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spkichwOetee
DEK
GERMANISCHEN UND ROMANISCHEN SPRACHEN
VERGLEICHEND ZUSAMMENGESTELLT
IDA YON DURINGSFELT)
UND
OTTO FREIHERRN VOiN REINSBERG-DURINGSFELD.
LEIPZIG.
VERLAG VON HERMANN FRIES.
1872.
Alle Rechte vorbehalten.
SEINER MAJESTAT
DBM
DEUTSCHEN KAISER
WILHELMDEM SIEGREICHEN
IHREM HELDENKONIGE
^ IS TIEFSTER EHRFUECHT USD LIEBE
GEWIDMET
DEN HEKAUSGEBERN.
Einleitung.
Deit dera Jahre 1515, wo Eeasmus seine Sammlung von Sprichwortern des Alter-
thums (Adogiorum collectanea) in Paris herausgab, sind fast in alien Landern wieder-
holte Versuclie gemacht worden, die Spricliworter der verschiedenen Volker vergleichend
zusammenzustellen.
Bald ist es eine Auswahl von Sprichwortern aus nielir oder weniger fremden
Sprachen, wie sie G. Meueier '), Abbe d'Humiere^), der als Erzbischof von Avignon
starb, und A. Delanoue ^) in's Franzosische, G.Yareini *) in's Italianisclie, J. Mapletoft ^)
in's Englische und Wishraeath'') in's Malirattische iibersetzt verofFentlichten, bald sind
es analoge Spricliworter anderer Vollcer, welche die Herausgeber von Sprichworter-
sammlunoen im Orioinaltext mitoetheilt haben.
O O o
So hat schon der beriihmte Comendador H. Nunez seinen Refranes o Proverbios
en Castellano (Madrid 1555), viele italianische, portugiesische, catalonische, asturische,
aragonische und galicische Spricliworter beigeniischt.
E. Tapp ') verglich die deutschen. A, Monosini*) die italianischen Sprichworter
mit den altgriechischen und lateinischen , und H. Megisee's Paroemiologia Polyglottos
(Lipsiae 1605) sowohl, wie J. Geutee's dreibandiges Florilegium Ethic o-poUticum nun-
quam antea eclitum i^Francofurti 1610 — 12) entlialten bereits zahlreiche Anfuhrungen
aus den damals verbreitetsten Sprachen des Occidents und Orients.
Professor Mateas stellte seine 1630 zu Kopenhagen verofFentlichten Proverhes,
sentences et mots doves en Franfais , Danois, Italien et Allemand in vier Columnen
nebeneinander, und J. Howell fiigte seineni Lexicon tetraglotton (London 1660) einen
') Recueil de Sentences notables. Anvers 1568.
*) Recueil de Proverbes a I'usage des ecoles. Paris 1800.
*) Choix de Proverbes, Maximes, Sentences, Adages fran^ais et etrangers. Paris.
*) Scielta de' Proverbi e Sentenze italiani, tolti da varie lingue. Venetia 1688.
*J Select Proverbs. London 1707.
*) Select Proverbs of all nations. Bombay 1857.
') Eberhardus Tappius Lunensis Germauicorum adagiorum cum latinis ac graecis collatorum
Centuriae septem, ex libera argentina in aedibus Wendelini Richelii 1539.
•) A. Monosinii Floris Italicae Lingiiae libri novem. Venetiis 1604:.
VI Einleitiing'.
ganzen Band Sprichwortersammlungen bei, die nach den Sprachen geordnet und mit
encflischer Uebersetzung versehen sind.
Auch der ehrenwerthe Biirgermeister Ch. L. Grubb in Kalmar verfehlte nicht,
in seinem Penu proverbiale (Linkoping 1665) die schwedischen Sprichworter durch
ahnliche aus andern Sprachen zu erlautern, und Casten Rabe gab zu seinen lateinischen
Sentenser (Goteborg 1807) statt der Uebersetzung die analogen Sprichworter in fran-
zosischer, deutscher und schwedischer Sprache.
In neuerer Zeit haben namentlich G. v. Gaal ein Sprichworterhuch in seeks
Sprachen (Wien 1830), Caeoline Ward eine Sammlung National Proverbs (London
1842) in fiinf Sprachen, Fb. L, Celakowsky eine vergleichende Zusammenstellung von
Sprichwortern sammtlicher slavischer Volker*), und C. Maein „Spric]iw drier und Redens-
arter/^ ^) der schwedischen, lateinischen, franzosischen, deutschen, italianischen und eng-
lischen Sprache in neben einander laufenden Columnen veroffentlicht.
W. K. Kelly's Proverbs of all Nations compared (London) ist kaum ein Versuch
zu nennen, und C. De Meey's Histoire generale des Proverbes (Paris 1828) enthalt
siebzehn einzelne Sammlungen von Sprichwortern aus ebensovielen fremden Sprachen,
die theils im Original, theils bios in franzosischer Uebersetzung mitgetheilt, aber nicht
verglichen sind. Auch H. G. Bohn's A Polygloit of Foreign Proverbs (London 1857)
besteht aus sieben getrennten Sprichwortersammlungen, welche nur durch einen ge-
meinschaftlichen Index lose verbunden sind, und die Sprichworter aus mehr als hundert
Sprachen und Dialekten, welche die Unterzeichneten bisher unter verschiedenen Titeln
bei H. Fries in Leipzig *) erscheinen liessen, sind, dem Zwecke dieser Biicher geniass,
bios in deutscher Uebersetzung und nur in wenigen Fallen zugleich mit dem Original-
text angefuhrt.
Eine umfangreichere, ausschliesslich vergleichende Zusammenstellung von Sprich-
wortern in mehr als sechs oder sieben Sprachen besitzt demnach noch keine Literatur
der Welt, und die wiederholten AuiForderungen, die von uns veranstalteten Sammlungen
im Originaltext zu verofFentlichen, bestimmten uns daher, den fiir uns so schmeichel-
haften Wiinschen nachzugeben. Es war kein leichtes Unternehmen, um so mehr, da
sich, wie es haufig bei dergleichen Biichern zu geschehen pflegt, die Arbeit unter der
Hand zu einem ganz anderen Werk gestaltete, als wir Anfangs beabsichtigt hatten.
Denn aus einer vergleichend geordneten Aufeinanderfolge von Sprichwortern aus fremden
Sprachen- ira strengen Anschluss an unsere bereits gedruckten Sammlungen ward ein
vollig selbstsfandiges vergleichendes Sprichworterhuch, und statt der etwa hundert
Sprachen und Dialekte, denen wir unsere Uebersetzungen entnommen hatten, stieg allein
') Mudroslovi Narodu Slovanskeho ve Ph'slovich. V Praze 1852.
*) Ordsprak och Talesattpa Svenska, Latin, Franska,Tyska, ItalienskaochEngelska. Stockholm 1867.
*) Das Cjprichwort als Kosmopolit. Von Ida v. Diiringsfeld. 3 Bde. Leipzig 1863.
Die Fran im Sprichwort. Von O. Frh. v. Reinsberg-Diiringsfeld. Leipzig 1862.
Internationale Titulaturen. Von O. Frh. v. Reinsberg-Diiringsfeld. 2 Bde. Leipzig 1868.
Das Kind im Sprichwort. Von O. Frh. v. Reinsberg-Diiringsfeld. Leipzig 1864.
Das Wetter im Sprichwort. Von O. Frh. v. Reinsberg-Diiringsfeld. Leipzig 1864.
Der Mann im Sprichwort. Von O. Frh. v. Reinsberg-Diiringsfeld (druckbereit).
Einleitung. ^^n
die Zahl von Mundarten der germanischen mid romanischen Volker, in denen wir
Sprichworter gefiinden, iiber zweihundertunddreissig, so dass wir genothigt wareu,
die Zusammenstellung der analogen Sprichworter aus den slavischen, keltischen, finnischen
und anderen Sprachen einer spiiteren Bearbeitung vorzubehalten.
Mit der Zahl der Sprarhen wuclis die Sehwierigkeit der iibersichtlichen Anord-
nung sowohl, wie der Wahl des Materials.
Man hatte uns mehrfach angerathen, ein gedrucktes Verzeichniss sammtlicher
Kategorieen, die wir bearbeiten wollten, an geeignete Personlichkeiten zu schicken und
diese um Ausf'ullung der Liste in der Redeweise ihres Wohnorts zu bitten. Dadurch
wiirde allerdings eine grossere Vollstandigkeit erzielt und der Gewinn fiir Dialekt-
kunde bedeutend erhoht worden sein, aber einerseits ist es fast unmoglich, iiberali
o;eeio;nete fachkundio-e Personen zu finden, welche sich im Interesse eines Buches der
Miihe unterziehen sollten, gegen 2000 Sprichworter aufzuschreiben, und anderseits
hatte auf diese Weise leicht der eigentliche Zweck unseres Werkes fiir die Paromio-
logie und Etlmographie verfehlt werden konnen.
Aus einem vergleichenden Sprichworterbuch soil man namlich vor Allem erkennen,
in welcher Fassung das oder jenes Sprichwort bei den verschiedenen Volkern heimisch
ist. Es kommt also darauf an, nur solche Sprichworter darin iuifzunehnien,'die wirklich
im taglichen Leben gang und gabe siud. Wer sich aber mit clem Sprichwort beschaftigt
hat, weiss, wie schwer es oft hiilt, zu einem Sprichwort das analoge in einer andern
Mundart zu erfahren, und wie haufig die blosse Uebersetzung des Sprichworts, das
vielleicht der Bevolkerung ganzlich fremd geblieben, fiir das entsprechende der Gegend
ausgegeben wird. Und doch ist es, namentlich in Grenzdistrikten, wie z. B. im Luxem-
burgischen, nichts Seltenes, statt des in den iibrigen Landern gleichen Stammes iib-
lichen Sprichworts, das man erwarten sollte, eine Uebersetzung des analogen Sprich-
worts des benachbarten fremden Stammes einoebiiro-ert zu finden.
Um daher vollig sicher zu sein, nur echte und landeseigene Sprichworter zu be-
kommen, beschrankten wir uns grundsatzlich auf die gedruckten oder handschriftlichen
Sprichworter-Sammlungen, deren wir habhaft werden konnten, und auf die allerdings
oft sparliche Ausbeute an Sprichwortern, welche die verschiedenen Worterbiicher von
Sprachen und Mundarten gewahren. Dass dadurch manche Mundarten reicher, manche
weniger vertreten sind, ist natiirlich, und zahlreiche Sprichworter konnten bios in der
Schriftsprache mitgetheilt werden, weil sie in den betreffenden Sammlungen nicht im
Dialekt angegeben sind. Desto mehr bedauerten wir, das mundartlich so reiche Material,
welches dem Wander'schen Sprichworter-Lexicon zugeflossen ist, ganzlich bei Seite
lassen zu miissen, weil wir schon aus den ersten Lieferungen dieses Werkes ersahen,
dass es zur wissenschaftlichen Benutzung vollig unbrauchbar sei.
Was die Kategorieen selbst anbetrifFt, so hatten wir uns von vornherein eine un-
gefahre Zahl derselben vorgenommen, da es nicht unsere Absicht sein konnte, den
Umfang unseres Buches unniitzer Weise auszudehnen, ohne dadurch eine absolute Voll-
standigkeit erreichen zu konnen, die ja doch bei Sprichwortern ein fiir alle Mai un-
moglich bleibt. Demgemass haben wir bios solche Sprichworter und sprichwortliche
Redensarten gewahlt, welche entweder sehr verbreitet sind, oder durch die Art ihres
Vorkommens ein ethnographisches oder linguistisches Interesse darbieten.
Vni Einleitung.
Massgebend bei der Wahl der dazugehorigen analogen Sprichworter aus andern
Sprachen und Mundai'ten war uns meist der Gedanke, den das Hauptsprichwort ausdriickt,
nicht die wortliche Fassung desselben, so dass oft Sprichworter, die dem Wortlaut nach
zusammengelioren, ihres verschiedenen Sinnes wegen getrennt, und andere wiederum,
deren Wortlaut ganzlich verschieden ist, ihrem Sinn nach zusammengethan werden
mussten.
Obgleich es sich nun hierbei ofters traf, dass manches Sprichwort dem Gedanken
nach zu mehreren Kategorieen gehorte, so gak uns doch als Kegel, jede Wiederholung
eines Sprichworts moglichst zu vermeiden, und die so entstehende Liicke lieber dadurch
auszufiillen, dass wir die analogen Sprichworter, welche zu mehreren Kategorieen passten,
gleichmassig auf diese vertheilten.
Der Wortlaut allein wurde nur in solchen Fallen Anlass zur Zusammenstellung
ganz gleiclier Sprichworter, wenn diese sich zufallig in besonders zahlreichen Mund-
arten eines und desselben Sprachstammes vorfanden, und so dazu beitrugen, dem
paroraiologischen Werke zugleich eine philologische Bedeutung zu verleihen. Denn
gerade das Sprichwort in seiner Kiirze ist geeignet, als Polyglotte zum Studium der
Unterschiede der Dialekte zu dienen, und niit geringer Miihe wird man sogar die
fremden Sprachen besser verstehen lernen, wenn man ein und dasselbe Sprichwort in
dem ausserlich anderen Sprachgewande immer wiederfindet.
Zur grosseren Erleichterung fur jeden Nichtgelehrten, der sich des Buches be-
dienen Avill, sei es nun zu dem angegebenen linguistischen Zwecke, oder behufs der
Vergleichung der ethnographisch-wichtigen Veriinderungen in dem Ausdruck des nam-
lichen Gedankens, haben wir jedem Sprichwort, das nicht ganz gleichlautend mit den
Hauptkategorieen war, eine deutsche Uebersetzung oder die Verweisung auf das gleich-
lautende bereits ilbersetzte Sprichwort beigefiigt. Das Lateinische, ebenso wie das
Altdeutsche, das hauptsachlich fiir den Forscher Interesse hat, haben wir als unnothig
uniibersetzt gelassen, die llbrigen Uebersetzungen aber, so weit es irgend zulassig
war, ohne gegen alle deutsche Sprachweise zu verstossen, moglichst wortgetreu zu
geben versucht, obgleich manche Sprichworter, naraentHch solche, die auf Wort-
spielen beruhen, sich leider nicht so iibersetzen liessen, wie wir es wiinschten. Dass
wir es dabei nicht vermeiden konnten, haufig Worte anzuwenden, welche in unserer
heutigen Gesellschaftssprache als nicht sauberlich genug verpont sind, versteht sich
von selbst, da wir es eben mit dem Sprichwort im Munde des Volkes zu thun hatten,
und das Volk den derben Ausdruck hebt.
Noch bei Weitem schwieriger war die Auordnung der Aufeinanderfolge der
Sprichworter sowohl, wie der Sprachen. SoUte die nothige Uebersichtlichkeit erzielt
werden und jedes Sprichwort leiclit zu finden sein, so mussten nicht nur die
Kategorieen nach dem darin befindlichen Hauptstichwort alphabetisch geordnet, sondern
auch die" Sprachen und Dialekte alphabetisch unter einander gesetzt werden und dabei
zugleich die nacli den Lchren der Linguistik zusammengeliorigen Mundarten so ver-
bunden bleiben, dass die nachstverwandten Sprachen und Dialekte nicht allzuweit aus-
einander gelegt wiirden.
Um dies zu ermoglichen, und z. B. das Niederliindische unmittelbar auf die ihm
Einleitung. IX.
so nalie stehenden niederdeutscheii Mundartcn folgcn lassen zu konnen, wlililten wir
fur diese die altc Benennung ..plattdcutsch", iind liir jcncs den Ausdruck „dietsch",
der in Vlaemisch-Belgien hiiufig als Gesammtbenennung der germanisclien Sprache
in den Niedcrlanden angewaudt wird. Ebenso mussten wir, um die verwandten Sprachen
der iberisclien lialbinscl zusammenstellen zu konnen, die catalonisciie Sprache mit dem
ehemals iiblichen Namen „limousinisch", und die rumiinische als „walachische" bezeichnen,
die proven^alische Sprache aber als „sudfranzosischen" und die sardinische als „sud-
italienischen Dialekt" anfuhren, obgleich beide bekanntlich einen wohlbegrundetcn An-
spruch darauf haben, fiir selbststiindige Sprachen zu gelten.
Audi das Rhatoromansch oder Ladinische haben wir deshalb mit „churwalsch"
bezeiclmet, um so mehr da es seiner sprachlichen Entwickelung nach am besten hinter
das Lateinische passte, welches als Muttersprache aller romanischen Muudarten diesen
voransteht.
Da das Buch zunachst fiir Deutschland bestimmt ist, mussten selbstverstandlich
die Sprichworter in deutscher Sprache den Anfang machen. Der verglcichende
Charakter des Werkes brachte es jcdoch mit sich, class, wo ein hochdeutsches Sprich-
wort fehlte, ebenso gut eins in einer deutschen Mundart oder einer andern germanischen
Sprache an die Spitze einer Katcgorie gesetzt werden konnte. Mitunter kommt es
auch vor, dass ein Sprichwort bios den romanischen Volkern angehort, und alsdann
diejenige romanische Sprache beginnt, welche nach dem Alphabet die erste ist, in der
es sich vorfindet.
Zuni leichteren Auffinden der Kategorieen, namentlich fiir Nichtdeutsche, werden
wir am Ende des Werks ein Verzeichniss aller Hauptstichworte in sechs Sprachen
geben und zwar im Deutschen, Englischen, Diinischen, Franzosisclien, Italianischen
und Spanischen.
Dem deutschen Sprichwort folgen, wenn es anfangt, die analogen in den mittel-,
ober- und plattdeutschen Dialekten, denen sich die germanischen Sprachen im engeren
Sinne: niederliindisch, englisch und friesisch, sowie die germanisch-nordischen oder
skandinavischeu: altnordisch, dtinisch, islandisch, norwegisch und schwedisch mit ihren
Mundarten anschliessen.
Die romanischen Sprachen beginnen, wie bcreits bemerkt, mit dem Lateinischen,
welchem Khatoromansch oder Churwalscli,Franzosisch mit den nord- und siidfranzosischen
Dialekten, Italitinisch mit den mittel-, nord- mid siiditalienischen Mundarten,
Limousinisch oder Catalonisch, Portugiesisch, Spaniscli und liumanisch oder Walachiseh
folgen. Wo es uns inoglich war, haben wir bci jeder Sprache unter Altdeutsch, Alt-
holUindisch, Altenglisch, Altdiinisch, Altfranzosisch u. s. w. die friiheste nachweis-
bare Form des betrefFcnden Sprichworts angefiihrt, und zwar hat uns meist das
16. Jahrhundert als Grenzscheide zwischen Alt und Neu gedient. Die altdanischen
und altschwedischen SprichAvorter riihren sammtlich aus dem 15. Jahrhundert her,
und sind fiir den Sprachforscher noch dadurch interessanter, dass es fast gleich-
zeitige Uebersetzungen einer und derselben Sammlung lateinischer Sprichworter
sind, mithin am besten zeigen, wie nahe damals Dilnisch und Schwedisch einander
standen. Die lateinischen Sprichworter selbst liaben wir unter der Bezeichnung ,.jnittel-
lateiniscli" d. h. Latein des Mittelalters, ebcnfalls mit aufgenommcn, obgleicli wir
i^
X Einleitung.
leider bei den lateinischen Spricliwortern im Allgemeinen nicht immer rait Slcherheit
bestimmen konnten, was dem Mittelalter oder dem classisclien Altertlmm angehort.
Bei der Eintheilimg der Mundarten haben wir uns streng an die bis jetzt als
Norm geltenden Bestiramungen gehalten und uns nur hier und da eine Abweichung
von dem Herkommen gestattet, obgleich wir ira Laufe unserer Arbeit nur zu oft Ge-
legenheit batten, walirzunehmen, wie viel der Dialektforscbung noch zu thun bleibt.
So hat z. B. das Patois der franzosischen Schweiz, welches wir, der gewohnhchen
Annahnie gemass, zu den siidfranzosischen Dialekten gesetzt, namentlich in einigen
Mundarten soviel Formen mit den ostliciien Dialekten der langue d'oil geinein, dass es
zweifelhaft bleibt, ob es nicht zu den nordfranzosischen Dialekten zu rechnen sei.
Die Eintheilung der italianischen Dialekte, wie wir sie zur bequemeren Ueber-
sicht des Lesers gegeben, hat mehr geogra^hische als sprachliche Berechtigung. Denn
das Romagnuolo steht den norditalianischen Dialekten der Emilia oder der Familie
der italianisch-keltischen Dialekte bei Weitera naher, als den eigentlich raittelitalianischen
oder tuskisch-romischen Dialekten.
Der dialetto settentrionale oder Gallurese im Norden der Insel Sardinien ist kein
eigentlich sardinischer, sondern vielmehr ein dem Corsischen nahe verwandter ita-
lianischer Dialekt, und das Corsische selbst diirfte am richtigsten zu der sogenannten
italianischen Inselsprache gerechnet werden miissen, welche alle corsischen, sardinischen
und sicilianischen Mundarten umfasst, sich selbststilndig von der italianischen Sprache
des Festlandes entwickelt hat, und mit dieser nordlich durch die vermittelnden ligu-
rischen Dialekte zusammenhangt.
Dao-eo-en ist das Calabresische, welches meist zu den sicilischeu Dialekten gezahlt
wird, wohl besser von diesen zu trennen, wie wir es auch gethan, indem es gemein-
sam mit den apuhschen Mundarten den Uebergang der Familie der neapolitanischen
Dialekte zu der Inselsprache auf Sicilien bildet.
Ebenso ist es noch fraglich, ob das Friaulische wirklich ein besonderer nord-
italianischer Dialekt ist, oder ob es zu den Mundarten des Rhatoromansch gehort, das
ehemals weit verbreiteter war, als jetzt, und nur allmahlig durch den Einfluss des
italianischen Elements zuriickgedrangt oder absorbirt worden ist.
Bei den deutschen Dialekten haben wir die rheinischen Uebergangsraundarten
vom Mittel- zum Niederdeutschen, die gewohnlich zum ersteren gerechnet werden,
dem letzteren zugezahlt, weil die Sprichworter in ihnen fast stets mit denen der andern
niederrheinischen, aber selten mit denen der mittelrheinischen Dialekte iibereinstimmen,
ein Beweis, dass die betreffende Bevolkerung geistig mehr mit der niederdeutschen
zusammenhangen muss, als mit der mitteldeutschen, welche rheinabwarts bis Andernach
reicht. Hcrr Professor Frommann in Niirnberg, der die grosse Giite hatte, die von
uns cntworfene Sprachentafel der deutschen Mundarten einzusehen und zu berichtigen,
erklarte sich mit dieser Aenderung einvcrstanden. Seiner Anregung zu Folgc haben
wir auch die deutschen Mundarten in Siebenbiirgen und Ungarn dem niederrheinischen
Dialekte eingereiht, dcin sie urspruuglich angehorten.
Um die niedersilchsischen Mundarten ihrer geographischen Vertheilung nach, so
viel es ging, zusamraenzulassen, ohne die alphabetische Ordnung zu storen, setztcn wir
den im Hannoverschen und Oldenburoischen lieoenden Ortschaften ein ha. oder 0.
Einleitung-. ^^
vor, und um die Gegend genauer zu bestimnien, aus welcher ein Sprichwort her-
riihrt, fiigten wir der betrefFenden Dialektbezeichnung stets die Aufangsbuchstabeu des
Ortes bei, wie sie in der Sprachen-Tafel angegeben sind. Ortsnamen, die selten vor-
kommen, sind ganz ausoeschrieben.
Es ware uns ein Leichtes gewesen, auch bei jedeni Sprichwort die Quelle anzu-
geben, aus der es entnonimcn ist, aber die Furcht, das Werk unverlialtnissraassig zu
vergrossern, hielt uns davou ab imd bestimmte uns, bios ein ausfuhrliches Quellen-
verzeichniss am Schlusse der letzten Abtheilung niitzutheilen. Dagegen baben wir
unser hauptsacbliclistes Augenmerk darauf gerichtet, den Originaltext der Sprichworter
buchstablich getreu wiederzugeben, weil unserer Ansiclit nach ein Citat Avertblos fiir
die Wissenscliaft wird, sobald man es anders gibt, als es im Quellenwerk stelit.
Selbst die verschicdene Ortograpbie der einzelnen Sprachen und Mundarten
baben wir auf das Sorgfaltigste so gelassen, wie wir sie gefunden, einerseits, um jede
Verantwortlicbkeit flir die Richtigkeit der Schreibweise denen zu iiberlassen, die sie
eingefiibrt; anderseits, um dem Forscber Gelegenbeit zu geben, aus der Ortograpbie
sogleicb die Zeitepocbe erkennen zu konnen, in welch^r das oder jenes Sprichwort
ubHch war, das jetzt vielleicht nicht mehr angewendet wird. Daher findet man oft.
Sprichworter einer und derselben Mundart auf zweierlei Art geschrieben, und im
Scliwedischen sogar vier verschiedene, aber fest bestimmte Schreibweisen. Bios bei
den deutschen Dialekten baben wir der Gleichmassigkeit wegen alle Hauptworter mit
grossen Anfangsbuchstaben geschrieben, weil die Zald der Spriclnvortersammlungeu,
in denen dies nicht gescliehen war, im Verhaltniss zu den andern, wo es gescheheu,
eine ungleich geringe war, und in der Mundart der Grafschaft Mark raussten wir
fiir das von H. Woeste mit einem lateinischen a bezeichnete triibe A der Antiqua
wegen ein a wahlen.
In anderen Sprachen aber, wie z. B. im Schwedischen, wo die grossen oder
kleinen Anfangsbuchstaben der Hauptworter zur Bestimmung der Zeitepoche dienen,
aus welcher das mitgetheilte Sprichwort stammt, ist der Unterschied streng festge-
halten worclen. Ebenso baben wir es beim Franzosischen vermieden, die nach den
jetzigen Regeln scheinbar fehlerhafte Schreibweise mancher Sprichworter aus friiherer
Zeit irgendwie zu modernisiren.
Wohl aber baben wir uns nach Krtiften bcmliht, die in den Originaisammlungen
haufig vorkonimenden und oft sinnentstellenden Druckfehler zu verbessern, wobei uns
Herr Dr. Sievers in Kassel, der sich auch bereitwilligst der grossen Mlihe unterzogen,
die Correctur zu iibernehmen, getreulich beigestanden, und wenn noch hier und da
einige Fehler stehen geblieben sein sollten, so moge man es damit entschuldigen, dass
es fast unmoglich ist, iiber 200 Dialekte so griindlich zu verstehen, um jeden Fehler
des Textes augenblicklich zu seben, und die so unendlich verscliiedene Schreibweise
der Mundarten inmier berichtigen zu konnen. Dies m;ig auch als Entschuldigungs-
grund dienen, Avenn in den Uebersetzungen aus so vielen Sprachen und Dialekten
irgCnd welcher Irrthum vorkonimen soUte, besonders da die Hilfsmittel zum Vei'-
standniss der Mundarten meistens noch ausserst mangelhaft sind oder uns wenigstens
nicht zu Gebote gestanden haben, obwohl w^ir uns bei unsereni Unternehmen von
alien Seiten der freundlichsten Theilnahme zu riihmen liatten. Die Bibliotheken in
XII Einleitung.
Alteuburg, Baireutli, Berlin, Breslau, Dresden, Gotha, Gottingen, Kassel, Leipzig
Lund und Weimar haben uns auf das Liberalste die Benutzung ihrer literarischen
Scliatze gestattet, und walirhaft zu Dank verpflichtet sind wir den Ilerrn Professoren
E. L. Rochholz und O. Sutermeister in Aarau, Herrn Staatsminister a. D. von der Gabelentz,
Bibliothekar Dr. Kohler und Pastor Dr. Lobe in Altcnburg, Herrn A. Marstallcr in
Bari, Herrn Professor Constantinescu in Bukarest, Herrn Dr. W. Pertscli in Gotha,
Herrn Professor Zacher in Halle a. S., Herrn Professor Mobius in Kiel, Herrn
Dr. Driessen, Professor Ebert, Dr. Helms, Dr. Lotze, Redacteur F. Metsch, Banquier
J. Plant, Dr. H. Scliuchardt und Professor Zarncke in Leipzig, Herrn Privatgelchrten
Eirikr Magnusson in Reykjavik (jetzt in London), Herrn Professor Okie in Lund,
Herrn Dr. O. Hartwig in Marburg (friilier in Messina), Herrn Professor A. Maister
und P. Rufinatscha in Meran, Herrn Dr. V. Imbriani und Professor Lignana in
Neapel, Herrn Professor Frommann in Niirnberg, Herrn Dr. G. Pitre in Palermo,
Herrn Professor L. Morandi in Spoleto, Herrn Pfarrer Dr. E. Leclmer in Stampa
in Graubiindten, Herrn Bibliotliekar Abbate Valentinelli in Venedig, Herrn Dr. R. Kohler
in Weimar, und Herrn Dcchant Dr. J. H. Schmitz in Zell an der Mosel, welche uns
bei unsercr schweren Arbeit theils mit Rath, theils durch Zusendung von Buchern
Oder Mittheilung von Sprichwortern giitigst untcrstiltzt haben.
Alles, was uns wahrend des Druckes noch zugegangen ist, haben wir, um die
Einheit unseres Planes in Bezug auf Zahl und Vertheihing der Mundarten nicht zu
storen, fur einen Nachtrag aufgehobeu, der das Werk, wenn es vollendet, beschliessen soil.
Leipzig, im Siegesjahre 1871.
Ida von Duringsfeld,
Otto Freiherr von Reinsberg-Diiringsfeld.
SPHACHEN-TAFEL
Oermanische Sprachen.
Deutsch.
Altde.ntsdi. (.-id.)
1. Mitteldentsche Di.'ilekto (nid.):
Frankisch (frk.) in Frankisch-Hennoberg (H.),
Mittel- (M.), Ober- (O.) uiid Uiiterfranken (U.) ;
Mundart in Clansthal iind dem Oberliarz
(Hrz.); [hessen (O.)-,
Hessiseh (hss.) in Nieder- (N.) und Ober-
Mittelrheinisch (inrb.) aus der Eifel und dem
Hnnsrilcken (E.), aiis Frankfurt a. M. (F.),
aus Luxemburg (L.), aus Nassau (N.) und
aus Trier (T.);
Siichsisch (sa.) in Altenburg (A.), ini Erzge-
birge (E.), in der Lausitz (L.), in Meissen
(M.) und im Voigtlande (V.);
Schlesisch (sehls.) aus Breslau (B.) und der
Freistadter Gegend (F.);
Thiiringisch (thr.) niit der Mundart an der
Riihla (R.);
Mundart der Edergegeud in Waldeck (W. E.).
2. Oberdeutsche Dialekte (od.):
Bairisch (bair.) vom Lechrain (L.) und Ost-
Lech (O.-L.);
Deutsch-bohmisch (bohm.); [art (Str.);
Elsassisch (els.) mit der Strassburger Mixnd-
Niederosterreichisch (ndo.) ;
Oberpfalzisch (opf.) mit der Niiruberger Mund-
art (N.);
Oberrheiuisch (orh.);
Mundart inOesterreichisch-t5chlesien undMiihren
(ostr.-schls.) ;
Schwabiscli (schwb.) in Wiirttemberg (W.) und
Baiern (W.-L.);
Schweizerisch (schwei.) in Appenzell (A.), Basel
(B.), Solothurn (S.), Schaffhausen (Scli.), Uri
(U.) und Zurich (Z.);
Mundart in Steiermark und Karnten (st.) ;
Tirolisch (tir.) im Burggrafenamt (B.), Ober-
(O.-I.) und Unter-Innthal (U.-I.).
3. Plattdeutsche Dialekte (pd.) :
Niederrheinisch (nrb.) aus Aachen (A.), Diiren
(D.), Dilsseldorf (Ds.), Euskirchen (E.), Glad-
baeh (Gl.), Koln (K.), Kleve (KL), Mors (M.),
Siebenbiirgen (S.) und Ungarn (U.);
NiedersJichsisch (ns.) aus der Altmark (A.),
der Unigegend von Bremen (B.), der Fro-
vinz Hannover (ha.) und zwar aus Giit-
tiiigen und Grubenhagen (G. u. G.), llildesheim
(H.), Kalenberg (K.), Liineburg (L.) und
Verden (V.), aus Holstein (hist.) und Angeln
(hist. A.), aus Hamburg (Hmb.), Lippe-Det-
mold (L.-D.), Mecklenburg-Schwerin (M.-Sch.\
und Mecklenburg-tjtrelitz (M.-Str.), aus der
Neumark und dem Oderbrueli (N.), aus Ost-
friesland (ofs.) und Oldenburg (O.), und
zwar aus der Umgegend von Aurich (A.),
Jever (J.), Rastede (R.) und Stade (St.), aus
Pommern (P.), Ost- (Pr.-O.) und West-
Preussen, (Pr.-W.), der Uckermark (11.) und
Waldeek (W.);
Westfjilisch (wstf.) aus Arnsberg (A.), Atten-
dorn (Atd.), Bielefeld (B.), Brilon (Br.), Dri-
burg (Dr.), Erwitten (E.), Harth bei Biiren
(H.), Hattingen an der Ruhr (Ht.), Minden
(M.), der Grafschaft Mark (Mrk.), Miinster
(Mst.), Osnabriick (O.), Paderborn (P.), Reck-
linghausen (R.), Rheinc (Rh.), Soest (S.),
Solingen (SI.), Salzkotten (Sz.), Thiile (T.)
und Werl (W.).
Dietsch oder Niederlandisch (dt.).
Altniederljindisch (adt.) ;
AlthoUandisch (ah.);
Altvlaemisch (avl.);
Vlaemiseh in Belgien (vl.) und Nordfrankreich
Westft-iesisch (wfs.). [(vl. F.);
Englisch (en.).
Altenglisch (aen.) ;
Mundart in den mittleren (m.), nordlichen (n.),
ostlichen (o.), siidlichen (s.) und westiichen
(w.) Grafschaften ;
Schottische Mundart (scho.).
Nordfriesisch (fs.).
Altfriesisch (afs.) ;
Amrumer Mundart (A.) ;
Foringer „ (F.);
Moringer „ (M.) ;
Nordmarscher ,, (Nm.);
Silter „ (S.).
Altnordisch (an.).
Danisch (djL).
Altdjinisch (ada.);
Mundart von Fiihncn (Fu.);
Mundart in Jutland (jiit.) und Nordsehleswig
(jiit. S.);
Mundart von Moen (Mn.) und Seeland (SI.).
Islandisch (is.).
Fiirocr (foer.).
Norwegisch (nw.).
Mundart in Agershuus-Stift (Ag.-St.), Bergens-
Stift (B.-St.), Kristiansands-Stift (Kr.-St.),
Sendmor (Sdm.), Tellemarken (Tel.) und
Trondhjems-Stift (Tr.-St.).
Schwedisch (sw.).
Altschwedisch (asw.).
XIV
Sprachentafel.
Romanlsche
Lateinisch (It.). j
Lateiii cles Mittelallers (m!t.).
Churvvaisch oder Rhatoromansch (cw.).
Ladiniscli (Id.) iu Envieberg- (bd.), Groden (grd.),
im Ober - (O. - E.) iind Unter - Engadin
(U.-E.);
OberlJindisch (obi.).
Franzcsisch (fz.).
Altfranzosiseh (afz.).
1. Nordfranzosisclie Dialekte (nf.):
Altpicardisch (apic.) ;
Bourgogne (Bg.);
Bray (Br.);
Champagne (Chmp.);
Frauche-Comte (F.-C.) ;
Normandie (nrm.);
Picardie (pic.) ;
Rouchi (R.);
Wallouisch (w.) in LiittiKh, Mons (M.), Marclie
(JIa.), Namur (N.) nnd Verviers (V.).
2. Siidfranzosische Dialekte (sf.) :
AltproveiiQaliscli (aprv.) ;
Armagaac (Arm.);
Beam (Brn.);
Dauphine (D.);
Gascogne (Gsc.) ;
Langued'oc (Lgd.);
Netiproveu^alisch (uprv.) ;
Patois der frauzosiscben Schweiz (Pat. s.).
Italianisch (it.).
1. Mittelitalianisclie Dialekte (mi.):
Corsisch (crs.) im Dialetto meridionale (m.)
tmd settentrioiiale (s.) ;
Dialekt in Rom (Ro.);
Romagnuolo oder Dialekt der Romagna (rom.) ;
Sprachen.
Toscanisch (t.) mit den Mundarten von Florenz
(fir.) nnd Lucca (luc.) ;
Umbrisch (u.).
2. Norditalianische Dialekte (ni.):
Emilianiscli (em.) aus Bologna (B.), Parma (P.)
und Reggie (R.);
Fnrlanisch oder Dialekt. des Friaul (frl.);
Lombardiscli (1.) in den Mundarten von Ber-
gamo (b.), Brescia (brs.), Mailand (m.) nnd
Val-Camonica am Tonale (V.-C);
Lignrisch (lig.);
Piemontesisch (jiiem.) ;
Venetianisch (v.) mit den Mnndarten von Trient
(trt.), Triest (trst.), Verona (ver.) nnd Vicenza
(vie).
". Siiditalianische Dialekte (si.):
Apnlisclie Mnndart (ap.) in Bari (B.), und
Lecce (L.);
Mnndart in Calabrien (cal.);
Neapolitanisch (npl.); [(C);
Sicilianisch (s.) mit der Mnndart von Catania
Sardinisch. (sa.) im Dialetto Logudorese (L.),
Campidanese oder Meridionale (M.) und Gal-
Inrese oder Settenti'ionale (S.).
Limousinisch (Im.) oder Catalonisch.
Altcatalonisch (acat.);
Neucatalonisch (neat.) ;
Valencianisch (val.).
Portugiesisch (pt.).
Mnndart in Galicia (gal.).
Spanisch (sp.).
Altspanisch (asp.);
Andalusisch (and.j;
Aragoniscli (ar.) ;
Asturisch (ast.).
Watdchisch oder Rumanisch ("wl.).
A^erzeichniss
der Abkiirzimgen.
A.
bedeutet Amrumer-Miindart.
ap. L.
bedeutel
t apulisch in Lecce
acat.
n .
altcatalonisch.
apic.
„
altpicardisch.
ad.
„
altdeutsch.
aprv.
11
altproven^alisch.
ada.
11
altdiinisch.
ar.
.,
aragonisch.
adt.
„
altdietscli.
Arm.
„
Armagnac.
aen.
„
altengliscli.
asp.
„
altspanisch.
afs.
altfrieslsch.
ast.
n
asturisch.
afz.
11
altfranzosiscli.
asw. ■
„
altschwedisch.
Ag.-St
11
Agershuns-f5titY.
avl.
.,
altvlaemisch.
ah.
;■)
althollandisch.
B.-St.
„
Bergens-Stift.
an.
„
altnordisch.
bair.
n
bairisch.
and.
n
andalusisch.
bair. L.
n
„ Lechrain.
ap.
n
apulisch.
bair. O.-L.
«
„ Ost-Lech.
ap. B.
n
„ in Bari.
«g.
11
HourgOgne.
Verzeichuiss der Ablciirzimireii.
XV
bfihm.
bedetitet
deutsch-bohmisch.
M.
bedeutet Moringcr Mimdart.
Br.
V
Bray.
md.
.,
mitteldeutsche Dialekte.
Brn.
n
Beam. f
calabresisch.
"Tn.
enT^
-
mittelenglische „
cal.
mi.
mittelitalianische „
Chmp.
■n
Champagne,
corsisch.
mlt
Mn.
V
Latein des Mittelalters.
crs.
Moeu.
urs. m.
,,
„ mevidionale.
mrl
17
mittelrheinisch.
CVS. s.
„ settentrionale.
mrh
. E.
77
mittelrh.Eifelu.Hunsruck_
cw.
n
churwalsch oderrhiitoromanseh.
mrli
. F.
„
„ Frankfurt a. M.
D.
„
Dauphine.
mrh
. L.
„
„ Luxemburg.
dJi.
„
djinisch.
mrh
. N.
„
„ Nassau. -
dt.
n
dietsch oder niederlandisch.
mrh
. T.
11
„ Trier.
el.s.
^
elsassiscli.
neat.
„
neucatalonisch.
els. Str.
em. B.
17
„ in Strassburg.
emilianisch in Bologna.
ndo.
n. en.
•^
niederosterreichisch.
uordeuglische Dialekte.
em. P.
y,
„ „ Parma.
nf.
77
uordfranzosiche
em. R.
^
„ Reggio.
ni.
„
norditaliauische ,,
en.
,,
engliscli.
Nm
Nordmarschen.
F.
17
Foringer Mnlidart.
npl.
.,
ueapolitanisch.
F.-C.
fjer.
77
77
Franche-Comte.
Farcier.
nprv.
nrh.
ueuproveu(j,alisch.
niederrheiuisch.
Fn.
77
Fiihnen.
nrh
A.
niederrh. Aachen.
iVk. H.
„
frankisch-Henneberg.
nrh
D.
„ Diiren.
fik. H. S.
77
frjiuk. Henneb.-Sonneberg.
nrh
Ds.
71
„ Diisseldorf.
frk. M.
77
Mittelfranken.
nrh
E.
„
„ Euskirchen.
frk. O.
„
Oberfranken.
nrh.
Gl.
77
,, Gladbach.
frk. U.
77
Unterfranken.
nrh
K.
11
Koln.
ill.
77
fiirlanisch.
nrh
Kl.
,,
Kleve.
fs.
77
fi'iesisch (nordfriesisch).
nrh
M.
„
,, Meurs.
fz.
71
franzosiseh.
nrh
ti.
,.
Siebenbiirgen.
gal.
77
galicisch.
nrh.
U.
y. Ungarn.
Gsc.
h.
17
71
Gascogne.
hoUandisch.
nrm
ns.
•'
noruiaud.
uiedersaclisisch.
Hrz.
71
Oberharz nnd Clausthal.
ns.
A.
„ Altmark.
liss.
77
hessisch.
us.
B.
11
„ Bremen.
Iiss. N.
J,
„ in Niederhessen.
ns.
ha.
11 .
„ Hannover.
hs.s. O.
is.
77
„ „ Oberhessen.
islaudiseh.
us.
la. G. u
G. „
ns. Hannover Gottingen und
Grubenhagen.
it.
11
italianisch.
us.
ha. H.
„
,. „ Hildesheim.
jilt.
77
jiitisch.
ns.
ha.. K.
11
Kalenberg.
jiit. S.
Kr.-St.
77
77
„ in Knrdschleswig.
Kristiansands-Stift.
ns.
ns.
ha. L.
ha. V.
"
., ,, Llineburg.
„ Verden.
1.
•7
lombardisch.
us.
hist.
,-
holsteinisch.
1. b.
1. brs.
77
17
lomb. bergamaski.se.h.
„ brescianisch.
ns.
us.
hist. A.
Hmb.
„ Angeln.
Hamburg.
1. m.
1. V.-C.
Id.
77
77
„ mailandisch.
„ Val-Camonica amTonale*
ladinisch.
us.
ns.
US.
L.
L.-D.
M.-Sch.
„
liippe.
„ Lippe-Detmold.
,, Mecklenburg- Schwerin.
Id. bd.
Id. grd
11
n
„ in Enneberg (Badia).
„ „ Groden.
ns.
us.
M.-Str.
N.
"
„ Mecklenburg-Strelitz.
„ Neumarku.Oderbruch-
Id. O.-E.
„ „ Ober-Engadin.
ns.
().
.,
„ Oldenburg.
Id. U.-E.
Lgd.
lig.
11
77
„ „ Unter-Engadin.
Langued'oc.
ligurisch.
ns.
ns.
us.
ofs.
ofs. A.
0. J.
77
17
„ Ostfrieslaud.
„ „ Aurich.
„ Oldenburg Jever.
Im.
17
limousini«(.'h oder catalonisch.
ns.
0. R.
n
„ „ Rastede.
It.
*
lateinisch.
us.
0. «t.
•n
Stade.
XVI
Verzeichniss dev Abkiirzimgen.
as. P. bedeiitet
ns. Pommern.
SI.
bedeutet Seeland.
ns. P.-H.
„
„ Hinterponimern.
sp.
„
spanisch.
ns. Pr.-O.
„
„ Ost-Pre\issen.
St.
11
steirisch.
ns. Pr.-W.
!1
„ West-Prenssen.
sw.
,,
schwedisch.
DS.-U.
V
„ Ukermark.
t.
„
toscanisch.
ns. W.
„
„ Waldeck.
t. fir
11
„ florentinisch.
ns. W. U.
„
n 11 Uppland.
t. luc.
11
„ Incchesisch.
nw.
n
norwegisch.
Tel.
„
Telkmarken.
obi.
„
oberlandisch.
thr.
„
thiiringisch.
od.
oberdeutsche Dialekte.
thr. R.
„
„ an der Riihla.
0. en.
„
ostenglische „
tir.
r
tirolisch.
opf.
„
oberpfalziscli.
tir. B.
11
„ im Burggrafenamt.
opf. N.
„
„ in Niiruberg.
tir. O.-I.
„
,, „ Ober-Innthal.
orh.
„
oberrheiniscli.
tir. U.-I.
„
„ „ Unter-Innthal.
ostr. sclils.
71
osterreichisch-sclil esisch.
Tr.-St.
„
Trondhjems-Stift.
Pat. s.
n
Patois Suisse.
u.
11
umbrisch.
pd.
„
plattdeutsche Dialekte.
V.
n
venetianisch.
pic.
n
picardisch.
V. trst.
„
„ triestinisch.
pic. St.-Q.
n
„ in St.-Quentin
V. tri
.
n
„ trientinisch.
piem.
n
piemontesisch.
V. ver.
TI
„ veroncsisch.
pt.
)i
portugiesisch.
V. vie.
.,
„ vicentiniscli.
R.
n
Rouchi.
val.
n
valeneianisch.
Eo.
11
Rom.
vl.
11
vlaemisch.
rom.
n
Romagnuolo oder Dialekt der
vl. F
„
„ in Nordfi-ankreich.
Romagna.
w.
n
wallonisch (Liittich).
S.
n
Silter Mundart.
w. M
„
„ Mons.
s.
11
siciliauisch.
w. Ma.
11
,, Marche.
.s. C.
11
„ in Catania.
w. N
„
„ Namur.
sa.
11
sardinisch.
w. V
„
„ Verviers.
sa. L.
„
„ Logndorese.
W. E.
11
Waldeek (Edergegend).
sa. M.
„
„ Meridionale.
w. en.
11
westenglische Dialekte.
sa. S.
n
„ Settentrionale.
wfs.
n
westfriesisch.
sii.
n
sachsiscli.
wl.
11
walacliiscli od. rumanisch.
sa. A.
„
- in Altenburg.
wstf.
„
westfaliscli.
sJi. E.
„
„ im Erzgebirge.
wstf.
A.
11
„ in Arnsberg.
.sa. L.
,,
., in der Lausitz.
wstf.
Atd.
11
„ „ Attendorn.
sa. M.
„
„ in Meissen.
wstf.
B.
n
„ „ Bielefeld.
sa. V.
„ im Voigtland.
wstf.
Br.
n
„ „ Brilon.
schls.
schiesiseh.
wstf.
Dr.
n
„ „ Driburg.
schls. B.
11
„ ill lireslaii.
wstf.
E.
n
„ „ Erwitten.
sclils. F.
n
„ in Freistadt.
wstf.
H.
n
„ „ Harth belli iiren.
schu.
„
schottisch.
wstf.
Ht.
n
„ „ Hattingen a. d. Ruhr
.schwb. W.
„
scliwabisch Wiirttemberg.
wstf.
M.
11
,. „ Minden.
sclivvb. W.-L.
11
„ Westlech (Baierii).
wstf.
Mrk.
„
„ „ Grafsch. Mark.
schwei.
1'
schweizerisch.
wstf.
Mst.
„
„ „ Miinster.
schwei. A.
„
T, in Appenzell.
wstf.
0.
«
„ „ Osnabriiek.
schwei. li.
„ ,, Basel.
wstf.
Ol.
n
„ „ Ollinghausen.
schwei. S.
„
„ „ Solotliurn.
wstf.
P.
n
„ „ Paderboni.
schwei. Sch.
„
„ ^ Schaffliausen.
wstf.
R.
n
„ „ Recklinghausen.
schwei. U.
n
„ „ Uri.
wstf.
Rh.
n
„ „ Rheine.
schwei. Z.
11
,, ., Ziiric.h.
wstf.
S.
11
„ „ iSoest.
Sdm.
„
.Sondiiior.
wstf.
SI.
n
„ „ Sollngen.
B. en.
n
siidengliselie Dialekte.
wstf.
Sz.
n
„ „ Salzkotten.
Bf.
n
sUdfranziJsische „
wstf.
T.
n
V 1, ThiLle.
si.
n
siiditalianische „ .
wstf.
W.
n
„ n Werl.
A.
md.
od.
pd.
dt.
dil.
nw.
sw.
cw.
wl.
1. Wer A sagt, muss auch B sagen.
Wer sagt A, der muss auch wohl B sagen.
Wer A gesagt hat, muss auch B sagen.
Von einemo koment zwei. (ad.)
War A secht, musz a' B s6g*n. (frk. M.)
Wer A sagt, kommt zuletzt bis zum Z. (schwei.)
De A seggt, mutt ok B seggen. (ns. B.)
Ver A seggt hett, mutt ok B seggen. (ns. hist.
A.) S. Wer A (jesarjt hat u. s. w.
Heww 'k Aseggt, mot'k okB seggen. (ns. M.-Str.)
Hab' ich A gesagt, muss ich auch B sagen.
De A seggt, mutt ook B seggen. (ns. ofs.)
De A seggt, mot ok B seggen. (ns. O. J.)
Wei A saaget, mott auk B saagen. (ns. W.)
Die A zegt, moet ook B zeggeu.
Den der siger A, maa ogsaa siger B.
Dan som segjer A, fser og segja B.
Har man sagt A, bor man Jifven saga B.
Hat vian A gesagt, muss man auch B sagen.
Tgi ca ha getg A, quel gi era bugen B. (obi.)
S. Wer A gesagt hat u. s. w.
Cine dice una, trebuie se dica si done. Wer
Eins sagt, muss auch Zwei sagen.
2. Wer den Aal halt bei dem Schwanz,
Dem bleibt er weder halb noch ganz.
Er (Es) ist zu halten wie'n Aal beim Schwanz
und ein Weib beim Worte.
Wer den Al anfasst bim Swanz, Der hat ihn
weder halb noch ganz. (ad.)
od. Wer einen Aal will halten beim Schwanz, Dem
bleibt er weder halb noch ganz. (schwb. W.)
dt. Hij is te houden (te vangen) (te stikken) als
een aal (paling) bij den staart. Er ist zu
halten (zu fangen) (zu ersticken) wie ein Aal
beim Schwanz.
en. There's as much hold of his word as of a wet
eel by the tail. Man Icann sich an sein
Wort so halten, wie bei einem nassen Aal
an den Schwanz.
dji. Hvo der griber Aalen om Halen, har den der-
for ikke. Wer den Aal beim Schwanze greift,
hat ihn durum nicht.
nw. D'er inkje greidt aa gripa Aalen um Sporden.
Es ist nicht leicht, den Aal beim Schwanz
zu ergreifen.
Dhen som gryper Alen wed stiarten, han haller SW.
lionom intet fast. Wer den Aal beim Schwanze
greift, halt ihn nicht fest.
Anguillam (Delphinum) cauda tenet (ligas). It.
Non habet anguillam, per caudam qui tenet
illam. (mlt.)
Qui tient I'anguille par la cue il ne I'a mic. fz.
(afz.) Wer den Aal beim Schwa7ize halt, hat
ihn noch nicht.
Qui tien I'anyele per la coude et la hemne sf.
per la fe. Que pot dise que nou tien arre.
(Brn.) Wer den Aal beim Schwanze halt
und die Frau beim Wort, kann sagen, dass
er nichts halt.
Chi piglia 1' anguilla per la coda e la donna it.
per la parola, pu5 ben dir die non tien nieiite.
Wer den Aal beim Schwanze nimmt und die
Frau beim Wort, kann wohl sagen, dass er
nichfs halt. \^Aal beim Schwanz.
Piglia r anguilla per la coda. Er nimmt den
Bole piglia Tangiiilla pe a coda, (crs.) Er ivill mi.
den Aal beim Schwanze nehmen.
Chi piglia 1' anguilla per la coda e la donna
per la parola, puo dire di non tener nulla.
(t.) S. Chi piglia u. s. w.
Scappar d' in man cme n' inguilla. (em. P.) ni.
Aus der Hand schliipfen wie ein Aal.
Dare a tenner sa coa de s'ambidda. (sa. L.) si.
Den Aal beim Schwanz zu halten geben.
Qui pre 1' agila per la coa y la dona per la Ini.
fe, be po dir que res no te. (neat.) ;S'. Chi
piglia u. s. w.
Quien prende el anguila por la coda y la muger sp.
por la palabra. Men puede dezir que no tiene
nada. *S'. Chi piglia u. s. w.
.3. Es ist noch nicht aller Tage Abend.
AUer Tage Abend ist noch nicht da (gekomnien).
Es ist noch nicht aller Tage Abend gewesen.
Es ist noch nit aller Heiligen Abend, (orh.)
Et ess noch nit aller Dag' Ovend. (nrh. K.)
Ed asz noch ned aler Dag Owent. (nrh. S.)
Et is noch nich aller Dage Abend (Sunndag).
(ns. ha. G. x\. G.)
Et is nog nig aller Dags Abend, (ns. hist.)
Aller Dage Abend is noch ueet kameu. (ns. ofs.)
S. Aller u. s. w.
od.
pd.
Abend 3.
— 2 —
4 Abendroth.
Niemand hat aller Tage Abend erlebt. (ns. Pr.)
Et is nacli nit oiler Da,age Oowend. (ns. W.)
(It. Het is aller dagen avond niet.- ^.s ist aller
Tarje Abend nicht. \noch nit u. s. w.
Het is nog niet aller heiligen avond. S. Es ist
Het is nog geen nieiiwjaars-avond. Es ist noch
nicht Neujahrsabend. \iiicht nuhe dem Abend.
De dag is nog niet te avond. Der Tag ist noch
da* Det er endnu ikke den sidste Dags Aften. Es
ist 7ioch nicht des letzten Tages Abend.
is. Ekki er allra daga komiS kvold. Nicht ist
aller Tage Abend gelcommen. \u. s. w.
SW. An ar icke kommen alia dagars afton. S. Ekki
Alia dagars affton ar icke kommen. S. Aller
Tage u. s. w.
It. Nondum oinniiim dierum sol occubuit.
fz. Nos n' estans nin co a 1' vespreie di tos les
jous. (nf. w.) Wir sind noch nicht am Abend
aller Tage. [nicht Abend in Prato.
it. Non e ancor sera a Prato. (mi. t.) Es ist noch
4. Abendroth, gut Wetter bot; Morgen-
rotli bring t Wind und Kotli.
Abendroth, Gutwetterbrot (Bringt gut Morgen-
brot). [das schonste Tagesblau.
Der Abend roth, der Morgen grau, Gibt (Bringt)
Der Morgen grau, der Abend roth, Ist ein gnter
Morgenroth mit Regen droht. [Wetterbot.
md. Morgenrot gibt ein nasses Undernbrod. (hss. O.)
Abends roth, ist Morgens gut; Morgens roth,
thut selten gut. (mrh. E.)
Owes rSt, Muorges gSt; Muorges rSt, Owes N5t.
(mrh. L.) Abends roth, Morgens gut; Mor-
gens roth, Abends Noth.
Abendruth, morgen gut; Abendgeel, morgen
scheel. (thr.) [brood. (W. Ed.)
Oobendroth (Abendroth) gibt en gut Morgen-
od. Morgenroth geit a dreckets Neixnebrot. (schwb.
W.) M., gibt ein schmutziges Abendbrot.
Abendrotli gibt gut Morgenbrot; Morgenroth
giljt kein gut Abendbrot. (schwei.)
Obetroth, Guetwetterbott. (scliwei. A.) A., Gut-
wetterbote. [Morgenschbne.
Obetrotlie, Guetwetterschone. (schwei. A.) A.,
Ab'nroat — d' Sunn ei"" d' Schroat, Morg'n-
roat — schmatzt ei~ 's Koat. (tir. U.-I.) A. —
die Sonne auf den Allan; M. — schmatzt in
den Koth. [roth, Abendkoth.
Morg-nroat — Ab-ndkoat. (tir. U.-I.) Morgen-
Z- Morgest a Reat-1, Z- Nachts a Keat-1. (tir.
U.-I.) 's Morgens ein Edthchen, 's Nachts
ein Kothchen.
pd. Abndroth is got, man Morgenroth gift Water
inn Slot. (ns. B.) A. ist gut, aber M. gibt
Wasser in den Qraben.
Abndroth, Abndroth, morgen moje Wer. (ns. B.)
A., A., "morgen schones Wetter.
Abendrod gaud Weder bod; Morgenrod, dat et
lip der Eren flot. (Morgenrod, de Beke flot).
(ns. ha. G. u. G.) A. gut Wetter hot; M.,dass
es auf der Erde floss (M., der Bach floss).
Morgenrod, dat Water up der Straten flot; Abend-
rod, den andern Dag gaud Weder bod. (ns.
ha. G. u. G.) M., das Wasser auf dev Strasse
floss; A., den andern Tag gut Wetter hot.
Abendrood, Morgen good; Morgenrood, Bringt
Water in den Sloot. (ns. hist.) A., morgen
gut; M., bringt Wasser in den Graben.
Morgenroth, brengt Water in de Sloot; Abend-
roth, moj' Wehr in de Boot. (ns. ofs.) M. bringt
Wasser in den Graben, A. schon Wetter in's
Korn.
Aveudrot is god, man Morgenrot gift Water in
den Slot. (ns. O. J.) S. Abndroth is u. s. w.
Awendroth — morge got; Morgeroth — oss hied
nich got. (ns. Pr.) Abendroth, morgen gut;
Morgenroth, ist heut nicht gut.
Owendraud gud Wedder baut, Morgenraud den
Owend de Bieke flaixt. (ns. W. U.) A, gut
Wetter hot; M., Abends der Bach floss.
Morgenraut, de Bieke flaut; Owendraut, gudd
Wear bedaut. (wstf. H.) M., der Bach floss;
A., gut Wetter hedeutet.
Muorgenrot dat fiillt den Pot, Awentrot droget
den Pot. (wstf. Mrk.) M., das fiillt die Pfiitze;
A. trocknet die Pfiitze.
Dat Maorgenrauth in de Gaiisken flaut, dat
Aowendrauth guet Wiader baut. (wstf. Mst.)
Das M. in die Gossenfloss, das A .gut Wetter bot.
Moarenraut fiillt den Pant, Avendraut guet Wiear
bJiut. (wstf. O.) M. fiillt die Pfiitze, A. gut
Wetter bot.
Moargenraut fiillt den Pant, Awendraut gued
Wiar bedaixt. (wstf. S.) S. Moarenraut u. s. w.
Des avonds rood, des morgens goed weer aan dt.
boord. Des Abends roth, des Morgens gut
Wetter an Bord.
The (An) evening red (and an) the morning en.
gray Is a sign of a fair day (Sets forth the
pilgrim on his way). Der Abend roth fund)
der Morgen grau, ist das Zeichen eines schcJnen
Tages (fordert den Pilger auf seinen Weg).
E'ening red an' a morning gray Is a taiken o'
a bonny day. (scho.) S. An evening red u. s. w.
E'ening gray and a morning red, Put on your
hat or ye '11 weet your head, (scho.) Abend
Abendroth 4.
3 —
4 Abendroth.
gvau und Morgen roth, sefzt euern Hut, auf,
oder ihr iverdef nass am Kopf.
(lii. Aften rod gior Morgen sod, Morgen rod gior
Aften blod. Ahcnd roth macht Morgen si'tss
(Mar), Morgen roth macht Abend nass.
Aftenrode, Morgen-Sode; Morgenrode, Aften-
bl0de. Ahendrothe, Morgensiisse ; Morgen-
rothe, Ahendregen.
Morgenrode giver Aftenblode; men Aftenrode
giver Morgensode. M. giht Ahendregen,
aher A. gibt Morgensiisse.
is. KvoldroSinn bsetir, morgunroSinn vpetir. Die
AhendrHthe verhessert (das Wetter), die Mor-
genrbthe ncisst.
nw. Randt nm Morgonen er svart iim Kvelden.
Eoth am Morgen ist schicarz am Abend.
SW. Afftonroda skoon Morgon bodar. Ahendrothe
verkiindet scKonen Morgen.
It. Nocte rubens coelnm eras indicat esse sereniim.
fz. Rouge an soir, blanc au matin, C'est la jour-
nee dii pfelerin. Roth am Abend, weiss am
Morgen, das ist der Tag des Filgers.
Rouge soir et blanc matin Ren joye au coeur
des p^terins. Mother Abend und weisser
Morgen macht dem Herzen der Pilger Freude.
Rouge vespre et blanc matin Est la joie au
p^lerin. Ttother Abend und weisser Morgen
ist die Freude des Filgers.
De rouge matinee lede vespree. (afz.) Von
rothem Morgen hcisslicher Abend.
Li roge uespre et le consal le prestre sunt Men
a croire. (afz.) Dem rothen Abend imd
Priesterrath ist xoohl zu glauhen,
Li roge matin et li consail feminin sunt pas
a croire. (afz.) Dem rothen Morgen und
Frauenrafh ist nicht zu glauhen.
nf. Rouge rosee au matin, C'est beau temps pour
le pelerin. (nrm.) Bother Thau, am Alorgen
ist schones Wetter fiir den Pilger.
sf. Rouge loll se, blanc lou raaytin, Goardo te,
praube pelegrin! (Arm.) Roth der Abend,
weiss der Morgen, hiite dich, armer Pilger!
Aubo roujo, Bent on ploujo. (Arm.) Morgen-
roth, Wind oder Regen. [u. s. w.
Aube arrouye, Ben on plouye. (Brn.) S. Aubo
Roujhe de sero, bel ten espero; Roujhe de mati,
escoumpisso lou cami. (Lgd.) Roth des Abends,
hoffe schones Wetter; roth des Morgens,
wird der Weg schmufzig.
Rouge de sero, baou tens espero; Rouge de
matin, pluejo per camin. (nprv.) Roth des
Abends, hoffe schBnes Wetter; roth des Mor-
gens, regnet's auf den Weg.
it. Rossor di sera buon tempo mena, Rossor di
mattina empie la marina. Ahendrothe bring t
gut Wetter, Morgenrothe fiillt das Ufer.
Aria rossa 6 piscia, <S soffia. Rot he Luft,
enfweder Regen oder Wehen.
Aria rossa da sera, buon tempo mcna. (t.) mi.
Rothe Luft am Abend bringt gut Wetter.
Ross la matine, la ploe si avicine; Ross la sere, ni.
bun timp si spere. (frl.) Roth am Morgen,
naht der Regen; roth am Abend, hofft inian
auf gut Wetter. [entwe,der Wind oder Guss.
Alba rossa, o vent, o gossa. (1.) Morgenrothe,
Nigoi ross la sera, to so la ranza e va asega;
Nigoi ross la matina, ciapa la ranza e tacala
via. (1. b.) Rothe Wolken am Abend, nimvi
die Sichel imd geh schneiden. Rothe Wol-
ken des Morgens, ergreife die Sichel und
hHnge sie xveg.
Nigoi ciar de matina, bel temp se incamina.
(1. b.) Helle Wolken Morgens, ist schones
Wetter unterwegs.
Ross de matina aqua visina; Ross de sera,
bel temp se spera. (1. m.) S. Ross la ma-
tine u. s. w.
Quand 1' h ross el su a ponent, Spera b^l el
di seguent. (1. m.) Ist die Sonne roth im
Abend, erwarte schbn den Tag darauf.
Nivol ross a la matina o gh'S vent o piovi-
gina. (1. m.) Rothe Wolken des Morgens,
entiveder Wind oder Regen.
Ross a la seira e bianch a la matin a I'e la
giorna del pelegrin. (piem.) S. Rouge au
soir, blanc u. s. u\
Rosso de sera, bon tempo se spera; Rosso de
matina, la piova se avicina. (v.) Roth des
Abends, hofft man auf gutes Wetter; roth
am Morgen, naht der Regen. [oder Oiiss.
Rosso, 0 vento, o giozzo. (v.) Roth, entioeder Wind
Rosso de matina, la piova xe vizina; Rosso
de sera, bon tempo se spera. (v. trst.) S.
Ross la matine u. s. w. [Luft verkiindet Wind.
Aeras rujas bentu annuntiant. (sa. L.) Rothe si.
Barba roxa molt vent porta, (acat.) Rother Im.
Bart (der Sonne) bringt viel Wi)id.
Manha ruiva, on vento on chuva. Rother ]\[or- pt.
gen, entweder Wind oder Regen.
Arreboles de la mafiana, a la noche son con sp.
agua, y aiTeboles de la noche a la mafiana
son con sole. Rothe Wolken des Morgens
sind Abends mit Regen, und rothe Wolken
des Abends sind am Morgen mit Sonne.
Noche tinta, bianco el dia. Abend Jarbig (roth),
weiss (klar) der Tag.
Aurora rubia 6 viento 6 pluvia. S. Alba u. s. w.
Aber 5.
— 4
6 Abt.
5. WenndieAberundWennnichtwaren,
Wiirde Niemand sich beschweren.
Wohl Manclier soffe das ganze Meer, Wenn niir
kein (das) Wenn und (das) Aber (nicht) war'.
Aber, Wenn nnd Gar Sind des Teufels Waar' !
Alles ware gut, war' kein Aber dabei.
Wenn das Aber nicht ware, stande Mancher
in gutem Ruf.
Wenn das Wortlein Wenn nicht war'. War'
mancher Bauer ein reicher Herr.
Wenn's Wenn nicht war', war' mancher Bauer
ein Edelmann. [ein RathsheiT.
Wenn's Wenn nicht war', war' mein Vater
md. Wan de Wan net wer, W^r muoncher Biedeler
e groszen Hfer. (mrh. L.) Wenn das Wenn
nicht war' , war' mancher Bettler ein gros-
ser Herr.
od. Gut ware Alles, wenn kein Aber dabei ware, (bair.)
Ware nicht das Aber, Hatt' jedes Ross sein
Haber. (schwb. W.)
Wenn und wett, Hot nie was ghett. (schwb. W.)
Wenn das Wortchen Wenn nicht ware, wie
Manches ware geschehen und ungeschehen!
(schwb. W.)
Woitnn kuan W o u n n wa, kiinnt mar an Taifl
zan Zug'ouxen prauchan. (st.) Wenn kein
Wenn war' , konnte man den Teufel zum
Zugochsen hrauchen.
pd. Keim 't man upp ditt vinn dat nich an, so weer
dei Buur' en Eddelmann. (ns. P.-H.) K'dm's
nur auf Das und Jenes nicht an, so icclre
der Bauer ein Edelmann.
Wenn Wenn nich war, war mancher Buur e
Eddelmann on mancher Pracher e Buur. (ns.
Pr.) Wenn Wenn nicht ware, ware mancher
Bauer ein Edelmann und mancher Bettler
ein Bauer.
eilt If ifs and ans were kettles and pans, there
woixld be nae use for tinklers, (scho.) Wenn
Wenns und Ahers Kessel und Pfannen ic'dren,
so w'dren keine Kesselflicker nofhir/.
Iti Si nisi non esset, perfectus quilibet esset.
fz. Si ce n' etait le s i et le m a i s , Nous serious
tons riches a jamais. Wenn das Wenn und
Aber nicht w'dr\ tvdren wir Alle reich fiir
immer.
Avec un si on mettrait Paris dans sa poche
(dans une boixteille). Mit einem Wenn steckte
man Paris in seine Tasche fin eine Flasche).
it. Se non ci fosse il s i e il ma, no' saremmo
ricchi sempre mai. S. Si ce u. s. ic.
mi. Un bellu si e un bellu n o balenu piu die cen-
tu se e centu ma. (crs.) Ein schones Ja und
ein schones Nein sind mehr werth als hun-
dert Wenn und hundert Aber.
S e e ma in do mincion de Adam in scia. (1.) ni.
Wenn und Aber sind zioei Gimpel von Adam
bis jetzt.
Col ma e col se No se fa mai gnent de be. (1.
b.) Mit dem Aber und dem Wenn macht
man nie was Gates.
El se e' 1 ma r e r entrada dei bagia. (1. b.)
Das Wenn und das Aber ist das Einkom-
men der Schafkopfe. \^S. El se u. s. w.
El se e'l ma xe 1' intrada dei mincioni. (v.)
El se e'l ma xe do mincioni da Adamo in qua.
(v.) S. Se e m,a u. s. lo.
Col se se faria de le gran cosse. (v.) Mit dem
Wenn wiirde man grosse Dinge than.
6. Wo der Abt die Wiirfel legt, da dob-
beln die Monche. [Briider.
Wenn der Abt die Wiirfel gibt, so spielen die
Wenn der Abt die Wiirfel auflegt, hat der
Convent Macht zu spielen. [vent gem.
Wo der Abt die Wiirfel dreht, spielt der Con-
Wenn der Abt die Wiirfel legt , so diirfen die od.
Monche spielen. (schwei.)
Als de abt de teerlingen geeft, dan mogen die (It.
monnikenweldobbelen. WennderAbtdie Wiir-
fel gibt, dann diirfen die Monche wohl dobbeln,
Als de abt met de kaart speelt, dann troeven
ook de monniken (wat zxxllen de monniken
doen!) Wenn der Abt Karten spielt, dann
trumpfen auch die Monche (was sollen die
Monche thun!)
Waar de abt herbergier is, mogen de monniken
wel bier halen. Wo der Abt Schenkwirth
ist, diirfen die Monche wohl Bier holen.
Naar Abbeden kaster Terninger op, da dobbele da.
Munkene frit. Wenn der Abt wirrfelt, so
spielen die Monche frei.
Ef aboti teninga a s^r ber, oss mukum leyft
aS tefla er. Wenn der Abt die Wiirfel bei
sich trdgt, so ist uns Mdnchen zu spielen
erlaubt.
Abbothen bar Tharning, sa haar Muniken godt SW.
spela. Der Abt imirfelt, so hat der Monch
gut spielen.
Lxidere fas monachi reputant sibi, quando re- It.
ponit Abbas taxillos: alea jacta placet, (mit.)
Quand I'abbe tient taverne, les moynes peuvent
aller au vin. Wenn der Abt eine Schenke
halt, diirfen die Monche zu Weine gehen.
Abt 6.
5 —
9 Adam.
sf. Qan I'abe t^n lounjheiro, loiis mouinds podoti
ana Sou vi. (Lgd.) S. Qnand Vahhi u. s. w.
Quand I'Abat ten taverno, les Moueynes pone-
don anar au vin. (nprv.) S. Quand I'ahM u. s. w.
spt Quando el guardian juega a los naypes, que
haran los frayles? Wenn der Aht mit den Kar-
tell spiel t, was werden die Monche thun?
7. Der Abwesende muss Haar lassen.
dt. De afwezigen krijgen altijd de sclmld. Die
Ahwesenden hekommen immer die Scliuld.
De doode heeft geen' vriend, de zieke eenen
halven. Der Todte hat keinen Freund, der
Kranke einen halben.
Waer sen man selfs niet by en is, daar wort
hem thoeft qualick gewasschen. (ah,) Wo
Jeniand nicht selhst dahei ist, da toird ihm
der Kopf schlimvi gewaschen.
en. The absent paiiy is always to blame. Der ah-
zvesende Theil ist immer zu tadeln.
Frendles ys the dede. (aen.) Freundlos ist der
Todte.
dii. Dade ere dod Mands Venner. Todte sind des
Todten Freunde. [des Todten Freund.
is. Dau3r er dauds manns vinr. Der Todte ist
SWt Dod man ar snart gliimd vid hofvet. Der
Todte wird bei Hofe rasch vergessen.
It, Absens haeres non erit.
fz. Les absents ont (toujours) tort. Die Ahwesen-
den liaben (immer) Unrecht.
Absent n'est point sans coulpe, ni present sans
exciise. Kein Ahwesender ist ohnc Schuld,
Jcein Anwesender ohne Entsclmldigmig.
Le mort a tort. Der Todte hat Unrecht.
Un homme mort n'a ni parent, ni ami. Ein
Todter fiat iceder Verwandten, 7ioch Freund.
Les morts et les avoyez Sont bientost oubliez.
Die Todten und die Ahivesenden sind bald
vergessen.
Home mort n' ad poynt de amy. (afz.) Todter
Mann hat keinen Freund.
nf. L'ci qui n'est nin lA, a todi toirt. (w.) Wer
nicht da ist, hat immer Unrecht.
sf. Loii moiirt n'a pas nat amic, Lou malau qu'en
a fort chic. (Brn.) Der Todte hat keinen
Fretmd, der Kranke hat sehr wenige.
it. In fin di fatt i mort han semper tort. (ni. 1. m.)
Zuletzt haben die Todten immer Unrecht.
liil. A morts, y a anats, Amichs acabats. (val.)
Den Todten und Weggegangenen gehen die
Freunde verloren.
ptt A mortos e a idos nao ha amigos. Fiir Todte
und Weggegangene gibt's keine Freunde.
Ni absente sin culpa, ni presents sin desculpa. sp.
S. Absent u. s. w.
Nunca los ausentes se hallaron justos. Me
wurden die Abwesenden gerecht befunden.
A muertos y a ydos no ay amigos. S. A mor-
tos u. s, u\
8. Ungebauter Aoker trRgt selten gut
Korn. [kraut.
Wer den Acker nicht baut, Dem wSchst Un-
Onbebouwde akker draagt zelden goede vrucht. (It.
Die van zijn' akker oogsten wil, moet hem
bezaaijen. Wer von seinem Acker ernten
will, muss ihn besaen.
Den som ikke dyrker sin Ager, hosier Tidsler. dli,
Wer seinen A^cker nicht baut, erntet Disteln.
Neglectis iirenda silix innascitur agi'is. It.
Se ari male, peggio mieterai. Wenn du schlecht it,
ackerst, wirst du schlechter ernten.
Chi mal ara, p^g taia. (1. m.) Wer schlecht ni.
acker t, schneidet schlechter.
9. Adam muss eine Eva ha'n, Die er
zeiht was er gethan.
Wenn man selber nicht hangen will, so muss
der Hund die Wurst gestohlen haben.
Wenn das Schaf gestohlen ist, so sagt der md.
Schfifer: der Wolf hat's gethan. (mrh. E.)
Wann me siilwenst nich hangen will, mot de pd.
Riiiie de Wuost stualen hebben. (wstf. 0.)
S. Wenn man selber u. s. w.
Ik krijg de schuld, zei de kaas, maar de sui- dt.
ker heeft uwe tanden bedorven. Ich kriege
die Schuld,, sagte der Kase, aber der Zucker
hat eure Z'dhne verdorben.
Adam skjod Skylden paa Eva, og Eva paa dii.
Slangen. Adam schob die Schuld auf Eva
und Eva auf die Schlange.
Naar Faaret er stjaalet, saa siger Hyrden : Det
bar Ulven gjort. ^S'. Wenn das Schaf u. s. w.
Kokken gjerer Skaden, og Katten faer Skuldi. nw.
Der Koch thut den Schaden und die Katze
kriegt die Schuld.
Naar ein saknar Kurven, so tenkjer ein paa
Katten. Wenn raan die Wurst verliert, so
denkt man an die Katze.
Naar ein Saud er saknad, fisr Ulven Skuldi
(so skulda dei alle paa Ulven). Wenn ein
Schaf verloren ist, kriegt der Wolf die
Schuld (beschuldigen Alle den Wolf).
Adam skot skulden pa Eva och Eva pa ormen. SW.
S. Adam skjod u. a. w.
Adam 9.
6 —
12 Adler.
Nar faret ar sti^let, sager herden att vargen
har tagit del. Wenn das Scliaf gestohlen ist,
sagt der Hirfe, dass es der Wolf genomvien.
It. Infra quod fluvmm turbet, lupus argiiit aguum.
fz. Donna la faouto de I'aze a la bardo. (sf. Lgd.)
Dem Sattel die Sclmld des Esels gehen.
Se pren a I'aygo, si la paste es mouelo. (nprv.)
Man halt sich ans Wasser, wenn der Teig
weicli ist.
it. Per scusA, a se onimu accusa all' altri. (mi. crs.)
Um sich zii entscliuldigen klagt manAnderean.
sp. La culpa del asno, echanla a la albarda. Die
Schidd des Esels schieht vian auf den Sattel.
10. Adams Kinder sind Adam gleich.
Keiner, der nicht nach Adam schmecke, Und
der Eva UnteiTocke.
Swie die liute geschafFen sint, wir sin dock
alle Adames kint. (ad.)
(It. Wij zijn alien uit Adams ribben gekropen.
Wir sind, Alle aus Adams Rippe gekrochen.
Wij zullen als Adams kinderen sterven. Wir
iverden als Adams Kinder sferben.
(la. Vi ere Alle Adams Sonner. Wir ,nnd Alle
Adams Sohne,
is, Jorflin er vor allra fyrsta foreldri. Die Erde
ist unser Aller erste Stammmutter.
IIW. D' er alle Adams born. Es sind Alle Adams
Kinder. [Art.
D' er Adams Art i alle. Es ist in Allen Adams
fz. Tons furent de Eve et d'Adam. Alle tear en
von Eva und Adam.
Tous faut mourir pour une pomme. Alle mils-
sen eines Apfels loegen sterben.
it. Tutti siamo figli d'Adamo e Eva. Alle sind
wir Kinder von Adam und Eva.
ni. S^m tiiti fifi d'Adam. (1. m.) Alle sind wir
Adams Kinder.
Semo tuti fioi de Adamo. (v.) S. Shu tiiti u. s. iv.
pt. Todos somos filhos de Adjio (e Eva) ; so a vida
nos diflferencja. Alle sind xcir Kinder Adams
(u. Eva's); das Lehen alleinunterscJieidetuns.
sp. Todos somos liijos de Adam y Eva. ^S*. Tutti
U. S. 10.
11. Als Adam hackt' und Eva spann,
Wer war da ein Edclmann?
Da Adam reuttc vnd Eua span, Wer war da
ein Edelman? (ad.)
dtj Toen Adam spitte en Eva span, Waar vond
men toen den edelman? Als Adam gruh
und Eva spann, ivo fund man da den
Edelmann? [doe een edelman? (ah.)
Doe Adam spittede ende Eua span, Wie was
When Adam delv'd and Eve span, Where was en.
then the gentleman? S. Toen id. s. u\
Da Adam grov eg Eva .spandt, hvor fandtes dS.
da en Adelsmand? S. Toen u. s. w.
J>a Adam vann en Eva spann, einginn Jekkti is.
keisarann. Als Adam arheitete und Eva
spann, kannte keiner einen Kaiser.
Nfir Adam plojde och Eva spann, enhvar var SW.
da en adelsman. Als Adam pfliigte und
Eva spann, da war Jeder ein Edelmann.
12. Adler briiten keine Tauben.
Ein Adler heckt keine Taube.
Der Adler heckt keine Zeislein.
Es heckt kein Kab' ein Zeislein.
Keine KrJihe heckt einen Zeisig (aus).
Eine Krahe heckt keine Turteltaiibe.
Keine Taube heckt einen Sperber.
Keine Elster heckt eine Taube.
Dohlen hecken keine Tauben.
Eulen hecken keine Falken.
Eine Eiile heckt keinen Blaiifuss.
Ein Rab hecket kein Zeiszlein, und wie der od.
Vogel ist, so legt er Eier. (schwb. W.)
Eine Eule heckt keinen Falken. (schwei.)
Een arend brengt geene duiven voort. Ein dt.
Adler briltet keine Tauben aits.
Eene raaf broeit geen sijsje. S. Es heckt u. s. w.
Eene raaf broeit geen' kanarievogel. Ein Eabe
briltet keinen Kanarienvogel.
Eene gans kan geene ixileneijeren leggen. Eine
Gans kann keine Euleneier legen.
A wild goose ne'er laid tame eggs, (scho.) Eine en.
wilde Oans legte nie zahme Eier.
An Kriak warpt nian Diiiiwaiar. (A., F.) Eine fs.
Krclhe legt keine Taubeneier.
0rne udruge ingen Duer. dS..
Aldrei kemr dufa ixr hrafnseggi. Niemals kommt is.
eine Taube aus einem liabenei.
Sjaldan kemur di'ivu ungi ur ravnseggi. (fjer.)
Selten kommt ein Taubenjunges aus einem
Rabenei.
Dat kjem ingi Diiva or Ramna-Reidet. Es nw.
kommt keine Taube aus dem Rabennesfe.
Aquila non generat columbam. It.
Coluinba non generat acpulam.
Da corvs non vaine culombs. (Id. U.-E.) Von CW.
Rabcn kommen keine Tauben^
L'aigle n'engendre point la colombe. Der fz.
Adler zeugt die Taube nicht.
Adler 12.
7 —
15 Affe.
it.
ni.
pt.
D'aquila iion nasce colomba. Vom Adler
kommt keine Tnube. ^riiten keine Rahen.
E cardienn-e no fan crovi. (lig.) Die Stieylitze
As aguias uao prodiizem pombos.
od.
dt.
en.
dii.
uw.
sw.
It.
fz.
sf.
it.
mi.
SI.
1.3. Adler fangen keine F lie gen.
Adler fangen nicht Fliegen.
Adler fangt nicht Fliegen.
Ein Adler fjiiigt keine Miicken. (scliwei.)
Een aarend vangt geene vliegen. Ein Adler
fangt keine Fliegen.
Een olifant verslindt geeue nmggen. Ein
Eleiihant verschlingt keine Miicken.
A goshawk beats not at a bunting. Ein Gdnse-
aar stosst auf kein Weisskehlchen.
Eagles catch nae fleas, (scho.)
, 0rnen fanger ikke Finer. Der Adler fangt
nicht Fliegen.
Helte jage ingen Harer. Helden jagen keine
Hasen. [nienuds Fliegen.
, Aren fangar aldri Flugor. Der Adler fangt
Store Fuglar fanga ingi Flugoi'. Qrosse Vogel
fangen keine Fliegen.
Orneu fiskar inga flugor. 3. Qrnen u. s. w.
Der
Aquila non capiat muscas.
L'aigle ne cliasse point aux mouches,
Adler jagt nicht auf Fliegen.
L'ayglo non casso ey mousquos. (nprv.) S.
L'aigle u. s. w. \nicht Fliegen.
L'aquila non mangia mosche. Der Adler frisst
L'aquila non piglia mosche. (t.) S. 0rnen
u. s. w.
L'aquile non fanno guerra a' ranocchi. (t.) Die
Adler machen den Froschen nicht Krieg.
S'abbilastru non si trattenet a cazziare musca.
(sa. L.) Der Adler unterhdlt sich nicht da-
mit, Fliegen zu jagen.
14. Affen bleiben Affen, weuu man sie
audi in Sammet kleidet.
Affen bleiben Affen, wenn sie aiich (sclioii)
Chorrocke anhaben (tragen). [Affe.
Kleide den Affen in Pui-pur, er bleibt doch ein
dt. Een aap is een aap, al had hij gouden rokken
aan (al draagt hij eene goiiden huif) (een'
goviden ring). Ein Affe bleibt ein Affe und
h'dtt' er goldene liocke an (trdgt er gleich
eine goldene KappeJ feinen goldenen Ring).
Al kleedt men een' ezel in't zatijn, 't zal altijd
toch een ezel zijn. Kleidet man einen Esel
auch in Atlas, er wird doch stets ein Esel sein.
Al hangt men een' ezel eene leeuwenhuid om?
hij blijft niettemin een ezel. Hdngt man
einem Esel auch eine Lowenhaut um, so bleibt
er nichts destoweniger ein Esel.
An ape 's an ape, a varlet 's varlet, Though en.
they be clad in silk and sc3'"let. Ein Affe
ist ein Affe, ein Bub' ist ein Bube, mogen
sie auch in Seide und Schurlach gekleidet sein.
En Abe bliver en Abe, bser hnu end tigange da.
en Flojels-Kaabe. (S.) Ein Affe bleibt ein
Affe und trdgt er auch zehnmal einen Sam-
metmantel.
En apa blir en apa hur hon sig will skapa. sw.
Ei7i Affe bleibt ein Affe, wie er sich auch
verwandle.
Simia semper simia, etiamsi (etsi aurea) gestet It.
insignia.
Le singe, fut-il vetu de pourpre, est toujours fz.
singe. Der Affe, wdr' er in Pmyur geklei-
det, ist immer Aff'e.
Le singe est toujours singe, et fust-il desguise
en prince. Der Aff'e ist immer Affe, und
wdr' er als Prinz verkleidet.
La scimmia e sempre scimmia, anco vestita it.
di seta. (mi. t.) Der Affe ist immer Affe, (ist
er) auch in Seide gekleidet.
Vesti na somia aca de sida. La sara semper ni.
na soraia vestida. (1. b.) Kleide einen Affen
auch in Seide, immer wird er (nur) ein an-
gekleideter Aff'e sein.
L' aseno xe sempre aseno, anca co una bela
gualdrapa (v.) Der Esel ist immer ein Esel,
auch mit einer schonen Schabracke.
Ainda que vistais a mona de seda, mona se pt.
queda. Obgleich du den Affen in Seide klei-
dest, Affe bleibt er.
La mona aunque la vistau de seda, mona se sp.
queda. Wenn sie gleich den Affen in Seide
kleiden, Affe bleibt er.
Aunque la mona se vista de seda, mona se
queda. Wenn sich auch der Affe in Seide
kleidet, Affe bleibt er.
15. Ein Aff bleibt ein Aff, Er mag
KonigwerdenoderPfaff.
Sau sind Sau und bleiben Sau.
Ein wolf was siech; do er genas, er was ein
wolf als er e was. (ad.)
En Jesel gcbuoren, en Jesel gestuorwen (mrh. L.) md.
(Als) ein Esel geboren, (als) ein Esel ge-
storben.
Wie der Wolf b'luitet (behdutet) ist, wird er od.
wohl b'haaren. (schwei.) [Esel.
E Jesel bleift Jesel (nrh. S.) Ein Esel bleibt pd.
Wat fum Jesel gebiren asz, bleift Jesel. (nrh. S.)
Was vom Esel geboren ist, bleibt Esel.
Affe 15.
15 AfFe.
Der Wulf bleift ainjden e Wulf. (nrh. S.) Der
Wolf hleiht iniiner ein Wolf.
Der Wulf as unt bleift e Wiilf, wert e ug alt
wa de Kakel. (nrh. S.) Der Wolf ist und
hleiht ein Wolf, wird er auch alt wie die
Kakel (ein Muss in SiehenhUrgen).
Wat fum Hast gebuorn asz, bleift Felen. (nrh.S.)
Was vom Pferd gehoren ist, hleiht Fi'dlen.
Eine Sau ist 'ne Sail und bleibt 'ne Sau Und
taiigt zu keiner Kriigerfrau. (ns. Pr.)
dt. Een aap is een aap, al ware bet Paaschdag.
FAn Affe ist ein Affe und lo'dr' es Ostertag.
Een aap blijft een aap, Al ware liij zoo groot
als een scbaap. Ein Affe hleiht ein Affe, und
ware er so gross wie ein Schaf.
Die eens een ezel wordt, gaat altijd met lange
ooren. Der einmal ein Esel wird, geht stets
mit lanqen Ohren.
Die een ezel geboren is, behondt zijne ooren.
Der als ein Esel gehoren ist, hehalt seine
Ohren.
Die ezel geboren is, moet ezel sterven. Wer
als Esel gehoren ist, muss als Esel sterhen.
Al znijdt men den bond den staart af, altijd
blijft hij een bond. Schneidet man auch dem
Hund den Schwanz ah, immer hleiht er ein
Hund.
Men mag een varken een vogeltje noemen, bet
is en blijft een zwijn. Man mag ein Schwein
ein Vogelchen nennen, es ist und hleiht ein
Schioein.
De wolf zal in zijne buid sterven, zoo men
hem daar vooraf niet uitsnijdt. Der Wolf
wird in seiner Haut sterhen, toenn man ihn
vorher nicht herausschneidet.
da. To Hund og kjsem Hund, dog er Hund som
forre var. Wasch' den Hund und kd'nim'
den Hund, 's ist dock ein Hund wie er vor-
her war.
To Din Hund og ka^m Din Hund, den bliver
endda ikke Andet, end en Hund. Wasch'
deinen Hund und kdmvi' deinen Hund, er
wird doch nichts Anderes als ein Hund.
.^selet beholder sine 0ren om det end seder
grseske Tidslei-. Der Esel hehalt seine Ohren,
wenn er auch griechische Disteln frisst.
Et JEsel, som bserer mange Roger, er derfor
ikke bogljerd. Ein Esel, der viele Bilcher
tr'dgt, ist darum nicht gelehrt.
Twaa Hwndh oc ksem Hwndb, thaa a3r Hwndh
som fpfrre wor. (ada.) S. To Hund u. s. w.
Kastse Hwnd i Jordens Flodh, tha ser Hwnd
som fxrre war. (ada.) Wirf den Hund in des
Jordans Fluth, so»ist der Hund wie er vor-
her war.
Api er api, |)6 af honum se styfSr halinn. Affe is.
ist Affe, wenn man ihm auch den Schwanz
stutzt.
KembSu bund og J>vo3u hund, hann er p6 samt
biindr. Kamm den Hund und tvasch den
Hund, er ist doch derselhe Hund.
Hrind J)u hundi a Jordan, er hundr sem aSr.
Stoss den Hund in den Jordan, er ist Hund,
wie vorher.
Hund ar hund, om an ban ar aldrig sa brokig. SW.
Hund, ist Hund, wenn er auch noch so hunt ist.
Twa bundh och ksemb ban ser se hundher thsen
same, (asw.) S. To Hund u, s. w.
Kasta j iordbans flodh tho ser hvn ey bseter
sen f0r. (asw.) Wii-f den Hund in des Jor-
dans Fluth, so ist er nicht hesser als zuvor.
In quo nascetur asinus corio morietur. (mlt.) It.
Ablue, pecte canem, velut ante videbis inanem.
(mlt.)
Merso Jordani menda fit seqva (equa) cani. (mlt.)
Le loup est toujours loup. Der Wolf hleiht fz,
immer Wolf.
Le loup (renard) mourra dans sa peau. Der
Wolf (Fuchs) icird in seiner Haut sterhen.
En la peau ou le loup est, il y meurt. In der
Haut, in tvelcher der Wolf ist, stirht er.
Le loup mourra en sa peau qui ne I'escorchera
vif. Der Wolf wird in seiner Haut stei'hen,
wenn man ihn nicht lehendig schindet.
Lavez chien, peignez chien, toutefois n' est
chien que chien. Wascht den Hund, kdmmt
den Hund, dennoch ist der Hund nur Hund.
En tel pel comme li Ions vait, en tel le con-
vient morir. (afz.) In der Haut, in welcher
der Wolf leht, muss er sterhen.
O cele pele cum vest le lou Testut murrir. (afz.)
>S'. En la u. s. w.
Lavez chen, peignez chen, toutevois n' est chen
que chen. (afz.) S. Lavez u. s. to.
Chi asin nasce, asin muore. Wer als Esel ge- it.
horen wird, stirht als Esel. [u. s. w.
Chi nass esan, esan mor. (rom.) S. Chi asin mi.
Chi asen nassa, asen moeura. (em. P.) Wer ni.
als Esel gehoren loird, wird als Esel sterhen.
Chi a nass aso, a sara senpre aso. (piem.) Wer
als Esel gehoren wird, wird immer Esel sein.
Chi xe nato aseno, mor aseno (v.) Wer als
Esel gehoren worden ist, stirht als Esel.
AUe 16.
— 9
19 AUe
16. Alle blaffende honden bijten niet.
Alle bellende Hunde beissen nicht. [(dt.)
Alle keffende honden bijten niet.
nw. Dat bit inkje alt, som gaper. Es beisst nicht
Alles, was den Mund au/reisst.
tz, Chacun chien qui aboye ne mort pas. (afz.)
Nicht jeder Hund, der bellt, beisst. [u. s. w.
sf. Tou chi qe jhapo monssigo pa. (Lgd.) S. Chacun
Tout chin que jappo, non mouerde pas. (nprv.)
S. Chacun u. s. tv.
Non est uenator omnis cornu modo flator. (mlt.)
Ne sont pas tous chasseurs qui sonnent du cor. fz.
17. Alle kleinen Wasser laufen in die
grossen.
da. Alle Floder l0be wi i Havet. Alle Fliisse miin-
den im Meer. [die See.
is> Allar ar falla i sioinn. Alle Fliisse fallen in
SW. Allt vatten vill i hafvet. Alles Wasser will
in's Meer.
fz. Les rivieres retoument a la mer. Die Fliisse
kehren in's Meer zuriick. [in's Meer.
it, Ogni acqua va al mare. Alles Wasser lauft
mi. Ogni funtana sceude a u mare, (crs.) Jede
Quelle lauft in's Meer hinab.
L' acqua scende au mare, (crs.) Das Wasser
Iduft in's Meer hinab.
Tutti i fiumi vanno al mare, (t.) Alle Fliisse
laufen in's Meer.
ni. Tute le rose van a casche in tel mar. (piem.)
Alle Gewdsser (B'dche) gehen in's Meer fallen.
Tuta r aqua va al mar. (v.) S. Ogni acqua u. s. w.
si. Ogni riu ton-at a mare, (sa.) Jeder Fluss lauft
in's Meer zuriick.
pt. As agoas descem ao mar, e todas as cousas ao
seu natural. Die Wasser laufen in's Meer
hinab und alle Dinge zu ihrem Ursein.
18. Alle sind nicht Jiiger, die das Horn
blaseu.
Es sind nicht Alle Jager, die das Horn gut blasen.
Nicht Alle, die Horner fiihren, sind Jager. [(ad.)
Ez ensint niht alle jegere, die hornKn fiiereut.
dt, Het zijn al geene jagers, die den hoorn blazen.
Ten sijn niet al jaghers die hornen blasen. (adt."
en. All are not hunters that blow the horn.
da. Ikke Alle, der blsese Hornet, ere Jsegere.
The sere eij alle Jseyerse, i Hoorn blsesse. (ada. )
SW. De aro inte jagare alia, som blasa i horn.
The seru ey alle jsegara som blsesa i horn. (asw. i
It. Non est uenator omnis qui cornua svifflat:
Pastores eciam dicuntur cornua flare, (mlt.)
19. Bei Naclit sind alle Katzen grau.
Des Nachts sind alle Kiilie schwarz.
Bei Nacht sind alle Koche schwarz.
Bei dar Nacht senn oUa Katzan gi-ou. (frk. H. S.) md.
In der Noclit (NachO senn (sind) alii Kiiah
(Kiihe) schwarz. (frk. M.)
An der Nubcht sin all Kaze' gro. (mrh. L.)
Am Finstern sen oUe Kuh schwarz. (schls.) hn
Finstern sind alle KUhe schwarz.
Am Finstarn sein ondas oUe Ki schworz.
(schls. B.) S. Am u. s. w.
Bei der Nacht sind alle Kiihe schwarz. (bair.) od.
Ai d"r Nacht sain alle Katza schwarz. (ostr.
schls.) In der Nacht sind alle Katzen schwarz.
Zu Nacht sind alle Katzen schwarz. (schwei.)
Bi (BeiJ Nacht sint alle Katten (Katzen) swart pd.
{schwarz). (ns. ha. G. \\. G.)
Bi Nacht sind alle Katten grau. (ns. hist.)
In Dystern (Finstern) sind alle Katten gi'au.
(ns. hist. A.)
In Dustern siint alle Katten grau. (ns. O. J.)
Bij nacht zijn alle katjes graauw , En alle dt.
mondjes even naauw. Bei Nacht sind alle
Kdtzchen grau und alle Miindchen gleich eng.
Bij nacht schijnt alle koren meel. Bei Nacht
scheint alles Korn Mehl.
When candles are out, all cats are grey. Sind en.
die Lichter aus, sind alle Katzen grau.
A' cats are gray in the dark, (scho.) Alle
Katzen sind grau im Dunkeln.
I Morke ere alle Katte graa. S. In Dystern da.
u. s. w.
Om Natten ere alle Katte sorte. S. Bi u. s. to.
Alle Sviin ere sorte i Marke. Alle Schiceine
sind schwarz im Finstern.
AUir hlutir eru svartir i myrkii. Alle Dinge iS.
sind schwarz im Dunkeln.
Hvor sauSr er svartr i myrkrinu. Jedes Schaf
ist schwarz im Dunkeln. [u. s. w.
I Mjnkre er alle Kattar graae. <S'. In Dysternnw,
I Myrkre er alle Svin svarte. Im Dunkeln sind
alle Schweine schioarz. [alle Farben gleich.
I Myi-kre er alle Liter like. Im Finstern sind
Alia svin aro svarta i morkret. S. Alle u. s. w. SW.
Nocte latent mendae. It.
Teuebris nigrescunt omnia circum.
La nuit (De nuit) tous (les) chats sont gris. fz,
Tos les chets sont gris de 1' nute. (w.) Alleni.
Katzen sind grau bei Nacht.
De nouech tous cats sont gris. (nprv.) sf.
2
AUe 19.
— 10
20 AUe.
it. Di notte tutti i gatti sono neri. S. Bi u. s. w.
mi. Di notte i gatti so grisci. (crs.) Bei Nacht
sind die Kafzen yrau. [tern u. s. w.
Al bujo tntte le gatte son bigie. (t.) ^S'. In Dys-
AI bujo ogni gatto k, morella. (t.) Im Finstern
ist jede Katze schwarz.
ni. De n6t le ache le par tote more. (1. b.) Bei
Nacht scheinen alle Kuhe schwarz. \i u. s. w.
De neutte i gatti son bardi. (lig.) S, Di notte
De note le vache xe tute more, (v.) S. Des
Nachtu u. s. w. \i u. s. w.
llll. De nit los gats son pardos. (neat.) S. Di notte
De nit tots los gats s6n pardos. (val.)
pt. De noite todos os gatos sao pardos.
sp. De noche todos los gatos son pardos.
Candil muerto todo es prieto. Ist das Licht
aus, ist alles schwarz.
20. Es ist nicht alle Tage Kirmess.
Jahrmarkt ist nicht alle Tage. [Fahetag.
Es ist alle Tage Jagetag, aber nicht alle Tage
Nicht immer ist Samstag. [tag. (ad.)
Es ist allweg Jagetag, aber nit allweg Fahe-
md. 't As net all Dach Kirmess. (mrh. L.)
Et es net ommer Sonnig. (mrh. N.) Es ist
nicht immer Sonntag.
od. Es ist nicht alle Tag Kirch weih. (bair.)
Es ist nicht alle Tag Bach tag {BacktagJ.
(schwb. W.)
Es ist nit alle Tage Kilbe. (schwei.)
Es ist nicht alle Tage Fleischtag. (schwei.)
'a Ist niid all Tag Johrmart, es ist au Chilbe.
(schwei. A.) Es ist nicht alle Tage Jahr-
markt, es ist auch Kirmess.
's Is nid oli To Kiadi. (st.)
Es ist nicht alle Tage F;ichtag (Fangetag). (tir.)
pd. Et es net alle Dag Kermes. (nrh. A.)
Et ess nit alle Dags Kirmess. (nrh. K.)
Et es niet alle Dag Kermes. (nrh. M.)
Et asz ned alen Dach Sangtich (Seangtog).
(nrh. S.) Es ist nicht alle Tage Sonntag.
Et asz ned ainjde Jormert. (inh. S.) Es ist
nicht immer Jahrmarkt.
Et is nich alle Dage Sunndag. (ns. ha. G. u. G.)
S. Et asz ned alen u. s. w.
All Dag is ken Jaarmarkt. (ns. M.-Str.) *S'.
Jahrmarkt u. s. w.
All Dage is kien Karkmess. (ns. O.)
All Dage siind kien Fangeldage. (ns. O.) Alle
Tage sind keine Fangtage.
't Is alltied gcen ('t Is neet alltied) Sommer
un Sonndag. (ns. ofs.) Es ist nicht immer
Somvier und Sonntag.
Man leeft neet all Dage in 't Leileckerland.
(ns. ofs.) Man lebt nicht alle Tage im
Schlaraffenland.
't Regent neet alltied Better in de Riesebrec.
(ns. ofs.) Es regnet nicht immer Butter in
den Reishrei. \_Et asz ned alen u. s. w.
't Is air Dag' nien Sonndag. (ns. O. St.) S.
Et OSS nich alle Dag Sinndag. (ns. Pr.) S. Et
asz ned alen u. s. to. [tag. (as. Pr.)
Es ist alle Tag' Fisclxtag, aber nicht Fang-
Et es alle Dage niene Kiarmisse. (wstf. Mrk.)
Het is alle dagen (altijd) geene kermiss, al dt.
dansen de poppen (al staan er kramen). Es
ist nicht alle Tage (immer) Kirmess, wenn-
gleich die Puppen tanzen (die Buden stehen).
Het is alle dagen (altijd) geen jaag-dag (vang-
dag). Es ist nicht alle Tage {immer) Jagd-
tag (Fangtag).
Het is alle dagen (altijd) geen Vastenavond.
Es ist nicht alle Tage (immer) Fastnacht.
Het is altijd geen meiavond (Sint Maartens
avond). Es ist nicht immer Mai- (St. Mar-
tins-) Abend.
Every day is no Yule-day : cast the cat a en.
castock. (scho.) Alle Tage ist nicht Jultag:
werft der Katze einen Kohlstrunk hin.
Det er ei liver Dag Bagedag. Es ist nicht da.
jeder Tag Backtag.
Det er hver Dag Jagedag, men ikke hver Dag
Fangedag. S. Es ist alle u. s. w.
De 86 (h)vser Daw Feskdaw, msen it (h)vajr
Daw Fangdaw. (jiit.) Es ist jeder Tag
Fischtag, aber nicht jeder Tag Fangtag.
Ekki er alltiS a8fangadagskv6ld. Nicht immer is.
ist Festtagsabend. [nachten).
Ekki eru setiS jol. Nicht immer ist Jul (Weih-
TaS er ikki allti3 matbruSur stendur opin. (fser.)
Es ist nicht immer, dass die Speisekammer
offen steht. [?(. s. xo.
D'er inkje kvar Dag Bakstedag. 8. Det er einw.
D'er inkje kvar Dag Kvitsunndag. Es ist
nicht jeden Tag Pfingsttag.
D'er inkje alltidHogtid. Es ist nicht immer Fest.
Alia dagar aro inte (Det aro icke alia dagar) SW.
bakedagar. Alle Tage sind nicht (Es sind
nicht alle Tage) Backtage.
Alia dagar aro inte sotebrodsdagar. Alle Tage
sind nicht Silssbrodstage. [nicht Backtag.
Hwar Dagh ar icke baakedagh. Jeder Tag ist
Non semper sunt Saturnalia. It.
Non semper oleum.
II n' est pas toujours (tons les jours) fete. Es fz.
ist nicht immer (alle Tage) Fest.
AUe 20.
U
22 AUe.
Tousjours ne sont pas nopces. Immer isf
nicht Hochzeit.
nf. C n' est nin tos les jous fiesse (et 1' leddimain
dimfegne). (w.) Es ist nicht idle Tage Feaf-
tag fund am andern Morgen Sonntag).
sf. N' es pas to\ijoxir festo k nouestre vilagi. (nprv.)
Es ist nicht immer Pest in unnerm Dorfe.
it. Ogni giorno non si fanno nozze. Nicht jeden
Tag ist Hochzeit. [ist nicht das Fest.
mi. T6tt i de un h miga la f^sta. (rom.) AUe Tage
Ogni dl non k festa. (t.) Jeden Tug isf nicht Fesf.
Tutti i mesi non son di trentuno. (t.) AUe
Monate Jiaben nicht einunddreissig (Tage.)
ni. An' h miga tntt i dl festa. (em. R.) Nicht ist
alle Tage Fest. [inkje aUtid u. s, w.
L' h minga semper festa. (1. m.) S. D' er
Tut i di m minga de grass. (1. m.) AUe Tage
aind nicht Fleischtage. [sind nicht Feste.
Tuti ii dl a son nen teste, (piem.) Alle Tage
No xe miga ogni zorno festa. (v.) S. Ogni
d\ u. s. u\
Sempre no xe festa. (v.) Immer isf nicht Fest.
si. Ogni die non est Pasclia. (sa.) Jeden Tag ist
nicht Ostern.
pt. Nao he cada dia Pascoa, nem vindima. Nichf
jeden Tag ist Ostern, noch Weinlese.
Agosto e vindima nao he cada dia. August
und Weinlese ist nicht jeden Tag.
sp, Agosto y vendimia no es cada dia. S. Agosto
u. s. w. [alle Mai Brod nnd Niisse.
Non todas veces pan e nueces. (asp.) Nicht
21. Es sind nicht Alle Doktoren, welche
rothe Hiite tragen.
Es sind nicht Alle Pfaffen, welche grosse
Platten tragen. [tragen. (schwei.)
od. Es sind nicht Alle Monche, die schwarze Kappe
pd. 't Sunt nich all Geliirten , de in de Boker
kiken. (ns. M.-Str.) Es sind nicht Alle Ge-
lehrte, die in die Bitcher gucken.
dt. Het zijn niet al papen, die kruinen dragen. Es
sind nicht Alle Pfaffen, die Platten tragen.
Het zijn niet alien apostelen, die wandelstokken
dragen. Es sind nicht Alle Apostel, welche
Wanderst'dbe tragen.
Het zijn al geene ridders, die kriiisen dragen.
Es sind nicht Alle Hitter, die Kreuze tragen.
Het zijn niet al klerken, die priestei's scliijnen.
Es sind nicht Alle Geistliche, die Priester
scheinen,
da. De blive ei Alle Prsester, som gaae i Skole.
Es werden nicht Alle Priester, welche in die
Schule gehen.
f)a5 ent ekki allt klerkar, sem siSa hafa kapnna. is,
Es sind. nicht Alle Geistliche, ivelche lunge
Mantel haben.
f>a3 eru ekki allt prestar, sem vii5a hafa kri'i-
nima. S. Es sind nicht Alle Pfaffen u. s. u\
Dei er inkje alle Bispar, som gjera Boker. Es nw.
sind- nicht Alle Bisch'ofe , rcelche Bilcher
machen.
De aro" icke alia goda prester som draga sida SW.
kappor. Es sind nicht Alle gufe Priester,
welche lange Mantel tragen.
Alia bli ej (Det blir ej alia) prester, som ga
i skolaii. S. De hlive u. s. io.
Det blir icke prester af alia som ga i skolan.
Es loerden nicht Priester aus Allen, die in
die Schule gehen.
Non ^ dottor ognun che porta vijo. Nicht Jeder it.
ist Doctor, der Gmuwerk fra'gt.
Ni tots los qui estiidien s6n LetrAts, Ni tots Ini.
los qui van a la guerra Soldats. (val.) Nicht
Alle, welche studiren, sind Gelehrte, noch
Alle, welche in den Krieg Ziehen, Soldaten.
Nem todos os que vao A guerra sao soldados. pt.
Nicht Alle, ivelche in den Krieg ziehen, sind
Soldaten.
Ni todos los que estudian son letrados, ni todos sp.
los que van a la guerra soldados. S. Ni u. s. w.
22. Es sind nicht Alle Heilige, die in
aller Heiligen Kirchen gehen.
Es beten nicht Alle, die in die Kirche gehen.
't Sin net elaiiter HeMger, de an d' Kireeh gin. md.
(mrh. L.) Es sind nicht laufer Heilige, die
in die Kirche geh'n.
Es sind nicht Alle Heilige, die zur Kirche od.
gehen. (bair.)
Zij zijn niet alien heilig, die gaarne (veel) ter dt.
kerke gaan. Sie sind nicht Alle heilig, die
gem (viel) zur Kirche gehen.
7A] zijn niet alien heilig, die heilig schijnen.
Sie sind nicht Alle heilig, die heilig scheinen.
Zij zijn niet alien gelijk, die met den keizer
rijden. Sie sind nicht AUe gleich, die mif
dem Kaiser reifen.
All are not princes who ride with the Emperor, en.
Alle sind nicht Prinzen, die mit dem Kaiser
reiten.
They're no a' saints that get the name o't.
(scho.) Es sind nicht Alle Heilige, die den
Namen haben,
De ere ei Alle Helgene, der gaae til Kirke. 8. dH.
Es sind nicht Alle Heilige, die zur u. s. w.
De ere ikke Alle Helgene, som traede Kirke-
AUe 22.
~ 13
25 AUe.
gulv. Es sind nicht AUe Heilige, die den
Fusshoden der Kirche betreten.
De ere ikke Helgene alle, man i Kirken seer.
Es sind nicht Alle Heilige, die man in der
Kirche sieht.
is. Ekki eru allir helgir, sem kirkjur ssekja. Niqht
Alle sind Heilige, ivelche die Kirchenhesuchen,
SW. De aro ej (icke) alia helgoii som ga i kyrkan.
Es sind nicht Alle Heilige, welche in die
Kirche gehen.
It. Non oinnes sunt sancti qui calcant limina templi.
fz. Ne sount pas touz chevalers ki sour cheval
mountent. (afz.) Es sind nicht Alle Rifter,
die zu PferUe sitzen. [S. De aro u. s. w.
it. Non son tutti santi quelli che vanno in chiesa.
23. Es sind nicht Alle Jungfern, die
Kranze tragen.
en. A's no gowd that glitters , nor maidens that
wear their hair, (scho.) Alles ist nicht Gold,
was gl'dnzt, noch sind Alle, die ihr Haar
tragen, Jungfrauen.
da. De ere ei Alle Meer, der have deiligt Haar.
Es sind nicht Alle Jungfrauen, welche schbnes
Haar haben.
De ere ikke Alle Nonner, som bsere Slor. Es
sind nicht Alle Nonnen, welche Schleier
tragen.
is. |»a5 eru ekki allt meyar , sem langan hafa
lokkinn. Es sind nicht Alle Jungfrauen,
welche lange Locken haben.
SW. De aro inte jungfrur alia, som bara kransar.
De aro icke alia jungfrur, som krantsen bara.
Es sind nicht Alle Jungfrauen, welche den
Kranz tragen.
24. Es sind nicht Alle Koche, die lange
Messer tragen. [lange Spiesse tragen.
Es sind nicht Alle gute Landsknechte, die
pd. Es ist nicht Jeder Schmied, der ein Schurzfell
tragt. (ns. Pr.)
dt. Het zijn niet alle (al geene) koks , die lange
messen dragen.
Het zijn al geene koks, die besmeerde schorte-
kleederen dragen. Es sind nicht Alle Koche,
die beschmierte Schilrzen tragen.
Het zijn al geene lansknechten, die lange spiet-
sen dragen. Es sind nicht Alle Landsknechte,
die lange Spiesse tragen.
Ten syn niet all guede koken, die langhe
raessen draeghen. (ah.) Es sind nicht Alle
gute Koche, die lange Messer tragen.
De ere ikke Alle Kokke, som bsere lange Knive. dii.
De ere ei alle gode Stegere, der bsere lange
Knive. Es sind nicht Alle gute Brater, die
lange Messer tragen.
|>a5 eru ekki allt g63ir kokkar, sem langar hafa is.
sleddurnai". S. Ten syn u. s. w.
De aro icke alia goda kockar, som bara langa SW.
knifwar. S. Ten syn u. s. w.
Alia aro inte goda kockar, som bara stora knifvar.
Alle sind nicht gute Koche, die grosse Mes-
ser tragen.
Non coquus semper, cui longus culter ad- It.
hseret. (mlt.)
Ceux qui portent les longs cousteaux, Ne sontfz.
pas tous queux, ne bourreaux. Hie, welche
lange Messer tragen, sind nicht Alle Koche,
oder Scharfrichter.
Nou soun pas paysais touts Ions qui porten sf.
agulhade. (Brn.) Es sind nicht Alle Bauern,
welche den Treibsfachel (der Ochsenfreiber)
tragen.
Ogntin c' ha gran coltello, non k boia. (mi. t.) it.
Nicht Jeder, der ein grosses Messer hat, ist
Henker.
25. Es sind noch nicht Alle zuBett, die
eine schlimme Nacht haben sollen.
Sie sind noch nicht alle schlaffen, die heind ein
bose nacht sollen haben. (ad.)
Zij slaapen alien nog niet, die eenen boozen dt.
nacht zuUen hebben. Es schlafen noch nicht
Alle, die eine schlimme Nacht haben sollen.
Sie syndt noch niet al slapen, die huyden een
boese nacht sullen hebben. (ah.) S. Sie sind
u. s, w.
All that are in bed must not have quiet rest. en.
Nicht Alle, die im Bett sind, haien Euhe.
Encore n' est pas couche qui aura male nuyt. fz.
Noch ist nicht zu Bett, wer (eine) schlechte
Nacht haben wird.
Non fe ancor andato a letto chi ha da haver la it.
mala notte. S. Encore u. s. w.
E' non & ancora andato a letto chi ha da havere mi.
la mala notte. (t.) Der ist noch nicht zu
Bett gegangen, der eine bose Nacht haben
soil. [nott. (em. B.) S. E' non h u. s. w.
Al n'fe nianc anda a lett chi ha d' av^ir la mala ni.
A n'e anc6ra and^e a l^tt ch'a da av6ir la mfela
n6tt. (em. R.) S. E' non b u. s. w.
A I'e ancor nen andait a durmi col ch'a I'a da
aveje la cativa neliit. (piem.) Es ist noch
nicht schlafen gegangen, wer eine bose Nacht
haben soil.
AUO 26,
— 13 —
30 AUe.
26. Wenn der Hund unten liegt, so
beissen ihn alle Hnude.
Liegt der Hund, so beissen ihn Alle.
dt, Alle lionden bijten den bond , die onder ligt.
Alle Hunde beissen den Hund, der imten liegt.
Als de bond onder ligt, alle wereld wil hem
krijten (bijten). Wenn der Hund imten liegt,
will ihn alle Welt anschreien (heissen).
Is. Lfka bitur sii tikiu, sem nndir liggnr. Von
ihres Oleichen wird die Hilndin gebissen,
welche unten liegt.
SW. Nar Hunden ligger vnder, sa blijr ban bijtin
aff alia. Wenn der Hund unten liegt, so
wird er von alien gebissen.
fz. Quand le loup est pris, tons les chiens luy
mordent les fesses. Wenn der Wolf gefangen
ist, beissen ihn alle Hunde in die Hinfer-
backen.
it. Quand la l^vra 1' h in p66, tutt i can ^gh dann
adr66 (ni. em. R.) Wenn der Hase I'duft,
jagen alle Hunde hinter ihvi her.
ni. Quand la legor 1' ^ levada in pee, Tucc i can
fan regatta a dagb adree (1. m.) S. Quand
la Ikvru u. s. w. [nen Hand beissen alle.
pt. A cao mordido todos o mordem. Den ge
27. Losche das Licht aus, so sind alle
Weiber gleich.
en. Joan is as good as Mylady in the dark. Hanne
ist .90 gut wie Mylady im Dunkeln.
It. Sublata lucerna, omnes mulieres aeqnales sunt
(nihil interest inter mulieres).
fz. A la chandelle la ch^,vre semble demoiselle. Bei
Licht scheint die Ziege Fr'dulein.
it. Al lume spento h pari ogni bellezza. Bei aus-
geloschtem Licht ist jede Schonheit gleich.
Anche la carne di vacca ^ bella alia lume. Auch
das Kuhfleisch ist schon bei Licht.
mi. Al lume di lumera, canavacciu pare tela, (crs.)
Bei Lampenlicht scheint Kannevas Leinwand.
A e Ion de bv^r tott al donn agli h cumpagni. (rom.)
Beiin Dunkellicht sind alle Frauen gleich.
A e lom dla lusarnena e remul e pe farena.
(rom.) Beim Licht der Lampe scheint Kleie
Mehl.
Al bujo tutte le donne sono a un modo. (t.)
Ln Dunkeln sind alle Frauen von einer Art.
Al bujo la villana e bella quanto la dama. (t.)
Im Dunkeln ist die Bauerin ebenso schon,
wie die Dame.
Al lume di lucerna ogni nistica par bella. (t.)
Bei Lampenlicht scheint jede Bauerin schon.
Alia candela, la capra par donzella. (t.) S. A la
chandelle u. s. w.
Mort el lum, tiitt il donni dn compagni. (em. P.) ni.
Ist das Licht aus, sind alle Frauen gleich.
Al s'ciari\r di stfele Tiicc i tuse i par b^le. (1. b.)
Bei Sternenlicht scheinen alle M ad chen schon.
De n6t a la pa^sana La par iina gran dama.
(1. b.) Bei Nacht scheint auch die Bauerin
eine grosse Dame.
Al sciir tlitt i donn in donn istess. (1. m.) Im
Dunkeln sind alle Frauen gleich.
Dov a r ^ scur le done a son tute conpagne.
(piem.) Wo es dunkel isf, sind die Frauen
alle gleich.
De noite a candea, a burra parece doncella. pt.
Des Nachts bei Licht scheint die Eselin
Frdulein. [S. De noite u. s. w.
De noche k la vela, la burra paresce doncella. sp.
28. Nicht Alle fliehen, die den Riicken
wenden.
De flye ei Alle, som vende Ryggen. d^.
Dat vil inkje alle rama, som venda Ryggen til. nw.
Es wollen nicht Alle fliehen , welche den
Riicken wenden.
Non sempi'e fugge chi volta le spalle. (mi. t.) it.
Nicht immer flieht, wer die Schultern wendef.
29. Nicht Alle sind Diebe, die der Hund
anbellt.
All are not thieves that dogs bark at. Alle sind en.
nicht Diebe, welche Hunde anbellen. [u. s. w.
A' are no thieves that dogs bark at. (scho.) S. All
Dat san ki all Thiewe, dirr 'e Hlinne efter fs.
bjAwse. (M.) Es sind nicht Alle Diebe, nach
denen die Hunde bellen.
Dei er inkje alle Tjuvar, som Hunden gjoyr paa. llW.
Es sind nicht Alle Diebe, denen der Hund
nachbellt.
.30. Sie schlafen nicht Alle, die mit der
Nase schnaufen.
Se schlofen net all, dg d' Aen z8 Imn. (mrh. L.) md.
Sie schlafen nicht Alle, die die Augen zuhaben.
Es schlafen nicht Alle, welche die Augen zu- Od.
haben. (bair.)
De sove ikke Alle, der snive (snorke). Es schla- da.
fen nicht Alle, die schnieben {schnarchen.)
De sove ei Alle, som lukke 0inene. Es schla-
fen nicht Alle, welche die Augen schliessen.
Man soffwer eij alth thet man skrydher. (ada.)
Man schlaft nicht immer, wenn man
schnarcht.
Alle 30.
14
32 Alle.
is. Ekki sofa allir, sem augun byrgja. >S'. De sove
ei u. s. w.
11 W. Dat sav inkje alle, som rjota. S. De sove
ikke 11. s. iv. [De sove ei u. s. w.
Dat S0V inkje alle, som leggja Augo atter. S.
SW. De sofva icke alia , som snarka. S. De sove
ikke u. s. w. [ikke u, s. tv.
De safwa icke alia, som snnsa. S. De sove
Man soffwer ey alt thz man snarkai". (asw.)
S. Man soffwer u. s. iv.
It. Ut stertit somnis (sompnis) non dormit firmiter
omnis. (mlt.)
fz. Tel a les yeiix fermes qiti ne dort pas. Ma7i-
cher hat die Augen zu, der nicltf schl'dff.
31. Wenn wir Alle waren reich Und einer
war dem andern gleich, Und wSren
all zn Tiscli gesessen, Wer triige dann
unsaufdasEssen?
pd. Wenn we Alle like rtke woren, wer woUe denn
den Bueren de Swine hoien? (ns. ha. G. ii. G.)
Wenn loir Alle gleich reich waren, wer
wollte da den Bauern die Schweine hiiten?
Ik Muschtt un du Muschii, wer puzt uns denn
de Scho? (ns. hist.) Ich Herr wid du Herr,
wer ijutzt uns denn die Schuh?
Waren wir Alle reich, WKren Avir Alle gleich,
Sassen wir Alle zu Tisch, Wer braclit' uns
dann die Fisch? (ns. Pr.)
Oeck Herr, du Herr, wer ward Loschke (Lisch-
ke) drage? (ns. Pr.-O.) Ich Herr, du Herr,
wer wird den Brotkorh tragen?
lek Har, du Har; bai sail de Suege haiien?
(wstf. Mrk.) Ich Herr, du Herr, wer soil
die Suae hiiten?
(la. Vilde vi alle Herrer vsere, Hvem skulde da de
store Ssekke bsere? Wollten wir Alle Herr en
sein, wer sollte da die grossen Scicke tragen?
Alle ville Herrer vsere, Ingen ville Ssekken
bsere. Alle wollen Herren sein, Keiner will
den Sack tragen.
is. Ef allir vseru jafnir, fa vferi einginn mestur.
We7in Alle gleich waren, ivare Keiner Herr.
Allir vilja herrans vera, en enginn sekkinn
bera. aS^. Alle ville u. s. w.
nw. Naar alle skal store vera , kann ingen Sekken
bera. Wenn Alle gross sein sollen, kann
Keiner den Sack tragen.
Var alle rike, so vilde ingen ro Baaten. Waren
alle reich, so wollte Keiner das Boot rudern.
Naar alle skal vera Storfolk, kann ingen binda
Baaten. (B.-St.) Wenn Alle grosse Herren sein
sollen, kann Keiner das Boot anhinden.
Alia vilja vara herrar, men ingen vill bara SW.
sacken. S. Alle ville u. s. w.
Tott v6 fe da sgnor. (mi. rom.) Alle wollen it.
den Herrn spielen.
Vos dona, yo dona, quien botara a porca fora? pt,
(gal.) Ihr Dame, ich Dame, wer fiihrt die
Sau hinaus?
Tx'i dnena, yo duena, quien guardara la puerta sp.
(casa)? Du Herrin, ich Herrin, u^er xcird
die Thiir (das Haus) hiiten?
Yo duena y vos doncella, quien barrera la casa?
Ich Herrin und Ihr Frciulein, wer tcird das
Haus kehren?
.32. Wir konneu nicht Allc Bischof war-
den, man muss auch Bader haben,
Wir konnen nicht Alle Pabst zu Rom werden. od.
(schwei.)
Wir konnen nicht Alle Chorherren sein. (schwei.)
Wij kunnen niet alien bisschoppen zijn, daar dt.
moeten ook monniken wezen. Wir kijrmen
nicht Alle Bischiife sein, es muss auch
Monche geben.
Wij kunnen alien geen pans van Rome zijn.
Wir kUnnen nicht Alle Pabst von Rom sein.
Vi knnne ikke Alle blive Pave i Rom. S. Wir da.
konnen nicht Alle Pabst u. s. w.
Ey sere allse Fwglpe Hoghe. (ada.) Nicht sind
alle VUgel Sperber, [nicht Sperher.
Allir fuglar eru ei haukar. Alle VSgel sind is.
Hvor mann hefir ei hauk a hendi. Jeder Mann
hat nicht den Sperber in der Hand.
Dat kann inkje alle hava Bispen til Morbroder. nw.
Es konnen nicht Alle den Bischof zum Mut-
tersbruder haben.
Var alle Fuglar Haukar, so fekk ingen hoyra
Gaukar. (Tel.) Wciren Alle VSgel Sperber,
I so iriirde Niemand einen Kuckuk hiiren.
Icke alia faglar aro hokar. ^S^. Ey u. s. n\ SW.
Hwar man rijder icke medh Hook pa handh.
Jeder Mann reitet nicht mit dem Sperber
auf der Hand.
Ey sera alle fughla heka. (asw.) S. Ey u. s. lo.
Non possunt omnes esse patricii. It.
Non alacres visus (nisus) gerit omnis auis
(avis) quasi (qvasi) nisus. (mlt.)
Tout lou monde pou pas estre Mestre. (sf. nprv.) fz.
Jedermunn kann nicht Herr sein.
Non tittti possouo nascer padroni. Nicht Alle it.
kUnnen als Herren geboren werden.
Tutti dotti nun si po esse, Ma galentommi bi- mi.
sogna esse, (crs.) Alle kUnnen nicht Gelehrte,
sollen aber EhrenmUnner sein.
AUe 32.
15 —
33 AUes.
Tutti un si po esse ricchi. (crs.) AUe konnen
nicht reich sein.
Non tutti possono esser dottori. (t.) Nicht AUe
konnen Doktoren sein.
33. Es ist nicht Alles Gold, was glanzt.
Es ist nicht Alles Gold, was da gleisset.
Ez enst ouch allez golt niht, daz man doch
glizen siht. (ad.)
Iz enist nicht allez gold, daz da glizzit. (ad.)
md. 't As net alles Golt, wat bleokt. (mrh, L.)
od. Is nid Ois Guld, wos glounzt. (st.)
pd. Ned Ales asz Gult, wad en Glanz huot. (urh. S.)
Nicht AUes ist Gold, was Glanz hat.
Et is nich alles Gold, wat glseuzet. (ns. ha. G. u. G.)
Dat 's nig all Gold, vat glaeust. (us. hist. A.)
Et is nit oUes Gold, wat glanzet. (ns. W.)
dt* Het is al geeu goud wat er blinkt.
en. All that glisters is not gold. Alles, was (/Idnzt,
ist nicht Gold. [Gold, loas glanzt.
All is not gold that glitters, (scho.) Alles ist nicht
da. Ikke alt Det, som glimrer, er Giild. Nicht
Alles, was glanzt, ist Gold.
Det er ikke Alt Guld, der gloer som Guld. Es
ist nicht Alles Gold, ivas gl'dnzt ivie Gold.
Det er ei Alt Meel, som er hvidt. Es ist nicht
Alles Mehl, was tceiss ist.
Thet ser eij Alt Guld, som glemmer, oc eij Alt
Fijlsben som skijn. (ada.) Es ist nicht Alles
Gold, was glanzt, und nicht Alles Fischhein,
was schimmert. \_Gold, was gl'dnzt.
is. Ekki er allt gull, sem gloir. Nicht ist Alles
Ikki er allt gull, iS glitrar. (faer.) S. Ekki u. s. w.
nw. Dat er inkje Gull alt, som glimar.
Dat er inkje Sylv alt, som singlar. Es ist
nicht Alles Silber, was schimmert.
SW. Det ar ej allt guld, som glimmar.
Thz ser ey alt gwl som glimar ok ey alt fiils-
been som hwit ser. (asw.) Es ist nicht Alles
Gold, was glanzt, und nicht Alles Fischhein,
was weiss ist.
It. Non aurura est quodcunque nitet, non gemma,
quod ardet.
Aurea ne credas quaecunque nitescere cernis.
Non quod candet ebur, uec quod rubet omne
aumm. (mlt.)
CW. A nun ais tuot or que chi gluscha. (Id. O.-E.)
Non ais tuot or que chi gliischa. (Id. U.-E.) S.
Ekki u. s. w. [Ikke u. s. w.
Buca tutt quel, ca targlischa, ei aur. (obl.) S.
(z. Tout ce qui reluit n' est pas or. Alles das, was
glanzt, ist nicht Gold.
Ce n' est pas tout or ce qui reluist, Ne farine
ce qui blanchist. Es ist nicht Alles Gold,
was glanzt, noch Mehl, was weiss macht.
N' est mie tout or ke luist. (afz.)
N' est pas or quantqe reluist. (afz.)
Tout ce que relu, n' a pe de 1' oe. (Fr.-C.) S. nf.
Tout u. s. w. [u. s. w.
Tot (jou qui r'lut, n' est nin or. (w.) S. Tout
Tout c' qiii r'luit, n' est uier or. (w. M.) S.
Tout u. s. w.
Tout 90 qui ey blanc n' ey pas harie. (Brn.) sf.
Alles das, was weiss ist, ist nicht Mehl.
Tout (JO que luze non es pas or. (nprv.) S.
Tout u. s. w. [Ekki u, s. w.
N' es pas or tout ce que luze. (nprv.) S.
Non e oro tutto quel che luce. S. Ekki u. s. w. it.
Oro non e tutto (Tutto non e oro) quel che
risplende. Gold ist nicht Alles (AUes ist
nicht Gold), was gl'dnzt. [Ekki u. s. w.
Unn e oru tuttu qviellu chi luce. (crs). *S'. mi.
Un e sempar tott or quell ch arlus. (rom.)
Nicht ist imvier Alles Gold, was glanzt.
Non h tutto oro quel che riluce. (t.) S. Ekki u. s. to.
Tutto quel che riluce non e oro. (t.) S. Tout u. s. w.
Cio che luce non e oro. (t. flr.) Das was
glanzt, ist nicht Gold.
Tiitt quel ch' lus n' e or. (em. B.) S. Tout u. s. to. nl.
Tutt coll ch' lusa n' e miga or. (em. P.) S.
Tout u. s. w. [S. Tout u, s. w.
Tutt qu^U ech lus al u' e miga 6r. (em. R.)
Nol e dutt aur quel ch' al lus. (frl.) S. Ekki u. s. w.
L' e miga toeut or quel che liis. (1. brs.)
No r e minga tutt or qiiell che lus. (1. m.)
S. Ekki u. s. w. [Totit u. s. w.
Tutto quello che luxe o non e ou. (lig.) S.
Nen esse or tiit lo ch' a lus. (piem.) S. Ekki u. s. w.
Tut lo ch' a lus a 1' e nen or. (piem.) S. Toutu.s.w.
No xe tuto oro quelo che luse. (v.) S. Ekki u. s. w.
No xe tuto oro quel che lusi. (v. trst.) S.
Ekki u. s. w.
Nun e tutt' oru chiddii chi (ca) luci. (s.) S. si.
Ekki u. s. w. [Tout u. s. w.
Totu su qui lughet non est oro. (sa. L.) S.
Non es aurs tot cant que lutz. (acat.) S. Im.
Ekki u. s. w.
No es or tot lo que lluu. (neat.) S. Ekki u. s. w.
Tot lo que relluix, no es t>r. (val.) S. Tout u. s. w.
Nem tudo o que luz he ouro. S. Ikke u. s. w. pt.
Todo o branco nao he farinha. Alles Weisse ist
nicht Mehl.
No es todo oro lo que reluze. S. Ekki u. s. w. Sp.
Todo lo bianco no es harina. S. Todo u. s. w.
Nu e auru totu ce straluce. S. Ekki u. s. xo. wl.
AUein 34.
16 —
35 AUgemach.
34. Besser allein, Als in boser Gemein'.
md. Besser ist es einsam stehen , Als mit B6sen
frohlich gehen. (mrh. E.)
dt. Beter alleen, dan kwalijk verzelt. Besser allein,
als schlecht hegleitet.
't Is beter nog alleen geleefd, Dan dat men
kwaad gezelschap heeft. Es ist noch besser
allein gelebt, als dass man schhchte Gesell-
schaft hat.
Beter alleen dan in een kwaed gezelschap. (vl).
Besser allein, als in einer schlechten Oe-
sellschaft.
eil. Better alone than in bad company. Besser
allein, als in schlechter OeseUschaft.
Better alane than in ill company, (sclio.) S.
Better alone u. s. w.
Better be alane nor in ill company, (scho.)
Besser allein sein, als in schlechter Ge-
sellschaft. [Better alone u. s. w.
fs. Bahsere alliene, as anjn hijn Selshap. (M.) S.
da. Det er bedre, at vsere ene, end at have en oud
Stallbroder. JSs ist besser, allein eu sein, als
einen bosen Gefdhrten zu haben,
Bsedre ser aene at vserse, en ont Staalbrodher
at hafFwe. (ada.) Besser ist's, allein zu sein,
als bbsen Gefdhrten zu haben.
is. Betra er einn aS vei-a, enn illan stallbr68ur
hafa. S. Bcedre u. s. w.
SW. Battre vara ensam , an i daligt sallskap. S.
Better be u. s. w.
It. Latere snb Lare privato tutius esse puto.
Malo solari qvam perverso sociari. (mlt.)
CW. El e mill estr su che mal accompagn^. (Id. bd.)
Es ist besser allein sein, als schlecht begleitet.
Melg sulett, cu mel accompagn6. (Id. O.-E.)
S. Beter alleen, dan kwalijk u. s. w.
Megl sulett, co mal accompagna. (Id. U.-E.)
S. Beter alleen, dan kwalijk u. s. w.
Igl ei meglier parsuls e'en mala cumpagnia. (obi).
Es ist besser allein, als in schlechter Gesell-
schaft. [pagnie. S. Better be u. s. w.
fz. II vaut mienx etre seul qu'en manvaise com-
Mieux vault seul que mal accompagne. Besser
ist allein, als schlecht begleitet.
II vaut mieux estre seul que mal acompaigne.
S. El u. s. w. •
nf. I vaut mieiix ette tout seu qu'in mauvaise
compagnie. (R.) Es ist besser, ganz allein
zu sein, als in schlechter Gesellschaft.
I vat mi d'esse tot seu qu'es male kipagneie.
(w.) S. I vaut u. s. w.
sf. Vaut may istar soulet que man accompagnat.
(nprv.) S. El u. .?. to.
E meglio esser (star) solo che mal accompagnato. it.
S. El u. s. w. [Mieux vault u. s. w.
'k meglio solo che mal accompagnato. (crs.) S. mi,
Meglio soli che mal accompaguati. (t.) S. Beter
alleen, dan kwalijk u. s. w.
M^i sol che mal accompagnat. (1.) S. Beter ni.
alleen, dan kwalijk u. s. iv.
L' e mej vess soil, che mal accompagnaa. (1. m.)
S. El u. s. w. [Mieux vault u. s. w.
A r ^ mej sol, ch' mal aconpagna. (piem.) S.
Megio soli che mal acompagnai. (v.) ,S'. Beter
alleen, dan kwalijk u. s. w.
Mejo soli che mal complJignadi. (v. trst.) S.
Beter alleen, dan kwalijk u. s. w.
Meglio sulo che male accompagnato. (npl.) 8. si.
Beter alleen, dan kwalijk u. s. w.
E tintu lu nudu, chiu tintu lu sulu, ma
megghiu sulu, chi mali accumpagnatu. (s.)
Elend ist der Entblosste, noch elender der
Einsame, aber besser allein, als schlecht
begleitet.
Megghiu sulu ca malu accumpagnatu. (s. C.)
S. Beter alleen, dan kwalijk u. s. w.
Est mezus solu qui non male accumpagnadu. (sa.)
S. Mieux vault u. s. w.
Mes val anar sol que mal acompaiiad. (neat.) Im,
Es ist besser allein gehen, als schlecht begleitet,
Mais val so, que mal accompanhado. S. Mieux pt.
vault u. s. w. [vault u. s, w.
Mas vale solo que mal acompanado. S. Mieux sp.
Mas vale seiiero que con ruin companero.
Besser einzeln, als mit schlimmem Gefdhrten.
Mas vale estar sola que mal acompanada. (asp.)
S. El u. s. w.
35. Allgemaoh kommt man auch weit.
Wer langsam geht, kommt auch hin. (mrh. E.) md.
Gem^ll6ch kemt en och firun. (mrh. L.)
AUgemach kommt man auch voran.
Gmachthun kommt auch heim, aber eine Stund od.
spater. (schwb. W.)
AUgemach kommt man auch weit. (schwei.)
Allsgmach chond aii dar (hin). (schwei. A.)
De sacht geit, kiimmt ok furt. (us. A.) TFerpd.
langsam geht, kommt auch fort.
De sachte geit kummt ok mit foort. (ns. B.)
S. De sacht u. s. w.
Wer langsam (sachte) geit (kiimt), kiimt ak.
(ns. ha. G. u. G.) Wer langsam geht, kommt
auch. [sich Zeit Idsst, kommt auch.
Wer sik Tied lett, kumt ook. (ns. hist.) Wer
Wear met Ossen foart, kiimt oek nodden Marcht.
(ns. N.) Wer mit Ochsen fdhrl, kommt auch
nach dem Markt.
Allgemach 35.
17 —
37 Allzuviel.
De laugsam kummt, kiimmt ook. (ns. ofs.) Wer
langsam komint, kommt auch.
De langsam geit, kumt ok. (ns. O. J.) S. Wer
langsam u. s. w.
Wei sachte gett, kiimmet am Enge auk wiet.
(ns. W.) Wer sachte geht, kommt am Ende
auch weit.
(It. Op zijii gemak komt men ook ver (raakt men
ook voort). Mit Gemach kommt man auch
weit (fort). \lich geht man auch weit.
Met stade gaet men oeck verve, (avl.) Oem'dch-
en. Fair and softly goes far in a way. Lind und
leise kommt weit.
IS.
sw.
cw.
fz.
nf.
sf.
it.
mi.
Im.
pt.
sp.
Framm kemur hann, it) hovliga fer. (fser.) Vor-
lo'drts kommt der, der langsam f'dhvt.
Han gar langt, som gar sakta. Der geht weit,
der sachte geht.
Dhet nagot droyes, kommer och til noyes. Wer
etwas zaudert, kommt auch zur Vergniigung.
Dhen sachta faar, kommer och til Harberget.
Wer sachte f'dhrt, kommt auch zur Herherge.
Tgi va plaun, va lunsch a sann (obi.) Wer
sachte geht, geht weit und sicher. [geht weit.
Qui va doucement, va loin. Wer sachte geht,
Tout belemeut on va bien loin, (afz.) Ganz
sachte geht man sehr uieit.
Petit a petit on va bien loing. (afz.) Nach und
nach geht man sehr weit.
Qui va douc'mint, va longtinips. (w.) Wer
sachte geht, geht lange.
Ke pUan va, llein tsemeua. (Pat. s.) ;S. Qui
va u. s. w. [sachte geht man weit.
Aucor piau piano si va lontano. Auch ganz
Chi va adagio, fa buoua giornata. Wer lang-
sam geht, macht eine gute Tagereise.
Pian, piano si va lontano. (t.) Sacht, sachte
geht man weit.
A pocli a p6ch se fa on gran t6ch. (1. m.) Nach
und nach macht man ein grosses Stiick.
Chi va pian, va lontan. (v.) S. Qui va u. s. iv.
Ci vae chianu, vae ntauu. (ap. L.) S. Qui va
u. s. w. [Chi va adagio u. s. w.
Chi cammina adaso, fa bona jornata. (npl.) S.
Cui va adaggiu, fa viaggiu. (s.) Wer gemach
geht, kommt vorwdrts.
Adasciu, adasciu si fa gran camimi. (s.)
Gemach, gemach macht man grossen Weg.
A poc a poc (Poc a poc) auirem Uuii. (neat.)
Nach und nach werden wir weit gehen.
Molle molle se vai longe. S. Pian u. s. w.
Poco a poco se va lejos. Nach und nach gehi
man weit.
.S6. Esel duldenstumm, Allzugut ist dumm.
Ze gut (sen) es e Stock vo der Liederlichkaat. md.
(frk. H.) Zu gut (sein) ist ein Stiick Lieder-
lichkeit.
Gar zu gut ist luderlich. (bair.) od.
Got is got, man al to got is Allmanns Nan-, pd.
(as. B.) Gut ist gut, aber allzugut ist Jeder-
manns Nai-r. [zugut ist Anderer Narr.
Alltogood is annermanns Narr. (ns. ofs.) All-
Allto fram is Nabers Spott. (ns. ofs.) Allzu-
from.vi ist Nachbars Spott. [togood u. s. w.
All to god is audermans Narr. (ns. O. J.) S. All-
All te guet es jederraanns Hunsfuet. (wstf. Mrk.)
Allzugut ist Jedermanns Hundsfott.
Al te goed is btiurmans (allemans) gek. Allzu- dt.
gut ist Nachbars (Jedermanns) Geek.
Al te goed is andermans gek. S. Alltogood u.s.w.
Altfor god er dum. Allzugut ist dumm. da.
Alltfor hciflig llknar narren. Allzuhoflich gleicht SW.
dem Narren.
Qe tro-t' es bo, es mita neci. (sf. Lgd.) Wer fz.
zu gut ist, ist halb ndrrisch. [Qe u. s. w.
.Qu trop es bonen, es mitat foueil. (nprv.) S. Sf.
37. Allzuviel ist ungesund.
tJbermasz wiistet alle spil. (ad.)
Allzevill is ungesoind. (thr. E.) [(schwb. W.) md.
Zuviel ist bitter, und wenn's auch Honig ist. od.
All ste vbol is ongesond. (urh. Kl.) pd.
AUtovel is ungesund. (ns. ha. G. u. G.)
Alltoveel is ungesund. (ns. hist.)
All to fett (Allzufett) is ungesund. (us. hist.)
Oil te vill is ungesund. (ns. W.)
Too much of one thing is good for nothing, en.
Zu viel von einer Sache taugt nichts.
Altfor Meget er usundt.
Ovmyket er uheilt.
Alltfor mycket ar osundt.
da.
nw.
sw.
It.
Omne nunium iiocet.
Vitiosum est ubique quod uimium est.
Omne nimium vertitur in vitium.
L' exces en tout est un defaut. Das Ueber-tz.
mass ist in Allem ein Fehler.
Toute extremitat es bitiouse. (Gsc.) Jedes Ueber- sf.
mass ist schddlich.
Ogni estremo e vizioso. S. Toute u. s. w. it.
Ogni soverchio porta colpa. Jedes Zuviel be-
straft sich. [schadet.
II troppo cascio fa male. (crs. m.) Zu viel Ease mi.
U troppu sta male ancu in lu be. (crs. s.) Dan
Zuviel schadet auch im Guten.
AUzuviel 37.
— 18 —
39 Almosen.
T6tt j estrem j h vizius. (rom.) S. Toute u. a. w.
Ogni eccesso e vizioso. (t.) S. Toute u. s. w.
ni. Tiitt i tropp i Stan per noeuser. (em. P.) Alles
Zuviel schadet.
Tutt i tropp Stan per noser, (em. R.) S. Tutt
u. s. w. [". s. w.
Tuti j' estremi a son cativ. (piem.) S. T»ute
si. Ogni estremu e viziu. (s.) S. Toute u. a. w.
Suverchiu manciari fa ammalari. (s.) Zuviel
essen macht krank.
38. Allzuviel zerreisst den Sack.
Zuvil zerreiszt den Sak. (ad.)
md. Zefill zerreist de Sak. (mrh. L.)
od. Oberlada brecht de Waga. (schwei. A.) Ueher-
laden bricht den Wagen.
dt. Al te veel scheurt den zak.
Al te voele toeiyttet den sack, (ah.)
en. Too much breaks the bag.
da. For meget piner Ssekken sender. Zuviel
acheuert den Sack entzwei.
nw. Alt for myket riv Sekken sund. Allzuviel
reibt den Sack entzioei.
CW. Memia plein va surora. (obi.) AllzuvoU Iduft
iiher.
fz« La couvoitise rompt le sac. Die Hahr/ier zer-
reisst den Sack.
it. Ogni soperchio rompe il coperchio. Alles Zu-
viel zersprengt den Deckel.
mi. U troppu stroppia. (crs.) Das Zuviel Idhmf,
II soverchio rompe il coperchio. (t.) Das Zu-
viel zersprengt den Deckel.
II troppo bene sfonda la cassetta. (t.) Zuviel
Out driickt den Kasten ein. [iiber.
Ogni troppo si versa, (t.) Alles Zuviel Iduft
si. Lo soperchio rompe lo pignato e lo copierchio.
(npl.) Das Zuviel zersprengt den Toj)/ und
den Deckel.
Lu suverchiu rumpi lu cuverchiu. (s.) S. II
soverchio u. s, w.
Lu snprecchiu riimpi lu cuprecchiu. (s. C.) S.
II soverchio u. s. w.
Su troppu istorpiat. .(sa.) S. U troppu u. s. w.
Im. La codicia romp lo sacli. (val.) S. La convoi-
tise u. s. w.
pt. A cobi9a rompe o sacco. S. La convoitise u. s. w.
Sp, Codicia mala saco rompe. Schlimme Begier
zerreisst den Sack.
39. Aim osengebeu armet nicht.
Almosengeben armet nicht, Kirchengehen saumet
nicht, Wagenschmieren hindert nicht, Unrecht
Gut wuchert nicht, Gottes Wort triigt nicht.
Predig horen versaumet nicht, Almosen geben
armet nicht, Vbel gut das reichet nicht. (ad.)
Korjchegiehn verseimd nodd, AUmusegan ver- md.
armd nodd. (mrh. T.) Kirchengehen versdumt
nicht, Almosengeben armet nicht.
Kirchengehn saumet nicht, Almosengeben armet od.
nicht. (schwei.)
Wier dem Uorme git, ned uorem wit. (nrh. S.) pd.
Wer dem Armen gibt, nicht arm wird.
Karkengaan sunat nig, Bibelleseu hindert nig.
(ns. hist.) Kirchengehen saumet nicht, Bibel-
lesen hindert nicht.
En Stiikke giwwen aarmet nit. (ns. W.) Ein
Stuck geben armet nicht.
Metdelen un wat giawen armet nich. (wstf. Mst.)
Mittheilen und was geben armet nicht.
Kiarkengan suimet nit, Almausengiewen aarmet
uit. (wstf. S.) S. Kirchengehn u. s. w.
Aalmoezen geven verarmt niet. dt.
Predike hoeren versuymt niet, Aelmisse geuen
armet niet, Onrechtvieerdich guet en rycket
niet. (ah.) S. Predig horen u. s. w.
Giving much to the poor doth increase a man's en.
store. Den Armen viel geben vermehrt den
Vorrath.
Almissegift forarmer ikke, Kirkegang fors0mmer dS*
ikke, Vognesmi3ren sinker ikke. Almosen-
geben verarmet nicht, Kirchengehen versaumet
nicht, Wagenschmieren hindert nicht.
Almossse t0mm8er eij Pwngh, oc eij Messse
Dagsfserdh. (ada.) Almosen macht den Beutel
nicht leer und Messe nicht die Tagereise
kiirzer.
Hvorki tsemir olmusa piing, ne styttir messais.
dagleiS. S. Almossce u. a. w.
Ei rom Hand skal inkje vanta (skal aldri fat- UTV.
tast). Eine milde Hand tvird nicht Mangel
leiden (nie verarmen).
AUmosa minskar inte, kyrkogang hindrar inte. SW.
Almosen minder t nicht, Kirchengehen hindert
nicht. [hinder. S. AUmosa u. s. w.
Allmosa gor ej mindi-e och kyrkogang intet
Non eloys bursam minuit, necmissadietam. (mlt.) It.
Donner Taumone n'apauvrit personne. Almosen fz«
geben macht Nieviand arm.
Donner aux pauvres n'appauvrit pas. Den
Armen geben macht nicht arm.
Personne ne deviut jamais pauvre pour faire
I'aumone. Niemand wurde j& arm durch
Almosengeben.
Qu per Diou douno son ben, non I'amendris de sf.
ren. (nprv.) Wer um Gottes Willen aein Gut
gibt, vermindert es um nichta.
Almosen 39.
— 19 —
41 Alt.
it. Nessun non diventi niai povevo per far elenio-
sina. S. Personne u. s. w.
mi. La limosina non fa impoveinre. (t.)
Nessnuo divent6 mai povero per far limosine.
(t.) S. Personne u. s. to.
ni. La cariU la mautegn la ca. (1.) Die Mild
th'dtir/keit erhdlt das Hans.
In malora no se va, Per fa tante carita. (1. m.)
Man kovim' nicht hi's Ungluck durch viel
Almosengehen.
La carita mantien la cA. (v.) S. La carita
la u. s. w.
Col far carita no se va in miseria (malora).
(v. trst.) DurcK's Almosengehen kovimt man
nicht in's Elend (Ungluck).
si. AI biTon nomo limosiniero , II Signor gli h te-
soriero. (npl.) Dem Guten, der Almosen giht,
ist der Herr Schatzmeister.
Cui fa limosina, nun fallisci. (s.) Wer Almosen
gihf, macht nicht Bankerott.
Sa lemosina non hat mai impoveridix a niune.
(sa.) Das Almosen hat nie Jemand arm
gemacht.
Qui lu dat a poveros non benit mai poveru.
(sa. L.) Wer den Armen gibt, wird nie arm.
Im. Ni la Missa, ni cibada destorba llarga Jornada.
(neat.) Weder die Messe, noch Oerste ffut-
tern) verhinderi grosse Tagereise.
Ni la Missa, ni cebada estorben llarga Jornada.
(val.) 5'. Ni la Missa u. s. u\
pt. Ouvir Missa nao gasta tempo, dar esmola nao
empobrece. Messe horen s'dumet nicht, Al-
mosengehen macht nicht arm.
Missa, nem cevada nao estorva a Jornada. Messe
und Gerste (futtern) verhindert nicht die
Tagereise.
Por dar esmola, nunca falta a bolsa. Zum Al-
mosengehen fehlt nie die Borse.
sp. Por oir misa y dar cebada nunca se perdi6
Jornada. Durch Messehoren v/nd Gerstegehen
ging nie eine Tagereise verloren.
El dar limosna nunca mengna la bolsa. Das
Almosengehen vermindert nie die Borse.
40. Hij verliest zijn almoes niet, Die ze
aan zijn varken biedt. (dt.) Der verliert
sein Almosen nicht, der es seinem Schweine
giht.
da. Det er ikke boi"te, som man giver sin Griis.
Das ist nicht fort, was man seinem Ferkel
giht.
F00d meg i aar, iegh fodher tegh at aarse. (ada.)
Fiittre mich dieses Jahr, ich n'dhre dich
ndchstes Jahr.
F03 tu meg i A.r, eg skal faSa teg At ari. (fser.) is.
S. Food u. s. w.
D'er inkje burte, dat ein glv Grisen sin. ^S*. nw.
Det er u. s. w.
Det ar inte borta, som man ger sin gris. S. SW.
Det er u. s. w.
Fod du mig i ar, sa foder jag dig nasta ar.
N'dhre du mich dieses Jahr, so nlihre ich
dich n'dchstes Jahr.
Fodh mik i aar jak fodher thik at are. (asw.)
S. Faeid u. s. w.
Me coales anno pascam te vero secundo. (mlt.) It.
Me per hoc anno pascas ego teque fnturo. (mlt.)
II ne perd pas son aumosne. Qui a son cochon fz.
le donne.
Fez d^ bin a vos' pour^ai, vos 1' ritrouvez a nf.
lai"d. (w.) Thut euerm Schwein Gutes, ihr
irerdet's im Speck wiederfinden.
Dice il porco: dammi, dammi, N^ contar mesi, it.
n^ anni. Das Schicein sagt: gib mir , gib
mir, z'dhle weder Monde noch Jahre.
Dice il porco: dammi, dammi, Ne mi contar mi.
mesi, n& anni. (t.) S. Dice u. s. w,
Damen, damen, dis el porsc&l: Damen, damen, ni.
che me fo b^l. (1. m.) Gib mir, gib mir, sagt
das Schweinchen : gib mir, gib mir, so mache
ich mich schon.
L'animal el dis: damen, damen, che t'en daro.
(1. m.) Es sagt das Thier: gib mir, gib mir,
ich toerde dir es wiedergeben.
Damene, che te ne dar6. (v.) Gib mir, so icerde
ich dir rviedergehen.
Lu porcu dici: dammi ca ti dugnu, Nun mi si.
cuntari ne misi, n& anni. (s.) Das Schirein
sagt: gib mir, so werd' ich dir gehen, zdhle
mir tceder Monate noch Jahre.
Dammi a manciari, ca ti fazzu amchiri. (s.)
Gib mir zu essen, so icerde ich dich reich
machen.
41. AltFleisch macht fette Suppen.
Alte Hennen geben fette Suppen, haben aber
zahes Fleisch.
'ne Alle Heniie giet de fettste Soppe. (wstf. Mrk.) pd.
Eine alte Henne gibt die fettste Suppe.
Oud vleesch maakt vette soppen. dt.
Oud vleesch maakt goede soppen. Alt Fleisch
macht gufe Suppen.
Eene oiide hen geeft vette zoden. Eine alte
Henne giht fette Brilhen.
Gamle Hans give fed Stippe, men seitKjad. Alte da.
Hilhner geben fette Suppe, aher zahesFleisch.
Alt 41.
20 —
43 Alt.
fz. Chair vieille fait bon brouet, Et frais poyvre
saupiquet. Alt Fleisch macht gute Suppe
und frischer Pfeffer wiirzige BriiJie.
Vieille gdline engraisse la cuisine. Alie Henne
iiiacht die Kuche fett.
af. Lar vifel, bono soupo. (Lgd.) Alter Speck, gute
Suppe.
it. Gallina vecchia fa buon brodo. Alte Henne
inacht gute Brilhe. [u. s. w.
Vecchia gallina ingrassa la cucina. S. Vieille
mi. Ghiallina vecchia fa bon brodu. (ci's. m.) S,
Gallina u. s. w.
Gallina becchia fa bon brodu. (crs. s.) aS. Gal-
lina u. s. w.
Galena v^ccia fa bon brod. (rom.) S. Gallina
u. s. w.
ni. Gall^n'na veccia fa bon brod. (em. P.) 8.
Gallina u. s. w. [lina u. s. w.
Galina v^cia fa bun brod. (1. b.) S. Gal-
Ona gajnna v^ggia fa bon broeud. (1. m.)
Eine alte Henne macht gute Brilhe.
El lard v^c el conza la pignatta. (1. m.) Ber
alte Speck wiirzt den Top/.
Gallinn-a vegia fa bon broddo. (Hg.) S. Gal-
lina U, S. IV. [u. s. w.
Galina veja a fa bon brod. (piem.) S. Gallina
Carne vechia fa bon brodo. (v.) Altes Fleisch
macht gute Brilhe.
Lardo veccio conza la pignata. (v.) Alter Speck
wiirzt den Top/.
Galina veccia fa bon brodo. (v. trst.) S. Gal-
lina u. s. w.
si. JadSina ecchia fa bon brodu. (ap. L.) S. Gallina
u. s. w.
L'osso vecchio condisce la pignatta. (npl.) Der
alte Knochen wiirzt den Topf.
Gaddina vecchia fa bonu brodu. (s.) S. Gallina
u. s, w.
Puddha bezza faghet brou bonu. (sa. L.) 8.
Gallina u. s. w. [;i. 5. ^^_
lin. Gallina vella fa bon caldo. (val.) S. Gallina
pt. A vellia gallinha faz gorda a cozinha. Die alte
Henne macht die Kiiche fett.
42. Alt Holz gibt gut Feuer.
Alt (Diirr) Holz brennt besser als junges (griines).
Alte Hewse brennen gern. (ad.)
md. De al Scheiere' brennen am Itchsten. (mrh. L.)
Die alten Scheuern brennen am lichtesten.
pd. W.an au Schfire afange ze brenne, dan es gee
Leische mieh. (nrh. A.) Wenn alte Scheuern
anfamgen zu brennen, dann ist kein Loschen
mehr.
Wan ahl SchSren anfange zo brennen, dan es
nit goot leschen. (nrh. K.) Wenn alte Scheu-
ern anfangen zu brennen, dann ist nicht gut
loschen.
De alt Scheire bran um Srchsten. (nrh. S.) Die
alten Scheuern brennen am Urgsten.
Alle Schuiern flackert helle. (wstf. .&.) Alte
Scheuern flackern hell.
Dood (Dor) hout brandt het eerst. Todtes (diir-
res) Holz brennt zuerst.
Drohg Holt maget hastig IjU. (M.) Trocknes
Holz macht geschwind Feuer.
Gammelt Ved gi'er god lid. [u. s. w.
Tor Weedh gar rasker Ildh. (ada.) S. Drohg
Gamle Kubbar brenna lengje. Alte Kl'dtze
brennen lange. [ein starkes Feuer.
Torr ved gor en stark eld. Dilrres Holz macht
Ton- Wedh gior snaran Eeldh. S. Drohg u. s. w.
Thor three kofra latan eledh. (asw.) Trocknes
Holz hilft langsamem Feuer.
Arida sarmenta recreant incendia lenta. (mlt.)
Un vieux four est plus aise A, chauifer qu' un
neuf. Ein alter Ofen ist leichter zu heizen,
als ein neuer.
Li vi bois prind vite feu. (w.) Das alte Holz
f'dngt rasch Feuer.
El bosch vei a brusa mei. (ni. piem.) Das
alte Holz brennt besser.
Quando se enciende el pajar viejo, mas arde
que el nuevo. Wenn sich der alte Stroh-
haufen entzundet, brennt er mehr, als der
neue.
Pajar viejo, quando se enciende, peor es de
apagar, que el verde. Wenn sich ein alter
Strohhaufen entzundet, ist er schlimmer zu
loschen, als der grilne.
dt.
fs.
da.
nw.
It.
fz.
nf.
it.
sp.
43. Alte Bademiitter iind alte Aerzte
sind die besten.
Die Aerzte miissen alt, die Apotheker reich
und die Barbierer jung sein.
Neem een' jongen barbier en een' ouden dokter. dt.
Nimm einen jungen Barbier und einen alten
Doktor.
An old physician, a young lawyer. Ein alter en.
Arzt, ein junger Advokat.
Sit medicus senex, tonsor juvenis. [vellus. It,
Antiquus bonus est medicus, tonsorque no-
Vieil medecin, jeune barbier Sent a louer et fz.
appr^cier. Alter Arzt, jwnger Barbier sind
zu loben und zu schdtzen.
Jeune barbier, viel medecin, tJ'ils sont autres,
Alt 43.
21 -r
45 Alt.
ne valeiit pas nn brin. Junger Barbier, alter
Arzt, sind sie under s, sind sie keinen Stroh-
halm werth.
sf. Bieil medecin, joen surgeu, e riche apouticari.
(Arm.) Alter Arzt, jimger Chiritrg und rei-
cher Apotheker.
Lou barb^ ioen e loii biel medecy; Si soun
autez, 'qne nou balen iin bry. (Gsc.) S. Jeune
harhier u. s. w.
Viel medeci, jhouine barbie, riche bouticaire.
(Lgd.) Alter Arzt, junger Barbier, reicher
Apotheker. [cari. (nprv.) S. Viel u. s. w.
Vieil medecin, joneyne barbie et riche boiiti-
it. Barbiere giovine e medico vecchio. Jvmger
Barbier und alter Arzt.
Chinirgo giovine e medico vecchio. Junger
Chirurg u/nd alter Arzt.
mi. Dutor v^cc e zinisich zovan. (rom.) Alter Arzt
und junger Chirurg.
Medico vecchio e barbiere giovane. (t.) Alter
Arzt und junger Barbier. \u. s. %v.
ni, Dottor v^c e ceinlisic gioven. (em. P.) 8. Dutor
Dotiir v^c e cerozech zoen. (1. b.) S. I>utdr
[u. s. w.
S. Dutor
S. Dutor
Medich vei, sirogich giovo. (piem.)
Medico veccio e cenirgo zovene. (v.)
U. S. 10.
si. Medicix vecchlii, spiziali riccu e barberl giuvini.
(s.) Alter Arzt, reicher Apotheker und junger
Barbier. [biere u. s. w.
Barberi jovanu et meigu bezzu. (sa.) S. Bar-
pt. Nem o official novo, nem o barbeiro velho.
Weder den Official neu, noch den Barbier alt.
44. Alte Baume sind schwer biegen.
od. Alte Biinme lassen sich nit biegen. (bair. L.)
dt. Het is kwaad te regten, dat van jongs krom
gewassen is. Schwer ist gerade machen, was
von jung auf krumm gewachsen ist.
da. Gammel Green bryder naar den skal boies.
Alter Zweig bricht, wenn er gebogen werden
soil.
nw. Gamalt Tre er tregt (traudt) aa boygja (bogna.)
Alter Baum ist schwer zu biegen.
SW. Gammalt trad later ej kroka sig. Alter Baum
I'dsst sich nicht biegen.
Gammalt Traa later ilia boya sigh. Alter
Baum I'dsst sich schlecht biegen.
CW. La plonta malcarschida se lai bucca pli gradar.
(obi.) Die schlecht gewachsene Pflanze I'dsst
sich nicht mehr gerade biegen.
fz. Bois tordu ne se redresse pas. Krummes Holz
toird nicht wieder gerade.
L'albero, qnando ha preso cattiva piega, diffi- it.
cilmente pu6 raddi-izzarsi. Hat der Baum
eine schiefe Bichtung angenommen, kann
man ihn schwer wieder geradeziehen,
Se la pianta no la se drezza da pecola, men da Hi.
^ccia. (1. b.) Wird die Pflanze nicht klein
gerade gezogen, icie viel weniger alt.
Qnando I'alboro no se drezza da picolo, manco
da veccio. (v.) Zieht man den Baum nicht
klein gerade, geschweige denn alt.
L'arvnhi vecchiu mm si ghica. (s.) Der alte si.
Baum biegt sich nicht.
S'ai*\'nre torta non adderectat plus. (sa. L.) Ge-
krilmmter Baum kann nicht mehr gerade
werden.
45. Alte Bocke steife Horner.
Je alter der Bock, je steifer das Horn.
Alte Schweine haben harte Mauler.
De ellsten Beck hahn de schtiefsten Herner. md.
(Hrz.) Die alteaten Bocke haben die steif-
sten Horner.
J Jildor dar Buk, i jteifar's Hiirn. (schls. B.)
S. Je alter u. s. w.
Je alta da Bock, desto harta d' Horn, (bair.) od.
Je 'alter der Bock, desto h'drter das Horn.
Wi alter dr Buk, wi barter's Hfirn. (opf. N.)
S. Je 'dlta u. s. w.
Je alter der Bock, desto steifer die Horn.
(schwb. W.)
Je alter der Bock, je barter das Horn, (schwei.)
'ne Abide Bock hiit stihf Hohre. (nrh. D.) Ein pd.
alter Bock hat steife Horner,
Je older de Bock, je stiwer de Horen. (ns. ha.
G. u. G.) S. Je 'alter u. s. w.
De oolen Biikk hefft de stiefsten Horner, (ns.
hist.) Die alien Bocke haben die steifsten
Horner, [B'ocke haben steife Horner.
Ole Bokk hebben stive Horn. (ns. hist. A.) Alte
De alsten Biicke heft de stifsten Horen. (wstf.
Mst.) S. De ellsten u s. w.
Oude bokken hebben harde horens. Alte Bocke dt.
haben harte Horner. \^Schweine u. s. w.
Oude zwijnen hebben harde muilen. S. Alte
Auld stots hae stiff horns, (scho.) Alte Ochsen en.
(Stiere) haben steife Horntr.
Ual Raamer ha stif Hunier. (A.) S. Ole u. s. w. fs.
Jo aldre Bukken er, jo haardere er Hornet. Je dii.
alter der Bock ist, je h'drter ist das Horn.
Gamle Stude have haarde Horn. Alte Binder
(Ochsen) haben harte Horner.
Gamle Stutar hava stive Horn. S. Auld u, s. w. nW.
Gamall Stut heve harde Horn. Altes Rind hat
harte Horner,
Alt 45.
22
47 Alt.
SW.Gamla bockar ha styfva honi. S. Oh u. s. w.
Gamla svin hafva harda tiynen, S. Alte Schweine
fz. Pus VI est Tbo, pus derire est s'coinne. (nf. w.)
Je alter cJer Bock ist, je h'drter ist sein Horn.
46. Alte Geiss leckt auch gem Salz.
Alte Ziegen lecken auch gern Salz.
od. Die alten Geise lecken avich noch Salz. (bair.)
Alte Geissen lecken auch gem Salz. (schwei.)
Die alten Koche essen aiich noch gern Salz.
(schwei.)
Die alta Chile schleckid an gern Salz. (schwei. A.)
Die alten Kuhe lecken audi gern Salz.
pd. Keine ZSge sau aid, se licket geren Salt.
(ns. ha. G. u. G.) Keine Ziege so alt, sie
leckt gern Salz.
Ohle Zage locke ok geern Solt. (ns. Pr.)
AUe Katten liistet ok Mialk. (wstf. Mrk.) Alte
Katzen gelilstet's auch nach Milch.
dt. Oude katten lusten ook melk. S. AUe u. s. to.
Al is het koetje (de bok) nog zoo oud, het
(hij) lust daarom nog wel een groen blaadje.
Und ist die Kuh (der Bock) auch noch so
alt, es geliistet sie (ihn) darum doch nach
einem grilnen Bl'dttehen.
en. An old cat laps as much as a young kitlin.
Eine alte Katze leckt so viel, ivie ein junges
K'dtzchen.
da. Gamle Katte labe ogsaa Melk. Alte Katzen
lecken auch Milch.
Ganunel Kat labser och Melck. (ada.) Alte
Katze leckt auch Milch,
is. Gamall kottur lepur og svo mjolk. Alte Katze
leckt auch ihre Milch.
nw. Gamle Kattar kunna og siipa sot Mjolk. AUe
Katzen konnen auch silsse Milch saufen.
SW. Gamla Kattor lappja ocksa mjolk. S. Gamle
Katte u. s. w.
Gamraal Katta lapiar och soot Miolck. Alte
Katze leckt auch silsse Milch.
Gamal kather lapar ok miolk. (asw.) S. 0am-
mel u. s. w.
It. Lambere lac cattus (cathus) satagit licet in-
veteratus (inueteratus). (mlt.)
47. Alte Hunde sind bos ziehen.
Alte Hunde lassen sich schwer bandigen.
Alte Hunde ist schwer bellen lehren.
Den alten Hund ist schwer bellen lehren.
Ein alter Hund lemt nimmer stehen.
Alte hundt seynd nit gut bendig zu machen. (ad.)
Swer altem hunt ein bant an leit, Der verliust
sin arebeit. (ad.)
Swer alten hunt an lannen leit, der vliuset
michel arbeit. (ad.)
Es belt schwar, an alten Baren es Tanzen ze md.
larne. (Hrz.) Es halt schioer , einem alten
Bciren das Tanzen zu lehren.
Alte Hunde sind libel zu bandigen. (mrh. E.)
'n Oll'n Hiand blaff'n lern, hSlt swaor. (ns. A-) pd.
Einen alten Hund bellen lehren, halt schwer.
Ole Hilnn' siint quad bansk to makn. (ns. B.)
Alte Hunde sind schwer h'dndig zu machen.
En aid Hund is nich lichte bellsch to maken.
(ns. ha. G. u. G.) Ein alter Hund ist nicht
leicht helllustig zu machen.
Olilen Hunden ist quad blaken to lehren. (ns.
ha. V.) S. Alte Hunde ist u. s. w.
Dat 's nig gud xin leren ole Hunnen bellen.
(ns. hist. A.) Es ist nicht gut, alte Hunde
hellen lehren.
Oolden Hun'en is kwaad pauwen to lehren.
(ns. Hmb.) S. Alte Hunde ist u. s. w.
'n Ollen Hund is quaad blaffen lehren. (ns. ofs.)
Einen alten Hund ist hos hellen lehren.
AUe (alte) Hunde sied (sind) nicht lichte te
(leicht zu) bandigen. (ns. W.)
Ennem alien Essel is schwoor danzen lehren.
(ns. W.) Einem alten Esel ist schwer tan-
zen lehren.
Oude honden laten zich moeijlijk afrigten. Alte dt.
Hunde lassen sich milhsam abrichten.
Ouden honden is kwaad bassen te leeren. S.
Alte Hunde ist u. s. u\
't Is quaad oude honden aan den band te leg-
gen. Es ist bos, alte Hunde an die Leine
zu legen.
Olde hont sijn quaet bandich te maken. (adt.)
S. Ole Hilnn' u. s. w.
't Is moeijelyk oude honden aen den band te
leeren gaen. (vl.) Es ist milhsam, alte Hunde
an der Leine gehen zu lehren.
An old dog will learn no tricks. Ein alter Hund en.
lernt keine Kiinste.
It's bad teaching an old dog tricks. Es ist
ilbel, einem alten Hunde Kiinste lehren.
It's all one to physic the dead, as to instruct
old men. Es ist ebenso gut die Todten ku-
riren, wie alte Leute unterrichten.
I'm ower auld a dog to learn new tricks, (scho.)
Ich bin ein zu alter Hund, uvi neue Kiinste
zu lernen.
Auld sparrows are ill to tame, (scho.) Alte
Sperlinge sind boa z'dhmen.
Alt 47.
23 —
50 Alt.
I fs. Liar dii ans an iialen Hiiiinj beU'en ! (A.) Lehr'
du einmal einen alten Hand hellen!
Aade Honnen is quae biljen to leren. (afs.) S.
Alte Hv/nde ist u. s. w.
da.
IS.
nw.
sw.
It.
fK.
nf.
it.
pt.
Alderdommen er iineiii. Das Alter ist wngelehrig.
Thet ser ont at kennse gammel Hwnd at kwrse.
(ada.) Es ist hose, einem alten Hund kuschen
zu lehren.
Gamlan hund er ei gott a8 tj68ia. Alter Himd
ist nicht gut an die Leine zu legen.
lilt er a3 kenna gomliim hundi a3 huka. Uehel
ist's, altem Hund dienen zu lehren.
lilt er at Isera gamlan hund uppi at sita. (fser.)
S. lilt er u. s. IV.
D'er laakt aa Isera ei gomol MeiT te dansa.
Es ist iibel, einer alten Mcihre tanzen zu
lehren.
Det ar svart, att lara en gammal hund kusa.
Es ist schwer, einen alten Hund kuschen
lehren.
Est annosa canis vix assuefacta cateuis.
Nou facile uetulus canis est in fune docendus.
(mlt.)
Tart est veil chin mettre an lien, (afz.) Sjidt
ist's, alten Hund an die Leine zu legen.
Pur uient met home veil chen en lyen. (afz.)
Urasonst legt man alten Hund an die Leine.
Veuz chen n'est pruz a mettre en laundou.
(afz.) Alter Hund ist nicht mehr an die
Leine zu legen.
De castiier cat qui est vieus, Ne puet nus hom
venir a cief. (apic.) Katze Ziehen, die alt
ist, kann kein Mensch vollbringen.
Can vecchio non (mal) s'avezza a portar col-
lars (cavezza). Alter Hund gewohnt sich
nicht fschiverj an's Halsband fan den StrickJ.
Cavallu di trent' anni 'un muta piu andatura.
(crs.) Pferd von dreissig Jahren verdndert
nicht viehr den Gang.
E' difficile conduiTe il can vecchio a mano. (t.)
Es ist schwer, den alten Hund an der Hand
zu fiihren.
Perro velho nao apreude lingua. Alter Hund
lernt nicht sprechen.
IS.
Oude nw.
48. Alte Kirchen haben dunkle Fenster.
dt. Oude kerken hebben donkere glazen. Alte
Kirchen haben dunkle Scheiben.
Olde kercken hebben duyster glaesen. (ah.) S.
Oude u. s. 10.
da. Gamle Kirker have merke Ruder.
Gammelt Huus har dumme Vinduer. Alfes
Haus hat dunkle Fenster.
Gamlar Kyrkjur hafa dymma Glugga.
Gamla Kyi-kjor hava dimme Glas. S.
kerken u. s. w.
Gamla kyrkor ha niorka fonster. SW
Gammalt hus har morka fbnster. S. Gammelt
49. Alte Krahen sind schwer zu fangen.
Alte Wachteln sind iibel fangen.
Aide Mosche fank men net mot Kleie. (mh. Gl.) pd.
Alte Spatze fdngt man nicht mit Kleie.
De Mosch es te alt, as dat s^ sech met Kaaf
locken lott. (nrh. M.) Der Spatz ist zu alt,
als dass er sich mit Spreu locken Hesse.
'ne Alle Henne latt sik nitt met Kawe locken.
(wstf. Mrk.) Eine alte Henne Idsst sich nicht
mit Spreu locken.
Aul Moschen fangt men nit met Kaaf. (wstf. SI.)
Alte Spatze fdngt man nicht mit Spreu.
Oude vogels zijn zoo ligt niet te vangen. Alte dt.
Vogel sind so leicht nicht zu fangen.
Oude vogelen zijn niet met katten te vangen.
Alte Vogel sind nicht mit Katzen zu fangen.
Old birds are not caught with chaff. Alte Vogel eil.
werden nicht mit Spreu gefangen.
You can't catch old birds with chaff. Ihr k'dnnt
nicht alte Vogel mit Spreu fangen.
Gamle Fugle fanger men ikke med Avner. dU.
Alte Vogel fdngt man nicht mit Spreu.
Gamlar tronur er ei gott a8 fanga. Alte is.
Kraniche sind nicht gut zu fangen.
On n'prind nin les vis mohons avou de strain, jfe.
(nf. w.) Man fdngt nicht die alten Sperlinge
mit Spreu.
Nuova rete non piglia u.ccello vecchio. Neues it.
Netz fdngt alten Vogel nicht.
Rete nuova uccel vecchio nou prende. (t.) S. mi.
Nuova rete u. s. w.
Ret noa no ciapa iisel vec. (1. b.) S. Nuova rete ni.
u, s. w.
La rede nova no ciapa oselo veccio. (v.) Das
neue Netz fdngt nicht alten Vogel.
Passaru vecchiu nun trasi in gaggia. (s.) Al- si.
ter Sperling Idsst sich nicht in den Kdfig
locken,
Pardal veil no entra en gavia. (val.) Alter Im.
Sperling geht nicht in den Kdfig.
Pajaro viejo no entra en jaula. S. Pardal u. s. w. sp.
50. Alte Leute sind wunderlich: wenn
es r eg net, wollen sie Heu raachen.
Oir Liiiid sind ^vunnerlich, wenn 't ragent, gahu pd.
's hen heuen. (ns. A.) Alte Leute sind wun-
Alt 50.
-- 24
52 Alt.
derlich: wenn es regnet, gehen sie Heu
machen.
De ole Mann ward al dummerhaftig. (ns. B.)
Der alte Mann wird dilramlich.
Kvimt det Older, Kiimt de Kolder. (ns. ha. G. u.G.)
Ejjnmit das Alter, kommt die Oeistesschwdche.
Je Slder, je dowischer (dolmisclier). (ns. ha.
G. u. G.) Je alter, je alberner.
Je filler, je doUer — je dwatscher, je verrSckter.
(ns. Pr.) Je alter, je toller; je alberner, je
verrilckter.
01 Liied sin ■wunnalich: wen et rejent, goeu
se no Heun. (ns. U.) S. Oil' u. s, w.
dt. Hoe ouder, hoe zptter. Je alter, je thorichter.
Die oude dijt in zotlieid. (adt.) Der Alte
wdchst in Thorheit.
da. Gamle Folk ere besynderlige (naar det i-egner,
ville de rive H0).
fz. Pus vi, pus sot. (nf. w.) S. Hoe u. s. w.
sf. A I'envieli, I'enfadezi. (Lgd.) Beim Altwerden,
das Thorichtwerden.
it. Quando ruomo invecchia, perde il cervello.
Wenn der Mensch alt wird, verliert er den
Verstand.
Chi c'invecchia, c'impazza. Wer alt wird,
wird ndrrisch.
mi. Ch' imbecchiisce, s' immattisce. (crs.) S. Chi
c' invecchia u. s. w.
ni. Chi invegiss, imatiss. (1. m.) S. Chi c'invec-
chia u. s. w.
Quand se ven veg, se deventa mat, (1. m.) Wenn
man alt wird, wird man ndrrisch.
Chi a s' anveciss, sovens a s' anmatiss. (piem.)
Wer alt wird, wird oft ndrrisch.
Quando se vien vecci, se deventa mati. (v.) S.
Quand se ven u. s. w.
51. Alte Leute sind zweimal Kinder.
od. Die Alten werden zwei Mai Kinder, (schwei.)
dt. Oude lieden zijn tweemaal kinderen.
Hoe gi-ijzer men wordt, hoe kindscher men
wordt. Je greiser man wird, je kindischer
man wird.
Als de memorie vermindert door ouderdom, dan
begint men weer te kinderen. Wenn das Ge-
ddchtniss durch Alter ahnimmt, dann fdngt
man wieder zu kindschen an.
en. Old men are twice children.
Auld folk are twice bairns, (scho.)
is. Tvisvar verSr gamall maSr barn. Zwei Mai
wird der alte Mann Kind.
Gamla bli ofta barn pa nytt. Alte werden oft sw.
auf's Neue Kind.
Gammal man trader Barneskoor. Alter Mann
tritt Kinderschuhe nieder.
Bis pueri senes. It.
A vi^lijhe, repapijhe. (sf. Lgd.) Beim Altwerden fz.
wieder Kindischiverden.
A r enveilhy, lou refouilhy. (nprv.) S. A viilijhe
u. s. 10.
Guardisi d' invecchiare chi non vuol tornarit.
(diventar) fanciullo. HUte sich alt zu tcerden,
wer nicht wieder Kind werden will.
I vecchi son due volte fanciuUi. (t.) mi. V-^
Passas i sassant' ains si tome zovins. (frl.) ni.
Nach sechszig Jahren wird man wieder jung.
De set an i e piitei, De setanta i e am6 quei.
(1. b.) Mit siehen Jahren sind's Kinder, mit
siebenzig sind sie's auch wieder.
De set agn se pbtei, De settanta se amo quei.
(1. brs.) S. De set u. s. 10.
De set' ani i xe putei, De setanta ancora quei.
(v.) S. De set u. s. w.
Sos bezzos a sinnu torrant de pizzinnu. (sa. L.) si.
Die Alten werden wieder Kinder.
0 velho torna a engatinliar. Der Alte fdngt pt.
wieder an zu kriechen.
La vejez tonio por los dias en que nascio. sp.
Das Alter kehrt zu den Tagen zuriick, in
denen es anfieng.
52. Alte Liebe rostet nicht.
Alte Liebe rostet nicht, und wenn sie zehn
Jahre im Schornstein hienge.
Ole Levde rostet nig. (ns. hist. A.) pd.
Olle Libe ruostert nich. (ns. N.)
Oude liefde roest niet.
dt.
da.
Gammel Kjserlighed raster ikke.
Gammel Kjperlighed gr0nnes gierne paa ny.
Alte Liebe grilnt gem aufs Neue.
Gamall Kjrerleike rixstar inkje. uw.
Gammal karlek rostar icke (ej). SW.
Vieil amour et vieux tisons S'allumeut en tou- fz,
tes saisons. Alte Liebe und alte Brdnde ent-
jlammen sich zu alien Zeiten.
Vielios amours e viel chamas, prountamen sou sf.
recalibas. (Lgd.) Alte Liebe und alter Kien-
sjpan sind rasch wieder entzilndet.
Vieillos amours et vieil tizon, promptament ra-
lumas sont. (nprv.) tS. Viilios u. s. w.
L'amor vecchio non fa ruggine. Die alte Liebe it.
setzt keinen Most an.
Duve c' e statu u focu si trova spessu a cen- mi.
nara calla (u carbone accesu sottu a cennara).
Alt 52.
— 25
57 Alt.
(crs. s.) Wo das Feuer gewesen ist, findel
inan oft heisse Asche (gliihende Kokle unter
der Aache),
Dov h ste de fogh ui avanza dla zendar. (roni.)
Wo Feuer gewesen ist, hleiht Asche ubriy.
L'anior vecchio iioii irivieta. (t,) Die alte
Liehe verdirht nicht. [nie ranziy.
ni. Amor nol ven mai ranzid. (frl.) Liehe wird
Amor nov el va e'l ven; Amor v^c el se mau-
t^n. (1. m.) Neue Liehe kommt und geld,
alte Liehe erhdlt sick.
Amor veccio no fa ruzene. (v.) S. Uamor
vecchio non fa u. s. w.
Amor novo va e vien, Amor veccio se mantien.
(v.) S. Amor nov u. s. to.
53. AlteNarren, wenn sie gerathen, sind
bessere Narren, als andere Narren.
(It, Oude nan'en zijn de beste. Alte Narren sind
die hesten. [ist Teufels Narr.
Oud zot is duivels zot. (vl. F.) Alter Narr
en. No fool like an old fool. Kein Narr gleich
einem alten Narren.
There's nae fool like an auld fool, (scho.) Kein
Narr ist gleich einem alten Narren.
Nae fools like aiild anes. (scho.) Keine Narren
gleich alten.
da. Gamniel Giek er vrerre end uug Daare. Alter
Narr ist schlimmer, als junger Thar.
54. Alte Stiefeln bediirfen viel Schmie-
rens.
Alte Haiit bedarf viel Gerbens.
Alte stiffel bedorfen viel schmierens. (ad.)
md. Al Stiwele' musse' fill geschmiert gin. (mrh. L.)
Alte Stiefeln miissen viel geschmiert werden.
dt. Oude laarzen behoeven veel smeers.
Olde leerse behoeven vele smeers. (adt.)
en. An old sack asketh much patching. Ein alter
Sack verlangt viel Flicken.
An auld pock needs muckle clouting, (scho.)
S. An old sack u. s. w.
dii. Gamle Stovler ville have megen Smore.
Is, Gamlar huSir J>urfa mikiS niak. Alte Haute
hediirfen viel Schmeers.
nw. Gamle Styvlar turva myken fcsmurning.
Gamle Skinn turva myken Smurning. >S'. 0am-
lar u. s. w.
SW. Gamla stoflar fordra mycken smorja.
It. Discolor est uetiilus si non est calceus unctus.
(mlt.).
55. Alte V8gel sind schwer rupfen.
Hoe ouder de vogel wordt, hoe vaster hij zijne dt.
pluimen houdt. Je alter der Vogel wird, je
fester halt er seine Federn.
Hoe ouder de vogel wordt, hoe nooder ult de
veren. Je alter der Vogel wird, je schwerer
aus den Federn.
Oude hanen zijn moeijelijk te plukken. Alte
Hdhne sind milhsam zu rupfen.
Al wat jaren heeft, wil niet uit de veren. Alles
teas Jahre hat, will nicht aus den Federn.
Gamle Fugle ere slemme at plukke. da.
Plus I'oiseau est vieux (vieil) et moins il veut fz.
se defaire (moins il se veut defFaire) de sa
plume. Je alter der Vogel ist, je weniger
will er von seinen Federn lassen.
Quanto piu I'uccello e vecchio, piii mal volon- it.
tieri lascia la piuma, S. Plus I'oiseau u. s. w.
Con pii I'iis^l I'e vec, con pU '1 stenta a lassa ni.
i penn. (1. m.) *S'. Plus I'oiseau, u. s. w.
56. Alte Wunden soil man nicht auf-
reissen.
Hij krabt de oude zeeren op. Er kratzt die dt,
alten Schdden auf.
Olde seeren breken lichtelick weder op. (ah.)
Alte Schdden brechen leicht wieder auf.
Gamle Saar bl0de let. Alte Wunden hluten leicht. da.
Ilia gi'oa gomul sar. Schlecht verharschen alte is,
Wumden.
Gamla sar bloda gerna. Alte Wu7iden hluten gem. SW.
Vulnus vetus non est resecandum. It.
Vetus cicatrix non est refricanda.
Piae renovada superat sa passada. (si. sa. L.) it,
Erneuerte Wunde ist schlimmer , als die
friihere.
Llaga renovada lastlma algun tanto mas. S. sp,
Piae u. s. tv.
57. Alter Fuchs kommt nicht in's Gam.
Alte Fiichse sind schwer zii fangen. (schwei.) od.
Eene oude rat wil niet in de val. Eine alte dt,
Eatte will nicht in die Falle.
Een oude vos is kwalijk te bedriegen (kwaad
te vangen). Ein alter Fuchs ist schwer zu
betriigen (zu fangen).
Een oude vos komt niet gemakkclijk tweemal
in het garen. Ein alter Fuchs kommt nicht
leicht zwei Mal in das Gam.
Aade Foxen binnen quas to fsen. (afs.) S. Alte fs,
Fiichse u. s, w.
Alt 57.
— 26 —
59 Alt.
dii. Gammel R£bv gaaer ikke gjenie paa Btanipen.
Alter Fuchs geht nicht gem in die FaJle.
Gamle Rseve ere vanskelige (onde) at fange. Alte
Fiichse sincl schiver (hose) zu fangen.
Ondt at giklre for gammel R?ev. SchUmm
Fallen legen filr alten Fuchs.
Der skal fedt Flresk til at fange en gammel
Rotte. (S.) Da gehort fett Fleisch duzu,
um eine uJte Raize zu fangen.
is. lilt er a3 gfnna gamlan ref. Base isf. es, alten
Fuchs zu hethoren.
Ikki er gott gamlan ravn at veiSa. Alter Fuchs
ist nicht gut zu fangen.
nw. Gamall Rev er vond aa veida. Alter Fuchs
ist schwer zu fangen.
Gomol Mus er inkje fangad fyre eitt Hoi. Alte
Maus wird nicht durch ein Loch ge fangen.
SW. En gammal raf gar ej gerna pa niitet. FAn
alter Fuchs geht nicht leicht in's Netz.
Gammal rJif Jir svar att fanga. S. Oamull u. s. u\
It. Aiinosa vitlpes hand (facile) capitiir laqueo.
it. La volpe vecchia non si lascia facilmente pi-
gliar al laccio. Der alte Fuchs I'dsst sich
nicht leicht in der Schlinge fanyen.
si. Vurpi ch' h vecchia, nun 'ncappa a In lazzu.
(s.) Fuchs, der alt ist, ger'dth nicht in die
Schlinge.
Mazzone canu difficilmente si cazziat. (sa. L.)
Alter Fichs fdngt sich schioer.
58. Alter Fiihrmann hcirt noch gerne
Klatschen.
md. En ale' Foerman heert nacli giere' klakcn.
(mrh. L.) Ein alter Fuhrmann hort noch
gem knallen.
od. Alte Fulirlente horen ancli noch gern schnal-
zen. (bair.)
Alte Fuhrlente horen ancli noch gerne klat-
schen. (schwei.)
pd. 'ne Ahle Fvihrman liiirt nauch ens gaer met
d'r Schmeck klahtsche. (nrh. D.) Ein alter
Fuhrmann hort noch gern init der Peitsche
klatschen,
Ug e Farman Dier nemi platsche kan, Hirt det
Platsche gam, (nrh. S.) Auch ein Fuhrmann,
der nicht mehr klatschen kann, hort das
Klatschen gern.
En ole Fohrmann hcirt noch gcern de 8\vep
klappen. (ns. B.) Ein niter Fuhrmann hort
noch gern die Peitsche klatschen.
Wenn de Formann ak nich mer fort, san ho.-^rt
he d(jch nocli gfiren klappen. (ns. lia. G. n. G.)
Wenn der Fuhrmann auch nicht mehr f'dhrt,
so hort er doch noch gern klatschen.
En ool' en Fohrmann hort noch geern de Swap
klappen. (ns. Hmb.) <S'. En ole u. s. w.
AUe Forlii hrert game klatschen. (wstf. Mrk.)
Alte Fuhrleute horen gern klatschen.
Een ond voerman hoort nog gaarne het klap- <lt.
pen van de zweep. Ein alter Fuhrmann hort
noch gern das Klatschen der Peitsche.
Een oud jager hoort (spreekt) nog gaarne van
de weijei'ij. Ein alter Jager hort (spricht)
noch gem vom Waidiverk.
Onde jagers hooren de tromp gaarne. Alte Ja-
ger horen das Horn gern.
Ten was nye Smidt soe oldt, hy vi'aechde noch
geerne, wat yser en kolen goldt. (ah.) Es
loar noch nie ein Schmidt so alt, dass er
nicht noch gern gefragt hcitte, loas Eisen und
Kohlen g'dlten.
Aad Wagners heere jern het Klappen fin de fs.
Swype. (afs.) Alte Fuhrleute horen gern das
Klatschen der Peitsche,
UjU Fanrman hiere hall klatshen. (M.) S. AUe
u. s. tv.
Ganuncl Kndsk lider gjerne, at man smteller (la»
mod Pidsken. Alter Fuhrmann hat es gern,
dass man mit der Peitsche knalle.
I n' y a nou si vi clieron, qui n' faisse eo vol- fz,
ti peter s' corihe. (nf. w.) Es giht keinen so
alten Fuhrmann, dass er nicht gern seine
Peitsche knallen liesse,
59. Alter Mann und junges Weib, ge-
wisse Kinder.
Al Menner, jong Frae', Kanner gewes. (mrh. L.) md. V
Alte Manner, junge Frauen, Kinder gewiss.
Ein alter Mann, ein junges Weib, zwei gewisse od.
Kinder, (schwei.)
Alt Man uch jong Fra — sacher Kiiinjt. (nrh. S.) pd.
En rdd Kiirel un 'ne junge Fruc, dat gift en'n
Hiipen Kinder, (ns. ha. G. u. G.) Ein alter
Kerl und eine junge Fran, das giht einen
Hattfen Kinder.
Olle Keerls un junge Wiefen, Gifft vi'd Kinder
Tin vol Kiefen. (ns. ofs.) Alte Manner und
junge Weiher, giht viel Kinder und viel
Streiten.
Een Olid man en een jong wijf, Zijn kinders dt.
al hun lijf. Ein alter Mann und ein junges
Weih, Kinder all ihr Lehen.
Een jong ooi en een onde ram, daar komt jaar-
lijks een lam van. Ein. junges Schaf und.
Alt 59.
— 27
60 Alt.
ein alter Widder , da kominf jahrlich ein
Lamm.
Een jongh meysken ende oude smul, dats alle
jare eene wieghe viil. (avl.) Ein junr/es Miid-
chen und ein alter Kerl, da ist alle Jahr
eine Wieffe volt.
(lii. Uiig Kone og gammel Mand er visse Born.
Ung Kone og gammel Mand giver vis Arving,
Junye Frau mid alter Mann fjibt yewissen
Erben.
is. Orvana mann og uuga konu brestr sjaldan
horn. Alter Mann und Junr/e Frau ermanr/eln
seltcn der Kinder.
y
it. Marito veccliio, moglie giovane, fanciulli certi.
mi. Oniniu becchiu chi sposa una zitella, Risica
assai di solu nun gudcUa. (crs.) Alter Mann,
der ein jvmyes Madchen heirathet, I'duft viel
Oefahr, es nicJit allein zu besitzen.
\/ Marito vecchio e moglie giovane, assai figliuoli.
(t.) Alter Mann und juncje Frau, viel Kinder.
ni. Dona zoena e marit vec, fioi fin al tec. (1. b.)
Juwje Frau und alter Mann, Kinder bis
zum Dache.
La fomua zoena c 1' om vec impienis la ca de
scec. (1. V.-C.) Junge Frau und alter Mann
fallen das Haas mit Kindern.
Una dona giovo sposa a tin vej (vecc), a 1' a
d' liolanssa lina siil teit (tecc). (piem.) Eine
jtini/e Frau an einen Alien verheirathet, hat
Nachkommenschaft his zum Dach.
Dona giovo e Torn d'eta a dan fielxi d'anpl la
ca. (piem.) S. La fomna u. s. to.
60. Mieux vault la vieille voie que le
nouveau sentier. (fz.)
Besser ist die alte Strasse, als der neuc; Pfad.
Meuz valent les veilles veyes que les noves.
(afz.) Besser sind die alien Wef/e, als die
neuen.
it. Chi lascia la strada antica e prende la nnova,
Spesse volte ingannato si trova. Wer die
alte Strasse verlasst und die neue nimmt,
findet sick oft fjetiluscht.
Chi lascia la via vec(;hia c prende la nnova,
Sa che lascia, ma non sa che trova. Wer
den alien Wee/ verlasst und den neuen nimmt,
weiss tvas er verlasst, aber ineiss nicht, was
er findet,
mi, Chi lascia a strada vecchia pe a nova risica
di perdesi. (crs.) Wer die alte Strasse fiir
die neue verlasst, I'duft Gefuhr, sich zu ver-
irren.
La vecchia strada la conosci a prova , E non
la lascerai mai per la nuova. (crs.) Die alte
Strasse kennst du durch Friifmiy, und wirst
sie niemals fur die neue verlassen.
Lasse la stre veccia par la nova, (rom.) Die
alte Strasse fiir die neue verlassen,
Chi lascia la via vecchia per la nuova, Spesse
volte ingannato si trova. (t.) Wer den alien
Wer/ fiir den neueit verlasst, findet sich oft
rjet'duscht.
An lassar la strada veccia per la noeuva. ni.
(em. P.) Verlasse nicht die alte Strasse fiir
die neue.
L'^ mei strada ecia che senter noel. (1. brs.)
Besser ist alte Strasse, als neuer Pfad.
Chi lassa la stra veggia per la noeuva, So dagn,
se mal content in fin se troeuva. (1. m.) Wer
die alte Strasse fiir die neue verlasst, sein
Schade, ivenn er am Ende schlecht zufrieden
ist.
L'e mei strada veggia che sente noel. (1. m.)
S. L'b mei u, s, w,
Chi lascia a stradda vegia e piggia a neuva,
spesso gabbou se treuva. (lig.) S. Chi lascia
la strada u. s. ic.
Le stra veje a son quasi senpre mej ch' le
neiive. (piem.) Die alien Werje sind fast
immer besser, als die neuen,
Chi lassa la strada vcchia per la nova, Spesse
volte gabbato se ritrova. (v.) S. Chi lascia
la via vecchia per u. s. u\
No lassar la strada (via) veccia per la nova.
(v.) S. An lassar u. s. iv.
No bisogna lassar la strada veccia per la nova,
(v. trst.) Man muss nicht die alte Strasse
fiir die neue verlassen.
Ci lassa la strada ecchia pe la noa, sape ce si.
lassa e uu sape ce troa. (ap. L.) Wer die alte
Strasse fur die neue verlasst, weiss was er
verlasst und iveiss nicht, was er findet,
Chi lassa la via vecchia pe la nova, Spisso
ngannato se trova. (npl.) S, Chi lascia la
via vecchia per u. s, iv,
Chi lascia (cambia) la via vecchia per la nova,
Sa quel che lascia e non sa quel che trova.
(npl.) Wer den alien Weg fiir den neuen
verlasst (wechselt), weiss das, was er verlasst
and weiss nicht das, icas er findet,
Cui cancia la via vecchia pri la nova, Li guai
chi nun cerca, dda li trova. (s.) Wer den
alien We/jr mit dem neuen vertauscht , findet
da die Uehel, die er nicht sucht.
Qui lassat eu caminu bezzu pro su nou, tautas
boltas s'incontrat inganuadu. (sa.) <S'. Chi
lascia la via vecchia per u, s. ic.
4*
Alt 60.
28 —
62 Alt.
Im. No deixes les sendes velles per anar per les
novelles. (val.) Verlasse nicht die alien Pfade,
um die iietien zti gehen.
ptt Tomar atalhos novos e deixar caminhos vel-
hos. Neue Pfade nehmen und alte Wege
verlassen.
sp. Tomar senderos nuevos y dexar caminos vie-
jos. S. Tomar u. s. w.
(No dexar) Los caminos viejos por los senderos
niievos. (asp.) (Verlasse nicht) die alien
Wege fur die netien Pfade.
61. Der alte Mann schmeckt nach dem
jungen.
Wer jnng Nichts taugt, bleibt auch alt eiu
Taugenichts.
dt. De oude man smaakt altijd naar den jongen.
Der alte Mann schmeckt immer nach dem
jungen.
Slecht Olid, slechtjong; slecht gewonden, slecht
gesponiien. Schlecht alt, schlecht jung ;
schlecht gewunden, schlecht gesponnen.
fs. Quselck aad, quselck jongh; qnselck won,
quselck spon. (afrs.) S. Slecht otid u. s. w.
da. Alderdommen sniager af Ungdommen, som
Mhl&t af Trseet. Dos Alter schmeckt nach
der Jugend, wie der Apfel nach dem Baume.
nw. Dan gamle viser, kvat dan unge var. Der
Alte zeigt, loie der Junge war.
fz. Vieil home riche , povre ou nu , Tel que les
jennes jadis fu. (nf. Chmp.) Alter Mann retch,
arm oder nackt, (ist) toie die Jungen einst
waren.
62. Die alten Frennde die besten.
Bekannte Bahn nnd alte Freunde sind die
besten.
Alte WegQ und alte Freunde soil man in Wiir-
den halten. [lasseii.
Alte Freunde und Wege soil man niclit ver-
Alter Freunde, alten Wcins und alter vSchwer-
ter soil man sich getrosten.
Alt Freunde soil man niet verkiesen, denn man
weisz nit, wie die neuen geraten. (ad.)
Giioten vriunt alden sol man wol behalden. (ad.)
Od. Alte Freunde, alter Wcin und altes Geld, Ha-
ben den Prcis in allcr Welt, (bair.)
Alte Freunde und alter Wcin sind am besten.
(schwei.)
Alte Freunde und alten Wcin muss man zu-
sammenhaltcn. (schwei.) [(schwei.)
Man muss die alten Freunde nicht aufgeben.
Die alten Freunde soil man vor den neuen
nicht vergessen.
Allt Frainjtschaft hald an Iren! (nrh. S.) Alte'pA..
Freundschaft halt' in FJiren!
De oude vrienden zijn de beste. dt*
Oude vrienden, ouden wijn en oiid geld prees
men reeds van ouds. Alte Freunde, alten
Wein und altes Geld pries man schon vo7i
Alters her.
Oude vrienden zal men niet versmaden, want
men weet niet, hoe de nieuwe gedijen zullen.
S. Alt Freunde u. s. w.
Okie vrenden sal men niet verschiesen, want
men weet niet, hoe die nyen gheraden wil-
len. (ah.) S. Alt Freunde u. s. w.
Old friends and old wine are best. <S^. Alte en*
Freunde und alter Wein u. s, tv.
Tryggest ere gamle Venner, og gamle Veie. da.
Am sichersten sind alte Freunde und alte
Wege.
Gammel Vei og gammel Venner sviger ikke.
Alter Weg und alte Freunde trilgen nicht.
Man skal ei forsmaae gamle Veie, eller gamle
Venner. Man soil alte Wege oder alte
Freunde nicht verschmdhen.
Gamle Veie og gamle Venner (Gammel Ven,
gammel Viin og gamle Penge) skal man
ikke foragte. Alte Wege und alte Fretmde
(Alien Freund, alten Wein und altes Geld)
soil man nicht verachfen.
Man seal eij forsmaa gamblae Venner eller
gamblse Vseye. (ada.) Man soil alte Freunde
oder alte Wege nicht verschmahen.
Gamlar vinir ok gamlar gotur skal eingin gloy- iS*
ma. (fer.) Alte Freunde nnd alte Wege soil
Keiner vergessen.
Gamle Viner og gamle Vegjer er gode aa atter IIW.
finna. Alte Freunde und alte Wege sind gut
zum Wiederfinden.
Gamla vagar och gamla vanner svika inte SW.
gerna. Alte Wege und alte Freunde trilgen
nicht gem.
Gamla vanner och profvade svard aro i noden
guld varde. Alte Freunde und, geprilftes
Schwert sind in der Noth Goldes iverth.
Nya vanner aro som nya skor; de gamla aro
trefligast. Neue Freunde sind wie neue
Schuhe: die alten sind am angenehmsten.
Gamnial wan kastas intet vnder bancken.
Alter Freund loird nicht unter die Bank
geworfen.
Man skal ey forsma gambla vini ok ey gambla
vsegha. (asw.) S. Man seal u. s. w.
Alt 62.
— 29 —
63 Alt.
It. Calles antiques serves veteres et amicos.
Amiciim veterem ne abiiegato.
Callis et anticus tibi non uilescat amicus, (mit.)
Nemo uiam ueterem uel amici spernat amorem.
(mil.)
fz. Vieux amis, vieux ecus. Alte Freunde, alte
Thaler.
Les vieux amis et les vieux ecus sont les
meilleurs. Die alten Freunde und die ulten
Thaler sind die hesten,
Vieux bois, vin vieux, vieux amis et vieux
livres. Altes Holz, alter Wein, alte Fretmde
und alte Bvcher.
Amys vieux sont bous eu tous lieux. Alte
Freunde sind uller Or ten (jut.
Vin vieulx. Amy vieulx Et or vieulx Sont ay-
mes en tous lieux. Alter Wein, alter Freund
und altes Gold icerden iiherall geliebt.
Sf. Or, vi, ami e servitou, Lou ptt viel es lou
miliou. (Lgd.) Gold, Wein, Freund und
Diener, je alter je besser.
Or, vin, amic et servitour, lou plus vieil en es
lou milhour. (npi-v.) S, Or, vi u. s. w.
it. Amico vecchio e casa nuova. Alter Freund
undj neues Haus.
xni. Donne zitelle e binu (formagliu) vecchiu. (crs.)
Frauen jung und Wein (Kase) alt.
Amico e vino vogliono esser vecchi. (t.) Freund
und Wein viiissen alt sein.
Amico, oro e vin vecchio son buoni per tutto.
(t.) Alter Freund, (altes) Gold und falter)
Wehi sind zu Allem gut.
ni. L'amis e'l vi, I'e semper mei vec. (1. b.) Der
Freund und der Wein sind immer besser
alt. [chio u. s. w.
Amis vec e casa nova. (1. m.) S. Amico vec-
si. Nun canciari I'amicu vecchiu pri In novu. (s.)
Vertausche nicht den nffen Freund. mit dem
neuen.
S'amigu provadu tenelu contu. (sa.) Den he-
wahrten Freund schatze.
pt. Azeite, vinho e amigo, o mais antigo. Essig,
Wein und Freund vom altesten.
Vinho velho, amigo velho. Alter Wein, alter
Freund.
Ouro velho. Altes Gold.
sp. Amigo viejo, tocino y vino ariejo. Freund alt,
Speck und Wein ilherjdhrig.
63. Die alten Schuhe soil man nicht ver-
werfen, man habe denn neue.
Man miiss iinreines Wasser nicht eher aus-
giessen, als bis man reines hat.
Wirf nicht weg die alten Kleider, Bis du neue md.
hast vom Schneider, (mrh. E.)
Man muss keine alten Schuhe wegwerfen, bis od.
man neue hat. (bair.)
Keen vul Water utgetn, ehr man rein weerpd.
hett. (ns. B.) Kein schmufzig Wasser aus-
giessen, ehe man reines wieder hat.
Men sal kein ful Water weggeiten, er men klar
weder het. (ns. ha. G. u. G.) S. Man muss
unreines u. s. to.
Men maut nich eer (Ein maut) det smutzige
Water (nich eer) litgeiten, e men nich det
reine weer (as bet man weer reines) het.
(ns. ha. G. n. G.) S. Man muss unreines
7«. s. rv.
Keen vuul Water utgeeten, eer man wat reines
hett. (ns. hist.) Kei7i schmutzig Wasser fort-
giessen, ehe vian reines hat.
Men moet geene oude schoenen wegwerpen, eer dt.
men nieuwe heeft. Man muss keine alten
Schuhe icegwerfen, ehe man neue hat.
Castna out the dowed water till ye get the en.
clean, (scho.) Giesst das unreine Wasser nicht
aus, bevnr ihr das reine habt.
Smitj nian fiiiil Weeder wegh, iar dii rian wed- fs.
der heest. (A.) Giess kein schmutziges Was-
ser weg, ehe du reines wieder hast.
Smitj nian fill Weedar wech, iar rian wedder
heest. (F.) S. Smitj u. s, lo.
Em mut di fiil Weedter ek weg smit, jer em,
wat riins wed' er heed'. (S.) S. Man muss
unreines u. s. to.
Det er ikke Tid at kaste Pels bort, f0r man da.
faaer Pelsrok igjen. Es lit nicht Zeit,
den Pelz wegzuwerfen, ehe man (einen) Pelz-
rock ivieder hat.
Man maa ikke slaae det skidne Vand bort,
forend man har det rene. S. Man muss un-
reines u. s. w.
Man seal eij slaa thet skidnse Watn wd, fere
sen man faar thet reenfe indh. (ada.) S. Man
muss unreines u. s. iv.
Slaa eij vdh thet vreense Watn, fersen thw faar
thet rene. (ada.) ^S*. Castna u. s. w.
En ska it smi de skirren Vand u, for en hse
de ren i se Stsej. (jiit.) Man muss das
schmutzige Wasser nicht ausgiessen, ehe man
das reine in der Stande hat.
Ekki skal hella lit skolpinu, me3an hit hreina iS.
vatn er ofengiS. Reiner soil das schmutzige
Wasser ausgiessen, ivahrend das reine noch
nicht geholt ist.
Ekki skvetti eg illu vatni brott, fyrr enn eg
Alt 63.
30
66 Alt.
fse gott. Nicht schiUte ich schlechtes Wasser
weg, ehe ich (fides hekoinme.
Kasta ikki taS skitna vatniS burtur, firr enn
tu kant faa taS reina aftur. (fser.) Schillte nicht
das schmutziffe Wasser fort, ehe du das
reine tvieder helcommen kannst,
nw. Ein fser inkje kasta dei gamle Skoerne, fyrr
ein heve dei nye. S. Men moet u. s. w.
Ein skal inkje slaa dat skitne Vatnet veg,
fyrr ein heve dat reine. (S*. Man muss un-
reines u. s. to.
Ein skal inkje sleppa ein Hten Fisk, fyrr ein
fajr dan store. Man soil einen kleinen Fisch
nicht fahren lassen, hcvor man den (jrossen
kriegt.
Ein skal inkje kasta gamla, fyiT en dat nye
er samlat. Man muss nicht das Alte loegwer-
fen ehe das Neue gesammelt ist.
SW. Kasta intet bortt dhet oreena Wattnet, fon- an
dii haar dhet reena. S. Castna u. s. to.
, Kasta intet bortt dhe garabla Skoona, fon-an
du far dhe nyia. Wirf die alien Schuh
nicht weg, ehe du die neuen hast.
Man bor inte kasta bort den gamla qvasten,
fon-an men sett hvad den nya diiger till.
Ma7i muss nicht den alien Besen tcegioerfen,
ehe man weise, wozu der neue taugf.
Kasta inte bort det gamla ambaret, forran dn
vet om det nya haller vatten. Wirf den
alien Eimer nicht iveg , ehe du weisst, oh
der neue Wasser halt.
Sla ey wt thz wrena watn for sen thu hawer
thz rena. (asw.) S. Castna u. s. to.
lak slaar ey wht thz fiila watn for ?en jak
faar thz rena. (asw.) Ich giesse das schviutzige
Wasser nicht eher aus, als his ich das reine
hekomme.
It. Non luteam fundam, nisi pnram mutuor, un-
dam. (mlt.)
Ttirbida sei-vetur aqua, donee vitrea detur. (mlt.)
fz, I n'fat nin taper ses vis solers es voie s'on n'a
des nous. (nf. w.) Man muss seine alien Schuhe
nicht auf die Strasse toerfen, wenn man
keine neue hat.
64. Ein alter Baum ist schwor vcr-
pflanzen.
Alte Biiume sind schvvcr zu pflanzcn.
(It* Oude boomen laten zich niet buigcn nor ver-
plant«ti. Alte Bdume lassen sich weder
hiegen, noch verpflanr.en.
Men moet geene oude l)oomen verzetten. Man
muss keine alien Biiume versetzen.
Remove an old tree and it will wither (to en.
death). Verpflanze einen alien Baum und er
toird ahsterhen. [/S. Remove u. s. w.
Remove an auld tree an' it 'ill wither, (scho.)
Gammelt Trse taaler ei at flyttes. Alter Baum da.
vertragt es nicht, versetzt zu vaerden.
Det giov ingen Gode at flytte gammelt Trse.
Es thut nicht gut, alt en Baum zu versetzen.
Gamalt Tre er vondt aa flytja. Alter Baum nw.
ist schlecht zu versetzen. [Tre u. s. tv.
Gammalt tra ar ondt at flytta. S. Oamalt SW.
Gammalt trad tal ej flyttning. Alter Baum ver-
tragt nicht Versetzen.
Annosa. arbor non transplantatur. It.
Viel arbre d'un coup ne s'arrache. Alter Baum fz.
lasst sich nicht mit einem Ruck ausreissen.
Arbre veil transplantat a teiTa nova , mal li Ini.
proba. (val.) Alien Baum in neue Erde ver-
pflanzen hekommt ihm schlecJU.
65. Es gibt keinen getreueren Spiegel,
als einen alten Fveund.
The best mirror is an old friend. Der heste eu.
Spiegel ist ein alter Freund.
Non c'e migliore specchio Dell' amico vecchio. it.
Kein hesserer Spiegel, als der alte Freund.
L'amis vec I'e on gi'an bel sp^c. (1. m.) Der ni.
alte Freund ist ein sehr schoner Spiegel.
Ntio ha melhor espelho que o amigo velho. S. pt.
Non c'h u. s. to. [Non c'e u. s. tv.
No hay mejor espejo, que el amigo viejo. S. sp.
66. Es ist Niemand gem alt, und doch
will Jedermann gem alt werden.
Es will Jedermann alt werden, aber nicht alt od.
sein. (schwei.)
Ouderdom, hoe zijt gij zoo veracht, daar elk u (It.
toch begeert? Alter, was hist du so verach-
tet, da Jeder dich doch hegehrt?
Oudde, hoe sydy onweert, hoe comt dat elck
dy so begheert? (avl.) Alter, ivenn du so ver-
achtet hist, trie kommCs, dass Jeder dich so
hegehrt'i
Alle ville Itenge Icvc , men Ingen vil gammel dii.
hedde. Alle toollen lange leben, aber Keiner
will all heissen.
Allsc willas Isenghe leffwe oc enghcn gammel
hedhe. (ada.) Alle wollen lange lehen und
Keiner alt heissen.
Allir vilja lengi Ufa, enginn vill gamall heita. is.
Alle wollen lange lehen, Keiner will alt
heissen.
Alt 66.
— 31
69 Alt.
Allir vilja gamlii* verSa, tVwnr vill gnmalnr
hcita. (fjer.) Alle wollen alt warden, Wenu/e
wollen alt heissen.
IIW. Dat vil alle liva lengje , men iugeu vil cklast.
Es wollen Alle lanye lehen, aber Keiner
will altern.
gW. Alia vilja vara gaiiila, men ingen vill lieta det.
Alle wollen alt sein, aber Keiner inill so
heissen.
Alle wilia gamble wardha ok iiengin gamal
beta, (asw.) Alle wollen alt werden, und Keiner
(will) alt heissen.
It. Optant senectam omnes, adepti despiiunt.
Vixlt antiqvari nee anilis qvisqne vocari. (mlt.)
fz. Tout le monde desire la vieillesse et tout le
monde la maudit apres Tavoir obtenue. Alle
Welt bepehrt das Alter, und alle Welt ver-
wUnscht es, wenn es da ist.
it. La veccbiezza viene da ciascbeduno desiderata;
Quando s'acquista, viene odiata. (mi. t.) Das
Alter wird von Jedem begehrt; wenn man
es erlangt, wird es verabscheut.
ni. Tiic voraven scampa vec e decrepit , Quand in
apena vfec fan tant de strepit. (1. m.) Alle
m'dchten alt und betagt werden, katom sind
sie alt, machen sie so viel L'drm.
si. La veccbiezza da ognuno vien desiata, Ma
quando sopragiunge , 6 mal guardata. (npl.)
Das Alter wird von Jedem begehrt, aber
wenn es kommf, scheel angesehen.
G7. Mit altem Ilunde sicherste Jagd.
dt. Met oude honden jaagt men 't best. Mit alien
Hunden jagt man am besten.
De oude os maakt regte voren. Der alte Ochs
macht gerade Furchen.
en. An old ox makes a strait fuiTOw. Ein alter
Ochse macht eine gerade Furche.
da. Gammel Hund gjor god Jagt. Alter Hund
macht gute Jagd.
Gamle Hunde (Stovere) gjore den bedste Jagt.
Alte Hunde (SpilrhundeJ machen die beste
Jagd.
SW. Gambia Stofware giora basta jagtcn. S. Gamle
St over e u. s. w.
fz. II n'est cbasse que de vieux cliiens. Es gibt
keine Jagd, ausser mit alten Hunden.
Vieux bocuf fait sillon droit. Alter Ochse
macht gerade Furche.
nf. Qa les veils sendges, que fan les pu belles
grimaices. (F.-C.) Es sind die alten Affen,
welche die schonsten Grimassen machen.
De viel lebri^, bono casso. (Lgd.) Mit altem St.
Windhund. gute .Jagd. {De u, a. w.
De vieil lebrie, boueno casso. (nprv.) 8.
Bue vecchio, solco diritto. Alter Ochse, gerade it.
Furche.
Bo v^c, solca drct. (1. b.) S. Bue n. s. w. Hi.
Bo veccio, solco dreto. (v.) S. Bue n. s. ir.
Bue vecchio mena solco diritto. (npl.) S. si.
Vieux u. s. w.
Boy velbo, rego direito. S. Bue u. s. w. pt.
Buey viejo, sulco (snrco) derccho. S. Bue u. s. w. sp.
G8. Wenn der Wolf alt wird, re i ten ihn
die Krahen.
Wann der wolf altet, so reiten in die krehen.
(ad.) [kra. (ad.)
So der wolf inz alter knmt, so ritct in diu
Alton wulf den riten kran. (ad.)
Als de wolf oud woi'dt rijen hem de kraaijen. dt.
Aunoso leoni vel lepores insultatit. It.
A can cbc inveccbia, la volpe gli orina adosso. it,
Don Hund, der alt wird, p — der Fuchs
auf den Biicken.
Com' il can inveccbia, la golpe gli piscia adosso. mi.
(t.) Wenn der Hund alt loird , p — ihm der
Fuchs auf den Riicken.
Al can che e vec la volp gbe pissa adoss. ni.
(1. m.) S. A can u. s. w.
Al can vei la volp ai pissa adoss. (piem.) Dem
alten Hund p — der Fuchs auf den Riicken.
Al can veccio la volpe gbe pissa adosso. (v.)
S. Al can vei u, s. w,
A cani vecclmi la vui-pi ci [piscia. (s.) Auf si.
alten Hund p — der Fuchs.
69. Wenn ein alter Hund bellt, soil man
binaussehen.
Bellt ein alter Hund, so soil man aufschaiaen.
Wenn alte Hunde bell en, ist's Zeit, dass man
ausschaut.
Als de oude honden blaffen (bassen): zie toe! dt.
Wenn die alien Hunde klaffen (bellenj: sieh
zu!
Het gebas van eenen ouden bond beboort men
te gelooven. Dem Gebell eines alten Hundes
viuss man glauben.
Men moet wtsien, als den ouden bont bast.
(avl.) Man muss hinaussehen, wenn der
alte Humd bellt.
Als oude honden bassen, is het tyd, dat men
Alt 60.
^ 32
71 Altar.
nitziet. (vl.) Wenn alte Hunde hellen, ist es
Zeit, dass man aussieht.
en. When the old dog barks, he gives counsel.
Wenn der alte Hand hellt, giht er Rath.
da. Naar den gamle Gaardhund lader sig hore, saa
maa men see ud. Wenn der alte Hofhund
sick horen Idsst, so muss man hinaussehen.
UW. Ein skal lyda ut, naar Gamle-Hunden gJ0yr.
Man 7nuss hinaushorchen, wenn der alte
Hund hellt.
D'er inkje fyre inkje, Gamle-Hunden gjoyr. Es
ist nicht um Nichts, dass der alte Hund
hellt.
SW. Nar en gammal Hund skialler, sa maste man
see vth.
Gammal Hund skialler intet offta fafangt.
Alter Hund hellt nicht oft umsonst.
fz, Vieux chien n'aboie pas en vain. Alter Hund
hellt nicht umsonst.
L'aboy d'un vieux chien doit-on croire. S. Het
gehas u. s. w.
it. Cane vecchio non abbaja indarno. >S^.
Vieux u. s. w. [^Vieux u. s. w.
mi. Can vecchio non abbaja in vano. (t.) S.
Ini. Quand los gossos lladran , alguna cosa senten.
(neat.) Wenn die alien Hunde hellen, h'dreii
sie etwas.
pt. O cao velho, quando ladra, da conselho. S.
When u. s. w. [u. a. w.
sp. El perro viejo, si ladra, da consejo. S. When
70. Werde jung alt, so bleibst du lange
alt.
Wer im Alter jung sein will, muss in der
Jugend alt sein.
Wer alt werden will, thue bei Zeiten dazu.
Gebare jung und tue als ein Alter, (ad.)
dt, Hij moet vroeg oud worden, die lang oud wil
zijn. Der muss frilh alt werden, der lange
alt sein will.
Wilt gij lang leven, wees in tijds oud. Wollt
ihr lange lehen, seid hei Zeiten alt.
en. They who would be young, when they are old,
must be old, when they are young. Die jung
sein m'dchten, wenn sie alt sind, mUssen alt
sein, wenn sie jung sind.
dii. Bliv tidligt gammel , da bliver du Isenge gam-
mel. Werde zeitig alt, so hleibst du lange alt.
Is. Gamall vertu snart, ef gamall viltu verSa.
Werde schnell alt, wenn du alt werden willst.
Dhen lange wil lefwa, maste spara sigh i tijdh. SW.
Wer lange leben will, muss sich bei Zeiten
schonen.
Mature senex fiat, qui diu vult esse senex. It.
II faut devenir vieux de bonne heme si Ton fz.
veut I'etre longtemps. Man muss frilhzeitig
alt werden, ivenn man es lange sein will.
Divieni tosto vecchio , se vuoi viver lungo it.
tempo vecchio. Werde friih alt, wenn du
lange alt bleihen willst.
Fala prest de v^c se te v6 ves gioin uu pez. ni.
(1. m.) Thue bald alt, wenn du lange jung
sein willst.
Se te vo fa de gioin quand te se vec, fa de
v^c quand te s6 gioin. (1. m.) Willst dujung
thun, wenn du alt hist, thu' alt, toenn du
jung bist.
Quern quizer ser muito tempo velho, comece-opt.
a ser cedo. Wer lange alt sein ivill, fange
friih an.
Se queres viver sao, faze-te velho ante tempo.
Wenn du gesund leben loitlst, mache dich
vor der Zeit alt.
Quien quisiere ser mucho tiempo viejo, comi^n- sp.
celo (de) presto. S. Quern ti. s. w.
71. Man soil nicht einen Altar entblos-
sen, vxm den andern zu decken.
To rob Peter to pay Paul. Peter bestehlen, en.
um Paul zu bezahlen.
He reives the kirk to theek the quire, (scho.)
Er beraubt die Kirche, um den Chor zu
decken.
Altare spoliat, \it aliud operiat. it.
Nudato Petro Paulum tegere nefas. (mlt.)
Decouvrir st. Pierre pour couvrir st. Paul. St. fz.
Peter entblossen, um St. Paul zu bedecken.
Scuopre un' altare, per ricoprirne un' altro. Er it.
entbldsst einen Altar, um einen andern zu
bedecken.
Scruvir un alter par cruvir un etar. (rom.) mi.
Einen Altar entblossen, um einen andern zu
bedecken,
Descurvi un aotar per curvine un aotr. (piem.) ni.
S. Scruvir u. s. w,
Spogiar un santo per vestirghene un altro. (v.)
Einen Heiligen ausziehen, um einen andern
anzukleiden,
Scoverzer un altar per coverzerghene un altro.
(v. trst.) S, Scruvir u. s. w.
Altar 72.
— 33 —
74 Alte.
72. Wer clem Altar dient, soil axxch vom
Altar leben.
dt. Die het altaar bedient leeft crvan. Wer clem
Altar client, leht clavon.
It. Altari serviens de altari vivere debet.
fz. Qui sert a I'autel, doit vivi'e de I'autel.
II est juste que le pretre vive de I'autel. Es
ist hilliff, (lass cler Priester vom Altare lehe,
Ki autel sert, d'autel doit vivre. (afz.)
sf. Qu sierve 1' Autar, deou vioiire de I'Aiitar.
(nprv.)
it. Chi serve all' Altare, vive d'Altare. Wer clem
Altar dient, leht vom Altar.
ni. Chi serv a 1' altar, dev viv dell' altar. (1.)
Chi serve I'altar, vive de 1' altar, (v.) S. Chi
serve u. s. w.
Chi servi 1' altar, vivi de 1' altar, (v. trst.) S.
Chi serve u. s. to.
pt. Abbade donde canta, dahi jauta. Der Aht
speist von dem, was er singt.
Sp. El Abad de lo que canta yanta. S. Ahhacle
7.S. Die Alten miissen ihre Starke aus
der S c h ii s s el u e h ni en.
Alte Leute miissen ihre Starke aus der Schiis-
sel nehmen.
Die Alten halten sich mit den Zahnen auf.
Des Alten Stab sind seine Zahne.
Der Kiefer (Kinnbacken) ist der Alten Stiitze.
Die Alten suchen ihre Starke in der Kanne.
Ofen, Bett und Kanne, Sind gut dem alten
Manne.
dt. Oude lieden zullen hunne sterkte zoeken in
de kaunen, in weeke bedden en acliter den
oven. Alte Leute sollen ihre Starke in der
Kanne, in iveichen Betten und hinter dem
Ofen suchen.
da. De Gamle maae soge deres Styrke i Tonden,
i Sengen og bag Ovnen. Die Alten iniussen
ihre Starke in der Tonne, im Bett und
hinter dem Ofen suchen.
74. Die Alten zuni Rath, Die .Inn gen
zur That.
Der Jungen That, Der Alten Rath, Der Man-
ner Muth (Hut), Sind imnier (War allzeit)
gut.
Mit den Alten soil man ratlischlagen wwA mit
den Jungen fechten.
Alter Mann, guter Rath.
Do rieten d' alten und taten die jungen. (ad.)
Der Alten Rath, der Jungen That macht Krum- od.
mes grad. (bair.)
De Alden zem Rot, De Jongen zer Tot. (nrh. S.) pd.
Der ouden raad, Der jongen daad, Der mannen dt.
moed Is altijd goed. Der Alten Rath, der
Jungen That, der Manner Muth ist immer
gut.
Met jongen ten krijg, met ouden ten raad.
Mit Jungen zum Krieg, mit Alten zum Bath.
De Gamle til Raad, De Unge til Daad. da.
De Gamle gaae ilde, men raade vel. Die Alten
gehen schlecht, aher rathen gut.
Gammel Mand er seen i Gang, Men giver dog
gode Raad i Trang. Alter Mann ist langsam
im Gang, aber gibt doch guten Bath in der
Noth.
fjeir eldri eru til niSa, en Jieir yngri til fram- is.
kvfemdar. Die Alten sind zum Bath und die
Jungen zu den AusfUhrungen.
Ungi-a gjcirSir og oldiinga raS hafa nokkurn
staS. Der Jungen Thaten und der Alten
Bath haben einen Platz.
Opt kann gamall ma9ur g68 rail Oft xveiss
alter Mann guten Bath.
G63ur eru gamalnr i raSum. (fer.) G-ut sind
die Alten im Bath.
Hav dei gamle til Raad og dei unge til DaadiiW.
(Hjelp). Nimm die Alien zum Bath und die
Jungen zur That (HilfeJ.
De gamla till rad, de unga till dad. sw.
En conseil ecoute 1' homme age. Im Bathe fz.
hore auf den alten Mann.
Patti di giovani e consigli di vecchi. Thaten it,
von Jungen wid Bathsehlclge von Alten.
E bsogna to cuns^i da i vecc. (rom.) Man mi.
muss sich Baths bei den Alten erholen.
Consiglio di vecchio, e aiuto di giovane. (t.)
Bath vom Alten und Hillfe vom Jungen.
Consei de vec, ajot de zuen. (1. b.) S. Con- ui.
siglio u. s, w.
Parer de vec fan semper ben. (1. m.) Ansichten
der Alten thun immer gut.
El de d'conssei a 1' e proprieta dii vei, e ii
fait a r e dii giovo. (piem.) Das Bathgeben
ist Sadie der Alten und die Thaten sind's
die der Jungen.
Forza di giuvini e cunsigghiu di vecchi. (s.) si.
Kraft V071 Jungen und Bath von Alten.
Del ric lo I'emey, del veil lo conseil. (neat.) Im.
Vom Beichen die Hillfe, vom Alten den Bath.
Si tens de prender conseil, prenlo sempre d'
home veil, (neat.) Wenn du Bath haben willst,
nimm ihn stets vom alten Mann.
5
Alte 74.
— 34
76 Alte.
pt. Do velho, consellio. Vom Alien Bath.
Se qneres bom consellio, pede-o ao velho.
Wenn du guten Hath wiLlst, verlange ihn vom
Alfen.
Do rico he dar remedio e do velho coiiselho.
Am Reichen ist's, Hilfe, unil am Alten,
Rath zu geben.
sp. Del rico el remedio, del viejo el consejo. S.
Del ric u. s. w.
SW.
It.
fz.
it.
'mi.
ni.
75. Guter Wein ist der Alten Milch.
Gammal mans Miolck ar gott Ool och Wijn.
Alten Mannes Milch ist gutes Bier unci
(guter) Wein.
Viuuni lac senum.
Le vin est le lait des vieillards. Der Wein
ist die Milch der Alten.
II vino e la poppa de' vecchi. Der Wein ist
die Brust der Alten. \u. s. w.
E veil r e la tetta di vecc. (rom.) S. 11 vino
. Al vein e la tetta di vice', (em. B.) S. II vino
U. S. IV.
El veil r e la tetta di vecc'. (em. P.) S. II
vino u. s. w.
El vin al e il latt dai puars vechios. (frl.)
Der Wein ist die Milch der armen Alten.
O vin o I'e o tettin di vegi. (lig.) -S', 7Z vino
u. s. w. [m. s. w.
El vin a I'e la pupa dii vei. (piem.) S. II vino
El vin xe '1 late dei vecci. (v.) 8. Le vin u. s. w.
El vin xe el late dei vecci. (v. trst.) S. Le
vin u. s. w, [u. s. V).
. Ln vinu e In latti di li vecchi. (s.) S. Le vin
7G. Wie die Alten sungen, Sozwitschern
die Jungen.
Man mac in dar zuo bringen, daz er singe den
selbeii klanc, den ouch sin alter vater sane.
(ad.)
md. Wi di Xltan sunga (sumnia) , su zwitschorn di
Junga. (frk, H. S.)
Wie die Alten sungen, So pfeifen die Jungen.
(mrh. E.) [(mrh. N.)
Wie die Ale songe, so piffe (pfeifen) die Joiige.
Bi di Allen girren, so di .Jongen zwitzellirren.
(thr. R.) [de Jungen. (W. Ed.)
Woos (Was) die Alten sungen, das quiddeliren
od. Wie die Alten singen, so zwitsern die Jungen.
(bair.)
pd. We de Ale song'ii, asuh fiiit'n (floten) de
Jong'n. (nrh. E.)
We de Ahle fleute (floten), su piefen (pfeifen)
de Juuge. (nrh. K.)
As de Olen sungn. So pipen (pfeifen) de
Jungn. (ns. B.)
As de Oolen sungen. So piepen (pfeifen) de
Jungen. (ns. O. R.)
Wat de Allen sungen, Dat piepen de Jungen.
(ns. W.) Was die Alten sungen, das pfeifen
die Jungen.
Gelijk de ouden zongen, Zoo piepen de jongen. dt.
8. Wie die Alten sungen, so pfeifen u. s. w.
Zoo de ouden piepen, zingen de jongen. Wie
die Alten pfeifen^ singen die Jungen.
Zoo de ouden zongen, zoo piepen de jongen.
(vl.) 8. Wie die Alien sungen, so pfeifen
u. s. w.
As the old cock ci'ows , so crows the young, en.
Wie der alte Hahn kr'dht^ so krdht der
junge.
The young cock crows as he has heard the old
one. Der junge Hahn krdht, wie er den
alten gehort hat.
The young pig grunts like the old sow. Das
junge 8chwein grunzt gleich der alten 8au.
As the auld cock craws the young cock learns ;
Aye tak care what ye do afore the bairns.
(scho.) Wie der alte Hahn krdht, so lernt's
der junge, darum haht Acht, was ihr vor
den Kinder'n thut.
Hat d' aade sjonge, pypje de jonge. (afs.) 8.i%.
Wat de Allen u. s. w.
So tiiis de Uale sjonge, so piipe de Jonge.
(Nm.) 8o loie die Alten sungen, so pfeifen
die Jungen.
Som de Gamle sjunge, Saa quiddre de Unge. da.
Ligesom de gamle Fugle sjunge fore, saa
hvidsle de unge efter. 8o wie die alten Vogel
vorsangen, so zwitschern die jungen nach.
Saa grynter Griis efter, som gammel So fore.
8o grunzt das Ferkel nach, ivie die alte 8au
vorgrunzt.
Som de gamle Ulve tude, saa tude de unge
efter. Wie die alien Wolfe heulen, so heulen
die jungen nach.
Saa tude unge Ulve efter, som gamle for. 8o
heulen die jungen Wolfe nach, wie die alten
vorheulen.
Saa giynthe Grijssae (effther), som gamblse
Swijn (fore), (ada.) 8o grunzen die Ferkel
(nach), wie die alten 8chiveine (vor grunzen).
Saa tywdher vngher Wlff effther, som gamel
fore, (adii.) So heult der junge Wolf nach,
wie der alte vorheult,
Sam J>eir gomlu sungu, svolluSu {)eir ungu. is.
Alte 76.
35 —
79 Alter.
Eptir pvi sem gamlir fuglar siingii, kvokuSix
peir ungii. Wie die alien Vogel sungen,
zwitschern die Jungen. \_S. Saa grynthe u. s. iv.
Svo grenja gi'i'sar eptir, sem gomiil svin fyrir.
llW. Som dei gamle sungo, so kveda dei iinge.
SW. Som de gamla sjunga, Sa qvittra de unga.
Gris grymtar som gammalt svin. S. The young
pig u. s. IV. [The young pig u. s. to.
Dhet giymtar sa gi'ijs som gammalt swijn. S.
Swa giymta giise septe som gammal swin fyri.
(asw.) S. Saa grynthe u. s. w.
It. Gninnit porcelliis, iit sus vetus ante, tenellus.
(mlt.)
Gninit sic fetus porcus vt ante vetus. (mlt.)
fz. Ce qtie chante la corneille , Si chante le cor-
neillon. Was die Krahe singt, singt auch
das Kr'dhlein.
nf. Comme les vis hufflet, les jones chautet. (w.)
S. Zoo de ouden piepen u. s. to.
Les ovihais de bois hufflet, comme les vis I's
apprindet. (w.) Die Waldvogel pfeifen, loie
die alten es ihnen lehren.
11. Alter kommt mit Allerlei.
Od. Das Alter kommt mit viel Unlust. (schwei.)
Das Alter kommt nicht allein. (schwei.)
dt. De ouderdom komt met gebreken. Das Alter
kommt mit Oebrechen.
(la* Alderdommen kommer sjelden ene. Das Alter
kommt selten allein.
is. Mong eru ellis vomm. (fser.) Mannigfach
sind des Alters Oehrechlichkeiten.
llW. Aldren kjem inkje einsamau. S. Das Alter
kommt nicht u. s. iv. [dommen u. s. z«.
SW. Alderdomen kommer sallan ensam. S. Alder-
it.
/.
I>t.
La vecchiaja vien con ogni male. Das Alter
kommt mit allein Schlimmen.
La vecchiaja non vien mai sola. Das Alter
kommt niemals allein.
La vecchiaja viene con tutti i malanni. (t.)
Das Alter kommt mit alien Uebeln.
Homem velho, sacco de azares. Alter Mann,
Sack von Un/allen.
Hombre viejo, cada dia un duelo nuevo. Alter
Mann, jeden Tag ein neuer Schmerz.
Hombre viejo, saco de azares. (S'. Homem u. s. to.
78. Alter macht zwar ini mer weiss, aber
nicht immer weise.
Mancher greiset, eh' er weiset (weise wird).
pd. De Bur seit sik wol gris, awer nich wis. (ns. B.)
Der Bauer sdetsich wohlgreis, abernichticeise.
De Buere werd gris, awer nich wis. (ns. ha.
G. u. G.) Der Bauer tvird greis, uher nicht
weise.
De Buer ackert seek woll gries, awer nich
wies'. (ns. ha. H.) Der Bauer ackert sick
loohl greis, aher nicht weise.
En Ackersmann segget sick wol gries, owwer
nich wies. (ns. L.-D.) Ein Ackersmann s'det
sich wohl greis, aher nicht iceise.
De Bur seit slick wol gries, man neet wies.
(ns. ofs.) S. De Bur u. s. tv.
De Bur seit sick wol gris, aber nich wis.
(ns. O. J.) S. De Bur u. s. w.
De Bluer sajjet sik gruis, aver nit wuis.
(wstf. S.) ^S'. De Bur u. s. w.
De ouderdom grijst wel, maar wijst darom nog dt.
niet. Das Alter greiset wohl, aher macht
darum noch nicht weise.
Alderdom gj0r hvidere, men ei bedre. Alter Ha.
macht iceisser, aher nicht hesser.
Man finder mangen Graa, men faa Vise. Man
findet manchen Grauen, aher tvenig Weise.
Dei er inkje alle vise , som er graae i Kollen. uw.
Es sind nicht Alle iceise, die graue Kopfe
hahen.
Aari skifter Haari, men inkje alltid Hugen.
Die Jahre vercindern das Haar, aher nicht
immer den Sinn.
Canitiei non semper comes virtus. It.
A testa bianca spesso cervel (cervello) manca. it.
(mi. t.) Weissem Kopfe mangelt oft's Gehirn,
A barba bianca Despes la testa manca. (1.) ni.
Weissem Barte fehlt oft der Kopf.
La cabeza bianca y el seso por venir. Das SI).
Haupt weiss, und der Verstand soil noch
kommen.
79. Alter sehiitzt vor Thorheit nicht.
Alter schadet zur thorheit nit. (ad.)
s' Alter koan fiir Thorhet nich. (schls.) Alter md,
kann fiir Thorheit nicht.
Es liiilft kein Alter fiir eine Thorheit. (bair.) od.
Dat Oler schadet der Dorheit uich. (ns. B.) pd.
Das Alter schadet der Thorheit nicht.
Older schiitt' vor Dorheit nich. (ns. ha. G. ii. G.)
Dat Aller wahrt fiir Doorheit nit. (ns. W.)
Das Alter wahrt vor Thorheit 7iicht.
Ouderdom schaadt voor dwaashijd niet. S. Al- dt.
ter schadet u, ■'. w.
Older schadet tot doorheyt niet. (ah.) S. Alter
schadet u, s, w.
Alderdom beskytter ikke mod Daarskal^.
da.
79 Alter.
36
82 Alter.
SW. AlcTerdom skyddar inte mot darskap.
Alder hindrar intet darskapen. Alter hindert
die Tkorheit nicht.
80. Das Alter ist an sich selbst eine
Krankheit.
Das Alter ist eine Krankheit, an der man
sterben muss.
od. Das Alter ist selbst eine Krankheit. (bair.)
's Alter ist eine Krankheit. (scliwb. W.)
Das Alter ist auch eine Krankheit. (schwei.)
pd. Uch ded Alder as en Krankliit. (nrh. S.) Auch
das Alter ist eine Krankheit.
(It. Onderdom is ziekte genoeg. Alter ist Krank-
heit rjenug.
(la. Alder er Syge stor nok. S. Ouderdom u. s. w.
Alderdom er eu Sygdom hvuraf man maa doe.
S. Das Alter ist eine u. s. w.
SW. A.lderdom ar en sjukdom, hvaraf man kan do.
S. Das Alter ist eine u. s. to.
A-lderdom ar och en sjiikdom. S. Das Alter ist
auch u. s. 10.
It. Senectus ipsa est morbus. [ratnr.
Senectiis dicitur morbns et intirmitati aequipa-
fz. Vieliesso, malaoutie de nature, (sf. Lgd.) Alter.
Krankheit von Natur.
sf. Vieillesso, malautie de nature, (nprv.) ;S'.
Viiliesso u. s. to.
it. Chi g'a dei an, g'a del malan. (ni. 1. b.) Wer
Jahre hat, hat Uehel.
si. Chiddu chi guasta la vecchiaja, nun c'e mastru
chi In conza. (s.) Was das Alter verdirht,
kunn kein Meisfer yut viachen.
Sa matepsi bezzidudine (bezzesa) est maladia.
(sa. Ij.) Das Alter selbst ist Krankheit.
Im. Malaltia es vellea accidental, e vellea malaltia
natural, (acat.) Krankheit ist zafdlliyes
Alter und Alter natilrliche Krankheit.
81. Das Alter ist eine scliwere Last,
Das Alter ist ein iinwerther Gast.
Armuth ist eine Last, Alter ein unwerther Gast.
od. Arm und alt sind zwei schwere Burden, man
hatte an einer genug zu tragen. (bair.)
Das Alter ist ein schAver Maltcr. (schwei.)
pd. Oiler iss'n swaor MoUer. (ns. A.) Alter ist 'n
schroer Malter.
en. Poverty on an old man's back is a heavy burden
Armuth auf dem Riicken eines alien Mannes
ist eine schivere Bilrde.
Eild and poortith 's sair to thole, (sclio.) Alter
und Armuth ist schwer zu tragen.
Eild and poortith are a sair burden for ae
back, (scho.) Alter und Armuth sind eine
schwere Bilrde filr ein en Riicken.
Alder er en ond Reisebroder. Alter ist ein da*
. schlimmer Iteisegefahrte.
Aldren er laak Lagsmann. Das Alter ist ein nw.
schlimmer Genoss.
Aldren er inkje fjelg aa ferdast med. Das Alter
ist nicht angenehm, um mil ihm zu reisen.
Armod ar alders last. Armuth ist Alters Last. SW.
Alder ar en elak resebror. S. Alder u. s. w.
Aetas senilis mala merx. It.
La vieillesse est iin pesant fardeau. fz.
C'est grand peyne d'estre pauvre et vieux, Mais
il ne Test pas qui veult. Es ist grosse Be-
schwer , arm und alt zu sein , aber es ist's
nicht, iver will.
La vecchiezza (vecchiaja) e una grave (gran) it.
soma.
La vecchiaja e una mala merce. Das Alter ist
eine schlechte Waare.
II peso degli anni e il maggior peso che I'uomo mi.
possa portare. (t.) Die Last der Jahre ist die
grosste Last, welche der Mensch tragen kann.
El pes de 1' eta I'e '1 pio cativ pes che se poda ni.
porta. (1. b.) Die Last des Alters ist die
schlimmste Last, die man tragen kann.
Con pio sa e vec, con pio cres la soma. (1. b.)
Je (liter man ivird, je viehr wdchst die Last.
El pels d' j' ani a 1' e el pi grev d' tuti.
(piem.) Die Last der Jahre ist die schioerste
von alien.
82. Das Alter soil man ehren, der Jugend
soil man w ehren. [wehren.
Das Alter soil man ehren, Der Jugend treulich
Alte soil man ehren, Junge soil man (Junge
treulich) lehren, Weise soil man (Weise fleis-
sig) fragen, NaiTen vertragen (Narren gem
ertragen).
Dat Aller sail me ehren. (ns. W.) Das Alter -^6..
soil man ehren.
De ouderdom zal men ceren, al zou men ze dt.
ook met stokken slaan. Das Alter soil man
ehren, und soil man's auch mil Slacken ^
schlagen.
De jonge sal men Iceren, de oude eeren, De
wysc vraghen, de sotten verdraghen. (avl.)
Die Jungen soil man lehren, die Alien ehren,
die Weisen fragen, die Narren ertragen.
Eild should hae honour, (scho.) Alter sollte eil.
Ehre haben.
Da Junge shiUl' m liere an d;i UjUe ihre. (M.) fs.
Alter 82.
— 37
84 Ameisen.
da.
mv.
sw.
It.
it.
ni.
Die Jungen soil man lehren nnd die Alien
ehren.
Alderclomnien skal man fere. S. Dat u. s. ic.
De Gamle skal man sere, De Unge skal man
Icjere. Die Alten soil man ehren, die Jumjen
soil man lehren.
Then Gamlse seal man sere, then Unghe seal
man Isere. (ada.) Den Alten soil man ehren,
den Junr/en soil man lehren.
Aklrdom skyldi enginn forsma. Das Alter sollfe
Keiner verachten.
Dan unge skal ein Isera, dan gamle skal ein
sera. Den Jungen soil man lehren, den Al-
ten soil man ehren.
Dei unge skal em driva, dei gamle skal ein liva.
Die Jungen soil man treihen, die Alten soil
man schonen. [S. De Oamle u. s. ic.
De gamle skall man ara, de unge skall man lara.
Gamblan skal man jera, ok thsen iinga Isera.
(asw.) S. Then u. s. w.
Canushonoretur, puerad documenta citetur.(mlt.)
Quorate il senno antico. Ehrt die alte Weisheit.
Chi no rispeta i vec no I'e cristia. (1. b.) Wer
die Alten nicht ehrt, ist kein Christ (MenschJ.
Rispeta i vec per la so eta, E i zoen per quel
che i pol deenta. (1. b.) Ehrt die Alten um
ihres Alters willen und die Jungen um des-
sen ivillen, v:as sie tcerden konnen.
Coi vec ghe vor rispett. (1. m.) Mit den Alten
hedarf es der Ehrfurcht.
Chi no porta rispeto ai vecci, no xe cristian.
(v.) >S'. Chi no ri.9peta u. s. v.\
Rispetta sos bezzos. (sa. L.) Ehret die Alten.
I ist ein schlechter Amboss, der vor dem
. Hammer springt.
Incus robusla malleum uon temnit. It.
Incus maxima non metuit strcpitus.
Bonne enclume ne craint pas le marteau. Giiteriz,
Aviboss fiirchtet den Hummer nicht.
Buoua incudine non teme martello. (mi. t.) S. it.
Bonne enrlume u. s. w.
83. Der A m b 0 s s f r a g t n a c h k e i n e m
Streich. [nicht.
Ein tiichtiger Amboss achtet schwerer Schlage
Der Amboss ist des Larms gewohnt.
Der Amboss erschrickt vor dem (fiirchtet den)
Hammer nicht.
dt. Een goede aanbeeld moet voor geen' slag be-
zwijken. Ein guter Aviboss mtiss vor keinem
Schlage weichen.
Een goede aanbeeld vreest den hamer niet. Ein
guter Amboss fiirchtet den Hammer nicht.
da. Ambolten frygter ikke Hammeren. Der Am-
boss fiirchtet nicht den Hammer.
En Ambolt er ikke rsed for en god Forhammer.
Ein Amboss ist nicht bange vor einem guten
Hammer. [ist u. s. ic.
Ambolten er vant til Larm. S. Der Amboss
nw. D'er klent Sted, som stokk fyre Hamaren. Das
84. Ameisen haben auch Galle.
Auch die Miicke hat ihre Milz.
Klanne Krote senn a giftig. (frk. H.) Kleine md.
Kroten sind auch giftig.
De kleug Moken hun och Geft. (mrh. L.) Die
kleinen Miicken haben auch Gift.
Die Amei.'ien haben auch eine Galle. (bair.) od.
Kleine Tierlin haben auch Galle. (orh.)
Jedes Thierlein hat seine Galle. (schwei.)
Ook de mieren hebben hare koppen. Auch die dt.
Ameisen haben ihren Kopf.
Myrer have ogsaa Galde. [Galle. da.
Duer have ogsaa Galde. Tauben haben auch
8ma djur hafva ocksa galla. Kleine Thiere SW.
haben auch Galle.
Inest et formicae fel (bilis). It.
Habet et musca splenem.
Et musca splenem habet et formica bilem.
La fourmi a sa colere. Die Ameise hat ihren fz.
Zorn.
II n' e.it la mouche qui n' ayt ratte. Es ist
keine Miege, die nicht Milz hdtte.
La mosca ha la sita milza. Die Fliege hat it.
ihre Milz.
Anclie le piccole mosche hanno il loro pungi-
glione. Auch die kleinen Fliegen haben ihren
Stachel. [hat ihr Gift.
Ogni seiije ha il siio veleno. Jede Schlange
Ogni bocca ha il sue morso. Jeder Mund hat
seinen Biss.
Tott al bess a gli ha e su vlen. (rom.) Alle mi.
Schlangen haben ihr Gift.
Anche la mosca ha la sua collera. (t.) Auch
die Fliege hat ihren Zorn.
Ogni bessa ha '1 so vlein. (em. B.) S. Ogni ni.
serpe u. s. u-. [u. s. u\
Tutt il bissi ban el so vlenn. (em. P.) S. Tott
Anch i mosch cascen fora' 1 so besej. (1. m.)
Auch die Fliegen stecken ihren Stachel
heraus.
Tute le serp a 1' an so velen. (piem.) ^S'. Tott
u. s. V-. [»«. s. w,
Ogni bissa ga '1 so velen. (v.) S. Ogni serpe
*jrzn€M\rz
Ameisen 84.
— 38 —
87 Anbinden.
si. Ogni serpi avi In so vilenu , ogni furmica avi
la so bili. (s.) Jede Schlange hat ihr Gift,
jede Ameise ihre Galle.
Finzas sa musca jughet su fcle. (sa. L.) Selhst
die Fliege hut ihre Galle,
Im. Fins los coloms tenen fel. (neat.) Selhst die
Taiiben hahen Galle.
pt. Cada formiga tern sua ira. Jede Ameise hat
ihren Zorn. [?(. s. iv.
sp. Cada hormiga tieiie su ira. S. Cada formica
Cada pajarillo tiene su higadillo. Jeder Sper-
ling hat seine Leber.
85. Wem Gott cinAmt gibt, dem gibt er
auch Verstand.
md. Ban d'r li Gott a Amt git, dan gitt a sx\ Ver-
stand. (thr. E.) Wem der Hebe Gott ein Amt
gibt, dem gibt er auch Verstand.
od. Wen Gott schickt, den macht er geschickt.
(schwei.)
pd. Wer en Amt het, dei het ak den Verstand.
(ns. ha. G. u. G.) Wer ein Amt hat, der hat
auch den Verstand.
dt. Die het ambt heeft, krijgt het verstand daar-
toe. Wer das Amt hat, kriegt den Verstand
dazu.
da. Embedet underviser Manden. Das Amt nnter-
richtet den Mann.
nw. Den som vaar Herre giv EnibjBtte, giv han
Vit og. Wevt unser Herr ein Amt gibt,
(dem) gibt er auch Verstand.
SW. Den var Herre gifver ett embete, gifver hati ock
formaga dertill. Wem unser Herr ein Amt
gibt, (dem) gibt er auch die Fahigkeit dazu.
86. Angebotene Hiilfe hat keinen Lohn.
Ungebetener Dienst hat keinen Dank (ist nicht
Dankes werth).
Wer ungebeten komint, geht ungedaukt davon.
Wer ungebeten zur Arbeit kommt (geht), geht
iingelohnt (der geht auch ungedankt) davon.
Angebotene Waare stinkt.
Anboten Dienst ist halb umsonst. (ad.)
Swer dicnt an danc da er niht sol, Dem wird
gelonet selten wol. (ad.)
od. Wer ungebeten zur Arbeit geht, geht ohne
Dank davon. (bair.) [(schwei.)
Ungebetener Dienst ist koines Dankes worth.
Angebotene Waare gilt nicht. (schwei.)
pd. De sick anbiitt, desseu Lohn is nich groot.
(ns. ha. V.) Wer sich anbietet, dessen Lohn
ist nicht gross.
De sin Denst anbiitt, de sm Lon is nich grot.
(ns. O. J.) Wer seinen Dienst anbietet, dem
sein Lohn ist nicht gross.
Wo ik mi anboet, wurd mi Loen nich groet.
(ns. U.) Wo ich mich anhot, tvard mein
Lohn nicht gross.
De sick anbaut, dessen Laun was nich grant.
(wstf. Mst., O.) Wer sich anbot, dessen Lohn
umr nicht gross.
Aangeboden dienst is zelden aangenaam. An- dt.
gebotener Dienst ist selten angenehm.
Aangeboden waar is verdaeht. Angebotene
Waare ist verdachtig.
Ghebooden dienst is onweert. (ah.) Angebotener
Dienst ist icerthlos.
Die comt ongheroepen, gaet wech onghedanckt.
(avi.) Wer ungerufen kommt, geht unbedankt
weg. \stinkt.
Proffer'd service stinks. Angebotener Dienst en.
ProfFer'd ware stinks. S. Angebotene Waare
U. S. 10.
Uunbeden Thiinst sjonkt. (A.) S. Proffer'd ser- fs.
vice u. s. w.
Tilbuden Hjelp har ingen Lon. da.
Selvbuden Tjeneste er ei altid velkommen. An-
gebotener Dienst ist nicht immer icillkommen.
Tilbuden Vare stinker. S. Angebotene Waare
u. s. «'.
Obo8in {)j6nusta fser einga pokk. Ungebetener is.
Dienst empfdngt keinen Dank.
BoSin J)j6nusta er laimgum forsnia^. Angebo-
tener Dienst xoird am oftersten verschmaht.
Sjalvbo3in tanasta er ofta afturrikin. (fser.)
Angebotener Dienst u-ird oft zurilckgewiesen.
Sjolvbodi Tenesta er forsmaadd. Angebotener "WIV,
Dienst icird verschmaht.
Dan som gjeng ubeden til, gjeng utakkad ifraa.
Wer ungeheten kam, ging ungedankt fort.
Tillbjuden tjenst ar alltid (blir ofta) forsmadd. SW.
Angebotener Dienst tvird immer (oft) ver-
schmaht.
Obedin til gar otackad ifra. Ungebeten geht
ungedankt fort.
Merx ultronea putct. It.
87. Die Geiss soil weiden, wo sie ange-
bunden ist.
Waar het paard aangebonden is, moet het vre- dt.
ten. Wo das Pfcrd angebunden ist, muss es
fressen.
AVliere the buck's bound, there he may bleat, en.
Wo der Bock angebunden ist, da mag er
bloken.
Anbinden 87.
— 39 —
89 Andere.
is, |jar bitur (sitiir) bjorn, sem bundinn ev. Da
frisst (sitztj (lev Bar, ten er angehunden isf-
nw. Gjeiti gnagar dar ho er biindi. Die Geiss nagt,
ICO sie angehunden ist.
SW. Der geten ar bunden, der gnagar hon. Wo die
Ziege angehunden ist, da nagt sie.
Geeten gnager dher hon ar biinden. ;S'. Gjeiti
fz, Ou la che\Te est attachee, il faut qu'elle bronte.
Wo die Ziege angehunden ist, muss sie wei-
den.
nf. Wiss' qui Tgatte est loieie, i fat qu'elle waideie.
(w.) S. Oh la chkvre u. s. w.
sf. Ounte la cabro es estacado, faou qe li rouzighe.
(Lgd.) S. Ou la chhvre u. s. n\
Vonte la cabro es estacado, faut que roueygue.
(nprv.) S. Oh la chkvre u. s. w.
md.
od.
dt.
88. Andere Zeiten, andere Sitten.
En aneren Dach, en anere' Mart. (mrh. L.)
Ein anderer Tag, ein anderer Markt.
Andere Zeit, andere Leiit. (bair., schwei.)
Andere Jahr, andere Haar. (bair.)
Andere tijden, andere zeden.
De tijden veranderen en wij met dezelvc. Die
Zeiten verdndern sich und vir uns mif ihnen.
da. K
is.
uw.
SW.
It.
fz.
nf.
it.
Klseder og Seeder forandres ofte. K/eider und
Sitten icerden oft veriindert.
Anden Tid, andre Folk. S. Andere Zeit u. s. «-.
Anden Tid giver andet Folk. Andere Zeit
giht andere Leut'.
Nyar ti3ir kretja nya si8i. iVei«e Zeiten ver-
langen neue Sitte. [Arheit.
ASra ti8, annaS smi3. Andere Zeit, andere
Anna3 ar, annaS har. Anderes Jahr, anderes
Haar.
Andre Tider hava andre .Seder. Andere Zeiten
hahen andere Sitten.
Andre Aar gjera annat Folk. Andere Jahre
machen andere Leute.
Audra tider, andra seder.
Andra ar, andra har. S. Andere Jahr u. s. u-.
Haec dies aliam vitam, alios mores postulat.
Mores secundum tempus.
Autre temps, autres moeurs. Andere Zeit,
andere Sitten.
Ante timps, aute manire. (w.) Andere Zeit,
andere Manier.
Altri tempi, altri costumi.
Le mode le va e Is ve. (1. b.) Die Moden
kommen und gehen. [andere Kuren.
Altri tempi, altre cure, (v.) Andere Zeiten,
Le mode toma. (v.) Die Moden kommen wieder.
Muda- 36 0 tempo, mudado o pensamento. Ver- pt.
andert sich die Zeit, ist veriindert der Sinn.
yy. Anderer Leute Kiihe ha ben immer
gross ere Euter.
Der Speck ist allzeit feister in anderer Leute
Pfanuen.
Des Nachbarn Braten ist stets feister.
In Andermanns Schiittel is 't altid fetter, pd.
(ns. B.) In Anderer Schilssel ist es immer
fetter.
Ut annermanns Schottels smeckt't alltied beter.
(ns. ofs.) Aus Anderer Schiisseln schmeckt's
immer hesser.
In eens anders weide zijn de vetste beesten. dt.
Auf eines Andern Weide sind die fettsten
Thiere.
Het spek is altijd vetst in anderer lieden pot.
Der Speck ist immer ara fettesten in ande-
rer Leute Topf
In eens anders schotel is het altijd vetst. In
eines Andern Schilssel ist es stets am fettsten.
Op eens andernians land wast het beste koren.
Auf eines Andern Land ic'dclist das heste
Korn.
Het henuetje is goed, Dat een ander opvoedt.
Das Hennchen ist gut, das ein Anderer
aufzieht.
Al wat onze buurman heft, Duiikt ons beter,
dan wat God ons geeft. Alles , teas wiser
Nachhar hat, dilnkt uns hesser, als teas Gott
ims giht.
Tis altoes vet in eens ander mans koeckeu. (ah.)
Es ist immer fett in eines Andern Kiiche.
't Is altyd fet yn ien oormans schuyttel. (afs.) fs,
Es ist immer fett in eines Andern Schilssel.
Den misuudelige .tror, at Naboens Hone er lige da.
saa stor som bans egen Gaas. Der Miss-
gilnstige w'dhnt, des Nachhars Henne sei eben-
so gross v:ie seine eigene Gans.
Opt J)ykkir nabi'ia kyi'in betri enn sm eigin. Oft is.
dilnkt des Nachhars Kuh hesser, als die eigene.
Allir halda (setla) feita gas (sugv) i annans
garSi (bi'igvi). (fser.) Alle halten (denken) die
Gans (Sav) fett in des Andern Ho f (Hans).
Annau Manns Steik er alltid feit. Andern uw.
Mannes Braten ist immer fett.
Annan Manns 0yk er alltid sterk. Andern
Mannes Gaul ist immer stark.
Annars Koo haar altijd storre juder. Des An- sw.
dern Kuh hat immer grossere Euter.
Andere 80.
— 40 —
90 Andere.
Alltid battre grot (korf) i en annans giyta. Im-
mer besserer Brei (bessere Wurst) in eines
Anclern Top/.
Alltid battre sad pa annans (grannens) aker.
Imvier bessere Saat uuf cles Anclern (Nach-
bars) Acker.
It. Fertilior seges est alienis^semper in agris,
Vicinumque pecns grandius uber habet.
fz, Moisson d'autrny plus belle que la sienne. Des
Andern Ernte schoner als die eigene.
Sf. L'ioou de moun vezi es pu bel qe lou miou.
(Lgd.) Das Ei vieines Nachbarn ist schoner
als meines.
it. La parte del compagno par pin grande. Das
Theil des Gefdhrten scheint grosser.
mi. A moglie dill' altri e sempre pin bella. (crs.)
Die Fran des Andern ist immer schoner.
Sempre par pin grande la pai'te del compagno.
(t.) Immer scheint das Theil des Gefdhrten
grosser.
ni. La parte de '1 compagno par sempre la pin
grande. (v. trst.) Das Theil des Gefdhrten
scheint immer das grosste.
si. La parti di lu cumpagnu pari chiii granni. (s.)
S. La parte u. s. w.
Muggheri d'autru parichiu bedda. (s.) Anderer
Frau scheint schoner.
Sa cosa anzena est plus saborida. (sa.) An-
derer Eigenthum ist genussreicher.
Im. La cabra de mon velii te mes llet qae la meva.
(neat.) Die Ziege meines Nachbarn hat
mehr Milch als die meine.
pt. A cabra de minha visinha mais leite da que
a minha. Die Ziege meiner Nachharin gibt
mehr Milch als die meine.
A gallinha de minha visinha lie mais gorda
que a minha. Die Henne meiner Nachbarin
ist fetter als die meine.
Melhor me parece o teu jarry amolgado, que
o meu sao. Besser diinJct mir dein schar-
tiger Topf, als mein ganzer.
sp. La cabra de mi vecina mas leche da que no
la mia. S. A cabra u. s. tc.
La gallina de mi vecina mas gorda esta (Mas
gorda esta la gallina de mi vecina) que la
mia. S. A gallinha u. s. w.
La gallina de mi vecina mas huevos pone qiie
la mia. Die Henne meiner Nachbarin legt
mehr Eier, als die meine.
Mejor me paresce tu jarro mellado que el mio
sano. S. Melhor u. s. w.
90. Auf anderer Leute Kirchweih ist
gut Gaste laden.
Er ladet gern Gaste in anderer Leute Hauser.
Er richtet gern an aus anderer Leute Hafen.
Am Neper sei' Gart as gutt kraude' goen. md.
(mrh. L.) In Nachbar's Garten ist gut Kraut
holen gehen.
Op Nabers Felle es guet Raiiwen-liasen. (wstf. pd.
Mrk.) Auf Nachhars Felde ist gut Rilben-
lesen.
't Is goed nooden, daar vrij gelag is. Es ist dt.
gut nothigen, uw freie Zeche ist.
Hij noodt gaarne gasten in anderer liedcn hui-
zen. 8. Er ladet u. s. w.
Hij ziet gaarne eten in anderer lieden keuken.
Er sieht gerne essen in anderer Leute Kilche.
Het is goed koken in eens andermaus keuken.
Es ist gut kochen in eines Andern Kilche.
Het is goed vtiur maken ('t Is licht een goed
vuur te stoken) van eens anders tiirf. Von
eines Andern Torf ist gut Feuer machcn
(ist es leicht, ein gutes Feuer anzumachen).
't Is goed dansen op ecus anders vloer. Es ist
gut tanzen auf eines Andern Diele.
It 's good to cry Yule at other men's (another en.
man's) cost. Es ist giht Jul (Weihnachten)
zu rufen auf Anderer (eines Andern) Kosten.
The wholesomest meat is. at another man's cost.
Die gesiindeste Speise ist auf eines Andern
Kosten.
Det er godt, at byde Gjester paa en Andens da.
Fung. Es ist gut, Gdste einladen auf eines
Andern Beutel.
A table d'autnii on mange de meilleur appetit fz.
que chez soi. An A^iderer Tisch isst man
mit mehr Appetit als zu Hause.
Si balla bene suUa sala degli altri. Man tunzt it.
gut im Saal der Anderen.
E' buon ballar su le sale d'altri. S. V Is goed
dansen u. s. xv.
A ciascun place ballare in casa d'altri. (t.) Je- mi.
der tanzt gern in Anderer Ilaus.
La legna del vesin fa on bell fall6. (1. m.) Das ni.
Holz des Nachbars gibt ein achones letter.
L'fe on bel bala ne la sala dei alter. (1. m.) Es
ist ein schones Tanzen in Anderer Saal.
La festa I'e pii bella in ca dei alter. (1. m.)
Das Fest ist schoner in Anderer Ilaus.
Fe la festa a speise d' j' aotri. (piem.) Das
Feat auf Koaten der Andern feiern.
L'^ un bel balar ne la sala dei altri. (v.) S.
L'k on u. s. w.
Andere 90.
41 —
02 Ander.e
si. Quie biet dai cuba auzena est imbreagu, et qui
mandigat dai liorriu anzenu est ispasteradu.
(sa. L.) Wer cms Atulerer Fass trinkt, be-
trinkt sick, und uer cms AnJerer Sckeuer
isst, isst sick vnU.
91. Ails anderer Leiite Beutel ist gut
z eh re 11.
Aus Auderer Beutel ist gut zehren (zahlen).
Es ist gut aus anderer Leute Seckel spielen.
Wer geizt, wenn er auf fremde Rechnung zehrt?
od. Er zalilt (gibt) gem us ander Liite Sack
(Seckel). (schwei.)
pd. Aus fremdem Beutel ist gut wirthschaften.
(us. Pr.)
dt. Het is goed mild ziju uit ^ens anders beurs.
Alls eines Anclern Borse ist's gut mihlthcltig
sein.
eil. All men are free of other men's goods. Alle
sind freigehig mif Anderer G^ui.
da. Det er godt, at vsere kostfri af en Andens
Fung. S. Het is goed u. s. ic.
Let er at give, naar en Anden vil lade Pun-
gen til. LeicJit ist's zu gehen, irenn ein
Anderer die Borse dazu lasst.
is. Gott er a3 telja peninga iir pi'ingi aunars (ur
annars pi'ingi). Gut ist's, Geld zu zahlen
cms eines Ander en Tcische.
SW. Det iir godt (Latt) att vara frikostig, nar en
annan sliipper till pungen. JlJs ist gut (Leicht
ist's) freigehig sein, venn ein Anderer die
Borse hergiht.
Det ar godt spela ur en annans pung. Es ist
gut spielen aus eines Andern Borse.
Gott wara kostfrij aff annars pungh. Gut frei-
gehig sein aus Anderer Borse.
It. De alieno liberalis.
fz. Don ben d'autruc beou juec. (sf. nprv.) Von
Anderer Gut schones Spiel.
it. E' buon aver solazzo a spese d' altri. Es ist
gut, Vergnilgen auf Anderer Kosten liahen.
ni. Co la boi-sa dei alter se fa '1 generos. (1. b.)
Mit der Borse der Andern viacht man den
Grossmiithigen.
Co la roba dei alter se va zo a la buna. (1. b.)
Mit dem Eigenthum der Anderen ist man
freigehig.
A fa bel fese largo con lo d' j' aotri. (piem.)
Es Idsst sich scli'dn den Freigehigen machen
mit dem (Gut) der Anderen.
Fe d' speise con ii due d' j' aotri. (piem.)
Mit dem Geld der Anderen ztthlen.
Esse geueros d'lo d' j' aotri. (jiiem.) Mif dem
(Gut) der Anderen freigehig .lein.
In roba anzena generosu. (sa.) Gh-ossmiithig si.
mit Anderer Gut.
Gran placer no escotar y comer. Grosses Ver- sp.
gnilgen seine Zeche nicht bezahlen und essen.
Gran sabor es, comer y no escotar. Grosser
Wohlschmack ist's, essen unci seine Zeche
nicht bezahlen.
92. Aus anderer Leute Hiiuteu ist gut
Riemen schneiden.
Aus fi-emdem Leder (fremden Hiiuteu) ist gut
Riemen schneiden.
Aus fremdem Rohr ist giit Pfeifen schneiden.
Us auderer Lute Hut ist guet Riemen schni-
den. (ad.)
Aus annrer Lent- lliiut- n.i it gu;it Raimi rod.
schneid'n. (frk. M.)
't As gutt aus aner Leits Lieder Rimme'
schneiden. (inrh. L.) Es ist gut aus anderer
Leute Leder Riemen schneiden.
Oas anderer Loite Hoat is gutt Riemen
schneeden. (schls.)
Aus andrar Loite Haut is gut Riman sclinei-
dan. (schls. B.) [(ostr. schls.)
Aus and-r Laits Haita iis gutt Riima schnaida. od.
Aus ander Leiita Haut ist's gut Riema schuei-
da. (schwb. W.)
Aus anderer Leute Leder ist gut Riemen
schneiden. (schwei.)
Aus anda' Lent- Haut-u is guat Ream schneid-u.
(tir. U.-I.)
Ut anger Liids Lear es jot Reeme schnie. pd.
(nrh. Gl.) ;S'. Aus anderer Leute Leder u. s. u\
Uus ander Liick's Ledder ess goht Rehnie
schnick'e. (nrh. K.) S. Aus anderer Leute
Leder u. s. tr.
Uut Andermanns Leer es gud Riemen schnien.
(nrh. M.) S. Aus anderer Leute Leder u. s. w.
Ut anneni arn Riigg'n iss god Rem sni'n.
(ns. A.) Aus Anderer (ihrem) Biicken ist
gut Riemen schneiden.
Vun Annermanus Ledder is got Reemn sni'n.
(ns. B.) Von Anderer Leder ist gut Riemen
schneiden.
Ut fremmen Leder is gaud Reimen .snien.
(ns. ha. G. u. G.) S. Aus fremdem Leder
U. s. ir.
Ut anderer Lue Leder is gaud Reimen snien.
(us. ha. G. u. G.) S. Aus anderer Leute
Leder u. s. u\
6
Andere 02.
— 42
92 Andere.
Uut'n Aimerrt sien' Ledder 13 good Reeinen
siiien. (ns. O. St.) Aus eines Andern (seinem)
Lecler ist gut Hitmen schneiden.
Aus aiidrer Leiite RUcken ist gut Riemen
schneiden. (ns. Pr.)
Uut frtimmeder Huut is gut Reemen schnieden.
(ns. W.) Aus fremder Haut ist gut Riemen
schneiden.
Ut Nabers Hut es guet Raimen sni'en. (wstf.
Mrk.) Aus Nachbars Haul ist gut Riemen
schneiden.
dt. Uit vreemde huiden snijdt men brecde riemen.
Aus fremden Hauten schneidet man hreite
Riemen.
Het is gocd breede riemen snijden van eens
andermans leer. Es ist gut hreite Riemen
schneiden ans eines Andern Lcder.
Uit anderer lieden vleesch is het gocd liaehtou
snijden. Aus anderer Lswte Fleisch ist es
gut Stilcke schneiden.
Van eens anders kaas is het ligt groote hum
pen snijden. Von eines Andern Kiise ist es
leicht grosse Stiicken schneiden.
Uit eens andermans riet is gocd pijpjes snij-
den. Aus eines andern Mannes Rohr ist's
gut Pfeifchen schneiden.
en. There is good cutting large tliongs of another
man's leatlier. »S'. Het is goed u. s. ^v.
To cut large slaves of another man's loaf.
Von eines Andern Laih grosse Scheihen
schneiden.
A large thonge of another man's hide, (aen.)
Ein breiter Riemen von eines andern
Mannes Haut.
Of un-boht hude men kerveth brod thong, (aen.)
Aus ungekaufter Haut schneidet man hreite
Riemen.
Ye cut lang whangs aff ither folk's leather.
(scho.) Ihr schneidet lange Riemen aus
anderer Leufe Leder.
Wenige schneiden sich schmalen Riemen aus
eines Andern Haul.
Margr ristir breiOan f)veing af annars skinni.
Mancher schneidet hreifen Schuhriemen aus
eines Andern Haut.
Margr ristir st6ra sko af annars leingju. Man-
cher schneidet grosse Schuhe aus eines An-
dern Leder.
D'er lett aa rista breide Reimar av annan nw,
Manns Hud. Es ist leicht, hreite Riemen
aus anderen Mannes Haut zu schneiden.
Det jir latt (at) skai*a breda remmar af en SU.
annans hud. S. D'er lett u. s. w.
Man ska;r langa I'eem (bred oil) aft" annars
skinne. (asw.) Man schneidet langen (hreiten)
Riemen aus eines Andern Haul.
da. Det er let, at skjiei'e en bred Rem (0el) af en
Andens (anden Mands) Hud. Es ist leicht,
einen hreiten Riemen aus eines Andern (an-
dern Mannes) Haut zu schneiden.
Man skjer oft'the breedh Reep atf Anners
Hwdh. (ada.) Man schneidet oft hreite
Riemen aus eines Andern Hatit.
is. Hsegt er a3 rista breiSan |)veng (breiSar olar)
af annars skinni (leSri). Leicht ist's, hreiten
Schuhriemen (hreite Riemen) aus eines An-
dern Haut (Leder) zu schneiden.
Fair sni'5a s6r mjoa lengju af annars hu3.
Ex alieno corio lata secant ur lora. It*
Ex alieno tergore lata secare lora.
De cute non propria scinditur absque (absqve)
bria. .(ndt.)
' Ex pellibus alienis lata? corrigijB pro.icinduntur.
(mlt.)
Tagliar curegias d'igl ciu-om dad auters. (obi.) CW.
Riemen aus dem Leder der Anderen
schneiden.
Du cuir d'autrni large courroie. Aus Anderer I'z.
Leder breiter Riemen.
Faire du cuir d'autrui large courroie. Aus
Anderer Leder hreiten Riemen machen.
De autre (D' aultrui) cuir large coroie (couroye).
(afz.) S. Du cuir u. s. u\ [11. a. n\
D' ottre quir large curreie. (afz.) S. Da cuir
Faire son pren d' autruy dommage Et d' autruy nf.
cuir larges con-eies. (apic.) Seinen Vortheil
aus Anderer Schaden Ziehen und aus Ande-
rer Leder hreite Riemen schneiden.
On ne doit trop liardiment d' autrui cuir tail-
ler grand courroi. (apic.) Man darf nicht zu
dreist grossen Riemen aus Anderer Leder
schneiden.
De cur d' autrui des grands scorrions. (w. Ma.)
Aus Anderer Leder grosse Riemen.
Deu coue d'u ante laiye coureye. (Brn.) Aus sf.
dem Leder eines Andern breiter Rievien.
Souben on he deou coe deous auts Largue
coiirrege a amyqs h ribauts. (Gsc.) Oft macht
man aus dem Leder der Andern hreiten
Riemen fiir Freunde v/nd Schelme.
