mächtig  wirkender  Geist. 

246  f.  . .  und  sie  nicht  zurück- 
geben (für  das  ihm  geraubte 
Leben)  eine  Buße,  die  in  einem 
Vergeltungstod  besteht  —  dann 
gibt  es  keine  Götter  mehr,  will 
sie  wohl  sagen ,  aber  sie  mildert 
den  Gedanken:  dann  gibt  es  bei 
allen  Sterblichen  keine  sittliche 
Scheu  und  keine  Frömmigkeit 
mehr;  wenn  kein  Gott  mehr 
solche  Tat  rächt,  werden  sie 
jedes  Frevels  straflos  sich  er- 
frechen, an  άντ  ων  d"  ν  ατών 
steht  also  άπό  κοινοϋ;  Anhang 
§  171.  —  Μρροι  τ^  &ν  αιδώδ: 
für    αίδώδ    τ'  άν   ερροι   mit  Ver- 


78 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΕΠΕΙΣΟΔΙΟΝ  Α. 

ΧΟΡΟΣ 

'Εγώ  μεν,  ώ  Ttal,  χαΐ  το   σον  σπενδονό'   άμα 
y.al  τούμόν  αύτης  ήλ^ον'  εί  δέ  μη  γ.αλως 
λέγω,  σύ  νίχα'  σοΙ  γάρ  έχρόμεοΒ-"   άμα. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
αέσχύνομαι  μεν,  ώ  γνναΐγ.ες,  εί  δο'/.ώ 
τζολλοΐοι  ^-ρήνοις  δνοφορείν  νμΐν  άγαν' 
όλλ^  ή  βία  γάρ  ταΰτ*   άναγν,άζεί  με  δράν, 
σύγγνωτε.     πώς  γάρ,  ήτις  ευγενής  γυνή, 
πατρφ^   δρώσα  7τήματ\  ου  δρφη  τάδ^   αν; 
άγω  κατ'  ήμαρ  γ,αΐ  γ.ατ^  ενφρόνην  αεί 
-θ-άλλοντα  μάλλον  ή  ΥΜταφ-Θ'ίνον^•^   ορώ. 
?/  ττρώτα  μεν  τα  μητρός,  ή  μ*   έγείνατο. 


255 


260 


Stellung  des  τε;  vgl.  Anhang 
§  170. 

251—309.  Elektra  rechtfertigt 
ihr  Verhalten  vor  dem  Chore, 
indem  sie  das  frevelhafte  Treiben 
des  Mörderpaares  schildert. 

251  f.  Damit  wird  das  Kom- 
men des  Chores  nachträglich 
motiviert,  aber  ziemlich  dürftig; 
lag  es  wirklich  so  sehr  im  Inter- 
esse des  Chores,  Elektra  zur 
Mäßigung  zu  bestimmen  ?  —  Sein 
freundliches  Einlenken  wirkt  nun 
bei  Elektra  mehr  als  vorher  seine 
Mahnungen. 

253.  oi)  νίκα:  τό  σν  νίχα 
πάνν  άναγκαίωξ,  ΐν  αφορμή  γένη- 
ται  μακράν  έκτεΐναι  ρησιν  την 
Ηλέκτραν,  έν  τ]  πάντα  τά  καθ' 
έαντήν  ηεριλήχρεταί.     schol. 

254.  Elektra  gibt  nicht  zu, 
sich  ihres  Handelns  zu  schämen ; 
sie  schämt  sich  nur,  daß  ihre 
Freundinnen  sie  für  maßlos  halten. 

255.  πολλοίσι  &ρήνοί8  ksjin 
zu  8οκο>  gehören:  „wegen  der 
vielen  Klagen".  Vgl.  Thuc.  lU 
98,  5  rols  π επραγ μένθί5  φο- 
βούμρ,νοξ  τονς  *Α&ηναίον£. 

257.  In  einer  adligen  Familie 
ist  der  Geschlechtszusammenhang 


fester,  weil  älter;  weil  Elektra  eine 
εύγενήδ  γννή  ist,  kann  sie  die  πα- 
τρώα πήματα  unmöglich  ruhigmit 
ansehen.  (Vgl.  zu  129.)  Diese  πα- 
τρώα Γ-ήαατα  sind  einfach  das 
Leid  des  Vaters,  der  vergebens  auf 
Rache  harrt  und  statt  standesge- 
mäßer Grabpflege  garVerhöhnung 
erfährt.  Der  Übermut  des  Mörder- 
paares wächst  mit  der  Dauer 
seiner  Straflosigkeit  (259.  260). 

259.  ά  bezieht  sich  nicht  auf 
τά8ε,  sondern  auf  das  entferntere 
πήματα. 

260.  d"  ά  λλ  ο  V  τ  α'.   ανθΌνντα. 
αυξανόμενα,    vgl.  Phil.  259    ή   δ 
έμή  voaos  αεί  τέ&ηλε  καπι  αεΐζον 
άρχεται. 

261.  Es  ist  menschlich  begreif- 
lich, daß  sie  nun  in  der  Auf- 
zählung der  πήματα  sich,  nicht 
den  Vater  als  leidend  anführt.  — 
τά  μητρόδΐ  nur  ein  umschrei- 
bender Ausdruck  für  μήτηρ,  bei 
dem  an  die  Summe  der  Hand- 
lungen gedacht  sein  mag,  in  denen 
Klytaimestrens  Art  sich  auswirkt. 
—  ή  μ^  έγείνατο  hat  denselben 
Sinn  wie  bei  uns  die  Hinzu- 
fügung von  leiblich.  Vgl.  1411, 
Anhang    §   210.   —   τά   μητρόδ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


79 


εγ^&ίοτα  σνμβέβηχεν'  εΐτα  δώμασιν 
έν  τοις  έμαντης  τοις  cpovsvOL  τον  ττατρός 
ξύνειμι,  κακ  τωνδ'  άρχομαι,  κάκ  τώνόέ  μοι 
λαβείν  d-'   ομοίως  χαΐ  το  τητάσ^αι  τζέλει. 
ετιειτα  ττοίας  ημέρας  όοκεις  μ'  άγειν, 
δταν  -θ-ρόνοις  \Αϊγισ3Όν  ένΟ-αχονντ^   ΐδω 
τοΐαιν  πατρφοις,  είσίδω  δ^  έσ^-ήματα 
(ρορονντ'  έκείνφ  ταντά  και  τΐαρεστίονς 
σττένδοντα  λοιβός,  έν^•'  εκείνον  ώλεσεν, 
Ϊδω  δε  τούτων  την  τελενταίαν  ϋβριν, 
τον  αντοέντην  ήμίν  εν  κοίττ]  τΐατρός 
ξνν  ττ]  ταλαίνγι  μητρί^  μητέρα   ει  χρεών 
ταντην  ,Ύροσανδάν  τφδε  ονγκοιμωμένην. 


265 


270 


Ϊ%Οίο  τα  αναβέβηκε:  ovu  β  έ- 
βηχε την  μητέρα    έγ^&ίστην  είναι. 

263.  Nur  ein  echtes  Kind 
Agaraemnons  ist  jetzt  daheim, 
Elektra;  darum  gehört  das  Haus 
von    Rechts    we^en    ihr;     vgl. 

Eur.  El.  1120  cffjovfl  μέγ^'  έν 
νάρ  τοΐ5   iuols  ναΐει    δόμοι«    (Ai- 

gisthos). 

265.  Ob  ich  die  Bedürfnisse 
des  Alltags  empfange  oder  ihrer 
verlustig  gehe.  —  Der  Artikel 
beim  zweiten  Infinitiv  steht  and 
xotvov;    vgl.   Anhang  §  171  VII. 

267.  δταν  .  .  iÜro,  είσέδο) 
δέ,  ι  δ  ff  δέ:  Anaphora  mit  Ver- 
änderung der  Form,  ohne  daß 
eine  Veränderung  des  Sinnes 
beabsichtigt  wäre.  —  Anhang 
§  218  111 

269.  έκείνφ:  τφ  {έμ<Ζ)  ηατρί, 

ZU  entnehmen  ά\χ?>' πατρώοι«,  wie 

Trach.  260  άρχεται  πόλιν  την 
Ενρντείαν'  τόνδε  (den  EurytOS) 
γάρ  αεταίτιον  ίφασχε.  Vgl.  An- 
hang §  16,  1.  —  Natürlich  sind 
die  ererbten  Prunkgewänder  ge- 
meint, die  Agamemnon  nicht  mit 
nach  llion  genommen  hatte. 

271.  τούτων  geht  nicht  allein 
auf  die  beiden  ν  βρει?,  die  sie 
vorher  schilderte,  sondern  auf  alle 


rßoFi?,  die  ihr  Auge  beleidigen; 
davon  aber  ist  die,  welche  nun 
berichtet  wird,   die  äußerste. 

272.  αντοέν  τη  v:     ανο'έντηβ, 

was  Sophokles  zu  αντοέντηδ  auf- 
löst, muß,  da  οννέντηβ=  σννερχό« 
ist  (Hesych),  den  αντονργό?  be- 
zeichnen, d.  h.  den,  der  einen 
Menschen  mit  eigener  Hand  er- 
schlägt, wie  αντόχειρ  und  παΐα- 
uvaios.  Für  unser  Gefühl  ist  es 
befremdlich,  daß  bei  der  Be- 
zeichnung des  Mörders  dies  so 
hervorgehoben  wird,  doch  läßt 
es  sich  verstehen,  daß  in  naiver 
Volksanschauung  als  Mörder  im 
vollen  Sinne  nur  der  gilt,  der 
mit  eigener  Hand  dem  Erschla- 
genen den  Todesstreich  gegeben 
hat.  (Kretschmer,  Glotta  111  291 
läßt  ανϋ•έντη«  in  der  Bedeutung 

„Mörder"  aus  αύτο&έντηδ  \xtF^vo}] 

durch  dissimilatorischen  Silben- 
schwund entstehen.) 

273.  τό  χρή  öv  muß  in  der 
Sprache  des  Lebens  zusammen- 
gerückt und  in  τό  χρεών  umge- 
wandelt sein ;  dann  wurde  χρεών, 
ohne  daß  man  an  seinen  Ur- 
sprung dachte,  als  Nomen  mit 
hinzuzudenkendem  εστί,  also  ge- 
nau so  wie  χρή  gebraucht. 


80 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ή  d'   ώδε  τλήμων,  ώστε  τω  μιόστορι 
ξννεστ\  ^Εριννν  οϋτίν^  έχφοβονμένη, 
άλλ'  ώσπερ  έγγελώσα  τοις  τΐοιονμένοις, 
ενρονσ'  έχείνην  ήμέραν,  εν  fj  τότε 
πατέρα,  τον  άμον  εν.  δόλου  Άατέχτανεν, 
ταύττ]  χορούς  ϊοτηοι  χαΐ  μηλοστραγεΐ 
^εοΐσιν  έ'μμην'  ιερά  τοις  σωτηρίοις. 
εγώ  (5'   όρώοα  δν όμορος  κατά  ατέγας 
χλαίω,  τέτηκα,  '/Μπίχωχνω  πατρός 
την  δνστάλαιναν  δαΐτ'  έπωνομασμένην 


275 


280 


275.  τΙήμο)ν  heißt  meist  in 
der  Tragödie  „leidend,  unglück- 
lich", aber  das  Stammwort  τΐηναι 
wird  ja  auch  gebraucht  von  dem, 
was  einer  über  sich  gewinnt, 
während  er  es  nicht  sollte  (Aesch. 
Ag.  211);  so  kommt  τΐήμοη'  zu 
der  Bedeutung  frech  (Aesch. 
Cho.  372  βροτών  τλήμονι  xai 
πανούργφ  %^ρί).  —  μιάστορι: 
Der  Mörder  des  Gatten  über- 
trägt durch  seine  physische  Nähe 
das  juLaaua  des  Mordes  auf  sein 
Weib. 

277.  ώσπερ  έγγελώσα  rols 
πο  ιονμένο  le:  Gleichsam  die 
(280  f.  berichteten)  heiligen  Hand- 
lungen verhöhnend,  weil  sie  sie 
nicht  vollzieht  aus  Dankbarkeit 
gegen  die  Götter,  sondern  zur 
Kränkung  des  Toten. 

278.  ενρονσα:  „Das  hat  sie 
nicht  von  Anfang  an  getan,  son- 
dern erst,  als  ihr  Gewissen  sich 
verhärtete.  Der  Tag  war  dem 
Gedächtnis  entschwunden ,  und 
mit  Mühe  muß  sie  ihn  zuvor  be- 
rechnen, da  sie  keinen  Kalender 
hat."  K.  —  D einlas  in  seiner  Zu- 
sammenfassung argivischer  Chro- 
niken (schol.)  gab  den  13.  Ga- 
melion  als  Todestag  Agamemnons 
an  (den  ünglückstag  des  Hoch- 
zeitsraonats) ;  an  diesem  Tage 
mochte  in  Argos  die  Gedenk- 
feier des  Todestages  für  Aga- 
memnon begangen  werden. 


279.  ä/uos  ist  eine  dorische 
Form  für  ημέτερος;,  findet  sich 
aber  in  der  Tragödie  für  έμό? 
(Cho.  416),  vielleicht  beruhend 
auf  einem  Mißverständnis  dia- 
lektischer Texte,  in  denen  έμόε 
zu  passen  schien,  aber  ήυέτεροε 
gemeint  war. 

280.  μηίοσψαγεί   ιερά:    sie 

schlachtet  Kleinvieh  und  bringt 
dadurch  Opfer  dar. 

281.  ϊμμην^  Ιερά'.  Derartige 
Monatsfeiem  sind  im  Altertum 
häufig  für  Götter  und  für  Men- 
schen, die  zu  Göttern  erhoben 
sind  (W.  Schmidt,  Geburtstag  im 
Altertum  14  ff.) 

282.  §νσμορο5:  ohne  Artikel 
wie  Phil.  949  νϋν  S'  ήπάτ-ηααι 
δύσμοροξ.  Ο.  C.  347  άει  με&' 
ή/ιών  δύσ//ορο9  πλανω^ένη.  Trach. 
ΙΟΟδ  έατέ  με  ό'νσμορον  εννάσ&αι, 
U.a. —  κατά  στέγας:  im  Stillen 
Gemach,  während  draußen  fest- 
liche Lust  herrscht. 

284.  Verb,  τήν  δνστάλαι,ναν 
δαΐτα  τήν  πατρόξ  έπο/νομασμένην, 
d.  h.  τήν  ϊπο)ννυΊαν  i%ovoav  τια- 

τρ05,  wie  Eur.  Herc.  1329  τεμένη 

έπωνομασμένα  οέΟ'εν.  Höhnische 
Bezeichnung  Sais Άγαμεανόνειο?, 

da  es  eigentlich  der  Mordtag 
heißen  sollte,  wo  Agamemnon 
zu  den  δείπνα  άρρητα  (203)  ge- 
laden und  tückisch  erschlagen 
war.     Sprichwörtlich   sagte  man 

da  CS  ^Αγ  αμ  ε  μνόν  ειοζ  έπι  των 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


81 


αυτή  τίρός  αυτήν '  ούόέ  γαρ  χλανααί  τιάρα  285 

τοσόνο\  δσον  μοι  -θ-νμός  ήδονήν  φέρει. 

αύτη  γαρ  ή  λόγοισι  γενναία  γυνή 

φωνοϋαα  τοιάδ^  έξονειδίζει  χατιά' 

ώ  δύσ^-εον  μίση  μα,  ύοΐ  μόνη  Λατήρ 

τέ^νηχεν,  άλλος  δ^  οϋτις  εν  Ttivd-si  βροτων;         290 

κακώς  ό'λοιο,  μηδέ  σ'  έχ  γόων  7toτh 

των  νυν  άτταλλάξειαν  οι  κάτω  &εοί, 

τάδ    εξυβρίζει,  πλην  όταν  κλύτ]  τινός 

ήξοντ^  Όρέστην  τηνικαΰτα  δ'  έμμανής 

βο^  παραστάσ''  ού  σύ  μοι  τωνδ'  αίτια;  295 

ού  σόν  τόδ'  εατί  τοΰργον,  ήτις  εκ  χερών 

κλέψασ'  Όρέστην  των  έμών  ύπεξέ^ου ; 

αλλ'  ισ^ι  τοι  τείσουσά  γ"  άξίαν  δίκην, 

TOiaud-^  ϋλακτεΐ'  συν  δ'   έτΐοτρύνει  ιτέλας 


Ιπ     όΧέ&ρίρ    εύωχονμένων  (Eust. 
Od.  ρ.  1507,  62). 

285.  αντή  π  ρ  de  αν  τη  ν:  allein 
mit  mir  allein.  Wenn  das  Re- 
flexivpronomen der  dritten  Per- 
son für  das  der  ersten  gebraucht 
wird  (Anhang  §  78),  so  liegt 
darin  ein  Rest  des  ursprüng- 
lichen Sprachgebrauchs ,  nach 
dem  der  Stamm  des  Reflexiv- 
pronomens sich  auf  alle  drei  Per- 
sonen bezog. 

286.  δαον  uoi  d'vuds  ήδονήν 
φέρει:  ihr  Gemüt  bringt,  verur- 
sacht ihr  die  Lust  an  der  Klage, 
erregt  in  ihr  das  Verlangen  danach . 

287.  ή  λόγοιοι  γενναία 
γννή•:  ^0  hatte  sich  Klytaimestra 
Aesch.  Ag.  591  wegen  ihrer  An- 
hänglichkeit an  ihren  Gatten  ge- 
nannt: τοιόσδ'  ό  κόμπο«  ttJs  άλη- 
■Θ'είαξ  γέμων  ^  ονχ  αέσχρΟ£  ώδ 
γνναιχι  γενναία  Χαχεΐν\  die- 
selbe Frau  macht  der  Tochter 
die  Anhänglichkeit  an  den  Vater 
zum  Vorwurf.  (Parmentier,  Me- 
langes  Weil  339). 

288.  φθίνουσα  'ist  ein  ganz 
tonloser  Zusatz  wie  in  φωνή  aas 

Sophokles.   V,  Bd.  10.  AufU 


Stcos   ηϋδα   u.  dgl.'   K.  Anhang 
§207. 

289.  μίση  μα  in  konkretem 
Sinne;  vgl.  Anhang  §  235  f. 
Alles  Persönliche  ist  ausgelöscht; 
sie  ist  nur  noch  „das  Gehaßte". 
—  aol  /uovrj  ηατήρ  τέ&νηκεν^ 
äXXos  8'  ovTtS  έν  πέν&ει 
βροτων:  'Es  liegt  eine  Kritik 
des  Chores  darin,  daß  sie  der 
Mutter  denselben  Gedanken  in 
den  Mund  legt,  mit  dem  die 
Frauen  sie  hatten  trösten  wollen 
(153)  οντοι  σοι  μούνα^  τέχνον,  ä%os 
έφάνη  βροτων*  Κ.  —  τέβ-νη- 
κ  εν:  ονχ  άντ]ρέ&η  φησίν^  άΧΧά 
τέ&νηκεν,  τω  προσχήματ*  τήδ 
Χέξεωδ  παραΧογιζομένη  τήν  παρα- 
νομίαν.     (schol.) 

291.  έκ  γόων:  Vgl.  ZU  231. 

292.  οΐ  κάτω  ϋ'εοί:  indem 
sie  deinen  Beschwörungen  (HO) 
Gehör  geben. 

293.  πΧήν:  Dann  steigert  sich 

die  ϋβριδ   zu  einer    έμμανήδ  βοή. 

299.  σϋν  δ'  έποτρννει:  Kly- 
taimestra steht  in  fassungslosem 
Zorne  vor  Elektren  und  „bellt 
sie  an";   Aigisthos  steht  neben 


82 


ΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ό  κλεινός  αύττ)  ταύτα  ννμφίος  τναρών,  300 

δ  πάντ    άναλχίς  οϋτος,  ή  τΐάσα  βλάβη^ 

δ  οϋν  γυναιξί  τάς  μάχας  τχοιονμενος. 

έγώ  <5'  Όρέστην  τωνόε  ττροσμένονσ    άεΐ 

τζανστηρ^  έφήξειν  ή  τάλαιν^  άττόλλνμαι. 

μέλλων  γαρ  αεί  οράν  τι  τάς  ούσας  τέ  μου  305 

γ,αΐ  τάς  άτΐούοας  ελπίδας  διέφ&ορεν. 

έν  οϋν  τοιούτοις  οντε  σωφρονεΐν,  φίλαι, 

οϋτ^  εύσεβεΐν  τζάρεοτιν  αλλ*  έν  τοι  χαχοΐς 

τΐολλή  έατ^  άνάγχη  χάτΐΐτηδεύειν  χαχά. 

ΧΟΡΟΣ 
φέρ'  είτΰέ,  πότερον  δντος  Αίγίΰϋ^ον  τΐέλας  310 

λέγεις  τάδ'  ήμΐν  ή  βεβώτος  έχ  δόμων; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ή  χάρτα  μή  δόχει  μ*  αν,  εϊπερ  ην  πέλας, 


seiner  Frau  und  hetzt.  —  Tmesis 

lie^t  nicht  vor  {ov  γάρ  έποτρύνεΐ 
ή  Κίνταιμήστρα),  sondern  σύν 
heißt  zugleich,  während  sie 
redet,  έποτρύν^ιν  τινί  τι  wie 
Ο  258  Ιππεϋσιν  έπότρννον  .  .  . 
έΧαννέμεν  ώκέαδ  innovs. 

301.  πάντα  ah  Steigernder  Zu- 
satz, Anhang  §  62 1.  —  ävaXxis: 
nach  /  310  μητρός  τε  στνγερηξ 
xai  ανάΧχιδ  OS  ΑίγίσΟΌιο»  — 
ήπασα  βΧάβη'.  die  lautere  Schä- 
digung;  er  ist  nichts  als  Schädi- 
gung.    Vgl.  784,  Anhang  §  234. 

302.  Aigisthos  hat  nur  einmal 
in  seinem  Leben  gekämpft,  als 
er  Agamemnon  erschlug,  und  da 
war  er  im  Bunde  mit  einem 
Weibe;  das  wird  durch  den 
Plural  und  das  Partizip  des  Prä- 
sens gehässig  verallgemeinert. 

305  f.  Man  darf  nicht  die  ού- 
oai  έΧπί§ε£  von  den  Hoffnungen 
verstehen,  welche  Elektra  auf 
sich  selbst  setzte  oder  auf  die 
zunächst  beabsichtigte  Rache,  die 
απόν  aal  von  denen,  die  sich 
an  Orest  knüpften  oder  sich  auf 
das  weitere  Schicksal  Elektrens 
bezogen;  auch  ist  nicht  gemeint, 


Elektra  hoffe  weder  jetzt  noch 
für  die  Zukunft;  sondern  die 
Formel  besagt  nur  alle  meine 
Hoffnungen  insgesamt  (Po- 
lare Ausdrucksweise). 

308.  Wenn  Agamemnon  nicht 
gerächt  wird,  ϊρροί  τ'  Άν  αέ8ώ5 
απάντων     r'    ευσέβεια     &νατών', 

solche  Drohung  ist  nicht  εύοεβέδ, 
und  so  hatte  sich  Elektra  ge- 
wiß öfter  dem  Chore  gegenüber 
geäußert. 

308  f.  In  dem  Bösen,  das  einem 
angetan  wird,  liegt  der  Zwang, 
sich  gleichfalls  {κάπιτηδεύ- 
ε  IV  =  και  αυτόν  έπιτηδ'ενειν) 
böser  Dinge  zu  befleißigen,  so- 
fern die  Unbill  zur  Unbill  drängt. 

310—327.  Nachdem  der  Chor 
erfahren  hat,  dass  Aigisthos  nicht 
daheim  ist,  erkundigt  er  sich  nach 
Orest.  Das  Gespräch  wird  durch 
Chrysothemis'  Erscheinen  unter- 
brochen. 

310.  Dasjenige,  wonach  gefragt 
wird,  liegt  in  der  Partizipialkon- 
Struktion  δντο5  Αιγίσ&ον  πέΧα£ 
ij  βεβώτοδ  έχ  δόμων. 

312.  ή  κάρτα:  Logisch  un- 
genau,  aber  deutlich  genug  bc- 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


83 


d^vQalov  οίχνεΐν  νυν  δ^  άγροΐαι,  τυγχάνει, 

ΧΟΡΟΣ 
ή  δάν  εγώ  ^αρσοϋσα  μάλλον  ές  λόγους 
τους  σους  ίχοίμην,  εϊτεερ  ώδε  ταϋτ    έχει»  31δ 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ως  νυν  άττόντος  ίατόρει,  τι  αοι  φίλον, 

ΧΟΡΟΣ 
γ,αΐ  δη  σ*  ερωτώ,     του  χασιγνήτου  τι  φής, 
ήξοντος  ή  μέλλοντος;  ειδέναν  ^έλω. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
φηοίν  γε,  φάσχων  d'   ουδέν  ών  λέγει  τΐοιεΤ. 

ΧΟΡΟΣ 
φιλεΐ  γάρ  όχνεΐν  τΐράγμ    άνήρ  τνράοοων  μέγα.       320 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
χαΐ  μήν  έγωγ"  έ'σωσ^  έχεΐνον  ούχ  Οχνφ. 

ΧΟΡΟΣ 
^άρσει'  τιέψυχεν  έσ^λός,  ώστ'  άρχεΐν  φίλους. 


Jaht  sie  das  βεβώτο£  ix,  So  μ  ων. 
—  ^αψονίωδ  ψχονόμηται  τοϋτο 
πρΟ£  τήν  χείρωσιν  Κλυταψήστραδ. 
schol.  Je  selbstverständlicher  die 
Mitteilung  klingt,  um  so  we- 
niger denkt  der  Hörer  daran,  was 
der  Dichter  mit  dieser  Entfer- 
nung Aegisths  bezweckt. 

313.  ο'ύραζε  hinaus!  danach 
ι9•{;(?ασί  draußen  und  hierzu  das 
Adjektiv  Ο-νραΐοζ,  das  Sopho- 
kles um  des  Metrums  willen  hier 
zweiendig  gebraucht  hat,  drei- 
endig 518.  —  άγροΐσι  auf  die 
Frage  wo  ?  Anhang  §50.  —  τυγ- 
χάνει ohne  ών,  zu  46. 

314.  ή  Säv  ^  ή  δή  &v\  vgl. 
Usener,  Kl.  Schrr.  1  242  ff.  ή  δή 
ist  ebenso  gebraucht  Aesch.  Cho. 

723  ή  δή  κλύωρ  έκείνοδ  εύφρανιϊ 
νόον,  εϋτ  άν  τιύ&ηται  μϋΌΌν. 
Der  Chor  nimmt  Elektrens  ή  in 
312  freudig  auf. 

316.  Das  Natürlichste  ist  es 
wohl,  wenn  Elektra  nicht  sagt 
'Frage!  Was  wünschst  du?',  son- 
dern 'Frage,  was  du  wünschst!', 


d.  h.  wenn  τί  für  das  unbestimm- 
te Relativum  δ  τι  steht.  Dieser 
Gebrauch  ist  im  älteren  Attisch 
selten,  häufiger  in  alexandrinischer 
Zeit,  außerdem  erscheint  er  im 
Böotischen  und  im  Thessalischen. 
Vgl.  Eur.  fr.  773,  2  αίτον  τί  χρή- 
ζεις, ^ϊ'.  Brugmann,  Gr. Gramm. 
§644,  Cauer,  Grammatica  mili- 
tans^  156. 

317.  τον  καοίγνήτον:  Gene- 
tiv, um  den  Gegenstand  anzu- 
geben, von  dem  man  etwas  sagt, 
hört;  8... Anhang  §  37. 

318.  Über  den  Gleichklang  der 
gegensätzlichen  Wortverbindung 
ήξοντοδ  ij  μέλΧοντοΰ  vgl.  An- 
hang §  243  I. 

319.  ποιεί:  das  i  ist  konso- 
nantiert  und  deshalb  die  erste 
öilbe  kurz. 

321.  Unwillig  gesprochen:  xal 
μήρ   ϊγωγε    ουκ  ώκνησα  σώζουσα 

εκείνον,  Und  das  war  doch  auch 

ein  μένα  πράγμα. 

322.  άρχεΖν,  έπαρκείν,  βοη- 
d-Miv,  wie  Ο.  C.  262. 

6* 


84 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

7ίέ7ΐθί&\  έτΖΒΪ  τάν  ον  ματ^ράν  έζων  εγώ. 

ΧΟΡΟΣ 
μή  νυν  έτ^  ΒΪπγ}ς  μηδέν'  ώς  δόμων  δρω 
τήν  σήν  δμαιμον,  «κ  τΐατρδς  ταύτον  φύσιν,  325 

Χρνσό^εμιν,  έ'χ  τε  μητρός,  εντάφια  χεροΐν 
φέρονσαν,  οία  τοις  χάτω  νομίζεται. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
τίν^  αϋ  σν  τήνδε  τζρός  Βύρωνος  έξόδοις 
έλ-θΌνσα  φωνεΐς,  ώ  χασιγνήτη,  φότιν, 
χούδ*  εν  χρόνφ  μαχρφ  διδαχ^^ηναι  ϋ-έλεις  330 

■9'νμφ  ματαίφ  μή  χαρίζεο^-αι  γ,ενά. 
γ,αίτοι  τοσούτον  γ'   οΐδα  γ,άμαυτήν,  δτι 


323.  Denn  wahrlich,  ich  würde 
sonst  nicht  mehr  lange  leben. 
Ein  Μτι  hinzuzufügen  ist  nicht 
nötig;  vgl.  0.  C.  1365  f/  δ'  έΐέ- 
φνσα  τάοδε  μή  ^ μαντώ  τροφού^ 
ras  TtazSaSf  ^  τάν  ονκ  άν  ^,  τό 
σόν  αέροδ.  (Vahlen,  Ορρ.  acadd. 
II163fU 

324  f.  'Dazwischen  ist  Chryso- 
themis  auf  die  Bühne  getreten: 
sie  soll  das  Gespräch  nicht  hören ; 
so  bricht  der  Chor  ab  und  be- 
nutzt das  zugleich  zu  der  sce- 
nisch  notwendigen  Anmeldung 
der  Schwester.  K.  —  δόμΐον: 
vom  Hause  her;  vgl.  1139,  An- 
hang §  41  I. 

325.  φύσιν:  Akkusativ  des  Be- 
zuges zu  einem  zu  ergänzenden 
οϋσαν, 

326.  Ικ  ιε  Μητρόε:  wohl  nicht 
ohne  Absicht  so  gestellt:  sie 
stammt  von  demselben  Vater  — 
und  von  derselben  Mutter;  sonst 
würde  sie  sich  zu  Klytaimestra 
nicht  so  stellen,  wie  sie  es  tut.  — 
έντάφ lUy  οία  τοΐδ  κάτο)  ro- 
μίζεται:  Das  kann  der  Chor 
den  Gaben  ansehen,  vielleicht, 
weil  Chrysothemis  eine  große 
Kanne  mit  der  Trankspende  in 
der  einen  Hand  hält.  Auch  einen 


Myrtenzweig  wird  sie  wohl  tra- 
gen.    (Eur.  El.  324.) 

328 — 371.  Chrysothemis  macht 
ihrer  Schwester  Vorhaltungen 
wegen  ihres  üergeblichen  Wider- 
stands gegen  die  Machthaber; 
sie  rechtfertigt  ihr  Verhalten  und 
greift  das  der  Schwester  an. 

328.  Α'δ:  Die  Wohlweise  hat 
Elektren  ja  schon  so  oft  er- 
mahnt, nicht  durch  solche  Reden 
in  der  Öffentlichkeit  Anstoß  zu 
geben. 

329.  ^^.19-0  ίσα  ist  befremdlich, 
da  jeder  es  mit  ττρόδ  d-vQwvos 
έξόΰοίβ  verbinden  wird,  was  doch 
nicht  möglich  ist. 

331.  'dem  törichten  Zorn  zweck- 
los den  Willen  zu  tun  ,  indem  du 
ihn  in  Worten  sich  äußern  läßt 
statt  ihn  zu  unterdrücken;  vgl. 
Theogn.  1223  f.  ουδέν,  Κύρν,  όρ- 
yrjs  άδικώτερον^  ή  τόν  ϊχοντα  πη- 
μαίνει^  ^'νμώ  δειλά  χαριζο- 
μ  ένη. 

332  und  338.  καίτοι:  Zwei- 
mal sieht  sie  sich  genötigt,  ihre 
Rede  einzuschränken,  wie  das  die 
Weise  innerlich  unsicherer  Na- 
turen ist,  die  mit  immerhin 
und  allerdings  operieren. 

332.  τοσούτον  σϊοα  δτι  καΐ  έγώ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


85 


άλγω  έτΐΐ  τοις  τΐαροΰσιν*  ώστ'  αν,  δι  αΟ'ένος 

λόβοίμι,  δηλώσαιμ'  αν,  οΐ   αϋτοΐς  φρονώ. 

νυν  δ'  έν  κακοΓς  μοι  πλεΐν  ύφειμένη  δοκεΐ,  335 

καΙ  μή  δοχεΐν  μεν  δράν  τι,  τΐημαίνειν  δέ  μη. 

τοιαύτα  δ^  άλλα  χαΐ  σέ  βούλομαι  τΐοιεΐν. 

χαΐτοι  τό  μέν  δίχαιον  ούχ  fj  'γώ  λέγω, 

αλλ'  7]  σύ  κρίνεις'  ει  δ'  έλευ3^έραν  με  δει 

ζην,  των  κρατούντων  εστί  τνάντ^   άχονύτέα.  340 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
δεινόν  γέ  σ*  οΰσαν  πατρός,  οΰ  αύ  παις  έφνς. 


αυτή  άίγω,  freilich,  soviel 
(Ai.  441  καίτοι  τοσοντόν  γ  Ι^ε- 
πίσταοβ'αι  δοκώ)  weiß  ich  ge- 
wiß, daß  auch  ich  unsere  Lage 
schmerzlich  empfinde.  Β  409  ιίδεε 
γάρ  κατά,  Ό'νμόν  άδελψεόν  ώδ 
έπονείτο.  Unten  520  πρ05  ποΧ- 
λούδ  με  δή  έξεΖπαε,  ώζ  τραχεΖα 
xai  πέοα  δίκης  άρχω.  Ähnlich 
552  f.  1101. 

334.  αντοτ«'.  sie  (d.  h.  die  der 
Seele  des  Dichters  vorschwebende, 
nicht  die  durch  den  maskierten 
Schauspieler  dargestellte  Chryso- 
themis)  wirft  einen  scheuen  Blick 
nach  dem  Hause. 

335.  ύφειμένΐ]•.  SC.  τά  Ιστία, 
mit  herabgelassenen  Segeln. 

336.  'Ich  will  nicht  gleich  dir 
den  Schein  erregen,  als  führte  ich 
etwas  im  Schilde,  ohne  doch  wirk- 
lich schaden  zu  können.'  Chryso- 
themis  wirft  Elcktren  vor:  ov 
δοκεΖδ  μέν  δράν  τι,  πημαίνεΐ5  δ^ 
ον.    Die  Stellung  der  Negation 

ττημαίνειν  δέ  μή,  wie  905  δυσ- 
φημώ μέν  ον. 

337.  τοιαύτα  άλλα:  anderes 
derartiges  =  gleichfalls  derarti- 
ges; vgl.  Plat.  Gorg.  481  e  iv  τε 
Tij  εκκλησία  έάν  τι  σον  λέγοντος 
ό  δήμοε  ό  Α&ηναίων  μή  ψ^  οϋ- 
τως  Μχειν,  μεταβαλλόμενοι  λέχειε, 
&  Ικΰνοξ  βούλεται,  και  ηρόδ  τόν 
ΙΙνριλάμπονε    νεανίαν    τόν   καλόν 


τοντον  τ  ο  ι  αν  τ  α  i  τ  ε  ρ  α  ηέ• 
Tiovd-as.  (Vahlen,  Ορρ.  acadd. 
Ι  7.) 

338  f.  Chrjrsothemis  gibt  zu,  das 
Recht  sei  nicht  wie  sie  rede, 
in  ihren  eben  geäußerten  Ver- 
haltungsmaßregeln der  Klugheit, 
sondern  wie  Elektra  urteile, 
auf  Seiten  Elektrens,  die  das 
Recht  wohl  erkannt  habe. 

339.  δεζ\  darin  versteckt  sich 
ein  Grund:  es  ist  doch  Pflicht, 
daß  der  Mensch  sich  seine  Frei- 
heit wahre,  nicht  sich  zum  Skla- 
ven herabdrücken  lasse. 

341.  Du  gehörst  dem  Vater  an, 
als  dessen  Kind  du  geboren  wur- 
dest, nicht  der  Mutter.  Das  ist 
die  Anschauung,  welche  Apollon 
Aesch.  Eum.  648 ff.  vertritt:  ovx 
ίστι  μήτηρ  ή  χεκλημένον  τέκνον 
τοκενβ,  τροφόδ  δέ  κύματοδ  νεο- 
οπόρον'  τίκτει  δ  ό  &ρφσκο}ν,  ή  δ* 
άπερ  ^ένφ  ξένη  ^σωσεν  Μρνο5, 
οίσι  υή  βλΛ-ψτ]  &εόδ  und  Orest 
Eur.  Or.  552  gegenüber  Tynda- 
reos:  πατήρ  μέν  έφύτενσέν  με, 
σή  rf'  ίτικτε  naZe,  τό  σττέρμ' 
άρονρα  παραλαβονσ  άλλον  τιάρα' 
άνεν  δέ  πατρόζ  τέκνον  ούκ  εΐη 
ηοτ  άν.  Der  älteste  wissen- 
schaftliche Vertreter  dieser  Lehre, 
den  wir  kennen,  ist  Anaxagoras 
(A  107  D,):  γίνεσ&αι  έκ  τον  άρρε- 
voe  τό  σηέρμα,  τό  δέ  δ'ήλν  ηαρ- 
έχειν  τόν  τυηον. 


86 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΤΣ 


xsivov  λ€λήσ3^αι,  της  δέ  τι-χτούσης  μέλειν. 
άτΐαντα  γάρ  σοι  τάμα  vovd-ετήματα 
κείνης  διöaycτό,  χούδέν  έτι  ααντής  λέγεις. 
i7ΐει^^  έλον  γε  ^άτερ\  ij  φρονεΐν  χαχως 
ή  των  φίλων  φρονονσα  μή  μνήμην  έ'χειν' 
'ήτις  λέγεις  μέν  άρτίως,  ώς,  ει  λάβοις 
αδένος,  τό  τούτων  μίσος  έχδείξειας  αν, 
έμον  δέ  τΐατρί  τίάντα  τιμωρουμένης 
οϋτε  ξννέρδεις  την  τε  δρωσαν  έχτρέττεις. 
ού  ταντα  ττρδς  χαχοΐσι  δειλίαν  έχει; 


345 


350 


342.  Dem  τίκτει  der  Eumeni- 
den-,  dem  ίτικτε  der  Orest- 
Stelle  entspricht  das  part.  praes. 
τίχτοναα.  —  fiiXetv:  persönlich 
gebraucht  im  Sinne  von  φροντί- 
ζειν,  wie  Aesch.  Ag.  356  d^eovs 
βροτών  μέλειν.  Eur.Herc.772  β-εοί 
των  aSixoiv μέλονσι  xai  τών  ooloiv. 

343.  τάμα  vovd"  ετήματα'. 
τάμα  vertritt  einen  genetivus  ob- 
iectivus;  vgl.  Anhang  §  30,3. 

344.  χβίνηδ  δ ιδ ακτά:  διδά- 
σκομαι τινο£  in  Angleichung  an 
juav&avo?  riviis  gebildet  wie  Trach. 
984  ίκδιδαχ&είδ  τών  κατ'  οίκον. 
Anhang  §  23. 

345f.  έπειτα:  Demnach,  da 
du  bisher  nur  nachgesprochen 
hast,  was  die  Mutter  dir  vorsprach, 
fasse  wenigstens  (γέ)  endlich  einen 
eigenen  Entschluß.  —  έΐοϋ  γ  ε 
κτλ.:  Wähle  eins  von  bei- 
den, entweder  töricht  zu 
sein  (falls  du  dich  als  blindes 
Werkzeug  der  Mörder  gebrauchen 
läßt),  oder  bei  gesundem  Λ^ er- 
stand (falls  du  um  deines  Vor- 
teils willen  es  mit  den  Mördern 
hältst)  deine  Teuren  zu  ver- 
gessen. 

349.  ττατρι  τιμ  ο)ρονμένη  s: 
das  Medium  mit  dem  Dativ  auch 
399.  —  ττάντα:  Akk.  der  Be- 
ziehung (Anhang  §  62  I  1),  in- 
dem mein  ganzes  Wesen  ihnen 
ein  Vorwurf  ist, 


350.  την  τε  δρωσαν  εκτρέ- 
πε te:  Hierauf  liegt  der  Ton.  Du 
behauptest,  wenn  du  die  Kraft 
hättest,  würdest  du  ihnen  deinen 
Haß  schon  zeigen.  Aber  du 
hältst  mich  gar  ab,  ihnen  den 
meinen  zu  zeigen,  und  doch 
würde  gar  keine  Kraft  dazu  ge- 
hören, mich  gewähren  zu  lassen. 

851.  δειλία  hat  hier  einfach 
seine  Grundbedeutung  'Feigheit'. 
Chrysothemis  hatte  behauptet, 
daß  sie  den  Verhältnissen  Rech- 
nung tragen  müsse ;  aber  sie  tut 
ja  mehr  als  das,  sie  stellt  sich 
auf  die  Seite  der  Mörder,  indem 
sie  Elektren  wehrt,  gegen  sie  auf- 
zutreten ;  das  ist  Feigheit. —  πρόί 
κακοϊσι:  Fügt  nicht  solch 
ein  Verfahren  zu  dem  Un- 
glück, das  uns  drückt  (Chryso- 
themis hatte  335  die  κακά  als 
Moti\^  ihres  Verhaltens  angeführt), 
noch  Feigheit  hinzu?  Vgl. 
Trach.  330  πρ05  κακοΐδ  τοΖ5  οϋσι 
λύπην.  Eur.  Heracl.  17  πρ05  τοΐδ 
γάρ  άλλοι?  και  τόδ^  Ενρνσ&εν? 
κακοϊδ  νβρισμ''  is  ή//α£  ήξ/ωσεν 
ύβρίσαι.  Die  unfreiwilligen  κακά 
der  Kinder  Agamemnons  steigert. 
Chrj^sothemis  nach  Elektrens  Mei- 
nung noch  durch  persönliche  Feig- 
heit. Andere  verstehen  κακά  von 
schlechter  Gesinnung;  dann  wäre 
κακφ  notwendig.     Vgl.  Thuc.  II 

15  2   Θησενδ    γενομένου  μετά  τον 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


87 


iftel  δίδαξον  —  ή  μάδ^'  έξ  έμον  —  τι  μοι 
χέρδος  γένοιτ^  αν  τωνδε  ληξόση  γόων. 
ού  ζω;  κακώς  μεν,  οΐδ\  έτΐαρχούντως  δ    έμοί. 
λντνω  δέ  τούτους,  ώστε  τφ  τεΒ^νηκότι 
τιμάς  τΐροοατττείν,  εΐ  τις  έστ^  έχει  χάρις, 
ού  δ^  ήμίν  ή  μισοϋοα  μισείς  μέν  λόγφ, 
^ργφ  δέ  τοις  φονεϋσι  τον  ΐΐατρός  ξύνει, 
εγώ  μεν  οϋν  ούχ  αν  τΐοτ^  ονδ^  ει  μοι  τα  σά 
μέλλοι  τις  οϊσειν  δώρ\  έφ'  οΐσι  νυν  χλιδές, 
τούτοις  ύτΐειχάβ^οιμι'  σοΙ  δέ  τΐλουσία 
τράτζεζα  χείσ&ω  χαΐ  ττεριρρείτω  βίος. 
έμοΙ  γαρ  έστω  τούμέ  μη  λντΰεΐν  μόνον 


355 


360 


ξνν(τον  xai  δννατόε.  Plat.  Criton 
ρ.  46  Α  ταντ^  οϋν  δρα  μ^ι  άμα 
τω  κακφ  χαΐ  αισχρά  ij.  Hero- 
dian.  1  6,  5  τόν  ποΧεμον  άτελη 
χαταίιτιείν  υετά  τον  άπρεπονΰ 
xai  έπισγαλέζ.  Mit  δειλίαν  i%Bi 
Vgl.  Eur.  fr.  1033,  2  τό  οχαών 
είναι  άμοναίαν  ϊχει. 

352.  έπεί'.  Nach  strenger  Lo- 
gik müßte  hier  der  Gedanke 
vorausgehen:  Und  mit  Unrecht 
dünkst  du  dich  die  klügere  zu 
sein;  die  sonst  ähnlichen  Stellen 
0.  R.  390  und  0.  C.  969  ent- 
sprechen dieser  Forderung  auch. 

356.  τ  ι  μ  äs  προσαητειν. 
wie  etwa  einem  Götterbilde  zur 
Ehrung  der  Gottheit  ein  neues 
Kleid.  —  Die  Ehre  des  Toten 
fordert  die  Rache;  ein  Anfang 
dazu  ist  die  Kränkung  derer,  die 
ihn  gemordet  haben  —  έχεΖ: 
drüben,  im  Jenseits.  Vgl.  An- 
hang §  247,  6.  —  εϊ  τιί  ίστ" 
ix  εΖ  χ  ά  ρ  ι  e:  ει  τι  ^οτι  χαρί- 
ζεσ&αι  τοις  έχεί\  denn  auch  die 
Vorstellung  besteht  ja,  daß  die 
Toten  wie  allein  Leid  so  aller 
Freude  entrückt  sind. 

357.  ήμίν:  ethischer  Dativ 
zu  beiden  Verben  der  folgenden 
Antithese.  Der  Plural  soll  an- 
deuten, daß   Chrysothemis   dies 


alles  so  gut  wie  Elektra  bezeu- 
gen kann.  —  ή  μ  la  ovo  a^  hier 
im  Sinne  von  ή  μισείν  φάσχονοα 
(wie  oben  171  άεΐ  πο3'εΖ=  άείψησι 
ττο&εΐν),  da  Elektra  an  der  Wahr- 
haftigkeit der  Schwester  zweifelt. 
358,  ξύνει:  du  hältst  es  mit 
ihnen,    ab  eorum  partibus  stas. 

360.  δώρα:  Auszeich- 
nungen, vornehmlich  wohl 
der  Schmuck,  auf  den  Elektra 
deutet. 

361.  τ  ο  ύ  τ  ο  ι  e  :  τοΖ?  ψονενσι 
τον  πατρΟ£. 

362.  περιρρείτωβίοζ'.  Er 
soll  des  Guten  so  voll  sein,  daß 
es  überläuft  und  ringsherum  ab- 
fließt, dasselbe  Bild,  das  in  cir- 
cumßuere,  abundare,  redundare 
hervortritt. 

363.  Χνπώ  δέ  τούτονδ  hat  sie 
355  gesagt;  sich  selber  würde  sie 
Λvehe  tun,  wenn  sie  den  Verhaßten 
Zugeständnisse  machte,  sich  ihnen 
fügte.  Das  soll,  wie  sie  über- 
treibend sagt,  ihre  einzige  Speise 
sein,  während  Chrysothemis  im 
Überflusse  lebt,  schol.:  τοΰτο 
μόνΟν  έμέ  βοσχέτω,  τό  μή  λνηεΖν 
έμέ  αυτήν,  ει  τοΖδ  ψονενσι  τον 
πατρόζ  πεί3'εσ&αΐ  άναγχααθ'ήσο- 
μαι.  —  Über  das  einfache  Perso- 
nalpronomen statt  des  reflexiven 


88 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


βόσκημα'  της  οής  ό'  ούχ  έρω  τιμής  τνχεΐν, 
ούό*  αν  ου  σώφρων  γ*  οΰοα.  νυν  δ^  εξόν  ττατρός 
τνάντων  άριστον  τΐαΐδα  χεχλήσϋ^αί,  γ,αλοΰ 
της  μητρός,     ούτω  γαρ  φανΫ)  τΐλείστοις  Υ-ατ-ή^ 
θανόντα  τνατέρα  χαΐ  φίλους  ττροδοϋσα  σους. 

ΧΟΡΟΣ 
μηδέν  τυρός  οργήν,  τζρός  '3•εών'  ώς  τοις  λόγοις 
έ'νεστιν  άμφοίν  κέρδος,  ει  σύ  μέν  μά&οις 
τοις  τήσδε  χρήσϋ^αι,  τοις  δέ  σοΐς  αΰτη  ττάλιν. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
έγώ  μεν,  ώ  γυναίκες,  ή^-άς  ειμί  τχως 


365 


370 


vgl.  Anhang  §  77.  —  Man  hat 

fesagt,  dieser  Gedanke  wäre  un- 
lar  ausgedrückt.  Aber  Sopho- 
kles schrieb  für  die  Aufführung ; 
denken  wir  uns  das  λνπώ  δέ  τού- 
Tovs  mit  stärkster  höhnischer  Be- 
friedigung, τούμέ  μη  λνπεΖν  SO 
gesprochen,  daß  έμέ  und  μ  ή 
beides  stark  betont,  /uij  mit  λν- 
πεΐν  eng  verbunden  wird,  so 
wird  die  Beziehung  des  zweiten 
λνπεΖν  auf  das  erste  niemand 
unklar  sein.  —  Mit  stärkster 
Hyperbel  sagt  sie,  daß  dieses 
TovuE  μη  Χνπείν  ihre  einzige 
Speise  sein  solle;  an  einen  bild- 
lichen Gebrauch  von  βόσκημα  wie 
Aesch.  Cho.  26  δι  aicövos  δ^  Ινγ- 
μοΖσι  βόοκεται  κέαρ  ist  nicht  ZU 
denken. 

365.  ονδ'  &v  σύ:  sc.  ηρα?. 
Anhang  §  115. 

366f.  καλόν  Tfjs  μητρ09'/Όζ, 
nur  die  unehelichen  Hetären- 
kinder in  Athen  sich  nach  der 
Mutter  nennen,  weil  sie  keinen 
Vater  haben,  so  ist  dies  ein 
schwerer  Vorwurf.'  K.  Vgl. 
Eur.  El.  933  κάκεί7Όν5  οτνγώ  τονδ 
ηαΐδαζ ,  δστιδ  τον  μέν  αρσενο5 
πατρόξ  ονκ  ώνόμασταί,  τη5  δέ 
μητρόδ  έν  πόλει.  Soph.  fr.  139 
ούτοι  %ρή  .  .  μητρόε  καλέΖσϋ'αι 
παζδα,  τον  πατρΟ£  ηαρόν.  — 
Tochter    meiner    Mutter     redet 


bei   Hofmannsthal   Elektra   ihre 
Schwester  an  (S.  13). 

369.  ηρ05  όργήν.  ^(?os  c.  acc. 
eigentlich    in    der    Richtungj 
nach,    dann   verblaßt  zu    einei 
Präposition,  die  ein  Adverbiale^ 
der  Art  und  Weise  einleitet;  vgl. 
Anhang  §  72,  2.  —  μηδέν  πρό« 
όργήν:  SC.  εΐπτ]?',  Vgl.  Ant.  577ί 
μη  τ  ρ  iß  äs  in,  SOnst  μή  μοι  πρόΑ 
ψασιν,  μή  μοι  μύ&ονδ  U.   dgl. 

370  f.  Objektiv  liegt  ein  κέρδοε 
in  euer  beider  Reden;  subjektiv 
würde  jede  von  beiden  dies  κέρ- 
δος davontragen,  wenn  . .  σν  μέν 
ist  natürlich  Elektra,  mit  τήσδε 
und  αντη  Chrysothcmis  gemeint. 
Vgl.  981,  Anhang  §  218  I. 

372 — 403.  Chrysothemis  berich- 
tet, dass  Aigisthos  und  Klytai- 
mestra  Elektren  in  einem  unter- 
irdischen Gefängnis  einschliessen 
wollen,  sieht  aber  mit  Erstaunen, 
dass  dies  ihre  Schwester  nicht 
erschreckt. 

372.  Solche  Zwischenreden  des 
Chores  verhallen  sonst  meist  wie 
ungehört;  hier  greift  Chrysothe- 
mis die  halbe  Zustimmung  be- 
gierig auf,  um  zu  erklären,  daß 
sie  (Anhang  §  156  Π)  Elektra 
gar  nichts  übel  nimmt,  und  da- 
bei ihren  stärksten  Trumpf  aus- 
zuspielen, durch  den  sie,  wie  sie 
meint,  das  Spiel  gewinnen  muß. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


89 


των  τησδε  μύϋ-ων*  ούδ'  αν  έμνήσ&ην  τΐοτέ, 
ei  μή  xaycdv  μέγιοτον  εις  αυτήν  ιόν 
ή}ίονσ\  δ  ταύτην  των  μακρών  ύχήοεί  γόων. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
φέρ'  slTtk  όή  τό  δεινόν'  ei  γαρ  τώνδέ  μοι 
μείζον  TL  λέξεις,  ούτί  αν  άντείτΐοιμ    iTi. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
αλλ*  έξερω  σοι  itdVy  δσον  χάτοιδ^  έγώ. 
μέλλονσι  γάρ  σ\  εi  τωνδε  μή  λήξεις  γόων, 
ένταν^-α  τΐέμψειν,  ivd^a  μήτΐο^•^  ήλίον 
φέγγος  ττροσόψει,  ζώσα  <5'  εν  ΥΜτηρεφεΐ 
στέγτ}  χβ-ονός  τήσδ'  εκτός  υμνήσεις  κακά. 
τΐρός  ταντα  φράζον,  και  με  μή   Jtod^*  ύστερον 
τναβονσα  μέμψτ]'  νυν  γάρ  εν  καλφ  φρονεΐν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ή  ταντα  δή  με  και  βεβούλεννται  τΐοιεΐν; 


375 


380 


385 


375.  An  langen  Klagen  kann 
sie  das  angedrohte  Gefängnis 
nicht  hindern;  deshalb  hat  man 
jnaxQoi,  im  Sinne  von  w  e  i  t  - 
hallend,  laut  gefaßt.  Aber 
man  sagt  wohl  μακρά  ßoäv,  doch 
nicht  μακρά  βοή.  —  σ  χ  »y  σ  f  < : 
παύσει. 

376.  ro  Ssivov:  denn  ein 
Βεινόν  hast  du  ja  durch  deine 
Worte  klärlich  angedeutet. 

380.  μήποτε:  der  Relativsatz 
hat  finalen  Sinn.  Vgl.  436,  An- 
hang §  159  III  1. 

381  f.    κατηρ  εφήζ    στέγη    ist 

ein  bedachtes  Haus,  kein  Ge- 
fängnis. Nehmen  wir  an,  daß 
Aigisthos  und  Klytaimestra  Elek- 
tren  das  gleiche  Schicksal  zu- 
denken wie  Kreon  Antigonen,  d.  h. 
Einschließung  in  ein  Grabgewölbe 
wie  das  „Schatzhaus  des  Atreus" 
(Einl.  z.  Antig.  32),  so  haben  wir  die 
Wahl  zwischen  κατηρεψήβ  τύμ- 
βος (Ant.885)  und  κατασκαψής 
στέγη  (ib.  891).  Die  Entscheidung 
für  χατασκαψή5  στέγη  gibt,  wie 
es   scheint,    Seneca   Ag.   997  ff. 


(der  in  V.  996  auf  El.  1007  f. 
Bezug  nimmt) :  Abripite,  famuU, 
monstrum  et  acectam  procul 
ultra  Mycenas  ultimo  in  regni 
angulo  mncite  saeptam  nocte 
teneb  r  ο  si  s  ρ  ecus ,  ut  in- 
quietam  virginem  carcer  dornet. 
Dieselbe  Stelle  scheint  aber  zu 
beweisen,  daß  für  %d-ovos  mit 
Nauck  nolsois  zu  lesen  ist;  ge- 
rade diese  beiden  Wörter  sind 
öfters  verwechselt.  —  ύμνήσειί 
κακά',  wie  wenn  Elektrens  Kla- 
gen und  Vorwürfe  böse  Zauber- 
formeln wären. 

383.  TT^jiJs  ravTo:  in  der  Rich- 
tung darauf,  daraufhin.  —  ύστε- 
ρον und  zwar  πα&οΰσα:  zu 
spät  und  in  der  Lage  des  Toren, 
der  ηαθών  ^γνω.  —  vvv  γάρ 
έν  καλώ  ψρονεΤν.  jetzt  bist  du 
an  einer  gelegenen,  passenden 
Stelle,  um  Verstand  zu  haben. 

385.  Sie  sind  also  wirklich  (An- 
hang §  153  Π  3  b)  entschlossen? 
Sie  hat  die  Entgegnung  387, 
welche  Chrysothemis  außer  Fas- 
sung bringen  wird,  schon  bereit; 


90  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
μάλισ-θ-^'  δταν  τζερ  Οίχαό*  Αΐγιοϋ-ος  μόλτ]. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
αλλ'  έξίχοιτο  τονδέ  γ^  ούνεζ^  έν  τάχει, 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
τίν  ,  ώ  τάλαινα,  τόνδ    έτζηράσω  λόγον; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
έλΒ^εΐν  εκείνον,  εϊ  τι  τωνδε  δράν  νοεί. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
δττως  Ttad^rjg  τι  χρήμα;  rcov  τζοτ^  εϊ  φρένων;       390 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
δτζως  άφ^  νμων  ώς  ττροσώτατ'  έχφύγω. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
βίον  δέ  του  παρόντος  ού  μνείαν  έχεις; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
χαλός  γαρ  ούμός  βίοτος  ώστε  ^-ανμάσαι. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
αλλ     ήν  αν,  ει  Ον  γ^  εϋ  φρονεΐν  ήτΐίστασο. 

in  solchen  Fällen  konstatieren  389. τ/ ToJv^^rDamitsolldieAb- 
wir  wohl  auch  im  Leben  erst,  sieht  des  Aigisthos  durchaus  nicht 
daß  der  Gegner  an  seiner  Behaup-  als  noch  nicht  völlig  bestimmt  hin- 
tung  festhält.  gestellt  werden ;  der  Athener  sagt 

386.  δταν  περ:  eben  dann,  sehr  oft  η  των^ε,  wo  er  τόοε 
wenn  .  .  meint,  ursprünglich  wohl  aus  Höf- 

387.  τονδέ  /'  οννεχα:  was  lichkeit.  Vgl.  Anhang  §260. 
das  angeht;  vgl.  605,  786,  An-  390.  Mache  dir  doch  klar,  wel- 
hang  §70.  Sonst  wäre  es  ihr  ches  Leiden  das  einzige  Ziel  dieses 
schon  lieber,  er  käme  niemals  Wunsches  sein  würde!  —  πον 
wieder.  —  οϋνεκα:  für  ivexa,  φρενών:  WO  im  Gebiet  deines 
wohl  aus  Verbindungen  wie  Ixfi-  Denkens.  Vgl.  936,  1035,  An- 
νούνεκα    (für   εκείνον  ivexa)   abs-  hang  §  32,  1. 

trahiert.  391.  Bitter  άφ^  νυών,  als  ob 

388.  Dieser  Wunsch  Elektrens  Chrysothemis  ihr  eben  so  wenig 
ist  eine  gegen  sie  selber  gerich-  gälte  wie  Aigisthos  und  Klytai- 
tete  άρά\   sie   muß   von  Sinnen  mestra. 

sein  (c5  τάλαινη),  daß  sie  so  etwas  392.  'Deine  jetzige  Lage  ist 
wünschen  kann.  —  Wir  würden  denn  doch  erträglicher  als  die  dir 
sagen:  Was  fluchst  du  da  auf  zugedachte  Gefangenschaft.' 
dich  herab?  Weil  Elektra  die  393.  Zu  ώστε  d-av^aoat  er- 
Sache, welche  sie  auf  sich  ganze  man  τινά  αντόν. 
herabwünscht,  aussprach,  wird  394.  ε£  —  ήπίστασο:  wenn 
diese  als  Xoyo?  bezeichnet.  Vgl.  du  den  Verhältnissen  dich  zu 
558,  Anhang  §  229.  fügen  verständest. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


91 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

μη  μ^  έκδίδασχε  τοις  φίλοις  είναι  καχήν.  895 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
άλλ^  ού  διδάσκω'  τοις  κρατονσι  δ^  είχαθ^εΐν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
σν  ταντα  ^ώτνεν'  ούχ  έμούς  τρότΐονς  λέγεις. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
χαλάν  γε  μέντοι  μη  έξ  αβουλίας  τΐεαεΐν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
7ΐεσούμε3•\  ει  χρή,  τζατρί  τιμωρούμενοι. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
πατήρ  δέ  τούτων,  οΐδα,  σνγγνώμην  έχει.  400 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ταντ'  έοτϊ  τάτΐη  τυρός  χαχών  έτναινέοαι. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
ου  (5'  ούχΙ  τΐείαη  χαΐ  συναινέσεις  έμοί; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ού  δήτα  '  μη  ττω  νον  τοσόνδ'  εϊην  χενή. 


\ 


396.  τοΖδ  κρατονσι  δ'  είκα- 
&εΙν  {διδάσκοή  ist  nachträglich 
angefügt,  ohne  streng  abgemesse- 
nen Gegensatz  zu  ov  διδάσκω  τοϊ£ 
(piXoiS  εϊναι  κακήν.  Denn  SOnst 
müßte  es  heißen  ov  τοντο  δι- 
δάσκω, είκαθ'εΊν  δέ  ToZs  κρατονσιν. 

397.  ταντα  &ώπενε:  Voll- 
zieh du  solche  Akte  der  Schmei- 
chelei, schmeichle  du  so.  —  ονκ 
ifiovS  τρόπονί  λέγεΐ5'.  du 
redest  von  einer  Sinnesart,  die 
nicht  die  meine  ist. 

399.  7Γίσοι;/<£τ9•α  sagt  Elektra 
in  etwas  anderem  Sinn  als  πεσεΖν 
398  gemeint  war.  —  πατρί  n- 
μωρούμενοι'.  Wie  Eur.  El.  1095 
άποκτενώ  σ  έγώ  και  nals  ^Ορέ- 
στη? πατρΙ  τιμωρούμενοι.  Beim 
Plural  der  redenden  Person  des 
Femininums  stehen  prädikative 
Bestimmungen  stets  im  Masku- 
linum ;  vgl.  Eur.  Andr.  355  ff. 
ήμεΖζ  γάρ  .  .  έκόντεΐ  ονκ  άκοντεξ 
ονδέ  βώμιοι  πίτνοντε'ί  αντοί  την 
δίκην  νψέξομεν  έν  σοΖσι  χαμβροΖδ, 


οίσιν  ονκ  ελάσσονα  βλάβην  οφείλω 
προστιθ'εΖσ    άτιαιδίαν. 

400.  τούτων  σνγγνώΐΛΐΐ]ν 
ίχ£ΐ  =  ταντα  σνγγιγνώσκεΐ.  Ähn- 
lich ist  Ismenens  Äußerung  Ant. 
65  ϊγώ  ukv  ο-δν  αίτονσα  τοϋδ  vnö 
%dOvds  ξύγγνοιαν  ϊσχειν,  ώε  βιά- 
ζομαι τάδε,  τοΖδ  έν  τέλει  βεβώσΐ 
πείσομαι'  τό  γάρ  περισσά  ηράσ- 
σειν  ονκ  ϊ%ει  νονν  ονδένα. 

401.  Verb,  ηρόί  κακών  έστιν 
έπαινέσαι  ταντα  τά  ϊπη. 

402.  Sie  weiß,  daß  sie  mit  den 
κακοί  gemeint  ist,  und  setzt  Elek- 
trens  Rede  in  Frageform  fort: 
Du  aber  wirst  nicht  gehorchen?  — 
σνν αινέσειβ:  τά  αντά  έμοι  ίτιη 
έπαινέστ]. 

403.  // »7  π  w  bedeutet  hier  nicht 
nondum,  sondern  niemals^ 
nimmer:  jP  306  οϋπω  τλήσομ 
έν  όγβ'αλμοΐσΐν  όρασ&αι  μαρνάμε- 
νον  ψίΐον  ν  ιόν.  Μ  270  ονπω 
πάντεδ  όμοΖοι  άνέρεδ  έν  πολεμώ. 
Ο.  R.  105  ί^οιδ*  άκούων'  ού  γάρ 
έξεζδόν  γέ  πα»  (den  toten  Laios). 


92 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

χωρήοομαι  τάρ  ,  οΐπερ  έστάλην  όδον. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
Ttoi  d'  έμτζορεύγι;  τφ  φέρεις  τάδ'  έμτΐνρα ;  405 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
μήτηρ  με  τΐέμτζει  τνατρί  τνμβενσαι  χοάς. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ηώς  εΐτΐας;  ή  τφ  δνσμενεστάτφ  βροτών; 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
δν  ixrav    αυτή'  τοϋτο  γαρ  λέξαί  θέλεις. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
έχ  τον  φίλων  τΐεισΟ-εΐσα ;  τφ  τοΰτ    ήρεοεν; 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
έγ,  δείματός  τον  ννχτέρον,  δοχεΐν  έμοί.  410 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ώ  -θ^εοί  τνατρφοι,  σνγγένεσ^-έ  /   αλλά  ννν. 


404 — 471.  Chrysothemis  berich- 
tet den  Traum,  der  Klytaimestra 
veranlasst  hat,  sie  zum  Grabe  zu 
schicken.  Sie  lässt  sich  üon  Elek- 
tren  bereden,  Klytaimestras  Spen- 
den zu  beseitigen,  dagegen  von 
sich  und  Elektren  je  eine  Locke 
zu  opfern  und  den  Yater  um 
Hilfe  zu  bitten. 

404.  ol  όδον:  so  auch  wir  in 
der  Frage  "^ wohin  des  Weges?' 

405.  έμηορεύτ}•.  Vgl.  ZU  20. — 
ϊμπνρα  heißen  diese  Spenden 
wohl,  weil  sie  bei  der  Verbren- 
nung der  Leiche  auf  den  Scheiter- 
haufen gestellt  wurden:  ¥^170. 

406.  τν μβεϋσαΐ'.  dem  Grabe 
einverleiben,  sonst  von  der  Be- 
stattung der  Leiche  gebraucht.  — 
πέμπω  mit  dem  Infinitiv  des 
Zieles;   vgl.  Anhang  §  126,  1. 

407.  Ob  dem  gläubigen  Helle- 
nen überhaupt  eine  Versöhnung 
des  Gemordeten  durch  den  Mörder 
möglich  schien,  weiß  ich  nicht; 
jedenfalls  bedurfte  es  dazu  größe- 
rer Anstalten,  wie  etwa  Tansa- 
nias, um  den  Zorn  der  von  ihm 
getöteten  Kleonike  zu  beschwich- 
tigen,   χατέφνγεν  πρόδ  τό  νεχνο- 


μαντεΧον  είί  ^Ηράκλείαν  και  την 
■ψνχήν  ανακαλούμενο?  τηξ  Κλεο- 
νίκηδ  παρυτεϊτο  τήν  όργήν.  (Flut. 
Cim.  6.)  Ein  bloßes  Totenopfer 
war  wohl  ein  Versuch  mit  un- 
tauglichen Mitteln,  der  eher  den 
Zorn  der  Rache  heischenden  Seele 
wecken  konnte.  Das  hat  sich 
Klytaimestra  nicht  klar  gemacht, 
aber  jedenfalls  traute  sie  sich 
selber  nicht  an  das  Grab. 

408.  Chrysothemis  fürchtet  Vor- 
würfe, daß  sie  den  Auftrag  über- 
nommen hat,  und  fährt  mit  einiger 
Bitterkeit  fort,  um  eine  etwaige 
längere  Rede  Elektrens  abzu- 
schneiden: 'Ich  weiß  schon:  ihm, 
den  sie  selber  tötete.' 

410.  8είματο5  ννκτέρονί 
wie  Aesch.  Cho.  510  ^κ  τ'  όνειρα- 
των  και  ννκτιπΧάγκτων  δειμάτων 
πεπαλμένη  χοά8  ^πεμ-φε  τάσδε 
δύσ&εοδ  γννή.  —  § οκεΤν  έμο  ί: 
wie  Ο.  R.  82  alV  είκάσαι  μέν^ 
ή§ύ£.    Anhang  §  128. 

411  f.  Die  Götter  sollen  wenig- 
stens jetzt  mit  Elektra  sein, 
da  sie  so  lange  die  Greuel  unge- 
straft gelassen  haben.  —  Über 
all  ά.   ννν   vgl.  415    Ιέγ'  άΙΙά 


HAERTPA 


η 


ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

έχεις  τι  ^άρσος  τονδε  τον  τάρβονς  τΐέρι; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
εϊ  μοι  λέγοις  τήν  oipiv,  εϊτιοιμ'  άν  τότε. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
αλλ'  ού  τιάτοιδα  πλην  έττϊ  σμιχρόν  φράααι. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
λέγ'  άλλα  τοντο'  τΐολλά  τοι  σμιχροί  λόγοι 
έσφηλαν  ήδη  χαΐ  τιατώρ&ωσαν  βροτούς. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
λόγος  τις  αυτήν  έ'στιν  είσιδεΐν  πατρός 
τον  σον  τε  γ,άμον  δεντέραν  όμιλίαν 
έλΟ-όντος  ές  φως'  είτα  τόνδ'  έφέστιον 
τίήξαι  λαβόντα  σχήπτρον,  ούφόρει  ποτέ 
αυτός,  τα  ννν  δ'  ^ΐγισδ-ος,  έ'χ  τε  τονό*  άνω 
βλαστεΐν  βρύοντα  ^αλλόν,  φ  κατάσχιον 
πάσαν  γενέσθαι  τήν  Μνχηναίων  xd-ova. 
τοιαντά  τον  παρόντος,  ήνίχ    Ήλίφ 


415 


420 


τοντο.  1013  αντή  δέ  νονν  σχέδ  ά/Λά 
τω  χρόνω  ποτέ.  Anhang"  §  146. 
—  πατρώοι  Θ'εοί  sind  WOhl 
dieselben  'wie  428  iyyevezs  {iv 
γένει  verwandt),  die  Götter,  auf 
welche  die  διοτρεφέες  ßaodrjss  ihr 
Geschlecht  zurückführen.  So  ist 
allen  Athenern  Apollon  πατρφο?, 
aber  nicht  etwa  Zeus  (Plat.  Euthyd. 
302  •:),  dieser  dagegen  den  Tanta- 
liden  (zu  1 62,  Aesch.  fr.  162,  Eur.  El. 
67 1).  An  welche  Götter  hier  sonst 
gedacht  sein  kann,  weiß  ich  nicht 
zu  sagen.  —  Da  Elektras  Erregt- 
heit im  δείί/α  der  Klytaimestra 
sogleich  Heil  für  ihre  Sache  sieht, 
fragt  Chrysothemis,  ob  sie  an  die 
Befürchtung  jener  eine  Zuversicht 
für  sich  knüpfe.  —  Der  Gleich- 
klang von  ^i  ooos  und  τάρβοε 
wie  Ω  171  &αρσει^  ^α^§ανίδη 
ΙΙρίααε,   ψρεσΐ  μηδέ  τι  ταρβει. 