De la pasto de moun coumpAire bono fougasso
a moun filioou. (Lgd.) Aus dem Teige meines
Gevatters guten Kuchen fiir meinen Pathen.
Dou couer d' autruc largos courejos. (nprv.) Aus
dem Leder Anderer hreite Riemen.
Andere 92.
— 43 —
93 Andere.
De la paste de mon compayre bouen touiton
k mon fiUou. (nprv.) S. De la pdsto u. s. v.
it. Del cuojo d' altri si fan larghe stringhe. Atis
dem Leder Anderer macht man hreite Riemen.
Del cuojo d' altri larghe stiinghe. S. Dou cozier
u. s. n\
mi. In s la pell dj etar 1 e nn bell lavurei. (rom.)
Auf der JRcmt der Anderen ist ein schones
Arbeit en.
Del cuojo d'altri si fanno le coreggie larghe
(lunghe). (t.) Am dem Leder Anderer macht
man die Riemen breit (lang).
Delia pelle d'altri si fanno le coreggie pin
larghe. (t.) Am der Haut Anderer macht
man die Riemen breiter.
Hi. A fa bel travajfe s'la pel dj' aotri. (piem.) En
lasst sich ffut arbeiten auf der Haut der
Andern.
si. A costu d' autru si tagghia grassu. (s.) Auf
Kosten Anderer schneidet man reichlich.
In pedde anzena con-ias largas. (sa. L.) In
Anderer Haut breite Riemen.
Im. Del pa de mon compare bon tros a mon fiUol.
(neat.) Vom Erode meines Gevatfers (ein)
gutes Stuck fiir meinen Pafhen.
Del cuiro ixen les corretjes. (val.) S. Dou cnuer
u. s. w.
pt. Da pelle alheia grande correia. Aus fremder
Haut grosser Riemen.
Do pao de men compadre grande peda(;o a men
afilhado. S. Del pa u. s. w.
sp. De piel agena larga la correa. Aus fremder
Haut breit der Riemen.
Del pan de mi com])adre Bueu pedacjo (zatico)
a mi ahijado. (a."p.) S. Del pa u. s. v.
93. Es hinkt Keiner an des Andern Fuss.
Niemand hinkt an eines Andern Fuss.
Niemand hinkt von fremdem Schaden.
Hat der Paul ein'n Schaden am Fuss, Peter
darum nicht hinken muss.
In eines Andern Ohr schneidet es sich wie in
einen alten Filzhtit.
od. Es hinkt Niemand an des Andern Weh. (schwei.)
pd. Der hinkt Niims an sien Naber sien' fuul Been.
(ns. O. J.) Es hinkt Niemand an .leines
Nachbars (seinem) faulen (Iranken) Bein.
dt, Nyemant hincket an eens ander seer, (ah.)
Niemand hinkt an eines Andern Schaden.
In eens anders ore is te snyden als in eenen
vilthoedt. (ah.) In eines Andern Ohr ist zu
schneiden ivie in einen Fihhut.
Niemand hinkt van eens anders zeer. (vl.) Nie-
mand hinkt von eines Andern Schaden.
Ingen halter med eu Andens Fod. Niemand di.
hinkt mit eines Andern Fms.
Andres Smitte gjor dig ei hvid. Anderer
Seuche macht dich nicht hleich.
Let er den Byrde, som en Anden bjerer. Leicht
ist die Biirde, die ein Anderer trdfjf.
[jolugr er hv6r um annars mein. Jeder halt IS.
des Andern Schaden gut am.
Annars byrQi er oSrum lett. Des Andern Biirde
ist dem Andern leicht.
Fair grata lengi annars ogsefu. Wenige bewei-
nen lange eines Andern Ungliick.
Eingin kennir mein i annars beini. (fser.) Kei-
ner filhlt den Schaden in des Andern Bein.
Ingen haltar afF annars skadha. S. Niemand SW.
hinkt van u. s. w.
Andras skada glommes snart. Des Andern
Schaden vird rasch verschmerzt.
Ingen luchtar aflf annars swett. Keiner riecht
von des Andern Schweiss.
Tarama torka snart vid en annans olycka.
Die Thrdnen nm eines Andern Ungliick
trocknen rasch.
L^ditur Urbanus, rion claudicat inde Romanus. It.
Mai (Ee mal) d' autrui n' est que songe. Das fz.
Leid Anderer ist nur Traum.
On a toujonrs assez de forces pour .supporter
le malh«ur de ses amis. Man hat immer
Kraft genug, um das Ungliick seiner Freunde
zu ertragen.
Soef taille couteau en autruy main, (afz.) Sanft
schneidet (das) Mes.<ter in Anderer Hand.
Coutel (Cotelez) en aicerz meyn (en autre main)
soeff taile (soef taille). (afz.) (Das) Messer
schneidet sanft in Anderer Hand.
E piu facile il confortare che V essere confor- it.
tato. Leichter ist das Trbsten, als das Ge-
friJstet werden.
1/ e un bell cunfurte j etar quand ch' un dol mi.
gnint. (rom.) Es ist schon die Andern trosten,
icenn einem nichts xiehthut.
A buon confortatore mai dolse il capo, (t.)
Gutem Troster that'nie der Kopf ueh.
L' k bel fa a confortS, i malagg quand cheni.
s' e sa. (1. b.) Es ist eine schbne Sache, die
Kranken zu trosten, venn man ge-nmd ist.
A quel che confoi-ta, no ghe n' importa. (1. b.)
Denen, die trosten, macht es nichts.
A chi consegia, no ghe dol la testa, (v.)
Wer da rath, devi thut der Kopf nicht
weh.
6*
Andere 93.
44 —
95 Andoro.
Bi. In 808 inalt^fl aiizeiios ogniuiu hi euin|><)net.
(sa. L.) Bei 'fen Uehfln Antleret- beru/iiyl
nich Jerler.
Iiii. I.<i nial (If'ls a1trp« fa de Ixm pa.i.sar. (neat.) I
I tan f^fliel tier AutJevn f/ehl f/nt vnriififr.
I'cilrada I'u rap <!' altre no dol. (neat.) Sfeiv-
irurf an Antferer Knjif grhmerzt nicht.
pt. Mai alhf'io peza conin hnm cabello. Anrhrer
Uehel triei/t wie em Ifattr.
B|)« Tn diiclo de muelo, ol apcno do pelo. Dfin
Srfimfrz eiTJ Srhnber, der /reiuffc ein Ifiuir.
Mai apeno dc polo ciiolpa. Anrtprer Uehel
hnnfft am Thtar.
01. In anderer I.tntc Kiirlu' ist put
koclieii lorn on.
Rb \M put don Sclinitt an fromdiin Tuolio zu
lornon.
eil. 'Ti8 pood to loam at other mon'a cost. Kit i»t
fiul nuf anderer Lenle Kosten zu lemen.
dS. Dot or podt, at liere Snittot paa fromnud
KlR>de. S. E.I int fftit n. *. tr.
nw. DVr lottast, aa Itera av annan Manna Skado.
Ks int. am feicfifrnfen, dnrrh nniieren Manne»
Schaden zu lernrn.
fz* Sape ct prudent celui qui apprend anx d^pens
d'antrni. Wei/ie tmd vr>r.tichti;7 /iitf), der aiif
Anderer Kosfen lernt.
sf. BSat qS d'Aon be d'aoutnii fai soun apendriB-
sajht?. (Tjpd.) Gliirklich , wer an Anderer '
GiU Deine Lehrzeif durchmaclit. \
Beat qii don ben d'antmc fa son apnntissapi
(nprv.) S- Beat fjr n. .». i/-. i
it, Beato chi -impara a speae d'altri. GlUrklirli,
wer anf Anderer Knsfen lernf.
mi. Chi air altnii spese sa inipararo, foliio si \^\\^^
chiamare. (t.) Wer auf Anderer Knsfen zu
lemen tceiss, kann gliicklirh r/enannt verdcn.
Savio h colui, che impara a spe.«io altnii. (t.)
Weise ist der , welcher auf Anderer Knitfen
lernt.
ni. Beat quel che impara ai spall dei alter. (1. m.)
S. Beafo u. s. ir.
Beato quelo che impara a spese dei altri. (v.)
S. Beato u. s. n\
pi. Riadii quie ischcddat in palas anzenas. (sa.
L., M.) S. Beato „. s. ir.
95. "Wer auf des AndernSchnhe wartet,
bis er todt ist, dor freht barfuss.
"Wer auf die Schnhe hofft, die er erben soil,
muss barfuss rolni.
iJic op ecns anders (eenn do(Klon) hcliut nun dU
hoopt, Ileoft nood, ilat hij lang blojtsvoets
loopt. Wer an/ einea Andem (einea Tndten)
Schuhe hofft, kann lan</e: hnrfui» liin/efi.
Die trekt wcl aan con zoer lanp touw, Die
wacht, dat ioniand .sterven zou. Per zieht
no/it an einein sehr Innr/en Seii, der trartel,
daaa Jemand aterhen aoll.
Mij wacht lanp, die naar ccn.s andcra dotwl
wacht. Dtr irartel lan;/e, ireUher auf einea
Aiidei-n Ted tcartet.
He that waits for dead men's shoe.x, may pn en*
long en'niph barefoot. Wer auf tndter LeiUe
Schuhe varfet , kann lange yenuf) barfusa
(jehen.
He has but a odd suit who l«nps for another
man's clothes. Wer auf cine* Antern Kid-
der trurfet, hot nur eincn knltcn Anzw/.
He panps lanp barefoot that waits for dead
men'a shune. (scho.) Der geht lunge barfuaa,
der auf todter Leute Schuhe uarteL
Den der venter paa dod Mands Skoe, kommer dft*
til at paae Isenpe barfodot. Wer auf einea
Todten Sr/,ii/ir tinrt-'f . nii/«» lange barftua
gehen.
Han skal havr tn stur ."^tiunpo i Munden, der
bier ofter on Anden.s Dud. Der tuh»j» einen
grnsaen Bianen im Mimde hahen , der auf
einea Avdern Tod vartet.
Den skal have et atort Brod i Munden, aom
skal levo en Anden ud (der vil hie paa en
Andens Dod). Der viuaa ein gi-nnaea Brod
itn Mnnde haben , der einen Andem idtf.r-
1 leben fanf einen Andem Tod marten) nill.
' Han trenp ei stor Buniba, som I>ivet or oin IIW.
annan skal stunda. Der brnucht einen gro»-
I aen Speiseachrank , der einea Andem Leben
abirarten mnsa.
1 Han skal myket noyta, som ein annan skal
I troyta. Der muss viel verzchren , der einen
' Andem abirarten muss.
j H.an maste lappa val i matsJickon, soni tanker sw.
lefva en annan ut. Der mnas viel in den
I Schnoppsack thun, der eincn Andem zu
vherlehen gedenkt.
Qui s'attend anx .souliers d'un mort, court ris- I'z.
que de marcher lonptemps nu-pieds. Wer
aufeines Todten Schnhe nartet, I'dufl Gefahr,
lange barfuss zu gehen.
Qui court apres les souliers d'un mort, risque
souvent d'aller nn-pieds, Wer nach den
Schuhcn dues Todten liiuft, ist oft in Oe-
fo'ir, barfuss zu gdien.
Andere 95.
— 45
96 Andere.
A longue corde tire Qui d'autruy mort desire.
An lantjem Seile zieht, iter Amlerer Tod
erseknt.
Lonpe teile tire qui autre mort desire, (afz.)
Lnnges Sell zicht, icer Aniierer Tor? eraehnt.
Lonpre coreie tire ki la mort son veisin desire,
(afz.) Lungei) S'eil zieht, wer seines Nuch-
ham Tod ersehnf.
nf. Qui compte so les solers d'oii moirt, court risse
di roter longtimps tot d'has. (w.) Wer auf
die Schuhe eines Tod ten rechnet, lauft Ge-
fahr, lan'/e Zeit f/uns barf'uss zn qehen.
L'c.i qui vout roter d'vins les solers d'on moirt,
court rigse di roter tote si veie pids d'has.
(w.) Wer in den Schuhen einet Todten gehen
will, lauft Gefahr, sein qiinzes Leben har-
fiias zn f/ehen.
8f. Uno lonp) cordo tiro qe d'aoutrui la mor de-
siro (Lpd.) F'irt lunges Seil zieht, icer
Anderer Tod ersehnf.
Qu la mouert d'autrui desiro, lonpo couerdo
tiro, (nprv.) Wer Anderer Tod ersehnf,
zieht lnnges Sdl.
it. A lunf^a cnrda tira Chi niorte altrni desira.
S. A li,ngiie u. s. tr.
mi. Morte desiderata, cent' aimi per la wi.sa. (t.) '
Ersehnfer Tod (itt) hundert Juhr ini Hattse.
ni. A dosiderafra la niurt sa che slun<;a la eta.
(I. h.) Durrh Verltingen des Todes irird das
Lehen verliingerl.
Mort do.'<idera<bi, veta proimijr.ida. (1. b.) Ge-
iriinschter Tod, verltingertes Leben.
lin. Qui la mort d' altre espera, la aiva ven (neat.)
Wer auf den Tod Andgrer hofft , devi
knmmt der eigene.
ut« T.oD^a corda tira quoin j)iir ni'irto alheia sus-
pira. Langrs Seil zieht, ncr nuch Anderer
Tod seitfzt.
Quern morte alheia e.'tpera, a sua llie chcgra.
S. Qui la viort ii. s. tr.
sp, Quien muertc agena dcsea, la suya sc le allcpa.
Wer Anderer Tod ersehnf, dem nahf der
eigene.
96. Die op ecus anders sehotcl wacht,
cet dikwijls kwalijk. (dt.)
Wer auf eines Andem Srhiissel icartct, isst oft
schlecht.
eD. He that waits on another man's treutlier, ma-
kes many a late dinner. Wer auf einet
Andem Schiissel warle' , isst oft split zu
Mittag.
dft. Hvo gjeme vil have ^^ad af en Andens Fad,
faaer intet paa sit eget. Wer gem Speise
von eines Andem Schiissel haben will, kriegt
nichts auf seine eigene.
Dan som heist vil eta av annan Manns Fat, iiw.
fter inkje paa sitt eigct. Wer am liebsfen
aus andem Mamies Schiissel esten loill,
kriegt nichts auf seine eigene. •
Male agitnr cum illo qui alieno nutritur arbitrio. It,
Qui s'attend a Tecuelle d'autrui, est sujet i mal fz.
diner (a souveni mauvais diner) (dine souvent
par coeur). Wer auf Anderer Schiissel
wartet , ist schlechtem Essen ausgesetzt (hat
oft ein schlechtes Mittag) (isst oft in Ge-
danken zu Mittag).
Qui sur escuelle d'autrui s'asseure, Quand il
pense manger, il jeusne. Wer sich auf An-
derer Schiissel verliissf, fastet, wenn er zu
essen meint.
A tart manjue qui a autrui escuelc s'atent.
(afz.) Spiit isst , iper auf Anderer Schiissel
wartet.
A tart prent qui A autrui s'atent. (afz.) Spat
bekommt, wer auf Andere wartet.
L'ci compte so s'voisin po soper, court risse nf.
d'aller doirmi sins magni, (w.) Wer sich
mit devi Abendbrot auf seinen Nachbar ver-
Idsst, lliuft Gefahr, schlafen zu gehen ohne
zu essen.
I n'fat maie si Hi so rbri<iuet d'in ante, (w.)
.^fan muss sich nie auf eines Andem But-
ferschnitte verlassen.
A(|uet qui s'atten trop an ben a la cousinc af.
De parens ct besis, certes souben tard digne.
(Brn.) Wer sich zu sehr auf die Kiiche
von Verwandten imd Nachbarn verlUsst, isst
sicker oft split zu Mittag.
Chi per le man d'altri s'imbocca, tavli si sa- It.
tolla. Wer sich durch Anderer 1 1 find e
ndhrt, icird split satt.
Chi per I'altmi man s'imbocca, rade volte si mi.
satolla. (t. ) Wer sich durch Anderer Hand
ndhrt, wird selten satt.
Chi a veTil giune ch'as la.ssa anbocom'-. (piem.) ni.
Wer fasten tcill, der lasse sich fiittern.
Chi minestra d'altri aspetta, fredda sc la man- si.
gia. (ap. B.) Wer auf Anderer Suppe ivur-
tet, isst sie kalt.
Chi s>iir altnii sostanza fida e sper.i, Kesta
digiuno da mattina a sera, (npl.) Wer auf
Anderer Nahrung verfraut und hofft , bleibt
niichtern vom Mor gen bis zum Abend.
Cui a speranza d'autm la pignata mctti, Nun
ha paura di lavari piatti. (s.) Wer in der
Andere 96.
— 46 —
97 Andern.
Jloffnunt/ auf Aiidere den Topf hinsetzf,
darf nicht filrchten, Schilaseln zu wuachen.
Cui in autri spera, 'ntra mari camina, mali
maiicia, e peju cena. (s.) Wer auf Andere
hofft, wandert int Meere, issl achlecht zu
Mitfay und nnch achlechter zu Abend.
Iscur» a qixie ispectat pranzu de domo anzcna.
(sa.) Wehe dem, der (sein) Mittarjeaaen aua
Anderer Haiia encartet.
Qui dormit in lectn anzenn, noii donnit qnaii-
tu queret. (sa.) Wer in Anderer Bett
achldft, achldfl nicht toann er irill.
Tristii quie spectat biiatu de domo anzena: si
nde tenet a bustu, non nde tenet a chena.
(sa. L.) Wehe dem, der (aein) Mittag aua
Anderer Hatia erirartet: hat er zu Mittag,
hat er nicht zu, Abend.
Qui expectat piattu anzenu, frittii In mandi-
pat. (sa. L., S.) Wer auf Anderer Schiiaael
umrtet, iaat aie kalt.
Im. Qui escudella d'altri espera, freda la menja.
(neat.) Wer auf Anderer Schiiaael hofft^
iaat aie kalt.
Qui sopa d'altre espera, freda la inentja. (val.)
Wer auf Anderer Suppe hofft, iaat aie kalt.
pt. Quern escudella doutro espera, fria a come.
S. Qui eacudella u. a. w.
Quern a mjio alheia espera , mal janta , e peer
cea. Wer auf Anderer Hand hofft, iaat
achlecht zu Miftai/ und noch achlechter zu
Abend.
Quem H mesa alheia come, janta e cea com
fome. Wer an Anderer Tiach iaat, iaat
Mittag und Abend mil Hunger.
Sp. Quien a mano agena espera, mal yanta y peor
cena. S. Quem a mdo ?t. a. to.
pen net. (mrli. L.) Der Wolf verliert aein
Haur, aber aeine Mucken nicht.
Der Fuchs andert den Balk, aber nicht deu od.
Schalk. (bair.)
Der Wauf verliist wal sing an Houre, marr net pd.
sing an Kramp. (nrh. A.) Der Wolf verliert
wohl aeine alten Haare, aber nicht aeine
alien Mucken.
D'r Wolf verlihrt .scng ahl Hohr, Jivver seng
ahl Krjitz net. (nrh. D.) Der Wolf verliert
aein altes Haar , aber seine alten Mucken
nicht.
Der Wolf verleert sing Hohr, ewer sing Kramp
nit. (nrh. K.) S. De Wollef u. a. n.
Der Wulf wieszelt det Hoar awer net seinj
Uort (Geminhit). (nrh. 8.) Der Wolf wech-
selt daa Haar, aber nicht aeine Art (Ge-
7rohnheit.
De Wulf verliist wol de oll'n Haor, afiw'r nich
den ollen Sinn. (ns. A.) Der Wolf terliert
wohl die alten Haare, aber nicht den alten Sinn.
De Wulf verliist wol de Hare, awer nich de
Nupen. (ns. ha. G. u. G.) Der Wolf ver-
liert wohl die Haare, aber nicht die Tiicken.
Dear Wulf verliert de Hoare, aber ni de Nik-
ken, (ns. N.) Der Wolf verliert die Haare,
aber nicht die Tiicken,
En Voss verliiiirt woll siene Hoore, awwer siene
Nuppen nit. (ns. W.) Fin Fncha verliert
irohl seine Haare, aber nicht aeine Mucken.
97. Der Fuch.-* andert den Balg Und
bleibt ein Schalk; Der Wolf andert
das Haar Und bleibt, wie er war.
Der Fxichs andert den Felz und behalt den
Scbalk. [den Sinn.
Der Fuchs verandert wohl den Balg, aber nicht
Der Fuchs verkehrt wohl seine Haut, aber
nicht sein Gemiith. [Art.
Der Wolf andert sein Haar, aber nicht seine
Der Wolf andert wohl sein Haar, Doch l)leibt
er selber, wie er war.
Der Bock lasst wohl vom Bart, Aber niclit
von Art.
md. Der Fuchs andert den Balg und behalt den
Schalk. (Hrz.)
De Wollef ferleert seng Hoer, ower seng Nali-
Een vos verliest wel zijne haren, maar niet dt.
zijne trekken. Ein Fuchs verliert wohl seine
Haare, aber nicht aeine Schliche.
De wolf niit wel van baard, Maar niet van
aard. Der Wolf wechaelt wohl den Bart,
aber nicht die Art.
De bok veranderd wel van haar, maar niet van
nukken. Der Bock verandert wohl daa
Haar, aber nicht die Tiicken.
Wolves lose their teeth, but not their memor)'. en.
Wolfe verlieren ihre Zdhne, aber nicht ihr
Oeddchtniaa.
The wolf may lose his teeth, but ne'er his na-
ture, (scho.) Der Wolf kann aeine Zdhne
verlieren, aber nie seine Natur.
Rseven forandrer vel sit Skind, men ikke sit dji.
Sind. Der Fucha verandert icohl seinen
Balg, aber nicht seinen Simi.
Ulfur breytir hainim, en ei hattum. S. Der is.
Wolf andert sein u. a. w.
Ulfrinn gengr ur haruntim, en ei fra uattiirunni.
Der Wolf verliert das Haar, aber nicht die
Natur.
Andern 97.
— 47
97 Andern.
nw. Ulven skifter Haarl, men inkje Hugen. Der
Wolf wechselt das Huar, aber nicht den Sinn.
sw. Rafven byter sitt bar, men icke sin gamla
art. Der Fuchs wechselt sein Haar, aber
nicht seine alte Art.
Ulfven byter viil bar, men icke sinne. Der Wolf
roechselt wohl das Haar, aber nicht den Sinn.
It. Viilpes pilos (pihim) miitat, non mores.
Lupus pihim miitat, non animiini.
Lupus miitat pilum, non mentem.
CW. II luff perda bain il pail, ma na il vizzi. (Id.
U.-E.) Der Wolf verliert wohl das Haar,
aber nicht die Tilcke.
II luff miida il pail , ma il vizzi mai. (Id. U.-E.)
Der Wolf ver'dndert das Huar, aber die
Tiicke nie.
La vuolp la.scba il pail, ma na il vizzi.
(Id. U.-E.) Der Fuchs Idsst das Haar,
aber nicht die Tiicke.
Ilg Luf ei tala Creatira, Ca mid' ilg Peil, mo
bucca la Natira. (obi.) Der Wolf ist solch'
ein Gesrhopf, dass er das Haar, aber nicht
die Natur andert.
L' uolp mid' il peil, mo buc il vez. (obi.) Der
Fuchs ver'dndert das Huar, aber nicht die
Tucke.
fz. Le renard change de poil, mais non de natu-
re!. Der Fuchs lindert das Haar, aber
nicht sein Xaturell.
Le loup alia a Komme et y laissa de son poil
et rien de ses coustumes. (afz.) Der Wolf
gieng nach Rom und Hess dort Haare und
keine seiner Gewohnheiten.
nf. On cbet piede bin ses poi^ges, mais n'heut nin
ses laides mauires. (w.) Fine Katze verliert
wohl ihr Haar, aber legt nicht ihre h'dss-
lichen Manieren ab.
sf. I^ou renard que cambie de pen, mes pas
d' alure. (Brn.) S. Le renard, u. s. w.
it. II lupo cangia il pelo, ma non il vizio. Der
Wolf andert das Haar, aber nicht die Tiicke.
II lupo muta il pelo, ma le astuzie mai. S.
II luff milda u. s. w.
mi. Cnmme a golpe fai, Chi perde u pelu ma u
viziu mai. (crs.) Du machst es wie der Fuchs,
der das Haar verliert , aber nie die Tiicke.
La volp la perd e pel, ma e vezzi n6. (rom.)
Der Fuchs verliert das Haar, aber die
Tiicke nicht.
Fe cum fa la volp ch la laasa prema e pel e
pu dop e v^zzi. (rom.) Es muchen wie der
Fuchs, der erst das Haar lasst und dann
nachher die Tiicke.
II hapo perde il pelo, ma il vizio mai. (t.)
Der Wolf verliert das Haar, aber die
Tiicke nie.
L' asen muda al p^il, ma non i vezi. (em. B.) nl.
Der Esel verilndert das Haar, aber nicht
die Tiicke.
La volpa la perda el pel, ma el vizi mai.
(em. P.) Der Fuchs verliert das Haar,
aber die Tiicke nie.
La volpa pers al peil, ma i vizi mej. (em. R.)
^S". La volpa la u. s. w.
Al lov pel's al pMl, ma i vizi m^. (em. R.)
S. II lupo perde u. s. w.
La volp e' piard il pel, ma no il vizi, (frl.) Der
Fuchs verliert das Haar, aber nicht die Tiicke.
La nip la lassa '1 pel, ma miga '1 ve.sse. (1. b.)
S. La vuolp u. s. w.
La olp la lasa '1 pel, ma miga i vese. (1. brs.)
S. La vuolp u. s. w.
El loff el miida el pel e minga i vizi. (1. m.)
S. II lupo cangia u. s. w.
A vorpe a scangia o pel, ma i vizii mai. (lig.)
Der Fuchs xvechselt das Haar, aber die
Tiicke nie.
La volp a perd el peil, ma nen el vissi. (piem.)
S. La volp e' u. s. w.
El luv a canbia el peil, ma nen el vissi.
(piem.) S. II lupo cangia u. s. w.
La volpe perde '1 pelo, ma 'I vizio mai. (v.)
S. La volpa la u. s. w.
La volpe cambia el pelo, ma el vizio mai.
(v. trst.) S. A vorpe u. s. w.
Lu lupu si muta lu pilu, nun muta lu viziu. si.
(s.) Der Wolf andert das Haar, andert
nicht die Tiicke.
Su mazzone pilidura traniudat, ma iutragnas
n6. (sa. L.) Der Fuchs andert den Balg,
aber das Innere nicht.
Su mazzone podet perder su pilu, ma sas tram-
pas non las perdet mai. (sa. L.) Der Fuchs
kayin das Haar verlieren, aber die Ranke
verliert er nie.
Su mazzone 'podet pei'der sa coa, ma non su
vitiu. (sa. L.) Der Fuchs kann den Schwanz
verlieren, aber nicht die Tiicke.
O lobo muda o cabello, mas nao o zelo. Der pt.
Wolf andert das Haar , aber nicht den Trieb.
O lobo perde os dentes, mas nao o costume.
Der Wolf verliert die Zdhne, aber nicht
die Gewohnheit.
El pelo muda el raposo, mas el natural no sp,
despoja. Das Haar verandert der Fuchs,
aber das Natur el I legt er nicht ab.
Muda el lobo los dientes y no los mientes. Es
Andern 97.
48
100 Anfang.
ivechselt iler Wolf die Ziihne unci nicht die
Gemiithaart.
El lobo pierde los dientes, mas no los niien-
tes. Der Wolf verliert die Zahne, aber <
nicht die Qemuthaart. I
Pierde el asno los dientes e iion las niientes. \
(asp.) Es verliert der Esel die Zdhne und
nicht die Qemiifhsart. I
>vl. Lupnltt i)crulu sT schiiiibii, dar rmvetiilu iin.
Der Wolf verlindert das J lour , aber die I
(reicohnheii nicht.
Alh-r Anfang ist sohwer: nnr's T.nnipenHanuni'ln od.
niclit; der Sack ist anfangs leer nnd leiclit.
(soliwb. W.)
Allcr Anfang is swar. (ns. ofs.) pd.
Alle begin is nioeijlijk. Aller Anfumj ist milh- dt«
sam.
Het btgin is altijd 't zwaarste. Der Anfantf
ist stets das Schwerste.
The l>eginnings are always hard. Der Anfuni/ eil.
ist imnier achwer.
98. Menschen und Wind Andern ge-
schwind.
en. A woman's mind and winterwind change oft.
Frauensinn und Winterwind wechseln oft.
A winter niglit, a woman's and a laird's pur-
pose aften change, (scho.) Eine Winternacht,
ein Fruuen- und ein IJerren- Vorsafz an-
dern oft.
is* |>j69ir, ti3ir og siSir hafa sin missiraskipti.
Volker, Zeiten und Siltcn huhen ihren Ilulh-
jalirsioechsel.
IIW. Tiderna vendast og Mannen vendcst mod Ti-
dom. Die Zeiten andern sich, und der Mensch
ilndert sich init der Zeit.
fz. Temps, vent, fcmmes ot fortune (fcmnie, for-
tune) St' I'hangent (Tournent et changcnt)
comme lunc. Wetter, Wind, Fraiten und
Gliick (Fran, GliickJ verlindern sich (wen-
den und wechseln) wie der Mond.
it. Tempo e volonta, mutano spe.sso. Zeit und
Willen wechseln oft.
mi. Tempo e fantasia si mutano (si varia) spesso
(t.) Zeit und Laune verlindern sich oft.
ni. Se miida de parer piisse che de camisa. (1.)
Man ivechselt die Ansicht offer, als das
Hemde.
Se cambia pin spesso de pensier die de ca-
misa. (v.) Man wechselt ofter die Gedan-
ken, als das Hemde.
lui. Mudense els temps y tambe els pensaments.
(val.) Es andern sich die Zeiten und ebenso
die Gedanken.
pt, Mulher, vento e ventura asiiiha se muda. Weib,
Wind und Gliick wechseln oft.
gp. Muger, vieuto y ventura pjresto se muda. Weib,
Wind und Gliick wechseln rasch.
Enhver Begyndclse er svjer. Jeder Anfany dtt.
ist schwer.
D' er fvTstc Taket, .som cr tnngt. Es ist dieUW,
erste Sache, die schwer ist.
Fyrste Taket er tyngst. Die erste Sache ist
am schtversten. [schwer.
Tiltak er alltid tungt. Untemehmen ist stets
All begynnelse ar svJir. SW.
Allt fir svart i bJirjan. Al/es ist schwer iia
Bey inn.
99. Aller Anfang ist seh\ver.
md. All Ufagk as schweer. (mrh. L.)
Aller Uiifank is schwer. (thr. R.)
Omne initinm difricile. It.
Scadiii' entschata ei greva .(obi.) S. Enhver u. s. w. CW.
II n' y a si difficile que le commencement, fz.
Es ist Nichts so achwer wie der Anfany.
Au coumeiKjament es lou difficile, (nprv.) Tin sf.
Anfany ist das Schuere.
Ogni principio e difficile. S. Enhver u. s. ir. it.
Tutto il difficile sta nel coininciare. Alles
Schwere lieyt ini Anfanycn.
Tuttu sta a cuniincia (a fa u primu passu), (crs.) mi.
Alles liegt daran, anzufanyen (den ersten
Schritt zu thunj.
El i)rinssipi a 1' e el \n scaliros. (piem.) Der ni.
Anfany ist das schwieriyste.
I principi xe sempre i jiiii dificili. (v.) S. Het
beyin u. s. iv.
100. Kwi solchen Anfang solches Ende.
Anfang und Ende Reichen sich die Hande.
Boser Anfang, boses Ende.
Schlechter Anfang gewinnt Krebsgang.
Daz anegeuge ist selteii guot, daz bujsez ende
hat. (ad.)
Ein boser Anfang- ninimt ein boses End', (schwei.) od.
Zulk begin, zulk einde. Solcher Anfany . sol- dt.
ches Ende. [Ende.
Goed begin, goed einde. Guter Anfany, yutes
Kwade beginselen hebben zelden een goed einde.
Schlechte Anfdnye nehmen selten ein yutes
Ende.
Such a beginning, such an end. Wie der An- eil.
fioiy , so das Endn.
Anfang 100.
49 —
101 Anfang.
A good beginning makes a good ending. Ein
ffuter Anfang macht ein yutes Ende.
God biginning maketh god endyng. (aen.) Gkt-
ter A.nfang macht gutes Ende.
A gude beginning maks a gude ending, (scho.)
8. A good u. s. w.
(la. yom Begyndelsen er, vil Enden blive. Wie
der Anfang ist, wird das Ende werden.
Af god Bcgyndel.^e kommer god Ende. Von
gutem Anfang Icommt gutes Ende.
Af god Begyndelse haabes god Endelse. Von
gutem Anfang emcartet man sich gutes Ende.
Ilde barjet, gait endet. tjbel begonnen, schlimm
geendet.
is. Af g68u upphafi vonast godr endir. S. Af god
Begyndelse haabes u. a. u\
Af illu npphafi er von ills enda. Von schlech-
tem Anfang erwartet man srhlechtes Ende.
UW. Godt Upplag gjerer godt Nedlag. *S'. God u. s. to.
Hie upplagt fer ille til Ende. Schlecht ange-
fangen geht schlecht zu Ende.
SW. Ond begynnelse tar sallan god anda. Schlech-
ler Anfang nimmt selten gutes Ende.
Ilia boriadt taar galen anda. libel begonnen
nimmt schlimmes Ende.
It. Boni principii bonus fini.s.
Mali principii mains tinis (raro bonus exitus).
fz. De bon commencement bonne fin. Von gutem
Anfang gutes Ende.
nf. Te k' minc'mint , t^Ue fin. (w.) (S'. Zulfc u. s. w.
It. Buon principio fa buona fine. 8. God u. s. w.
mi. Chi comincia male , finisce peggio. (t.) Wer
schlecht anfang t , endet schlechter.
Qiiando si comincia male, si fini.sce peggio. (t.)
Wenn man schlecht anfdngt, endet man
(noch) schlechter.
ni. Chi ben principia, ben finisse. (v.) Wer gut
anf'dngf, endet gut.
Chi comincia mal, finisse pezo. (v.) 8. Chi
coviincia u. s. w.
si. Cui mali accumensa, peju finisci. (s.) <S'. Chi
comincia u. s. rr.
Quie bene cominzat, mezus accabat. (sa. L.)
Wer gut anfUngt, endet besser.
Qui male cominzat (principiat), pejus accabat.
(sa. L.) <S'. Chi comincia u, s. w.
101. Outer Anfang ist halbe Arbeit.
Wohl angefangen ist lialb gethan (beendet).
Begonnen (Wohl begonnen) ist halb gewonnen.
Ein guot beginne git ein richez hoffen. (ad.)
Od. Wohl agrost (begonnen) i,st halb gw-erchet fge-
werktj. (schwei. A.)
Ugefangen , half gedon. (nrh. S.) Angefangen, pd.
halb gethan.
Een goed begin is half voltooid (de helft van dt.
het geheel). Ein guter Anfang ist halb
vollendet (die Halffe des GanzenJ.
Het begin is het halve werk. Der Anfang ist
die halbe Arbeit.
Wei begonnen is half gedaen. (vl.) Wohl be-
gonnen ist halh gethan.
Well begun is half done. ^S*. Wei u. s. vc. eu.
Wcel begun is half done, (scho.) 8. Wei u. s. w.
Wol begu\\'n is hast spuwn. (afs.) Wohl be- fs.
gonnen ist rasch gesponnen.
Vel begyndt er halvgiort. 8. Wei u. s. w. da.
Vel (Frisk) begyndt er halv fuldendt. Wohl
(Frisch) begonnen ist halb vollendet.
Sa hefir h;ilfnaS verkiS, sem hefir vel byrjaS. is.'
Der hat halb gethan, der ivohl angefan-
gen hat.
Vrel byrjat er halvgjort. 8. Wei u. s. w. nw.
Vfel byrjat er halvt fuUfort. Wohl bego7inen
ist halb vollf'dhrt.
Wal l^orjadt ar halften andadt. Wohl begon- SW.
nen ist zur Hdlfte geendet.
Val borjadt ar halfgjordt arbete. Wohl begon-
nen ist halb gethane Arbeit.
Dimidium facti qui bene coepit habet. It.
Bein entschiet ei raiez fatg. (obi.) 8. Wei u. s. n\ CW.
A moitie fait qui a bien commence. Halb fz.
vollendet, wer gut angefangen hat.
Commencement, moitie de I'oeuvre. Anfang,
Hdlfte des Werkes.
Heureux commencement est la moitie de I'oeuvre.
Gliicklicher Anfang ist die Hdlfte des Werkes.
Bien commence, demy avanc6. Wohl ange-
fangen, halb fertig.
Chose bien commencee est a dcmi achev^e.
Gut angefangene 8ache ist halb vollendet.
Qui a bon commencement il a moitie de s'euvre.
(afz.) Wer guten Anfang hat, der hat die
Hdlfte seines Werkes.
Uno caonzo be coumensado es niita-facho. (Lgd.) sf.
Eine gtU angefangene Sache ist halb gethan.
Uno caouso ben commen^ado es la mitat aca-
bado. (nprv.) ;S'. Uno u. s. w.
Chi ben comincia ha la meta dell' opra. Wer it.
gut anfdngt, hat die Hdlfte der Arbeit.
Bnon principio e la metk dell' opra. Guter An-
fang ist die Hdlfte der Arbeit.
Chi ben comincia, k alia meta dell' opra. (t.) mi.
Wer gut anfdngt, ist bei der Hdlfte der
Arbeit.
Anfang 101.
— 50 —
104 Antwort.
Ben principiato, mezzo guadagnato. (t.) Gut
angefanr/en, halh gewonnen.
ni. A mita d' opra V k chi ben comnienza. (1. m.)
Bei der Hiilfte der Arbeit ist, wer gut an-
fangt.
Chi ben principia e a la meta de I'opera. (v.) S-
Chi hen coniiticia, k u. s. w.
Chi ben scominzia, xe a la raeta de I'opera.
(v. trst.) S. Chi hen comincia, ^ u. s. to.
si. Cosa ben accuminzata e menza finuta. (s.) S.
Chose u. 8. u\
Qui bene principiat hat factii sn mesu de s'
opera, (sa.) Wer gut anfdngt, hat die Hiilfte
des Werkes gethan.
pt. Bom principio he ametade. Outer Anfang ist
die Hiilfte.
gp, Bnen principio, la mitad es hecho. Guter An-
fang, die Hiilfte ist gethan.
102. Jedes Ding will einen Anfang l>abo|n.
Es muss ein Ding einen Anfang haben.
md. AUes muss en Ufank hnn. (mrh. L.) AJles muss
einen Anfang haben.
dt. Alle dingen moeten een begin licbbcn. Alle
Dinge miissen einen Anfang haben.
en. Every thing has a beginning. Jedes Ding hat
einen Anfang.
dii. Alting maa have en Begyndelse. S. AUes u. s. u\
nw. Eit Upphav maa allting hava. Einen Anfang
muss AUes haben.
SW. AUt har haft en bgynnel.so , utom Gud. AUes
hat einen Anfang gehabt, ausser Gott.
CW. Mintga causa ha sin inschin. (obi.) Jede Sache
hat ihren Anfang.
fz. En toutes choses faut-il commencement. In
alien Dingen muss Anfang sein.
it. Ogni cosa vuol principio. Jede Sache v:ill
Anfang. [Dinge.
pt. Principio qiierem as cousas. Anfang wollen die
103. Es gehort nicht auf alle Fragen
Antwort.
Es gehort auff alle wort kein antwort. (ad.)
Swer aller rede antwiirte git, ist niht ein
wiser man. (ad.)
dt. Op alle vragen dient geen antwoord.
Op alle reden dient geen antwoord. Auf alle
Eeden gehort keine Antioort.
Op alle woorden eeghet ghien antwordt. (ah.)
Auf alle Worfe gehort keine Anticnrt.
fs, Huhm shall ai aw ark Urd sware. (M.) Man
muss nicht auf jedes Wort anficorten.
Man skal ei svare til hvert Ord (sagdo Man- da*
den, de kaldtc ham en Tyv). Man muss
nicht auf jedes Wort antwnrten fsagte der
Mann, da nannten sie ihn einen Dieb).
Det er ikke alle Ord man skal svare til, ikke
alle Gilder, man skal fare til. (jiit.) Nicht
auf alle Worte muss man antivorten, nicht
zu alien Gelagen Ziehen.
Andsvar hlyi^ir ei ollum spurni'ngum. is.
D'er inkje alle Ord, ein skal svara paa. Es nw.
sind nicht alle Worte, auf die man ant-
worten muss.
Man skall into svara p.a hvart ord, sade niannen, SW.
da de kalladc honom en tjuf. S. Man u. s. w.
Non est omnium rerum reddenda ratio. It.
A sotte (foUe) demande point de reponse. Auf fz.
alberne (thorichte) Frage keine Anticorl.
Toute paraule nou merite reponsse. (Gsc.) Je- sf.
des Wort verdient nicht Antwort.
Ogni parola non vuol risposta. Jedes Wort it.
verlangt nicht Antwort.
Tutt k\ par61 in meriten risposta. (em. K.) ni.
Alle Worte verdienen nicht Antwort.
Tutte e paroUe no veuan risposta. (Hg.) Alle
Worte verlangen nicht Antwort.
Tute le parole a mei-ito nen risposta. (piem.)
S. Tutt u. s. w.
Tute le parole a ciarao nen risposta. (piem.)
Alle Worte heischen nicht Antvsort.
Tute le parole no vol risposta. (v.) S. TUtte u. s.w.
Ogni parola non vuole risposta, perci6 godi, si.
vedi e taci, se vuoi vivere in pace, (npl.)
.Jedes Wort verlangt nicht Antwort, darum
geniesse, sieh und schweige, wenn du in
Frieden leben willst.
Ogni parola nun voli risposta, (s.) S. Ogni
parola non vuol u. s. w.
Ogni paraula non queret risposta. (sa.) S. Ogni
parola non vuol u. s. w.
Ogni paraula non meritat risposta. (sa.) S.
Toute u. s. w.
104. Keine Antwort ist auch eine Ant-
wort.
Neischt gesot as och eng Entwert. ,(mrh. L.) md.
Nichts gesagt ist auch eine Antioort.
Nichts ist auch eine Antwort. (schwei.) od.
Kein Bescheid is ok en Bescheid. (ns. ha. G. pd.
u. G.) Kein Bescheid ist auch ein Bescheid.
Kenne Anfert is auk enne Anfert. (ns. W.)
Intet Svar er ogsaa Svar. Keine Antwort ist da.
auch Antwort.
Antwort 104.
— 51
107 Apfel.
uvr. Inkje Svar er og eit Svar.
vSW. Intet svar ar ocksa svar. S. Intet u. s. w.
105. Der Apfel flillt iiiclit weit vom
Stamnie.
md. Der Apfel fallt niclit weit vom Stamnie , cs sei
denn, dass derselbe an einem Reg (Abhang)
steht. (mrh. E.)
Den Apel ftllt net weit fum Bam. (mrh. L.)
Der Apfel fdllt nicht weit vom Baum.
od. Die Apfel fallen nicht weit vom Stamm. (bair.)
Da-r- Opfl foUd nid Avaid van §dom, ausza-r-
ok kugld. (ndo.) Der Apfel fallt nicht
weit vom Stamm, ausser er kugelt.
Der Epfel fallt niid wit vom Stama, osser a-ma
Re do chugclet-er. (schwei. A.) Der Apfel
fallt nicht weit vom Stamm, ausser am Rain,
da kufjelt er.
Dar Opfl fold nid waid van Pam. (st.) S.
Den Apel u. s. w.
pd. Der Apel fait net far fum Bum. (nrh. S.) S.
Den Apel u. s. w.
De Appel fiillt nich wit von'n Stamm , Ass dat
Schaop, so dat Lamm. (ns. A.) Der Apfel
fdllt nichi weit vom Stamr,i, wie das Schaf,
so das Lamm.
De Appel fallt nich wit vunn Stamm. (ns. B.)
De Appel fellt nich wit vonn Stamme. (ns.
ha. G. u. G.)
De Appel fallt nig vit von de Bom. (ns. hist.
A.) S. Den Apel u. s. w.
Dear Appel felt nich wiet vannen Schtam: wi
di Olle, so det Lam. (ns. N.) S. De Appel
fdllt u. s. w.
De Appel fallt neet wiet van de Stamm. (ns. ofs.)
De Appel fallt nich wiet van'n Stamm. (ns. O. R.)
Dei Appel fallt nich wyt vom Stamm: Dei
Maiider was'n Haur', dei Dochter ward'n
Amm'. (ns. P.) Der Apfel fdllt nicht weit
vom Sitamme: Die Mutter war 'ne H — , die
Tochter loard 'ne Amme.
Vader, si dem Sahn nich gramm: De Appel follt
nich wiet vom Stamm. (ns. Pr.) Vafer, sei
dem Sohn nicht gram: der Apfel fdllt nicht
loeit vom Stamm.
De Appel fallt nit wiet vamme Stamme. (ns. W.)
De Appel fallt uitt wit vam Stamm, et en si
dann, dat de Bom schef am Auwer stet.
(wstf. Mrk.) Der Apfel fdllt nicht weit vom
Stamvi, es sei denn , dass der Baum schief
am Ufer steht.
dt. De appel valt niet ven-e van den stam.
fs, De Apel fallt ai widd fon'e Stamm. (M.)
^blet falder ikke langt fra Trseet. S. Den da.
Apel u. s. w.
Thu trijller (llau kast^er) cy (eij) jEbleth saa
(so) langt (langht) , at thet smagher ey (smager
ei.i) af (aflf) Rooden (Roodhen). (ada.) Es
rollt (Man wirft) nicht der (den) Apfel so
weit, dass er nicht nach dem Stamme
schmecken sollte.
Sjaldan fellr epliS langt fra eykinni. Selten is.
fdllt der Apfel weit vom Baum.
Eplet fell inkje langt ifraa Roti (Apallen). nw.
Applet faller inte langt ifran tradet. S. Den SW.
Apel u. s. w.
Non procul a proprio stipite (stemmate) poma It.
caduut. [cunque rotatur. (mlt.)
A radice sapit (Stii-pe saporatur) pomum quo-
Lunsch crod' ilg Meil buc dilg PumSr: Gual CW.
SCO ilg Bab, schi ei ilg Filg er. (obi.) Weit
rollt der Apfel nicht vom Apfelbaum: wie
der Vater, so ist der Sohn.
Le fruit ne tombe jamais loin de I'arbre. Die fz.
Frucht fdllt niemals weit vom Baume.
Li pomme ni tomme nin Ion dfe I'souche. (w.) nf.
El pero casca poco lontan de 1' arboro. (ni. v. it.
trst.) Die Birne fdllt nicht iveit vom Baum.
106. In einen sauern Apfel beissen.
Ha musz in en sauere Apfel besz. (frk. H.) md.
Er muss in einen sauern Apfel beissen.
V muft halt in an sauern Opf-l beilin. (fr. M.)
Ich muss halt in einen sauern Apfel beissen.
An e saueren Apel beiszen. (mrh. L.)
In an (einen) sauern Apfel beissn raiassn od.
(miissen). (ndo.)
Ik muss in den suuren Appel bieten, ik mug pd.
willen Oder ni'. (ns. O. St.) Ich musste in
den sauern Apfel beissen, ich mochte wol-
len oder nicht.
Men moet door een' zuren appel heen bijten. dt.
Man muss durch einen sauern Apfel
durchbeissen.
't Is een zure appel om in te byten. (vl.) Es
ist ein saurer Apfel, in den man zu beissen hat.
Aiijn en siirren Apel bitte. (M.) fS.
At bide i det sure ^ble. In den sauern Apfel da.
beissen.
Han laut bita i dat sure Eplet. Er muss in nw.
den sauern Apfel beissen.
107. Rothe Aepfel sind auch faul.
Schoue Aepfel sind auch wohl sauer.
Der Apfel sieht roth, doch sitzt ein Wurm darin.
7*
Apfel 107.
52 —
108 Appetit.
Ist der Apfel rosaroth , so ist dcr Wurm darin-
nen: Und die Jungfrau hiibsch nnd fcin ist
gar falsch von Sinnen.
md. 't As ken Apcl es5 rSserSt, en hiwt e falsche'
Kier. (mrli. L.) Es ist kein Ax>fel so rosen-
roth, er hat einen falschen Kern.
od. Es is koi Apfel so Rousen rout, Es steckt a
Wirwerl drinn, Es is koi Moidl so jung er-
korn, Es fiet an falschen Sinn, (opf.) Es
ist kein Ajj/el so rosenrofh , Es steckt ein
Wurm dariii; Es ist kein Mddchen so jung
eric'dhU, Es fiihrt einen falschen Sinn.
pd. De hescht Apel se madich. (nrh. S.) Die
achonten Apfel sind madit/.
Is ok de Appel rosenrot, so sitt dcr ok wol
noch de Wunn in. (ns. O. J.) Ist auch der
Apfel rosenrofh, so sitzt dock wohl auch
noch der Wurm darin.
dt. De mooiste appels zijn juist'i niet de beste. Die
schonsten Apfel sind gerade nicht die hesten.
d&. Et ^ble, som er r0dt udvendigt, er ofte raadent
indvendigt. Der Apfel, der ausserlirh roth
ist, ist oft inwendig faul.
is* Opt hafa fagi'ar nytr fain kjarna. Oft hahen
schone Niisse faulen Kern.
{>a8 er ekki allti'c) |>a3 bezta, scin fagrt er iitan.
Das ist nicht immer das Beste , teas von
Aussen schon ist.
nw. Raiide Eple kann og vera rotne. Rothe Apfel
konnen auch faul sei7i.
Venaste (Storste) Epli er inkje alltid dei beste.
Die schonsten (grossten) Apfel sind nicht
immer die hesten.
8W, Applet ar rodt, men inasken ar derinne; Flickan
ar skon, men har ett elakt sinne. Der Apfel
ist roth, aher der Wurm ist darin; das M'dd-
chen ist schon, hat aber einen bosen Sinn.
It. Res modo formosse foris, intxis erunt macn-
lo3a3. (mlt.)
fz. Souvent la plus belle pomme est vdreuse. Oft
ist der schonste Apfel wurmstichig.
sf. La hemne qu' ^y coum la castagne, Bere de-
hore et dehens la magagne. (Brn.) Die Frau
ist wie die Kastanie: schon von Aussen und
inwendig der Wurm.
Belo es la castSgno, Dediu es la magagno. (Lgd.)
Schon ist die Kastanie, drinnen ist der Wurm.
La fenno es coiimo la castagno, Belo deforo,
dedineslamagagno. (Lgd.) S.La hemneu. s.w.
La fremo et la castagno , Defouero bello, diutre
la magagno. (nprv.) Die Frau und die Ka-
stanie, von Aussen schon, inwendig derWurm.
Nose, fiUo et castagno, Sa ran bo eniebe la
magagno. (nprv.) Nusa, Mddchen und Ka-
stanie, das Alles hirgt den Wurm.
Bella in vista, Dentro trista. Schon von An- It.
sehn , inwendig schlecht.
0 (juanti ban bel colore, chc dentro son mac-
chiati! O wie viele haben schone Farbe,
die inwendig fleckig aind!
A donna ^ cumme a castagna: E bella difora mi.
e dentru ha la niagagna. (crs.) S. La
hemne u. s. w.
Gli'i di pom che paren san E de denter g'an ni.
el can. (1. m.) Es gibt Apfel, die gesund
scheinen und inwendig haben aie den Tl'«r7u.
La vita de certi 6m 1'^ come on pom, B61 de
fiha e de denter g'a el cagnon. (1. m.) Daa
Leben geicisacr Menachen ist wie ein Apfel:
achon von Auasen, und inioendig hat er den
Wurm.
Tanti rob in come la castagna: B^la de fbra
e denter la magagna. (1. m.) Viele Dinge
aind wie die Kastanie: achon von Aussen
nnd inwendig der Wurm.
1 donn sa paragonen ai castagn: Bele de fora,
denter gh' h i magagn. (1. m.) Die Frauen
sind den Kastanien zu vergleichen: achon
mn Auaaen, inwendig ist der Wurm.
X V h un pom reus per d' fora, ma drenta a
1' a el gianin. (piem.) Ea iat ein Eoaen-
apfel von Aussen, aber inicendig hat er den
Wurm.
La castagna d' fora a 1' ^ bela e drenta a I'a
la magagna. (piem.) Die Kastanie ist von
Aussen schon und inwendig hat sie den Wurm.
La dona xe come la castagna, De fora bela e
drento la magagna. (v.) S- La hemne u. a. w.
La fimmena k> comu la castagna: Liscia de si.
fore e de intra mafagna. (ap. L.) Die Frau
ist loie die Kastanie: glatt von Aussen und
von Innen faul.
La femmena h comme la castagna; bella de
fore e dinto la magagna. (npl.) S. La
hemne u. s. w.
Bedda di fora e fi'adicia d' intra, (s.) Schon
von Aussen und faul von Innen.
Sa fcmina est que i sa mela, fora bella et
iutro puncta. (sa.) Die Frau ist icie der
Apfel, aussen schon und inwendig wurmstichig .
108. AT etende wast de appetijt. (dt.)
Beim Essen wdchat der Appetit.
Eten is een goed begin: Het eeue beetje brengt dt.
het andere in. Essen ist ein gufer Anfang:
das eine Bisschen hilft dem andern hinein.
Appetit lOS.
— 53 —
110 Arbeiter.
en. One shoulder of mutton draws down another.
Eine Hammelkeule zieht eine andere nach sich.
da. Appetiteu komnier ved Maden. Der Appetit
kommt viit dein Essen.
Bid byder anden, og Drik ligesaa. (EinJ Bis-
sen ladet den andern ein und Trunk ebenso.
Bijdh biwdher andhen indh. (ada.) (EinJ Bis-
sen ladet den andern ein.
is. Einn bitiun gjorir annann lystugan. Ein Bis-
sen macht den andern liistern.
SW. Betha binder betha. Bissen ladet Bissen ein.
Biti biwdher se annan in. (asw.) S. Bijdh u. s. w.
It. Segma comessatum, reliquo parat oris hia-
tum. (mlt.)
fz. L'appetit (Appetit) vient en mangeant. Der
Appetit kommt heim Essen. [tit u. s. w.
nf. L'appetit vint tot magnant. (w.) S. L'appd-
sf. Ta minya et ta gratta Nou cau pas que cou-
mensa. (Brn.) Beim Essen und Kratzen viuss
man nur anfanc/en.
En manjant Tapetit ven. (nprv.) Beim Essen
kommt der Appetit.
it. L' appitittu vene manghiandu. (mi. crs. s) S.
L'appetit u. s. w.
mi. A manghia e a grattA, Tuttu st/i a cumincia.
(crs. s.) Beim Essen und Kratzen heruht
Alles auf dem x\.nfangen. [Hunger.
ni. Magnando vien fame, (v.) Beim Essen kommt
pt. Comer, e co(;ar, tudo esta em come(jar. S.
A manghia u. s. lo. [manghia u. s. w.
sp. El comer y el rascar todo es comenzar. S. A
109. Schmutzige Arbeit, blankes Geld,
pd. Wo stinkt, da klingt. (ns. Pr.)
dt. Stinkende vellekens Maken klinkeude gclde-
kens. (vl.) Stinkende Fellchen machen klin-
gendes Geldchen.
en. We'll bear wi' the stink When it brings in the
clink. Wir wollen den Stank ertragen, ivenn
er den Klang eintragt.
da. Skident Ilaandvserk giver blanke Penge.
Schmutziges Ilandwerk giht reines Geld.
is. Su hond, sem 6hrein er, gjorir feitan mann.
Die Hand , die umr ein ist, macht feislen Mann.
nw. Riiskutte Hender faa reine Pengar. Beschmutzte
Hdnde kriegen reines Geld.
pt. Negro he o carvooiro, branco he o sen dinlieiro.
Schirarz ist der Kohlenhrenner , weiss ist
sein Geld,
110. Dem Arbeiter ein Brot, dem Feie-
rer zwei.
D' Pfvischer asse fessenj 's Brot und d' Mode- od.
ler (Arbeiter) Hide (leiden) Noth. (schwei.)
For Arbeideren et Brod, for Lediggangeren to. da.
Fiir den Arbeiter ein Brot , fur den Miissig-
g anger zicei.
Celui qui ti-availle, ala paille; celui qui ne fait fz.
rien, a le foin. Der, welcher arheitet, hat
das Stroh; der, welcher Nichts thut, hat
das Heu.
Qui here tribalhe, Que minye la palhe. Qui sf.
nou life arre. Que minye lou he. (Brn.) Wer
viel arbeitet, isst das Stroh; wer Nichts thut,
isst das Heu.
Chi fila, ha una camiscia, e chi non fila, ue it.
ha due. Wer spinnt, hat ein Hevide, und
wer nicht spinnt, hat ihrer zwei.
Chi ch' fila ha una camisa , e chi ch' an fila mi.
n'ha do. (rom.) S. Chi fila, ha u. s. w.
Chi manch lavora, pio gvadagna. (rom.) Wer
weniger arbeitet, gewinnt mehr.
Chi fila, porta una camicia, e chi non fila,
ne porta due. (t.) Wer spinnt, tr'dgt ein
Hevide , und wer nicht spinnt, trdgt ihrer zwei.
Chi til6 ave una camisa, e chi n'fil6 n'ave d6u. ni.
(em. B.) S. Chi fila, ha u. s. w.
Chi fila ha una camisa, chi an fila n'ha do.
(em. P.) S. Chi fila, ha u. s. w.
Chi fila ha una camisa, e ch'in fila n'ha d66.
(em. R.) S. Chi fila, ha u. s. w.
Cui cu file, a un chiamese, e cui cu no file,
an dc\ dos. (frl.) S. Chi fila, ha u. s. w.
Chi laiira , pa e ai , Chi no laura , pa e formal.
(1. b.) Wer arbeitet, Brot und Knoblauch;
wer nicht arbeitet, Brot und Kdse.
Quell che lavora ha ona camisa, e d6 Ghe
n'ha quell' olter, che lavora n6. (1. m.) Wer
arbeitet, hat ein Hemde, und zwei hat der
Andere, der nicht arbeitet.
Chi fa tant, ghe manca el pan, chi fa p6ch,
ghe n'i anca trip. (1. m.) Wer viel thut,
dem mangelt das Brot; wer wenig thut, der
hat sogar zu viel.
Chi fa mal, guadagna on car de sal, chi fa ben,
guadagna on car de fen. (1. m.) Wei''s
schlecht macht, erwirbt einen Wagen mit
Salz, wer'' s gut macht , erwirbt einen Wagen
mit Heu.
Chi laoa mangia un ancioa, e chi no laoa ue
mangia duo. '^lig.) Wer arbeitet, isst eine
Sardelle, und wer nicht arheitet, isst ihrer zwei.
Chi fila a'l a una camisa, e chi fila nen a n'a
doe. (piem.) S. Chi fila ha u. s. w.
Arbeiter 110.
54 —
112 Arm.
Chi pi a travaja, manch a n'a. (piein.) Wcr
iiiehr arbeitet , hat u-eni>jer.
Chi fa bin, a ri'a un quartin, cbi tn iiial, a
n'a un bocjil. (piem.j Wer'a ffut macht, hat
ein Seidel , wer'a achlecht macht, hat einen
Krug.
Chi fila ga una caniisa, e chi no lila glie n'a
do. (v.) S. Chi fila ha u. a. ic.
Chi Lavora ga una camisa, e chi no lavora, glic
ne ga do. (v. trst.) Wer arbeitet, hat ein
Hemde, und wer nicht arbeitet, hat ihrer zwei.
si. Cui travagghia, una sardina; cui nun tra-
vagghia, na gaddina. (s.) Wer arbeitet, eine
Sardelle; wer nicht arbeitet, eine Henne.
111. J 0 d 0 r Arbeiter i s t » c i n e s Tj o h n c s
vverth.
md. K^ng Arb6cht emmusos. (tnrli. L.) Keine Ar-
beit umaonat.
pd. E jed Arbpder wal seinje Lin. (nrh. S.) Ein
jeder Arbeiter will aeinen Lohn.
dt. Een arbeider is zijn' luou waardig.
beiter i.it aeines Lohnea werfh.
en. The labourer is worthy of hi.s hire.
beiter ist aeinea Lohnea verfh.
Ein Ar-
Der Ar-
da. Arbeideren er sin Lfln vrerd. <S^. The u. a. w.
Is. Likar gjorSir skulu f;i li'k laun. Gleiche A7--
beiten aollen gleichen Lohn bekommen,
SW. Arbetaren jir sin Ion vard. »S'. The u. a. w.
It. Omnis labor optat praemiuni.
Dignus opeivnrius mercedc.
fz. A toute peine est du salaire. Jeder Miihe
gebUhrt Lohn. [wartet Lohn.
it. Ogni fatica aspetta premio. Jede Miihe er-
mi. Ogni travagliu vole premiu. (crs.) Jede Ar-
beit verlangt Lohn.
Ogni pena vole ii so premiu (salariu). (crs.)
Jede Miihe verlangt ihren Lohn (Sold).
Ogni fadiga merita premi. (rom.) Jede Miihe
verdient Lohn.
Lavor fatt quatren aspetta. (rom.) Gethane
Arbeit erwartet Geld. \lanyt Lohn.
Ogni fatica vuol premio. (t.) Jede Miihe ver-
Lavoro fatto deuari aspetta. (t.) S. Lavor u. a. w.
ni. Ogn' fadiga merita premi. (em. B.) S. Ogni
fadiga u. a. w. [fadiga ti. a. to.
Ogni fadiga merita prfemi. (em. P.) 8. Ogni
Merita recompensa ogni fadiga. (1. m.) Be-
lohnung verdient jede Miihe.
Quand t'ee faa el lavora, speccia danee. (1. m.)
Wenn du die Arbeit gethan haat , erwarfe
Geld.
Roba fata bozzi .-ispeta. (v.) S. Lavor u. a. v\
Ogni fadiga nx-rita priinio. (v. trst.) fi. Ogni
fadiga u. a. w.
Scrviziu fattu mircidi spetta. (s.) Gethaner Si.
Dienat erwartet Dank. [u. a. w.
Faina facta dinari expectat. (sa. L.) S. Lavor
Sa zorouada a quie la meritat. (sa. \i.) Der
Tafjealohn dem, loelcher ihii verdient.
Ad s'hominc qui trabagliat meritat sa zoronada.
(sa. L,) Der , irelcher arbeitet , verdient den
Tagealohn.
Obra feita dinheiro espera. S. Lavor u. a. w. pi.
Obra hecha dinero espera. .S'. Lavor u. a. w. sp.
112. Arme Leutc kennt Nleniaud.
Die Armen kennt Nicmand. (bair.)
od.
j Arme lioden zijn zouder vrienden. ..Irme dt.
I Leute aind ohne Ereunde.
' Arme lieden hcbben nergens neven en nichten.
Arme Leute haben nirgenda Neffcn und Nichlen.
Poor folks friends soon misken them, (scho.) eu.
Armer Leute Freunde horen bald auf aie
ZH kcnnen.
Fattige Folk kjender Ingen. dil.
Fattig Mand har faa Kyndinger. Armer Mann
hat wenig Bekannte.
Fair em frsendur bins snauda. Wenige aind is.
die Freunde des DUrftigen.
Hvor ekki hefir rikd6m, hefir ekki brsedr.
Wer nicht Beichthum hat, hat nicht Briider.
Fatig Manns Viner er faae. Armen Manna nw.
Freunde aind wenige.
Fattig man ar kiind af fa. Armer Mann wird SW.
von Wenigen gekannt. \u. a. w.
Fattigh man haar faa kianda. -S'. Fattig Mand
Mendico ne parentes quidem amici sunt. It,
Inopi nuUus amicus.
Pauvres gens n'ont guere d'amis. Arme Leute fz.
haben keine Freunde.
Povre home n'ad nul amy. (afz.) Armer Mann
hat keinen Freund.
Ki n'a point d'argent il n'a nul ami. (afz.)
Wer kein Geld hat, hat keinen Frevmd.
La praube yen Amic ni paren. (Bm.) Die ar- sf.
men Leute (habenj loeder Freund, noch
Verivandfen.
Pranbes gens nou an goay amyqs ny parens.
(Gsc.) Arme Leute haben weder Freunde,
noch Venvandfe.
Pauretat es ladrarie, cadun la fuge. (nprv.)
Armuth iat Auaaatz: Jeder flieht aie.
Arm 112.
— 55
113 Arm.
it. Poverta uon ha, parenti. Armuth hat keine
Verwandfe.
Chi e povero, non ha amici, ne paienti. Wer
arm ist, hat weder Freunde noch Verwandte.
Chi ^ povero, ogniin lo fugge. Wer arm, ist,
den flieht Jeder.
tni. Dove non fe roba, auehe i cani se ne vanno. (t.)
Wo kein Gut ist, gehen selbst die Tlimde
von dannen,
ui. Chi e p6ver e malvist. (em. P.) Wer arm ist,
icird ungern gesehen.
si. Poca farina fa poco pane : e pochi denari fa
poehi amici. (npl.) Wenig Mehl gibt uenig
Brod und wenig Geld macht ivenig Freunde.
Lu poviru cli tutti e disprezzatn. (.s.) Der
Arme wird von Allen verachtet.
Su povera mancu sos parentes tenet amigos.
(sa.) Der Arme hat nicht einmal die Ver-
ivandten zu Freunden.
llUt Tremontana no ih abrich, Nil home pobre ih,
amich. (val.) Nordtcind hat keinen Schutz-
ort, armer Mann hat keinen Freund.
pt. Quem pobreza tern, dos parentes he desdem.
Wer Armuth leidef, ist von den Verwand-
ten verachtet.
sp. No hay amigo, ni hermano, Si no hay dinero
de mano. Es gibt nicht Frennd, noch Bru-
der, wenn'a nicht Geld in der Hand gibt.
Quien pobreza tien, de sus deudos es desden
y el rico sin serlo de todos es dendo. Wer
Armuth leidet, ist von seinen Verwandten
verachtet, und der Reiche ist, ohne es zu
sein, Alter Vericandter.
11.3. Es verdirbt viel Weisheit in eines
armen Mannes Tasche.
In armer Leute Mund verdirbt viol Weisheit.
Armer Leute Reden gilt nicht.
Armer Lei^te Witz gilt nicht, Wasserkrug ist
nicht king.
Armnot verderbet witzc vU. (ad.)
In armen mannes munde ertrinket witze vil. (ad.)
In aremmannes herze verdirbet wisheit vil. (ad.)
od. Es verdirbt viel Witz in eines armen Mannes
Bentel. (schwb.)
Es verdirbt mancher giiter Rath in eines ar-
men Mannes Tasche. (schwei.)
Es geht viel Weisheit in eines armen Mannes
Bauch verloren. (schwei.)
«ltt Der en is ghien dinck meerder verloren, dan
een arm mans wysheit. (ah.) Es ist kein
Ding mehr verloren, denn eines armen
Mannes Weisheit.
In eens arms mans hooft blyft vele wysheyts
versmoort. (avl.) In eines armen Mannes
Ilaupt ivird viel Weisheit erstickt.
The poor man's wisdom is as useless as a en.
palace in a wilderness. Des armen Mannes
Weisheit ist so nutzlos, wie ein Pulast in der
Wildniss.
Wood in a wilderness, moss on a mountain,
and wit in a poor man's pow, are little
thought o'. (scho.) Holz in einer Wildniss,
Moos auf einem Berge und Witz in eines
armen Mannes Kopf werden wenig geschatzt.
fjo hinn fatteki tali hyggiliga, vill paS enginn is.
hcyra. Wenn der Arme verstandig spricht,
will es Niemand horen.
Fiitaeks manns tal virSist sera krakugal. Bes
armen Mannes Eede wird geschatzt wie
Kriihengeschrei.
Fatigmanns Visdom (Raad) er litet vyrd (lydd.) nw,
Armen Mannes Weisheit (Bath) ivird wenig
geioiirdigt (befolgtj.
Fattig mans rad far .sallan njigot galla. Ar- sw.
men Mannes Rath icird selten etioas gelten.
Dhen rijkes Ord ar Salomons snack, Dhen ar-
mas taal far ingen tack. Des Reichen Wort
ist Salomo's Beredsamkeit , des Armen Reden
erhdlt keinen Dank.
Dum divis loquitur, verbum Salomonis habetur: It.
Dum paviper loquitur, tunc barbarus esse
videtur. (mlt.)
Rien ne vault grand cueur en pouvre pance. (afz.) fe,
Nichts gilt grosses Herz in armem Leibe.
L'y sera tant aouzi , q'uu paotir' ome aou coun- sf.
ceou. (Lgd.) Er wird so angehbrt werden,
icie ein armer Mann im Rath.
L'y sara tant auzit qu'un paur' home au con-
seou. (nprv.) S. L'y sera u. s. w.
Sacco rotto non tien miglio, Pover uom non it.
va a consiglio. Zerrissener Sack halt keine
Hirse, armer Mann geht nicht in den Rath.
Per ben parlare e assai sapere , Non sei stimato mi.
senza I'avere. (t.) Sprichst du auch gut
und xceisst du auch viel, du wirst doch nicht
geachtet; xoenn du Nichts hast.
Saco sbuso no tien megio, Povar' omo no va ni.
a consegio: Se'l parla ben, nol vien inteso,
Se'l parla mal, el vien ripreso. (v.) Zerris-
sener Sack halt keine Hirse, armer Mann
geht nicht in den Rath: spricht er gut, wird
er nicht gehort, spricht er schlecht, wird
er getadelt.
Cui nun avi dinari, nun po essiri 'ntisu. (s.) si.
Wer kein Geld hat , kann nicht gehort werden.
Armuth 114.
— be-
ns Art.
114. Armuth ist keine Silnde.
md. Arem as Kt^ng Schaii. (mrh. L.) Ai'm ist keine
Schande. [(schwei.)
Od. Arrrmth ist keine Schande (scliandet nicht).
pd. Jrlij IJormed asz nichen Schant. (nrh. S.) E/t7'-
liche Armuth ist keine Schande.
dt. Arm te zijn is geene zoude (schande). Ann
zu sein ist keine Siinde (Schande).
en. Poverty is no sin.
Poortith's pain, but nae disgrace, (scho.) Ar-
viUih ist Pein, aber keine Schande.
dii. Fattigdom er ingen Skani. Armuth ist keine
Schande. [Fehler.
Fattigdom er ingen Lyde. Armuth ist kein
Od.
CW. Povertad non a is viltad. (Id. U.-E.) Armuth
ist nicht Schande.
Pauc cun llannr ei n'gina Zanur. (obi.) ]Vc-
niff mit Elircn ist keine Schande.
fz. Pau\Tet6 nV'st pas vice.
nf. Povei'te ch' n'est pau viche, Comme fien d' kien
i n'est pau pain d'epiche. (pic.) Armuth ist
nicht Siinde , toie Hundsdreck nicht P/effer-
kuchen ist.
Pauvrite n'est nin vice, (w.)
it. Povert;V non e vizio.
mi. A puvcrta unn fe bergogna quand' e onorata.
(crs. 8.) Die Armuth ist keine Schande,
vienn sie ehrhar ist.
ni. La poverta a 1' e nen vissi. (piem.) Die Ar-
muth ist keine Siinde. [tad u. ?. w.
si. Poveresa non est \'ilesa. (sa. L.) S. Pover-
lin. La pobresa no es vilesa. (neat.) Die Armuth
ist nicht Schande. [u. s. w.
pt. A pobreza nao he vergonha. S. La pohresa
Quem diz que a pobreza he vileza, nao tem
siso na cabe(;a. Wer sagt, dass die Armuth
Schande sei, hat kein Gehirn im Kopfe.
sp. Pobreza no es vileza. S. Povertad u. s. lo.
Pobreza no es vileza, si no incouveniencia.
Armnth ist nicht Schande, aber Vbelstand.
Oort lefit niiet fan Oort. (frk. H. S.) md.
Di Katz- I8ftt 's Maus-n nit. (frk. M.) S. Die
Katze u. s. w.
I Aard lett uich von Aard. (Hrz.)
Die Atzel (ElsterJ lasst das Hiipfen nicht.
(hss. N.) [(schls.)
OdeKrohefTTroAe^last s Huppen (HiipfenJ nich.
Di Katz lasst d's Muisen net. (thr. II.) S.
Die Katze u. s. w.
Art von Art lasst nicht. (bair.)
Alles hat seine Art, Wie der Bock seinen Rart.
(schwb. W.)
Die Kriihe lasst ihr Hiipfen nicht. (schwei.)
Die Ayelestcr lest von jrem Hupfen nit. (tir.)
S. Die Elster u. a. w.
Uort fun Uort, nichen Gis one Buort. (urh. S.) pd
Art von Art, keine Geiss ohne Bart.
Aoii; Ictt von Aort nich. (ns. A.)
Dc Katte lett dat Mnsn nich. (ns. 15.) S. Die
Katze M. s. w.
Ard let nich von Ard, de Katte let dat Mvlsen
nich. (ns. ha. G. u. G.) Art lasst nicht von
Art, die Katze liisst das Mausen nicht.
Art lett vun Art nig, De Katt de lett dat
Musent nig. (ns. hist.) S. Ard u. s. w.
Art Lett nig viin Bart. (ns. hist.) Art lasst
nicht vom Bart.
Aart lett nich von Aart. (us. M.-Str.)
De Katt lett dat Musen neet. (ns. ofs.) S. Die
Katze u. s. w.
Art latt van Art uitt: de Bock well utem
Garen nitt. (wstf. Mrk.) Art lasst von Art
nicht : der Bock will aus dem Garten nicht.
De Ehster l8tt vam Hoppen nit. (wstf. SI.) S.
Die Elster ti. s. w.
115. Art lasst nicht von Art.
Art lasst nicht von Art, Der Bock nicht seinen
Bart, Der Speck nicht von der Schwart.
Der Fuchs lasst nicht von der Art, Aiich in
der Galgenfahrt.
Der Fuchs liisst seine Tiicke nicht.
Die Katze lasst das Mausen nicht.
Die Elster lasst ihr Hupfen nicht.
Art lesst von Art nicht, die Katze lesst ires
mausens nicht. (ad.)
Die Krah lesset ires huppfens nicht. (ad.)
Aarde wil van aarde niet, 't Spek wil van dt.
den zwaarde niet, (Onkruid uit den gaarde
niet) (De kat wil iiit den gaarde niet, Eu
zij laat haar muizen niet). Art will von
Art nicht, der Speck will von der Schwarte
nicht, (Unkraut aus dem Garten nicht) (Die
Katz' will aus dem Garten nicht, wnd sie
lasst ihr Mausen nicht).
De eerste aard Blijft bij het paard. Die erste
Art bleibt bei dem Pferd.
Die aexter kan haer huppen niet laten. (ah.)
Die Elster kann ihr Hiipfen nicht lassen.
De ekster kan haer huppelen niet laten. (vl.)
S. Die aexter u. s. w.
Art vil ei af Art. Art will nicht von Art. da.
Art Ifetr ei af e31i si'nu. Art liisst nicht von is.
ihrer Natur. [seinem Geschlecht.
Hvorjum bregSr i sina sett. Jeder ist gleich
Art 115.
— 57 —
117 Arzt.
Sjaldan bregir maSur vir £Ett. (fser.) Seltm
schVdgt der Mann aus dem Geschlecht.
sw. Art fOljer art. Art folgt Art. \hei Art.
Art blijr giarna wedh art. Art hleiht gem
l"z. Le rcnard ne qiiitte point ses ruses. Der
Fuchs Idsst seine Schliche nicht.
Bon chien chasse (Bons chiens chassent) de
race. Outer Hand jagt (Gute Eunde jagen)
von Natur.
sf. Per naturo casso chin, (nprv.) Von Natur
jagt der Hand.
pt. Dc casta Ihe vera ao galgo ter o ral)0 longo.
Von der Race kommt es, dass der Windhund
den Schwanz lang hat.
sp.Dc casta le viene al galgo, de tener el rabo
largo. S. De casta Ihe u. s. w.
De cista le viene al galgo el ser rabilargo.
Von der Race kommt es , dass der Wind-
hund langschwdnzig ist.
El can de buena raza si hoy no caza, ma r. ana
caza. Der Uund von guter Race, jagt er
nicht heute, jagt er raorgen.
llfi. .Tungor Arzt, huckrige r Kirchhof.
Ein junger Medicus, ein neuer Kirchhof.
Ein jiinger Arzt muss drei Kirchhofc haben.
ind. Neuer Arzt, neuer Kirchhof. (mrh. E.)
od.Ein junger Arzt, ein neuer Gottesacker. (bair.)
Ein neuer Arzt braucht einen neueu Gottes-
acker. (bair.)
Ein neuer Doktor, ein neuer Friedhof. (schwei.)
En neue Dokter, en ueue TodtegrJiber. (schwei.)
dt. Een nieuw theologant meet eene nieuwe hcl
hebben, en een nicuw medicijnmecster cen
uieuw kerkhof. Ein neuer Theologe muss
eine neue Halle haben and ein neuer Arzt
einen neuen Kirchhof.
tUi. Ny Efegc — ny Kirkcgaard. S. Neuer u. s. w.
SW. Ny laklre - ny kj^rkogard. S. Neuer u. s. w.
fz. Ees jeuut's medccins font les cimetieres bossus.
Die jungen Aerzte machen die Kirckhofe
bucklig.
De jeune mddecin cimetiere bossu. Von jun-
(/em Arzt hockriger Kirchhof.
De jeune avocat, heritage perdu, De nouvcau
medecin, cinietiire bossu. Von jungem Ad-
vokaten verlorene Erhschaft, von jungem
Arzt hockriger Kirchhof.
sf. Lous jhouines medecis fan lous cementeris
boussus. (Lgd.) S. Les jeunes u. s. w. ^
De jhouin' avouca, eritajhe perdu; De jhouine
medeci cementeri boussu. (T^gd.) S. De
jeune avocat u. s. w.
De joui'ne Avoucat, heritagi pardut, et de nou-
veou Mege , cimeteri boussut. (nprv.) *S^. De
jeune avocat u. s. lo.
Medico giovine fa la gobba al cimitero. (mi. t.) it.
Junger Arzt macht den Kirchhof hucklig.
Dotur zoen fa la g6ba al simitere. (1. b.) S. ni.
Medico u. s. w.
El medico zovene fa la goba al sagra. (v.)
S. Medico u. s. w.
117. Weichlicher Arzt macht faule
Wunden.
Weichlich'e Aerzte machen faule Wunden.
Gelinder Arzt macht faulen Schaden,
Gelinder Arzt bei faiilem Schaden macht
Uebel arger.
Weike Feldschor, fule Wnnnen. (ns.ha.G.u.G.) pd.
Weichlicher Feldscheerer , faule Wunden.
Sachte Balbeers geven stinkerge Wunden.
(ns. ofs.) Linde Barhiere gehen stinkende
Wunden.
Zachto mecstcrs maken stinkende wonden. dt.
Linde Aerzte machen stinkende Wunden.
Zachte handcn maken stinkende wonden. Linde
Hande machen stinkende Wunden.
The tender surgeon makes a foul wound. Der eil.
weichliche Chirurg macht eine faule Wunde.
Sefte hannen meitze stionckende wounen. (afs.) fs.
S. Zachte handen u. s. w.
Linr (Ragr) bartskeri gjorir fuin sar. Linder is.
(Feigherziger) Bartscheerer macht faule
Wunden.
Linur l«knir gj5rir fi'un sar. Linder Arzt
macht faule Wunden.
Biota Bardskararc giSra rutna saar. Weich- SW.
liche Bartscheerer machen faule Wunden.
Saepe solet medici pietate putrescere vulnus. It.
15on mire fait plaie puante. Qutmiithiger tz.
Arzt macht stinkende Wunde.
Main de medecin trop pitcux Rend le mal sou-
vent trop chancreux. AUzumitleidigen Arz-
tes Hand macht die Wunde oft hrandig.
Barbe pietadous que rend la plague bermiouse. sf.
(Brn.) Barmherziger Chirurg macht die
Wunde faulig.
Lou barbie pietadous fai la plSgo vermenouzo.
(Lgd.) S. The tender u. s. v\
Medico pietoso fa la piaga verminosa. Barm-
herziger Arzt macht die Wunde faulig.
Man de medico pietoso fa la piaga verminosa
S. Main de u. s. w.
8
it.
Arzt 117.
— 58 —
121 Aufgehen.
mj. E tnedich pictBs fa la pi^ga varminosa. (roin.)
S. medico u. 9. w.
II medico pirtoso fa la piaga pnzzolente. (t.)
Der barmherzige Arzt luacht die Wunde
utinkend.
ni. Al medgh pietos rend la piaga incurabil.
(em. B.) Der harmherzif/e Arzt macht die
Wunde unheilhur.
si. Medicu pietnsu fa la ihiaja verminnsa. (s.)
S. Medico u. s, w.
liil. Barber piad6s encaugrcua la piaga. (val.)
Barviherziger Chirurg macht die Wunde
brand if/.
pt. Qnaiido o jnedico lie piedoso, he o doente pe-
rigoso. WenJi der Arzt barmherzv/ ist, ist
der Schaden yefiihrlich.
118. In a n d em L a n d e n i s s t man a u 0 h
Brot.
Anderwjirts ist anch gnt Brot esson.
G'rade wie bei nns zn Kami lliingt man die
VViir.<*t anch an die Wand.
Andcre Tjcnte koclien anch mit Wa.s-ser (haben
anch llJinde). [zer. (bair.)
od. Bei ench gilt lialt der Batzen audi vier Kreu-
Ander.swo ist audi gut Brut essen (wenn man'M
hat), (bair. I..)
An andren Orten i.st auguet Brod essen. (schwei.)
pil. Annawag'n wat ok Brot backt. (ns. A.) .hi-
dcrwUrts wird anch Brot gebacken.
Annerwegen ward ok Brod bakkt. (ns. B.)
<S'. Annaicdg'n u. s. w.
Hindern Barge werd j'lk Kanki.n ebacken.
{na. ha. G. n. G.) Ifinfrr dem Bergc vnrd
auch Kuchen gebacken.
Annerwegen werd ak Brod ebacken. (ns. lia.
G. u. G.) S. Annawdghi n. s. xc.
Da wart ok mit Water kakt. (ns. M.-Str.) Da
vird auch mit Wasser gekncht.
Da holt (le Daler ok adit nii viirtig Schilling.
(ns. M.-Sjtr.) Da gilt der Thaler auch acht-
undvierzig Schilling.
t' Ward ook annerwarts Brod backt. (ns. U.)
Es wird auch anderwurts Brot gebacken.
Dar word annerwegen ook Bmd backt. (ns. ofs,)
Da n-ird anderwarfs auch Brot gebacken.
AnnertwiiigenwartaukBraoud backen. (^wstf. A.)
S. Annawdg^n a. s. lo.
<lt. Men bakt bij een ander zulk goed brood als
liier. Man backt bei Andern so gutes Brot
wie hier.
Men bakt hier zoo goed brood als in Frankrijk.
Man backt hier sogutes Brot wie in Frankreich .
119. Kriimchen sind auoh Brot.
Kromkens sund ook Brod. (ns. hist.) pd.
Kniinen sind ok Brod. (ns. hist. A.)
Knlhmkens siiud ook Brood, (ns. Hmb.)
Kromkes maken Brod, (ns. ofs.) Kriimchen
machen Brot.
Ok c Beetke oss Brot. (ns. Pr.) Aurh ein
Bisuchen ist Brot.
Kruimeltjes is ook brood. dt.
Kraamlangh as uk Bruad. (F.) Gekriimel fg.
ist auch Brot.
Knime san ock Briijd. (M.)
K rummer ere og (ogsaa) Bred. dft.
Smuler ere ogsaa Brod, Bracken aind auch Brot.
Siiuiac .Sinular er og Brand. Kleine Bracken nw.
sind auch Brot.
Smaae iiitar er ogso Brand. Kleine Bisaen
aind auch Brot. [m. a. w.
8ma smnlor a' ocksji briid. S. Smaae Sviular SW.
120. Man fangt auoh wohl den geachei-
ten Fuchs.
Wt'ilfe tragi'ii anch die w risen lliindlein iii's Holz.
Sehlaue Fiidise werdeii .•inch gifangen. (mrli. E.) md.
Kevtn er fnlla var; han er daa stnndom veidd. nw.
Der Fucha tat aehr vuraichtig ; dennoch
wird er biaweilen gefangen.
V'are Fnglar er ogso veidde. Voraichtige Vti-
gel werden auch gefangen.
Senicl in lat[iuiim vulpes. It.
Andie delle volpi si piglia. Auch Fiichne it.
tcerden gefangen.
Allelic le civette impaniano. (t.) Auch die mi.
Kduzchen laaaen aich fangen.
He ciapa .inca le volp. (I.) Auch die Fiichse ni.
werdtn gefangen.
Auche de vorpi se nc piggia. (lig) S. Anche
delle u. a. w.
Andie le volp as pia, (piem.) S- Se n. s. v\
Anche le volpe se ciapa. (v.) S. Se u. s. w.
Anche la voipe vecchia resta alia trappola. (npl.) si.
Auchder alte Fucha bleibt in der Falle atecken.
tin mazzoiie una bolta met in jobu. (sa. L.)
Kin Mai fdllt der Fuchs in's Gam.
Miiito sabe a raposa, mas mai sabe quern a pt.
toma. Viel weiss der Fucha, nber mehr
weiaa der, welcher ihn fdngt.
Mucho sabe la zorra, pero mas quien la toma sp»
Viel weias der Fuchs, aber mehr, loer ihn fdnift.
121. Die aufgehende Sonne hat melir
Anbeter als die untergeheude.
Die Morgeusonne hat mehr Anbeter ala die
Abendsonne.
Aufgehen 121.
— 59 —
122 Aufhoren.
Es beteii Mehr der Sonne Aufgang an als
ihreu Unteio:ano;.
(U.
en.
da.
nw
8\V.
It.
fz.
it.
ni.
Men bidt meest do opgaande zon aan, terwljl
de ondergaande wordt gevlockt. Man betel
meistens die aufyehende Sonne an, ivdhrend
der untergehenden gejiucht wird.
Men use to worship the rising sun. Die Men-
schen pflegen die aufgehende Sonne anzubefen.
AUe tilbede den opgaacnde, Ingen den ned-
gaaende Sol. AUe heten die auffjehende,
Keiner (betetj die ivntergehende Sonne an.
Dat ser alle paa dan stigande, og ingen paa
dan sigande. Es sehen Alle auf den Stei-
f/enden und Keiner auf den Sinkenden.
Den uppgaende solen vordas mer, an den ned-
gaende. Die aufgehende Sonne wird mehr
geehrl, ah die unler/jehende.
Plus adoratur sol oriens, quam occidens.
On adore plutot le soleil levant que le soleil
couchant. Man betet eher die auffjehende
Sonne an, als die untergehende.
El sol die nasse, ga piu adoratori de quel chc
tranionta. (ni. v.) Die Sonne, die aufgeht,
hat luehr Anbeter, als die, welche untergeht.
Tiiti adora el sol che nasse (lusej. (v.) Alle
beten tlie aufgehende (scheincndej Sonne an.
od.
dt.
122. Wenn der Scherz am Best en ist,
soil man aufhoren.
Wenn das Spiel am Besten ist, soil man ablasscn.
Wenn der schertz am besten ist, so sol man
auflfliSren. (ad.)
Wenn eineni das Kssen am besten schmeckt,
muss man auflioren. (bair.)
Wenn der Spass am besten ist, soil man auf-
horen. (schwei.)
Naar Leegen ser besth, thaa seal man aflf-
ladhe. (ada.)
Bezt er a8 htetta hvorjum leik, racSaii vel fer. iS,
Ain besten ist's , jedes Sxiiel aufzuhoren,
wdhrend cs gut geht.
Betst er at geva uppat me8an leikurin er liar-
dastur. (fser.) Am besten ist's aufzuhoren,
wenn das Spiel am sch'drfsten ist.
Naar Leiken er best, skal eiu heist halda upp. uw.
Wenn das Spiel am besten ist, soil man
am liebsten aufhoren.
Blist halla upp medan leken ar god. Am besten 8W.
aufhoren, wdhrend das Spiel gut ist.
en.
Als het spel op zijn best is, moet men eindigen.
Wenn das Spiel am beaten ist, muss man
endigen.
Twerdt goet seheen, als tspel ten besten is.
(avl.) Es ist gut scheiden, locnn das Spiel
am besten ist.
It is well to leave off playing, when the play
is at its best. Es ist gut mit Spielen auf-
zuhoren, tcenn das Spiel am besten ist.
Gie ower when the play is gude. (scho.) Hort
auf, xcenn das Spiel gut ist.
da
Naar I>egen er bedst, skal man liolde op.
Naar Maden smager bedst, skal man holde op.
S. Wenn einem u- s. w.
Tiudus allubescens incidcndus. It.
Dum lusus bonus est, ipsum dimittere fas
est. (mit.)
II faut bien laisser le jeu quand il est beau. fz.
Man muss das Spiel lassen, wenn es schon ist.
Tant que le jeu est beau Ten doit lesser. Man
soil auflioren, so lange das Spiel schon ist.
Tant cum le jeu est bel I'em le deit lesser.
(afz.) S. Tant que u. s. w.
Ogni bel giuoco vuol durar poco. Jedes schone it.
Spiel muss kurz w'dhren.
A vie che e zogh s^ja bell, e bsogna che seja mi,
curt, (rom.) Soil das Spiel schon sein,
muss es kurz sein.
Scherzo lungo non fu mai buono. (t.) Lunger
Scherz war nie gut.
Ogni bel gioco dura un poco. (t.) Jedes
schone Spiel vidhrt kurz.
Vn poc d'zug h po b&ll. (em. B.) Ein rvenig ni.
Spiel ist schoner.
El zof'sugh I'fe bell quand I'e curt. (em. P.)
Das Spiel ist schon, tcenn es kurz ist.
L'^ b^l el zogh se'l diira poch. (1. b.) Das
Spiel ist schon, v)enn es kurz wdhrt.
El zog 1'^ bel, quand Vh ciirt. (1. brs.) S.
El zokugh u. s. w.
Gioeugh, per ess bell, no I'ha de dura tropp.
(1. m.) Um schon zu sein, darf Spiel
nicht zu lange wdhren.
El gieugh per esse bel a venta ch'a dura poch.
(piem.) Das Spiel darf, um schon zu sein,
nicht lange wdhren.
Ogni scherzo curto xe belo, A longo andar el
pol stufar. (v.) Jeder kurze Scherz ist schon,
bei langer Dauer kann er Uberdriissig
werden.
A la burla dexarla f|uando mas agrada. Beivi sp.
Scherze aufhoren, wenn er am meisten gefdllt.
8»
Aufscliieben 123.
60 —
125 Auge.
123. Aufgesohoben ist nicht anfgehohen.
pd. Upiifjcsclioowiii Is nit iiiipgi'lioowen. (ns. W.)
cn. All is not lost that is delayed. Alles tut nicht
vp.rlnren, tra.f verzogcrt int.
dM.. Det er ikke gjlemt , hvad der er jyemt. Es ist
nirht verf/esfien , wan da uuffjehohen ist.
Bedre er gnemt end glemt. Besser ist aufr/e-
hohen, als verr/essen.
Tifpngre g;|omt er ikke glcmt. Lanf/e auff/e-
hohen ist nicht vergessen.
is. Betra er pfeymt enn f^leymt. S. Be>lrc u. s. ii\
Undandrattr cr engfinn afalattr. Aufschuh ist
kein Ahsclilap,
Betri er poymt enn fjloymt. Cfrer.) S. Berlre ii.s. in.
8W. Gcinidt ar icke glomdt. Auftjehohen ist nicht
vfrfjcssen.
Hvad som ar gomdt, iir icke glomdt. Was
aufffehnhen ist, ist nicht vergesaen.
It. Quod differtnr non aufertiir.
fz. Ce qui eat diff^r^ n'est pas perdu. Was anf-
r/eschnhcn ist, ist nicht verlfren.
nf. C qui est r'mettu, n'est nin pierdn. (w.") S.
Ce qui u. s. n\
C'qii'est diff^rd n'est pas perdu, (w. M.") S.
Ce qui u. s. v\
it. Lo allungare non leva via la cosa. Dns Anf-
schiehen heht die Sache nicht auf.
si. L'acqua cca non A fatt, neiel sta. f^ap. B.) Dcr
Begen , der nicht faUt , hleiht am JlimmeL
124. Un d' Aen daref en nemme' mam
Jeleb5n reeren. (md. mrli. L.) An die
Aug en dnrf man nur init dem EUhngen
rUhren.
dt. Een zecr oog meet met den cllcboog vcrbon-
den worden. Ein hoses Auge muss mil dem
ElUwgen verhunden icerden.
en. Yoii should never touch your eye but ^^^th
your elbow. Ihr soUtet eucr Auge nie an-
ders als mit devi Ellhogen heriihren.
Wipe your sore eye with your elbow. Wischt
euer hoses Auqe mit dem Ellhogen.
fz. A oeil malade ne touche que du coiide. An
krankes Atige komme nur mit devi Ellhogen.
Mai d'yeux se guerit du coude. Augemreh. icird
mit dem Ellhogen geheilt.
Le mal de I'oeil 11 faut le panser avec le
coude. Das Augenleiden muss man mit dem
Ellhogen kuriren.
•it. Chi vuol tener I'occhio sano, leghisl la mano.
Wer das Auge gesund erhalten irill , hinde
sich die Hand fest.
Gli occhi s'hanno a toccar con le goraita. (\.) mi.
Die Augen muss man mit den EUhngen
anriihren.
Quando duole I'occhio, ugnilo col calcagno.
(t.) Wenn das Auge schmerzt, schmier' es
mit der Ferse.
El mal de occi se guarisse col comio. (v.) ni.
Das Augenleidenwird mit demEllhogen geheilt.
Sos ojos si toccant cum su cuidu. (sa. L.) Die si.
Augen riihrt man viit dem, Ellhogen un.
li'ull fregarlo ab lo colse. (neat.) Das Augt\m,
reihe mit devi EUhngen.
O mal do olho cura-se com o cotovelo. S. El pt.
mal u. s. ir. [vuolu. s.n\
Qncni quizer olho sac, atesc a m;io. S. Chi
Al ojo con el codo. An's Auge mit dem EUhngen. sp.
El ojo limpiale con el codo. Das Auge rvische
mit dem Ellhogen.
El mal del ojo cura con el codo. Das Augen-
leiden heile mit dem Ellhogen.
Quien quiere el ojo sano, ate.se la mano. S.
Chi vuol u. s. tc.
12'). Auge, Glaub' und Glimpf, Leiden
k 0 i n e n S c h i m p f.
Glauben, Auge, Glimpf, Leiden keinen Schimpf.
Goriicht, Glaub' und Angcn Zum Scherze
nicht taugen. |(bair.)
Die Ehre und die Augen leiden keinen Scherz. od.
Ehr', Glatib' und Aug' leiden kein Scherz.(schwei.)
Eine Jnngfrau, ein Auge und der Glaube las-
sen nicht mit ihnen scherzen. (schwei.)
Eer, geloof en oog iij<len gcene schei'ts. .S. dt.
Ehr^ u. s. ro.
The eye and holy things can bear no jesting, eu.
Das Auge und heilige Dinge konnen keinen
iScherz vertragen.
Jest not with the eye nor religion. Scherze
weder mit dem Auge noch mit der Beligion.
Bourdna wi' my e'e nor wi' mine honour, (scho.)
Scherze weder mit meinem Auge, noch mit
meiner Ehre.
JEiXG, Tro og 0ie taale ikke at spoges med. da.
Ehre, Glaiihe und Auge vertragen nicht,
dass mit ihnen gescherzt icerde.
Auga og Ara er inkje til aa fautast med. Mit uw.
Auge und Ehre ist nicht zu spntten.
Oga, tro och ara tala icke skjimt. Auge, SW.
Glauhe und Ehre vertragen keinen Scherz.
Ogat och aran th\a. minst. Das Auge und die
Ehre vertragen am wenigsten.
Auge 125.
61 —
126 Auge.
It. Lumina, fama, fides, ludibria ferre recusant.
Non patitur ludum fama, fides, oculus.
fz. La foy, Toeil, la renommee ne doivent estre
jamais touchees. Ber Glaube, das Auge,
der Buf diirfen nie angetastet werden.
sf. La he dap I'oeil h aqiiet bel reuom Touquats
nou deouen este de nat doTi niond. (Gsc.)
Der Glaube nebsi dem Auge und dem guten
Buf diirfen durch Nichts in der Welt an-
getastet werden.
Tres causes se deouen a part bouta La hemne,
I'oeil, la he per plan trota. (Gsc.) Drei
Binge mussen , sdl es gut gehen, lei Seite
gelassen werden: die Frau, das Auge, der
Glaube.
it. Tre cose lascia da per se: I'occhio, la donna
e la ik. (mi. t.) Diei Binge lasse fur sich:
das Auge, die Frau und den Glauben.
pt. Com o olho e com a fe nao zombarei. Mit
dem Auge und mit dem Glauben werd' ich
nicht sckerzen.
sp. Religion, fama, el ojo, son coaas muy tiernas.
Beligion, Buf (und) das Auge sind sehr
zarte Binge.
Con el ojo y (ni) la fe no me burlare. S.
Com u. s. w. ["• *• '^•
No te buries con el ojo, ni la religion. S. Jest
Ude af 0ie, ude af Sind. Aus dem Auge, aus da.
dem Sinn.
Ude af SjTie, ude af Sind. S. Out of u. s. ?«.
Langt fra 0ine, snart af Sind. Weit aus den
Auqen, schnell atis dem, Sinn.
Kommer du af 0ie, du kommer vel af Tanke.
Kommst du aus dem Auge, kommst du wohl
aus den Gedanken.
Kommer man af 0ie, man kommer og af Sind.
Kommt man aus dem Auge, kommt man
auch aus dem Sinn.
J>egar einn er fra augunum, er hans minning is.
nr hjartanu. Wenn Finer aus den Avgen
isf, ist seine Erinnerung aus dem Herzen.
Dat som er fraa Augom, er snart or Hugen. nw.
Was aus dem Auge ist, ist schnell aus dem
Sinn.
Undan ogonen, utur minnet. SW.
Langt fran ogonen, snart ur sinnet. S. Langt
fra 0ine u. s. w.
Kommer man ur oga, minnes man foga. Komvit
man aus dem Auge, u'ird wenig an einen
I gedacht.
I Den som ar borta frjin ogonen, ar glomd. Wer
aui den Augen isf, wird vergessen.
\1C^. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Uz den ougen, iiz dem muote. (ad.)
md. Wouhl aus'n Agn, wouhl aus'n Sinn. (frk. M.)
Wnhl aus den Augen, wohl aus dem Sinn.
Aus den Aen, aus dem Hrerz. (mrh. L.) Aus
den Augen, aus dem TIerzen.
Kimste mor og ibar de Bricke, su kimste mar
och ausam Gemitte. (schls. B.) Kommst du
mir nur iiber die Briicke, so komvist du
mir auch aus dem Gemiifhe.
od. Os de n' Aanga, os dem Sinn, (schwei. A.)
pd. Ut den Agen, ut den Sinn. (ns. ha. G. u. G.) j
Cut den Augen, uut dem Sinn. (ns. W.) |
(It. Uit het oog, uit het iiart. lius dem Auge, aus
dem Herzen.
Die uten oghen is, is uten herten. (adt.) Wer
aus den Augen isf, ist aus dem Jlerzen.
eu. Out of sight, out of mind. Aus dem Gesicht,
aus dem Sinn.
Seldom seen (Long absent), soon forgotten.
Selfen gesehen (Lange fort), bald vergessen.
Fer from eye, fer from herte. (aen.) Fern vom
Auge, fern vom Herzen.
Out o' sight, oiit o' langour. (scho.) Aus dem
Gesicht, aus der Sehnsucht.
Procnl ex oculis, procvil ex mente. W.
Quantum oculis, animo tam procul abit amor.
Qui procul est oculis, procul est a lumine cor-
dis, (mit.)
Quisquis abest oculis, fructu priuatur amoris.
(mit.) [«• •«• •^''•
Ord ils egls, ord il cor. (obi.) S. Aus den Aen CW.
Loin des yeux, loin dn coeur. Fern den fz.
Augen, fern dem Herzen.
Qui est loin des yeux, est loin du coeur. Wer
den Augen fern ist, ist fern dem Herzen.
Loing de I'oeil, loing du coeur. S. Fer
from u. s. w.
Qui esloigne de I'oeil, csloigne du coeur. Wer
aus dem Auge geht, geht aus dem Herzen.
Fou d'l'ouie, fou de cour. (w.) Aus dem Ge- nf.
sicht, aus dem Herzen.
Louenh de I'oelh, louenh deu coo. (Brn.) S. sf.
Fer from u. s. w.
Assenza nemica di amore: quanto lontan dalV it.
occhio, tanto dal cuore. Abtvesenheit feind
\ der JAebe: so fern dem Auge, so fern dem
\ Herzen. [S- Loin des u. s. w.
' Luntanu dall' occhi, luntauu da u core, (crs.) mi.
Luntan da j occ, luntan da e cor. (rom.) S.
L'lin des u. s. w.
Dilunge da occhio, dilunge da cuore. (t.) S.
Fer from u- s. w.
Auge 126.
— G2 —
137 Auge.
Lontjino dagli occhi, lontano dal cxiore. (u )
S. Loin cles u. s. iv. [Loin ties u. s. w.
ni. T.initan cTai ncc', luntan dal cor. (em. B.) iS'.
Loiitan da j'occ', loiitaii dal coeur. (om. P.)
S. Loin des u. s. to.
Lont'm da j'occ, lontan dnl cor. (em. R.)
S. Loin deft u. s. w. [den u. s. w.
Lentil dai 6c, lontiY dal cor. (1. b.) S. Loin
Lonta de i oeiicc, anca loutan de coeur. (1. m.)
Few von den Augen, audi fern vom Herzen.
Lontan da j' etii, lontan dal chetir. (piem.)
S. Loin des u. s. w. [des u. s: w.
Lontan dai occi, lontan dal cnor. (v.) ;S'. Loin
Lontan de i occi, lontan del cor. (v
S. Loin des u. s. w. [des ti.
si. Luntanu d'occhi, Inntanu di cori. (s.) S. Loin
l'^J^a (Bessidu) dai dome, fora (bessidu) dai
coro. (sa.) Ans dem House, cms dem Herzen.
Ojos qui non si bident, de pare s'ismentigant.
(h;\.) Augen, die siclinicht sehen,vergessen$ich.
Iiii. L' ausenzia causa olvid. (neat.) Die Abwesen-
heit verursacht Vergessenheil.
pt, liOnge de vista, longe de cora^no. Fern dem
Cesicht, fern dem Herzen.
Tan lejos de ojo, tan lejos do corazon. So
ireii cms dem Auge, so iveit aus dem Herzen.
Absencia enemiga de amor: quan lejos de ojos,
tan lejos do corazon. ;S. Assenza u. s. tc.
trst.)
s. w.
sp
127. Die Augen sind grosser, als dev
Bauch.
Die Augen sind oft welter, als der Bancli.
Die Augen werden zuerst voll, dann der Bauch.
Die augen seind weiter denn der bauch. (ad.)
md. Sa Aage senn a griiszszer bi sa Moge. (frk. IL)
Seine Augen sind auch grosser, als sein Magen.
Sei~ Ag~n senn weiter, ass sei~ M6g~n. (frk. M.)
Seine Augen sind weiter, als sein Magen.
D' Ae' me grusz hun, ewe de BaVich. (mrh. L.)
Die Augen grosser huhen, cds den Bauch.
od. Es sind ihm die Augen weiter, als der Bauch. (bair.)
pd. Sing Auge sin groosser als der Buch. (nrh. K.)
Seine Augen sind grosser, als der Bauch,
De Augen sind grotter, as den Buck. (nrh. M.)
De ()g'n siind grotter, ass de Mund. (ns. A.)
Die Augen sind grosser, als der Mund.
De Agen sint groter, as de Buk. (ns. ha G. u. G.)
De Ogeu siind groter, as de Buk. (ns. M.-Str.j
Dat Oog mag alltied melir as de Mund. (ns. ofs.)
Das Auge ivill immer mehr, cds der Mund.
(It. De uogen zijn altijd grooter (zien verder), dan
de bulk (maag). Die Augen sind stets
grosser (sehen weiter), cds der Bauch (Magen).
De oogen zyn grooter, dan de buik. (vl.)
The eye is bigger thaji the belly. Dns Auge 611.
ist grosser, als der Bauch.
His eyes are bigger than his belly. Seiyie
Augen sind grosser, als sein Bauch.
Better fill a gluttons belly than his eye.
Leichter eines Fressers Magen, als sein
Auge zu fiillen.
Your een's greedier than yo\ir guts, (scho.)
Fiire Augen sind gieriger, als Euer Bauch
(Magen).
0inene ere storre end Maven. Die Augen da.
sind grosser, cds der Magen.
Maven faar snarere nok end 0inene. Der
Magen hat schneller genug, als die Augen.
Man seal fyllse paa een Skalk fxjrroe 0wedh
sen Mavven. (adii.) Man wird einem Schnlk
eher das Auge, als den Magen fiillen.
J>eini agjarna (Honum) em gerari augun enii is.
maginn. De7n Gierigen (Him) sind die
Augen lieisshungriger als der Magen.
Dat verd fyrr full Vombi en Augat. Es wird nw.
eher der Bauch voll, als das Auge.
Ogat vill alltid hafva mer an magen tal vid.
Das Auge will stets mehr haben, als der
Magen ver tragi.
Ogat wil altijd mehr, an Magan orkar. Das sw.
Auge will stets mehr, als der Magen vermag.
Magen blir forr matt Jin ogat. Der Magen
irird eher satt, als das Auge.
Bwken mattas foiT an Ogat. Der Bauch loird
eher satt, als das Auge.
Talmo qvam stomacho satiari vult prius am- It.
bro. (mlt.) [eye u. s. v\
Igl ^gl pli gron ch' il begl. (obi.) S. The t'W.
Avoir les yeux plus grands que le ventre. S. f'z.
D' Ae' u. s. to.
II a plus grands yeux que grand ventre (grand'
panse). Er hat die Augen grosser, als
den Bauch.
I ne feut poent avoer pus grands yus que nf.
grand panche. (pic.) Man muss nicht die
Augen grosser hahen, als den Bauch.
Avu les ouies pus grands qui 1' vinte. (w.)
S. D' Ae' u. s. w.
As pus gros htieilles que gros ventre, (nprv.) sf.
S. H a u. s. 10.
Pivittosto si satoUa il ventre che I'occhio. -S". it.
Bwken u. s. to. [a u. s. w.
A majo r occhii che lu ventre, (crs.) S. Emi.
Ha piu grandi 1' occhj, che a bocca. (crs.) Er
hat die Augen grosser, cds den Mund.
E ten pio j 6cc ch an fa la piinza. (rom.) S.
H a u. s. w.
Auge 127.
— 63 —
128 Auge.
Aver pill grande la gola clie il ventre, (t.)
Die &urgel grosser hahen, als den Bauch.
ui. Tgnir pu j'occ' che la panza. (em. P.) ^S".
D' Ae' u. s. w.
Di vuoelt hin piissee grand i oeucc ch' el boencc.
(1. m.) Manchmal sind die Augen grosser^
als der Mund.
si. Plus est maunu s' oju, qui non sa bcntre.
(sa. L.) Grosser ist das Auge, als der
Bauch,
Det ogat aldrig sag, grater icke hjertat (lijer- SW.
tat ej begratei'). Was das Auge nie sah,
beweint das Herz nicht.
128. Was das Auge niclit sieht, bckiim-
mert das Herz niclit.
pd. Wat dat Og nicli siilit, kwalt dat Hart nicli.
(ns. Hmb.)
Wat de Ogen neet selin, krjiukt dat Hart neet.
(ns. ofs.)
(It, Hetgeen het oog niet ziet, bekoniniert lift hart
niet.
Hetgeen het oog niet ziet, bezwaart (deert,
smart) (bekoort) het hart niet. Was das
Auge nicht sieht, beschioert (scJimerzt) (he-
riickt) das ITerz nicht.
Dat dat oghe niet en siet, dat en begheret
herte niet. (adt.) Was das Auge nicht sieht,
hegehrt das Herz nicht.
eu. What the eye sees not, the heart r\ies not.
Was das Auge nicht sieht, betratiert das
Herz nicht.
That which the eye seetli not, the hart doth
not rue. (aen.) Das, was das Auge nicht
sieht, betraiiert das Herz nicht.
fs, Wat a Uugen eg se, de-t Hart eg siar. (A.)
Was die Augen niclit sehen, thut clem Her-
zen nicht weh.
Wat dit Oog ek sjogdt, dit ded' dit Hardt ek
siir. (S.) Was das Auge niclit sah, das thut
dem Herzen nicht weh.
dii. Hvad Eens 0ine ikke see, Det gior Hiertet
ingen Vee. Was Eines Augen nicht sehen,
das thut dem Herzen kein Weh.
is. Ta5 f(5 eyga8 ikki sar og oyraS ikki hoyrir,
verkir ikki hjartaS. (fser.) Was das Auge
nicht sieht und das Ohr nicht hart, schmerzt
das Herz nicht.
IIW. Dat Augat inkje ser, dat gjer' inkje Hjartat
saart. Was das Auge nicht sieht, das macht
nicht das Herz wund.
Dat eg inkje ser, er meg ingi Sorg. Was ich
nicht sehe, ist mir keine Sorge.
Dat Augat som inkje ser, dat slepp aa gi'aata.
Das Auge, das nicht sieht, braucht nicht
zu tceinen.
Ce qu'oeil ne voit, au. coeur ne deult. fz.
Le coeur no veut douloir Ce que I'oeil ne
pent voir. Das Herz will nicht betrauern,
was das Auge nicht sehen kann.
Que oil ne uoit, a cur ne dent, (afz.)
Ce que euls ne voit, cuers ne duet, (afz.)
Ce que yex ne voit cuers ne dent, (afz.)
Qe oyl ne voyt, quer ne desjn*. (afz.) S. Dat
dat u. s. tv.
Qou qu'on n'veut uin, n'grive (ii'greveie) nin. nf.
(w.) Was mannicht sieht, dasbekiimmert nichf.
(jo qui oeilh nou bet, coo nou cr^be. (Brn.) sf.
So q'uiel noun vei, cor noun doou. (Lgd.)
So que loi;s hueils non vezon, au couer nou
dou. (nprv.) Das loas die Augen nicht se-
hen, schmerzt das Herz nicht.
Occliio die non vede, cor die non duole. Aug', it.
das nicht sieht, Herz, das nicht schmerzt.
Occliio non vede, cuor non desidera. (Das)
Auge sieht nicht, (das) Herz begehrt nicht.
Ocelli non vedono, il cuor dorme. (Die) Augen
sehen nicht, das Herz schlaft.
Occhiu nun bede, core nun dole, (crs.) (Das) mi.
Auge sieht nicht, (das) Herz schmerzt nicht.
Se I'occhio non mira, il cor non sospira. (t.)
Wenn das Auge nicht sieht, so schmachtet das
Herz nicht.
Se I'occ an vedda, al co^ur an do^ula. (em. P.) ni.
S. Se I'occhio u. s. to. [u. s. w.
Ochio no vede, e cuor no diol. (v.) S. Occhiu
Chi no mira, no sospii"a. (v.) Wer nichf sieht,
seufzt nicht.
Uecchie non vide e core non pecca. (ap. B.) si.
(Das) Auge sieht nicht und (das) Herz
snndigt nicht. {u. s. w.
Occhiu nun vidi, cori nun doli. (s.) S. Occhiu
Quando sos ojo.s non bident, su coro dormit.
(sa.) Wenn die Augen nicht sehen, schlaft
das Herz. \^S. Wat it. s. w.
Lo quels tills no veuen, lo cor no n'dol. (neat.) Im.
Ulls, que no veuen, cor, que no plora. (val.)
Augen, die nicht sehen , Herz, das nicht weint.
Ojos que no ven, corazon que no diiele. Augen, sp.
die nicht sehen, Herz, das nicht schmerzt.
Ojos que no ven, corazon que noUora. S. Ullsu. s. w.
Ojos que no ven, corazon que no quiebra.
Augen, die nicht sehen, Herz, das nicht br-icht.
Lo que (los) ojos no veen, corazon no desea.
Was die Augen nicht sehen, verlangt das
Herz nicht.
Auge 129.
64
132 Aus.
dt.
dii.
nw.
It.
fz.
it.
mi.
ni.
pt.
sp.
1 29. W a s (1 e m II e r z e ii g e f il 1 1 1, cl a s s u c h e n
die Augen.
Daar hot liaitc, cl;i;u- do oogen. Wo flan
Herz, da die Au(jen.
ITvad dcr or Hjcvtot kju'it, det snge Oinonc.
Wan dem Herzen lieh istjdasauchen die Auyen,
Augat vil dit som kjsert er, og Handi dit, som
saart er. Das Auqe will dan, was lieh ist,
und die Hand das, teas tvund ist.
Est oculo gratiiin spcculari semper amatum.
lUic est oculus, qua res est qnain ada-
mamiis. (mlt.)
En regarde volcnticrs ce qu'on ainic. (afz.)
Man sieht gern an was man lieht.
Dov'6 I'aiTiorc, la 6 I'occhio. Wo die Liehe
ist, da ist das Auije.
Dove fc Tamore, rocchio corre. (t.) Wo die
Liehe ist, eilt das Aurje hin.
L'fic el cor doc clie ghc Tainor. (1. b.) Das
Auge eilt dahin, loo die Liehe ist.
A niao lui dor, e o ollio no amor. Die Hand
heini Schmerz und das Auge hei der Liehe.
Los qjos alia van, donde tienen lo que han.
Die Augen gehen dahin, wo sie das Ihre hahen.
Do van autojos van lo.s ojos. Wo die Wiinsche
hingehen, gehen die Augen hin.
l.SO. AVas dio Augen sclicn, glaubt das
Her z.
Was die Augen selicn, betrieget das Herz niclit.
Swaz den ougen sanftc tuot, daz diinket ouch
daz hevze guot. (ad.)
md. Bas di Auwen senn, gleit d's Harz. (thr. 11.)
od. Wa.s das Aug .sieht, glanbt's Herz. (schwb.W.)
(It.
en.
da.
s\v,
it.
Wat het oog ziet Bedriegt het hart niet. Was
das Auge sieht, hetrilgt das Herz nicht.
Seeing is believing. Sehen ist Glauhen.
Hvad .0ict .seer, troer Hjertet. ;S^. Was das
Aug u. s. to.
Det ogat ser, det tror ock hjertat. Was das
Auge sieht, das glauht aueh das Herz.
Qui de I'oeil voit, du coeur croit. Wer mit
dem Auge sieht, glauht mit devi Herzen.
Chi con I'occhio vede, col cor crede. S. Qui
de Voeil u. s. u\
Un bell vde 1' e tin bell credar. (rem.) Ein
sch'dnes Sehen ist ein schones Glauhen.
Quel che I'occhio non vede, II cuor non crede.
(t.) Was das Auqe nicht sieht, glauht das
Herz nicht.
Occhiu nun vidi, cori nun ciidi. (s.) (Das)
Auge sieht nicht, (das) Herz glauht nicht.
1.31. EinAugenzeuge gilt mehr dcnn zehn
Ohren z eugen.
Einmal sehen ist besser, als zehen Malhihon. (bair.) od.
En Auge hiit nieih Gliiuwen, osse twei Ohren. pd.
(ns. W.) Ein Auge hat mehr Qlauhen, ala
zwei Ohren.
Beter ^6n, die 't heeft gezien, Dan van hoorcn dt.
zeggen tien. Besser Einer, der's gesehn,
Als von Horensagen zehn.
One eyewitness is worth ten carwitne.s.ses. Ein CD.
Augenzeage ist zehn Ohrenzeugen werth.
Bedre vidner eet Oie, en<l to (Tron, Besser da.
zeugt ein Auge als zwei Ohren.
TA8 gongur 8J6n firi sogn. (fajr.) Es geht An- is.
hlick vor Sagen.
Ein skal tni Augat moir en 0yrat. Man soil UW.
dem Auge mehr Glauhen schenken, als dem Ohr.
Ogat tros mer Jin 6rat. Dem Auge uird mehr SW.
geglaubt als dem Ohr.
Battre ett asyna vittne, an tio, sum „hiirt
berjittas." Besser ein Augenzeuge, als zehn,
die es „sagen gehort."
Biittre ett asyna wittno, an tio ahora. Besser
ein Augenzeuge als zehn Zuhorer.
Pluris est oculatus testis unu.s qnamauriti decern. It.
Oculis magis habenda fides , quam auribus.
Tesmoing qui I'a veu est nieilleur que cil qui fz.
la ouy et plus seur. Zeuge, der gesehn hat,
int hesser als der, welcher gehort hut, und
aicherer.
Un seul ceil a plus de credit Que deux oreifle.s
n'ont d'audivi. Ein Auge allein hat mehr
Glauhwiirdigkeit als zwei Ohren.
Vale pill un testinionio di vista che dieci di udita. it.
Val piu nil testinionio di vista che cento d'udito.
Ein Augenzeuge gilt mehr, als hundert
Ohrenzeugen.
Val pid un testimone di vista che niille d'udita. mi.
(t.) Ein Augenzeuge gilt mehr, als tausend
Ohrenzeugen.
Balet plus unu testimonzu de vista qui non si.
deghe de justizia. (sa. L.)
132. Aus dem Esel wird kein Reitpferd,
m a g s t i h n z a u m e n w i e d u w i 1 1 s t.
Sattel eine Sau, es wird kein Zelter daraus.
Ma cha os-sema n' Ochsa (Rappa) ke Zisli od.
macha. (schwei. A.) Man kann aus einem
Ochsen (Rappen) kein Zeislein machen.
Der Hosz wit njikeszt e Wulf. (nrh, S.) Der pd.
Hase wird nie ein Wolf.
132 Aus.
65 -
133 Aus.
Aus der Kroo wit uichen Dauw. (nrb. S.) Aus
der Krdhe wird keine Tauhe.
Wcat en Swin is, vrerd sin Lewe kein Osse.
(ns. ha. G. u. G.) Was ein Schwein ist,
wird in seinem Leben kein Ochse.
Wat ens en Jessel ies, weerd kain Piaid.
(wstf. Atd.) Was ein Mai ein Esel ist, wird
kein Pferd.
dt. Een gouden zadel maakt geen ezel tot een
paard. Ein yoldener Sattel riiacht keinen
Esel zu einem Pferde.
Die tot een ezel geboren is, zal geen paard
sterven. Wer als Esel geboren ist, wird
nicht als Pferd sterben.
Die tot geen paard geboren is, moet ezel ster-
ven. Wer nicht zum Pferd geboren ist,
muss (als) Esel sterben.
Man kan van cone duif geen sperwer maken.
Man kann aus einer Tauhe keinen Sperber
machen.
eu. A cai'rion kite will never make a good hawk.
Aus einem Aasgeier wird nie ein guter Falke.
Mulo 6 mnla, burro 6 burra, rocin nuuca. S. sp.
Mulo ou u. s. w.
133. Aus clemEegenindieTraufe kommen.
Wer dem Regen entfliehen will, fallt oft in's
Wasser.
Ein Biichlein fliehen und in den Rhein fallen.
Den Reif fliehen und in den Schnee fallen.
Den Ranch fliehen und in's Feuer fallen.
Er flieht den Ranch und fallt in's Wasser.
Von der Asche (Aschen) in die Glut.
Aus dem Staube in die Miihle.
Don kumtmar fan Reighan in di Traaf. (frk. md.
H. S.) Da kommt man vom Regen in die
Traufe.
Erist vom Regen in die Traufe gekommen. (bair.) od.
Aus dem Trog iiu't Schaf, aussem Schaf an't pd.
Vlilpes. (nrh. S.) Aus dem Trog in's Schaff,
aus dem Schaff in den Mistkorb.
IS.
Iz
Einn asni ver3r aldrei hestr.
■niemals Pferd.
Ein Esel wird
On ne saurait faire d'une buse un epervier.
Man kann aus einer Weihe keinen Sperber
machen.
L'on ne pent faire d'un coulomb un espervier.
S. Man kann u. s. w.
On ne pent faire d'un hybou un espervier.
Man kann aus einer Eule keinen Sperber
machen.
nf. Le chien ne peut pas estre chifevre, Ne le
connin devenir lievi^e. (Chmp.) Der Sund
kann keine Ziege sein, und das Kaninchen
kein Hase werden.
sf. Non se fa d'uno lebre un lion, (nprv.) Man
macht aus einem Hasen keinen Lowen.
it. Chi nasce mulu un diventa mai cavallu. (mi. crs.)
Was als Maulthier zur Welt kommt, wird
nie Pferd.
ni. Chi nas lofF, no mor agnel. (1. m.) Wer als
Wolf geboren icird, stirbt nicht als Lamm.
Chi nasse lovo, no mor agnelo. (v.) S.
Chi nas u. s. w.
pt. For mais que o asno se queira fazer cavallo,
sempre ha de ficar asno. Wenn sich auck
der Esel zum Pferde machen icollte, er muss
immer Esel hleiben.
Mulo ou mula, asno ou buiTa, rocim nunca.
Maulthier oder Mauleselin, Esel oder Eselin,
niemals Pferd.
Van den regen in den drop. Aus dem Regen dt.
in die Traufe.
Hij mijdt den regen en valt in de sloot. Er
flieht den Regen und fallt in den Graben.
Om den regen te mijden liep hij in de sloot.
Um den Regen zu fliehen lief er in den
Graben.
Van eenen plas in de gracht geraken. Aus
einer Pfiitze in den Graben gerathen.
Uit den rook in het vuur loopeu. Aus dem
Rauch in's Feuer laufen.
Hij mijdt de asch en valt in het vuur. Er
flieht die Asche und fallt in's Feuer.
Uit de pan in't vuur springen. Aus der
Pfanne in's Feuer springen.
Van't vagevuur in de hel. Atis dem Fege-
feuer in die Holle.
Out of the fryingjian into tlie fire. Aus der eil.
Bratpfanne in's Feuer.
Out o' the peat-pot into the gutter, (scho.)
Aus der Torfgrube in die Gosse.
ijtt'e Rinn unuer't Ausing kamen. (M.) Aus fs.
dem Regen unter die Traufe kommen.
tJtt 't Eesch aujn't IjU kamen. (M.) Aus der
Asche in's Feuer kommen. .
At komme fra Rogen i Ilden. Aus dem Rauch dii.
in's Feuer kommen.
Undan regnet under takdroppet. Aus dem Re- SW.
gen unter die Dachtraufe.
Fly takdroppet och raka i slagregnet. Die
Dachtraufe fliehen und in den Platzregen
gerathen.
Han kom ur regnet i takdroppet. Er kam aus
dem Regen in die Dachtraufe.
Au8 133.
— 66 —
133 Au8.
Mangen Ayr r5ken och kommer i elden. Man-
cher flieht den liauch und kommt in's Feuer.
Ur askan i elden. Aus der Asche in's Feuer.
Ofta fallar man ur askan i elden. Oft f'dlU
man aus der Asche in's Feuer.
Han har komniit ur askan i elden. Er ist
aus der Asche in's Feuer gekommen.
It. Fnmuni fugiens in ipneni incidit (decidit).
De fmno ad flammam tendere.
Ex cinere in prunas.
Evitata Charybdi in Scyllam incidi.
Ciicurrit quispiam ne pluvia madesceret, et in
foveain praefocatus est.
CW, Ir da piatta in fo. (Id.) Von der Platte (des
Herdes) in's Feuer kommen.
fz. He cacher dans I'eau de peur de pluie. Sich
aus Furcht vor dem Eegen im Wasser ver-
hergen.
II reasenible j\ Giibouille: il se jctte dans Toau
de peur de la pluie. Er rjleicht Gribouille:
er stiirzt sich aus Furcht vor devi Reyen
in's Wasser.
Tonibcr de la poele dans la braise. Aus der
Ffanne in die Glut /alien.
Sautcr de la poele sur la braise. Aus der
Ffanne auf die Glut springen.
nf. Malin comme Gribouille qui se jette k I'ean
de peur de se mouiller. (Br.) Schlau wie
Gribouille, der sich aus Furcht nass zu
werden in's Wasser stiirzt.
I r'sonne a Gribouille qui s'savdve es Taivve
po I'plaive. (w.) Er gleicht Gribouille , der
sich vor devi Bei/en in's Wasser Jiiichtete.
Fer comme Govi qui moussive ^s I'aiwe po
I'plaive. (w.) Es viachen loie Govi, der sich
vor dem Regen in's Wasser stiirzte.
sf. Cade de la paderc en tau liouec. (Brn.) Er
fillU aus der Ffanne in's Feuer.
Tail se pensse goarda de la brune liumade,
Qui cay degnens lo hoeq ou b6 dans la cen-
drade. (Gsc.) Mancher denkt sich vor dem
schworzen liauch zu hiiten, der in's Feuer
oder in die Asche fallt.
Fujliie la plojlio, e s'es jhita din lou vala. (Lgd.)
Er floh den Regen und warf sich in den
Sturzbach.
Fujliie lou fun, e s'es jhita din lou fio. (Lgd.)
Er jioh den Ranch tmd warf sich in das
Feuer.
Fugi6 la pluejo, et s'^s gitat dins loit valat.
(nprv.) S. Fujhi6 la u. s. w.
Fugie lou furn, et s'es calat dins lou fuec.
(npi-v.) S. Fujhi€ lou %t. s, w.
Fuggir I'acqua sotto le grondaje. Vor dem It.
Regen unter die Duchtraufe Jliehen.
Cader dalla padella Jielle (suUe) brace. S.
Tomher u. s. w.
Casci da la padella a la brascia. (K.) /S'. mi.
Tomher u. s. w.
Casche da la padella in t'al bres. (rom.) S.
Tomher u. s. w.
Saltar di Bacchillone in Arno. (t.) Aus devi
Bachiglione in den Arno springen.
Cascar dalla brace nel foco. (t.) Aus der Glut
in's Feuer fallen.
Cascar dalla padela in t'i bras. (em. P.) S. ni.
Tomher u, s. w.
Salter dalla padilla int b\ hxhs. (em. R.) S.
Sauter u. s. w.
Salter dalla padilla int al lugli. (em. K.) S.
Uit de pan u, s. to.
Salta fo d'la padela e'n da'n del ftSc. (1. brs.)
Aus der Ffanne herausspringen und in's
Feuer fallen.
Solta de la padella in del foeugli. (1. m.) S.
Uit de pan u. s. w.
Scape I'aqua da sot lo grondane. (picm.) S.
Fuggir u. s. w.
Cascb6 dant la padela (da la peila) ant la
brai^a. (piem.) S. Tomher u. s. w.
Casch^ da la brasa ant ol fe"u. (piem.) <S'. Cas-
car dalla brace u. s. w.
Cascar de la gradela sn le bronze, (v. trat.)
Vom Rost auf die Kohlen fallen.
Mi livai di li stizzi e mi misi a li canali. (s.) si.
Ich entfernte mich vom Feuer und gerieth
in den Kunal.
So fuidu dai su fumu, ct rutu que so in su
fogu. (sa. L.) Ich bin vor dem Ruuch ge-
jtohen und bin in's Feuer gefallen.
Exir del fang y caurer al ban-ano. (neat.) liii.
Aus dem Schlamvi kommen tmd in den
Tiimpel fallen.
Exir (Fvigir) del fog y caurer a las brasas.
(neat.) Aus dem Feuer kommen (fliehen)
und in die gliihenden Kohlen fallen.
Sardineta de Blancs fugint del fog se posa a
las brasas. (neat.) Die Sardine von Blanes
fiel, dem Feuer entjliehend, in die Kohlen.
Fugir do lodo e cahir no an'oio. Vor dem pt*
Sumpf fliehen und in den Bach fallen.
Fugir do fumo e caliir no fogo. S. Den
Rauch u. s. w.
Cahir da serta na braza. S. Tomher u. s. u\
For me escudar do fogo cahi was brazas. Um
viich vor dem Feuer zu schiltzen, fiel ich
in die gliihenden Kohlen.
Aus 133.
— 67 —
134 Aus.
Sp. Sali6 del lodo y cayo eu el arroyo. Er stieg
aus (hm Sumpf und fiel in den Bnch.
Salir de un lodo y entrar en otro. Aus einem
Swnpf steiqen und in den andern kommen.
Salir de lavajos (lagiinas) y entrar en mojados.
Aus Wasserlachen kommen tmd in's Nasse
tretcn.
Salir de lodazales y entrar en cenagales. Aus
Sihnpfen steigenundin Stimpflocher kommen.
Hiiir del fuego y dar en las brasas. Dem Feiier
enffliehen und in die hrennenden Kohlen
gerafhen.
Saltar de la sarten y dar en las brasas. S.
Salfd u. 8. w.
Hni del trueno y tope con el relampago. Ich
floh vor dem Donner und stiess mit dem
Blitz zusammen.
Escap^ del trueno y di en el relampago. Ich
bin dem Donner enfgangen und in den
Blitz gerathen.
La sardina de Blanes: que saltando del fuego
dio eu las brasas. (asp.) Die Sardine von
Blanes, welche aus dem Fetter springend,
in die Kohlen gerieth.
134. Aus eincr Miickc einen Eleplian-
ten machen.
md. Ar m^cht aus d-r Laus an Elephint-n. (frk. M.)
Er machf aus der Laus einen Elephanten.
od. Us der Muggen en Elifant macbe. (schwei. Scb.)
Aus der Miicke einen Elephanten machen.
Ea mocht aus a Mugg an Holifountn. (st.)
Er macht aus einer Miicke einen Elephanten.
pd. Hei Slit de Miigge viir'n Elefanten an. (wstf. P.)
Er sieht die Miicke fiir einen Elephanten an.
dt. Hij maakt van eene miig een' olifant. S.
En tt. s. W.
Hij maakt van eene vlieg (muis) een' olifant.
Er macht aus einer Fliege (Maus) einen
Elephanten.
Van een' splinter een' balk maken. Aus einem
Splitter einen Balken machen.
eil. To make a mountain of a molehill. Einen
Berg aus einem Matdwurfshaufen machen.
fs. He maget en Elefant (Bairig) auf en Magg
(Mjiujlwjai-pel). (M.) Er macht einen Ele-
phanten (Berg) aus einer Miicke (einem
Maulwurfshaufen).
Han g8r elefanter af myggor (berg af sandkorn). sw.
Er macht Elephanten aris Milcken [(einenj
Berg aus (einem) Sandkorn'].
da. At gJ0re en Myg til en Elephant. Eine Miicke
zu einem Elephanten viachen.
nw. Gjera eit My til ei Merr. Eiiie Miicke zu
einem Pferde machen.
Elephantum ex musca facit. It.
Ex modico dolore morbum facit magnum.
Far in cavagl ord' in muschin. (obi.) Ein CW.
P/erd aus einer Miicke (Fliege) viachen.
Faire d'une mouche un dlephant. Aus einer fz,
Fliege einen Elephanten machen.
Fai d'uno moflsco un elefan. (Lgd.) S. Ea u. s. w. sf.
Fai d'lino palio un palie. (Lgd.) Er macht
aus einem Strohhalm einen Schober.
Fa d'uno mousquo un Elephan. (nprv.) S.
Ea u. s. w.
Fa d'uno paillo un paillie. (nprv.) S. Fdi
d'uno pdlio u. s. w.
Far d'ogni mosca un elefante. Aus jeder Fliege it«
einen Elephanten machen.
Delia mosca far ramarro. Aiis der Fliege
(eine) Eidechse machen.
Far d'una pulce un cavallo. Aus einem Floh
ein Pferd machen.
Far d'una bolla acquajuola un canchero. Aus
einem WasserblUschen ein KrebsgeschioUr
machen. [(einen) Balken.
Fa di pelo trave. Er macht aus (einem) Haar
D'ogni bruscolo ne fa una trave. Aus jedem
Splitter macht er einen Balken.
D'in t'na polsa fer un caval. (rom.) ^S". Far mi.
d'una pulce u. s. w.
Una mosca I'ai per un caval. (rom.) Eiyie
Fliege diinkt ihm ein Pferd. \u. s. w.
Far di una mosca un liofante. (t.) S. Faire
Ogni bruscolo gli pare una trave. (t.) Jedes
Splitterchen diinkt ihm ein Balken.
D'un bus far una fnestra. (em. B.) Aus einem ni.
Loch ein Fenster machen.
I fan d'una busca tin trav (d'un fus ima lanza).
(em. B.) Sie machen aus einem Splitter
einen Balken (aus einer Spindel eine Lanze).
D'un did fam' un brazz. (em. P.) Aus einem
Finger einen Arm machen.
Fa d'nnn stecco ima trave. (lig.) Aus einem
Zahnstocher einen Balken machen.
D'una mosca fene un elefant. (piem.) S.
Faire u. s. lo.
Ogni busca smi6 un trav (ai smia una cara
d'fen). (piem.) Jeder Splitter schien ein
Balken (scheint ihm ein Seufuder).
Una mosca ghe par un caval. (v. trst.) S.
Una mosca u. s. w.
Fari d'ogni pilu un travu. (s.) Aus jedem si.
Haare einen Balken machen.
Aus 134.
68
136 Aus.
Ogni fenu li paret una trae. (sa.) Jeder Ilen-
halin scheint ihm ein Balken.
De iinu fostiju nde faghet una trae. (sa. L.)
Aus einevi Sjilitter macht er einen Balken.
pt, Fazer de hunia pulga bum cavalleiro armatlo.
Alls einen t Floh einen hewaffneten Reiter
viachen.
S|». Ilacer de una pulga un elefante (un camello).
Aus einevi Floh einen Ehi)hunfen (ein Ka-
vieel) machen.
En nnigeres , y ciegos y frayles Ioh mosquitos
son elefantes. Bei Frauen, Blinden und
Monchen sind die Miicken Elephanlen.
1.S5. Aus Kindern werden Lcute.
Aus Knaben werden Leute, Aus Madchen
werden Braute.
Ausz KnopfFclein werden roscn. (ad.)
Aus Kelbem werdent starkeu rinder. (ad.)
md. Aus'n Goikerhi vvird ;i Goiker. (frk. M.) Aus
deiii Ildhnchen wird ein Hahn.
Aus Kanner g^t Leit. (rarb. L.)
Od. Aus Kindern werden aucb Leute. (bair.)
Aus Kindern gibt's Leute und aus Lenten
Brjiute. (schwei.) [(scbwei.)
Aus Kindern werden Liit, Und aus Leuten niit.
Us bscbissne Cbinde wored au Liit. (schwei.)
Aus heschmutzten Kindern tcerden auch Leute.
pd. Wat ein Jar en Fickeln is, is det andere Jar
en Swin. (ns. ha. G. u. G.) Was ein Jahr
ein Ferkel ist, ist das andere Jahr ein
Schwein.
Uut Kingeren weerd Liitide, Uut Junferen
Briiiide. (ns. W.) Aus Kindern werden Leute,
Aus June/fern Brilufe.
dt. Kleinc kinderen worden groot (oud). Kleine
Kinder werden gross (alt), [auch Schweine.
Biggeu worden ook zwijnen. Ferkel werden
en. Lads will be men. (scbo.) Knabenwerden Manner.
dii, Af barnagtige Born blive vise Folk. Aus kin-
dischen Kindern werden iceise Leute.
is. Af bomum verSa aldraSir menn. Aus Kindern
werden bejahrte Leute.
Af dalitlum pilti verSr dyr ma3r (drengr). Aus
sehr kleinem Knaben ivird ein prcichtiger
Mann (Jiingling).
nw. Naar Vaaken fser veksa, so verd ban stor.
Wenn das Kind wdchst, so wird es gross.
Smaae Griser faa vsel Tenner; smaae Gutar
verd' eingong Menner. Kleine Ferkel be-
kommen wohl Zdhne; kleine Kinder werden
einmal Manner. [werden auch alte Leute.
sw. Af barn blir ock gammalt folk. Aus Kindern
Snia Buskar blij hoga Traa. Kleine Biische
werden hohe Bdume.
Liten qvist blir hngt trad. Kleiner Zweig wird
hnher Baum.
Aflf sma Buskar blij stoora Traa. Aua kleinen
Biischen werden groase Bdume.
Tandem fit surculus arbor. It.
De mice fit corylus , de glande fit ardua quercus.
Un pitschen UfFont sa er vegnir grond. (obi.) CW.
Ein kleines Kind wird auch gross werden.
Enfans deviennent gens. Kinder werden Leute. fz.
Petit poisson deviendra grand. Kleiner Fisch
wird gross werden.
\'.V>. Aus klattrigeu Fohlen werden die
sell tins ten Hcngste.
De rotzigstcn Junges waren (icerdenj de besten md.
KaiTeis (Kerle). (Hrz.)
De klattrigen Fablen gevt de besten Per', (ns. B.) pd.
Die klattrigen Fvldtn geben die besten P/erde.
Dc kladderigen Fahlons gaft de besten Peere.
(us. ha. V.) .S'. De klattrigen u. s. w.
De klattrigen Fablen gavt de besten Peer.
(ns. Hmb.) S. De klattrigen u. a. w.
De klattergste Fablen gaveu de beste Perd'.
(ns. ofs.) Die kluttrigsten Fohlen ijeben die
bcxt^ P/erde.
Ut em scborwge (missrige) Farkel ward numch-
mal e dager Borg. (ns. Pr.) Aus einem schd-
higen (elenden) Ferkel wird manchmal ein
guter Eber.
Een scborwiget (gnossiget) Farkel ward oft dat
beste Schwien. (ns. Pr.) Ein schdbiges Fer-
kel wird oft das beste Schwein.
Een rappig veulen wordt wel een goed paard. dt.
Ein ruppiges Fohlen tcird wohl ein gules
Pferd.
Of a ragged colt coraeth many a good horse, en.
Von einem ruppigen Fohlen kommt man-
ches gute Pferd.
A ragged colt may make a good horse. Ein
ruppiges Fohlen kann eingutes Pferd werden.
A raggit cowte may prove a gude gelding.
(scho.) S. A ragged u. a. w.
Wanton kittlens mak douce cats, (scbo.) Spie-
lerige Kdtzchen machen beddchtige Katzen.
En rogen Foble wort en gauhsen Hajnst. (M.) fs.
Ein ranches Fohlen wird ein gutes Pferd.
Auf en shall Rabser wort of ting en gauhs Ntijtt,
an auf en'snotigen Jonge en diigtigen Kjarl.
(M.) Aus einem, beschmutzten Jahrkalbe wird
oft ein gutes Bind, und aus einevi rotzigen
Jungen ein fiichtiger Kerl.
Aus 136.
— 69 —
137 Aus.
tfa. En klattet Fole kcan blive til Hest, Af fattig
Pebling kan blive en Praest. Ein klattrig
Fohlen kann zum Pferde , ein armer Junge
kann ein Priester werden.
is. Opt verSr g(S3r hestr lir goldum fola. Oft u-ird
gutes Pferd aus schlechtem Fohlen.
SW. Af kladdig fale kan blifva god hiist. S. A rag-
ged u. s. w.
Aif riiggotta Fohlar blijr och goda Hastar.
Aus rauchen Fohlen werden audi gute Pferde.
fz. Mechant ponlain pent devenir bon cheval.
Schlechtes Fohlen kann ein gutes Pferd
werden.
De poulain rogneux deviant souvent un cheval
precienx. Aus riiudigem Fohlen ivird oft
ein fkostbares Pferd.
De poulain roigneux on farcineux Vient beau
cheval et precieux. Aus rdudigem oder wurm-
krankem Fohlen %oird ein schones und knsf-
hares Pferd.
sf. Vn ioen pourin, raitiou e raes raouatgd Souben
se rend boun roussin en soun atg6. (Gsc.)
Ein junges Pferd , tciderspenstig und wild,
wird in seinem Alter oft ein gutes Pferd.
it. Di puledro scabioso, talvolta hai eavallo pre-
zioso. (mi. t.) Aus riiudigem Fohlen hast du
hisweilen (ein) kostbares Pferd.
ni. D' ii mat poleder as fa ii bu caal. (1. b.) Aus
tollem Fohlen wird ein gutes Pferd.
pt. Cavallo formoso de potro sarnoso. Schones
Pferd aus riiudigem Fohlen.
sp. De potro sarnoso (buen) caballo hcrmoso. Aus
rdudigem Fohlen (gutes) schones Pferd.
137. Aus zwilchnen Sacken kann man
keine seidenen Beutel machen.
Aus des Esels Wadel wird kein Sieb.
Aus einer Igelshaut macht man kein Brusttuch.
Aus Zwilchsaken macht man keine seidin
Beutel. (ad.)
dt. Van grof werk kan men geene fijno zijde spin-
nen. Aus grohem Werg kann man keine
feine Seide spinnen.
Men maakt geene hertslederen broek van de
huid van een wild varken. Man macht keine
hirschledemen Hosen aus der Eaut eines
wilden Schiceines.
Men kan geen' goeden pijl uit een vaarkens-
staart maken. Man kann keinen guten Pfeil
aus einem Schweineschwanz machen.
Men kan geen' jagthoom maken van een
zwijnsdrek, noch van een' vossensstaart eene
trompet. Man kann kein Jagdhorn machen
aus einem Schweinsdreck , noch aus einem
Fuchsschicanz eine Trompete.
Men kan van eene verkensoor geene fluweelen
beurs maken. (vl.) Man kann aus einem
Schweinsohr keine Sammthorse machen.
Nooit maekt men eenen goeden pyl van eenen
verkenssteert. (vl.) Niemals macht man
einen guten Pfeil aus einem Schiceine-
schivanz.
Men kan van eenen vossensteert geen trompet
maken. (vl.) Man kann aus einem Fuchs-
schicanz keine Trompete machen.
You cannot make velvet (a velvet purse) of a en.
sow's ear. Ihr kbnnt nicht Sammt feine
sammtne Borse) aus einem Sauohr machen.
You cannot make a sieve of an ass's tail. Ihr
konnt kein Sieb aus einem Eselsschwanz
machen.
You can't make a horn of a pig's tail. Ihr
konnt kein Horn aus einem Schweineschvjanz
machen.
You can't make a silk purse of a sow's ear.
(o. en.) Ihr kbnnt keine seidene Borse aus
eiJiem Sauohr machen.
Ye canna mak a silk purse oot o' a sow's lug.
(scho.) S. You can't make a silk u. s. ic.
Af Hampegarn gjor man ei Silkestromper (gode da.
8ilkepunge). Aus Hanfgarn macht man nicht
Seidenstrihnpfe (gute SeidenbbrsenJ.
Af en Pindswinehud gjor man ingen Brystdug.
S. Aus einer Igelshaut u. s. w.
INIan tager ikke et Lammeskind og gj0r en
Elgshud af. Man nimmt nicht ein Ldmmer-
fell und macht eine Elendshaut daratts.
Man gjor ei godt Jagthorn af en Svinehale.
Man macht kein gutes Jagdhorn aus einem
Schweineschwanz.
Man gor eij godh Drickehom aff Hwndehalse.
(ada.) Man macht kein gutes Trinkhorn
aus (dem) Hundeschwanz.
Enginn gjorir dyrshorn ur hundshala. Keiner iS.
macht ein Trinkhorn aus (dem) Hundeschwanz.
Ein syr inkje Silkepung av Hampegarn. iJfan nw.
ndht nicht Seidenbbrsen aus Hanfgarn.
Af hampgarn gor man inga silkesstrumpor. SW.
Aths Hanfgarn macht man keine Seiden-
striimpfe.
Aff hundz stiserth warder ey got diykke horn.
(asw.) Aus (einem) Hundeschwanz wird kein
gutes Trinkliorn.
Asini Cauda non facit cribrura. It.
Comu de canda non fit potale canina. (mlt.)
Di coda d'asino non si puo fare staccio di it.
Aus 137.
70 —
138 AU8.
seta. (mi. era.) Atis (einemj Eaelsschivanz
kann man kein seidenea Sieb machen.
mi. Di stoppa non si fa velluto. (t.) Aus Werg
macht man nicht Samint,
pt. De rabo de porco nunca bom virote. Aus
Schtceineschwans niemala guter Pfeil.
sp. De rabo de pnerco nunca buon virote. S. De
rabo u. s. n\
138. Man kann nichts aus dem Sack
herausnehmen, als was drinnen ist.
Uz iegolichem vazze gfvt als cz iuncrhaHHMi
hat. (ad.)
Her flz kiimt ze kciner vinst ninwan daz iii-
nerthalben ist. (ad.)
md. Aus ^ngem Kuolcsak kritt c kc wcisz Mi61.
(mrh. L.) Au3 einem Kolilensack kriegt
FAner kein loeisftes Mehl.
dt. Het vat gecft uit, wat lict inhcoft. Das Fans
'/ibt nua, was es enthdlt.
en. There came nothing out of the sack but what
was in it. Es kam nichts atis dem Sack,
als loas darin war.
f/. II no sort du sac qiie ce qu' il y a. Es
kommt aus dem Sack nur teas dnrin ist.
II ne saurait sortir d' un sac que ce qui y est.
Es kann aus einem Sack nur herauskomvien,
iras darin ist.
D' un sac a charbon il nc saurait sortir do
blanche farinc. Aus eine7n Kohlensacke
kann kein toeisses Mehl kommen.
II ne pent issir du sac que ce qu' il y a. S.
Il ne saurait u. s. w.
II ne peut issir du vaissel fors ce qu' on y a
mis. (afz.) Es kann aus devi Fass nichts
herauskovimen als das, tons man hineinge-
than hat.
nf. On ne peut niie dessaker d' ol fraine hors d'
ein so k kerbon. (pic.) Man kann nie Mehl
aus einem Kohlensacke schiltten.
Ein n' pu pau tirer d' freinc d' hors d' ein sa
• a kerbon. (pic. St. -Q.) Man kann nicht
Mehl aus einem Kohlensacke nehmen.
On n' sarot tirer d' farene d'un sa au cai'bon.
(R.) S. Ein n' pu pau u. s. w.
I n' vint maie foil de seche qui ^ou qu' est
d' vin. (w.) Es kommt aus dem Sack immer
nur das heraus, was drinnen ist.
C n' est nin d' vin on seche a F hole qu' on
trouve d^ 1' blank farenne. (w.) Es ist
nicht in einem Kohlensacke, dass man weis-
ses Mehl findet.
Et nou pot sorty deou saq que so qu^s dedens. sf.
(Gsc.) S. n ne saurait u. a. ti\
Noun po sali d' aou sa, qe so qe l' i-a. (Lgd.)
S. II ne saurait u. a. tr.
D' un sa de carbougn^ noun po sourti farino
bianco. (Lgd.) S. Z>' an sac u. s. ?<•.
Non pou saillir dou sac, que (jo que 1' y a.
(nprv.) .S'. 11 ne saurait u. s. ii\
D' un sac plen de rasset non pou sourtir fa-
rino. (nprv.) Aus einem Sack voll Sage-
apiine kann nicht Mehl herauakommen.
On ne pau sailli de la farena bllantzc d' on
sa d6 tserbon. (Pat. s.) Man kann nicht
loeissea Mehl aus einem Kohlensacke schiltten.
lia botte da (fuori) del vino che (ch' ell') ha. it.
Das Fass giht vom Weine, den es enthdlt.
Del sacco non pu6 u.scir se non quel cue vi ft.
S. II ne saurait u. s. w.
A votte d;V di n vinu th' ell' a. (crs.) S. La mi.
bntte dh u. s. v.
A votte un po da Che u vinu ch' ella ha.
(crs. 8.) Das Fass kann nur den Wein
geben, den es hat.
La b6tta la da ch 1' ha. (rom.) Das Fass
gibt was es hat.
La botte non pu5 dare se non del vino ch'
ella ha. (t.) S. A votte un u. s. w.
II tino da del mosto ch' egli ha. (t.) Die Kufe
gibt vom Moste, den sie enthdlt.
La b6tt d/i quell vein ch' 1' ha. (em. B.) S. ni.
La botte da u. s. to.
El vassel el dtV Del vin ch' 1 g' a. (1. m.) S.
La botte dh u. s. w.
A botte a d;\ de quello vin che a 1' ha. (Hg.)
S- La botte dh u, s. ic.
El botal di del vin, ch' a 1' a. (piem.) S.
La botte dh u. a. ic.
La bote da del vin che la ga. (v.) S. La
botte da u. s. tc.
Ija bote no pol dar ch' el vin che la ga dren-
to. (v.) S. A votte un u. s. w.
La botte da del vin che ha. (v. trst.) S. La
botte da u. s. w.
La vutti di chi 6 china, spanni. (s.) Das si.
Fass gibt, loovon es voll ist.
Dai su saccu non nde bessit si non su (sa
farina) qui bi est. (sa.) Aus dem Sacke
kommt nur das (das Mehl) heratis, rvas
darin ist.
Conforme la bota aixi dona el vi. (val.) Wie Ini.
das Fass ist, so gibt es den Wein.
Aus 139.
71
140 Ausziehen.
139. Man muss aus der Notli eine Tiigend
machen.
pd. Me niott ut der Nautli enne Duugent niaaken.
(ns. W.)
dt. Van den nood eeue deugd maken, Aus der
Noth eine Tugend machen.
Maekt van de noot een deught. (ah.) Macht
aus der Noth eine Tugend.
611. Make a virtue of necessity. S, Maekt u. s. «•.
da. Man niaa gjore en Dyd af Nedvendighed.
SW. Af nod gores ofta en dygd. Aus der Noth
wird oft eine Tugend gemacht.
It* Fac de necessitate virtutem.
Desperatio in virtutem vertenda est.
fz* II faut faire de necessite vertu.
Faire de necessite vertu. S. Van u. s. to.
sf. Fa de necessitat vertn. (nprv.) Er macht aus
der Noth (eine) Tugend.
it. Bisogna far della necessita virtu.
Fa di necessita viiti'i. S. Fa de u. s. w.
mi. Bisogna fa di forza legge. (crs.) Man muss
aus Oewalt Gesetz viachen.
Face di necessita legge. (t.) Er macht aus der
Noihwendigkeit (ein) Gesetz.
Bisogna fare di necessita virtu, (t.)
ni. De la necessita se fa vertii. (1. m.) Aus der
Noth macht vian eine Tugend.
Fa de necessitse virtu, (lig.) S. Van u. s. id.
Fe d' necessita virtu, (piera.) JS. Van u. s. w.
Far de necessity virtu, (v.) S. Van u. s. iv.
De nezessita se fa virtu, (v. trst.) S. De la u. s. w.
si. Fare de la necesseta vitio. (npl.) Aus der
Noth (ein) Laster machen.
Biadu cuddu homine qui de sa necessidade nde
faghet virtude. (sa L.) Gliicklich, wer aus
der Noth eine Tugend macht.
pt. Fazer da necessidade virtude. S. Van u. s. w.
sp. Kacer de necesidad virtud. S. Van u. s. to.
110. Man soli sich uiclit ausziehen, ehe
man schlafen geht.
md. Man soil sich uicht austhun, bevor man schla-
fen geht. (mrh. E.)
Dut iech net aus , bis der schlofe" git. (mrh. L.)
Zieht euch nicht aus, bis ihr schlafen geht.
Od. Man zieht sich nicht gern eher aus, als bis
man schlafen geht. (bair.)
Man muss den LofFel uicht aus der Hand geben,
bis man selbst gegessen hat. (schwei.)
Man muss den Pflegel nicht aufhenken, ehe
man gedreschet hat. (schwei.)
pd. Me sail sech niet ehr uutkleien , as me no Bett
gelt. (nrh. M.) Man soil sich nicht eher
auskleiden, als man zu Bett geht.
Sik nich ehr uttehn, bet man na Bedde geit.
(ns. B.) Sich nicht eher ausziehen, bis man
zu Bett geht.
Ek teie mek nich ger ut, as bet (bet dat) ek
na Bedde gae. (ns. ha. G. u. G.) Ich ziehe
mich nicht eher aus, als his (bis dassj ich
zu Bett gehe.
Man moot sick nich eher uttreckeu, bitt man
to Bedde geit. (na. O.) Man viuss sich nicht
eher ausziehen, (als) bis man zu Bette geht.
Man moot den Lapel nich ehr dallegen, bitt
man satt is. (ns. O.) Man muss den Loffel
nicht eher niederlegen, (als) bis man satt ist.
Man mot sick nich ahr uuttehn, as bet m'n na
Badde geiht. (ns. O. E.) S. Man moot u. s. iv.
Man mot' n Lapel nich Jihr daalleggen, as bet
m'n satt is. (ns. O. R.) S. Man moot den
w. s. w.
Me sail sick nit uut daun, ehe me schloopeu
geit. (ns. W.)
Me mott sick nit eher uuttehen, bitt me te
Bedde gett. (ns. W.) S. Man moot u. s. w.
Man mott sick nich eier uttein, all wenn man
to Bedde geit. (wstf. B.) S. Man mott u. s. to.
Man mot sick nich ehr uuttrekken, bet man
tau Bedde gait. (wstf. M.) S. Man moot
u. s. w.
ile maut sik nitt iir uttrecken, bit me na
Bedde get. (wstf. Mrk.) S. Man moot u. s. w.
Men moet zich niet uitkleeden voor men naar dt.
bed gaat. S. Me sail sech u. s. w.
Men moet zich niet uitkleeden, eer men zicli
te slapen legt. Man muss sich nicht aus-
kleiden, ehe man sich schlafen legt.
Ontklecdt u niet voor dat gy slapen gaet. (vl.)
Entkleidet euch nicht, bevor ihr schlafen geht.
It's time enough to mak my bed when I'm ©11.
gaun to lie do^^^l. (scho.) Es ist Zeit ge-
nug, mein Bett zu machen, wenn ich mich
niederlegen will,
II ue faut pas se deshabiller (se depouiller; fz.
avant de se coucher.
C'est foUe se dcspouiller avaut d'aller coucher.
Es ist Thorheit, sich auszuziehen , ehe man
schlafen geht.
Qui donne le sien avant mourir, Bien tost
s' appreste a moult souffrir. Wer das Sei-
niqe gibt, bevor er stirbt, bereite sich bald
vor, viel zu leiden.
Nou 's cau pas despulha purme d'ana sf.
droumi. (Brn.)
Ausziohen 140.
72 —
142 Bald.
Qui (la soun ben aouan mourj', S'apparelhi
a bet cop soiiflfry. (Gsc.) S. Qui donne u. s.w.
Faut pas se despillar davant riuesecoucar. (nprv.)
it. Chi d;\ il suo avanti di morire, Apparecchisi
pur a ben soffrire. S. Qui donne u. s. w.
ni. Despojesse denans d' and6 durmi. (piem.) Sich
ausziehen vor dem Schlafenrjehen.
Chi a liuoussia al fat so prima d'murl, a nie-
rita nen d'esse conpati. (piem.) Wer auf das
Seiniye verzichfet, ehe er stirht , verdimt
nicht hernitleidet zu werden.
Si dines ans de morir, aparellat h sofrir. (val.) Ini.
Gibat du, ehe du stirhst , bereite dich, zu
leiden.
Quem da o seu antes de morrer, apparelhe-ae pt.
a bem soffrer. S. Qui donne u. s. w.
Quien da lo suyo antes de morir, Apareje se a gp.
bien sufrir. S. Qui donne u. s. tv.
B.
141. Kurzes Haar ist bald gebiirstet.
Kuvzes Lied ist bald gcsungen.
md. Korzo Ho-er seuu ball geschorn. (frk. H.)
Kurze Haare sind bald geschoren.
Korza hoor senn ball gebSrscht. (frk. H. S.)
Kurze Haare sind bald gebiirstet.
Korzi liar- senn biMl geborgt. (frk. M.)
Korza u. s. w.
od. Kurze H;\r san' bal' 'biirst't. (bair. O.-L.)
Korza u. s. w.
Kurze Haar saliu bald biirscht. (opf.)
Korza u. s. w.
Kurze Haur sind bald gebiirstet. (schwb. W.)
Kurz Haar ist bald biirstet. (scliwei.)
Chorz Hoor ist bald bborstet. (schwei. A.)
Churzi Hoor sy bal biirstet. (schwei. JS-) 'S'.
Korza u. s. w.
pd. Korte Hare, korte Boste. (ns. ha. G. x\. G.)
Kurze Haare, kurze Biirste.
Kurze Haare sind leicht zu biirsteu. (us. Pr.)
S.
S.
S.
dt
Kort haar is gaaxiw gekamd. Kurzes Haar
ist bald gekilmmt.
Een kort liedje is haast gezongen. Ein kurzes
Liedchen ist bald gesungen.
en. A bald head is soon shaven. Ein kaliler Kopf
ist bald geschoren.
A short horse is soon wisp'd (curried). Ein
klcines Pferd ist bald gestriegelt.
A thin meadow is soon mowed. Eine magere
Wiese ist bald gemdht.
A bonny bride is soon buskit and a short horse
soon wispit. (scho.) Eine schmucke Braut
ist bald geschmiickt und ein kleines Pferd
bald gestriegelt.
fe. En lajtt Pott as ball hatt. (M.) Ein kleiner
Tcpf ist bald heiss.
da. Korte Haar ere snart borstede. S. Korza u. s. w.
En tynd Kniv er snart slibet, En stakket Vise
snart ])ibet. Ein diinuea Messer ist bald
gesrhliffen, Eine kurze Weise bald gepfiffen.
Stakket Dans er snart sprungen. Kurzer Tanz
ist bald gesprungen.
Den er snart afklsedt, der har kun een Kiole.
Der ist bald ausgekleidet , der nur einen
Hock hat.
lieent er snart tvsettet. Reinesistbnld gewaschen.
Snart a-r skwddhet aff staeketh Bowae. (ada.)
Bald ist geschossen von kurzem Bogen.
Thet £er snart sadlet met con Giordh. (ada.)
Es ist bald gesattelt mit einem Qurt.
Kort visa jir snart qvaden. S. Kurzes Lied u. s.w, SW.
Lijtct forrjvd ar snart fortard. Kleiner Vor-
rath ist bald verzehrt.
I Kent jir snart tviittadt. S. lieent u. s. w.
Skyt ser skutith aflf stakkot bagha. (asw.) S.
Snart u. s. w.
Skyth fer sadlatb mz cnne giordh. (asw.) S.
Thet u. s. w.
It.
Exigui caballo curta strigilis.
Brevis cantilena cito absolvitur.
Sellam zona cito succingit sola caballo. (mlt.)
Li ci qui n'a qu' treus ch'uets les a vite peignis. fz.
(nf. w.) Wer nur drei Haare hat, hat sie
rasch gek'dmmt.
Quien poco sabe presto lo reza. Wer wenig sp.
weiss, sagt es bald her.
142. Wer bald gibt, gibt doppelt.
Geist du schier, so geist du zwier. (ad.)
Diu gabe ist zweier gaben wert, der schiere
^t, S man ir gert. (ad.)
Ein gesch winder Kreuzer ist besser, als ein od.
langsamer Halbbatzen. (schwei.)
He that gives quickly, gives twice, Wer schnell en.
gibt, gibt zwei Mai.
Bald 142.
^ 73 —
143 Balken.
He gives twice , that gives in a trice, Er fjiht
zwei Mai, der in einem Augenhlick gibt.
He doubles his gift, that gies in time, (scho.)
Der verdoppelt seine Gabe, der zur Zeit yibt.
da. Deu giver dobbelt, som giver snart. Der gibt
doppelt, der bald gibt.
8W. Gerna och snart gifvet ar dubbelt gifvet. Gem
und bald gegeben ist doppelt gegeben.
Snart (hastigt) gifvet ar dubbelt gifvet. Bald
(eiligj gegeben ist doppelt gegeben.
It. Qui cit6 dat, bis dat.
CW. Quel che dat dabot, dat il dubel. (obi.)
fz. Qui tot doune, deux fois donne. S. He
that u. s. w.
Ki donne tost il donne deux fois. (afz.) S.
He that u. s. w.
sf. Qui leii da Dus cops da. (Brn.) S. He thatu. s.w.
it. Chi da presto, da due volte. S. He that u. s. w.
Chi da presto , raddoppia il dono. Wer schnell
gibt, verdoppelt die Gabe.
mi, Chi d;l prest, da d6 volt, (rom.) S. He that
u. s. w.
Chi tosto d;i, Due volte da. (t.) S. He that u. s. w.
Chi da presto, e come se desse due volte, (t.)
Wer schnell gibt, da ist es, alsgdb' er zwei mal.
ni. Chi d;i ju'est, da do vceult, (1. m.) S.' He
that u. s. w.
si. Cui duna prestu, duna dui voti. (s.) S. He
that u. s. u\
Qui dat prestu dat ad duas boltas. (sa.) S.
He that u. s. w.
sp, Quien presto da, dos veces da. S. He that u. s. w.
143. Man sieht den Splitter im frem-
den Auge,im eigne n den Balken nicht.
pd. Ha siiiit ander Luck's Splinter un singen eigen
Balke nit. (nhr. K.) Er sieht anderer Leute
Splitter und seinen eigenen Balken nicht.
dt. Men ziet den splinter in eena anders oog, maar
niet den balk in ons eigen. Man sieht den
Splitter in eines Andern Auge, aber nicht
den Balken im eigenen.
Hij ziet wel anderer lieden stekjes, maar niet
zijn' eigen balk. Er sieht ivohl anderer
Leute Reislein, aber nicht seinen eigenen
Balken.
Op de gebreken van anderen zien de menschen
als de losch; maar op die van zich zelven
als de mol. Auf die Gebrechen Anderer
sehen die Menschen ivie der Luchs, aber auf
die von sich selbst wie der Maulwurf.
en. To see the mote in another's eye and not the
beam in your own. Das Staubchen in eines
Andern Auge sehen und nicht den Balken
im eigenen.
Hi snaket fan ooder Lidjs an sin anj lukket fs.
ham Un aauer a Dor. (A.) Ei^ spricht von
anderen Leuten und sein eigenes guckt ihm
iiber die Thiir herein.
At see Splinten i en Andens 0ie, men ikke da,
see Bjaelken i sit eget. Den Splitter in
eines Andern Auge sehen, aber nicht den
Balken in seinevi eigenen (Auge) sehen.
Fremmede Feil seer man med de Briller, som
gJ0re st0rre, sine egne med dem, som gJ0re
mindi'e. Fremde Fehler sieht man rtiit Bril-
len an, die vergrossern, seine eigenen mit
denen, die verkleinern.
Wij see alt anden Mantz Lijdhe oc eij wort
eghet. (ada.) Wir sehen stets anderer Leute
Fehler und nicht unseren eigenen.
Margr s^r saur a annars nefi, en ekki sjalfs is.
sins. Mancher sieht den Schmutz an des
Andern Nase und nicht an seiner eigenen.
Ein ser Fluset paa ein annan og inkje Flek- nw.
ken paa seg sjxjlv. Man sieht die Faser
an einem Andern und nicht den Fleck an
sich selbst.
Dat ser alle paa andre, og ingen paa seg sjolv.
Ea sehen Alle an Anderen vnd nicht an
sich selbst.
Annan Manns Lyte er lette aa sjaa. Eigne
Lyte er laake aa sjaa. Eines Andern Feh-
ler ist leicht zu sehen. Eigener Fehler ist
schwer zu sehen.
Se grandet i sin broders oga, men ej bjelken i SW.
sitt eget. Das Staubchen in seines Bruders
Auge sehen, aber nicht den Balken in sei-
nem eignen.
Man ser grandet i sin broders figa, men ickt
bjelken i sitt eget. Man sieht das Stiluh-
chen in seines Bruders Auge, aber nicht den
Balken in sein em eignen.
Mangen ser grandet i sin broders oga, men
blifwer ej warse bjelken i sitt egit. Ma7i-
cher sieht das Staubchen i7i seines Bruders
Auge, aber wird den Balken in seinem eige-
nen nicht gewahr.
Wi saghom hseller annars mans lyte sen wart
eghit. (asw.) Wir sahen lieber Andermanns
Fehler, als unseren eigenen.
Verrucis offenditur ac tubera habet. [cerni. (mlt,) It.
Fus (Plus) sumus alterni plus qvam proprii sili-
Ver la spriula els egls dils auters, buc aber CW.
la trav en siu agien dgl. (obi.) Die Spreu
10
Balken 143.
74 —
144 Bauge.
in den Aiu/en der Andern sehen,aler nicht
den Balken in seinevi eigenen Auge.
fz. Voir line paille dans Toeil dc son voisin et ne
pas voir une povitre dans le sieii. Einen Sfroh-
halvi im Auge seines Nachhurn und nicht den
Balken ivi eigenen sehen.
On voit une paille dans I'oeil dc son prochain,
et on he voit pas une poutre dans le sien.
Man sieht einen Strohhalni im Auge seines
N'dclisten und sieht nicht einen Balken im
eigenen,
Tel voyt une grande ordure en I'oeil de son
voisin, qui ne la voit au sien. Mancher sieht
grossen Schmutz im Auge seines Nachbarn
und sieht ihn nicht ini eigenen.
Le bossu ne voit pas sa bosse, mais il voit
celle de son coinpagnon. Der Bucklichte
sieht nicht seinen Bucket, aber er sieht den
seines Genossen.
nf. Vos ravisiez bieu ein fetu dains I'ziu d'vo voi-
sin, ei vous n'veycz pan cin trate qtii vous
avule. (Pic.) Ihr bemerkt tcohl einen Sfroh-
halm im Auge eures Nachbarn, und ihr seht
nicht einen Balken, der euch blind macht.
Nos veyans on fistou dvin Touie d'in ante et
nos n'veyans nin on soumi is I'nosse. (w.)
Wir sehen einen Sfrohhalm im Auge eines
Andern und wir sehen nicht einen Balken
in unserem.
0 veut 6 tistou e I'ouie du s'woisin. (w. V.)
Ma7i sieht den Strohhalm ini Auge seines
Nachbarn.
It, Tu vcdi 11 bruscolo nell' occhio altnii, e nel
tuo non vedi la trave. Du siehst den Split-
ter iin Auge der Andern, und in deinem
siehst du den Balken nicht.
mi. Cerca i sticcatelli e un bede i travi. (crs.) Er
sueht die Sijlitter und sieht die Balken nicht.
ni. Ugnon chnoss i ditett dj etar, e un chnoss i
su. (rom.) Jeder kennt die Fehler der An-
deren und kennt nicht die eigenen.
1 bruscoli altrai rofiendono e non vedc le tvavi
sue. (t.) Die Splitter Anderer st'dren ihn,
und er sieht nicht seine Balken.
Se ved i difet dei altre e miga i s6. (1. b.)
Man sieht die Fehler der Andern und nicht
die seinen.
A tuec el s6 difett par ona busca, E quell di
olter el ghe par on trav. (1. m.) Jedem
scheint sein Fehler ein Splitter und der der
Andern scheint ihm ein Balken.
Tuti a s'ceiro ii difet d' j' aotri, e mai ii s6.
(piem.) Alle sehen die Fehler der Andern
und nie die eigenen.
Se vede i difeti dei altri, e no i soi. (v.) S.
Se vhd u. s. ic.
Lu jmbu so nun si lu vidi nuddu. (s.) Seinen si.
Bucket sieht Nieinand.
Ha, musca anzena ti nde bogat s'oju, Et i sa
tua non la bides mai. (sa. L., M.) Die Miicke
Anderer sticht dir's Auge aus , und die
deine siehst du nie.
Yeurer una palla en los nils dels altres y no lui.
vcnrcr una viga en los s^us. (neat.) Einen
Strohhalm in den Augen der Andern sehen und
nicht einen Balken in den eigenen sehen.
A palha no olho alheio e nao a trave no nosso. pt*
De7i Strohhalm ivi Auge Anderer und nicht
den Balken in unserem (sehen).
En el ojo de su vecino veen (ve) una paja: 8p*
Y en el suyo no veen (ve) vna viga (tranea).
Im Auge seines Nachbarn sieht man (er)
einen Strohhalm, und in devi seinen sieht
man (er) nicht einen Balken.
La paja t-ii i-l ojo ageno y no la viga en el
nuestro. S. A palha u. s. u\
El corcobado no vee su corcoba, y vee la de
su companero (companon). S. Le bossu u. s. u-.
I 144. Bange Hunde bellen viel.
Verz.jgtcr llund bellt am moisten.
Bloode honden blaffen veel. Blode Hunde dt.
klaffen viel.
Rsed Hund gioer altid mest. Furchtsamer dtt.
Hund bellt stets am meisten.
Hra;ddr hundr geltir miki<5 en bi'tr sjaldan. is.
Furchtsamer Hund bellt viel und beisst selten.
Ragr hundr er akafari a3 gelta enn bi'ta. Fei-
ger Hund ist eifriger zum Bellen , als zum
Beissen.
Rteddaste Rakken gjoyr mest. Der furcht- iiw.
samste Koler bellt am meisten.
Radda hundar skalla mest. Furchtsame 8W.
Hunde bellen am meisten.
Radda hundar skalla alltid varst. Furchtsame
Hunde bellen stets am schlimmsten.
Canes timidi vehementius latrant quam mordent. It.
Canis timidus vehementius latrat quam mordet.
Quand m^s p6r tk, lo ca, mes Uadra. (neat.) Im.
Je mehr Furcht der Hund hat, je mehr
bellt er.
Mes Uadra el gos, quant Uadra de por. (val.)
Mehr bellt der Hund, wenn er aus Furcht
bellt.
Mai ladra o cao', quando ladra de medo. Schlim m pt.
bellt der Hund, wenn er aus Furcht bellt.
Bange 144.
— 75 —
147 Bauen.
Sp, Mai ladra el peiTo, quanAo ladia de niiedo.
S. Mai u. .9. ?r.
145. Ghesleten bannieie vereert den
cap i tain. (dt. avl.) Zerrissenes Banner
ehrt den Hauptmann.
fz. Le drapeaix dechire fait I'honneur du capitaine.
Die zerrissene Fahne macht die Ehre des
Hauxitmanns aus.
Banniere vieille, honnenr du capitaine. Altes
Banner, Ehre des Hauptmanns.
it. Bandiera vecchia, onor di capitanu. S. Bun-
nihre u. s. w.
Bandiere vecchie fanno onore a' rettori. Alte
Banner machen den Rektoren Ehre.
mi. Bandera vecchia, onor di capitanu. (crs.) S-
Banniere u. s. iv. [^Banniere n. s. ?r.
Bangera veccia, unor de capitan. (rem.) S.
ni. Bandera rotta, onor de capitaui. (1. m.) Zer-
risaenea Banner, Ehre der TIauptleufe.
Bandea vegia, ono de capitanuio. (lig.) S.
Bannihre u. a. w. [Banniera u. a. u\
Bandiera veja, onor del capitani. (piem.( S.
Bandiera rota, onor de capitano. (v.) Zerria-
aenes Banner, Ehre dea Bauptmanna.
Bandiera veccia, onor de capitano. (v.) S.
Banniere u. a. w.
Bandiera veccia, onor de capitagno. (v. trst.)
S. Banniere u. a. w.
si. Bannera vecchia onura capitanu. (s.j AKea
Banner ehrt den Hauptmann.
146. Machte der Bart heilig, so war' der
Geissbock heiliger Vater.
dt. De baard maakt geen' wijsgeer ; anders was er
de bok goed aan. Der Bart macht keinen
Philoaophen , aonat todre der Bock f)ut daran.
(la. Dersom Skisegget glaldt, kunde Giedebukkeu
prseke. Wenn der Bart r/alte, konnte der
Geiaabock predigen.
Var det giordt med Skifegget , da vandt Giede-
bukkeu. Macht' ea der Bart, ao iiberwdnde
der Geissbnck.
It. In vestimentis non est sapientia mentis.
CW. Barba fa bucc igl um ed in bi vestgiu bucc
il signur. (obi.) Der Bart macht nicht den
Mann, v/iid ein achonea Kleid nicht den Herrn.
fz. Se barbe le sens encusent, Bouc et chevres
moult sage fusent. (afz.) Wenn der Bart den
Veratand andeufete , ao wd^-en B^^ck und Zie-
gen aehr weiae.
p]n la grant barbe ne gist pas li savoir. (afz.)
Im grossen Barte liegt nicht die Weisheit.
Se la barbo bianco fasie lou sajhe, las cftbros sf.
va deourien estre. (Lgd.) Wenn der weisse
Bart den Weisen ausmachte, miiasten ea die
Ziegen aein.
Si per aver la barbo bianco, Ton ero reputa
sagi, las cabros va daui'ien estre. (nprv.)
Wenn filr ireise gdlte , iveil man einen
tceissen 'Bart hdtte, miiasten ea die Ziegen
aein. [heif sitzt nicht im Barte.
La sapienza non ista nclla barba. Die Weis- it.
147. Bauen macht den Beutel schlapp.
Bauen ist eine Lust, nur kostet sie Geld.
Durch Bauen verarmt man lustig.
's Wiibe und 's Boue ist scho mange groue. od,
(schwei.) Daa Heirathen und Bauen hat
achon Manche gereut.
Buen is 'ne Lust, wat et kost', hebb' ek vor- pd.
her nich ewust. (ns. ha. G. u. G.) Bauen
tat eine Lust, %oaa ea koatet, hab' ich vor-
her nicht gewuast.
Bauen is een Lust, man dat't Geld kost, hebb'k
neet wiiszt. (ns. ofs.) Bauen iat eine Lust,
aber dasa ea Geld koatet, hab' ich nicht
gewuaat.
Building is a sweet impoverishing. Bauen iat en.
ein aiiaaea Arvimachen.
Edificia et lites pauperiem faciunt. It.
Qui se marie ou edifie Sa propre bourse il fz,
purifie. Wer aich verheirathet oder bant,
macht seine Borae rein.
Qui bastis ou se maride, Leou sa bousse affia- sf.
quide. (Gsc.) Wer baut oder aich verheira-
thet, dem uird leicht aeine Borse achlaff.
Lou bastir es joyousement s'apaurir. (nprv.)
Bauen ist aich luatig a,rm machen.
Chi edifica, .Sua borsa purifica. Wer baut, it.
reinigt seine Borae.
A chi fa casa, o si accasa, la borsa resta rasa.
Wer ein Haua baut oder aich verheirathet,
dem bleibt der Beutel leer.
Fabbricare (Murare) e piatire k, un dolce im- mi.
poverire. (t.) Bauen {MauernJ und Bechten
iat ein aiiaaea Armmachen.
A fabrica e litigi Sa consoma quel che's g'a. ni.
(1. b.) Mit Bauen und Prozessiren verbraucht
man, was man hat.
A litiga e a fabrica In malora prest se va.
(1. b.) Mit Prozessiren und Bauen gerdth
m,an rasch in's Elend.
10*
Bauen 147.
— 76 —
149 Bauer.
II dolce fabricare fa ruomo impoverirc. (1. brs.). I
Das aiifise Bauen machl den Menschen arm.
FabricA, litigA tran giiS la ci (trAn in nioina).
(1. 111.) Bauen, Prozessiren hringen das
Haas herunter (hringen in's Ungliick.)
Fabrich^ e litigh^ (Litighi e fabrichi) a I'e
vorcjsse mine, (piem.) Bauen und Prozessi-
ren (Prozessiren und Bauen) heisst sich arm
machen woUen,
Fabricare dolce impoverire. (v.) Bauen, susses
Arviviachen.
El litigar e'l fabricar strazza la borsa (v.) Das
Prozessiren und das Batten erschopft die
Borse. [u. s. u\
si. Fabbricari h duci 'niixjveriri. (s.) S. Building
Fraigare et pletaro est miseni torrare. (sa.)
Bauen und Rechten heisst ungliicklich werden.
lin. Lo qui fa una casa 6 es casa, La bolsa li
torna rasa, (val.) S. A. chi fa u. s. id.
pt. A qiiem faz casa, ou se casa, A bolsa Ihe
fica rasa. S. A chi fa u. s. w.
sp. A quicn hace casa 6 se casa, La bi>lsa le
queda rasa. S. A rhi fa u. s. w.
148. Der Bauer bleibt ciii Bauer, anch
wenn er schljift bis Mittag.
Der Bauer hart lasst von seiner Art.
od. Der Bauer ist halt a Baur. (.schwb. W.)
pd. Enneu Buur kann me bringcn, wohcn me well,
et es on blift ennen Buur. (nrh. M.) Einen
Bauem kann man bringen, wohin viaii will,
es isi und bleibt ein Bauer.
Ennen Buur es ennen Buur, cnne Stoffel van
Natur. (nrh. M.) Ein Bauer ist ein Bauer,
ein Tolpel von Natur.
'n Boor is 'n Oss, un wenn 'r schlopt bes Mid-
dag, (ns. A.) Ein Bauer ist eiii Ochae und
ivenn er schlafl bis Mittag.
Wat en Biier is, dat (de.) blift ein. (ns. ha. G.
n. G.) Was ein Bauer ist, das bleibt einer.
Buur blivt en Buur imd slopt he ok bet Mit-
tag. (ns. ha. K.)
Buur blivt Biuir, un sloppt hee ook bet Mid-
dag, (ns. Hmb.)
In Bure blift en Bure, un wen er oek in Ed-
delman wert. (ns. N.) Eiii Bauer bleibt ein
Bauer und wenn er ait,ch ein Edelmann wird.
Bur blifft Biir, al (un) sloppt he ook bet (bet
to'n) Middag. (ns. ofs.)
Bur blift Bur, al ist ok up hilge Paskdag.
(ns. O. J.) Bauer bleibt Bauer, und ist es
auch am heiligen Ostertag.
De Buur oss e Buur on blowt e Buur on wenn
hei bet Moddag liggt. (ns. Pr.) Der Bauer
ist ein Bauer und bleibt ein Bauer und
wenn er bis Mittag liegt. [ist ein Bauer.
En Buure is en Buure. (ns. W.) Kin Bauer
Een boer is een boer: als je hem omkeert, i.s't dt.
nog een boer. Ein Bauer ist ein Bauer:
wenn ihr ihn umdreht, ist's noch ein Bauer.
Een boer van een jaar en van honderd is
hetzelfde. Ein Bauer von einem Jahr und
von hundert ist dasselbe.
Neeni een' boer of honderd: zij zijn alien even
wijs. Nehmt einen Bauem oder hundert: sie
sind alle gleich weise.
En Bonde bliver Bonde, sov han end paa da.
Silkebolster. Ein Bauer bleibt Bauer, schlief
er auch auf Seidenkissen.
En bonde ar en bonde, hwad man gjor af ho- 8W.
nom. Ein Bauer ist ein Bauer, was man
(auch) aus ihm mache.
Rustica turba nescit suos deponere mores. It.
Rustica natura semper sequit sua jura, (mlt.)
El vilA .semper tal el resterA. (ni. 1. b.) Der it.
Bauer icird ivimer einer bleiben.
El vilan se conoss semper. (1. m.) Den Bauem ni.
erkennt man ivimer.
Vilan testa vilan. (v.) Bauer bleibt Bauer.
El vilan se conosse scmpre. (v.) S. El vilan
n. s. lu.
149. Der Bauer ist ein Laurer.
Die Baura (Bauem) sind Laura (Laurer). od.
(schwb.)
Buure (Bauem) sind Luure (Laurer) und
Schelme vo (von) Nature (Natur). (schwei.)
D' Bure lure, so lang si dure, (schwei. S.) Die
Bauem lauern, so lange sie dauerrC
Bur iss 'n Lur, Schelm von Natur. (ns. A.) pd.
Bauer ist ein Laurer, Schelm von Natur,
De Bur iss 'n Schelm, ok wenn 'r bit Middag
sloppt. (ns. A.) Der Bauer ist ein Schelm,
auch wenn er bis Mittag schldft.
De Bm- isn Bur, en Schelm vun Natur. (ns. B.)
Der Bauer ist ein Batter, ein Schelm von
Natur.
De beste Bur isn (ist ein) Schelm. (ns. B.)
De Buer(e) is en Liier(e), un wenn he slopt
bet an'n Middag. (ns. ha. G. u. G.) Der
Bauer ist ein Laurer und loenn er bis zum
Mittag schl'dft,
De Buur is en Schelm , un wenn he ook slopt
bit Middag. (ns. hist.) S. De Bur m. s. n:.
Bur is'n Bur, blifft'n Schelm van Natur. (ns. ofs.)
Bauer ist 'n Bauer, bleibt 'n Schelm von Natur.
Bauer 149.
— 77 —
150 Bauer.
De beste Bur is (ook noch) 'n Schelm. (ns. ofs.)
T>er heste Bauer isl fauch noch) ein Schelm.
De Bur is 'n Bur, is 'n Schelm van Natur. (ns.
O. J.) Der Bauer ist ein Bauer, ist ein
Schelm von Natur.
Buur OSS e Buur, e Schelm von Natur. (ns. Pr.)
S. De Bur u. s. to.
De Bluer ies en Schelm fan Natiuer. (wstf. S.)
Der Bauer ist ein Schelm von Natur.
(It. Boeren zijn maar loeren, zegt de Schrift.
Bauern sind nur Flegel, sagt die Schrift.
fz. II n' est vilain qui ne faict la villenie. Es
giht keinen Bauern, der nicht bdurisch handelt.
De vilain jamais bon faict. Vom Bauern nie-
viala gtde That.
Vilain ne fera ja beau fait. Der Bnuer wird
nie schbne That vollhringen.
it. Villano k chi fa le villanie. Bauer ist, wel-
cher bdurisch handelt.
Non sono villano, perche in villa stia, Ma
villano k, chi us a villama. Nicht Baiter bin
ich, well ich tin Dor/e wohne , sondern
Bauer ist, wer bdurisch handelt.
mi. E quandu mai s' intese Villau pietosu e cit-
tadin cortese? (crs.) Und wann horte man
(wohl) je: mitleidiger Bauer und hoflicher
Biirgerf
ni. I vilagn je tog conipagn: noma bosge e noma
ingagn. (1. brs.) Die Bauern sind Alle einan-
der gleich: tauter Liige und lauter Betrug.
El vilan el g' a scrit in sii la panza : Vilan
senza creanza. (1. m.) Dem Bauer steht's
auf den Leib geschrieben: Bauer ohne Treue.
L' e pii facil che 1' aqua siighi el fen, Che n^
el vilan ch' el trata ben. (I. m.) Es ist leich-
ter, dass der Begen das Heu trockne, als
dass der Bauer gut handle.
No xe vilan chi de vila sia, Ma xe vilan, chi
dise vilania. (v.) Nicht ist Bauer, wer aus
dem Dorfe ist, sondern Bauer ist, wer
bdurisch redef.
Co el vilan trata ben, La piova seca '1 fien.
(v.) Wenn der Bauer gut handelt, trocknet
der Begen das Heu.
si. Nun k viddanu cui viddanu nasci, Viddanu e
cui la fa la viddania. (s.) Nicht ist Bauer,
wer ini Dor/ geboren ist, Bauer ist, wer
bdurisch handelt.
pt. Nao he villao o da villa, senao o que faz vil-
lania. Nicht ist Bauer der aus dem Dorfe,
sondern der, icelcher bdurisch handelt.
sp. No es villano el de la villa, sino el que haze
la villania. *S'. Ndo u. s. v.
150. Der Bauer und sein Stier Sind ein
Thier.
Zwei Pferde , ein Kutscher, vier Bestien.
Siebe Mecliel gabe arst an Stoffel. (frk. H.) md.
Sieben Michel geben erst einen Stoffel.
Ein (Der) Bauer und ein (der) Stier ist ein od.
Thier. (bair.)
A Baur und a Stier Ist ein Thier. (schwb. W.)
Zwolf Ochsen und ein Bauer sind dreizehn
Stiick Rindvieh. (schwb. W.)
E Bur und e Stier i.sch's glych Thier. (schwei.
S.) Ei7i Bauer und ein Stier sind gleiche
Thiere.
En Ochsli und e Stierli Sind a Tierli. (schwei.
Sell.) Ein Ochslein und ein Stierlein Sind
ein Thierlein.
Der Hosen uch der Zegun — dat siinj zwin pd.
lljildeu. (nrh. S.) Der Hase und der Zigeu-
ner — daa sind zwei Helden.
Jesel und Uosz, dat seinj zwin statlich Karl.
(nrh. S.) Eael und Ochs, das sind zwei
stattliche Kerle.
Tvvalf Buren un een Hund siint dartein Ra-
kcls. (ns. ofs.) Zwolf Bauern und ein Hund
sind dreizehn Rdkel.
E Buur on e Oss, dat sin twee Beester, awer
de Oss OSS kleeker als de Buur. (ns. Pr.)
Ein Bauer und ein Ochs, das sind zwei
Bestien, aber der Ochs ist klUger, als der Bauer.
Een boer en twee koeijen zijn drie grove die- dt.
ren. Ein Bauer und zwei KUhe sind drei
grobe Thiere.
Twaalf boeren en een' bond, dan heeft men
dertien rekels. Zwolf Bauern und ein Hund,
da hat rnan dreizehn Rdkel.
Vier dieren maken eenen boei'. Vier Thiere
machen einen Bauer.
Het is eene sort van beesten : hij en zijn paard.
Es ist eine Sorte von Besfie: er und sein
Pferd.
Honderd schoolmeesters (kosters), negen en
negentig gekken (honderd en een gekken,
want er is een dubbele bij). Hundert Schul-
nieister (KUsterJ , neunundneunzig Narren
(hundert und ein Narr, denn es ist ein
zweifacher dabei).
Quatre-vingt- dix-neuf moutons et un Cham- fz.
penois font cent betes. Neumundneunzig
Hammel und Einer aus der Champagne
machen hundert Bestien.
Six Seignors, quatre Espagnols sont dix diables
en France. Sechs Seignors fund) vier Spa-
nier sind zehn Teufel in Frankreich.
Bauer 150.
78 —
153 Bauer.
Uiic honne fcnimo, une boiinc niulo, ime bonne
chievie, sont troia nieschantes l)estes. ]'Ji7ie
i/u(e Frau, ein (jutes MuuUhier , eine [jiUe
Ziege sind clTti schlinune Thiere.
Deux Jean et un Pierre Font un asne entier.
Zwei HUnae und ein Peter iituchen einen
'/amen Eael.
ni. Qiiatre-vingt-dix-iieuf pigeons ct un Norniand
font cent voleurs. (nrni.) Neuniindneim'ir/
Tauben und ein Normand mac/ten hutidfrt
Diehe.
Ein poysan et pis ein leu Clia n'o qu' eine
amc a deux, (pic.) Ein Bauer und ein Wol/
huben beide zutdinmen nur eine Seele.
Doze Flaminds et on pour(;ai fet traze biesses.
(vv.) Zwolf Vfninitif/i'ti und ein Schwein
viachen dreizehn Beatien.
sf. Uno bono fremo, nno bono cAbro, uno bono
miolo sou tres maridos bestioa. (Lgd.) Eine
fjule Frau, eine giUe Zieye , ein i/utea Miul-
thicr sind drei achlimme Beatien.
Uno boueno fremo, uno boueno cabro et nno
boueno muelo sont tres marridos bestis. (nprv.)
S. Uno u. s. w.
it. Trc aseni e un vilau fa quatro bestie. (ni. v.)
Drei Eael und ein Bauer macht vicr Beatien.
sp. Dos Juanes y un Pedro hazen un asno entero.
S. Deux u. s. w.
El abad y el gorrion dos malaa aves son. Der
Abt und der Spatz sind zicei achlimme Vopel.
Tres hijas y una niadre, quatro diablos para
el padre. Drei Tochter und eine Mutter,
tier Teufel filr den Voter.
151. Die Bauern sind alle zukiinftigcs
Jahr reich.
od. D' Buure sind allwap is zuekiinftig Johr riich.
(schwei.) Die Bauern aind ateta zukiinftiges
Jahr reich. [reich. (schwei.)
Der Ackermann ist auf das folgfende Jahr
da. Bonden er altid rig til nseste Aar (ad Aare).
Der Bauer iat immer ndchstea Jahr (iiber's
Jahr) reich.
Bonden haaber altid, ban skal blive rig nseste
Aar. Der Bauer hofft immer, er uerde
ndchafea Jahr reich ^cerden.
It. Semper agricola in novum annum dives.
fz. Les femmes sont toujours meilleures I'annee
qui vient. Die Fi'auen aind immer daa
komm,ende Jahr beaaer.
it. Ricco e il villan Sempre doman. Der Bauer
ist immer morgen reich.
El pai.sA I'e semper siur doma. (1. b.) Der nl.
Bauer iat immer morgen ein reicher Herr.
L'agricoltar xe sempre rico a I'ano venturo. (v.)
Der Landmann iat immer daa n'dchtte Jahr
reich.
Lu viddanu sempri 6 riccu Tannu chi veni. (s.) si.
Der Bauer iat immer daa kommende Jahr
reiih.
152. Kin re ieher Bauer kenn t seine Ver-
\v and ten nicht.
Een geodelde boer kent zijnen vader niet. dt.
Ein geadeUer Bauer kennt seinen Vater nicht.
En rig Bonde kjeuder ikke .sine Sleegtninge. d&.
Vilaiii enricby ne cognoist parent ne amy. fz.
lieirh '/eirordener Bauer kcntif veder Ver-
vnudtm noch Freund.
Un vielan richc non counoney amic. (nprv.) Sf.
Ein reicher Bauer kennt keinen Preund.
II villan' nobilitato Non conosce il parentAdo. it*
Der geadelte Bauer kennt die Verwundt-
achaft nicht.
Qu.'Mido il villano h solo sopra il fieo, No hA
parente alcun, nfe buon amico. Wenn der
Bauer auf dem Feigenbaume allein iat, hat
er seeder einen Vencandteii, noch guten
Freund.
Quando '1 villano ^ 'n sul fico, Non conosce ml.
parente, n^ amico. (t.) Wenn der Bauer auf
devi Feigenbaum ist, kennt er weder Ver-
vandten, noch Freund.
Quand el vilan I'e sora el fieh, No '1 conoss ni.
pit ne parent, ni amis. (1. m.) Wenn der
Bauer auf dem Feigenbaum iat, kennt er
weder Vertcandten, noch Freund mehr.
A tempus de sa figu, ni parentes, nen amigu.
(sa. L., M.) Zur Feigenzeit, weder Ver- sl.
wandfe, noch Freund.
Quando o villao he rico, nao tem parente, nem pt.
amigo. Wenn der Bauer reich iat, hot fr
xceder Verwandten, noch Freund,
Quando el villano esta rico, ni tiene pariente, sp.
ni amigo. S. Quando o u. s. to.
Candii ciganulu s'a ficutu unperatii, ante! pe
tata sell a spanduratQ. Ala der Zigeuner wl.
Konig geworden, hat er zuerat aeinen Vater
aufgehdngt.
15.3. Es ist kein Messer, das scharfer
schiert, Als wenn derBauer ein Edel-
mann wird.
Kein Scheermesser scharfer schiert, Als wenn
der Bauer ein Edelmanu wird.
Bauer 153.
— 79 —
154 Bauern.
Es ist kein Schwert das scharffer schiert, Als
wenn ein Baiir zum HeiTen vinl.
Wird der Bauer ein Edelmaini, so guckt er deu
Pflug mit Brillen an.
Nieman also nahe schirt, So da ein bure ein
hevre \\art. (ad.) [bene wirt. (ad.)
Enbein man so nabe schirt, So der gebvir der
md. Es ist kein Scheerniesser, das liarter scbiert,
Als wenn ein Bottler zuni Herren wird.
(mrh. E.)
Es gibt keine scbiirfere Scber, Als wenn der
Bettler wird zuni Heir. (mrb. E.)
Ed iiss kaa grieser Scbwahrd, Als wann e
Bauer znm Hiir wfibrd. (mrb. T.) En ist
kein t/rauser Schwert, ah wenn ein Baiter
zuiii Herrn wird.
Od. Es gibt nix Aergeres, als wtnn der Baur ein
Edolniann wird. (sehwb.)
Wenn en Handbueb Sonn wird, Ineget-er gtrn
oba n'lis. (schwei. A.) Wenn ein Unterhirt
Oberkuhhirt wird , srhaut er leicht ohen'naus.
's Iseh keis ('a lat kein) Mcsser, das schei-pfer
(ach'drferj schirt, As wenn e Bettler zum
Herrc winl. (schwei. S.)
pd. Keen Scheerraest scbarper scbeert, esse wann
de Buer en Junker wcrd, (ns. L.-D.) S.
Kein u. a. w.
Ea ist nichts sclilinmier, als wenn aus ilem
Eracber (Bettler) ein Ilerr wird. (ns. Pr.)
Et is kenu Mess arger, osse wann de Buure
en Eddehuann weerd. (ns. W.) Ea iat kein
Meaaer drger, ah wenn der Bauer ein Edel-
viann wird.
Dai van Not te Brot kuemt, dat sint de slimm-
sten. (wstf. Mrk.) Die ton Noth zu Br^t
kovimen, daa aind die Schliinmafen.
Nar paddan kommer till vJilde, vet bon intet
aterhruia. Wenn der Lump zur Gewalt kommt,
kennt er kein Zurilckhalten.
Nar Legcpijgan blijr Maatmoor, sa kryper bon
vbr skinnet. Wenn die Dienstmagd Haus-
frau wild, ao hdutet aie sich.
d&. Ei skarpere Svaerd du tinde kan, Eml Bunden,
som blev til Herremand. Nicht achar/eres
Schwert du finden kannsf , ah den Bauern,
der zuni Gutsherrn wird.
NaarStoddere faae Haengesermer, gaaer det ilde
til. Wenn BettUr Hdngedrmel kriegen,geht
ea achlimni zu.
Naar Prakker kommer til Vielde, veed ban ei
bvad det er at helde. Wenn der Bettler zu
Gewalt kommt, weiaa er nicht, waa aich
neiffen ist.
Naar Pigen bliver Koue, saa jager hun Herren
ud af Huset. Wenn die Magd Fran wird,
ao jugt aie den Herrn aua deni Hause.
8W. lugen Haarknijtf skar sa skarpt som Bonde da
Herre wardt. Kein Schermesser achert ao
achnrf, wie ein Bauer, da er Herr ward.
Asperius nihil est bi^mili qiiuni surgit in altnm. It.
11 n' est orgueil que de pauATe enrichy. Kein fz.
Sfolz rcie der eines reichgewordenen Armen.
In oftice acquis par argent d'ung vilain fait
un bon tyran. Ein Amt, mit Geld von einem
Bauern erworben, macht einen guten Ty-
rannen.\
Et nou y a tan biertat Que de praube remon- sf.
tat. (Gsc.) Ea gibt keinen solchen Stolz, uie
den einea emporgekovimenen Armen.
Nou i-a talo pougneduro, qe d'un pezonl re-
vengu. (Lgd.) Ea gibt keinen achliinmeren
Stich, ah von einem gewesenen Bettler.
Non e alterezza all' alterezza uguale D'un it.
uomo basso e vil cb' in alto sale. Kein
Ilochmuth iat gleich dem Hochmuth einea
niedrigen imd gemeinen Menachen, der er-
h'ihf rcird.
Al mal villan nun gli dar bacchetta in man.
Dem achlimmen Bauern gib keinen Stab in
die Hand.
Non e superbia alia superbia uguale D'uom mi.
basso e vil che in alto sale, (t.) ,S'. Non h
u. a. ti\
Quando il villano h alia citta, gli par d'esser
il Podesta. (t.) Wenn der Bauer in der Stadt
ist , diinkt er sich, der Podeath zu aein,
K\ pais.a qnand I'e in citti, Gbe par d'es el ni.
podesta. (1. b.) S. Quando u. a. w.
Clii viir vede discortesia,Metta'l vilan in signoria.
(1. m.) Wer Unhbflichkeit aehen will, inache
den Bauern zum Herrn.
Quando el vilan vien in cita, El par el Dose
o el Podesta. (v.) Wenn der Bauer in die
Stadt kommt, acheint er der Doge oder der
Podeata.
Se queres saber quern be o villao, mette-lhe pt.
a vara na mao. Wenn du wiaaen tcillai, wer
der Bauer ist, gib ihm den Stab in die Hand.
Quem quizer conbecer o roira, de-lhe officio.
Wer den Schlechten kennen lernen will,
gebe ihm ein Amt.
Quando el villano esta en el niulo, no conosse sp.
.•I Dios, ni al mundo. Wenn der Bauer auf
dem Maulthier aitzt, kennt er weder Gott,
noch die Welt.
Bauorn 154.
— 80 —
156 Bauer.
151. Gonirich ill's Dorf, ilif Bauern sind
trunk en.
Eineni vollen Hauer soil audi ein UlaJtiier
Wagen au-swoichon.
Sachto ins Dorff, die Bawrcnsind truniiken. (ad.)
md. Wt-r die Haut will behalteu |j;anz, Der stHr'
den Hauer niclit bei Spiel und Tanz. (nirh. L.)
od. Es ist besser niit de Buure-n ( liauerii) uiiipob
(umijehen), wenn si briegge (weinenj, als wtini
si juchze (jauchzenj. (schwoi.)
dt. Zacht wat in liet dorp, de boeren zijn dronken.
Sachte (subtyl) int doqi, die buynn sint
dronckcn. (ah.)
8W. I'rala sachta i byn, Bonderna are dnukne.
Prahle aachl im Dorf, die Baiieni nind
Irunken.
it. Guardati dal villano quandu lia la eauiicia
bianc.i. (mi. t.) Hiite dich vor dein Bauern,
ire)in er ein ireinses Ilemd anhat.
ui. Uuardet be dal pai.s)\ elie a tarda sera Al turna
da la sagra o da la fera. (1. b.) Hiite dich
wohlvor dem Bauern, der avi Kp'dlen Abend
von der Kirchu-eih oder vovi Markt zuriick-
komnif.
Lonta da quel vila, die g' h, la eaini.sa l)ianca.
(1. b.) Weit von dem Bauern, der ein weissea
Hemd anhat.
A la festa del vilan, Se la xe aneuo, vaghe
doman. (v.) Jut daa Bauernfcst heute, yehe
viorgen hin.
155. Riiben in die Bauern, Hen in die
Ochf^eu.
In Baueni gehort TIaferstroli.
Dem Esel das Haferstroli, dem Pforde den Haler.
md. Kraut FoUt {fiiUt) den Bauer die Haut. (frk. H.)
od. Eidapfel und Kraut Fiillt dem Bauer die Haut.
(iistr. schlsi.)
pd. In'n Oss li6rt Stro, in'n liiirn horn Kfiwen.
(ns. A.) In den Ochsen gehort Stroh, in
den Bauern gehoren Riiben.
Inn Bur hort Rowen, inn Ossen Stroh. (ns. B.)
In den Bauer gehoren Eiiben, in den Och-
sen Stroh.
Roiwe un Talg (Dat) hGort den Bueren in'n
Balg. (ns. ha. G. u. G.) Riiben und Talg
(das) gehort den Bauern in die Haut.
Stro in den Ossen un RSwen in den Buuren.
(ns. hist.) Stroh in den Ochsen U7id Riiben
in den Bauern.
Dem Buuren hort Rowen, dem Ossen hort
Stroll, (ns. Hmb.) Dem Bauern gehHren
Riiben, dem Ochaen gehort Stroh.
In de Bur h«rt G«rt, in de Oss hOrt Stroh.
(ns. ofa.) In den Bauern gehort Uriitze, in
den Ochaen gehort Stroh.
In en Biiern liBrt GOerte. (wstf. H.) In einen
Bauern gehort Griitze.
DrafFe is good enough for swine. Spiilicht iat en*
giU geimg fiir Schweine.
Caff and draff is gude enough for aivers. (acho.)
Spreu und Spiilicht iat gut genug fiir A'ar-
rengdule.
Gif bonden gr«t, sa vet han hvad det iir. Gib 8W«
deSii Bauern Griitzt, ao tceiaa er, waa daa iat.
A vilain eharbonnee d'ane. Dem Bauern Eaela- fz«
carbonnade.
Les eh'vas h. vert et I'troie as glands, (w.) nf.
Die Fferde in'a Griinfutter und dif Sau in
die Eicheln.
lot). Was drr Bauer iiiilit ki iint, das
f ri 8H t er nicht.
AVas der Bauer nicht kennt, das soil er nicht md.
csscn. (mrh. E.) [(mrh. N.)
Wat der Buer net kennt, dat frasst' e net.
Wos da Paua nid kennt, dos frisst a nid. (st.) Od.
Wat der Buur net kennt, dat fresst he net. pd.
(nrh. A.)
Wat d'r Buer net kant, dat friss hii net. (nrh. D.)
Wat derBuer net kennt, dat frett he net. (nrh.Gl.)
Wat den Buur nict kennt, dat frett he uiet.
(nrh. M.)
Wat de Bur nich kennt, dat iVitt he nich. (ns. A.)
Wat de Bur nich kennt, dat fritt he nich. (ns. B.)
Wat de Buer nich kennt, dat et (fret) he nich.
(ns. ha. G. u. G.) [(ns. hist.)
Wat de Buur nig kennt, dat fritt he nig.
Vat deBur nig kennt, dat fritt he nig. (ns.hlst. A.)
Wat de Buur nich kennt, datt fritt hee nich.
(ns. Hmb.) [(ns. M.-Str.)
Wat de Buer nich kennt, dat frjitt he nich.
W^at de Bur neet kennt, dat ett he neet. (ns. ofs.)
W^atta Biir ni kent, dat fret ha nich. (ns. O. J.)
Wat de Buur nich kennt, dot frett he nich.
(ns. Pr.)
W^atdeBuure nit kennt, dat ittet hei nit. (us. W.)
Wat de Biiar nich kennt, dat frett he nich.
(wstf. Mst.) [(wstf. O.)
"Wat de Buur nich kinnet, dat frett he nich.
Wat de Buer ni kennt, dat frett h' ni. (wstf. P.)
Wat de Buer nich kennt, frett he nich. (wstf R.)
Wat de Biuer nit kennt, dat friet he nit. (wstf. S.)
Bauer 156.
— 81 —
159 Bauer.
dt. Wat (le buer niot kent, dat eet hij iiiet.
(lil. Ifvail HuiiiU-n ikke kjender, det spiser lian ikke
157. Wenn man den Bauer bittet, so wei-
gert er meist.
Wenn man einen Baucrn bittet, so schwellen
ihm die Stiefeln. [Banch.
Bittet man den Banem, so schwillt ihm der
Wann man den bawren bit, so grolt im der
bauch. (ad.)
md. Wenn mer'n Banem bit"t, grolltn dr Bauch.
(frk. M.) Wenn man einen Bauer hittet,
knllert ihm Jer Bauch.
Wie man einen Esel mehr bitt , wic er hUrter
tritt. (mrh. E.)
Weun ma de Boaren bitt, su sehwallnen de
Stieffeln. (schls.) Wenn vian die Bamrn
hittet, so schwellen ihnen die Stiefeln.
od. Wenn man den Bauer bittet, so wird er um
eine Spanne iJinger. (bair.)
Wenn man den Bauer bittet, so stolzet ihm
der Bauch. (schwb. W.)
We me ne Buur (Wenn man einen Bauer)
bittet, so wird em (ihm) der Bunch (Bauch)
gross, (scinvi'i.)
pd. Wann du <\v\\ BuVr luowes un bid«Us, dann
wassct iiim <le Maut. (wstf. Mrk.) Wenn du
den Bauern lobsf und hifffsf. daini varhst
ihm der Muth.
It. liusticus dum rogatur, intnmescit ei venter, (mit.)
Kusticus quanto i)lus rogatur, tanto magis
infiatur. (ndt.)
fz. Priez le vilaiu, il en fera moins. Bittet den
Bduem, er wird weniger thuu.
Qui prie le vilain, se fatigue en vain. Wer
den Bauern hittet, miiht aich umsonst ah.
sf. Pregats Ion bilan, mens ne hara. (Gsc.) S.
Priez u. a. w.
Priigas vil6n , m6n ne fara. (Lgd.) S. Priez u. a. «?.
Pregas vilen, mens n'en fara. (nprv.) S. Priez
u. a. (/-. \j)rie u. s. %c.
it. Clii prega il villanu S'affatica in vano. S. Qui
II villano e come il gatto: se Taccarezzi, alza
la coda. Der Baue?' i^t wie die Katze: wenn
du die atreichelst , erheht aie den Schwanz.
inL Prega il villano, il mercato I- disfatto. (t.)
Bitte den Bauern, der Handel ist abyehrochen.
pt. Ao roim quanto mais o rogao, mais se estende.
Je mehr man den Niedri/jen bittet, je mehr
hl'dht er aich auf.
Sp. Al (El) rnin mientras mas le megan , mas se
extiende. <S'. Ao u. s. ir.
ir>8. Den ^ngem Bauer e Gefalcn det,
spilt onse mHerrgott e Schellemsteck.
(md. mrh. L.) TFey ci«em Bauer n einen Qe-
fullen thut , spielt unserem llerrt/ott ein
Schelmenstilck.
Die een boer goed doet , doet God leed. Wer dt.
einem Bauern Gutea thut, thut Gott Schviach an.
II fait a Dien honte Qui vilain haul monte. fz.
(afz.) Er thut Gott Schmach an , der einen
Bauern (Schelm) erheht.
(/ui pregue lou bilan b qui ly li^ carcsse, Que sf.
nanouansse pas goay h hk tort a noblesse.
(Gsc.) Wer den Bauern bittet umd ihm .9chon-
thut, kovimt nicht vorwdrta und thut dem
Adel Unrecht.
Chi fa bene a gl' ingrati, fa onta a Dio. Wer it.
den Undankbaren Gates that, thut (lott
Schimpf an.
Chi fa del bene agli iguuranti, fa onta ami.
Cristo. (t.) Wer den Uwriasenden (lufes
thut, thut Chriatua Schimpf an.
A far del bene alle carogne (agli asini), .sant'
Antonio I'ha per male, (t.) Den Aaern
(Eaeln) Gules thm vermerkt St- Antonio iihel.
A fa piasc a on villan , al Signor se f;\. disp^t. ni.
(1. m.) Wenn man einem Bauern (Schelm)
ijefallif) iat, thut vian dem Jlerm Schmach un.
C'li fa ben a vilan, fa onta a Dio. (piem.)
Wer devi Bauern (Schelm) Gutea thut, thut
Gott Schimpf an.
A far servizio a un vilan, se fa dispeto a Do-
menedio. (v.) Leiatet man einem Bauern
(Schelm) Dienate , thut man dem Herryott
Schmach an.
l.VJ. Wer einen Bauer betriigcn will,
muss einen Bauer mitbringeu.
Die een' boer bedriegen wil, moet een' Ijocr dt.
medebrengen.
Die een' boer Ijedriegen wil, moet vrocg opstaan.
Wer einen Bauern belriiyen tvill, muaa friih
aufatehen.
A vilain vilain et demi. Dem Bauern einen fz.
und einen halben Bauern.
A vilen, vilen et miech. (nprv.) .S'. A vilain sf.
u. a. w.
L'y a ren de pus fin que la capo groussiero.
(nprv.) Es fjibt nichta Feinerea, ala den
grohen Mantel.
Contadini e montanini, scarpe grosse e cei-velli it.
fiui. (mi. t.) Bauern und Ber;jbeu-ohner,
(/robe Schuhe und feine Kopfe.
11
Bauer 159.
82 —
162 Baum.
mi.
ni.
si.
pt.
sp,
Scarpe grosse, cervello fino. (u.) Grobe Schuhe,
feiner Knpf.
El contadiii gn scarpe giossc e cervelo fin. (v.)
Der Bauer hat tj robe Schuhe und feinen Koyf.
Scarpa gross c mcnta sittile. (ap. B.) Grober
Schuh unci feiner Verstand.
Lu viddanit avi la vertnla di la 'gnuranza e la
vertula di la malizia. (s.) Der Bauer hat
die Eigenschaft der Unwissenheit und die
FAgenschaft der Schlauheit.
Toza russa, iutendimeutu subtile, (sa. L.) Grobe
Sohle, feiner Verstand.
Ao roim , roim e meio. S. A vilain u. s. w.
Debaixo do saial, ha al. Unter deni groben
Tuch gibt'sivan Anderes (i. e.feinen Verstand).
A niin, niiii y medio. S. A vilain u. s. w.
So el sayal ay al. S. Debaixo u. s. w.
pd,
(It.
dii.
sw.
1 GO. W cr e i IK' n B a u e r p 1 a gc n w i 1 1 , n oh in e
einen Bauer dazu.
Will man die Banerii verderben , so sotzc man
einen iiber den andern.
De en Bnr will biu'n, nintt en Bur init bringn.
(ns. B.) Wer einen Bauern scheren will,
launs einen Bauern mitbringen.
Dee enen Buiir biydcn will, miitt enen Buur
mitbringen. (ns. limb.) S. De en u. s. w.
De'n Bur briiden will, niutt'n Bur mitbrengen.
(ns. ofs.) S. De en u. s. w.
Die cen' boer plagen wil, moet een' boer me-
debren^en. S. De en u, s. lo.
Den Boom , de mie Schattcn gift , mutt ich pd.
nich verachten. (ns. ha. V.) Den Bawn, der
viir Schatten gibt, muss ich nicht verachten.
Spie nich out Water, dat du noch drinke mottst.
(ns. Pr.) Spucke nicht ins Wasser , da.') du
noch trinken musst.
Vor dem Baum, den ich brauchc, muss ich
mich beugen. (ns. Pr.-O.)
•n Baum , da men sik unncr 'schurcn will , mot
men ehren. (wstf. Mst.)
Men nyght onder den boom, daermcn te bet dt,
af heeft. (avl.) Man neigt sirh vor dem
Baum, von dem man Vortheil hat.
Honour the tree, that gives you shelter. Ehret en.
den Baum, der euch Schatten gibt.
it.
Den, som vil plage en Bonde, maa tage en
auden med sig. Wer einen Bauern plagen
loill, muss einen andern mit sich nehmen.
Den som vill plaga en bonde, han tage en
bonde dertill.
Den som vill sla en bonde, skall taga en bonde
att sla honom med. Wer einen Bauern schla-
gen will, muss einen Bauern nehmen, um ihn
damit zu schlagen.
Chi vuol gastigar un villano , lo dia a gastigar
a un altro villauo. Wer einen Bauern stra-
fen will, Ubergebe ihn zur Strafe einem
andern Bauern.
Man skal lire (ha^ge) dun Stub (Busk) man dii.
liar Ly af. Man soil den Stamvi (BuschJ
hegen, von devi man Scfiutz hat.
Man skal spare den liusk, man liar Ly af.
Man soil den Busch schonen, von dem man
Schutz hat.
Man mastc ara det triidct, man liar skugga af. 8W.
Man viuss den Baum ehren, von dem viun
Schatten hat.
Hall det trad i iira, som du har skugga af.
Halte den Baum in Ehren, von dem du
Schatten hast.
md,
IGl. Den Baum, darunter man schauern
will, soil man ehren.
Den Baum man ehren soil, von dem man
Schatten hat.
Vur dam Bome, darde mar Schotton gibt, muss
ich mich began, (schls. B.) Vor dem Baume,
der mir Schatten gibt, muss ich mich beugen.
Arbor honoretur, cujus nos umbra tuetur. It.
Duve si ha da beie un ci si sputa, (mi. crs. m.) it.
Wo man trinken muss,spnckt mannicht hinein.
Eju nun sputu duve aghiu da veje. (crs. s.) mi.
Ich spucke nicht dahin, wo ich trinken soil.
No s'a minga de spiia Nei vacel che s'a mangia. ni.
(1. in.) Man viuss nie in die Schilssel spucken,
aiis der man gegessen hat.
No s'ha da spua in te la squela che se magna.
(v.) Man muss nicht in die Schilssel spucken,
aus der man isst.
No bisogna spuar nel piato che se magna, (v.)
S. No s' ha u, s. w.
No bisogna spudar ncl piato che se ga de mag-
nar. (v. trst.) Man muss nicht in die Schils-
sel spucken, aus der man essen soil.
Porta rispettu a lu locu uuni stai. (s.) Hube si.
Ehrerbietung vor devi Ort, xoo du bist.
162. Den Baum muss man biegeu, well
er noch jung ist.
's Bama'l muaii ma'^ bizaid'n biagn, sunst od.
blaibt-s gnimp. (ndo.) 's Baumchen muss
man bei Zeiten biegen, sonst bleibt's krumm.
Baum 162.
— 83
163 Baum.
's Pamadl muis ma piagn, sou louiig as 's jung
is. (st.) Das B'dumchen muss man hie^jen,
. so lang als es jun(/ ist.
pd. Man mutt de Bom bogen vil eu juug is. (us.
hist. A.)
Beug deu Heister, ehe hei dicke werd. (ns.
W. U.) Bieffe das Eichhaunichen , ehe es
dick wird.
dt. Buig het rijsje (takje), terwijl liet jong is; als
het een boom geworden is, is het te laat.
Bicffe das lieislein (Astchen) , ivdhrend es
jun// ist; wenn es ein Baum geworden , ist
es zu spat.
Terwyl het rysje zwak is, moet men het buigcn.
(vl.) Wdhrend das Beislein schwach ist,
muss m,an es hiegen.
en. The tree must be bent while it is young. Der
Baum mussgebogen loerden, wdhrend erjung ist.
Best to bend while it is a twig. Am, hesten
zu hiegen wdhrend es ein Reis ist.
Between three and thirteen thraw the woodie
when it's green, (scho.) Zicischen drei und
dreizehn biege da« Holzchen, wenn es griin ist.
Thraw the wand while it is green, (scho.)
Biege die Ruthe, wdhrend sie griin ist.
fs. Ham skal a Buumer biiiig, wiltjei's letj san.
(A.) Man soil die Bdume hiegen, wdhrend
sie klein sind,
da« Ympen skal boies (Man maa boie Grenen) me-
dens den er ung. Das Reiss mu^s gebogen
iverden (Man mu^s den Ast hiegen), tvdhrend
es (er) jung ist.
Kroget Trse maa gjores rankt i Tide. Krum-
mer Baum 7nuss hei Zeiten gerade geboyen
werden.
Vidien skal man vride (Man skal Vidicn vi'ide)
medens huu er gron. Die Weidenruthe muss
man drehen, lodhrend sie griin ist.
is, BeygSu kvistinn, me3an hann er I'lngi", enn
brjottii ekki. Biege den Zweig, wdhrend er
jung ist, aher hrich ihn nicht.
uw. Ein skal boygja Treet, medan d'er mjukt. Man
muss den Baum hiegen, wdhrend er hiegsam ist.
SW. Ungt trad later latt boja sig. Sanger Baum
Idsst sich leicht hiegen.
Wrijd Wedian madan hon ar vng. Bieg den
Weidenzweig , icdhrend er jung ist.
It. Est arbuscula, non tnincus curvandus in uncum.
CW. Storscha la plonta toch' ell' ei giuvna. (obi.)
Biege die Pfianze, so lange sie jung ist.
fz. Que can torse lou sabiu tant qui ey youen,
(sf. Bm.) Man muss den Bast drehen, so
lange er jung ist.
Finche la pianta e tenera, bisogua drizzarla. it.
Wdhrend die Pjlunze zart ist, muss man
sie gerade Ziehen.
La pianta s';'i de piega intant ehe I'e tenera. ni.
(1.) Die Pjtanze muss gehogen loerden, wdh-
rend sie zart ist.
L' alboro s' ha da piegar fin ehe 1' e tenaro.
(v.) Den Baum muss man hiegen , tvdhrend
er zart ist.
Tuerci inchitiedSu, quaunu fe tenueriedSu. (ap.) si.
Biege die PJlanze, wann sie zart ist.
Lu Uignamme verde se p6 sempe chija. (npl.)
Das grilne Holz Idsst sich immer hiegen.
Alberi e figli si raddrizzano quando son piccoli.
(npl.) Bdume und Sohne zieht man, wann
sie klein si7id.
L' arrulu s' addrizza quannu e picciulu. (s.)
Den Baum hiegt man gerade,wann er klein ist.
L' ai^vulu, meutri e tenniru, si addrizza. (s. C.)
Den Baum biegt man gerade, wdhrend er
zart ist.
Sa pianta adderectela dai minore. (sa.) Die
PJlanze richtet, tvenn sie klein ist.
S'ar-vTirc adderectala dai minore, da qui faghet
nodu, non adderectat plus. (sa. L.) Richtet den
Batun, wenn er klein ist; wenn er knotig
nird, Idsst er sich nicht mehr richten.
Larbre , de giquet sadre^a. (val.) Den Baum Im.
hiegt man als Reis.
De pequenino Se troce o pcpiuo. Sehr klein pt.
hiegt sich die Giirke.
16.3. Ein Baum tragt sich selbst keine
Friich te.
Der Baum geniesst seiner Aepfel nicht.
Man mjistet das Schwein nicht seinetwegen. (bair.) od.
De boom draagt voor zich zelven geene appelen. dt.
Der Baum tragt fiir sich selbst keine Aepfel.
03rum bera biflugur liunting (cikr avexti). An- is.
der en tragen die Bienen Honig, (die Bdume
Frucht).
D'er inkje alt aat seg sjelv, at Humla sankar nw.
Huning. Es ist nicht ganz fur sich selbst,
dass die Hummel Honig sammelt.
Tradh bar inga Apple Jith sigh sielff. Der SW.
Baum tragt keine Aepfel fiir sich selbst.
Faret bar icke uUen at sig .sjelft. Das Schaf
trdgt nicht die Wolle fiir sich selbst.
Sic vos non vobis vellera fertis oves. it.
No nacio el polio para si solo. Nicht ist das sp.
Huhn fiir sich selbst gehoren.
11*
Baum 164.
— 84
164 Baum.
16t. Es fallt koin Baum auf einenHieb,
Es fallt keine Eiche Vou einem 8treiche.
Der panni von einem slage nie viel. (ad.)
md. Auf den crsten Streicli Fallt koine Eich'. (mrh. E.)
Op den escliten Ha fillt kc' IJani. (mrh. L.)
,4;// <len er.ifen Ilieh flillt kein Baum.
od. Kein Baum fallt auf den ensten Streich. (bair.L.)
Auf oan Mol hockt ma' koan Bam um. (ndo.)
Auf ein Mill hackt man keinen Baum um.
pd. Kein Bam felt up'n ersten Slag. (ns. ha. G. u.
G.) *S. Kein Baum u. s. w.
De Boom fallt nich van eenen yiag. (ns. ha. K.)
Der BcLum f'dlll nic/d von einem Schlac/e.
De Oss fallt nig up den crsten Slag. (ns. hist.)
De7' Ochse fallt nicht auf den ersten Schlaff.
De Bom fallt nig fon de erste Han. (ns. hist. A.)
Der Baum fallt nicht vom ersten Hieh.
Keen Boem felt uppen ierschten Sehlach. (ns.
N.) ;S'. Kein Baum u. s. w.
En Baum fallet nit vam'me esten Hogg.
(ns. W.) Ei7i Baum fallt nicht vom ersten
Hieh.
Et fiillt kcnne Eike upp'n eesten Striek. (ns. W.)
S. Auf den it. s. w.
Dat niaut en s^lechtcn Bom sin , d;i oppen crsten
Ilaii fallt. (wstf. Mrk,) Das muss ein schlech-
terBuumsein, der auf den ersten Hieh fiillt.
(It. Dc boom valt niet met den eersten slag. Der
Baum fiillt nicht mit dem ersten Schlai/.
Eene koe stcrft niet van eenen slag. Eine
Kuh stirht nicht von einem Schlag,
Den boom en valt niet ten iersten slaghe. (adt.)
S. De boom u. s. ic.
Geen boom valt ten eersten .slag, (vl.) S. Kein
Baum u. s. w.
en. The tree does not fall at the first stroke. ^S".
De Bom it. s. w.
The tree doesna fa' at the first strakc. (scho.)
S. De Bom u. s. u\
fs. A Buum felt eg fcior a iarst Haau. (A.) ,S'.
De Bom u. s. w.
da. Trteet falder ikke for det forste Hug. S. De
Bom u. s. w.
Der falder ingen Eeg for eet Hug. S. Es
fiillt keine u. s. w.
Trse faller eij aff forsthe Hwgh. (ada.) S.
De Both u. s. w.
is. Ekki fellr tre feik) vi3 fyrsta hogg. Nicht
fiillt der Baum (die Eiche) mit dem ersten
Hieh.
Sjaldan fellur eik vi3 fyrsta hfigg. Selten fiillt
die Eiche mit dem ersten Hieh.
Dat fell inkje Tre med fyi-ste Hogg. Es fiillt UW.
kein Bauvi mit dem ersten Hieh.
Traedet faller ej vid forsta hiigget. <S'. De Bom 8W.
u. 8. w.
Trae fallir ey at forsta hugb. (asw.) 6'. De
Bom u. s. 10.
Arbor per primum ne([ua(iuam (quaevis non) It.
corruit ictum. [(mit.)
Primitus inflictum non corruit arbor ob ictum.
Mai iina Frida fa 'Ig Punier Jiuc dar anturn a c\V.
Terra scheer. (obi.) Nie macht ein Schlaff
den Ajjfelhatim zur Erde nieder fallen.
L' arbre ne tonibe pas du premier coup. S. fz.
De Bom u. s. w.
D'un seul coup ne s' abat un chene. S. Es
fiillt keine u. s. ic.
Al premier cop arbres ne cliiet. (afz.) Auf
den ersten Schlaff fiillt kein Baum.
An premier coups ne clict pas I'arbre. (afz.)
S. Al premier u. s. w.
Au premerain cop ne chiet pas li chasnes (le
cheune). (afz.) ;S'. Auf den u. s. iv.
L' abe ni tomme nin de prunii cop. (\v.) S. nf.
De Bom u. s. lo.
Au purme cop nou cat 1' arbe. (Brn.) >S'. Al sf.
jireviier u. s. w.
Au piTxme cop nou cay pas I'arbe. (Gsc.) S.
Al premier u. s. w.
Lou piirmie co tombo pa 1' jioubre. (Egd.) Der
erste Schlag fiillt nicht den Baum.
Ad un colpo non cade a terra 1' albero. Atif it.'-
einen Schlag fiillt der Baum nicht zu Boden.
Primo colpo non fa cader 1' albero. S. Lou u. s. w.
D' un colpo solo non s' abatte la quercia. S.
Es fiillt keine u. s. lo.
Cun na botta un va zo 1' elbar. (rom.) Mit mi.
einem Schlage fiillt der Baum nicht.
Al primo colpo non cade V albero. (t.) *S'. Al
premier u. s. w.
Pr irn coulp s6ul a n' casca Tin alber. (em. B.) ni.
Durch einen Schlag aUeinfilllt ein Buum nicht.
Al prim culp no casca F erbor. (1. b.) S. Al
previier u. s. w.
A la prima bota no casca la s6ca. (1. m.) Auf
den ersten Schlag fiillt der Stamm nicht.
Al prim colp V erbo a casca nen. (piem.) S.
Al premier u. s. w.
Per un colpo no casca un albaro. (v.) Auf
einen Schlag fiillt ein Baum nicht.
W primo colpo no casca un albero. (v.) S.
Al premier u. s. iv.
L' arvulu nun cadi a lu primu corpu. (s.) si.
S. De Bom u. .9. w.
Baum 164.
85 —
166 Baum.
Un arvulu a primu corpii uon si tagghia. (s. C.)
Einen Bcmm hauf man nicht mit dem ersten
Schlage ah.
Ad unu colpu non sinde segat s' arviire. (sa. L.)
Auf einen Streich hauf man den Baumnicht ab.
sp. Un solo golpe no derriba un robre (roble). Ein
Streich allein reisst keine Eiche nieder.
165. Grosse Baume geben niehr Schat-
ten als Friichte.
(It, Hooge boomen geven meer schaduw dan vruch-
ten. Jlohe Biiume (jehen viehr Schatten als
Friichte.
en. High trees show mair leaves than fruit, (scho.)
Hohe Bdume zeigen mehr Luuh als Friichte.
fz. Arbe molt i*ame fait a peine bon fruit, (afz.)
Baum mit vielem Laubwerk brinqt kaiim
fjute Frucht.
it. Gli arbori (alberi) grandi fanno piii ombra
che frutto.
mi. La vigna pampinosa fa poca uva. (t.) Der
sehr helauhte Weinstock trdgt xcenig Trauben.
ni. Bella vigna e poc' uga. (Hg.) Schoner Wein-
stock und loenig Trauben.
Bela vigna, poca ua. (v.) S. Bella u. s. n\
si. Silva manna, fx'uctu minora, (sa.) Grosser
Biisch, wenig Frucht.
Binza manna ot paga na. (sa. L., S.) Grosser
Weinstock und wenig Trauben.
166. Wenn der Baum gefallen ist, so
macht ein Jeder Holz.
Ist der Baum gefallen, sammelt Jeder Holz,
Wenn der Baum fallt, lieset Jeder Holz.
Liegt der Baum, so klaubt Jedermaun Holz.
Wenn der Zaun fallt, springen die Hunde
dariiber.
(It. Wanneer een boom ter aarde zijgt, Maakt ieder,
dat hij takken krijgt. Wenn ein Baum zur
Erde fallt , macht Jeder ,dass er Zveige kriegt.
Als die waghen in die voor licht, soe loepter
elck ouer. (ah.) Wenn der Wagen im Gra-
ben liegt, so I'duft Jeder dariiber.
en. When the tree is fallen (down) every man goes
to it with his hatchet. Wenn der Baum ge-
fallen ist, geht Jeder mit seiner Axt drauf.
(la. Naar- Trseet falder, vil Alle sauke Spaaner.
Wenn der Baum fallt, wollen Alle S^Jcine
sammeln.
nw. Naar Treet fell, vilja alle sanka Sponar. *S'.
Naar Trceet u. s. iv.
Njir tradet fallit, vilja alia pa det med yxan. SW.
S. When u. s. tv.
Nar triidet faller, hemtar hvar och en ved at
sig. Wenn der Baum fallt, holt Jeder Holz
fur sich.
Arboi-e dejecta qui vis lignacolligit (colligitligna).
Dejecta quivis arbore ligna legit.
Quercu jacente omnes eunt petitum ligna.
Quand I'arbre est tombe, tout le monde court fz.
aux branches. Wenn der Baum gefallen ist,
Iduft alle Welt nach Zweigen.
Qwand in abe tome, tot V monde court as nf.
cohes. (w.) Wenn ein Baum fallt, Iduft
alle Welt nach Zweigen.
A r arbe cadut, tout lou monde que h^legnes. (Brn.) sf.
Qan r aoubre es toumba, tou li coure a las
brancos. (Lgd.) S. Quand u. s. w.
Come I'albero e caduto, ognun vi corre coUa it.
scure a far legna. Wenn der Batim gefallen
ist, Iduft Jeder mit der Axt, um Holz zu
hacken.
Qxiando I'arbore e caduto, ognun gli corrc
sopra colla scura(con la scure). S. Whenu.s.w.
Quando I'arbor pende, ognun grida: taglia!
taglia! Wenn der Baum hungt, schreit
Jeder: hau' zu! hau' zu!
All' albero che h secco: taglia! taglia! Beim
Baum, der diirr ist: hau'' zu! hau' zu!
Ad alberu cadutu accetta, accetta. (crs.) Beim mi.
gefallenen Baum Axt, Axt!
Caduto Talbero (Sopra I'albero caduto) ognuno
corre a far legna. (t.) Ist der Baum gefal-
len CVom gefallenen Baum) Iduft Jeder
Holz hacken.
Quand la casa la briisa , toe i se scalda. (1. b.) ni.
Wenn das Haus brennt, wdrmt sich Alles.
Quand' la ca a brusa tuti a s' scaodo. (piem.)
S. Quand la u. s. w.
Co casca I'alboro, tuti fa legna. (v.) Wenn der
Baum fdllt , macht Jeder Holz.
Quando la casa se brusa, tuti se scalda. (v.)
S. Quand la u. s. w.
Ad arvolo caduto, accetta, accetta! (npl.) S. si.
Ad alberu u. s. w.
Arvulu cadutix, accetta, accetta! (s.) S- Ad
alberu u. s. ic.
In s'arvure ruta ognixne bi faghet linna (fascia).
(sa. L.) Von gefallenem Baum macht ein
Jeder Holz (Holzbiindel).
En arbre caigud tot hom y fa llena. (neat.) S. Im.
In s' arvure u. s. tr.
Del arbol caido todos hacen lefia. Vovi gefal- SJ).
lenen Baum machen Alle Holz.
Baum 166.
86 —
169 Beichtvater.
Pues la casa se quema calentemoiios todos. Weil
flan Haus verbi-ennt , war men ivir una Alh.
167. Wer den Baum gepflanzt hat, ge-
niesst selten seine Friicyit.
pd. Wenn de Bom is grot, dann is de Planter dod.
(ns. B.) Wenn der Baum gross ht, dann
ist der Pflanzer todt.
Is de Bom grot, Is de Planter dod. (ns. ha.
G. u. G.) 1st der Baum gross, ist der
Pflanzer todt.
Wenn de Boom is groot, is de Planter dood.
(ns. ha. V.) S. Wenn u. s. w.
Wenn de Boom is groot, So is de Planter dood.
(us. hist.) S. We7in u. s. w.
Wenn de Boom is grot, iss de Planter dood.
(ns. ofs.) S. Wenn u. s. to.
Wenn de Pllintner es dot, es de Planter grot.
(wstf. Mrk.) Wenn der Pflanzer todt ist,
ist das Geijflanzte gross.
dt. Eer de boom groot is, is de planter dood. Ehe
der Baum gross ist, ist der Pflanzer todt.
Eer het boompje is groot, Is het plauterje
dood. Eh' das Baumchen gross ist, ist das
Pflanzerchen todt.
da. Den som planter Trseet, faaer sjelden Frugten.
Wer den Baum pflanzt, erhalt selten die
Frucht.
it. Chi pianta, no god. (ni. 1.) Wer i)flanzt, ge-
niesst's nicht.
Chi pianta, no gode. (v.) S. Chi pianta u. s. w.
Chi impianta datoli, no magna datoli. (v.) Wer
Datteln pflanzt, isst nicht Dalteln.
sp. Quien pone noguera, no piensa comer de ella.
Wer den Nussbaum setzt, denkt nicht daran,
von ihm zu essen.
168. Beharrlichkeit iiberwindet Alles.
Beharrlichkeit tragt den Sieg davon.
Sie sprechent: swer kan stsete sin, des ende
daz wirt guot. (ad.)
od, Wer verharret, der gewinnt. (schwei.)
dt. Een aanhoiider wint. Ein Beharrlicher geivinnt.
Aenhouden doet verkrygen. (vl.) Beharren
bekommt.
Die aenhoudt wint. (vl.) Wer heharrt, gewinnt.
en. He that endureth, is not overcome. Wer aus-
h'dlt , wird nicht ilherwunden.
He that tholes, owercomes. (scho.) Wer aus-
hdlt, iiberwindet.
S;i vinnr (hefir) sitt mal, sem I>ra8tr er. Der iS.
gewinnt (hat) seine Sache, der beharrlich ist.
Traaen vinn. (Tel.) Ausdauer gewinnt. DM'.
Tragen vinner. S. Traaen u. s. w. SW.
II faut endurer qui veixt vaiucre et durer. Wer fz.
iiberwinden und ausdauern will, muss aus-
halten. [der iiberwindet.
Qui sueffre il vaint bien. (Chmp.) Wer leidet, nf.
Chi la dura, la vince. S. He that tholes u. s. w, it.
Chi la dura, la venz. (rom.) S. He that mi.
tholes u. s. w.
Chi pill dura, chello la ince. (t. fir.) Wer am
meisten atishUlt, der siegt.
Chi la dura, la veinz. (em. B.) S. He that ni.
tholes u. s. w. [tholes u. s. w.
Chi la dura, la vinz. (em. R.) S. He that
Chi la diira, la venz. (1. b.) S. He that tholes u.a.w.
Chi a dCia, a vin9e. (lig.) S. He that tholes u. a. w.
Chi la dura la vine, (piem.) S. He that
tholes u. s. w.
Chi la dura, la vinze. (v.) S.He that tholes u.s.w.
Chi la dura, la vinzi. (v. trst.) S. He that
tholes u. s. tc. [u. s. ic.
Chi la dura, la vence. (npl.) S. He that tholes si.
Cui la dura, la vinci. (s.) *S'. He that tholes u. s.w.
A perseverancja tudo alcanna. Die Beharrlich- pt.
keit erreicht Alles.
No soflFrer e abster esta todo o veneer. Alles
Ueberwinden liegt im Leiden und Enthalten.
La perse verancia toda cosa alcanza. S. A.u. s. w. sp.
169. Dem Beichtvater, Arzt und Advo-
katen dart" man Nichts verschweigen.
Men moet nooit lets verzwegen laten Aau dok- dt.
ters en aan advokaten. Man darf Doktoren
und Advokaten niemals etwas verschweigen.
Hide nothing from thy minister, physician and en.
lawyer. Verbirg Nichts vor deinem Geist-
lichen, Arzt und Advokaten.
Tell your whole case to your lawyer and your
doctor. Erz'dhlt euern Fall vollstdndig
euerm Advokaten und euerm Arzte.
For Prsesten, Lsegen, og Talsmanden skal d^.
man Intet dolge. Vor dem Priester, dem
Arzt und dem Vertreter soil man Nichts
verbergen.
Medico, patrono et confessario die venim it.
libere. (mlt.)
A confesseurs, medecins, advocats La verite fz.
ne cele de ton cas. Beichtvdtern, Arzten,
Advokaten verbirg nicht, wie es wirklich
mit dir steht.
Beichtvater 169.
87 —
171 Beissen.
Qui cerche guarison dn mire Luy convient son
meshaing dire. Wer vom Arzte Heilung
sucht, 'muss ihm sein Vhel sagen.
Qui veult la garison du mire, II lui convient
son mal dire. Wer vom Arzte Heihmg will,
muss ihm sein Uebel sagen.
it. Al confessore, medico e awocato non tenere
il ver celato. Dem Beichtvater , Arzt und
Advokaten halte das Wahre nicJd verhorgen.
mi. A e cunsor e a e dutor (A e dutor e a e cunsor)
e bsogna (bsogna) dij gni cosa. (rom.) Dem
Beichtvater und dem Arzt (dem Arzt und
dem Beichtvater) muss man Alles sagen.
ni. Al dotor e al confessor a bsogna nascondie
guente. (piem.) Dem Arzt und dem Beicht-
vater muss man Nichts verhergen.
Al medico e all' awocato, Non tener nulla
celato. (v.) Dem Arzt und de'm Advokaten
halte Nichts verhorgen.
Al medico, al confessor e a I'avocato Bisogna
dirghe ogni pecato. (v.) Dein Arzt, dem
Beichtvater und dem Advokaten muss man
jede Siinde sagen.
si. A medicu, cunfissuri ed avvocatu Nenti teniri
celatu. (s.) Dem Arzt, Beichtvater und Ad-
vokaten halte Nichts verhorgen.
liu. Confessa a tou Confessor Finsa el pensament
menor. (val.) Beichte Deinem Beichtvater
his auf den geringsten Gedanken,
pt. Ao medico, confessor, e letrado, nao os tenhas
enganado. Den Arzt, Beichtvater, und Advo-
katen hintergehe nicht.
Ao Medico, e ao Advogado e ao Abbade fallar
verdade. Dem Arzt und dem Advokaten und
dem Abt (muss manj Wahrheit sagen.
sp. Al medico, confesor, y letrado, no le hayas
enganado. S. Ao -medico, confessor u. s. xv.
170. Beinah bringt keine Miicke um.
pd. Anto is noch neet half (dage). (us. ofs.) Beinah
ist noch nicht halb (vollstdndig).
dt. Volnae sloech nyemant doot. (ah.) Beinah
schlug Niemand todt.
eil. Almost never killed a fly. Beinah hrachte nie
eine Fliege urn.
Almost was never hanged. Beinah ward nie
gehangen.
dji, Naerved skyder ingen Hare. Beinah schiesst
keinen Hasen.
Nserved slaaer ingen Maud ihiel. Beinah
schldgt keinen Mann todt.
Nserved er ikke truffet. Beinah ist nicht ge-
troffen.
Nsesteu kaster Ingen af Hesten. Beinah wirft
Niemand vom Pferd.
Nastan slar ingen man af hasten. Beinah SW.
schlligt keinen Mann vom Pferd.
Nast iutill ar icke traffadt. S. Ncerved er u. s. w.
171. Belleude Hunde beissen uicht.
Hunde, die am meisten belleu, beissen am
wenigsteu.
Grmtinden hunt der nie gebeiz Suit ir harte
viirhten niht. (ad.)
Die Hunde , die so arg bellen , sind noch lange md.
nicht die schlimmsten. (mrh. E.)
D' Honn, de billeu, de beiszen net. (mrh. L.)
Die Hunde, die hellen, beissen nicht.
Hunde, die viel bellen, beissen nicht. (hair.) od.
Bellige Hunde beissen nicht. (schwb. W.)
Ein bellender Hund beisst nicht. (schwei.)
Bletsche Hongchere biesse net. (nrh. A.) Bel- pd.
lende Hiindchen heissen nicht.
De Huud, dei bellt, dei bit nich. (ns. ha. G. ii. G.)
Der Hund, der bellt, der beisst nicht.
De Hund, de blafft, bitt neet. (us. ofs.) Der
Hund, der bellt, beisst nicht.
De Hund, de blafft, de bitt nich. (ns. O. J.)
S. De Hund, dei u. s, w.
En Hund, de bluffet, bitt nit. (ns. W.) Ein
Hund, der bellt, beisst nicht.
De Rii'ens, da so harde blieket, sitt selten de
slimmsten. (wstf. Mrk.) Die Hunde, welche
so arg bellen, sind selten die schlimmsten.
Blaffende honden bijten niet. dt.
Wat schadet des honts bassen, die niet en bijtV
(adt.) Was schadet des Hunds Bellen,
wenn er nicht beisst? [beissen nie.
Barking dogs never bite. Bellende Hunde en.
The greatest barkers bite not sorest. Die gross-
ten Klaffer heissen nicht am schlimmsten.
Dogs that bark at a distance, don't bite at
hand. Hunde, welcJie von Weitem hellen,
beissen nicht in der Ndhe.
Da Hiinne, dirr bjawse, bitte ai. (M.) Die fs.
Hunde, welche bellen, heissen nicht.
Den Hund, der gi0er, bider ikke. S. De Hund, dii.
de u. s. w.
Jegh wrdher eij, hwad Hwndhen gar, bijdher
han meg eij. (ada.) Ich kehre inich nicht
daran,dass der Hund bellt, beisst er mich nicht.
Geltinn hundur glepsar sist. Bellender Hund is.
beisst am wenigsten.
Minnst skaSa hundar sem hserst geya. Am
ivenigsten schaden die Hunde, welche am
drgsten hellen.
Beinah 170.
— 88 —
172 Bekannt.
Eg hirSi ci hva3 hundrinn gjorir, of haiui bi'tr
mig ei. S. Jer/h u. s. w.
8W. Den hund som mest skaller, bites minst. Der
Hand, der am vieisten belli, heisst am
wenif/.tten.
ITwat giwei' jak vm at hundin goor, ok bitliei*
ban niik ey. (asw.) Was kiimmevl'a ndch,
dass der Hund belli, beisst er mich nur nichl.
It. Nemo canem timeat, qui non laedit iiiHi latrct.
Quid canis oblatrat, tolero, duin nil niilii
patrat. (mlt.)
CW. \i Chiaii che ladra niord da inre. (Id. bd.) Ein
Hund, der belli, beisst selten,
Chiauns ca ladren, morden da rar. (Id. gid.)
Hunde, die bellen, beissen selten.
II chan chi ladra (Chan chi sbraja) non moida.
(Id. U.-E.) S. De Hund, de u. s. w.
Un chiaun ladrond niorda bucca tont, (obi.)
Ein bellender Hund beisst nichl so sehr,
fz. Chien qui aboie ne moid pas. Hund, der belli,
beisst nicht.
Chien qui aboye ne veut mordre. Hand, der
befit, will nichl beissen.
nf. Cliin qui hawc ni hagne nin. (\v.) /S. Chien
qui aboie u. s. to.
sf. Caa <iui layre nou boii pas gnaca. (Ihn.) S.
Chien qui aboye u. s. w.
it. Can che abbaia non morde. S. Chien qui
aboie u. s. w. [belli, beisst nie.
Cane che abbai Non morde niai. Hund, der
Can, che abbaia, morde poco (poco morde).
Hund, der belli, beisst iveniff.
mi. Can ch' abbaghia, 'un fa niai male, (crs.)
Hund, der belli, Ihut nie iceh,
U cane che piu abbagghia unn' e quellu che
piu morde. (crs. m.) Her Hund, der mehr
bellt, ist nicht der, welcher mehr beisst.
Can ch' abaja an niorsa. (rom.) S. Chien qui
aboie u. s. w.
ni. II chian, ch' al bae, uol muard. (frl.) S. De
Hund, de u. s. w.
Ca che baia pia miga. (1. brs.) Hund, der
bellt, jpackt nicht.
Can che baja no mord. (1. m.) S. Chien qui
aboie u. s. w.
El can che baja no 1'^ quell che mord. (1. m.)
Der Hund, loelcher bellt, ist nicht der, wel-
cher beisst.
Can chi baja, nou addenta. (lig.) S. Chien
qui aboie u. s. w.
Can ch' a baola a mord nen. (piem.) S.
Chien qui aboie u. s. w. [aboie u. s. w.
Can che bagia no morseca. (v.) S. Chien qui
Can che baja, no morsiga. (v. trst.) ^S'. Chien
qui aboie u. s. w.
Cane, ca baja assai, mozzica pocu. (ap. Ij.) si.
Hund, der viel bellt, beisst wenig.
Cani, chi abbaja assai, muzzica pocu. (s.)
S. Cane, ca u. a. w.
Gos que lladra, no mossega. (neat.) S. Chien Im.
qui aboie u. s. w.
G6s que lladra, no moc^ga. (val.) S. Chien
qui aboie u. s. w.
Cao, que muito ladra, poiico morde. S. Cone, pt.
ca a. s. w.
Ladre-me o cao, nao me morda. BeUe der
Hund mich an, (nur) beisse er mich nicht.
Perro ladrador, nunca buen mordedor. Hund, sp.
der Beller (istj, (ist) niemals r/uler Beisser.
Ladreme el perro y no me mnerda. S. Ladre-
me u. s. ro.
Cainele, core latra nniltu, nu musea. S. wl.
Hunde, die viel u. s. w.
172. Er ist bekannt, wie ein buntcr
Hund.
liekaijt ewe (trie) Joschten noijt(7/M?i^?j.(nirh.L.) md.
HS iss {Er ist) so bekannt, ass'n {wie ein) pd.
bunten {Jjwnter) Hund. (ns. A.)
He is {Er ist) so bekannt, as de {wie der)
buntc Hund. (ns. hist.)
He is bekannt as'n bunte Hund. (ns. ofs.)
Er ist bekannt wie ein Diittclieu (wie ein
schlimmer Schilling), (ns. Pr.)
Bekannt wie die Gans im Schafstall. (ns. Pr.)
Hei is sau bekannt osse en bunten Hund. (ns.
W.) S. He u. s. w.
Hai is sau bakannt arre 'n bunt liuie. (w.s'tf.A.)
S. He u. s. w.
So bakand as en buntan Rui'gn. (wstf. Mrk.)
So bekannt wie ein bunter Hund.
Hij is bekend als de bonte hond met den dt.
blaauwen staart. Er ist bekannt wie der
bunte Hund mit dem blauen Schwanz.
Saa bekjendt, som en broget Hund. >S'. So da.
bdkand u. w.
Tota notissimus urbe. It.
Connu comme le loup blanc. Bekannt wie der fz.
weisse Wolf.
Etre connu comme le loup gris. Bekannt sein
wie der gruue Wolf.
Connu comme Barabas a la passion. Bekannt
loie Barnabas in der Passion.
Connu comme Barrabas et la Passion, (nrm.) uf.
Bekannt wie Barnabas und die Passion.
Bekannt 172.
— 89
173 Berg.
Esse kinohou comnie Bar.abbas k V passion.
(w.) Bekannt sein loie Barnabas in der
Passion.
Ess' connii coinme on mouai patard. (w.)
Bekannt sein ivie ein schlechter Pfennir/.
sf. Counescu coumo Ion loub blan. (Lgd.) S.
Connu u. s. w.
it. f]s3er conoscinto come I'ortica. Bekannt sein
ivie die Nessel.
E piu conoscinto che la bettonica (I'ortica al
tatto). Er ist bekannfer als das Bettonien-
krauf (die Brennnessel).
mi. Essar pio chnnnsn ch n' h la betonica. (rom.)
Bekanntei' sein, als es das Bettonienkraut ist.
Esser piu conoscinto clie la mala erba. (t.)
Bekannter sein als das Unkraut.
Conoscinto come il pane, (t.) Bekarmt ivie
das Brot.
ni. Esser cgniissii pii'i ch' u' h la bettonica. (cm.
B.) S. Essar u. s. w.
Esser cognsu cme la bettonica (la btonga). (em. 1'.)
Bekannt sein wie das Bettonienkraut.
Esser cgnossnu comm' e I'ortiga. (cm. R.) S.
Esser conoscinto ii, s. w.
Cgnossu piu che la bet6nica. (em. K.) Mehr
bekannt als das Bettonienkraut.
Conosciuo ciu che a bettonica. (lig.) 'S'.
Cgnossu u. s. ?(•..
Esse conossu com j' urtle. (piem.) S. Esser
conoscinto u. s. lo.
Esse pi conossu che I'erba grama (cativa).
(piem.) 8. Esser piu u. s. iv.
Esse pi conossu ch' la betonica. (piem.) S.
Essar u. s. v.
17.S. Berg und Thai kommcn nicht zu-
samraen, aber Menschen.
Berg und Thai kommen nicht zusammen, aber
doch die Menschen (aber gute Freunde wohlj.
md Berg a Thol kumma nit Z'samm, ober i^aber)
di Leut-. (frk. M.)
Die Leut' begegnen sich, nicht aber die
Berge. (mrh. E.)
D' Bierger begene' sech net, ower d' Leit.
(mrh. L.) Die Berge begegnen sich nicht,
aber die Leute.
od. Berg und Thai kommen nit zusammen, aber die
Menschen. (bair. L.)
Berg iind Thai (Holz und Feld) kommen nicht
zusammen, aber die Leute. (schwei.)
pd. Berg on Daal begegne sech nit, ewwer {aber)
de Mensche. (nrh. D.)
Berg un Daol begegnen sick nich {sich nicht).
aower {aber) Minschenkimier {Menschenkin-
der). (ns. A.) [wol. (ns. B.)
Barg un Dal begegent sik nich, Minskenkinner
Barg un Dal moitet selc nich, awer Minschen-
kinder moitet sek. (ns. ha. G. u. G.) Berg
und Thai begegnen sich nicht, aber Menschen-
kinder begegnen sich.
Barg iin Daal begegnet sik nig, man (aber)
Minschenkinner wol. (ns. hist.)
Barg un Dahl bemoot't sick nich, man Minschen-
kin'er woU. (ns. Hmb.) S. Barg un Daal u. s. w.
Barg un Daal begegnen sick nich, iiwerst wol
Menschenkinner. (ns. M. Schw.) S. Barg
und Daal u. s. w.
De Ste(de) kumt nich to'n Minsk, siindern de
Minsk mot to de Ste(de) kamen. (ns. O. J.)
Die Stdtte kommt nicht zum Menschen, son-
dern der Mensch muss eur Stdtte kommen.
BeJirg un Daal begiegnet sik nit, owwer woal
fiin Menske diiim annern. (wstf. A.) Berg
und Thai begegnet sich nicht, aber wohl
ein Mensch dem andern.
Biarch un Dal begiegent sik nitt, awwer en
Men.ske dem annern. (wstf. Mrlc.) S. Bedrg
un Daal u. s. w.
Bergen en dalen ontmoeten elkander niet, maar dt.
menschen wel. Berge und Thaler begegnen
cinander nicht, aber Menschen wohl.
Friends may meet, but mountains never greet, en.
Freunde konnen sich begegnen, aber Berge
begrilssen sich nie.
We '11 meet, ere hills meet, (scho.) Wir wer-
den uns begegnen, ehe Ililgel sich begegnen.
Bjerge (og Dale) modes aldrig (ikke), men vel da.
Mennesker. Berge (und Thaler) begegnen
sich nie (nicht), aber toohl Menschen.
Venner m0des, men Bjerge aldrig. Freunde
begegnen sich, aber Berge nie.
Aldrig sa langt emellan bergen, att inte troUen SW.
rakas. Nie fist's) so weit zwischen Bergen,
dass nicht der Troll getroffen wird.
OccuiTunt homines, nequeunt occun-eremontes.lt.
Las muntagnas staun salda, ma la glieud s'in- CW.
cuntran. (Id. O.-E.) Die Berge stehen fest,
aber die Leute begegnen sich.
lis quolms statan, la glieut sentaupan. (obi.)
Die Berge stehen, die Leute begegnen sich.
Les hommes se rencontrent et les montagnes fz.
non. Die Menschen treffen sich und die
Berge nicht.
Deux montagnes ne se rencontrent point, mais
deux hommes se rencontrent. Zwei Berge begeg-
12
173 Berg.
90
175 Berg.
nen sich nicht, aher zwei Menschen he-
gegnen sich.
Deux homines se rencontrent bien, mais jamais
deux moiitagnes (point). Zicei Menschen
hegefjnen sich toohl , aher nie zicei Berge.
nf. Deux montagnes ni s' rescontret nin, mais deux
hommes si rescontret. (w.) S. Deux mon-
tagnes u. s. w.
sf. Jamay doues montagiios non se I'escontron, si
fan ben las gens, (nprv.) Niemals begegnen
sich zwei Berge, die Leufc thun es toohl.
it. Si rincontrano gli uomini e non le montagne.
Die Menschen begegnen sich nnd nicht die
Berge.
ml. L'omml caminanu e le mimtagne stauu ferme.
(crs.) Die Menschen wandern und die Berge
atehen /est.
Un so che e muntagne chi un si ponu mai
incuntra. (crs.) Nur die Berge konnen sich
nie begegnen.
I cm i camena e al muntagn al sta fcrmi. (roni.)
S. L'omnii u. s. w.
Si scontrano gli uomini e non le montagne. (t.)
S. Si rincontrano u. s. w.
ni. II montagni stan fermi, ma la genta del mond
s' incontren. (em. P.) Die Berge stehen /est,
aber die Leute der Welt begegnen sich.
I omen se incontren, stan a post i mont. (1. m.)
Die Menschen begegnen sich, stehen bleiben
die Berge.
A son nen le montagne, ma j' omini ch' a
s'incontro(Ason j'ominicli' a s' incontro, enen
le montagne). (piem.) Es sind nicht die
Berge, sondern die Menschen, welche sich
begegnen {Es sind die Menschen, die sich
begegnen und nicht die Berge).
I omeni se move, e le montagne sta ferme. (v.)
Die Menschen bewegen sich tmd die Berge
stehen /est.
Le montagne sta ferme e i omini s' incontra.
(v. trst.) Die Berge stehen /est und die
Menschen begegnen sich.
si. Monte cu. monte nu se ncontra mai , Ommu cu
ommu ci nu osce oral. (ap. L.) Berg und
Berg begegnet sich nie, Mensch und Mensch
trifft sich siets.
Munti cu munti nun si junci mai. (s.) Berg
mit Berg trifft sich nie.
Montes et montes non torrant a pare, ma ho-
mines et homines benint a pare, (sa.) Berge
und Berge treffen nicht zusammen, aber Men-
schen und Menschen kovimen zusammen.
pt. Os homens se encontrao, e nao os montes. S.
Si rincontrano u. s. w.
Topanse los hombres y no los montes. <S^. Si sp,
rincontrano u. s. w.
Topanse los hombres, mas no los cumbres. Die
Menschen stossen zusammen, aber nicht die
Bergsintzen.
NtimaY munte cu munte nu se intalnescu , dar wl.
6meni tot-d'a-una. Nur Berge mit Bergen
konvmen nicht zusammen, aber Menschen
immer.
174. Hinter'm Berg wohnen audi Leute.
Ueber den Bergen wohnen auch Leute.
Ueber'm Bach wohnen auch Leute.
Uber Bahhili buwent ouh Liuti. (ad.)
Jenseits des Baches gibt es auch Leute. (bair.) od.
Enta' 'ii B;\ch san' a' Leut. (bair. O.-L.) Jen-
seits des Baches sind auch Leute.
Enters Bachs gibts ah Leiid. (opf.) S. Jen-
seits u. $, w.
tlberm Bach gibt's auch Leute. (schwb. W.)
Ennert dem Bach sind au Lilt, (schwei.) S.
Entd u. s. vo.
Janchl an Poch senn a Laid, (st.) S. Entd u. s. w.
Henger dam Biirg send och Lock. (nrh. D.) pd.
Hinter dem Berg sind auch Leute.
Achter'n Berg waon ok noch Liid. (ns. A.)
Hinter'm Berg wohnen auch noch Leute.
Hindern Barge wont ak Liie. (ns. ha. G. u. G.)
Achtern Barg waant ook Liide. (ns. hist.)
Achter'n Bargen wahnen ook Liiud. (ns. Hmb.)
Hinter den Bergen wohnen auch Leute.
Achter'n Tun wanen ok noch Lti'r. (ns. M,-Str.)
Hinter dem Zaun wohnen auch noch Leute.-
Achter in't Log want ok Lude. (ns. O. J.)
Hinten im Dorf wohnen auch Leute.
Hinter dem Berge wvint auk Liivide. (ns. W.)
Over het water wouen ook menschen. IJber dt.
dem Wasser wohnen auch Menschen.
Awejanneregge de Bairig boget ock Faujlk. (M.) fs.
Paa hiin Side Bjergene (Bakken) boe ogsaa da.
Folk. Jenseits der Berge (des Hiigels) woh-
nen auch Leute.
Burtan fyre Bergi finst og Folk. Fern vom nw.
Berge Jindet man auch Leute.
Pa andra sidan om berget bor ocksa folk. SW.
Jenseits des Berges wohnen auch Leute.
Afsides bor ocksa folk. Abseits wohnen auch
Leute.
175. Achter iederen berg ligt we§r een
dal. (dt.) Hinter jedem Berg liegt wieder
ein Thai.
Berg 175.
91 -
178 Besser.
en. There was ne'er a height but had a ho\Ye at
the bottom o't. (scho.) Es gab nie eine
Hohe, unter der nicht eine Tiefe gewesen ware.
fz. Chacun mont a son vallon. Jeder Berg hat
sein Thai. [Thai.
NuUe montaigne sans vallee. Kein Berg ohne
sf. A cado coumbo, se trob' nn pioch. (Lgd.") Bei
jedem Thale findet sich der Funs eines Berges.
A cade montado, uno valado. (nprv.) Bei Jedem
Berg ein Thai.
it. Ogni monte ha la sua valle. S. Chacun u. s. w.
176. Berge worden dalen, en dalen
berg en. (dt.) Berge icerden Thaler und
Thaler Berge.
Is. Stoltr opt af stoli dettr, sti'gr upp sa lagt var
settr. Der Stolze f'dllt oft vom Stuhl , es
steigf auf, wer niedrig sass.
fz. Cent ans banni^re, cent aus civi^re. Hundert
Jahr Banner, hundert Jahr Bahre.
Im. Al cab de cent anys se cauen los murs , y
salcen los moladars. (val.) Am Ende von
hundert Jahr en sinlcen die Mauern ein, xmd
die Diingerhaufen erheben sich.
pt. Abaixao-se os muros, levantao-se os moutuvos.
Die Mauern senken sich, die Diingerhaufen
erhehen sich.
Abaixao-se as cadeiras, ievatJio-se as trepecjas.
Die Stdhle senken sich^ die Schemel er-
hehen sich.
De cem em cem annus se fazem dos Reis
-■ villios, e aos cento e seis, dos villTosReis.
Von hundert zu hundert Jahren v:erden aui
KiJnigen Bauern, und in Jiundertundsechs
aus Bauern KUnige.
sp. Abaxanse los adarvos, y alzanse los mviladares.
S. Abaixao-se os it. s. ii.\
Abaxanse los estrados, y alzanse los establos.
Die Estraden sinken ein und die St'dllc
erheben sich.
A cabo de cien aiios los reys son villanos, y
a cabo de ciento y diez los villanos son
reys. Am Ende von hundert Jahren sind
die Konige Bauern und am Elide von hun-
dert und zehn sind die Bauern Konige.
177. Besser arm in Ehren, als reich mit
Schanden. [schanden. (ad.)
Es ist besser arm mit ehren, denn reich mit
md. Besser arm in Ehren, als reich in Schande. (mrh.E.)
od. Es ist besser arm mit Ehren, dann reich mit
Schande. (sch\Yei.)
pd, Beterarm mitEren, as rik mitSchande. (ns. O.J.)
Beter arm met eere dan rijk met schande. dt.
Becder aram an doggan, iish rik an godsverjid- fs.
den. (F.) Besser arm und tugendhoft, als
reich und, gottesvergessen.
Bedre fattig med .^re, end rig med Skam. da.
Bedre at vsere fattig med ^re, end rig med
Vansere. Besser arm mit Ehre, als reich
mit Schande sein.
Bedre arm og serlig, end uretfserdig og herlig.
Besser arm und ehrlich, als ungerecht wid
herrlich.
Armelig og serlig er bedre end svigfuld og
herlig. Armlich und ehrlich ist besser, als
voll Trug und herrlich.
Betri er fatsekr me3 aeru, enn fuUrikr me9 skomm. is.
Betre Armod serleg, en Urett herleg. Besser nw.
ehrliche Armuth, als herrlich Unrecht.
Bjittre fattig med ara, an rik med skam. sw.
Honeste pauperem esse melius est, quam in- It.
juste divitem.
Pauvre et loyal. Arm und ehrlich (aufrichtig), fz.
Pauvre et prudhomme. Arm und Ehrenmann.
Pouvrete et loyaute soient benoiste. Armufh
und Ekrlichkeit (Aufrichtig keitj seiengenegnet,
E meglio poverta onorata, che ricchezza sver- it,
gognata. Ehrenhafte Armuth ist besser, als
schamloser Reichthum.
E meglixi a campa provari onorati che bive ml.
ricchi ed esse birbanti. (crs.) Es ist besser
als ehrenhafte Arme zu leben, als reich zu
leben und schuftig zu sein.
Mezus poveru qui non faularzu. (sa. L.) si.
Besser arm, als Liigner.
Val mes ser pobi-e honrad que ric desbaratad. Im.
(neat.) Besser geachtet arm sein , ala
reich ohne Ehre.
Comer arena antes que hacer vileza. Lieber sp.
Sand essen, als Niedertrdchtigkeit begehen.
178. Besser beneidet, als beklagt,
Lieber Neid, denn Mitleid.
Besser zehn Neider, denn ein Mitleider.
Beszer Neider, Es {als) Mitleider. (frk.' H.) md.
Befter zeha Neider, ass en Mitleider. (frk. M.)
S. Besser zehn u. s. w.
't As ('« Ist) besser Neider Als Matleider.
(Mitleider). (mrh. L.)
Neider sind besser, als Mitleider. (bair.) od.
's Ist besser zehn Neider, als ein Mitleider.
(schwb. W.)
Besser Neider, als Mitleider. (schwei.)
12*
Besser 178.
92 —
179 Besser.
's Isch besser e-n- Arvel Miszgunst, as es
Hampfeli Mitlyde. (schwei. S.) Es ist besser
ein Ann voll Miss'/uyist , ah eine Hand voU
Mitltirl.
pd. Lawer Negder, w;i Mk.tlegder. (nrh. S.) Lieher
N eider , ala Mitleider.
dt. 't Is betcr benyd, dan beklacgd. (vl.) Es ist
lesser heiieidet, als heklagt,
en. Better be enA'ied, than pitied. Besser beneidet
werden, als beinitleidet,
dfi. Bedre er misundt, end ynket.
Bedre Misundere end Miskundere. S. Beszer
Neider u. s. w.
is. Betra or a8 ofnndast afmorguni, enn aumkast
af morgum. Besser iai'a von Viel en beneidet,
als von Vitlen bemitleidet zu iiierden.
nw. D'er betre faa Ovund en Ynk. Es ist besser
Neid, als Mifleid zu erre:/en.
D'er betre hoyra dei som misunna, en dei soin
vaarkunna. Es ist besser die zu h'oren, irelcke
neid isch sind , als die, icclrkc Mitleid haben.
6W. Battre niisziindt an beklagadt.
Battre viicka afnnd, an medomkan. Besser
Neid, als Mitleid ervecken.
\t» Praestat invidos liabere (invidiosum esse) fjiiani
misericordiani (niiserabileni).
Malo invidiam quam misericordiam.
Melior est invidia, qii;\in misericordia.
CW. 'Ig Ei meglier tscliient Scuviders, Ca mai du.s
Ciimpatiders. (obi.) Es ist besser hnndert
Neider, als zivei Bemitleider.
fz. Mieux vaut (II vant mieux) faire cnvie que
pitie. S. D'er betre faa u. s. iv.
Mieux vault estre cnvi^ qu' apitoye. S. Better
be u. s. IV.
nf. Vaut mieux faire envie que pitie. (Br.) S.
D'er betre faa u. s. w.
8f. Vaou mai fa cnvejho qe pieta. (Lgd.) S. D'er
betre faa u. s. ic.
Vaut may envojo que pietat. (nprv.) Besser
ist Neid, als Mitleid.
it. E meglio esser invidiato die conipassionato.
Es ist besser beneidet, als bemitleidet werden.
E meglio invidia che pietji (compassione). S.
Vaut may u. s. ic.
Piu tosto invidia, clie compassione. S. Lieber
Neid u. s. w.
Meglio k invidia sopportare, die di se com-
passion dare. Besser ist Neid ertragen, als
Mitleid erregen.
mi. L' k. mei essr' invige che cumpiant. (rom.) S.
E meglio esser u. s. w.
E meglio essere invidiiti che compatiti. (t.)
S. E megli > esser u. a. w.
Invidia e non pieti. (t.) Neid und nicht Mitleid.
L' 6 m^i vfes invidiat che compassionat. (1. b.) nl.
S. E meglio esser u. s. w.
L' 6 ni^j fa invidia che n'6 fa pietaa (1. m.)
S. D'er betre faa u. s. w.
L' 6 mej vess invidiaa, che compatii. (1. ra.)
S. E meglio esser u. s. w.
A r 6 mej fe invidia ch' pieti (conpassion).
(piem.) S. D'er betre faa u. a. w.
Xe megio esser invidia (invidai) che compas-
sioni. (conipianti). (v.) S. E meglio esser u. a.w.
Megio invidia che compassion, (v.) S. Lieber
Neid u. s. w.
Megghiu invidiatu, chi cumpatutu. (s.) si.
Mezus iuvidiadu qui non lastimadu. (sa. L.)
Mejor es embidia que manzilla. S. Vaut may sp.
U. 8. 10.
Embidia me ayay.s, y no piedad. (asp.) Habe
Neid, und 7iickf Mifleid mit lair.
17'.). Besser chrlich gcs torbon. Als
schandlich verdorben.
Besser Ehr' ohnc Leben, als Leben oline Ehr'.
Lit ein man mit eren tot, daz ist ein lobe-
lidier not, denne er sin ere ilf gebe und
dar nach lasterlichen lebe. (ad.)
Besser CerlecU gestuorwen, Als scli6QteI6ch md.
ferduorwen. (mrh. L.)
Bedre feiligcn at doe, end med Vansere at leve. d&.
Besser ehrlich zu sterben, als mit Unehre
zu leben.
Bedre en lerlig Dod, end et skammcligt Levnet.
Besser ein ehr lieher Tod, als ein schimpf-
liches Ltben.
Betra er a3 deya meS sjemd, en Ufa me3 is,
ossemd. Besser ist mit Ehre zu sterben, als
mit Unehre zu leben.
Betra er a3 falla met) heiSri (ssemS), enn Ufa
(flyja) meS skomm. Besser ist mit Buhm
(Ehre) zu fallen, als mit Schande zu leben
(fliehen).
Betra er eitt^inn aerliga a3 deyja, enn meS
OcBru lukku a3 liafa. Besser ist einmal ehr-
lich zu sterben, als mit Unehre Gliick zu
haben.
Betra er aS vera dau9r, enn sei-usnauSr. Besser
ist todt sein, als ehrlos.
D'er betr aa fella med Ara en standa med inVi
Skam. Es ist besser, mit Ehren zu fallen,
als mit Schande dazusfehen.
Besser 179.
93
181 Besser-
SW. Battre val do, an ilia lefva. Besser wohl
stevben, als schlecht leben.
Battre lijfflos, an ahrelos. Besser leblos, ah
ehrlos.
It. Mavult moii, qiiam maculari, vir probus.
Honesta mors turpi vita potior.
Improba vita mors optabilior.
fz. Mieux vaut inourir k honor qu'a honte vivre.
(nf. Chmp.) Besser ist's mil Ehrcn sterben,
als viil Schande leben.
it. Meglio h assai morte onorata, che una vita
svergognata. Ehrenvoller Tod ist weit besser,
als ein schimjifliches Leben.
mJ. E meglio morire con onore, che vivere con
vergogna. (t.) S. Mieux vaut u. a. to.
ni. L' e mei mor col so onor, che viv con disonor.
(1.) S. Beta er ad deya u. s. w.
L' e mei mor onorat, Che viv disonorat. (1. b.)
Es ist besser geehrt zu sterben , als enfehrt
zu leben.
Megio morir con gloria, che viver con vergogna.
(v.) Besser mit Euhm sterben, als mit
Scham leben.
Im. Mes val morir en honra, que viure en deshonra.
(val.) ;S'. Betra er ad deya u. s. u\
pt. Mais val perder-se o homeni, que o nome, se
elle he bom. Besser ist, dass der Mensch
verloren gehe, als der Name, wenn er gut ist.
sp. Mas vale perderse el hombre, que si es bueno
perder el norabre. S. Mais u. s. iv.
180. Beter een blind paard, dan eeu ledig
halster. (dt.) Besser ein blindes P/erd,
als ein leeres Halfter.
en. Better a lean jade, than an empty halter. Besser
eine diirre Mdhre, als ein le'ires Halfter.
Better my hog dirty than no hog at all. Besser
mein Schwein schmutzig, als gar kein Schwein.
Better a lean horse than a toom halter, (scho.)
Besser ein magerea P/erd, als ein leeres
Halfter.
fs. Better ien blyn hynst, as ien leegh belter.
(afs.) S. Beter u. s. w.
Bahsere en Hajnst aane Grem^, as en Greme
aane Hajnst. (M.) Besser ein Pferd ohne
Halfter, als ein Halfter ohne Pferd.
da. Bedre er svang Hest end torn Grime. Besser
ist niager Pferd, als leeres Halfter.
Bsedrse ser swongh Hsesth aen thorn Grimte. (ada.)
S. Bedre er it. s. w.
is. Betri er svangr hestr a reisu, enn soltinn
heima. Besser ist (ein) mageres Pferd auf
der Seise, als (ein) verhungertes daheim.
Battre swulten hast, an tomm giimma. Besser aw,
abgehungertes Pferd, als leeres Halfter.
Bajtrre ser swangh hsest sen toom gryma. (asw.)
S. Bedre er u. s. v:.
Bsetra ser swltin hsestir sen toom gryma. (asw.)
S. Bedre er w. s. w.
Exhaustum polidrum malo quam vile capistrum. It.
(mlt.)
Quam camus cassus, equus est melior mala
passus. (mlt.)
Mezus caddu toppu qui non caddu mortu (qui it.
uon mortu in totu). (si. sa. L.) Besser lah-
ines Pferd, als t dies Pferd (als ganz todies).
181. Besser ein diirrer ,,Hab' ich'', als
ein fetter „Hatt' ich."
„Hab' ich" ist ein schoner Vogel, „Hatt' ich"
ist nur ein Nestling.
„Hatt' ich" ist ein boser Vogel, „Hab' ich" ist
ein guter.
„Hab' ich" ist ein bess'rer Vogel, als „Hatt' ich."
Der „Hab' ich" war allzeit besser, als der
,,Hatt' ich.-
„Hab' ich" ist ein reicher Mann, „Hatt' ich"
ist ein anuer.
Der „H6bi'" it befter, wi d-r „Hatti'." (frk,M.)md.
Der „Hab' ich" ist besser, als der „Hdtt' ich."
Besser: ein Wenig hab' ich , als: ein Viel hatt'
ich! (mrh. E.) [(schwb.)
Das Ha (Habenj ist besser, als das „hatt' ich." od.
Der „Habich" ist mir lieber, als der „Hattich."
(schwb. W.)
Uan „Hounni" is pessar, as sibm nHedi." (st.)
Ein„Hab' ich^ ist besser, ah sieben „Hdtt'ich.'^
Haben ist besser, denn hlitten. (ns. Pr.) pd.
Better „haww'ik", esse „hadd' ick." (ns. W.)
Besser „Hab' ich'*, als ^Hdtt' tc/t."
Biater „heww' iek", asse „haiT' iek." (wstf. S.)
S. Better u. s. ic.
Beter is een „lieb-ik", dan tien „had-ik." dt.
Besser is' ein „Hab' ich,"' als zehn r,Hdtt' ich^.
„Had I fish" is good wthout mustard.' y,Hdtt' en.
ich Fisch^ ist gut ohne Senf.
..Had I fish" was never good with garlick. (scho.)
„ndtl' ich Fisch^ war nie gut mit Knoblauch.
,,Hed" as an Sked an bidrait alle Man (an fs.
waard nian Ged). (A.) . „Hdtte^ ist ein
Dreck und betriigt Jedermann (und wird
kein DiingerJ.
Besser 181.
— 94 —
182 Besser.
it. El megio pesse 1' e '1 pesse go. (ni. v.) Der
besfe Fisch iat der Go*) (Hah' ich).
Si. Mezus est su tentu qui non su bentu. (sa. L.^
Besser ist der Besitz , als der Wind (v:as
man hofft).
Laxa su bcntu et lea su tentu. (sa. L.) Lass
den Wind und nimm den Besitz.
182. Besser eiu Ei im Frieden, als ein
Ochs im Kriege.
Eine Kuh im Frieden ist besser, als drei im
Kriege.
Besser ein Gericht Kraut mit Liebe, als ein
gemasteter Ochse mit Hass.
Besser wenig mit Liebe, als viel mit Fausten.
Od. Wenig in Ruh' ist besser, als viel mit Un-
ruh'. (bair.)
pd. Lew'r drog Brot in Fra(d)n , ass Saod'n un
Braod'n in Strit. (ns. A.) Lieber trocken
Brot in Frieden, als Gesottenes und Ge-
hrutenes im Streil.
dt. Een geregt van moes met vrede en rust, is
beter dan een vette os, die men elkander
benijdt. Ein Gericht Mus mit Frieden und
Euh ist besser als ein fetter Ochse, den man
einander beneidet.
Een schotel moes in vrede is beter dan taarten
en pasteijen dn onvrede. Eine Schiissel
Mus in Frieden ist besser, als Torten und
Pasteten mit Unfrieden.
da. Bedre een Ko med Ro , end syv med Uro.
Besser eine Kuh mit Ruh, als sieben mit
Unruhe.
Bedre een Kage med Ro, end to med Uro.
Besser ein Kuchen mit Ruh, als zwei mit
Unruhe.
Bedre Lidt met Ro og Rette , End Meget med
Uro og Tr£ette. Besser Wenig mit Ruh und
Recht, als Viel mit Unruh und Streit.
Bsedrse «r een Koo meth Roo en syw meth
Vroo. (ada.) Besser ist eine Kuh mit Ruh,
als sieben mit Unruh.
Heller lidt med Ro, end meget med Uro. (jiit.
S.) Lieber Wenig mit Ruh, als viel mit
Unruh.
is. Betri er ein kyr meS r6, enn sjo me3 6y6. S.
Bcedra it. s. u:
Betri er skal meS kserleika, enn alinn uxi meS
hatri. Besser ist eine Schale mit Liebe, als
ein gemasteter Ochse mit Muss.
*) Go, ein Seefisch, toscanisch cobio, brocciolo.
Betra er aS njota litils me5 r6, enn mikils
meS 6fri3i. Besser ist es, Wenig mit Ruh
zu geniesaen, als Viel mit Unfrieden.
Litis er gott vi3 friS og naSum. (faer.) Wenig
ist gut mit Frieden und Ruh.
D'er betre eit Egg i Fred en ein Ukse i Ufred. nif.
Besser ist ein Ei in Frieden, als ein Ochse
in Unfrieden.
D'er betre ein Bite med Ro, en tie med Uro.
Es ist besser ein Bissen mit Ruh, als zehn
mit Unruh.
Battre en ratt kal med karlek, an en godd oxe SW.
med hat. S. Besser ein Gericht u. s. w.
Battre en kaka med ro, an twa med oro. S.
Bedre een Kage u. s. w.
Bsetre ser een koo mz ro sen twa mz oroo.
(asw.) S. Bcedroi u. s. w.
Pace pecus leve septem prseit insita poenae. (mit.) It.
Mieux vault en paix un oeuf Qu'en guene un fz,
boeuf. S. D'er betre eit u. s. xo.
Mes ban brigalic de boun pan dap amou Que sf.
las garies grasses dap reproche doulou. (Gsc.)
Besser sind Brocken guten Erodes mit
Liebe, als fette Huhner mit Voricurf und
Schmerz.
Val piu vin buon giorno con un novo, che un it.
mal anno con un bue. (mi. t.) Besser ist ein
guter Tag mit einem Ei, als ein schlechtes
Jahr (Ungliick) mit einem Ochsen.
Piu vale un pan con amore, che un cappone mi.
con dolore. (t.) Besser ist ein Brot mit
Liebe, als ein Kapaun mit Schmerz.
Migliori sono minuzzoli di pane con amore,
che poUi grassi con dolore. (t.) Besser sind
Brotkriimchen mit Liebe, als fette Huhner
mit Schmerz.
Piu tost pan e civoUa e la mi qiiiet. (em. B.) ni,
Lieber Brot und Ziciebel und meine Ruhe.
Val piisse pan con pas, Che pitanze con
strepas. (1. m.) Besser Brot in Frieden, als
Fiille mit Streit.
Megghiu lu pani e sali cu la paci, Chi cu la si.
guerra faciani e pirnici. (s.) Besser Brot und
Salz mit Frieden, als Fasanen und Reb-
huhner mit Krieg.
Mes val pa axut ab amor Que gallinas ab dolor Im.
(rumor), (neat.) Besser ist trocken Brot
mit Liebe, als Hiihner mit Schmerz (Unruhe).
Mes val pa y ceba en amor, que gallines ab
dolor, (val.) Besser ist Brot und Zwiebel in
Liebe, als Hiihner mit Schmerz.
Mes val hu en pan, que dos en guen-a. (val.)
Besser ist eines in Frieden, alszwei im Kriege,
Besser 182.
— 95
185 Besser.
pt. Mais val vacca em paz , que pombo em g-uerra.
Besser ist Eindjieisch in Frieden, als Taube
in Krieg.
Mais val pedacjo de pao com amor, que galliuha
com dor. Besser ist ein Stiick Brot mit
Liehe, als Henne mit Schvierz.
sp. Mas vale vaca (Mas valen cardos) en paz, que
polios con agraz. Besser ist Rindfleisch
(Besser sind DistelnJ in Frieden, als Hiih-
ner mit Kummer.
Mas vale pedazo de pan con amor, que gallinas
con dolor. Besser ist ein Sfiick Brot mit
Liehe, als Hiihner mit Schvierz.
183. Besser ein Flick, als ein Loch,
md. Better'n Lapp , as'n Gatt. (Hrz.)
Besser einen Lappen auf dem Kleid, als ein
Loch darin. (mrh. E.)
od. Es ist besser en ehrliche Bletz (Flick) , as e
schandlich Loch, (schwei.)
pd. Beter' n Lapp, as'n Gatt. (ns. B., O. J.)
Et is beter en Flicke, as en Lok. (ns. ha. G. u. G.)
Fs ist besser ein Flick, als ein Loch.
Bater 'n Lapp, als 'n Gadd. (ns. ha. Y.)
Beter en Lapp, as en Lok. (ns. hist.)
Bater 'n Flicken, as 'n Loch. (ns. M.-Str.)
Biater en Tuok, as en Luok. (wstf. Mrk.)
Biater en Toak, As en Loak. (wstf. .S.)
dt. Beter sen lap, dan een gat.
en. Better see a clout than a hole out. Besser
einen Flick sehen, als ein Loch.
da. Bedi-e en Lap, end et Hul.
Bedre er grov Traad, end bart Laar. Besser
ist grober Zicirn, als blosser Schenkel,
nw. D'er klen Bot, som inkje er betre en Holet.
Es ist (ein) schlechter Flick, der nicht besser
ist, als das Loch.
D'er betre Bot, en ben-e Kroppen. Es ist
besser (ein) Flick, als der blosse Korper.
D'er betre tjukk Traad en bert Laar. ;S'.
Bedre er gi ov u. s. w.
8W. Battre en lapp, an ett hal.
tz, I veux minx eine pieche qu'ein treu. (nf. pic.
St.-Q.) Es ist besser ein Flick, als ein Loch.
nf. Vat mi des peces qui des tros. (w.) Besser
sind Flicken, als Locher.
Vat mi mette p^ces so peces qui d'leyi des
tros. (w.) Besser Flicken auf Flicken setzen,
als Locher lassen.
sf. Vaut may pesso que trauc. (npi-v.)
184. Besser ein halbes Ei, als eine ledige
S c h a 1 e.
Besser ein halbes Ei, als eine leere Schale. md.
(mrh. E.)
't Is beter half Ei, as leddige Dopp. (ns. B.) pd.
Halbes Ei ist besser, als leere Schale.
Biiter'nhalf Ei, as'n leddigen Dopp. (ns. O. E.)
Et is better en half Ei, osse'n leddigen Dopp.
(ns. W.) Ein halbes Ei ist besser, als eine
leere Schale.
Biater en half Ai, as en liegen Dopp. (wstf. Mrk.)
En half Ai is biater as de ligdige Dopp.
(wstf. Mst.) Ein halbes Ei ist besser, als
die ledige Schale.
't les biater en half Ei, as en liagen Dop.
(wstf. S.) S. Et is u. s. ic.
Beter een half ei, dan een ledige dop. dt.
Beter een half brood, dan geen. Besser ein
halbes Brot, als keines.
Better half an egg, than an empty shell. en.
Haifa loaf is better, than no bread. Ein halber
Laib ist besser, als kein Brod.
Half an egg is better than a team'd shell,
(n. en.) S. En half Ai u. s. tv.
Better half egg than toom doup. (scho.) Bes-
ser halbes Ei, als leere Schale.
Bedre et halvt JEg, end slet intet. Besser da.
ein halbes Ei, als gar nichts.
Bedre er halvt Br0d, end Alt mist. Besser ist
(ein) halbes Brod, als Alles entbehrt.
Bsedrse er lialfF Brodh, sen inthet. (ada.) Besser
ist (ein) halbes Brod, als Nichts.
Betra er halft brauS, enn allt mist. S. Bedre is.
er u. s. ic.
Battre halft brod, an allt mista. S. Bedre er SW.
u. s. n\
Bsetra aer halfft brodh sen alth mista. (asw.)
S. Bedre er u. s. w.
Ne graver absque cibo, semesso gaudeo libo. (mit.) It.
185. Besser ein kleiner Fisch, Als gar
Nichts auf dem Tisch.
Better one small fish, than an empty dish. en.
Besser ein kleiner Fisch, als ein leerer Tisch.
Better a sma' fish, than an empty dish, (scho.)
S. Better one u. s. ?t,'.
Better sma' fish, than nane. (scho.) Besser
kleiner Fisch, als keiner.
Bedre en liden Fisk, end Intet paa Disk, dS,
Besser 185.
— 96
186 Besser.
is. Betri er Iftill fiskr, enn t6mr diskr. Besser ist
kleiner FiscJi, aJs leerer Tisch.
Betri er ein tiiita me3 6l, enn torn tunna.
Besser ist eine Kanne mit Bier, als here
Tonne.
Betri eru smajir fiskar enn tomir diskar. (fser.)
Besser sind Heine Fische, als leere Tische.
UW. D' er betre smaae Fiskar, en tome Diskar. Es
ist besser Heine Fische, als leere Tische.
SW. Biittre smii fiskar, an tomma diskar. Besser
Heine Fische, als leere Tische.
fz. Mieiz vaut o petit pain aler, que sanz pain
estre. (afz.) Besser ist's, um Heines Brod
gehen, als ohne Brod sein.
186. Besser ein kleiner Herr, als ein
gross er Kneclit.
pd. Et es beisser 'ne klengen Heer als 'ue grusse
Kneht. (nrh. A.)
dt.
en.
Beter bet hoofd van eene rat, dan de staart
van een' leeiiw. Besser das Haupt einer
Batte, als der Schiveif eines Lowen.
Better be the head of the yeomanry than the
tail of the gentry. Besser das Haupt der
Yeomanry (Freihauerschaft), als der Schu-anz
der Gentry (Patrizierschaft).
Better be the head of a dog than the tail of
a lion. Besser der Kopf eines Hundes, als
der Schivanz eines Lowen sein.
Better be the head of ati ass than the tail of
a horse. Besser der Kopf eines Esels , als
der Schicanz eines Pferdes sein.
Better be the head of a pike than the tail of
a sturgeon. Besser der Kopf eines Ilechts,
als der Schivanz eines Stors sein.
Better be the head o' the commons, than the
tail o' the gentry, (scho.) Besser das Haupt
der Gemeinen, als der Schicanz der Gentry
sein.
SW. Battre at wara den forste i byn, an den andre
i Rom. Besser der Erste im Dorf, als der
Ziveite in Bom sein.
fz. Mieux vaut etre tete de chat que queue de
lion. Besser ist's Katzenlcopf, als Loiven-
schwanz zu sein.
it. Meglio e essere capo di gatto che coda di liine.
S. Mieux vaut u. s. w.
E meglio esser testa di formica che coda di
leone. Es ist besser^ Ameisenkopf , als
Lowenachweif zu sein.
Meglio h essere capo di lucertola che coda
di dragone. Besser ist's, Eidechsenkopf, als
Drachenschicanz zu sein.
E meglio essere capo di luccio che coda di
sturione. Es ist besser, Hechtkopf, als
Storschivanz zu sein.
Meglio esser capo di villa che coda di citta. mi.
(crs.) Besser Dorfoberhaupt, als Stadt-
anhdngsel sein.
Mejjo k, testa d'aliscetta che coda di sturione.
(R.) Besser ist Sardellenkopf, als Storschwanz.
L'e mei essar testa d'luserta che coda d'aglion.
(rom.) Es ist besser, Eidechsenkopf, als
Lowenschweif zu sein.
L' e m(5i essar testa d'inghvella che coda d
sturion. (rom.) Es ist besser, Aalkopf, als
Storschwanz zu sein.
L' e mei essar testa d sardella che coda d stu-
rion. (rom.) S. Mejjo u. s. iv.
E meglio essere il primo a casa sua che il se-
condo a casa d' altri. (t.) Besser ist's, der
Erste in seinem Hause, als der Ztceite in
Anderer Hause zu sein.
E meglio esser capo di lucertola che coda di
drago. (t.) S- Meglio e essere capo di lucer-
tola u. s. w.
L' e mei esser gram padron, che grass lavo- ni,
rant. (em. P.) Es ist besser , kldglicher
Herr, als wohlhabender Arbeiter zu sein.
L' e mei esser patrii d' ona barca che capitane
d' ona naf. (1.) Es ist besser, Herr einer
Barke, als Kapitain eines Schiffs zu sein.
\j e mei vess padrii poeret, che servitur rech.
(1. b.) Es ist besser, a,rmer Herr, als rei-
cher Knecht zu sein.
L' e mei ves testa de gaton che cova de lion.
(1. b.) S. Mieux vaut u. s. w.
A r e mej esse padron magher ch' lavorant
(servitor) grass, (piem.) S. L' h mei u. s. lo.
A r e mej esse testa d'gat che coa d' lion.
(piem.) S. Mieux vaut u. s. w,
A 1' e mej esse testa d' anguila che c6a d'
sturion. (piem.) S. L' k mei essar testa
d' inghvella u. s. id.
Xe megio esser paroni d' una sessola, che ser-
vitori d' una nave, (v.) Es ist besser, Herr
einer Schaufel, als Diener eines Schiffes
zu sein.
Xe megio esser testa de luzzo, che coa de
sturion. (v.) S. E meglio essere capo di
luccio u. s, 10.
Xe megio esser testa de anguila, che coa de
sturion. (v.) S. L' b mei essar testa d'
inghvella u. s. w.
Besser 186.
97 —
Besser 188.
si. Megghiu testa di lucerta (d'asinu), chi cnda di
liuui. (s.) Besser Eidechsenkoijf (Esehknpf),
als Lowenschiveif.
E megghiii testa di lucerta, chi cuda di scur-
suni. (s.) Eidechsenkopf ist besser, als
Schlanffenschivanz.
Mezns conca in domo sua qui non coa in domo
anzena. (sa.) Besser Haupt in seinem Hause,
(lis Schxcanz in Anderer Hause.
Mezus cumandare qui non esser cumandadu.
(sa.) Besser hefehlen, als hefoMen werden.
Im. Val mes ser cap de llus que cua d'avestriis.
(neat.) Es ist besser, Hechtkopf, als Strauss-
schicanz zu scin.
Mes val ser cap d'arengada que cua de pagell.
(neat.) Es ist besser, Sardinenkopf , als
Rothfederschwanz zu sein.
Mes val ser cap de sardina que coa de pagell.
(val.) S. Mes val u. s. w.
Antez cabeza de raton que cola de leon. Lie-
ber Rattenkopf, als Lowenschweif.
Mas vale al garzon ser cabeza de gate que
cola de leon. Besser ist's fiir den Burschen,
Katzenkopf, als Ldic ens chic eif zu sein.
Antes cabtcja de gato que cola de leon. (asp.)
Lieber Katzenkopf, als Loicenschweif.
sp
187. Besser ein lebender Hund, als ein
todter Lowe.
dt. Een levende bond is beter dan een doode leeuw.
Ein lebender Hund ist besser, als ein todter
Lowe.
Beter een levende ezel, dan een dood paard.
Besser ein lebender Esel, als ein todt Pferd.
Beter een levende moor dan een doode paus.
Besser ein lebender Mohr, als ein todter
Pubst.
dii. Bsedrse ser hosleyen Dottlier fen vplisengdher
San. (ada.) Besser geschdndete Tochter, als
geh'd7\gter Snhn.
is. Betri er lifandi hundr, enn dautt Ijoii. Leben-
der Hund ist besser, als todter Loire.
Lifandi hundr er oflugri, enn dautt Ijon. Le-
bender Hund ist macktiger, als todter Lowe.
SW. Battre en lefvande hund, an ett dodt lejon.
En lefvande hund ar battre, an ett dodt lejon.
S. Een u. s. w.
Battre en sink Dotter an en vjihangd Son.
Besser eine kranke Tochter, als ein gehling-
ter Sohn.
It. Stispenso nata nato praestat violata. (mlt.)
fz. Chien en vie vaut mienx que lion mort. S.
Betri u. s. w.
K meglio un can vivo che un leone niorto. S. it.
Een u. s. ir.
IJh mei (E vel pio) un esan viv che un dutor mi.
mort. (rem.) Es ist besser ein lebender Esel,
als ein todter Doctor.
Piuttosto can vivo che leone movto. (t.) Lieber
lebender Hund, als todter Love.
E meglio un papa vivo che dieci morti. (t.)
Besser ein lebender Pabst, als zehn todte.
L'e mei un asen viv che iin duttouv mort. ni.
(em. B.) S. L'e mei un esan u. s. ic,
L'e mei iin asen viv, che 'n dotor mort. (1.) S.
L'h mii un isaii u. s. ir.
I/e mei viv piccoli, che mori grand. (1. b.) Es
ist besser klein zu leben, als gross zu sterben.
L'e mei asen vif, che dotur mort. (1. brs.) Es
ist besser lebender Esel, als todter Doctor.
Var pussee on asen viv, che on dottor mort.
(1. m.) S. L'h ni^i un isan u. s. ic.
A l'e mej un aso viv ch' un dotor mort. (piem.)
S. L'e mdi un esan u. s. w.
Megio un aseno vivo che un dotor morto. (v.)
S. L'e mSi un esan u. s. w.
Megghiu asinu vivii chi liuni mortu. (s.) Bes- si.
ser lebender Esel, als todter Loire.
i'l megghiu asinu vivu, chi dutturi mortu. (s.)
S. L'e mei asen u. s. w.
Est mezus ainu biu qui non doctore mortii.
(sa. L.) S. L'h mei asen u. s. v\
Est mezns ainu biu qui non caddu mortu.
(sa. L.) Lebender Esel ist besser, als todtes
Pferd.
Mas vale un pell on con alma que siete con sp.
lana. Besser ist ein Pelz mit Leben (d. i.
ein Schaf), als sieben mit Wolle.
188. Beter en Slur an de Wand as nix
deran. (pd. ns. B.) Besser ein Pantoffel an
der Wand, als nichfs darav.
Beter 'n Slurr an de Want, as nix daran. pd.
(ns. O. J.)
A bad bush is better than the open field. Ein en.
schlechter Busch ist besser, als das offene
Feld.
Bedre er lidet Boskab, end tomt Huus. Besser dS.
ist irenig Hausrath, als leeres Haus.
Bedre en liden Nagle for Huus, end slet ingen.
Besser ein kleiner Pflock vor dem Hause, als
gar keiner.
Bsedrte ser lidhen Nafflse forse Hwss, sen
seno-hen. (ada.) Besser ist kleiner Pflock vor
dem Hause, als keiner.
13
Besaer 188.
— 98 —
189 Besser.
IS.
nw.
It.
Betri er litill his fyrir husi, enn enginn. Bes-
ser isf. ein kleines Schloss vor clem Haus, als
keins.
Betri ev ill hurS tlvi sraottima enn eingin. (fser.)
Besser ist eine schleclite Thiir vor der
Hiitle, uJs keine.
Ein krokut Kjepp er betre en ingen. Ein
k7'Uinvier Stab ist besser, als keiner.
D'er betre ei nkvass 0ks, en ingi. Besser ist
eine stumijfe Axt, als keine.
md.
od,
(It.
dii.
Plus Vcalet exiguns qtiani nnllns ad atria cla-
vus. (nilt.j
189. Besser ein Scliadel, als ein Scha-
den.
Besser den Ann brechen, als den Hals.
Schadli wS,ger dann ein schad. (ad.)
Besser einen Arm, als den Hals gebrochen.
(mrh. E.)
't As besser den liutt, ewe de Kapp ferluor.
(mrh. L.) Es ist besser den Hut, als den
Kcpf verloren.
Bessar 9 Schadb, als a Schadn. (bair. O.-L.)
Es ist besser e Schadli, als e Scliade.
(schwei.)
Beter een been gebroken dan de lials. Besser
ein Bein gebrochen, als den Hals.
IS.
nw.
sw.
It.
fz.
nf.
Bedre en Bugle i Hovedet, end en Blegn paa
Hjertet. Besser eine Beule am Knpfe, als
ein Pustel am Herzen.
Bedre at bryde Armen, end Halsen. S. Bes-
ser den u. s. w.
Betra er handlegg, enn hals a3 brjota. Besser
ist's den Arm, als den Hals zu brechen.
Betri er vatt, enn brennt. (fer.) Besser ist
nass, als gebrannt.
D' er verre brjota Halsen, en Handi. Es ist
schlimmer den Hals brechen, als die Hand.
Battre liten harm, an stor skada. Besser klei-
ner Harm, als grosser Schaden.
Battre bryta af sig armen, an halsen. *S'. Bes-
ser den u. s. v..
Battre mista en ta, an hela foten. Besser
eine Zehe verlieren, als den qanzen Fuss.
Membrum perdere praestat, quam totum corpus.
Et va men deche de biossie qu'un de tuai.
(nf. F.-C.) Besser zehn verwnndet, als einer
getodtet.
I va mi piede on bresse qui tot I'coirps. (w.)
Besser ist's einen Arm verlieren, als den
ganzen Leib.
E manco male ferito che morto. Es ist v^eniger it.
schlinim verioundet, als todt.
E meglio cader da (dal) pie, che da cavallo
(dalla vetta). Es ist besser, zu (vom) Fuss,
als zu Pferd (vom Gipfel herab) fallen.
E meglio cadere dalle finestre che dal tetto.
Es ist besser aus den Fenstcrn , als vom
Diiche herabfallen.
L'e mei essar fri che mort. (rom.) Es ist besser rni.
verioundet, als todt scin.
L'e mei perdr un di che una man. (rom-) Es
ist besser einen Finger verlieren, als eine
Hand.
E meglio un dolor di tasca che di cuore. (t.)
Es ist besser ein Schmerz in der Tasche, als
im Herzen.
Meglio cascar dall' uscio che daUa finesti'a.
(t.) Besser aus der Thiir, als aus dem Fen-
ster fallen.
E meglio perdere il dito che la mano. (t.) Es
ist besser den Finger, als die Hand verlieren.
Esser meglio cader dalla finestra che dal tetto.
(t.) Besser aus dem Fenster, als vom Dache
fallen. [verwundet, als todt.
L'e mei fri che mort. (em. P,) Es ist besser ni.
L'e mei perder un did che una man. (en). P.)
S. L'h mei perdr u. s. ic.
L'e mei ferit che mort. (1.) S. L'h mei fr\ u. s. w. ,
A l'e mej esse feri ch' mort. (piem.) S. L'h
mei essar u. s. v.
A l'e mej casche da la fnestra ch' dal teit (dai
cop), (piem.) Es ist besser aus dem Fenster,
als vom Dach herabfallen.
Megio ferio che morto. (v.) Besser verumndet,
als todt.
Xe megio cascar da la fenestra che dai copi.
(v.) S. A l'e mej casche u. s. iv.
Megghiu dogghia di vurza, chi dogghia di coi'i. si.
(s.) Besser Schmerz der Borse, als Schmerz
des Herzens.
Megghiu patiri di stomacu, chi di menti. (s.)
Besser am Magen, als am Geiste leiden.
Mezus feridu qiii non mortu. (sa. L.) S.
Megio u. s. iv.
Mezus fertu de balla, qui non de machine.
(sa. L.) Besser von einer Kugel getroffen,
als vom Blodsinn.
Est mezus dolu in buscia (dolore in oro) qui
non dolu (dolore) in coro. (sa. L.) Besser ist
Schmerz in der Borse (im Gold), als Schmerz
iin Herzen.
Mezus perder su poddighe qui non sa manu.
(sa. L.) Besser den Daumen verlieren, als
die Hand.
Besser 189.
— 99 —
191 Besser.
pt. Mais val siiar, que enfermar.
schicifzen, als hrank wti'den.
Bexser ist
190. Betei- een kwaad (gebi'oken) been,
dan geen. (dt.) Besser ehi schliinmes (ge-
brochenes) Bein, als keines.
eil. Better a bare foot, than no foot at all. Besser
tin bl-^<sser Fuss, als gar hein Fuss.
fjs. Bahsere barfjinjttet, as aane Fajtt. (M.) Besser
harfuss, als ohne Fuss.
dii. Bedre at lialte end ingen Been have. Besser
hinken, als kein Bein haben.
is, Betra er bert bein enn alls ekki. S. Better u. s. u\
nw. D'er betre halt en fotlaus (handalaus). Es
ist besser lahni, als fusslos (handles).
SW. Blittre ga barfota, an hafva inga fotter. Besser
barfuss gehen, als keine Fiisse haben.
fz. Mieux vaut \\\i pied nu que nul. S. Better u. s. ic.
Meilleurs nudz piedz que nul piedz. S. Bah-
sere u. s. n\
II vaut mieux laisser son enfant morveux que
lui arracber le nez. Es ist besser, sein Kind
rotzig lassen, als ihni die Nase abreissen.
nf. Veut coere miux laissier t' n' einfant morveux
qvie de li arrakev sin ncz. (pic) Es ist noch
besser, dein Kind rotzij lassen, als ihni
seine Nase abreissen.
sp. Mas vale nariz mocosa que ninguna. Besser
ist JRotznase, als gar keiu^.
191. Besser ein Vogel in der Hand, Als
z e h n ii b e r Land.
Besser ein Vogel in der Hand, Als zehu am
Strand.
Ein Vogel in der Schilssel ist besser, als zehn
(hundert) in der Luft.
Besser ein Vogel im Netz, als zelm in der Weite.
Ein Vogel im Korb ist besser, als hundert in
der Luft. !
Ein Sperlir.g in der Hand ist besser, als zehu |
auf dem Daclie.
Besser einen Spatz in der Hand, als eine Taube i
auf dem Dache. i
B<j|3er ein Sperling in der Hand, Als ein j
Kranich, der fliegt iiber Land. I
Es ist besser ain Sperling in der hand, denn i
ein Kranch auff dem dach. (ad.) !
Eiu spatz in der handt ist besser dann ein
stork (i-ebhun) in der Luft. Cad.) I
md. E Voug-1 in d-r Hend it befier \vi zeha ixf 'n i
Doch. (frk. M.) Ein Vogel in der Hand ist \
besser, als zehn auf dem Dach. \
Ein Vogel in der Hand ist besser, als zehn
auf dem Dache. (mrh. E.)
't As besser eug Mesch an der Hant, ewe eng
Dauf um Dach. (mrh. L.) 8. Besser einen
Spatz u. s. v.
Ein Vogel in der Schussel ist besser, als hun- od.
. dert auf'n Zaun, (bair.)
Bess3r 9~ Spaz i~ da*' Hand, als 9 Taubm aufm
DJich. (bail-. O.-L.) S. Besser einen Spafzu.s.w.
Bes.ser ein Spatz in der Hand, als ein Stork
(Starch) auf dem Dach. (schwb. W.)
Besser ein Vogel in der Hand, als zehen auf
dem Land, (schwei.)
Ein Spatz in der Hand ist besser, als einer
auf dem Dach. (schwei.)
Es ist besser ein Batzen im Seckel, als ein
Gulden draussen. (schwei.)
Beter en Vagel inr Hand, asn Duve iippen pd.
Dake. (ns. B.) Besser ein Vogel in der
Hand, als 'ne Taube auf devi Dache.
En Sparling in der Hand is beter, as 'ne Du-
we upn Dake. (ns. ha. G. u. G.) Ein Sper-
ling in der Hand ist besser, als eine Taube
auf dem. Dache.
Dat is bseder un hebben en Fagel in de Hand,
as tein op et Dakk. (ns. hist. A.) Es ist
besser, einen Vogel in der Hand haben, als
zehn auf dem Dache.
Beter 'n Vogel in de Hand, as 'n Duv' up 't
Daek. (ns. ofs.) S. Beter en Vagel u. s. id.
Et is better en Vuggel in der Hand, asse' ne
tehn Duuwen uppem Daake. (ns. W.) Es ist
besser ein Vogel in der Hand, als zehn
Taitben auf dem Dache.
En Liiitling in der Hand is better, osse 'ne
Dviiiwe upp'em Daake. (ns. W.) ;S'. En Spar-
ling u. .s. n\
En Lilling in der Hand ies biatter, as 'ne
Duwe op'm Dake. (wstf. Atd.) S. En Spar-
ling u. s. w.
Beter een vogel in 't net dan tien over land. (It.
Besser ein Vogel im Netz, als zehn iiber
Land.
Beter een vogel in de hand dan (twee) tien in
de lucht. Besser ein Vogel in der Hand, als
fzicei) zehn in der Luft.
Een vogel in de hand is beter dan twee in de
vhigt. Ein Vogel in der Hand ist besser,
als zweie im Fluge.
Beter eene musch in de hand dan een kraan
op het dak. Besser ein Sperling in der
Hand, als ein Kranich auf dem Dach.
Een konijn in 't hok is mij meer waard dan
tien hazen in 't veld. Ein Kaninchen in
13*
Besser 191.
— 100
191 Besser.
Stall ist mi)- meJir toerth, als zehn Hasen
im Feld.
Beter een vogel in cle hand dan tien die vlie-
gen. (vl.) Besser ein Vogel in der Hand,
als zehn, ivelche fliegen.
en. One bird in the hand is worth two flying (on
the roof). Ein Vogel in der Hand ist zweie
iiu Fluye (uuf deni DacheJ wertli.
One bird in the hand is worth two in the bnsh.
Ein Vogel in der Hand ist zweie im Holze
tverth.
A bird in the hand's worth twa fleeing bye.
(scho.) Ein Vogel in der Hand ist zivei vor-
heifliegende werth.
Better a fowl in hand nor two flying, (scho.)
Besser ein Vogel in der Hand, als zweie
Jliegend.
fs. Ean Voggal viun a Paan as beedar ilsh voUan
iiun a Locht. (F.) Ein Vogel in der Pfanne
ist besser, als viele in der Luft.
da. Bedre een Fugl i Haanden, ent to paa Taget.
Besser ein Vogel in der Hand, als zicei auf
dem Dache.
Een Fugl i Haanden er bedre, end ti paa
Taget. ;S'. E Voug-l u. s. lo.
Bedre en Spixrv i Haanden, end en Trane paa
Taget. S. Beter eene musch u. s. w.
Bedre er een Fisk i Haande, end to i Strande.
Besser ist ein Fisch in der Hand, als zwei
am Strand.
Bsedhrse jer at haifwe een Fwgll i Hendher sen
fijrse i Skowen. (ada.) Besser ist's, einen
Vogel in der Hand zu hahen, als vier im
Walde.
is, Betri er einn fugl i hendi , enn tveir i skogi.
Besser ist ein Vogel in der Hand, als zweie
im Walde.
Betri er einn innan niura, enn tveir utan.
Besser ist einer innerhalb der Mauern, als
zwei aussen.
Betri einn hauke a hendi, enn tveir a flugi.
Besser ein Sperher in der Hand, als zwei
im Fluge. [*S'. E Voug-l u. s. lo.
nw, Ein Fugl i Handi er betre en tie paa Taket.
Ein Fugl i Hand er betre en tie i Skogen.
Ein Vogel in der Hand, ist besser, als zehn
ivi Wald.
SW. Bjittre en fjigel i handen, an tio (tva) i skogen.
Besser ein Vogel in der Hand, als zehn
(zwei) im Walde.
Bsetrse ser een fugliil ij hande, een fyre i skoghe.
(asw.) Besser ist ein Vogel in der Hand,
als vier im Walde.
Una avis in laqueo plus valet octo vagis. (mlt.) It.
Plus ualet in manibus passer quam sub dubio
grus. (mlt.)
Est avis in dextra melior quam quatuor extra.
(mlt.)
Meglier in spaz entamaun, ch' ina tuba sin CW.
tetg. (obi.) S. Besser einen Siiatz u. s. w.
Meglier in spaz s' il taglier che diesch per-
nischs el luft. (obi.) Besser einen Spatz auf
dem Teller, als zehn JRebhiihner in der Luft.
Moineau en main vaut mieux que pigeon qui fz.
vole. Sperling in der Hand ist besser, als
Taube, die Jliegt.
Un moineau dans la main vaut mieux qu' une
grue qui vole. Ein Sperling in der Hand
ist besser, als ein Kranich, welcher jliegt.
Le moineau dans la main vaut mieux que
r oie qui vole. Der Spei-ling in der Hand
ist besser, als die Gans, welche Jliegt.
Ine ouhai e 1' main vat mi qu' deux so I'haie. nf.
(w.) Ein Vogel in der Hand ist besser,
als zweie auf der Hecke.
Vji mi n' ouhaie ^s 1' main qui deux so 1' ab'.
(w.) Besser ist ein Vogel in der Hand, als
zweie auf dem Baume.
Vat mi in ouhai es s'main qui treus so I'haie.
(w.) Besser ist ein Vogel in der Hand, als
dreie auf der Hecke.
Vaou mai un aoucel a la man q'uno ganto en sf.
I'er. (Lgd.) Besser ist ein Vogel in der Hand,
als ein Kranich (eine wilde Gans) in der
Luft.
Vaou mai tene un passerou, q' espera un ca-
pon. (Lgd.) Besser ist's, einen Spjerling ha-
ben, als auf einen Kapaun hoffen.
Vaut may tenir un passeron, qu'esperar uno
grue. (nprv.) Besser ist's, einen Sperling
haben, als auf einen Kranich hoffen.
E meglio un uccello in gabbia che quattro in it.
su la frasca. Besser ist ein Vogel im Kdfig,
als viere im Laube.
E meglio un uccello in gabbia che cento fuori
(per aria). Besser ist ein Vogel im Kdfig,
als hundert draussen (in der Luft).
E meglio un fanello in gabbia che un falcone
in campagna. Besser ist ein Hdnfling '•im
Kdfig, als ein Falke im Felde.
Meglio e la piccione in mano die '1 tordo in
frasca. Besser ist die Taube in der Hand, '
als die Drossel im Laube.
E niegliu 1' ovu a la manu che a gallina a u mi.
tempu. (crs. s.) Besser ist das Ei in der
Hand, als das Huhn in der Folge.
Meglio e fringuello in man, che in frasca tordo.
Besser 191.
101
192 Besser.
(t.) Besser ist (derj Finke in der Hand, ah
(die) Drossel im Lauhe.
Un uccello in mano ne val due nel bosco. (t.)
Ein Vogel in der Hand ist zweie im Walde
werth.
E meglio penna in mano che uccello in aria.
(t.) Es ist besser eine Feder in der Hand,
als ein Vogel in der Luft.
r\\. L'e mei un gamber en del piat, che des en del
fosat. (1. brs.) Besser ist ein Krehs in der
Schiissel, als zehn im Graben.
L'e mej veghen trii in man, che ses in ari.
(1. m.) Es ist besser drei in der Hand ha.ben,
als seeks in der Ltift.
Va ciu unn' euggia che (jento pigai. (lig-)
Besser ist ein Schunirzsckwanz, als hundert
Mothschuppen.
A l'e mej vm frangoj an man ch' una griva
da lontan. (piem.) Es ist besser ein Finke
in der Hand, als eine Drossel von fern.
Megio una passera in sen, che cento polastri
in corte del paroco. (v.) Besser ein Sperling
in der Pfanne , als hundert Hiihner im
Hofe des Pfarrers.
lm»Mes val un aucell al puny, que una grua al
eel. (acat.) Besser ist ein Vogel in der
Hand, als ein Kranich in der Luft.
Val mes un aucell a la ma que una aliga en
I'aire. (neat.) Besser ist ein Vogel in der
Hand, als ein Adler in der Luft.
Mes val un aucell (pardal) en la ma que dos
que vejas volai' (que una perdiu en I'aire).
(neat.) Besser ist ein Vogel (Sperling) in
der Hand, als zwei, die du fliegen siehst
(als ein Eebhuhn in der Luft).
pt. Melhor he hum passarinho nas maos, que dous
voando. Besser ist ein Sperling in den
Hdnden, als zweie fliegend.
Mais val hum passaro na mao, que dous que
viio voando. Besser ist ein Sperling in der
Hand, als ziceie, ivelche fliegen.
sp. Mas vale pajaro en mano que buitre volando.
Besser ist ein Sperling in der Hand, als
eine Trappe fliegend.
Mas vale paxaro en- la mano que buytre vo-
Ijmdo. (asp.) S. Mas u. s. w.
wl. Mai bine iia vi-abia in mana de catii ua, mia
pe gardii. Besser ist ein Sperling in der
Hand, als tausend auf dem Dach.
Mai bine ua passers 'n mana, de catii ua mia
pe cassa. Besser ist ein Vogel in der Hand,
als tausend auf dem Hause.
192. Besser einaugig, als gar blind.
Be.sser schel, deini blind.
Befter schaaligh wi goor blind, (frk. H. S.) md.
Besser schielend, als ganz blind.
Schielen ist besser, als blind sein. (bair.) od.
Besser schelch, asz blind, (schwb. W.) S. Bes-
ser schel u. s. tc.
Basser schael, als blenk. (nrh. D.) S. Besser pd.
schel u. s. w.
Beter scheel, dan blind. S. Besser schel u. s. u\ dt,
A man were better be half blind, than have en.
both his eyes out. Eiii Mensch mag lieber
halbblind sein, als seine beiden Augen ver-
lieren.
Betere is eye sor, then al blynd. (aen.) Besser
ist augenkrank, als ganz blind.
Better ae e'e, than hail blind, (scho.) Besser
ein Auge, als ganz blind.
Bedre eenoiet, end blind. da.
Bsedrse a?r at wsere sksell (skselier) sen blindh
(blindher). (ada.) Besser ist schielen, als
blind sein.
Betri er eineygSr (Einej-gSr er betri) enn blindr. is.
Betri er vagi, enn blindi-. S. Betere u. s. w.
Betri er ningeygdur, enn blindur. Besser ist
schief'dugig, als blind.
D'er betre vindoygd en blindoygd. S. Betri nW.
er rdngeygdur u. s. tc.
Battre enogd, an blind. SW.
Battre sckelogd, an blind. S. Besser schel u. s. u\
Bsetra ssr skselgh sen blindh. (asw.) S. Betri
er rdngeygdur u. s. w.
Bsetra ser wara skselgh sen blindh. (asw.) S.
Bcedrce u. s. to.
Malo strabo stare quam coecutiens titubare.(mlt.) It,
Quam visus orbum magis expedit esse strabu-
tum. (mlt.)
Mieux vaut borgne qu'aveugle. fz«
Mieux vaut un oeil que nul. Besser ist ein
Auge, als keines.
Mes val tort, que cego. (val.) S. Betri er Im,
rdngeygdur u. s. w.
Melhor he ser torto, que cego de todo. Besser }^X,
ist schielen, als ganz blind sein.
Antes torto que cego del todo. (gal.) Eher
schel, als ganz blind.
Mas vale tuerto que ciego. S. Betri er sp.
rdngeygdur u. s. ic.
Mas vale ser tuerto que ciego. (asp.) S.
Bcedroi u. s. ic.
Besser 193.
102
195 Besser.
193. Besser eineLaus iui Kraut, als gar
kein Fleisch.
md. 's Is beszar 9 Laus im Kraut, es gaar k^ Fl^sch.
(ft-k. H.)
Beszar a Laus in Kraut, w'l goor kee Fleeesch.
(frk. H. S.)
Better ne Liis in'n KaU, as gar keen Fleesch.
(Hrz.) Besser cine Laus im Kohl, als g-ir
kein Fleisch.
Beater 'ne Lous in den Kanl asse gar kin
Fleisk. (hss. N.) ^S^. Better ne ». 5. tc.
Besser eine Miicke anf tier Supp, als gar kein
Fett. (mrh. E.)
Besser eng Meek am Deppen, ewg kloer Was-
zer. (mrh. L.) Besser eine Miicke im Topfe,
als klares Wasser.
od. Bessar s Laus aii'm Kraut, als gar kaa~
Fleisch. (bail-. O.-L.)
Bass'r -n Laus aim Kraiite, ass \vi gasxr ka
Flaasch. (ostr. schls.)
's 1st besser a Laus im Kraiit, asz gar koin
Speck, (schwb. W.)
Es ist besser ein Spatz im Hafen, als gar
kein Fleisch. (schwei.)
's Isch besser e Lus im Chrut, as gar kei
Spiick. (schwei. S.) Besser ist eine Laus im
Kraut, als gar ktin Speck.
Besser e Lus im Chrut, als gar ka Fhlsch.
(schwei. Sch.)
pd. Basser en Muus em DSppe, als kee Fleesch,
(nrh. D.) Besser eine Maus im Topfe, als
kein Fleisch.
Beter en Luus en de Pott, as gar kenn Fleisch.
(nrh. M.) Besser eine Laus im Topf, als
gar kein Fleisch.
Ug en Lous am Krokt asz bieszer, wa niche
Flisch. (nrh. S.) Audi eine Laus im Kraut
ist besser, als kein Fleisch.
Beter en Lus inn Kohl, as ganz keen Flesk.
(ns. B.) S. Better ne u. s. ic.
Beter en Strunk in de Kohl as gar keen
"Wurst. (ns. B.) Besser ein Strunk im Kohl,
als gar keine Wurst.
'ne Lus in'n Kal is betei-, as gar kein Fleisch.
(ns. ha. G. u. G.) Eine Laus im Kohl ist
besser, als gar kein Fleisch.
Better (Et is better) 'ne Lius in den Kaul (in'n
Kaule), osse gar keen Fett. (ns. L.-D.) Bes-
ser (Es ist besser) eine Luus im Kohl, als
gar kein Fett.
Beter 'n Lus in de Kohl, as ganz geen Fleesk.
(ns, ofs.) S. Better ve u. s. v:.
Beter 'n Strunk in de Kohl, as ganz geen
Wixrst. (ns. ofs.) S. Beter en Strunk u. s. tc.
Beter Lus in'n K61, as ganz (gar) ken Flesk.
(ns. O. J.) S. Better ne u. s. iv.
E Luus on e Komst oss beter, als gar keen
Fleesch. (ns. Pr.) S. 'ne Lus u. s. iv.
Et is better enne Luus im Mause, osse gar
kenn Fett. (ns. W.) Es ist besser eine Laus
im Mus, als gar kein Fett.
Beter eene luis in den pot, dan gansch geen dt.
vleesch. S. Beter en Luus en u. s. w.
Beter eene muis (musch) in den pot, dan
gansch geen vleesch, Besser eine Maus
(ein Spatz) im Topf, als gar kein Fleisch.
Beter eene luis in de pan, dan gansch geen
vet. Besser eine Laus in der Pfanne, als
gar kein Fett.
Better a louse in the pot, than no flesh at all. en»
S. Beter en Luus en u. s. ic.
Better a mouse in the pat as nae flesh, (scho.)
S. B'dsser u. s. u\
Beeder an Liiiis uun a Kual, iiiis gar nian fs.
Flesk. (A.) S. Better ne u. s. w.
19i. Besser es fresse mich ein Wolf, als
ein Schaf,
Besser es fresse mich ein Wolf, als ein Schaf, od.
thut mir das Kilffen nit so wehe, (schwb.)
Men wordt liever van een paard dan van een dt.
ezel geschopt, Man icird lieber von einem
Pferde, als von einem Esel geschlagen.
Beter van eene karos overreden, dan van een'
drekwagen. Besser von einer Karosse iiber-
fahren, als von einem Dilngerwagen.
Man lader sig hellere bides af Ulve, end af da.
Faar. Man Idsst sich lieber vom Wolfe beis-
sen, als vom Schaf.
Quando se s' ha da negar negarse in mar. it.
(ni. V.) Soil man ertrinken, set es ivi Meer.
Antes morto por ladroes que por couce de asno. pt.
Lieber von Bilubern getiJdtet, als von einem
Esel erschlagen.
195. Besser frei in der Fremde, als
Knecht daheim.
Bedre fri i et fremmed Land, en Trtel hjemnie. da.
Besser frei in einem fremden Land, als
Knecht daheim.
D'er betre vera fri i frammande Stad en Trsel nw.
i Heimen. Es ist besser frei in fremder
Stadt, als Knecht daheim sein.
Betre frie Folk med Naud en Trselar met my-
ket Brand. Besser freie Leute mit Noth,
als Knechte mit vielem Brod.
Besser 196.
— 103 —
199 Bessei?.
19G. Besser geflolien,als libel gefochten.
Be.sser elirlicli geflohen, denn schandlich ge-
fochten.
Besser: da iJiuft er! als: da liegt er!
dt. Beter met scliande gevloden, dan met eere dood
gebleven. Besser mit Scliande geflohen, als
mif Ehre todt gehliehen.
«la. Det er bedre at flye, end at fegte ilde. Es ist
besser, zu flielien, als scldeeht zn fecliten.
Bsedrse ser at fly sen illa3 at fijckthe. (ada.)
Besser ist's, zufliehen, als schlecht zu fechfcn.
is. Betra er aS flyja, enn flokta ilia. S. Bcedrce
u. s. w.
SW. Battre fly an ilia flikta. Besser fliehen , ah
schlecM fecliten.
Battre att andra saga: der loper ban, an att
de skola saga: der ligger ban. Besser, dass
Andere sac/en: dorf liiuft er , als dass sie
sag en miissten: da liegt er.
Bsetra ser fly sen ilia fsectaa. (asw.) S. Bo&drcn
u. s. w.
It, Gratius est , fieri profuguni , quam lite moveri.
(mlt.)
Tutius est fugere, quani perniciosa videre. (mlt.)
fz. Bonne fnite vaut mieux que mauvaise attente.
Gute Flucht ist besser, als schlechtes Er-
varten.
Miex vaut bons fuir que mauvaise atente. (afz.)
Besser gutes Fliehen, als schlechtes Er-
warten.
it, Gli e (E) meglio che si dica: qui iin tale (il tal)
fuggi, che: qui un tale (il tal) mori. Es ist
besser, man sage: hier floh der und der,
als: hier fiel der und der.
S[). Mas vale que digan: Aqui buyo, que: Aqui
murio. Besser sie sngen: hier floh er, als:
hier starb er.
197. Besser gutlos, denn ehrlos.
(It. Beter goedeloos dan eereloos.
dii. Bedre pengelos, end serelos. Besser geldlos,
als ehrlos.
is. Betra er a3 vera felaus, enn serulaus. Besser
ist arm sein, als ehrlos.
IIW. D'er betre Pengeloysa en Arelnysa. Es ist
besser geldlos, als ehrlos.
SW. Battre penningelos, an arelos. S. Bedre u. s. w.
Bedre godt hsengt, end slet gift. Besser gut dii,
gehangeti, als schlecht verhelrathet.
Bedre at vsere ugift, end ilde gift. Besser un-
verheirathet, als schlecht verheirathet zu
sein.
Betra er aS vera ogiptr, enn ilia giptr. Es ist is.
besser unverheirathet sein, als schlecht ver-
heirathet.
D'er betre ugift, en ille gift. Es ist besser un- uw.
verheirathet, als schlecht verheirathet.
Un ome q'es maou-marida, vaoiidrie mai qe fz.
fougbes nega. (sf. Lgd.) Ein Mann, der
schlecht verheirathet ist, mochfe lieber er-
trunken sein.
Pro male cojiuadu, mezus tma persone sepul- it.
tada. (si. sa. L.) Besser begraben, als schlecht
verheirathet.
Mas vale soltero andar que mal casar. Besser sp.
unverheirathet gehen, als schlecht heirathen.
198. Better be half hang'd, than ill wed.
(en.) Besser halb gehangen, als schlecht ver-
heirathet sein.
199. Besser im Vogelgesang, Als im P2i-
s e n g e k 1 a n g.
Beter in de Vagelfank, as inn Iserklank. (ns. B.) pd.
Bctev in den Vogelfang, as in de Iserklank.
(ns. O. J.)
Et is better in den Eieseren, Osse in der
Iseren. (ns. W.) Es ist besser im Reisig, als
im Eisen.
Liever in der vogelen zang, Dan in der ijzei^en dtj
klank.
Beter daar de kruiden groeijen, dan in de ij-
zers. Besser wo die Krduter wachsen, als
im Eisen. [Et u. s. w.
Beter in de ryseren, dan in dyseren. (avl.) S.
I wad rather hear the lark sing nor the mouse eu.
cheep, (scho.) Ich mag lieber die Lerche
singen, als die Maus piejpen horen.
Better yne fuwgle sangh, dan yne herren klangh. f's.
(afs ) Besser in der Vogel Sang, als in der
Herren Klang.
Bedre i Busken, end i Boien (HuUet). Besser dii.
im Bu'sch, als im Gefdngniss.
Bedre at vsere fri Fugl end fangen Konge.
Besser freier Vogel, als gefangener Konig
sein. \_8. Bedre at u. s. v.\
Betra er aS vera fri fugl, enn fanginn kongr. is.
E meglio sentir cantar il rossignuolo che rodere it.
il topo. Es ist besser, die Nachtigall singen,
als die Maus nagen zu horen.
E meglio stare al bosco strutto, che stare in mi.
carcere ben ridutto. (t.) Es ist besser, im
wiisten Wald, als im festen Kerker sein.
Besser 199.
— 104 —
SOl Bessei?.
E niej^lio stare al bosco e mang-iar pigiioli, che
stiive in Castello con gli Spagnoli. (t.) Es
ist besser im Walde sein und Piynoli essen,
als im Sckloss mit den Spaniern sein.
ni. L'6 mei sent canta el rossigno Che n^ reslg-
na'l morigio. (1. m.) 8. E me^lio sentir u. s. w.
I/fe mfei nel bosch a mangia pigno che in Cas-
tel cont i spagno. (1. m.) S. E meglio stare
al bosco e mangiar u. s. w.
Sp. Mas vale comer grama y abrojos, que traer
capirote en el ojo. Besser ist's, Quecken und
Disteln essen, als die Bussmiifze in's Ge-
sicht Ziehen.
200. Besser man esse die Milch, als die
Kuh.
Ez ist bezzer, daz ist war, ein teil vcrliesen
daniie gar. (ad.)
pd. Beter de Appel as de Stamm fallt of. (ns. ofs.)
Bes'ier der Apfel, als der Stamm fallt.
dt. Het is beter, de wol te geven dan het schaap.
Es ist besser, die Wolle zu geben, als das
Schaf.
Beter nog een anker kwijt dan het geheele
schip. Besser noch einen Anker verlieren,
als das game Schiff.
en. Better give the wool than the sheep. 8. Het
is beter u. s. w.
dS;. Bedre at drikke Melken, end at sede Koen.
Besser die Milch zu trinken, als die Kuh
zu essen.
SW. Battre dricka npp mjolken an ata upp kon.
Besser die Milch austrinken, als die Kuh
aufessen.
Battre molcka Kohna an slana for Hufwud.
Besser die Kuh melken, als sie vor den
Kopf schlagen.
Battre nagot slJippa, an allt mista. Besser et-
was fallen lassen, als Alles verlieren.
CW. Melg ais da der la launa, cu '1 besch. (Id. O.-E.)
8. Het is beter u. s. w.
Megl ais dar la lana co il besch. (Id. U.-E.)
8. Het is beter u. s. w.
fz. Mieux vaut perdre la laine que la brebis.
Besser die Wolle verlieren, als das Schaf.
it. E meglio dar la lana che la pecora. *S^. Het
is beter u. s. w.
E meglio perder la lana (pelle) che la pecora
('1 vitello). Es ist besser die Wolle (das
Fell) verlieren, als das Schaf (Kalb).
E meglio perder 1' novo, che la gallina. Es ist
besser das Ei verlieren, ah die Henne.
E meglio perder la sella che il cavallo. Es
ist besser den Sattel verlieren, als das Fferd.
E megliii a perde u pocu , che perde u tnttu. mi.
(crs. s.) Es ist besser Weniges verlieren, als
Alles verlieren.
E meglio ne vadia la lana, che la pecora. (t.)
Es ist besser die Wolle gehe verloren, als
das Schaf.
E me' perdere che straperdere. (t.) Besser fet-
wasj verlieren, als viel verlieren.
L'e mei perder qnalcosa che tutt. (em. P.) Es ni.
ist besser etwus, als Alles verlieren.
L'e m^i da la lana che la pegora. (1.) ;S'. Het
is beter u. s. w.
L'e m^i paga col pel che co la pel. (1.) Es isi
besser mit dem Haar bezahlen, als mit der
Hauf.
L'e megio perde poco che assse. (lig-) 8. E
me' u. s. w.
A r^ mej perde cheicosa ch' perde tut. (piem.)
8. L'h mei u. s. w.
Megio pagar col pelo, che co la pele. (v.) 8.
L'h mhi pagh u. s. w.
Mais val perder que mais perder. 8. E me' u. s. u\ pt.
Antes a la se perca, que a ovelha. 8. E me-
glio ne u. s, w.
Mas vale perder que mas perder. (asp.) 8, E sp.
me' M. s, u\
201. Besser mit den Fiissen gestrauchelt,
als rait der Zunge.
Es ist besser mit den Fiissen gleiten, als mit od.
der Zunge. (schwei.)
Beter met den voet dan met de tong te strui- dt,
kelen. Besser mit dem Fuss, als mit der
Zunge straucheln.
Het is beter viermaal met den voet uit te glij-
den, dan eenmal met de tong. Es ist besser
vier Mai mit dem Fuss, als ein Mai mit der
Zunge auszugleiten.
Better that the feet slip, than the tongue. Bes- en.
ser dass die Fiisse ausgleiten, als die Zunge.
Better yoixr feet slip than your tongue, (scho.)
Besser eure Fiisse gleiten aus, als eure
Zunge.
Bedre at snuble med Fodderne, end med Tun- da,
gen. Besser mit den Fiissen straucheln, als
mit der Zunge.
BSttre snafva med fotterna, an med tungan. SW.
S. Bedre u. s. u\
II vaut mieux glisser du pied que de la langue. fe.
Es ist besser mit dem Fuss ausgleiten, als
mit der Zunge.
Besser 201.
105 —
205 Besset.
sf. Que ban mey eslurra- s' dab loii pe que dab
la lengue. (Brn.) S. II vend mieux u. ,<?. ir.
it. E meglio sdrucciolar co' piedi che con la lin-
gua, (mi. t.) S. Es ist besser u. s. ?(;.
ni. Xe megio sbrissar coi pie che co la lengua.
(v.) S. Es ist besser u. s. w.
202. Besser niclit anfangen, denn er-
liegen.
Besser unbegoiinen, als unvoUendet,
dt. Beter onbegonnen, dan ongeeind. Besser tm-
hegonnen, als unheendigf.
Liever 't draadje niet begonnen , Dan den rok
niet afgesponnen. Lieber das Fadchen nicJif
angefangen , als den Rocken nichi ab-
gesponnen.
en. It is better, never to begin, than never to
make an end. Es ist besser, nie zu begin-
nen, als nie ein Ende zu machen.
Better ne'er begun than ne'er ended, (scho.)
Besser nie begonnen, als nie geendet.
da. Bedre er ubegyndt, end uendt. S. Beter on-
begonnen u. s. w.
nw. Betre ubyrjat en ille endat. Besser nichf an-
gefangen, als schlecht geendet.
D'er betre ufreistat en ille gjort. Es ist bes-
ser imversucht, als schlecht giimucJd.
It. Aut non tentaris, aut perfice.
it. Meglio e non dire, che cominciare e non finire.
Besser ist's Nichts sagen, als anfangen und,
nicht enden.
si. Megghiu nun accuminciari, chi stancari e nun
finiri. (s.) Lieber nicht anfangen, als ermii-
den und nicht beenden.
203. Besser, ohn' Abendbrot zu Bette
gehn, als mit ychulden aut'stehn.
en. Better go to bed supperless than get itp in
debt. [debt, (scho.)
Better gang to bed supperless than rise in
da. Bedre at gaae til Sengs uden Aftensmad, end
at staae op met Gjeld. ["PP '"et gald.
S W. Battre ga till sangs utan aftonvard , lin stiga
fz. II vaut mieux se coucher sans souper que de
se lever avec des dettes.
pt. Deita-te sem cea , amanheceras sem divida.
Lege dich ohne Abendbrot nieder , du tcirst
ohne Schulden aufstehen.
Sp.Mas vale acostarse sin cena que levandarse
con deuda. [/S. Deita-te u. s. w.
Acuestate sin cena, y amanceras sin deuda.
204. Besser spat, als nie.
Ijcsser spat, als gar nicht.
Lieber spiit, als nie.
Besser spet, ewe gubr net. (nnli. L.) Besser
spat, als gar nicht.
Es ist besser zu spat, als niemals. (schwei.)
Spate (Late) is beter, as garnich. (ns. ha. G. u. G.)
Spat ist besser, als gar nicht.
Beter laat dan nooit.
Better late than never.
Bahsere lahs as oiler. (M.)
Bedre seent (sildig) end aldrig.
Betra er seint enn aldrei.
Betri er seint eun ongatf(5. (fier.)
Battre sent an aldrig.
md.
od.
pd.
dt.
en.
fs.
da.
Ed ais megl tard co mia. (Id.) Es ist besser
spat, als nie.
Mieux vaiit (II vaut mieux) tard que jamai.s.
S. Ed u. s. to.
liien vault mieulx tard que jamais. (Chmp.)
Weit besser ist split, ah nie.
Y veud mieux tard q'pau du toute. (pic. St.-Q.)
Es ist besser spat, als gar nicht.
Y vaut miu tard qu'point. (R.) S. Y veud u. s. w.
\'a mi tard que maie. (vv.) ti. Ed u. s. w.
V^aut may tard que jamay. (nprv.) S. Ed u. s. to.
Meglio tardi che mai.
Egli e meglio tardi che mai. S. Ed u. s. ir.
Megliu tardi che mai. (crs.)
L'e mei una volta, che mei. (rom.) Es ist bes-
ser einmal, als niemals.
Ij'e mei tardi che mai. (em. P.) S. Ed u. s. w.
Mej tard che mai. (1. m.)
Mej tard ch' mai. (piem.)
Megio tardi che mai. (v.)
Xe megio tardi che mai. {v.) S. Ed u. s. w.
Megghiu tardu chi mai. (s.)
Mczus tardu qui non mai. (sa. L.)
Val mes tard que may. (neat.) 8. Ed u. s. u\
Mais vale tarde que nunca. S. Ed u. s. v-.
Mas vale tarde que nunca. S. Ed u. s. w.
8W.
cw,
fz.
sf.
it.
Ira.
pt.
sp.
205. Besser Uurecht leiden, als Unrecht
thun.
's Is (Es ist) bessar Unrecht leidau, as Unrecht md.
tun. (schls. B.)
At es biisser Onraach lecke, als Onriiach doon. pd.
(nrli. D.) S. 's Is u. s. >c.
Et is better Uurecht lieden, osse Unrecht
daiin. (ns. \Y.) S. 's Is u. s. iv.
Het is beter, onregt te lijden, dan onregt te dt.
doeu. >S'. 's Is u, s. w.
U
Besser 205.
106 —
208 Beasei*.
fs. Bahgeve LTnrugt lihssen, as Unr6gt diijii. (M.)
dii, Bedre er Skade end uret Baade (end Aager
og skammelig Baade). Besser ist Sclwden,
ids unrechter Vortheil (als Wucher und
schimp flicker Vortheil).
is, Betra er a8 li6a orett, en gjnra. S. 's Is u. s. tv.
Betra er aO lit^a orett, enn brjota login. Bes-
ser ist Unrecht leiden, als das Recht brechen.
nw. D'er betre Skade, en skammeleg Bate. Es ist
Lesser Schaden, als schimpflicher Vortheil.
Sff. Battre lida oratt, an gora oratt.
it. Mezus esser injuriadu que injuriare. (si. sa. L.)
Besser heleidigt icerden, als heleidigen.
206. Beter door een' ezel gedragen, Dan
door een paard in 't zand geslagen. (dt.)
Besser von eineni Esel getragen, als durch
ein Pferd in den Sand geworfen.
dt. Beter van een ezel wel gedragen, Als van een
peerd in 't zand geslagen. (vl.) Besser von
einem Esel gut getragen, als von einem Pferde
in den Sand geworfen.
en. Better ride on an ass that carries me, than on
a horse that throws nie. Besser auf einem
Esel reiten, der mich tragi, als auf einem
Pferde, das mich abiuirft.
it. Piuttosto un asino che porti, che un cavallo
che butti in terra, (mi. t.) Lieher einen Esel,
der trdgt, als ein Pferd, das zu Boden
wirft.
nl. L'e mei n' asen che porta, che 'n caal che bfita
in tera. (1. b.) Besser ist ein Esel, der tr'dgt,
als ein Pferd, das zu Boden icirft.
Megio un aseno che porta, che un cavalo che
. buta per tera. (v.) S. L'h viei u. s. v.
pt. Mais quero asno , que me leve , que cavallo,
que me derrube. Mehr lieh' ich (einen) Esel,
der mich trdgt, als (ein) Pferd, das mich
abwirft.
sp. Mas quiero (amo) asno que me lleve , que ca-
ballo que me derrueque. S. ]\Iais u. s. w.
PoUino que me lleve y no caballo que me
an-astre. Esel, der mich triigt und nicht
Pferd, das mich schleift.
207. Besser zwei Mai fragea, als ein Mai
irre gehen.
da. Det er bedre, at sporge to Cange, end at fare
vild (een Gang). Es ist besser, zwei Mai
zu fragen, als (ein Mul) irre zu gchen.
nw. D'er betr aa spjrja tvo Gonger en fara vilt
ein Gong. Es ist besser, zwei Mai zu fra-
gen, als ein Mai irrezugehen.
Battre tva gjmger fraga, an fara en gang vill. SW.
Battre fraga an fai"a vilse. Besser frayen, als
irre gehen.
Mieulx vault demander Que faillir et ener. fz.
Besser ist fragen, als fehlen und irren.
Quien pregunta no yerra. Wer fr'dgt, geht sp.
nicht irre.
208. Besser zwei Mai messen, Als ein
Mai vergessen.
Bezzer ist zwir gemezzen Dan zeinem male
vergezzen. (ad.)
Besser zweimal gemessen, als einmal das Beste od.
vergessen. (schwei.)
Lawer zamol gemieszen "VVa iszt fergieszen. pd.
(nrh. !S.) Lieber ztcei Mai gemessen, als tin
Mai vergessen.
Et is beter tweemal metn, as een Mai vergetn.
(ns. B.) Es ist besser zwei Mai messen, als
ein Mai vergessen.
Beeter tweemal meeten, as cenmal vergeeten.
(ns. hist.)
Et is bater tweemal maten, as eenmal verga-
ten. (ns. Hmb.) S. Et is u. s. w.
't Is beter tweemal maten, as eenmal vergaten.
(ns. ofs.) S. Et is u. s. w.
Tis veel beter, tweemael ghemeten, dan eens dt.
ende dat beste vergeten. (ah.) Es ist viel
besser, zwei Mai gemessen, als ein Mai und
das Beste vergessen.
Meet drymael, eer gy eens snydt. (vl.) Messt
drei Mai, ehe ihr ein Mai schneidet.
Measure thrice what thou buyest and cut it en.
but once. Miss drei Mai, was du kaufst
und schneid' es nur ein Mai,
Measure twice, cut but once, (scho.) Miss
zwei Mai, schneide nur ein Mai.
Det er bedre, at komme to Gange, end een da.
Gang og glemme det Bedste. Es ist besser
zwei Mai zu kommen, als ein Mai und das
Beste zu vergessen.
Battre tva ganger matet, an en gang forgatet. SW.
S. Lawer u. s. ic.
Mesiri avon che tagliar e pertratgia avon ch' CW.
far. (obi.) Miss, ehe du schneidest und ilber-
lege, ehe du handelst.
U cop paga, Dus cops coumpta. (sf. Brn.) Ein fz,
Mai besuhlen, zwei Mai rechnen.
Misura tre e taglia una. Miss drei (Mai) und it.
schneide ein Mai.
Besser 208.
— 107 —
210 Sesser.
mi. Zeut msiir e un tai sol. (rom.) Hundertmal
messen und nur ein Schnitt. \u. s. w.
Misura tre volte e taglia una. (t.) S. Misura
ni. Zeint msur e \\n taj sol. (em. R.) S. Zent ?t. s. v\
Sento olte misura e ona taja. (1. brs.) Hundert
Mai miss und ein Mai schneide.
Misura diese e tagia una. (v.) Miss zehn Mai
und schneide ein Mai.
Cento misure e un tagio. (v.) S. Zent u. s. w.
si. Cento niisuri e un tagghiu. (s.) S. Zent u. s. u\
llll, Contar moltes, y pagar una. (val.) Vielmal
rechnen und ein Mai hezahlen.
209. Betteln ist besser, als stehlen.
md. 't As (Es ist) besser biedelen, ewe stielen.
(mrh. L.)
od. Es ist besser betteln, als stehlen. (schwei.)
pd. Beter en beden Dreeling, as en stalen Daler.
(ns. hist.) Besser ein erbettelfer Dreier, als
ein gestohlener Thaler.
is. Betra er aS bi8ja en stela. Besser ist betteln,
als stehlen.
Betra er aS biSja ser til meins fgagn.s), enn
stela ser til gagns (ogagns). Besser ist, sich
zum Schaden (Vortheil) betteln, als sich
zum Nutzen (Schaden) stehlen,
nw. D'er betr aa beda en stela. S. H As u. s. w.
fz. II vaut mieux tendre la main que le con. Es
ist besser, die Hand, als den Hals hinhalten
(i. e. zum Gehangenwerdan).
nf. I vat mi stinde li main qui I'hatrai. (w.) S.
H vaut mieux u. s. ic.
pt. Mais val pedir e mendigar que na forca per-
near. Besser ist bitten und betteln, als am
Galffen baumeln.
Sp. Mas vale pedir y mendigar, qua en la horca
pernear. S. Mais u. s. w.
210. Ein guter Name ist besser, als
Silber und Gold.
Ein giiter Name ist besser, als baares Geld
(als Keichthvim).
Ein guter Name i.<t ein reiches (zweites) Erb-
theil.
Guter Ruf ist Goldes werth.
od. Ein guter Name ist das beste Erbtheil. (bair.)
Ein ehrlicher Name ist besser, als Geld, (schwei.)
Ein guter Name geht iiber alien Reichthum.
(schwei.)
dt. Een goede naam is beter dan geld. Ein (juter
Name ist besser, ala Geld.
Een goede naam Is beter dan een zilverkraam.
Ein guter Name ist besser, als ein Silber-
laden.
Een goed naam is beter dan goede olie. Ein
guter Name ist besser, als gutes Del.
Goede naam boven goed. Guter Name iiber Gut.
Goede naem is goud w^eerd. (vl.) Guter Name
ist Gold werth.
A good name is better than riches. Ein guter eil.
Name ist besser, als lieichthiimer.
Better is a good nam then abundaunce of
riches, for good estymacyon surmottethe alle
tressurs. (aen.) Besser ist ein gider Name,
als Fiille von Reichthum, denn gute Schdtzung
geht iiber alle Schdtze.
Eit godt Ord er ei god Eiga. Ein guter Ruf nyr,
ist ein guter Besitz.
Battre ett gott rykte, an stora rikedomar. sw»
Besser ein guter Ruf, als grosse Reichthilmer.
Battre gott rychte an stoora hafwor. Besser
guter Ruf, als grosse Guter.
Ett godt ryckte ar battre an guld. Ein guter
Ruf ist besser, als Gold. [beste Erbtheil.
Godt namn ar basta arf. Guter Name ist das
Melius est nomen bonum, quam divitire moltae. It.
Bona opinio homini tutior pecunia est.
Bona fama est alterum patrimonium.
Bona existimatio praestat pecuniae.
Mieulx vault bonne renommee que grandes riches- fz,
ses. Besser ist guter Ruf, als grosse Reich-
thilmer.
Bonne renommee vaut mieux que ceinture doree.
Guter Ruf ist besser, als goldner Gilrtel.
Egli e meglio un buon nome, che quante it.
ricchezze sono al mondo. Ein guter Name
ist besser, als alle Schdtze, die in der Welt
sind.
E meglio il buon nome che tutte le ricchezze
del mondo. Der gute Name ist besser , als
alle Reichthilmer der Welt.
Val megliu un nome che tutte e ricchezze. nii.
(crs.) Ein Name gilt mehr, als alle Reich-
thilmer.
E meglio aver buon nome, che molte ricchezze.
(t.) Es ist besser guten Navien haben, als
viele Reichfhiimer.
A val pi un bon nom, ch' tuti ii dne del mond. ni.
(piem.) Ein guter Name gilt viehr, als alles
Geld der Welt. [kauft Alles.
El bon nome compra tutto, (v.) Der gute Name
Megghiu bon nomu , chi multi ricchizzi. (s.) si.
Besser guter Name, als viele Reichthilmer.
w
Besser 211.
108
212 Bessor.
211. Kin Tl.'ibcn ist besser, <ilfl zwei
K rioprn.
pi. Hcblm is bcter, deun krign. (us. B.) Ilahen isf
hexser, ah kriegen.
Ein Hem (Hahen) is beter as teiue (zehii)
Kvippn. (ns. lia. G. ii. Ct.^
Et is betcr vvat hem, as wat krigen. (ns. lia.
G. u. G.) Es ist besser was haben, als teas
kricfjen.
Better cunen hebbcn os.se tweii kniigcn. (ns. L.)
Besser einen haben, als zweie Jcrief/en,
Et is beater cinen hfibben, sisse tweio kreien.
(wstf. Dr.) Es ish besser einen haben, als
zwei krief/en.
Ein Han ies biiittor as.se twai Kreigen. (wstf. Md.)
Biater en l[ewwon, as en Krnigen. (wstf. 8.)
Besser ein Haben, als ein Kriegen.
dt. Ei'n liDU-ilaar is beter dan twee gij-zult-
het-hebben. Ein ^Da-nchmt-' ist besser,
als zwei ^Ihr-soUf.-es-huben."'
E6n bond daer is beter dan ticii gy znlt
liebbon. (vl.) Ein y,J)a nchinf^ ist besser,
als zehn „Ihr aollt haben."'
en. Better to liavc than wish, Besser haben, als
tviinsrhen.
da. Bedre er at eie, end at onske; at have, end
at faae. Besser iaf's zu besitzcn, als zn
wiinschen , zn haben, als zu kriefjen.
Bedre er lidt i Eie, end inegct i Vente. Bes-
ser ist ireniff besifzen, als viel zu erwurten.
Bedre er halvt i Htende, end heelt i Vente.
Besser ist halb im Besilz, als ganz zu er-
tourtcn.
En Tonde fuld af Vente er ikke saa god, som
en Skee fuhl af Visse. Eine Tonne roll
Erwarfen ist nicht so gut, uie ein Loffel
roll Gewissheit.
is. Betra er at^ ega eun ?eskja. Besser ist besitzen,
als v.ninschen.
llW. Betre (D'er betre) hava en faa. Besser (Es
ist besser) haben, als kriegen.
D'er betre aa eiga en ynskja. S. Betra u. s. tf\
SW. Battre ega an onska. S. Better to u. s. w.
Hafva ocli fa ar inte det sanima. Haben und
Kriegen ist nicht dasselbe.
Battre harekott, an fnrekott. Besser Hasen-
(■nHabe-^) Fleisch, uls Schojpsen- („Kriege-'^J
Fleisch.
fz. Un tiens vaut mienx que deux tu I 'auras.
Ein „Da'^ ist besser, als zivei ^Du-icirst's-
kriegen."-
Mieux vaut un present que deux futurs. Ein
Jetzt ist besser, als zwei Kiln/tig.
Mieulx vaut un prt'sent que deux attends.
Ein Jvlzt ist besser, als zvei ^Warte.^
Mieux vault avoir qu'espoir. Besser ist Haben,
als Huff en.
Mieiz vaut (Mpuz vaut) un den (ten), que (qe)
deus tu auras (Ic aueras). (afz.) Beaaer
ist ein ,.Da'*, als zwei „iyu-icirst-kriegen.'*
Vaou niai un ten, qe dous tu I'aouras. sf.
(Lgd.) S. Mieiz u. a. tr.
Vaou mai tcni; q'ospera. (T^gd.) S. Mieux
vault u. s. ii\
Vaut may un te que dous tu auras, (nprv.)
S. Mieiz u. s. w.
E meglio nn tien, tieni, clie dieci piglia,lt.
l)iglia. Besser ist ein „J)a , Da,'^ ala zehn
„Ninim, Ni'uvt.*^
¥' niogiiu una cosa data, che duie prumes.se. mi.
(ers. 8.) Besser iat ein gegebenea Ding, ala
zirei versprochene.
E megliu unu ti do che centu ti prumettu.
(crs. 8.) Besser ist ein „Irh geh dir's,'* als
hundert „/c/t versprcch dir'a.^
E meglio un tieni, tieni, che cento piglia,
piglia. (t.) Besser ist ein „Du, Do,"' als
hundert „Niinm, Niinvi."'
L'6 m^L iin to, che cento te daro. (1.) Besser ni.
ist ein „Niinvi,^ als hundert „Ich-werde-
dir-geben."^ [L'e u. s. w.
Xc megio un to', che cento to daro. (v.) S.
M6s val un ti, que dos te dard. (neat.) Bes-lm.
aer ist ein r?^"," als znd „Tch-tcerde-dir-
geben.-^
Mes val un pr^n, que dos te dar6. (val.)
Besser ist ein ^Xi/unt,"' als zwei „Ich-werde-
dir-geben.^
Mais val hum to ma que dous te darei. S. pt.
Mhs val u. s. v.
Mas vale nn presente que dos despucs, y dezir Sp.
atiende. Besser ist ein Jetzt, als zwei Nach-
her und Warte-augen.
Mas vale un to ma que dos te dare, (asp.)
S. Mhs val u, s. w.
! 212. Ein Quentlein Gliick ist besser, als
ein Pfnnd Weisheit.
Ein Quentchen Gliick ist besser, Als von Weis-
heit ganze Fasser.
Ein Quentchen Mutterwitz ist besser, als ein
Centner Schulwitz. [Gold.
Ein Quentchen Ruf gilt mehr, als ein Pfund
Ein Dreier Gliick ist besser, wie ein Thaler md.
Verstand. (sa. A.)
Besser 212.
— 109
212 Besser.
dt« Beter een ons geluk , dan een pond wljslieid.
Besser eine Unze Glilck, ah cin Pfund
Weisheit.
Een ons geduld is meer, dan een pond verstand.
Eine Unze Geduld ist mehr, a Is ein Pfund
Verstand.
Beter eene once gelixk, dan een pond verstand.
(vl.) Besser eine Unze Glilck, als ein Pfund
Verstand.
Cn. An ounce of luck is worth a pound of wisdom.
FAne Unze Gliick ist ein Pfund Weisheit
werth.
An ounce of motherwit (discretion') is worth a
pound of clergy (wit). Eine Unze Mutter-
witz (VorsichfJ ist ein Pfund Schuhveisheit
(Witz) werth.
A penny-worth of mirth is worth a povind of
sorrow. Fiir einen Pfennig Frohsinn ist
ein Pfund Truurifjkeif werth.
A handful of good life is better than a bushel
of learning. Eine Hand voll f/uten Lebens
ist besser als ein Scheffel Gelehrsamkeit.
An inch o' gude hick is worth a fathom o'
forecast, (scho.) Ein Zoll <juten Gliicks ist
cine Klttfter Voraussicht xcerth.
dfi. Et Qvintin Lykke cr bedrc, end ct Fund Viis-
doni.
Et Qvintin sund Forstand er bedre, end et
Centner Laerdoni. Ein Quentchen gesunder
Verstand ist besser, als ein Centner Gelehr-
samkeit.
Een Haand fnld af Fenge er stserkere end to
Ilsender fulde af Sandhed. Eine Handvoll
Geld ist starker, als zxrei lliindevoll
Wahrheit.
Bsedrse aer Hael (Hseldh) sen hwndrede (hun-
drede) March, (ada.) Besser ist Gliick, als
hundert Mark.
gTV. Battre ett qvintin lycka, an ett skalpund vett.
Besser ein Quentchen Gliick, als ein Pfund
Versta7id.
Ett qvintin forstand jir battre, an ett centner
lardom. Ein Quentchen Verstand ist besser,
als ein Centner Gelehrsamkeit.
BiBtra 8er lykka (heel) sen hundradha mark.
(asw.) S. Bicdrce u. s. w.
It. Gutta fortunae prae dolio sapientiae.
Marcis (Marchis) centenis praestat favor omine
levis. (rait.)
Pulcrius est aere monimenta favoris habere,
(mlt.)
Mieux vaut une once de fortune qu'une livre fz.
de sagesse.
Une once de faveur vaut mieux qu'une li\Te
de justice. Ein Unze Gunst ist mehr icerth,
als ein Pfund GerechUfjkcit.
Mieux vaut plein poing de bonne vie Que ne
faict sept nuiys de clergie. Besser ist eine
Hand <coll guten Lehcns, als siehen Tonnen
Gelehrsamkeit.
Meuz vaut pleine poignc de vie qc livre pleyn
de cler. (afz.) Besser ist eine Handvoll
Lthen, als ein Pfund Gelehrsamkeit.
Val piu un' oncia di sorte, che una libbra di it.
senno. Eine Unze Gliick ist mehr werth, als
ein Pfund Verstand.
Vale pii alle volte un' oncia di fortuna ch'una
libbra di talento. Bisweilen ist eine Unze
Gliick mehr werth, als ein Pfund Talent.
Val pii'i un' oncia di discrezione che una libbra
di sapere. Mehr gilt cine Unze Vorsicht, als
ein Pfund Wissen.
E' val pii\ un' oncia di riputazione, che mille
libbre d'oro. Eine Unze Ruf gilt mehr, als
tauscnd Pfund Goldes.
Un oncia di favore val piii che una libbra di
giustizia. <S'. Utie once u. s. xo.
Val pii un' oncia di sortc che cento (libbrc) mi.
di sapere. (t.) Mehr gilt eine Unze Gliick,
als hundert (Pfvr.d) Wiisen.
Val piu un' oncia di fortuna, che millc libbro
di sapere. (t.) Mehr gilt eine Unze Gliick,
als tausend Pfund IVissen.
A val pu un bris d'forton'na che tutt el sav^r. nl.
(em. F.) Mehr gilt ein Bischen Gliick, als
alles Wissen.
Val piisse n' onza d' onor, Che cent pes d'ar-
gent e d'or. (1. m.) ]\Iehr gilt eine Unze
Ehre, als hundert Lasten Silber und Gold.
Va ciu un onsa de sorte, che unn-a lia de
savei. (lig.) Mehr gilt eine Unze Gliick, als
ein Pfund Wissen.
A val pi un onssa d'honeur, ch' una lira d'sa-
veje. (piem.) S. Va ciii u. s. w,
A val pi un onssa d'fortuna ch' tuta la sienssa
del mond. (piem.) Mehr gilt eine Unze
Gliick, als alles Wissen der Welt.
A val d' pi un po' d' cavicc, ch' tuta la sienssa
del mond. (piem.) Mehr gilt ein tcenig
Gliick, als alles Wisseii der Welt.
Mas vale puHado de natural, que almozada do sp.
sciencia. Mehr gilt (eine) Handvoll Naturell,
als zicei Hdndevoll Wissen.
Besser 213.
— 110
214 Besser.
21.1. En schwarTier Knuxt ;is hcsscr, wic
'lie Icddige Fiixt. (nul. W. E.) Ein
sc/ncarzes Ranftchen ist besser, ali eine
here Fau^t.
pd. 'n Groff Knfist is.s biitV as.s'n leddij;' East.
(u.s. A.) Ein ffvnbes Rilnftchen ist hes-ier,
ah eine leere Faust.
'n Graawen Knuust is beter as'n K'-irig Fuust.
(lis. M.-Scli.) S. 'n Groff u. s. w.
Bater 'n graben Knuust, as ne Itirich Fuu.st.
(ns. M.-Str.) Besser ein grobes Rdnftchen,
als cine leere Fauat.
Es is besser en graent Kant, as nc leere Ilant.
(ns. N.) Es ist hesser ein gr<<her Kanten
Brod, als eine leere Hand.
A groff Knust ciss beter, als e leddig Euu-st.
(ns. Pr.) S. 'n Gmff u. s. w.
Et is better en Dp.^ipenknuust, osse 'ne leddige
Fuust. (ns. W.) Es ist hesser eine Brcf-
knuste, als eine leere Faust.
en. Better some of a pudding than none of a pie.
Besser etwas von einem Pudding feiner
Wurst), als niclifs vnn einer Pasfete.
Bannocks are better than nno bread, (schn.)
Haferkuchen sind besser als kein Brod,
dii. Bedre er tyndt 01 end torn 8kaal (Toiidc),
Besser ist diinnes Bier, als leere Schale
(Tonne).
Bsedre ser tynt 0ol en tomt Kar. (adii.) Bes-
ser ist diinnes Bier, als leeres Fass.
is. Betra er Jninnt 61, enn ])un-ir koppar. Besser
ist diinnes Bier, als leere Sckalen.
Magur matur er betri en tomt fat. Magere
Speise ist hesser, als leere Schiissel.
nw. D'er betre tunt 01, en tom Skaal. Es ist
hesser diinnes Bier, als leere Schale.
D'er betre turr Kaka en inkje smaka. Es ist
besser diirrer Kuchen, als nichts schmeckcn.
D'er betre turr Mat, en tomt Fat. Es ist
besser trockene Speise, als leere Schiissel.
SW. Battre grof kaka au intet smaka. Besser gro-
her Kuchen, als nichts schinecken.
Battre tunnt 6l, an tomma kar. Besser diin-
nes Bier, als leeres Fass.
Battre mager soppa, an intet doppa. Besser
diinne Briihe, als nichts eintunken.
Bjetrse ser thwnt o\ ten tompt kaar (skaal,^
(asw.) S. Bcedre u. s. w.
It. Bacchus quam cyathus siccus praostat tenu-
atus. (mlt.)
fz» Meuz vaut paillc en dent ke nient (afz.) Bes-
ner Stroh unterni Zahn, als nichts.
Mais val duro fpie ncnhum. Besser ist harfes'ptt
(Brot), als keina.
Melhor he palha quo nada. Betaer ist Stroh,
als nichts.
Mas vale (pan) duro, q\ie ninguno. S. Mais u. s. tr. sp*
211. Es ist besser, da.** Kind wcinc, als
der Vater.
Es ist besser, das kind woyne, denn ich. (ad.)
Es ist besser, kiiuler wtincn, denn alte leut.
(ad.)
Es ist besser, die Kinder weinen, als die El- od.
tern, (schwei.)
Lawer selen de Kainjt schra, wa de Alder, pd.
(nrh. S.) Lieber sollen die Kinder schreien,
als die El tern.
Beter dat het kind weent, dan de vader. dt»
't Is beter dat het kind schreit, dan vader en
moeder. Es ist besser, daas das Kind schreit,
ala Vater und Mutter.
Beter is dat kind schrey, dan de moedere. (vl.)
Besser ist, das Kind achreie, als die Multer.
Beter eest dat 't kint schreyt, dan de moedere.
(avl.) S. Beter is u. a. w,
Bedre Barnet grseder end Faderen. Besser, dft*
das Kind weint, als der Vater.
Bedre at Barn graeder, end at Moder sukkcr.
Besser, dass (das) Kind rceint, als dass (die)
Mutter seufzt.
Bedre, at Bomene grsede, en Forseldrene sukke.
Besser, dass die Kinder ■weinen, als dass
die Eltern seufzen.
De se bajr, te aj Byern grserrer ower se Far-
selder, som se Frirselder ower se Byern. (jiit.)
Es ist besser, dass die Kinder iiber die El-
tern weinen, als die Eltern iiber die Kinder.
Betra er aS barn grati, enn fa3irinn fcingist is.
(fargist). Besser, dasa das Kind weine, als
dass der Vater ergriffen (zu Grunde ge-
richtet) werde.
D'er betre sjaa Barnet graata, en Moderi. Es nw.
ist besser, das Kind weinen sehen, als die
Mutter.
Battre barnet grater an Modren. Besser, das SW.
Kind weint, als die Mutttr.
Battre att barnet gr^lter, an att foraldrarna
sucka. Besser, dass das Kind weine, als
dass die Eltern seufzen.
II vaut mieux que I'enfant pleure que son fz.
pere.
E meglio che il fanciullo pianga, che il padre, it.
L'e mej che piangia el fioeu, che n'e s6 pader. ni.
Besser 214.
— Ill —
216 Besser.
(1. m.) Es ist besser, dass das Kind iceine,
als sein Vater.
Xe megio che planza i lioi che '1 pare, (v.)
Es ist besser, dass die Kinder iceinen, uls
der Vater.
215. Etwas ist besser, deuu Niclits.
md. Besser eppes, ewS neischt. (mrh. L.) Besser
Etwas, als Niclits.
pd. Beter wat as nicks, (nrli. Kl.) *S'. Besser u. s. iv.
Bater wat as nix. (ns. hist.) S. Besser u. s. w.
Beter wat, as (heel) nix. (ns. ofs.) iS. Besser
u. s. w.
E kleenet Etwas oss beter, als e grotet Gar-
nuscht. (ns. Pr.) Ein kleines Etwas isl bes-
ser, als ein grosses Garnichts.
Beter wat, wie nuscht. (ns. rr.-W.) S. Bhser
u. s. w.
Is beater wat, asse gar niks. (wstf. Dr.) Es
ist besser Etwas, als fjar Nichts.
dt. Beter iets Dan nicts. S. Bhser u. s. ic.
eil. Somewhat is better than nothing.
Better ought, than nouglit. S. Bhser u. s. w.
fs. Bahscre w;lt as niut. (M.) S. Bhser u. .v. 7l\
dii. Bedre Noget, end Intet. S. Bhser u. s. v.
Bedre Lidet, end Intet. Besser Wenig, als
Nichts.
is, Betra er nokkut (eitthvaS) , en ekki (ekkert).
Besser ist Eticus, als Nichts.
Betra er li'tiS cnn ekkert. Besser ist ii-enig,
als Nichts.
LitiS er betra enn ekkert. Wenig ist besser,
als Nichts.
nw. D'er betre nokot, en inkje. is ist besser Et-
nas, als Nichts.
D'er betre litet, en inkje. Es ist besser Wenig,
als Nichts.
Litet godt er betr en inkje. Wenig Outes ist
besser, als Nichts.
SW. Battre nagot an intet. <S'. Bhsser u. s. \c.
It. Melius putatur aliquaui partem, quam nullani
attingei'e.
f/, Mieux vaiit pen qne rien. S. Betra er litid
U. S. 7V.
Sf, Que bau m^y chic qu'arre. (Brn.) S. Betra
er lifid u. s. w.
it. E meglio qualche cosa, che niente. S. D'er
betre nokot u. s. w.
mi.Megliu pocu che nunda. (crs. s.) S. Bedre
Lidet u. s. w.
L'e mei que quell che gnint. (rom.) S. D'er
betre nokot u. s. w.
E meglio qualcosa che nulla, (t.) S. D'er betre
nokot u. s. 10. [litet u. s, w.
L'e mei poch che nient. (em. P.) S. D'er betre ni.
L'e mei argota, che nagota. (1. b.) S. D'er
betre nokot u. s. w.
L'e sempre mej queicoss, che n'e nagott. (1. m.)
Es ist inimer besser Etwas, als Nichts.
A l'e mej poch ch'gnente. (piem.) S. D'er
betre litet u. s. w.
Xe megio qualcossa che gnenta. (v.) S. D'er
betre nokot u. s. tv.
Innantis qualqui cosa qui non nudda. (sa.) si.
Eher Etwas, als Nichts.
Val m^s poc que no res. (neat.) S. Betra er Im.
litid u. s. w.
216. Guter Nachbar ist besser, als
Bruder in der Feme.
Besser Nachbar an der Wand, Als Freund und
Bruder iiber Land.
De Nawer an dr Wand is better as'n Frund md.
ower Ijand. (Hrz.) Der Nachbar an der Wand
ist besser, als ein Verivandter iiber Land.
'ne Gohde Nober ess basser als 'ne wick'e pd.
Friind. (nrh. K.) Ein guter Nachbar ist bes-
ser, als ein weiter Verwandter.
Eon gode Naber is beter, asn verre Frund.
(ns. B.) ;S'. 'ne Gohde u. s. w.
De Nawer an der Wand is beter as en Friind
ower Land. (ns. ha. G. u. G.) S. De Nawer
u. s. w.
'n Goden Naber is bater as 'n faren Friind.
(ns. O. R.) S. 'ne Gohde u. s. w.
Et is better en Nohwer an der Hand, Oss' en
Friind owwer Land. (ns. W.) Es ist besser
ein Nachbar an der Hand, als ein Ver-
wandter iiber Land.
Et ies beatter en gurren Nawer, arre en feren
Frond, (wstf. A.) Es ist besser ein guter
Nachbar, als ein ferner Verwandter.
Een goer Nawer is blatter as 'n wieter Friind.
(wstf. B.) S. 'ne Gohde u. s. w.
En gueden Naber es biater, as en fai'en Front.
(wstf. Mrk.) S. 'ne Gohde u. s. w.
Een goede buur is beter dan een verre namaag dt,
(vriend). S. 'ne Gohde u. s. w.
In den nood is een getrouw gebuur beter dan
een brjeder, die verre is. In der Noth ist
ein getreuer Nachbar besser, als ein Bruder,
der fern ist.
Beter een na nabuer, dan een veer vrent. (ah.)
Besser ein naher Nachbar, als ein ferner
Verwandter.
Bessor 216.
112 —
217 Besser.
nw.
sw.
fs. All gaaden Naibar as bcedar iish an i'iiren
Friiij. (F.) )S. 'ne Gohde u. s. w.
dft. God Nabo er bedrc, end Broder i anden By.
Outer Nachbar ist besser, ah Bruder im
andern Dorf.
Bedre er god Naboqvinde, end Sastev i anden
By. Besser ist gute Nachbarin, vis Schtce-
ster im andern Dorf.
is, Nagi'anni i nand er betri (Betri en vinr i n.ind)
enn br63ir i fjferlsegd Der Nachbar in der
Niihe ist besser (Besser ein Freund in der
Ndhe), als der Bruder in der Feme.
G63r nagranni i ney3 er butri enn br63ir i
fjserlsegS. Outer Nachbar in der Noth ist
besser, als Bruder in der Feme.
Betri er giannkona g(5(5, enn systir ;i fjserlaegri
163. S. Bedre u. s. w.
Ein god Granne er betre, en Broder i anuat
I^and. Ein guter Nachbar ist besser, als
ein Bruder in anderem Land.
Godh Granne wedh handon ar battre an en
Broor langt borta. Guter Nachbar bei der
Hand ist besser, als ein Bruder weit fort.
It. Melior est vicinns juxta, quam frater prooul.
fz. Mieux vaut son bon voisin qne longue parente.
Besser ist der gute Nachbar, als entfernte
Verwandtschaft.
Mieulx vaut prochain amy que long parent.
Besser ist naher Freund, als enffernter
Verwandter.
it. II suo vicino h il miglior parente. (mi. crs.)
Der Nachbar ist der beste Verioandte.
mi. I miei vicini sono i miei cugini. (crs.) Meine
Nachbarn sind meine Vettern,
Meglio un prossirao vicino, che un lontano eu-
gino. (t.) Besser ein recht naher Nachbar, als
ein entfernter Vetter.
ni. I visi j^ i prim paregg. (I. brs.) Die Nachbarn
sind die ersten Verwandten.
S'e pio sciis dei visi, che dei paregg. (1. brs.)
Man hat inehr Hiilfe von den Nachbarn,
als von den Verioandfen.
A I'e mei un vsin davsin, ch' un fratel lontan.
(piem.) Es ist besser ein Nachbar in der
N'dhe, als ein Bruder in der Feme.
Xe megio un bon vicin, che un parente. (v.)
Es ist besser ein guter Nachbar, als ein
Verwandter.
La vizinanza xe mezza parentela. (v, trst.)
Die Nachbarschaft ist halbe Verwandtschaft.
si. Megghiu prossimu vicinu, chi parenti luntanu.
(s.) Besser rccht naher Nachbar, als ferner
Verwandter.
Plus balet unu bonu bighinadn , qui non unu
malu pareiitadii. (sa. L.) Besser eine gute
Nachbarschaft, als eine schlechle Verwandt-
schaft.
Mais val hum bom anilgo que parente, nem pt.
primo. Besser ist ein guter Freund, als
Veruandter oder Vetter.
Mas vale buen aniigo, que parltnte ui primo. sp.
*S'. Mais u. s. to.
217. U user Ranch ist besser, als dea
Nachbarn Feuer.
Uuser Ranch ist licbter deuu And'rcr Feuer.
Der Rauch in meinem Hause ist mir lieber,
als des Nachbarn Feuer.
De rook van het vaderland is aangenaamer dt«
dan ecu vreemd vuur. Der Rauch im Vater-
lunde ist angenehmcr, als ein fremdes
Feuer.
Ecu drooge bete broods onder zijne betrekkin-
gen smaakt bctcr dan eene wel gesmeerde
boterham op vreemden boden. Ein Bissen
Irocknen Brodes unter seinen Verwayidten
schmeckt besser, als eine gut geschmierte
Butterschnitfe auf fremdem Boden.
Onze kool smaakt bcter dan vreemde patrijs.
Vnser Kf^hl schmeckt besser, als fremdes
Eebhuhn.
Beter t' huis raapen te eten, dan elders gebraad.
Besser zu IIuus Biiben zu essen, als
andersirn Bra ten.
Beter altijd raapen aan eigen disch, Dan elders
vfeesch en visch. Besser immer Biiben avi
eignen Tisch, als anderswo Fleisch und Fisch.
The smoke of a man's own house is better en.
than the fire of another's. Der Rauch des
eignen Houses ist besser, als das Feuer eines
andern.
Dry bread at home is better, than roast-meat
abroad. Trocken Brot zu Hause ist besser,
als Braten in der Fremde.
Our ain reek 's better than ither folks' fire,
(scho.) Unser eigner Rauch ist besser, als
andrer Leute Feuer.
Bedre en salt Sild over sit eget Bord, end en da.
fersk Giedde over et fremmed. Lieber einen
Salzhering auf seinem eignen I'isch, als
einen frischen Hecht auf einem fremden.
Hellere seer jeg Rogen af min egen Skorsteen,
end Ilden paa en Andens. (jiit.) Lieber seh'
ich den Rauch von meinem eignen Schorn-
stein, als das Feuer in dem eines Andern.
Kserri er mer foSurlands reykr, enn framandi is.
Besser 217.
113
219 Beste.
eldr. Lieber ist mii- des Vaterlandes Rauch,
als der Fremde Feuer.
Betra er li'tiS s^r gott, enn mikiS annars gott.
Besser ist weniy eirjnes Gut, als del Gut
des Anderen.
It. Patriae fumus igni alieno luculentior.
Sal patriae phiris facientlus, quani hospitis
meiisa.
it. E meglio pane e cipolla a casa sua clie gal-
lina e fagiaiii a casa d'altri. 7v.y ist besser
Brod und Zwiebel in seitiem Iluuse, als
Huhn und Fasanen ini Iluuse Anderer.
mi. Ne i paesi soi e vacche vincenu i voi. (crs.)
Im eiffnen Lande iibertreffen die Kiihe die
Ochsen.
L'e mei la pulenta a ca suva, che la torta a
ca dj etar. (rom.) Besser ist die Polenta im
eifjnen Huus, als die Torte im Hans der
Andern.
Pill vale il fumo di casa iiiia, die il fuoco dell'
altrui. Mehr ist der Rauch meines Hauses
werth, als das Feuer in dem (HauseJ
Anderer.
Piu pro fa il pane asciutto a casa sua che
I'arrosto a casa d'altri. (t.) Besaer schlai/t das
trockne Brot im ei;,nen Ilause an, als der
Braten im Ilause Anderer.
Meglio pane e aglio in casa niia, clie le.«so e
rosto in casa d'altri. (t.) Lieber Brot und
Lauch in meinem Ilaiin, als Gesnffencs und
Gehrat^nes im House Anderer.
ni. L'6 m^i pa sot in ca soa, che rost in ca dei
alter. (1. b.) Es ist besser trocken Brot in
seinevi Haus , als Braten im Haus der
Anderen.
El fum d'nostr pajis a val pi ch' el feu
dj'aotri. (piem.) Der Rauch unsers Ortes ist
mehr werth, als das Feuer der Andern.
SI fum dla patria a scauda pi ch' el fell d'un
qualonque aotr pais, (piem.) Der Rauch des
Vaf.erlandes warmt mehr, als das Feuer
jedes andern Landes.
A l'e mej una feta d' pan a nostra ca, ch' un
bon disn^ a ca d'un aotr. (piem.) Es ist
besser eine Schnitte Brod in unsenn Ilause,
als ein gutes Diner im Iluuse eines Andern.
si. E meglio pane e cipolla in casa tua, che gal-
lina e faggiaui in casa d'altri. (npl.) Es ist
besser Brot und Zwiebel in deinem Hause,
als Huhn und Fasanen im Hause Anderer.
Megghiu a la casa to cu poci pani, Ch' in casa
d'autru pirnici e faciani. (s.) Besser in
deinem Haus mil weiiif/ Brod en, als im
Haus Anderer Rebhiihner und Fasanen.
Mezus chivarzu in dome sua, qui non poddine
in domo auzena. (sa.j Besser Schwarzbrod
im eignen Ilause, als Weisshrod in Anderer
Hause.
Melhor he fumo em minha casa, que fogo ua pt.
alhea. Besser ist Raucli in meinem Haus,
als Feuer im fremden.
Mais valem alimpaduras da minha eira, que o
trigo da tulha alheia. Besser ist Spreu von
meiner Tenne, als der Weizen aus fremdem
Speicher.
Mas vale humo de ini casa, que fuego de la sp.
agena. Besser ist Rauch von meinem Haus,
als Feuer voa dem fremden.
Mas valcn granzas de mi era que trigo de
troxe agena. S. Mais u. s. u\
218. DasBessereisteinFeinddesGuten.
Gut ist gut, besser ist besser. (bair.) od.
Gad asz gjit, bieszer Jisz bieszer. (nrh. S.) S. pd.
Gut u. s. w.
Beter is beter. (ns. ofs.) Besser ist besser.
Goed is goed, maar beter is beter. Gut ist yut, dt.
aber besser ist besser.
Kaar Kiserere kommer, maa kisert vige. Wenn da.
das Liebere koinmt, muss das Liebe weichen.
Naar dat beste kjem, maa dat gode vika. n>V.
Wenn das Beste kovimt , muss das Gute
weichen.
Le mieux est I'ennemi du bien. Das Bessere fz.
ist der Feind des Guten.
II meglio k nemico del bene. Das Bessere ist it.
des Guten Feind.
Talora il meglio guasta il bene. Bisweilen
verdirbt das Bessere das Gute.
U megliu e spes.su nemicu di u be. (crs.) D(ts mi.
Bessere ist oft Feind des Guten.
Ij'ottimo e nemico del buono. (t.) Das Beste
ist des Guten Feind.
El m^i l'e nemis del ben. (1. m.) S. II meglio ni.
u. s. w.
El mej a l'e nemis del ben. (piem.) 8. II me-
glio u. s. w.
El megio xe nemigo del ben. (v.) S. II me-
glio u. s. u\
219. Das Beste spart man auf die Le tzte.
Dat bescht kemt hannenno. (mrh. L.) Das md
Beste kommt hintennach.
Das Beste verspart man. auf die; Letzt. (bair. L.) od.
De baasste Jaas kommen et laas. (nrh. Gl.)pcl.
Die besten Gdste kommen zuletzt.
Beste 219.
— 114 —
222 Bcttclsack.
De Lesto do Bcstc. (ns. ha. 0. u. G.) iMr
Lelzte der Besle.
dt. lift beste komt op het laatst. Das Beste
kovnnt zulelzt.
dii. l>it Ikd.stf kummcr siilst. S. ITet heste n. ». w.
nw. llav tyii^'ste Taket fyist og Ijistc Hiten sist.
Jlai' die schwtrsfe Surhe zuersl uml (hn
ieiten Bissen zulelzt.
Tak (let sure fyrst, og dat sote sist. Nivivi
daa Suure zuersl und dus Siisse zulelzt.
It. El mej a vcn dop (a sta senprc al fond), (ni.
piem.) Das Beste komvU nach (iit immer
ail/ dcm GrundeJ.
220. Wer nicht beten k.inn, Word' cin
Sell iffs 111 anil.
dt. Die wil leercn hidden, nioet zieh op 7.ce bepc-
ven. U'cr beten lernen xcill, muss sich aufs
Mecr hef/ehen.
Die niet tcr zee vaart, weet niet wat God is.
Wer nicht zur Sec fahrt, tceiss nicht nas
Gott ist.
en. He that would learn to pray, let liini po to
sea. Wer Lctcn lernen will, lasst ihn zur
See gehn.
SW. Den soni ej kan bedja, ban faro till sjfts.
Wer nicht beten kann, der fuhre zur See.
It. Qui nescit orarc, pcrgat ad mare.
fz. Qui vent ap])rendio a prier, aille .souvent sur
la mer. Wer tcill beten lernen, gchc oft
aufs Meer.
sf. Qui n'a passat ni port, ni ma:"i, Nou sab pas
qu'ey que Diu prega. (Brn.) Tier tceder
Hafen nock Meer passiert hut, iceiss nicht,
tras zu Gott beten heisst.
Qe Diou voou be prega, a la mer deou ana.
(Lgd.) Wer rechl zu Gott beten tcill , muss
aufs Meer rjehen.
it* Chi non sa orare vadi in mare. Wer nicht
beten kann, (jehe zur See.
mi. Chi non sa orare, vada in mare a navlgarc.
(t.) Wer nicht beten kcnin, gehe aufs Meer
achiffen,
nl. Chi no va per mar, Dio no sa pregar. (v.) Wer
nicht zur See geht , versteht nicht zu Gott
zu beten.
si. Qui non ischit pregare qui andet a mare. (sa.
L.) S. Den som n. s. w.
Im. No sab be a Deu pregar qui per mar no va.
(neat.) Nicht versteht, recht zu Gott zu beten,
tcer nicht zur See geht.
Si a Dell vols prog;\r, pasaat en lo Mar. (val.)
Wcnu du zu Gott beten tcillst, gehe auft
Meer,
He quercs ajirender a orar, cntra no mar. Wt-un pt.
du beten lernen icillst, gehe aufs Meer.
Si quieres aprender a orar, entra en la iiiar. Sp.
S. Se cjueres a. s. tr.
221. Bettelbrot, theucr Brot.
Betftlbroed Hclimekt bitta. (ns. U.) Beftelbrofpd.
schmeckt bitter.
At bedc or tungere end at arbeide. ^Bitten ist d&.
achicerer, <ils arbeilen.
Tiggarstnvcn er tung aa bera. Der Beltler- nw.
stub ist srhtrer zu Irugen.
D'cr tuiigt aa trtehi, d'er tyngre tigga. Es ist
schwer, Frohnarbeit zu thun, es ist schuerer,
tu belleln.
Tiggarstafvcn iir tung. Der Bettlerttab /»' 8W.
schwer.
I vat mi sirrvi qu' d'aller briber, uif.
ist besser dienen, ala betteln gehen.
222. Bettelsack ist bodcnlos.
Ik'ttilsatk sttlit allzeit leer.
Hettclsaek sagt: ich liabe nie genng.
Der Bettelsack wird nie voll. (schwei.)
Bettelsack hat keincn Boden. (ns. Pr.)
EsTz,
od.
pd.
De bedelzak heeft geen' bodem (een gat). Der dt.
Bettelsack hat keinen Boden (ein Lochj.
Eene bcdelaars tasch is nooit vol. Ein Bettel-
sack ist niemats roll.
Der bedelaren hand , Is eene bodenloozc mand.
Der Bettler Hand ist ein bodenlnser Korb.
A beggar's purse is always empty. Eines Belt- en,
lers Borse ist slets leer.
A beggar's wallet is a mile to the bottom.
(scho.) Eines Bettlers Sack hat eine Meile
bis zum Boden.
Dirt as nan Bausem iiujn' e Badpose. (M.) fs.
Es ist kein Boden in einem Bettelsack.
Tiggerposen bliver aldrig fuld. Der Bettelsack dS.
uird nie voll.
Gjerrighed og Tiggerpose ere bundlose. Geiz
tmd Bettelsack sirid bodenlns.
Ein boren Vord er alltid ryr. Eine getragene nw.
Mahlseit ist stefs ungenilgend.
Tiggarna sack ar bottenltis. g\v,
Tiggarpasen blir aldrig full. ,S'. Tiggerposen
Bettelsack 222.
— 115 —
226 Bottler.
It. Mendici pevn nunqnam impletur.
Mendicorum lociili sunt semper inanes.
223. Bettler und Kriiiucr sind nie vom
AVcge ab.
od. En Battler verired nid. (schvvei.) Ein Bettler
veHrrt sich nicht.
pd. Dear Bettelman l8pt sich nischt urn. (ns. N.)
Der Bettler liiuft sich nichts uni.
en. The beggar ia never out of his way. Der
Bettler ist nie vom Wege ab.
da. Tiggere og Knvniniere ere bestandigt paa Lande-
veien. Be/tier und Krihner sind hesti'mdig
uuf der Landatrasse.
fz. Lea gueux ne sont janiai.s hors de leur chemin.
Die Bettler sind nie von ihrcm Weje ah.
221. Dor Bettler sagt nie: cs i^^t zu viel.
Kein Bettler ersihrickt vor einem gros.sen St(ick.
Der Bettler schljigt kcin Alnin.oen, der Ilund
keine Bratwurst, der KrKiner kcine Liige aus.
od. Es wird dem Battler nie guueg. (schwei.)
da. lagen Tigger siger: Det ir for Meget. Kein
Bettler sayt: Das ist zu viel.
Tiggeren forsmaaer ingen Almisse og Ilunden
ingen Poise. Der Bettler verschniaht kcin
Alim^sen und der Hand knine Wurst.
Stoddor laaer aldrig nok. Bettler krie^/t nie |
jenaj. j
SIT. Tiggaren ft^rsmar ingen allmosa och hunden j
ingen korf. *S'. Tiggeren u. s. ti\
CW. Da rar dat iin a paupers nieumia. (obi.) Sel-
ten ffibt Einer Armen zuviel.
225. Der Bettler treibt dasgold'ne faule
Handwork, davon er seclis Tage feiert
und deu siebenten vor der Kirche
sitzt.
Der Bettler bat voUauf ohne Miihe und Arbeit,
md. Der Bettel (Das Betteln) emahrt auch seinen
Mann, (hss.j
od.Beim Bettlerhandwerk verdirbt Niemand. (bair.)
Bettclleut h.iben's gut: kriegen's viel, gehcn's
nit weit; kriegen's nichts, so trageu's leicht.
(bair. L.)
Vom Betteln wird man nicht arm, aber un-
wert. (schwb. W.)
E gnete Battler verdirbt nid, aber er wird
uwerth. (schwei.)
's Battla macht niid arm, aber owardh. (schwei.
A.) Das Betteln macht nicht arm, aber
umcerth.
Bedelaars erf ligt in alle lauden. Bettlers Erbe dt.
lie</t in alien Landen.
Tiggerne drive det gj'ldne Ilaandvierk, hvor- d&«
ved man feirer de sex Dage og sidder for
Kirken den syvende. Bettler treiben daa
goldene Handwerk , bei tcelchem vian sechs
Tage feiert und den siebenten vor der
Kirche sitzt.
Naar Alt glipper, saa glipper ikke Stoddergang.
Wenn Alles fehlschldgt, so achl'dgt das Bet-
teln nicht fehl.
At att tigga blir man into fattig. Vom Bet- 81f.
teln xcird man nicht arm.
22t;. PZs ist dem cine n Bettler Kid, Da as
der and ere vor den Thiiren steit.
Einem Bettler ist es leid, wenu er den andcrn
betteln sieht.
Es verdriesst einen Bettler, wenn der andere od.
vor der Thiir stelit. (schwei.)
Een Pracher kann den andern nich gunnen, pd.
dat he vor de Dore steit. (ns. B.) Eiii Bett-
ler kann dem andern nicht gonnen, dass er
vor der Thiire ateht.
Een Pracher kann't dem An'em nich giin'en,
datt hee v6or de Door steiht. (ns. Hmb.) S.
Een Pracher u. s. w.
Dem enen Biiideler es et let, Dat de annere
vor der Diioren stet. (wstf. Mrk.)
't Is den eenen bedelaar leed, dat de andire dt.
voor de deur staat.
't Is den eenen bedelaar leed , dat d'ander in
de keuken gaat. En ist dem einen Be/tier
leid, dasa der andere in die Kiiche geht.
Tis den eenen beedelaer leedt, dat die ander
voer der doeren steet. (ah.)
Het is den eenen bedelaer leed, dat de ander
aen de deur staet. (vl.)
It's one beggar's woe To see the other by the en.
dour go. Es ist des einen Bettlers Leid,
den andern an die Thiir gehen zu sehn.
Ae beggar's wae that anither by the gate gae.
(scho.) Eines Bettlers Leid, dasa ein anderer
in's Gitterthor geht.
Di eau Beedlar kann egh vordreegh, dat di fs.
oridar voor Dor steant. (F.) Der eine Bettler
kann nicht verlragen, daaa der andere vor
der Thiir ateht.
16^
Bettler 226.
IIG —
228 Bettler.
(lii. Don eno Stakkcl fortn-di-r, .-it den ainlcii staaor
vcd Drrren. iS'. Ea verifriesst u. ». w.
iiw. Dan fine Tipparcn tolor inkje, at dan andrc
sttiid fyrc Dyrri (i Vegen). Der eine Beft-
ter (hililet nic/i(, tiass der andere vor der
Thiir (im Wege) steht.
sw. Den cna tipparen ffirtryter dot, att den andra
star ffir dttrien. S En verdrieast u. s. ir.
It. I'ro foribua stanti-m fastidit cgonus i-gcntcni.
(mlt.)
fz. Diiix tnians ne sViitrcaiiin-innt j.'i a nn<,' liuye.
(afz.) Zwei Bettler an cincr Thiir tcert/en
einunder nie ijeim se/icn.
227. Wcnn der Bettler Niclits liabon soil,
so V e r 1 i e r t c r tl a s 15 r o t a ti s d o r T a s c h c.
mi. 1?ann dor BatoImA (Bcttelmann) niss ha soli,
VDrliort r d-s Hriid in Sack. (frk. If.)
Wc'iin dor liattolmaa niiks lion soil, sn f.irliirtor
is Hruni't in Sonk (Sack), (frk. H. S.)
od. Wenn dor Hi'thmV ni.x hobn .soil, virleiort «.r
'.s Brand aft 'n Sok. (opf. N.)
pd. We nils han sal, verliist ct Brut nsgen Teisih.
(nrh. A.) Wer nirhts haien soil, ver/iert
das Brnt ous der Tasclie.
Wenn dc rraclur niek.t liiinnn .><(liall, vorlert
ho dat Brot ut du Kij) (aufi dcm Trar/korhj.
(ns. A.)
Wenn de Baddelniann nits luni sal, .'<an tVllt
'nc dat Bn'it dor don Bikd (ak noc-li dc Bol-
ter von'n Broo). (ns. Iia. G. u. G.) Wenn
der Bcttclinann nicht.i huhen soil, so fiillt
ihm das Bnt durch den Beufel (auch noch
die Butter vom Brote).
Wenn de Pracher nits hcbben sail, s' fallt 'n
't Brood dor de Kiepen. (ns. ha. II.) Wenn
der Bettler nichts hahen soil, so fallt i/nii
das Brod durch den Traukorb.
Wenn de Bedler nix hebben sail, so verliist he
dat Brod ut de Kiep. (us. hist.)
Wenn de arme Mann nicks hebben schall, ver-
liist hoe dat Brood ut der Kypen. ms. Hnib.)
Wenn de Bedlor 'n Ungliiek hebben sail, denn
verliist he't Brot ut de Pitt (Sack), (ns. ofs.)
Wat dc Badeler nich hebben schall, dat fallt
em dar^de Kiep. (n.s. O. R.) Was der Bett-
ler nicht hahen soil, das fallt ihm durch
den Tragkorh.
W^enn der Pracher nichts haben soil, so ver-
licrt er auch den iSack (so verliert er das
Brot aus dem Sack), (ns. Pr.)
Wanu de Biiidler nien Gliick hew wen sail,
verliiset hai den Sack met den Knorsten.
fwstf. Mrk.) Wenn der Bettler kein Oliiek
hahen soil, verliert er den Suck mil den
Brotkrusten.
Naar Tiggeron ikke skal have Noget, »aa ta- (!U.
ber han Brodet af Posen.
2-2«. Woun oiii Bettler auf's Pferd
k<jniin t, HO kan n ih mi kein Toufol nielir
voreilen. [cr schiirfor, als dir Edelmann.
Wenn der Bauer anf'a Pferd komnit, bo reitet
Konmit dor Bettler auf den Gaul, So wird er
Htolz wie Kfinig Saul.
Wenn oiu Bottler auf's Ro.ss k?>ninit, verreit't od.
ihu kiiu Teufol nit. (bair. L.)
Wonn d.i' Ik-'la' aufs Ko.xs kinid, d.i'raitn da
Daifl nid. (nd«.) Wvnn der Bettler auf'a
Roaa knmmf, crreitet ihn der Teufet nicht.
Wonn dor Bettlor aufs Ko.xs koninit, so reitet
or vornolnncr, als dor Horr. (schwoi.)
Woun de Bftttlor zuni Horre wird, so ritet
(reitet) or vil stcrclier (stlirkcr), as en Herr.
(schwei. Z.)
Wenn der Bettler ofs Uo.-js chond (kommtj,
'\»i er wohlgnicnter (hochmiithiger) as (als)
diT Ilorr. (.schwei. A.)
Wounn da Peddlar af's Rous kiuip, kuuu an
kuan Taifl daraiddn. (st.) Wenn der Bettler
auf'a Rosa koTumt, kann ihn kein Teufel
ei-reiten.
Wenimcr 'no Boddolmann op H PKd .setz, kann pd.
ttni kc Deuwol noriede. (nrh. D.) B'e»in vian
cinen Bettelmann auf ein Pferd setzt, kann
ihm kein Teufel nachreiten.
Ilelpt gij een' bedelaar te paard, hij draaft niet, dt.
niaar hij galuppeert. Helft ihr einen Bett-
ler auf's Pferd, so traht er nicht, sondern
er galoppiert.
Als men een' bedelaar te paard hclpt, wordt
hij een trotsche jonkor. Wenn vian einen
Bettler auf's Pftrd hilft, wird er ein stol-
zer Junker.
Set a beggar on horse-back, and he'll a gallop, en.
Setzt einen Bettler auf's Pferd, und er
irird galoppieren.
Set a beggar on horseback, he'll never lin till
he be a-gallop. (n. en.) Setzt einen Bettler
auf's Pferd und er vird nie ruhen, his er
im Galopp ist.
Set a beggar on horseback, he'll ride to the
deil. (scho.) Setzt einen Bettler auf's Pferd,
er wird zum Teufel reiten.
Naar Tiggeren kommer til Host, ridor hnn da.
Bettler 228.
— 117 —
231 Beutel.
vinrre, end Henen. Wenn der Bettler uuf's
Pferd kommt, reitet er clrger, als der Herr.
SVf. Nar tiggarn kommcr til liast, rider ban til
fanners. Wenn der Bettler uxtfs Pferd
komvit, reitet er zuvi Teufel.
it. Quaudo il villano e a cavallo, non vonebbe
raai che si facesse sera. Wenn der Bauer
unfa Pferd kovimt , so viocht' er, dass es
niemals Abend wilrde.
229. Wenn ein Bettler dem andcrn was
gibt, so freuen sicli die Engel im
Himmel.
pd. Wenn de eine Baddelmann en'n aiidern wat
gift, sail freut sek de Engel in'n Ilinnnele.
(ns. ba. G. u. G.)
Wenn een Pracber dem annorn wat givt, so
frent sik de Engel in Himmel. (ns. blst., Hmb.)
(It. Als man en vrouw 't malkander brengen, dan
lacben do engeltjes in den benicl. (vl.) Wenn
Mann und Frnii es einnnder zuhrinyen,
lachen die Enr/elchcn im Hivimel.
dfi. Naar Stymperen giver Stakkelen, or der Gbede
i Himlcu. Wenn der Bettler dem Elenden
giht, ist Freude im Himmel.
nw. Naar dan eino Stakarcn bjclper dan andre, so
Ifpgja Eiiglanie. Wenn ein Bettler dem an-
dem hilft, so laclitn die En/el.
Naar dan eine Stakaren hjolper binom, daa
Iser vaar ITerrc. Wenn ein Bettler dem an-
dern hilft, da lacht unser Herr.
SW. Nar tiggarcn (stimparen) ger stackarcn, sa ar
gladje i bimmelen. .V. Naar Sti/mi)eren «. s. v.
fz. Qwand deux pauves s'aidet I'bon Diu reie.
(nf. w.) Wenn zxrei Arme sich helfen, lacht
der Hebe Gxlt.
it. Quaiido il povero da al ricco, il diavolo se la
ride. (si. ap.) Wenn der Arme dem Eeichen
giht, lacht der Teufel.
pt. Ri-se o diabo, quando o famiuto da ao farto.
Es lacht der Teufel, icenn der Htnigrige
dem Sat ten i/ibf.
sp. Ri'ese el diablo quando el bambricnto da al
barto. S. Ri-se u. s. w.
230. Tbat's but an empty purse that is
full of other men's money, (en.) Das
ist nur ein leerer Beutel, der voll von
anderer Lenfe Geld isr.
Den Pung er tom, som Andres Penge ligge i.
/S. Den Pung u. .9. w.
Sa pungr er tomr, sem annars pcningr er i. IS.
S. Den Pung u. s. v\
D'er ein tom Pung, soiii an nan Manns Pengar nW.
liggja i. Das ist ein leerer Beutel , in dem
eines anderen Munnes Geld liegt.
Tbomra pung dbor annars Penningar Hggia SW.
vthi. Leerer Beutel, in dem eines Anderen
Geld liegt.
231. Wcv die Augen nicht auftbut, muss
1 den Beutel auftbun.
I Bar di Aga net auftut, nuisz d-u Beutol auftii. md.
I (frk. H.)
Waar di Aagbon niiet auf dut, daar (derj
I muli in Beutol auf duu. (frk. H. S.)
'< War die Agn nit aufmecht, muli 'n Beutl
i aufinaclrn. (frk. M.)
j Wer die Augen uicbt aufibun will, der muss
I den Beutel auftbun. (mrb. E.)
D' Aen oder de Beidcl op. (mrb. L.) Die Au-
1 gen oder den Beutel auf.
Wer's Maul nicht auftbut, muss dcu Beutel od.
I auftbun. (bair.)
Wea' 's MAI nid aufmocbt, dea' muasz in Bai'l
j aufinocha. (ndO.) Wer's Maul nicht auf-
I macht, der muss den Beutel aufmachen.
I)' Auga uff oder d.i Geld.seckel! (scbwb. W.)
! Die Augen auf oder den Geldseckel.
! Me mosz de Ogen opdubn of der Biill. (nrh. A.) pd.
Man viuss die Augen aufthun, oder den
Beutel. [Augen auf, oder den Beutel.
j Dc Oojen op, of der Biill. (nrh. Gl.) Die
I Wer d' ( tgen nich uppdeit, niUtt'n Biid'l upp-
don. (ns. A.)
I Wer de Agen nich upd<jit, dci dauc den Bucl
I up. (ns. ba. G. u. G.) Wer die Augen nicht
auffh'if, der fhue den Beutel auf.
Sparr de Ogen up, oder den Biiel. (ns. ha. G. u. G.)
Sjjerre die Augen auf, oder den Beutel.
De de Ogen neet apeu deit, mutt dc Biibl apen
dohu. (ns. ofs.)
De de Ogen nich apen deit, mot de Buel apen
don. (ns. O. J.)
Augen auf oder den Beutel. (ns. Pr.)
De Ogen uopen adder den Biil. (wstf. Jlrk.)
S. De Oojen u. s. w.
da. Den Pung er tom, som andcn Mands (en An-
dons) Penge ligger i (udi). Der Beufel is'
leer, in dem eines Anderen Geld liegt.
Den, der ikke lukker 0iet op, naar ban kirr- da.
ber, maa lukke Pungcii op, naar ban betalcr.
Der, trelcher das Augc nicht nufthut, icenn
er kauft, mns'> den Beutel auftlnin, rcenn er
bezahlt.
Boutel 231.
^ US
232 Bevor.
Man man piitc Inkkf 0ineno oj) tllov Punji^oii.
>S. Me inoiz u. s. %v.
aw. Dcii som inkje vil lata npp A\ig<>, fa-r lata
II pp Pungeu.
SW. Den som cj fiiitft) sir iipp nibrl ogoia-n, far
se upp nicd pungen.
sp. Cerrar la boca, y abrir la bolsa. Den Mund
zuthun und die Borsc offnen.
232. Man muss die Haiit dcs Biircn nicht
vcrkaufcn, bevor ilcr Biir nicht gc-
stochen ist.
Die Tfaut verkaiifon, ehe man die Knii hat.
md. Verkanfe die Aalc nicht, eh' du .sie gofangon
hast. (Hrz.)
od. Die Biirenhaiit verkaufen, elie man den Barcn
gestochen. (schwci.)
pd. Biis em de Biercn net huet, terf em det Fiel
net ferdrainjken. (nrh. S.) Ehe man den
Bdren vicht hut, durf hictn das Fell nicht
vertrinken.
Verkaiipe dat Fell dos Baarcn nit eher, bit
du 't hiist. (ns. W.) Verkau/e das Fell des
B'drcn nicht eher, his da's hast.
(It. Men moot dc huid niet willcn vorkoopcn, voor
dat dc beer gevangen is. Man vtuss die
Hnut nicht verkaufen wollen, hcvor der Bar
ffefanr/en i?/.
Verkoop de Imid niet, voor dat gij den beer
hebt gevangen. Verkauft die Haut nicht,
bevor ihr den B'dren fje/nnfjen habt.
Men meet het vcl niet willen vevdeelen, voor
dat de beer dood is. (vl.) Man imiss das
Fell nicht thcilen wollen, ehe der Bar todt ist.
en. Don 't sell the bear.skin , before you have
caught (killed) the bear. Verhanfet nicht
die Bilrenhaut, bevor ihr den B'dren fje-
fanijen Cgetodtef) habt.
Sell not the bear's skin, before you have caught
him. Verkauft nicht des Bdren Haut, be-
vor ihr ihn pefanf/en habt.
fs, larst fang, do fluai. (A., F.) Erst fange, dann
2ieh ah.
da. Man maa ikke sselge Bloruehuden , foi-end
Biarnen er skudt. Man muss die Bdren-
h'lut nicht verkaufen, bevor der Bar ge-
schossen ist.
Man skal ikke sselge Bitmien, for man faaer
ham (for man har skudt (vejet) den). Man
soil den Bdren nicht verkaufen, bevor man
ihn hat (bevor man ihn gesch'^ssen (gervo-
gen) hat).
S.i'lg ci Skindnt, fnr dn liar flaatt Biornen.
Yerkaufe nicht das Felt, bevor du den Baren
uhgezogen hast.
Roes dig ei af Skindet, for Biornen er fanget.
liiihiue dich nicht des Fells, bevor der Bar
gcfangen i f.
Srelg ikke Bselgen, for dn har fanget (skudt)
Kaiven. Verkaufe nicht den Balg, bevor du
den Fuchs gefangen (geschossen) hast.
Man (Du) skal ikke flaae Maaren, for man (du)
fanger honde. Man soil (Du aollstj den
Murder nicht abziehen, hevor man (du) ihn
fdngt (fdngst).
Faa forstli oc flaa sidhen. (ada.) Krieg' erst
und schinde dann.
Seldu ekki bjttniinn (skiuniS), fyiTenn hann Is.
(bjiirninn) er uniiinn. Verkaufe nicht den
Bdren (die Haut), bevor er (der Bar) ge-
fiingen ist.
f»i'i Ijj'f^r feldinn, fyrrcnn bjorninn er unninu,
Du bietest das Fell an, hevor der Bar ge-
fangen ist.
Sjj'iOu refinn, a?^r(Min {'I'l sclr skinniS. Siehe
den Fuchs, bevor du die Haut verkaufst.
Fa ]>n fyrst og sla si'San. Kriege erst und
srhlage dann todt.
Ein skal inkje selja Hudi av Bjornen, fyrr han ilW.
er skoteti. Man viuaa die Haut des Bdren
nicht verkaufen, bevor er geschossen ist.
Faa fyrst Bjornen, og flaa so Hudi. Kriege
erst den Bdren und zieh' dann die Haut ab.
Faa fyrst og flaa sidan. S. Faa forsth u. s. w.
Ein skal inkje selja (kaupa) Fuglen (Fisken),
fyrr han er fangad, Man soil nicht den
Vogel (Fisch) verkaufen (kaufen), bevor er
gefangen ist.
Man skall ej siilja skinnet, forran (Det Jir tidsSW.
nog att salja skinnet, niir) bjornen ar skju-
ten. Ma7i soil nicht die Haut verkaufen,
bevor (Es ist Zeit genug die Haut zu ver-
kaufen, Venn) der Bar geschossen ist.
Fla intet Bjornen fhrr an han blir skjuten.
Ziehe den Bdren nich' ah, bevor er ge-
schossen ist.
Ffa forst ok fla sidhan. (asw.) S. Faa farsth
u. s. w.
Friusquam mactaris, excorias. It,
Prendes ante reum, quam cruciabis eum. (mlt.)
In sto sitar igl uoi's avon die vender il foil. CW»
(obi.) Man muis den Bdren erlegen, bevor
man das Fell verkauft.
11 ne faut pas vendre la peau de Toiirs, avant fz.
de I'avoir mis par terre (avant qu'il soit
Bevor 232.
— 119
234 Bevor.
pris). Man muss die Haul des Baren nicht
verkaufen, bevor er zu Boden ycstreckt fV/e-
fangen) ist.
II ne fault marchander la po;iu de Tours de-
vant que la beste soit prise et raorte. Man
muss die H/tut des Baren nicht verhandeln,
hevnr das Thier gefanrjen und yetodtet isl.
nf. I n' faut jamais vinde el pieau d'l'ours d'vant
I'avoir escofTie. (R.) Man muss niemuls die
Haut des Barest verkaufen, hevor man ihn
yefangen hat.
sf. Disputa la pel avan d' ave Tagnel. (Lgd.)
Ueber das Fell streiten, ehe man dos
Lamm hat.
Parlo do vendre la peau, davant qu' aver la
besti. (nprv.) Vom Verkauf der JIo.u/
sjjrechen, ehe man das Thier hat.
it. Vender la pelle delP orso innanzi die sia preso.
Die Haut des Baren verkaufen, bevor er
gefungen ist.
Non vender la pelle dclT orso j)niua di pi-
gliarlo. Verkauf e nicht die Huut des Baren,
ehe er gefangen.
Pigliamo prima Torso e poi vendiamo la pdle.
Fangen ivir zuerst den Baren nud verkaufen
icir dann die Haut.
mi. Non si vende la pelle prima ehe s'aininazzi
Torso, (t.) Man verkauft nicht die Haul,
bevor der Bar getodtet ist.
Vender Tuccello suUa frasca. (t.) Den Vogel
auf devi Zweig verkaufen.
ni. Prima de ciappV Tors no vend la pell. yl. m.)
Bevor der Bar gefungen ist, verkaufe nicht
die Haut.
Vende Tosel sla frasca. (piem.) *S'. Vender ?t. s.w.
Vende una cosa prima d'aveila. (piem.) Etwas
verkaufen, ehe man es hat.
Prima de vender la pele, bisogna copar Torso.
(v.) Ehe man das Fell verkauft, muss man
den Baren tod ten.
ivl. Nu vinde pellea viilpei din padure. Verkaufe
nicht den Felz des Fuchses im Walde.
233. Ninim nig de Hot af, for dn de
Mann syggst. (pd. ns. hist. A.) Niiniu
nicht den Hat ab, bevor du den Mann siehst.
dt. Men moet zijn hoed niet afnemen, voor men
gegroet wordt. Man muss seinen Hut nicht
abnehmen, bevor man gegritsst xcird.
eil. You would leap over the stile, before you come
near it. Ikr mochfet iiber die Steige sjprin-
gen, bevor ihr herun komvit.
Tag ei Hatten af, for du seer Manden. dii.
Det giores ikke behov at tage til Hatten, for
man seer Manden. Es ist nicht nothig, zuni
Hut zu greifen, ehe man den Mann sieht.
Det er Tid at tage Hatteu af, naar man seer
Manden. Es ist Zeit, den Hat abzunehvien,
wenn man den Mann sieht.
Brsendh eij Hwsszeth, fser tsn Fijcendhene
komme. (ada.) Verbrenne nicht das Huns,
bevor die Feinde kommen.
Gin ei, fyrr enn gas flj'gr i munn })er. Sperre is.
den Mund nicht auf, ehe dir eine Qans in
den Mund Jiiegt.
Ekki vorSr byggt yfir, fyiT enn gnindvolluriun
er lag(5r. ]<licht wird iiberbaut, bevor der
Grwnd gelegt ist.
Ikki eigir at smiSa nogluna firr enn batin.
(faer.) Man muss den Zapfen nicht eher
Schmieden, als das Boot.
Ein skal inkja lyfta Hatten fyrr ein ser Herre- mv.
manncn. Man soil den Hut nicht liiften,
bevor man den Herren sieht.
Ein skal inkje gjcra Nygla, fyrr en Baaten er
bygd. Man muss nicht den Bodenzapfen
muchen, bevor das Boot gebuut ist.
Dot ar tids nog lyfta pa batten, njir man serSW.
karlen. Es ist Zeit genug den Hut zu liif-
ten, icenn man den Mann sieht.
Thw skal ey braenna hws for sen hrer kombir
til by. (asw.) Du musst das Haus nicht ver-
brennen, bevor das Heer in's Dorf kommt,
Quam veniunt hostes noli prius urere postes. It.
(mlt.)
II ne faut pas chomcr les fetes avaut qu'elles fz.
(ne) soient venues. Man muss die Feste
nicht feiern, bevor sie nicht gekommen sind.
Fer Tliesse divant Tdicase. (w.) Das Fest vorni.
der Kirmess feiern.
Campano bonora, trista sagra. (ui. v.) Zu frith ii,
geldutet, traurige Kirchweih.
Un si deve fa a croce Tommu prima di vcdemj,
n diaule. (crs.) Man muss sich nicht bekreu-
zigen, bevor man den Tcufel sieht.
Innautis de su Sanctu faghet sa festa. (sa.) si.
Vor dem (Tage des) Heiligen feiert er das
Fest.
Chena benner su sanctu queres fagher sa festa.
(sa.) Ohne dass der Heilige kommt, willst
du das Fest feiern.
234. Kufe nicht: Juch! bevoP du iiber
den Graben bist. [kommt.
Er schreit: Juchhe! eh' er iiber den Graben
Bevor 234.
120 —
236 Bovor.
Schrci uiclit: Juchlie! bis tin Uber den Zaun bist.
Spiieli nicht Hui! eh' du iiber den Berg koinmst.
md. Man muss nicht hopp! sagen, ehe man iiber
den IJath ist. (mrh. E.)
't Muss en net hupp! soon, bis en iwer de
Pull as. (mrh. L.) S. Man muss nicht u. s id,
Jauchtzt ock nich fur der Zeit. (schis.) Jauchzi
nur nicht vnr der Zeit.
od. Man muss nicht Juhe schreien, bis man iiber
den Grabcn ist. (bair.)
Schrei nit, du seyst denn iiber der Stigcl
(Stei<je). (schwb. W.)
Man muss niclit jauelizen bis die Kilbe CKirch-
weih) voriiber ist. (schwei.)
pd. Nech sprech: hop! pos dc ncch dilb.in best.
(nrh. U.) Sjjrich nicht: IIojjp! chc duthiiben
bist.
dt. Roep gcen hci, voor gij over de brug (op den
berg) zijt (voor gij zijt ovcrgevarcn). Ruft
nicht Hui, ehe ihr iiber die liriicke (auf
dem Beri/e) seid (eh' ihr iiberfjefahrcn seidj.
en. Don't holla till you are out of the wood.
Jauchzt nicht, ehe ihr aus dem Walde seid.
It's not good praising a ford till a man be
over. Es ist nicht f/ut eine Furth zn Inben,
bevor man driiber ist.
fs. Rop nin hey, ier.stu ourkomd biste. (afs.) liafe
nicht Hui, ehe du dar iiber r/ekommen bist.
d&. Raab ei vundet, for du er over Sundet. Rufe
nicht Gewonnen! ehe du iiber den Sund bist.
Raab ikke Heisa! for du er over Gjerdet.
Rufe nicht Heisa. ' ehe du iiber den Zaun bist.
SW. Ropa intet luj foiT an du ar ofwer backen.
Bufe nicht Hui! bevor du iiber den Bach bist.
Roopa intet wunnet forr an du ast ofwer sun-
net. S. Eaab ei u. s. ?o.
fz. Fo djame dere hu, k'on n'osse passa le rlo.
(sf. Pat. s.) Man muss nie Hui! sugen, ehe
man iiber den Bach int.
235. Singe nicht Victoria, bevor der
Sieg erfochten ist.
md. Schrei net viir der Hochzig Juuch. (frk. H.)
Schrei nicht vor der Hochzeit Juch!
dt. Men moet geen triomflied zingen voor de
victorie. Man umss kein Triuniphlied sin-
gen vor dem Siege.
Men moet geen overwiuningslied aanheffen, eer
de vijand zwicht. Man muss kein Sieges-
lied anheben, ehe der Feind iceicht.
It. Ante victoriam ne canas (noli cantare) trium-
phum.
II ne faut pas chanter le triomphe avant la fz,
victoirc. Man inusi nicht Triumph singen
vor dem Siege.
Canto lou triomphe davant la vitory. Den sf.
Triumph vor dem Siege singen.
Non convien cantare il trionfo prima dilla vie- it.
tori a. <S'. H ne faut u. s. w.
Cante vitoria prema de temp, (rom.) Vict riazm..
vor der Zeit singen.
No sta a cant'i vittoria, prima de la battaglia. ni.
(1.) Singe nicht Sieg vor der Schlacht.
Cante vitoria dnans tenp. (piem.) *Si. CantB
u. 8. u\
Nun cantari vittoria prima di lu triunfu. (s.) Si.
Singe nicht Sieg vor dem Triumph.
2.30. Wer wird aufdtn Kal bskopf laden,
bevor die Kuh gckalbt hat?
Ungefangen Fi.ske sfint nich got to Diske. pd.
(ns. U.) Unge/ungene Fische sind nicht gut
zu Tische.
Nood geene gasten op het geitje eer de geit dt.
geworpeu lieeft. Ludet keine Gdste auf daa
Zicklein, ehe die Ziege geworfen hat.
1 wish you readier meat than a rinnin' hare. eu.
(scho.) Teh wiinsch' euch sichereres F/eisch,
als einen iaufendcn Hasen.
Dinna gut your iish i^Gut nae tish; till ye get
them, (scho.) Nehmt eure Fische nicht aus
(Xehmt keine Fische ausj, bis ihr sie habt.
Man a>der ei Haren, forend man har fanget da.
ham. Man isst den Hasen nicht, bevor man
ihn gefangen hat.
Ilan vil selte, for Me let er malet. Er will
kneten, bevor das Mehl gemahlen ist.
ftsmaghse eij forsen thw faar at tedhe, Og jedh
eij then ther leffvveudhe gaar. (ada.)
Koste nicht, bevor du zu essen hast, und
iss nicht, was lehend geht.
Smaka ey for sen thu faar ok seth ey thsen SW.
liwande gaar. (asw.) S. Smaghce u. s. w.
Non masticetur prius esus , qvam tibi detur. It.
Nee gula vescetur vivo, qvod eundo movetur.
(mlt.)
C'est viande raal prete que le lievre en buis- fz.
son, Der Hase im Busch ist unsicheres
Fleisch.
Ce n'est pas viaude preste que lievre en ge-
nestay. Hase im Wachholder ist kein siche-
res Fleisch.
N'est pas preste uiande lieure en fugere. (afz.)
Hase im Heidekraut ist kein sicheres Fleisch.
Bevor 236.
121 —
240 Bissen.
sf. FAou pa cuupa Ions lardous, avau de prene
la lebre. (Lgd.) Man muss die Speckstreifen
nicht schneiden, hevor vian den Hasen fdnyt.
Fai la saousso k I'aoussel, san-z-avedre vis la
ploiimo. (Lgd.) Er maclit die Briihe zum
Voffel, ohne die Federn gesehen zu haben.
Faut pas cronipar lardous davant que de pren-
dre la leljre. (iiprv.) Man muss nicht Speck
kaufen, bevor man den Hasen fdnyt.
Fa la sausso a I'ousseou, sen(;o aver vist la
phinio. (nprv.) S. Fdi u. s. u\
it. J A grattanu ii furmagliu nantu e lasagne, (mi.
CVS.) Sie reihtn den Kdse, bevor die Nudeln
da sitid.
E iiicglin a pjiga clie rompe. (crs. s.) S. Betra
a. s. w. [(S. Betra u. s. to.
E raeglio piegarsi, chc rompere (scavezzarsi). (t.)
Megghiii piegari, chi rumpiri. (s.) si.
Miller es que esquinzar lo descosii*. (neat.) lui.
Besser als reissen ist auftrennen.
Melhor he dobrar que quebrar. S. Betra u. s. w. pt.
Mellior he descozer que romper. Besser ist axif-
trennen, als zerreissen. [descozer u. s. xo.
Mas vale descoser que romper. S. Melhor he SJ).
Mejor es descoser, que no romper, (asp.) ;S'.
Melhor he descozer u. s. w.
md,
od
pd,
(It.
Is.
dii.
is.
sw.
2.37. Es muss biegen odcr brechen.
Wcr sicli nicht biegen lassen will, muss breclien.
Es muft giia oddor (ouwar) bracli. (frk. II. S.)
Es viuss r/ehen oder breclien.
Es muss gehen oder brechen. (bair., schwei.)
Dat scball bugen o'r breken. (ns. 11.) Das
muss biegen oder brechen.
Het moet buigen of bcrsten.
Biigh of breegh. (A., F.) Biegen oder brechen.
Det maa boie (bugne) eller ]>riste. S, Dat u. s. iv.
Firr brestur enn bognar. (fier.) Kher bricht's,
als es sich biegt.
Anten dat vil bera elder bresta. Das rcird
entvceder tragen oder brechen.
Antingen med lock eller pock. Enticeder mil
Lockang oder T'rotz.
2.39. Dat is de Beer nig wcert, dat man
den Steel so krudert. (pd. ns. hist.) Das
ist die Birne nicht werth, dass man den Stiel
so tviirze. \_(nicht) werth. (wstf. >S1.)
Der Sack es (ist) des Bengels (Bindfadens) nit
Het spel is de kars niet waardig. Das Spiel
ist des Lichtea nicht werth.
De vogel is de schoot niet waardig. Der Vo-
gel ist des Schusses nicht iverth.
Het sop is de kool niet waard. Die Sauce
ist des Kohls nicht werth. [spel u. s. lo.
The game is not worth the candle. S. Het
pd
dt.
dt.
ou.
is.
fz.
2.S8. Lieber biegen als brechen.
Beter buigen dan te breken.
Better to bow than break.
nf.
sf.
it.
mi.
Betra or ac^ bogna, enn bresta. Besser ist zu
biegen, als zu brechen.
II vaut mieux i)lier (plover) que rompre. Es
ist besser zu biegen, als zu zerbrechen.
Miex vaut tendre que rompre. (afz.) Besser ist
auszudehnen, als zu zerreissen.
Mesure dure : mieiz vaut tirer que rumpre. (afz.)
Maass halt aus: besser ist zu dehnen, als
zu zerreissen. \u. a. w.
I vat mi d' ploi qui d' rompi. (w.) S. II vaut
Vaou mai plega, qii roumpre. (Lgd.) S. Betra
u. s. w. [u. s. w.
Vaut may plegar que rompre. (nprv.) S. Betra
E meglio piegar che rompere. S. Betra u. s. w.
E meglio a piegare che a rompere. (crs. m.) S.
Betra u. a. w.
Superat quaestum sumptus. [m. s. v.
Le jeu ne vaut pas la chandelle. S. Het spel
Li CISC ni vat nin les chandelles. (w.) Der
Abend ist der Lichter nicht werth.
La palio voou pa lou cAoucajhe. fLgd.) Dus
Stroh ist nicht des Austretens werth.
May cousto la procedure, que non mouto lou
principau. (nprv.) Die Verhandlung kostet
viehr, als der Gegenatand betrdgt.
E piu la spesa che la presa. Die Ausgabe ist
grosser, als der Fang.
E pill la spesa che il profitto. (t.) Die Aus-
gabe ist grosser, ala der Vortheil.
L'e piii la spiisa, ch' n' e I'intrada. (em. B.)
Die Ausgahe ist grosser, ala die Einnahme ist.
Di voeult I'i pu la spesa ch' el guadagn. (I. m.)
Mitunter ist die Ausgabe grosser, als der
Gewinn.
Xe pezo '1 scandolo ch'el pecA. (v.) Der Slcan-
dal ist schlimmer, als das Vergehen.
E chiu la spisa chi la 'mprisa. (s.) S. E piu
la spesa che la u. s, w,
240. Man muss den Bissen nicht grosser
machen, als das Maul.
eu.
It.
fz.
nf.
sf.
it.
De beet moet naar den mond wezen, Der Bis-'jAX,.
sen 'iiiuss nach dem Mande sein.
16
240 Bissen.
— 122 —
243 Blind.
IIW. Ein frev lapa Munneii etter Maten (Matkoppcn).
Man muss den Miniil na<h (Jen Speisen
(Schiissel)iJ richten.
it. ^ bisogno far i bocconi a iiiisura lU-lla bocca.
Man viuas die Bissen micli dtm Munde ein-
nchten.
mi. Far i bocconi a misnra della bocca. (t.) Die
Bissen nach dem Munde machen.
Bisogna apiir la bocca si-cuiido i bocconi. (t.)
Man muss den Mund nach den Bissen offnen.
ni. Fc ii bocon sfcond la boca. (i>icn).) S. Far u. s. w.
si. Fa il boccone, quanto e larga la Ijocca. (ap.)
Mach den Bissen, je nachdem der Mund
weit ist. [den Mund nuck dtn Bissen.
Apri la vncca confornii li vnccuni. (a.) Oeffne
•241. Bittkauf, tluMinr Kauf.
Nichts ist thcurer, als wa.s man cibitten nui.ss.
Kaufen ist wohlt'eiler denn bitten,
pd. Bidilknoj), Dihkoop, (iis. B.)
Bidkup, dxiv Kop. (ns. O. J.)
BiJidelkop es diir Kop. (wstf. Mrk.) Bettelkauf
ist theurer Kauf.
dt* Dat met bede gekregen wonlt, is diiur gikoclit.
Was durch Bitten erlanr/t vird , ist theuer
(/ekauft. [Dat u. a. to.
eu. What is got by begging is dear l)onglit. .S'.
dil. Bon er dyrcst Kiob. Bifte ist der theuirste Kauf.
Dyrcst kiobes det, soni bedes maa. Am theuer-
sten wird das gekau/t , vas man erhitten
viuss.
Det er dyre kiobt, man livnge skal bede oni.
Das ist theuer i/ekauft, uin was man lange
bitten muss.
SIT. Bon Jir dyraste kfipet. ,S'. Bon u. s. w.
Intet kiopes dyrare an medh Boon. Nichts
wird theurer gekau/t, als durch Bifte.
It. Emere malo, quam rogare.
fz. Rien n'est plus cher vendu que le prio. Xichts
wird theurer verkauft, als das Erbetene.
Aset (Assez) achate ke demande (qui deniaiuide).
(atz.) Theuer kuuft, icer bittet.
nf. NuUe chosse n'est plus chiere Que eel demau-
dee par proiei'e. (Chmp.) Keine Sache ist
theurer, als die durch Bifte erlangte.
it. Xiuna cosa costa piu cara di quella che com-
prano le preghicre. Keine Sache kostef
mehr als die, xcelche die Bitten kaufen.
pt. Assaz caro compra, quoni roga. S. Aset u. s. w.
Mellior he comprar que rogar. Besser ist
kaufen, als bitten.
242. Dir Blind e spottct des Hinkenden.
Ein Kahkr schilt einen CJlatzkopf.
Der Kiinber schimpft den Mordbrtnner.
Ken Dowel heet den anneni (ilepogc. (ns. B.) pd.
Ein Teufel heisst den undern Schielauge.
Ken Duvel heet den annern Glippoog (un am
Ende scheelt se all), (ns. hist.) Ein Teufel
heisst den andern Schielauge (und am Ende
schielen sie allej. [oog. (ns. Hmb.)
Ken Diiuil schellt (schiltj den An'ern Glipp-
llet staat don krenpcle leelijk, den iiiauke /.ijn dt.
gibrek te verwijzeu. Es steht dem Kriippel
schlecht, dem Lahmen sein (iebrechen vnr-
zuwerfen,
^Crooked cwrlin," quo' the cripple to his wife. en.
(scho.) „Bucklichfe Alte,'* sagte der Kriippel
zu aeinevi Weibe.
Giekken vil narre Daaren. Der deck will denAHi,
Thoren narren.
Ait latro latroni. It.
Clodius accusal moeclios, Catilina Ctthegum.
11 cieVo dice al lu.sco. Der Blinde schimpft iU
de7i Bliidsichtv/en.
]'V si strasc/ica dietro la catena e dice pazzu
agli altri. Er schleppt hinter sirh die Kelte
und .^agt Narr zu den Anderen.
Kede orbulil de .xchiopQ. Der Blinde iacht wl.
iibcr den Lahmen.
•J4:}. Die Liebe ist blind.
CUilck ist blind und macht blind.
Man spricht die niinne sei blinde. (ad.)
Minne blendet wisen man, cler sich vor ir niht
hileten kau, (ad.)
Die Liebe ist blind und niacht blind, (bair.) od.
D' Liebi ist blind, (scliwei.)
Das GlUck ist blind, (schwei.)
De liefde is blind: zij gaat daar nun liaar dt.
niet zendt. Die Liebe ist blind: sie geht
xcohin man sie nicht sendet.
De minne is blendt, sy gaet daer mense nyet
eu sendt. (avl.) S. De liefde u. s. ic.
De liefde is blind, (vl.)
Love is blind. Liebe ist blind. eil.
Ivjjerlighed er blind. S. Love u. s. tc. dii.
Kjierlighed er cenoiet, men Had aldeles blimi.
Liebe ist einaugig, aber Ilass g'dnzlirh blind.
Lukkau blindar opt sin born a b;i(5um angiim. is.
Das Quick blendet oft seine Kinder auf
beiden Augen.
Kiirleken ar blind. 8W.
Blind 243.
— 123 -
245 Blind.
KJirlekeu sir blindare an mullvaden. Die Liebe
ist Hinder, als der Mauhcurf.
It. Amor ccBCUs.
Omnis anians cecus. (nilt.)
CnpuVitas coecos reddit homines.
fz. Affection aveugle raison. Nei^juwj viacht Ver-
nunft hlind.
Fortune aveugle les siens aveugle. Das hlinJe
Gliick macht die Stinen blind.
nf. Amours des yex mains fols avugle. (Climi).)
Liebe viacht manche Narren blind.
sf. L'amour es aveugle. (nprv.)
it. Amor e cieeo, ma vede da lontano (discosto).
Liebe ist blind, aber sieht von Weitem.
Amor ^ cieco, e non puo '1 vero scorgere. Liebe
ist blind und kann d-is Wahve nicht er-
kenntn.
La passione accieea. Die Leidenschaft macht
blind.
mi. L'amore fe cecu. (ers.)
L' amore acceca. (crs.) Die Liebe macht Hind.
L'amor I'e zigli. (rom.)
I/amor I'inzghess. (rom.) .S'. L'aiaore acceca.
Affcziune accicea ragione. (t.) S. Affection u. .». u:
Fortuna eeca i su-.i acceca. (t.) .S'. Fortune
u. s. w.
ni. I/amor le orb. (em. P.)
La fortuna no la glie ved. (1. m.) Das Gliick
sieht nicht J
La fortUna I'iunrbis.'i. (1. m.) Das Gliick macht
blind.
L'amor boffa in la luinm a la rcaon. (1. m.)
Die Liebe spottet des Lichts und der Ver-
nun/t.
L'amor a I'e borgno. (piem.) [«. «• »^-
La passion a sborgna, (piem.) S. La passione
La fortuna no ghe vede. (v.) S. La fortuna
no u. s. w.
La fortuna va drio ai orbi. (v.) S. La fortuna
la u. s. w.
Amor xe orbo. (v.) S. Love u. s. xc.
Amor fa orbo. (v.) Liebe macht blind.
si. Sa passione non jughet ojos. (sa. L.) Die
Leidenschaft hat keine Auc/en.
Sa passione accegat. (sa. L.) S. La passione
u. s. w.
pt. Affeiqao cega a razao. S. Affectinn u. s. w.
Quem tem affeicjiio, nao tem inteira razao.
Wer eine Neigumj hat, hat nirht volUtiin-
difje Vernunft.
sp. Aficion ciega razon. -S'. Affection a. s. to.
244. Du urtheilst wie der Blinde von
der Farbe.
Er redet von der Sache , w ie der Blinde von ou.
der Farbe. (bair.)
Er red-t wie der Blindi von der Farb. (ndii.)
Er redet davon wie ein Blinder von der Farbe.
(schwei.)
Hij urdeelt erover als een blinde over de kleu- (it.
reu. Er uvtheilt darilher , wic ein Blinder
liber die Farben.
Hij spreekt daarvan gelijk de blinde van de
varven. Er spricht davon, vie der Blinde
von den Farben.
Blind men must not judge of colours. Blinde en.
7niissen nicht iiber Farben urtheilen.
Blind men shouldna judge o' colours, (scho.)
Blinde sollten nicht iiber Farben urtheilen.
At domuie om en Ting, som den Blinde om dii.
Farverne. Von cinem Din'je urtheilen, icie
der Blinde von den Farben.
I>a9 or sein blindr da-mi urn lit. Das ist icie is.
der Blinde von der Farbe urtheilt.
Hau donmier som den blinde om fargen. Kr SW.
urtheilt wie der Blinde von der Farbe.
Blind man bor into doma om fiirgcr. Der
Blinde muss nicht iiber Farben urtheilen.
Jugcr d'une chose comme un aveugle des cou- fz.
leurs. Ueber etwas urtheilen, wie der Blinde
iiber die Farben.
D'visier comnie ein avule d'ched coulcurs. (pic.) nt.
Davon sprechcn icie der Blinde von den
Farben.
ti'etinde comme in avefile a fer des coleurs.
(w.) Sich darauf verstehen, wie ein Blinder
auf Farben.
II cieco non giudica de' colori. Der Blinde it.
urtheilt nicht iiber die Farben.
II cieco non giudichi de' colori. (t.) Der Blinde mi.
urtheile nicht iiber die Farben.
L'orb no po d:i giudizi de color. (1. m.) Der Hi.
Blinde kann nicht iiber Farben urtheilen.
245. Eine blinde Henne findet wohl auch
ein Korn.
Ein blindes Huhn findet auch wohl eine Erbse.
Es findet wohl auch ein blindes Huhn ein
Weizenkom.
a Blenn- Tauba fend a manchmoal a Erbo.s. md
(frk. H.) Eine blinde Taube findet auch
manchvtal eine Erbie.
Don hot aa a blinda Daub a Arwaft gafunna.
Blind 245.
- 124 ^
246 Blind.
(frk. II. S.) Da hat (inch eine blinde Tauhe
eine Erijite ffe/int<Ien.
A blindi H;i~ fiiult a' inamhmal a Kiirl.'i.
(frk. M.) Eine hlinde Ilenne Jindet awli
munrhmul ein Kornlein. [Eichcl. (nirli. K.)
Eine blindc Sau findct audi iiianelinial cine
't Hi{t)t ocli cniol I'lig blaiiii Siui I'vx^ Ethul
fujit. (mrh. L.) Es hut auch eininaf eine
blinde Sau eine Eichel gefunden.
s' les ass wcnn anno blinde Ilcune a Kiirmd
fiiult. (schls.) Es i-if , als uenn eine blinde
Ilenne ein Kornchen jindet.
od. 0 IJlinil'.M llii.)iil* liudt uianichuial a' .»' K«'' Tul .
(bair. O.-L.) S. A blindi n. j». w.
as Fciult oft a" blendo S;\u siu' on Aipolr.
(schwb. W.-L.) Es findel oft eine blinde Sau
(luch ein Eichelrhen.
Es hat oinc blindi- Hulni ein Koiu (eine Erbsi)
g;ofundpn. (schwci.)
Do hod a plinti Ilonu a Kouddl {^funtn. (st.)
Da hat eine blinde limine ein K'<'>rnlein ije-
funden.
Findt ja oft a bliudi llcnu' a Wnazkoamdl.
(tir.) Findct ja oft eine blinde Ilenne ein
Weizenkornchen.
pd. En blcng Hon fengt auch wal e Kfi'nchc.
(nrh. A.) Ein blind Iluhn findet auch tchl
ein Kornchen.
'n Blenk Sau fcnk och alt ens 'n Eechol.
(nrh. D.) Ei7ie bliiide Sau findet auch schon
ein Mai eine Eichel.
Me siiht, dat en blend Ferki'u on Eikcl foiul.
(nrh. M.) Man sieht, dass ein blindes Schwein
eine Eichel findet.
Ug en bljiinjt Kro trjift aid iszt do Stakon.
(nrh. S.) Aicch eine blinde Kr'dhe trifft xadil
ein Mai den Sleeken.
'n Blinn' Duw findt ok woU'n Arft. (ns. A.)
Eine blinde Tauhe findet auch icnhl eine
Erbse.
Een blind Hohn find ok wol ins en Korn.
(ns. B.) Ein hlindcH Hnhn findet icohl auch
ein Mai ein Korn.
En blind Haun kan ok en Koreu finnen. (ns.
ha. G. u. G.) Ein blindes Iluhn kann auch
ein Korn find en.
'ne Blinne Diiwe kan ok 'ne Arfte finnen.
(ns. ha. G. u. G.) Eine blinde Tauhe kann
auch eine Erbse finden.
Een blind Hoon findt ook ins en Koorn. (ns.
hist.) Ein blindes Iluhn findet auch ein Mai
ein Korn.
En blinne Hon finn't ok en Korn. (ns. hist. A.)
Eine blinde Henne findet auch ein Korn.
Blinne Honno finii't uok woll nial 'n Arfko.
(tis. O. K.) Blinde Ilenne findet uuch wuhl
ein Mul eine Erbse.
Audi ein blindca Iluhn findct niandiinal ein
Gerstenkoni. (ns. Pr.)
'no Blinne Snojo finnet iiiik woal 'no Jakerii.
(wstf. S.) Ei7ie blinde Sau findet cucli indd
cine Eichel.
Echo bliiido kij) vindt ook wol cone <naaii- dt.
korrel.
Eciic blinde duif vindt wol eens eene boon.
Einr hlinde Tauhe findet inohl ein .Mai eine
llohnr.
En blinn H.'inii f:int ook en Kjarl. (M.» S. En fs.
blinne n. s. \c.
Ell blind Hone finder undortidou ogaaa ot dii.
K'Mii. Kin blindes lluUn findet biswoilen
auch ein Korn.
lUiud Due finder op»aa Ilvedikorn. Blinde
Tiiuhe findet uuch ein Weizcnknrn.
V.w iilind Hi'ii ka a find e Kvoni. (jilt.) S. En
blind Ilaun u. s. tr.
En blind hHiia finnor ocksa stundoni ett korn. SW.
S. En blind Hone u. s. w.
Blind hfina hittar odtsa ett korn. Blindes ,
Ihihn findet auch ein Korn.
Blind Dufwa finner och stundom ett Hveete-
korn. Blinde Tauhe findet auch bisweilcn
ein Weizenkom.
Invenit interdum caeca columba pisum. lt«
Une poule aveugle pent quelquefois tronver fz.
son prain. Eine blinde Ilenne kann munch-
mul ihr Korn finden.
246. Es findet wohl auch ein Blinder ein
Hufeisen.
Doch gcschicht es zc den stunden, daz ein
narrli vindt ein list, die dem woisen selezen
i.st. (ad.)
De blinde sohiet wel een' vogel. Der Blinde dt.
schiesst icohl einen Vogel.
Een blind man schiet .somtijds een kwartol.
Ein Blinder schiesst hisiceilen eine Wachtel.
Een blind man schiet somtyds wel eene kraei.
(vl.) Ein Blinder schiesst bisweilen icohl
eine Krahe.
A blind man may perchance hit the mark. eil.
Ein Blinder kann durch Zufall das Ziel
treffen.
By chance a cripple may g:iip a hare, (scho.)
Durch Zufall kann ein KrVppel einen Ha-
sen fan(jen.
Blind 246.
- 125 —
248 Blind.
<la. Blind Mand finder stundom en Hcstesko. Blin-
der Mann findet mitimter ein Hafeisen.
it.Le un orb ch' ha trova nn ferr da cavall.
(ni. em. P.) Es ist ein Blinder, der ein
Hufeisen gcfunden hat.
ni. A r& istess com un borgno ch' a trJiwa un
fer da caval. (piem.) Es ist dasselhe, tcie
ein Blinder, der ein Hufeisen findet.
si. Uno cegu hat incontradu uno ferru de caddu.
(sa. L.) Ein Blinder hat ein Hufeisen rjc-
funden.
2i7. Unter den Blinden ist der Ein-
iiugige Konig.
Im Reiche der Hlinden sind die Einangigen
Konige.
Unter den IJlinden kann auch dor lUuklichtc
Konig sein.
(It. In het land der blinden is een-oog koning. Jm
Land der Blinden ist Einauy Koni;/.
De scheele is ecu koning onder de blinden.
Ber Schielende ist ein KUnij tniter den
Blinden.
en. Among the blind a one-eyed man is king.
Unter den Blinden ist ein Einliu:jijer K'dni</.
dji. Il)landt de Blinde er den Eenoiede Konge.
nw. Dan einoygde K alien er Konge bland dei
blinde. Der Einaitffi;/e ist K'oniy unter den
Blinden.
SW. Den enogde ar hogst i korgeu bland do blinde.
Der Eindugiije ist Huhn im Korhe unter
den Blinden.
It. Inter coecos hiscus rex.
Beatus monoculus in terra coecorum.
fz. Au royaume (pays) des aveugles les borgnes
sont rois. S. Ini Reiche u. s. ir.
Au pays des aveugles croy Qui a un oeil y
est roy. 7m Lande der Blinden, fjlauh's,
ist Konig, der ein Auge hat.
ni. On boigne est roi d'ou qu'on n'veut rin. (w.)
Ein Einaugiger ist Konig, wo man Nichts
sieht.
af. Au pays deys aveugles, lous bornis I'y sont
Keys, (nprv.) Im Lande der Blinden sind
die Eindugigen Konige.
Un borni es Rey au pays deys aveugles. (nprv.)
Ein Einaugiger ist Konig im Land der
Blinden.
it. In terra de' orbi chi ha un occhio e Re. Wer
im Lande der Blinden ein Auge hat, ist
Konig.
In teiTa de' ciechi beato chi hi un occhio.
GlUcklich icer im Lande der Blinden ein
Auge hat.
Fmtunatu u guerciu in terra di cechi. (crs.) mi.
(GlUcklich der Eindugige im Lande der
Blinden.
Chi ha un occhiu in tcnva di cechi vede pin
chiaru di tutti. (crs.) Wer im Lande der
Blinden ein Auge hat, sieht heller als Alle.
Bcati li guerci in terra de' cechi. (crs.) GlUck-
lich die Eindugigen im Lande der Blinden.
In terra di ciechi chi ha un occhio e signore.
(t.) Wer im Lande der Blinden ein Auge
hat, ist Herr.
hit' un paeis d'6rb, un gu&rz (un ch'abbia sol ni.
un occ) fa bona figura. (em. R.) In einem
Lande von Blinden macht ein Einaugiger
(Einer, welchernur ein Auge hat), gute Fignr.
In terra d"6rb on guerc deventa re. (I. m.) Im
Land der Blinden wird ein Einaugiger
Konig.
In tsera d'orbi i gucrsci son scignori. (lig.) Im
Land der Blinden sind die Eindugigen
Herren.
Ant el pajis dii borgno chi a I'a un Cm a I'e
re. (piem.) S. In terra de' orbi u. s. w.
Beato chi in pacse dc orbi ga un occio. (v.) S.
In terra de' ciechi u. s. w.
A terra di cieco beato chi ci Iia uu occhio. si.
(npl.) -S'. In terra de' ciechi u. s. w.
A terra d'orvi beatii cui avi un occhiu. (s.) >S.
In terra de' ciechi u. s. w.
In sa bidda de sos cegos qui hat un' uju eot
su Re. (sa. L.) S. In terra de' orbi u. s. w.
In sa bidda dc sos cegos qui hat un' oju est
beadu. (.sa. L.) S. In terra de' ciechi u. s. ?o.
A (En) la tena dels cigos qui te (qui no te lui.
sino) un uU es Rey. (neat.) S. In terra de'
orbi u. 8. w.
En la teiTa dels cegos qui te un nil es Key.
(val.) S. In terra de' orbi u. s. u\
Na teiTa dos cegos o t.ntu he rey. Im Lande pt.
der Blinden ist der Eindugige Konig.
En casa do cego o torto he rey. Im Hame
des Blinden ist der Eindugige Konig.
En tierra de ciegos el tnerto es rey. S. Na sp.
248. Wenu ein Blinder dcu andernfUhrt,
fallen sie beide in den Grabeu.
FUhrt ein blinder Mann den andern, Wcrdcn
Beide nicht weit wandern.
Swa blinde gat dcm andern vor, die valient
lihte beide inz hor. wil sich ein blinde am
BUnd 248.
— 126 —
250 Blod.
(It.
en.
da.
nw.
sw.
It.
fz.
it.
mi.
si.
wl,
aiuleni haljcii, die valient beide in einen
g-rabeu. (ad.)
Als de eene blinde dc aiidcrc Icidt, vallen zc
beide in de f,'r;iclit.
Als de blinde de krenpele (de kreupele den
blinde) leidt, vallen ze beide in de graclit.
Wenn dcr Blinde dtn Lahmen (der Lahvie
den Blind en) fiihrf, fallen aie beide in den
Orahen.
If the blind lead the blind, both fall into the
ditch. Wenn der Blinde den Blinden fiihrt,
fallen beide in den Graben.
Naar een lUiiid ledcr den Anden, falde begge
i Graven.
Naar den ene Hlinde vi.«ev <len anden Yei, saa
falde de bcgge i (iroften. Wenn ein Blin-
der dem andern den ll'ey iceist , so fallen
sie beide iu den Graben.
Naar blind leiter blind, so fella dci baade i
Grefti. S. If u. s. w.
Nar den blinde leder den blinde, falla de bada
i gropen. S. If u. s. w.
Njir en blind skall leda en blind, falla de bcgge
i gropen. Wenn ein Blinder einen Blindtn
fiihren soil, fallen Beide in den Graben.
Caeeiis si caeeo dueatum prae.stet, anil)o in
foveam cadnnt.
Qwaud in aveule mone in ante, i tonniet tos
les deux ks I'fosse. (nf. w.)
Allorche un cieco vuol guidar I'altro, cadono
entranibi nella fossa. Wenn ein Blinder
den andern fiihren icill, fallen beide in
den Graben.
Se un cieco giiida I'altro, tiitti due caseano
(caggion) nella fo,s.sa. (t.)
Se un cieco accompagna un altro cieco, vanno
amendue nel fosso. (npl.) TFewn ein Blinder
einen andern Blinden beyleitef, gehen Beide
in den Graben.
Cegu ciini cegu iu sii fossu que vuent. (sa. L.)
Blinder mit Blindem faUen in den Graben.
, Orbu pre orbii , cadti amandoui in gropa.
Blinder den Blinden, fallen Beide in die
Grube.
(ah.) Bl'ode llerzen buhlfen nimmer schone
Fraucn. [(avl.) S. Een u. a. if.
Veruarden man en creegh noyt schoonc vrauwc.
Faint heart never won fair lady. Banges Ilerz en.
gewann niemals schone Fruu.
Bange Hjerte vandt aldrig fager Mo. Bangcs ili).
Ilerz gewann niemals schones Mddchen.
Feig Mand favnede aldrig Frucr. Feiger Mann
umcrinte niemals Frautn,
Ksed Mand giller ikke vakkre (ei snevre) Fmer.
Furchtaamer Mann liebt nicht schone Frauen.
Ragr maSr fiflar aldrei friSa konu. Feiger is,
Mann verfiihrt nie schone Frati.
Rlidda gossar winna ej ynnest (ha icke fram- sw.
g.mg) hos vackra flickor. Furchtsame Bur-
schen geuinnen keine Gunst (haben kein
Gli'ckJ bei schonen Mddchen.
.Jamais honteux (couard) n'eut (Un honteux fz.
n'cut jamais) belle aniie. Nie halt' ein Blo-
der (Feigling) schone Freundin.
.\mours et honte ne .s'accordent. (Chmp.) Liebe nf.'
und Blodigkeit stimmen nicht ziisavinten.
.Thamai aniourous vergougnous noun aghet bel' sf.
aniigo. (Lgd.) Nie ha't' ein verse hainter
Liebhuber schone Freundin.
Jamay aniourous hontous non aguct bello amigo.
(nprv.) S. JhamCii u. s. w.
249. Blodes Herz buhlt keine schone
Fran.
Verzagt Herz freit nimmer ein schon Weib.
dt. Een vervaard man kreeg nooit eene schoone
vrouwe. Ein furchtsamer Mann beknrn nie
eine schone Frau.
Bloede herten mindcu nye schoone vi-ouwen.
•250. Ein bidder Hand wjrd selten fett.
0 Bludor Hond werd .sello fett. (frk. H.) md.
A bUiiiedor Hund woi-d niiet fett. (ft-k. H. S.)
Ein bidder Hund wird nicht fett.
E schiiche Hung isch nit feisz. (schwei. S.) od.
Ein schiichterner Hund ist nicht fett.
En blosee Hund werd sellen fett. (ns. ha. pd.
G. u. G.)
'n Bloen Hunt wart nich fett. (ns. O. J.) S.
A u. s. w.
E bloder Hund ward soUe fett. (ns. Pr.)
En bloiden Hund wird sellen fett. (us. W.)
De blaide Rii'e we't selten fett. (wstf. Mst.)
Der blode Hund ivird selten fett.
Een bloode hond wordt zeldeu vet.
dt.
Blu Hund bliver sjelden fed (Sielden bliver blu da.
Hund fed). Bloder Hund loird selten fett.
Blyge Hundar verda inkje feite. Blode Hunde nw.
werden nicht fett.
Blyg hund blir sallan fet. S. Blu u. s. w. sw.
Blyg tiggare far ofta svalta. Bidder Bettler
muss oft hungern.
II n'y a que les honteux qui perdent. Nur fz.
die Bidden verlieren.
Blod 250,
— 127 —
253 Bock
it. Poico pevitoso non mangia pera matura. Bla-
des Schicein frisst keine reife Birne.
mi. Fra Modesto non fu mai priore. (t.) P. Mode-
stus icard nie Prior.
ni. Fraa Modest no '1 deventa mai Prior. (1. ni.)
P. Modestus wird nie Prior.
li tinioros a goadagno mai nen. (pieni.) Die
Purchtsamen f/ev:innen nie etwas.
Fra Modest a dveuta mai prior, (piem.) S.
Fraa u. s. ic.
Chi ga creanza, la cauipa; chi no ghe n"ha, la
campa megio. (v.) Wer RUcksicht nimmt,
leht; tier keine nimmt, leht Lesser.
si, Pezzente vergognuso porta la tasca vacante.
(npl.) Verschainter Bettler tr'dfjt leere Tasche.
Fra Modestu nun fu mai Priuri. (s.) S. Fra
Modesto u. s. w.
251. Gemalte Blum en rieclien nicht.
dt. Geteckende bloemen ricken nict. Gezeicknete
Bhiraen riechen nicht.
da. Malcde Blomstcr lugte ikke.
inv. Maalade Blomar hava ingen Angc. Gemalte
Blumen hahcn keinen Geritch.
it. CLi dipingc il fiore, non gli da I'odore. (mi. t.)
Wer die Blame raalt, yihf ihr nicht den
Geruch.
ni. Se pol pitiira '1 lior, Ma miuga dagh I'odor.
(1. m.) Man kann die Blume niulen, aher
ihr nicht den Geruch f/eben.
•252. Blut ist dicker, als Wasser.
Od, Bluet isch nid Wasser. (schwei.) Blut ist nicht
Wasser.
en. Blood is thicker than water.
Blood is not water. S. Bluet u. s. ic.
Bluid 's thicker than watei'. (scho.)
da. Blodet er aldrig saa tyndt, det er dog tykkere,
end Vand. Das Bhd ist niemals so diinn,
es ist doch dicker, als Wasser.
is. |>unnt er J>a3 bl68, sem ekki er pykkra, cun
vatn. Diinn ist das Blut, das nicht dicker
ist, als Wasser.
|>a8 er J>unnt bljci, sem |>yuura (ei storknar)
er enn vatni(5. Das ist diinnes Bhd, das
diinner (nicht starker) ist, als das Wasser,
Tunnt er taS bl68i9, i3 ikki er tjiikkari enn
vatn. (fter.) S. punnt er u. s. to.
inv. Blodet er aldri so tunt, dat ei er tjukkare en
Vatn. Das Blut ist niemals so diinn, dass
es nicht dicker ware, als Wasser,
Blodet ar alltid tjockare iin vattnet. Das Blut sw.
ist stets dicker, als das Wasser.
Blgden ar aldrig sa tunn, han ar ju tjockare
an watten. S. Blodet er u. s. u\
II sangue non fu mai acqua. Das Blut var it.
niemals Wasser. [nicht Wasser.
II sangue non e aqua, (crs.) Das Blut ist mi.
E sangliv un e acqua. (rom.) <S'. // suvfjw non
e u. s. ic. [e u. s. to.
Al sangu n'e aqua. (em. B.) S. II sanffue non ni.
El sanghev n'e acqua. (em. P.) >S'. // sanjue
non h u. s. ic.
Al sanglicv n'e acqua. (em. R.) S. II sanijue
non k u. s. If.
8anc no je aghe. (frl.) ,S'. Bluet u. s. xo.
f)l sangu no I'e aqua. (1. b.) ,S'. II sangus non
h u s. w.
El sangu no I'e acqua. (1. m.) S. Il santjue
non h II. s. ic.
El sangu el sporg, e no I'e istess de I'acqua.
(1. m.) Das Blut beschmutzt , und ist nicht
dasselhe irie Wasser.
El sangh a I'e nen aqua, (piem.) S. II sangue
non e u. s. ir. [e u. s. w.
El sangue no xc aqua, (v.) *Si. II sangue non
Sangue no xe aqua. (v. trst.) S. Bluet u. s. ir.
Lu sangu nun si p6 fari acqua. (s.) Das Blut si.
kann nicht Wasser werden.
Su sambene non est abba, (sa.) S. II sangue
non e u. s. to.
La sang no s' pod tornar aigua. (neat.) Lu lui.
sangu u. s. w.
La sanch nos pot tornar aygua. (val.) S. Lu
sangu u. s. ir.
Saiigele apa nu se face. Das Blut tvird nicht vvl.
Wasser.
2.J.3. Ein griiidiger Bock ist einer gol-
denen Ziege wertli.
Ein holzeruer Bock ist einer goldeuen Ziege
wertli.
E holzige Bueb isch es giildigd Meitschi warth. od.
(schwei. S.) Ein holzerner Bube ist eines
goldenen Mddchens werfh.
A man of straw is worth a woman of gold. en.
Ein Mann von Stroh ist so viel werth, wie
eine Frau von Gold.
Un homme de paillc vaut rine femme d'or. S. fz.
A man u. s. tc.
Un compagnon de quatre blancs Vaut une fille
de cent francs. Ein Bursche von vier Blan-
ken ist so viel werth, wie ein Mddchen von
hundert Franken.
Bock 253.
— 128
254 Bock.
nf. Ill lioninie di strain vat ii' feuinmc d'argint. (w.)
Ein Mann von Styoh ist so viel icerth, wie
eine Frau von Silher.
sf. Hom6 tie palhc ban henine d'or. (Gsc.) S. A
man u. s. tc.
Ome de piilio vaou fciino d'or. (Lgd.) S. A
man u. s. w.
Tin home de paillo vaut uno fremo d'or. (nprv.)
S. A man u. s. v.
it, Un uomo di paglia viiole una donna d'oro.
Em Mann von Stroh will eine Frau f0«
Gold.
ni. L'6nim briit el vor la inie bt41a. (1. m.) Der
h'dssliche Mann loill die Frau schon.
l)t. Hoiiieni de palha val niais que nnilher de ouro.
Ein Mann von Stroh lit mehr werth, als
ein Weib vooi Gold.
254. Man soil denBock nicht ziun Gart-
ner machen.
Man soil den Bock niclit aiif die Haferkiste
setzen.
Dem Wolf die Schafe befelilen.
Der Katze den Speck befelilen.
ind. Ey, do (da) halt ich a Buck (den Bock) zum
Gartner gesetzt. (sdils.)
I, do luitt ich a Buck zum Gartnar geuiocht.
(ijemachtj. (schls. J5.)
od. Er hat den Bock /Aim Gartner bestcUt. (bair.)
Der Katze ist der Kits befohlen. (schwei.)
Den Weih iiber die Eier setzen. (sch^vei.)
pd. Man mot den Wulf nich taun Schapinester
setten. (ns. ha. G. u. G.) Man muss den
Wolf nicht zum Schafmeister setzen.
He settet den Buk up de Haverkiste. (ns.
hist.) Er setzt den Bock auf die Haferkiste.
Den Buck an de Hawerkist bin'en. (ns. Hmb.)
JDen Bock an die Haferkiste hinden.
He heft sock den Wulf torn Schapherd gestellt.
(ns. Fr.) Er hat sich den Wolf zitm Schaf-
hirt (jestellt.
dt. Den wolf het schaap aanbevelen. Dem Wolf
das Schaf anhefehlen.
Den wolf over de schapen stellen (in de schaaps-
kooi sluiten). Den Wolf iiher die Schafe
stellen (in die Schaf hiirde einschliessenj.
Dat is der kat de kaas bevolen (de kat bij
het spek gezet). Das heisst der Katze den
Ease hefohlen (die Katze zum Speck gesetzt).
en. You give the wolf the wether to keep. Ihr
geht dem Wolf den Hammel zu hilten.
To set the fox to keep one's geese. Dem Fuchs
die Ganse zu hilten gehen.
A Kat bi-t Spek sat. (A.) Die Katze zum Speck fs.
setzen.
De Koinin aw'e Hiiwerkarst setten. (M.) Den
Bock auf die Haferkiste setzen.
At s£ette Rseven til at vogte Goes. Den Fuchs da.
zum Gdnsehiiten setzen.
fjii biSr t6u a3 taka fjargeynislu. Du he field st is,
dem Fuchs, das Viehhiiten zu iihernehmen.
lilt er at binda hund vi(5 smorleyp. (fter.) Vhel
ist's, den Hund an die Butterkiste zu binden.
Ein skal inkje setja Gjeiti (Keven) til aa gjicta IIW.
Hagen (Gjseserna). Man soil nicht die Geiss
(den Fuchs) hinsetzen, um den Garten (die
Gcinse) zu hiiten.
Ein skal inkje setja Haukcn i Honschuset.
Man soil den Sperher nicht ins Hiihner-
haus setzen.
Det duger ej att satta bocken till trjidgards- SW.
mjistare. Es tauget nicht, den Bock zum
Gartner zu setzen.
Det duger icke satta wargen (rafwen) til fara-
wagtare (gasewagtare). Es tauget nicht, den
Wolf (Fuchs) zum Schafhilter (Gdnsehiiter)
zu, setzen.
Giora Vlfwen til Farahecrde. Den Wolf zum
Schafhirten machen.
Nlir hoken vaktar kycklingarna, blir honsehopen
tunn. Wenn der Sperher die Kiichlein he-
iracht, irird die Huhnerschaar diinn.
Ovem lupo comniittcre. It,
II a doiinc la brebis a garder an loup. Er hat iz.
das Schaf dem Wolf zum Hilten gegehen.
II ne faut pas enfermer le loup dans la
bergerie. Man muss den Wolf nicht in den
Schafstall einschliessen .
En fait di loup lou boirdgie. (F.-C.) Man nf.
macht den Wolf zum Hirten.
Bailo a garda la fedo aou lou e la galino aou sf.
rainar. (Lgd.) Er gibt das Schaf dem Wolfe
unci das Huhn dem Fuchse zu hilten.
Baillo a gardar la fedo au loup et la galino
au reynard. (nprv.) S. Bdilo u. s. w.
Non bisogna dar la pecora (la lattuca) in guar- it.
dia al lupo (alle ocche). Man muss nicht
das Schaf (den Lattich) in des Wolfes (der
Gcinse) Hut gehen.
Non lasciar le pere in guardia al orso. Lass
nicht die Birnen in der Hut des Baren.
Dare le pere in guardia all' orso. Die Birnen
in die Hut des Bdren gehen.
Dare le lattughe in guardia ai paperi. Die Lat-
tichstauden in die Hut der Ganse gehen.
Fare il lupo pecorajo. S. Giora u. s. ic.
Bock 254.
— 129
255 Sogeii.
mi. Ha messu u lupu tra raguelli. (crs.) Er hat
den Wolf unter die L'dmmer gesteckt.
Ha messu a golpe tra e galline. (crs.) Er hat
den Fucks unter die Hiihner gesteckt.
Ha imbiatii u corbu a la came, (crs.) Er hat
den Rahen zum Fleisch gewiesen.
Der al pigur in gvergia a e lov. (rom.) Das
Schaf dem Wolf zum Hiiten gehen.
Non porre il lupo per pecorario. (t.) Setze den
Wolf nicht zum Hchafhirten.
Ha (lato le pecore (la farina) in gnardia al
lupo (a' porci). (t.) Er hat die Schaf e (das
MeklJ in die Hut des Wolfes (der SchiceineJ
gegehen.
ni. Al loff no se glie da de cura i pegor. (1.) Dem
Wolfe gibt man nicht die Schafe in Qhhut.
De le fee an goardia (goernia) al luv. (piem.)
Die Schafe dem Wolfe zum Hiiten gehen.
De ii pruss an goardia a Tors, (piem.) S.
Dare le pere u. s. w.
De le laitue an goardia a j'oclie. (piem.) S.
Dare le lattughe u. s. w.
De el lard an goernia al gat. (piem.) Den
Speck der Katze in Hut gehen.
si. Racommannare la pecora a lo lupu. (upl.) Das
Schaf dem Wolfe anempfehlen.
Nun affidari pecuri a lu lupu. (s.) Vertraue
nicht Schafe dem Wolfe an.
Intregare s'anzone ad su lupu. (sa. L.) Das
Schaf dem Wolfe ilhergehen.
pt. Recommendar as ovelhas ao lobo. Die Schafe
dem Wolfe anhefehlen. [a. s. w.
sp. Dar las ovejas en giuirdia al lobo. >S'. De le fee
255. Wer den Bogen iiberspannt, der
sprengt ihn.
Kjpann' den Bogen nicht zu strenge, Soil er
halten in die Lange.
Man soil den Bogen nicht iiberspannen, noch
den Esel tlbergiirten.
Weun man die Armbrust iiberspannt, so zer-
spvingt sie. [reisst sie.
Wenn man die Saite zu hoch spannt, so zer-
Ueberladener Wagen bricht leicht.
Dehein boge so guot ist, man mlige in span-
nen dass er brist. (ad.)
Weun man die sennen am armbrust zu hart
spanuet, so reisset sie gern. (ad.)
Swer iiberladet sinen wagen, der brichet in. (ad.)
od. Wenn der Strick am strengsten ist, reisst er.
(bair.)
Wenn man die Wiede zu viel umdreht, so
bricht der Knebel. (schwei.)
Span den boog niet al te sterk (Overspan den dt.
boog niet) want dan barst hij. Spannt den
Bogen nicht allzustark (Ueherspannt den
Bogen nicht), denn sonst springt er.
Als men den booch te wijt spant, barst hi
gherne. (adt.) Wenn man den Bogen zu weit
spannt, springt er gern.
Trek bet touwje niet te styf, of gy krygt het
eind in de hand, (vl.) Zieht das Tau nicht
zu .straff, oder ihr hehaltet das Ende in der
Hand.
De Boge alte stiff spanneu. (M.) Deii Bogen fs.
allzu straff spannen.
Xaar man spsender Buen for stserkt, saa sprin- dii.
ger den. Wenn man den Bogen zu stark
spannt, so springt er.
Xaar man spinder Traaden for fiint, brister den.
Wen7i man den Faden zu fein spinnt,
reisst er.
Naar strenghen ler stijndhest, tha br0sther han
snarest. (ada.) Wenn die Saite am straff sten
ist, so springt sie am schnellsten.
Nser boginn er spentr yfir matann, er hsett vi6 is.
hann bresti. Wenn der Bogen iiber das
Mass gespannt ist, ist zu befiirchten er
hricht. Istraffe Saiten gesprungen.
Opt hafa stri&ir streingir hrokki9. Oft sind
I Sender du Bogen for hai'dt, so brest han snart. MW.
Spannst du den Bogen zu hart, so hricht
er schnell.
Xaar Strengen er strakaste, slitnar han sna-
raste. S. Naar strenghen u. s. u\
I'or stride Strengjer laata inkje lengje. Zu
straffe Saiten lauten nicht lange.
NJir man spanner bogen fc)r hogt, brister han. SW.
S. Naar man spcender u. s. ic.
Bogan for hardt bander brister snart. Zu hnch
gespannter Bogen hricht schnell.
Fprsta strsengin ser stinuasth tha bristher han
hajlst. (asw.) S. Naar strenghen u. s. iv.
Aix'us nimium intensus rumpitur. It.
Nimivun tendendo funem abrumpis.
Arcum nimia firangit intensio. (mlt.)
Fortius intentus frangetur saepius arcus. (mlt.)
Cum distendatur fidis ultra vim laceratur.
(mlt.)
L'arc trop tendu tost lache on rompu. Der zu fz.
straff gcspannte Bogen bald erschlafft oder
gesprungen.
L'arc tousiours ou trop ne doibt ^tre tendu, car
il romproit. Der Bogen soil nicht immer,
oder zu sehr gespannt sein, denn er wiirde
springen.
17
Bogen 255.
— 130 —
256 Borgen.
Par trop tendre la cor'le on la rompt. Durch
zu straffes Anspannen sprengt man die
Sehne (SaileJ.
Trop tirer rompt la cordc. Zti sehr ziehen
zerreisst das Sell.
La surcharge abat I'asne (afz.) Die Ueher-
laat erdriickt den Esel.
nf. La sursomme abast Tasne, (Clinip.) S. La u.s.v.
O s'tind tant on coron qu'i casse. (w. V.) Man
zieht einen Faden so lang, dass er reisst.
Sf. L'arq trop teiidiit es loon lascliat on ronipnt.
(Gsc.) S. L'arc troj) tendu u. s. to.
it. Qnando si tende troppo I'arco , si roiiipe. S.
Naar man spoender u. s. w.
L'arco si rompe, se sta troppo teso. Der Bogen
zerspringt, irenn er zu sehr gespannf nird.
II troppo tirare l'arco fa spezzare. Das zu
Starke Ziehen macht den Bogen zerspringen.
Chi troppo tira la corda, la strappa. Wer die
Saite zu sehr zieht, zerreisst sie.
Chi tira troppo la fune, si spezza. Wer das
Seil zu sehr zieht, zerreisst es.
mi. A forza di tirar, la fune strajipa. (crs.) Durch
zu vieles Ziehen reisst der Strick.
Chi bole carca ti'oppu u snmerc li resta pe a
strada. (crs.) Wer den Esel zu sehr heladen
v>ill, dem hleiht er unter Wegs liegen.
Cn u troppu tira a corda strappa. (crs. .s.) Mit
zuviel Ziehen reisst die Saite.
Chi trop la tira la strapa. (rem.) Wer sie zu
sehr zieht, zerreisst sie.
Chi la tira la .stcianta. (roni.) Wer sie zieht,
zerreisst sie.
Chi troppo tii'a l'arco, lo spezza. (t.)
Chi troppa tira, la corda si strappa. (t.) Wenn
man zu sehr zieht, zerreisst die Saite (Sehne).
ni. A longh tirar la corda se stnizza. (em. P.)
Durch langes Ziehen zerreisst die Saite
(Sehne, Leine).
A tirerla tropp la 's I'omp. (em. R.) Durch zu
vieles Ziehen zerreisst sie.
El trop tira '1 se Scarpa. (1. brs.) Das zu viele
Ziehen zerreisst.
Se romp col tira tropp. (1. m.) Es reisst durch
zu vieles Ziehen.
Per el tropp caregall se creppa el s'ciopp. (1. m.)
Durch Ueherladen springt die Flinf.e.
Chi troppo ti'a, a corda a se streppa. (lig.) S.
Chi troppa u. s. w.
Chi trop tira a s'cianca. (picm.) Wer zu sehr
zieht, zerreisst.
L'arco sempre tira se rompe. (v.) Der immer
gespannte Bogen zerspringt.
Chi tropo la tira, la rompe. (v.) S. Chi trop u. s. w.
Chi la tira, la spezza. (ap.) S. Chi la tira u. s.w, si.
Ci iimtu la tira, la spezza. (ap. L.) Wer sie
viel zieht, zerreisst sie.
Chi troppo la tira, la spezza. (npl.) ;S. Chi
trop u, s. tc.
Non carreca troppo Tarcabuscio, ca schiatta.
(npl.) Ueberlade nicht die Biichse, denn sie
springt.
Cui troppn la tira, prostn la spezza. (s.) Wer
■ne zu sehr ziehf, zerreisst sie schnell.
Qui tirat tropi)n sa fnne, ad s'viltimn si segat.
(sa. L.) Wer das Seil zu sehr ziehf, zerreisst
es zuletzt.
Sa fune meda tirada ad s'ultimn s'iscordat.
(sa. L.) Das zu straff gespannte Seil zer-
reisst zuletzt.
Tant y tant se vol estirar la corda, que ve loi.
que s'trenca. (neat.) So viel will man das
Seil ausspannen, dass es reisst.
Subir muito a corda. Die Saite sehr (zu hoch) pt.
spannen,
Arco que mncho brcga, 6 el 6 la cuerda. Bo- sp.
gen, der viel gespannt ist, entu-eder er oder
die Sehne {springt).
Arco siempre armado, 6 tloju o qneljradu. Immer
gespannter Bogen, entweder sehlaff oder
zersprungen.
Xn Istinde corda pre mnltu, ca se rupe. Dehne wl.
die Saite nicht zu viel, denn sie zerreisst.
•25G. Borgen macht Sorgen.
IJorgeu maclit Sorgen, Wiedergeben maclit
Sauersehen.
liuorge' mecht Suorgen. (mrh. L.) md.
LJurgen macht Surgen. (schls.)
Borjen macht Sorjen. (nrh. S.) pd.
Borgen Makt Sorgen. (ns. ha. G. u. G.)
Borgen makt Sorgen. (ns. hist.)
Borgen Maaket Sorgen. (ns. W.)
Buorgen maket Suorgen. (wstf. Mrk.)
He that goes boiTowing, goes .-;orrowing. Wer eu.
da horgt, kovimt in Sorgen.
If you go a birn, you go a sirn. (m. en.) Wenn
ihr horgt, kommt ihr in Sorgen.
Burrag nuiget Surrag. (A.) f%.
At borge skaffer Sorger. da*
Dat kjem eingong Sorg etter Borg. Es kommt llTT,
einmal Sorge nach Borg.
Dan som' tsek ut paa Borg, han kvittar med
Sorg. Der, welcher auf Borg nimmt, bezahlf
mit Sorge.
Skuldbunden er sorgbnnden. Durch Schuld ge-
bunden ist durch Sorge gebunden.
Borgen 256.
— 131
258 Bose.
SW. Lana och borga, giur manga sorger. Leihen
und borgen macht viele Sorgen.
CW. Igl empristaix fa quitaii. (obi.)
Dar bear ad enprest, far bear amprestar, Sa
milli Qviitaiis a luillis causar. (obi.) Viel
verleihen, viel borgen kann Tause^iden tau-
send So7'gen verursachen.
it. Fin che s'e debitor, s'e nei dolor, (ni. 1.) So
lange man schiddet, ist man in Pein.
ni. Po dormi chi g'ha dolor, Mai no dorme '1 de-
bitor. (1. m.) ScJdafen kunn, wer Schmerz
hat; niemals schl'dft der Schuldner.
si. Iscuru a quie devet! (sa. L.) Trauvig uer
Schulden hat.
pt. O que deve, iiao repousa como quer. Wer
fetwasj schuldig {■•if, ruht nicht wie er ivill.
sp. El que algo deve, no repo.sa como qnieve. S.
0 u. s. ^l\
257. Lange geborgt ist nicht geschenkt.
md. Ivang gebuoreclit as nut geschenkt. (mrh. L.)
Lange geburgt is nich geschankt. (schls. B.)
od. Lang geborgt ist nicht geschenkt. (l)air.)
Lang borgt is not gschenkt. (ndo.)
pd. Lang geborgt es net quitt geschlage. (nrh. A.)
Lange geborgt ist nicht losgesprochen.
Lang geborcht, net geschinkt. (nrh. S.)
Lange borgen is nich quit schelden. (ns. B.)
Lange borgen ist nirht freisprechen.
dt. Lange geborgd is niet geschonken.
Lang borgen is geen kwijtschelden. S. Lunge
borgen u. s. to.
Met lange burghen en Scheldt men de schult
niet quyte. (avl.) Mit langem Borgen ivird
man die Schuld nicht los.
Geborgen is niet kwytgescholden. (vl.) Geborgt
ist nicht freigesprochen.
eil. Forbearance is no acquittance. Geduld haben
ist kein Freisprechen.
da« Gjemt er ikke glemt, borget er ikke givet.
Aufgehohen ist nicht vergessen, geborgt ist
nicht gegeben.
is. Ekki er hefndinni gleymt, {)6 hiin undandra-
gist. Nicht ist die Bache vergessen , wenn
sie aufgeschoben wird. [nicht gegeben,
nw. Lengje laant er inkje givet. Lange geborgt ist
SW. Lange borgadt ar ej skankt.
Lange borgat ar intet gifwet. S. Lengje u. s. w.
258. Bos em Hunde gehort ein Kniippel.
Muthigem Rosse (gehort) starker Zaum.
Eineni unwilligen Ross muss man die Sporen
geben.
Voor eenen vellen bond behoeft men eenen dt.
scheqien band. Fiir einen bosen Hund braiicht
man einen scharfen Strick.
Eenen kwaaden bond moet men kort houden.
Einen bosen Hund muss man kurz halten.
Moedige peerden straf gebit. (vl.) Muthigen
Pferden scharfes Oebiss.
Stuggo peerden scherpe .sporen. (vl.) Wider'
spenstigen Pferden scharfe Sporen.
A restive horse must have a sharp spur. Ein eil.
widerspenstiges Pferd muss einen scharfen
Sporen haben.
Styr Hest med Bidsel og end Kone med Kiep. da.
Lenke das Pferd mit dem Zaum vnd bbses
Weib mit dem Stock.
En arg hund bor ha stackot band, Ein baser SW.
Hund muss kurzen St'}-ick haben.
Malo cani brevis tendatur copula. It.
A mechant chien court lien. Bosem Hunde fz.
kurzer Strick. [Hunde hartcr Strick.
A rebelle chien dur lien. Widerspenstigem
A dur ane dur aiguillon. Hartn'dckigem Esel
scharfer Stachel.
A dur asue duit esgxiillon, Hurtndckujem Esel
dient der Stachel.
A pesant beuf dur eguillon. Trdgeni Ochsen
scharfer Stachel.
Tel asnon, tel aguillon. Wie der Esel, so der
Stachel.
A rude asne rude asnier. Siurrischein Esel
harter Treiber.
A dure asne dure aguylioun. (afz.) S. A dur
dne u. s. w.
Contre vizeus asnon vizeiis asnier. (afz.) Zu
tuckischem Esel baser Treiber.
A rud' aze, rud' azenie. (Lgd.) >S'. A rude u. s. w. sf.
Emb' un mari chivaou, bon esperou. (Lgd.) Zn
einem bosen Pferde guter Sporen.
A maiTit chin , courto estaquo. (nprv.) *S'. A
mechant u. s. w.
A dur aze, dur aguilhon. (nprv.) *S^. A dur
dne u. s. w.
En un marrit chivau bouen esperon. (nprv.)
S. Smb u. s. w. [u. s. w.
A cattivo cane corto legame. S. A mechant it.
Asino dure, baston duro. (t,) Hartndckiger Esel, mi.
harter Stock.
A ca che pea, Ciirta cadena. (1. b.) Devi Hund ni.
der anfdllt, kurze Kette. [u. s. w.
A can che iirta, Cadena ciirta. (1. ni.) S. A coj
17*
Bose 258.
132 —
260 Bose.
si. A cadSii fniinsu stringi In mnersu. (ap. L.) THV-
(lem Pferd nimm (his Gehiss an.
liil, Al ase rnch, Arricro loco, (val.) Zu Eselsfiillev
thorichter Treiher.
pt. A besta louca recoveiro maduro. Zu tollevt
Vieh verniinftiffer Treiher.
sp. A bestia loca recvicro modorro. Zu IhUrichfevi
Vieh einfdl(i(/er Treiher.
259. Boser II mid, zerrissenes Fell.
Listige llnnde habeii zeibissene Ohrcn, bose
Himde zerbissen Fell,
md. Bissige Hnnd' haben zerbis.'?ene Ohren. (nivh. E.)
Der boste Hond krijt diit zere.s.scn.ste Fell.
(mrh. S.) Der biiseste Tlund kriegt das zer-
rissenste Fell.
od. Beissende Hunde tragen zeriissene Haut.
(si-hwei.)
pd. Schlonime Huing hewwe tcrreetnet Fell. (ns.
(Pr.-W.) Schlimme Hunde hahen zerrissenes
Fell.
J)e biterichsten Rii'ens hett de lieterichsten
Felle. (wstf. Mrk.) Die hissifjsten Hunde
hahen die zerrissensten Felle.
Tinen llnnd fer rivet .Skiiiii. Zankischer
Hund Icricf/t zerrissenes Fell.
Galne (Arga) hnndar fa lifvet skin. S. Galne SW»
u. s. w.
Canis qui mordet mordetur. It.
Chien hargneux a toujours Voreille dechiree fz.
(les oreilles dechirees). liissii/er Hund hat
stets zerrissenes Ohr fzerrissene Ohren).
Chien rioteur a volontiers les oreilles tirees.
Zankischer Hund hat leicht zerrissene Ohren.
Chi bregous a las aonrelios vermenouzo.s. (Lgd.) sf.
Streifsiichfiijer Hund hat zerrissene Ohren.
Chin gatinions ponerto las aotu'eilios roiitos.
(nprv.) ZUnkifcher Hund frat/t zerrissene
Ohren.
Un chin aragnous va toujour las oureillos ma-
cados. (nprv.) S. Chien hargneux u. s. w.
Can ringhio.so e non forzoso, gtiai alia sua it.
pelle! Bissiffer iind nicht starker Hund, ivehe
seinem Felle!
Di can die molto abbaia, trista la pelle! (t.) mi.
Vom Hunde, der viel hellt, sehlimvi das Fell!
Lo cane arraggiato nee lassa lo pilo. (npl.) si.
Grivimif/er Tlund lasst's Haar.
<lt. Bitse hondcn krijgen h,nkkelige ooren. Bissif/e
Hunde krier/en zerrissene Ohren.
Een twistzoekende hond loopt meest met ge-
scheurde ooren, Ein streitsUchticjer Hund
Iduft meist mit zerrissenen Ohren.
eu. Brabbling cui's never want sore cars. Knur-
rifjen Kotern fehlt es nie an h'osen Ohren.
A toolying dog comes limping hame. (scho.)
Ein zankischer Hund komvit hinkend heini.
fs. Jarag Hiiiinjer luup altidj me rewlag Skan.
(A.) Arge Hunde laufen stets mit zerrisse-
nem Felle.
Jaragh Hiinjar luup altidj rae'n rewlagh Skan.
(F.) S. Jarag u. s. to.
Mai Hiinne hawe rawen Shanne. (M.) Bissige
Hunde hahen zerrissene Felle.
(la. Galne (Gale) Hunde faae revne (revet) Skind.
Bose Hunde kriegen zerrissenes Fell.
lid Hiind haver Ar i Nsese. Arger Hund hat
Schramme auf der Nase.
is. Grimmur himdur fair opt gataS (rific^) skinn.
Grimmige Hunde kriegen oft zerrissenes
Fell.
Opt fser grimmr hundr rifiS (gataS) skinn.
Oft kriegt grimmiger Himd zerrissenes Fell.
Agrytin hundur fter ofta riviS skinn. (fper.)
S. Grimmur u. s. u\
nW. Arge Hundar faa rivet Skinn. S. Galne u. s. w.
200. Wer des Bosen schnut, schadct den
From men.
Wer des AVolfcs .schont, der gefahi-det die
Schafe.
Barnihartighcid vocr do wolven is \\Teedheid dt»
tegen de schapen. Barmherzigkeit gegen die
Wolfe ist Unrecht gegen die Schafe.
Qui epargne le vice, fait tort a la vertu. Tl'cr fz.
des Lusters schont, thut der Tugend Unrecht.
Qui perdounne an nieschant, aquet he tort au sf.
boun, Et qui sert au commun de nat na ren
de boun. (Gsc.) Wer dem Bosen verzeiht,
thut dem Guten Unrecht, und wer der Ge-
vieinde dient, hat nichts Gutes.
Chi perdona ai tristi, nuoce ai buoni. Wer den it.
Schlimmen verzeiht, schadet den Guten.
Col perdonar troppo a chi falla, si fa ingiuria mi.
a chi non falla. (t.) Verzeiht man zu viel
dem, der fehlt, heleidigt man den, der nicht
fehlt.
A perdona ai cativ se fa tort ai bon. (1. m.)ni.
Verzeiht man den Bosen, thut man den
Guten Unrecht.
Eoses 261.
— 133
262 Boses.
261. Boses ist eher verrichtet, nls ge-
schlich tet.
Es ist leichter gescholten, als vergolteu.
Vevletzen ist leicht, Heilen schwer.
Ein Hatis ist leicliter angeziinclet, als gelosclit.
od. Es ist leichter sclielten, als vergelten. (schwei.)
en. One (A mail) is ii"t so soon healM, as hurt.
Man (Ein MenschJ ist nichf. so srJmell ye-
heilt, icie verlefzt.
Ane is no sae soon healed as hnrt. fscho.) S.
One u. s. w.
SW. iSkadan ar snart gjord, men sent (ej sa snart)
botad. Der Srhaden ist schnell (jetJian,
aher spat (nicht so schnell) wieder yiit
yemacht.
It. Qnidvis citins dissolvi posse videnms Qiiain
rursus refifi.
fz. II est plus facile ferir (demolii) que gnarir
(bastir). Es ist leichter verletzen (nieder-
reissenj, als heilen (hatten).
it. E pill facile lo sfare che il fare. Es ist leichter
entzweiinachen, als marhen.
ni. Xe piu facile far le piaghe che sanarle. (v.)
Es ist leichter, die Wnnden zn schlufjen,
als sie zn heilen.
262. Boses komnit geritten, Gclit aber
weg mit Schritten.
Krankheit kommt zu Pferde und gidit zu
Fusse weg.
Krankheit kommt mit Extrapost und sclilcichct
wieder Aveg wie Schnecken.
Krankheit kommt libratim, Und geht hinwcg
unciatim.
md. D' Krankhete' kommen zu Pert a gin zu FSs
erem fort. (mrh. L.) Die Krankheiten kom-
men zu Pferd und </ehen zu Fuss wieder
fort.
od. Die Krankheit kommt auf der Post und geht
mit Schneckenschritten. (schwei.)
Es kommt beim Centner (Pfiind) und geht
beim Quintlein (Loth), (schwei.)
pd. De Siike kummt anflegen , man se kriipt wed-
der weg. (ns. ha. V.) Die Krankheit komnit
angejlorjen, aher sie kriechf wieder ivey.
Krankheit kommt to riede an on geit op
Krocke weg. (ns. Pr.) Krankheit kommt
angeritten und geht auf Kriicken weg.
Krankheit kommt vierspannig an und zieht
einspannig ab. (ns. Pr.)
dt. Het kwaad komt moedig aangetreden, En gaat
weer heen met ezelsschreden. Das Bose
kommt mnthir/ nnr/eschritten, Und f/eht wie-
der fort mit Eselstritten.
Het kwaad koirit met ponden, en het gaat weg
met oncen. Das Bose kommt pfundweis
und geht lothroeis weg.
De ziekten komen te paard en ;.'^aan te voet
weer heen. S. D' Krankhefc' n. s. ii\
De ziekte komt met haast gereden, En gaat
met langzame ezelsschreden. Die Krankheit
kommt mit Hast geritten und geht mit la.ng-
samen Eselsschritten.
Het ongeluk komt met voederen en gaat weg
met oncen. Das Unglilck kovimt fuderweis
und geht lothioeis weg.
Het komt te paard (te post) en vertrekt te
voet. Es kommt zu Pferd fziir Post) und
geht zu Fuss fort.
^Mischiefs come by the pound and go away by en.
the ounce. Vhel kommen pfandireis und
gehen lothweis ireg.
Agues come on horseback, but go away on foot.
Fieber kommen zu Pferd., gehen aher zu Fuss
fort.
Sygdommen kommer til Hest, og gaaer bort til da.
Fods. Die Krankheit kommt zu Pferde und
gp.ht zu Fuss fort.
Sygdom kommer med Extrapost og kiorer bort
met Sneglepost. Krankheit kommt mit
Extrapost und fdhrt fort mit Schnecken-
post.
Ulykken ryder til Byes, men gaaer til Fods
deifra. Das Ungliick reitet zur Sfadt, geht
aher zu Fuss davon.
TJlykke kommer hoppende paa, og krybende af.
Ungliick kommt hilpfend und geht kriechend
fort.
Syghen lober tijl oc kryher fraa. (ada.) Die
Krankheit kommt gelaufen und kriecht fort.
Sott kemur snarfara, en fer seinfara. Krank- ifi.
heit kommt mit File und geht langsam fort.
Dat vonde er snart fenget, men inkje so snart nw.
gjenget. Das Schlimme ist schnell gekommen,
aher nicht so schnell gegangen.
Dat l0yp aa og skrid av. Das I'duft zu und
schreitet weg.
Det onda ar snart kommet, men ej sa snart SW.
ganget. (S*. Dat vonde u. s. ic.
Sjukdomen kommer till hlist och gar bort till
fots. S, iSygdovimen ii. s. io.
Olyckan rider till bys, men gar till fots deri-
fran (gar bort till fots). S. Ulykken u. s. w.
Sotthin slippir til ok krypir aaflf, (asw.) S.
Syghen u. s. w.
Boses 262.
— 134
263 Boses.
It. Citiiis veuit jiuiliini quam revertitur.
Pestis adest properc, solet at desei-jiere sere,
(mlt.)
fZf TjC null vient k cheval et s'en va A pied. Dus
JJbeL kommt zu Pferd und geht za Fnss
we'j.
Le inal vieut a charitce, et s'en retounie once
a once. Das Vbel kommt fuderwcis und
f/eht lothweis wieder icecj.
Maladies vienuent a cheval et s'en retounicnt
k pied. Krankheiten kommen zu Pferde und
ffehen zu Fuss wieder we//.
Lcs maladies vienncnt en poste et s'en retonr-
nent a pied. Die Krankheiten kommen viit
Post und ijehcn zu Fuss wieder werj.
sf. Lou mau ben acaoiiat 6 sen ba a pe. (Gsc.)
S. Le mal vient a cheval u. s. to.
Lou maou ven k chival 6 s'en tonio a pe.
(Lgd.) S. Le mal vient a cheval u. a. lo.
Malauties venon u chivau, s' entournon d'aped.
(nprv.) S. Maladies u. s. w.
it. 11 male viene a libbre e vassene a oucie. S.
Het kwaad komt met u. s. w.
II male vien a cani e va via a oncic. S. Le
mal vient a charitce u. s. w.
mi. E mel e ven pr^st e us aveja terd. (rom.)
Das JJhle kommt rasch und geht spilt fort.
II male viene a carrate e va via a oncie. (t.)
S. Le vial vient a charitee u. s. w.
ni. EI mal ven a cavall e al va via a pe. (em. 1'.)
S. Le mal vient a cheval u. s. w.
01 mal al ve a lire e'l va a unze. (1. b.) S.
Het kwaad komt met u. s. w.
El mal el ven a caval, e'l torna a pe. (1. ni.)
S. Le mal vient a cheval u. s. ic.
El mal a ven an pressa e a va via adasi.
(piem.) Das Vbel kommt mit File und gehet
langsam fort.
El mal a ven a lire e va via a onsse. (piem.)
S. Het kwaad komt met u. s. w.
El mal vien a cavalo e'l va via a pie. (v.)
>Si. Le mal vient a cheval u. s. w.
El mal vien a lire e'l va via a onze. (v.) S.
Het kwaad komt met u. s. u\
si. Su male intrat a liberas, et bessit ad unzas,
et quando bessit puru. (sa.) Das Vbel kommt
pfundweis und geht lothweis, wenn's noch
geht.
Su male intrat a cantares, et si qii'andat a
unzas. (sa.) Das Vbel kommt centneriveis
vnd geht lothweis.
Im, Lo mal ve a arrobas y sen va a unsas. (neat.)
Das Vbel kommt Arrobenweis (a 25 PfundJ
und geht lothweis fort.
Lo mal cntra per lliures c ix per onces. (val.)
S. Het kivaad komt met u. a. iv.
El mal entra a brazadas y sale a pulgaradas. sp«
Daa Vbel kommt Armvoll und geht Daumen-
voll fort.
Los males entran por arrobas y salen por adar-
mes. Die Vbel kommen Arrobenioeia an und
gehen in halben Drachmen weg.
Keulii vine iute, binele incetxi. Das Schlcchte wU
kommt achnell, daa Gute langsam,
2G.3. Boses schreibt man in Stein, Gutes
in Sand.
Weni man gibt, dev schreibt's in Sand; wem
man nimmt, der schreibt's in Stahl und Ei.scii.
Wer Unrecht thut, vergisst es bald, Wer Un-
recht leidt, das lang' behalt.
Dor Aveldaet wordt haeste vergheten, mer der dt.
ieueldaet gedenckt men langlie. (ah.) Die
Wohlthat wird rasch vergeaaen, aber der
Vbelthat gedenkt man lange.
The hurt man writes \vi' steel on a marble eil.
stane. (scho.) Der Beleidigte schreibt mit
Stahl auf einen Marmnrstein.
Hvo Uret gior, det hastig glemmer, II vo Uret da*
lider, laenge giemmer. S. Wer Unrecht thut
u. s. w.
In vento scribit Isedens, in marmore laisiis. It.
Les injures s' ecrivent sur I'airain et les bien- fz.
faits sur le sable. Die Beleidigungen werden
in Erz, tmd die Wohlthaten in Sandgesclirieben.
Memoire du mal a longue trasse, Memoire du
bien tantost passe. Erinnerung dea B'osen
hat lange Spur, Erinnerung des Guten geht
bald voriiber.
La memoire du tort et injure Moult plus que
benefice dure. Die Ei-innerung an Unrecht
und Schimpf dauert viel I'dnger, als die an
Wohlthat.
On oublie plustost le bien que le mal. (afz.)
Man vergisst eher das Gute, als das Bose.
Chi ofFende, scrive sull' arena; chi e offeso, nel it.
marmo. Wer beleidigt, schreibt's auf Sand;
wer beleidigt ist, in Marmor.
Chi altri oflende, su la rena scrive, e* chi ofFeso
vien, scolpisce in marmo. Wer Andre be-
leidigt, schreibt es auf Sand und wer be-
leidigt wird, meisselt es in Marmor.
Chi la fa, se la dimentica; chi la riceve, se la
lega al dito. Wer es thut, vergisst' a, ivem
es geschieht, der bindet's an den Finger.
Chi offende scrive in polvere di paglia; Chi emi.
Boses 263.
— 135
266 Botsehaft.
offeso, ne' niarmi lo sdcgno intaglia. (t.) Wcr
heleidigt, schreibt in Sjpreu, wer beleidic/f.
ist, schneidet den Groll in Marmor ein.
Chi la fa, se la dimentica; ma non chi la ri-
ceve. (t.) Wer es thut, vergisst es, oher nichf,
r(iei?i es geschieht.
ni. Chi la fa, se la scorda; Chi la rissev, se la
corda. (1. b.) Wer es tkut, vergisst's; wem
es geschieht, der hehlilt es sick.
Chi la fa, se la scorda, e chi la riceve se la
ricorda. (v.) *S'. Chi la fa, se la scorda u. s. w.
si. Cui offenni, scrivi in pulviri, cni e offisu, scvivi
in marmura. (s.) Wer heleidigt, schreibt in
Slaub, iper heleidigt isf, schreibt avf Marmor,
2C4. Bosheit 1st bald gclernt.
Das Bijse lernt sich von selbst.
Boshait lert sich selber wol. (ad.)
dS.. Ondt Iserer sig vel selv. Buses lernt sich trohl
von selbst.
Vanart har en lang Stjert, og det Ondc or snart
Isert. Unart hat einen langen Schwanz, und
das Bose ist rasch gelernt,
nw. D'er lettaste Isert, som inkje duger. Am leich-
testen tcird gelernt, was nichts taugt.
Dat som er til Ara, er seint aa Isera; dat som
er til Skain, kjem snaraste fram. Was ziir
Ehre ist, wird langsam gelernt; was zar
Scham gereicht, kommt am schnellsten hervor.
SW. Det onda larer sig sjelf. S. Das Bose u. s. w.
Laster lahras vthan Book. Luster icird ohne
Buch gelernt.
It. Vitia sine prseceptore discuntur.
it. Egli e facile cosa diventar cattivo. Es ist
leicht, schlecht zu werden.
si. Sa cosa plus facile est a benner mala. (sa. L.)
Das Leichteste ist, schlecht zu werden.
Det haltende Bud kommer bagefter, da.
Den hinkende Post kommer gjerne bagefter og
siger Sandhed. Die hinkende Post kommt
gem hinterher und sagt die Wahrheit.
Sannaste Segni kjem sist. Die uHihrste Kunde nw.
kommt znletzf.
Siste Frettnaden er sannaste. Die letzte Nuch-
richt ist die icahrste.
La Rigl' ei sc'iin I'oth, ca va zvar zopp , Ven CW.
pir adina suenter. (obi.) Die Regel ist, duss
ein Bote, der sehr lahm ist, immer nach
kommt.
II f;xut attendre le bolteiix. Man muss den fz.
Hinkenden ahwarten.
Aspettar il zoppo (il corbo). Den Hinkenden it,
(Den JRaben) ubwarten.
Lo coixo vindra y la veritat dira. (val.) Der Im.
Hinkende wird kommen und die Wahrheit
sagen.
20(5. Bose Botschaft bringt man l^ald.
Schlimmc Botschaft bringt man bald.
265. Der hinkende Bote kommt hinter-
drein.
Die Hiobspost kommt nach.
Od. A hinketer Both is nachkuma. (ndo.) Ein hin-
kender Bote ist nachgekommen.
pd. De hinkende Bade kiimt achterna. (ns. hist.)
De hinkende Bade kummt na. (ns. ofs.)
dt. De hinkende bode komt achteraan.
Het hinkende paard komt achteraan. Das
hinkende Pferd kommt hinterdrein.
Ik wil den kreupelen bode verwachten. Ich
will den hinkenden Boten ahwarten.
Die haeghel wil bier noch nae volghen. (ah.)
Das Unqluck irird hier noch nachkommen.
Ill news comes apace (travels fast). Schlechte en.
Nachricht kommt rasch (reist schnell).
Yond titVindi hafa vsengi. ISchlechfe Nachrich- is.
ten hahen Fliigel.
Hit ilia verSur ikki niSurlagl. (faer.) Das
Scldimme wird nicht niedergelegt (rasch
verbreitetj.
Nimio celerius venit, quod molestnm est, quam It.
id qiiod cupide petas.
Les mauvaises nouvelles ont des ailes. Die fz.
schlechten Nachrichten hahen Fliigel.
Les bonn&s novelles rotet et les mjiles coret. nf.
(w.) Die guten Nachrichten gehen und die
schlechten laufen.
Novella cattiva presto arriva (Novella trista it.
arriva pre.sto). Schlechte (Traurige) Nach-
richt kommt schnell an.
Cattive nuove pi'esto con'ono. Schlechte Nach-
richten laufen geschwind.
IjB cattive nuove son le prime. Die schlechten
Nachrichten sind die ersten.
E gattive nutizie volanu ancn pin che e bone. mi.
(crs.) Die schlechten Nachrichten fliegen
noch mehr, als die guten.
Le cattive niiove volano. (t.) Die schlimmen
Nachrichten fliegen.
Le cattive novelle coiTon presto, (t.) Die
schlechten Nachrichten laufen geschwind.
Noa catia prest la ria. (1. b.) S. Novella ni.
cattiva u. s. w<
Boses 262.
— 134
263 BosOB.
It. Citins veiiit iiialiini (luaiii iivt rtitur.
Testis adcst injure, HoUit at <lcsLq)ere seif.
(nilt.)
fz. TiC null vieiit ;i chcval et s'l'ii va .'i picil. // v
UM koiniiU zu Pferd and i/ekt za Fif^i
we<j.
Lc inal vit'ut a cliariti'e, et s'eii iftounic oim
a oiice. Das Vbel kovimt fuderweis and
ijfhl Inlhireis loieder ice;/.
Maladies vieniKut a clieval et s'eii n txiiriuiit
A, pied. Krankheiten kommen zu Pferde und
ffehen zu Fuss wieder wef/.
lies maladies vieniient en poste et s'en ntour-
nent a pied. Die Krankheiten kmninen mil
Post imd f/ehcn zu Fuss wieder ue//.
sf. I.ou mail be,n acaouat 6 sen l>a a pr. (Gsc.)
S. Le null vienf h cheval u. a. u\
Lou maou veu ;V eliival c sen tonio k \w.
(Tip:d.) S. Le mal vient a cheval u. a. w.
Malauties vcuon a ehivau, .s' ontournou d'aped.
(nprv.) S. Mala/ties u. a. v\
il. II male vieno a libbre e vassene a >nu-'u\ S.
Jlet kwaad komt met u. a. w.
II male vien a carri c va via a >>wu:. S. Le
Dial vient a charit^e u. a. w.
mi. E mel e veu pn'-st o us aveja tenl. (rum.;
Baa Uble koinmt raack und (jeht apiit fort.
II male vieue a earrate e va via a oncie. (t.)
S. Le mal vient a charitee u. a. ic.
ui. El mal vt^n a eavall e al va via a jie. (em. 1'.)
S, Le mal vient a cheval u. a. ir.
Ul mal al ve a lire e'l va a uiize. (1. b.) .S'.
Ilet kwaad komt met u. a. w.
El mal el veu a caval, el torna a pe. (1. m.)
S. Le mal vient u cheval u. a. w.
El mal a ven an piessa e a va via adasi.
(piem.) Das Vbel kommt mil File und gehet
lantjaam fort.
El mal a ven a lire e va via a onssc. (piem.)
S. Het kwaad komt met u. a. w.
El mal vieu a e^valo e'l va via a pie. (v.)
S. Le mal vient a cheval u. s. «•.
El mal vien a lire e'l va via a onze. (v.) >S'.
Bet kwaad komt met u. a. v.
si. 8u male intrat a liberas, et bessit ad unzas,
et quando bessit puru. (sa.) Das Vbel kommt
p/undtoeia und geht lothweis, wenn'a noch
fjeht.
iSu male intrat a cautares, et si qu'audat a
unzas. (sa.) Daa Vbel kommt centnericeis
und geht lothweis.
Ini. Lo mal ve a an'obas y sen va f'l unsas. (neat.)
Das Vbel kommt Arrobenweia (a 25 PfundJ
und geht lothweia fort.
E<i mal (iitr.i p<r lliiircs I' i.x j)er onees. (val.)
<S'. llcl kvuad komt met u. a. ii\
El mal entra a Ijrazadas y sale a pnlgaradas. 8p«
Das Vbel k'hnmt Armvnll und geht Daum en-
roll fort.
Los males entran pur arrobas y salen por ;idar-
nies. Die Vbel kommen Arrobenweia an und
gehen in halbcn Drachmen iceg.
Ueulu vine iiite, binele ineetn. Das i'^ichlcchteyfU
kommt svhurll, daa (Jute langaam.
'2i\?t. B5ses .sclireibt man in. Stein, CJutes
in Sand.
Wem man ^jibt, der .sibriibt'.s in Sand; wcm
man ninunt, der sclireibt's in Stalil nnd Eisiii.
Wor L'nreeht tlint, vergisst cs bald, Wir I'n-
recht leidt, das lang' belialt.
Dor weldaet wordt haesto verg^heten, nier der dt«
ieneldaet gedenekt men ianglie. (ah.) Die
Wnhlthat tcird rasch vcrgeaaen, aber der
Vbelthat gedenkf man lunge.
The hurt man writes wi' 8te»d on ,i marbK-, eu.
.stane. (.M<'ho.) Der Deleidigte achreibt mit
Htc.hl uuf einen Murm'tratein,
Hvo Uret gior, det ha-stig glcmnur, llvo Uret dii.
lider, Imnge giemmer. <!>'. Wer Vnrecht that
tt. a. w.
In vento scribit liedens, in marmore Itesus. It.
Les injures s' ecrivent sur I'airain et los h'wu- tz,
fait.s sur le sable. Die Beleidigungen tcerden
in Erz, und die Wohlthaten in Sandgeachrieben.
Memoire du mal a longue trasse, Momoirc du
bien tantost jjasse. Erinnerung dea B'usen
hat lange Sjmr, Erinnerung dea Guten geht
bald voriiber.
La memoire du tort et injure Moult plus que
benefice dure. Die Erinnerung an Unrechl
und Schimpf dauert viel Idnger, ala die an
Wohlthat.
On oublie plustost le bien que le mal. (afz.)
Man vergiast eher daa Ghite, als daa Boae.
Chi offende, scrive still' arena; ehi k oifeso, nel it.
marmo. Wer beleidigt, achreibt' a aufSand;
icer beleidigt tat, in Marmor.
Chi altri ofl'ende, su la rena scrive, e*ehi ofFeso
vien, scolpisce in marmo. Wer Andre be-
leidigt, achreibt ea auf Sand und tier be-
leidigt wird, meisaelt es in Marmor.
Chi la fa, se la dimentica; chi la riceve, se la
lega al dito. Wer es thut, vergiaat'a, icem
es gcschieht, der bindef's an den Finger.
Chi offende scrive in polvere di paglia ; Chi e mi,
I
Brauhaus 270.
137
271 Brei.
Bu a Braiihuis stat, stat kei Bakhuis. (tli^._ jj.)
aS'. Bit u. s. 10.
,0d. Wan a Wirthshaus stfeiht, k<'/ ka Beck-nhaus
steih~. (opf. N.) Wo ein Wirthshaus sfeht,
kann Jcein Backhaus stehen.
pel. Wo e Braues steeht, do kaii gee Backes stohn.
rnrh. A.)
Wo a Backes (Backhaus) steet, kan kee
Braues (Brauhaus) stoon. (nrh, D.)
Wo mer Gaasch schott, kann kei Kon ligge.
(nrh. K.) Wo man Gersfe sclinttet, kann
kein Korn liegen.
Wo't Branlius steit, flao kann't Backhvls nicli
staon. (ns. A.)
Worn Gasteiikorn liggt, dar kann keen Roggen-
koi'n liggn. (ns. B.) Wo ein Gerstenkorn
liefjt, da kann kein Roggenkorn liegen.
Wo en Bruhus steit, kann kein Backhfis stan.
(ns. ha. G. u. G.)
Wo 'n Brunhuus steit, kann kein Backhuus
stahn. (ns. ha. H.)
Wo de Moltsak steit, kann de Roggensak nig
staan. (ns. hist.) S. Wo der Malzsack u. s. w.
Wo Gerste liegt, darf nicht Korn liegen. (ns. Pr.)
Boo en Bruggehuus stett, doo kann ken Backe-
htins stohn. (ns. W.)
<lt. Daar de bakker zit, kan de brouwer niet
liggcn. Wo der Backer sitzt, kann der
Brauer nicht liegen.
Waer de brouwer binnen is, iiioet geen bakker
komen. (vl.) Wo der Brauer drinnen ist,
darf kein Backer kommen.
(la. Hvor man Isegger en Skieppe Malt, har man
ei nedig at Itegge en Skieppe Meel. Wo
man einen Scheffel Malz hinlegt, hat man
nicht nothig, einen Scheffel Mehl hinzulegen.
(H)vor se Maltstek kfimmer haen, blywer se
Mjfilspek fra. (jiit.) Wo ein Malzsack hin-
kommt, bleiht der Mehlsnck fort.
fz. On qu' Saint Ariioul va. Saint Honore n'sarot
aller. (nf. R.) Wo St. Arnold (Patron der
Brauer) hingehf, kann St. Honorius (Patron
der Backer) nicht hingehen.
nf. Wiss' qui I'bresseu va, I'bolgi nVa nin. (\v.)
Wo der Brauer hingeht, geht der Backer
nicht hin.
Wiss' qui I'cabarti passe, Tbolgi n'passe nin.
(w.) Wo der Schenkwirth hingeht, geht der
Backer nicht hin. '
Ou St.-Arnould va, St.-Aubert enn' va ni6.
(w. M.) Wo St. Arnold hingeht, geht St.
Auhert (Patron der Backer in Mons) nicht hin.
271. Der Brei wird nicht so heiss geges-
sen, als er aufgetragen wird.
De Bri wat nicli so bet gat'n, as he nppdraogt pd.
is. (ns. A.)
't Wat nich so liet gat'n, ass 't uppdraog'n iss.
(ns. A.) Es wird nicht so heiss gegesseii,
wie es aufgetragen wird.
De Bri ward heeter upgebn as getn. (ns. B.)
Der Brei wird heisser aufgegehen, als ge-
gessen.
De Bri werd nich sau heit egeten, as he up-
gewen (upefiillt) werd. (ns. ha. G. u. G.)
Man et den Bii nich sau heit, as he vonu
Filer kiimt. (ns. ha. G. ti. G.) Man isst den
Brei nicht so heiss, wie er vom Feuer kommf.
De Grutt wart nig so heet uteeten, as se up-
lullt wart. (ns. hist.) Die Oriitze wird nicht
so heiss ausgegessen, irie sie aufgeschiittet
wird.
Et wart so heet nig uteeten, as't upgeven (in-
kromt) wart. (ns. hist.) Es icird so heiss
nicht ausgegessen, wie es aufgegehen (ein-
geschiittet) wird.
De Bry ward heeter upgawen, as uutaten. (ns.
Hmb.) S. De Bri ward u. a. ic.
It wart so het nich gaten, as't kaakt is. (ns.
M.-Str.) Es wird nicht so heiss gegessen,
icie es gekocht ist.
De Bree word heter upscheppt as eten. (ns. ofs.)
S. De Bri ward u. s. w.
De Bre wart altit heter upscheppt, as eten.
(ns. O. J.) Der Brei ivird stets heisser auf-
gegehen, als gegessen.
Die Suppe (Der Brei) wird nie so heiss geges-
sen, als sie (er) gekocht wird. (ns. Pr.)
Me ittet den Brie nit sau waarme, osse emiem
filr'esatt weerd. (ns. W.) Man isst den Brei
nicht so loarm, wie er einem vorgesefzt wild.
De Biiei wart haiter opgaft, arr 'e giaten wart.
(wstf. A.) S. De Bri ward u. s. w.
Me maut den Bri nitt so het friaten, as he
iame viiorsatt wart. (wstf. Mrk.) Man muss
den Brei nicht so heiss essen, wie er einem
vorgesetzt wird.
A Brei waart eg so hiat idjen, iiiis-r npdeu is.
waart. (A.)
A Brei waart egh so hiat iidjan, iish'r apden
waart. (F.)
Di Kual uud' ek legt sa wfirem iiten, iis er
apdon uud'. (S.) Der Kohl wird nicht leicht
so xoarm gegessen, als er aufgetischt wird.
18
Brei 272.
— 138 —
273 Brennen.
272. Er geht drum herum, wi (^ die K atze
urn den heissen Brei.
Wie die Katze um den heissen Urei hcrgelien.
md. Ha gat dr5m rfim bi die Katz om den hfisze
Brei. (frk. H.)
Ar get drum riim, \vi di Kfltz iiiu an heeeszan
Brei. (frk. H. S.)
Ar gett, wi di Kiitz iinun hasz-n Brei. (frk. M.)
Er r/eht wie die Katze tun heissen Brei.
Ha geht dr6m rSm, wie en Katze om en heisse
Briii. (mrh. N.) Er geht drum herum, wie
eine Katze um einen heissen Brei.
A giht drum rum, wie die Katze lime hesse
Bree. (schls.)
A git rim wi de Koze im a hesse Brei. (schls.
B.) Er (jeht herum, wie die Katze um den
heissen Brei.
Od. Auszen rum gehn wie d' Katz um 'n Breyn
(Brei). (bair.) [(schwei.)
Er geht herum, wie die Katze um den Brei.
Ea ged umma, wia di Kotz um an hoassn
Prain. (st.) S. A gtt u. s. w.
pd. E git wJi der Tost am 't Loch, (urh. S.) Er
geht, wie der Dachs urns Loch.
He geit riimm, as d' Katt iiiimi 'n heten Bri.
(ns. A.) S. A git u. s. w.
He geit'r herum, as de Flege um den heten
Bri. (ns. B.) Er geht drum herum, wie die
Fliege um den heissen Brei.
He geitr nm to as de Kuper iim de Tiinne.
(ns. B.) Er geht drum herum, wie der Boft-
cher um die Tonne.
He geit immer iim de Bri herum. (ns. hist. A.)
Er geht immer um den Brei herum.
He geit der um heriim, as de Katt um d' lieete
Bree. (ns. ofs.)
Hai gait deriimme , arre de Katte iimme den
haiten Briei. (wstf. A.)
Dai laipad (I'duft) darumma, as da Katta urn
dan heitan Brei. (wstf. Mrk.)
dt. Hij loopt als de kat om den heeten brij. Er
Idu/t, wie die Katze um den heissen Brei.
Hij loopt herom heen, als eene vlieg om den
» heeten brij. Er lauft drum her-um, icie eine
Fliege um den heissen Brei.
Hy loopter omme, als een vlieghe om den
heeten bry. (ah.) S. Hij looiH Iterom m. s. w.
fs. Hi lept-r trinjam iiiis an KPit am an hiaten
Brei. (A.) Er I'duft da rundheriim, wie die
Katze um den heissen Brei.
om den hede Grod. Um etwas herum gehen,
ine der Tlund (die Katze) um die heis.ic
Griitze.
Ganga som Katten um ciii hoit CJratit. Gehen, llW.
wie die Katze um einen heissen Griltzbrei.
Ga omkring en sak som katten kring het grfit. SW.
Um eine Sache hertimgeheti , trie die Kufze
um die Griitze.
Han gar ikring saken, som hunden kring het
grot. Er geht um die Sache herum, ine
der Hund um die Griitze.
Tourner autour du pot. Um den Top/ herum- fz.
gehen.
Tourner atou de pot. (\v.) S. Tourner u. s. w. nf.
Tourner i I'intour du pi)t. (w. M.) S. Tourner
u. s. tv.
27.S. Was dich nicht brennt, so list du
nicht loschen.
Was dich nicht brennt, das losche nicht.
Das Feuer, das mieh nicht brennt, Ifische ich
nicht. [(<id.)
Was dich nicht brennet, solt du nicht leschen.
Dosz Feuei', dosz mich nit bronnt, brouch ich md.
nit ze losche. (frk. H.) Das Feuer, das mich
nicht brennt, hrauche ich nicht zu loschen.
Wos mi' nit brennt, bias- i' nit. (frk. M.) Was
mich nicht brennt, blas^ ich nicht.
Wat lech net uoget, br;iuch der net ze loschen.
(mrh. L.) Was euch nicht angeht, brajicht
ihr nicht zu loschen.
Wos mich nich brennt, dos derf (das darf) ich
nich leschan. (schls. B.)
Was dich nicht brennt, das blase nicht. (bair.) od.
Was einen nicht brennt, muss man nicht Ijla-
sen. (schwei.)
Was di niid' brennt, so bios niid. (schwei. A.)
Was dich nicht brennt, blase nicht.
Was mi' nit brennt, dearf i' nit blas-n. (tir.
U.-I.) Was mich nicht brennt, darf ich nicht
blasen. [loschen. (ns. Pr.)
Was dir nicht brennt, brauchst du nicht zu pd.
da. At gaae som Katten om den hede Veiling.
Gehen, wie die Katze um den heissen Brei.
At gaae uden om noget, som Hunden (Katten)
Hij is dwaas, die zich brandt a an eens ander- dt.
mans ketel. Der ist thijricht, der sich an
eines Andern Kessel verbrennt.
Dat u niet brandt, blusch't niet. (vl.) Was
euch nicht brennt, loscht nicht.
Scald not (Don't scald) your lips in an other eil,
man's pottage. Verbrennt Euch die Lippen
nicht an eines Andern Suppe.
Scald not your lips with other folk's broth.
Verbriiht Euch die Lippen nicht mit andrer
Leute Briihe.
Brennen 273.
^ 139
274 Brot.
fs.
da.
Dinna scald your mouth wi' ither folks kail.
(scho.) Verhrennf euch nicht den Mund an
andrer Leiite Briihe.
Wat de ai brannt, briickst ai to slekeu. (M.)
Was dich nicht brennt , hrauchst du nicht
zu loschen.
BrJinn de al aw aiiser Faujlkeus Soss. (M.)
Verh'enne dick nicht an anderer LeiUe Suppe.
It.
tz.
uf.
sf.
it.
Im,
sp.
Det dig ikke brsender, bebover du ei at blsese
paa. Was dich nicht brennt, darauf hrauchst
du nicht zu hlasen.
Svid dig ikke paa auden Manda Vtelliug.
Verhrenne dich nicht an andern Manit-r-Brei.
Det (Hvad) dig inte (icke) branner, behofvcr du
ej blasa pa. *S'. Det dig u. s. ic.
Tua quod nihil vefert, percoutari desinas.
Quitter bruler ce qui ne cuit pas pour soi,
(nf. Br.) Brennen lassen, was nicht fiir
einen kocht.
Quand le fricot d'ein eute brule, i feut le
laissier bruler. (pic.) Wenn das Ragout eines
Andern brennt, muss man es brennen lassen.
Quand I'fricot d'uu autre brule, i faut I'leier
bruler. (R.) S. Quand u. a. w.
Cou qui n'cut nin por vos, leyiz I'brouler. (w.)
Was nicht fiir Euch kocht, lasst's anhrennen.
So qe noun coi per tu, laissos ovi crema. (Lgd.)
S. Cou u. s. w.
So que non se couey per tu, laysso va cremar.
(nprv.) S. Cou u. s. w.
II fuoco che non mi scalda, non voglio che mi
scotti. Das Feuer , das mich nicht ir'drmt,
soil viich nicht brennen.
La carne che non ti nuoce, Lasciala cuoce.
(crs.) Das Fleisch, das dir nicht schadet,
lass'' es kochen.
No t'inipazzer in t quell ch'au t'aparten. (rom.)
Kiimmere dich nicht um das, was dir nicht
gehort.
Qui' arrost ch' n' em' tocca a n'importa s'al
brusa. (em. B.) Der Braten, der mich nichts
angeht, wenn er verbrennt, raacht's nichts
aus.
Petta qui non mandigo la laxo brujare. (sa. L.)
Fleisch, das ich nicht esse, lass' ich an-
brennen.
No t' fiques en lo que no t' toca. (neat.) Mische
dich nicht in das, teas dich nichts angeht.
Lo que no has de comer, dexalo bien cocer.
Was du nicht zu essen hrauchst, lass es kochen.
No te entremetas (entremeter) en lo que no te
atane hacer. S. No t' fiques u. s. ic.
274. Das Brot sei leicht, der Kase
s c h w e r.
Lnftig Brod, schwerer Kas. (schwei.) od.
Gerezen (Geoogd) brood on blinde kaas. Auf- (It.
gesjirungenes Brot (Brot mit Augen) und
blinder Kase.
Brood bij de ligt, Kaas bij de wigt. Brot
leicht, Kcise schwer.
Breed by die licht, tzys by de wicht. (afs.) S. fs.
Brood u. s. w.
Panem probato levem gravemque caseum. It.
Pain leger, pesant fromage, Prens toujours si fz.
tu es sage, (afz.) Bist du weise, nimm immer
Brot leicht, Kcise schwer.
Pan leougie e pesan hroumatge, Pren toustem sf.
si tu es plan satge. (Gsc.) S. Pain Uger
u. s. w.
Pan leggiere e grave formagio Piglia sempre it.
se sei saggio. S. Pain leger u. s. iv.
Pane alluminato e eacio cieco. Brot mit
Licht und Kase blind.
Pane cogli occhi, cacio senz' occhi e vino che
cavi gli occhi. Brot mit Augen, Kase ohne
Augen und Wein, der die Augen aussticht.
Pan cun j'occ e furmai senz 6cc. (rem.) Brot mi.
mit Augen und Kcise ohne Augen.
Pane alluminato, cacio cieco e vino che cavi
gli occhi. (t.) Brot mit Licht, Kcise blind
und Wein, der die Augen aussticht.
Cacio serrato e pan bucherellato. (t.) Kase
geschlossen und Brot durchl'6 chert.
Pan bus e furmai cius. (em. B.) Brot mit ni.
Lochern und Kcise geschlossen.
El formagg senza bceucc, el pan coi bceucc, el
vin che solta ai oeucc. (1. m.) Den Kase
ohne Locher , das Brot mit Lochern, den
Wein, der in die Augen springt.
Pan con j'eiii, formagg senss' eui e vin ch'a
saota a j' eui. (piem.) Brot mit Augen,
Kase ohne Augen und Wein, der in die
Augen springt.
Formag senssa beucc, pan con ii belicc e vin,
ch'a saota a j'eucc. (piem.) Kase ohne
Locher, Brot mit Lochern und Wein, der
in die Augen springt.
Pan coi occi, formagio senza occi, vin che salta .
ai occi e servi che sa sarar a tempo i occi
fa andar ben i afari de le locande. (v.) Brot
mit 'Augen, Kcise ohne Augen, Wein, der in
die Augen springt und Diener, welche zur
Zeit die Augen zuzuiaachen wissen, und
das Geschaft in den Schenken geht gut.
18*
Brot 274.
— 140 —
276 Brot.
si, I'ani cull' occlii, fnrmaggiu sen// occhi e vinu
c!i ti c<ava rorclii. Is.) S. Pane cm/Ii ncchi
H. «• w.
8u casu fittu, su pane ispugnatu. isa. I-., M.;
Der K'dse dicht, das Brot schwammif/.
pt, Pao com olhos, e queijo sem olhos, e viulio
(ine salte nos olhos. S. Pan con u. .t. iv.
s|>. Kl queso pesado y el pan liviano. Der Kiise
Hchioer und das Brot leicht.
Pan con ojos y queso sin ojos. S. Pan it s. w.
Qiieso ciigo y pan con ojos quitan a mi hijo
los enojos. Kdse blind und Br«t viif Auf/en
nehiiien meinevi Sohne den Verdriiss.
275. Cicgessen Brot ist ijald vergossen.
dt. Het Iivo'.hI is* gegeten en het gezelschap ge-
scheidni. Das Brot ist '/ef/essen und die
Gesellscha/l geschieden.
eu. Eaten bread is soon forgotten.
(lii. Bred som cr sedt, bliver snart forgjiet. Brot,
das (/ei/essen ist, wird achnell veryessen.
Hvo mindcs seden Mad og sledne Klieder?
Wer denkt an gegessene Speise und abge-
fragene Kl eider f
is. Hvcir man minnist etinn mat og slitin kljeOi?
S. Hvo mindes u. s. lo.
HvRr man minnist a sinn etinn mat og slitin
klseSi? Wer denkt an seine verzehrte Speise
und abgetrngene Kleidung?
UW. Naar IJiten er gloypt, er ban glaymd. Wenn
der Bissen versrhluckt ist, ist er vergessen.
Godmatcvi er glsymt, so snart ban er gloypt.
Gut Gericht ist vergessen, sobald es ver-
schluckt ist.
Eten Mat og slitne Klsede vil ingen minnast.
Gegessener Speise und abgetragener Kleider
will Niemand gedenken,
SW. Nf^r brodet ar atit, ar walgjerningen glomd.
Wenn das Brot gegessen ist, ist die Wohl-
that vergessen.
Gjord tjenst jir snart glomd. Erimesener Dienst
ist rasch vergessen.
fz. Morceau avale n'a plus de gout. Verschluckter
Bissen hat keinen Geschmack mehr.
it. II pan mangiato presto e dimenticato. Das
gegessene Brot ist rasch vergessen.
pt. P;io comido, companhia desfeita. Gegessenes
Brot, aufgeloste Gesellschaft.
fip. El pan comido, la corapauia desecha. Das
Brot gegessen, die Gesellschaft aufyelost.
Bocado comido no gana amico. Gegessener
Bissen gewinnt keinen Freund.
Comida hecha, compania desecha. Das Eaaen
voriiber, die Gesellschaft aufgelost.
Pan comido, compania deshecha. (asp.) <S'. Pan
u. s. U-.
•210. Man muss sich mit dem Brot be-
lielfen, bis man Fleisch bekommt.
In der Zoit der Noth, last man Pastetenrinden
fur Brot.
Wer kein Scbmalz hat, muss sicli mit Butter od.
fretten. (bair. T .)
Wer keine Bottr up't Brad .smiirru kan , dei pd.
mot lie Brad eten. (ns. ha. G. u. G.) Wer
keine Butter uuf'a Brot achmieren kann,
der viuss blosa Brot eaaen.
Bi Gebreck van Hfiner ett dc Bur Kreieu.
(ns. ofs.) In Ermungelung von Uuhnern iatt
der B'ucr Kriihen.
Wer kein Brot heft (h-if), mot de Botter dreeg
eete (muns die Butter trncken eaaen). (ns. Pr.)
' Bij gebrek van l)rood cet men koretjes vjm (It.
pastijen. Bei Mangel an Brot isst man
Pastetenrindchtn.
I Ick wil soe lange coecke eten, bent dattet
broot gaer wordt. (ah.) Ich will so lange
i Kucheii essen, bis dass das Brot gar icird.
If you have not a capon, feed on onion. IFenneu.
ikr keinen Kapaun halt, essl Zwiebeln.
Naar Koen ikke bar Ho, saa luder den Avner. dft.
Wenn die Kuh nicht lieu hut, so frisst sie
I Spreu.
; Hvo der ei kan faac Fleskct, faaer at noies
med Kaalen. Wer daa Fleisch nicht hekom-
I men kann, muss sich mit dem Kohl begniigen.
J>;i er skelfiska so8i9, ef ei er anna9. Gihf's is.
nichts Anderes, v)ird SchcUfisch gesotten.
Nar kon into bar bo, sa ater hon agnar. S. SW.
I Naur u. s. w.
\ A defaut de pain on mange des croutes de fz.
j pate. S. Bij u. *. w.
\ Faute de grives, on prend des merles. Gibt'a
• keine Drosseln, nimmt man Meisen.
j Crouste de pastez valent bien pain. Paateten-
1 rinden sind so gut wie Brot.
'■ A favite de chappon. Pain et oignon. Gibt's
nicht Kapaun, Brot und Zwiebel.
Qui n'a gras, megre desire, (afz.) Wer nicht
fett hat, wiinscht mager.
Faute de poisson, on mange des moule.s. (Br.) nf.
In Ermangelung von tisch isst man
! Miischeln.
On mange bien des perdri.\ sans oranges, (norm.)
I Man isst wohl auch Rebhiihner ohne Orangen.
Brot 276.
— 141 —
278 Brot.
Quand qu'ein n'a pan d'ail i fetit dausser d'ognon.
(pic.) Wenn mar, keinen Knoblauch hat, muss
man mit Zwiebel reihtn.
Fate di pau, on mag-ne di wastai. ( w.) MangeJt's
an Brot, isst man Kuchen.
Qwand on n'a n'in des chapeines, on mange
des m&wis. (w.) Wenn man keine Drosseln
hat, isst man Meisen.
it, Qnmd'an gh'e d'fidegh 1'^ bon la niilza. (ni.
em. P.) Wenn es keine Leber yibt, ist die
MHz (jut.
ni. In mancanza de gambari, xe bone anca le zate
(anca le zate se magna), (v.) Bei Mangel
von Krebsen sind atich die Scheeren gut
(isst man auch die Scheeren).
Co' no gh'e piu gambari, anca le zate comoda.
(v.) Wenn ts keine Krebse mehr giht , sind
auch die Scheeren gut.
si. Chi non p6 havere la came , veva lo vruodo.
(npl.) Wer das Fleisch nicht haben kann,
trinke die Briihe.
Chi non p6 haveie la porpa, s'attacca all'
huosso. (npl.) Wer das Fleisch nicht habcn
kann, halt sich an den Knochen.
Cui nun p6 manciari cami, bivi brodu. ^^3.)
Wer nicht Meisrh essen kann, trinke Briihe.
llll. A falta de pa bonas .son cocas, (neat.) In Er-
mangelung von Brot sind Kuchen gitf.
pt. A' niingua de pao, boa.'* .nau tuitas. ,S'. A falta
U. 3. W.
sp. A falta (mengua) de pan biKiia.s son torta.i.
S. A falta u. s. ir.
A mengna de came bueno.s son polios con to-
cino. Bri Mangel von Fleisch sind Hilhner
mit Speck gut.
Quando no tengo solomo, de todo como. Weiin
ich nirht das Riickenstiick (vom SchweinJ
hahe, esse ich von jedem.
277. Tel a du pain, lorsqu'il n'a plus
de dents, (fz.) Mancher hat Brot, icenn
er keine Zlihne mehr hat.
fz. II a du pain quaud il n'a plus de dent. Er
hat Brot, icenn er keir^en Zahn mehr hat.
Le pain lui viendra quand il n'aura plus de
dents. Er nird Brot bekommen, wenn er
keine Zdhne mehr hat.
Donner des noisettes a qui n'a plus de dents.
J)em Niisse geben, der keine Zahne mehr hat.
Dieu donne des feves, a qui n'a point de ma-
choires. Gott gibf dem Bohnen, der keine
Kinnladen hat.
nf. Lou bon Due beille des none ai (ja qiie ne sans
pe les ecreutchai. (F.-C.) Der gute Got/ giht
denen Nirsse, die sie nicht aufknacken konnen.
On li bara des nosettes a crocquer quand i n'ara
pus d' dents. (R.) Man nird ihm Niisse
zum, Aufknacken geben, wenn er keine Zahne
mehr hat.
On a sovint des geies qwand on^ n'a pus des
dints po les crohi. (w.) Man hat oft Niisse,
icenn man keine Zdhne mehr hat, um sie
uufzuknacken.
Diner des geies qwand on n'les set pus crohi.
(w.) Niisse geben, wenn man sie nicht mehr
aufknacken kann.
Chi ha denti, non ha pane, e chi ha pane, non it.
ha denti. Wer Zlihne hat, hat kein Brot,
und iver Brot hat, hat keine Zlihne.
La fortuna da biscotti a chi non ha denti.
Das Gliick gilt dem Zivieback, der keine
Zdhne hat.
U biscottu vene a chi unn' ha denti. (crs. s.) mi.
Der bekommt den Zwieback, der keine
Zdhne hat.
Chi ha dente, non ha pane e chi ha pane non
ha dente. (t.) Wer Zdhne hat, hat nicht
Brot, und wer Brot hat, hat nicht Zdhne.
Chi g'a fam, g'a minga pan, Chi g'a pan, g'a ni.
niinga fam. (1.) Wer Hunger hat, hat kein
Brot, wer Brot hat, hat keinen Hunger.
O Segno 0 manda o pan a chi n' ha de denti.
(lig.) Der Herr schickt das Brot dem, der
keine Zdhne hat.
Quand' a j'6 d' pan ai manca ii dent, (piem.)
Wenn Brot da ist, fehlen die Zdhne.
Dio manna vescuotte (li vescotte) a chi n' ha ai.
diente. (npl.) Gott schickt dem (die) Zwiebacke,
der keinen Zahn hat.
Qui hat pane, non hat dentes et qui hat dentes
non hat pane. (sa. L.) Wer Brot hat, hat
nicht Zdhne, und wer Zdhne hat, hat nicht
Brot.
Deu dona fabas a qui no te caxals. (neat.) S. Im.
Dieu donne u. s. w.
Da Deos nozes a quern nao tem dentes. Gott pt.
giht dem Niisse , der keine Zdhne hat.
Da Dios almendras (higu.s) a quien no tiene sp.
muelas. Gott gibt dem Mandeln (Feigen),
der keine Backenzdhne hat.
278. Ingen seder gierne Agern, naarhan
har Br/jd. (da.) Niem-nd isst gem Eicheln,
icenn er Brot hat.
Han et inkje Bork, som Brand hcve. Der isst nw.
nicht Einde, der Brot /'/ '.
Brot 278.
— 142
282 Brot.
Hau spinn inkje Haar, som heve Hanip Der
ajjiniit iiiihl Haare, der Ilanf hat.
Han brukar inkje brotne Hjul, som lieilc heve.
Der hruucht kein zerhroche)ies Had, der ein
f/anxes hat.
it. Chi h.i vitello in tavohi, nun niangia eipolla.
(mi. t.) Wer Kulhfleisch uuf dein Tisch hut,
isst keine Zwiebeln.
mi. Chi ha buona cantina in casa, non va pel vino
air osteria. (t.) Wer eiiien ijuten Keller im
Hause hat, yeht nichf inn Wein in die
Schenke.
279. Door het kwalijk in din oven
schieten, wordt het brood .scliee t'. (dt.)
SiJdeht mail's schlecht in den Of en, irird
d(i.<t Brot srhief.
fz. .V IVMifournur out fait Ic.s \)iuns covnns. (at"/..)
Beiin Einschiehen 'macJU man die Drofe
eckiff.
sf. A Tenhonrna quc-s'h^n Ions paas conrnalnts.
(Brn.) S. A I'enfourner u. s. n\
A Tenfourna, se pren lou pan cournn. (Lgd.)
jS. a I'enfourner u. s. iv.
A I'enfournat, s'y pren lou pan cournut. (nprv.)
S. A I'enfourner u. s. w.
lin. Al enfornar se fan los pans geperuds. (neat.)
S. A I'enfourner u. s. w.
Al enfornar se fan los pans geperiits. (val.)
S- A I'enfourner u. s. ir.
1)1. Quern mal enforna, tira os paos torto.s. Wer
schlecht einschiebt, zieht die Brote schief
heraux.
sp. Al enhornar se hacen los panes tuertos. S. A
I'enfowmer u. s. tt\
Quien mal enhorna, saca los panes tuertos.
S. Quern u. s. w.
Al enhornar se tuerce el pan. Beim Einschiehen
wird das Brot schief.
280. De Brod hett, den ward Brod badn.
(pd. ns. B.) Wer Brot hat, devi uird Brot
gehoten.
dt. Die zijn brood (zijne pastijen) in den oven
heeft, geef dien van uwen koek. Wer sein
Brot (seine Paste fen) im Of en hat, dem yebt
von Eur em Kitchen.
im Of en hut, soil 7,ian von seiner Tmte
ijehen.
Pouedes dounar de ta fouga.s>o en aqneou qu'a sf.
de paste au four, (npi-v.) Devi, ivelcher Ge-
hcick im Of en hat, kannst du von deinem
Kuchen f/eben.
2«1. VVer's feineBrot vorisst, muss das
grobe nachessen.
Fill Leit icszen d' weisBrotferuuddm schwarzen. md.
tnuh. L.) Viele Leutc essen das Weissbrot
vor dem schwarzen.
He het et er.sch de 'WHik gcgeten. (nrh.M.) Er pd.
hat zuerst die Wecke gegessen.
Die zijn wittebrood v66r eet, inoet zijn mgge- dt.
brood na eten. Wer sein Weissbrot vorisst,
muss sein Boggenbrot nachessen.
Ily heft syn wittebroot al voer gegheten. (ah.)
Er hat sein Weissbrot vorhergegessen.
Syn wittebroot voren eten. (avl.) Sein Weiss-
brot roraus esstn.
Manger son pain blam- le premier. S. Syn fz.
u. s. w.
11 a mange son pain bl.uic Ic premier. S. Jig
heft u. s. w.
Apr^s blanc pain Le bis on la faim. Nach
Weissbrot das Schxcarzbrot oder der Hunger.
Magni .s'blanc pan d'vant I'neur. (w.) Sein nf.
weisses Brot vor dem schicarzen essen.
Mangni s'blanc poain avant s'noir. (w. N.) Sein
ueisses Brot vor seinem schicarzen essen.
A fa coumo las putos , a manjha soun bon pan sf.
pennie. (Lgd.) Er hat's gemacht, wie die
H. . . ., hat sein gutes Brot zuerst gegessen.
As d'aquo dey putans, as manja premie ton
pan blane. (nprv.) Du hast's (gemachtj icie
die II. . . ., hast dein iceisses Brot zuerst ge-
gessen.
Prema I'arost e dop e fom. (mi. rom.) Zuerst it.
den Braten und dann den Rauch.
da. Den der har Br0d, bydes Brod.
Den er god at borge Byg, som har Havre.
Dem, der Hufer hat, ist gut Gerste borgen.
fz. A celui qui a aa paste au four, on doit donuer
de son tourteau. Dem, welcher sein Gebcick
282. Wess Brot ich esse, des Lied ich
singe.
Wess Brot er isst, dess Lied er singt.
Die in Eines Brot sind, miissen auch in seinem
Besten sein.
Die alten spriiche sagent tins daz: swes brot
man ezzen wil, des liet sol man ouch singen
gerne, unt spiln mit vlize, swes er spil. (ad.)
Des Brud ich esz, des Lied ich seng. (frk. H.) md.
Doos Brunet ich asz, doos Liid ich sing. (frk.
H. S.)
Das Brud ich asse, das Lied ich singe, (schls.)
Bfot 282.
143 —
283 Bruder.
Das Brut das ich asse, das Lit das ich singe,
(schls. B.)
ocl.Wessen Brod man isst, dessen Liedl muss man
singen. (bair.)
Des Brod ich ess, Des Lied ich sing, (schwei.)
pd. Week (Denn) sin Brot ick at, dcnn' sin Led
ick sing. (ns. A.)
Dessen Brod ik ete (esae), dessen Wort ik
spreke Csjjreche). (ns. B.)
Des Braes (Broes), dat ek ete, Des Wores, dat
ek spreke. (ns. ha. G. u. G.) S. Dessen
u. s. w.
Wessen Brod ik eet, dessen Leed ik sing. (ns.
hist.)
Hvis Brod ik «t, dessen Led ik sing. (ns.
hist. A.)
Dessen Brood ick at, dessen Woord ick sprak.
(ns. Hmb.) S. Dessen u. s. w.
Den'n Herrn sien Brood ick at', den'n sien
Leed ick sing', (ns. M.-Sch.) Welches Herrn
Brot ich esse, dessen Lied uh sinrje.
Den sin Brod ick schling. Den sin Led ick sing.
(ns. M.-Str.) Wessen Brot ich schHn<je,
dessen Lied ich sin;je.
(It. Wiens brood men eet, wiens woord men apreekt
(wiens wil men eert). Wr.ssen Brot inav isst,
dessen Wort mnn s^pricht (dessen Willen
man ehrt).
en. Let eveiy man praise the bridge he goes over.
Lass Jeden die Brvrke preisen, uher die er
geht.
As long as ye serve tlie tod, you maun bear
up his tail, (scho.) So lange vie ihr dem
Fuchse dienet, mihst ihr seinen Schwanz
stiltzen.
da. Hvis (Dens) Brod jeg a;der, dens Vise jeg
qvseder.
nw. Dan som eg et med, dan held eg med. Mit
dem ich esse, mit deni ich halte.
SW. Dhens Brod iagh atlicr , dhens Wijsa iagh
qwader.
Dens brod man ater, dens visa man qvader (far
man qvada). Wessen Brot man isst, dessen
Weise man sinyt (mtiss man singen).
fz. Celuy louer debvons, De qui le pain mangeons.
Den miissen wir lohen, dessen Brot wir
essen.
it. Chi mi da da mangiar, tcngo da quelle, (mi. t.)
Wer mir su essen giht , mit dem halt' ich es.
sp. Aquel loar devemos cuyo pan comemos. S.
Celuy u. s. w.
283. Bruder-Zwist Gar heftig ist.
Bruderzorn, HoUenzorn.
Broeders gekijf Is om ziel en lijf. Bruder- dt.
streit ist um Seel' und Leib.
Broeders gekijf Gaat aan ziel en lijf. Bruder-
streif geht an Seel' und Leib.
Broeders gekyf Komt om ziel en lyf. (vl.) S.
Broeders gekijf Is u. s. w.
Br0drekiv gaaer paa Sjael og Liv. .S'. Broeders- dii.
gekijf Gaat u. s. w.
Brors wrcden (Brodra wreden) ar altljdh (ofta) sw.
warst. Bruderzorn ist stets (oft) am
schlimmsten.
Brodra vrede, varsta vrede. Bruderzorn,
schlimmster Zorn.
I'ratrum ira acerbissima. It.
Fratrum inter se irse sunt acerbissimse.
Courroux de freres, Couitoux de diables d'enfers. fz.
Zo7-n von Briidern, Zorn von Teufeln aus
der Holle.
Courroux de freres, courroux d'enfer. Brilder-
zorn, HoUenzorn.
Querelle de frays, querelle de diables. (Brn.) sf.
Briiderstreit, Teufelstreit.
Ira di fratelli , ira di diavoli. Briiderzorn, Teti- it.
felzorn.
L'odiu piu forte e quellu chi nasce fra parenti. mi.
(crs.) Der stdrkste Hass ist der, velcher
zwischen Verwandfen entsteht.
Fratelli, flagelli. (t.) Bruder, Geisseln.
Corniccio di fratelli fa piu che due flagelli. (t.)
Bruderzorn thut mehr, als zwei Geisseln.
Amor d' frad^U, amor d' cortell. (em. P.) Bm- ni.
derliehe, Messerliebe.
Amor de fradel, amor de cort^l. (1.) S. Amor
d' fradUl u. s. w.
Fradei, cortei; Cugnade, spade. (1. b.) Brilder,
Messer; Schw'dgerinnen, Sehioerter.
Amur de fradii, amur de cortfei. (1. brs.) S.
Amor d' fradUl u. s. iv.
Collera de fradei, LV; peg che du flagei. (1. m.)
Zorn von Briidern ist schlimmer, als zvei
Geisseln.
Pan de fradel, Pan e cortei. (1. m.) Bruder-
brot, Brot und Messer.
I fradei in tanti cortei. (1. m.) Die Bruder sind
ebensoviele Messer.
Amor d' fratel, amor d' cotel. (piem.) S. Amor
d' fradMl u. s. w.
L'odio fra i parent a I'e el pi teribil. (piem.)
Der Hass unter Verwandten ist der furcht-
barste.
B ruder 283.
— 144 —
286 Brunnen,
Amor de fradelo, ainor da covdolo. (v.) -S'.
A 11107^ cr frarVeU u. n. v\
I fradei xe tanti c.ortei. (v.) S. I frwlhi
u. •*?. w.
Fradei, cortei, cugnade, spade, (v.; -S'. FrarlH
u. .1. tr.
si. Bviga (Gherra) de trades, briga (gherra) de
canes, (sa.) Druderzwint ( Brud erkrieg ) ,
Hundezwist (Hundekrie;/).
Ghen-a de parentes pius accanida. (sa. L.) Krieg
zwischen Verwandfen (ist) der (/riinmif/nfe.
pt. Ira de irmaos, ira de diabos. -S'. Ira it. a. ?'•.
sp. Ira de hermanos, ira de diablos. S. h-a u.s.w.
284. Drie brooders, drie kasteclen. (dt.)
Drei Briider, drei SchloDser.
t'A. Trois freres, trois chasteaux.
it. Tr^ fratelli, tr^ castelli.
ni. Tre fradei, tre castei. (v.)
pt. Tres irmaos, tres fortalezas. JJrei Briider,
drei Fentunyen.
A I'e pi la saossa ch' el rest, (pieni.) Dii-
Briihe ist mehr, als der Braten.
Esse pi la gionta ch' la cam. (piem.) S. E
pill la f/itinfa u. .i. tr.
E piu la salsa chela lampreda. (v.) Die Briihe
iat mehr, als die Lamprefe.
Xe pii\ la zonta clie la canie. (v.) S. E plh
la giunla u. s. ic.
L'antifona ^ piu lunga del salino. (v.) Die
Anfiphon ist /anger, als der Psalm,
Est plus sa salza, cbi non su pische. (sa. L.) si.
S. Esse pt la saossa u. s. tc.
Mes piija r farcim^nt que V gall, (neat.) Mehr lin.
ffilt das FilUsel, als der Hahn.
Mes puja V sue quels moxons. (neat.) Mrhr '
(lilt die Sauce, als die Vogel.
A las veces ciiesta mas el salmorejo que el sp.
concjo. Milunter knsfet die Sauce mehr, als
das Kaninchen.
Mas vale la salsa que los caracoles. Mehr gill
I die Sauce, als die Schnecken.
285. Do kinimt de lirieh hecher wies
Flasch. (nid. Hrz.) Da kommt die Briihe
hoher, als das Fleisch.
(It. De saus is beter dan de viscli. Die Briihe ist
besser, als der Fisch.
fz. La saulse vaut mieux que le poisson. S. De
saus u. s, w.
nf. Les hach' rottes valet mi qui V bois. (w.) Die
Spane sind mehr icerth, als das Holz.
sf. Vaut may la sausso que Ion pey. (nprv.) *S'.
De saus u. s. w.
La sarpeliero van may que la max'chaiidiso.
(nprv.) Die Packleinwand ist mehr werfh,
als die Waare.
it. E piu la giunta della carue. Die Zulage ist
mehr, als das Fleisch.
mi. Pio la zonta ch' n'e la cheran. (rem.) S. E
piu la giunta u. s. w.
Piu (E piu) la giunta, che la derrata. (t.)
Mehr (ist die) Zulage, als (die) Waare.
ni. L'e piu la zunta che la caren. (em. B.) S. E
pill la giunta u. s. to.
L'e piu la zonta che la carna. (em. P.) S. E
piu la giunta u. s. w.
Di voeult pu de la carna var la gionta. (1. m.)
Mitunter ist die Zulage mehr werth, als das
Fleisch.
Esse pi la saossa ch' el pess. (piem.) Die
Briihe ist mehr, als der Fisch.
286. Wcnn der Brunnen trocken ist,
schjitzt man erst das Was.'^er.
Den Brunnen schiitzt man erst, wenn er ver-
siegt ist.
Wenn der Besen verbraucht i.st, so sioht man
erst, wozu er gedient hat.
Es war ein gut Ross, da wir's batten.
Wad eiiem de Alder sen, dat wisz em nor, wun pd.
em se nemi huot. (nrh. S.) Was einem die
Elf em sind, das loeiss man nur , wenn man
sie nicht mehr hat.
! Wenn de Bessen upefeget is, den weit men est,
i wo gaud he 'west is. (ns. ha. G. u. G.) Wenn
der Besen aufgehraucht ist, dann weiss man
J erst, v'ie gut er gevcesen ist.
Wenn der Bninnen trocken ist, weiss man
den Werth des Wassers. (ns. Pr.)
i Wann de Bessem op kiai't es, dann wet me
I erst, bu guet he wiast es. (wstf. Mik.) S.
Wenn de Bessen u. s. w.
Als de piit ledig is, kennt men eerst regt de dt.
waarde van het water. Wenn der Brunnen
leer ist, kennt man erst recht den Werth
des Wassers. '
We never know the worth of water, till the eu.
well is dry. Wir erkennen nie den Werth
des W^a.9sers, his der Brunnen trocken ist.
The worth of a thing is best known by the
want (of it.) Der Werth eines Dinges wird
am besten durch das Vermissen (desselhen)
erkannt.
Brunnen 286.
— 145 —
287 Bube.
A good thing lost is a good thing valued. Ein
verloreiies ffuf.es Bing icird ein (/esckdtztes
gutes Ding.
In life you love me not, (and) in death you
bewail me. hn Leben liebt ihr viicli nicht,
und iiii Tocle beweint ihr mich.
We ne'er ken the worth o' water till the well
gae dry. (scho.) S. We never u. s. w.
The worth o' a thing is best kenned by the
want o't. (scho.) S. The worth of u. s. w.
When folk's missed then they're moaned, (scho.)
Wenn Leute vermisst werden, so werden sie
hejammert.
da. Ingcn veed hvad Godt han ciede for han har
uiistet det. Keiner weiss, uus er Gutes be-
SUS8, ehe er dasselbe verloren hat.
Ingeu veed hvad hau haver, for han mister det.
Keiner weiss, was er hat, ehe er es entbehrt.
Intet Godt savnes meer end det, som borte er.
Nichts Gutes wird mehr vermisst, als das,
was fort ist.
Godt savner man forst, naar det er borte. Gules
vermisst man erst, venn es fort ist.
Man veed ei, hvortil Folk due, forend de ere
borte. Man weiss nicht, uozu Leute taugen,
ehe sie fort sind.
inv. Kin veit best, kvat Vatnet er verdt, naar
Brunnen or tom. Man iceiss am Besfen, was
das Wasser werth ist, wenn der Brunnen
leer ist.
Maar Folk er burte, ser ein best, kvat dei
dugde. Wenn Leute fort sind, sieht man
avi besten, was si'', taugten.
SW. Nar brunnen er ton", vet man dess varde.
Wenn der Brunnen trocken ist, weiss man
seinen Werth.
Man saknar ej kon (det goda) forran baset
(det) ar tomt (borta). Man vermisst die
Kuh (das GuteJ nicht, bevor der Stand (esj
leer (fort) ist.
Man ved inte hvad folk duger till, forrjin de
aro Ijorta. >S'. Man veed ei u- s. u-.
It. Quam cara sint bona, homines carendo intelli-
gent.
fz. Bien perdu, bien connu. Verloren Gut, er-
kanntes Gut.
Chose perdue, chose congnue. Verloren Ding,
erkanntes Ding.
Chose perdue cent sols vault. Verloren Ding
ist hundert Sols uerth.
it, Ben perduto e conosciuto. Verlorenes Gut
wird erkannt.
ill conoscerai quando nun mi avrai. Du uirst
mich erkennen, v:enn du mich nicht (mehr)
haben ivirst.
Si cunnosce u be quand' ellu si ne va e u mi.
male quand' ellu junghie. (crs. s.) Man er-
kennt das Gute, wenn es fortgeht tmd das
Schlimme, wenn es kommt.
E ben us chuoss sol quand ch' un s' ha pio.
(rom.) Das Gute erkennt man nur, v:enn man
es nicht mehr hat.
Non si conosce il bene, se non s'e perso. (t.)
Man erkennt das Gute nicht, wenn es nicht
verloren ist.
An s cgnoss al ben, fin ch' al mal n' vln. ni.
(em. B.) Man erkennt das Gute nicht, ehe
das Bose nicht kommt. [S. An u. s. ti\
An s'conossa al ben, se al mal an ven. (em. V.)
El ben as conoss mach quand uu I'a perduto.
(piem.) Das Gute erkennt man nur, ivenn
man es verloren hat.
El brav om soveus as conoss mach quand a
j'i pi. (piem.) Der tiichtige Mann wird oft
nur erkannt, wenn er nic?it mehr ist.
Lu beni 'un si canusci, si 'un si perdi. (s.) si.
Das Ghite ivird nicht erkannt, wenn es nicht
verloren geht.
Lu beui chi sdilleggi e nun x-iguardi, Lu ri-
canusci quannu tu lu perdi. (s.) Das Gute,
welches du verschmdhst und Jiicht achtest,
das erkennst du, wenn du es verlierst.
Quando uon mi des haer, m'has a quircare.
(sa. L.) Wenn du mich nicht hast, musst du
mich suchen.
No s' conex lo be fins que 's ])erdud. (neat.) Illl.
Man erkennt das Gute nicht, bis es ver-
loren ist.
Lo be uos conegut finsa ques perdut. (val.) Das
Gute wird nicht erkannt, bis es verloren ist.
Bern perdido he conhecido. S. Ben u. s. w. pt.
O bem nao se conhece se nao depois que se
perdc. Das Gute erkennt man nicht, ausser
icenn es verloren geht.
Bien perdido y conoscido. Gut verloren und S}).
erkannt.
Entonces es el bien cognocido: Quando es per-
dido. (asp.) Dann wird das Gute erkannt,
wenn es verloren ist.
287. Gib dem Buben einen Dreier und
thu' es selbst.
,Gah du BxTt zwa Pfeng und gieh salwer. (Hrz.) md.
Gib dem Boten zwei Pfennig und geh' selbst.
Gef dem Jong e Steiwer a ge sMwer. (mrh. T>.)
Gib dem Jungen einen Stuber und geh' selbst.
19
Bube 287.
146 —
288 Butter.
od. Giel) (lorn Bubeii eincii Krouzor niul gcli selbst.
(scliwei.)
Gch snlbniar mul gil) an I'niliivi an Kraiza.
(st.) Gch' selhst und gib (h^m Buhen einen
Kreuzer.
pd. Giv en lutjon Jung dree Sosling nn do et
sulvst. (118. hist.) Oib einem kleinen Jmv/en
drei Sechslinge (Sechser) und thu' es selbst.
Giiff dein Bedeentc e Grosclie on dho et solwst.
(na. Pr.) Gib devi Bedienfen einen Groschen
und thu' es selbst.
eu. Cunnn.'uul yonv man and do it yonrsclf. Bt-
fcldt eucrn Ditncv und fliut es selbst.
<lii. Viis Barn i By og gaac selv bagefter. Weise
ein Kind in die Stadt und gehe selbst
Mnterher.
Vijss Barn i By oc gack sclwcr efftlier. (adii.)
S. Viis u. s. 10.
is. 8cndtu barn i by og gakktn sialtV eptir J>vi.
Schicke das Kind in die fitmh und ndi
selbst hinter thin her.
nw. r)an soni viser Barn i By, tan- sj.dv t;.inga
etter (ettcr fly.) Wer ein Kind in die Stadt
rveist, muss selbst hinferhcr gehcn (eilen).