414.  πΧήν  έπί  σμ ιαρόν'.  πλην 
όΐίγων  (schol.),  eigentlich  über 
ein  kleines  Stück  hin, 
auf  weniges  beschränkt,  vgl.  έπΙ 


πολύ,  έπι  πλείστον.  —  Sie  kennt 
nur  den  Traum;,  von  den  Erwä- 
gungen, die  Klytaimestra  darauf- 
hin angestellt  hat,  hat  sie  keine 
Kunde. 

415  f.  πολλά  Μσψηλαν  xal 
κατώρ&ωσαν:  viele  Akte  des 
σφάλλειν  Und  κατορϋΌΰν  haben 
sie  vollzogen. 

417.  αντήν  είσιδεΖν  πατρόδ 
έλΌ•όντ.  sie  habe  es  ange- 
gesehen, wie  der  Vater  kam.  — - 

έλ&εΤν  δ εντέραν  όμιλίαν'.  ein 
Kommen,  nämlich  eine  zweite 
Begegnung,  vollziehen.  Als  erste 
wird  hier  wohl  die  bei  der  Heim- 
kehr von  Troja  gerechnet.  —  Sie 
ist  im  Megaron  gewesen;  er  ist 
schweigend  eingetreten  und  hat 
den  Stab  eingepflanzt 

419.  έφέστιον:  ώστε  έφέστιον 
γίγνεσ&αι,  ίπΐ  τ^  εστία  πεπηγέναί, 
Anhang  §  8. 

422.  έσήμανεν  ανξηΟ^σόμενον 
^Ορέστην  τόν  ϋ'αλλ,όν.     schol. 

424.     'Böse,    Unglück     ver- 


94 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


όείχννσι  τονναρ,  äxXvov  έξηγονμένον.  425 

τΐλείω  öh  τούτων  ού  χάτοιοα,  τνλήν  δτι 

πέμττει  με  χείνη  τονδε  τον  φόβου  χάριν, 

ττρός  νυν  d-εών  σε  λίσαομαι  των  εγγενών 

έμοί  πι^-έσ^αι  μηδ    άβονλί<^  πεοεΐν' 

ει  γάρ  μ'  άτΐώστ],  σύν  χαχφ  μέτεί  πάλιν.  430 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
αλλ',  ώ  φίλη,  τούτων  μεν,  ών  έχεις  χεροΐν, 

τύμβφ  τΐροσάχρτβς  μηδέν'  ού  γάρ  σοι  ^έμις 

ούδ^   δσιον  έχθρας  άττό  γυναικός  Ιστάναι 

χτερίσματ    ουδέ  λουτρά  τζροσφέρειν  πατρί' 

αλλ'  ή  f  τννοαΐσιν  ή  βα&υσχαφεΐ  χόνει  435 

χρύψον  νιν,  ένϋ-α  μη  τΐοτ    είς  εύνήν  7ΐατρός 


heißende  Träume  wendet  der 
Grieche  von  sich  ab,  indem  er 
sie  unter  reinigendem  Opfer  dem 
aufgehenden  Licht  des  Tages 
kündet:  die  nächtlichen  Gesichte 
lösen  und  verlieren  sich  wie 
Dunst  vor  den  Strahlen  der 
Sonne.'  Usener,  Götternamen 
178.  Vgl.  Eur.  Iph.  T.  43  ä  xaivä 
§^  ήκει  ii»!  φέρονσα  φάσματα, 
Χέξο»  πρόδ  αί&έρ,  si  τι  δη  τόδ^ 
Ιστ'  άκοδ.  —  Der  Dichter  läßt 
nicht  Chrysothemis  selber  die 
Mutter  beim  Gebet  belauschen; 
das  würde  sie  gar  nicht  gewagt 
haben. 

428  ff.  Es  ist  stehender  Brauch 
in  der  griechischen  Tragödie,  daß 
eine  Erzählung  mit  irgendeiner 
Betrachtung  oder  Gefühlsäuße- 
rung schließt,  und  diesem  Brauche 
unbewußt  folgend  mag  Sophokles 
seiner  Chrysothemis  diese  —  ge- 
wiß entbehrlichen  —  Verse  ge- 
liehen haben.  Daß  Elektra  sie 
überhört,  ist  psychologisch  wohl 
begründet.  Was  ist  ihr  das  Mit- 
leid der  schwächlichen  Schwester? 
Aber  das  Zeichen  ist  ihr  wie  ein 
Stern  in  der  dunklen  Nacht  ihres 
Daseins  erschienen ;  nur  die  Frage 
beschäftigt  sie,  welches  Verhalten 
dies  Zeichen  fordert. 


430.  σϋν  χακφ:  σννονσα  κακψ 
ϋστερον  παθΌνσα  (vgl.  383 f.).  — 
εί  γάρ  ννν  δεομένην  σον  άττώστ}  με, 
κακόν  σοΙ  τινοδ  γενομένον  μετά 
ταϋτα  αυτή  μετελεύστ}   με,    schol. 

431.  Von  neuer  Hoffnung  be- 
lebt, zeigt  sich  Elektra  milder 
geffen  Chrysothemis  (daher  ώ 
φί1.η),  auf  deren  Unterstützung 
sie  rechnet. 

432  f.  δ-έμιδ  und  δσιον  ent- 
sprechend dem  Lat.  ius  und  fas. 

434.  κτέραδ  Besitz,  κτέρεα  die 
Habe  des  Toten,  die  man  ihm  bei 
der  Verbrennung  mitgibt,  κτερί- 
ζειν  schon  bei  Homer  zu  der  Be- 
deutung „ehrenvoll  bestatten" 
verblaßt  {Ω  657),  κτέρισμα  die 
Totenehrung. 

435.  ηνοαϊσιν:  Wohl  sagt 
man  von  etwas  Verschwundenem, 
daß  es  in  die  Luft,  den  Äther 
verschwunden,  vom  Winde  fort- 
getragen ist,  aber  unmöglich  kann 
Elektra  ihrer  Schwester  anbe- 
fehlen, die  konkreten  Gaben  der 
Mutter  im  Windhauch  verschwin- 
den zu  lassen.  'Fließendes  Was- 
ser' wäre  ein  passender  Begriff, 
den  aber  ροαίσιν  ohne  Genetiv 
nicht  bezeichnen  kann. 

436.  viv:  αντά,  wie  624.  — 
εννήν  πατρόδ'.   die  Ruhestätte 


1 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


95 


τούτων  πρόαεισι  μηδέν'  αλλ     όταν  Μνγ], 
χειμήλι^   αύτ^  ταντα  σφζέσχ^ω  χάτω, 
αρχήν  δ^  αν,  ει  μή  τλημονεοτάτη  γυνή 
7t α  σων  έβλαστε,  τάσδε  δυσμενείς  χοάς 
ούκ  αν  7to^\  δν  γ'  έχτεινε,  τφδ^  έπέστεφεν, 
σχέφαι  γάρ^  εϊ  σοι  ^εροσφιλώς  avxfj  δοχεΐ 
γέρα  τάδ*  ονν  τάφοισυ  δέξεσΟ-αι  νέχνς, 
vcp*  ής  d-ανών  άτιμος  ώστε  δυσμενής 
έμασχαλίσ^η,  xaftl  λουτροίσιν  %άρ<^ 
■/.ηλΐδας  έξέμαξεν.     άρα  μή  δοχεΐς 
λυτήρι*  αύττ]  ταϋτα  τοϋ  φόνου  φέρειν; 
ούχ  έ'στιν'    αλλά  ταντα  μεν  μέ^^ες'  σύ  δε 


44U 


445 


des  Vaters,  wie  Aesch.  Cho.  310 

Iv&a  σ  ^χονσιν  ενναί.  Epigr.  Kaib. 
431,  3   άΧαμπέα9  ^Άιδο«  tvvas. 

438.  Sarkastisch  bemerkt  Elek- 
tra.  dort  tief  unten  sollen  die 
Gaben  als  ein  Kleinod  für  Klytai- 
mestra  bis  zu  ihrem  Tode  auf- 
gehoben werden. 

439.  αρχήν  ονκ  &v  raaSe 
χοάς  έπέστέψεν:  Als  Anfang 
nicht  (geschweige  denn  vollstän- 
dig, d.  h.  also  überhaupt  nicht) 
würde  sie  diese  Weihgüsse  voll- 
ziehen. 

440.  /9λαστά»'ί<ν  verblaßt  bei 
Sophokles  ebenso  wie  ψϋναι•^  vgl. 
1081  eis  &v  ενπατριΰ  ώόε  βλα- 
στοί; 

440  f,  %oas  ονκ  άν  έπ έστε- 
φε ν.  επιστέφομαι  heißt  bei  Ho- 
mer bis  zum  Rande  anfüllen; 
wie  das  Wort  zu  dieser  Bedeutung 
kommt,  ist  allerdings  noch  nicht 
befriedigend  erklärt.  Danach  hat 
Sophokles  ein  %oas  έπωτέφειν 
'vollgießend  eine  Spende  voll- 
ziehen' gewagt. 

441.  δν  /'  έκτεινε:  ihm,  den 
sie  ja  {γέ)  getötet  hatte. 

445  f.  μασχάλη  die  Achsel,  μα- 
οχαλίζω  ich  löse  einer  Leiche  den 
Arm  in  der  Achsel  aus.  Hier 
liegt  wohl  ein  uralter,  vom  Epos 


absichtlich  verschwiegener  Brauch 
vor,  der  darauf  abzielte,  die  Seele 
des  Getöteten  unfähig  zur  Voll- 
ziehung der  Rache  am  Mörder 
zu  machen  (Beundorf,  Monument 
von  Adamklissi  132).  Der  andere 
hier  erwähnte  Brauch,  die  Blut- 
flecken der  Waffe  am  Haupthaar 
des  Gemordeten  auszuwischen, 
wird  wenigstens  andeutungsweise 
im  Epos  erwähnt,  da,  wo  Pene- 
lope  der  Melantho  droht:  οϋ  τί  με 

λή&ειξ  ίρόονσα  μέγα  ίργον,  δ  ofj 
χεφαλτ}  άναμ  άξειδ  (r  91).  So- 
phokles hat  als  Zweck  die  Ent- 
sühnung genannt,  doch  wohl  in 
herbem  Sarkasinus ;  denn  ur- 
sprünglich kann  sich  in  solcher 
tiandlung  nur  grimmiger  Hohn 
wider  den  Toten  betätigt  haben. 

447.  Objekt    zu     φέρειν    ist 

ταντα,  die  Gaben,  die  Chryso- 
themis  in  den  Händen  hat,  Trä- 
dikativum  λντήρια.  —  λντήρια 
τον  φ  όνο  ν:  wie  635  λντηρίονδ 
ενχά£  δειμάτων.  1490  κακών  τω* 
πάλαι  λντήριον. 

448.  σν  ΰέ  nach  der  aus  Homer 
bekannten  Vorliebe  der  Griechen, 
bei  pronominalem  Subjekt  den 
Gegensatz  von  der  Handlung  auf 
die  Person  zu  verschieben.  Vgl. 
Anhang  §  76. 


96 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τεμοϋαα  κρατός  βοστρύχων  άκρας  φόβας 

χάμου  ταλαίνης,  σμικρά  μεν  τάδ\  αλλ'  δμως        450 

άχω,  δός  αντω,  τήνδ'  άλιτναρή  τρίχα 

χαΐ  ζω  μα  τονμόν  ού  χλίδαΐς  ήσκημένον, 

αίτοϋ  δέ  ττροσπίτνονσα  γή^εν  ευμενή 

ήμΐν  άρωγόν  αυτόν  εις  εχθρούς  μολεΐν, 

καΐ  τζαΐδ*  ^Ορέστην  εξ  νττερτέρας  χερός  455 

έχΌ-ροΐσιν  αύτοϋ  ζωντ'  έτνεμβήναι  ποδί, 


449.  Sie  mutet  ihr  nicht  etwa 
zu,  die  schönen  Locken  ganz  ab- 
zuschneiden; dazu  würde  Chryso- 
themis  sich  wohl  so  wenig  ver- 
stehen wie  Helena,  an  der  im 
Orest  128  f.  eben  diese  Kargheit 
von  Elektra  gerügt  wird:  ειδετε 
παρ'  äxoas  ώδ  άπέ&ριοεν  roLvas 
σφζονσα  καλλοδ ; 

'450 f.  τεμοΰσα  gilt  bloß  für 
Chrysothemis,  indem  Elektra  bei 
diesen  Worten  Anstalt  macht,  auch 
vom  eignen  Haupte  eine  Locke 
zu  schneiden.  Man  verbinde  da- 
her ψόβαξ  τεμοΰσα  {τον  σον)  κρα- 
τ08  SoSj  χάμου  $os  τήν8ε  τρίχα, 
σμικρά  μϊν  τά^ ,  aXV  δμωξ  α  ίχω, 

doch  das  was  ich  eben  habe. 
Vgl.  unten  1377  f. 

451.  Elektra  stellt  der  Gabe  der 
bevorzugten  Chrysothemis  gegen- 
über, was  sie,  aie  τάίαινα,  dem 
Vater   weihen    kann.     Wie    ihr 

Gürtel    ού    %Xi8als   ήσκημένοβ   ist, 

SO  kann  sie  nur  ein  paar  Härchen, 
keine  Locke  bieten,  wohl  weil  sie 
immer  noch  dem  Toten  zu  Ehren 
das  Haar  kurz  geschnitten  trägt. 
Der  Schauspieler  wird  die  Maske 
einer  κούρψοδ  ηαρ&ένο£  (Poll.  IV 
140)  getragen  haben.  —  άλιπαρη 
nimmt  man  gewöhnlich  im  Sinne 
von  ανχμηράν.  in  diesem  Sinne 
wäre  vielmehr  άλίπαρον  zu  er- 
warten mit  kurzem  Iota,  wie  Ιίπα 
und  λιπαροί  durchgängig  das  Iota 
kurz  haben.  In  den  Scholien 
findet  sich  die  Variante  τήνδε 
Ι,ιηαρη  τρίχα,  d.  h.  έΐ  ife  αυτόν 


λιπαρήσομεν,  Ικέτιν  τρίχα,  wie 
ίκέσιοι  d-αλλοί,  die  flehende 
Locke,  wie  sie  Ικέται  darbringen. 
Vgl.  1378  λιπαρεΖ  προύστην  χερί. 
452.  άσχέω  heißt  zunächst 
'kunstgerecht  behandeln ,  her- 
stellen'; seine  spätere  Bedeu- 
tungsentwicklung geht  daraus 
hervor,  daß  es  auf  das  Training 
der  Agonisten  angewandt  wird. 
Hier  hat  sich  aus  der  Grundbe- 
deutung die  Bedeutung  s  c  h  m  ü  k  - 
ken  entwickelt,  woraus  sich  leicht 
die  Bedeutung  des  täuschenden 
Ausstaffierens   (1217)   ergibt.  — 

ζ  ω  μ  α  ννν  την  ζώνην  δηλοϊ,  ού 
τό  ^νδνμα,  ΐνα  τον  τ  ψ  στέφτ}  τόν 
τάφον'  δίδωσι  γάρ  τό  ζω  μα  άντΙ 
ταινία9.     schol. 

453  f.  So  bitten  der  Chor  und 
Agamemnons  Kinder  Aesch.  Cho. 
446  άκονσον  ie  ψάο5  μολών,  ξύρ 
δέ  γενοΰ  πρΟ£  έχ&ρούδ,  Orest  Eur. 
El.  677  σύ  τ ,  ώ  κάτω  yrjs  άνοσίωζ 
οίκων  πάτερ,  άμνν  ,  άμννε  τοίσδε 
φίλτάτοΐδ  τέκνοιε. 

455.  1^  νπ ερτέραξ  χερόδ: 
ein  gewaltsam  kondensierter  Aus- 
druck, wohl  gleichwertig  der  in- 
finitivischen Wendung  έκ  τον 
νπέρτερον  (sc.  των  έχ&ρών)  γε- 
νέσΟ'αι  τ-Q  χειρί. 

456.  ζώντα:  in  verstecktem 
Gegensatz  zu  τοίδ  έχθ'ροΐσι  κτει- 
νομένοιδ.  —  ποδί  ist  zur  Ver- 
sinnlichung  des  έπβμβηναι  hinzu- 
gefügt, vgl.  λάξ  έπιβήναι,  λάξ 
ηοδί  χινήσαε. 


HAEKTPA 


97 


» 


δτίως  τό  λοίτζόν  αυτόν  άφνεωτέραις 
χερσί  στέφω  μεν  ή  τά  νυν  δωρούμε^-α. 
οΐμαι  μεν  οϋν,  οΐμαΐ  τι  γ,άγ,είνφ  μέλον 
τεέμιραι  τάό^   αύττ}  ονσττρόσοτΐτ*  όνείρατα' 
δμως  ö  ,  αδελφή,  σοι  ^'  ντΐονργηαον  τάδε 
έμοί  τ    αρωγά,  τφ  τ  ε  φιλτάτφ  βροτων 
τΐάντων,  εν  "Λιδου  κειμένφ  γ,οινώ  ττατρί. 

ΧΟΡΟΣ 
τζρός  εύσέβειαν  ή  κόρη  λέγει'  σύ  δέ, 
ει  σωφρονήσεις,  ώ  φίλη,  δράσεις  τάδε. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
δράσω'  τό  γάρ  δίκαιον  ούκ  ίχει  λόγον 
δνοΐν  έρίζειν,  αλλ'  έτΐΐστΐεύδειν  τό  δράν, 
τΐειρωμέντ]  δέ  τώνδε  των  έργων  έμοΙ 
σιγή  τταρ^  ύμδίν,  τΐρός  ^εών,  έ'στω,  φίλαι' 
ώς  ει  τάδ^  ή  τεκοϋσα  τζεύσεται,  πικράν 
δοκω  με  ττεΐραν  τήνδε  τολμήσειν  έτι. 


465 


470 


457  f.  Ähnlich  Aesch.  Cho.  470 
οϋτω  γάρ  äv  σοι  δαϊτεδ  έννομοι 
(im  Gegensatz  zu  der  άνομα 
oais  ΐΑγαμεμνόνειοε)  βροτων  κτ<• 
ζοίατο. 

459.  μέΧον  ist  absoluter  Ak- 
kusativ: so  daß  auch  jenem 
einigermaßen  daran  lag,  auch  er 
sich  darum  kümmerte,  auch  auf 
seine  Veranlassung.  Dann  fehlt 
der  Subjektsakkusativ  zu  πέμ-ψαι. 
Wer  hat  den  Traum  gesandt? 
Für  Sophokles  scheint  475  die 
Antwort  zu  geben:  α  πρόμαντι« 
Jlxa.  Sie  hat  gewirkt  wie  die 
πρόμαντιε  in  Delphi,  indem  sie 
den  Willen  der  Götter  verkündete, 
ftreilich  nicht  in  Worten,  sondern 
durch  den  Traum.  Sie,  die  Tochter 
(Cho.  941)  und  Beisitzerin  ('Or- 
pheus' bei  Demosth.  XXV  11) 
des  Zeus,  muß  in  einem  vor  460 
ausgefallenen  Verse  als  Subjekt 
zu  πέμ-ψαι  genannt  gewesen  sein. 

461.  δμο)ξ:  obwohl  des  Vaters 
Sophokles.    V.  Bd.  10.  Aufl. 


Beteiligung  an  dem  Traume  wahr- 
scheinlich ist.  —  Chrysothemis 
und  Elektron  soll  die  Spende  zur 
Befreiung  verhelfen,  dem  Vater 
soll  sie  eine  Labung  sein.  —  aoi: 
für  aavT^\  vgl.  618,  885,  Anhang 
§  77. 

464.  7ΐρ05  εύσέβειαν:  vgl. 
zu  369. 

466.  'Was  du  sagst,  ist  gerecht; 
das  Gerechte  aber  bietet  (wenn 
einer  es  dem  andern  gegenüber 
geltend  macht)  für  die  zwei 
keinen  vernünftigen  Grund  {λό- 
yos)  zum  Streiten,  sondern  nur 
dazu,  daß  der  Überzeugte  das 
Handeln  beschleunige.'  —  Der 
Artikel  beim  Infinitiv  wie  1078, 
Anhang  §  129. 

472 — 487.  Trägt  nicht  meine 
Ahnung,  so  üerkündet  der  Traum 
das  Herannahen  gerechter  Rache ; 
denn  der  Ermordete  und  das 
Werkzeug  seiner  Ermordung  ver- 
gessen der  Tat  nicht. 


98 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΣΤΑ2ΓΜ0Ν  Α. 

Χ0Ρ02 

στροφή. 

Ei  μή  εγώ  τταράφρων  μάντις  έ'φνν 

y-al  γνώμας  λειπομένα  σοφάς, 

εΐοιν  ά  πρόμαντις 

ζ//κα,  öUaia  φερόμενα  χεροΐν  χράτη ' 

μέτεισιν,  ώ  τέν,νον,  oi)  μαχροϋ  χρόνου. 

ΰτΐεστί  μοι  ^^άρσος, 

άδντΐνόων  κλύονσαν  άρτίως  όνειράτων' 

ού  γάρ  τΐοτ^  άμναστεΐ  σ'  ό  φύσας^Ελλάνων  αναξ^ 

ούδ'  ά  τΐαλαιά  χαλχότΐλαχτος  αμφάκης  γέννς,        485 

α  νιν  γ,ατέπεφνεν  αίσχίσταις  έν  αΐτύαις. 

αντιστροφή. 

"Ηξει  καΐ  τζολύτΰονς  χαΐ  τΐολύχειρ 


475 


480 


472  f.  Ahnlich  Ο.  Κ.  1086  εΐπερ 
έγώ  μάντιζ  είμΙ  και  κατά  γνώμαν 
ιδριε,  freilich  viel  stärker  er- 
greifend, weil  dort  die  Prophe- 
zeiung bitter  getäuscht  wird.  — 
παράφρων  μάντιζ'.  desipiens 
augur. 

475  f.  Dike,  welche  die  heiligen 
Rechte  auch  der  Toten  wahrt, 
wird  kommen,  den  gerechten  Sieg 
(85)  in  ihren  Händen  mit  sich 
bringend  —  wie  Eris  Λ  4  ποίέ- 
uoio    τέραδ  μετά  χερσίν  έχει. 

478.  Steigerung  derselben  Zu- 
versicht auf  baldiges  Er- 
scheinen. —  μ  έ  τ  ε  ισ  IV  (fu- 
turisch),  näml.  tovs  φονέαε  und 

zwar    ßaiov   κονχί   μνρίον  χρόνου 

(Ο.  C.  397).  Der  Genetiv  steht 
auf  die  Frage 'innerhalb  welches 
Zeitraums?'    Anhang  §  44,  2. 

479.  νπεστι:  Noch  wolmt  das 
&άρσο3  im  Herzen  und  wagt  sich 
nur  bang  über  die  Zunge. 

480.  άδνπνόων:  Wie  süßer 
Flöteuton  klingt  ihr  das  Lied 
(Pind.  Nem.  III  79  έν  πνοαίσιν 
αυλών).  —  κ Ινονσ αν:  der  Ak- 
kusativ  vielleicht,   weil    ϋπεστί 


μοι  &άρσο£  dem  Perfekt  von 
ύηέρχεταί  με  &αρσο9,  ^αρσύνει 
με  entspricht.   Anhang  §  121  Π. 

482.  ο'  ό  φύσαδ:  Beispiele  ähn- 
licher Stellung  Anhang  §  161. 

485,  Wie  das  Richtschwert 
klirrt  in  der  Nacht  vor  der  Hin- 
richtung, so  lechzt  die  alte  Axt 
nach  neuem  Blut;  sie  denkt  der 
Rachepflicht  wie  der  Tote.  — 
Wenn  wir  χαλκόπλακτο9  γένυδ 
nach  χερόπλακτοι  δοϋποι  (Ai.  631) 
erklären,  so  wäre  die  „mit  Erz 
gehämmerte",  mit  ehernem  Ham- 
mer geschmiedete  Axt  gemeint. 
Wir  Modernen  würden  lieber 
'die  Axt  mit  dem  ehernen  Schlag' 
heraushören,  aber  es  ist  zweifel- 
haft, ob  das  Adjektiv  das  bedeuten 
kann. 

487.  Noch  zweimal  kehrt  ai- 
κίαι  an  bedeutsamer  Stelle  wie- 
der, 511  und  515. 

488—503.  Dike  verleiht  gerech- 
ten Sieg,  die  Rache  aber  liegt 
der  Erinys  ob,  die  aus  ihrem 
Hinterhalt  hervorbrechen  und  die 
Mörder  plötzlich  ergreifen  wird; 
denn    diese    haben    einen    blut- 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


99 


ά  δεινοΐς  χρνπτομένα  λόχους 

χαλχόττονς  ^Ερινύς.  490 

άλεχτρ'  αννμφα  γαρ  έττέβα  μίαιφόνων 

γάμων  άμίλλήμα^•\  οΐσιν  ού  ^έμις. 

τΐρό  τώνδέ  τοί  μ*  ϊσχεί,  495 

μήτΐοτε  μήτΐο^'  ήμιν  άψεγές  τΰελ^  τέρας 

τοις  δρωα  "/.αϊ  σννδρώαν.  rj  τοι  μαντεΐαι  βροτων 

ούχ  είοΐν  εν  δεινοΐς  όνείροις  ούδ^  εν  S-εσφότοίς,       500 

εΐ  μη  τόδε  φάσμα  ννχτός  εϋ  χατασχήσει. 


beßeckten  Ehebund  geschlossen. 
Dafür  zeigt  der  Traum  ihnen  Un- 
heil an,  sollen  nicht  die  Träume 
für  bedeutungslos  gelten. 

488  ff.  Sonst  wird  die  Schnell- 
füßigkeit der  Erinyen  gerühmt 
(Ai.  837,  Ant.  1104),  hier  ihr 
eherner  Tritt,  dessen  Klang  je- 
den Gedanken  an  die  Möglich- 
keit eines  Entrinnens  verscheucht. 
Sie  wird  kommen  mit  vielen 
Füßen  und  mit  vieler  Hände 
Macht,  wie  die  Flöte  die  Macht 
vieler  Saiten  hat  ( ό  xallißöas  πολύ- 
χορδο«  avlos  Simon.fr.  77);  jetzt 
freilich  birgt  sie  sich  noch  in 
einem  schauerlichen  Versteck. 

493.  Dieser  Bund  war  keine 
Ehe,  keine  'junge  Frau'  wurde 
sie,  die  diesen  Bund  schloß; 
nur  ein  toller  Rausch  einte  die 
beiden. 

494.  In  άμιΐλάα&αι  verblaßt  der 
Begriff  des  Wetteifers,  und  der 
des  Strebens  allein  bleibt  übrig 
(Eur.  Or.  456  γέροντι  δενρ^  άμιλ- 
λαται  ποδί  .  .    Τννδάρεωδ). 

495.  πρό:  weder  der  Begriff 
des  Schutzes  noch  der  des  Vor- 
gangs kann  hier  in  der  Prä- 
position liegen ;  sie  ist  zum  reinen 
Ersatzwort  für  αντί  (zur  Ver- 
geltung für)  geworden. 

495  ff.  Wahrlich,  mich  erfaßt 
der  Gedanke:  Daß  nur  nicht  zum 
Entgelt  dafür  den  Tätern  und 
Helfern  zu  unserer  Zufrieden- 


heit (also  zu  ihrem  Schmerze) 
das  Wunderzeichen  nahe !  —  ίσχει 
με  'es  erfaßt  mich  der  Gedanke' 
ist  nicht  belegt,  aber  wohl  ähn- 
liche unpersönliche  Ausdrücke, 
wie  παρίσταταί  moi  es  Stellt  sich 
bei  mir  die  Erwägung  ein  (Plat 
Phaed.  58  e),  είσψ,ϋ-εν  ήμαδ,  Μή 
λν&έντεδ  οι  ^ένοι  κτάνοιεν  αυτήν 
δράττεται  r'  οιχοίατο.  (Eur.  Iph. 
Taur.  134Ö.)  Wie  dort  tritt  hier 
zu  näherer  Erklärung  ein  Subjekt- 
satz mit  μή  hinzu,  nur  daß  in 
der  Euripidesstelle  eine  wirkliche 
Befürchtung  vorliegt ,  während 
der  Chor  hier  ironisch  redet.  — 
ήμιν  ayjeyie:  von  uns  nicht 
getadelt,  wohl  aber  von  den 
Mördern. 

498  ff.  'Oder  es  gibt  keine 
menschliche  Seherkunst,  die  sich 
betätigte  bei  Träumen  oder 
Göttersprüchen.'  Hier  wie  dort 
künden  die  Götter  die  Zukunft, 
aber  der  Mensch  muß  ihre  Ver- 
kündung  deuten. 

502.  κατέχειν  SC  τήν  vavv  εΐΰ 
την  γήν  das  Schiff  in  der  Rich- 
tung auf  das  Land  halten,  ein- 
laufen {λ  455),  hier  übertragen 
auf  die  Erfüllung  des  Traumes. 
'Ganz  ähnlich  sagt  der  Chor 
Trach.  826  von  dem  Orakel,  das 
dem  Herakles  gegeben  war:  xai 
τάδ^  όρ&ώε  ϊμπεδα  κατονρίζει 
ά.  h.  fährt  mit  gutem  Winde  in 
den  Hafen.'    K. 


<\öo 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


έπω§0£. 

'Q  Πέλοτίος  ά  jtQOod^ev 
τΐολύτίονος  IrCTceia, 
ώς  έ'μολες  αίανής 
τάδε  γά. 

εϋτε  γαρ  ό  ^εοντιο^είς 
Μνρτίλος  έχοίμά^η, 
παγχρύσων  δύρρων 
δνστάνοις  aUlaig 
ηρόρριζος  έκριφ&είς, 
οντί  7ΐω 

ελίτΐεν  έχ  τοϋδ^  οΐχον 
τΐολύτΐονος  αίγ,ία. 


504  ff.    Der   Chor   hatte    sich, 
wie  498  ff.  zeigte,  gewaltsam  dazu 
aufraffen  müssen,  an  die  heilvolle 
Bedeutung  des  Traumes  zu  glau- 
bwi;  so  ist  es  begreiflich,  wenn 
doch  zum  Schluß  trübe  Gedanken 
sich  wieder  vordrängen,  die  Er- 
innerung an  den  Fluch,  der  auf 
dem  Hause  der  Pelopiden  ruht. 
Deshalb  singt  hier  der  Chor  von 
der   πρώταρχοξ  ατη   (Aesch.  Ag. 
1146),  die  für  ihn  die  Ermordung 
des  Myrtilos  ist.  —  Das  Metrum 
entspricht    diesem    Umschwung 
der    Stimmung :     triumphierend 
schlössen  die  Strophen  mit  Eno- 
plius  und  Ithyphallicus;  die  nun 
folgenden,  nur  durch  zwei  Mono- 
meter  unterbrochenen  iambischen 
Dimeter  haben    in    der    Gleich- 
mäßigkeit ihres   Baues,   der  im 
zweiten  Metron  fast  überall  beide 
Senkungen  unterdrückt  zeigt,  et- 
was Eintönig-Schwermütiges.  — 
Die  von  Sophokles  nur  kurz  an- 
gedeutete Sagenform,  der  er  hier 
folgt,  läßt  sich  mit  voller  Sicherheit 
nicht  mehr  feststellen.   Die'^leid- 
volle  Wagenfahrt'  ist  die  Wett- 
fahrt mit  Oinomaos  um  die  Hand 
seiner  Tochter  Hippodameia.    In 
ihr  unterliegt  und  stirbt  Oinomaos 


δΟδ 


510 


515 


durch  die  Tücke  seines  Wagen- 
lenkers Myrtilos.  Mit  diesem  und 
Hippodameia  kehrt  Pelops  heim 
und  stürzt  unterwegs  Myrtilos  ins 
Meer.  Wahrscheinlich  war  ur- 
sprünglich Oinomaos  König  von 
Lesbos,  und  Pelops  fuhr  mit  dem 
goldenen  Wagen  und  den  Flügel- 
rossen, die  Poseidon  ihm  ge- 
schenkt hatte  (Pind.  Ol.  I  87), 
über  das  Meer  zurück.  Vgl.  Eur. 
Or.  988  ff.  rd  πτανόν  .  .  Βίωγμα 
πώλων  τεϋ'ριπποβάμονι  οτόλω 
ΙΙέλο•ψ  δτε  ηελάγεοι  διε§ίψρενσε, 
Μνρτίλον  ψόνον  δίχών  is  ol8/ja 
ηόντον,  λενχοχύμοσιν  πρΟ£  Γεραι- 
στ/aie  ποντίο)ν  σάΐων  tjöoiv  άρ- 
ματεύσαδ,  δ&εν  δ  όμοια  ι  roTs  έμοίζ 
ήΧΌ^  άρά  πολύστονοδ.  1547  δι 
άΐάστορ'  ϊπεό'  ϊπεαε  μέλα&ρα 
τάδε  δι*  αιμάτων  δια  τό  Μνρτίλον 
ηέαημ    ix  δίψρον. 

504  f.  Verb,  ώ  η  οΧύπ  ovoi 
ίππεία  Ι1έλοπο9  ά  πρόοΌ'Βν. 
Die  Allitteration  des  π  schärft  das 
Schreckliche,  vgl.  zu  210. 

512.  πρόρριζ.  wie  der  ent- 
wurzelte Baum. 

514.  έλιπεν:  Aus  Verbindun- 
gen wie  λίηον  loi  άναχτα  %  119, 
die  Pfeile  verließen  den  Herrscher, 
d,  h.  sie  gingen  ihm  aus,  fingen 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


101 


ΕΠΕΙ20ΔΙ0Ν  Β 

ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 

^Ανειμένη  μεν,  ώς  εοίΥ.ας,  αϋ  στρέφτ]' 
ού  γάρ  ττάρεστ    Λϊγισ&ος,  δς  σ'   έττεΐχ    αεί 
μη  τοί  ϋ^νραίαν  γ'   οϋσαν  αίσχννείν  (ρίλονς' 
νυν  δ  ,  ώς  άττεστ'  εκείνος,  ουδέν  έντρέ7ΐγι 
έμοΰ  γε.     χαίτοι  Ίίολλά  ηρός  7ΐολλούς  με  όή 
έξεΐτΰας,  ώς  Ό^ραοεΐα  χαΐ  νΐέρα  δίχης 
άρχω,  κα^νβρίζονσα  ν,αΐ  σε  υμΙ  τα  σά. 
εγώ  δ    νβριν  μεν  ονχ  έχω,  χαχώς  δέ  σε 
λέγω  χαχώς  χλύονσα  τνρός  σέ&εν  ^αμά. 
τΰατήρ  γάρ,  ούδεν  άλλο,  σοΙ  7ΐρόσχημ^  αεί, 
ώς  εξ  έμον  τέ&νηχεν.     έξ  έμοΰ'  χαλώς 


520 


52δ 


an  ihm  zu  fehlen,  entwickelt  sich 
die  intransitive  Bedeutung  feh- 
len, schwinden. 

515.  πολύπονο£  αίκία:  ent- 
sprechend der  Ttokvnovoi  ίτιπεία 
505. 

516 — 611.  Klytaimestra  sucht 
die  Ermordung  Agamemnons  su 
rechtfertigen;  Elehtra  deckt  die 
Schuld  der  Mutter  schonungslos 
auf. 

516  ff.  Klytaimestra  tritt  mit 
einer  Dienerin,  die  Opfergerät 
trägt,  aus  dem  Hause.  —  Der 
Traum  hat  sie  nervös  gemacht; 
wie  sie  beim  Hinaustreten  die 
verhaßte  Tochter  sieht,  die  sie 
mit  einem  bösen  Blick  begrüßt, 
kommt  ihr  die  Gelegenheit  zu 
einer  Aussprache  gerade  recht. 
Aber  sie  weiß  es  wohl :  wer 
schreit,  hat  unrecht;  sie  will  ganz 
ruhig  bleiben  und  dadurch  in  den 
Augen  des  Chores  einen  morali- 
schen Sieg  erfechten. 

516.  aveifi ένη\  los  und  frei 
(Ant.  579),  während  du  einge- 
sperrt sein  solltest. 

518.  μή  τοι . .  γε\  doch  wenig- 
stens nicht.  --  atay/f'vnv'.  Das 
liat  sie  nicht  gehört,  :iber  es  ver- 


steht sich  von  selber.  —  φίλονδ: 
die  Angehörigen,  ohne  Gefühls- 
wert. 

519.  έντρέπεσ&αι  immutari, 
aber  mit  der  Verengung  des  Be- 
griffs, daß  jemand  sich  von 
Gleichgültigkeit  zur  Anteilnahme, 
Rücksicht,  Scham  wandelt,  zu- 
erst α  60  ουδέ  νύ  οοί  περ  έν  τ  ρ  έ- 
πεται ψίλον  ήτορ, ^Ολύμπιε;  mit 
dem  Genitiv  konstruiert  in  An- 
glcichung  an  //έλει  μοί  u.  ä.  Ver- 
ben. 

520.  δή  nach  nolvs  gleich  η8η. 

521.  έξεΐπαδ  ist  gehässiger 
als  das  Simplex;  die  Präposition 
bezeichnet  das  Hinaustragen  und 
geflissentliche  Verbreiten  der 
Rede.  —  πέρα  δίκη«:  eig.  auf 
dem  der  δίκη  gegenüberliegenden 
Lande. 

522.  άρχοι:  nicht  'die  erste 
bin,  anfange',  sondern 'herrsche'. 
Nur  dann  hat  das  καίτοι  Sinn: 
An  mich  kehrst  du  dich  nicht, 
und  doch  behauptest  du,  ich 
tyrannisiere  dich.  —  καΐ  οέ  και 
τά  σά:  dich  und  dein  Tun,  die 
maßlose  Trauer  um  den  Vater. 

525.  π  ρ  ό  σ  γη  μ  α:  τον  κακώ, 
}J"fii•  έαέ. 


102 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


έξοιδα'  τώνο*  άρνησις  ούχ  έ'νεστί  μοι, 
ή  γάρ  ^ίγ,η  νιν  εΐλεν,  ούχ  εγώ  μόνη* 
γι  χρήν  σ'   άρήγειν,  ει  φρονονο^   ετύγχανες, 
έττεί  τΐατήρ  οϋτος  σός,  δν  θρηνείς  αεί, 
τήν  σήν  δμαιμον  μοννος  ^Ελλήνων  ετλη 
•θ-ϋοαι  ^^εοΐσιν,  ούχ  ϊσον  χαμών  έμοί 
λύττης,  δτ^  έσπειρα,  ώοπερ  ή  τίχτονσ^  έγώ, 
εΐεν,  δίδαξον  δή  με,  του  χάριν  τίνων 


530 


527.  'Das  kann  ich  nicht  leug- 
nen', sagt  sie,  als  käme  ihr  das 
Geständnis  hart  an,  und  fährt 
überraschend  fort:    ή   γάρ  ^ίχη 

VLV  εΓλεν,    ούχ    έγώ  μόνη.     Darin 

liegt  sachlich  kein  Widerspruch; 
denn  Dike  hat  ihn  doch  nicht 
selber  getötet,  sondern  Klytai- 
mestras  Hand  dazu  gebraucht. 

528.  Klytaimestra  nimmt  erst 
die  Tat  auf  sich,  will  sich  aber 
hinterdrein  nur  als  Werkzeug  der 
göttlichen  Gerechtigkeit  betrach- 
tet wissen,  vgl.  Ant.  575  "Αιδψ 
ό  λύσων  τούσδε  τοϋδ  γάμον£  έμο'ι. 
Auch  bei  Aesch.  Cho.  903  (vgl. 
Agam.  1459 ff.)  sagt  Klytaimestra 
zu  Orest :  ή  μοίρα  τούτων  ^  ώ 
τέχνον,  παραιτία^  wie  Agamem- 
non τ  86  έγώ  S*  ούχ  αϊτιόζ  εΙμι, 
άλλα  Zatts  χαΐ  μοίρα  χαΐ  ήερο- 
φοΖτΐ£  έρινύδ.  Vgl.  Aelian.  fr.  86 
άπέχτεινε  $έ  αυτόν  πρώτον  μέν 
ή  Ζΐίχη,  έΐτα  ή  „χειρ  ή  Xioivos. 

529.  In  der  Übertreibung  zeigt 
sich  ihre  innere  Unwahrhaftig- 
keit.  —  χρην  ohne  äv  in  der 
Apodosis  der  irrealen  Bedingungs- 
periode wie  Eur.  Med.  586  χρην 
α  ,  ΒΪπερ  ήσ&α  μή  χαχόδ,  πείααντά 
μΒ  γαμείν  γάμον  τόνδε.  Herc.  211 
δειλ/as  orjs  χατ&ανούμεΘ''  οϋνεχα, 
δ  χρην  σ  νφ  ημών  τών  άμείνό- 
νων  ηαϋ'εΐν,  ει  Ζεύδ  διχαίαδ  είχεν 
είδ  ήμάδ  φρέναδ .  Lysias  XII  32 
χρην  δε  σε,  εΐηερ  ijo&a  χρηστόδ, 
πολύ  μάλλον  τοΖδ  μέλλονσιν  άδίχωδ 
άποϋ'ανεΖσϋ'αι  ανλλαμβάνειν. 

530.  ο-δτοδ'.  er,  den  du  stets 
im  Munde  führst. 


531  f.  'Unmöglich  kann  Klytai- 
mestra sagen,  daß  Agamemnon 
allein  unter  den  Hellenen 
die  Schwester  der  Elektra 
opferte:  daß  die  Opferung  oder 
der  Mord  einer  bestimmten  Per- 
son von  einem  einzigen  Menschen 
vollzogen  wird,  ist  durchaus  nicht 
befremdlich;  und  bei  der  Opfe- 
rung der  Iphigeneia  beteiligten 
sich  auch  andere  als  Agamem- 
non.' Der  Haß  trübt  eben  ihre 
Logik;  'deine  Schwester'  sagt 
sie,  um  Elektren  klar  zu  machen, 
daß  sie  selber  eigentlich  gegen 
den  Vater  Partei  nehmen  müßte. 

—  Auch  bei  Aischylos  nimmt 
Klytaimestra  den  Rechtsgrund  zu 
ihrer  Tat  vornehmlich  von  der 
Opferung  her:  Ag.  1486  άλΐ  έμόν 
έχ  τονδ*  Μρνοδ  άερ&έν,  τήν  πολύ- 
χλαντον  ....  ^Τφιγένειαν,  άξια 
δράσαδ  ά^ια  πάσχων,  μηδέν  έν 
"Αιδον  μεγαλανχείτω  ξιφοδηλήτφ 
&ανάτω  τείσαδ  απερ  ίρ^εν. 

532f.  ΙχεΙνοδ  μέν  ηδετο  σπείρων 
αυτήν,  έγώ  δ^  έλνπούμην  τίχτονσα. 

—  Erst  als  sie  λύπη?  ausge- 
sprochen hat,  kommt  sie  auf 
den  frivolen  Gegensatz  und  er- 
setzt deshalb  das  έμοί  durch 
ώσπερ  έγώ. 

534.  τον  χάριν  τίνων:  Wenn 
wir  τίνων  als  Partizip  fassen,  so 
kann  die  Frage  nur  bedeuten: 
wofür  Dank  abstattend?  Das 
stimmt  nicht  zur  Fortsetzung.  Ist 
τ/νων  Pronomen,  so  ergibt  sich 
der  Sinn :  welchem  einzelnen, 
welcher  Gesamtheit  zuliebe?  Aber 


ΗΑΕΚΤΡΛ 


103 


ε^νσεν  αυτήν;  τίότερον  *^4ργείων  έρείς;  535 

αλλ*  ον  μετήν  αντοΐσι  την  γ^  έμήν  χτανεΐν. 

αλλ'  άντ    αδελφού  δητα  Μενέλεω  ναανών 

τάμ\  ούχ  ίμελλεν  τωνδέ  μοι  δώσειν  δίχην; 

τΐότερον  εχείνφ  τΐαΐδες  ούχ  ήσαν  διπλοί; 

ους  τήσδε  μάλλον  είχός  ήν  -θ^ντισχειν,  πατρός         540 

χαΐ  μητρός  όντας,  ής  δ  πλους  δδ'  ήν  χάριν. 

ή  των  έμών  "Αιδης  τιν*  Ιμερον  τεχνών 

ή  των  εκείνης  έ'σχε  δαίαασ^-αι  πλέον; 

ή  τφ  πανώλει  πατρί  των  μέν  έξ  έμον 

παίδων  πό3^ος  παρεΐτο,  Μενέλεω  δ^  ένήν;  545 

ού  ταντ'  άβουλου  τ,αΐ  χαχοϋ  γνώμην  πατρός; 


belegt  ist  solche  Ausdrucksweise 
nirgends. 

bSQ.  ov  μετην  —  κτανεΐν:  ον 
μετην  αντοΐδ  jrfs  έμηδ,  ώστε  αυ- 
τήν κτανεΐν.  Ähnlich  Ant.  48  aXV 
ουδέν  αντώ  των  έμών  μ'  εΐργειν 
μέτα.  Plat.^  Theaet  186  e  ω 
ye,  φαμέν,  ον  μέτεστιν  άληθ'είαβ 
δ,χρασ&αι.    —     την    /'    έμήν:    γε 

gibt  dem  Gedanken  eine  kausale 
Färbung  'da  sie  ja  meine  Tochter 
war'. 

537  f.  Statt  des  regelrechten  η 
άντ^  άδελφον  κτανεΐν  έρεΐ£;  άΐλά 
τώνδ'  ϊμελλέ    μοι    δώσειν    δίκην, 

wählt  Klytaimestra  eine  andere 
Wendung,  indem  sie  den  zu  er- 
wartenden Entschuldigungsgrund, 
Agamemnon  habe  eine  Ver- 
pflichtung seines  Bruders  auf  sich 
genommen,  sofort  selbst  als  un- 
statthaft bezeichnet. 

539.  Sophokles  mußte  hier  von 
Γ  175  und  δ  12  ff.  abweichen, 
wonach  Helena  dem  Menelaos  nur 
die  Hermione  gebar;  denn  sonst 
hatte  Klytaimestra  den  Einwurf 
zu  befürchten,  Menelaos  habe  das 
einzige  Kind  nicht  hergeben  dür- 
fen. Daher  benutzt  er  die  bei 
Hesiodosfr.  122  überlief erte  Sage, 
rj  τέκεθ"^  'Έρμιόνην  δονρικΧείτω 
Μενελάφ^    όπλότατον    ί'    ίτεκεν 


Νικόστρατον,  δζον  ^Αρηοζ.  Dazu 
bemerkt  der  Scholiast:  ον  περί 
μεγάλων  δέ  αϊ  τοιανται  διαφωνίαι 
τοΐ5  ποιηταΐζ,  ώστε  ον  πάνν  δει 
αντούδ  έπΙ  των  τοιούτων  ένοχλεΐν 
άφεμένονδ  των  άναγκαιοτέρο)ν, 
απερ  παρατηρεΐν  έχρην '  ταντα  δέ 
έστι  τά  ήθΊκά  και  χρήσιμα  ήμΧν 
Tols  έντν/χανονσιν'  δρα  ο-δν,  ττώβ 
έκείνφ  τώ  μέρεί  τήδ  έστορίαδ 
■  κατεχρήσατο.  ότι  σννέφερεν  τω 
λόγφ  τη£  Κλυται/ζήστρας. 

541.  Wenn  der  Text  richtig  ist, 
so  ist  Sophokles  von  einem  ur- 
sprünglich beabsichtigten  o^v  zu 
ή5  abgebogen,  weil  der  Gedanke 
an  Helena,  als  die  allein  Schul- 
dige, bei  ihm  überwog. 

543.  πλέον:  in  höherem  Grade. 
—  Epexegetisch  (Anhang  §  127 II) 
fügt  sie  zu  ί'μερον  είχε  τέκνων 
das  ekelhafte  δαίσασ§•αι  hinzu, 
als  sei  Iphigenie  dem  Hades  ge- 
opfert, damit  dieser  von  ihrem 
Fleische  schmause.  So  erzählten 
die  delphischen  Exegeten  von 
dem  Unterweltsdämon  Euryno- 
mos,  ώΰ  τάε  σάρκα£  περιεσΟ'ίει 
των  νεκρών  μονά  σφίσιν  άπο- 
λείπων  τά  οστά.  Paus.  Χ  28,  7 ; 
Vgl.  Dieterich,  Nekyia  47. 

544  f.  'Oder  hatte  Agamemnon 
die  Liebe  zu  den  ihm  von  mir 


104 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


δοχω  μέν,  ει  χαΐ  σης  δίχα  γνώμης  λέγω' 
φαΙη  δ'  άν  ή  θανούσα  γ\  εί  φωνήν  λάβοι. 
έγώ  μεν  οϋν  ονχ  είμΙ  τοις  πεπραγμένοις 
δνσ&νμος'  εί  δε  σοι  δοχώ  ορρονεΐν  χαχώς, 
γνώμην  διχαίαν  σχονσα  τους  τΐέλας  ψέγε. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

έρεΐς  μεν  ούχι  νυν  γέ  μ\  ώς  άρξασά  τι 
λυτζηρόν  είτα  σου  τάδ'  έξήχονσ^  ντζο' 
αλλ*  ην  έφΊΙς  μοι,  τοΰ  τεϋ^νηχότος  &'  ϋτΐερ 
λέξαιμ*  αν  όρΟ-ως  της  χασιγνήτης  ^'   δμον. 

ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 

χαι  μήν  έίρίημ*'  εί  δέ  μ'  ώδ*   άει  λόγους 
εξήρχες,  ούχ  αν  ήσ&α  λυπηρά  χλύειν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

χαι  δη  λέγω  σοι.     τΐατέρα  φης  χτεΐναι'  τις  αν 
τούτου  λόγος  γένοιτ'  αν  αίσχίων  έτι, 


550 


555 


gebornen  Kindern  von  sich  ge- 
worfen, wahrte  aber  die  Liebe  zu 
Menelaos  ?' 

547.  Über  δοκώ  μέν  ZU  61. 

548.  Aesch.  Ag.  37  olxos  i'  av- 
τ09,  εέ  φθΌγγ-^ν  λάβοι.  οαφέοτατ 
är  λέξειεν.  Ähnlich  Deruft  sich 
Oidipus  0.  C.  998  f.  auf  die  Zu- 
stimmung seines  Vaters  Laios.  Lu- 
cian.  de  luctu  13  πρόδ  äs  ό  νεκρόδ 
avTOS  άποχρίναιτ  äv,  ei  λαβοι 
φ(ονήν. 

549 ff.  'Ich  bereue  die  Tat  nicht: 
scheint  dir  aber  meine  Ansicht 
verwerflich,  so  erwirb  dir  erst 
die  richtige  Einsicht  und  dann 
tadle  die  Nächsten',  d.  h.  laß 
dein  unberechtigtes  Tadeln,  bis 
du  zu  richtiger  (der  δίκη  ent- 
sprechender) Einsicht  gekommen 
bist.  Der  Hauptnachdruck  ruht 
auf  γνώμην  δικαίαν  σχοΰσα, 
Vgl.  ZU  310  f.  —  Tovs  Tiilas: 
ein  allgemeiner  Ausdruck,  ob- 
Avohl  Klytaimestra  iiur  an  sich 
denkt 


552.  'Du  behauptetest  ja  vor- 
her, daß  ich  dich  schmähte 
und  du  nur  darauf  erwidertest 
(524);  jetzt  wenigstens  kannst  du 
das  nicht  sagen.'  —  άρξασά  τι 
λνηηρόν:  der  Akkusativ  bei 
ά()χίί»' 'anfangen',  weil  hier  keine 
partitive  Vorstellung  vorliegt,  also 
etwa  'zuerst  vorbringen'.    K. 

554  f.  'Angefangen  habe  ich 
nicht,  aber  wenn  du  es  erlaubst, 
so  will  ich  für  meinen  Vater  und 
in  Vertretung  meiner  toten 
Schwester  reden,  wie  es  sich  ge- 
hört', d.  h.  dir  die  Wahrheit  sagen. 

556.  λό'/ovs  έξηρχεδ:  nicht 
'das  Gespräch  begönnest'  (^.ό- 
-/ων),  sondern  'Worte  als  Ein- 
gang vorausschicktest';  da  das 
so  viel  wie  anreden  ist,  regiert 
die  Wortverbindung  den  Akku- 
sativ. (Vgl.  zu  123.)  Das  rjr 
έφτ}5  μοι  ist  eine  bei  Elektren 
durchaus  ungewöhnliche  Höflich- 
keit; die  verdient  eine  frenndliche 
Antwort. 


HAEKTPA 


105 


εΐτ^   οϋν  δίΥΜίως  εϊτε  μη;  λέξω  οέ  σοι,  560 

ώς  ού  ÖLXTj  γ*  εχτεινας,  αλλά  σ    έσττασεν 

τνείϋ-ώ  χακοϋ  τΐρός  ανδρός,  φ  τα  νυν  ξύνει. 

έρον  δε  την  χνναγόν  'Άρτεμιν,  τίνος 

τνοινάς  τα  Ίίολλά  ηνενματ^  έσχ^  εν  Αύλίδι' 

η  εγώ  φράσω'  χείνης  γάρ  ού  Ό-έμις  μα^^εΐν.  565 

τνατήρ  Ttod•'  ονμός,  ώς  εγώ  κλύω,  ^^εάς 

τΐαίζων  κατ'  άλσος  έξεχίνησεν  τνοδοίν 

στιχτόν  κεράστην  ελα(ρον,  ού  κατά  σφαγάς 


560  ff.  Elektra  deutet  die  Glie- 
derung ihrer  Rede  an:  εϊτε  μή 
8ιχαίω£  563  —  576,  είτβ  Stxaiwe 
577 — 583,  αλλά  ο  Μσπασεν  πει&ώ 
584—594.  (Parmentier  a.  a.  Ο. 
343  f.) 

561.  ϊαπαοΒν.  'fing',  wie  den 
Fisch  mit  dem  Köder  (Aristoph. 
Vesp.  175,  Thesm.  928). 

563.  τ-ην  κνναχόν:  Als  Jäger 
hat  er  die  Jägerin  beleidigt.  — 
xvväyos  braucht  die  Tragödie 
ständig  mit  dem  dorischen  ä  für 
17,  λοχαγοξ  auch  die  Prosa. 

564.  Sie  vollzog  die  Akte  des 
Zurückhaltens  der  vielen  Winde 
als  Bußen  für  .  .;  Anhang  §  11. 
—  Aber  Windstille  kann  keine 
Ruderschiffe  zurückhalten,  wenn 
diesen  auch  günstiger  Fahrwind 
erwünschter  ist,  und  die  Er- 
klärung, daß  Artemis  die  meisten 
Winde  zurückhielt  und  nur  den 
Nordwind,  die  nvoai  άπό  2τρν- 
μονοζ  μολυνοαι   (Aesch.  Ag.   179) 

wehen  ließ,  scheint  mir  künst- 
lich. Ist  ϊχπ  möglich  ?  Vgl.  /  289 
liyioiv  δ^  άνέι/ofv  έπ  άντμένα 
χενεν. 

565.  'Oder  ich  selber  will  es 
dir  sagen;  von  ihr  darf  man  es 
ja  nicht  erfahren  wollen.'  Das 
klingt  Λνΐβ  Unmut  über  die  Un- 
gerechtigkeit und  zugleich  Un- 
verantwortlichkeit  der  hohen 
Göttin,  und  in  dem  Sinne  (daß 
Artemis  gegen  Agamemnon  grau- 
■*ατΏ  ungerecht  xerfaliren  sei)  er- 


zählt Elektra  dann  das  Jagdmiß- 
geschick ihres  Vaters.  Plüss, 
Aberglaube  und  Religion  in  Soph. 
EL  S.  13. 

566  ff.  Proklos  berichtet  in 
seiner  Inhaltsangabe  der  Kyprien 
(p.  19  Kinkel):  ή&ροιαμένον  τον 
στόλου  έν  Ανλίδι  ^Αγο-μέμνων  ini 
&ηρα8  βαλ,ών  ϊλαψον  νπερ βάλ- 
λειν  ίφησε  και  την  "yi ρτεμ ιν' 
μηνίσααα  8ε  ή  Ό'εόξ  έπέσ%εν  αύ- 
τοϋδ  τον  πλου  χειμώναβ  έπ  »πέμ- 
πουσα. Damit  stimmt  Sophokles 
nicht  genau,  insofern  Proklos 
nicht  berichtet,  daß  Agamemnon 
das  Tier  in  einem  der  Göttin 
heiligen  Haine  erlegte.  Das  mag 
am  Bericht  des  Proklos  liegen; 
eine  Absicht  des  Sophokles  liegt 
wohl  vor,  wenn  er  παίζων  setzt: 
Agamemnon  war  nicht  auf  der 
Jagd,  sondern  er  erging  sich  nur 
im  Haine  und  trug  dabei  seinen 
Speer,  wie  es  der  homerische 
Held  auch  in  Freundesland  tut 
(ß  10).  Zufällig  scheucht  er  da- 
bei ein  der  Göttin  heiliges  Tier, 
einen  Damhirsch  (568),  auf  und 
braucht  instinktiv  seine  Waffe. 
Dann  hat  er  sich  etwa  gerühmt, 
'mit  so  leichter  Mühe  habe  nicht 
einmal  Artemis  je  ein  Tier  er- 
legt'. 

567.  ποδοΖν  bleibt  sonderbar 
und  scheint  nur  passend  für  ein 
kleines  Tier,  das  sich  in  den 
Blättern  am  Boden  verbergen 
konnte. 


106 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


έτίχομτΐάύας  ίτΐος  τι  τυγχάνει  βαλών, 

κακ  τονδε  μηνίαασα  Λητφα  Τίόρη  570 

κατίίχ'  Λχαιούς^  ώς  τνατήρ  άντίσταΟ-μον 

τον  ^ηρός  έχ^ύσειε  τήν  αντοΰ  κόρην. 

ώδ'  ήν  τα  χείνης  -Θ-ύματ''  ου  γάρ  ήν  λύσις 

άλλη  στρατφ  τνρός  οίκον  ούδ*  ές  "ΐλων. 

avd-'  ών,  βιασ^^είς  πολλά  χάντιβάς,  μόλις  575 

έ^νοεν  αυτήν,  ούχι  Μενέλεω  χάριν, 

εΐ  δ'  οϋν,  έρώ  γάρ  ν,αΐ  τό  οόν,  κεινον  ^έλων 

έττωφελήσαι  ταντ^  έ'δρα,  τούτου  ϋ-ανεΐν 

χρήν  αυτόν  οϋνεκ     έχ  σέ^εν ;  ττοίφ  νόμφ; 

δρα,  τι^-εΐσα  τόνδε  τόν  νόμον  βροτοις  580 

μή  τΐήμα  σαντ^  τιαϊ  μετάγνοιαν  τιδ^τίς. 

εί  γάρ  -/.τενονμεν  άλλον  άντ'  άλλον,  σύ  τοι 

τΐρώτη  ^άνοις  άν,  εί  δίκης  γε  τυγχάνοις. 


569.  βαλών:  έχβαλών;  δ  503 
ei  μτ}  νπερφίαλον  inos  ϊκβαλε 
καΐ    μέγ*    άάσ&η.    —     τν  γ  χάνε  ι 

mildert  die  Schuld;  er  hat  sich 
gar  nichts  dabei  gedacht.  —  otc- 
κτόν.  eigentlich  Brandmarken  be- 
zeichnend, dann  auf  die  weißen 
Flecken  des  Damhirsches  über- 
tragen. 

57 1  f.  άντίσταϋ'μον  τον 
&η  ρ  ό  ς:  eig.  als  Gegengewicht 
für  das  Tier.  —  ixd'vaeie:  als 
Schuld.  Das  Wort  wird  zum 
Synonymen  für  S^ersöhnen,  wie- 
der gut  machen':  Eur.  fr.  912, 12 
τίνα  δει  μακάρων  ^κ&νσαμένον8 
εύρεΐν  μόχ&ων  άνάπανλαν ;  Vgl. 
Herod.  VI  91  τό  äyos  έκ&ύοα- 
oQ-ai  ουκ  οίοι  τε  έγένοντο  έπιμη- 
χανεό^ενοί,  άλλ  §φ&ησαν  έκπε- 
σόντεδ  πρότερον  έκ  τηδ  νήσου  η 
ϋφι  ί'λεο?ν  γενέσ&αι  τήν  ο'εόν. 

573.  ώδ  ήν  τά  κείνηδ  θύ- 
ματα: £252  ουδέ  τι  πω  σάψα 
ϊδμεν^  δ  Tims  ϊσταί  τάδε  ϊργα.  — 
λύσιζ  πρόδ  οίκον:  Vgl.  Eur. 
Hec.  1020  ^ΑργεΙοι  νεών  λϋ  α  α  ι 
πο&ονσίν  οικαδ'   έκ  Τροίαδ  πόδα. 

575.  βιαα&εΐζ  πολλά  κάντι- 


ßas,  αόλιδ'.  wie  Aischylos  Ag. 
192  ff.  es  schildert. 

577.  ούν:  ja,  wie  wir  von  dir 
hörten.  —  έρώ  γάρ  κ  α  i  τ  ό 
σ  ό  ν :  denn  ich  will  auch  aus- 
sprechen, was  dir  förderlich  ist. 

579.  τιο/ω  j^rfwiw:  *^ Das  Gesetz, 
das  Blut  um  Blut  fordert,  ist 
Elektren  bekannt  genug :  sie  fragt 
darum  nicht  τίνι  νόμφ;  sondern 
gibt  der  Mutter  zu  bedenken,  von 
welcher  Bedeutung  die  Anwen- 
dung des  Gesetzes  gerade  für  sie 
sein  würde'.  K. 

580.  δρα    μή     ηημα     τιϋ"^« 

sieh  zu,  daß  du  nicht  Leid  schaffst, 
hüte  dich  zu  schaffen!  εΐοόρα 
μή  σκήχριν  τί&ηδ  {b84)  sieh  ZU, 
ob  du  nicht  etwa  einen  Vorwand 
ansetzest,  vorbringst!  Mir  scheint, 
du  bringst  einen  Vorwand  vor. 
Anhang  §  139. 

581.  τι&^£:  rit^^eVa*  nimmt  den 
Sinn  "schaffen,  machen'  durch 
Metapher  vom  Brettspiel  an; 
vgl.  584. 

583.  Wenn  wir  einen  für  den 
andern  töten  sollen,  so  gilt  das 
hypothetische  Urteil :  Du  würdest 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


107 


«λλ'   εΐσόρα,  μή  σκήψίν  ούχ  ούσαν  τίϋ-ης. 

ει  yaq  -Θ-έλεις,  οίδαξον,  άν^*  δτον  τα  νυν  585 

αϊοχίΟτα  τΐάντων  έργα  δ  ρω  σα  τυγχάνεις' 

ήτις  ξυνεύδεις  τφ  τταλαμναίφ,  μεϋ-'   οϋ 

'/ΐατέρα  τον  άμόν  τΐρόσβ^εν  έξαπ;ώλεσας, 

"καΙ  παιδοτίοιεΐς,  τους  δέ  πρόσ^εν  ευσεβείς 

χάξ  ευσεβών  βλαστόντας  έγ,βαλοϋσ    έχεις.  590 

τζως  taUT^  έπαινέσαιμ'  αν;  ή  χαΐ  τοΰτ'  έρεΐς 

ώς  της  ^-υγατρός  άντίτΐοινα  λαμβάνεις; 

αίσχρως  δ\  έάν  τίερ  χαΐ  λέγης'  ού  γαρ  χαλόν 


zuerst   sterben,    wenn    du    dein 
Recht  bekämest. 

584.  axrjxpis  (das  Sichstützen) 
ist  nur  der  Vorwand,  nicht  der 
Grund;  somit  tritt  ουκ  ο -δ  σαν 
(nicht  wirklich)  abundierend 
hinzu. 

585.  ει  &έλεΐ5'.  Sie  gibt  ihr 
höhnisch  die  Erlaubnis,  den  un- 
möglichen Beweis  anzutreten. 

587.  π αλαμν alos:  ό  αυτοχει- 
ρία τινά  άνελών  τβ  παλά/υτ].  Der 
Begriff  des  Mordes  ist  so  wenig 
wie  in  αντόγί-ιρ  ausdrücklich  be- 
zeichnet. (Das  eingeschobene  ν 
ist  nicht  sicher  zu  erklären;  es 
erscheint  auch  in  analau ros). 

589.  παί  ^ OTTO ifiv  sehr  merk- 
würdig von  der  Frau  gesagt. 
(Arist,  Eccl.  615  kann  anders  ver- 
standen werden.)  —  Eur.  El.  62 
τεχονσα  δ'  dllovs  nazSae  Αίγίσ&φ 
ηάρα  πάρεργα  *Ορέστην  xauk  ηοι- 
Λται  Βόμίον.  Als  Tochter  beider 
wird  ausdrücklich  Erigone  ge- 
nannt, auf  deren  Schicksal  So- 
phokles' Ήριγόνη  sich  bczog;  da- 
gegen heißt  Aletes,  den  Orestes 
tötete,  nur  Aer/isthi  filius,  ohne 
Angabe  der  Mutter,  Hygin.  Fab. 
122.  —  τον?  geht  auf  das  in  παι- 
Sonouis  liegende  nazSas;  vgl.  / 
383  Θήβαβ  .  .  αΐ  &^  έχατομπνλοί 
είοι^  διηκόσιοι  δ  άν'  έχάοταβ 
άνέρεε  έξοιχνεϋοι.    Anhang  §  16  Ι. 


—  ενσεβεϊζ  κά|  ευσεβών 
βλαστόνταξ  (nach  der  Formel 
xaxds  χάκ  κακών  u.  ähnl.;  Anhang 
§  263),  weil  in  rechtmäßiger  Ehe 
erzeugt,  während  das  Verhältnis 
zu  Aigisthos  δυσσεβέδ  war.  Da- 
her läuft  ευσεβείς  hier  hinaus 
auf  den  Begriff  έννομοι,  γνήσιοι. 
An  Chrysothemis  denkt  sie  in  ihrer 
Erregung  nicht.  —  έχβαλοϋσ' 
ix  ε  16:  ί%ω  c.  part.  aor.  als  Er- 
satz für  das  Perfekt  ist  wohl  eine 
volkstümliche  Bildung,  die  sich 
entwickelt  aus  Verbindungen,  in 
denen  Μχο)  seine  Grundbedeutung 
haben  {A  356  ελών  γάρ  ίχει  χέ- 
ρας) oder  halten  (Hes.  Erg.  42 
κρύ•ψαντες  γάρ  Μχονσι  ο'εοί  βίον 
άί^ι9•()ίό7Γθίσ<)  bewahrt;  Sophokles 
braucht  sie  öfter,  wohl  weil  sie 
für  den  Bau  des  Trimeters  so  be- 
quem ist.   Vgl.  Anhang  §  111. 

591.  Nach  έπαινέσ aiu^  äv 
macht  sie  eine  Pause  und  geht 
vom  Tone  der  Entrüstung  zu  dem 
des  bittersten  Hohnes  über:  ίρείς 
ώς  καΐ  τοΰτο  (τό  ^ννενδειν)  της 
■Θ'υγατρός  αντίποινα  λαμβάνεις; 
αντίποινα  bleibt  trotz  τοΰτο  im 
Plural,  weil  άποινα,  woran  es 
sich  anlehnt,  keinen  Singular  hat. 
Parmentier  a.  a.  0.  344. 

593.  'Ich  habe  durch  die  Form 
meiner  Frage  schon  angedeutet, 
daß    du    das   schwerlich   sagen 


108 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


έχ^^ροΐς  γαμεΐαϋ^αυ  της  ^-νγατρός  οννεχα. 
αλλ*  ού  γάρ  ουδέ  νονϋ^ετεΐν  έξεστί  σε, 
ή  Ttäaciv  Ιης  γλώσσαν,  ώς  τήν  μητέρα 
χαχοστομονμεν '  και  σ'  έγωγε  δεοττότιν 
ή  μητέρα  ούχ  έλασσον  είς  ημάς  νέμω, 
η  ζω  βίον  μοχΌ-ηρόν,  εχ  τ  ε  σου  χαχοΐς 
τίολλοΐς  αεί  ξννοϋσα  τον  τε  σύννομου, 
δ  δ^  άλλος  έ'ξω,  χείρα  σήν  μόλις  φυγών, 
τλήμων  ^Ορέστης,  δυστυχή  τρίβει  βίον' 
δν  Ίίολλά  δή  με  σοΙ  τρέ(ρειν  μιάστορα 
έπ-ητιάσω'  χαι  τόδ\  εϊτΰερ  εσΌ^ενον, 
εδρών  αν,  εν  τοϋτ*  ϊσϋ^ι'  τοϋδέ  y"  οννεχα 


595 


600 


605 


wirst;  aber  wenn  du  es  auch 
wirklich  sagen  solltest,  so  wirst 
du  es  dir  zur  Schande  sagen.' 
Durch  έχ^ροϊζ  soll  Aigisthos 
keineswegs  als  Feind  der  Klytai- 
mestra  bezeichnet  werden,  viel- 
mehr als  Feind  des  Hauses,  dem 
Klytaimestra  durch  ihre  Verbin- 
dung mit  Agamemnon  angehört. 
—  Elektra  redet  sentenziös.  'Die 
Absicht  ist  dabei  schneidendste 
Ironie:  sie  will  dadurch,  daß  sie 
in  absurder  Weise  einen  ganz 
speziellen  Fall  in  eine  Sentenz 
verwandelt  (bei  der  doch  immer 
die  Voraussetzung  ist,  daß  ein 
solcher  Fall  öfters  eintritt)  auf 
das  ganz  Absurde  in  Klytaime- 
stras  Handlungsweise  hindeuten'. 
Wolf,  Sentenz  und  Reßexion  bei 
Sophokles  119. 

595.  άλλα  .  .  /άρ:  aber  ge- 
nug, denn  .  . 

596.  7t ä σαν  ΐηε  γλώσσαν: 
eine  hyperbolische  Verstärkung 
der  Alltagswendung  (Plat.  Legg. 
890  d)  ηάσαν  φωνην  ίέναι. 

597  f.  Deshalb  redet  sie  sie 
auch  im  Stücke  nie  als  Mutter  an. 

598.  ovx  Μλασσον.  nicht 
weniger ,  Litotes  für  'mehr . 

^Wi.avvro^  ο  s' Weidegenosse', 
vom  Tier  gesagt  und  anderswo 


ohne  herabsetzenden  Nebensinn 
auf  den  Menschen  übertragen 
(Aesch.  Pers.  695),  hier  doch 
wohl  kränkend  gemeint  und  in 
solchem  Tone  gesprochen. 

601.  δ  δ'  alias:  er  aber 
anderseits,  indem  alias  die 
Stelle  eines  aS  zu  vertreten 
scheint  wie  0.  R.  603  und  605 
τοντα  μεν  —  ταντ'  άΙΙα. 

602.  Der  Vers  zeigt  Elektrons 
Erregung,  nicht  den  wirklichen 
Sachverhalt,  da  Orest  in  Krisa 
standesgemäß  als  Herrensohn  lebt. 

603.  παΙΙά  δή  έττυτιάσω: 
du  hast  schon  (zu  520)  viele  Akte 
des  Beschuldigens  vollzogen.  — 
μ  t  ά  σ  τ  α  ο  a\  Daß  μιάστωρ  der 
Mörder  heißt,  der  durch  das 
μίασμα  des  von  ihm  vollzogenen 
Mordes  seine  Umgebung  infiziert 
(275),  ist  nicht  befremdlich;  aber 
das  paßt  hier  nicht:  Orest  soll 
sie  ja  erst  morden.  Passend  wäre 
die  Bedeutung  'Rachegeist'  (ά- 
Ιάστωρ),  und  in  diesen  Sinn  steht 
ιιιάστωρ  Aesch.  Eum.  175  ίτερον 
έν  ■κάρα  μιάσταρ^  είσιν  οΰ  πά- 
σεται  und  Eur.  Med.  1371  oW 
είαΐν,  ώμαΐ,  σώ  κάρα  μιάστορεζ, 
aber  die  Entstehung  dieses  Be- 
deutungswandels ist  bis  jetzt 
nicht  erklärt. 


ΗΑΕΚΪΡΑ 


109 


γ,ήρνοαέ  μ'  εις  άτΰαντας,  εϊτε  χρή  τίατίήν 
είτε  στόμαργον  εΐτ^  αναίδειας  ττλέαν. 
ε  ι  γαρ  ^icpvxa  τώνδε  των  έργων  ιδρις, 
σχεδόν  τι  τήν  σήν  ον  καταιαχύνω  φύΟίν. 

ΧΟΡΟΣ 
δρω  μένος  τννέονσαν'  ει  δε  συν  δί'λτ] 
ξύνεστι,  του  δε  φροντίδ'  ούκέτ^  είοορω. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
τΐοίας  <5'  έμοί  δει  τΐρός  γε  τήνδε  φροντίδος, 
ήτις  τοιαύτα  τήν  τεχοΰσαν  νβριαεν, 
χαΐ  ταντα  τηλιγ,οντος;  αρά  σοι  δοχεΐ 


610 


606.  χήρνσσε:  Nicht  nur  üble 
Nachrede  veretatte  ich  dir;  du 
magst  mich  ausrufen  lassen.  — 
Wenn  χρή  richtig  überliefert  ist, 
muß  der  Sinn  sein:  'wenn's  sein 
muß,  wenn  du  es  nicht  lassen 
kannst'.  K. 

607.  στόμαργον:  Von  Me- 
deas  στόμαργοδ  γλωσσαΧγία  redet 
lason  Eur.  Med.  525.  γΐωοααΐγία 
liegt  vor,  wenn  jemand  so  viel 
schwatzt,  daß  ihm  die  Zunge  weh 
tut.  στομαλγία  in  demselben 
Sinne  bezeugt  PolluxIIlOl;  könn- 
te οτόμαργοζ  für  στίί//αλ/ο&  stehen? 

608  f.  Immer  höher  ist  ihre 
Leidenschaft  gestiegen ;  sie  fühlt, 
daß  sie  zu  weit  gegangen  ist. 
Aber  sie  bekennt  das  so,  daß 
sie  zugleich  den  giftigsten  Pfeil 
auf  die  Mutter  abschießt:  'Wenn 
das  so  ist,  so  habe  ich 's  von  dir!' 
und  drückt  den  Gedanken  der 
Apodosis  in  bitterstem  Hohne 
mit  der  Wendung  aus.  die  von 
Kindern  ruhmreicher  Eltern  und 
Ahnen  gebraucht  wird:  Eur.  Iph. 
Aul.  505  προγόνονί  ov  καταισχν- 
V£iS  oid'sv.  Ζ  209  μη§έ  yevos 
πατέρων  αίαχννέμεν.  Soph.  El. 
1082  ovSsie  των  άγαϋ'ών  ζών 
xaxßs  ενχλειαν  αίαχνναί  d'iXei. 
Plat.  Menex.  ρ.  246  D  πριν  τοχ/s 
ήμετέρον£  πατέραδ  και  παν  τό 
πρόσ&εν  γένοδ  atoyyvai. 


6 10  ff.  Der  Chor  bestätigt,  daß 
Elektra  die  Haltung  verloren  hat; 
seit  sie  mit  597  ins  Schelten  über- 
gegangen ist,  vermißt  er  bei  ihr 
die  Überlegung,  wie  weit  sie 
ihrer  Mutter  gegenüber  gehen 
dürfe. 

612—659.  Nach  heftigem  Wort- 
wechsel bricht  Klytaimestra  das 
Gespräch  ab.  Sie  betet  zu  Apollon 
um  günstige  Erfüllung  des  Traum- 
gesichts. 

612.  Sehr  geschickt  greift  Kly- 
taimestra das  Urteil  des  Chores 
auf:  Und  welche  Rücksicht  brau- 
che ich  noch  auf  diese  zu  neh- 
men? Nur  Naucks  3'  έμοί,  nicht 
das  überlieferte  §έ  μοι  gibt  einen 
passenden  Sinn.  —  avv  ο  ixt]  ξύν- 
εστι:  ein  Pleonasmus,  wie  έν- 
είναι  ίν  τινι  (Ο.  C.  116),  παρεϊναι 
παρά  τινι  (Phil.  1056),  προσϋ'έ' 
ad'ai  πρόδ  τινι  (Aesch.  Pers.  529) 
(Jebb.) 

614.  τηλιχοντοε:  in  diesem 
Alter,  als  junges  Mädchen,  das 
züchtig  und  bescheiden  sein  sollte. 
Wenn  wir  rechnen,  ist  freilich 
Elektra  über  die  Jugend  des  Wei- 
bes hinaus,  aber  die  Jahre  der 
mythologischen  Frau  darf  man 
eben  nicht  nachrechnen.  —  τη- 
λ  <  κ  ο  V  r  ο  ί?  als  Femininum  auch  Ο. 
C.  751.  —  άρα:  Sie  wünscht 
sich  ein  ja  als  Antwort,  ohne  dies 


uo 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


χωρεΐν  αν  εΙς  τζάν  έργον  αισχύνης  ατερ; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
εϋ  νυν  έπίστω  τώνδέ  μ'  αίσχννην  έ'χειν, 
κεΙ  μή  δοχώ  σοι'  μαν^άνω  ö\  ό-Θ-ούνετία 
έξωρα  τνράσσω  χούκ  εμοί  τΐροσειχότα. 
αλλ'  ή  γάρ  έχ  σοϋ  δυσμένεια  χαϊ  τα  σά 
έργ'  έξαναγχάζει  με  ταντα  δράν  βί(^' 
αίσχροΐς  γάρ  αισχρά  ττράγματ    έχδιδάσ'αεται. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
ώ  ^-ρέμμ^  αναιδές,  ή  σ'  έγώ  γ,αϊ  ταμ*  έ^η 
y.al  τάργα  τάμα  τνόλλ'  άγαν  λέγειν  ποιεΐ. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
σύ  τοι  λέγεις  νιν,  ούχ  εγώ'  συ  γάρ  τίοιεις 
τοϋργον,  τά  δ*  έ'ργα  τους  λόγους  εύρίσχεται. 

ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
αλλ'   ον  μά  τήν  δέστΐοιναν  "Άρτεμιν,  d-ράσονς 


615 


620 


625 


durch  die  Form  der  Frage  {αρ' 
ον)  anzudeuten.  Auch  wir  stellen 
wohl  solche  Fragen,  indem  wir 
das  Verbum  des  Fragesatzes  be- 
sonders stark  betonen.  Vgl.  An- 
hang §  147. 

615.  πάν.  jedes,  selbst  das 
schlimmste;  vgl.  Anh.  §247,23. 

6 16  ff.  Ich  glaube  nicht,  daß 
Plektra  scheinbar  ihre  Rede  be- 
reut, um  durch  die  unerwartete 
Wendung  desto  mehr  zu  wirken', 
sondern  sie  sagt  wohl,  was  sie 
meint:  daß  ihr  eigenes  Gefühl 
für  das,  was  die  Sitte  fordert, 
unter  dem  täglichen  Kleinkrieg, 
den  sie  mit  ihrer  Mutter  führt, 
gelitten  hat.  Eigentlich  sieht 
solches  Verhalten  ihr  nicht  ähn- 
lich {ονκ  έμοΙ  προαειχότα)  und  ent- 
spricht nicht  ihren  Jahren  {ϊξωρα). 

619.  ή  έκ  σον  δ  ν  σ  μένεΐα:  die 
von  dir  ausgehende;  vgl.  Ant.  95 
τήν  έξ  έμον  bvaßovlLav,  Tr.  631 
tov  Tto&ov  TOP  έξ  iuov. 

620.  εξαναγκάζει',  έμφαντι- 
χώτερον  τό  εξανάγκαζαν,  με 
δίά  τη£  προ3'έσεο)£.     schol. 


622.  &ρέμμα:  Etwa  80  grob 
wie  unser  Geschöpf.  —  'Im 
Grunde  weiß  Klytaimestra  nichts 
zu  sagen,  so  will  sie  höhnisch 
abbrechen:  Meine  Person,  meine 
Reden,  mein  Tun  macht  dich  ja 
sehr  beredt.'  K. 

624  f.  Elektra  gibt  den  vorauf- 
gehenden Worten  eine  sophisti- 
sche Wendung,  indem  sie  be- 
hauptet, Klytaimestra  rede  τά 
πολλά  (über  νιν  vgl.  436),  so- 
fern ihr  Tun  den  Stoff  gebe,  der 
von  selbst  die  Worte  finde:  der 
ηρόκτωρ  sei  zugleich  λ.ογοποιόξ. 
Vgl.  Aesch.  Choeph.  916,  wo 
Orest  auf  Klytaimestras  Wor- 
te: κτενεΐν  ^οικαξ,  ώ  τέκνον,  τήν 
μητέρα,  antwortet:  ού  τοι  οεαν- 
τήν,  ουκ  έγώ  κατακτενώ. 

626.  μάτην  δ  έαηο  ιν  αν  Λρ- 
τεμιν:  die  über  der  jungfräu- 
lichen Reinheit  wacht  und  dich 
strafen  wird,  weil  du  solche  Wor- 
te gegen  deine  Mutter  in  den 
Mund  nimmst.  (Parmentier  a.  a. 
0.  350.)  —  &ράοον8:  nicht  'von 
der  Frechheit',  sondern  'von  der 


m.. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


111 


τονδ^  ούχ  άλύξεις,  εϋτ^  αν  ^ίϊγισ^ος  μόλτ], 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
δρας;  τνρός  δργήν  έκφέρτ],  μεΒ-εΐσά  μοι 
λέγειν^  α  χργιζοίμ^'  ούδ'  έτΐίστασαι  χλύειν. 

ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
ονχονν  έάσεις  ούδ^  V7t    εύφημου  βοής  630 

^νσαί  μ,  έτνείδή  αοί  γ'  έφήχα  τΐαν  λέγειν; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
έω,  κελεύω,  ^^νε'  μηδ'  έτίαιπω 
τούμδν  στδμ\  ώς  ούχ  αν  τζέρα  λέξαιμ^  έτί. 

ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
έ'τΐαιρε  δή  σύ  -θ-ύμαδ-',  ή  παροϋοά  μοι, 
7νάγχαρ7ϋ\  άναχτι  τωδ'  δτνως  λντηρίονς  635 

εύχάς  άνάσχω  δειμάτων,  ά  νυν  έχω. 
χλύοις  αν  η  δη,  Φοίβε  τΐροοτατήριε, 

—  ύπό  veranlaßt  von  (711) 
verblaßt  zu  einem  unter  des  be- 
gleitenden Nebenumstandes.  An- 
hang §  74  II.  —  ουδέ  ist  mit 
d'voai  zu  verbinden. 

634.  Klytaimestra  steigt  auf 
die  Stufen  des  Altars  und  läßt 
sich  die  Opfergabe  von  einer  Die- 
nerin heraufreichen.  Das  Opfer 
besteht  aus  Früchten  verschie- 
denster Art;  es  können  Feld- 
und  Baumfrüchte  sein.  Daß  sie 
verbrannt  werden,  ist  möglich, 
aber  nicht  notwendig.  (Porph. 
de  abst.  II  16  Schluß).  —  Vor 
dem  attischen  Bürgerhause  ist 
der  Apollon,  der  über  der  Straße, 
dem  Torweg  waltet,  der  Schützer 
des  Hauses  {άγνίεύξ,  προπύλαω«, 
71  ροστατή  ρ  tos)  durch  einen  Stein- 
fetisch in  Form  einer  Spitzsäule 
dargestellt;  vor  dem  Königshaus 
der  Tragödie  mag  er  durch  eine 
Bildsäule  dargestellt  gewesen  sein. 

635.  λντηρίονί    εύχά«    δεί- 

uaTo)V'.  ein  Gebet,  fähig  die 
Schrecknisse  zu  lösen,  bannen. 

637.  κλύοίί  &v  ήδη:  Poten- 
tialis,  wo  eine  Aufforderung  ge- 
meint ist;  vgl.  1491,  Anhang  §  1 13. 


Strafe  für  die  Frechheit',  mit 
einer  beiden  alten  Sprachen  eige- 
nen Praegnanz  gesagt;  vgl.  968 
Anh.  §  203.  —  Über  άλύσχω  c. 
gen.  vgl.  Anh.  §  41  I. 

628.  Elektra  hat  ihr  Ziel  er- 
reicht, ihre  Mutter  aufs  höchste 
zu  reizen;  einen  Vorwurf  kann 
sie   ihr  im  Ernste   daraus   nicht 

machen.  —  ^ϊί,υεϋ-εΐσα  —  όργι- 
ζα Uli  deutet  Elektra  auf  556  zu- 
rück. —  έχψέ  ρτ;:  du  läßt 
dich   fortreißen,   wie   ein 

Roß,  das  ί|ω  δρόμου  φέρεται. 

630  f.  In  die  Enge  getrieben, 
bricht  Klytaimestra  fast  weiner- 
lich den  für  sie  nachteiligen  Wort- 
wechsel ab,  indem  sie  fordert, 
daß  Elektra  die  heilige  Handlung 
nicht  durch  male  ominata  verba 
störe.     Daher   ν  π'    εν  ψή  μ  ov 

ßorjs,    νπ^  ενφημίαξ^    unter 

guter,  kein  böses  omen  bringen- 
der Rede.  Weil  man  bei  heili- 
gen Handlungen  überhaupt  das 
Reden  mied,  um  nicht  ein 
Wort  von  böser  Vorbedeutung 
unversehens  fallen  zu  lassen,  ge- 
wann die  Wendung  geradezu  den 
Sinn  cum  süentio,  vgl.  0.  C.  132. 


112 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


χεχρνμμένην  μον  βάξιν'  ού  γάρ  έν  φίλοις 

6  μν^-ος,  ούδε  Ttäv  άνατίτύξαι  τΐρέτνει 

τζρός  φως  τταρούσης  τήσδε  τΐληοίας  έμοί,  640 

μη  συν  cpd-όνφ  τε  γ,αΐ  τίολνγλώασφ  ßofj 

στΐείρτβ  ματαίαν  βάξιν  εις  τΐασαν  τΐόλιν. 

αλλ'  ώδ^  άκουε'  ττ^δε  γάρ  χάγώ  φράσω. 

α  γάρ  τνροοεΐδον  ννχτί  τγίδε  (ράοματα 

δισσων  ονείρων,  ταϋτά  μοι,  Λύκει    άναξ,  645 

εΐ  μέν  πέφηνεν  έσΜά,  δός  τελεσφόρα, 

ει  δ'  ^χ^ρά,  ι^οΐς  έχ^ροΐσιν  έμτΐαλιν  μέ^ες' 

χαΐ  μη  με  τζλούτον  τον  τΐαρόντος  εϊ  τίνες 


638.  χεχρνμμένην  μον  βά- 
^ιν:  Damit  meint  sie,  was  aus 
den  Schluß  Versen  (655  ff.)  der 
Gott  entnehmen  soll,  den  Wunsch 
Orest  und  Elektren  aus  dem  Wege 
geräumt  zu  sehen.  Keine  mora- 
lischen Bedenken  verhindern  sie, 
das  auszusprechen;  ihr  ist  der 
Gott  nicht  der  Reine,  sondern 
der  große  Herr,  der  Glück  und 
Leid  gibt,  onojs  id'iXjjaiv  έκά- 
στω.  —  Sophokles  hat  hier  seine 
eigene  Szene  0.  R.  9 11  ff.  nach- 
gebildet. Dort  richtet  lokaste 
an  den  Apollon  Lykeios,  dessen 
Bild  vor  dem  Hause  steht,  das 
Gebet,  sie  von  ihren  Sorgen  zu  be- 
freien ;  unmittelbar  darauf  kommt 
der  Bote  von  Korinth,  der  schein- 
bar das  dem  Oedipus  erteilte 
Orakel  Lügen  straft,  indem  er 
Polybos'  Tod  meldet,  in  Wahr- 
heit den  ganzen  Greuel  des  Vater- 
mordes und  der  Blutschande 
aufdecken  wird.  Die  Wirkung 
auf  den  Zuschauer  freilich  ist 
ganz  verschieden ;  hier  ist  er  ins 
Geheimnis  gezogen,  dort  nicht; 
dort  wird  er  erschüttert  erkennen, 
was  für  ein  Gemachte  wir  sind, 
hier  freut  er  sich  —  wenn  er 
dem  Dichter  nachfühlt  —  daß  das 
Schwert  geschliffen  ist,  um  die 
Verruchte  zu  treffen. 

641.  ποΧνγλώσσω  ßo^'.\(emb 


Hyperbel,  die  nicht  starker  ist 
als  596  "ή  πασαν  ΐηδ  γλώσσαν; 
Klytaimestra  wiederholt  sie  be- 
friedigt 798  ei  τήν§^  MnavaaSTfjs 
πολυγλώσσου  ßoijs. 

643.    ώδε:  χεχρυμμένα  συνίείε. 

645.  Durch  das  nachfolgende 
εί  μέν  —  ει  Si  werden  die  δισ- 
σοΐ  όνειρο  ι  als  zwiefacher  Aus- 
legung fähige,  διπλοί,  ά,^ιφίβολοι 
bezeichnet.  In  demselben  Sinne 
Lucian.  Alex.  10  διττονε  nvas 
και  άμφιβόλου5  xai  λο^οϋδ  %ρη- 
σμού?.  Pseudo-Luc.Philop.  15  wer- 
den dieAchilleischen  διχο-άδιαική- 
(?es(i411)  wiedergegeben  mit  διτ- 
τή ή  ειμαρμένη  και  αμφίβολοι. 

646.  πέφηνεν.  πέψυκεν,  weil 
von  φάσματα  die  Rede  ist,  vgl. 
Ant.  101  κάλλιστον  φανέν  φάο5, 
—  τελεσφόρα:  wic  Acsch.  Cho. 
527  εύχομαι  τοϋνειρον  είναι  τοντ' 
έμοΙ  τελεσφόρον.  Eur.  Phoen. 
641  τελεσ φό ρον  δίδουσα  χρη- 
σμό ν. 

647.  μέ&εζ:  Setze  in  anderer 
Richtung  in  Bewegung,  Μμπα- 
λιν,  in  entgegengesetzter,  so 
daß  der  Traum  sich  an  den  Fein- 
den erfüllt. 

648.  πλούτου:  das  üppige 
Leben  ist  ihr  die  Hauptsache.  — 
Die  τ IV  έδ  haben  bereits  Rat 
gepflogen  (16  ff.)  und  machen 
Anstalt  δόλοισι  κλέγαι  ένδίκονδ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


113 


öoXoLGL  βονλενουοιν  έχβαλεΐν,  έφ^ς, 

αλλ'  ώδε  μ'  αΐεΐ  ζώσαν  άβλαβεΐ  βίφ  650 

δόμους  Ατρειδών  σχήτίτρά  τ*  άμφέτΐειν  τάδε, 

φίλοιοί  τε  ζννοϋοαν^  οΐς  ξύνειμυ  νυν, 

ευημερούσαν  χαΐ  τέκνων,  δσων  έμοί 

δνύνοια  μή  τΐρόβεστιν  η  λύτΐη  τΐίκρά. 

ταΰτ  ,  ώ  Λνγ,ει    "Λπολλον^  ίλεως  τίλύων  655 

δός  ττάσιν  ήμΐν,  ώσπερ  έξαιτούμε^^α. 

τα  δ    άλλα  πάντα  χαΐ  σιωτΐώσης  έμον 

έπαξιώ  σε  δαίμον'  όντ'  έξειδέναι' 

τους  έχ  /Ι ιός  γαρ  είχός  εστί  Ttavd-'  όράν. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 

ξέναι  γυναΐχες,  πως  αν  είδείην  σαφώς,  660 

εί  του  τυράννου  δώματ*  ^Ιγίσδ-ου  τάδε; 

ΧΟΡΟΣ 

τάδ^  έ'στίν,  ώ  ξέν^'  αυτός  -ηχασας  χαλώς. 


αψαγάδ  (37)  und  das  auf  Ge- 
heiß desselben  Gottes,  von  dem 
Klytaimestra  Heil  erfleht.  Daher 
fällt  für  die  Zuschauer  auf  Kly- 
taimestras  Worte  ein  ironisches 
Licht. 

650.  ζώσαν  άβλαβεΖ  βίφ: 
Wir  würden  den  Akkusativ  der 
Apposition  zur  actio  verbi  er- 
warten, aber  vgl.  Anhang  §  49. 

651.  άμ  ψέπΒίν.  ein  Verbum 
ganz  allgemeinen  Sinnes,  wie  in 
älterer  Sprache  unser  walten. 

653.  Das  zu  erwartende  τέ- 
xpois  hat  sich  durch  regressive 
Attraktion  dem  Kasus  des  Rela- 
tivums  angeglichen,  was  wohl 
dadurch  erleichtert  wurde,  daß 
der  Dichter  zugleich  ein  partiti- 
ves  Verhältnis  ausdrücken  wollte. 

654.  Saotv  έμοΙ  μή  πρόσε- 
οτιν:  von  selten  derer  mich  nicht 
trifft 

655.  Das  anklingende  λ  in  Λΰ- 
κ«*'  "ΑποΧλον,  tXews  χΧύων  malt 
den  einschmeichelnden  Ton. 

Sophokles.    V.  Bd.  ία  Aufl. 


656.  έξαίτούμεϋ-α  steht  für 
έξαιτονμαί,  aber  ήμΖν  kann  nicht 
für  έμοί  stehen,  weil  πάσιι^  dabei 
steht,  π  da IV  ήμΙν  aber  kann 
wohl  eine  nähere  Bestimmung 
nicht  entbehren;  sie  ist  gegeben, 
wenn  wir  olo  π  ε  ρ  für  ώαπερ 
schreiben.  Gemeint  sind  Aigi- 
sthos  und  die  ihr  treugebliebenen 
Kinder. 

657.  r  ά  δ'  ä  Χ  λ  α  πάντα: 
ζητοϋαι^  διά  τι  ένταν&α  μ^ν  ούκ 
εμφαίνει  περί  τον  Όρέστον^  ϋστε- 
ρον  δέ  τον  άγγέΧον  έΧ&όντοζ  φαί- 
νεται έφηδομένη.  ρητέον  οϋν, 
δτι  ννν  μέν  προσδοχώοα  αντόν 
ή^οντα  ζώντα,  τότε  δέ  ώδ  χατά 
άηο&ανόντοε  παορησιάζεται  άψο- 
ßos  γενομένη,    schol. 

660—765.  Der  Pädagog  er- 
scheint und  berichtet  den  Tod 
des  Orest. 

660.    πώς  άν  είδβίηνΐ  ich 

möchte    gern   wissen;    Anhang 
§  112. 

8 


114 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 

ή  και  δάμαρτα  τήνδ^  έτΐειχάζων  γ,νρω 
κείνου;  πρέπει  γάρ  ώς  τύραννος  είσοράν. 

ΧΟΡΟΣ 
μάλιστα  πόντων'  ήδε  σοι  κείνη  πάρα. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
ώ  χαΐρ\  ανασσα'  σοι  φέρων  ήκω  λόγους 
ηδείς  φίλου  παρ'  ανδρός  ^ίγίσ^-φ  d-'  όμοϋ, 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
έδεξάμην  τό  ^η^-έν*  ειδέναι  δέ  σου 
πρώτιστα  χρήζω,  τις  σ'  απέστειλεν  βροτων. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
Φανοτεύς  δ  Φωκεύς,  πράγμα  πορσύνων  μέγα. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
τό  7toiov,  ώ  ξέν^;  είπε'  παρά  φίλου  γάρ  ών 
ανδρός,  σάφ'  οΐδα^  προσφιλείς  λέξεις  λόγους. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
τέϋ^νηκ* , ^Ορέστης'  εν  βραχεί  ξυνΒ^εΙς  λέγω. 


665 


670 


663.  έπείκάζων  κνρώ\  treffe 

ich's  mit  derVermutung?  wie  Phil. 
223  τύχοιμ^  äv  είηών.  Aesch. 
Suppl.  568  τόί'  &ν  yevos  λέγων 
έξ  Επάφον  κνρήσαι«.  Cho.  14 
ή  πατρί  τώμψ  τάσδ*  έπεικάσαδ 
τύχω  χοάδ  φέρουσα?; 

664.  πρέπει  έίσοραν.  sie 
strahlt  hervor  in  Bezug  auf  das 
Ansehen,  sie  ist  ganz  anzu- 
sehen .  . 

665.  -ή  Β  ε  κείνη:  wörtlich 
diese  als  jene,  nämlich  als 
Gattin  des  Aigisthos.  Vgl.  1115, 
1178,  Anhang  §  83. 

666.  Nach  so  vielen  Jahren 
redet  zum  ersten  Male  der  treue 
Knecht  das  ehebrecherische  Weib 
an,  das  seinen  Herrn  gemordet 
hat.  Er  weiß,  wie  man  ihr  kom- 
men muß:  als  Freuden  künde  lei- 
tet er  seine  Meldung  ein. 

668.  έδεξάμην:  eine  häufige, 
aber  psychologisch  noch  nicht  er- 
klärte Verwendung  des  Aorists. 
Im  Deutschen  wäre  nur,  im  Grie- 


chischen hier  auch  das  Präsens 
möglich.  Vgl.  1322,  Anhang 
§105. —  έδεξάμην  τό  ρη&έν: 
soviel  wie  omen  accipio.  vgl. 
Herod.  VIII  115.  Unmittelbar 
auf  das  Gebet  erfolgt  die  An- 
kündigung eines  Menschen,  der 
das  Gebet  nicht  gehört  hat,  daß 
er  ihr  eine  Freudenkunde  bringe ; 
das  ist  ein  gutes  Omen.  Vgl. 
Plüss,  Aberglaube  und  Religion 
in  Soph.  El.  14. 

670.  TT  ο  (jffiJyw  heißt  ursprüng- 
lich ich  bringe  V  ο  r  war  ts 
fördere,  aber  es  ist  längst, 
zu  einem  beschaffen,  be- 
sorgen verblaßt  und  darum 
an  dieser  Stelle  befremdlich. 

671.  τό  π  ο  ? ο  r :  Beispiele  des 
Artikels  bei  ποΖοδ  zur  Wieder- 
aufnahme eines  vorher  genannten 
Begriffs  Anhang  §  84. 

673.  έ  V  β  ρ  αχ  ε  ζ  ξνν&εΐδ'. 
kurz  zusammenfassend.  Eur. 
Suppl.  1126  έν  όΐίγω  τάμα  πάντα 
ovvObls.    Doch   konnten   die   in 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


115 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

οΐ  εγώ  τάλαίν\  όλωλα  Tfjö    έν  ήμέρ(^. 

ΚΛΥΤΑΙΜΗ2ΤΡΑ 
τι  φής,  τι  (ρής,  ώ  ξεΐνε;  μή  ταύτης  κλύε. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓ02 
d-ανόντ    ^Ορέστην  νυν  τε  χαΐ  τΐάλαι  λέγω. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άτΐωλόμην  δύατηνος,  ουδέν  είμ    έτι. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
σν  μεν  τα  σαντης  τΐράσσ .     έμοί  δέ  συ,  ξένε, 
τάλη-Θ-ές  είτΐέ,  τω  τρότίφ  διόλλνται; 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
γ,άτΐεμτΐόμην  τΐρός  ταντη  καΐ  το  rcäv  φράϋω. 
χεΐνος  γαρ  έλ^-ών  εις  το  κλεινόν  '^Ελλάδος 
πρόσχημα  αγώνος,  /ίελφι•/.ων  ά&λων  χάριν, 
δτ'  γιο&ετ'  ανδρός  όρΟ-ίων  κηρυγμάτων 
δρόμον  ττροκηρύξαντος,  οϋ  πρώτη  κρίσις, 


675 


680 


die  Täuschung  eingeweihten  Zu- 
schauer auch  verstehen:  'kurz 
spreche  ich  aus,  was  ich  listig 
erdichtet  habe ',  ξνν&έτονδ 
loyovs.  Ar.  Ran.  1052  ovx  οντά 
λόγον  τοντον  ξννέ&ηκα. 

675.  Kein  Vers  kann  jemand 
deutlicher  charakterisieren  als  die- 
ser Klytaimestra.  Gewiß  durfte 
sie  eine  freudige  Botschaft  er- 
warten, aber  daß  sie  so  über 
alles  Verhoffen  freudig  sein  wür- 
de, hatte  sie  nicht  gedacht.  Das 
Wort  muß  sie  noch  einmal  hören ! 
(oi  ήδέοία  άκούοντε£  λόγον ^  καν 
ηάνν  σαφώζ  άκούσωαι,  Sie  και 
TQiS  τά  αυτά  άκούειν  βούλονται 
schol.)  Der  Wehlaut  der  Schwe- 
ster findet  bei  ihr  nicht  das  lei- 
seste Echo,  aber  den  Glücksbo- 
ten könnte  er  hindern,  die  kost- 
bare Nachricht  gleich  zu  wieder- 
holen. Darum  fügt  sie  hastig  hin- 
zu ι/ή  ταύτηξ  κλύε.  Es  gehört 
viel  Gutmütigkeit  dazu,  um  die- 
ser Klytaimestra  zu  glauben,  daß 
sich,  als  sie  den  Botenbericht  ge- 


hört hat,  wirklich  die  Mutter  in 
ihr  regt. 

676.  πάΐαι  braucht  der  rasch 
denkende  Hellene  schon  von 
wesentlich  kürzeren  Zeiträumen, 
als  wir  unser  längst.  Vgl. 
1477,  1481,  Anhang  §  247,^  22. 
Die  Variante  vvv  τε  καΐ  τοτ  iv- 
νέηο)  gibt  gleichfalls  einen  be- 
friedigenden Sinn;  vgl.  907  vvv  ϋ-' 
όμοίωδ  καΐ  τότ*  έξεπίσταμαι  = 
και  τότε  ήπιστάμην  καΐ  νϋν  όμοι- 
ο)« έπίσταμαι. 

678.  τάσαντηδ  π  ρ  άσσε: 
höhnisch  gesprochen,  als  ginge 
Elektren  der  Tod  Orests  gar- 
nichts  an. 

682.  nQOay^riua'.  das  was  man 
vorhält,  der  Vorwand  (525),  aber 
auch  das,  was  man  hervorhält, 
die  Zierde;  vgl.  Herod.  V  28  Mi- 
let  τη9  ^Ιωνίηδ  πρόαχημα.  Das 
πρόσχημα  besteht  im  ayo'yv,  ge- 
hört Hellas  an;   Anhang  §  33,  1. 

683  f.  Verb.  όρΌΊων  (Hom. 
ορ&ια  άνσαι,  ίαχησαΐ,  βοησαΐ)  κη- 
ρυγμάτων άνόρόδ  προκηρύ' 
8* 


116 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


siafjXd^e  λαμτΐρός,  τΰάοι  τοις  έχεΙ  σέβας.  685 

δρόμου  ό^   ίσώσας  Tjj  φύοει  τα  τέρματα 

νίγ,ης  έχων  έξήλ^^ε  ττάντιμον  γέρας. 

χώττως  μεν  εν  ττολλοΐοι  τΐανρά  ool  λέγω 

ούτ.  οΐδα  τοωϋδ'  ανδρός  έργα  χαΐ  γ,ράτη' 

εν  6*   ϊσ&^'  δοων  γαρ  είοεχήρνξαν  βραβης  690 

§ρ6μων  8ιαύλων  πένταΘ'Χ*  ä  νομίζεται 

τούτων  ένεγγ,ών  τΐάντα  τάτζινίχια 
ώλβίζετ\  ^Αργεΐος  μεν  ανακαλούμενος, 
όνομα  δ^  Όρέστης,  τοΰ  τό  τιλεινόν  ^Ελλάδος 
^Αγαμέμνονος  στράτευμα  άγείραντός  τίοτε,  695 

γ,αΐ  ταντα  μέν  τοιαν&''  δταν  δέ  τις  ^-εων 
βλάτΰτγι,  δύναιτ*  αν  ονδ'  αν  Ισχύων  φυγείν. 


ξαντοδ  8ρόμον,  —  oS  πρώτη 
χρίαι«'.  In  Olympia  ließen  die 
Hellanodiken  frühmorgens  durch 

den  κηρυΐ  zunächst  die  δρομή£ 
aufrufen,  um  Mittag  έπί  τό  πέντ- 
ad'Xov  xai  δαα  βαρέα  α&λα 
Paus.  VI  24,  1. 

685.  είσηλ&ε:  die  Übliche  Be- 
zeichnung des  Eintretens  in  die 
Schranken;  das  Gegenteil  έξιέ- 
vai  687. 

686.  Seiner  glanzvollen  Erschei- 
nung {φύσει)  machte  er  das  Ende 
des  Rennens  {δρόμου  τά  τέρ- 
ματα) entsprechend.  Denn  auf 
den  Endspurt  kommt  es  an ;  mit 
diesem  rechnet  Orest  auch  734  ff. 

688  f.  Die  Taten  und  Kraft- 
leistungen {ερ/α  xai  κράτη)  eines 
solchen  Helden  sind  so  gleich- 
mäßig vortrefflich,  daß  man,  wenn 
man  einzelne  herausgriffe,  damit 
immer  andern  unrecht  tun  würde. 

689.  ούκ  οΙδα:  die  Stellung 
wie  0.  R.  1251  χώπωε  μέν  ix 
τώνδ*  ονκέτ^  οι  δ'  άπόΧΧνταΐ'^ 
Vgl.  Anhang  §  172. 

690.  είσεκήρνξαν:  wie  ge- 
wöhnlich είσκαλείν  VOn  den  βρα- 
βψ. 

691.  Der  Bau  des  Verses  ist 
beispiellos,  der  Inhalt  nicht  besser, 
δρόμοδ  ist  die  Gattung,   δίανίοε 


die  Art  (Lauf  durch  das  Stadion 
und  zurück),  zum  Pentathlon  ge- 
hört der  δρόμος,  aber  δρόμου  und 
δίαυλο«  (wenn  diese  Zusammen- 
stellung möglich  wäre)  werden 
doch  nicht  als  Pentathlon  an- 
gesehen.' Der  Vers  bildet  die 
schülerhafteste  Interpolation,  die 
überhaupt  in  der  attischen  Tra- 
gödie vorkommt.  Leider  wird 
er  einen  echten  Vers  verdrängt 
haben;  deun  δοων  fordert  wohl 
einen  substantivischen  Begriff. 

693  f.  Die  als  τρίε  δΧβιοι  ge- 
feierten Sieger  in  den  National- 
spielen εύφημοϋντο  και  έδαχτυΧο- 
δεικτοϋντο  von  der  staunenden 
Menge.  Zur  öffentlichen  Ver- 
kündigung gehört  Nennung  des 
Namens,  des  Vaters,  der  Heimat; 
^O  ρ  έ  σ  τη  9  ^Αγαμέμνονος  Άρ- 
χεΖο£,  ähnlich  wie  bei  Befra- 
gungen τίδ  τίνο8,  τίνοδ  πατρίδοδ; 
—  άν  ακαΧού μενοε'.  wie  SOnst 
άνείπεϊν,  άνακηρϋξαι. 

694  f.  Vgl.  zu  1.  ^  Die  Verbin- 
άαηξ^Ορέστηδ  τουΑγαμέ μνο• 
νο£  wie  Phil.  1023  τών  Ατρέωδ 
διηΧών  στρατηγών.  Vgl,  Anhang 
§  29. 

697.  ισχύων:  einer  der  Kraft 
hat,  ohne  τι?,  wie  Hes.  op.  12  τήν 
μεν  Xbv  έπαινέοσειε  νοήσα£. 


HAEKTPA 


117 


κείνος  γαρ  άλλης  ημέρας,  öd-'   ίτΐτϋΐγ,ων 
ήν  ήλίον  τέλλοντος  ώχύτΰονς  άγων, 
είσήλ^-ε  τχολλων  άρματηλατών  μέτα. 
εις  ήν  !Αχαίός,  εΙς  άτΐδ  Στΐόρτης,  δύο 
Λίβυες  ζνγωτων  αρμάτων  έπιστάται' 
χάχεΐνος  έν  τούτοιοι  Θεσααλάς  έχων 


700 


698  f.  In  Wahrheit  wurde  das 
Wagenrennen  erst  582  an  den 
pythischen  Spielen  eingeführt. 
Dieses  Anachronismus  wird  So- 
phokles sich  bewußt  gewesen 
sein;  anderseits  ist  er  von  den 
Sitten  seiner  Zeit  zu  denen  des 
Heroenzeitalters  zurückgekehrt, 
indem  er  die  Herren  nicht  durch 
Jockeys,  sondern  selber  fahren 
ließ. 

698.  ά)Λη£  ήμέραξ:  an  einem 
andern,  nicht  etwa  an  dem  an- 
dern Tage.  Der  Genetiv  wie 
Ai.  21  vvxTOe  γάρ  ή^αε  τησδε 
ngäyos  άσχοπον  ίχα  περάναδ.  An- 
hang §  44  Ι. 

699.  "fflcos  ανατέλλει  ist  eigent- 
lich mit  zu  ergänzendem  Objekt 
zu  verstehen  (t<}  äoua?);  aber  das 
ist  in  diesem  Zusammenhange 
wohl  längst  vergessen.  Nun  er; 
laubt  sich  Sophokles  gar,  das  Sim- 
plex im  Sinne  des  Kompositum  zu 
gebrauchen.  Vgl.  Anhang  δ  99.  — 
ώ  κν  π  ο  V  S  άγων:  noootxeias 
άνών;  Vgl.  Anhang  §  245. 

701  ff.  Die  Mitbewerber  um  den 
Preis  sind  von  Sophokles  meist  aus 
Völkerschaften  gewählt,  die  der 
pyläischen  Amphiktionie  ange- 
hörten, und  deren  Beteiligung  an 
den  Kämpfen  natürlich  klang:  so 
der  (phthiotische)  Achäer,  der 
Magnesier  aus  Thessalien,  der 
Ainiane,  der  Boioter,  endlich 
Orestes,  der  zwar  als  Argeier 
ausgerufen  wird,  aber  von  Pho- 
kis  aus  nach  Delphi  zog.  Hier- 
zu fügt  der  patriotische  Dichter 
den  Athener,  der  zuletzt  Sieger 
bleibt,  obschon  er  an  neunter 
Stelle    einen    minder   günstigen 


Platz  hatte  als  der  an  zweiter 
Stelle  fahrende,  des  Gegensatzes 
halber  herbeigezogene  Spartaner, 
der  sich  nachher  in  der  Menge 
verliert.  Die  beiden  Kyrenaier 
sind  genannt,  weil  der  Ruhm  des 
Siegers  und  desFast-Siegers  stieg, 
wenn  selbst  jene  ihrer  άρματψ 
λασία  halber  berühmten  Libyer 
(zu  702.  727)  übertroffen  wur- 
den. Auf  gleichem  Grunde  be- 
ruht die  Nennung  des  Aitolers, 
dessen  Heimat  Strabo  VIH  p. 
388  (freilich  nach  ihrer  Verödung) 
der  ίπποτροφία  halber  dem  des- 
halb vielgepriesenen  Thessalien 
an  die  Seite  stellt. 

702.  ά  ρ  tc  άτ  ω  V  έπ ιστάται'. 
έφ*  άρ/ιάτων  έστάναι  εΐωϋ'ότε« 
(Eur.  Phoen.  1147)  —  Die  der 
ενιπηοξ^  8ιώ^ιηηο5^  evaouaros 
Κνράνα  angehörigen  Barkaier 
waren  als  τεΌ^ριπποβάται  be- 
rühmt, Herod^  IV  170;  nach  IV 
189  τέσσερα«  ΐππονδ  σνζενγνύναι 
παρά  Λιβύων  οΐ  ^ΕλΛηνε«  μ  ε  μα' 
d^xaai.  Daher  wohl  ζνγωτά 
άρματα,  mit  zwei  ζνγά  be- 
spannt. 

703.  έν  ist  sonderbar,  wenn 
alle  zehn  Wagen  eine  ungeglie- 
derte Reihe  bilden;  es  gibt  einen 
guten  Sinn,  wenn  sie  in  zwei 
Abteilungen  zu  je  fünf  eingeteilt 
waren  und  die  Präposition  Orest 
als  letzten  der  ersten  Gruppe  ein- 
fügen soll;  und  von  Olympia 
wissen  wir  in  der  Tat,  daß  die 
Ablaufstelle  in  der  Mitte  durch 
einen  Vorspning  geteilt  war. 
(Martin,  Mel.  Weil  280).  —  Θεο- 
σαλάς  ΐππονδ:   Vgl.   das   Ora- 


kel bei  Athenaeus  VII  278  e,  das 


:   vgl. 
is  VII 


118 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


iTtTtovg,  δ  τΐέμτΐτος'  ίτίτος  έξ  Αιτωλίας 

ξαν^αΐσι  τΐώλοις'  έβδομος  Μάγνης  άνήρ'  70δ 

ό  δ'  όγδοος  λενν.ηχ7ΐος,  Αίνιάν  γένος' 

ένατος  Ά^ηνων  των  -Θ^εοδμ-ήτων  ärto' 

Βοιωτός  άλλος,  δέν,ατον  έκπληρων  όχον. 

οτάντες  δ\  öS-^  αυτούς  οΐ  τεταγμένοι  βραβης 

γ.λήροις  εηηλαν  ν.αΙ  κατέστησαν  δύρρονς,  710 

χαλχής  ντναί  σάλττιγγος  ηξαν'  οι  δ^   άμα 

ίτίτΐοις  δμοχλήσαντες  ήνίας  χεροΐν 

έσεισαν  εν  δε  τζάς  έμεστώ^η  δρόμος 


als  das  Vorzüglichste  in  seiner 
Art  nennt  ίηηον  Θεσσαλιχήν 
Λακεδαψονίην  τε  γυναίκα. 

706.  λ  ε  ν  κ  ι  π  π  ο  £:  ein  aus- 
zeichnendes Beiwort,  wie  oft  die 
Dioskuren,  Molioniden  heißen; 
bei  Hipponax  fährt  der  König 
der  Ainier  Rhesos  auf  einem  mit 
Θρ^κιαι  ηωίοι  /βι^κα/ bespannten 
Wagen.  In  Athen  galten  λενκαΐ 
ίπποι  für  ein  Zeichen  besonderen 
Stolzes. 

707.  d-eoS μήτων:  vgl.  Eur. 
Iph.  T.  1449,  schol.  Hipp. ^974  ι9•£- 
οδμήτονζ    ov    λέγει    ras    ^Αϋ'ήναξ 
ώ£   υπό   d-εών    τειχιο^'είσαε,    άλλ 
ώξ   έπΙ    Tfj  Ιί4&ηνα    άνατεϋ•είσα5. 

708.  all  ο  ζ  wird  oft  mit  Ver- 
kürzung des  Ausdrucks  gebraucht: 

αμα    τ^    γε    και    άμψίποίοι    κιον 

άΐλαι  (andere,  nämlich  Dienerin- 
nen); die  Nachstellung  von  <2λ^.α/, 
das  ursprünglich  doch  vorange- 
stauden  haben  und  durch  das 
beigefügte  Substantivum  erläutert 
worden  sein  muß,  zeigt,  daß  schon 
bei  Homer  der  Sprachgebrauch 
fest  geworden  ist.  Hier  also 
außerdem  ein  Boioter.  — 
δέκατον  έκπίηρ ών  δχο7':  die 
Zehnzahl  der  Wagen  voll- 
machend, δέκατοξ  όχούμενοξ 
avTÖs:  ähnlich  Eur.  Iph.  T.  306 
nolkoi  d'  έπΐηρώ&ημεν  ov  μακρώ 
%ρόνφ. 

709  f.  Sie  stellten  sich  in  der 
Ordnung  auf,  wie  die  Kampfrichter 


dem  Lose  zufolge  sie  angewiesen 
hatten.  Auch  W  352  ff.  entschei- 
det das  Los  über  die  Reihenfolge, 
auf  welche  darum  viel  ankam, 
weil  man,  je  weiter  man  entfernt 
von  derMittellinie  fuhr,  einen  desto 
größeren  Bogen  zu  beschreiben 
hatte.  —  Nach  dem  homerischen 
κΐήρω  πεπαΐέσ&αι  {πεπαΐάσ&αή 
[ι  33Ϊ]  wird  Sophokles  sich  ein 
κΙήροΐ5  πάΙΙειν  gestattet  haben. 
Der  homerische  Ausdruck  bedeu- 
tet 'durchs  Los  bestimmen'  und 
regiert  als  Objekt  einen  ab- 
hängigen Fragesatz,  der  Sopho- 
kleische  einen  acc.  c.  iuf.  {avrovs 
^στηναι]).  —  Da  Sophokles  uovvos 
und  ποΙΙοξ  im  Trimeter  gebraucht 
hat,  kann  er  auch  das  epische 
019-^  gebraucht  haben. 

711  ff.  Liv.  ΧΧΧΠΙ  32,  4  ad 
spectaculum  consederant,  etprae- 
co  cum  tubiciiie,  ut  mos  est,  in 
mediam  aream,  unde  soUemni 
carmine  ludictxtm  indici  solet, 
processit.  Der  Hergang  wie  Ψ  362 
ot  J'  άμα  πάντε?  εφ'  ϊπποΐιν 
μάστιγαζ  άειραν ,  πέπΐηγον  d' 
Ιμαοιν  όμόκΐηαάν  τε  ^πεσσιν  έσ- 
ον  υ  εν  COS'  όΐ  δ^  ώκα  διέπρηοσον 
πεδίοιο,  νοσφι  νεών.,  ncayims'  νπό 
δέ  ατέρνοισι  κονίη  Γστατ'  άειρο- 
μένη. —  νπαΐ  σάΐπ lyvos:  ver- 
anlaßt von;  Anhang  §  74  Ι. 

713.  έν  δ'  έμεστώϋ•7]  = 
ένεμεστώθ-η  δέ;  Vgl.  Anhang 
§  63,  3. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


119 


y.TV7V0v  χροτητών  αρμάτων '  γ.όνυς  δ    άνω 

φορ€Ϊ&''  όμοΰ  δε  πάντες  αναμεμειγμένοι  715 

φείδοντο  χέντρων  ουδέν,  ώς  νττερβάλοι 

χνόας  τις  αύτων  υμΙ  φρνάγμα^^  ίτττζιγ,ά. 

δμοϋ  γαρ  άμφΐ  νώτα  γ,αΐ  τροχών  βάσεις 

ηφριζον,  εισέβαλλον  ίτΐττικαΐ  τννοαί. 

γ.εΐνος  δ^  V7t    αύτ^ιν  εσχάτην  οτήλην  έχων  720 

έχριμτΐτ^  άει  σύριγγα,  δεξιόν  τ'   άνείς 


714.  κροτητών:  nach  dem  Ho- 
merischen κείν  δχεα  κροτέειν,  κρο- 
ταλίζειν. 

715  ff.  'Alle  ohne  Unterschied 
trieben  ihre  Rosse  an,  damit  einer 
die  andern  überhole.'  Das  Über- 
holen wird  malerisch  durch  %νόα?, 
indem  man  erst  den  Rädern  gleich- 
zukommen suchte,  dann  durch 
φρνάγ μαθ'^  ιππικά  bezeichnet 
(vgl.  718  νώτα  και  τροχών  βά- 
σεΐΰ).  Das  zunächst  hinter  dem 
Vordermanne  fahrende  Gespann 
schäumte  im  Rücken  des  auf  dem 
hinten  offenen,  zweirädrigen  Wa- 
gen stehenden  Lenkers,  andere, 
zur  Seite  fahrend,  beschäumten 
die  Räder  ihrer  Nebenmänner.  — 
ψορεϊτο  und  φείδοντο  ohne 
Augment.  —  Aus  ήφριζον  er- 
gänzt sich  zu  εΙσέβαλλον  leicht 
άψρόν.  —  Beispiele  ähnlichen 
zweigliedrigen  Asyndetons  An- 
hang §  158.  —  Von  den  Rossen 
des  Diomedes  heißt  es  '7^379  αίεΐ 
γάρ  δίφρου  έπιβησομένοιοι  έ^κτην, 
πνοι^  <?'  ΕνμήΧοΐο  μετάψρενον 
εν  ρέε  τ'  ώμω  Ό'έρμετ^'  έπ^  αντφ 
γάρ  κεφαλά5  καταθ'έντε  πετέοΘ'ην. 
Verg.  Georg.  III  111  humescunt 
spumis  ßatuque  sequentum. 

718.    \ροχών    βάσιδ:    die   in 

den  Rädern   bestehende  Grund- 
lage, Stütze  des  Wagens. 

720  ff.  Orest  fährt  mit  Vieren, 
den  beiden  in  der  Mitte  befind- 
lichen Joch-  und  den  beiden 
äußeren  Leiupferden.  Er  lenkte, 
so  oft  er  oben  und  unten  an  die 
beiden  στηίαι  kam,  mit  Geschick 


sein  Gespann,  indem  er  die  Nabe 
fast  unmittelbar  (αυτήν)  an  den 
äußersten  Rand  (έσχάτην)  der 
Zielsäule  heranbrachte,  dem  rech- 
ten Leinpferd  die  Zügel  schießen 
lassend  {άνε/s),  weil  es  beim  Um- 
fahren der  links  stehenden  Säule 
den  größten  Bogen  zu  machen 
hatte;  das  linke,  ihr  zunächst 
befindliche  (προσκε/μενον),  hielt 
er  zurück  {εΐργε).  —  Orest  folgt 
den  Regeln,  die  Ψ  322  ff.  336 ff. 
Nestor  dem  Antilochos  gibt: 
δεξιόν  ΐππον  (dort  wird  mit  Zwei- 
gespannen gefahren)  κένσαι  όμο- 
κλήσαδ  εΐζαί  τέ  οΐ  ηνία  χεραίν' 
έν  νύσατ]  δέ  τοι  ΐπποδ  αριστεροί 
έγχρίμφ&ήτω  —  Χί&ον  σ'  άλέα- 
ο&αι  έπανρεΖν,  μη  πωδ  ί'ππονδ 
τε  τρώσΐ]8  κατά  S^  άρματα  ä^rjs. — 
Die  Verse  sollen  hier  nicht  am 
Platze  sein ;  Sophokles  dürfte  sie 
aber  mit  gutem  Bedacht  hier  an- 
gebracht haben.  Orest  verun- 
glückt, weil  er  einmal  beim  Um- 
fahren der  Zielsäule  den  Fehler 
macht,  dem  linken  Leinpferd  die 
Zügel  schießen  zu  lassen.  Der 
Hörer  soll  verstehen,  daß  daran 
ein  augenblickliches  Versehen, 
kein  Ungeschick  schuld  war;  des- 
halb mußte  gesagt  werden,  daß 
er  sonst  die  Säule  kunstgerecht 
umfuhr.  Dafür  ist  der  passende 
Ort  hier,  wo  das  erregende  Mo- 
ment, das  Durchgehen  der  Pferde 
des  Ainianen,  noch  nicht  einge- 
treten ist. 

721.  σύριγξ:  die  in  der  Mitte 
des    Rades   angebrachte   Röhre, 


120 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


σειραιον  trCTtov,  είργε  τόν  τΐροσκεΐμενον. 

γ^αΐ  TtQiv  μέν  όρδ-οΐ  ττάντες  ίαταοαν  δίφροι' 

έτίειτα  δ    Λίνιάνος  ανδρός  άστομοι 

τΐωλοι  βί(^  φέρονσιν'  εχ  d*  ντΐοοτροφης,  725 

τελούντες  έχτον  έβδομόν  τ'  ήδη  δρόμον, 

μέτωτνα  σνμτταίονσι  Βαρχαίοις  όχοίς' 

χάντεϋ^εν  άλλος  άλλον  εξ  ενός  χαχον 

ε^^ρανε  χάνέτΐίτντε,  Ttäv  (5'  έτΐίμττλατο 

ναυαγίων  Κριοαΐον  ίττταχων  ττέδον.  730 

γνούς  δ^  ονξ  ^Ad-ηνών  δεινός  ήνιοστρόφος 


durch  die  die  Achse  geht,  das- 
selbe wie  χνόη  745. 

723  ff.  Alle  zehn  Wagen  'stan- 
den aufrecht'  bis  zu  dem  Zeit- 
punkt, wo  die  Rosse  des  Ainianen 
durchgehen  und  durch  Gegen- 
rennen gegen  den  Wagen  eines 
der  Libyer  allgemeine  Verwirrung 
hervorrufen. 

7 24 f.  άστομοι:  hyperbolische 
Steigerung  von  δύοτομοι.  (hart- 
mäulig). —  βία  φέρονσιν.  SC. 
τό  άρμα,  sie  laufen  mit  unauf- 
haltsamer Gewalt.  Denselben 
Ausdruck  gebraucht  Eur.  Hipp. 
1224  von  dem  Durchgehen  der 
Rosse  des  Hippolytos,  αί  J'  έν- 
δαχοϋσαι  στόμια  ηνριγενη  γνα- 
&μοί£  βία  φέρονσιν.  Ähnlich  ¥'376 
ώχα  ί'  Μπειτα  αί  Φηρητιάδαο  πο- 
8ώκεε9  Μχφερον  ίπποι. 

725.  ^1  νποστ ροφηζ  kann 
nur  heißen  „infolge  der  Umkehr", 
nämhch  nach  Erreichung  der  Ziel- 
säule. Dann  ist  der  Ausdruck 
ungenau ;  denn  wenn  sie  auch  έξ 
νποοτροψηζ  in  umgekehrter  Rich- 
tung wie  vorher  laufen,  so  kön- 
nen sie  doch  nur  dann  'ihre 
Stirnen  zusammenschlagen  mit 
den  Stirnen  der  Rosse  von  Barka' 
(Avas  Βαρχαίοι?  δχοιε  vervoll- 
ständigt bedeutet),  wenn  sie  oder 
jene  seitwärts  von  der  Bahn  ab- 
gebogen sind. 

726.  ixTov  §β8ομόν  τε:  den 


sechsten  oder  siebenten ;  vgl. 
Thuc.  I  82,  3  διελδ-όντων  ετών 
και  δύο  και  τριών  άμεινον  ήδη, 
ήν  δοχβ,  πεφραγμένοι  ϊμεν  έη' 
αύτούε.     (Κ.) 

727.  Βαρχαίοΐξ  d%ois:  Λι- 
ßvxols  (702)•  ο^τοι  γάρ  έσπούδα- 
ζον  περί  ίπποτροφίαν'  φασι  δ' 
αντονζ  χαι  πρώτονξ  άρμα  ζεΰζαι 
διδαχ&ένταδ  νπό  Ποσειδώνο?,  τό 
δι  ήνιοχεΖν  νπό  ^Α&ηναξ  (Hesych.). 
Freilich  mißachtet  Soph.  die  Zeit- 
rechnung, daBarke  erst  viel  später 
gegründet  ward,  Herod.  IV  160. 

728.  ^1  ivds  xaxov:  infolge 
eines  einzigen  Mißgeschicks. 

729.  εϋ'ρανε  χάνέπιπτ  ε: 
Hendiadyoin  und  Hysteronpro- 
teron,  εμπίπτων  Μθ'ρανεν. 

ΙΒΟ.νανάχία  ί'ττπ/κά:  Trüm- 
mer gescheiterter  Fuhr- 
werke. Die  Rennbahn  wird  ver- 
glichen mit  einem  gefährlichen 
Meer,  die  Renner  mit  Seefahrern: 
ebenso  1444  ίππιχοίσιν  έν  νανα- 
yiots.  Pseudo-Demosth.  LXl  29 
ώ£  έν  τοΐ5  ίππιχοΐζ  άγώσιν  ήδί- 
στην  δ'έαν  παρέχεται  τά  νανα- 
γονντα. 

731  ff.  Der  Athener,  ein  ge- 
wandter Wagenlenker,  nimmt  das 
wahr,  reißt  mit  schneller  Ent- 
schlossenheit (sein  Gespann)  zur 
Seite  {Μξω  παρασπα)  und  hält 
seine  Pferde  etwas  zurück  [άνο- 
χωχεύει),   indem   er   den  in   der 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


121 


έξω  τίαραστΐ^  τίάνο^ωχεύει  Tcagslg 
κλύδων^  ecpiuTtov  έν  μέσφ  χνχώμενον. 
ήλαννε  δ'  έσχατος  μεν  υστέρας  έχων 
πώλους  ^Ορέστης,  τφ  τέλει  τνίστιν  φέρων' 
δττως  d'   ορά  μόνον  νιν  έλλελειμμένον, 
όξύν  δι*  ώτων  χέλαδον  ένσείσας  ^οαΐς 
πώλοις  διώκει,  χόξισώσαντε  ζυγά 
ήλαυνέτην,  τότ^  άλλος,  άλλο^-'   άτερος 
χάρα  τΰροβάλλων  Ιτΐπικών  οχημάτων, 
χαΐ  τους  μεν  άλλους  πάντας  ασφαλείς  δρόμους 
ώρ^οΰ&^   δ  τλήμων  όρ^^ός  εξ  όρ^ων  δίφρων' 
έπειτα  λύων  ήνίαν  άριστεράν 
κάμτΐτοντος  ίππου  λανθάνει  στήλην  άχραν 


735 


740 


Mitte  der  Bahn  sich  verwickeln- 
den Knäuel  beiseite  läßt  {παρείς). 

732.  όκωχή  (zu  ίχοή  das  Halten, 
άνοκο^χενοι  eigentlich '  ein  Schiff 
auf  hoher  See  durch  Einziehen 
der  Segel  oder  der  Ruder  an- 
halten'. 

733.  ϊωιπποζ  hier  'wo  ein 
Pferd  sicn  aufs  andere  drängt'? 

734  ff.  Orest  war  absichtlich 
zurückgeblieben,  um  seine  Rosse 
bis  zum  entscheidenden  Umlauf 
zu  schonen  (Cicero  Acad.  pr,  II 
29,  94  ego  ut  agitator  calUdus, 
priusquam  ad  finem  oeniam, 
equos  sustinebo);  nun  aber  acht 
Wettkämpfer  gescheitert  sind, 
treibt  er  die  flinken  Rosse  zu 
raschem  Lauf,  wobei  er  dem 
einzigen  noch  übrigen  Neben- 
buhler abwechselnd  gleich,  dann 
voran  oder  hinter  ihm  fährt.  Ähn- 
licher Wettkampf  Ψ  423—447 
zwischen  Antilochos  und  Mene- 
laos.  —  νστέραδ:  Also  seine 
Pferde  waren  Stuten ;  die  des 
Ainianen  (726)  Hengste.  —  π/- 
οτίν  φέρων:  ηιατεύοίν^  wie 
χάριν,  ^ρα  φέρειν,  Vgl.  Ο.  R.  1445 
ού  ννν  τ&ν  τώ  ^εώ  πίατιν  ψέροιξ. 

Ί^^.όρανιν:  Orest  den  Athener. 
—  έλλελείμ  u  ένον:  iv  τώ  δρόμω. 


.  737.  Er  schwingt  die  Peitsche, 
daß  den  raschen  Pferden  ein 
helles  Pfeifen  durch  die  Ohren 
dringt. 

738.  έΐισώσαντε:  Orest  und 
der  Athener. 

739.  ήλαυνέτην:  Partitive 
Apposition;  vgl.  Anhang  §  18.  — 
tJt'  άλλο«,  άλλοδ'''  ατερο5: 
dann  einer,  ein  andermal  der 
andere. 

740.  κάρα  ίττ  τιικών  όχημα- 

των:   die  Köpfe  des  Gespannes. 

741.  το-bs  älXovs  πάν  τ  α  s: 
elf  der  üblichen  zwölf  Umläufe. 
—  άσψαλεϊδ  steht  prädikativ. 

742.  ^|:  Die  Präposition  ist 
gebraucht  wie  bei  οτηναι  und 
κα&ήσ&αι,  WO  wir  die  Frage  wo? 
stellen;  vgl.  Anhang  §  68  II.  — 

όρ-9'os    έξ    όρ  Ο'ών     δίφρων. 

vgl.  723.  Beispiele  solcher  No- 
minalparataxc  Anhang  §  223. 

743.  λύων:  indem  er  den  straff 
angezogenen  Zügel  des  die  Bie- 
gung machenden  Rosses  (zu  720  ff .) 
etwas  zu  früh  losließ,  so  daß 
der  Wagen  gegen  die  Säule 
prallte. 

744.  ήνίαν  κ  ά  μ  η  τ  ο  ν  τ  ο  e 
ϊππον:  den  Zügel  des  die 
Biegung    machenden    (links 


122 


ΣϋΦΟΚΑΕΟΓΣ 


τεαίσας,  έ'&ρανσε  ο*  άξονος  μέσας  χνόας 
χόξ  αντνγων  ώλιο^^εν,  έν  ό'  ελίσσεται 
τμητοΐς  ίμάσι'  τον  δε  ττίπτοντος  πέδφ 
ττώλοι  διεσπάρησαν  ές  μέσον  δρόμον. 
στρατός  δ\  δτζως  ορά  νιν  έχπεπτωχότα 
δίφρων,  άνωλόλνξε  τον  νεανίαν, 
oV  έργα  δράσας  οΙα  λαγχάνει  χαγ,ά, 
φορούμενος  τΐρός  οϋδας,  άλλοτ'   ούρανφ 
σκέλη  προτραίνων,  έ'στε  vtv  διφρηλάται, 
μόλις  ΥΜτασχεΟ-όντες  Ιππιχόν  δρόμον, 
έλυσαν  αίματηρόν,  ώστε  μηδένα 
γνώναι  φίλων  ιδόντ^   αν  α&λιον  δέμας, 
χαί  νιν  πυρά  ύίέαντες  εν^^νς  έν  βραχεί 
χαλχφ  μέγιστον  σώμα,  δειλαίαν  στΐοδόν, 
φέρονσιν  άνδρες  Φωχέων,  τεταγμένοι 


745 


750 


755 


gehenden)  Leinpferdes.  —  Mit 
σ  τήΐην  άκ ρ  αν  vgl.  720, 

746.  avTvyes:  hier  der  durch 
die  gerandete  Brustwehr  einge- 
schlossene Raum,  innerhalb  dessen 
der  Fahrende  steht. 

747.  τυητοΐδ:  natürlich  nicht 
'zerschnitten',  sondern  'geschnit- 
ten', wie  έντμητοδ  Κ  567.  — 
π  έ  δ  ω:  zur  Erde ;  vgl.  Anhang 
§  51. 

748.  Den  durch  dies  Unglück 
herbeigeführten  Sieg  des  Atheners 
verschweigt  Sophokles. 

749.  σ τρ  ατό  g:  die  versam- 
melte Volksmenge,  wieTrach.  795 
εΙδέ  u'  έν  ηολίώ  στρατώ. 

75Ö.  Mit  Ethos  und  'Rührung 
τόν  veaviav ,  den  Stattlich en 
Jüngling,  vgl.  685.  Über  den 
Akkus,  vgl.  Trach.  209  άνολολν- 

ξάτω  τόν  ενφαρέτραν  /4πόΙλω. 

751.  Der  Satz  ist  eigentlich  ein 
Ausruf;  zum  Nebensatze  ge- 
worden, ist  er  einem  Satze  mit 
δτί  τοιαϋτα  usw.  gleichwertig. 

752  ff.  Vgl.  den  Botenbericht 
des  Euripideischen  Hippolytos 
1236  ff.   αϋτόί  S'  ό  τΐήμων  ήνίαι- 


σιν  εμπία-αείζ  δεσμόν  δνσεξήννστον 
Ελκεται  δε&είδ,  στιοδούμενοδ  μέν 
ττρόδ  πέτραιζ  ψίλον  κάρα,  ■θ'ραύων 
δέ  σάρκα£  .  .  χώ  μεν  έκ  δεσμών 
Ivd'fis  τμητηη>  Ιμάντων  .  .  πίπτει. 

752.  DieResponsion  der  beiden 
Glieder  {φορονμενοδ  und  προφαί- 
vfov)  ist  erst  beim  zweiten  ange- 
deutet; vgl.  1290,  X  157  r^  ρα> 
παραδραμέτην  ψεύγο>ν,  δ  δ^  οπισ&ε] 
διώκοιν.    Anhang  §  190. 

755.  ελνσαν:  weil  er  ίνεΙλίκτο\ 
cuäoLv  746. 

756.  i7638  ονδ^  &ν  ίτι  φράδμοινί 
περ  άνήρ  Σαρπηδόνα    δϊον  ϊγνο)Λ 
έπεί  βελέεσσι   και    αϊματι  και  κι 
viTjoir  έκ  κεψαλτ}£  εϊλυτο  διαμπερέί 
έ£  πόδαδ  άκρονδ.    Verbinde  yvi 
ναι  dr. 

758.  χαλκόδ:  hier  im  Sinm 
von  χαλκονν  ayyos.  —  μ έχ ιστοί 
σώμα,  δ  ει?,  α  ί  αν  σπα  δ  όν.  dei 
mächtigen  Leib,  (nun)  armselige 
Asche. 

759.  Φωκέοιν.  gen.  part.  ζϊ 
άνδρεδ  τεταγμένοι.  —  τεταγ^ 
μ  έν  ο  ι:  οι  τότε  έτετάχατο ;  da^ 
her  im  Finalsatze  δπωδ  έκλάχο^ 
der  Optativ. 


BAEKTPA  123 

δττως  τΐατρφας  τνμβον  έχλάχοί  χ&ονός.  760 

τοιαύτα  ooi  ταντ'  εστίν,  ώς  μεν  έν  λόγφ 
αλγεινά,  τοις  ό^  Ιδονσιν,  οίτίερ  εΐδομεν, 
μέγιστα  τΐάντων,  ών  ΟΊίωτι    εγώ,  καχών. 

ΧΟΡΟΣ 
Γρεϋ  φευ,  τό  τΐάν  δή  δεσττόταισι  τοις  τίάλαι 
TtQÖQQiCov,  ώς  έ'οικεν,  έορ^αρται  γένος.  76δ 

ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
ώ  Ζεϋ,  τι  ταϋτα ;  πότερον  εντνχη  λέγω 
η  δεινά  μέν,  τίέρδη  δέ;  λντΐηρώς  δ'  έχει, 
ει  τοις  έμαντης  τον  βίον  σφζω  χαχοΐς. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ         « 
τί  δ^  ώ(5'   ό^νμεΐς,  ώ  γνναι,  τω  νυν  λόγφ; 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
δεινον  τό  τΐ'/,τειν  εστίν'  ονδε  γαρ  ν.αν.ώς  770 

τΐάσγβντι  μίσος,  ών  τέχτ],  7ϋροσγίγνεται. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
μάτην  αρ'  ήμεΐς,  ώς  έοιχεν,  ηχομεν. 

761.  ώδ  ^/έν  έν  λόγφ  άλγρι-  τί  τάμα;  πώ5  Μχεί  Θ'εσπίσματα; 
νά:  schmerzlich  genug  schon  für  Soph.  Ai.  101  τί  γαρ  8ή  naZs  ό 
den,  der  es  bloß  in  (mittels)  der  τοϋ  Λαέρτιου;  ποϋ  σοι  τν%ψ 
Erzählung  inne  wird.  ξοτηκεν; 

762.  ο'ίπερ  εϊδομεν  tritt  zu  768.  τοΖ£  έμαντη«  κακοΖ$: 
dem  allgemeinen  τοζ?  iSovaiv,  da  ich  mein  Leben  durch  den 
um  auszudrücken,  daß  der  Er-  Tod  des  eigenen  Kindes  erkaufen 
zählende  selbst  unter  den  Zuschau-  muß.    Vgl.  879  f.  1185. 

ern  gewesen  ist  =  ώσπερ  ήμεΐε;  769.  τω  νϋν  λόγω:  über  den 

vgl.  Ant.  764  ποοαόψει  κράτ   έν  jetzigen  Bericht,  da  du  doch  die 

όψί)•αΙμοΊ£  όρων.    Anhang  §  212.  damalige  Meldung  vom  Tode  des 

764.  (i εοπόταιο ι  τοΖδ   ηά-  Qrest  freudig  begrüßtest. 