SW. Wi.sa barn i by ocli ga .sjelf efter. S. Viis
U. S. IV.
\Vi.sa barne i by ok gak si:el\ver aeptc. (asw.)
S. Viis u. .9. tr.
It, Esto soqiions pucrnm quern niiscris ad i'ura
rcrnni. (ndt.)
it. II podcstiV di Siuigaglia, clio conianda e fa da
se. Der Podesta vnn Sinigaglia, der befiehlt
und es selher thtif.
mi. Fc cum fa e pudste d Ross, (rom.) Es machen
ifie der I'odestu von Ross.
Far come il podesta di Sinigaglia, die comanda
e fa da stV. (t.) Us machen wie der Podesta
von Sinifjaglia , der es befiehlt und selher
thut.
ni. Far cnie I'podesta d'Sinigaja, ch'cl fava i scritt
c el ja portava fo6ura. (em. P.) Es machen
wie der Podesta von Sinigaglia, der die
Schriften verfassfe und sie dann ausfrug.
Fe com el Podesta d' Sinigaja, comando e fe
da noi (cli'a eseguia da duel 16 cli'a coman-
dava. (piem.) Es machen wie der Podesta
von Sinigaglia, befehlen und selber machen
(der selber ausfiihrte, was er be/ahlj.
si. Commanna e fk tu stissa. (npl.) Befiehl im'd^
thu es selbsf.
Fari lu nuraculu di Maumettu. (s.) Das Wan-
der Mahometo- thun.
Manda e fa/.o-o, tirar-te-Iia cuidado. Befiehl pi,
und thu's, so nnrst du dir Sorge ersparen.
Manda e faxe, cscusaras paje. (gal.) Befiehl
und thu's, so virst dwdie Bczahlung er-
sparen.
Manda, manda, Pedro, y anda. Befiehl, befiehl, sp.
Peter, und geh'.
•288. Wer Butter auf dcm Kopfc hat, der
gehe niclit in die Sonne.
Wecker Botter nppen Kopp hett, mlit nidi in pd.
de Siinn gan. (ns. M.-Str.) Wer Buffer auf
dem Kopfe hat, muss nicht in die Sonne
gehen.
Die een hoofd van lioter hceft, nioet geen bak- dt.
ker worden (inoet bij geen' oven konicii)
(moet uit dc l)randerij blijvcn). Wer ein
Ilaupt von Butter hat, muss kein Backer
n-erden (muss keinem Ofen 7iuhe knmmenj
(muss aus der Brennerei blciben).
Die van was is, moet bij het vunr niet konien.
Wer von Wachs ist, muss nicht an's Feuer
kommcn.
Be not a baker, if yonr head be of butter, en.
Seid kein Backer, xvenn euer Kopf aus
Butter ist.
Don't turn a baker if your head be made of
butter. Werdet kein Backer, trenn euer
Kopf aus Butter gemacht ist.
He that hath a head of wax , must not walk
in the sun. Wer einen Kopf von WarJis
hat, muss nicht in die Sonne gehen.
Who has skirts of straw, needs fear the fire.
Wer eine Schleppe von Sfroh hat, viuss das
Feuer fUrchten.
Den, som er giort af Vox, niaa liolde sig fra dii.
Ilden. Wer aus Wachs gemacht ist, muss
sich fern vom Feuer halten.
Den er ilde skikket til Bager, der har et Hoved
af Smor. (jiit.) Der ist iibel zum Backer
geeignet, der das Haupt von Butter hat.
8i vous avez du beuiTe sur la tete, n'allez pas fz.
au soleil. Wenn ihr Butter auf dem Kopfe
habt, geht nicht in die Sonne.
Qui a tete de dre ne doit pas s'approdier du
feu. Wer einen Kopf von Wachs hat, soil
nicht dem Feuer nahekommen.
Lou qui a palhes au cu, Qu' a poii que lou sf.
houec qu' eu sy aluque. (Bra.) Wer Stroh
am Hintern hat, hat Furcht, dass das Feuer
sich dort entznnde.
Butter 288.
147 —
290 Daheira.
It. Clii ha coda di paglia, ha sempre paiira che
il fuoco uon Tarda. Wer eine Schleppe von
Stroh hut, fiircldet immer, das Fetter konne
ihn verhrennen.
mi. Chi ha a coda di paglia, un s'abbicina a u focu.
' (crs.) Wer eine Schleppe von SlroJi hut,
ndhere sick nicht dem Feuer.
Chi ha (il) capo di cera, non vada al sole, (t.)
Wer einen Kopf aus Wacks hat, gehe nicht
in die Sonne.
ni. Chi g'an CO de sera no vaghe al sul. (1. b.) S.
Chi ha (il) capo u. s. tc.
Chi ha 0 cii de paggia, ha piua ch'o ghe pigge
fCm<yo. (lig.) Wer den Tlintern von Stroh hat,
hut Furcht, dass er Feuer fange.
Si. Tatt cit, cca tien la code di pagghie. (ap. B.)
Buhig, denn da hast die Schleppe von Stroh.
Qui hat coa de paza non s'accmziet a fogu.
(sa. L.) S. Chi ha a u. s. %o.
Qui coa te de palla, por te al foe. (neat.) Wer \m.
eine Schleppe von Stroh hat, hat Furcht vor
dem Feuer.
Si t&ns la c\aa de palla, no poses fog a la falla.
(neat.) Wenn du die Schleppe von Stroh
hast, hringe nicht Feuer an das Kleid.
Se tens la coa de palla, no posses foch a la
falbi. (val.) S. Si tens u. s. w.
Nfio sejais forneiro, se tendes cabe^a de man- pt.
teiga. S. Be u. s. w.
No seals hornero, si teueis la cabc/a de man- sp.
teca. S. Be u. s. to.
Quien de paja ticne la halda, temor tiene al
fuego. S. Qui coa u. s. w.
D.
289. Wer will meidcn Ungemach, Blcibe
unter seinem Daoh.
Od. Wer will haben gut Gemach, Bkibe nnter
seinem Dach. (schwei.)
dt.Die >v'il hebben gemak, Die blijve onder zijn
Dak. Wer will hahen Gemach, Bleih' unter
seinem Dach.
Die wil hebben gemalt, die blijve tliuis Wer
Gemach huUn icill, der hleihe zu Huus.
Die weeldich wilt zyn, blyue thuys; die blyft,
hybeclyft. (avl.) Wer sich wohl sein lassen
will, hleihe zuHaus; wer hleibt, der gedeiht.
SW.Dhen som wil lefwa i gott maak, han sittie
hemma vnder Taak. Wer will leben in gutem
Geviach, der sitze daheim unter Dach.
It.Domi nianendum.
In propria tegete capitur pausatio laetc. (mlt.)
it. Oh agio di mia casa, quanto vali! (mi. crs.)
O Gemdchlichkeit meines Hauses, icie viel
hist du werth!
ni. Per ves content bisogna sta in ca soa. (1. m.)
Vm zufrieden zu sein, jnuss man in seinem
Hause hleihen.
In ck soa se sta con gran ben. (1. m.) In seinem
Hause wohnt man mit grossem Behagen.
si. Non si dat mezus riposu que in domo sua.
(sa. L.) Es yiht keine bessere Buhe, als im
eignen Hause.
290. Ost und West, Daheim das Best.
Ost Oder West, Daheim ist das Best.
Ost, West, Zu Haus best.
I)orh(''m, darhini Es doch dorhim. (frk. IT.) md.
Daheim, daheim ist doch daheim.
Ddrhenmi, darhemm is dach dorhemm. (frk.H.S.)
S. Ddrhkiii u. s. w.
't As nSerges bi^sser, ewg dohi^m. (mrh. L.) Es
ist nirgends hesser, als daheim.
Iwarol iss' gmul SJiin, owa dalioara is-s am od.
befit-n. (ndo.) Uherall ist's gut sein, aher
daheim ist's am hesten.
's Ist (Es ist) nirgends schoner als daheim und
wenn d' Heimat (die Heimath) nur a (ein)
Saustall ist. (schwb. W.)
lleime mii, was clionnt besser sii? (schwei.)
Heimath mein, icas konnt' hesser sein?
Ed asz iweral gat, awer urn bieszten derhim. pd.
(nrh. S.) Es ist Uherall gut, aher am hesten
daheim.
Ost, West, to Hus best. (ns. B.) S. Ost, West
u. s. w.
Cost un West, To lluus is't best. (ns. hist.)
Ost und West, zu Haus ist's best.
Oost un West, Huus is't Besz'd. (ns. Hmb.)
S. Oost u. s. w.
Nord, Sud, Westen, To Hus (zu Haus) am
besten. (ns. O.) ^
Ost Oder West, zu Haus' ist das Best.
(ns. Pr.)
^ 19*
290 Dahoim.
— 148
291 Dank.
Gcwcst, wo gcwcst, To ITmis o9s Hmmer am
best', (ns. Pr.) Oewesen too (cs auchj rjc-
wesen, zu Haus ist'a imnier am hestcn.
Osten on Westen, ter Heeme am beaten, (wstf.
Ht.) Osten und Westen, dalieim am besten.
Ost nn West, do liemc am best. (wstf. Mrk.)
S. Osten a. s. v.
Ut, Odst, west, T' huts best. S. Oat, Went ii.s.w.
Nergciis betcv dan t' bnis. Nirifcmh liosacr,
ala zu Haus.
't Is bcter te huis, ook met getlniisch , Dan stil
te wezen bniten's liuis. Es ist hesser zu
Tlons, audi mit Gesaus , Alt stiJl zu sein
ausser tiem Haus.
T' bnis is t' bnis, al is bet nop; zoo scldeebt.
Zu Haus ist zu Haus, und isf's aurh noch
so schlecht.
Cn. East or west, Home ist best. .S'. Ost oder
u. s. w.
Home is home , be it never so homely. Heim
ist heim, sei's audi noch so srhlicht.
East or west, Hame is best, (scho.) S. Ost
oder u. s. w.
an. l^u er betra, J>ott U'tit si', hair er heima hveiT.
Bcsser ist ein Haus, wenn es anch klein
sei, daheiin ist Jeder Herr.
(lii. lljemmc er berlst at hvih\ Daheim ist's am
hcsten zu ruhen.
ITieiiima^ icr bj^sth at hvilre. (adii.) S. Hjevune
n. s. ir.
is. lleiin.i er hvnvjnin lollast. Daheim isfs Jedem
am trautesten.
Bi\ er betra, fo litifi s6. Besser ist ein Haus,
icenn es auch klein sei.
llW. D'er godt baade anst og vest, men endaa er
heime best. Es ist beides (jut, Ost und West,
aber dennoch ist's daheim am besten.
Naar burte er freistat, er heime best. Wenn's
draussen erprobt ist, ist's daheim am. besten.
Hollt er heima hvad. Trauf. ist daheim Alles.
Heimen er hollaste Herbyrget. Das Daheim
ist die traulichste Herberij.
Burte er baade steikt og sodet, heime er daa
beste Bodet. (B.-St.) Draussen nird beides,
gebraten und gekocht, daheim ist dock der
beste Schmaus.
sw. 0.st, vest (Ost, west), hemma bjist. S. Ost,
West u. s. w.
Hemma ar hwijlan bast. S. Hjemme u. s. to.
Hema ser brest at soua. (asw.) Daheim ist's
am besten zu schlafen.
It. Nullus est locus domestica sede jucundior.
Nusquam commodins, nnsqnam liberius vivitnr
quam domi.
Domns optima.
Legami le man (m.nni) e (i) piei E gettami tn'i it.
i miei. Binde mir die Hande und (die)
Fiisse, und uirf mich wifer die Meinnn.
Doe se nas Ogn crba pi;'is. (1. b.) Wo man ni.
ffeboren ist, i/efiillt jeder Grashtdin.
Ligh^m i man e i pe, E trem di di 1;\ intra i
me. (1. m.) S. Lef/anii u. s. in.
Dove se iiasse, Ogni erba ])asse. (v.) S. Doe
u. s. in.
•201. Vom Danke star b des Honkers K atzc.
Hab' Dank! fiillt (kn Bentel nicht.
V<jn Dank hab sihmjil'/t man keine 8uppe.
Danckiiab fyllet kcin l)entel. (ad.)
Mit Hab Dank! .schmel-/.t man keine Suppc ocl.
(scliwb. W.)
Von'n Danke kan ni'en fek) keine Katten fiittern. pd.
(ns. ha. G. Ti. G.) Von Dank kann man (ich)
keine Katzen futtern.
Van sclujn Dank sturv Grootmanders Kalt.
(ns. r.-H.) Vnn Schon Dank starb Gross-
mutters Kafze.
Vom Schondank wart de Katt krank (wart man
nieh fett). (ns. Pr.) Von Sc hondank trird
die Katze krank (wird man nicht fett).
Thank ye, good puss, starved my eat. ,.Dank CIl.
dir, f/ut Kdtzchen"' machte mcine Ka'zc Hun-
gers sterben.
Tak your thanks to feed your cat. (scho.) Nehmt
Euern Dank, um Eure Katze zu futtern.
Fan Thaank diar staarw Smas KAt fan. (A.) fs.
Vom Danke starb des Schmieds Katze.
Van Thaank staarw Smas Kat. (F.) S. Fdn
u. s. u\
Auf faale Tonk stiirrw'e Sm.-is Katt. (M.) Von
vielem Dank starb des Schmieds Katze.
Fan Dank stuarrew di Smeds Kat. (S.) *S'.
Fdn u. s. V.
Med stor Tak fodes ingen Kat. Mit rjr ossein dsi.
Dank wird keine Katze yefiitterf.
Smedens Kat dode af Tak. Des Schmieds
Katze starb vnn Dank.
Berre Takk foder ingen Katt. Blosscr Datiknyy.
nahrt keine Katze.
Med stor tack fodes ingen katt. S. Med storsvr.
u. s. ic.
Col grazie no se maia. (ni. 1. b.) Mit Danke it.
isst man nicht.
Dank 291.
- 149 —
293 Dieb.
ni. Col o-razic no se magna, (v.) S. Col rjvazie | Qni est ma pinsant pm?o les antes comme In. nf.
(av.) Wer schlechf (Unlet, denkt die ibidem
wie sich.
L'ci qii' est calin si mesfeie di tot I'monde. (w.)
Der, icelcher schlimm isf, mUntrant alter
Welt.
L'i-es avis Aon rainav, qe cadiin jbogo de soun sf.
ar. (Lgd.) Der Fuchs meint, Jeder spiele
.96171 Spiel.
L'y es d'avis an rejiiard , qne cadun jnego dc
son art. (nprv.) S. L'i-es u. s. ic.
Chasqne laire lyes davis que cadiin es son
fraire. (nprv.) Jeder Dieb meint, dans Jeder
sein Bruder sei.
Pen.sa il ladrone che tntti siau di .sna condi- it.
zione. Der Dieh meinf , Alle seien von sei-
nem Stande.
Chi la fa, la pensa. (crs.) Wer es tliut, denkt's. mi.
292. Der Dieb meint, sie stehlcn Alle.
Diebe meinen, es .stehlen Alle.
Wie der Schelm selber i-st, so dcnkt cr audi
von Anderen.
Was ich selber thn, Tran' ich Andern zt\.
Was der bock an ihni selber weiss, desselbig
zeihet er die geiss. (ad.)
od. Was der Bock an em salber Aveisz, trout er
der Geisz (traut er der Geiss zu). (schwei.)
Wia da Schoiilm is, .son denkt a si 's. (st.)
Wie der Schelm ist, so denkt er sich's.
pel. Wat ik denk un do, Dat meet ik annoni to.
(ns. hist.) Was ich denk'' und fhii, Das mutli
ich Andern zu.
Wat ick siilvst denk nn do, Dat troo ick nek H ladro crede, che tutti sien compagni a lui.
den Annern to. (ns. O. R.) Was ich selbst j (t.) Der Dieb glaubt , dass Alle seines
denke und thu\ das trau' ich auch den An- I Gleichen seien.
dern zu.
Der
L'imbriach el cr^d che tot el mond gh'abc la ni.
bala. (1. b.) Der Betrunkene ylauht, dass alle
Welt einen Bausch hahe.
Pensa el lladre, que tots son com ell. (val.) S. Ilil.
De die/ u. s. w.
O ladrao cuida que todos taes sao. Der Dieb pt.
f/laiibt, dass Alle es siiid.
riensa el ladron qne todos son de su condicion. sp.
S. Pensa il n. s. »r.
(It. Dc dief mcent, dat ze alien zijn als liij
Dieb meint, es seien Alle irie er.
eil. He that ill does, never gnde weens, (scho.)
Wer Bases thut, crwartet nie Gutes. j
III doers are aye ill di-eaders. (scho.) Die
Schlivimes thurn, fiirchten stefs Schlinimes.
(IJi. Tyv tsEnker at Hvermand stiad'. Der Dieb
denkt, dass Jederniann stiehlt.
Skalk tsenker altid at en Anden er dot. FAn
Schalk denkt immer, dass ein Anderer es ist.
Nan-en troer, at Alle ere som han. Der Narr
fflaubt, dass Alle sind, loie er.
Som Enhver er til, saa tfenker han om Anden.
Wie Jeder ist, sn denkt er vnvi Andern.
is. AUar hvinn annan ser likan. Fs denkt der
Filz den Andern sich gleich.
IIW. Tjuven trur, at kvar ^lann stel. S. Tyv u. s. w.
SW. Tjnfvcn tanker att hvar man stjal. <S'. Tyv
u. s. «'.
Narren meenar at alia are soni han. S. Nar-
ren u. s. w.
It. Ut ttite es, item omnes censes esse.
Estimat esse caprae nicinm quod scit caper
in se. (mlt.)
CW. Chi mel fo, mel paisa (s' impaisa). (Id. O-E.) 1 Thet ser ont at stiaelse, som Bondhen (Bwn-
Wer tJbles thut, denkt Ubles. I dhen) «r selffwer (selff) Tywf. (ada.) Es ist
Chi mal fa, mal pensa. (Id. U.-E.) -S'. Chi i schlimm zu stehlen, wo der Bauer selbst
mel u. s. w. Dieb ist.
fz. II est avis an renard qne chacnn mange poule ' I>ar er illt a8 stela (Hit er a9 stela [.ar), sem 18.
comme Ini. Der Fuchs meint, es fresse I W6fr er hnsbondi. Da ist's schlimm zu
Jeder Huhn, wie er. I '^tMen, no der Dieb Hausherr rst.
29.^?. Einem Diebe ist niclit gut stehlen.
Es ist hart zu stehlen, wo der Wirth selbst od.
ein Dieb ist. (bair.)
Es ist nid guet stale, wenn de Wirth salber
en Scholm ist. (schwei.) Es ist nicht (jut
stehlen, wenn der Wirth selbst ein Schelm
int.
't Is schlim stalen , wo de Hen- .siilvst 'n pd.
Spitzbov is. (ns. M.-Str.) Es ist schlimm
stehlen, wo der Herr selbst ein Spi/zbub iit.
Het is kwaad stelen, daar de waard zclf ecu dt.
dief is. S. Fs ist hart u. s. v:.
Det er ei let, at stjsele der hvor Hunsbonden da.
selv er Tyv. Es ist nicht leicht, da zu steh-
len, wo der Hausherr selbst Dieb ist.
Dieb 203.
150
295 Diob.
Ekki cr far hsegt aft stela, sem J)jofur cr hus- |
b6ndi. Nichi ut's da hicht zu stehhn, wo
flcr Dieh Ihiusherr ist.
Ikki ir gott at stjala, hvar t)(Wur er liusboiicli.
{fivi:) Nicht ist's i/ut zu sfehlen, v« der Dieh
JIausheir ist.
inv. L)'er inkje greidt aa stela fraa ein Tjiiv. Es
ist nicht Itichf, von einevi Dieb zu stehfen.
S>V. Ondt at stjala der bondpu ar sielf tjuf. Hclilimni
sfehlen, wo der Bauer selbst Dieh ift.
Tlior iiT oiith at sfuela soni Ijcjudiu aT sia-lwor
tliiwen. (asw.) S. Thet u. s. w.
Ey aer tliz goth stirela soiii bondin a-r sijelff
thiwflF. (asw.) Nirht ist fjnt strhlen, w» der
Bauer aelhsf Dieb ist.
It. Est grave fiirari fare caventf lari. (mlf.)
Non est securum fiirari do lare fnrnin. (iidt.)
fz. II est bien lan-oii (Est grand larron) <ini di'robc
un laiTon. Tilchfif/er {Grosser) Dieb ist, der
einen Dieh bestiehlt.
nf. Volcur a vuleilr ii'ont we d'choi A s'rilienre.
(w.) Diebe hahen einander wenif/ zu stehlen.
sf. Qu' by plaA, boulur qui boulur pane. (Bm.)
S. II est H. s. ic.
it, A casa del ladro vi o oattivo robare. Ini Iluuse
des Diehcs ist schlecht sfehlen.
Andar a rnbar in casa del ladro. Im Ilause
des Diebes stehlen gehen.
mi. L e cativ a ander a ruber a cK di ledar. (rom.)
Es ist bos, in's Haus von Dieben sfehlen
f/ehen.
In casa do' ladri nmi ci si ruba. (t.) Tin Haus
der Diebe stiehlt man nicht.
ni. L'e uu cattiv andar a ca di lader. (em. B.)
Es ist ein schlimmes Gehen in's Haus von
Dieben.
Ander a rob6r a ca di Icder. (em. K.) S. An-
dar u. s. ir.
A ca dei lader no se pol rob;\. (1. m.) Im
Hause der Diebe kann man nicht stehlen.
Fa legne in to bosco do diao. (lig.) Holz im
Walde des Teufels schlagen.
A l'e cativ robe ai lader. (piem.) Den Dieben
ist schlecht stehlen.
In casa de ladri no se roba. (v.) S. In casa
u, s. w.
Robarghe al ladro l'e un cativo afar, (v.) De)n
Diebe sfehlen ist ein schlechtes Geschdft.
sp. Al cuco no cuques y al ladron no liurtes. Dem
Kukuk rufe nicht Kukuk und dem Diebe
■itiehl nicht.
294. Grossc Diebe henkeii die Kloincn.
De groote dieven hangeii de kleine. Die ;jrca- <lt.
sen Diebe henkcn die kleinen.
Store Tyve lia-nge de smaa.
(liL
TiCS gros lan-ons (voleurs) pendent b s petits. fz,
.S'. De f/roote u. s. ir.
Les grands larrons (voleurs) font juiidre les
petits. Die //rossen Diebe lussen die kleinen
henken.
I ladri grandi faiino inipiccui' i piccoli. S. it.
Les (/rands u. s. ir.
Lari piczul, no sta a roba, Che 11 lari grand ni.
ti fas picliia! (frl.) Kleiner Dieb, stichl nicht,
dcnn der yroaae Dieb Idsaf dieh henken.
Lader picol, no xohk, Che quel gran te fa im-
pic'i! (1. ni.) <S'. Lari piczul u. a. w.
Ijadro picolo, no robar, Che '1 ladro grando te
fa picar! (v.) S. Lari yiczid ti. a. ic.
Com 03 grandes ladroes enforeao os meuores. pt,
Mit den yroasen Dieben luimjt vian die
kleinen.
Con los grandes ladrones ahorcan los menores. gp.
8. Com u. s. w.
295. Kleine Diebe liangt man an den
Galgen, die grossen an goldene
Ketten.
Kleine Diebe hiingt man in's Feld, Die gros-
sen in's Geld.
Ein kleiner Dieb an Galgen muss, Von grossen
ninunt man Pfcnnigsbuss.
Kleine dieven hebben ijzeren, en groote gouden dt.
ketenen. Kleine Diebe hahen eiserne und
grosse goldene Ketten.
Kleine dieven hangt men aan de keel, maar
groote aan de beurs. Kleine Diebe hiingt
man am Halse, aber grosse an der Borse
auf.
Smaa Tyve hsenger man i Galgen , de store i da.
gyldne Ljenker.
Gemeene Tyve bsere Jem-, de store Guld-Kjje-
der. Gemeine Diebe tragen eiserne, die
grossen goldene Ketten.
Sma tjufwar hanger man i galga, de stora i s>V.
guldkadja.
Privatoram fures in nervo et compedibits acta- It.
tern agunt, publici in' auro et purpura
visuntur.
Les voleurs prives sont aux galeres et les vo- fz,
leurs publics dans des palais. Die heimlichen
Dieb 295.
— 151
297 Dieb.
Diehe sind auf (Jen Galeeren und die offeni-
lichen Dicbe in Pulasten.
it. A rob;i poch se va in galera, a roba tant se
va in carozza (se fa carriera). (ni. 1.) Stiehlt
man weni/y , kommt man auf die Galeere,
stiehlt man viel, fdhrt man iin War/en
(macht man CarriereJ.
29G. Klcine Diebe hiingt man, gvo.sse
lasst man laufeii. [man den Hut ab.
Klcine Diebe liangt man, vor gro.'^sen zieht
md. De kliin Diewe hengtmcr, de grussen letmer
lafen. (Hrz.) Die kleinen Diehe h'dnr/t man,
die fjrossen Idsst vian laufen.
DC kleng Def lieijkt en, de grosz lest e' lafen.
(nirh. L.) -S'. De fclan u. s. to.
De klinn Dibe hengt ma, de grussen lest ma
lofan. (schls. R.) S. De kldn u. s. re.
Od Die kleinen Spitzbuben hangt man, die groBsen
liisst man laufen. (bair. L.)
Die kleinen Diebtii bJingt man und die gros-
.sen lasst man laufen. (schwei.)
Kluanni Diap lienkt mar und di groswn lo.sst
ma lafin. (st.) Kleine Diehe hdnfjt man and
die grossen Idnst man laufen.
pd. De klein' Dew hangt'n, de grot'n lotfn lop'n.
(ns. A.) S. .De kldn u. s. ir.
De kleinen Deiwe hengt men, de grateu lot
men lapen. (us. ha. G. n. G.) S. De kldn
u. s. w.
De liitt'n Spitzboben hengen's un de grot'n
bvten's lopen. (ns. M.-Str.) Die kleinen Spitz-
huhen hdnr/en sie und die r/roasen laasen
sie laufen.
Der die Suppe ass, ward gohangeu, die den
Fisch assen, gingen ihren Weg. (ns. Pr.)
Kleine Deewe liauget me un de grauten lett
me laupen. (ns. W. IT.) S. Kluanni u. s. w.
dt. Kleine dieven hangt men op, en gi-oote laat
men loopen.
fs. Letj Thiiwer hinget-m ap an foor a gratten
skal-m a Hud laft. (A.) Kleine Diehe hangt
man auf und vor den grossen soil man den
Hut Inften.
Da lajtte Thiewe hangt'm, da grotte let'm
luppe. (M.) S. De kldn u. s. w.
da. De smaa Tyve hainger man, de store lader
man gaae. S. De kldn u. s. w.
Smaa Tyve hsenger man, for de store tager
man Hatten af. S. Kleine Diehe hangt man,
vor u. 8. w.
is. Storfjofarnir sti'ga urn hli(5, en .smafjofamir
hanga. Die Grossdiehe gehcn hei Seite,
aber die Kleindiehe hdngen.
Dei smaae faa hanga, dei store faa ganga. UW.
Die kleinen (Diehe) iniissen hdngen, dde
grossen laufen.
De sma tjufvarue hanger man upp, for de SW.
stora lyfter man pa hatten. Die kleinen
Diehe hangt man auf, vor den grossen nimmt
man den Hut ah.
Sma tiufwar hangias vpp, for dhe stoora taar
man Hatten aff. S. Kleine Diehe hdngt
man, vor u. s. U'.
Irretit muscas, transmittit aranea vespas. It.
On pind les p'tits voleurs et on lait \h Ics fz.
gros. (af. w.) Man hdngt die kleinen Diehe
und lasst die grossen sein.
I ladroncelli s' api>iccano, nou'i ladri. Die it.
kleinen Diehe tverden gehangen, nicht die
grossen.
S' impiecano i hulrucci e non i ladroni. (t.) mi.
Man hdngt die kleinen Diehe und nicht die
grossen.
•2'.»7. Wenn sich zwei Diebe scheltcn, so
kriegt ein ehrlicher Mann seine Knh
w i e d e r.
Wenn sieh die Diebe zanken, iKkoininen ehr-
liche Leute das Ihrigo.
Wenn Sehelm en Deiv sich kicve, dan kritt pd.
en ihrlich Man si Pe'd wier. (nrh. A.) Wenn
Schelm und Dieh sich zanken, dann kriegt
ein ehrlicher Mann sein Pferd n-ieder.
Wan Schalm on Dehf sich zanke, krit 'n ihr-
lich Man sy Piied wedder. (nrh. D.) S. Wenn
Schelm u. s. w.
Wenn sik Schelme un Dceve schellt, so kriggt
en ehrlik Mann sin Got wedder. (ns. B.)
Wenn sich Schelme und Diehe schelten, so
kriegt ein ehrlicher Matin sein Gut ivieder.
Wenn sick Schelmen un Deev schelien, kriggt
en ehrlichen Mann syn Geld wedder. (ns. Hmb.)
Wevn sich Schelme und Diehe schelten,
kriegt ein ehrlicher Mann sein Geld tcieder.
Wenn twee Defen Schjil kriegen, kriggt'n ehr-
lik Minsk sien Good wer. (ns. ofs.) Wenn
zwei Diehe Streit kriegen, kriegt ein ehr-
licher Mensch sein Gut wicder.
Wen sik twe Dew s-chelt, kricht -n arligan
Karl sin K6 war. (ns. O. J.)
Wenn die Spitzbuben sieh streiten, bekommt
der Bauer seine Kuh wieder. (ns. Pr.)
Wenn zwei Spitzbuben sich erzurnen, kommt
ein ehrlicher Mann zu seincm Pferd. (ns. Pr.)
Dieb 297.
— 152 —
299 Dornen.
Wann Schelmc un Daiwe sik nneiis wiirt, dann Aiis Di.steln wacliscn keiiio Feigcu. (nchwei./ od.
wjiit en irlik Mann ^'twar, ba sine Saken Dr "Wegdebini thon niclK-n Hiivn. (nrh. S.) i>ic pd.
blicwcn sint. (vvstf. Mrk.) U e«n Sche/me und Wcidenhiiuiue trat/en keine Birnen.
Diebe uneina wevden, dunn loird tin ehr- ^j^.^^ ^^^^^^^ ^,^.^.,,^, druiven "van douincn wilkn dl.
licher Mann yewahv , wo seine Sachcn ye- ,^.,^^_.,,_ ^^^„ ,,^y^, ^.^,.„g Trauhen ro« Dor-
hliehen nind.
nen lesen ^mlltii.
dl. Wannecr dievcn kijven, bekoimai vioine litdtn Op distelen wassc-n geeno roozon. Auf Disteln
luinuc goedercn. Wenn Diebe atreiten, be- rrnchsen keine Unaen.
IJrandnutels kunnen gecne Iiliiin vuortljicngtn.
Brennneaaehi k'unnen keine Lilien fiervuv-
bvimjen.
At' Tidskr phikkcr man ingon Viindiuer. Von dtt.
Diateln lijiiickl man keine Weinlrauben.
Man jdukkcr ingcn Figuer af Torni'lmskiii.
Man iijliickl keine Fei/cn voin Dornbumh.
Man jdiikkrr ikkc N'iindniur af Torne (Figner
at' Tidsliij. Ma^i i>jiuckt nicht Weinlrauhen
von DoTTien (Feiyen von DinlelnJ.
E Hijiiilla non nasi-itur rosn. It.
I n'vint nin dt- tignta so do cherdon. (nf. \v.) fz.
Ea kovnnen nicht Fciyen auf Diateln.
II jiruno non fa nielaranci. Dvr Pjiuinnen- !!•
bauin trdyt nicht Oranyen.
La tjut'iTia nou fa liniuni. (t.) Die Kirhe fr<i//fini.
nicht (Jitronen.
I castagni non ftccio mai araiici. (t.) Die
Kastanienbaunie truijen nie Ot-ani/cn.
II Icccio non fa olive, (t.) Die Steineiche trii'/f
nicht Olicen.
I zi'ich no podcn da limon. (1. m.) Die Kiir- ni.
biase konnen nicht Citronen ;/eben.
La zuca no .sa da cedro. (v.) Der Kuvbisa
kann nicht Citronen ffeben.
Un talpon no fa .sarese. (v.) Fine Papjiel
ticit/t nicht Kirschen.
fz. Les lanons s' entiebattent et Ics larcins se I salgheri no fa perseglii. (v.) Die Weiden
decoiivient. Die Diebe achla<jen einander tragen nicht Pjiraiche.
und die Diebereien tcerden entdeckt. El lovere no fa naianze. (v. tist.) Die Sfein-
pt. Vek'ijao os ladroes, descobi'em-se os furtos. eiche tr ay t nicht Oranyen.
Streiten sich die Diebe, werden die Dieb- Lii riivulu mm po fari pira niuscarcddi. (s.) si.
atdhle entdeckt. Die Steineiche kann nicht Muacateller Bir-
Peleijao as comadres, descobieni-se as verdades. nen trayen.
Streiten sich die Gevatterinnen, rcivd die No pidas al olnio la pera, pues no la lleva. S|».
Wahrheit entdeckt. Fordere nicht voin Ulmenbaum die Birne,
sp. Rinen las comadres, descubreuse las puiidades. ' zveil er sie nicht truyt.
koinmen froinvie Leule ihre Sachen.
Als de kok met den bottelicr kijft, Dan liooit
men, waar de b(jter blijft. Wenn der Koch
aich init dein KeUermtiHter tankt, dann hurt
man, tro die Butter bleibt.
OU. When thieves fall out, honest men get (tnie
folks come to) their own. S. W'tiin aich
die u. a. w.
When knavei* fall nut, true uicu cunie h_v tlair
goods. IKeuJt Schclme aich znnken, kuuimen ■
ehrliche Leule zii. ihrcn Sachcn.
AVluii rogue.s fall "iii, honest men sometimes
come by their own. Wenn Schehue aich
zanken, koinmen ehrliche Leute bisweilen zu
ihrem Eiyenthum,
da. Naar Tyve blive iienige, faae ajrlige Folk deres.
Wenn Diebe uneina werden, krieyen ehrliche
Leute daa Thriye.
Naar Tyvene trajttes, faaer Bonden sine Koster.
Wenn die Diebe aich zanken, krieyt der
Bauer aein Gut (seine yeafoh/enen Sachen).
UW. Naar Tjuvame trtctta, fier Kigaren atter sitt.
Wenn die Diebe streiten, bekomm' der Eiyen-
fhiimer das Stiniye nieder.
SW. Niir tjufvarne konima i ti'iita, fur bonden sin
ko igen. Wenn die Diebe in Sfreit yerafhen,
krieyt der Bauer seine Kuh nieder.
Zanken sich die Gevatterinnen , tcerden die
Geheivmisse entdeckt.
298. Di stein trageu keine T ran ben.
Yon Dornen kauu man keine Trauben lesen.
Man liest nicht Feigen voni Dornstraneh (keine
Feigen von Dornheckeu).
299. Unter den Dornen leg Schuh an.
Ein ieglich man verniiden mnoz den distel,
get er barfuoz. (ad.)
Die barrevoets gaat, moet geene doornen zaai- dt.
jen. Wer bar fuss yeht, Tiiuss keine Dornen
a'den.
Dornen 209.
153
302 Drei.
eil. Barefooted men need not tread on tlioms.
Barfmnffe Leiife diirfen nicht auf Dirnen
tretcn.
Barefooted folk shouldna tread on thorns, (sclio.)
Barfiissifje Leufe soUten nicht auf Dnrnen
fretan.
(lii. Det er Tid, at vsere stovlet for den, der skal
gaac i Torne. Ea ist Zeif, gentiefelt zu sr.in
fiir den, der in Dornen f/ehen viiiftn.
SW. Ondt tranipa Thornet med baaran foot.
Schlimm, niit Uofisetn Fuss o.uf Dornen zu
(refen.
fz. Qui .seme e.spine, n'aille deschaiix. (afz.) Wer
Durnen slit, ffehe nicht harfuss.
it* Chi .semina .spine, non vada scalzo. S. Qui
seme u. s. tr,
Chi .semina spine, non vada senz.a searpe.
]\'cr Dornen silt, f/ehc nicht nhyie Schuh.
mi. Chi ba scalzu, nn .snmeno;a .spine, (crs.) Wer
harfuss f/ehf, slie nicht Dornen.
ni. Clii somena di spin, no vajj^a a pe biut. (1. m.)
<S'. Qui seme u. s. u-.
Clii semena spini, no vada descalzo. (v.) (S^.
Qui seme u. s. ic.
si. Non vaga scanzo, chi semmena spine, (npl.)
Geho. nicht harfuss, ver Dornen slit.
Nun vaja scausu cui simina spini, Chi poi si
jinnci a la dimenticata. (a.) Gehe nicht bar-
fuss, wer Dornen slit, dcnn er sticht sich
nachher in der Vergessenheit.
Qui senienat isi)inas non andet iseulzu. (sa.)
S. Qui shne u. s. w.
sp. Quien siembra abrojos, no ande descalzo. Wer
Disteln slif, gehe nicht harfuss.
.SOO. Unter Dornen waclisen Rosen.
is. Opt vex rosin nieSal ]>yrna. Oft tclicJisf die
Rose zwischen Dornen.
SW. Ro.ser waxa bland Thome. Itosen irachsen
zwischen Dornen.
Junto da ortiga nasce a rosa.
Nessel entspriesst die Rose.
Nahe hei der pt.
301. Aller guten Dinge sind drei.
Ich han vernonien, daz an der dritten zal ist
erv-ollunge zaller vrist. (ad.)
Allar guta Dengo senn drei. (frk. IT.) rod.
OUor gnutan Ding senn drei, (frk. IT. S.)
Alle gute Ding sind drei. (bair.)
Olli guad-n Dinga .sann drai. (ndo.)
Alle guten Dinge sind drei, un<l die biisen
vier. (schwei.)
Alle gueten Ding sein drei. (tir.)
Aler gader Dainj sen dra. (nrh, S.)
Aller gauen Dinge motet drei sin. (ns. ha.
G. u. G.) Aller guten Dinge miissen drei
sein.
Alle goode Dinge sint dree. (ns. ha. K.)
Alle goden Ding nioten Dree sin. (ns. hist.)
S. Aller u. s. lo.
All gode Dingen siint dree. (ns. ofs.)
Oiler gudden Dinge sied dree. (ns. W.)
od.
pd.
Alle goede dingen bestaan in drieen.
guten Dinge hestehen in dreien.
Alia gud Dingan san trii. (F.)
Alle (U.
fs.
(lU.
ist v'ullig is.
Alle gode Ting ere tre.
I>risvar er fullreyndt. Drei Mai
erproht.
Alle gode Ting er tri. HW\
Tri Gonger er fuUfreistat. S. prisvar er u. s. w.
Alia goda ting aro tre. 8W.
Omne trinum perfectuni. It.
K' enka trei fe bon. (sf. Pat. s.) Drei Mai fz.
erst macht's gut.
Alia terza San Pier la benedica. Beim dritten if.
Mai segnet es St. Peter.
A la terza si libera, (s.) Beim di-itten Mai si.
ist man frei.
Ad sa de tres si paret s'honiine. (sa. L.)
Beim dritten Male hewdhrt sich der Mann.
It. Etiam inter vepres rosae nascuntur.
fz. Apres des spennes 1 vint des roses, (nf. w.)
Nacji Dornen kovimen Rosen.
it. Anche tra le spine nascon le rose. Auch unter
den Dornen entspriessen die Rosen.
mi. Anco tra le spine nascono le rose, (t.) S. Anche
u. s. to.
Di fetida erba nasce il giglio. (t.) Aus stinken-
dem Kraut entspriesst die Lilie.
si. Di la spina nasci la rosa. (.s.) Aus dem Dome
entspriesst die Rose.
302. Drei Dinge tragen, was man ihnen
a u f 1 a d t : E i n e s W e i b s b i 1 d s K o p f , cine s
Esels Riicken , eines Monclis Gewissen.
Drei Dinge sind nicht zu crmiiden: ein Knab'
I auf der Gassen, ein Madchen beim Tanz,
' ein Pfaff ini Opfcr.
, Drii (DreiJ Ding .sind gar selte (selten) : Wind od.
j und Frost, Biise (Nordostwind) mit Thau-
1 wetter und es Wiib (das WeihJ, wo (das) wenig
redt (redetj, (schwei.)
E (Ei7i) Gras im Than, e Rosz im GschiiT
20
Drei 302.
154 —
no2 Drei.
(Geschirr) , e Franezimmcr i dc Chleidere
(in den Kleidern) sind drii trogenlichi (triij-
liche) Stuck (Stiick). (schwei.)
lit. Drk' diiigun moet men nu't aan- of afraadcii,
zci de wijsgeer: iiaar liet beloofde land tc
trekken, een huwclijk aan te gaan, en oov-
log te beginnen. Drei Dinge muss man
roeder an- noch ahrathen, sagte der Weise:
nach dem gelohtcn Land zu Ziehen, in die
Ehe zu tvtten und Kriec/ anzufaufjen.
(lil. Th' Ting kunne ilde styres, naar de faae (^ver-
Imand: Pnbclen, lid og Vand. Drei Dinge
kimnen achwer geziigelt werden, loenn sie
die Oherhand bekommen: der P'ubel , Fener
und Wasser.
Tre Ting ere onde at liolde: en Fug! i 15ain.s
ITaand, en nng Kone lios en gammel Mand,
ot Glas 01 caf den Torstige. Drei Dinge sind
ubei zu haltcn: ein Vogel in Kindeshand,
ein junges Weih Lei einem alfen Mann und
ein Glas Bier vor dem Durstigen.
Tre Ting roes ei for tidligt: Byg i Blade, Fole
i Stade, Qvinde i Gade. Drei Dinge lohe
nicht zu frith: Gersfe im Blatt, Fohlen im
Stand, Frau auf der Strasse.
Ildli i Skotli, Oorni i Barm, oc Muss i Taska?
the sere tree ondhc Gsestlier. (adji.) Fener ihi
Schooss , Schlange im Busen und Maus in
der Tasche, das sind drei schlimme Gdsfe.
nw. Plogja og inkje saa, fria og inkje faa, og sigla
nied ingen Vind: er tri gagnlause Ting.
Pfliigen und nicht s'den, freien und nicht
bekommen und segeln oline Wind sind drei
frnchtlose Dinge.
Tri Ting trengst til alt: d'er Magt, og Vit og
Ylljc. Drei Dinge braucht man zu Allem:
e.« sind Kraft, Ver stand und Willen.
SW. Tre ting kunna ilia styras nar de fa ofver-
hand: pobeln, eld ocli vatten. S. Tre Ting
kunne u, s. n\
Tre ting bor man lialla sig viil med: sin Inistru,
sin mage och sitt samvete. Mit drei Diar/en
muss man sich gut sfehen: mit seiner Frau,
seinem Magen und seinem Geicissen.
Eld i skat, orm i barm, mws i seskio jervv
onde g8ester.(asw.)i^ez{e»' im Schooss, Schlange
im Busen, Mans in der Tasche sind schlimme
G'dste.
It. Ignis, scrpentis, mnris dispendia sentis, Dum
dant liospitinm pora, sinus, gromium. Cmlt.)
Aspettcr e me nun gnir, Ster in lett e nun CUf.
durmir, E servir e nun gradir, Sun trais cho-
sas ad nnirir. (Id. O.-E.) Wurten unA nie
kommen, im Befte liegen und nicht schlafen,
und dicnen und es nicht zu Dank machen,
sind drei Dinge zum Sferben.
Aspettar e niai non gnir. Star in lett e non
dormir, Bain servir e non gradir, Sun trais
chossas da far morir. (Id. XJ,-E.) Warten und
nie knmmen , im Bette liegen und nicht
schlafen, gut dienen und es nicht zu Dank
machen, sind drei Dinge zum Sferben.
Troys choses jamais ne ces.sent, Le soleil, le fz.
feu, I'esperit de 1' liomme. Drei Dinge horen
nie auf: die Sonne, das Feuer , der Geiat
des Menschcn.
Troys elioses sont a riiommc grand di'sir, llon-
neur, utilite et plaisir. Drei Dinge sind des
Menschen grosses Verlangcn: FJire, Nufzen
und Vergniigen,
Tres caousos sou aoudiousos: un riclii' avarici- sf.
ous, un paouri- ourgulious e un vieliar qan-
t-t"s paliar. (I^gd.) Drei Dinge sind under-
uuiilig: ein reicher Geizhals, ein armer IIocli-
miithiger und ein Greis, irenn er der Liebe
frohnl.
Aima e estre ai, Espera, e noun vi-ni, Estr'Aou
lie, e noun donrmi, Soun tres eaousos qe
fan mouri. (Lgd.) Lieben und gehasst rcerden,
hnffen und nicht kommen, im Bett sein und
nicht schlafen siiid drei Dinge zum Sterben,
Tres causos sont odiousos: un riche avaricious,
un paure orguillous et lou vieillard qnand
es paillard. (nprv.) S. Tres u a. v.
Istar an liecli e non droumir, Pron esperar et
non venir, Amar et non aver plezir, Sont
tres causos que fan mourir. (nprv.) Im Bett
liegen und nicht schlafen, viel hnffen und
nicht kommen, lieben und kein Vergniigen
haben, sind drei Dinge zum Sterben.
Vein ke djalle, bise ke dedjalle, et fenna ke
pou parle, San trfe tsotize kon ne vai guero.
(Pat. s.) Wind, der Frost, Bise, die Thau-
wetter bringt, und Frau, die vtenig apricht,
sind drei Dinge, die man nicht leicht aieht.
Aspettare, e non venire. Stare in letto, e non it.
dormire, Ben servire e non gradire, Son tre
cose da morire. Warten und nicht kommen,
im Bett liegen and nicht schlafen., dienen
und es nicht zu Dank machen, sind drei
Dinge zum Sterben.
Un uccellino in mano ad un ragazzo, una
donna in mano ad un soldato, ed un cavallo
in mano ad un frate son tre cose malmenate.
Drei 302.
155
303 Drei.
Ein Vofjelchen in cler Hand eines Knahen,
eine Frau in der Hand eines Soldaten und
ein Pferd in der Hand eines M'onches sind
drei schlecht hestellte Dinge.
mi. Aspettare, e nun venire; Star in lettu, e nun
durmire; Far I'amore, e nun gi-adire, E na
cosa da morire. (crs. m.) Warten zmd nicht
komnien, im Bett liegen und nicht scldafen,
lieben und nicht gef alien, ist ein Ding zum
Sterhen.
Aspetta e nun beni, Sta in lettu e niin durnii,
Fa I'amore e nun gradi, So dulori da muri.
(crs. s.) Warten und nicht kommen, im Belt
liegen und nicht schlafen, lieien und nicht
gef alien, sind. Schmerzen zum Sterhen.
ni. Speccia e inai no coinpari, Vess in lecc e pod6
minga dormi, Fa de tutt per servi, n^ mai
gradi, Hin tr^ coss de fa raori. (1. ni.) War-
ten mid nie erscheinen, im Belt sein und
nicht schlafen konnen , Alles thun, um zu
dienen, und es nie zu Dank machcn, sind
drei Dinge zum Sterhen.
Tre cose a son mal goern;\: Un osel an man
a na niasna, Una dona ant le man d'un
soldA E uu caval ant le man d'un frA. (piem.)
Drei Dinge sind iihel daran: ein Vogel in
der Hand eines Kindes, eine Frau in den
H'dnden eines Scldaten und ein Pferd in
den Hdnden eines Munches.
si. Tre su li putenti: lu re, lu papa e ci nun ae
nienti. (ap. L.) Drei sind die Mdchtigen:
der Konig, der Puhsf, und wer nichfs hat.
Tre su li suttili: li prieti, li monici e ci nun
ae fill. (ap. L.) Drei sind die Feinen: die
Priester, die Monche , und wer keine Kin-
der hat.
Tre cose ti costano care: carezzi di cani, amore
di villane e invito di osti. (npl.) Drei Dinge
kommen dir theuer zu stehen: Liehkosiingen
von Hunden, Liehe von gemeinen Weihern
und Einladung von Wirfhen.
Aspettari e nun viniri, Iri a tavula e nun
manciari, Iri a lettu e nun durmiri, Su tri
cosi di muriri. (s.) Warten und nicht kom-
men, zu Tisch gehen und nicht essen, zu
Bett gehen und nicht schlafen, sind drei
Dinge zum Sterhen.
Tres cosas sunt reversas in su mundu: s' ar-
veghe, s'ainu et i:,sa femina. (sa.) Drei Dinge
sind halsstarrig in der Welt: das Mutter-
schaf, del' Esel und die Frau.
pt. Tres cousas fazem ao homem medrar: sciencia
e 0 mar e casa real. Drei Dinge helfen dem
Mann vorwarts: Wissenschaft , Meer und
Konigshaus.
Tres cousas destroem ao homem: muito fallar
e pouco saber; nniito gastar e pouco ter;
muito presumir e povico valer. Drei Dinge
verderhen den Menschen: viel sprechen und
loenig xcissen, viel hrauchen und icenig hahen,
viel sich einhilden und wenig icerth sein.
Tres cosas hacen al hombre medrar: ciencia, sp.
mar (esciencia y mar) y casa real. S. Tres
cousas fazem ao u. s. ic.
Ti-es muchos (y tres pocos) destruyen el liombre :
mucho hablar y poco saber, mucho gastar
y poco tener, mucho pi'esumir y poco valer.
Drei Viel (und drei Wenig) verderhen den
Menschen: viel sprechen und wenig vissen,
viel hrauchen und wenig hahen, viel sich
einhilden und icenig werth sein.
.30:1 Drei Dinge tre i ben den Maiiu aus
dcni Hause: ein Ranch, ein iibcl Uacli
und ein boses Weib.
Ein Raiich , ein bos' Weib und ein Regen
Sind einem Haus ilberlcgen.
Eine zornige Frau, ein Kamin voU Ranch und
eine lochrige Pfanne sind schjidlich im Haus.
Drei Dinge sind lastig: ein Wurm im Ohr,
ein Ranch im Aug', oin zankiseh Weib im
Hause.
Ein rinnendez dach, ein zornec wip, diu
kiirzent dem man sinen lip. (ad.)
Drei Sache sind im IIuus (Haus) uglage (un- od.
gelegen): de Ranch, e boses Wiib (Weih)
und de Rage (der Beg en) ; die viert druckt
ein vor aline us (iihertrifft ulle): vil Chind
(viel Kinder) und doch kei Brod im Huus.
(schwei.)
Rook, stank en een kwaad wijf drijven den dt.
man uit zijn huis. Bauch, Gestank und ein
hoses Weih treihen den Mann aus seinem
Haus.
Met drie dingen is men in huis verlegen: Met
rook, een kwaad wijf en met regen, Maar 't
vierde is nog het grootste kruis: Veel kin-
ders en geen brood in huis. Mit drei Din-
gen weiss m,an im Haus nichts anzufangen:
mit Bauch, mit einem bosen Weihe und mit
Begen, uher das vierle ist noch das grosste
Kreuz: viel Kinder und kein Brot im Huus.
Een dak, dat iekt, en kwade wijveu, Die kun-
nen goede mans verdrijven. Ein Dach, das
tr'duft, tmd hose Weiher konnen gute Manner
vertreihen.
20*
Drei 303.
156
303 Drei.
Koock, staiK'k cncle (i«aile vvyiien synt die mans
wtru hiiscii (Iryuou. (avl.) Jiuuch, Gestaiik
ujul biise Weibcr sind's , ilie Manner aun
dem lluuse freiben.
eil. A house vvi' a reek and a wife wi' a leard
will iiiak a man rin to the door, (scho.)
Ein rauchi,'/ llaui and ein schdtend Weib
treiben einen Mann aus der Thilr.
A reeky house and a }^irnin' wife Will lead a
man a fashions life, (scho.) Ein rauchv/
Jlaiis mid eine verdriesftliche Frati machen
einem Marine das Lcbcn scliwer.
dii. Tre ondc Tinp i et IIuus ere : Hog;, Va^fffjeluus
og en ond Qvinde. Drei schliinnie Din'/e
in einem JIante iind: TtaucJi , Wanzen und
ein bases Weib. ;
Tre ere onde Ting- i IIuus: Kng, Kegen og en
ond Qvinde. Drei schliinnie Dinrje sind im
Ilause: liunrh, der Itef/en und ein hoses Weib.
Tre Ting gjore ondt i IJondens Ilnus : Ond
Kone, Kog og Va'ggchins. Drei Dinge
thun nicht fjul in des Buuein 11<nit:
hose Frau, Ranch and Wanzen.
Tre Ting skal man hade: Rotter, Muus og en
ond Kone. Drei Dinge soil man hassen :
Ratten, Manse und eine hose Fran.
Tre Ting bevare os Giul for: Boddelen, Gal-
gen og en ond Kone. Vor drei Dingen be-
wahre uns Gott: vor dem Hcnker, dem Gal-
gen und einer bosen Frau.
Tre Ting komnie til at giiede: Log, Rog og
en ond Kone. Drei Dinge bringen ztim
Weinen: Lauch, Ranch und eine hose Frau.
Rog, Log og en ond Qvinde Komme Ginene
til at rinde. Ranch, Lauch und ein buses
Weib machen die Augen thrdnen.
Rog og JjOg og onde Qvinder komme Manges
0jne til at rinde. Ranch und Lauch und
hose Weiber, machen Vieler Augen thranen.
S>Y. Tre onda ting i ett hus: rok, vjigglus og en
arg qviuna. Tre onde Ting u. s. lo.
Lok, rok och elak qvinna komma bondens
ogon att rinna. Lauch, Ranch und hoses
Weib machen des Bauern Augen thranen.
It. Domina irata, fumus et rata, patella perforata
damniim sunt in casa.
Sunt tria dampna donui.s: imber, mala femina,
fumus. (ndt.)
fz. Fumee, pluye et femme sans raisou Clias.sent
Thomme de sa maison. Ranch, Regen und
Frau ohne Vernunft jagen den Mann aus
scinem Hans.
Unmade, jilouge e hemnc sens rasonn Cassen sf.
leou Thome liore do la maisoun. (Gsc.)
Ranch, Regen nnd Fran ohne Vernu7i/t
jagen den Mann rasch aus dem Hans.
Aigo, fun, michanto frenio e fio Fan fnjhi
roniii dii ton lio. (Lgd.) Wasser, Rauch,
hoses Weib und Fencr vertreiben dtn Mann
von Jedein Orte.
Tre cose cacciano I'uomo di ca.sa: fumo, goccia it.
e femmina arrabiata. Drei Dinge jagen den
Mann aus dem Ham: Rauch, Trau/e
und zorniges Weib.
Ija donna adirata, il fumo, e la gatta e la pa-
dtlla forata sono di gran danno in casa.
Die zornige Frau, der Rauch, die Katze
und die durchlocherte Pfanne machen gros-
aen Schaden im llansc.
Acqiia, fumo e mala femmina caeeiano la gente mi.
di casa. (t.) Wasser^ Rauch nnd biise Frau
jagen die Leute aus dem Ha use.
Fumo, grondaia e dnnna parlatora mand.ni
Tuoni di cn^n fm^ra. (t.) Rauch, Truii/c und
schuafzhaf'tes Weib bringen den Mann aus
dem Jfanse.
Fom, aqua e dona catia I fa seap;i la com- ni.
1 paguia. (1. b.) Rauch, Wasser und hose Frau
I vertreiben die Gescllschaft.
Tec clie spand aqua e donna litigosa L'e sem-
' per I'istess guai, I'istessa cosa. (1. m.) Dacli,
velches Wasser durchlassf , und, streitsiicli-
tige Frau, das ist inimer dieselbe Noth, die-
selbe Geschichte.
I Fumo e dona eatia fa .seampar Tomo de casa.
(v.) Rauch u)id biise Frau vertreiben den
Mann aus dem Hause.
Teto clie spande e dona litigosa Kl xe I'istesso
guai, Tistessa cosa. (v.) ,S. Tee u. s. v.
Morros y mala cara trauen la gent de casa. lui>
(neat.) Schiefe Mauler mid hoses Gesicht
treihen die Lente aus dem Hause.
El hunio y la muger y la gotera echan al sp.
1 horabre de su casa fuera. Der Rauch und
das Weib und die Trau/e treiben den Mann
! aus seinerii Hause.
' Hnmo y gotera y la muger parlera echan al
j hombre de su casa fuera. Ranch und Trau/e
und schu-atzha/tes Weib verjagen den Mann
\ aus seinem Haus.
Humo y mala cara .saea la gente de casa.
i Rauch und hoses Gesicht ziehen die Leute
aus dem Hause.
Drei 304.
157 —
305 Drei.
304. DreierWeiberGezKnk mac lit einen
Jahrinarkt.
Drei Weiber, drei Ganse und drei Frosche
machen einen Jahrmarkt.
Drei Weiber nnd eine Gans machen einen
Markt.
md. Drei Weiber in einem Hans, das sind ilirer
zwei zu vicl, Und wenu die drei zusammen-
komnien, dann gibt's ein Teufelspiel. (mrh. E.)
Drei' Gensen an c' Framenscli machen e ^lart.
(mrh. L.) Drei Ganse und ein Fraiienzim-
rtier machen einen Markt.
od. Drei Weiber ixud drei Ganse machen einen
Jahrmarkt. (bair.)
Di'ei Weiber, drei Ganse, drei Enten machen
einen Jalnunarkt. (bair.)
Zwei Weiber und eine Gans machen einen
Wochenmarkt. (sclnvei.)
Drei Weiber, drei Froschen, drei Ganse dabei,
Machen einen Jahrmarkt mit ihrem Gesclirei.
(schwei.)
dt. Gerucht van drie wijven maakt eene kermis.
Ldrm von drei Weihern inucht eine Kinntss.
Drie vron^\•en en eene gans maken ci'iuu markt.
S. JJrei Weiher und it. s. ic.
Oil. Three women and a goose make a marl;et.
*Si. Drei Weiber und u. s. u\
da. Tre Quinder, tre Gtes og tre Froer ^ore et
Marked. S. Drei Weiher, drei Ganse und
u. s. v:.
SW. Qwinnewasck ar marknadzbrask. Weiber-
lodsche ist Murkttagsldrm.
Iti Tres miilieres faciunt nundinas.
fz. Deux femmes font un phiid, Trois un grand
caquet, Qnatre un plein marche. Zuei
Frauen machen ein Gericht, drei ein fjmss
Geschnatter, viere einen ganzen Markt.
Deux pots au feu denotent feste, Mais deux
femmes grande tempeste. Zicei Topfe am
Feuer zeigen (ein) Ftst, zicei Frauen aber
■ grossen Sturm an.
nf. Deux feummes, c'est ine divisse , Treus feum-
mes, c'est on caquet, Qwatt' feummes, c'est
I'dial' tot fait, (vv.) Zwei Frauen, das ist ein
Gesprdch, drei Frauen, das ist ein Ge-
schnatter, tier Fratien, dus ist geradezu
der Teufel.
it. Tre donne fanno una fiera. T)rti Weiber
machen eine Messe.
Tre donne e un papero fanno un mercato. S.
Drei Weiher und u. s. ic.
mi. Tre donn e un pignatt I'e un marche bell e
fatt. (rom.) Drei Weiber und ein Topf.^ das
ist ein Markt fix und fertig.
Tre donne fanno un mercato e quattro fanno
una fiera. (t.) Drei Weiber machen einen
Markt und viere machen eine Messe.
Dov donni e un oca fan un merca. (em. P.) ni.
S. Zwei Weiber und u. s. u-.
D66 donn e un' oca fan un marchee. (em. K.)
S. Zwei Weiber und u. s. w.
Tre fonnic e'n co d'ai L'e ii mercat che fines
mai. (1. b.) Drei Frauen und eine Knohlauch-
zehe, das ist ein Markt, der nie endet.
Tre done e na pignata La fera l'e sobet fata.
(1. b.) Drei Frauen und ein Top/, (und)
die Messe i-ii sogleich fertig.
Do fomne e du poll Fa '1 mercat do Pralboi.
(1. b.) Zicei Frauen und zwei Iliihner machen
den Markt von Prulboi.
Tre donn e on co d'ai El merca l'e bel e fai.
(1. m.) Drei Frauen und eine Knoblauch-
zehe, und der Markt ist fix und fertig.
Do donn e on oca formeu on merca. (1. m.) S.
Zuei Weiber und u. s. u\
Doe done e un' oca a fan un marca. (piem.)
S. Zvei Weiber und it. s. w.
Tre femcne e un pignato, E'l marca xe fato.
(v.) Drei Frauen und ein Topf, und der
Markt ist fertig.
Do done e un' oca fa un marc'i. (v.) S. Zvei
Weiher und m. s. ic.
Na femmena e na papera mpiggliia na fera. si.
(ap. L.) Eine Fi au und eine Gans bringen
einen Markt in Unordnung.
Dui donni e na gaddina fannu un mercatu. (s.)
Zwei Frauen und ein Huhn machen einen
Markt.
Tres mugeres y un ganso hazen un mercadn. sp.
S. Drei Weiber und u. s. w.
305. Was Dreie wisscn, erfahren bald
Dreissig.
Was drey wissen, das erfaren hundert. (ad.)
Was Drei wissen, das wissen hnudert. (bair.) od.
Was kommt in dritten Mund, ist aller Welt
knnd (bleibt nicht verochwiegen). (schwei.)
Wenn's kommt bis in die dritt' Hand, Fliigts
nijch in alle Land, (schwei.)
Geheim van e'en weet God alleen; Geheim van dt.
twee wordt ligt gemeen; Geheim van drie
weet iedereeu. Geheinmiss vcn Finevi weiss
Gott ullein; Geheinmiss von Zweien icird
leiclit aJlgemein; Geheinmiss von Dreien
weiss Jedermann,
Drei 305.
— 158 —
306 Dreierlicht.
en. Three people can keep a secret if two are away.
Vrei konnen ein Geheimniss beivahren, wenn
Ztcei tvB'j sind.
Tlirce can keep a secret when twa are awa'.
(scho.) S. Three peoxile u. s. ?c.
an. Einn vita, ne annaiT skal; fjoi^ veit ef J>rfr
eru. Einer wisse es, kein Anderer: daa
Volk icciss est, icenn ihrer Drei sind.
dii. Naar Tre vide (let, da vide Hnndrede det.
Wenn Dreie es u-issen, da uissen es JIundert.
Hvad Tre vide, erfarc Hundrede. S. Was
Drey u. s. w.
Det To vide, komnier snart til den Tredie.
Was Zicei icissen , kommt rascJi his zum
Driffen.
To kunne tie; hvad tre vide, det vced snart
enhver. Ziceie konnen schweigen; teas Dreie
uissen, das weiss laid Jeder.
is. Kennir ti(5 first til eitt og tvey, ta kennir t"i5
skjott uin allan heyg. (fser.) Kommi es erst
zu Einem imd Zweien, so kommt es rasch
zu Allen.
n>V. Dat ein veit, dat veit ingen ; dat tvo veit, dat
veit alle. Was Einer weiss, das weiss Keiner;
teas Zweie wissen, das irisseyi Alle.
SW. Det soni tva. veta, konimer snart till den tredje.
*Si. Det u. s. ic.
fz. Secret de denx, secret de Dieu ; secret de trois,
secret de tons. Zuieier Geheimniss , Gotfes
Geheimniss; Dreier Geheimniss, Aller Ge-
heimniss.
it. Segreto di due, scgroto di Dlo: Segreto di tre,
segreto d'ognuno. ^S". Secret u. s. w.
mi. Quel die tre sanno, tutti sanno. (t.) Was
Drei xcissen, tcissen Alle.
ni. A j'e inach tre perssone cli'n lo sapiu: El mess,
el sindic e la comunita. (piem.) Es sind nur
drei Personen, die es icissen: der E<ths-
diener, der Syndicus und die Gemeinde.
si. Qnando la cosa esce de' denti, lo sanno niille
e cento, (ap.) Wenn Etwas aus den Zdhnen
vorkommt, wissen es tausend und hundert.
Cosa de duos cosa de niunu: cosa de tres de
totu su mundu est. (sa.) Zweier Sache ist
2iiemands Sache; Dreier Sache ist aller
Welt. [Dreie wissen, weiss alle Welt.
Sp. Lo que saben tres, sabe toda res. Das, icas
Secreto de dos, sabelo Dios, secreto de tres
toda res. Geheimniss Zweier ireiss Goff;
Geheimniss Dreier alle Welt.
Poridad de dos, poridad de Dios, poridad de
tres de todo es. S. Secret u. s. lo.
306. Mancher sucht einen Pfennig and
verbrennt dabei ein Dreierlicht.
Banuna' fur-n Talar Kucha biickt, ergpart nid'md.
fiirn IJatza Brud. (frk. H.) Wenn man fiir
einen Thaler Kitchen h'dckf, erspart man
fiir einen Butzen Brad.
Mancher sucht einen Pfennig und verbrennt
dariiber drei Lichter. (mrh. E.)
MaiK-hcr sucht einen Pfennig und verbrennt od.
dabei um drei Kreuzer Kerzen. (bair.)
He siicht na'n Ortje un verbrennt dern Kers bi. pd.
(ns. O. J.) Er sucht nuch'm Vierlelstiiber
und verbrennt eine Kerze dabei.
Eene kaars verslinden, Oni eene speld te vin- dt.
den. Eijte Kerze verbrauchen, nm eine Na-
del zu Jindev,
To skin a stone for a penny and break a knife en.
of twelvepence. Einen Stein, der einen
Pfennig werfh ist, schaben und ein Zwblf-
pfennifpiiesser dabei zerbrechen.
Skin a flint for a farthing and spoil a knife
worth a groat, (ni. en.) Schabe einen Kiesel-
stein fiir einen Heller und verdirb ein
Messer, das einen Dreier irerth ist.
r>nrning a halfpenny candle seeking for a far-
thing, (scho.) Ei7i Ualbpfenniijlicht verbren-
nen, um einen Heller zu suchen.
Mangen leder efter en Skilling, og opbrpendcr da*
dei'ved et Treakillings-Lys. Mancher sucht
nach eiyiem Schillinr/ und verbrennt dabei
ein Dreischillinfjslicht.
Mangen s6ker ett ore och branner tre fyraskil- SW.
lingsljus. Mancher sucht einen Heller und
verbrennt drei Vierschillin<jslichter.
Ei dat anqualch'iin, c'anquier' iln Quatrin cuii CW.
arder treis Candeilas. (obi.) Es gibt Mancheu,
der einen Quatrin sucht und drei Kerzen
dabei verbrennt.
Bruler une chandelle de trois sous a chercher I'z.
line epingle dont le quarteron ne vaut qu'un
sous. Ein Licht fiir drei Sous verbrennen,
um eine Nadel zu suchen, voovon das Viertel
nur einen Sous kostet.
Bruler une chandelle d'un Hard a chercher une
epingle, dont le quarteron ne vaut qu'un.
Eine Kerze fiir einen Liard verbrennen, um
eine Nadel zu finden, toovon das Viertel nur
einen kostet.
Gater une chandelle pour trouver une epingle.
EiJi Licht verderben, um eine Nadel zu finden.
Gaouzis uno candclo per cerca un mouchou. sf.
(Lgd.) Du verbrauchst eine Kerze, um. einen
Stojpsel zu suchen.
Dreierlicht 306.
— 159
309 Durst.
Ganzis uiio canclelo ])cr cevqnar iin monclion.
(npvv.) S. Gdouzis u. s. w.
pd
<U.
(lii.
sw.
It.
fz.
307. Xicht alle Droher fecliton.
Swei" zallen ziten drouwen wil, don sol man
viii'hten niht ze vil. (ad.)
Tnchers un Prahlers sind kine Fechter.s. (wstf.
M.st.) Die sich hrilsten und 'prahlen sind
keine Fechter.
Die dreigt, slaet niet. (vl.) Wer drnld, schldgt
nirld.
Ilod.sel slaaer Ingen iliiel. Drohungen schla-
fjen keinen todt.
0|)ta per stoor ordh i raedda hicerta. (asw.) Oft
sind grosse Worte in fiirchtscnnevi ITerzen.
Sf.
it.
m,
Sepe leonizat verbis cui cor leporizat. (mlt.)
Saepe minus faciunt homines qvi magna lo-
qvuntur. (mlt.)
Tel menace qui tremble (craint). Mancher
drold, der zittert (fiirchfet).
Hardy de la langue, Couard de la lance. Kiihn
mii der Zunge, feig mit der Lame.
Tex me menace qni ne m'ose touchi^s. (afz.)
Mancher hedroht mich, der mich nicht an-
zuriihren tcagt.
Ten manace ad grant ])eonr. (afz.) Mancher
drold (und) hat grosse Furchf.
Tau qui miasse qu'a plaa poii. (Km.) MancJier,
der droht, hat viel Furcht.
Tau mena.S30 qu'a belle paou. (nprv.) Mancher
droht, der schone Furcht hat.
Tal minaccia, che vive con paura. Mancher
droht, der in Furcht leht.
Tal ha [paura, che minacciar osa. Mancher
hat Furcht, der zu drohen wagt.
Chi i)iu teme, minaccia. (t.) Wer sich am
meisten fUrchtet, droht.
Gran vantatore, Picciol facltore. (t.) Ch'osser
Prahler, kleiner Thuer.
Clii piglia i leoni in assenza, Suol temer de'
topi in presenza. (t.) Wer die ahwesenden
Loiren fdngt, pflegt sich vor den anwesen-
den M'dmen zu fiirchfen.
Tal piglia leoni in assenza, che teme un topo
in presenza. (t.) Mancher fdngt ahwesende
Loii-en, der eine anwesende Maus fitrchtet.
A la seira lion, a la matin poltron. (piem.)
Ahends Loire, Mnrgens Feigling.
Quern ameacja e nao da, medo ha. Wer drold j)t.
und nicht schldgt, hat Furcht. \ii. s. ■)n.
Quien amaga y no da, miedo ha. S. Quern SJ>.
Bofeton amagado nunca bien dado. Angedrohte
Ohrfeige wird nie gut gegeben.
Mas son los amenazados que los heridos (acu-
chillados). Mehr sind der Drolmngen, als
der Verwundeten (Stiche).
.308. Durst ist der beste Kellner.
Durst macht aus Wasser Wein.
Wer nicht Wasser mag, den diirstet nicht.
Spiihhvasser loscht audi den Durst, (schwb. W.) od.
Ekki er porstinn vatsvandr. Nicht ist der Durst i.s,
VHtsserverschmdhend.
Torsten er inkje vand um Vatnet. Der Durst liw.
verschmdht kein Wasser.
A ogni gi-an sete ogn' acqua e buona. Jedem it.
grossen Durst ist jedes Wasser gut.
Clii ha sete, beie a ogni funtana. (crs.) We?' mi.
Durst hat, trinkt aus jedem Brunnen.
Quand se g'i propi s^t, tiita I'aqua la bagna ni.
el bech. (1. m.) Wenn man wirklich Durst
hat, netzl jedes Wasser den Mund.
Per cavar la se, tuta I'aqua xe bona, (v.) Um
den Durst zu loschen ist jedes Wasser gut.
.309. Man sagt wohl von vielem Trinken,
aber nicht von grossem Durst.
Man seggt wol vun den velen Drinken, awcrst pd.
nich vun den groten Dorst. (ns. B.)
Man seggt wol vun dat veele Supen, avorst
nig vun den grooten Dost. (ns. hist.)
Man seggt woll van dat vale Drinken, man
nich van den groten Dorst. (ns. Hmb.)
.Ty seggen \vnll van mynem Drinken, man nich
van mynem Dor.sten. (ns. P.-H.) Jhr sprecht
wohl von meinem Trinken, aber nicht von
meinem Durst.
Dat talar alle um Drykken og ingen niu inv.
Torsten. Es sprechen Alle vovi Trinken und
Keiner vom Durst.
Alia saga vJil man dricker, men ingen hum SW.
man torstar. Alle sagen wohl man trinkt,
aber Keiner, wie man durstet.
Mirais lo que bebo, y no la sed que tengo. sp.
Du siehst, urns ich trinke, und nicht den Durst,
den ich habe.
Ehe 310.
— IGU —
311 Ehe.
E.
od
d1.
dii.
inv.
STV'.
r>10. Man muss den Vogcl erst ini K ii -
ficli haben, ehe man ihnsingen lolirt.
Jfo mucss nid suve vh d' Cliiio iin 8tal aliunde
sind. (schwei.) Man mn<i)> nicht xanern, ehe
die Kilhe ini Htall angehunden slud.
Dc zadol is p^erocd, eer hct paavd gckoeht is.
Der Sattel int hereit, ehe das P/erd ge-
kauft ist.
>[.in skal ikkc baase for ufodt Fm (Qvjpg).
Man soil ungebnrnes Vieh nichf einsfallen.
Dot er daarligt at baase for ufodt Qvrpg. Es
isf. Ili'orieht, imgeborenes Vieh einzustallen.
Man skal ikko binde ufodt Host vod Krybbc.
Mtin soil kein iingehornes Pferd an die
Krippe hinden.
Hardt or ufodt Hest at bindo vcd Krybbc.
Srhwer ist es , nnijehorncs Pferd an die
Krippe zu hinden.
Tliet a^r daarligt at baasje fore vfodli Fa'sr.
(ada.) S. Del u. s. lo.
li.'igt or a8 biiesa ofaiddu fe. Schwer ist es,
unffehornes Vieh einzuitallen.
Skjott er 6f0ddum at baesa. (fair.). Pasrh i.if's,
unf/ehorenes Vieh einzustallen.
Kin skal inkje bjesa uboron Kalv. Man soil
unf/chornes Kalh nicht ehx'^fallen.
Dot ar icke at basa for oburit fa. Ungehornes
Vieh ist nicht einzustallen.
Basa foiT an Kalfven ar buliron. Einsfallen,
ehe das Kalh gehoren ist.
Barnkkt ser bosa for offotli not. (asw.) Ver-
dreht ist es, ungehornes Vieh einzustallen.
soil den JIund nicht znrrrht htiUrn, chr das
Kalh nicht geknmmen ist.
Propai'o r olla nonz a la vaca. (mi. roni.) Den it.
Top/ ror der Kuh zurechf machen.
Conpr^- la canbisa dnanss la vaca. (piem.) Das ui.
Joch vor der Kuh kafifen.
Ainda nao sellanios, j;i cavalgamos. Noch pt.
satteln wir nicht und reiten schon.
Ainda nao csta na oabaija, ja be vinagre. Noch
isl'a nicht j» der Elaschc und schon isf's
Essig.
Ann no ensillnis y ya o.ivalgais. Xoch satirist sp.
da nichf und reitest schmi.
Ann no csta en la calabaza y ya so torua vi-
nagre. S. Aindti nao est a n. s. ?r.
No hay oaI»ras y hay ixto. (ar.) Du hast keine
Ziegen uad sagst : aufgeschaut.
It.
fz.
nf.
Capva nondnm poporit, ludit tamen haidus
(liofdns autem hidit) in tectis.
Non natae pecudi rude sit bostaria cndi. (mlt.)
II ne faut pas faire I'etablc au veau avant qu'il
soit ne. Man 'nmss den Stall nicht machen,
ehe das Kalh gehoren ist.
Faire la caloge du veau avant qu'il soit venu.
(15r.) Die Hiitte fur's Kalh machen, ehe es
gekommcn ist.
Ein ne doit jamouais appreter ch' licou devant
ch' vieu. (pic.) Man soil nie den Strick
zurechtmachen, ehe das Kalh da ist.
On ne doit mie appreter chol caniche devant
quo ch' viou ne fuche anive. (pic.) Man
311. He sorgt far dc Weeg', eer he 't
Kind het. (pd. ns. O. St.) Er sorgt fiir
die Wiege, ehe er's Kind hat.
Hi) koopt de wicg, eer 't kind gemaakt is. dt,
Er kau/t die Wiege, ehe das Kind da ist.
Erst het kindje kijken, en dan bakcren (daama
wiegen). Erst das Kind sehen und dann
tcickcln (dann u-iegen).
Eerst het kindje kijken, eer men de minne
drinkgeld geeft. Erst das Kind sehen, ehe
man der Heheamme Trinkgeld giht.
Hy sorcht voer die weeghe, eer hy tkymlt
heeft. (ah.)
Ingen sarge for Vuggcn, for Barnot bliver fodt. (13.
Niemand sorge fiir die Wiege, ehe das Kind
gehoren ist.
Ein skal inkje skriva Barnet i Boki , fyrr en nw«
d'er fodt. Man soil nicht das Kind in's
Buch eintragen, ehe es gehoren ist.
Kiopa waggan, for an Barnet ar fodt. Die SW.
Wiege kaufen, ehe das Kind gehoren ist.
Ancora non e nata, e vediamola niaritata. it.
(mi. t.) Noch ist sie nicht gehoren und nnr
sehen sie (schon) verheirathet.
No I'e gnanc6 nassida Che sobet i la marida. ni.
(1. b.) Sie ist noch nicht einmal gehoren
und sie verheirafhen sie sch'^n.
Ehe 311.
161
313 Ehe.
1m.
si. Ancora nun h natu, e si chiama Cola, (s.)
Noch ist er nicht yehnren und heisst (schnn)
Cola.
Lo pare encara no es nat y 1' fill ja salta per
lo ten-at. (neat.) Der Vater iat noch nicht
geboren und der Sohn syringt schon cmf dem
Altan.
l)t. Ainda nao he nascida, ja espirra. Noch ist
sie nicht gehoren (und) schon niest sie.
Sp. Hijo no tenemos, y nombre le ponemos. Wir
huben den Sohn (noch) nicht und gehen ihm
einen Namen.
El hijo pot nascer, y la papilla ya a herver.
Der Sohn soil noch gehoren loerden, und der
Kinderhrei ist schon im Kochen.
Ann no es nascido y ya estornuda. Noch ist
er nicht gehoren und schon niest er.
\vl. Duppo ce nu 6 frumosu, opoT lu chiama si
Radix. Er ist nicht einmul schon, und heisst
Radu.
Mangiase o vittello in ta pansa a vacca. (lig.)
S. Magnar el vitell u. s. w.
Mangfe el gran ('1 fen) an erba. (piem.) Das
Getreide (Das Heu) griin essen.
Magnar el soo in ei-ba. (v.) Das Seinige im
Voraus essen.
312. Man soil das Korn nicht essen, eh'
es gesa't ist.
Das Zicklein essen, ehe die Geis gelammt.
dt. Hij eet zijn korentje groen.
Korn griin.
Er isnt sein
Sein Getreide
fz. Manger sou bl6 en lierbe (vert)
griin essen.
it. Mangiarsi il raccolto in erba. Die Ernte griin
essen.
Mangiare I'agresto in giugno. Die unrei/en
Weinbeeren im Juni essen.
Bere il vino in agresto. Den Wein ids sauern
Traubensaft trinken.
mi. Si nianghia u brocciu in erba. (crs.) Man isst
den Broccolo griin.
Magnes 1' arcolt in erba. (rom.) S. Mangiarsi
u. s. w.
Consumare la ricolta (il grano) in erba. (t.)
Die Ernte (Das Korn) griin au/brauchen.
ni. Magnar 1' ov innanz ch' al nassa. (em. B.)
Das Ei essen, ehe es gelegt ist.
Magnar el vitell in corp alia vacca. (em. P.)
Das Kalb im Leih der Kuh essen.
Magnar el forment in erba. (em. P.) Den
Weizen griin essen.
Magner la r6ba in ferba. (em. R.) Das Ver-
mogen im Voraus essen.
Vender una c6sa in erba. (em. R ) Etwas griin
verkauftn.
313. Man soil nicht rufen: HoltFische!
ehe man sie hat.
Rufe nicht Fisch, du habest ihn denn hinter
den Kiefem.
Man muss nicht: Haring! rufen, man habe ihn
denn beim Schwanz.
Rufe nicht : Hase ! du habest ihn (er liege) denn
im Game (Netze).
Rufe nicht eher: Hase! bis du ihn ira Sacke md.
hast. (Hrz.)
Me mot ui siegen: Hering! bis me ne beim
Swansse heat, (hss.) Man muss nicht sagen :
Haring. ' his man ihn beim Schwanze hat.
Rufe nicht Hase, er sei denn gefangen. (schwei.) od.
Man mutt uich Hering ropen, man hebbe em pd.
denn bi'n Steert. (ns. B.) S. Man muss
u. 8. w.
Man mut nig eer: haalt Fisch! uutroopcn, bit
se fungen sUnd. (ns. hist.) Man muss nicht
eher: Holt Fische! ausrufen, his sie ge-
fangen sind.
Roop keen Haalfisch lit, cer du se best.
(ns. hist.) Rufe kein: Holt Fische! aus,
ehe du sie hast.
Man mut ni ier Fische ruopen, ier man si ni
iiinen Korf het. (ns. N.) Man muss nicht
eher: Fische! rufen, ehe man sie im Korbe
hat.
Niims roop Aal, ehr he hum bi de Stcrt hett.
(ns. ofs.) Niemand rufe Aal! ehe er ihn am
Schwanze hat.
Schrei nicht Holfosch (Holt Fischejl du ha.st
noch keine im Sack. (ns. Pr.)
Roep jo nich ea: Holt Fisch! ea du se innen
Sak best. (ns. U.) Rufe ja nicht eher:
Holt Fische! ehe du sie im Sacke hast.
Man kann ni aier Heering seggen, bis me ne
bei'n Swanse hett. (wstf. Dr.) Man kann
nicht eher Haring sagen, bis man ihn beim
Schwanze hat.
Me maut nitt ar Harink raupen, bit me 'ne am
Stiarte hiat. (wstf. Mrk.) Man muss nicht
eher: Haring! rufen, his man ihn am
Schwanze hat.
Jle mot nit Jier Herink raupen, bis me ne bui'm
Starte hiat. (wstf. S.) S. Me maut u. a. w.
21
313 Ehe.
162
314 Ehen.
dt. Men moet gceu haring rocpcn voor dat liij iu't
net is. Man imiss nicht: Hdring! rufen,
bevor er ini Netz ist.
Roept gcen hariug eei* gij zo in het net (ge-
vangen) hebt. Ruft nicht: Hdrin/jf!
ehe ihr sie im Netz ((jcfantjen) haht.
Roep geen haring vooi* hij in de ton is. Jiiift
nicht: Haring! hevor er in tier Tonne ist.
lloept ghien herinck, eer ghise in den sack
hebt. (ah.) Buft nicht: U'drinri! ehe ihr
sie im SacJce haht.
Roep geen liaving, eer hy in't net is. (vl.)
Jlufe nicht: Haring! ehe er im Netz ist.
Roep geen mosselen, eer zy aen land zyn. (vl.)
Riife nicht: Mmcheln! ehe sic am Land
sind.
fs. Rop nin hrering, rerstese int net heste. (afs.)
Fiufe nicht: I faring! ehe du sie im
Netze hast.
(Iji. Raal) ikko, Fisk! forend du liar den ved
Gjfellerne. Bufc nicht: Fisch! ehe dii ihn
an den Kiemen hast.
Tak ei forend du faaer. Danke nicht, hevor
du hekommst.
is. Eingin skM kanna sar bitan, firr enn lianii or
svolgdnr. (fer.) Keiner soil einen Bissen
sein nennen, efie er verscMuckt ist.
SW. Tacka intet for Grijsen, forr an du haron i
sacken. DanJce nicht filr's Fcrkel, ehe du
es im Sacke hast.
fz. I n' fat maic dire dank s'on nTa. (nf. w.)
Man muss nie danlce sag en, loemi man's
nicht hat.
it. Non gridar pesci prima di avcrgli presi. Bufe
nicht: Fische! bevor du sie ge fang en hast.
Non gridar i pesci fritti prima di esser presi.
Rufe nicht die gehratenen Fische aus , ehe
sie gefangen sind.
mi. tin di qiiattru finche tu un 1' hai in Iti saccn.
(crs. s.) Sage nicht vier , ehe du sie nicht
im Sacke hast.
No di quatar st an V he in te sacch. (rom.)
S. Un u. s. w.
Non dir quattro se tu non 1' hai nel sacco. (t.)
S. Un u. s. w.
ni. A n' s' p6 dir gatt, fein ch'al n'e in-t-al sacc.
(em. B.) Man kann nicht Katze sagen, ehe
sie nicht im Sacke itt.
An s' pofeul dir gatt gatt, s' el n'6 in tel sacch.
(em. r.) Man kann nicht Katze, Kutze!
sagen, wenn sie nicht im Sacke ist.
En bisogna dir gatt, fin ch' al n'e int al sacch.
(cm. R.) Man muss nicht Katze sagen, ehe
sie nicht im Sacke ist.
No se dis quatter, se no I'e in del sacch. (l.m.)
Man sagt nicht vier, wenn sie nicht im
Sacke sind.
No di quattro, se ti no Thse in to sacco. (lig.)
Sage niclit tier, nenn du sie nicht in deinem
Sacke liast.
Nen di quatr lin ch'a sia ant el sach. (piem.)
Sage niclU vier, his sie im Sacke sind.
No se disc qliatro co no Te in saco. (v.) S.
No se dis u, s. w.
No digo quatro, co no 1'^ in saco. (v.) Teh
sage nicht vier, tcenn sie nicht im Sacke sind.
No se Qisi taco, se no xe in saco. (v. trst.)
Man sage nicht Da , ivenn es nicht im
Sacke ist.
Niune nerzet scpte finza.s qui in .saccu bettet. si.
(sa.) Keiner rufe siehen, ehe er sie in den
Saclc loirft.
Niune nerzet trinta finzas qui in saccu qu'in-
trat. (sa.) Keiner rufe dreissig , e/te sie in
den Sack kommen.
No digas blat que no sia al sac y encara ben Im.
lligad. (neat.) Sage nicht Korn, ehe es niclit
im Sack und noch dazu gut zugehunden sei.
No me digas oliva hasta que me veas cojida. sp.
Sage mir nicht Olive, bis du mich gepfliickt
sielist.
314. Die Ehen werden im Himmcl ge-
schlosscn.
Die Ehen werden im Himmel geschlossen und
die Thorheiten auf Erden begangen.
De huwelijken worden in den hemel gesloten. dt.
Marriages are made in heaven. Ehen werden eil.
im Himmel gemacht.
Marriage (Wedding) and hanging go by destiny.
Heirathen (Hochzeit) und Gehangenwerden
h'dngt vom Geschicke ah.
^gteskaberne blive sluttede i Himlen. da.
Aktenskap slutas i himmelen. [?t. s. w. SW.
Giftermal gSras i himmelen. S. Marriages
L.es mariages sont ecrits dans le ciel. Die fz.
Ehen stehen im Himmel geschriehen.
Lous mariagis se fan au Ceou, et s'accomplis- sf.
sons en teiTO. (nprv.) Die Ehen werden im
Himmel geschlossen und auf Erden voll-
zogen.
Vescovi e maritati Sono dal ciel destinati. it.
Bischofe und Verheirathete sind vein Him-
mel hesfimmt.
Ehen 314.
— 163
317 Ehestand.
mi. Madrimoni e vescovati so tutti qiianti in celo
distinati. (Ko.) Ehen unci Bisthiimer loerden
samnitlich im Hhnmel hestinimt.
Nozze e magistrato dal ciel e destiuato. (t.)
Hochzeiten und Marjistrat icerden vom Him-
mel hestimmt. [Marriaffe u. s. w.
U niaritare e rimpiccare h destiuato. (t.) S.
ni. 01 raatrimone 1'^ ii destiiio. (1. b.) Die Ehe
ist eine Bestimvumg.
si. Matrimoni e Viscuvati di hi cehi sii calati. (s.)
Ehen und Bisthiimer werden vom Ilimmel
hestimmt.
Piscanios ed cojuados sunt dai Deus destinados.
(sa. L.) Bischo/e und Verheiruthele sind
von Gott hestinihit.
Dei Vogel dei in'n Buer is, wil geren rut; dei pd.
Vogel, dei buten is, wil geren rin, (ns. ha.
G. u. G.) Der Vogel, der im Bauer ist, will
gem heraus; der Yogel, der draussen ist,
loill gem hinein.
Wedlock is a padlock. Ehe ist ein Vorlege- en.
schloss.
315. Man mnss sich uicht eher iiber
die Hunde bcklagen, bis man aus
ihrem Bereicli ist.
^gteskap er som Aaleteina: dei som er ute, nw.
vil inn, og dei som er inne, vil ut-atter.
Der Ehestand ist wie ein Aalkorb: die,
welche draussen sind, wollen hinein, und die,
xcelche drinnen sind, wollen wieder heraus.
317. Ehestand, Wehestand.
Ehestand, Ehrenstand.
Ehestand ist der heiligste Orden.
Ehestand ist kein Gcsckleck.
Die Ehe ist Himmcl iind HoUe.
; — I Estarjt, Westant. (mrh. L.) [(schwb.) md.
(it. bpreek geen lovaad van t laar, tot dat het om i t-k t-iu x -i • ^ ■ r, ^^^. ,-kt i n , j
. ° .. I Der Ehstand ist ein Zottli (Nachschlexyper). od.
IS. Sprecht nichts Bases vom Jahr , bis es \ t^, ■ . ■, . ^, , . ^r ^ , ^ . \
'■ ' Es ist kein Eh ohne ein Weh. (schwei.)
]- '^ ' / j Der Ehstand ist cine harte Buss, Worin
mancher viel leiden muss, (schwei.)
um ist
en. Say no ill of the year till it be past. S. Spreek I
fz. 11 ne faut pas se moquer des chicns, qu'on ne
soit hors du village. Ma7i muss der JIunde
nicht spotten, ehe man aus dem Dorfe ist.
Tant doit len blandir le chin, que len soit
passe, (afz.) So lange soil man dem Hunde
schmeicheln, bis man voriiber ist.
Tant doit-on le chien blandir c'on ait la voie
pnssee. (afz.) So lange soil man dem Hunde
schmeicheln, bis man iibcr die Strasse ist.
sf. Faut pas dire man dou jour que non sie passat.
(nprv.) Man muss nicM ilbel vom Tage
sprechen, ehe er nicht vorbei is'.
lui. No digas mal del dia que passad no sia. (neat.) J riescono. (mi. t.) Die Heirathen sind nicht,
Sprich nicht iibel vom Tage, ehe er nicht \ ^-ie sie geschlossen loerden, so7idern wie sie
vorbei ist. j ausfallen.
pt. Nao digas mal do anno, ate que nao scja \ El matrim6ni no I'e fai per tiiti: Chi se fan ni.
istant, Wistant. (nrh. S.) pd.
Istant jisz Krin mJit Iluench. (nrh. S.) Ehestand
ist Meerrettig mit Honig.
De echtstaat is de grootste oorde, daar zoo (It.
inenige bedroefde zuster in is. Der Ehestand
ist der grosste Orden, wo so manche betriibte
Schwester drin ist.
iKgtestand, ./Erestand. S. Ehestand, Ehren- dJi.
stand. [^stand.
Aktastand iir Jirestand. Ehestand ist Ehren- SW.
I matrimoni non sono come si fanno, ma come it.
passado. S. Spreek u. s. w
sp. No digais mal del ano hasta que sea pasado
S. Spreek u. s. lo.
bcli, e clii deventen briiti. (1. m.) Die Ehe
ist nicht fur AUe gemacht: Manche loerden
sch'on, und manche werden hasslich.
El matrimoni I'c come la mort : Pochi ehe riven
ben scortat e fort. (1. m.) Die Ehe ist wie
der Tod: Wenige kovimen gut vorbereitet
und stark dazu.
El matrimoni I'e bon per i bon e per i mincion.
(1. m.) Die Ehe ist gut filr die Guten und
EinfuUigen.
mficht' yne. (schwei. S.) Eine Ehe ist ivie \ El matrimonio xe bon per i boni. (v.) Die Ehe
ein Taubenschlag : wer durin ist, mochte j ist gut fur die Guten.
heraus, und icer draussen ist, mochte hinein. I
21*
316. Der Ehestand ist ein Hiihnerhaus,
Der Eine will hinein, der Andre will
h i n a u s.
od. E-n- Eh' iscli wie-n-e Dubest-hlag : wer dinne-n-
isch, mocht' use-n-, und wer dusse-n- isch,
Ehre 318.
— 164
821 Ehre.
318. Beter een schat van eere, dan van
goud. (dt.) Besser ein Schatz von Ehre, als
von Gold.
dt, Eer boven goed (rijkdoin). Ehre iihcr Gut
(Reichthum) .
fz, Mieulx vaut tr6sor d'onneur que d'or. (afz.)
nf. N'est richcsse qui honncur vaille. (Chiiip.) Kein
ReicJtthum ist so vicl weith, ah Ehre.
it. E meglio onore che boccone. Ehre int besicr,
als Essen.
ni. No gli'^ or che paglii I'onur. (1. m.) Kcin Gold
kann die Ehre bezahlen.
L'onor el var piisse de tiit. (1. m.) Die Ehre
gilt mehr, als Allcs.
Megio onor die bocon. (v.) Besser Ehre, als
Essen.
L'onor va sora tuto. (v.j Eh7'e fjehl iihcr Alles.
L'onor no ghe xc oro che lo paghi. (v. trst.)
S. No u. s. w.
dt.
dii.
iiw.
sw.
fz.
nf.
it.
mi.
pi.
319. Ehre, dem Ehre gebiihrt.
Eere, wien eere toekomt. Ehre, dem Ehre
zukommt.
Mxe Den, som JEre bar. Ehre dem, dem
Ehre gehuhrt.
.(Era dan, som .^Era byrr. S. JEre u. s. w.
Ara som ara bor.
Ara den som jira bor. ,S. ^re u. s. ro.
Som folket ar, sji follier och ahran. Wie die
Leute siiid, s > er/olgf auch die Ehre.
A tout seigneur tout honneur. Dem Herrn
die Ehre.
A seignurs tuz honurs. (afz.) Den Ilerren alle
Ehren,
A pus vi voleur I'honneur. (w.) Dem liltesten
Dicbe die Ehre.
Si dia I'onore a chi tocca. Man gebe die Ehre
dem sie zulcommt.
Si deve fa onore a chi lu merita. (crs.) Man
muis ehren, wer es verdient.
Ao homem maior, dar-llie honra. Dem Hoheren
gib Ehre.
.320. Ehre folgt dem, der sie flieht, und
flieht den, der sie jagt.
od. Wer die Ehre flieht, den hascht sie. (bair.)
dt. De eer gelijkt de schaduw: die volgt dengenen,
die ze vliedt, en vliedt dengenen, die ze
volgt. Die Ehre gleicht devi Schatten: die-
ser folgt dem, der ihn flieht, und flieht den,
welcher ihm folgt.
Sa fser opt sernna (virJ^inguna), sem niinnst is.
ssekist eptir henni. Der bekommt oft die
Ehre, der sie am wenigsten siccht.
JEia. sokjer dan som skyr, og skyr dan, som nw.
snkjer. Ehre suchf den, der flieht, und
flieht den, der stichf.
A\.ra snkjer dan, som fer nndan, og inkje dan,
sum fer etter henne. Ehre sucht den, der
ihr aus dem Wcg gehf , und nicht den, der
ihr nachgeht.
Den (som) minst soker aran, far henne snarast sw.
(ofta ffirst). Wer am loenigsten die Ehre
suchf , bekimm' sie am schnellsten (oft am
enten).
Qui se huniiliat, exaltabitur. It.
Gloriam qui spreverif, citius habebit.
L'onore va dietro a chi lo fugge. Ehre folgt it.
dem, der sie flieht.
Chi sa disprezzare di essere onorato , Merita mi.
di non esser disprozzato. (t.) Wer das Geehrt-
werden geringzuschlitzen versfeht, verdient,
nicht geringgeschlitzt zu werden.
321. Ehre verloren, Alles verloren.
Gut verloren, unverloren; Muth verloren, halb
verloren; Ehr' verloren, gar verloren.
Gut verloren, unvcrdorben ; Muth verloren, md.
halb vcrdorben; Ehr' verloren, ganz verdor-
ben. (mrh. E.)
Gud verloren, neisd (nichts) verloren, Muhd
(Muth) verloren, half (halb) verloren, Ehr
verloren, Alles verloren. (mrh. T.)
Gut verloren, nichts (etwas) verloren; Muth od.
(Ehre) verloren, halb (viel) verloren; Ehre
(Freiheit) verloren, Alles verloren. (schwei.)
Ehre verloren, viel verloren; Leib verloren,
mehr verloren; Seele verloren, Alles ver-
loren. (schwei.)
GSt ferliren, fil ferliren, Ir ferliren, Alesz fer- pd.
liren. (nrh. S.) Gut verloren, vicl- verloren,
Ehre verloren, Alles verloren.
Goed verloren, niet verloren; Moed verloren, dt.
veel verloren; Eer verloren, meer verloren;
Ziel verloren, al verloren. Gnt verloren,
nichts verloren; Muth verloren, viel ver-
loren; Ehr' verloren, viehr verloren; Seele
verloren, Alles verloren.
Naar ^ren er tabt, er Alting tabt. Worn die da.
Ehre verloren ist, ist Alles verloren.
Chi perde l'onor, perde tutto. Wer die Ehre it,
verliert, verliert Alles.
Ehre 321.
— 165
325 Ehre.
ni. Chi a pers I'onor, Vk pers tot. (1. h.) Wer die
Ehre verloren hat, hat Alles verloren.
si. Perder todu foras que i s'honore. (sa. L.) AUes
verlieren aiisser der Ehre.
322. Ehr' hat Beschwer.
Je mehr Ehr, Je mehr Beschwer.
Od. Die Wiiide ist oft Bfirde. (bair.)
Keine AViirde ohue Biirde. (bair.)
Ehr raacht Beschwer. (schwei.)
Grosse Wurde, grosse Biirde. (schwei.)
en. Honour and ease are seldom bedfellows. Ehre
und Behaglichkeit sind selten Schluj-
kameraden.
da. iEret vil vsere besvJBret. Die Ehre vcill he-
las tet sein.
nw. it^ra drseg Uro med seg. Ehre fiihrt Unruh
mit sick.
SW. Arat vil \ara besviirad. S. Mret vil u. s. u-.
It. Penas maiores lucr^tur gloria luaior. (mlt.)
pt. Como me crescerao favores, me recrescerao as
dores. Je mehr Gunsthezeijiiwjen mir tvur-
den, je mehr nahmen die Beschverden zti.
sp. Como me crescicron los favores , me crescieron
los dolores. S. Como ii. s. w.
Honor vult honorari.
Jamez home nes a presa, Quan bo lous autez fz.
mespresa. (sf. Gsc.) Niemtds wird ein Mann
(jeachfet, icenn er die Andern verachfen will.
Chi non rispetta, non vien rispettato. Wer it.
nicht ehrt, wird nicht geehrt.
Fa onore all' attri se tu boli eh' elli t' onerinu. mi.
(crs.) Bezeige den Andern Ehre, wenn du
willst, dass sie dich ehren sollen.
Chi vuol rispetto lo usi. (t.) Wer Achtang
will, bezeige sie.
Bisogna rispettar pr'esser rispetta. (em. P.) ni
Man viuss ehren, urn geehrt zu werden.
Respetta, se te vceu vess respettaa. (1. m.)
Ehre, wenn du geehrt icerden willst.
A bsogna rispete per esse rispeta. (piem.) S.
Binogna u. s. w.
Chi rispeto vol, rispeto porta, (v.) Wer Achtitng
uill, bezeige Achtung.
Chi no rispeta, no vien rispeta. (v.) S. Chi
non u. s. w.
Si ti queres rispectadu, rispecta. (sa. L.) Willst 3i.
du geehrt icerden, ehre.
.32.3. Eine Ehre ist der andern werth.
md. E Er cs dor anngr wart. (frk. H.)
Eng Eer as der aner wfert. (mrh. L.)
od. Es ist eine Ehre der andem werth. (schwei.)
pd. Een Ihr es der angere weat. (nrh. Gl.)
da. Den ene ^re er den anden vserd.
^r Din Overmand, om Du vil seres af Din
Undermand. Ehre deinen Vorgesetzfen, trenn
du von deinem Untergehenen geehrt uerden
willst.
nw. Ei ^ra er ei ounor verd.
Dan som gjerer ei iEra, han fjer ei -^ra atter.
Wer eine Ehre erweist, bekommt eine Ehre
wieder.
Han er iEra verd, som IFxa vil giva (bjoda).
Der ist der Ehre werth, der Ehre geben
(bieten) icill.
STV. Den ena hedern ar den andra vJird.
Den ara bjuder, han ara njuter. Wer Ehre
erweist, der geniesst Ehre.
It. Gratia parit gratiam.
?,24. Verloren Ehr, Kehrt nimmermehr.
zEra er snart gjengi; ho er inkje snart atter nw
fengi. Ehre ibt schnell gegangen, sie ist nicht
schnell vieder geu-onnen.
Chi air onore suo manca uu memento, Non vi it.
ripara poi in anni cento, (mi. t.) Wer sick
einen Augenhlick gegen die Ehre vergeht,
kann es nachher in hundert Jahren nicht
icieder gut machen.
L'onor perdiit che '1 sia. No '1 trova pii la via. ni.
(1. m.) Ist die Ehre verloren gegangen, findet
sie den Weg nicht mehr.
3?5. Wer Ehre verdient, hat sie nicht,
und wer sie hat, verdient sie nicht.
Den een bewijst men groote eer, en hij krijgt dt.
ze ten onregte; de ander heeft oneer, en hij
kan het niet gebetereu. Dem Einen heweist
man grosse Ehre, und er kriegt sie mit Un-
recht; der Ander e hat Unehre und er kann
es nicht andern.
Han fsBr inkje alltid h0gste Heidren, som heve nw.
meste Moda. Der erh'dlt nicht immer den
hochsten Buhm, der die meiste Miihe hat.
Ehre 326.
166
328 Ei.
ITan fser stundoni storste XjXA, »om lieve miiiHte
M0(la. De.r erUillt mitanter die ijv'uHHte Ehvc,
der die icenii/ate Milhe haf.
D'er inkje alltid JEra raakar dan rette (retto
Mannen). Nicht immtr trifft die Khrc den
Rcchfen (vfchteii Mcmn).
pi. Main val inerecer houra e uao a ter, ^{^\v
truho-a, uao a inerecer. lienser isf's, Ehre ver-
ditnen und .lie nicht hahen, als ich hah' sie,
ohne sie zu verdiencn.
32C>. Ehrlich wjilirt am liiiipston.
Ehrlicli wiilirt am laiijr?<ton, Scliuftig l('l)t in
Angsten.
Klirlich wahrt ewig.
md. D' Kerlechket dauert am Irnpston (wM sc net
rill "^ebrjuK'ht got, sot den Eik'spil). (nirh. L.)
Die Ehrlirhkeit duuert am liiwisten (iceil
sie vicht viel pehrauvht vird , sagt der
EtdenfipiegelJ.
p]hrlich walnt am langsten. ''silils.)
pd. Eln-liLk (liiiirt ot langste. (nrli. Kl.)
Erlicli wAvt au'n Icngesten. (ns. ha. G. u. G.)
l^rlich wart (ic'dhrfj lange, Den Spitzbuhen
werd (vird) bangc. (ns. ha. G. u. G.)
Ehrlich wahrt (wahrt) lang, iScholnien un (und)
Deevon (Dieben) ward (vird) bang. fns. Hmb.)
Ehrlichkeit wahrt lange, Em .Schelm, dem
weerd bango. (ns. W.)
(It. Eorlijk dnmt hot langst.
CU. Knavery may serve for a turn, but honesty is
best at the long rnu. Spilzbiiherei kann
ein Mai gut sein , aber auf die Lange ist
Ehrlichkeit am besten.
Honesty is the best policy. Ehrlichkeit ist die
besfe Politik.
dji. yEvlighed varer lanigst. Ehrlichkeit trahrt am
Icings fen.
UW. ^Erleg Yinning varer lengst. Ehrlicher Ge-
tvinn wahrt am Uingsten.
SW. Arlighet varar langst. S. JErlighed u. s. u\
Arligheten varar langst. Die Ehrlichkeit
wlihrt a^n langsfen.
.327. Wer* sich ehrlich will eriiKhren,
Miisa viel flickon und wenig zohrcn.
\\v.r sick will ehrlich nn nidlich ernarn (red- pd.
lich erniihrtn) , De niiitt viiol fliok'n nn
weinig vertarn. (ns. A.)
De sik will ehrlich eniahren, mntt vol tlihken
nn wonig vertehren. (ns. B.)
De sick will ehrlick ornahren, de mott val
flicken un wonig vertjiren. (u.s. ha. V.)
De sik will eerlig crnareu (un redlig neeren)
(und redlich nlihren), (De) nuit voel tlikkon
un wenig verteeren. (ns. hist.)
De sick will erlich ornahren, mot vol llicken
nn wonig vertoru. (ns. O. .1.)
WoJir sich oerlich wil erneftren, mut voal flicken
nn wenig vcrtoiiron. (ns. N.)
Dan soni st>g a?rleg vil noirii, Maa myket straiva nw,
og litet ttera. W'er sich ehrlich will emiih-
ren, muss viel strcben und wenig zehrcii.
.S-28. Biis El, bi3s Kilchlein.
Wic's Ei, bo's Hennele. (schwb.) od.
Quaod Ei gift't qu.iod Kiik'n. (ns. A.) Bus Ei'pd,
gibl bos Kiichlcin.
Quad Ei, cpiad Kiiken. (ns. 15.)
Unt DiiiiwclsEggcron kunimet Diiiiwels Kiiiiken.
(ns. W.) .Am* Teufels Eiei-n kommen Teufels
Kiichlein.
Out Deiwels-Eggem kumet Doiwels-KSiiken.
(wstf. I5r.) S. Unt n. s. ir.
Kwaad ei, kwaad kuikcn: of zou het ei beter dt.
wozen, dan het hoen? Dat zou de dronimel
doon. Schlech' Ei, schlecht Kilchlein; oder
sollfe das Ei besser sein, als das Iluhn?
Das miissfe mit dem Teufel zugehen.
Slecht ei, slccht kieken. (vl.)
It. Probitas perdurat in jBviim.
CW. Realtad va il plii da lonsch. (obi.) Redlichkeit
geht am weitesten.
Ondt .^Eg, ond Hone. Schlecht Ei, schlecht da.
Ilukn.
Ond Agg, elacka Vngar. Bos Ei, hose Junge. 8W»
Fans agg, fans ungar. Teufels Ei, Teufels
Junge.
Ex ovis pravis uon bona veuit avis. It.
Ex pravo pullus bonus ovo non veiiit uUus.
De put oef put oisel. (afz.) Von bosem Ei fz.
hoser Vogel.
Cattivo novo, cattivo pollastro. S. Ondt it*
u. s. w.
329 Ei.
167 —
330 Ei.
md.
od.
pd.
329. Das Ei will kliiger sein
H e n n e. I
Das Ey ist kliigev denu die Hemic, (ad.)
O wenn'.s E schunt kligar .sein wil as de Henne ! |
(schls. B.) Oh! icenn's Ei schon kluger sein j
will, ah die Henne! I
Will das Ei immei* gescheidter sein, als die
Henne? (bair.) !
Et Kalv welt zick'lich kUWiger .sin, als de Koh.
(nrh. K.) Das Kalh u-ill zcitiy kluger sein,
ula die Kuh.
Ded Aclien asz net klajer, wa de Hin. (nrh. S.)
Dus Eirhen ist nicht kliiger, als die Henne.
Dat Ei will kUjker wesn, as dat Hohn. (ns. B.)
Dat Kiiken will woU kloger wjisen as 't Hon. |
(ns. M.-Str.) Das Kiichlein nill wohl kliiger '
sein, als das Huhn.
Dat Ei will kloker wesen as de Henn. (ns. ofs.)
En Ei mott nit kliiuker sicn, osse dat Haulin.
(ns. W.) Ein Ei muss nicht kliiger sein, als
das Huhn.
Dat Ei is klaiiker o'se dat Haun. (ns. W. U.)
S. Das Ey u. s. ?»".
dt.
fs.
dii.
sw.
cw.
it.
ni.
sp.
Het ei wil altijd wijzer wtzeu dan de hen.
Das Ei will immer kliiger sein, als die
Henne. [Henne {ehren.
Het ei wil de hen leeren. Das Ei icill die
At Ai wal kluuker wees, iiiis a Han. (A.)
Dat Ai Willi klanckerc wese, as'e Hann. (M.)
Dit Ei wel wis'ser wiis, iis di Hen. (8.)
.^gget vil here Honen. S. Het ei vil de u. s. w.
Agget vill lava honan varpa. Das Ei vill
das Huhn legen lehren.
Ilg jtiven Jcf vnlt es.-'er adina ber pli parderts
ca la Gallina. (obi.) Das junge Ei irill immer
viel kliiger sein, als die Henne.
L'uovo ne viiol saper pin della gallina. (mi. t.)
Das Ei will mehr verstehen, als die Henne.
Vol saver piu Tovo che la galina. (v. trst.) S.
L'unvo u. s. «•.
Aun no ha salido del cascaron y ya tienc pre-
Buncion. Er ist noch nicht aus der Schale
gekrochen und hat schon Diinkel.
330. EinEi einerStnndt, Brot einesTags,
Wein eines Jahrs alt ist ihre beste
Zeit. (od. schwb.)
als die j JEg skal vsere timegammelt, Brod dagganunelt, dii.
I 01 niannedganmielt, og Viin aargainmel. Ei
soil stundenalt, Brot tagalt, Bier mouatult
und Weill jahralt sein.
Sns menstruum anserque trinienstri.s cibiis o- It.
ptimiis.
Oeuf d'uue heiire, pain d'un jour, vin d'un an, Iz.
pois.son de dix, fenime de qninze, ami de
trente. Ei vnn einer Stunde, Brot von einem
Tage, Wein von einem Jahre, Fisch vnn
zehn, Fruu von fiinfzehn, Fveund von dreis-
sig.
Cliappon de huict mois manger de rois. Kapaun
von acht Monaten, koniglich Essen.
Pan d'un di e vin d'un anno. Brot von einem it.
Tage und Wein von einem Jahre.
Porco d'un niese, e oca di tre E un vero nian-
giar da Re. Schwein von einem Monat und
Gana von dreien, das isf ein uahrhaft
kiJnigliches Essen.
Pan d'un de, niuier d'un m^-ia e vein d'un ann. ni.
(em. B.) Brot vo7i einem Tage, Galtin von
einem Monat und Wein von einem Jahre.
Pan d'un de, vein d'un ann, e muier d'quends
ann, (em. B.) Brot vnn einem Tage, Wein
von einem Jahre und Guttin von fiinfzehn
Jahren.
El vin ch' el sia d'on ami , el pan d'un di.
(1. m.) Der Wein set von einem Jahre, das
Brot von einem Tage.
Pan d'un di e vin d'un an. (pieni.) S. Pan d'un
dt u. s. ic.
Ovo d'un ora, pan d'un di, vin de un ano, dona
de quindese e amigo de trenta. (v.) Ei von
einer Stunde, Brot von einem Tage, Wein
von einem Jahre, Frau von fiinfzehn und
Freund von dreissig.
Ovu d'un nra, pani d'un joruu, vinu d'un annu si.
mai ficini dannu. (s.) Ei von einer Stunde,
Brot von einem Tage, Wein von einem
Jahre thaten niemals Schaden.
Piio de hoje, came de hontem, vinho de outro pt.
venio, fazem o homem sao. Brot von heute,
Fleisch von geatern, Wein vom andern Som-
mer machen den Menschen gesund.
Pan de ayer, came de oy, vino de antaiio, salud sp.
para todo el ano. Brod von gestern, Fleisch
von heut, Wein von vorigem Jahr, Gesund-
heit filr's game Jahr.
Cabrito de un mes, rezental de tres. Bockchen
von einem Monat, Lamm von dreien.
Ei 331.
168
332 Eier.
331. Wie der Vogel, bo das El.
Wie es vogelt, legt es Eier.
BBsor Vogel, boscs Ei.
od. Dble Kabcn, iible Eier. (schvvb.)
Wie der Vogel, so Icgt er auch Eier. (schwei.)
Ein boser Vogel leget ein boses Ei. (schwei.)
En selzna Vogel, e seizes Nest, (schwei. A.)
Ein f/ramlicher (seltenerj Vogel, ein grdm-
liches (seltenes) Nest.
pd. Wie die llonne, so die Eier. (ns. Pr.)
dt. Gelijk de vogel is, zoo legt liij eijers. Wie dor
Vogel iftf, so legt er Eier.
Hat ei kan de kraai^niet beliegen. Dus Ei kiinj}
die Kr'dhe nicht verlaugnen.
diit Som Fuglcn er, laegger ban .^Eg. S. Qilijk
u. s. w.
Is, Smiijir fuglar vei^pa sirici egg. (fser.) Kleine
Vogel legen kleine Eier. [u. a. v.
UW. Smaae Fuglar vei-pa sinaae Egg. S. Smdjiv
8W. Sma faglar varpa sma agg. S. Smdjir u. s. ir.
It. Mali corvi malum ovum.
{'/., De mauvais corbeau mauvais oeuf. Von schlim-
mem Ruben schlimmes Ei.
De mcschant corbeau meschant oeuf. (afz.) Vn
bosevi Ruben boses Ei.
it, Di mal corvo mal novo. S. De mauvais u, s. w.
mi. II mal corvo fa mal novo, (t.) Der base Rabe
legt boses Ei.
pt, De rado corvo mao ovo. S. De mauvais it. s. lo.
Nunca de corvo bom ovo. Vom Ruben nie-
mals gufes Ei. [so sein Ei.
sp, Qual el cuervo, tal .su bucvo. Wie der Rabe,
332. A IT s g e b r a t c n c D E i e r n k 0 111 m c 11 k e i n e
Hiihner.
Eier in der Pfanne geben Kuclicn', aber keine
Kitchen.
Mit den Eiern in die Pfanne, so werden keine
bosen Kyken d'raus gebriitet.
od. Wer graset, da heuet nit. (schwei. S.) Wcr
grast, der macht kein Heu.
pd. Eier in de Pann, so kamt der keen Kiiken van.
(ns. hist.) Eier in die Pfanne, so kommt
kein Kiichlein heraus.
Eier in de Pann, so kaamt dar keen Kiiken
van. (ns. Hmb.) S. Eier in de u. s. tv.
Den met der Miulen schmannet, kann met der
Nesen bottern. (ns. L.) Wer mit dem Maid
den Schmant isst, kann mit der Nase buttern.
Eiar in da Pan, dat gift wol Kokan, awar ken
Kiikon. (ns. O. J.) Eier in die Pfunve, das
giht wohl Kuchen, aber keine Kitchen.
Uit gebradcn eijers konien zelden kuikens. Aus dt.
gebrutenen Eiern kommen selten Kiichlein.
.Sla de eijers in de pan, Dan komen er gecn
kwa knikens van. Schlug die Eier in die
Pfanne, dann komvirn keine schlechten
Kiichlein heraut.
Eier in die pan , daer en comen gheen cnken
nut. (adt.) Eier in die Pfanne, da kommen
keine Kiichlein heraus.
If yon wonld enjoy the fruit, pluck not the en.
flower. Wenn ihr die Frucht geniesscn wcllt,
pfliickt nicht die Blume.
Af kogte .^g kommer ingen 4Cyllinger. Aus i'A,
gekochtcn Eiern kommen keine Kiichlein.
Det man .spiser (seder) af Gryden, faaer man ei
(ikke) paa Fadet. Was man aus dem Topfe
speiit (isst), das kriegt man nicht auf die
Schiissel.
Han frer iiikje Fugl, som et upp Egget. Der UW»
bekommt keinen Vogel, der das Ei aufisst.
Han fser inkje Kn, som tsek av Kalven. Der
kriegt keine Kuh, der das Ka/b schlachtet.
Han fser inkje Smor, som et upp Rjomen; ban
fa?r inkje Frje, som brj't av Blomen. Der
bekommt nicht Butter, der die Sahne aufisst;
der bekommt nicht Samen, der die Blume
abbricht.
Af kokta agg blir inga kycklingar. S. il/sw.
kogte u. s. w. [Junge.
Antingen agg eller ungar. Entiveder Eier oder
Den som slagtcr kalfven, fSder ej upp oxen
(uppfoder ingen oxe). Wer das Kulb schlach-
tet, zieht (keinen) nicht den Ochscn auf.
Dhet man taar vhr Grytan, f.ar man intet pa
Faatet. Was man aus dem Topfe nimmt,
kriegt man nicht auf die Schiissel.
Ovum qui comedit, pullo quandoque carebit. It.
(mit.)
Ch'est aussi vrai qu6 d' I'ecriture: Femme qu'al fz.
minge ess' creme, en bat poent d'bure. (nf. pic.)
Es ist so wahr , wie die heilige Schrift:
eine Frau, die ihre Suhne isst, macht keine
Butter davon.
Lou qui s'at minye en herbe, Nou pot pas ab^ sf.
Ion blad (he). (Brn.) Wer es griin gegessen
hat, kann nicht das Korn (Heu) haben.
Chi manghia i so fichi acerbi, un ne trova piu it.
di maturi. (mi. crs.) Wer seine Feigen unreif
ifst, findet keine reifen mehr.
Eier 333.
169
335 Eigen.
333. Ungelegte Eiep geben ungewisse
K iichl ein.
Alls ungelegten Eieni werden spat junge
Hiihiier.
od. Er verkanft die Eier, ehe sie die Henne ge-
legt hat. (bair.)
Ungelegte Eyer sind ungewisse Hiihnlen.
(schwb. W.)
pd. Ungelaate Eier gevven imgevvesse Kiichc.
(nrh. K.)
Sorget nit fiir ungeleegede Eggere. (ns. W.)
Sorgt nicht fiir ungelegte Eier.
334. Eigen Feuer und Heerd kocht wohl.
dt. Een ongelegd ei, (is) een onzeker ei (kieken).
FAn ungeleyt Ei, (istj ein unsicher Ei (KUch-
lein).
Een onzeker (ongelegd) ei is een onwis kniken.
Ein unsicJier (ungelegtj Ei ist ein ungetcisses
Kiichlein.
Hij teelt zijne kiekens eer de eijers gelegd
zijn. Er ziihlt seine Kiichlein, ehe die Eier
gelegt sind.
Ongezaaid Icoren niaakt een' ongewissen oogst.
Ungesates Knrn giht eine ungeivi-fse Ernte.
Ongheleyde cyeren syn onsekere kiekenen. (avl.)
S. Ungelegte Eyer u. s. w.
en. Coiint not your chickens, before tliey are hat-
ched. ZUhlt nicht eure Kiichlein, hevor sie
ausgehriitet sind.
Don 't crack of your chickens, before they are
hatched, (ni. en.) Prahlt nicht mit euern
JJiihnern, ehe sie ausgehriitet sind.
Soon enough to ciy „Chuck", when it's oot o'
the shell, (scho.) Zeit genug „Putt Putt" zu
rufen, u-enn es cms der Schale ist.
Eigeu vuur en haard kookt best. Eigen Feuer dt.
und Heerd kocht am besten.
The pot boils best on your own hearlli. Vei- en.
Topf kocht am besten auf deni eignen Heerde.
Este bueth oune brondes. (aen.) Kostlich sind
eigne Brdnde.
Egen Arne koger bedst. Eigner Heerd kocht dji.
07)1 besten.
Heim ild er bezt til hvorra verka. Neimisch Is.
Feuer ist am besten zu jedein Werk.
Eigen Aare varmar best. Eigner Heerd inilrmt iiw,
am besten.
Egeu eld kokar bast. 8. Egen Arne u. s. u-. SW.
da. Ugjorte Mg ere tivisse H^ns. S. Ungelegte
Eyer u. s. to. .
Af ugjort Mg kommer iugen Kylling. Aus
ungelegtem Ei kommt kein Kiichlein.
At sffilge Honsene for jEggene ere lagte. Die
Hiihner verkaufen, ehe die Eier gelegt sind.
SW. Rakna icke kycklingarne forr an de aro klackte.
Zahl nicht die Kiichlein, ehe sie ausgehrii-
tet sind.
Sallia Housen forr an Aggen blij wurpne. S.
Af scelge u. s. w.
fz, I n' f{i nin compter so I'ou es cou de I'poie.
(nf. w.) Man muss nicht auf das Ei im
Sterz der Henne rechnen.
33.5. Eigen was Wie gvit ist das!
Wohl dem, der sich mit Ehren Am eignen
Heerd mag nahren!
Eigeii Brot niihrt am besten.
Eigen Kohl (Unser Kohl) Schmeckt wohl.
E fiidlechs Habermues im ague (eignen) Huus od.
(Haus) ist besser als Brate (Braten) im
Schankliuus (in der Schenke). (schwei.)
Siilwest wat wo gaud is dat! (ns. ha. G. u. G.) pd.
Selhst was (haben) wie gut ist das!
Waar men zicli wendt of keert, Eigen huis dt.
wordt meest begeert. Wohin man sich wen-
det oder kehrt, Eigen Haus trird am meisfen
begehrt.
Geen grooter gemak, Dan eigen dak. Kein
griJsser Gemach, Als eignes Dach.
Niemand ligt er beter dan t'huis op zijn eigen
bed. Niemand liegt hesser als zu Haus auf
seinem eignen Belt,
Het is een regt gelukkig man, Die t'htiis zijn
potje schrapen kan. Es ist ein recht gliiclc-
licher Mann, der zu Haus sein Topfchen
auskratzen kann.
Geen maal zoo dienstig en zoet, dan dat men
t'huis gebruikt. Kein Mahl so stdrkend und
siiss, wie das, welches man zu Hause geniesst.
Eigen brood boven al. Eigen Brot iiber Alles.
Het beste web wordt t'huis gesponnen. Das
beste Oewebe wird zu Hause gesponnen.
Maden smager bedst, hvor man spiser med siii da*
egen Skee. Die Speise schmeckt am besten,
100 man jnit seinem eignen Loffel isst.
Af egen Ager kommer den bedste Frugt. Von
eignem Acker kommt die beste Fruchf,
Eigen 335.
170
336 Eigen.
Eget Brod na;rer bedst. S. Eiffen Brot u. s. w.
Egen Ukl varmer best. Evjve Wolle w'dnnf
am besten.
is. Soett er allt (fleat) a sjalfs bui. Silss ist Allcs
(das MeisteJ im eignen Ilause.
Ilvorjum smakkar sitt eigiS ol bezt. Jedem
schmeckt sein eiynes Bier am hesten.
Sotur er sjalvgivin biti. (fjei'.) Siiss ist selhst- \
verschafffer Bissen.
UW. Eiget Bu ei' alltid best. Eif/nes Ilaus ist immer
am hesten.
Ein sit alltid best paa sin eigen Bcnk. Man
sitzt slets um hesten atif seiner eif/nen Bank.
Dan Kaka, ein sjolv bakar, er alltid dan soni
best smakar. Der Kuchen, den man selhst
backt, ist immer der, icelcher am besten
schmeckt.
SW. Egen aga ar alltid bast. Ei'jner Besitz ist
immer am Besten.
Bast boo vnder sitt egit taak. Am hesten
wohnen unter seinem eignen Dache.
Godt kunna satta foten under egit bord. Gut
ist's, die FUsse unter (den) eignen Tisch
sefzen konnen. [egen Ager u. s. iv.
Af egen aker kommer den bjista saden. S. Af
Gott ploya medli cgne Oxar. Qut ist's mit
eignen Ochsen pflUgen.
Egen nil varmer bast. S. Egen Uld «. s. w.
It. Domus propria domus optima.
it. Casa mia, casa mia, Per picina che i\\ sia, Tn
mi pari una badia! Hans mein, Hans mein,
Seitst du auch noch so klein, Scheinst mir
eine Ahtei zu sein!
La casa e cara come la mamma. Das Hans
ist lieh wie die Mutter.
mi. Agnone di mia casa, quantii vali! (crs ) Winkel
meines Hauses, tvie viel hist du werth!
Ognunu ama ii so fucone. (crs. s.) Jeder lieht
seinen Heerd.
C"i sova e pu no pio. (rom.) Eigen Haus und
dann nichts mehr.
Casa mia, casa mia, Benclie piccola tu sia, Tu
mi pari una badia. (t.) aS'. Casa mia, casa
u. s. w.
Casa mia, mamma mia! (t.) Haus mein, Mutter
mein !
Casa mia, donna mia, Pane e aglio, vita mia!
(t.) Haus mein, Frau 7nein, Brot und Knob-
lauch, Lehen mein!
ni. Casa mea, Casa mea, Streta se', ma tfita mea.
(1. b.) Haus mein, Huus mein, Eng hist, aher
ganz mein. [;mum'hta u. s. w.
Cas;i mea, maina mea! [I. b.) S. Casn mia.
El pan dc casa I'e '1 piissi bii. (1. b.) Das
Haushrot ist das heste.
Casa mia, casa mia, Per stretiua che te sia,
Te me paret na badia ! (1. in.) S. Casa mia,
casa u. s. to.
Ca soa e po jul. (1. m.) Eigen Haus und daiait
gut.
Ca nostra e ptTii pi. (pium.) Unser Haus und
damit gut.
Mama mia, casa mia, Rica o povcra cbe la sia.
(v.) Miitterchen mein, Haus mein, Mag es
arm oder reich sein.
El pan fate in casa xe sempre el pin saorlo.
(v.) Das Brot im Haus gehacken ist immer
das schviackhaftigste.
3.%. Eigner Heerd Ist Guides werth.
Ein eigener Heerd ist Goldes werth. (mrli. E.) md.
Eegen Heerd as Geldes werth. (W. Ed.)
lEigner Htcrd Ist Gold werth, (Ist er gleich od.
arm. So gibt er doch warm), (schwei.)
Ijan'^ Hiert Gult wiert. (nrh. S.) pd.
Eigen Herd is Goldee wert. (ns. ha. G. u. G.j
Eigen haard Is goud waard.
Eygen heert is golts wcert. (ah.)
One's own hearth is worth gold.
Ane's ain hearth is goad's worth, (scho.)
Eyn bird is goud wird. (afs.)
(It.
en.
fs.
Egen Arne er Guld vaerd. dS,
Egen Arne er Guld vserd, (er den end arm, saa
er den dog varmj. S. Eigner Heerd ist
Gold u. s. w.
Eigin hjorS er peninga ver<5. S. Eegen u. s. w. is.
Egen hard ar guld vard. sw.
Est foculus proprius multo pretio.sior auro. It.
Est dictum uerum : priuata domus ualet aurum.
(mlt.)
Minha casa e mevi lar cem soldos val, e esti- pt.
mou-se mal, porque mais val. Mein Haus
und mein Heerd ist hundert Sold werth und
das ward schlecht geschdtzt, weil es mehr
werth ist.
Mi casa y hogar cien sueldos val. (ar.) Mein sp.
Haus und Heerd ist hundert Sueldos (i. e.
halbe Mealen) werth.
Mi casa y mi fogar cien doblas val. (asp.)
Mein Haus und mein Heerd ist hundert
DiMas werth.
Eigenlob 337.
171 —
338 Eile.
337. Eigenlob stinkt, Eigenruhm hinkt.
Eigenlob stinkt, FreAindes Lob liiukt, Feindes
Lob klingt.
Eigenlob riecht uacli linibnrger Kiise.
Lop wart ie vul, da manz da lieime vant. (ad.)
md. Egen Lob stinckt. (sehls.) Eigenloh utinki,
figanlob stinkt onedas gar game, (schls. B.)
Eigenlob stinkt ohne'lem gar gem.
od. Das eigne Lob stinkt. (bair.)
Eigen Lob hinkt, Andcrer Lob klingt. (bair. L.)
Selbstlob heisst Liisterlein. (scliwei.)
pd. Eigenlob, dat (das) stinket. (ns. ha. G. n. G.)
Egenlobb stinkt. (ns. hist. A.) S. Egen Lob u. s. w.
Egen Rom stinkt. (ns. O. T?.) Eigenruhm stinkt.
(It. Eigen lof stinkt, Eigen roem hinkt.
cil. Vain glory is a tree which all deceives, yiel-
ding no fruit but fruitless leaves. Eigen-
ruhm ist ein Baum, der a He betriigt, indem
er keine Frucht, sondern nur fruchtlose
Blatter gibt.
Self-praise comes aye stinking ben. (scho.)
Selbstloh knvimt sfets stinkend heraus.
It's stinking praise comes out o' ane's ain
mouth, (sclio.) Es ist stinkendes Lob, wel-
ches aus deiik eigenen Munde kommt.
fs. Aienlof stjunkt. (M.) S. Egen Lob u. s. to.
(la. Selvroes stinker. Selbstlob stinkt.
Selvroes lugter af Limburger Ost. S. Eigen-
lob riecht u. s. lo.
is. Sjalfhselnin dugir enguni. Dds Selbstlob taugt
Keinem.
Seyrt (Siirt) er lof i sjalfs munni. Schmutzig
(Sauev) ist Lob in eignem Mande.
Betra er a8 vera li'tiS lofaSr af oSrum, enn
oflofa sig sjAlfr. Besser ist wenig von Ande-
ren gelobf icerden, als sich selbst zu del loben.
ilW. Sjolvi'os angar (tevjar) ille. Selbstlob riecht
ubel.
Sjolvros heve ei laak Lukt. Selbstlob hut einen
schlechten GerucJi.
SW. Eget lof (bercim) Inktar ilia. S. SJolvros an-
gar u. s. w.
Egit roos gior elakt oos. Eigenlob macht iibeln
Dunst..
It. Propria laus sordet.
Laus in ore proprio vilescit.
CW. Chi s' loda, s' imbroda. (Id.j Wer sich lobf,
bsschmutzt sicJi.
fz. Qui se loue, s' emboue. S. Chi s' loda u. s. iv.
Qui se loe si s' emboe. (afz.) S. Chi s' loda
u. s. lU.
Sordida e la lode in bocca propria. Schmutzig it.
ist das Lb in eignem Munde.
Chi si vanta, s' imbroda. (crs.) S, Chi s' loda mi.
u. s. w.
Chi si loda si sbroda. (R.) ;S'. Chi s'loda u. s. iv.
Ch (A ch) s loda s' imbroda. (rom.) S. Chi
s'loda u, s. w.
La lode propria puzza. (t.) Das eigne Lob stinkt.
Chi si loda s' imbroda. (t.) S. Chi s'loda u, s. ic.
Chi s' loda, s' imbroda. (em. B., P.) ;S'. Chini.
s'loda u. s, ic.
Chi se loda, s' imbroda. (1.) S. Chi s'loda u. s. w.
Quij che se loden, se imbroden. (1. m.) Die,
welche sich loben, beschmutzen sich.
Chi as loda a s'anbroda. (piem.) S. Chi s'loda
u. s. w. [u. s. v\
Chi se loda, se imbroda. (v., v. trst.) S. Chi s'loda
Cui si loda, s' imbroda. (s.) S. Chi s'loda u. s. w. si.
Quie si bantat, male si sentit. (sa. L.) Wer
sich lobt, riecht schlecht.
338. Heiratheu in Eile Bereut man mit
Weile.
Ubereilte Heirath fallt selten gut aus.
Heirath in Eile bereut man mit Weile. (bair.) od.
Bald getraut, of laug geraut (bereut). (nrh. M.; pd.
Marry in haste and repent at leisure. Jleirathe en.
in Eile tend bereue mit Musse.
De som haste med Giftermaal, have siden ofte da.
Tid nok, at fortryde det. Die mit (der) Hei-
rath eilen, haben nachher oft Zeit genug,
um es zu bereuen.
Dan som gifter seg for braadt, ban angrar dat iiw.
for traatt. Wer sich zu hastig verheirathtt,
bereut es lange.
Qui se marie a la hate se repent a loisir. Wer fz,
sich in Eile verheirathet , bereut es viit
Musse.
Qui en haste se maride, a lesy sen repen. sf.
(Gsc.) S. Qui se u. s. iv.
Qe se marido de coucho, se repentis de leze.
(Lgd.) S. Qui se u. s. to.
A la kouaita ke se marie, a lezi sein repain.
(Pat. s.) S. Qui se u. s. w.
Chi si marita in fretta, stenta adagio. TFerit.
sich in Eile verheirathet, hut Zeit zu darben.
A maridas col foch, se tribiila a poch a poch. ni.
(1. b.) Wer sich mit Sturm verheirathet, hat
Zeit sich zu qucilen.
22
Eilen 339.
— 172 —
342 Ein.
S.'JO. Eile mit Weile.
Od. Eir still, (hair.)
Eir stat, GoiiKuh gelit weit. (bair.)
pd. „Eile mil Wcik'"', hi,s/.t ed af dem Lantdaf-h
fkeisst ci aiif dem Lan<lt,a>/). (nrli. S.)
Lap sachte. (ns. ha. G. it. G.) Luut" naclite.
Eile mit Weile, den Tag eine Meile. (ns. Pr.)
He Mit Wiele. fns. W.)
eii. Ride softly, that we may the sooner go home.
Fuhrf. l(in'/s(nn, ilamit wir schne/fer nach
Ilauae Icomnien.
dii. Fni- i Mag. Gcke (Fnlirc) mit lluhe.
!l\V. Hasta mod Hov. Ei/e mit Maassen.
Hat skal vera Hov nied llasti. En muas Mooss
in (ler Ihist sein. {am besfeti.
Hoveleg Hast ev best. Eiff mit Maasaen ist
SW. Hasta med maak. Eile mit O emdchlichkeit.
Hasta makligt (mod mak) giir gcniiiigon bast.
Gem'dchlich {Mit GeinachJ cilen f'urdert dan
Werk am hesten.
It. Festina lente.
f/, Hatez-vovis Icntf'nient. Eilt each lanr/sam.
310. Elite dir lliindiii nicht, so wiirfe
sie nicht blindo Jnn go.
Laufendc Hiiudin gebiert blinde Jnugen. (ad.)
Cane pressosu, catteddu cheu' ojos. (sa. Ti.)
EiWjer Ilund, Jllindchen ohne Aujen.
Canes prcssados, catteddos aurtidos. (sa. L.)
EUiije Ihmde, vorzeititj rjel/orene Jliindchoi.
3U. Eilesehr brach den Hals.
^y;^ln ducli ain offens wort \^t: wcr da ze
palde laiift, das dcr aiuli dcstcr uftcr straucht.
(ad.)
Tnnmicldich hnt dio Hein zorbrochen, mid md.
Langsam gelit als nuch cinhor. (iiirli. E.)
Doinmeldich liadil ilcn Hals gebr.lchch, Lank-
sam Uofil nach. (mrh. T.) Tumnuldich hat
den Hals f/ebrochev, Langsam Idu/t noc/i.
Eilen brach den Hals, (schwei.) od.
Zn geschwind fahrcn bricht das Had. (schwei.)
Gau hiidd den Hals gebrokc. (nrh, Kl.j SchneUipd.
hat den Hals yehrochen.
AI te ras brcckt den hals. Alhurasrh bricht (It.
de7i Hah.
Hastvserk brak llalsen (duer ikku). Eile brach dii.
lien Hals (duuert vichtj.
It. Cania festinans caecos parit catiilos (catnlos
facit caecos).
il.La cagna frettolosa fa i figliuoli ciechi. Die
eiliije Hiiiidin wirj'f bUnde Jun/je.
La gatta frettolosa fa i nuicini ciechi. Die
eiliye Kutze loirft ulinde Klitzchen.
mi. La gatta presciolosa fa i tiji cechi. (R.) Die
eiliye Kutze wirft blinde Junge.
La cagua frettolosa fa i catcllini ciechi. (t.)
Die eilige Hdndin icirft ulinde HUndchen.
La gatta frettolosa fece i g.ittini ciechi. (t.)
Die eilige Katze war/ blinde Klitzchen.
ni. La gatta ferzosa fa i gattein orb. (em. R.) S.
La gatta frettolosa fa u. s. ?/\
I gati uati in pressa i iiasse orbi. (v.) Die
Katzen, in Eile geworfen, xcerden blind ge-
boren.
si. La gata per la fretta fece i figli guerci. (ap.)
Aus Eile loarf die Katze blinde Junge.
La gatta pe la pressa fece le figlie cecate. (npl.)
S. La gata, u. s. w.
Gatta presciarola (priscialora) fa li figghi orvi.
(s.) Eilige Katze wirft blinde Junge.
Qui trop «e hate, restc en chcmin II cr zii sehr {'£.
eilt, bleibt unteriregs.
' Qui trop se hate en cheminant, en beau chcmin
I se fourvoye souvent. Wer beim Gehen zu
sehr eilt, verirrt .nch oft mitten untei wegs.
I La fretta fa romper la pontola. (mi. t.) Die it.
I Eile Idsst den Toi)f zerbrechen.
I Cui troppn curri, prestu cadi, (s.) Wer zu, sehr si.
I Idiift, fdllt bald.
! Pri lu tantu curriri sfrinatu Cascavi e non mi
pozzu dari ajutu. (s. C.) Dnrch zu ziigelloses
j Laufen bin ich gefallen und kann mir nicht
\ aiifhelfen.
.S4'2. Besser eitl betriibtes Herz als zwei.
Vaou mai dire, paoure ifiou, qe paourii n'aou- fz.
tres. (sf. Lgd.) IBs ist besser, zu sagen: ich
Armer, aU: trir Armen.
Yaut may dire paure you, que paures n'autres. sf.
(nprv.) S. Vdou u. s. w.
E meglio dire poveretto me che poveretti uoi. It.
S. Vdou u. s. w. [(t.) S. Vdou u. s. ir.
E meglio dir povero a me che poverini a noi. mi.
L'e mei dir povr a mi che povr a nu. (em. P.) ni.
S. Vdou u. s. ic. [S. Vdou II. s. to.
A. Te mej di pover mi ch' povri noi. (piem.)
Xe megio dir povareto mi che povareti nil altri.
(v.) S. Vdou u. s. vj.
Ein 343
173
344 Ein.
343. De eeii mag eene koe stelen, eu de
ander iiiet over het hek kijken. (tit.)
Der Eine darf eine Kuh stchlen unrl di'v
Anrlere nicht iller die Heclce sehen.
dt. De cfu mag de beste koe van den stal nemeii,
en de ander mag er niet eens in kijken.
Dtr Eine Icann die heste Kuh aus dein Stall
nehmen, und der And ere darf nicht ein
Mul hineirisehen.
eil. One man may better steal a horse, than another
look over a hedge. Einer darf eher ein
Pferd stehlen, cds ein Anderer iiber eine
Hecke sehen.
One man may ^Yalk in at the gate, while ano-
ther must not look over the hedge. Einer
Icann zuin Thore hineingehen , wdhrend ein
Anderer nicht iiber die Hecke sehen darf.
It. Quod licet Jovi, non licet bovi.
341. Der Eine hat's Geniess, Der And're
hat's Verdriess.
Einer baut es, der Audere kriegt es.
od. Der Eine hat die Miiti. Drr Aiulin liat die
Ihiih. (schwei.)
pd. De Eene makt 't Bedde un w Aiulrr k^ggt sik
(lamp. (ns. V>.) Der Eine macht's Beit, und
der Andere leyt sich darauf.
De Eene sleit en Nagel inn, de Ander hangt
der en Hoot up. (ns. hist.) Der Eine schlayl
einen Nagcl ein, der Andere hdnr/t einen
Hut daran auf.
De Eene maakt dat Bedde un de Anner leggt
siick derup. (ns. ofs.) S. De Eene maid 't
u. s. n\
(It. De een tapt het wijntje, en de ander drinkt cr
van. Der Eine zapft den Wein, und der
Andere trinkt davon.
Menigeen legt den zadel op de merrie, en een
ander rijdt er op. Mancher lefjt den Sattel
auf die Stute, und ein Anderer reitet darauf.
:Menig brengt den zadel op de merrie, en een
ander rydt er op. (vl.) Mancher hriwjt den
Sattel anf die Stufe, und ein Anderer reitet
darauf.
Dan eine heve Verket, dan andre Vinningen. liw.
Der Eine hat die Arbeit, der Andere den
G etc inn.
So er dat i Verdi: dan eine fasr Loui, dan
andre gjerer Gjerdi. So ist das in der Welt:
der Eine empfdnt/t den Lohn, der Andere
macht die Arbeit.
So gjeng dat til i Verdi: dan eine fser Ordet,
dan andre gjerer Gjerdi. So aeht es zu in
der Welt: der Eine bekommt den Ruf, der
Andre thut das Werk.
Dan eine byggjer, dan andre bur i Huset. Der
Eine baut, der Andere wohnt i.a Haase.
Den ena arbetar, den andra drar nyttan. Der .SW.
Eine arbeitet, der Andre zieht den Nutzen.
Sa gar dot: den ena slapper, den andra far det.
So tjeht es: der Eine schlejJpt's, der Andere
krieyt's.
(isi. Den Ene bar Nydelsen, den Andeu Fortrydel-
sen.
Den Ene Arbeidet, den Anden Eonnen. Deiu
Einen die Arbeit, dern Andern der Lohn.
I'a crohi les neuhes et vo.s magnez les nawais. fz.
(nf. w.) Ich habe die Niis:ie ycknackt, und
ihr esst die Kerne.
Eous chivals coiirou, e Ions aziis prenou. (Lgd.) sf.
Die Pferde laufen, und die Esel nehmen.
Lous chivaus courron, lous axes pro ion. (nprv.)
S. Lous chivals u. s. w.
Uno fila e I'^ltro si veste. Einer nxnnnt, und it.
der Andere kleidet sirh.
Uno fa i miracoli e I'altru ha la cera. Eiver
thut die Wunder, und der Andere hat das
Wachs.
Clii face a furtuna e chi a manghia. fcrs.) mi.
Der macht das Vermo'jen, und der isst es.
Uno ordisce la tela, e I'altro la tesse. (t.) Einer
zieht die Leinwand auf, und der Andere
webt sie.
Uno fa i miraeoli, e un altro rac-c.-glie i nicc-
coli. (t.) Einer thut die Wunder, und ein
Anderer sammelt die Lichtchen.
Uno fa le voci e I'altro ha le noci. (t.) Einer
singt, und der Andere hat die Nusse.
Ciii '1 fa la sopa e I'alter la niangi;',. (1. 1>.) ni.
Der Eine macht die Suppe, and der Andere
isst sie.
Viin el sgoba e Taltcr god (fa la roba). (1. m.)
Der Eine arbeitet, tend der Andere geniessl
e-9 (macht's Qeld).
Un a fa la supa e un aotr la mangia. (piem.)
S. Giii 'I fn u. 9. w.
Uno se la fa, e I'altro se la gode. (v.) Einer
erwirbt's und der Andere //eniesst's.
Jjii furmiea si carria lu frumeutu, e la cicala si.
si lu maucia. (s.) Die Avieise ladet sich den
Weizen auf, tmd die Feldgrille frisst ihn.
Ein 344.
— 174 —
346 Bin.
Sp. Uiio tiene la faina y otro lava la lana. Der
Eine hat den Ruf, unci der Andere wascht
die Wo lie.
Unos tienen la faiiia y otios cardan la lana.
Die Einen hahen den Ruf, mid die. Andercn
k'dmmen die Wolle.
345. Der Eine klujift auf den Busch, der
Andere fjln<;-t den Vogel.
Einer schliigt auf den Htiseli, der Andere kriegt
(^bekommt) den Vogel.
Der Eine fangt den ITasen, der Andere isst ihn.
Dieser jagt das Wild, ein Anderer is.st den
Bra ten.
(It.
(lli.
sw,
fz.
sf.
De een klopt up de haag, terwijl de ander
vogels vangt (het ne.st heeft). Der Eine
klopfi auf den Ha<f, wiihrend der Andere
Voc/el fangt (das Nest hut).
De een klopt op de liaeg, niaer de ander kiygt
den vogel. (vl.) Der Eine klopft auf den
Hug, uber der Andere kriegt den Vogel.
One beats the hnsli and another catelie.s the
bird. S. Einer u. s. ic.
Aiie beats the bush and anither grips thi' bird,
(sclio.) S. Einer u. s. w.
Den Ene banker paa Buskcn, og den Anden
fanger Fuglen.
Den Ene jager, den Anden «?der Haren. Der
Eine jagt, der Andere isst den Hasen.
Den ena jagar, den andra ater steken. Der
Eine jagt, der Andere isst den Bra fen.
O bei, 0 bei! viin met gin i ret, I'olter eiapa i ni.
iis^i. (1. m.) O schon, o schon! Einer spannt
das Netz aus, und der Andere eruineht die
Vogel.
Un o ti'a seii'i a eiappa e I'atro o piggia I'an-
ghilla. (lig.) Einer zieht das Nefz heraus, iind
ein Anderer greift den Aal.
lln a leva la levr e I'aotr a la pia. (piem.)
S. Uno u. s. If.
Come la triglia, nou la niangia chi la piglia.
(v.) Wie die Seebarhe: nicht isst sie , ver
sie fcingt.
I.evautas a lebre, para que outreni niedre. Da pt.
jarjst den llasen tnif, damit der Andere
sich hereichere.
Yo acoto el nintorral y otro toina los i»axaros. sp.
Ich hege den Busch ein, und der Andere
fdngt die Vogel.
Uno levanta la caz.i , y otro la raata. Einer
jagt das Wild auf, und der Andere crlegt es.
Eevantar la liebre para que otro la jaco. Den
llasen anfjagen, damit der Andere ihn
schiesse.
II a battu les buissons et uii autre a pris les
oisillons. Er hat die Biische durchstrichen und
ein Anderer hat die Vogel gefangen.
Tel bat e casse lous bouissous, Que nou pren
pas lous auserous. (Gsc.) Mancher durch-
streicht die BUsche, der die Vogel nicht
fangt.
L'un ba lou bouissou, I'aoutre pren la lebre.
(Lgd.) Der Eine durchstreicht den Busch,
der Andere fcingt den llasen.
L'un batte lo;i bouisson, I'autre pren la lebre.
(nprv.) S. L'un ha u. s. ic.
Uno leva la lepre e uu altro la piglia. Einer
jagt den Hasen vuf, und ein Anderer fangt
ihn. [Uno u. s. w.
Un lieva la lepre e I'altro la piglia. (t.) S.
Un tende la rete e I'altvo piglia gli nccelli. (t.)
Einer spannt das Nefz cms, und der Andere
fcingt die Vogel.
340. Der Eine pt'lanzt den Bauni, Der
And 're isst die Pflaum'.
Einer sa't, der Andere erntet.
, Ich habe gesK't, Ein And'rer miilit.
Det En .saaer, li0ster tidt en Anden. Was da.
I Einer scl't, erntet oft ein Anderer.
En pl0ier, en Anden saaer, den Tredie veed
ei, Hvo det faaer. Einer pflUgt, ein Anderer
sii't, der Dritte loeiss nicht, uer es bekcJmnd.
Dan eine set Apallen, dan andre et Epli. Der nw.
I Eine setzt den Apfelbaum, der Andere isst
[ die Aepfel.
: D'er ein som Treet seter, og ein, som Epli
: eter. Es ist Einer, der den Baum setzt,
und. Finer, der die Aepfel isst.
Han fter inkje alltid Frukti, som Frseet heve
sett. Der erhdlt nicht immer die Frucht,
der den Sariien ijesttekt hat.
Den ena plojer, den andra sar, och ingendera SW.
vet hvem det far. Der Eine pfliigt, der
Andere sd't, und Keiner von Beiden tveiss,
icer es hekcmmt.
Alii semeuteni facinnt, alii nietent. It.
Uno semina, I'altro ricoglie. S. Einer u. s. v:. it.
Uno semina e un altro raccoglie. Ct.) Einer mi.
sat und ein Anderer erntet. \u. s. w.
Viin el semina, Falter regiij. (1. m.) S. Einer ni.
Ein 346.
l?;")
348 Ein.
Un a semeiia e Vaotr a cheui. (piem.) Einer
s'd'f und der Andere erntef.
Mi pianto la vigna e un aotr a la god. (pieiii.;
Tck pflanze den Weinberrj, und ein Andei-er
f/eniesftt ihn.
Un seniina, Taltro raccoglie. (v.) S. Einer u. •«. w.
347. DerFuchs weisa mclir als ein Loch,
md. lune klvige Mans hat niehr, als ein T.ocli.
(sa. V.)
Wenn dar Fnx nich me als e I>uch weste, a
wiiv lange gefangan. (schls. B.) Wemi der
Fuchs nicht mehr als ein Loch wilssfe, er
ware lanrje f/efanfjen.
pd. De Vos.s weet meer as eon T^olc. (ns. hist.)
De Voss wet mer as en Gatt (IjOi-k). (ns. O. J.)
Dev Fuchs hat mehr, als ein Loch. (ns. I'r.)
di. Ue vos heeft moer dan een hoi. S. Der Fuchs
hat u. s. ic.
dii. Rteven har flere, end cet Hul. -V. Der Fuchs
hat u, s. V.
Rseven har flere, end een Udgang paa sin
Hule. Der Fuchs hat mehr als einen Aus-
ganff in seinevi Bau.
348. Des Einen Gluck, des Andern Un-
gl iick.
Es ist selten ein Gewinn ohne des Andern
Schaden. [(bair.)
od. Des Einen Schaden ist des Andern Nutzen.
Was des Einen Gewinn ist, das ist des Andern
Schade. (schwei.)
pd. De Een sin Ungliick is de Ander sin Gliick.
(ns. B.) Des Einen (seinj Ungliick ist des
Andern fseinj Gliick.
Einen sin Ungeliicke is den andern sin Glilcke.
(ns. ha. G. u. G.) >S'. De Een u. s. to.
dt. Des eeuen schade is des anderen protijt. S.
Des Einen Schaden u. s. w.
en. That which is good for the back , is bad for
the head. Was gut filr den Biicken ist, ist
schlimm filr den Kopf.
While the leg warmeth, the boot harmeth.
Wnhrend das Bein sich wdrmt, kdinmt 'ler
Stiefel zu Schaden.
What's pleasure to you bodes ill to me. (scho.)
Was filr euch Vergniigen ist, verheisst mir
Uehles.
Den Enes Lykke cr den Andens Ulykke. Des dfi.
Einen Gliick ist des Andern Utujliick.
Den Enes Ulykke er den Andens Lykke. S.
De Een u. s. w.
Den Enes Vinding, den Andens Talj. Des
Einen Getcinn, des Andern Verlust.
Andres N0d giver Lsegen Brod. Der Anderen
Nofh ijiht dem Arzte Brot.
Opt er eins lukka annars 61ukka. Oft ist des IS,
Einen Gliick des Andern Ungliick.
f>a?> sem einum er til lukku, er o'5rum til
olukku. Was den Einen zum Gliick gereichf,
ist den Andern zum Ungliick.
Kor Vinden blses, er dat ein, som fser Androdr. uw.
Wo der Wind weht, giht es Einen, der
Gegemcind kriegt.
Ein Manns Skade er stundom annan Manns
Bate. Fines Mannes Schaden ist mitunter
eines Anderen Vortheil.
Dat, dan eine vinn, dat taper hin. Was der
Eine geicinnt, verliert der Andere.
So er dat: dan eine mlsser, dan andre fser dat.
So ist es: der Eine verliert' s, der Andere
kriegf's.
Den enes vinning, den andres skada. S. Den SW.
Enes Vinding u. s. ic.
Lucrum unius est alterius damnum. It.
Ce qui nuit k I'un, duit k I'autre. Was dem Iz.
Einen schadet, niitzt dem Andern.
Nul ne pert qu'autruy ne gaigne. Keiner ver-
liert, nhne dass der Andere gewonne.
Jhamai v^n maou per I'un, qe noun sie be per sf.
I'aoutre. (Lgd.) Nie kommt es schlechi filr
einen, dass es nicht gut filr den Andern
icdre.
Jamay ven mau per I'un, que nou sie ben per
I'autre. (nprv.) S. Jhamdi u. s. v:.
Non e mai mal per uno clie non sia ben per it.
un altro. Niemals ist es schlimm fiir Einen,
dass es nicht gut fiir einen Andern wUre.
Un gne un mel par on ch un seja un ben par mi.
cl'etar. (rom.) Es giht kein Uehel fiir den
Einen, das nicht ein Gliick filr den Andern
7oare.
Non piaiige mai vino, che non ridesse un altro.
(t.) Nie weint Einer, ohne dass ein Anderer
lachte.
S'an baja von, baja I'ater. (em. P.) Wenn der ni.
Eine nicht scherzt, scherzt der Andere.
No la va mai cs^ mal per giii che no la turne
be per un oter. (1. b.) Es gehl nie schlecht
filr den Einen, ohne dass es fiir einen An-
dern gut irare.
Ein 348,
— 176 —
350 Ein.
A j'c neii mal pev iin, cli'a sia iien bou por
I'aotr. (pieni.) aS. Un gne u. s. ir.
Non xe mai mal per uno, die no sia ben por
nil altio. (v.) S. Non k mai a. s. w.
No la va mai mal por inio, clic no la vada
ben per Taltvo. (v.) S. No la va u. s. iv.
No piansc mai itno, che non ridesse un altro.
(v.) S. Non pianije a. ft. ti:.
liluNo hik mal pcra nns, qne no sia be pcra al-
tres. (val.) Es r/iht nichts Schlimmes filr die
Einen, wan nicht gut filr Andere icare.
349. Des Einen Toil, Dcs Andcrn Brot.
md. Enoem soin Dot, dem anere' sei' Brot. (mrh. L,)
od. 'm Oima .sein Taod, 1st 'm andcra sein Bi-aot.
(>schwb. W.) Des Einen Tod ist des Andern
Brot.
pd. Encsz seinj Dit, Des Andre se Brit. (nrh. S.)
!6n sin Dod iss'n annern sin Brot. (ns. A.) S.
'in Oima u. s. w.
Denn Eenen sien Dood is dcnn Annern sien
Brod. (ns. ha. V.) S. 'vi Oima u. s. w.
De Ecn de starvt, De Anner dc ai-ft. (ns. hist.)
Der Eine stirht, der Andere erhf.
De een sien Dood is de anner sien (is anncr-
manns) Brod. (\is. ofs.) ^S". 'm Oima u. s. w.
Em sin Daut Is des Anderen sien Brand.
(ns. AV.) S. ''m Oima u. s. tc.
(It. Des oencn dood, is des anderen brood. ,S'. 'm
Oima u. s. ?r.
Des eenen dood is des anderen leven. Des
Einen Tod ist des Anderen Lehen.
en. One man's meat is another man's poison. Des
Einen Speise ist eines Anderen Gift.
One man's breath is another man's death (poi-
son). Des Einen Afhem ist eines Andern
Tod (Gift).
Ae man's meat is anither man's poison, (scho.)
S. One man's meat ii. s. w.
Mony ane's gear is mony aue's death, (scho.)
Manches Eeichthum ist Munches Tod.
fs, De Ihnes Diihs, de Auseres Briljd. (M.)
da. Den Enes D0d er den Andens Brx)d. S. 'm
Oima u. s. ic. [u. s. w.
is. Eins danSi er aunars brau3. S. 'm Oima
nw. Naar ein er dand, fser ein annar Brand. Wenn
Einer todt ist, helcommt ein Anderer Brot.
SW. Den enes dod, den andres brod.
Mang-cn blijr dodh en annan til Brodh. Man-
cher stirht und der Andere kommt zu Brot.
Mors tua, vita mea. It.
L'nn meurt dont I'antre vit. Der Eine stirht fz,
von dem., vovon der Andere lehl.
En mor viin, ne risiissita des. (ni. 1. m.) Durch it.
Eines Tod lehen zehn auf.
Morte tua, vita niia. (v.) Dein Tod, mein'oi.
Lehen.
Se uno non muore, I'altro non gode. (npl.) si.
Wenn Einer nicht stirht, geniesst der Andere
nicht.
Si unu nun mori, Tautru nnn godi. (s.) S. Se
uno u. s. u\
Si nun si spogghia In patri, nun si po vestiri
lu figghiu. (s.) Wenn sich der Voter nicht
uuszicht, kann sich der Sohn oiicht an-
kleiden.
f}.')0. DioSchlnsscl h. -in gen nicht all can
ein em Giirtel.
Ein Weib hat nicht allc Schliissel anliiingcn.
De sleutels hangen niet aan ecu' vrouwonaars. dt.
Die Schliissel hangen nicht an einem Fruuen-
gesclss.
Die sloetels liangen niet al aen wiifs oers. (ah.)
S. De sleutels u. .?. v.\
All the Iteys hang not at one man's girdle. 611.
Alle Schliissel hangen nicht an eines Mannes
Giirtel.
A' the keys of the countiy hang no in ae belt.
(scho.) Alle Schliissel des Landes hlingen
nicht an einem Giirtel.
A' the wit o' the world 's no in ae pow. (scho.)
Alter Witz der Welt steckt nicht in einem
Kopfe.
Det var ei godt, at alle Ncglcr hang ved een dS,
Kones Laar (Skindkiortel). Es trare nicht i/uf,
wenn alle Schliissel an einer Frauenlende
(einem Pelsrock) hingen.
Al Hjerne er ikke i eet Hoved. Alles Gehirn
ist nicht in einem Kopfe.
Alle Nogler hsenge ei ved een Kones Laar.
(jilt.) Alle Schliissel hangen nicht an einer
Frauenlende.
Ekki allir lyklar hanga vi8 einnar konu beltl. is.
Nicht alle Schliissel hangen am Giirtel einer
Frau.
TaS hanga ikki .illir liklar vi3 eitt konnbelti.
(fer.) Es hangen nicht alle Schliissel an
einem Frane7igilrtel.
Dat heng inkje alle Lyklar i eitt Belte. E.s- inv.
hUngen nicht alle Schliissel an einem Giirtel.
Ein 350,
177
353 Ein.
SW. Alle nycklar liangia iclie wijd ett balte. AUe
Scldilssel hllngen nicht an einem Oiirtel.
All hjema finnes inte i ett hiifvud. Alles Ge-
hivn uird nicht in einem Kojife gefunden.
TTet eene mes wet het andere. S. Ein Messer
u. s. v.
fz. Toute la sagesse ii'est pas euferniee dans une
tete. AUe Weisheif ist nicht in einem Kop/e
eingeschi onsen. [hljerne u. s. w.
it, Tntto il cervello non e. in una testa. S. Al
351. Ein Brand allein brennt nicht Ian ge.
pd. En Krant allene brient nitt. (wstf. Mrk.) Ein
Brand allein brennt nicht.
Et Jern gjor det andet skaqat. dji.
Det ene Jern skserper det andet. Ein Ei^en
sch'drft das andere.
Det ene Jern gJ0r det andet glat. Ein Eisen
macht das andere glatt.
Einn knifr hvetr annanu, og einn ma.t)Y annann. is.
Ein Messer schilrft das andere, und ein
Mann den andern.
Ett Jam skiarper dhet andra. S. Det ene Jem sw,
skcerper u. s. iv. [Ein Messer u. s. u-.
Dhen ena Knijfwen skarper dhen andra. (S*.
dt. Et';n houtje aan 't vnur is nlet genocg, het wil j
gezelschap. Ein Scheitchen am Feuer ist
nicht cjenurj, es will Gesellschaft.
dii. Een Brand kan ei la;nge briende, een Qvinde
kan ei Isenge skjende. Ein Brand kann nicht
lange hrennen, eine Frau kann nicht lange
schelten.
is. Sjaldan brennr einn brandr leingi. Selten brennt
ein Brand lange.
IIW. Ein Brand kann inkjc brenna; ei Kjering kann
inkje skjella. Ein Brand kann nicht bren-
nen, ein Weib kann nicht schelten.
it. Legna sola 'uu fa bon fuoco. (mi. crs.) Ein
Scheit allein macht kein gutes Feuer.
mi. Tizzone solo fa poca calura. (crs.) Ein Brand
allein gibt wenig Hilze.
Un pezzo non fa fuoco, Dxie ne fanno poco,
Tre un focherello E quattro lo fanno bello.
(t.) Ein Scheit gibt kein Feuer, zwei geben
wenig, drei ein Feuerchen, und vier machen
es schon.
ni. Unn-a legna sola a fa poco fougo. Hig.) Ein
Scheit allein gibt wenig Feuer.
Un legno no fa foco, Do ghe ne fa poco, Tri
ghe ne faria, Ma i vole compagnia. (v.) Ein
Scheit gibt kein Feuer, zwei machen wenig,
drei irilrden es schon machen, aber sie wollen
Gesellschaft.
352. Ein Eisen macht das andere scharf.
Ein Schwert wetzt das andere.
Ein Messer wetzt das andere.
Eisen wetzt Eisen.
dt. Ijzer scherpt men met ijzer. Eisen schdrft
man mit Eisen.
Fermni feiTO acuitur. It.
Un (L'ung) cousteau aguise I'autre (aguyse fz.
I'aultre). S. Ein Messer u. s. v\
U cout^t qu' esmoul I'aute. (Bm.) S, Ein Mes- sf.
ser u. s. w.
Un coltello aguzza Taltro. S. Ein Messer u. s. w. it.
II ferro lima il ferro. (t.) Das Eisen feilt das mi.
Eisen.
Su ferru cum su fcrru, s'attarzu cum s'attarzu. si.
(sa.) Das Eisen mit dem Eisen, den Stahl
iiiit dem Stahl.
.353. Ein faiiler Apfel macht zehn.
Ein fauler Apfel macht zehn faule Apfel.
Ein fauler Apfel steckt hundert (gesunde) an.
Ein fauler Apfel macht zehen Apfel faul. od.
(schwei.)
Een rotte appel in de mande Maakt al de gave dt
fruit te schande. Ein fauler Apfel im Korbe
macht all' das gate Obst zu Sch mden.
Een appel die schlechts half bedorf, sJchendt al
de vruchten in den korf. Ein Apfel, der
(auch) nur halb verdarb, ccrdirbt alle
Frilchte im Korbe.
Een klein getal van rotte pereu, Dat kan aan
duizend gave deren. Eine kleine Anzahl
verdorbener Bimen kann tausend guten
schaden.
Eene aangestoken druif kan een' geheelen tros
bederven. Eine angefaulte Beere kann eine
ganze Traube verderben.
Eene brandaar kan de beste schoof beden-en.
Eine brandige Ahre kann die beste Garbe
verderben.
Een rotte appel bederft de geheele mande. (vl.)
Eiii fauler Apfel vei dirbt den ganzen Kurb.
•23
Ein 353.
— 178 —
357 Ein.
it, Una mela marcia ue guasta cento. Ein fauler
Apfel verdirht hundert.
mi. Una pera fradicia ne gnasta nn monte. (t.)
Eine fuale Birne verdirht einen JLnifen.
ni. tin pom sul de niiifiilent El nc guasta pio de
sent. (1. b.) Ein einzifjtr sfinkir/er Apftl
verdirht viehr als hundert.
Un sul per co la magagna El ne guasta na
caagna. (I. b.) S. Una j)6ra u. s. w.
Pomm jnarsc ne guasta cent. (1. ni.) Fauler
A'jpfel verdirht hundert.
Un mei giiasto ne niar(,'isce <;ento. (lig.) S.
Una mela m. s. w.
Un pome marzo ghe ne iniaieisse (guasta) una
cesta (corba). (v.) Ein fuuler Ai^fd verdirht
einen Korh voll.
sp. La manzana podrida pierde a su compafiia.
Der faule Apfel verdirht seine Gefii/i ten.
\vl. Unu niaru stricatii, stiica si pe ci.Ue-altc.
Ein fauler Apfel verdirht auch die andereu.
354. Ein fauler Apfel steckt den andern
an.
Ein bos Auge verdcrbt das andero.
mcl. Ein fauler Apfel machet schnell, Dass gleicli-
falls faul wird sein Gesell. (mrli. E.)
(It. De ecne koolzak maakt den anderen zwavt.
Ein Kohhnsack macht den andern schwarz.
dli. En Imul Tand sniitter sin Nabo. Ein hohler
Zahn steckt seinen Nachhur an.
It. Ponium conipunctum cite coiTumpit sibi jun-
ctum.
fz, Coumo las poumos, uno gasto Taoutro. (sf. Lgd )
Wie die Aepfel: einer verdirht den andern.
SI. Sacados de carbougne, se mascarou I'uno Taou-
tro. (Lgd.) Sdcke mit Kohlen: einer he-
schmutzt den andern.
Saquos de carbounie, se mascaron I'una I'autro.
(nprv.) S. Sacddos u. s. tc.
355. Ein faules Ei Verdirbt den ganzen
Brei.
Ein faules Ei verdirbt den ganzen Kuchen.
pd. En fiil Ei verdcrwt 'n ganzen Brei. (ns. A.)
Een fill Ei verdarvt dat ganze Nest. (us. B.)
Een fule (faides) Ei verdarft dat ganze Niist
(Nest), (ns. ofs.)
En Ei verdirwet den ganzen Pankaukeu, En
Baukstaa-^ven de ganze Erfvschaft. (ns. W.)
Ein Ei verdirht den ganzen Pfunnkuchcn,
ein Buchstabe die ganze Erhschaft.
Een vuil ei bfderft een gcluid zuipon. F.in (it.
faul Ei verdirht eine ganze Sauce.
One ill weed mars a whole pot of pottage, eil.
Ein schlechtes Kraut verdirht einen ganzen
Topf mit Sappe.
Et raadent yEg fordicrver liele Kagen. Ein dR.
faules Ei verdirht den ganzen Kurhen.
350. Ein Feind i.st zu vicl und hundert
Freunde nicht genug.
Besser hundert Freunde, als einen Feind.
Een vijand is te veel, honderd vrienden niet dt.
genoeg.
Beter veel vrienden dan een vijand. Besser
viel Freunde, als einen Feind.
Heb veele kennissen, e6n vriend en geene vijan-
den. Ifahf viele Bekannte, eiiien Freiind und
Iceine Feinde.
Det er vferre at have ingen Venner, end mange da*
Uvenner. Es ist schlimmer, keine Freunde,
als viele Feinde zu hahen.
Einn ovinr er ofmikiO, en vi<5 tveimr kann is.
maflr ei standast. Ein Feind ist zuviel, und
wider zweie kann der Mann nicht Stand
halten.
\J\\ ininiih ais nicnnna bier — tschient amihs CW.
sun niemma poeli. (Id.) Ein Feind ist zu viel
— hundert Freunde sind zu tcenig. [amis.
C'est trop d'un ennemi et pas assez de cent fz.
On ne pent trop avoir d'amis et peu d'anemis.
Alan kann nicht zu viel Freunde und (zu)
wenig Feinde hahen.
V\i neniico h troppo, e cento amici uon bastano. it.
Cent amis, despes in poch; On nemis I'e sem- ni.
per tr6p. (1. m.) Hundert Freunde sind oft
wenig, ein Feind ist stets zu viel.
Mejo nissun amigo, che un uemigo, (v. trst.)
Besser keinen Freund, als einen Feind.
357. Ein Gott, Ein Rock, Ein Weib.
Ar hat en Eock und en Gott. (opf. N.) Er hat od.
einen Bock und einen Gott.
Einen Rock und einen Gott haben. (ns. Pr.) pd.
Ecu God, dene vrouw, maar veele vricndon. dt.
Ein Gott, eine Frau, aher viele Freunde.
Ein 357.
179 -
358 Ein.
Een God, een pot. Ein Qott, ein To'pf.
Eene vrouw, een huis en eene hoef Is genoeg
voor eens mans behoef. Eine Prau, ein
Ilaus und ein Acker isf- genug fiir eines
Mannes Bedarf.
en. One God and no more, But friends a good store.
Ein Gofi und nichf. mehr, Ahei- Freund' ein
ganzes Heer.
fs. Ean Rok an ean God. (F.) Ein Rock und
ein Gott.
(la. Een Gnd, een Kjole og een Kone! Ein Gott,
ein Rock imd eine Frau\
Een Gnd, een Lov, een Konge! Ein Gott, ein
Gesetz, ein Konig!
is. Einn Gu8 og margan vin skal ma3r hafa.
Einen Gott und viele Freunde soil der Mann
haben.
fz. Un Dieu, un roi, une loi. Ein Gott, ein
Konig, ein Gesetz.
Un Dieu, une foy, une loy. Ei7i Gott, ein
Gluube, ein Gesetz.
it. Si campa con un sol Dio e mille Cristiani.
(si. npl.) Man leht mit einem einzigen Gott
und tausend Christen (MenschenJ.
pt. Hum Dcos, hum Kei, liuma Fe, huma Lei.
Ein Gott, ein Konig, ein Glaule, ein Gesetz,
.S.')8. Ein Keil treibt den andern.
Einen Nagel schljigt man mit dem andcni aus.
Ein nagel den andern dringet, unz ern von
stete bringet. (ad.)
od. Ein Keil muss den andern treiben. (bair.)
pd. Eine Hitze vertrcibt die andere. (ns. Pr.)
dt. De eene spijker drijft den anderen in. Ein
Ncifjel treibt den andern ein.
De eene nagel drijft den anderen uit. Ein
Nagel treibt den andern aus.
Het eene kwaad verdrijft liet andere. Ein
Vebel vertreibt das andere.
en. One nail drives out another. S. De eene
nagel u. s. w.
fs. De ihne Kille draft de ansere. (M.)
da. Den ene Kile driver den anden ud. Ein Keil
treibt den andern her aus.
Den ene Nagle driver den auden ud. S. De
eene nagel u. s. w.
Den ene Torden fordriver den anden. Ein
Gewitter vertreibt das andere.
Nye Naglen driv dan gamle ut. Der neue Nagel nw.
treibt den alten aus.
En Wigge drijfwer dhen andra. SW.
Ondt skall ondt fordrifva (raed ondt fordrifvas;.
Uebel soil JJehtl ver treiben (mit Uebel ver-
trieben werdenj.
Cuneus cuneum trudit. It,
Clavum clavo pellere.
In cogn catscha lauter. (obi.) CW.
Un clou chasse (pousse) I'autre. S. De eene fz.
nagel u. s. w. [_n. s. v\
On cla chcsse Taute. (w.) ;S'. De eene nagel nf.
Un chiodo caccia I'altro. S. De edne nagel it,
u. s. «".
Chiodo con chiodo da so si cava. Nagel ver-
treibt den Nagel von selbst.
Forse un diaule caccia I'altri;. (crs.) Vielleicht mi.
vertreibt ein Teufel den andern.
Un gevul scazza cl'etar. (roiu.) Ein Teufel
vertreibt den andern.
Un diavolo scaccia I'altro. (t.) S. Ungevul u. s. w,
li'un diavol caccia I'altro \^c Satanasso tutti).
(t.) Der eine Teufel verjagt den anderen
(und Satan alle). ["-"e^.
(Uiiodo leva chiodo. (t.) Nagel nimnit Na^el
Uii dinvel dscazza (juF alter, (cm. \i.) S. Un ni.
geoul u. s. w. {u. s. w.
Un diavol cazza I'ater. (em. P.) *S'. Un /jevul
Un dievcl scazza I'feter. (em. R.) ;S'. Un g^vul
u. s. w.
On diaol casa I'oter. (1. brs.) S. Un gevul u. s. ii\
Cont on ciod, se descascia on olter ciod. (1. m.)
Mit einetii Nagel treibt man einen andern
Nagel aus.
! )u diavol descascia I'alter diavol. (1. m.) Ein
Teufel vertreibt den andern Teufel.
L'ndiao scaccia I'atro. (lig.) S. Un gevul u. s. tc.
Un diavo a na scassa un aotr. (piem.) Ei^i
Teufel vertreibt einen andern.
Un diavolo scazza raltm. (v.) (S'. Un giv/il
u. s. U-. [m. s. to.
Un diavulu caccia a nautru. (s.) S. Un diavo si.
Chiovn caccia cliiovu. (s.) Nagel vertreibt
Nagel. [gevul u. s. ic.
Unu diaulu que cazzat s'ateru. (sa. L.) S. Un
Un clau trail altre clau. (val.) S. De eine Im.
nagel u. s. tr.
Hum cravo tira outro, hum amor faz esquecer J)t.
outro. Ein Nagel vertreibt den andei'n, eine
Liebe macht die andere vergessen.
Un amor saca otro. Eine Liebe vertreibt die sp,
a')idere.
25'
Ein 359.
— ISU —
360 Ein.
359. Ein Kind, Notlikiiul.
Ein Kind, Angsticind, zwci Kinder, Spiclkindcr.
Ein Kind, kein Kind; zwei Kind, ein li.alb
Kind; drei Kind, ein Kind
md. Ac Kend es kJi Kend. (frk. II.) Ein Kind ist
kcin Kind.
od. Eis Chind ist wie keis, »u zwen wie cis, diii
nes Paar, u vieri e Schaar. (schwei.) Ein
Kind ist wie keinn, und ztoeie wie eins, dreie
ein Paar und vier eine Schaar.
Ei Chind kei Chind, zwoi Chind Siiiclcliind,
drii Chind vil Cliind. (schwei.) Ein Kind
kein Kind, zirei Kind or Sinelkinder , drei
Kinder viel Kinder.
Nn eis Chind ist en Schrlicke. (schwei.) Nnr
ein Kind ist ein Schrecken.
pd. Een Kind, keen Kind, twee Kinner, Speelkin-
ner, dree Kinner, vel Kinner. (ns. ]i.) S. Ei
Chind a. s. v\
Ein Kind Angestkind. (n.s. ha. G. n. G j
Ein Kind, kein Kind, twei Kin<l Spelkind, drei
Kind vel (reclit) Kind. (ns. lia. G. n. G.) S.
Ei Cliind u. s. tv.
Eun Kind Angstkind, twen Kinner Spellkinner.
(ns. L.) S. Ein Kind, Au</stkind u. a. w.
En Kint ken Kint, twe Kinner Spolkinner,
dre Kinner v;;! Kinner. (ns. O. J.) ,S'. Ei
Chind u. .9. w.
Ein Kind — Ungliickskind. (ns. Pr.)
En Kind, kein Kind; Twei Kind, Spillkind;
Drei Kind, vill Kind. (ns. W.) S. Ei Chind
u. s, w.
(It. Een kind, hartpijn; veele kinderen hoofdpijn.
Ein Kind, Jlerzweh, vide Kinder, Kopfweh.
Een kint hertsweere, vele hooftsweere; Van
cleyne hooftsweere, van groote hertsweere.
(avl.) Ein Kind Herziveh, viele Kopfweh;
von kleinen Kopfweh, von grossen Herzweh.
(lii. Enebarn — Sorgebarn. Einzi'j Kind, Sor gen-
kind.
SW. Enda P)arn, sorga Barn. S. Enebarn u. s. ic.
It. Tntins et geminos anxia mater alit.
fz. Enfant unique — enfant de deuil. Einzig
Kind, Traiierkind.
it. Chi ne ha uno, non n'ha nessiino , e chi n'ha
due, n'ha uno. Wer eins hat, hat keins, und
wer ziceie hut, hat eins.
mi. Chi ha tin figlioln sola ci p6 cimta pocu. (crs.)
Wer einen einzi(/cn S'^hn hat, kann wenig
darauf z'dhlen.
Unn, nisciunu. (crs.) Eins, keins.
Chi n'ha due, n'ha uno; e chi n'ha uno, non
n'ha punti. (t.) Wer zioeie hat, hat eins, und
wer eins hat, hat gar keins.
Viin, nissiin; dii, come viin; tri, cosi cosi; qua- ni.
ter, el diavol a quater. (1. m.) Eins, keins;
zweie wie eins; dreie, so so; vier, der Teu-
fel mit Vieren.
Un sol fib r6 on giiighet, Dii fio 1'^ on bcl fo-
ghet, Tri I'e ona fiama, Quater i briisa papa
e mama. (1. m.) Ein einzig Kind ist ein
Spielzeug ; zwei Kinder sind ein schones
Eeuerchen; dreie si7id eine Flamine\ viere
verbrennen Vater und Mutter.
Chi ghe n'a dii, ghe n'a vUn, Chi ghe n'a viin,
g'a nissiin. (1. m.) S. Chi n'ha due u. s. w.
Uno, uissuno; du, uuo; tri cnssi cussi; quatro,
fa s-ciapo. (v.) Eins, keins; Zweie, eins;
Dreie, so, so; Viere, ho, ho!
Chi ghe n'ha do, ghe n'ha un; Ciii ghe n'ha
un, no ghe n'ha nissun. (v.) <S'. Chi n'ha
due u. s. w.
I'n xe un zogo. Do xe un fogo, Tre una fiama
E quatro brusa 'I papa e la mama, (v.) Eins
ist ein Spielzeug, zweie sind ein Feuer, dreie
eine Flamme und viere verbrennen den Va-
ter und die Mutter.
Quie nd'hat unu non nd'hat maneunu. (sa. L.) si.
Wer nur eins hat, hat gar keins.
Quern nao tern mais que hum, nao tem ncn- pt.
hum. Wer nicht mehr als eins hat, hat
keins.
?>W. Ein Mann, kein Mann.
Ein Ma, kein Ma. (schwei.)
od.
Een man is geen man. Ei7i Mann ist kein dt.
Mann.
One and none is all one. Einer und Keiner en.
ist Alles eins.
Een Mand er ingen Mand. S. Ein man u. s. w. dii.
En man ar ingen man. *S^. Een man u. s. to. SW.
Unus vir, nnllus vir. It.
Homo solus nullus homo.
Un homme, mil homme. fz.
L'homme qui est seu.1 est fol. Ein Mann, der
allein ist, ist nlirrisch.
U ou degu, Qii' hj tout-u. (Brn.) S. One u. s. w. sf.
A es.se mach un (un sol) as fa poch. (ni. piem ) it.
Nur Einer (Ein EinzigerJ niacht wenig.
Ein 360.
- 181 -
383 Ein.
si. Una suhi mancu e bonu 'mparadisu. (s. C.)
Einer allein ist nicht einmal ffut im Para-
diese.
Homine solu non est bonu a niunu. (sa. Ij.)
Einzelner Mann taugt Niemand was.
pt. Hiim, e nenhum, tiido he hum. 8. One u. s. ir.
sp. Uno y ninguno todo es uno. S. One u. s. w.
361. Ein Mann macht keinenTanz, Eine
Blume keinen Kranz.
Ein Mann kann keinen Tanz niachen.
Ein Madchen macht keinen Tanz.
Eine Blume macht keinen Kranz.
Aus einem Rcis wird kein Besen.
dt. Een alleen kan geen' ronde- (katten-) dans
maken. Eins allein kann keinen Eund-
(Kaizen-) Tanz viachen.
Eene maagd maakt geen' dans. S. Ein Mad-
chen u. s. w.
Een vogel maakt geene vlugt. Ein Vogel
macht keinen Flug,
Een haar maakt ;»een' wijkwispel. Ein IJaar
macht keinen Wcihioedel.
Een varkenshaai' maakt geen kleerborstel, en
dene pluim geen bed. Eine Schiveinshomtc
macht keine Kleiderhiirste und eine Fed.-r
kein Bett.
en. One flower makes no garland. Eine Blame
macht kein Gewinde.
Un demonio non fa inferno, (t.) Ein Teuf el Tui.
macht keine Hdllc.
Una spigci non fa manna, (t.) Eine Aehre
macht kein Gehund.
Viin sol no fa guerra. (1. m.) Finer allein i\i.
macht ')iicht Krieg.
;i()2. Ein Mann wiegt zehn Weiber auf.
War'n Backse is, da gelt kin Wenke. (ns. O.) pd.
Wo ein Beinkleid ist, da gilt kein Weiberrock.
Boo 'ne Biickse is, duo gilt ken liock. (ns. W.)
S. Wuv^n u. s. w.
(la. Een Mand gior intet Market. Ein Mann
macht keinen Markt.
Een Blomst gier endnu ingen Krands. Eine
Blume macht noch keinen Kranz.
is. Ein griSka gjorir engan dans. S. Ein Miid-
chen u. s. w. [Mand u. s. w.
nw. Ein Mann gjei'er ingen Markuad. S. Een
Ein Blom gjerer ingen Krans. S. Eine u. s. iv.
Eitt Tre er ingen Skog. Ein Baura ist kein
Wald.
It. Unus vir non facit civitatem.
fz. Un homme ne fait pas un lal. Ein Mann
macht keinen Ball.
Une fleur ne fait pas une guirlande. S. One
flower u. s. lo.
it. Un uomo non fa un ballo. S. Un u, a. w.
Un fior non fa ghirlanda. S. One flower u. s. w.
Una spina non fa siepe. Ein Darn macht
keinen Zann.
Un canestro d'uva non fa vendemmia. Ein Kerb
Trauben macht keine Weinlese.
Hi t kwaadste van een' man is beter dan het (It.
beste van eene vrouw. Das Schlechteste von
einem Mann ist besser , als das Beste von
einer Frau.
Waar hoedcn zijn, gelden geene mutsen. Wo
Iliite sind, gelten keine Miitr.en.
Vaou mfii un capol, qe do.s coifos. (sf, Egd.) fz.
Ein Hut gilt viehr, als zirei Hauben.
Ofimbro d'ome vaou een fenn<)s. (Lgd.) Eines sf.
Mannes fichaVen toiegt hundert Frauen auf.
Ombro d'home vaut cent freiiios. (nprv.) S.
OHmbro u. .?. w.
Yul pin una beiTctta che cento cuffie. Eine it.
Miitze ist mehr icerth, als hundert Hauben.
Bale pill un omu che cento zifocchi. (crs.) Ein mi.
Mann ist mehr trerth, als hundert Frauen.
Var piissd ona beretta che cent ciiffi. (1. m.) S. nl.
Val liiii u. s. If.
Val pill una bareta che cento scuffle, (v ) S.
Val piii u. s. ^o. [S. Waar u. s. to.
Unni c'e cappeddi, nun ci vonnu fodeddi. (s.) si.
36.S. Ein Mensch ist des andern Teufel.
Ein Mensch ist des andern Gott.
Ein Mensch ist des andern Engel.
Ein Mensch ist des andern Wolf (Hagel).
E Mensch as dem anere' se'in Deiwel. (mih. L.) md.
Es ist ein Mensch 's andere Gott und 's andere od.
Tiifel. (schwei.) [(ns. ha. G. u. G.)
De eine Minsche is den anderen sin Duwel. pd.
Een is 'n annem sin Diiwel. (ns. O.) Einer
ist des andern Teufel.
Een Monsch oss dem andre sin Dieuel. (ns. Pr.)
De eene mensch is steeds den anderen zijn dui- dt,
vel (wolf). Ein Mensch ist stefs des andern
Teufel (WolfJ.
Bin 363.
— 182
365 Bin.
De eene mensch is den anderen wel een duivel.
Ein Me7isch ist iJein andern wohl ein Teu/el.
De eene nicnsch is den anderen een God. Ein
Mensch ist (Jem andern ein Gott.
De nicnsch is zieh zelven een wolf. Dcr
Mensch ist sich selhst ein Wolf.
is, Einn maor or annars ulfr (refr). Ei7i Mann
ist des andern Wolf (Fuchs). .
SW. Menniskan av mcnniskans gliidje, menniskan
jir mcnniskans sorg. Der Mensch ist des
Merischen Freudc, der Mensch ist des Men-
schen Snrge.
En ar oft'ta dliens andras Angel. Einer ist
oft des Andern Enc/el.
11. Tjupns est hoiniui homo.
Homo homini Dens, (liomo homini lupus"),
fz. Ij'hommc a riiouimc est ennemy ou a soy-
mesnie. Der Mensch ist deni MensrJipn
Fcind nder sich selbst.
it. Lu nnimicu di I'omu e I'omu stissu. (si. s.)
Der Feind des Menschen int der Mensch
selhst.
")() 1. Ein N a r r ni a c h t z c h c n.
Ein Nan- macht zehn Narren, abcr zclin Kluge
noch keinen Klugen.
Ein NaiT macht hundert Narren.
md. E Narr macht zah Narr-n. (frk. II.) Ein Narr
macht zehn Narren.
Ec Narr macht zee Narn. (frk. IT. S.) S. E
u. s. ir.
Ein Narr macht deren mehro. (mrh. E.)
E Geek m6cht der honnert. (mrh, L.) Ein
Nrirr mach' hundert.
Od. A Narr macht zeha. (opf. N.)
Ein Narr macht viel Narren. (schwei.)
P2in Affe macht viel Afifen. (schwei.)
pd. Ehne Gack maat vol Gackc. fnrh. D.) S. Ein
Narr macht viel ii. s. ir.
Een Narr makt tein Narren. (ns. B.) S- E
u. s. to.
Een NaiT maakt (machf) de ander (andern).
(ns. ofs.)
En Nan-e maaket ville Narren. (ns. W.) *S'.
Ein Narr macht viel u. s. ir.
One fool makes many. S. Ein dwaas u. s. n\ en.
One fool makes a hundred. S. E Gkck u. s. w.
(It, Ken gek maakt tien (veel) andere gekken.
Ein Narr macht zehn (viel) andere Narren.
Een dwaas maakt er veel. Ein Narr macht
viele.
Een Nar gjor flere. Ein Narr much', mehr. dii.
J'en Nar gjor mange Narrc S. Ein Narr
macht viel u. s. id.
Einn naiTi kann a<S gjora aSra tin. Ein Narr is.
kann zehn andere machen.
Eitt Narr gjerer tvau, og tvau gjcra tie. Ein nw.
Narr macht zwei, und zireie machen zehn.
En narr gjor manga. S. Een dicaas u. s. v.
Unius dementia lit multonim opinio. It.
Un pazzo ne fa cento. S. E Gkck u. s. w. it.
Un matto ne fa cento (t.) S. E Ghck ii.. s. n\ mi.
lln mat a na fa sent, (piem.) S. E Gkck u. s. «\ ni.
ITn mato ghe ne fa cento, (v.) S. E Gkck u. s. w.
Un botj ne fa c6nt. (neat.) S. E Gkck u. s. v. im.
Un bobo en fa c^nt. (val.) S. E Gkck u. s. tr.
Un tonto en fa nuMts. (val.) S. E4n dn-aos
It. s. ir.
Hum dnudo fara cento. ?jin Nirr ivird hnn- pt.
dci t machen.
O doudo faz doudos, damna a nuiitos, e ensina
poiicos. Der Nirr macht Narren, schadet
\'ielen und unlerweist Wenige.
Un loco hace cicnto. ■'.!. E Gkck u. s. id. sp.
■")()5. Ein Pfennig iclingt nicht.
l']ine Nitss rappelt nicht im Sacke.
E Nufi in Sok klAppert nit. (frk. M.) Fine md.
Nuss ivi Sack klappert nicht.
y.dn penning klinkt niet.
dt.
Ecu Pengc i Tasken kliuger ikke. Ein Pfen- dii.
nifj in der Tasche klingt nicht.
I']eu Skilling i Lommen klinger ikke. Ein
Schilling in der Tasche klingt nicht.
Een Nod i Ssekken rangier ikke. S. E Nii&
u. s. u\
Ein Peniug i Pungen hcve ingen Klang. Einnvf*
Pfennig im Beutel hit k''inen Klang.
Una noce in un sacco non fa rum ore. Eine it.
Nuss in einem Sacke macht keinen Lcirm.
Una c6cla in t'un sacch la fa poch armor, mi.
(rom.) Eine Nuss in einem Sack macht
venig Ldrmen.
XJna nosa sola no canta in un saco. (v.) Eine ni.
Nuss allein font nicht in einem Sacke.
Ein 366.
183 —
367 Ein.
da. Eet skabbet Faar sniitter hele Hjorden.
Eet skabbet Faar fordserver en heel Flok. S.
One scabbed sheep mars u. s. ^u.
Eet skabbet Faar fordserver den hele Hjord.
S. Ein sclmrft schaap hederft u. s. ic.
Eet suurt 0ie og eet skabbet Faar gior flere.
Ein Triefuiig und ein r'dudig Schaf macht
niehr.
IIW. Ein skabbut Sand kanii skjemma heile Hopen.
Ein raiidiff Schaf Icami die game Heerde
verderben.
SW. Ett skabbigt far smittar hela hjorden.
It. Morbida facta peeiis totnm coiTiimpit ovile.
Crex totus tinuis scabie cadit et porrigine porci.
306. Ein rJiudig Schaf steckt die ganze
Heerde an.
md. E randecht Schof stecht ^ng ganz Hiert un.
(mrh. L.) Ein rliudiy Schuf steckt eine ganze
Heerde an. [an. (ns. B.)
pd. Een schorfd Schap stikkt de ganze Heerde
En gi'inderig Schoop sticket de ganze Heerde
an. (ns. W.)
En schuorvvich Schap stieket de gansse Harde
an. (wstf. Mrk.)
dt. Een schurft scliaap besmet de gansche koui.
Ein raudig Schaf steckt die ganze Schiife'
rei an.
Een schvirft schaap bederft de gansche kuddc.
Ein raudig Schaf verdirbt die ganze Heerde. \
E(^n schurft schaap maakt er iiieer. Ein r'du- l
dig Schaf viacht mehr. i
Eene slang bederft een' geheelen korf aalen. •
Eine Schlange verdirbt einen ganzen Korh
Aale.
Een schurftig schaep maekt er veel. (vl.) Ein
raudig Schaf macht viele. \
en. One scabbed sheep will infect a whole flock. ;
S. E raudecht u. s. w.
One scabbed sheep mars (will mar; (will spoil)
a whole flock. Ein r'dudig Schaf verdirbt
eine ganze Heerde.
Ae skabbit sheep will smit a hail hirsel. (sclio.)
S. E raudecht u. s. w.
fs. Een schurre schiep niecket foUe. (afs.) aS^. Een
schurftig u. s. u\
An skiirwt Schep kaan an hial Heakvol uun-
steegh. (F.) Ein rdudiges Schaf kann einen
ganzen StaUvoll anstecken.
En shilirewd Shaip stegt de hiele Flose aujn.
(M.)
Une brebis galensc gate tout le troupeau. S. ('/.,
Een schurft schaap hederft u. s. w.
II ne faut qu'une brebis galeuse pour gater
(infecter) tout un troupeau. Es hedarf nur
eines rdudigen Schaf es, um eine ganze Heerde
zu verderben fanzusteckenj.
Brebis rogneuse fait souvent les autres teigneu-
ses. Rdudiges Schaf macht oft die andern
grindig.
I n'fat qu'ine male biesse po puni tot on sta. nf.
(w.) Es bedarf nur eines schlechten Thieres,
ttni einen ganzen Stall zu verderben.
Una pecora marcia ne guasta un branco. Ein it.
schlechtts Schaf verdirbt eine Heerde.
Pecora infetta N'abborba una setta. Angesteck-
tes Schaf steckt einen Theil an.
Una pecora roghosa ne guasta un branco. (t.) mi.
Ein rdudiges Schaf verdirbt eine Heerde.
Una pecora infetta N'ammorba (Ne guasta) una
setta. (t.) Ein angestecktes Schaf steckt
einen Theil an (verdirbt einen Theil).
Una pecura virminosa 'nfetta 'na jnia. (s.) si.
Ein rdudig Schaf steckt eine Heerde an.
Un anzone guastat totu su masone. (sa. L.)
Ein Lamm verdirbt die ganze Heerde.
.367. Ein schlcch tur Leierm ann, Dernur
ein Liedlein kanu.
Schlechter Spielmaun, dor nur eine Weise kann.
He is a bad musician, that can sing but one en.
song. Der ist ein schlechter Musiker , der
nur ein Lied singen kann.
What a fine thing Is a lute with one string!
Was fiir eine schone Sache ist es um eine
Laute mit einer Saite!
Det er en daarlig Spillemaud, der ikkun kan da.
spille eet Stykke. Has ist ein schlechter
Spielmann, der nur ein Stiick spielen kann.
D'er klen Spelar, som inkje kann meir en ein nw.
Slaatt. Has ist ein schlechter Spielmann,
der nicht mehr als ein Stiick kann.
Lou qui nou sap que ue cansou, Nou gagne fz.
pas que U ardit. (sf. Brn.) Wer nur ein Lied
weiss, gewinnt nur einen Heller.
Non sabes qu'uno canson, n'auras qu'un troues sf.
de pan. (nprv.) Du weisst nur ein Lied, du
n-irst nur ein Stiick Brot bekommen.
Tristo a quel barbiere che ha \u\ sol pettine. it.
Schlimm fiir den Barbier, der nur einen
Knnni liat.
Ein 367.
-^ 184 —
nvi Ein.
Ini. De scr Cantor no tinga prfsiiuijid^j, Aqnell Het ecno zwaard dwingt dikwijls hc-t aiiiUif. (It.
qui no .sab mos que una canso. (val.) Cun- | Ein S</iicerf zvinfit off das anrlere.
tor zu sein, mag sich <ltr nicht anmassen, Het eene nies houdt het audere in de scheede.
der nicht mehr, ula ein Lied weinn. \ Ein Mensrr hiilt don andere in der Scheide.
1 Ijn Swjurd halt dat auser iiujn'e Shiehs. (M.) fs.
3()8. Ein Scliuli i.st nicht Jedeni gerecht.
en. Every slioe fits not every foot. Jeder ScUuli
passf. nicht fiir jeden Fuss.
All feet tread not in every shoe. Alle Fiisse
(/ehen nicht in jeden Schnh.
fs. An Shauch paset ai to arken Fiiujtt. (M.)
Fin Schuh puast nicht Jedem Fuss.
da« Alle Skoe gjorc* ei over cen Lie.st. Alle Schnhc
tcerden nicht iiber einen Leisten yeschiuijen.
is. Oil segl ciga ei vi(^ fill skiji. Alle Sec/el
liassen nicht fiir alle Schiffe.
nw. Dat hover inkje ein Sko aat kvar Fot. Es
2>asst nichf ein Schuh au/ jeden Fuss.
Dat hover inkje alle Foter i ein 8ko. Es
passen nicht alle Fiisse in einen Schuh.
Dat hover inkje ein Hatt aat alle Hovud. Es
passt nicht ein Hut fiir alle Kdpfe.
Dat hover inkje same Seglet aat alle TJaatar.
Es passt nicht dasselbe Segel fiir alle Boote.
SW, Alia skor goras inte (ifver en Ijiet. S. Alle u. s. u\
It. Omni pedi eundem calceum indncere.
it. Un basto solo non s'adatta ad ogni dosso. Ein
Packsattel passt nicht auf jeden Riicken.
mi. Una sola sella non s'adatta ad ogni dosso. (t.)
Ein Sttttel passt nicht auf jeden Riicken.
Non tutti i piedi stanno bene in una Scarpa.
(t.) Nicht alle Fiisse passen in einen Schuh.
ni. No gh'e scai"pa che va be a tnc i pe. (1. b. )
Es ffibt keinen Schuh, der an alle Fiisse
passf.e.
Tuti ii bast a s'adato nen a na schina. (piem.)
Alle Packsattel passen nicJd auf einen
miclcen. -^
Tuti i pie no va ben a una Scarpa, (v.) Alle
Fiisse passen nicht in einen Schuh.
Tute le scarpe no va ben a un pie. (v.) Alle
SchuJie passen nicht auf einen Fuss.
369. Ein Schwert halt das andere in der
Scheide.
Od. Ks halt ein Schwerdt das ander in der Scheide.
(schwei.)
Det ene Svrerd holder det andet i Skeden. dil.
Det ena svjirdet haller det andra i .skidan. SW.
Vis vi repellitur. It.
Un glaive, ct)mnie Ton dist, ou coustean, Fait fz.
tcnir I'antre en son fourreau, Ein Schirerf,
wie man sagt, oder ein Messer , hiilt das
andere in seiner Scheide.
Vn pugnau disen ou coutet, He teny I'aut^ en sf.
soun foun-et. (Gsc.) J'An Dolch oder ein
Messer, suf/en aie, hiilt den andern in seiner
Scheide.
iilO. Een Steen kann keen Mehl main.
(pd. ns. H.) Ein Stein kann kein Mehl
mahlen.
Kn Stcn kan ken Mehl nialen. (ns. O. J.) pd.
E6n steen kan allcen geen meel malen. Ein dt.
Stein kann allein kein Mehl mahlen.
Een Stien kan allinne nin mool niajlje. (afs.) Is.
S. Een steen u. a. w.
C'lin un sol hue non si pui far buon solco. it.
(mi. t.) Mit einem Ochsen allein kann man
keine gute Furche Ziehen.
'.Ml. Ein Tag kann bringen, waseinJahr
nicht l)ringeu mag.
Ein Tag verleiht, was das ganze Jahr weigert.
Ein Stiiudlein bringt oft, was Jahre nicht
bringen.
Im Augenblick kann sich begeben, Was man
nie (Was Niemand je) gedacht im Leben.
't Kan somtijds in een unr gesehien , Wat ze- dt.
ven (honderd) jaar niet dedeu zien. Jn einer
Sfimde kann hisioeilen geschehen, loas siel(y)i
(hunderf) Jahre nicht gesehen.
't Verandert somtijds in een iiur, Wat zeven
j.nar ons was zoo .suur. Es anderf .sich his-
iveilen in einer Stunde, n-as uns siehen Jahre
so sauer ward.
Ein 371.
— 185
373 Ein.
Eenen tlach verleent dat een gheheel jaer wey-
glicrt. (avl.) *S'. Ein Tag verleihf u. s. ii\
en. It happens (chanceth) in an hour, that hap-
pens (comes) not in seven years. Es ge-
schieht in einer Stunde, teas nicht in sieben
Jahren geschieht (kommtj.
It may come in an hour, what winna oang in
seven years, (scho.) S. It happens u. s. w.
It. Accidit in puncto quod non contingit in anno.
Hoc facit una dies, quod totus denegat annus.
(mlt.)
Iz. II advient souvent en un jour ce qui n' advient
en cent ans. Es geschieht oft an einem
Tage, was nicht in hundert Jahren geschieht.
II advient en une heure ce qui n'anive pas
en cent. In einer Stunde geschieht, was
nicht in hundert geschieht.
II arrive en un moment ce qui n'anive point
en un an. In einem Augenblicke geschieht,
was nicht in einem Jahr geschieht.
S'avient en un jour qui n'avient en cent ans.
(afz.) An einem Tag geschieht, was nicht in
hundert Jahren geschieht.
Ce ad\'ient en une heure qui n'advient pas en
cent, (afz.) S. II advient en u. s. w.
nf. II arrive so on jou <;ou qui n'arrive nin s(
meie. (w.) An einem Tag geschieht, was nich'
in tausend geschieht.
sf. Arribo may dins un' houro, que non pas eii
cent, (nprv.) Es geschieht viehr in einej
Stunde, als in hundert.
Yen de cauvos en un' houro, que n' arribon
pas en cent, (nprv.) Es kommen Dinge in
einer Stunde vor, die nicht in hundert ge-
schehen.
it> Arriva in un momento quello che non accadt
in un anno. S. II arrive en u. s, u\
Accasca (Accade) in un punto quel che nor.
accasca (succede) in cento auni. In cineni
Augenblick geschieht, was nicht in hunder:
Jahren geschieht.
mi. Accade in un punto quel che non avviene ii:
mill' anni. (t.) In einem Augenblick geschieht,
was nicht in tausend Jahren vorkommt.
ni. As ha in t' un ora quell ch' n' s' ha in cent'
ann. (em. B.) In einer Stunde geschieht,
was es nicht in hundert Jahren gibt.
si. Vene chiu 'ntra n' hora, che 'n cient anne.
(npl.) In einer Stunde kommt mehr, als in
hundert Jahren.
Su qui non succedit in chent' anuos, succedit
ind' un' hora. (sa.) Was nicht in hundert
Jahren geschieht, geschieht in einer Stunde.
Lo que no s\icceex en un an, succeex en un liii.
instant, (neat.) Was nicht hi einem Jahr ge-
schieht, geschieht in einem Augenblick.
Lo que no acaece en un ano, acaece en un sp,
I'ato (instante). S. Lo que u. s. w.
.372. Ein Vngestalt beflacket
Tugend bald, (ad.)
alle
Een enkele vlek bederft het gansche kleed. dt.
Ein einziger Fleck verdirbt das ganze Kleid,
Een Plet gjor hele iEren sort. Ein Fleck dii.
macht die ganze Ehre schwarz.
En eneste Mislyd fordsei-ver hele Accoi'den. Ein
einziger Misston verdirbt den ganzen Accord.
Ein stund kann skemma alia sefi. Eine Stunde is.
kann das ganze Leben verderben.
Omne bonum quod habes contaminat unica It.
hibes.
.S7.3. Ein Vater kann eher zehn Kinder
trnjihren, als zehn Kinder einen
Vater.
Daz gwarest spruchwort daz ist daz: Einiger
vatter fiiret bas syben kinder durch einn
gatter, dann siben kinder einen vatter. (ad.)
Eine Mutter kann eher neun Kinder, als neun md.
Kinder eine Mutter ernahren. (mrh. E.)
Ein Vater crnahrt eher zehn Kinder, als zehn od.
Kinder einen Vater. (bair.)
Ein Vater kann leichter zeheu Kinder ernahren,
als zehn Kinder einen Vater. (schwb. W.)
Es kann eher ein Vater zehn Kinder erhalteiT,
als zehn Kinder einen Vater. (schwei.)
I Fuoter cvhald inder za Kainjt, wa za Kainjt pd.
ene Fuoter. (nrli. S.) Ein Vater erhdlt eher
zehn Kinder, wie zehn Kinder einen Vater.
Ein Vader kann eer tein Kinder eraeren, as
tein Kinder einen Vader. (ns. ha. G. u. G.)
Die Eltem kounen viele Kinder ernahi-en, aber
viele Kinder nicht die El tern. (ns. Pr.)
Va\ Vadder kann eher tehn Kingere ernahren,
osse tehn Kingere ennen Vadder. (ns. W.)
Een vader kan beter tien kinderen onderhou- dt.
den, dan tien kinderen eenen vader. Eiii
Vater kann eher zehn Kinder erhalten, als
zehn Kinder einen Vater.
Een vader can eer thien kinderen ei'neeren,
dan thien kyndeven eenen vader. (ah).
24
Ein 373.
186 —
374 Ein.
Een vader kan beter zeven kinderen onder-
houden, dan zeven kinderen eenen vader. (vl.)
Ein Vater kann eher sieben Kinder erhalten,
als sieben Kinder einen Vater.
d&. Een Fader kan for ernsere ti Ii0ru, end ti
Born een Fader,
lin Far ka fason-c ti Byem, men ti Byern
inne Far. (jiit.) Ein Vater kann zehn Kinder
ver/targen, aber zehn Kinder keinen Vater.
.SW. En fader kan forr foda tio barn , an tio barn
en fader.
En Fader foder mjing Barn, men mang Barn
knnna icke foda en Faar. Ein Vater em'dhrt
viele Kinder, aber viele Kinder konnen nicht
einen Vater ernahren.
CW. In bab po pli tgiunsch nutrir diesch atloua,
ca diesch affons in bab. (obi.) S. Ein Vater
kann leichter u. s. u\
it. Un padre d buono a governare cento figliuoli
6 cento figliuoli non son buoni a governare
un padre. Ein Vater vermag hundert Sohne
zu regieren und hundert Sohne vermogen
nicht einen Vater zu regieren.
mi. Basta un padre a governare cento figliuoli, e
cento figliuoli non bastano a governare un
padre, (t.) Ein Vater geniigt, urn hundert
Sohne zu regieren, und hundert Sohne ge-
niigen nicht, um einen Vater zu regieren.
ni. On pader mantc'-gn dodes fio e dodes fio no san
mantegn so pader. (1. ni.) Ein Vater erhiilt
zii'blf Sohne und zicblf Sohne konnen ihren
Vater nicht erhalten.
Un pare mantien sete fioi, e sete fioi no xe
, boni da mantegnir ^x^^ pare, (v.) Ein Vater
erh'dlt sieben Sohne und sieben Sohnt ver-
mogen nicht einen Vater zu erhalten.
si. Un padre alimenta dieci figli e dieci figli non
possono alimentare un padre, (npl.) Ein Va-
ter erndhrt zehn Sohne und zehn Sohne
konnen nicht einen Vater ernahren.
Una mama alimentat chentu fizos, et chentu
fizos non alimentant \ma mama, (sa.) Eine
Mutter erndhrt hundert Sohne, und hundert
Sohne ernahren nicht eine Mutter.
Im. Un pave per cent fills y no cent fills per un
pare, (neat.) Ein Vater fiir hundert Sohne
und nicht hundert Sohne fiir einen Vater.
pt. Hum pai para cem filhos , e nao cem filhos
para hum pai. S. Un pare per u. s. iv.
sp. Un padre para cien hijo.s, y no cien hijos para
un pader. S. Vn pare per u. s. w.
374. Ein Wort gibt das andcre.
E Wurt brdngt dat anert. (mrh. L.) Ein md.
W(rt bringt das undere.
Det eine Word langet det andere. (ns.ha.G. u. G.) pd.
Het eene woord Brengt het andere voort. Ein dt.
Wort bringt das andere heraus.
Het eene woord haalt (lokt) het andere uit.
Ein Wnrt rufl (IncktJ das andere heraus.
De woordcn zljn als korsen: het eene trekt het
andere. Die Worte sind wie Kirschen: eines
zieht das andere nach sich.
Ijn Urd jaif dat auser. (M.) Ein Wort gab fs.
das andere.
Eitt or3 leysir anna3 Ein Wort last's andere. Is.
Or5 bi5r orOs. Wort erwartet Wort.
OrS af or3i or&s krefr. Wort verlangt voni
Worte Wort.
Le parole son come le ciriegie, ch'una tira it.
I'altra. Die Worte sind n-ie die Kirschen,
denn eins zieht das andere nach.
Una parola tira I'altra. (t.) Ein Wort zieht das mi.
andere nach sich.
II dire fa dire, (t.) Das Sprechen macht
sprechen.
Una parola taica I'altra. (em. B.) >S. Una u. s. u\ ni.
'Na parola taca I'altra. (em. P.) S. Una u. s. to.
II paroli j'dn cmfe il zrfes, adr^ vuna a gh' in
va dis. (em. P.) Die Worte sind wie die
Kirschen, hinter einem kommen zehn.
Una parola tacca I'ctra. (em. R.) S. Una u. 9. w.
Na parola tira I'altra. (1. b.) S. Una u. s. w.
T^e sarese e le parole No le ve mai fora sole.
(1. b.) Die Worte und die Kirschen kommen
nie allein.
I par61 in com i sires, Ton sii viina en ven
sii des. (1. m.) Die Worte sind wie die Kir-
schen: nimmt man eine ab, kommen zehn.
Unn-a paroUa a tia I'atra. (lig.) S. Una u. s. w.
Una parola a n'a tira n'aotra, com le cerese.
(piem.) Ein Wort zieht ein andres nach
sich, wie die Kirschen.
Le parole a son com le cerese, ch'as toco Tuna
a I'aotra. (piem.) Die Worte sind wie die
Kirschen: denn eins hdngf am andern.
El di fa di, una parola na meua n'aotra. (piem.)
Das Sprechen macht sprechen, ein Wort
bringt's andere.
Le parole toca de le zari^se, le se tira drio una
CO I'altra. (v.) Die Worte gleichen den Kir-
schen: mit einer zieht man die andere nach.
Ein 374.
187
375 Ein.
si. Li paroli su comii li cirasi, una nni pigghi,
nni veninu deci. (s.) Die Wnrte sind icie
die Kirschen , loenn man eine pftuckt, kom-
men zehn.
Sas paratilas sunt que i sas cariasas. (sa.) Die
Worte sind wie die Kirschen.
375. Eine Hand wascht die andere.
Eine Hand wascht die andere and beide das
Gesicht.
Eine Hand wascht die andere, nur muss ein
Dritter nicht die Seife dazu hergeben soUen.
md. Ee Hend wescht di annar. (frk. H. S.)
Eine Hand wascht die andere. (mrh. E.)
Eng Hant wesclit dS aner. (nirh. L.)
Ene Hoand (Eine Hundj muss die andere
woaschen (waschen). (schls.)
Wos (Was) hilft-8, ene Hond (Hand) milss de
ondre (andere) waschan. (echls. B.)
Od. Eine Hand waschet die andere. (bair.)
pd. Wenn eng Hank de anger wesclit, dan blicven
se alle beids reng. (nrli. A.) Wtnn eine Hand
die andere wascht, so werden sie alle beide
rein.
Een Hand wascht de andre , so wart se beide
rein. (ns. hist.) Eine Hand wascht die andere,
so werden sie beide rein.
Ene Hand mot de aun're waschen. (ns. O. R.)
S. Ene Hoand u. s. w.
Eine Hand waschket de andere. (ns. W.)
(It. De eene hand wascht de andere, en beide
wasschen het aangezigt. Die eine Hand wdscht
die andere und beide waschen das Gesicht.
Als de eine hand de andere wascht, zijn ze
beide schoon. Wenn die eine Hand die andere
wascht, sind sie beide rein.
eil. At court one hand will wash the other. Am
Hofe u-dscht eine Hand die andere.
fs. Ian Hun thwait jit ooder (oodar). (A., F.)
Ijn Haujnn twait jo auser. (M.)
len Hun taued di iid'er. (S.)
Beide Hdnde werden rein, wenn jede die
andere u-dscht.
Dan eine Handi tvser dan andre (og so verda UW,
baade reina). Die eine Hand wascht die
andere (und so werden beide rein).
En hand tvattar den andra (och de bli bada sw.
rena). Eine Hand wascht die andere (und
sie loerden beide rein).
Nar dhen ena handen twattar dhen andra, sa
blij dhe bada reena. S. Wenn u. s. w.
Hand skal hand twa a;lla bodha orena wara.
(asw.) S. Haandh u. s. w.
da. Den ene Haand vasker den andeu.
Haandh seal andhen two, eller baade vreense
wserte. (ada.) (Eine) Hand muss die andere
waschen, oder beide sind unrein.
is. Hond skal hendi |>vo, e3a hvorgi hreinsast.
(Eine) Hand soil [die andere) Hand waschen,
oder sie werden durchaus nicht rein geviacht.
Hond skal hendi J)vo, annars era baSar ohrei-
nar. S. Haandh u. s. ic,
BaSar verSa hendr hreinar ef hvor pvser aSra.
Manus manum lavat (fricat). It.
Utraque mundatur, dum palma palnia lavatur.
Palm am palma piet, illota vel utraque fiet. (nilt.)
tin man lava I'auter e tuots duos la fatscha. CW.
(Id.) Eine Hand wascht die andere und alle
beide das Gesicht.
In maun lava Tauter, (obl.)
Une main lave Tautre. fe,
Une main frotte I'autre. Eine Hand reibt die
andere.
D'une main laver I'autre doibs, Comme du
poulce les autres doigts. Mit einer Hand
sollst du die andere waschen, wie mit dem
Daumen die andern Finger.
I fat qu'ine main lave I'aute. (w.) S. EJne nf.
Hoand u. s. w.
L'ue maa que labe I'aute, Es las dues la care. sf.
(Brn.) S. Eine Handicdscht die andre und u.s.w.
Uno man lavo I'aoutro, e toutos dos Ion visajhe.
(Lgd.) S. tin man u. s. w.
Uno man lavo I'autro et toutey doues lou vi-
sagi. (nprv.) S. tin man u. s. w.
Una mano lava I'altra e tutte due il viso (tutte it.
e due la faccia). 8. lln man u. s. w.
Una mano lava I'altra e le due il capo. Eine
Hand vsdscht die andere und beide den
Kopf.
Una raana lava I'altra e tutte duie lavanu u mi.
visu. (crs.) Eine Hand wascht die andere
und alle beide waschen das Gesicht.
Una man leva cl'etra. (rom.)
Una mano lava I'altra e tutte due (le due)
lavano il viso. (t.) S. Una viana u. s. w.
Una mano lava I'altra, tutte due lavano il viso.
(u.) Eine Hand wascht die andere, alle beide
waschen das Gesicht.
Una man lava I'altra, tiitt' e dou lavn' al ni.
mustazz. (em. B.) S. Una mano lava I'altra,
Una man lava I'altra. (em. P.) [m. s. w.
'Na man lava I'altra e tutt' il dov laven el
mostazz. (em. P.) S- Una mana u. s. w.
24*
Ein 375.
— 188
377 Ein.
Una mau l^va IVStia, e tutt clo<'» al mostkii.
(em. R.) S. On man u. a. iv.
Na ma laa I'altra e Vote do '1 must!\s. (1. Ij.)
S. Un man u. s. w.
Ona man lava I'oltra e con tutt di) te lavaree
la faccia. (1. m.) Eine Hand vliacht die
andere mid mit alien Leiden aoUst du das
Gesicht waschen.
Unn-a man lava I'atra. (lig.)
Una man lava Taotra, e doe a lavu la cera.
Cpicm.) S. De eene u. s. v.
Una man lava I'aUra e tute do lava '1 viso.
(v.) S. Una manu u. s. ir.
si. Na manu Uava I'audra e doi la facce. (ap. L.)
S. Eine Hand irnscht die andere und u. s, w.
Una manu lava I'antra e dui la faco.i. (s.) S.
Eine Hand wdsckt die andere und u. s. to.
Una manu simunat s'atera, et totas diias s.i
cara. (sa.) S. Un inan u. s. w.
Im. Tj'una ma renta I'altra y las dos la t-aia. (neat.)
S. Eine Hand iriisc/U die andere und u. s. ir.
La una ma llaba laltra, y les do.s la cara. (val.)
(S'. Eine Hand n-lischf die andere und u. a, v.
|)t. Huma mao lava a outra y amba.s o rosto. *S'.
Eine Hand ivdacht die andere und u. a. ir.
sp, Una mano lava la otra, y ambas la cara. S.
Eine Hand icciacht die andere und u. a. w.
La una mano a la otra lava, y las dos a la
cara. S. Eine Hand xo'dschf die andere wid
u. a. tv.
Un dedo a otro y todos al rostro. Ein Finrjer
den andern und alle daa Geaicht.
wl. Mana spela pre alt'a, si amendoue fetT'a. S.
Eine Hand waschi die andere und u. a. ?r.
376. Eine Liige schleppt zehn andere
nacli sicli.
(It. Eene leugen brengt tien (lionderd, duizend)
andere voort (mede). Eine Liige hringt zehn
(hundert, tausendj andere hervor fmifj.
cn. Ane will gar a hundred lie. (scho.) Eine macht
hundert Liigen. [erzeugt ewanzig.
Ae lawsuit breeds twenty, (scho.) Ein Prozess
da. Een Lyver gier flere. Eiii LUgner macht
mehrere.
is. Til fess aS gjora eina lygi truanlega, I)urfa
sjo aSrar. Bis man eine Liige ghmhwilrdig
■macht, hedarf man sieben anderer.
Ab gjora eina l^gi tnianliga, parf til sjo aSrar.
Uni eine Liige glauhwiirdig zu machen,
braucht man sieben anderer.
E i n Ljugar gjerer mange. Ein Liigner macht nw«
viele.
En Ijugare gjor manga. <S'. Ein u. a. w. SIV.
On mintonr enn ^s fait cint. (nf. w.) Ein fz.
Liigner macht hundert.
Un disordine ne fa cento. ?Jine Unordnung it.
macht hundert.
Un dsordin Tin fa zcnt. (rom.) (9 Un dis- mi.
ordine u. a. ic.
Iluma mentira acarreta outra. Eine Liige pt.
fiihrt die andere herbei.
Lo peor de los pleytos es que de uno nacen cien- sp.
to. Daa Sr/ilimmste von den Prozeaaen iat,
dasa aus einem hundert entatehen.
.377.EineS>ch wal Ijc macht kcinen Sommer.
Eine 8chwalbe macht keinen Friihling.
Eine Krahe m.acht keinen Winter.
Ein Finger macht kcinc Hand, Ein Halkou
noch keine Wand, Ein ►Schwiilblein keinen
Sommer.
Ein swalbe ouch nicht bringet den lenzin, wan
si komit geflogin. (ad.)
A .Schwolba macht noch k^u iSommar, On a md.
Schnragans noch ken Wentar. (frk. H.) Eine
Schirulhe macht noch keinen Sommer, und
eine Schneegans noch keinen Winter.
Ee Schwalb macht kenn Summar. (frk. II. S.)
Eine Schwalb' macht noch keinen fciommer.
(mrh. E.)
Eng Schmuolmescli m^cht de Summer n^t.
(mrh. L.) Eine Schwalbe macht den Sommer
nicht.
Ene Schwoalbe moacht kenen Summer, (schls.)
E'ne Schwolbe macht kin Siimmar. (schls. B.)
Oan Schwolm mocht koan Summa . (ndo.) od.
Eine Schwalbe macht kein Sommer. (schwei.)
E Schwalma macht no e ken Sommer.
(schwei. A.) S. Eine Schu-alb' u. a. tt'.
Oan Schwolm mocht koan Summa'. (tir.)
Een Swolk makt nin Summer, (ns. B.) pd.
Ene Sw6£Elke maket kenen Sumer. (us. ha. G.
u. G.)
En Svolk makt ken Sommer. (ns. hist. A.)
Een Krei niaakt geen Sonndag. (ns. ofs.) Eine
Krahe macht keinen Sonntag.
Enne Schwaale maaket kennen Summer, (us. W.)
Eene zwaluw maakt geen' zomer. dt.
E6n ooijevaar maakt geen' zomer. Ein Starch
macht keinen Sommer,
Ein 377.
189 —
378 Ein.
fs.
(lii.
inv.
sw.
It.
cw.
Een schoone dag niaakt geen' zomer. Ein
schoner Tag tnachl heinen Sommer.
Een spreeiiw op 't dak maakt nog de lente
niet. Ein Sijerling auf clem Dach macht
noch den Lenz nicht.
E6n enkele leeuwerik maakt nog geen voor-
jaar. Eine einzit/e Lerche maclif nnck kein
Friihjahr.
E6ne bonte kraui niaakt geen' harden winter.
Eine Aland elkrlUie maclit keinen harfen
Winter.
Eene kreeye can ghien colt winter maecken.
(ah.) Eine Krdhe kann keinen kulten Win-
ter machen.
Eenen enkele bonte kraei niaekt geen konden
winter. (vl.) Eine einzije Mandelkriihe
macht keinen kalten Winter.
One swallow makes no summer (not a spring),
nor one woodcock a winter. Eine Schwalhe
macht keinen Sommer (keinen Friihlin'/) und
eine Schnepfe keinen Winter.
Ae swallow disna mak a summer.
Ian Fleeg maget nian Sommer.
Fliege maclit keinen Sommer.
len Swaalk niaaked' niin Sonuner.
(scho.)
(A.) Eine
(S.)
Eine
fz.
it.
mi.
Een Svale gjor ingen Sommer.
lin Sval gor inne Sommer. (jut.)
Een Svale gior ikke Sommer. (Vaar.)
Schiralhe macht nicht Sommer.
Ei Svola gjerer ingen Sumar.
En svala gor ingen sommar.
Dhet ar icke strax Sommar med en Swala. Es
ist nicht ijleich mit einer Schwalhe Sommer.
Una hirundo non facit ver.
Unus flos non facit ver.
Ver non una dies, non una reducit hirundo.
Una odundra ne fei I'iste. (Id. bd.) Eine
Schualhe macht nicht den Sommer.
Amic! sas bucca questa Vardad, Ca mai iina
Schvalma fa bucca la Stad? (obi.) Freund!
ioeisst du nicht die Wahrheit, dass eine
Schwalhe nicht den Sommer macht?
Ina flur fa bucca permavera. (obi.) Eine Blume
macht nicht FruJiHng.
Une hirondelle ne fait pas le printemps. Eine
Schvalbe macht nicht den Frilhlinr/.
Una rondine non fa Testate. S. Una odundra
U. 8. tV.
Un fior un fa premavera. (rom.) S. Ina u. s. lo.
Una rondine non fa primavera. (t.) Eine
Schwalhe viacht nicht Frilhling.
Un fior non fa primavera. (t.) ;S'. Ina u. s. w.
Una fronde non fa primavera. (t.) Ein Blatt
macht nicht Friihjahr.
Un fi6ur n' fa premav&ira. (em. B.) S. Ina id.
u. S. 10.
Un fior an fa primavera. (cm. P.) S. Ina u. s. ic.
Un fi6r 6n fa primavera. (em. R.) S. Ina u. s. ic.
U fiur nol fa primaera. (1. b.) S. Ina u. s. 7l\
Un fior sol no fa minga primavera. (1. m.)
Eine Blume alleiii macht durchaus nicht
Friihjahr. [ti, s. vi.
Unn-a scio a no fa primmaveja. (lig.) S. Ina
Na rondona a fa nen primavera, (piem.) S.
Una rondine non fa primavera.
Una fior a fa nen primavera. (jiieni.) S. Ina
u. 8. xr.
Una rondinela no fa primavera. (v. trst.) Ein
Schwcilhlein macht nicht Friihjalir.
Una rundine non faghet berann. (sa.) S. Una si.
rondine nnn fa primavera.
Unu fiore non faghet beranu. (sa.j S. Ina u. s. w.
Unu fiore non faghet istajone. (sa. Ij.) Eine
Blume macht nicht Sommer.
Una oreneta no fa estiu. (neat.) S. Een Svale Im.
(/ior ikke u. s. w.
Una flor no fa estiu, ni dos primavera. (neat.)
Eine Blume macht nicht Sommer und ziceie
(machen) nicht Friihlinrj.
Huma andorinha nao faz verao. S. Een Svale pt.
giar ikke u. s. w.
Una golondrina no hace verano. S. Een Svale sp.
gior ikke u. s. rr.
Ni un dedo hace mano, ni una golondrina
verano. Weder macht ein Finger eine Hand,
noch eine Schicalbe Sommer.
Ua randunica nu face primevera (Cu unu racu vvl.
totu seracu). Eine Schicalbe maclit nicht
Friihjahr (mit einem Krehs geht Alles
rilckwdrts).
.378. Eine Traube rothet die andere.
De eene druif, die de andere ainaakt, maakt (It.
ook de andere rijp. Eine Trauhe, welche die
andere anrilhrt, macht auch die andere reif.
Brandr af brandi brennr, unz brnnninn er, funi an.
kveykisk af funa. Ihand entzilndet sich am
Brande, his er verhrannt ist, Feuer erglimmt
vom Feuer.
En Drue gjor den anden moden. Eine Trauhe da.
macht die andere reif.
Brandr af brandi brennr. Brand hrennt durch is.
Brand an.
Ein 378.
— 190
381 Ein.
nw. Dan eine Branden kveikjer dan andre. Ein
Brand ziindet den anderen an.
D'er godt aa kveikja, dar Brandar liggja fyre.
Es ist fjut, Feuer anzuziinden , wo Brdnde
dalieyen. [zilndef. die andere an.
8W, Ett Kohl tander dhet andra. Eine Kohle
It. Una figlia ajuta I'altra a maritarsi. Eine
Tochfer hilft der anderen sicJi verheirafhen.
379. Einer kann nicht Alles.
Keiner kann nichts und Keiner kann Alles.
Od. Es kfinnen nicht AUe Alles. (schwei.)
Es kann Keiner Alles, was er gern wollte.
(schwei.) [yiicht.
pd. OUes weit me nit. (ns. W.) Allen tceiss man
To spoil the ship for a halfpenny-worth of tar. en.
Das Schiff iceffcn eines halhen Pfennigs
Theer verderben.
Ne' er lose a sheep for a half-pennyworth of tar.
Verlierl nie ein Schuf rreyen eines halben
Pfennifjs Theer.
Let 's not loase an hogg for a hawporth of tar.
(n. en.) Lasst uns nicht ein Jahrschaf wegen
eines halben Pfennigs Theer verlieren.
da. Ingen kan Alt. Keiner kann Alles.
is. Enginn kann allt og engum sdmir allt. Keiner
kann Alles und Keinem geziemt Alles.
nw. Ingen kann inkje, og ingen kann alt. S.
Keiner kann it. s. to.
STf. En kan icke allt.
En Mastare kan icke alia Konster. Ein Meister
kann nicht alle Kiinste.
It. Nemo scire potest omnia.
Nullus omnia scire potest.
Non omnia possumus omnes.
CW. Nagin dils Vivents ha tutts Talents, (obi.)
Keiner der Lehenden hat alle Talente.
it. Un solo non pu6 sapere ogni cosa. Einer
allein kann nicht Alles loissen.
mi. Un si po mai sap6 tuttvi. (crs.) Man kann
niemals Alles ivissen.
T6tt an p6 save gni cosa. (rom.) Jeder kann
nicht Alles wissen.
ni. tin 6m sol Fa tot no pol. (1. b.) Ein Mann
allein kann nicht Alles thun.
Un solo no pol far tvito. (v.) Einer allein
kann nicht Alles thun.
si. Non totu quantos podimus su matepsi. (sa.)
Nicht Alle konnen wir dasselbe.
380. Um een Ei moot man nien 'n Pan-
kook schennen. (pd. ns. O. R.) Eines Eies
wegen muss man keinen Pfannkuchen ver-
derben.
dt. Men meet geen (geene) struif om (voor) een
ei bederven. Man muss eines Eies wegen
keinen Strudel verderben.
For et iEgs Skyld skal man ei fordserve Sup- dft.
pen. Uvi eines Eies willen soil man die
Suppe nicht verderben.
1 n'fat nin gater I'votc po in ou. (nf. w.) fz.
I n'fat nin louki A. in ou po fe n'bonne vote. nf.
(w.) Man muss um einen guten Eierkuchen
zu backen, nicht auf ein Ei sehen.
I .n'faut gater s'vote por on' oO. (w. N.) Man
muss seinen Eierkuchen nicht wegen eines
Eies verderben.
Per tre cavalli di sale si perde la miucstra. it.
(si. npl.) Um drei Cavalli (Heller) Salz willen
verdirbt man die Suppe.
Pri tri dinari di spezii si perdi la gaddina. (s.) si.
Wegen drei Heller filr Gewiirz verdirbt man
das Huhn.
.381. Eines MannesRede, keines Manues
Rede, Man soil sie billig horen beede.
Wer nu eiGlogge ghort, ghort nu ei Ton. (schwei.) od.
Wer nur eine Qlocke hort, hort nur einen Ton.
fin Tiige , ken Tuge. (ns. O. J.) Ein Zeuge, pd.
kein Zeuge.
Eenen man gehoord, maar half gehoord. Einen dt.
Mann gehort, nur halb gehort.
Eveiy man's tale's gude till anither's tauld. en.
(scho.) Jedes Mannes Bericht ist gut, bis der
des andern abgestattet ist.
Vox unius, vox nuUius. It.
Testis unus, testis nullus. [ratur.
Utraque pars audienda antequam sententia fe-
Voix d'un, voix de nun. Eines Stimme, Keines fz.
Stimme.
Qui n'entend qu'une cloche, n'entend rien. Wer
nur eine Olocke hort, hort Nichts.
Qui n'entend qu'une cloche, n'entend qu'un
son. 8. Wer nu u. s. w.
Li ci qui n'etind qu'ine cloke, n'etind qu'on nf.
son. (w.) S. Wer nu u. s. w.
L'ci qui etind onk, n'etind nin I'aute. (w.)
Wer Einen hort, hort den Andern nicht.
Ein 381.
— 191 —
383 Ein.
sf. Qe n'aouzis q'uno persouno, n'aouzis res. (Lgd.)
Wer nur eine Person hort, hort Nichfs.
Qu n'entende qu'uno partido, n'entende ren.
(nprv.) Wer nur eine Partei hort, hort
nichts.
it. Voce d'uno, voce di niuno. 8. Voix u. s. ic.
Bisogna sentire ambe due le campane innanzi
che si dia la sentenza. Man muss beide
Glocken horen, hevor man das Urtheil spricht.
mi. Voce d'uno, voce di gnuno. (t.) ;S. Voix u. s. iv.
Nou bisogna sentire una campana sola, (u.)
Man muss nicht eine Glocke aUein horen.
ni. Bis6gna senti'r tutt d66 k\ campan. (em. K.)
Man muss alle beide Glocken horen.
Bisogna sent tote do le campane per giudica.
(1. b.) Man muss alle beide Glocken horen,
um zu richten.
Chi no sent che ona part sent nissiin. (1. ni.)
Wer nur einen Theil hort, hort keinen.
Per giudici sent tutt i d6 i campann. (1. ni.)
U}n zu richten, hort alle beide Glocken.
Bezeugna senti tutte e campann-e sunna. (lig.)
Man viuss alle Glocken Iduten horen.
Ose de un, ose de nissun. (v.) >S'. Voix u. s. w.
Bisogna sentir tute le do campane. (v.) S.
Bisogna u. s. w.
Bisogna sentir tute do campane a sonar, (v. trst.)
Man muss alle beide Glocken Iduten horen.
si. Bi.sogna seutiri cu dui oricchi. (s.) Man muss
mit beiden Ohren horen.
Intender una campana senza s'atera, ambas
duas sonant bene, (sa.) Wenn via7i eine
Glocke ohne die andere hort, Iduten beide
gut.
Una testimonianzia balet a nudda. (sa. L.) Ein
Zeugniss ist nichts werth.
Voor 6enen man staat de processie niet atil. dt.
Eines Mannes icegen steht die Prozeasion
nicht still.
.382. Eines Mannes wegen bleibt kein
Pflug stehen.
md. Eines Hauses wegen schraeisst der Bettelmann
den Sack nicht weg. (schls.)
od. Wege-n einer Tanne hasst me (man) kein
Wald. (schwei.)
Wegama (Dor en) Steeka lod-ma n'e ken Hag
abgoh. (schwei. A.) Wegen eines Zaunpfahls
Idsst man keinen Zaun eingehen.
pd. Um een Piird wart de Ploog nich up de Hille
tagen. (ns. O. R.) Eines Pferdes ivegen
wird der Pflug nicht auf die Hille*) ge-
zogen.
*) Ort ubcr dem Kuhstall zur Auibewahruug des Stroh.s
und dergl.
Faute d'un moine (Pour un moine) I'abbaye fz.
ne manque pas (ne faut point). Eines Monchs
wegen geht die Abtei nicht zu Grunde.
Pour un moine on ne laisse pas de faire un
abbe. Vm eines Monches unterldsst man
nicht einen Abt zu wdhlen.
Pour ung moine ne faut couvent. (afz.) Eines
Monches wegen geht das Kloster nicht zu
Grunde.
C n'est nin fate d'on sodar qu'on lairet d^ nf.
monter I'gare. (w.) Wegen eines Solduten
wird man nicht unterlassen, auf Wache zu
Ziehen.
On fait bin I'gueri'e k on sodar pr^s. (w.)
Man filhrt dock Krieg, ivenn auch ein Sol-
dat fehlt. {S. Pour ung u. s. w.
Per un frate non deve star male il convento. it.
Per una pecora non si guasta la forma, (t.) mi.
Eines Schafes wegen verdirbt die Form
(des Kdses) nicht.
Una pulce non leva il sonno. (t.) Ein Floh
nimmt den Schlaf nicht.
Per un irk a dev nen patine el convent, (piem.) ni.
S. Pour ung u. a. w.
Per un tior no se desfa un mazzo. (v.) Einer
Blume wegen geht ein Strauss nicht ausein-
ander.
383. Es ist ein schlechter Bettler, der
nicht Eine Thiire meiden kann.
Es muss ein eleud Wirt sein, der nicht einer
Uerte (Zeche) borgen kann! (ad.)
Ein schlechter Bettler, der nicht ein Haus ge- od.
rathen kann. (bair. L.)
Der mouli an armer Bet-lm6~ sei~, wou nit a
Haus grauth-n ko'. (opf. N.) Das muss ein
armer Bettelmann sein, der nicht ein Haus
missen kann.
's Isch ein e schlachte Battler, wen er nit ver-
ma es Huus z' iiberhupfe. (schwei.) Es ist
Einer ein schlechter Bettler, wenn er nicht
vermag, ein Haus zu iiberspringen.
Dat is en slechten Pracher, de keen Huus kann pd.
vorbigaan. (ns. Hmb.) Das ist ein schlechter
Bettler, der an keinem Haus vorbeigehn
kann.
Dat es 'n slechten Biadeler, da nitt ene Diior
missen kann. (wstf. Mrk.)
Bin 383.
192
384 Ein.
df
eit
(lii.
md,
od.
pd,
dt.
Ktn slechte bedelaar, die geen' diiit missen kan.
Ein Hchlechfer Bettler, der nicht einen Dent
niissen kann.
He's a poor beggar that camia gang by ae door.
(scho.) Das ist ein arvier Bettler, der nicht
an einer Thiir vorheigehen kann.
An ringhan Beedlar, diar egh ian Dor aiiignng
kaan. (F.) Ein schlechter Bettler, der nicht
eine Thiir umgehen kann.
Det er en arm Stodder, der ei k.in gaao en
Dor forbi. <V. He's u. s. ir.
Det er en arm Vert, der ikkc kan borge en
Aftensdrik (der ei kan borge nogen en Aften-
drik). Das ist ein arvier Wirth, der nicht
(Jemandj einen Abendtrunk horgen kann.
D'er ein arm Tiggar, soni skal inn i alia Sto-
vor. Das ist ein armer Bettler, welcher in
alle Stuben muss.
Det ar en dalig tiggare, soni cj k;iu ^^:\ et huti
forbi. S. Dat is u. s. ir.
Arm tiggare, som ej kan ga ett has forbi!
Arraer Bettler, der nicht an cincni Hause
vorheigehen kann!
Arm Ward, som icke kan borga en Atftondryk!
Arvier ]Vir/h, der nicht einen Abendtrunk
borgen kann.
,^84. Es ist eine schleclite Mans, diennr
ein Loch weiss.
D;\s ist wohl eine schlechte Mans (Es ist eine
arme Mans) Die niir weiss zu eiuem Loch
hinaus.
Es ist ein armer Fuchs, der niir ein Loch hat.
Dill nichtwan ein loch hat, daz ist ein bose
mus. (ad.)
E schlechte' Fiis, den nemmen e Lach hifot.
(mrh. L.) Ein schlechter Fuchs, der nur ein
Loch hat.
Eine schlechte Maus, die nicht neiin Lficher
hat. (bair.)
Des mouft sii" a dummi Maus, dei ner wali
zu an Luch 'naus. (opf. N.) Das muss eine
dumvie Maus sein, die nur zu einevi Loch
hinatis iveiss.
Dat es en dommen Foss, dji men en Luck
wet. (wstf. Mrk.) Das ist ein dumvier Fuchs,
der nur ein Loch weiss.
Het is een arme miiis, die maar een hoi heeft
(weet). Es ist eine arme Maus, die nur ein
Loch hat (weiss).
Een muis, die maar den holletje heeft, is w^el-
dra gpvangen. Eine Maus, die nur ein Loch
hut, ist bald ge/angen.
De muis is haast gevangen, die maar 6en hoi
heeft. Die Maus isl schnelt ge/angen, die
nur ein Loch hat.
Het is een arme muys, die maer een hoi en
weet. (avl.) S. Het is u. s. w.
A monse that has l)ut one hole, is soon caught, en.
S. Een viuis a. s. »/•.
The mouse that has but one hole, is easily
taken. Die Maus, die nur ein Loch hat,
ist leicht gefungcn.
It irt a mean mouse that ha.** but ae hole, (scho.)
Es ist eine geringe Maus, die nur ein Loch
hat.
An slacht Mils, diar man ian Haal hea. (F.) fs.
Eine schlechte Maus, die nur ein Loch hat.
Det er en daarlig Muus, der ikke veed tiere, (lii.
end cet Hul. Es ist eine schlechte Maus,
die nicht niehr als ein Loch weiss.
Arm er den Muus, som kun har eet Hul (der
har kun eet Hul). Arm ist die Maus, die
nur ein Loch hat.
J>a(5 er vessel mus, sem ekki hcHr nema eitt is,
hi'is. S. Ilet is u. s. w.
Ring er nuisin, £3 ikki hevir meira enn eina
holuna. (fjer.) Arvi ist die Maus, die nicht
viehr, als ein Loch hut.
Fattig ratta, som ej har mer Jin ett hall att sw.
kr\'pa uti. Arme Ratte, die nicht viehr als
ein Loch zuvi Hineinkriechen hat.
Arm ratta, som ej vet mer an ett hal. Arvie
Ratte, die nicht viehr als ein Loch weiss.
Mus miser (Miser est mus) antro qui clauditur It.
uno.
Mus non iini fidit antro.
Infelix mus est cui non uno lare plus est. (mlt.)
Souris qui n'a qii' un trou, est bientot prise, fz,
S. Een muis u. s. w.
Souris qui n'a (ne sait) qu' un trou, le chat
la prend bientot. Die Maus, die nur ein
Loch hat (iceissj, die Katze fdngt sie bald.
La soiiris qui n'a qu' une seiile entree est in-
continent happee. Die Maus, die nur einen
Eingang hat, wird augenblicklich crwischt.
Le renaid qui n'a qu'un trou, est bientot pris.
Der Fuchs, der nur ein Loch hat, uird bald
ge/angen.
Dolente la souris Qui ne set qu'un seul per-
tiiis. (afz.) Traurig die Maus, die nur ein
Loch iveiss.
La sorit est tote prise que ua que un pertiis.
Ein 384.
— 193 —
387 Bin.
(afz.) Die Maus iat bald ffefanr/en, die nur
ein Loch hat. [S. Een muis u. s. v\
nf. Soris qui n'a qu'on tro est bin vit' prise, (w.)
Pauve soris, qui n'a qu'on tro! (w.) Arvie
Maus, die nur ein Loch hat!
Pauv' runaucl, qui n'a qu'o tro! (w. V.) Armer
Fuchs, der nur ein Loch hat!
Sf. La rato qe n'a res q'un traou, es leou prczo.
(Lgd.) Die Ratte, die nichts als ein Loch
hat, ist rasch gefangen.
Be iis neci lou ra, q'enib' un soul traou se
fizo. (Lgd.) Sehr durum ist die Rutte, die
sich auf ein einziges Loch verlilsst.
La rato que n'a qu'un trauc, es leou presso.
(nprv.) S. La r&to u. s. ic.
it. Tristo 6 quel sorcio (topo) che ha un sol (che
non ha che un sol) pertuggio per salvarsi.
Arm ist die Maus, die ein einziges (nur einj
Loch hat, um sich zu Jiiichten.
mi. Tristo a quel topo che ha un buco solo, (t.)
Tratirig fur die Maus, welche ein einziges
Loch hat.
Mai per quel topo che non ha che un fesso
solo, (t.) Schlimvi filr die Maus, die nur
eine einzige Spalte hat.
lin. Rata , que no sab mes que \\\\ furat ])rcst la
han cacjat. (val.) 8. La rdto qe u. a. w.
pt. Rato que nao sabe mais que ^hum ))uraco,
asinha he tornado. *S. La rdto qe u. a. w.
Depressa se toma o rato, que so sabe bum
buraco. Bald wird die Ratte gefangen, die
nnr ein Loch xreiss.
sp. El mur (Raton) que no sabe mas de un hora-
do, presto le toma el gato. Die Maus (Ratte)
die nicht mehr als ein Loch ueiss, rasch
f'dngt die Katze sie.
El raton que no tiene mas quo un agujero,
presto le cogen. S: La r&to qe u. s. w.
.385. Es steckt keiu Wirth den Reif aus
von eines Gastes wegen.
Es legt keiu Kramer aus von eines Kaufers
wegen. [Gastes willen.
Niemand steckt einen Strauss aus um eines
md. Wager ener Hutz-l helit mer 'n Oufu nit.
(frk. M.) Wegen einer Hutzel heizt man den
Ofen nicht.
od. Es steckt kein Wirth einen Reif aus um eines
Menschen willen. (schwei.)
dt» Men maakt geene kap om eenen regen. Man
mucht keine Kaputze wegen eines Regens.
Non si fa mantello per un' acqua sola. (mi. t.) it,
Eines einzigen Regens wegen macht man
keinen Mantel.
No se fa un capelo per una piova sola, (v.) ni.
S. Men maakt u. s. w.
.386. E s w e h t n i c li t i m mer ein Win d.
The wind keeps not always in one quarter, eil.
Der Wind bleibt nicht immer in einer Him-
melsgegend.
Vinden blteser ikke altid fra een Kant (fra dii,
sanune Hjame). Der Wind weht nicht immer
aus einer Gegend (aus demselhen Winkel).
D'er inkje kvar Dag, Byren blses. Es ist nicht nw.
jeden Tag, dass der Faliricind weht.
.387. God be w a are mij voor iemand, die
maar een boekje gelezen heeft! (dt.)
Gott bewahre mich vor Jemand , der nur
ein Jiiichelchen gelesen hat.
God deliver me from a man with one book. eil.
Gott befreie mich von einem, Manne mit
einem Buche!
God save me from the man of one book (occu-
pation). Gott behiite mich vor dem Manne
mit einem Buche (einer Beschdftigung).
Je crains I'homme d'un seul livre. Ich fiirchte fz.
den Mann mit einem Buche.
Dieu vous (nous) garde d'un homme qui n'a
qu'une affaire. Gott behiite each (uns) vor
einem Manne, der nur ein Gesch'dft hat.
Dio mi guardi da chi studia un libro solo (da it,
quelli che leggono un libro solo). Gott be-
hiite mich vor dem, der nur ein Buch liest
(vor denen, die nur ein Buch lesen).
Dio mi guardi da clii ha una faccenda sola (da
chi non ha se non una faccenda). Gott be-
hiite mich vor dem, der nur ein Geschdft
hat.
Dio ti guardi da chi non ha se non una sola mi.
faccenda. (t.) Gott behiite dich vor dem, der
nur ein Geschdft hat.
Vardite da chi leze un libro solo, (v.) HUte ni.
dich vor dew., der nur ein Buch liest.
Vardite da chi no ga che un mestier. Hiite
dich vor dem, der nur ein Geschdft hat.
Diu nni scansi di cui avi un pinseri sulu. (s.) si.
Gott helfe uns von dem, der einen einzigen
Gedanken hat.
25
Ein 387.
194
389 Ein.
Sp. Dios mo libre de hombre de un libro. S. God Como to heziste calvo: pelo a pelo pclaiulo. sp.
deliver u. s. w.
388. I miner nnr ein JI anr iind dcr Mann
wird kahl.
dt. AUcngskens 66n haar, zoo wordt de man kaal.
Jviiner ein Haar, so wird der Mann kahl.
Met veertje voor veertje plukt men de vink
kaal. Federchen auf Federchcn rupft man
den Finken kahl.
Cll. Pnll hair and hair, and you '11 make the carle
bald. Zieht Haar um Haar aus , und ihr
werdet den Mann kahl viachen.
Hair by hair maks the carl's head bare, (scho.)
Haar hei Haar macht des Mannes Haujjl
kahl.
Featlier by feather the goose is plucked, (scho.)
Feder auf Feder wird die Gans gerupff.
fs. Ijn Hiiier efter 't auser maget de Biirrc kahl-
haadet. (M.) Ein Haar nach dem andern
macht den Bauern kahlkopfig.
dii. Eet Haar eg andet gjor Bonden skaldct. FAn
Haar und ein underes macht den Bauern
kahl.
Eet Haar efter andet gjor Bonden skaldet.
S. Ijn u. s. w.
is. Eitt har og annaS gjorir husbondann skoUdttan.
S. Eet Hour og u. s. v.
nw. Eit Haar og annat gjerer Bonden skollut. S.
Eet Haar og u. s. w.
SW. Ett har och annat gjor bonden skallig. S. Eet
Haar og u. s. w.
fz. Pelet anant autre deuient home cauf. (afz.)
(Ein) Haar urn's andere wird (der) Mann
kahl.
it. Piuma a piuma se pela I'occa. Feder auf Fe-
der rupft man die Gans.
mi. A poch a poch us pela a gli och. (rom.) ^ach
und nach rupft man die Gans.
A penna a penna si pela I'oca. (t.) S. Piuma
u. 9. w.
ni. A poch a poch a s' pela I'oca. (em. P.) S. A
poch u. s. w.
Na penna a la olta se pela I'oca. (1. b.) Eine
Feder auf ein Mai rupft man die Gans.
A poo a poc Sa pela I'oc. (1. brs.) S. A poch
u. s. w. [Na u. s. w.
Una pena a la volta se pela un' oca. (v.) S.
dt. Como te fizestes calvo? pello pellando. Wie
machtest da dich kahlf Haar ausziehend.
Wie machtest du dich kuldf Haar aijf Haar
ausziehend.
389. Lade nicht AUes in ein Schiff.
Leg' deinen Keichthum niclit all" auf ein Schift".
Henke nicht AUes an eincn Nagcl.
Man soil nicht alle Kleider an einen Nagel md.
hangen. (schls.)
Man muss nicht AUes auf ein Schiff packen. od.
(bair.)
Betrouw e^,n schip nict al u\v goed. Vertraut dt»
einem Schiffe nicht Euer games Chit an.
Men moet al zijn gehl niet op d^ne kaart zet-
ten. Man muss nicht aW sein Geld auf eine
Karle setxen.
Men moet niet alles aan ddnen spijker ophan-
gen. Man muss nicht Alles an einem Nagel
aufhdngen.
Men moet niet al de eijeren onder eine hen
leggen. Man muss einer Henne nicht alle
Eier unterlegen.
Me moen ol nuis eyers nie doen in eencn pan'
her. (vl. F.) Wir milssen nicht alle unsere
Eier in einen Kerb thun.
Venture not all in one bottom. Wage nicht en.
Alles in einem Schiffe.
I'll not hang all my bells on one horse. Ich
will nicht alle mcine Glocken an eiii Pferd
hangen.
I'll not give all to one son. Ich loill nicht
Alles einem Sohne geben.
Ein skal inkje leggja all si Eiga i eitt Skip. nw.
Man soil nicht seine game Hahe in ein
Schiff laden.
Ein skal inkje vaaga alt paa eitt Kast. Man
soil nicht Alles auf einen Wurf wagen.
II ne faut pas mettre tous ses oeufs dans un fz.
meme panier. Man muss nicht alle seine
Eier in einen Korh legen.
L'en ne doigt pas semer toute la semence en
un champ, (afz.) Man soil nicht alien Samen
in ein Feld s'den.
I n'fat nin mette tos ses oiis d'oins I'meme nf.
banstai. (w.) S. U u. s. w.
Mette tos ses ous dins I'meme chenat. (w. N.)
Alle seine Eier in einen Korh legen.
M6ttar tott e su in t un quell, (mi. rom.) Alles it.
das Seinige auf eine Sache legen.
Ein 390.
— 195
391 Ein.
390. Man kaun nicht a lie Kopfe uuter
.,1. einen Hut bringen.
pd. Wcr will so viele Kopfo unter einen Hut
bringen? (bair.)
ivd. Dat 's nig gud un krigen fsele Koppe unner
en Hot. (ns. hist. A.) Es int nicht gtd, viele
K'dpfe unter einen Hiit zu kriegen.
(It. Het valt nioeijelijk, veel hoofdcn ondei" eene
kaproen te bergen. Es f'dllt schiver , viel
Kopfe unter cine Kappe zu sleeken.
't Valt moeijelyk veel hoofden onder eene kap
te brengen. (vl.) S. Het u. s. w.
fs. Hat es loong iar alle Heede onner aan Hood
sen. (Nm.) Es dauert lunje, ehe alle Kopfe
unter eineni Hute sind.
(la. Man kan ikkc bringe alle Hoveder under eenHat.
Ondt er at faae mange Hoveder under een
Hat. Schlimm int's, viele K'opfe unter einen
Jliit zu beknmvien.
mv. D'er vondt aa faa mange Hovud under ein
Hatt. *S'. Ondt u. s. w.
it. Do teste le stenta a combinas. (ni. 1.) Zwei
Kupfe sind miihsam zu vereinharen.
ni. Dii pensa I'e difficil a combina. (1. m.) Zicei
Gedanken zu vereinharen ist schwer.
Do teste le stenta a combinarse. (v.) S. Do
teste u. 8. w.
391. Rom ward nicht in einem Tage
erbaut.
Liibeck ist in eineni Tage gestiftet, aber nicht
in einem Tage gebaut.
Rom ward in eim jar nicht erbawet. (ad.)
Es ward Rom gestitftet nicht aines tages, als
man da gicht. (ad.) [(mrh. E.)
m:l. Rom ist nicht in einem Tage gebaut worden.
Rom as net an engem Dach gebaut gin. (mrh. L.)
Iss doch Rom og nich i nam Tage geboat.
(schls.) Ist doch Rom auch nicht an einem
Tage gebaut.
od. Rom war nicht in einem Tag gebaut. (schwei.)
pd. Kollen es net on enem Dag jebaut. (nrh. Gl.)
Koln ist nicht an einem Tag gehaut.
Der Dom ess nit en einem Jor gebaut. (nrh. K.)
Der Dom, ist nicht in einevi Jahr gehaut.
Rom is nig bu't op en Dagg. (ns. hist. A.)
Room is auk nit in em Daag gebugget. (ns. W.)
jRom ist auch nicht an einem Tag gehaut.
Rome, zoo oud, Is op een' dag niet gebouwd. dt.
Itovi, so alt, ist an einem Tag nicht gehaut,
Keiden en Aken zijn niet op eenen dag ge-
bouwd. K'uln und Aachen sind nicht an
einem Tag gehauf.
Een driemaster wordt niet op eenen dag ge-
bouwd. Ein Dreimaster tcird nicht an
einem Tage gehaut.
Hemel en aarde zijn immers niet op 6enen dag
gemaakt. Himmel und Erde sind nicht an
einem Tage gemacht.
Gent en Brugge zyn op eenen dag niet ge-
bouwd. (vl.) Gent und Brugge sind an einem
Tage nicht gehaut.
Rome was not built in one day. en.
Rome was not built in a day. (m. en.)
Rome wasna built in a day. (scho.)
Rome was not begit on the first day. (scho.)
jRoMi ward nicht am ersten Tage fertig.
Rom blev ikke (ei) bygget paa een Dag. da.
Rom var inkje bygd paa ein Dag. llW.
Byen var inkje bygd paa ein Dag. Die Stadt
ward nicht in einem Tage erbaut.
Rom byggdes ej (icke) pa en dag. 8W.
Rom bleff intet alt bygdt pa en Dagh. Rum
irurde nicht an einem Tage ganz erbaut.
Non fuit in solo Roma peracta die. It.
Alta die solo non est exstructa Coi-inthus.
Rom' ei buc en tin gi drizada si. (obi.) CW.
Rome n'a pas ete batie en un seul jour. fz.
Paris ne s'est pas fait en un jour. Paris ist
nicht in einem Tage gemacht ivnrden.
Rome n'a etd bati tout en un jour, (afz.) S.
Rom bleff u. s. ic.
On n'fait nin in homme so on jou. (w.) Man nf.
Tnacht keinen Mann in einem Tage.
Roumo n'es pas istado facho en un jonrt. sf.
(nprv.) 8. Rom ist u. s. w.
Roma non si fece in un di. it.
In un giorno non si fe Roma.
Roma la fo fatta a poch a poch. (roni.) Rom mi.
ward nach und nach gehaut.
Roma non fu fatta in un giorno. (t.)
II mondo non fu fatto in un giorno. (t.) Die
Welt tvard mcht in einem Tag gemacht.
RonTa a I'e nen staita faita tuta ant na volta. ni.
(piem.) Rom ist nicht ganz auf ein Mai ge-
haut worden.
A Roma non I'hant fraigada ind' iina die. (sa.) si.
Sie hahen Rom nicht in einem Tage erbaut.
Lo mon no fou fet en un dia. (neat.) S. i?liu.
mondo u, s. w.
25*
Ein 391.
196 —
394 Ein.
pt. Roma nJTo so fez n'hum din.
Em huma hora nao sc ganhou (jamora. In
einer Stwnde ward Zaiuora nicht f/ewonnen.
sp« En una hora no se gano Zamora. S. Em u. s. w.
No se gantl Zamora en una hora. Nicht ward
Zumnra in einer Stunde gewonnen.
392. So geht es in cler Wolt: Dcr Eine
hat den Beutel, der Anderc hat das
Geld,
md. D6n en huot de Bcidel, den ancrcn d' Gfelt.
(mrh. L.) Der Eine hat den Beutel, der An-
dere das Geld.
od. Wie gehts so iiiigleich in der Welt : Der Eine
hat den Beiitcl, der Andere hat das Geld.
(schwei.)
So isch i der Walt: dcr Eint hat de Seckel
und der Ander 's Giilt. (schwei.")
So isch-es i-dcr Welt, der E lied-dc Seckel
ond der E hed's Geld, (schwei. A.)
Dar Uanni hod's GSld, dar Ounnari an Paiddl.
(st.) Der Eine hat's Geld, der Andere den
Beutel.
pd. Den Ennen hot den Biihl, den Andcrn hot et
Geld. (nrli. M.) S. Den en u. s. v.
So geit't in de Welt, De En liat'n Biid'l, de
anner hat dat Geld. (ns. A.)
Sau geit et in der Weld: De Eine het den
Biiel, de And're het det Geld. (us. ha. G. u. G.)
Saou gent ct in der Welt; Dc Eune hat den
Biiiel, de Ainiere hat dat Geld. (ns. L.)
De Enne hat den Biiiidol, de Andere dat Geld.
(ns. W.) S. De Sn u. s. w.
So get et in der Welt: De Enc hiat den Bill,
de Annere hiat 'et Gelt. (wstf. M.)
393. Van voghelen, van honden en van
vraiiwen, Voor eene vreugd seuen
ran wen. (dt. avl.) Von Vijt/eln, von Hunden
und von Frauen, fiir eine Freude siehen
Schmerzen.
da. Saaledes gaaer det til i Verdeu: den Ene har
Pungen, den Anden Pengene.
Den Ene har Lykken, den Anden Krykken.
Der Eine hat das Gliick, der Andere die
Krilck'.
IIW. Dan eine heve Lnkka, dan andre heve tome
Krukka. Der Eine hat das Gliick, de-r
Andere hat den leeren Kru(j.
SW» Den ena har lyckan, den andra kryckan. S.
Den Ene u. s. w.
it. Viin g'a '1 forment, L'alter i sach de metel
dent. (ni. 1. m.) Der Eine hat den Weizen,
der Andere den Sack, urn ihn hineinzuthun.
Per iin plasehair milli dolurs. (Id. O.-E.) Fiir CW.
ein Vergniif/en, tausend Schmerzen.
De ehiens, d'oiseaux, d'armes, d'amoiirs. Pour I'z.
un plaisir mille doulours. (nf. Chmp.) Von
Ilunden, Vof/eln, Waffen and Liehschaften,
fiir ein Vcryni!f/en tausend Schmerzen.
De cans, daousets, darnies et nies damons. Per af.
un plaso on a mile doulous. (Gsc.) Von
Hunden, Vogeln, Waffen und Liehschaften
hat man fiir ein Vergniigen tausend
Schmerzen.
Per un plas6 mylle doulous. (Gsc.) S. Per iin
u. s. w.
Per un plezir niillo doulours. (nprv.) S. Per
iin ?«. s. «'.
Per un breve piacer mille tormenti. Fiir ein it.
kurzes Vergniigen tausend Qualen.
D'uccelli, di cani, d'armi e d'amori, per un mi.
piacere mille dolori. (t.) Von V'igeln, von
Ilunden, von Waffen und von Liehschaften,
fiir ein Vergniigen tausend Schmerzen.
In guerra, nella caccia e negli amori, per un
piacere mille dolori. (t.) Im Kriege, auf der
Jagd und hei Liehschaften, fiir ein Ver-
gniigen tausend 'Schmerzen.
Per un piasi sent dolor, (piem.) Fiir ein Ver- ni.
gniigen hundert Schmerzen.
GueiTa, ca^a e amores, por hum prazer cempt.
dores. Krieg, Jagd und Liehschaften, fiir
ein Vergniigen hundert Schmerzen.
Guerra y caza y amores, por un placer (pasa- sp.
tiempo) mil dolores. Krieg und Jagd und
Liehschaften, fiir ein Vergniigen (einen Zeit-
vertreih) tausend Schmerzen.
394. Wenn ein Giehnloffel gahnt, so
gahnt der and're auch.
Wenn Einer gahnt, so glihuen sie AUe.
Wenn Eine ganet (giihnt), so ganet der Ander od.
au (auch). (schwei.)
Een geeuwer helpt ook andereu aen 't gapen. dt.
(vl.) Ein GdJiner hilft auch anderen zum
Gahnen.
Naar En gaber, gaber den Auden ogsaa. Wenn da.
Eine ti. s. w.
Ein 394.
— 197 —
396 Ein.
Naar een Fod snubler er den anden nser ved
Fald. Wenn ein Fuss str uuc licit , ist der
andere nah dem 'Fall.
is. Nser einn geispar, geispa fleiri iiserstaddir.
Wenn Finer gdhnt , (jilhnen mehrei'e An-
wesende.
Geispi fer milium manna, (faer.) Gdhnen geht
iiber.
It. Oscitantc uno deinde oscitat ct alter.
fz. Un bon baillenr en fait bAiller deux. Fin
f/uter Gdhner macht zwei gdhnen.
395. Wenn eine Gans trinkt, so trinken
sie alle.
Wenn eine Gans gaggt, so gaggt die and're
audi.
Bellt ein Hund, so klaffen sie alle.
mcl. Wan feng KQ beselt, dan hfeft de aner de
Schwanz op. (mrh. L.) Wenn eine Kuh hiest,
dann heht die andere den Schwanz auf.
od. Wo oji Hund hibninzt, brunz'n me'Mir hi. (tir.
U.-I.) Wo ein Hand hinhrunzf , hrunzen
mehr hin.
pd. Wann ein' Koh der Stajiz op hivv, dann hev-
ven se inn All op. (nrh. K.) Wenn tine Kuh
den Schwanz auf heht, dann heben sie ihn
alle in die Ho he.
Venn en Hund Imlt, so hulen se alle. (ns.
hist. A.) Wenn ein Hund heult, so heulen
sie alle.
Wenn eine Kuh bist, so hcbt die andere den
Stert. (ns. N.) S. Wan u. s. w.
Wenn eene Koh den Zogel hawt, so hawe se
em alle. (ns. Pr.) S. Wunn u. s. u\
Wenn een Stock Veh bis-s"t, heewt det angre
den Zagel. (ns. Pr.-O.) Wenn ein Stiick Vieh
hiest, heht das andere den Schwanz in die
Hohe.
dt. Als er een bond blaft, blaffen er vele (worden
de andere wakker). Wenn ein Hund klafft,
klaffen viele (xoerden die andern niunter).
Als een schaap blaat, zoo blaten ze alien. Wenn
ein Schaf hlokt, so bloken sie alle.
Trekt men een varken bij den staart, dan
schreeuwen zij alien. Zieht man ein Schwein
beim Schtcanz, so schreien sie alle.
Als de eene koe bist, zoo bissen ze alien (dan
steken de anderen den staart reeds op.)
Wenn eine Kuh biesf, so biesen sie alle
(dann reeken die andern bereits den Schwanz
in die Hohe).
Als de eene koe den staart opheft, zoo begin-
nen ze alien te bisscu. Wenn eine Kuh den
Schwanz auf heht , so fangen sie alle an zu
hiesen.
Als eene koe blaat, dan blaten ook dc anderen.
Wenn eine Kuh hlokt, dunn hloken auch die
andern.
Als eene koe biest, dan steken de andere ook
den steert op. (vl.) Wenn eine Kuh biest,
dann heben die andern auch den Schwanz
auf.
Naar een Gaas drikker, saa drikke de alle. dil.
Naar een Hund gjoer, da gjoe de alle. Wenn
ein Hwnd bellt, so bellen sie alle.
Naar een Hund tuder, tude de alle. S. Venn
u. s. w.
Naar ect Faar lober, lobe de alle. Wenn ein
Schaf Iduff, laufen sie alle.
Hvsen jin Ko bes, so bes di aid. (jiit.) S Als
de edne koe biest u. s. ic.
p-X ein gsesin drekkr, drekka allar. is.
{>a (Nser) ein kyrin pissar, pissa (I>a;r) allar.
-S'. Als de eene koe biest u. s. w.
Jicgar eitt sviniS rytir, ryta Jiau oil. Wenii
ein Sclai-ein grunzt, grunzen sie alle.
Naar dan eine Gaasi gjeng aat Vatnot, so inv.
ganga hine og. Wenn die eine Gans zum
Wasser geht, so gehen die andern auch.
Naar dan eine Hundon gjoyr, .so gjoya dei alle.
*9. Naar een Hund gjoer u. s. w.
Naar dan eine Grisen gryler, so gryla dei alle.
Wenn ein Ferkel grimzt, so grunzen sie alle.
Nar en gas dricker, sa dricka alia de andra. SW.
Wenn eine Gans trinkt, so trinken alle an-
deren. [u. s. VJ.
Nar eu hund tjuter, Sci tjuta de alia. «S'. Venn
396. Wenn Gott eine Thiire zumacht,
macht er die andere auf.
Wenn Gott een Dor tomakt, makt he de andre pd.
aapen. (ns. hist.)
Vard en Dor tomakt, so geit en anner en ved-
der apen. (ns. hist. A.) Wird eine Thur zu-
gemacht, so geht eine andere wieder auf.
Het geluk sluit geene deur, of opent weer eene dt.
andere. Das GlUck schliesst keine Thur,
ohne icieder eine andere zu offnen.
When ae door steeks anither opens, (scho.) en.
Wenn eine Thiir sich schliesst, thut eine
andere sich auf.
Ein 396.
— 198 —
398 Ein.
dii. Naar een Dor lyckes, thaa opuajs oeii aiuUitii. j He who lias but one hog makes him fat, and eu.
(adji.) <S'. When u. a. ir. \ lie who has l)nt one son makes him a fool,
svv. Tiykkes ecu dor, tha oppas een aniior. (asw.) j Wcr nur ein Schvein hat, machi es felt,
Wird eine Thiir geschtossen, so wird cine itnd wer nur einen Snhn hat, viacht ihn
andere ge'offnet. zum Narren.
It. Kxsiliet (Exiliat) reliqua fore clansa qnestibns
una. (mlt.)
it. Non si scrra mai una porta che non se n'apra
un' altra. Es achliesst sich nievuds cine
Thiir, ohne dass sich eine andere ijffnete.
mi. Si chiiide una porta, e s'apre un p<jrtone. (u.)
Eine Thiir schliesst sich and ein Thorwet;
offnet sich.
Si chiude una strada, c se n'apre un' altra. (u.)
Es verschliesst sich eine Strasse mid es
offnet sich eine andere.
ni. Se sara na porta, se d6rv iin portih. (1. b. S.
Si chiude una porta u. a. to.
Se sniorsa na candela, s'erapessa na torsa. (1. b.)
Eine Kerze Voscht aus , eine Fucke/ ziindet
sich an.
Feni on niochet, sc pizza ona candira. (1. m.)
Endifft ein Lichtstumjyf, ziindet sich eine
Kerze an.
Die no sera i\na porta che nol averza un por-
ton. (v.) Gntt achlieast keine Thiir, ohne
einen Thnrtcey zu Hffnen.
Se sera una porta e se ghe ne averzc un' al-
tra. (v.) Es schliesst sich eine ThUr und es
offnet sich eine andere.
Idio sera un balcon e el verzi un porton.
(V. trst.) Gott schliesst ein Fenster und off-
net einen Thorwefj.
si. Diu chiudi na porta, ed apri un purticatu. (s.)
Gott schliesst eine Thiir und offnet einen
Thnrveg.
Deus tancat unu balcone et aberit una janna.
(sa. L., S.) Gott schliesst ein Fenster und
(jffnet eine Thiir.
lin. Quand se tanca una porta, sen' obra un' altra.
(neat.) S. When u. s. tc.
Si una porta es tanca, altra sen obri. (val.)
S. When u. s. w.
Sp. Quando una ptierta se cierra, ciento se abren.
Wenn eine Thiir sich schliesst, offnen sich
hundert.
Qui n'a qu'un ocil sonvent le torche. Qui n'a fz.
qu'iin fils le fait fol. Qui n'a qu'un pourceau
le fait gras. Wcr nur ein Auge hat, wischt's
oft aus, tcer nur einen Sohn hat, viacht ihn
zuvi Narren, wer nur ein Schwein hat,
nittcht^s feft.
Qui n'a qu'une fille il en fait merveille. Wer
nur eine Tnchter hat, macht ein Wnnder
durauH.
Qui n'a que ung oel bien le garde. Wcr nur
ein Lamm hat, der hiittt es gut.
Chi ha tin sol figlinolo hj fa matto, e chi ha it.
un sol porco lo fa grasso.
Chi lia un sol oechio, quello spesso si forbe.
Wer nur ein Auge hat, trischt es oft aus.
Chi ha una braca sola, spesso la lava. Wer
nur eine Hose hat, loascht sie oft.
Ci g:'h 'n sul s'ciat I se la lea mat. (1. b.) Wer ni.
einen einzigen Sohn hat, zicht ihn zum
Narren auf.
Chi ga un porco solo lo fa grasso, e chi ga
un fio solo lo fa mato. (v.) S. He u. a. v\
Qui hat unu fizu In faghet maccni, et qui hat si.
unu porcu In faghet rassu. (sa. li.)
Qui hat unu lizu lu faghet maccu (et qui hat
unu caddu lu faghet vitiosu). (sa. L.) Wer
einen Sohn hat, viacht ihn ndrrisch (und wer
ein Pferd hat macht ea atorrischj.
Fizu solu, o totu malu o totu bonu. (sa. L.)
Einziger Sohn, entweder ganz schlecht, oder
ganz gut.
397. Die maar eenen Sohn heeft, maakt
hem zot; die maar een varken heeft,
maakt het vet. (dt.) Wer nur einen Sohn
hat, macht ihn albern; wer nur ein Schwein
hat, macht es fett.
398. "Wo ein Schaf vorgeht, folgen die
andern nach.
Ein Schaf folgt dem andern.
Wuor der Haniel get, duor go iich de Schof. pd.
(nrh. S.) Wo der Hammel geht, da gehen
auch die Schafe.
Het eene schaapje volgt daar het andere, en dt.
meent, dat de heerder altijd voor is. Das
eine Schafchen folgt dem andern, und
meint, der Hirte sei immer voraics.
Als een schaap over den dam (de brag) is, vol-
gen er meer. Wenn ein Schaf iiber den
Damvi (die Briicke) ist, folgen ihrer mehr.
If ae sheep loup the dyke a' the rest will en.
Ein 398.
— 199
400 Einmal.
iiw.
it.
sp.
wl.
follow, (scho.) Wenn ein Schaf ilher den
Damm sj)rin</i, folyen alle Uebric/en.
Dar dan eine Sauden spring fyre, dar springa
del andre etter. Wo ein Schaf vorsprinc/t,
springen die anderen nach.
Far come le pecore: ove va uno, andar tutti.
(mi. t. fir.) Es machen wie die Schaf e: tco
eins hin geht, gehen alle hin.
Ovejas bovas, por do va una, van todas.
Dumme Schaf e, wo eins hingeht, gehen alle
hin.
Dacca ua oiS sare in rtu, sare t6te duppa
densa. Wenn ein Schaf in den Fluss springt,
springen alle nach.
md.
od.
pd.
dt.
399. Den Esel fiihrt man nnr einmal auf's
Eis.
Der Esel ist so weise: Er tanzt nur einmal
auf dem Eise.
Wer ist eselsweis, Geht nur einmal aufs Eis.
Wo sich der Esel ein Mai stosst, da nimmt er
sich in Acht.
En lesel stest sech nemmen emol un e Sten.
(mrh. L.) Ein Esel stosst sich nur einmal
an einen Stein.
Den Esel fiihrt man nnr einmal iiber das Eis.
(bair.)
Wo der Essel sich eimol (einmal) gestossen
hjit (haf)^ do hoht ha sich zom zweite Mol
(da hiitet er sich zuvi zireiten Mai), (nrh. K.)
Een ezel stoot zich geen twee malen aan een'
steen. Ein Esel stosst sich nicht zwei Mai
an denselhen Stein.
Een ezel stoot zich geen tweemael aen denen
steen. (vl.) S. Een u. s. w.
(lii.
sw.
It.
fz.
iEselet f0rer man kun een Gang paa Isen.
Rajven gaaer ei to Gange paa eet Gilder. JJer
Fuchs geht nicht zwei Mai in eine Falle.
Den en gang varit i fallan, gar ej dit igen.
Wer einmal in der Falle gewesen, geht nicht
uieder hinein.
Rafven gar intet tva ganger pa samma giller.
Der Fuchs geht nicht zwei Mai in dieselbe
Falle.
Vnlpes non iternm capitur laqueo.
Un ane ne trebuche pas deux fois contre la
meme pierre. Ein Esel stolpert nicht zwei
Mai iiber denselhen Stein.
O n' attrape poi deux fo^s ein leu al' memenf.
treuee. (pic.) Man fdngt einen Wolf nicht
zicei Mai in demselben Loche.
U cop qu' es pot escouda lou gat, meg nou sf.
pas dus. (Brn.) Ein Mai kann sich die
Katze verbriihen, aber nicht zwei Mai.
Dove I'asino casca una volta, non vi casca piu. it.
Wo der Esel ein Mai fdllt, fallt er nicht
wieder.
L'esan un chesca pio dov I'e casche \\\\ etra mi.
volta. (rom.) Der Esel fallt nicht mehr, u-o
er ein Mai gefallen ist.
L'asino, dov' e cascato una volta, non ci casca
piu. (t.) Wo der Esel ein Mai gefallen ist,
fdllt er nicht wieder.
L'asen, doe 1'^ cascat na olta, no '1 ga burlani.
pio. (b.) S. L'asino u. s. w.
Fe com Taso ch' dov a s'anssupa una volta, ai
passa pi nen un' aotra. (piem.) Es wie der
Esel machen, der kein zweites Mai hingeht,
wo er ein Mai gestolpert ist.