λ  α  ι- :  dem  Agamemnon,  im  Gegen-  770  f.  πάσχον  τι:  ganz  allge- 

satze  zu  Aigisthos.   Der  Pluralis  mein    ausgedrückt ;    daher    das 

wie  589  f.  sachlich  unmögliche  Maskulinum. 

765.  Vgl.  512.  Anhang  §  1.  —  ών  τέκτ]•.  ohne 
766  —  803.      Klytaimestra    er-  <2/';  vgl.  1060,  Anhang  §  144. — 

heuchelt  Mutterschmers,  bestreitet  Natürlich  kommt  ihr  die  Phrase 

aber   nicht,    nun    erst   von   der  nicht  von  Herzen;    sie  ist  nicht 

Angst  vor  Orest  und  Elektra  be-  ernster   gemeint    als    Myrrhines 

freit  SU  sein;  sie  führt  den  Boten  olov  τό  τεκεΖν!  (Arist.  Lys.  884). 

ins  Haus.  Bei    einer    ähnlichen    Botschaft 

766  ff.   Mit  τί  ταϋτα;  πότε-  gleichen  sich  die  Gefühle  aus  bei 

()or  κτ£.  vgl.  Eur.  Hol.  878'^^ifj'»7,  Theseus    Hipp.    1257    μίσει   uhv 


124 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 

ovTOt  μάτην  γε.     7t ως  γάρ  αν  μάτην  λέγοις, 

εϊ  μοι  d-ανόντος  τύίοτ    έχων  τεχμήρια 

τΐροσήλ^^ες,  όστις  της  έμης  χρυχης  γεγώς,  775 

μαστών  άτΐοστάς  γ,αΐ  τροφής  έμης,  φυγάς 

άτΐεξενοντο'  κα/  μ',  έπεί  τησδε  χΌ-ονός 

έξήλ^εν,  ούχέτ'  εΐδεν'  έγχαλων  οέ  μου 

φόνους  πατρφους  δείν'  έπητΐείλευ  τελεΐν, 

ώστ'  οντε  νυχτός  ντονον  οϋτ^  έξ  ημέρας  780 

έμέ  στεγάζειν  ήδύν,  άλλ^  6  f  ηροστατών 

χρόνος  διήγε  μ'  αίέν  ώς  -θ-ανουμένην. 

νυν  δ'  —  ή^ίέρα  γάρ  τηδ'   άτΐήλλαγμαι  φόβου 

ττρός  τήσδ'  έχείνου  d-^'  ήδε  γάρ  μείζων  βλάβη 

ξύνοίχος  ήν  μοι,  τούμόν  έχττίνουσ^  αεί  785 


άν§ρΟ£  τον  πεττον&ότοδ  τάδε  λό- 
γοισιν  ήσ&ην  τοίαδε'  νϋν  6*  αΐ- 
8ούμενοξ  ϋ'εούζ  τ  ίκεΖνόν  ι9•', 
οϋνεκ  έστΙν  έξ  έμον^  ον&  -ήδομαι 
τόΐσδ'  οντ  έπάχ&οααι  xaxols, 
während  der  Theseus  des  Seneca 
wirklichen  Vaterschmerz  zeigt 
(Phaedr.  1114) :  0  nimium  potens, 
quanto  parentes  sanguinis  üinclo 
tenes,  natura,  quam  te  colimus 
inüiti  quoque :  occidere  üolui 
noxium,  amissum  ßeo. 

774.  ϋ'ανόντοδ  τεκαήρια: 
Beweise  für  den  Tod  dessen  .  . 

775.  y)v%rjs  alua  ist  Lebensblut; 
so  war  Orest  Leben  von  ihrem 
Leben.  Dafür  gibt  es  keinen 
Beleg;  aber  muß  alles  in  der  Welt 
zweimal  gesagt  sein? 

776.  Klytairaestra  wählt  mög- 
lichst unbestimmte  Bezeichnungen 
für  die  Entfernung  ihres  Sohnes, 
den  der  Pädagog  vor  ihr  in  Sicher- 
heit gebracht  hatte:  daher  άπο- 
ατάζ  τροφή?,  <pvyae  άπεζενοντο, 
έξηλΟ-εν.  Die  Heuchelei  tritt  hier 
für  jeden,  der  sehen  will,  klar  zu- 
tage. 

779.  ηατρώονζ'.  seines  Va- 
tei*s  (vgl.  955),  wie  Orestes  bei 
Homer  α  299  έτείοατο    ηατρο- 


ψονηα  Α'ίγισ&ον.  Vgl.  Trach.  1125 
τηξ  ηατ ροψοντον  μητρόε  (der 
Deianeira). 

780.  έξ  steht  άπό  κοινοϋ  (An- 
hang §  171  VI):  nicht  von  Beginn 
der  Nacht  und  nicht  von  Beginn 
des  Tages  an.  K.  —  ϋπνον  und 
ήδύν  sind  verteilt  auf  zwei  kor- 
respondierende Glieder;  vgl.  An- 
hang §  167  Π. 

781  f.  στεγάζειν:  bedecken, 
schirmen.  — '  Statt  διήγον  ws 
d-ανονμένη  kann  sie  ohne  Zweifel 

sagen     ό    γ^ρόνο?     με     διηγεν     o)S 

d-ανονμένην ;  Vgl.  Dcmosth.  XVin 
89  ό  γάρ  τότε  ένστάξ  πόλεμοδ  έν 
πασι  τοΐδ  κατά  τόν  βίον  άφΟ-ονω- 
τέροΐ5  και  ενωνοτέροι?  διήγαγεν 
νμάδ  τηε  νϋν  ειρήνη?  ]  aber  προ- 
στατών kann  nur  bedeuten:  'zum 
Schutze  vor  mir  stehend',  was 
keinen  Sinn  gibt. 

784.  μείζων  βλάβη  steht 
prädikativ. 

785  f.  τονμόν  tritt  zu  dem 
Begriffskomplex  γνχή?  αίμα; 
vgl.  1390,  Anhang  §  10,  1.  — 
έκηίνονσα:  wie  eine  Schlange; 
vgl.  Ant.  531  ov  δ\  ή  κατ'  otxovs 
tas    ϊχιδν'    νφειμένη    λή&ονσά    μ' 

^ξέπινεδ.  Die  beiden  Stellen  setzen 


HAEKTPA 


125 


ιρνχης  αχρατον  αίμα  —  νΰν  Ö*   έχηλά  τΐον 
των  τήσο^  άτΐειλων  οννεχ*  ήμερεύαομεν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
οΐμοί  τάλαινα'  νυν  γάρ  οίμωξαι  τιάρα, 
Όρέστα,  τήν  σήν  ξνμφοράν,  δ^^   ώδ^  έ'χων 
TtQÖQ  τησδ'  ύβρίζτ]  μητρός,     άρ^  έχει  χαλώς; 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
οντοί  σύ'  χεΐνος  δ^  ώς  έχει,  χαλώς  έχει, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άχονε,  Νέμεσι  τον  -θ-ανόντος  άρτίως. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
ήχονσεν,  ών  δει,  χάττεχύρωσεν  χαλως. 


790 


ein  zoologisches  Märchen  voraus 
von  einer  Schlange,  die  unbe- 
merkt, also  wohl  einem  Schlafen- 
den, etwas  aussaugt.  An  unserer 
Stelle  liegt  in  άκρατον  noch  eine 
Steigerung:  nicht  tropfenweise 
ausgesaugt,  sondern  ausgetrun- 
ken wie  ein  άκρατοπότης  hat  sie 
Klytaimestras  Lebensblut. 

786  f.  vvv  δέ:  nach  der  paren- 
thetischen Digression  wiederholt; 
vgl.  Anhang  §  192  II.  —  έχηλα 
ήμερεύαομεν:  wir  werden 
ruhige  Akte  des  Lebens  voll- 
ziehen, ruhig  unsern  Tag  ver- 
bringen; vgl.  164,  Anhang  §  55. 

788.  In  ihrer  Qual  verstummt 
hatte  Elektra  den  Bericht  vom 
Tode  des  Bruders  angehört;  der 

frimmige  Schmerz  über  den 
riumph  der  Vernichten  entlockt 
ihr  wieder  einen  Wehruf.  —  ο  /- 
μωξαι:  οϊμοι  rufen.  —  oiucö^ai 
πάρα:  Vgl.  Eur.  Phoen.  1551 
τιάρα  γάρ  οτενάχειν, 

790.  αρ^  ^%^i  καλώς;:  άρα 
findet  sich  auch  in  einer  auf  ja 
gestellten  Frage:  Ai.  277,  0.  K. 
822,  und  nur  wenn  wir  es  hier 
und  816  so  auffassen,  ergibt  sich 
ein  passender  Sinn.  Elektra  fragt 
mit  dem  Sarkasmus  der  Ver- 
zweiflung:   Ist  das  nicht  schön? 


791.  Klytaimestra  verdreht 
Elektras  Wort,  indem  sie  es  auf 
Elektra  und  Orest  anwendet: 
ούτοι  σύ  καλώδ  ίχείδ.  Darin 
liegt  der  Wunsch  angedeutet,  wie 
Orest,  so  möge  auch  Elektra  einem 
jähen  Tode  erliegen. 

792.  Die  Göttin  Nemesis  ist  die 
Zuteilende  (wie  Lachesis  die 
Losende).  Aber  ihr  Begriff  ver- 
engt sich:  sie  teilt  das  Böse  zu, 
das  der  Mensch  durch  unfrommes 
Handeln  verdient  hat;  so  wird 
sie  zu  einer  rächenden  Macht. 
Solche  Macht  besitzen  die  Toten 
auch,  und  darum  haben  sie  auch 
eine  Nemesis:  φ&ψένων  ώκντάτη 
νέμεσίδ  iE^\gi\  Kaib.  119).  Gerade 
in  Attika  scheint  dieser  Glaube 
lebendig  gewesen  zu  sein :  die 
Athener  feierten  ein  Fest  Νεμέ- 
σεια,  das  wohl  ein  Totenfest  war. 
(Roßbach  bei  Röscher,  Lex.  d. 
Myth.  s.  V.) 

793.  Wiederum  macht  Klytai- 
mestra sich  das  Wort  in  anderem 
Sinn  zunutze,  indem  sie  die  Ne- 
mesis allgemein  denkt  und  mit 
Bezug  auf  ihre  Gebete  und 
Wünsche  bemerkt,  jene  habe  die 
erhört,  die  sie  erhören  müsse,  und 
habe  es  zu  gutem  Ende  ge- 
führt, wobei  sie  καλώς  nochmals 


126 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

ύβριζε'  νυν  γαρ  εντνχοϋσα  τυγχάνεις. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
ούκ  οϋν  ^Ορέστης  χαι  σύ  πανσετον  τάδε; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τζετταύμε^-'  ήμεΐς,  ονχ  δπως  σε  τΐαύαομεν. 

ΚΛΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
τΐολλών  αν  ήχοις,  ώ  ξέν\  άξιος  φιλεΐν, 
ει  τήνδ    ετνανσας  της  ττολνγλώσσον  βοής. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
ούχ  οϋν  άτΐοστείχοιμ^  αν,  ει  τά(5'  εϋ  χνρεΐ; 


795 


höhnisch  wiederholt.  In  diesem 
Hohn  liegt  eine  schneidende 
Ironie,  da  die  Nemesis  des  Toten 
das  Gebet  Elektras  hört  und  sich 
des  vermeintlichen  Toten  zur 
Vollstreckung  der  Rache  bedient. 

794.  εντνχοϋσα;  766. 

795.  τάδε:  τήνδε  την  εντνχ^αν. 
—  ούκ  οϋν  παύ  σετον:  willst 
du  dich  nicht  also  (da  dir  mein 
Glück  unerwünscht  zu  sein 
scheint)  mit  Orestes  verbinden, 
um  meinem  Glück  ein  Ende  zu 
machen?  Diese  Frage  enthält 
einerseits  den  bittersten  Hohn 
gegen  Elektra,  anderseits  eine 
Aufforderung  zu  der  Tat,  die 
später  Orest  und  Elektra  voll- 
bringen. Klytaimestra  sagt  τταύ- 
σετον,  wie  Elektra  Orest  als  παν- 
στηρα  κακών  ersehnt  hatte. 

796.  ονκ  (έρώ)  δπω£:  ich  will 
nicht  sagen,  daß ;  geschweige,  daß. 
{δπω8  nach  einem  Verbum  des 
Sagens  Ant.  223  f.  άναξ,  έρώ  μέν 
ούν  dnoiS  τάχονζ  νπο  δύσπνον? 
ixavfo  χονψον  έξάραξ  πόδα.) 

797.  παντόβ  άξιοι  {είσι)  ξνχ- 
γίγνεσ&αι  (Fiat.  Leg.  XII  951b): 
sie  sind  alles  wert  in  bezug  auf 
den  Verkehr,  ihr  Verkehr  ist  es 
wert,  daß  man  alles  dafür  hin- 
gibt. Auf  unsere  Stelle  ange- 
wandt würde  das  heißen :  Dich 
φιλεΐν  j   freundlich   aufzunehmen 


(I  128),  ist  wert,  daß  man  viel 
dafür  hingibt.  Das  gibt  keinen 
passenden  Sinn;  also  ist  der  Vers 
korrupt.  Die  in  den  geringeren 
Handschriften  sich  findende  Les- 
art τνχεΐν  für  φιλεΐν  dürfte  eine 
Konjektur  sein.  Der  Fehler 
braucht  aber  nicht  in  φάείν  zu 
stecken ;  Sophokles  kann  ge- 
schrieben haben  πολλών  α  ρ''  ov- 
νεκ\    ώ    |fiV',  a^tos    φίλεΙν,    'um 

vieler  Vorteile  willen',  die  du 
mir  verschafft  hast,  indem  du 
Elektra  verstummen  machtest. 
a|<os  sc.  εΐ\  vgl.  Plat.  Theaet.  143  d 
σοι  δη  ονκ  όλίγιοτοι  πλησιάζονσι, 
και  δικαίωξ'  άξιοδ  γάρ  (sc.  εΐ)  τά 
τε  οίλλ4α  και  γεωμετρίαζ  §νεκα.  Ai. 
398  οντε  γάρ  ϋ'εών  γένοδ  ον&^άμε- 
ρίων  Μτ'  αξιοδ   (sC.  ειμί)  βλέπειν. 

798.  πολνγλ  ώσσον  ßorjS'.  zu 
641. 

799.  Da  Klytaimestra  802  f.  zu 
dem  Boten  sagt:  τήνδ  ε  δ'  ϊκτο&εν 
ßoäv  ^α  τά  ι?"'  αντηδ  και  τά  τών 
φίλων  κακά,  SO  muß  er  irgend- 
wie seinen  Anteil  an  Elektrens 
Schmerz  kundgegeben  haben.  Da- 
zu stimmt  die  Kürze,  mit  der  er 
Klytairaestrens  Entgegenkommen 
erwidert:  'Dann  kann  ich  jawohl 
gehen  ?'  Das  stumme  Spieischrieb 
eben  der  Dichter  als  Regisseur 
vor.  'Das  letzte  Wort,  das  Klytai- 
mestra in  diesem  Stück  vor  ihrem 


ΗΛΕΚΤΡΑ  ,  127 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 

ήχίστ''  BTtsifceq  οϋτ'  έμον  ΥΜτάξι    αν  800 

τΐράξειας  οντε  τον  τίορενσαντος  ξένον, 
αλλ*  ecGL^'  εΐσω'  τήνδε  ö^  εχτοΒ^εν  βοάν 
έ'α  τά  ^'   αντης  γ,αΐ  τα  των  φίλων  κακά. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άρ*  ύμίν  ώς  άλγονσα  χώδννωμένη 
δει,νώς  δαχρΰσαι,  χάτΐίχωχνσαι  δον,εΐ  805 

τόν  νΐόν  ή  δύοτηνος  ώδ'  όλωλότα; 
αλλ'  έγγελώσα  Γρρονδος.     ώ  τάλαιν'  εγώ* 
Όρέστα  φίλτα^\  ώς  μ'  άτΐώλεσας  Ό-ανών» 
αποστΐάσας  γαρ  της  έμης  οϊχγ}   φρενός, 
αϊ  μου  μόναι  παρήσαν  έλτΐίδων  ετί,  810 

σε  πατρός  ηξευν  ζωντα  τιμωρόν  τνοτε 
χάμου  ταλαίνης.     νϋν  δε  ποΐ  με  χρή  μολεΐν ; 
μόνη  γάρ  είμι,   σον  τ'  άττεστερημένη 
γ,αΐ  πατρός,     ήδη  δει  με  δονλενειν  πάλιν 
έν  τοΐσιν  έχ^-ίστοισιν  άν^^ρώπων  έμοί,  815 

φονενσι  πατρός,     άρά  μοι  χαλώς  έχει; 
αλλ'  ον  τι  μήν  έγωγε  τον  λοιπόν  χρόνον 
Ί*  ξύνοιχος  εσομ\  άλλα  τ7]δε  προς  7νύλη 

Todesschrei  redet,  muß  eine  Wi-  IvaoLv  oi  ζώντε?,  und  so  hatte 

derwärtigkeit  sein.'    K.  Elektra  gehofft,   daher  811  der 

800  f.   κατ  άξια  steht  für  das  Gegensatz  ζ  iö/'T  α.    Ähnlich  Ant. 

Adverb,  πράξειαε  intransitiv.  871   ϋ'ανών    ^τ'    οϋσαν   κατήναρέβ 

802.    siaid•'    eiaot'.    Beispiele  με.  Ύτ2ί(ί\ϊΛ\%^  ζώντά  u'' L•τειvev 

ähnlicher  Fülle    des   Ausdrucks  Ο-ανών.  Ai.  901  κατέπεφνεβ,  άναξ, 

Anhang  §  206.  τόνδε  οννναύταν.   Eur.  Hipp.  810 

804—822.  Elektra  weist  auf  die  ή  με  κατΌ'ανονο^  άπώλεσεν.  Hipp. 

Heuchelei    der   Mutter   hin;    sie  839  άπώλεαα3  γάρ  μάλλον  i)  κατέ- 

wili  jetzt   völlig  am  Leben  üer-  ψδΊσο. 

zar/en.  812.   ποΐ  με  χρή  μολεΖν:  WO- 

806.  ή  δνστηνοδ:  nicht  etwa  hin  soll  ich  mich  in  dieser  Not 
ironisch  gebraucht,  sondern  in  wenden?  Ai.  1006  ττόί  γάρ  μο- 
demselbeu  Sinne  wie  unser  *un-  λείν  μοι  δντατόν^  εϊ?  ποίονε  βρο- 
selig'.  τούί;    ο.  C.    1748    ποτ  μόλίομεν, 

807.  Sie  beantwortet  ihre  Frage:  ώ  Ζεν;  Ai.  40δ  ποτ  μολών  μένω; 
Nein,  lachend  ging  sie  fort.  816.   Bittre   Rückdeutung   auf 

808.  iös    μ^    άηώλεοαε    Ό-α-       790. 

νών.   mit    schmerzlicher  Ironie         818.   Die  Verderbnis  ist  nicht 
gesprochen,  da  doch  sonst  άηυλ-      sicher  zu  heilen.    Jedenfalls  ist 


128 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


Ttaqelö^  έμαντήν  άφιλος  αύανω  βίον. 

ττρός  ταντα  καινέτω  τις,  ει  βαρύνεται,  820 

των  ivöov  όντων'  ώς  χάρις  μέν,  ήν  χτάνη, 

λύπη  ό\  έάν  ζω'  τοϋ  βίου  δ'  ουδείς  τΐό^ος. 

Κ0ΜΜ02. 

στροφή  α'. 
ΧΟΡΟΣ 
Που  τζοτε  κεραυνοί  /Ιώς  ή  τζοϋ  φαέ-θ-ων 
ΖΑλιος,  ει  ταΰτ*  έφορώντες  "/.ρύτίτουοιν  έχηλοι;     825 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

έ  έ',  α  ία  ι. 

ΧΟΡΟΣ 

ώ  7t αϊ,  τι  δαχρύεις; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
φευ. 


ein  zu  ivvoixoe  gehöriger  Dativ 
unentbehriich ,  und  ein  solcher 
läßt  sich  nur  durch  Umstellung 
von  άλλα  gewinnen :  ξύνοικο? 
^o/uai  τ^δέ  γ  Hermann.  τοΖσδέ 
ν'  Blaydes;  auch  τοισώ'  (Phil. 
956)  wäre  möglich. 

819.  παρεϊσ^  έμαντήν.  in- 
dem ich  mich  aufgebe  und 
um  mein  ferneres  Los  unbeküm- 
mert bin,  me  neglegens,  secura 
mei.  Vgl.  Eur.  Bacch.  683  η-δδον 
δέ  πασαι  αώμαοιν  ηαρειμέναι.  — 
αφίλοβ:  wie  813  μόνη  γάρ  είμι, 

da  Chrysothemis  für  sie  nicht 
mehr  vorhanden  ist.  —  αύανώ 
ßiov\  wie  eine  ausgerissene 
Pflanze  verwelkt.  Vgl.  Phil.  954. 

820.  πρό5  ταντα:  als  Ant- 
wort darauf,  daraufhin. 

823—870.  Der  Chor  sucht  ver- 
geblich Elektren  durch  den  Hin- 
weis auf  die  zu  erwartende  gött- 
liche Bestrafung  der  Mörder,  die 
Erinnerung  an  Amphiaraos,  die 
Mahnung  an  das  allgemeine 
Menschenlos  zu  trösten. 


823.  Der  Chor  will  trösten, 
nicht  die  Säumnis  der  Götter  an- 
klagen; das  geht  aus  831  ff.  her- 
vor. Wo  sind  sie,  wenn  sie  dies 
geschehen  lassen  ?  Dann  sind  sie 
nirgends.  άλΧ*  είσίν'  ονκ  αρα 
κρύχρονσιν.  —  Das  χρύπτειν  geht 
eigentlich  nur  den  ψαέ&ωναλιοζ 
an,  dem  es  zunächst  sich  an- 
schließt, während  der  allge- 
meinere Begriff  des  Gewähren- 
lassens  (etwa  έψορώσιν  εκηλοι)  zu 
Zeus'  Blitzen  zu  denken  ist.  Vgl. 
Anhang  §  198  11. 

827  ff.  Elektra  antwortet  nichts ; 
sie  hält  die  Hände  vors  Gesicht 
und  schluchzt  leidenschaftlich  auf. 
Also  das  Trostwort  prallt  ganz 
wirkungslos  an  ihr  ab.  Der  Chor 
hat  sie  zornig,  verzweifelnd,  aber 
nie  so  gebrochen  gesehen;  er 
fragt  ängstlich:  ώ  naZ,  τΐ  δά- 
κρυ eis;  Mit  Elektrens  Antwort 
φευ  muß  etwas  verbunden  sein, 
was  den  Chor  eine  Lästerung 
befürchten  läßt:  δει  τόν  ύποκρι- 
τήν  αμα  ττ]  βο-β  άναβλέ-ψαι  τε  είδ 
ονρανόν  και  τά«  χεΐραβ  άνατεΐναι' 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


129 


ΧΟΡΟΣ 

μηδέν  μέγ'  άύαης.  S 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

άτΰολεΐς. 

ΧΟΡΟΣ 

πως; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

si  των  φανβρώς  οίχομένων  εις  Idi- 

dav  έλτΐίδ^  ντζοίσεις,  κατ'  έμον  τακομέ-  8 

νας  μάλλον  έτνεμβάοτ]. 

αν  τ  ιοτρ  ο  φή  α, 
ΧΟΡΟΣ 
Οΐδα  γαρ  άναχτ'  !Αμφιάρεων  χρυσοδέτοις 
έρχεσι  χρνφ^-έντα  γνναιχών  anarats  χαΐ  νυν  vrtd  γαίας 


δ  δή  κωλύει  ό  χορόδ'  μηδ^ν  μέγ' 
avarjS.     schol. 

831.  ά  TT  ο  i  «  ?s :  Sie  verschweigt 
die  Lästerung,  die  ihr  auf  den 
Lippen  saß,  und  spricht  nur  das 
Gefühl  des  Widerwillens  aus,  das 
der  wohlgemeinte  Trostversuch 
in  ihr  hervorruft.  {δαιμονίωΰ 
τοντο  έπήγαγεν  ov  γάρ  άμεΧήσασα 
των  άπό  τον  χορον  επιτιμήσεων 
έρεί  τι  άπρεηέδ  ει?  &εον8,  έπει 
και  τελέωδ  άμηχανεΧ  ό  ^οφοχλήί 
είξ  τού9  χ^εονδ  βλάσφημων  —  και 
γάρ  ήν  είδ  των  Θ'εοσεβεστάτων  — 
άΐν  ώσηερ  δνσχεραίνυνσα  ταΖδ 
έπιτιμήσεσιν  ώί?  -ψνχραΐζ  τοντό 
φησιν.  schol.)  'Du  tötest  mich!' 
'Wieso  ?'  fragt  erstaunt  der  Chor, 
der  doch  in  bester  Absicht  ge- 
sprochen hatte.  'Wenn  du  mir 
noch  Hoffnung  machen  willst.* 
Elektra,  deren  Gedanken  jetzt  nur 
bei  dem  toten  Bruder  weilen, 
hatte  den  Chor  so  verstanden, 
als  würden  die  Götter  es  doch 
noch  so  fügen,  daß  Orest  lebend 
heimkehre;  nur  an  ihn  kann  sie 
denken,  wenn  sie  sagt  των  γα- 
νέρώδ  αρχομένων  f/δ  Λίδαν. 

836  ff.  Daran  hatte  der  Chor 
nicht  gedacht,  wohl  aber  an  ein 
rächendes  Wirken  der  Toten  aus 

Sophokles.    V.  Bd.    10.  Auü. 


dem  Grabe  hervor,  vor  allem 
Agamemnons.  und  für  solche 
Hoffnung  gibt  es  doch  eine 
Stütze!  Lebt  denn  nicht  macht- 
voll wirkend  der  auch  durch  die 
Tücke  seines  Weibes  umgekom- 
mene Amphiaraos  ?  —  Der  Seher 

AmphiaraOS  (άμφότερον,  μάντι« 
r'  άγα&05  καΐ  δονρΐ  μάρνασ&αι 
Find.  Ol.  VI  17)  wurde  von  seinem 
durch  ein  goldenes  Halsband  be- 
stochenen Weibe  Eriphyle  be- 
stimmt, am  Zuge  der  Sieben  gegen 
Theben  teilzunehmen,  von  dem 
er,  wie  er  wußte,  nicht  zurück- 
kehren sollte.  Bei  der  Flucht  der 
Argeier  öffnete  Zeus'  Blitz  ihm 
die  Erde,  die  ihn  samt  seinem 
Gespann  aufnahm :  Pind.  Nem. 
IX  25  δ  δ'  ^Αμψιάρυ  σχίσσεν 
κεραννφ  παμβΐα  Ζεϋδ  τάν  βα&ύ- 
στερνον  χ&όνα,  κρύ-ψεν  d'  äii* 
ϊπποιβ.  Auf  Geheiß  des  Vaters 
nimmt  sein  Sohn  Alkmaion  an 
Eriphylen  für  ihre  Tücke  Rache. 
—  §ρκο8  ist  hier  das  Netz  des 
Vogelstellers  (χ  469);  χρυσό- 
δετο le,  weil  die  Tücke  Eriphy- 
lens  durch  das  goldene  Halsband 
in  Bewegung  gesetzt  wurde. 

839  f.   Elektra  unterbricht  den 
Chor,    weil    ν  η  ό    γ  alai    sie 


iSO  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

i  έ\  Ιώ,  840 

ΧΟΡΟΣ 
τίάμχρνχος  ανόσσει. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
φεΰ, 

Χ0Ρ02 
φεΰ  δήτ''  όλοά  γάρ 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
έδάμη, 

ΧΟΡΟΣ 
ναι, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
οΓ(5',  οΐδ^'  έφάνη  γάρ  μελέτωρ  άμφΐ  τόν  84δ 

έν  Ttivd-^i'  έμοί  ό^  οντις  cV  eod-^'  δς  γάρ  έ'τ' 
ήν,  φρούδος  άναρτνασ&είς. 

στροφή  β. 
ΧΟΡΟΣ 
/ίειλαία  δειλαίων  χνρεΐς. 

an    den  ihr  entrissenen   Bruder  derbliche  Weib   (opferte  wis- 

mahnt.  sentlich  den  Gemahl).    Da  greift 

841.    Amphiaraos    wurde   bei  Elektra,  deren  Sinn  ganz  auf  die 

Oropos,  also  auf  einem  von  den  Rache  gerichtet  ist,  ein  :  'ward 

Athenern  beanspruchten  Gebiet,  bewältigt,  da  dem  Amphiaraos 

als   Orakel    spendender   Dämon  im  Sohn  ein  Eächer  lebte,  der  für 

verehrt.    Schon  Kroisos   (Herod.  uns  dahin  ist.' 

1  52)  hatte  ihn  befragt,  und  noch  845 f.   Elektra  greift  rasch  der 

Sulla  hat  ihn  begünstigt.    Also  durch  vai  angekündigten  weite- 

seine  Psyche  schwebt  nicht  be-  ren  Betrachtung  des  Chors  vor: 

wußtlos  im  Hades  umher,  ihn  hat  daher    abwehrend    οίδ"*,   olSa, 

wie  dem  Teiresias  Persephoneia  wiederholend,  was  837  der  Chor 

volles  Bewußtsein  verliehen:  sagte.  —  μελέτωρ:   ein  Sor- 

das  ist   durch  ηάμψνχοζ  ausge-  ger,  d.  h.  ein  Rächer.    Mit  der 

drückt.  Bildung   vgl.  γενέτωρ   und  νεμέ- 

842f.  Unwillig  ruft  Elektra  9P  ff  ν,  το}ρ,  wie  μελεδώναι  neben  μελη- 

da  sie  vielmehr  die  Ungleichheit  Soves.   —   Amphiaraos  war   den 

der  Lage  des  Agamemnon  und  der  Seinen,  solange  er  nicht  gerächt 

des  Amphiaraos  ins  Auge  faßt,  war,    ein  πέν^-οβ,    und   er   teilt 

Der  Chor  aber  wendet   das  φίϋ  dies  selbst—  Mit  ό  έν  πένΌ-ει 

anders,  indem  er  es  durch  8ητα  vgl.  290. 

als  wohlbegründeten  Ruf  des  Un-  849.  Unglücklich   bist  du, 

willens    über    Eriphyle    deutet:  und  Unglück  trifft  dich  noch 

όλοά  γάρ  χτέ.,  denn  das  ver-  dazu. 


ΗΛΕΚΤΡΑ  iSl 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

χάγώ  τονδ'  ΐστωρ,  ντίερίστωρ,  850 

f  τΐανσνρτφ  παμμήνφ  πολλών 
δεινών  στυγνών  τ'  f  αχέων. 

ΧΟΡΟΣ 

εϊδομεν,  α  ^ροεΐς, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
μη  με  νυν  μηχέτι 

τΐαραγάγτβς,  ίν'  ού 

ΧΟΡΟΣ 
τί  φής;  αύδαε  δέ  ποίον;  855 

ΧΟΡΟΣ 
τΐάρειοιν  έλτΐίδων  έτι  χοινοτόχων 

εύτΐατριδάν  τ'  αρωγαί, 

αντιστροφή  β, 
ΗΛΕΚΤΡΑ 
Πάσιν  ^-νατοΐς  έφν  μόρος,  860 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ή  χαΐ  χαλάργοις  εν  άμίλλαις 
όντως,  ώς  γ,είνφ  δνστάνφ^ 
τμητοΐς  δλχοΐς  έγχΰρσαι; 

850  ff.  Auch  ich  weiß  das,  lenke  mich  nicht  auf  andere  Ge- 
weiß es  nur  zu  sehr.  Lesen  danken  ab,  wo  (d.  h.  in  einer 
wir  für  άχέων  mit  Hermann  αίώη,  Lage,  wo)  alle  Hoffnung  dahin 
so  würde  Elektra  die  Quelle  dieses  ist.  —  ϊνα:  δηον  γε. 
Wissens  angeben :  durch  mein  858  f.  Wenn  der  Text  richtig 
Leben,  das  so  viel  Schrecknisse  überliefert  ist,  muß  er  bedeuten: 
und  Widerwärtigkeiten  enthält,  (wo  nicht)  vorhanden  ist  Hilfe, 
Dazu  würde  schon  sehr  künst-  die  in  Hoffnung  besteht  auf  den 
lieh  πανσνρτφ  treten,  indem  dies  Blutsverwandten  und  den  Sohn 
Leben  mit  einem  alles  fort-  des  edlen  Vaters. 
reißendenStrome  vieler  Schreck-  860  f.  Auf  den  unerträglich 
nisse  und  Widerwärtigkeiten  ver-  trivialen  Trost  'Alle  Menschen 
ghchen  würde;  παμμήνω  scheint  müssen  sterben'  erwidert  Elektra 
mir  überhaupt  keinen  'Sinn  zu  mit  der  zornigen  Frage:  'Etwa 
geben.  auch  so  fürchterlich  wie  Orest?' 

853.  Wir  sahen  mit  an,  was  862  f.  οΰτωδ  .  .  .  έγχϋρσαι: 

du  aussprichst,   können  folg-  so,   nämlich,   daß   sie  hineinge- 

lich  bezeugen,  daß  du  die  Wahr-  raten. 

heit   sagst.    Dieses   iSelv  Teil-  863.  oXxos:  sonst  das  Ziehen 

nehmender  tritt  dem  εέδέναι  des  und  sein  Ergebnis,  von  Sophokles 

Leidenden  selbst  gegenüber.  wohl  in  Anlehnung  an  aas  Ad- 

854 f.  Darum,  weil  du  die  Hilf-  jektivum  oXxos  zienend  zur  Be- 

losigkeit    meiner   Lage    kennst,  Zeichnung   der   Zügel    verwandt 

9* 


132 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΠ 


ΧΟΡΟΣ 
άστίοτζος  ά  λώβα. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τίως  γαρ  ονχ;  ει  ξένος 
ατερ  έμάν  χερών 

ΧΟΡΟΣ 
τΐατΐαΐ, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

χέχεν^εν  οντε  τον  τάφου  άντιάσας 
οϋτε  γόων  τΐαρ '  ημών. 

ΕΙΙΕΙ20ΔΙ0Ν  Γ 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

Ύφ '  ηδονής  τοί,  φιλτότη^  όιώχομαι, 
το  χόομιον  με^εΐσα  συν  τάχει  μολεΐν' 
φέρω  γαρ  ήδονάς  τε  χάνάτΐανλαν,  ών 
πάροι^εν  είχες  καΐ  χατέστενες  κακών. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τΐό^εν  δ'  αν  εύροις  τών  έμών  σύ  τΐημάτων 
άρηξίν,  οίς  ΐασιν  ούχ  έ'νεστ'  ίδεΐν; 


870 


875 


und  in  dieser  Bedeutung  erkenn- 
bar durch  das  beigefügte  τμητοΖδ. 
Vgl.  747  Bv  ^'  ελίσσεται  τμητοϊζ 
ίμασι. 

864.  äoxonos:  unabsehbar. — 
λ<ό/?α:  'Die  wirkliche  Entstellung 
des  von  den  Rossen  geschleiften 
Körpers  schwebt  vor/  K. 

865  ff.  ξένος :  weil  έπί  ξένης. 
—  Der  Chor  gibt  das  Trösten 
auf;  nun  erwidert  er  seinerseits 
mit  einem  Klagelaut  {παπατ)  auf 
Elektrens  Worte.  —  κέκεν&εν: 
in  der  Urne.  —  τοντάφον.  nicht 
Grab,  sondern  Bestattung, 
und  die  eine  Hälfte  der  Be- 
stattung war  mit  der  Bergung 
der  Asche  in  der  Urne  voll- 
zogen. 

871 — 919.  Chrysothemis  hat  das 
Opfer  auf  dem  Grabe  gesehen 
und  glaubt  daraus  auf  Orests 
Heimkehr  schliessen   su  dürfen. 

871.    διώκω  heißt  eigentlich 


Mch  setze  in  schnelle  Bewegung'; 
vgl.  V  162  ποντοπόρος  νηνς  ρίμψα 
διωκόμενη,  Aesch.  Eum.  399  διώ'    3 
κονσ'    ήλ&ον    άτρντον    πόδα.    — 
διώκομαι   μολεΐν:    ich    werde 

in  schnelle  Bewegung  gesetzt, 
sodaß  ich  laufe.  Anhang  §  126, 1. 

872.  Langsam  gehen  muß  schon 
der  Jüngling:  Charmides  defi- 
niert die  σωφροσύνη  als  τό  κοσ μί- 
(ος  πάντα  πράττειν  και  ήσυχί], 
Μν  τε  ταΖς  όδοΖς  βαδίζειν 
και     διαλένεσ&αι      (Fiat.     Charm. 

159  b) ;  viel  mehr  also  kommt  der 
Königstochter  die  πραότης  πο- 
ρείας (Plut.  Per.  5)  zu. 

873.  ήδονάς  bringt  sie  der 
Schwester;  darum  fühlt  sie  ηδο- 
νή. —  Das  ών  am  Ende  des 
Verses  zeigt,  wie  eng  Sophokles 
die  Trimeter  verbindet;  vgl.  879 
und  zu  1017. 

785.  σν\  nun  gar  dul;  darauf 
antwortet  das  betonte  Ιμον  877. 


ΗΛΕΚΤΡΑ  133 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

τΐάρεστ^  Όρέστης  ήμίν,  töd^L  τοντ^  έμον 
}ίλνονσ\  έναργως,  ώσπερ  είσοράς^έμέ. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άλλ^  ή  μέμηνας,  ώ  τάλαινη,  χάπΙ  τοις 
σαντής  γ,αχοΐσι  χατΐΐ  τοις  έμοΐς  γελάς;  880 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
μά  τήν  τΐατρφαν  έοτίαν,  άλλ'  ούχ  νβρει 
λέγω  τάο\  αλλ'  έχεΐνον  ώς  παρόντα  νφν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
οϊμοι  τάλαινα'  χαΐ  τίνος  βροτών  λόγον 
τόνο'  είσαχούοασ    ώδε  τηστεύεις  αγαν; 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
εγώ  μεν  εξ  έμον  τε  χούχ  άλλης,  σαφή  885 

σημεΐ'   ίδοϋοα,  τφδε  πιστεύω  λόγφ. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τίν\  ώ  τάλαιν\  ίδονσα  τΐίστιν;  ές  τι  μοι 
βλέψασα  ^-άλττίβ  τ  φ  δ'  άνηχέστφ  τΐνρί; 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
ττρός  ννν  ^εών  άκουσον,  ώς  μα^-οϋσά  μου 
το  λοιτίόν  η   (ρρονοϋσαν  ή  μώραν  λέγγ^ς.  890 

878.  έναργώδ'.  D2i%  παρ  είναι  derlei  auf  Gerüchte  hin  glauben. 
ist  εναργές',  έναργήδ  würde  be-  —  έξ  έμον:  auf  Grund  meiner 
deuten,  daß  sie  Orest  selber  ge-  selbst.  —  έμον  für  έμαντψ]  vgl. 
sehen  hätte.  —  έπι  τον  κλύοναα  461.  —  τ  ε  και:  korrespondie- 
πρό5  βραχύ  διαοτιχτέον,  ί'ν^  γ}  rende  Kopulativkonjunktionen, 
πάρε  στ'  έναργώς,  ίο&ι  τοντο  WO  λυΙγ  eine  einfache  erwarten; 
κΐύονσα  έμον.  schol.  Vgl.  Anhang  §  155.   —  ^|  έμον 

879.  άΐν  ή:  wie  Aesch.  Cho.  r«  κούκ  άλληδ:  Beispiele  ähn- 
755  άλλ"  ^  φρονεί?  εϋ ;  licher  Fülle  der  Rede  131,  929, 

881.  //«  verneint,  daher  <i;j«  1049,  1078,  Anhang  §208.— 
=  vielmehr,  das  den  neuen  Gegen-  άλλης:  Wenn  άλλης  richtig  über- 
satz  ούχ  νβρει  λένο*  τάδ^,  άλλ'  liefert  ist  —  der  Parisinus  Α 
εκείνον  ώς  παρόντα  νων  einlei-  bietet  άλλον  —  SO  muß  der  Be- 
tet. —  Der  Herd  des  Vaterhauses  griff  άλλος  sich  in  seinem  sprach- 
ist die  heiligste  Stätte  der  Fami-  liehen  Ausdruck  dem  Genus  nach 
liengenossenschaft.  —  ώς:  son-  an  έμοϋ  angeglichen  haben. 
j,dern  in  dem  Sinne,  daß  er  da  887.  πίστιν.  Beglaubigung, 
ist.    Vgl.  Anhang  §  135.  Beweis. 

883.     οϊμοι    τάλαινα    geht  888.     Ein    unheilbares    Feuer 

wohl  nicht  auf  Elektra,   sondern  macht  sie  warm,  d.  h.  Geistesver- 

auf  Chrysothemis.  wirrung  spricht  aus  ihr. 

885.   έγώ  μέν.  andere  mögen  890.    λέγτ}ς•.  sc.  έμέ]  Sol.  fr. 


134 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

αϋ  <ϊ*  οϋν  λέγ\  εϊ  οοι  τω  λόγφ  τις  ηδονή. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
χαΐ  δή  λέγω  οοι  ιταν,  δσον  χατειδόμην. 
έττεϊ  γαρ  ήλ^Όν  τΐατρός  άρχαΐον  τάφον, 
δρω  χολώνης  έξ  άχρας  νεορρντονς 
τΰηγάς  γάλαχτος  χαΐ  τΐεριστεφη  χύχλφ 
τίάντων,  δσ*  έστιν,  ανθέων  ■9^ήχην  πατρός, 
ίδονοα  δ'  έ'σχον  ^ανμα,  χαΐ  τΐεριοχοττώ, 
μη  τΐού  τις  ήμΐν  εγγύς  έγχρίμττττ]  βροτων. 
ώς  d'  έν  γαλήντ]  τζάντ    έδερχόμην  τόπον, 
τύμβου  προσεΐρπον  äoooV  έσχατης  δ^  δρω 
πνράς  νεώρη  βόστρνχον  τετμημένον' 
χεύ^-ύς  τάλανν',  ώς  εΐδον,  έμπαίει  τι  μοι 


895 


900 


30.  31,  4  ννν  δέ  'μοί  χολούμενοι 
λοξόν  δφ&αλμοίδ  όρώσι  πάντεε 
ώστε  δήιον.  (Κ). 

891.  ί'  ο-δν  denn  also  wie 
Tr.  1157  oi)  S^  ο-δν  άκονε  τονρ- 
yor.  Anhang  §  149.  —  τώ  λόγφ: 
wenn  dir  durch  die  Erzählung 
eine  Freude  erwächst. 

894.  X  ο  X  ώ  V  η  s  i  ^  άκρας: 
Das  Ahnengrab  {άρχατοδ  τάγοβ)  ist 
eioe  κολώνη,  ein  Hügel,  wie  das 

σήμα    πολνσκάρ&μοιο  Μνρίνη«  Β 

814.  Es  scheint  nicht,  daß  wir 
uns  auf  der  Spitze  dieses  Grabes 
eine  έσχάρη,  einen  hohlen  Opfer- 
altar, zu  denken  haben,  da  dann 
die  Milch  gleich  in  die  Erde  ge- 
sickert,   nicht   vom    Gipfel    des 

Hügels    {κολώνηξ    έξ    άκραδ)    den 

Hügel  hinab  geflossen  wäre.  — 
νεορρντονδ:  das  Verbaladjektiv 
in  aktivem  Sinne  wie  912,  1139, 
1144,  Anhang  §  101. 

895.  περιοτεφήζ  c.  gen.  in 
Angleichung  an  die  Adjektive 
der  Fülle;  Anhang  §  23  I. 

896.  av&ia)v:  Die  offene 
Genetivform  wird  gerade  bei 
diesem  Wort  von  Grammatikern 
durch  Belege  aus  den  Komikern 
als  die  normale  bezeugt.  —  Als 


die  Ό^κη  τΐατρόδ  wird  der  un- 
terste Teil  der  κοΧώνη  zu  gelten 
haben. 

897.  Ihr  Gefühl  reißt  sie  kei- 
neswegs hin,  sondern  sie  sieht 
sic^  erst  sorglich  um,  ob  etwa 
jemand  in  der  Nähe  ist. 

899.  iv  yaXvvTj:  SC  δντα\ 
Vgl.  Anhang  §  130. 

900.  έ  σ  χά  τ  η  s  πνραα:  im 
äußersten  Bereich  derFeuei-stätte. 
So  heißt  hier  das  Grab,  wohl 
dem  ältesten  Brauche  entspre- 
chend, nach  dem  über  dem  nieder- 
gebrannten Scheiterhaufen  der 
Grabhügel  aufgetürmt  wurde. 

901.  νεώρηζ   scheint  frisch 

zu  bedeuten,  also  νεώρη  τετμη- 
μένον soviel  wie  νεο)στι  τετμη- 
μένον. Das  konnte  sie  der  Locke 
sehr  wohl  ansehen,  wenn  die  ein- 
zelnen Haare  noch  an  einander 
hingen.  —  Locken  brachte  sie 
(449  f.),  Orests  Kommen  sollte  sie 
erbitten ;  nun  findet  sie  zu  ihrem 
Erstaunen  das  Opfer  vollzogen, 
eine  Locke  niedergelegt  —  da 
sagt  ihr  das  Herz:  das  ist  Orest. 
902 ff.  τάΧαίνα  ist  Nomina- 
tiv, nicht  Vokativ;  die  furcht- j 
bare  Aufregung  durchzuckte  siel 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


m 


xpvxfj  σύνηΌ-ες  όμμα,  Γριλτότον  β  ρότων 

πάντων  ^Ορέστον  τοίΓ^'   όράν  τεχμήριον' 

χαΐ  χερσί  βαστάσασα  δυσφημώ  μέν  ου,  905 

χαρά  δε  τΐίμτΐλημ^  εύ^-ύς  όμμα  δακρύων. 

χαΐ  νυν  ι9•'  ομοίως  γ,αΐ  tJt*  έξετζίοταμαι 

μη  του  τόδ^  αγλάισμα  πλην  χείνου  μολεΐν. 

τφ  γάρ  προσήχει  πλην  γ'  έμον  χαΐ  σου  τόδε; 

χάγώ  μέν  ούχ  έδρασα,  τοντ^  έπίσταμαι,  910 

ούδ'  αϋ  σύ'  πώς  γάρ;  η  γε  μηδέ  προς  ϋ-εούς 

έξεστ^  άχλαύστφ  τήσδ'  άποστηναι  στέγης. 

αλλ'  ουδέ  μέν  δη  μητρός  οϋα-'  δ  νους  φιλεΐ 

τοιαύτα  πράσσειν  οϋτε  δρώσ'  έλάνΟ-ανεν' 

αλλ'  έ'στ'  Όρέστου  ταϋτα  τάπιτίμια.  915 

αλλ'  ώ  €ρίλη,  Ο^άρσυνε'  τοις  αύτοΐσί  τοι 


wie  ein  jäher  Schmerz.  —  'Da 
dringt  stürmisch  in  meine  Seele 
ein  ihr  vertrautes  Bild,  die  Über- 
zeugung ...  zu  sehen',  sunalot 
intransitiv  wie  είαπαίω  O.R.  1252 
βοών  γάρ  είσέπαισεν  OiSinovs.  — 
ο// ua:  das  Gesehene,  das  Bild.  — 
τεχαήριον  Steht  prädikativ.  — 
Vgl.  Aesch.  Cho.  185  elvai  τόδ" 
αγλάισμα  μοι  τοΰ  ψιλτάτον  βρο- 
τών  Ό  ρέστου. 

905.  ..Chrysothemis  enthält  sich 
jeder  Äußerung  der  Freude,  um 
die  heilige  ευφημία  nicht  zu  stö- 
ren, nur  Freudentränen  vergießt 

sie.  —  δυσφη,α  ώ  ,ηέν  ου:  Bei- 
spiele ähnlicher  Stellung  der  Ne- 
gation Anhang  §  169  II. 

907.  τ  ε  —  καί  ist  wie  oft 
einer  Vergleich  ungspartikel  völlig 
gleichwertig.  —  Der  Infinitiv  nach 
έξεπίσταμαι  wie  nach  dem  Sim- 
plex und  οίδα-,  Anhang  §  124. 
Er  ist  durch  μή  negiert;  das 
gleiche  sogar  im  Wechsel  mit  ού 
nach  o^wttt  Phil.  1058f.  οϊυηι  σοϋ 
χάκιον  ουδέν  äv  τούτοίν  κρατύ- 
νειν  μηδ     έπιΟ'ύνείν  %ερί. 

909.  Iphianassa  (157)  existiert 
für  diese  Stelle  nicht. 


911.  In  ihrem  Eifer  geht  sie 
weiter  als  nötig;  da  Elektra  das 
Lockenopfer  nicht  dargebracht 
hatte,  so  war  es  überflüssig  zu  be- 
weisen, daß  sie  es  nicht  hätte  tun 
können.  —  u  ή  im  kausalen  Rela- 
tivsatze; vgl.  Anhang  §  159  III  2. 

912.  άκΧαύστφ'.  οΐμώξτ]  oder 
κλαύατ]  droht  der  Athener  seinem 
Sklaven;  danach  άκΧαυ{σ)το9  un- 
gestraft. 

913.  ουδέ  tihv  ^  »7 :  jedoch 
{μέν)  ja  {δή)  auch  nicht  {ουδέ).  — 
Nach  μητρόδοϋΌ'     ό  vo€s  ψι- 

Ifi  erΛvartet  man  ein  zweites, 
gleichfalls  den  Genetiv  μητρόζ 
voraussetzendes  Satzglied.  Aber 
der  strengen  Teilung  ausweichend 

fügt  Sophokles  οΰτε   δρώσ'  έλάν- 

ϋ-ανεν  bei,  als  ob  vorausginge 
κήτηο  οϋτε  φιΧεϊ  ταϋτα  ττοάσσειΐ'. 
Vgl.  995,  Anhang  §  191. 

914.  έλάν&ανεν:  eine  Art 
imperfectum  de  conatu,  in  occulto 
erat  mansura]  vgl.  Stahl,  Syn- 
tax des  griech.   Verbums  443. 

915.  έπιτίιιια'.  wenn  richtig 
überliefert,  hier  (vgl.  1383)  τά 
έπι  τιιι^  τινοδ  γιγνόμενα. 

9 16  f.     Ό•άρσυνε\    intransitiv 


136  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

ούχ  αυτός  άεΙ  δαιμόνων  τχαραοτατεΐ. 

νφν  ήν  τα  ττρόσ^εν  στυγνός'  ή  όέ  νυν  ΐσως 

τΐολλων  ύτΐάρξει  ν,ϋρος  ήμερα  χαλων. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
φευ  της  άνοιας,  ώς  σ'  έτΐοίκτίρω  τΐόλαι,  920 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
τί  δ^  έατιν;  ου  τΐρός  ήδονήν  λέγω  τάδε; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ούχ  οΙσ^\  δποι  γης  ούδ'  δτνοι  γνώμης  φέρτ]. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
τίώς  δ'  ούχ.  έγώ  χάτοιδ\  α  γ'  εΐδον  εμφανώς; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τέΌ^νηγ,εν,  ώ  τάλαινα'  τάχείνου  δε  σοι 
σωτήρι'  ερρει'  μηδέν  ές  χεΐνόν  γ"   δρα,  925 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
Οίμοι  τάλαινα'  του  τάδ'  ήχουσας  βροτων; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τοΰ  τΐληοίον  τζαρόντος,  ήνίχ'  ώλλυτο. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
χαΐ  Ttov  έστιν  ούτος;  3αΰμά  τοί  μ'  υτΐέρχεται. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
κατ'  οίχον,  ηδύς  ουδέ  μητρί  δυσχερής. 

gebraucht;  vgl.  Anhang  §99. —  έστιν.    Aber  das  flvai  genügt 

ονκ    άει    οι   αντοι    ενδαίι/ονεδ  ij  Elektren    noch    nicht;    bei    der 

xaxoSa^/uovos  είσιν.  Schwester  liegt  ein  φέρεσ&αι,  ein 

919.  ι5  7Γά()|^ί:  wird  als  Grund-  besinnungsloses  Dahinstürzen  im 
läge    vorhanden,    uns    gegeben  Denken,  vor. 

sein  —  xvoos:  als  entscheiden-  923.   ο /^ α  zeigt  sich  hier  dcut- 

de  Macht,  Ursache.  lieh  als  Perfekt  zu  ιδεΖν.     Vgl. 

920—937.  Elektra  teilt  Chryso-  Phil.  250  nöis  γαρ  κάτοιδ\  δν  γ' 

themis  mit,  dass  Orest  tot  sei.  εΐδον  ούδεπώποτε ; 

920.  Ob   der  Genetiv  τηβ  άνοί-  924.     τάκείνον  σωτήρια: 

as  von  φεΰ  oder  von   έποικτίρω  die  in  ihm  liegenden  Rettungs- 

abhängt,  können  wir  nicht  wissen.  möglichkeiten. 

922.  πον  ποτ'  εΐ φρενών ;h2iiiQ  925.    Auf   ihn    richte    deinen 

390  Chrysothemis  zu  Elektra  ge-  Blick  nicht;  'vielmehr  auf  mich', 

sagt.   Damit  verschmolzen  ist  die  denkt  sie,  denn  ihr  Plan  ist  fertig 

Redewendung,  die  wir  Plat.  Rep.  927.  εκείνον^  ös  πλησίον  παρην 


III  423 e  finden:    παντί  γαρ  πον  928.  νπέρχεται'.  vgl.  zu  1112. 

μαΙΙον    έγ%ο)ρεϊ    fj    ψνλακι   με&ν-  929.     μητρί  Steht  άπό   κοινοϋ, 

σ&έντι  μη  ε  i  δ  έν  α  ι\  δ  π  ον  γηξ       Vgl.  Anhang  §  171  V. 


ΗΛΕΚΤΡΑ  137 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

οΐμοι  τάλαινα '  του  γαρ  άν&ρώη:ων  τΰοτ^  ήν  930 

τα  τίολλά  τΰατρός  τιρός  τόφον  χτερίοματα; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

οίμαι  μάλίστ'  έγωγε  τον  τε^^νητίότος 
μνημεί  Όρέστον  ταντα  τΐροσ^εΐναί  τίνα, 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
ώ  δυστυχής'  έγώ  δε  συν  χαρά  λόγους 
τοιούσδ'  έ'χονσ'  έ'στνευδον,  ονχ  είδυΐ'  άρα,  935 

ίν^  ήμεν  ατής'  άλλα  νυν,  öd•^  Ιχόμην, 
τό  τ'  όντα  τΐρόσ&εν  άλλα  ^'  ευρίσκω  κακά. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ούτως  έχει  σοι  ταϋτ^'  εάν  δ'  έμοι  τΐί^τ], 
της  νυν  παρούσης  ττημονής  λύσεις  βάρος. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
ή  τους  -θ^αν όντας  έξανα στήσω  τΐοτέ;  940 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ονχ  ές  τόδ'  εΐττον'  ου  γαρ  ώδ'  άφρων  έ(ρνν, 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

τι  γαρ  χελεύεις,  ών  έγώ  φερέγγυος; 

931.   ττρόδ  τάφον:  als  ob  da  wenn   wir   sagen   'du   wirst  die 

stünde   ηρό8   τάφον  προσενηνεγ-  drückende  Fessel  lösen'. 

fiiva.  941.    is   τόδε:   im  Hinblick 

932  f.  Elektrens  Vermutung  ist  auf  dies,  mit  diesem  Ziel.  'Die 
höchst  unwahrscheinlich,  aber  sie  Begründung  ov  γαρ  ώδ^  άφρων 
will  zu  Ende  kommen;  es  gilt,  £9^?;^  ist  absurd,  da  auch  der  Unver- 
Chrysothcmis  zum  Handeln  zu  ständigste  weder  sich  noch  an- 
bringen, deren  die  Fähigkeit  zutraut,  Tote 

935.    τοιούσδε:  die  sich  als  zu  erwecken'.   Nicht  absurder  als 

so  trügerisch  erwiesen  haben.  —  die  Begründung,  durch  die  Oedi- 

άρα:    Avic   ich   jetzt   sehe;   An-  pus  lokasten  beweist,  daß,  wenn 

hang  §  148.  eine  Mehrzahl  von  Räubern  Lai- 

938—1057.    Elektra  sucht  Oer-  os  erschlagen  habe,  er  schuldlos 

geblich    ihre    Schwester    zu    be-  sei:    ei   μ^ν    οϋρ    ίτι    λέξει    τόν 

wegen,     dass    sie     mit    ihr    zu-  αυτόν    άρι&μόν,    ουκ    ίγώ    ίκτα- 

sammen    das    Rachewerk     voll-  rov'    ο  ν    γάρ    γένοιτ'    äv   sls 

bringe.  γε  τοΐ£  πολλοΐξ  taos,     (Ο.  Ε.. 

939.    λύσε  CS   β  ά  ρ  ο  s :  Yiel-  845). 

leicht  vereinigen   wir  im  Sinne  942.    φερέγγυου   nros:  die 

des  Sophokles  die  beiden  Bilder,  Bürgschaft  für  etwas  tragend,  d. 

die    hier    vermischt    erscheinen,  h.  fähig  etwas  zu  leisten. 


138 


:0Φ0ΚΛΕ0ΤΣ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

τλήναί  σε  δρώσαν,  αν  εγώ  τΐαραινέσω, 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
αλλ'  εΐ  τις  ωφέλεια  γ\  ονχ  άττώσομαι, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
δρα,  710V0V  τοι  χωρίς  ουδέν  ευτυχεί. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
δρω'  ξυνοίσω  TtäVy  δοον7ΐερ  αν  σ^-ένω. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άκουε  δη  νυν,  fj  βεβούλευμαι  ττοιεΐν. 
παρουσίαν  μέν  οίσθ-α  χαι  ού  τζου  φίλων, 
ώς  οϋτις  ήμΐν  εστίν,  αλλ'  ^!Αιδης  λαβών 
άτΐεστέρηχε  και  μόνα  λελείμμεΟ-ον. 
εγώ  δ',  έως  μέν  τόν  κασίγνητον  βίφ 


945 


943.  τληναι  δρώσαν.  Wir 
mit  Verschiebung  des  Gewichts 
'daß  du  mutig  tust'. 

945.  Elektra  weiß,  was  sie 
unternimmt,  wenn  sie  es  ver- 
sucht, diese  weiche  Seele  zu  här- 
ten; darum  macht  sie  sie,  bevor 
sie  ihren  Plan  darlegt,  darauf 
aufmerksam,  daß  alles,  was  ge- 
lingen soll,  Anstrengung  fordert. 

947  ff.  Wir  haben  keinen  Helfer 
mehr,  seit  Orest  tot  ist;  darum 
mußt  du  mit  mir  Aigisthos  töten 
(947—957.)  Tust  du  das  nicht, 
so  führst  du  dies  kümmerliche 
Leben  weiter  und  bekommst  nie- 
mals einen  Gatten.  (958— 9ß6.) 
Folgst  du  meinem  Rat,  so  erntest 
du  Dank  vom  Vater  und  vom 
Bruder,  bleibst  frei  und  findest 
eine  würdige  Vermählung,  trägst 
endlich  Ruhm  für  alle  Zeit  davon. 
(967—985.)  Darum  entschließe 
dich  um  der  Deinen  und  um  Deiner 
selbst  willen!  (986—989.)  Die 
Rede  ist  im  ganzen  klug  auf 
Chrysothemis'  Art  berechnet,  in- 
dem sie  weniger  an  ihre  Kindes- 
liebe als  an  ihre  Eigenliebe  ap- 
pelliert; aber  sie  zeigt  doch,  daß 
Elektra  es  nicht  lassen  kann,  das 


Bild    der    Schwester   nach    dei 
eigenen  zu  formen. 

948.  παρονοίαχ  1104  ήf^ωv\ 
πο&είνήν  xotvOTtovv  τε αρονσίαν 
von  τταρεϊναι  'erscheinen',  1251 
δταν  7t άρον σΙα  ψρόζτ]  von  οτάρε- 
στιν  *es  ist  die  Möglichkeit  ge- 
boten', hier  von  παρείναι  'helfen' 
{adesse)\  vgl.  Demosth.  XXXIV 
12  άνεκοινώσατο  toZs  vvv  π  α  ρ  ο  v- 
σιν  αύτώ  καΐ  αννδικονοιν.  Also^ 
'Daß  es  für  uns  keinen  Beistand 
von  Freunden  mehr  gibt,  weißt 
Du  wohl  auch'. 

950.  Die  seltene,  nicht  allge- 
mein durchgedrungene  Differen- 
zierung der  1.  Pers.  Dualis  von 
der  1.  Pers.  Pluralis  wird  am 
sichersten  bezeugt  durch  ihre 
Verspottung  Athen.  ΙΠ  98  a  πρό- 

τερον    γαρ    ονντριβηοόμεΘΌν,     Μ- 
Tteid"*     οϋτωζ     άπολούμε&ον. 
Vgl.  Ant.  58  νϋν  αϋ  μόνα  δη  vi 
λεί,ειμμένα     σκόηει    δσφ    κάχισ\ 
όλούμεϋ"^,    ει    νόμον    βία    -ψηφοΐ 
τυράννων    και    κράτη    παρέξιμε* 
95lf.      ßicp    χ^άλλοντα:    wi| 
reden    vom   'blühenden   Leben' ,^ 
der  Grieche  vom  'Sprießen' ;  vgl. 
Trach.  234  Μγωγέ  τοί  σψ''  Μλειπον 
Ισχύοντα  τβ  και  ζώντα  καΐ  &άλλον' 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


139 


^άλλοντ^  ^τ'  είσήχονον,  είχον  έλττίοας 
φόνου  τΐοτ'  αυτόν  τνράχτορ'  Εξεα&αι  τζατρός* 
νυν  d\  ήνίχ^  ονχέτ'  έστιν,  είς  σε  όή  βλέπω, 
όπως  τόν  αύτόχειρα  τίατρφον  φόνου 
ξύν  τ§(5*  άδελφτί  μή  χατοχνήσεις  χτανεΐν, 
Λϊγιαϋ-ον'  ούόεν  γάρ   σε  δει  "/.ρύΊετειν  μ^  έτι, 
Tcol  γάρ  μενεΐς  ρά^-υμος,  ες  τίν '  ελτΐίδων 
βλέχρασ'  έτ'  όρ^ήν;  fj  πάρεστι  μεν  στένειν 
πλούτου  πατρώου  χτησιν  έστερημένη, 
πάρεστι  δ^  άλγεΐν  ες  τοσόνδε  τοϋ  χρόνου 
άλεχτρα  γηράσχουσαν  άνυμέναιά  τε. 
χαΐ  τώνδε  μέντοι  μηγ,έτ^  έλπισες  δπως 
τεύξϊ]  ποτ^'  ού  γάρ  ώδ^  άβουλος  έστ'  άνήρ 


955 


960 


τα.  ^157  λενσσόντων  τοιόνδε  &ά- 
λο8  χορόν  είσοιχνενσαν. 

953.  ψόνον  πράκτορα',  φό- 
Ίον  δίκην  ηραξόμενο7>.  So  hei- 
ßen die  Erinyen  bei  Aischylos 
Eum.  315  ηράχτορεδ  αΐματοξ. 

956.  ^tv  Tjy^'  αδελφή',  ξϋν 
έμοί\  Vgl.  AI.  902  κατέηεφνεδ, 
άναξ,   τόνδε  σνννανταν  (d.  h.  iiui). 

957.  Sie  spart  den  Namen  bis 
zuletzt  auf;  sie  weiß,  daß  Chryso- 
themis  angstvoll  zusammenzucken 
wird,  wenn  sie  ihn  hört;  und  weil 
es  ihr  über  alles  wichtig  ist,  die 
Schwester  zu  gewinnen,  so  fügt 
sie  der  Mitteilung  ihres  Vor- 
habens gleichsam  eine  Entschul- 
digung hinzu:  ονδέν  γάρ  οε  δεΙ 
κρνπτειν  έμέ.  Wer  in  diesem 
Satze  Subjekt  und  Objekt  ver- 
wechseln will,  kann  nicht  dar- 
an gehindert  werden.  —  Aus  an- 
derem Grunde  ähnlich  verspart 
ist  der  Name  des^  Aigisthos  Eur. 
El.  764  νιχωντ^  Ορέστην  ηασιν 
άγγέλΧω  ψίλοιδ,  Αγαμέμνονος  δέ 
φονέα  χείμενον  ττέδφ  Αϊγισ&ον' 
άΧλά  ■d'eoloiv  εϋχεσ9•αι  χρεών. 
(Vahlen,  ορρ.  acadd.  Ι  321).  — 
Si  eile  ne  parle  pas  denant  Chry- 
sothemis  de  la  vengeance  ά  tirer 
de  sa  mere,  c   est  seulement  par 


habüete  oratoire.  Parmentier,  Mel. 
Weil  338. 

958.  ποΖ  μενεϊς;  worauf 
willst  du  warten,  ohne  selbst 
Hand  anzulegen?  Arist.  Lys.  526 
Ttol  γάρ  xai  χρην  άναμεΖναι;  Zu 
ποΖ  tritt  έ9  τίν^  έΐπίδίον  ^r'  όρ- 
d^v  (die  noch  fest  stände  und 
uns  bliebe,  vgl.  723)  βΐέχρασα  als 
Epexegesis.  Ähnlich  Trach.  707 
ηό&εν  γάρ  äv  ποτ\  άντι  τον — ; 

960.  κτησιν  έστερημέντ]•. 

statt  des  üblichen  Genetivs,  wie 
Eur.  Tro.  375  ov  γη«  δρι^  άηοστε- 
ρονμενοι.  Thuk.  VI  91,  7  τάδ 
προσόδου«  εν&ύε  άποστερήσονται. 

'962.  Über  das  Neutr.  Plur. 
vgl.  zu  786  (ehe-  und  hochzeit; 
lose  Altersjahre  verleben).  —  ^ 
πάρεστιμέν  στ ένειν  έστερη - 
μέντ]  (Dat.),  ηάρεστι  δ*  άΧγεΖν 
νηράσκονσαν  (Akk.);  Vgl.  An- 
hang §  121  Π. 

963.  και  μέντοι:  und  wahr- 
lich. —  τώνδε:  λέκτροιν  και  ύμε- 
vaütiv.    Entsprechend  Eur.  Hec. 

416  αννμφοδ,  άννμέναιοδ,  ών  με 
%ρην  τνχεϊν.  —  δπ  o>s  findet  sich 
in  Subjekt-  Objekt-  Behauptungs- 
sätzen öfter  nach  negiertem 
Verbum  der  Äußerung  (zu  796) 
oder  des  Meinens;   ursprünglich 


140 


ΖΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


^ϊγιο&ος,  ώοτε  σόν  τΐοτ'  η  κάμόν  γένος  965 

βλαστεΐν  έάσαι,  τΐημονήν  αντφ  σαφή. 

αλλ'  ην  έτΐίστΐΐ]  τοις  έμοΐς  βονλεύμαοιν, 

τΐρωτον  μεν  εύσέβειαν  εκ  τΐατρός  κάτω 

Ό-ανόντος  οϊοΐβ  τον  χασιγνήτον  -3-'  άμα' 

έτΐειτα  δ\  ώσπερ  έξέφνς,  έλενϋ^έρα  970 

Υ-αλτ]  τό  λοιπόν  υμΙ  γάμων  επαξίων 

τεύξγι'  φιλεΐ  γαρ  προς  τα  χρηστά  πάς  δράν. 

λόγων  γε  μήν  ενχλειαν  ούχ  όρας  δσην 

σανττ)  τε  χαμοί  προσβάλεις  πεισ^-εΐσ^  έμοί; 

τις  γάρ  ποτ'  άστων  ή  ξένων  ήμας  ιδών  975 

τοιοισδ'  έπαίνοις  ούχΙ  οεξιώσεται' 

ϊόεσ&ε  τώδε  τώ  χασιγνήτω,  φίλοι, 

ώ  τόν  πατρωον  οίκον  έξεσωσάτην, 


lag  wohl  eine  direkte  rhetorische 
Frage  mit  πώς  vor,  die  auf  die 
Antwort  nein  gestellt  war. 

968.  ενσέβείαν:  den  Euhm 
der  Verwandtenliebe;  vgl.  An- 
hang §  203  I.  —  έκ  π  ατρ  ό  s 
κάτω  &ανόντο5'.  vom  Va- 
ter, der  gestorben  und  dort  un- 
ten ist;  vgl.  Eur.  Or.  674  τόν 
κατά  y^-dOvos  ■9'ανόντ'  άκούειν 
τάδε  δόκει,  Soph.  Phil.  1348  r/ 
/US,  τι  S-ητ^  ^%eis  άνω  βλέποντα 
κονκ  άφηκαζ  eis  AiSov  μολεΐν; 
(Vahlen,  ορρ.  acadd.  II  157  f.). 

969.  oXorj:  du  wirst  davon- 
tragen. 

971.  καλ'5\  passivisches  Fu- 
turum vom  Präsensstamm;  vgl. 
Anhang  §  100. 

972.  τά  χρηστά:  alles  was 
χρηστόδ  heißt;  Anhang  §  2. 

973  f.  Elektra  kommt  nun  auf 
die  Achtung,  die  Chrysothemis 
sich     bei    jedermann    erwerben 

werde:    λόγων  γε  μήν  ενκλει- 

ar  im  Gegensatz  zu  der  ευσέβεια 
seitens  des  Vaters  und  Bruders 
und  zu  der  Verheiratung,  wozu 
nun  der  gute  Name  bei  den  Men- 
schen  als    ein   neues,    wichtiges 


Moment  {γε  μήν)  tritt.  0.  C.  587 
δρα  γε  μήν.  —  προσβαλεϊε: 
προσ&ήσεις.  Herod.  VII  51  ου- 
δέν κέρδος  μέγα  ήμΐν  προσβάλ- 
λονσι. 

975  ff.  δρα  έν  τούτφ  τώ  λόγω 
τάς  επιχειρήσεις  της  ^Ηλέκτρας, 
δτΐ  πάντα  τέ&εικεν  τά  άγα&ά, 
άπερ  αύταΐς  παρέσται  άνελονσαις 
τόν  Αιγισ&ον,  τά  δε  ίτερα  ύπεξτ]- 
ρηκεν,  όποΧα  πείθονται  άλοϋσαι' 
καίτοι  ήν  κατά  τό  πά&ος  της 
Ηλέκτρας  κάκεΐνα  προα&εϊναι,  δτι 
καλόν  μοι  άποθ'ανεΐν  οντω  όνστυ• 
χούστ]  όποϊα  και  πρόσ&εν  ελ,εγεν 
ώς  χάρις  μέν,  &ν  ϋ'άνω,  λύ- 
πη δ\  έάν  ζ,ώ'  άλΧ  ιιδει  τό 
περίψοβον  της  Χρνοο%•έμιδος^  ώσ- 
τε έκοϋσα  τους  δεινότερους  των 
λόγων  νπεξεΐλ,εν,  ώστε  μηδέ  εις 
^ννοιαν  των  κινδύνων  έκείνην 
καταστήσαι.  schol. 

976.  δεξιώσεται:  weil 
δε^ιά  nicht  völlig  zum  Nomen 
geworden  ist,  wird  das  denomi- 
native  Verbum  von  δεξιό?  auf 
-όω  gebildet.  Es  heißt  zunächst 
'ich  begrüße  mit  Handschlag' 
(was  bei  den  Alten  mehr  als 
shake  hands  ist),  verblaßt  dann 


HAEKTPA 


141 


ώ  τοΐαιν  έχϋ^ροΐς  εϋ  βεβηχόσιν  Ttorh 

ΐρνχής  άφειόήσαντε  7ίρονστήτην  φόνον.  980 

τούτω  φιλεΐν  χρή,  τώδε  χρή  ττάντας  σέβειν' 

τώδ'  εν  S•'  έορταΐς  εν  τε  τνανδήμφ  τίόλει 

τι,μάν  άτταντας  οΰνεχ'  ανδρείας  χρεών. 

τοίαντά  του  νώ  πάς  τις  έξερεΐ  βροτων, 

ζώσαιν  ^ανούσαι,ν  ^9•'  ώστε  μή  έχλυτνεΐν  χλέος.     985 

άλλ\  ώ  φίλη,  τΰείοΒ-ητί,  σνμτνόνει  τζατρί^ 

σνγχαμν'  άδελφω,  ττανοον  έχ  κακών  έμέ, 

τΐανύον  δε  σαντήν,  τοντο  γυγνώοχονο\  δτι 

ζην  αίοχρόν  αίσχρώς  τοις  χαλώς  τΰεφυχόουν. 

ΧΟΡΟΣ 
εν  τοις  τοωύτοις  εστίν  ή  τνρομη^-ία  990 

χαΐ  τω  λέγοντι  χαΐ  χλύοντι  σύμμαχος. 


zum  einfachen  'begrüßen'.  Hier 
redet  der  δεξιούμενοζ  die  Schwe- 
stern gar  nicht  an ;  zu  verstehen 
ist  etwas  Ähnliches  wie  Luc. 
Haim.  l  τό  έπίσημον  είναι  έν 
πλήΟΈοι  και  δείκννο&αι  τ  ώ 
δ  ακ  τ  ύ  λ  φ  καΐ  rjv  πον  φανώ, 
εν&νζ  έπιστρέψεσϋ'αι  ηάνταδ  t-is 
έμέ  καΐ  λέγειν  τοννομα  ^  oi)TOS 
εκείνος  ''Αρμονίδηε  έστιν  ό  άρΐ- 
στης  ανλητήο' . 

979.  εϋ  β  έ  β  η  κ  α  ich  bin  aus- 
geschritten und  habe  nun  eine 
feste  Stellung.  Vgl.  1057,  1094, 
Anhang  §  231  II. 

980.  Von  Partizipien  der  3. 
und  1.  Deklination  pflegt  im 
Nom.  und  Akk.  die  Maskulin- 
form des  Duals  mit  für  das  Fe- 
mininum zu  stehen;  vgl.  1003, 
1006.  —  ηροστηναι  φόνον 
τ  IV  ι :  sich  des  jemand  be- 
stimmten Mordes  annehmen,  ihn 
in  die  Hand  nehmen.  Vgl.  Ai. 
803  πρόστητ^  άναγκαίαξ  τν%ηξ. 
—  τούτω  und  τώδε  von  den- 
selben Personen,  zu  371. 

982  f.  Den  Götterfesten  {έορ- 
ταί)  tritt  die  πάν  δη  μ  og  nolis 
zur  Seite,  d.  h.  Zusammenkünfte, 
Panegyren  der  Gemeinde,  wie  0. 


R.  1489  noias  γάρ  αστών  ifler' 
εί?  όμιλίαί,  Tiolas  δ*  έορτάζ; 

984.  Über  den  nach  Home- 
rischer Weise  wiederholten  Ge- 
danken von  976  vgl.  oben  288; 
das  Kompositum  έξΒίπεΐν  eben- 
so Eur.  Gr.  560  ^μ αυτόν,  ijv  λέγο 
κακώδ  έκείνην  έξερώ.  Eur.  fr.  666 
τ/  γάρ  λέγων  μείζον  αε  τονδ^ 
όνειδος  έξείποι  τΐ5  αν ; 

986.  σνμπόνει  πατρί,  αύγ- 
καΜν^  άδελφφ:  mühe  dich  mit 
(mir)  ab  zugunsten  des  Vatera, 
strenge  dich  mit  an  zugunsten 
des  Bruders.  K. 

990  f.  Der  Chor  trennt  Rede 
und  Gegenrede  durch  das  übliche 
farblose  Distichon.  Aber  die  all- 
gemeine Sentenz  kann  praktisch 
angewandt  doch  wohl  nur  heis- 
sen:  Elektra  und  Chrysothemis 
haben  beide  Vorbedacht  nötig, 
jene,  ehe  sie  ihren  Plan  aus- 
führt, diese,  ehe  sie  ihm  zu- 
stimmt, d.  h.  der  Plan  ist  höchst 

gefährlich.  So  {προμη&ία  =  ευλά- 
βεια) versteht  die  Worte  auch 
Chrysothemis. 

991.  Der  Artikel  wird  beim 
zweiten  Gliede  vom  ersten  er- 
gänzt; vgl.  1497,  Anhang  §  85. 


142 


ΣΟΦΟϋΑΕΟΓΣ 


ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

χαΐ  ^ρίν  γε  φωνεΐν,  ώ  γυναίκες,  εί  φρένων 
έτύγχαν^  αϋτη  μη  κακών,  έσώζετ'  άν 
τήν  εύλάβειαν,  ώσττερ  ονχΐ  σφζεται. 
■ftoL  γάρ  τΐοτε  βλέψασα  τοιούτον  δ-ράσος 
αύτη  ^'   όπλίζτ]  χάμ'  νπηρετεΐν  καλείς; 
ούκ  εΐαοράς;  γυνή  μεν  ovo'  άνήρ  έ'φνς, 
σ^-ένεις  δ'  έλασσον  των  εναντίων  χερί' 
δαίμων  δέ  τοις  μέν  ευτυχής  κα^'  ήμέραν, 
ήμΐν  δ'  άνΐορρεΐ  κάπΐ  μηδέν  έρχεται, 
τις  οϋν  τοιούτον  άνδρα  βουλεύων  έλεΐν 
άλντΐος  ατής  έξατΐαλλαχ&ήσεται; 
δρα,  χακως  τζράσσοντε  μη  μείζω  κακά 
κτησώμε-Θ-',  ει  τις  τούσδ'  ακούσεται  λόγους, 
λύει  γάρ  ημάς  ουδέν  ούδ^  έπωφελεΐ 


995 


1000 


992  ff.  Wäre  Elektra  verstän- 
dig, so  würde  sie  vor  der  Mit- 
teilung ihrer  Gedanken  diese  be- 
sonnen erwägen,  wie  sie  jetzt  es 
nicht  tut.  Wegen  der  Stellung 
der  Negation  εΐ  φρενών  έτύ/χαν ' 
αϋτη  f/ή  κακών  Vgl.  Anhang  §  169 
Ι.  —  Ja  (χέ),  und  ehe  sie  sprach  . . 

995.  ποτέ  schärft  die  Frage 
wie  unser  doch.  —  &  ρ  ά  σ  os 
όπλίζυ'.  du  legst  dir  die  Keck- 
heit als* Rüstung  an;  wohl  von 
Sophokles  zuerst  gewagt  und 
später  oft  nachgeahmt,  vgl.  Anth. 
Pal.  V  92  ώπλιοααι  πρΟ£  *Έρωτα 
περί  στέρνοισι  Χογισμόν. 

996.  κ&μ*    νπηρετεϊν    tritt 

hinzu,  indem  die  zuerst  beabsich- 
tigte Teilung  des  &ράσο8  (αυτή 
S"^  όπλίζτ}  κάμε  όπλίζεσ&αί  κα- 
λέΐδ)  nachher  unterbleibt.  Vgl.  913. 

997.  νννή  μέν  ονδ*  άνήρ 
Μψν£'.  Vgl.  Ant.  61  άλλ'  έννοεΖν 
%ρή  τοντο  μέν  γνναϊχ  δτι  ^φν- 
μεν  ώ«  πρόδ  ανδρα£  ον  μαχον- 
μένα. 

999 f.  δαίμων  Ist  hier  zu  der 
Bedeutung  'Schicksal'  verblaßt, 
1000  das  Glück  als  ein  köstliches 


Naß  gedacht,  das  wegsickert  uni 

verdunstet.  —  xad^    ήμέραν 

heute;  vgl.  0.  C.  1079   τελεί  τ, 
λεΐ  Ζεν£  τι  κατ'  άμαρ. 

1002.  Υ&τ\).άΙνπο£  άτηε 
(zu  36)  und  denke  ζη  έξαπαλλα- 
χχ^ή σεταί  etwa  τον  βονλενμα- 
το£,  τον  έλεϊν,  wird  davon 
kommen,  vgl.  Ο.  C.  786  ws 
πόλι8  σοι  κακών  άνατοε  τήσδ 
άπαλλαχ&ϊΐ  χ&ονόε. 

1003  f.  'Sieh  zu,  daß  wir,  so 
schon  unglücklich,  nicht  noch 
größeres  Unheil  uns  zuziehen, 
wofern  jemand  diese  Reden  hört 
und  dem  Aigisth  hinterbringt' 

1005.  λύει:  Wir  sprechen  vom 
'Erlös*  einer  Ware ;  dem  Grieche 
'löst'  die  Ware  'den  (Einkaufs- 
Preis',  λνσιτεΧεϊ  (Theophr.  char. 
X  7).  In  diesem  Sinne  wird  auch 
das  einfache  λύειν  gebraucht  und 
verblaßt  (wie  λνσιτελεΖν)  zu  dem 
Begriffe  'förderlich  sein'.  Mit 
dem  Akkusativ  konstruiert  es 
nach  Analogie  der  Verba  des 
Nutzens  auch  Xenophon  (Anab. 
III  4,  36).  —  Subjekt  ist  δνο- 
χλεώδ&ανεΖν:  'denn  das  ist 


HAEKTPA 


143 


βάξιν  χαλήν  λαβόντε  δνσχλεως  d^avslv. 
ού  γαρ  S-avsLv  έχ^-ιστον,  αλλ'  δταν  &ανεΙν 
χρτ^ζων  τις  είτα  μηδέ  τοϋτ'  έχϊ]  λαβείν, 
αλλ    άντίάζω,  πρΙν  τΐανωλέ&ρονς  τό  τΐάν 
ημάς  τ    όλέσ^-αι,  κάξερημώσαι  γένος, 
χατάσχες  όργήν.     χαΐ  τα  μεν  λελεγμένα 
άρρητ    εγώ  σοι  -/.ατελή  φνλάξομαι, 
αυτή  δέ  νουν  σχές  αλλά  τω  χρόνφ  τΐοτέ, 
σ^ένονσα  μηδέν  τοις  χρατοϋσιν  είχα^-εΐν. 

ΧΟΡΟΣ 
τίεί^ον  προνοίας  ουδέν  άν^^ρώτΐοις  έφυ 
χέρδος  λαβείν  άμεινον  ουδέ  νου  σοφον, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άττροσδόχητον  ουδέν  εϊρηχας'  χαλώς  δ' 


1010 


1015 


keine  Befreiung  von  unseren  Lei- 
den und  kein  Gewinn,  daß  wir 
bei  allem  Ruhm,  den  wir  ernten, 
einen  schmählichen  Tod  finden'. 
Mit  βάξιν  X  αλή  V  λ  α  β  όν  τ  s 
weist  Chrysothemis  auf  973  λό- 
γων ενχλειαν  hin. 

1006.  δνσχλεώε'.  d.  h.  durch 
Henkers  Hand.  Dabei  drängt 
sich  ihr  die  Vorstellung  der  Fol- 
ter auf,  unter  der  sich  der  Ge- 
quälte nach  dem  Tode  sehnt  (wie 
etwa  Aristogeiton  bei  Aristot. 
Rep.  Ath.  18,  6  ovx  ήδύνατο  πάν- 
τα ποιών  άπο-δ'ανείν)  und  nun 
eben  durch  dessen  Aufschub  ge- 
straft wird.  Vgl.  Sen.  Ag.  996 
El.  Mortem  aliquid  ultra  estf 
Aeg.  Yita,  si  cupias  mori.  Um 
das  γάρ  in  1007  zu  verstehen, 
denke  man  sich  eingeschoben: 
Ich  sage  δνσκλεώδ\  was  man 
bei  richtiger  Betonung  des  δνσ- 
χλεώδ  von  selbst  ergänzt. 

1009.  παν ώ'Κεϋ' Qos  ist  schon 
zu  abgegriffen  und  wird  durch 
τό  παν  verstärkt. 

1010.  ήμαζ  τ'  oXiod'ai\  lo- 
gisch genau  iiuäs  αντάς  τ  όλέ- 
od'at.  —  χάξερημώααι  yiv os: 


Rechtlich  ist  das  νένοε  mit  Orest 
untergegangen,  aoer  auch  vom 
Blute  Agamemnons  ist  nichts 
mehr  übrig,   wenn   sie  tot  sind. 

1012.  άρρητα  χάτελη.&ΐΆ 

ungesprochen  und  unausgeführt. 

1013.  vovv  σχέδ  (ώστε)  εΙ• 
χα&εΖν;  Vgl.  Anhang  §  126,3. 
—  άλλα:   wenigstens;   vgl.  411. 

1014.  Chrysothemis  kehrt  zu 
ihrem  Wahlspruche  zurück :  άρχων 
άχοϋε  xai  d'lxaia  χαδικα,  Vgl.  340. 
396.  Vgl.  Ant.  63  άρχόμεσ&'  ix 
κρεισσόνων^  xai  ταντ  axoveiv 
χάτι  τωνδ    άλγίονα. 

1015.  Wiederholung  des  Ge- 
dankens von  990  f.,  daß  kein  χέρ- 
8os  άμεινον  λαβείν  sei  als  πρό- 
νοια und  vovs  σοψό£,  vgl.  429 
Ant.  1050  χράτιστον  χτημάτων 
ευβουλία. 

1017.  Sophokles  verbindet  die 
Trimeter  möglichst  eng  mit  ein- 
ander und  zieht  daraus  die  Kon- 
sequenzen rücksichtslos  bis  zur 
Elision  am  Schlüsse  des  Verses. 
Vgl.  873,  879.  {είδοδ  Σογόχλειον 
schol.  Heph.  226,  20  Coensb., 
Episynaloiphe).  Man  wird  dar- 
aus schließen  dürfen,  daß  er  als 


144 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


^δη  (Τ'  άτΐορρίιρονσαν,  άτΐηγγελλόμην. 
αλλ'  αύτόχειρί  μοι  μόνη  τε  δραστέον 
τονργον  τόδ^'  ού  γαρ  δή  -/.ενόν  γ'  άφήσομεν. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

φευ' 

εϊΌ-    ώφελες  τοίάδε  τήν  γνώμην  τζατρός 
d-vrjay.ovTOQ  είναι'  τίάν  γαρ  αν  Τίατεοργάσω. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
αλλ'  ή  φύσιν  γε,  τον  δε  νουν  ησαων  τότε. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
άσχει  τοιαύτη  νουν  δι'  αιώνος  μένειν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ώς  ούχΙ  σννδράσονσα  νονΒ-ετεΐς  τάδε. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
είγ,ός  γαρ  έγχειρουντα  χαΐ  τΐρόαοειν  χαχως. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ζηλώ  σε  τον  νον,  της  δέ  δειλίας  στνγω. 


1020 


1025 


ße^sseur  auf  lebenswahren  Vor- 
trag mehr  als  auf  edle  Einfalt 
und  stille  Größe  gesehen  hat. 

1018.  έττη/χελλό^ιην  werden 
wir  im  Sinne  Elektrens  als  'ver- 
sprach' auffassen  dürfen;  ihr  über- 
wiegt bei  dieser  Tat  unendlich 
der  Lohn  das  Wagnis. 

1020.  δή:  ja  —  κενόν:  leer, 
nichtig,  ungetan. 

1021  f.  Ironisch  wünscht  sie, 
Elektra  möchte  schon  damals  so 
kühne  Gedanken  gehegt  haben; 
denn  sie  war  damals  noch  zu 
jung  und  würde  nebst  Orest  be- 
seitigt worden  sein,  hätte  sie  sich 
hervorgewagt.  —  παν  άν  κατ- 
είργάσο?:  alles  hättest  du  durch- 
gesetzt. 

1023.  φύσιν  γ ε\  meinem 
Naturell  nach,  aber  zu  schwach 
röv  vovv,  zu  unverständig.  Elek- 
tra spitzt  ihre  Erwiderung  zu, 
indem  sie  der  Schwester  den  Vor- 
wurf der  ävoia  macht. 

1024.  Auch  Chrysothemis  ant- 


wortet spitz,  Elektra  möge  jenen 
vovs,  den  sie  früher  gehabt,  d.  h. 
jene  Gesinnung,  die  den  Verhält- 
nissen sich  fügt  und  nicht  das 
unmögliche  unternimmt,  durch 
ihr  ganzes  Leben  zu  bewahren 
suchen. 

1025.  Sie  nimmt  den  Begriff 
vovs  durch  νον&ετείν  wie- 
der auf.  'Du  willst  mir  hier  den 
Kopf  zurechtsetzen  und  zeigst 
dadurch,  daß  du  nicht  mithan- 
deln wirst.' 

1026.  έγχειρονντα  καΐ 
π  ρ  ά  σ  ο  ε  IV  κ  αχ  ω  s  :  indem 
aus  π  ρ  ά  α  σ  ε  IV  κακώς  das 
Objekt  zu  entlehnen  ist,  wie 
Eur.  Herc.  239  έ/ώ  δέ  δράσω  σ* 
άντι  των  {κακών)  Χόγοιν  κακώς. 
Or.  413  ού  δεινά  πάσχειν  δεινά 
TOVS  (δεινά)  ειργασμένονξ.  Vgl. 
Soph.  fr.  877  εί  δείν*  εδραοαε, 
δεινά  και   παϋ'εϊν  σε  δει. 

1027.  Da  Chrysothemis  einen 
Gemeinplatz  gebraucht,  sagt  Elek- 
tra höhnisch:  'ich  muß  dich  be- 


I 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


145 


ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

άνεξομαι  κλνονσα  χώταν  εδ  Xsyrjg. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άλλ'  ον  τΐοτ^  έξ  έμοΰ  γε  μή  7tad"i]Q  τόοε. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
μακρός  τό  χρΐναι  ταντα  χώ  λοίτΐός  χρόνος.  1030 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ατίελϋ-ε'  αοΐ  γαρ  ώφέλησις  ονχ  ενι. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
ένεστιν'  αλλά  σοι  μά&ησις  ον  πάρα. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
έλ&οΰύα  μητρϊ  ταντα  7ίάντ^  έξειτΐε  Ofj. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
ούδ'  αϋ  τοσούτον  εχϋ-ος  έχ^αίρω  σ'  εγώ. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
αλλ'   οϋν  έτίίστω  γ\  οι  μ'   ατιμίας  άγεις.  1035 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
ατιμίας  μέν  οϋ,  τίρομη^-ίας  (5έ  σου. 


neiden  um  deine  Weisheit,  aber 
hassen  wegen  der  Feigheit,  aus 
der  jene  Weisheit  entspringt.' 

1028.  Chrysothemis,  die  den 
bitteren  Hohn  fühlt,  erwidert, 
wie  sie  jetzt  das  ruhig  hinnehme, 
werde  sie  einst  auch  tragen  müs- 
sen zu  hören,  daß  Elektra  sie 
noch  (wegen  ihrer  Feigheit)  preise, 
d.  h.  Elektra  werde  in  der  Zeit 
der  Not  eingestehen,  es  wäre 
besser  gewesen,  dem  wohlmei- 
nenden und  verständigen  Rate 
zu  folgen.  Da  aber  diese  Zeit 
nur  die  sein  kann,  wo  Elektra 
schwer  zu  büßen  hat,  so  sagt 
Chrysothemis  άνεξομαι  κτέ., 
so  schmerzlich  mir  es  sein  muß, 
dich  in  solcher  Lage  zu  sehen, 
vgl.  1056  f. 

1029.  Auf  ein  εϋ  λέγειν  {τήν 
δειλίαν  σον)  darfst  du  meinerseits 
nie  rechnen.  —  ο  ν  μη  nad'rjs 
τόδε:  ein  verstärktes  ον  πείστ} 
τόδε^  Vgl.  ον  μή  γνώσι  42. 

Sophokles.    V.  Bd.  10.  AufL 


1030.  Die  Entscheidung  dar- 
über ist  noch  (κα/)  der  Zukunft 
aufbehalten.  Zu  μακρόδ  τό  χρίναι 
vgl.  Anhang  §  129. 

1032  f.  Bitter  pariert  sie  das 
ώψέλησιζ  mit  dem  Reimwort  μά- 
&ησΐ8,  aber  noch  viel  bittrer  ist 
Elektrens  μητρΙ  of]  im  folgenden 
Verse. 

1034.  'Anderseits  hege  ich  auch 
nicht  solchen  Haß  gegen  dich', 
als  hätte  sie  vorher  gesagt:  Ich 
liebe  dich  nicht.  K. 

1035.  άΠ'  ούν  .  .  γ  ε:  aber 
doch  wenigstens.  —  ατιμία  nicht 
'Ehrlosigkeit'  (=  Mangel  an  Ehr- 
gefühl), sondern  'Ungeehrtheit' 
(=  verächtliche  Lage). 

1036.  Eigentlich  sollte  gesagt 
sein  ούχ  είζ  άτιμίαν^  ά)Χ  eis  προ- 
μη&ίαν.  Aber  die  Antithese  wird 
schärfer,  indem  Chrysothemis  den 
Genetiv   wiederholt:    'dein    άτι- 

£ias  sollte  προμη3'ία8\ϊζ)\^ΰΏ.\  — 
•as  ο  ϋ  wird  durch  die  Nachstellung 
10 


146  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τω  σω  διχαίφ  δήτ^  έτΐίΟτΐέο&αι  με  δει; 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
δταν  γαρ  εϋ  CfQOvfJg,  τόΒ-^  ήγή^ϊ]  ^^  ν  (ζ  ν, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ij  δεινόν  εϋ  λέγονσαν  έξαμαρτάνειν. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
εϊρηχας  δρ^^ως,  ω  αν  πρόϋκεισαί  κατίφ.  1040 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τΐ  (5';  ον  δοτίώ  σοι  ταντα  συν  δίχτ]  λέγειν; 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
άλλ^  έ'στιν,  evd^a  χή  δίκη  βλάβην  φέρει. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τούτοις  εγώ  ζην  τοις  νόμοις  ον  βονλομαι. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
αλλ'  εί  ποιήσεις  ταντ\  επαινέσεις  έμέ. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
γ,αΐ  μήν  ποιήσω  γ\  ουδέν  έχπλαγεΐσά  σε.  1045 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
χα  ι  τοντ'  άληδ^ές,  ουδέ  βουλεύση  πάλιν; 

(vgl.  905  δνσφηυω  μέν  ον)  wie  1040.  Eben  das  ist  dein  Fall, 
durch  den  Rhythmus  des  Verses  —  Das  Beziehungswort  ist  unter 
stark  hervorgehoben.  Auch  der  Angleichung  an  das  Relativpro- 
Gleichklang  {οϋ  und  σον)  schärft  nomen  in  den  Relativsatz  bin- 
den Sarkasmus.  eingezogen.    Anhang  §  95. 

1037.  τό  δίκαιον  ist  auch  1041f.  Wie  kannst  du  mir  ein 
der  von  seinem  Inhaber  als  be-  ^|α^αί?τά7^£ί?/ vorwerfen?  redeich 
rechtigt  angesehene  Rechtsan-  nicht  imEinklang  mit  dem  Recht? 
Spruch  (Eur.  Iph.  Aul.  810),  und  Chrysothemis  muß  das  zugeben, 
Chrysothemis  hat  gewissermaßen  ähnlich  wie  338  f. 

den  Anspruch  erhoben,  daß  Elek-  1043.     τού  τ  ο  ts   τοζς  r  ό- 

tra  von  ihrem  Vorhaben  ablassen  μ  ο  is:  nach  diesen  (deinen)  Ge- 

soU.  setzen,  d.  h.  das  Rechte  nicht  zu 

1038.  Allerdings;   denn  jetzt  tun,  wo  es  Schaden  bringt. 
ψρέναδ  M%£is  xaxag   (vgL  992f.):  1044.     ταντα:  was    du  vor- 
wird das  anders,  so  sollst  du  uns  hast,  den  Aigisthos  zu  töten, 
beiden  vorangehn.     Dem   έ  π  c-  1045.  Allerdings  werde  ich  tun, 
σπ  έ  σ  &  ac  entspricht  spitzig  ή-  was  ich  vorhabe,  ohne  im  minde- 
γήστ].  sten  vor  deinen  schlimmen  Pro- 

1039.  Du  redest  so  klug  und  phezeiungen  zu  erschrecken, 
verfehlst  doch  das  Wahre.  1046.    πάλιν,  rückwärts,  in 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


147 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

βουλής  γάρ  ουδέν  έύτιν  έχ&ων  χαχής, 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
ψρονεΐν  έ'οιχας  ουδέν,  ών  έγώ  λέγω. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τΐάλαι  δέδοχται  ταϋτα  χού  νεωστί  μοί. 

\  ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 

απειμι  τοίνυν'  οϋτε  γάρ  σύ  ταμ^  έτίη 
τολμάς  έτταινεΐν  οϋτ^  έγώ  τους  σους  τρότζους. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άλλ^  εΐσι^''  ου   σοι>  μή  με^έψομαί  τνοτε, 
οϋδ^  ην  σφόδρα  ίμείρουσα  τυγχάνης  έτΐεΐ 
τΐολλής  άνοιας  χαΐ  το  ^-ηράσ^αι  χενό. 

ΧΡΥΣΟΘΕΜΙΣ 
άλλ*  ει  σεαυτί)  τυγχάνεις  δοχοϋαά  τι 
φρονεΐν,  φρονεί  τοιαϋ^^'  δταν  γάρ  έν  χαχοΐς 
ήδη  βεβήχης,  ταμ'  έτταινέσεις  έ'πη. 


1050 


1055 


umgekehrter  Richtung.   Phil.  961 

εΐ  Ttältv  γνώμην  μετοίσειβ,  Trach. 
358   Μμπαλιν  λέγει. 

1047.  Nein,  denn  .  .;  das  γάρ 
begründet  eine  Gebärde  der  Ab- 
lehnung. 

1048.  Du  stimmst  in  keinem 
Punkte   mit  mir  überein.    Hier 

ο  V  δ  έ  V  ώ  ν  Ι,έ  γ  ω  ^=  ονόέν  των 
έμόάν.  Mit  ψρονεΖν  τα  τινοε  = 
ίσον  φρονεΖν  τινι  Vgl.  Ant.  375 
μήτ  ΙμοΙ  παρέστιοδ  γέιοιτο  μήτ 
Χσον  φρονών. 

1051.  r  ο  ^ // α  S :  Du  gewinnst 
es  über  dich. 

1052.  ov  μή  als  Ausdruck 
entschiedener  Ablehnung  wird 
von  Haus  aus  mit  dem  Konjunk- 
tiv (fast  immer  dem  des  Aorists) 
konstruiert,  weil  dazwischen  ur- 
sprünglich ein  durch  eine  Ge- 
bärde ersetzter  Ausdruck  des 
Fürchtens  zu  ergänzen  ist.  Dann 
erstarrt  die  Partikelverbindung, 
und  der  ind.  fut.  dringt  einj 
vgl.  0.   C.    176  οϋτοι    μήποτέ  α 


ix  τώνδ^  εδράνων,  ώ  γέρον,  άχον 
τά  Tis  άξει. 

1053  f.  Es  istzuzugeben,  daß  diese 
beiden  Verse  in  Elektrens  Munde 
befremdlich  sind.  Wie  kam  sie 
dazu,  mit  der  Möglichkeit  eines 
solchen  ί'μεροε  bei  Chrysothemis 
zu  rechnen?  Und  der  Schluß 
noXXrjs  άνοια«  xai  τό  ϋ'ηράσϋ'αι, 
κενά  entspricht  genau  dem,  was 
Ismene,  die  Doppelgängerin  der 
Chrysothemis,  sagt  (Ant.  92):  άρ• 
γ^ήν  δέ  β'ηραν  ού  πρέηει  τάμή- 
%ανα. 

1058—1081.  Die  Vögel  des 
Himmels  beschämen  durch  ihre 
Kindesliebe  uns  Menschen;  aber 
wer  der  Kindesliebe  vergisst, 
bleibt  nicht  lange  ungestraft. 
Möchten  die  Atriden  im  Hades 
die  Trauerkunde  vernehmen  (Str. 
1),  dass  jetzt  auch  ihre  beiden 
Töchter  mit  einander  hadern. 
Elektra  ist  verraten  und  ver- 
lassen; sie  will  um  den  Preis 
ihres  Lebens  die  Mörder  strafen, 

10* 


148 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΣΤΑ2ΙΜ0Ν  Γ 

ΧΟΡΟΣ 

στροφή  α. 

Τί  τους  ävwd-sv  φρονυμωτάτονς  οιω- 
νούς έσορώμενοι  τροφας 
γ,ηδ  ο  μένους,  άφ^  ών  τ  ε  βλά- 
στωσιν  άφ^  ών  τ*  ό'ναύίν  εν- 
ρωσίγ  τάδ^  ονχ  έττ^  ϊσας  τελοΰμεν; 
αλλ'  ού  μά  τάν  ^ι6ς  όστραττάν 
"/.αϊ  τάν  ονρανίαν  θέμιν, 
δαρόν  ούγ.  άτΐόνητοί. 
ώ  χ^ονία  βροτοΐσι  Φά- 


1060 


1065 


Wo  findet   sich   solche   Tochter 
wieder  f    (Antistr.  1.). 

1058.  Die  sinnigen  Vögel 
droben  sind  die  Störche  auf 
dem  Dache,  welche  den  Alten 
als  Muster  der  Pietät  galten :  un- 
ter ihnen  ist  nach  Arist.  Av.  1355 
Gesetz,  ^πήν  6  πατήρ  ό  πελαργόδ 
έκπετησίμονδ  πάντα?  ποήοτ}  τσύδ 
πελαρχιδηε  τρέφων,  SeXv  τοϋ£  νε- 
οττονζ  τόν  πατέρα  πάλιν  τρέφειν. 
—  αν  ω  d"  εν:  statt  ανω\  vgl. 
Anhang  §  28.  —  In  der  ersten 
Silbe  von  oiwvös  ist  wie  oft  in 
ποιεΖν,  τοιούτος  u.  ä.  Wörtern  das 
ι  konsonantiert,  so  daß  die  Silbe 
kurz  wird. 

1060.  {έκείνοιν)^  άφ*  ών  βλά- 
στωσιν;  Anhang  §  92  Ι.  —  άφ' 
ών  βΧάοτωσιν:  für  αφ*  ών  αν 
βλάστωοιν\  Vgl.  771. 

1061.  δνησιν  ενρεΖν:  För- 
derung erfahren. 

1062.  έπ"  i'ffiys  gleicher- 
maß e  η  ,  längst  erstarrt,  so  daß 
das  ursprünglich  zu  ergänzende 
Substantiv  und  deshalb  auch  die 
hier  erscheinende  Bedeutung  von 
έπί  c.  gen.  nicht  mehr  festge- 
stellt werden  kann.  —  χαλώζ  ό 
χορόδ  και  έαντόν  οννκαταλέγει,  ϊνα 
μή  δοκ^  φορτικόδ  είναι  τούτοιδ, 
κα&  ών  τόν  λόγον  πεποίηται. 
schol. 


1063.  ον  τάν  Jtds  άστρα- 
πάν.  soviel  wie  ον  μά  τάν  2ίι05 
άστραπάν\  vgl.  1239,  Anhang 
§  159  VII.  -  Der  Blitz  des  Zeus 
(823  κεραυνοί  ^los)  kann  hier 
nicht  rasten;  er  muß  solchen 
Frevel  zerschmettern. 

1064.  Themis  ist  eine  viel  kon- 
kretere Gestalt  als  Dike  —  sie 
hat  Kulte  und  tritt  in  der  Ilias 
als  Person  auf  —  aber  so  ver- 
traut ihr  Name  den  Modernen 
ist,  muß  sie  in  der  Litteratur 
weit  hinter  Dike  zurücktreten. 
Wie  diese  ist  sie  hier  wohl  als 
πάρεδρο?  Ζην08  άρχαίοιδ  νόμοι? 
(0.  C.  1382)  gedacht. 

1065.  δαρόν  ονκ  άπόνητοι: 
Ähnliche  Stellung  der  Negation 
1211,  1466,  Anhang  §  169.  —  Er- 
gänze ov  δαρόν  άπόνητοι  {ά&ψοι) 
τάδ^  ούκ  έπ'  ισα?  τελοΰμεν,  wir 
werden  die  Vernachlässigung  bü- 
ßen. Schonend  redet  der  Chor 
allgemein  von  den  Menschen, 
während  er  Chrysothemis  im 
Sinne  hat. 

1066.  ώ  χ&ονία  βροτοΐσι 
Φάμα:  Pheme,  die  du  den  Sterb- 
lichen als  chthonische  Göttin 
dienst,  die  du  auch  den  Toten 
bekannt  machst,  was  bei  den  Le- 
benden geschehen  ist.  —  Pheme 
ist   natürlich    kein    Wesen    von 


ΗΑΕΚΤΡλ 


149 


μα,  κατά  μοι  βόασον  οΐχ- 
τράν  Ö7ta  τοΐς  έ'νερ^'  !Ατρεί- 
δαις,  άχόρεντα  φέρονσ    ονείδη' 

άντ ιστροφή  α. 

"Οτι  σφιν  ήδη  τα  μϊν  έχ  δόμων  νοσεί, 

*  τά  δέ  τΐρός  τέκνων  δίτΐλη 

φύλοτΐίς  ούχέτ^  έξισοϋ- 

ται  φιλοτασίφ  διαί- 

τ^.     τΐρόδοτος  δέ  μόνα  σαλεύει 


1070 


der  Realität  der  Olympier;  als 
Augenblicksgöttin  kennzeichnet 
sie  Hesiod,  gerade  wo  er  ihr  das 
Prädikat  der  Göttlichkeit  bei- 
legt (Op.  763 f.):  ψήμη  <^'  οϋ  ne 
πάμπαν  άπόλλνται,  -ήντινα  πολ- 
λοί λαοί  φημίζονοι'  ■d'sos  νύ  riß 
έστι  και  αύτη.  Gleichwertige 
Wesen,  Angelia  und  Acho,  läßt 
Pindar  den  verstorbenen  Vätern 
die  Siege  der  Söhne  melden  (Ol. 
VIII  81,  XIV  21);  jene  macht  er, 
damit  sie  das  kann,  zur  Tochter 
des  (chthonischen)  Hermes. 

1067.  κατά  μοι  βόασον: 
Beispiele  für  solche  Tmesis  An- 
hang §  63,  4. 

1069.  di'ff/ij?:  etwas  Schmach- 
volles wird  die  Pheme  künden, 
daß  nämlich  die  beiden,  welche 
von  Agamemnons  Stamme  noch 
übrig  sind,  über  die  Vollziehung 
des  Rachewerkes  hadern,  eine 
Kunde,  die  nicht  wie  die  von 
Wettkampfsiegen  in  Reigentän- 
zen gefeiert  wird. 

1070 ff.  Verkünde,  daß  wäh- 
rend längst  (seit  dem  von  Pelops 
an  Myrtilos  verübten  Frevel, 
504 ff.)  das  Haus  krankt,  jetzt 
noch  die  Töchter  zerfallen  sind. 
Der  Dichter  stellt  das  unterge- 
ordnete Glied  parataktisch,  wo 
man  erwartete:  δτι  σφιν  των  δό- 
μων πάλαι  νοαούντων  ννν  καΐ  τά 
ηρόδ  τέκνων  ονκέτι  όμοφρονεΐ. 
Die  Worte    τά    έκ    δόμοιν  und 


τά  π  ρ  ÖS  τέκνων  bezeichnen, 
wie  es  scheint,  die  Lage  der 
Atreiden,  soweit  sie  vom  Hause 
und  von  den  Kindern  abhängt. 
Die  Lesart  der  Stelle  ist  unsicher : 
nach  νοσεί  vermißt  man  eine 
lange  Silbe. 

1071.  Da  Sophokles  dem  τά 
μίν  έκ  8ouo)v  parallel  setzt  τά 
δέ  πρ08  τέκνων,  SO  läßt  er  zu 
διπλή  φύλοπιδ  den  Genetiv  τέ- 
κνων  ergänzen  und  setzt  διπλή 
φύλοπΐ5  τέκνων  für  ψνλοπιί  δι- 
πλων  τέκνοιν,  wie  Ant.  794  νεΐκοζ 
ανδρών  ξύναιμον  (statt  ξνναί- 
μων). 

1072.  Die  epische  Glosse  φύ- 
λο π  is  braucht  Sophokles  für 
ϊριξ,  wohl  weil  er  diese  Bedeu- 
tung in  der  Schule  dafür  erlernt 
hatte.  —  έξ ισούται:  ganz  wie 
unser  'ausgleichen',  nur  daß  das 
deutsche  Wort  allgemein  üblich, 
der  griechische  Ausdruck  für 
diese  Stelle  geprägt  ist. 

1073.  Das  seinem  Ursprung 
nach  dunkle  Wort  δίαιτα  heißt 
nicht  nur  'Lebensweise*,  sondern 
auch  'Entscheidung  durch  einen 
erwählten  Schiedsrichter'.  Vgl. 
Lys.  XXXII  2  πολλά  δεη&εΐδ  αμ- 
φοτέρων τό  μέν  πρώτον  Μπεισα 
αντονδ  τ oZs  φίλοι«  έπιτρέψαι 
δ i  αιτ αν.  Hier  gibt  es  keinen 
διαιτητής,  der  den  Streit  zwischen 
den  beiden  Schwestern  schlichten 
könnte. 


150 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


*Ηλέχτρα  τον  άεΐ  τΐατρός  1075 

δειλαία  στενάχονσ\  δττως 
ά  πόνδνρτος  αηδών, 
οϋτε  τι  τοϋ  -^ανεΐν  τΐρομη- 
^ής  τό  τ  ε  μη  βλέτΐειν  έτοι- 
μα, διδύμαν  ελοϋσ*  Έρι-  1080 
ννν.     τις  αν  οϋν  εϋτζατρις  ώδε  βλαστοί; 

στροφή  β. 

Ουδείς  των  αγαθών  ζων 

καχως  ενχλειαν  αίσχνναι  ^έλει 

νώννμος,  ώ  7t αϊ,  ηαΐ'  1085 

ώς  γ.αι  οϋ  ηάγγ,λαντον  αΙωνα  f  χοινόν  εΐλον, 


1075.  τόν  αεί  τίατρόδΐ  Hier- 
zu muß  ein  Nominalbegriff  wie  στ£- 
ναγμόν  aus  dem  Verbum  στενά- 
χονσ*  ergänzt  werden,  wie  Eur. 
Herc.  680  ^r«  τάν  'Ήρακλέον?  άεί- 
δω  {άοιδήν)  \  Vgl.  die  Anmerkung 
von  Wilamowitz  zu  dieser  Stelle. 
τάν  '^ϋρακλέονδ  ist  dort  das  Lied 
von  Herakles,  τόν  πατρόδ  hier 
die  Klage  um  den  Vater.  Es  gibt 
Begriffe,  bei  denen  solche  Er- 
gänzung ganz  gewöhnlich  ist,  wie 
πληγή',  vgl.  1415  παΖοον,  ει  od'a- 
νείε,  διπλην.  Anhang  §  57.  —  Da 
der  Chor  hier  von  Elektra  in  der 
dritten  Person  redet,  so  müssen 
wir  annehmen,  daß  sie  während 
des  ersten  iStrophenpaares  in 
dumpfes  Brüten  über  ihren  Rache- 
plan versunken  dasteht. 

1078 ff.  Die  freudige  Bereit- 
willigkeit, den  Sturz  der  Mörder 
mit  dem  Leben  zu  erkaufen 
(Orestes  Aesch.   Cho.  426  επειτ^ 

ένώ    νοοφίσα?    oloiuav)  ist  durch 

aie  Redefülle  ausgedrückt,  οϋτε 
τι  τον  &  αν  εΐ  ν  προμη\)'ή8 
τό  τ  ε  μη  β  λ  έ  π  ε  ιν  έ  τ  ο  ί  μ  α  , 
neque  mortem  curans  et  parata 
arere  mta,  modo.  . . . —  Der  Chor 
ist  jetzt  ganz  auf  Elektrens  Seite 
getreten :   η  ρ  υ  μ  η  t>  ί  α  empfahl 


er  ihr  990;   jetzt  bewundert  er, 

daß  sie  τον  &ανεΐν  ov  π  ρ  ο  μ  η- 
&  ή  S  έστιν. 

1079.  τό  μη  βΐέηειν  έτοι- 
μη: Wegen  des  Artikels  vgl. 
1030. 

1080.  8ιδΰιιαν  έριννν:  Die 
Erinyen  sind  nicht  Segens-,  son- 
dern Fluchgöttinnen ;  so  kann 
auch  ein  Mensch  so  heißen,  der 
auf  andere  Menschen  ähnlich 
wirkt,  wie  Helena  Aesch.  Ag. 
721,  Eur.  Or.  1389,  hier  das  Mör- 
derpaar. 

1081.  ενπατρ is:  Eben  durch 
ihren  Familiensinn  bekundet  Elek- 
tra ihre  edle  Geburt.  Vgl.  zu  257. 

1082—1097.  Kein  Edelgehore- 
ner  versteht  sich  dazu,  durch  ein 
schmähliches  Dasein  den  Ruhm 
seines  A'amens  zu  beschimpfen; 
nach  diesem  Grundsatze  handelt 
Elektra,  darum  wünscht  ihr  der 
Chor  endlichen  Sieg. 

1086 f.    Der  πάγκλαντο« 

ο')  ν  der  Elektra  (d.  h.  das  traurig 
Los,  das  sie  sich  erkoren  hat 
kann  unmöglich  als  ein  Gemein^ 
gut  aller  bezeichnet  werden,  wi(* 
es  durch  κοινός  geschieht.  Di< 
Emendation  der  Stelle  ist  zwei^ 
felhaft. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


151 


f  το  μη  y.aXdv/.ad^OTtXiGaoa  δύο  φέρειν  (fv)  ένΐ  λόγφ, 
σοφά  τ'  άριστα  τε  τζαΐς  κεκλησ&αι, 

αντιστροφή  β. 
Ζφης  μοι  χα^ύττερ^^εν  .        1090 

χερΙ  τελούτφ  τε  των  έχθρων,  δοον 
νυν  ύπόχειρ  ναίεις' 

έττεί  σ'  έφεύρηχα  μοίρα  μεν  ούχ  έν  έσ^^λζ  1095 

βεβωσαν,  α  öh  μέγιστ    έβλαστε  νόμιμα,  τώνοε 

φερομέναν 
άριστα  τα  f  Jidg  εύσεβείοι. 

ΕΙΙΕΙΣΟΑΓΟΝ  Δ 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

Αρ^ ,  ώ  γυναίκες,  όρΟ^ά  τ'   είσηχονσαμεν 
όρ^-ώς  ϋ^   όοθί7νορονμεν^  έν&α  χρ'^ζομεν; 


1087 f.  τό  μη  χαλόν  xad-o- 
πΐίσασ α  wird  von  den  Scholien 
erklärt:  καταπολεμήοασα  τό  αία- 
χρόν,  τονΰ  έχβ'ρονδ  χαταγωνιαα- 
μένη.  Aber  weder  kann  κηΟυ- 
πΐίζειν  für  καταηοΐεμΐΐν  stehen, 
noch  ist  Ί0  μή  καλόν  eine  pas- 
sende Bezeichnung^  für  die  Feinde 
der  Elektra.  Ohne  Zweifel  sind 
die  Worte  verderbt  man  erwar- 
tet den  Sinn  'indem  du  das  Un- 
rühmliche (moralisch  Verwerf- 
liche)   von    der   Hand    wiesest'. 

—  δύο  φέρειν  έν  ένι  λόγφ 
(Ο.  C.  1655  έν  ταντώ  λό/ω),  auf 
einmal  zweierlei,  einen  dop- 
pelten Ruhm,  davontragen. 
Vgl.  692  τούτ(ον  ένεγκών  τιάν- 
τα   τάπιΐ'ίκια. 

1 089.  σοφά:  weil  sie  ihren 
wahren  Vorteil  im  Auge  hat, 
άριστα:  weil  sie  jetzt,  obwohl 
auf  sich  aliein  angewiesen,  den- 
noch hochherzig  Hilfe  schaffen 
will.  Vgl.  Phil.  119  σοφός  τ  äv 
αύτόξ   κάγαΟ'όΰ  κεκλτ]'   αμα.     Der 

Gedanke'  kehrt  zu  dem  durch 
das  Vorhergehende  motivierten 
εϋπατρίδ  1081  zurück. 

1090.  Ai&'    δσον    ήσσο}ν    ειμί, 


τόσον  σέο  φέρτεροδ  εϊην  sagt  Asi- 
os  (Apoll)  ZU  Hektor  ΠΤ2Ί\  so 
wünscht  der  Chor  Elektren,  sie 
möge  dereinst  ebensoweit  ihren 
Feinden  an  Macht  {χ^ρί)  und 
Segensfülle  (πλούτω)  überlegen 
sein,  wie  sie  jetzt  unter  ihnen 
steht.  Sie  steht  aber  nicht  nur 
vergleichsweise  unter  ihnen,  son- 
dern deren  Hand  ist  über  ihr; 
daher  sagt  der  Chor  νηόχειρ. 

1093  ff.  ναι  ε  IV  ist  hier  wie 
1096  βεβηκέναι  nur  ein  schmuck- 
vollerer  Ausdruck  für  είναι.  — 
ζώσαν  μέν  κακώδ,  των  δέ  μεγί- 
στοη>  νομίμων  (der  νομοί  άγραφοι 
kindlicher  Pietät)  άριστη  (τά  αρι- 
στεία) φεγομέναν —  wenn  die  Les- 
art richtig  ist. 

1098.  Jtos  ist  metrisch  und 
dem  Sinne  nach  unmöglich;  φε- 
ρομέναν άριστα  kann  schwerlich 
'den  Preis  für  die  beste  Leistung 
davontragend'  heißen ;  dem  Sinne 
entspricht  am   besten  Weckleins 

Vermutung  άριστον    aliov  8t'  εν- 

σέβείαν  *in  dem,  was  höchste 
Satzung  ist,  erntest  du  herrlichsten 
Ruhm'. 

1098—1231.     Orest   bringt  die 


152 


f! :  ΓΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΧΟΡΟΣ 

τι  δ*  εξερευνάς  γ.αΙ  τι  βονλη&είς  ^ίάρει,;  1100 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
Αϊγιο&ον  iv-d•^  φγ.η•/.εν  ιστορώ  τΐάλαί. 

ΧΟΡΟΣ 
αλλ    εϋ  ^'  ίκάνεις  χώ  φράσας  άζήμιος. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τΙς  οϋν  άν  νμων  τοις  έσω  (ρράσειεν  αν 
ήμων  τΐο^εινήν  γ,οινότίονν  τΐαρονσίαν; 

ΧΟΡΟΣ 
ijd  ,  ει  τον  άγχιστόν  γ  ε  χηρύσσειν  χρεών.  1105 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

ΐ^^,  ώ  γύναι,  δήλωσον  είσελ^^ονσ',  δτι 

Φωχής  ματεύονσ'  άνδρες  Λϊγι,σϋ^όν  τίνες, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
οϊμοι  τάλαιν^'   ού  δη  Ttod-^  ής  ήτίούσαμεν 
φήμης  φέροντες  εμφανή  τεχμήρια; 


Urne,  angesichts  deren  Elektra 
des  Bruders  und  ihr  Los  beklagt. 
Die  Geschwister  erkennen  ein- 
ander. 

1098  f.  Orest  und  Pylades,  von 
Dienern  begleitet,  deren  einer  die 
Urne  hält,  treten  auf.  —  Orest 
fragt  mit  einer  gewissen  erkün- 
stelten Naivetät,  als  wäre  der  Chor 
von  dem  Ziel  und  Zweck  seiner 
Wanderung  bereits  unterrichtet. 

1099.  Man  hat  όρ&ώ5  getadelt, 
da  es  sich  nicht  um  die  rechte 
Weise  des  Wandems,  sondern 
um  den  rechten  Weg  handle, 
und  όρθ-ήν  gefordert;  ich  fürchte, 
daß  dieses  geradeswegs  hei- 
ßen würde. 

1101.  ΑΧγ ισ dOv  Mvd'*  φκη- 
κεν:  Beispiele  ähnlicher  Prolep- 
sis  Anhang  §  27  I.  —  φκηκεν 
von  οίκέω  in  der  Bedeutung  sich 
ansiedeln;  Xen.  Anab.  VII  7, 
55  οι  §έ  στρατιώται  τέωε  μέν  iL•- 
yo7',  ώδ  ό  Ξενοφών  οϊχοιτο  ώδ 
^εύϋ'ην  οίχήσων.  —  πάλαι'.  Na- 
türlich wußte  jeder,  wo  Aigisthos 
wohnt,  aber  der  Fremde  hat  die 
Wegangaben  nicht  verstanden. 


1102.  όψράσαδ:  der  dir  Be- 
scheid gegeben  hat,  mit  Be- 
zug auf  ιστορώ  πάλαι. 

1104.  Der  Chor  muß  πο&ει- 
νην  παρονσίαν  von  der  dem 
Aigisthos  und  der  Klytaimestra 
erwünschten  Ankunft  (vgl.  666  f.) 
verstehen;  für  die  Zuschauer  ist 
der  Doppelsinn  hineingelegt,  daß 
Orest  erreicht,  wonach  er  (2 f.)  wie 
Elektra  so  lange  sich  gesehnt 
hatte.  Der  Ausdruck  ημών  κοι- 
νόπονν  π αρονσίαν  (Ai.  872 
ήμώ7>  γε  vads  κοινόπλονν  όμιλίαν) 
wäre  für  die  Ankunft  des  Orestes 
und  seiner  Begleiter  überladen, 
sollte  nicht  der  Zuschauer  hin- 
durchhören, daß  mit  der  angeb- 
lichen Asche  Orest  zugleich 
selbst  den  Weg  gemacht  habe. 

1105.  τόν  άγχιστόν:  sofem 
Elektra  dem  Königshause  ange- 
hört. Damit  hat  Orest  sie  er- 
kannt. Aber  er  hält  an  sich, 
bis  ihn  1174  sein  Gefühl  über- 
mannt. 

1108.  ov  δήποτε:  im  Sinne 
von  ov  §νπον  wohl  nicht  ver- 
schieden. (1202.  Tr.  876). 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


153 


ΟΡΕΣΤΗΣ 

οϊ;ζ  οΐδα  τήν  σήν  χληδόν'  αλλά  μοι  γέρων 
έφεΐτ^  Όρέστον  ^τρόφιος  άγγεΐλαι  περί, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τΐ  ό^  iOTtVf  ώ  ξέν^;  ώς  μ^  ντΐέρχεται  φόβος. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
φέροντες  αύτοϋ  σμικρά  λείψαν'  εν  βραχεί 
τεύχει  ^-ανόντος,  ώς  οράς,  κομίζομεν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
οϊ  'γώ  τάλαινα,  τοντ^  έκεΐν^'  ήδη  σαφές 
πρόχειρον  αχ^ος,  ώς  εοιχε,  δέρκομαυ. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
εϊπερ  τί  κλαίεις  των  Όρεστείων  κακών, 
τόδ'  άγγος  ΐσ^ι  σώμα  τούκείνον  στέγον. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ώ  ξεΐνε,  δός  ννν,  τνρος  ^εών,  εϊπερ  τόδε 


1110 


1115 


1110.  τήν  σήν  χΧηΒόνα:  τήν 
σήν  die,  von  der  du  redest  (An- 
hang §  80).  Es  kann  sein,  daß 
χΧηδών  hier  einfach  als  stellver- 
tretendes Synonymum  von  φή//η 
steht  (Anhang  §  21 8).  Die  Barsch- 
heit wäre  auch  dann  verständ- 
lich: durch  sie  will  Orest  sein 
Gefühl  bemeistern.  Aber  viel- 
leicht ist  der  Wechsel  sinnvoller. 
Die  ψή/ι^η  rjr  ήχούσααεν,  ist  die 
Nachricht  von  Orests  Tode ;  wenn 
Orests  Schwester  davon  redet,  so 
ist  das  für  den  Lebenden  ein 
böses  Omen;  vgl.  zu  59,  1211. 
Und  gerade  in  diesem  Sinne  steht 
κληδών  oft;  Vgl.  Luc.  de  laps.  in 
sal.  8  δέχομαι,  flnev  ό  Άλέξαν- 
δροξ,τήν  κληδόι^α.  Dann  SoUElek- 
tra  die  Bedeutung  Kunde  her- 
aushören, Orest  meint  für  sich 
die  Bedeutung  Omen.  Vgl. 
Plüss,  Aberglaube  und  Religion 
in  Soph.  El.  15. 

1112.  ώ  s  w'  νττέρχεταί  φό- 
βος: Die  Wendung  enthält  wohl 
nicht  νπέρχεσΟ'αι  in  der  Bedeu- 
tung 'beschleichen',  sondern  ύπό 


heißt  hier  wirklich  unten:  Η 
215  Τρώαδ  δέ  τρόμο5  aivös  νπή- 
λυ&ε  γνϊα  Βχαστον.  Später  ist 
die  Ausdrucksweise  dann  auf 
andere  Affekte,  die  einem  nicht 
die  Kniee  erschüttern,  übertra- 
gen; vgl.  928. 

1113.  φέροντεδ  κομ  ίζο u εν 
soll  eine  Tautologie  sein  und  der 
Text  besagen,  daß  Orest  in  einer 
kleinen  Urne  den  Tod  gefunden 
habe.  Wer  den  Dichter  ver- 
stehen will,  wird  übersetzen: 
Er  ist  tot,  .und  wir  bringen  seine 
geringen  Überreste  in  einer  klei- 
nen Urne  getragen.  'Man  em- 
pfindet deutlich  die  Scheu,  mit  der 
Orest  das  Lügenwort  &avovToe 
ausspricht;  es  ist  die  Hauptsache, 
die  er  zu  melden  hat,  und  doch 
fügt  er  sie  nur  in  der  unschein- 
baren Form  eines  abhängigen 
Partizips  ein'.  K. 

1115.  τοντο  (εστίν)  εκείνο, 
was  der  Pädagog  757  ff.  ange- 
kündigt hatte.  Vgl.  Anhang  §  85. 

1117.  τΐ  των  Ορεστείων 
κακών:  Wenn  sie  um  Orest  weint, 


154 


ςοφοκλεογ: 


γ.έγ.εν&εν  αυτόν  τεύχος,  εις  χείρας  λαβείν,  1120 

δπως  έμαντήν  χαΐ  γένος  το  7t  αν  δ  μου 
ξύν  τ'ηδε  χλανσω  χάποδύρωμαι  σποδώ. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
δόΟ'\  ήτις  εστί,  προστρέροντες'  ου  γάρ  ώς 
έν  δυσμένεια  γ'  οϋσ^  έιιαιτείται  τόδε, 
αλλ*  fi  φίλων  τις  ή  τνρός  αίματος  φύσιν.  1125 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ίδ  φιλτάτου  μνημεΐον  άνθ^ρώτίων  έμοί 
'Ψ^χήζ  Όρέστου  λοιτΐόν,  ώς  αττ'  έλτΐίδων 
ούχ  ώνπερ  έξέ7εεμπον  είσεδεξάμην. 


so  kann  sie  nicht  nur  um  einen 
Teil  seines  Unglücks  weinen. 
Aber  an  eine  Teilung  ist  hier  in 
"Wahrheit  auch  gar  nicht  gedacht ; 
vgl.  zu  389.  —  άξιοπίστωξ  άγαν 
Ορέστη?  σκληρόδ  έστιν,  ονχ  οίον  δεϊ 
άγγελον  είναι  και  ανναχ&όυενον 
ToZs  άτνχήι/ασιν  L•^^  δτε.  schol. 
1120.  κέκεν&εν:  gewöhnlich 
intransitiv,  hier  transitiv,  wie 
Aesch.  Cho.  667  λέβητο«  %αλκέον 
κντώματα  σποδόν  κέκεν&εν  άν- 
δρόδ.  Eur.  Iph.  Α.  112  α  δέ  κέ- 
κεν&ε  δέλτο5.  Hec.  880  οτέγαι 
κεκεΰθ'ασ^  αϊδε.  Τρψάδων  δχλον, 
und  sonst. 

1123.  {έκείΐ'ΐι)  ή  τ  IS  εστί:  ihr, 
wer  immer  sie  ist.  Anhang 
§  92  Π.  —  περιπαϋ'ώε  λίαν  τό 
ή'τιδ  εστίν,    schol. 

1124.  ^π α #r^«  ist  dringender, 
demütiger  als  αίτέ(ο\  επαίτης 
heißt  der  Bettler.  CR.  1416 
braucht  es  der  Chor  von  Oedipus' 
flehentlicher  Bitte  1410  ff. 

1125.  πρ05  αΐματοδί  'von 
Seiten  des  Blutes'  war  gewiß  ur- 
sprünglich durch  die  Beifügung 
des  Begriffes  'verwandt'  verdeut- 
licht, ist  aber  längst  verselbstän- 
digt und  bedeutet  allein  'bluts- 
verwandt'. —  φύσιν:  'dem  Ur- 
sprung nach'  ist  ohne  Zweifel 
überflüssig;  aber 'der  fasterstarrte 
Akkusativ  ψύοιν  wird  selbst  den 


Verben  hinzugefügt,  die  vollauf 
die  Abstammung  bezeichnen,  wie 
Ai.  472  φύσιν  /'  äonXay/^vos  έκ 
κείνου  γενώξ\     Κ.  ZU  325. 

1126  f.  Vgl.  Gell.  VI  5  Polus 
histrio  unice  amatumßlium  morte 
amisit.  Eum  luctum  quoniam 
satis  üisus  est  eluxisse,  rediit  ad 
quaestum  artis.  In  eo  tempore 
Athenis  Electram  Sophoclis 
acturus  gestare  urnam  quasi  cum 
Oresti  ossibus  dehebat.  .  .  Igitur 
Polus,  lugubri  habitu  Electrae 
indutus,  ossa  atque  urnam.  e  se- 
pulcro  tulit  Jllii  et,  quasi  Oresti 
amplewus,  opplemt  omnia  non 
simulacris  neque  imitamentis, 
sed  luctu  atque  lamentis  veris  et 
spirantihus.  —  Die  Urne  ist  das 
Grabmal  [μνημεΐον)  des  Orest;  ihr 
Inhalt  ist  alles,  was  von  seinem 
Leben  (775)  übrig  ist,  d.  h.  es  ist 
eben  nichts  übrig. 

1128.  Von  der  Urne  und  der 
Asche  geht  ihr  Denken  ganz 
selbstverständlich  zu  Orest  selber 
über.  —  Die  Worte  an    είπίδοη• 

ονχ  ώνπερ  έξέττεμτιον  εισεδε^άμην 

sind  schwerlich  richtig  überliefert. 
Nehmen  wir  an,  daß  άπ'  έΧπΙδον 
heißen  kann  'fern  von  (Anhang 
§  66)  den  Hoffnungen,  gegen  die 
Hoffnungen'  (wie  από  δόξης  Κ  324 
gegen  die  Erwartung),  so  würde 
sich  ein  Sinn  ergeben,  wenn  wir 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


155 


νυν  μεν  γάρ  ουδέν  όντα  βαστάζω  χεροΐν, 
δόμων  δέ  ο\  ώ  rtal,  λαμττρόν  έξέτΐεμψ'  έγώ. 
ώς  ώφελον  ττάροιΟ^εν  έχλιπεΐν  βίον, 
TtQLv  ές  ξένην  σε  γαΐαν  έχηέμχραυ  χεροΐν 
χλέψασα  ταΐνδε  χόνασώσασ^αι  φόνου, 
δτΐως  -Θ-ανών  έχεισο  Tfj  rod-'  ήμερα, 
τύμβου  ττατρώου  χοίνόν  είληχώς  μέρος, 
νϋν  δ'  έχτός  οϊχων  χάπΙ  γης  άλλης  φυγάς 
γ,αχώς  άτΐώλου  σης  χασιγνήτης  δίχα ' 
χουτ^  εν  φίλαισι  χερσίν  ή  τάλαιν'  έγώ 
λουτροΐς  έχόσμησ^   οντε  /ΰαμφλέχτου  ΐίυρός 
άνειλόμην^  ώς  είχός,  αΟ^λιον  βάρος' 
άλλ^  έν  ξέναισυ  χερσί  χηδευ^^είς  τάλας 
σμίχρός  7ΐροσήχεις  όγχος  έν  σμιχρω  χντει. 
οΐμοι  τάλαινα  της  έμης  ΐίάλαι  τροφής 
άνωφελήτου,  την  έγώ  S-άμ     άμφΐ  σοΙ 
πόνφ  γλυχεΐ  παρέσχον'  οΰτε  γάρ  7νοτε 
μητρός  συ  γ'  ήσΟ^α  μάλλον  ή  χάμου  φίλος. 


1130 


1135 


1140 


1145 


mit  Wecklein  νφ  statt  ούχ  schrie- 
ben: 'geg'en  die  HoffnuDgon,  von 
denen  getrieben  ich  dich  hinaus- 
sandte'. Vgl.  Eur.  Tro.  505  Τι 
δητά  μ*  ό^ϋ^οντ' ;  έϊπώων  ηοίων 
ϋπο ; 

1129  f.  Was  durfte  ich  damals 
erhoffen,  als  ich  dich  Ιαμπρόν 

(άλίγκιον     άατέρι     καλώ     Ζ    401) 

hinanssantlte!  Und  jetzt  bist  du, 
den  ich  in  der  Hand  halte,  ein 
Nichts. 

1134.  δη  MS  ^χεισο:  damit  du 
gelegen  hättest.  In  dem  einem 
irrealen  Wunsche  suboi dinierten 
Finalsatze  steht  der  Irrealis  ohne 
άν.    Anhang  §  137. 

1138.  Orest  Aesch.  Cho.  8  ov 
>άρ  παρών  ώμω^α  οόν,  ηάτέρ, 
ίόρον  ονδ^  ενέτεινα  %ί:1ρ*  έτι'  εκ- 
φορά, t  ΐχρον. 

1139.  παμ  ψλέκτον  ηνρό$\ 
aus  dem  alles  verbrennenden 
Feuer.    Anhang  §  41  I. 


1142.  o/xoe:  Unser 'Häuflein' 
würde  entsprechen ;  vgl.  Men. 
Com.  IV  187  ονττώποτ'  έζήίωσα 
πολυτελή  νεκρόν'  eis  TOf  ίσον 
ογκον  τω    σφόδρ*  ίρχΒτ    ^.ντελεΖ. 

1143  ff. '  Ganz  ähnliche  Betrach- 
tungen stellt  bei  Aesch.  Cho. 730 ff. 
die  alte  Amme  des  Orest  an;  nur 
ist  die  Haltung  den  Personen  ge- 
mäß verschieden.  —  Die  Wort- 
stellung τή«  έμή£  τροφήδ  avot- 
ψελήτον  wie  133  τόν  έμόν  πά- 
τερ' Λί>^λιον. 

1144f.  άμψΊ  σοι:  um  dich  be- 
schäftigt oder  besorgt;  vgl.  1180. 
—  παρέσχον,  summati ver Aorist 
wie  1378  ή  αε  πολλ.ά  δη  άψ  ών 
ίχυ/μι  λιπαρεΐ  προύστην  χερί. 

Π46.  καί  abundiert,  wie  oft 
in  Vergleichungen:  1301,  Ant.  928 

μή    πλείω     κακά    πά&οιεν    η    καΐ 
δρώσιν     έκδίκωε     έμέ.       Anhang 

§153  II  1.  —  φίλο«  heißt  natür- 
lich nicht  'Freund',   sondern  ist 


156 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


οϋ^•^  οΐ  ν,ατ    οΐχον  ήσαν,  αλλ'  έγώ  τροφός, 
έγώ  δ'   αδελφή  ΟοΙ  προσηνδώμην  αεί. 
νυν  δ'  έγ,λέλοίτΐε  ταντ    έν  ήμερα  μια 
■θ-ανόνη  σύν  σοι.     τνάντα  γαρ  σνναρτνάσας 
^ύελλ'   δτΰως  βέβηγ,ας'  οϊχεται  τζατήρ^ 
τέ^^νηκ    έγώ  σοί,  φρούδος  αυτός  ει  -θ-ανών' 
γελωσι  δ    έχ&ροί,  μαίνεται  δ'  νφ*  ηδονής 
μήτηρ  άμήτωρ,  ής  έμοί  σύ  τΐολλάχις 
φήμας  λμβ-ρί^  τίρούπεμτΐες,  ώς  φανούμενος 
τιμωρός  αυτός'  αλλά  ταν3•'   δ  δυστυχής 
δαίμων  δ  σός  τε  χαμός  έξαφείλετο, 
δς  σ'   ώδε  μοι  ηρούτζεμψεν  αντί  φιλτάτης 
μορφής  στΐοδόν  τε  χαΐ  σχιάν  ανωφελή. 


1150 


1155 


der  Singular  zu  dem  Plural,  der 
in  και  μετά  οΐοι  φίΧοισι  erscheint; 
für  die  Übersetzung  mögen  wir 
'Kind'  wählen. 

1147.  Ol  xar  olxov:  die 
Diener  im  Hause,  die  dir  eigent- 
lich zu  Pflegern  bestellt  waren. 
—  έγώ  τροφόζ  blickt  nach  rück- 
wärts und  nach  vorwärts ;  einer- 
seits ist  es  der  Gegensatz  zu  oi 
κατ  olxor,  anderseits  wird  es  ana- 
phorisch  fortgesetzt  durch  έγώ  §' 
αδελφή  σοΙ  προσηνδώμην  άεΐ.  Er 
hat  sie  einmal  wie  Odysseus  die 
ψίλη  τροψόδ  Ευρύκλεια  als  uaZa, 
dann  wieder  als  αδελφή  angeredet. 
Ζ 429  schwebte  νοη^Εκτορ,  άτάρ 
συ  μοι  έασι  πατήρ  και  πότνια 
μήτηρ  ήδέ  καοίγνητοξ,  οϋ  δέ  μοι 
θαλεροί  ηαρακοίτηδ. 

1149  f.  έκλέλοιπε:  τέ&νηκε.  — 
Mit  σνναρπάσαδ  vgl.  Ο.  R.  971 
παρόντα    συλλαβών    ϋ'εσπίαματα. 

1 1 50  ff.  Alles  hast  du  mit  dir 
entrafft.  Denn  da  der  Vater,  ich, 
du  tot  sind,  so  triumphieren  jetzt 
die  Feinde,  und  keiner  kann  mehr 
die  Rache  vollziehen. 

1152.  τέ&νηκ*  έγώ  σοι',  ich 
verdanke  dir  den  Tod,  wie  808 
U.  1163  ώ£  μ''  άπώλ^εσαξ. 

1154  f.    μήτηρ  άμήτωρ:    wie 


γάμο5  αγαμοδ,  αδωρα  δώρα  U. 
ähnl.  Anhang  §  222.  —  ^s  ist 
mit  λ  ad"  ρ  α  zu  verbinden.  —  φή- 
μαε  προύπεμπε8,  vgl.  169  f. 

1155.  ώζ  φαν  ο  ύ  μ  εν  OS  :  λ.έ- 
γων  δτΐ  φαν^  oder  έληί^ων  φα- 
νείσ&αι. 

1156.  αΰτό5'.  in  eigner  Per- 
son, im  Gegensatz  zu  den  ge- 
sendeten Botschaften.  Hierauf 
wird  der  Gedanke  von  11 49  f. 
abschließend  wiederholt.  —  bai- 
μων  schwankt  hier  zwischen  der 
persönlichen  und  der  unpersön- 
lichen Bedeutung  (Geschick);  zu 
jener  paßt  έξαφείλετο,  zu  dieser 
δυστυχή£. 