Una volta sola se mena l'asino sul jazo. (v. trst.)
Una bolta in s'annu intrat sa bezza in balln. si.
(sa. L.) Ein Mai im Jahre tritt die Alte in
den Eeigen.
Quem em pedra diias vezes trope^a, nao he pt.
muito quebrar a cabecja. Wer an einen Stein
zicei Mai stolpert, ist nicht weit davon, sich
den Kopf zu zerschlagen.
Quien en una piedra dos vezes tropie^a, merece sp,
que se quiebre la cabe^a. Wer an einem
Stein zwei Mai stolpert , verdient, dass er
sich den Kopf entzweischlage.
Una vez enganan al prudente, dos al innocente.
Ein Mai tduscht man den Klugen, zwei Mai
den Unschuldigen.
400. Der Mensch liebt nur einmal.
De eerste liefde is de beste. Die ersfe Liebe dt,
ist die beste.
De eerste liefde gaat voor (boven) al. Die
erste Liebe geht iiber Alles.
On revient toujours a ses premiers amours, fz,
Man kehrt stets zu seiner ersten Liebe zuriick.
U n'est que les premiers amours. Es gibt nur
die erste Liebe.
I primi amori sono i migliori. Die erste Liebe it,
ist die beste.
Si toma spessu a u so primii amoi'e. (crs.) mi.
Oft kehrt man zu seiner ersten Liebe zuriick.
Einmal 400.
200 —
403 Einmal.
Nun si 1)6 beramente aniA, die una volta in
tutta a so vita, (crs.) Walnhaft Icann imtn
nur ein Mai in seinem ganzen Lehen lieben-
II primo amore non si scorda niai. (t.) Die
evftfe Liebe veryisst mcni nie.
ni. Chi ania ben la prima volta, no ama la secon-
(la. (1. m.) Wer das erste Mai fjut lieht,
lieht nicht zum zweiten Mai.
Gira, gira dal pe fin a la cima, E 't tornarc
a la mornsa prima. (1. m.) Dreh' click, clreh'
dick um und uni und du wirst zur ersfen
Gelieblen zuriickkehren.
Do amori no se pol aver, (v.) Zvei Liebes'
neifjuni/en kann man nicht habcn.
Te girar^ dal pi6 fin a la cima, Te tornar^ da
la morosa prima, (v.) Du maf/st dich um
und um drehen, so wirst du zur ersten Ge-
liebten zuriickkehren.
Del primo amor no se se scorda niai. (v, trst )
Der ersten Liebe vergisst man nie.
si. Scnrdari nun si po I'amuri anticn, Anclii chi
amuri novn trova locn. (s.) Vergessen kann
man nicht der alten Liebe, auch icenn neue
Liebe Raum findet.
S'amore bezza que cazzat sa noa. (sa.) Die
alte Liebe vertreibt die neue.
llll. Las sopas y amors los primers son los millors.
(neat.) Von Suppen und Lieben sind die
ersfen die besten.
Qui b6 ama, tard olvida. (neat.) Wer gut
liebt, vergisst spat.
Qui bfe ama, tart olvida. (val.) S. Qui u. s. u\
pt. As sopas e os amores os primeiros sao os mel-
hores. S. Las u. s. w.
Sp. Sopa y amores los primeros los mejores. Suppe
und Liebe, die erste die beste.
401. Einmal ist keine Gewohnheit.
md. Acmo-el es net ommer. (frk. H.) Einmal ist
nicht immer.
dt. Eenmaal gedaan is nog geene gewoonte. Ein-
mal gethan ist noch keine Oewohnheit.
Oltemets en is geen gewunste. (vl. F.) Bis-
iveilen ist keine Geivohnheit.
en. Once is no custom.
Ance is nae custom, (scho.)
dii. Een Gang er ingen Gang, men to Gauge er en
Vane. Ein Mai ist kein Mai, aber zwei
Mai ist eine Geionhnheit,
is. Eitt er siim einki, tvey sum ti'ggju. (fa3r.) Eins
ist wie nichts, zwei loie zehn.
Ein Gong er ingen Sedvane. iiw.
Ein Gong er ingi Roynsla. Ein Mai ist keine
Erfahrung.
Va\ gang jir ingen gang och tva ganger ilr en sw.
lialf. Ein Mai ist kein Mai und zwei Mai
sind ein halbes.
Une fois n'est pas coutnmo. fJB*
U cop n'ey pas coustume. (Hrn.) sf.
Uno no fa numero. (ni. v.) Eins ziihlt nicht. it.
Un casu nun fa regula. (s.) Ein Fall macht si.
keine Regel.
Un solo acto no haze habito. Ein Mai viacht sp.
keine Gewohnheit.
402. Einmal, K einmal.
Aemo-el es k;iJimu-el. (frk. IT.) Einmal ist md.
keinmal.
A8~s is kao's. (bair. O.-L.) Eins ist keins. od.
Einmal ist keinmal. (schwei.)
Imol lisz kimol. (nrh. S.) S. Aemo-el u. s. to. pd.
Enmaol i.st kenmaol , twemaol iss nich oft.
(ns. A.) Einmal ist keinmal, zireimal ist
nicht oft.
Einmal is keinmal. (ns. ha. G. n. G.) S.
Aemo-el u. s. ir.
Een is keen. (ns. hist.) S. Aas u. s. w.
Ainmal is alle Dage nit, un tweimal is nit
faken. (wstf. A.) Einmal ist nicht alle Tag
und zwei Med ist nicht oft.
Een keer is geen keer. S. Aemo-el u. s. w. dt.
One and none is all one. Eiiis und keins ist en.
ganz eins.
Ijusen as nijnsen. (M.) S. Ais u. s. w.
fs.
Een Gang, ingen Gang. da.
Een Gang er ingen Gang. S. Aemo-el u. s. w.
Ein Gong er ingen Gong. S. Aemo-el u. s, w. nw.
En gang iir ingen gang. S. Aemo-el u. s, w. SW.
Inna ga ei niginna ga. (obi.) S. Aemo-el u. s. w. CW.
40.S. Wer einmal stiehlt, heisst allzeit
Dieb.
Wer einmal stiehlt, ist seinen Lebtag ein Dieb. od.
(schwei.)
Wer een Mai stillt, is iimmer 'n Dee.*", (ns. A.) pd.
Wer ein Mai stiehlt, ist immer ein Dieb.
Wei emmool stiehlt, is jiimmer en Deef. (ns. W.)
S. Wer een u. s. w.
Einmal 403.
— 201 —
405 Eisen.
dt. Die eens steelt, is altijd een clief. S. Wer een
u. s. IV. [Dieb.
Eens dief, altijd dief. I^in Mai Dieh , immer
en. Or\ce a. knave, ever a knave. Einnial ein
Schelm, immer ein Schelm.
fs. Diar iansis stelt, as altidj an Thiif. (A.) 8.
Wer een u. s. w.
dji, Hvo eengang stiieler, maa altid liedde Tyv.
Wer ein Mai stiehlt, muss ininier Dieh
heissen.
Den der stjteler een Gang-, er bestandig en
Tyv. ;S'. Wer een u. s. w.
is. Sa, sena einnsinni stelr, ina alltift heita pjofr.
S. Hvo u s. w.
IIW. Dan som er fyre eitt kjcnd, han er til tie tenkt.
Der, welcher fiir einen Fall hekannt ist,
an den uird bei zehnen ijedacht.
Dan som gjerer fyrste Skaden, fier Skuldi fyre
dan andre. Wer den ersten Schaden an-
richtet , kriecjt die Schuld fiir den anderen.
SW. En gang ilia seddar, blir sedan nied tio tedder.
Ein Mai bei SchlecJitem ;jesehen, uird nach-
her bei zehnen gezeifjt.
Den som blir med ett sedd, blir nied flere tedd.
Wer bei einevi Mai c/esehen uird, wird bei
mehreren gezei<jt.
It. Qui seniel furatur, semper fur habetiir.
Semel mains semper praesumitur malus.
pt. Quern pesca hum pcixe, pescador he. Wer
einen Fisch Jisr.lu, ist Fischer.
sp. Quien una vez hurta, fiel nunca. Wer ein
Mai stiehlt, ist niemals treu.
Quien pesca una vez pescador e-,. Wer ein
Mai fischf, ist Fischer.
Quien pesca un pez, pescador es. >S'. Quern
u. s. w.
404. Eintracht bringt Macht.
od. Eintracht liat grosse Macht. (.schwei.)
dt. Eendragt niaakt magt. Eintracht macht Macht.
eil. Union is strength. Eintracht ist Stilrke.
Endragt nar, tvedrligt tar. Eintracht n'dhrt,
Zirietracht zehrt.
Concordia res parvae crescunt; discordia res It.
magnae dilabuntur. [die Starke,
L'union fait la force. Die Eintracht macht fz.
L'union fait I'foice. (w.) S. L'uni m fait la u. s. v. nf.
LTnione piu forte di bastione. Einigkeit ist It.
starker, als Befestigung.
L'unione alia citta e gran l)astioiie. (t.) Die mi.
Einigkeit dient der Stadt als starker Wall.
L'iiniu fa la forza. (1.) S. L'union fait la u. s. w. ni,
L'union fa la forza. (v.) S. L'union fait la
U. S. ir.
405. Man soil das Eisen .s dun ieden, wcil
es lieiss ist.
Wenn das Eisen gUiht, soil man's Schmieden.
Die wil daz isen hitz ist vol, (vil bald) man
ez denne smiden sol. (ad.) [ist. (^bair.)
Das Eisen muss man Schmieden, well es wai'm od.
Em schmit ded Eisen, derwel ct wuorcm asz. pd.
(nrh. S ) Man schtaiedet das Eisen, wahrend
es warm ist.
Man mutt dat Istn smeden, venn et varm is.
(ns. Idst. A.) Man muss das Eisen sclimie-
dtn, wenn es warm ist.
Smeed het ijzer terwijl het lieet is. Schmiede dt.
das Eisen, v:ohrend es heiss ist.
Men moet het yser smeden. te wyleut datt
heet is. (avl.) [(vl.)
Men moet het yzer smeden, terwyl het heet is.
Strike while the iron is hot. Schlag' zu, vcih- eil.
rend das Eisen heiss ist.
Strike the iron, while it's hot. (scho.) Schlag'
das Eisen, wahrend es heiss ist.
da. Enighed giver Stp-ke. Einigkeit giht Starke.
inv. Semja gjerer Styrke (dei veike sterke). Ein-
tracht macht Starke (die Schivachen stark).
Samde Folk ero sterke. Einige Leute sind
stark.
SW. Enighet ger styrka. S. Enighed u. s. w.
Endraulit haller Land wedh macht. Eintracht
erh'dlt Land.
Man skal smede Jernet medens det er hedt. da.
Man maa sinede medens Jernet er varmt. Man
muss schniiedtn , wrihrend das Eisen tvarm
ist.
Man seal slaa J;ernetli, uaar thet ser hcedh.
(ada ) Man muss das Eisen schlagcn, wenn
es heiss ist.
MaSr skal sla j;irn mec^an heitt er. is,
Hamra skal jam, meSan heitt er. Hiiniinern
muss man Eisen, wahrend es heiss ist.
Bezt er a<^ smi'Sa, meSan jarniS er heitt. Am
Besten ist's zu Schmieden, irdhrend das Eisen
heiss ist.
Beygdu krokinn, me<^an jarni3 er heitt. Biege
den Haken, wahrend das Eisen heiss ist.
26
Eisen 405.
— 202 —
406 Elf.
IIW. Kin skal hamra Jarnet, medan d'er heitl. S.
JIamra u. s. u\
Sniida, medan Jarnet er heitt. Schmiede, wcih-
rend das Eisen heiss iat.
s\v. Man maste smida, medan jernet jir varnit. S.
Man maa u. s. w.
Bast att smida medan jernet ;lr varuit. S.
Bezt u. s. w.
Smijd madan Jarnet ar warnit. S. Siuiihi ii. n. ic.
Man skal sla jternitli tha thz .tr heetli. (asw.)
3fan seal u. s. u\
It. Fernim, ciira igni candet, tundendxim.
Diuii feiTum eandet, tnndito.
Duin candet fernim, vclocins est ft-riendum.
(mlt.)
CW. Batt' il fier toch' el ei cauls, (obi.) S. Strike
the iron u. s. v.
Iz. II faut battre le fer pendant (tandis) qn' il est
chand.
Battre le fer il faut, Tandis qu'il est bien
chav\d. Das Eisen muss man Schmieden,
wdhrend es recht heiss int.
L'en deyt batre le fer tant qe soit chaud. (afz.)
En dementres que 11 fers est cbaus le doit on
battre. (afz.) Wdhrend das Eisen heiss ist,
muss man's Schmieden.
nf. I faut batte cli' fer tout les tandis qu'il est
caud. (pic. St.-Q.)
I fat batte li fier tant qu'il est chaud. (w.)
Sf. Kt hau batte Ion her dementre qii'es caut. (Gsc.)
Daumen que lou ferri es caut, lou fa bouen
battre. (nprv.) S. En dementres u. s. w.
it. E bisogjia batte re il ferro mentre che gli fe
caldo.
Batti il ferro quando e caldo. Schmiede das
Eisen, wenn es heiss ist.
Battere il ferro mentre che egli e caldo. Das
Eisen Schmieden, wdhrend es heins ist.
mi. U ferru si vatte quand' ellu e callu. (crs.)
Das Eisen schmiedet man, wenn es heiss ist.
Batti 11 fera quand' elF e caldu. (crs.) S. Batti
il ferro u. s. w.
Batr e feiT fintant ch I'e cheld. (rom.) Das
Eisen Schmieden, so lanfje es heiss ist.
II ferro va battuto, quando e caldo. (t.) Das
Eisen wird geschmiedet, wenn es heiss ist.
Batti il chiodo, quando e caldo. (t.) Schmiede
den Nagel, wenn er heiss ist.
Batti il ferro ora ch'e caldo. (t. fir.) S. Batti
il ferro u. s. w. ^Batr u. s. w.
ni. Batter el ferr intant ch' Ye cald. (em. P.) S.
Batter al ciold fin cle cheld. (em. R.) Den
Nagel Schmieden, wdhrend er heiss ist.
Boeugna batt el ferr fin che I'i cold. (1. m.)
Batte 0 fiero fin ch'o 1'^ cado. (lig.) S. Strike
the iron u. s. w.
Bate el fer tan ch'a Vh caod. (piem.) S.
Strike the iron u. s. w.
Bisogna bater el fero fin che 1'^ caldo. (v.)
Bater el fero fin che I'e caldo. (v.) S. Batr u. s. w.
Bati el fero fin che el xe caldo. (v. trst.) S.
Strike the iron u. s. ir.
Bati '1 fer entant ch I'e cald. (v. trst.) S. Strike
the iron u. s. w.
Quannu lu fenni ^ caudu, e tu lu stira. (s.) si.
Wenn das Eisen heiss ist, schmiede es.
Batti lu fenu mentri e eaudu. (s.) S. Strike
the iron u. s. w.
Lo ferro quant es cal> at, se doblt'iga facilment. lin,
(val.) Wenn das EiiCn heiss ist, hiegt sich's
leicht.
Quando o ferro esta accendido, entao ha de ser pt.
batido. Wen7i das Eisen heiss ist, dann
viuss es yeschmiedet werden.
Malhar no ferro em quanto esta quente. S.
Batr u. s. w.
Quando el hierro esta encendido, entonees hk sp.
de ser batido. S. Quando u. s. to
Batte fcnultt pene e caldii. S. Strike the iron wl.
u. s. w.
406. Das elfteGebot heisst: lass dich
nicht verbliiffen.
Das elfte Gebot heisst: lass dich nicht er-
wischen.
Wu het dat elfte Gebot? Laot di nich ver- pd.
bliiff'n. (ns. A.) Wie heisst das elfte Oehotf
Lass dich nicht verhliifftn.
Hoi di ant olfte Gebot un Iat di nich verbliif-
fen. (ns. B.) Halte dich an's elfte Gehot und
lass dich nicht verbliiffen.
Hool' Dy au't elfte Gebot un laat Dy nich ver-
bliiffen. (ns. Hmb.) S. Hoi u. s. u\
HoU di an't elfte Gebot: Lat' di nich verbliif-
fen. (ns. ofs.) Halte dich an's elfte Gebot:
Lass dich nicht verbliiffen.
Det ellevte Bud hedder: Du skal ikke lade dii.
Dig forbl'ift'e. Das elfte Gebot heisst: Du
snllst dich nicht verbliiff'en lussen.
D'er dat ellevte Bod: Du skal bida. Das ist nw.
das elfte Gebot: Du sollst bitten.
Det elfte budet heter: Du skall iute lata dig SW.
forbluffa. *S'. Det ellevte u. s. w.
Ellbogen 407.
— 203
408 Eltern.
407. Fr liens Dod iin Ellbagens Stot deit
lik well. (irid. Ilrz.) Tod der Fruu und
Stoss am Ellenbogen tliut gleirh weh.
od. Wenn einem Mann seine Frau stirbt, so thut
es ihm so lange weh als einem audein, wenn
er die Ellenbogen anstosst. (schwei.)
pel. Friiens Dod uii EUnbagens Stot, deit lik weh.
(ns. B.)
Froens Dod nn Ehibogens Stott deit lik we.
(ns. O. J.)
(It. Eener vrouwe dood Is eeiis mans elleboogstoot.
Einer Frau Tod i,il eines Murines EUen-
hoyenstosa.
(lii. Naar Hustruen doer, da har Bonden stodt sin
Albne. Wtvn die Hausfruu stirht , da hat
sich der Bauer an seinem EUhogen r/estossen.
Albiiestod er Enkemandssorg. Ellbogenstoss
isf. Wittwcrsorn.
is. Alljogaslag og einkjumannasorg — ta3 ver?^nr
inett javiit. (fer.) EUhof/enschlag und Witf-
wers S'^rr/ — dan wird gleich yeacldet.
nw. Olboge-Stoyt og Enkjemanns Graat: dat varer
'kje lengje; d'er hardt, med' d'er aat. (.Sdm.)
Ellbogenstoas und WiUwera Weinen: das
icdhrt nicht hinge; 's int hart, so lange es
dau :rt.
SW. Ankemans sorg och armboge-stot ga snart of-
wer. Wiitivers Sorg imd Ellhogenstoss geht
rasch voriiber.
CW. Don e gomias van ensemen. (obi.) Frauen und
Ellbogen gehen zusammen.
fz. Deuil de femme morte Dure jusqne a la porte.
Schmerz iiber todte Frau wdhrt his z'lr ThUr.
sf. Doulou de fenno niorto, duro jhusqu'a la porto.
(Lgd.) S. Deuil u. s. w.
Doiiloiir de fremo mo'.ierto duro fin qii' a la
pouorto. (nprv.) S. Deuil u. s. v.
Doulour de mouiller, doulour de coueide. (nprv.)
Schmerz iiber die Frau, EUbogenschmerz.
it. Doglia di moglie morta dura fino alia porta.
S. Deuil u. s. w.
mi. U dolore di a moglia morta Dura finch' ella
sta a esce di porta, (crs.) Der Schmerz iiber
eine verstorbene Frau dauert bis sie aus
der Thiir geht.
E dulor dla vedva — dulor de gomt. (rom.)
Der Schmerz der Wittwe — EUbogen-
schmerz.
II duol della moglie h come il duol del gomito.
(t.) Die Trauer urn die Frau ist wie der
EUbogenschmerz.
t D<jlur del niarit, doliir del gombet; je du grang ni.
dolur, ma i passa pre.st. (1. brs.) Sclimerz um
den Mann, EUbogenschmerz: er thut sehr
ireh, geht aber rasch voriiber.
Dolor de marit, dolor de gombit. (1. m.) Schmerz
um den Mann, EUbogenschmerz.
Lament e doia de la donna morta La compa-
gnen doma fin a la porta. (1. m.) Klage und
Schmerz um die verstorbene Frau begleiten
sie bis an das Thor.
Dolor d' gomo e d' fomna morta a dura da 1'
ufis fin a la porta, (piem.) Schmerz am Ell-
bogen und um die verstorbene Frau v:dhrt
vom Ausgang bis zum, Thor.
Dolor d' vidoa, dolor d' gomo. (piem.) S. E
dulor u. s. ?'-•.
Dolor de comio, dolor de mario. (v.) EUbogen-
schmerz, Schmerz um den Mann.
Amor de mugier morta dura fin a la porta, (v.)
TAehe zur versturbenen F'ruu wahrt bis zzir
Thiir.
Doglia de guveto e de mogliere assai dole e si.
poco tene. (npl.) Schmerz am Ellbogen und
um die Frau schmerzt sehr und halt wenig
an.
Dogghia di mugghieri morta dura finii a la
porta, (s.) S. Deuil u. a. w.
Dor de cotovelo, e dor de marido, ainda que doa, pt.
logo he esquecida. Schmerz am Ellbogen
und Schmerz um den Mann, wenn er auch
weh thut, ist er gleich vergessen.
Dor de mulher morta, dura ate a po;ta. S.
Deuil u. s. w.
Dolor de esposo, dolor de cobdo, duele mucho tip,
y dura poco. S''hmerz um den Mann,
Srhmerz am Ellbogen thut sehr xceh und
dauert nicht lam/e.
408. Auch gottlose Eltern habcii zii-
weilen from me Kinder.
Een slechte vader heeft wel een goed kind. dt.
Eah s-hlechter Voter hat wrdil ein gut Kind.
\n ill cow may hae a gnde calf, (scho.) Eine eil.
schlechte Kuh kann ein gutes Kalb hiben.
Onde Forseldre have tidt fromme Born. Bdse <la.
Eltern haben oft fromme Kinder.
Opt er hvi'tt lamb uiidir svavtri a. Oft ist is,
weisses Lamm unter schirarzem, Schaf.
Cfta cigir svort jer hvi'tt lamb, (fter.) Oft
besitzt (erzieht) schwarzes Schaf iveisses
Lamm.
26*
Eltorn 408.
— 204 —
410 Ende.
f/. T.es laiils lioulioiis nnt telles feics dos bais je- j
tons (des belles roses), (iif. w.) Die hiiss-
licfien Slrdurhe kahen bisiceifen i,chone
Schosslivf/e (schone Rosen).
nf. Lcs laids bocs fet les bais bikcts. (w.) Die
hasslichen Bocke machen schone Bockchen.
sf. Pouetta tsatt' a bi menon. (Pat. s.) ITdssliche
Kafze hat fichone Jitn/ye.
it. Alio volte, del cattivi iiocchi si faiino di buone
scheggc. (mi. t.) Mitimter niucht man aua
■tchlechfen Aesten yute Spline.
mi. Dal mar salato nasce 11 pesce fresco, (t.) Atis
dem salziffcn Meer irird der frische Fisch
erzeufft. [schone s Knlb.
ni. Vaca brota, bM vcdel. (1. b.) HiJssHrhe Kuh,
Da na brota soca se fa fora le b^le tape. (1. b.)
Aus einem schlechfen Klotz schneidet man
schone Spdrie.
Bruta vaca, bel vedelo. (v.) S. Vaca n. s. w.
Da una brnta zoca se tagia le bele stele, (v.)
S. Da na u. s. u\
409. Wenn die Eltern Holzapfcl ossen,
wcrdeii don Kiudcrn die ZJibnc da von
s t u m p f .
Oft esscn die Eltern llolzapfel, davon den
Kindern die Zahne stnmpf werden.
Wenn die Eltern sich versiindigen, miissen die
Kinder dafiir btissen.
Was die Alton siindigtcn, das Ijiissen oft die
Jungen.
Was Grosslians siindigt, muss Kleiuhans biisscn.
od. D' Eltere essed fippe die Holzopfcl wo de Chinde
d' Zali dci-vu stnmpf woi'ed. (schwei.)
J
en. Tlie fathers have eaten sour grapes and the
children's teeth are set on edge. Die Voter
hiihen saure Trauhen ge;/essen und der Kin-
der Zahne sind shimiif r/eicorden.
(la. Hvad de Gamle synde, maa ofte de Unge bode
for. Was die Alten sUndifjen, dafiir mils en
oft die Junt/en biisscn.
It. Patres comederuut uvam acerbam et deutes
filiorum obstupescunt.
it. Tal pera mangia 11 padre, ch'al figliuol allega
il dente. Manche Birne isst der Vater, welche
dem Sohn den Zahn sfumpf macht.
Mangia 11 padre quel che al figlio allega 1
denti. Der Vater isst, was dem Sohne die
Zlihne sfumpf macht.
mi. E pedar Tha fatt e pche e a 1 fiol ui tucca fe
la penitcnza. from.) Der Vater hat die
Siinde hegunrjen und der Sohn muss die
Basse than.
Tal susina mangia 11 padre, che allega i denti
al tiglluolo. (t.) Manche Pjlaume isst der Va-
ter, welche dem Sohne die Zlihne sfumpf
macht.
Tal uva mangia '1 padre, cli'al figliuolo allega
1 denti. (t.) Manche Tranf>e isst der Vater,
welche dem Sohne die Zlihne sfumpf macht.
Quando 11 padre fa earnevale, a' figliuoli tocca
a far la quareslma. (t.) Wenn der Vater
Carneval macht, miissen die Kinder die
Fasten, halfen.
I peca del parent Al fio ghe liga i dent. (1. m.) ni.
Die Siinden der Elfern machen den Kindern
die Zlihne sfumpf.
L' uva (li pruss) mangia dal pare, aulia 11
dent al fieTil. (piem.) Die Traube (Die Bir-
nen) , welche der Vater gegessen, macht
(machen) dem Sohne die Zlihne sfumpf.
Sovens a toca al fielii a fe la penitenssa dii
dsordln del pare, (plem.) Oft ist's an den
Kindern, filr die Au^schweifungen des Vaters
Busse zu thun.
I pecal del pari sparenta i denti ai so fioll. (v.)
Die Siinden der Vllfer machen ihren Kin-
dern die Zlihne stumpf.
L' arvulu pecca e la rama ricivl. (s.) Der si.
BauTti siindigt, und der Zireig kriegt's.
Peccados de Babbu ct de Mama fizos los pian-
ghent. (sa.) Papa's und Mama's Sii7idcn he-
iceinen die Kinder.
410. All Ding hat ein Ende und dieMett-
wurst hat zwei.
Allez dine muz ende ban. (ad.)
Jed Ding hot a End un de Schlackworscht md.
(Schluckwurst) hot zwae. (Hrz.)
Wu a On fang les muss och a Ende seln, (schls.)
Wo ein Anfang id muss auch ein Ende sein.
Was einen Anfang ninimt, nimnit auch ein od.
Ende. (schwei.)
Wat 'nen Anfank hat, dat hat och en Angk. pd.
(nrh. K.) Was einen Anfang hat, das hat
auch ein Ende.
Jedes Ding het en Enne (uu de Wost (WurstJ
gar twel). (ns. ha. G. u. G.)
Wo en (ein) Anfang Is, da is ak (auch) en
Enne (Eitde). (ns. ha. G. u. G.)
Ollens wat 'n Anfang het, dat mot auk'n Enne
hebben. (ns. L.-D.) Alles icas einen Anfang
hat, das muss auch ein Ende haben.
Ende 410.
205 —
411 Ende.
Elk Ding hett:'ii Enn, man 'u (abci' cine) Mett-
wurst twee. (ns. ofs.)
Alios hat eiii Ende, die Wnist hat zwoi. (ns. Pr.)
<U.
cn.
dii.
uw.
Aan alles komt cen einde. An Alles komint
ein Ende.
Alle ding heeft ecn einde, behalve G<)<\. All
Dinj hat ein EnrJe, ausser GofL
Begonnen werck wort ia geendicht. (;ih.) Be-
fjonnenes Werk uird aiich fjeendf.f.
Evciything has an end and a pudding liatli
two.
Everything has an end, and a pudding has
twa. (scho.)
Alting har en Ende, uden Polsen, den liar t".
Alles hat ein Ende, ausf/cnominen die Wurst,
die hat zwei.
Allting heve ein f^nde (so user soni Pylsa: lin
heve tvo). S. Altin;; u. s. to.
Ein Ende skal allting liava. Ein Ende iiiufiS
Alles hahen.
Allting har en iinda, men korfven har tva.
Alles hat ein Ende, (djer die Wurst hat
zn-ei.
, Ogui eosa ha e su fen. (mi. rem.) Jedes Din-;
hat sein Ende.
, Tuto ga '1 so fin. (v.) Alles hat sein Ende.
Quel (TTito quelo) che ga principio, ga fin. (v.)
Was (Alles wa.9j Anfang hat, h(t ein Endc-
Ogui cosa benit a rematii. (sa. L.) Alles Icovind
zu Ende.
411. Das dicke Ende kommt nach.
Das Ende muss die Tiast tragen.
mcl. Es dicke End kimnit nohch. (Hrz.)
Od. 's End treit dc Last, (sehwei.) Das Ende tia/jf
die Last.
pd. Dat dick Enn' sitt hinn'. (ns. A.) Das dicke
Ende sitzt hinten.
Dat Enne drogt de I^ast. (ns. ha. G. u. G,)
S. 's End li. s. w.
Das dickste End' ist uoch hinten. (ns. Pr.)
Dat Enge drigget de Lasten. (ns. W.) S.
's End u. s. w.
Dat Ende dreg de Last. (wstf. Mst.) S. 's End
U. S. 10.
<lt. De staart komt achteraan. Der Schwanz
kommt hinterdrein.
De staart is het kwaadst om te villen. Der
Schwanz ist am schlimvisten zu schinden.
Een guedt begin is een guedt behaghen, Mer
teynde moet den last draghen. (ah.) Ein
fjuter Anfang ist ein gut Eehagen, uher das
Ende muss die Last tragen.
Int .stcertken light het fenyn. (avl.) Im
ScJiwanzchen liegt das Gift.
Tbeghinsel magh behaghen, het eyndeken moet
den last draghen. (avl.) Der Anfang mag
behagen, das Endchen muss die ImsI tragen.
Enden cr vanskeligst. Das Ende ist a)n (la.
schicersten.
Det sidste Baand binder Ltesset. Das letztc
Hand bindet das Fuder.
A\ ..End binder fe Las. (jiit.) Das Ende bindet
das Fuder.
Kndinn bcr alia bvr<M. Das Ende Ir'dgt alle IS.
Last.
.Skrapa-Lasset verd alltid storst. (B.-St.) Das nw.
letzte Fnder uird stets das grosate.
En la queue et en la fin Git de coutuiue Ic fz.
venin. hn Schicanz und im Ende int ge-
wohnlich das Gift.
A la queue git le venin. Im Srhtvanze ist
das Gift.
II n'y a rien de plus difficile (si nial-aise.) a
ecorchcr que la queue. Nichfs so srJnver zu
schinden icie der Schwanz.
II n'y a si fort k escorcher que la (^ueue. S. Tl
n'y a rien u. s. v.
En la queue est li cncombriers sonvent. (afz.)
Ln Schioanz ist oft das Hindevniss.
En la coue est li encunibres. (afz.) Ln
Schiranze ist das Hinderniss,
C'est todi I'queuwe li pus malangie a chwar- nf.
chi. (w. N.) Der Schwanz ist immer am
schiversten zu schinden.
L'i-a mai a faire a la couo, q'a touto la besti. sf.
(Lgd.) Es ist mehr am Schicanz zu tJiun,
als am ganzen Thier.
L'y a ren pus maleysat d' escourtegar que la
qvioue. (nprv.) S. II n'y a rien u. s. iv.
Nella coda sta il veleno. S. A la queue u. s. u\ it.
II veleu sta nella coda. Das Gift ist im
Schwanz.
E pio cativ da scui-ghe I'e la coda, (rom.) Anivai.
schlechtesten zu schinden ist der Schicanz.
La coda e la piu cattiva a scorticare. (t.) Der
Schwanz ist am schlimmsten zu schinden.
11 peggio vien senipre dopo. (u.) Das
Schlimmste kommt imvier nach.
Sempre il peggio vien di dietro. (u.) Immer
kommt das Schlimmste hinterher.
Ende 411.
206 —
413 Ende.
ni. La co ^ la pin dura da scurdgar. (cm. B.) >S.
La coda u. s. w.
El pu dur da rosgar I'A la cova. (em. P.) S.
E 2jio u. .». n\
La piu dura da scortgln'-r Ic la cuva. (em. K.)
S. E pio u. s. to.
Ta la code restc il velcn. (frl.) S, A la qupAic
M. *. w.
In ta coa ghc sta o vcuin. (lig.) S. A la queue
u. s. to.
El pi c-ativ da scortir a I'l; la coa. (jiiem.) <S'.
E pio u. s. u\
L'ultim bicer a I'e col ch'anbriaca. (piem.)
Der letzte Bechcr ist der , welcher trunkev
macIU.
El pi cativ d' ogni cosa (El velen) a sta su
r ultim. (piem.) Das achlimmste von jedem
Ding (Das Gift) int am Ende.
El velen sta in te la coa. (v.) S. II velen u. .». vc.
La coa xe la piu dificile a scortcgar. (v.) Der
Schvanz ist am srhtrcrsten zu schinden.
si. La cuda c la chin forii a sciirciari. (s.) .S'.
La coa u. s. lo.
Ini. La cua es lo de mc^s mal cscorxar. (neat.) S.
La coda ii. s. to.
pt. O rabo he o peer de csfolar. S. La coda u. s. w.
412. Das Ende krcint das Werk.
Das Ende bewiihrt alls Dinge.
Das Ende erwirbt die Krone, nicht dor Stieit.
od.Wohl angefangen ist nicht genug, sondern
wv)hl ausmachen. (schwei.)
pd. Wi wolt 't Enn loven, segt Jennereen. (ns. hist.)
Wir wollen das Ende lohcn, sajt Jeinand.
dt. Het einde kroont het werk.
Het einde prijst het werk (den man). Das
Ende preist das Werk (den Mann).
en. The end crowns all. Das Ende kront AUes.
da. Euden kroner Vterket.
nw. Dat spyrst meir um Enden, en Upphavet.
Man frdgt mehr nach dem Elide als deni
Anfanff.
D'er Enden, ein alltid heist vil hnyra. Es ist
das Ende, von dem man s'ets am liehsten
horen will.
SW. Andan kroner verket.
It. Finis coronat opus.
Sapientia in exitu canitur.
La fin coruna 1' ouvra. (Id. U.-E.) CW.
I-a fin coronescha 1' ovra. (obi.)
La fin couronne I'oeuvre. fz.
Cost la fin qui couronne I'oeuvre.
I^a fin couronnera le tout. Das Ende tcird
AUes kronen.
En la fin se chante le gloria. Am Ende sin-jt
man das Gloria.
La fin courouno I'obro. (nprv.) sf.
I.,a fine loda I'opera. Das Ende l"ht das Werk. it.
Alia fine si canta la gloria. S. En la Jin u. s. to.
Cosa fatta, lodala. (crs.) Ist's jemacht, so mi.
loh' es.
E bsogna luder e fen. (rom.) Man muss daa
Ende lohcn.
Ugni seium finess in gloria, (rom.) Jeder
Psalm endet im Gloria.
Ogni salmo in gloria torna. (t.) S. Ojni
selum u. s. to.
Alia fine del salmo yi canta il gloria, (t.) Am
Ende dcs Psalms sinyt man das Gloria.
Al levar delle nasse si vede, la pesca. (t.)
Beitn Au/heben der Iteuscn sieht man den
Fischfanij.
II fine corona I'opera. (u.)
Finito il salmo si canta il Gloria, (u.) Ist der
Psalm ijeendet, sinjl man das Gloria.
Al fein dl'opera s'loda al master, (em. B.) Am ni.
Ende des Werkes loht man den Meisfer.
Tutt i salm finessn in gloria, (em. B.) Alle
Psalmen endifjen im Gloria.
Tutt i saleni van a fnir in gloria, (em. P.)
S. Tt'itt u. s. ic.
Tutt i selem finissen in gloria, (em. R.) S.
TtUt u. s. tv.
Ogne salmo finess in gloria. (1. b.) S. 0<jni
selum u. s. to.
El fin corona 1' opera. (1. m., v.)
Finio '1 salmo se canta '1 Gloria, (v.) S.
Finito u. s. lo.
Al fin del salmo se canta '1 Gloria, (v.) S.
Alia fine del u. s. to.
A su fine si cantant sas glorias, (sa. Ij.) S. si.
En la fin u. s. to.
Al fi s' canta la gloria, (neat.) S. En la fin lin.
u. s. w.
Al fin se canta la gloria. S. En la fin u. s. to. sp.
413. Ende gut, AUes gut.
Ist daz ende guot, so wirt ez allez guot an
alle missewende. (ad.)
Ein guot end macht allez gixot. (ad.)
Guot ende niemer iibel tuot. (ad.)
Ende 413.
207 —
415 Erfahrung.
Unser herre vertregt, waz iemant tiiot, macht
er allein daz ende guot. (ad.)
md. Ende gutt, Oalles gutt. (schls.)
Ang gut, Alles giit. (thr. R.)
od. Das End' gut, Alles gut. (bair.)
pd, Enne gaud, alles gaud. (ns. ha. G. ii. G.)
Ende good, alles good, morgen eet wi Melil-
piit (Hlidels). (ns. ofs.) Ende gut, Alles gut,
morgen essen wir Pudding (MehlklosaeJ.
Ende god, Alles god; morgen kak wi Mehlpiiet.
(ns. O. J.) Ende gut, Alles gut; morgen
kochen uir Pudding (Mehlkloss).
eu. All is well, that ends well. Alles ist gut, n-as
gut endet.
A's wcel, that ends week (scho.) S. All u. s. iv.
fs. Ijnne gaujd, alles gaujd. (M.)
dii. Ende god, Alting godt.
Naar Enden er god, er Alting godt. Wenn das
Ende gut ist, ist Alles gut. [u. s. w.
is, pa endirinn er g63ur, er allt gott. S. Nu(ir
Allt er gott, ef endalyktin er g(k\ Alles isf
gut, wenn das Ende gut ist.
nw. Naar Enden er god, so er alt godt. S. Naar
u. s. w.
SW. Nlir anden ar god, jir allt godt. S. Naar u. s. iv.
Ar anden god, sa ar allting godt. /,*/ das
Ende gut, so ist Alles gut.
fz. La fin fait tout. Das Ende macht Alles (aus).
3f. A I'honie agrade vn bon cominenssainen , Mes
aquo es la fin que porte niau h ben. (Gsc.)
Dem Menschen gef'dlll ein gufer An fang,
aher das Ende ist es, welches Schlivivies
und Qutes hringt.
it. La lode consiste nel fine. Das Loh hesteht
im Ende.
mi. Tutto e bene che riesce bene, (t.) Alles ist
gut, was gut ausschlagt.
414. Halte Jeden fiir einen Engel und
schliesse die Sachen vor ihm wie vor
ein em Diebe.
dii. Tro alle vel, men dig selv bedst. Truue Allen,
aher dir selhst am meisten.
is. Tru3u pinum stallbr63ur varliga en sjalfum
J)er bezt. Traue deinem Genossen mil Be-
hutsamkeit und dir selhst am meisten.
nw. Ein skal tru alle vsel, og best seg sjolv. il/an
soil Allen wohl trauen und am meisten sich
selhst.
'roo alia wal, men digh sielfwau bast. S, SW.
Tro u. s. u\
T' fida, ma guarda da chi? (Id. U.-E.) Traue, Cyv,
aher sieh' zu, irem?
I fat louki tot I'monde po brave e s'mefii de' fz,
tot I'monde. (nf. w.) Man muss alle Welt
fiir hrav halten und alter Welt misstrauen.
Sii amico con tntti e con nessnno. (mi. u.) Sei it.
Freund mil Allen und mit Keineiu.
Fidars' I'e b^in, mo n' s' fidar brisa h mei, ni.
(em. B.) Trauen ist gut, aher nicht trauen
ist lesser.
Fidars Vd ben e n' fidars 1'^ mei. (em. P.) S.
Fidars' u. s. w.
Toe galantom, ma fidet de nessii. (1. b.) Alles
Ehr en in (Inner, aher traue Keinem.
Cr^degh a tile, no fidet de nissiin. (1. m.)
Glauhe Allen, traue Keinem.
Tuti galantomini, ma no fidarse. (v.) Alles
Ehrenmanner, aher nicht trauen.
Ci'ederghe a tuti e no fidarse de nLssun. (v.)
Allen glaulen und Keinem trauen.
Confida in tutu et fidadi de pagos. (sa.) Ver- si.
traue Allen und truue Wenigen.
415. Erfahrung ist die beste Lehr-
meisteri n.
Die Erfahrung lehrt Alles.
Erfarunge is de beste Lermester. (ns. ha. G. u G.) pd.
De ondervinding is de beste leermeesteresse. dt.
De ondervinding leert 't best. Die Erfahrung
lehrt am hesten.
De ondervinding leert alles. S. Die Erfafi-
rung u. s. w.
Reynslan er allra manna skolameistari. Die Is.
Erfahrung ist Aller Lehrmeisterin.
Erfarenheten ar en god tjenare. Die Erfahrung SW.
ist ein guter Diener.
Erfarenhet larer konsten bast. Erfahrung lehrt
die Kunst am hesten.
Experientia est magistra rerum. It.
L' experience est la maitresse des arts. Die fz.
Erfahrung ist die Lehrerin der Kiinste.
Experience est mere de science, (afz.) Erfah-
rung ist Mutter des Wissens.
L' esperienza e ottima maestra. it.
A piu bella lezione e quella dill' esperienza. mi.
(crs.) Der schonste Unterricht ist der der
Erfahrung.
Erfahrung 415.
— 208 —
416 Erkennen.
La sperienza ^ maestra cTcUe cose, (t.) Die
Erfahrunrj ist Lehrerin in AUeni.
Hperienza, Maclrc di scienza. (t.) Krfalirim'j,
Mutter den WisseriD.
ni. L' esperienza Yb la niader de la sciinza. (1. m.)
Die Erfaliruivj ist die Matter des Wissens.
Im. L' experiencia es mare de la ciencia. (neat.)
Die Erfahrung ist Mutter des Wissens.
La expcricncia es mare de la seiencia. (val.)
>S'. U exj}eriencia u. s. i.e.
sp« TiR expcriencia madre es de la sciencia. *S'.
i' exiieriencia u. s. w.
41 0. A m L a c h e u e r k e n n t m a n d e n T h o r c ii.
An vielem Ijachen Erkennt man den Hachcn.
Am Lachen nnd Flennen Ist der Narr zii
erkennen.
An der Redo erkennt man den Mann.
Am Gesang kennt man don Vogel.
An den Federn erkennt man den Vogel.
Den Baiim erkennt man an den Friieliten.
Uen Narren am Kopf, Am Klange den Topf.
Den Vogel am Gesange, Den Ilafen ('ropt'; am
Klange.
Den Banm an der Frucht, Den Biiben an der
Zucht.
Den Escl kennt man bei den Ohren, Am An-
^ gesicht den Mohren, Und bei den Wurten
den Thoren.
Man kennt den Esel bei den Ohren, Bel den
Worten den Thoren, Am Angesicht den
Mohren.
Man kennt den Topf am Klange, den Vogel
am Gesange, Den Esel an den Ohren, An
Worten einen Thoren.
Man kennt den Wolf am Gang, Die Glock am
Klang, Den Franciskaner am Strang, Den
Bauer an der Gabel, den Advokaten am
Schnahel.
Von obeze wirt der boum erkant. (ad.)
Swer esel niht erkennet, der sehe in bi den
oren. (ad.)
Bt rede merke ich toren, den esel bi den oren.
(ad.)
md. Den NaiTii kennt me (man) on (am) Lache.
(frk. H.)
Man kennt den Vogel an den Federn. (mrh. E.)
Den Vogel erkennt man am Gesang, Und den
Topf an dem Klang. (mrh. E.)
O ma kennd a Vogal on a Fsedarn! (schls. B.)
0 man kennt den Vogel an den Federn!
od. Aus vielem Lachen kennt man den Narr'u.
(bair.)
Man kennt den Vogel aus dem Neste. (bair.)
Man kennt den Vogel aus dem Gesang, Und
den Hafen aus dem Klang. (hair.)
Aus den Worten kennt man den Thoren, wie
den Esel aus den Ohren. (bair.)
Merr kennt de Kalkstein glich , wemmer Was-
ser druff schidd. (els.) Man kennt den
Kalkstein gleich, nenn man Wasser darauf
schiittet.
Den Vogel kennt man an den Federn und den
Schelm am Gang, (schwb.)
An vielem Lachen kennt man den Narren.
(schvvei.)
Man kennt den Fuths am Schwanz. (schwei.)
Man siehts am Schwanz an, was es fiir ein
Vogel ist. (schvvei.)
Man kennt den Ilafen am Klang. (schwei.)
Man kennt den Vogel am Gesang (Sclinabel)
und den Narren am Reden. (schwei.)
Am Gesicht kennt man den Mohren, An den
Worten den Thoren. (schwei.)
De Minsk kennt man ann Gank un de Vagel pd.
ann Gesank. (ns. B.) Den Menschtn kennt
man am Gang und den Vogel am Gesang.
En'u Esel kan men an'n Aren kennen. (ns. ha.
G. u. G.) Einen Esel kann man an den
Ohren kennen.
Den Vogel kennt man an den Federn. (ns. ha.
G. u. G.)
Minskcn kennt man an de Gang, Un de Vngels
an d' Gesang. (ns. ofs.) Menachen kennt
man am Gang und die Vogel am Gesang.
De Minsken kent man an den Gang un de
Vogels an'n Gesang. (ns. O. J.) Die Men-
schen kennt man am Gang und die Vogel
am Gesang.
Den Vagel kennt man an sien Feddern. (ns.O.R.)
Den Vogel kennt man an seinen Federn.
Am L'achen erkennt me den Narren. (ns. W.)
Me kennt den Vuggel an sinnen Feddern.
(ns.W.) Man kennt den Vogel an seinen Federn.
Men kent den vogel aan ziju kwinken en tire- dt.
lieren. Man kennt den Vogel an seinem
Zwitschern und Tirilieren.
Men hoort aan den zang wel, wat vogel het
is. Man hort am Gesange wohl, iras fiir
ein Vogel es int.
Men kent den vogel aan zijne veren. S. Me
u. S. it).
Een' ezel kent men aan zijne ooren. Einen
Esel kennt man an seinen Ohren.
Aan de vruchten kent men den boom. An den
Friichfen kennt man den Baum.
Erkenneu 416.
^ 209
416 Erkennen
Man kent den boom aen de vrnchten. (vl.)
Man kennt den Banm an den Friichfen.
en. Too much laughter discovers folly. Zu viel
Lachen verrdth Narrheit.
A tree is known by its (the) fruit. Ein Baum
wird an seiner (devj Frucht erkannt.
You may know the horse by his harness. Ihr
konnt das Pferd an seinem Geschirr er-
kennen.
You may know the lion by his claw. IJir
konnt den Lowen an seiner Klaue erkennen.
You may know a carpenter by his chips, (o. en.)
Ihr konnt einen Zimmermann an seinen
Schnitzeln erkennen.
dii. Klseder og Lader vise Narren. Kleider und
OebUrden zeigen den Narren.
Man kjender Fuglen paa dens Fjsedre. 8,
Me u. s. w.
Man kjender yEselet paa 0rene. Man kennt
den Esel an den Ohren.
Man kjender Trseet paa dets Frugter. Man
kennt den Baum an seinen Friichfen,
Narren kjendes paa iSangen, Potteii paa Klan-
gen. Den Narren kennt man am Sang, den
Tojpf am Klang.
Man kiender et Trte paa sin Frugt, En Skalk
paa sin Gierning og Utugt. Man kennt
einen Baum an seiner Frucht, einen Schelm
an seiner That und Unzucht.
Man kiender Klokken at' sin Klang, Horen af
sin Sang, Urten af sin Lugt, Traeet af sin
Frugt: ISkalken af sine Ord og af sin Utugt.
Man kennt die Glocke an ihr em Klang,
die Metze an ihrevi Gesang, die Pflanze an
ihr em Duft, den Baum an seiner Fiucht:
den Schelm an seinen Worten und an seiner
Unzucht.
is. Af orSunum ma kenna manninn. An den
Worten kann man den Menschen erkennen.
Af kvaki bezt ma kenna fugla. Am Zwitschern
kann man am besten den Vogel erkennen.
Raustin auSkenuir fuglinn. Die Stimme macht
den Vogel leicht kenntlich.
J»ekkja ma fugl af fjoSrum og li'ka flugi. Man
kann den Vogel an den Federn und auch
am Flug erkennen.
A fjoSrum skal fugl kenna (J>ekkja) en fasenu
manninn. An den Federn soil man den
Vogel erkennen und an den Oeherden den
Menschen.
Aix8f)ekktr (Au3kenndur) er asninn a eyrunum
(krabbinn a klonni). Leicht kenntlich ist der
Esel an den Ohren (die Krabhe an den Scheeren).
{jekkist I'llfr af eyrum. Der Wolf wird an
den Ohren erkannt.
D'er paa Maalet, ein kjenner Mannen. Es ist an llW.
der Rede, dass man den Mann erkennt.
Dat hoyrest paa Talen, kvat Ty som er i Kal-
len. Man hort es an der Sprache, teas far
Zeug im Manne steckt.
Dat syner paa Fjodrom, kvat Fuglen er. Es
ist an den Federn sicfitbar, ivas der Vogel
ist.
D'er paa Rova, ein kjenner Reven. Es ist am
Schiranz, dass man den Fuchs erkennt.
D'er paa Kjeften, ein kjenner llunden (og paa
Maalet ein kjenner Mannen). Es ist am Maul,
dass man den Hand (und an der Sprache,
dass man den Mann) erkennt.
Pa mycket skratt kanner man daren. An vie- S\V.
letti Gelachter erkennt man den Thoren.
Mycket loye wijsar Narren vth. Viel Lachen
zeigt den Narren an.
Klader och gang vvijsa narren vth. Kleider
und Gang zeigen den Narren an.
Mannen kiannes aff thalet. Der Mann wird
an der Rede erkannt.
Af rocken (kladerna) kannes mannen. Am Rock
(An den Kleidern) zinrd der Mann erkannt,
Fiigelen kannes af sangen. Der Vogel wird
am Gesang erkannt.
Fogelen kiannes aff fiadrarna. Der Vogel wird
an den Federn erkannt.
Pa klorna igenkannes lejonet. An den Klauen
wird der Lowe erkannt.
Rafwen kiannes aff runipan. Der Fuchs wird
am Schwanz erkannt.
Af frukten kanner man tradet. An der Frucht
erkennt man den Baum.
Fruchten wijsar Traat vth. Die Frucht zeigt
den Baum an.
Skalken kiannes aff thalet, som Orter aff luch-
ten. Der Schelm wird an der Rede erkannt,
wie Krauter am Geruch.
Pa brat kannes asnan, pa talet narren. Am
Ohre wird der Esel, an der Rede der Narr
erkannt,
Af Ijudet kannes malmen, af talet profvas
mannen. Avi Klange wird das Erz erkannt,
an der Rede der Mann gepriift.
Per risum multum debes cognoscere stultum. It.
Corporis ex habitu noscitur omnis homo.
Ex veste vii'um uoscito.
Avis a cantu diguoscitur.
A (E) cantu avis dignoscitur (dignoscitur avis).
Cauda de vulpe testatur.
27
Erkennen 416.
— 210 —
416 Erkennen.
Ex nido ithiniisqiic suis noscenda volucris.
Ex fructii cognoscitnr arbor.
Ex verbis fatuus, pulsii cognoscitur olla.
FriTctibns ex propriis arbor cognoscitiir oninis.
(mlt.)
Arl)or sit qualis, fas est co<]fnosc(;ro nialis. (mlt.)
CW. Vi alias pcnnas 8'cof,niiiosdia riitschi!. (Id. O.-E.)
S. An den Federn u. s. to.
Our dal chant as cognoscha I'utschc'., our dal
friitt il bosch. (Id. U.-E.) Aus deni Gesanrj
erkennt man den Voi/el, aus dcr FruchI den
Baum.
Vi d'ilg Kir bear ancaimschas ilg Narr. (ubl.)
S. An vielem Lachen u. s. iv.
Vid las Plimmas ad ilg Cantor Sas ti 'Ig Utschi
engiavinar. (obi.) Ain Oefieder und am Ge-
sang kannst du den Vogel errathcn.
Ord ils fretgs encanusch' ins il pumer. (obi.)
S. Aan de vruchten u. a. w.
fz. Au ris (rii'c) on connait lo fou (fol).
An ris cognoist on le fol ct le niais. Am
Lachen erkennt man den Narren und den
Tropf.
Au chant on connait I'l^iseau. S. Am Gesanr/
u. s. w.
On connait Toiscau a .son plumage. Man
kennt den Vor/el an seinem Oefieder.
A I'ongle on connait Ic lion. An der Kluuc
kennt man den Loxcen.
On connait Tarbre a son fruit. Man kennt
den Baum an seiner Frucht.
Femme sotte se connoist k la toque. Alberne
Frau ist am Kop/jyatz kenntlich.
Juge I'oiseau ;\ la plume et au chant, Et au
parler rhommo bon on mcchant. Beurtheile
den Vogel nach dem Gefieder und dem 6c-
sange, und nach dem Sprechen den gut en
oder schlimmen Menschen.
A la plume et au chant I'oiseau Et au parler
le bon cerveau. Am Gefieder und am Ge-
sang den Vogel und am Sprechen den giiten
Kopf.
On connoist bien an jiommicr la pommo, A la
barbe I'homme. Man erkennt wohl am
Apfelhaum, den Apfel, am Barte den Mann.
Au semblant conoit Ten la gent, (afz.) An der
Erscheinung erkennt man die Leute.
Au samblant cognoit on rome. (afz.) An der
Erscheinung erkennt man den Mann.
Au regarder connoist on la personne. (afz.) Avi
Anhlicken erkennt man die Person.
A senechal de la mesoun puit hom conoistre
li baroun. (afz.) Am Senechal des Hauses
kann man den Baron erkennen.
Lou qui arrit chons sutyJ^c, Qu' i^y u hoii on sf.
qu' fey u pec. (Hrn.) Wer ohne Grand lacht,
ist ein Narr oder ist ein Tropf.
1/ esparbi que \s councx a I'nrpe. (Brn.) Den
Sperber kennt man an der Klaue.
t^ui cs trop amyq dcou ris llol ds tcngut i)er
Ion pays. (Gsc) Wer zu sehr Freund vom
Lachen ist, wird itn Land fiir einen Narren
gehalten.
A la plume, au can lauset, E au parla, lou
bon cerbet. ^^(jlsc.) .S. A la plume u. s. w.
Sibla a taoulo, canla ilou lie, t*s un sinne dii
fonlic. (Egd.) Pfeifen bet Tisch, singen im
Belt ist ein Zeichcn von Narrheit.
A la soiiualio la bestio se counoui. (Lgd.) Avi
Glockchen erkennt inun das Thier.
A la sounailho la besty se counouy. (nprv.) S.
A la soundlio u. s. n\
Dal suono si conosci! la saldtzza del vaso. it.
Am Klang erkennt man die Festigkeit des
Gefdsscs.
L' albero si conosce dal frutto. Den Baum
erkennt man an der Frucht.
Gli asini si conoscono ai basti. Die Esel er-
kennt man an den Saumsdtteln.
Ai .s(>j;iiali si conoscono le balle. An den
Zeichen kennt vian die Ballen.
AI cantare Tuceello, al parlare il cervcUo. Am
Singen den Vogel, am Sprechen das Gekirn.
Gli uomini si conoscono al parlare e le cam-
pane al sonare. Die Menschen kennt man
am Sprechen, und die Glocken am Klingen.
L' ommi si cunnoscenu a la cera. (crs.) Die mi.
Menschen erkennt man am Aussehen.
Al parson al s chn(^ss in ti ffett. (rom.) Die
Person erkennt man an den Thaten.
Da r esteran xm^ chn6ss 1' interan. (rom.) An
dem Aussern erkennt man das Innere.
Dal riso molto Conosci lo stolto. (t.) An vielem
Lachen trkennst du den Thoren.
I pazzi si conoscono a' gesti. (t.) Die Narren
kennt man an den Gebdrden.
Al canto 1' uccello, al parlare il cervello. (t.)
S. Al cantare u. s. w.
Al suono si conosce il canipanello. (t.) Am
Klang erkennt man das Glockchen.
Dal suono si conosce il vaso, se e rotto o sano.
(t.) Am Klang erkennt man das Gefdss, ob
es entzivei ist, oder ganz.
Al pelo si conosce I'asiuo. (t.) A7n Haar er-
kennt man den Esel.
La volpe si conosce alia coda, (t.) S. Baf-
wen u. s. V. [u. s. to.
Dair unghia si conosce il leone. (t.) S. A I'ongle
Erkennen 416.
— 211 —
418 Erst.
Ogni albero si eonosce al fnitto. (t.) Jclen
Bauni erkennt vtan an der Frucht.
I cavalli alle selle e gli asini a' basti. (t.) Die
Pferde an den S'dtteln und die Esel an den
Saumscifteln.
II galantuomo si eonosce a tavolino, e a tavola
il contadino. (u.) Den Edelmann erkennt
man am Spieltisch und am. Esstisch den
Landmann.
Dal frutto si eonosce Talbero. (u.) S, Af
fr-ukten u. s. ii\
ni. Dal canta se conos la galina. (1. b.) Avi Sin-
ffen erkennt man das Huhn.
Dal sonA se conos le campane. (1. b.) Am
Klanrj erkennt man die Glocken.
J' aso a s' conosso clal bast, (picm.) Die
Esel erkennt man am Saunisattel.
A I'e ant el gieTigh eh' as conoss el natural
dla gent, (piem.) Beim Spiel erkennt man
das Naturell der Leute.
Dal erbo as conosso ii fnit. (piem.) Am Buume
erkennt man die Friichte.
Ogni erba as conoss a la smens. (piem.) Jedes
Kraut erkennt man am Samen.
Da la niostra as conoss la pessa. (picm.) Am
Muster erkennt man das Geivehe.
Dal canto se conosse la galina. (v.) S. Dal
canta u. s. u\ [sona u. s. ic.
Dal son se conosse le campane. (v.) S. Dal
Da le pene se conosse I'oselo. (v.) An den
Federn u. s. w,
I asini se conosse dal basto. (v.) S. J' aso u. s. rp.
si. II riderc senza cansa dimostva pazzia. (npl.)
Das Lachen ofine Ursache zeigt Narrheit an.
La campana si eonosce dal sonare, e I'liomo
dal parlare. (npl.) Die Glocke erkennt man
am Klanrje und den Menschen am Beden.
A lu parrari .si cantisci I'omii. (s.) Am
Sprechen erkennt man den Menschen.
A sonn si cannsci la campana. (s.) Am Klamj
erkennt man die Glocke.
Di lu fruttu si eanusci rarvulu. (s.) S. Af
frukten u. s. u\
Ogni erva si eanusci a la simenza. (s.) S.
Ogni erba u. s. ir.
Dai su riere si connoschet s'homine. (sa. L.)
Am Lachen erkennt man den Menschen.
Dai su cantigit si connoschet su puzone. (sa. L.)
S. Am Gesang u. s. rr.
Sa padedda tinniada si connoschet ad su sonu.
(sa. L.) Den gesprungenen Topf kennt man
am Klange.
Dai sa coa si connoschet su mazzone. (sa. L.)
A7n Schioanz erkennt man den Fuchs.
Dai su fructu si connoschet s' arvure. (sa. L.)
<S'. Af frukten u. s. ic.
No andar e no bcbev conhecen'is a molher. Am pt,
Gehen und am Trinken wirst du die Frau
erkennen.
En el andar y cu el beber se eonosce la muger. sp.
Am Gehen und Trinken erkennt man die
Frau.
La olla en sonar, y el hombre en hablar. Den
Topf am Klange und den Menschen am
Sprechen.
417. Soil ich ersaufen, so muss es in
sauberm Wasser sein.
Als ik mij wil verdrinken, Zoo wil ik in schoon dt.
water zinken. Will ich mich ertranken, so
ivill ich in reinem Wasser untersinken.
Quando so s'ha da negai", negarse in mar. it.
(ni. V.) Wenn man er trinken muss, so er-
trinke man im Meer.
418. Erst cine Pfarre, Dann cine Quarre.
Erst die Pfarre, Dann die Quarre.
Erst 'ne Pan-e, denn 'ne Quarre. (lirz.) md.
Erst 'n Par, un dlin de Quar. (ns. A.) ErstTj^d.
cine Pfarre und dann das Kind.
Eerst de Parre, deun de Quarre. (ns. B.) S.
Erst die u. s. w.
Erst 'n Parre, dann 'n Quane, (ns. ofs.)
Erst e Bliew, dann c Wiew. (ns. Pr.) Erst
eine Stiitte, dann ein Weib.
Wenn man heirade wbll (hciratheyi icillj , mot
(muss) man erscht (erst) e Nest make (ein Nest
marhenj, (ns. Pr.)
last en Par un dan en Quar. (ns. U.) Erst
eine Pfarre und dann ein Kind,
Ehst enne Pane, Dann enne Quarre. (ns. W.)
Before you marry, be; sure of a house wherein eu.
to tany. Bevor ihr heiruthet , seid eines
Hauses sicher, too ihr wolmen kbnnt.
Ingen tage Hustru, uden han kan fode to. da.
Keiner nehme eine Frau, ausser er konne
zweie erndhren.
Fyrr skulu menu fa ser brauS, enn briiSi. is.
Eher miissen Manner ihr Brot kriegen, als
eine Braut.
27*
Erst 418.
_ 212 —
420 Ertrinken.
UW. Tonk fyrst paa Brand og sidan paa Brnd.
Denk erst an's Brot und dann an die liraut.
fz. Aouan d(! marida, agies houstau cronipat, Boune
teiTe iiegne i>er laur a coelhe blat. (sf. Gsc.)
Vnr dem Heirathen habe ein eiyenes Haus,
i/ute schwarze Erde zum Bearheiten, urn
Koi"n zii erntcn.
it. Innanzi il maritare abbi I'abitare. (mi. t.) Vor
devi Heirathen habe Wohnunf/.
ni. Prima de to mie Cerca el sit, doe te stare.
(1. m.) Vor dem Weibnehmen suche den Orf,
wo du bleibcn wilht.
A to mie no sta a pensa So no t' ghi piantA
la ca, E t&ra ncgra d' coltiva. (1. m.) Denke
nicht daran, ein Weib zu nehmen, bevor du
nichf, das Ha us gerichtet und schwarze Erde
zuvi Bebauen hast.
sp. Antes de casar, ten casas en que morar, y
ticrras en que labrar y vinas en que podar.
Bevor du dich verheirathest , habe Hiiuser
zum Wohnen, Land znm Bebauen und Wein-
herge zum Beschneiden.
Erscht Njis', denn Schniefke (Toback). (ns. Pr.)
Erst Nase, dann Pric^chen (Tuback).
Erst das Geld nnd dann die Taschen. (ns. Pr.)
last en Nas un dan en Bril. (ns. U.) S.
Arscht ?t. 8. ir.
Eerst een' neus, en dan een' bril. S. Avsrh' (It.
M. s. V.
Men moet eerst voor de kooi zorgen en daarna
voor den vogel. Man muss erst fiir den
K'dfig sorgen und dann fiir den Vogel.
Eerst het kooitje klar en dan een vogeltje erin.
Erst den K'dfig fertig und dann ein Vogel-
chen hinein.
Men bangt geene dieven, eer men ze gevangen ^
heeft. Man h'dngt keine Diebe, ehe man sie
gefangen hut.
Ein skal spiima fyrst og spita sidan. Man liw.
muss erst spinnen und dann stricken.
Man hanger ingcn tjuf fornin lian f;i.s. Man SW.
hilngt keinen Dieb, ehe er gefangen ist.
419. Erst Naschen haben, dann Pries- ■
chen nehmen. j
Man muss den Vogel erst im Kjifig haben, ehe
man ilin singen lehrt.
Man hangt keinen Dieb ehcr, als man ihn ge- ,
fangen hat. i
Man reitet den Gaul erst, wenn man ihn hat.
md. Arscht ne Nos un denn an Brill. (Hrz.) Erst
eine Nase und dann eine Brille.
od. Man henkt keinen Dieb , ehe man ihn hat.
(bair.)
Voar fanga, No erst hanga. (schwb. W.) Vor-
her fangen, dann erst hdngen.
Man hangt keinen Dieben, wenn man ihn
nicht hat. (schwei.)
pd. Erst de Nas' un denn de Brill', (ns. A.) Erst
die Nase und dann die Brille.
Eerst en Nase un denn en Brill, (ns. B.) S.
Arscht u. s. w.
Eerst 'ne Nase, un denn 'ne Brille. (ns. ha.
G. u. G.) S. Arscht u. s. w.
Erst de Nees un denn de Brill, (ns. hist.) S.
Erst de u. s. w.
Eerst en Nas un denn en Brill, (ns. Hmb.)
S. Arscht u. s. w.
Erst 'n K(3rf un denn 'n Vogel. (ns. ofs.) Erst
einen Kdfig und dann einen Vogel.
Erst Nasen, dann BroUen. (ns. Pr.) Erst
Nasen, dann Brillen.
420. Wer im Ertrinken ist, crgreift jeden
Strohhalm.
Wer in den Brunnen fjillt, will sich am Mooa
erhalten.
Un noye s' accroche \ un brin de paille. Ein fz.
Ertrinkender halt sich an einen Strohhal ni.
Un honune qui se noie (Un hoinme en danger
de se noyer) .s'attaclie k un brin d'herbe.
Ein Ertrinkender halt sich an einen Gras-
halm.
Homme qui se noie, s'accroche a toute branche.
Wer ertrinkt, halt sich an jeden Zweig.
Chi s'affoga, s'attacherebbe a' rasoji. Wer er- it.
trinkt, rriirde sich an Schermesser halten.
Chi aifoga, s'inipicherebbe alle funi del cielo. (t.) mi.
Wer ertrinkt, loiirde sich an Allevi fest-
klammern.
Chi e portato giu dall' acqua, s'attacca a ogni
spino. (t.) Wer vom Wasser fortgetragen
wird, halt sich an jedem Dorn fest.
Chi uega, s'ataca a tiit. (1. b.) Wer ertrinkt, ni.
halt sich an Allem fest.
Co se xe per negarse se se ciapa anca a un
branco di spiui. (v.) Wenn man am Ertrin-
ken ist, greift man audi nach einern Biin-
del Dornen.
Erziehen 421.
— 213 —
422 Esel.
421. Erziehst An dir einen Raben, So
wivd er dir zum Dank dieAxigen aus-
graben.
Es zog schon Mancher ein Fiilleu auf, das ihn
selbst vor's Scliienbein selling.
Eine Schlange im Busen nahren.
pd. He hett en Fahl uptagen, de em vor de Schene
sleit. (ns. B.) Er hat ein Fohlen aufye-
zogen, das ihn vor die SrJnenheine schldfjt.
Dei Ra,we, den men tnt, hacket einen in'n
Older de Agen ut. (n.s. ha. G. u. G.) Der
Rabe, den man aufzieht, hackt einem im
Alter die Aiujen «?/.?.
dt. Breng eene kraai op, en zij zal n (uw kind)
de oogen uitpikken. Zieht eine Krahe auf,
und sie wird euch feurem Kind) die Auf/en
aushacken.
Hij voedt eenen bond op, die hem daarna den
riem van zijnen sclioen afeet. Er fUttert
einen Hand auf, der ihm nachher den Rie-
men von seinem Srhuhe ahfrisst.
Taj broaden eene slang in hnn boezem, die
hun't liert zal afsteken. (vl.) Sie hriiten eine
Schlange in ihrem Busen, die sie in's Herz
stechen loird.
eu. He has brought up a bird, to pick out his own
eyes. Er hat einen Vogel gross gezogen,
damit dieser ihm die Augen aushacke.
dii. At nsere en Slange i sin Barm. Eine Schlange
in seinem Busen nahren.
SW. M«angen foder iip en orm i sin egen barm.
Mancher zieht eine Schlange in seinem eig-
nen Busen gross.
Fodha Ormen i barmen. Die Schlange im
Busen nahren.
Iti Leonis catulum ne alas.
Ale hiporum catulos.
Viperam in sinii alere.
fz. Eleve le (Nourris un) corbeau , il te crevera
les yeux. Ziehe den (einen) Raben auf, er
wird dir die Augen aushacken.
Tel le chien nourrist qui puis menge la cour-
roye de son Soulier. Mancher zieht den
Hund auf, der ihm nachher den Riemen von
seinem Schuh frisst.
On norrist tel quaiel, ce dist-on bien souvent,
Qui sault son maistre au col bien anguisseu-
sement. (afz.) Man ern'dhrt manches Hilnd-
chen, sagt man sehr oft, das seinem Herrn
sehr bedrohlich an den Hals springt.
Teu pest le chen de sou payn qu'il le morde
en la mayn. (afz.) Mancher nahrt den Hund
mit seinem Brot, der ihn in die Hand beisst.
Neurit courbax, que-b' tireran lous oueilhs. sf.
(Brn.) Ern'dhre Raben, sie werden euch die
Augen aushacken.
Tal nutre il corvo che gli cavara poi gli occhi. it,
Mancher n'dhrt den Raben, der ihm spliter
die Augen aushacken wird.
Nutrisci il corvo, alia fin ti cavara gli occhi.
N'dhre den Raben, zuletzt wird er dir die
Augen aushacken.
Chi s' allieva la serpe in seno, E pagato di
veleno. Wer sich die Schlange im Busen
grosszieht, wird mit Gift bezahlf.
AUevare il serpe nel seno. ^S*. Fodha u. s. w.
Nutrisci il corbo, e' ti cavara gli occhi. (t.) mi.
S. Elkve u. s. w.
Nutrisci sei-pe in seno, ci lasciara veleno. (t.)
Niihre eine Schlange ivi Btisen, sie wird
Gift drin lassen.
Nutri la serpe in seno, ti rendera veleno. (t.)
N'dhre die Schlange im Busen, sie wird dir
Gift iciedergeben.
Tirars' una bessa in sMn. (em. B.) S. Eine ni.
Schlange u. s. lo.
Toeures la bissa in sen. (em. P.) S. Fodha u. s. t/i.
Dagh de mangii a on scorbat, Che p6 i oc el
v6r becat. (1. m.) Gib einem Raben zu fresten,
so wird er dir spelter die Augen aushacken
iDollen.
Dh. da magnar a un corvo, e po'l te cavara i
occi, (v.) S. Dagh u. s. w.
Noil alimentes mazzoneddos in domo. (sa. L.) si.
Ern'dhre nicht kleine Filchse im Hause.
Crieu corps, y us trauran los ulls. (neat.) S. liu.
Neurit u. s. iv.
Criau corbs, y os trauran los ulls. (val.) S.
Neurit u. s. w.
Criai o corvo, tirar-vos-ha o olho. Zieht r?en j)t.
Raben auf, er icird euch das Auge aus-
hacken.
Cria el cuervo, sacarte ha el ojo. Ziehe den sp.
Raben auf, er wird dir das Auge aus-
hacken.
Cria corbo, y sacar te ha el ojo. (asp.) S. Cria
u. s. to.
422. Der Esel hat lieber Stroh als Gold.
Ein Esel frisst keine Feigen — Warum?
Sind auch Kleien da? fragte (sprach) die Sau
an der Tafel des Lowen (des K8nigs Leu),
Wenn das Ferkel traumt, so ist's von
Trebern.
Esel 422.
— 214 —
423 Esel.
Schweine kiimmern sich uiclit um kostliche
Salbeu.
leh gfib' eine Perle fiir cin Gorsteukorn, sagte
der Hahn.
Eim hunde lieber ist cin bcin, Deiin cin pfuut,
daz gloubc mir. (ad.)
pd. „Nast giit iwer de Dastcln!" spiacht der lisel.
(nrh. a.) Nichfs (jeht iiher die Distcln! spricht
der Esel.
Det Schweinj drimt giirc fum Aker. (nrh. S.)
Das Schwein trdurat gern vom Acker,
Wenn de fderj Hund dromt (tr'dumt) , so'is't
vun (von) Brod. (ns. B.)
dt. Geef een' ezel haver, liij loopt tot de distels.
Geht einem Esel llafer, er I daft su deii
Disteln.
De zeug heeft liever draf dan rozcn. Die Sau
hat lieber Sinllicht, ah Rosen.
Als het varken droomt, is het van draf. S.
Wenn das Ferkel u. s. w.
Als tvercken droomt, so eest van draf. (avl.)
S. Wenn das Ferkel u. s. w.
en. A turd is as good for a sow as a pancake.
Ein K — ist so gut fiir eine Sau, uie ein
Pfannenkuchen.
Pearls are ill valued by hungry swine. Perlen
icerden von hungriijen Schweinen schlecht
geschdtzt.
da. Et iEsel seder ingen Figener. Ein Esel frisst
Iceine Feigen.
Ee drommer saa om Draff, eg Kasrlingh om
siju Krogstaff. (ada.) Es trdumt die Sau von
Trebern und das alte Weib von ihrem
Krilckcnstock.*)
is. Bj(58 pu asnanum gull, hann brekar um halm.
Biete du dem Esel Gold, er hittet instdndig
um Stroll,
Dreymir svin um di-af, og kerlingu um sinn
kr6kstaf. S. Ee drommer u. s. u-,
Hundr aktar eitt bein meir, enn hundraS gim-
steina. Der Hund schdtzt einen Knochen mehr,
als hundert Edelsteine.
Purkan droymir um dravifl ok kelling um sta-
vin. (fser.) Das Schwein trdumt vnn Trebern
und das alte Weib vom Stab.
SW. Svinet drommer alltid om draf. Das Schicein
trdumt immer von Trebern.
vSoon drommer om Draaff och Karingen om sin
Staaff. S- Ee drommer u. s. w.
Asnan tiahnar tijstel. Dem Esel dient die Distel.
Asinus stramenta mavult, quam auruni. It.
Quid asinus de pipere?
Adueniunt macro de pastu sonniia scrofe. (mlt.)
Succula dum stertit, sirKjvas per somuia vertit,
Soinniat atqvc, manus qvod baculo det, anus.
(mlt.)
Truye ayme mieux bran que roses. S. De zeug fz,
u. s. w.
Meuz cyme troy troyle qe rose (afz.) Lieber
hat die Sau Pilz, als Rose.
On pour^ai aime mi on stron qu'ine Id-mos- nf.
cade, (w.) Ein Schicein hat lieber einen K — ,
als eine Muskatennusa.
L'ay amo may la paille que Tor. (nprv.) sf.
II porco sogna ghiande. (mi. t.) Das Schwein it.
trduvit von Eicheln.
L'orso (sempre) sogna perc. (t.) Der lidr mi.
trdumt (immer) von Birnen,
S'ainu non mandigat pibere. (sa. L.) Der Esel si.
frisst nicht Pfeffer.
423. Der Esel hat von Jugend auf graue
Ha are.
Der Esel grau't schon im Mutterleibe. (bair.) od.
Der Esel ergrauet im Muttorleib. (schwei.)
En Esel grobet im Muctterlib, e Norr ond e
Narr gar niid. (schwei. A.) Ein Esel ergraut
im Mutterleib, eine Ndrrin und ein Narr
gar nicht.
An diem der lesel behort, begrot hie u6h. pd.
(nrh. S.) Wie der Esel behaart, ergraut er
auch.
An diem der Wiilf behort, an diem e begrot.
(nrh. S.) Wie der Wolf behaart, so ergraut
er.
De gekken grijzen niet; maar de ezels worden dt.
grijs geboren. Die Gecken ergrauen nicht,
aber die Esel werden grau geboren.
Den wolf kan men al zijne grijze haaren niet
uittrekken. Devi Wolf kann man nun einmal
seine grauen Haure nicht ausziehen.
Asenet gi-aaner 1 Moders Liv, og bliver dog ei da.
klogt. Der Esel ergraut im Mutterleibe und
wird doch nicht klug.
Asnan granar i moderlifvet, men ar ej klokare SW.
for det. Der Esel ergraut im Mutterleibe,
ist aber darum nicht kliiger.
•) Auf ihm reiten die Hexen zum Sabbath.
Tete de fou ne blanchit jamais. Narrenhaujit fz.
loird niemals iceiss.
Tiesse di sot n'blankih' maie. (w.) S. Tete u. s. w. nf.
Esel 423.
215 —
425 Esel.
sf. Testo de fol noiin lilanqis. (Lgd.) Narren-
haupt 7cird nicht weiss.
Testo de foueil non blanquis. (nprv.) S.
Tento u. s. w. [u. s. w.
it. Testa di pazzo non incanutisce mai. S. Tete
mi. Testa di mattu iinn' igriscisce mai. (crs.) S.
Tete u. s. w.
424. Der Esel tiagt das Korn in die
Miihle und bekommt Disteln.
Dem Esel, so (der's) Korn zur Miihle tragt,
wird (die) Spreu.
md. Der Esel tragt das Korn zur Miihle und be-
kommt die Spreu. (mrh. E.)
dt. Het gaat met hem als met de ezels, die de
haver dragen, en hooi eten. Es geht mii ihvi,
wie mii den Eseln, die den Hafer tragen
und Heu fressen,
(Hi. Bser Asenet en Guldsfek, dot seder dog Tidsel.
Tragt der Esel (audi) einen Goldsack, er
frisst doch Disteln.
SW. Asnan, om ock barande en guldsack, ater lik-
val tistlar. Der Esel, wenn er audi einen
Goldsack tragi, frisst gltichwohl Disteln,
Asnan fast hon btire en Gullsack, sa ather hon
anda Tistel. Wenn der Esel auch einen
Goldsack triige, so frisst er dennoch Disteln.
fz. L'ane de la montagne porte le vin et boit de
I'eaix. Der Esel vom Gehirge tragt den
Wein und sduft Wasser.
Asne d'Arcadie, Charge d'or mange chardons
et ortie. Der Esel aus Arkadien, mit Gold
beladen, frisst Disteln und Nesseln,
sf. L'aze de mounteigno porto lou vi 6 beou I'aigc.
(^Lgd.) S. L'dne u. s. lo.
L'ay de montagno, que pouerto lou vin, et beou
I'aygo. (nprv.) S. L'dne u. s. ii\
it. Sono parente dell' asino, die porta il vino e
beve I'acqua. Ich bin Verwandter des Esels,
der den Wein tragt und das Wasser sduft.
mi. I povari so spessu cumme i sumeri, chi portanu
u vinu e po vejenu I'acqua. (crs.) Die Armen
sind oft, wie die Esel, welcJie den Wein
tragen und dann das Wasser saufen.
Far come I'asino, che porta il vino e beve
I'acqua. (t.) Es machen, wie der Esel, der
den Wein tragt und das Wa»ser sduft.
ni. Fe cum fa I'esan, che porta e ven e s' bev
I'acqua. (rom.) Es machen, wie der Esel thut,
der den Wein tragt und das Wasstr sduft.
L'asen di capuzzein, ch' bev I'aqua es porta al
vein. (em. B.) Der Esel der Capuciner
sduft Wasser und tragt den Wein,
Far erne l'asen ch' el porta el ven e al beva
I'acqua. (em. P.) S. Far come u, s. w,
F6r comm fa I'esen ^ch porta al vein es bev
I'acqua. (em. R.) S, Far come u. s. w,
L'aze o camalla o vin e o beive 1' aegua. (lig.)
Der Esel trdgt den Wein und sduft das
Wasser.
Fe com I'aso ch' a porta el vin e a beiv I'aqua.
(piem.) S. Far come u. s. w.
Lo burro de Arcadia, carregat dor, y mentja llii.
palla. (val.) Der Esel aus Arkadien (ist)
mit Gold beladen und frisst Stroh,
El asno de Ai-cadia, lleno de oro y come paja. sp.
S. Lo burro u, s, w.
425. Der Esel und sein Troibcr denken
nicht iiberein.
De Driwer un de Esel denket nich owereen. pd.
(ns. B.) Der Treiber und der Esel denken
nicht iiberein.
De Di-iever iin de Esel stimmen selten aver-
een (iibereinj. (ns. ofs.)
De ezel en zijn drijver denken niet eveneens. dt,
Zeven dingen peinst de ezel, en dc ezelsdrijver
acht. Sieben Dinge denkt der Esel, und der
Eselstreiber acht.
The horse thinks one thing and he that rides en.
him another. Das Pferd denkt ein Ding,
und der es reitet ein andres.
Ce que pense I'asne, ne pense I'asnier. Was fz.
der Esel denkt, denkt der Eselstreiber nicht.
Une pause li asne et autre li asnier. (afz.)
Eins denkt der Esel und Anderes der Esels-
treiber.
Li asniers une chose pensse, Et li asnes pense
tout el. (afz.) Der Eselstreiber denkt ein
Ding und der Esel denkt ganz das Gegm-
theil.
L' asino e '1 mulattiero non hanno lo stesso it.
pensiero. Der Esel und der Maulthiertreiber
haben nicht denselben Gedanken,
Una ne conta I'oste e I'altra u cocu. (crs.) mi.
Eins rechnet der Wirth, und das Andere
der Koch,
Una ne conta ix topu e I'altra u gattu. (crs.)
Eins rechnet die Maus und das Andere die
Katze,
Esel 425.
— 216 —
427 Esel.
Sette cose ponsa Tasino c otto Tasinaio. (t.)
S. Zeven u. s. to.
Una ne pensa il ghiott<j, un' altra il tavernaio
(roste). (t.) Ei7i (Dinr/) denkt der Frexser,
ein anderes der Wii'fJi.
Una ne pensa il cuoco, una il goloso. (t.) Eins
denkt. der Koch, eins das Leckermaul.
Una se pensa il gatto, e una il sorce. (u.)
Kins denkt sick die Katze v/nd eins die
Mans.
ni. Euna '1 la pensa I'asen, I'otra '1 padnV (1. b.)
Eins denkt der Esel, das Andere der Ilerr.
On cont fa I'asen, e n' alter el padru. (1. b.)
Eine Rechnunij macht der Esel vnd eine
andere der Ilerr.
Pensa I'asin un coss, n'oltra el padron. (1. m.)
TDer Esel denkt ein Ding, ein anderes der
Herr.
Una cosa pensa I'aseno, e un' altra el paron
(chi lo conduse). (v.) Ein Din;/ denkt der
EJselund. ein anderes der Ilerr f der ilinfilhrt).
si. Unu contu faghet s'ainu, s'ateru s'ainarzu.
(sa. L.) Eine Bechnwnry macht der Esel, die
andere der Eselstreiher.
Unu contu faghet s'istranzu, ct s'ateru s'oste-
riarzu. (sa. L.) Eine Rechnmu/ macht der
Fremde und die andere der Wirth.
Ini. L'ase fa un compte y I'trajiner un altre. (neat.)
Der EJsel macht eine Rechnuny und der
Treiber eine andere.
sp. Uno piensa el bayo (vayo) y otro el que le
(lo) ensilla. EJins denkt der Braune wid
Anderes der, icelcher ihn sattelt.
426. Ein Esel ist ein Esel und kam' er
auch nach Rom.
Wenn der Esel weit lauft, ist er danim uicht
gelehrt.
Wenn der Esel in die Miihle kommt, so sagt
er: I-a! [miauen.
Bring' eine Katze nach England, sie wird
Gienge eiu hunt tusent stunt ze kirchen, er
waer doch ein hunt, (ad.)
Ist er ein esel oder gouch, daz selb ist er ze
Paris ouch, (ad.)
Kumt ein ohse in fremdiu lant, er wirt doch
fur ein rint erkant. (ad.)
Und fuer ain ochs durch alls land, so hiesz
man in doch nur ain rind, (ad.)
dt. Een ezel blijft altijd een ezel, al ging hij ook
naar Rome. Ein Esel hleibt stets ein Esel,
und yieng er auch nach Rom,
Een ezel blijft een ezel , al doet hij ook drio
maal de rcis oni de wcrcld. Ein Esel fdeibt
ein Esel und macht er audi drei Mai die
Reise um die Welt.
For en Kat til det yderste Hav, Han dog kun diU
raaber Mjav! Mjav! Bring' eine Katze his
zum du.'isersten Meer , sie ruft doch nur:
Miau! Miau!
For et 8vin til Rhin, det er endda et Svin.
Brinye das Schwein zum Rhein, es ist
dennoch ein Schwein.
Man ledher aldrig saa langt eth Nod, at thet
bliver ey ect Nodh. (adii.) Man fiihrt nie
ein Vieh so weit, dass es nicht ein Vieh
bliebe.
For kattcn till Engeland, sa jamar den anda. SW.
Briny' die Katze nach EJnyland, so miaut
sie doch.
Om katten fordes til England, jainniar ban lik-
wal. Wenn die Katze nach England yebracht
n-ird, iniuut sie yleichtcohl.
Fora Swijn til Rijn, dlut blijr anda Swijn. S.
For et u. s. ic.
Bos bos dicetur, ten is ubicunqve videtur. (mlt.) It.
Qwand on z' evoie des agn' a marchi, on z'a fz.
des agues, (nf. w.) Wenn man Esel zu
Markte schickt, so hat man Esel.
Va il lupo a Roma e li vi lascia del suo it.
pelo, ma non del suo costume. Es geht der
Wolf nach Rom und Idsst dort seine Haare,
aber nicht seine Oewohnheit,
427. Ein Esel kraut den andern.
Ein Esel gefallt dem andern.
Ein Hund fiohet den andera.
Ein Hund liest dem andern Floh ab. (schwei.) od.
De eene ezel krabt den anderen,
De eene ezel vrijt den anderen.
macht dem andern den Hof.
dt.
Ein Esel
Det ene .^sel kloer det andet. da.
Den ene Hund lysker den anden. S. Ein
Hund Jiohet u. s. w.
Den ena asnan klar den andra. 8W»
Asinus asino pulcherrimus. It.
Mutuo se scabunt muli.
Un ane gratte I'autre. fz.
A I'asne I'asne semble tr^s beau, (afz.) Dem
Esel scheint der Esel sehr schon.
Esel 427.
— 217
429 Esel.
it. Un asino par bello ad nn altro aslno. Ein
Esel erscheint eineni andevn Esel schon.
ni. Freghcsse com a fan j'aso tra d'lor, (piem.)
Sick krauen flohenj, vie die Esel unter eiu-
ander thun.
Un aseno gi*ata I'altro. (t.)
si. Sos ainos si ratant unii cum s'atern. (sa. L.)
Die Esel krauen sick einander. [u. s. ic.
sp. Los asnos se i-ascan uno a otro. S. Sos ainos
428. Ein Esel s chimp ft don and c in
L a n g o h r.
Ein Esel heisst (schimpft)dcn andcrn Sacktragcr.
Dcr Esel schimpft das Maul (Maultliicv) Lang-
olir.
md. En loscl nonnt den an('re' I^angoor. (mrh. L.)
E Esel hcest immer den andern a loang Uhr.
(schls.) Ein Esel heisst immer den andern
ein Langohr.
's Ilest immar c Asol dan andam Langilr.
(schls. B.) Es heisst immer ein Esel den
andern Langohr.
od. Es sagt ein Esel dem andcrn Langohr. (.schwoi.)
Es sagt ein Storch dem andern Langhals.
(schwei.)
dt. De eene czel heet den anderen T^angoor.
De eene ezel heet den anderen altijd eenon
lastdrager. Ein Esel heisst den andern
immer Lasttrdger.
Menigeen dragt een' zak en nocmt zijti" bunr-
mau een' ezel. Alancher trdgt einen Sack
und nennt seinen Nachhar einen Esel.
De eene hond verwijt den andern, dat hij
vlooijen heeft. Ein Hand virft dem andern
vor, dass er Flohe hat.
en. Thou art a bitter bird, said the raven to the
starling. Du hist ein hittrer Vogel, sagte
der Eabe zum Staarmatz.
(lii. Det ene ^sel bebreider det andet, at det har
langc 0ren. Ein Esel wirft dem andern
vor, dass er lange Ohren hat.
is. Um of er, pa einn asni kallar annan sekkbera.
Zu stark ist es, wewi ein Esel den andern
Sarldr'dger nennt.
|>a(5 er finlig saga, livor asninn kallar annann
hlassdraga. Das ist eine schlimme Oeschichte,
wo der Esel den andern Lasttrdger nennt.
Slf. Den ena asnan hiignas at att den andra bar
aacken. Der eine Esel /rent sich dariiher,
dass der and ere den Sack trdgt.
O miserum helium, dum tundit asellus asellum! It,
Corvus corvo nigredincm objicit,
L'un asne appelle I'autre roigncux. Eiji Esel fz.
heisst den andern rdudig.
II bove dice cornuto all' asino. (mi. u.) Der it.
Ochse sagt zum Esel: Hornvieh!
Dice la vacca al tore: „Tirati in la, senni temi.
foro!" (u.) Die Kuh sagt zum Stier: y,Geh'
xneg, sonst durchhohre ich dich!
U \h disce cuernute au ciuccic. (ap. B.) Der si.
Ochse sagt zum Esel: Hornvieh!
II bove chiama cornuto I'asino. (npi.) Der
Ochse heisst den Esel Hornvieh.
Lo corb diu negra a la garsa. (neat.) Der liii.
Rahe sagt zur Els for: Schwarze.
Dixo el asno al mulo: anda para orejudo, Der sp.
Esel sagte zum Maulthier: gehe Langohr!
Dixo la corneja al cuci'vo: quitate alia negro,
y el cuervo k la corneja: quitaos vos alia
negra. Die Krdhe sagte zum Jtahen: fort
von da, Schwarzer! tmd der Eabe zu der
Krdhe: entfemt euch von dort, Schvarze!
429. Es geht ihm wie dem Esel, der zwei
Brildorn diente: jeder meinte, er sci
bcim Andern gefiittert worden.
Es geht dir wie dera Esel, der dreien Briidem
diente.
Gemecjio schapen eten de vvolven. Gemeinde- dt.
schafe fressen die Wolfe.
The common horse is -worst shod. Das Ge- Cn.
meindepferd ist am schlechtesten beschlagen.
Communiter negligitur quod communiter agitur. It.
L'ane du commun (de la comnuinaut('!) est ton- fz.
jours le plus mal bate. Der Gemeindeesel
ist immer am schlechtesten gesattelt.
II n'y a pas d'ane plus mal bate que celui qui
sert au commun. Es gibt keinen schlechter ge-
sattelten Esel, als den, welcher der Gemeinde
dient.
L'asne de tous est mange des loups. Der Esel
Aller wird von den Wolfen gefressen.
Ca^ de dues cabanes La coude qu'eu pen. sf.
(Bm.) Hand zweier Hiitten Idsst den
Schwanz hdngen.
L' aze de mijhe fughe toujhour maou embasta.
(Lgd.) Der Gemeindeesel war stcts schlecht
gesattelt.
Aze dii mijh(5 n'es jhamai be embasta. (Lgd.)
Der Gemeindeesel ist nie gut gesattelt.
28
Esol 429.
— 218 —
431 EseL
L'ay ilou counmii, la quonc. I'y scqiio. (nprv.) '
Der Gehieimhe-tel li.un<jl ilcn Srhwaiiz. i
It. A 1110 tocca esser I'asino del coiiiune. Irh mii.^9
der Eael der Gemeinde sein.
Porca comime non iiiiphigua. (remeindesrhwein '
tcird nicht fell. j
mi. La barca di piii padroni va a naufragarsi. |
(crs.) Die Barke von mehreren Herren lei-
det Schiffbrucli.
ni. El bant i>ii.s.si' pcsant IV- portat dal asiii del i
comii. (1. b.) Der schwernte Sattel vird •
von dem E^el der Gemeinde getruf/en. I
Porca de coniU no fa sonza. (1. b.) (S'. Porca i
comune u. .?. ic.
Porca de mesida no fa niai Inina loussida. i
(1. b.) Gemeinschaftl irh tjef'dUertes S'liwein
gedeiht niemals.
El pezo basto lo ga rasono del coiiinn. (v.)
Den schleclite.tten Stiffel hat der Girmeinde-
esel.
si. Caddu de niosu a pare ncn fnno, non crabistn
(lie iiiurralo). (sa. li., S.) G enicinnchaftliches
Pferd hat rceder Strick, nnch Halfter.
llll. Ovella de molts, los Hobs se la menjaii. (neat.)
Sohaf von Vielen, die Wolfe freasen es.
pt. Asno de niiiitos, lobos o coniom. Esel von
Vielen, die Wo/fe freasen ihn.
Sp. Asno tie ninclios lobos le (se lo) coiiien. S,
Asno u. s. ir.
Oyeja de nmclios, lobos so la onniiii. S.
OveJIa a s. vr.
430. Es slnd nielit Alio Esel, die «;ioke
tvagc n.
M;in iiudet manohen Esel, der nie Sacko trug.
Mail findet manelien Esel init zwei IJeinen.
Es gibt ancli vUle Esel, die nur anf zwei
Flissen gehen.
Es .'<ind vil Esel, die nit Sake tragen. (ad.)
Man finder niangt ct iEscl, som aldrig bar diU
SiC'kke. S. Man jindet manchcn Esel, der
u. a. to.
AUe /Esler have ci lange Oreii. Alle Eael
hahen nicht lange Ohren.
.\.snor finnas ock pa tva Ijcn. Ksel Jindet man SW.
uuch auf zicei Beinen.
leke alia Jisiior ha hinga ;»ron. Ni<'ht alle Esel
hahen lange Ohren.
dt, ^leii zlet wel ezels, die nooit zakkeii driiegeii.
Man sieht u-ald Esel, die niemals tSacL-c
trugen.
Men vindt menigen Ezel met twee lieenen.
»S'. Man Jindet laanchen Esel mil u. s. v).
Men vindt menigen czcl zoiider lange ooi'on.
Man Jindet manelien Esel ohne lange Ohren.
Alle ezels heeten gecn graanwtje. Alle Esel
heissen nicht Granrhcn.
Men vindt menighon esele, die glieene langhe
ooren en draecht. (avl.) Man Jindet mdnrlien
Esel, der keine lange Ohren tragi.
Sunt asini ninlti solum bino pode fulti. (nilt.) It.
I n'a brav'mint des Agnes qui n'inagnet nin d^ I'z.
four. (iif. \v.) Es giut gar viel Esel, die kcin
Hcu fressen.
Tot los bicsses ni magnet nin diN four, (w.) nf.
Nicht alle Beester fressen IIcu.
Si trovauo niolti asini, die non portano mai it.
basto. Man Jindet viele Esel, die nie einen
Saumsattel tragen.
Si trovano asini assai senza oreecbie grandi.
• Man findet Esel genag ohne lange Ohren,
431. Man ruft den Esel nieiit naeh llofe,
denn dass er Siicke trage.
Man ruft den Esel nit zu Ilofe, dann er Siike
tragen soil, (ad.)
Men rocpt den ezel nict ten hove, dan als liij dt.
lasten dragen moot. Man ruft den Esel
nicht nach ITofe, ausser venn er Lasten
tragen muss.
Men noodt een ezel nooit to gast. Of hij draagt
er jnk of last. Man ladet einen Esel nie
zu Gast, Oder er trdgt Joch oder Last.
Men roept den esel niet te lioiie, dan als hy
wat draghen moet. (avl.) Man ruft den Esel
nicht zu Hofe, ausser uenn er etiras tragen
sell.
Asenet konimer ikke til ITove, uden for at brere dii,
Sjekken. Der Esel kommt nicht an den
Hof, ausser um die Siicke zu tragen.
Naar den Hole bydcr den Ringe, maa lian
enten vrcre Nar eller bsere Stekken. Werm
der Ilohe den Geringen einladet, so muss
er cnfireder Narr sein oder die Siicke
tragen.
Asnan kommer intet til hofwa vtlian at bara SW.
sackeu. S. Asenet u. s. to.
Ad res pnrtandas a.sini voeitantur ad aulam. lt»
Asinus in aula fovetur solum propter saccos
portaudos. (nilt.) ^
Esel 431.
_ 219 —
433 Esel.
fz. Asne couvie a nopces eau ou boys y cloibt
apurler. Der Esel, der znr Hoclizeit <jeladen
icird, viiiss dazu Wasser oder Ilnlz tragcn.
it. Qiiannu a li iiozzi I'/isinu h invitatn, Pri pnr-
tari acc|iia o ligna h lu so 'nvitu. (si. s.)
Wenn der Esel zur H: chzeit geladen wird,
ist es mir, dumit er Wassej' oder Holz trac/e.
432. Wenn d cm Esel zii \v oh list, so geht
er auf s Eis tanzen.
Wenn dem Esel zii wolil ist, so geht er aiif's
Eis iind bricht ein Bein.
Wenn dem Esel zii wolil ist, so gunipet er (so
geht er aiif's Eis gnmpen) (so tanzt er auf
dem Eise).
Swenne dem esel ist zo wol, so get er tanzen
fif daz IS. (ad.)
md. Wens in liesol zo wuuel is, gettar ufs Eis iin
danzt. (frk. H. S.) Wenn's dem Esel zu vxjJil
ist, geht er auf's Eis und tanzt.
Wenn's d-r Gasz wonhl it, gett si ufs Eis.
(frk. M.) Wenn's der Geiss wohl ist, geht
sie auf's Eis.
Wenn's dem Esel zu wohl ist , geht er auf's
Eis tanzen. (mrh. E.)
Wan et dem lesel ze wuol as, da' get en op
d' Eis daQzen. (mrh. L.) S. Wenn's dem u. s. w.
Wenn's 'n Esel ze wuhl werd, gieht ha uffs
Eis tanze. (sa. A.) S. Wemi's dem u. s. w.
Wenn am Asal ze wCil is, su git a ufs Eis
tonzon. (schls. B.)
Bann's d'n Esel sc wol is, g.-lt a ofif's Is unn
danzt. (thr. R.) S. Wens u. s. w.
od. Wenn's der Gaiss z' wol ist, so stampfet sie.
(schwb. W.)
Waim d' Gaiss wol steht, dann schaiTt sie.
(schwb. W.)
Wenn der Geis zu wuhl ist, so geht sie auf's
Eis tanzen und bricht ein Bein. (schwei.)
Wenn e Gass feine Geiss) wol stoht (steht), so
stampfet si (sie). (schwei.)
Wenn's dem Fiili (Fohlen) wohl ist, so gum-
pet's, (schwei.)
Weuns der Gas zwol isch, so schoret si.
(schwei. Sell.) Wenn es der Geiss zu wold
ist, so scharret sie.
Bald do Goasz z- wuhl is, stt^ht s" auf und
kratzt 89\ (tir. U.-I ) Sohald der Geiss zu
wohl ist, steht sie auf und kratzt sich.
pd. Wun et dem lesel gat git, se git hie aft Eis
un bracht sich det Genak. (m'h S.) Wenn
es dem Esel fjui geht, so geht er auf's Eis
und bricht sich das Genick.
Wenn 't 'n Esel to woll iss, geit'r upp 't Is un
brickt sick 'n Ben. (ns. A.) Wenn es dem
Esel zu loohl ist, geht er auf's Eis und
bricht sich ein Bein.
Wenn den Esel tan wol werd, sau geit he up
't Is (sau danzet he upn Ise). (ns. ha. G. u. G.)
Wenn dem Esel zu wohl wird, so geht er
aufs Eis (so tanzt er auf dem Eise).
Wer tau wol is, geit in 'n Dreck. (ns. ha.
G. u. G.) Wem zu ivohl is', der geht in den
Dreck.
Wann dem lesel te wuol es, dann get he oppet
Is un tebrieket de Schuoken. (wstf. Mrk.)
Wenn dem Esel zu wohl ist, dann geht er
auf's Eis und bricht die Beine.
Wann 'n Isel te wuol is, dann geit he up 't
Eis un tebrecket de Feute. (wstf. P.) S.
Wann u. s. w.
Als het den ezel te wel gaat , wil hij op het (It.
ijs danssen en breekt een been. Wenn es
dem Esel zu wohl geht, will er auf dem
Eis tanzen und bricht ein Bein.
Wanneer den esel toe wel is, soe gaet hy opt
ys dantzen, en breekt een been, (ah.) Wemi
dem Esel zu uohl ist, so geht er auf's Eis
tanzen und, bricht ein Bein.
Wanneer de ezel wel is, gaet hy op 't ys dan-
sen, (vl.) Wenn dem Esel wohl ist, geht er
auf's Eis tanzen.
Da yEslet befandt sig altfor vel, gik han paa da.
I^.en og brak et Been. Als der Esel sich
allzuwohl befand, gieng er auf's Eis mid
brach ein Bein.
Nar Asnan far goda dagar, sa springer Iimh s\v.
snart ett Been afF. Wenn der Esel gute
Tuge kriegt, so springt er sich schnell ein
Bein ab.
433. Als icder roept, dat gij een ezel
zijt, zoo gagel. (dt.) Wenn Jeder ruft,
dass Ihr ein Esel seid, so schreit (loie eincr).
Als de meiischen u een ezel noenien, hang u (It.
dan een staart aan. Wenn die Menschen
euch einen Enel nennen, so hangt each einen
Schwanz an.
Als ieder zcgt, dat gij een varken zijt, dan
nioet gij in het kot. Wenn Jeder sagt, dass
Ihr ein Schvein seid, dann miisst Ihr in
den Kobcn.
Die een varken hect, moot in 't kot. Wer ein
Schcein heisst, muis in den Kobcn.
28^
Esel 433.
220 —
434 Esel.
fz. Si tons disent que tn es un Ane: brais. Wenn
Alle saijen, dass (hi ein Esel list, schreie
wie einer.
it. Se Vb, detto : tu hai meno il iiaso , pouviti la
maiio. Wenn dir yesiujt icird: du hast Iceine
Nase, fusse mit der Hand hin.
mi. Quando tutti ti dicono briaco, va a dormiie.
(t.) Wenn Alle dir sagen, du seiat betrun-
Icen, rjeh scMafen.
ni. Quand toe i te dis ciucli, cor a dorniir. (1. b.)
8. Quando ttdti u. s. w.
Co tiiti dise che se inibriaghi, audi a dormir.
(v.) S. Quando tutti u. s. w.
sp. Quando todos te dixereu que eres asuo, rebuzna.
S. Si tous u. s. w.
Se uno, dos 6 tres ti dieeu que eres asuo,
ponte un rabo. Wenn Einer, Zivei oder
Drei dir safjen: da hint ein Esel, viacJt dir
einen Schivanz an.
434. Zieht ein Esel iibor den Rliein,
Kommt ein I — a wieder heim.
Wenn man den Esel weit scluckt, koninit er
mit Eselsgeschrei wieder.
Treib' einen Farren nach Montpellier, Komnit
er zuriick, er ist ein Stier.
Keist eine Katze (nacb Frankreich), so komnit
ein MausfJinger wieder.
md. Sch^ckt en I6sel fort, da' kemt en Dabo erem.
(mrh. L.) Schickt einen Esel fort, so komnit
ein La wieder.
pd. En lesel geng an de Fremd, en lesel k;un
himeu. (nrh. S.) Ein Esel (]ien(j in die Fremde,
ein Esel kavi heim.
StiiiTt 'n Katt na Engeland, se sail as Katt
wer umkamen. (ns. ofs.) Schickt eine
Katze nach Enr/land, sie loird uls Katze
tvieder heimkommen.
' Schickt 'n Kalf na Paris, kummt wer na Hus,
so seggt 't: Ha-muh! (ns. ofs.) Schickt ein
Kalh nach Paris, kommt es icleder nach
Haas, so sayt es: Jla-muh!
(It. Zendt men een' ezel naar Parijs, Men krijgt
hem weder, even wijs. Sendet man einen
Esel nach Paris, man krieijt ihn ehen so
iceise wieder.
Zend een' ezel naar Lijfland, hij zal giegagen,
als hij t'huis komt. Sendet einen Esel
nach Liefland, er wird I-a schreien, wenn
er nach House kommt.
Drijf een var naar Montpellier, Konnut hij weer,
hij blijft een stier. S. Treih' u. s. vi.
Zend cene kat naar England : zij zal maaiiw
zeggen, als zij weder (en ze zegt niiau als
ze t'huis) komt. Sendet eine Katze nach
England: ate wird Miau aagen, loenn aie
iviederkommt (und sie aagt Miau, wenn aie
nach Hause kommt).
For et .^sel til Mecca, det kommer dog som (Isi.
.^sel tilbage. Filhre einen Esel nach Mecca,
er kommt doch als Esel zuriick.
Uxinn for i England , kom aptr navit. Der is.
Ochse gieng nach England, kam als Eindvieh
zuriick.
Sendtu svin i Kin, samt er {)a5 svfn, pa J^aO
kemr aptr heim til J)fn, Schicke das Schwein
nach dem Rliein: es ist ganz dasselbe
Schwein, wenn es loieder heim kommt zu dir.
Svin f6r yfir Rfn og kom ajjtur svin. Das
Schicein gieng iiber den Bhein und kam zu-
riick als Schwein.
Syggan fordes til Rom, et swin hem kom. Die SW.
Sau wurde nach Rom gefiihrt, und das
Schwein kam heim.
For asuan till Mekka, den konuner jiudock
som asna tillbaka. *S'. For u. s. u'.
Coelum, non animum mutant, qui trans mare It.
currunt.
Qui chien s'en va h Rome, mastin revicnt. fz.
Wer als Hund nach Rom geht, kommt als
Bullenbeisser wieder.
Qui beste va a Romme, tcl en retourne. Wer
als Bestie nach Rom geht, kommt als solche
wieder.
Qui chael net a Rome, chin se reueut. (afz.)
Wer als Hiindchen nach Rom geht, kommt
als Hund zuriick.
Evoyiz n'biesse Ti niarchi, i va rapoiti'et des nf.
Messes, (w.) Schickt eine Bestie auf den
Markt, sie wird each Bestien wiederhringen.
Bestis venon, bestis s'entournou. (nprv.) Als sf.
Bestien kommen sie, als Bestien gehen sie
wieder.
Andar vitello (giovenco) e toruar bue. Als it.
Kalh (junger Ochse) gehen und als Ochse
wiederkommen.
Chi bestia va a Roma, bestia ritorna. Wer
als Bestie nach Rom geht, kommt als Bestie
wieder.
Ander in la esan e turner in qua sumar. (rom.) mi.
Als Esel hingehen und als Lastthier wieder
kommen.
Andi mans e toriie beii. (piem.) S. Andnr ni.
u. s. w.
Esel 434.
— 221 —
435 Esel.
Im. Qui bee va a Roma, bee se tonia. (neat.) Tier
als Bock nach Rom yelU, kommt ids Bock
rcieder.
Qui bestia va a Roma, bestia tonia. (neat.) S.
Chi bestia u. s. ic.
Qui ase va a Roma, aixi sentonia. (val.) Wer
als Esel nach Horn r/elU, kommt so zuriick,
sp. Fuime a Palaeio, fui bestia y vine asno. (asp.)
Ich ging nach Pulacio, ging als Bestie und
kam als Esel (zuriick).
4.35. Auf einen Eseiskopf siud La u gen
iimsonst.
(It. Die een ezelslioofcl wil waschen, verspilt zijn
water en zijne zeep. Wer einen Eseiskopf
waschen icill, verschwendet sein Wasser und
seine Seife.
It. A sine caput lavare.
fz. A laver la tete d'un ane, .on perd son savon
(son temps et sou savon) (sa lessive). Wdscht
man einem Esel den Ko^jf, verliert man
seine Seife (seine Zeit und seine Seife)
(seine W'dsche).
A laver la tete d'un ane, on ne perd que le
temps et la lessive. Wdscht man einem
Esel den Kopf, verliert man nur die Zeit
und die Wiische.
nf. On piede si .savon a laver I'tiesse d'in agne.
(w.) Man verliert seine Seife, icenn man
einem Esel den Kopf wiischt.
St. Qui laoue lou cap a I'ase ou Taseuou Que
perd la pene, loii lessiou, lou sabou. (Gsc.)
Wer clem Esel oder clem Eselchen den Kopf
wdscht, verliert die Miihe , die Wdsche, die
Seife.
Lavas la testo en un aze, I'y perdres vouestre
lissiou. (nprv.) Wascht dem Esel den Kopf,
ihr verliert cure Wdsche.
it. Chi lava la testa all' asiuo, perde il sapone.
Wer dem Esel den Koxif tvVscht, verliert
die Seife.
Lavar il capo all' asino. Dem Esel den Kopf
zoaschen.
mi. Chi fa la verba all' asinii, perde a fatica e u
savone. (crs.) Wer dem Esel den Barf
scheert, verliert die Miihe und die Seife.
Lave (Sfarghc) la testa a 1' esan. (rom.) S.
Lavar u. s. iv.
Chi lava il capo (la testa) all' asino, perde il
ranno e il sapone. (t.) Wer dem Esel den
Kopfrjcdfschf, verliert die Luuge und die Scifc.
A lavar la co all' asn a s' perd al teimp e al ni.
savon. (em. B.) Wdscht man dem Esel den
Schwanz, verliert man die Zeit und die
Seife.
A far la barba al asen, as consuma T acqua
e '1 savon. (em. P.) Scheert man dem Esel
den Bart, verhraucht man 's Wasser und
die Seife.
Lavar la testa al asen. (era. P.) S. Lavar u. s. ic.
Laver la testa all' esen. (em. R.) S. Lavar
U. S. IV.
A laa la cua a I'asen, as perd I'aqua (se ivk
vea la fadiga) e '1 sau. (1. b.) Wdscht man
dem Esel den Schvanz, verliert (ivirft) man
das Wasser (die Miihe) und die Seife (weg).
A laa la cua all' asen, a se perd aqua e sau.
(1. brs.) Wdscht man dem Esel den Schwanz,
verliert man Wasser und Seife.
Chi air asen lava el coo, trasa el savon. (1. m.)
S. Chi lava la testa u. s. w.
Chi lava a testa all' aze, perde a lisci'a e o
savon. (lig.) S. Chi lava il capo u. s. w.
Lava a testa all' aze. (lig.) S. Lavar u. s. w.
Lav6 la testa a I'aso. (piem.) S. Lavar u. s. w.
Chi lava la testa a I'aseno, perde la lissia e
anca '1 sa(Sn. (v.) Wer dem Esel den Kopf
wdscht, verliert die Latige und uuch die Seife.
A lavar la testa a I'aseno , se perde lissia e
saon. (v.) Wdscht man dem Esel den Kopf,
verliert man Lauge und Seife.
Chi ghe lava la testa a I'asino, perdi la lissia
e anca el savon. (v. trst.) S. Chi lava la
testa a I'aseno u, s, w.
Chi lava la capa all' aseno, nee perde la li- si.
sciva e lu ssapone. (npl.) S. Chi lava il
capo to. s. w.
Lavasti la testa all' asinu? Perdisti lu stentu
e la liscia. (s.) I)u hast dem Esel den Kopf
geivaschen? Da hast die Miihe and die Lauge
vcrloren.
Samunare sa conca ad s'ainu. (sa.) S. Lavar
u. s. w.
Samuna sa cabitta ad s'ainu, aiiui est et ainu
istat. (sa. L.) Wascht dem Esel den Kopf,
Esel ist er und Esel hleiht er.
Quie samunat sa conca ad s'ainu, perdet tra-
bagliu et sabone (sa liscia et s'istentu). (sa. M.)
Wer dem Esel den Kopf icdschl, verlier*
Arbeit und Seife (die Lauge und die Miihe).
Ensaboar a cabe^a do asno, perda do sabao. pt.
Den Kopf des Esels einseifen, Verlust der
Seife.
Xabonar (Lavar) cabcza de asno, perdimiento sp.
de xabon. S. Entabnar u. s. w.
Esel 435.
222 —
437 Essen.
Penlida ea l;i lexia en la cabc(;a del asuo.
Vcrloren ist die Laiige am Knpfe des Escls.
436. Reiche essen wann sie wollen, Arme
wann sie was haben.
md. Lichtmesz Mosze die Hcirrn ba Dfe esz ; Die
Rcclie, bann se wonn, Die Avme, baun se
eppeb' honn. (frk. H.) Lichtmesz milssin die
Htrren bet Tage essen; die Reichen, warm
sie wollen, die Armen, loann sie etwas haben.
dt. De rijke kan eten, als hij wil, de avme, als
hij 't heeft. Der Ileiche kann essen, tcann
er will, der Anne, toann er etwas hut.
da. Den Fattige spiser, naar ban bar Noget, den
Rige, naar ban vil. Der Arme speist, wann
er etwas haf, der Reiche, wann er will.
is, Sa n'ki etr nser hann vill, sa fatajki naer hann
fser nokkuS. Der Reiche isst, wann er will,
der Arme, wann er etwas krieyt.
n\V. Dan fatige et, naar ban kann, og dan rike
naar ban vil. Der Arme isst, wann er kann,
und der Reiche, ivann er icill.
STV. Den rike ater bvad ban vill, den fattige bvad
ban bar. Der Reiche issf, teas er will, der
Arme, was er hat.
it. L' ora del desinare, pe' ricchi qnand' banno
fame; pei poveri, qnand' banno da mangiare.
(mi. t.) Die Essenastunde fiir die Reichen,
wann sie Hunger hahen^ fur die Armen,
wann sie etioas zu essen haben.
si. Lu povern quandu I'ae, lu riceu quandu lu
ole. (ap.) Der Arone (isst), wann er's hat,
der Reiche, wann er's will.
437. Wer nicbt arbeitet, soil aucb nicbt
essen.
Wer mit will essen, Muss aucb mit dreschen.
md. Hoineken , wut (ivillstj du aten (essen), sau
(so) must du krimmen. (Hrz.)
Wer will mitessen, muss mit drescben. (nu'h. E.)
Den net arbecbt, soil net fcszcn. (mrli. Iv.)
Wer nicht arbeitet, soil nicht essen.
D6 mat arbecbt, ka' mat leszcn. (mrb. L.) Wer
mil arbeitet, kann mil essen.
pd. Wer nits doit, dei kan nits eten (ns. bi.
G. u. G.) Wer nichfs thuf, der kann nirhts
ens en.
Wer wat et, de mot ak wat daun. (ns. ba.
G. u. G.) Wer was isst, der 7nuss atich loas
thun.
Die niet werkt, zal niet eten. (vl.) S. Den (It.
nit u. s. 10.
Han skal ei tede, som ei vil svede. Der s. II dii.
nicht essen, der nicht schvitzen rcill.
Hvo der ikke vil arbeide, skal ei beller bave
Fode. Wer nicht arbeiten ivill, soil auch
kcine Speise hahen.
Dan som inkje vil strreva, skal inkje eta. Wer iiw.
nicht arbeiten icill, soil nicht essen.
Dan som .'iparer Henderna, fser og spara Ten-
nerna. Wer die H'dnde spart, muss auch
die Zdhne sparen.
Han skal grava, som Mat vil hava. Der soil
graben, der Essen haben 7cill.
Dan som vil liva, skal leita upp Maten. Wer
leben will, muss die Speise aufsuchen.
Den inte vill arbeta, far efter maten leta. Wer SW.
nicht arbeiten will, m^iss nach Speise suchen.
Den som tar lonen, maste ocksa g">ra biinen.
Wer den L^hn nimmt, muss auch Befstunde
halten.
Dben som wil medli iiiuta, ban maste oeb medb
skiuta. Wer mit geniessen will, der muss
auch mit schieben.
Qui non laborat, non manducet. It.
Qui vitat molam, vitat farinam.
II faut travailler qui veut manger. Wer essen fz.
icill, muss arbeiten.
FA bau trebalba, que bo myngea. (Gsc.) S. II si.
faut u. s. ?t'.
Cbi non lavora , mm mangia. Wer nicht ar-W.
beitet, isst nicht.
Cbi un travaglia s'ellu p6, un duvcrebbe man- mi.
cu mangbia ne beie. (crs. s.) Wer nicht ar-
beitet, wenn er kann, sollte auch nicht
essen und trinkcn.
Chi un travaglia, un mangbia. (crs. s.) S. Chi
n n lavora u. s. iv.
Cbi travaglia, mangbia. (crs. s.) Wer arbeitet,
isst.
Chi non lavora, non manuca. (t.) S. Chi non
lavora u. s. w.
Cbi si vergogna di lavorare, abbia vergogua
di mangiare. (t.) Wer sich schamt zu arbei-
ten, schclme sich zu essen.
Cui cu no lavorc, nol mangi. (frl.) >S'. Chi wn ni.
lavora u. s. n\ yuvnra u. s. w.
Cbi no lavora , no magna, (v.) S. Chi non
Essen 437.
2-23 —
438 Essen.
si. Cai nun tvavngghia, nnn niancia. (s.) S.
Chi non lavora u. s. ic.
Qui non trabagliat, non niandigat. (sa.) S.
Chi non lavora u. s. w.
lill. Din lo Bisbe de Conienja, Qui no tiaballa,
no menja. (neat.) Sayt der Bischnf r.m
C 'ttienja: V/er nicht arhcitet, isst nicJit.
Si treballes mentjavAs y siuo dejunaras. (val.)
Wenn du arbeifest, ivirst du esseii, und iccnn
■ nicht, wirst du fasten.
Din lo Bisbe de Comentja, Qui no treballa
no nientja. (val.) S. Diti u. s. w.
pt. Quom nao trabalba, nao come. ;S'. Chi non
lavora u. s. v.
Qnem non traballa, non ten ni migalla. (gal.)
Wer nicht arheilet, hat nidif einvial lirod-
kriimchen.
sp. Quien bace los mandados, qne coma los boca-
do.s. Wer die Auftruge volhieJd, esse die
Bi'isen.
No pnede el hijo de Adam .sin trabajo comer
pan. Nicht kann der S^hn Adams nhne
Arheit Br of esscn.
438. Wie min's einbrockt, muss man's
essen.
Wer den Brei gekocbt hat, der soil ilin audi
essen (der esse ilin).
Wer den Brei gekocht bat, blast ihn.
Belbst eingebrockt, selbst ausgegessen.
Selber tlum, selber (zu bitssen) haben.
Selbe tsete (tete), selbe babe (liete). (ad.)
md. B ir die Soppe eigebrockt hot, koo se aach aus-
geesz. (frk. H.) Wer die SupiJe eingehrockt
hat, kann sie aiich ausessen.
War viel einbrockt, suuft viel ausaft'u. (frk. M.)
Wer viel einurockt, mu^s viel ausessen.
D^n et agebr^cht hiibt, kann et an.sreszen.
(mrh. L.) Wer es eingehrockt hat, kann es
ausessen.
od. Hast dir gut eingebrockt, so kannst es auch
ausessen. (bair,)
S9lba' 'ta~, ssllja' h;\~. (bair. O.-L.) S. Seller
thun u. s. w. \u. s, w.
Sell thaun, sell haun. (schwb.) S. Selber thun
Was du inb'brocket hast, muest usessen.
(schwei.) Was du eingehrockt hast, musst
du ausessen.
Selber inb'brocket (gmacht), selber lisg'essen
(gha). (schwei.) Selbst eingebrockt (gemacht),
selhst ausgegessen (gehabt).
Selb than (tha), selb heb (hab, gha). (schwei.)
S. Selber thun u. s. w.
Salb tlio, salb lio. (tir. O.-I.) S. Selber thun
u. s. IV. [selbst gelilten.
Saltthon, saltg'llttn. (tir. O.-I.) Selhst gefhan,
Selm thu — selm hab-n. (tir. U.-I.) S. Selber
thun u. s. ui.
Wat man inplukket, mutt man utoten. (ns. B.) pd.
Was man einbrockt, muss man ausessen.
Wat du inebrocket liest, dat most du ak ut-
freten. (ns. ha. G. u. G.) Was du eingebrockt
hast, das mnsit du auch ausfreasen.
Wat eener inkromt, mut he uteeten. (ns. hist.)
Was Finer einbrockt, muss er ausessen.
Wat du inkrohmst, muttst du ook uutaten.
(ns. limb.) Was du einbrockst, musit du audi
ausessen.
Frett ok ut, wat du di fingebrockt best,
(ns. Pr.) Friss auch aus, was du dir einge-
brockt hast.
Wat me inbrokket, mot me auk uutetten.
(ns. W.) lFif(.9 7iian einbrockt, muss man audi
ausessen.
Dat biertje hebt gij zelf gebrouwd, en moet (It,
bet ook ixitdrinken. Das Bierchen haht ihr
selbst gebraut und miisst es auch ouslrinken.
Ghi hebbent in gebrockt, ghi suUent oock sel-
uest wteten. (ah.) Ihr haut's eingebrockt,
ihr sollt's auch selbst ausessen.
Hebbyt u gerockent, so siet toe dat ghyt af-
spinnet. (ah.) Habt ihr es angelegt, so seht
zu, dass ihr es abspinnet.
ks I brew, so I must drink. Wie ich braue,^\\,
so muss ich trivken.
Self do, self have. S. Selber thun u. s. w.
Let him drink, as he has brewen. (scho.) Lasst
ihn trinken, icie er gehraut hat.
As ye brew, sae ye maun drink, (scho.) Wie
ihr braid, so miisst ihr trinken.
Heest wat unnkramet, do must-t uk sallew fs,
ufidj. (A.) Hast du was eingebrockt, so musst
da's audi selbst aufessen.
Som man bar ibrokket, skal man sobe ni. d'A,
Wie man eingebrockt hat, muss man aus-
schliirfen.
HafirSu vel kokkaS , mattu vel eta. Hast da is,
gut gekocht, kannst du gut essen.
Ein f?er eta, som ein heve i brotet. Man 7nuss IIW,
essen, wie man eingehrockt hat.
Som ein bryggjar, so drikk ein. Wie man
braut, so trinkt man.
Dat ein sjolv brj't i, fter ein sjolv eta or.
(Tr.-St.) Was man selbst einbrockt, muss
win selhst ausessen.
Essen 438.
— 224 —
439 Eule.
SW. Som man kokar, far man snpa. Wie man
kncJU, mufta man essen (trinken).
Soiii man kokar at sig, f<a far man iita. Wie
man sich Icocht, so muss man essen.
Som man brygger at .sig, h;i far man dricka.
Wie man sich hraut, so muss man trinken.
Sialff koka, sialtf atlia. Selhst kochen, sellst
essen. [gessen.
Wal kookat, \\K\ athet. Gut fjekocht, gut ge-
lt.Tutc hoc intristi, tibi (omnc est) cxedcndum.
Ipsi tofttndines oditc qui cepistis.
Colo (lui)d apta.sti, tibi ncndnni.
Fabor compedes qnas fecit, ipse gcstet,
fz. Qni fait la fante, la boit. Wer den Fehler
macht, frinkt ihn.
Si com il ad brache, si bcyx. (afz.) Wie man
gebraut hat, trinkt vian.
nf. Qnand t' aras fait V candican, faudra 1' boirc.
(K.) Wenn du den Gliihnein gemacht hast,
musst du ihn trinken. [ein u. s. w.
Cominc on 1' l)rcsso, on I'bcnt. (w.) S. Som
Commc vos 1' brcsserez, vos Tbeurcz. (\v.) Wie
ilir's brauen werdet, werdet ihr's trinken.
Sf. Qii fiii la fusado, la dcibano. (Lgd.) Wer die
Sjiindel vollspinnt, wickele sic ah.
it. Chi ha intrisa la torta, I'lia da mangi.ire tntta.
Wer die Torte eingefcigt hat, vuiss sie auf-
essen.
Clii 1' ha conciata, so la mangi. We7-'s herei-
tet hat, ess' es. [trink' es.
Chi I'ha fatta, la beva. Wer es gemacht hat,
Chi ha intrigato la tela, la strighi. Wer das
Gewehe vcrwirrt hat, entnirr' es.
mi. Chi ha fatt e mel, fezza la penitenza. (rom.)
Wer das Schlimme gethan hat, time die Biisse.
Chi li fa, li pcga. (rom.) Wer's thiit, hezahl's.
ui. Chi I'a fada, die '1 se la mange. (1.) Wer sie
gemacht hut, der esse sie.
Chi fa la fota, ch' as la bciva. (piem.) S. Qui
u. s. vj. [esse sie.
Chi la fa, la magna, (v.) Wer sie macht, der
sp. Hija Gomez, si bien te lo guisas, bien te lo
comes. Tochter Gomez, wenn du es gut zu-
hereitest, issest du es gut.
El qne hace la soma, este la coma. Derjenige,
loelcher das Kleienhrot macht, der ess' es.
Wl. Capulii face, capnlii trage. Der Kopf that,
der Kopf tragi.
4.'^9. E r i s t w i e d i 0 E u I e n n te r d 0 n K r ii h c n.
Ein Esel nnter den Affen.
Ma is och wi dc Oilc nndor a Vogoln. (schls. 11.) mcl.
Man ist aurh it-ie die Eule unter den V'dgeln.
He passt ass de Ul unner Krei'n. (ns. A.) Er pd.
passt, wie die Eule unter Kr'dhen.
Ik biiii hicr, as de Ule niank de Kraihn.
(ns. B.) Icli hin hicr, wie die Eule unter
den Krlihen.
Unl maiik de Kreion. (ns. limb.) Eule nnter'
den Kr'dhen.
De sitt'r twi.schcn as de Uul twischen de Kraion.
(ns. O. R.) J)er sifzt dazwischen, vie die
Eule zwischen den Krdhen.
llei fiss wie de Uhl undre Kreoge. (ns. Pr.)
Dai es d.irtiiskon as do Enb tilskon don Krai-
g,Mi. (\vstf. Mrk.) Der ist dazwischen, wie
die Eule zirischen den Krlihen.
l^at is ecu nil <mdor de kraaijon. Das ist cine (It.
Eule unter den Krlihen.
Hoc komt de nil bij de bontckraaijon? Wie
kommt die Eule zii den Mandelkrlihen?
Wat zal de czel ondcr de ajjen? Was soil der
Esel unter den Affen?
Wat zal hot varken in de kerk docn? Was
soil das Schwein in der Kirche onachenf
Han cr som Uglen iblandt Kragcrnc. da.
Hvad .skal Uglcn iblandt Kragenie? Was soil
die Eule unter den Krlihen?
Hvad skal Kragen iblandt Nattergalcne? Was
soil die Kriihe unter den Nachtigallen?
Hvad skal Hunden i Kirkc CBadstnen)? Was
soil der Hund in der Kirche (Badcsfuhe)?
Han er som en Ugle imellem en Flok Krager.
(SI.) Er ist wie eine Eule unter einem
Schwarni Krlihen.
HvaS skal hnndr til hofs, eSr kottnr til kyrkjn? is.
Was soil der Hund am Hofe oder die Katze
in der Kirche?
Kvat skal TroUi ved Kyrkja? V/as soil derUVl,
Teufel in der Kirche?
Sanl blandh Propheterna. Said nnter den SW.
Propheten.
Noctna inter cornices.
Anser strepens inter olores.
Graccultis inter Musas.
Asinns inter simias (apes).
It.
F.
440. Munclier entfleucht dem Sperber
uiid wird vom Falken o-ehaltcii.
dii. At slippe Fandeii og tage ved haiis Oldemoder.
Dem Teufel entschlupfen and seine Urgross-
mutter annehmen.
SW. Undlopa (Fly) Rafwen, ocli raka i Ulfweniuu-
nen. Don FucJis entrinnen (entjliehen) uwl
in den Wolfsruchen gerathen.
fz. Fuyant le loup, il a rencontre la louve. Dem
Wolf entjliehend, isi er auf die Wolfin ge-
stosscn.
Tel pense fair lonve qui rencontre le lonp.
Muncher will die Wolfin fiiehen iind s-lossl
auf den Wolf.
it. Chi lugge il Inpo incontra il liipo c la volpe.
Wer dem Wolf entflieht, stosst auf den Wolf
und den Fuchs.
mi. Chi si guarda dal calcio della mosca tocca quel
del cavallo. (t.) Wer dem Fusatritt der Fliege
ausweicht, empfangt den des Pferdes.
pt. Fugi do Alcaide, cahi no Meirinho. Ich floh
vor dem Burger meisler, (und) stiess auf den
Gerichtsvngt.
sp. Huyendo del toro cayo en el arroyo. Fliehend
vor dem Slier fiel er in den Bach.
Del oso ji la cama y del piierco <i la fosada.
(asp.) Vom Bdren in das Lager und vom
Wildschivein in die Grube.
441. Fallen ist keine Schande, aber
liegen bleibeii.
Fallen ist kein schaude, aber lang ligen iind
nicht wollen wider auffstehen, ist schande. (ad.)
od. Fallen ist keine Schaude, aber nicht mehr auf-
stehen. (schwei.)
pd. Fallen is kene Schande, aber lange liggen. (ns. N.)
Fallen ist keine Schande, aber lange liegen.
(It. Vallen is geene schande ; maar lang blijven
liggen en niet weder willen opstaan, dat is
schande. Fallen ist keine Schande, aber
lange liegen hleiben und nicht wieder aufstehen
wollen, das ist Schande.
D'er vondt aa fella; d'er verre aa vilja liggja. llW.
Es ist schlimm zu fallen; es ist achlimmer
liegen bleiben zu wollen.
Faciliiis cadimus quam resurgimus. It.
Da dar giu non ais tanta verguogna, co : da non CW.
star sii darcheu. (Id.) Fallen ist nicht so
grosse Schande, wie nicht wieder aufstehen.
Ce n'est pas honte de chaoir, mais de trop fz.
gesir. (afz.) Fallen ist keine Schande, aber
zu lange liegen.
Non e vergogna cadcre nel fango, nia gli e ver- it.
gogua il non volersene levare. (si. npl.) l^iclit
ist's Schande, in den Schmutz zu fallen^ aber
Schande ist's, nicht aufstehen zu wollen.
442. Wer da fallt, iiber den Ijiuft alle
Welt.
Wer da ligt, vber den lauffet alle Welthin. (ad.)
Als de kat in de val is, dansen de muizen er dt.
omheeu. Wenn die Katze in der Fulle ist,
tanzen die Miiuse um sie her.
If a man once fall, all will tread on him. Weu^i eu.
Finer erst fallt, treten alle auf ikn.
Den som ligger onikull, springer hvar man ofver. SW.
Wer liegt, iiber den s])ringt Jedermann.
Dhen som ligger omkuU, honom loper hwar
man ofwer. Wer liegt, iiber den I'duft
Jedermann,
Celuy k qui il mescliiet tous lui courent. (afz.) fz.
Wer ins Ungliick fallt, iiber den stilrzen
Alle her.
Quando '1 toro e per terra, ognun grida: Am- it.
m'azza, ammazza! Wenn der Stier am Boden
liegt, schreit Jeder: schlag todt, schlag todtf
Quand on dis: da a che can, tott i da. (rom.) mi.
Wenn Finer sngt: schlag den Hand, so
schlagen ihn Alle.
29
Fallen 442.
— 226 -
444 Fass.
Quand' nn' e per terra, ognuu grida: dagli,
dagli! (t.) We7in Einer am Boden lie<jt,
schreit Jecler: drauf, drauf!
si. Quannxi lu voi fe a lu maceddu , tiitti ciirrinu
cu lu cuteddu. (s.) Wenn der Ochse dem
Schlachthaus gehort, laufen Alle mit dem
Messer herhei.
Amaru cui cadi a lu maceddu, tutti currinu
cu lu cuteddu. (s.) Wehe dtm, der dem
Schlachthaus verf'dllt , Alle laufen mit dem
3Iesser herhei.
443. Mit leerer Hand ist scliwer Vogcl
fangen.
Mit leeren Handou fiingt man keinen Fallun.
Ohne Koder ist iibel Fische fangen.
Wer nichts an die Angel steckt, der fiingt nicbt.s.
Den sperwer unt daz hebechlin mit blozer bant
mac niemen van, er miieze ein luoder drinnc
ban. (ad.)
dt. Met ideler bant i.s quact liauikcn locken. (all,)
Mit leerer Hand ist ubel Falken locken.
en. Empty bands no hawks allure. Leere Hdnde
locken keine Falken.
A toom band is nae lui-e for a hawk, (scbo.)
Eine leere Hand ist keine Lockiinr/ fur einen
Falken.
Wi' an empty band nae man can liawks lure.
(scbo.) Mit einer leeren Hand kann Nie-
mand Falken locken.
fs. Mey lege bannen ist qu;P baiu-ken fiim. (al's.)
Mit leeren Hiinden ist schver Falken famjen.
Meii lokt geene baviken met ledige banden.
(afs.) Man lockt keine Falken mit leeren
Hand en.
da. Det er ondt at lokke Hog til sig med tomme
Haender. Es ist iihel, (einen) S2>erber mit
leeren H'dnden an sich zu locken.
Uden Lokkemad er det ondt (vanskeligt) at
fange Fisk. Ohne Koder ist es iibel (schwierigj,
Fisch zu fangen.
is. MeS tiSmum bondum tekr einginn falka. Mit
leeren H'dnden f'dngt Keiner Falken.
Ikke fiskast vifi ongum agni. (ffer.) Man fisclit
nicht mit dem Fischhaken ohne Koder.
nw. Ein fangar ingen Fugl med tome Handi. Mail
fdngt keinen Vogel mit leerer Hand.
Ongul utan Agn er til inkje Gagn. Angel
ohne Koder ist zu keinem Vortheil.
Non facile maiiibus u.ncuis ucciditur ursus It.
(anguis). (mit.)*
A vuide main fait on le sourt. (nf. Cbmp.) fz,
Bei leerer Hand spielt man den Tauben.
444. Wa.s zuerst in's Fass kommt, danach
s c b m e c k t e s i m m (> r.
Swaz mit dem ersteu in den niuwen baven
kumt, da smecket er iemer gerne nacb. (ad.)
Den boesen vazzen niemen mac benemen wol
ir ersten smac. (ad.)
Het vat rickt naar den wijn, die erin is. Das dt.
Fass riecht nach dem Wein, der drinnen ist.
l)e ton riekt altijd naar den baring. Die Tonne
riecht immer nach dem Hdring.
De vijzel riekt altijd naar bet look. Der Mi'irser
riecht immer nach dem Knoblauch.
It's but kindly tbat tbe pock savour of the en.
berring. (scbo.) Es ist natilrlich, dass die
Tonne nach dem HUring riecht.
Det, man gyder fsrst i Karret, vil det gjerne da.
smage af siden. Was man zuerst in das
Gefliss giesst, dunach schmeckt es getrohnlich
nachher.
Smekkrinn sa sem kenist i ker, keiminn leingi is.
eptir ber. Der GescJimack, der in das Ge-
fdss kommt, hat lange nachher den Nach-
geschmack.
Den smak kiirlet en gang fatt, beballcr det SW.
gcrna. Den Geschmuck, welchen das Gefiiss
einmuf bekomvien, behlilt es gern.
Quo semel est imbuta recens, servabit odorem It.
Testa din.
La caque sent toujours le bareng. S. De ton fz.
u. s. v\
Le niDrtier sent toujours les anlx. ,S. De vijzel
u. s. w.
Tousjours sent le mortier les aux. (afz.) Immer
riecht der Morser nach dem Knoblauch.
Le motei san tojor les au. (Brg.) S. De vijzel nf.
u. s. w. \^S. De ton u. s. w.
L'caque all seint toujours I'bereing. (pic.)
Li tonuai sint todi Tharing. (\v.) S. De ton
u. s. w.
Toujbour lou mourtie sen as alies. (Lgd.) 8. sf.
Tousjours u. s. w.
Lou mourtie sente toujour Failbet. (nprv.)
S. De vijzel u. s. w.
II mortaio sa sempre d'aglio. (mi. t.) S. De it.
vijzel u. s. M*.
Fass 444.
227
447 Paul.
ni. La botta da semper del so odor. (em. P.) Das
Fass beh'dlt immer seinen Geriich.
Tilt i vassji san del st> saor. (1. m.) AUe F'dsser
hahen ihren Geruch, [vassji u. s. ic.
Tuts le bote sa del so saor. (v.) *S. Tilt i
\\\. Cada cixba cheira ao vinlio que tem. Jedts
Fass riecht nach clem Wein, den es enthdlt.
sp. lia cuba luiele al vino que tiene. S. Het vat
U. S. 10. \U. S. 10.
Cada Cuba huele al viuo que tiene. S. Cada
A la vasija nueva dura el resabio de lo que
se echo en ella. Deni, neuen Gefciss hleiht
der Geruch von dem, was man hinein gethan.
■4J:5. Laug-e fasten ist uicht Bro t sparen.
Langes Fasten spart kein Brot.
Lange hungeru ist kein Brot sparen.
Jeder Fasttag hat drei Fresstage.
md. Lank hungern is ka Brudscliparen. (Hrz.) S.
Lange hungern u. s. iv.
pd. Lang gefaass es drom kee Brud gespart. (urli. D.)
Lange gefastet ist darum, kein Brot gespart.
Lang tow'n iss ken Brot spaorn. (ns. A.) Lange
warten ist kein Brotsparen.
Lange fasten is keinBrodsparen. (ns. ha. G. u. G.)
Fasten is keen (ist kein) Brod sparen. (ns. hist.)
(It. Lang- vasteu is geen brood sparen.
Honger lijden is geen brood sparen. Hanger
leiden ist kein Brot sparen.
Ijange vasten is ghien broodt sparen. (ah.)
en. Two ill meals make the third a glutton. Zwei
schlechte Mahheiten machen die dritte zum
Vielfrass.
Lang fasting hains nae meat, (sclio.) Langes
Fasten spart kein Brot.
fs. Langh festjen is uin broe sperjen. (afs.)
(Ui. At faste la?nge er ikke at spare Brod.
Eeth hwngredh Maal dragher annet i Haar.
(ada.) Ein hungriges Alahl zieht das andere
nach sich.
SW. Fasta lange sparar iiite briidet. Lange fasten
spart das Brot nicht.
Longfasta ar ingen brodspara.
Maal dragher annath fi-am. (asw.) (Ein) Mahl
zieht das andere na.ch.
It. Daps semel esa (Dapsilis esca) parum victum
protelat avarum. (mlt.)
fz. Double jeune, double morceau. Doppeltes
Fasten, doppeltes Stiick.
Jours de jeiine, quand I'homme est sain, Sont
tres mauvais pour le pain. Wenn der Mensch
gesund ist, sind Fasttage sehr schlimm fiir's
Brot.
E una gattiva spesa qttella d' inganna u so it.
corpu. (mi. crs.) Es ist eine schlechte Aus-
gube, seinen Korper zu tduschen.
Hum dia de jejtim, tres dias maos para pjio. pt.
Ein Tag Fasten, drei schlimine Tage fur
das Brot.
Un dia de ayunar tres dias malos para el pan. sp.
S. lluiu U. S. 10.
H6. Nach der Fastnacht immer die
Fasten.
Na Vastenavond komt altijd de vasten. Nach dt.
Fastnacht kommt siets die Fastenzeit.
After a Christniass comes a Lent. Nach Weih- eil.
nuchten konimt Fastenzeit.
Dat kjem Snakedag etter Kakedag. Es kommt nw.
Schmaltag nach Kuchentag.
Dopu carnevale vene a quaresima. (mi. crs. s.) it.
Nach Fastnacht kommt die Fastenzeit.
447. .lorden er altid frossen for trevne
8vin. (da.) Die Erde ist stets gefroren filr
faule Schweine.
Jorden lindes altid haard for troden So at da.
rode. (Mu.) Die Erde vird, von der foMlen
Sau stets hart zum Wiihlen gefunden.
Joordhfer altijdh froosenfor vtreffnseSwijn. (adji.)
Ee jer Jord froosen fore vdtrefifwen Swiju. (ada.)
Immer ist die Erde gefroren fur faule
Schweine.
D'er alltid klakad (frosi) Mark tyre late (utrivne) nw.
Sviu. Es ist stets zugefrorenes Feld filr
faule Schweine.
Det ar altid frusen jord for lata swin. Es ist SW.
stets gefrorene Erde filr faule Schweine.
Frussen Jord for laat Swiin. Gefrorene Erde
filr faule Schweine.
M ser frwsin (frusin) jordh for othrifFnom
(otriffnom) swinom. (asw.) ,S'. Ee u. s. w.
Cum sus lenta pigct, ops illi sedulo friget. (mlt.) It.
Ops sibi frigescit, cum sus torpore pigescit. (mlt.)
Chi no ga vogia de laorar, perde I'ago e anca '1 it.
dizial. (ni. v.) Wer keine Lust zu arbeifen
hat, verliert die Nadel und auch denFingerhut.
29*
Faul 447.
— 228
448 Faul.
wl. Candti femeia lenesa are faina, attunci im are
sita; SI candii are sita, atttiiici riu are faina.
Wenn ein fauhs Weih Meld luil , rhmn Imt
sic kein Sieh, und icenn sic ein Sieh ho',
dann hat sie kein Meld.
448. Es ist ein faules .Seliaf, das die
Wolle iiiclit tragcn mag.
md. Ein faules Seliaf, das .'<ein Woll nidit will
Ira gen. (nu'li. E.)
Od. Das ist eine bose Katz, die ilir sellist nielit
niausen mag. (schwci.)
pd. Dat is en slcclit (vul) Scliap, dat sine WuUc
nich dragen mag. (ns. ha. G. u. G.) Das
ist ein schlechies (faides) Schaf, das seine
Wolle nicht traf/en marj.
Dat is en slcclit Scbaap, dat sin Wnll nig
dregen kann. (ns. List.)- Das ist ein scldechtes
Schaf, das seine Wolle nicht trafjen kann.
Ein sclilecliter Vogel, der seine cigenen Federn
nicht tragen kann. (ns. Pr.)
dt. Het is een lui (trotsch) paard, dat zijne haver
niet wil dragen. Es ist ein faides (stolzes)
Pferd, das seinen Hafer nicht trar/en will.
en. It's a sorry goose that will not baste herself.
Das ist eine eleiide Gans, die sich nicht
selhst heijiessen v.ill.
It's an ill horse that will not carry his own
provender. Das ist ein scldechtes Pferd, das
nicht sein eiffenes Putter tra<)en will.
'Tis a sorry ass that will not bear his own
burden. Das ist ein erbUrmlicher Esel, der
nicht seine eiyene Last traijen trill.
He's a proud horse that winiia carry his ain
corn, (scho.) Es ist ein stolzes Pferd, loel-
ches sein eignes Korn nicht tragen will.
He is a weak horse, that mny not bear the
saidle. (sclib.) Es ist ein schioaches Pferd,
das den Battel nicht tragen mag.
fs. Bet's waraftagh an ringan Voggal, diar sin auj
Neast egh magi kaan. (F.) Das ist wuhrlich
ein schlechter Vogel, der sein eigenes Nest
nicht, 'inachen Icann.
da. Det er et ladt (oiidt) Faar, der ei kan ba^re
(gider baaret) sin Uld. Das ist ein faules
(scldechtes) Schaf , das nicht seine Wolle
tragen ka.nn (mag).
Det er en lad Fugl, der ei vil bygge sin egen
Rede. Das ist ein fauler Vogel, der nicht
sein eignes Nest hauen will.
Det cr en daarlig Ilest, der ei kan fortjenc sit
Foder. J)as ist ein scldechtes Pferd, das
sein Fuffrr nicht verdioien kann.
Det er en ringe Ilest, som ei kan ba;rc sin Sadel.
(jilt.) Das ist ein scldechtes Pferd, das nicht
seinen Satfel tru'/en kann.
Thet iTcr cth onth Faar, ey gidher sijn Fa-th
baareth. (adii.) Das ist ein schlechfes Schaf,
das nicht seinen Pelz tragen mag.
Thet ser een oiidh Haandli, eij wil sith ll'iwcth
wanijte. (adii.) T)as ist eine schlachic Hand,
die ihren Kopf nicht schirmen icill.
[)a<^ er fan^tnr sau?5nr, sem ekki ber fat sitt. is.
Das ist ein unniltses Schaf, das nicht seine
Wolle trilgt.
Jiai5 cr vond aar, sem eklci vcldnr fati sinu.
Das ist ein schlechfes Schaf, das nicht .seinen
Pelz trilgt.
f>a(5 er lett (li'tily mus, sem ekki dregr li;ilann.
Das ist eine hequeme (kleine) Muas, die
nicht den Schwanz trilgt.
Ringur er sil mc'i<5ur, i(5 ikke cr mentnr at liera
royvi sini. (fser.) Elcnd ist der Mann, der
nicht verinag, seine Bekleidang zu tragen.
D'er klen Sand, som inkjc kann bcra sitt ciget iiw.
Royve. Das ist ein scldechtes Schaf, das
seine eigne Wolle nicht tragen kann.
l>'cr kleneFoter, som inkje beraBulen. Das .find
schlech'e Filsse, welche den Leib nicht tragen.
Arm hjist, som ej orkar biira sin sadcl ! Elendes SW.
Pferd, das seinen Satfel nicht zu tragen
vermag!
Thz rcr eeth onth faar ey gcther burith sina
wl. (asw.) S. Thet cer eth u, s. w.
Tliz ser een ondli hand ey wrer sit eghit howdli.
(asw.) Das ist eine scldechfe Hand, die ihren
eigenen Kopf nicht schiltzt.
Fertur ovis (ouis) vana, qvam(qnam) mole gravat It.
(gratiat) sua lana. (mlt.)
Est pugnus sterilis qui non caput arniat asilis
(asylis). (mlt.)
riiou vaou I'aze, se noun porto loubas. (sf. Lgd.) fz.
Wenig ist der Esel tcerth, tcenn er nicht den
Battel tragt.
Be paou vaou Faze, qc noun porto soun has. sf.
(Lgd.) Selir wenig ist der Esel werfh, der
nicht seinen Sattel tragi.
Trista 1' e quela pegora, che no 1' e buna de it.
porta la so lana. (ni. 1. V.-C.) Elend ist
das Schaf, das nicht im Stande ist, seine
Wolle zu tragen.
Ad su mazzone sa coal' impidit. Csa. T,.) Demsi.
Fuchse ist der Schwanz hinderlich.
Faul 448.
— 229
451 Pedem.
pt, A niim ovelha a la Ihe peja. Dem schlerhfcn
Schafe ist die Wolle hindevUch.
pp. A la niin oveja la lana le pesa y al ruin
pastor el cayado y el zurron. Dem scJdechfen
Schafe ist die Wolle von Gewicht und dem
schlechten Hirten der Birtpnatuh und die
Sch'dfertasclie.
410. Faulheit lolint mit Armiitli.
Faullicit ist der Hcliliissel znr Armiith.
md. Fnnlheit <relit laiifrsam voran , Arniuth folii^t
scliucU liintoiian. (mrli. E.)
pd. Traf!:lioit sjeht laiigsam voran, mid Arnmtli
gelit geschwinde hinter her. (ns. Pr.)
El perezoso siempre es menestoroso. Der sp.
Faille isf. immer dvrfti(j.
(It, r.nilieid loont mot armoede.
Armoede is luilieidsloon. (vl.) ArmnlJi ixf
Faulheit slohn.
en. Poverty is the reward of idlcncs.s. Armufh i^t
der Lohn der Faulheit.
dsi< Dovenskab hrnnes med Arinod. Fanlhci/ tcird
mif Arinuth yelohnt.
Dovenskab gaaer langsomt foran, op Arinod fol-
gcr hiirtigt bagefter. Faulheit r/elit lan;/^avi
voran, und Armuth fohjt rasch hinterdrein.
is. Sa, scni licfir lata liiind, hefir og toman sinn
munn. Wev fuide Hand hat, hat auch
xeinen Mund leer.
IIW. Ilan Late-Hans gjeng fyrc, ban Snialc-ITans
kjem etter, Faulhans geht voran, Schmal-
hans Icommt nach.
Late Arniar og tome Tarmar bnva va-l i hop.
Faule Arme und leere Cedcirme fjeharen
wohl zusammen.
SW. Lattja liinas mod armod. (S*. Doven/ilcah lonnes
u. s. w.
ioO. Mach' mir eine Fa ust, wcnn dii keine
Finger hast.
Wer keine Hand liat, kann kcine Faust machen. od.
(schwb. W.)
Es ist nicht gnt ein Belz zu machen, wenn
man weder Haar noch Wolle hat. (schwei.)
Mach e Fust, wcnn kei Hang hesch. (schwei. S.)
Mach' eine Faust, wenn du kcine Hand hast.
Maak ecus eene vuist, zoo ge geene band heeft. dt,
Machf ein Mai eine Faust, wenn ihr keine
Hand haht.
He can ill pipe, that wants his upper lip. Der en.
kann schlecht pfeifen, dem seine Oberlippe
fehU.
It. Otia qui sequitur, vonict huic semper egestfis.
I'z. Le paresseux est frere du mendiant. Der
Fanle ist Bruder des Bet tiers.
it. La poverta e il premio della pigrizia. S, Po-
verty U. S. 10.
mi. Di poverta la cliiave e la pigi-izia. (t.) Der
Schliissel der Armutli ist die Faulheit.
si. L'omu ptitruni mori poviru. (s.) Der Faule
stirht arm.
Im. Perea, clan de pobrea. (val.) Faidhcit, Schliissel
der Armuth.
pt. Pregui^a, chave de pobreza. S. Perea u. s. u\
O preguiQOso sempre be pobre. Der Faule
ist immer arm,'
Ekki er ba3gt ail snyta, ]ki af er nefi(5. Nicht is.
isfs leicht zu schnnuhen, trenn die Nase ah ist.
Un si po* fa ptnisci scnza labiv. (mi. cors.) it.
Mail kann nicht hr listen (dine Lipiicn.
4')1. Jen de main, jcu dc vilain. (fz.)
Faustspiel, Bauemspiel.
Jeux de inain, jeux de vilain. Faustspielc, fz.
Bauernspiele.
Jeu d' mains, jcu d' vilain. (w.) nf.
Giuochi di mani, giuochi di villani. S. Jcux\t»
It. s. ic.
Gioco di mano, gioco di villano. (t.) mi.
Zoeugli d'man zoeugh da vilan. (em. 1'.) ni.
I giocugh de man se lasscn fa ai villan. (1. in.)
Die Faustspielc liisst man die Baiicrn machen.
Atto de man, tratto da villan. (lig.) Faust-
manier, Bauernmanier.
Demore d'man, demorc da vilan. (piem.) Faust-
scherz, Bauernscherz.
Gieugh d'man, gieiigli da vilan. (piem.)
Zogo de man, zogo de vilan. (v.)
Scherzo de man, scherzo de vilan. (v.) S- De-
more u. s. w.
Scherzi de man, scherzi de vilan. (v. trst.)
Fauslseherze, Bauernscherze.
Jogos de manos, jogos de villanos. (sa. L.) S.si.
Jeux u. s. to.
Jog de mans, jog de villans. (neat.) Ini.
Joch de mans, joch de villans. (val.)
Juego de manos, jucgo de villanos. sp.
Burlas de manos, biirlas de villanos. S. Scherzi
u. s. ?'•.
Federn 452.
— 230
453 Feld.
452. Federu zieren deii Vogel. ^
Das Ansehen ist in den Federn.
Sehone Federn, selione Vogel.
md. 8chg Fiedere' nijlclie' selie FuUen. (mrli. L.)
Sehone Federn machen sehone Voyel.
dt. De veren sieren den vogel. Die Federn zieren
den Vofjel.
De schoone veeren niaken den schoonen vogel.
Die schonen Federn machen den schonen
Vofjel.
eil. Fine feathers make tine birds. S. Sche u. s. w.
Fair feathers make fair fowls. Sehone Federn
machen schones Gejlii;jel.
da. Skjanne Fjsedre — skjonne Fugle. .S'. Sehone
u. s. w.
fz. La belle plume fait le bel oiseau. Dus sehone
Gefieder macht den schonen Vofjel.
Les belles plumes font les beaux oiseaux. Die
schonen Federn machen die schonen Vogel.
nf. Les belles plomes fet les bais ouhais. (\v.)
S. Les belles plumes u. s. n\
it. La bella piiima fa'l bel iisel. (ui. 1. m.) S. La
belle plume u. s. w.
ni. La piuma a fa I' osel. (piem.) Das Gefieder
macht den Vo(jel.
La scorza fa bela la castagna. (v.) Die Binde
macht die Kastanie schon.
453. Das Feld liat Augen, der AVald hat
Ohren.
Felder haben Augen, Wiilder liaben Ohren.
Wald hat Ohren, Feld hat Augen.
Der Biisch hat Augen, der Wald hat Ohren.
Biische haben Ohren und Felder haben Augen.
Wande (Auch die Wande) haben Ohren.
md, Desz Feeld hot Aage, on die Hecke honn Orn.
(frk. H.) Das Feld hat Atiffen und die
Hecken h"ben Ohren.
Hulz tiud Heck haben Ourn. {frk. M.) IIolz
und Hecke haben Ohren.
Auch der Wald hat Augen und Ohren. (mrh. E.)
De Besch hiiot och Oeren. (mrh. L.) Der
Busch hat auch Ohren.
D's Fald hat Auwen uiui d'r Wald hat OiTn.
(thr. E.) Das Feld hat Augen mid der
Wald hat Ohren.
od. Der Wald hat Ohreir irnd das Feld hat Augen.
(sch-\vb.)
DieWand hat Ohren, der Wald hat Augen. (schwb.)
Feld und Hag hend (haben) au (auch) Ohre.
(schwei.)
D' Wiind hand Ohre und d' Stude-n Auge.
(schwei.) Die Wande huhen Ohren und die
Stand en Augen.
\s Hand alii Tanne Ohre. (schwei.) Fs haben
alle Tanncn Ohren.
Det Fielt huod Ugcn, der Bfisch huod .Inren.pd.
(nrh. S.)
Dat Feld hett (hat) Ohren un de Busk Ogeu
(und der Busch Augen). (ns. B.)
Muren Hebb'n Uren. (ua. M.-Str.) Muuern
haben Ohren.
Feldere (Felder) hat (haben) Augen, lleckeu
liat Oliren. (n.s. W.)
't Veld ('t Woud) heeft uoren. Das Feld (Der dt.
Wald) hat Ohren.
De bosschen hebben ooren, en de veldeii oogeu.
Die Geholze haben Ohrenund die Felder Augen.
De muren hebben ooren. Die Muuern haben
Ohren.
Tvelt heft ogen, twolt heft oreu. (ah.)
De bancken .syn duerghatich. (avl.) Die B'dnke
sind durchlochert.
Fields have eyes and wooils have ears. Felder CD.
haben Augen und Wiilder haben Ohren.
Walls have ears. S. Muren u. s. ?<•.
The day hes eyue, the night hes ears, (scho.)
Der Tag hat Augen, die Nacht hat Ohren.
Marken bar 0ine, JSkoveu bar 0ren. dii.
Skoven har 0ren, Markeu liar 0ine. Der Wald
hat Ohren, das Feld hat Augen.
Vajggene have 0ren. Die Wande haben Ohren.
Skow haflfwer 0ren oc Mark 0weu. (ada.)
Wald hat Ohren und Feld Augen.
fcjkogrhelireyru, inork liefir augu. S. Waldu. s. w. is*
Skogen har oion ucii marken ogon. Der Wald SW.
hat Ohren und das Feld Augen.
Vaggarna hafva oron. S. Vceggene u. s. le.
Skogh hawer 0ron, mark hawer oghon. (asw.)
S. Wald u. s. w.
Aures sunt nemoris oculi campestribus oils, (mlt.) It.
Le bois a des oreilles et le champ des yeux. fz.
S. Skogen u. s. w.
Les bois memes ont des oreilles. Die Walder
selbst haben Ohren.
Buisson a oreilles. Gebiisch hat Ohren.
Les murs (murailles) ont des oreilles. S. De
muren u. s. w.
Paroy a V oreille Qui toujours veille. Wand
hat ein Ohr, das inimer wacht.
Bois a orelles et plain a eus. (afz.) Wald hut
Ohren und Feld hat Augen.
Feld 453.
— 231 —
454 Perkel.
Boisson a«l oreilles, boys escoiit. (afz.) Busch
hat Ohren, Wald hort.
nf. Ches buchons il ont d' z'reilles. (pic) Die
BUsche hahen Ohren.
Les haies louket, les bouhons houtet. (w.) Die
Heclcen sehen, die BUsche horen.
Les meurs houtet. (w.) Die Mauern horen.
Les muraies houtet et les bouhons louket
(veyet). (w.) Die Mauern horen und die
BUsche sehen.
Les meurs parlet et les haies houtet. (\v.) Die
Mauern sprechen und die Hecken horen.
sf. Lous camps (ju' an ocilhs et Ions boscs au-
reilhes. (Bin.) Die Fdder hahen Auf/en und
die Geholze Ohren.
Uarre sigue ni paret Nou digues lou tou secret.
(Brn.) Weder hinter Gebusch , nnch hinfer
Wand sage dein Oeheimniss.
Dane plex, ni darre sfegue Nou digues paraule
pegue. (Brn.) Weder hinter Zaun, noch
hinter Gehiisch sufje dumine Worte.
Parlas plan, filietos, q' a cadii bouissou i-a
d'aouvelietos, (Lgd.) Sprechet leise, Mdd-
chen, denn injedem Gehiisch yild's Ohrchen.
Parlas jdan, filietos, qu' cnca bouissou 1' y a
d'oureilletos. (nprv.) S. Parlas n. s. v.
it. Anche i bosclii hauuo orecchie. Audi die
Geholze haben Ohren.
E perla al murai. (roni.) Eh sprichf din Matter.
mi. Le siepi non lianno occhi, ma lianno orecclii.
(t.) Die Ilecken hahen nicht Aiif/en, hahen
aber Ohren. [auch die Mauer.
ni. A perla audi' el niuraj. (em. R.) Es sprirhf
De not parla pia, del de vardet in die. (1.)
Des Nachf.s sprich lelse, am Tarje siehdich um.
Parla anch i miir. (1.) Es sprechen auch die
Mauern.
Ogni boscon g' a el so oregion. (1. m.) Jedes
Biischlein hat sein Ohrlein.
Anche le muraje a parlo. (piem.) S. I'arla u. s. iv.
De note, parla plan, e de zorno, vardite atorno.
(v.) S. De not u. s. w.
I muri parla. (v.) Die Mauern spreclcen.
El bosco no ga nfe orecie, ne occi, ma el vedi
e el senti. (v. trst.) Das Geholz hat weder
Ohren, noch Augen, aber es sieht und hort.
si. Le mura so spiune de li fori'ante. (npl.) Die
Mauern sind Verriither des ZJbelthaters.
Li mura nun hannu oricchi e sentinu, nun
hannu bucca e pan-anu. (s.) Die Mauern
hahen keine Ohren und hoven, hahen keinen
Mund und sprechen.
Sa chesura de binza faghet sa ruffiana. (sa. L.)
Die Hecke vom Weinberg viachf dieKupplerin.
Las matas tenen ulls y las pareds teneu orellas. liii.
(neat.) Die Gestrduche hahen Augen und
die Wcinde hahen Ohren.
Les parets tenen orelles. (val.) S. Vceggene u. s. iv.
Montes vem , paredes ouvem. Berge sehen, pt,
Wcinde horen.
Montes ven, paredes oyen. S. Montes u. s. w. sp.
En consejas las paredes ban orejas. Bei Be-
rathungen hahen die Wdnde Ohren.
Tras pared, ni tras seto , No digas tu segreto,
Weder hinter Mauer, tioch hinter Gehdge sage
dein Geheimniss.
4')t. Wem das Ferkel gebotcn wird, soil
den Sack bereit liaben.
Schenkt man dir die Kuh , Lauf mit dem
Halfter zu.
Wer das Fchrk-iii baben will, muss deu Sack od.
aufheben, (schwei.)
Wenn Een 't Varkn ba'n ward, mutt de Sakk pd.
apen stan. (ns. B.) Wenn Einem das Ferkel
geboten wird, muss der Sack offen stehen.
Wene dat Fickobi eboen werd, de lu'ile den
Sack up. (ns. ha. G. u. O.) Wem das Ferkel
gehoten nird, der hulte den Sack auf.
Wenn Eenem dat Farken baden ward, miitt de
Sack apen stalin. (ns. Hinb.) S. Wenn Een
u. s. n\
Ms men bet varken biedt, zal de zak gereed dt.
zijn. Wenn man das Ferkel hietet, muss der
Sack bereit sein.
As (When) the pig is proffer'd , hold iii> tlie eu.
poke. Wird das Ferkel geboten, halfe den
Sack auf.
Den, der vil have Grisen, maa holde Ssekken (la.
op. Wer das Ferkel hahen iciU, muss den
Sack aufhalten.
Ladh ^'pp Sajcken, men Grijsen gijtiVes. (adJi.)
JjUss den Sack auf, icuhrend das Ferkel ge-
gehen uird,
Bezt er a3 taka gses, me8an liiin gefst. Amifi.
hesfen ist's, die Gans zu nehmen, wdhrend
sie gegehen wird.
Opua sacken madan grijsen ar gifwen. Mach' SW.
den Sack auf, wdhrend das Ferkel gegehen
wird.
Man skal lata vp ssekkin tha grisen ser giwen.
(asw.) Man muss den Sack offen lassen,
wenn das Ferkel gegehen wird.
Perkel 454.
— 232 —
457 Fortig.
It. Oblatn arripe.
Saccus adaptetur, porcellus cum tibi detur. (mlt.)
it. Quandu t'^. prumessu n purcellu, Legaln I'U u
nuiscellu. (mi. crs.) Wenn dir das Schicein
versprochen ist, binde es mit dem Ndien-
riemen an.
Qiiando (Si) te dieren la cochinilla (vaquilla),
accon-e (acude) con la soguilla, Wenn vian
dir die junqe Sau (die Fdrse) gehen wird,
so laufe (eile) mit dem Stricke lierhei.
sp
455. Was man feme holt, ist siiss.
pd. Bat de Siegeu wit lialet , dat smaket ian am
beaten, (wstf. Mrk.) Wait die Ziegen weit
holen, das schmeckf ihnen am hesten.
Wat de Siens am fersten hae.lt, dat smokket
'n am basten. (wstf. P.) Was die Ziegen
am fernsten holen, das schmeckt ihnen am
hesten.
en. Far sought and dear bought is good for ladies.
Weit hergehracht und theuer gekauft ist gut
fur Damen.
Far-awa fowls has fair feathers, (scho.) Vogel
von fernher hahen sch'one Federn.
fz. Vaclie de loin a assez de lait. Kuh von fern
her hat viel Milch.
it. Viene asin di monte e caccia caval di corte.
Bergesel komvit und jagt 's Hofpferd ueg-
mi. Vien I'asin di montagna, e caccia '1 caval di
stalla. (t.) Es kommt der Bergesel und jagt
das StaUpferd weg.
ni. Can foreste destoeu quell de paje. (1. m.)
Fremder Hund verjagt den Hofhund.
Can de monte scazza quel de corte. (v.) Berg-
hund verjagt den Hofhund.
si. S'aligarza furistera piaghet do plus. (sa. Log.)
Die fremde Wurzel gef'dllt am meisten.
pt. Vierao porcos do monte, lan^ao-nos da nossa
corte. Kamen Schweine vom Walde, ver-
triehen uns aus unserm Stalle.
sp, Vinieron puercos de monte, a echarnos de
nuestra corte. Kamen Waldschiceine , um
■wns atis unserm Stalle zu vertreiben.
So fremdiu miere ie verrer fliegon, so diu liuto
ie mere geliegen. (ad.)
E» ist nirgends besser liigen , als weither. od.
(schwb. W.)
In die Weite ist gut liigen. (schwei.)
.Te witcr 's Miirli fldgt, jc mjichtiger dass 's
liigt. (schwei.) Je weiter das Miilirlein Jiiegt,
je mcichtiger es liigt.
Wer liigen will, der liige in die Feme, so kanu pd.
es Hans von Legitten nicht merken. (ns. I'r.)
Van lange wegen ruime leugenen. T^'oJi langen dt.
Wegen grosse Liigen.
\im ven'c laudeu Hegt men veel. Von furnen
Ldndern liigt man viel.
Die van verre komt, heeft goed liegcn. Wer
von fernher kommt, hat gut liigen.
Den bar godt ved at lyvo, der konniicr langveis (lii.
fra. Der hat gut liigen, der von treither
kommt.
T>' er lett aa Ijuga, naar d' cr langt licim. Es \\\\,
ist leicht zu liigen, irenn es neit von lluus ist.
Langt ifraa er lett aa Ijuga. Von veither ist
leicht, zu liigen.
Longinquitas redargiii non potest, (mlt.) It.
Liungas vias, grondas manzegnas. (ol)l.) Lange CW.
Wege, grosse Liigen.
A beait mentir qui vient de loin. <S'. Die van fz.
verre u. s. w.
Bai menti qui vint d'lon. (w.) S. Die van nf.
veri-e u. s. w.
De Ion pais, longos nouvelos. (Lgd.) Fo>isf.
fernem Lande lange Nachrichtev.
Egli lia bel dir bugie chi viene da hnitano. it.
Der kunn gut Liigen sagen, der von iceither
kommt.
Lunga via, lunga busia. (v.) Longer Weg,Ti\.
lange Liige.
De Uunas terras llargas mcntidas. (neat.) Aus liii.
fernen Ldndern grosse Liigen.
De longas vias, longas mentiras. Von langen pt.
Wegen lange Liigen.
De (A) luengas vias luengas mentiras. S. De sp.
longas u. s. u\
457. Wan der Korf fe'dig es, flucht der
Vogel us. (pd. nrh. A.) Wenn der Kdfig
fertig is<, fliegt der Vogel davon.
456. Aus der Feme ist gut liigen.
Von Weitem her ist gut liigen.
Wer liigen will, soil von fernen Landen liigen,
so kann man ihm nicht nachfragen.
Wer von fernen Landen liigt, der liigt mit Als bet kooitje af is, sterft de vogel. Wenn <lt.
Gewalt. I der Kdfig ferlig ist, sfirht der Vogel.
Pertig 457.
- 233
459 Fett.
Als het nest gereed is, vliegt het vogeltje eruit. Til hvors er a3 smjorga J)a(5 fleskiS, scm nogu is<
Wenn das Neat fertiy ist, jiicgt das Viiye.l- erfeitt? Wozuist es,das Fleischzu schmieven,
chen heraus. das fett f/enu// ist?
fz. Qiiand la cage est faite, Toiseau s'envole.
Nid tissu et achevd, Oiseaii perdu et envole.
Nest geflochten mid vollendet, Vogel verloren
und entflogen.
sf. Quoan la cuyole ^y heytc, 1' anset que s' en
ba. (Urn.)
it, Nidij fatto, gazza niorta. Nest fertig, Elster todt.
mi, Nid fatt, argaza inorta. (rom.) S. Nido u. s. to.
Nido fatto, gazzera inorta. (t.) S. Nido u. s. w.
ni. Ni fatt, gaza m6rta. (em. R.) S. Nido u. s. w.
Fata la gnada, mor la gaza. (1. b.) Fertig das
Nest, stirht die Elster,
Ni fat, gasa inorta. (brs.) <S^. Nido u. s. w.
lin. Quand es fet lo colomar, lo coloni se mor.
(neat.) Wenn der Tauhenschlag fertig ist,
stirbt die Tauhe.
pt. Ninho feito, pega morta. <S. Nido a. a. w.
S|). La jaula hecha, pica(ja nmerta. Der Kdfig
fertig, Elster todt.
458. Der fetten >Sau sclmiicrt man niclit
den Balg.
Speck soil man nicht spicken.
md. Ilii schmiort der fette Sau den 0-ers. (frk. H.)
Er schmiert der fetten Sau den Hintern.
Eine fette Gans schmiert man nicht. (hss.)
od. Ar fatta Sane a A — schmiim. (cistr. schls.)
Der fetten Sau den Ilinteren schmieren.
pd. Wer wil der fetten Soge den Ars smeren?
(ns. ha. G. u. G.) Wer tcird der fetten Sau
den Hinteren schmieren?
Der fetten Suge schmeert man nicli den Balg.
(ns. L.)
Dat fehlt ok noch (Dat oss awrig), de fette
Gans den Arsch to schmeere. (ns. Pr.) Das
fehlte auch noch (Das ist iilrig) , der
fetten Gans den Steiss zu schmieren.
Fetten Gosen niant me den As nitt smiaren.
(wstf. Mrk.) Fetten Gansen muss man den
Steiss nicht schmieren.
dt. Men zal geen spek spckken. S. Speck u. s. w.
eil. To grease a fat sow on tlie arse. S. Ar u. s. w.
Soli lumen infert. It,
On ne doit pas a gras pourceau le cul oindre. l"z.
Fettem Schwein 'lanss man nicht den Hinteren
schmieren. [S. On ne doit u. s. w.
A pore gras nou can pas unta lou cu. (Brn.) sf.
Aggiugne bianchezza alia neve. (mi. t.) Er it,
thut weisse Farhe in den Schnee.
Al puerco gordo untarle (en) el rabo. Dem sp.
fetten Schiceine den Schwanz schmieren.
(lit. Fed Steg behover ei at spsekkes. Fetter Brafen
branch/ nicht gespickt zu uerden.
459. Fett will allzeit obeu schwimmen.
Seine Putter (Butter) muss \mm<ix wh^iw (ohen) md.
schwimmen. (schls.)
Fett schwonunt owe, ErtVl der Schum noch pd.
derbovve. (nrh. A.) Fett schwimmt ohen, ahev
der Schaum noch druber.
Fett schwenimt bowen on wenn et maar Honds-
fett es. (nrh. M.) Fett schtvimmt' oben und
wenn es nur Uundsfett ist.
Det Fiit schwiimd iwcn. (nrh. S.) Das Fett
schwimmt oben.
Fett swemmt baob'n (6k wenn 't man von'
SwinJigel is.s) (ok siilfst von'n Hund). (ns. A.)
Fett schwimmt oben (auch tcenn es von einem
Schweinigel ist) (sogar von einem Hund).
Datt Fett drift babn, is 't ok vun dodeu Hund.
(ns. B.) Das Fett schwimmt ohen, ist's auch
von todtem Hund.
Dat Fett swcmmet oben, un wenn et von'n
Hunne is. (ns. ha. G. u. G.) Das Fett
schwimmt oben und wenn es von einem
Hunde ist.
Dat Fett mut alltied haven driven, (ns. hist.)
Das Fett muss allzeit oben schwimmen.
Dat Fett drivt bawen, weer 't ook man van enem
ool'en Hund. (ns. Hmb.) Das Fett schwimmt
ohen, weir's audi nur von einem alten Hunde.
Fett schwemmt boben, un ess et auk man
Riien-Fett. (ns. L.) Fett schwiimnt oben und
ist es auch nur Hundefett.
Fet schwemt bove, went oek man Hundefet is.
(ns. N.) Fett schwimmt oben, wenn's auch
nur Hundefett ist.
Dat Fett drift haven, is 't ok van 'n doden
Hund. (ns. O. J.) Das Fett schwimmt oben,
ist es auch von einem todten Hunde.
Fett drifFt baven, un wenn 't uck man van'n
Hund is. (ns. O. R.) Fett schicimmt oben
und wenn es auch nur von einem Hund ist,
30
Fett 459.
— 234
460 Feuer
Fett schwimmt oben, on (mid) wcim voin
Huncl. (ns. Pr.)
Et Fett will uowen swemmeii, un wami 't ale
vanner Uise is. (wstf. Sz.) Das Felt uill
oben schwhnnien, und loenn's audi von einer
Krofe ist.
Is. At Smeer wal baaweu driiw, al as-t iik man
fan an iialen Hiuinj. (A.) Bafi Fett ivill
oben schwimmen, ist es audi vur von einem
alten Jlunde.
Dit Fat drewtlt aldtet boowen. (S.) Das Fett
schwimmt ivimer oben.
Stroll und Feuer zusavinien kovimen, da
fcinyt es an zu brennen.
da. Fedt vil altid sv0ninie ovenpaa.
Thet Fedhe wijl altijd oppfe w.'pr.-w. (adii.)
Thet Feedhe wil gernse oppae wasrc. (adii.) Das
Fett will gem ohenauf sein.
A Fet vil alti vser awen a. (jilt.) Fett will
sfets obenauf sein.
is. f>a3 feita vill ?etiS fljota uppi.
SW. Det feta vill gerna flyta ofvaupa. Das Fett
will gem obenauf sdnoimmen.
Thz feta (ftetlia) wil alt (alth) vppe flyta. (asw.)
It. Abdomen sursum praesentat coctlle cur.suni.(nilt.)
Inter lixata snpevenianant adipata. (ndt.)
it. Si ha bellu che mischia 1' ogliu cull' acqna,
r ogliu vene senipre sopra. (mi. crs. s.) Man
hat sdion 6l mit Wasser mischen, das 01
kommt (dochj immer oben druuf.
400. Feuer beiStroh Brennt lichterloh.
Kommt Feuer iind Stroh zusammen, So giebt
es gerne Flammen.
Stroll entbrennt vom Feuer (Vorwitz maclit
die Jimgfern theuer).
Man soil nicht Stroh zum Feuer legen.
Swa daz fiur ist bi dem stro, daz brinnet lihte,
kumt ez so. (ad.)
Swer stro nahe zem fiure tuot, lilite zundet er
sicli an. (ad.)
md. Wenn Heu und Stroh beisammcn kommen, so
entsteht leicht Brand, (mrh. E.)
Wan d' Feier am Stre as, dan as ke' Losches
me. (mrh. L.) Wenn das Feuer am Stroh
ist, dann ist kein Loschen mehr.
Od. Wenn Stroh und Feuer zusammen koramcu,
so brennt es. (schwei.)
Wenn man Stroh zixm Feuer bringt, so brennt
es. (schwei.)
pd. Wo Stro un Filer to Hope komet, da fenget
et an te brennen, (ns. ha. G. u. G.) Wo
Vuur en stroo brandt haa.st. Fener und Sfrc h <it.
brennt rasdi. [Stroh taugt nicht.
Vuur bij stroo Dient niet alzoo. Feuer bet
Vuur bij werk onstcckt haast. Feuer bei Werg
ziindet rasch.
Werk (Vlas) dient niet wel bij 't vuur. Werg
(Flachs) taugt nicht beim Feuer.
Vuur bij vlas Brandt wonderras. Feuer bei
Flachs brennt vundergeschwind.
Nar Elden komnuM- til i Halmen, sa ar snart SW.
tandt. Wenn das Feuer zum Stroh kihuint,
so ist es schnell angcziindet.
Ignis prope stipnlam nun est tutum. (mlt.) It.
On ne doibt pas mettre les cstoupes pres le feu. fz.
Man muss nicht das Werg an's Feuer legcn.
II ne faut pas mestrc les cstoupes aupres du
feu. S. On u. s. w.
C'est folie mestre les cstoupes trop pres du feu.
] Thorheit ist's, das Werg zu noli an's Feuer
zu legen.
Les cstoupes arricre du feu, Et les jeunes une
lieue du jeu. Das Werg zuriick vom Feuer,
und. die Miidchen eine Meile vom Spiel.
Ny les estoupcs proches aux tisons, Ny moins
les filles pres les barons. Nicht das Werg
nahe zu Branden, nodi tceniger die Mdddien
nahe den Bursdien.
Nou leches 1' estoupe pi'^s deus tisous, Ni las sf.
gouyates pr^s deus garcjous. (Brn.) Lass das
Werg nicht bei den Branden, noch die Miid-
chen bei den Bursdien.
Ny las estoupez prez dcous tisous, Ny las hilhes
prez deous Ijarous. (Gsc.) Weder das Werg
bei den Branden, nodi die Mdddien bei den
Burschen.
Las estouppes aiTe e loen deou hoq. La ioenesse
a mylle pas deo joq. (Gsc.) Das Werg zu-
riick und weit vom Feuer, die (weibliche)
Jugend tausend Sdiritt vom Spiel.
Dons amourous en un luec. Son d'estoupos prez
dou fuec. (nprv.) Zwei Verliebte an einem
Ort sind Werg beim Feuer.
Non e da accostare il fuoco alia stoppa. Man it.
dai'f das Feuer nicht zum Werg legen.
Ne stoppa con tizzoni, ne doime con uomini.
Weder Werg bei Branden, noch Frauen bei
Mcinnern.
La stoppa lontana dal fuoco, la gioventii dal
giuoco. Das Werg loeit vom Feuer, die
Jugend (weit) vcm Spiel.
Feuer 460.
— 235
463 Feuer.
mi. U focu vicinu a la stoppa (all' esca) (a la pol-
vera) sta male, (crs.) Das F^uer nalie heim
Wert] (ZuniJer) (Pulver) fhnt nicht fjut.
'Un n' abbiciua lu focii a la stoppa. (crs.) Man
hrinrje das Feuer nicht dem Werqe nah.
I^a paja vsen a c fogh la s'azzend. (rom.) Bus
Stroll neben dcni Feuer entziindet sich.
Noil lji.sogna metter mai la paglia (I'esca)
aeeanto al fnoco. (t.) Man mtiss nie das
Sfrnh (den Zunder) neben das Feuer let/en.
Stoppa e fuoco, non stan bene in tin loco, (t.)
Werf/ und Fetter thun nicht rjut an einem
Orte.
L'uomo e fnoco e la donna .stoppa: viene il
diavolo e glic I'accoca. (t.) Der Mann iftt
Feuer und die Frau Wcrrj: kommt der
Teufel und brin/jt sie zusaimnen.
Mi. T,a paja attacch al foeugh la sta mal. (cm P.)
Das Stroh nahe dem Feuer tawjt nicht.
La paia arent al foch la sta mai ben. (1. m.)
Dts Stroh nahe bei)i» Feuer thnt niemals f/tit.
No sta a loga la paia arent al focb. (1. in.)
Man darf das Stroh nicht neben das Fetter
leyen.
La paja vsiii al fni a s' avisca. (pieni.) S.
La paja vsen u. s. v.
Nen ai"sinfe la paja al ft^i. (pieiii.) Nahere
nicht das Stroh dem Feuer.
Nen bute la basana vsin al feTi. (piom.) Le^je
nicht den Zunder nahe zum Feuer.
La pagia arente al fogo s' impizza. (v.) S.
La paja vsen u. s. iv.
Arente al fogo la lesca s' impizza. (v.) Nuke
dem Feuer entziindet sich der Zunder.
No mete la pagia arente '1 fogo. (v.) Lef/e
nicht dus Stroh nahe zutii Feuer.
No meter la paja vizin el fogo. (v. trst.) ,S'.
No mete u. s. v.
rA. L'uomo 6 fuoco, la donna e stoppia ed il dia-
volo li accendc. (npl.) Der Mo.nn ist Feuer,
die Frau ist Wery und der Teufel ziindet
sie an.
Isca vicinu focu prestu appigghia. (.s. ) Zunder
nahe dem Feuer fasst schnelL
S' istuppa affacca ad su fogu non est mai
bona, (sa.) Das Wery nahe dem Feuer ist
niemals gut.
|»t. Nem estopa com ti(;oes, nem mulher com varoes.
Weder Wery mit Feuerbrdnden, noch Weib !
viit Mdnnern.
sp. Ni estopa con tizones, ni la muger con varones. '
Weder Wery mit Feuerbr linden, noch die
Frau mit Mdnnern. \
El bombre es el fuego, la muger la estopa, \
veue cl diablo y sopla. Der Mann ist das
Feuer, die Frau das Wery, kommt der Teufel
und blast.
461. Feuer und Wasser siud zwei gute
Diener, aber schlimme Herren.
Vuur en water zijn goede dienaars, maar kwade (It.
heeren en meesters. Feuer und Wasser sind
yiite Diener, aber schlcchte Herren und
Meister.
Fire and water are good servants, but bad eil.
masters. Feuer und Wasser sind yule Diener,
aber schlechte Herren.
Fire and water are gude servants but ill
maisters. (scho.) S. Fire u. s. w.
lid og Vand ere (to) gode Tjenere, men onde da.
(slemme) Herrer.
El £er en gpi Iiinerst, msen en bedrovvet 0\yerst.
(jilt, ti.) Das Feuer ist ein guter Diener,
aber ein trauriyer Herr.
Eldr er g63r l)j6n, en illr herra. Feuer ist'i^,
yuter Diener, aber schlimmer Herr.
Eld og Vatn er vonde Herrar, men gode Teiiarar. nw.
Feuer und Wasser sind iible Herren, aber
gute Diener.
El fogo xe un bon servitor, ma un cativo paron. it.
(ni. v.) Das Feuer ist ein guter Diener,
aber ein schlimmer Herr.
402. Gut Feuer macht fertigcu Kocb.
Een gocd vuur maakt eenen Snellen kok. Ein (It.
yutes Feuer macht einen schnellen Koch.
Le feu ayde le (j[ueu. Das Feuer lul ft dem Koch, i'/.,
II fuoco aiuta il cuoco. (mi. t.) S. Le feto u. s. w. it.
El fogo agiuta '1 cogo. (v.) <S'. Le feu, u. s. w. ni.
Legue e fogo i agiuta '1 cogo. (v.) Holz und
Feuer helfen dem Koch.
El fogo fa bravo el cogo. (v. tr.st.) Das Feuer
macht den Koch tilchtiy.
II buon fuoco fa il buon cuoco. (npl.) Dasyittesi.
Feuer macht den yuten Koch.
Ijumbre haze cozina. (asp.) Das Feuer macht sp,
die Kilche.
Ifi.S. 01 in's Feuer giessen.
Uolech op d' Feier scbidden. (luib, L.) 01 auf^s md.
Feuer schiitten.
30*
Feuer 463.
— 236 —
465 Finger.
od. Holz 7A\m Feucr trageii. (schwcL.)
dt. Als het vuiirtje gestookt is, giet hij er olie in.
Wenn das Fentvchen anrjelefjt isf , fjiesst er
01 hinein.
Hij wil het vuur met olie blussclicii. Er will
das Feuer mit 01 loschen.
en. To add fuel to the fire. Feuerung zum Feuer (hun.
da. At gyde Olie i Ilden.
Man skal ei slukke lid med Olie. Muji 77utss
nicht Feuer mit 01 loschen.
sw. Att gjuta olja pa elden. 01 auf's Feuer giessen.
Eld slackes inte med eld. Feuer wird nicht
mit Feuer geloscht.
It. Non est olenni camino addendum.
Oleo inccndiuin rcstinguere.
fz. Jeter de I'hnile sur le feu. 01 auf dus Feuer
schiitten.
nf. Taper dl'ole so I'feu. (w.) S. Jeter u. s. re.
it. Aggiungere legna al fuoco. Holz zum Feuer
thun.
Non bisogna metter carboni sopra le brage.
Man muss nicht Kohlen auf die Oluth legen.
mi. Aionzar legna a e fogh. (rom.) S. Aggiugnere
u. s. w.
Non bisogna aggiugner fuoco a fuoco. (t.) Man
muss nicht Feuer zum Feuer thun.
Non bisogna metter carboni sopr' alia brace, (t.)
S. Non bisogna metter u. s. ?*•.
ni. Azzunze legne a-o feugo. (lig.) S. Aggiugnere
ii. s. w.
Destisse el feii con d' cocia. (piem.) Das Feuer
mit Werg ausloschcn. [u. s. w.
Gionse d' bosch al fell, (piem.) ^S'. Aggiugnere
Gionse (Bute) d' fer a la cidca. (piem.) Erz
zur Glocke thun.
No bisogna butar ojo snl fogo. (v. trst ) Man
muss nicht 01 aufs Feuer schiitten.
si. Non refonnere legne a lo fuoco. (npl.) Thu'
nicht Holz zum Feuer.
Nun junciri ligna a In focu ne mcttiri pipi a
11 cauli. (s.) Thu' nicht Holz zum Feuer,
noch Ffeffer zum Kohl.
Adjungh'er linna ad su fogu. (sa. L.) S.
Aggiugnere u. s. w.
Adjungher fogu a fogu. (,sa. L.) Feuer zum
Feuer thun. [in's Feuer.
pt. Nao deites azeite no fogo. Schiltte nicht 01
Mai se apaga o fogo com a estopa. tjbel toscht
sich das Feuer mit Werg.
sp. Echar leiia al fuego. Holz in's Feuer werfen.
464. Les cing doigts de la main ne .se
ressemblent pas. (fz.) Die .fiinf Finger
der Hand gleichen sich nicht.
Les doigts d'une main ne s\'ntreseml)lent pas. fz.
Die Finger einer Hand Hind nicht gleich
untereinander.
On a cing deugts a I'main et nonk egal (ct nf.
nonk sVavise). (w.) Man hat fiinf Finger
an der Hand und keinen gleich (und Iceiner
gleicht sich).
Tutte le dita non son pari. Alle Finger sind it.
nicht gleich.
Tutte e dite un so pare, (crs.) S. Tutte le u. s. w. mi.
Tott al dida al n'6 cvimpagni. (rom.) Alle
Finger sind nicht Genossen.
Gnaca i dit de la ma i h toe compagn. (1. b.) ni.
Nicht einmal die Finger der Hand sind alle
einunder gleich.
li di die man a son d.suguai. (picni.) Die Finger
der Hand sind ungleich.
li di d' una man a .son divers Tun da I'aotr.
(piem.) Die Finger einer Hand sind einer
vovi andern vcrschieden.
Tuti i dei no xc conipagni. (v.) S- Tutte le u. s. 7f.
Giianca i dei dc ic man no X'j tTiti compagni.
(v.) S. Gnaca u. s. w.
I jidita nu su pari, (cal.) Die Finger .sind si.
nicht gleich.
Os dedos da m;io n^io sao iguaes. Die Finger pt,
der Hand sind nicht gleich.
Los dedos de la mano no son igualcs. >S'. Os sp,
u. s. w.
465. Wenn man Einem den Finger giebt,
so will er gleich die ganze Hand.
Giebst du dem Narren einen Finger, so will cr
die ganze Hand haben.
Zeigt man einem Narren den Finger, so will
er gleich die ganze Hand.
Wenn man einem den Finger bent, so wil er
die faust gahr haben. (ad.)
Bammen den Fenger gitt, nimnit e die gaiiz md.
Haand. (frk. H.) Wenn man ihm den Finger
giht, nimmt er die ganze Hand.
Reicht man dem Kinde den Finger, will es die
ganze Hand. (mrh. E.)
Wan en de Kanner de Fanger get, da' wellen
se d' ganz Haijt. (mrh. L.) Wenn mail den
Kindern den Finger gibt, so wollcn sie die
ganze Hand.
Wenn man ihm den Finger reicht, so will er od.
die ganze Hand, (bair.)
Finger 465.
— 237 —
466 Pisch.
Won ma-r-eaii;i-r-an Fing;r zoagt (zeigt), so
woll-n s- di gonzi Hond. (iidn.)
Wain inar an khiann Finga losst, \\\x\ di gotinz
Honnt hobn). (st.) Wem man den kleinen
Finr/er Idsst , (der) will die ganze Hand hahen.
pd. Wun em enem de klene Fainjer zicht, greift
em no der Hant. (nrh. S.) Wenn man Eincni
den kleinen Finger zeigt , greift er nach
der Hand.
Hatt de Diiiiwel est ennen Finger, dann krieget
hei auk de Hand. (ns. W.) Hat der Teufel
erst einen Fiiiger, dann kriegt er auch die
Hand.
dt. Als men hem den vinger geeft, neemt liij de
geheele hand. S. Bammen u. s. lo.
Als men iemand den vinger geeft, neemt hij de I
geheele hand. Wenn man Jemand den j
Finger gibt, nimmt er die ganze Hand.
Geeft men hem den vinger, hij grijpt naar de i
geheele hand. Gibt max ihni den Finger, 1
greift er nach der ganzen Hand.
Geeft men hem den duim, dan wil hij er de
vingers nog bij hebben. Gibt man ilim den '
Uaumen, no will er die Finger noch dazu ,
hahen. \
Ala men hem de hand biedt, neemt hij den
geheelen arm, Wenn man ilim die Hand
bietef, nimmt er den ganzen Arm.
eu. Give a clown yonr finger and he'll take y.our
whole hand (he'll gi-asp your fist). Gebt
einem Bauern euern Finger und er wird cure
ganze Hand nehmen (eure Faust packenj.
Gie a carl your finger and he'll tak your hail
hand, (scho.) Gebf einem Bauern euern Finger
und er tvird eure ganze Hand nehmen.
dii. Naar man rfekker ham den lille Finger, tager
han strax den hele Haand. Wenn man ihm
den kleinen Finger reicht, nimmt er gleich
die ganze Hand.
is. Fair ]>\\ mikinn fingr, hann vill hnefann hafa.
Reichst du den grossen Finger, er icill di&
Faust hahen.
UW. Fser Fanten (Fandeu) ein Finger, so vil han
hava heile Bulen. Kriegt der Narr (Teufel)
einen Finger, so loill er die ganze Faust
hahen.
SW. Har fan bara fatt ett har, sa tar han nog hela
kroppen. Hat der Teufel nur ein Haar
gefasst, so nimmt er noch den ganzen Karper.
Si digitiun porrexeris, manum iuvadet. It.
Si vos li d'nez on pid, i v' prindret I'jambe. fz.
(nf. w.) Wenn ihr ihm einen Fuss gebt,
wird er euch das Bein nehmen.
Al villano, se gli porgi il dito, ei prende la it.
mano. Eeichst du dem Bauer den Finger,
nimmt er die Hand.
St' j alongh un di, ut ciapa in t iia man. (rom.) mi.
S/reckt man einen Finger aus, nimmt er
eine Hand.
A chi ti porge il dito, tu prendi il dito e la
mano. (t.) Wer dir den Finger reirht, dem
nimmst du den Finger und die Hand.
Se gliene concedi un dito, ei se no piglia un
braccio. (t.) Wenn du ihm einen Finger
lilssest, nivimt er einen Arm.
Ad (^nie su poddighe si dat, sa manii sinde leat. si
(sa. Ti.) Wem man den Finger gibt, der
nimmt die Hand.
Si li das su didn, toccat su cuidu, et dai su
cuidu, s'andat ad su brazzu. (sa. L.) Wenn
du ihm den Finger gibst, fasst er den Kll-
bogen an, und gibs' du den E/lbr>ge7i, geht
er zum Arm iiber.
Al home baja donali V dit y' sen pren com la lin.
ma. (neat.) Gib dem gemeinen Mann den
Finger tend er nimmt die Hand dazu.
Al Villa Donantli el dit se pren la nia. (val.)
S. Al villano u. s. iv.
Nao des (dar) o dedo ao villao, porijue te toniara pt.
a niao. Gib nicht den Finger dem Bauern,
weil er dir die Hand nehmen wird.
Ao villao dao-lhe o pe e toma a miio. Man
gibt dem Bauern den Fuss tmd er nimmt
die Hand.
Al villano dale (dadle) el pie y tomani (tomarse sp.
ha) la mano. Gib dem Bauern den Fuss
and er icird die Hand nehmen.
466. Der Fisch fangt am Kopf an zu
stink en.
Der Ys.sc\\ {Fisch) wird liinjdcn (immer) um Hift pd.
(am Kvjjfj stiiingkich (sfinkichf). (in'h. S.)
Fisken stinker (raadner) forst ved Hovedet. (lii.
Der Fisch stinkt (fault) zuerst uvi Kopfe.
Fyrst fiiuar fiskr a hnfSi. Zuerst stinkt der is.
Fisch am Kopfe-
Piscis primum a capite foetet. It,
II pesee comincia a puzzar dal capo. it.
II pesce comincia a putir dal capo, (t.) mi.
Pisch 466.
— 238 —
469 Fleisch.
Dal capo viene la tigna. (t., u.) Vom Kopfe
knmmt der Grind.
ni. Da la testa spfissa '1 pess. (I. b.) I'owt Kopfe
an stinkt der Fisrli.
Da la testa spuzza '1 pesse. (v.) S. Da la
testa u. s. ic.
si. Lu pisci feti di la testa, (s.) Der Fisch stinkt
vom Kopfe an.
wl. Pesccle de la capu se impute. S. La pisci ii. s. w.
4()7. No fishing to fishing in tlic sea.
(en.) Kein Fischen gleich devi in der Sec.
fz. II n'cst que peschcr en grand vivier. Kein
Fisclicn ijleich devi in yrosseni Weiher.
II fait beau pescher en eau large. In f/rossem,
Wasser liisst sich fpit fischen.
it. Vanne (Vai) al mare , se vuoi ben (ben vuoi)
pescare. (mi. t.) Geh auf's Meer, wenn du
;/ut fischen willst.
ni. Quand s' a de pesca se va al mar. (1.) Wenn
f/efisrht werden soil, yeht man auf's Meer,
468. Fleisch macht Fleisch.
ocl. Fleisch macht wicder Fleisch, Fisch macht
nisch. (scliwei.)
pd. Fett settet Fett. (ns. ha. G. ii. G.) Fett setzt
Felt an.
dt. Vleesch maakt vleesch, visch maakt visch.
Fleisch macht Fleisch, Fisch macht Fisch.
It. Caro roborat, pisces vero sunt parui alinienti.
(mlt.)
Caro confortat corpus, vinum calorem refo-
cillat, triticum nutrit. (mlt.)
fz. Chair fait chair et poisson poisson. Fleisch
maclit Fleisch und Fisch Fisch.
lit. lia chai nourrit la chai. (nrm.) Das Fleisch
nahrt das Fleisch.
Char fat char, (w.)
it. Came fa carne, pesce fa vesce. Fleisch macht
Fleisch, Fisch macht Fisfe.
Carne fa carne, vino fa sangue, pane mantiene.
Fleisch macht Fleisch, Wein macht Blut,
Brat erhdlt.
mi. Carne fa carne, pan fa sangue, vin mantiene,
pesce fa vesce, erba fa merda. (t.) Fleisch
macht Fleisch, Brot macht Blut, Wein er-
hdlt, Fisch macht Fiste, Gemiise macht Koth.
ni. Careu ch'fa al saugu. (em. B.) Fleisch mucht's
Blut.
Purassa vein, purassa carcn. (em. 15.) Viel
Wein, viel Fleisch.
II vin al fas bou sane, (frl.) Der Wein macht
(jutes Blut.
Caren fa caren, vi fa sang, e V ac(jua fa smarsi
le gambe. (1. V.-C.) Fleisch macht Fleisch,
Wein macht Blut und Wasser macht die
Beine via'/cr.
O bon vin o fa bon sangue. (Hg.) Der f/utc
Wein macht yutes Blut.
El bon vin fa bon sangli. (j)ieni.) S. O hun
vin u. s. n\
Carne fa carne, pesse fa vesse. (v.) S. Carne
fa carne, pesce n. s. iv.
El vin fa bon sangue. (v.) S. II vin u. s. w.
Carne fa carne e vin fa sangue. (v., v. trsl.)
Fleisch macht Fleisch und Wein macht Blut.
Carrii fa cami, pani fa i)anza e vinn fa danza. (s.) si.
Fleisch macht Fleisch, Brot macht Bauch
und Wein macht 7\inz.
Cai-ni nietti carni, pisci ti nutrisci. (s.) Fleisch
setzt Fleisch an, Fisch ernlihrt dich.
Bonn vinu fa bonn sangu. (s.) Guter Wein
macht yutes Blut.
Carn fa cam. (neat.) Iiii.
Carne carne cria. pt.
Carne carne cria y peces agua fria. Fleisch sp.
macht Fleisch und Fische kalles Wasser.
469. Je nalier dem Bein, je siisser das
Fleisch.
Hoe uader het been, hoe zoeter vleesch. Je (It.
ndher dem Bein, je siisser Fleisch.
The nearer the bone, the sweeter the flesh. cil.
Nearer the bone the sweeter, (seho.) Je ndher
dem Bein, je siisser.
Nearer the rock the sweeter the grass, (scho.)
Je ndher dem Felsen, je siisser das Gras.
Jo nsermere ved Benet, jo sodere er Kjodct. dJi.
Je ndher am Bein, je siisser ist das Fleisch.
Thet Kodh ter sodesth, nsest Beenen siddher.
(ada.) Das Fleisch ist am siissesten, das
am ndchsten dem Bein sitzt.
Bezt er |)a8 kjnt, sem beini er nsest. Am 19,,
besten ist das Fleisch, das dem Bein am
ndchsten ist.
Thz k0thith fer sotast som ntest ser beneno. SW.
(asw.) Das Fleisch ist das siisseste, ilas am
ndchsten dem Bein ist.
Fleisch 469.
— 239
472 Fliegen.
It. Diilcior (Dulciiis) ilia sapit caro, qvse (qiie)
niagis ossibTis hseret (heret). (mlt.)
it. La carne piu vicina all' osso 6 p'u'i saporita.
Das Fleisch am n'dchsten voni Knochen ist,
avi wohlschmeckenchien.
mi. La meglio carne fe quella cV iiitorno all' osso. (t.)
Das beste Fleisch ist das uia den Knorhen
lierum.
ni. La megio carne xe quela areiite 1' osso. (v.)
Das beste Fleisch ist das nahe am Knochen.
470. Ni miner blijft er vleesch in het
vleeschhuis, hoe sleclit het ook is. (dt.)
Niemals bleiht Fleisch ira Fleisclihause , so
schlecht es auch sei.
eil. All meat 's to be eaten, all maids to be wed.
Alles Fleisch ist zum Essen, al/e Madchen
sind zum Heirathen.
fz. Jamais ne restc chair a la Ijouclicrie. Niemals
bleibt Fleisch im Schlachthaiise.
it. C e carne d' ogni taglio e ogni coltello ; le
brutte si maritano e le belle. Fs r/ibt
Fleisch fiir jede Schneide und jedes Messer;
die Hilsslichen werden (jeheiruthet und die
Sch'dnen.
mi. Un avanza mei cheran in tla pcareja. (rem.)
S. Jamais u. s. w. \mais u. s. %r.
ni. No resta niai carne in becaria. (1. m.) >S'. Ju-
Per trista che la sia, Vanza s<jnas mai dc cai'n.i
in becaria. (1. m.) Wie trauruj es auch set,
bleibt doch das Fleisch nie une/eijessen in
der Fleischhalle.
No gh' e carne in becaria, Che gato o can m-
la strassina via. (v.) Ei ffibl kein Fleisch
in den Fleischbdnken, welches ein Kater
odev Ilund nicht fortschleppte.
471. Dem Fleissigen guckt der Hunger
wohl zuvveilen in's Fen ste r, aber in's
Hans darf er nicht kommen.
dt. De honger kijkt bij den vlijtige wel eens de
deur in, maar hij durft niet binnenkomen.
Der Hunger sieht beini Fleissigen -ivohl ein
Mai zur Thiir herein, aber er ivagt nicht
hereinzukommen.
dsl. Hungeren kiger vel stundom ind ad Vinduet
til den Flittige, men indenfor Doren konmier
den aldrig. Der Ilunger guckt ivohl bis-
ueilen beim Fleissigen zum Fenster herein,
aber in die Thiir herein kommt er niemals.
Jdn foder Manncn sin. (Sdm.) Arbeit nilhrt ilW.
iliren Mann.
Ad iin fideivel Ma\in maunca bucca Paun.'(obl.) CW.
Finer treuen Hand fehlt nichf. Hrot.
La faim regarde a la porte de I'homme labo- fz,
rieux, mais elle n'ose pas entrer. Der Hunger^
sieht wohl zur Thiir des Arbeitsamen herein,
aber er wagt nicht hereinzukommen.
L'ommu industriosu nn fece mai pate tame a it,
la so famiglia. (mi. crs.) Der fleissi'je Mann
Hess seine Familie niemals Hunger leiden.
A fome chega a porta do official, mas nao podepi,
l;i entrar. Der Hunger knmmt an die Thiir
des Arbeiters, kann aber nicht hereinkommen.
En casa del oficial asoma la hambre, mas no sp.
oaa entrar. Im Hause des Arbeiters zeigt
sick der Hunger, roagt aber nicht hereinzu-
kommen.
472. Fliegende Krillie t'iudet allzeit
etwas.
En flegende Kroli liat mieli, iils en sezendo. 'pd.
(nrh. A.) Fine Jliegende Kriihe hat mehr,
als eine sitzende.
De gahnde Foot winnt. (ns. ofs.) Der gehende
Fuss getcinnt. [Fuss geivinnt.
Gande Fot gewinnt, (ns. O. J.) Gehender
Keiie vliegende kraai vangt wat, die stil zit, dt.
niet. Eine Jliegende Kriihe fiingt loas , die
still sitzf, nicht.
Eene vliegende kraai heeft iets, eene zittendo
kraai heeft niets. Ehie fliegende Kriihe hat
lous, eine sitzende Kriihe hat nichts.
Eene vliegende kraei vangt altyd wat. (vl.)
Eine fliegende Kriihe f'dngt immer etirus.
Ee groor ganghende Foodh oc swselthcr sid- dii,
dhenne Kraghe. (ada.) Immer wiiclist gehender
Fuss und hungert sitzende Kriihe.
Sveltr sitjandi kraka, en fljugandi fser. Esis,
hungert sitzende Kriihe, aber fliegende kriegt.
Flj()tt grfer gangandi f6tr. Basch wiichst gehen-
der Fuss.
GroT um gangandi fot, svoltur sitandi kraka
(heima situr bin svanga kraka). (fter.) Es
loiichst der gehende Fuss, es hungert sitzende
Kriihe (daheim sitzt die hungernde Kriihe).
Fljugande Kraaka finn eitt til F0da; dan sit- uw,
jande fjer svelta. Fliegende Kriihe findet etwas
zum Fuller, die sitzende muss hungern.
Pliegen 472.
— 240 —
473 Fliegen.
SW. En flygande kvaka far nngot, en sittande far
intet. Eine Jiief/endc KrcUic hriei/t n;a!}, eiiie
sitzende lcrie;/f. niclits.
En flygande fagel finner alltid nagot korn, den
sittande intet. Kin fliegcnder Vof/el findet
stet^ ein Korn, der sitzende keins.
Flygande Kraka far njigot til maatz. Fliegcnde
Kr'dhe kriegt etwas zur Nahrunr/.
yE gTOor gangande foth ok swailter sitlande
kraka. (asw.) S. Ee u. s. ic.
It. Pes gradiens crescit, comix resedcndo fa-
mescit. (mlt.)
fz. Qui va il leschc , qui repose il s^clic. Wer
ffehf; leckt, wer ruhf, vertrocknef.
it. A'nda se leca, a sta se seca. (ni. 1.) Gchend
leckt mnrij stehend verdorrt man.
si. Ci seta secca, ci camina lecca. (ap. B.) W^r
sitzf, vertrocknet , wer gehf , leckt.
A gallina chi cammina si ricogli cu la vozza
china, (cal.) Die Henne, icelche hernnujeht,
sammelt sick den Kropf voll.
478. Man soil nicht elier fliegen wollen,
als bis man Fed em hat.
Es sol keiner fliegen, die federn sein jni dcnn
gewachsen. (ad.)
nifl.Es soil Keiner fliegen wollen, ehe ihm die
Federn gewachsen sind. (mrh. E.)
Ma konn nich endar fligon , hiss nia Fadarn
hot. (schls. B.) Man kann nicht eher fliegen,
als his man Federn hat.
od. 5Ian muss nicht fliegen wollen, bis eineni die
Federn gewachsen sind. (schwei.)
Me sell nit fliige, gjib me Federe het. (schwei. S.)
Man soil nicht fliegen, bevor man Federn hat.
pd. Wenn men fleigen wil, mot men ak Fitche hem.
(ns. ha. G. u: G.) Wenn man fliegen will,
muss man auch Fittiche haben.
He will ahrder flegen, as he Fhmken het.
(ns. O. E.) Er will eher fliegen, als er
Flilgel hat.
Me kann nit eher flegen, bit me Fitteke hjit.
(ns. W.) Man kann nicht eher fliegen, als
his man Fittiche hat.
dt. Men moet niet will en vliegen, eer men slag-
pennen in de vleugels heeft. Man muss
nicht fliegen wollen, ehe man Federn in den
Flilgeln hat.
Men kan niet vliegen, voor men vleugels heeft.
Man kann nicht fliegen, hevor man Flilgel hat.
Vlieg niet, voor gij vleugels hebt. Fliegt nicht,
hevor ihr Flilgel haht.
Nyemant en sal vlieghen, ten sy die vcderen
syn hem dan yerst gewas.scn. (ah.) Niemand
soil fliegen, die Federn seien ihm denn zuvor
gewachsen.
Wy willen alle ryden, eer wy een peert heljben.
(avl.) Wir wollen Alle rcifen, ehe wir ein
Pferd hahen.
Velen vliegen nit den nest voor dat zy slag-
plnimen hebben. (vl.) Viele fliegen uus dem
Nest, ehe sie Federn hahen.
No flying without wings. Keiti Fliegen ohne eu.
Schtcingen.
He would fain i\y, but he wants feathers. Er
mochte gem fliegen, aber es fehlen ihm
Federn. [«. s. w.
Nae fleeing without wings, (scho.) S. No flying
Ham kaan eg iar fle, iar-m Jiiggen he. (A.) I's.
S. Me kann nit u. s. u-.
Hi wal fle, iar'n Jiiggan hea. (F.) Er icill
fliegen, ehe er Flilgel hat.
Forsjuk ek to flfien, jer Fed'cru heest. (S.) Ver-
suche nicht zu fliegen, ehe du Federn hast.
Flyv ikke, for Du har faaet Vingcr. Flieg (la»
nicht, ehe du Flilgel bekommen hast.
Hvo der vil flyvc, for han bliver fiedret, han
falder i Skarnet. IFer fliegen icill, ehe er
hefledert ist, filllt in den Schmutz.
Mangen agter at flue, men Fiedrene ere borte.
Viele gedenken zu fliegen, aber die Federn
sind fort.
Thet aer ont at flwse forre aen han wordher
fisedret. (ada.) Es ist iihel zu fliegen, ehe
man Federn hat.
Fljug ei fyiT enn }m ert fjaSraSr. Flieg nicht is.
eher, als du hefledert hist.
lUt er fyn* fljuga, enn fjaSrir eru vaxnar. Uhel
ist's eher zu fliegen, als die Federn gewachsen
sind.
Hvor flji'iga vill, ;i<5r fjaSrirnar vaxa, fellr opt
i skarniS. Wer fliegen will, ehe die Federn
wachsen, fdllt oft in den Schmutz.
D'er vondt aa fljuga vengjelaus. Es ist Uhel iiw.
ohne Flilgel zu fliegen.
Ein fser inkje fljuga, fyiTen Vengjei'ne er vaksne.
Man muss nicht fliegen, ehe die Flilgel ge-
wachsen sind, \Fl\lgel.
Ondt flyga vthan wingar. IJhel fliegen ohne SW.
Thz ser ey goth at flygha for sen man hawer
fisedher. (asw.) Es ist nicht gut zu fliegen,
ehe man Federn hat.
Pliegen 473.
— 241 —
475 Folgen.
It. Viilt sine pennis volare (Sine pennis volare velle).
Sine pennis volare hand facile est.
Non volat incoliimis avis, aiictis non bene
plnmis. (mlt.)
fz. C'est folie de vonloir voler sans aile. En inf.
TJwrheit, ohne Fliiyel fliegen zu looUen.
II veut voler sans ailes. Er ivill fliegen ohne
Flilgel.
L'en ne pent voler sans ailes. Man kdiin
nicht fliegen ohne Flilgel.
Oysel ne poet voler saunz eles. (afz.) Ein
Vogel kann nicht fliegen ohne Flilgel.
sf. As vonlat sencjo plnmo. (nprv.) Du bist ohne
Gefieder geflogen. [wollen.
it. Voler volar senz' ale. Ohne Flilgel fliegen
mi. E bsogna fer agli el prema d' vule. (rom.)
Man muss Flilgel kriegen, ehe man fliegt.
Non si pno volare senza ale. (t.) Man kann
7iicht fliegen ohne Flilgel.
ni. Prima se fa le ale e po se svola. (v.) Zuerst
kriegt man die Flilgel und dann fliegt man
davon.
si. Cui nun ba pinni, all' aria nun vola. (s.) Wer
nicht Federn hut, fliegt nicht in die Luft.
Senza sas alas non si podet bolare. (sa.) Ohne
die Flilgel kann man nicJit fliegen.
Innantis de ponner alas su puzone non bolat.
(sa. L.) Ehe der Vogel nicht Flilgel hat,
fliegt er nicht.
474. Dem fliehenden Feind bauegoldene
Briicken.
od. Dem fliehenden Feind nniss man goldene Briicken
bauen. (bair.)
dt. Eenen flugtenden vijand moet men eene gouden
brug bouwen. Einem fliehenden Feinde muss
vian eine goldene Brilcke hauen.
Al nemico il ponte d'oro. (t.) Dem Feinde die mi.
Brilcke von Gold.
A I'inimis (Al nemis) faje ponti (ii pont) d'or ni.
(d'argent). (piem.) Dem Feinde haue (die)
Briicken von Gold (Silber).
A nuimicu chi fui sia ponti d'oru. (s.) S. Al si,
nemico ehe u. s. w.
Ao inimigo, que te vira a espalda, ponte de pt.
prata. Dem Feinde, der dir den Bilcken
dreht, Brilcke von Silber.
Al enemigo, si vuelve la espalda, la puente de sp,
plata. Dem Feinde, wenn er den Bilcken
dreht, die Brilcke von Silber.
dii.
It.
fz.
Man maa bygge den slagne Fjende en gylden
Bro. Man muss dem geschlagenen Feinde
eine goldene Brilcke bauen.
Fugientem hostem adjuva.
II faut faire un pont d'or a I'ennerai qui fuit.
Man muss dem Feind, der flieht, eine gol-
dene Brilcke bauen.
Faire un pont d'or a sou ennemi. Seinem
Feinde eine goldene Brilcke bauen.
A foiiert ennemic un pouent d'or. (nprv.)
Slarkem Feind eine Brilcke von Gold.
Al nemico, ehe fugge, il ponte d'oro. Dem
Feind, der flieht, die Brilcke von Gold,
' 475. Wer den Eltern nicht folgen will,
muss endlich dem Biittel folgen.
I Wer den Eltern nicht gehorchen will, muss
endlich deui Henker gehorchen.
Wer den Eltern nicht folgen will, muss dem
Kalbsfell (der Karre) folgen.
j Wer Vater und Mutter nicht folgen will, muss
dem Kalbsfell (der Trommel) folgen.
Wer dem Vater nicht folgen will , der folge
dem Kalbsfell.
Wer seinem Vater nicht fulgt (gehorchen will),
(der) muss dem (seinem) Stiefvater folgen
(gehorchen).
Wer seinen Eltern nicht volget noch geliorchet
in der jugend, der mus dem Henker volgeu
vnd gehorchen im alter, (ad.)
Wer nicht will folgen den Seinen, muss essenmd.
mit Ander-Leut's Schweinen. (mrh. E.)
Wer die Eltern nicht hort, muss das Trommel- od.
fell horen. (bair.)
Wer Vater iind Mutter niclit folgen will, folg
dem Kalbfell. (schwei.)
War zo Hiuis nit hore well, denu krigge freinde pd.
Liick tosche. (nrh. K.) Wer zu Haus nicht
horen icill, den kriegen fremde Leute zwi-
schen.
Wier net folcht de Seinjen, dem lad et mat de
Schweinjen. (nrh. S.) Wer nicht folgt den
Seinigen, den lass mit den Schioeinen essen.
Wer Vaod'r un Mutt'r nich hor'n will, miitt't
Kalffell hor'n. (ns. A.) Wer Vater und
Mutter nicht horen will, muss das Kalbsfell
horen.
Wi-r nich wil der Muter pareren, de mot den
Kalffelle pareren. (ns. ha. G. u. G.) Wer
der Mutter nicht gehorchen uill, der muss
dem Kalbfell gehorchen.
Wer Vader un Moder nig hort, de mut de
Trummel horen. (ns. hist.) Wer Vater und
31
Polgen 475.
242 —
475 Folgen.
Mutter nicht h'drt, der muss die Trommel
horen.
Jast will a up Vota iin Miitta nicli hoan, un
nu miid a iipt Kalffel Loan. (ns. U.) Erst
wolW er auf Vater und Mutter nicht horen,
und nun muss er auf's Kalbfell horen.
Wei den Menschken nit will liooren, mott deni
Kalffelle liooren. (ns. W.) Wer die Menschen
nicht horen will, muss das Kalhsfell horen,
Wei nich will Vader tin Moder ehren, de mott
dat Kalffell lioren. (wstf. Mst.) Wer nicht
will Vater und Mutter ehren, der muss das
Kalhsfell horen.
dt. Wie zijne ouders niet wil Tolgen, die meet den
beul volgen, al doet hij het niet gaarne.
Wer seinen Eltern nicht folgen will, der
muss dem Biittel folgen, und thut er's auch
nicht gem.
Wie zijn' vader en zijne moeder niet hoort,
meet het kalfsvell volgen. Wer seinen Vater
und seine Mutter nicht hort, muss dem Kalhs-
fell folgen.
Wie op zijn ouders raad niet past, Die stelt
zijn gangen naar den bast. Wer auf seiner
Eltern Rath nicht achtet, der nimmt geinen
Gang nach dem Strick.
Die zich niet betert door zijn ouders roedcn,
die komt gemeenlijk aan de galg. Wer sich
durch seiner Eltern Euthe nicht hessert, der
kommt geirohnlich an den Galgen.
Die zijnen vader niet hooren (gelooven) wil,
moet dikwijls zijnen stiefvader hooren (ge-
looven). Wer seinen (seinem) Vater nicht
horen (glavhen) will, muss oft seinen (seinevij
Stiefvater horen (glauhen).
Het kuiken, dat niet komen wil, als de klokhen
klokt, mag wel door den havik verslonden
worden. Das Kiichlein, icelches nicht kommen
will, wenn die Gluckhenne lockt, kann leicht
durch den Habicht verschlungen werden.
Wye syn olders niet volgen wil, die moet den
diefhanger volghen, daer hys niet geerne
doet. (ah.) 8. Wie zijne u. s. w.
en. He that will not be iniled by his own dame,
must be ruled by his step-dame. M^er sich
nicht von seiner eignen Mutter regieren lassen
will, muss von seiner Stiefmutter regiert
werden.
fs. Diar Atj an Mam eg liarke wal , raut at
Kiialwsken (mut-t Feel) liarke. (A.) Wer
Vater und Mutter nicht gehorchen will, muss
dem Kalhsfell gehorchen.
Mannangean, diar Atj an Mam egh harki wul,
maast at Kualawskan harki. (F.) Mancher,
der Vater und Mutter nicht gehorchen will,
muss dem Kalhsfell gehorchen.
Den som ikkc vil lyde Forseldrene, maa lyde da.
Kalveskindet (Trommen og Piben). Wer den
Eltern nicht gehorchen will, muss dem Kalhs-
fell (der Trommel und Pfeife) gehorchen.
Den som ei vil lyde (sin) Fader, faaer vel at
lyde Stivfader. S. Wer seinem u. s. w.
Hoo eij wil lydse Modher, han seal lydse Steef-
modher. (adii.) Wer nicht der Mutter ge-
horchen will, der muss der Stiefmutter ge-
horchen.
Hvor ei hlySir sinni m63ur, ma hly(5a sinni is,
stjupm68ur. Wer nicht seiner Mutter ge-
horcht, muss seiner Stiefmutter gehorchen.
Den som ej lyder far och mor, far lyda pipor SW.
och trummor. Wer nicht Vater und Mutter
gehorcht, muss Pfeifen und Trammeln ge-
horchen.
Den som ej vill lyda far och mor, far lyda
trumman. Wer nicht Vater und Mutter ge-
horchen icill, muss der Trommel gehorchen.
Den som ej lyder mor, far lyda styfmor. Wer
nicht der Mutter gehorcht, muss der Stief-
mutter gehorchen.
Hwa ey wil lydha modher, han skal lydha stiwff-
modher. (asw.) S. IIoo u. s. w.
Audiet carnificem spernens aiidire parentes. lt»
Qui non viilt matri debet parere novercae. (mlt.)
Qui meprise a suivre ses parents, enfin est re- fz,
duit au carcan. Wer es verachtet, seinen
Eltern zu folgen, kommt endlich in's Hals-
eisen.
Qui noil boii crede a bonne may , Qii' aura a sf.
crede a mechante mayi'aste. (Brn.) Wer guter
Mutter nicht glauhen icill, icird boser Stief-
mutter glaidjen miissen.
Chi non vuol ubbidire alia buona madre, ubbi- it.
dira alia mala matrigna. Wer der gufen
Mutter nicht gehorchen will, ivird der hosen
Stiefmutter gehorchen.
Chi non vuole obbedire al padre (alia madre) mi.
in giovinezza, va al pericolo, d'obbedire al
boia nella vecchiezza. (t.) Wer diem, Vater
(der Mutter) nicht in der Jugend gehorchen
icill, Iduft Gefahr , im Alter dem IJenker
zu gehorchen,
Chi non crede alia buona madre, crede poi alia
mala matrigna. (t.) Wer nicht der gut^n Mutter
glauht, glauht nachher der bosen Stiefmutter.
Folgen 475.
243
477 Fragen.
ni. Chi no obed^s la mama buna, L' obedira la
madregna buzarnna. (1. b.) We7- nicht der
fjuten Mutter gekorcht, wird der schlivimen
Stiefmutter gehorchen.
Chi no iibidisse la bona mare, ubidira la mala
maregna. (v.) S. Chi no it. s. w.
si. Chi non porta riguardo a padre e a madre, si
trova dove non sa. (npl.) Wer nicht Vuter und
Mutter achtet, geriith hin er weiss nicht wo.
Chi non ubbidisce al suo genitore, o presto o
infamemente se ne mnore. (npl.) Wer seinem
Vater nicht gehorchet, stirbt entweder bald
oder sehimpflich.
liii. Qui no vol creurer a la bona mare, ha de
creurer a la mala madrastra (a la pell de
cabra). (neat.) Wer der gtiten Mutter nicht
glauhen will, muss der hosen Stiefmutter
(dem Ziegenfell) glauhen.
Qui no creu a sa bona mare, creu a sa mala ma-
drasta. (val.) Wer nicht seiner guten Mutter
glcaiht, glauht seiner hosen Stiefmutter.
pt. Qiiem na casa da nun niio atura, na da ma-
drasta nao espere ventura. Wer im Iluuse
der Mutter nicht aushdit, h'^jfe nicht auf
Qlilck in dem der Stiefmutter.
Juien no cree a (en) buena madre, crea a
(creera en) mala madrastra. Wer nicht der
guten Mutter glauht, moge {i.cirdj der h'usen
Stiefmutter glauhen.
sp.
476. Er fragt den Wirth, ob er guten
We in hat.
pd. Frog Bruer Keck, den liig so wal as ck. (nrh. M.)
Frage Bruder Keck, der liigt so gut rcie ich.
Fraag' mien'n Nawer Fick, is eb'n so'n iSchelm
as ick. (ns. M.-Sch.) Frage vieinen Nachbar
Fick, ist ehen so ein Schelm wie ich.
Fraget min Naber Geek, da liiget so wuol as
eck. (wstf. Mrk.) Fraget meinen Nachbar
Geek, de?' liigt so gut wie ich.
dt. Vraagt gij den waard naar zijneu wijn, gewis,
hij zal de beste zijn. Fragt ihr den Wirth
nach seinem Wein, da ivird's geioiss der
heste sein.
en. Ask my companion if I be a thief. Fragt
Tneinen Gefdhrten, oh ich ein Dieh bin.
Ask my brother (fellow), whether I am a thief.
Fragt meinen Bruder (GenossenJ, ob ich ein
Dieb bin.
Did you ever hear a fishwoman cry stinking
fish? Hortet ihr jemals ein Fischweib
stinkende Fische ausrufea?
Ask my mether if my father be a thief, (n. en.)
Fragt meine Midter , ob mein Vater ein
Dieb ist.
Ask the tapster if his ale be gude. (scho.)
Fragt den Schenkwirth, ob sein Ale gut ist.
Speir at Jock Thief if I be a leal man. (scho.)
Fragt bei Hans Dieh an, ob ich ein ehr-
licher Mann hin.
Fraga om Kungen ar adelsman. Fragen, oh SW.
der Konig Edelmann ist.
Fraga min broder, om jag ar en tjuf. Frage
vieinen Bruder, ob ich ein Dieb bin.
Demandez-le a mon compagnon qui est aussi fz.
menteur que moi. Fragt meinen Gefdhrten
darnach.^ der ebenso verlogen ist, ivie ich.
Demandat a moun courapagnou, que-b'en disera sf.
autan coum you. (Brn.) Fragt meinen Ge-
fdhrten, er wird euch dasselhe sagen, wie ich.
Demandas a Matiou, q'es pu mentur qe ieou.
(Lgd.) Fragt den Mathes, der ist verloge-
ner, als ich.
Non demandes en un Hoste, s' a de bouen vin.
(nprv.) Fragt nicht in einem Wirthshaus,
ob es guten Wein gibt.
Domanda all' oste, se ha buon vino. Frage \%.
den Wirth, ob er guten Wein hat.
Domandalo al compagno mio, ti dirk quel che
dico io. Frage meinen Gefdhrten darnach,
er wird dir dasselhe sagen, was ich sage.
Dmander all' ost s'al g'ha bon vein. (em. R.) Hi.
Den Wirth fragen, ob er guten Wein hat.
Domande all' ustir, se al a bon vin. (frl.) S.
Dimanda u. s. iv.
Domandeghe a Tosto se'l ga bon vin. (v.) S-
Domanda u. s. w.
Dimandarghe a I'osto se el ga bon vin. (v. trst.)
S. Dmander u. s. w.
Demandad lo a muiio: que sabe mas meutir sp.
que yo. (asp.) Fragt den Muno darnach, der
kann besser iilgen, als ich.
477. Mit Fragen kommt man dutch die
Welt.
Mit Fragen kommt man nach Rom.
Mit Froiighan kumtm8r dorch di Walt. (frk. H. S-) nid.
Mit Fragen kommt man gen Rom. (schwei.) od.
Med Fra gen kiimt man dor de Welt. (ns. ha.G. u. 6.) pd.
Met vragen komt men te Rome. S. Mit Fragen dt»
kommt man nach u. s, w.
31*
Pragen 477.
244 —
478 Frau.
da. Man kan sporge sig frem igjennem hele Verden.
Man kann sich (lurch die f/anze Welt durch-
frageti.
Man kan sporge sIg frem til Kom. Man kann
sich his nach Roiii durchfraijen.
SW. Den sora har nial i nnin, liiltar alltid vvagen.
Wer SiJrache im Munde hat, Jindet stets
den Werj.
It. Homini non muto nihil imperinm.
Sciscitantes Trojam pervenere Graeci.
fz, Qni langue a, a Rome va. Wer Sprache hat,
geht nach Rom.
Quand langue a, a Rome va. Wenn man
Sprache hat, kommt man nach Rom.
Qui lange a, a Rome vet. (afz.) S. Qui
lanytie u. s. to.
sf. Qn lengo a, a Roumo va. (nprv.) S. Qui
lanrjue u. s. w. [nach Rom.
it. Dimandando si va a Roma. Fragend geht inan
mi. Cu e dumande si va a Roma, (cvs.) Mit den
Fragen geht man nach Rom.
Us va a Roma dmandend. (rom.) S. Diman-
dando u. s. w. [(lando n. s. w.
Domandaiido si va a Roma, (t.) S. Diman-
Chi lingua La, a Roma va. (t.) S. Qui langue u. s. ti\
Domandando si va pei' tutto. (t.) Mit Fragen
geht man ilberallhin.
Chi ha lingua va in Sardegna. (t.) Wer Sprache
hat, kommt nach Sardinien.
ni. Dmandand a s' va a Roma. (em. P.) S. Diman-
dctndo u. s. lo.
Dmandand as va a Roma. (em. R.) ^S". Di-
mandando u. s. w.
Chi ha lengua in bocca, cl va magara a Roma.
(1. m.) Wer S^irache im Munde hat, kommt
wahrhaftig nach Rom. {langue u. s. u\
Chi lenga a, a Roma va. (piem.) S. Qui
Chi a lenga an boca, a va fin a Roma, (piem.)
Wer Sprache im Munde hat, geht his Rom.
Co la lengua in boca se va da per tuto. (v.)
Mit der Sprache im- Mund geht man
Uberallhin..
Domandando se va a Roma, (v.) S. Diman-
dando U. S. 10.
Dimandando se va a Roma. (v. trst.) S. Di-
mandando u. s. w.
si. Cui avi lingua, passa hi mari. (s.) Wer Sprache
hat, kommt ilher's Meer.
Pregunta, pregunta (A pregontu) s' incontrat
a Roma, (sa.) (Mit) frage, frage (Mit
Fragen) kommt man nach Rom.
lin. PreguntanJ, preguntand se va a Roma, (neat.)
Fragend, fragend kommt man nach Rom.
Qui llengua ha, a Roma va. (neat.) ^8^. Qui
langue v,. s. u\
Qui te llengua, a Roma va. (val.) S. Qui
langue u. s. w.
Quern tern boca val a Roma. Wer (einen) pt.
Mund hat, geht nach Rom.
Con latin, rocin y florin andaras el muiido. sp.
Mit Latein, Gaul und Gulden icirst du durch
die Welt kommen,
Quien lengua ha, aRo)na va. S. Qui langue u. s. w.
478. An einer Frau und an einer Miihle
giebt es immer was zu flicken.
Wer nicht hat zu schaffcn, der nehm' ein Weib,
kauf eine Uhr und .schlag' einen Pfaflfen, so
kriegt er wohl zu schaffen.
An olde Hiiser un olde Fnien is alltied wat to md.
flicken. (PIrz.) An alien Hdusern und alien
Frauen ist immer was zti flicken.
An ene Wiib und an cue Miili ist aliwil iippis od.
z'verbessre. (schwci.) An einem Wcih und
an einer Miihle ist immer rras zu verbessern.
An ole Iliiser un ole Wiver is alltid wat to pd.
flicken. (ns. H.) S. An olde u. s. re.
An alen Ilusern un alen Frueu is jiimmer wat
te flicken. (ns. ha. G. n. G.) S. An olde u. s. w.
An olle Husen un oUe Wiefen is alltied wat to
lappen. (ns, ofs.) S. An olde u. s. w.
Een jonge vrouw en molenrad, Daaraan ont- dt.
breekt gemeenlijk wat. Eine jnnge Frau
und ein Miihlrad , daran fehlt geuohnlich
etwas.
Die een oud huis heeft en eene jonge vrouw,
heeft werk genoeg. Wer ein altes Ilaus hat
und eine junge Frau, hat Arbeit genug.
Wie een oud huis heeft te greijen. En een jong
wijf heeft te vleijen. En de klok moet gade-
slaan, zeg, wanneer heeft die gedaan ? Wer
ein altes Haus in Stand halten und einer
jungen Frau schmeicheln und die Uhr im
Gang halten soil, sag', icann ist der fertig?
Mills and wives are ever (always) wanting, en.
Miihlen und Weiber brauchen ivimer etwas.
A ship and a woman are ever repairing. Ein
Schiff unci eine Frau sind immer auszubessern.
He that has a wife and children, wants no bu-
siness. Wer eine Frau und Kinder hat, dem
fehlts nicht an Arbeit.
Mills and wives are aye wanting, (scho.) S.
Mills u. s. w.
Frau 478.
245
479 Frau.
da. Qvinde, MoUe og Skip fattes altid noget.
Frau, Milhle und Schiff maiv/elt immcr
etioas.
SW. Gaimnalt lins och iiiig flicka ge alltid iiagot att
bestalla. Altes Haus und junges Mddchen
gehen stets eticas zn than.
tz. Horloge entretenir, Jeune femme a gre servir,
Vieille maisou a reparer, C'est tousjours a
recommencer. Uhr in Stand zu halten,junger
Frau nach Wunsch zu dienen, altes Ilaun
auszuhessern, da ist immer tcieder von vorn
anzufangen.
nf. Les femmes et les viiis bates, Y a tiulis a y
cafader. (pic.) An Frauen und an ulten
Kdhnen giht es immer zu hasteln,
sf. Qui bot relotge mainteny, E a grat serby ioene
hemne, Un biel houstau entreteny, Nou sera
saus fatigue pene, Com a praubez parens aida,
Sera toustenis recommeiissa. (Gsc.) W'er feinej
Uhr im Gang erhalten, und (einej junge Frau
nach Wu7isch bedienen, ein altes Jfnus in
Stand erhalten will, wird nie ohne Arbeit
sein, son-it beini Unterstiitzeyi armer Ver-
ir and ten immer wieder von vorn anzufangen ist.
A la frenio coum' a la barco tuujliour i-a a
faire caouco ren. (Lgd.) An der Frau wie
an der Barke giht es immer etwas zu thun.
Nan ct frcmo I'y a toujour a refayre. inprv.)
An Schiff und Frau giht's immer auszu-
hessern.
it. Al molino ed alia sposa Mauca sempre qualehe
cosa. Der Miihle und der jungen Frau
gebricht .stets etwas.
mi. Air oriuolo ed alia sposa Mauca sempre qualche
cosa. (crs.) Der Uhr wnd der jungen Frau
gehricht immer etwas.
A u uiuliuu e a la sposa Manca sempre qualchi
cosa. (crs. m.) S. Al u. s. w.
Chi vuole aver sempre che fare, compri un
oriuolo, pigli moglie o bastoni un frate. (t.)
Wer immer zu thun haben tcill , kaufe cine
Uhr, nehme eine Frau oder prilgele einen
Monch.
Qi. Spuse e miili, Semper quach bisogni. (I. b.)
Frauen und Miihlen (habenj immer irgend
ein Bediirfniss.
Chi gh' a rogna de grata e la dona de ciira,
no ghe manca mai de fa. (1. b.) Wer Kr'dtze
zu kratzen und die Frau zu besorgen hat,
der hat stets zu thun.
Ai sposin e ai molin Ghe manca semper quaj
cosorin. (1. m.) Den Frauen und den Miihlen
fehlt immer eine Kleinigkeit.
Fomne e reloi i 6 tuc imbroi. (1. V.-C.) Frauen
und Uhren sind lauter Wirrixarr.
Reloi, fomne e ranze, a Dio me raccomande.
(1. V.-C.) Uhren, Frauen und Sicheln, ich
empfehle mich Qott an.
Da iina dona a un molin no gh'e gran dife-
renza. (v.) Zwischen einei' Frau und einer
Miihle ist kein grosser Unterschied.
Quern nao tiver que fazer, arme navio on tome pt.
molher. Wer nichts zu thun hat, rilsfe ein
Schiff aus oder nehme eine Frau.
-479. Die Frau hat die Ho sen an.
Wisz, und trait dein weib die pruoch, sey wirt
deiu hagel und dein fluoch. (ad.)
Hot de Fra de Huseu aim, is d'r IM.inn a md.
Dummerjahn. (Hrz.) Hat die Frau die Hosen
an, ist der Mann ein Dummerjan.
In dem Haus hat aueh 's Weib d' Huscn an. od.
(schwb.)
D' Frau hat Hosen a (an), und ist Meister und
nit do Ma (nicht der Mann), (schwei.)
D' Frau treit 's liinger Miisscr. (schwoi.) Die
Frau trdgt 's liingere Messer.
D' Frau ist d' Majorani im Huus. (schwei)
Die Frau ist die Herrin im IJaus,
Die Hosen in den Hiinden ha1)en. (tir.)
Sing Frau hat de Botz aan. (nrh. K.) /S'e</«epd.
Frau hat die Hosen an.
De Fra sal net de Hisen un hun! (nrh. S.)
Die Frau soil nicht die Hosen an haben.
De Fro hot de Biickse an. (ns. O. R.)
Dat Wief hett de Blixe an. (ns. ofs^)
Het Avijf heeft de broek aan. (It.
De vrouw is de baas (wil meesteresse zijn).
Die Frau ist die Hausherrin (ivill Meisterin
sein J.
't Wyf draegt de broek. (vl.) Die Frau trilgt
die Hosen.
Die met paeyse wilt leuen, late syn wyf^syn
ouerhooft wesen. (avl.) Wer in Frieden lehen
will, lusse seine Frau sein Oberhaupt sein!
Alwaer het spinrok dwingt het zwaerd, dan
staet het kwalyk met den waerd. (vl.) Wo
der Spinnrocken das Schwert zwingt, dann
steht es schlecht mit dem Wirth.
The gray mare is the better horse. Die graue en.
Stute ist das bessere Pferd.
The cunning wife makes her husband her apron.
Die verschmitzte Frati macht ihren Mann zu
ihrer Schiirze.
Frau 479.
246
480 Frau.
dii. Konen bserer Buxerne. S. 't Wyf u, s. w.
Hvin bar Buxerne. Sie hat die Hosen an.
Hun liar taget Buxerne fra Mandeti. Sie hat
(lie Hosen voni Mann genommen.
Ladh thin Hwsfrwe haffve then stackede Knijif
oc haff sselff then langhe. (ada.) Lass deine
Frau das Icurze Messer haben, und hahe dti
selbst das lange.
is. Konau brukar mannsins sti'gvel. Die Frau
hraucht des Mannes Stiefeln.
Nser konan brukar mann.sins stigvel, J)aS fer
ekki vel. Wenn die Frau des Mannes Stiefeln
ffebraucht, geht's nicht gut.
SW. Fa thinne hiistru thin stakkota kniiff ok haff
siselfwer thien langa. (asw.) Lass deiner
Frau dein kurzts Messer und habe selbst
das Umge.
It. Sponsse (Sponse) des curtum, niagis oblongum
tibi cultrum. (mlt.)
fz, Cette femme porte les chausses (les culottes).
Dlese Frau trdgt die Beinkleider (die Hosen).
Porter la culotte (le haut-de-chausses). Die
Hose (Das Beinkleid) tragen.
nf. Fous, qui a fame se laisse maistrier. (Chmp.)
Narr, der sich von einer Frau beherrschen
lasst!
Ein fin qui file, eine femme qu'al clake, Chest
un menage sins cotron ni casaque. (pic.) Ein
Mann der spinnt, eine Frau die knallt (fiihrt)
das ist ein Haushalt ohne Unterrock und
Jacke.
Poirter I'coud'chasse. (w.) S. Porter u. s. u\
it. La porta le brache. Sie tr'dgt die Hosen.
mi. Nun da i calzoni a la to moglie. (crs.) Gib
die Hosen nicht deiner Frau.
Purter i calzon. (rom.) S. Porter u. s. w.
Non dare i calzoni alia moglie. (t.) Gib die
Hosen nicht der Frau.
Portare i calzoni. (t.) 8. Porter u. s. w.
Le brache all' uomo e alia donna il camiciotto. (t.)
Die Hosen dem Mann und der Frau das
Kamisol.
ni. Metters' el brag. (em. B.) Die Hosen anziehen.
Portar 11 braghi. (em. P.) S. Porter u. s. iv.
Quand la donna ha i calzon, Tom el scossal,
la ca la va da mal. (em. P.) Wenn die Frau
die Hosen, der Mann die Schiirze hat, geht's
Haus schlecht.
Porter el bregh. (em. R.) S. Porter u. s. w.
No lass6 met le braghe a la mojer. (1, b.)
Lass nicht die Frau die Hosen anziehen.
En ca gh' e semper piaghe, se 1' 6m gh' a '1
bigaral, la fomna braghe. (1. b.) Im Hause
ist inimer Plage (Vngliick), ivenn der Mann
die Schiirze, die Frau Hosen hat.
A r 6m i calz6n, ai donn el caniis6n. (1. m.)
Detn Atami die Hosen, den Frauen das
Kamisol.
Port6 le braje. (piem.) S. Porter u. s. n\
Ant una ca a va senpre mal, quand la dona
porta le braje e I'omo 1' scossal. (piem.) In
einem Hause geht es inwier schlecht^ icenn
die Frau die Hosen trdgt und der Mann
die Schiirze.
Guai a quela casa dove la dona porta le bra-
ghesse. (v.) Wehe dem Hause, wo die Frau
die Hosen trdgt.
Unni regna la donua, ardi la guerra. fs.) Wo 3i
die Frau regiert, entbrennt der Krieg.
Qiiando cumandat sa muzere, maridu iscal-
zonadu. (sa.) Wenn die Frau gebietet, ist
der Mann enthost.
S' iscarpa devet istare subta s' iscarpone. (sa. L.)
Der Schuh soil unter dem Stiefel stehen.
Mal vai ao fuso, quando a barba nao anda em pt.
ciina. Wehe der Spindel , wenn der Bart
nicht dariiber geht.
Con mal anda la casa donde la rueca manda al sp,
espada. Wehe detn Hause, ico der Rocken
dem Degen befiehlt,
Guay del huso: quando (que) la barba no anda
(no le va) de suso. (asp.) S. Mal vai u. s. w.
480. Die Frau kann mit der Schiirze
mehr aus dem Hause tragen, als der
Mann mit dem Erntewagen einfahrt.
Eine Frau kann mit dem Fingerliute mehr
verschiitten, als der Mann mit dem Eimer
schopfen kann.
Der Mann kann nicht so viel zum Thor herein-
bringen, als die Frau zum Hinterpfortchen
heraustragen.
De Frugge kann ma in der Slitppe out deani md.
House dreagen, asse de Mann mit veier
Pearen derin foiiern kann. (hss. N.) Die
Frau kann mehr in der Schiirze aus dem
Hause tragen, als der Mann mit vier Pferden
hinein fahren kann.
Die Hausfrau kann mit der Schiirze mehr
hinaustragen, als der Mann mit dem Wagen
einfahren. (mrh. E.)
Eine Frau kann in der Schiirze mehr aii.s dem od.
Haus tragen, als ein Mann mit dem Heu-
wagen herein fiihren. (schwei.)
De Fru kann mehr ton Finster utlangn, as de pd.
Mann in de Schiirdor infohrt. (ns. B.) Die
Prau 480.
247
481 Frau.
Frau kann vieJir zuni Fenster herausgeben,
als der Mann in^s Scheitnenthor einf'dhrf.
De Frue kan mer dor't Feuster laugen, as de
Man toii'r Schiinendor rinfort. (ns. ha. G. u. G.)
Die Frau kann mehr durch's Fenster langen,
als der Mann zum Scheunenthor hereinfdhrt.
De Fro kann mehr to'n Finster nut langen, as
de Mann (to'r) in de Schiindohr infohi't.
Cns. ha. V.) S. De Fru u. s. to.
De Mann kann nig so veel in de groote Dor
inforen , as de Fro nut de lutje Dor uut-
dreegen kann. (ns. hist.) Der Mann kann
nicht so viel in die grosse Thiir einfahren,
als die Frau aus der kleinen Thiir aus-
tragen kann.
De Fro kan nier to 't Feuster utlangen, as de
Man in de Schmxlor invoert. (ns. O. J.) S.
De Fru u. s. w.
De Fro kann mahr mit'n Liipcl uut-, as de
Mann mit'n Sleef inlaen. (ns. O. R.) Die
Frau kann mehr mil dem Loffel aus- , als
der Mann init dem Kiichenloffel einschojjfen.
Der Mann fjihrt's auf Wagen in's Hans , die
Frau trjigt's in der Schiirze heraus. (ns. Fr.)
'ne Frau kann mar in der Slippe ut dem Huse
driagen, as de Man met ver PiaiTen 'rin-
foren. (wstf. Mrk.) S. De Frugge u. s. w.
dt, De vromv kan met den boezelaar mecr nit het
huis dragen, dan dc man er met den hooi-
wagen kan inrijden. Die Frau kann mil
der Schiirze viehr aus dem Uaus tragen, als
der Mann mil dem Heuwagen einfahren kann.
Eene vrouw draegt meer uit met eenen lepel,
dan eeu man inbrengt met een schepel. (vl.)
Fine Frau (rcigt mehr mit einem Loffel aus,
als ein Mann mil einem Scheffel einhringt.
fs. An Wiiiif kaan unner a Skortlduk muar weg-
bring, iiiis soowen Hingster tji. (A.) Fine
Frau kann unter der Schiirze mehr weg-
hrivgen, als sieben Pferde Ziehen.
A'A, Konen kan med Forklsedet bsere Mere ud af
Huset, end Manden kan kjore ind med en
Hostvogn. Die Frau kann mit der Schiirze
mehr aus dem House tragen, als der Mann
mit einem Erntewagen einfahren kann.
it. Quantu I'omu porta cu la navi, la donna lu
sfa cu la scorcia di la nucidda. (si. s.) So-
viel der Mann mit dem Schiffe anbringt,
trdgt die Frau mit der Nussschale fort.
481. La femme sait wn art avant le
diable. (fz.) Die Frau iveiss eine Kunst
mehr als der Teufel.
Femme scet un art avant le diable. (afz.) S. fz.
La femme u. s. u\
Les feummes out treus tours pus qui I'diale. (w.) nf.
Die Frauen haben drei Schliche mehr als
der Teufel.
Les feummes out sept (cint) tours p6 qui
I'diale. (\v.) Die Frauen haben sieben fhun-
dert) (irgere Schliche als der Teufel.
La donna ne sa un punto piu del diavolo. Die it.
Frau weiss einen Punkt mehr als der Teufel.
A donna ne sa un pimtu piu di u Diaule. (crs.) mi.
S. La donna u. s. w.
Al donna al la fe anca a e gevul. (rom.) Die
Frau hat selbst dem Teufel ivas eingebrockt.
II don'ni in san un pont pu del diavol. (em. P.) ni.
Die Frauen wissen einen Punkt mehr als der
Teufel.
El donn e in san un punt ed pin dal di^vel.
(em. R.) S. II don'ni u. s. w.
Le fomne i ne sa ona pio del diaol. (1. b.) Die
Frauen wissen eins mehr als der Teufel.
Co le fomne no le impata gnaca '1 diaol. (1. b.)
Mit den Frauen steht nicht einmal der
Teufel auf gleicher Stafe.
I donn en san on grad de pit del diavol. (1. m.)
Die Frauen wissen einen Grad mehr als
der Teufel.
I donn i ghe 1' an fada anca al diavol. (I. m.)
Die Frauen haben selbst dem Teufel was
eingebrockt.
La donna per picola die la sia, la vine el pit
gran diavol in fiirberia. (1. ni.) Die Frau,
so klein sie auch sei, sie iibertriff't den
grossten Teufel an Verschlagenheit.
E donne ne san ciu unn-a che o diao. (lig.)
S. Le fomne u. s. w.
Le done a la san longa (pi longa del diavo).
(piem.) Die Frauen wissen viel (mehr als
der Teufel).
Le done a I'an un pont d' pi del diavo. (piem.)
S. II don'ni u. s. w.
Le done ghe ne sa una carta piu del diavolo.
(v.) Die Frauen rcissen noch ein Blatt mehr
als der Teufel.
Le. done le ghe 1' ha fata anca al diavolo. (v.)
S. I donn i u. s. w.
Co le done no la ga impata gnanca el diavolo. (v.)
S. Co le fomne u. s. w.
La dona per picola che la sia, La vince el
diavolo in furbaria. (v.) S. La donna per
u. 8. w.
Frau 481.
248
484 Frau.
Wl. Maierea intrece si po draciilu. Daa Weih
iibertrifft audi den Tenfel.
482. Vrouwen en liennen, als zij ver van
hnis gaan, dolen ligt. (dt.) Frauen nnd
Hennen verirren sick leicht, irenn sie xveit
von Hause gelien.
rtt. Vrouwen en liinnen, als sy verro van luiys
gaen, verdolen lichte. (avl.)
fz. Fills oisive A mal pensive, Fille trop en rue
Tost perdue. Miissiges Mddchen denkt an
Schlechtes ; zu viel auf der Strasse, </eht das
Mcldchen rascJi verloren.
Fille qui trotte et geline qui vole de legier
sont adir^es. (afz.) Mcidchen, das heruin-
I'duft, und Ilenne, die fort Jlieffi, toerden
leicht entfiihrt.
sf. Fenno de be & de bono mino noun vai pu
liuen qe sa galino. (Lgd.) Anst'dndige und,
sittsame Frau geht nicht iveiter als ihr JTuJin.
Fremo de ben et de boueno mino non vay pu
luencli que sa galino. (nprv.) S. Fenno u. s. w.
it. Femmine e galline per andar troppo si per-
dono. (mi. t.) Franen und Ililhner ver-
lieren sich, wenn sie zu viel gelien.
ni. Pota tr6p in strada, Pota, che p^rd la strada.
(1. b.) Madchen, zu viel auf der Sfrasse,
Mddchen, das den Weg verliert.
Putela tropo in strada, perde la strada. (v.) Mdd-
chen zu viel auf der Strasse verliert den Weg.
pt. A molher e a gallinha, por andar se perde
asinha. Die Frau und das Huhn verlieren
sich leicht, icenn sie gehen.
sp. La muger y la gallina , por andar se pierden
ayna. 8. A molher u. s. iv.
La muger y la gallina: por mueho andar se
pierde ayna. (asp.) Die Frau und das Huhn
verlieren sich leicht, wenn sie viel gehen.
483. Als devrouwtiit is,staandedienst-
maagden a an de deur. (dt.) Wenn die
Frau aus ist, slehen die Dienstmdgde an
der Thiir.
da. Naar Manden er henne , sidder Drengen ved
0verste Ende. (Vendsyssel.) Wenn der Mann
fort ist, sitzt der Bursche am ohersten Ende.
nw. Naar Husbonden gjeng or Hogssetel, set Katten
seg upp i. Wenn der Hausherr den Hoch-
sitz verldsst, setzt sich die Katze darauf.
Qixand les maltres sont absents, les valets font fz.
gogaille. Wenn die Herrschaft fort ist,
schmaust die Dienerschaft.
Voyage de maitres, noces de valets. Herrcn-
reise, Dienerschmaus.
Alcaide sem alma, ladroens a pracja. Alkaldc pt.
ohne Lehen, Diehe auf d em offentlichen Platze.
Candti nu e domnu a cassa J6c'.a soreci pe wl.
massa. Wenn der Herr nicht zu Hause ist,
spielen die Mduse auf dem Tische.
484. AVcnn die Frauen gut gehen und die
Kiilie gut stehen, kann der Mann reich
werden.
Vil faule Weiber mache en reche Mo. (frk. H.) md.
Viel verwesfe Weiber machen einen reichen
Mann.
Weiberstarb'n — ke~ Verdarb-n. (frk. M.)
Weiber ster ben, kein Verderben.
's Weibersterben geht fiber's Fesengerben. od.
(bair. L.l
Wem d' Wiiber iibel wend und d' Imme wol,
de wird riich. (schwei.) Wem die Weiber
iibel gerathen und die Bienen lookl, der
uird reich.
Wenn de Ko got staon, un de Friins got aff- pd.
gaon, kann de Bur bestaon. (ns. A.) Wenn
die Kiihe gut stehen und die Frauen gut
abgehen, kann der Bauer bestehen.
Wenn de Pere gaud stat, un de Fruen gaud
fallet, denn kan men wol en Man weren.
(ns. ha. G. u. G.) Wenn die Pferde gut
slehen und die Frauen gut fallen , da kann
man wohl ein Mann werden.
Wenn de Pere stat, \\n de Fruen gfit, dabt
werd men rike. (ns. ha. G. u. G.) Wenn
die Pferde stehen, und die Frauen gehen,
dabei icird man reich.
Ene doige Frue is sau gaud, as tweihundert
Daler Geld. (ns. ha. G. u. G.) Eine todte
Frau ist so gut, ivie zweihundert Thaler
Geld.
Fro up den Disk, Geld in de Kist. (ns. O. J.)
Frail auf dem Todtenlager, Oeld im Kasten.
Starwt de Fra on steit de Koh, kommt ommer
mehr dato. (ns. Pr.) Stirbt die Frau und
steht die Kuh, kommt immer mehr dazu.
Wem die Frauen gut sterben und die Bienen
gut schwarmen, der wird bald reich. (ns. Pr.)
Wenn de Peerd got stahne on de Fruens af-
galine, denn kann de Buur riek ware. (ns. Pr.)
Wenn die Pferde gut stehen und die Frauen
abgehen, dann kann der Bauer reich werden.
Frau 484.
249 —
486 Prauenratb.
Wcnii (1cm IJaiiei'u das Vieh stelit mid die
Frauen sterben, konimt er mit dev Wirtli-
schaft voi'warts (hat er leicht wirtlischaften).
(ns. Pr.)
Fru iippeu Disk, Geld in de Kist. (ns. W.)
8. Fro u. s. w.
Wanu de Wiwer giiet gatt uii de Plane guet
statt, dann kann do Bner liawen. (vvstf. Mrk.)
Wenn die Frauen (jut gelien imd die Pferde
fjut stekeii, dann kann der Bauer lehen.
eil. Tiie death of wives and the life of sheep make
men rich. Der Tod von Frauen und das
Lehen der Schafe machen Leute reich.
dil. Den Mand maa blive rig, som Fruentimnieinc
viile ilde, og Bieme vel. Der Mann mass
reick toerden, dem die Frauen iihel und die
Bienen wold wollen.
Den bliver rig, som Qvinder ville ilde, men
Faar og Bier vel. Der wird reich, dem
Frauen iibel, aher Schnfe und Bienen icohl
wollen.
I'z. A qui Dien veut ayder sa femme nieurt. Wem
Gott helfen will, dem stirht die Frau.
sf. Moueir de fenna et via de tsevo Te la tsevanee
de Totto. (Pat. s.) Tod der Frauen und
Lehen der Pferde isi der Eeichfhuni des
Hauses.
it. Con sanita de best! e mort do donn El trova
la risorsa on pover oni. (ni. 1. m.) Durch
Gesundheit des Viehes und Sterben der
Frauen findet ein armer Mann Hillfe.
485. Die zijne vrouw lief heeft, late ze
t'huis. (lit.) Wer seine Frau lieh hat, lasse
sie zu Haus.
(It. I »ie zijne merrie laat drinken bij alle beestcn,
Die zijne dochter laat gaan tot alle veesten,
Heeft binnen 't jaar dit ongeval: Een hoer in
hnis, een gull in stal. Wer sein Pferd hei
alien Thieren saufen, wer seine Tochter zu
alien Festen gehen lasst, hat binnen Jahres-
frist den Unfall: eine Metz' im, Haus und
eine Mahre im Stall.
Die syn wyf laet rydeu t alien feesten, Ende
syn peert di-incken met alle beesten, Hem
naect eer langh een onglieual, Dats hoere, oft
glinyle op synen stal, (avl.) Wer seine Frau
zu alien Festen fahren und sein Pferd mit
alien Thieren saufen Ictssf, den trifft binnen
Kurzem ein Unfall, dass er eine II . . . oder
eine Mahre in seinem Stalle hat.
He that lets his wife go to every feast and liis eil.
horse drink at every v^fater, shall neither have
good wife, nor good horse. Wer seine Frau
zu jedem Feste gehen und sein Pferd von
jedem Wasser saufen Icisst, wird weder eine
gule Frau, noch ein gutes Pferd haben.
He that lets his horse drink at every lake, And
his wife go to every wake, Shall never be
without a whore and a jade. ^Ver sein Pferd
an jeder Lache saufen und seine Frau zu
Jeder Kirchweih gehen lasst, luird niemals
ohne eine II . . . und eine Mahre sein.
Abbrenver son cheval a tons guetz, Mener sa fz.
femme a tons festins, De son cheval on faict
line ros.se, Et de sa femme nne catin. Wenn
man sein Pferd an alien Pfiitzen trdnkf,
seine Frau zu alien Festen fiihrt, macht man
aus seinem Pferde eine Mahre und aus
seiner Frau eine Metze.
Qne voou en tontos peiros sonn coutel aguza, sf.
en tontos aigos soun chival abeoura, a la fi
dii r an n' a ij' nno ccjutelo e q' iino ro.sso.
(f.gd.) Wer sein Messer an alien Sfeinen
wetzen, sein Pferd an alien Wassern triinken
will, hat am Ende des Jahres nur ein
schlechtes Messer und eine Mahre.
(■In von en tontos peiros son coutton aguzar,
en tout roumevagi sa fremo menar et en
tontos ayguos son chivau abeourar, an bout
de r an n'a qn' uno coutelo, nno pntan et
nno haridelo. (nprv.) Wer sein Messer an
alien Steinen n-ttzen, seine Frau zu jeder
Kirchweih filhren und sein Pferd an alien
Wassern trdnken will, hat am Fade des
Jahres nur ein schlechtes Messer, eine II . . .
und eine Milhre.
Chi mena la sua moglie a ogni fcsta e da here it.
al cavallo a ogni fontana, In capo all' anno
il cavallo e bolso e la moglie puttana. (mi. t.)
Wer seine Frau zu jedem Feste fiihrt und
dem Pferde an jedem Brunnen zu ti inken
gihf, dem ist am Ende des Jahres das Pferd
herzschlcichtig und die Frau II . . .
180. Frauenrath und liiibensaat geratli
alle sieben Jahr.
Bu e Weibeiro-et gerlit, do schodt'sz siebe Jo-er; md.
verdi'irbt e ober, ze schodt'sz milade. (frk. 11.)
Wo ein Weiherrath ger'dth, da schadct's sieben
Juhr; verdirbt er aber , so schadct's mein
Lebtag.
32
Frauenrath 486.
250 —
488 Froion.
E Fraleitsrot as en L wiert, wan c ffosvt; a
wan en net geret, mecht, en (Sngern 100 Frang
Sehnot. (mrh. L.) Ein Frauenrath ist ein
Ei werthf wenn er fjer'dfh, und trenn er nichf,
fferath, machi er Einevi hundert Franken
Schaden.
pd. Frunsraot uu Rowsaot gerott man alle .s;i<>w''n
Jaor. (ns. A.)
Weiberrat nn Raibcnsat geraden hoide sellen.
(wst.f. Br.) Frauenrath nnd JiUhcnuaat (jr-
ratlien heide selten.
Franliifle Raoth nn Kowesaot geWitli allc siewcn
Jaohr. (wstf. Mst.)
Franlii'-vat nn Rowers-sat gerail lieido selten.
(wstf. R.) S. Weiberrat u. s. ir.
da. Kaltli vcY Qvinnor Raadli. (a<la.) Kalt is-t
Frnuenrath.
is. Opt hlyzt illt af kvenna r.'u'lmii. Oft irird
lUjtes durch Frauenrathsc/dii(/e verursar/it.
Kolrl citi ti3nm kvennarac^, ])cini er flierd
fylgir. Kdlt .nnd liaufifj Frauevrathfic/dd;/e,
denen Jlinterlist folfjt.
Kvinnu raS eru olnkku nW. (fa'r.) Fruuenrafli-
scldlUje sind Unf/liicksrathft<dil!ii/e.
Knld crn kvinnn yA(S. (fser.) I\alt sind Fraueii-
rathschliifje.
IIW. Kjeringa-Raad skal ingen forsmaa. Frauenrath
soil Niemand verschmcihen.
SW. Qvinnorjid kan ock stundoni vara gudt. Frauen-
rath kann auch hisweilen (pit nein.
Kalt .t'r qmnno radii, (asw.) ;S'. KaJth a. .i. ?(?.
It. Lnbricnm est mnliebre consilinni. [(nilt.)
Consilium rere fore frigns (frigens) in nniliere.
it. II consiglio feniminile Costa caro o c tropjiu
vile. Der Frauenrath ko.ttet viel oder ist
zu schlecht.
mi. Cnnsei d' dona o che scotta o ch' x\\\ e bon da
gnint. (rom.) Frauenrath hetrugt entweder,
oder er ist zu nichts gtit.
Consiglio femniinile o egli e caro, o egli e
troppo vile, (t.) Frauenrath ist entweder
theuer, oder er ist zu schlecht.
ni. Consei de dona Varen na bolgirona. (1. m.)
Frauenrathschlage sind nichts werlh.
li conssei die done a valo pochi dne. (pieni.)
Die Rathschldge der Frauen sind von irenii/
Werth.
Consegi de dona o i scota o no i val guente.
(v.) S. Ciinsei u. s. w.
si, Loda, ma 'un fari di donna cunsiggliiu. (s.)
Lolje, aher hefolge nichf Frauenratli.
487. Freien ist wie Pferdekanf, Freier,
thu' die An gen anf.
Weibernelimeu ist kein Pferdehandel.
Freien ist kein Pferdekanf. (liss.) md.
Ileiratha isch ka KappsXtischS. (frk. M.) lld-
rathen ist kein Kaiipcntanschen.
Iliirotlie ist nid nnie Cbapjie tunschet. (scliwii.) od.
(S'. lleiratlia u. s. v\ [(sehwei.)
Iliirotlie ist e (einj vordcckt Esse (Essen).
Frin iss ken Parkop. (ns. A.) S. Freien ist pd.
kein u. s. v.
Frien is kein l^erk*')]). (ns. lia. CI. n. G.) <9.
Freien ist kein u. s. ir.
Mi Frien nn Perkoaeepen mot man sek vorselen.
(ns. ha. G. n. G.) Beim Freien und Pferde-
knufen muss man sich vorsehen.
Tjuit, d;ion de Aiigen up; Friggen ess nen
IVcrekanpen. (ns. L.) Leute, thut die Augen
<nif; Freien ist ein Pferdekaufen.
••"riggen is keen ]'eerekon)>. (ns. I>.-D ) S.
Freien. is! kein u. s. in.
Ilcir;itl)en ist kein rfcrdekanf, lUindir tbu' die
Angen anf. (ns. I'r.)
Friggen is kcnn IVrrrkan)), Maiikcii, ball tie
Angen njip. (ns. W.) Freien ist kein P/erds-
kauf, Madchen, holt' die Augen anf.
(iiftermaal er intet irestekjol). TIeirath ist da.
kein Pferdekaaf.
Det er ikke Hestebytte, at tage sig en Hnstni.
I>as ist kein Pfcrdctausch, sich eine Frou
zu nehmen.
Giftannaal er inkje ITestekanp. JJeirath i-itnyf.
nichf Pferdekanf.
48S. Kanfe deines Naelibarn Rind, Und
freie deinos Naelibarn Kind.
Wer sich freit ein Nachbar.sk i nd , Der weiss
auch, was er find't.
Heirathe iibcr den Mist, Dann weisst du, wer
sie ist.
Frei' iibor'n Mist, West da, bos da krig.st. md.
(frk. H.) Freie iiher den Mist, so iceissf du,
was du kriegst.
Frei iiilwarn Miifit, sn westa wosda krighst.
(frk. H. S.) S. Frei' u. s. w.
Kope Nawers Rind, fine Nawers Kind, dcweist
wat werth se sind. (Hrz.) Kaufe Nachhars
Bind, freie Nachhars Kind, du ii^eisst , was
sie rcerth sind-.
Gang (Oeli) nit fnicht) fiber dein Mist , so od.
weistu was du kriegst. (schwb. W.)
Freien 488.
— 251 —
489 Freiheit.
Huroth uber de Mist, so weist wer si ist.
(schwei.) S. Heirathe u. s. w.
Wer nicht will sein betrogen, Der kaiif cles
NachbaVs Rind Und freie desscu Kind.
(schwei.)
pd.Wan zwei sich freien onger eeu Daach, Dat
breugt kleng Ihr en grass Gemach. (mh. A.)
Wenn Zweie sich freien unter einem Bach,
das hrinyt Heine Ehre und <jross Gemach.
Frie Nawers Kind, koiep Nawers Kind, Sfxu
weist de, wat de best. (ns. ha. G. u. G.)
Heirathe Nachbars Kind, kaufe Nachbars
Kind, so weist da, tvas du hast.
Jeder free siens Nahbars Kind, so weet be wat
he findt. (ns. ha. V.) Jeder freie seines
Nachbars Kind, dann weiss er, teas er findet.
Friiie eiiwern Mes, dean wetste, watte best,
(ns. N.) Freie uber den Mist, dann ueisst
du, was du hast.
Elk free sin Nabers Kint, denn wet be, wat be
findt. (ns. O. J.) S. Jeder a. s. w.
Frigge dieues Nohwers Kind, Kaupe dicnes
Nobwers Kind, Dann wirst dn nit bedroogen.
(ns. W.) Freie deines Nachbars Kind, kaufe
deines Nachbars Bind, dann icirst da nicht
betro>/en.
Man kanpe Nawers Kind, Un friggc Nawers
Kiend, Dann weet man, wat man tiud. (wstf. H.)
Man kaufe Nachbars Hind, und freie Nach-
bars Kind, dann icciss man, was man findet.
Frigg' din Nabers Kint, dann wes dn, bat du
fiuns! Kop din Nabers Piart, dann wes du,
bat du bias! (wstf. Mrk.) Freie deines
Nachbars Kind, dann ueisst du, was du
findest! Kaufe deines Nachbars Pftrd, dann
iceisst du, teas du hast.
Ninim Nabers Kind, Dann wGst du, wat du
tind. (wstf. Mst.) Nimm Nachbars Kind,
dann weisst du, icas du findest.
dt.Viyen onder 't zelvc dak is eeu groot gemak.
(vl.) Freien unter demselben Bach ist ein
gross Geinach.
eu. It is better to marry over tbe mixen, than over
the moor. (w. en.) Fs ist besser Uber den
Mist zu heirathen, als uber die Heide.
Better many ower tbe midden, than .nver tbe
muir. (scho.) S. It is better u. s. w.
Prinds t' siervante d' a Ion et t' feumme d' a fz.
pres. (nf. w.) Nimm deine Bienstmagd aus
der Feme und deine Frau aiis der Ncihe.
Moglie e ronzino pigliali dal vicino. Frau it.
und Pferd nimm vum Nachbar.
Asini, donne e buoi, non t' alloutouar da' tuoi.
Esel, Frauen und Ochsen nimm nicht fern
von den Beinen.
Seegli a moglie vicina e a eumare luntana. mi.
(ers. m.) Wcihle die Frau aus der Nilhe
und die Gevafterin aus der Feme.
Donne e buoi de' paesi tuoi. (t.) Frauen und
Ochsen aus deinen Orten.
Done e bo dei paes tu. (1. b.) S. Bonne u. s. w. ni.
Muggbieri e runzinu, piggbiali di vieiuu. (s.) 31.
S. Mni/lie u. s. w.
Caddu et pobidda leadila in bidda, et si ses a
manera, leala in carrcra. (sa.) Pferd und
Herrin (Frau) nimm im Borf tmd wenn du
kunnst, nimm sie in der Strasse.
Ni camp eu costera, ni muller Forastfera. (val.) llll.
Weder Feld an der Kdste, noch Frau aus
der Fremde.
O filho de tua visinba, tira-lhe o ranbo e casa-o pt.
com tua filba. Bern Sohne deiner Nachbarin
schneuze die Nase und verheirathe ihn mil
deiner Tochter.
El bijo de tu vecina casalo con tu bija. Ben sp.
Sohn deiner Nachbarin verheirathe mit deiner
Tochter.
Al hijo de tu vezina, quitale el mico y casale
a tu bija. S. 0 fifho u. s. w.
Al bijo de tu vezino limpiale las narizes y me-
tele en tu casa. Bern Sohne deines Nachbars
putze die Nase und nimm ihn in dein Haus.
48<J. Freiheit gebt iiberSilber und Gold.
Freibeit ist lieber, als Aug und Leben.
Freibeit gebt vor Gold, Spraeli die Wacbtel und
tlog ins llolz.
Allen freycu freybait, denu senfter tuet ir freyer
muot, dan dem keyser alles sein guot. (ad.)
Freibeit und scbwarzes Brot dazu. (bair.) od.
Schwarz Brot und Freibeit. (schwei.)
Frcbeit geit v6r Golt, sae do Putjoblick un pd.
flocb in-t Holt. (ns. O. J.) -S'. Freiheit geht
vor u. s. w.
da.Kjob Naboens Ko og a-gt bans Datter. Kauf\ Vrijheid is goud waard ''^^^l^lf^'^^''-
des Nachbars Kuh und heirathe seine Tochter. Qeen vrijheid rs zoo dur gekocht of zij is meer
I waard. Keiiie Freiheit ist so theuer gekauft,
■ ■ I /7/7«<j tie nicht noch mehr werth ware.
It. Uxorem ductums in vicinos respicias. 1 daas sie ntcnc ^^^
Freiheil 489.
252
490 Frcmd.
oil. Liberty i.s better tliaii pold. Freiheil isl hesser,
als Gold.
A poor freedom i.s better than a rich slavciy.
Eine arme Freiheil isl hesser, ids cine reiche
Knechlsehuft.
Lean liberty is better than fat slaveiy. (scho.)
]\I(u/ere Freiheil isl hesser, als felle Knechl-
schaft.
<l;i. FrihecT og tort IJrod ! Freiheil nnd frocJceiies
Brol!
is. Frelsi er fe betra. Freiheil isl hesser, als Geld.
SW. Friliet gjiner mer Jin silfver och gnld. Frei-
heil r/ill meJir, als tSilher mid Gold.
Frijhpet gar fur I'cnniiigen. Freiheil >/chl dem
Geld ror. [Scele.
Frihet iir sjak'ns sjal. Freiheil isl der Seele
It. Libertas fnlvo jiretiosior anro est.
Non bene pro tuto libertas venditnr anro.
iz. Liberte et pain cnit. Freiheil mid Brnl.
Mieiix vaut estre oiselet de bois an bocagc,
Qu' nn grand oisean de cage. //* isl hesser,
Waldv'dffelrhen im llain, als ein/yrosser Vn/jel
iin Kafir/ zu sein.
sf. Que ban mey csta an.set de boy ((n' anset de
cuyole. (Brn.). Fs isf. hesser Vo<jel im Wuld,
als Vogel im Kdfi;/ zn sein.
Vaou mai estre /ioneel <le niilirirn, (f .'loucel
de voulieiro. (Lgd.) Fs isl hesser Vor/el ivi
Ilirsefeld, als Vor/el im Vogelhaus zit sein.
Vant may istar onsseou de bonesc qn' on.ssenu
de gabi. (nprv.) S. Que u. s. rr>.
it. Meglio un' oneia di liberta che dieei libbre
d' oro. Besser eine Unze Freiheil, als zehn
Pfund Gold. [gabbia. (crs.) S. Que u. s. v.
mi. E megliu esse acelln di voscn, che acellu di
E meglio essere nccel di bosco che uccel di
gal)bia. (t.) S. Que u. s. ir.
ni. La libertee an gh' e dener ech la pega.
(em. E.) Bie Freiheil isl nichl mil Geld
zu hezuhlen.
Mei nsel de bosc che nsel de gabia. (1.) Besser
Voffel im Walde, als Vorjel im Kafir/.
Liberta e sanita i val pio d' ona sita. (I. )).)
Freiheil und Gcsundheil sind mehr werlh,
als eine Sladl.
La liberta de fa e desfa, No gh' e dane die la
possen paga. (1. m.) Die Freiheil zu Ihun
mirl zu lassen isl nichl mil Gelrl zu hezuhlen.
I caden, fiissen anch d' or, tegnen liga. (1. m.)
Die Kellen, waren sie auch von Gold, hallen
gehunden. {S. Que u. s. w.
L' e mei iisel dc bosch che ne de gabia. (1. m.)
La liberta d' fc o desfe a j' e gnnn due eh' a
la jjJTis.so paglie. (])ieiu.) S, Lu lihcrla u. a. iv.
La libertA no gh' e nc oro che la paga. (v.)
Die Freiheil isl nichl mil Gold zu hezuhlen.
Xe mcgio esser osel de bosco che osiM de gabia.
(v.) S. Que n. s. ic.
Libertati c tozzi duri. (s.) Freiheil uiid si.
harles Brol.
La llibertat es vida. (neat.) Die Freihtil isl\\\u
Lehen.
Quien pucde ser libre, no .»*e canlive. Wcr S|>,
frei sein kann, fessele sich nichl.
400. \\\ fremden Kindom nml Ifnnden
hat man das Urot verluren.
Wer fremden llnnd ;inbiiidet, giwinnt nichts
als den Strick.
An fremden hnnden wirt g.'ir oft vil gfitcr tat
verloren. (ad.)
An anderer lt>nte kindcrn vnd .in freinjjden
liunden hat man das bml verloren. (ad.)
An ander Tjiite Cliinde nnd a friinde Hiinde od.
liet me's Brod verlore. (schwei.) An anderer
Leule Kindern mid an fremdoi JfunrJen hat
man's Brol verloren.
Wer fremme Hnnne futtert, nn anden r Luepd.
Kinder uptiit, den slaet so de tSchenen kainit.
(ns. ha. G. n. H.) Wer fremde Jfunde fiil-
lerl und anrlerer Leule Kinder aufziehl, dem
schlatjen sie die Schienheine enlzvei.
Aan vrcemde lieden kindercn en vreemde lionden lit.
is .somtijds de kost verloriMi. An fremrler
Leule Kindern und fremden JInnden isl his-
iveilen rlie Nahrun;/ verloren.
Die een vrccmd kind aan zijne borst ueemt,
vindt eene adder in zijnen boezem. Wer
ein fremd Kind an .seine Brust nimml, finrlet
eine Nailer in seinem Busen.
He that keeps another • man's dog .shall have eil.
nothing left him but the line. Wer eines
Avdern Ilund fiillerl, rvird Nichls hehallen,
(ds den Strick.
Fut another man's child in your bosom, and
he'll creep out at your elbow. {\\. en.)
Schliessl eines Andern Kind in euer Herz
und es toird an euerm Ellhor/en heraus-
kriechen.
Put anither man's l>airn in j^onr l)osom and
he'll creep out again, (scho.) Srhliesst eines
Andern Kind in euer Herz, es icird
rcieder heraus kriechen.
Fremd 490.
— 253 —
492 Premd.
(Isi, Hvo d(;r fangev freminecle lluiide, Ijcliolclcr
intet Aiiclet, end Strikkeu. Wer fremde
Ilunde f'dnfjt, htli'dlt nichts Andcres, uls
den Sfvick.
is. Af minavra iiianna boinum og biiahuudiini spilliv
iiia3r mat. An anderer Leute Kindern and
Jlciushunden verliert muji die Nahrun^.