1158  f.  Vgl.  Aesch.  Ag.  417 
άντΙ  δέ  φωτών  τεύχη  και  σποδό£ 
εΐ5  εκάστου  δόμουδ  άφικνεΐται. 
Eur.  Suppl.  1130  σποδοϋ  τε  πλη- 
Sos  ολίγον  άντι  σωμάτων  ευδόκι- 
μων.—  σποδόν  τε  και  σκιάν, 
Vgl.  Eur.  fr.  532  κατΟ'ανών  δε 
näs  άνήρ  γη  και  σκιά.  Hor.  Carm. 
IV  7,  16  pulvis  et  umbra  sumus. 
—  Der  Schatten,  die  Seele  des 
Toten,  kann  ihr  nicht  helfen.  Die 
'Schatten'  sind  dem  Sophokles  in 
der  Tat  schattenhafter  als  dem 
Aischylos:  ποτνία  ΟΙδίπου  σκιά 
Sept.  956  =  971. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


157 


οϊμοι  μοί*  ΙΙβΟ 

ώ  δέμας  οίκτρόν,  φευ  φευ. 

ώ  δεινοτότας,  οϊμοι  μοί, 

7Ζεμφ3•εϊς  κελεύ^-ονς,  φίλτα^\  ώς  μ    ότΐώλεσας' 

άτΐώλεοας  δήτ\  ώ  χασίγνητον  κάρα. 

τοιγάρ  σύ  δέξαι  μ^  ές  το  αόν  τόδε  στέγος,  1165 

τήν  μηδέν  εΙς  το  μηδέν,  ώς  σύν  σοΙ  χάτω 

ναίω  τό  λοιτίόν  γ,αϊ  γάρ,  ήνίχ'  ήο&^  άνω, 

ξύν  σοΙ  μετεΐχον  των  ϊσων  χαΐ  νυν  uod-Q, 

τον  σον  d-avoDoa  μη  άη:ολεί7ίεσ^'αι  τάφου. 

τους  γαρ  ^-ανόντας  ούχ  όρώ  λυττουμένονς.  1170 

ΧΟΡΟΣ 
^νητοϋ  πέφνχας  πατρός,  ^Ηλέχτρα,  φρόνει* 
ϋ-νητός  δ^  ^Ορέστης'  ώστε  μή  λίαν  στένε. 
τΐάσιν  γάρ  ήμΐν  τοντ    οφείλεται,  τΐα&εΐν, 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
φεν  φεν,  τι  λέξω;  τνοΐ  λόγων  αμήχανων 
έ'λ^ω;  χρατεΐν  γάρ  ούχέτι  γλώσσης  σ^ένω.  1175 


1160  ff.  Das  überquellende  Ge- 
fühl zerbricht  die  Schranken  des 
Verses.  Natürlich  kann  Eiektra 
nicht  1160—62  plötzlich  singen, 
und  wir  haben  also  kein  Recht, 
korrekte  lyrische  Rhythmen  zu 
erwarten.  Der  Klang  ist  (hier 
wie  Trach.  1085  f.)  anapästisch, 
wogegen  0.  R.  1468  ff.  iambische 
Verse  begonnen,  aber  immer  nach 
der  Trithemimeres  abgebrochen 
werden. 

1161.  ώ  di^uas  οίχτρόν:  Ihrer 
Phantasie  stellt  sich  wohl  der 
blutende  Leichnam  dar. 

1162.  ώ     δ  stv  οτάταζ     πεμ- 


? 


&είδ  xeXevdOvs:   Sie  hat  ihn 


ja   einst  in  die  Fremde  hinaus- 
geschickt, und  dieser  Weg  endete 
in  der  pythischen  Rennbahn. 
1167.  Die  Verbindungen  ό  μη- 

8kv  ών,  ή  μηδέν  οϋοα,    τό  μηδέν 

ον  werden  verkürzt  zu  ό  μηδέν, 

ή  μηδέν^   τό  μηδέν,    WOdurch  der 

Anschein  eines  indeklinablen  μη- 


δέν entsteht.  Vgl.  Ai.  1231  Jr' 
ουδέν  ών  τον  μηδέν  άντέστη£ 
ϋπερ.    Anhang  §  247,  19. 

1170.  Die  Urne,  die  das  bißchen 
fühllosen  Staub  enthält,  hat  sie 
bei  all  diesen  Worten  angeblickt; 
nun  sagt  sie  mit  schmerzlichem 
Lächeln:  Ich  sehe  ja,  die  Toten 
leiden  keinen  Schmerz. 

1171.  Du  bist  eines  sterblichen 
Vaters  Kind,  Eiektra;  darum  sei 
verständig:  fordere  nicht,  was 
kein  Sterblicher  fordern  kann, 
daß  seine  Lieben  vom  Tode  ver- 
schont bleiben,  sondern  sei  maß- 
voll; sterblich  war  auch  Orest, 
darum  mäßige  deine  Klage. 

1173.  Vgl.  860,  Phil.  1421  xal  ool, 
οάφ  ia&t,  TovT  οφείλεται  nad'elv. 
Oft  hat  Euripides  ähnliche  Wen- 
dungengebraucht. Vgl.  Ale.  419  ώ« 
πασιν  ήμϊν  κατ&ανεΖν  οφείλεται. 
782  βροτοΊδ  απασι  χατ&ανεΐν  οφεί- 
λεται. Andr.  1271  π&σιν  γαρ  άν- 
Ό'ρώτΐοισιν  ήδε  πρόδ  &εών  ^ρήφοί 


158 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

τί  δ'  έ'σχες  άλγος;  τνρός  τι  τοϋτ^   είτνών  χνρεΐς; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ή  αόν  το  χλεινόν  είδος  Ήλέχτρας  τόδε; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τόδ^  ίστ*  έν^εΐνο  γ,αϊ  μάλ'  ά^λίως  έ'χον. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
οΐμοι  ταλαίνης  άρα  τήσδε  συμοροράς. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ον  δή  7τοτ\  ώ  ξέν\  αμφ^  έμοί  στένεις  τάδε;       1180 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ώ  Οωμ^  άτίμως  xad-έως  έφ^^αρμένον. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
οντοι  τΐοτ^  άλλην  η  έμέ  δνστρημεΐς,  ξένε. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
φευ  της  άνύμφον  δνσμόρον  τε  σης  τροφής. 


χέχρανται  κατ&ανεΐν  τ'  οφείλεται. 
fr.  10  κατ&ανεΐν  S'  οφείλεται  xai 
τω  χατ'  oixovs  έκτόδ  ήαένφ  πό- 
νων, fr.  733  τοΖ£  πδίσιν  άν&ρώ- 
ποισι  χατϋ'ανεΧν  μένει.  Der  Ge- 
meinplatz ist  matt,  aber  das  sind 
Zwischenreden  des  Chores  sehr  oft. 
1174.  ποί  λόγων  ϊλθ'ω ,  ατε 
αμήχανων; 

1176.  Im  Hinblick  worauf  sagst 
du  das  eben?  Vgl.  0.  R.  1144  τί 
8^  Ματ  ι;  ηρόδ  τί  τοντο  το-δτιο« 
ΙατορεΖ£; 

1177.  'Ist  Elektrens  ruhmvolle 
Gestalt  diese  deine  da  ?*  Eine  er- 
blühende Jungfrau  war  sie,  als 
der  Knabe  das  Vaterhaus  ver- 
ließ; jetzt  findet  er  ein  abge- 
härmtes Weib;  kann  das  seine 
Elektra  sein?  Orest  bei  Hof- 
mannsthal S.  72  ''Elektra  muss 
zehn  Jahre  Jünger  sein  als  du. 
Elektra  ist  gross,  ihr  Aug  ist 
traurig,  aber  sanft,  wo  deins  voll 
Blut  und  Hass.  Elektra  wohnt 
abseits  der  Menschen,  und  ihr 
Tag  vergeht  mit  Hüten  eines 
Grabes.    Zwei,   drei  Frauen  hat 


sie  um  sich,  die  lautlos  dienen, 
Tiere  umschleichen  ihre  Wohnung 
scheu  und  schmiegen  sich,  wenn 
sie  geht,  an  ihr  Gewand\ 

1178.  χαί:  und  zwar. 

1179.  άρα  findet  sich  hin  und 
wieder  um  des  Versbedürfnisses 
willen  bei  Sophokles,  Euripides 
und  in  der  Komödie  statt  άρα, 
ohne  daß  sich  ein  Bedeutungs- 
untei-schied  feststellen  ließe. 

1180.  Elektra  ist  so  innigen 
Mitleides  ganz  ungewohnt;  daher 
die  erstaunte  Frage.  —  άμφ^ 
έμοι:  άμψί  c.  dat.  des  Gegen- 
standes des  Affekts.  Anhang  §  65. 

1181.  ad- ε  OS  entspricht  etwa 
unserem  'gottverlassen'.  0.  R.  661 
ά&εοδ  άψιλοί  δτι  ηύματον  όλοί- 
μαν.  254  γηδ  ώ§*  άχάρπωδ  κά- 
&έω£  έφ&αρμένη£. 

1182.  'Wahrhaftig,  Fremder,  du 
meinst  mit  diesen  Unglücksworten 
keine  andere  als  mich.'  Vgl.  Eur. 
Hec.  181.  ^Ex.  Οϊμοι,  τέκνον.  JIo- 
λνξ.   Τί  με  δνσφημεΐ5 ; 

1183.  τρέφω  und  τρέφομαι  ΥβΤ- 

blassen   bei    Sophokles    fast   zu 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


159 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

τι  δη  ττοτ  J  ώ  ξέν\  c5(5'  έτΐΐσκοτΐων  ύτένεις; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

ώς  ονχ  άρ^  τ^δη  των  έμων  ονδεν  χαχών.  1185 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

έν  τφ  δυέγνως  τοντο  των  είρημένων ; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

όρων  σε  πολλοίς  έμ7ΐρέπονσαν  αλγεσιν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

χαΐ  μήν  δρας  γε  πανρα  των  έμων  χαχων, 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

χαΐ  ττως  γένοιτ    αν  τώνδ'  έ'τ^  εχθΊω  βλέτνειν ; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ό^οννεχ'  είμΙ  τοις  φονενσι  σύντροφος  —  1190 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

τοις  τον;  πό&εν  τοΰτ'  έξεσήμηνας  χαχόν; 


Synonymen  von  ^χο>  und  εΐ^/ί: 
Αί.  503  oi'ae  λατρείας  άν\)^  δαον 
ζήλου  τρέφει;  Ο.  C.  18δ  δτι  καΐ 
πόλει  τέτρ οψεν  άψιλον.  In  der- 
selben Weise  verallgemeinert  sich 
die  Bedeutung  von  τροφή,  so  daß 
das  Wort  nur  noch  'Leben, 
Existenz'  bedeutet;  vgl.  0.  C. 
328  (tj  δνοάΟ'λιαί  τροφαί,  362  ζη- 
τούσα τήν  σήν,  ηον  κατοιχοίη«, 
τροφήν. 

1184.  έπισχοπ ών\  Sie  sieht 
ZU  ihrem  Erstaunen,  wie  teil- 
nahmsvoll sein  Blick  auf  ihr  ruht. 

1185.  ώ  s  leitet  einen  Aus- 
rufungssatz ein :  in  welchem 
Grade  1  —  Orest  nennt  das  traurige 
Geschick  der  geliebten  Schwester 
sein  eignes  Leiden,  wodurch 
Elektra  noch  mehr  irre  wird,  da 
sie  nicht  begreift,  wie  Orest  nach 
ihren  Mitteilungen  von  seinem 
Leiden  reden  kann. 

1186.  'In  welcher  Äußerung, 
die  ich  getan,  hast  du  das  er- 
kannt?' 


1187.  όρων:  nämlich  διέγνων 
τοντο.  —  έμ  πρέπονσαν.  insi- 
r/nem  (664).  Die  Verbindung  ift- 
πρέπειν  άλγεσιν  streift  an  ein  Oxy- 
moron, da  sonst  die  Menschen 
έμηρέπονοιν  ολβφ,  aya&ois  USW. 
Aesch.  Cho.  12  όμήγνρι«  γνναιχών 
φάρεοιν  μελαγγ^ίμοι«  τιρέηοναα. 
'Er  hatte  sie  ja  ηολλαΖς  χλιδαίσιν 
έμπρέπονααν  sich  gedacht.'    Κ. 

1189.  Unwillkürlich  verrät  er 
den  persönlichen  Anteil,  den  er 
an  ihr  nimmt,   durch  das  Wort 

έ•/^  3Ίω . 

1190.  Vor  όβΌύνεχα  ist  zu 
denken  γίγνεται  ϊτ  έχ^-ίω.  —  Mit 
Tois  φονενσι  σύντροφο«  vgl. 
263  f. 

1191.  'Woher  stammt  das  Un- 
heil, das  du  eben,  dich  mir  er- 
öffnend (^1),  andeutetest  {έοή- 
μηναδ)  ?'  d.  h.  welche  Mörder 
meinst  du?  Da  Orest  sich  noch 
nicht  zu  erkennen  gegeben  hat, 
so  stellt  er  sich,  als  verstehe  er 
nicht. 


160  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τοις  τΐατρός'  είτα  τοίοδε  δουλεύω  βί<^. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τίς  γάρ  σ    άνάγχη  τγίδε  τνροτρέτΐει  βροτών ; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
μήτηρ  χαλεΐταΐ'  μητρί  δ^  ονδέν  έξιοοΐ. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τί  δρωσα;  πότερα  χερσίν  ή  λύμτ]  βίου;  1195 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
χαΐ  χερσί  χαΐ  λύμαισι  χαΐ  Ttäoiv  καχοΐς. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ούδ^  ούτταρήξων  ούδ^  δ  χωλύσων  τιάρα; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ού  δη-θ-^ '  δς  ήν  γάρ  μοι,  σύ  ττρού^ηχας  Οττοδόν. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ώ  δύα7ΐοτμ\  ώς  όρων  σ'  έτΐοιχτίρω  τζάλαι. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
μόνος  βροτών  έμ*  ϊσ^'  έποίχτίρας  τζοτέ.  1200 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
μόνος  γάρ  ηχω  τοΐαι  σοΐς  άλγων  χαχοΐς. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ού  δη  πο-Θ-'  ήμΐν  ξνγγενής  ήχεις  rcoS-iv ; 

1192.  είτα:  nachdem  sie  mei-  ό  χωλύσ€αν  {αντήν),\^\.Κνά>Λ^\ 
nen  Vater  gemordet  haben:  so  ovB^  ό  χωΐύσων  παρην.  Phil.  1242 
steht  είτα  oft  nach  Partizipien,  r/s  ϊσται  μ  ονπικοΛύσων  τάδε; 
wie  553.  1008.  Ai.  1092.  1094.  Ebenso  in  Prosa. 

1193.  Welcher  Zwang   seitens  1198.  σποδόν:  als  Asche, 
irgendwelcher    Menschen    treibt  1200.  έποιχτίρα?  ποτέ:  der 
dich  dazu?  endlich   einmal  Mitleid  mit  mir 

1194.  ουδέν  έξισοΧ:   ουκ  ισα  empfunden  hat. 

πράττει  τω  τηδ  μητρόδ  ονόματι,  1201.  Andere  Menschen  empfin- 

al8,«;7'ri7(?  <^^ί7''^'*^ί' 1154.  Vgl. Trach.  den  mit  dir  nur  das  schwächere 

818  ήτιβ  μηδέν  ώε  τεκοϋσα  δρα.  Mitleid    des    Unbeteiligten ;    ich 

1195.  χείρεβ:  Gewalttaten;  allein  empfinde  selber  Schmera 
Ιϋμαι  βίον:  τροφηξ,  Vgl.  190ff.  Über  dein  Leid  (1185  ονκ  άρ'  ^δη 
Gedacht  ist:  behandelt  sie  των  έμων  ουδέν  κακών)  und  άΆτυαη 
dich     unmütterlich?     Jenes  auch  tieferes  Mitgefühl. 

geht  auf  Mißhandlungen,   dieses  1202.  So  kann  nur  jemand  reden, 

auf  die  unwürdige  Stellung  der  der  die  Pflicht  hätte,   sie  ihrem 

Tochter  des  Hauses.  Elend  zu   entreißen;   daher    die 

1197.   ό  έπαρήξων  (σοι)   και  Frage,  ob  er  ein  Verwandter  sei 


HAEKTPA  161 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

έγώ  φράααιμ'  άν,  ει  τό  τωνδ^  εϋνουν  τιάρα. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άλλ    iOTiv  8VV0VV,  ώστε  προς  τζιατάς  έρεΐς. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
μέ^-ες  τόδ*  άγγος  ννν,  δτΐως  τό  Ttäv  μάΒ-ΐβς.        1205 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
μή  δήτα,  τΐρός  ^εων,  τοντό  μ^  έργάστ],  ξένε. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
TtidOV  λέγοντι  γ.ονχ  άμαρτήστ]  τνοτέ, 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
μή,  προς  γενείον,  μη  έξέλΐβ  τα  φίλτατα. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
οϋ  φημ    έάσει,ν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ώ  τάλαιν^  έγώ  σέ^εν, 
Ορέατα,  της  σης  ει  στερήσομαι  ταφής,  1210 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
εύφημα  φώνει'  τνρδς  δίκης  γαρ  ού  στένεις. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τνώς  τον  ϋανόντ^  άδελφόν  ού  δίκτβ  στένω; 

1203.  r<i  r  λ;  ί^ί«:  nicht  wesent-  άΐλ^  άντομαί    σε    τησδε   πρό«  ys- 

lich  verschieden  von  ai'Se.    Vgl.  isiaSos.    Iph.  Aul.  1247  ηρόε  ya- 

Eur.  Iph.  Aul.  1403   τό  μίν  σόν,  νείον  σ'  άντόμεσ&α,  u.  ä. 

ώ  νεανι^    yavvaiios    ίχει,    τό    τη«  1209.  σέ&εν:  νοη  dir  aus,  um 

τύχη«  δέ  νοσεί.  deinetwillen. 

1205.  Er  greift  nach  der  Urne.  1210.   Elektra   möchte   wenig- 

—  Sein  Trug  war  gerecht,  aber  stens  den  Aschenkrug  beisetzen, 

er  empfindet  es  peinlich,  welchen  da  sie   den  Leichnam  nicht  hat 

Schmerz  er  Elektren  dadurch  be-  besorgen  können, 

reitet   hat;   darum   soll   sie  sich  1211.  ενγημα  φώνει,  damit 

nicht   mit    dem    Werkzeug    des  das  Wort  von  Orestes'  Bestattung 

Truges  befassen.  nicht  eine  üble  Vorbedeutung  für 

1206.//?}  (ϊ^τα  ist  nur  ein  ge-  den   Ausfall    des   Unternehmens 

steigertes  μή;  vielleicht  liegt  ur-  bringe.    —    πρό9   δίκηε   yaQ 

sprünglich  das  δητα  der  Bestäti-  ού    στένειδ    statt    ού   γάρ    πρό? 

gung  (1455,  1164)  vor.  ^^xi/ffar^j^e/e,  wie  oben  1065  ^α^οοί^ 

1208.    Elektra    bittet    πρόε    yε-  ούκ   άπόνητοι.   —    πρόΰ    δίκη«: 

νείον,  wie  J.  501  Thetis  δεξιτερ^  ττρόδ  C.  gcu.  ist  hier  wie  oft  'von 

ύη   άν&ερεωνοδ  έλουσα  λισσομένη  jemand   ausgehend',  'der   Weise 

ηροσέειπε  Jia.  Vgl.  Eur.  Med.  709  jemandes  entsprechend' ;  also  be- 

Sophokles.    V.  Bd.  10.  Aufl.  U 


162  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

οϋ  σοι  τζροοήγ,ει  τήνδε  τζροοφωνεΐν  φάτιν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
όντως  άτιμος  είμι  τον  τε^νηχότος; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
άτιμος  ούοενός  στ;'  τοντο  ό'  οϋχϊ  σόν,  1215 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
εϊττερ  γ^  Όρέστον  σώμα  βαστάζω  τόδε. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
αλλ*  ούχ  ^Ορέστον,  πλην  λόγφ  y    ήσχημένον. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
Ttov  δ^  εστ    εκείνον  τον  ταλαιτνώρον  τάφος; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ούχ  έστι'  τον  γαρ  ζώντος  οϋχ  έ'στιν  τάφος. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
πώς  εΐπας,  ώ  παΐ; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
χρενδος  ουδέν,  ών  λέγω.  1220 

vor  der  Ausdrack  verblaßte  'der  Nun  erkennt  sie  wieder  in  dem 

Weise  Dikes   entsprechend',    όΊ-  Epheben  nicht  den  Bruder,  der 

xaiois.  in   ihren   Öehnsuchtsträumen    zu 

1213.  την  δ  ε  φάτιν:  vom  &α-  voller  Männlichkeit  ausgereift 
νών  άδελφόΰ.  —  προσφοινεΖν:  war.  —  Anders,  doch  nicht  min- 
näml.  i/ui,  welches  Orest  unter-  der  fein  bei  Hofmannsthal.  Bei 
druckt,  weil  er  noch  immer  mit  ihm  ist  Orest  für  Elektren  das 
der  Entdeckung  zögert.  Kind   geblieben,   das   sie   einst 

1214.  άτια  OS:  unteilhaftig,  aufzog  (S,  70 ff.);  so  lebt  er  in 
übertragen  von  dem  politischer  ihrer  Vorstellung  weiter.  Aber 
Rechte  beraubten  Bürger,  mit  dem  sie  bleibt  bei  der  Anrede,  auch 
Genetiv  konstruiert  wie  0.  R.789  als  er  sich  zu  erkennen  gegeben 
καέ  με  0oißos  o^tv  μίν  Ιχόμην  ατι-  hat  (S.  78  f.);  im  Vergleich  mit 
μον  έξέπεμ-ψβν.  ihr,    die    in    diesen   Jahren    ein 

1215.  τοντο:  die  Urne  und  ganzes  Menschenleben  voll  Qual 
was  darin  ist.  durchlebt  hat,  ist  er  ein  ahnungs- 

1216.  εϊττερ  —  τόδε:  SO  ge-  loses  Kind.  —  Im  Augenblicke 
wiß  als  —  so  gewiß  gehört  mir  der  άναγνώριαι«  wird  das  Ge- 
die  Urne.  sprach    lebhafter,    weshalb    die 

1217.  λόγί^:  zum  Schein,  Redenden  sich  in  die  Trimeter 
wie  λόγο«  und  Μργον  1360  und  oft  teilen.  Alte  Techniker  nannten 
einen  Gegensatz  bilden.  —  ήσκη-  diese  dem  Aischyleischen  Dialoge 
μ  έν  ov:  ηαρεακεναομένον  ^  Vgl.  noch  fremden  Zerteilungen  άντι- 
452.  λαβαί,  nach  Hesychios  διαλογι- 

1220.    ώ  παϊ:    vgl,  1221  άνηρ,       xai  ρήσει«  έξ  ήμιστιχίων  λεγόμεναι 


ΗΛΕΚΤΡΑ  163 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ή  tfj  yaQ  άνήρ; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ΒΪτΰερ  έμχρνχός  y"  έγώ. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

iy  γαρ  ού  κείνος; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τήνδε  τνροσβλέψασά  μον 
αφραγΐδα  τίατρός  έγ.μα3•\  εί  σαφή  λέγω. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ώ  φίλτατον  φως. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
φίλτατον,  ξνμμαρτνρώ. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ώ  φϋ'έγμ\  άφίχον; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

μηγ,έτ^  άλλο^^εν  ττύΟ^τ].  1225 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

εχω  σε  χερσίν; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

ώς  τα  λοίπ^  ^χοις  αεί, 
ΗΛΕΚΤΡΑ 

ώ  φίλταται  γυναίκες,  ώ  τΐολίτιδες, 

κατά  ι/ικρόν  παρά  τραγικοί«.  Vgl.  Phil.  530  ώ  φίλτατον  ^ααρ.    Αη- 

Ai.    591  ff.    981  f.  '  Phil.    589  f.  dere  wollen  φωδ  von  Orest  selbst 

Traeh.  876  f.    0.  C.  327  ff.  652  ff.  verstehen,  wie  Eur.  Ion.  1439  ώ 

845 ff.  1107 ff.  1169 f.    0.  R.626ff.  τέκνον,    ώ    ψώί   μητρί    κρείσαον 

1173  ff.  —  -ψ  εν  δ  OS  steht  prädi-  ήλίον.    Herc.  531    ώ  ψίλτατ    άν- 

kativ.  δρών,  ώ  φάοδ  μολών  πατρί.    Daß 

1222.  fi  γάρ  stellt  eine  Be-  daran  hier  nicht  gedacht  werden 
griindung  in  Frage:  Denn  du  durfte,  lehrt  die  Antwort  des 
bist's?  —  Wenn  wov  richtig  und  Orestes,  9Ρ/λτατοί',  |ι;,«//αοτν- 
nicht  durch  μοι  zu  ersetzen  ist,  ρ  ώ ,  womit  er  bestätigt,  daß  der 
80  muß  οφραγτδα  πατρόδ  zu  einem  Tag  des  Wiedersehens  auch  ihm 
Begriff  (väterlicher  Siegelring)  zu-  der  teuerste  ist 
sammengefaßt  werden.  1225.   Sie  hat  so  oft  die  liebe 

1223.  σαφής  vereinigt  die  Be-  Stimme  zu  hören  geglaubt,  wenn 
griffe  klar  und  wahr.  O.G.  623  ihre  Gedanken  bei  ihm  weilten; 
ei  Zevs  Μτι  Zevs  χώ  Aids  ΦοΙβοδ  nun  schlägt  sie  wirklich  an  ihr 
σαφής.  Ohr.  —  Bisher  vernahm  sie  diese 

1224.  φίλτατον  φως:  teuer-  Stimme  als  Realität  nur  indirekt, 
stes  Licht   dieses  Tages  nach      durch  Botschaften. 

langen  Jahren   der  Trauer,  vgl.  1227  ff.    Natürlich    haben    die 


11 


i:64  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

όράτ'  ^Ορέστην  τόνδε,  μηχαναΐσι  μεν 
-θ^ανόντα,  ννν  δε  μηχαναΐς  σεσωομένον. 

ΧΟΡΟΣ 
όρωμεν,  ώ  τταΐ,  ν.άπΙ  συμφοραΐσί  μοι  1230 

γεγηϋ^ός  §ρ7tεi  δάχρνον  ομμάτων  άττο, 

στροφή. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

Ίώ  γοναί, 

γοναί  σωμάτων  έμοί  φιλτάτων, 

έμόλετ    άρτίως, 

έφηύρετ\  ήλ-θ^ετ',  εϊδε^^  οΰς  έχρτίζετε.  1235 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τΐάρεσμεν  αλλά  σΐγ    έχουσα  ττρόσμενε» 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τι  δ*  έ'στιν; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
σιγάν  άμεινον,  μη  τις  ένδοβεν  χλύτ]. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
αλλ  *  ού  τάν  *!Αρτεμιν  τάν  αΐεν  αδμήταν^  1240 

Frauen  gesehen  und  gehört,  was  Nachkommenschaft       bezeichnet 

vorging,  aber  Elektra  muß  von  {δ'  755),    in   der   Tragödie    dann 

ihrem  Glück  zu  ihnen  reden.  —  auf   den  einzelnen  Abkömmling 

μη%αναϊ£  σ εσωσ /n ένον:  Eben  angewandt.  —  yovai  σωμάτων. 

durch  jene  listige  Erdichtung  von  γονή  οώματοζ  έμοί  ψιίτάτον^  τον 

Orestes'   Tode   ist   es   gelungen,  Αγαμέμνονα?. 

ihn  wohlbehalten  zu  den  Scinigcn  1235.  Das  Asyndeton  malt  115 

zu  führen.  die  Leidenschaft   des  Kachever- 

1230.  έπΙ   σνμψοραΐαι:   ob  langens,    1380  die  Inbrunst   des 
der     glücklichen     Fügung,  Gebets,   hier  die  ebenso  leiden- 
wie  Siraonides  sagt  πϊνε^  ηΤν  ini  schaftliche  Freude. 
ονμφοραΐξ.  1237.  τι  δ'  ίστιν;  Sie  ist  die- 

1231.  γεγη&όβ  (statt  γεγη&ό-  ser  Welt  entrückt:  daß  es  eine 
ros)  <^άκ()τ;ο?',  wie  Ant.  527  9o<^--  Rücksicht  geben  kann,  die  ihr 
άδεΧφα  δάκρυα.  Eur.  Phoen.  1071  Schweigen   geböte,   begreift    sie 

ηεν&ίμίον  δακρύων,  nicht. 

1232—1287.    Den   ausbrechen-  1240.    Die   Jungfrau    ruft   die 

den    Jubel    Elektrens     versucht  jungfräuliche    Göttin    an,     vgl. 

Orest    vergeblich    zu    beschwich-  Aesch.    Suppl.   137    άδμήτοε    ά- 

Ugen.  δμήτα    ρύσιο9    γενέο&ω.    —    Das 

1232.  γονή  ist  schon  bei  Homer  Metrum  stimmt  nicht  zur  Gegen- 
konkret geworden,  so  daß  es  die  Strophe;  der  Sinn  ist  untadlig. 


ΗΛΕΚΤΡΑ  IQI^ 

τόδε  μέν  ου  7ίοτ^  άξιώοω  τρέοαι, 
TceQLGodv  άχ^•ος  ivöov 
γυναικών  δν  αεί. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
δρα  γ€  μέν  δή  καν  γυναίξΐν  ώς  'Λρης 
ενεστιν'  εϋ  6^  εξοισβ-α  τϋειραϋ-εΐοά  7(ου.  1215 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ότοτοτοτοΐ  τοτοΓ, 
άνέφελον  έτΐέβαλες 
ου  ττοτε  χαταλύσιμον 
ούοέ  τίοτε  λησόμενον  άμέτερον 
οίον  έφυ  χαχόν.  1250 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
έ'ξοίδα  χαΐ  ταϋτ^'  αλλ'  δταν  τΐαρουσία 
φράζΐ],  τότ*  έργων  τώνδδ  μεμνήσΌ-αι.  χρεών, 

άντ  ιστροφή. 
ΗΛΕΚΤΡΑ 

*0  7t άς  έμοί, 

δ  TCäq  αν  Ίίρέτΐοι  τζαρών  έννέτΐειν 

1241  ff.  Vor  der  da  drinnen  soll  un verhüllt  unser  Unheil.*  —  οϋ 
sie  schweigen,  jetzt,  wo  sie  einen  ποτέ  κατα^σιαον:  nie  un- 
Mann an  ihrer  Seite  hat?  Die  ist  geschehen,  nie  wieder  gut 
ja  nur  ein  Weib,  ein  έτώσιον  zu  machen  (vgl.  230  τάδε  γάρ 
a^dOS  άρονρη£  {Σ  104),  βάροδ  άλυτα  χεχλήσΒται).  An  jenes  an- 
περιααόν  γψ  (Soph.  fr.  859,  3).  klingend  ουδέποτε  λησόμενον^ 
Daß  dies  Wort  sie  auch  selber  nie  zu  verschmerzen.  Denn 
trifft,  bedenkt  sie  nicht. —  τόδε  nach  $λησα  und  dem  passivisch 
μέν.  Vielleicht  weiß  Orest  etwas  gebrauchten  Fut.  Med.  Χήαομαι 
anderes,  wovor  sie  sich  zu  furch-  ist  λησόμενοε  =  λή&ηζ  τνχείν 
ten    hätte  ;     vor     dem     περισσόν  δυνάμενου. 

αχθ-οδ    ίι^δον    γυναικών    fürchtet  1251.  Unrichtig  ist  καΐ  ταΰτ', 

sie  sich  nicht.  wofür  man    mit  Härtung   καύ- 

1244.  δρα  γ  ε  μέν  δ  ή:  Sieh  τό£  erwarten  sollte,  wie  ^- 
aber  (μέν)  doch  (^»7)  zu  .  .  —  γνωκα  καύτόδ  Ant.  1095.  Eur, 
Ähnlich  im  Ausdruck  der  un-  Ale.  1080,  ξύμφημι  καύτόδ  Ο.  C. 
gleiche  Gedanke  Aesch  Suppl.  715  1747. 

χννή  μονω&εΐσ^  ουδέν  ουκ  ίνβστ'  1251.    Orest    meinte    mit    den 

^^ρηδ.  WovtenSrav  παρουσία  ψράζτ]  wohl 

1245.  έπΙ  την  Κλυταΐμήατραν  'wenn  die  Möglichkeit  (frei  zu 
τείνων  ψηοίν,  δτι  τόν  Άγαμε-  reden)  es  uns  anrät  (197)'.  Elektra 
uvova  άνεΐΐεν  schol.  faßt  in  der  Antwort  παρών  als 

1247  ff.  *Damit  erwähntest  du      'gegenwärtig'. 


i66  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

τάδε  όίχα  χρόνος'  1255 

μόλις  γαρ  έ'αχον  νυν  έλενΒ^ερον  στόμα. 

0ΡΕΣΤΗ2 
ξύμφημι  γ,άγώ'  τοιγαροϋν  σφζον  τόδε. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τ  ι  δρωσα; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

οϋ  μή  έστι  καιρός,  μή  μακράν  βονλον  λέγειν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τις  οϋν  αξίαν  γε  οον  τνεφηνότος  1260 

μεταβάλοιτ'  αν  ώδε  σιγάν  λόγων; 
έτΐεί  σε  νυν  άφράστως 
άέλπτως  τ'  έσεΐδον. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τότ*  είδες,  δτε  Β^εοί  μ'  (ε7ν)ώτρνναν  μολεΐν.        1265 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

έφρασας  νπερτέραν 

τάς  τνάρος  έτι  χάριτος, 

ει  σε  Βεός  έπόρισεν 

άμέτερα  προς  μέλα&ρα'  δαιμόνων 

αντό  τΐ&ημ^  εγώ.  1270 

1257.  Du  hast  ganz  recht,  daß  1265.  Orest  lehnt  den  etwaigen 

du  endlich  frei  reden  darfst:  dar-  Vorwurf   ab,    er   habe  zu  lange 

um  nimm  diese  Freiheit  wohl  in  auf  sich   warten   lassen ;   gleich 

acht    und    verscherze    sie    nicht  nach    dem   Geheiß    des  Apollon 

durch  unvorsichtiges  lautes  Re-  (35  ff.)  habe  er  sich  aufgemacht, 

den,  damit  nicht  mein  Plan  schei-  Nach  ^οίεΐι-•  ist  ein  Trimeter  aus- 

tere.  gefallen. 

1259.  μ  ακράν  λέγειν:  /ι/ακρη-  1266  f.    νπερτέραν:     ergänze 
γορεϊν.  %άριν.  —  ή    πάρο5   χάριδ:    die 

1260.  Wer  würde  so  wie  du  es  Freude  über  Orestes'  Ankunft, 
forderst  («δίί),  das  Schweigen  als  Mit  έπόρισεν  vgl.  0.  C.  1458 
ein  würdiges  eintauschen  für  die  neos  äv  ns  δεΰρο  Θησέα  πόροι; 
Reden?  d.  h.  wie  könnte  es  sich  1267.  Wenn  es  so  ist,  daß  ein 
ziemen,  zu  schweigen,  statt  zu  Gott  dich  hierher  sandte,  so  ist 
reden?  τις  ά^  σον  ωα/έντοδ  διχαί-  ja  das  Gelingen  unseres  Rache- 
<wg    iloiTo    άντι    λόγο>ν  οιωπήν;  "Werkes  sicher. 

BChol.  1269.     δ  αιμόν  lov    αντό    τί- 

1263f.    άφράστο>9    άέλπτως       d-ημ^  Ιγώ:    ich  setze  es  an  als, 

τ  £ :  wider  alles  Denken  und  Hoffen,      halte  es  für  eine  göttliche  Fügung. 


HAEkTPA 


167 


ΟΡΕΣΤΗΣ 

τά  μεν  σ'  όχνώ  χαίρονσαν  είργα^-εΐν,  τά  οέ 
δέδοίΥΜ  λίαν  ήόον^  νιχωμένην. 
ίπφδόδ. 
ΗΛΕΚΤΡΑ 
Ιώ  χρόνφ  μαχρω  φιλτάταν 
όδόν  έτναξιώσας  ώδε  μοι  φανηναι, 
μη  τι  με  ττολντνονον  ώδ^   Ιδών  1275 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τι  μη  τνοιήσω; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

μη  μ^  άτζοατερήοης 
τών  σων  προσώπων  ήδονάν  με^έσ^αι. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ή  χάρτα  χάν  άλλοισι  ^νμοίμην  ίδών. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ξνναινεΐς; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

τί  μή(ν}  ον;  1280 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ώ  φίλ\  έχλνον,  αν  εγώ  ονδ'  αν  ήλπι,σ'  αύδάν. 


1271.  τά  μέν,  τά  Si:  einer- 
seits, anderseits.  Trach.  534  τά 
f/έν  ψράσονσα  ^sqoIv  άτεχνηαάπην, 
τά  ο  οία  πάσχω  ονγκατοιχτιον- 
μέιη. 

1274.  έτιαξιώσαδί  der  du  es 
für  billig  hieltest  und  dich  ent- 
schlössest. Vgl.  172.  Der  Begriff 
irgendwelcher  Herablassung  liegt 
nicht  in  dem  Wort:  Phil.  803 
χάχώ  τοί  ποτέ  τόν  τον  z/ioe  ηαΐ- 
δη    .    ,    τοϋτ     έπηξ/ωσα    δράν.  — 

ψανηναι  ist  nach  Analogie  von 
έλ&είν  konstruiert;  vgl.  Ai.  878 
άλλ  ουδέ  fiii'  δή  την  άφ  ήλίον 
βολών  κέλεν&ον  άνήρ  ονδαμον 
δηλυΖ  φανείζ. 

1275  f.  'Wehre  mir  nicht  die 
Lust,  mich  an  deinem  Anblick  zu 
erfreuen,  nun  du  mich,  die  so  viel 
gelitten,  mit  Augen  erschaut  hast.' 


1276.  τί  μ  ή  ποιήσω;  was 
fürchtest  du  von  mir?  was  willst 
du  daß  ich  nicht  tue?  Vgl.  Ai.  77 

τί  μ  ή   γένηται;   Ähnlich  El.   1503 
if  μή   φύγω  σε; 

1277.  μεδ-έσδ-αι:  ώστε  με&έ- 
σ&αι  ηύτηα  (Anhang  §  127). 

1278.  'So  wenig  ich  es  ruhig 
geschehen  lassen  würde,  wollten 
andre  dir  diese  Freude  verküm- 
mern, so  wenig  schlage  ich  dir 
die  Bitte  ab.' 

1280.  'Du  billigst  es  mit  mir, 
sagst  es  mir  zu?'  ^Fürwahr,  wie 
sollte  ich  nicht?' 

1281  ff.  Ich  horte  die  Todes- 
kunde: ich  blieb  stumm.  Nun 
habe  ich  dich  (und  ich  sollte 
meine  Freude  nicht  äußern?)  — 
ονδ^  &v  ήλπισα:  ich  hätte  mir 
nicht  einmal  vorgestellt.    Π  281 


1β8  ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 

io%ov  όργάν  άνανδον 

ουδέ  σύν  βο^  γ,λνονΟ'  ά  τάλαινα, 

νυν  δ'  έ'χω  αε'  τΐρονφάνης  δέ  1285 

φιλτάταν  έ'χων  TCQOGoipiv, 

άς  εγώ  ούδ'  αν  εν  χαχοΐς  λα^^οίμαν. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

Τά  μίν  περισσεύοντα  των  λόγων  άφες, 

γ.αΙ  μήτε  μήτηρ  ώς  κακ^  δίδασχέ  με 

μή^' ,  ώς  7ΐατρφαν  γ,τήσιν  Αϊγισϋ-ος  δόμων         1290 

αντλεί,  τά  δ'  βγ,χεΐ,  τά  δh  διαστζείρει  μάτην' 

χρόνου  γάρ  αν  σοι  χαιρόν  έξείργοι  λόγος. 

ä  d'   αρμόσει  μου  τφ  7ΐαρόντι  νυν  χρόνφ, 

σήμαιν\  δτΐου  φανέντες  ή  κεχρνμμένοί 

γελώντας  έχ^ρονς  7ΐαύσομεν  τ^  νυν  όδφ.  1295 


ι 


von  den  Troern:  έΐηόμενοι  παρά 

ναΰφι  ποδώκεα  Πηλειωνα  μηνιϋ- 
μόν  μ^ν  άηορρΐ-ψαι,  ψιλότητα  δ 
έλέσό'αι.  —  ϊσ%ον  όρνάν  άναν- 
δον: Ich  hielt  meine  Empörung 
(gegen  die  Götter)  zurück,  so 
daß  sie  sprachlos  war.  In  der 
Tat  hat  Eiektra  den  Botenbericht 
zunächst  schweigend  hingenom- 
men.   (Nach  K.) 

1285.  Mit  vvv  δ*  ϊχω  σε  redet 
Eiektra  wieder  den  Bruder  an, 
den  sie  umschlungen  hält. 

1287/ Selbst  wenn  unser  Unter- 
nehmen mißlingen  sollte,  will  ich 
im  Unglück  doch  nie  des  Glücks 
vergessen,  dem  Bruder  ins  Auge 
geschaut  zu  haben.' 

1288—1321.  Auf  Orests  Auf- 
forderung gibt  ihm  Eiektra  über 
die  Lage  der  Dinge  im  Hause 
Bericht. 

1288.  τά  περισσεύοντα  των 
Ι.ίγων  für  τονζ  περισσεύονταβ; 
Vgl.  Anhang  §  32,  2. 

1289—91.  Orest  hat  über  das 
Treiben  im  Vaterhause  durch 
Elektrens  Botschaften  Kunde  er- 
halten; nur  die  Tiefe  ihres  eigenen 
Elends  hatte  sie  ihm  nicht  ge- 


schildert. So  wußte  er  auch,  daß 
Aigisthos  den  Familienschatz  ver- 
geudet :  als  άρχέπλοντοδ  wollte 
er  heimkehren.  Er  spricht  ganz 
kühl;  Elektrens  leidenschaftliche 
Erregung  mußte  endlich  gedämpft 
werden,  wenn  der  Erfolg  des 
Plans  nicht  gefährdet  werden 
sollte. 

1291.  Er  schöpft  aus  dem 
Schatz  (άνατλεζ)  und  nimmt  das 
Geschöpfte  für  sich ,  anderes 
schüttet  er  in  toller  Verschwen- 
dung aus  (έκχεί),  wieder  ande- 
res sät  er  zwecklos  aus  {δια- 
σπείρει  μάτην),  Wohl  um  durch 
Freigebigkeit  die  Heraen  zu  ge- 
winnen. 

1292.  Elektrens  Rede  würde 
ihn  den  günstigen  Punkt  der  Zeit 
{x  at  ρ  dv  χ  ρ  ό  ν  ο  v)  verpassen 
lassen,  έξ  ε  i  ρ  γ  ε  iv  stellt  das 
so  dar,  daß  dieser  Punkt  immer 
weiter  hinausgeschoben  wird,  bis 
er  zuletzt  ausgeschlossen  ist. 

1295.  γεΧωνταζ  i  χ  &  ρ  ο  ν  S 
π  αν  σο  u  εν  (vgl.  796  f.)  erinnert 
an  Elektras  Klage  1153  γείώσι 
J'  έχϋ-ροΐ.  —  τ^  vvv  όδφ:  durch 
die  jetzt  unternommene  Fahrt. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


169 


ούτω  ö\  δτνως  μήτηρ  σε  μη  έττιγνώοεται 
φαίδρφ  τζροοώτϋφ  νφν  έιτελΒ^όντοιν  δόμους' 
αλλ'   ώς  ht    αττ}  μη  μάτην  λελεγμέντ] 
στέναζα '  δταν  γαρ  ευτυχή σωμεν,  τότε 
χαίρείν  τΐαρέοται  γ,αΐ  γελάν  έλευΟ-έρως. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άλΧ*  ώ  χασίγνη^',  ώο',  δπως  χαΐ  σοΙ  φίλον, 
χαΐ  τούμόν  έσταί  r^d' '  έπεί  τάς  ήδονάς 
τΐρός  σον  λαβοϋσα  y.ovy.  εμάς  έχτησάμην, 
χούδ'  αν  σε  λυτΐήσασα  δεξαίμην  βραχύ 
αυτή  μέγ^   εύρεΐν  χέρδος'  ού  γάρ  αν  χαλώς 
ύηηρετοίην  τφ  τναρόντι  δαίμονι. 
άλλ^  οίσ^α  μέν  τάνΟ-ένδε,  τΐώς  γάρ  ου;  χλύων, 
δΒ-ούνεχ*  ΛΐγισΒ-ος  μέν  ού  χατά  στέγας, 
μήτηρ  δ^  εν  οϊχους'  ην  σύ  μή  δείσης  ττ,οβ-^ ,  ώς 


1300 


1305 


1296.  So  aber  (halte  dich),  daß 
nicht  die  Mutter  dich  durchschaut 
an  der  Heiterkeit  deines  Antlitzes 
und  wir  uns  dadurch  verraten, 
wenn  wir  beide  (Orest  und  Elek- 
tra)  ans  Haus  herantreten. 

1298.  ώζ  ϊπ^  άττ]  μ•ή  μάτην 
Χελεγμέντ}'.  als  wäre  mein  Tod 
nicht  eine  Erfindung,  sondern 
eine  Tatsache.  — Über  μ  άχην 
vgl.   63  λόγω  μάτην  ϋ'ντισκοντα?. 

1301.  χαί  abundiert  nach  δ- 
π  ω  s  und  vor  τούμόν;  sie 
kann  sich  nicht  genug  daran  tun, 
die  völlige  Übereinstimmung  mit 
dem  Bruder  hervorzuheben.  Vgl. 
Anhang  §  153  II  1. 

1304.  Verb,  κον^έ  βραχύ  λνπή- 
σασά  σε  δεξα/μην  αν  αυτή  μέγ* 
εύρεΐν  κέρδο8.  —  δεξαίμην.  ich 

würde  es  auf  mich  nehmen,  mich 
dazu  verstehen,  wie  Herod. 
III  38  ίϊρετο,  έπΙ  τέφ  χρήματι  δε- 
^αίατ'  αν  τελευτέονταδ  τούδ  πα- 
τέραδ  κατακαίειν  πνρΐ.  Xen.  Hist. 
Gr.  V  1,  14  δεξαίμην  äv  αύτόδ 
μάλλον  δύο  ήμέραδ  άσιτοδ  ij  ύ- 
μαδ  μίαν  γενέοΘ'αι. 

1306.      τω    π  α  ρ  ό  ν  τ  ι    δ  α  i - 


μον ι\  schwerlich  'dem  helfen- 
den Daimon',  sondern  in  völliger 
Verblassung  'der  gegenwärtigen 
Schicksalsfügung'.  Vgl.  fr.  592  μή 
σπείρε  πολλ^οϊδ  τ  ό  ν  παρόντα 
δ  α  ί  U  ο  ν  α. 

13Ö7ff.  Ίη  der  Tat  weiß  er 
weder,  daß  Aegisth  fort,  noch 
daß  die  Mutter  zu  Hause  ist. 
Der  Dichter  aber  durfte  dem  Zu- 
schauer nicht  längst  Bekanntes 
wiederholen  und  gewinnt  aus 
diesem  Zwange  ein  hübsches 
Ethos  für  Elektra:  es  ist  ihr  ja 
alles  so  gleichgiltig.  Und  kaum 
hat  sie  gesagt,  was  sie  wollte, 
kehrt  sie  auch  wieder  zu  sich 
und  ihrem  Glück  zurück.'  K. 

1307.  Du  weißt,  wie  es  hier 
steht;  weil  diese  Kunde  von  hier 
ausgegangen  ist,  steht  έν&ένδε. 
Vgl.  Eur.  Iph.  T.  540  ώδ  εϋ  πνν- 
0•άντ]   τάφ'  Έλλάδοδ. 

1308 f.  κατά  στέγαδ  und 
iv  οΐκ  ο  ιδ ^  als  wäre  etwas  Ver- 
schiedenes gemeint;  vgl.  O.R  637 
ούκ  tl  σύ  τ'  οίκονδ  σύ  τε,  Κρέων, 
κατά  στέγαδ;  Anhang  §  2181. 

1309.    ήν  σν  μή  δ  είσ?!  δ  πο  9"* 


170 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


γέλωτι  τούμόν  φαιδρόν  öxpetai  χάρα'  1310 

μισός  τε  γάρ  τίαλαιόν  έντέτηχέ  μοι, 

xajcei  σ'  έσεΐδον^  ον  ττοτ*  έχλήξω  χαρά 

όαχρνρροονΟα.     ττως  γάρ  αν  λήξαιμ*  εγώ, 

ήτις  μια  σε  rrjö*  od  φ  θανόντα  τε 

χαΐ  ζώντ'  έσεΐδον;  ειργασαι  δέ  μ'  άσχοττα'         1315 

ωστ    ει  ^εατήρ  μοι  ζών  ίχοιτο,  μηχέτ'  αν 

τέρας  νομίζειν  αυτό,  τνιστεύειν  δ'  όράν. 

δτ^  οϋν  τοιαντην  ήμίν  έξήχεις  όδόν, 

άρχ*  αυτός,  ώς  σοι  ^νμός.     ώς  εγώ  μόνη 

ούχ  αν  δνοΐν  ήμαρτον'  ή  γάρ  αν  χαλώς  1320 

έσωσ^   έμαντήν  ή  χαλώς  άπωλόμην» 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
σιγάν  έπγινεσ* ,  ώς  i:rc'  έξόδφ  χλύω 

των  ένδοΟ^εν  χωρονντος. 


ms:  fürchte  von  ihr  nimmermehr, 
daß  sie.  Die  Konstruktion  mit 
fos  ist  vielleicht  eine  Weiterbil- 
dung der  zu  963  besprochenen 
Konstruktion  mit  δπως. 

1310.  χ  άρα:  πρόσωπον. 

1311.  έν  τ  έτη  HF'.  Mit  furcht- 
barer Anschaulichkeit  zeigt  sie, 
daß  das  Glücksgefühl  ihren  Haß 
nicht  gemindert  hat;  der  ist  ihr 
eingeschmolzen,  wie  das  Blei,  das 
die  Klammer  im  Stein  festhalten 
soll.  (Blümner  in  Paulys  Realenc. 
III  563,  64  ff.).   Vgl.  Plat.  Menex. 

245  d  κα&αρόν  τό  μΙσο?  έντέτηχέ 
τβ  πόΙει  τη?  αλλότρια?  φύσεο??. 

13 14 f.  Der  eine  Gang,  den  du 
hierher  gemacht  hast,  hat  dich 
mir  tot  und  lebend  gezeigt. 

1315.     άσκοπα:  864. 

1318.  Da  du  durch  deine  glück- 
liche Heimkehr  mich  so  hoch  er- 
freut hast  (Elektra  kehrt  zu  dem 
einleitenden  Gedanken  1301  ff.  zu- 
rück), so  geh  du  nun  ganz  nach 
deinem  Ermessen  voran;  denn 
ich  allein  —  'hätte  die  Tat  kaum 
vollbringen  können',  will  sie  sa- 
gen, aber  das  wäre  allzu  beschei- 
den geredet;  entweder  Erfolg 


oder  ein  Tod  in  Ehren  wäre  ihr 
gewiß  gewesen.  —  ίτ«  im  Sinne 
von  έπεΐ,  wie  38  δτ^  ο-δν  τοιόνδε 
γ^ρησμόν  είσηχούσαμεν.  —  μόνη: 
μονοίθ'εϊσά  σον.  —  ο  ν  χ  άν  SvoZv 
ήuaρτov=τov  έτερον  άι>  ίτν- 
χον.  Entsprechend  Demosth.  XIX 
151  δνοϊν  ον  διαμαρτήσεσ&αι  την 
πόλιν  ή/ούμην'  ή  γαρ  —  άποδώ- 
σειν  ή  —  άπαγγελεΖν  ήμαζ.  Αη- 
dokides  Ι  20  8νοΖν  τοϊν  μεγίστοιν 
χακοΐν  ονκ  ήν  αντφ  αμαρτεΧν'  η 
γαρ  νπ^  έμον  άπο-ϋ'ανείν  ij  αντώ 
σωΌ'έντι  ίμέ  άποκτεΖναι.  Thuk.  Ι 
33,  3  μηδέ  δνοϊν  ψ&άσαι  άμάρτω- 
οιν,  ij  κακώσαι  ήμα?  ί)  σφάδ  αυ- 
τού? βεβαιώσασϋ'αι.  Eur.  Or.  1 151 
δνοΖν  γάρ  ον  σψαλέντε?  ί^ομεν 
χλέο?,    καλώ?    ϋ'ανόττε?   ij    χαλώ? 

σεσωσμένοί.  Dem  Sinne  nach  vgl. 

Ai.  479  άλΧ  ij  καλώ?  ζην  η  καλ,ω? 
τεδ'νηκέναι  τόν  ενγενη  χρή. 

1322  —  1345.  Der  Pädagog 
kommt  aus  dem  Hause  und  treibt 
die  Geschwister  zur  Eile. 

1322.  έπχινεσα:  Vgl.  ZU  668. 
Aus  Höflichkeit  lobt  man  ein 
Tun,  zu  dem  man  in  Wahrheit 
auffordert. 

1323.  Μνδο&εν  steht  prolep- 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


171 


ΗΛΕΚΤΡΑ  ^ 

εϊσιτ\  ώ  ξένοί, 

άλλως  τε  χαΐ  φέροντες,  oV  αν  οντε  τις 
δόμων  άτΐώσαιτ^  οντ^  αν  ήσ^^είη  λαβών. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
ώ  πλείστα  μωροί  γ,αΐ  φρένων  τητώμενοι, 
πότερα  παρ^  ουδέν  τοΰ  βίου  ζήδεσ^-*  έτι, 
ή  νους  ένεατιν  οντις  νμίν  εγγενής, 
δτ'  ου  παρ^  αντοΐς,  αλλ'  έν  αύτοΐοιν  χαχοΐς 
τοΐσιν  μεγίστοις  δντες  ου  γιγνώσχετε ; 
αλλ    ει  σταο^μοΐοιν  τοΐαδε  μή  έχύρονν  έγώ 
πάλαι  φνλάσοων,  ην  αν  νμΙν  έν  δόμοις 
τα  δρώμεν*  υμών  πρόσϋ^εν  ή  τά  σώματα' 


1325 


1330 


tisch  im  Hinblick  auf  χίοροΰττοδ] 
vgl.  1307,  Anhang  ^  28.  —  χω- 
ροΰντοδ:  Zu  dem  hinzuzuden- 
kenden Tcros  (vgl.  zu  697)  tritt 
der  gen.  part.  τών  hSodsr.  — 
Man  hat  an  der  Versteilung  An- 
stoß genommen,  aber  Vahlen 
{opp.  acadd.  II  514)  verteidigt 
sie  einleuchtend:  ubi  Orestes  pe- 
riculum  α  nescio  quo  interüeni- 
ente  significamt,  non  tacet  Elec- 
tra,  ut  ille  üoluit,  sed  fraudis 
faciendae  causa  festinat  ea  lo- 
qui,  quae  sine  suspicione  ulla  α 
quocis  audiri  poterant;  hospites 
appellat  et  admonet,  ut  iam  in- 
trare  domum  velint,  ubi  quae 
ferant  libenter  accipiantur.  — 
έπ^  έξόδφ'.  um  herauszutreten, 
vgl.  Trach.  532.  Eur.  Ion.  515  os 
^'  έπ  έζόδοιοιν  Övtos  τώνδ' 
άχούομεν  πνλών  δονπον^  έξιόντα 
τ'    ήό'η    δεαηοτηΐ'  όραν  πάρα.   — 

1326.  πλείστα:  Akkusativ  der 
Beziehung;  vgl.  Phil.  254  ώ  πό)Χ 

έγώ  μοχ&ηρ05.  Anhang  §  62  Π. 

1327.  π  α  ρ^  ουδέν:  'neben 
nichts,  soviel  wie  nichts',  sonst 
verbunden  mit  den  Begriffen  des 
Seins  und  des  Schätzens  (An- 
hang §  71  II),  hier  erstarrt  zu  der 
Bedeutung  'soviel  wie  gar  nicht'. 


1328.  εγγενή«:  angeboren; 
vgl.  Pind.  Nem.  X  50  ού  ϋ-αϋμα 
οψίοιν  έγγενέδ  {ίμμεν)  άε&Χη•• 
τ  als  άγαΟΌίσιν. 

1329.  δτε:  quando.  —  Nicht 
έν  κακοί^,  nicht  έν  αντοΐοιν  κα- 
κοί?  genügt  ihm;  er  hebt  es  noch 
stärker  hervor,  indem  er  sagt, 
daß  sie  nicht  παρ^  avrots  τυΐα 
xaxozs  sind.  Das  ist  eine  sonst 
sich  nicht  findende  Λ^erbindun^; 
er  bildet  sie  eben  um  der  Stei- 
gerung willen  für  den  Augen- 
blick. —  'Infolge  der  Wachsamkeit 
des  Pädagogen,  der  die  drohende 
Gefahr  abgewendet  hat,  befinden 
sich  Orest  und  Elektra  weder  έν 

μεγίοτυΐ9  noch  έν  μιχροτάτοιδ  κα- 
xoie,  sondern  έν  υνδενί  xaxoV. 
Mag  sein;  aber  warum  soll  dfer 
zur  Vorsicht  mahnende  Alte  nicht 
mit  Bewußtsein  übertreiben? 

1331.  σταϋ'μοΐοίν  τυίοδε: 
hier  an  der  Tür. 

1332.  Eure  Gedanken  und  Pläne 
würden  sonst  im  Hause  ruchbar 
geworden  sein,  bevor  ihr  selbst 
den  Fuß  hineingesetzt  hättet.  — 
Der  ethische  Dativ  vu^v  ist  neben 
dem  possessiven  Genetiv  νμών 
überflüssig,  was  nicht  beweist, 
daß  jener  oder  dieser  falsch  ist. 


1 72  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ννν  ö^  εύλάβειαν  τώνδε  τΐρονϋ-έμην  έγώ. 

γ,αΐ  ννν  ά7ίαλλαχ3•έντε  των  μακρών  λόγων  1335 

χαί  της  άτι λή στον  τήσδε  σύν  ßofj  χαράς 

εϊσω  π;αρέλ^^εθ•\  ώς  τό  μέν  μέλλειν  χαχόν 

έν  τοις  τοίούτοις  εατ\  άττηλλάχ^^αι  δ    άχμή. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τΐώς  οΰν  ^χει  τάντενΟ-εν  είοιόντι  μου; 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
χαλΒς'  ντζάρχει  γάρ  σε  μή  γνωναί  τίνα.  1340 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ήγγειλας,  ώς  εοιχεν,  ώς  τεΟ^νηχότα, 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
εΙς  των  έν  Ζ4ίδον  μάνΟ-αν^  ένΜδ*  ων  άνήρ. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
χαίρονσιν  οϋν  τούτοισιν;  ή  τίνες  λόγοι; 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
τελουμένων  εϊτνοψ     αν'  ώς  δ^  ννν  έχει, 
χαλως  τά  χείνων  7ζάντα  χαΐ  τά  μή  χαλώς.  1345 

1334.  ννν  3έ:  ΆΟ  aber;  vgl.  1343.  'Man  fühlt,  er  möchte 
0.  R.  222,  985,  1512  und  oft.  Jn  hören,  daß  Klytaimestra  um  sei- 
anderem Sinne  steht  1335  και  nen  Tod  geklagt  habe'.  Solche 
vvr.         .,  Weichheit   scheint   mir  dem  So- 

1336.  Überliefert  ist  rrfoSe  σύν  phokleischen  Orest  fern  zu  lie- 
χαρξ  βοήε;  aber  die  Freude  be-  gen;  er  wünscht  wohl  eher  sei- 
gleitet nicht  das  Geschrei,  son-  nen  Entschluß  befestigt  zu  sehen, 
dern  das  Geschrei  die  Freude,  indem  er  bestätigt  hört,  was  Elck- 
Eur.  El.  879  aW  ϊτω  ξύνανίο?  tra  11 53  ff.  behauptete. 
βοά  χαρά.  1344.     τελον αένων:    SC.  των 

1338.  'Der  Pädagoge  sagt  nicht  ^vcov,  Anhang  §  131.  'Das  Sub- 
άπαλλάττεο&αι  ακμή  'der  Zeit-  jekt  ZU  τελουμένων  wird  mit  dem 
punkt  ist  da,  wo  ihr  fertig  wer-  gleichen  Feingefühl  verschwie- 
gen müßt',  sondern  άπηλίάχ&αι  gen,  mit  dem  bei  Sophokles  über- 
άκμή  'der  Zeitpunkt  ist  da,  wo  haupt  von  der  furchtbaren  Tat 
ihr  fertig  sein  müßt'.  Vgl.  0.  R.  geredet  wird'.  K.  —  Nicht  'Ist 
1050  ό  καιρόδ  ηνρησΟ-αι  τάδε,  es  geschehen',  sondern  'Wenn  es 
Plat.  Crito  46  a  ουδέ  βονλεύε-  geschieht';  es  mag  vielleicht  nö- 
od-ai  Μτι  ώρα,  άλλα  βεβονλεναΟ-αί.  tig  sein,  ihm  die  Hand  zu  stärken, 

1339.  τάντενϋ'εν  für  τάν-  indem  er  ihm  davon  erzählt,  wie 
Tat7i9'a  erklärt  sich  vielleicht  durch  seine  Mutter  die  Todesnachricht 
eine    ähnliche   Auffassung    wie      aufnahm. 

1307  τάνϋ-ένδε.  1345.    Einen  'Zug  treuer  Die- 

1340.  υπάρχει:  es  ist  als  neranhänglichkeit'  vermag  ich  in 
Grundlage  zunächst  gegeben.  dem    Zusatz    καΐ   τά    μή    xaX&s 


ΗΛΕΚΤΡΑ  173 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τις  οϋτός  έστ\  αδελφέ;  ^ρός  ^εων,  φράσον, 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

ούχΙ  ξννίης; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ουδέ  7'  ^Q  ^^νμόν  φέρω. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ούχ  olod^\  δτφ  μ'  έ'δωΥΜς  εις  χέρας  ποτέ; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τΐοίφ;  τι  φωνεΐς; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
οϋ  το  Φωγ,έων  τζέδον 
νττεξετΐέμφ^ην  Ofj  ττρομη^Ιί^  χεροΐν.  1350 

ΗΑΕΚΤΡΑ 

ή  ^ίεΐνος  οϋτος,  δν  τιοτ'  «κ  7ΐολλων  έγώ 
μόνον  7ΐροθηνρον  τηοτόν  έν  τΐατρός  φόνφ ; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
δδ^  έ'ατι'  μή  μ'  έλεγχε  τνλείοσιν  λόγοις. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ώ  φίλτατον  φως,  ώ  μόνος  σωτήρ  δόμων 
'Αγαμέμνονος,  ηώς  ήλ^ες;  ή  αν  κείνος  ει,  1355 

δς  τόνδε  χάμ*  έσω  σας  έχ  ηολλών  πόνων; 

nicht  zu  erkennen.   Er  übertreibt  1849f.      ο'δ   νεροΧν    (eis)    τό 

wie  1329f.     'Wenn  ihr  hier  mit  Φωχέων     πέοον    νπεξεηέα- 

Reden    die  Zeit  vertut,   so  steht  τ'ι?'»??'.  — Dadurch  daß  Orest,  um 

für   sie   alles  gut  —  auch   was  Elektrens  höheres  Verdienst  nicht 

nicht  gut  steht',  daß  Klytaimestra  zu  übergehen,   ofj  προκηϋ-ία  vor 

nämlich    ahnungslos   und   Aigi-  γ,εροΐν  einschiebt,  wird  die  Kon- 

sthos  abAvesend  ist.  struktion  für  den  Leser  unüber- 

1346 — 83.    Elektra  erkennt  den  sichtlich;   wenn  man  aber  beim 

Pädagogen  und  dankt  ihm  für  Sprechen  die  Stimme  bis  σ^π^ϊο//?;- 

seine  Treue.    Sie  geleitet  die  ins  ι9•/α  schweben  läßt  und  dadurch 

Haus  tretenden  Männer  mit  ei-  auf  die  Ergänzung  zu  o^  spannt, 

nem  Gebet.                      •  so  kann  über  die  Beziehung  kein 

1347.    ie  d'vftdv  φέρω:  Auf-  Zweifel  sein, 

fallend,  weil  doch  θ^ϋ//ίί&  das  Ge-  1352.     προσηϋρον   ηιατόν: 

müt,  nicht  das  Denken  bezeich-  ich  erfand  als  treuen  Helfer, 

net;    aber    ένΟνμεΖσΌαι   und   be-  1354.    ώ   ψίλτατον  φώ£:  wie 

sonders  ένΒ-ύμημα  verlieren  all-  1224.  —  μονό«  σωτήρ  =  ώ  ov 

mählich  jede  Beziehung  auf  das  ös  μόνο«  σωτήρ  έγένον,  wie  Ο.  C, 

Gemüt.  143  Ζεϋ  άλεξήτωρ  U.  ä» 


174 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ώ  φίλταταί  μέν  χείρες,  ήδιστον  δ'  έμοί 
τΐοδών  ντΐηρέτημα,  τΐώς  ούτω  ττάλαι 
ξννών  μ*   έ'λη-θ^ες  ούδ^  έφαινες,  αλλά  με 
λόγοις  άιτώλλνς,  έ'ργ^  έ'χων  ήδίστ^  έμοί. 
χαΐρ\  ώ  πάτερ'  πατέρα  γαρ  είοοράν  δοχώ' 
χαΐρ^ '  LOd-t  δ\  ώς  μάλιστα  σ'  άν^^ρώηων  εγώ 
ήχΒ-ηρα  χάφίλησ*  έν  ήμέρ(^  μι^. 

ΠΑΙΔΑΓΩΓΟΣ 
άρκεΐν  δογ,εΐ  μοι'  τους  γαρ  έν  μέσφ  λόγους  — 
πολλαΐ  κνχλοννται  νύχτες  ή  μέρα  ι  τ'   ΐσαι, 
αί  ταΰτά  σοι  δείξονσιν,  Ήλέχτρα,  σαφή. 
σφφν  (5'  έννέπω  ^γώ  τοΐν  παρεστώτοιν,  δτι 
νυν  καιρός  έρδειν'  νυν  Κλνταιμήστρα  μόνη, 
νυν  οντις  ανδρών  ένδον'  ει  δ*  έφέξετον. 


1360 


1365 


1357  f.  Elektra  redet  die  treuen 
Hände  an,  die  sie  ergreift,  da 
in  ihnen  der  Pädagog  einst  den 
Knaben  hinweggetragen;  da  er 
ferner  den  weiten  Weg  zu  Stro- 
phios  zu  Fuß  zurückgelegt,  sagt 
sie  ήδιστον  ποδών  νηηρέτημα, 
wie  %είρε£  xai  τιόδεδ  gern  ver- 
bunden werden.  'Natürlich  sagt 
sie  nicht  ήδ  ιστοί  δ^  du  οι  πόδε?, 
sondern  das  gleichwertige  jf(5'iaroj/ 

δ'  έμοί  ηοδών  νηηρέτηι/α  (d.  i. 
πόδεδ  έμοί  νττηρετήσαντε?),  da  sie 
zwar  seine  Hänfne,  aber  nicht 
seine  Füße  ergreift'.  K. 

1359.  Mitten  im  Sprechen  drängt 
sich   ihr   der   Vorwurf    auf    die 

Zunge:  άλλα  με  λογοιΰ  άπώλλνξ. 
Vgl.  Eur.  Ale.  1085  %ρόνο5  μαλά- 
ζει —  vvv  δ^  id"^  ήβάσκεί  —  κα- 
κόν. Anhang  §  173.  —  i  φ  αί- 
νε« tioiv.  du  zeigtest,  daß  du 
hattest. 

1361.  Die  Worte  πατέρα  γ άρ 
είσοράν  δοκώ  sind  in  rhyth- 
mischer Hinsicht  anstößig,  sofern 
sonst  nirgends  im  tragischen  Tri- 
meter  ein  aus  drei  Kürzen  beste- 
hendes Wort  den  dritten  Fuß 
bildet. 


1364.  οέ  έν  μέσφ  λόγοι:  die 
Erzählungen  von  dem,  was  zwi- 
schen ehedem  und  jetzt  in  der 
Mitte  liegt,  wie  0.  C.  583  r«  λοί- 
σ&ι'  a/ry  τον  ßiov,  τά  δ'  έν 
μέσφ  δ ι^  ούδενόβ  ποι^.  Der  Ak- 
kusativ τον5  Xoyovs  sollte  ur- 
sprünglich abhängig  werden  von 
δείξονσιν  1366. 

1365.  Ähnlich  0.  C.  617  //t-^o/as 
ό  μνρίος  χρόνοδ  τεκνονται  νύκτα£ 
ήμέραξ  τ'   ίών^   έν  als  κτέ. 

13G6.  Statt  nach  dem  Zwischen- 
satze mit  τούτονδ  auf  τοϋδ  λόχονδ 
zurückzuweisen,  hat  der  Dichter 
das  verallgemeinernde  Neutrum 
ταύτα  gesetzt,  Vgl.  Anhang 
§  192  II. 

1367.  τοΖν  παρεστώτοιν: 
Er  spricht  mit  Elektra ;  also  Orest 
und  Pylades  sind  die  Dabeiste- 
henden. 