8W. Pii fraiiiuiande Iiuudar och aiidras baiii kastas
allt brod forgafves. An fremde Hunde
and Anderer Kinder wird idles Brot ver-
f/eheyis iceij<jenorfen.
It. (Jui canciii alit cxtcnim, liuic i)raeter lormn
nil lit reliiiuiiiii.
I'z. II fait Dial iiourrir autriiy enfant, Car il s'en
va quaud il est grant. Es thut nicht gut,
Anderer Kind zu erniihren, denn es ffcht
fort, icenn es fjross ist.
it. Chi da il pane all' altrui cane, jicrde il caue
Clin tutto il pane. (si. ap.) Wer fremdeut
llimde das Brot <jibt , verliert den llund
init alleni Brote.
si. A eani .stranti si pordi hi pani. (s.) An fremd em
Ilmid verliert inan's Brot.
Qui dat pane a caue auzcnu, perdct totu.
(sa. Tj.) Wer frcmdem Hand Brot <jibt,
verliert Alles.
pt. Naio cures filho allicio , que nao sabes qual
saliini. PJlef/e kein fremdes Kind, denn du
veissl nicht, wie es nerden toird.
Fillio allieio, braza no seio. Fremdes Kind,
f/liihende Kohlen im Biisen.
sp. Hijo ageuo, nidtelo por la manga, salirse ha por
el scno. Fremdes Kind, time es durch den
Ermel, es icird durch den Bitsen heraus-
kommen.
Brasa trae en el seno la que cria hijo agcno.
Gliihende Kohlen hrin/jt in den Busen , tcer
fremdes Kind aufzieht.
■101. Fremdes Pfevd nnd t;igne Sporeu
m a c h e u k u r z e M e i 1 e u.
Gemiethet Ross uud eigne ^iJoren (Fremdes
I'ferd nud eigner Sporn) macluni kurze Meilen.
(jcdingt T'ferd macht knrze INIeilcn.
Fremdes Pferd uud eigne ISporen Haben bald
den Wind verloren.
Mit eiguer Peitsche und fremdeu Kosseu ist
gut fahren.
Od. Fremde Pferde laufen schnell. (bair.)
pel. Ku liiird Perd unu lehnde Swepe rid scharp.
(ns. B.) Ein (jemiethet Pferd und geliehene
Peitsche reiten scharf.
'n Iliird Perd uu lehnde Swiip riedcn scharp.
(ns. ot's.) S. Ell hilrd «. s. lo.
Ell hiierd I'erd uu leiidc Swepe ridt scharp.
(lis. O. J.) S. Tyn hiird u. s, to.
Mot fremdtin l""'alir\vcrk on geleegner I'itsch
fahrt sock am bcste. (us. Pr.) Mit frevidem
Fahrwerk und. fjeliehener Peitsche fiihrt nich's
am besfen.
Een gchuurd paard en eigen sporeii niakcii (It.
korte mijlen. Ei7i c/emiethet Pferd und eigne
Sj)oren luachen kurze Meilen.
Een geliuurd paard en eigen sporeii rijden wel.
Ein gemiethet Pferd imd eigne Sitoren
reiten gut.
Eyglien sporcn eude gheliuerde perd makeii
korte niileu. (ali.) Eigne Sporen und ge-
miethet Pferd 7iiachen kurze Meilen.
A horse hired never tired, (scho.) Ei")/ ge- oil.
miethet Pferd niemals eriniidet.
Anj Swob an from Hingster. (A.) Eigne Peitsche I's,
uud fremde Pferde.
Auj Swfib an freaiu llingstar. (F.) ;S'. Anj u. s. iv.
Egne Sporer og fremmede lleste gior korte (lii.
Mile, Eigne Sporen und fremde Pferde
Diachen kui-ze Meilen.
Andeu Mauds (En Andens) (En andcii Mands)
Jlest og egeu Svobe kan mogct taale (taale
meget Oudt). Fines Andern Pferd und eigne
Peitsche komicn viel (Scldimmes) verlrageti.
Sproui proprii e cavalli d' altrui (d' altri) fanno it.
corte le miglia. S. Fgne v,. s. iv.
492. 's Fremd Brot ist ein her lies Brot.
(od. schwb. AV.)
11 i)ane degli altri e troppo salato. Dus Brot it.
der Andern ist zu scharf gesulzoi.
11 pane dcgli altri ha settc crosti. Das Brot
der Andern hat siehen Ki'usten.
El pan d' j alter V ha sett grost e chi 1' magna ni.
r e so cost. (em. P.) Das Brot der Andern,
es hat siehen Krusten, tmd wer es issf, thut's
auf seine Kosten.
El \}-A dei (iter, al glu'i set groste. (1. brs.) S.
II pane degli altri ha u. s. w.
El pan fora de ca L'e o trop fat, o trop sala.
(1. m.) Das Brot ausser dem Ffause ist ent-
tceder zu stark gebacken, oder zu scharf
gesalzen.
Fremd 492.
— 254 —
493 Preude.
El i);ui clei alter 1' e tW)p sairi. (1. m.) S. II
pane defjli altri h u. s. w.
El pa di alter el ga set crostc. (1. V.-C.) S.
II pane rJeffli altri ha u. s. iv.
El pail clei altri xe scmpre salit. (v.) Da.i
Brot cler Andern ist immer versalzcn.
El pan fora cle casa xe scmpre o inassa sala o
iiiassa dessavio. (v.) Das Brot ausser deni
Ilause ist immer entioeder zu sehr f/esalzen,
oder zu sehr au^gedorrt.
|>t. r^io allieio caro cnsta. Fremdes Brot kommt
iheuer zu sfehen.
sp. Pan ageiio caro cucsta. S. Pdo u. .v. re.
493. Nach Freude folgt Leid.
Jede Freud' hat eiii Leid auf dcin Riickcu.
Zwischen Freud' und Leid Ist die Briicke iiiclit
breit.
Freud' und Leid siiid nalie Naclibarn.
An swiu groze vreude lit, da lit gioz leit
zallev zit. (ad.)
pd. Auf eiu Jubilate folgt ein Lamcntate. (us. Pr.)
<lt. Vreugde en leed zijn twee gezellinnen, die niet
gaarue lang van elkander gescheiden zijn.
Freude und Leid sind zirei Gefahrten, die
nicht f/erne lanije von einanderyeschieden sind.
Na groute blydscliap komt getreur. (vl.) Nach
grosser Frohlichkeit kouimt Truuriijkeit.
Vreugd in liuis, druk aeu de deur. (vl.) Freude
im Ilause, Sovy' an dcr Thiir.
CU. After sweet meat eoines sour .sauce. Auf siisse
Speise komntt saure Briihe.
After plesur conimetlie payne. (jieu.) Auf Ver-
ynuf/en kommt Schmerz.
After joy comes annoy, (scho.)
(la. Naar Gla3deii er i ytuen, er Sorgen i Forstueu.
Wenn die Freude in der Stuhe ist, ist die
Sor(je im Hausjlur.
Ofte konuuer Sorg efter Gammen. Oft kommt
Leid nach Freud.
Ny Glajdher pere ali'slidendse metli .Sorgli. (ada.)
Freuden enden rait Leid.
is. Opt kemr kveiu eptir ka;ti. Oft kommt Kla</e
nach Freude.
Kurur kemur eftir kseti, og tramin eftir marg-
ktti (fier.) Betruhniss kommt nach Aus-
(jelasscnheit und der Teufel nach tmzeitiger
Lust.
UW. Dat kjem Svide etter Klaade. Fs kommt
Schmcrz nach Krutzen.
Etter dan sote Klaaden kjem dan saare 8vidcn.
Nach dem silsscn Kratzen kommt der herbe
Schvierz.
Efter glJidje foljer sorg. Nach Freude folgt SW.
Sorge.
Gladien haar sorg baak oni sigh. iJie Freude
hat Leid hinter sich.
Efter sot klada konimer sur sveda. Nach siissem
Kratzen kommt herher Schmerz.
Post gaudia luctu.s. It.
Gaxidia principium nostri sunt saepe doloris.
Gaudia pennata sunt nioesta dolore fugata. (mlt.)
Sin Latezia veu Tristezia. (obi.) Auf Fruhlich- CW.
keif kommt Traurigkeif.
Los plaisirs portent ordinaircmeiit les donleurs fz.
en croupe. Den Freuden sitzcn die Schmerzen
gewohnlich hintenauf.
Aise et mal se suiveut de pres. YVohlsein und
Unhehageii folgen dicht aufeinander.
Apres grant fcstc grant pleur Et apres grant
joie grant doulonr. Nach grosser Lust grosse
Wehklage und nach grosser Freude grosser
Schmerz.
Le.s plaisirs ont leurs displaisirs. (w.) Das nf.
Vergnilgen hat seinen Verdru^s.
Aou moundii gna i)a jhiis de soulas, (je iionnsf.
sie seghi d'uu elas. (Lgd.) Auf der Welt
giht's kein Freudenjauchzen, auf das nicht
ein Ach folgte.
Au monde n'y a gis de soulas, que non sic
seguit d'uu hclas. (nprv.) .S'. Aou u. s. to.
Dopo il dolce lie vitMi 1' amaro. Auf das it.
Silsse kommt das Bitfrc.
L' alegria si cambia spessu in liittu. (crs.) Die mi.
Frohlichkeit verwandelt sich oft in Traucr.
Uu va mei beu senza mel. (rem.) Es geld
nie gut ohne tJhel.
La bonnaccia, burrasca miuaccia. (t.) Die
Meeresstille deutet auf Sturm.
Die ai legreze Al ve i giaraeze. (1. b.) jV<tt7t ni.
den Freuden kovivien die Leiden.
A un bel goder, un bel patir. (v.) Auf ein
grosses Geniessen ein grosses Leiden.
Dopo el dolze vieu 1' amaro. (v. tist.) S. Dopo
il u. s. 10.
Quannu 1' alligrizza e in casa, la disgrazia e si Si.
arreri la porta, (s.) Wenn die Frohlichkeit
im Ilause ist, ist das Ungliick hinter der Thiir.
Quando su gustu est in sala, Su disgustu est
iu s' iscala. (sa.) Wenu das Vergniigen im
Saale isf, ist der Verdruss auf der Treppe.
Freund 494-
- 255 —
495 Freund.
494. Dem es wohlergeht, der hat inan-
cheii Freund.
Die friunt getuont sin lihte rat, swenn er dcs
guotes niht enhat. (ad.)
Od. Wohlfahrt macht Freunde. (schwei.)
dt. Dien het welgaat, die heeft veel vrienden.
Dem es wohlf/eht, der hat viel Freunde.
In den vooispoed ontbreckt het nooit aan vrien-
den. Im Gliiclc yehricht es nie an Freundett.
dii. I Velstand er godt Kiob paa Venner. Im
Wohlsfand sind Freunde woJilfeil.
is. Allir (Margir) oru vinir, met^an vel gengr
(gengur). Alle (Viele) sind Freunde, wah-
rend es wohh/eht.
Margr er vinr, pa vel geingr. Mancher ist
Freund, ivenn es wohl cjeht.
Ekki vantar vini, J>a vel gengnr. Nicht fehlt's
an Frcunden, irenn es irolil fjeht.
SW. Viilgang gor vJinner. S. Wolil fahrt u. s. w.
sp. Agora que tengo oveja y borrego, todos me
dicen: en hora buena esteis, Pedro! Jetzf,
ito ich Schaf und Lamvi hahe, sagen Alle
zu mir: willknmmen, Peter!
A friend in need Is a friend in deed. S. Fin
Freund u. s. w.
495. Den Freund erkcnnt man in der
Noth.
Freunde orkonnt man in der Noth.
Ein Freund in der Noth ist cin Freund in
der That.
Relit freunt erkennt man in der not, ir gen
wol hundert auf ein lot. (ad.)
Den freund man in den noten mag versvioelien
bas, dann ander tag. (ad.)
md. Am Ongleck erkennt e' .seng Frenn. (mrh. I^.)
L)i Um/lmk erkennt Finer seine Freunde.
od. Noth und IJngliitk Entdeckt fnlscher Freund
Tiick. (schwb.)
Man lernt die Freund erst in der Noth er-
kennen. (schwei.)
pd. In der Kummerschop schett sik de Frontschop.
(wstf. Mrk.) In der Triihsal lernt man die
Freundschafl schatzen.
dt. In den nood leert men zijne vrienden kennen.
In der Noth lernt man seine Freunde kennen.
Een viiend in nood is een vriend in der daad.
S. Fin Freund u. s. ir.
en. A friend is never known but in time of need.
Fin Freitnd wird nie erkannt ausser zur
Zeit der Noth.
Sande Venner Ijerer man at kjende i Noden. dil.
Wahre Freunde lernt man in der Noth
kennen.
Ven kiendes i Nod og ei i Springedands. Der
Freund wird in der Noth und nirhf im.
Sprunrjtanz erkannt.
Ild prover Guld og Nod Vennehuld. Feuer
priift Gold und Noth Freundesgunst.
I Trangh scall man Wenner proffwse. (ada.)
In Bedrangniss soil vian Freunde priifen.
I ])C)rf reynist vinr bezt. In Bedrangniss v.ird is.
der Freund am hesfen gepruft.
I I)nrf skal vinar leita. S. I Trangh u. s. w.
I Naiidi skal ein Vinerne royna. (B.-St.) S. liw.
/ Trangh u. s. rv.
I noden priifvas vjinnen (profvar man viinnen). sw.
In der Noth wird der Freund gepriift (priift
man den Freund).
Nodh profwav wanner. Nnfli priift Freunde.
Wanner rohnes i ofall. Freunde werdcn im
Ungliick gepriift.
GuUprofF i glodh, Waneprolf i nodh. (hildprohe
in Glut, Freundesjirohe in Noth.
Amicus certus in re incerta cernitur. It.
Amici in rebus adversis cogno.scuntur.
Sorte patet misera, qvae (que) sit dilectio
vera, (mlt.)
An besoin on connait I'ami. In der Noth er- fz»
Icennt man den Freund.
On connait I'ami (les amis) an l^esoin. Man
erkennt den Freund (die Freunde) in der
Noth.
Troi.s choses se connaissent en trois lieux senle-
ment: la hardiessc an danger, la sagesse en
la colore et 1' amitie an besoin. Drei Dinge
lassen sich nur hei drei Gelegenheiten er-
kennen: die Kiihnheit in der Gefahr, die
Vernunft im Zorn und die Freundsclioft in
der Noth.
L' adversitc est la pieiTe de touche de I'amitie.
Das Ungliick ist der Priifstein der Freund-
schaft.
Au bcsoing voit V en qui (A besoigne veit qi)
ami est. (afz.) In der Noth sieht man, wer
Freund ist.
Au besoing puet 1' on eprouver qui est bon nf.
ami. (Ciimp.) In der Noth kann man erprohen,
loer guter Freund. ist.
Au be.sounh qu' es counex 1' amic. (Brn.) In sf.
der Noth wird. der Freund erkannt.
Preund 495.
— 256 —
40G Fround.
Misere, praubetat Mnsdien la berayc amistat.
(Gsc.) Unr/liick (und) Armuth zeigcn die
wahre Freundschaft.
All bezon so couiioiiei V aiiiic. (nprv.) S. Au
hesoin u. s. w.
it. A' hisogni si conoscono gli aiiiici. In der Nolh
erkennt man die Freunde.
Si conoscorio Ic bnoiic fonti iiella siccita, gli
amici nelle disgiazic. Man erkennt die gtdtn
Quellen in der Diirre, die Freunde bet Un-
rjliicksfdllen.
Neir ore tlelT angosce L'amieo si CDiiOsco. In
den Sfunden der An'/si erkennt man den
Freimd.
Se ti trovi iicH" iiitrico Alliir ])rovi dii «'■ raniico.
Wenn du dieh in Verlejenlieit hejindest, dann
erfUhrst du, icer der Freund i.it.
Ne' pcricoli si vedc Chi d'aniico lia vera i'ede.
In der Gefahr sieht man, wer die wahre
Treiie des Freundes hat.
Chi st.a fermo in casi avversi Buon aniico pu6
tenersi. Wer hei Widerwiirtiijkeiten fent
ateht, kann als r/iifer Freund erachtet uerdtn.
mi. L' amico <^ amieo voro, Cli' anche nelle dis-
grazie sta sincere, (c-rs.) Der Freund int
ein loahrer Freund, der auch im Unyliick
aushdlt.
r amihg i schnoss in ti bsogn. (rom.) Die
Freunde erkennt man in der Noth.
Amico certo si conosce noil' incerto. (t.) Sirhern
Freund erkennt man in der Urmicherheif.
Gli amici si conoscoiio a' i bisogni. (t.) S. I'
aviihy u. s. lu.
Calamita Scuopre amist'i. (t.) Unglilck thut
Freundschaft kund.
Gli amici si conoscono ne' bisogni. (n.) S. V
amihg u. .?. iv.
ni. L' amigh is' conossen in tel bi.sogn. (em. P.)
S. r amihg u. s. to.
Al besogn se conoss el ver amis, (1. m.) In
der Noth erkennt man den wahren Freund.
El bsogn a fa conosse j' amis, (piem.) Die
Noth Idsst die Freunde erkenncn.
1' amis as conosso ant le ocorensse, (piem.)
Die Freunde erkennt man in den Nothfdllen.
I amici se cognosse ai bisogni. (v.) S. I'
amihg u. s. w.
I amici se cognosse a le disgrazie. (v.) Die
Freunde erkennt man in den Ungliicksf alien.
Ne i bisogni se conossi i amizi. (v. trst.) ^S'.
A' hisogni n. s. w,
si. Al bisogno si conoscono gli amici. (npl.) S.
A' hisofjni u. s. n\
II cuore degli amici si conosce nelle neccssita,
prigioiii c malattie. (npl.) Das Jfcrz tier
Freunde erkennt man in Nvthf alien, hei
Gefdngniss und Krankheit.
A In bisognii 1' aniicn pari, (s.) In der Noth
zeigt sich der Freund.
Carceri, malatii, neccssitati 8cnmmogghiann In
cori di 1' amici. (s.) Ge/diignis.t, Krankhcifen,
Bedrdngniss zeigen das Ilerz der Freunde.
'Ntra li bi.sogni si connsciium 1' amici. (s. C.)
S. A' hisogni a. s. ir.
Carzira, malatia, nicissitati Si cunnsci lu cori
di r amici. (s. C.) In Kerker, Krankheit,
Noth erkennt man das Herz der Freunde.
Atl su bisonzu connoschc .soa ainigoa. (sa. L.)
S. A' bisogni n. s. w.
Su vera aniigu si conno.scliot in sas advorsida-
des. (sa. L.) Den wahren Freund erkennt
man in den Unfdllcn.
En malaltia y en prcst) conc.xor.is ton comp.ino. Im.
(neat.) In Krankheit und im Gefdngniss
nirst da deintn Gefdhrten kennen lernen.
En lo perill se conei.K lamich. (val.) In der
Gefahr erkennt man den Freimd.
May se conoi.x mes lamich, ([Uen l;i prcso y (1
perill. (val.) Nie erkennt man hesser den
Freund, als im Gefdngniss und in der Gefahr.
Nos trabalhos se veni os amigos. In den pt.
Leiden sieht man die Freunde.
No queijo c pcrnil de tonciiiho conhecera.'i o
ten amigo. Beini Kdse und Speckbein icirst
du deinen Freund erkennen.
En chica casa y en largo caniino Se conosce .op.
el bnen amigo. (asp.) In kleinem Hause und
o«/ grossem Weg erkennt man den gtiten
Freund,
49f>. Ein g liter Freund ist mehr worth,
als hiindert Ver wand to.
Ein triit geselle ist bezzer danne vil unholder
mage, (ad.)
Een goed vriend is bcter dan cen namaag. (It.
Ein guter Freund ist hesser, als ein Vcr-
wandter.
Ae glide friend is worth inony relations, (scho.) eil.
Ein guter Freund ist viele Verrcandte werth.
En god Yen er More v?erd, end Imndrede dii.
Frsender.
Opt er einn vinr stat^fastari enn bro3ir. Oft Is.
ist ein Freund hestdndiger, als ein Bruder.
D' er betre Vinskap en Frendskap. Es ist inv.
hesser Freundschaft, als Verwundtschaft.
Preund 496.
— 257 —
498 Freund.
fz. Un bon ami vaut mieux que cent parents.
nf. Mieux vaut amis que parentes , Mieux qu'
amis, sens et loiaute, (Chmp.) JBesser sind
Freunde, als Vericandte, besser ah Freunde,
Verstand und Treue.
it, E meglio un bon amico che cento parenti.
Fin guter Freund ist Lesser, als hundert
Verwandte.
mi. Val pin un amico che cento parenti. (t.) Mehr
gilt ein Freund, als hwndert Vertoandte.
ni. Val piisse'n bon amis che cent parent. (1. b.)
Mehr gilt ein guter Freund, als hundert
Verwandte.
ykr pussee on ver amis che cent parent. (1. m.)
Mehr gilt ein wahrer Freund, als hundert
Verwandte.
A V h mej un amis, ch' des parent, (piem.)
Besser ist ein Freund, als zehn Verwandte.
Megio un bon amigo che cento parenti. (v.)
Besser ein guter Freund, als hundert Ver-
wandte.
Val pill un bon amigo che zento parenti. (v. trst.)
S. Val piisse'n u. », w.
si. Amicu vicinu vali chiu d' un parenti luntanu. (s.)
Naher Freund ist mehr werth, als ein ferner
Verwandter.
Mezus unu bonu amigu qui non unu main
parente. (sa. L.) Besser ein guter Freund,
als ein schlechter Vertcandter.
Mezus amigu afFacca qui non parente lontanu.
(sa. Tj.) S. Amicu u. s. w.
Ini. No tindras parent millor que un annch que
tinga amor, (neat.) Du hast keinen hessern
Veruandten, als einen Freund der dich liebt.
No tindras parent millor, que un amich quet
tinga am6r. (val.) S. No u. s. w.
Mes val un bon amich, que parent, ni cosi.
(val.) Mehr gilt ein guter Freund, als Ver-
trandter oder Vetfer.
All are not friends that speak us fair. Nicht eil,
Alle sind Freunde, die freundlich zu tins reden.
Osnotr maSr hyggr ser alia vera vi9hlsejendr an.
(vilmselendr) vini. Der unkluge Mann glaubt,
dass ih)ii Alle Freunde seien, die ihn an-
lachen (die ihm schbn reden),
De ere ei alle Venner, sora lee igien. S. £'« da.
sind nicht Alle u. s. %l\
Mange ere Venner, men faa fuldtroe. Viele
sind Freunde, aber Wenige gam treue.
Thee sere eij wene, ther lee igeen. (ada.) S.
Es sind nicht Alle u. s. w.
Manghe sere Wennse oc faa fwll troo. (ada.)
Viele sind Freunde und Wenige voller Treue.
Margr er malvinr, fair fulltruir. Mancher ist is.
Freund mit dem Munde, ivenige (sind) voller
Treue.
Mangur er malvinur, i3 ikki er allvinur. (f;er.)
Mancher ist Freund mit dem Munde, der es
nicht mit dem Herzen ist.
Dei er inkje alle Viner, som til Vilje tala. nw.
Die sind nicht Alle Freunde, welche zu
Willen reden.
The a;m ey alle wini som lee i geen. (asw.) sw.
*S'. Es sind nicht Alle u. s. v-.
Mange serii wini ok faa ful tro. (asw.) S.
Manghe u. s. ?r.
Dant arrisores fidos non quique (qviqve) le- It.
pores, (mit.) [(mit.)
Fici (Fisi) suntmodici licet agglomerentur amici.
497. Es ist nicht Jeder dein Freund, der
dich anlacht.
od.Es sind nicht Alle Freunde, die einen an-
lachen. (schwei.)
dt. Het zijn niet al uwe vrienden, die u toelachen
(met u lachen). Es sind nicht Alles cure
Freunde, welche euch zulachen (mit euch
lachen).
't Zyn niet al iemands vrienden die hem toe-
lachen. (vl.) Es sind nicht Alle Jemands
Freunde, die ihm zulachen.
498. Freund in der Noth und hinterm
Riicken, Das sind f iirwah r zwei starke
Briicken.
Freund in der Noth, Freund im Tod, Freund
hinter dem Riicken, Das sind drei starke
Briicken.
Ein treuer Freund , drei starke Briicken In
Freud', in Leid und hinterm Riicken.
Een Frund inner Noth , Een Friind inn Dod, pd.
Een Frund achter Ruggen Dat siint dree
starke Bruggen. (ns. B.) Ein Freund in der
Noth, ein Freund im Tod, ein Freund hinter'm
Iliiclcen, das sind drei starke Briicken.
Een Friind in de Noth, een Friind in de Dood,
een Friind achter de Ruggen, dat siind dree
grote Briiggen. (ns. ofs.) Ein Freund in der
Noth, ein Freund im Tod, ein Freund
hinter dem Riicken, das sind drei grosse
Briicken.
33
Freund 498.
258
501 Preunde.
En Frond in der Niioud, en Frond in de Diioud,
en Frond achterm Kiiggen, dat sind drei
Starke Bruggen. (wstf. A.) S. Een Fruiid
u. s. w.
dt. Een vriend achtev den rug Is eene vaste brug.
Ein Freund hinfer dem Biicken ist eine
Starke Briicke.
en. He's a good friend, that speaks wtdl on us
behind onr backs. Der ist ein guter Freund,
der von uns ffut hinfer unserni Eiicken spricht.
is. Vinr a bak, vinr i ney3 er hin bezta bryggja
a lei8. Freund hinter'm Riicken, Freund in
der Noth ist die heste Briicke auf dem Wee/.
Triir vinr er sterk sto3 i nej'^. Treuer Freund
ist starke Stiitze in der Noth.
SW. Det ar en god wan, man kan wanda rj'ggen
til. Das ist ein guter Freund, dem man
den Biicken zuwenden kann.
Wanner i uodh och baak oin ryggen, Dhet are
Faster och stark a Brygger. Freunde in der
Noth und hinter dem Biicken, das sind
Festen und starke Briicken.
499. Ohne B ruder kann man leben, aber
nicht ohne Freund.
en. We can live without our kin, but no without
our neighbours, (scho.) Wir kooinen ohne
unsere Vertcandtschaft , aber nicht ohne
unsere Nachbarn leben.
da. Bedre er at vsere frtendelos end vennelos.
Besser ist's, ohne Verwandte, als ohne
Freunde zu sein.
nw. D' er vondt vera freudelaus og verre vinarlaus.
Es ist schlimm, ohne Verwandte, und schlim-
mer, ohne Freunde zu sein.
it. A sto mond ai veul d' bon amis. (ni. piem.)
In dieser Welt sind gute Freunde nothig.
500. Wer ohne Freund ist, lebt nurhalb.
dt. Beter dood dan zonder vi'iend. Besser todt,
als ohne Freund.
Sa, sem lifir fyrir iitan vini, liiir ekki nenia
halfu li'fi. Der, welcher ohne Freund lebt,
lebt nur ein halbes Leben. [/reundeloa.
Bfittre liflos an vlinlos. Besser lebloa, als sw.
Qui u'a point d'ami Ne vit qu'a dcmi. Wer fz.
keinen Freund hat, lebt nur halb.
Qui bill chens amic, qii' es moiirex tout soul. sf.
(Brn.) Wer ohne Freund lebt, stirbt ganz
allein.
Chi non ha amico, o germano, Nou ha forza in it.
braccio, n^ in mano. (mi. t.) Wer weder
Freund noch Bruder hat, der hat weder im
A)m, noch in der Hand Kraft.
Senz' amis, senza trade!, Poer Hi, se '1 va in ni.
bord^l. (1. b.) Oh7ie Freunde, ohne Bruder,
wehe ihm, wenn er nach Haus geht.
Chi no g'A gne parent, gne amis, El se taca a
la trei's. (1. b.) Wer weder Verwandte noch
Freunde hat, der schiveigt heim Esfien.
Nao se pode viver sem amigos. Man kann pt«
nicht ohne Freunde leben.
501. Behiite mich Gott vor meinen
Freunden, mit den Feinden will ich
schon fertig; worden.
Gud vare oss fyre Vinom; Uvinom skal menw.
inkje ottast. Gott beicahre uns vor den
Freunden; vor den Feinden werde (ich) mich
nicht filrchten.
Ein lid stundom verre av Vinom en av Uvinom.
Man leidet mitunter schlimmer von Freunden,
als von Feinden.
Gud bevare mig for mina vanner; for mina SW-
fiender aktar jag mig sjelf. Gott beioahre
mich vor meinen Fretmden, vor meinen
Feinden beicahre ich mich selbst.
is. LifiS er dautt, J>a vin vantar. Das Lehen ist
todt, wenn der Freund fehlt.
Dieii me garde de mes amis! Je me garderaifz.
de mes ennemis. Gott behiite mich vor meinen
Freunden, vor meinen Feinden werde ich
mich hiiten.
Da chi mi fido, mi guardi Dio, da chi non mi it,
fido, mi guardard io. Vor dem, welcJiem ich
vertraue, hilte mich Gott, vor dem, welchem
ich nicht vertraue, loerde ich mich hiiten.
De chi me fido, me guarda Dio; De chi no me ni.
fido, me guardari io. (v.) S. Da chi u. s. w.
De quien me fio, Dios me guarde, de qiiien gp.
no me fio, me guardare yo. S. Da chi
U. S. 10.
Prexmde 502.
259 —
503 Freunde.
502. E s f e h 1 1 d e r Welt n o c h an M ii n z ,
Holz und giiten Freunden.
dt. Goede vrienden zijn dun gezaaid. Gute Freunde
sind diinn gesdt.
is. Vandfundinn (Vandfenginn) er vinur trur.
Schwer zu finden (bekommen) ist ein treuer
Fretind.
It. Millibus e miiltis unus vix fidus amicus, Hie
albo corvo rarioi' esse solet.
Amicus verus rara avis.
fz. Rien de plus commun que le nom d'ami, rien
de plus rare que la chose. Nichts gewohn-
licher ah der Name Freund, nichts seltener
als die Sache selbst.
nf. A peine puet Ton un bon ami trover. (Chmp.)
Kaum kann man einen f/uten Fremid finden.
Blanc corbel trouveras avaut, Et un asne cornu
devant, Et la mer partie par mi Que tu
trouves un bon ami. (Chmp.) Du icirst eher
einen weissen liaben, einen gehornten Esel
und daa Meer getheilt finden, als du einen
guien Freund findest.
it. Gli amici veri sono rari (mi. u.) Die wahren
Freunde sind selten.
ni. I amis i e rar come le mosche bianche. (1. b.)
Die Freunde sind selten wie die weissen
Fliegen.
Sold e amis i fe de manch de quel die i dis.
(1. m.) Groschen und Freunde sind seltener
als man sagt. [Freunde sind wenig.
I veri amici i xe pochi. (v.) Der wahren
I veri amici xe come le mosche bianche. (v.)
Die wahren Freunde sind wie die iceissen
Fliegen.
pt. Muitos sao os amigos e poucos os escolhidos.
Der Freunde sind viel und der auserwdhiten
wenig.
503. Freunde in der Noth geh'n viele auf
ein Loth.
Freunde in der Noth Geh'n zehen auf ein
Loth, Und sollen sie behiilflich sein, Geh'n
zehen auf ein Quentelein.
Freunde mit dem Mund, Einer auf ein Pfund;
Freunde in der Noth, Tausend auf ein Loth.
Viel Freunde und wenig Nothhelfer.
Guoter vriunde in not ieman vil liitzel siht. (ad.)
md. Der guten Freunde in der Noth gehen zehn
auf ein Loth. (mrh. E.)
Freine (Freunde) in der Noth Wiege fufzig
(unegen fiinfeig) noch kenn (keinj Loth.
(W. E.)
Freunde in der Noth geh'n hundert auf ein od.
Loth, (bair.)
Freund (Freunde) in da (der) Noth gehn siebn
und sibazig {siebenundsiebsig) auf oan (einj
Loth, (bair.)
Freunde in der Noth gehen zehne auf ein
Luth. (bair. L.)
Freund in der Not (Noth) Gehen zehn aui ein
Loth, Und soUt die Not noch grosser sein,.
Gehen zwauzig auf ein Quintlein (Quentlein).
(schwb.)
Freunde in der Noth Gehen hundert auf ein
Loth ; Soil es aber ein barter Stand sein. So
gehen funfzig auf ein Quintlein. (schwei.)
Man spricht, dass Friindschaft in der Noth
Gangind ir (gehen ihrer) wol zwolf uff (auf)
ein Loth; Und so sie eim sond (sollen)
b'holfen sin (behiilfiich sein) , Gand (gehen)
sechs und zwanzig uff ein Quintlin. (schwei.)
Frainjd an der Nit Gon tousend aw e Lit. pd.
(nrh. S.) Freunde in der Noth gehen tausend
auf ein Loth.
Een Friind in der Noot Veer un twintig up
een Loot, Dog wart et goden Stand sin. Veer
un twintig up een Quentlin. (ns. hist.) Ein
Freund in der Noth, vierundzwanzig auf
ein Loth, doch wird ein harter Stand sein,
vierundzioanzig auf ein Quentlein.
Frilnde in der Nauth — Veer un twintig up
en Lauth. (ns. W.) Freunde in der Noth,
vierundzwanzig auf ein Loth.
Wei broodvrienden , maar geene noodvrienden. dt.
Wol Brotfreunde , aber keine Nothfreunde,
Vrienden in den nood: Vier-en-twintig in een
lood. (vl.) S. Friinde u. s. iv.
In time of prosperity friends there are plenty, eu.
In time of adversity not one among twenty.
In guter Zeit gibt's Freunde vollauf, in
schlechter Zeit nicht einen unter zwanzig.
Frinjer uun a Nuad gung taau an dortag tLub fs."
an Luad. (A.) Freunde in der Noth gehen
ziceiunddreissig auf ein Loth.
Friinne aujn'e Niijd gonge hunnert aw en Liijd.
(M.) S. Freunde in der Noth geh'n hundert
U. S. 10.
Vinir i uauSum sjaldan sjast. Freunde in der is.
Nofh icerden selten gesehen.
Vandfenginn er vinur i nauS. Schwer zu be-
kommen ist ein Freund in der Noth.
33*
Frexmde 503.
260 —
505 Preunde.
SW. Manga vanner, nJir minst traiiger. Viele Freimde,
wenii es am wenigsten nothig ist.
fz, Les amis sont rares dans le besoin. Die Frcunde
in der Noth sind selten.
it. Assai si trova amici di proferta , Che stanno
sempre con la borsa aperta; Qnando si viene
air atto della prova, Borsa serrata, amiui
non si trova. Freimde viit dem Mimde
findet man viele, die ivimer ihre B'orse offen
halten; wenn es auf die Probe ankommt,
zu die Borse und keine Freunde.
Oggi gli amici son come i melloni: Di cento
non ne trovi due di buoni. lieutzutage sind
die Fretmde wie die Melonen: untcr hunderl
findest du nichi zwei gule.
si. De milli amigos non sinde incontrat iinu fidele.
(sa. L.) Unter tausend Freunden findet man
kauin einen Ireuen.
pt. Amigos e mulas fallecem a duras. Freunde
und Maulthiere lassen uns im Stick, wo's
schiver geht.
Siso em prosperidade, amigo em necessidade e
mulher rogada casta, raramente se acha.
Klugheit im Olilck , Freund in der Noth
und Frau, die, gesucht, keusch hleibt, findet
man selten.
Amigos y mulas fallescen a as duras. (gal.)
S. Amigos u. s. w.
504. Freunde sind gut am Wege.
^^ Vrienden zijn goed bij den weg.
Beter een vriend over weg dan geld in den
koffer. Besser ein Freund ilher den Weg,
als Geld im Koffer.
Beter vrient ouer wech, dan ghelt in den coffer,
(avl.) S. Beter u. s. w.
CH. A friend in the way is better than a penny in
the purse. Ein Freund am Wege ist besser,
als ein Pfennig im Beutel.
'Tis good to have a friend in a corner. Es ist
gut, einen Freund in einem Winkel zu haben.
dii. Det er godt at finde Ven paa Veie. Es ist gut,
(einen) Freund am Weg zu finden.
En Ven paa Veien er saa god .som Penge i
Pungen. Ein Freund am Wege ist so gut,
wie Geld im Beutel.
Thet £Er got at fijnnse Wen aa Weyse. (adji.)
S. Det u. s. w.
is* Gott er aS moeta vin a vegi. Gut ist's, einen
Freund am Weg zu treffen.
D'er godt hava Vincr i Vcgom. Es ist gut, llW.
Freunde am Wege zu haben.
Godt att ha en van i viken. Gut, einen Freund 8W.
in der Bucht zu haben.
Thz ser got at finna sin win a wa^gh. (asw.)
Es ist gut, seinen Freund am Weg zu finden.
Vir vagus in vico viso lajtatur (letatur) amico. It.
(mlt.)
Meuz vaut ami par vei qe dcner en cuney. fz.
(afz.) Besser ist ein Freund am, Wege, als
Geld im Piemen.
Mieiz vaut amis en voie, Ke denier en coroic.
(afz.) Besser sind Freunde am Wege, als
Geld im Piemen.
Vaou msli ami en plasso q'arjhen en bousso. sf.
(Lgd.) Besser ist ein Freund am Platze, als
Geld im Kasten.
Vali chill un amicii in chiazza, chi cent' unzi it.
in cascia. (si. s.) Ein Freund am Platz ist
mehr werth, als hundert Unzcn im Kasten.
Quantu vali un aniicu 'nchiazza , Non valunii si.
cent' unzi 'ntra la cascia. (s. C) Hundert
Unzen im Kasten sind nicht so viel werth,
als ein Freund am Platze.
Mes valen amichs en placja, Que diners en la Ini.
caixa. (val.) Freunde am Platze sind mehr
icerth, als Geld im Kasten.
Mais valem amigos na pra^a, que dinheiro na pt.
area. <9. Mes m. s. w.
Mas valen amigos en la plaza, que dincros en sp.
el area. S. Mes u. s. v\
505. Freunde sind iiberSilber und Gold.
Ein getreuer Freund, ein grosser Schatz.
Sonder Geld ist besser, denn sender Freund.
Es ist besser, ohne Geld, als ohiic Freund zu
sein.
Ein guter freund ist besser, denn silber und
gold, (ad.)
Ein tiiuwer friiint, swa man den vint, ist
goldes wert. (ad.)
Een goed vriend is beter dan zilver en goud. (It.
S, Ein guter freund u. s. w.
Een vriend is beter dan geld in de beurs. Ein
Freund ist besser, als Geld in der Borse.
Bedre er Ven i Nod, end Guld i Skiod. Freund dJi.
in der Noth ist besser, als Gold im Rock-
schooss.
Bedre uden Penge end uden Ven. Besser ohne
Geld, als ohne Freund.
Freunde 505.
— 261 —
506 Freunde.
Bedre at vajre pengelos, end veunelos. Beiser
ohne Geld, als ohne Freunde su sein.
is. G63i- vim- er guUi betri. Outer Freund ist
besser ah Gold. [sind Reichthuvi genurj,
SW. Goda vfiuner ar rikedom nog. Gute Freunde
En trogen van ar en lefvaude skatt. Ein
treuer Freimd ist ein lehendiger Schafz.
It.
cw.
fz.
pt,
sp.
Ubi amici, ibi opes.
Nummis potior anniciis in perlculis.
Tgi ch' affa in ver amitg, aflfl' in scazi. (obi.)
Wer einen ivahren Freund findct, Jindd
einen Schafz.
Mieux vault amy an besoing Que denier an
poing. Freund in der No(h i.sl mehr icerth,
als Pfenni'j in der Hand.
Amys valient mieux qne argent. Freunde sind
viehr werth, als Geld.
Chi fa un buon amico, acquista un buon ca-
pitals Wer einen </uten Freund geioinnf,
erwirht ein gutes Kapital.
Val piu un aniicu che un tesoru. (crs.) Ein
Freund ist mehr werth, als ein Schutz.
Un amico e un tesoro. (u.) Ein Freund ist
ein Schatz.
Chi trova un amico, trova un tesoro. (u.) Wer
einen Freund findet, Jindet einen Schafz.
Chi troeuva on ver amis, trreuva on tesor. (I. m.)
S. Tgi u. s. u\
Amicu fiidili vali un tesoni. (s.) Treuer Freund
ist einen Schafz werth.
Qui hat un aniigu, hat unu tesoro. (sa. L.)
Wer einen Freund hat, hat einen Schafz.
Aquelles siio ricos que tern amigos. Die sind
reich, loelche Freunde hahen.
Aquellos son ricos que tienen amigos. 8,
Aquelles u. s. u\
.506. Gliick ist der Freunde Sommer und
Ernte, Un gliick aller Freunde Winter.
Die wile daz ich hi guote bin, so han ich
friunde und hohen sin: swindet aber mir
daz guot, so swindent friunde unt hoher
muot. (ad.)
Die wil die biutele klingent, die friunt dar
gerne dringent: verliesent sie ir klingen, so
wirt dar kleine dringen. (ad.)
md. Doo (DaJ ich koom (kani) in Noth, Doo wooren
(loaren) alle meine Freine (Freunde) dood
(todt)\ Doo ich koom in.Wohllaben, Doo wol-
len alle meine Freine wareu (werdenj. (W. E.)
pd. Wenn et dek gaud geit, sau best de Friinne
genaug; wenn et awer scheiwe geit, sati
trecket se sek tonie. (ns. ha. G. u. G.) Wenn es
dir gut geht, so hast du Freum.de genug ; wenn •
es aber schief geht, so Ziehen sie sich zuriick.
Vliegen en vrienden komen in zoeten tijd, en dt.
als het saisoeu hard en zuur wordt, gaan ze
weg. Fliegen und Freunde kommen in guter
Zeit, und ivenn die Jahreszeit rauh und un-
fretmdlich wird, gehen sie weg.
Schijn vrienden zijn gelijk de vogels, die in
het sclioone jaargetijde aankomen, maar, eer
de barre winter daar is, reeds vertrokken zijn.
Scheinfreunde sind ivie die Vogel, icelche in
der schonen Jahreszeit ankomraen , aber ehe
der kahle Winter da ist, bereits wieder fort-
gezogen sind.
Een' vriend in vreugd wordt vreemde in ver-
driet. Ein Freund in der Freude wird
fremd in der Noth.
't Is Johannes, Johannes, zoo lang er wyn in
de kan is, maer als de wyn uit is, dan zeggen
ze, dat Jan een guit is. (vl.) 's Ist Johannes,
Johannes, so lange Wein in der Kanne ist,
ivenn aber der Wein alle ist, dann sagen sie,
dass Hans ein Schelm ist.
As long as I am riche roj)uted. With solem vyce eil.
I am saluted; But wealthe away once woorne,
Not one wyll say good morne. (aen.) So
lange ich fiir reich gehalten werde, werde
ich mit feierlicher Stimine gegriisst; aber ist
das Vermogen einmal fort, so will nicht
Finer guten Morgen sagen.
Naar jeg bar Peuge i min Fung, da er jeg da.
Olkones Frsende; Naar mine Penge gaae paa
Gnind, .sidder jeg paa Bisenkens Ende. Wenn
ich Geld in meinem Beutel habe, da bin ich
der Bierfrau Verwandter ; icenn mein Geld
zur Neige geht, sifz' ich am Ende der Bank.
{>egar manni vel geingr, kann hann eiga vini is*
aS J)ekkja; pegar manni ilia vegnar, fl/a
einnin bans vinir fra honum. Wenn's dem
Manne wohlgeht, kann er Freunde haben;
wenn's dem Manne schlecht geht, verldsst
ihn einer seiner Freunde (nach dem andern).
Ta i3 mm tunna rann, kendi meg maugur
mann, men ta i?* tunnan tok at halla, ta
toku vinii-nir at falla. (fser.) Wdhrend meine
Tonne rann, kannte mich mancher Mann,
aber als die Tonne anfieng zu kipjjen, da
fiengen die Freunde an abzufallen.
So lengje mi Tunna I'ami, so kjende meg mang inv«
ein Mann ; so snart mi Tunna tok te halla,
tok Viuerue til aa falla. S. Td u. s. w.
Freunde 506.
— 262 —
509 Freunde.
Naar Peniugen kling, Sit ein Flokk i kring;
Naar Piingen er tomd, Er Flokken romd.
Wenn das Geld klingt, sitzt ein ScJnoarm
ringsum; tvenn der Beidel leer ist, geht der
Schwann davon.
D'er mange Viner, medan vfel gjeng; D'er
faae, naar ein mest treng. Es sind viele
Freunde, walirend es wohlgeht, es sind ihrer
rvenige , wenn man sie avi meisten hraucht.
SW. Medan (Sa lange) min tiinna rann, kiinde mig
bade qvinna och man; nar hon horde upp
att rinna (men sedan min tunna ej kunde
rinna), kande mig hvarkeu man eller qvinna.
Wdhrend (So lange) meine Tonne rann,
kannte mich sotvohl Weih, wie Mann; als
sie aufhorte zu rinnen (als aher meine Tonne
nicht fniehrj rinnen konntej , kannte mich
weder Mann noch Weib.
It. Donee eris felix, multos numerabis amicos;
Tempora si fuerint nnbila, solus eiis.
Si fortuna juvat, mnlti numerantiir amici; Si
foi'tuna pcrit, millus amicus erit.
CW. Cur cha '1 vin ais a cncun, lis amilis (amis)
sun a mantun; Cur cha '1 vin staliva sii, lis
amihs nun's vezzan pit (Schi amis non's vezza
plii). (lad. E.) Wenn der Wein his zum
Zap/en ist, sind die Freunde haufemceis;
wenn der Wein zu Ende geht, sieht man
die Freunde nicht mehr.
fz. Si tu es riclie, amyqs aiiras au double, Si
biouez praube, lou bet temps que se trouble,
(sf. Gsc.) Wenn du reich hist, hast du zwie-
fach Freunde; wenn du arm lehst, trilht sich
das schone Wetter.
it. Quand giiiga la fortuna, gh' e di amis, E
quand s' e disgTazia, gh' e di nemis. (ni.
1. m.) Wenn das Glilck hliiht, giht's Freunde,
und wenn Ungliick da ist, gibfs Feinde.
507. Gliick macht Freunde, Ungliick
priift sie.
C41iick macht Freunde, aber Noth bewahrt sie.
da. Lykken skafFer Venner, Ulykken prover dem.
Das Glilck macht Freunde, das Ungliick
priift sie.
Medgang gior Venner og Modgang prover dem.
Gliick macht Freunde und Ungliick priift sie.
nw. Vselstand gjerer Viner, og Vanlukka royuer
dei. Wohlstand macht Freunde und Ungliick
priift sie.
Lyckan gor manga vanner, men noden profvar SW.
dem bast. Das Glilck macht viele Freunde,
aher die Noth priift sie am hesten.
Amicos res secundae parant, adversae probant. It.
508. Gute Freunde muss man nicht zu
viel iiberlaufen. (od. schvvei.)
'Nen goden Friind mot man nich to faken pd.
kamen, (ns. O. R.) Einem guten Freund muss
man nicht zu oft kommen.
Man skal varlig Veunehuus S0gc. Freimdeshaus d&.
muss man vorsichtig hesuchen.
Kom ei of opt til vina pinna, svo ^ii vsemi is*
ekki vi8 J)er. Komm nicht zu oft zu deinen
Freunden, so nnrst du ihnen nicht zuwider.
Betstir era vinir, iM .sjaldan finnast. (ffer.) Das
sind die hesfen Freunde, die sich sell en he-
suchen.
Ta8 verkar forakt at finna ofta vinir sinar.
(ffer.) Es bewirkt Geringsch'dlzung, oft seine
Freunde zu besuchen.
Ein skal vitja sin Vin, men inkjc for ofta. nw.
Man soil seinen Freund besuchen, aher nicht
zu off.
Trop se bese, bisita, he lamistat escarta. fz.
(sf. Gsc.) Zu oft sich sehen, besuchen, ist
die Freundschaft fort.
A casa de tu hermano no iras cada serano. sp.
In's Haus deines Bruders icirst du nicht
jeden Abend gehen.
A casa de tu tia, mas no cada dia. Tn's Haus
deiner Tante, aber nicht Jeden Tag.
509. Viel Geld, viel Freunde.
Reiche Leute haben viele Freunde.
Mat reiche' Leiden as allemensch Fregtschaft. md.
(nirh. L.) Mit reichen Leuten ist Jedermann
vericandt.
Wer viel Gut hat, der hat viel Freund. (schwei.) od.
Geld maakt vrienden. Geld macht Freunde. dt.
I wot well how the world wags, He is most en.
lov'd, that hath most bags. Ich weiss wohl,
wie's in der Welt geht: Der ivird am meisten
geliebt, der die meisten Beutel mit Geld. hat.
Mange Fenge, mange Venner. dii.
MikiS goz fper margan vin. Viel Gut h-iegt is.
manchen Freund.
Preunde 509.
263 —
512 Freundschaft.
|>ar era margir vinir, sem margr er penmgrinn.
Da sitid viele Freiinde, wo viel Oeld ist.
SW. Kijk man far manga Broor. Reicker Mann
krieijt viele liruder.
Den like ha manga frander. Der Reicke hat
viele Verwandte.
Nao proves o amigo em cousa de interesse. pt.l
Priife den Freund nicht in Geldsachen.
It. Ubi opes ibi amici.
Felicium multi cognati.
Felicium omnes sunt cognati.
it. Chi ha roba, ha de' parenti. Wer Vermogen
hat, hat Verv:andte. [Jindet Vettern,
Chi ha danari, trova cugiui. Wer Geld haf,
mi. Abbi pur fiorini, che troverai cugini. (t.) Hahe
nur Gulden, so wirst du Vettern finden.
Chi ha della roba, ha de' parenti. (t.) S. Chi
ha u. s. w. [hat, hat Freunde.
Chi ha quattrini, ha amici. (u.) Wer Geld
ni. El rich sa nen d' vej gli nimiss. (piem.) Der
Eeiche weiss nicht, was Feind set.
Del rico tuti xe amici. (v.) Dem Reichen sind
Alle Freund. [rich u. s. w.
El rico no sa chi ghe sia nemigo. (v.) S. El
si. Amici molti e parassiti avrai, Mentre prodigo
e ricco sarai. (npl.) Viel Freunde und
Schmarotzer tcirst du Jiahen, solange du
verschv-enderisch und reich hist.
Ad sas ricchesas accudint sos amigos. (sa.)
Den Reichthiimern strbmen die Freunde zu.
510. Die zijne vrienden behouden wil,
moet ze niet beproe ven. (dt.) Wer seine
Freunde hehalten toill, muss sie nicht prufen.
it. Chi vuole amici assai, ne impieghi pochi.
(mi. crs.) Wer viele Freunde toill , nehme
ihrer wenig in Anspruch.
mi. Amici di profFerta assai si trova: E chi pochi
ne vol, ne metta in prova. (crs.) Freunde
mit deni Munde findet man viele, und wer
ihrer wenig will, stelle sie auf die Probe.
Chi bole pochi amici, ne metti spessu in pruova.
(crs. s.) Wer wenig Freunde ivill^ stelle ihrer
oft auf die Prohe.
Chi vuole amici assai, ne provi pochi. (t.)
Wer viele Freunde will, der priife ihrer
wenig.
ni. Se te v6 tanc amis proen poch. (1. b.) Wenn
du viele Freunde willst, priife wenig.
Chi a veul aveje d' bon amis, ch' a na preuva
pochi. (piem.) Wer gate Freunde haben tvill,
der priife ihrer wenig.
511. Freundschaft, die der Wein ge-
macht, Wahrt, wie der Wein, nur
eine Nacht.
Freundschaft, die der Wein gemacht, dauertmd.
selten tiber eine Nacht. (mrh. E.)
Grydevenner kunne let faae andet Sind. Topf- da.
freunde konnen leicht andern Sinnes iverden.
Amicitia inter pocula contracta plerumque vitrea. It,
Ami de table est variable. Tischfreund ist fz.
verdnderlich.
Amy de lopin et de tasse de vin Tenir ne doit
pour bon voisiii. Bissen- und Wein freund
soil man nicht fiir guten Nachhar halten.
Magnatu u ficu, persu 1' amicu. (mi. crs.) Ge- it.
gessen die Feige, verloren der Freund.
Amico di ventiira, Molto briga e poco dura, (t.) mi.
Gliicksfreund thut sehr eifrig und halt
nicht aus.
Amis de fortiina, no i val na buzanina. (1. b.) ni.
Gliicksfreunde sind keinen Heller werth.
Amici de bonazza, in te le burasche i te nega,
(v.) Gutwetter freunde ertr'dnken dich imSturme.
Amicu di gottu ti lascia 'ntra un bottu. (s.) si.
Becherfreund Idsst dich im Stich.
Amigo de bom tempo mudase come o vento. pt.
Gutwetterfreund wechselt wie der Wind.
Amigo del buen tiempo mudase con el viento. sp.
Gutwetterfreund wechselt »nt dem Wind.
512. Geflickte Freundschaft wird selten
wieder ganz.
Geflickte Fx'eundschaft wird nimmer wieder ganz.
Versohnter Feindschaft und geflickter Freund-
schaft ist nicht wohl zu trauen.
Take heed of enemies reconcil'd and of meat en.
twice boil'd. Hiltet euch vor versohnten
Feinden wnd zwei Mai gekochtem Fleisch.
Broken friendship may be souther'd but never
sound, (scho.) Gehrochene Freundschaft kann
geflickt, aher nie heil werden.
Ab amico riconciliato cave. It.
Bis repetita vilescunt.
Amitie rompue n'est jamais Ijien sendee. Ge- fz.
hrocheneFreundschaftwirdniemalsgutgeheilt.
Preundschaft 512.
— 264 -
512 Preundschaft.
II ne faut pas se fier a un (II faut se defier
d'un) ennemi reconcilie. Einem versohnfen
Feinde darf inan nicJit trauen (muss man
misstrauenj .
De son ennemy reconcilie il se faut gardev.
Vor seinem versohnfen Feinde muss man
sicJi hiiten.
sf. Noil te hidez en amyq aiTconssiliat. (Gsc.)
Traue nicht wiederversohnfem Freunde.
Un ijecouncilia eneini noun fonohe jhamai bon
ami. (Lgd.) Ein versolmfer Feind tear nie
ein ff liter Freund.
Chambrieiro retournado e soupo recaoiifado
noun fai jhanifu bono pourado. (Lgd.) Wie-
devffenommene Zofe und aufyeirdrmte Sappe
halten nie vor.
Chambriero retoiirnado et soupo rescaufado,
non fan jamais boueno pourrado. (nprv.) S.
Chamhrieiro u. s. w.
it. Amicizia riconciliata ^ come piaga non ben
saldata. Versohnte Freundschuft ist icie
nicht gut geheilte Wunde.
Cavolo riscaldato non fu mai buono. Aufge-
ivarmter Kohl ivar nie gut.
Non fidarti di nemico riconciliato. Traue nicht
versohntem Feind.
mi. La mnestra arscaldeda la sad fom. (rom.) Die
aufgew'drmte Suppe schmecJct nach Ranch.
Amicizia riconciliata e una piaga mal saldata.
(t.) Versohnte Freundschaft ist eine schlecht
geheilte Wunde.
N6 amico riconciliato, ne pietanza dvie volte
cucinata. (t.) Weder versohnter Freund, noch
zwei Mal gekochte Speise.
Frate sfratato e cavol I'iscaldato non fu mai
buono. (t.) Monch, der die Kutte ahgelegt,
und aufgeio'drmter Kohl war nie gut.
Serva tornata non fu mai buona. (t.) Wieder-
genomviene Magd war nie gut.
ni. La mnestra riscaldada la sa semper d' fum.
(em. P.) Die aufgeio'drmte Sappe schmeckt
immer nach EaucJi.
La mnestra arscaldeda la sa ed fumm, (em. R.)
S. La mnestra u. s. w.
No sta a fidat d' tin nemis reconciliat. (1.)
Traue keinem versohnten Feinde.
Amisizia rinovada L'e minestra riscaldada, Che
no val na sbolgirada. (1. m.) Erneuerte
Freundschaft ist aufgeio'drmte Suppe, die
keinen Pfifferling werth ist.
No fidet de nemis reconziliaa. (1. m.) *S'. Non
fidarti u. s. w.
La mnestra arscaoda a val mai nen. (piem.)
Die aufgewdrinte Suppe taugt nie etwas.
li coi arscaoda a san d' fum (a son mai bon).
(piem.) Der aufgen-ar'mte Kohl schmeckt
nach Rauch (ist nie gut).
Amicizia rinova, minestra riscalda, saporita che
la sia, no xe piu quela de pria. (v.) Er-
neuerte Freundschaft , aufgew'drmte Suppe,
so schmackhaft sie sei, ist nicht mehr was
sie war.
Minestra riscalda, poco dura e poco fa. (v.)
Aufgewdrmte Suppe halt wenig vor und
Ml ft wenig.
Ne minestra rescaldada, Ne serva retornada.
(v.) Weder aufgew'drmte Suppe, noch wie-
dergenommene Magd.
Serva tornada e minestra riscaldada no val
gninte. (v. trst.) Wiedergennmmeyie Magd
und aufgewdrmte Suppe taugt nichts.
Garzon ritornato e cavolo riscaldato non fu si.
mai buono. (npl.) Wiedergenommener Die-
ner und aufgewdrmter Kohl war niemals
gut.
Nnimicu ricunciliatu nun c' aviri fidi. (s.)
Versohntem Feinde ist nicht zu trauen.
Minestra riscarfata mai fu grata, (s.) Aufge-
ivdrmte Suppe tear nie recht.
Deus ti ardet de inimigu riconciliadu. (sa.)
Gott hiite dich vor versohntem Feinde.
Mine.stra iscaldida non est mai bona, (sa.)
Aufgeic'drmte Suppe ist nie gut.
Guardat d' amig reconciliad. (neat.) HUte Im.
dich vor versohntem Freund.
Amig reconciliad, enemig doblad. (neat.) Fe?'-
sohnter Freund, doppelter Feind.
Amigo quebrado soldara, mas uao sarara. Qe- pt.
hrochene Freundschaft wird gelothet, aher
nicht ivieder ganz.
De amigo reconciliado e de caldo requentado,
nunca bom bocado. Von vers'dhntem Freunde
und von aufgeiodr niter Briihe niemids guter
Bissen.
Guarde-vos Deos de amigo reconciliado. Hiite
euch Gott vor vers'ohntem Freunde.
Nao te ties em ceo estrellado, nem em amigo
reconciliado. Verlass dich nicht auf ge-
stirnten Hinimel, noch auf vers'ohnten Freund.
Amigo reconciliado, eneniigo doblado. S. Amig S|>.
u. s. w.
De amigo reconciliado guarte de el come del
diablo. Vor vers'ohntem Freunde, hiite dich
vor ihm, wie vor dem Teufel.
De ayre por horado y de amigo reconciliado
guards me Dios. Vor Zugluft und vor ver-
s'ohntem Freund, hewahre mich Gott.
Ni de amigo reconciliado, ni de manjar dos
Preundschaft 512.
— 265 —
514 Freundsehaft.
veccs giiisado. Wtder von versohntem
Freund, noch von zwei Mai gekochtem Essen.
Ni pastel recalentado, Ni amigo reconciliado.
Weder aufgewdi-nde Fastete , nnch versohn-
ter Freund.
513. Siedet der Topf, so blliht die Freund-
s oh a ft. [mage, (ad.)
Die wile der mit vollen lebet, so hat er holde
(It. Zoo lang de pot kookt, leeft de viiendscliap.
So lange der Topf kocht, leht die Freund-
schuft.
Zoo I'ang het spectje gaat, Geen vriend, die
ons verlaat. So lange der Sj)iess sich drehf,
kein Freund, der uns verlcissi.
't Is Neef, Neef, zoo lang ik geef. '* 1st
Vetter, Vetter, so lange ich gehe.
(lii. Medens Gryden syder og Kanden gaaer om,
bar mail nok af Venner. Wdhrend der
Topf siedet und die Kanne hermn geht, hat
man genug Freunde.
Hoo som haffwer Flesk oc Meel, ban faar vel
Kompanse. (ada.) Wer Fleisch und Mehl
hat, der kriegt wohl Kumjjane.
SW. Mycket vanskap i vinfatet. Viel Freundschaft
im Weinfass.
Hwar som hawer flykke ok molbinga ban faar
kompana. (asw.) Wer Fleischstilcke und
Mehlhaufen hat, kriegt Kumpane.
It. Dum fervet oUa, fervet amicitia.
Fervet oUa, vivit amicitia. [ta. (mIt.)
Convivas nacta fit farre popa casa (lacta) lari-
fz. Qui donner piiet , il a maint bon voisin.
(nf. Cbmp.) Wer gehen kunn, hat manchen
guten Nachhar.
it. Ognuno 6 amico di chi ha buon fico. (mi. t.)
Jeder ist dem Freund, der gute Feigen hat.
ni. Chi r ha pi d' pastiss, 1' ha pi d' amiss, (piem.)
Wer die meisten Pasteten hat, hat die mei-
sten Freunde.
Dove gh'e pastici, gh'e amici. (v.) Wo's Pa-
steten giht, giht's Freunde. •
Wann das Fass leer ist, so wischen die Freunde
das Maul und geheu.
Wan vliusestu dine babe, so gent dir san die
vriunde abe. (ad.)
Wenn der Vorrath aus ist, so ist auch die od.
Freundschaft aus. (schwei.)
514. "Wo Geld kebrt imd wend't, Hat die
Freundschaft bald ein End'.
„Freundschaft geht vor allem Ding." Das
liigst du, sagt der Pfenning, Denn wo ich
kehr' und wende, Hat Freundschaft gar ein
Elide.
Als het goed verloopt, zoo sterven de vrien- (It.
den. Wenn das Gut zerrinnt, so sferhen
die Freunde.
Als de YOorspoed faalt, zoo faalen de vrienden.
Wenn das Glilck untreu icird, so werden
die Freunde untreu.
Als het geluk gaat, zoo gaan de vrienden.
Wenn das Glilck iveg geht, so gehen die
Freunde ireg.
Als de pot omgestoort is, zoo loopen de vi-ien-
den been. Wenn der Topf umgestilrzt ist,
so laufen die Freunde von dannen.
When good cheer is lacking, Our friends will eil-
be packing. Wenn die gute Beioirthung
■ aufhort, so packen unsere Freunde ein.
When fortune begins to frown, friends will be
packing. Wenn das Glilck sauer zu sehen
heginnt, so packen u/nsere Freunde ein.
When glide cheer is lacking, friends go a-pack-
ing. (scho.) S. When good u. s. w.
Diffugiunt cadis cum faece siccatis amici. It.
Simul intonuit, non noscitur ulli, Agminibus
comitum qui mo do cinctus erat.
Chi cade in poverta, perde ogni amico. Wer it.
in Armuth gerath, verliert jeden Freund.
Chi cade in poverta, perde gli amici. (t.) Wer mi.
in Armuth gerath, verliert die Freunde.
Chi casca in poverta, perda amigh e parinta. ni.
(em. P.) Wer in Arviuth gerath, verliert
Freunde und Verwandtschaft.
tte vole die ve la diga, ve la digo: Chi casca
in poverta perde I'amigo. (v.) Wenn ich es
euch sagen soil, will ich''s euch sagen: Wer
in Armuth gerath, verliert den Freund.
Chi perde la roba, perde i amici. (v.) Wer das
Vermogen ve7'liert, verliert die Freunde.
Chi cade in bassa fortuna, perde gli amici. si.
(ap. B.) Wer in schlechte Verhdltnisse ge-
rath, verliert die Freunde.
Tutti r amici mei me bbandunaru, Quannu la
ursa mia perse lu suenu. (ap. L.) Alle
Freunde verliessen mich, als meine Borse
den Klang verlor.
34
Priede 515.
— 266
518 Prosch.
515. Friede emJilnt, Unfriede verzehrt.
od. Friede ernJihrt, UntVied zerstort. (bair.)
pd. Freede eniiihrt, Unfreede vertelirt. (us. W.)
(It, Vrede gedijt, Oorlog verslijt. Friede ern'dhrt,
Krieg vereehrt.
fs. Frees neret, Uiinfrees teret. (A.)
Freesh neerat, Uenfreesh teerat. (F.)
Fi'eed' niarred, Uiifrees fortiJirred'. (S.)
da. F
F
red eriiserer, Ufred fortserer.
reden foder (nserer) , Krigcii oder (tterer.)
Der Friede nilhrt, der Krieg veruiistet
(verzehrt).
riSrinn nferir, 6fri(')rinu fortiicrir. Der Friede
ndhrt, der Unfriede verzehrt.
reden byggjer Hyar, og Ufredeu eyder dei.
Der Friede haut die Stiidte, nnd der Un-
f^'iede verheert sie.
SW. Frid foder, ofrid oder.
is. F
uw. 1
CW. La paiscli nutrescha, la discordia coiisuiiicsclia.
(obi.) ^S". Fridrinn u. s. w. {Vrede u. s. w.
Pascli mantegnia, Guerra svurdina. (obi.) S.
516. Fried uud ein neugebantes Hau!
sind nimmer zii tlieuer.
dt. Vreede koopen en een volmaalct hnis. Frieden
kaufen und ein fertig Haus.
da. Fred og velbygt (velbygget) Huns kjebes ei
for dyrt. Friede und wohbjehautes IJaus
icird nicht zu tlieuer erkauft.
Fred skal man dyrt kjobe. Frieden muss
man theuer kaufen.
IIW. Ein kanper sjeldan Freden for dyrt. Man
kauft selten den Frieden zu theuer.
SW. Fredh och walbygd Hws kiopes intet for dyrt.
S. Fred og u. s. w.
517. Wer Frieden haben will, muss zui
Kriege riisten.
dt. Die den vrede wil, moet zich ten oorlog toeru-
sten. Wer den Frieden will, muss sick zum
Kriege riisten.
da. Det er bedst (Bedst er), at gjore Fred med
draget Svserd. Es ist am hesten (Am besten
ist's) , Frieden mit gezogenem Schwert zu
machen.
feir biSja um friS meS reiddu sverSi. Sie bit- is.
ten um Frieden mit geschwungenem Schwerte.
Bast att gora frid med draget svlird. Am besten, SW.
Frieden mit gezogenem Schirert zu machen.
Tempore pacis de bello cogitandum. It.
Si vis pacem, para bellum. [monstret.
Dextra gerat gladium, pacem manns altera
Qui vent la paix, se prepare a la gnerrc. Wer f/,
den Frieden will, bereite sich zum Kriege vor.
On fait la gueiTC pour avoir la paix. Man
fiihrt den Krieg, um den Frieden zu haben.
Home parat, no fa guerra, (val.) Geriisteierlm.
Mann macht nicht Krieg.
518. Setz' eincn Frosch auf goldnou
Stulil, Er liiipft doch wieder in den
Pfuhl,
Der Frosch hiipft wiedcr zum I'fuhl, Sass er
auch auf einem goldncn Stuhl.
Der Frosch gelit dem Bache zu, wenn man ilni
auch an Ketten legte.
Die Froschc goli'n dem Bache zu, Icgt man sie
schon an Ketten,
Man mag de Pogge immer dragn, so hiippt like pd,
wol inn Pohl, (ns, B.) Man mag den Frosch
immer tragen, so hiijift er gleichwohl in
den Pfuhl.
Settt me 'ne Pogge auk upn golden Stol, Se
sprinkt alldoch wi'er in'n Pol, (wstf. Mst.)
Setzt man einen Frosch auch auf einen gold-
nen Stuhl , er springt doch ivieder in den
Pfuhl.
Sett't me 'ne Pogge auck iip 'n golden'n Stool,
Se sprinkt alldach wier in den Pool. (wstf. O.)
S. Sett-t u. s. w.
De vorsch huppelt weder in de poel, Zat liij dt.
ook op een gulden stoel. *S'. Der Frosch
hiipft u. s. IV.
Zet een' kikvorsch op een' stoel, Hij wil weer
in den modderpoel, Setz' einen Frosch auf
einen Stuhl, er will wieder in den Smn^if-
pfuhl.
The frog cannot out of her bog. Der Frosch eil.
kann nicht aus seinem Sumpf.
Ca' a cow to the ha' and she'll rin to the byre,
(scho.) Ew/e eine Kuh in die Halle und sie
rennt in den Kuhstall.
Sset Padden paa en Guldstol, den hopper dog da.
igjen i P0len.
Sset Tudsen paa en Guldstol, den hopper dog
Frosch 518.
267 —
519 Friih.
igjen i Polen. Setz' die Unke auf einen
Goldstuhl, sie hiipft doch wieder in den
Pfuhl.
Padden hopper i Polen, sad hun end paa en
Gnldstol. S. Der Frosch hiipft u. s. «'.
SW. Satt paddan pa en guldstol, sa hoppar ho:i
ater ned i polen.
fz. Ades reva li leus au bois. (afz.) Immer kehr'
der Wolf in's Holz zuriick.
it. Rana avvezza nel pantano , 6'ella e al monte,
torna al piano. Der Frosch, an den Sumpf
(jewohnf, ist er auf dem Berge, kehrt er in
die Ebene zuriick.
Non e possibile cavar la ranocchia dal pan-
tano. Es ist nicht moglich, den Frosch aw*
dem, Sumpf zu kriegen.
ui. No se pol mai cava La rana dal panta. (1. b.)
Man kann den Frosch nie aus dem Sumpfe
kriegen.
El porsel iis al panta, Se no gh'e'l ghe vol
andA. (1. b.) An den Sumpf gewohntes
Schwein, Ist's nicht drinnen, will's hinein.
La rana co la xfe usa al paltan, Se no la ghe
va ancuo, la ghe va doman. (v.) Ist der
Frosch an den Sumpf gewohnt, geht er nicht
heute, so geht er morgen hin.
No se pol cavar la rana dal paltan. (v.) Man
kann den Frosch nicht avs dem Sumpfe
kriegen.
si. Ci e pesce, torna all' acqua. (ap.) Was Fisch
ist, kehrt in's Wa.iser zuriick.
Est meda difficile bogarende sa rana dai su
pantamu. (sa.) Es ist sehr schwer, den
Frosch aus dem Sumpf zu holen.
519. Die Vogel, die zu fruh singen, holt
die Katze.
Die Vogel, die'zu friih singen, holt am Abend
die Katze.
Friihsingende Vfigel haben bald versnngen.
md. Die Veielrche, die ze frih pifFe, die stesst der
Hopch. (hss. O.) Die Vogelchen, die zu friih
pfeifen, die st'dsst der Habicht.
Die Hihner, die so frih gatzen, stisst der Hopcht
game. (W. E.) Die Hiihner, welche so friih
gackern, sfosst der Habicht gem.
od. Vogel, die zu ft-uh singen, horeu bald auf.
(bair.)
Dene Veg'l, wau am M6r8g9~ so fruo seng9~t,
di9 vaiTeck9~t gera" uff dan Aub8~d. (schwb.
W.-L.) Die Vogel, die am Morgen so friih
singen, verrecken gem am Abend.
Viiggel, de ze frohg floote, friss de Katz. pd.
(nrh. D.) Vogel, die zu friih fliiten , frisst
die Katze.
Viigelcher, de esu froh singe, krit zicklich de
Katz. (nrh. K.) Vogelchen, die so friih
singen, kriegt zeitlich die Katze.
De Voggel, de so frii fleit'n, bitt an Daog de
Katt 'n Kopp aff. (ns. A.) Den Vogeln, die
so friih floten, beiast am Tag die Katze den
Kopf ab.
De Voggel, de 's Morgens to lustig sin, de
stickt s' Aobens de Haofk. (ns. A.) Die
Vogel, die des Morgens zu lustig sind , die
stosst des Abends der Habicht.
De Vagel, de froh singt, freet des Abnds de
Katten. (ns. B.) Den Vogel, der friih singt,
fressen Abends die Katzen.
Den Vogel, de froi singet, fret de Katte. (ns.
ha. G. u. G.) Den Vogel, der friih singt,
frisst die Katze.
Een Vagel, de fro singt, huult des Abends.
(ns. hist.) Ein Vogel, der friih singt, heult
des Abends.
De to fro singt um Morg'ncn, kommt to venen
eh' et Abend vard. (ns. hist. A.) Wer zu
friih am Morgen singt, icird weinen, ehe es
Abend wird.
De Voggel, de an Morgen so froh singet, de
frett up den Dag de Katte. (ns. L.-D.) Die
Vogel, die am Morgen so friih singen, frisst
am Tag die Katze.
De Vogels, de to froh singen, frett de Katt.
(ns. ofs.) Die Vogel, die zu friih singen,
frisst die Katze.
De Vogel, de fro Morgens singt, den halt
Avends de Katt. (ns. O. J.j Den Vogel, der
friih Morgens singt, holt Abends die Katze.
Freie Vagel kroggt de Katt. (ns. Pr.) Frilhe
Vogel kriegt die Katze.
Vagel, de fr-eeg singe, nommt de Hafke (Katt).
(ns. Pr.) ViJgel, die friih singen, nimmt
der Habicht (die Katze).
De Viiggele, de te freuh piepet, langet de Katte.
(ns. W.) Die Vogel, die zu friih piepen,
holt die Katze.
De Viiggele, de te freuh piepet, krieget de
Haaweck. (ns. W.) Die Vogel, die zu friih
piepen, kriegt der Habicht.
Dai Vitele, dai seu freu singet, freatet de Kat-
ten, (wstf. Dr.) Die Vogel, die so friih
singen, fressen die Katzen.
De Viiegel, da so fro singet, da frietet de Katte
34*
Friih 519.
268
521 Friih.
op am Namiddage. (wstf. Mrk.) Die Vofjel^
die so friih sim/en, die frisst die Katze am
Nachinitlciff auf.
dt. Als de vogeltjes zoo vroeg zingen, gaan er
over dag de katjes mede been (krijgen zij
de kat op het dak). Wenn die Vo(jelrhen
so friih sintjen, ;/ehen iiber Tacj die Kiltz-
chen mit ihnen davoyi (kriegen sie die Katze
auf das TJachJ.
fs. A Foglar, diar so cder sjong, gung a Kater
iar inj aavier a Dik me (wegh me iiiib a
Dai). (A.) Die Vbgel, die so friih singen,
viit denen gehf die Katze iiber den Deich
(am Tage weg).
da. De Fugle, der synge for tidligt, baler (tager)
Katten.
Den Fngl, der syiiger for tidligt cm Morgenen,
tager Hogeii indcn Aftcii. (jiit. S.) Den
Voyel, der zu friih uia Morgen singt, nimiitt
am Abend der Habicht.
520. Friih gesattelt, s))at geritten.
md. Fre geaiedclt, spet geriden. (mrb. L.)
Friib gesoattelt, spoat geritten. (scbls.)
Fill gesfidelt, spat gereden. (thr. R.)
od. Freih g'sattelt, spet g-rit-ii. (opf. N.) [(sclnvei.)
Friie gsattlet, spot grittc ist Stadter Sitte.
pd. Ha saddelt frobch, avver hJi rick spat. (nrb. K.)
Er sattelt friih, aber er reitet sjjdt.
Fra gesadelt, spet geriden. (nrb. S.)
He sadelt frob un ritt late. (ns. B.) Kr sattelt
friih und reitet split.
Wer froi sadelt, rit spset. (us. ba. G. u. G.)
Wer friih sattelt, reitet spiit.
Fro sadeln un spat rieden. (ns. blst.) Friilt
satteln und split reiten.
Frrib sadeln un laat ryden. (ns. Hnib.) S.
Friih u. s. w.
Hai blfist freii un drift laate. (wstf. Dt-.) Er
blast friih und treibt spat fausj.
is. Opt riSur sa seint ur bla6i, er snemma bindur
sporana. Oft reitet der spat aus dem Hof-
ruum, der frith die Sporen umbindet.
Sa ri3r seint lir blaSinu, sem snemma bindr
sporana. Der reitet spat aus dem Hofraum,
der friih die Sporen umbindet.
|>eir ri&a opt seinast lir blafli, sem fyrst binda
sporana. Die reiten oft am spdtesten aus
dem Hofraum, die zuerst die Sporen um-
Han rid inkje same Dagen, som ban sadlar. inv.
Er reitet nicht an demselben Tage, wo er
sattelt.
Han sadlar bittida ocb rider sent. S. He sadelt SW.
froh u. s. w.
Nimium propcrat, serins absolvit. It.
Oy ensilia, nianana se va. Heute sattelt er, sp.
morgen reist er.
521. Was fruh zeitig wird, fault bald.
Je frtiher reif, je fr iiber faul.
Was bald reif, Halt nicbt steif.
Was bald miirbt, Bald verdirbt (Das bald stirbt).
Was bald aufgeht (auffliegt), fallt (fliegt) bald
ab.
Was bald wird (kommt), vcrgolit audi bald.
Was friib reif, wird niebt steif. (mrb. E.) md.
Was l)ald griint, verdirbt bald, (bair.) od.
Was zeitig wird zubald, Wird faul und selten
alt. (scbwb. W.)
Friib Obst verwelket bald, (schwei.)
Was bald reift, bait nicbt steif. (scbwei.)
Was bald wird, das verdirbt. (scbwei.)
Frob rip, ft-ob rott. (ns. B.) Friih reif, friih pd.
verfuult.
Frob Hingst, frob Rune. (ns. B.) Friih Hengst,
friih Wallach.
Fro Hingst, fro Wallacb. (ns. blst.) S. Froh
Hingst u. s. w.
Frob Hingst, frob Ruun. (ns. Hmb.) S. Froh
Hingst u. s. w.
Fro rip, fro rott. (ns. O. J.) S. Friih rip u, s. w.
Vroeg rijp, woeg rot, Vroeg wijs, vroeg zot. dt.
Friih reif, friih faul, friih weise, friih
albern.
Vroeg gras, vroeg booi. Friih Gras, friih Hen.
Vroeg viiur, vroeg ascb. Friih Feuer , friih
Asche.
Soon ripe, soon rotten. S. Froh rip u. s. ii\ en.
Soon old, soon witb God, Friih alt, friih bei
Gott.
Soon todd, soon with God. (n. en.) Friih ge-
zahnt, friih bei Gott.
Quickly too'd and quickly go. Quickly will
tby motber bave woe. (n. en.) Schnell ge-
zahnt und schnell gegangen, schnell wird
deine Mutter Schmerz empfangen.
Det som tidlig bliver modent, raaduer snart. da.
Das was friih reif wird, fault bald.
Priili 521.
269
522 Fuchs.
SW. Omogen frnkt ruttnar snai-t. Zu zeitige Frucht
fault bald. [toelkt friih.
Tidigt blomster vis.snai- ticlig-t. Fruhe Blume
It. Cito matunira, cito putridum.
Quod cito fit, cito perit. [auf(/elosf.
fz. Tost faict, tost deifaict. FrUh feriir/ , friih
Ce qui croist soubdain, perit le lendemain.
Was plotzlich wdchst, vergeht am niichsten
Tag. [vergangen.
it. Presto fiuito, presto perito. Friih fertig, friih
Chi tosto viene, tosto se ne va. Wer friih
kommt, geht friih.
mi. Chi fa prest i dent, lassa pr^st i su parent,
(rom.) Wer friih zahni, verlasst friih seine
Eltern.
Chi presto indenta, presto sparcnta. (t.) Wer
friih %ahnt, verlasst friih die Eltern.
ni. Chi ven sii prest, mor anca prest. (I. m.) Wer
friih aufschiesst, stirht auch friih.
El bambin clie prest fa i dent, Lassa prest i
so parent. (1. m.) Das Kind, das friih
zahnt, verlasst friih seine Eltern.
sp. Qnien presto endentesce, presto herniancsco.
Wer friih zahnt, hrudert bald.
522. Den F u C h s muss man m i t 1' ii c h s e n
fan go n.
Man scliickt Fiichse aus, uni Fiichse zn fangen.
Man muss Fiichse mit Fiichsen, iSc.halke mit
ttchalken fangen.
Schalke muss man mit Schalken fangen.
Wer einen Schalk fangen will, muss einen
Schalk an (hinter) die Thiir stellen.
Willst du 'nen Schalk fangen, so stell' 'nen
Schalk hinter in die Liicken.
Willst du 'nen Juden betriigen, musst du ein
Jude sein.
Wer vuchs mit vuchsc vahen sol, der bedarf
guoter listen wol. (ad.)
Swer fuchs mit fiichsen vahen wil, der selb
bedarf witzen vil. (ad.)
Ein schalk den andern schelken sol. fad.)
md. Bar Deufel aus will treip , musz selber lianer
sei, (frk. H.) Wer Teufel austreiben will,
muss selbst einer sein.
Wer Wolfe fangen will, muss einen Wolf mit-
nehmen. (mrh. E.)
pd. Wa 'ne Fuss fange welt, mohss noch peffiger
un luuser sin als ha. (nrh. K.) Wer einen
Fuchs fangen will, muss noch pfifjiger und
schlauer sein, als er.
Men moet vossen met vossen vangen. Man dt.
muss Fiichse mit Fiichsen fangen.
Als men een' schalk wil vangen, dan moet er
een achter de deur staan. Wenn man einen
Schalk fangen irill, dann muss einer hinter
der Thiir stehen.
Met vinken vangt men vinken. (vl.) Mit Fin-
ken fangf man Finken.
Met visch wordt visch gelokt. (vl.) Mit Fisch
wird Fisch gelockt.
Set a thief to catch (take) a thief. Nehmf einen eo.
Dieb, um einen Dieb zu fangen.
Set a thief to grip a thief, (scho.) Nehnit
einen Dieb, um einen Dieb zu greifen.
Rfeve skal man fange med Rjeve. Fiichse (la.
nmss man mit Fiichsen fangen.
Med Rseve fanger (skal) man Rseve (fange).
Mit Fiichsen f'dngt (muss) man Fiichse
(fangen).
En Skalk skal man fange med en Anden.
Einen Schalk muss man mit einem andern
fangen.
D'er Rev, som Rev skal fanga. Es ist der ilW.
Fuchs, der den Fuchs fangen muss.
Raf f<mgas stundom med riif. Fuchs wird bis- sw.
weilen mit Fuchs gefungen.
Med raf skall man raf fanga. Mit Fuchs muss
man Fuchs fangen.
Cum Cretensi cretizai'e. It.
Ars deluditur arte.
Cum vulpe prudens vulpinabitur. (mit.)
Contra vulpem vulpinandum. (mit.)
A renard renard et demi. Einem Fuchse ein fz.
und ein halber. [und ein halber.
A mechant mechant et demi. Dem Bosen ein
A fripon fripon et demi. Dem Schurken ein
und ein halber.
A trompeur trompeur et demi. Dem Betriiger
. ein und ein halber.
Avec le renard on renard e. Mit dem Fuchs
fiichselt man. [Durchtriebener.
Encontre vezi6 recuit. (afz.) Gegen Lisfigen
A reynard, reynard et miecli. (nprv.) ;S. A sf.
renard u. s. iv.
Colle lesine bisogna essere punteruoli. Mit it.
den Ahlen muss man Pfriemen sein.
Cun un matt ui v6r un etar matt, (rom.) Zu mi.
einem Narren gehort ein anderer Narr.
Cun un matt ui v6r iin matt e mezz. (rom.)
Zu einem Narren gehoren underthalb Narreri.
Con la volpe convien volpeggiare. (t.) Mit
dem Fuchse muss man fiichseln.
Puchs 522.
— 270 —
523 Fuchs.
Cogli avari bisogna farla cla avaro. (t.) Mit
den Geieiffen muss man den Geiziffen spielen.
Per conoscere nn fiirbo, ci viiole iiii furbo e
mezzo, (t.) Urn einen Schurken zu erken-
nen, gehoren anderthcdh Schurken dazu.
ni. Co le iilp bisog-na -volpesa. (1. b.) Mit den
Filchsen muss man fi'ichseln.
Per cones il fiirbo ghe fil ii gran fiirbu. (1. b.)
JJm einen Schurken zu crkennen, hedarf es
eines grossen Schurken. [Pfriemen.
Co le lisne, puntirol. (1. b.) Mif, den Ahlen
A un mat ai veiil un aotr mat. (piem.) S.
Gun un matt ui vbr un htar u. s. w.
Co le volpe bisogna volpezar. (v.) S. Co le
ulp u. s. w.
Coi avari bisogna far da avaro. (v.) S.
Cogli avari u. s. w.
Per conosser un furbo, gbe vol un fuvbo e
mezo. (v.) S. Per conoscere ii. s. lo.
Im. A bribo, brib6 y mig. (val.) S. A fripon u. s. w.
pt. Hum roim se toma com outro roim. Einen
Bosewicht f'dngt man mit einem andern
Bosewicht.
Ao roim, roim e meio. S. A mechant u. s. tr.
sp. A ruin, ruin y medio. S. A rii6chant u. s. to.
523. Wenn der Fuchs predigt, so liiite
der Ganse. [Schafe.
Wenn der Wolf psalmodirt, gellistet ilm der
pel. Wann de Foss anfankt to predigen, mot me
de Gausekiiken in achte niemen. (wstf. Mst.)
Wenn der Fuchs anf'dngt zu predigen, muss
man die jungen Gdnse in Acht nehmen.
Wann de Voss anfankt to preddigen, mot mc
de Gausekiiiiken in Achte niemen. (wstf. O.)
S. Wann de Foss u. s. w.
dt. Als de vos de passie preekt, boereH past op je
ganzen. Wenn der Fuchs die Passion pre-
digt, Bauern, pjasst auf eure Gdnse auf!
Als de duivel de passie preekt, boeren past op
je ganzen! Wenn der Teufel die Passion
predigt, Bauern, passt auf eure Gdnse auf!
Wanneer de vos de passie preekt, boeren wacht
uwe ganzen. (vl.) S. Als de vos u. s. ic.
Os den vos de passche prekt, boeren wacht
uw ganzen. (vl. F.) S. Als de vos u. s. w.
en. When the fox preaches, beware (take care) of
your (the) geese. Wenn der Fuchs predigt,
hiltet (haht Acht) eure (auf die) Gdnse.
When tlie tod preaches, take tent o' the lambs,
(scho.) Wenn der Fuchs predigt, so hiltet
die Ldiumer.
Wjinn 't Reef prajtet, nam din Gais Jiujn Agt. fs,
(M.) Wenn der Fuchs predigt, nimm deine
Ganse in Acht.
Naar Rseven prsekcr, maa man lukkc for Gsss- dU.
sene. Wenn der Fuchs predigt, muss man
die Gdnse verschUessen.
Tag Gsessene vare, naar Rseven prsediker. Gib
auf die Gdnse Acid, tcenn der Fuchs predigt.
Naar Rseven praediker for Gaasen, staaer hen-
des Hals i Vove. Wenn der Fuchs vor der
Gans predigt, steht ihr Hals in Gefahr,
Naar Fanden praediker Passen, er han ilde tro-
endes. Wenn der Teufel die Passion pre-
digt, ist ihiii schlecht zu trauen.
Nllr Rafven predikar for gasen, sji ar hennes SW.
hals i fara. Wenn der Fuchs vor der Gans
predigt, so ist ihr Hals in Gefahr,
Nar hin onde predikar passionen, ar han minst
att tro. Wenn der Bose die Passion predigt,
ist ihm am loenigsten zu trauen.
Nar Hin hale prcdijkar passionem, s;i ar hau
ilUi troeudes. S. Naar Fanden u. s. w.
Le renard prcche aux ponies. Der Fuchs pre- fz,
digf den Hvhnern.
Las galinos auran man tens , lous reynars s'y sf.
conseilhon. (nprv.) Die Ilithner werden
schlimme Zeit haben, die Fiichse berathen
sich.
Guardatevi, galline, che le golpi si consigliano. it.
Hiltet euch, Hiihner, denn die Fiichse bera-
then sich.
Al volp a gli e a cunsei. (roni.) Die Fiichse mi.
berathen sich.
Quando la volpe predica, guardatevi, galliue.
(t.) Wenn der Fuchs predigt, hiitet euch,
Hennen.
Quando le volpi si consigliano, bisogna chiu-
dere il poUaio. (t.) Wenn die Fiichse sich
berathen, muss man den Hiihner stall zu-
schliessen.
Consiglio di volpi, tribolo di galline. (t.) Be-
rathung der Fiichse., Drang sal der Hiihner.
E vorpi se conseggion. (lig.) S. Al volp u. s. w, ni.
Le volp as consslo. (piem.) S. Al volp ?*. s. w.
Ciinsijvi de urpi, dannu de jadSine. (ap. L.) si.
Berathung der Fiichse, Schaden der Hiihner.
Consiglio de vorpe, dammaggio de galline. (npl.)
S. Cunsiju u. s. w.
Quannii li mulinari si sciarrianu, guardati li
sacchi. (s.) Wenn die Miiller sich brmthen,
nehmt die Sdcke in Acht.
Fuchs 524.
271 —
524 Fuchs.
524. Wo der Fuchs sein Lager hat, da
raubt er niclit.
Wo der Fuchs liegt, da thiit er keinen Schadeii.
Wo der Wolf liegt, da wiirgt er nicht.
Kluger Dieb halt sein Nest rein.
md. Ein guter (kluger) Fuchs frisst nienials seines
Nachbars Hiihuer. (Hrz.)
od. J^ Fuchs nimmt d' Hiiener i syr (siner) Nocb-
berschaft nit. (schwei. S.) Ein Fuchs nimmt
die HUhner in seiner Nachbarschaft niclit.
pd. Wu de Wulf liggt, da bitt'r nich. (ns. A.)
Wo der Wolf liegt, da heisst er niclit.
Wo (Wu) de Wolf huset (lit), da bit he nich.
(ns. ha. G. u. G.) ^S'. Wu u. s. w.
De Voss stellt neet in d' Naberschup. (ns. ofs.)
Der Fuchs stiehlt nicht in der Nachbarschaft.
Eu Tater holt sin Harbarge rein (beatellt sin
Harbarge nich). (ns. O. J.) Ein Zyjeimer
halt seine Herberye rein (bestiehlt seine
Herberge nicht).
De Foss bitt nich, war he liggt. (ns. O. K.)
Der Fuchs beisst nicht, wo er liegt.
Wo de Wulf licht, do bit he nich. (wstf. M.)
S. Wu u. s. w.
Ba de Fosz liet, da sticlt he uitt. (wstf. Mrk.)
Wo der Fuchs liegt, da stiehlt er vicht.
dt. De vos jaagt nimmer op zijn eigen veld (in dc
nabijheid van zijn hoi). Der Fuchs jagt nie
auf seinem eigenen Felde (in der Ncihe sei-
nes BauesJ.
Daar de wolf woont, daar doet liij niemand
kwaad. Wo der Wolf liegt, da thtit er
Nieviand Boses.
en. The fox preys farthest from his hole. Der
Fuchs raubt avi fernsten von seinem Bau.
The tod keeps aye his ain hole clean, (scho.)
Der FucJis halt stets seinen eigenen Bau
rein.
da. Rseven bider ei paa den Mark, han er baaren.
Der Fuchs beisst nicht auf dem Felde, wo
er geworfen ist.
En klog Tyv holder sin Rede reeu. Ein klu-
ger Dieb halt sein Nest rein.
Ulffwen bidher eij paa then Mark, som han ser
baaren. (ada.) Der Wolf beisst nicht auf
dem Felde, wo er geworfen ist.
Wlff tagher eij Bradh paa sijn eghen Mark,
(ada.) (Der) Wolf nimmt keinen Braten
auf seinem eignen Felde.
Rseven stjseler ej i den Mark, han bor i. (Fu.)
Der Fuchs stiehlt nicht in dem Felde, wo
er liegt.
A Row birrer it tset ve se KCxl. (jilt.) Ein
Fuchs beisst nicht dicht bei seinem Bau.
Vargr bitr ei J)ar borinn er. Der Wolf beisst is.
nicht, wo er geicorfen ist.
Sjaldan bi'tr gamall skoUi nserri greni. Selten
beisst ein alter Fuchs nahe dem Bau,
Reven riv inkje tett ved Hidet. Der Fuchs liw.
raubt nicht dicht beim Bau.
Ulfven biter intet der han bor. Der TKo//sw.
beisst nicht, wo er liegt.
Ulfven biter ej far pa den mark han iir fodd.
Der Wolf beisst kein Schaf auf dem Felde,
ICO er geworfen ist.
Wlff takir ey bradh a sinne seghne mark.
(asw.) S. Wlff u. s. 10.
Wluen bitlier ey lamb a the mark som mr
wan. (asw.) Der Wolf beisst kein Lamm
auf dem Felde, wo er gewohnt ist.
Agio, qvo latitat, lupus agnuni prendere vitat. It.
(mlt.)
Vix depracdatur lupus in quo rure moratur.
(mlt.)
Un bon renard ne mange point (jamais) les fz.
ponies de son voisin. Ein guter Fuchs frisst
nicht (nie) die Hiihner seines Nachbarn.
On bon r'na ni magne nin les poies di ses vol- nf.
sins, (w.) Ein guter Fuchs frisst nicht die
Hiihner seiner Nachbarn.
lious renai'ds e las haginos s'cn ban he lou sf.
man lorn. (Arm.) Die Fiichse und die
Mar der gehen fort, das Bose in der Feme
zu thun.
E come la volpe che non fa danno in vicinan- it.
za. Fh- ist wie der Fuchs, der keinen Scha-
den in der Nachbarschaft thut.
I Zengan dov j aloza, in ruba. (rom.) Wo die mi.
Zigeuner wohnen, stehlen sie nicht.
La volpe in vicinato non fa mai danno. (t.)
Der Fuchs thut niemals in der Nachbar-
schaft Schaden.
Far come la golpe: non far male in vicinanza.
(t. fir.) Es machen wie der Fuchs: nicht in
der Nachbarschaft Boses thun.
Vicin a la so tana la volpe no fa mai dano. ni.
(v.) Nahe seinem Bau thut der Fuchs nie
Schaden.
Lo Hob sempre va k cacjar lluny del Uoch hon Im,
sol estar. (val.) Der Wolf geht stets weit
von dem Orte jagen, wo er zu liegen pflegt.
Quando o lobo vai furtar, longe de casa vai pt.
ca^ar. Wenn der Wolf stehlen gcJit, geht er
weit vom Hause jagen.
Puchs 524.
— 272
526 Puhrmann.
Sp. Quando el lobo va ;i hurtai", lejos cle casa va
a cazar. ^S". Quando u. s. w.
El lobe do mane dano no hace. (asp.) Wo der
Wolf liegt, tJiut er keinen Schaden.
525. Alle listigen Fiichse kommen end-
lich beim Kilrschner in der Beize zu-
sammen.
dt. Het gewoone cind van den vos is de bontwer-
kerswinkel. Das geioohnliclie Ende des
Fuchses ist der Kilrschnerladen.
en. Every fox must pay his own skin to the flayer.
Jeder Fiichs muss sein Fell dem Ahzieher
gehen.
Air day or late day the fox's liide finds aye
the flaying' kuife. (scho.) Frilli oder sj'oi
findet die Fuchshaut das Ahziehmcsser.
dii* Om Rseven end er snedig, saa sselges dog lige
saa mange Rfevebfelge, som iEselshnder.
Wenn der Fuchs auch schlau ist, so werden
doch eben so viele Fuchshdlge verkauff, wie
Eselshdute.
CW. Tuots ils nnfs vegnan al pettan. (Id. U.-E.)
Alle Knoten kommen zum Kamm.
fz, Enfin les renards se troiivent chez le pelletier.
Zuletztfinden sich die Fiichse heim Kiirschner.
La peau dn renard iinit tonjours par arriver
a la boutique dii pelletier. Das Fell des
Fuchses kommt zuletzt immer in den Laden
des Kiirschners.
it. Tutte le volpi si trovano in pelliceria. Alle
Fiichse finden sich im Kilrschnerladen.
mi. Oggni aggnello ar zu' mascello. (Ro.) Jedes
Lamm zu seinem Schlachthaiis.
si. Tutti li vurpi si trovanu a la pellicceria. (s.)
S. Tutte le volpi u. s. w.
Dissiru li vulpazzi a li vulpotti: A lu piddaru
nni videmu tutti. (s.) Sagten die grossen
Fiichse zu den kleinen: heim Kilrschner
sehen wir u/ns alle.
Ogni mazzone benit a perder sa coa. (sa. L.)
Jeder Fuchs verliert endlich seinen Schwanz.
sp. Alia nos veremos en el corral de los pellejeros.
Dort werden wir uns wiedersehen im Hofe
der Kiirschner.
526. Es ist kein Fuhrmann so gut, er
fahrt bisweilen aus dem Gleise.
Auch der geschickteste Fuhrmann fahrt zu-
weileu aus dem Geleise.
Kein Ackersmann so gut, er ziehe wohl krumme
Furchen.
Der beste Kegler kann wohl ein Mai einen
Pudel machen.
Die besten Schiitzen sind so da fehlen.
Es gibt koan Wagen, der not umwerfen kan. od.
(opf.) Es giht keinen Wagen, der nicht um-
. werfen kann.
De beste Kiiiigeler kann auck wual es'n Puu- pd.
del schniiiten. (wstf. O.) 8. Der beste Keg-
ler u. s. w.
Geen voerman stuurde ooit zoo wel, dat zijn dt.
last nooit werd omgeworpen. Kein Fuhr-
mann lenkte je so gut, dass seine Fracht nie
umrcarf.
Een goed schutter kan wel eens niissen (scliiet
wel eens mis). Ein yuter Schiitze kann loohl
ein Mai fehlen (schiesst wold ein Mai fehl).
Een goed zeeman zeilt wel tegen een' paal.
Ein gufer Seemann segelt wohl gegen einen
Pfahl.
Een goed schipper (zeeman) wordt wel eens
nat (valt wel eens over boord). Ein guter
ScJdffer (Seemann) wird wohl ein Mai nass
(fdllt wohl ein Mai iiber BordJ.
Er is geene goede breister, of ze laat wel eens
een' steek vallen. Es gibt keine yute Strik-
kerin, die nicht ein Mai eine Masche fallen
Hesse.
Geen wagen gaat er zoo regt, of hij stoot wel
eens. Kein Wagen geht so gerade, dass er
nicht ein Mai stossf.
Geen wagen rijdt zoo zacht, of hij geeft som-
tijds weel een' stoot. Kein Wagen fahrt so
ruhig, dass er nicht manch7)ial einen Stoss
gabe.
Een goed schutter mist wel eens. (vl.) Ein
guter Schiitze fehlt wohl ein Mai.
Een goed schipper zeilt wel eens tegen eene
pael. (vl.) Ein guter Schiffer segelt wohl
ein Mai gegen einen Pfahl.
Een goed stuerman valt wel eens over 't boord.
(vl.) Ein guter Steuermann fallt wohl ein
Mai iiber Bord.
De beste smid slaet wel eens op zynen duim.
(vl.) Der beste Schmied schlagt sich wohl
ein Mai auf den Daiimen.
The best cart may overthrow. Der beste Wa- en.
gen kann umwerfen.
II n'est si bon charretier qui ne verse. Es fz.
gibt keinen so guten Kdrrner, der nicht um-
wiirfe.
Puhrmann 526.
273
527 Punken.
II n'est bon maistre qui ne faille. Es giht
Jceinen guten Lehrer, der nichi irre.
II n'est chariot ni charette qui ne verse. Es
giht weder Wagen nocJi Karren, der nicJif
umwiirfe.
nf. I n'est si bon clieron qui n'diviesse. (w.) S.
U n'est si bon charretier u. s. w.
sf. Y-a jhis de caretie, qe sa careto noun revesse.
(Lgd.) Es giht keinen Kdrrner , der seinen
Karren nicht umwiirfe.
Non I'y a ges de can-etie, que sa can-eto non
revesse. (nprv.) S. Y-a u, s. w.
it, Non e si sperto aratore clie alcuna volta non
faccia un solco torto. Es gibt keinen noch
so erfahrnen Ackersmann, der nicht mun-
ches Mai eine krumme Furche ziehe.
mi, Non 6 si esperto aratore che talora non faccia
il solco torto. (t.) S. Non e u. s. w.
527. Aus einem kleinen Funken wird oft
ein grosses Feuer.
Von einem Funken kommt ein grosses Feuer.
Kleiner Funken, grosses Feuer.
Das Feuer fangt vom Funken an, vom Feuer
brennt das Haus.
Wer des Funkens nicht achtet, erlebt leicht
eine Feuersbrunst (brennt leicht ab). [(ad.)
Von kleinen funken sicht man groze brunste.
Dicke werdit gar ein gi'ozis fiire von eime gar
kleinen funkin. (ad.)
od. Aus einem kleinen Fiinklein entsteht oft ein
grosser Brand, (bair.)
dt. Eene kleine vonk ontsteekt wel een groot vuur
(eene groote vlam) (eenen grooten brand) (een
gansch bosch). Ein kleiner Funken entziin-
det icohl ein grosses Feuer (eine grosse
Flamme) (einen grossen Brand) (einen ganzen
Wald).
Van eene vonk brandt een geheel huis af.
Von einem Funken brennt ein ganzes Haus ah.
Een cleyn vonxken can wel een groot vuur
ontsteecken. (ah.) Ein kleines Fiinkchen
kann wohl ein grosses Feuer anstecken.
Van een' vonk brandt het huis. (vl.) Von
einem Funken brennt das Haus an.
en. A little spark kindles a great fire. Ein kleiner
Funke entzilndet ein grosses Feuer.
Little sparks kindle great fires. Kleine Fun-
ken entzUnden grosse Feuer.
A wee spark maks muckle wark. (scho.) Ein
kleinei^ Funke thut viel.
Af (en) liden Gnist kommer ofte (en) stor lid. dii.
Aus kleinem (einem kleinen) Funken kommt
oft (ein) grosses Feuer.
Liden Gnist gior ofte en stor lid. Kleiner
Funke macJif oft ein grosses Feuer.
En liden Gnist kan let en farlig lid antseude.
Ein kleiner Funke kann leicht ein gefcihr-
liches Feuer entzUnden.
AfF lidhen Gnijst wordher offthe stoor Ildh. (adii.)
Aus kleinem, Funken wird oft grosses Feuer.
Offthe gor liden Gnisth augherligh Ildh. (ada.)
Oft onacht kleiner Funke schreckliches
Feuer. [u. s. w.
Af litlum gneista verSr opt mikiS bal. S. ^4_^is.
Opt verSr mikill eldr (stort bal) af litlum nei-
sta. Oft wird grosses Feuer aus kleinevi
Funken. .
Ofta verSur storur eldur af litlum neista. (fjer.)
S. Opt u. s. 10.
Dat kjem ofta ein stor Loge av ein liten nw.
Gneiste. Es kommt oft ein grosses Feuer
aus einem kleinen Funken.
Af liten gnista blir ofta en stor eld. SW.
Opta gor litin gnista angher fvvl eldh. (asw.)
S. Offthe u. s. w.
Parva scintilla magnum excitavit incendium. It.
Ex minima magnus scintilla nascitur ignis, (mlt.)
SfBpe dat atrocem scintilla minuscula torrem.
(mlt.)
Ord pintgia brenzla vegn savens gron fiug. CW.
(obi.) S. Af liden u. s. ic.
II ne faut qu'une etincelle, pour allumer un fz.
(causer le plus) gi-and incendie. Es hedarf
nur eines Funkens, um eine grosse (die grosste)
Feuersbrunst zu verursachen.
Petite estincelle engendre grant feu. Kleiner
Funke erzeugt grosser Feuer.
De petite scintille s'enflambe line ville. Von
kleinem Funken entzundet eine Sfadt sich.
I n'fat qu'ine blawette po mette li feii. (w.) nf.
Es braucht nur eines Funkens, um Feuer
anzustecken.
Bellugo ven un grand fuec. (nprv.) Kleiner Sf.
Funke wird ein grosses Feuer.
Piccola favilla accende gi"an fuoco. iS. Petite it»
estincelle u. s. w.
Basta una favillula per mette un grand incen- mi.
din. (crs.) Ein kleiner Funke genilgt, um
eine grosse Feuersbrunst anztistecken.
Piccola scintilla puo bi-uciare una villa, (t.)
Kleiner Funke kann einen Palast verbrennen.
Ona liighera p6 tacca on gran fa-ugli. (1. m.j ni.
Ein Funke kann ein grosses Feuer anstecken.
35
Funken 527.
274 —
529 Fiircliten.
Una faliva basta a brusar una casa. (v.) Ein
Funke genugt, um ein Ilaus zu verbrenven.
Una sdinza brusa un pajaro. (v. ver.) Ein
Funke verhrennt einen Sirohhaufen.
si. Ogni picciulu amuri prisii a jocu, Di na faidda
addiventa gran focu, (s.) Jede kleine Liehe,
iiber die man spottet, wird aus einem Fun-
ken ein grosses Feuer.
Da Tin istinchidda s' est factn una fof^u niannu.
(sa. L.) Aus einem kleinen Funken i.sf ein
grosses Feuer geirorden.
pt. De huma faisca se queima hunia villa. Von
einem Funken verhrennt ein Stddtchen.
Sp. De pequena (chica) centella gran hoguera.
Von kleinem Funken grosses Feuer.
528. "Wo Furcht, da Seliani; wo Schani,
da Eh re.
Wo Furcht, da Ehre. [ere gris. (ad.)
Swer ane vorhte wehset, der wirt gcrne .sunder
dt. Waar vrucht is, daar is ook schaamte. Wo
Furcht ist, da ist auch Scham.
Waar geene vrees is, daar is geene schaamte.
Wo keine Furcht ist, da ist keine Scham.
da. Hvor der er Ave, er Tugt; hvor der er Fred,
er Frugt. Wo Furcht ist, ist Zucht; iro
Friede ist, ist Frucht.
Hvor ingen Ave er, der er ingen iEre. Wo
keine Furcht ist, da ist keine Ehre.
Hvor ingen Skam er inde, kommer ingen Hse-
der ud. Wo keine Scham d'rin ist, kommt
keine Ehre heraus.
nw. Dar som er Otte, er og ^Era. Da tro Furcht
ist, is'f auch Ehre.
Dar som er ingi Blygd^ er liti Dj^gd. Da ico
keine Furcht ist, ist wenig Tugend.
SW. Tlwar frucht (tucht) ar, dher ar aiira. Wo
Furcht (Zucht) ist, da ist Ehre.
It. Ubi timor, ibi pndor.
529. Begossene Hunde fiirchten das
W a s s e r.
Gebriihte Katze scheut auch das kalte Wasser.
Eine gebriihte Katze scheiit auch kaltes Wasscv.
md. Ein gebrannter Hund scheut das Feuer. (nn-h. E.)
Scalded dog fears lue-warm water ' Verbriihter en.
Hund fiirchtet lauwarmes Wasser.
A scalded cat fears cold water. Eine verbruhfe
Katze fiirchtet kaltes Wasser.
A scalded cat dreads cauld water, (scho.) S.
A scalded u. s. w. -
Then ra'dijss at komme i Saeck, som forre haff- dS.
wer w£ereth. (adJi.) Der fiirchtet sich in
den Sack zu kommen, der vorher d'rin ge-
icesen ist.
Tha?n rsedhis konia i ssek ther fona i hawer SW.
warit. (asw.) S. Then u. s. w.
dt. Gebrande honden (katteu) vreezen ook 't koud
water. Verhrannte Himde (Katzen) fiirchten
auch 's kalte Wasser.
Qui semel est laesus fallaci piscis ab hamo, It.
Omnibns unca cibis aera subesse putat.
Igne soniel tactus timet ignem postmodo cattus.
(mlt.) [(rait-)
HoiTct item daudi situs ante capedine sacci.
Chien (Chat) echaude craint Teaii froide. Ver- fz.
brUhter Hund (Verbriihte Katze) fiirchtet
das kalte Wasser.
Chien echaude'! ne revient pas en cuisine. Vei--
hriihfer Hund kommt nic.ht wieder in die
Kiiche.
Chien une fois eschaude D'eau froide est in-
timide. Ein Mai verbriihter Hund fiirchtet
sich vor kaltem Wasser.
Chat eschaiidcz ioue creint. (afz.) Verbriihte
Katze fiirchtet's Wasser.
Gat escaiitat qn'a poii a I'aygue rede. (Brn.) sf.
Verbriihte Katze hat Furcht vor dem kalt.en
Wasser. ^
Cat escaudat, Taigo frejo ly fa poii. (nprv.)
Verbriihte Katze, das kalte Wasser macht
ihr Furcht,
Tzin bouerhl a pouaire dau fii. (Pat. s.) Ver-
hrannter Hund hat Furcht vor clem Feuer.
U can scottato dall' acqua calda ha paura poi it.
(anco) della fredda. Der mii heissem Wa.9-
ser verbriihte Hund hat spSter (auch) vor
dem kalten Furcht.
II can battuto dal bastone, ha pauva dell' om-
bra. Der Hund, der den Stock geschmeckt
hat, fiirchtet den Schatten davon.
A cane scottato I'acqua fresca par calda. Ver-
briihtem Hund diinkt das frische Wasser
heiss.
Cane scottato dalF acqua calda, ha paura della mi.
fredda. (t.) (Ein) mit heissem Wasser ver-
briihter Hund hat Furcht vor dem kalten.
A cane scottato, I'acqua fredda par calda. (t.)
Verbriihtem, 'Hund diinkt das kalte Wasser
heiss.
Purchten 529.
— 275 —
531 Purchten.
ni. Al can ch'e sta scutta dall' aqua calda, ha
pora anc dla fredda. (em. B.) Der Hand,
der mit dem heissen Wasser verbriikt worden
ist, hat auch vor dem kulten Furcht.
El can scota de I'acqua colda, g'a paviira de
la fregia. (1. m.) Der mit dem heissen
Wasser verbriihte Uund hal vor dem kalten
Furcht.
Can scota dall' acqiia calda ga paura de la
freda. (v. trst.) S. Cane u. s. w.
si. Cane sqiiadatu time 1' acqna fiidda. (ap.) S.
Chien dchuude craint u. s. w.
Lo cane scaudato d' acqua cauda, Ha paura
perzo de 1' acqua fredda. (npl-) Der mit
heissem Wasser verbriihte Uund hat selbst
vor dem kalten Wasser Furcht.
Scaudatu chi e lu cani all' acqua ardenti,
Quaunu vidi la fridda fa spaventi. (s.) Ist
der Hund unit kochendem Wasser verbriikt,
erschreckt's ihn, ivenn er das kalte sieht.
Su cane iscottadu dai s'abba calda, timet sa
fritta. (sa. L.) S. El can u. s. w.
Cuaddu friau timit sa sedda. (sa. M.) Ge-
driicktes Pferd fiirchtet den Sattel.
Init Gat escaldad ab aigua tebia te prou. (neat.)
Verbriihte Katze hat vor lauem Wasser
Furcht.
Lo gat escaldat en laygua txeda t^ prou. (val.)
Die verbriihte Katze hat im kalten Wasser
Furcht. [escaiitat u. s. u\
pt, Gato escaldado da agoa fria ha medo. S. Gat
sp. Gato escaldado del agua fria ha niiedo. S.
Gat escaiitat u. s. w.
Gato escaldado huye hasta del agua fria. Ver-
briihte Katze flieht soyar vor dem kalten
Wasser.
530. Den ein Mai die Schlange beisst,
der fiirchtet sich vor jedem gewun-
denen Sell.
en. He that has been bitten by a serpent, is afraid
of a rope. Wer von einer Schlange gebissen
worden ist, fiirchtet sich vor einem Seil.
da. Den som er bidt af en Snog, er bange for en
Aal. Wer von einer Schlange gebissen worden
ist, fiirchtet sich vor einem Aal.
it. Chi dalla serpe e punto, ha paura della lucer-
tola. Wer von der Schlange gebissen ist,
hat Furcht vor der Eidechse.
Cui sei-pe morse, lucerta teme. Wen eine
Schlange biss , der fiirchtet eine Eidechse,
Chi inciampo nelle serpi, ha paura delle lucer-
tole. Wer unter die Schlangen gerieth, hat
Furcht vor den Eidechsen.
Chi e stato morso dalle serpi , ha paura delle mi.
lucertole. (t.) Wer von den Schlangen ge-
bissen worden ist, hat Furcht vor den Ei-
dechsen.
Chi e inciampato nelle serpi, ha paura delle
lucertole. (t.) Wer unter die Schlangen ge-
rathen ist, hat Furcht vor den Eidechsen.
Quien del alacran esta picado, la sombra le sp.
espanta. Wer voni Scoi'xnon gebissen ward,
den erschreckt der Schutten desselben.
Al espantado la sombi'a le espanta. Den Er-
schreckten erschreckt der Schutten.
Cine e muscatii de sei-pe, se teme si de soparla. wl.
Wer von der Schlange gebissen ist, fiirchtet
sich auch vor der Eidechse.
531. Ein gebranntes Kind fiirchtet das
F e u e r.
Gebraunte Kinder fiirchten das Feuer.
Gebrannte Kinder scheuen das Feuer.
Ich fiirhte als ein verbi'autez kiut. (ad.)
D-s gabrant K6nd fo rt sich vorm Feuar. md.
(frk. H.) Das gebrannte Kind fiirchtet sich
vor'm Feuer.
A gabreuts Kind fiircht is Feuar. (frk. H. S.)
Ja, dar Gebrante fercht sich 's Foiars. (schls. J3.)
Ja , der Gebrannte fiirchtet sich vor dem
Feuer.
Gebrat Kainjt hat sich fir em Feier. (nrh. S.) pd.
Gebranntes Kind hiitet sich vor dem Feuer.
Da Vapruta hiitt sich va 's Feiia. (nrh. U.)
Der Verbriihte hiitet sick vor'm Feuer.
En gebrannt Kind schyet dat Fyr. (us. hist. A.)
Ein gebranntes Kind scheut das Feuer.
Verbranute Kingere schugget dat Filer, (ns. W.)
S. Gebrannte Kinder scheuen u. s. to.
Een gebraud kind vreest het vuur. dt»
Gebrande kiuderen schuwen het vuur. *S'. Ge-
brannte Kinder scheuen u. s. w.
Gebrande kinderen vreezen het vuur. S. Ge-
brannte Kinder fiirchten u. s. to.
Gebrande kinderen schroomen 't vuer. (vl.)
S. Gebrannte Kinder scheuen u. s. w.
Die zich gebrand heeft, vreest heet water, (vl.)
Wer sich verbrannt hat, fiirchtet keissea
Wasser.
A burnt child dreads the fire. en,
35*
Fiirchten 531,
— 276
532 Fiirchten.
Brend child fur dredeth. (aen.) Gehrannt Kind
fiirchtet Feuer.
Burnt bairns dread the fire, (scho.) *S'. Ge-
brannte Kinder fiirchten u. s. ir.
fs. Brannd Bjarn as trong faar't Ijl. (M.) Ge-
hranntes Kind ist hange vor dem Feuer.
(Ui. Brsendt Barn skyer Ilden. Gebrannfes Kind
scheut das Feuer.
Brsendt Barn er bange (rsed) for Ikl (Ilden).
Gebranntes Kind ist bange (furchtsam) vor
(dem) Feuer.
Han rsedes lid soni brsendt er (og Ilund som
bidt er). Der fiirchtefs Feuer, der sich
veibrannt hat fund wer yebissen ist den
Hund).
Brsendh Barn rsedis lildh og bijdhet Ilwndli.
(ada.) Gebranntes Kind fiirchtefs Feuer
und gebissenes den Hund.
Brsent Barn rjediss gernse Ildh oc biddhet
Hwndh. (ada.) Gebramites Kind fiirchtet
in der Regel 's Feuer und yehissenes den
Hund.
is. Brent barn ottast (forSast) eldinn. Gebranntes
Kind fiirchtet das Feuer.
Brent barn rseSist eldin. (fa3r.) S. Brent
barn u. s. w. [u. s. w.
llTf. Brent Barn skyr Elden. S. Brccndt Barn slcyer
Han ottast Eld, som brend er, og Hund, som
biten er. Der fiirchtefs Feuer, der sich
verbraniit hat, unci der yebissen ist, den
Hund. [i«. s. iv.
Sir. Brsendt barn skyr elden. S. Brcendt Barn skyer
Brsent barn seer widh eldh ok bitith for hundh.
(asw.) Gebra,nntes Kind sieht sich vor 'Diit
Feuer und yebissenes mit dem Hund.
M rsedhis barn eldh ok bitith hunda. (asw.)
Immer fiirchtet (gebranntes) Kind Feuer und,
yebissenes den Hund.
It. Tranquillas etiam naufragus hoi ret aquas, Ltesus
ab igne puer timet ilium postea semper, (mlt.)
Fir metuit tostus (Ustus pyr metuit), catuluni
puer a cane morsus. (mlt.) > [(mlt.)
Ignem flamesus timet atque canem cane laesus.
CW. Pigliaus dil liug temm' il feni. (obi.) Der
Verbrannte fiirchtet den Bauch.
Un Uffont brischau ha dilg Ficuc Quitau.
(obi.) Fin Kind, das sich verbrannt , hat
vor dem Feuer Banye.
fz. Eschaudez eve orient, (afz.) Verbruniiter fiirch-
tet Wasser.
Eschaudez chaude yaue orient, (afz.) Ver-
brannter fiirchtet heisses Wasser.
Chaude eaii craint oil, (;[ui a este ars. (Climp.) nf.
Heisses Wasser fiirchtet der, icelcher ver-
brilht trard,
L' huomo scottato ha paura del fuoco. Der it.
Verbriihte hat Furcht vor dem Feuer.
Scottato dair acqua calda, teme la fredda. mi.
(crs.) Wer Jiiit heissem Wasser verbrUht
wordeii, fiirchtet das Icalte.
Chi ha pruvatu 1' acqua calla ha paura di a
fredda. (crs. s.) Wer das heisse Wasser
erprobt hat^ hat Furcht vor dem kalten.
Chi e ste scute dall' acqua bulida, i s' guerda
la fredda (i s guerda da la fredda). (rom.)
Wer vom siedenden Wasser verbriiht warden
ist, nimint sich vor dem kalten in Acht. •
Chi e scottato dall' acqua calda, ha paura
dclla fredda. (t.) Wer mit heissem, Wasser
verbriiht warden, hat Furcht vor dem kalten.
Chi 6 sta scott'i da 1' acqua calda, ha paura ni.
anca dla fredda. (em. P.) Wer mit heissem
Wasser verbriiht ivorden, hat auch vor dem
kalten Furcht.
Ch' h st&6 scottee dall' acqua chelda I'ha pa-
vura auch dla fredda. (cm. R.) S. Chi h
sta u. s. w.
Quando se stacc iscotacc da I'aqua colda, as
ga pura a de quela fregia. (1. b.) Wcnn
man sich mit heissem Wasser verbrilld hat,
hat man auch vor kaltem Furcht.
Chi h stac scotac de I'aqua calda, ga pora a
de quela freda. (1. brs.) >S'. Chi h sta u. s. u\
Quell che dall' acqua colda e staa scottaa,
Anca de 1' acqua freggia el gh' ha pavura.
(1. m.) S. Chi h sta u. s. ic.
Col ch' a r e stait brusa da 1' aqua caoda, a
I'a paura fiua dla freida. (piem.) S. Chi c
sta u. s. w.
Chi xe scotai de 1' aqua calda, ga paura de la
freda. (v.) S. Chi h scottato u. s. w,
Lu scaudatu di 1' acqua cauda si spaventa di si.
la fridda. (s.) Der mit heissem Wasser Ver-
briihte erschrickt vor dem kalten.
532. Wer dasLaub fiirchtet, bleibe aus
dem Walde.
Der alle Hecken fiirchtet, soil uicht in den
Wald fahrcn jagen.
Wer sich vor Dornen fiirchtet, der gelic nicht
in den Busch. [Schilf.
Wer das Wasser fiirchtet, der gehe nicht zu
Swer da fiihrt daz in die helme bizeu, derr sol
nicht in daz stro schizen. (ad.)
Fiirchten 532.
277
532 Purcliten.
dt. Die voor bladeren bang is, moet niet iu bet
bosch gaan. Wer vor Bl'dttern bang ist,
muss nicht in's Holz gehen.
Die angst heeft van cle blacleren (alle bladeren
ontziet), die jage (ga) niet iu bet bosch. Wev
Angst vor den Bl'dttern hat (alle Blatter
fiirchtet), der jage nicht im Holze (der gehe
nicht in's Holz).
Die van elk grasje verschrickt is, moet in geenc
^ei p — . Wer durch jedes Graschen er-
schreckt toird, darf auf keiner Weide p —.
Die alle bladeren ontsiet, en vare iaghen in
den waiide niet. (avl.) Wer alle Blatter
fiirchtet, der fahre nicht in den Waldjagen.
eu. He tbat's afraid of leaves, must not come in
a wood. S. Die voor u. s. w.
He tbat's afraid of every berb, must not sleep
in a meadow. Wer sick vor jedem Grase
fiirchtet, muss auf keiner Wiese schlafen.
He tbat's afraid of every grass must not p —
iu a meadow. S. Die van elk u. s. w.
He tbat's afraid of tbe wagging of feathers
must keep from among wild fowl. Wer sich
vor dem Wehen von Federn fiirchtet, der
kumine nicht water wildes Geflilgel.
He that's afraid of wounds, must not come nigh
a battle. Wer sich vor Wwnden fiirchtet,
muss keiner Schlacht nahe kommen.
He that would sail without danger, must never
come on the main sea. Wer ohne Gefahr
schiffen will, muss nie auf's hohe Meer.
He that's rede for windlestraes , should never
sleep on leas, (scho.) Wer sich vor Beih-
gras (Bispen-, Viehgrus) fiirchtet, soil nich:
auf Grasplcitzen schlafen.
dii. Den som er bange for en Busk, skal ikke kommc-
i Skoven. Wer vor einem Busche hange ist,
soil nicht in den Wald kommen.
is. Sa, sem 6ttast fyrir aS drukkna, forSist sa vatn-
iS. Wer sich vor dem Ertrinken fiirchtet,
meide das Wusser.
SW. Han thorff ey ga till skogr, som rsedhis hwan
buskan. (asw.) Der darf nicht in den Wald
gehen, der sich vor jedem Busche fiirchtet.
Thfen thorff ey gaa i skogh alia buska rtedhis.
(asw.) Der darf nicht in den Wald gehen,
der sich vor alien Bilschen fiirchtet.
It. Vir uemus evitet qnem (qvem) quisfiue (qvisqve)
frutex metui det. (mlt.)
fz. Qui a peur des feuilles, u'aille (ne voise) point
(ne doif aller) au bois. Wer Furcht vor
Bldttern hat, gehe nicht in's Holz (muss
nicht in's Holz gehen).
Qui craint les feuilles, n'aille point au bois.
Wer die Bldtter fiirchtet, gehe nicht in's
Holz.
N'aille au bois, qui craint les feuiUes. Nicht
gehe in's Holz, wer die Bldtter fiirchtet.
II ne faut pas aller a la guerre, qui craint les
horions. Wer die Piiffe fiirchtet, darf nicht
in den Krieg gehen.
N'aille au banquet qui ne veut pas manger,
Ni sur la mer qui a peur du danger, Ni a
la cour qui dit tout ce qu'il pense, Non plus
au bal qui n'aime pas la danse. Nicht gehe
zam Banket, tcer nicht essen loill, noch sur
See, wer die Gefahr fiirchtet, noch an den
Hnf, wer Alles sagt, teas er denkt , noch
auf den Ball, iver den Tanz nicht lieht.
N'faut nin r'monet au bois kwaut on z'a peunf.
des fouilles. (w. Ma.) Man muss nicht im
Walde bleiben, wenn man Furcht vor den
Bldttern hat.
Non vague au boucsc qu cregne las fueillos. sf.
(nprv.) S. N'aille au bois u. s. w.
Chi ha paura d'ogui froude, non vada al bosco. it.
Wer sich vor jedera Lanhe fiirchtet, gehe
nicht in's Holz.
Chi ha paura d'ogui urtica, non p— in erba.
Wer sich vor jeder Nessel fiirchtet, p —
nicht in's Gras.
Chi ha paura di passere, non semini panico.
Wer Sperlinge fiirchtet, sde keine Hirse.
Chi ha paura delle archibugiate, non vada alia
guerra. Wer Furcht vor Bilchsenschilssen
hat, gehe nicht in den Krieg.
Chi ha paura dell' onda, non navighi il mare.
Wer Furcht vor dem Wasser hat, beschiffe
nicht das Meer.
Non vada in mar chi d' acqua ha paura. Wer
Furcht vor Wasser hat, gehe nicht zur See.
Chi ha pavura d stciupte, an vega a la gvera. mi.
(rom.) S. Chi ha paura delle a. s. w.
Chi ha paura, non vada alia guerra. (t.) Wer
Furcht hat, ziehe nicht in den Krieg.
Chi teme acqua e vento, non si metta in mare.
(t.) Wer Wasser und Wind fiirchtet, gehe
nicht auf's Meer.
Chi ha pavura dil s'cioptadi an vaga a la ni.
guera. (em. P) S. Chi ha paura delle u. s. w.
Ci g' a pura, no vade a la guera. (1. b.) S.
Chi ha paura, non u. s. w.
Chi a veiil nen d'passarot, ch' a smena nen
d' baraval. (piem.) Wer keine Sperlinge
ivill, sde keinen Hirse.
Purchten 532.
— 278
533 Fiirchten.
Chi a I'a paura del pericol, ch'a na staga
lontan. (piem.) Wer Furcht vor der Oefahr
hut, hleibe fern davon.
Chi ga paura, no vada a la gucra. (v.) ;S^.
Chi ha paura, non u. s. w.
Chi teme i pericoli, no se meta a iniprese. (v.)
Wer die Gefahren filrclitet, iusse sich auf
keine Unternehniungen ein.
si. Cui ha paura d'oceddi, nun siminassi linu. (s.)
Wtr Furcht vor den Vogeln hat, sde nicht
Lein.
Quie timet s' abba non andct a mare. (sa. L.)
H. Non vada u. s. w.
llll. Qui no vol veurer Ib'istimas, no vaja a la
guerra. (neat.) Wer keine Wunden seJi'ti
will, fjehe nicht in den Krierj.
]»t. Quern se Utio quer aventurar, nao passe o mar.
Wer sich nicht anssetzen will, <jehe nicht
auf's Meer.
spt Quien no quiera vcr bistimas, no vaya a la
guerra. S. Qui no u. s. w.
Quien no se aventura, ni vaya a la mar, ui
ande en mula. Wer sich nicht aussetzen
will, (/ehe weder auf's Meer, noch reite er
auf Maulesel.
He that counts a' costs will ne'er put plough eu.
i' the grund. (scho.) Wer alle Koaten be-
rechnet, wird nie den Pfluff in den Boden
brim/en.
533. Wer die Spatzen fiirchtet, wird nie
Hirse sjien.
Wer allzeit auf alien Wind will sehen, Der
wird nicht saen und nicht mahen.
Wer auf jede Feder acht't, Nie das Bette fertig
macht. ['nen guten Kohl.
Wer immerfort reclmet, was es kostet, isst nie
Wer alle tttauden flieht, kommt nie in einen
Wald. [Busch.
Wer die Dornen scheut, kommt nicht in den
Wer alle Gefiihrde will erwiegen, Bleibt ewig
hinter dem Ofen liegen.
od. Wer alle Stauden will fliehen, kommt nie in
den Wald. (schwb. W.)
pd. Wear sich jeden Boem betracht, Het no ni
veal Holt jebracht. (ns. N.) Wer sich jeden
Baum hetrachtet , hat noch nie viel Holz
(jebracht.
(It. Wie op den wind acht geeft, die zaait niet, en
wie naar de wolken ziet, die maait niet.
Wer auf den Wind achtet, der sat nicht, und
wer nach den Wolken siehf, der mdht nicht.
Die elke pluim wil zien en raken, En zal niet
ligt een bedde maken. (vl.) Wer jede Feder
sehen und anfassen will, der wird nicht
leicht ein Bette machen.
Den som frygter for hver Sky, kommer seent da.
til sin Host. Wer sich vor jeder Wolke
fiirchtet, komvit spat zu seiner Ernte.
Den som cr bange for Buske, kommer aldrig
ud i ykoveu. Wer vor Biischen bamje ist,
kommt nie in den Wald hinaus.
Hvo der er bange for Tome, faaer ingen Roser.
Wer vor Dornen hanye ist, hekomvU keine
Rosen.
Han kommer eij tijl Skow, ther hwer Bwsk
raiddhes. (ada.) Der kommt nicht in den
Wald^ der jeden Busch fiirchtet.
Sa fer seint (tregr) a skoginn , sem hrsefiist is,
hvorn fauskiuu. Der kommt spat (schwer-
lichj in den Wald, der sich vor jedern
Baumstumpf fiirchtet.
Han kjem seint um Skogen, som er raedd fyre iiW.
alle Runnar. Der kommt spat in den Wald,
der sich vor alien Strduchern (Biischen)
fiirchtet.
Han faer liten Varme, som cr rtedd Royken.
Der kriegt icenij Wdrme, der sich vor dem
Ranch fiirchtet.
Dan som er for var, kjem ingeu Veg. Wer
zu vorsichtij ist, kommt nicht vorwdrts.
AUt for var kjem ingen Veg. Allzuvorsichtiy
kommt nicht vorwdrts.
Connnoditas sequitur metuentem incommoda It.
nunquam.
Non venit ad sylvam, qvi cuncta rubeta vere-
tur. (mlt.)
Tgi ca temma lis paslers, vegn mai a semnar CW.
panetscha. (obi.)
Qui prend garde a chaque nuage, ne fait ja- fz.
mais voyage. TFei- auf jede Wolke achtet,
macht nie eine Reise.
Chi guarda ad ogni nuvola, non fa mai viag- it.
gio. S. Qui prend u. s, w.
Chi si sbilisce a le diiFiculta, Nunda di grande mi.
pudera mai fa. (crs.) Wer bei den Schwie-
riffkeitcn verzagt, wird niemals etwas Grosses
thum konnen.
I tropp scruplus an fa mei gnint. (rom.) Die
allzu Angstlichen machen nie etwas.
Chi la guarda in ogni penna, non fa mai letto.
(t. fir.) Wer auf jede Feder sieht, macht
nie ein Belt.
Fiirchten 533.
279
'535 Puss.
ni. Tanti scrnpoj a fan nen andu ananss. (piem.)
Zuviel Bedenken lassen nichi vorw'drts
kommen.
Clii teme i osei, no semena megio. (v.) Wer
die Vogel fiirchtet, self, nicht Tlirse.
Chi pou mente al vento, non seniinerii, E clii
riguarda alle nuvole, non mietera. (v.) Wer
auf den Wi7id achtet, wird nicht s'den, und
wer auf die Wolken achtet, rrird nicht ernten.
Chi varda la Inna, gnente suna. (v.) Wer
auf den Mond achtet, erntet nichts.
Chi varda le nuvole, no fa viagio. (v.) Wer
der Wolken achtet, macht keine Reise.
pt. Quern nao se aventura, nao anda a cavallo,
iiem em mula. Wer sick nicht ausnetzen
will, hesteigt weder Pferd, noch Mauleselin.
sp. Quieu no se osa aventurar, no pasa la mar.
Wer sich nicht auszusetzen iKagt , koinmt
nicht iiber^s Meer.
Quien no se aventura, no anda a cavallo, ni
i'l mula. ;S'. Quem u. s. w.
534. "Wer sich vor Funken furchtet, dor
giebt keinen Schmied ab.
Es ist ein schlechtcr Schmied, der kcincu
Ranch vertragen kann.
Wer feuer.scheu ist, soil kein backer werden.
Wer schwindlig ist (den Schwindel hat), soil
kein Schieferdecker werden.
da. Den kan ei vsere Smed, som rseddes for Gnister.
Der kann nichf Schmied werden, der sich
vor Funken fiirchtet.
Han bliver aldrig god Jseger, der raades for
hver Green i Skoven. Der wird niemals
guter J'dger , der sich vor Jedem Zweig im
Wulde fiirchtet.
Hwad seal han i Skow, ther hwer Bwsk r?edd-
is? (ada.) Was soil der im Wald, der
sich vor jedem Busch fiirchtet?
is. HvaS skal sa i sk6g, som hrsefiist hvorn faus-
* kinn? Was soil der im Walde, der sick
vor jedem Baumstuvimel furchtet?
nw. D'er ingen Smid, som kvekk fyre ein Gneiste.
Das ist kein Schmied, der vor einem Funken
erschrickt.
SW. Han dnger ej till smed, som radcs for gnistorna.
Der taugt nicht zum Schmied, der sich vor
den Funken fiirchtet,
Det ar en dalig smed, som ar radd for gni-
storna. Das ist ein schlechter Schmied, der
sich vor den Funken fiirchtet.
Han duger ej till soldat, som inte kan tala
krutroken. Der taugt nicht sum Soldat, der
nicht den PulverraucJi vertragen kann.
Han tianar ilia i fait, som intet kan thola
krwtroken. Der passt schlecht in's Feld,
der nicht den Pulverrauch vertragen kann.
Han duger ej till skogyaktare, som rades for
buskarna. Der taugt nicht zum Waldhiiter,
der sich vor den Biischen fiirchtet.
Han duger icke till skogs, som ar radd for
buskarna. Der taugt nicht in den Wald,
der vor den Biischen hang ist.
Han duger intet til Skogz, som radz for hwar
buska. Der taugt nicht in den Wald, der
sich vor jedem Busche fiirchtet.
Ramum quemque timens malus est vcnator. It.
Quid (Qvid) nemus intramus, quos (qvos) ter-
ritat vndique (uridiqve) ramus'? (mlt.)
5.^5. Fuss vor Fuss geht man fern.
Voet voor voet kan men met der tijd verre dt.
gaan. Fuss vor Fuss kann man mil der
Zeit weit gehen.
Voet voor voet vordert wel. Fuss vor Fuss
hringt gut vorwdrts.
Voet voor voet kwam de man te Rome. Fuss
V07' Fuss kam der Mann nach Mom.
Pas a pas on va loin. Schrift fiir Schriff fz,
geht man weit.
Pas k pas Ton vai be linen. (Lgd.) S. Pas sf.
d, pas u. s. w. [Pas a pas h. s. n\
Pas a pas Ton vay ben luench. (nprv.) 8.
A passo a passo si fa di gran camino. Schritt it.
fur Schritt 'macht man grossen Weg.
A seaglione a scaglione si sale la ecala. Stufe
fiir Stufe ersteigt man die Treppe.
A passo a passo (Un passo dopo I'altro) si va mj,
a Roma, (t.) Schritt fiir Schritt geht Jiian
nach Bom.
Paso a paso van .a lejos. S. Pas a xias u. s. ir. sp.
Gabe 536.
280 —
537 Galgen.
0.
536. Langsame Gabe verliert den Dank.
en, A gift, long waited for, is sold, not given.
Eine Gabe, auf die vian lanfje icurttt, ist
verkauft, nicht gegehen.
dil. Langsom Gjcrning — liden Tak. Langsame
That, wenig Dank.
fz. Petit present trop attendii n'est point donne,
mais Men vendu. Kleine Gabe, auf die man
zu lange tcartet, ist nicht geschenkt, sondern
theuer verkauft.
sf. Que s' en tourne a la meme part, Dc refusa
ou de da tard. (r?rn.) Es I'duft auf's Ncim-
liche hinaus, abzuschlagen oder spat zu geben.
it. Dono (molto) aspettato e venduto e non donato.
Erwartete (Lang erwartete) Gabe ist ver-
kauft und nicht geschenkt.
mi. Non sa donare chi tai-da a dare, (t.) Nicht
tveiss zu geben, wer zu geben zaudert.
Chi sa donare, non tarda a dare, (t.) Wer zu
geben 7veiss, zaudert nicht zu geben.
ni, Un benefizio lungo tempo atteso, perde molto
del suo peso, (v.) Eine lange erwartete
Wohlthat verliert viel von ihrem Gewicht.
537. Was zum Galgen geboren ist, er-
sJinft nicht.
Was am Galgen vcrtrocknen soil, ersanft nicht
im Wasser.
Was an den Galgen gehort, das fressen die
Wolfe nicht.
Was den Vogeln gehort, wird den Fischeu nicht.
Was den Rahen gehoret, ertrincket nicht. (ad.)
Od. Was an Galgen gehort, ertrinkt nicht. (bair.)
Wer dem Galgen gehort, vertrinkt nit (ertrinkt
nichf.J. (bair. L.)
Was an den Galgen gehort, versauft (ers'duft)
nicht. (schwb. W.)
Was hangen soil, ersiiiift nicht. (scliwei.)
Wer an Galge ghort, versnuft nid. (schwei.)
Wer an den Galgen gehort, ers'duft nicht.
Was de Vogle ghort, chome d' Fisch nid iiber.
(schwei.) >S'. Was den Vogeln u. s. w.
Wa am Galge starve sal, sterv net em Biit. pd.
(nrh. D.) Wer am Galgen sterben soil, stirbt
nicht im Bett.
War aam Galge sterve sail, -weed cm Rhing nit
versnffe. (nrh. K.) Wer am Galgen sterben
soil, vi'rd nicht im Wiein ersaufen.
De hangn schall, versuppt nich. (ns. B.) Der
hangen soil, ersduft nicht.
Wer hengeu sal, versiipt nich. (ns. ha. G. n. G.)
Wer hangen soil, ersduft nicht.
Wat hengen sal, versiipt nich. (ns. ha. G. vi. G.)
S. Was hangen u. s. w.
De der hangen schall, versnpt nich. (ns. O. J.)
Der, welcher hangen soil, ersduft nicht.
Wat hange sul, versoppt nich. (ns. Pr.) S.
Was hangen u. s. rv.
Die tot de galg geboren is, verdrinkt nict. Wer
zum Galgen geboren ist, ertrinkt nicht.
Wat den vogelen behoort, passt niet voor de
visschen. Was den Vogeln zukommt, passt
nicht fur die Fische.
Wat den raevens toebehoort, verdrenckt niet.
(ah.) S. Was den Raben u. s. w.
Wat den raven toebehoort, verdrinkt niet. (vl.)
S. Was den Raben u. s. w.
He that's born to be hang'd, shall never be
drowned. Wer zum Ildngen geboren i.tt,
u-ird nie ertrinken.
The water will ne'er waur the widdic. (scho.)
Das Wasser wird den Galgen nie betriigen.
W;it jiujn'e Gulig liiert, djlt drankt ;'ii. (M.)
S. Was an Galgen u. s. tv.
Han dnikner ikke, der hrenge skal, nden Vandct
gaaer over Galgen. Der ertrinkt nicht, loel-
cher hdngen soil, ausser das Wasser gienge
iiber den Galgen.
Han druknar inkje, som hangen skal. Der er-
trinkt nicht, der hdngen soil, [hangn u. s. ir.
Den som skall hanga, drunknar inte. S. De
Den drunknar inte (icke), som hjinga (hjingas)
skall. S. Han druknar u. s. n\
(It.
en.
fs.
da.*
nw.
sw.
G-algen 537.
— 281 —
540 Gans.
It. Quod corvis natum est, non subniergltur aquis.
fz. Qui est ne pour le gibet ne se noyera jamais
dans I'eait. We7- zum Oalgen gehoren ist,
wird niemals im Wasser ertrinken.
Qui est destine k etre pendvi n'est jamais noye.
Wer dazu bestiinmt ist, gehangen zu werden,
eftrinkt nie.
Ce qui est destine au gibet ne se noye pas.
Was dem Oalgen hestimmt ist, ertrinkt nicht.
Ne puet noier qui doit pendre. (afz ) Nicht
kann ertrinken, der hilngen soil.
Qui a a pendre n'a a noyer. (afz.) Wer hdngen
soil, braucht nicht zu ertrinken.
it. Chi ha da morir di forca, pu6 ballar sul fiume.
(mi. t.) Wer am Galgen sterben soil, kann
auf dem Flusse tanzen.
si. Chi ^ nato per la forca, non si annega nell'
acqua. (npl.) S. Qui est n6 u. s, ic.
538. Wenn du Einen vom Galgen losest,
der brachte dich selber gern d'ran.
Wer Einen vom Galgen erloset, den henkte der
Erloste gern selber d'ran.
Wer einen andern vom galgen loset, der brecht
jn gern hinan. (ad.)
dt» Verlost gij iemand van de galg, hij zal er u
zelven graag aanhangen (hij brengt er u
zelven aan). Erlost ihr Einen vom Galgen,
er h'dngt euch selber gern daran (er bringt
euch selbst daran).
Weel een anderen van der galghen loeset, die
brengter hem geerne hen an. (ah.) S. Wer
einen andern u. s. w.
en. Save a thief from the gallows, and he'll be
the first to cut your throat. Rettet einen
Dieb vom Galgen, und er ivird der Erste sein,
der euch die Kehle abschneidet.
Buy a thief from the widdie and he'll help to
hang ye. (scho.) Kaufe einen Dieb vom
Galgen los, und er hilft dich hdngen.
dii. Den som drager Katten af Br0nden, faaer tidt
Mserke af bans Kloei'. Der, welcher die
Katze aus dem Brunnen zieht, emjpfdngt oft
Zeichen von ihren Krallen.
is. FrelsaSu J)j6finn fra galganum , hann launar
per illu. Befreie den Dieb vom Galgen, er
lohnt dir's iibel.
fz. Otez un vilain du gibet , il vous y mettra.
Nehmt einen Schelm vom Oalgen ab, er wird
euch dran hdngen.
Depends le pendard, (et) il te pendra. Nivim
den Galgenvngel ab, (undj er wird dich
h'dngen.
Despen lou pendart, se pot te penera, Hante sf.
lou bilan, se pot te punira. (Gsc.) Nhnm
den Gehangten ab , kann er , wird er dich
hdngen, verkehre mit dem Schelm (Bauern),
kann er, wird er dir's vergelten.
Dispicca Timpiccato, impicchera poi te. Nimm it.
den Gehangten ab, so wird er dann dich
hutigen.
Desempica I'empicat, die I'empicat te 'mpicara ni.
te. (1. b.) Nimm den Gehangten ab, so wird
der Gehdngte dich hdngen.
539. Een weinig gal maakt veel honig
bitter, (dt.) Ein wenig Galle macht viel
Honig bitter.
Un peu de fiel Gate beaucoup de miel. Ein fz,
bischen Galle verdirbt viel Honig.
Poco fiele fa amaro molto miele. Wenig Galle it.
macht viel Honig bitter.
Una goccia d'assenzio guasta un vaso di miele. mi.
(t.) Ein Trojpfen Wermuth verdirbt ein Ge-
fdss veil Honig.
Un poch d'afel a fa vni araer motoben d'amel. ni.
(piem.) Ein wenig Galle Idsst sehr viel
Honig bitter werden.
Unu pagu fele amargurat meda mele. (sa. L.) si.
Pouco fel damna muito mel. S- Un peu u. s. w. pt.
Poca hiel Hace amarga mucha miel. S. Poco sp.
fiele u. s. w.
540. Die Gans geht so lange zur Kiiche,
bis sie am Spiess stecken bleibt.
Het geitje loopt zoo dikwijls in de kool, tot dt.
dat het er hare vacht laat. Die Geiss Iduft
so oft in den Kohl, bis sie ihren Pelz daldsst.
De vos gaat zoo lang ter jagt, tot dat hij zijne
vacht verliesst. Der Fuchs geht so lange
auf die Jagd, bis er seinen Balg verliert.
De geit schrafelt zoo lang, dat zij kwalijk ligt.
Die Geiss scharrt so lange, dass sie schlecht
liegt.
Gaasen gaaer saa Isenge i Stegerset, til bun da.
(engang) fastner ved Spiddet.
Saa gik Gaasen (den Gaas) til Gilde, at hun
kom hovedl0s hjem. So gieng die Gans zum
Schmaus, dass sie ohne Kopf heiinkam.
36
Gans 540.
- 282
541 Gans.
SW. Gasen gar sa lange i koket tills hon fastnar
vid spettet.
Gasen gar sa lange i koket, hon fastnar en
gang pa spettet. Die Gans geht so lange
in die Kiiche, sie hleibt ein Mai am SjJiesse
sleeken.
Eafwen gar sa lange kring gillret, att han en
gang fastnar. Der Fuchs yeht so lange um
die Falle, dass er ein Mai hangen hleibt.
Rafwen kommer sa ofifta for nalitet, han fast-
nar en gang. Der Fuchs kommt so oft zum
Qarn, er hleiht ein Mai hangen.
fz, Tant grate chievre que mal gist, (afz.) S.
De gtH u. s. w.
nf. Tant grate ki^vre que mal gist. (Chmp.) S.
De geit u. s. w.
sf. Tan gratte la crabe que mau esta. (Gsc.) S.
De geit u. s. w.
Tan grate cabro qe maou jhai. (Lgd.) S. De
geit u. s. w.
Tant grate cabro, que mau iay. (nprv.) S.
De geit u. s. w.
it. Tanto wh, I'occa al torso che vi lascia il becco.
So lange geht die Gans zum Kohlstrunk,
dass sie den Schnahel dort Icisst.
Tanto \k la capra alle verze che vi lascia la
pcUe. So lange geht die Ziege in's Kraut,
dass sie das Fell da I'dsst.
Tanto \k la gatta al lardo che vi lascia la
zampa. So lange geht die Kntze zum Speck,
dass sie die Pfote dort I'dsst.
Tanto va la gatta al cacio che vi lascia Tugne
e'l naso. So lunge geht die Katze zum Kase,
his sie die Kralle und die Nase dort Idsst.
Tanto va la rana al poggio che vi lascia la
pelle. So lange geht der Frosch zum Brun-
nen, bis er die Haul dort Idsst.
Tanto va la mosca al male che vi lascia il
capo. So lange geht die Fliege zum Honig,
his sie den Kopf drin Idsst.
mi. Tant volt e va la gatta a e lei'd ch I'ai lassa
la zampa. (rom.) So viel Mal geht die Katze
zum Speck, dass sie die Pfote daldsst.
Tanto va la capra al cavolo, che ci lascia il
pelo. (t.) So lange geht die Ziege zum
Kohl, dass sie das Haar dort Idsst.
Tanto va la gatta al lardo, che ella vi lascia
la zampa (che ci lascia lo zampino). (t.) S.
Tanto va la gatta al lardo u. s, w.
ni. La gatta va tant al lard, ch' la i lassa al peil.
(em. B.) Die Katze geht so lange ziim Speck,
dass sie das Fell dort Idsst.
La va tant la cavia sopa, Che nel luf al fi
I'intipa. (1. b.) So lange geht die lahme
Ziege, his sie auf den Wolf stosst.
Tant va la gatta al lard, che in fin di fin
Siicced, che la ghe lassa pceu el sciampin.
(1. m.) So lange geht die Katze zum Speck,
bis es sich zuletzt ereignet, dass sie die Pfote
daldsst.
La crava a va sopa, fin ch' gniin a I'antopa.
(piem.) Die Ziege geht lahm, bis Finer sie
trifft.
A forssa d'and^ la gata al lard, ai lassa la
sanpa. (piem.) Durch Laufen zum. Speck
Idsst die Katze die Pfote dort.
A forssa d'esponsse al fin un resta ciapi. (piem.)
Durch Aussetzen wird Finer zuletzt gefangen.
Va la cavra zeta, fin che '1 love no I'intopa.
(v.) Die lahme Ziege geht, so lange sie der
Wolf nicht trifft.
Tantu la crapa zoppa va pri li munti, finu chi si.
lu lupu s'infrunta. (s.) So lange geht die
lahme Ziege durch'' s Gebirge, bis der Wolf
sie trifft.
Sorighe imbizzadu ad su casu non parat fina
a bi laxare su n,i8U. (sa. L., M.) Die Maus,
an den Kase getcdhnt, Idsst nicht ah, his sie
die Nase dWin Idsst.
Quien a menudo a las armas va, 6 dexa la sp.
piel, 6 la dexara. Wer oft zum Kampfe
geht, Idsst entweder die Haul dort, oder wird
sie dort lassen.
541. He that eats the kings goose, shall
be choked with the feathers, (en.) Wer
des Konigs Gans isst, wird an den Federn
ersticken.
Qui a mange I'oie du roi, cent ans apres il en fz.
rend la plume. Wer die Gans des Konigs
gegessen hat, gibt hundert Jahr nachher die
Federn wieder.
Qui a plume I'oie du roi, cent ans apres il en
rend la plume. Wer die Gans des Konigs
gerupft hat, gibt hundert Jahr nachher die
Federn wieder.
Qui mange la vache du roi, a cent ans de la
(cent ans aprfes) en paye les os. Wer die
Kuh des Konigs isst, hezahlt hundert Jahr
nachher die Knochen derselben.
Tel mange I'oye du Roy, qui cent ans apres nf.
en rend la plume. (Chmp.) Mancher isst
die Gans des Konigs und gibt hundert Jahr
nachher die Federn wieder.
Qe raoubo I'aouco d'aou segnou, al cap de sf.
Gans 541.
— 283
543 Gast.
cen-t-ans regoulo las ploumos. (Lg^-) Wer
die Gans des Herrn stieh.lt, giht nach hun-
dert Jahren die Federn wieder.
Qu manjo I'auquo dou Segno ur, au bout de
cent ans raquo la plumo. (nprv.) Wer die
Gans des Herrn issf, giht nach hundert
Jahren die Federn vneder.
it. Chi magna le oche del re, resta sofegi da le
pene. (ni. v ) Wer die G'dnse des Koni^s
issf, erstickt an den Ftdern.
si. Chi mangia li pecciune de la corte, ne va perzi
le penne. (npl.) Wer die Tauhen des Hofes
isst, ffeht selbst der Federn verlustig.
pt. Quern a vacca d'el Rei come magra, gorda a
paga. Wer die Kah des Konigs mager isst,
bezahlt sie als fett.
sp. Quien come la vaca del Rey, a cien anos paga
Ids huesos. 8. Qui mange u. s. ic.
542. Es flog einGanschen ■wohliiberden
Rhein, Und kam alsGickgack wieder
heim.
Es fliegt eine Gans liber's Meer, Und kommt
ein Gagack wieder her.
Flog' eine Gans iibers Meer, Kam' eine Gans
wieder her.
Eine Krahe iiber den Rhein geflogen, kommt
eine Krahe wieder.
Wer eine Elster ausschickt, kriegt einen bun-
ten Vogel wieder.
Eine ganss fleugt vber meere, Ein ganss kompt
herwider. (ad.)
md. Eine Gans fliegt iiber den Rhein, Eine Gans
kommt wieder heim. (mrh. E.)
Ed (EsJ flog e (einj Ganschen iwer (iiher) de
(den) Rhein, Ed kam als Gickgack widder
(wiederj heim. (mrh. T.)
od. Eine Gans fliegt iiber's Meer, eine Gans kommt
wieder her. (bair.)
Es fliegt eine Gans iiber's Meer, Und kommt
als Gans wieder her. (schwei.)
pd. Wenn me ennen Ester uutscheckt, dann kriegt
me ennen bonte Vogel wehr. (nrh. M.) Wenn
vian eine Elster ausschickt, dann kriegt man
einen bunten Vogel wieder.
Bai 'ne Hiekster utschicket, kritt 'en bunten
Yuegel wir. (wstf. Mrk.) S. Wer eine u. s. w.
dt. Eene gans (kraai) vliegt wel over het meer,
maar komt ook als gans (kraai) weder terug.
Eine Gans (Krahe) fliegt v:ohl iiber's Meer,
uber kommt auch als Gans (Krahe) wieder
zuriick.
Die een' ekster uitzendt, krijgt een' bouten
vogel t'huis. S. Wer eine u. s. w.
En gans vliecht ouer tmeer, en gans coemet
herweder. (ah.) S. Eine ganss u. s. w.
Send a goose to Dover and a goose will come en.
over. Schick'' eine Gans nach Dover und
eine Gans ivird heriiber kommen.
Gses flaug yfir Ri'n, kom aptrganga heim. Eineis,
Gans flng iiber'n lihein, kam als Wieder-
g anger heim.
543. Dreitagiger Gast 1st eine Last.
Dreitagiger Gast 1st Jedermann zur Last.
Den ersten Tag ein Gast, Den zweiten eine
Last, Den dritten stinkt er fast.
Ein Gast ist wie ein Fisch, Er bleibt nicht
lange frisch.
Ein dreitagiger Gast ist eine Last. (mrh. E.) md.
Ein dreitagiger Gast wird zur Last, (bair.) Od.
Zwei Tag ein Gast, Den dritten ein Uberlast.
(schwb.)
A (Ein) fauler Fisch und a Gast, Die werdet
bald zur Uberlast. (schwb. W.)
Dreitligige Gast ist en (ein) Uberlast. (schwei.)
Drei Tag Fisch und Gast, hebet's an, so stin-
ket's fast, (schwei.)
Der erst Tag en Gast, der- zweit en Uberlast,
der dritt Tag en Ufloht (Unflat) , wenn er
nid hei goht (nicht heim gehtj. (schwei.)
Ein guter Gast vmd ein guter Fisch halten sich pd.
drei Tage. (ns. Pr.)
Dreedagige Gaste un Fischke, De siiht me nit
geerne bie Dischke. (ns. W.) Dreitligige
Gaste und Fische, die sieht man nicht gem
bei Tische.
Een driedaagsche gast Is eene last. S. Ein dt.
dreitagiger Gast ist u. s. w.
Een gast is gelijk de visch: hij stinkt op den
derden dag. Ein Gast ist gleich dem Fisch:
er stinkt am dritten Tag.
Versche visschen en namagen stinken al ten
derden dage. Frische Fische und nahe Ver-
wandte stinken am dritten Tage.
Versche visschen en ven-e maghen stincken
binnen dry daghen. (avl.) Frische Fische
und entferiite Veruandte stinken binnen drei
Tagen.
Fish and guests smell at three days old. Fisch en.
und Gaste riechen, wenn sie drei Tage alt
sind,
36*
Gast 543.
— 284
545 Geben.
Fresh fish and strangers stink in three days.
Frischer Fisch und Fremde atinken in drei
Tagen.
Fi'esh fish and unwelcome friends stink before
they're three days auld. (scho.) Frischer
Fisch und unwillkommene Freunde slinken,
ehe sie drei Tage alt sind.
da* En Fisk og en Gjsest lugter ilde den tredie
Dag. Ein Fisch und ein Gast riechen den
dritten Tag iihel.
En trerre Daws G£Est stjjTiker. (jut.) Ein
dreitdgiger Gust stinkt.
is. |)rin8ettr gestr |)ykir verstr. Dreitdgiger Gast
missfdUt am drgsfen.
{>rinsettr gestr fykir nfzkum verstr og J>a3an
af {)vi leiSari, sem lengr dvelr. Dreitdgiger
Gast missfdUt Kargen am drgsten und da-
her uiJi so drgerlicher, uer Idnger hleibt.
SW. Tragen gast gor trog vard. Anhaltender Gast
macht schwerfdlligen Wirlh.
Man ledsnar snart wid tragen gast. Man wird
schnell eines anhaltenden Gastes ilberdriissig.
O hospede e o peixe a os tres dias fede. S. pt.
L'hote et le poisson aprh u. s. w.
El huesped y el pece a tres dias hiede. S. sp.
L'hote et le poisson aprh ti. s. u\
It. Post tres saepe dies vilescit piscis et hospes.
fz. L'hote et le poisson apr^s trois jours puent.
Der Gast und der Fisch stinken nach drei
Tag en.
L'hote et le poisson En trois jours sont poi-
son. Der Gast und der Fisch sind in drei
Tagen Gift.
sf. L'hostau com lou peissoun En tres dies es
pousoun. (Gsc.) Der Gast wie der Fisch
iat in drei Tagen Gift.
Apres tres jhours, Ton s'ennuejho de fennes,
d'ostes, d de plejhos. (Lgd.) Nach drei
Tagen ist man der Frauen, der Gdsfe und
des Regens miide.
Apres tres jours Ton s'enniieio, de fremos,
d'hostes et de pluejo. (nprv.) S. Apr6s
u. s. w.
Amic et pluejo, dins trey jours ennuejo. (nprv.)
Freund und Regen langweilen in drei Tagen.
it, L'ospite ti come il pesce : in capo a tre giorni
puzza. Der Gast ist wie der Fisch: am
Ende von drei Tagen stinkt er.
L'ospite ed il pesce Dopo tre di rincresce. Der
Gast und der Fisch widerstehen nach drei
Tagen.
mi. L'ospite e il pesce in tre giorni puzza. (t.)
S. Uhote et le poisson axwhs u. s. w.
Im. Lhoste, com lo peix menut, al cab de tres dies
put. (val.) Der Gast, uie der kleine Fisch,
stinkt am Ende von drei Tagen.
544. Hij slacht Sint Egbert, die de ei-
jeren opat, en de doppen om Godswil
gaf. Er gleicht St. Egbert, der die Eier
aufuss und die Schalen um Gotteswillen gab.
Hy slacht Sint Egbert, der de aeyen opiet in fs.
joech de doppen om Gods wille. (afs.)
Qwand i cut des ou.s, i donne li bouion as fz.
pauves. (nf. w.) Wenn er Eier kocht, so
gibt er die Briihe den Armen.
545. Niemand kann geben und behalten.
Geben und doch bchalteu gilt nichts.
Wer den Garen vermejet het, dei kan nich pd.
drin kruen. (ns. ha. G. u. G.) Wer den
Garten verniiefhet hat, der kann nicht
drinnen Gras holen.
Hij wil de eijeren met de hennen hebben. Er dt.
uill die Eier mid die Hennen haben.
You cannot eat your cake and have your cake, en,
Ihr konnt nicht Euern Kuchen essen und
Euern Kuchen haben.
He cannot eat his cake and have it. Er kann
seinen Kuchen nicht essen und haben.
You cannot have your loaf and eat it. Ihr
konnt Euer Laib nicht haben und es essen.
I canna sell the cow and sup the milk, (scho.)
Ich kann nicht die Kuh verkaufen und die
Milch swppen.
Han vil baade have sin Rumpe varm og sin da.
Vedkast heel. Er will seinen Hinteren
warm und seinen Holzkasfen voll haben.
Ein kann inkje selja og eiga dat same. Man iiw,
kann nicht dasselbe verkaufen und besitzen.
Ein kann inkje baade gifta Dotter si hurt og
hava henne heime. Man kann nicht seine
Tochter nach auswdrts verheirathen und sie
zu Hause behalten.
Ein kann inkje hava baade Rjomen og Smoret,
Man kann nicht Beides hahen: die Sahne
und die Butter.
Dat ein et or Giyta, fser ein inkje paa Fatet.
Was man aus dem Topfe isst, bekommt man
nicht auf die Schiissel. [S. Dat ein u. s. w.
Det man ater ur grytan, f|r man inte pa fatet. SW.
Geben 545.
— 285 —
547 Geduld.
fz, Voudrie lou meou amai las brescos. (sf. Lgd.)
Er mochfe den Honig mit den Wachsschei-
hen.
sf. Vourrias loii meou et las bresquos. (npi-v.)
Du niochtest den Honig und die Wachs-
scheiben.
it, Vorrebbe mangiar la foccaccia e trovarla in
tasca. Er viochte den Kuchen e.isen und
ihn in der Tasche finden.
E' non si pu6 aver la moglie ubbriaca (ebra)
e la botte piena. Man kann nicht die Erau
betrunken und das Fass voll haben.
E' vorrebbe la botte piena e la massera ubbri-
aca (briaca). Er mochte das Fass voll und
die Wirthschafterin hetrunken.
E' vorrebbe la capra piena e i capretti pasciuti.
Er mochte die Ziege voll und die Zicklein
salt.
E' vorrebbe I'uovo e la gallina. Er viochle
das Ei und die Henne.
mi. Burebbe a botte piena e a moglie briaca. (crs.)
Er mochte das Fuss voll und die Frau he-
trunken.
Burebbe fa a frittata senza rompe I'ove. (crs.)
Er mochte das Bilhrei machen, ohne die
Eier einzuschlagen.
Vler e len e e cul cheld. (rom.) Das llolz
und den Hintern warm (haben) icollen.
Un s' p6 aver e len e e cul cheld. (rom.)
Man kann nicht das Holz und den Hintern
warm haben.
De un quell e pu vlel indri. (rom.) Ein Ding
geben und es dann uieder haben wollen.
Non si pvi6 avere la botte piena e la moglie
briaca. (t.) Man kann nicht das Fass voll und
die Frau betrunken haben.
ni. A n's'p6 av^ir al lein, e al cul cald. (em. B.)
S. Un u. s, w.
An s'poeul aver la botta pien'na e la serva im-
beriaga. (em. P.) Man kann nicht das Fass
voll und die Magd betrunken haben.
An ^s pol avfeir r6v e la gallena. (em. R.)
Man kann nicht das Fi und die TJenne
haben.
El vorav 1' of e la galina. (1. b.) S. E' vor-
rebbe I' uovo u. s. w.
Non se peu avei a mogge imbrisega, e a botte
pinn-a. (lig-) 'S'. E' non si pub u. s. w.
As peul nen aveje la fomna bronssa e '1 botal
pien. (piem.) S. E' non si pub u. s. w.
No se pol aver la bota piena e la massera im-
briaga. (v.) Man kann nicht das Fass voll
und die Wirthschafterin betrunken haben.
si. Non e possibele ad avere la votte chiena e la
schiava ubriaca. (npl.) Es ist nicht mog-
lich, das Fass voll und die Sklavin betrun-
ken zu haben.
Vorresti la botte piena e la borsa con denari!
(npl.) Du mochtest das Fass voll und die
Borse viit Geld!
Nun si po aviri la cisca china e lu viteddu
(saziu) grassu. (s.) Man kann nicht den
Eimer voll und das Kalb fett (salt) haben.
La vutti china e la mogghi 'rabriaca. (s. C.)
Das Fass voll und die Frau betrunken. .
Querrer sa cviba piena et i sa muzere imbreaga.
(sa. L.) Das Fass voll und die Frau he-
trunken wollen.
54:6. Geburt ist etwas, Bildung mehr.
Birth is much but breeding more, Geburt ixt 611.
viel, aber Erziehung mehr.
Birth 's gude but breeding's better, (scho.)
Geburt ist gut, aber Erziehung ist besser.
Fodsel er Noget, men Dannelse er Mere. Ge- da,
biM't ist etwas, aber Bildung ist mehr.
J3a3 er betra aS vera vel uppfrseddr, enn vel is,
borinn. Es ist besser wohl erzogen, als
wohl geboren zu sein.
NfimiS kennir fleira enn natturan. Der Unter-
richt lehrt mehr, als die Natur,
Atti gjerer myket, Uppeldet gjerer meir. Z>te nw.
Herkunft thut viel, die Erziehung thut mehr.
Noumture passe nature. (afz.) Erziehung fz.
iihertrifft Natur.
Nourriture que passe nature. (Gsc.) S. Ni ur- sf.
riture u. s, w.
Nourritouro passo naturo. (nprv.) 8. Nour-
riture u. s. w.
Nodritura passa natura. S. Nourriture u. s. n\ it,
L' educazion fa gni cosa. (rom.) Die Erziehung mi.
thut Alles.
Nutritura passa natura. (t.) 8. Nourriture u. s. w.
L' educassion a supera la natura. (piem.) 8. ni.
Nourriture u. s. w.
547. Geduld ist die beste Arznei imUn-
g 1 ii c k.
Geduld ist das beste Pflaster fiir alle Wunden
(Schwaren).
No remedy like (but) patience. Kei7i Heilmittel en.
gleich (ausser) der Geduld.
Geduld 547.
286 —
549 Geduld.
Patience is a plaster for all sores. Geduld
ist ein Pflaster fiir alle icunde Stellen.
is. |joI Ifeknar ly'fia b6l. Geduld heilt der Men-
schen Unf/Uick.
It. Dolori cnivis remedium patientia.
fz. Patienso, medecino dey panres. (sf. nprv.)
Geduld, Arznei der Armen.
it. A qual si voglia dolore rimedia la pazienza.
Fiir icelchtn Schvierz e/t set hilft die Geduld.
mi. La sofferenza opni gran male avanza. Ct.) Die
Geduld hil/t jedem grossen Vhel.
Non v'fe mal che non finisca, se si sofFre con
pazienza. (t.) Es f/ihf. kein Vhel, das nicht
ende, wenv man mil Geduld leidet.
ni. Con la passienssa as rimedia a tut. (piem.)
Mil Geduld heilt man Allcs.
si. Unni nun c'^ rimediu, pacenza. (s.) Wo es
kein Rettunr/smittel ffihf, Gedidd.
548. Geduld ist ein edel Kraut, wjichst
aber nicht in alien Garten.
Es heiazt geduld das kreutlein gut, wechst
nicht in alien gerten. (ad.)
en. Patience is a flower that groweth not in every
garden. Geduld ist eine Blume, die nicht
in jedem Garten ic delist.
da. Taalmodighed voxer ei i hver Mands Have.
Gedidd tc'dchst nicht in Jedermanns Garten.
Taalmodigheds Urt groer ei i hver Mands
Have. Geduldkraut w'dchst nicht in Jeder-
manns Garten.
It. Patientia rara virtus.
it. Delia pazienza non ne vendon gli speziali.
Geduld verkaufen die Apotheker nicht.
mi. La pazienza h una buon' erba, ma non nasce
in tutti gli orti. (t.) Die Gedidd ist ein
gutes Kraut, wdchst aber nicht in alien
Garten.
ni. La pazienza a nass nen in tuti i giardin.
(piem.) Die Geduld wdchst nicht in alien
Garten.
La pazienza no nasse in tuti i orti. (v.) S.
La pazienza a nass u. s. w.
549. Geduld'^iiberwindet Alles.
Geduld iiberwindet Holzapfel (Schweinsbraten).
Mit geduldt vberwind man viel. (ad.)
Schweig, leyde und lach, gedult iiberwint alle
sach. (ad.)
Gedult vervvindet groze not, hore ich die wisen
sagen. (ad.)
Geduld iiberwendt (iiberwindet) den Schnetz- md.
kluusz (Schnitzklnss). (frk. H.)
Mit Geduld uberwind-t die Katz 'n Sausok
(Sausack). (frk. M.)
Mit Geduld hat die Sau den Kleiwensack od.
iiberwunden. (bair. L.)
Geduld iiberwindet Snurchrut (Standechrut)
(Sauerkraut), (schwci. )
Giduld iibcrwingt Surchinit und der Spack d'
Rfiebe. (schwei. S.) Geduld iiberwindet Sauer-
kraut und der Speck die RUben.
Geduld iwerwainjd ug e gat Krokt. (nrh. S.) pd.
Geduld iiberwindet aiich ein gules Kraut.
Geduld owerwinnt Snierkase. (ns. ha. G. u. G.)
Geduld iiberwindet Schinierkuse.
Geduld overwinnt Swiensbraden. (ns. hist.)
Geduld iiberwindet Schceinsbraten.
Geduld overvinn't Svinsbraden. (ns. hist. A.)
Geduld iiberwindet Schweinsbraten.
Geduld overwinnet (iibericindet) 'n Swinebroen
(Schweinebralen). (ns. L.-D.)
Geduld owwerwinget Giles, (ns. W.)
Geduld overwint alles. dt.
Patience overcomes all things. Geduld iiber- en.
icindet alle Dinge.
Taalmodighed overvinder Alt. da.
Med Taalmodighed kan man faae et jEg i een
Humlestek. Mit Geduld kann man ein Ei
in einem Hopfensack kriegen.
Taalmodichet owerwindher AUthing. (ada.)
J>ol vinnr praut alia. Geduld iibericindet alle is*
Milhe.
polinmseSin prautir vinnr allar. Die Geduld
iiberwindet alle Schwierigkeitcn.
Tolin trivist. (fser.) Der Geduldige Uberdauert.
Trotten vinn alt. Die Geduld iibericindet Alles. nw.
Traatten \nnn alt. (Tel.) S. Trotten u. s. w.
Talamod ofver\nnner allt. SW.
Talamod ofvervinner surkal. S. Geduld iiber-
windet Suurchrut.
Tal och lid, sa vinner du allting. Dulde und
leide, so ilberwindest du Alles.
Talig man trifs. S. Tolin u. s. w.
Thool ok liidh tha vindher thu al thingh. (asw.)
S. Tal u. s. w.
Domitrix omnium patientia.
Superanda omnis fortuna ferendo est.
It.
Geduld 549.
287 —
551 Gefahr.
Eusebie (Eusebile) juncta (iuncta) vincit patien-
tia (paciencia) cuncta. (mlt.)
CW. Malpatientia gida nuot, mai Patieritia ventscha
tutt. (obi.) Ungeduld hilft nichts , aher
Geduld uberwindet Alles.
fz. La patience vient a bout de tout. Die Qeduld
setzt Alles durch.
Avec de la patience on vient k bout de tout.
Mil Geduld setzt man Alles durch.
it. Colla pazienza si prende la lepra col carro.
Mil Geduld f'dngt man den Hasen tnit dem
Wagen.
Colui che ha pazienza ha ci6 che vuole. Wer
Geduld hat, hat das was er u-ill.
mi. Colla pazienza si vince tutto. (t.) Mit Ge-
duld uberwindet man Alles.
ni. Co la pazienza se vince ogni cosa. (v.) S. Colla
pazienza si vince u. s. w.
551. 1st die Gefahr vorilber, wird der
Heilige ausgelacht.
1st die Gefahr vorbei, ist Gott vergessen (so
wird die Zusage vergessen).
Gliicklich liber die Brack, Verlacht man St.
Nepomuck.
God vFordt niet meer gedacht, Is men aan land dt.
gebracht. Gott^s wird nicht mehr gedacht,
Ist man an's Land gebracht.
The danger past, (and) God forgotten. Die en.
Gefahr vorilber, (und) Gott vergessen.
Once on shore. We pray no more. Einmal
am Ufer, beten wir nicht mehr.
550. Was du nicht an dem kannst, das
nimm geduldig hin.
Was man nicht kann meiden, Soil man ge-
duldig leiden. [erwenden kan. (ad.)
Der dinge man sich getrosten sol, diu nieman
md. Wat en net ^nncre' kann, dat muss e' roech
ferdroen. (mrh. L.) Was man nicht cindern
kann, das muss vian ruhig vertragen.
Naar Faren er iorbi, leer man ad Helgenen. da.
Wenn die Gefahr vorbei ist, lacht rnan Uber
den Heiligen.
Nar citronen ar utpressad, kastar man skalet SW.
I pa gatan. Wenn die Citrone ausgedriickt
ist, wirft vian die Schale auf die Strasse.
en. What can't be cured, must be endured. Was
nicht geheilt werden kann, muss ertragen
werden.
da. Man faaer at lide det, man ei kan vende og
vride. Man muss erdulden, was man nicht
wenden und drehen kann.
Det skal man lide, som staaer ei til at vride.
Das muss man erdulden, uas nicht abzu-
wenden geht.
nw. Dat ein inkje kann Isekja, dat lyt ein lida.
Was man nicht abuenden kann, muss man
aushulten.
SW. Bast at lida, det man inte kan vrida. Am
besfen ist's, zu erdulden, was man nicht ab-
wenden kann.
It. Optimum est pati quod emendari nequit.
Durum, sed levius fit patientia quidquid corri-
gere est nefas.
Feras, non culpes, quod vitari non potest.
it. Accetta cun curaggiu cio che tu un poi ri-
spinghie. (mi. crs.) Nimm muthig an, was
du nicht abweisen kannst.
Simul acquis misertus est, memoria interiit. It.
Danger passd, saint moque. Gefahr vorilber, fz,
Heiliger verspottet.
Passe le danger, honni le saint. Vorilber die
Gefahr, verhohnt der Htilige.
La riviere etant passee, le saint est oublie.
Ist der Fluss iiberschritten , ist der Heilige
vergessen.
Qwaud on z'a passe I'aiwe, on n'a d'keure d^ nf.
passeu. (w.) Wenn man iiber's Wasser ist,
kiimmert man sich nicht um den Fdhrmann.
Passato il pericolo, gabbato il santo. 8. Passi it.
u. s. w. [rivihre u. s. w.
Passato il fiume, 6 scordato il santo. S. La
Passata la festa, gabbato il santo. (Ist) das Fest
vorilber, (wird) der Heilige verspottet.
Passat el punt, gabat el sant. (1. b.) Ist man ni.
iiber die Briicke, wird der Heilige verspottet.
Doia passada, comar desmentegada. (1. m.) (1st)
der Schmerz vorilber, (wird) die Hebamme
vergessen.
Passato lo punto, gabato lo santo. (v.) S.
Passat u. s. w. [u. s. w.
Dogia pa.ssa, comar desmentegon. (v.) S. Doia
Avuta la grazia, gabbato lo santo. (npl.) Hat si.
man die Gnadenbezeigung, wird der Heilige
verspottet.
Passadu su bisonzu non plus amigos. (sa. L.)
Vorilber die Noth, vorbei die Freundschaff.
O no passado, o Santo nao lembrado. Ist deryt,
Fluss iiberschritten, wird des Heiligen nicht
gedacht.
Gefahr 551.
— 288
664 Geheimniss.
Rogar o Santo ate passar o barranco. Zum
HeiUgen beten, bis der Hohlweg aufhort.
sp. El rio passado, el santo olvidado. S. La ri-
viere u. s. u\
Rogar al santo hasta passar el trance. Zum
Heiligen beten, bis die Gefahr voriiber ist.
552. "VVer sich in Gefahr begiebt, konimt
darin um.
od. Wer in Gefahr sicli begiebt, komnit in der
Gefahr um. (sclnvei.)
pd. Wa en't Gestriich geit, da blihv aan den Don
hange. (nrh. K.) Wer in'a Geatrduch geht,
der bleibt an den Dornen h'dngen.
Wei sick in Gefohr gitt, kiimmet diinne ihnme.
(ns. W.)
dt. Wie het gevaar bemint, zal erin omkomen.
Wer die Gefahr lieht, uird darin umkommen.
dii. Hvo der soger Faren, omkommer deri. Wer
die Gefahr siLclit, kommi darin um.
Han maa have ttkaden, som har sogt den.
Der muss den Schaden haben^ der ihn ge-
sucht hat.
nw. Dan som elskar Faaren, skal fella i han. Wer
die Gefahr Held, wird hineinfallen.
SW. Den faran alskar, han fnrgas der. Wer die
Gefahr lieht, kommt darin um.
Den faran alskar, iir faran narmst. Wer die
Gefahr lieht, ist der Gefahr am ndchsten.
It. Qui amat periciilum, peribit in illo.
CW. Tgi c' enten Priguel sa lai, ven en svantira
tras quei. (obi.)
fz. Vous allez soiivent a ch' bos, vous serez minge
par ches leus. (nf. pic.) Ihr geht oft in
den Wald, ihr werdet von den Wolf en ge-
fressen werden.
it. Chi disprezza u periculu, spessii ei resta. (mi. crs.)
Wer die Gefahr verachtet, bleibt oft drin
stecken.
ni. Chi a s' espon ai pericoi , una volta o I'aotra
ai casca. (piem.) Wer sicJi den Gefahren
aussetzt, f'dllt ein oder das andere Mai
hinein.
si. Qiii si esponet ad su perigulu , in su periguhi
restat. (sa.) Wer sich der Gefahr aussetzt,
hleiht in der Gefahr stecken.
Im. Qui ama el perill, en ^11 perix, (val.) S. Den
faran alskar, han u. s. u\
553. Was man in ein unsauber Gefass
schiittet, das versauert.
Al wat men in een vuil vat doet, dat ziiurt dt.
haast. Was man in ein schmufziges Fass
thut, das versauert rasch.
Det man helder i ureent Kar, fordaerves. Was da.
man in unreinea Gefdaa gieaat, das verdirbt.
Sincerum est nisi vas , quodcunque infundis, It.
acescit.
In vaso mal lavato II buon vino 6 tosto gua- it.
stato. (mi. t.) In schleckt gewaschenem Ge-
fass ist der gute Wein bald verdorben.
Sa Cuba mala fagliet su binu aghedu. (sa. L.) 3i.
Das achlechte Fass macht den Wein zu
Eaaig.
554. Das Geheimniss ist dein Gefange-
ner, so lange du es nicht offenbarst;
offenbart, bist du sein Gefangener.
Als gij niet zwijgt bij uwen vriend, zoo heeft dt.
hij den voet op uwe keel. Wenn ihr gegen
euern Freund nicht schweigt, so hat er den
Fuss auf eurer Kehle.
Esclave d'un autre se fait, qui dit son secret fz.
a qui ne le sait. Zum Sklaven eines An-
dern macht sich, wer sein Geheimniss dem
sagt, der es nicht ueisa.
Lou mout escapat qu'ey toun meste, Lou qui sf.
t' goardes qu'ey toun baylet. (Brn.) Das
entschliipfte Wort ist dein Herr, das, welches
du bewahrst, ist dein Diener.
Qui soun secret dis, sa libertat engoatge. (Gsc.)
Wer sein Geheimniss sagt, verkauft seine
Freiheif.
A chi dici il tuo secreto, doni la tua liberta. it.
Wem du dein Geheimniss sagst, dem iiber-
lieferst ou deine Freiheit.
Servo d'altri si fa, chi dice il suo secreto a chi mi.
no '1 sa. (t.) Zum Diener Anderer macht
sich, wer sein Geheimniss dem sagt, der es
nicht weiss.
Servu d' autru si fa, cui dici lu segi'etu ch' si.
iddu nun sa. (s.) S. Servo u. s. w.
Aquem disseste teu segredo, fizeste-lo senhor pt.
de ti. Wem du dein Geheimniss sagtest, den
machtest du zu deinem Herrn.
Dize ao amigo o segredo, e p6r-te-ha o p6 no
Geheimniss 554.
— 289 —
556 Geiz.
pesco(jo. Sag' dem Freunde das Geliehnniss,
und er wird dir den Fuss auf das Genick
setzen.
sp. A qiiien dices tii poridad, i ese das i\\ liber-
tad. S. A chi did u. s. w.
Di a tu amigo tu secreto, y tenerte ha el pie
en el pescuezo. Sage deinem Freunde dein
Geheimniss , und er ivird dir den Fuss auf
das Genick setzen.
pd,
(lii.
nw.
sw.
555. Wer befelilenwill, miissgehorchen
lernen.
Wa nit Knaach sin kann, kann ocli nit Hiihr
sin. (nrb. K.) Wer nicht Knecht sein kann,
kann audi nicht Ilerr sein.
Den som ikke kan lyde, kan heller ikke byde.
Der, icelcher nicht gehorchen kann, kann
mich nicht gebieten.
Dan som vil styra, skal sjolv laera lyda. Der,
welcher hefehlen will, muss selhst gehorchen
lernen.
Den inte lart att lyda, vet ej heller at befalla
(bjuda). Wer nicht gelernt hat zu gehorchen,
versteht auch nicht zu hefehlen.
Dhen intet weet lyda, han kan ilia biuda.
Wer nicht zu gehorchen weiss, der kann
schlecht hefehlen. ^
Godh lydare gior en godh biudare. Guter Un-
tergehener macht einen guten Gehieter.
Chi no sa obedir, no sa comandar. (v.) S.
Chi no sa iibidi u. s. w.
Chi no sa far, no sa comandar. (v.) S. Chi
non sa u. s. u\
Bisogna saver far per saver comandar. (v.)
Man muss ausfiihren konnen, um hefehlen
zu konnen.
Qui non ischit fagher, non ischit cumandare, si.
(sa.) ;Si. Chi non sa u. s. w.
Qui non est bonu a servire, non est bonu a
cumandare. (sa. L.) Wer nicht tauglich zum
Dienen ist, ist nicht tauglich zum Befehlen.
Non est bonu a cumandare qui non fuit bonu
a servire. (sa. L.) Nicht ist zum Befehlen
tauglich, icer nicht tauglich war zum Dienen,
Su malu servidore non est mai bonu padronu.
(sa. L.) Der schlechte Diener ist niemals
guter Herr.
fz.
sf.
Non potest bene imperare, qui male ante serviit.
Nemo bene imperat nisi qui ante paruerit im-
perio.
Herum nemo bene gerit, nisi servient bene.
A peine sera bon maistre qui n'a este serviteur.
Schwerlich wird guter Herr, der nicht
Diener gewesen ist.
Qui nou a serbit, nou sap coumanda. (Gsc.)
Wer nicht gedient hat, weiss nicht zu befehlen.
Per saupre coumandar faut aver servy. (nprv.)
Um hefehlen zu konnen, muss vian gedient
haben.
Chi non sa far, non sa comandar. Wer nicht
ausfiihren kann, kann nicht befehlen.
Cui cu no sa fa, nol sa nanchie comanda. (frl.)
Wer nicht ausfiihren kann, kann auch nicht
befehlen.
Chi no sa iibidi, no sa comanda. (1.) Wer
nicht gehorchen kann, kann nicht befehlen.
Chi sa nen fe, sa nen coniande. (piem.) S.
Chi non su u. s. ic.
E56. Des Geizes Schlund Ist ohne Grund.
Den Geiz und die Augen kann Niemand fiillen.
Ein gitic herze niemen mac erfiillen, dast ein
iibel sac. (ad.)
Wanne gitikeit ist ein iibel sac, der nimmer
wirt und nie wart vol, swie vol er ist, doch
ist er hoi. (ad.)
Ez tuot ouch niht wan gites vaz, diu nieman
uf der erde hie mit guote ervilllen mac. (ad.)
Diu helle und der arge man werdent nimmer
sat. (ad.)
Der Geizije hot nimmgrmir ganunk. (schls. B.) md.
Der Geizige hat nie genug.
Geiz hat keinen Boden. (bail". L.) od.
Gierigheid is niet verzadigd, voor zij den mond dt.
vol aarde heeft. Geiz wird nicht salt, bevor
er nicht den Mund roll Erde hat.
Gjerrighed har ingen Bund. S. Geiz u. s. w. da.
Gjerrighed er et bundlost Kar. Geiz ist ein
grundlcs Gefdss.
Gierrig Mands Taske bliver aldrig fuld. Geizi-
gen Mannes Tasche wird nie voll.
Agirnd vex me^ eyrir hvorjum. Die Habsucht IS.
wdchst mit jedcr Unze.
Dan som er girug, verd aldri full. Wer geizig niv.
ist, wird nie voll.
Dat verd ingen Niding nogd, Es wird kein
Geizhals hefriedigt.
Girighet ar ett bottenlost fat. ;S'. Gjerrighed SW.
er u. s. to.
Den girige (Snaler) far aldrig nog. Der Geizige
(Filz) kriegt nie genug.
37
Geiz 556.
— 290 -
558 Geiz.
Helvetet, hafvct och den girige fa aldrig nog.
Die Holle , das Meei' und der Geieige krie-
(je,n nie rjenuff.
It. Avari pera inexplebilis. (mlt.)
Oreo, sive mari, mens aequiparatur avari. (mlt.)
fz. L'avarice est comme le feu, plus on y met du
bois, plus il brule. Der Geiz ist trie das
Feuer: je 7nehr IIolz man unlegt, je niehr
brennt es.
itt L'uomo avaro e Tocchio sono insaziabili. Der
Geizige und das Auge sind unersdttUch.
mi. L'avaro 6 come I'idropico ; quanto piu beve,
piu ha sete. (t.) Der Gei'Age ist wie der
Wassersilchtige : je mehr er trinkt, je mehr
hat er Durst.
ni. L'avar no'l ghe u'lV mai asse. (1.) S. Der
Geizije u. s. iv,
L'avaro xe insaziabile. (v.) Der Geizige ist
uners'dttlich.
si. L'avaru mai si sazia. (s.) Der Geizige icird
nie satt.
Ln saccu di l'avaru nun s' inchi mai. (s.) Der
Sack des Geizigen fiillt sich nie.
La vurza di l'avaru mai did basta. (s.) Die
Borse des Geizigen sagt nie: genug.
S'avaru est uno mare senza fundn; qui sinde
salvet unu est casri raru. (sa.) Der Geizige
ist ein Meer ohne Grund; dass sich einer
daraus rettet, ist ein seltener Fall.
hbl. Geiz ist die grosste Armutli.
Der Geizige ist der Armste auf Erden.
Der Geizige ist ein reicher Bettler.
Dem Armen geht viel ab, dem Geizigen Alles.
od. Der Armuth geht wenig ab , dem Geiz Alles.
(bair.)
dt. Een gierigaard is nooit rijk. Ein Geizhals
ist niemals reich.
da. Gierrig Mand savner baade hvad han liar og
hvad han ikke har. Der Geizige entbehrt
sownhl was er hat, wie was er nicht hat.
Den Fattige fattes meget, men den Gierrige
Alt. Der Arme entbehrt viel, aber der
Geizige Alles.
is. Agjarnir menn eru purfamanna prrelar. Die
Geizigen sind der Dilrftigen Kneclde.
SW. Den girige iir alltid fattig. Der Geizige ist
immer arm.
It. Maxima egestas avaritia.
Avaritiae desnnt omnia.
Avarus semper eget.
Pauca desixnt inopi homini, sed plurima avaro.
Avaro tarn deest, quod habet, quam quod non
habet.
II pill povero die sia in terra h l'avaro. S. it.
Der Geizige ist der u. s. ^v.
L'avaro manca di tutto. Der Geizige leidet
an Allem Mangel.
Al mond el pii pitich (El prim pitibch del mond) ni.
I'e '1 piisse avar. (1. m.) Der Bediirftigste
in der Welt (T)er grosste Bediirftige in der
Welt) ist der Geizigste.
L'avaro xe el pii\ pitoco. (v.) Der Geizige
ist der Bediirftigste.
L'avai'u h riccu e sempri ^ poveru. (s.) Der si.
Geizige ist reich und ist immer arm.
Ao avarento (avaro) tanto Ihe falta o que tem, pt.
como o que nao tem. Dem Geizhals fehlt
ebensowohl das, was er hat, icie das, was
er nicht hat.
558. Geiz ist die Wurzel alles Uebels.
Swcr gitekeit und erge hat, deist gruntvest
aller missetat. (ad.)
Gierigheid is een wortel van alle kwaad. Geiz dt.
ist eine Wurzel alles Uebels.
Covetoiisness is the root "of all evil. Habsucht QU,
ist die Wurzel alles Uebels.
A covetous man is gude to nane, but warst to
himsel. (scho.) Fin Geiziger ist zu Niemand
gut, aber am schlimmsten gegen sich selbst.
Gjerrighed er en Kod til alt Ondt. S. Gierig- da.
heid u. s. u\
Agii-nd er staSr allrar illsku. Ilabsucht ist is.
Stdtte aller Bosheit.
Girighet ar en rot till allt ondt. S. Gierig- SW.
heid u. s, w.
Avaritia est radix omnium malorum. It.
Auri sacra fames, quid non mortalia cogis
pectora?
De' vizi e regina I'avarizia. Der Luster it,
Konigin ist der Geiz.
L'avarizia fe scuola d' ogui vizio, (t.) Der mi.
Geiz ist die Schule jeden Lasters.
L'avarizia I'e la capital de tiic i vizi. (1. m.) ni.
Der Geiz ist der Hauptsitz aller Luster.
L'avarizia xe la metropoli de tuti i vizi, (v.)
Der Geiz ist der Mittel^nmkt aller Luster,
Geld 559.
— 291
560 Geld.
559. Baar Geld kauft.
Wo niein Beutel aufgelit, raiiclit mciiie Kiiche.
Hab' ich was klingt, So krieg' icli was singt.
Wer da hat pfenning vil, der kauft ini lieb,
wie viel er wil. (ad.)
pd. Vol" Geld kann man den Dowel dauzen latn.
(ns. B.) Fu7^ Geld kann mem den Teufel
tanzen lassen.
Vor Geld is Zuuker feile. (ns. ha. G. u. G.)
Fiir Geld ist Zuckev fell.
For Geld is AUes to kriegen. (ns. O. J.) Fiir
Geld ist AUes zu kriegen.
Heww ock wat dor klingt, krieg ock, wat dor
springt. (ns. Pr.-W.) Hah' ich, v:as klingt,
krieg' ich, was springt.
Fur Geld is Zucker feil. (ns. W.) S. Vor u. s. ir.
(It. Die geld heeft, kan wat koopen. Wer Geld
hat, kann was kaufen.
Voor geld koopt men de stockvischvellen. Fiir
Geld kauft man die Stockfischhiltde.
De penningen doen de paarden loopen. Das
Geld macht die Pferde laufen.
Die heeft, dat er klinkt, Krygt, dat er springt.
(vl.) Wer hat, was klingt, kriegt, ivas springt.
Vooi' geld koopt men de boter. (vl.) Fiir Geld
kauft man die Butter.
en. A penny in my piirse will bid me drink, when
all the friends I hare will not. Ein Penny
in meiner Tasche gibt mir zu trinken, icenn
alle meine Freunde es nicht thun.
(lii. Hvor min Pnng gaber, der ryger mit Stegers.
S. Wo u. s. IV.
Haver jeg Penning i min Pnng, da haver jeg
Mad i min Mund. Hab' ich Geld iji meinem
Beutel, da habe ich S^Mise in meinevi Mund.
Har man kun Det, som klinger, da faaer man
vel Den, som springer. Hat man 7iur das,
was klingt, so kriegt man loohl den, der
springt.
Haffwer iegh Penning i mijn Pwng, tha haff-
wer iegh Madli i mijn Mwndh. (ada.) S.
Haver jeg u. s. w.
Naar iegh haffwer Penningse i mijn Pwng, tha
hawer iegh Madh i mijn Mwndh. (ada.)
Wenn ich Geld in meinem Beutel hahe, da
habe ich Speise in meinem Mund.
is, Hafi eg peni'ng i ptingi, hefi eg mat i munni.
Hab' ich Geld im Beutel, hab' ich Speise
im Mund.
UW. Han fser alltid Sko, som >Skillingen heve. I)er
Icrieqt stets Schuh, der Schillinge hat.
Dan som heve Peuing, fser alltid Pung. Wer
Geld hat, kriegt stets 'n Beutel.
Dan som heve dat som kling, fser alltid dat
som spring. Der, welcher hat, was klingt,
kriegt stets, was sj^ringt (d. h. Vieh).
Penningen gior kiopet. Das Geld macht den SW.
Kauf.
Har man det som klingar, nog far man (val)
den som springer. Hat man das, was klingt,
so kriegt man fwohlj den, der springt.
Hawer jak psenning i punge, tha hawer jak
math i munne (mwnne). (asw.) S. Hafi u. s. to.
Et genus et formam regina pecunia donat. It.
Reddit mercatum parata pecunia gi-atum.
Quidvis nummis praesentibus opta, opta, eveniet.
Es (-^^s) mihi quando (qvando) gero, ventre
refectus ero. (mlt.)
Faux (Fans) dape mulcetur, obolis (obelis) dum
(cum) pera repletur. (mlt.)
Os reficit coena (cena) numisma gerente cru-
mena. (mlt.)
Chi bain peja, bain gioda. (Id.) Wer gut be- CW.
zahlt, bekovimt Gutes.
Qui a de 1' argent a des coquilles (pirouettes), fz.
Wer Geld hat, hat Muscheln (Pirouetten).
Chi ha danari, ha cio ch'e' vuole. Wer GeldW,
hat, hat (AUes), was er icill.
Chi ha quattrini, ha tutto. (t.) Wer Geld hat, ml.
hat AUes. [und Pferd trabt.
Dne paja e caval trota. (piem.) Geld bezahlt ni.
Lu dinari fa cantari I'orvi. (s.) Das Geld si.
macht die Blinden singen.
Qui hat dinari tenet quantu queret. (sa. L.)
8. Chi ha danari u. s. iv.
Per lo diner balla el goset. (val.) Fiir's Geld lui.
tanzt das Hiindchen.
Quem dinheiro tiver, fani o que quizer. Wer pt.
Geld hahen wird, icird thun, was er will.
Por dinheiro baila el peiTO. Fiir Geld tanzt
der Hand.
Quien dinero tiene, alcanna lo que quiere. sp.
Wer Geld hat, erlangt, icas er will.
Por dinero bayla el perro y por pan si se lo
dan. Fiir Geld tanzt der Hand und fiir
Brod, wenn man''s gibt.
560. Det Geld is rund (et mot under de
Lite. (pd. ns. ha. G. u. G.) Das Geld ist
rund (es muss unter die Leute).
Het geld is plat voor de gierigaards en rond dt.
voor de verkwisters. Das Geld ist plutt fiir
37*
Geld 560.
292 —
563 Geld.
die Geizh'dlse tmcl rund fiir die Ver-
schtoender.
fs. At jil as trinj. (A.) Das Geld ist rund.
da. Penge ere ninde. Geld ist rund.
Penge er runde, fordi de skal trille. Geld
ist rund, weil es rollen soil.
Penninghe sere baade kommendse oc farendse.
(adli.) Geld Jcommt und geht.
is. Peningr er kringlottr, svo hann velti milli allra
landa. Das Geld ist rund, so rollt es durch
alle Lander.
nw. Pengarne er difyre runde, at dei skal ruUa.
Das Geld ist deshalh rund, dass es rollen
soil.
SW. Penningen ar en vandringsman. Das Geld
ist ein Wandersmann. [und geht.
Penningen kommer och gar. Das Geld kommt
Psening ser badlie farande ok komande. (asw.)
S. Penninghe u. s. w.
It. Sicut adauctiva sic sera (era) fluunt fugitiva
(fugitiua). (mlt.)
it. I soUi so tonduli e caminami prestu. (mi. crs.)
Die Soldi sind rund und wandern schnell.
mi. I danari son tondi e ruzzolano. (t.) Das Geld
ist rund und rollt.
I danari son tondi. (u.) S, At u. s. w.
ni. li dne a volo. (piem.) Das Geld fliegt.
I bezzi i va via perche i xe tondi. (v.) Das
Geld geht weg, weil es rund ist.
561. Een man zonder geld is een lijk.
(dt.) Ein Mann ohne Geld ist eine Leiche.
dt. Een man zonder geld is een scliip zonder zeilen.
Ein Mann ohne Geld ist ein Schiff ohne
Segel.
Die geld heeft, kan zich roeren: een man zon-
der geld is maar een houten beeld. Wer
Geld hat, kann sich riihren: ein Mann ohne
Geld ist nur ein hblzern Bild.
Een man sonder ghelt is een lyck. (avl.)
en. A man without money is a bow without an
arrow. Ein Mann ohne Geld ist ein Bogen
ohne Pfeil.
A gentleman without money is like a pudding
without suet. Ein Edelmann ohne Geld ist
wie eine Wurst ohne Fett.
it. Homo sine pecunia est imago mortis.
fz. In homm' sins argint, c'est' on leiip sins dints
(on biergi sins chin), (nf. w.) Ein Mann
ohne Geld ist ein Wolf ohne Z'dhne (ein
Schafer ohne Hund).
Uomo senza quattrini h, un niorto che cammina. it.
(mi. t.) Mann ohne Geld ist ein Todter,
welcher wandelt.
Uomo senza roba k una pecora senza lana. (t.) mi,
Mann ohne Gut ist ein Schaf ohne Wolle.
L'uomo senza quattrini e un albero senza fo-
glie. (u.) Der Mann ohne Geld ist ein Baum
ohne Blatter.
L'omm senza danee I'e brutt. (1. m.) Der ni.
Mann ohne Geld ist garstig.
L'omo senza bezzi el xe un morto che camina.
(v.) S. Uomo senza quattrini u. s. w.
Un omo senza bezzi xe un omo morto. (v.)
Ein Mann ohne Geld ist ein todter Mann.
Homine senza dinari, homine mortu. (sa. L.) si.
Mann ohne Geld, todter Mann.
562. Fiir Geld und guteWorte kann man
Alles haben.
Mat Gelt a gutt Wiirt krit e fill. (mrh. L.) md.
Mit Geld und giiten Worten kriegt man viel.
Geld un god Wor pleg'n to help'n. (ns. A.) pd.
Geld und gute Worte 'pflegen zu helfen.
Voor geld en goede woorden is er nog al wat dt,
te koop (kan men overal te regt komen).
Fiir Geld und gute Worte ist schon nock
was zu kaufen (kann man iiherall zurecht
kommen).
For Penge og gode Ord kan man faae Alting. da.
Fur Geld und gute Worte kann man Alles
kriegen.
Fyre gode Ord og Peng fser ein alt, som ein nw.
treng. Fiir gute Worte und Geld kriegt
man Alles, was man braucht.
Cu li dinari ogni cosa s'otteni. (si. s.) Mit it.
dem Geld erreicht man Alles.
563. Geld ist die beste Waare, sie gilt
Sommer und Winter.
Baar Geld ist gute Waare.
Gelt ist eine gute war, sie gilt Winter vnd
Sommer. (ad.)
Geld ist e gueti Waar: si goht Summer und od.
Winter, (schwei.) Geld ist eine gute Waare,
sie geht Sommer und Winter. [Waare.
Geld isn rare Waare. (ns. B.) Geld ist 'ne seltne pd.
Geld 563.
— 293 —
567 Geld.
dt. Geld is eene goede waar: zij geldt winter en
zomer. S. Gelt u. s. w.
Gelt is een guede waere, sie geldet winter ends
soemer. (ah.) S- Gelt u. s. w.
da. Penge ere gode Varer, de gjelde baade Vinter
og Sommer. Geld ist gute Waare, sie gilt
sowohl Winter wie Sovimer. [Waare.
Penge ere den bedste Vare. Geld ist die beste
11 W. Pengar er goda Varor: dei ganga baade Svimar
og Vinter. S. Geld ist e u. s. w.
SW. Penningar aro goda varor: de galla bade vin-
ter och sommar. S. Penge ere u. s. iv.
fz. Feu, argent, sagesse et sante, Sont en prix
hyver et este. Feuer, Geld, Weisheit und
Gesundheit sind Winter und Sommer im
Preise.
Feu, febves, argent et bois Sont bons en tous
mois. Feuer, Bohnen, Geld und Holz sind
gut in alien Monaten,
564. Geld macht Alles. (od. schwei.)
SW. Penningen formar allt. Das Geld vermag Alles.
It. Pecunia impetrat omnia.
fz. L'argent fait tout. Das Geld macht Alles.
it. Coi quattrini si fa tutto. (mi. u.) Mit Geld
macht man Alles.
ni. Coi sold SB fa tot. (1.) S. Coi quattrini u. s. w.
Arzan fe to. (piem.)
I bezzi fa tuto. (v.) 8. L'argent u. s. w.
Coi bezzi se fa tuto, (v. trst.) S. Coi quat-
trini u, s. tf.
pt. Tudo pode o dinheiro. Alles vermag das Geld.
Geld beheert de wereld. Geld leitet die Welt, dt.
Geld regeert het land. Geld regiert das Land,
Money commands all. Geld heherrscht Alles. eu.
Penge regjere Verden.
565. Geld Regiert die Welt.
Dann ytz vntrew vnd falsches gelt regiren alle
stend der welt, (ad.)
md. Gald ragbiirt di Walt. (frk. H. S.)
D' Gelt regeert d' Welt. (mrh. L.) Das Geld
regiert die Welt. [u. s. w.
od. 's Gald regiTrd d- Wald. (ndo.) S. D' Gelt
Dem Silber, Gut und Geld Ist alles unterthan
in der Welt, (schwei.)
pd. Jeld rejeert de Welt. (nrh. Gl.)
Geld regiert die Welt und der Kniippel die
Menschen. (ns. Pr.)
Geld regeert de Welt. (ns. W.)
da.
Pecuniae omnia obediunt. It.
Jupiter in coelis, nummus regit omnia terris;
Divisum imperium cum Jove nummus habet.
L'argent comptant I'emporte, Das baare Geld fz.
tragi's davon.
L'oro governa il mondo. Das Gold regiert it.
die Welt.
Dio e trino in cielo e quattrino in terra, (u.) mi.
Gott ist im Himmel dreifdltig und auf Er-
den Vierer (d. h. Geld).
Dinheiro he a medida de todas as cousas. pt.
Geld ist das Maass fur alle Dinge.
Todas las cosas obedecen a la pecunia. (asp.) sp.
Alle Dinge gehorchen dem Gelde.
566. Liebe kann Viel, Geld kann Alles.
Liebe thut viel; Geld thut mehr.
De liefde doet veel, maar 't geld doet alles. dt.
Die Liebe thut viel, aber das Geld thut
Alles.
Love does much, but money does more. Liebe en.
tJiut viel, aber Geld thut mehr.
Beauty is potent, but money is omnipotent.
Schonheit ist mdchtig, aber Geld ist all-
machtig.
Kjserlighed gj0r Meget, men Penge Mere, da*
Liebe thut viel, aber Geld mehr.
Amour fait moult, Mais ai-gent fait tout, (afz.) fz,
Liebe thut viel, aber Geld thut Alles.
Amou que pot here, argen que pot tout. (Brn.) sf.
Amor fa molt, argent fa tot. (neat.) Liebe llll.
thtd viel. Geld thut Alles.
Amor faz muito, o dinheiro tudo. Liebe thzifpt,
viel, das Geld Alles.
567. Man muss dem Geld gebieten, nicht
gehorchen.
Man muss dem Geld gebieten, nicht dienen.
Gij moet aan het geld de wet voorschrijven, niet dt*
daaraan gehoorzamen. Ihr miisst dem Geld
Gesetze vorschreiben, nicht ihm gehorchen.
Geld 567.
2U
569 Geld.
eil. Money is a servant to some, but a master to
others. Geld ist Eini^en ein Diener, aher
Anderen ein Uerr.
SW. Penningen ar en god tjenare, men dalig herre.
Das GeUl ist ein guter Diener, aher schlim-
mer Herr.
It. Pecuniae imperare, non sei'vire convenit.
fz. L'argent est bon serviteur et mechant maitre.
Das Geld ist (ein) guter Diener und schlim-
mer Herr.
it. La pecunia, se la sai itsare, e ancella; se no,
e donna, (mi. t.) Das Geld ist, wenn du
es zu brauchen weisst, Knecht, wo nicht, ist
es Herr.
si. Li dinari servinu all' omu, no I'omn a li dinari.
(s.) Das Geld diene dem Menschen, nicht
der Mensch dem Gelde.
568. Oline Geld kanft man niclits.
Kein Krenzer, kein Schweizer.
md. Ke' Gelt, ke' Lieder. (mrh. L.) Kein Geld,
keine Lieder.
(It. Geen geld, geene Zwitsers. Kein Geld, keine
Schweizer.
Ijdele hand, ijdel gebed. Leere Hand, leeres
Gebet.
eu. No silver, no servant. Kein Silher, kein Diener.
No penny, no paternoster. Kein Pfennig, kein
Vaterunser.
da. Ingen Penge — iugen Ven. Kein Geld — |
kein Freund.
It. Et nummi caecos concinuisse docent.
fz. Point d'argent, point de Suisse. Keiii Geld,
kein Schweizer.
Pas (Point) d'argent, pas (point) de Suisses. S.
Geen geld u. s. iv.
Sans deniers George ne chante. Ohne Geld
singt Georg nicht.
Des mains vuides prieres vaines. Von den
leeren Handen vergehliche Gehetc.
A point d'argent, point de varlet. (afz.) Fiir
kein Geld kein Knecht.
De wide main wide priere. (afz.) Von leerer
Hand leer Gebet.
Ki prie nue main il se travaille en vain, (afz.)
Wer mit leerer Hand helet, viiiht sich ver-
gebens. [u. s. lo.
ef. Ges d'argent, ges de Souisse. (uprv-) S. Point
Senza danari non si hanno i paternostri. Oh^ie it.
Geld hat man keine Vaterunser.
Senza quatren un bala (un s fa baler) i bura- rci.
ten. (rom.) Ohne Geld tanzen (kann man)
die Pupiien nicht (tanzen lassenj.
Par gnint un s perla. (rom.) Filr Nichfs sprieht
man nicht,
A ufo non canta il cieco. (t.) Fiir Nichts
singt der Blinde nicht.
Per gnent no canta I'orbo. (1. b.) S. A ufo u. s. w. ni.
Senza son no canta I'orb. (1. m.) Ohne Klang
(des Geldes) singt der Blinde nicht.
Per nagota nissiin vor fa nagot. (1. m.) Fiir
Nichts will Niemand etwas thun.
Senssa dne ii preive a dijo nen messa. (piem.)
Ohne Geld lesen die Priester keine Messe.
Senssa dne as fa gnanca cante un borgno.
(piem.) Ohne Geld macht man nicht einmal
einen Finaugigen singen.
Per gnente I'orbo no canta. (v.) >S^. A ufo u. s. w.
Co no gh'e bezzi, I'orbo no canta. (v.) Wenn
kein Geld da ist, singt der Blinde nicht.
Senza dinari nun si canta missa. (s.) Ohne si.
Geld singt man keine Messe.
Senza dinari non si cantat missa. (sa. L.) S.
Senza dinari u. s. ir.
569. Redet Geld, So schweigt die Welt.
Wenn Geld redet, schweigt alls Welt.
Wenn Geld redet, da gilt all' and're Eede nicht.
Wann Geld redt, schweigt wol alle Welt still, od.
(schwb.)
Als geld spreekt, zoo zwijgt elk. Wenn Geld (It.
spricht, schicbigt Jeder.
Money will do more than my lords letter, eu.
Geld richtet mehr cms, als Mylord's Brief.
Penge tale Mere, end tolv Tingmsend. Geld (la,
sjjricht mehr, als zwolf Gerichtsleute.
Naar Guldet taler, maa fattig Mand tie. Wenn
das Gold spricht, muss armer Mann
schweigen.
Naar Guld forer Ordet, saa gjelder ingen Viis-
dom. Wenn Gold das Wort fiihrt, so gilt
keine Weisheif.
Nar penningen talar, tiger gemeuligen hvar SW.
man. Wenn das Geld spricht, schioeigt ge-
icdhnlich Jedermann.
Nar guldet forer ordet, galler ingen visdom.
S. Naar Guld u. s. w.
Geld 569.
295
571 Geld.
It. Auro loquente nihil pollet quaevis oratio (om-
uis sermo inanis est).
Niimmus ubi loquitur, Tullius ipse tacet.
fz. Oil I'oi' parle, toiite langiie se tait. Wo das
Gold spricht, schweirjt jede Zunge.
Rien de plus eloquent que I'argeut comptant.
Nichts Beredieres als das baare Oeld.
Ou I'or abonde, ne sert langue faconde. Wo
das Gold im Ueherfluss ist, nutst heredte
Zunge nicht. [parle u. s. w.
it. Dove I'oro parla, ogui lingua tace. S. Ou I'or
mi. Dove Toro paila, la lingua tace. (t.) Wo das
Gold spricht, schweigi die Zunge.
Quando I'oro parla, la lingua non ha forza.
(t.) Wenn das Gold spriclit, hat die Zunge
keine Macht.
Chi' ha quattrini ha sempre ragione. (u,) Wer
Geld hat, hat immer Eecht.
ni. Doe die For el parla, tas la lengua. (1. b.) S.
Dove I'oro parla, la u. s. w.
Son de I'or sonna mei d'ona campaua. (1. m.)
Goldesklang klingt mehr, als eine Glocke.
Dove I'oro parla, la lengua tase, (v.) S. Dove
I'oro parla, la u. s. tv.
O dreto o storto, o bona o trista frase, Co parla
'1 rico tuti quanti tase. (v.) Gerade oder
krumvi, gufe oder schlechte Phrase, loenn
der Eeiche spricht, schweigen Alle.
pt. Aonde o ouro falla, tudo calla. Wo das Gold
spricht, schweigt Alles.
hleiht, die er machen llisst, tcirft sein Geld
weg.
Chi ga bezzi da butar via, Tegna le opere e
vada via. (v.) Wer Geld eum Wegwcrfen
hat, halte Tagelohner und gehe weg.
Ti vuoi 'nsignari a 'mpnviriri, Manda romini si.
e 'un cci iri. (s.) Willst du lernen dick arm
machen, schicke Arheiter und gehe nicht hin.
Obreros a no ver, dineros a perder. Arbeiter sp.
nicht beaufsichtigt, Geld verloren.
570. De Geld will vermallen, kop Glaes
un lat se fallen, (pd. ns. B.) Wer Geld
vergeicden will, kaufe G laser und lasse sie
fallen.
pd. De Geld will vermallen, koop Glasen un laat
se fallen, (ns. ofs.)
571. Wie das Geld, so die Waare.
Klein Geld, kleine Arbeit.
Kupfern Geld, holzerne Seelniess.
Demno Gelt, d^mno \Vii7:)r. (mrh. L.) Dar- md.
nach Geld, darnach Waar.
Kupfernes Geld, kupferne Seelmessen. (schwei.) ocl.
Darnach Geld, darnach Seelmessen. (schwei.)
Donoh at Gaald, donoh de Sihlemess. (nrh. D.) pd.
Darnach das Geld, darnach die Seelmess.
Koppern Geld, koppern Seelmesse. (ns. B.)
Kiipfern Geld, kupfertie Seelmess.
Kopper Gold, kopper Waar. (ns. Pr.) Kupfern
Geld, kupfern Waare.
Schmal Futter, schlechter Gesang. (ns. Pr.)
Koperen geld, koperen zielrais. S. Koppern (It.
Geld u. s. IV.
Som Pengene ere, saa ere Varerne. Wie das A'a,
Geld ist, so sind die Waar en,
Koppar niynt, koppar sialemassa. *S'. Koppern STV.
GeUl u. s. ir.
it. Chi ha danari da buttar via, Metta gli operaj
e non vi stia. Wer Geld zum Wegwerfen
hat, nehme die Handwerker und hleibe
nicht da.
mi. Chi ha quattrini da buttar via, Tenga I'opre e
non ci stia. (t.) Wer Quattrini zum Weg-
werfen hat, halte Tagelohner imd bleihe
nicht da.
ni. Ta ghe sold da bilta vea? Fa laura e te sta
a I'ustarea. (1. b.) Hast du Soldi zum Weg-
werfen? Lass arheiten und sitz' in der
Schenke.
Chi assist nen a I'opera ch' a fa fe, a sgheira
ii so dne. (jjiem.) Wer nicht bei der Arbeit
Exilis nunimuH breveni parit missam. (mlt.) It.
Pro cupreis cupreas nummis lege, clerice,
missas. (mlt.)
Poco danaro, poca merce. Wenig Geld, ivenig it.
Waare,
Poca spesa, poch Sant Antoni. (rom.) We7iig mi.
Ausgabe, tvenig Sankt-Antonius.
Poco cacio fresco, poco San Francesco, (t.)
Wenig frischer K'dse, ivenig Sankt-Fran-
cisciis.
Poch dinar, poch Sant' Antoni. (em. P.) Wenig ni.
Geld, wenig Sankt-Antonius.
Poca farina, poca Madonina. (1.) Wenig Mehl,
wenig Madonna.
Talis pagazio, talis cantazio, (1.) Wie die Be-
zahlung, so der Gesang.
Con pio grossa 1'^ la torza. Con pio i pret i
alza la us. (1. b.) Je dicker die Kerze ist,
je mehr erhebt der Friester die Stimme.
Geld 571.
296
572 Gelegenheit.
Poca formag, poch Madona de Carevag. (1. m.)
Weiiiff K'dse, wenig Madonna di Caravaggio.
De la spesa se regola el cautA, Conforma de
la borsa 1'^ el sonna. (1. m.) Nach den
Kosten ricJitet sich das Singen; wie die Borse,
ist das Oeliiute.
P6chi dne poca festa. (piem.) Wenig Geld,
wenig Fest. [u. s. %v.
Talis pagassio, talis cantassio. (piem.) *S'. Talis
Talis pagassio, talis laborassio. (piem.) Wie
die Bezahlung, so die Arbeit.
Poco pan, poco Santantonio, (v.) Wenig Brot,
wenig Sankt-Anlonias.
Come xe grossa la candela, i preti alza la ose.
(v.) Je nachdem die Kerze dick ist, erheben
die Priester die Stimine.
si. Confornie sa pagadura sa pinctura. (sa. L.)
Gemdss der Bezahlung das Oemdlde.
Im. Taut pagad, tant servld. (neat.) So viel he-
zahlt, so viel hedient.
Pocs diners, pocs sans Antonis. (neat.) S. Poch
u. s. w,
l>t. A pouco dinheiro, pouca saude. Fiir wenig
Geld, wenig Wohlhefinden.
572. Gelegenheit macht Diebe.
Stat macht diebe, daz ist war. (ad.)
Die Stat (State) lert (leret) den diep (diebe)
stein, (ad.)
Wan stunt iind stat vil dieben macht. (ad.)
md. D' Geleenhet mecht den Def. (mrh. L.) Die
Gelegenheit macht den Diet.
od. Gelegenheit macht den Dieb. (bair.)
Gelegenheit macht Dieben. (schwei.)
pd. Gelegenheit maakt Deefe. (ns. ofs.)
Gelegenheit maakt Genegenheit (Geneigtheit,
Lust) un Genegenheit maakt Deefe. (ns. ofs.)
Umgang erweckt Liebe, und Gelegenheit macht
Diebe. (ns. Pr.)
Gelegenheit maaket Deewe. (ns. W.)
dt. De gelegenheid maakt den dief. S. D' GeUen-
hit u. s. w.
Tijd en plaats doen den dief stelen. Zeit und
Ort machen den Dieb stehlen.
en. Opportunity makes the thief. S. Gelegenheit
macht den u. s. lo.
fs. Gelagenhaid maget Thiewe. (M.)
Slsemr geymari gjoiir margan Jijof. Schlaffer
Hater macht manchen Dieb.
Ogoymsla ger so mangan tjov. (fser.) Die Un-
aufmerksamkeit macht so manchen Dieb.
Tilfelle gjerer Tjiivar. nw.
Tillfallet gor tjufven. S. D' Geleenhet u. s. u: SW.
da. Leilighed gjor Tyve.
Evne gior Tyv. Konnen macht Dieb.
is. Stund og staSr gjorir margan |)j6f. Stand und
Stlitte macht manchen Dieb.
Occasio facit furem (homines in delictum trahit). It.
Occasio causa scelerum.
Hora, locus faciunt, quod fures non sua
tollunt. (mlt.)
L' ocasiun fa il lader. (Id.) S. D' GeUenhet CVf.
u. s. tv.
L' occasiuh fes leri. (Id. bd.) Die Gelegen-
heit macht Diebe.
L'occasion fait le larron. *S'. D' Geleenhet u. s. w. fz.
Occasion fait le laiTon. S. Gelegenheit macht
den u. s. w.
Le trou et l'occasion invitent le larron. Das
Loch und die Gelegenheit laden den Dieb
ein.
L' aisement fait le peche. Die Bequemlichkeit
macht das Vergehen.
Eyse (Aeise) fait (feit) larroun (larron). (afz.)
Bequemlichkeit macht Dieb.
Eise fet le larron. (afz.) Bequemlichkeit macht
den Dieb.
L' occasion fait 1' lan-on. (w.) S. D' Ge- nf.
Menhet u. s. ii\
L' occasione fa 1' uomo ladro. Die Gelegen- it.
heit macht den Menschen zum Diebe.
II bel rubar fa 1' uomo ladro. Das bequeme
Stehlen macht den Menschen zum Dieb.
L' occasione face F ommu ladru. (crs.) S. L' mi,
occasione fa u. s. w.
A cumudita face 1' ommu ladru. (crs.) Die
Bequemlichkeit macht den Menschen zum
Diebe.
L' ucasion la fa 1' om ledar. (rom.) S. L'
occasione fa u. s. w.
La comodita fa 1' uomo ladro. (t.) S. A cu-
mudita u. s. tv. [cumudita u. s. w.
La comodita fa 1' hom ladr. (em. B.) S. A ni.
L' occasi6n fa 1' 6mm leder, (em. R.) S. L'
occasione fa u. s. w.
L' ocasiu fa '1 ladre. (1. b.) S. D' Geleen-
hit u. s. w.
L' occasion fa 1' omm lader. (1. m.) S. L'
occasione fa u. s. w,
L' occasion a fa 1' ommo ladro. (lig.) S. L'
occasione fa u. s. %d. [sione fa u. s. to.
L' ocasion fa 1' om lader. (piem.) S. L' occa-
La comodita a fa 1' om lader. (piem.) S. A
cumudita u, s. tv.
Gelegenheit 572.
297
573 Gelegenheit.
L' ocasion fa V omo ladvo. (v.) S. L' occnsione
f'l u. s. U'.
L' occasion fa 1' omo ladro. (v. trst.) S. L'
occasinne fa u. s. v\
si. L' occasion! fa 1' oniii latru. (s.) S. L' occa-
sione fa u. s. w.
S' occasioue faghet sn ladrone. (sa. L.) S.
D' Gele'evhit u. s. w.
Ini. La ocasio fa 1' lladre. (neat.) JS. D'^Gc-
leenhet m._ s. w. [ii. s. lo.
La ocasio fa al Ladre. (val.) S. D' Geleevhet
pt. O buraco chama ao ladrao. Das Loch ruft
den Dieb. [u. s. v).
sp. La occasion hace el ladrou. S. D' Geleenhet
El agujero llama al ladron. S. 0 huraco u. s. w.
573. Man muss die Gelegenheit am Stirn-
haar fassen.
Gelegenheit hat voiii langes, liinteu knrzes
Haar.
Wer eiue Gelegenheit hat, soil auf die andcre
nicht warten.
So die Gelegenheit griisst, soil man ihr danken.
Wem das Gliick den Finger reicht, der soil
ihm die Hand bieteu.
pd. Det Gljik entwjischt, wun em 't ned urn Schop
erwascht. (nrh. S.) Das Gliick entwischf,
loenn man's nicht am Schnjjf ericischt.
dt. Men moet de gelegenheid waai'nemen (bij de
hand nemen). Man muss die Gelegenheit
wahrnehinen (hei der Hand nehmenj.
Die de gelegenheid van voren niet aangrijpt,
heeft daaraan van achteren geen vat. Wer
die Gelegenheit nicht von vnrn angreift, hat
an ihr von hinten keinen Half.
Men moet de gelegenheid by het hair grypen.
(vl.) Man muss die Gelegenheit helm Haar
greifen.
eu. Hold opportunity by her forelock , be Fore she
turns her tail. Fasse die Gelegenheit hei
ihrer Stirnlocke, ehe sie den RUcken ivendet.
When fortune knocks, be sure to open the
door. Wenn das Gliick klopft, inacht ja
die Thiire auf.
da. Tag mod Lykkeu medens hun bydes. Niinm
das Gliick an, lodhrend es geboten v:ird.
Naar Leiligheden hilser, skal man takke hende.
;S'. Sy u. s. v\
Naar Leiligheden tilbyder sig, maa man benytte
den. Wenn die Gelegenheit sich darbietet,
muis man sie henutzen.
Naar Lykken banker paa, skal man lukke op.
Wenn das Gliick anklnpft , muss man auf-
schliessen.
Lattu ekki happ ur hendi sleppa. Lass nicht is,
die giinstige Gelegenheit aus der Hand
schlilpfen.
Betst er at njota, me3an lotan er. (fser.) Am
bestcn ist's, zu henutzen, vdhrend der Augen-
hliek da ist.
Ein skal inkje lata Heppa or Handi sleppa. nw.
Man muss die giinstige Gelegenheit nicht
aus der Hand schliipfen lassen.
Tag emot lyckan medan lion bjuds. yS". Tag SW.
II. S. V3.
Fronte capillata, post est occasio calva. It.
Si quid sors prsebet, sapiens homo sumere de-
bet, (mlt.)
Prendre V occasion aux cheveux. Die Gelegen- fz.
Iieit an den Haaren fassen.
Fa bouen prendre Toccasion (la fortuno) per sf.
lou peou. (nprv.) Es ist gut, die Gelegen-
heit (das Gliick) heiin Haar zu fassen.
Chi tempo lia, non aspetti tempo. TFe)' Zeit it,
hat, warte nicht auf Zeit.
Bisogna pigliar le venture, qiiando Iddio le
manda. Man muss das Gliick ergreifen,
icenn Gott es schickt.
Chi ha tempu unn' aspetti tempu. (crs.) ;S'. mi.
Chi tevipo u. s. in.
L'ommu ha spessu un occasione favurevule che
ellu cerchera dopu in tutta a so vita senza
truvalla. (crs. s.) Der Mensch hat oft eine
giinstige Gelegenheit, die er nachher in
seinem ganzen Leben suchen icird, ohne sie
zu finden.
Ciape la furtona pr i cavell. (rom.) Das Gliick
an den Haaren fassen.
E bsogna ciape la furtona quand la s' pre-
senta. (rom.) Man muss das Gliick fassen,
wenn es sich darbietet.
E bsogna to V ucasion. (rom.) Man muss die
Gelegenheit ergreifen.
Tien la ventura mentre Y hai, se la perdi, mai
pill r avrai. (t.) Halte die Gelegenheit f est,
ivdhrend du sie hast; ivenn du sie verliersf,
hekomvist du sie nie wieder.
Chi ha tempo, n' aspete tempo, (lig.) S. Chi ni.
tempo u. s. iv.
Chi a r a tenp ch' a lo lassa nen scape, (piem.)
Wer Zeit hat, lasse sie nicht entirischen.
38
Gelegenheit 573.
298 —
575 Gemeinde.
Sesi el tenp quand as presenta. (piem.) Die
Zeit ergreifen, wenn sie sich darhietet.
Chiapar la fortiina per i cavel. (v.) S. Ciaxje
u. s. w.
Pigliar la fortuna pel ciufetto. (v.) Das Gliic/c
bet der Miitze nehmen.
La fortuua bisogna ciaparla co la vien. (v.)
Man muss das GUick fassen, wenn's kommf.
Chi ga tempo no aspeti tempo, (v. tist.) S.
Chi tempo u. s. u-.
si. Si ai bona sorti, tenitilla forti. (s.) Wenn du
Gliick hast, halt's fest.
Cui avi la cognintura e 'un sinni sevvi, Nun
trova cunfissuri clii Fassorvi. (s.) Wer die
(/lilckliche Gelegenheit hat und sich ihrer
nicht bedient, findet keinen Beichtiger , der
ihn losspricht.
Quannu ai bon tempu, mettitillu 'ncasa. (s.)
Wenn du giinstige Zeit hast, benutze sie.
Cui avi tempu, nun perda tempu. (s.) Wer
Zeit hat, verliere nicht (die) Zeit.
Quando benit su bentvi si leat. (sa.) Wenn
der Wind kommt, nimmt man.
Se quando benit su bentu non si leat, male si
fagliet. (sa.) Wenn man nicht nimmt, wenn
der Wind kommt, thut man Unrecht.
Qui hat tempus non ispectet terapus. (sa.) S.
Chi tempo u. s. w.
Qui tempus leat, tempus perdet. (sa.) Wer
sich Zeit nimmt, vcrliert die Zeit.
pt. Quem tempo tern e por tempo espera, uempo he,
que o demo Ihe leva. Wer Zeit hat iind
auf Zeit wartet, so ist das Zeit, loelche der
Bose ihm entfiihrt.
Sp. Todo ha lugar a quicu lo sabe manear. Jeder
hat Gelegenheit, u-er sie zu benufzen tveiss.
Quien tiempo tiene y tiempo atiende, tiempo
viene que se arrepiente. Wer Zeit hat und
auf Zeit wartet, so kommt die Zeit, wo er
es bereut.
De Schriftgelerten sint de argesten Weltver-
kerten. (ns. ha. G. u. G.) Die Schrift-
gelchrten sind die iirgsten Weltverkehrten.
Je geleerter, Je verkeerter. (ns. hist.) S. Je
u. s. w.
Je geleierter, Desto verkeieiter. (wstf. B.) S.
Je u. s. w.
Die %eleerdstcn zijn de wijsten niet. Die Ge- dt.
lehrfesten sind nicht die Kliigsten.
Hoe geleerder, Hoe verkeerder. S. Je u. s. w.
The greatest clerks are not always the wisest en.
men. S. Die Gelehrtesten u. s. w.
574. Die Gelehrten, die Verkehrten.
Gelehrte Lcute sind audi oft grosse Narren.
Die Gelehrte.sten sind nicht immer die Kliigsten.
Je gelehrter, Je verkehrter.
md. Je gelehrter, desto verkehrter. (mrli. E.)
Wat me geleert, wat me ferkeert. (mrh. L.)
8. Je u. s. w.
od. Viel Doctors, viel Narren. (bair.)
Die gelehrteu Narren sind die grossten Narren.
(scliwci.)
pd. We geliat'r, asuh verkiat'r. (nrh. E.) S. Je
u. s. tv.
De Lserde ere ei altid vise. Die Gelehrten (lii.
sind nicht immer weise.
Eor myken Klokskap er Daarskap. Zu viel nw»
Kiugheit ist Narrheit.
For myket Irerd er litet verd. Zu viel gelernt
ist wenig loerfh.
Larda narrar are de baste. Gelehrte Narren SW.
sind die besten.
Les meilleurs clercs ne sont pas les plus sages, fz,
S. Die geleerdsten u. s. w.
I pazzi per lettere sono i maggiori pazzi. (mi. t.) it,
S. Die gelehrten Narren u. s. w.
575. Wer der Gemeinde dient, hat einen
s c h 1 i m m e n Her r n.
Wer der Gemeinde dient, hat einen iibeln Herrn.
Wer der Gemeinde dient, dem dankt Niemand.
Die de gemeente dient, dient eenen kranken heer. dt,
Wer der Gemeinde dient, dient einem kranken
Herrn.
Die der ghemeeni,e dient, dier eenen qnaden
heere. (avi.) Wer der Gemeh e dient, dient
einem schlimmen Herrn.
Hvo liver Maud tjeiier, faaer Lon af Ingen. da.
Wer Jedermann dient, kriegt von Keinem
Lolin.
Hvo Alle vil tiene, faaer Tak af Ingen. Wer
Allen dienen will, kriegt von Keinem Dank.
Hvor almiiganum J>j6nar, hefir voiidan herra. is.
Ilan fair liti Takk, som tenar Aalmenningen. nw.
Der kriegt wenig Dank, wer der Gemeinde
dient.
Chi massa serva vain mal paja. (Id. U.-E.) CW.
Wer der Masse dient, nird schlecht bezahlt.
Qui sert an commun a un mechant maitrc. fz.
Gemeinde 575.
— 299 -
577 Genug.
Qiii sert an commnn, ne sert a pas un. Wei'
(Jer Gemeinde dienf, dient Keinem.
Qui sert commnn, II ne sert nesnng;. (afz.)
S. Qui sert au eommun, ne u. s. ic.
sf. Qui Serb Ion coumn, Nou sSrb a dcgn. (l*>ni.)
S. Qui serf- au commnn, ne ii. .?. w.
Qe servis loii conmnn, servis degnn. (T>g<l.)
S. Qui sert au comviun, ne u. s. w.
Qn sicrve Ion commnn, non sierve degnn. (nprv.)
S. Qui sert au cmnmun, ne u. s. w.
it. Chi serve al comnne lia cattivo padrone.
mi. Clii serve n cumnnn, 'nn serve a nissnnn. (ers.)
8. Qui sert au cnmmtm, ne u. s. to.
Chi serve al comune, non servo a nessnno. (t.)
S. Qui sert au commnn, ne u. s. to.
ni. A .serv al comiin se fa ben a nissiin. (1. m.)
Indem man der Gemeinde dient, thut man
Niemand gut.
Chi laora per el comiin, laora per ni.ssiin. (1. m.)
Wer filr die Gemeinde arheitef, nrbeitet fiir
Niemand.
L' ^ fa a nessnn qnell ben ch' e fa, al comvin.
(1. m.) Fiir Niemand ist das Gute ijetlum,
das man der Gemeinde fJmf.
Clii fa ben al comnn a lo fa a gnun. (piem.)
Wer der Gemeinde Gutes thu.t, thut es
Niemand.
Chi serve '1 connm, no serve gnis.snn. (v.) <S'.
Qui sert au commun, ne u. s. u\
Laorar per el comnn, no se laora per nis,snn.
(v.) Indem man fiir die Gemeinde arheitef,
arheitet man fiir Niemand.
si. Qui nbbidit a tantop, ubbidit a niunu. (sa. L.)
Wer Vielen (/ehorcht, gehorclit Keinem.
llU. Qui servex a nn comu, servex a niugu. (neat.)
S. Qui sert ait commun, ne u. s. lo.
Lo qui servix a comn, Servix a tots y ;'i
ningu. (val.) Wer der Gemeinde dient, dient
Allen und Keinem.
sp. Qnien hace por comnn , hace por ningnn. *S'.
Chi laora u. s. tc.
576. Reich genug, wer sich genii gen
lasst.
Es ist genug, so man sich geniigen lasst.
Der ist reich gnug der jm begniigen lesset. (ad.)
Der hat genuoc, der nie mer wil. (ad.)
eil. Enough is as good as a feast. Genug ist so
gut icie ein Schiuaus.
da. Nok er en stor Rigdom. Genug ist ein grosser
Jxeichthum,
Nok har den, .soni noies. Genug hit der, der
sich hegnilgt.
Sa hefir n6g, ser nsegja heir. Der hat genug, is,
der sich geniigen lasst.
Ilan or ssel, som med sino er nngd. Der ist nw.
gldclclich, der mit dem Seinigen genug hat.
Han heve snart nog, som nogd er. Der hat
rascli genug, der geniigsam ist.
Satis divitiarnm est nihil amplius velle. It.
Dives est (pii sibi nihil dcesse putat.
Est assez riche (jni est content. lieich genug fz,
ist, ver zufriedcn ist.
Assez a qui se contente. <S'. Nok har u. s. w.
Non es pas riche , qu a de ben , may aqneou sf,
que se contento. (nprv.) Nicht ist reich, tcer
Vermiigen hat, sondern loer sich hegniigt.
A r e abastanssa rich col ch' as contenta it.
d' poch. (ni. piem.) lieich genug ist der, wel-
cher sich viit Wenigem hegniigt.
577. Wer Pfef fer genug hat, derpfeffert
auch seinen Brei.
Bn alles genunk es, do hJlszt me mit Floes md.
ei on brfinnt mit Waark oo. (frk. H.) Wo
Alles genug ist, heizt man mit Flachs ein
und ziindet mit Werg an.
Wie pepers te vecl heel't, die pepert zijne dt.
boonen. Wer zuviel Pfeffer hat, l^fefftrt
seine Bohnen.
Who hath spice enough may season his meat en.
as he pleases. Wer Geviirz genug hat, Lann
sein FleiscJi wUrzen, wie es ihm heliehf.
They that have good store of butter may lay
it thick on their bread (put some in their
.shoes). Die, welche guten Vorrath von Butter
hahen, konnen sie dick auf ihr Brot schmieren
(welche in Hire Schuh thunj.
He who hath much pease may put the moi"e
in the pot. Wer viel Erhsen hat, kann nm
so mehr in den Top/ thun.
Hvo der har nok af Smorret, konnner noget i da.
Kaalen. Wer Butter genug hat, schiittet
etwas in die Kohlsuppe.
Hoo Moghet haffwer aff Smoredh, ban kaster
somt i Kaalen. (adli.) S. Hvo u. s. w.
Hvor sem hefir gntegS af smjori, hann kastar IS.
sumu 1 kal. S. Hvo u. s. w.
Den som har mera fett, an han behofver, kaste sw.
somt i kalen. Wer mehr Fett hat, als er
Jiraucht, werfe etwas damn in den Kohl.
38*
Genug 577.
- 300 —
579 Gerlicht.
Hwa som ympnith linwer smor, ban kastar
sompt i sin kaal. (asw.) Wer Butter iiher-
fliissig hat, wirft icelche in seinen Kohl.
It. Ciii miTltnm est piperis etiam in olevibns
immiscet.
Cni butyri satis est, imbuterabit oliis. (mlt.)
fz. Lou qui a pebe que s' en met aus caulets.
(sf. Brn.) Wer Pfeffer Jiat^ thut icelchev
auf den Kohl,
it. Chi ha assai pevavu (zuccani) ne mette ancu
in le fog-lie. (mi. crs.) Wer Pfeffer (ZuckerJ
ffenuff hat, thut auch ivelchen in den Kohl.
si. Ci nd' ae ndi mena. (ap. L.) Wer hat, wirft wey.
pt. Quern muito mel (azeite) tem, nas versas o
deita. Wer vie'l Honirj (01) hat, wirft ilo.
(es) in den Kohl.
sp. Qnien mucha miel tiene, en sus coles echa dc
ella. Wer viel Ilovir/ hat, wirft davnn in
seinen Kohl.
Quien tiene mucha miel, della come con e
pan, y della como quiere. Wer viel lloniy
hut, isfit davnn zum Brot und soviel roi(
er irill.
578. Das Geriicht todtet den Mann.
md. Baser Nam tudtet den Mann. (Hvz.)
(It. Het gerucht doodt den man.
Het is kwaad in een kwaad genicht te komen.
Es ist schlinim, in ein schlimmes Gerucht
zu knvimen.
Kwaalijk berucht is half gehangen. Schlecht
herilchtifft ist halh rjehanqen.
Die in een kwaad gerucht konit, is half ge-
hangen. Wer in ein schlecht Gerucht kommt,
ist halh gehangen.
Geef eens een' hond een' kwaaden naam , dan
mag hij wel over boord springen. Gebt
einem Ilunde erst einen schlechten Namen,
dann mag er nur iiher Bord springen.
Wie eenen kwaden naem heeft is half ge-
hangen. (vl.) Wer einen sclilccliten Namcn
hat, ist halb gehangen.
Wee den wolf, die in een kwacd gerucht is!
(vl.) Wthe devi Wolf, der in einem schlechten
Geriicht ist!
eu. He that has an ill name, is half hanged. S.
Wie eenen kwaden naem heeft u. s. w.
Give a dog a bad name and hang him. Gebt
einem Iluiide einen schlechten Namen and
h'dngt ihn.
Take away my good name and take away my
life. Nehmt m!r meinen guten Naraen und
nehmt mir das Leben.
The evil wound is cured but not the evil name.
Die hose Wunde uird geheilt, aber nicht der
base Name.
A bad wound may heal, but a bad name will
kill, (scho.) Eine- schlimme Wunde kann
heilen, aber ein iibler Name todtet.
Rygtet draeber Manden.
Ryktet draper mannen.
sw.
Le bruit pend Thomme. Das Geriicht Ji'dngt (z,
den Mann.
La buona fama e come il cipresso, die quando it.
una volta e tronco, non rinverde mai piu.
JJer gute Buf ist wie die Cypresse, die, ein
Mai abgehauen, nie wieder ausschlagt.
Chi e diffamato, E mezzo impiccato. (t.) Wer mi.
verldumdet wird, ist halb geJiangen.
tin om disonorat L'e iin 6m mez impicat. (1.) ni.
Ein entehrter Mann ist ein halb gehangener
Mann.
Chi ga perso la riputazion, xe morto al mondo.
(v.) Wer den Buf verloren hat, ist todt fib-
die Welt.
Sa mala ida et fama impiccat s'homine. (sa.) si.
Das schlechte Leben und Geriicht hdngen
den Mann.
Quem a fama tem perdida, morto anda nestapt.
vida. Wer den Buf verloren liat, geht als
todt in diesem Leben herum.
A ma chaga sara, e a ma fama mata. Die
base Wunde heill , und der base Buf todtet.
La mala llaga sana, la mala fama mata. Die sp.
biJse Wunde heilt, der bose Buf todtet.
579. 'tGeriichte zwelt, Als 't wordt ver-
telt. (dt.) L>os Geriicht iviichst, wdhrend es
erzdhlt icird.
Rygtet voxer, medens det lobei". Das Geriicht dii*
wdchst, wdltrend es Iduft.
Til longer Gitordet gjeng, til mcir vil dat veksa. iiw.
Je lunger der Buf geht, je mehr wdchst er.
Naar dat verd eit Ord sagt, so verd dat tie til
lagt. (Ilardangcr.) Wenn ein Wort gesagt
icird, icerden zehn dazu gesetzt.
D'er aldri so sann ei Soga sagd, ho verd ei
nokot til lagd. (S^ndhordland.) Nie wird
eine Geschichte so icahr erzdldf , es icird
nnch Etwas zugelegt.
Gerucht 579.
301
581 Geselimack.
SW. Ryktet vaxer nicdan (let Ir.pcr. S. Bygtet
u. s. u\
It. Fama cvescit eniulo.
580. Geschehene Dinge leiden keinen
Rath.
Kein gx-.schelien ding doch nicnian wcndet. (ad.)
Nieman kau wider sehaffen daz geseliclien i.st.
(ad.)
Ez ist gescliehen imt si geschelien. (ad.)
od. Wcr kann's andeni, ge.seheh'n ist gescheh'n.
(bair.) [(schwci.)
Was geschelien ist, kaiin man nicht wenden.
Nachher wischen hilft nichts iiielir. (schwei )
Dora n' ist dora. (schwei. A.) Oethun ist gethan.
pd. Geschiin asz geschan — do macht em 't Krez
drif, (nrh. S.) Geschelien ist gesclielun —
da macht man 's Kreuz driiher.
Gescheiene Dinge stat nich tan sendern. (ns.
ha. G. u. G.) Geschehene Dinge sind nicht
zti dndern.
(It. Tegen eene gedaane zaak is gcen remedie.
Gegen eine geschehene Sache ist kein Mitiel.
Gedaiie dingen hebbeu geenen keer. (vl.) Ge-
schehene Dinge leiden keine Aenderung.
eil. When a thing is done, advice comes too late.
Wenn eine Sache geschehen isf, knmmt Ruth
zu split.
(lii. Gjort Gjerning staaer ikke til at seiidre. Ge-
schehene That ist nicht zic undern.
S>V. Gjord geriiing har iiigen atervando. Geschehene
That hat keine Unikehr.
Gjord gjarning liar ingen wandniiig. Geschehene
That hat keine Wendung.
It. Factum fieri neqnit infectum (infectixm non
potest).
Quod factum est, infectniu fieri non potest.
CW. Fatg resta fatg. (obi.) Gethan hleiht gethan.
fz. Ce qui est fait, est fait. Was gethan ist , ist
gethan.
line chose faite ne pent pas etre a faire. Eine
geschehene Sache kann nicht noch gethan
icerden.
it. Dopo il fatto il consiglio non vale. Nack der
That gilt der Bath nicht.
mi. Dopo fatta la cosa, consiglio non vale, (crs.)
Nachdem die Sache geschehen isf, gilt Hath
nicht.
Ccsa fatta locu tene. (crs.) Geschchenes hleiht.
Quell cir h fatt e fatt. (rom.) S. Ce qui u. .9. lo.
Chicche gli i staco, gli 6 staco. (t. fir.) S. Ce
qui u. s. u\ {geschehen.
11 fatto 6 fatto. (u.) Das Geschehene ist
Col eh' 6 fatt, fe fatt. (em. P.) S. Ce qui u. s. w. ni.
Quel che e fat, e, fat. (1.) S. Ce qui u. s. w.
Roba fada no vol consei. (1. b.) Geschehene
Sache will oiicht Ruth.
El ffitt To fatt, sul fatt no gh'e contesa. (1. m.)
Das Geschehene ist geschehen, ilher Ge-
schchenes giht's keinen Streit.
A roba fada inutil d;\ consej. (1. m.) Bei Ge-
schehenem ist Bathgehen unniitz.
Quelo ch'i fato, 6 fato. (v.) S. Ce qui u. s. iv.
A cosa fata no val consegio. (v.) Geschehener
Sache hilft Bath nicht.
Al fato no gli'6 rimedio. (v.) Gegen das Ge-
schehene giht's kein Mittcl.
Contra ad su factu non bi hat rimcdiu. (sa. L.) si.
S. Al fato H. s. w.
Su passadu noii torrat inantis. (si. L.) Das
Vergangene kehrt nicht iciedcr.
In cosa facta non bi hat pentinientu. (sa. L.)
Bei geschehener Sache hilft nicht Bene.
Lo que heclio es, hecho ha de ser por esa vez. sp.
Was gescliehen ist, ist fiir dieses Mai ge-
schehen.
581. Ueber den Geschmack lasst sich
n iclit streiten.
Was der Eine nicht niPg, ist dem Andern eine md.
gute .Sach. (mrh. E.)
Gusti und Maulscholn senn vaschidn. (st.) od.
Geschnidcke und, MuulscheUen sind ter-
schiedm.
Elk sin Moge. (ns. B.) Jedem sein Geschmack. pd.
Wat de Eine nich mag, is den Andern gaud
Frass. (ns. ha. G. u. G.) Was der Eine
nicht mag, ist dem Andern guter Frass.
Elkeen sin Moge. (ns. hist.) S. Elk u. s. w.
Wat de Eene nich mag, dat ward de Anncr
nich satt un so kummt et olle up. (ns. L.-D.)
[Vus der Eine nicht mag, das wird der
Andere nicht satt, mid so geht Alles auf.
Elk sien Moge, ick jit Fliegen. (ns. O. R.)
Jedem sein Geschmack, ich esse Fliegen.
Der Geschmack ist verschieden, dem Einen
gefallt die Mutter, dem Andern die Tochtcr,
und Maiichem alle bcide. (ns. Pr.)
Wat de Enne nit maag, Weerd de Andere nit
saat. (ns. W.) Was der Eine nicht mag,
icird der Andere nicht salt.
Geschmack 581.
302
581 Geschmack.
dt. De smaak laat zich niet betwisten.
leder zijn' smaak. S. Elk u. s. to.
Zooveel hnizen, zooveel daken, Zooveel mon-
den, zooveel smakcn. Soviet Hliuser, soviet
Dlicher, soviet M ci tiler , soviet Geschm'deke.
De eene lieeft zin in de moer, de andere in de
dochter, zoo geraken ze beide aan den man.
Der Eine hat Neigunrj fur die Mutter, rler
Andere fiir die Tocliter, so Icnmmen sie
beide an den Mann.
en. Every one as they like best, as the good man
said, when he kissed his cow. Jeder, wie's
ihm am tiebsten ist, wie der Mann suffte,
als er seine Kuh kilsste.
da, Hver Mand sin Lyst. Jedermann (hat) sein
Oefatten.
Somme £Ede Eet og Somme et Andet, saa
(fordi) bliver al Mad redct (og alio Piger
gifte) (alle Moer mandcde). Einige essen
das Eine und Einiffe da9 Andere, so (des-
halbj werden alle Si^eisen gegessen (und alle
Mddchen geheirathet).
Somme EedhfE eet oc Somme eet annet, saa
bliflfwer alth Madh ^edhon. (ada.) Einige
essen das Eine und Einige das Andere, so
werden alle Speisen gegessen.
Somme vil have Mselk og Grod, andre vil have
Grod og Mselk; derfor bliver al Mad spist
og alle Piger gifte, (jilt. S.) Einige wollen
Milch und Griitze, Andere GrUtze und
Milch; deshalb werden alle Speisen ge-
gessen und alle Madchen verheirafhet.
SW. Tyckc och smak kan ingen dispntera. (JJber)
Neigung und, Geschviack kann Niemand
streifen.
Hvar (och en) har sin smal\. Jeder hat seinen
Geschmack.
Hwar tycker om sitt, och sa lA'w all mat aten
och alia i)igor gifta. Jeder hat das Seine
gem, und so werden alle Speisen gegessen
v/nd alle Madchen geheirathet.
Den ena tycker om modren, den andra om
dottcrn, och sa bli de begge gifta. Der
Rine hat die Mutter gem, der Andere die
Tochter, und so icerden sie beide geheirathet.
For thy wardher aller matiier sctin, at somi
seta kalen ok somi krasen. (asw.) Deshalb
loerden alle Speisen gegessen, iceil Einige
Kohl essen und Einige Gekrose.
It. De gnstibns non est dispntaudnm.
Aliis alia placent.
Diversis diversa placent ct sua gaudia ciiiqne.
Hiis (His) ulits, hiis (,his) oleum sapit, ergo
vasta (vesca) fit esca. (mlt.)
Cunter il gust nun ais dispitta. (Id. O.-E.) CW,
II ne faiit pas dispnter des goiits. Man muss fz,
nicht iiber die Geschmachsrichtungcn streiten.
Chacun k son gout. Jeder nach seinem Ge-
schmack,
Chacun prcnd son plaisir, on il le tronve.
Jeder geniesst sein Vergnngen, wo er es
findet.
Chacun se laisse fotietter a sa maniere. Jeder
lllsst sich auf .'seine Weise peitschen.
Ognnn ha il suo gusto. *S'. Hvar (och en) u. s. w. it.
Chi la vuol cotta, chi la vuol cruda. Der will
es gekocht, der ivill es roh.
Chi la vuol allesso, e chi arrosto. Der will es
gesotten und der gehraten.
Chi la vuol salsa, e chi dolce di sale. Der
will es gesalzen und der wenig gesalzen.
Ognuuu ha u so gustu. (crs.) S. Hvar (och en) mi.
u. s. ?r.
I gusti so diversi. (crs.) Der Geschmack ist
verschieden.
De gustibus non est disputandum. (rom.)
Chi la v6 cruda, chi la v6 cotta. (rom.) JJer
loill es roh, der tcill es gekocht.
Dei gusti non se ne disputa. (t.) TJher die
Geschmacksrichtungen streitet man nicht.
Clii la vnol lesso e chi la vuole arrosto. (t.)
Der icill es gesotten tind der will es gebraten.
Varii sono degli uomini i capricci (cervelli):
A chi piace la torta, a chi i pasticci (tor-
telli). (t.) Verschieden sind die TAebhabe-
reien (Einfdlle) der Menschen: dem behagt
die Torte, dem die Pasteten (Tortchen).
Chi la voenl cota e chi la voenl crnda. (em. P.) ni.
S. Chi la vuol cotta u. s. w.
De gnstibns non est dispntandnm. (1.)
Toe i g' a '1 s6 ghost. (1. b.) Alle hahen ihren
Geschmack.
Ognun pcnsa a so moend e gh' ha i soeu giist.
(1. m.) Jeder denlct auf seine Weise und
hat seinen Geschmack.
A chi ghe pias cl film, a chi 1' arost. (1. m.)
Dem behagt der Dunsi und dem der Braten.
Chi la v(ml cheTxita, chi la veTil criia. (piem.)
S. Chi la vuol coda u. s. w.
Chi la vcTil criia, chi la veiil cIicTiita. (piem.)
S. Chi la TO u. s. ?r.
Chi la vcail buji, clii la veiil rusti. (piem.) Der
will es gesotten, der ivill es gebraten.
Chi ai pias bianch e chi neir, chi la crosta,
chi la molca. (piem.) Der liebt Weiss und der
Schwurz, der die Kruste und der die Krume.
Geachmaok 581.
303
584 Gesellschaft.
De giisti non sc di sputa, (v.) S. Dei u. s. w.
In tei geni no se disputa causa, (v.) In den
Neigungen atreitet man nicht iiher die Ursache.
Tuti i gusti xe gnsti. (v.) Jeder Geschniack
ist OescJtmack.
A chi piase la crosta e a clii '1 formagio. (v.)
Dem behufft die Kruste tind dem der K'dse.
Chi va drio al buso e chi a le ave. (v.) Der
Eine lauft hinter dem Bienenkorh her and
der Andere hinter den Bienen.
si. Sos gustos non sunt que pare, (sa.) Die Ge-
schmacksTichfunc/en sind nicht f/leirh.
Qui la queret crua, qui la querct cocta. (sa. L.)
S. Chi la v6 u. s. lo.
Ini. De gustos ningii n' ha escrit. (neat.) IJher
den Geschniack hat Niemand eine Schrift.
Sohre gust no hia disputa. (val.)
sp. Sobre gustos (Contra gusto) no hay disjiuta.
582. Wer eineu Gesellen bei sich hat,
der hat audi einen Meister bei sich.
dt. Die een' makker neemt , necnit een' meester.
Wer einen Gefahrten nimmf , nimiut einen
Meister,
en. He who has a fellow-ruler, has an over-ruler.
Wer einen Mitherrscher hat, hat einen Be-
herrscher.
He that has a wife, has a maister. (scho.) Wer
cine Frau hat, hat einen Meister.
fz. Qui a compagiion a niaitre. Wer (einen) Ge-
sellen hat, hat (einen) Meister.
Ki a compeignon il a mestre. (afz.) ^S*. (^ai
u. s. V.
sf. Qu a coiupagnon, a mestre. (nprv.) S. Qui u. s. w.
it. Clii lia compagno, ha padron. (mi. t.) ;S. Qui
u. s. w.
mi. Chi lia compagnia, ha signoria. (t.) Wer Ge-
sellschaft hat, hat Ilerrschaft.
ui. Chi g'a on compagnon, g'ii un padron. (1. m.)
S. Qui u. s. w.
Chi ga (un) compagno, ga (un) paron. (v.)
S. Qui u. s. w.
58.3. Bose Gesellschaft bringt Manchcn
an den Galgeu.
md. Ein boser Geselle fiihrt in die HoUe. (mrh. E.)
od. Ein boser Gesell fuhrt den andorn in die Holl'.
(bair.)
Het is kwaad gezelschap, dat den man ter dt.
galge leidt. Das ist schlimme Gesellschaft,
welche den Mann zuin Galcjen fiihrt.
Tis quaet gheselscap, dat den man ter galge
leyt. (avl.) S. Het u. s. w.
Ill company brings many a man to the gallows, f 11.
Schlechte Gesellschaft bringt manchen Mann
an den Gal gen.
Det er ondt tielskab, der leder Folk til Galgen. da,
Es ist schlechte Gesellschaft, welche Leute
zum Galgen fiihrt.
Ondt sjillskap lir ungdoms forderf. Schlechte SW.
Gesellschaft ist der Jugend Verderh.
La mauvaise compagnie pend Tliomme. Die tz.
schlechte Gesellschaft hdngt den Mensclien.
Compagnie fait pendre les gens. Gesellschaft
macht die Leute hilngen.
Qui suit mauvais en peril demeure. (Chmp.) nf.
Wer Bosem folgt, ist in Gcfahr.
Maubese companye 1' home au gibet combide. sf.
(Gsc.) Schlechte Gesellschaft fiihrt den Mann
zum Galgen.
Conipanie meno pendre. (nprv.) Gesellschaft
bringt zum Hcingen.
Le cattive compagnie conducono 1' uomo alia it.
forca. Die schlechten Gesellschaften filhren
den Menschen an den Galgen.
Le cattive compagnie conducon gli uomini alio mi.
forche. (t.) Die schlechten Gesellschufteii
filhren die Mensclien an die Galgen.
\j cattiv cumpagnie guidin 1' hom alia forca, ni.
(em. B.) S. Le cattive compagnie conducono
u. s. w.
I coinpagn i tira 1' 6m su la furca. (1. b.) Die
Gefahrten bringen den Menschen an den
Galgen.
I amici condusc I'omo su la forca. (v.) Die
Freunde bringen den Menschen an den
Galgen.
La mala compagnia porta 1' ommo a la forca. si.
(npl.) Die schlechte Gesellschaft bringt den
Menschen an den Galgen.
Mala cumpagnia porta 1' omu a la furca. (s.)
S. Maubese u. s. iv.
584. Bose Gesellschaft verdirbt gute
Sitten.
Boses Beispiel verdirbt gute Sitten.
Man wirt bi guoten liutcn guot, bi iibeln iibel,
so manz tuot. (ad.)
Gesellschaft 584.
— 304 —
586 Gesetz.
Wan mit dem guoteii wirt man guot iind bose
bi dem, der boslich tuot. (ad.)
Man wirt bi reinen liuten guot, bi bosen lernt
man valschen muot. (ad.)
od. Bose Gesellschaften verderben gute Sitten (bair.)
dt. Kwade gezelschappen bederven goede zeden.
S. Bose Gesellschaften u. s w.
eil. Evil commnnicatiou cori'upts good manners.
dii. Slet Selskab fordterver gode Saeder.
Slet Omgang fordserver gode Sseder. Schlechter
Uniyany verdirht (jute Sitten.
SW. Oudt sallskap forderfwar goda seder.
It. Corrumpunt bonos mores colloquia prava.
Ad mala facta mains socius sociuni traliit,
Dissnadet mores commansio turpis honestos.
(mlt.)
CW. Noschas cumpagnias corrumpan buns costiims.
(Id. O.-E.) S. Bose Gesellschaften u. s. u\
Naiischa compagnia corrumpa buns costiims.
(Id. U.-E.)
Nausclias compagnias corrumpan buns costiims.
(Id. U.-E.) S. Bose Gesellschaften u. s. w.
Mala Tschontscha lavga buna Damanonza.
(obi.) Schlechte Rede verdirht (jute Sitte.
Malas tscliontschas lavagan biinnas dema-
nonzas. (obi.) Schlechte Reden verderben
(jute Sitten.
fz. Compagnie nuist. Gesellschaft schadet.
Par maulvaise compagnie enfans suivent mau-
vaise vie. (afz.) T)urch hose Gesellschaft
fohjen Kinder schlechtevi Lehen.
it. I tristi compagni danneggiano. Die schlechten
Gefdhrten than Schaden.
I cattivi ragionamenti guastano i buoni co-
stumi. S. Malas u. s. w.
mi. I cativ cumpegn j o 1' arvena d' ogni cosa.
(rom.) Die schlechte Gesellschaft ist der
Rain von Allem.
ni. I compagn i tira a mal. (1. b.) Die Gefdhrten
verfilhren zum Bosen.
I compagn fan semper dagn. (1. b.) Die Ge-
fdhrten thun inimer Schaden.
Chi a pratica ii cativ, a dveuta cativ. (piem.)
Wcr viit den Schlechten uvif/eht , wird
achlecht.
La compagnia fa V omo ladro. (v. trst.) Die
Gesellschaft macJd den Menschen zum Dieh.
si. Mali cumpagni portanu a ruina. (s.) Schlechte
Gefdhrten fiihren zu Unterjanj.
Una mala cumpaguia ndc perdet chentu bonos-
(sa.) Eine schlechte Gesellschaft verdirht
hundert Gute.
Unu malu nde faghet clientu malos. (sa. Ij.)
Ein BiJser machf. hmidert Schlechte.
Las milas companias no portan res de bo. Im.
(neat.) Die schlechten Gesellschcften hringen
nichts Gutes.
No te accompanes con malos porque acrecentera sp.
el numero. Geh nicht mit Schlechten uvi,
vjeil Csonst) die Zuhl icdchst.
585. Kleine Gesellschaft ist die beste.
Umgange med en ar intet, med tva lagom, med SW.
tre for mycket. Umganr/ "mit Einem ist
Nichts, mit Zioeien weder zu viel nnch zu
iceniff, mit Dreien zu viel.
Petite compagnie, vie alegre et lie. Kleine fz.
Gesellschaft, heiteres und frohes Lehen.
Compagnie de un compagnie de nul, Compagnie
de deux compagnie de Dieu, Compagnie de
trois compagnie de rois, Compagnie de quatre
compagnie de diable. (afz.) Gesellschaft von
Einem, keine GeselLichaff, Gesellschaft von
Zweien, Gottesjesellschaft, Gesellschaft von
Dreien, Konijsgesellschaft, Gesellschaft von
Vieren, Teufelsgesellschaft.
Poca brigata, vita beata. Kleine Gesellschaft, it.
gliickliches Lehen. [m. s. v\
Poca brigbeda, vita bejeta. (rom.) S. Poca mi.
Poca brigada, veta beata. (1. b.) S. Poca u. s. w. ni.
Vita sola, vita beata. (v.) Einzellehen, gliick-
liches Lehen.
Pocii brigata, vita beata; mancu semu, meg- si.
ghiu stamu. (s.) Kleine Gesellschaft, gliick-
liches Lehen; je ireniger wir sin(l, je hesser
u-ir uns hefndeii.
Paga gente mezus festa. (sa. L.) Wenig Leute,
hesseres Fest.
Companhia de dous, companhia de bons Com- pt.
panhia de tres, he ma rez. Gesellschaft von
Zioeien, Gesellschaft von Guten, Gesellschaft
von Dreien ist schlechte Sache.
580. Bo bald Gesetz ersonnen, Wird Be-
trug gesponnen.
Invcnta lege, inventa fraude.
Fatta la legge, trovata la malizia.
Fatt la lez, stuge 1' ingann. (rom.)
Fatta la legge, pensata la malizia. (t.)
It.
it.
mi.
Gesetz 586.
— 305 —
588 Gesundheit.
ni. Fatt la l^gia, trovi I' ingA.nn. (em. P.)
Fatta la legg, trove^ ringann. (em. R.)
Fat la lege, fat V ingann. (1. b.)
Fada la legg, T b. prest trovaa riiiganu. (1. m.)
1st das Gesetz r/emucht, wird schnell de')
Befruf/ yefunden,
Faita la lege, trova 1' iugaii. (piem.)
Fata la lege, trova la cabala (la malizia). (v.)
3i. Fatta la liggi, la malizia e pronta. (s.) 1st
das Gesetz gemacht, ist der Betruff bereit.
Facta sa lege, s' incontrat s' ingannu, (sa. L.)
Ist das Gesetz gemacht, trifft man den
Betrug.
Im. Feta la lley, feta la tranipa. (neat.)
pt. Feita a lei, cuidada a malicia.
587. Gut Gesprach Kiirzt deu Weg.
GefJlhrte munter kiirzt die Meileu.
Beredter Geflihrte ist so gut wie ein Wagen.
Lustig geferde raacht kurtze meilen. (ad.)
od. Ein g'uter Gefabrt Ist fiir ein Pferd. (schwei.)
En guete Kamerad z' Fuess ist besser as en
hotterige Wage, (schwei.) F.in guter Ge-
fdhrte zu Fuss ist besser, als ein stossender
Wagen.
dt. Eeu zoete prater op de baan Beneemt de
moeite van liet g^an. Ein angenehmev
Schic'dtzer imterweges hilft iiber die Miilie
des Gehens Jiimveg.
en. Good company in a journey is worth a coach.
Gide Gesellschaft auf einer Eeise ist so viel
wie eine Kutsche.
dii. En munter Reisefselle forkorter Veien. Ein
munterer Eeisegefdhrte verkllrzt den Weg.
Godt Lag gior kort Dag. Gate Gesellschaft
macht kuvzen Tag.
nw. Godt Lag gjerer korta (letta) Miler (lange
Vegar lette). Gute Gesellschaft macht kurze
(leichte) Meilen (lange Wege leicht).
Godt Lag gjerer korter Dag. Gate Gesellschaft
macht Jciirzeren Tag.
Gode Sellar gjera korte Kveldar. Gute Ge-
fdhrten taachen kurze Abende.
Godt Lag gjerer tunga Byrdcr letta. Gate
Gesellschaft macht schwere Bilrden leicht.
SW. Gladt (Lustigt) sJillskap gor vagen kort. Ueitere
(Lustige) Gesellschaft macht den Weg kurz.
Godt lag gor kort dag. 8. Godt Lag gior
Comes facundus in itinere (via) pro vehiculo It.
est (vehiculum est in via).
Facetus comes in via pro vehiculo est.
Compagnon bien parlant Vaut en chemin char fz.
(chariot) branlant. Wohlredender Gefdhrte
ist unterweges einen stossenden Karren tcerth.
Compagnon fecond par chemin Excuse iin char,
coche et roncin. Unterhaltender Gefdhrte
imterweges ersetzt Karren, Kutsche und
Klepper.
Compaguo allegro per cammino Ti sei've per it.
ronzino. Ileiterer Gesellschafter unterweges
dient dir als Klepjper.
Bel discorso accorcia giornata. (t.) Gut Ge- mi.
sprdch kiirzt die Tagereise.
Buona compagnia, mezza la via. (t.) Gtite
Gesellschaft, halber Weg.
La buona compagnia e mezzo pane, (t.) Die
gute Gesellschaft ist halbes Brat.
Uii bon camcrada fa pare meta la strada. (1.) ni.
Ein guter Gefdhrte Idsst die Strasse nur
halh erscheinen.
Llongues raons fant chica nint. (neat.) Lange llll.
Gesprdche machen kurze Nachf.
Largues rahons acurten la nit. (val.) Grosse
Gesprdche kilrzen die Nacht.
La buena posa quiebra el dia. Die gute Sp.
Unterhaltung unterhricht den Tag.
Luengas platicas hazen chica la noche. Lange
Gesprdche machen die Nacht kurz.
588. Gesundheit ist besser als Reich-
t h u m.
Gheene ponden voor ghesonthe. (avl.) Kein dt.
Geld vor Gesundheit.
Health is above wealth. Gesundheit geht iiber en.
Eeichthum.
Gude health is better than wealth, (scho.) Gute
Gesundheit ist besser als Eeichthum.
Bedre fattig og sund, end rig og syg. Besser dii.
arm tmd gesund, als retch und krank.
Betra er ai5 vei-a fatajkr og heill, enn rikr og is.
vanheill. Besser ist arm unci gesund sein,
als reich und krank.
La sanita e lll)erta Vaglion piu d'una citta. it.
(mi. t.) Gesundheit und Freiheit sind mehr
werth, als eine Stadt.
Chi xe san, xe piu del sultan, (v.) Wer gesund nL
ist, ist mehr als der Sultan.
39
Gesundheit 589.
306
591 Gesundheit.
589. Gesundheit ist der grOsste Reich-
t h u m.
Gesunder Mann, reicher Mann.
md. De gesont as, as reich. (mrh. L.) Wer r/esund
ist, ist reich.
dt. Gezondheid is een groote schat. Gesundheit ist
ein grosser Schatz.
dii. Sundhed er det bedste Boskab. Gesundheit
ist die beste JIahe.
is. HeilbrigSin er hin hollasta farsseld. Die Ge-
sundheit ist das holdesfe Glilck.
SW. Sund man ar rik man. Gesunder Mann ist
reicher Mann.
It. Non est census super censum salutis corporis.
fz. II n'est tresor que de sante. Kein (jros;erer
Schatz als Gesundheit.
Qui n'a sante, il n'a rien; qui a sante, il a
tout. Wer nicht Gesundheit hat, hat niclUs;
loer Gesundheit hat, hat Alles.
C'est uiie belle Baronnie que sante. Gesmid-
heit ist eine schone Herrschaft.
it. La maggior ricchezza che sia, e la sanita. Der
ffr'dsste Eeichthum, den es ffibt, ist die Ge-
sundheit.
Chi e sano, e ricco. S. De u. s. w.
mi. Chi e sano e non e in prigione , se si ramma-
rica, non ha ragione. (t.) Wer r/esund und
nicht iin Gefaiujniss int, hat Unreclit, wenn
er sich heklugt.
ni. La saluta e po pu. (em. P.) Gesmidheit und
weiter nichts.
Chi e san, e rich. (1. m.) S. De u. s. w.
Viva la sanita! No gli'e dane che la possa
paga. (1. m.) Es lebe die Gesundheit! Es
giht kein Geld, das sie bezahlen konnte.
La salute e peui pi. (piem.) ;S'. La, saluta u. s. ic.
La salute no gh'e oro che la paga. (v.) Die
Gesundheit, es ist kein Gold, das sie bezahlt.
La salute no se paga con valute. (v.) Die Ge-
su/ndheit ist nicht mit Geld zu bezahlen.
si. Saluti e pani schittu. (s.) Gesundheit und
troclcnes Brat.
Qui tenet saludc tenet ogni cosa. (sa. L.)
Wer Gesundheit hat, hat Alles.
Non s' agatat oro qui paghet sa saludc. (sa. L.)
Es rjibt kein Gold, welches die Gesundheit
bezahlte.
Sa salude et libertade non bi hat oro qui la
paghet. (sa. L.) Die Gesundheit und Freiheit,
es gibt kein Gold, das sie bezahle.
590. Gesundheit schatzt man erst, wenn
man krank wird.
Man schatzt die Gesundheit erst wenn man od.
krank ist. (schwei.)
Gezondheid wordt niet geacht, voor men die dt.
verloren heeft. Gesimdheit wird nicht ge-
achtet, bevor man sie verloren hat.
Helsa er inkje vyrd, fyrr ho er veg. Gesund- IIW.
heit wird nicht gewurdigt, bevor sie weg ist.
Dat skynar ingen kvat Helsa er verd, fyrr
Vanhelsa kjem. Es schatzt Niemand, icas
Gesundheit werth ist, bevor Krankheit
konimt.
Prets e balou de la santat Se cognouys en fz.
caitiouetat. (sf. Gsc.) Freis und Werth der
Gesundheit erkennt man in Krankheit.
La salilte se sa quel che la val, quand che it.
Tern persa. (ni. 1. b.) Was die Gesundheit
werth ist, weiss man, tcenn wir sie verloren
hahen.
La pas e la sanita, le se conoss quand i e de ni.
lonta. (1. b.) Den Frieden und die Gesund-
heit erkennt man erst, wenn sie weg sind.
La salute no savemo cossa che la val, altro
che quando I'avemo persa. (v.) Was die
Gesundheit werth ist, icissen wir nicht, ausser
wenn wir sie verloreij. haben.
Sa salude est comente i s' oro, fina qui non si Si.
perdet non si conoschet. (sa. L.) Die Ge-
sundheit ist icie das Gold, ehe man sie nicht
verliert, kennt man sie nicht.
591. Wer Gesundheit besitzt, kennt sei-
nen Reichthum nicht.
Der Gesunde weiss nicht, wie reich er ist. Od.
(schwei.)
Gezondheid is een onbekende rijkdom. Ge- dt.
sundheit ist ein unbekannter Eeichthum.
Ziekte drukt, maar gezondheid voelt men niet.
Krankheit drlickt, aber Gesundheit fiihlt
man nicht.
Sundhed er ubekjendt Rigdom. Gesundheit da.
ist unbekannter Reichthum.
Den Suude veed ikke, hvor rig hau er. S.
Der Gesunde u. s. w.
Sanitas est bonum non cognitum , nisi deper- It.
ditum.
Gesundheit 591.
307 —
593 Gewesen.
it. Chi ha la sanita, E ricco e non lo Ha. (mi. t.)
Wer die Gesundheit hat, ist reich und weiss
es nicht.
ni. Chi g' a la sanita, le rich e no le sa. (1. m.)
8. Chi hh u. s. w.
Sanitii e liberty, s'^ rich e no '1 se sa. (1. m.)
Gesundheit und Freiheit, man ist reich und
weiss es nicht.
Chi ga sanita, xe rico e no lo sa. (v.) ;S'. Chi
ha u. s. w.
Liberta e sanita, 1' omo xe rico e no lo sa.
(v.) Freiheit und, Gesundheit , der Mensch
ist reich und iveiss es nicht.
si. Libertati e saluti cui a, e riccu e nnn lu sa.
(s.) Wer Freiheit und Gesundheit hat, ist
reich und iveiss es nicht.
592. Gewalt geht vor Recht.
Groz gewalt und irdissch guot verkerent wiser
liute muot. (ad.)
Swa gewalt reht brichet, da hat gewalt ge-
swachet sich. (ad.)
md. Gawalt get for Racht. (frk. 11. S.)
Gewalt brdcht Eisen. (mrh. L.) Gewalt hricht
Eisen.
od. Racht gelt wing, G'waalt hoot Racht. (ostr.
schls.) Recht gilt xoenig, Gewalt hat Recht.
dt. Tegen geweld is geen regt. Gegen Gewalt ist
kein Recht.
Geld, geweld en gunst Breekt regt, zegel en
kunst. Geld, Gewalt und Gunst Bricht
Recht, Sierjel und Kunst.
en. Might goes for right.
dii. Magt gaaer for Ret.
For Vilkaar og Vedtasgt maa Loven vige. Vor
Willkiir und Branch muss das Gesetz weichen.
Void vil have Villie. (jiit.) Geuialt will (ihrenj
M^illen hahen.
is. Maktin geingr fyrir rcttinn. Die Macht geht
dem Recht vor.
Opt geingr maktin fyrir rettinn. Oft geht die
Macht vor dem Recht.
it. Jus silet inter anna.
fz. Force passe droit.
it. La forza opprime la ragione. Die Gewalt
unterdriickt das Recht.
Contra la forza la ragion non vale. Gegen die
Gewalt gilt das Recht nicht.
mi. Contru a forza un c'^ resistenza. (crs.) Gegen
die Gewalt gibt's keinen Widerstand.
La forza caca addosso alia ragione. (t.) Die
Gewalt sch auf's Recht.
La forza vinz la rason. (em. B.) Die Geicalt ni.
hesie.fjt das Recht.
Ija forza la a' incaga de la resu. (1. b.) S.
La forza caca u. s. w.
Contra i canu no val la resi\. (1. b.) Gegen
die Kanonen gilt das Recht nicht.
I.ia forssa a s' an fot dla rason. (piem.) S.
La forza caca u. s. w.
La forza ghe n' incaga a la rason. (v.) S.
La forza caca u. s. tc.
La forza ghe n' indorme a la rason. (v.) Die
Gewalt schlafert das Recht ein.
Contra la forza no ghe xe ragion che tegna.
(v. trst.) Gegen die Gewalt gibt's kein Recht,
das widerstande.
La forza caccia adesso la ragione. (npl.) ,S^. si.
La forza caca u. s. w.
Forza vinci ragiuni. (s.) Geivalt besiegt Recht.
Contra la forza nun ci p6 ragiuni. (s.) Gegen
die Gewalt vermag Recht nichts.
Sa forza opprimit sa rejone. (sa.) S. La forza
opprime u. s. ?r.
593. Fiir's Gewes'ne gibt der Jude Nichts.
Fert Gewesene gfifft do Jud nuscht. (ns. Pr.) pd.