1368  ff.  νόνη:  d.h.  ohne  männ- 
lichen Schutz;  denn  ihre  Frauen 
hat  sie  im  Hause  (1242  ff.).  Also 
sind  1370  τούτοιί  Klytairaestra 
und  ihre  Frauen,  σοφο>τέροι?  &λ- 
λοισι  τούτιον  πλ^είοσιν  Aigisthos 
und  seine  Leute.  (Farmen tier, 
ΜέΙ.    Weil    350).     Aber   warum 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


175 


φροντίζει*  ώς  τούτοις  τε  ν.(χϊ  σοφωτέροίς  1370 

άλλοίσι  τούτων  τΰλείοσιν  μαχούμενοί. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ούγ.  αν  μαγ,ρων  ed-'  ήμίν  ουδέν  αν  λόγων, 
Πνλάόη,  τόό'  εϊη  τονργον,  άλλ^  δοον  τάχος 
χωρεΐν  έσω  τζατρφα  προσχύσαν^^  ίδη 
-Θ-εών,  δσοιτΐερ  τΐρότζνλα  ναίονσιν  τάδε.  1375 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
άναξ  '^Ατΐολλον,  Ιλεως  αύτοΐν  χλύε 
έμον  τε  τΐρός  τούτοίσιν,  ή  σε  πολλά  δη, 
άφ^  ών  έ'χοίμί,  λιπαρεΐ  τΐρονστην  χερί. 
νυν  δ\  ώ  Λύχει    "Ατχολλον,  έξ  οίων  έχω, 
αίτο,  προτΐίτνω,  λίσσομαι,  γενον  τνρόφρων  1380 

ήμΐν  αρωγός  τωνδε  των  βουλευμάτων, 
γ,αΐ  δεΐξον  άν^ρώποισι  τάττιτίμια 
της  δυσσεβείας  οία  δωροϋνται  ^εοί. 


heißen  diese  σοφώτεροι'ί  Ihre 
Waffengeübtheit  kann  damit  doch 
nicht  bezeichnet  sein,  da  eben 
der  Begriff  'Waffen'  fehlt. 

1372.  ουκ  .  .  ονδέν  statt  des 
einfachen  ού  zeigt  den  Nachdruck, 
mit  dem  er  jede  weitere  Zöge- 
rung ablehnt. 

1374.    Zu  χωρεΖν  ίσω  ist  ein 

Begriff  wie  %ρή  zu  ergänzen,  vgl. 
Anhang  §  199.  —  προσκύσαν- 
τε  π  ατρώ  α  §δη  Ο'εών,  die  von 
der  Väter  Zeit  her  vor  dem  Pa- 
last geweihten  Statuen  und  Al- 
täre der  Götter  (0.  R.  886  8ai- 
uivmv  ί5η),  zumal  des  ApoUon, 
den  Elektra  ausdrücklich  anruft. 

1376.  Orest  und  Pylades  be- 
grüßen jedes  der  1374  genannten 
iSq  durch  Handkuß  und  stilles 
Gebet.  Es  ist  Λvohl  anzunehmen, 
daß  der  Pädagoge  sich  daran 
beteiligt  und  sie  nachher  ins 
Haus  begleitet;  aber  wir  hören 
nichts  mehr  von  ihm. 

1318.  προνστην:  προστάτη« 
heißt  0.  C.  1171  und  1278  der 
Schutzflehende  (eig.  der,  welcher 


sich  vor  einen  hinstellt).  Danach 
werden  wir  für  προστηναι  die 
Bedeutung  anflehen  glauben 
müssen.  Sehr  befremdlich  ist  es 
aber,  daß  προύστην  mit  dem 
Akkusativ  οέ  soll  konstruiert  sein 
können.  —  άψ^  ών  M%oiu i:  mit 
dem  (wenigen),  was  ich  eben  hatte 
(vgl.  450  f.),  wie  0.  R.  314  άνορα 
S^  ώψί-λεΖτ,,  άφ'  ών  Μχοι  τβ  καΐ 
8ύναιτο^  κάλ?^στο«  Ttövoe.  —  λΐ' 
παρεΐ  χερί:  vgl.  ZU  451. 

1379.  νυν  δέ  hebt  die  jetzige 
Bitte  besonders  hervor:  habe  ich 
früher  oft  dich  angefleht,  so  richte 
ich  jetzt  an  dich  die  inständigste 
Bitte.  —  Λνκαε:  zu  6f.  —  έξ 
υϊίον  M%o}:  entsprechend  dem 
άφ^  ών  Η^ψ^  ohne  dir  im  Au- 
genblick Gaben  darbringen  zu 
können,  aber  aus  der  Tiefe  des 
•Herzens. 

1382  f.  Welchen  Lohn  die  Götter 
als  G  e  g  e  η  g  a  b  e  bieten,  mit  Bit- 
terkeit gesagt.  Ähnlich  im  Aus- 
druck Ant.  1  242  δείξα£  έν  άνδ-ρώ- 
ποιοι  την  ά^ονλίαν  δοφ  μέγιστον 
'    *-'  πρόσκειται  κακόν. 


>δοΊ 


ίΐβ 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΪΣ 


2ΤΑΣΙΜ0Ν  Δ 

Χ0Ρ02 

στροφή, 

*ΊΟ€^\  δτΐον  ττρονέμεται 

το  όνσέρίΟτον  αίμα  φνσων  *.Αρης. 

βεβάσιν  άρτι  δωμάτων  ντίόστεγοι 

μετάδρομοι  κακών  ττανονργημάτων 

αφνγ,τοι  κύνες, 

ώστ    ού  μακράν  έ'τ^  άμμενεΐ 

τούμόν  φρενών  όνειρον  αίωρούμενον. 

άντιατροψή. 

Παράγεται  γαρ  ένέρων 
όολιότνονς  αρωγός  εϊσω  οτέγας^ 
άρχαιότΐλοντα  τνατρός  εις  εδώλια 
f  νεαχόνητον  αίμα  χειροΐν  έχων' 


1385 


1390 


Viertes  Stasimon  1384—1397. 
Von  dämonischem  Wirken  be- 
günstigt werden  die  Rächer  ihre 
Tat  Oolhiehen! 

1384.  <^π  ο  t;:  Wendet  nicht  et- 
wa eure  Blicke  grausend  von  der 
Tür  ab :  schaut  dahin,  wo  .  .  — 
προνέμεται:  er  geht  weidend 
vorwärts.  Aber  dies  Weidetier  ist 
ein  Dämon,  Ares,  mordschnau- 
bend (Eur.  Iph.  T.  288  πνέονοα 
φονον\  und  der  Mord,  dem  sein 
Schnauben  gilt,  ist  der  bestimmte, 
der  sich  hier  vollziehen  soll,  der 
nicht  mehr  streitig  zu  machende. 

1886.  8 ω μάτ (ttv  νηοοτ εγοι'. 
prädikatives  Adjektiv,  wo  wir 
eine  adverbiale  Bestimmung  er- 
warten würden  (Anhang  §  8),  un- 
ter das  Dach  des  Hauses. 

1388.  &ψνχτοι  κύνεε  heißen 
die  Erinyen,  wie  μητρό?  ϊγχοτοι 
χύνε£  Aesch.  Cho.  1051,  weil  sie  * 
dem  Mörder  auf  den  Fersen  sitzen 
wie  Jagdhunde  dem  gehetzten 
Wild,  Aesch.  Eum.  244  τετραν- 
ματισμένον  γάρ  ώε  χύων  νεβρόν 
πρόδ  αίμα  xai  σταλα/μόρ  έκ//α- 
τεύομεν. 


1389  f.  τούμόν:  φρενών  δνει• 
ρον  bildet  einen  Begriff.  Vgl. 
zu  681.  —  Der  Traum  Avird  nicht 
lange  mehr  schwebend  bleiben, 
sondern  festen  Boden  gewinnen. 

1391f.  παράγεται:  Er  wird 
an  Ort  und  Stelle  geführt,  und 
sein  Führer  ist  Hermes.  —  Orest 
ist  ένέρων  άρωγόδ  (462f.  0. 
R.  126  Aatov  8^  όλωλότοε  ovSeis 
άρωγ09  έν  κακοΐ£  έ/ί/νετο),  weil 
er  aem  Vater  zu  seinem  Rechte 
hilft;  SoXionovs,  weil  er  durch 
List  sich  Eingang  verschafft, 
gleichwie  seine  Rückkehr  nach 
Mykenai  durch  List  bewerk- 
stelligt war. 

1393.  άρχαιόπλοντα:  vgl. 
das  entsprechende  Lied  der  Choe- 
phoren  7  84  ff.  οϊ  r'  ίσωδ-ε  δωμά- 
των πλοντογ  αΌ'ή  μνχόν  νομί- 
ζετε, κλύετε^  σύμφρονεδ  ■θ'εοί. 

1394.  Bedenklich  ist  αίμα.  Die 
Behauptung   alter  Grammatiker, 

αίμα  Stehe  für  μάχαιρα  und  νεα- 
κόι•ητο7>  αίμα  sei  ζίφο£  εέξ  αίμα 
και  ψόνον  ήκονημένον ,  gründet 
sich  nur  auf  unsere  Stelle.  Da  So- 
phokles öfter  iyxos  für  Schwert 


ΗΛΕΚΤΡΑ  177 

δ  Μαίας  οέ  τταΐς  1395 

'^Ερμής  Οψ    άγει  δόλον  σχότφ 

χρύιρας  ττρός  αυτό  τέρμα  Y.oi)Y.ET    άμμένει. 

ΕΠΕΙ20ΔΙ()Ν  Ε 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

Ώ  €ρίλταταί  γυναίκες,  άνδρες  αύτίχα 
τελοϋσι  τονργον'  αλλά  σίγα  τζρόσμενε. 

ΧΟΡΟΣ 

τζως  δη;  τι  νυν  τζράοοονοιν; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

ή  μέν  ές  τάφον  1400 

λέβητα  κοσμεί,  τώ  δ^  εφέστατον  τΐέλας. 

ΧΟΡΟΣ 

σϋ  ό'  έχτός  Ίβξας  προς  τι; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

€ρρονρήσονσ'\  δτνως 

^ΐγισ&ος  (τ^μάς^  μή  λά&η  μολών  έσω. 


gebraucht,  so  wird  man  ihm  auch  1398.    Elektra  hat  die  Männer 

zutrauen  dürfen,  daß  er  αίχμά  so  ins  Haus  geleitet  und  kann  also 

habe  brauchen  können :  reaxoV;?-  berichten,   in   welcher  Situation 

τον  aix/uav  χειροΐν  ίχων  (Blay-  sich  Klytaimestra  befindet.    Wir 

des).  gewinnen   so   den  Zug,    daß  sie 

ιοηκ    Λ  T\yr   /    ^       r«  Tj«,«v,^«  slch    zur   Vollziehung    der   Be- 

tdr/nTerehthotähe  SÄ  d"-"  -leichtert,  daß  er  ihn  die 

den    Elektra   111  anrief.    Auch 


Mutter  bei   heuchlerischem  Tun 

Aesch.  Cho.  795  wird  er  aufge-  ^^^^®q  ^'^l•  ^' .  ^nfumm      nor, 

f^^A^^    fc  i•}  Ό     Λ•' ^  jt/     „      ^  1399.  τί/ονσ/:  ruturum.  —  Den 

fordert:  ξνλλαβο^δ  j-fj^^-^  ^^^l  Singularis  npoof^ere  gebraucht 

^«*«^•  7  Er/eleitet  sicher  j,j  |        .^^^^  ^.^  die  Chorfüh- 

πρόςαντό  (τό)  τέρμα,  wieder  •        'a^^ 

Homerische  δ.ακτορο,  zum  Ziele  ^^^^     ^^^'^.^^,  ^-^  Urne.  - 

xoausz:  Da  sie  den  Toten  sel- 

1398  —  1441.  Klytaimestra  wird  ber  nicht  bekränzen  kann,   be- 

getötet;   auf  die  Nachricht  vom  kränzt  sie  wohl  die  Urne. 

Kommen    des  Aigisthos  machen  1402.    ^xr<Js  ^^|as: 'Herausge- 

sich  die  Männer  bereit,  ihn  im  schössen'  kam  sie;  jede  Sekunde 

Hause  zu  empfangen.  kann  kostbar  sein. 

Sophokles.    V.  Bd.  10.  Aufl.  12 


178 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


στροψη. 
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
ΑΙαΙ'  Ιώ  στέγαι 
φίλων  έρημοι,  των  (5'   άτΐολλύντων  ττλέαι.  1405 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
βο^  τις  ένδον*  ούκ  άχούετ\  ώ  φίλαυ; 

ΧΟΡΟΣ 
ήχονσ'  ανήκουστα  δνστανος,  ώστε  φρΐξαι. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
οϊμοί  τάλαιν^'  Αϊγισδ-ε,  που  τζοτ    ων  ευρείς; 

ΗΑΕΚΤΡΑ 
ιδού  μάλ^   αϋ  -θ-ροεΐ  τις. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 

ώ  τέχνον,  τέχνον,  1410 

οϊχτιρε  τήν  τεχονσαν, 

ΗΑΕΚΤΡΑ 
^  αλλ'  ούχ  έχ  σέ-θ-εν 

φχτίρε-θ'^   οΰτος  ούδ^  δ  γεννήσας  πατήρ. 


1404  ff.  Den  Vorgang  im  Hause 
dachte  sich  der  Dichter  vielleicht 
in  folgender  Weise.  Klytaime- 
stra  erkennt  die  Gefahr  und  ver- 
sucht zu  fliehen;  aber  wohin  sie 
sich  wendet,  immer  sieht  sie  sich 
von  einem  Schwerte  bedroht  (στέ- 
γαι  των  άηολλύντων  πλέαι).  Ver- 
zweifelnd ruft  sie  nach  Aigisthos 
(1408).  Zum  Stehen  gebracht, 
versucht  sie  das  Erbarmen  ihres 
Sohnes  zu  wecken  (1410),  Durch 
zwei  Schwertschläge  wird  sie  ge- 
tötet. (1415.  16).  —  Den  Chor 
überkommt  beim  ersten  Wehruf 
Klvtaimestrens  ein  natürlicher 
Schauder  (1407),  beim  letzten  hat 
er  sich  davon  befreit  (1417);  es 
scheint  mir  naturgemäß,  daß  da- 
zwischen wieder  ein  Ausdruck 
des  Schauders  steht,  verstärkt, 
weil  er  die  Mutter  den  Sohn  um 
Erbarmen  anflehen  hört(1413. 14.) 
—  Man  hat  bei  Elektra  einen  ähn- 


lichen Stimmungswandel  ange- 
nommen: ßoq  TIS,  'es  schreit', 
soll  sie  schaudernd  sagen,  weil 
sie  den  Namen  der  Mutter  nicht 
nennen  kann,  und  erst  1415  die 
alte  Festigkeit  gewinnen.  Es 
wäre  das  eine  Bruchstelle  in 
ihrem  Charakter,  und  das  r*« 
nötigt  uns  keineswegs,  sie  anzu- 
nehmen: es  kann  sehr  gut  höh- 
nisch gemeint  sein  ('Da  schreit 
einer!'),  wie  in  der  Komödie 
(Arist.  Ran.  552  ff.). 

1410.  Vielleicht  stammt  das 
μάλα  bei  αϋ  und  α•δ6•ι5  (1416)  aus 
der  Sprache  des  Lebens,  wo  bei 
gemeinsamer  schwerer  Arbeit  ein 
Arbeitsgenosse  den  anderen  an- 
feuerte: Ar.  Pac.  460  εΐα  μάλα, 
462     ετί    μάλα.      Vgl.    Anhang 

§  247,  16.  ^    .       .    ,  . 

1412.  ο iTros:  'Es  ist  ein  feiner 
Zug,  daß  Elektra,  die  so  oft  über 
die  eigene  Mißhandlung  geklagt 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


179 


ΧΟΡΟΣ 

c5  τΰόλις,  ώ  γενεά  τάλαινα,  νυν  σε 
μοίρα  κα^αμερία  φαίνει,  (ραίνει. 

ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
ώμοι,  τΐέτνληγμαί. 

ΗΑΕΚΤΡΑ 
τναΐσον,  ει  οΒ^ένεις^  διτίλήν. 
ΚΑΥΤΑΙΜΗΣΤΡΑ 
ώμοι  μάλ^  αϋ-θ-ις, 

ΗΑΕΚΤΡΑ 
ει  γαρ  ^ίγίσ^ω  γ^  όμον. 
Χ0Ρ02 
τελοΰσ^  άραί'  ζωσιν  οί  γάς  ντναί  "κείμενοι. 


1415 


hat,  hier  nur  des  Bruders  und  des 
Vaters  gedenkt;  des  eigenen  Lei- 
des hat  sie  vergessen,  seit  Orest 
wieder  da  ist'.  K.  —  ό  γέννη- 
σα? πατήρ:  mit  scharfer  Spitze 
gegenüber  dem  τήν  τεκονσαν,  da 
Elektra  dem  Vater  höheren  An- 
spruch auf  Pietät  zuschreibt  als 
der  Mutter,  zu  341  f. 

1413  f.  Über  die  Stimmung,  aus 
der  dieser  Ausruf  hervorgeht, 
vgl.  zu  1404  ff.  —  Wenn  die  Les- 
art richtig  ist,  hat  Sophokles  sich 
erlaubt,  nach  φ&ινύ&ο),  ψΟ-ΐαο^ 
Μφ&ισα  auch  ψ&ίνω  transitiv  zu 
gebrauchen.  —  αα&αμερία: 
heutig;  vgl.  zu  999. 

1415.  8  ιπ  Xfj  V  :  SC  πλιηγήν. 
Anhang  §  57. —  ώμοι,  πέπληγ- 
uai  ααιρίαν  πληγήν  Sooj  ruft  der 
Aischyleische  Agamemnon  beim 
ersten  Streich  und  ώμοι  μάΓ 
ai&is  δεντέραν 7ΐεπληγ//ένο8Ϊ)&\ϊΏ. 
zweiten.  Natürlich  ist  die  Über- 
einstimmung mit  Sophokles  kein 
Zufall.  Er  hat  die  Wehrufe  rea- 
listischer gestaltet,  indem  er  sie 
kürzte,  aber  es  galt  Streich  um 
Streich;  die  Mörderin  mußte 
durch  zwei  Streiche  fallen  wie 
das  Opfer,  und  diese  schonungs- 
lose Gerechtigkeit  fordert  Elek- 
tra: Ttaloov,  εί  αΟ'ένειδ^  διπλήν.-^ 


ει  σ&ένεΐ£:\\ϊη,  der  nicht  wie  sie 
jeden  Tag  neuen  Haß  einsog, 
mag  es  hart  ankommen,  den  To- 
desstreich zu  führen. 

1416.  ει  γάρ  Αέγίσ&ίρ  -/ 
όμον'.  wenn  du  doch  zusammen 
mit  Aigisthos  getroffen  wärest! 
mit  sarkastischer  Hindeutung  auf 
den  verbrecherischen  Bund  des 
Aigisthos  und  der  Klytaimestra. 
Aisch.  Cho.  88G  Κλ.  τέ3•νηκαε, 
φίλτατ''  Αίνίο&ον  βία.  Of».  ψιίεΐζ 
τόν  άνδρα;  τοιγάρ  έν  ταντώ  ζα- 
ψφ  κείσΐ]'  &ανοντα  ί'  οντι  μη 
προ8ω9  ηοτε, 

1417.  Agamemnons  Flüche  (vgl. 
111)  gehen  in  Erfüllung.  Mit  τε- 
λεί ν  in  intrans.  Bedeutung  vgl. 
Aesch.  Sept.  642  τάχ''  είσόμεο&α 
τονπίσημ^  δπτ}  τελεί.  Cho.  1018 
ον  γάρ  οϊδ^  δπτ)  τβλεΖ.  —  Ein  τέ- 
ραδ'  ist  geschehen,  vgl.  1316 f.: 
aufgelebt  sind  die  vor  langer  Zeit 
Ermordeten,  d.  h.  Agamemnon. 
Aesch.  Cho.  879  τόν  ζώντα  καί- 
νείν  τούδ  τεΟ'νηκοταβ  λέγω.  — 
Vgl.  Fiat.  Legg.  IX  865  d  ηαλαιόν 
§έ  τίνα  των  αρχαίων  μύ&ων  μή 
άτιμαζέτω.  λέγεται  δέ,  ώδ  ό  &α- 
νατωΟ'είδ  άρα  βιαίως,  έν  έλενΟ'έ- 
ρω  ψρονήματι  βεβιωκώδ,  &νμον- 
ταί  τε  τω  δράσαντι  νεο&νή?  ών^ 
και    φόβον  και  δείματο?  άμα  δια 

12* 


180 


ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 


τΐαλίρρντον  γαρ  αίμ    ντΐεξαιροϋΟί  των 
κτανόντων  οΐ  τΐάλαι  -Θ-ανόντες.  — 
χαΐ  μήν  τΐάρειουν  οίδε'  φοινία  δε  χεΙρ 
στάζει  ^-νηλης  'Άρεος  ονδ^  έχω  ιρέγειν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

Όρέστα,  τΐως  κνρεΐτε ; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

τάν  δόμοισι  μέν 
καλώς,  ^Ατΐόλλων  εί  καλώς  έ^-έστΐΐσεν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τέ'9'νηκεν  ή  τάλαινα; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

μηχέτ'  έκφοβον 
μητρφον  ώς  οε  λήμ^  ατιμάσει  ποτέ. 

αντιστροφή. 


1420 


W    _L•   ν^ 


v-^-i-v-y  —  ν^^ν^_ν^—  \y  _£. 


1425 


1427" 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


ν-/  -1  ν_/  ^  ν^ 


ζ  ν-/  ζ  ν^ 


-i  W  ζ 


τήν  ßlatov  πά&ην  αντόε  ηεπληρω- 
μένοε,  όρων  τ  ε  τόν  έαντον  φονέα 
έν  τοϊε  ή&εσι  τοΐε  τηε  έαντον  ονν- 
η&είαδ  άναατρεφομενον  δειμαί- 
νει  χαι  ταραττόμενοε  αντόε  τα- 
ράττει  κατά  δύναμιν  παοαν  τόν 
8ράοαντα. 

1420f.  νπε^αιροϋσ IV  alua\ 
nach  dem  Homerischen  μελέων 
έξελέσ&αι  ϋνμόν,  γνχήν,  mit  Be- 
zug auf  γηε  κάτω  κείμενοι,  welche 
heimlich,  unerwartet  das 
frische  Lebensblut  rauben.  Die- 
ses heißt  παλίρρντον,  weil  es 
Ersatz  gewährt  für  das  des  Aga- 
memnon, αίμα  άν&^  αϊματοε. 

1422  f.  Jeder  Mord  ist  ein  dem 
Ares  dargebrachtes  Opfer;  von 
Orestes  auch  Find.  Pyth.  XI  36 
σ^ν^Αρει  ηέφνεν  τε  ματέρα  &7}κέ 
τ*    Αίγισ&ον    έν    φοναΖε.  —  Der 


entschieden  auf  Elektras  Seite 
stehende  Chor  erklärt  trotz  des 
grausigen  Anblicks,  er  vermöge 
nicht  das  Geschehene  zu  tadeln. 

1424.  πώε  κνρεΐτε;  SC  κατ- 
εργασάμενοί  τό  πράγμα.  Vgl. 
Phil.  440  άναξ/ον  μέν  φωτόε  έξε- 
ρήσομαι^  γλώσοτ]  δέ  δεινον  και 
αοφον,  τι  ννν  κνρεΐ ;  (sc.  ηράτ- 
των). 

1427.  ώ  ε  nach  έκψοβον-.  zu  1309. 
—  μητρώον  Χη  μ  α:  der  Mut- 
ter arge  Art,  mit  Bezug  auf 
1 192  ff.,  vgl.  784 f.  Daß  nach  1427 
drei  Verse  ausgefallen  sind,.,  er- 
gibt sich  aus  der  Strophe.  —  Über 
den  Inhalt  dieser  Verse  lassen 
sich  nur  Vermutungen  aufstellen: 
vielleicht  frohlockte  Elektra  über 
die  endlich  gewonnene  Freiheit, 
und  Orest  wies  sie  zurecht  wie 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


181 


ΧΟΡΟΣ 

τΐαύσασ-θ^ε,  λεύσσω  γαρ  AtyLOd-ov  έτ.  τΐροδήλον. 


ΟΡΕΣΤΗΣ 


Ζ  W  Ζ  W 


Ζ    W    Ζ    W 


1.^  ± 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

c5  παίδες,  ουκ  axpoggov; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

είσοράτέ  τΐον 
τον  άνδρ  ; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
έφ^  ήμΐν  οϋτος  εν,  προαστίου 
χωρεί  γεγη&ώς  Ζ  w  ζ  ν^  Ζ  w  Ζ 

ΧΟΡΟΣ 
βάτε  κατ    άντιϋ^ύρων  δοον  τάχιστα, 
νυν,  τα  πριν  εϋ  δεμένοι,  τάδ^  ώς  πάλιν. 


1430 


Odysseus  Eurykleia :  ούχ  όσίη 
χταμένοισιν  έτι'  άνΒράσιν  εν%ε- 
τάεσ&αι  (χ  412). 

1428.  έκ  προδήλου  soll  SO  viel 
bedeuten  wie  in  τον  έιιφανέο5 
(Herod.  III  150),  έκ,  τον  ψατεροϋ 
(Thue.  IV  106,  2,  V  76,  3),  έκ  τον 
ηροψανον?  (ib.  VI  73,  2,  VIII  68, 1) ; 
aber  diese  Ausdrücke  bedeuten 
überall  'offen,  nicht  heimlich', 
und  welche  Veranlassung  hätte 
Aigisthos,  heimlich  zu  kommen? 
—  Orest  wird  in  dem  ausgefalle- 
nen Verse  gesagt  haben :  Wohlan, 
wir  sind  bereit,  ihn  zu  empfangen  1 

1430  f.  Mit  Ol; κ  άγορρορ{εισ- 
ιτε)  vgl.  Ο.  R.  430  ονκ  eis  όλε- 
Ο'ρον ;  ουχί  d'äaoov ;  ον  ηάΐιν 
άγορροί  οίκων  τώνδ  άτιοστραφεΐδ 
άπει',  Ai.  369  ονκ  έκτόδ;  ονκ  άχρορ- 
ρον  έκνεμτ]  πόδα;  —  Orest  hat 
den  Aigisthos  noch  nicht  gesehen 
und  fragt  zweifelnd:  Seht  ihr  ihn 
irgendwo?  Darauf  würde  Elek- 
trens  Antwort  von  ούτο5  ab 
passen :  Da  (oiTros;  vgl.  1474) 
kommt  er  aus  dem  Gut  vor  der 
Stadt,  έφ  ήΐίΖν  aber  kann  wohl 
nur  heißen  contra  nos  (κ  214); 
das   kann   Elektra   nicht   sagen, 


da  sie  ihn  γεγη&ώ£  kommen  sieht. 
Also  gehört  έφ  ήμΖν  zu  Orests 
Worten  und  fordert  dann  seiner- 
seits ein  Verbum  zur  Stütze.  Orest 
muß  aber  auch  von  1431  die 
Hephthemimeres  sprechen ,  da 
1411  Elektra  den  gleichen  Teil 
erhielt  und  die  Verteilung  der 
Trimeter  in  Strophe  und  Anti- 
strophe  durchaus  gleichmäßig  ist. 
Diesen  Forderungen  entspricht 
wohl  nur  die  Konjektur  von 
Martin  und  Fritzsche  τόν  άνδρ' 
{ίόντ)  έφ  ήμϊν,  bei  der  ο^το5 
fallen  muß. 

1431.     Weckleins     Ergänzung 

{ώδ*  Μρημο«  ών  δορόδ)   WÜrdo  die 

Frage,  ob  Aigisthos  denn  ganz 
ohne  Gefolge  kommt,  nützlich 
abschneiden. 

1433.  άντίϋ'νρον:  der  der  Tür 
gegenüberliegende  Hausraum ;  Lu- 
cian.  Alex.  16  ήπείγοντο  προς  τήν 
§ξοδον'    έτετρύπητο    δέ   κατά    τό 

'άντί&νρον  άλλη  ^^οδοδ.  κατά  C. 
gen.  bleibt  freilich  hier  befremd- 
lich. 

1434.  Verb,  ώδ  vvv  τάδε  ηάλ.ιν 
{εύ  &ησ3'ε),  τά  ηριν  (die  Ermor- 
dung der  Klyt.)  εύ  &έμενοι.  0.  C. 


tS2 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΟΡΕΣΤΗΣ 


■θ^άρσει,  τελονμεν. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


7]  νοείς,  έττειγε  νυν.  1435 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
καΐ  δή  βέβηγ,α. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 

τάνΒ^άδ^  αν  μέλοιτ^  έμοί. 
ΧΟΡΟΣ. 
ÖL•    ώτδς  αν  τζανρά  y*  ώς  ήτΐίως  έννέττειν 
προς  άνδρα  τόνδε  συμφέρον,  λα^-ραΐον  ώς  1440 

όρούστ]  τζρός  ^ίχας  άγωνα. 

Ε30Δ02 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 

Τις  οΐδεν  ύμων,  τΐον  πο&^   οι  ΦωΆής  ξένον, 

οϋς  φασ'  ^Ορέοτην  ήμίν  αγγεΐλαν  βίον 

λελοίττό^•^  ΙπτζίΥ,οΐονν  εν  ναναγίοις; 

σέ  τον,  σε  χρίνω,  ναϊ  σέ,  τήν  εν  τφ  τΐάρος  1445 

χρόνφ  ^^ρασεΐαν'  ώς  μάλιστα  σον  μέλενν 

οΤμαν,  μάλνστα  δ'  αν  χατενδνναν  φράσαν. 


520  πε/&ον'  χάγώ  γάρ  δσον  σν 
προσχριίζειδ.  Mit  εϋ  &έσϋ'αι  Yg\. 
Eur.  Bacch.  49  τάν&ένδε  θ-έμενοδ 
ε-δ.  Ηίρρ.  709  ra^ua  &ήσο^/αι  καλώδ. 

1435.  ^  {έπείγείν)  νοεί?:  qua 
cogitas,  wie  Phil.  515  ϊν&α  περ 
έπΐμέμονεν. 

1436.  τάν&άδε:  vgl.  1464.— 
μέίοιτο  für  μέλοι,  ZU  74. 

1437  ff.  Der  Chor  hält  es  für 
rätlich,  Elektra  zu  freundlicher 
Ansprache  des  Aigisthos  aufzu- 
muntern. —  δι'  ώτ05  (Vgl.  737), 
weil  jeder  gern   hört  τά  λά&ρα 

και   είξ  o^S  Ιεγόμενα^  also  mit  be- 

zug  auf  die  Verstellung.  —  ώξ 
ήπίο)ξ:  wie  wenn  es  freundlich- 
gemeint wäre. 

1441.  Dike  wird  mit  ihm  strei- 
ten, und  in  diesem  Kampfe  wird 
er  unterliegen. 

1442 — 1 5 10.  Aigisthos  erscheint; 


er  wird  von  Elektra  durch  er- 
heuchelte Unterwürfigkeit  ins  Netz 
gelockt,  dann  von  den  Männern 
zum  Tode  ins  Haus  geführt. 

1444.  ίππικοίσιν  έν  ναν- 
ayiois:  Vgl.  730  έπίμηλατο  ναν- 
αγίων  ιππικών  πέδον.  Er  ist 
also  durch  Klytaimestras  Boten 
schon  genauer  unterrichtet  wor- 
den. 

1445.  Er  fragt  schon  von  weitem 
voll  Eifers;  dann  erkennt  er  Elek- 
tron und  will  die  Gelegenheit 
nützen,  die  Verhaßte  zu  kränken. 
Sie  hat  den  Blick  gesenkt,  um 
ihr  Mienenspiel  zu  beherrschen 
—  ich  rede  von  der  Elektra,  die 
der  Dichter  sah,  nicht  von  dem 
maskierten  Schauspieler  —  wie 
er  sie  anredet  σέ  το  ι,  oh  κρίνοι, 
hebt  sie  das  Haupt,  und  höhnisch 
bestätigend  setzt  er  vai  σέ  hinzu. 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


183 


ΗΛΕΚΤΡΑ 

εξοιοα'  τίώς  γαρ  ουχί;  συμφοράς  γάρ  αν 
έξωϋ-εν  εϊην  των  έμων  γε  οριλτάτων. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
Ttov  δήτ^  αν  εΐεν  οΐ  ξένοι;  δίδασχέ  με.  1450 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ένδον'  φίλης  γάρ  τνροξένον  χα-θ-ήννσαν. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
ή  }ίαΙ  d'avövT^  ήγγειλαν  ώς  έτητύμως; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
ονχ,  άλλα  χάτίέδειξαν,  ου  λόγφ  μόνον. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
τΐάρεατ    άρ'  ήμΐν,  ώστε  χάμφανη  μαϋ-εΐν ; 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
τΐάρεστι  δητα,  και  μάλ'  άζηλος  d^ia.  1455 


Vgl.  Ant.  441  ff.  —  ό  χρινόμενοξ 

έρωτ5,ται\  danach  hat  sich  So- 
phokles gestattet,  ngirot  für  frage 
zu  brauchen ;  vgl.  Anhang  §  247, 
13.  ανακρίνω  ist  in  diesem  Sinne 
auch  in  die  Prosa  gedrungen. 

1448.  Denn  ich  wäre  (wenn  ichs 
nicht  wüßte)  dem  Geschick  meiner 
Liebsten  fremd. 

1451.  πρόξενου  heißt  sonst 
stets  der  Staatsgastfreund,  aber 
da  προξενείν  'als  Gastfreund 
schützen'  heißen  kann  (Eur.  Med. 
724),  so  werden  wir  glauben 
dürfen,  daß  Elektra  ihre  Mutter 
im  Verhältnis  zu  den  Fremden 
80  bezeichnen  konnte.  —  άνντω 
und  κατανντω  vollende  Stehen 
mit  hinzugedachtem  öSov  im 
Sinne  von  gelangen;  vgl.Trach. 
657  ηριν  τάνδε  7τρ09  ηόλιν  άνύ- 
αειε.  Dies  Wort  verlangt  aber 
eine  Zielangabe,  welche  durch  den 
Genetiv  der  Person  nicht  bezeich- 
net sein  kann;  vielleicht  ist  für 
γάρ  mit  Blaydes  is  zu  schreiben : 
'freundlich  war  die  Wirtin,  in 
deren  Haus  sie  gelangten'. 

1452.  Aigisthos,  ό  πάντ  άναΐ- 


xis,  möchte  gern  nochmals  be- 
stimmt versicnert  sein,  daß  die 
Nachricht  keinem  Zweifel  unter- 
liege,—  ώδ  έτητύμο)5'.  wie  oft 
ώβ  άλη&ώζ. 

1453.  ουκ  ήγγειλαν  μόνον,  άλ- 
λα χαΐ  έηέδειξαν  {&ανόντα, 
indem  sie  die  Totenurne  brachten) ; 
ov  λόγφ  μ  όνον  {άγγέλλοντεξ) 
wiederholt  nachdrucksvoll  dasovx 
ήγγειλαν,  doch  SO,  daß  ov  λόγω 
μόνον  für  die  Zuschauer  besagt, 
auch  in  Wirklichkeit  (^ργφ) 
hätten  die  Boten  den  Orest  leib- 
haftig aufgewiesen.  Aigisthos 
konnte  aus  den  Worten  heraus- 
hören, die  Phoker  hätten  den 
Leichnam  zur  Stelle  gebracht, 
und  das  sollte  er,  um  bei  der 
verhüllten  Leiche  der  Klytai- 
mestra  nichts  Arges  zu  ahnen. 

1454  f.  Aigisthos  gebraucht 
arglos  π άρ εστίν  im  Sinne  von 
εξεστιν,  in  promptu  est,  wie  auch 
έμφανη  μαΟ-εΐν   VOn  ihm  auf  die 

Reste  des  Toten  bezogen  wird. 
Elektra  dagegen  wiederholt  πάρ- 
εση δητα  (843.  1164),  praesens 
est;  xai  μάλ'  οίζηλοί  &έα  klang 


184 


ΣΟΦΟΚΑΕΟΓΣ 


ΑΙΓΙΣΘΟΣ 

ή  πολλά  χαίρείν  μ'  εΐτΐας  ούν.  είωϋ-ότώς. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
χαίροις  αν,  ει  σοι  χαρτά  τυγχάνει  τάδε. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
σιγάν  άνωγα  χάναδειχνύναι  ττύλας 
τΐάσιν  Μνκηναίοισιν  Άργείοις  &^  όράν, 
ώς  ει  τις  αυτών  έλπίσιν  κεναΐς  τΐάρος 
έξγιρετ'  ανδρός  τοϋδε,  νυν  ορών  νεκρόν 
στόμια  δέχηται  τάμα  μηδέ  προς  βίαν 
εμοϋ  ν,ολαστον  προστυχών  φύση  φρένας. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
γ,αι  δή  τελείται  τάπ^  έμοϋ'  τ  φ  γαρ  χρόνφ 
νουν  εσχον,  ώστε  συμφέρειν  τοις  γ,ρείσσοσιν. 


1460 


1465 


dem  Aigisthos  als  Ausdruck  der 
Wehmut  über  den  herben  An- 
blick des  Toten,  Elektra  meint 
aber  αζηλοδ  für  Aigisthos,  der 
um  den  Anblick  nicht  zu  be- 
neiden sei.  Mit  καΐ  μάΙα  vgl. 
1178  κα«  μάΐ,    ά&λίωζ  Μχον. 

1456.  Indem  sie  die  Freuden- 
kunde brachte,  hat  sie  gleich- 
sam ein  vielfaches  %ατρε  ausge- 
sprochen. 

1457.  εί  σο  ι  χαρτά  τυγχάνει 
τάδε:  sc.  δντα-,  vgl.  313.  τυγ- 
χάνω verblaßt  zur  Kopula,  ohne 
mit  ihr  zusammenzufallen:  άγα- 
d-ös  τυγχάνει  könnte  man  natür- 
lich nicht  sagen.  —  τά§ε  muß 
Aigisthos  vom  Tode  des  Orest 
verstehen,  Elektra  aber  meint  die 
gegenwärtige  Lage  des  Aigisthos 
und  das,  was  ihm  bevorsteht.  Mit 
der  Form  der  Rede  vgl.  Trach. 
227  χαίρε IV  τον  κήρυκα  προυν- 
νέπω,    χαρτόν   ε'ί  τι  και  φέρει?. 

1458  f.  Der  Vers  dürfte  in 
folgender  Weise  zu  ergänzen  sein: 

οιγάν  άνωγα  κάναδεικνύναι  πύλαζ 
{oiiaoav,    δ  γ  ε   κέκευ&εν    ^Λτρεί- 
0ών  δόμο?)    {(^οϊξασαν  οϊκων  εμ- 
φανή τε&νηκότα)  Kaibel). 
1459.  Nach  strenger  Logik  kön- 


nen die  Bewohner  der  Haupt- 
stadt {Μνκηναίοισή  und  die  des 
Reiches  ϋ^Αργείοι«)  nicht  koordi- 
niert werden. 

1462.  Dasselbe  Bild  wird  dem 
Aigisthos  in  den  ^  Mund  gelegt 
bei  Aesch.  Ag.  1595  noos  κέντρα 
μή  λάκτιζε,  μη  πταίσα5  μογ^ξ. 
1610  τόν  δέ  μή  πει&άνορα  ζευξο) 
βαρείαι?  {ήνίαιξ).  —  πρ05  β  Ι  αν'. 
gegenüber,  entsprechend  der  Ge- 
walt, mit  Gewalt;  Anhang  §72 II. 

1463.  η ροοτυχείν  rtros  wie 
Phil.  552  προοτυχόντί  των  ϊσο)ν, 
Plat.  ep.  Vli  327  b  ών  έγώ  προο- 
έτυχον  νέοιν.  —  φΰσαι  οδόντα? 
'Zähne bekommen';  danach  φΰσαι 
φρένα?  hier  und  Ο.  C.  804.  Vgl. 
Anhang  §  232. 

1464.  τάπ'  έμοϋ:  das  was  von 
mir  kommen  soll;  vgl.  0.  C.  1628 
πάλαι  δή  τάπό  σοϋ  βραδύνεται. 

1465.  νουν     Μσχον:      φρένα? 

ϊφνσα^  dergestalt,  daß  ich  Hand 
in  Hand  gehe  mit  den  Gewalt- 
habern, wie  Chrysothemis  geraten 
hatte  1013  vovv  σχέ?  άλλα  τω 
χρόνφ  ποτέ,  σθ'ένουσα  μηδέν  τοϊ? 
κρατοϋσιν  είκαϋ'εΖν.  Mit  σνμ- 
φέρειν  Vgl.  Eur.  Med.  13  πάντα 
ζυμφέρονσ  ^Ιάαονί,  d.h. όιιονοονοα. 


ΗΛΕΚΤΡΑ  185 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 

c5  Ζεΰ,  δέδορχα  φάσμ'  άνεν  φθόνου  μεν  ον 
τνεπτωχός'  εί  δ'  εττεστι  νέμεσις,  ού  λέγο). 
χαλάτε  τίάν  τίάλνμμ'  άτι     ό(ρ3^αλμων,  δτνως 
το   συγγενές  το  ι  χάττ^  έμοϋ  &ρήνων  τυχτ], 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
αυτός  σύ  βάσταζ' '  ούχ  έμόν  τόδ\  αλλά  σόν         1470 
το  τοΰϋ-^  δράν  τ  ε  καΐ  τνροοηγορεΐν  φίλως. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
άλλ^  εϋ  τΐαραινεΐς  χάπιτνείσομαί'  σύ  δε, 
εϊ  1C0V  τ,ατ    οϊν.όν  μοι  Κλνταιμήστρα,  κάλει. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
αντη  τνέλας  σον'  μηχέτ'  άλλοσε  σχότνεί. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 

οϊμοι,  τί  λεύσσω; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 

τίνα  φοβΐ);  τίν^  αγνοείς;  1475 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 

τίνων  τΐοτ^   ανδρών  έν  μέσοις  άρχνστάτοις 

1466  f.    Er   sieht   ein   Gestalt-  Bote    neben    der   Leiche    steht, 

loses,  die  mit  dem  Tuche  bedeckte  heißt  den  Aigisthos  selbst  χαλάν 

Leiche,  die  er  deshalb  ganz  all-  τό  χάλν/^μα.  —  ούχ  έμόν  τό8\ 

gemein  als  9^«^//« bezeichnet.  Die  άλλα  σόν  ist  absichtlich  zwei- 

Götter  haben  die  Würfel  so  ge-  deutig  gehalten: 'dies  ist  im  vollen 

worfen,  daß  dies  φάσμα  das  Er-  Sinn  dein  Eigentum,  deine  Gattin 

gebnis  war  (Herod.  VIII 130  ώτα-  — ,  so  daß  vor  dem  epexegetischen 

κούοτεον,  dxrj   πεσέεται  τά  Μαρ-  Zusatz  (1471)  der  Vortrag  etwas 

Sovlov    πρήγματα).     Sie    haben  innehalten  muß. 
Orcst    als    Jüngling    abgerufen;  1471.    ηροοηγορείν    φίλο>ς'. 

das     war    nicht     möglich    ävtv  wie  0.  C.  758    τήνδε  την  πόλιν 

ψϋ-όνον       (θ-εών)      (Wilamowitz,        φίλα)«  ειπών. 

Herrn.  XVIII  225).  Aber  für  den  1472.  ού  de:  Elektra. 

Fall,  daß  diese  Äußerung  von  ihm  1473.  μοι  ist  dem  Sinne  nach 

getadelt  werden  kann  {εΐ  έ'πεστι  mitxa^fizu  verbinden,  vgl.  Trach. 

νέμεσις),  nimmt  er  sie  zurück  (ov  1147    κάλει    τό    παν   μοι   σπέρμα 

λέγοή.    Damit   hat   er   das   leise  οών  όμαψόνων. 

Gefühl  des  Grauens,  das  ihn  über-  1474.  Nach  diesen  Worten  hebt 

kommen  hatte,  überwunden;  was  Aigisthos  die  Hülle  der  Leiche, 

er    hinzusetzt,    sagt   er    um    der  1475.  Du  siehst  die  Leiche  ent- 

Schicklichkeit    willen,   in  Wahr-  setzt  an?  Sie  ist  doch  dein  Weib, 

heit  will  er  sich  an  dem  Anblick  Du  siehst  mich  erstaunt  an?   Du 

des  toten  Feindes  weiden.  solltest  mich  doch  kennen. 

1470.  Orest,  der  als  angeblicher  1476.   άρκύ-στατον  das  aufge- 


1485 


186  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

τύτίτωχ    δ  τλήμων; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
ού  γαρ  αίσ^άντ]  τΐάλαί, 
ζώντας  d-avovOiv  οννεχ'  όντανδας  ϊθα; 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
οϊμοι,  ξννηγ,α  τοϋτΐος'  οι)  γαρ  eod-^  δτΐως 
δδ*  οϋχ  'Ορέστης  έσ-θ-'   δ  τΐροσφωνών  έμέ.  1480 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
κα2  μάντις  ών  άριστος  έσφάλλον  τΐάλαι; 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
όλωλα  δή  δείλαιος,     αλλά  μοι  τιάρες 
ycav  σμιχρόν  είτνεΐν. 

ΗΛΕΚΤΡΑ 
μη  τΐέρα  λέγειν  έα, 
Τυρός  ^εων,  αδελφέ,  μηδέ  μηχύνειν  λόγους, 

τι  γάρ  βροτών  &ν  στ>ν  κακοΖδ  μεμειγΗένων 
&vr}Oxäiif  ό  Μέλλων  τον  χρόνου  κέρδοε  φέροι; 

άλλ^  ώς  τάχιστα  χτεΐνε  χαΐ  γ,τανών  τίρό^-ες 

stellte  Netz.  —  έν  άρκνστάτοΐδ  wickelt,  bis  es  zu  der  Bedeutung 

ττέτττο/κα:  wie  Eur.  Herc.  1091  wenn  auch  nur  erstarrte.  Vgl. 

έν  κλ.νδοινι  και  φρενών  ταράγματι  Ar.  Ach.   1021  μέτρησον    είρήνηε 

ττέπτωχα.      Gr.     1418    πεσών    έν  τι  μοι  κάν  πέντ    Μτη. 

.  ^  .  U.  ähnl.  1485  f.   'Was    würde   uns    die 

1478.  'Du  redest  Lebendige  ihm  gewährte  Frist  nützen?'  er- 
gleich Toten  an',  d.  h.  es  leben  klärt  Kaibel;  dabei  bleibt  τον 
diejenigen,  welche  du  für  tot  χρόνου  unverständlich.  Vahlen 
hältst.  schreibt    r/s  γάρ  βροτών   &v  .  . 

1479.  Erst  jetzt  fällt  Aigisthos  ο  ν  χρόνου  κέρδοε  φέροι ;  Aber 
der  Schleier  von  den  Augen.  Mit  φέροι  äv  heißt  nicht  lucrari  velit. 
ξυνηκα  τοϋποε  Vgl.  Ai.  99  τε-  Die  Verse  können  nur  bedeuten: 
&vdatv  άνδρες,  ώε  τό  σον  ξννηκ'  'Was  hat  einer,  der  sterben  soll, 
έ/ώ.  Aesch.  Ch.  879  Όρ.  τόν  ζώντα  wenn  er  zu  den  βροτοΐ  συν  κακοζε 

καίνειν     τόνε    τε&νηχόταε     λέγω.       μεμειγμένοι    gehört,    VOn    einem 

Κλ.   οι   έγώ'    ξυνηκα   τοϋποε   έξ  Aufschub?'    Und  in  diesem  Zu- 

αίνιγμάτίον.  sammenhang  kann  σύν  κακοΐε  με- 

1481. 'Und  du  konntest,  obwohl  μειγμένοε  nur   bedeuten  'unauf- 

du    mit    deiner    Mutmaßung    so  löslich  mit  Unglück  verbunden' 

richtig  triffst,  doch  so  lange  dich  (vgl.  Ant.  1311  σνγκέκραμαι  δύα). 

täuschen  lassen?'  Also   'was    hilft    dem    Unglück- 

1483.    κ&ν    σμικρόν.    Von  liehen  ein  kurzer  Aufschub  des 

solchen  Wendungen  aus  wie  κ&ν  Todes?'     Das    paßt   aber   nicht 

σμικρόν  μοι  άρκοίη  hat  sich  der  in    den    Zusammenhang.     Also 

Gebrauch   von   κάν  weiter   ent-  sind   die  Verse   hier    nicht   am 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


187 


ταφεϋοιν,  ών  τόνδ'  είχός  έοτι  τνγχάνειν 
άτΐοπτον  ήμων'  ώς  έμοί  τόο'  άν  κακών 
μόνον  γένοιτο  των  τΐάλαι  λντήριον.  1490 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
χωροΐς  άν  εϊοω  συν  τάχει'  λόγων  γάρ  ού 
ννν  έστι,ν  άγων,  αλλά  σης  ιρνχής  7ΐέρι. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
τι  δ*  ές  δόμους  θίγεις  με;  ττως,  τόδ^  εί  γ,αλόν 
τονργον,  σχότον  δει,  χού  ^ΐρόχειρος  ει  χτανεΐν; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
μή  τάσσε'  χωρεί  δ\  έ'ν^α^ερ  χατέκτανες  1495 

ττατέρα  τόν  άμόν,  ώς  (αν)  εν  ταύτφ  -Θ-άνης, 


Platze;  vielleicht  sind  sie  ur- 
sprünglich von  einem  Leser  als 
Zitat  beigeschrieben. 

1488.  Elektra  meint  mit  kaltem 
Hohn  die  Geier  und  Hunde,  wie 
Orestes  bei  Eur.  El.  895  ff.  sagt: 
αυτόν  τόν  ϋ'ανόντα  σοι  ψέρω,  δν 
εϊτε  χρι^ζείξ  &ηρσίν  άρπαγήν  ηρό- 
d'es,  fj  ακνλον  οίωνοϊαΐν  αίδ'έροδ 
τέκνοΐδ  ηήξασ  ερε/σον  σκόλοηι. 
So  soll  bei  Aesch!  Sept.  1004  der 
Leichnam  des  Polyneikes  πετηνών 

vn'    οΙωνών     τ  α  φ  η  ν  α  ι.       Dem 

Dichter  schwebt  wohl  der  Aus- 
spruch Nestors  V  258  ff.  vor : 
hätte  Menelaos  bei  seiner  Heim- 
kehr den  Aigisthos  noch  am  Leben 
getroffen,  τώ  κέ  ol  ουδέ  d-ανόντι 
χυτήν  έπΙ  γαΐαν  Μχεναν,  aXV  άρα 
τόν  γε  κύνεδ  τε  και  οιωνοί  κατέ- 
δα-ψαν  κείμενον  έν  πεδίο) 
έ  κ  ά  e  ά  σ  τ  ε  ο  e ,  d.  h.  άποπτον 
ημών. 

1489.  άποπτοζ  heißt  von 
ferne  sichtbar  und  von  ferne 
sehend  (0.  R.  762  ws  πλείστον 
εΐη  τοΰδ'  άποπτοδ  αστεο)δ)ι  aus 
der  zweiten  Bedeutung  entwickelt 
sich  die  Bedeutung  fern,  die  hier 
vorliegt. 

1490.  λντήρίον:  wie  635  λν- 
τηρίονδ  ενχάε.  Mit  dem  Gedanken 
vgl.  Phil.  1043  f. 


1491.  Mit  höhnender  Milde  sagt 
Orest:  Du  könntest  rasch  hinein- 
gehen. 

1492.  άλλα  orjs  xpv%rje  πέριΐ 
'Der  Kampf  ums  Leben,  um  den 
es  sich  nicht  in  demselben  Sinne 
wie  um  einen  Redekampf  handeln 
kann,  ist  nur  um  das  Negative 
durch  ein  Positives  zu  stützen 
hinzugetreten.'    K. 

1493  ff.  Daß  Orest  sich  auf 
diesen  Wortwechsel  einläßt,  be- 
fremdet; der  Dichter  wollte  wohl 
dadurch  noch  bis  zuletzt  die 
Antipathie  des  Zuschauers  gegen 
Aigisthos  steigern  ;  er  fürchtete, 
daß,  wenn  dieser  schwächlich  zu- 
sammenbräche, die  Befriedigung 
über  die  an  ihm  vollzogene  Rache 
abnähme. 

1493  f.  Das  Gute  braucht  das 
Licht  nicht  zu  scheuen.  Darum 
hast  du  nicht  nötig,  mich  ins 
Innere  zu  führen,  wenn  dein  Be- 
ginnen gut  ist. 

1494.  πρόχειρον  ist,  was  πρό 
χειρών  Hegt,  zur  Hand  ist,  also 
schnell  ergriffen,  vollzogen  wer- 
den kann;  dann  wird  das  Wort 
auf  die  handelnde  Person  über- 
tragen und  heißt  schnell. 

1495  f.  '  Du  sollst  getötet  wer- 
den, wo  du  meinen  Vater  getötet 


188  ΣΟΦΟΚΛΕΟΓΣ 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 

ή  τίάσ^  ανάγκη  τήνδε  τήν  στέγην  ίδεΐν 

τά  τ'  όντα  γ,αΐ  μέλλοντα  ΤΙελοτΐΐδων  χαζά; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τά  γοϋν  ο''  έγώ  öol  μάντις  εΙμΙ  τώνδ'  άκρος. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
αλλ'  ού  τΐατρφαν  τήν  τέχνην  έχόμτΐασας.  1500 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
τΐόλλ^  αντιφωνείς,  ή  d'   οδός  βραδύνεται, 
αλλ'  έρφ\ 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
νφηγον. 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
οοΐ  βαδιστέον  τΐάρος. 

ΑΙΓΙΣΘΟΣ 
ή  μή  Γρύγω   σε; 

ΟΡΕΣΤΗΣ 
μή  μεν  οϋν  κα3•'  ήδονήν 
-Θ-άνης'  (ρνλάξαι  δει  με  τοντό  σοι  τακρόν. 
χρήν  (5'   εύ^ύς  είναι  τήνδε  τοις  τΐάσιν  δίκην,        1505 
δοτις  τΐέρα  τΐράσσειν  γε  των  νόμων  3^έλοι, 
κτείνειν'  το  γαρ  τΰανονργον  ονκ  αν  ην  τΐολν. 

hast',  eine  geschickte  Wendung,  äxpos  vgl.  Aesch.  Ag.  1084  &£- 

um  die  Ermordung  des  Aigisthos  σφάτοιν  γνώμων  axQos. 

den  Augen  der  Zuschauer  zu  ent-  1500.   Wenn  du  dich  prophe- 

ziehen.  —  ri σσε  für   επίτασσε;  tischer  Gabe  rühmst,  so  hast  du 

ταγ09  heißt  der  Befehlshaber.  diese  nicht  vom  Vater  geerbt,  der 

1497  f.    Mit    πάσ^    ανάγκη  arglos  in  unsere  Schlingen  ging, 

(durchaus  nötig)   vgl.  0.  R  986  1503  f.  ^  μή  φύγο)  σε;  fürch- 

und  πολλή  ανάγκη  oben  309;  —  test  du  etwa,   daß  ich   dir  ent- 

τά  τ'  δντα  καΐ  (τά)  μέλλοντα  rinne?    Ο.  β.   1012    ή  μή  μίασμα 

(991),    d.    h.    alle    insgesamt,  τών  φντενσάντο)ν  λ'άβΐ}?; —  μ^ν 

wie  seit  Myrtilos' Ermordung  ου;ί  οϋν:   immo    Oero.  —   Aigisthos 

ελιπεν  έκ  τονδ'   οΐκον    πολύπονο?  soll  nicht  sterben,  wie  es  ihm  be- 

ai/.ia  515.  liebt.   Orest  muß  dem  Verbrecher 

1499.  Vorher  (1481)  hast  du  dich  τον  το  τό  {&ανεΖι>)  als  ein  πικοόν 

als  vortrefflicher  Seher  bewährt,  aufbewahren, 

jetzt  prophezeie  ich  dir  bestimmt,  1505 f.  εν  i9• υ  s  gehört  dem  Sinne 

daß  das  Haus  deinen  Tod  sehen  nach  zu  dem  nach   τήνδε  δίκην 

soll.  —  σά  elidiert,  wie  O.  E,.  329.  epexegetisch  beigefügten  κτείνειν. 

405.  Phil.  339.  Eur.  Tro.  918.  El.  Über  das  auf  rors  πασιν  bezogene 

273    und   sonst.  —  Mit  μάντιΰ  δστιδ   vgl.  Anhang   §  16  IL  — 


i 


ΗΛΕΚΤΡΑ 


189 


ΧΟΡΟΣ 

Ώ  σπέρμα  ί^τρέως,  ώς  τΐολλά  Ttad^öv 
δι*  έλεν&ερίας  μόλις  έξήλ^-ες 
xfj  νυν  ορμΫ]  τελεω3•έν. 


1510 


τ  ό  π  αν  ον  ρ  γ  ον  \^t  von  Menschen 
zu  verstehen,  wie  oben  1469  dnros 
τό  avyyevis  τοι  κάτι  έμον  ι^ρή- 
νων  τύχν.  Phil.  446  ουδέν  πω 
κακόν  γ  άπώλετο.  —  Man  hat 
diese  Maxime  'mehr  als  dra- 
konisch, ja  einfach  absurd'  ge- 
funden, weil  nach  ihr  schon  der 
böse  Wille  mit  dem  Tode  bestraft 
werden  solle.  Gewiß  ist  sie  trivial, 
ab(?r  das  ϋ-έλοι  so  zu  urgieren  lag 
sicher  nicht  im  Sinne  des  Dich- 
ters ;  er  hat^  nur  den  Gedanken 
α  47  ώζ  άπόλοιτο  και  allos,  δ  ns 
τοιαύτα  γε  ρέζοι  etwas  verschärft. 


1509.  Si"  έλεν&Βρίας  έξελ- 
θε Ζν  muß  den  Sinn  haben  liberum 
evadere,  έλενΟ'ερω&ήναι;  aber  wie 
sich  dieser  Sinn  aus  der  Grund- 
bedeutung von  διά  cnt'^yickelt,  i^t 
nicht  klar. 

1510.  ή  rvv  ορμή  ist  der  An- 
griff, den  Orest  auf  die  Mörder 
gemacht  hat:  das  Geschlecht  έτν- 
/.εώϋ-η,  wurde  endgültig  und  auf 
die  Dauer  befestigt  durch  Ver- 
geltung der  alten  Missetat.  Herod. 
III  86  επιγενόμενα  ταντα  τφ  ^a- 
ρείω  έτεΧέωσέ  μιν. 


METRA  DER  LYRISCHEN  PARTIEN. 


Allgemeine  Übersicht. 

1.  Anapaeste. 

Die  Grundform  ist  v^w-i;  die  beiden  Kürzen  können  zu  einer 
Länge  zusammengezogen  (--)  und  sodann  die  zweite  Länge  auf- 
gelöst werden  {--i^^).  Anapaeste  erscheinen,  je  zwei  zu  einem  Metrum 
vereinigt,  als 

akatalektische  Dimeter 

\^\^  J.  \^  \^  J.  \^v^_£.\^v_/_£. 

Monometer 

v^  vy  _£.  v^  v^  -£. 

sowie  katalektische  Dimeter  (Paroemiaei) 

Zwischen  den  einem  Paroemiacus  vorhergehenden  anapaestischen  Metra 
findet  sich  weder  Hiatus  noch  syllaba  anceps. 

Die  Monodie  derElektra  (86—120)  nähert  sich  den  sog.  Klaga- 
napaesten,  die  viel  spondeenreicher  sind  und  in  denen  der  Paroemi- 
acus nicht  nur  als  Abschluß  einer  Reihe  akatalektischer  Glieder,  son- 
dern beliebig  zugelassen  wird.  Solche  Paroemiaei  finden  sich  in  jener 
Monodie  88,  89,  105,  106.*)  —Anapaeste  derselben  Art  enthält  die 
Parodos  193 ff.,  233  ff.  und  das  zweite  Stasimon  850 ff. 


*)  Innerhalb  der  Monodie  der  Elektra  findet  keine  eigentliche 
Responsion  statt,  aber  sie  zerfällt  augenscheinlich  in  die  beiden  Teile 
86—102  und  103—120,  und  es  ist  sicher  kein  Zufall,  wenn  die  Eingänge 
dieser  Teile  genau  denselben  Plan  zeigen: 

ώ  φάοδ  άγνόν 

αλλ'  ου  μίν  δη 

καΐ  yrjs  έσόμοιρ^  ^VQj  ^^  f^oc 

λήξω  «θ-ρήνων  στυγερών  τε  γόων, 

ποίλάζ  μεν  Θ'ρήνων  wSas, 

έστ*  αν  παμφεγγείς  άστρων 

πολλά9  ^'  άντήρείξ  ζο&ον 

ριπάς,  λεύσσω,  δέ  τόδ    ημαρ, 

στέρνων  Ttlayas  αίμασσομήνο/ν  .  .  . 

[λέ  ου  τεκνολετειρ'  ώς  τις  αηδών  .  . . 


METRA  191 

2.  Daktylen. 

Sie  erscheinen  —  abgesehen  von  ihrem  Vorkommen  in  aeolischen 
Reihen  (vgl.  6)  —  jeder  für  sich  als  ein  Metron  gerechnet  als  Tetra- 
meter und  Hexameter,  akatalektisch  oder  katalektisch 
in  bisyllabum  (-o). 

3.  lamben. 

lambische  Verse  setzen  sich  zusammen  aus  iambischen  Metra 
(--iv^-i,    mit   Katalexe   ^-~).     Jede    Senkung    kann   unterdrückt, 

i'ede  Länge  in  zwei  Kürzen  aufgelöst  werden,  selbst  bei  Unterdrük- 
:ung  einer  Senkung  (208,  514,  855).    Durch  Anaklasis  nimmt  das 
iambische  Metrum  die  Form  -i-^^-!-  (Choriambus)  an. 

In  unserem  Stücke  findet  sich  häufig  ein  iambischer  Dimeter, 
in  dessen  zweitem  Metron  beide  Senkungen  unterdrückt  sind,  wäh- 
rend die  erste  Arsis  des  ersten  Metron  meist  aufgelöst  ist: 


Dieser  Dimeter  erscheint  schon  160,  161  und  beherrscht  dann  die 
Epode  des  ersten  Stasimon. 

Eine  Kombination  der  Penthemimeres  des  iambischen  Trimeters 
und  der  ersten  Hälfte  des  daktylischen  sog.  Pentameters  ist  der 
lambelegus: 

4.  Trochaeen. 

Trochaeische  Verse  setzen  sich  zusammen  aus  trochaeischen  Metra 
(-Ό^-).  Hinsichtlich  der  Unterdrückung  der  Senkungen  und  der 
Auflösung  der  Längen  verhalten  sie  sich  wie  lamben. 

5.  loniker. 

a)  steigende  (lonici  a  minore).  Die  Grundform  ist  ^^--,  durch 
Katalexe  ww-i,  durch  Zusammenfassung  der  beiden  Kürzen  in  eine 
Länge  ---,  durch  Unterdrückung  beider  Kürzen  --. 

b)  fallende  (lonici  a  maiore).  Die  Grundform  ist  -^^^,  durch 
Katalexe  -^-^-. 

6.  Aeolische  Reihen, 

d.  h.  Verse,  bei  denen  innerhalb  derselben  Reihen  einzelne  Daktylen 
mit  Trochaeen  vereinigt  erscheinen,  so  zwar,  daß  zwei  Kürzen  nicht 
durch  eine  Länge  ersetzt  werden  können. 

Die  am  häufigsten  sich  findende  Reihe  ist  der  Glyconeus: 

X.  \^  J- \-/  \^  J-  "^^  ^C7 

zusammengesetzt  aus  einem  Trochacus,  einem  Daktylus  und  zwei 
Trochaeen,  von  denen  der  letzte  katalektisch  ist.  Der  erste  Trochaeus 
kann  durch  einen  Spondeus  oder  auch  durch  einen  Jambus  ersetzt 
werden.  Es  findet  sich  auch  der  Daktylus  an  der  ersten  und  an  der 
dritten  Stelle,  wonach  man  einen  ersten  (a),  zweiten  (b)  und  dritten  (c) 
Glyconeus  unterscheidet. 


192  METRA 

Nächst  dem  Glyconeus  findet  sich  am  häufigsten  die  aus  einem 
von  zwei  Trochaeen  eingeschlossenen  Dactylus  bestehende  Reihe: 

X  v_y  ^  v^  w  Jl  ^3^ 

welche  den  Namen  Pherecrateus  führt.  Es  findet  sich  auch  der 
Daktylus  an  der  ersten  Stelle,  wonach  man  einen  ersten  (a)  und 
zweiten  (b)  Pherecrateus  unterscheidet. 

Diese  Grundformen  finden  sich  in  unserem  Stücke  in  folgender 
Weise  variiert: 

1)  Vor  dem  ersten  Fuß  findet  sich  eine  Vorschlagsilbe; 

2)  der  Trochaeus  wird  durch  einen  Spondeus  vertreten. 
Außerdem  findet  sich  der  Glyconeus  durch  einen  Spondeus  erwei- 
tert 123: 

Ζ iwwZwZjl_ 

Eine  aeolische  Reihe  ist  auch  der  alcaeische  Zehnsilber 

Auch  er  findet  sich  in  unserem  Stück  in  erweiterter  Form: 

1413    ZwwZwwZwZ^^'-i  — 
und  katalektisch 

1414   JLv^v^ZwwZwZwZ 

7.  Der  Enoplius, 

ein  Vers  von  ansteigendem  Rhythmus  mit  drei  Hebungen,  dessen 
Senkungen  frei  behandelt  werden,  erscheint  hier  in  der  Form 

486   _  Jl  w  w  j1  w  Ζ  , 

verbunden  mit  dem  Ithyphallicus' 

Ζ  wZ 

der  486  mit  Unterdrückung  einer  Senkung  erscheint: 

±\y  ±  ±  — 

8.  Dochmien. 
Die  Grundform  des  Dochmius 

wZ  Ζ  wZ 
erscheint  in  unserem  Stücke  folgendermaßen  variiert: 

1.  Die  erste  Kürze  wird  durch  eine  Länge  ersetzt, 

2.  die  zweite  Kürze  wird  durch  eine  Länge  ersetzt, 

3.  die  erste  Länge  wird  in  zwei  Kürzen  aufgelöst. 

4.  die  zweite  Länge  wird  in  zwei  Kürzen  aufgelöst, 

5.  die  dritte  Länge  wird  in  zwei  Kürzen  aufgelöst. 

Endlich  findet  sich  1245  c^  1265  ein  Dochmius  mit  zweisilbigem  An- 
laut (vgl.  Wilamowitz,  Euripides'  Herakles  II  191)    sowie   zweimal 
hintereinander  ein  Dochmius  mit  Anaklasis  (Hypodochmius) 
Ζ  wZ  wZ. 


-i.  V^  ^  V^  J_  v> 


Β.  Analyse  der  einzelnen  Lieder. 

Parodos  121—250. 

Erste  Strophe. 

± L L\^\^  1.  glyc   c 

121   Xo.  ^  Trar,  παΐ  δνστανοτάτα« 
137  'Αλλ'  ούτοι  τον  γ'  Ιξ  Ά  (δα 

1.  — ~  — L\^\^  1.  glyc  c 

^Ηλέκτρα  ματρόβ^  τίν*  άεΐ 
παγκοίνου  λίμνας  πάτερ'  άν- 


J.—.I.  W^Z  W  ±  ± 


τάκειδ  (SS^  άχόρεατον  οίμωγάν 
στάσεις  ούτε  γόοις  ούτε  λιταίσιν,*) 


:Iyc  b  +  spond 


ZwwZv^^^-iv-^wZ^^-/      dact  tetram 
τόν  πάλαι  έκ  δολεράδ  ά&εώτατα 
140  αλλ'  από  των  μ.ετρ{ων  Ιπ'  άμηχανον 

—  ^^  —  ^^  —  ^^-^^^  dact  tetram 

125  ματρόδ  άλόντ    άηάταιδ  'Αγαμέμνονα 

άλγος  αεί  στενάχουσα  διόλλυσαι, 


\^  <^  \^  \^  j^ 


κακά  τε  χει-  ρΐ  ηρόδοτον;  ώβ      ό  τάδε  πορών     3  iamb 

Ιν  οίς  άνάλυ-  σίς  εστίν  ου-  δεμία  κακών. 

^-Γ  -^^  -L  "<--      3  iamb 

δϊοιτ  ,  ε£         μοι  ϋ'έμΐΰ        τάδ^  ανδαν. 
τΐ  (χοι  των  δυσφόρων  ^φί|ΐ; 

Ζ  W  W  Ζ i  _        pher  a 

HL  ώ  γενέ-δ'λα  γενναίων^ 
145  νηπιος,  ος  των  οϊκτρώς 

Ζ  W  W  ZwwZv^wZww        dact  tetram 
130  jfxir'  ^^ών  καμάτων  ηαραμύ&ιον. 

οΐ/ομε'νων  γονέων  έπιλάθεται. 

Zwv^Zwv^Zv^wZwv^        dact  tetram 

οΐόά  τε  καΐ  ξννίημι  τάδ* ,  ον  τΐ  με 
αλλ'  Ιμε'  γ*  ά  στονόεσσ'  αραρεν  φρένας, 


*)Vffl.  den  Kommentar 
Sophokles.    V.  Bd.  10.  Aufl.  18 


1 94  METRA 


^v^w^ww_iwwZww  dact  tetrara 

ΙιπεΖν  τόδε. 


φννγάνει'  ούδ     έθ'έΧω  προΐι 
ά    Ιτυν,  α?έν  "Ιτυν  όλοφυρεται, 


Zw -^ZwwZv^wZww  dact  tetram 

μή  ov  τόν  έμόν  στβνάχειν  τζατέρ'  α&λιον. 
όρνις  άτυζομε'να,  Διός  άγγελος. 

-l_Z_ZwwZwwZwwZww  dact  hexam 

άλλ''   ώ  navToias  φάότητο?  άμειβόμεναι  χάριν, 
150  ϊώ  παντλάμων  Νιόβα,  <ή  δ'  εγωγε  νε'μω  θεόν, 

~~^,~,         ^-~      2  iamb 
135  έατέ  μ*  (5S^  άΐνειν 

ατ'  Ιν  τάφω  πετραίω, 

-  -^         W  Ζ  Ζ       2  iamb 
α/α?,         Ικνονμαί, 
αίοδ,  δάκρυ  εις. 

Zweite  Strophe. 