Met verloopeu water maalt geen molen. Mit dt.
abgelaufenem Wasser mahlt keine Miihle.
The mill cannot grind with the water that is eil.
past. Die Miihle kann nicht mit dem Was-
ser mahlen, das voriibergeflossen ist.
Le moulin ne meut pas Avec I'eau coulee en fz.
has. Die Miihle mahlt nicht mit abgelatife-
nem Wasser.
Bin escampat ban pas aygo. (Arm.) Wegge- sf.
laufener Wein ist nicht so vie/ icerth wie
Wasser.
L'^ passe I'acqua al hot. (mi. rom.) Das it.
Wasser ist in die Schleuse gefiossen.
Acqua passata, non macina pixi. (t.) Vorbei- mi.
geflossenes Wasser mahlt nicht mehr.
Non si satolla nessuno con I'uova bevute. (t.)
Niemand sdttigt sich mit den ausgetrunkenen
Eiern.
Tempo era, tempo fii, L'aqua passada no lani.
masna (bagna) pii. (1. m.) Die Zeit war,
die Zeit ist gewesen; das abgelatifene Wasser
mahlt nicht mehr (macht nicht mehr nass).
39*
Gewesen 593.
308
596 Gewissen.
Del pesse scampn no se ghe n'ha mai magna,
(v.) Voin entivischten FiscJie hat man nie
gegessen.
si. Acqua passata nun maclna mnlinn. (s.) Vor-
heigeflossenes Wusser treiht die Milhle nichi.
Abba passada (colada) non tirat moliun. (sa. L.)
;S'. Acqua passata nun u. s. to.
Im. Aigua passada no mol moli. (neat.) S- Acqua
passata nun u. s. vo.
Aygua passada no mol moli. (val.) S. Acqua
passata nun u. s. iv. [u. s. w
pt. Com agoa passada nao moe o moinbo. S. Met
sp. Con agna pasada no niuele molino. S. Met u. s. w.
594. Gewiss gebt vor Ungewiss.
Ein Gewiss ist besser, als zehn Ungewiss.
dt. Gewis gaat voor ongewis.
Het is een zot, die bet zekere voor bet onzekere
laat varen. Der ist ein Thor, der das
Sichere filr das Unsichere fahren lilsst.
da. Een Skseppe fwld aff Wsenther ser eij een
Haandh fwldh aff Wissser. (ada.) Eine
Schippe voll Erwartens ist nicht eine Hand-
voll Geivissheit.
SW. Een skseppa mz wpento ser ey band full niz
wisso. (asw.) ;S'. Een u. s. w.
It. In modio rendi non est vola plena sciendi. (mlt.)
it. Un lascia mai corre u certu per I'incertu.
(mi. crs.) Lasse nie das Gewisse filr das
Ungewisse fahren.
mi. No lasser e zert par 1' inzert. (rom.) Nicht das
Geioisse filr's Ungewisse lassen.
No lasse niei e zert par 1' inzert. (rora.) Lasse
nie das Gewisse filr das Ungewisse.
ni. No lassa el cert per cor adree a 1' incert. (1.)
Lass nicht das Gewisse, um dem Ungewissen
nachzm-ennen.
Piggia o ^erto c lascia 1' incjerto. (lig.) Nimm
das Gewisse und lass das Uigewisse.
Lascia o (jerto per 1' in^crto. (lig-) Das Ge-
wisse fiir's Ungewisse lassen. [u. s. w.
Lasse el cert per 1' incert. (piem.) S. Lascid
Perde el cert per 1' incert. (piem.) Das Ge-
wisse fiir's Ungewisse verlieren.
No lassar el certo per 1' incerto. (v.) S. No
lasser zi. s. w.
No bisogna lassar el zerto per 1' inzerto. (v. trst.)
Man muss nicht das Gewisse fiir's Ungeivisse
lassen.
595. Gut Gewissen Ein sanftes Kissen.
E gutt Gewessen as dat b^scht Kapkessen. md.
(mrb. L.) Ein gutes Geivissen ist das beste
Kopfkissen.
Ae gut Gewissen Schlaft rubig ufen Kissen.
(W. E.) Ein gut Gewissen schlaft ruhig auf
dem Kissen. [fleck, (bair.)
Ein gut Gewissen ist ein gi;ter (warmer) Brust- od.
Ein gut Gewissen ist ein sanftes Haiaptkiissen,
(schwei.)
Een goed geweten is bet zacbtste kussen. Ein dt.
gut Gewissen ist das sanfteste Kissen.
En god Samvittigbed er en blod Hovedpude. da.
Ein gut Gewissen ist ein sanftes Kopfkissen.
En god Samvittigbed Isegger sig rblig tilsengs.
Ein gut Gewissen legt sich ruhig zu Bett.
Godt Samvit er godt aa sova med. Gut Ge- nw.
wissen ist gut, um damit zu schlafen.
Ett godt samvete ar den basta bufvudkudde. SW.
Ein gut Gewissen ist das heste Kopfkissen.
Godt samwete sir basta orngott. Gut Geioissen
ist das heste Ohrkissen.
Vacare culpa magnum est solatium. It.
Conscia mens recti scandit bene stramina lecti.
(mlt.) [recht thun Idsst gut ruhen.
Endretg tiitt far Lai bein pussar. (Id.) Alles CW.
II megler ph\matscb ei inna bunna conscienzia.
(obi.) Das beste Federkissen ist ein gut Ge-
wissen.
Cbi gb'a consienza netta, fa semper vita quietta. it.
(ni. 1. m.) Wer ein reines Gewissen hat,
fiihrt stets ein ruhiges Lehen.
596. Gut Gewissen macbt ein froblicb
Gesicbt.
Gut Gewissen ist der beste Bissen. (scbwei.) od.
Ein gutes Gewissen ist das beste Woblleben.
(scbwei.)
A good conscience a contimial feast. Ein guf eil.
Geicissen ein fortwcihrendes Fest.
God Samvittigbed liar Spillemauden i Barmen, dii.
Gut Geicissen hat den Spielmann im Busen.
Godt Samvit gjerer gladt Andlit. Gut Gewissen iiw.
viacht frbhliches Antlitz.
Godt samvete ar daglig fagnad. Gut Gewissen SW.
ist tcigliclie Freude. \^God u. s. w.
Godt samwete bar spelmannen i barmen. S.
Gott samwet gior gladt Ansicbte. *S'. Godt
Samvit u. s. w.
Gewissen 597.
309
598 Gewolinh.eit.
597. Maucher liat tin weites Gewissen ,
wie ein Franziskanerarmel.
Mancher hat ein so enges Gewissen — man
konnte niit eineni Fuder Hen durclifabren.
Bose Bnben liaben weite Gewissen: man mochte
junge Himde hindnrchbeuteln.
Sein Gewissen dehnt sicli wie 'ne Bockshaut.
md. A hot a Gewissen wie a Pimpsteen. (sclds.)
Er hat ein Gewissen icie ein Bimstein.
od. Er hat ein Gewissen wie ein Schergenbans:
kann viel nnterbringen. (bair.)
Er hat ein Gewissen, dass man konnte mit
einem Fuder lieu durchfahren. (schwei.)
Er hat ein Gewissen wie ein Wolfsgarn (eine
Ritere). (schwei.)
E Gwossa halF wie en Laubsack. (schwei. A.)
Ein Gewissen haben wie ein Strohsack.
pd. He hett en Geweten, dar man mit'n For Hen
in umwennen kann. (ns. B.) Er hat ein
Gewissen, in clem 7nun mit einem Fuder
Heu umwenden kann.
En Gewissen hem, an'e en Fleischertewe. (ns.
ha. G. n. G.) Ein Geicisi,en hahen wie ein
Fleischerhund.
He hett'n Geweten, dar "n mit For Heu in ilm-
wenden kann. (ns. O. J.) S. He hett u. s. w.
De hett 'n Geweten, dar kann wol 'n Kutse
mit sesz Perde in umdreien. (ns. ofs.) Der
hat 'n Geioissen, darin kann wohl eine Kutsche
mit sechs Pferden umwenden.
Dai head en Gawiatan as en Mallarsak. (wstf.
Mrk.) 7?er hat ein Gewissen, wie ein Mul-
tersack.
dt. Zijn geweten is zoo eng als eene monniksmouw.
Sein Geicissen ist so eng loie ein Hlonchs-
armel.
Hij heeft een geweten, zoo wijd als eene hooi-
schuur. Er hat ein Gewissen so weit wie
eine Heuscheuer.
Door zijn geweten kan wel eene koets met
vier (zes) paarden rond rijden. Durch sein
Geicissen kann ivohl eine Kutsche mit vier
fsechsj Pferden fahren.
Hy heft een guede ruyme conscientie, men
solder mit waghens mit peerdeu doer vaeren.
(ah.) Er hat ein gutes gerdumiges Gewis-
sen, man konnte mit Wagen und Pferden
durchfahren.
eii. He has a lawyer's conscience. Er hat ein
Advocatengeicissen.
Your conscience is made of stretching leather.
(o. en.) Euer Gewissen ist aus dehnharem
Leder gemacht.
Han liar ett rymligt samwete. Er hat ein ge- SW.
raumiges Geivissen.
II a la conscience large comme la manche d'un fz.
cordelier. Er hat ein Gewissen so ireit wie
der Aermel eines Franziskaners.
Ha la coscienza come una nave di sughero. it.
Er hat das Gewissen trie ein Schiff aus
Kork.
Molti hanno la coscienza si larga, che avanza mi.
una nave di chiesa. (t.) Viele haben das
Gewissen so iveit, dass es ein Kirchenschiff
iibertrifft.
Serte consienze je fade a calzete, Ora je larghe, ni.
ora je strete. (1. b.) Manche Gewissen sind
gemacht wie Slriivqjfe: bald sind sie weit,
bald eng.
Certi g'an la consienza larga come ona gesa.
(1. m.) Manche haben das Gewissen weit
wie eine Kirche.
La coscienza xe fata come una bareta de lana.
(v.) Das Gewissen ist wie eine ivollne
Miitze gemacht.
El ga la coscienza fata a magia. (v.) Er hat
das Gewissen mit Muschen.
598. Gewohnheit ist die andere Natur.
Gewonheit ist din ander natiire. (ad.)
Die Gewohnheit ist die andere Natar. (schwei.) od.
Gevonheit is de tvede Natur. (ns. hist. A.) pd.
Gewohnheit ist die ziceite Natur.
De ■ gewoonte is eene tweede natuur. Die Ge- dt.
wohnheit ist eine zweite Natur.
Gewoonte wordt eene tweede natuur. Geicohn-
heit wird eine zweite Natur.
Custom is second nature. Gewohnheit ist zweite en.
Natur.
Vanen er den anden Natur. S. Die Gewohn- dii.
heit u. s. IV.
^'aninn langvinnr ver8r a8 annari uattuni. is.
Die lange anhaltende Gewolinheif ivird zur
andern Natur.
Opt ver8r vaninn a3 varanligri nattuni. Oft
icird die Gewohnheit zur zweiten Natur.
Vanen er en ny Natur. Die Gewohnheit ist nw.
eine neue Natur.
Vanen er dan andre Givnaden. S. Die Ge-
loohnlieit u. s. iv.
Vanan ar andra naturen. S. Die Gewohnheit sw,
U. S. 10.
Gewohnheit 598.
— 310 —
600 Griasern.
It.
cw.
fz.
nf.
it.
SI,
sp.
Consuetudiue efiicitiir quasi altera natura.
Consuetndo natura potentior.
Consuetiido (Usus) est altera natura (in nati\-
ram vertitur).
Disa fa natira. (obi.) Getvohnheit macht Natur.
L'habitude est une autre nature. Die Geivohn-
heit ist eine and're Natur.
Coutume est une autre nature. Gewohnheit
ist eine and're Natur.
L'habitude est in' deuzeme nateurc. (w.) S.
De qexooonte u. s. w.
L'abitudine e una scconda natura. *S'. De ge-
woonte u. s. w.
L'uso si converte in natura. Die Gewohnheit
verwandelt sich in Natur.
Uso converte natura. Gewohnheit vericandelt
Natur,
L' usu o una .segonda natura. (crs.) S. De
(/ewoonte u. s. lo,
Consuetudine e una seconda natura. (t.) Ge-
wohnheit int eine zweite Natur.
L'abitudine I'e na secunda natiira. (1. b.) S.
De (jewoonte u. s. w.
L' abitudine (L' us) a dventa un bsogn. (piem.)
Die Getvohnheit wird ein Bedurfniss.
L'abitiidine xe ima seconda natura. (v.) S.
De gewoonte u. s. w.
L'abitudine xe un' altra natura. (v.) S. L'ha-
bitude est une u. s. iv.
Usu fa natura. (s.) S. Disa u. s. w.
La costumbre es otra naturaleza. Die Ge-
wohnheit ist andere Natur.
599. Gewohnheit will Recht haben.
Gewohnheit will Recht werden.
od. Die Gewohnheit ist ein eisernes Hemd. (bair. L.)
Gwongt is gn eisa'^ne Pfaad, wer s- a'ziegt, der
tu8t si' laad. (bair. O.-L.) Gewohnheit ist
ein eisernes Hemd, wer's anzieht, der thut
sich weh.
Gewohnat is an eisene Pfoad. (opf.) Geivohn-
heit ist ein eisernes Hemd.
Di G*wu~het is an eis-nene Pfoad, Zoicht ma'
s' a~, thuat ma' se' Lo^d. (tir. U.-I.) Die
Gewohnheit ist ein eisernes Hemd, zieht
man's an, thut man sich weh-
dt. De gewoonte maakt de wet. Die Gewohnheit
macht das Gesetz.
Gewoonte maekt wet. (vl.) Gewohnheit
Gesetz.
cht
Sedvanja gfir ofta lag. Gewohnheit macht oft SW.
Gesetz.
Gammalt brwk haar och laga kraift. Alter
Branch hat auch Gesetzeski aft.
Consuetude facit legem. It.
Consiietudo constituit jus.
Consuetudinis magna vis est.
Accoutumance est loy bien dure. Gewohnheit fz.
ist sehr sfrenr/es Gesetz.
Accoutumance est trop poissans. (afz.) Ge-
wohnheit ist zu machfig.
L'uso fa legge. Der Gehrauch macht Gesetz. it.
L' us e fa lez. (rom.) 8. L'uso u. s. w. mi.
Uzo fa lezze. (lig-) S. Gewoonte u. s, w. Hi.
L'us a dventa lege, (piem.) Der Branch wird
Gesetz.
La conssuetudine a fa lege, (piem.) Die Ge-
wohnheit macht Gesetz.
L'uso fa lege, (v.) S. L'uso u. s. w.
Costumbre hace ley. S. Gewoonte u. s. w. sp.
(500. Wer ein glasemes Dach hat, soil
Andere nicht mit Stein en wer fen.
Wecker en glasern Dack hat, doarft Annern pd.
nich mit Stcen'n schmieten. (ns. A.)
Die cen glazen huis bcAvoont, moet geene dt.
steenen op zijns buurmans dak werpen. Wer
ein glasemes Haus hewnhnt, iiiuss keine
Steine auf seines Nachharn Dach werfen.
Wie een porceleinen dak over zijn hoofd heeft,
die werpe bij zijn' buurman de glazen niet
in. Wer ein Porzellan-Dach iiher seinem
Kopfe hat, der iverfe hei seinem Nachbar
die Fenster nicht ein.
Who hath glass-windows of his own, must take en.
heed how he throws stones at his neighbour's
liouse. Wer selbst Glasfenster hat, mioss
sich hiiten, Steine gegen seines Naclibarn
Haus zu werfen.
Those who live in glasshouses should not throw
stones. Die in GlashUusern leben, sollten
keine Steine irerfen.
He that hath a body made of glass must not
tlu'ow stones at another. Wer einen Korper
von Glas hat, muss nicht einen Andern mit
Steinen werfen.
Den som bar Glasruder, maa tage sig i Agt, dii.
naar ban kaster en Steen paa Naboens Huns.
Wer Glasscheiben hat, muss sich in Acht
Glasern 600.
311 —
601 Gleieh.
nehiuen, irenn er einen Stein, auf des Naeh-
hars JIaus wirft.
UW. Dan soni bur i Glaslms, skal inkje kasta Stein
paa andrc. Wer im Glashaus ivohnt , muss
nicht Steine auf Andre iverfen.
it. Chi ha cervelliera di vetio, iion vada a batta-
glia di sassi. Wer eine Sturmhaiibe von
Glas hat, ^gehe nichi in einen Kampf mit
Steincn.
mi. Clii ha tegoli di vetro, non tiri sassi al vicino.
(t.) Wer Zie;/el von Glas hat, iDcrfe nicht
Steine auf den Nachbarn.
Chi ha testa (cervelliera) di vetro, non faccia
a' sassi. (t.) Wer einen Kopf (eine Stiirm-
hauhe) von Glas hat, spiele nicht mit Steinen.
Chi ha cervel di vetro, non vadia a battaglia
di sassi. (t.) Wer einen Kopf von Glas
hat, gelie nicht in einen Kmiipf mit Steinen.
ni. Chi a I'a la testa mola, ch' as buta uen a con-
pete con chi a I'a dura, (pieni.) Wer einen
weichen Kopf hat, streite nicht mit dem, der
einen harten hut.
si. Qui tenet cobertura de bidru, non bettet a
pedra. (sa. L.) Wer ein Dach von Glas
hat, werfe nicht mit Steinen.
Qui hat cobertura de cristallu, non bettet pedra
a cobertura anzena. (sa. L.) Wer ein Dach
von Kristall hat, werfe nicht Steine auf
Anderer Dach.
llll. Qui te el terrat de vidre, no apedreguc. (val.)
S. Qui tenet u. s. w.
pt. Quern tern telhado de vidro, uao atire pedras
ao do visinho. Wer ein Dach von Glas hat,
werfe nicht Steine auf das des Nachbarn.
sp. El que tiene tejado de vidrio, no tire piedras
al de su vecino. S- Quern tern u. s. w.
iSi teneis la cabeza de vidrio, no os tomeis a
pedradas coumigo. Wenn ihr das Ilaupt
von Glas habt, bindet nicht auf Steimvilrfe
mit mir an.
601. Gleich und gleieh gesellt sich gem.
Es ist nichts so gering und klcin, Es will bei
seines Gleicheu sein.
Gleieh sucht sich, gleieh fiudet sicli.
Gleieh und gleieh gesellt sich gern, sprach der
Teufel zum Kohler.
Ein ieglich suoeht sin glichcn. (ad.)
Ein frum man hat den andern liep, so minuet
ein diep den andern diep. (ad.)
md. Gleieh un gleieh goselt sich garn. (frk. H. S.)
Gleieh bei Gleieh gesellt sech gier. (mrh. L.)
Glaich und glaich g-soUd si' gea'n. (ndo.) od.
Hudel findet Lumpen, (schwb. W.)
Hutsch (Redl) lindet sein Hiitsch (Knodl).
(schwb. W.)
Ley (Gleieh) findet enand (einander). (schwei.)
Gliech bei Gliech, saht der Duvel, du sprongfd.
he op 'ne Kohlegits. (nrh. A.) Gleieh bei
Gleieh, sarjte der Teufel, da spranr/ er auf
einen Kohlenbrenner .
Gliechc Vieh dat Icckt sich geer. (nrh. A.)
Gleiches Vieh beleckt sich gern.
Glich sohk sich, Glich fenk sich. (nrh. 1).)
S. Gleieh sucht u. s. w.
Glich Veh lack sich. (nrh. D.) Gleiches Vieh
leckt sich.
Like scicht sek, like finnt sek. (iis. ha. G. u. G.)
S. Gleieh sucht it. s. w.
Gleieh sucht sich, Gleieh fiudet sich, se(de) de
Duwel (sa(jte der Teufel), do quam (kem)
he to'n Kolenbrenner (da kam er zum Kohlen-
brenner). (us. O. J.)
Gliek un gliek gesellet sik. (ns. W.) Gleieh
und gleieh (jesellt sich.
Gliek sauket sick, Gliek finget sick. (ns. W.)
;S'. Gleieh sucht u. s, ic.
ladelmann bi ladelmann, Bijidelmann bi Bia-
delmanu. (wstf. Mrk.) Edelmann bei Edel-
mann, Bettelmunn bei Bettehnann.
Buttkc bi (bei) Buttke. (wstf. O.)
Gelijk zoekt zich, gelijk viudt zich. S. Gleieh dt.
sucht u. s. w.
Gelijk mint gelijk. Gleieh liebt Gleieh.
Elk zijus gelijk, 't zij arm of rijk, Jeder sei-
nes Glcichen, 's sei arm oder reich.
Gelijk bij gelijk, zei Heintje Pik, en hem ont-
moette een schornsteeuvager. Gleieh zu
Gleieh, sagte Heiiitje Pik (i. e. der Bose),
und ihiii begegnele ein Schornsteinfeger.
Gelijk bij gelijk, Jan bij Lijs, het paar een
dubbeltje. Gleieh bei Gleieh, Hans bei Lies',
das Paar ein Zweisousstiick.
Ghelijc mint sijns ghelijc. (adt.) Gleiches liebt
seines Gleichen.
Gelyken by gelyken. (vl.) Gleieh bei Gleieh.
Soort by soort. (vl.) Art bei Art.
Apen by apeu en meerkatten by meerkatten.
(vl.) Affen bei Affen und Meerkatzen bei
Mecrkatzen.
Een schaep by een schaep, Een aep by een
aep. (vl.) Ein Schaf bei einem Schaf, ein
Affe bei einem Affen.
Like jvill to like. Gleiches will zu Gleichem. eu.
T.ike iBgs like. -S'. Gelijk mint u. s. w.
1
Gleich 601.
— 312 —
601 Gleich.
Every like loves his like. Jedes Gleir.he lieht
sein Gleiches.
Every Jack miist have his Gill. Jeder Hans
muss seine Jide haben.
Every sheep to her mate. Jedes Schaf zu
seinem Gef'dhrten.
Sike and sike like. (n. en,) Gleich und Gleich
hat sich gern.
Like draws to like and a skabbed horse to an
aiild dyke, (scho.) Gleich (jeht zu Gleich
und ein sch'dbiyes Pferd zu 'nevi alien Deich.
<la. Lige S0ger Lige. Gleich sucht Gleich.
Lige soger Lige (Lige modes gjerue) sagde
Fanden til Knlsvieren, Gleich sucht Gleich
(Gleiches her/efjnet sich fjern) , sa<jte der
Teufel zum Kohler.
Ligesindede ville heist vperc sannnen, Gleich-
(/esinnte loollen am liehsten zusammen sein.
Lige Born lege (altid) bedst, Glciche Kinder
sinelen (stets) avi hesten.
Lige Broder giore bedst Leg. Gleiche Brilder
machen das heste Spiel.
En tintet So eg en skurvet Orne kan bedst
sammen. Eirie finnige Sau und ein r'dudiger
Eber komnien am besten zusammen.
Ee soghes Sellte lighe, sammen ridho Nidinge.
(adji.) Tmmer suchen sich gleiche Gesellen,
zusammen reiten Buben.
Ee fijnner Kaghe sijn Mage, (adii.) Immer
findet Kitchen seines Gleichen.
Eet skabedh Faar gaar gserne met eet andhet.
(ada.) Ein r'dudig Schaf geht gern mit
einem andern.
is. Likr ssekir likan heim. Der Gleiche sucht
den Gleichen.
Hvor samlagar sig sinum li'ka. Jeder vereinigt
sich r)iit seines Gleichen.
Ssekjast s6r um h'kir, og samanbua niSi'ngar.
Es suchen sich Gleiche und Schurken wohnen
zusammen.
Saman reinia (skriSa) niSingar. Zusammen
laufen (gehen) die Bubeoi.
Tveir Hkir leika bezt. Zwei Gleiche spielen
am besten.
Lik born leika bezt. S. Lige Born u. s. w.
nw. Likt og likt vil halda i hop. Gleich und
Gleich will zusammen halten.
Dat sokjer (sei-) kvar sitt Folk. Eswicht (sich)
Jeder seines Gleichen.
Like Born leika best. S. Lige Barn u. s. iv.
Han finn alltid sin Like, som leitar. Dm- Jin-
det steta seines Gleichen, der sucht.
#,
Han finn sin Make, som lengje leitar. Der
findet seinen Genossen, der lange sucht.
Likt alskar likt. *S'. Gelijk mint u. s. w. SW.
Lijkt soker giarna lijkt. Gleich sucht gern
Gleich.
Lika broder gora bjista laget. Gleiche Brilder
tnachen die beste Gesellscha/t.
Lika bam leka bast. S. Lige Born u. s. w.
Kaka soker maka. Kuchen .^ucht seines Gleichen.
Intet Diwr sji ringa, dliet wil jw medh sin lijke
springa. Kein Thier so klein, es will doch
mit seines Gleichen springen.
2& sokias sselike, samma ridha nidhinga. (asw.)
S. Ee soghes u. s. w.
Eet skabbot faar folgher gerna andro. (asw.)
Ein rdudig Schaf folgt gern dem andern.
Simile simili gaiidet. It.
Aequalis aequalem delectat.
Omne simile appetit sibi simile.
Pares cum paribus facillime congregantur.
Cicada cicadae chara, formica formicae.
Compar amat similem: quod amatur, amabit
amantem. (mit.)
Scabida vadit ovis potius grege cum pare quo-
vis, (mit.)
Ad commensales se confert torta sodales. (mit.)
Par comes esse pari consuescit sic ct avari. (mit.)
Simel a simel sa cumpognian ausemel. (obi.) CW.
Mintgin selcgra de siu peer, (obi.) Jeder er-
freut sich seines Gleichen.
Qui se ressemble, s'assemble. Was sich gleicht, fz.
vereint sich.
Chascun cherche (quiert) son semblable. Jeder
sucht seines Gleichen.
Chacun demande sa sorte. Jeder verlangt seine
Art.
Chacune ouaille cherche sa pareille. Jedes
Schaf sucht seines Gleichen.
Fagot cherche bourree. Meisigbilndel sucht
Beisigwelle.
Qui s' ersiane, s' assiane. (pic.) S. Qui se res- nf.
semble u. s. w.
Les gins d' meme tire si qweret todi. (w.) Die
Leute derselben Art suchen sich immer.
Qui s' ersembe, s' assembe. (w. M.) S. Qui
se ressemble u, s. w.
Gran d' aveina et perci ce reincontran volonthi. sf.
(Pat. s.) TTaberkorn und Kerbel treffen sich
gerne.
II simile attrae il simile. Das Gleiche zieht it.
das Gleiche an.
Ogni simile appetisce il suo simile. Jedes
Gleiche hegehrt seines Gleichen.
Gleich 601.
313
Ogni difforme trova il sno coiifornie. Jedes
Ungestaltete findet sein GleicJigestaltetes.
Simili con siniili vanno. Gleiche gelien mit
Gieichen.
Pari con pari bene sta e dura. Gleich 'niit
Gleich passf und dauert.
a\\. Ogni simile ania il suo simile, (crs.) 8. Every
like u. s: IV.
Peribus cum peribns. (rom.) Gleich mil Gleich.
II buono fa camera (camerata) col buono. (t.)
Der Gufe macht Kamerudscliaft viit dem
Guieii.
ni. Ogni simil ama el so siinil. (cm. P.) S. Every
like u. s. 'w.
Ogni simil ame il so simil. (frl.) S. Every
like u. .9. u\
Ogne semel ama cl so semcl. (1. b.) S. Every
like a. s. w.
S' amen e van d' accord pari con pari. (1. m.)
Es liehen und vertragen sich Gleiche mit
Gieichen.
Giovin coi giovin e vec eoi vec. (1. m.) Jung
mit Jung und Alt mit Alt.
Ogni simil ama so simil. (piem.) S. Every
like u. s. u\
Chi a s' smia as pia. (piem.) Wer sich
gleicht, nimmt sich.
Ogni simile ama el so simile, (v.) S, Every
like u. s. IV.
Ogni simile ama el sno simile, (v. trst.) S.
Every Wee u. s. iv.
si. Simile cerca simile, (ap. L.) S. Lige soger u. s. u\
Ogniine cum pares suos. (sa.) Jeder mit
seines Gieichen.
Piccinnos ciim piccinnos et mannos cum man-
nos. (sa.) Knahen mit Kiiahen und Grosse
mit Grossen.
Ogni simile est aniigu. (sa. L.) Alles Gleiche
ist sich Fretmd.
Su birbu cum birbante. (sa. L.) Der Schelm
mit dem Schelm.
Ogni animale si unit cum s' ispecie sua. (sa. L.)
Jedes Thier vereint sich mit seiner Gatfung.
liil. Cada ovella ab sa parella. (neat., val.) Jedes
Schaf mit seines Gieichen.
pt. Cada qual com sen igual. Jeder mit seines
Gieichen.
Cada ovellia com sua parellia. S. Cada ovella
u. s. w.
Nao ha besta fera qiie se nao alegre com a
sua companheira, Es giht kein loildes Thier,
das sich nicht mit seines Gieichen erfreute.
sp. Cada oveja con su pareja. S. Cada ovella
u. .9. w.
603 Gleich.
Gleich zu
on dueilas.
Tal para tal, Maria para Juan.
Gleich, Maria filr Johann.
Ruin con ruin, que asi casan
Schlecht mit Schlecht, so verheirathen sich
die Fraueii.
Yo como tu y ti'i como yo, cl diablo nos junto
(el diablo te me dio). Ich wie du und, du
wie ich, der Teufel verhand uns (der Teufel
gah dicli inirj.
002. Gleiche Briider, gleiche Kappcn.
Gleeche Bvilder, gleeche Koappen. (schls.) md.
Gleichi Breider, gleichi K.'ipp'n; Gleichi Narrn od.
(Narren), gleichi Lapp'n (LappenJ. (opf. N.)
Like Bro'rs, like Kappen. (ns. ]>.) pd.
Like Broider, like Kappen. (ns. ha. G. u. G.)
Glieke Braiider, glieke Kappen. (ns. W.)
Glike Broers, glike Kappen. (wstf. Mrk.)
Lige Brodre — lige Huer. Gleiche Briider, dii.
gleiche Miitzen.
Likir brajSr skulu likt kj'il supa. Gleiche Brii-
der sollen gieichen Kohl essen.
Lika broder, lika kappor.
Lika broder bor ha lika kal. Gleiche Briider
miissen gleiclien Kohl liuben.
IS.
sw.
603. Gleiches mit Gleichem.
Wor.st wider Worst, (frk. M.) Wurst wider md.
Wurst.
Hart wieder hart, (schls.)
Horte widor Horte. (schls. B.) 8. Hart u. s. w.
"s Hcst immer: Wurst widor Wurst (guke riber,
glike nibar). (schls. B.) Es heisst immer:
Wurst wider Wurst (gucke 'rilher, gucke
'nilberj.
Wurst wieder Wurst (und ein Batzen in d' od.
Schiissel). (schwei.)
Dienst iim Dienst. (schwei.)
Wost wedd'r Wost. (ns. A.) 8. Worst u. s. w. pd.
West, weer Wost. (ns. ha. G. u. G.) 8. Worst
u. s. v. [was.
Vor wat hort wat. (ns. hist.) Eiir was gehiJrt
Wost widder Wost. (ns. W.) 8. Worst u. s. u\
Poets, wedQ|K)oets. (vl.) 8chaherna<;k, wieder At.
8chahernack.
Measure for measure. ilf«.9.9 filr Mass. en.
A Rowland for an Oliver. Einen Roland filr
einejutQliver .
lem/Qlii
40
Gleich 603. — 314
«
dji. Lige for Lige. GleicJies fiir Oleiches.
Lige for Lige, naar Venskab skal holdes!
Gieichen fur GleicJies, wenn die Freund-
schafi hestehen soil.
Der vil liaardt imod haardt. Es gehort hart
wider hart.
Der skal Flint mod Flint, og en kroget Nagle
til et kroget Hnl. Es gehort Kiesel gegen
Kiesel und ein krumnier Nagel zu einem
krummen Loch.
is. Li'kt a vid likt. Gleiches mit Gleichem.
Likt fyrir likt, pa er {)a3 goldic5. Gleiches fiir
Gleiches, so ist es bezahli.
Hart am6ti horSu. *S'. Hart u. s. w.
Hart moti horSum. (fser.) S. Hart u. s. w.
Eg kv03i sum kvo8i5 er firi mar. (fser.) Ich
singe, wie fiir mich gesungen nird.
SAV. Betala lika med lika. Gleiches mit Gleichem
hezahlen. {^Masse.
Betala med lika; matt. Bezahlen mit gleichem
Betala med samma mynt. Mit gleicher Miinze
bezahlen.
It. Par pari refert (refertiir).
Par pari rei3pondere.
fz. C'est chou pour chou. Das ist Kohl fiir Kohl.
Rendre chou pour chou. Kohl fiir Kohl wieder-
geben.
nf. Hindi, rindo , deux vakes pour deux bus (du
brin pour du bouso). (pic) Eindi, Rindo,
zwei Kiihe fiir zwei Ochsen (Streu fiir Mist).
sf. Au mau, mau. (Brn.) Dem Bosen Bases.
Qe te fai, fai-li ; qe te ghigno, ghigno-li. (Lgd.)
Wer dir (eticas) (hut, thu du ihm etwas,
wer dir droht, droh ihm.
Kokka por kokka. (Pat. s.) Nuss fiir Nuss.
it. Render colpo per colpo. Schlag fiir Schlag
wiedergeben.
Render pan per focaccia. Brot fiir Kuchen
wiedergeben. [loiedergeben.
Render frasche per foglie. Laub fiir Blatter
Al mal fagli male. Devi BBsen thu' BcJses.
ni. Rende frasche per feuje. (piem.) S. Render
frasche u. s. w. [;pan u. s. w.
Rende (el) pan per fogassa. (piem.) S. Render
si. Pagare ad unu in sa matepsi moneda. (sa. L.,M.)
Einem in derselben Miinze bezahlen.
pt. Pagar na mesma moeda. S. Betala med
samma u. s. w.
sp. Cuerda a cuerda. Strick gegen Stride.
A tal tajo tal reves. Auf einen Hieb einen
Schlag.
605 Gliick.
604. Die Glocke ruft zuv Kirche, geht
aber selbst nicht hinein.
Bildstock weist Andern den Weg und geht
ihn selbst nicht.
Er macht's wie der Backer: der steckt's Brot
in den Ofen und bleibt selber drausse^^.
Hij slaclit dc klokken, die het volk ter kerke (It.
luiden, en er buiten blijven. Er gleicht den
Glocken, rcelche das Volk zur Kirche lauten
und druussen bleiben.
Hij slacht den bakker, die het brood in den
oven steekt, en er zelf buiten blijft. Er
gleicht deni Backer, der das Brot in den
Ofen steekt und selbst draussen bleibt.
Bells call others to church, but enter not in en.
themselves. (Die) Glocken rufen Andere
zur Kirche, gehen aber nicht selbst hinein.
La cloche appelle a I'eglise, niais elle n'y entre fz.
pas.
E come il fornaio, ch' inforna sempre, ma non it.
mai se. Er ist wie der Backer, der immer
in den Ofen schiebt, nur niemals sich.
Fa come le campane, che chiamano gli altri e mi.
non entrano in chiesa. (t.) Er macht's wie
die Glocken, welche die Andern rufen mid
nicht in die Kirche kominen.
No entra en Misa la campana, y a todos llama, sp.
Nicht geht zur Messe die Glocke, und Alle
ruft sie.
605. Das Gliick ist den Kiihnen hold.
ToUkuhn ergreift das Gliick.
Das Gliick muss man erobern.
Wottsch (Wagsf) oppis (eticas), so darfst oppis, od.
und s' Gliick ist fiir den Darstigen ('3Iuthi-
gen). (schwei. S.)
Fortune favours the brave.
giinstigt die Kiihnen.
(Das) Gliick be- eil.
Lykken hjelper den Dristige. Das Gliick hilft da.
dem Kiihnen.
Dristig Mand har Lykken i sit Folge. KUhner
Mann hat das Gliick in seinem Gefolge.
Lykken vender den Feige Ryggen. Das Gliick
ivendet dem Feigen den Rilcken.
Lyckan star dem djerfwom bi. Das Gliick SW.
sfehf den Kiihven bti.
Gliick 605.
— 315 —
607 Gluck.
It. Aiidaces (Aiidentes) fortiina jiivat.
Audendum est, fortes adjuvat ipse Deiis,
fz. On dit communement que Fortune aide au hardi.
Man sagt gemeivhin, dass (das) Gliick dem
KUhnen hilft.
Fortune secort les hardiz. (afz.) S. Lyckan
U. S. IV.
sf. A Ihome hardit, couratgious e balent Hortune
agyude e da entenement. (Gsc.) Dem kiihnen,
muthigen und fapfern Manne verleihi das
Gliick Beistand und Verstand.
it. La fortuna ajuta gli audaci e disajuta i pau-
rosi. Dai Gliick hilft den Kiihnen und hilft
nicht den Furchtsamen
mi. Dri la furtona ui vor e curag. (roni.) Hinter
dem Gliick her braucht's Mufh.
Fortuna i forti aiuta e i timidi rifiuta. (t.)
Das Gliick hilft den Kiihnen und verschmaht
die Schiichternen.
ni. Co la fortuna ga ol coragio. (1. b.] Gliick
will Mulh.
I sfassat i e fortiinat. {1. b.) Die Unver-
schdmten sind fjliicklich.
La fortuna proteg bastard e ardii. (1. m.) Das
Gliick beschiitzt Bastard und Kiihne.
Con la fortuna al verl coragi. (piem.) S. Co
la fortiina u. s. w.
Anssem a la fortuna ai veTil d' coragi. (piem.)
S. Co la fortiina u. s. w.
Co la fortuna glie vol coragio. (v.) S. Co la
fortiina u. s. u\
I sfazzai xe sempre fortunai. (v.) Die Unver-
schcimten sind ivimer glUcklich.
pt, Ao homeni ousado a fortuna Ihe da a mao.
Dem kiihnen Manne giht das Gliick die
Hand.
sp. Al hombre osado la fortuna le da la mano.
S. Ao u. s. U-.
606. Gliick geht liber Witz.
Gliickliche NaiTen bediirfen keiner Weisheit.
Narren haben mehr Gliick als Recht.
Diu sselde dringet fiir die kunst. (ad.)
dt. Gelukkige gekken behoeven geen' w-ijsheid. S.
Gliickliche u. s. v.
Gheluckighe sotten en behoeuen gheeu wysheyt.
(avl.) *S'. Gliickliche u. s. ic.
en. Fortune favours fools. (Das) Gliick hegiinstigt
die Narren.
Fools have the best luck. Narren haben das
bests Gliick,
Den som bar lycka, behofver intet forstand. SW.
Wer Gliick hat, braucht nicht Verstand.
Har min son lycka, forstand behofver ban intet.
Hat mein Sohn Gliick, braucht er nicht Ver-
stand.
Fortuna favet fatuis. It.
A chi fortuna suona , poco senno basta. Wem it.
das Gliick aufspielt, dem genugt wenig Ver-
stand.
E meglio esser fortunato che savio. Es ist
besser, glUcklich sein als weise.
Ci g' a fortuna, ga basta poch talent. (1. b.) ni.
Wer Gliick hat, dem genilgt wenig Talent.
A val pi la fortuna ch' el saveje. (piem.) Mehr
ist das Gliick werth, als das Wissen.
Non val saper, a chi ha fortuna contra, (v.)
Nicht hilft Wissen fiir den, der das Gliick
gegen sich hat.
No couta saver, co no se ga fortuna. (v. trst.)
Nicht zdJilt Wissen, xoenn man nicht Gliick hat.
Contra furtiina nun vali sapiri. (s.) Gegen Gliick sl.
hilft kein Wissen.
Ventura te de Deos , filho , qne saber pouco te pt.
basta. Gebe Gott dir Gliick, Sohn, so ge-
niigt dir vjenig Wissen.
Ventura hayas, hijo, que poco saber te basta. sp.
Habe Gliick, SoJm, so geniigt dir wenig Wissen.
Fortuna te de Dios, hijo, que el saber poco te
basta. S. Ventura u. s. ic.
607. Wem das Gliick pfeift, der tanzet
wohl.
He dances well to whom fortune pipes. eil.
Wann't Lock awspalet, kon 'm sagt ddnse. fs.
(M.) Wenn das Gliick aufspielt, kann man
gut tanzen.
Det er ingen Kimst , at dandse , naar Lykken da.
er Spillemand. Es ist keine Kunst zu tanzen,
icenn das Gliick Spielmann ist.
Det ar godt (att) dansa, nar lyckan vill spela. SW.
Es ist gut tanzen, ivenn das Gliick auf-
spielen will.
Latt at dandsa, nar lyckan spelar. Leicht zii
tanzen, wenn das Gliick spielt.
Facile est dare vela secundis. It.
Bien danse a qui la fortune chante. Gui tanzt fz.
wem das Gliick singt.
Assez bien danse a qui la foi'tune sonue. Vor-
trefflich tanzt, wem das Gliick atif spielt.
40*
Gluck 607.
316 —
608 Gliick.
A beau fi^aguev a qui la rurtinic lit. Went (his
Gluck lucid, tier hat leicht yewiiincn.
II a beau dauser a qui fortune soiiiic. Der
kanii (jut fanzen, deiii das Gliick uu/fi]jiclt.
it. Assai beu balla a chi la fortuiia suona. iS'.
Assez u. s. w.
ni. Quei clie se troa in mez a la fortiina, I con-
tarav i pijitole a la liina. (1. b.) Wer sich
mitten im Gliicke befindet, konyite die Lduse
im Monde zcihlen.
Quando se ga la fortuna seconda, tuti par bon.
(v.) Hat man das Gliick fiir sich , scheint
Alles gut.
si, Assai beni balla, cui la furtuna soua. (s.) S.
Assez u. s. w.
pt, Bern baila a quciii a fortuna faz o som. ;S'.
Assez u. s. 10.
sp. Harto bien baila a (^uien la fortuna siiena. S.
Assez u. s. w.
G08. AVer's Gluck bat, dem kalbt cin
Ocbs.
Wer's Gliick hat, deni 'fliegen die Enten ge-
braten in's Maul.
Wer's Gliick hat, der faint auf einem Ijesenreis
liber den Khein.
Hatt' ich Gliick und guten Wind, ich fiihr' in
einem tichiisselkorb iiber den Rhein.
Wiirf er einen Groschen auf s Dach , ihni ficl'
ein Thaler herunter.
d. Dem engem kalwen d' Oxen, dem aneren d'
Ke net. (mrli. L.) Dem Einem kalben die
Ochsen, dem Anderen nicht die Kiilie.
od. Wem 's Gliick will, dem kjilba 'n d* Oclisu.
(bair. O.-L.) Wem's Gliick icohl loill , dem
kalben die Ochsen.
Den kelbert d'r Hulzschlig-1 aff der Achsd.
(opf. N.) Devi kalbt der Holzschliigel auf
der Achsel.
O deam rinderet der Holzschlegel uff der
Biihne! (schwb. W.) O dem rindert der
Holzschliigel auf dem Dachboden!
Wenn's einem gliicken muss, dem muss der
Heustock (Bleystock) (die Laterne) kalbern.
(schwei.)
Wem's Gliick wohl will, dem kalbt der Holz-
schlegel auf der Russdiele. (schwei.)
Der Holzschlegel chalberet em uff'ein Esterig
(der iSchiitti) obe. (schwei. S'.) Der Holz-
schlegel kalbt ihiib anf dem JJoden oben.
Der Eselstuel chalberet em vor 'em Huus.
(schwei. S.) Die Schnitzelbank kalbt ihm
vor dem Haus.
Wounu's Glikk will , kiiiilbad dar Oux. (st.)
Weii.n's Gliick will, kalbt der Ochse.
Wiem £iser Hargot gat wal, diem let e u'ch de pd.
Isze kalwen. (urh. 8.) Weiii unser Herrgott
wold ivill, dem Idsst er auch die Ochsen
kalben.
De't Gliikk will, de kalvt de Oss. (ns. B.) S.
Wem's Gliick will u. s. w.
Wenn de Minsche Gliicke hem sal, sau kalwet
'ue ak de Osse. (ns. ha. G. vi. G.) Wenn
der MenscJi Gliick haben soil, so kalbt ihm
auch der Ochse.
Wecker Gliick hebben sail, den kalvt en Osz.
(ns. M.-Str.) Wer Gliick haben soil, dem
kalbt ein Ochse.
Die het gelvik lieeft, gebraaden eeuden vliegen (It.
hem in den moud. S. Wer's Gliick hat, dem
fliegen u. s. w.
Al viel hij van den toren, nog zou hij bij
zijne vrouw op bed te land komen. Und
fiele er vom Thtirm, wiirde er doch seiner
Frau auf's Belt fallen.
Worpt hij een' stuiver op het dak, daar komt
ecu schelling weder. Wirft er einen Sfiiber
auf's Dach, so kommt ein Schilling icieder.
Naar det skal viere Held, kselver Tyren saa da.
godt som Koen. Wenn Gliick sein soil,
kalbt der Stier (Ochse) so gut wie die Kuk.
Den som har Lykken med sig, seiler paa en
Riisqvist over Beltet (Rhincn). Wer's Gliick
hat, segelt auf einem Besenrcis iiber den
Sund (JRhein).
Ar lyckan god, kalfvar sa val (snart) oxe som SW.
ko. 1st das Gliick gut, kalbt soicohl (so
leicht) Ochse icie Kuh.
Asinus in paleas incidit. It.
A ome euros sun beuf li uele. (afz.) Gliick- fz.
lichem Mann kalbt sein Ochse.
Si s' tapef es Mouse, i s' ni ueiereut inn. (w.) nf.
Wen7i er sich in die Maas wiirf e, er cr-
triinke nicht.
I tap' reut s' coud' chasse so 1' feu qu' n'
broCil' reut uin. (w.) Er konnte seine Hoscn
in's Feuer werfen, sie wiirden nicht ver-
brennen.
Vos v' mettriz 1' coii so 1' feu qui v' n' ariz
nin n' cloquettc. (w.) Ihr kijnntet euch rait
dem Hintern auf's Feuer setzen, ihr loiirdet
keine Blase haben.
En caou Diou voou be, la triucjho I'ai de pou- sf.
Gliick 608.
— 317
610 Gliick.
eels. (Lgcl.) IVevi Gott loolU will, dem ivirft
die Sau Ferkel.
En qu Diou vou ben, la trujo fa de ctideous.
(nprv.) M^em Gott wohl will, dem wirft die
Suii juni/e Uimde,
il. Ci g' a '1 caegiii, He V empianta na srica, ghe
nass iin limu. (ni. 1. b.) Wei' Glilck hat
dem ludchst ein Cilruneiihauni, wenn er einen
Pfahl pflanzt.
pt. A qnem Deos quer ajudar, (j vento Ihe apanha
a lenha. Weni Gott helfen will, dem sammelt
der Wind das Holz.
A quern Deus quer bcm, 6 vento lie apafia a
leiia. (gal.) Wem Gott tvohl will, dem sam-
melt der Wind, das Hob:.
sp. A quien Dios qniere bien, la perra le pare
puercos (lechoncs). Wem Gott wohl will,
devi wirft die Hiindin Schweine.
609. Wcr das Gliick hat, fiilirt die 15raut
lieim.
mcl. Bar d-s Glock liat, tnrt di Braut licm. (frlc. B.J
Den d' Gleck h\ibt, feert d' Braiit hem. (mrh. L.)
Bar's Gloek hilt, turt di I3ruit hein. (thr. R.)
pd. De dat Gliick hett, geit niitr Brut to Bedde,
wenn he der ok nicli niit trod is. (ns. B.)
Wer das Gliick hat, geht viit der Braut zv
Belt, wenn er auch nicht mit ihr getraut ist.
Wer dat Gliicke het, geit nied der Brut tati
Bedde. (ns. ha. G. u. G.) Wer das Gliick
hat, rjeht mit der Braut zu Belt.
Dee dat Gliick httt, geiht mit der Brnnt to
Bedd. (ns, Hmb.) S. Wer u. s. lo.
De 't Gliick hett, geit mit de Brut to Bedde.
(ns. ofs.) S. Wer u. s. w.
De 't Gliick hett, geit mit de Brut to Bed,
wenn he der ok nich mit trod is. (ns. O. J.)
8. De dat u. s. iv.
Wer Gliick hat, fiihrt die Braut. (ns. Pr.)
Wei dat Gliick had, de krieget de Brunt.
(ns. W.) Wer das Gliick hat, der kriegt
die Braut.
dt. Die het geluk heeft, leidt de bruid ter kerk.
Wer das Gliick hat, fiihrt die Braut zur
Kirche.
Die 't geluk heeft, leid de bruid ter kerke, al
komt hy laatst. (vl.) Wer das Gliick hat,
fiihrt die Braut zur Kirche, und kam' er
audi, am spatesfen. [Braut.
eil. Fortune gains the bride. Gliick rjewinnt die
fs. Diar-t Lok he, gongt me a Bridj tu Bad. (A.)
S. Wdr dat u. s. w.
Diar Lek lieed', di geid me di Brid to Bed.
(iS.) Wer Gliick kat, der geht mit der Braut
r.u Belt.
ilvo Tjykkcn haver, forer Bruden hiem.
Den lyckau nikar, forer bruden liem.
(lit.
sw.
Cui fortuna favet sponsa petita manet (venit). It.
(mit.)
Tgi ch' a la ventira, meina la spusa. (obl.j c\v.
Der, welcher das Gliick hat, fiihrt die Braut.
610. Wer Gliick hat und eine Nussschale
voll Witz, der kann die lialbe Welt
rctri eren.
Geluk en een halve penning, al geld en wijs- dt.
held genoeg in de wereld. Gliick und, ein
halher Pfennig, Geld und Weisheit gcnug in
der Welt.
Hap and half-penny goods enough. Gliick und en.
halher Pfennig Vermdgen genug.
Give a man luck and throw him into the sea.
Geht eine 111 Manne Gliick und toerft ihn in
die See. [gliickliches Theil.
Happy man, happy dole. Gliicklicher Mann,
Fortune is the whole bixsiness. Gliick ist die
ganze Sache.
Hvo som har Lykke og en Noddeskal fxild af da.
Klogt, kan styre den halve Verden.
Den lyckau rakar, blir sofvandes rik. Der das SW.
Gliick trifft, wird schlufend reich.
Sorte e dormi. Gliick und schlafe. it,
Agghia furtuna e dormi. (crs. s.) Hahe Gliick mi.
und schlafe.
Ui vo furtona. (rom.) Gliick muss sein.
Senza furtona un s fa gnint. (rom.) OJme
Gliick macht man Nichts.
Chi ha ad aver bene, Dormendo gli viene. (t.)
Wer Gliick haben soil, dem kommt's schlafeiid.
Chi ha d' haver vintura, a n' uccor livars a ni.
bunora. (em. B.) Wer Gliick hat, hraucht
nicht friih aufzustehen.
Fortuna e dorma. (1. m.) S. Sorte u. s. w.
Fortuna e dormi. (piem.) S. Sorte u. s. id.
La fortuna vol dir tuto. (v.) Gliick will Alles
sitgen.
A clii Ventura tene, Quanno dorme, perzi si.
chiove lo bene, (npl.) Wer Gliick kat, dem
regnct das Gute, selhst icenn er schlaft.
Gliick 610.
— 318
612 Gold.
Si 'ai furtima, dormi. (s.) IVenn du Gliick
hast, schlafe.
Dammi sorti e jettami a mari. (s.) Gib mir
Gliick und u-irf micJi in's Meer.
611. Das GliJcksrad geht um.
Des Gliickes Gewalt Hat Mondesgestalt
Das Gliick ist ein Geber und ein Nehmer.
Geliicke ist rehte als ein bal, swer stiget der
sol viirhten val. (ad.) [drunder. (ad.)
Swer hiute sitzet uf dem rade, der siget morne
Gelukes Rait geit up und neder, Ein fait, der
ander stiget weder. (ad.)
pd. Det Glak asz wa der Wainjt, Et kid und. git
gescliwjiinjt. (nrh. S.) Das Gliick ist wie
der Wind: es kommt und geht fjeschwind.
da. Lykken er en Kugle. Das Gliick ist eine
Kuffel.
Lykken kommer og Lykken gaaer. Das Gliick
kovimt und das Gliick fjeht.
is. Lukkunnar hjol stendr aldrei i stilli. Das
Gliicksrad steht nie still. [des Glur.ks.
Valt er lukku lijoliS. Unhest'dndi;) ist das Had
IIW. Lukka vender seg ofta um. Das Gliick loendet
sich oft um. [im Drehen.
Lukka er snar i Snuingi. Das Gliick ist rasch
Lukka er inkje lengje um aa snu seg. Das
Gliick ist nicht lanc/e, oJine sich zu dreheoi.
SW. Lycke hiwlet loper snart om. Das Gliicksrad
IcLuft rasch um.
Lyckan kommer och lyckan gar. S. Lykken
kommer u. s. w.
Lyckan ar som manan, den tar af och till.
Das Gliick ist wie der Mond , der ah- und
zunimmt. [a. s. w.
Lyckan vander sig ofta om. S. Lukka vender
It. Fortuna volubilis.
CW. Fortuna gronda ei sc' iiua Kugla radanda. (obi.)
Grosses Gliick ist wie eine runde Kufjel.
fz. La roue de la fortune N' est pas toujours une.
Das Had des Gliickes ist nicht immer dasselhe-
it, L'amor e la fortuna si cangiano come la luna.
Die Liehe und das Gliick wechseln v'ie der
Mond. [geht und kommt.
mi. La furtona la va e la ven. (rom.) Das Gliick
La fortuna in nn pniito e parte e torna. (t.)
Das Gliick geht und dreht sicji in einem
Augenblick.
jai. La fortiina 1' h. una roda che gira. (1.) Das
Gliick ist ein Rad, das sich dreht.
La fortiina la va sii e gio: A obi la n' da, a
cbi la n' to. (1. m.) Das Gliick geht auf
tmd nieder: dem Einen gibt es, dem, Andern
nimmt es. [u. s. w.
La fortuna a va e ven. (piem.) S. La furtona
La fortuna xe una roda che va. (v.) S. La
fortuna I' e u. s. w.
Furtuna e rota, fiu'tiina va e veni. (s.) Gliick si.
ist ein Rad, Gliick geht und kommt.
A roda da fortuna nunca he huma. S. La pt
roue u. s. w. [mue u. s. w.
La rueda de la fortuna nunca es una. S. La s!p.
Gl"2. Gold geht durch alle Thiiren ausser
der H i m m e 1 s t h ii r.
Goldner Hammer bricht eisernes Thor.
Ein goldener Hammer Dringt in eine eiserne
Kammer.
Wanneer de sleutel is van goud, Waar is er (it.
dan een slot dat houdt? Wenn der Schlilssel
von Gold ist, wo ist da wohl ein Schloss,
das hieltef
Wat kan met een gouden sleutel niet open
krijgen? Was kann man mit eineni goldenen
Schlilssel nicht aufkriegen?
Een zilveren hamer verbreekt ijzeren deuren. Ein
silberner Hammer zerbricht eiserne Thiiren.
No lock will hold against the power of gold, eil,
Kein Schloss halt gegen die Macht des
Goldes aus.
Gold goes in at any gate except heaven's.
Gold geht zu jeder P/orte ein, ausser zu der
des Hiimnels.
There's no lock but a golden key will open it.
Es gibt kein Schloss, das ein goldner
Schlilssel nicht offnete.
Gylden N0gel oplukker alle Porte. Goldner da.
Schlilssel offnet alle Thore.
Guld Npgle lukker alle Dore op uden Himleus
(Himmeriges). Goldschlilssel Hffnet alle
Thilreii, ausser der des Himmels (Ilimmel-
j reiches).
En Solvhammer aabner en Jernport. Ein
Silherhummer offnet eine Eisentkiir.
Guldnycklar lasa upp alia las. Goldschlilssel sw.
schliessen jedes Schloss auf.
Guldnyckeln laser upp alia las. Der Gold-
schlilssel schliesst jedes Schloss auf.
Silfverhamniar bryter snart en Jarndorr. Silber-
hummer hricht schnell eine Eisenfhilr.
Gold 612.
— 319
614 Golden.
It. Auio quaeque janua panditur. (mlt.)
Non proderunt divitiae in die nltionis. (mlt.)
I'z. La clef d'or ouvre toutes les portes. Dcr goldna
Schliissel bffnet alle Thiiren.
L'or force les verroux (ouvre tous les verroux).
Das Gold spreuf/t die. Riegtl (offnet alle
Riegel).
it. Colle chiavi d'oro .s'apre ogni porta. Mil den
rjoldnen Scklilsseln offnet man jede Thilr.
II niartel d'argento rompe le porte di ferro.
Der silheme Hajniner sprengt-die eisernen
Tknren.
mi. A cliiave d' oru apre tutte le porte. (crs.) S.
La clef d'or u. s. w.
L' oro apre tutte le porte, fuor die quella del
Paradiso. (t.) Das Oold offnet alle Thiiren,
ausser der des Paradieses.
Martello d' oro non rompe le porte del cielo.
(t.) Goldener Hammer spremjt die Thore
des Himmels nicht.
II martello d' argento spezza le porte di ferro.
(t.) S. II martel u. s. w.
Vuoi tu aprir qualunque porta? — Chiavi
d' oro teco porta, (u.) Willst da jede Thiiv
offnen? Habe Goldschliissel bei dir.
ni. Ciav doi*a la sbaratta tutt i port. (1. m.) »9.
Gylden u. s. tv.
La ciave d' oro averze ogni porta, (v.) Der
Goldschliissel iiffnet jede Thiir.
Le chiave d' oro averze tute le porte. (v.) Die
Goldschliissel offnen alle Thiiren.
Ciave de oro verzi ogni porta, (v. trst.) Gold-
schliissel offnet jede Thiir. [u. s. re.
si. Chiavi d' oru apri ad ogni porti. (s.) S. Ciave
Apri porta di ferru pugnu d' oru. (s.) Hand
voll Gold offnet eisernes Thor.
Marteddu d' oru nun rumpi porti di paradisu.
(s.) Goldner Hammer sprengt die Th«re
des Paradieses 7iicht.
j)t. Nao ha cei-radura, se de ouro he a gazua. Es
ffibt kein Schloss , wenn der Dietrich von
Gold ist. \_S. Nilo u. ,9. w.
sp. No liay (ay) cerradura, si es de oro la ganzua.
61.S. Golden Gebiss macht's Pferd nicht
b e s s e r.
Ein guldin zoim der machit ein phert niht
bezzer danne ez vor was. (ad.)
dt. Een gouden toom maakt nog geen beder paard.
Ein goldner Zaum macht noch kein besseres
Pferd.
En gylden Tomme gjor ikke Hesten bedre. dii.
Ein goldener Zaum macht das Pferd nicht
hesser.
D' er inkje Gullsadlcn , sonj gjerer Gampen. HW.
Es ist nicht der Goldsaftel , icelcher das
Pferd macht,
Gyldene betsel fcirbattrar inte hasten. sw.
Freno indoivito non migliora cavallo. Ver- it.
gnldeter Zauvi mac?it's Pferd nicht hesser.
II freno d' oro non fa il caval migliore. (t.)mi.
Der goldene Zauia macht das Pferd niclit
hesser.
El mors doraa no fa el cavall pu bon. (1. m.) ni.
Das vergoldete Gehiss macht das Pferd
nicht hesser.
6)4. Wer mit goldenen Kugeln schiesst,
der trifft gewiss.
Wer mit silbernen Spiessen licht, ist des (Sieges
gewiss.
Mit silbernen Biichsen wird am besten ge-
schosseu. [(schwei.)
Mit silbernen Kugeln ist gut Wildprat schiessen. od.
Die met gouden wapens vecht, Heeft altijd het dt.
beste regt. Wer mit goldenen Waffen ficht,
hat stets das heste Pechf.
Die met gouden netten visschen, Zullen zeker
nimmer missen. Die mit goldenen Netzen
fischen, werden sicher niemals leer ausgehen.
He that fights with silver arms, is sure to over- eil,
come. Wer mit silbernen Waffen kdmpft,
ist sicher, zu ilherwinden.
To angle with a silver hook. Mit einer sil-
bernen Fischangel angeln.
Naar man skyder med Solv- og Guldlod, er da.
Fsestningen snart vunden. Wenn man mit
Silher- und Goldloth schiesst, ist die Festung
bald iiherv:unden.
Nar man skiuter medh ttilfwei-lood, sa ar SW.
Fastningen snart wunnen. Wenn man mit
Silberloth schiesst, so ist die Festung bald
iiherwunden.
Aureo hanio piscari. It,
Argenteis hastis pugnai"e.
Argento radient hastae, sic cuncta domabis. (mlt.)
Hastis pugna argentatis, atque omnia vinces.
(mlt.)
Pescare coll' amo d' argento. S. To angle u. s. u\ it.
Gott 615.
320
617 Gott.
615. Dien God bewaard, die is wel be-
waard. (dt.) Dtn Gott hewaJirt, 'lev iat
wolil hewalirt.
dii. Det, Gud bevarer, er vel bevai'et. Was Ciott
beir'uhrt, ist icohl bewahrt.
is. Ssell er sa, sem gu3 varSveitir. Glilcklich ist
der, den Gntt hewahrt.
fz. Ce que Dieii garde est bien gai'de. -S'. Det
u. s. w.
Celuy est bien garde qui do Dieii est garde.
Der ist tvohl hewahrt, der voti Gott hewalirt
u'ird.
Quand Dieti garde line cite, c'est bonne senti-
nelle. Wenn Gott eine Stadt hetnahrt, ist's
(jide Wacht.
Bien est garde qui Dex velt garder. (afz.)
Wohl ist bewahrt, den Gott hewahren u-ill.
nf. Tout est sauve ce que Dieu garde. (Cbmp.)
Alles ist gesicJiert, was Gott bewahrt.
Li ci qiii 1' bon Diu wRrde est bin warde. (w.)
Der, welcJien der Hebe Gott beicahrt, ist
wohl hewahrt. \u. s. w.
Sf. So qe Diou gardo es be garda. (Lgd.) S. Det
Es pla garda so qe Diou gardo. (Lgd.) Wohl
ist hewahrt, inns Gott bewahrt.
So que Diou gardo, es ben gardat, (nprv.) S.
Det u. s. 10.
it. Quello clie Dio guarda , e ben guardato. S.
Det u. s. w.
ni. Dio guarda i soi. (v.) Gott hehiitet die Seinen.
pt. Guardado he o que Decs guarda. Behiltet ist,
wen Gott hehiitet.
(JIG. Der alte Gott lebt noch.
Noch lebt der alte Gott.
md. Den ale' Gott lieft nacli. (mrh. L.)
pd. Dier alt Hjirgot lieft noch. (nrh. S.)
De alle Pappe lecvvet noch. (ns. W.)
Vater lebt noch.
Der alte
(It. God leeft nog, Gott lebt noch.
God leeft, Die 't alios geeft. Gott lebt, der
Alles (]ibt.
en. God is where he was. Gott ist, wo er war.
(lit. Den gamle Gud lever (>ndnu.
SW. Annu Icfver Gud. Nodi lebt Gott.
Dheu gamble Giidhcn lefwcr an, v.
It, Adhuc coelnm volvitur.
Lessez faire a Dieu qui est homme d'aage. fz.
Lasst Gott machen, der ein bejahi-ter Mann ist.
Li bon Diu n'est nin co moirt. (w.) Der liehe nf.
Gott ist noch nicJit r/estorben.
Lascia fare a Dio che e santo vecchio. (mi. u.) it.
Lass Gott machen, denn er ist ein alter
Heiliger.
Deus est pro totns in su chelu. (sa.) Gott ist si.
filr Alle im Himmel. [wn er rrar.
Ainda Deos esta onde estava. Noch ist Gott, pt.
Deixar fazer a Deos, qi^e lie Santo velho. Gott
machen lassen, denn er ist (ein) alter Heiliger.
(;]7. Giebt Gott Ilaschen, So giebt er
audi Graschen.
Bescheert Gott den ITasen, Bcschcert or auch
den Rasen. [Rasen.
Der da schuf den Hasen, Der schuf auch den
Kein Hfislein, Es findet sein Graslein.
Giebt Gott Kinder, So giebt er auch Rinder.
r>ascheert Gott a Haasla, bascheertar aa amd.
Graasla. (frk. H. S.) Bescheert Gott ein
Hllschen, bescheert er auch ein Graschen.
Geit Gott an Hos, geit ar a' an Wos. (frk. M.)
Giht Gott einen Hasen, gibt er auch einen
Wcosen.
Wuor Gott setzt en Huos, Duor setzt en och
e Wuos. (mrh. L.) Wo Gott einen Hasen
setzt, da setzt er auch einen Wasen.
AVcm Godd goffd en Haschen, Dem gcift'd en
och e Graschen. (mrh. T.) Wem Gott ein
Haschen giht, dem gibt er auch ein Graschen,
Warn Gott gibt a Hasel, Dam gibt a au a
Rasel. (schls. F.) Wem Gott ein Haschen
gibt, dem gibt er auch ein Haschen.
Ban d'r li Gott a Ganschchen git, dan gitt a
au Ji Rasclichen. (thr. R.) Wetn der liehe
Gott ein G'dnschen gibt, dem giht er audi
ein Stiickchen Rasen.
Wem bescheert der liewe Gott an ITaaschen,
Bescheert e au en Graschen. (W. E.) Wem
der liehe Gott ein Haschen bescheert, {dem)
bescheert er auch ein Graschen.
Schatft unscr Herr Gott den Ilasen, schafft er od.
audi den Wasen. (bair. L.)
A'-n-iild-s Has^n find-t a" GrasjUl. (iido.) Ein
jedes Haschen findet tin Graschen.
P>scheert Gott de Hase (es Hasli) So git (gibt)
er au de Wase (Rasen) (e GrJisli) (ein
Graschen). (schwei.)
Gift Gott Jungcns, gift he ok Biixens. (ns. B.) pd.
Giht Gott Knahen, gibt er aitch Hosen.
Gott 617.
— 321 —
618 Gott.
Givt God Jnngens, so g;ivt lie ook Biixen. (ns.
Hmb.) S. Gift u. a. to.
Givt Gott Kiniier, Givt he ok Rinner. (ns.
M.-Str.) S. Gieht Gott Kinder u. s. w.
Gift God Jimgens, gift lie ok Biiksen. (ns. O. J.)
S. Gift u. s. to.
Git Gott en Haaseken, Sau git hei auk en
FrJiaseken. (ns. W.) Gibt Gott ein Haschen,
so ffibt er aucfi ein Frcisschen.
Wen nose Herrgott Kinner gif, den gif he auk
Buxen. (wHtf. Mst.) Wem unser Herrgott
Kinder gibt, dem ffibt er auck Hosen.
Wen uuse Herrgatt Kinner gift, den gift he
auck Biicksen. (wstf. 0.) S. Wen u. s. ?c.
(It. God schept geen' mond of Hij schept er oog
brood voor. Gott schafft Iceinen Mund oJine
dass er auch Brot fur ihn schaffe.
God en verleent gheenen mont, hy en verleenter
den cost toe. (avL) Gott verleiht keinen
Mund, er verleihe denn auch die Kost dazu.
eu. He that sends mouths, sends meat. Der, wel-
cher Mauler schickt, schiclct Speise.
God ne'er sent the mouth, but he sent the meat
wi't. (scho.) Gott sandte nie den Mund, oJine
dass er die Speise dazu scliiclcte.
fs. Jaft God Jongen, jaft-r uk Boksen. (A.) S.
Gift u. s. 10,
da. Gud giver alle Mad , som han giver Mund.
Gott ffibt Allen Speise, denen er (einen)
Mund gibt.
Gwdh giffwer them Alle (Allte) Madh, som han
giffwer Mwndh. 8. Gud u. s. iv.
is. GuS gefr ollum mat, sem hann gefr munn.
S. Gud u. s. 10.
Guii gefr brauS me3 barni. Gott gibt Br of
mit dem Kinde. [Gud u. s. lo.
SW. Gud gifver alia mat, som han gifvit mun. S.
Gudh gieer alia munnar maath. Gott gibt
jedem Munde Speise.
Gudh giwer allom (thom) math, then han gaff
(han skapadhe) mwn (mun). (asw.) Gott
ffibt alien (denen) Speise, denen er einen
Mund ffab fschuf).
It. Ora quibus tradit deus escas omnibus addit. (iiiU.)
Fit sunt oi-a quibus dante tonante cibus. (mlt.)
I'z. Jama'i Diou n' a dounat k naiss6, Qu6 non
donne a paiss6. (sf. Gsc.) Niemals hat Gott
ffeboren loerden lassen, ohne dass er auch
Nakrunff gal).
sf. iifan nascut , Diou 1' a pascut. (Lgd.) Kind
geboren, hat's Gott erndhrt.
1j» lion Dieu n' eiuvouie pa lo tsevi'i sein lo
bosson por Ic norri. (Pat. s.) Der gute Gott
schickt die Ziege nicht ohne das GebUsch
urn sie zu erndhren.
Lo bon Diu n' envuie pas lo izawi sin lou
bosson po lou nourri. (Pat. s. in Servion.)
S, Lo u. s. 1C.
Se il Signor al mande il friitt, Al mande anchie it.
il pagnutt. (ni. frl.) ITerm der Ilerr die
Frucht schiclct, schickt er auch das Brotchen.
01 Signur quand el fa la creatlira, Al crea a la nl.
so pastiira. (1. b.) Wenn der Herr das Ge-
schopf macht, schafft er auch seine Nahrung,
01 Signur no '1 m^t al miind il venter, Se no
gh' 6 argota de metega denter. (1. b.) Der
Herr setzf keinen Bauch in die Welt, icenn
es nicht Etwas hineinzustecken gibt.
Dio manda la piegorina, E po anca 1' erbesina.
(v.) Gott schickt das Schdfchen, und danyi
auch das Grdschen.
Dio manda 1' agnelo, E po '1 so praeselo. (v.)
Goft schickt das Lamm und dann sein Wies-
chen.
Dio manda V agneleto e '1 pascoleto. (v.) Goft
schickt das Ldmmchen und das Weidchen.
Naschida sa criadura benit sa cobertura. (sa. L.) si.
'1st das Geschopf (^KindJ geboren, kommf die
Bedeckung.
G18. Gott bescheert wohl die Kuh, Aber
nicht den Strick dazu.
Gott bescheert die Kuh, giebt aber nicht das md.
Seil dazu. (mrh. E.)
Godd bescheerd de Kuh, Awer nodd de Strock
derzu. (mrh. T.)
Gott giebt elnem wohl einen Ochsen, aber od.
nicht bei den Hornern. (bair.)
Unser Herrgott will nidd (nicht), dass Wyss-
brod (WeissbrotJ uflf de Biiume wachst (auf
den Buumcn icdchst). (els. Str.)
Et es kcnn Brod , dat me fend, maar dat mepd.
went. (nrh. M.) Es gibt Icein Brot, das
man findef, sondern das man gewinnt.
Ed Jisz Waszer am Branen, awer em mes ot
schapen. (nrh. S.) Es ist Wasser im Brun-
nen, aber vian muss es schopfen.
Gott gift wol do Ko, Jiow'r nich den Sfrick
daoto. (ns. A.)
God gift wol de Kan, Awer nich det Strigk
dertau. (ns. ha. G. u. G.)
Gott givt uns wol de Ossen, man wi moten se
bi de Horen iu't Huus trekken. (ns, hist.)
41
Gott 618.
— 322
620 Gott.
Gott giht uns wohl die OcJisot, aber wir
milssen sie an den Hoinern in's Haus Ziehen.
God givt iins woU de Ossen , man wy mooteii
see by den Hoor'n in't Hnus tehn. (ns. Hmb.)
S. Gott yivt u. s. ID.
God gift uns wol -n K6, man nich glik bi de
Horns, (ns. O. J.) Gott giht uns wohl eine
Kuh, aber nicht gleich bei den Hornern.
Guot giet ijim wuol de Kan nn ok 'et Friaten,
awwer nitt 'et Strick dertau. (wstf. Mrk.)
Gott giht Eineni wohl die Kuh und auch das
Fressen, aber nicht den Strick dazu.
dt. God geeft kooijen, maar niet bij de hoornen.
Gott giht Kiihe, aber nicht bei den Hornern.
God geeft ons wel de amandels, maar liij wil,
dat wij ze zelven kraken. Gott giht uns
wohl die Mandeln, aber er will, dass wir
sie selher aufknacken.
God geeft wel ieder vogeltje zijn voeder, maar
het moet er om vliegen. Gott giht wohl
jedem Vogelchen sein Futter , aber es muss
danach fliegen.
Godt gheeft die koe, maer niet by den hoornen.
(ah.) Gott giht die Kuh, aber nicht hei den
Hornern.
God spyst de vogelen, maer zy moeten er om
vliegen. (vl.) Gott speist die Vogel, aber
sie miissen darum fliegen.
God geeft de ganzen den kost wel, maer zy
moeten dien plukken. (vl.) Gott giht den
Gdnsen das Futter, aber sie miissen es rupfen.
en, God gives ns hands, but does not build bridges
for us. Gott giht uns Hunde, baut aber
keine Brilcken filr uns.
dii. Gud giver vel Koen, men ikke Strikken dertil.
Gud giver os Koen, men ei om Hornene. Gott
giht uns die Kuh, aber nicht an den Hornern.
Gud giver enhver Fugl sin Fode, men kaster
den ei til den i Reden. Gott giht jedem
Vogel sein Futter, aber toirft es ihm nichf
in's Nest hin.
Gudh giffvver alt Got, men icke Oxen om
Hornith. (ada.) Gott giht alles Ghde, aber
nicht den Ochsen an den Hornern.
is. Gu8 gefur kii, en ekki niSurband.
Gu8 gefr allt gott, en haldt ei um horn uxanuni.
Gott giht alles Gute , halt aber niclit den
Ochsen an den Hornern.
B\T. Gudh gifwer alt gott, men icke strax oxen om
Hornen. Gott giht alles Gute, aber nicht
gleich den Ochsen hei den Hornern.
Gudh gifwer alt goth ok ey ledher han vxa
mz horn i gardh. (asw.) Gott giht alles
Gute, aber er filhrt nicht den Ochsen am
Horn in's Gehoft.
Dat Deiis omne bonum , sed non per cornua It.
taurum. (mlt.)
Dieu donne le boeuf et non les comes. Gott fz.
giht den Ochsen und nicht die Horner.
Domnefjeu da, darn nu baza in punza. Gott wl.
giht, aber steckt nichts in die Tasche,
619. Gott giebt's denSeinen im Schlafe.
Wem's Gott vergonnt, der wird schlafend reich.
Bam' sz Gott gonnt, dam beschert e desz Glock md.
im Schlof. (frk. H.) Wem's Gott gonnt, dem
bescheert er das Glilck im Schlafe.
Seinen Freunden gibt er's schlafend. (schwei.) od.
Dieu God het gunt, geeft Hij 't somtijds wel dt.
in den slaap. Wevi Gott es gonnt, dem giht
er's bisweilen wohl im Schlafe.
Gud giver Sine , mens de sove. Gott gibt's dji.
den Seinen, w'dhrend sie schlafen.
Sinum gefr gu8 sofandi. Den Seinen gibt's is.
Gntt schlafend.
Sofandi gefur Gu3 sinum. Schlafend gibt's
Gott den Seinen.
620. Gott giebt leisen Wind Wenn die
Schafe geschoren sind.
Gott giebt gelinden Regen, wenn das Schaf
geschoren ist.
Engem geschuorene' Schof Mieszt Gott de Want md.
erof. (mrh. L.) Einem geschorenen Schaf
viisst Gott den Wi7id ah.
Wannecr het lam geschoren is, dan zorgt God dt.
voor eenen zoelen wind, om het te verwarmen.
Wenn das Lamm geschoren ist, dunn sorgt
Gott filr einen schunilen Wind, um es zu
erwdrmen.
God tempers the wind to the shorn lamb. Gott en.
mdssigt dem geschornen Lamm den Wind.
Gud formilder Vinden for det klippcde Vaar. dli.
Gott mildert den Wind fur das geschorene
Schaf.
Dieu mesure le froid a la brebis tondue. Gott fz,
misst dem gesclwrenen Schaf die Kdlte zu.
Gott 620.
323 _
622 Gott.
Dieu mcsure Ic vont ;'i la brcbis tDiiduo. Gott
viisst dem fjcschnrenen Schuf den Wind ub.
A brebis tondue Dieu niesuie Ic vent. Oc-
schorenem Schaf misat Gott den Wind ub.
it« Dio modora il vento all' agnello tosato. S-
God temxievs u. s. w.
fi-Jl. Gott j,^icbt uiclit iiicbr Fiust als
Klcidcr.
Gott gicbt die Kleider iiach dem llegcii.
(It, (j!u<1 geeft kondc iiaar kleercn. Gott (jilt Klilte-
nach Kleidern.
cil. God sends cold after clothes. S. God ;/ccft u. s. w.
God sends men claith as they hae cauld. (scho.)
Gott schickt den Menschen Kleider, je nuch-
dem sie frieren.
da, Gud g-iver hver saa Kiild, som Khudei'. Gott
ijibt Jedem so Kalfe, wie Kleider.
Gild gijffwer Hwer saa Kwldh som Klfedlier.
(ada.) S. Gud giver u. s. u\
is. GuO gefv hvnrjiim kulda, sem kbr3i. S. Gud
r/iver u. s. v\
SW. Gudh giwer klaBdlic som kyldli. (asvv.) Gott
gibt Kleider nach der Kcilte.
It. Pro ratione Deus dispertit frigora vcstis.
Ut (Vt) Dens indumen sie aigoris dat acumen,
(mlt.)
fz. Dion donne le froid selon le drap. Gott <jibt
die Kdlte nach dem Tuche.
Dieu donne le froid selon la robbe. Gott cjibt
die Kdlte nach dem Kleide.
sf. Diu da lou red segovnid la pelhe. (Brn.) S.
Dieu donne le froid selon la u. s. u\
Diou dono Ion frech suivan la raoubo. (Lgd.)
S. Dieu donne le froid selon la u. .9. w.
it. Iddio nianda il gelo secondo i panni. Gott
scJiickt den Frost nach den Kleidern.
mi. IT iSignore face u freddu segondn i panni.
(crs. s.) Der Ilerr mnchl die Kalt.e nnrh
den Kleidern.
Dio manda il freddo secondo i panni. (t., u.)
Gott schickt die Kdlte nach den Kleidern.
ai. Dio manda al frddd sec6nd i pagn. (em. R.)
S. Dio manda u. s. w.
El Signor el Ak '1 fred second i pagn. (1. n).)
Der Ilerr gibt die Kalte nach den Kleidern.
Nosgnor a nianda el freid (geil) second ii pann.
(piem.) Unser Herr schickt die Kiilte (den
Frost) nach den Kleidern.
Dio nianda el frcdo secondo i pani. (v.) ^S".
Dio mnnda n. s. n\
Manna 13iu In friddu secundu li panni. (s.) si.
S. Dio manda u. s. w.
D^u dona 1' fred segons la roba. (neat.) 6'. llll.
Dieu donne le froid selon la u. a. w.
Dfeu dona el fret confonne la roba. (val.) S.
Dieu donne le froid selon la u. s. w.
Da Deos a roupa segundo he o frio. Gott gibt pt.
die Kleidung, je nachdem die Kcilte ist.
Dios da el frio confonne (.i) la ropa. S- Dieu SJ).
dinne le froid selon la u. s. w.
A cada (pial da Dios frio como anda vestido.
Einem Jed en gibt Gott Kdlte, wie er ge-
kleidet geht.
622. Gott gicbt Schultcrn nach der
15 ii rde.
Gott legt nicht mehr auf , als man ertragen od.
kann. (schwei.)
i)e leewc Gott leeget neemesen en griitter pd.
Kriilize up, osse hei dr<aagen kann. (ns. W.)
Der Hebe Gott legt Niemand ein grosseres
Kreicz auf, als er tragen kann.
God legt niemand zwaarder krnis op, dan hij (It.
dragen kan. Gott legt Niemand schioerer
Kreiiz auf, als er tragen kann.
God shapes tlie back for the burden, (scho.) en.
Gott formt den Eiicken filr die Biirde.
En swacken Regg fait en l.'igt Kriiss t6 dregcn. fs.
(M.) Ein schivacher Riicken bekommt ein
leichtes Kreuz zu tragen.
Gud krajver ei Mere, end ban giver. Gott for- dji.
dert nicht mehr, als er gibt.
Gwd ki-feffwer enghen Man mere ten ban faar
hannum. (ada.) Gott fordert von Niemand
mehr, als er ihm gibt.
Gudh krsewir sengin meer se han forma a. (asw.) SW.
Gott fordert von Kcinem mehr, als er verinag.
Ultra (Vltra) posse vivi non vult (wit) Deus It.
ulla rcquiri. (mlt.)
Dieu ne veut pas plus (lu'on ne pent. Gott Iz,
verlavgt nicht mehr als man kann.
Ein non nianda se non quel che si pu6 portjire. it.
(mi. t.) Gott schickt nur toas viun tragen
kann.
El Signor no di, se no quel che's pol portj'i. (1. m.) ni.
Der Herr gibt nur was vian tragrni kann,
41*
Gott 622.
324 —
624 Gott.
Nosgnor an da nen d' pi dlo ch' i podoma porte.
(pium.) Unser Herr r/ibt nicht mehr , als
das was tvir truffen konnen.
Nosguor a manda j' aversita second le forsse.
(piem.) Unser Herr schickt die Widertodr-
tiykeiten nach den Krdften.
Dio no nianda se no quel che se pol portar. (v.)
S. Dio non u. s. w.
C23. Gott ist der Dummen Vormund.
pd. De leiwe Hergod is den Dummen or Vormuud.
(ns. ha, G. u. G.) Der Hebe Herrijott ist der
Dummen iJir Vormund.
Gott ist des Dummen Vormund. (us. Pr.)
en. God's aye kind to fou folk and bairns, (scho.)
Gott ist immer i/ut (jecjen Trunkene und
Kinder.
da. Gud er Daarernes Formynder. Gott ist der
Narren Vormund.
Gud er alle Daarers Formynder. Gott ist aller
Narren Vormund.
SW. Var Herre ar darars formyndare. Unser Herr
ist der Narren Vormund.
Gud ar alia d^irars formyndare. S. Gud er
alle u. s. w.
t'l, Dieu seul devine les sots. Gott allein erriitk
die Dummen,
Dieu aide a trois sortes de personnes : aux fous,
aux enfants et aux ivrognes. Gott hilft
dreierlei Personen: den Narren, den Kin-
dern und den Betrunkenen.
nf. I gn' a on bon Din po les effants et les s6-
leies. (w,) Es ffibt einen (juten Gott filr
die Kinder und die Betrunkenen.
sf. Diu que- s' pastoureye lous sons, (nprv.) Gott
hiltet die Dummen.
it. Dio ajuta i fanciulli e i pazzi. (t.) Gott hilft
den Kindern und den Narren.
ni. I matt e i ragazzin al cil i ajuta. (em. B.)
Den Narren und den Kindern steht der
Himmel bei.
I mati e i putei i ga 1' angelo custode che li
protege, (v.) Die Narren und Kinder haben
einen Schutzenyel, der sie hehiitet.
si. A pazze e pececrillc Dio 1' ajuta. (npl.) Norren
und Kindern steht Gott hei.
Asini e picciriddi Diu 1' ajuta. (s.) Esein und
Kindern steht Gott bei.
624. Gott kommt langsam, aber wo hi.
Gott kommt langsam, aber gewiss.
Gott bleibt nicht aus, wenn er gleich verzieht.
Gottes Zeiger geht langsam, aber richtig.
Gott ist nicht ein so schlechter Wirth, dass er
nicht eine Zeche sollte borgen konnen.
Gottes Miihle geht langsam , aber sie mahlt od.
klein, (schwb. W,)
God betaalt alle weken niet, maar hij .betaalt dt.
eens op het einde. Gott bezahlt nicht jede
Woche, aber er bezahlt einmal am Ende.
God cometh with leaden feet, but striketh with en,
iron hands. Gott kommt mit hleiernen Filssen,
schliigt aber mit ehernen Hdnden.
God comes at last, when we think him farthest
of. Gott kommt zuletzt , wenn wir ihn am
fernsten glauben.
Gud kommer ofte langsomt, men vist. Gott Asl,
kommt oft langsam, aber sicher.
Gud kommer tilsidst, naar vi troe, han er Ijengst
borte. Gott kommt zuletzt, wenn wir denken,
er sei am fernsten.
Vor Herre kommer nok, om han end ikke
kommer til Hest. Unser Herr komvit noch,
icenn er auch nicht zu Pferde kommt.
Domr Gufis kemr, J)6 sifl se. Gottes Urtheil is.
kommt, wenn auch spat.
Dii laneos habeut pedes, sed ferreas manus. It.
La justice de Dieu (La justice divine) a des fz.
picds de plomb. Die Gerechtiykeit Gottes
(Die ffottliche Gerechtigkeit) hat bleierne
Fiisse.
Dieu punist tout quand il lui plait. Gott be-
straft Alles, wenn es ihm gefdllt.
Li bon Diu est longear, Mais il est payar. (w.) nf.
Gott ist langmiithig, aber er zahlt.
Diu est longeaf et payaf. (w.) Gott ist lang-
miithig und zahlt.
La vendetta di Dio non piomba in fretta. Gottes it.
Hache trifft nicht schnell.
Messer Domine Dio non fa i conti ogni sabbato.
Unser Herrgott macht die Rechmingen nicht
jeden Sonnabend.
Dio nitn paga oggni sabbito. (R.) Gott bezahlt vaT.
nicht jeden Samstug.
Crest un pega tott i s^bat. (rom.) Christus
bezahlt nicht alle Sonnubende.
Domeneddio non paga il sabato. (t.) Gott der
Herr bezahlt nicht den Sonnabend,
Dio non paga il sabato (ma a otta e tempo), (t.)
Gott 624.
— 325
626 Gott.
Goft bezahll nicht Sonnabends (aher zur
Slunde und Zeit).
La spada del ciel non tafjlia in tVetta. (t.)
Das Schwert des Hiniweh schneidet nicht
rasch.
Dio non paga il sabbato, ma qnando e la du-
menica non avanza piii niente nessuno. (it.)
Goit bezahU nicht am Sonnabend, aber xoenn
es Sonntag ist , schiesst er Niemand mehr
etwas vor.
ni. Dio n'paga tutt i sabet. (em. B.) Gott bezahlf
nicht alle Sonnabende.
Quand manch as aspetta, al ciel fa la viudetta.
(em. B.) Wen7i man es am tcenif/xten er-
wartet, iibt der Himmel Bache.
Nosgnor a paga nen senpre al saba. (piem.)
Unser Herr bezahlt nicht imvier am Sonn-
abend.
Nosgnor cheich volta a diieriss el castigh, ma
a lo risparmia nen. (piem.) Unser Herr
schiebt mitunter die Strafe auf, aber erspart
sie nicht.
Nosgnor a castiga tard, ma a castiga largh.
(piem.) Unser Herr straft spat, aber er
straft reichlich.
Nosgnor cheich vota a paga tard, ma a paga
largh. (piem.) Unser Herr bezahlt mitunter
spat, aber er bezahlt reichlich.
El cielo no paga a setimana. (v.) Der Himmel
bezahlt nicht u-ochenflich.
Domenedio no paga a zornada. (v.) Gott der
Herr bezahlt nicht tagweise.
si. Di non paga di Sabate. (ap. B.) Gott bezahlt
nicht Sonnabends.
Domenaddio non paga lo Sapalo. (npl.) S.
Domeneddio u. s. w.
Diu e lagnusu, ma no scurdnsn. (s.) Gott ist
langmUthig, aber nicht vergesslich.
Diu nun paga sempri di cnntanti. (s.) Gott
^ bezahlt nicht immer baar.
Deus non pagat stibitu, ma pagat quando qneret.
1^ (sa.) Gott bezahlt nicht gleich, aber bezahlt,
wann er will.
Deus non pagat solamente sn sapadu. (,sa.)
Gott bezahlt nicht bios den Sonnabend.
pt. Deos nao se qneixa, mas o sen nao deixa.
Gott beschwert sich nicht, aber gibt das
Seine nicht auf.
sp. Dios no se quexa, mas lo suyo no lo dexa.
S- Deos u. s. w.
Pi2o. Gott llisst wohl sinken, Aber nicht
ertrinken.
We de Herrget (Wen der Herrgoft) nass macht, od.
de fdenj macht or an (auchj wider troche
(trocken). (schwei.)
Gott schlot nid liecht e Ma, er striicht em an e
Salbli a. (schwei.) Gott schldgt nicht leicht
einen Mann, er streicht ihvi auch ein Sdlb-
lein an.
God forlader Synderen, men hader ham ei. da.
Gott verldsst wohl den Silnder , aber roitet
ihn nicht aus.
D'un coste Dieii poingt, de. I'autre il oingt. fz.
Von einer Seite schldgt Gott, von der andern
salbt er.
Diu affliggi, e nun abbanduna. (si. s.) Gott it.
prilft und verldsst nicht.
Dios que da la Uaga, da la medicina. GoW sp.
der die WHnde gibt, gibt die Arzenei.
626. Gott macht gesund und der Doctor
kriegt's Geld.
Gott macht genesen Und der Arzt holt die
Spesen.
Gott hilft und dem Arzte dankt man.
Het is God die geneest en de dokter trekt het dt.
geld. Gott ist es, der gesund macht, und
der Doktor ziehf, das. Geld ein.
God cures and the doctor gets the money. eu.
God cures the sick and the doctor takes the
fees. Gott heilt die Kranken und der Doktor
nimmt die Bezahlung.
God healeth and the physician hath (gets)
the thanks. Gott heilt und der Arzt
kriegt den Dank.
Gud helbreder, og Doctoren faaer Pengene.
da.
Dieu est celui qui guerit et le medecin emporte fz.
I'argent. Gott ist der, loelcher heilt, und der
Doktor tragi's Geld davon.
Dio e quello chi guarisce, e il medico ne porta it,
via i danari. S. Dieu est u. s. w.
Dio guarisce c il medico e ringraziato. S.
God healeth u. s. w.
Deos he o que sara, e o mestre leva a prata. pt.
S. Het is God u. s. w.
Dios es el que sana, y el medico Ueva la plata. sp.
S. Het is God u. s. w.
Gott 627.
— 326
629 Gott.
627. Gott verlasst die hseinen nicht.
Gut die tSiiien iiie verlie. (ad.)
dt. God verlaat de zijneii iiict.
dji. Gild fovlader ikke Sine.
SW. Giidl) forlater intet dlie sine.
fz. Dieii n'oiiblie pas les siens. (:<otl veryhst die
Seinen nicht.
Dieii ne noiis fist oiicc^ues pour nous oublier.
(afz.) Gott sclmf uns nicht, uin uns zu ver-
c/essen.
G28. Mit Gott llisst sicli nicht spotten.
Gott lasst sich keinen fljichsernen Bart flechten.
Gott Ijisst sich nicht tjinschen (auf den Arm
(Armel) malen).
Der mnss viel konnen, der Gott will blenden.
Du mnsst ein guter Kerzenmacher sein, wenn
da Gott eine wjichserne Nase andrehen willst.
Er macht jm einen bart von stro. (ad.)
pd. Aser Hargot let sich net spoten. (nrh. S.)
Unser Herrgott lasst sich nicht spotten.
Mat asem Hargot hst sich ned spasen. (nrh. S.)
Mit imserm Herrgott lasst .sich nicht spassen.
dt. Hij wil onzen Heer een' vlassen (strooijen)
baard maken (vlechten). Er rcill miserni
Herrn einen fllichsernen (stroliernen) Bart
machen (flechten).
Hij wil God een' vlasschen baard annaijen.
Er ivill Gott einen flcichsernen Bart anndhen.
Onsen Heere eenen vlassenen baerd aensetten.
(avl.) Unserem Herrn einen flcichsernen
Bart anheften.
fZt Dii'U consent, mais non pas toiijours. Gott
stimvit zu, aher nicht imvier.
Faire barbe de paille a Dieu. Gott (einen)
Strohbart machen.
nf. Faire jarbe de foucre a Uieu. (apic.) Gott eine
Strohgarhe machen.
it. Chi crcde d'ingannare Iddio, ingauna se ste.sso.
(mi. t.) Wer Gott zu tauschen </hiuht, tduscht
sich sclhst.
ni. Al ygnor l^ssa fir, ma an iessa strafer. (cm. R.)
Der Herr lilsst machen, aher er lilsst nicht
zu viel machen.
Chi crede de farghela al Signor, sc la fa a In.
(v.) Wer Gott etwas vorzumachen ylnuht,
macht sich (selhst) etwas vor.
Divx lascia fari, no suprafari. (s.) Gott Idsst si.
machen, aher nicht zu viel machen.
Decs consente, mas nao sempre. S. Dieuu. s. ?c. pt.
Dios consiente, mas no siempre. *S'. Dieu u. s. w. sp.^
^
629. Wem Gott wohl will, dem will
Sankt Peter nicht iibel.
Hat mir's Gott bescheert, so niniint niir's Sankt
Peter nicht. [Peter nicht wehren.
Will nns Gott erniihren, So kann's Sankt
Gott hat mir's gegeben, nud der Teufel soil
es mir nicht nehmen.
Wem Got wol, dem Nieman iibel. (ad.)
Was einem Gott bescheret, das nimpt jm S.
Peter nicht. (ad.)
Welt onser Hei'gott en ernieren, Da' kann Zent
Peter et :iet ferwieren. (mrh. L.) Will unser
Herrgott Einen erndhren, so kann St. Peter
es nicht vericehren.
Was uns unser Herr Gott giebt, das kann uns
St. Peter nicht nehmen. (schwei.)
Wemme dat Gliicke woll will, dem will neemcs
iiwwel. (ns. W.) Wem das Gliick wohl
will, dem will Niemand iibel.
md.
od.
pd. ^
Wat God ons geeft, dat zal Sint Pieter niet dt.
outnemeu. Was Gott uns giht, das ivird
St. Peter nicht nehmen.
Wat enen Godt geft, dat sal hem Sanct Peter
niet nemen. (ah.) Was Gott einem giht,
das soil ihm St. Peter nicht nehmen.
Heftet my Godt bescheert, Sancte Peter en
neemptet my niet. (ah.) S. Hat u. s. w.
If that God gie the deil daurna reive, (scho.) en.
Wenn Gott es giht, darf's der Teufel nicht
nehmen.
Har Gud givet mig det, saa tager St. Peder dii.
det ikke t'ra mig. S. Hat u. s. u\
Hva5 Gu3 gefr, gripr ei sankti Pall. Was Gott is.
giht, nimmt St. Paul nicht.
Dhen war Herre wil wjil, dhen, vnner i)itet SW.
St. Per ilia.
Den v;ir Herre vill vlil, hononi star ej heller
Sankt Per emot. Dem unser Herr ivohl
will, dem steht Sankt Peter nicht entgegen.
Det var HeiTC beskjirer, star intet St. Pehr
emot. Dem, was unser Herr bescheert, steht
Sankt Peter nicht entgegen.
Det war Herre beskar, det ar ej emot sancte
Per. S. Det var u. s. w.
Gott 629.
— 327 —
632 Gott.
fz. C'est rijon Din qn'el vout, les saints n'es polet
rln. (nf. w.) Der liebe Qoft will's, die
HeiUqen konnen Nichfs.
it. Chi ha buono un Dio, ha in tasca i santi.
(mi. t.) Wer Gott sicher hat, hat die Jfeili-
ffen in der Tasche.
ni. Quand che Dio al iil, ju saiiz no Y)odui. (W.)
Wenn Gott will, konnen die Heilif/en nicht.
sp. A quien Dios se la da (diere), San Pedro (An-
ton) se la bendiga. Wem Gott ea giht (gehen
wirdj, vioc/e St. Peter (Antonius) es segnen.
631. Als het lijnwaad begonnen is, zendt
God er garen toe. (dt.) Wenn die Lein-
wavd angefangen ist, schickt Gott Garn dazu.
Get thy spindle and thy distaff ready and God eu,
will send thee flax. Mache Sinndcl und
Eocken zurecht, und Gott wird dir Flacks
senden.
Get your rock and spindle ready, God will
send the tow. (scho.) Macht Rocken U7ul
Spindel zurecht, Gott irird Flachi senden.
630. Wen Gott lieb hat, den zilchtigt er.
(It. De Heer kastijdt, dien liij liof Jieeft. Der
Herr ziichtigt, den er lieh hat.
dii. Den, som Herren elsker, tugter lian. Wen der
Herr lieht, den ziichtigt er.
It. Corripit Deus quem diligit.
Castigat Deus et corrigit quem diligit..
fz. Dieu aime la creature k qui il envoys du mal
pour luy souvenir de luy. Gott lieht das
Geschopf, dem er Unglilck schickt, um es
an ihn zu erinnern.
Cui Dex aime il le tempeste et donne si souf-
frir. (afz.) Wen Gott liebt , den ^Jrii/t er
und sucht ihn heini. '
sf. Qui de Dion es aymat, De Diou es bisitat.
(Gsc.) Wer von Gott gelieht rcird, der wird.
von Gott heimgesucht.
it. Chi da Dio e amato, Da lui e, visitato. S.
Qui u. s. w.
A chi Dio vuol bene, gli da delle tribolazioui.
Wen Gott lieh hat, dem schickt er Prilfungen.
mi. A ehi Dio vuol bene, Manda affliEloni e pene.
(t.) Wen Gott lieh hat, devh schickt er
Prufungen und Leiden.
ni. Quando el Signor castiga, 1 e segn che el ne
vor ben. (1. m.) Wenn der Herr sir aft,
ist es ein ZeicJien, dass er lieht.
si. Dill a cui voli Ijeni, manda cruci e peni. (s.)
Wen Gott lieh hat, dem scJilcki er Kreuz
und Trilhsal.
Deus a quie I'amat hi castigat, comente et
babbu qui queret bene a fizu. (sa.) Wen
Gott lieht, den ziichtigt er , wte 'Bin Vater,
der den Sohn lieh hat.
Diou donne til a toile ourdie. Zu aufgesetz- fz.
ter Leinwand giht Gott Garn.
A toile ourdie Dieu mesure le fil. Zu aufge-
setzter Leimound misst Gott das Garn.
A tela ordita Dio manda il filo. (mi. t.) Zu it.
aufgesetzter Leinicand schickt Gott den
Faden.
632. Wenn Gott Einen strafen will, so
thut er ihm die Augen zu.
Wenn unser Hergott Einen strafen will, so
lasst er ihn zuvor blind werden.
Wenn strafen will die Gotteshand, So ninimt
sie Eiuem den Ver.stand.
Wenn Gott ein Land strafen will, so nimmt
er den Herren die Weisheit.
Als God ieniaud straffeu wil, zoo beneemt Hij dt.
hem zijn' verstand. Wenn Gott Jemand
strafen will, so ninimt er ihm seinen Verstand.
Als God een land plageu wil, dan beneemt Hij
den heeren hunne wijsheid. Wenn Gott ein
Land plagen will, dann nimmt er den Herren
Hire Weisheit.
Nser gu9 refsar monnum, byrgir hann {)eirra is.
augu. Wenn Gott die Menschen straft,
macht er ihre Augen zu.
Quos vult punire, dementat. It.
Quand Dieu quelqu'un veut chatier, De bon fz.
sens le fait varier. We^in Gott Jemand
strafen will, lasst er ihn vom gesunden Ver-
stande ahueiclttn.
Quan Diou bo Tiiome castigua, De soun sens sf.
lou he baria. (Gsc.) S. Quand Dieu u. s. w.
Quando Dio ci vuol punire, del vero senno ci it.
fa uscire. Wenn Gott uns strafen icill,
lasst er uns den Verstand verlieren.
Se Dio vuol gastigar, toglie il giiulizio. (cr.s.) mi.
Wenn Gott strafen icill, nimmt er den
Verstand.
Gott 632.
— 328
635 Gott.
Quando Dio vuol gastigar' uno, gli toglie il
cervello. (t.) Wenn Gott FAnen stvafen will,
so niinmt er ihni den Verstand.
Quando Dio vuol gastigar un popolo, gli da
per capo uua donna, (t.) Wenn Gott ein
Volk stvafen n-ill , giht er ihm eine Frau
zum Oherhaupt.
si. A chi Dio vuol castigar, leva il cervello. (npl.)
Wen Gott strafen will, dem niinmt er den
Verstand.
Diu leva lu giudiziu a cxii voli eastigari. (s.)
Gott nimmt dem, welchen er strafen will,
den Verstand.
Quannu la fiTi-micula mette I'ali, allura mori.
(s.) Wenn die Ameise Fluc/el ansetzt, dann
stirht sie.
pt. Da Deos azas a formiga, para que se perca
mais asinha. Gott giht der Ameise Fiiigel,
damit sie schneller verderbe.
sp. Da Dios alas a la liormida, para que se pierda
mas ayna. S. Dd Deos u. s. w.
Al pascarillo, que se ha de perder, alillas le
han de nascer. Dem Vogelrhen, welches
verderhen soil, milssen Fliigelchen wachsen.
633. Als God niet wil, dan kan de sant
niet. (dt.) Wenn Gott nicht will, Tcann
der Heilige nicht.
dt. Als het Gode niet en belieft, syne Heylighen
en moghens niet en cunnen het niet ghebe-
teren. (avl.) Wenn es Gott nicht helieht,
seine Heiligen mogens und konnens nicht
hesser machen.
en. When it pleaseth not God, the saint can do
little. Wenn es Gott nichf gefullf, kann der
Heilige wenig thun.
Quando Dios no quiere, el Santo no puede. sp,
Quando Dios no quiere, Santos no pueden. S.
Quando Iddio u. s. w.
fz. Quand Dieu ne veult, le saint ne pent.
it. Quando Dio non vuole, il santo non puole.
mi. Quando Iddio non vuole , i santi non possono.
(t.) Wenn Gott nicht will, konnen die
Heiligen nicht.
ni. Co Dio no vol, gnanca i Santi no pol. (v. trst,)
Wenn Gott nicht trill, konnen auch die
Heiligen nicht.
si. Quando Deus non bolet (queret), sos Sanctos pagu
podent (non liant podere). (sa.) Wenn Gott
nicht irill, konnen die Heiligen wenig (hahen
die Heiligen keine MachtJ.
Im. Quant D^u no vol, los Sancts no poden. (vl.)
S. Quando Iddio u. s. w.
pt. Quando Deos nao quer, Santos nao rogao.
Wenn Gott nicht will, beten die Heiligen nicht.
634. Wer Gott vertraut, Hat wohl ge-
b a u t.
Wer Gott vertraut. Hat nicht auf Sand gebaut.
Wer da hofft in Got, Der hat kain Forcht
noch Not. (ad.)
Wier Got fertrat, huod ned af Sant gebat. pd.
(nrh. S.) -S^. Wer Gott vertraut, hat nicht
U, S. IV.
He who serves God, has a good master. Wer en.
Gott dienf, hat einen guten Herrn.
Hall med Gud, sa luiller Gud med dig. Halle SW.
mit Gott, so halt Gott mit dir.
Spes confisa Deo, nunquam eonfusa recedet. It.
Chi s'fida in Dieu, non perescha. (Id. U.-E.) CW.
Wer auf Gott vertraut, kommt nicht um.
Qui aime Dieu, Est siir en tout lieu. Wer fz,
Gott liebt, ist iiberall sicher.
Qui d'un franc coeur a Dieu s'adonne, Le
Seigneiir point ne I'abandonne. Wer sich
mit vollem Herzen Gott hingibt, den verldsst
der Herr nicht.
Faites loyaiilte et Dieu vous la fera. Haltet
Treue, und Gott icird, sie euch halten.
Qui sert Dieu il a bon maistre, S. He u. s. w.
A chi ben crede, Dio provvede. Wer fest glaubt, it.
fiir den sorgt Gott.
Chi sta con Dio, Dio sta con lui. (t.) Wer mi.
hei Gott bleibt, bei dem bleibt Gott.
Cui teni fidi a Diu, nun perisci mai. (s.) Wer si.
Gott Treue halt, der geht nie zu Grunde.
635. Wer Gott zum Freunde hat, dem
schadet keine Creatur.
Was Gott will erquicken , Kann Niemand er- md.
sticken. (mrh. E.) [ersticken. (bair.)
Was Gott will erquicken , kann kein Mensch od.
Wo Gott wohl will, kann Niemand libel. (schwei.)
Wat Got wal erkwjiken, Kan Nemeszt ersta-pd.
ken. (nrh. S.) S. Was Gott u. s. w.
Was Gott will erquicken, wJrd kein Mensch
erdriicken. (ns. Pr.)
Die God te vriend lieeft, hem schaadt geen dt.
schepsel.
Die God voor zich heeft, heeft niets te vreezen,
Gott 635.
— 329 —
637 Gott.
alles te verwacliten. Wer Gott fiir sich
hat, hat Nic?its zu filrchten, Alles zu er-
warten.
en. He is no loser wlio keeps God for his friend,
Der verliert nicht, der sich Gott zum Freund
erhalt.
da. Then wordher wel hwlppen , Gwdh wil hiselpe.
(ada.) Dem wird gut yeholfen, dem Gott hilft.
is. Hvorjum Gu3 vel vill, honum ma enginn ilia.
Wem Gott wohl will, dem kann Keiner iihel.
SW. Ar Gild med dig, ho kan da vara emot dig?
1st Gott mit dir , wer kann da gegen dich
seiri ?
Dhen Gudh wil hialpa, han blijr fuUt hiilpen.
Dem Gott helfen will, dem wird sicher ge-
holfen.
Han wardher hulpin som gudh wil hiselpa.
(asw.) S. Then u. s. w.
It. Si Deus pro nobis, quis contra nos ?
Gaudet opis messe, cui jutor viilt (wit) Deus
esse, (mlt.)
fz, A qui Dieu aide, nul ne pent n«ire. Wevi
Gott hilft, kann Keiner schaden.
A qui Dieu aide, nul ne pent register. Wem
Gott hilft, dem kann Keiner widerstehen.
Cui (A qui) Diex (Dex) velt (veut) aider nus
, ne li puet (put) nuire (nure). (afz.) Wem
Gott he/fen will, Keiner kann ihm schaden.
Bien est aidies cui Dex velt aidier. (afz.) Dem
ist wohl geholfen, dem Gott helfen will.
Qui Deus veut asder ne li puet nuls houme
nuire. (afz.) Wem Gott helfen will, dem
kann kein Mensch schaden.
nf. Qui Diex veut aidier, nus ne li puet nuire.
(Chmp.) Wem Gutt helfen loill, Keiner kann
ihm schaden.
it. Qui hat a Deus in favore, non devet timire.
(sa.) Wer hei Gott Gnade hat, hraucht sich
nicht zu filrchten.
Sp, Aquel es rico que est a bien con Dios. Der
ist reich, der gut mit Gott steht.
636. Will's Gott, wer wendet's?
nWill's Gott," ist ein gut Wort von Alters her.
eu. When God wills, all winds bring rain. Wenn
Gott will, hringen alle Winde Regen.
fz. Tout va comme il plait a Dieu. Alles geht,
wie es Gott gefallt.
Li oi\ Dieu veut, il pleut. Da, ion Gott loill,
regnet's. [Dieu u. s. w.
La on Deu voet il pluit. (afz.) S. La ou
On Diex veut se pleut. (afz.) Wo Gott icill,
regnet's.
Non si muove foglia Che Dio non voglia. it.
Es rilhrt sich kein Blatt, ohne dass Gott
es wolle.
Un « mov na f6ja che Dio an voja. (rom.) iS. mi.
Non u. s. w. [S. Nnn u. s. w.
An s'moeuva foeuja che Dio an voeuja. (em. P.) ni.
An casca foeuja che Dio n'vo^uja. (em. P.)
Nicht fdllt ein Blatt, ohne dass Gott es wolle.
No casca foeuja, ch'el Signor no le sappia, n6
le voeuja. (1. m.) Nicht fdllt ein Blatt, ohne
dass Gott es wisse, es wolle.
No se move fogia, Che Dio no'l vogia. (v.)
S. Non u. s. w.
Non ruet una foza qui non est de Deus boza. si-
(sa. L.) Nicht fdllt ein Blatt, ohne das es
Gottes Wille ist.
No s' mou la fuUa que Deu no ha vulla. Im.
(neat.) S. Non si u. s. ii\
Nos mou la fulla del arbre, sense voluntat de
D^u. (val.) Nicht betvegt sich das Blatt am
Baume ohne Gottes Willen.
No se mueve la hoja sin voluntad del SeQor. Nicht sp.
das Blatt riihrt sich ohne des Herrn Willen,
637. Wo der liebe Gott eine Kirche baut,
da baut der Teufel eine Kapelle da-
neben.
Wo vnser Herrgott ein Kirchen bin bawet, da
bawet der Teuffel auch ein Wirthshaus da-
neben. (ad.)
Wo onser Hergott eng Kirech baut, do baut md.
der Deiwel eng Kapell. (mrh. L.) Wo u>'ser
Herrgott eine Kirche baut, da baut der
Teufel eine Kajielle.
Wo Gott eine Kirche hat, hat der Teufel auch od.
eine Kapelle dabei. (bair.)
Es ist kein Gotteshaus, der Teufel baut auch
eine Kapelle daneben. (schwei.)
Wo man eine Kirche baut, hat der Teufel ein
Cappelein. (schwei.)
Wo unsen Harrgott sich en Kirch baut, do pd.
baut der Duvel sich en Kapall. (nrh. K.)
Wo sich unser Herrgott eine Kirche baut,
da baut sich der Teufel eine Kapelle.
Wo en Kirch weed gebaut, setz der Duvel e
Kapellchen. (nrh. K.) Wo eine Kirche ge-
baut wird, setzt der Teufel ein Kapellchen hin.
42
Gott 637.
— 330 —
638 Gottlos.
Wo God syn Kark hett, hett de Duwel syn
Kapell. (ns. Hmb.) Wo Gott seine Kirche
hut, hat der Teufel seine Kapelle.
Wo der liebe Gott wohnt, hat ancli der Teufel
sein Nest. (ns. Pr.)
Boo de leewe Gott enne Kerke liat, doo hat de
Diiiiwel enne Kapelle. (ns. W.) Wo der
liehe Gott eine Kirche hat, da hat der
Teufel eine Kapelle.
dt. Daar God eene kirk sticht, bouwt de duivel
eene kapel. Wo Gott eine Kirche stiftet,
hauf. der Teufel eine Ka'pelle.
Toen God het vuur schiep, schiep de duivel
den ketel. Als Gott das Feuer schuf, schuf
der Teufel den Kessel.
Als God ons meel geeft, sluit de duivel den
zak toe (neemt de duivel den zak weg).
Wenn Gott uns Mehl gibt, bindet der
Teufel den Sack zu (nimmt der Teufel den
Sack weg).
God zendt hem wel de spijzen, maar de duivel
kookt ze. Gott schickt ihm wohl die Si^eisen,
aber der Teufel kocht sie.
eil. Where God has his church, the devil will have
his chapel. Wo Gott seine Kirche hat, loill
der Teufel seine Kajjelle haben.
God sends corn and the devil marrs the sack.
Gott schickt Korn und der Teufel verdirht
den Sack.
God sends meat and the deil sends cooks.
(scho.) Gott schickt Fleisch und der Teufel
schickt Koche.
da. Hvor Gud bj^gger en Kirke, der bygger Fanden
et Capel ved Siden af.
Naar Gud giver Melet, saa har Fanden taget
ved Ssekken. Wenn Gott das Mehl gibt, so
hat der Teufel den Sack iceggenommen.
is. Hvar Kristr hefir sina kyrkju, ])ar hefir fjand-
inn si'na kapellu. Wo Christus seine Kirche
hat, hat der Teufel seine Kapelle.
SW. Hvarhelst var Herre har en kyrka, der bygger
satan ett kapell. Wo nur unser Herr eine
Kirche hut, da baut Satan eine Kapelle hin.
Der war Herre har sin kyrka, har hin onde
sitt kapell. Wo unser Herr seine Kirche
hat, hat der Bose seine Kapelle.
fz. Quand Dieu envoie la farine, le diable enleve
le sac. Wenn Gott das Mehl schickt, nimmt
der Teufel den Sack weg.
Quand Dieu donne farine Le diable clost le
sac. Wenn Gott Mehl gibt, bindet der Teu-
fel den Sack zu.
Quand Dieu mande h I'homme la farine, Le
diable en pourchasse la ruyne. Wenn Gott
dem Menschen Mehl schickt, verdirbt es der
Teufel.
Quant Devis donne farine (Dex done ferine)
diable tout le sac (sak). (af/.) S. Quand
Dieu donne u. s. w.
Quan Diou enbie a I'homme la harine, Lou sf.
diable en cerque la rouyne. (Gsc.) S. Quand
Dieu mande u. s. w.
Dio ci manda la came e (ma) il diavolo i it.
caochi. Gott schickt uns das Fleisch, und
(aberj der Teufel die Koche.
Dio uon fa mai chiesa , che il diavolo non ci mi.
voglia (fabbrichi) la sua cappella. (t.) Gott
baut nie eine Kirche, ohne dass der Teufel
dort seine Kapelle wolle (baue).
Quando Dio ci da la farina, il diavolo ci to-
glie il sacco. (t.) Wenn Gott uns das Mehl
gibt, nimmt uns der Teufel den Sack.
6.38. Gottloser Leute Freud' wahrt eine
kurze Zeit.
Eens diefs wijf lacht niet altoos. Fines Die- dt.
hes Weib lacht nicht immer.
Jjjofrinn ma eta sitt seti'S meS 6tta. Der Dieb is.
muss das Seinige stets mit Furcht essen.
Forviten verd inkje alltid fegen. Der Ver- nw.
wiesene wird nicht immer froh.
Dhen ondas gladie waarar intet lange. Des SW.
Bosen Freude wahrt nicht lange.
Cito improborum laeta in perniciem cadunt. It.
La femma d'igl lader ri er bucc' adinna. (obi.) CW.
Die Frau des Diebes lacht auch nicht immer.
Les calins n'ont qu'on timps. (nf. w.) Die fz.
Bosen haben nur eine Zeit.
Ou permie, ou dargne, putos tombou en cai- sf.
tivie. (Lgd.) Friih oder spat fallen H . . . .
in Diirftigkeit.
Ou premie ou derrie, p tombon en quey-
tivie. (nprv.) S. Ou permie u. s. w.
A tard ou tens ley p et rufians auran
mau tens, (nprv.) Spat oder frilh werden
die H . . . . und Kuppler schlimme Zeit
haben.
Non ride sempre la moglie del ladro. NicJit it.
immer lacht die Frau des Diebes.
Gottlos 638.
— 331
639 Gras.
Le nozze de' furfanti duran poco. Die Hoch-
zeif- der Schelme dauert nicht lange.
mi. La moi de ledar Tan rid semper, (rom.) Die
Frau des Diebes lacht nicht immer.
Al n6zz di birbon al dura poch. (rom.) S. Le
nozze u. s. w.
Sempre non ride la moglie del ladro. (t.) S.
Non ride u. s. w.
Le allegrezze de' tristi duran poco. (t.) Die
Freuden der Bosen dauern nicht lange.
ni. La muier dal ladr n' rid sempr. (em. B.) S.
La moi u. s. w.
El nozz di baron duren poc. (em. B.) S. Le
nozze u. s. w.
II nozi di birb6n duren poc. (em. P.) 5". Le
nozze u. s. w.
La raoer del lader no la rid semper. (1. b.) ;S'.
La vioi u. s, to.
La fera dei balos la diira poch. (1. m.) Die
Kirmess der Schelme dauert nicht lange.
La fomna del lader a rid nen senpre. (piem.)
8. La moi u. s. w.
Le feste die birbe (diibirl ant) a duro poch. (piem.)
Die Feste der Schelme dauern nicht lange.
Le alegrie dla cativa gent a duro p6ch. (piem.)
S. Le allegrezze u. s. w.
La mugier del ladro non ride sempre. (v.) S.
La moi u. s. w.
Le nozze dei baroni le dura poco. (v.) S- Le
nozze u. s. lo.
Le feste dei baroni le dura poco. (v.) S. Le
feste die u. s. tc. [fera u. s. w.
La fiera dei baroni dura poco. (v.) S. La
La molge del ladro no ridi .sempre. (v. trst.)
S. La Tiioi u. s. w.
si. La migghiera du ladre non sempe scioche e
rite. (ap. B.) Die Frau des Diebes spielt
und lacht nicht immer.
Non sempre ride la mogliere de lo latro. (npl.)
S. Non ride u. s. w.
La muggheri di lu latru 'un sempri ridi. (s.)
S. La moi u. s. w.
Sa muzere de su ladrone non riet semper.
(sa. L.) S. La moi u. s. ic.
pt, Na casa de quem joga, alegrid, pouca mora.
Ln Hause des Spielers icdhrt Freude nicht
lange.
sp. En casa del tahur poco dura el alegria. S.
Na casa u. s. w.
A la puta (ramera) y al juglar a la vejez les
viene el mal. Der H . . . und dem Oaukler
kommt im Alter das Leiden.
6.S9. Das Gras wachsen horen.
Er ist so klug, er hort das Gras wachsen.
Er hort die Flohe husten.
Der hart's Gros wachs-u. (frk. M.) Der hort's md.
Gras wachsen.
D' Gras wubszen heeren. (mrh. L.)
D' Fie hoschten heeren. (mrh. L.) Die Flohe
husten horen.
A hot hieren s Grass wachsen. (schls.) Er
hat 's Gras loachsen horen.
A hot hieren die Miicken niesen (die Flie husten).
(schls.) Er hat horen die Miicken niessen
(die Flohe husten).
Er weiss A lies, er sieht's Gras wachsen und od.
hort die Floh husten. (bair.)
Der ist so gescheidt, dass er Gras wachsen
sieht. (bair. L.)
Er meint, er sehe das Gras wachsen und hore
die Floh husten. (schwei.)
Er ist so gschid, er kort (gsied) fast 's GrJis
wachsa. (schwei. A.) Er ist so gescheit,
er hort (sieht) fast das Gras wachsen.
Da htiet de Fliih host'n. (nrh. E.) Der hort pd.
die Flohe husten.
Ha hoht et Graas waasse. (nrh. K.) Er hort
das Gras wachsen.
HJi hoht de Fluh hohste. (nrh. K.) Er hort
die Flohe husten.
Den horrt ock de Pieren hussten. (nrh. M.)
Der hort audi die Wiirmer (Fischchen) husten.
Wier det Grasz wuoszen hirt, hirt de Schnoken
nasen. (nrh. S.) Wer das Gras tcachsen
hort, hort die Miicken niesen.
E hirt de Kripes nasen. (nrh. S.) Er hort
die Krebse niesen.
He kann Gras wassen horn. (ns. A.) Er kann
Gras wachsen horen.
He hort de Fleg'n hosten. (ns. A.) Er hort
die Fliegen husten.
He riikt den Drek im Diistern. (ns. hist.) Er
riecht den Dreck im Dunkeln.
Hai es so wise, ha hoert de Pire im Water
hausten. (wstf. Mrk.) Er ist so iceise, er hort
die Wiirmer (Fischchen) im Wasser husten.
Hij luistert of het gras groeit. Er horcht, ob dt,
das Gras icdchst.
Hij is zoo wijs, dat hij het gras kan zien was-
sen. Er ist so klug, dass er das Gras
wachsen sehen kann.
Hij heeft eene \loo hooren hoesten. Er hat
einen Floh husten horen.
Hij hoort de pieren in het Gras piepen. Er
hort die Eegenwiirmer im Grase pfeifen.
42*
Gras 639.
332 —
641 Gross.
fs. He kon't Gjars wagsen hiere. (M.) Er kann
das Gras wachsen horen.
Hi is so kl66k, hi koon-t Geers waksen hiire.
(N.) Er ist so Mug, er konnte 's Gras
wachsen horen.
da, Han kan liore Grsesset groe. S. He kon't u. s. w.
is. Hann heyrir grasiS vaxa. S. Ha hbht et u. s. w.
nw. Han hoyrer, kor Graset gror. Er h'ort, wo 's
Gras wdchst.
SW. Han kan hora Giaas waxa. S. He kann u. s. w.
cw. El ei schi pardert a prndent, Ch' el and' er
r Evva carschent. (obi.) Er ist so klug und
weise, dass er das Gras tcachsen h'ort.
fz. Acouter les aveines lever, (nf. pic.) Den Hafer
aufgehen horen.
640. Grosse Fische fressen die kleinen.
pd. De grisz Fasch frieszen de klenen. (nrh. S.)
Die grossen Fische fressen die kleinen.
dt. Groote visschen eten de kleine.
fs. Di grat Fask at di letj ap. (A.) Die grossen
Fische essen die kleinen auf.
da. De store Fiske sede de smaa, Saa ligge de
under, som mindst formaae. Die grossen
Fische essen die kleinen, so unterliegen die,
welche am wenigsten verniogen.
is. Storir fiskar eta smaar. (fser.) S. De grtsz
u. s. w.
nw» Dei store Fiskarne eta dei smaae. S. De
grtsz u. s. w.
Sniaadyri liva so lengje, som dei store vilja.
Kleine Thiere leben so lange, icie die grossen
wollen.
SVf, Sma fiskar slukas af de store. Kleine Fische
werden vo7i den grossen verschlungen.
E pess gi-6ss magna e mntid. (rom.) S. Lou mi.
gros u. s. w.
I pesci gi'ossi ingoiano i minuti. (t.) Die
grossen Fische verschlucken die kleinen.
I pesci grossi mangiano i piccini. (t.) S. De
cjr\sz u. s. to.
Al pess gross manza al pznein. (em. B.) S. ni.
Lou gros u. s. iv.
El p^ss gross magna el piccen. (em. P.) S.
Lou gros u. s. w.
Al pess gross magna al pznein. (em. R.) S.
Lou gros u. s. w.
El pes gros el maja quel miniit (el pissini).
(1. b.) S. Lou gros u. s. w.
Pess gross el mangia el piscinin. (1. m.) Gros-
ser Fisch frisst den kleinen.
O pescio grosso o mangia o piccin. (lig.) S,
Lou gros u. s. w. [Zom gros u. s. w.
El pess gross a mangia el p'cit. (piem.) S.
El pesse grosso magna '1 menuo (el picolo). (v.)
8. Lou gros u. s, w.
Lu pisci grossu si mancia lu minutu. (s.) S. si.
Lou gros u. s. w.
Su pische mannu si mandigat su minore.
(sa. L.) S. Lou gros u. s. w.
Los pexos grans se menjan als petits. (neat.) Im.
S. De grisz u. s. w.
Lo peix gros se mentja al flaquet. (val.) S.
Lou gros u. s. w.
641. Grosses Gut, grosse Sorge.
Grosser Reich thum, grosse Sorgen.
Veel Kf^g, veel Mog. (ns. Pr.) Viel Kiihe, viel pd.
Milhe.
Je grotter Sakk, je meer Plakk. (wstf. M.)
Je grosser Sack, je mehr Plackerei.
It. Pisces magni parvulos comedunt.
fz. Les gros poissons mangent les petits. S. De
grisz u. s. w.
nf. Les gros pehons magnet les p'tits. (w.) S. De
grtsz u. s. w.
C'est todi I'gros pehon qui magne li p'tit. (w.)
Es ist immer der grosse Fisch, der den
kleinen fri st.
sf. Lou gros pays manjo lou pichon. (nprv.) Der
grosse Fisch frisst den kleinen.
it. II pesce grosso mangia il piccolo (minuto.) S.
Lou gros u. s. w.
Veel koeijen, veel moeijen. (vl.) S. Veel u. s. w. dt.
Much coin, much care. Viel Geld, viel S>rge. en.
Muckle corn, muckle care, (scho.) Viel Korn,
viele Sorge.
Den mycket liar, har ock manga bekymmer. SW.
Wer viel hat, hat auch viel Bekilmmerniss.
Stoort Hws, manga tarfwei*. Grosses Haus,
viele Bediirfnisse,
Qu creisse de ben, creisse de pensament. fz.
(sf. nprv.) Wer an Gut zunimnit, nimmt an
Sorge zu.
Gran nave, gran pensiero. (mi. t.) Grosses it.
Schiff, grosse Sorge.
Gross 641.
333 —
642 Grosse.
ni. Chi ga piii richezze, ga piu pensieri. (v.) Je
mehr Heichthiimer, je mehr Snrgen.
si. Qui hat pins ricchesas, hat pius pensamentos.
(sa.) S. Chi fja u. s. w.
642. Grosseu stat wil weites tor. (ad.)
pd. Upp' groten Naors (To'n groten Aors) hort 'n
grot Brok. (ns. A.) Auf ein gross Gesass
gehort 'ne grosse Hose.
Up 'n grautet Liiw gehort 'ne graute Bokse.
(wstf. M.) Auf einen grossen Leih gehort
eine grosse Hose.
dt. Tot ecnen grooten dief behoort een groote
strop. Filr einen grossen Dieb gehort ein
grosser Strick.
Groote visschen, groote netten. Grosse Fische,
grosse Neize.
Groote aarsen hebben wijde brooken van noode.
Grosse Gesdsse haben weite Hosen nothig.
fs. Grette sersen behove wyde broocken. (afs.) S.
Groote aarsen u. s. ■?(■.
Diar an gratten Eers bea, skal uk an gratten
Boks ha. (F.) Wer ein gross Gesass hat,
muss auch eine grosse Hose haben.
da, Der hor' en stor Brog til en stor Aars. Es
gehort eine grosse Hose zu einem grossen
Gesass.
is. Stor gumpr (rass) ])arf vfSa brok. Gross Ge-
sass bedurf veiter Hosen.
Stort hsefir storum (;i vi8 stort). Grosses passt
zu Grossen (GrossemJ.
Stort nafn vill hafa stora hrosan. Grosser
Name will grossen Triumph haben.
nw. Ein stor Mann treng ei stor Brok. Ein grosser
Mann braucht grosse Hosen.
Eit stort Hoi treng ei stor Bot. Ein grosses
Loch braucht einen grossen Flick.
Ei stor Klokka tarv ein stor Kolv. Eine
grosse Glocke hedarf eines grossen Kloppels.
Stort heyrer storo til (hover storom). Grosses
gehort zu Grossem (Grossen).
SW. En tiock Rumpa wil baa en wijd brook. Ein
dickes G-sdss will eine iveife Hose haben.
Stora oxar ska' ha stora brok. Grosse Ochsen
7iiiissen grosse Seile haben.
Stort folk fardas stora vagar, Grosse Leute
fahren grosse Wege.
A gros larrons grosse corde. (afz.) Grossen
Dieben grosser Strick. [grosse Furth.
A grant cheval grant gue. (afz.) Grossem Pferde
Haut bateati , haiates voiles, (nrm.) Hoher nf.
Kahn, hohe Segel. [grosser Knoclien.
A gran caa, gran os. (Bm.) Grossem Hunde sf,
A grosso bestio, gros mouniou. (Lgd.) Gros-
sem Vieh grosser Futtersack.
A gros larron grosso couerdo. (nprv.) Grossem
Diebe grosser Strick.
A gran Incerna grosso stoppino. Fiir grosse it.
Lampe grosser Docht.
Gran nave vuol grand' acqiia. (t.) Grosses mi.
Schiff will grosses Wasser.
Maggior porta, maggior battitoio. (t.) Grossere
Thilr, grosserer Klopfer.
Pansa granda, roba tanta. (1. b.) Filr gros- ni.
sen Bauch viel Zeug.
A gran casa, gran porta; a gran porta, gran
bativelo. (v.) Grossem Hause grosse Thiire;
grosser Thiire grosser Klopfer.
A gran gola larga soga. Filr grosse Kehle sp.
grosser Strick.
A gran llena gran vacia. (asp.) Filr grosses
Wasser grosses Becken.
fz. A grant homme grant verre. Grossem Manne
grosses Glas.
642. Die Grosse thixt's nicht, sonst iiber-
liefe die Kuh den Hasen.
Es liegt nicht an der Grosse, sonst -wiirde die od.
Kuh einen Hasen erlaufeu. (bair.)
Wenn's nf d' Grrissi achjim, so wiird e Chue
en Has erlaufe. (schwei.) Wenn's auf die
Grosse ankdme, so wiirde eine Kuh einen
Hasen erlaufen.
De Grott deit't nich, siinst kern de K6 denpd.
Haosen vacir. (ns. A.) Die Grosse that's
nicht, sonst kdme die Kuh devi Hasen zuvor.
Et kumnit bi de Grotte nich to, sus funk de
Koh wol en Hasn. (us. B.) Es kommf auf
die Grosse nicht an, sonst jienge die Kuh
wohl einen Hasen.
't Kummt up de Grotte nich to, anners kunn
de Osse woU 'n Hasen belopen. (ns. 0.) Es
kommt auf die Grosse nicht an, sonst konnte
der Ochse wohl den Hasen iiberlaufen.
Dg Greet deit -t ni, annars kern da K6 dan
Has- vor. (ns. O. J.) S. De Grott u. s. w.
Wenn't up de Grote ankeem, so kunn de Bull
woU'n Hasen kriegen. (ns. O. R.) Wenn's
auf die Grosse ankdme, so konnte der Bulle
wohl einen Hasen kriegen.
Wenn dat noer Grot giug, denn greep de Oss
Grosse 642.
— 334 —
643 Grube.
den Haas. (ns. Pr.) Wenn das nach der
Grosse gienge, dann fienge der Ochse den
Hasen.
dt. Het is in de gi-ootte niet gelegen, anders zou
de koe den haas wel vano'en. S. Et kummt
fz. Que court mey ue lebe de cheys mes que u
asou de sept ans. (sf. Brn.) Besser Iduft
ein Hase von seeks Monaten, als ein Esel
von siehen Jahren.
G43. Wer Andern eine Grube grabt, fallt
selbst hi n ein.
Wer den Andern betriigt, der macht einen
Sack, darin er sich selbst fangen wird.
Wer einem Andern Schlingen legt, Sich selbst
darin zu fangen pflegt.
Wer dem Andern einen Brand schiirt, verbreunt
gewohnlich seine eignen Finger.
Wer ain grueb dem andern macht, der vellt
selb darein vnbedacht. (ad.)
Vil dicke er selbe drinne lit, der dem andern
gi'ebt die gruoben. (ad.)
Od. Wer Andern eine Grube grabt, fjillt selbst
drein. (bair.)
Wer dem Andern eine Grube gi-abt, fallt selbst
hinein. (schwei.)
pd. Wecker Annern en Grow groft, de fallt -r sulm
herin. (ns. A.)
Ver Annern en Grov gravt, fallt oft selbst
drin. (ns. hist. A.)
Wei dem Anderen enne Gruuwe griwwet, fallet
selwer di'in. (ns. W.) S. Wer dem u. s. w.
dt. Die een' strik voor een' ander spant, loopt er
zelf in. Wer eine Schlinge fur einen Andern
legt, I'duft selhst hinein.
Die een ander strikkeii zet, Maakt somtijds
zijn eigen net. Wer einem Andern Schlingen
legt, macht oft das Netz fiir sich selbst.
en. He that deceives an other, is often deceived
himself. Wer einen Andern betriigt, icird
oft selbst hetrogen.
fs. Diar Oolern an Gruw groft, fclt-r sallew iin
uun. (A.)
De, dirr Ausere en Kohl greft, fallt'r sellew
aiijn. (M.)
da* Den som graver en Grav til en Anden , falder
selv deri. Wer eine Grube fiir einen Andern
grabt, fallt selbst hinein.
Den der graver en Grav for en Anden, falder
ofte selv deri. Wer eine Gnd>e fiir einen An-
dern grabt, fallt oft selbst hinein.
Then faangher offthe Faldh, ther Andhen ack-
ther Faldh. (ada.) Der erfahrt oft Sturz,
der Ander er Sturz im Sinn hat.
Ser grefr grof , |)6 grafi. Sich grabt Grube, iS.
irenn er grabt.
Hver annan vill of an riSa fellur ti3um sjalfur
I'lr s6i51i. Wer den Andern iiberreiten icill,
fallt hdujtg selbst aus dem Sattel.
Sa, sem annann fellir, dettr optast sjalfr meS
honum. Der, xvelcher den Anderen zu Boden
wirft, fallt am hdufigsten selbst mit ihm.
Fot setur eingin firi annan, uttan fallkomin
er sjalvur. (faer.) Keincr stellt dem Andern
ein Bein, ohne dass er selbst dem Fallen
nahe ist.
Dan som grsev ei Greft aat ein annan , skal nw.
sjolv stupa i. Wer einem Andern eine Grube
grabt, wird selbst hineinfallen.
Dan som gildrar aat ein annan, han gjeng i
ei Gildra sjolv. Wer einem Andern Schlingen
legt, geht selbst in eine Schlinge. [deri.
Den som gi-jifver en gi'op for andra, faller sjelf SW.
Den som gildrar fora andra, faller sjelf i snaran.
Wer Schlingen legt fiir Andere, fallt selhst
in die Schlinge.
Han blijr offta falder, som andra will falla.
Wer Andere stiirzen will, wird oft selbst
gestilrzt. [(asw.) 5*. Then u. s. w.
Opta faar han fal som adhrom biwdher fal,
Incidit in foveam qui primus fecerat illam. It.
In foveam cecidit, quam fecerat ipse,
Captores saepe ipsi capiuntur.
Suo ipsius laqueo capitur.
In auctorem poena redit suum.
Effodit foueam uir iniquus et incidit illam. (mlt.)
Crebro victus erit, alium qvi sternere qvserit
(querit). (mlt.)
Chi che (jhava 'na fossa a un ater, toma istess CW.
la ite. (Id. bd.) S. Den som graver en Grav
til u. s. w.
Chi che cerca d' ihganne, vegne iiiganna.
(Id. bd.) Wer zu betrilgen sucht, wird be-
trogen.
Chi cheva la fossa, crouda loaint. (Id. O.-E.)
Wer die Grube grabt, fallt hinein.
Chi chava la fossa, crouda I'aint. (Id. U.-E.)
^S'. Chi cheva u. s. w. [(oW.)
Tgi che cav' in foss ad auters, dat sez lien.
Tgi che cav' in foss ad in auter, dat sez lien.
(obi.) S. Den som graver en Grav til u. s. w.
Grube 643.
— 335
644. Gut.
fz. Tel qui crcuse une fosse ;i ini autre, y tombe ]
souvent lui-meme. S. Den der graver en Grav
for u. s. 10.
Tel qui tend un pi^ge a, autrui, y tombe sou-
vent lui-m§me. Wer Aiidern eine Falle
stelU, f'dllt oft selhst hinein.
it. L'ingannatore h rimasto a' pi^ dell' ing-aunato.
Der Betrii'jer ist zu, den Filssen des Be-
trogenen gehliehen.
L' uccellatore k. I'imasto preso alia ragna. Der
Vogelfilnger ist im Netz gefungen warden.
mi. Chi ad altri inganno tesse, poco bene per se
ordisce. (t.) Wer Betrug filr Andre spinnt,
wenig Gides filr sich ersinnt.
ni. Chi sta semper sii 1' ingan, A la fin se porta
dau. (1. m.) Wer stef.s hetrilgen rrill, tlmt
sich zulefzt Sckaden.
Chi ghe fa la fossa ai altri, se la fa a se
stessi. (v. trst.) Wer den Andevn die Grube
machf, macht sie sich selbst.
si. Chi cerca lo male d' autro , trova lo danno
proprio. (npl.) Wer das Ungliick Anderer
sucht, findet den eigenen Schuden.
Chi gli altrni iiiganni tesse , Dei mali suoi fa
messe. (npl.) Wer Betrug filr Andere spinnt,
erntet Bases filr sich.
Chi tramma fraude, se tesse roine. (npl.) Wer
Betrug spinnt, icebt sich Verderbcn.
Cui scava lu fossu, lu primu ci cadi, (s.) Wer
die Grube grdbt, fdlit zuerst hinein.
Cui trama frodi (ingannu), se stissu ruina (hi
dannu ci veni). (s.) Wer Betrug spinnt,
verderbt sich selhst (kommt zu SchadenJ.
Qui preparat fossu, que ruet su primu. (sa.)
Wer eine Grube zurecht macht, f'dllt zuerst
hinein.
Qui filat fune ad atere, s' istrangugliat ipse et
totu. (sa. L.) Wer einen Strick filr Andere
sp)innt, erdrosselt sich selbst.
Qui faghet sa beffe, in beffe ruet. (sa. L.)
Wer den Streich spielt, fdllt in den Stretch.
pt. Quern lacjo me armou , nelle cahio. Wer niir
eine Schlinge legte, fel hinein.
Ninguem venha com engano, que nao faltara
quem Ihe arme o lacjo. Keiner komme mit
Betrug, dtnn der vyird nichf fehlen, der ihm
die Schlinge lege.
sp. Quien lazo me armo, en el cayo. S. Quem u. s. w.
Cae en la cueva el que otro a. ella lleva. In
die Grube fdllt, wer Anderen hinfiihrt.
wl. Cine sopa gropa altuia, cade nvdi antei ellu
intrensa. Wer Andern eine Grube grdbt,
fdllt eher selbst hinein.
644. Gestohleii Gut und falsche Waar
Reicht nicht wohl in's zehnte Jahr.
Diebstahl macht nicht standhaft reich.
Pliindern macht nicht reich.
Was dir nicht gehort, das streift eine Maus
mit dem Schwanze weg.
Gestohlen Gut liegt bart im Magen.
Gestuole' Gutt det ke gutt. (nu-h. L.) Ge- md.
stohlen Gut tJmt nicht gut.
Fremdes Gut thut kein gut. (bair.) od.
Staalen Good hett keen Dee. (ns. hist.) Ge- pd.
stohlen Gut hat kein Gedeihen.
Daiwes-Guet daiit niimmer guet. (wstf. Mrk.)
Diebes Gut thut niemals gut.
Hvo sig kla^der i laante Klseder, er snart igien da.
afklsedt. Wer sich in geborgte Kleider
kleidet, ist bald wieder ausgezogen.
Dan som er kltedd i Laan, er lett avklaedd. nw.
Wer sich in geliehene Klaider steckt, ist
leicht enfkleidet.
Laante Fjodrer er lett avtekne. Geliehene
Federn sind leicht weggenommen.
Rauba angu^lada ha pauca cuzzada. (obi.) Ge- OV.
stohlenes Gut hat kurze Dauer.
Bien vole ne profite jamais. Gestohlen Gut fz.
bringt niemals Vortheil.
Qui d' autry bien se vest, tost se devest.
Wer sich in Anderer Habe kleidet, ist bald
ausgekleidet.
Chi dei panni altrui si veste, presto si spoglia. it.
Wer sich in Anderer Sachen kleidet, tvird
bald ausgezogen.
Chi si veste di i panni dill' altri si trova prestu mi.
spugliatu. (crs.) Wer sich in die Kleider
der Anderen kleidet, sieht sich bald aus-
gezogen.
La roba rubata ha la coda corta. (u.) Das
gestohlene Gut hat eine kurze Schleppe.
La roba robata no fa bon pro. (v.) Das ge- ni.
stohlene Gut bringt keinen Vortheil.
Chi deir altrui si veste, presto si spoglia. (v.)
Wer sich mit dem Anderer kleidet, loird
bald ausgezogen.
Robba fatta a furto dura tempu curtu. (s.) si.
Durch Diebstahl erxvorbenes Gut wdhrt kurze
Zeit.
Cui si vesti di la robba d' autru, prestu si
spogghia. (s.) S. Chi dei u. s. w.
Qui de roba d' altre s' vestex, al mitj del carrer Im.
lo despullan. (neat.) Wer sich mit Anderer
Sachen kleidet, wird mitten auf dem Wege
ausgekleidet.
Gut 644.
— 336 —
646 Gut.
Qui en roba daltre es vist, en lo carrer lo de-
spullen. (val.) Wer in Anderer Sachen ge-
kleidet ist, wird auf dem Wege ausgekleidet.
pt. Quem o alheio veste, na pracja o despe. Wer
Fremdes anziehi , wird auf don Platze aus-
gezoffen.
Sp. Quien de ageno se viste en la calle le des-
nudan. Wer sich in fremde Sachen kleidet,
ivird auf der Strasse ausgezogen.
645. Gut Macht Muth.
Da muot, swa guot. (ad.) [(fid.)
Sanfte gewunnen guot machet iippigen muot.
md. Machtige Hand, schones Gewand und leicht
gewonnen Gut Machen grossen Ubermuth.
(mrh. E.)
Od. Gut macht Muth, oft Ubermuth, der thut kein
gut. (bair.)
pd. Huoszt te Gat, hiioszt te Mat. (nrh. S.) Hast
diM Guf, hast du Muth.
Gakt maucht Makt, Makt mau&ht Iwermakt,
Iwermakt dit sJilde gakt. (nrh. S.) Out macht
Muth, Muth macht Ubermuth, Ubermuth thut
selten gut.
God maokt Mod, Mod maokt Aow'rmod, Aow'r-
mod deit selten god. (ns. A.) S. Gakt u. s. w.
God makt Mot, Mot makt Overmot, (un) Overmot
deit selten god. (ns. B., O. J.) S. Gakt
u. s. w.
dt. Goed Maakt moed.
en. A heavy purse makes a light heart. Eine
schwere Horse macht ein leichtes Herz.
ninga i min pungh. (asw.) Mir ist froh zu
Muth, wenn ich Geld in meinem Beutel hahe.
da. Gods gi'er Mod. Gut gibt Mu'h.
Gods foder Mod, Mod foder Hovmod. Gut er-
zeugt Muth, Muth erzeugt Hochmuth.
Voxer min Rug, saa voxer min Hu. W'dchst
mein Rnggen, sn wachst mein Sinn.
Middel gjor Mod. (Vendsyssel.) Mittel machen
Miith.
Nanr megh voxer Gots (Gotz), thaa (tha) voxer
megh Hoomodh (Iloffmod). (ada.) Wenn mir
Gut wachst, so viichst mir Hochmuth.
nw Dat kjera alltid Mod, naar Lukka er god. ^.9
kommt stets Muth, wenn das Gliick gut ist.
SW. Penningen gior mood. Geld macht Muth.
Vaxer min rag, sa vaxer min hag. S. Voxer
u. s. w.
Penning i pungen gor glad i hagen. Geld in
del' Tasche macht frohen Sinn.
Jak aer i hughin gladh tha (iak) hawer psen-
Cuni cluo lucrosus, tluo mente superciliosus. It.
(mlt.)
Mente tumens Isetor (letor), numismate cum
(dum) locupletor. (mlt.)
Richesso meno ourghiel e paourieiro lagno. fz.
(sf. Lgd.) Reichthum hringt Stolz und Ar-
muth Klage.
Richesso meno orgueil et pauretat lagno. (nprv.) Sf.
S. Richesso u. s. w.
Abbondanza vicina e d'arroganza. Uberfluss it.
ist der Anmassung nah.
I qnatren fa ciape dl' aruganza. (rom.) Geld mi.
Idsst anmassend werden.
Chi ha quatren, ha dl' argoi. (rom.) Wer Geld
hat, hat Stolz.
L' abbondanza foriera e d' arroganza. (t.) Der
Uberfluss ist der Vorl'dufer von Anmassung.
Abbondanza genera baldanza (arroganza). (v.) ni.
Uberfluss erzeugt Ubermuth (Anmassung).
646. Gut will zu Gut.
Wo viel ist, da will auch viel bin. (els.) Od.
Wo scho-n- e grosze Hufe-n-isch, chunnt no
meh hi. (schwei. !S.) Wo schon ein grosser
Haufen ist, kommt noch mehr hin.
Wie wat hadd, den krigt wat. (nrh. Kl.) IFerpd.
was hat, der kriegt was.
Wo fil asz, sumelt sij ainjde noch mi. (nrh. S.)
Wo viel ist, sammelt sich immer noch mehr.
Tgoed treckt te goede. (avl.) Das Gut zieht dt.
zu Gut.
Deen goet wint dandere. (avl.) Ein Gut er-
wirbt das andere.
He that has plenty of good shall have more. en.
Wer Gut in Fiille hat, wird mehr bekommen.
Gods vil til Gods. dii.
Alt Vand vil til Strand, og Pengene til rig
Mands Haand. Alles Wasser will zum Strand
und Geld in reichen Mannes Hand.
Der mycket ar, dit vill alltid mer. Wo viel SW.
ist, da will stets mehr hin.
Den mycket har, far alltid mer. Wer viel hat,
kriegt immer mehr.
Dhen mycket haar, faar meera til. Wer viel
hat, kriegt mehr zu.
Gut 646.
337
647 Gut.
It. Dantiir opes nuUis nunc nisi divitibus.
Habenti dabitur et abundabit.
fz. Le bien cherche le bien. Gut suchi Gut.
Un bien fait I'autre. Ein Gut macht das andere.
Un bien acquiert I'aultre. (afz.) S. Been u. s. w.
it. La roba va alia roba. Das Gut gelit zum Gut.
mi. La roba la va dri a 1' etra roba. (rom.) Das
Gut gelit hinter anderm Gut her.
La roba alia roba. (t.) Das Gut zum Gut.
ui. La robba tira la robba. (em. 15.) Das Gut
zieht das Gut fJierbeiJ.
La roba va adre la roba. (em. P.) Das Gut
(/eht hinter deni Gut her.
Doe ghe n' e gh' en va. (1.) Wo Was ist,
geht Was kin.
A chi ghe n' a gh' en va. (1.) Wer da hat,
zu dem geht's.
Dov' ai n' a j' e, ai n' a va. (pi em.) S. Doe u. s.w.
Eoba fa roba. (piera., v.) Gut macht Gut.
La roba va drio a la roba. (v.) S. La roba
va adre u. s. w.
si. A lu riccu ricchizzi, a lu poviru poverta. (s.)
Dem Heichen Beichthilmer, dem Arnien Ar-
muth.
Im, Ahont vas be? Ahont mes ne se. (neat.)
Wohin gehst du, Gut? Wo mehr davon ist.
sp. Vase el bien al bien, y las abejas a la miel.
Das Gut geht zum Gut und die Bienen zum
Honig.
647. Unrecht Gut gedeihet nicht.
Ungerecht Gut ist ein Fuuken im Kleiderkasten.
Gewinn ist nicht Gewinn, er sei denn gerecht.
Boser Gewinn geht leicht dahin.
Unrecht Gudt dat ryket nig. (ad.)
Vil dicke ane reht zergat, swaz unreht ge-
wunnen hat. (ad.)
md. Unracht Gut gedait net. (tin-. R.)
od. Boser Gewinn fahrt dahin. (bair.)
Unrecht Gut faselt nicht. (schwb. W.)
Unrecht Gut thut nicht gut. (schwei.)
Ungrechds Guid tuid kuan guid. (st.) Unrecht
Gut thut kein Gut.
pd. Onraiich Goht deilit net. (nrh. D.)
Arecht Gat gedat net. (urh. S.)
Unrecht Got dijet nich. (ns. B.)
Unrecht Gutt gedigget nit (spreeken schon de
Kingere) (sprechen schon die Kinder), (ns. W.)
Unrecht Guet dat digget nitt. (wstf. Mrk.)
Unrecht Gued digget nit. (wstf. S.)
dt. Kwaad goed verrijkt niet. Unrecht Gut macht
nicht reich.
Qualick vercregen, onucrre ghedregen. (avl.)
Schlecht gekriegt, nicht weit getragen.
Ill gotten goods seldom (never) prosper. Uhel en.
erworhenes Gut gedeiht selten (niemals).
ijnrogt Gjiujd dait ai. (M.) fg.
Uretfaerdigt Gods lykkes ikke. ^g,
Uretfserdigt Gods er der ingen Lykke ved.
Bei unrechtem Gut ist kein Gliick.
Ilia fengiS fe gjorir stutta gleCi (varir ei i is.
fostum staS). tjbel erlangtes Gut macht
kurze Freude (hat keinen festen Stand).
Urett Gods er allti'd udrygt. Unrecht Gut istnvf.
nie vorhaltend.
D' er ryrt, som rangt er innkomet. Was Uhel
eingekommen, ist beweglich.
Oratt godz haar ingen treffaat. Unrecht Gut SW.
liat kein Gedeihen.
Mala lucra aequalia damnis. It,
Damnum appellandum est cum mala fama
lucrum.
Roba mel acquisteda nun ho luugia diireda. CW.
(Id. O.-E.) Schlecht erworbenes Gut hat
nicht lange Dauer.
Raba mal aquistada non ha luuga diirada.
(Id. U.-E.) S. Roba u. s. w.
Rauba malaquistada ei da pauca cuzzada. (obi.)
Schlecht erworbenes Gut ist von kurzer Dauer.
Bien mal acquis ne profite jamais (ne prospere fz.
pas). Schlecht erworbenes Gut bringt nie
Vortheil (gedeiht nicht).
Chose mal acquise Prend mal fin et guise.
Schlecht erworbenes Gut nimmt schlechtes
Ende.
Des bins mal acqwerous n' profitet maie. (w.) nf.
Schlecht erworbene Giiter bringen nie Vor-
theil.
I beni mal acquistati non arricchiscono. Ubel it.
erworbene Giiter machen nicht reich.
Delia roba di mal acquisto non se ne vede
allegrezza. Von schlecht ertvorbenem Gut
hat man keine Freude.
Vien presto consumato L'ingiustamente acqui-
stato. Schnell wird verzehrt das ungerecht
Erworbene.
Da ingiusto guadagno vien giusto danno.
Von ungerechtem Gewinn kovimt gerechter
Schaden.
La roba d' j ater magna la sovva. (em. P.) ni.
Anderer Gut frisst das eigene.
Roba de mal acquist no fa bon pr6. (1. m.).
Ubel erworbenes Gut bringt keinen Vortheil.
43
Gut 647.
338 —
649 Gut.
si. Di maki acquistu nuddu siuni godi. (s.) Des
schlecht Erworhenen erfreut sich Keiner.
Eobba mal' acquistata nun dura un annata,
vinni allura e sinni va a malura. (s.) SchlecJd
eru'orbenes Out dauert nicht ein Jalir, kovimt
rasch und geht zum Teufel.
Ricchesas male factas, pagu profectu. (sa.) XJhel
erworhene Reichfhumer, wenig Vorf.heil.
Ricchesas male acquistadas non sunt de dura,
(sa.) LJhel erworhene Heichthiinier sind nicht
von Dauer.
Su male aquiridu mai andat bene. (sa. L.) Dan
iihel Erworhene geht niemuls gut.
Andat male su bene aquiridu et quanta plus
su male aquiridu. (sa. L.) Schlecht geht das
gut Erworhene, und uvi toie viel mehr das
schlecht Encorhene.
llll. Hacienda ques mal guanyada, no tindra molta
durada. (val.) IJbel gewonnenes Gut wird
nicht viel Dauer hahen.
pt. Bens mal acquiridos nao se logi'ao, vao-se como
vierao. Vhel ericorhene Giiter hringen keinen
Nutzen, gehen wie sie gekommen.
Sp. Lo bien ganado se lo Ueva el diablo y lo mal
ganado a ello y a sii amo. Das gut Er-
worhene holt sich der Teufel und das schlecht
Erworhene holt er mit savimt dem Jlerrn.
648. Unrecht Gut kommt selten auf den
dritten Erben.
Und docb falsch guot selten erbet mit sajlden
uf den dritten erben. (ad.)
md. Boser Gewinn ist schnell dahin. (mrh. E.)
od. Was Betrug beschert, Gar niclit lange wahrt.
(schwb.) [ (scliwb.)
Unrecht Gut kommt selten in die dritte Hand.
pd. Arecht Gat kit net un drjiten Harn. (nrli. S.)
Unrecht Out kommt nicht an dritten Herrn.
Unrecht Gaud kiimt nich an den dredden Ar-
wen. (ns. lia. G. u. G.) Unrecht Out kommt
nicht an den dritten Erben.
Man kann well unrecht Good erwarbeu, man
nich verarben. (ns. 0.) Man kann wohl
unrecht Out erwerhen, aher 7iicht vererhen.
Unrecht Gutt kiimmet sellen an den dritten
Erwen. (ns. W.)
dt. Kwaalijk verkregen goederen gaan niet tot het
derde lid over. Unrecht eruiorhene Outer
gehen nicht auf das dritte Glicd ilber.
en. Ill won geir winna enrich the third heir, (scho.)
Unrecht erworhen Gut loird nicht den dritten
Erben bereichern.
Uretfserdigt Gods kommer sjelden til den tredie da,
Arving.
Ilde erhvervet Gods kommer ei gjerne til den
tredie Arving. Vhel erworhenes Gut kommt
gew'dhnlich nicht auf den dritten Erhen.
Uret Penning kommer ei i tredie Arv. Un-
recht Geld komvit nicht in drittes Erhe.
Ille samlat Gods na,ar sjeldan til tridje Arven nw.
(Ervingen). Vhel zusammen gebrachtes Out
reicht selten bis zum dritten Erhe (Erben).
Orlittfanget gods koumier siillan till tredje arf- SW.
vingen.
Orattfanget gods gar ej till tredje arfvingen.
Unrecht Gut geht nicht zum dritten Erben.
De male quaesitis non gaudet tertius haeres. It.
Malgist Valzent va gleiti navend, Yen struscli CW.
s'ilg terzavel suenter Hartavel. (obi.) Unrecht
Gut geht geschwind weg , kovimt kaum auf
den dritten Erhen.
De choses mal acquises le tiers hoir ne jouira. fz,
Vhel erworhenes Out wird der dritte Erhe
nicht geniessen.
Un troisieme heritier ne jouit pas des biens
mal acquis. Ein dritter Erhe geniesst nicht
iihel ervjorhene Giiter.
Tiers hoir ne jouit de chose mal acquise. nf.
(Chmp.) Dritter Ei-he geniesst nicht iihel
erworhenes Gut.
Ben maou aqis, n' es pa eritajhe. (Lgd.) Vhel sf.
erivorhenes Gut ist keine Erhschaft.
Ben d'usixrier, non fa gauch au ters heritier.
(nprv.) Wuchergut mucht nicht dem dritten
Erhen Freude. [Ben u. s. w.
Ben man acquis, non es heritagy. (nprv.) *S'.
Delia roba di ni.TJ acquisto non ne gode il terzo it.
erede. Vhel erivorhenes Gut geniesst der dritte
Erhe nicht.
649. Hij is zoo goed als wijn en brood,
(dt.) Er ist so gut wie Wein und Brot.
Han er so god, som Dagen er lang. Er ist so iiw.
gut, wie der Tag lang ist.
Han ar god som guld. Er ist gut icie Gold. SW.
II est bon comme le bou pain. Er ist gut fz.
■luie's gute Brot.
II est ossi bon qui 1' pan qui magne. (w.) Er nf.
ist so gut v:ie's Brot, das er isst.
Gut 649.
339 —
651 Gut.
Bon commc de pan. (w.) GrU wle Brot.
it. Sieglio che pane. Besser als Brot.
E dabben come I'oro. S. Han ar tt. .9. w.
mi. Una coppa d'oro. (t.) Jiine Schaale von Gold.
ni. Un cm cb'e una coppa d'or. (em. B.) Ein
Mann, der eine Schaale von Gold isf.
Esser bon cme 1' pan. (em. P.) Gut sein icie's
Brot. [Gold.
L' e 'na gozza d'or. (em. P.) Ur ist ein Tropfen
Esser mior ch' ^1 pan. (em. R.) Besser als
das Brot sein.
Ese ciu bon che o pan. (lig.) S. Esser mior u. s. w.
Ese unn-a perla. (lig.) Eine Perle sein.
O r e uun-a coppa d' 6u. (lig.) Er ist eine
Schaale von Gold.
Esse bon ch' el pan. (pieni.) ;S'. Esser bon u. s. w.
Esse pi bon ch' el pan. (piem.) S. Esser mior
u. s. w.
Bon com un agnel. (piem.) Gut wie ein Lamm.
650. Hinter dem Ofen ist gut kriegen.
Auf heiler ITaut ist gut liegen.
Am Land ist gut schiffen.
md. Hanner dem Uowen as gutt krichen. (mrh. L.)
od. Er ist tapfer hinterm Ofen. (bair.)
Es ist leicht hinter dem Ofen (Tisch) kriegen.
(schwei.)
(It. Tis so goet met gheheelder huyt te bedde gaen.
(avl.) Es ist so (jut rait heiler Iiuut zu, Bette
(zuj gehen.
en. 'Tis safe riding in a good haven. 'S ist
sicher Ankern in einem ffuten Hufen.
It's gude fighting- under a buckler, (scho.)
Es ist gut Fechten unter einem Schilde.
It's gude sleeping in a hale skin, (scho.) Es
ist gut Schlafen in einer heilen Haul.
Eith keeping the castle that's no besieged.
(scho.) Leicht ist's das Schloss behaupten,
das nicht belagert wird.
(la. Then ser godh at weryse , som lugheu wil
beryjE. (ada.) Der ist gut zu vertheidigen,
den Keiner schlagen will.
SW. Den ar godh waria, som ingen wil haria. Der
ist gut zu vertheidigen, dem Keiner schuden
will.
Ther set goth att wseria, som sengin wil hseria.
(asw.) Da ist's gut zu vertheidigen, ivo
Keiner schaden will.
\t. Extra periciilum ferox.
Extra telorum jactum. [("^It.)
Cni procul est hostls, bene se munire potest is.
Fuori del pericolo tuti xe bravi. (ni. v.) Fern it.
von der Gefahr sind Alle tapfer.
Fora di periculu ognunu k bravu. (s.) Fern si.
von Gefahr ist Jeder tapfer.
Qui est fora de su ballu, ballat bene.
Wer cusser dem Reihen ist, tanzt gut.
(sa.)
651. Wer gut schmeert, Der gut fahrt.
Bar gut schmiert, fart gut. (frk. H.) Wer gut md.
schmiert, fahrt gut.
War gut schmart, dar gut fahrt. (Hrz.)
De gutt schmiert, de gutt firt. (mrh. L.)
S heesst: War de schmeert, dar fahrt. (schls.)
Es heisst: Wer schmiert, der fahrt.
Wenn man den Wagen schmiert, geht er gem, od.
Es hilft bei den Narren, wie bei den Herrn.
(bair. L.) [der fahrt.
Wea*^ schmia'd, dea'^ foa'd. (ndo.) Wer schmiert,
Wer wohl schmieret, fahrt wohl. (schwei.)
Wie man den Karren schmieret, so fahrt er.
(schwei.) [soil, (schwei.)
Man muss den Karren schmieren, wenn er gehen
Schmii'la n' ond salba Helft alethalba. (schwei. A.)
Schmieren und salben hilft allenthalben.
Wea guid schmiad, foad guid. (st.) S. Bar u. s. w.
Gut
Wer
Wa goht schmirt, da goht firt. (nrh. D.)
Wii jot schmiet, da jot fiet. (nrh. Gl.)
Gat schmieren, gat fuoren (nrh. S.)
schmieren, gut fahren.
Wer g6t smart, de got fort. (ns. A.)
De wol smert, wol fahrt. (ns. B.) S.
wohl u. s. w.
Wer gaud smert, de gaud fort. (ns. ha. G. u. G.)
Ver gud smert, de fort ok gud. (ns. hist. A.)
Wer gut schmiert, der fahrt auch gut.
De god schmiirt, De god fiiiirt. (ns. M.-Str.)
De god smert, god fert. (ns. O. J.) S. Bar u. a. w.
Wer got schmeert, dei got fahrt. (ns. Pr.)
Wer schmeert, dei fahrt. (ns. Pr.) S. Wed' u. s. w.
Wei gut schmeert, de gut fohrt. (ns. W.)
Wer gaut smeert, dei gaut fort. (wstf. M.)
Wu du smijirs, so du fars. (wstf. Mrk.) Wie
du schmierst, so fclhrst du.
pd.
Als men den wielen smeert, dan rolt de wagen. dt.
Wenn man die Rdder schmiert, rollt der
Wagen.
Die zijnen wagen smeert, helpt zijue paardeu.
Wer seinen Wagen schmiert, hilft seinen
Pferden.
43*
Gut 647.
338
649 Gut.
si. Di malu acquistii niiddu sinni godi. (s.) Des
schlecht Erworbenen erfreut sich Keiner.
Kobba mal' acquistata nun dura un annata,
vinni allura e sinni va a malura. (s.) Schlecht
eru-orhenes Out dauert nicht ein Jahr, kommt
rasch unci geht zwm Teufel.
Ricchesas male factas, pagu profectu. (sa.) tJhel
erwovhene Reichfhumer, wenig Vortheil.
Ricchesas male acquistadas non sunt de diira.
(sa.) libel erworhene Meichthibnar nind nicht
von Dauer.
Su male aquiridu mai andat bene. (sa. L.) Das
iihel Erworhene geht niemals gut.
Andat male su bene aquiridu et quanta plus
sii male aquiridu. (sa. L.) Schlecht geht das
gut Ericorbene , und um wie viel mehr das
schlecht Ernorbene.
lui. Hacienda ques mal guanyada, no tindra molta
durada. (val.) IJbel gewonnenes Gut wird
nicht viel Dauer haben.
pt. Bens mal acquiridos nao se lograo, vao-se como
vierao. JJhel ericorbene Oilter bringen keinen
Nutzen, gehen wie sie gekommen.
Sp. Lo bien ganado se lo lleva el diablo y lo mal
ganado a ello y a su amo. Das gut Er-
worhene holt sich der Teufel und das schlecht
Erv-orbene holt er Tiiit savimt clem Herrn.
648. Unrecbt Gut kommt selten auf den
dritten Erben.
Und doch falsch guot selten erbet mit sselden
lif den dritten erben. (ad.)
md. Bciser Gewinn ist schnell dahin. (mrh. E.)
od. Was Betrug beschert, Gar nicht lange wahrt.
(schwb.) [(schwb.)
Unrecht Gut kommt selten in die dritte Hand.
pd. Aieclit Gat kit net un draten Harn. (nrli. S.)
Unrecht Gut kommt nicht an dritten Herrn.
Unrecht Gaud kiimt nich an den dredden Ar-
wen. (ns. ha. G. u. G.) Unrecht Gut kommt
nicht an den dritten Erben.
Man kann woll unrecht Good erwarben, man
nich verarben. (ns. O.) Man kann wohl
unrecht Gut erwerhen, aber yiicht vererben.
Unrecht Gutt kiimmet sellen an den dritten
Erwen. (us. W.)
Unrecht erworhen Gut xcird nicht den dritten
Erben bereichern.
dt. Kwaalijk verkregen goederen gaan niet tot het
derde lid over. Unrecht erioorbene Giiter
gehen nicht auf das dritte Glied iiher.
en. Ill won geir winna enrich the third heir, (scho.)
Uretfserdigt Gods kommer sjelden til den tredie dii,
Arving.
Ilde erhvervet Gods kommer ei gjerue til den
tredie Arving. JJhel ericorbenes Gut kommt
gewohnlich nicht auf den dritten Erben.
Uret Penning kommer ei i tredie Arv. Un-
recht Geld kommt nicht in drittes Erbe.
lUe samlat Gods uaar sjeldan til tridje Arven nw.
(Ervingen). Ubel zusammen gehrachtes Gut
reicht selten bis zum dritten Erhe (Erben).
Orjittfanget gods kommer slillan till tredje arf- SW»
vingen.
OrattMnget gods gar ej till tredje arfvingen.
Unrecht Gut geht nicht zum dritten Erben.
De male quaesitis non gaudet tertius haeres. It.
Malgist Valzent va gleiti navend, Ven strusch CW.
s'ilg terzavel suenter Hartavel. (obi.) Unrecht
Gut geht geschwind weg , kommt kaum auf
den dritten Erben.
De choses mal acquises le tiers hoir ne jouira. fz.
IJbel eru-Q7'benes Gut v:ird der dritte Erbe
nicht geniessen.
Un troisieme heritier ne jouit pas des biens
mal acquis. Ein dritter Erhe geniesst nicht
Ubel erworhene Giiter.
Tiers hoir ne jouit de chose mal acquise. nf.
(Chmp.) Dritter Erhe geniesst nicht iihel
ericorbenes Gut.
Ben maou aqis, n' es pa eritajhe. (Lgd.) L'bel sf.
erworhenes Gut ist keine Erbschaft.
Ben d'usurier, non fa gauch an ters heritier.
(nprv.) Wuchergut macht nicht dem dritten
Erben Freude. \_Ben u. s. w.
Ben mail acquis, non es heritagJ^ (npi-v.) S.
Delia roba di mal acquisto non ne gode il terzo it.
erede. Vbel erworhenes Gut geniesst der dritte
Erhe nicht.
(U'J. Hij is zoo goed als wijn en brood.
(dt.) Er ist so gut wie Wein und Brot.
Han er so god, so)n Dagen er lang. Er ist so rnv.
gut, wie der Tag lang ist.
Han iir god som guld. Er ist gut wie Gold. SW.
II est bon comme le bon pain. Er ist gut fz.
xoie's gute Brot.
II est ossi bon qui T pan qui magne. (w.) Er nf.
ist so gut vjie's Brot, das er isst.
Gut 649.
— 339 —
651 Gut.
Bon commc de pan. (w.) Gut wie Brot.
it. Ivlc'glio che pan';. Besser als Brot.
E dabben come Toro. S. Han dr u. s. w.
mi. Una coppa d'oro. (t.) J'Jine Schaale von Gold.
ni. Un om ch'e una coppa d'or. (em. B.) Ein
Mann, der eine Schaale von Gold isf.
Esser bon cme 1' pan. (em. P.) Gut sein tvie's
Brot. [Gold.
L' e 'na gozza d'or. (em. P.) Er lif ein Tropfen
Esser mior eh' el pan. (em. R.) Besser als
das Brot sein.
Ese ciu bon che o pan. (lig.) S. Esser mior u. s. w.
Ese unn-a perla. (lig.) Eine Perle sein.
O 1' e unn-a coppa d' 6u. (lig.) Er ist eine
Schaale von Gold.
Esse bon ch' el pan. (pieni.) S. Esser bon u. s. w.
Esse pi bon ch' el pan. (piem.) S, Esser viior
u. s. w.
Bon com un agnel. (piem.) Gut v:ie ein Lamm.
650. Hinter dem Ofen ist gut kriegen.
Auf heiler ITaut ist gut liegen.
Am Land ist gut schiffen.
md. Hanner dem Uowen as gutt krichen. (mrh. L.)
od. Er ist tapfer hinterm Ofen. (bair.)
Es ist leicht hinter dem Ofen (Tisch) kriegen.
(schwei.)
dt. Tis so goet met gheheelder hiiyt te bedde gaen,
(avl.) Es ist so gut mit heiler Haul zu Bette
(zu) gehen.
en. 'Tis safe riding in a good haven. 'S ist
sicher AnJcern in einem guten liafen.
It's gude fighting- under a buckler, (scho.)
Es ist gut Fecliten unfer einem, Schilde.
It's gude sleeping in a hale skin, (scho.) Es
ist gut Schlafen in einer heilen Haul.
Eith keeping the castle that's no besieged.
(scho.) Leicht ist's das Schloss behaupten,
das nicht helagert wird.
(la. Then sBr godh at weryse , som Inghen wil
beiyJB. (ada.) Der ist gut zu vertheidigen,
den Keiner schlagen will.
STV. Den ar godh waria, som ingen wil h^iria. Der
ist gut zu vertheidigen, dem Keiner schaden
will.
Ther ser goth att wseria, som sengin wil hseria.
(asw.) Da ist's gut zu vertheidigen, wo
Keiner schaden tvill.
Extra telorum jactum. [(m^t.)
Cui procul est hostis, bevie se munire potest is.
Fuori del pericolo tuti xe bravi. (ni. v.) Fern it.
von der Gefahr sind Alle tapfer,
Fora di periculu ognunu h, bi-avu. (s.) Fern si.
von Gefahr ist Jeder tapfer.
Qui est fora de su ballu, ballat bene, (sa.)
Wer cAisser dem Reihen ist, tanzt gut.
651. ^yer gut schmeert, Der gut fahrt.
Bar gut schmiert, fart gut. (frk. H.) Wer gut md.
schmiert, fahrt gut.
War gut schmart, dar gut fahrt. (Hrz.)
De gutt schmiert, de gutt firt. (mrh. L.)
S heesst: War de schmeert, dar fahrt. (schls.)
Es heisst: Wer schmiert, der fahrt.
Wenn man den Wagen schmiert, geht er gern, od.
Es hilft bei den Narren, wie bei den Herrn.
(bair. L.) [der fahrt.
Wea"^ schmia'd, dea^ foa^d. (ndo.) Wer schmiert,
Wer wohl schmieret, fahrt wohl. (schwei.)
Wie man den Karren schmieret, so fahrt er.
(schwei.) [soil, (schwei.)
Man muss den Karren schmieren, wenn er gehen
Schmirla n' ond salba Helft alethalba. (schwei. A.)
Schviieren und solben hilft allenthalben.
Wea guid schmiad, foad guid. (st.) S. Bar u. s. w.
Wa goht schmirt, da goht firt. (nrh. D.) pd.
Wji jot schmiet, da jot fiet. (nrh. Gl.)
Gilt schmieren, gat fuoren (nrh. S.) Gut
schmieren, gut fahren.
Wer got smart, de got fort. (ns. A.)
De wol smert, wol fahrt. (ns. B.) >S^. Wer
icohl u. s. 10.
Wer gaud smert, de gaud fort. (ns. ha. G. u. G.)
Ver gud smert, de fort ok gud. (ns. hist. A.)
Wer gut schmiert, der fahrt auch gut.
De god schmiirt, De god fiiiirt. (ns. M.-Str.)
De god smert, god fert. (ns. O. J.) S. Bar u. s. w.
Wer got schmeert, dei got fahrt. (ns. Pr.)
Wer schmeert, dei fahrt. (ns. Pr.) S. Wed' u. s. to.
Wei gut schmeert, de gut fohrt. (ns. W.)
Wer gaut smeert, dei gaut fort. (wstf. M.)
Wu du smiars, so du fars. (wstf. Mrk.) Wie
die schmierst, so fcihrst du.
it. Extra perJculum ferox.
Als men den wielen smeert, dan rolt de wagen. dt.
JVenn man die Rdder schmiert, rollt der
Wagen.
Die zijnen wagen smeert, helpt zijne paarden.
Wer seinen Wagen schmiert, hilft seinen
Pferden.
43*
Gut 654.
— 342 —
686 Chit.
r.54. Manch gute Kuh hat ein llhel Kalb.
Die bcsten P^lteni habcn oft iingeratheiie Kindir.
(It. Eene goedc koe heeft wel ecn kwaad kalf.
J'Jine ijtUe Kuh hat xcohl ein srhlcrhf Kali.
©II. Many a good cow has but a bad calf. Manche
f/ute Kuh hut nur ein achlerht Kalh.
A glide goose may hae an ill gaislin, (scho.)
Eine gut:; Gans kann ein schtechtes Giins-
chen haben.
(lii. Dcr voxer .stiindDin kroget Green paa ligc Trse.
Ks u'Uchsf mitunter krumvicr Ant auf ycra-
dem Biium.
Fol blive ikke altid p\aderf'n liig. Fiillen tcerden
nicht immer <lein Vnter f/lrirh.
CiDD. Es miisscn starkc Heine scin, die
gute Tage tragcn.
Es miisscn starcke beine scin, die gute tage
ertragen kiinnen. (ad.)
od. Um gute Tage zn ertragen, gehfiren starkc
Beine dazu. (bair.)
pd.WoldAge (Fiile Dage) sint swar tc drAgcn.
(ns. ha. G. II. G.) Gute (Fuule) Ta<je stud
schner zu trar/en.
Es niiissen .sfuke Beine scin, die gute Tage
ertragen korinen. (ns. Pr.)
dt, Het zijn sterke becnen, die dc wcelde kunnen
diagen. Kg sind starke Beine, ivelche den
Iteichthuni tragcn konnen.
De gocde dagen Zijn het allerzwaarst tc dragen
(Kan men allerminst verdragen). Die guten
Tage sind am allevschwersten zu tragcn
(kann man am wenigsten vertragenj.
Weeldaeghe synt sorchlicker eu svvaerlicker te
draeghen, dan quade dacghcn. (ah.) Gute
Tage nind miihsumer und schwerer zu tragen,
ah schlimme Tage.
De goede dagen can men alder qualicst ver-
dragen; bet verduirt men in armoede dan
weelde. (avl.) Die guten Tage kann man
am allerschlechtesten vertragen; lesser hiilt
man in Armuth, als in Wohlstand aus.
^n. It ia no easy matter, to bear prosperity de-
cently. Es ist nicht leichf, Gliick mil An-
stand zu tragen.
da. Der vil (skal) stserke Been til at bsere gode
Dage. Es gehoren starke Beine dazu, gute
Tage zu ertragen.
Der horer Vid til Vaande, og staerke Been til
at buTO gode Dagc, E» gehSrt Verttand
zur Nofh und (ft gehoren) $turke tieine
dazu, um gute Tage tu ertragen.
Dcr skal en bred Ryg til at Uturv p«»<lf I>«ge.
Ett gehi'irl ein breiter Riirken dazu, um gute
Tage zu ertragen.
Godc Dapc ere tunge at birr«>. (lute Tage
sind aclixcer zu tntgrn.
fiaA |>urfa sterk bcin til aA ]>o1a (ittAndaitt) Ig,
g<'»t^a daga. E» bedarf ttarker Beine, um
gute Tage zu tragen.
Dat vil ein stcrk Kygg til aa b«rn gmlo Dn|fiir. BW»
Es gehfh-l ein ilarker Riieken daiu, um gute
Tage zu tragen.
Goda dagar iK-hJifva starka U-n. Gute Tage 6«- dW.
diir/en starker Beine.
Don 8om skal bara godn dagar, hor lin ntarkn
b( n. Wer gute Tage tragen toll, mutt tlarke
Itrine haben,
Dct fordras en .stark rygg (fJir) att bfira pxla
dagar. Ein starker Riieken xcird rr/nrdert,
uin gute Tage xu tragen.
The ttni cy alle .sum wad kunno fara n\%
kfPte. (a.tw.) El rind nicht Atle , welehe
gut mil FriJhlichkeit ver/ahren ki'mnen.
Non facile cat a'qua commoda mcntr pati. It.
tiorti scinnt hylari non omncs sc modcrari. (nilt.)
LVn endure tout, main que trop aisc. (afr..) fx,
Man ertriigt Allea , autier zu tiel Wohtbe-
finden.
Difficile chose est de souflTrir aisc. (Chmp.) nf.
Schwierig Ding itt't, Wohlbefinden tu
ertragen.
II buon tempo fa rompcrc il collo. Die gufe it*
Zeit viucht den Halt Irechen.
Ogni cosa si sa comportare, eccetto che il buon mi.
tempo, (t.) Alles kann man ertragen, ausser
guter Zeit.
II buon tempo fa scavezzar il collo. (t.) S- II
buon u. s, tc.
650. Was gute I'ohnen sind, die schnei-
den sicli von selbst.
Wat in guodet Peard is, drengelt sich anncn pd.
Kuni. (ns. N.) Was ein gates Pferd ist,
drdngt sich an's Kummet.
AVat in guoder Boem is, draet balle. (ns. N.)
Was ein guter Baum ist, triigt bald.
The gentle hawk mans itself (herself). Der en.
Edelfalke richtet sich selbst ab.
Gut 656.
343 —
650 Gut.
da. Dot skal viere et godt Bam, der aver sig selv.
Das ist ein yaltn Kind, das aich sclbst ziehl.
UW. Gode Boru tukta seg sjolve. Cule Kinder
Ziehen sich aelinl.
Ein god Gris vaskar sej; sjolv. Kin i/ulea
Ferkel wascht aich aelLst.
8W. Goda barn aga sig sjelfva. Oute Kinder Ziehen
aich aelbs'.
Det ar goda barn Kom aga sig sjclfwa. JJua
aind ifule Kinder, die aieh aelbat zithen.
Gudli Hast tuiiihlar sigh sielrt'. (hit I'/erd
tuiiii.ielt aich aelbat /idiit/.i.
Cz. Oiseau deboiinaire de lui-niume se fait. Outer
Voyel maehl aich von aelbat,
Oyseau di-lMjiinaire do luy inesiiu- s'asHciate.
(afz.) S. Oiaeau u. a. ir.
Gc-util oyst;! jiar si- inilMiie sc aftt. (afz.)
8. Oiieau u. a. w.
(i.'jT. Kill guter iiirti- scliit>rt hiinu
Sdiafc, tin iililcr zieht iliiK-ii dan
Fi-ll ab.
od. Der Hirt iiiiis^ dii- Scliafe hcIicltcii, nidit
Hchindi-ii. (si-hwt'i.)
(mi. crs.) Die Bienen aaugen dtn lloniy,
ohne die liluiatn zu verderben.
II buou pastore tosa, nia non iscortica. (t.)ini.
Der i/ute llirte acheerl , ubtr schiudet nieht.
(It. Ken goed herder zal do scliajicn wel ttcheeren,
maar nict villen >inaar hot vel laten lioudon).
Kin guter llirte vivd die Schufe icnhl
acheeren, uber nirht achinden faber daa
Fell t/anz laaaen).
Ecn goed schooKlor nioet <le 8(;ha])en wel solieren,
macr niot villen. (vl.) Kin yutcr Scheerer
viuaa die Scha/c v «hl scheercn , aber nirht
abhiiufen.
dii. Kii gMiI Hyrde klippcr sine Kaar, en ond flaacr
doni.
n\v. Kin klipiicr inkje Saudeu lenger en til .Skiunct.
Man acheeri daa Schaf nicht tceiter ala bis
zum Felt.
8W. UtJi gode htrden kiippcr sina f;lr, den elake
slar deni. Der yute llirte acheerl aeine
Scha/e, der achlechle achindet aie.
It. boni pastoris est tondcre pecus, non deglubere.
fz. Luu boun paston tunnd sijiin petit troupet bans
r esconrgea ni La mau a la pet. (sf. Gsc.)
Der gute Hirt acheert aeine kleine Herde
ohne aie zu achinden und that der Haul
nicht weh.
it. L' ape siicchianu u inele .senza gnasta i fiori.
«^5S. Es iat ein gutep Holler, der ein en
Thaler bringt.
Es ist ein guter giilde, dor hundort cr.xparet.
(ad.)
Es ist ein guter Batzen, der einen Gulden er- od.
spart. (schwci.)
Het is een goede guidon, die or ticn spaarf. dt.
K» iat ein guter Gulden, der zchn ernpart.
Hot is con goede gulden, die er iionderd spaart.
S. Ka iat ein gtUer giilde u. a. tc.
Het is eenen goeden stiuier, die tliicne in-
bringht. (avl.) Ka iat ein guttr SfUber, der
zchn einbringt.
That penny is well spent, that (which) Mave.-* en.
a groat. Der Pfennig iat gut ausgegebtn,
der einen Dreier er apart.
Det or en god Skilling (Daler), soni sparer dE,
hundredo. Daa iat ein gufer Schilling (I'ha-
lerj, der hundert eraparl.
Den Daler er ikke odet, soni sparer to. Dtr
Thaler iat nicht verachuendet, der zxrti
erapart.
DVr ein god .Skilling, som sparer ein Dalar. uw»
'Daa iat ein guter Schilling, der einen
Thaler erapart.
65y. Guter Wei n betlarf koines Krauzes,
Guter W'oin bedarf keinos aurtge.-iteckten Keifs.
Guter Wein verkauft sich .selbst.
Guter Wein findet irnnier seinen Kiiufer. (nirh. E.) md.
Wo guter Wein ist, darf man keinen Kranz od.
au.'<hiingen. (sehwei.)
Ein guter Wein hat nicht noting, dass man
einen Mayen ausstecke. (sehwei.)
Goede wijn behoeft geen' krans. dl.
Goedo wijn rocpt zieh zelven uit. Guter Wein
ruft sich aelbat aua.
Good wine needs "no bu.sh. en.
Good wine needs no sign. Guter Wein bedarf
keinea Schildea.
Good wine needs no crier. Guter Wein h0
darf keinea Auarufera. [aicli aelbat.
Good wine praises itself. Guter Wein lireiat
Gut 659.
344 —
660 Gut.
Good wine sells itself. S. Guter Wein verkauft
u. s. %L\
Glide ale needs nac wisp, (scho.) Guten Ale
hraucht keinen Strohwisch.
Good witie needs not a wispe. (scho.) Guter
Wein hedarf nicht eines StroJacisches.
dii. God Viin behover ingen Krands.
SW. Gott Wijn behofwer iiigen vthaiigd krantz.
Guter Wein hraucht keinen ausyehdngten
Kranz. [needs no sifjn u. s. w.
Godt win behofwer ingen skylt. S. Good wine
It. Vino vendibili suspensji hedera nihil opus.
fz. A bon vin il ne faut point d'enseigne. S. Good
xoine needs no sign.
Vin delicat, friaiit et bon N'a niestier lievre ne
brandon. Feiner, ivoldschmeckender und guter
Wein hraucht tceder Ejjheu noch Strohwisch.
nf. A bon here il ne faut pas de boiichon. (nrni.)
Bei gutem Cider hraucht man keinen Wisch.
sf. A bouen vin, nou fan ensegno. (nprv.) S. Good
wine needs no sign.
it. II biion vino non ha bisogno di frasca. Der
gute Wein hat keinen Bilschel nothig.
mi. E ven bon us vend da su posta. (roni.) Der
gute Wein verkauft sich auf seineni Platz.
lii. Al vein bon n'ha bis6gn 6d frasca. (em. R.)
8- II huon vino u. s. w.
El bon vin a ciama nen anssegna. (pieni.) Der
gute Wein verlangt kein Zeichen.
La bona ostaria a ciama nen bocion ne frasca.
(piem.) Die gute Weinscheiike verlangt weder
Wisch, noch Bilschel.
El bon vin no ga bisogno de frasca. (v.) S.
n huon vino u. s. w.
El bon vin no ga bisogno d'insegna. (v.) Der
gute Wein hat kein Schild, nothicj.
El bon vin se vcnde su la so sogia. (v.) Der
gute Wein verkauft sich auf seiner Schwelle.
Im. Lo bon vi no necessita de ram. (neat.) S. Il
huon vino u. s. w. [^cino u. s. w.
pt, 0 bom vinho nao ha mister ramo. S. II huon
O bom vinho escusa pregao. Der gute Wein
bedarf nicht des Ausrufs.
Sp. Vino (El vino) que es bueno , no ha menester
pregonero. Wein (Der Wein), der gut ist,
hat keinen Ausrufer nothig.
El buen vino la venta trae consigo. Der gute
Wein verkauft sich von selhst.
(ad.)
(nirh. L.) md.
GfiO. Ein gutes Wort findet eine gute
Statt.
Gutes Wort findet gute Statt.
Ein gutes Wort Find't guten Ort.
Ein gut wort findet ein gute statt.
E gutt Wiirt fennt eng giitt PlAz
Ein gutes Wort findet einen guten Platz.
A giit Wuirt fcngt iin gudeu Uirt. (thr. K.)
Ein gutes Wort findet einen guten Ort.
En gut Woord finget ennen gudden Ort.
(W. E.) S. A gut u. s. w. [schwei.)
Ein gutes Wort findt ein gutes Ort. (bair., od.
A gnids Woat gfint a guids Oat. (st.) <S'. Ein
gutes Wort findt u. s. ?r.
E gat Wirt fiiinjt en gaden Irt. (nrh. S.) *S'. pd,
A gilt u. 8. w.
En got Wort find en gode Steh. (ns. H.)
En gaud Word tinnt cn'n gauen Ord. (ns. ha.
G. u. G.) S. A gut u. 8. w.
En glide Vort finn't en gudo Stii;. (\\». hist. A.)
Friindlich Bar Finnt friiiuUicli Star. (ns. M.-Str.)
Frewidliche Bitte findet freundliche Stdlte.
Ein guet Wauert finget on giuden Auert.
(wstf. Br.) S. A gilt u. s. w.
Een goed woord vindt eene goede plaats. S. At,
E gutt u. 8. w.
En gauhs Urd fant en gauhs Stiih.s. (M.) fs,
Et godt Ord finder et godt Sted. dft.
G6(5 or5 tinna gu(>an samastaS. Gute Worte is.
finden gute Statt, [u. s. w.
Eit godt Ord fter eit godt Rom. S. E gutt nw,
Godh Orilh tinna gott rum. S. God u. s. u*. SW.
Un bun pl('d chatta iin bun lo. (Id. U.-E.) CW.
Bun pled chatta bun lo. (Id. U.-E.) S. Gutes
Wort u. s. w. [gute Statt inne.
Bonne parole bon leu tient. Gutes Wort hat tz.
Bone parole tient bon lieu (bon liu teint).
(afz.) ;S^. Bonne u. s. w.
Biaus parler ha partout mestier, L'on n'a pas
amis par tencier. (afz.) Freundliches Reden
ist ilberall am Platze, durch Schellen hekoianit
man keine Freunde.
Ine belle parole a todi s'plece. (w.) Ein nf.
schones Wort hat immer seinen Platz.
Buon parlare porta a buon luogo. (mi. t.) it.
Gutes Sprechen kovimt zu gutem Platz.
Bona parola bonu locii pigghia. (s.) Gutes si.
Wort nimmt guten Platz ein.
Haar 661.
345 —
662 Haar.
H.
G61. Auch das Haar hat seineii iSchatteu.
Selhst ein
Jedes Haar
dtt Gueu haar zoo kk'iii, of liet hecft ook zijne
schadiiw. Kein Haar so klein, dasa es iiicht
auch seinen Schatten h'dtte.
eil. Even a liair casts its shadow
Haar wirft seinen Schatten.
Eveiy hair casts its shadow.
wirft seinen Schatten.
There 's nae hair sae sina' but lias its shadow.
(scho.) Es ist kein Haar so klein, es hat
seinen Schatten.
(lii. Ogsaa ct Haar har siu tSkygge. Auch ein
Haar hat seinen Schatten.
Der er intet Haar saa lidet, at dot jo liar sin
Skygge. S. There 'a u. s. 11:.
is. Hari3 heiir sinn skugga. Das Haar hat seinen
Schatten.
LitiS har hefir og sinu skngga. Uas kleine
Haar hat auch seinen Schatten.
It. Etiani capillus unus habet unibrani suam.
fz, 11 n'y a si petit buisson qui u'ait son ombre.
Es giht keincn so kleinen Strauch, der nicht
seinen Schatten hatte.
Nul si petit buisson qui ne porte ombre. Kein
noch so kleiner Strauch, der nicht Schatten
wiirfe.
sf. N'es pa tan picho bouissou q'uno fes d'aou
jhour noun fago d' oumbro. (Lgd.) Es yiht
keinen Strauch so klein, dass er nicht ein
Mai des Tages Schatten iciir/e.
N'es pas tant pichon Ion bouisson, qu' uno fes
dou jourt non fasse ombro. (npi-v.) S. N'es
u. s. ic.
it. Ogni pelo ha la sua ombra. Jedes Haar hat
seinen Schatten.
Non e si picciol pelo, clie 11011 abbiu la sua
ombra. *S'. There 's u. s. w.
pt. Cada cabello faz sua sombi-a na tciTa. Jedes
Haar wirft seinen Schatten avf die Erde.
Cada mosca faz sua sombra. Jede Fliege nirft
ihren Schatten.
sp. Cada cabello hace su sombra. S. Every u. s. w.
Cada cabello hace su sombra en el suelo. S,
Cada cabello faz a. s. w.
Un caljcllo haze sombra en el suelo. Ei7i
Haar icirft Schatten auf den Boden.
Cada mosca tiene su sombra. Jede Fliege hat
ihren Schatten.
662. Haar und Ungliick wachscn iiber
I Nacht.
I Ungliick, Holz iiiid Haar -wachsen iiber Nacht
I (alle Tage).
Ungliick, Holz und Haar Wachsen immerdar.
Ungliick, Nagcl und Haar Waclisen durch's
ganze Jahr.
Die sundc, nagel und das bar wachst an dem
menschon jerlich fruot. (ad.)
Holz undUngluck wachst olla^a//ej Tag. (fik.M.) md.
Holz a Let wist all Dach. (mrh. L.) Holz
und Leid wachst alle Tag.
Holz und Uugluck wachsen alle Tage. (hair.) od.
Haar und Schade wachse-n alii Tag. (schwei.)
Ungliick und Haar wachst alle Tag. (schwei.)
tichade, Sorg und Klag wachsen alle Tag.
(schwei.)
Holt un Uuglucke de wasset olle Daage. (ns. W.) pd.
S. Holz und TJngluck wachst u. s. w.
Sparren, zorgen, klagen, AVassen alle dagen. dt.
(vl.) Tannen, Sorgen, Klagen wachsen alle
Tage.
Haar og Ulykke voxe hver Dag. Haar und da,
Ungliick wachsen jeden Tag.
Haar og Skade voxe hver Dag. Haar und
Schaden wachsen jeden Tag.
Ulykke og Haar voxe hver Dag. Ungliick und
Haar wachsen jeden Tag.
Ulykke, Negle og Haar voxe hver Dag. Un-
gliick, Nagel und Haar wachsen jeden Tag.
Har ocli skada vaxa hvarje dag. ;S'. Haar og SW,
Skade u. s. w.
Olycka, Haar och Naglar waxa hwar dagh til.
Ungliick, Haar und Ncigel icachsen jeden
Tag zu.
Cavei e guai no manca mai. (ni. v.) Haare it.
und UngliicksfUlle mangeln niemals.
44
Haar 663.
340 —
666 Hadorn.
663. Granc Haare maclicn Niemand alt,
aberdie Ilaut tliut os, wenn sie runzelt.
it. Dei caei biancli no me ne ciire, Che le rape i'
e siciire. (ni. 1. b.) Um die iveisseii Uaare
kiimmere ich mich nicht , nur die Rmizeln
sind sicker.
ni. Le cane son vane e le rappe son certane. (1. m.)
Die Haure sind unr/ewiss und die Rimzeln
sind sicker.
Cavel caniio (canu) no xe credi'io (credvi), el vapa
dise (xe el rapa che dise) la verita. (v.) Wcissevi
Haare wird nickf. (jeglauht; die Eunzel sufjt
die Wahrkeit (es ist die Eunzel, welche die
Wahrlieit sagt).
Barba camia no xe credua; pele rapa dise la
verita. (v.) Weissem Barte wird nicht ge-
glaubt, runslige Haul sagt die Wukrkeit.
(564. Graue Haare sind Kircliliofsbluincn.
(It. Daar wasson kerkhofbloemcn op zijn lioofd.
Es ivachsen Kirchkofhlumen auf i,einem
Ilaupte.
en. Grey hairs are death's blossoms. Graue Haare
sind des Todes BUltken.
dai Graae Haar ere Dodscns Blomster. S. Grey
u. s. IV. [Greg u. s. u\
Graa Haar jsr Dotzens Blomsthcr. (adji.) S.
SW. Graa har liro dodens blomster. S. Grey u. s. iv.
It. Florem canicies vir necis esse scies. (mlt.)
665. Ich weiss wo hi, was ich ha be, aber
nicht, was ich kriege.
Ich weis wol was ich habe, ich weis aber nicht,
was ich vberkommen werde. (ad.)
md. 't Wes e wuol wat en hriot , iewel net wat e
krit. (mrh. L.) Hs weiss Einer icokl, icas
Einer hat, aher nicht, %vas Einer kriegt.
od. Man weisst wohl, was man hat, aber nicht,
was man bekommt. (schwei.)
pd. Hebbn is hebbn, krign de Kunst. (ns. B.) Hahen
ist hahen, kriegen die Kunst.
Hebbn is wiss, krign is miss. (ns. B.) Hahen
ist gewiss, kriegen ist misslick.
Ick wet, wat ick hebbe, man nich, wat ick wer
kriege. (ns. O. J.) Ick weiss, v-as ick liahe,
aher nicht, was ich wieder kriege.
Me weit, wat me hat, awwcr nit, wat me krie-
gct. (ns. W.) Man weiss, was man hat,
aher nicht, was man kriegt.
Ik beholde dat ick hebbe, het cryghen is mis- dt.
selick. (ah.) Ich behalte, iras ich habe, das
Kriegen ist misslich.
Hebben is hebben, en krygen is de kunst. (vl.)
Hahen ist hahen, und kriegen ist die Kunst,
Man veed, hvad man liar, men ikke, hvad man dS.
faacr. S. Me weit u. s. w.
Giem det, du haver, du veed ikke, hvad du
faaer. Spare, was du hast, du weisst nicht,
teas du kriegst.
Hold paa det, du har; du veed ei, hvad du
faaer. Halte an dem, was du hast; du weisst
nicht, ivas du kriegst.
Eiu veit kvat ein hevc, og inkje kvat ein fier. llW.
S. Me weit u. s. ir.
Han er viss, som i llandi hevc. Der ist sicher,
dcr in der Hand hat.
Jagh weet hwadh jagli haar, men intet, hwadh SW.
jagh far.
Mail vet hvad man har, men vet ej livad man
far. ' Man weiss, was man hat, aher weiss
nicht, iras man kriegt.
llafva och fa ar inte det samma (intet lika).
Hahen und kriegen ist nicht dasselhe (nicht
gleichj.
666. Um eine Hjiringsnase hadern.
Zij harrewarren over een geitenhaar. Sie ha- At,
dern mhi ein Ziegenhaar.
fju gifrar um geitahar. Du streitest um ein is.
Ziegenhaar.
Discuter sur des queues de cerises. Uin fz.
Kirschenstiele strciten.
Disputer sur la pointe d'une aiguille. Um eine
Nadelspitze streiten.
Faire un proces sur la pointe d'une aiguille.
Einen Prozess um eine Nadelspitze filhren.
Fa one saquoi su des queues di cirege. (w.) nf.
S. Discuter u. s. iv.
Qweri quarelle so I'bechette d'ine aweie. (w.)
Streit um eine Nadelspitze suchen.
Pro nna coa de attu tanta briga! (si. sa. L.) it.
Wegen eines Katzenschwanzes solcher Streit!
Hadem 667.
— 347 -
668 Hahn.
667. Wer da hadert um ein Schwein,
Nehm' eine Wurst und lass' es sein.
Wer einen Prozess um eine Henne hat, nelime
lieber das Ei dafiir.
pd. Wen prozest 6m en Kuh, gef lie^ver ein dertu.
(nrh. M.) Wer um eine Kuh processirt,
gebe lieber eine clazu.
De pleiten will um en Koh, gev lever Eene
to. (ns. B.) Wer um eine Kuh klagen will,
gehe lieber eine zu.
Wer da het en'n Prozess iim en Swin, Dei
nome de Wost un late det Swin. (ns. ha.
G. u. G.) Wer da einen Prozess um ein
Schwein hat, der nehvie die Wurst und lasse
das Schtoein.
Ic-r du lange zankst iimt Schwien, nim inne
Worscht un loat et sin. (ns. N.) Ehe du
lange zankest urn's Schu-ein, nivim eine
Wurst und lass ns sein.
De pleiten will um *n Koh, Gav' der leever
eene to! (ns. ofs.) S. Be pleiten u. s. w.
dt. Die om eene koe pleit, raakt ze kwijt, en zal
nog een kalf verliezen. Wer um eine Kuh
klagt, verliert sie, und wird auch noch
ein Kalb verlieren.
Die pleit om eene koe, Geeft er eene toe. Wer
klagt um eine Kuh, Gibt noch eine zu.
Die om een schaap pleit, zal eene koe verliezen.
Wer um ein Schaf klagt, wird eine Kuh
verlieren.
Procedeer om eene koe, Gij legt er een paard
op toe. Frozessirt um eine Kuh, Ihr legt
ein Pferd noch zu.
dii. Har du Trsette om en Hone, saa tag ^gget
og lad blive derved. East du Streit um ein
Euhn, so nimm das Ei und lass es dabei
beicenden.
fz. Bailler s' vake pour avoir eusse queue, (nf. pic.)
Seine Kuh hingeben, um ihr en Schwanz zu
haben.
668. Der Hahn istKonigaufseinemMiste.
Der Hahn weiss sich viel auf seinem Miste.
Der Hahn ist kiihn auf seinem Mist.
Der Hahn kraht am kiihnsten auf eigenem Mist.
Jeder Hahn ist stolz auf seinem Neste.
od. Jeder Hahn kriiht freudig auf seinem Mist.
(bair.)
pd. Wenn de Haon upp'n Messberg steit, hat he
grot Recht. (ns. A.) Wenn der Hahn auf
dem Misthaufen steht, hat er grosses Recht.
Wenn de Hahn up sin Mistfahl is, so kreiht
he. (us. B.) Wenn der Hahn auf seinem
Misthaufen id, so kreiht er.
Wenn de Hahn up syn Missen is, so kreit hee.
(ns. Hmb.) S. Weiin de Hahn u. s. w.
Elke Hahn is Kon'k up sien egen Messfolt.
(ns. ofs.) Jeder Hahn ist Konig auf seinem
eignen Misthaufen.
Wenn de Hahn up de Messfolt steit, hett he
dat grotste Recht. (ns. ofs.) Wenn der Hahn
auf dem Misthaufen steht, hat er das grosste
Becht.
'n Hane is frait op siiiner aigeuen Miste.
(wstf. E.) Der Hahn ist frech auf seinem
eigenen Misthaufen.
Een haan is stout op zijn' eigen' erf. Ein it.
Hahn ist stolz auf seinem eigenen Erbe.
Een haan kraait best op zijn' eigen' mesthoop.
Ein Hahn kriiht am besten auf seinevi
eigenen Misthaufen.
Every cock is proud (valiant) on his own en.
dungliill. Jeder Hahn ist stolz (tapfer) auf
seinem eigenen DUngerhaufcn.
A cock's aye crouse on his ain midden head.
(scho.) Der Hahn ist stets muthig auf seinem
eigenen Misthaufen.
A Hoon as Bas uiib san anj Kioksstal. (A.) fs.
Der Hahn ist Meister auf seinem eigenen
Misthaufen. t^^^*)
De KrJijddcr as Kinning aw san Mjogsstalle.
Ark Huau wel Meister wiis iip sin ein Haagen.
(S.) Jeder Hahn will Meister sein auf
seinevi eignen Haufen.
Hanen er Herren paa sin Modding. Der Hahn da.
ist der Herr auf seinem Mist.
Hver Hane er kiaik (kry) paa sin egen Mod-
ding. Jeder Hahn ist keck (trotzig) auf
seinem eigenen Mist.
Hjemme er Hanen modigst. Daheim ist der
Hahn am muthigsten.
Hanen fodes bedst paa sin egen Modding. Der
Hahn nahrt sich am besten auf seinem eige-
nen Mist. [ist der Hahn am kiihnsten.
HiemmiE a;r Hanse diserffwest. (ada.) Daheim ^
Heima er hana rikiS mest (haninn rikastur). is.
Daheim ist des Eahnes Kraft am grossten
(der Hahn dm stolzestenj.
A haugnum (Heima) er haninn frakkastr. Auf
dem Haufen (Daheim) ist der Hahn am
unverschUmtesten.
i heimabaug er haninn kunnugastr. Auf dem
Heiinathsmist ist der Hahn am kundigsten.
41*
Hahn 668.
— 348 —
671 Haken.
nw. Heime-Haiien er alltif] djcrvaste. Der Uaus-
hahn ist immer am mufhirjsfen.
SW. Hvarje tupp iir heri'e pa sin sopliog. Jecler
Hahn ist Herr auf seincTii Kehrichthatifen.
Hahnen yfwes pfi sooperna. Der Hahn hrilstet
sich auf dem Kehricht.
Hani ser heema diserwast. (asw.) Hahn isi
daheim am, kUhnaten.
It. Gallns in suo sterquilinio nmltum (plurimiim)
potest.
Gallo molimen animosius est prope limen. (mlt.)
fz. Un coq est bien fort sur son fumier. FAn
Hahn ist stark auf seinem Mist.
Hardi comme un coq sur son fumier. Kiihn
wie ein Hahn auf seinem Misf.
nf. Les coqs sont foirts so leu champihege. (w.)
J)ie H'dhne sind stark auf ihrem Misthaufen,
it. E ardito il gallo sopra il suo letame. Kilhn
ist der Hahn auf seinem Mist.
si. Ogni gaddu canta a lu so fumazzaru. (s.)
Jeder Hahn krdht auf seiriem Dnngerhaufen.
Canta ogni gaddu a lu so munnizzaru. (s. C.)
Es kr'dht jeder Hahn auf seinem Misthaufen.
Im. Cada gall canta en son galliner. (neat.) Jeder
Hahn krdht in seinem Hiihnerstall.
Cada gall, en son galliner, canta milt b^. (val.)
Jeder Hahn krciht gut in seinem Hiihnerstall.
pt. Muito pode o gallo no sen poleiro. Viel ver-
mag der Hahn in .seinem HUhnerhause.
Sp. Cada gallo en su miiladar. Jeder Hahn auf
seinem Kehricht.
Cada gallo canta en sti muladar (y el buen en
el suyo y ageno). Jeder Hahn krciht auf
seinem Kehricht (und der gute auf seinem
und frevidemj.
On bon coq n'est mate eras. (nf. w.) S. Fen fz.
u. s. 1I\
Gallo bom nunca foi gordo. Outer Hahn nar pt,
niemals fett.
670. Es IcrJilict wcder Hund, nocli Hahn
darnach.
•s Kraht ke~ Ha" darn'ich. (frk. M.) Es krdhcf mcl.
kein Ilahn darnach. . \u. s. tr.
Et krent ken Huon derno. (mrh. L.) S. 'a Kraht
Es krliht ihni kein Hahn nach. (bair.) od.
Do krad kuan Haun danoch. (st.) Da krdht
kein Hahn darnach.
Dor kraait gennen Haan no. (nrh. Kl.) S. pd.
Do krad u. s. ro.
Dar schall nich Hund noch Hahn na krcihn.
(ns. B.) Da wird niclit Hund noch Hahn
nach krdhen.
Da kreit nig Hund, noch Haan na. (ns. hist.)
Da krdht nicht Hund noch Hahn nach.
Dar kreit geen Hund of Hahn na. (ns. ofs.)
Da krdht kein Hund oder Hahn nach.
Daar sgall nien' Henn' oder Haan na kraien.
(ns. O. St.) Da wird kein Hulin oder Hahn
darnach krdhen.
Darnach kriiht kein Hahn. (ns. Pr.)
Daar kraait noch haan, noch hen. Da krdhef dt.
tceder Hahn, noch Huhn darnach,
Daer zal er geen haen naer kracijen. (vl.)
Da wird kein Hahn darnach krdhen.
669. Ein guter Hahn wird selten fett.
md. E giidden Hunn get net fett. (mrh. L.) Ein
guter Hahn wird nicht fett.
od. E guete Giiggel isch nit feisz. (schwei. S.)
Ein guter Hahn ist nicht fett.
pd. 'nen Gauen Hahn es selde fett. (nrli. A.) Ein
guter Hahn ist selten fett.
Ein guter Hahn, der wird im Alter fett. (ns.Pr.-W.)
dt. Een goede haan is nooit vet. Ein guter Hahn
ist nie fett.
fs. En gauhsen Krajdder wort salten fatt, (M.)
Derefter knurrer hverken Hund eller Kat. da.
Darnach knurrt weder Hnncl, noch Katze.
Der var ikke en Hund, som gioede deraf. Da
war kein Hund, der darnach hellte.
Eg h0yrde korkje Hund, elder Hane. Ichnyy,
horte xceder Hund, noch Hahn.
nw. D'er sjeldan feit Fugl, som iieve mange Ungar.
Es ist selten ein fetter Vogel,der vielJunge hat.
671. "Was ein guter Haken werden soil,
kriimmt sich bei Zeiten.
Soil's einen guten Haken geben , wird's bei
Zeiten krumm. [sich vil vriieje. (ad.)
Swaz zeime haggen werden sol, daz kriimbet
Merket wol, ez krumbet vruo, swaz zeinem
haggen werden wil. (ad.)
Man giht, swaz werden welle ze hage kriimbe
sich bi zite. (ad.)
Wos a Haakala waar will, kriimt .sich bei Zeitan. md.
(frk. H. S.) Was ein Hdkchen werden will,
kriimmt sich bei Zeiten.
Haken 671.
— 349
673 Hammer.
B;'is a Hackjen wi war, krommt sich in d'r Zit.
(thr. R.) 8. Wos u. s. iv.
Wot cle Krappchcn gillin well, beeget sicli bei
Zeiden. (W. Ed.) Was ein Hilkchen gehtn
icill, hiegt sich lei Zeiten.
od. Was a Haple weada (ein Hilkchen v-erdenj
will, muss sich bald kriimma (krnmmenj.
(schwb. W.)
Was ein Heck'clien werdeu will, kriiinmt sich
bei Zeiten. (schwei.)
pd. Wat kromm wade sail, fangk frohch aan, sich
zo behge. (nrh. K.) Was krumm werden
soil, ffingt friih an, sich zu hiegen.
Wat en gaud HAken weren wil, kriimt sek bi
Tien. (ns. ha. G. u. G.)
Wat en Haaken weeren will, beuget sick in
Tiden. (ns. W.) Was ein Haken werden
will, hiegt sich bei Zeiten.
Bat en guet Hake sin well, niaut sik bi der
Tit kriimmen. (wstf. Mrk.) Was ein guter
Haken sein will,mu':s sich Lei Zeiten kriimmen.
En god krok maste krCkas (bojas) i tid. Fin
guter Haken muss bei Zeiten gekrilmmt (ge-
hogen) werden.
Godh krook niclste krokias i tijdh. Guter Haken
muss bei Zeiten gebogen werden.
Thsen krokis aria, som godher - kroker skal
wardha. (asw.) Das wird friih gekrilmmt,
was ein guter Haken loerden soil.
Uncum sc prsebet, quod cnrvnin crescere debet. Itt
Curvum se prsebet, (ivod ad uncum crescere
debet, (mlt.)
dt. Het moet vroeg kronmien, zal het een goede
puthaak (reep, hoepel) geven. Es muss (sich)
friih kriimmen, soil es cinen gaten Brunnen-
haken (Reifen) geben.
Dat tot krom hout dienen moet, buigt zich
tijdig. Was als Krummholz dienen muss,
hiegt sich zeitig.
Tmoet vroe buyghen, dat een guet haecke worden
sal. (ah.) Es muss (sich) friih hiegen, was
ein guter Huken werden soil.
eu. Soon crooks the tree that good gainbrel would
be. Friih krilmmt sich der Baum, der ein
guter Huken werden mochte.
(lii. Det skal tidlig kr0ge, som god Krog skal blive.
Hvad der vil blive en Krog, krummer sig snart.
Was ein Haken tverden idll, krilmmt sich
bald.
Thet seal aarle kroghes, goth Krogh seal
wordhe. (adti.) Das muis friih gebogen
icerden, (was) ein guter Haken werden soil.
is. Snemma beygist krokrinn sem ver?a vill. Friih
wird gebogen der Haken, der werden will.
TiSliga skal kr0kja taS i9 goSur krokur skal
verSa. (fsei*.) Zeitig muss sich das kriimmen,
was ein guter Haken werden soil.
nw. Dat krokjer seg til Krok, som Krok skal vera.
Es krilmmt sich zum Haken, was Haken
werden soil.
SW. Det maste krokas i tid, som skall krokigt bli.
Es muss sich bei Zeiten krummen, was
krumm werden soil.
672. Gut gewassevt ist halb gebleicht.
Wohl gefasst ist halb getragen.
Tuchtig gadongt es halbar Harrgott. (frk. H.) nid.
Tilchtig gedilngt ist halber Oottessegen.
Gut gehoben ist halb getragen. (nirh. E.)
Gut ein- fz.
Gut ge-
Nassgemachter it.
Bein cargau, niiez manau. (obi.) Gut geladen, CW.
halb gefahren.
Barbe bien etuvee est a demi rasee.
geseifter Bart ist halb geschoren.
Pain bien mache est a demi avale.
kantes Brot ist halb verschluckt.
Barbe mouillee a demi ree. Nassgemachfer
Bart halb geschoren.
I Barba bagnata h mezza fatta.
1 Bart ist halb geschoren.
; Barba bagnata e mezza rasa, (t.) S. Barba mi.
hagnata u. s. iv.
Barba bagnada Vk mezza fata. ((>m. P.) S. ni.
Barba bagnata m. s. w.
I Unn-a pessa imbasti'a a I'e mcza cuxia. (lig.)
Fine aufgeladene Last ist halb gefahren.
j Barba ben insaonada xe meza tagiada (fata),
(v.) S. Barbe bien u. s. w.
Barba bene insabonada, mesu facta est. (sa.) si.
S. Barbe bien u. s. w.
Barba remolhada, meia rapada. S. Barbe pt.
mouillee u. s. w..
Barba bien remojada medio rapada. Gut nass- sp.
gemachter Bart, halb rasirt.
673. Lieber Hammer als Amboss.
II vaut mieux etre marteau qu'enclume. Es fz.
ist besser Hammer als Amboss sein.
II vaut mieux tuer le diable que de se faire
tuer par lui, Es ist besser den Teufcl um-
hringen, als von ihm umgehracht werden.
Hammer 673.
— 350
676 Hand.
nf. I vat mi esse martat qu\'glomo. (w.) S. II
vaut inieux Sire u. s. id.
Vaut mievix tuer 1' diabe qu'el' diabe nos tue.
(w. M.) Besser den Ttufel umhrimjen , als
dass der Ttufel tins unihringe.
074. Man muss Ha mmer oder Amboss sein.
od. Man mnss entweder Hammer, oder Ambos sein.
(schvrei.)
(It. Als ik een aanbceld ben , lijd ik als een aan-
beeld, maar als ik een hamer ben, voeg ik
niij tot slaan. Wenn ich ein Amhnss bin,
leid' ich als Aviboss , aher icenn ich ein
Hammer hin, mach' ich mich an's Schlafjen.
en. When you are an anvil, lie you still, When
you are a hammer, strike your fill. Wenn
ihr ein Amboss seid, liec/t still, wenn ihr
ein Hammer seid, schlagt zu.
fz. II faut etre enclume ou marteau.
nf. I fat esse eglome ou martai. (w.)
sf. Suffris quan seras enclumet Et truque quan
seras martel. (Gsc.) Leide, loenn du Amboss,
und schlar/e , icenn du Hammer sein ^rirst.
it. Quando I'uomo e incude, bisogua soffrire,
quando e martello, percuotere. We7in der
Mensch Amboss ist, muss er aushalten, wenn
er Hammer ist, drauf schlar/en.
sp. Quando fueres yunque, sufre como yunque,
quando fueres martillo, hiere como martillo.
Wenn du Amboss bist, dulde wie ein Amboss;
wenn du Hammer bist, schlage icie ein
Hammer.
675. Treue Hand Geht durch's ganze
Land.
Trewe hand geht durch alle land, (ad.)
md. Eng frei Hant get durech d' Lant. (mrh. L.)
Eine freie Hand geht durch's Land.
Od. Eine ehrliche Hand geht durch's ganze Land.
(bair.)
Eine ehrliche Hand kommt durch's ganze Land
und vyieder zuriick. (schwei.)
pd. Tra Hant git durcht ganz Lant. (nrh. S.)
Sparsame Hand geit dcir't (geht durch's) ganze
Land. (ns. ofs.)
Eeine Hand Gett diirr't (geht durch's) ganze
Land. (ns. W.)
Ener dau, bat he dau: Raine Hant get dor't
gansse Lant. (wstf. Mrk.) Einer thue, was
er thue: Heine Hand geht durch's ganze Land.
Eene trouwe hand INIag wandelen door al het dt.
land. Eine treue Hand kann loandern durch's
game Land.
Heusch van mond en trouw van handcn Mag
vrij gaan door alle landen. Keusch von Mund
und treu von Hcinden, kann frei gehn durch
alle I^dnder.
Keen Haand fserdes trj'g gienncni Land. Beine dii.
Hand zieht sicher durch's Land.
Reen Mund og tro Haand vandrer gieunera
alle Land. Reiner Mund und treue Hand
wandert durch alle Land.
Tro Han a tset Mafi per olstaej viclkommen.
(jilt. S.) Treue Hand und geschlossener Mund
ist iiberall trillkommen.
Tni bond geingr gegnum oil lend. S. Trerceu. s. w. is.
Tru Hand Fer trygt urn Land. Treue Hand nw.
zieht sicher durch's Land.
Ren hand gjlr saker genom land. S. Been sw.
Haand u. s. lo.
Qui integre ambulat, secure ambiilat. It.
Un fideivel Flis passa par minchia Pays. (ol)l.) cw,
Ein treuer Fleiss geht durch jedes Land.
Main droite et bouche ronde Pour aller par fz.
tout Ic monde. (afz.) Gerade Hand und
runde Bede urn, durch die ganze Welt zu
gehen.
Mano dritta e bocca monda puo andar per it,
tutto il mondo. (mi. t.) Gerade Hand und ^
reiner Mund kann durch die ganze Welt
gehen.
Quie caminat cum coro fidcle , camiuat cum si.
seguridade. (sa. L.) Wer mit treuem Herzen
geht, geht mit Sicherheit.
676. Von der Hand bis zum Mund ver-
schllttet Mancher die Suppe.
Eh' man den Loffel zum Munde bringt, kann
sich viel begeben.
Es begiebt sich oft viel, eh' man den Loffel
zum Munde bringt.
Zwlische Zah und Hand Goht vil z' Schand. od.
(schwei.) Zwischen Zahn und Hand geht
viel zu Schanden.
Zwiische M\\\\\ und Suppe vergond vil Sache.
(schwei.) Zwischen Maul und Sujjjpe ver-
geht viel.
Hand 676.
- 351 —
677 Hand.
pd. Tusken Hand und Taut Rak-t r vial to Schand.
(wstf. Mst.) Zwischen Hand und Zahn geld
viel zu Schanden.
dt. Tusschen lepel en mond Valt het sop te gi-ond.
Zicischen Loffel und Mund fdllt die Suppe
zu Boden.
Men weet niet wat tusschen liet glas en de
lippen voorvallen kan. Man tceiss nicht was
zioischen dem Glase und den Lippen vor-
fullen kann.
Van de hand tot op de lippen Kan een mensch
zoo veel ontglippen. Von der Hand bis zu
den Lippen kann einem Menschen so viel ent-
schlUpfen.
Tusschen neus en tiisschen lip])en Kan eene
goede kans ontglippen. Zwischen Nase und
Lippen kann eine [jute Geleyenheit ent-
schlupfen.
Tusschen hand en tand Wurdt veel te schand.
S. Tiisken u. s. w.
Tusschen de kaai en het schip gaat er veel
verloren. Zwischen dem Quui una dem Scliiff
geht viel verloren.
en. Between the hand and the lip The morsel may
slip. Zwischen der Hand und der Lippe
kann der Bissen entgleiten.
'Twixt the cup and the lip There's many a
slip. Zicischen der Schale und der Lippe
gilt's munches Entgleiten.
Many things fall between the cup and the lip.
Manche Dinge fallen zwischen der Schale
und der Lippe.
da. Der er Fald mellem Haand og Mund. Es gilt
Fallen zwischen Hand und Mund.
Langt a;r eeniellem Mwndh og Sawse. (ada.)
Weit ist's zwischen Mund und Bissen.
is. Margt fellr (ber) milli niunns og sopa. Vieles
fdllt (geht verloren) zwischen Mund und
Schluck.
Ekki er kalit sopit, ]>6 i ausuna se komit.
Nicht ist die Kohlsuppe geschliirft , wenn
sie audi in die Kelle gekommen. [u. s. w.
IIW. D'er Fall imillom Hand og Munn. S. Der er
Mateu er inkje viss fjTr i Mundeu. Die Speise
ist nicht gewiss, bevor sie im Mund (istj.
n arrive bien des choses entre la bouche et le
veiTe. Es geschehen viele Dinge zwischen
dem, Mund und dem Glase.
Vin verse n'est pas avale. Eingegossener Wein
ist nicht getrunken.
Entre boche et cuiler uerit souent encumbrer-
(afz.) Zwischen Mund und Loffel komvit
oft Verhinderung.
Entre bouche et coiller avent grant desturber.
(afz.) Zwischen Mund und Loffel kommt
grosse Storung vor.
Entre la bouche et la cuillier Souvent avient nf.
encombrier. (Chnip.) S. Entre boche u. s. w.
Fleur n' est pas pomme, pomme n' est pas
hire, (urni.) Blute ist nicht Apfel, Apfel ist
nicht Cider.
De la man a la bouque Se perd souben la sf.
souppe. (Gsc.) S. De la main u. s. w.
Dalla mano alia bocca spesso si perde la zuppa. it,
S. De la main u. s. w.
Tra la spiga e la mano, sempre s'interpone
qualche nodo. Zicischen die Ahre und die
Hand kommt immer ein Knoten.
Tra la bocca e il boccone mille cose accadono. mi.
(t.) Zwischen dem Mund und dem Bissen
fallen tausend Dinge vor.
Tra la spiga e la man Gh'e semper qiiai malan. ni.
(1. m.) Zicischen der Ahre und der Hand
gibt's immer irgend einen Unfall.
De HKio a boca se perde a sopa. Von Hand pt.
zu Mund geht die Suppe verloren.
De la mano a la boca se pierde la sopa. Von sp.
der Hand bis zum Mund geht die Suppe
verloren.
677. Wem man eine Hand breit gibt, der
nimmt eine EUe lang.
Lasst man dem Schalk eine Hand breit, so
nimmt er eine EUe laug.
Swa man dem schalke ein spanne gewaltes
lat, da wil er dri. (ad.)
It. Multa cadunt inter calicem supreniaque labra.
Inter os et offam multa intervenire possunt
(accidere solent). (mlt.)
fz, De la main a la bouche se perd souvent la
soupe. Von der Hand zum Mund geht oft
die Suppe verloren.
Geeft hem eene talie en hij zal eene el nemeu. dt.
Gebt ihm einen Zoll und er wird eine EUe
nehmen. [Geeft u. s. w.
Give him an inch and he '11 take an ell. S. en.
I give an inch and you take an ell. Ich geb'
einen Zoll, und Ilir nehmt' eine EUe.
Giv Skalken et Spand, ban tager vcl heel da.
Alen (selv en Alen). Gib dem Schalk eine
Spanne, er nimmt wohl die ganze EUe (selbst
eine ElleJ.
Hand 677.
352 —
680 Ilande.
Gijff een Skalck een Spand, han tagher een
Allen, (ada.) Gib einem SchaUc eine Sparine,
er nimmt eine Elle.
is. GefirSu straknum eina spcinn , pa tekur hann .
eina alin. Gihst du (Jem Schalk eine Spanne, |
so nivimt er eine Elle.
Stika strakimm spfjnn (alin) , hann stikar ser
aSra sjalfr. Miss dem Schalk eine Spanne I
(Elle), er misst sich die andere selbst. !
UW. Giv Fanten ei Spann , so tajk han Alui med. ,
Gib dem Bettler (Narren) eine Spanne, so '
nimvii er die Elle mil.
SW. Gifwer da honom en turn, sa tar han hela
alnen. Gihst du ihtn einen Zoll, so nimmt er
die game Elle. [
Giff Paddan en spann, hon taar fulle sielfF en '
aln. S. Giv Skalken u. s. iv. I
Nar Paddan iiir en spann, sa taar hon sielff en I
aln. Wenn der Schalk eine Spanne krieijt, \
so niiwiHt er selbst eine Elle. I
GifF skalk een span, han taker sik sitvlff een
aln. (asw.) S. Gijff u. s. u\ i
Kalla hander, warint hjerta. Kalte JIande, SW.
warmes Herz,
Froides mains, chaudes amours. f/.
Freud^s mains, chaudis amours, (w.) nf.
Freddo di mano, caldo di cuorc. Kalt rojj it.
Hand, warm von Ilcrzen.
Mano fredda e cor sincero. (t.) Kalte Hand mi.
und au/richtiges Herz.
Chi e frecc dc man , I't'- piissc cold de coeur. ni.
(1. m.) Wer kalt von Hand tat, der ist
iclirmer von Herzen.
Freid d' man e caod d' cheur. (piem.) Kalt
von Hand und warm von Herzen.
Man frede, cuor caldo; man calde, cnor fredo.
(v.) Kalte Hdnde, warmes Herz; warme
Handc, kaltes Herz. [warme Liebe.
Man frcdji, amor caldo. (v. trst.) Kalte Hand,
It.
sf.
it.
Si (Cum) seruo nequam palmus datur, accipit
ulnam. (mlt.)
Si on lui donne nn poucc, il en prendra long
comme le bras. Wenn man ihm einen Zoll
gibt, so wird er einen Arm lang nehmen.
Si on lui en donne long comme le doigt, il en
prend long comme le bras. Wenn man ihm einen
Finger long gibt, nimmt er einen Arm lang.
Si vous lui donnez un pied, il vous en prendra
quatre. Wenn Ihr ihm einen Fuss gebt, uird
er euch vier nehmen.
Qui 'n da coum lou digt, Qu' en prend couni
lou bras. (Brn.) S. Si on lui en u. s. w.
Si t' ii na das un tantin, chiel as n' a pia un
tanton. (ni. piem.) Weiin du ihm ein So-
wenig gibst, nimmt er ein Soviel.
678. Kalte Kande, warme Liebe.
md. Kal Henn, Avarem Left. (mrh. L.)
Kalde Hande, worme Libe. (.sclils. B.)
pd. Warme Henne, kale Liwe; kale Henne, warme
Liwe. (ns. ha. G. u. G.) Warme Hande,
kalte Liebe; kalie Hande, warme Liebe.
eil. A caud hand and a warm heart, (n. ca.) Eine
kalte Hand und ein warmes Herz.
dii. Ivolde Ilsendei-, et varmt Hierte. Kulte Hande,
ein icarnies Herz.
079. Man soil mit Gutt in die Hande
speien und a nf an gen.
Man muss mit Gott in die Hande gpeicn. (schwei.) od.
Met Gods bijstand Spuw in de liand. Mit dt«
Gottes Bcistand .9puck' in die Hand.
Stroop nwe arnien en zeg: God vvoud's! Ent-
blosst eure Arme und sagt: Gott woW es!
Hand aen de ploeg, zoo zal 't God zegenen. (vl.)
Hand an den Pjtug, so ivird's Gott segnen.
A main lavee Dieu mande la repue. (afz.) fz.
Gewaschener Hand schickt Gott die Nahrung.
A maos lavadas, Deos Ihe da que comao. Den pt.
gewaschenen Hdnden gibt Gott zu essen.
Pde tu a mao, e Deos te ajudara. Lege du
Hand an, und Gott wird dir helfen.
Mao posta, ajuda he. Hand angelegt, Hillfe da.
A manos lavadas Dios les da que coman. S. sp.
A mdos u. s. 10,
680. Many do kiss the hands, they wish
to see cut of. (en.) Viele kiissen die Hande,
die sie abgehauen zu sehen wiinschten.
Mangen kysser den Haand, han gierne saae af dii.
at vsere. Mancher kiisst die Hand, die er
gerne ab sehen viochte.
Man kysser offthe then Haand, man willre aff
wore, (ada.) Man kiisst oft die Hand, die
man ab mochte.
Margr kyssir a Jia bond (hondina), er hann is.
vildi gjarna aG af va^ri (sem hann vildi af-
Hande 680.
— 353
682 Handwerk.
vicri). Mancher kiisst die Hand, die er yern
ah haben mochte.
UW. Dat kysser sume dan Handi, som dei vilde var
av. Es kiisst Mancher die ITand , die er
ah mochte.
SW. Man kysser ofta den hand, man heist sage vara
af. Man kilsnt oft die Hand, die man am
liehsten ah sahe.
Mungcn klappar den handen, han onskade wara
af. Mancher streichelt die Hand, die er ah
iciinschte.
Man nodgas ofta kyssa den hand, som man
onskade vore af. Man uird oft rjenothi'jt,
die Hand zu kiissen, die man ah wilnschte.
Man kyssir opta the hand man saghe gerna
vth aff ware, (asw.) Man kiisst oft die
Hand, die man gem ah slihe.
It. Mnlti mannm palpant, ^nam ainputatam vellcnt.
I$asio saepe volain , cui plagam diligo (glisco ,
fore) solam. (mlt.) i
fz. Aucnne fois on sent baiscr La main qn'on j
voudroit qui fnst arse, (afz.) Manches Mul j
pflegt man die Hand zu kiissen, die man
verhrannt sehen mikhte.
Tel pic desehause on qu' on vouroit qu' il fu
ars. (afz.) Mane hen Fttss entkleidet man,
von dem man mikhte, dass er verhrannt ware.
Sf, Bayo la man que vourrie veire ercmar. (nprv.)
Er kiisst die Hand, die er verhrannt sehen
mochte.
it, Tal mano si bacia, die si vorrebbe veder ta-
gliata. Manche Hand kiisst man, die man \
ahgehauen sehen miJchte. \
Molte mani si baciano, che si vorrebbero veder
tagliate. Viele Hdnde tverden gekiisst, die
man ahgehauen sehen mUchte.
mi. V h chi bacia tal mano che vorrebbe veder
mozza. (t.) Es giht Manchen, tcelcher die
Hand kiisst, die er ahgehackt sehen mikhte.
si. Vasa dda manu ca tu voi tagghiata. (s. C.)
Kiisse die Hand, die du ahgehauen icillst.
liu. 1/ home besa mans que voldria veurer crema-
das. (neat.) Der Mensch kiisst Hdnde, die
er verhrannt sehen moclite.
pt. Beija o homem a mao, que quizera ver cor-
tada. Der Mensch kiisst die Hand, die er
ahgehauen sehen mochte.
sp.Muchos besan las manos que (juerrian ver
cortadas.
Manos besa el hombre, que querria ver que-
madas (cortadas). Hdnde kiisst der Mensch,
die er verhrannt (ahgehauen) sehen mochte.
Saruta mana, ce nu o -^o^ musea. Kiisse die \vl.
Hand, die du nicht beissen kannst.
GSl. Handel und Wandel kennt keine
Freundschaft.
Handelschaft kennt keine Freundschaft.
Kaufmannschaft leidet keine Freundschaft.
Hannel un Wannel schedt de Freiudschaft. md.
(Hrz.) Handel und Wandel scheidet die
Freundschaft.
Handelschaft leidt koine Freundscliaft.(schwb.W.) od.
Schicka n' ond marta lied ke Friindschaft.
(schwei. A.) Handeln und Markten hat
keine Freundschaft.
Handel scheiet de Friindschaft. (iis. ha. G. u. G.) pd.
Handel scheidet die Freundschaft.
Handelschaft Ifitt (Idsst) kcin Broderschaft
(Briiderschaft). (us. Pr.)
Handel nii Wandel scliett do Friindschapp.
(ns. W.) S. Hannel u. s. w.
I Handel (og Kortspil) gjelder intet Vcnskab. (IJi.
Im Handel fund Kartensinel) gilt keine
Freundschaft.
I Kaupmannskap gjeld iiikje Brodcrskap. /?? IIW.
der Kaufmannschaft gilt nicht Briiderschaft.
Mcrcaiiziii n(jii vuol ainici. Handel will nicht it.
Freunde.
Mercansia, no g' A amis, no parentea. (1.) ni.
Handel hat wcder Freunde, noch Vermandt-
schafl.
Mercanzia no vol amici. (v.) -S'. Mercanzia u. s. w.
682. Ein schlechtes Handwerk, das
scinen Meister nicht nilhrt.
Dct or et ringe Haandvrerk, hvorpaa man ikke dii.
tiener Fodcn. Das ist ein schlechtes Hand-
loerk, mit dem man nicht die Nahrung ver-
dient.
D'er klent Handverk, som ein iiikje tenar nw.
Maten med. S. Det er m. s. ro.
C'est un mechant metier celui qui fait pcndre fz.
son maitre. Das ist ein schlechtes Handverk,
welches seinen Herrn zum Hilngen hringt.
L' e on gran cativ meste Se no '1 da dc viv it.
asso. (ni. 1. n;.) Das ist ein sehr schlechtes
Handwerk, welches nicht genug zu lehen giht.
46
Handwerk 683.
— 354 —
683 Handwerk.
G83. Handwerk hat einen goldcuou
Bode 11.
Ein Handwerk ein tagliclier Giildcn,
Mit einem Handwerk kommt man wciter, ;\.h
mit tausend Gulden.
Ein liandwerck hat einen gvilden boden. (ad.)
pd. Det Hantfreng as e galda Bodeni. (nrli. 8.)
Das llandioerk ist ein goldcner Boden.
Dat Handwark hett en Bodden vuii Gold. (ii.s. B.)
Das Ilundn-erk hat einen Boden von Gold.
(It. Een handwerk is oen graafschap. FAn Hand-
werk ist eine Grafschaft.
Een ambacht is beter dan eigen bczitting. Ein
Handu-erk ist Lesser als eifjner Besifz.
Een ambacht is zoo goed als eigen land. Ein
Handwerk ist so gut wie eigen Land.
Een handtwerck heft eenen gulden l)odeni. (ah.)
S. Ein liandwerck u. s. w.
Een handtwerk is een Greefsehap. (ah.) S.
Een handwerk u. s. «'.
Een ambacht heeft eenen gouden budein. (vl.)
S. Ein handirerck u, s. lo.
Die een ambacht heeft geleerd, Krygt den kost
waer liy verkeert. (vl.) Wer ein Handioerk
gelernt hat, der kriegt die Nahrung , wo er
verkehrt.
dii. Haandvserk har en gylden Bund.
Godt Haundvrerk har en gylden Grund. Gut
Handwerk hut einen goldnen Grund.
Kunst finder alsteds Fode. Kunst fmdet iiherall
Nahrung.
SW. Gott Handtwarck haar en gyllende bottn. *S'.
Godt u. s. w.
Konst ar mehr an agor. Kunst ist mehr als
Lundereien.
Konsten finner fuUe fodhan. Die Kunst findet
vollstandige Nahrung.
It, Artem qvisevis alit terra.
fz, Uii metier est un fonds assiire. Ei7i Handwerk
ist ein sichres Besitzthum.
Qui a metier a rente. Wer ein Handwerk hat,
hat (ein) Einkommen.
Qui apprend un metier acliete des terres et des
vignts. Wer ein Handwerk erlernt, kauft
Lundereien und Weinberge.
Petit metier acquiert bien une grande metairie.
Kleines Handicerk erwirht wohl einen grossen
Pachihof.
nf. On bon mesti aifrankihe d^ 1' misere. (w.) Ein
gutes Handuerk hefreit vom Elend,
I n' y a nou si p'tit mesti qui n' nourih' si
maisse. (w.) Es giht kcin so kleines Hand-
werk, das nicht seincn Meister irniihrle.
Bon mestie vaon uno barounie. (I^gd.) Gut sf.
Handu-erk ist eine Herrschaft iierth.
Chi ha un arte, la digia una parte, (mi. crs.) it.
Wer -eine Kunst hut, hat schon ein Theil.
A furtuna si p6 perde prestu, a ))nifessi(>iif tni.
resta. (crs.) Das Vervwgcn kann srhnell
verloren gehen, das Geverhe hleiht.
Ogiii pnifessione trova u so impiegn. (crs.)
Jedes Gewerhe findet seine Verwendung.
Chi ha ert, ha pert, (roin.) Wer Kunst hut,
hut (sein) Theil.
Chi lia mestiere non piio perire. (t.) Wer ein
LIundicerk hut, kann nicht umkovimen.
Clii ha r arte in mano, non ha paura. (n.)
Wer der Kunst mdchtig ist, hat keine Furchf.
A val pu na grama artaela, che 'na bon'iia pos- ni.
sionzela. (em. P.) FAn mageres kleines Hand-
icerk ist mehr uerth, als eine gate kleine
Besitzung.
La czite de V artisan .Se no boll uA e' boll
doman, (frl.) Kocht der Topf des Hund-
werkers nicht heute, so kocht er niorgen.
Chi g'a on meste, sta semper in pe. (1.) Wer
ein Handwerk hat, steht iminer auf seincn
Fiissen.
La pignata de I'artesa Se no la boi inco, la
boi doma. (1. b.) S. La czite u. s. w.
Ona bona profession L' k ona grassa posses-
sion. (1. m.) Ein gutes Handwerk ist ein
fettes Besitzthum.
Chi g'a on bon meste no periss pii. (I. m.)
Wer ein gutes Handwerk hat, kommt nicht
mehr um.
Bon meste, bon danC. (1. m.) Gutes Handioerk,
gutes Geld.
Chi a r a un' arte, a 1' a una fortuna. (piem.)
Wer eine Kunst hat, der hat ein Vermogen.
Chi a r a un meste per le man, ai manca mai
pi pan (nen un toch d' pan), (piem.) Wer
eines Gewerhes machtig ist, clem mangelt
nie mehr Brot (nie ein StUck BrotJ.
Chi ga mistier ga laorier e trova pan da per
tuto. (v.) Wer ein Geicerbe hat, hat Arbeit
unci findet Brot iiherall,
Chi ga un mistier in man Da per tuto ga pan.
(v.) Wer eines Gewerbes viachtig ist, hat
iiberall Brot.
Chi ga arte, ga parte, (v.) S. Chi ha ert
u. s. w.
Xe megio una magra artesola che una grossa
campagnola. (v.) Ei7i magres Handwerk ist
besser, als ein fettes Landgut,
Handwerk 683.
— 355 —
685 Handwerke.
La pignata de 1' artesan, 1-?g no la boge ancuo,
la boge donian. (v.) S. La czite u. s. w.
si. Cui avi arti, avi parti, (s.) S. Chi ha iri n. s. u\
Ciii avi r arti, avi bcnefiziu e offLziii. (s.) Wer
die Kunst hat, hat Vortheil nnd AnsteUun'j.
Qui hat arte hat parte, (sa. L.) S. Chi ha
ert u. s. IV.
pi. Official tem officio e cabedal. Ilandwtrker hat
Beschaftijunr/ und Kapital.
O official tem officio e al. Der Ilandwerker
hat's Handwerk und Anderes.
sp. El oficial tiene oficio y al. S. O official u. s. ic.
681. Nenncrlei Handwerk, achtzchnerlei
U nglfick.
Zehn Handwerke, das eilfte der Bcttelstab.
Zwanzig Handwerke und ein halb Brot.
Viertzehen handtwerck, funflftzehen vngluck. (ad.)
od. Ncun Handwerk, zehen Bettler. (schwei.)
Drizeh Hampcrch (Dreizehn Handwerke),
vicrzeh (vicrzehn) Ungliick. (.schwei.)
Vierzelm Handwerk, fiinfzehn Ungliick. (scliwei.)
Scclis Handwcrker, siba .Schjida. (schwei. A.)
Sechs Ilandicerke, siehcn Schiiden.
pd. Drozeng Handworker, vezengOnglocker. (nrh. A.)
S. Drizeh u. s. w. [S. Drizeh u. s. w.
Droteen Handwarker, vetteen Onjlocker. (nrh. Gl.)
Druckzehn Handwerker, vezehn Unglocker.
(nrh. K.) ^S'. Drizeh u. s. w.
Siwen Hantfrenk, firzan Agljik. (nrh. S.)
Sieben Handwerke, vierzehn Ungliick.
Achttein Handwarken, negentein Ungliikken.
(ns. B.) Achtzehn Handwerke, neunzehn
Unjliicke.
Vele Handwark, vCde Ungliick. (ns. ha. G. n. G.)
Viele Handwerke, viele Unjlilcke.
Teinerlei Handwark un hunnerterlei Ungliik.
(ns. hist.) Zehnerlei Handwerk und hun-
derterlei Unyliick.
He hett agttein Handvarken un ntegentein
Unglykken. (ns. hist. A.) Ei' hat achtzehn
Handwerke und neunzehn Ungliicke.
Achtein Handwark is nagentein Ungliick. (ns.
Hmb., O.) Achtzehn Handwerke sind oieun-
zehn Unglilcke.
Seewe Handwerks on neegc Onglocks. (ns. Pr.)
Siehen Handwerke und iieun Unglucke.
Vill Handwerke, vill Unglilcke. (ns. W.) S.
Vele u. s. w,
Twiiilf Hantwiarke, driittien Ungliicke. (wstf.
Mrk.) Zwolf Handwerke, dreizehn Unglilcke.
j Twaalf ambachtcn, dertien ongelnkken. S. dl.
Twidlf u s. 20.
Zewen handwerken, in plaats van een, niaken
aclit bedelaars. Sieben Handwerke amstatt
eines machen acht Bettler.
Hy kan veel ambachten, met bedelen is tleste.
(ah.) Er kann viel Handwerke, aber bctfeln
ist das letzte.
Twaelf ambagten, dertien ongelnkken. (vl. F.)
;S'. Twidlf u, s. ir.
A man o' mony trades, may beg his bread on en.
Sunday, (scho.) 7si/i Mann mit vielen Hand-
icerken kann Srmntags sein Brot betteln.
Nitten Haandvicrker, tyve Ulykker. Neunzehn (lii.
Handwerke, zwanzig Unglilcke.
Fjortan handverk, fimtan olnkkur. S. Vier- is,
zehn u. s. w.
Dan som laerer tie Handverk, han lan'er tiggallW.
attpaa. Wer zehn Handwerke erlernt, lernt
's Betteln dazu.
Ljer nittan Handverk, so fter du dat tjngande
attpaa, og dat heiter: Posen eg Staven. Lerne
neimzehn Handwerke, so erhaltst du das
zwanzigsfe dazu, und das heisst: der Sack
und der Stab. [u. s. w.
Nitton handtverkare, tjugo olyckor. S. Nitten SW.
Fjorton Ambete, femton Olyckor. Vierzehn
Amter, funfzehn Unglilcke.
Tredisch Professiuns, quatordisch Sartuns. (obi.) CW.
S. Drizeh u. s. w.
Douze metiers, quatorze malheurs. (uf. pic.) fz.
Zwolf Handwerke , vierzehn Unglilcke.
685. Viel Handwerke verdcrben den
M e i s t e r.
Wer viel handtwerck zugleich lernet, der lernet
seltcn eins wol. (ad.)
Die veel ambachten te gelijk leert, leert er dt.
zelden een goed. Wer viel Handwerke zu-
gleich lernt, lernt selten eins davon gut.
Die veel ambachten doet, doet zelden een wel.
(vl.) Wer viel Handwerke treibt, betreibt selten
eines gut.
Mange Haaudvaerker fordserve Mesteren. da.
Dan som laerer tie Handverk, han kann inkje nw,
eitt til Gagns. Wer zehn Handwerke er-
lernt, betreibt nicht eins mit Nufzen.
45*
Handwerke 685.
35G
687 Ilase.
Dan soiii licvc tic Einb:i;ttc, styrer iukjc til
Gagns. Wer sehn Antler hut, ijelunrjt nicht
zii Geivinn,
it. Chi pin fa prufcssioiic e iiieiiu no sa fa.
(mi. crs.) Je inehr Finer llandiverke treiht,
je weniffer kann er.
ni. TroMc niistirs, iics.snn tli bun. (frl.) Zu del
Ilandwerlce, keines (jut.
L' 6m dci cent mcsto, 1' 6 semper (.>n gran
bade. (1. b.) Ein Mensch mit hundcrt lland-
werken ist ivimer ein fjroasev Nic/dsthuer.
L' 5m del sento mester, I'e uii Ijraglior. (1. brs.)
Ein Mensch mit hundert Handuerken lit ein
Ungeschickter,
686. Zwei harte t^teine Mahlen .selten
k 1 e i n e.
Zwene gliche lierte steine Maknit sellen kkane.
(ad.)
Zween harte Stein miilen nieht klein. (ad.)
md. Zwei harte Stein mahlen selten rein. (mrh. E.)
Zwe harder Steng, Muole' sele' reng. (mrh. L.)
S. Zwei harte Stein to. s. iv.
Zwaai harder Staaii Mahle selde raan. (mrh. T.)
S. Zwei harte Stein u. s. to.
Zwei hell Steng Mahle selde reng. (sii. A.) S.
Zwei harte Stein u. s. w.
ocl. Zwei harte Stein mahlen nicht klein. (hair.)
Zwei harte Stein mahlen nit klein. (schwb. W.)
Zwei ruchi Stein Male selde rein, (els.) Zicei
rauhe Steine mahlen selten rein.
Zwei rauhe Steine mahlen nicht gut. (sclnvei.)
Zwo a haste Stoa makn nit guat. (tir. IT. -I.)
Zivei harte Steine mahlen nicht <jut.
pd. Twee harde Steen malt seldn kleen. (ns. B.)
Twe harde Steen malen selten kleen. (ns. hist.)
Tve har'e Sten malen nig gud tosamen. (ns.
hist. A.) Zwei harte Steine mahlen nicht
gut zusammen.
Twee harde Steen maakt nich vaken kleen.
(ns. Hmb.) Zwei harte Steine machen nicht
oft klein.
Twee harte Steen Mahlt selten kleen. (ns. O. R.)
Zwei harte Steine mahlen schlecht (nicht gut).
(ns. Pr.)
Twe harde Stener malet nitt. (wstf. Mrk.) Zwei
harte Steine mahlen nicht.
Twee harde stccneu malen zeldeu good. Zwei
harte Steine mahlen selten gut.
Twee liertc stecncn malen scldcu clecuc. (avl.)
Hard with hard makes not the stone-wall, eu.j
Hart mit hart macht nicht die Steinmauer.
Twaier hard Stienc griinnc ai giiuj.l. (M.) S. I's.
' Zwo^a u. s. w.
To haarde Steen male sjelden godt sanimen. (lil.
Zwei harte Steine mahlen selten gat zu-
sammen.
To har Stien nuel it gat. (jiit.) S. Zwo^a u. s. w.
Har(5ir steinar tveir inala sjahlan smatt. is.
Tvcir liarOir steinar mala ikki vul. (ficr.) S.
Zwo'a u. s. u\
Tviinne h;vrda stenar mala icke godt mjiii. SW.
Zicei harte Steine mahlen nicht gut Mchl.
Tva harda stenar mala .siillan godt mjol. Zwei
harte Steine mahlen selten gut iMehl.
Twa harda stcnav mala icke wal tilsammans.
S. Tve har'e u. s. w.
Durum durum dcstruit. It.
Duro con duro non fe mai buon nuiro. Hart it.
mit hurt viachte nie (eine) gate Mauer.
Duru cu^n duru Fa'gattivu mum. (crs.) liar I mi.
mit hart macht schlechte Mauer,
Duro con duro non fa buon muro. (t.) Hart
mit hart macht keine gute Mauer.
Dur cun dur n' fe mai bon mur. (em. B.) S. nl.
Duro con duro non fh u. s, w.
Dur con dur en fa bon nuir. (em. K.) S. Duro
con duro non fa u. s. lo.
Diir con diir, no fa bon miir. (1.) S. Duro con
duro non fa u. s. xo.
Dur con dur no fara mai bon mur. (1. m.)
Hart mit hart wird niemals (eine) gate Mauer
machen.
Dur con dixr a fan nen bona nniraja. (piem.)
S. Duro con duro non fa u. s. lo.
Duro con duro fa cativo muro. (v.) S. Duru
cun u. s. w.
Duro con duro no fa bon muro. (v. trst.) S.
Duro con duro non fa u. s. to.
Duru cu duru nun fabbrica muru. (s.) Hart Si.
mit hart macht keine Mauer.
Ditro com duro nao faz bom muro. S. Duro j>t.
con duro non fa u, s. lo.
(It. Twee harde steenen malen zelden klein. i 687. Da liegt der Hase im Pfeffer.
Twee harde steenen malen zelden zuivcr. S. j Da liegt der Hund begraben.
Zwei harte Stein u. s. w. \ Da liegt der Fuchs begraben.
Hase 687.
357
689 Hase.
Da sitzt (lev Knoten.
md. Don light dar Hous iu Pfnffar! (frk. H. S.)
Da leit iVr Ilund begrob-n. (frk. M.) S. Da
Heyt der llund ti. s. w.
Da sitzeii die Musikaiiteu! (sii. A., V.)
Ja, do leit dar Hund begraboii. (sclils. 15.) Ja,
da liegt der Hund ber/raben.
od. Da liegt der Has im Uusch. (schwb.)
Wer weisst, wo der Hase im Pfeffer sitzt. (sdiwci)
Dos is da Hea Taifl! (st.) Das iat der Ilerr
Tcufel !
pd. Dar sitt dei Buck ! (ns. P.-H.) Da nitzt der Bock!
(U. Daar ligt de haas in hct zout. Da lieyt do-
Hase im Salz.
eu. That 's where the shoe pinches, (m. en.) Da
ist's, wo der Schuh driickt.
I's, Diar leit a lliiiinj bigrcewcn. (A.) >S'. Da He;jt
der Hund u. s. w.
dii. Dcit er Knuden! Das ist der Knoten!
Der (Deri) stikker Knuden. Da (Darin) steckt
der Knoten. IHund u. s. ic.
SW. Der ligger Imnden bcgrafvcn. <S'. Da lief/t der
It. llic Iiacret aqua !
I'z. C'est hi que git le lievre. Da ist's, wo der
Hase lieyt.
Vuila le hie. S. Da sitzt u. s. to.
nf. Voila Ic diable qui battit Jean ! (nrin.) Da
ist der Teiifel, der Hans schluy.
Via le cas, Dit 1' avocat, Via le noeud, Dit le
soyeux. (pic.) Da ist der Fall, sagt der
Advocat, da ist der Knoten, sar/t der Sdffer.
Via r ca, dit 1' avocat, via 1' noeud, dit
r soieux. (R.) iS'. Via le u. s. ic.
it, Qui giace la leprc. Hier lieyt der Hase.
• Qiii mi cadde I'asino (I'ago). Hier fiel mir
der Esel (die Nadelj.
mi. Quest r e e strett de giod. (rom.) Das ist das
Enge des Nagels.
L' 6 a que dov s' arne 1' esan. (rom.) Da
ist's, wo der Esel stehen blieb.
A que sta (Quest' e) e buselli. (rom.) *S'. Da
sitzt u. s. 10,
Qui k (sta) il busilli (bu.silliy). (t.) .S'. Da
sitzt U. S. IL\
ni. Ij' ^ que dov casc6 I'asen. (em. 15.) Hier ist's,
ICO der Esel fiel.
Chi sta el busilli. (em. P.) S. Da sitzt a. s. w.
Chi sta I'imbroj. (em. R.) S. Da sitzt u. s. lo.
Si a sta el busilis ! (piem.) S. Da sitzt u. a. w.
Si a sta la dificolta. (piem.) Da sitzt die
Schicieriffkeit.
Ahi csta o busilis. S. Da sitzt it. s. w. pi.
All! cst;l cl busilis. S. Da sitzt u. s. w. sp.
(JS8. Wenn das geschieht, so wird der
Hase mit der Trommel ge fan gen.
llet is kvvaad hazen met trommels vangen. dl.
Es ist ilbel Hasen mit Trommeln fanfjen.
't Is moeijelyk liazen met trommels te vangen.
(vl.) Es ist milhaam, Hasen mit Trovimeln zu
famjen.
To catch a hare with a tabret. Einen Hasen an.
mit einer Handtrommel fangen.
Wa de hyust krie wol, dy smyt him nte mey fs.
de tsem fon-e holle. (afs.) Wer den Hemjst
kriegen rcill, icirft ihn nicht mit dcm Zuum
vor den Kopf.
Der horer Lykke til at fangc llarcr med <lii.
Tronime. Es gehort Gliick dazu, Hasen mit
Trommeln zu fangen.
On ne prend pas le lievre au tambourin. il/an fz.
flingt den Hasen nicht mit dem Tamburin.
Nou gahen pas las lebes a cop de tambouris. af.
(I5rn.) Man flingt die Hasen nicht mit
Trommelschl'dgen.
Embi; tambourins, noun se prenou lebres. (Lgd.)
Mit Trovimeln fangt man keine Hasen.
Kmbc tambourins, non a' y prenon lebres. (nprv.)
<S'. i'hnbe u. s. IV.
Ciapc la lovar cun e car. (mi. rom.) Den Hasen it.
mit dem Wagen fangen.
A so de tabals no s' agafan Ucbras. (neat.) Iki lili.
Trommelklang fangen sich nicht Hasen.
G89. Wo der Has gesetzt ist, will cr
bleiben.
Dem Hasen ist nicht wuhler, als wo er ge-
woi'fen ist.
Dar Has- es gam, bu a' gaheckt es. (I'lk. H.) uid.
Der Hase ist gem, loo er geheckt ist.
Wuu dar Hous gahekt is, dou issar in libstan.
(frk. H. S.) Wo der Hase geheckt ist, da
ist er am liebsten.
Wu d-r Hos g-heckt it, it er garu. (frk. M.)
Wo der Hase geheckt ist, ist er gem.
Wo der Has' gehegt ist, da bleibt er geru. (mrh. E.)
Boo der Hase geheckt as, d<jo edde gaarne.
(W. E.) S. Wu u. s. w.
Hase 680.
— 358 —
690 Hast.
Od. Wo der Has fallt, ist er gjern. (bair.)
Wo der Has aiif die Wolt koinnit, da bleilit
er. (scliwb.)
Ein Has nit lebt in mcbrer Frist, Denn wo er
born (ijehoren) und zciigct (r/czenpf) ist.
(schvvei.)
pd. Der Vuggel ess aam leevste, wo ha geheck ess.
(nrh. K.) Dur Vofjel ist am lichsfen, too er
(jeheckt ist.
Wo den Haas jonkt, cs lie gecrn. (nrb. M.)
S. Wu u. s. w.
Wo en Jeder geboren is, da gefelt ct 'ne an'n
besten. (ns. ha. G. \\. G.) Wo ein Jeder
geboren ist, da rjefiiHt es ihm am hesten.
Boo de Haase gehekked is, doo ticget hei
widder hinne. (ns. W.) Wo der Hase (je-
heckt ist, da zieht er loieder hin.
Wo dji Hase gejilnget es, dohen trachtet ha ok
wier. (wstf, Ht.) Wo der Hase geworfen
ist, dahin trachtet er aucJi wieder.
(It, De haas is gaarne daar, waar hij geworpen is.
Der Hase ist gerne da, too er geuorfen ist.
Tvogelken verkeert gheerne daert ghcbroet is.
(avl.) Das Vogelclien vericeilt gem, wo es
ausgehriltef ist.
(la. Hareu er gjerne der, ban er baaren. S. De
haas u. s. ?f.
Ee stwnder hwar tijt, som ban ser baaren. (adji.)
Tnimer streht Jeder dahin, loo er geboren ist.
SW. Haren ar giarna dher lian jir bwren. *S'. De
haas u. s. ic.
Thit stundar hwar, som borin a'r. (asw.) Dahin
streht Jeder, wo er geboren ist.
It. Cespite natali qvilibet (quilibet) optat ali. (nilt )
fz. Le lievre revient toujours a son gite. Der
Hase kehrt stets zu seinem Lager zuriick.
it. El lievro va sempre a morir ne la so tana.
(ni. V.) Der Hase geht immer in seinem
Lager sterhen.
sp, Cada uno donde es nascido, bien se esta el
paxai'o en sii nido. Jeder, loo er geboren
ist, wohl befindet sich der Vogel in seinem
Neste-
Qiiien nace en el muladar, allf se qnerria morar.
Wer auf dem Miillhav fen geboren ist, mochte
dort wohnen.
090. Hast ist meist obne Vortheil.
Grosse Hast kam oft zu spat.
Laufen hilft nicht zum Schnellsein.
ijbereilen Bringt Verwcilcn.
Wer zu sehr eilt, wird baM miide (langsam
fertig).
Wer zu sehr eilt, koninit langsam heim.
Die zu sehr cilen, machen sjtat Feieraljend.
Die zu ha.stig vorwiirts treiben , MUsscn am
Ende hinten bleiben.
Von eilen kam nie kein guts, (ad.)
AUto hastig is quaad. (Hrz.) Allzn hastig ist md.
ilbel.
.fa hiller, ja tiller. (Hrz.) Jc ciliger, je toller.
I'.ilon brcngt vorwar kc Guts, (schls. B.) Eilen
bringt fiiricahr kein Guts.
Galija Springs garatan schlan. (schls. H.) Piotz-
lirhe Si>runge glncken selten.
Kilen thut kein gut. (bair.) od.
Eilen macht oft heuleu. (bair.)
Gschwind und schei k6~ selt-n mit.inander
geih^. (o])f. N.) Geschwind und schon kannen
selten miteinandergehen.
iStrottcn (FAlen) thut nicht gut. (schwei.)
Strfitta thued niid gued, hed der Schnegg gsJid.
(schwei. A.) Eilen thut nicht gut, hat die
Schnecke gesagt.
An eileda' Mensch hat koa Gliick. (tir. II. -I.)
Ein eilender Mensch hat kein Gliick.
All te hasteg es kwoot. (nrh. M.) S. AUto u. s. w. pd.
A He Hast is keen Spod (deent nicht). (ns. B,)
Grosse Hast ist kein Fordern (niitzt nicht).
.Je hiller, je duller, (ns. ha. G. u. G.) S. Ja
u. S. IC.
.Te gniter Hast, je minder 8pood. (ns. hist.) Je
grussere Hast, desto weniger Fordern.
Hast, hollt nig fast. (ns. hist.) Hast halt
nicht fest.
Ut de Hast kumt nix Goodes, seed Ulenspeegel.
(ns. hist.) Aus der Hast kommt nichts Gutes,
sagte Eidensjjiegel.
All to hastig is quad. (ns. ofs.) S. AlUo u. s. w.
Hastig gespot, oss nerniggot. (ns. Pr.-O.) Hastig
gesputet ist nirgends gut.
To hastig gespot es nemmer got. (ns. Pr.-W.)
Zu hastig gesputet ist niemals gut.
Hast is geen spoed. Hast ist kein Fordern. dt.
llaestichee bringht ramp mee. (avl.) Hast bringt
UnglUck mit.
Haestige spoed, zelden goed. (vl.) Hastig Be-
eilen, selten gut.
The more haste, the worse speed. Je mehr en.
Hast, je schlechteres Voricartskommen.
Most haste, worst speed. Meiste Hast, schlech-
testes Voricartskommen.
Hast 690.
— 359
691 Hast.
He that is hasty, tishes in an empty pond.
We7' hasti(j ist, Jischf, in einem leeren Teiche,
(lii. For megen Hast gior seent Arheule. Zuviel
Ilust macid lan</sanie Arheit.
Bradgjort Gjeining varer ei Isengst. Jalige-
machte Arheit daiieri nicJd sehr lunge.
Snart og vel ere sielden sammen. Schnell and
gut ist selten heisammen.
Snart og velgiort folgcs ei gierne ad. Rascli
und gut gehen gew'Olinlich nicht zusainmen.
SJ£elden tjer Rabai (SiiuHon er Raben) goodh.
(ada.) Selten ist (die) Hast gut.
is. lilt nytst af braCrtesi. (faer.) Schlechten Vor-
theil zieht man aus der Hast.
Ta8 i3 skj6tt gerst, taS skjott forferst. (fser.)
Das, was rasch gemacht icird , icird rasch
zersturt.
11 W. Alt for braadt er berre til Laatt. Allzu hustig
ist bios zum Lachen.
SW. Hastigh giarning feelar offta. Hastiges Werlc
schUigt oft fehl.
Snart och wal giordt foUias intet giarna. *S'.
Snart og velgiort u. a. w.
Det kan ej go, bade fort ocli wal. Es kann
nicht Beides gehen: schnell und gut.
Siasllan ser rapan (Rappan air siaillan) godli.
(asw.) S. SJteldcn u. s. w.
It. Festinatio tarda est.
Qui niniiuni properat, sei'iiis absulvit.
Raro solet pronus inipetu.s esse boniis. (ntlt.)
Impetui propero bona lit successio raro. (nilt.)
OV. Prescha nun ho fortiina. (Id. O.-Fi.) Hast hat
keln Gliick.
Spert e bain da rer chi vain. (Id. O.-E.) S.
Snart og vel u. s. w.
Prescha non ha fortiina. (Id. U.-E.) S. Pre-
scha u. s. w.
Bod e bain rar chi vain. (Id. U.-E.) S. Snart
og vel u. s. ic,
Cun menimia fastginar lavag' in seu far. (obi.)
Durch zu viel Eile verdirht man scin Thun.
fz. La trop gi-ande hfite est cause du retardenient.
Zu grosse Eile ist Ursache der Versij'dtung.
Hastivite engendre repentance. Hastigkeit er-
zeugt Beue.
it. Presto e bene non avviene. Rasch und gxd
kommt nicht vor.
Presto e ben non si convien, Rasch und gxd
geht nicht zusammen.
Chi vendemmia troppo presto o svina debol vino o
tutto agresto. Wer zu rasch liest, zieht ent-
■weder schwachen Wein oder gunz sauern uh.
Prest c ben un s' po fe. (rom.) Rasch und gut mi.
Imnn man's nicht muchen.
Prest e ben a gli e do cos ch an sta inscn.
(rom.) Rasch und gut sind zwci Dinge, die
nicht zusammen gehen.
Chi fa trop pr^st fa d6 volt, (rom.) Wcr zu
rasch macht, macht zxcei Mai.
Presto e bene non stanno insieme. (t.) Rasch
und gut sind nicht heisammen.
Chi fa in fretta, ha disdetta. (t.) Wer in Ilust
macht, hat Ungluck.
Prest e ben an s' po^ul far. (cm. P.) S. Prest ni.
e hen un u. s. ic.
Prest e beign en pul ster insemm. (em. R.)
Rasch und gut k'v^ncn nicht heisammen sein.
Tant prest e ben no se p6 luiiiga fa. (1, m,)
So rasch und gut kann man's nicht machen.
Le cose faite an pressa a riussisso mai. (pieni.)
Die in Hast gemaclden Dinge glilckcn nie.
Fe prest e ben a 1' e dificil. (piem.) Rasch
und gid machen ist schwierig.
Chi a vendumia ti'op prest a fa d' vin ch' a
.smia agrest. (piem.) Wer zu rasch liest,
macht Wein, der Essig scheint.
A j'e nen ch' ii coi ch' a sio bon fait an pressa.
(piem.) Nicht einmal der Kohl ist in Eile
gekocht gut.
Chi va in pressa, ciapa la nessa, (v.) Wer zu
eilig geht, kriegt das Keuchen.
Presto e ben no se convien. (v. trsi) S. Presto
e hen u. s, to.
Prcstu e beni, di raru avveni. (s.) Rasch imd si.
gut kovimt selten vor.
La cosa prestu fatta, prestu veni disfatta. (s.)
Rasch gemaclde Sache geht huld auseinander.
Prestu et bene non andat mai bene, (sa.) Rasch
und gut geht niemals gut,
t^ui molt corre, prest para, (val.) Wcr viel\\\\»
I'duft, halt rasch an.
A mor pressa major vagar. Bci grosser Eile pt.
grosser e Nachllissigkeit.
A gran priesa gran vagar. Bei grosser Eile sp.
grosse Nachlassigkeit.
691. Nichts mit Hast als — Flohe fangen.
Im Jast sott me nilt thue as flohne. (sehwei.) od.
In Hast sollte man Nichts thun als flohen.
Niene mit \\ as uf der Flohjagd. (sehwei.)
Nirgends mit Eil wie auf der Flohjagd.
Wenn das Haus brennt, ist eilen gut, sonst
nicht. (sehwei.)
Hast 691.
— 360 —
693 Haus.
pd. 't Hett all sien Tied, man 't Flolifangen nect.
(ns. ofs.) Es hat AUes seine Zeit, nur 's
Flohfanr/en nichf.
dt. Geen ding met dcr liast, dan vlooijen tc vangcn.
In haast kan nooit lets goeds gescliieden, Ten
zij dat men de pest wil vlieden. In Hast
kann nie eticas Outes ffeschehen, Es set denn,
vian wolle der Pest entfjehen.
Ghien dinek mitter haest, dan vloelien te
vanghen. (ah.)
Niets met haest als vlooijen vangen. (vl.)
en. Naething to be done in haste but gripping
fleas, (scho.)
fs. Nin ting mey' er h£est, as flien to fren. (afs.)
dii. Intet med Hast, undtagen at fange Lopper.
11 W. Hast er inkje god, utan te fanga Loppor.
Hast ist nicht gut ausser zum Flvhefuni/en.
Hast er god, naar Huset vil brenna. Hast ist
()ut, wenn das Hans hrennen irill.
692, Wen n das Haupt kvauk ist, trauern
a lie Glieder,
Wenn das Hanpt krank ist, so siechcn die
Glieder.
Wenn ein Glied leidet, so leidet der ganzc Kiirper.
Wenne so daz houbet siechet , so ist al dem
libe we. (ad.)
Wann siecht das hanbt durch ploeden wanck,
die glider werden alle kranck. (ad.)
od. Wenn der Kopf ein Narr ist, so mnss es der
ganze Leib entgelten. (schwei.)
dt. Als 't hoofd onsteld is, dan treuren al de leden.
Als het hoofd zwiert, zullen de leden sukkelen.
Wenn der Kopf dreht, loerden die Glieder
siechen.
Als t hooft zweert, droiiiien alle de leden. (avl.)
eu. When the head akes all the body is the worse.
Wenn das Haupt loeh thut, leidet der fjanze
Korper.
When the head is sick the whole body is sick.
Wenn das Haupt krank ist, ist der ganze
Korper krank.
dii. Naar Hovedet vserker, da vaerke alle Lemmer.
Wenn das Haupt schmerzt, da schmerzen
alle Glieder.
Naar Hoffwedhet wsercker, thaa bedroffwes allse
Lijmmer. (ada.)
Naar Hoffwedhet wjcrcker, thaa wjcnke alle
Lemmer. (adii.) *S'. Naar Hovedet u. a. w.
NJir hufviidet vJirker, arc alia lemmar sjnka. SW.
Wenn das Haupt schmerzt, sind alle Glieder
krank.
Nar hnfvudet viirker, sa ar hela krojtpen sjnk.
S. When the head is u. s. u\
Forsta howdhit wairkher tha drouas alle li-
mini. (asw.)
F0rsta howdaet wserkir tha sorgha? alle limine.
(asw.) S. Naar Hovedet u. s. w.
Dam caput afflictum, langucnt simnl omnia It.
membra.
Si caput dolet omnia membra langnent.
Dum caput infestat, dolor omnia membra mo-
lestat. (mlt.)
Membratim scaturit, cum cephalea furit. (mlt.)
Cui li chics dent est tuit li membre. (afz.) f/.
Wem das Haupt schmerzt, der hat's in alien
Giiedern.
A ki li chef deut touz les membres li faillent.
(afz.) Wem das Haupt schmerzt, dem ver-
sagen alle Glieder.
Mai chief fait les membres doloir. (Chnip.) nf.
Krankes Haupt viacht die Glieder schmerzen.
Quando il capo non sta bene, ogni membro sc It.
ne sente. Wenn der Kopf nicht gesund ist,
filhlt es jedes Glied.
Quando '1 capo duolc, tutte le membra Ian- mi.
guono. (t.) S. Nlir hufvudet vcirker, aro u. s. w.
Co' did la testa, tut' i membri langue. (v.) ni.
S. Ncir hufvudet vdrker, aro u. s. tr.
Quando dolet sa conca, sos membros sinde sen- si.
tint, (sa.) Wenn der Kopf schmerzt, fiihlen
es die Glieder.
693. Een huis van leem, een paard van
gras, Een vriend van mond: 't is al
maar glas. (dt.) Ein Haus von Lehm, ein
rait Gras gefUttert Pferd, ein Mundfreund —
das ist Alles nur Glas.
Huiis af Jord, Ven af Ord , Af Grfesset Hest : da.
er Skarnet nsest. Erdhaus, Wortfreund,
Graspferd, ist wie Schund.
Case (Maison) de terre, cheval d' herbe, Amy fz.
de bouche ne vaillent pas une mouche. Lehm-
haus, Graspferd, Mundfreund sind keine
Fliege uerth.
Maison de terre, cheval d'herbe. Amy de boiiche,
Ne valient pas le pied d'une mouche. Lehm-
Haus 693.
361 —
694 Haus.
haus, Graspferd, Mundfreund sind keinen
Fliegenfuss werth.
it. Casa cli tena, caval d'eiba, amico di bocca,
non vagliono il piede d'una niosca. (mi. t.)
S. Maison u. s. u\
ni. Casa de tfera, caval d'erba e amis de boca, no
i val na ci6ca. (1. m.) Lehmhaus, Graspferd
und Mundfreund sind ganz und gar Nichts
werth.
pt, Casa de tei-ra, cavallo de herva, amigo de pa-
lavra, tudo he nada. Lehmhaus, Graspferd,
Wortfreund, Alles ist nichts.
694. Hast du gem ein sauber Haus, Lass
Pfaffen, Monch und Tauben d'raus. |
Wei- sein Haus will haben sauber, Hiite sich j
vor Pfaffen und Tauben. j
Wer wil haben ein reines haus, Der las Pfaffen, i
Miinch und Tauben draus. (ad.)
md. De welt wuone' rfeng, de bleif an s^ngem Haus
eleng. (mrh. L.) Wer rein wohnen ivill, der \
hleihe in seinem Haus allein. \
od. Wer will haben ein reines Haus, Lass Pfaffen,
Miinch und Dauben d'raus. (schwei.)
Wer sein Haus sauber halten will, hiite sich
vor Dauben und Pfaffen. (schwei.)
dt. Wie zijn huis zuiver wil houden, zette daar
geen paap of duif in. Wer sein Haus rein
halten will, setze iceder Pfaffe, noch Tauhe
hinein.
Weel syn buys wil holden suyuer, die en setts
daer in noch pape noch duyue. (ah.) S. Wie
zijn u. s. w.
(Ui. Hvo der vil have et pynteligt Huus, skal ikke
lade Klerke og Duer komme deri. Wer ein
sauber es Haus hahen icill, muss nicht Pfaffen
und Tauben hineinkominen lassen.
is. Hvijrjum sem J)ykir sitt hiis i hufi , vari sig
viS prestum, apinjum og dufum. Wer Ge-
fallen an seinem Hause findet, hiite sich vor
Pfaffen, Affen und Tatdjcn.
Hvor hann setr sitt bus i hafinn, vari sig fyrir
apinjum og diifiun. Wer sein Haus hoch
halt, hiite sich vor Affen und Tauben.
fz. Qui veut tenir nette sa maison, N' y mette
femme, pretre, ni pigeon. Wer sein Haus
xoill halten rein, Setze nicht Frau, noch
Priester, noch Tauhe hinein.
Enfants, poules et les coulombs, Embrenes et
soiiillent les maisons. Kinder, Hiihner und
Tauben besudeln und beschmutzen die Hiiuser,
De mo6ino, ni de pingeon N' attafei din ta sf.
mayson. (Dph.) Weder Monche, noch Tauben
setze in dein Haus.
Ehans, poules e couloms ensalissent las mai-
souns. (Gsc.) Kinder, Hiihner und Tauben
beschmutzen die Hauser,
Per av6 1' oustaou net tou 1' an, ni fenno, ni
capelan. (Lgd.) Um das Haus das game
Jahr rein zu haben, iveder Frau, noch Ka-
pellun.
Tre cose imbrattan la casa, le galline, le donne, it.
i polli. Drei Hinge beschmutzen das Haus:
die Hiihner, die Frauen, die Kiichlein.
I putti e le galline sono quel che imbrattano
la casa. Hie Kinder und die Hiihner sind
es, welche das Haus beschmutzen.
I zitelli e le galline imbruttanu a casa. (crs. s.) mi.
Die Kinder und die Hiihner beschmutzen das
Haus.
Chi vuol la casa monda, Non tengamai colomba.
(t.) Wer das Haus rein haben will, halte
nie Tauben.
Ragazzi e polli imbrattan le case, (t.) Kinder
und Hiihner beschmutzen die Hiiuser.
Cani, polli e putti imbrattan per tutto. (t.)
Hunde, Hiihner und Kinder machen iiberall
Schmutz.
Chi vol t^gn n^t la ca, Columb , fioi e cagnoi ni.
tegne lonta. (1. b.) Wer das Haus rein halten
will, halte Tauben, Kinder und Hunde fern.
Ca, poi e pot, i spurca da per tot. (1. b.) ;S'.
Cani u. s. w.
Done, s'ciac e gaze i spurca be le case. (1. b.)
Frauen, Kinder und Elstern beschmutzen sehr
die Hiiuser.
Colombi e putei xe quel che sporca le case, (v.)
Tauben und Kinder sind es, welche die Hiiuser
beschmidzen.
I putei e i colombi sporca le case, (v.) Die
Kinder und die Tauben beschmutzen die
Hauser.
Done , putei e gaze sporca le case, (v.) Frauen,
Kinder und Elstern beschmutzen die Hiiuser.
Fioi e colombi smerda le case. (v. trst.) Kinder
und Tauben beschmutzen die Hauser.
Puddi e picciriddi 'mbrattanu la casa. (s.) si.
Hiihner und Kinder beschmutzen das Haus.
Piccinnos et puddas imbruttant sa domo. (sa.)
S. Bagazzi u. s. w.
Nem em tua casa galgo, nem a tua porta fidalgo. pt»
Weder Windhwnd in deinem Hause ^ noch
Edelmann an deiner Thilr.
46
Haus 694.
— 362 —
696 Haus.
sp. Sin cMrigo y palomar ternas limpio tn lugar
(hogar). Ohne Priester und Tauhenhaus
wirst du deine St'dtte fdeinen Herd) rein
behalten.