-^^-^        ΖΖ^        _vt.wv^.^w  wZwZ     3  iamb 

153    Χο.   Οντοι     σοι  μού-    να,  τέκνον,  αχοβ  έ-     φάνη  βροτών' 
θαρσει  μοι,  -Ο-αρ-     σει,  τε'κνον,  έτι  με-  γας  ούρανω 

—  vi/wwZ  ZwZ  wZZ       3  iamb 
155              πρ08  δ  τι  σύ  των         ivSov  ει         τζερισσά, 

175  Ζευς,  ος  Ιφορα  πάντα  και         κρατυνει* 

—  si/wwZ         ΖννΖ  ^Ζ^      3  iamb 
ols  όμό^Έν  ει         και  γόνα         ξύναιμοδ; 

ω  τόν  ύπεραλ-         γτ  χόλον  νε'μουσα 

-f,  -  ^  ^^^  ^  -^^  ^  ^^  ^  ν.  ^  -^  -      dact  hexam 
οία  Χ.ρνσόϋ'εμίξ  ζώει  και  ^Ιφιάνασσα 
μήθ•',  οίς  Ιχθ-αίρεις,  ύπεράχθεο  μητ'  επιλάθ-ου* 

^ZwZ  wZZ       2  iamb 

χρνηχά  τ'  άχ^'ω^       ^?/  j^^« 
χρόνος  γαρ  ευ-  μαρης  θε^ς• 

_i.v^wZ         J.I.      2  iamb 
160  dXßtos,  δν  α         κλεινά 

180  ούτε  γαρ  ό  τάν     Κρΐσαν 

_^wwZ  JLJi       2  iamb 

;/«  Tror«  Μυκη-         ναίων 
βουνόμον  έχων  άκτάν 

Zv^wZwwZwwZww      dact  tetram 
οέξεται  εύπατρίδαν  zJide  ένφρονι 
παΙς  *Αγαμεμνον{δας  άπερίτροπος 


METRA  195 

_  ^  w  w  ^_y  w  ζ  w  ^_y       w  ζ  ζ      3  iamb 

βήί/ατι  μολόν-  τα  τάνδε  γάν        Ορέσταν. 

ου-θ-'  ό  παρά  τον  Ά-     χεροντα  <)•εός         άνάσσων. 

—  sL  \-^  \^  si/  w  \^  ^<^  \^  J.  \^  J.^z7       3  iamb 

164   ^Ηλ.    δν  ν*   έγώ  άκαμα-  τα  ττ.ροαμένονα'         άτεκΊ•οδ^ 

184  αλλ'  εμέ  [χέν  ό  πο-         λύς  άπολελοι-  πεν  ήδη 

^  ^^  wZ  _ilwZ  wZZ      3  iamb 

ταλαιν  ,  avvft-  φεντοδ  at-  kv  οϊγνώ^ 

βίοτος  άνεν  πιστός  ουδ*         έτ'  άρκω' 

-lwwZv>^>_iv^w-£\-/v>      (Jact  tetram 
ίίάκ^ΐίσί  μνδαλέα,  τόν  άνήνντον 
ατις  άνευ  τοκέων  κατατάκομαι, 

-i^v>  —  ^ν^-Ζν^^Ζν-ζν-/      dact,  tetram 
οίτον  ivovaa  κακών'  ό  Sä  λα&εται 
ας  φίλος  ουτις  ανηρ  υπερισταται, 

-iwwJlv_/w_lv^wZv-/v^      dact  tetram 
ών  τ'  επαϋ'^   ών  τ'   έδάη.     τι  γάρ  ουκ  έμοί 

αλλ'  απερεί  τις  έποικος  άναξία 

-iwwjlv_/v^_lw^^Zv^v.^      dact  tetram 

170  άρχεται  ayyflias  άηατώαενον ; 

190  οίκονο[Αω  θαλάμους  πατρίς,  ωίε  μέν 


\^ 


ff  f  ^j   f 


-L^  ±      2  iamb 


Αεί  uhv  γάρ   nod'FZ, 

άεικε!  συν  στολα, 


w 


f  ^  j  r 


-^      3  iamb 


nod'föv  ύ'  οιίκ        άξιοι  φανηναι. 

κεναΐς  δ'  άμφ-         ίσταμαι  τραπέζαις. 

Dritte  Strophe 
—  ±—±  _Ζ_2  anap 

193    Χο.    Οικτρά  μέν  νό-        OTois  «ν<ϊ«, 
Φράζου  μη  πόρ-       σω  φωνεΐν. 

_Ζ_Ζ  _Ζ_Ζ       2  anap 

οικτρά  δ*   4ν  κοί-     ταιδ  πατρφαιδ, 

ου  γνωμαν  \-  ^ε'ζι  ^ζ  οϊων 

-^w-1  —  -^  —JL  —  J.      2  annp 

195  o'ff  oi  παγχάλ-       κιην  άνταέα 

215  τα  παρόντ';  οΙκεί-     ας  εις  άτας 

\^  ^  1. L  L  —      2  anap 

γενύο>ν  ώρμά-         ι9^  ηλαγά, 

Ιμπίπτεις  ου-  τως  αικ(ος• 

13  ■ 


196  METRA 

wwZwwZ^  v>wZ_Z      2  anap 

δόλοβ  ήν  ό  φράσαζ,      ίροδ  ό  χτείναδ, 
πολύ  γάρ  τι  κακών        ύπερεκτήσω, 

— -  — -  ν-^ν^Ζ  —  Ζ      2  anap 

δεινάν  δεινώξ       ηροφντεύσαντεδ 
σα  δυσθ-ύμ,ω  τίκτουσ'  αεί 

_Ζ^Ζ  wwZwwZ      2  anap 

μορψαν,  £Ϊτ    ο^ν     d'F.ds  εϊτε  βροτών 

ψυχα  πολέμους*  τα  δΐ  τόΐς  δυνατοίς 

Ζ  W  Ζ  W  Ζ  _  ^    ithyph 
200  ήν  ό  ταντα  πρασσων. 

220  ουκ  Ιριστά  πλά'θ-ειν. 

—  J.  —  1.  _^v^_ww      2  anap 
Βλ.   ώ  πασαν  χει-        να  πλέον  ά,μέρα 

δείν'  ηναγκά-  σθην  εν  δεινοίς, 

—  ~— -       —±—      2  anap 
Ιλ&οΰσ    ίχ&ί-       στα  δη  uot' 

έ^οιδ',  ου  λά-         θ-βι  μ.*  οργά. 

_Ζ_Ζ  _Ζ_Ζ        2  anap 

ίδ  νύξ,  ώ   δεί-       πνων  άρρητων 
αΧΧ  Ιν  γάρ  δει-    νοίς  ου  σχησω 

~ ~         anap 

ΜχπαγΧ'  αχ&η' 

ταύταί?  άτα^, 

si/  ν^  sL  W  W  j1  ^34 

205  τοϋδ  έμ08  ϊδε  πατήρ 

225  οφρα  με  βίος  εχτ). 

W  W  Ζ  -^j^^  ζ         W  W  ζ  _  ζ        2  anap 
ϋ'ανάτονξ  αίκεΖδ   ^    διδύμαιν  %ειροϊν, 
τ(νι  γάρ  ποτ    ά'ν,  ώ     φιλία  γενέ•9•λα, 


ΟΛ  τόν  έμόν  εΐ-      λον  βίον, 

πρόσφορον  άκου-      σαιμ'  έπος, 


2  iamb 


w>X/wZ  wZwxt/      2  iamb 

πρόδοτον,  αϊ  u       απώλεσαν' 

τίνι  φρονούν-  τι  καίρια; 

^si/v^wvt/\^  wZwZ      2  iamb 

o/s  ^fiJs  d  μέγαζ         Ολύαπιοζ 

άνετε  μ*,  άνετε,  παραγοροι* 


METRA  197 

w-X^v^v^si/x^  \^  j_\^  JL      2  iamb 

210  ποίνψα  ηά&εα  πα&εΐν  πόροι, 

230  τάδε  γαρ  άλυτα  κεκλησεται, 

_1ν>^ν_1^^_/ν^_£.'»^ν^_£.ν_/ν^      dact  tctram 
μηδέ  ποτ    άγλαιαδ  άποναίατο 
ούδε  ποτ*  Ικ  καμάτων  άποπαύσομιαι 

—  sL^^wjI  \^  J.\y      2  iamb 
ToiaS^    άνύσαν-      res  Μργα. 
άνάριθ-μος  ώ-           δε  θ-ρήνων. 

Epodos 

---L  —  -L  — ,-—      2  anap 

233   Χο.  ΙΑ)Χ  οϋν  εννοί-     α  γ    αύδω, 

_Ζ_Ζ  _Ζ_      2  anap 

μάτηρ  ώσεί        Tis  πιστά, 

—  ±  —  1.  _Ζ_      2  anap 
235             μη  τίχτειν  σ'  α-     ray  άταιζ. 

-1^^ν>-£.ν^-^—  ν^ν^-ΐν^^--'      dact  tetram 
'Ζ7^.  κα^  Τί  μέτρον  κακότατοδ  Μψν;  φέρε, 

-iw>v^ZwwZww_iww      dact  tetram 
πώζ  έπΙ  τοΖδ  φθΊμένοιξ  άμεΧεϊν  καλόν; 


±  WW  1. L L 


dact  tetram 


έν  τίνι  τοντ  Μβλαστ    άνϋ'ρώπων; 

—  J-  —  ±  ^1.-1.      2  anap 

μήτ*  ε'ίην  ϊν-  Ttitos  tovtoiS, 

—  JL  —  J.  _Z_-i      2  anap 
240             ."V"^}  *^  ^if'  ^9^^'     κειμαι  %ρηοτψ, 

L L  — iwv-/Z      2  anap 

ξννναίοιμ'    εϋ-       κηλο8,  γονέων 

L L  iwv^vi/      2  anap 

έκτ/μονδ  ί-         σχονσα  πτέρυγα« 

_sL•  w  Ζ  w  Ζ       ^is 
ό^ντόνων  γόων. 

εΐ  γάρ  ό  μέν  δ'ανών      γα  τε  και  ονόέν  ών 

jlwZwZ  Zw_iwZ      hypodochm  hypodochm 

245  κείοεταί  τάλαδ,     οί  δέ  μη  πάλιν 


198  METRA 

§ώσονσ    άντιψόνονε  8ίκαξ, 

~-^,-  -^-,        --,^~  ^-^-^    4iamb 

250  ίρροι  τ*  άν  ai-  δώί  άηάν-  των  τ*  ενοέβει-  α  ■Θ'νατών» 


Erstes  Stasiraon  472 — 515 
Strophe 

—  —  — ^  wwZZ  wwZ       3ΐοη 
472               Ei  μ-ίι  '  /ώ     παράφρων  μάν-     Tis  §φνν 

"Ηξει  κάΙ         πολύπους  κα\        *    πολύχειρ 

dv^vvZwZ         glyc  b* 

και  γνώμαξ  λειπομένα  σοφαξ, 

ά  δεινοίς  κρυπτομενα  λό/οις 

Ζ  ^  Ζ  W  Ζ  —      ithyph 
475  flaiv  ά  πρόααντιξ 

490  χαλκόπους  'Kptvuc. 

\^  J-\^  J-  —  st>v^v-^^  \^  1.\^  1.      3  iam  b 

^ίκα,  δίκαι-        α  φερόμενα  %ερόΙν  κράτη' 

άλεκτρ',  άνυμ.-    φα  γαρ  Ιπε'βα  (Αΐαιφον(ον 

W  Ζ  ν^  Ζ  J1  W  Ζ  ^±^:^      3  iamb 

μέτεισιν^  ώ        τέκνον,  ον     μακρόν  χρόνον. 
γάμων  άμιλ-      λημαθ-',  οί-      σιν  ου  "Ο-εμις. 

νπεστί  uoi        ϋ'άρσο?, 
495  προ  τωνδε'  τοί  μ'  ίσχει, 

—  st.wZw^  ^±^JL  wZ'^-i      ί»3  2  iamb 
480               αδνηνόων  κλύον-        σαν  άρτίωξ  όνειράτο)ν' 

μηποτε,  μήποθ•'  ή-       μ\ν  άψεγες  πελα  τφας 

IwZ  IwZ  iZ        ±^  ±     4  iamb 

Οί;  ;/ίίο  ποτ  ά-  μναοτεί  α^  ό  φύ-  oae'ßV.a-  Vfov  αναξ^ 

τόίς  δρωσι  κα\     συνδρωσιν.  η        τοι  μαντέΐ-  at  βροτων 

LwZ        L\^  ±  wZZ  JlwZ       4  iamb 

485  ov^"  <ί  παλαί-  ά  %αΙκόπΙα-  κτο«  άμψά-     κηζ  yivvs, 

500  ουκ  ε?σ\ν  έν        δεινούς  δνεί-     ροις  ουδ''   Ιν      θ-εσφάτοι?, 

L  \^  \^  J- \^  J. '^  ±  ^  ±  ± enop]  -f-  ithyph 

&  νιν  κατέπεφνεν  αίσχί-       σταΐδ  kv  αίκίαι«. 


ύ  μη  τόδε  φάσμα  νυκτός  ευ  καταστείλει. 


METRA 


199 


505 


510 


Epodos 
■ί-  -^      2  iarnb 


'ii?  Πέλοηο5  ά  πρόαϋ'εν 

\^s^wv_/_£.  J.  jL      2  iamb 

πολύτΐονοζ  in'  τιεία, 

_^ww_i  J.  J.      2  iamb 

ώδ  εμολεε  ai-  ανήζ 

—  ^  —        iamb 

tüSb  yq. 


■ί-  —      2  iamb 


εντε  γάρ  ό  nov-     τισ9'εΐ£ 


sL/  \^  v^  ^ 


-^  -^      2  iamb 


515 


ΜνρτίΙοζ  έκοι•       μά&η, 
^±1.  ±1.      2  iamb 

παγ%ρύθωι•        δίφρων 

—  ±±  —±±      2  iamb 

δνσ  τα  vots         αίκ  iais 

_  Ζ  W  Ζ  ±±       2  iamb 

ηρόρριζοε  έκ-         ριφ&είδ, 

--  -^  —       iamb 
OVTC  noi 

ϊΐιπεν  έκ 

nolvTiovos  αϊ-  χία. 


L  ±      2  iamb 

τυνδ*   Οίκου 

-LI.      2  iamb 


Kommos  823—870 

(statt  des  zweiten  Stasimon) 

Erste  Strophe 

^wwZ  _lww_£.  J.^\^l.      3  iarab 

823    Xo.  Πυν  ποτέ  κΓραν-      vol  Jios  ij       nov  φαέβ-ων 

ϋίδα  γάρ  άνακτ'         Άμφιάρεων        χρυσοδετοις 

±\^\^  ±  ZwwZ  -L iwwZ_        2  iamb 

825  "Alias,  fi  τηντ'  έψορών    τεε  κρύτιτονση•  έκηλοι;  -|-pher  b 

^ρκεσι  κρυ-       φθ-εντα  γυναι-      κών  κα\  νυν  ύπο  γαίας 


200  METRA 

v>v>  Ζ  Ζ       ion 
ΉΙ.  i  Μ,  aiaZ. 
840    Ήλ.  2  ε,  \ώ. 

±  ±  W  W  Ζ  Ζ        2  ion 

Χ.Ο.  ώ  naZj        τι  8ακρύει9; 
Χο.  πάμψυ-         χος  άνάσσει. 

830     ^Ηλ.  φεϋ.  Χο.  μηδέν       juey^  άύστ]5. 
Ήλ.  φευ.  Χο.  φευ  δητ'*      cXoa  γαρ 

W  W  Ζ  Ζ       ion 
Πλ.  άποΧεΙΰ.  Χ,ο.  neos; 
845    Ήλ.  Ιδάμη.  Χο.  ναί. 


2  ion 


_:.  j_  ν>^^ 


835 


Ή!?..  £/  Töi»'  ψανε-       ρώ9  οίχομέ-     νων  eis  ^Αί-     Sav  έΧπίδ^  ύη- 
Ήλ.  οιδ'  οιδ',  Ιφά-       νη  γάρ  μελε-     τωρ  άμφ\  τον    iv  πενθεί*  I- 

J-  J-.\^  Ky        J^  J-  ^^  \^  J-  J^\y  \y  J^  2. 8  ion 

oiaeis,  κατ  i-  μον  τακομέ-       ras  μάλλον  έη-  εμβάστ], 
{χο\  δ*  ούτις  έ'τ'    εσθ•'  •  δς  γαρ  έ'τ*  ην,  φρούδος  αν-  αρπασθείς. 


Zweite  Strophe. 
±  ±  ±  ±       -^^κ^  ±        3  iamb 

Χο.  ΖίειλαΙ-        α  δει-        Xaimv  κνρεϊ?. 
860     Χο.  Πασιν  θ-νατοίς     έ'φυ  [χόρος. 

L L  _i.w L        2  anap 

850     Ήλ.  κάγώ  τονδ^   ΐ-     στο)ρ,  νπερίοτίορ^ 
Ήλ.  η  κα\  χαλάρ-  γοις  Ιν  άμίλλαις 

^±  —  ±  i_Z        2  anap 

πανσύρτω  παμ-       μήνφ  πολλών 

ούτως,  ως  κε(-  νω  δυστάνω, 


/ /  /  

δεινών  στνγνών  τ'       *{'  άχέοιν. 
τμ.7)τ<ίίς  όλκοΈς  Ιγκυρσαι; 

_^v^ZwZ        δ^^{^) 
Χο.  εϊδομεν  ä  &ροεΖ8. 
Χο.  άσκοπος  ά  λα.βα. 


2  anap 


V-^ 


2  iamb 


S^.  μή  με  ννν         μηκέτι 
865   Ήλ.  πως  γάρ  ουκ;     ε?  ξένος 


^         ν_^  _:_  ν-/  -1. 


2  iamb 
άτερ  ^[χαν  χερών  Χο.  παπαΐ. 


855  ηαραγάγΊ]ξ,       ΐν^   ον  Χο.  τι  φήδ; 

Ιμα' 


METRA 


201 


^_/  _L  ^^  -L  v^ 
^Ηλ.  πάρεισιν  έΧπί- 

Ήλ.  κέκευθ-εν  ούτε 


Ζ    iam beleg 


870 


δων  krt  χοινοτόκων 

του  τάφου  άντιάσας 

Ζ  W  W  Ζ  ν^  Ζ  _     pher  a 
ενηατριδ&ν  τ    άροιγαί. 

ούτε  γόο^ν  παρ'  ήρ.ων. 


Drittes  Stasimon  1058—1097. 


1058 
1070 


1060 


1075 


1065 


Erste  Strophe. 

Ti  Toi>£  άνω-       S'ev  ψρονιμω-     rarovs  οίω- 
"Οτι  σφιν  η-  δη  τα  μεν  έκ       δόμων  νοσεί, 

-iwwZ         v^-1v_/j1     2  iamb 


3  iamb 


νοϋδ  έσορώ- 


προς 

/ 


μενοι  τροφαί 
τέκνων  διπλή 

γ  ±^ ±        2  iamb 

άφ^   ών  Τί  βΐά- 

έτ'  έξισοΰ- 

^  —  ^  —        2  iamb 


jL•   '.^  V_y  .1. 

χηδομένονζ 
φυλοπις  ούκ- 

J-Ky  \^  1.  \^  J^K^  JL 

στωσιν  άφ    ών  τ     όνασιν  εϋ- 

ται  φιλοτα-  σίω  διαί- 

-i^^-^v-'^-^^-il^       Ale  Zehnsilbler 
ροισι  τάδ^  ονκ  έπ*  ioas  reXovusv; 
τα.     πρόδοτος  δέ  μόνα  σαλεύει 

1. L  '^  '^  J.'^  1.       glyc  b 

άλΧ*   ου  τάν  zitds  άστραπάν 
Ήλεκτρα  τον  άε\  πατρός 


ν^  V-/  -£.  ν^ 


χαι   τάν  ονρανίαν   θέμιν, 

δειλαία  στενάχουσ',  όπως 


δηρόν  ούκ  άπόνητοι, 
ά  πάνδυρτος  άηδων, 


glyc  b 
pher  b 


pnapeus 


_L•  v^  v-y  _ 
ώ   χ  dOvia 

ούτε  τι  του 


^  —  ^  ~     2  iamb 
βροχοΐαι   Φά- 

θ-ανείν  προμη- 


_1  W  w^ 
«α,    ν,ατά  μοι 
5ης  τό  τε  μή 


βόαοον  θΙχ• 

βλό'πειν  έτοί- 


2  iamb 


202  METRA 


J.^  y^  J.  wZyjl       2  iamb 

τράΐ'  δη  α  τυΐ£     Μνερθ'^  ^AxQui- 
1080  μα,  διδύμαν  έλουσ'  'JCpt- 

—  ^^  —  ^^  —  ^  —  —       Ale  Zchitsilblor 

J'rtii,   άχόρεντα  ψέρονο^   όνήδη. 
νίν.  τίς  αν  εύπατρις  ώδε  βλαστοί: 


Zweite  Strophe. 
—  — i  w  ο  -i  _       pher  b 

OvSsis  τώΐ'  άγα&ών  ζώί' 
1090  Ζώης  μοι  καθ-ύπερθ-εν 


ν^ 


/    ν    ,     / 


κακώ«  εΰ-       κλειαν  ai-       ayvrni   &έλει 
γερί  πλου-       τω  τε  των       εχθρών,  όσον 


8  iamb 


—  ^  ^  —  —  —      pher  a 

1085  τώννμο^,   ώ   ηαΐ,   ηαΐ 

νυν  ύπόχεφ  ναίεις* 

iös  καί  σί»  ττά^-   κλαντον  ai-    ώνα  κοι-    τον  είϊον 
1095  επεί  σ'  έφηύ-  ρη;ία  μοί-     ρ  α  μεν  ο^κ    εν  έσθ-λα 


iamb 


w  _1  \^  ^rl^    \~y  J-\-y  J-      \^.vL'Wv-/j1     wsL/\_/v^_i4  iamb 
r<)  /iiT]  χαλόΐ'    χαϋΌπΙίηια-     σα  δύο  ψέρειν    έν  ένι  λόγω, 

βεβώσαν,  α  δε   μϊγιστ  εβλα-   στε  νόμιμα,  των-    δε  φερομεναν 

wZwZ  ZwZ  \y  ±  ±       3  iamb 

σοφά  τ'   άρί-  στα  τε  TiaZe         κεκληοθ'αι. 

άριστα  τα  -}-  Διός  ευ-  σεβεία. 


Amoibaion  1232—1287. 

Strophe 

"^  J-^  1.      iamb 
1232  771  ]ΐώ  γοναί, 
Ήλ.  '()  πάς  Ιμοί, 

κ^  ±±κ^  ±  wZZv.Z       2J 

γοναΙ  θ(ομΑτ(ον     έμοί  φιίτάτοη', 

ι  πας  αν  πρε'ποι      παρών  εννεπειν 

έαόλ^τ     άρτίίοδ 

1  255  το  δε  δίκα  γρίνος' 


METRA  203 


iamh  trim 
1235  iamb  trim 

'Όρ.  iamb  trim 
Όρ.  iamb  trim 

^  —  ^       iamb 
\m.  Ti  8'  ξστι; 
Ήλ.  τί  δρωσα; 

^Ορ.  iamb  trim, 
Όρ.  iamb  trim 

,        -  f  ^^  /  ^  ^  _  Ζ  >^  Ζ  Ζ  Jl      4  iamb 

fl7.  ^Ιλ    ov  τάν        ^ίρτ(//ιν  τάν  aikv  ά-     δμήταν 

1260  Ήλ.  Tic  ου  ν  άξίαν  γε  σου  πεφηνότος*) 


1240 


τόδε  //έν  ονποτ^  ά-     ξιώσω  τρέσαι, 

μεχαβάλοιτ'    αν  ω-  δε  σιγάν  λόγων, 


wZwZ 
πε.ριοαόν  ά• 

ίπζΐ  σε  νυν 

ν^  Ζ  W       2  iamb 
άφράστως 

wZZ 

y  -^  -       2  iamb 

yvvatxcSv 
αελπτως 

Οϊ'  αεί. 

τ'  εσείδον 

*0ö.  2  iamb  trim 
'ί)ρ.  2  iamb  trim 

v>  v^  sL  v_y  ^  v^  _£. 
1245  77λ  ότοτοτοτοΖ  τοτοΖ, 
1265  εφραοας  ΰπερτεραν 


J3  mit  zweisilbigem  Anlaut 


v7  sL  V^  vL•  W  W  si/  V_/  ^(lj3  4  5 

άνέψείον  inißaXes 

τας  πάρος  έτι  χάριτος, 

vt/V^sL/V/v^st/V^  J'1345 

ηϋτΐοτε  χαταλύσιμον 
α  σε  θεός  έπόρισεν 

Zsi/w^      jlst/ww      Zsi/v^v-/       3  troch 

ουδέποτε         λησό/αενον       aft  έτερον 

ά[χετερα         πρ^ς  |ΐ3λαθ•ρα'    öai[xcviov 


♦)  Kjii^J.  ^i^i^J.  δ-{-  Hälfte  eines iambischenTrimeters  wie 
Ant.  1275  c^  1299.  Die  Rcsponsion  ist  bis  Jetzt  nicht  be- 
friedigend hergestellt. 


204  METRA 


st.wZw^         δ 


1250  οίον  Μφν  κακόν. 

1270  αυτό  τί•θτ)ρ,*  Ιγώ. 

^Ορ.  2  iamb  trim 
Όρ.  2  iamb  trim 


Epodos. 


^  ±^  ±     —  1.  J-^  ±        iamb  ^  * 

'^λ.  ιώ  χρόνφ        μακρφ  ψίλτάταν 

wsi/wZwZ     _ZwZ        wZZ  ^2  2  iamb 

diiJi'  έπαξιώ-        aas  ώδέ  μοι     φανηναι, 

—  ^i/v-yw^I/v/  \y J.\^  1.       2  iamb 

1275  ^»7  W  ,«f  ηο)4ύπο•      vor  ώδ    ίδών 

wZwZ  — L^ J.  wZJ'.    3  iamb 

Ό().  τι  μή  τιοιή-     σω;  ^ΗΧ.  μη  μ     άπα-      στερήστ)« 

^JL^'±  _ZwJl  wZZ      3  iamb 

τών  σων  ηροαώ-     ττων  ήδονάν       με&έσθ'αι. 

^^  Ι.  -L  ν-/  Ζ  Ζ  2  iamb 

1280  ^Ηΐ.  ξνναινεΖς;       Όρ.  τι  μήν  ον; 

jIk-zv^v-zv-/  J-k^  jL\^  JLk^  J.  —      3  troch 

ΉΙ.  ώ  ψΐν y  ΙίκΧνον    αν  έγώ  ονδ    άν     ηλπισ     αύδάν. 

±  ^  ±  _£.wZw       2  troch 

^οχον  όρ-       γάν  άνανδον 

_iw_iw  Ζν-'Ζ  Zw  Zw        3  troch 

ούδί  σϋν  βο-      α  κλύονσ^       ά  τάλαινα. 

J-'^  J-\^  JL\^  J-\^       2  troch 

1285  vvv  δ^  εχω  οε'     προνφάνηδ  δέ 

J.\^  J.\^  J.  \^  J.  \^       2  troch 

φιλτάταν  f-         χοιν  τιρόσοψιν 

J.\^  J-K^  Z\^  J.\^  J.  J.        2  troch 

äs  έγώ  ονδ'  άν     έν  κακοΖ5  λα-     ϋ•οίμαν. 


Viertes  Stasimon  1384—1397. 

'sLv^wZ  ^X/v-ywZ         2  troch 

1384  Ύδε^'\  δπον      ηρονέαεται 

Παράγεται  γαρ  ενέρων 


METRA  205 

vi^^v^v-^-iv^  J-\^  J-  J-\^  J-        3  troch 

1385  τό  δνσέριστον         αίμα  φυ-         σων  'Άρη5. 

δολιόπους  ά-  ρωγός  ει-  σω  στέγας, 

iamb  t/im 
iamb  tnm 

/χετάδρομοί  χαχών     πανονργημάτων 
νεακόνητον  α!-  μα  χειροίν  έχων* 

W  _i  J1  Wv^  ί 

άφνχτοι  χύνεξ, 
1395  ό  Μαίας  δ^  πα'ίς 

— L^  ±  wZwZ       2  iamb 

ίδστ*  ον  μαχράν        ετ     άμμ,ΒνεΧ 
Έρμης  σφ*  άγει  δόλον  σκότφ 

1390  iamh  trim 

iamb  trim 

Amoibaion  1404—21  =  1427^—1441. 

J.1.         w  ζ  w  ζ     2  iamb 

1404  Κλ.  Äial  ίώ  στέγαι 
^Ηλ.  ausgefallen 

1405  2  iamb  trim 
ausgefallen 


\-/ 


r    / 


-^      4  iamb 


X.O.  ηχονο*  άνή-  χονστα  δυο-  τανοδ,  ώα-      τε  φρϊ^αι. 

1428   Χο.  παύσασ•θ•ε,  λεύσ-    σω  γαρ  AH-     γισθ-ον  εκ         προδήλου. 
4  iamb  trim 
4  iamb  trim,  zum  Teil  ausgefallen 


JLk^^^jL\^\^J.\^J.\^J.\^ 


Ale  Zehnsilbler,  um  einen 
1413  Xo.  ώ  nöXie,  ώ  γενεά  τάλαινα,  νυν  σε      Trochaeus  erweitert 

Χο.  βάτε  κατ'  άντιθ-ύρων  δσον  τάχιστα, 


ν^  V-y 


/ 


-i  W  -1  W  ir       desgl.  katalektisch 

μοίρα  χα&αμερία  φ&ίνει,  ψ&ίνει. 

νυν,  τα  πρ\ν  ευ  θ-εμενοι,  τάδ*  ως  πάλιν. 

1415  2  iamb  trim 

2  iamb  trim 

^^  I.^  jL  -iwZ  JlwZ  ZwZ 

Xo.  τελονσ*  άραί'     ζώσιν  οι         yäs  ύπαί         χείμενοι. 

Χο.  δι    ωτός  αν         παυρά  γ'  ως  ηπίως  εννεπειν. 

1419  iamb  trim. 

iamb  trim 

w_i-i  ±\^  1.         wZw      3  iamb 

χτανόντων     ol  ηάλαι         &ανόντεε. 
ορούστ)  προς  Δίκας       αγώνα. 


4  iamb 


KRITISCHER  APPARAT. 


Die  Tragödien  des  Sophokles  sind  uns  durch  zahlreiche  Hand- 
schriften überliefert ;  freilich  enthalten  nur  wenige  alle  7  Stücke,  die 
meisten  nur  die  drei,  welche  im  Schulbetriebe  der  Byzantiner  ka- 
nonische Geltung  erlangt  hatten  (Aias,  Elektra,  König  Oedipus)  oder 
nur  die  beiden  ersten  oder  endlich  den  am  meisten  gelesenen  Aias 
allein. 

Der  älteste  Zeugeist  ein  Papyrusfetzen  aus  Oxyrrhynchos*)  (Ox), 
der  Reste  der  Verse  993—1007  enthält;  er  stammt  wohl  aus  der 
ersten  Hälfte  des  dritten  Jahrhunderts  n.  Chr.  Die  zweite  Hälfte  des 
Verses  fehlt  überall,  dazu  am  Anfang  die  erste  oder  die  beiden  ersten 
Silben.  Der  Papyrus  schreibt  996  οπλίζη,  998  Λασσον;  995  bezeugt 
er  die  im  Monacensis  enthaltene  und  von  Herwerden  empfohlene 
Lesart  ποτέ  βΐέχρασα  statt  ποτ'  έμβλέχρασα. 

Grundlage  für  die  Konstituierung  des  Textes  ist  der  wahr- 
scheinlich aus  der  ersten  Hälfte  des  elften  Jahrhunderts  stammende 

L=Laur.  plut.  ΧΧΧΠ  9**).  Der  Text  ist  in  Minuskeln,  denen 
vereinzelt  Majuskeln  beigemischt  sind,  geschrieben  (L)  und  vom 
Schreiber  selbst  nach  dem  Archetypus  durchkorrigiert  (L').  Die 
Schollen  sind  mit  anderer  Tinte  und  spitzerer  Feder  in  Majuskeln, 
denen  vielfach  Minuskeln  beigemischt  sind,  geschrieben  (L-^),  viel- 
leicht von  derselben  Hand,  die  den  Text  schrieb.  Jedenfalls  scheint 
der  Schreiber  der  Schollen  auch  den  Text  mit  dem  Original  wieder 
verglichen  zu  haben,  so  daß  von  ihm  eine  Reihe  von  Ergänzungen 
und  Verbesserungen  herrühren,  die  in  Minuskeln,  aber  in  ähnlichen 
Schriftzügen,  wie  sie  die  Schollen  zeigen,  und  mit  derselben  Tinte 
wie  diese  eingetragen  sind,  ebenso  eine  Anzahl  von  Varianten,  die 
wir,  durch  γρ.  oder  γρ.  xai  als  solche  bezeichnet,  zwischen  den  Zeilen 
oder  am  Rande  finden  (L  *).  Später  haben  dann  noch  verschiedene 
Hände  neue  Lesarten  in  den  Text  aufgenommen  oder  mit  beigefügtem 
γρ.  hinzugeschrieben,  teils  auf  Vergleichung  anderer  Handschriften, 


*)  Vgl.  Grenfell  and  Hunt,  The  Oxijrrynchus  Papyri  IV  138 f. 
**)  Ein  photographisches  Faksimile  ist  von  der  Society  for  the 
Promotion  of  Hellenic  Ötudies  herausgegeben  (London  1885).  Meine 
Angaben  über  die  Handschrift  im  allgemeinen  stützen  sich  auf  die 
sorgfältige  Dissertation  von  C.  Meifert,  De  Sophoclis  codicibus  (Halle 
1891),  die  Angaben  der  Lesarten  dieser  und  der  anderen  Handschriften 
auf  den  Apparat  der  Ausgabe  von  Jahn-Michaelis^  (Bonn  1882). 


I 


ANHANG  207 

teils  anf  Vermutung  beruhend,  die  für  die  Konstution  des  Textes  so 
gut  wie  ohne  Wert  sind  (L•")*)• 

Der  Archetypus  des  Laurentianus  war  wohl  in  Majuskeln  und 
ohne  Worttrennung  geschrieben.  Er  enthielt  schon  die  Scholien  des 
Laurentianus  und  bot  über  den  Zeilen  Varianten,  die  im  Laurentianus 
mehrfach  mit  der  eigentlichen  Lesart  zu  einer  neuen  konfundieit  sind. 

Der  Laurentianus  überragt  an  Wert  die  anderen  Handschriften 
so  sehr,  daß  Cobet  {de  arte  interpretandi  p.  105)  behauptet  hat,  er 
sei  die  einzige  handschriftliche  Quelle  unseres  Sophoklestextes,  und 
wo  die  jüngeren  Handschriften  abweichend  von  ihm  die  richtige 
Lesart  böten,  lägen  Konjekturen  byzantinischer  Grammatiker  vor. 
Gegen  diese  Hypothese  kann  man  sich  nicht  anf  die  Stellen  berufen, 
wo  sich  im  Laurentianus  in  der  zweiten  Hälfte  eines  iambisehen 
Metron  ein  Spondeus,  in  den  jüngeren  Handschriften  der  metrisch 
geforderte  lambus  findet;  denn  die  Meinung,  daß  „die  Schreiber  des 
zwölften  und  dreizehnten  Jahrhunderts  von  dem  erst  durch  Bentley 
wieder  entdeckten  Gesetze  des  Trimeters  nicht  die  leiseste  Ahnung 
hatten"  (Jahrb.  f.  class.  Phil.  115,  442),  hat  sich  als  irrig  erwiesen 
(ebenda,  Supplementbd.  15,  292,  Jahresberr.  des  philol.  Vereins  v. 
Berlin  XVI  392).  Aber  sie  wird  widerlegt  durch  die  eine  Tatsache**), 
daß  der  Vers  0.  R.  SOO  im  Laurentianus  ausgelassen  und  erst  zu 
einer  Zeit  am  Rande  nachgetragen  ist,  welche  später  liegt  als  die 
Entstehungszeit  einer  großen  Zahl  der  jüngeren  Handschriften:  denn 
wer  die  psychologische  Feinheit  einmal  erkannt  hat,  die  sich  gerade 
in  diesem  Verse  bekundet,  wird  sich  nimmermehr  entschließen,  ihn 
einem  byzantinischen  Fälscher  zuzuschreiben. 

Trotzdem  könnte  die  Cobetsche  Hypothese  einen  Wahrheitskern 
enthalten:  denn  auffallend  bleibt  es,  daß  einmal  die  übergroße 
Mehrzahl  unter  den  Verbcsserungen  der  jüngeren  Handschriften  sich 
auf  leichte  Textfehler  bezieht,  die  ein  Byzantiner  ohne  alle  Mühe 
verbesseren  konnte,  und  sodann  es  fast  ganz  an  Stellen  fehlt,  wo  die 
recentiores  die  Spur  einer  besseren  Lesart  in  Form  einer  Korruptel 
erhalten  haben.  Dies  würde  sich  erklären,  wenn  wir  annähmen,  daß 
aus  einer  etwa  im  neunten  Jahrhundert***)  anzusetzenden  Urhandschrift 
einerseits   der  Laurentianus  stammt,   anderseits  etwa  im  12.  Jahr- 


*)  Wo  eine  Korrektur  vorliegt,  die  nicht  mit  Sicherheit  auf 
eine  bestimmte  Hand  zurückzuführen  ist,  steht  im  Apparat  L•^  vermerkt. 
**)  OR.  896  finden  sich  im  Laurentianus  hinter  dem  Satze  ri 
δεζ  t/g  χορενην;  die  sinnlosen  Worte  πονείν  ή  Toie  d-€oZs.  Gewiß 
enthalten  sie  den  Rest  einer  Erklärung  zu  den  Textworten;  nun  findet 
sich  aber  in  einer  Handschrift  der  Bibliothek  des  Trinity  College  in 
Cambridge  (R.  8.  31.)  —  die  auch  OR.  658  die  richtige  Lesart  bietet  — 
das  Scholion  τί  ηρέπει  πανηγνρίζειν  rozs  &εοΐ£.  Nehmen  wir  mit 
Campbell  (Sophocles  vol.  Ρ  ρ.  XXVIII)  und  Jebb  (Sophocles  vol. 
L  p.  XLVl)  an,  daß  die  Worte  des  Laurentianus  ein  verstümmelter 
Rest  dieses  Scholions  sind,  so  würde  schon  dadurch  die  Selbst- 
ständigkeit des  cod.  Trin.  (und  vielleicht  auch  der  anderen  Hand- 
schriften, die  wie  er  dies  Scholion  enthalten)  erwiesen  sein. 

***)  Suidas,  der  in  der  Mitte  oder  gegen  das  Ende  des  zehnten 
Jahrhunderts  schrieb,  stimmt  schon  in  einer  großen  Zahl  von  Kor- 
ruptelen mit  unseren  Sophokleshandschriften  überein. 


208  ANHANG 

hundert  durch  einen  byzantinischen  Grammatiker  mit  Benutzung 
des  Laurentianus  der  Archetypus  der  jüngeren  Handschriften  her- 
gestellt wurde. 

Welche  dieser  jüngeren  Handschriften  für  jedes  einzelne  Stück 
heranzuziehen  sind,  läßt  sich  gegenwärtig  noch  nicht  mit  Sicherheit 
beantworten,  da  vollständige  Kollationen  nur  von  ganz  wenigen 
Handschriften  veröffentlicht  sind.    Für  unser  Stück  von  vieren: 

A  =  Par  2712,  aus  dem  dreizehnten  Jahrhundert; 

E=Par.  2884,  aus  dem  vierzehnten  Jahrhundert; 

l=Laur.  plut.  XXXI  10,  aus  dem  Anfange  des  vierzehnten 
Jahrhunderts;  vgl.  Metlicovitz,  de  Sophoclis  cod.  Laur.  XXXI,  10 
(diss.  phil.  Vind.  Π  215 ff); 

r=Laur.  Abbat.  152,  aus  dem  Jahre  1282. 

Von  diesen  hat  Α  stets  für  die   beste  Handschrift  nach  dem 
Laurentianus  gegolten*).   Er  ist  es  auch;  aber  ganz  frei  von  Inter- 
polationen ist  er  nicht,  und  gerade  in  unserem  Stücke  zeigt  sich, 
daß  er  von  L  treu  bewahrte  Korruptelen  verschlimmbessert  hat: 
192  κεναίε  ί'  άμφίσχαμα^  τραπέζαιδ 

άμψίοταμαι  1  Eustathius :  άφίοταμαι  L  υφίσταμαι  APL'  έφίε/uai  Ε 
554  τον  τε&νηκότο9  θ"    νπερ 

λέξαιμ'  άν  όρ&ώδ  τηδ  κασιγνήτηδ  &*  όμον 

&'  νπερ  Triclinius :  ϋηερ  ΙΑΓ  /   ϋπερ  ΑΕ 
618  ϊξωρα   πράσσω  κούκ  iuoi  προσεικότα 

ποοσεικότα  Ε:    προσηκότα  L1P  προσήκοντα  Α 
817   άΐλ^   οϋ  τι  μην  ϊγωγε  τον  λοιπόν  χρόνον 

ξύνοικοε  f  £Oou' ,  άλΧά  τ^8ε  πρόδ  πύλτ] 

παρεΖσ'   έμαντήν  άψιΧοΰ  ανανώ  βίον 

aaou    ΙλΓ:  εσοομ"  AEL"" 
941   οι5κ  έξ  τόδ*   εΐπον'  ον  γάρ  ώδ*   άφρων  ίφνν. 

έδ  τόδ'  Haupt:  iad•'  δδ'  \ΑΓ  ^d"  δ  /  AEL^ 
1021  εΧΘ"^    ώφελεδ  τοιάδε  τήν  γνώμην  πατρόδ 

Θ'νγισκοντοδ  είναι'  πάν  γάρ  &ν  κατειργάαω. 

πάν  γάρ  άν  Dawes:  πάντα  γάρ  άν  L  eraso  άν  1  πάντα  γάρ  ΚΆΓ. 

Von  den  anderen  drei  Handschriften  bietet  jede  hier  und  da 
das  Richtige,  aber  stets  handelt  es  sich  dabei  um  Kleinigkeiten,  bei 
denen  byzantinische  Konjekturen  vorliegen  oder  der  Schreiber  auch 
durch  glücklichen  Zufall  auf  das  Richtige  abgeirrt  sein  kann;  ins- 
besondere Γ,  der  im  König  Oedipus  an  sieben  Stellen  allein  die 
richtige  Lesart  bot  (vgl.  Bd.  2  ^^  dieser  Ausgabe  S.  230),  zeichnet  sich 
in  der  Elektra  eigentlich  nur  durch  besonders  törichte  Interpolationen 
aus.  So  dankenswert  es  war,  daß  Jahn-Michaelis  eine  vollständige 
Kollation  dieser  Handschriften  gaben,  durfte  ich  mich  doch  in  meinem 
Apparat  darauf  beschränken,  sie  gelegentlich  heranzuziehen. 

Dazu  kommen  die  Lesarten  der  Handschrift,  aus  der  Suidas**) 


*)  Ob  Α  durch  0  (Bodl.  Auct.  F.  3.  25)  zu  ersetzen  ist,  wie 
Masson  (bei  Campbell  II  p.  XIII  ff.)  zu  erweisen  sucht,  wird  sich 
erst  entscheiden  lassen,  wenn  eine  vollständige  Kollation  vorliegt.  — 
Übrigens  muß  aus  der  Sippe  des  Parisimus  der  größte  Teil  der  Les- 
arten von  L'  stammen. 

**)  Vgl.  Kausch,  De  Sophoclis  fabularum  apud  Suidam  reliquiis 
diss.  Hai.  1883.  —  Von  den  Handschriften  des  Suidas  ist  nächst  dem 


ANHANG  209 

Versteile  und  ganze  Verse  in  sein  Lexikon  übernahm,  die  der  älteren 
Scholien  (Σ)  —  teils  im  Texte  erwähnt  oder  erklärt,  teils  als  Lemmata 
vor  die  Erklärung  gesetzt  —  endlich  einzelne  Zitate,  die  bei  Schrift- 
stellern und  Grammatikern,  vor  allem  bei  Eustathius,  erhalten  sind ; 
freilich  war  dessen  Handschrift  schwerlich  älter  als  L. 


VARIA  LECTIO. 

Argumentum  Α  praebent  LIP  Β  Parisini  AE  7  vvp 

Seixi'vs  Vahlen  {opp.  acc.  II  501):  vnoSetxivs  ΪΛΓ 

1  στρατηγήσαντοδ:   γρ.  τνραννήσαντοδ  L^  20  ατέγηζ'. 

στέγη is  L  28   τ    L•:    S  ϊ,  omisit  Α  inr}•.  Mar] 

Σ?  33  πατρι  L:   πατρ05  VlJ  45   Φίοκέως  Bent- 

ley:    Φίοκίύδ  Codices  52    loißaioi  L  Eustathius   ad  Η 

479  Suidae  s.  v.  χ^δή  codex  E:  Xoißazs  τε  AL"^  Xotßals  τό  Suidae 
AB  57  φέρωμεν  Γ  Brunck:    φέροΐίΐεν  AL  61 

ΐίέν  Α:  fiiv  ώδ  L  Suidas  s.  ü.  λύπη  et  τί  γάρ  63  δό/uove 

AL•:  SouoiS  L  73  μέν  vvV.  f4hv  νϋν  L  μέν  Α  85 

τέ  ψημι  Tournier:  τ  έφ  ήμϊν  KL  87  ίσόμοιρ  Vindobonensis 

281  Person:  ίοόμοιροζ  LA  Suidas  s.  υ.  φάο5  93  μογέρ  οικείων 

Kaibel:  μογερών  οικιών  L  μογερών  ο'ίχων  AXJ  96   έξένισεν 

L:  έξί/νισεν  L•  ίξείνισε  Α  102   αικώδ  G  Hermann  {Σ  εν  τιοιν 

υπόκειται  [iv  τω  νπομνήαατι  κείται  Jahn]  αντί  τον  άδ ίκα)£  άεικώξ): 
adixfos  LA  Idem  testari  Cassium  Dionem  LH  18  mdit  Zielinski  (Phi- 
lol.  LV  497)  105  λενσοΜ  delecit  Reisig  ^  ^  108 

κωκντώ    AL"":    κο}κντών   L   Suidas  111    πότνι    Άρά:    γρ. 

ποινία.   άοά  \β  112    παίΒεδ  Έοινύεΰ   ηοη   üidetur   legisse 

Σ  1 2 1  ί5  Triclinius :  /ώ  L Α         '  122  Ηλέκτρα :  'Ηλέκ- 

τραε  Α  V2S  άκόρεστον:  άκόρετον  Α  \.Ί\  ά&εώ- 

τατα   Erfurdt:    ά&εωτάταδ  LA-S"  129    πατέρο)ν    deleüit 

G  Hermann  132    ov8'    έ&έλω   Parisinus   2884:    ονδ'    α•δ 

Ό'έλο}  L  correxit  L""  ουδέ  &έλο)  Α  133  στενάχειν  Elmsley: 

οτοναχεΖνΊυΑ  137  τόν  γ' :  τόνδ*  Α  138  λιταΐσιν: 

λιταϊς    Α  IbO    σέ  δ' :    σέ   σ    Α  161    /ά:    γάι 

L  164  Jv  /  ένώ  G  Hermann:  δν  ίγωγ*  LA  168 

ό  δί  λά&εται  AL•:  ώο    έλά&εται  L  ο  supra  αι  scripsit  L^  169 

^παϋ"    AlJ:  ϊπαϋ'εν  L  173  ϋ'άρσει,   τέκνον:    &άρσοι  τέχ- 

V 
νον   Α  174   ετι   L   schol.  823    L^:    εστί  Lr  schol    823  Lr 

Α  iv  deleüit  Heath  182  Άγαμεμνονίδαδ:  άγα- 

μεμνίδαδ  L  186  ανέλπιστο«:  άνέλπιστον  ^f  190 

άναξία  οικονομώ:  άναξια  οικονομώ  *  L  ανάξια  οικονόμων  Suidas 
S.  ϋ.  οικονόμων  191  σϋν  στολά:  σvστoλ(ίιL•  192 

άαφίσταμαι  Laurentianus  XXXI  10  Eustathius  ad  λ  418:  άψίσταααι 
ΙίέφίσταμαιΑ  195  ο/ G  Hermann :  σο*  LA2^  198 

προφντεύσαντεδ    AL':     προφητεύσαντεδ    L  204     ΜκπαγΧ 


Parisinus  Α  der  Leidensis  V  die  beste;  geringeren  Wert  haben  der 
Parisinus  Β  und  der  Bruxellensis  E,  die  beide,  namentlich  aber  die 
letzte,  vielfach  aus  jüngeren  Sophokleshandschriften  interpoliert  sind. 
Sophokles.    V.  Bd.   10.  Aufl.  14 


210  ANHANG 

<i%d'ri\     γρ.     εκπαγλα     ηάβ-η   L-^"  205    lSs     Brunck :     fJ8e 

LA  206  χειροΐν  Heatli:    %εροΙν  LA  221    §είν 

Wolff:   iv  δεινοΐ£  LA  ^        226  är:  omisit  L  232 

άνάρνΟ'μυζ:  Mv    τισι  κείται  άν  άνομο  s  .   .    κείται  Sä  και  άνήρ  id'uos 

Σ    '  Ί^^^βλαστ   Κ'.εβλαστενΙ^  2Uyä:'/ätA 

272   αύτοέντην'.  γρ.  αντοέντην  ^  αντοψόντην  LA  έν :   πρΟ£ 

^  ad    271  279    άυόν    A^Lr;    *  μόν    LA  282 

όρώοα  δνοι/ορο5  Α:   όρώο    ή   δναμοροα  LA^  295   αίτια  Α: 

αίτίαι  L  303  ϊγώ  δ*    Ορέατην  τωνδε  προοιιένονσ^  άεΐ:  γρ. 

έγώ    δ'   Όρέοτην   ηροομένονο      αεί    ποτέ   Σ  308  εν   τοι 

G  Hermann:  äv  rolsXjk  309  ποΙΙή  έατ  •.  ποΙΙήστ    γ,  πολλή 

τ   Α  314  j^  δάν  G  Hermann:  ή  δ'   αν  L  ή  καν  ALr 

ό15  ταΰτ':  τανΟ''  Ια  correäeit  L•'  316  φίλον:  ψϋ^οίν  \j  cor- 

lexit  Lr  320  πράγμ  LA  Eustathius  ad  Κ  480:  πα?  Suidas 

8.   Ό.  όκνων  331  Ό'υμφ  ματαίω'.  γρ.   ψνχηι  ματαίαι  L-^ 

340    άκονατέα    Α:    άκοστέα  L  359    ο^//    AL':    omisit    L 

362     περιρρείτω'.     περιρρείτωι   L  363    τονμέ 

μη  λνπέίν'.  easdem  litteras  legisse  üidetur  Σ  eeßplicans  ille  pHmum 
έμοί,  φησίν,  ίστο}  τροφή  ή  τβ  άνάγχτ]  μόνον  άριιόζουσα  και  τήν  πείνην 
απελαννονοα'  ον  δέομαι  γαρ  τοιαντηδ  τροφήδ,  άψ  ήα  ήδονήν  σχήσο>^ 
dein  τοΰ  μ,ή  λ,νπεΐν  τόν  πατέρα  364  τνχείν  LA:  λαχεΖν  L-^ 

aiit  Lr  365  ί*  L-^A:  omisit  h  378  ooiL:  τοι  ALr 

379    γόων:    γρ.   και  λόγων  L  407  ή  ALr:    ει 

L  413  λέγοΐ5  Triclinius:    λ.έγείξ  LA  414  oui- 

κρόν    L*  L'':  σμικρώι  LA  422  φ  Α:  τώι  L  433 

άπό  ALr :  omisit  L  443  δέξεσ&αι  Heath :  δέξασ&αι  LA 

445   έμαα%αλίσ&η'.   έμασχαλίοθ'ην  Α  κάρα  Brunck:  κάρα  LA 

Σ       '  AiQ  ίξέΜαξεν  ALt^:  έξaίμaξεvL  lemma  Σ  449 

foßasluA'.  κόμα£  mutando  effecit  L•^,  delemt  Lr  451  τήνδ' 

άλιπαρη  LA  Suidas  EustathiuS  ad  Κ  31:  έν  δέ  τω  νηοανήματι 
λιπαρή  Σ  Ab6  έπεμβήναι  AL•^:  έπιβηναι  L  467 

έπισπεύδειν  LA:  επισπεύδει  Stobaeus  flor.  XI  9  479  ^άρ- 

OOS  ALr:  ^'ράoos'L•  480  κ/wovoav  L:  κλύονσα  Α  484 

χαλκόπλ,ακτοδ   lenensis:    χαλ,κόπληκτοδ  LA  488  πο-?/ΐ;7ΐοϊ;δ: 

^ϊ'     ii     τω    νπομνήματι    κείται    πολύπαι5    Σ  495    ιοχει 

Kaibel:  έχει  LA  496  μήποτε  μήπο&*  Α;  μήποΰ''    L 

506   αίανήζ  L  :   αίανή  A\j^  αέανή  Σ  αίανήζ  Suidas  513  οντι 

G  Hermann:  οντι?  LA  514  ϊλ,ιπεν  Γ  Σ  ad  ό.  508?:  ελειπεν 

LA  οϊκον  Α:  οικονδ  L  (eraso  s)  ^  515  πολύ- 

πονοδ:  πολνπάμονα<ί  Σ  ad  Ό.  508?  516  στρέφτ]  Α:  τρέφηι 

L     Eustathius    ad  Β   236  517     σ'     omisit    L,    addidii 

Jj^  528  είλ^εν,  ουκ  Α:  f/^f/^  κόύκ  L  f/Ze  xdüx  L*  534 

d>7  ALr:    iß  L  τίνων  L  t/j^os  AL^  543  πλ.έον 

AL':  πλέίον  L  548  9pa/;7  L:  ψαίην  Α  554  i9' 

vTifö  Triclinius:  νπ«(>  L  /'   νπερ  Α  556   λόγονα  L:    λυγοιδ 

ArL  560  ;.£|ω  LA:   if/|w   ^  129,   24?    ^  581 

Tid'ijs :    τί&ηι3   L    τί&ηδ   Α  583    τνγχάνοι£ :    τνγχάνει5 

LA*  584   r/.9-J7S  L:   τ/ί>•£ί?  Α  588  ά^^ο*/  ALr: 

Ι/ίί)«'  L  590  βλ.αστόνταζ  Α:  βλαστώνταα  L  591 

έπαινέσαιμ     άν   LP:    y(?.    ϊπαινέαωμεν  L-^  595  σ^  AL•": 

σοί  L  596  tV^s:  /eis  LA  608  έργων  LA:  κα- 

xc5y   Eustathius  ad   ω   506  ^130,20?  ^  614  τηλικοντο£ 

L*A:     τηλικοντωδ    L  αρα  L:    «(>     w  ALr 


ANHANG  211 

618    τιροαείχότα    Ε:  προοηκότα  L  Suidas    (s.    V.    ^ξωρα)    προσήκοντα 
Α  636  α  L:  ών  Α  646  πέφηνεν  LA.:  πέφν/.εν 

Σ  649  i(ffls  ALr:  έψεΐ^  L  662  TJxaaas  Brunck: 

ftxaoas   AL  669    rt's  σ'  IPA:   rt  σ'  L  676  πάλαι 

liyoj  L  Eustathius  ot<i  Θ  102  tot  έννέποι  Α  y^.  τότ'  ένιέπω  Lr 
684  ^öoVov  Ε^Γ:  ^οο//ου  LAE  ^    686  8ρ6μον  ALr:  ί^οο>ω  αί 

üidetur    L    δρόμφ    Suidas    (s.  ^  ü.    δρόμοι?)  691     delemt 

Lachmann  πίνταΟ'Κ -.    πενταέθ-ν   Α*  697    ^'i5- 

ναιτ''.  δύναι . .  τ  ^duabas  vel  trihus  litteris  post  ι  erasis  L  721 

ϊ%ριμπτ  A^L:  ^χριπτ'  L  δε^ιόν  r'  E"^:  δεξιόν  δ'  AL  δεξιόνίι 

722   προοκεΐμενον  L:  προκείμενον  Α  730    Κριααΐον  Brunck: 

κριοααϊον  LA  732  παραοπα  LA  Suidas  S.  V.  δει/ά\   περι- 

σπά Suidas  S.  ν.  περισπάν  κάιοκο/χενει  Cobet:    κάνακω- 

χενειί,Α  734  υστέρα«  h:  ύστερα«  δ'   AL^  736   δπωβ 

δ'  L:  δδ'  ώζ  δ    Lr  δδ'  ώΐ  Α  737  ένσείσα$1ι  Eustathius  «ί/ 

ν  176:  ένδείσα«  Α  (^  m  litura  Α*)  738  κάξίοώσαντε  L: 

κάξισώσαντεζ  Α  746   ώλιοϋ'εν,  έν  δ*  Nauck:   ώλιβΟ'εν  συν 

L   ώΐΐσθε  συν  Α  751   λαγχάνει:  γρ.  τυγχάνει  L•^  757 

κέαντε£  Brunck:    κήαντεδ^  κ^αντεδ  Α.  758   δειλαίαν  σπο- 

Joy  Neue:    δειλαία«    σποδοϋ  LA  761    λο/ί^^   L:    ^o/oiS   L^A 

771  τ£κ77  ALr:  τ^κ^ί  L  781  προστατών:   aliud 

üidetur  legisse  Σ,  quippe  qui  explicet  ό  έπιγινόμενο«  783 

άπήλλαγμαι    L^AL':    άπηλλΛγην    L  -  797    φιλεϊν    L:    τυχιΐν 

ALr       '  800  κατάξι'    άν  Bothe:   καταξίω«  LA  809  οιχΐ] 

φρενόδ  ALr:  ψρενό«  οϊχτ]  L  810  μοναιΐ^:  μόνον  Α. 

812    ποΐ  L:    7tJ7  Α  813    άπεστερημένη  L:    άποστερηαένη 

Α  817   εγωγε  τον  L  :  i/ώ  τοϋ  γβ  Α  818  |{;?^ο/κοέ; 

Ι^σο//    L:  ξννοικο«  ^ασομ    AL•"  821  ήν  κταντ]  LA:  ήν&ανα>  -Σ* 

144,  20  825  'kLos  Α:  iiäLos  L  *830  «ιίατ;?  ALr; 

άνοει«  L  838  άπότα/ς  delevit  Brunck  852  άχέο)ν  -5": 

άχέωοίν  L  άχ*εο/ν  L^  a'/tt^cov  Α  856  αύδα«  δέ  ποΖον,'  dele- 

mt Triclinius  859    αρωγαί   ^:    άρο/γοί  LA  Suidas  s.   ο. 

παραγάγυ«  863  έγκϋρσαι:   Ινκύσαι  L  ένκύρααι  L-  ^/κύρσα/ 

Α  874  jcttTf </τβ»'£δ  L :  κατέαταινε«  Α  876  iaffi*' 

σ 
Α:    ί*αοιν  L   σ  supra  versum   addidit  L*  aut  L•^  laaiS  Suidae  s.  V. 
laois  codex  Α  /Jf?»^  L:    ίτι  superscripsit  L-  /ccaiff  υύκ 

ενεστ    Μτι  1,^  881  ϋβρει  ALr:  {ί^οί^  L  885 

άλλη«  L:   ίίλ^ον  ALr  ggg  βλέψαοα  Α:  κλέψασα  L 

890  λοιπόν  Ε:  λοιπόν  μ*  L  λοιπόν  μ'  L^  λ,οιηόν  ϊν    Α  896 

ioTiv:   έστιν  L  ^ar**-  superscripto  εισιν   L-  903  Vv%i7  ALr; 

V^X^s  L  907   τ<ίτ'  L:  TiJ  <?'  Α  915  τάπιτιμία 

LA :    /(?.    τάγλαίσματα   h^  917    öi;;^    aiJriis    Brunck    ei 

Schaefer:    ουκ  ai;r<Js  LA  918  »'«>»':  νώιν  L  /'ώ«»'  ()"  Α 

929  δυσχερή«:    γρ.  δυσμενή«  L-2"    '  934  Ι/ώ  Ji 

L:  έγώ  γάρ  Α  941  ^s  τόδ"  Haupt:  ^σ.9•'  ί7(5'  L  Μσ^  δ  γ' 

ALr  947  ποιεϊν:  ποεΐν  L  τελείν  Α  /().  τελεϊν  Lr  948  κα< 

i/tJ  ΤΓΟί'  Α:  /(>.  κα2  σύ  που  ψίλ.ων  Lr  κ«/  πού  σοι  L  κα/'  ττοΰ  σοι  L'  /ο. 
καί  ποΰ  οοι  minio  scriptum  in  man/ine  habet  Α  952  0•ά1- 

λοντ*    ίτ     Rciske:    d-ήΐλοντά   τ'   LA  961    πάρεστι   δ^ 

LAr:   πάρεατιν  L  973  λόγων  Bothe:  λόγο^ι  LA 

984    τοι  L:    omisit  Ρ  985   μή  \λιπεϊν  L:    γρ,    μοι  λιπείν 

L"-  //τ)  λιπεϊν  Α  991    κα<    κλύοντι    L*:    καί    τω    κλυοί^τ* 

14* 


212  ANHANG 

LA  995  ποτέ  βλέψααα:  Οχ  Monacensis  van  Herwerden 

ποτ'  έμβλέψασα   Α    ποτ'   έαβίέ^ρασατ  eraso    τ  L  998 

iXaaaov   Οχ  Brunck:    Μλαττον  LA  999  εντνγ^ίμ  L*A: 

εντν%ίΐ  L  1015    άν&ρώποΐδ   ϊψν    LA    Stobaeus    flor, 

3,2;   Ρψυ  βροτοϊς  Suidas  s.  υ.  πρόνοια  1019  aXV  αντό- 

%£ΐρί  μοι  LA:   γρ.  άΙΧ   ουδέν  ήσσόν  μοι  L•^  1022  πάν 

γάρ    άν  Dawes:    πάντα  γάρ  άν  L  πάντα  γάρ  Α  1023  ή 

Elmsley:  ήν  LA  1029  πάβ^^ζ  AL^:  μά&η^  L 

1063   μά   deleüit  Turnebus  1070   σφιν  Schaefer:   σψίαιν 

LA  1077  πάνδνρτο£  Erfurdt:  πανόδνρτο?  LA 

1081  ο-δν  deleüit  Triclinius  1086  πάγχΧαντον  L:  πάγκίανατον 

Α  1 088  ^ί^  sajopZecii  Brunck  \Q^^  χαϋ-ύπερβ-βν: 

χα3^περ&8  LA  1091    πλοντίο   τε  Triclinius:   κα<  πλΰντφ 

LA  1092   ύπόχειρ  Musgrave:   νπό  χείρα  LA 

1094  έν  Α:   omisit  L  1097  άριστα  LA^:   Ι(?ίστω  Σ  150, 

1,  2  τα  z://i)s  Li  τ^  ^/ds  Α  /(?.  Αριστα  ταζηνόδ  L-^ 

1099  ,9•'  1Ε^:    S'  LAE         '  1101  ιστορώ  LA:    /(>.  ^aoTitJr« 

L-^  1124  τόδε  L:  τάί*  Α  1148  αοί  LA:  σή 

L*  προσηνδώμην  AÄJ:  προσηνδόμην  L  1163 

κελεν&ονδ  L':  κελεύ&ον  LA  1174  ττοΓ  L:  πο/ο?ν  Α 

1175  νλώσσης  h  (λ  ex  r  correcto)  Α:   γνώμηζ  L'  1180  ου 

^  superscHpsit  L* :  τ/  LA  1184  <^ί?  L  ^Α:  //ο*  Α 

1185  oviii^  AL•":  ^^νώ  L  1189  τώνδ'  ετ"  Ganter:    τώνδέ  τ 

LA  Xidl  έξεσήμηναδ  AL^:  έξεσήμηνεδ  L  1193 

ο'  AL»":  omisit  L  avayxrj  Reiske:  άνάγχη  LA 

1196  παοιν  AL^:  πάο*  L  1198  ^v  /άρ  L:  /ά^)  j^»'  A 

1201  τοϊοί  oots  KL•':  toIs  ίσο/s  L  1220  \ρενδο5  L:  -ψεύδος  δ' 

Α  1221  άίΊ7()  Brunck:  άνήρ  LA  1226  χερσίν λ:  χεροΐν 

L  γρ.  καΐ  χερσί  L'  Ιχοιδ  hl  ίχειδ  L•"  /ϊχοίς  Α  1246 

ότοτοτοτοί  τοτοΖ  G.  Hermann:    ότοττοΐ  L    όττοτοΖ  Α 

1247  ένέβαλεδ  Σ  153,  11:    έπέβαΐεξ  LA  1248  ου^ε'  L:   οΰ 

^»7  Α  1255  ^/κα  χρόνοδ  JS  γρ.  L^:  J'ixa«   άχρόνοδ  L  δίκαια 

χρόνοδ  Α  1260  Tt's  L:  τ^Α  a|/ay  L:  άναξίαν 

L'    i2y    ά|/α»'    Α  1263    τ':     ommY    Α  1264 

(έπ)ώτρνναν  Reiske  1267  έπόρισεν  DmdiOn•.  έπόρσενΐ^^ 

correctum    ex    έπώρσεν    LA  1275    ποίΰπονον    lenensis 

(G.  Hermann):     πολύατονον    LA  1277     ήδονάν:     ήδον^ 

Σ  1280    μή{ν)    Seidler  1281    γίΧ"    Wunder: 

φίΧαι  LA  1284  κϊύονσ'  ά  Wilamowitz:  κΧύονσα  LA 

1292  χρόνου  ..  καιρόν:  την  εΰκαιρίαν  των  μεΧΧόντων  π ραχ&ηναι 

2  1297    έπεΧ&όντοιν    L*A:    έπελ&όντων   L 

1298  ΧεΧεγμέντ]  AL  r :  δεδεγμένηι  L  1304  δεξαίμην  PalatinuS : 

Χεξαίαην    L  βονΧοίμην   Α    /().    βονΧοίμην   βραχύ    L^  1306 

νπηρετοίην  Musgrave:  νπηρετοίμην  LA  1310   τονμόν  φαι~ 

δρόν   L:    φαιδρόν    τονμόν  Α  1312    χα^α  Schaefer:    %αί>αδ 

LA  1328   'i//fr77ß    ΑΓ:    ^κ/ίί^τ;^    L         *  1336  βο^ 

%αρα9  Purgold :  χαρά  ßorjs  LA  1343  ο-δν  Κ',  ivlj 

1348    χέρα5   L:   χεϊραί   Α  1350    προμη&ία  L:    προμη^είαι 

Α  1362  /σ,?-*  ί'  L*A:  ίσ,?•*  L  1365  κνκ^^τα* 

L:  κνκΧοϋσι  ALr  1367  '/ώ  G.  Hermann  /«  LA 

1375  δσοιπερ  L:   <ίσο/  Α  1389  άμμενίΖ  ^Wunder:  άμμέ- 

νει    LA  '  1393    έδώΧια   L:    ν,ο.    έδ'ράσματα    L-      έδράσματα 

Α  1394  ;^«οοΓι/  L:  ;ί£,οο?ί'  AL^  1396  σψ    άγει 


ANHANG  213 

\Γ  Vindobonensis:  έκόγει  superscripto  ut  mdettir  εξ  L  {quae  praeterea 
adscripta  sunt,   legi  nequeunt)  επάγει  ALi^  1398   ανδρε? 

Brunck:  ärdpesLA  1401  τώ  δ'  Α:  τώι  δ'  L 

1403  (ήμαδ)  Reiske,  superscripsit  lenensis  1409  nov  ΙΕΓ: 

noZhno  Αν  τηίηίο  superscripsit  A^  1410   c5  τέκνον,  τέχνον 

Triclinius:  ώ  τέχνον,  ώ  τέχνον  LA  1412  ονδ^  Dindorf:  ovd'' 

LA  1414    ψϋ-^εί,   φ&ίτει  L:    φ&ίνειν  Α  1416 

/'  G  Hermann:  d-'  LA.  14\Ί  τελοϋσ'  Triclinius:  τελοΰσιν 

LA  αραί    L:    άραίαε   Α  1418    νπαι    κ^ίΐί^νοι 

Brunck:  νποχείμενοι  LA  1419  7ia^</()ft^roi'Bothe:  ποΏ.ύρντον 

L    ηολύρρντον  Α  1422    ψοινία   L    φονία  Α 

1423    Y^e/f/i'    Erfurdt:    ^.^/««r    LA  1424    κνρείτε   Reisig: 

κι;^β?  LA  lacunam  post  1427  indicamt  Erfurdt 

lacunam    post   1429    indicamt   Seidler  1431    προαστίου 

LA  ^  iesiaiwr  Suidas  s.  c.  προάατειον.  προαατείον  Α  1432 

hemistichium  eascidisse  vidit  G  Hermann  1438   ήπί(ο9 

,0V- 

LA:  v().  νηπιωι  in  margine  L^  1445  rai  Reiske:  κα<  LA 

1449  /«  φιΧτάτο)ν  E^:  t^s  φιλτάτηδ  L•^  L•^  τε  φιλτάτων  L 
Tf  ψίλτάτων  Α  1450  δίδασκε  με:  γρ.  μήννέ  μοί  L•^ 

1451  κα&ήννσαν  Dobree:  κατήννσαν  LA  1456  /<' :  omisit 

Α  1457  τν/χάί'ίί  Α:  τνγχάνοι  L  1469  rot 

Brunck:  τ«  LA  1471  φάίος  1Ε^:   ^t7o»&  L   9^^^^  ΑΕΓ 

1478  ζώνταε  Tyrwhitt:   ζων  τοΖδ  LA  1483 

κΛν  σμικρόν  Α:    χ&ν  έπι  μικρόν  L  1485,  1486  omisit  L, 

addidit  in  margine  L^  1492  <ί/ώ?^  Heath:  άγων  LA 

1496   <Äy>   addidit  Triclinius  1506   ϋέλοι  L:   ϋ•έλει  ALr. 


Druck  von  J.  B.  Hirschfeld  in  Leipzig. 


PA      Sophocles 

4Λ13       Sophokles 

A2 

1897 

Bd. 3-5 


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