695. LJissest du Eineu in's Haus kom-
m e n , so k o m m t e r d i r bald in d i e S t u b e.
Od. Wenn man einen auf die Achsel sitzen lasst,
so will er auch noch auf den Kopf. (schwei.)
en. Who is allowed more liberty , than is reaso-
nable, will desire more than is allowed.
Wem mehr Freiheit gestattet wird, ah ver-
nunftig ist, der wird noch mehr hegshren,
als ihm gestattet ist.
dji. Hvem Du indlader i Dit Hnus, konnner i Din
Stue. Wen da in dein JIaus einladesf, der
kommt in deine Stuhe.
Slip Hunden i Honningtruget, ban springer
ind med begge Fodder. Lass den Hund zitm
Honigtrog , er springt mit held en Filssen
hinein.
Lader man een komme paa Axelen, saa vil
ban snart paa Hovedet. Ldsst man Einen
auf die Achsel kommen, so will er schnell
auf den Kopf.
Ladh Hwndh til Honingstrow, tha spriuglicr
han i meth baadhe Been, (ada.) S. Slip
u. s. w.
Man maa elskse een Skallv saa IsBughe, at han
meener segh at wsere een Herre. (ada.) Man
kann einen Schalk so lange lieben, dass er
sich diinkt ein Herr zu sein.
SW. Nar man ger tiggar'n ost, sa vill han steka'n
odisa. (Venn man einem Bettler Kdse giht,
so will er ihn auch rosten.
Slapper man hunden til smor-traget, will han
up uti med bada fottren. Ldsst man den
Hund zum Buttertrog, will er mit heiden
Filssen hinein.
Slapp intet Hunden i Smortraget, han klifwer
strax i medha bidha fotterna. Lass den
Hvnd nicht zum Buttertrog, er steigt sogleich
mit heiden Filssen hinein.
Lemnar du honom rum for foten, will han
hafwa in hela kroppen. Ldsst du ihm Baum
fur den Fuss, will er den ganzen Korper
darin hahen.
Lset hundh til hunar kaar, han springir j mz
badhom fotom. (asw.) S. Slip u. s. id.
Man skal swa dragha fram een skalk at han
thaenker sik wara sin herra. (asw.) Ma7i
kann einen Schalk so hervorziehen , dass er
sich einhildet, sein Herr zu sein.
Cui plus licet quam par est, plus vult quain It.
licet.
Mergit utrosqve (utrosque) pedes canis inve-
niendo (inucnicndo) favi (faui) vas. (mit.)
Esse Jovem (iovcm) retur nebulo se, dnm
(nebulo dum se) peranietur. (mit.)
Non introdur T asino in sala, chc poi ti man- it.
den\ fuori e della sala e della camera, (mi. t.)
Fiihre den Esel nicht in den Saal , denn
nachher loird er dich sowohl aus dem Sanl,
ivie aus dent Zimmer hinaus jagen.
Acogf al raton en mi agujero y torncSseme he- sp.
redcro. Ich nahm die Maus in meinem Loche
auf und sie wtirde mein Erhe.
Dame donde me asiente, que yo me hare, donde
me acueste. Gih mir Raum zum Sitzen, ich
icerde mir welchen zum Niederlegen machen.
Mete en tu pajar el Gallego y hac^rsete ha
heredero. Bringe den Gallego auf deinen
Strohhoden und er wird sich zu deinem Er-
ben machen.
Mete el ruin en tu pajar y quercr te ha herc-
dar. Bringe den Schlechten auf deinen Stroh-
hoden und er icill dich beerhen.
Meti Gallo en mi cillero, hizose mi hijo y mi
heredero. Ich hrachte einen Franzosen auf
jneinen Kornboden, er maclde sich zu meinem
Sohn und meinevi Erben.
096. Mancher baut ein Haus Und muss
zuerst hinaus.
Und da das Haus gebauen war, so lag er nieder od.
und starb, (schwei.)
Is dat Hus klai-, leggt' n sik upp't Ohr. (wstf. pd.
Mst.) Ist das Haus fertig, legV er sich
auf's Ohr.
Mangen bygger Huus og er forst udfuus. Man- da.
cher haut das Haus und wird zuerst hinaus-
gefilhrt.
Abellita la magione Ne muor tosto il suo pa- it.
drone. Das Haus verschonert , stirht bald
sein Herr.
Casa fatta, maestru fora. (crs.) Haus fertig, vcti.
Herr draussen.
Quand tiat a 1' e rangia, eco la mort ch' ariva. ni.
(piem.) Wenn Alles in Ordnung ist, siehe,
da kommt der Tod an.
Haus 696.
— 363
608 Hehler.
Ini. Casa nova, sepultura de la mort. (neat.) Neues
Haus, Grab fiir den Tod.
pt. Depois de casa feita, a deixa. Nachdem das
Haus (jehaut, verl'dsst er es.
sp. Casa hecha , sepultura abierta. Haus fertig,
Grab off en.
La casa hecha y el huerco a la puerta. Do,s
Haus fertig und die Bahre an der Thiir.
697. Es gehort viel zur Haushaltung,
der Tage sind viel im Jahr und der
Mahlzeiten noch mehr.
Drei Pfenuige mviss ein guter Hausvater haben :
einen Zehr-, einen Ehr- und einen Noth-
Pfennig.
md. Zur Haushaltung gehoren vier Pfennige : ein
Zehr-, ein Ehr-, ein Noth- und ein Wehr-
pfennig. (mrh. E.)
od. Zur Haushaltung gehoren vier Pfenning: ein
Nothpfenning , ein Sparpfenning, ein Zehr-
pfenning und ein Ehrpfenning. (schwei.)
(lii, Der er mange Dage i Aaret og cndnu flere
Maaltider. Es sind viel Tage im Jahre und
7ioch mehr Mahlzeiten.
IIW. Dagarne ev mange og Maali er flfeire. Tage
sind viel und Mahlzeiten sind mehr.
SW. Det ar manga dagar i Jiret, och an flere nial-
tider. S. Der er u. s. w.
It. Magnum os anni.
098. Der Hehler ist schlimmer, als der
Stehler.
Hehler ist so gut wie Stehler.
Hehler Sind Stehler.
Der Hehler Macht den Stehler.
Kein Hehler, Kein Stehler.
Stehler, Hehler und Befehler sind drei Diebe.
Der Heler so schlimm ist als der Steler. (ad.)
Wan der da verhilt der ist ein dieb als wol
jener, der da stilt, (ad.)
Noch schuldiger ist jener, der da hilt, denu
iener der mit sorgen stilt, (ad.)
md. Dar Haalar is lossor \vi dar Schtaabr. (frk. H. S.)
So schlecht Avie der Stehler ist audi der Hehler.
(mrh. E.) [(mrh. E.)
Gab' es keine Hehler, so gab' es keine Stehler.
Den Hieler as es8 gutt, ewe de Stieler. (mrh. L.)
JJer Hehler ist so gut, vie der Stehler.
Der Hehler ist wie der Stehler. (bair.) od.
Der Hehler ist fauler als der Stehler. (schwei.)
Der Hehler und der Stehler sind ein Gumpisch
(Durcheinander). (schwei.)
De Hseler is eben so gud as de Stabler, (ns. pd.
hist. A.) Der Hehler ist eben so gut wie
der Stehler.
De Hehler is sau gut osse de Stehler. (us. W.)
S. Den Hieler u, s, w.
De heler is niet beter dan de steler. Der Hehler dt.
ist nicht besser als der Stehler.
De heler is zoo goed als de steler. S. Den
Hiiler u. s. w.
The concealer (receiver) is as bad as the thief, eu,
Der Hehler ist so schlimm icie der Dieb.
No receiver, no thief. S. Kein u. s. iv.
A resetter 's waur than a thief, (scho.) Ein
Hehler ist schlivimer, als ein Dieb.
A Heeler as eg beeder, iiiis a Steeler. (A.) S. fs.
De heler is niet u. s. w.
Di Hial'ler es ek beedter iis di StiSl'ler. (S.)
S. De heler is niet u. s. to.
Hpeleren er lige saa god som Stjaeleren. S. De (lii.
Heeler u. s. tv.
Han er ikke bedre, der Qseler, end den der
stiseler. Wer verhehlt, ist nicht besser, als
der, welcher stiehlt.
Var ingen Hseler, saa var der heller ingen
Stjajler. Ware kein Hehler, so ware uuch
kein Stehler.
Han ser saa godh ther fisel som then ther stisel.
(ada.) Der, welcher verhehlt, ist so gut, wie
der, welcher stiehlt.
Een bnt llijthere jer eij bajdrse sen een Tiwff.
(ada.) Ein schlimmer Hehler ist nicht besser,
als ein Dieb.
Ekki er sa betri, sem felur, enn hinn, semis.
stelur. S. Han er u. s. w.
Sa, sem hylr, er svo g63r, sem sa er stelr. S.
Han cer u. s. w.
Sa verSr jafnsekr, sem hylmar og hinn, sem
stelr. Gleichschuldig icird, wer verbirgt, und
der, welcher stiehlt.
Finna og fela er so godt som stela. Finden nw.
mid verhehlen ist so gut icie stehlen.
Dan som held, og dan som fiajr, er like gode.
Der, welcher behalf, und der, loelcher nivimt,
ist gleich gut.
Ein Helar og ein Stelar faa baade like Lon.
Ein Hehler und ein Stehler empfa.ngen beide
gleichen LoJtn.
46*
Hehler 698.
— 364 —
700 Heilige.
Var dat ferre Helarar, so var dat fserre Ste-
larar. Odhe es wenifjer Hehler, so ydbe es
toeniger Stehler.
SW. Halaren ar sa god som stjiilaren. S. Den
Midler u. s. w.
Halaren Jir ej (icke) battre an stjiilaren. S. IJe
keler is niet u. s. u\
Tjtifven och gommaren liro lika goda. Der
Dieh wad der Hehler sind gleich gut.
Stialaren ocli doUiaren bada lijka goda. Der
Stehler und Hehler (sind) beide gleich gut.
Han ser ey bsetre som gomer, £en thsen, som
stisel. (asw.) S. Han er u. s. w.
Een ondh hittare £er wseiTC sen een thiw£f.
(asw.) Ein schlimmer Hehler ist drger als
ein Dieh.
It. Utrique sunt fures et qui accipit et qni furatur.
Est qui rapta tegit, reus ut qui rem met
abegit. (nilt.)
Qui male rem reperit, fore fnris ut assecla
qvserit (querit). (mlt.)
C\V. II tschelader ei niiot meglier cli' il lader, (obi.)
S. De heler is niet u. s. ■?<•.
fz. Autant vaut receler qxxe voler. Hehlen ist so
gut wie stehlen.
Les recelleurs sont pire que les malfaiteurs.
(afz.) Die Hehler sind schlimmer als die
Uehelth'dter.
pt. Nao ha ladrao sem encobridor. Es gibt Iceinen
Dieh ohne Hehler.
sp. No ay ladron sin encubridor. S. Ndo u. s. w.
699. Es ist kein Heiliger so klein, er will
seine eigene Kerze liaben.
md. 't As ken Helegen es(5 kleng, en het gier seng
Kap^llcheu. (mrb. L.) Es ist kein Heiliger
so klein, er hat gem sein Kapellchen.
dt. Geen zoo kleine sant, of hij wil zijne kaars
liebben. Kein so kleiner Heiliger, er will
seine Kerze haben.
da. Ingen Helgen er saa ringe, ban jo vil have sit
Voxlys. Kein Heiliger ist so gering, er ivill
doch sein Wachslicht haben.
fz. n n'y a si petit saint qiii ne veixille sa chandelle.
A chaque saint son cierge. Jedem Heiligen
seine Wachskerze.
A chaque saint sa chandelle. Jedem Heiligen
sein Licht.
Touts Ions sents que bolin lutz. (Hrn.) >l//e sf.
Heilige wollen Licht.
Ad ogni santo la sua torcia. Jedem fleiligen it.
seine Fackel.
Ad ogni santo la sua candela. (t.) S. A mi.
chaque saint sa u. s. w.
Toe i sant i vol la so candela. (1. b.) Alleui.
Heiligen wollen ihr Licht.
Toe i sant i vol la sb sera. (1. brs.) Alle
Heiligen wollen ihre Wachskerze.
Yorravcn tiicc i Sant la soa candira. (1. m.)
Es mochten alle Heiligen ihr Licht.
Tuti ii sant veulo la soa candcila. (piem.) S.
Toe i sant i vol la so candela.
Ogni sant veul soa caudeila. (piem.) Jeder
Heilige ivill sein Licht.
Ogni santo vol la so candela. (v.) S. Ogni
sant u. s. tc.
Ogni santu voli la ^o cannila. (s.) S. Ogni si.
sont u. s. w.
Ogni sanctu faghet sa festa sua. (sa.) Jeder
Heilige halt sein Feat.
700. Man glaubt an keinen Heiligen, er
zeichne denn.
Du glaubst nicht che, die Heiligen zeichen
denn. (ad.)
Hij gelooft geene heiligen, of zij moeten mira- dt.
kelen doen. Er glaubt an keine Heiligen,
sie miissen denn Wunder thun.
Ten syn gheene Santen gheacht, .sy en doen
miracule. (avl.) Es werden keine Heiligen
geachtet, es sei denn, dass sie Wander thun.
Man troer ikke Helgen f0r man seer Jertegn. da.
Man glaubt dem Heiligen nicht, bevor man
Wunder sieht.
Tro ikke Trseguden, uden ban gj0r Jertegn.
Trau nicht dem Holzgott, ausser dass er
Wunder thut.
Tro icke traguden, titan att ban gor jar- SW.
tecken. S. Tro u. s. iv.
On n'creut les saints s'i n'fet mirake, (nf. w.) fz.
3Ian glaubt den Heiligen nicht, wenn sie
nicht Wunder thun.
On n'kinob' leg saints qu'a leus mirakes. (w.) Man nf.
kennt die Heiligen nur an ihren Wundern.
No cred al sant se no '1 te fa '1 miracol. (ni. 1. b.) it.
Glaube nicht an den Heiligen, wenn er dir
nicht das Wunder thut.
Heilige 700.
365 —
702 Helfen.
ni. No se crede al sauto , fin che no s' ha visto 'I
miracolo. (v.) Man glauht nicht an den
Heiligen, ehe man nicht das Wunder ge-
sehen hat.
si. Nnn cridiri a lu santu , si nun vidi hi mira-
culu. (s.) Glaube nicht an den Heiligen,
icenn du das Wunder nicht siehst.
701. Wer aus Liebe heiratet, hat gute
Nachte und iible Tage.
od. Wer aus Lieb heiratet, der hat sehr gute Naclit,
aber schlechte Tag. (schwb.)
en. He that marries for love, has good nights, but
sorry days. Wer aus Liebe heirathet, hat
gute Nachte, aber fraurige Tage.
He wha mames for love without money, has
merry nights and stu'ry days, (scho.) Wer
aus Liebe ohne Geld heirathet, hat lustige
Nachte und traurige Tage.
fz. Qui se marie par amours, a bonnes units et
mauvais jours. Wer sich aus Liebe ver-
heirathet, hat gute Nachte und schlechte Tage.
Qui se marie par amours, une bonne nuit, deux
mauvais jours. Wer sich aus Liebe ver hei-
rathet, cine gute Nacht, zwei schlechte Tage.
Qui se marie par amourettes a pour une nuit
beaucoup de mauvais jours. Wer sich aus
Liebe verheirathet , hat fur eine Nacht viel
schlechte Tage.
ni. Ein manage fouet a plaisi , O s' ein repeind
a sin loisi. (pic) Eine Heirath zum Ver-
gnilgen geschlossen, bereut man rait Musse.
Sf. Qui se maride per amous, A bonnes noeicts fe
maubez iours. (Gsc.) S. Qui se marie 'par
amours, a u. s. to.
Qe se marido per amours a bonos gnuechs e
michans jhours. (Lgd.) S. Qui se marie par
amours, a u. s. v:.
Qe se marido per amours, se repentis leou per
doulours. (Lgd.) Wer sich aus Liebe ver-
heirathet, bereut es leicht unter Schmersen.
Qu se marido per amours, a bouenos nuechs et
marris jours, (uprv.) *S'. Qui se marie par
amours, a u. s. w.
it. Chi piglia moglie per amore, stenta per forza.
Wer aus Liebe eine Frau nimmt, muss darben.
mi. Chi si marita per amore, di notte ha piacere e
di giorno ha dolore. (t.) Wer sich aus Liebe
verheirathet , hat bei Nacht Vergnilgen, und
bei Tag hat er Kummer.
Chi per amor si piglia, per rabbia si scapiglia.
(t.) Wer sich aus Liebe nimmt, zerzaust
sich aus Wuth.
Chi per amor si piglia, per rabbia si lascia. (t.)
Wer sich aus Liebe nimmt, verldsst sich
aus Wuth.
Chi se sposa d' amor, creppa di rabbia. (1. m.) ni.
Wer sich aus Liebe verheirathet , krepirt
aus Wuth.
Chi d' amor as pia, d' rabia as lassa. (piem.)
S- Chi per amor si piglia, per rabbia si lascia.
Maridarse per amor che penar no manca mai.
(v. trst.) Btim Heirathen aus Liebe fehlt
nie die Noth,
Cu amuri ti pigghiu e cu sdegnu ti lassu. (s.) si.
Mil Liebe nehvie ich dich und mit Unwillen
las.s' ich dich.
Qui de amore si leat, de arrabbiu si laxat. (sa.)
S. Chi per amor si piglia, per rabbia si
lascia.
Los qui casen per amors, semprc viuen ab du- Im.
lors. (val.) Die, ivelche aus Liebe heirathen,
leben immer mit Kummer.
Quern casa por amores, maos dias e peores pt.
noites. Wer aus Liebe heirathet, schlechte
Tage und schlimmere Nachte.
Quern casa por amores, sempre vive em dores.
Wer aus Liebe heirathet, leht immer in
I Kummer.
I Por affei<;ao te casaste, a trabalho te entregaste.
Aus Liebe hast du geheirathet, dem Elend
hast du dich iiberliefert.
Quieri casa por amores , malos dias y buenas sp»
noches. Wer aus Liebe heirathet, schlechte
Tage und gute NacKte.
702. Gott hilft dem Fleiss.
In Gottes Kram ist Alles urn Arbeit feil.
Use the means, and God will give the blessing, en.
Wende die Mittel an, und Gott wird den
Segen geben.
Gud hjelper den flittige Haand. Gott hilft da.
der fleissigen Hand.
Roor Haandh oc Fod, saa hielper thegh Gwdh.
(ada.) Ruhr Hand und Fuss, so hilft dir Gott.
Menu ersnda en gu8 blessar. Die Menschen is.
arbeiten und Gott segnet.
GuS styrkir goSan vilja. Gott stdrktguten Willen.
Hrser hond og fot, svo bjAlpar Gu3 fer. S.
Roor u. s. w.
Helfen 702.
— 366 —
703 He If on.
UW. Gjer du ditt , so gjerer vaar Herre sitt. Thu
du das Deinige, so (hut unser Ilerr das
Seinige,
Idig Maun hjelper Gud fiani. (B.-St.) Th'dtigem
Mann hilft Gott.
SW. Rar handh ok footh, tlia hireliiir tliik gudh.
(asw.) S. Boor u. s. w.
It. Industriam adjuvat Deus.
Cum furor est Scyllae, tibi brachia cruraque
(oraque) cille. (mlt.)
CW. Ura e lavura, Dieus ti gida lura. (obi.) Bete
und arbeit', so hilft dir Gott.
Ur' e lavura, Schi gida Dieus mintg' ura. (obi.)
Bet' und arheW, so hilft Gott zu jedev Zeit.
fz, Diou que hays la man qu' es paressouse , E
benegis la ques labouriouse. (sf. Gsc.) Gott
hasst die Hand, die tr'dg' ist, und segnet die,
welche Jieissig ist.
sf. Qe trabalio, Diou li bPilio. (Ijgd.) Wer arheitet,
dein gi^t Gott dazu.
Qu trabaillo, Diou 1' y baillo. (nprv.) S. Qe u. s. iv.
it. Chi lavora, Dio ghe dona; Chi no lavora piocci
e rogna. (ni. v.) Wer arheitet, dem giht
Gott; irer nicht arheitet, L'duse und Kratze.
si. A quie trabagliat Dens I'adji^at. (sa.) Wer
arheitet, dem hilft Gott.
pt. Deos ajuda aos que trabalhao. Goff hilft denen,
welche arheiten.
Sp. A qnien madruga Dios le aj^uda. Wer friih
aufsteht, dem hilft Gott.
703. Hilf dir selbst, so hilft dir Gott.
Mensch, hilf dir selber, so hilft dir Gott.
Zu Gottes Hiilfe gehort Arbeit.
Waist nicht, daz man spricht gemaiu: liilf dir
selb, so hilft dir got? (ad.)
dt. Help n zelven, zoo helpt u God.
Tot Gods hulp behoort arbeid. 8. Zu a. s. w.
eu. Help yourself and God will help you. Helft
euch selhst und Gott vird euch helfen.
da. Hjelp dig selv, saa hjelper Gud dig (da hjelper
dig Gud).
Gud hjelper Den, som hjelper sig selv. Gott
hilft dem, der sich selhst hilft. [(ada.)
Hiselpp tegh sselffwer, thaa hiellper teg Gwdh.
Ther seal Hiselp tijl Gutz Hiselp. (ada.) Es
gehort Hiilfe zu Gottes Hiilfe.
is. Hjalpa J>er sjalfr, svo hjalpar Gu3 fer.
Gu3 hjalpar {)eini, sem lijalpa vilja st'-r. Gott
hilft denen, die sich selber helfen trolten.
Hjelp deg sjolv, so hjelper vaar Henv. HilfUYf,
dir selbst, so hilft unser Jferr.
Hjelp dig sjelf, sa hjelper dig Gud. 8W.
Hjelp dig .sjelf, aa. hjelper v;ir Hirr tned. Hilf
dir selb.it, so hilft unser Ilerr mit.
Hiajlph til sia^lff, tha liiadpir tliik gudh. (.-usw.)
Ok skal hiailp till gudhz hiaslpli. (asw.) Auch
zu Gottes Hiilfe gehort Hiilfe.
Deus facientem (operantem) adjtivat. It*
Te suftVagante salvaris ab altitonautc. (mlt.)
Comment! fit opus ad deitatis opus, (mlt.)
Dieus di agli carstgeun : Segidi, .sche gidal jeu CW.
era. (obi.) Gott aagt zu den Mcnachen: hilf
dir, so werde ich dir helfen.
Aide-toi, Dieu t'aidera. Hilf Dir, Gott loird fz.
dir helfen. {vird dir helfen.
Aide-toi, le cicl t'aidera. Hilf dir, der Himmel
Aide-tu, I'bon Din t'aidret. (w.) Hilf dir, der nf.
Hebe Gott wird dir helfen.
Aidiz-ve et I'bon Din v's aidrct. (w.) S. Help
yourself u. s. w.
Aidiz-v'et I'bon Diu vis aidret. (w.) *S'. Hell)
yourself u. s. w.
Agiude te, ^ Diou t'agiudera. He toustems plan, sf.
e man noubs gahara. (Gsc.) Hilf dir, und
Gott ivird dir helfen, thu immer recht, und
dir wird kein Uehel iciderfahren.
Ajudo te, Diou t'ajudara. (nprv.) S. Aide-toi,
Dieu u. s. w.
Aiutati, che Dio ti aiuta. it.
Ajiitati e Dio t' ajuteri. (crs.) Hilf dir, und mi.
Gott wird dir helfen. [ich dir.
Ajutat ch a t' ajut. (rom.) Hilf dir, so helf
Aiutati, ch' i' t' aiuto. (t.) S. Ajutat u. s. to.
Chi s' aiuta, Iddio 1' aiuta. (t.) Wer sich hilft,
dem hilft Gott.
Aiutet te ch'a t'aiutaro anca me. (em. B.) Hilfni.
dir, so werd' auch ich dir helfen.
Ajutet, ch' a t' ajutaro. (em. P.) Hilf dir, so
werde ich dir helfen.
El Sgnor dis, jutet ch'at jutaro. (em. P.) Der
Herr sagt: hilf dir, so werde ich dir helfen.
Al Sgnor dis, aiutet te che t'ajutar6 anca me.
(em. R.) Der Herr sagt: hilf dir, so werde
auch ich dir helfen.
Juttet, dis el Signor, te juttaro. (1. m.) Hilf
dir, sagt der Herr, ich werde dir helfen.
Nosgnor a dis: agiutete ch' i t' agiutreu. (piem.)
Unser Herr sagt: hilf dir, so werde ich dir
helfen. [Ailitet u. s. ic.
Agiutite ti, che te agiutaro anca mi. (v.) 6'.
Helfen 703.
- 367 —
705 Heller.
Agiiititc, chc te agiiitaio, dise '1 Signor. (v.)
Hilfdir, so werde ich dir helfen, sayt der Herr.
Idio disi: ajutite ti, che te ajiitaro anca mi.
(v. trst.) Gott safft: hilf du dir, so loerde
auch ich dir helfen.
si. Aiiitate ca Ddio t' aiuta. (npl.)
Ajiitati chi t' ajutu, dici Diix. fs.) Tlilf dir, j
so helf ich dir, sayt Gott. \
Diu ajata a cui si ajiita. (s.) Gott hilft clem, \
der sich hilft. i
Aggiuadi qui ti hap' aggiiiare, narat Dens. (sa.L.)
Hilf dir, so irerde ich dir helfen, sagt Gott.
lui. Den diu: ajiidat' y t' ajudare. (neat.) Gott
sagt: hilf dir unci ich werde dir helfen.
Ajudat y tajudare. (val.) Hilf dir, und ich
werde dir helfen.
Kreitzer (Groschen) yeboren ist, kommt nicht
zum Gulden (Thaler).
De ton Esel geboren is, kummt nieh up't Perd.
(ns. B,) S. Wer zum Esel u. s. w.
Wear turn Kittel jeboren is, kricht kenen Rok,
un wen ert Duok al ungern Ann het. (ns. N.)
Wer zum Kittel gehoren ist, kriegt keinen Rock
und wenn er's Tuch schon unter'm Arm hat.
De to'n Esel geboren is, kummt neet up't Perd.
(ns. ofs.) S. Wer zum Esel ii. s. w.
704. W e r z u m H e 1 1 e r g e ni ii n z t ist, k o m ni t
nie auf den Groschen.
Wer zum Pfennig geboren ist, komnit nimmer
zum Thaler. [zwein, er ist verlom. (ad.)
Swer zeime helblinc ist erbom, wirbt der nach
Wer zuo drin helbling ist geborn, der kan ziio
zwein pfenning niemer komen. (ad.)
od. Der zum Heller geboren ist, kommt auf kein
Kreuzer. (bair. L.)
Wea*^ zunaran Janka l gibua n is, dea' kimd
zu kojin Rug. (ndo.) Wer zu einem Jackel
geboren ist, der kommt zu keinem Rock,
Wer zum Pfenning geboren ist, kommt nicht
zum Gulden, (schwei.)
Wer zum Esel gebore-n ist, chunnt nid uf's
Ross, (schwei.) Wer zum Eael geboren ist,
kommt nicht aufs Pferd.
Wenn Eiue zum Frack gibohre-n-isch (geboren
ist), so iiberchunnt (bekommt) er kei Ang-
lesz (keine Anglaise). (schwei. S.)
Wea zan Jangga gepuadn is, kinip za knann
Rouk. (st.) S. Wea u. s. ic.
Wa zon Stiick'l do'schaff'n is, kimmt zo kojin
Loab-l; \\d zon LGab-l doschaffn is, kimmt
zo koan Stiick-1, (tir. U.-I.) Wer zum, Stiick
geschaffen ist, kommt zu keinem Laib ; ver zum
Laib geschaffen ist, kommt zu keinem Stiick.
pd. We zom Stitver gebore , sal an en Mark net
komme. (nrh. A.) Wer zum StUber geboren
wircl zu keiner Mark kommen.
Wa, zom Fuss gebohre es, kilt net zom Fat-
mannche. (nrh. D.) Wer zum Viertelstuber
geboren ist, kommt nicht zum, Halbstiiber.
Wier zem Krezer (Grosche') gebiren asz, kit
net zem Galden (Taler). (nrh. 8.) Wer zum
He that was born under a three half-penny en.
planet, shall never be worth two-pence. Wer
unter einem Ih'ei- Halbpfennig- Stern geboren
wurde, toird nie Zweipence rcerth sein.
Hvo der er fodt til Pending, bliver aldrig Da- dii.
lers Herre. Wer zum Pfennig geboren ist,
nird nie des Thaler s Herr.
Then ther foddher ser tijl tiy !5kajrif, han
wordher aldrigh two Penningh Herrse. (ada.)
Wer zu drei Heller geboren ist, wird nie
Herr von zwei Pfennigen.
Thet dwa;r eij at drawa? then til Disk , som
)>aaren ser til Wijsk. (ada.) Es taugt nicht,
den zum Tisch za Ziehen, der zum Wisch
geboren ist.
Dhen som ar fodder til Peimings, han far sallan siv.
dalar aga. Wer zum Pfennig geboren ist,
kriegt selten Thaler zu eigen.
Thz dugher ey at dragha thajn til disk, som
burin ie til wisk. (asw.) S. Thet u. s. w.
Infortunatus ad tres obolos homo natus, Nun- It.
qvam nummorum dominus manet ille duorum.
(mlt.) [minet uUum. (mlt.)
Scopis (Scopibus) imbutum non pompa cacu-
705. Wer zum Heller gcmiinzt ist, wird
nie eiu Grosclien.
W^er zum Heller geboren ist, wird nie ein Thaler.
Waar ee moul zun Hallor gaschloughan is, word md.
in Laam kee Pfcnnigh. (frk. H. S.) Wer
einmal zum Heller geschlagen ist, uird im
Leben kein Pfennig.
Wier zem Grosche geschlon asz, kan net zempd.
Zwinzijer warden, (nrh. S.) Wer zum Gro-
schen geschlagen ist, kann nicht zujii Zwan-
ziger werden.
De ton Knust bakket is, ward sin Leben keen
Brod. (ns. B.) Wer zum Knust gebacken ist,
wird sein Lebtag kein Brot.
Heller 705.
368
706 Honnou.
Wer taun Swinetroge tauehauen is, dei werd
keine Vijelme. (ns. ha. G. u. G.) Wer zum
Schceinetrog zugehauen ist, der wird keine
Vif>line.
De to 'n Penning slagen is, will sien Law keen
Daler weeren. (ns. ha. V.) Wer zum Pfennig
ffeschlagen ist, wird sein Lehlag kein Tha-
ler werden.
Wat torn Schilling slaan is, wart nig torn
Daaler. (ns. hist.) Was zum Schilling ge-
schlagen ist, wird nicht zum Thuler.
De torn iSosling uutslaan is, de wart nig ligt
en Daaler uut. (ns. hist.) Wer zum Sechser
ausgepragt ist, da wird nicht leicht ein
Thaler draus.
Dee to 'm Knuust backt is, ward syn Liiweu
keen Brod. (ns. Hmb.) S. De ton u. s. w^
De to'n Knnst backen is, word sien Lefent geen
Brod. (ns. ofs.) S. De ton u, s. w.
Wer als Schilling geboren ist, wird znni Gro-
schen nicht geschlagen. (ns. Pr.)
Wer torn Scholling geschlage oss, ward kein
Dahler ware. (ns.Pr.-O.) Wer zum Schilling
geschlagen ist, ivird kein Thaler werden.
Bat taum lesel gebuoren es, wart sin Liawen
kain Piart. (wstf. Mrk.) Waa zum Esel ge-
boren ist, wird sein Lebtag kein Pferd.
(It. Die tot een stniver geboren is, wordt nimmer
een dubbeltje. Wer zu einem Stilber gebo-
ren ist, wird niemals ein Ziveistilber.
da. Hvad (Den) der er slaaet til en Skilling, bli-
ver aldrig (til) en Daler. Was (Wer) zu ei-
nem Schilling geschlagen ist, wird nie ein
(zu einem) Thaler.
nw. Dat som er skapat til Skilling, verd aldri Da-
lar. Was zum Schilling geschaffen ist, ivird
nie Thaler.
SW. Den som ar slagen till en slant, blir ingen riks-
daler (aldrig en dukat). Wer zu einem Slant
geschlagen ist, wird kein Seichsfhaler (nie
ein Dukat en).
Den som ar slagen till ore, blir aldrig slant.
Wer zum Ore geschlagen ist, wird nie Slant.
It. Quae semel aacilla, nunqvtam hera.
it. Chi nasce tondo, non muor qiiadro. Wer rund
geboren ivird, stirbt nicht viereckig.
ni. Chi nasse tondo, no mor quadro. (v.) S. Chi
nasce tondo, non muor u. s. w.
si. Chi nasce tondo, non pu6 morir quadro. (npl.)
Wer rund geboren wird , kann nicht vier-
eckig sterben.
Chi nasce quadrate, non potra gianiniai divenir
rotondo. (npl.) Wer viereckig gtboren wird,
kann niemals rund werden.
Cui nasci tundu, nun inori qnatratu. (a.) S.Chi
nasce tondo, non muor m. s. w.
Cui nasci tunnu, non niori carratu. (s. C.) iS'.
Chi nasce tondo, noii muor u. h. w.
Qui est naschidu tundo, non podet inorrer qua-
dru. (sa.) Wer rund geboren wordeu ist,
kann nicht viereckig sterben.
Qui est naschidu tundu, \ion podet niorrer qua-
dru. (sa. L., M.) S. Qui eat u. a. re.
lOCy. Hennen, die viel gackeru, legeu
we nig Eicr. [weuig.sten Milch.
Die Kiihe, die am meisten briilleu, gcben am
Di Kiiah-, wu laut schrei.-i, giibn nit viel md.
Milch, (frk. M.) Die Kiihe, welche laut briil-
len, geben nicht viel Milch. [(mrh. E.)
Manches Huhn gackert, und legt doch nicht.
lliihner, die viel gaxen, legen wenigEier. (schwei.) Od.
De Hoonder, de aam miezte kaakelo, lage nit pd.
immer de basste Eier. (nrli. K.) Die lliihner,
die am meisten gackem, legen nicht immer
die beaten Eier.
Hona, dera tidig kokelu, valian uppen Dach
et Ei. (ns. U.) Hiihner, die da zeitig gackem,
verlieren am Tage das Ei.
Hfina, dera kokelu, hebbent Ei valoau , un
Makens, dera va lacheu — wira weet ik
nich. (ns. U.) Hiihner, die da gackem, ha-
ben's Ei verloren, und Mddchen, die da viel
lachen — was, weias ich nicht.
Het hoen, dat het meest kakelt, geeft de meeste dt.
eijers niet. Daa Huhn , daa am meisten
gackert, gibt nicht die meiaten Eier.
Koeijen, die meest brullen, geven die minste
melk. Kiihe, die am meisten brullen, geben
die wenigste Milch.
Eene kat, die veel maauwt, vangt weinig mui-
zen. Eine Katze, die viel miaut, fiingt we-
nig Mduse.
Loud i' the loan was ne'er a gude milk-cow. eu.
(scho.) Laut von Gebriill icar nie eine gufe
Milchkuh.
The loudest bummer's no the best bee. (scho.)
Die lauteste Summer in ist nicht die beste
Biene.
Hxjns, som kagle meget, Isegge faa Mg. da.
Det Faar, som brseger mest, malker mindst.
Honne 706.
— 369
707 Henne.
Das Schaf, das am meisten hl'okt, yiht am
weni<jsten Milch.
nw. Dan Gjeiti som mttkrar mest, ho mjolkar iiiinst.
Die Geiss, welche am meisten meckert, giht
am weniijsten Milch.
8W. Den kon som most bolar, mjolkar minst. Die
Kuh, die am meisten hriillt , fjibt am we-
niffsten Milch.
Den geten som mest briiker, mjiilkar minst.
S. Dan u. s. ?r.
fz, lirebis qui bcle a moins dc lait, Schaf, das
hl'okt, hut weni'jer Milch.
Chat miollciir ne fut oncques bon chassenr,
Nou plus sage homme grand cacquetoiir. Mi-
auende Katze war nie ;/ute Jdgerin, ebenso-
weniff wie ein iceiser Mann ein r/rosser
Schwdtzer.
nf. C n'est nin 1' vache qui brait 1' pus fuirt qui
donne li pus. (w.) Es ist nirht die Kuh,
die am meisten hriillt, welche am meisten
{Milch) yiht.
sf. Jhamai cat miaoulaiW! noun fougliet bon cas-
saire. (Lgd.) Niemals war miauende Katze
ffute Jd;/erin.
Jamay cat mioulaire non fouguet bouen cas-
sayre. (nprv.) aS'. JhamCii u. s. in.
it. I cani , ch'abbaian , non pigliou caccia. Die
Ilunde, die bellen, jaijen nicld.
Im. Gat miolador may sera bon ratador. (neat.)
Miauende Katze wird nievials yuter Ratten-
fdntjer aein.
Gat mjaulador jam6s bon cacjador. (val.) Miau-
ende Katze nie <jnte Jdrjtrin.
pt. Cacarear, e nao por ovo. Gackern und nicht
Eier leijen.
Cao, que muito ladra, nunca bom para a ca^a.
Der Hund , der viel hellf, ist nie yut zum
Jagen. [u. a. w.
Sy. Cacarrear , y no poner hucvo. S. Cacarear
Gato mauUador nunca bucn cazador. S. Gat
vijaulador u. s. w.
y\\, Gaina, care cantii sera, nu arc ouS dimnetia.
Die Henne, welche des Abends gackert, hat des
Morgens kein Ei.
707. Man muss die Henne rupfen ohne
dass sie s ch re it.
dt* Hij weet de hen te plukken, zonder dat zij
schreeuwt. Er weiss die Henne zu rupfen,
ohne dass sie schreit.
Plunicr la poule sans la fairc crier. Die Henne t'l,
rupfen, ohne sie schreien zu machen.
Plumer I'oie sans la faire crier. Die Gans
rupfen, ohne sie schreien zu machen.
Tiier la poule sans la faire crier. Die Henne
todten, ohne sie schreien zu machen.
Stronler 1' poie sins 1' fer braire. (w.) Die nf.
Henne erwiirgen, ohne sie schreien zu machen.
Plumo la poulo senso cridar. (nprv.) Er rupft Sf.
die Henne ohne Schreieii.
Pela la gazza, e non la tare striderc. Bupfe it.
die Elster und viache sie nicht schreien.
Non pelar tanto la gallina che strilli. (crs.) mi.
Eupfe nicht die Henne so sehr, dass sie
schreit.
P16 I'argaza senza fela stridar. (rom.) Die
Elster rupfen, ohne sie schreien zu machen.
Pela la gaza in mod ch' la n' crida. (em. B.) nl.
Rupfc die Elster auf eine Weise, dass sie
nicht schreit.
Plar la gaza s6inza scurtgarla. (em. B.) Die
Elster rupfen, ohne sie zu schinden.
PlAr la gaza sunza farla cridir. (cm P.) S.
.'. Plk U. 8. W.
Pier la gaza a pocii a pocli. (cm. K.) Die
Elster narh und nach rupfen.
Pela la poia scnza fala crida. (I. b.) *S'. Plu-
mer la poule u. s. w.
S'A. dc pelAi la gata, scnza fala vosiV. (1. b.)
Man viuss die Elster rupfen, ohne sie schreien
zu machen.
Bisogna sai fa a pela la qunja senza fala crida.
(1. b.) Man muss die Wachtct zu rupfen
verstehen, ohne sie schreien zu machen.
Piume la galiija (la pola) senssa fela cri6. (piem.)
S. Plumer la poule u. s. w.
Plli la quaja senssa fela criiV (piom.) Die
Wachtel rupfen^ ohne sie schreien zu machen.
Gave I'osel daut el ui senssa felo cri£. (pi('m.)
Den Vogel aus dem Nest nehmen, ohne ihn
schreien zu machen.
Bisogna pelar la gaza scnza che la cria. (v.)
Man muss die Elster rupfen, ohne dass sie
schreit.
Chi tropo pela la gaza la fa cigar, (v.) Wer
die Elster zu sehr rupft, macht sie schreien.
Bisogna pelar la quagia scnza farla cigar, (v.
vie.) Man muss die Wachtel rupfen, ohne
sie schreien zu machen.
Bisogna munciri la pecura senza farila gTidari. si.
(s.) Ma7i muss das Schaf melken, ohne es
schreien zu macJien.
47
Henne 708.
370 -
709 Henne.
708. Was von der Henne koinint, ilas
gac k ert.
dt. Het sclirafelt al, wat van hennen komt. Es
scharri ALUs, was von Hennen koinml.
en. He that comes o' the hens maun scrape, (scho.)
Wer von Hennen kommf, muss scharren.
fz. Qiii natt tie poule ainie a gratter. Was von
der Henne kommt, lieht zu, scharren.
Qui est extraitde gelinette (geline) il nc pent
qui ne gratte. (afz.) Wer vom Hennchen (von
der Henne) abstarmnt, kann nicht andera,
als scharren.
nf. Qui vint d' poic , grette. (w.) Was von der
Henne komvit, scharrt.
L'ci qui vint d'poie i grette , I'ci qui vint de
chin i hawe. (w.) Das, was von der Henne
kommt, scharrt, das, teas vom Hunde kommt,
belli.
it. Chi di gallina nasce, convien che raspi. Was
von der Henne kommt, muss scharren.
mi. Chi di jallina (gallina) nasce, in ten-a ruspa.
(crs.) Was von der Henne kommt, scharrt
in der Erde. \_8. Chi di gallina u. s. w.
Chi da gallina nasce convien che ruspi. (Ro.)
Chi d galena nass e bsogna ch i respa. (rom.)
S. Chi di gallina u. s. w.
Chi di gallina nasce, convien che razzoli.
(t.) S. Chi di gallina u. s. iv.
ni. Chi de galina nas, de galina canta. (1. b.)
Was von der Henne kommt , gackert wie
die Henne.
Chi de gajna nas el vor riispa. (1. m.) Was
von der Henne kommt, das ivill scharren.
pt. Gallinha nao nasce, que nao esgaravate. Keine
Henne kriecht uus dem Ei, die nicht scharrle.
709. Wenn die Henne ihr Gackern
liesse, so wiisste man nicht, wo sie
gelegt hat.
Hat die Henne ein Ei gelegt, so gackert sie.
Swann danne ein huon gelegt, so tribt ez gro-
zen braht. (ad.)
od. Wenn die Huhn ihr Gaxen liesse , so wisste
Niemand, wo sie hingelegt hatte. (schwei.)
dt. Als de hen haar kakelen liet, zoo wist men
niet, dat zij gelegd had. Wenn die Henne
ihr Gackern liesse , so wilaste man nicht,
dass sie gelegt hat.
Dersom Honen ikke kaglede , vidste man ikke dft«
hvad hun havde giort. Wenn die Henne
nicht gackerte, wiisste man nicht, was sie
gemacht hat.
Cm inte liihian kacklade, vi.sste man icke 8W«
(inte) att hon hade viirpt. Wenn die Henne
nicht gackerte, wiisste man nicht, dass sit
gelegt hat.
La poule qui caquette est ccUi- (jni a tail fz.
I'oeuf. Die Henne, die gackert, int die, wel-
che das Ei gelegt hat.
La gallina, che chiamazza, & quella che halt.
fatto I'uovo. S. La poide u. s. n:
Gallina chi canta ha fattu I'ovu. (crs. s.) ml.
Henne, die gackert, hat's Ei gelegt.
La galena ch strid 1' h (luella ch ha fatt I'ov.
(rom.) S. La poidc u. s. w.
La gallina, che canta (schiamazza), ha fatto
I'uovo. (t.) Die Henne, die gackert,' hut's
Ei gelegt.
La prima gallen'na ch' canta, 1' v. cull.i ili' nl.
ha fatt I'oenv. (em. P.) Die erste Henne,
die gackert, iat die, welche das Ei gelegt hat.
La gallina ^cb canta 1' & quMla ch* ha
fatt r6v. (em. R.) S. La i^oule u. s. tr.
La gallina che canta 1' e quela ch' a fatto
I'oeuf. (1.) S. La poule u. s. ic.
La galina che canta 1' & quela che k fat
I'ov. (1. b.) S. La poule u. s. n-.
La galina che canta 1' 6 qu^la che a fat I'of.
(1. brs.) S. La poule u. s. to.
La gajnna che canta 1' ha faa I'oeuv. (I. m.)
S. La gallina, che canta, ha u. s. w.
A primma gallinn-a chi ha canton, a I'e quella
chi ha ffBto Tcuvo. (lig.) S. La prima gal-
len'na U. S. IV.
La prima galina ch'a canta a 1' ^ cola ch' a
r a fait I'euv. (piem.) S. La prima galUn'na
u. S. 70.
Se la galina tasesse, nissun savaria che la
ga fato el vovo. (v.) Wenn die Henne
schwiege, wiisste Niemand, dass sie das Ei
gelegt hat.
La prima galina che canta xe quela che ha
fato el vovo. (v.) S. La prima galUn'na
u. s. w.
La galina che canta a fato I'ovo. (v. trst.)
S. La gallina, che canta, ha u. s. u\
La gaddina si tacissi Cu aviia fattu I'ovu si.
'un si sapissi. (s.) Wenn die Henne schwiege,
wiisste man nicht, wann sie das Ei gelegt
hatte.
Henne 710.
371 —
711 Henne
710. Wenii die Henne zumHahn kommt,
vergisst sie der Kiichlein.
en. When the lien gaes to the cock the birds may
get a knock, (scho.) Wenn die Henne zum
Eahn gehi, konnen die Jungen etwas ahbe-
kommen.
da. Naar Houen kommer tU Hanen, glemmer den
Kyllinggerne.
711. Wo die Henne kriiht und deiHahn
schweigt, da geht's liiderlich zii.
Kraht die Henn' nnd schweigt der Ilalui, 1st
das Haus gar iibel d'ran. [(bair. L.)
od. Wo's Weib Herr iat, geht unser Herr hiutfiir.
Wenn das Weib red't vor dein Mann, Und die
Henne kriiht vordemHahn, Und die Katz flieht
vor der Mans, So gibt's selten gut Wetter
im Haus. (schwei.)
pd. Kraihct de Henne und schwig dc Han, Dann
is't Hus 'r uowel an. (wstf. Mst.) S. Kriiht
u. s. ir.
Kregget de Henne un schwigt de Haan, Dann
is't Hiius 'r iiiiwel an. (wstf. O.) S. Erdht
u. s. w.
dt. Het is in huis een groot verdriet, Daar't lien-
netje kraait, en't haantje niet. Ea iat im
JTause grosser Verdruss, wo's Hennchen kriiht
und's Hdhnchen nicht.
Het is wel eene sledite kudde, daar de ooi de
bel draagt. Es ist wohl eine schlechle Heerde,
wo das Mutterschaf die Glocke triigt.
Tis den huyse groet verdriet, daer die henne
kreyt ende die haene niet. (ah.) Ea iat im
Eause grosser Verdruss, wo die Henne kriiht
und der Hahn nicht.
Tis al te groot verdriet, daer t hinneken crayt
ende t haenken niet. (avl.) Es ist gar zu
grosser Verdruss, wo's Hennchen kriiht und
's HUhnchen nicht.
't Is in het huis geheel verdraeid, Daer 't haentje
zwygt en 't henneke kraeit. (vl.) Es ist in
deni Hause gUnzlich verdreht , in welchem
's HUhnchen schweigt und 's Hennchen kraht.
Os't hennetje vor 't hoantje kroayt, 't goa dik-
kers ol bekroayt. (vl. F.) Wenn's Hennchen
vor dem Hdhnchen kriiht, gehfs oftmals
ganz verwirrt zu.
en. It 's a sad house where the hen crows louder
than the cock. Es ist ein trauriges Haua,
wo die Henne lauter kriiht, als der Hahn.
It is a sairy flock where the ewie bears the
bell, (scho.) S. Het is wel u. s. v\
Hvor Hanen kagler, Houen galer, Manden tier, da.
Quinden taler, der gaaer det ildc til. Wo
der Hahn gackert, die Henne kriiht, der
Mann schweigt, die Frau redet, da geht es
iibel zu.
{>ar r;ifar r6fa undan hiifti , sem konan tekr is.
ser valdiS til. Da wankt der Schwanz ohne
Kopf , wo das Weib sich die Herrschaft
nimmt.
Naar Hona vil fyre Haneu gala, og Kona vil UW.
fyre Mannen tala, daa heve dat inkje dat
rette Lag. Wenn die Henne vnr dem Hahne
kriihen und die Frau vor dem Manne re-
den will, 80 hat das nicht die richtige Art.
Lat Hanen gala og inkje Hona. Lass den Hahn
krdhen und nicht die Henne.
Det hus (hushall) ar icke (ej) utan qval, der SW.
hanen kacklar och honan gal. Das Haus
(Der Haushalt) ist nicht ohne Qual, wo der
Hahn gackert und die Henne kraht.
Mulier taceat in ecclesia. It.
La poule ne doit pas chanter devant Ic coq. fe.
Die Henne soil nicht vor dem Hahne krdhen.
Ce n'est pas a la i)Oule a chanter devant lo
coq. Ea ist nicht an der Henne, vor dem
Hahne zu krdhen,
Malheureuse maison et meschante On coq se tait
et poule chante. Ungliickliches und achlim-
mes Haus, wo der Hahn schweigt und die
Henne kraht.
C'est chose qui moult me deplaist. Quant poule
parle et coq se taist. (afz.) Das ist Etwas,
was mir sehr missfdllt , rrenn (die) Henne
spricht und (derj Hahn schweigt.
Quand le co a cante, la glaine doit se taire. nf.
(pic.) Wenn der Hahn gekrdht hat, soil
die Henne schweigen.
I ne feut poent que ches glaines cantent pus
heut que ches cos. (pic.) Die Hennen sol-
len nicht lauter krdhen, als die Hahne.
Li poie ni dcut nin chanter dVant Y coq. (w.)
S- La poide u. s. w.
Malhurouse es la maisoun e meschante, Ouu sf.
lou pout care h la garie cante. (Gsc.) S. Mal-
heureuse u. s. w.
Ai qe vai m^ou, qan la galino fai lou gaou.
(Lgd.) Ach, wie schlecht es geht, wenn die
Henne den Hahn macht.
La djenelie ne dai pas tschanta devan lo pu.
(Pat. s.) S. La poule u. s. w.
Trista k quella casa , dove Ic galline cantano it.
e'l gallo tace. Traurig ist das Haus, wo
die Hennen krdhen und der Hahn schweigt.
47*
Henne 711.
— 372
713 Herr.
In quella casa e poca pace, Ove la gallina canta
e'l gallo tace. In dem ITause ist ivenif/
Friede, too die Henne singt und der Ilahn
sckweifft.
mi. Si po (li ch'una casa ^ ben mischina, Duvc
c'e gallii e canta a gallina. (crs. s.) Man
kann sagen , dass ein Haus sehr elend ist,
in dem ein Hahn ist und die Henne krdht.
Trist' a quelle case, clove gallina canta e gallo
tace. (t.) Wehe den Hdusern , wo (die)
Henne kr'dht und (der) Hahn schiveifjt.
In casa non c'^ pace, quando gallina canta e
gallo tace. (t.) Ini Hause gibfs keinen Frie-
den, wenn {die) Henne krdht und (der) Hahn
schtveigt.
Dove donna domina tntto si contamina. (t.)
Wo (die) Frau herrscht, wird Al/es unrein.
ni. In quel poler no ghe sara mai pas. Doe canta
la galina e'l gal el tas. (1. b.) IndemHiih-
nerhause wird nie Friede sein, loo die Henne
krdht und der Hahn schioeigt.
Dove canta gain a e tas el gal, No se piS aspet-
tass alter che mal. (1. m.) Wo die Henne
krdht und der Hahn schweigt , kann man
nichfs Anderes erwarten, als Schlimmes.
In quMa ck no ghe sari mai pas, Dove gaina
canta e'l gal el tas. (1. m.) In dem Jfause
wird nie Friede sein, wo die Henne krdht
und der Hahn schweiyt.
Ant cola ca a j'6 poca pas, dov la galina a
canta e'l gal a tas. (piem.) S. In quella casa
u. s. w.
Povere qucle case che la galina canta e'l galo
tase. (v.) Arme Hduser, wo die Henne krdht
tmd der Hahn schweigt.
pt. Triste da casa, onde a gallinha canta e o
gallo calla. UnglUckliches Haus, loo die
Henne krdht und der Hahn schiceigt.
sp. Triste es la casa, donde la gallina canta y el
gallo calla. Traurig ist das Haus, wo die
Henne Jcrdht und der Hahn schweigt.
One eye of the master's sees more, than ten
of the servant's. Ein Auge des Herrn aieht
mehr, als zehne des Dieners.
712. Das Auge des Herrn schafft mehr,
als seine beiden Hande.
Der Herr sieht mit einem Auge mehr, als der
Knecht mit vieren.
dt. Hot oog van den meester wint meer dan zijne
beiden handen.
en. The eye of the master does more work than
his hand. Das Auge des Herrn verrichtet
mehr Arbeit, als seine Hand.
Husbondcn seer skaqjcre mcd cct Oic end Tjc- dll*
neren med to. Der Herr aieht mit einem
Auge schdrfer , als der Diener mil zweicn.
Husbondens oga gfir mer sin bans begge liiinder. 8W»
lis Manns dilg Patrnn buc gidan tont, Sco .sicu CW.
bien oelg, da far ir anavont. (obi.) Die Ildnde
des Herrn helfen nicht soviet, wie sein ga-
tes Auge, die Arbeit zu fordcrn.
Fa pin cl paron coi so occi che Ic opere it*
col bail. (ni. v.) Mehr that der Herr viil
seinen Augen, als die Wcrkleute mit der
Schaitfel.
Pill vede un occhio del padrone che quattro si.
del servo, (npl.) Mehr aieht ein Auge dea
Herrn, als viere dea Dienera.
71.S. Des Herren Auge macht das Pfcrd
fett.
Das Auge des Ilenn fiittert das Pferd wohl.
Das Ange des Herrn weidet das Pferd (macht
das Pferd satt).
Des Hcrrcn Auge macht das Vich feist.
Waisst nicht noch, daz ich da waizs, Dein sel-
bers aug daz vich macht faiss. (ad.)
Des Herrn Auge weidet das Pferd. (schwei.) od.
Dcsz HJirn Uch maclit det Ruosz fat. (nrh. S.) pd.
Des Herren Auge macht das Eoss felt.
Det Hcren-Age maket den Ossen fet. (ns. ha.
G. 11, G.) Des Herren Auge macht den Och-
sen fett.
Det Heeren sien Auge maaket dat Veih fett.
(ns. W.) Des Herren sein Auge macht das
Vieh fett.
Het oog van den meester maakt het paard vet, dt.
En dat van het vi'ouwtje de kamers net.
Das Auge des Herrn macht das Pferd fett
und das des Frauchens die Stuhen nett.
Het oog van den meester maakt de kudde vet.
Das Auge des Herrn macht die Heerde fett.
Heerenoogen maken schoone paarden. Herren-
augen machen schone Pferde.
Het oog van den meester maekt de peerden vet.
(vl.) Das Auge des Herrn macht die Pferde fett.
Het oog van de vrouw maekt de kamer net.
(vl.) Das Auge der Frau macht das Zim-
mer rein.
Herr 713.
— 373 —
714 Herr.
en. The masters eye makes the horse fat.
The eye of the master maketh the ox ft\t. S.
Det H'eren-Afje u. s. w.
The maister's ee maks the horse fat. (scho.)
da. Husbonds (Hosbondens) 0jc feder TIesten.
Herrens 0ine gjore Koen fed. Des Herren Au-
gen machen die Kuh fett.
is. Ihisboudans auga feitir hestinn.
Ekkert feitir svo hestinn , sera husboudans
auga. Nichts macht das Pftrd so fett, uie
des Ilerrn Auge.
SW. Husbondens (Herrens) 5ga gor luisteu fct.
O melhor peuso do cavalho he o olho do seu
amo. Das beste Futter fiir das Pferd ist
das Auf/e seines Ilerrn.
El ojo del amo engorda el caballo. sp.
El mejor pienso del caballo es el ojo de su amo
(mano). S. 0 melhor u. s. w.
It.
en.
fz.
nf.
sf.
it.
m.
SI.
pt.
Oculus domini saginat cquum.
L'filg del patrun ingraseha il bouv. (Id. O.-E.)
S. Det II'dren-Afje u. s. tr.
L'ol del patrun ingraschaint' il chavagl. (Id.
U.-E.)
L'oeil du maitre engraisse Ic clieval.
L'oeil du maistre real Engraisse le cheval.
Das Auge des icirklichen Ilcrm mucht das
Pferd fett.
L'ouie de niaisse ecrah' li ch'va. (w.)
Tj'hueil dou Mestre engraisso lou chivau. (nprv.)
Ij' occhio del padrone (signore) ingrassa il ca-
vallo.
E r occhiu di u padrone clii guverna u cavallu.
(crs.) Es ist das Auge des Ilerrn, welches das
Pferd tcartet.
L' c r occ de patron gverua c caval. (rum.)
S. E I'occhiu u. s. w.
L' occhio del padi-one ingrassa il cavallo e '1
pie il campo. (t.) Das Aiuje des Ilerrn macht
das Pferd and sein Fuss das Feld fett.
L' occ del padron gverna al cavall. (em. B.)
Das Auye des Ilerrn wartet das Pferd.
1/ occ del patr6n ingrassa el cavall. (em. P.)
L' occ dal patron ingrassa al cavall. (em. R.)
D voli dal paron ingrasse il chiaval. (fil.)
L' oc del padrii 1' ingrassa 'I caal. (1. b.)
L' 6c del padi'u engrasa '1 caal. (1. brs.)
L' oevicc del padron 1' ingrassa el so cavall.
(1. m.) Das Auge des Ilerrn macht sein
Pferd fett.
L'euggio do padron governa o cavallo. (lig.)
S. U occ del u. s, w.
L' eui (L' occ) del padr6n angrassa el caval.
(piem.)
L' occio del paron ingrassa el cavalo. (v.)
L' occio del paron ingrassa el caval. (v. trst.)
L' occhiu di lu patruni 'ngrassa hi cavaddu. (s.)
8' oju de su padronxx ingrassat su caddu. (sa. L.)
O olho do amo engorda o cavalho.
714. Des Herren Fuss diingt den Acker
w o hi.
Es diingt kein Diinger so wolil, wie der, den
derllen- an seinenFiissen auf den Acker tragt.
Kein Mist diingt so wohl, als der Koth, den des
Herren Fuss auf den Acker bringt. [Huf.
Des Herren Kitt iiber die Saat lasst goldenen
Des Herren Auge ist der beste Mist.
Des Hen"en Aug' dinget den Acker, (bair.) od.
Det Heeren sien Faut diinget dat Feld. (ns. W.) pd.
Des Herren Fuss diingt das Feld.
Des meestors vocten verbeteren het land. Des (It.
Herren Fiisse verhessern das Land.
I Aan de voetzolen des mcesters liangt dc beste
mest. An den Fusssohlen des Herren h'dngt
der beste Mist,
I Do beste mesting is des heeren oog. Die beste
Diingung ist des Herren Auge.
Het bcsto mest op den akker is 's meesters oog
en voet. (vl.) Der beste Mist auf d em Acker
ist des Meisters Aug' and Fuss.
Thu presence of the master is the profit of the en.
field. Des Herren Gegenwart ist der Vor-
theil des Ackers.
The maister's foot 's the best manure, (scho.)
Des Herren Fuss ist die beste Diingung.
Bondens Ficd gior Ageren fed. Des Ba.uern da.
Fusstritt macht den Acker fett.
Den bedste Gjodning falder fra Husbondens
Sko. Der beste Diinger f'dllt von des Her-
ren Schuh.
Den bedste Giodsel sidder under Bondens Skoe.
Der beste Diinger sitzt unfer des Bauern
Schuhen.
Dan Jordi gjoder best, som heng i Husbonds nw.
Sko. Der Boden diingt am besten, der an
des Herren Schuh h'dngt.
Bondens fjjit gora akern fet. Des Bauern Tritte SW.
machen den Acker fett.
Herrens fialit gior Akeren bordigh. Des Her-
ren Fusstritt macht den Acker fruchtbar.
Husbondens fotspar aro sa goda som godael.
Des Herren Fusstapfen sind so gutwie Diinger,
Herr 714.
— 374 —
717 Herren.
It. Vestigia Domini optimum (est) stercus.
Oculus Domini in agro fcrtilissimus.
Praesentia Domini provectus est agi-i.
fz. L'oeil du fermier vaut fumier. Des Pachters
Aug' ist D'dnger werth.
nf. L'ouie do cinsi vat 1' ancini. (\v.) 5^. L'oeil
u. s. w.
it. La presenza del padrone e la grassa della pos-
sessione. Die Gegenwart des Ilerrn ist die
DUngv/ng des Besitzthuvis,
II padron in villa h una gran febbre al mas-
saro e sanita alia massaria. Der Herr auf
dem Lande ist ein starkes Fieher fur den
Verwalter und Heil fur die Wirthscliaft.
La presenza del Signor 6 aumento del lavor.
Die (regenwart des Herrn ist Vermehrung
der Arbeit.
mi. II pi^ del padrone ingrassa il campo. (t.) S.
Det Heeren u. s. w.
II miglior letame del campo sono le pedate del
padrone, (t.) Der beste Diinger des Feldes
sind die Fusstritte des Herrn.
ni. L'oeuc del padru engrassa '1 maser. (1.) Das
Auge des Herrn diingt das Gut.
Per ona possession Qual e el ledam pii bon?
L' e '1 pe del so padron. (1. m.) Welches
ist der beste Diinger filr ein Besitzthum?
Es ist der Fuss seines Herrn.
Quand el padron el eta in campagna, Guaris
i camp e'l fator se mala. (1. m.) Wenn der
Herr auf dem Lande ist, gedeihen die Fel-
der und der Verwalter wird kranlc.
Pe d' ortoan no guasta I'orto. (lig.) Gartner-
fuss verdirbt den Garten nicht.
El pie del paron ingrassa '1 campo. (v.) S.
Det Heeren u. s. w.
Im. Peus del amo, fems a la terra, (neat.) Filsse
des Herrn, Diinger filr's Land.
Petjada de pages no fa mal a res. (neat.) Land-
bauers Fusstritt bringt filr Nichts Schaden.
sp« El pie del duefio estiercol es para la heredad.
Der Fuss des Herrn ist Diinger filr das Gut.
Los pies del hortelano no echan a perder la
huerta. Die Filsse des Gartners verderben
den Garten nicht.
Daer do meester nit is, is 't liuia dood. (vl.)
Wo der Herr aua ist, ist das Haua todt.
715. Herr nicht zu Hause, Niemand
zu Hause.
dt. De heer uit, De eer uit. Der Herr aus, die
Ehr' aus.
ZonderHeer, Zonder eer. Ohne Herr, ohneEhre.
Tinta dda lasa, ehi 'nn avi cappeddu. (si. 8.) it.
Truuri'j das JIuus, velches kein Haupt hat.
Casa chi nun avi omu , nun avi numu. (s.) SL
Haus, das keinen Mann hat, hat keinen
Namen.
Iscura sa roba qui non hat padronu. (sa.)
Truurig (fUrJ das Gut, das keinen Herrn hat.
716. Bei grosson Herren kann man sicli
wohl warm en, aber aue li verb reunen.
Wcr den Herren zu nahe ist, der will erstitkcn,
und wcr (zu) weit von ihneu ist, der will
erfrieren.
Zu nahe verbrennat, zu fern crfrierst, (schwb,) od.
f>eim sem herrum cru na3rri, hsettir vi(5 a3 brenna: is.
})eim sem hernim eru fja?rri, hsettir vit^ a5
frjosa. Die, welche den Herren ndher sind,
laufen Gefahr zu verbrennen; die, welche
den Herren ferncr sind, laufen Gefahr zu
frieren.
Af herrar (herrenmgange) kan man bade viirma SW.
ocli branna sig. Bei Herren (Herrenum-
gang) kann man aich sowohl udrmen, wie
verbrennen.
Nee longe, nee prope. It.
Cum SOS mannos ista coment et in su fogu:it.
ne tantii accurzu, nen tantu allontanu. (si. sa.)
Mit den Grossen sei toie am Feuer: nicht
zu nah und nicht zu fern.
717. Grosse Herren haben langeHande.
Grosse Herren, lange Hande (Arme).
Konige haben lange Arme.
Grosser HeiTen Hand Reicht in's weite Land.
Henenhand Reicht in alle Land.
Hen-en die haben lange Hand', (ad.)
Grosse HeiTen haben lange Finger, (schwei.) od.
Des Konigs Hand reicht durch's ganze Land.
(schwei.)
Groote heeren hebben lange handen. dt.
Groote heeren hebben lange armen. Grosse
Herren haben lange Arme.
Koningen hebben lange armen. *S'. Konige u. s.w.
Koningen hebben lange handen. Konige hor-
ben lange Hande.
Des heeren hand Is zoo groot als't laud. Des
Herren Hand ist so gross wie's Land.
Herren 717.
— 375
718 Herren.
Des vorsten hand Reikt zoo ver als't land.
Des Flirsten Hand reicht so weit wie's Land.
Ileeren (Schoutcn) hebben veel ooren en oogen.
Herren {SchulzenJ haben viel Ohren und
Augen.
eu. Kings have long hands. S. Koningen hehhen
lange handen.
Kings hae lang hands, (scho.) S. Koningen
hehhen lange handen.
Gentle partans hae lang taes. (scho.) Vor-
nehme Seekrebse haben lange Scheeren.
da. Store Herrer have lange Arme. S. Groote hee-
ren hehhen lange armen.
Store Herrer have mange 0ine (0ren) og lange
I [tender. Grouse Herren haben viele Augen
(Ohren) und lange Hiinde.
Kongerne have lange Arme. Die Kiinige ha-
ben lange Arme.
Herrehaand rsekker til alle Land. S. Ilerren-
hand u. s. w.
End cr Kongens Haand saa stor som bans
Land. Auch ist Konigs Hand so gross wie
sein Land.
is, Herrar st6rir hafa hingar hendr, morg angu og
cyru. Grosse Herren haben lange Hiinde,
viel Angen und Ohren. \u. s. w.
Herrahcind litldr uni iill lond. .S'. Iferrenhand
UW. Store Herrar liava langu Uender.
Store Herrar hava langa Hender og mange
0yro. Grosse Herren haben lange H'dnde
und viele Ohren.
SW. Konungar hafvva hinga armar. S. Kcinige u.s.ic.
It. An nescis regibns longas esse manus?
fz. Les rois ont les bras longs. S. Kongerne u. s. w.
Les rois ont les mains longiies. Die Konige
haben lange Hdnde.
Les princes ont les mains (les oreilles) bien
longues. Die Fursten haben sehr lange Hdnde
(Ohren). [«■ s. w.
nf. Les rois ont des longs bresses. (w.) S. Kongerne
it. I principi hanno le braccia hiughe. Die Fur-
sten haben lange Arvie.
mi. I principi hanno le maui lunghi. (t.) Die Fur-
sten haben lange Hdnde.
718. Mit grossen Herren ist nicht gut
Kirschen essen.
Mit grossen Herren ist nicht gut Kirschen essen,
(denn) sie werfen Einem (oft) die Stengel in's
Gesicht.
Ez ist niht gaot mit herren kirsen ezzen. (ad.)
Wer mit herren ezzen wil kirsen, dem werden
gem die stil geworfen in die ougeu ofenlich
iind tougen. (ad.)
Mit griiszaHarm (Ss net gutKerscha esza.(frk.H.) md.
Mit grossen Herren ist nicht gut Kirschen essen,
sie werfen Einen mit den Steinen. (nirh. E.)
Mat groszen H^ren as net gutt Kirschten ies-
zen. (mrh. L.)
Mit grossen Herren is nich gut Kerschen essen,
sie spucken eenen die Kerne an'n KoppfZ^o^/j.
(sa. A.)
Mit griisson Herran is nich gut Kerschan as-
san , se warfan em de §tile a de Ogan (sie
icerfen Einem die Stiele in die AugenJ.(ach\. B.)
Mit grossen Herren ist nicht gut Kirschen es- od.
sen : die Kir.schen essen sic und werfen Einem
die Stiel und Steine in's Gesicht. (bair.)
Mit grosse Herre iscli nidd gued Kirsche-n-esse,
sie schmisse-n-eim (werfen Einem) d' Stiel
in's Gsicht (Gesicht). (els. Str.)
Es ist nicht gut mit den grossen Herren Kir-
schen essen, sie werfen Einem die Stiel in
den Kopf. (schwei.)
Wenn man mit den Herren Kriesi (Kirschen)
isst, so riihrend's (werfen sie) Einem d' Stein
in den Grind (Kopf). (schwei.)
Es ist niid gued mit de richa Tiiite (Herra)
Chriesi essa, si woi4id Emm d' Stiel noha.
(schwei. A.) Es ist nicht gut mit den xeichen
Leuten (Herren) Kirschen essen, sie werfen
Einem die Stiele nach.
Met grusse Heeren es net got Ki'sche eisse, pd.
dan se wcrpen enge de Steng agene Kopp
(denn sie nerfen Einem die Steine an den
Kopf). (nrh. A.) [(nrh. D.)
Met gnihsHC Hahre es net goht Kirsche asse.
Mit grote Herren is nich got Kassebeern eten,
86 spijet een de Steene in de Ogen (sie
spucken Einem die Steine in die Augen. J
(ns. B.)
Med graten Heren is nich gaud Kerschen (Kes-
peren) eten. (ns. ha. G. u. G.) [hist. A.)
Mit grote Hen-n is nig gud Kirschen seten. (ns.
Mit grote Heren is neet good (is quad) Kas-
sen eten, Se smieten een mit Kassstenen.
(ns. ofs.) Mit grossen Herren ist nicht gut
(ist schlechf) Kirschen essen — sie werfen
Einen mit Kirschsteinen.
Mit grossen HeiTen ist schlimm Kirschen es-
sen. (ns. Pr.)
Mit graute Harens is nich gud Kiassen iaten.
(wstf. Kh.)
Herren 718.
— 376 —
719 Herren.
dt. Ilet is kwaad kersen eten met do grootcn, want
zij tasten naai* de rijpste en gooijen met de
steenen. Es ist schlimm Kirschen essen mit
den Grossen, denn sie suchen nach den reif-
sten and werfen mit den Steinen.
Die met zijnen heer peren eet, kiest de schoon-
ste niet. Wer mil seine m Herrn Birnen isst^
wdhlt nicht die schbnsten.
en. Those that eat cherries with gi-eat persons,
shall have their eyes sprinted out with the
stones. Die, welche Kirschen mit vorneh-
men Leuten essen, denen werden die Aufjen
mit den Steinen ausyeworfen.
dji. Det er ikke godt, at spise Kirsebjer nied de
Store, (tin de kaste En .Steneno i 0inene).
Es ist nicht fjut, Kirschen mit den Grossen
zu essen, (denn sie war fen Einem die Steine
in die Auc/en).
Det er farligt at sede Kirseba^r med store Her-
rer, de kaste eeu Stencne 1 Hovedet. Es
ist gefdhrlich , Kirschen mit grossen Her-
ren zu essen, sie werfen Einem die Steine
an den Kopf.
Det er ondt, at plukke Kirsebser med de Store.
Es ist iihel, Kirschen mit den Grossen zu
pfliicken.
Thw scalt eij ?edhe Kijrssebfer met Herreborn.
(ada.) Dii sollst nicht Kirschen mit Her-
renkindern essen.
is. MeS herrum cr ei gott einn rett a(5 eta. Mit
Herren ist's nicht gut ein Gericht zu essen.
SW. Den som vill ata korsbar med de stora , kan
latt fa karnorna i synen. Wer Kirschen mit
den Grossen essen will, kann leicht die Kerne
in's Gesicht kriegen.
Den som ater kjersbar med de stora, far sten-
ame i synen. Wer Kirschen mit den Gros-
sen isst, kriegt die Steine in's Gesicht.
Ondt placka Kirszebar medh Herrar. Schlimm
Kirschen mit Herren pflilcken.
Ontli ser teta kirseba3r mz hen-a barnom. (asw.)
Schlimm ist's Kirschen mit Herrenkindern
essen.
It. ToUunt matura et tibi projiciunt dura.
Gentari cerusa procerum cum prole recusa. (mit.)
CW. Tscherigias mangiar cun stolzs Signurs, Ei
priguelus par pitschens Purs, (obi.) Kir-
schen mit stolzen Herren essen ist qef'dhr-
lich filr kleine Bauern.
fz. C'est folie, de manger cerises avec seigneurs,
Car ils prennent toujours les plus meures.
Es ist Thorheif , Kirschen mit Herren zu
essen, denn sie nehmen imvier die reifsten.
Qui avec son seigneur mango poire.s, il ne
choisit pas dcs meilleures. S. Die met
zijnen heer u. s. tr.
Amb'el Seniou noun bolios parti las peroa; car sf.
le SonioTi prijndra las i)u madilros, 6 to roum-
pra 16 cap en las pu duros. (Ijgd.) Mit dein
Herrn tcolle nicht die Birnen theilen; denn
der Herr wird die reifsten nehmen und dir
mit den hdrtesten den Kopf einicerfen.
Chi divide le pere coU' orso, n'ha .sempre men it.
che parte. Wer die Birnen viit dem Bdren
theilt, hat immer weniger, als sein Theil.
Chi co' suoi maggiori si metto, sotto si trova. mi.
(crs.) Wer mit seinen Obern verkehrl, fin-
det sirh unten.
Non h buono mangiar ciliege co' signori. (t.)
Es ist nicht gut mit den Herren Kirschen
essen.
Chi pratica coi sii'ir, Ghe toca de sofri dei gran ni.
dolur. (1. b.) Wer mit den Gmssen verkchrt,
muss grosse Schmerzen leiden.
Chi magna le sariese co i signori suzza i ma-
nighi. (v. trst.) Wer Kirschen mit den Her-
ren isst, saugt die Sfiele.
Ni de burlas, ni de veras ab ton sciior vulgas Ini.
partir peras. (neat.) Weder im Scherz, nock
im Ei-nst wolle mit deinem Herrn Birnen
theilen.
Ab ton sefior no vnlgas partir peras. (neat.) Mit
deinem Herrn nolle nicld Birnen theilen.
En buries, ni en vercs ab tos inatjors no par-
tixques peres. (val.) Weder im Scherz, noch
im Ernst theile mit deinen Ohern Birnen.
Com teu amo Ueao jogues as peras. Mit dei- pt.
nem Herrn spiele nicht um die Birnen.
Ni en (En) burlas, ni en veras con tu amo (con sp.
tu seiior no) partas peras. Weder im Scherz,
noch im Ernst theile mit deinem Herrn
Birnen.
A burlas ni a veras : Con mayor que tu no
partas peras. (asp.) Weder im Scherz, noch
im Ernst theile mit Gr'dsseren als du Birnen.
719, Mit grossen Herren ist nicht gut
scherzen.
Grosse Herren verstehen keinen Spass. (bail-.) od.
Mit grossen Herren ist bos spassen (schimpfen).
(schwei.)
Herren 719.
— 377
721 Herrengunst.
(It. Met groote Heeren moot men geen lange morgen- | Non andes a punct' in altu cum sos mannos.
spraek houden. Mil r/rossen Herren muss (sa. L.) Streite nicht mit den Grossen.
man keine langen Morgengespriiche halten. Ni fies muger de frayle, ni barages con Al- sp.
Groote Heeren zal men groeten, maar zelden | cayde. Vertrau nicht die Frau dem Monche
ontmoeten. Grosse Herren soil man grussen,
aher ihnen selten hegegnen.
dli. Ilde er det for Rakke at lege med Bjornehvalpe.
Schlimm ist's fiir jange Hunde, mit Bdren-
jungen zu spielen.
Thet ser eij goth at deelae meth syn Dommere.
(ada.) Es ist nicht gut mit seinem Richter
streiten.
KijfF eij meth thin Donimerse. (ada.) Streite
nicht mit deinem Bichfer.
lit ser Racke, at leege med Bjorntehwalppae.
(ada.) S. Ilde u. a. w.
is. lilt er a3 kifa vi3 konginn. Schlimm ist's, mit
dem Konig zu streiten.
lilt er viS kunni'ngja kappi a3 deila. Schlimvi
ist's, mit dem Kundigen (i. e. ZauherkilnstlerJ
zu streiten.
ilW. D" er ilt aa eigast med Yvermannen. Es ist
iibel, mit Oberen Streit anzufangen.
D' er laakt aa luggast med Bjomen. Es ist
schlimm, mit dem B'dren zu ringen.
SW. Med sin pastor och sin fogde bnr man ej kifva.
Mit seinem Pastor und seinem Vogt muss
man nicht streiten.
Ondt reethas (trata) medh dhen machtiga.
Schlimm (ist'sj mit dem Machtigen streiten.
Ondt lugga (byta medh) Leyonet. Schlimm
ringen (sich heissenj viit dem Lowen.
Deel ey mz thin domara. (asw.) S. Kijff u. s. w.
Thz ser ey goth at kiwa wid siu domara. (asw.)
S. Thet u. s. w.
lit aer rakka leka mz biorna hwalpe. (asw.)
S. Bde u. s. w.
It. Hand tutiim est cum regibus facetiis ludere.
Litigium temere cum judice linqve movere. (mit.)
Non est inniti cautum cum judice liti. (mit.)
Ursini foetus (Vrsini fetus) joca torva (torua)
movent (mouent) catulastris. (mlt.j
fz, Les p'tits ne wagnet maie rin, a hanter d^s
trop grandfes gins. (nf. w.) Die Kleinen ge-
winnen niemals, uenn sie mit zu grossen
Leuten umgehen.
it. Cum sos potentes (riccos) est mezus perder que
pretare. (si. sa. L.) Mit Machtigen (BeichenJ
ist's besser zu verlieren, als zu processiren.
si. Cum sos potentes non contrastes mai. (sa. L.)
Mit den Machtigen streite nie.
an, und spiele nicht mit dem Alcalden Karten.
720. Herrengunst vererbt sich nicht.
Herreiidieust' erben nicht.
Herren hult enerbet niht. (ad.)
Herrengunst erbet nit. (ad.)
Nering en heeren-gunst (hulde) is geen erfdt.
(vaste bezitting). Nahrung und Herren-
Gunst (GnadeJ ist kein Erbe (fester BesitzJ.
Heeren hulde is ghien erue. (ah.) Herrengunst
ist kein Erbe.
A king's favour is no inheritance. Eines en.
Konigs Gunst ist kein Erbe.
Herrehyllesth ser eij fattigh Mandz Arflfvvse. da.
(ada.) Herrengunst ist nicht armen Manna
Erbe.
Herra hylli er ei aums manns erf3. S. Herre- is.
hyUesth u. a. w.
Herrcguust ar icke nagot arf S. Heeren n. s. w. sw.
Herrehyllest ar intet arfwegodz. Herrengunst
ist kein Erbgut.
Gratia regalis non est res perpetualis. It.
Amour de seigneur n'est pas heritage. S. fz.
Heeren u. a. w.
Amour de seinor nest mie fie (Amur de sei-
gneur n' est pas fieuz). (afz.) Herrengunst iat
kein Lehen.
Amour de court n' est pas affiement. (afz.)
Hofgunst ist keine Belehnung.
Favou de segnou n' es pa eritajhe. (Lgd.) S.af.
Heeren u. a. w.
Favor de Segnour n' es pas heritagi. (nprv.)
S. Heeren u. s. w.
Servigio de' grandi non e eritaggio, Chi troppo it.
se ne fida, non e saggio. Dienst der Grossen
ist kein Erbe, wer sich zu sehr darauf ver-
lasst, ist nicht weise.
721. Herrengunst wahrt nicht lange.
Herrengun.st und Lautenklang (Nachtigall-Ge-
sang) Klingt wohl, aber wahrt nicht lang.
Herrengunst, Frauenlieb' und Rosenblatter Ver-
andern sich wie Aprilenwetter.
48
Herrengunst 721.
— 378 —
721 HerrengxinBt.
Weiberlieb' und Heirrengunst Sind nicht mehr
als blauer Dunst.
Weiber geinut, Herren gunst, Aprillen wetter
vnd federspiel verkeren sich offt, wer es
merken wil. (ad.)
md. Herrengunst und Vogelsang klingen zwar schon,
aber dauern nicht lang. (mrh. E.)
H^regonscht a Fullegesaijk, dat danert n6t
lang. (mrh. L.) Herrengunst und Vogel-
c/esang dauert nicht lang.
Harendiensd on Vugelsank Klonke schien on
dau're nodd lank. (mrh. T.) Herrendiemt und
Vogelgesang klingen schon und dauern nicht
lang. [ffehtj gar bale (bald), (schls.)
Herrengunst und Aprillenwiiter vergieht (ver-
od. Henen Gunst und Vogel Gsang Lautct schon
und wahrt nicht lang. (schwb.)
Herrengunst und Rennsnegelein (Gewilrznelken)
riechen iiber Nacht aus. (schwb. W.)
Grosser HeiTcn Gunst und Niigelwein (Gewiirz-
nelkenweinj riecht iiber Nacht aus. (schwb. W.)
Herrengunst und Vogelsang Kidet (tonet) wold
und wahrt nicht lang. (schwei.)
Herrengunst, Aprillenwetter, Frauenlieb und
Rosenbljitter, Wiirfel- und auch Kartenspiel
Verkehren sich oft, wer's glauben will, (schwei.)
Herregunst und Vogelg'sang Isch (ist) gar
schon, aber durt (dauert) nit lang. (schwei. fcj.)
En Hearngunstel und a Glas Wein ist iiber
Nacht aus. (tir. B.)
Hearigunst is ilba" Nacht aus. (tir. U.-I.) Herren-
gunst ist iiber Nacht aus.
pd. Herrenjunst iin Aprilweader Verjoan wi Kosen-
bleader. (ns. N.) Herrengunst und April-
wetter vergehen wie Rosenblcitter.
Herregonst, Aprolwedder, Ohlwiewerdanz on
Weesewater de duure nich lang. (ns. Fr.)
Herrengunst, Ajprilwetter, Altweibertanz und
Wiesenwasser die dauern nicht lange.
Herrengunst und Aprilwetter andert sich oft
(alle Tage). (ns. Pr.)
Wintersche nachten, vrouwo ghedachten, eft
raedt van heeren, aietmen saon verkeeren.
(avl.) Winterndchte, Frauengedanken und
Herrenrath aieht man aich rasch iindeni.
dt. Wintersche nachten, Vrouwengedachten En
gunst van heeren Ziet men weldra keeren.
Winterndchte, Frauengedanken und Herren-
gunst sieht man sich bald verdndern.
Vrouwengemoed, heeren-gunst , April-weder en
het kaatspel veranderen dikwijls. Frauen-
gemiith, Herrengunst, Aprilwetter und das
Ballspiel dndern sich off.
Vorstengunst en vogelzang Klinkt wel schoon,
t maar duurt niet lang. Fiirsfengunst und
Vogelsang Klingt loohl schon, aber dauert
nicht lang.
Hen-egiinst varer ikke Isenge. d&.
HeiTegunst og Fuglesang Klinger vel, men or
ei lang. Herrengunst und Vogelsang Klingel
tvohl, doch wdhrt nicht lang.
Spaaneild og Herregunst varer ikke Itenge.
Spanfener und Hen-engunst wdhrt iticht lunge.
Herregunst er som Soleu oin Vintoren. Herren-
gunst ist wie die Sonne ivi Winter.
Herrehyldcst, Aprilvseder skrives beggo mcd een
Fieder. Herrengunst, Aprilwetter, irerden
beide mit einer Fedcr geschriehen.
Hcrragunst einn ti'ma blii^, aiinan stri'iV Herren- Is.
gunst, einmal mild, das andere Mai rauh.
Herranna hylli or varanlig, eins og flautafylli.
Herrengunst ist daue^md wie FlutfilUle.
Hanagunst og triesponalogi — tAi^ er li'kt. (fjvr.)
Herrengunst und Spanfeuer — das isf gleich.
Skj(Stt er haiTanuin nm. (fiur.) Rasch ist
Herrensinn.
Herremanns Vilje vendest snart. Herrenwill enWm
andert sich schnell.
Herremanns Hyllesta var va^l god, naar cin
viste kor lengje ho stod. Herrengunst ware
wold gut, wenn man wlisste, wie lange sie
10 dhrte.
Herregunst och April-vader aga icke Ijingc be- SW.
stand. Herrengunst und Aprilwetter haben
nicht lange Bestand.
Herregunst och Aprils wader Dhe skrifwas
badhe medh en iiader. Herrengunst und
Aprilwetter, die wer den beide mil einer Feder
geschrieben.
Herrahyllist ter ey halla langh. (asw.) Herren-
gunst ist kein langer Stand.
Rideuti domino et coelo ne crede sereno ; Nam It.
facili casu dominus mutatur et aura.
Gratia (Gracia) magnatum nescit habere sta-
tum. (mlt.)
Amour de grands, ombre de buisson qui passe fz.
bientot. Liebe der Grossen, Gebilschschatten,
der bald vorubergeht.
Amistat de gran, ben de cu, Qu' ey tantu. sf.
(Brn.) Freundschaft der Grossen, Wind aus
dem — , ist ganz eins.
Amour de segnou, oumbro de bouissou. (Lgd.)
Herrenliebt, Gebiischschatfen.
Amour de segnour, ombro de bouisson. (nprv.)
S. Amour de u. s. w.
Herrengunst 721.
379 —
722 Herz.
it. Amor di signore e vin di fiasco, Se la mattina
e buono, la sera h guasto. Herrenliebe und
Flaschenuein, wenn er des Morgens yut ist,
ist er Abends verdnrhen.
mi. Tempo, vento, sigiior, donna, fortuna, Voltano
e toman come fa la luna. (t.) Wetter, Wind,
Herr, Frau, Gliick wenden und kehren sick,
wie der Mond that.
ni. El ben del padron 1' h come el vin del peston,
che a la niatina el pias e a la sira V 6 guast.
(I. m.) Das WohlwoUen des Jferrn ist vie
der Tischwein, denn am Morrjen schmeckt
er und am Abend ist er verdorben.
El ben dei paroni dura uu troto d' aseno. (v.)
Das WohlwoUen der Iferm wiihrt einen
Eselstrab.
Protezion de signori, troto de mula veccia. (v.)
Gunst von I/erren, Trab von ultem Maul-
thier.
si. Animore de signiire, vinu de fiasco La mattina
h buono, la sera k guusto. (npl.) Herren-
liebe, Flaschenwein, ist des Morgens gut, des
Abends verdorben.
Amore di padrone e vino di pasto. La sera c
buono, la mattina c guasto. (npl.) Herren-
liebe und Tischwein, des Abends ist er gut,
des Morgens ist er verdorben.
You two are finger and thumb. Ihr Beide seid
Finger und Dauvien.
Tau Ealen iitj ian Stak. (F.) Zwei Ellen ts.
aus einem Stuck.
Eet Hjerte — een Tunge. Ein Herz, eine dii.
Zunge.
De ere som to rode K0er. Sie sind icie zwei
rothe Kiihe.
At hange sammcn som Ertehalm. Zusammen-
hcingen wie Bohnenstroh.
Dei hanga i hop som Ertrahalm (Humlestylk) nw.
(Rotta og Rova). Sie hdngen zusummen wie
Bohnenstroh (Hopfenstengel) (Ratte und
Schwanz).
De aro lif och sjal. Sie sind Leib und Seele. sw.
722. Sie sind ciu Herz und cine Seele.
md. A Topp un a Lefi'd scin. (Hrz.) Ein Tojpf
und ein Loffel sein.
od. Si sond wie anenand ana bbacha. (schwei. A.)
Sie sind wie aneinander gebacken.
pd. Se sunt een Ei un een Dopp. (ns. B.) Sie
sind ein Ei und eine Schaale.
Se sund een Aars un een Kopp. (ns. hist.)
Sie sind ein A — und ein Kojjf.
Se gaat as en paar jukte Beesten. (ns. hist.)
Sie gehen wie ein Paar zusamviengekoppelte
Binder.
Se hangt tosamen, as Pik un Swecvel. (ns. Idst.)
Sie hdngen zusammen, wie Pech und Schwefel.
Se siind een Bak (Eierkoken). (ns. hist.) Sie
sind ein Geback (EierkuchenJ .
Se sonn een Kopp on een Arsch. (ns. Pr.) Sie
sind ein Kopf und ein A —
(It. Het is een koek en een deeg. Es ist ein Ku-
chen und ein Teig.
en. They are like hand and glove. Sie sind wie
Hand und Handschuh.
Ce sont deux tetes dans un bonnet. Es sind fz.
zwei Kop/e in einer Kappe.
I Ce sont deux tetes dans le meme bonnet. Es
I sind zwei Kop/e in derselben Kappe.
! lis sont ensemble i pot et A, rot. Sie theilen
zusammen Topf und Braten.
lis sont comme st. Roch et son chien. (Br.) Sie nf.
I sind wie St. Rochus und sein Hund.
fltre k pain et a pot. (nrm.) Brot und Topf
theilen.
CTest deux tiesscs disos I'meme bonnet, (w.)
Es sind zicei Kop/e unter derselben Kappe.
Essere due anime in un cuore. Zwei Seelen in it,
einem Herzen sein.
Essere due anime in un nocciolo. Zicei Kerne
in einer Nuss sein.
Essere came ed unghia. Fleisch und Nagel sein.
Esser come pane e cacio. Wie Brot undKlise sein.
Sono pane e cacio. Sie sind Brot und Kase.
Essr un (du) corp e un anma. (rom.) Ein mi.
(Zwei) Korper und eine Seele sein.
Essere un anima e un corpo solo, (t.) Eine
Seele und ein Leib sein.
Esser come la chiave e il matterozzolo. (t.)
Wie der Schliisscl und der Schlilsselhaken sein.
Due anime in un nocciolo. (t.) Zwei Kerne
in einer Nuss.
Stanno tra loro come pane e caccio. (t.) Sie
sind untereinander wie Brot und Kcise.
Esser cul e camisa. (em. B.) Einterer undni.
Hemde sein.
Do anmi e un corp sol. (em. P.) Zwei Seelen
und bios ein Leib.
Esser cul e pataja. (em. P.) S. Esser u. s. w.
Esser d66 anem e un c6rp s61. (em. R.) Zwei
Seelen und ein Leib sein.
Esser tutt cul e pataja. (em. R.) S. Esser u. a. w.
48*
Herz 722.
380
724 Herz.
Ese came e coi c' un' tale, (lig.) Fleisch tind
Naffel mii Jemand sein.
Ese dm cu in t' un pa de casom. (lig.) Zicei
Hintere in einem Paar Hosen sein.
Doi corp e un' anima sola, (picm.) Zivei Korper
und eine Seele.
Esse corp e anima con un. (pieni.) Leil> imd
Seele mit Einem sein.
Esse cam e ongia. (piem.) S. Essere came u. s. v.
Esse com pan e toma. (piem.) S. Esser come
pane u. s. to.
). La maza j la mona. Der Klotz und der Affc.
723. Was vom Herzen kommt, das frclit
zu Herzen.
pd. Wat von'n Harten is, dat geit taun Ilarton.
(ns. ha. G. u. G.) Was vom Herzen ist, das
geht zum Herzen.
dt. Wat uit liet hart komt, gaat ook tot het hart.
Was aus dem Herzen kommt, das geht auch
zum Herzen.
da. Hvad der kommer fra Hjerte, gaaer til Iljcrtc.
nw. Dat som kjem fraa Hjarta, dat gjeng til Hjarta.
SW« Det som kommer ifran hjertat, gar ock till
hjertat. S. Wat idt u. s. w.
724. Wessen das Herz voll ist, dessgeht
der Mund iiber.
Wan wes daz herz begerend ist, der munt tuotz
dicke sagen. (ad.)
md. Wovon das Herz voll ist, davon lauft der Mund
iiber. (mrh. E.)
Wan d' Hierz foil as, left de Mont iwer. (mrh. L.)
Wenn das Herz voll ist, Iduft der Mund iiber.
od. Wes das Herz voll ist , des gehet der Mund
iiber. (schwei.)
pd. Wo at Hatz van vol es, doh loof d'r Monk
van ovver. (nrh. D.) S. Wovon u. s. w.
Wenn dat Harte vul is, sau geit dat Mul ower.
(ns. ha. G. u. G.) S. Wan d' Hierz u. s. w.
dt. Daar het hart vol van is , loopt de mond van
over. S. Wovon u. s. w.
De mond ontsluit wat het haart raakt. Der
Mund erscJdiesst, was das Herz riihrt.
De mond verraad het hart wel. Der Mund
verrath wohl das Herz.
What the heart think.'), tlie mouth speaks. Mft* eil.
dai? Herz denkt, spricitt der Mund.
Wliat the, heart thinketli, the tongue speakoth.
Was das Herz denkt, aagt die Zumje.
Hvad Hjertet er fnldt at', (det) lober Munden d&.
over af (med). S. Wovon u. s. w.
|iaiS er tungunni taniast, sem hjartanu er kterast. is.
Das ist der Zunge am f/eldujigaten, n-as dem
Herzen am Hehsten ist.
Dat som Hjartat er fnllt av, dat flndcr uin nw.
Muiinen. Das, wovon das Herz roll ist, das
Jiiesst aus dem Munde.
Dat som er mest i Hjartat, kjem ogso meat i
Munnen. Was am meisten im Herzen ist,
kommt auch mwi meisten in den Mund.
Deraf hjertat sir I'ullt, talar munnen. Wovon SW.
das Herz voll ist, spricht der Mund.
IMunnen talar dher Hiertat ar fult afT. Der
Mund spricitt, wovon das Herz voll isf.
Quod clausum in pectore, hoc in linguTi prom- It.
ptum habeo.
Ex abundantia cordis enim os loquitur.
Da que cha '1 cour ais plain, tschauntscha la CW.
buocha. (Id. O.-E.) S. Deraf u. s. w.
Da quei c' ei plein ilg Cor, va da la bucca
suror. (obi.)
De I'abondance du coeur la bouche parle. Aus fz*
der FUlle des Herzens spricht der Mund.
De I'abondance du coeur la langue parle. Aus
der Fiille des Herzens spricht die Zunge.
Tout (JO qui lou coo pense, la bouque n' at sf.
dits. (Brn.) Alles, was das Herz denkt, das
sagt der Mund.
La bouque met dehors soubent So que lou co
cougneis e sent. (Gsc.) Der Mund hringt oft
heraus, teas das Herz iceiss und fiihlt.
De I'aboundanci dou couer la bouquo parlo.
(nprv.) S. De I'ahondance du coeur la bouche
u. s. w.
Quel ch' io ho nel cuore , 1' ho su la lingua, it.
Was ich im Herzen habe, hab' ich auf der
Zunge.
Quell ch a j ho a e cor, a 1 ho a la lenghva. mi.
(rom.) S. Quel u. s. w.
Chicche 1' ha su iccore V ha sulla lingua, (t. flr.)
Was man auf devi Herzen hat, hat man auf
der Zunge.
La bucca parra pri 1' abbundanza di lu cori. (s.) si.
Der Mund spricht aus der Fi'dle des Herzens.
Parra la lingua pri 1' abbundanza di lu cori.
(s.) (Es) spricht die Zunge aus der Fiille
des Herzens.
Herz 724.
— 381
726 Heute.
Sa limba narat su qiii hat in coro. (sa. Log.)
Die Zunfje erzahlt, was im Ilerzen ist.
Im. De la abundancia del cor parla la boca. (neat.)
S. De I'abondance du coeur la boucke u. s. w.
725. B esse r heut' ein Ei, als morgen ein
Kiichlein.
pd. Hute leiwer ein Ei, As morgen orer drei. (ns.
ha. G. u. G.) Heute lieher ein FA, Ah
•nvtrcjen ihrer drei.
dt. Hedeu een ei is beter dan morgen eene hen.
Heute ein Ei ist hesser, als morgen eine
Henne.
en. An eg°; is better to day, than a pullet to
morrow. S. Heden u. a. w.
fs. Dilling lie were en Ai, as mjarne en Sjiickling.
(M.) Heute lieher ein Ei , als vioi-'/en ein
Kiichlein.
(la. Bedre et .^g idag, end en Hone imorgen. Besser
ein Ei heute, als ein Huhn morgen.
fz. Un oenf anjourd'hui vaut mienx qu'un poulet
domain. Ein Ei heute ist besser, ah morgen
ein Huhn.
Mieulx vaut promptement un oeuf Que demain
un boeuf. Besser ist gesrincind ein Ei, als
m,orgen ein Ochse.
it. E meglio oggi 1' novo che doman la gallina.
Besser ist heute das Ei, uls morgen die Henne.
E meglio aver oggi un uovo che domani una
gallina. Es ist besser heute ein Ei haben,
als morgen eine Henne.
E meglio oggi un Carlino che domani un Fio-
rino. Es ist besser heute einen Carlin, ah
morgev einen Gulden.
mi. L e m6i un 6v inco, che dman una galena.
(rom.) Es ist besser ein Ei heute, als morgen
eine Henne.
Meglio un ovo oggi, che una gallina domani.
(t.) S. Bedre u. s. w.
Meglio un asino oggi, che un barbero a s. Gio-
vanni, (t.) Besser heute einen Esel, als einen
Berber zu Johanni.
ni. L' e mei incoeu un o^uv, che dman 'na gi-assa
gallen'na. (em. P.) Es ist besser heute
ein Ei, als morgen eine fette Henne.
L' h mej un 6v incoo che una gallena dman.
(em. K.) S. L e m6i un ov u. s. w.
L' e mfej una mfegra gallena incoo che un grass
cappon dman, (em. R.) Besser ist eine
mag're Henne heute, als ein fetter Kapaun
morgen.
L' ^ megio un euvo ancheu, che unn-a gallinn-a
doman. (lig.) S, L e mii un 6v u. s. w.
A r e mej un euv ancheui, ch' una galina do-
man. (piem.) S. L e viei un 6v u. s. w.
Xe megio un vovo ancuo, che una galina doman.
(v.) S. L e mei un ov u. s. u\
Mejo ogi un ovo che dlmani una galina. (v. trst.)
S. Bedre u. s. w.
Vale piu 1' uovo oggi, che la gallina domani. si.
(ap.) Mehr gilt das Ei heute, als die Henne
morgen.
Meglio 6 oje 1' uovo, che craje la gallina. (npl.)
S. E meglio oggi I'uovo u. s. w.
Megghiu oggi 1' ovn, che dumani la gaddina.
(s.) Besser heute dus Ei, als morgen die
He? me.
Mezus est hoe s'ou qui non eras sa pudda.
(sa. L.) S. E meglio oggi I'uovo u. s. u\
Mai bine astS-«ll£ unu ou, e de catii mane unu wl.
boQ. Besser heute ein Ei, als morgen ein Ochse.
726. Ein Heut ist besser, dcnn zehn
Morgen.
Besser heut als morgen.
Heut' ist ein Kaufmann, Morgen ein Bettelmann.
Hiute lieber, denne gester. (ad.)
Ein flHeute" ist besser als drei nMorgen", (Hrz.) md.
Lawer mir, wa dir, lawer hekt, wa morn. (nrh. S.) pd.
Lieher viir, wie dir, lieber heut, wie morgen.
Een goede dag van heden is beter dan twee, dt.
die nog moeten volgen. Ein guter Tag heute
ist besser als zu-ei, die noch folgen sollen.
Heden is heden; maar morgen is een oubegrij-
pelijke dag. Heute ist heute, aher morgen
ist ein unbegreiflicher Tag.
Ijn Dilling as bahsere, as tuhg Mjarne. (M.) fs.
Ein Heut ist besser, als zwei Morgen.
Hellere idag, end morgen. Lieher heut «^s da.
m,orgen.
Ett „i dag" ar mera, an tva „i morgon". Ein SW.
Heut ist mehr als zv:ei Morgen.
Un bon aujourd'hvii vaut mieux que deux de- fz.
main. Ein gntes Heut gilt mehr als zwe^
Morgen.
Mieux vault un en la main Que deux demain.
Mehr gilt ein in der Hand, ah zwei morgen.
Heute 727.
— 382 —
729 Heute.
it. E meglio un presente, che clue futuri. Es ist
besser ein Gegemv'drtirjes, als zwei Kiinftige.
ni. L' e mei poch ades, che taut doina. (1. b.)
Es ist lesser icenig jetzt, als viel morgen.
Xe megio poca assistenza, ma pronta, che molta,
ma tarda, (v.) Besser wenig Beistand, aher
rasch, als vieler, aher spilt.
727. Heute Freud', morgen Leid.
Heut' Alles gelingt, morgen Alles zerspringt.
Hiute freude, morgen leit. (ad.)
Hiute liep, morgen leit. (ad.)
Was heut ist lieb, wird morgen leid. (ad.)
Hiute Sliez, morgen sure, (ad.)
Hiute sumer, morne winder, (ad.)
Hude bist gesont, morgen bist siedi. (ad.)
md. Haut gejuxt, Muor geschluxt, (mrh. L.) Heute
gejauchzt, morgen geschluchzt.
dt. Heden lagchen, morgen weenen. Heute lachen,
morgen weinen. [traut, morgen bereut.
Heden getrouwd, Morgen berouwd. Heute ge-
eil. To day we are glad, to morrow sad. Heute
sind wir froh, morgen traurig.
da. Idag gift, imorgen fortrydt. S. Heden ge-
trouwd u. s. w.
fz. Aujourd'huy en fleurs, demain en pleurs. Heute
in Bliite, morgen in Traiter.
Aujourd'huy marie, demain marri. Heute ver-
mdhlf, morgen gequ'dlt.
Aujourd'huy amy, demain ennemy, Heute
Freund, morgen Feind.
Aujourd'huy trompeur, demain trompe. Heute
Betriiger, morgen betrogen.
sf. Ancuy tau ris que lendeman plouro. (nprv.)
Heute lacht, iver morgen weint.
it. Oggi in canto, domani in pianto. (mi. t.) Heute
im Qesang, morgen im Weinen.
ni. Ancuo in canto , doman in pianto. (v.) S.
Oggi u. s. w.
728. Heute Herr, morgen Knecht.
Heute ein Kaufmann , morgen ein Bettelmann.
Heute gross, morgen klein.
Heute oben, morgen unten.
Hiute fri und morgen mannes eigen. (ad.)
Hiiit ist er arm, der e was rich, daz gliickes rat
louft ungelich. (ad.)
Heut im Putz und morn im Schmutz. (schwei.) od.
Heden graaf, Morgen slaaf. Heute Graf, mor'/en dt.
Sklav'.
Heden koopman, Morgen loopman. Heute Kauf-
mann, viorgen Laufmann.
Heden hoveling, Morgen verschoveling. Heute
Hojling, morgen Versfossener.
Heden rijk, morgen arm. Heute reich, morgen arm.
Die heden was een ridder, Wordt morgen wel
een bidder. Der heute war ein Bitter, n-ird
morgen ivohl ein Bitter.
Idag Herre, iraorgen Tjener. Heute Herr., viorgen d^
Diener.
Idag en Kjebmand, imorgen en Tiggermaud.
S. Heute ein u. s. w.
I dag kopman, i morgon tiggare. Heute Kauf- sw.
viann, morgen Bettler.
I dag rik, i morgon fattig. S. Heden rijk u. s. iv.
Heri Joseph, hodie scortator. (mlt.) It.
Aujourd'huy maistre, demain valet. S. Idag fz.
Herre u. s. w.
Aujourd'huy chevalier, demain vachier. Heute
Bitter, morgen Kuhhirt.
Hier vachier, Hui chevalier. Gestern Kuh-
hirt, heute Bitter.
Aujourd'huy grand, demain petit. S. Heute
gross u. s. w.
Aujourd'huy en siege, demain en piege. (afz.)
Heute im Stuhl, morgen in der Schlinge.
Oggi e Caifasso chi jeri fu Giovanni. Heute it.
ist Kaiphas, der gestern Johannes war.
Oggi mercante, domani viandante. (t.) Heute mi.
Kaufmann, morgen Wanderer.
Oggi creditore, domani dobitore. (t.) Heide
Glaubiger, morgen Schtddner.
Ahi pastor y aliuy sen or. (neat.) Gestern Hirte Im.
und heute Herr.
Hontem vaqueiro , hoje cavalleiro. S. Hier pt.
vachier u. s. ic.
Ayer vaquero (y) hoy caballero. Gestern Kuh- sp.
hirt (und) heute Bitter.
729. Heute mir, Morgen dir.
Heute niein, morgen dein, so theilet man die
Huben.
Sehr ungleich geht's auf Erden zu, Icli heut'.
der gestern, morgen du.
Est hiute min, monae din, so teilet man die
huoben. (ad.)
Heute 729.
— 383
730 Heute.
md. Haut mir, muorgen dir. (mrh, L.)
od. Ileut an mir, morgen an dir. (bair., schwei.)
pd. Ifegd u mir, Moren un dir. (nrli. IS.) S. Ueut
an u. s. w.
Iliidde mie, morgen die. (ns. W. U.)
(It. Heden mij, Morgen dij.
Van dag mijne, morgen uwe beurt. Ileuie die
Reihe an mir, morgen an Euch.
Wat heden mij geschiedt, kan morgen u ge-
beuren. Was heute mir f/eschieht, kann mnr-
gen Euch begegnen.
en. To day tliee, to morrow me. Heute mir, mor-
gen dir.
is. f dag m^r, a morgnn J)6r.
SW, I dag mig, i morgon dig.
It.
CW.
fz.
it.
mi.
ui.
si.
I III.
wl.
Ilodie mibi, eras tibi.
Hoz a mai, daman a tai. (Id. U.-E.)
Oz a mi, damaun a ti. (obi.)
Aujourd'hui a moy, demain a toy. (afz.)
Oggi a me, dimane a te.
Oggi a me, domani a te. (t.)
Inc6 a me, dom;\ a te. (1. b.)
Quel che inco suced a me, 1'6 doma siiced a
te. (1. b.) S. Wat heden u. a. lo.
Ancuo a mi, domau a ti. (v.)
Ogi a mi, dimani a ti. (v. trst.)
Oggi a mia, dumani a tia. (s.)
Hoe ad mie, eras ad tie. (sa. L.)
Hui per mi, dema per tu. (val.) Hetde fiir
mich, morgen fur dich.
Asta-di la mine, mano la tine. Heute lei viir,
morgen hei dir.
730. Heute roth, Morgen todt.
Heute Konig, morgen todt.
Heute Blume, morgen Heu.
Heute reich, Morgen eine Leich'.
Heute stark, Morgen im Sarg.
Heute Trab, Morgen im Grab.
Hiute was, morgen as. (ad.)
Wer heut lebt, der stirbet morn, (ad.)
od. Heut frisch und stark, morgen im Sarg. (.schwei.)
Hut vol, morn hoi. (schwei.) Heute veil, mor-
gen hohl.
Haind rod, moagen tod. (st.)
pd. Hiidde ranth, morgen daut. (ns. W.)
Hiidde raud, morgen daud. (ns. W. U.)
Heden rood, Morgen dood. dt.
ileden koniiig, morgen keutel. Heute Konig,
morgen Koth.
Heden lets, Morgen niets. Heute etwas , mor-
gen nichts.
Heden leven, morgen sterven. Heute leben,
morgen sterben.
Hedcai in hoogheid verheven, morgen onder de
aarde. Heute in Hoheit erhaben, .viorgen
unter der Erde.
Heden in figuur, morgen in het graf. Heute
in Gestalt, morgen im Grab.
To day a man , to morrow a mouse. Heute eu.
ein Mann, morgen eine Maua.
Billing riijd, mjarnc diijd. (M.) fg.
Idag roA, Imorgeu dod. [gen Staub. dii.
Idag Guld, Imorgen Muld. Heute Gold, mor-
Idag suiid, Imorgen kold om Mund. Heute ge-
aund, morgen kalt avi Mund.
K(5ngr i dag, dauSr a morgun. Konig heute, is.
todt viorgen.
I Dag raud, i Morgon daud. nyy,
Dan som i Dag er frisk og raud, kann vera i
Morgon daud. Wer heute frisch und roth
ist, kann morgen todt aein.
I dag r<id, i morgon dod. [Leic/i'. sw.
I dag rik, i morgon lik. Heute reich, morgen
I dag gull, i morgon mull. S. Idag Guld u. a.w.
Irus est subito qui modo Croesus erat. It.
Oz en possa, damaun en fossa, (obi.) Heute in cw
Kraft, morgen im Grab.
Tgei ch' oz si crescha, damaun svanescha. (obi.)
Waa heute wcichat, verschicindet morgen.
Aujourd'hui en fleurs, demain en vers. Heut fz.
in Bliite, morgen in Wiirmern.
Aujourd'huy roy, demain rien. Heute Konig,
morgen nichts.
Aujourd'hui en ch^re, demain en biere. Heute
im Wohlsein, morgen im Sarge.
Oggi vivi e doman morti. Heute lebend und it.
morgen todt.
Oggi 6 fiore, doman si niuore. Heute ist's
Bliite, morgen atirbt's.
Oggi in figura, domani in sepoltura. (t.) ^S". mi.
Heden in figuur u. s. w.
Inco^u in figura, dman in sepoltura. (em. P.) ni.
S. Heden in figuur u. s. w.
Incoo in figura, dman in sepoltura. (em. R.)
*S^. Heden in figuur u. a. w.
Se incoeu te sec in figura, doman to podet vess
in sepoltura. (1. m.) Wenn du heute in Ge-
stalt bist, kannst du morgen im Grabe sein.
Heute 730.
— 384
734 Himmel.
AncheTii an figiira, doman an sepoltura. (piem.)
S. Hedeii in fiquur u. s. w.
Ancuo in figura, doman in sepoltnra. (v.) S.
Heden in figuur u. s. w.
Ogi in figura, dimani in sepoltura. (v. trst.) S.
Heden in figuur u. s. w.
si. Oggi in figura e dumaui in sepoltura. (s.) S.
Heden in figuur u. s. ?.o.
Oij casceri e dumani cassatu. (s.^ Heute Kassi-
rer und monjen eingekastelt.
pt. Hoje em nossa figura, e jimanha na sepultura.
Heut in unserer OestaU. und morgen im
Orahe.
Hoje somos, amanlui nao. Heute sind wir, mor-
gen nicht.
sp, Ayer lucia la mi cara, hoy plegada, manana
seras liada. Qestern gldnzte mein Antlitz,
heute faltig, wird es morgen eingehiUU sein.
731. Was du heute thun kannst, ver^
s c h i e b e nicht bis morgen.
(it. Stel niet tot morgen uit, wat gij heden doen
kunt. Schiehe nicht bis morgen cm/, was
du heute thun kannst.
8W« Uppskjut aldrig till i morgon, hvad du kan
gora i dag. Schiehe niemals bis morgen
auf, was du heute thun kannst.
Lo que has de hazer, no digas eras, pen la 8p.
mano y haz. Was du zu thun hant, sage nicht
morgen, leg' die Hand an und thus.
732. Dcr Himmel ist una il bur a 11 gleich
uahc.
Det er lige naer til Himmels, i hvor man doer. dft.
Es ist gleich nah zum Himmel, no man
auch sterbe.
Jafnlangt er til heljar heima og a liati uti. is.
Ebenso ireit ist's zum Todtenreich daheim
und draussen auf dem Meer.
Plimmelen er allstad like niBr. Der Himviel IIW.
ist iiberall gleich nah.
733. Dor Weg zum Himmel fiilirt durch
Kreuzdorn.
Wer zum Himmel ist geborn, Den sticht alle
Tag ein Dorn,
Wer zum Himmel ist erkoren , Den stechen md.
taglich Disteln und Dorcn. (mrh. E.)
fz. Ce qu'aujourd'huy tu peux faire, Au lende-
main ne differe.
Ne remets pas a demaiu ce que tu peux faire
aujourd'hui. S. Stel u. s. w.
Ce qvi'on pent aujourd'hui ne faut attendre k
demain. Was man heut kann^ damit muss
man nicht his morgen warten.
Ce que tu peu^ faire au matin, N'attens ves-
pres ne lendemain. Was du am Morgen
thun kannst, das verschiehe weder auf den
Abend, noch auf den ndchsten Morgen.
N'attendre pas a faire au vespre ce que tu pues
faire au matin, (afz.) Nicht auf den Abend
verschieben, was du am Morgen thun kannst.
nf. I n'fa nin r'mette a leddimin qou qu'on pou
fer 1' meme jou. (w.) Man muss nicht auf
den ndchsten Morgen verschieben, was man
denselhen Tag thun kann.
sf. So qe podes fa iuei, nouu Jou mandes a de-
man. (Lgd.)
it. Quell che te podet fa denter d'incoeu, ytiraccia
minga a fall fina doman. (ni. 1. m.)
The way to heaven is by weeping- cross. Der en.
Weg zum Himmel fiihrt beim Thrdnenkreuz
vorbei.
Non est ad astra mollis e terris via. It*
Per aspera ad ardua.
La croix est I'dchelle des cieux. Das Kreuz fz.
ist die Leiter zum Himmel.
La strada del paradiso xe streta. (ni. v.) Die it«
St7'asse zum Paradies ist eng.
734. Mit den Beinen lauft man nicht
in d en Himmel.
Man rutscht auf keinem Kissen in den Himmel.
Er will mit Stiefel und oi)oren in den Himmel.
Met Stimpf un Schua kummt mer nid in Him- md.
mel. (frk. M.) Mit Strumpfen und Schuhen
kommt man nicht in den Himmel.
Mat Schong an Huosen an den Himmel kom-
men. (mrh. L.) Mit Schuhen und Hosen in
den Himmel kommen.
Er will mit einem male in den Himmel. (sa.M.)
Man kann auf keinem Kiissen in den Himmel od
rutschen. (schwei.)
Ma cha niid gad mit-te Schuea inn Himmel ui.
Himmel 734.
— 385 —
735 Himmel.
(schwei. A.) Man kann nicht gerade mit
den Schuhen in den Himmel hinauf.
pd. Me lopet nitt so met Huosen un Schau in 'n
Hiemel. (wstf. Mrk.) Man Iduft nicht 'so
mit Hosen und Schuhen in den Himmel.
dt. Sten komt met kousen end schoenen niet in
den hemel. Man kommt nicht mit Striimpfen
und Schuhen in den Himmel.
Men glijdt op fluweelen kussens zoo raaar het
hemelrijk niet binnen. Man yleitet nicht hlos
so auf atlasnen Kissen in den Himmel.
Men komt met geene kousen en schoenen in den
hemel. (vl.) S. Men komt u. s. w.
en. The way to bliss lies not on beds of down.
Der Weg zur Seligkeit geht nicht auf Dau-
nenbetten.
To go to Heaven in a featherbed. Gen Him-
mel in einem Federhett fahren.
da. Han vil krybe til Himmels paa en Tiekkestige.
Er will auf einer Dachleiter in den Him-
mel kriechen.
Man lober ikke til Viisdom i Traeskoe. Man
Iduft nicht in Holzschuhen zur Weisheit.
llW. Koma til Paradis paa slette Marki. Auf ebenem
Feld in's Para dies kommen.
Ein stig inkje stigalaus til Himmels. Man
steigt nicht ohne Leiter in den Himmel.
SW. Dhet ar intet sa latt at springa i Gudz Rijke.
Es ist nicht so leicht , in Gottes Reich zu
springen.
it. Non si va in Paradiso in carrozza. Man f'dhrt
nicht zu Wagen in's Paradies.
mi. Un s po ander in paradis in carozza. (rom.)
Man kann nicht zu Wagen in's Paradies
fahren.
In Paradiso non ci si va in carrozza. (t.) In's
Paradies f'dhrt man nicht zu Wagen.
Andare in paradiso col guancialino. (t.)
Paradies mit dem Kopfkissen gehen.
ni. Andar in paradis in carrozza. (em B.)
Paradies zu Wagen fahren.
In paradis no se ghe va in carozza. (1.)
In Paradiso u. s. lo.
In tirosa nessun va in paradis. (1. m.) Im
Wagen fdhrt Niemand in's Paradies.
As peul nen ande an Paradis an carossa. (piem.)
S. Un s po u. s. w.
No se pol andar in Paradiso in carozza. (v.) S.
Un 8 po u. s. w.
In's
In's
S.
A lu celu 'un si va senza fatiga. (s.) In den si.
Himmel kommt man nicht ohne Miihe.
Cu peni e pacienza si va 'mparadisu. (s.) Mit
Miihe und Geduld kiimvit man in's Paradies.
735. Wenn der Himmel zusa m me nfallt,
so sind alle Vogel gefangen.
Wenn der Himmel einfallt, so konnen die Vogel
keine Nester mehr banen.
Wenn der Himmel einfallt, bleibt nirgends ein
Stuhl stehen.
Wenn der Himmel einfallt, so siud alle Topfe
und Baume zerschlagen.
Wenn der Himmel einfiele, bliebe keiu alter
Zaunstecken (kein alter Topf) ganz.
Wenn der Himmel einfiele, zerschltig' er mehr
Kacheln als Oefen.
Failt der Himmel ein, so liegen wir Alle dar-
imter begi'aben.
Wann den Himmel zesammefalld, Brahchen all md.
Dobbeu on der W^eld. (mrh. T.) Wenn der
Himmel zusammenfdllt, zerbrechen alle TiJpfe
in der Welt.
Wann der Himmel einfallt, so wird er uns Alle od.
decken. (schwei.)
As den Himmel infellt, sinn alle Mossen dood. pd.
(nrh. Kl.) Wenn der Himmel einfallt, sind
alle Spatzen todt.
Wenn de Himmel infallt, so krig wi en groten
Kiikenkorf. (ns. B.) W^enn der Himmel ein-
fdllt, so kriegen wir einen grossen HUhner-
korb.
Wenn de Himmel instorrt, so Hgge wie alle
driinner. (ns. ha. V.) Wenn der Himmel
einstUrzt, so liegen wir Alle darunter.
Wenn de Heven fallt, so ligg wi der all unner.
(ns. hist.) Wenn der Himmel einfallt, so
liegen wir Alle darunter.
Wenn der Himmel einfallt, sind alle Sperlinge
todt. (ns. Pr.)
Viel de hemel, dan zouden er veel leeuweriken dt.
(kwakkelen) gevangen worden, Fiele der
Himmel ein, dann wUrden viele Lerchen
(Wachteln) gefangen werden.
Viel de hemel, dan bleef er nergens een stoel
staan (dan bleef er geen arden pot of pan
heel). Fiele der Himmel ein, dann lliebe
nirgends ein Stuhl stehn (dann bliebe kein
irdener Topf oder Tiegel ganz).
Als de hemel valt , blijft er geen tuinstaak
49
Himmel 735.
— 386
736 Hinken.
staan. Wenn der Himmel einfdlU, hleiht
Tcein Zaunstecken steh'n.
Als de hemel valt, zijn alle miisschen dood.
^S*. As den Himmel u. s. w.
Viel de hemel, dan was immers alles verloren.
Fiele der Himmel ein, dann ware dock
Alles verloren.
Als de hemel valt , zijn wij altemaal dood
(moet het al sterven). Weiin der Himmel
einfcilU, sind wir sammt und senders todt
(muss Alles sierbenj.
Als de hemel valt, krijgt de aarde eene huik.
Wenn der Himmel einfdllt, Tcriegt die Erde
einen Buckel.
Als de hemel valt, krijgt men eene blaaiiwe
slaapmuts op. Wenn der Himmel einf'dllf,
kriegt man eine blaue Schlafmiitze auf.
Dat den hemel uiele, der bleue met een tuyn-
staeke staen. (ah.) Wenn der Himmel fiele,
da bliebe nicht ein Zaunstecken stehn.
Viel den hemele, so waert goet qnackelen van-
gen, (avl.) Fiele der Himmel ein, so war'
es gut Wachteln fangen.
Os de lugt go voUen, we goan ol d'roun'her
zyn. (vl. F.) Wenn die Luft f'dllt, werden
wir alle darunter sein.
en. If the sky falls, we shall catch larks. Wenn der
Himmel fdllt, iverden wir Lerchen fangen.
If the lift fa', the laverocks will be smoored.
(scho.) Wenn das Firmavient fdllt, werden
die Lerchen erschlagen werden.
fs. Wan a Hemmal felt , lei wi-r altemal unner.
(A.) Wenn der Himmel fdllt, liegen wir
allzumal darunter.
Wan a Hemmal fealt, do lei wi'r altamal onnar.
(F.) S. Wan a u. s. w.
da. Falder Himlen ned, saa fanger man Lserker.
Fdllt der Himmel nieder, so fdngt man
Lerchen.
Falder Himmelen, da brister der mange Leer-
potter. Fdllt der Himmel, so zerbrecheii
viele Thontbpfe.
Faller Hemmelen, thaa brysther manghe Leer-
giydher. (ada.) S. Falder Himmelen u. s.w.
is. Falli himin, hrjota sundr leirpottar. Fdllt der
Himmel, zerbrechen die Thontopfe.
SW. F0rsta hymildin faller, tha bristher margh gryta.
(asw.) S. Falder Himmelen u. s. to.
It. Si rnerit coelum , multae caperentur alaudae.
Fit fragor oUarum, ruit arx si coelicolarum.
(mlt.)
fz. Si le ciel tombait, il y aurait bien des alouettes
prises. Wenn der Hivimel fiele, wiird' es
viele gefangene Lerchen geben.
Si les nues ch^oit, Les aloes sont toutes prises.
(afz.) Wenn die Wolken fielen, wdren die
Lerchen alle gefangen.
Se la mar boulissie tres ouros, i-aonrie be dii sf.
peissous cui^s. (Lgd.) Wenn das Meer drei
Stunden kochte , wiird' es viele gekochte
Fische geben.
Si lou Ceou tombavo, que de darnagas ! (nprv.)
Wenn der Himmel fiele, was fiir Spechte !
Si la mar bouillie tres houros, I'y aurie ben de
peisson cuech. (nprv.j S. Se u. s. w.
Se il cielo rovinasse", si piglierebbero di molti it.
uccelli. Wenn der Himmel einstiirzte, wiir-
den viel Vogel gefangen,
Se ch^sca e zil, us ciapa dal lodal. (rom.) Wenn mi.
der Himmel fiillt, fdngt man Lerchen.
Se'l ciel rovinasse, si piglierebbon tant' uccelli!
(t.) Wenn der Hivimel einstiirzte, wiirden
so viel Vdgel gefangen!
Sa'l cascass al ciel, mo al s'piar^, pur tant ni.
qualj ! (em. B.) Wenn der Himmel fiele,
wiirden doch so viel Wachteln gefangen!
Si el cielo se cae, quebrarse han las ollas. sp.
Wenn der Himmel fdllt, miissen die Topfe
zerbrechen.
Si el cielo cayese, pavalle las manos. Wenn
der Himmel fiele, halte die Hdnde vor.
7.36. Voor Kreupelen mag men niet hin-
ken. (dt.) Vor Kriippeln darf man nicht
hinken.
Het is kwaad hinken (mank gaan) voor den dt.
kreupele. Es ist schlecht hinken (lahm gehenj
vor dem Kriippel.
Tis conste voor cruepele manck gaen. (avl.) Es
ist Kunst vor Kriippeln lahm gehn.
No halting before a cripple. Kein Hinken vor en.
einem Kriippel.
Det ar onodigt, predika for lardt folk. Es ist SW.
unnUtz, vor gelehrten Leuten zu pi-edigen.
Memorem mones (doctum doces). It.
II ne faut pas clocher devant les boiteux. Man fz.
muss vor den Lahmen nicht hinken.
II ne faut pas parler latin devant les cordeliers.
Man muss nicht Latein vor den Franzis-
kanern sprechen.
Clochier ne faut devant boiteux. (afz.) Hin-
ken darf man nicht vor Lahmen.
Hinken 736.
387 —
739 Hoch.
nf. Oil n' deux maie halter divant on halo, (w.)
Man soil niemals vor einem Lahmen hinkei'.
pt. Em casa de Mouro iiao falles algaravia. Im
Maurenhause sprich nicht arahisch.
sp, En casa del Moro no hables algaravia. S. Em
casa u. s. to.
737. Eine Hinterthur verdirbt das Hans.
Hinten hinaus Verderbt das Haus.
dt. De achterpoort bederft het huis. Die Hinter-
pforte vevderht das Haus.
Achterdeuren aan de huizen , Zijn zooveel als
open sluizen. IlinterthUren an den Ilausern
sind so ffut loie off'ne Schleusen.
Die aelitcrdnere onteert het buys, (avl.) Die
Hinterthur enfekrt das Haus.
eu. A nice wife and a backdoor, do often make
a rich man poor. Eine nette Frau und eine
Hinterthur machen oft einen reichen Mann
arm.
it. La porta di dietro 6 quella che ruba la casa.
(mi. t.) Die Hinterthur ist's, die das Haus
bestiehlt.
si. La casa a do porte, n diaue se la porte. (ap. B.)
Das Haus mil zwei Thuren hole der Teufel.
Im. Casa de dos portas fa de mal g^iiardar. (neat.)
Haus mit zwei Thuren Idsst sich schlecht
hiiten .
pt. Tudo farei, casas de duas portas nao guardarei.
Alles werde ich thun, Hiiuser mit zwei
Thiiren werde ich nicht hiiten.
sp. Casa con dos piiertas no la guardan todas duenas.
Haus mit zwei Thiiren , alle Aufseherin-
nen hiiten es nicht.
La puerta trasera es la que destruye la casa.
Die Hinterthur ist die, welche das Haus
verdirbt.
Le case grandi dal mezzo in su non s' abitano. it.
(mi. t.) Die grossen Hduser sind von der
Mitte bis oben hin unbewohnt.
7.S9. Hohe Steiger fallen tief.
Steige nicht zu hoch, so fallst du nicht zu tief.
Wer hoher steigt, als er sollte, Fallt tiefer,
als er wollte.
Sam einer, der da hoger stiget, der muos deste
hoger fallen, (ad.)
Wer hoch klimmt, fallt hoch. (mrh. E.) md.
Wer hoch steigt, fallt tief. (schwei.) od.
Wea hoch staigg, fold hoch. (st.) Wer hoch
steigt, fallt hoch.
De to hoog stiggt, fallt am deepsten. (ns. O. R.) pd.
Wer zu hoch steigt, fallt am tiefsten.
Wer hoch steigt, wird tief (niedrig) fallen. (ns.Pr.)
Wei hauch stieget, de liauch fjillt. (ns. W.)
Wer hoch steigt, der fallt hoch.
Hoe hooger geklommen, hoe zwaarder val. Je dt.
hoher geklommen, je schioerer Fall.
Hy moet al hoghe climmen, die seer leghe val-
len sal. (ah.) Der muss schon hoch klim-
men, der sehr tief fallen soil.
Hasty climbers have sudden falls. Hastige en.
Klimmer fallen plbtzlich.
The higher climb, the gi-eater fa', (scho.) Je
hoher Steigen, je grosserer Fall.
Hokker huugh klemmert, felt liagh. (A.) Wer U,
hoch klettert, fallt tief.
Diar huuch klemmart, fealt liach. (F.) S. Hok-
ker u. s. w.
738. Hohe Hauser sind gewohnlich un-
term Dach e leer.
da. H0ie Huse staae gjeme tomme. Hohe Hauser
stehen gewohnlich leer.
Hme Huse — tomme Vserelser. Hohe Hdu-
ser, leere Stuben.
nw. H0gt Hus er tomt under Taket. Hohes Haus
ist leer unter dem Dache.
Hvo lioit vil klyve, falder ofte ned. Wer hoch da.
steigen icill, fallt oft herab.
Den som stiger heit, falder dybt. S. Wer hoch
steigt u. s. v\
Den hogt vill klifva, faller ofta ned. S. Hvo SW.
u. s. w.
Dhen hogt klijfvcer, ban faller diupt, Wer hoch
klimmt, der fallt tief.
Qui quaerit alta, is malum videtur quaerere. It.
Qui petit alta nimis, retro lapsus ponitur imis.
(mit.)
Sin aulta sgolada vegn bassa tschentada. (obi.) CTf.
Auf hohen Flug kommt tiefer Fall.
Tgi sgola memm ault, sa bassa pli bauld. (obi.)
Wer zu hoch steigt, fallt um so rascher.
Celui qui s'el^ve est sujet k tomber. Wer sich fz,
erhebt, ist dem Fall ausgesetzt.
49*
Hoch 730.
— 388 —
741 Hochmuth.
De grande montee grande chute. Von gros-
sem Steigen grosser Fall.
Qui plus tost monte qu'il ne doit, Descent plus
tost qu'il ne vouldroit. Wer friiher steigt,
ah er soil , steigt friiher herunter , als er
mocJite.
Qui plus haut monte qui ne doit, De plus haul
chiet qui ne voudroit. (afz.) S. Wer hoher
steigt u. s. w.
Qui plus haut monte, de plus haut chiet. (afz.)
Wer hoher steigt, fallt tiefer. [Iwch u. s. w.
Ki haut monte, de haut descent, (afz.) S. Wer
nf. Cil chiet en has, qui trop haut veut monter.
(Chmp.) Der fdllt herab, der zu hoch stei-
gen will.
sf. Qui trop haut monte cay has dap honte. (Gsc.)
Wer zu hoch steigt, fdllt tief mit Schimpf.
it. A cader va, chi troppo in alto sale. Zu Falle
kommt, wer zu hoch hinauf steigt.
mi. Pii si colla insu e piu si risica di casci
inghiu. (crs.) Je hoher man steigt, je mehr
Iduft man Gefahr, herahzuf alien.
Chi tropp' alto sale, presto scende. (t.) Wer
zu hoch steigt, kommt rasch herunter.
Chi troppo in alto sal, cade repente, Preciplte-
volissimevolmente. (t.) Wer zu hoch hin-
auf steigt, fdllt schnell Hals iiber Kopf
Chi piu alto sale Maggior colpo cade, (t.) Wer
hoher steigt, hat grosseren Fall.
Chi troppo sale da maggior percossa. (t.) Wer
zu sehr steigt, schldgt stdrker auf.
ni. A anda so trop in alt, Se ris'cia fa ii brot salt.
(1, b.) Wenn man zu hoch geht, Iduft man
Gefahr, einen hdsslichen Sprung zu machen.
A anda so tr6p, se ris'cia a deenta sop. (1. b.)
Geht man zu hoch, Iduft man Gefahr, lahm
zu wer den.
Chi va su trop avvolt, ris'cia a fa toma. (1. m.)
Wer zu rasch hoch steigt, Iduft Gefahr, sich
zu iiberschlagen.
si. A terra va cui troppu autu acchiana. (s.) Zu
Boden fdllt, wer zu hoch steigt.
Cui vola troppu autu, prestu cadi, (s.) Wer
zu hoch fliegt, fdllt schnell.
A li voli repentini li caduti su vicini. (s.) Ra-
schem Fluge ist der Fall nah.
pt. De grande subida grande cahida. ,S'. De grande
montee u. s. w.
gp. A gran salto gran quebranto. Auf grossen
Sprung grosser Schaden. \mont6e u. s. w
De gran subida gran caida. S. De grande
1T1. Cine se innaltia pr6 multu cade. Wer sich zu
sehr erheht, fdllt tief.
740. Hoher Baum fjingt vie I Wind.
Das Wetter schlagt gern in die hohen Thiirme. Od.
(schwei.)
Je hocher in de Lucht ebuet werd , jS arger pd.
kiimt er de Wind gegen. (ns. ha. G. u. G.)
Je hoher in die Luft gebaut wird, je drger
kommt der Wind dagegen.
Hooge boomen vangen veel wind. Ilohe Bdume dt»
fangen viel Wind.
Hooge masten (molens) vangen veel wind. Hohe
Masten (Miihlenj fangen viel Wind.
Bij hooge torens waaijen veeltijds groote win-
den. Urn hohe Thiirme wehen hdufig grease
Winde.
Hooge muren hebben veel uit te staen. (vl.)
Hohe Mauern hahen viel auszuhalten.
Huge winds blow on high hills. Starke en.
Winde wehen auf hohen Bergen.
Hoie Trseer fange megen Vind. S. Hooge dli.
boomen u. s. w.
Dess hagre Vegg, dess hardare Vind. Je ho- nw.
her die Wand, desto schdrfer der Wind.
Dess h0gre Hus, dess hardare Storm. Je hoher
das Haus, desto stdrker der Stui-m.
Hoga trad blasa och (snarast) orakuU. Hohe SW.
Bdume werden auch (amraschesten)umgeweht.
Askian slar snarast i hoga Torn. Der Donner
schldgt am schnellsten in hohen Thurm.
Blixten slar gerna ned i hoga torn. Der Blitz
schldgt gern in hohen Thurm.
Aux grands honneurs grands envieux, Aux fz.
grandes portes soufflent les gros vents. Bei
grossen Ehren grosser Neid ; an grossen
ThUren wehen grosse Winde.
A las gran portos, boufou las grandos aouros. sf.
(Lgd.) An den grossen Thiiren wehen die
grossen Winde.
AUe gran porte soffiano i gran venti. S. A it.
las u. a. w.
741. Hochmuth kommt vor dem Fall.
Wer sich von hochvart iibertreit, wirt der ze
spot, wem ist daz leit. (ad.) [(ad.)
Got hoehet alle giiete und nidert hochgemiiete.
Hochmuut get forn Fall. (frk. H. S.) Hoch- md.
muth geht vor dem Fall.
Hachniaud kiimt kort vorn Falle. (ns. ha. G. pd.
u. G.) Hochmuth kommt kurz vor dem Falle.
Hogmut kommt for de Fall. (ns. hist. A.)
Hauchmauth kiimmet fiir dem Fall. (na. W.)
Hochmuth 741.
— 389
744 Holz.
eu. Pride goes before the fall. S. Hochmuid u. s. w.
Pride goes before and shame follows after.
Hochmuth geht voraus und Scham folgt nach.
fs, Hnughmud as foor a Fal. (A.) Hochmtith ist
vor derii Fall.
Huchmaujd gorigt faar 'e Fall. (M.) S. Jloch-
mutit u. s. w.
Hoogmud kumdt fuar en Fal. (S.)
da. Hovmod gaaer for Fald. -*?. Hochmuut u. a. v.
Hovmod staaer for Fald. Hochmuth steht vor
(demj Fall.
is, Drambhitr gjorist sa, sem til grnnns skal giinga.
Hochmilthifj wird der gemacht, der zu Grunde
fjchen soil.
UW. Stort Mod stend fyre Fall. S. Hovmod staaer
u. s. w.
SW. Hogmod gar for fall. 5'. Hochmuut u. s. xv.
Hogfardt gar for fallet. Hoffart (jeht vor dem
Fall.
CW. La superbia va be ant co la ruina ; E quella
bain spert davo chamina. (Id. U.-E.) Der
Hochmuth geht dem Un'ergang voraus und
dieser eilt rasch vorwarts.
Loschezia va avon a la ruinna. (obi.) S. Hoch-
muut u. s. w.
fz. L'orgueil est I'avant-coureur de la chute. Der
Hochmuth ist der Vorlaufer des Falls.
Quand orgueil chevauche devant, honte et dom-
mage suivent de pr^s. Wenn Hochmuth
voran eilt, folgen dicht Schande undSchaden.
Quand orgueil chevauche ou va le galoppe,
Daim et honte le suit en croppe. Wenn
Hochmuth zu Pferde sitzt oder Galopp rei-
tet, sitzt Schaden und Schande hinten auf.
sf. Orgulh a chibau et misere en croupe. (Brn.)
Hochmuth zu Pferde, und Elend hinten auf.
Quan un home ses rendut orgoulhous, Honte
mysere a desia aux talous. (Gsc.) Wenn ein
Mensch hochmiithig geworden ist, Schande,
Elend nach Verlangen an den Fersen.
Ourghiel e graisso , Diou I'abaisso. (Lgd.)
Hochmuth und Fett driickt Oott nieder.
Ourgueil et graisso, Diou I'abaisso. (nprv.) S.
Ourghiel u. s. to.
it. Quando la superbia galoppa, La vergogna siede
(le siede) in groppa. Wenn der Hochmuth
galoppirt, sitzt die Scham hinten auf.
mi. La superbia ando a cavallo e torno a piedi. (t.)
Der Hochmuth gieng zu Pferde und kam zu
Fuss icieder.
Ad orgoglio non manco mai cordoglio. (t.)
Dem Stolze fehlte nie Leid.
Figlia de la soperbia e la roina. (npl.) Tochter .si.
der Hoffart ist die Vernichtung.
742. Hij is van het hout, daar men de
fluiten van maakt. (dt.) Er ist von
dem Holz, woraits man die Floten macht.
n est du bois dont on fait les flutes. f'/.,
Je suis du bois dont on fait les vielles, de tons
bons accords. Ich bin von dem Holz , aus
zvelchem man die Leiern macht, ulle gut ge-
stimmt.
Air est do ch'bo qu'cin foet des flutes, (pic.) nf.
Ete d' ech' bos, dont on foet des flutes, (pic)
Vcm Holz sein, looraus man die Floten macht.
11 est de bois dont on fait les violons. (w.) Er
ist von dem Holz, ivoraus man die Geigen
macht.
Di questi legni si fanno i Zoccoli. (si. ap.) it.
Von diesem Holze macht man die Holzschuhe.
743. Griines Holz, grosse Hitze.
Groen hout maakt heet vuur. Griin Holz dt.
macht heiss Feuer.
Verde buche fait chaut feu. S. Groen u. s. w. fz.
II n'est feu que de bois vert. Es giht kein
Feuer, wie von griinem Holz.
Bos ver fai fio caou. (Lgd.) S. Groen u. s. w. sf.
Chi bmscia legna verde h. siguru d'avfe u fume. it.
(mi. crs.) Wer griines Holz hrennt, ist sicher,
den Rauch zu haben.
Lenha verde mal se accende, quern muito dorme, pt.
pouco aprende. Griines Holz hrennt schlecht
an, wer viel schlaft, lernt wenig.
Lenha verde nem se queima, nem se accende.
Griines Holz verhrennt iceder , noch hrennt
es an.
744. Nicht aus jedem Holz kann man
Pfeifen schueiden.
Nicht jedes Holz Gibt einen Bolz.
Wenn's nitt im Holz steckt, giebt's keine Pfeife. od.
(schwb. W.)
Holz 744.
^- 390 —
746 Honig.
Es mnss am Holz sein, wenn es will a Geiga
geba (eine Geiffe gehen soil), (schwb. W.)
Man kann nicht aus jedem Holz ein Bolz dreheii.
(scliwei.)
Wenu's nid im Holz ist, so git's kei Pfiife
(gibt's keine Pfeife). (schwei.)
dt. Van alle hout kan men geen lepels maken.
Nicht von allem Holze kann man Loffel
machen.
Uit alle hout kan geen Merciirius-bceld ge-
sneden worden. Nicht aus allem Holze kann
ein Merkurhild geschnilten werden.
Alle hout is geen timmerhout (pijlhout). Nicht
alles Hole ist Zimmerholz (Pfeilholz).
dii. Det er ei hvert Slags Trse, som duer til
Trseskoe. Nicht jede Art Holz taugt zu
Holzschuhen.
Alle Blomster due ikke til Bouquet. Alle Bluvien
taugen nicht zum Strauss.
SW. Det ar inte allt slags tra, som duger till traskor.
;S^. Det er u. s. w.
It. Non ex quovis ligno fit Mercurius.
fz. Tout bois n' est pas bon a faire fleche. Jedes
Holz ist nicht gut zum Pfeilmachen.
it. Non de ogni linna si faghent sos Sanctos.
(si. sa. L.) Nicht aus jedem Holze iverden
die Heilijen gemacht.
lib. Honig im Munde, Galle im Herzen.
Honig im Mund, Schermesser in der Hand.
Uzen hfinik und innen gall, (ad.)
Ir wort hant honges siiezekeit, ir werk der
gallen bitterkeit. (ad.)
pd. Hunnig in der Muule, Galle im Herten. (ns. W.)
Sukkermund bar Gift i Grnnd. Zuckervmnd
hat Gift iin Grund.
Idel Honningtale er ei uden Gift og Galde.
Lauter Honigrede ist nicht ohne Gift und
Galle.
Tidt er Gift og Galde under Honningtale. Oft
ist Gift und Galle unter Honigrede.
Sockermunn och peppar-hjerta. Zuckermund 8W.
und Pfefferherz.
Soter i munnen, falsker i grunden. Siiss m
Munde, falsch im Grunde.
dt» Honig in den mond en een scheermes aan den
riem. Honig im Munde und ein Scheer-
messer am Piemen.
Velen hebben honig in den mond en't scheermes
aen den riem. (vl.) Viele hahen Honig im
Munde und das Scheermesser am Piemen.
en, A honey-tongue, a heart of gall. Eine Honig-
zunge, ein Herz voll Galle.
fs. Honning aw'e Tung an Galle aujn 't Hart. (M.)
Honig auf der Zunge und Galle im Herzen.
da. Honning i Munden, Galde i Hjertet.
S0d i Mund har Gift i Grund. Siiss im Mrnid
hat Gift im Grund.
Mel in ore, novacula sub ciugulo. It*
Sub hyblfeo melle sjepe vcnena latent.
Langue de miel et coeur de ficl. Honigzunge fz.
und Herz voll Galle.
Meou en bouco, feou en cor. (Lgd.) a£
Meou en bouquo, fcou en couer. (nprv.)
Miele in bocca e il rasoio sotto. Honig im it.
Munde und das Scheermesser darunter.
Aver e mel a la bocca e e fel a 6 cor. (rom.) mi.
Den Honig im Munde und die Galle im
Herzen hahen.
In bocca ha '1 mele, Nel cuore ha'l fiele. (t.)
Ivi Munde hat er den Honig, im Herzen hat
er die Galle.
Volto di mele, cor di fiele. (t.) Honiggesicht,
Herz voll Galle.
Poi'tare il mele in bocca e il coltello a cintola.
(t.) Den Honig im Mwnde und das Messer
am Giirtel tragen.
Aver la mela in b6cca e la fela in t' el coeur. ni.
(em. P.) S. Aver e meZ u. s. ir.
Aveje I'amel sui laver e'l cotel (rasor) an sa-
cocia (e'l velen ant I'anim). (piem.) Den
Honig auf den Lippen und das Messer
(Pasirmesser) in der Tasche (das Gift ivi
Herzen) hahen.
Mele in bucca, et puncta in coro. (sa. L.) si.
Honig im Munde und Stachel im Herzen.
Boca de mel , cora^ao de fel. Honigmund, pt.
Herz voll Galle. [voll Galle.
Boca de mel, maos de fel. Honigmund, H'dnde
Boca de miel, manos de hiel. S. Boca cZe sp.
mel, maos u, s. w.
746. Mit einem Loffel Honig fangt man
mehr Fliegen, als mit einem Pass voll
Essig.
't FeQkt e' me Mecke' mat Hminech, ewg mat md.
Essech. (rarh. L.) Es fangt Einer mehr
Fliegen mit Honig, als mit Essig,
Honig 746.
— 391
747 Honig.
od. Mit einem Loffel vol! Honig fanget man mehr
Fliegen, als mit einer Staude vol! Essig.
(schwei.)
dt. Men vangt meer vliegen met een' lepel stroop,
dan met een vat azijn. Man fdngt mehr
Fliegen mit einem Loffel Sirop, als mit
einem Fass Essig.
Men vangt meer vliegen met siroop, dan met
azyn. (vl.) Man fdngt mehr Fliegen mit
Sirojy, als mit Essig.
en. A tea-spoonful of honey is worth a pound of
gall. Ein Theeldffel voll Honig ist ein
Pfimd Galle werth.
Yoii will catch more flies with a spoonful of
honey, than with a gallon of vinegar, (o. en.)
Ihr werdet mehr Fliegen mit einem Loffel
voll Honig fangen, als mit einer Gallone Essig.
dii. Man fanger flere Fluer med en Draabe Hon-
ning, end med en Tflnde Eddike. Man fdngt
mehr Mieyen mit einem Tropfen Honig, als
mit einer Tonne Essig.
{'I. On prend plus de mouches avec du miel qu'avec
du vinaigre. Man fdngt mehr Fliegen mit
Honig, als mit Essig.
nf. Ein attrape pau des mouques aveu du vinaigre.
(pic. St.-Q.) Man fdngt wenig Fliegen mit
Essig.
On happe pus d'mohe avou n'gotte di ISme
qu'avou un tounai d'vinaigre. (w.) Man
fdngt mehr Fliegen mit einem Tropfen Harz
als mit einer Tonne Essig.
On n'happe nin les mohes avou de vinaigue.
(w.) Man fdngt die Fliegen nicht mit Essig.
On n'attrappe nie les mouches ave du vinaigre.
(w. M.) S. On n' happe u. s. w.
sf. Prengon pas las mouscos dab binagre. (Arm.)
Die Fliegen fangen sich nicht mit Essig.
Embe feou noun se prenoii mouscos. (I^gd.)
Mit Galle fdngt mari keine Fliegen.
Embe feou non se prend mousquos. (nprv.)
S. Embe u. s. w.
Se pren pu leou de mousquos eme lou meou,
qu'embe lou vinaygre. (nprv.) Man fdngt
leichter Fliegen mit dem Honig, als mit
dem Essig.
it. Piglia pii\ mosche una goccia di miele che un
mare d'aceto. (mi. crs.) Ein Tropfen Honig
fdngt mehr Fliegen, als ein Meer von Essig.
mi. Us ciapa pi6 mosch cun na gozza d mel, ch
an 3 fa cun un baril d'ase. (rom.) S. Man
fanger u. s. w.
Si pigliano pii\ mosche in una gocciola di miele,
che in iin barile d'aceto. (t.) Es fangen sich
mehr Fliegen in einem Tropfchen Honig, als
in einem Fasse Essig.
Se ciapa pusse mosche con d'iin didal de mel, ni.
che con d'iin bocal de fel. (1. b.) Man fdngt
mehr Fliegen mit einem Fingerhut voll Honig,
als mit einem Becher voll Galle.
Sicvir te ciapparee pii mosch col mel che con
I'asee. (1. m.) Sicherlich wirst du mehr
Fliegen mit dem Honig, als mit dem Essig
fangen.
Con r amel as pia le mosche. (piem.) Mit dem
Honig fdngt man die Fliegen.
Le mosclic as pia con el doss, (piem.) Die
■ Fliegen fdngt man mit dem Silssen.
Se ciapa pin mosche co una giozza de miel che
CO un baril dc aseo. (v.) S. Man fanger
u. s. n\
Cum su mele si tenet sa musca. (sa. L.) Mit si.
dem Honig fdngt man die Fliege.
747. T h e u r e r Honig, den man a u s D o r n e u
muss leek en.
Hij koopt den honig wel duur, die zc van de dt.
doornen moet lekken. Der kauft den Honig
theuer, der ihn von den Dornen lecken muss.
He that licks honey from thorns pays too dear en.
for it. Wer Honig von Dornen leckt, be-
zahlt ihn zu theuer.
Dere is botht the hony that is licked of the
thorne. (aen.) Theuer ist der Honig gekauft,
der von den Dornen geleckt tvird.
It 's dear coft honey that's licked of a thorn.
(scho.) Es ist theuer gekaufter Honig, der
von einem Dorn geleckt wird.
Det er dyr Honing, som man slikker af Torne. da.
Das ist theurer Honig, den man von Dornen
leckt.
Det er dyrt Sm0r, som slikkes af en Hegle.
Das ist theure Butter, die von einer Hechel
geleckt wird.
Dyr Honing, som sleekes aff Tome. Theurer SW.
Honig, der von Dornen geleckt wird.
Trop achate le miel qui le leche sur les dpines. fz,
Zu theuer kauft den Honig, der ihn von
den Dornen leckt.
II fait mal lescher mel sus espyne. (afz.)
Es thut weh, Honig von Dornen zu lecken.
Honig 747.
— 392 —
749 Horcher.
nf. Cher est le miel, qu'on lesche sor espino. (Chmp.)
Theuer ist der Honu/, den man von Dornen
leckt.
it. Cam troppu k ddu meli, chi si licca di li
spini. (si. s.) Zu theuer ist der Honig, den
man aus den Dornen leckt.
748. Wer Honig leek en will, nius.s der
Bienen Stachel nicht scheuen.
Wer Honig will, muss der Bienen Siimmen
leiden.
md. Wer will Honig lecken, muss leiden , dass die
Bienen ihn stechen. (mrh. E.)
De welt Hunndeh licken, d^n daref d' Beien
net fierechten. (mrh. L.) Der Hnnifj lecken
will, der durf die Bienen nicht fiirchten.
pd. Wen den Hunneg eten well, mott ock liiin,
dat 6m de Beien steken. (nrh. M.) Wer den
Honiff essen will, musa auch leiden, dass ihn
die Bienen stechen.
dt. Die den honig wil uithalen , raoet het steken
der bijen ondergaan. Wer den Honi'/ heraus-
holen will, muss das Stechen der Bienen aus-
halten.
en. Honey is sweet, but the bee stings. Honig
ist silss, aber die Biene sticht.
Bees that hae honey in their moutlis, hae stings
in their tails, (scho.) Bienen, die Honig in
ihrevi Maule haben, hahen Stacheln in
ihrem Schwanz.
da. Hvo Honning vil slikke, raaa ei raedes for Bier.
S. D6 u. s. w.
SW. Dhen Honing wil sleekia, maste intet radas for
Bijen. ^S'. DS u. s. w.
It. Aspera portet apum qui dulcia sugat earum.(mlt.)
it. Non si put) aver il mel senza le pecchie. Man
kann den Honig nicht ohne die Bienen haben.
ni. As peul neu aveje 1' amel senssa j' avie. (piem.)
S. Non u. s. w. I
No se pol aver el miel senza le ave. (v.) S.
Non u. s. w.
Sp. El havo es dulce, mas pica el abeja. Die '
Honigscheibe ist siiss, aber die Biene sticht.
Wer do steht uf er List, Der muss hcren woos md
en verdrisst. (W. E.) Wer da steht auf der
Lauer, der muss horen, teas ihn verdriesst.
Da Losa an da Wand h'6rt soin oagne Schand- od.
(bair.)
Der Loser an der Wand hort seine eigene
Schand. (bair. L.)
Da. L6sa an da Wond hed 'd sain oiigni Schond.
(ndo.)
Der Loser a-dcr Wand hfirt ale sine Schand,
der Loser a-der Thor verstod A Is hfindtrffir.
(schwei. A.) Der Horcher an der Wund
hort alle seine Schand, der Horcher an der
Thiir versteht Alles verkehrt.
Da Lousa hinta da Wount head sain oagni
Schount. (st.) Der Horcher hinter der
Wand hurt seine eigene Schand.
Luur-Viet steit an de Wand on mott anhoren pd.
sinn eigene Schand. (nrh. M.) Lauer- Veil
steht an der Wand und muss seine eigene
Schande anhoren.
En Luurer an der Wand HSfirt siene eigene
Schand. (ns. W.)
Wam' me horket an der Wand, H88rt rae siene
eigene Schand. (ns. W.) Wenn man horchet
an der Wand, Hort man seine eigene Schand.
Die luistert achter de dcur, Komt dikwijls in dt.
getreur. Wer hinter der Thiir horcht, gerath
oft in Betriihniss.
Listeners seldom (ne'er) hear good of themselves, en.
Horcher horen selten (niemalsj Gutes von
sich selbst.
He who peeps through a hole, may see, what
may vex him. Wer durch ein Loch guckt,
kann sehen, teas ihn verdriessen mag.
A hearkener always hears a bad tale of him-
self. Ein Horcher hort stets Schlimmea von
sich selbst.
Listen at a hole and ye'U hear news o' yousel.
(scho.) Horcht an einem Loche, und ihr
werdet Neues von euch horen.
He that keeks trough a keyhole may see what
will vex him. (scho.) Wer durch ein Schliissel-
loch guckt, kann sehen, was ihn verdriessen
wird.
749. Der Horcher an der Wand Hort
seine eig'ne Schand'.
Ez hort ein luzensere vil dicke leidiu msere. (ad.)
Den (Hvo) som lurer, herer sin (egen) Skam. da.
Wer horcht, hort seine (eigene) Schande.
Han hoyrer sjeldan sitt Lov, som paa Lur nw.
stend. Der hort selten sein Lob, der auf
der Lauer steht.
Horcher 749.
— 393
751 Hufeisen.
cw.
I'z.
nf.
sf.
it.
SI,
lui,
Scir ti veil tiers i\g Isch, par far il^ Scultader,
.Scha aiidas sovens tieu agien lilasinader. (ohl.)
Wenn du hinter die Thiir kommst, um den
Horcher zu viachen, so horst du oft deinen
eirjenen Tadel.
Celui qui est aux ccoutes cutend souvent sa
propre honte. Der, welcher horcht, h'ort oft
seine eigne Schande.
Qui ecoute aux portes ontend souvent plus qu'il
ne desire. Wer an den Thiiren horcht, h'ort
oft mehr als er begehrt.
Qui se tient aux Scoutes cntend souvent sou
fait. Wer sich auf's ITorchen legt, h'ort oft
die Wahrheit.
L'ci qui hofite ax poitcs, 6t sovint dobe. (w.)
Wer an den Thiiren horcht, h'ort oft dopj}elt \
(i'lbel). I
As poites qui hoiite, Li dial 1' aloiide. (w.) 1
Wer an den Thiiren horcht, den hetriigt I
der Teufel.
Qui escoute darn"- la paret, Qu' entcnd soun
tort coum soun dret. (Ikn.) Wer hinter der j
Wand horcht, h'ort sein IJnrecht, wie sein \
Recht.
Qe vai d' ("scoutous, fiouzis sas doulous. (Lgd.) i
Wer horchen geht , h'ort vas ihn schmerzt,
Qu escouto, son dan auze. (nprv.) Wer horcht,
hort seinen Schaden.
Chi di nascosto ascolta parlar di se, non
ode sovente la 8\ia lode. Wer ivi Versteck
von sich sprechen hort, h'ort nicht oft
sein Lob.
Chi sta in ascolteria, sente cose che non vorria,
(t.) Wer horchen steht, hort Dinge, die er
nicht mochte.
Chi sta a scolta, poch de bu el sentira. (1. b.)
Wer horchen steht, wird uenig Gutes h'oren.
Chi ascota a j' uss, a scota ii so desgust. (piem.)
Wer an den Thiiren horcht, h'ort seinen
Arger.
Chi sta a le scolte, Sente le so colpe. (v.) Wer
horchen steht, h'ort seine Missethaten.
Chi sta in ascoltaria, Sente quel che nol voria.
(v.) Wer horchen steht, h'ort was er nicld
m'ochte.
Qui in janua anzena iscultat, sos males suos
intendet. (sa.) Wer an andrer Thiire horcht^
hort Schlimmes von sich.
Qui iscultat in pertusu, intendet males suos.
(sa.) Wer am Schliisselloch horcht, h'ort
Schlimmes von sich.
Qui escolta per los forads, on sos mals fads.
(neat.) Wer an den Schl'dsseWocherv horrhf,
hort seine Missethaten.
Qui aguaita per forad, veu son mal fad. (neat.)
Wer durch'.i Schliisselloch sp'dht, sieht sein
Ungliick.
Quien escucha, su mal oye. Wer horcht, h'ort sp.
seine Schande.
Quien acecha por agujero, vee su duelo. (asp.)
S. Quien aguaita u. s. lo.
Escuchas al agujero, oin'is de tu mal y del
ageno. Horche am Schliisselloch, du wirst
von dir nnd. vom Ndchsten llbles h'oren.
750. Wer nicht horen will, muss fiililen.
Den net hcerc welt, muss fillen. (mrh. L.) md.
Wer nit heren well, muss fiehlen. (W. E.)
WJi net hUer'n welt, en da mos fohl'n. (nrh. E.) pd.
W^i-r nich hoasren wil, mot foilen. (ns. lia. C u. ii.)
Wei nit hiJSren will, mott feulen. (ns. W.)
Den som ikke vil hore, maa fole.
dii.
Chi solo fa consiglio, solo pere. Wer sich allein it.
rath, geht allein in^s Verderben.
Qui non iscultat consizos, andat in hora mala. si.
(sa. Ii.) Wer nicht auf Rath hort, geht ins
Ungliick.
751. Eines Hufeisens willen vcrdlrbt oft
ein Pferd.
Wer den Nagel am Hufeisen nicht achtet, der
verliert audi das Pferd.
Ein Nagel erhalt ein Eisen, das Eisen ein Ross,
das Koss don Mann, der Mann eine Burg,
und die Burg das ganze Land.
Eon nagel doet wel eeu hoefijzer verliezen, een dt.
hoefijzer het paard, hetwelk dan wel den
rijder doet sneuvelen. Durch einen Nagel
verliert man wohl ein Hufeisen, durch ein
Hufeisen das Pferd und durch dieses stiirzt
dann viohl der Reiter.
Een nagel doet wel een hoefyzer verliezen, een
hoefyzcr het peerd, 't welk dan wel den ruiter
doet sneuvelen. (vl.) S. Een nagel u. s. w.
For want of a nail the shoe is lost, for want en.
of a shoe the horse is lost, for want of a
horse the rider is lost. Um eines Nagels
villen geht das Hufeisen verloren, um eines
Hufeisens willen geht das Pferd verloren,
um eines Pferdes willen geht der Reiter
verloren.
50
Hufeisen 751.
— 394 —
753 Hiiliner.
For want o' a steck a shoe may be tint, (sclio.)
Eines Siiches we(/en kann ein Schuh ver-
loren gehen.
da. For en Sko mister man tidt en Hest. Um
eines Hiifeisens willen hilsst man oft ein
Pferd ein.
SW. For en sko mister man ofta en hast. S. For
en Sko u. s. w.
fz. Potu- i;n point (Faute d'un point) Martin per-
dit son ane. Eines Pimktes wegen verlnr
Martin seinen Esel.*)
it. Per un chiodo si perde iin ferro di cavallo , e
per Tin ferro si perde un cavallo, e per un
cavallo si perde un cavaliere. S. For want
of a nail ti. s. tv.
mi. Per un chiodo si perde un ferro e per un ferro
un cavallo. (t.) U7n eines Nagels willen ver-
liert man ein Hufeisen und um eines Huf-
eisens willen ein Pferd.
Per un punto Martin pei'se la cappa. (t.) Um
eines Punktes willen verlor Martin die Kajjpe.
ni. Per on ciod se perd on f^r, per on f^r se perd
on caval, per on caval se va de mal. (1. m.)
Um eines Nagels willen verliert man ein
Hufeisen, um eines Hufeisens unllen verliert
man ein Pferd, um eines Pferdes willen
geht man zu Grunde.
Per on pont Martin 1' a pers la capa. (1. m.)
S. Per un punto u. s. xo.
Per un punto Martin ga perso la capa. (v.)
S. Per un punto u. s. w.
lin. Qui no atoba la gotera, ha de fer la casa eu-
tera. (neat.) Wer die DacJirinne nicht aus-
bessert, muss das ganze Haus machen.
Qui no adoba la gotfera, la casa ha de fer sa-
ncera. (val.) S. Qui no u. s. ic.
sp. Quien no adoba (quita) gotera, hace casa en-
tera. Wer nicht die lose DacJirinne ivieder-
herstellt (ausbessertj, macht das ganze Haus,
752.Mit Einem ein Huhnchen zn pfliicken
haben.
Wir haben miteinander ein Huhnchen zu pfliicken.
md. Mi honn a noch e Ae minand ze taJlle. (frk. H.)
*) Bek.anntHch erzilhlt man, ein Abt Martin habe
.seine Abtei Ascllo oder Cajipa in Italieu verloren, weil
er iiber die Eingangspforte statt:
Porta paten.s esto. Nnlli claiidaris hoiiesto.
ge.scbriebeii :
Porta patens-esto imlli. Claudaris bonpsto.
Wir hahen auch noch ein FA miteinander zu.
theilen.
Wi hamm' noch'n Honk'u to pliick'n. (ns. A.) lid.
Wir hahen noch ein Huhnchen zu pfliicken.
Wi hebbt noch een Hohneken mit eenander to
plukken. (ns. B.) Wir hahen noch ein Huhn-
chen mit einander zu pfliicken.
Ik hef mit di en Honken to plukken. (ns. hist.)
Ich hahe mit dir ein Hiihnclien zu pfliicken.
Wy Beid hevt noch en Hohnken to plucken.
(ns. Hmb.) Wir Beide hahen noch ein Hilhn-
chen zu pfliicken.
Ich habe mit ihm noch ein Hiihnclien zu
pfliicken, (ns. Pr.)
Ik heb een appeltje met u te schillen. Ich dt.
haU ein Apfelchen mit euch zu schdlen.
Ik heb een eitje met u te pellen. Ich hub' ein
Eichen mit euch zu schiilen.
I have a crow to pick with you. Ich hahe cine eil,
Krcihe mit euch zu pifliicken.
I have a goose to pluck with you. Icli habe
eine Gans mit euch zu pfliicken.
Y ve got a crow to pluck with you. (m. en.)
S. I have a crow u. s. w.
Ik ha a Hoon me di tu plaaken. (A.) Ich habe fs.
ein Ifuhn mit dir zu pfliicken.
Ik ha an Hoon me di tu plaakin. (F.) *S'. Ik
ha u. s. w.
Ick hahw noch en Hann ma de to plucken. (M.)
Ich hahe noch ein Huhn mit dir zu pfliicken.
At have en Hone at plukke med En. Ein da.
Huhn nnit Einem zu pfliicken hahen.
Dei hava ei Hona til aa plukka. Sie hahen nw.
ein Huhn mit einander zu pfliicken.
Jag har annu en gas oplackad med honom. sw.
Ich hahe noch eine Gans ungepflilckt mitihra.
Nous avons u'pomme a peler essonle. (nf. w.) fz.
Wir haben miteinander einenApfel zu schalen.
753. Die Huhner legen Eier durch den
K r 0 p f .
Die Kuh milclit diirch's Maul.
Die Kiihe melkt man durcli den Hals.
D' Koh melkt dSrch 'n Hals. (ns. A.) Die pd.
Kuh milcht durch den Hals.
Dat Holm leggt dorn Kropp, nn de Koh melkt
dijrn Hals. (ns. B.) Das Huhn legt durch
den Kropf und, die Kuh milcht durch den
Hals.
Huhner 753.
- 395 —
755 Hund.
De Kau melkt dor den Hals. (ns. ha. G. n. G.)
S. D' Koh u. s. w.
Det Haun legt dor deu Krup, uii de Kan
melket dor den Hals. (ns. lia. G. n. G.) S.
Dat Hohn u. s. to.
De Koh melkt dor 'n Hals nn 'n Hohn legt
dor 'n Kropp. (ns. ha. V.) Die Kuh milcht
dm-ch den Hah' und das Hiihn legt durch
den Kropf.
De Ko mutt man dor de Hals mselken. (ns.
hist. A.) Die Kuh muss man durch den
Hals melken.
De Honer legg'en dor de Kropp un de Kojen
melken dor de Hals. (ns. ofs.) Die Hilkner
ley en durch den Kropf und die Kilhe milchen
durch den Hah.
De Kau maut diior den Hals molken. (wstf.
Mi'k.) Die Kuh muss durch den Hals milchen.
(It. Hoe beter de hen gevoerd wordt, hoe beter zij
legt. Je besser die Henne gefiittert wird,je
hesser sie legt.
Men melkt de koe door den hals. Die Kuh
melkt man durch den Hals.
eu. It 's by the mouth o' the cow that the milk
comes, (seho.) Durch das Maul der Kuh
kovimt die Milch.
fs. Ham skal a Kiiii trogh a Hals maalke. (A.)
Man muss die Kuh durch den Hals melken.
A Kii maalkat troch a Hols. (F.) S. D' Koh
u. s. w.
dii. Koen malker gjennem Tsenderne. Die Kuh
milcht durch die Z'dhne.
is. Ki'igviu mjolkar af tonnunum. (fser.) S. Koen
U.'S. 10.
11 W. Kui mjolkar fraa Mulen. S. Die Kuh u. s. w.
El vovo vien dal beco. (v.) S. L' of it. s. w.
La gaddina fa I'ova pri lu pizzu. (s.) Die si.
Henne bringt die Eier durch den Schnabel.
La leche sale del mueso, no del hueso. Die sp.
Milch koramt vom Bissen, nicht vom Knochen.
A la gallina aprietale el puno y apretarte ha
el culo. Mache der Henne die Faust zu und
sie loird dir den Sterz zinnachen.
i'fj, Les poules pondent par le bee. Die Huhner
legen durch den Schnabel.
sf. Las galinos fan lous huous per lou bee. (nprv.)
S. Les poules u. s. to.
it. Le galline fanno T uova dal becco. Die Hiihner
bringen die Eier aus dem Schnabel.
mi. Dal becco vien 1' uovo. (t.) Aus dem Schnabel
kommt das Ei.
ni. L' of el ven dal bech. (1.) Das Ei kommt
aus dem Schnabel.
Qu.and la boca no la sbat, El stomech nol p6
fa lat. (1.) Wenn das Maul nicht schilttelt,
kann der Magen nicht Milch erzeugen.
Co la boca no sbate, le tete no fa late, (v.)
Wenn das Maul nicht schilttelt, machen die
Zitzen nicht Milch.
754. Hveden Hielp kommer, saa er den
altid god. (da.) Woher HiJIfe kommt, so
ist sie immer gut.
Ei liti Hjelp vil Lukka gjerne hava. Ein wenig lllV.
Hiilfe will das Gliick gei'n haben.
Liten hjelp ar ocksa hjelp. Kleine Hiilfe ist SW.
auch Hiilfe.
Un pen d'aide fait grand bien. Ei7i wenig fz.
Hiilfe thut sehr wohl.
I n'y a si pan qui n'aide. (w.) Nichts so wenig, nf.
dass es nicht hiilfe.
Uu paou d' ajhudo fai gran be. (Lgd.) S. Un sf.
peu u. s. 10.
Un pauc d' ajudo fa gran ben. (nprv.) ^S*. Un
peu u. s. IV.
755. Der Hund ist tapfer auf seinem Mist.
Der Hund ist stolz auf seinem Mist.
Der Hund ist freudig auf seinem Hofe.
So habt es wol gesehen vor, daz ieder hund
auf seinem mist fiir ander drey geherzer
ist. (ad.)
Een bond is stout op ziju eigen dam (in zijn dt.
eigen nest). Ein Hund ist stolz auf seinem
eigenen Damme fin seinem eigenen NesteJ.
Die hont is stolt voor sijn eighen hoi. (adt.)
Der Hund ist stolz vor seinem eigenen Loch.
Hunden er djpervest for sin egen Dor. Der dii.
Hund ist am muthigsten vor seiner eignen
Thiir.
Hund (Hunden) er hjemme rigest. (Vendsyssel)
Hund. (Der Hund) ist daheim am stolzesten.
Hiemme fer Hwndli dia;rffwesth. (ada.) Da-
heim ist (der) Hund am jnuthigsten.
Hwndhen (Hwndh) ter dia^rtfwest fore sijn eghen
Dor. (ada.) S. Hunden er djmrvest u. s. u\
Heima er hundrinn frakkastr, Daheim ist der is.
Hund am kiihnsten.
Hvor hundur er frakkastur fyrir siuum dyrum.
Jeder Hund ist am kiihnsten vor seiner Thiir.
50*
Hund 755.
396
756 Hund.
nw» Heime-Huiidcn er alltid djcrvaatc. Dcr IIuus-
hund ist imvier am muthigsten.
8W. Hunden ar hemma diarfwast. Der Hund ist
daheini am muthigsten.
Hiindher ser hema diserwastir. (asw.) S. Hunden
ar u. s. IV.
Hema ser hundir rikast. (asw.) Daheim ist
der Hund am stolzesten.
It. Ausus majores fert canis ante t'ore8.
Edis (Aedis) apud postes canis est magis acev
(asper) in hostes. (mlt.)
In foribus propriis canis est audacior omnis. (mlt.)
fz, Cliien sur son fumier est hardi. Hund. auf
seinem Misthaufen ist kiihn.
Tout chien est lion dans sa maison. Jeder
Hund ist Lowe in seinem Hause.
Desur son fumer se fait le chen fier. (afz.) Auf
seinem Mist wird der Hund stolz.
it. Ogni cane e lione a casa sua. S. Toid chien
u. s. w.
Ogni cane abbaja al suo pag'liajo. Jeder Hund
hellt auf seinem Strohhaufen .
mi. Ogni cane e bonu a u so usciu. (crs.) Jeder
Hund ist gut vor seiner Thiir.
Ognu cagnolinu e canu nantu lu so uscio. (crs.)
Jedes Hiindchen ist Hund vor seiner Thiir.
Ogni cagnolu h cane nantu u so usciu. (crs. s.)
8, Ognu u. s. w.
Ogni tristo cane abbaia da casa sua. (t.) Je-
der schlechte Hund hellt von seinem Haiise aus.
ni. Tuti i cani sbraia al suo pagiaro. (v.) S. Ogni
cane ahbaja u. s. w.
si. Ogni cani si fa forti avanti la so porta (so
vigna). (s.) Jeder Hund vnrd stark vor sei-
ner Thiir (seinem Weinberg).
Su cane appeddat in domo de su padrone, (sa.
L.) Der Hund hellt im Hause des Herrn.
Ogni mazzone in tana (terra) sua. (sa. L.) Je
der Fuchs in seiner Hohle (Erde),
A dog in the manger, that neither eats, nor eu.
lets others eat. Ein Hund in der Krippe,
der iceder frisst, noch andere fressen Idast.
Han sidder derpaa, som Hunden paa Hoet. da.
Er sitzt darauf, icie der Hund auf dem Heu.
Han ar, som hunden pa ho-tappen. Er ist, SW.
wie der Hund auf dem Beuhaufen.
756. Des hoveniers bond eet geene koo
1 e n, en hij wil niet, dat anderen daav
van eten. (dt.) Des Gartners Hund is.-/
keinen Kohl, und loill nicht, dass andere
davon essen.
dt. Hij slacht den bond;, die op het booi lag: hij
mogt bet zelf niet en wilde niet toelaten,
dat de os het at. Er gleicht dem Hunde,
der auf dem Heu lag: er mocht' es selhst
nicht und wollte nicht zugehen, dass der
Ochs es frasse.
In prsesepe canis foeno non vescitur ipse, nee It.
sinit foenum qui cupit equus edat.
II est comme le chien An jardinier, qui no fz.
mange pas (point) de choux et n'en laisse
pas manger (aux autres). Er ist icie des
Gartners Hund, der keinen Kohl frisst und
auch (die AndernJ keinen fressen Idsst.
Comme le chien du jardinier, qui ne mange pas
de choux et ne veut pas que personne en
mange. Wie der Hund des Gartners, der
keinen Kohl frisst, und nicht will, dass Je-
mand davon esse.
C'est le chien du jardinier : il ne mange pas
de foin et pourtant il n'en veut laisser man-
ger a personne. Er ist des Gartners Hund:
er frisst kein Heu, und docli vill er Nie-
mand davon essen lassen.
Lou chi dTiou jhardinie, noun voou manjba sf.
Ions cftous , e toujhour reno. (Lgd.) Der
Hund des Gartners will den Kohl nicht fres-
sen und knurrt immer.
As coumo lou chin dou jardinie, que non pou
manja lous coulets, ny leissa manjar. (nprv.)
Er ist wie der Hund des Gartners, der den
Kohl nicht fressen kann, noch ihn essen Idsst.
Far come il can dell' ortolano, che non mangia it,
dei cavoli e non ne lascia mangiar altnii.
Es machen wie der Hund des Gartners, der
keinen Kohl frisst und auch Andere nicht
davon essen Idsst.
II cane dell' ortolano non mangia la lattuga,
ne vuol che altri la mangi. Der Hund des
Gdrtners frisst weder Lattich, noch will er,
dass Andere ihn essen.
E' fa com' il can che guarda I'aglio , che non
ne mangia egli, ne lascia mangiarne altrui.
Er macht's wie der Hund, der den Knob-
lauch bewacht , er frisst nicht davon, noch
Idsst er Andere davon essen.
No fe ben ne vie ch j etr in fezza. (rom.) mi.
Nicht Gutes thun und nicht wollen, dass die
Anderen es thun.
E' fa come il can dell' ortolano. (t.) Er macht's
ivie der Hund des Gdrtners.
Can deir ortolano, non mangia la lattuga, e
Hund 756.
397 —
758 Hund
uon la lascia maugiare agli altri. (t.) Des Gart-
ners Hund frisst den Lattich nicht und
Idsst die Andern ihn nicht essen.
ni. El ca del ortola, No'l mangia I'iusalata, Ne la
ol lassa mangii. (1. b.) Der Hund des Gart-
ners frisst den Salat nicht und rrill ihn
nicht essen lassen.
si. Tu faje comme a lo cane de I'ortolano. (npl.)
Du machst es wie der Hund des Gartners.
Cani d'ortulanu nun mancia trussa , ne fa
manciarni ad antra, (si.) Gartners Hand
frisst nicht Trilffeln, und Idsst sie nicht von
Anderem fressen.
Su cane de s' hortulanu, ne mandigat, iien
laxat mandigare. (sa. L.) Der Hund des
Gartners frisst iveder, noch Icisst er essen.
Im, Lo gos del hortola que no lladra, ni dexa lladrar.
(neat.) Der Hund des Gartners , der nicht
belli, noch bellen Icisst.
Lo gos del Hoi'tola, ni rocega el lios, nil deixa
rocegar. (val.) Der Hund des Gartners nag t
weder den Knochen ah, noch Idsst er ihn
ahnagen.
pt. O perro do hortelao nao come as versas, nem
a outrem as deixa comer. Der Hund des
Gartners frisst den Kohl nicht, noch Idsst
er Anderen ihn essen.
Cao de palheiro nem come, nem deixa comer,
Hund vom Strohhoden frisst iceder, noch
Idsst er essen.
La volpe va por 6 millo e non come, mas dalle
con 6 rabo e sa code, (gal.) Der Fuchs Iduft
durch's Korn und frisst nicht, aherer schldgCs
viit dem Schwanz nieder.
sp. El perro del hortelano, ni come las berzas, ni
las dexa comer al estraiio. Der Hund des
Gartners frisst weder den Kohl, noch Idsst
er den Fremden ihn essen.
El perro del hortelano, que ni come las berzas,
ni las dexa comer. Der Hund des Gartners,
welcher den Kohl weder frisst, noch ihn
essen Idsst.
757. Es ist dem einen Hunde leid, Dass
der andere in die Kilche geit.
Dem einen Himd ist's leid, wenn der andere
in die Kiiche geht.
Ez ist einera hunde leit, daz der ander in die
kuche gat. (ad.)
pd. Der Hangt gant seinjem BrMer en gade Ba,sze
net. (nrh. S.) Der Hund gonnt seinevi
Bruder keinen rjuten Bissen.
Het is den eenen hond leed, dat de andere in dt.
de keuken loopt (een' brok krijgt). Es ist
dem einen Hunde leid, dass der andere in
cHe Kiiche Iduft (einen Bissen kriegt).
Een kwaade hond wil nimmer maat, Wanneer
hij in de keuken gaat. Ein boser Hund
irill keinen Genossen, icenn er in die Kiiche
geht.
Tis den eenen hont leet, dat die ander in die
koecken gheet. (ah.)
't Is d'iene houn leed dat de oore yne koken fs.
sjoecht. (afs.) Es ist dem einen Hunde leid,
dass der andere in die Kiiche sieht.
Chien en cuisine son per n'i desire, (afz.) Hund fz.
in der Kiiche ivill dort seines Gleichen nicht.
Chin en cuisine ne quert uoir son per. (afz.)
Hund in der Kiiche will seines Gleichen
nicht sehen.
Chen en cosyn compaignie ne desire, (afz.)
Hund in der Kiiche tvill keine Gesellschaft.
Glout en couzino, son par non desiro. (nprv.) sf
Heisshungriger in der Kiiche wilnscht nicht
seines Gleichen.
758. Es ist ein Hund, wenn er nur einen
Schwanz hatte.
Das Bier war' gut, hatte die Sau nicht den
Zapfen gezogen.
Das Wasser war' gut, hjitt' es der Hahn nicht
verschiittet.
Er ist ein hund, wann er nur ein schwantz
hett. (ad.)
Het is een hond, had hij maar een' staart. dt,
Hij is een man als David, had hij maar eene
harp. Er ist ein Mann wie David, hdtt' er
nur eine Harfe.
Het is een hondt, wan hy men alleen een stert
hadde. (ah.)
Jack would be a gentleman, if he could but eu.
speak French. Hans wdr' ein Gentleman,
konnt' er nur Franzosisch.
It is good fish, if it were but caught. Es ist
guter Fisch, icenn er nur gefangen ware.
It's gude fish, when it's gripp'd. (scho.) Es
ist guter Fisch, ivenn er gefangen ist.
Frinjer san Hiiiinjer, wan-s man an Stort hed. Is.
(A.) Frcunde sind Hunde, wenn sie nur ei-
Schwii.nz hdtt en.
Hund 759.
— 398 —
761 Hund.
769. Kein Hund iJisst sich eiii Beiii neh-
men, er kniirre derin.
dt. P^en hondeii aan een been keiit geenc vriendcn.
Ein J fund bei einem Bein kennt keine Freunde.
Een bond, die een been knaeTgt, kent zijn' ei-
gen' raeester niet. Ein Hund, der an einem
Bein nagt, kennt seinen eignen Herrn nicht.
is. lilt er af bikkjnm bein a3 toga. Schlimm ist's,
Hunden ein Bein zu nehmen.
fz, Le chien se defFends quand on lui oste un os.
(afz.) Der Hund rcehrt sich, icenn man
ihni einen Knochen nimmt.
760. K e i n 1 0 1 1 e r H u n d 1 a u ft s i e b e n J a h r.
Ein wiithiger Hund lauft nur ncun Tage.
md. Ka tuller Hund left siem Jahr. (Hrz.)
Et geit kin dull Hund sibben Jare, hei werd
eimale schooten. (hss. O.) Es geht kein tol-
ler Hund sieben Jahr, er wird einmal er-
schossen.
pd. Dar loppt keen Hund sebeii Jabr dull. (ns. B.)
Da I'duft kein Hund sieben Jahr toll (heriim).
Et lopt kein Hund seben Jar dull, liei lopt sek
an. (ns. ha. G. u. G.) Es lauft kein ITund
sieben Jahr toll, er liiuft sich an.
Et lopt ken Hund sJiben Jahr dull. (ns. ha. V.)
S. Dar loppt u. s. w.
Da is ken Hund un loppt soven Jar doll. (ns.
hist. A.) Da ist kein Hund und I'duft sie-
ben Jahr toll.
Dar loppt geen Hund soven Jahr diill, of he
word endelk schaten. (ns. ofs.) Da lauft
kein Hund sieben Jahr toll , oder er ivird
endlich geschosscn. [5. Dar loppt u. s. w.
Dar Icipt ken Hund soven Jar dull. (ns. O. J.)
Een doller Hund rennt man nagen Dag. (ns.
Pr.-W.) S. Ein ivilthiger u. s. w.
Et laupet kenn Hund sivvwen Johre diill , hei
laupet sick an. (ns. W.) ^S*. Et lopt kein
dt. Een dolle bond loopt (raast) geen zeven jaar.
Ein toller Hund lauft (rastj nicht sieben
Jahr.
Ten raesde nye hont soeven jaar. (ah.) Es ras'te
nie ein Hund sieben Jahr.
fs. Diar lept nian Hiiiinj soowen Juar dol, of hi
fand sin Steed. (A.) Es lauft kein Hund
sieben Jahr toll, oder er fnde seine Stelle.
Ingen Hund lober gal i femten Aar. Kein d&«
Hund I'duft fiinfzehn Jahr toll heruia.
En Hund loffer it i syw Ar gal. (jiit.) Ein
Hund lauft nicht sieben Jahr loll herum.
Cliien enrage ne pout louguement vivre (ne fz.
pent vivre longteinps). Toller Hund kann
nicht lange leben.
761. Konim'ich ii ber den Hund, sokomni'
ich audi iiber den Schwauz.
KoniMi ich of (auf) den Hond (Hundj , konim md.
icli a (auch) of den Schwaanz. (frk. H.)
Kunini ich iwern Hund, su kumni ich ochch
iwern iSchwans. (Hrz.)
Kommt nuin dein Hund (iber den Hals, so
koniint man ihra auch iiber den Schweif.
(uirh. E.) [over der 8tatz, (nrh. A.)
Komni ich over der Honk, dan komni ich auch pd.
Kommt mer ower'm Honk, dann kommt mer och
ower'm Stats, (nrh. D.) Kommt man iiber
den Hund, so kommt man auch iiber den
Schwanz.
Wan m'r ens ovver d'r Honk es, dan kiit m"r
och fivver d'r Statz. (nrh. D.) VVenn man
einmal iiber den Hund ist, dann koiumt man
auch iiber den Sclncanz.
Wammer iivver der Hunk kiitt, kiitt mer och
iivver der Staaz. (nrh. K.) Wenn man iiber
den Hund kommt, so kommt man auch iiber
den Schwanz.
Kommt gei over den hond, dann kommt gei
ook over de start, (nrh. Kl.) Kommt ihr
iiber den Hund, so kommt ihr auch iiber
den Schwanz.
Kommt me fiwer den Hond, dann kommt me
ock ower sinne Start, (nrh. M.) Kommt ma7i
iiber den Hmid, dann kommt man auch iiber
seinen Schwanz.
Kaom ick aowern Hund, kaom ick ok aowern
Schwanz. (ns. A.) *
Kiimmst du ober'n Hund, kitmmst ook 6bei''n
Schwanz. (ns.A.) Kommst du iiber den Hund,
kommst du auch iiber den Schwanz.
Kummt man ower de Hund, so kummt man
ok wol ower de Steert. (ns. B.) S. Kommt
■mer m. *. w.
Kiimt man ower den Hund, kiimt man ak ower
den Swanz. (ns. ha. G. u. G.) S. Kommt
mer u. s. w.
Wer ower den Hund is, dei kiimmt ak ower
den Swanz. (ns. ha. G. u. G.) Wer iiber
Hund 761.
— 399 —
763 Htind,
den Hund inf , der kommf auch uber den
Schwanz.
Kiimmst Dii oower'n Hiind, kiimmst Dii ook
oower'n Steerd. (ns. limb.) S. Kiimmst du
u. s. vc.
Kiim 'k oiiwer'n Hund , kam 'k ok oiiwer'n
Schwanz. (ns. M.-Str.)
Is man erst aver den Hund , kummt mnn ook
woll aver den Stert. (ns. ofs. A.) Ist man erst
iihev den Hund, kommt man auch xoohl Uber
den Schwanz.
De aver de Hund kummt, kummt ook aver de
Stert. (ns. ofs.) Der uber den Ilund kommt,
kommt auch uber den Schwanz.
Komm' ich iiber den Hund, so komm' ich auch
uber den Zag-el. (ns. Pr.)
Kom ik ovvan Hunt , kom ik (iwan Schwanz.
(ns. U.) Komm ich iiber den Hand, komm
ich iiber den Schwanz.
Kiimmet me owwer den Imnd, s;iu kfimiiiet me
auk owwer den stecvt. (ns. W.) .S'. Ki'immt
mer u. s. w.
dt. Kom ik over den bond , zoo kom' ik ook over
den staart.
Die over den bond komt, koiiit ook wel over
den steert. (vl.) S. De aver u. s. u\
en. Let me get over the lake and I have no fear
of the brook. Lasst mich iiber den See kom-
men und ich habe keine Furcht vor dem
Bache.
fs. Kem ik aauer a Hiiiinj, do kern ik uk aauor a
Stort. (A.)
Kumdt em auer Hiin', da kumdt em uk aur
Stfirdt. (S.) S. Kommt mer u. s. lo.
dii. Kommer man over Hunden , saa kommer man
og over Halen. S. Kommt mer u. s. w.
SW. Orkar man ofwer Hunden, sa hinner man fulle
ofwer rumpan. Kann man iiber den Hund,
so kommt man sicher iiber den Schwanz.
fz, Quand on a avale le boeuf , il ue faut pas
s'arreter k la queue. Wenn man den Ochsen
verschluckt hat, muss man nicht beim Schiuanz
innehalten.
nf. Si t' as pochi out' de chin (cbet), poche par
out' d^ 1' cowe. (w.) Bist du iiber den Hund
(die Katze) gesprungen, so springe auch iiber
den Schwanz.
762. Man halt einen Hund in Ehren sei-
nes Herren wegen.
D^n den Hont net iTbcht, iibcht den Her n6t. md.
(mrb. L.) Wer den Hund nicht achtet, ach-
tet den Herren nicht.
Dikwijls hceft men een oog op den hond om dt.
des meesters wille. Oft hat 7nan ein Aug'
auf den Hund um des Herren willen.
Ein lyt stundom hola Hunden fyre Husbondens llW.
Skuld. Man muss bisweilen dem Hiinde
schmeicheln des Hausherrn wegen.
Man f/,
Man it.
Aus
On scrt le chien per le seignor. (afz.)
hedient den Hund des Herrn u-egen.
Si ha rispetto al cane per il padrone.
ehrt den Hund des Herren wegen.
Per amore del padrone si rispetta il can.
Liebe zum Herrn ehrt man den Hund.
E' si rispetta '1 cane per amor del padrone, (t.) ml.
S. Per amore u. s. w.
Far fini'izz al can pr al padron. (em B.) Des ui.
Herrn wegen dem Hunde schiSn thun.
Rispeta el can pr'l padron. (em P.) Ehre den
Hund des Herrn wegen.
Rispeta el can per cl padron. (1. m.) S, Jti-
sphta u. s. w.
Fa car^z a la gata, se te vo sta in grazia de
la padrona. (1. m.) Thu' der Katze schon,
wenn du bet der Herrin in Ounst stehen
loillst.
iUsogna rispeta '1 ca per el padru. (1. V.-C.)
Man muss den Hund des Herren wegen ehren.
Port6 rispet al can ])Pr amor del padron. (piem.)
Dem Hund aus Liebe zum Herrn Ehre er-
weisen. • [Bisogna u. s. w.
Bisogna rispetar el can per el paron. (v.) S.
Rispeta el can per el paron. (v. trst.) S. Ri-
sphta u. 8. w.
Rispetta lu cane pe In padininu. (ap.) S. Ri- si.
sphta u. s. w.
Si porta riguardo al cane per il padrone, (npl.)
>S'. Si ha u. s. w.
Porta rispettu a lu canipri amuri dilupatruni.(s.)
Erweise dem Hund aus Liebe zum Herrn Ehre.
Pro amore de su padronu si ardiat su cane.
(sa. L.) S. Per amore u. s. w.
763. Ob mich ein Hund oder eine Hiin-
din beisst, der Wundarzt fordert
darum nicht weniger.
Ab ich mich ai daan FengT bais awr ai daan, md.
Hund 763.
— 400 —
765 Hund.
's tutt ai am asu wii wi aim andan. (ostr.
sclils.) Oh ich inich in den Finger helsse,
oder in den, es thut dem eintn ebenso weh,
wie dem Andern.
pd. Wonn et gefreten es, daiin es et glick, of et
de Knppen of de KJlwersch gedohn hcbben.
(ni'h. M.) Wenn's gefressen ist, ist'n gleich,
ob es die Raupen oder die Kdfer gethan
hahen.
Ein skal inkje taka Bukken ctter Horni. (li.-
St.) Man muss den Bock niclit navh den
I/dmern nehmen.
Man skall ej skada huiidcn uftor liureu. S. SW.
Man skal u. s. w.
Skoda intet Hunden cfFter haret. Schiifze niclit
den Hund nach den JIauren.
dt. Of men van de kat of van den kater (van den
liond) gobeten wordt, is hetzelfde. Ob man
von del' Katze oder vom Kater (vomHundeJ
gehissen icird, ist dasselhe.
eil. As good be hung for a sheep as a lamb.
Ebenso gerii wegen eines Schafes, nie tvegen
eines Lammes gehangen iverden.
fz, II vaut autant etre mordu d'un chien quo d'une
cliienne. Es ist ebenso von einem ITunde ge-
bissen zu werden, wie von einer Hiindin.
Autant pleure mal batu, que bien batu. Eben-
so weint wer wenig , ivie wer ordentlich
geschlagen ist,
3f. Aitan costo be batu , qJi niaou batu. (T^gd.)
Ebensoviel kostet gut geschlagen, wie schlecht
geschlagen.
Eytan couesto ben batut, que mau l)atut. (nprv.)
S. Aitan u. s. lo,
it. A la piegora tanto ghe fa che la magna el
lovo, quanto che la scana cl becher. (ni, v.)
Filr das Schaf ist es eins, ob der Wolf es
fresse, oder der Fleischer es schlachte.
II ne faut pas s'en rapporter a Tctiquette du sac. fz,
Man muss sich nicht auf die Aufschrift des
Sackes verlassen.
On ne congnoist pas les gens anx lobbes, ne
les chicns aux poilz. (afz.) Man kennt nicht
die Leute am Kleide , noch die JIunde an
den Haaren.
I n' fat nin jugi I'abe a V pelotte. (w.) Man nf.
muss den Baum nicht nach der Rinde be-
urtheilen.
II far (fatto) de' cavalli non ista nella grop])iera it.
(groj»pina). (mi. t.) Die Beschaffenheit der
Pferde liegt nicht in der Kruppe.
Mal si giudica il cavallo dalla sella, (t.) Schlecht mi.
beurtheilt das P/erd sich nach deiii Sattel.
L' nomo si giudica male alia cer.a. (t.) Der
Mensch beurtheilt sich schlecht nach devi An-
sehen.
Deir albero non si giudica dalla scorza. (t.)
Vom Baume urtheilt man nicht nach der
Rinde.
764. Schatze den Hund nicht nach den
Haaren, sondern nach den Zjihnen.
dt. Men kan den wijn niet naar het fust beoor-
deelen. Man kann den Wein nicht nach
dem Fass beurtheilen.
eu. You cannot know wine by the barrel. Ihr
k'dnnt nicht Wein am Fass erkennen.
da. Man skal ikke agte (skue) Hunden efter (paa)
Haarene. Man soil den Hund nicht nach
den Haaren beurtheilen,
is. Eingin kennir hundin af harunum. (fser.) Rei-
ner kennt den Hund von den Haaren.
nw. Ein skal inkje sjaa Hunden paa Haari. S.
Man skal u. s. w.
Ein skal inkje taka Hesten etter Haari. Man
muss dasPferd nicht nachden Haarennehmen,
765. Sie leben wie Hund und Katze.
Bi hunden und bi katzen was bizen ie und
kratzen. (ad.)
Sii senn of enand bi Honn o Katze. (frk. H.) md.
Sie sind auf einander wie Hund und Katze.
Lahm wie Katz un Hund. (Hrz.) Leben wie
Katz tmd Hund.
Sech ferdroen ewS Kazen an Honn. (mrh. L.)
Sich vertragen wie Katzen und Hunde.
Sie leben so friedlich , wie die Hunde und od,
Katzen. (bair.)
Wie Hund und Katz (Wie Katz und Hund)
mit einander leben. (schwei.)
G' schaflTn wie Hund und Katz. (tir.) Sich ver-
tragen wie Hund und Katze.
Ass Katt un Hund liiw'n. (ns. A.) Wie Katz pd.
und Hund leben.
Datt iss 'n Verdrag, ass Uln un Krein. (ns. A.)
Das ist ein Vertragen wie Eulen und, Kriihen.
Lebn as Kattn un Hiinn'. (ns. B.) Leben wie
Katzen und Hunde.
Se leevt mitnander as Hunnen un Katten.
Hund 765.
— 401
766 Hund.
(ns. hist.) Sie leben miteinander wie Hunch
unci Katzen.
Se lefen as Katteii iin irimne. (ns. ofs.) Sie
leben wie Katzen unci Huncle.
Se laft mit'nandcr asKatt i;u fluud. (ns. O.R.)
Sie leben miteinander wie Katz und Hund.
Sie vertragen sich wie Katz und Hund. (ns. Pr.)
Einig wie Hund und Katze. (ns. Pi'.)
Sei verdragt sik oss' Katten un Hunne. (wstf. P.)
Sie vertrcif/en sich rrie Katzen und Hunde.
dt, Zij leven als katten en honden. S. Se lefen
u. s. w.
Zij kijven (vcchten) als katten en honden. Sie
zanken (atreiten) icie Katzen und Hunde.
Zij houden huis Als dc kat met de niuis. Sie
halten Haus, wie die Katz' mit der Maun.
en. They agree like cats and dogs. S. Sei u. s. u:
They agree like two cats in a gutter (like harp
and harrow). Sie vertragen sich wie zwei
Katzen in einer DachrinnefivieHarfe u. Egge).
Gree like tykes and swine, (scho.) Sich ver-
tragen wie Hunde und Schweine.
I'St Ja forlicke as Hiinne an Katte. (M.) Sie ver-
tragen sich u-ie Hunde und Katzen.
dii. At leve samnieu som Hund og Kat. Mitein-
ander leben rvie Hund und Katze.
At forliges soni Hunde og Katte. Sich vertra-
gen wie Hunde und Katzen.
U\V. Dei liva i hop som Hund og Katt. Die leben
zusammen tcie Hund und Katze.
SW. De samjas som hund och katt. Sie vertragen
sich icie Hund und Katze.
fz. lis vivent commc cliien et chat.
lis s'accordcnt comme chien et chat. >S', De
samjas u. s, w.
De chiens et chats la guerre est belle. Zwi-
schen Hunden unci Katzen gibts guten Krieg.
Amy comme chien et chat, (afz.) Freund wie
Hund und Katze.
C'est belle bataille que de chiens et de chatz,
chascung a ongles. (afz.) Das ist schones
Kdmpfen zwischen Hunden vnd Katzen —
jedes hat Krallen.
nf. I s'aimet comme chiii et diet, (w.) Sie lieben
sich wie Hund und Katze.
S'accomoder comme chin et chet. (w.) S.
■ O'schhff'n u. s. w.
C'est CO pire que cat et quie. (w. M.) Das
ist noch schlimmer als Katze und Hund.
I s'aiment-nu comme chin et chet. (w. N.) S.
I s'aimet u. s. to.
S'accouerdou conmo chins et cats, (nprv.) S. Sf.
Jd u. s. w. [Katzen.
Star come cani e gatti. Sei7i wie Hunde und it.
Star come capre e coltellacci. Sein wie Zie-
gen und Messer.
Essere amici come cani e gatti. Freunde ivie
Hunde und Katzen sein.
Essar can e gatt. (rem.) Hrmd und Katze sein. mi.
Vies ben cum e can e gatt. (rom.) Sich
wohlwollen wie Hund und Katze.
Stanno tra lore come cani e gatti. (t.) Sie
stehen mit einander wie Hunde und Katzen.
Esser come can e gatt. (em. B.) Sein tvie ni.
Hund und Katze. [u. s. tv.
Vrers ben cme can e gatt. (em. P.) S. Vies
Amigh cme can e gatt. (em. P.) S. Amy u. s.w,
iSter d' acc6rdi c6mm h can e gatt. (em. R.)
Einig sein wie Hund und Katze. [u. s. w.
Amigh c6min 6 can e gatt. (em R.) S. Amy
Ese cheii e gatti. (lig.) S. Essar u. s. w.
Ese amis com can e gat. (picm.) S. Essere
amici u. s. w.
Esser comente et i su cane cum su porcu. (sa. L.) si.
yVie der Hund mit clem Schwein sein.
Como perros y gatos. Wie Hunde und Katzen. sp.
766. Soil der Hund Schlagc haben, so
findet sich bald ein Stock.
Wer den Hund henkeii will, der findet den
Strick wohl.
Wenn man Einem iibel will, Find't man der
Hau' bald einen Stiel.
So man den Hund slahen will , hat man bald
ein Kliippcl funden. (ad.)
Wenn man einen schlafenden Hund will wecken, od.
so findet man leicht einen Steckeu. (schwei.)
Wenn man Einen schlagen will, so findet man
bald eine Ruthe (einen Priigel). (schwei.)
Wan me der Honk schlon wel, dan hat me gau pd.
'lie Stock fongc. (nrh. A.) Wenn man den
Hund schlagen will, dann hat man schnell
einen Stock gefunden.
Wa ene Honk warpe well, fenkt leit ene Steen.
(nrh. Gl.) Wer einen Hund werfen will, fin-
det leicht einen Stein.
Wun em en Hangt schlo wal, fiiinjt em schin
en Klapel. (nrh. S.) Wenn man einen Hund
schlagenioill, findet man schon einen Kniippel.
De en Hund smitn will, find ok wol en Steen.
(ns. B.) Wer einen Hund werfen will, fin-
det auch wohl einen Stein.
Wer Einen heugen wil, kau bale en Strick fiiinen
51
Hund 766.
402 —
766 Hund.
(kngeii). (ns. ha. G. x\. G.) Wer Einen henken
wi/l, kann laid einen Strick finden (kriegen).
Wenn mau Eenen (Einen) haiigen will, so finnt
(findet) man ok woU 'n fauch wohl einen)
Strick, (ns. ha. V.)
Dee enen Hnnd will slaan, find't lichd en Kniip.
pel. (ns. Hmb.) Wer einen Hund schlu(jen
will, findet leicht einen Knilppel.
De 'n Hund hangen (sniiten) will, find ook wol
'n Strick (Biingel). (ns. ofs.) Wer einen
Hund h'dngen (iverfen) will, findet auch wohl
einen Strick fein Stiick HolzJ.
De 'n Hund smiten (hangen) will, find-t sacht
'uKnuppel(find-t ok sacht 'n Strick). (ns.O. J.)
Wer einen Hund werfen (henken) will, fin-
det leicht einen Knilppel {auch leicht einen
Strick).
De 'n Hund sniieten (De Enen hangen) will,
kann woll 'n Kniippel ('n Strick) finnen. (ns.
O. R.) Wer einen Hund' icer/en (Wer Ei-
nen henken) will, kann wohl einen Kniljij^el
(Strick) finden.
Wenn man den Hund sclilagen will, findet man
Kniippel in alien Winkcln. (ns. Pr.)
Wer di hUnge woll, find't bool e Strock. (ns.
Pr.-O.) Wer dich erhdngen n ill, findet wohl
einen Strick.
Wen ena en Hunt hengen wil, dennoesten find
ena oek en Schtrik. (ns. U.) Wenn einer
einen Hand henkemcill, findet er deimi'dchst
auch einen Strick.
Bai en Ruien smeiten well , kann lichte 'n
Stein finnen. (wstf. A.) Wer einen Hund
werfen will, kann leicht einen Stein finden.
Wamme en Rii'en sndten well, kamme lichte
'n Kllippel finnen. (wstf. Mrk.) Wenn man
einen Hund werfen icill , kann man leicht
einen Kniippel finden.
We en Riien wamsen well, kann liclit en Kniip-
pel finnen. (wstf. R.) Wer einen Hund
durchprilgeln will, kann leicht einen Kniip-
pel finden.
Wann me 'n Ruien smuiteu well, mag et lichte
dat me 'n Kniippel (Stein) finuet. (wstf. S.)
Wenn man einen Hund loerfen will, isfs
leicht, einen Kniippel (Stein) zu finden.
Die eenen hond amijten wil, vindt raa eenen
knuppel. Wer einen Hund werfen will, fin-
det huld einen Kniippel.
Als men eenen hond wil smijten, vindt men
ligt eenen steen. Wenn man einen Hund
werfen will, findet man leicht einen Stein.
Als men den hond hangen wil, zoo krijgt men
welhaast ccn zecl. Wenn man den Htmd
hangen will, so kriegt man bald ein Seil.
He tliat's resolved to beat a dog, never wants eD*
long a stick. Wer entschlossen ist , einen
Hund zu schlagen, dem fehlt nie lunge ein
Stock.
It's an easy thing to find a staff (a stone), to
beat a dog (to throw at a dog). Es ist eine
leichte Sache, einen Kniippel (Stein) zu fin-
den, um einen Hund zu schlagen (werfen).
He that wants to strike a dog ne'er wants a
stick, (scho.) Wer einen Hund schlagen will,
dem fehlt nie ein Stock.
Diar an Hiittnj slaau wal, kaan lagt an Staak fs.
finj. (A.) Wer einen Hund schlagen will,
kann leicht einen Stock finden.
Diar an Hiinj slau wal, fant sacht an Knappal.
(F.) S. Dee enen u. s. w.
Diar en Iliin' slaa wel, di fendt saagt en Stok.
(S.) Wer einen Hund schlagen will, der fin-
det leicht einen Slock.
dt. Als men eenen hond wil slaan , kau men wel
eenen knuppel (stok) vinden. Wenn man
einen Hund schlagen will, kann man wohl
einen Knuppel {Stock) finden.
Die een' hond wil slaan, kan wel een' stok vin-
dc-n. Wer einen Hund schlagen icill, kann
wohl einen Stock filiden.
Den som vil slaae en Hund, faaer nok en Kjep. dft*
Wer einen Hund schlagen will, kriegt schon
einen Stock.
Den som vil hrenge En, finder nok en Strikke.
Wer Einen hangen icill, findet schon einen
Strick.
Naar man vil have een hijengt, finder man let
eu Knag. Wenn man Einen gehcingt haben
will, findet man leicht einen Haken.
Hvo der vil have Hunden luengt, faaer (finder)
nok en Strikke (et Reb). Wer den Hund
geh'dngt haben will, kriegt (findet) schon ei-
nen Strick (ein Seil).
Handbser er kylfa, ef hundinn skal sla. Zur is.
Hand ist der Schlagel, wenn man den Hund
schlagen soil.
Han finn alltid Kjepp, som slaa vil. Der fin- nw.
det immer (einen) Stock , der schlagen will.
Den finner altid Kapp (Streck), som Hunden SW»
sla (haugaj will. Der findet stets (einen)
Stock (Strick), der den Hand schlagen (han-
gen) will.
Vill man hanga en hund, nog finner man i-ep.
Will man einen Hund hangen , findet man
schon (einen) Strick.
Himd 766.
— 403 —
767 Hund.
fz. Qui vent frapper un chien, facilement trouve
un baton. S. Dee enen u. s. u-.
nf. Qwand on vout batte on chin , on trouve todi
on baston. (w.) Wenn man einen Hund
schlufjen will, findet man imvier einen Stock.
Qwand on vout batte on chin, on trouv' vite
in' corihe. (w.) Wenn man einen Hund
schlagen will, findet man schnell einen
Riemen.
On trouve todi n' vegc (on bordon) qwand on
vout batte on .chin, (w.; Ma7i findet immer
eine Gerte (einen Stock), wenn man einen
Hund schlagen will.
it. Chi vuol dar al cane, trova facilmente il ba-
stone. Wer's dem Hund gehen loill, findet
leicht den Stock.
mi. Tosto si trova il bastone per dar al cane, (t.)
Rasch findet sicli der Slock, urn's dem Hund
eu gehen.
767. Soil der Hund Schlage haben, so hat
er Leder gefressen.
Wenn man den Hund .schlagen will, so hat er
das Leder gefressen.
Wenn man dem Hunde an die Haut will, so
sagt man, er sei wiithig.
Wenn's iiber Einen hergehen soil, ist jedes
Geschrei gut genug.
Der hunt hat leder gezzen, So man dienstes
wil vergezzen. (ad.)
Als man den hunt henken wil, so hat er leder
gezzen. (ad.)
md. Wan en en Hont welt dotschloen, da' s6t en e
w^r rosen. (mrh. T..) Wenn man einen Hund
fodtschlagen icill, so safjt man, er sei toll.
od. Wenn man den Hund schlagen will, so hat ei-'s
Fleisch aus dem Hafen gestohlen. (bair.)
Wenn der Hund hangen soil, muss er das Leder
gefressen haben. (schwei.)
pd. Wenn de Hund hengen sal, het he Leer efreten.
(ns. ha. G. u. G.) Wenn der Hund hangen
soil, hat er Leder gefressen.
gegeten. (ah.) S. Als men den hond hangen
u, s. w.
Als men den hont dootslaen wil, soe bethyet
men hem dolheyt an. (ah.) S. Als men den
hond wil u. s. ii\
He that would hang his dog, gives first out, en»
that he is mad. Wer seinen Hund hangen
mochte, gilt zuerst vor, duss er toll sei.
Den der vil have Hunden htengt , siger den dii.
bider Faar. Wer den Hund gehilngt haben
icill, sagt, er heisse Schafe.
Med fed So faaer man let Sag. Hit fetter Sau
macht man kurzen Prozess.
Feeth Swijn ser snarth a Sag giffwet. (adji.)
FetI.em Schwein ist schnell der Prozess ge-
macht.
Feth swin fonger snart sag. Fettes Schwein SW.
kriegt kurzen Prozess.
Feeto swine ser rat sak giwin. (asw.) *S^. Feeth
u. s. U-.
dt. Als men den hond hangen wil, zoo heeft hij
leer gegeten. Wenn man den Hund hangen
icill, so hat er Leder gefressen.
Als men den hond wil doodslaan, zoo beschul-
digd men hem van dolheid. Wenn man den
Hand todtschlagen loill , so heschuldigt man
ihn der Tollheit.
Als men den hont hangen wil, soe heft hy leer
Malefacere qui vult, nusquam non causam in- It.
venit.
Causa necis verri pingui solet illico fieri, (mlt.)
Quand on veut noyer son chien, on dit qu'ilfz.
a la rage. Wenn viun seinen Hund ersciufen
will, so sagt man, dass er toll sei.
Qui veut noyer son chien, I'accuse de rage.
Wer seinen Hund ersdufen will, heschiddigt
ihn der Tollwuth.
Occasion trouve qui son chat bat. Ursache
findet, wer seine Katze schldgt.
Qui son chin ueut tuer, la rage li met sure,
(afz.) Wer seinen Hund todten icill, packt
ihm die Tollwuth n.uf.
Qui bon chien veut tuer, la raige li met seurc.
(afz.) Wer einen guten Hund todten will,
packt ihm die Tollwuth auf.
Ki het soun chien, la rage li met soure. (afz.)
Wer seinen Hand hasst, packt ihm die Toll-
wuth auf.
Quand qu'ein vux tuer seiu kien, ein dit qu'il nf.
est arabie. (pic.) Wenn Finer seinen Hund
uhihringen will, sagt er, dass er toll sei.
L' ci qui vout neyi (touer) s'chin, dit qu'il est
aregi. (w.) Der, welcher seinen Hund er-
sdufen (umhringen) will, sagt, er sei toll.
Quand on vout neyi s'chin, on dit qu'il a
I'hope. (w.) Wenn man seinen Hund er-
sdufen will, sagt man, er habe die Krdtze.
Quand on veut avoir in quie mort, on dit qu'il
est inrage. (w. M.) Wenn man einen Hund
todt haben will, sagt man, er sei toll.
51*
Hund 767.
404 —
768 Hunde.
sf. Qe vooiT tuia lou chi do, soun vizi, dis q'es fol.
(Lgd.) Wer den Ilund seities Nachbaren
todten vnll, saijt, er sei toll.
Qu vou tuar sou chin, dis qn' es enrabiat.
(nprv.) Wer seinen Ilund todten will, sugt,
dass er toll sei.
it. Chi vuol ammazzare il suo cane, basta che dica
ch'6 arrabbiato. Wer seinen Hund erschlagen
will, darf nur sagen: er sei toll.
Chi '1 suo can vuol ammazzare, Qualche scusa
sa pigliare. Wer seinen IJund erschlagen
will, weiss irgend eine Entsclmldigung zu
finden.
ni. Chi vor mazza el ah can, tniva la sciisa. (1.)
Wer seinen Hund lodtschlagen will , findet
die Entschuldigung.
Chi voeur mazz4 el so can, troeuva la scusa.
(1. m.) S. Chi vor u. s. w.
pt. Quem 0 sen cao quer niatar, raiva Ihe poc
nome. Wer seinen Hund todten icill, nennt
ihn toll.
sp. Quien a su perro quieve matar, Rabia le ha de
levantar. Wer seinen Hund umbringen xvill,
muss ihn der Tollwuth bescladdigen.
Hinken und der Kaufleute Schworen soil
sich Niemand kehren.
Naar Hundene hinke, Quinderne gnvjde, og dU.
Krsemmeine svserge, da liar det ikke Meget
at betyde. Wenn die Hunde hinken, die
Weiber weinen und die Kramer schworen,
so hat das nicht viel zu bedeuten.
Hunda helti og kaupmanna ei8r haf'a jafiian is.
staS. Hundehinken und Kaufmannseid haben
denselhen Platz.
Uhet Hunden lialtar och Kiopmanncn swar ar SW.
stundom lijlca niyckct troandes. Has Hunde-
hinken wild Kaufleuteschicoren ist oft gleich-
viel glaidjwilrdig .
Qwinnegrath ar intet ath. An Weiberwcinen
ist nichts.
768. An der Hunde Hinken, An der H —
Winken, An der Weiber Zahren (Und j
der Kramer S-chworen) Soil man sich
nicht kehren.
An hundes hinken, frawen waine'n und kramer
schweren,Da darff sich kainman an keren. (ad.)
md. Hundshinkgn un Weiwarkrankan dauart oUas
zwei niiet lang. (frk. H. S.) Hundehinken
und Weibergrdmen dauert alles Beides nicht
lange.
Fraenskranket un Hunnehinken wahrt net lank.
(Hrz.) Weibergrdmen und Hundehinken
wdhrt nicht lange.
od. Wenn Hunde hinken, Weiber weinen und Kramer
schworen, so soil sich Niemand daran kehren.
(bair.)
An Buhler schworen thu dich nicht jkehren.
(schwei.)
(It. Aan der honden hinken, Aan der lioeren winken,
Aan des kramers zweren, Aan des wijfs be-
geeren Zal men zich niet keeren. An der
Hunde Hinken, An der H — Winken, An
des Krdmers Schworen, An des Weihes Be-
gehren Soil man sich nicht kehren.
An der honde hincken en koopluyden sweren
sal sich niemant keren. (ah.) An der Hunde
Foemiua dum plorat, dum rustieus ebrius orat, It.
Dum lusor jurat, nihil h«c devotio durat.
Ni putos per ploura, ni rufian per jliura ten fz.
faou pa-z- estouna. (sf. Lgd.) Weder H —
beim Weinen, noch Kuppler beiin Schworen
sind als glaubiciirdig zu erachien.
A plourar de foueil non se fau iizar. (nprv.) sf.
Hem Weinen von Narren darf man nicht
trauen.
Omu chi ghiura, cavallu chi suda, donna chi it.
piegne 'un merdanu fede. (mi. crs.) Mann,
der schwort, Pferd, das schicitzt, Frau, die
weint, verdienen keinen Glauben.
Om che giiira , caval che siida e donna che ni.
piang, no credegli tant. (1. m.) Glaubt nicht
dem Manne, der schwort, dem Pferd, das
schivitzt, noch der Frau, die weint.
Volp che dorma, ebreo che giiira e donn che
piang, Malizi soprafin coi fioch e i frang.
(1. m.) Fuchs, der schldft, Jude, der schwort,
und Frau, die iceint, allerfeinste Betriigereien
. mit Quasten und Franzen.
A dona che pianze, caval che sua e ebreo che
zura, no crederghe. (v.) Der Frau, die weint,
dem Pferd, das schwitzt unci dem Juden,
der schwort, glaube nicht.
Volpe che dorme, ebreo che zura, dona che
pianze: Malizia soprafina co le franze. (v.)
Fuchs, der schldft, Jude, der schicort und
Frau, die iceint, allerfeinste Betriigerei mit
Franzen.
No es de vero lagrimas en la nuiger, ui cox- sp.
quear en el perro. Nicht ivahr sind Thrdnen
bei der Frau und Hinken beim Hund.
Hunde 769.
— 405
771. Hunde.
7()9. Hunde und Eclelleute lassen die
Thiir auf.
Edelleute und Hunde lassen die Thiir auf.
pd, Hunn' un Eddelliid' laot'n de Daor aopen. (ns. A.)
Hunde und Edelleute lassen die Thiir off en.
Hund uu Edelmauu lett de Door achter sick
apeu. (ns. Hmb.) Hund und Edelmann lassen
die Thiir hinter sich offen.
De Hunn un Edelliih maken geen Dor achter
slick to. (ns. ofs.) Die Hunde und Edel-
leute machen keine Thiir hinter sich zu.
De Hun(de) un Edellii(de) makt ken Doer
achter sick to. (ns. O. J.) S. De Hunn u. s. lo.
dii. Hunde og Adelsmsend lukke ikke Doren efter
sig. Hunde und Edelleute schliessen nicht
die Thiir hinter sich,
Hunde og Herrer iukke ikke Doren efter sig.
Hunde und Her r en schliessen nicht die Thiir
hinter sich.
SW, Hundar och adelsman stanga icke dorren efter
sig. S. Hunde oy Adelsnuvnd u. s. w.
Herrar och hundar stanga icke dorren efter sig.
Herren und Hunde muchen nicht die Thiir
hinter sich zu.
it. Cani e viHani (e nobili Veueziani) lasciano
seinpre 1' uscio aperto. (mi. t.) Hunde und
Bauern (und venetianische Edelleute) lassen
stets die Thiir offen.
ni. Vilhm, u^ can, no sarren mai on uss. (1. m.)
(Weder) Bauer, noch Hund 7iiachen je eine
Thiir zu.
Gne ca, gne vila no sera en la. (1. V.-C.)
Weder Hund, noch Bauer machen (die
Thiir) zu.
Ne can, ne vilan a saro mai 1' uss. (piem.)
Weder Hund, noch Bauer machen je die
Thiir zu.
Ne can, ne vilan, n^ zentilomo venezian no
sera mai le porte. (v.) Weder Hund, noch
Bauer, noch venetianischer Edelmann machen
Je die Thiiren zu.
Ne can, ne vilan, ne musso No sera mai usso.
(v.) Weder Hund, noch Bauer, noch Esel
machen je eine Thiir zu.
no. Mii gezwungeneu Hunden ist iibel
jagen.
od. Wenn man die Hunde auf die Jagd tragen
muss, fangt man wenig. (hair.)
Muss man den Hund zum Jagen tragen, So
wird man nicht viel erjagen. (schwei.)
Mit unwilligen Rossen ist nicht gut zu Acker
fahren. (schwei.)
s Isch niit we me-n e Hung muess uf d' Jagd
trjige. (sx-hwei.) Es ist nichts , wenn man
einen Hund auf die Jagd tragen muss.
Met onwillige honden is't kwaad ter jagt gaan dt.
(haazen vaugen). Mit unlustigen Hunden
ist's scJdecht auf die Jagd gehen (Hasen
fangen).
Met onwillige paarden is het schlecht rijden.
Mit unlustigen Pferden ist's schlecht fahren.
Hvo der jager med uvillig Hund, f0rer ei megen da.
Vildbrad hiem. Wer mit unicilligen Hunden
jagt, bringt nicht viel Wildjiret heim.
De Hunde som skal nodes til Skoven, bede
ikke mange Dyr. Die Hunde, die in den
Wald genothigt werden mussen, jagen nicht
viel Wild.
Uvillig Oxe gjar kroget (krum) Fure. Un-
williger Ochse macht krumvie Furche.
Dan Hunden, ein noyder til Skogs, dan veider nw»
ein litet med. Mit dem Hunde, den man in
den Wald nothigt, jagt man wenig.
Den hund man nuiste tvinga till skogs (man SW.
skal draga at skogen), biter inte(t) manga
djur. Der Hund, den man in den Wald
zioingen (tragen) muss, jagt nicht viel Wild.
Stultitia est ad venatum ducere invitos canes. It.
Difficile est invitis canibus venari.
Invitos boves plaustro inducere.
On ne fait pas aller les chiens a la chasse a fz.
coups de baton. Man treibt die Hunde nicht
mit Stockschldgen auf die Jagd.
771. Wer mit Hunden zu Bett geht, steht
mit Flohen wieder auf.
AVer mit Hunden scldaft, steht mit Flohen auf.
Wer sich mit den Hunden abgiebt, den beissen
die Flohe.
Wer sich mit Lumpen niedersetzt, der steht md.
auch mit Lumpen auf. (mrh. E.)
De mat Honn schlofe' get, stet mat Fie op.
(mrh. L.) [up. (us. B.)
De mit Hiinn' to Bedde geit, steit mit Flohe pd.
De sik ann Esel schiirt, kriggtr Haar vun.
(ns. B.) Wer sich am Esel reibt, kriegt
Haare davon.
Hunde 771.
— 406
771 Hunde,
De sik niitn Bedler sleit, kriggt Liise. (ns. B.)
Wer sicli init dem Bettler scklcifft, krief/t L'duse.
De slick an'u Esel schiirrt, kriggt der Haar
van. (ns. ofs.) S. De sick anti u. s. w.
De sick an'n Esel scliuert, krigt der Har van.
(ns. O. J.) S. De sick ann u. s. w.
De sick mit'n Bedler sleit, krigt Luse. (ns. O. J.)
S. De sik mitn u. s. ir.
(It. Die met lionden te bed gaat, staat met vloojen
weder op.
Die met lionden omgaet, kiygt vlooijcn. (vl.)
Wer mit Hunden umcjeht, kriegt Flohe.
Cil. He that lies down with dogs , will get (must
rise) up with fleas. Wer sick mit Hunden
niederler/t, ivird (muss) mit FloJien aufstehen.
He that goes to sleep with dogs, shall rise with
fleas. Wer mit Hunden schlafen geht, wird
mit Flohen aufstehen.
He that sleeps wi' dogs, maun rise wi' flaes.
(scho.) Wer mit Hunden schlaft, muss mit
Flohen aufstehen.
dji. Hvo der gaaer i Seng mod Hunde , skal staae
op med Lopper. Wer mit Hunden zu Bett
geht, wird mit Flohen aufstehen.
SW. Den som sofver med hundar, stiger upp med
L'ppor. S. Wer mit Hunden schlaft u. s. iv.
Den som trater med kaltringar, fjir losz i ex-
penser. Wer mit Lumi)enkerlen sfreitet, trdgt
Lause davon.
fz. Qui se couche avec des chiens, se l^ve avec
des puces. Wer sicJi mit Hunden nieder-
legt, steht mit Flohen auf.
Qui se couche avec les chiens, se leve avec les
puces. Wer sick mit den Hunden nieder-
legt, steht mit den Flohen auf.
Qui hante chiens, puces remporte. Wer mit
Hunden verkehrt, tragt Flohe davon.
nf, Cu hante les chins, aicate des puces. (F.-C.)
Wer mit den Hunden verkehrt, liest Flohe auf.
sf. Qui- s' couclie dab caas, que- s' Ihebe dab pus.
(Brn.) S. Qui se couche avec des u. s. xv.
Qui dab canalhe es couche, Merdous qu'es
Ihebe. (Brn.) Wer sich mit gemeinem Volk
niederlegt, -steht beschmutzt auf.
Qui se couche dap lou cans, se lieue dap
piouts. (Gsc.) S. Qui se couche avec les u. s. lo.
Qe se coucho embe d' efans, merdous se levo.
(Lgd.) Wer sich rait Kindern niederlegt, j
steht beschmutzt auf. \
Qu se couquo erne d' enfans, mardous s' en i
levo. (nprv.) S. Qe u. s w. ,
Chi si corica coi cani, si leva collo pulci. S. it.
Qui se couche avec les u. s. w.
Chi dorme con cani, si leva con pulci. S.
Wer mit Hunden schlaft u. s. v:.
Chi con cani dorme, con pulci s' alza. S. Wer
mit Hunden schlaft u. s. ic.
Chi si corica co' cani, si desta coUe pulce. Wer
sich mit den Hunden niederlegt, ivacht viit
den Flohen auf.
Chi dorme co' cani, si svoglia coUe pulci. Wer
mit den Hunden schlaft, wacht mit den
Flohen auf.
Chi ha da fa cun zitelli, finisce per truvassi mi.
cu e mane in la m (crs.) Wer mit Kin-
dern zu thun hat, hefindet sich zulefzt mit
den Hdnden ini Schmutz.
Chi va a letto co' cani, si leva colle pulci. (t.)
Chi dorme co' cani, si lieva con le pulci. (t.)
Wer mit den Hunden schlaft, steht mit den
Flohen auf.
Chi sta col fanciuUo, s' imbratta la camiscia.
(t.) Wer mit dem Kinde ist, beschmutzt sich
das Hemd.
Chi va a dormi coi ca, el a' empienoss dc poles, ni.
(1. b.) Wer mit den Hunden schlafen geht,
der viacht sich veil Flohe.
Chi dorme co-i chen, se leva co-e pruxe. (lig.)
S. Chi dorme co' cani, si lieva ti. s. w.
Chi se mesccia con di figgieu, s' imbratta e die
de merda. (Hg) Wer sich mit Kindern
herumtreibt, beschmutzt sich die Finger viit
Koth.
Chi deiirm con ii can, as leva con le pules.
(piem.) S. Chi dorme co' cani, si lieva u. s. w.
Chi dorme coi cani, se leva coi pulesi. (v.) S.
Chi dorme co' cani, si lieva u. s. ic.
Chi sta coi cani, s' impenisse de pulesi. (v.)
Wer mit den Hunden ist, viacht sich vol I
Flohe.
Ci si colche chi li uagniiine, s' alza che la si.
cammise cacata. (ap. B.) Wer sich mit den
Kindern niederlegt, steht viit beschriutztem
Hemd auf.
Chi si colca con cani, si alza con pulci. (npl.)
S. Qui se couche avec des u. s. w.
Chi dorme co cane, non se n' auza senza pulece.
(npl.) Wer mit dem Hunde schlaft, steht
nicht ohne Flohe auf.
Cui dormi cu cani, s' arrisvigghia cu purci. (s.)
8. Chi dorme co'' cani, si sveglia u. s, w.
Qui cum su cane si corcat, cum pulighe (puli-
gosu) sinde pesat. (sa. L.) Wer sich mit dem
Hunde niederlegt, steht mit Flohen auf.
Qui dormit cum cane ruuzosu, sinde pesat run-
Hunde 771.
— 407
773 Hunger.
zosu et mesii. (sa. L.) Wei' mit r'dudigem
Hunde schldft, steht rciudiger auf.
Qixi cum piccinnu si corcat, inibruttadii sinde
pesat. (sa. L.) S. Qe u. s. w. [Qe u. s. w.
]in. Qui en gichs se gita, cagat se lleva. (val.) 8.
pt. Quem com caes se deita (lancja), com pulgas
se levanta. S. Qui se coucke avec des u. s. to.
sp, Quien con perros se echa, con pulgas se le-
vanta. S. Qui se couche acec des u. s. xo.
Quien con muchachos se echa, cagado se le-
vanta. S. Qe u. s. to.
Quien con pen-o se echa, con pulgas se levanta.
(asp.) S. Qui cum su w. s. iv.
772. Hundsbiss heilt Hundshaar.
(It. Die van den liond gebeteu is, moet van hetzelfde
haar daarop leggen. Wer vom Hunde ye-
bissen wurde, muss von demselhen Haar auf-
leyen.
Die hond, die niij gebeten heeft, moet mij ook
genezen. Der Hund, der mich gehissen hat,
muss mich auch heilen.
eu. Tak a hair o' the dog that bit you. (scho.)
Nchiiit ein Haar vom Hund, der Euch biss.
SW, Hnndasar lakes med hundahar. Hundebiss icird
mit Hundehaar geheilt.
fz. Reprendre du poil de la bete. Wieder vom
Haar des Thieves nehmen.
Poil (dit Bacchus) du mesme chien Est an piou
souverain bien. Haar von demselhen Hund,
sagt Bacchus, ist fur den armen Schlucker
das beste Mittel.
Centre morsure de chien de unit Le mesme
poil tres-bien y duit. (afz.) Gegen nacht-
lichen Hundsbiss thut dasselhe Haar sehr gut.
nf. Riprinde des poieches de chin, (w.) Wieder
Hundshaare nehmen.
I r'prind ses ch'vets. (w.) Er nimmt wieder
von seinen Haaren.
it» Con la pelle del cane si sana la morditura,
(mi. t.) Mit dem Haar des Hundes heilt
man den Biss.
ni. El can ch V a morsegada. La ga anca reme-
diada. (v.) Der Hund, der's gehissen hnt,
hat's auch geheilt.
si. A cane ci te mozzica, Lu stessu pilu mintici.
(ap. L.) VoTii Hund, der dich beisst, nimin
dir das Haar.
773. Der Hunger treibt den Wolf aus dem
Walde.
Der Hunger treibt den Wolf aus dem Busch
(in's Dorf) (iiber Schnee und Eis).
Der Hunger treibt den Fuchs aus der Hohle. md.
(mrh. E.)
Den Honger dreift de Wollef aus dem Besch.
(mrh. L.) [(schwei.)
Der Hunger treibt den Fuchs aus dem Loch. od.
Honger drijft den wolf uit het bosch. Hunger (It.
treibt den Wolf aus dem Wald.
Hungeren jager Ulven ud af Skoven. Der da.
Hunger jagt den Wolf aus dem Waldc.
Hunger driver Ulven af Skoven (Tkisken). S.
Honger u. s. w.
Hunger driver Hund i Baand. Hunger treibt
(den) Hund an die Kette.
Nod driver Hunden i Baand. Noth treibt den
Hund an die Kette.
Hiingri6 drifr I'llfinn ut af runninum. is.
NeySin drfvur vargin af sk6ginum. (iter.) Die
Noth treibt den Wolf aus dem Walde.
Hungren f0rer Hunden til Husa. Der Hunger nw.
bring t den Hund nach Hause.
Hunger drifvver Wargen vhr Skogen. S. Honger SW.
u. s. w.
Hungern drifver hunden i band. Der Hunger
treibt den Hund an die Kette.
Nodh drifwer Hunden i Bandh. S. Nod u. s. tc.
La faim chasse le loup hors du bois. fz.
La faim fait sortir le loup du bois. Der Hunger
Idsst den Wolf den Wald verlassen.
La faim enchace le loup du bois. (afz.)
Li faim (famene) chesse li leup fou d^ bois. (w.) nf.
La hami que he sourti Ion loup deu bosc. (Brn.) sf.
S. La faim fait u. s. w.
La hame he soiirty lou loup deou bosq. (Gsc.)
S. La faim fait u. s. w.
La fan saille lou loup dou bouosc. (nprv.)
La fame caccia 11 lupo fuor del bosco. it.
La fam fa salter al lov fora dla tana. (em. R.) ni.
Der Hunger Jagt den Wolf aus der Hohle.
La fam la scassa '1 luf da la so tana. (1. b.)
Der Hunger treibt den Wolf aus seiner Hohle.
La fam destana el loff. (1. m.) S. La fam fa
u. s. u\
La fam a fa surti lina el luv dant la tana.
(piem.) Der Hunger Idsst selbst den Wolf
die Hohle verlassen.
La fame scazza el lovo dal bosco. (v.)
La famnie caccia lo lupo da lo vosco. (npl.) si.
Htmd 773.
— 408 —
775 Hund.
La fame fa nesciri la serpi di la tana, (s.)
Der Hunger Idsst die Schlange aus cler
Hohle kriechen.
774. Hunger ist der beste Koch.
Der hunger ist der beste koch, Der ie wart oder
wirdet noch. (ad.)
md. Den Honger as de bfeschte' Kach. (mrh. L.)
Od. Der Hunger ist der beste Koch , was er nicht
mag, das isst er doch. (bair.)
pd. Hunger is de beste Koch. (ns. A.)
Hunger is de beste Kokk. (ns. hist. A.)
Hunger is de beste Kock. (ns. W.)
Hunfjer ist fjute Ztdhat zu kulten Karlof-
feln, aber ein nasser Tor/ zur Flamme
der Liebe.
(It. Honger is de beste kok.
en. Hunger never fails of a gude cook, (scho.)
Dem Hunger fehlt's nie an einem (juten
Koch.
Hunger er det bedste Suul. Hunger ist die dS.
beste Zukost.
Hunger er den bedste Urt paa Maden. Hunger
ist das beste Gewiirz an der Speise.
Sultr er bezta krydd i mat. S. Hunger er is.
den n. s. w.
HuugiiS er |)a3 bezta krydd, og gjorir matinn
sfEtan og £etan. Hunger ist das beste Ge-
wiirz und macht die Speisen siiss und essbar.
Hiingr, erfidi og sviti eru beztukryddir. Hunger,
Arbeit und Schweiss sind die besten Gewiirze.
Hungren ar (den) basta kryddan. SW.
da. Suit er den bedste Kok.
Hunger er god for Madlede. Hunger ist gut
filr Appetitlosigkeit.
is, Hiingr er hallkvsemr kokkr. Hunger ist ein
niltzlicher Koch.
nw. Hungren er beste Kokken.
SW» Hungrig mage iir basta kock (gjor en god kock).
Hungriger Magen ist der beste Koch (macht
einen guten Koch).
CW. Sco Forza gronda rumpa Fier, Schi ei la Fom
ilg melgier Cuschinier. (obi.) Wie grosse
Kraft Eisen zerbricht, so ist der Hunger
der beste Koch.
fz. II n'est chere qtie d'appetit. Keine Kilche
gleich dem Appetit.
it. La fame xe '1 megio cogo che ghe sia. (ni. v.)
Her Hunger ist der beste Koch, den es gibf.
si. Lu megghiu cocu e lu pitittu. (s.) Her beste
Koch ist der Ap)petit.
775. Hunger ist die beste Wiirze.
Hunger ist das beste Gewiirz.
dt. Honger is de beste saus. Hunger ist die beste
Briihe.
en. Hunger is the best sauce. S. Honger u. s. w.
Hunger 's gude kitchen, (scho.) Hunger ist
gute Zuthat.
Hunger's gude kitchen to a cauld potato, but
a wet divot to the lowe o' love, (scho.)
Optimum cibi condimentum fames. It.
La faim est Ic meilleur assaisonncment. Her fz.
Hunger ist die beste Wiirze.
II n'est sauce que d'appetit. Es gibt keine
Briihe icie Appetit.
C'est I'appetit qui fait la sauce. Der Appetit
ist'a, der die Briihe macht.
La faim (L'appetit) assaisonne tout. Der Hunger
{Appetit) tciirzt Alles.
La faim assaisonne tous les mets. Der Hunger
wiirzt alle Speisen.
A bon appetit il ne faut point de sauce. Gvr
ter Appetit braucht keine Sauce.
Gueie affameie ni qwire nin 1' sace. (w.) Hung- nf.
riger Mund fragt nicht nach der Sauce.
C'est r gosse qui fait 1' sace. (w.) £"5 ist der
Geschmack, der die Sauce macht.
Mieux vaut bon appetit q' bonne sauce. (w.M.)
Besser guter Appetit, als gute Sauce.
Et nou ya sausse que de boun appetit, Bere sf.
entreprese que d'vu home hardit. (Gsc.) Es
gibt keine Sauce wie guten Appetit, fund)
keine schonere That, als von einem kiihnen
Mann.
A bouen apetit, non fau moustardo. (nprv.)
Guter Appetit braucht keinen Sen/.
Affamat non vou saiisso. (uprv.) Hungriger
verlangt nicht Sauce.
Non I'y a talo sausso que I'apetit. (nprv.) S.
II n'est u. s. w.
La gaiila fa me ke le bre. (Pat. s.) Der Appe-
tit thut mehr, als die Briihe.
La fame e il migliore intingolo. Der Hunger it.
ist die beste Briihe.
Appetito non vuol salsa. Appetit verlangt keine
Sauce.
Hunger 775.
— 409
777 Hunger.
Buon appetito non vuol salsa. Guter Appetit
verlanyt keine Sauce.
mi. A meglio pitanza cli a tavula e I'appitittu. (crs.)
Die beste Schiissel einer Tafel ist der Ap-
petit.
La fam 1'^ iina gran selsa. (rom.) Der Hunger
ist eine treffliche Sauce.
ni. L'aptit I'e la miora selsa ch'egli sia. (em. K.)
Der Appetit ist die beste Briihe, die es giht.
L'appetitt I'e la salsa mej che sia. (1. m.) S.
L'aptit u. s. w.
La fame xe una gran salsa, (v.) S. La fam
u. s. w.
Apetito no vol salsa, (v.) S. Appetito u. s. w.
Chi ga bon apetito, no ga bisogno de salsa, (v.)
Wer yuten Axipetit hat, hat keine Sauce nothig.
si. Pitittu nun ha bisognu di sausa. (s.) Appetit
hat keine Briihe nothig.
Su famine est su mezus condimentu. (sa.L.) ^S'.
La /aim u. a. w.
JS'appititu est su mezus condimentu de su cibu.
(sa. I>.) Der Appetit ist die beste WUrze
der Speise.
776. Hunger ist ein scharf .Sehwert.
Der hungir ist ein scharfis swert. (ad.)
md. llonger as e best cichwiert. (mrh. L.) Hunger
ist das beste Schwert.
pd. D'r Honger es a schJirp Schwaed. (nrh. D.)
Der Hunger ess e scharf Schwaat. (nrh. K.)
Hunger ist ein scharfes Schwert. (ns. Pr.)
dt. Honger is een scherp zwaard.
eil. Hunger is hard in a hale maw. (scho.) Hunger
ist hart in einevi heilen Magen.
dii. Hunger er et haardt Svserd.
Hunger er et hvast Swserd i hed Mave. Hunger
ist ein scharfes Schwert in heissem Magen.
Hwngher ser eet hart iSwserdh. (adji.)
Hwnger ser eth hvast Svverdh i heder Mawae.
(ada.) S. Hunger er et hvast u. s. w.
Hwngher ser eet hiit Swerdh i hselbrsedhe
Mandz Mawse. (ada.) Hunger ist ein hartes
Schwert in gesunden Mannes Magen.
is. Hungr er (hart) (sart) sverS i hraustum kvi3i
(i osjiikum buk) (i heilbrig^um Ii'kama).
Hunger ist ein (scharfes) Schwert in star-
kem Magen (in gesundem BauchJ (in gesun-
deni Leibe).
nW. Hunger er hardt Sverd i heil Mage. Hunger
ist ein scharfes Schwert in heiletn Magen.
Hungren ar ett skarpt sward. S. Der hungir SW.
M. s. w.
Huugher (Hunghir) ser hwast swserdh. (asw.)
Hunger ist scharfes Schwert.
Durum telum fames. It,
Vis famis immodicae (immodice) plus saevit
(seuit) acuniine sicae (sice), (mlt.)
Sica (Sicca) sibi saevit (seuit), cui poena (pena)
famelica crevit (creuit). (mlt.)
Acrior in stomacho fuerit aegra fames bent*
sano. (mlt.)
777. Hunger lehrt die Katzen mausen.
Hunger lehrt mausen (Brot kauen) (Eierkiichen
essen) (geigen).
Hunger ist Meister.
Hunger ist ein guter Redner.
Der Hunger findet den Doktorhut.
Der Bauch lehrt alle Kiinste.
Hunger lehrt Eierkoken eeten (Eierkuchen pd.
essen). (ns. Pr.-W.)
Hunger lahrt (lehrt) Kolien koggen (kochen).
(ns. W.)
De honger leert de katten muizen. dt.
De honger leert praktijken (kunsten) (vernuftig
zijn). Der Hunger lehrt Kniffe (Kiinste)
(gescheidt sein).
Honger eet door steenen muuren. Hmiger isst
durch steinerne Mauern.
Hunger eats through stone \valls. S. Honger eil.
eet u. s. w.
Hunger eats througli anything except a Suffolk
cheese. Hunger isst sich durch Alles, ausser
einevi Suffolker Kiise.
Hunger will break through stone walls. Hunger
durchbricht steinerne Mauern.
Hunger will break through stane wa's, (scho.)
*S'. Hwnger will u. s. w.
A hungry man sees far (smells meat far), (scho.)
Ein hungriger Mann sieht weit (riecht weit
die Speise.
Hunger Iserer Katten at muse. dS.
Hunger og N0d Isere at soge Brod. Hunger
und Noth lehren Brot suchen.
Hunger Iserer Kunster. Hunger lehrt Kiinste.
Hvo der suiter, finder Doktorhatten. Der, wel- ■
cher hungert, findet den Doctorhut.
Hiingr kennir hondum vinuu. Hunger lehrt IS.
den Hiinden Arbeit.
52
Hunger 777.
— 410
779 Hunger.
SW. Hunger lahrer Kattan bijta Mysz. Hunger
lehrt die Kat.ze muusen.
Hunger lahrer Konster. S. Hunger Icerer Kunsler.
It. Multa docet fames.
Fames artium magistra.
fz. De tout s'avise k qui pain faut. An Alien denkt,
wer Brot hraucht.
it. La fame gran maestra, anclie Ic ,bestie addestra.
Der Hunger ist ein grosser Meister, er lehrt
selhst die Thiere.
mi. La fam la fa parler i mutt, (rom.) Der Hun-
ger macht die Stummen reden.
ni. La fam fa far de gran cosi. (em. P.) Der
Hunger lassi grosse Dinge thiin.
pt. Mas desculn-e un liambricnto que cien letrados.
Ein Hmigriger entdeckt mehr , als hundert
Bechtsgelehrte.
778. Hunger leidet kcinen Verzng.
Dem Hungrigen ist : llarr' ! ein hart Wort.
en. A hungry man lias aye a lazy cook, (scho.)
l^Jin hmigriger Mann hat stets einen s'dumi-
gen Koch.
<lii. Bugen vil intct borge. Der Bauch will nichts
borgen. [Fasten.
Hunger holder ingen Fasto. Hunger halt keine
is. Hungri hentar ei dvol. Dem Hunger passt
Verzug nicht. [nen Fasttag.
SW. Hunger haller ingen fastlag. Hunger halt kei-
Hungrig mage ger ingen pardon. Hangriger
Magen giht keinen Pardon.
Bwken wil intet borga. -S^. Bugen u. s. lo.
fz. C'est un long jour qu'un jour sans pain. Es
ist ein lunger Tag, ein Tag ohne Brot.
pt. A boca nao admitte fiador. Der Mund Idsst
keinen Biirgen zu.
779. Hunger macht rohc Boh nen siiss.
Hunger macht Saubohnen zuckersiiss.
Hunger macht alle Speise siiss, ausser sich
selbst.
Hunger macht Bohnen zu Maudeln.
Hunger macht rohe Bohnen zu Mandeln.
Hunger macht hart Brot zu Honigkuchen
(Lebkuchen).
Heut fasten kocht morgen die tiuppe siiss.
So .satez kint niht czzen mac, so bittort inie
dos honges .smac: swem aber we der hunger
tuot, den dunket suriu spise guot. (ad.)
Hunger makt rohc Bohnen sote. (ns. B.)
Hunger maakt rane Bohnen sot. (ns. of.s.)
Hunger makt rflge Bonen sot. (ns. O. J.)
pd.
Honger maakt raauwe boonen zoet. (11.
Honger maakt raauwe boonen tot amandelen.
S. Hunger macht rohe u. s. w.
Honger ziet wcl struif voor taarten aan. Hunger
sieht wohl Eierkuchen fiir Torte an.
Hongher maekt roo boonen soet. (ah.)
Hunger makes hard beans sweet. Hunger en,
macht harte Bohnen siiss.
Hunger gjor JSkoviebler sode. Hunger macht (lii.
Holzdpfel siiss.
SveingSin gjfirir matinn saltan. Der Hunger is.
macht die Speise siiss.
SveingSin gjiirir si'ld sieta. Der Hunger viacht
Hering(e) siiss.
|>eim svanga er I)afl beiska sictt. Dem Hung-
rigen ist das Bittere siiss.
J>a3 fykir svaungum s£ett, sem soddum {)ykir
6fett. Es diinkt dem Hungrigen siiss, n-as
dem Satten ungeniessbar diinkt.
I rivoltcn er dat svarte Braudet sott. Ln Him- iiw.
ger ist das schwarze Brot siiss.
Naudi gjerer dat sure sott. Die No(h macht
das Saure siiss.
Hungern gnr mateu sJit. S. SveingOin gj()rirfi.Vf»
matinn u. s. w.
Ori dulcescit faba frigida, quando famescit. It.
Anima esurieus etiara amaruni pro dulci sumct.
Omnia fames dulcia facit praeter seipsam.
Ein kier temps, bistalot ch' est du flanc. (nf. fz.
pic.) In theurer Zeit ist schwarzes Brot
Kuchen.
La fame muta le fave in mandole. Der Hunger it.
verwandelt die Bohnen in Mandeln.
Per chi g' a propi fam, el pan siit el par'sa- ni.
lam (el par bon el pan col pan). (1. m.) Dem,
der v:irklich Hunger hat, diinkt das trockene
Brot Salami (das Brot mit Brot gut).
Quand a je la bona fam, tut a smia bon.
(piem.) Wenn tiichtiger Hunger da ist,
diinkt Alles gut,
Co se ga fame, el pan sa da carne. (v.) Wenn
man Hunger hat, schmeckt das Brot nach
Fleisch.
Hunger 780.
411 —
783 Hungrig.
780. Hunger thut weh.
Hungersnotli ist grosse Noth.
pd. Hungei- doit wei, Vor Minschen un Veih. (ns.
ha. G. u. G.) Himger thut weh, fur Men-
schen unci Vieh.
dtt Die den honger doodt, Die heeft gi-oote nood.
Wen der Hunger todtet, der hat (/rosse Noth.
It. Grave tormentHm fames.
it. Ogni dolore e dolore, Ma qnello della tavola h
il maggiore. Jeder Schmerz ist Schmerz,
aher der vom Tische iat der fjrosste.
mi, A fame h iinii di i pivi gran neniici dill' ommn.
(era.) Der Hrmrjer ist einer der fjrossten
Feinde des Menschen.
Tott i mel j e mel , ma quell dla fam lee
pio grand, (rom.) Alle Vbel sind Vbel, aher
das des Hungers ist das yrbsste.
si. Su dolore pius durn est su moiTer de famine.
(sa.) Der schlimmste Schmerz ist das Hun-
ger s-Sterhen.
781. Steden, die niet zijn to winnen,
kan men door den honger dwingen.
(dt.) St'ddte, die nicht zu erohern sind, kann
vian durch den Hunger zwimjen.
it, Citta affamata tosto espugnata. Ausgehungerte
Stadt ist bald erstilrmt.
pt. Fome e frio mette a pessoa com sen enemigo.
Hunger und Kiilte iiberliefern den Menschen
seinein Feinde.
sp. Hambre y frio entregan al hombre a sn ene-
migo. S. Fome u. s. n\
782. Hungern nnd Harren macht das
Haupt narrisch.
Zwar ez wart nie kein kristen so guot, swenne
er hungert, erst vil uugemuot. (ad.)
«U. Honger en dralen raaken korzelig. Hungern
und Zogern machen rcunderlich.
Die honger voedt, Is half verwoed. Wer Hun-
ger fiihlt, ist hall) wiithend.
en. A hungry man, an angry man. Ein hungriger
Mann, ein zorniger Munn.
Hungry folk are soon angiy. (scho.) Hungrig e
Leute sind rasch zornig.
Det er bedre at mode vred Mand end vastende. dii.
Es ist Lesser, zornigem Mann zu hegegnen,
als fastendem,.
Hungra och vanta gor mannen otalig. Hungern SW.
%md Warten macht den Mann ungeduldig.
Fames et mora bilem in nasum conciunt. It.
Vilain aftame, moitie enrage. Hungriger Bauer fz.
ist halh toll.
Villano affamato E mezzo arrabbiato. (mi. t.) it.
S, Vilain u. s. w.
La fame non conosce legge, (t.) Der Hunger mi.
kennt kein Gesetz.
Da ca rabius e da paisa famat Staga lunta 'n ni.
bel trat. (1. b.) Vnn tollem Hund and von
hungrigem Bauer halte dich ein gutes Stiick
entfernf.
La fam no la conoss nessii. (1. b.) Der Hunger
kennt Niemand.
Tia fame no conosse rason. (v.) Der Hunger
kennt keine Vernunft.
Si'i famine non hat lege. (sa. L.) Der Hungers!,
hat kein Gesetz.
Su famine non la perdonat mancu ad su babbu.
(sa. L.) Der Hunger schont selhst des Va-
ters nicht.
Hambre y esperar hacen rabiar. Hungern und sp.
Jloffen machen rasend.
783. Dem hungrigen Bauch schmeckt
A lies wo hi.
In Hungersnotli Giebt's kein sehlechtes Brot,
Engem Hongerechen as gutt kachen. (mrh. L.) md.
Einem Hungrigen ist gut kochen.
In der Noth frisst der Teufel Fliegen (und
fangt sie wohl auch noch selber). (sclils.)
In der Noth frisst der Teufel Biirgermeister.
(schls.)
In der Noth frisst der Pudel Holzbirnon. (ndo.) od.
Ein hungriger Mann frisst eineBruthenne.(sdnvb.)
De appetijt en hongersnood Vonden nooit kwaad (It.
brood. Der Axypetit und Hungersnoth fanden
niemals sehlechtes Brot.
They that have no other meat, Bread and but- eu.
ter are glad to eat. Die nicht hahen and'res
Futter, Essen mit Freuden Brot und Butter.
Naud vandar inlye Brand. Noth verscJimaht nw.
nicht Brot.
Hungrig mage ar intet brod for svart. Hung- S>V.
rigem Mugen ist kein Brot zu schicarz.
52*
Hungrig 783.
— 412 —
784 Ilungrig.
Iltmgren waljcr intct brocl. Der Uunfier w'dhlt
nicht Brof.
It. Jejxinus raro stomaclms vulgaria teninit.
Nihil contemnit esiiriens.
fz. Ventre affam6 prent toxit en gre. Ilunffriger
Bauch hat Alles (fern.
A la faim il n' y a point de mauvais pain.
Fiir den Hunger giht's kein schlechtes Brot.
A bonne faim il n' y a point de mauvais pain.
Fiir ordentliehen Hunger rjibt's kein schlechtes
Brnt.
A bon gout et faim N' y a mauvais pain. Fiir
Appef.it und Hunger giht's kein schlechtes Brot.
L' appetit et la faim No trouvent jamais mau-
vais pain. Der Appetit und der Hunger
finden niemals schlechtes Brot.
Qui a faim, mange tout pain. Wer Hunger
hat, isst jedes Brof.
A pain de qninzaines Faim de trois semaines.
Fiir Brot von vierzehn Tagen Hunger von
drei Wochen.
sf. Quoan la hami pique, Qu' iy boune la mique.
(Brn.) Wenn . der Hunger qu'dlt, ist der
Laih gut. •
Tout pan es boun h. san Qui a bon apetit h
ham. (Gsc.) Alles Brot ist gut und geaund
(fiir den), der guten Appetit und Hunger hat.
Ka to fan to pan. (Pat. s.) Wer Hunger hat,
(dem ist) Alles Brot.
it. A buona fame non vi ^ cattivo pane. S. A
bonne faim u. s. xi\
In tempo di carestia pane veccioso (vecciato).
Jn theurer Zeit Wickenhrot.
Nella distretta nulla si getta. In der Noth
wirft man nichts fort.
Lo stomaco diginno Non spregia cibo alcuno.
Der niichterne Magen verachtet keine Speise.
ml. Quand ch us ha fam, anca e pan sott 1' e bon.
(rom.) Wenn man Hunger hat, ist auch das
trockene Brot gut.
Quand ch us ha fan, I' e bon anca e pan.
(rom.) Wenn man Himger hat, ist auch das
Brot gut.
Quand s' ha fam, gni cosa fa. (rom.) Wenn
man Hunger hat, thut's Alles.
A tempo di carestia pan veccioso. (t.) S. In
tempo u. s. tv.
A chi e affamato Ogni cibo e grato. (t.) Wer
hungrig ist, dem ist jede Speise recht.
ni. La fam en con6ssa d' pan cattiv. (em. P.) Der
Hunger kennt kein schlechtes Brot.
Quand se g' a fam 1' 6 bu tot. (1. b.) Wenn
man Hunger hat, ist Alles gut.
In temp do calestria Nanca i rlisch so Ijfltan
via. (1. m.) In theurer Zeit wirft man nicht
einmal den Mdusedorn fort.
Quand a j' ^ '1 bsogn, tut e bon. (piem.) Wenn
die Noth da ist, ist Alles gut.
An temp d' carestia pan d' vessa. (piem.) S.
In tempo u. s. w.
An temp d' carestia tut a 1' 6 bon. (piem.) In
theurer Zeit ist Alles gut.
In tempo de carestia pan de vezza. (v.) S. In
tempo u. s. w.
Co .se ga fame, anca el pan suto xe bon. (v.)
*S^. Quand ch us ha fam u. s. u\
Co se ga fame, tuto sa da bon. (v.) Wemi man
Hunger hat, schmeckt Alles gut.
A bona fam, no hia pa dur. (val.) Fiir tiich- llll.
tigen Hunger giht'a kein hartes Brot.
A' fi>me nao ha pao duro. Fiir Hunger giht'a pt.
kein hartes Brot.
A boa fiSme nao ha mao pao. ;S^. A bonne
faim u. a. w.
A pao de quinze dias, fome de tres semanas.
S. A pain u. a. w.
Quern tem f6me, cardos come. Wer Hunger
hat, isst Disfeln.
A hanibre no ay mal pan. (S^. A la faim u. s. w. sp.
A buena hambre no hay pan malo. S. A bonne
faim u. 3. to.
A pan de quince dias, hambre de tres semanas.
S. A pain u. s. w.
784. Ein hungriger Bauch hat keine
Ohren.
Dem Hungrigen ist nicht gut predigen.
Ein hungriger Magen hat keine Ohren. (bair.) od.
Der Bauch hat keine Ohren. (schwei.)
De Buuch frogt nid wie vil 's gschlage het.
(schwei.) Der Bauch fragt nicht, wie viel's
geschlagen hat.
Een hongerige buik heeft geen' oren. dt.
Een ledige buik heeft geene ooren. Ein leerer
Bauch hat keine Ohren.
Een ledige (hongei'ige) buik luistert niet. Ein
leerer (hungriger) Bauch hort nicht zu.
Den hongerigen is het niet goed, lang te preken.
De7n Hungrigen ist nicht gut lange predigen.
Voor eene hongerige maag is het preken nut-
telos. Fiir einen hungrigen Magen ist das
Predigen nutzlos.
A hungry belly has no ears. en.
Hungrig 784.
— 413 —
786 Hungrig.
The belly lias no ears. S. Bev Bauch u. s. ro.
A hungry wame has nae lugs, (sclio.)
is. Hungri li8r ei langa prciUkun. Hunger leidef
keine lange Prediyt.
SW. Magen har inga oron. Der Magen hat keine
Ohrcn.
Hungrig Maga thol intet langt snack. Ilung-
riger Magen duldet nicht lunges Geschw'c'itz.
Bwken haar inga Oron. S. Der Bauch u. s. w.
It. Venter caret auribus.
Venter non habet aures.
Venter cibi avidus prsecepta nou audit.
fz. Ventre affamo n'a pas (point) d'oreilles. Hung-
riger Bauch hat keine Ohrcn.
iif. Vinte affamu n'a nolle oreie. (w.) Hungriger
Bauch hat kein Ohr.
L'ci qu'a faim, n'6 rin. (w.) Wer Hunger hat,
hort nicht. [^"em Ohr.
it. II ventre non ha orecchio. Der Bauch hat
mi. Ventre diginno non ode nessuno. (t.) Nikh-
terner Bauch hort auf Niemand.
ni. La fain no la ghe v^d, ne la ghe sent. (1. b.)
Der Hunger hort weder, noch sieht er.
si. Su famine non giughet ojos. (sa. L.) Der
Hunger hat keine Augen.
pt. O ventre em jejum nao ouvc a nenhum. S.
Ventre digiuno u. s. w.
sp. El vientre ayuno non oye a ninguno. S.
Ventre digiuno u. s. w.
785. Ein hungriger Hand fragt nicht
nach dem Stecken.
Hungriger Esel achtet nit der Schllige.
Hungrige Huude und durstige Pferde geben
auf kein Streich nicht. (ad.)
da. En sulten Hund agter ingen Prygl. Ein hung-
riger Hund achtet keinen Knittel.
Hungrig Hund og t0rstig Hest passer ei om
Hug. Hungriger Hund und durstig Pferd
achten nicht auf Schldge.
Hungrige Hunde og torstige Heste sendse ikke
Hug. Hungrige Hunde und durstige Pferde
achten nicht Schldge.
SW. Hungrig asna aktar ingen piska. Hungriger
Esel achtet keine Peitsche.
It, Asinus esuriens fustem negligit.
fz. Chien affame ne craint le baton (de bastonuade
n'est intimide). Hungriger Hund furchtet
den Stock nicht (wird durch Schldge nicht
eingeschiichtertj.
Cane affamato non prezza bastone (non ha It.
paura del bastone). Hungriger Hund achtet
des Stocks nicht (hat keine Furcht vor dem
Stock).
Cane affamato non teme bastone. (t.) Hung- mi.
riger Hund furchtet keinen Stuck.
Cane aifamato non cura bastone. (t.) Hung-
riger Hund kUinmert sich um keinen Stock.
Cani aft'amatu nun timi vastuni. (s.) S. Cane si.
affamato non teme u. s. id.
786. llongerige honden eten well be-
slijkte wo is ten. (dt.) Hungrige Hunde
fressen wohl schmutzige Wiirate.
Als de bond dol van honger is, cet hij ook (It.
vuile pensen. We7in der Hund toll von
Hunger isf , frisst er auch schmutzige Kal-
duunen.
Als ecu ezel honger heeft, Eet hij wat zijn
meester geeft. Wenn der Esel Hunger hut,
frisst er, icas sein Herr giht.
A hungi-y dog eats dirty meat. Ein hung- en.
riger Hund frisst schniufziges Fleisch
Hungry dogs will eat dirty puddings. Hung-
rige Hunde fressen schmutzige Wiirste.
Hungiy dogs are blythe o' bursten puddins.
(scho.) Hungrige Hunde sind vergniigt iiber
zerplatzte Wiirste.
llungren larer hunden ata ronnbar (suraplen). SW.
Der Hunger lehrt den Hund Vogelbeeren
(Holzdpfel) fressen.
L'asino che ha fame, inangia d'ogni strame. it.
Der Esel, der Hunger hat, frisst von jedem
Stroh.
liUpo affamato Mangia pan mutfato. (t.) Hmg- mi.
riger Wolf frisst verschimmeltes Brat.
I/asen che g'a fam, el mangia d'ogni strain, ni
(1. m.) S. L'asino u. s. iv.
T/aseno che ga fame magna d'ogni strame. (v.)
S. L'asino u. s. ic.
Asino chi ha fame mangia per ogni strada. si.
(npl.) Esel, der Hunger hat, frisst auf
jeder Strasse.
Cani chi ha fami mancia cipuddi. (s.) Hund,
der Hunger hut, frisst Zwiebeln.
T/asinu c'avi fami mancia d'ogni strami. (s.)
S. L'asino u. s. w.
Hvmgrig 786.
— 414
789 Hut.
Asinu clii h;i fanii, mancia d'ogni stranii. (s.)
Esel, der Jhinyer hut, fri.ist von jecleni Stroh.
liii.I/ ase per fam inenja V agram. (iicat.) Am
Hunqer frissi der Esel die Quecken.
J)t» Asno, que tern Wnie, cardos couie. Esel, der
Hunger hat, frisst Disteln.
787. Hung rig e Miicken s tech en scliarf.
Hungrige Fliegen stechen iibel (scharfj.
DiiiTB Flohe beissen scliarf.
md. Eine Imngrige Lans beisst am argstcii. (nirli. K.)
pd. Mager Liis bicsse scliarp. (urb. A.) Mcu/ere
Liiuse beissen scharf.
De hungrige Lus bitt scharp. (ns. U.) Die
Imnrjrkje Lous beisst scharf.
Ln hungrige Lus bit't scharp. (us. O. J.) Eine
hunr/rif/e Laus beisst scharf.
De niAgern Miiggen bitet .scharp. (wstf. Mst.)
Die magern Miicken beissen scharf.
De maagern Muggen biitet schaarp. (wstf. O.)
S. De mdgern u. s. lo.
dt» Hongerige (Magere) vlooijen (luizen) bijtcu
scherp. Hungrige (Magere) Flohe (LduseJ
beissen scharf.
Magere luizen bijtcn bet hardest. Magere Liiuse
beissen am schilrfsten.
eu. Hungry flies bite sore. Hungrige Fliegen
beissen scharf.
A hungi-y louse bites sair. (scho.) S. En u. s. w.
fs. Msegre lowsen byten hirst, (afs.) S. Magere
luizen u. s. to.
dji. Sultne Finer bide skaqit. S. Hungry u. s. w.
De hungrige Lopper bide vserst. Die hung-
rigen Flohe beissen am argsten.
Sulten Luus bider vserst. Hungrige Laus beisst
am argsten.
Ee bydher swlthen Flwfe wsersth. (ada.) Immer
beisst hungrige Fliege am argsten.
is. Ilia hoggva hiingraSar fiugur. tjbel stechen
hungrige Fliegen.
Sart bitr soltin lus. Schlimm beisst hungrigeLuus.
Sart bi'tur soltin his. (fjer.) S. Sdrt u. s. w.
UW. Svoltna Flugor stinga saart. S. Hungrige
Fliegen u. s. lo.
Dat bit saart svolti Lus. S. Sdrt bitr u. s. u-.
Dei svoltne Svini rota mest. Die hungrigen
Schweine wiihlen am meisten,
SW. Magra myggor bita varst, Magere Miicken
beissen am argsten.
Magra mygg sticka alltid varst. Magere Miicken
stechen immer am argsten.
Hirast hither swlthin flngha. (asw.) Am argsten
beisst hungrige Fliege.
Macilenti pediculi acrius mordent. It.
Muscae sitientes importunissimae.
Vi cynifex (ciniphcs) tenta faniis est mordendo
(mordente) cruenta. (mlt.)
De (En) maigi'e poil aprc (aigre) morsure. Vcn fz.
flnj magerer Laus scharfer Bias,
De megre poil aspre pointure. (afz.) Von ma-
gerer Laus scharfer Stich.
C est r pus raaigue piou qui hagne li pus nf.
foirt. (w.) Es ist der magerste Floh der am
schilrfsten beisst.
788. Louji affanie nulle part applacd.
(fz.) HungrigeP Wolf hat nirgends Ruhe.
Chi ha fame nuu ha souno. Wer Hunger hat, it.
hat keinen Schlaf.
Chi g'a fam, g'a miga son. (1. b.) S. Chi ha u. a. to. ni.
El bisogn descazza el s6gn. (1. m.) Die Noth
verjagt den Schlaf.
Chi ga fame, no ga sono. (v.) S. Chi ha u. s. w.
Lobo faminto nao tern assento. Hungriger pt.
Wolf hat keine Ruhe.
Lobo hambriento no tiene asiento. *S'. Lobo u.a. iv. sp.
78i). Hut in der Hand Hi 1ft durch's gauze
Land.
Med den Hand in der Hand Kiimt ein dor't pd.
ganze Land. (ns. ha. G. u. G.) Mit dem
Hut in der Hand Kommt Einer durch's
ganze Land.
Midde dem Haude in der Hand Kiimmet me
dilrr't ganze Land. (ns. W.) Mit dem Hute
in der Hand Kommt mem durch's ganze
Lund.
Met den hoed in de hand Korat men door bet dt.
gantsche land. S. Midde u, s. w.
A mans hat in his hand ne'er did him any eil.
harm. Eines Mannes Hut in seiner Hand
that ihm nie Schaden.
Courtois de bouche, main an bonnet. Pen couste I'z.
et bon est. Hoflich von Reden, Hand an
der Miitze, kostet icenig und ist gut.
Hut 789.
,415 —
791 Hiiten.
it. Cortesia di bocca , mano al capello, Poco costa
ed c^ biiono e bello. Hoflicli von Rede, Hand
am Hut, kostet weiiiff und ist schon tmd cjut.
790. Wer einen Kopf hat, bckomnit
leicht ein en Hut.
nw. Dan som heve Hoviid, fser alltid Hatt. Der,
ivelcher (einen) Ko'pf hut, hekommt stetn
(einen) Hut.
it. A chi ha testa, non manca capello. Wer (ei-
nen) Kcf^f hat, ermungelt nicht (des) Hufes.
mi. A dii ha la testa, non manca cappello. (t.)
Wei' den Koj:)/ hat, ermangelt nicht (des)
Hidtfi.
ni. Ci g' a testa, g' a capel. (1. b.) Wer (den)
Kopf hat, hat (den) Hut.
A chi ga testa no manca capclo. (v.) S A
chi ha testa zi. s. w.
si. A qui hat conca, non mancat bon-ita. (sa. L.,
M.) Wer (den) Kopf hut, ermungelt nicht
der Miitze.
791. lib lie t is Gott vor thiirer Zit, vor
Miiurer und vor Zimmerl iit. (od. schwei.)
Gott hiite nns vor theurer Zeii, vor Mau-
rern v/nd vor Zimmerleuten.
pd. Gatt bewahre Ju vor Bissen un Wiepstccrten
un vor duusent Duuvvel. (wstf. O.) Gott be-
xcahre euch vor Irrthum und Schwiirmerei
und vor tausend Teufeln.
(it. God behoede ons voor groot geluk. Gott he-
hiite uns vor grossem Gliick.
Van medicinen, ongheleerde ende onwyse. Van
twee malen gliecockte spyse , En van eenen
quaden wedersporighen wyue, Behoede on."?
d Heere in siele ende lyue. (avl.) Vor Me-
dizinern, ungelehrt und umceise, vor zwei
Mai gekochter Speise und vor einem hosen
widerspenstigcn Weih behiite uns der Herr
un Seel' und Leib.
(lii. Gud vare os for ham med Bukkefoden ! Gott
betcahre uns vor dem mit dem Bocksfuss.
fz. De phisieurs choses Dieu nons garde : De toiite
ferame qui se farde, D'un serviteur qui se re-
garde, Et d'un boeuf salle sans raoutarde;
De petit diner qui trop tarde, de lances aussi
de daids, de la fumee des Picards, Avec les
boiicons des Lombards; De et coetera de no-
taire, De rjui pro quo d'apoticaire , de char-
rete en petite rue, De fol qui porte niassuo,
De noyse de petits enfans Et de boire avec
des brigans. Vor mehreren Dingen behiite
uns Gott : vor jeder Frau, die sich schminkt,
vor einetu Diener, der sich besieht, und ei-
nem gesalzenen Rindjieisch ohne Senf, vor
kleinem MiHagsmahle, auf das man zu lange
warten muss, vor Lanzen wie vor Speeren,
vor der Hitze der Picarden und den Gift-
bissen der Lombarden, vor den et csetera des
Notars, den qui pro quo des Apothekers,
vor Wugen in enger Strasse, vor dem Nar-
rcn, der eine Keule hat, vor L'drm kleiner
Kinder und vor Trinken mit Riiubern.
De toute femme qui se farde, De personne double
et languarde , De fiUe qui se recommande,
De vallet qui commande, De chair salle sans
moustarde, De vache sans lait, De geline
qui point ne pond, Du petit disner qui trop
tarde, De cheval qui recule, De viel chien
qui urle, De fol portant massue, De bcste
cornue en estroite rue, De vicille femme
borgne ou bossue, De femme mauvaise et
malotrue, De pi'estres, sergens et coulombs,
De languards en nos maisons, De fiUe oisense
et rioteusc, De jument vieillc et boiteuse, Du
jeune arrogant en jeuncsse, De serviteurs
reniply de paresse, De chambrifere mal soi-
gncuse, De bourse vuide et creuse, De serf
saffre et chat cendrier, De jeune medecin et
vieil barbier, De cuisinier morvcux et poulain
rogneux, De vin esvente et pain fenestre, De
femmelette barbue et devine, De femme trot-
tiere et latine, De vilain enrichy et favorisd,
De maison envinee, De personne de Dieu
sign^e, De chausse dechiree, De fidbvre ague
enracinee, D'ennemy familier et prive, D'amy
simulc et reconcilie, Et de choir en deptes
toute ceste annee. Libera nos, Domine. Von
jeder Frau, die sich schminkt, von falscher
und schwatzhafter Person, von Mcidchen, das
sich anempfiehlt, von Bedientem, der befiehlt,
von Salzfleisch ohne Senf, von Kuh ohne
Milch, von Henne, die nicht legt, von klei-
nem Mittagsmahl , auf das man zu lange
warten muss, von Pferd , das baumt, von
ultem Hund, der heult, von Narren, der eine
Keule tragi, von Hornvieh in enger Strasse,
von alter Frau, die einaugig oder bucklig,
von baser und schlumpiger Frau, von Prie-
Hiiten 791.
- 416 -
791 Hiiten.
stem, Gerichtsdienern unci Tauben, von
Schwcifzern in unseren Tlausern^ von fmdem
und luchlustigem Mudchen, von alter iind
lahmer Stufe, vom J'dnr/ling stolz auf die
Juffend, von Dienern voller Faulheit, von
nachl'dssifjer Kavunerfrnu, von (/anzlich he-
rein Beiifel, von r/efrdssi'/em Hori/jen und von
Kalze, die Asche lieht, von junrjem Arzt und
alteni Bader, von rotzigem Koch und raudi-
gem Fohlen , von ausgediinstetem Wein und
locherigeni Brot, von hdrtigem und icahr-
sagendcm Weihchen, von Fvau, die viel Iciuft
und Latein versteht, von reichgewordcnem
und in Gunsf stehendem Bauer, von einem
IIuus, das nach Wein riecht, von einer von
Gott gezeichneten Person, von zerrissenem
Strumpf, von eingeicurzeltem hitzigem Fie-
her , von vevtrautem und geheiniem Fcind,
von verstellteni und wiederversohnfevt Freund
und vor dem in Schulden Fallen dienes gunze
Jalir, Libera nos, Domine.
Dieu me garde de quatre maisoiis: De la tavcrnc,
du Lombard, de I'liospital et de la prison.
Gott hehilte mich vor vier Hdusern: der
Weinschenke , dem P/andhaus, dem Sintul
und dem Gefdngniss.
De quatre choses Dieu nous garde: D'une
femme qui se farde, D'un valet qui se re-
garde, De boeuf sale sans moutarde Et de
petit diner qui tarde. Vor vier Dingen Jiiite
uns Gott: vor einer Frau, die sich schminkt,
vor einem Diener, der sich ansieht, vor ge-
salzenem Rindfleisch ohne Sen/ und vor klei-
nem Mittagsmahl, das auf sich warten Idsst.
De nouvel hoste et d'un obstine Dieu nous
garde , hivert et este. Vor neuem Wirth und
einem Starrkopf Mite uns Gott Winters und
Sommers. [liiite tins vor dem Antichrist.
Dieu nous gart de 1' Ante-Crist, (afz.) Gott
Diou vou garde de qatre caouzos : de bou sala
san moustardo, d'uno chanibrieiro qe se fardo,
d'un varle qe se regardo, e d'un paoure re-
pas qe tardo. (Lgd.) Gott hiite each vor
vier Dingen: vor eingesalzenem Rindfleisch
ohne Sen/, vor einer Kammerfrau, die sich
schminkt, vor einem Bedienten, der sich an-
sieht und einem diirftigen Mahle, das xcar-
ten Idsst.
Diou nou garde de vielios barcos e de uouvels
capitauis. (Lgd.) Gott bewahre ims vor al-
ien Barken und vor neuen Kapitainen.
Diou vou garde de maou e de fre qaii fara
caou. (Lgd.) Gott hiite etich vor Krankheit
und vor Fieber, loenn's icarm sein icird.
De tres cauvos Diou nous gardo: D'uno frcmo
que se fardo, D'un varlet que s'y regardo,
Et manjar la cart de pou6rc 8en<jo moustardo.
(npi"v.) Vor drei Dingen hiite uns Gott :
vor einer Frau, die sich schminkt, vor ei-
nem Bedienten, der sich ansieht, und davor,
Schireinefleisch clme Sen/ zu essen.
Dio mi guardi di cane incatenato, e ili uoin it.
deliberato. Gott hiite viich vor Ilund an der
Kette und vor entschlossenem Mann.
Dio ci liberi da fame, fiunie e femmina. Gott
bcfreie uns von Hunger, Fluss und Frau,
Dio mi guardi da villan rifatto E da cittadin
disfatto. Gott hiite mich vor emporgekovime-
nem Bauer und heruntergekovnnenem Biirger.
Dio ti guardi da un ricco impoverito, e da nn mi.
povero quand' e anicchito. (t.) Gott hiite
dich vor einem armgewordenen Reichen und
vor einem Armen, wenn er reich geworden ist.
Dio ti guardi da furia di vento, da frate fuor
di convento, da donna che parla latino e da
nobile poverino (e dagli uomini a capo chino).(t.)
Gott hiite dich vor der Wtith dea Windes,
vor dem Monche ausserhalb des Klosters, vor
einer Frau, die lateinisch spricht und vor
armem Fdelmann (und vor den Leuten mit
gesenktem Kopf).
Dio ti guardi da chi inghiotte lo sputo. (t.)
Gott hiite Dich vor dem, der den Speichel
verschluckt.
Dio ain goarda da osto neiiv e da putana veja. ni.
(piem.) Gott behiite mich vor neuem Wirth und
alter H , . .
Dio varda da un magnador che nobeve. (v.) Gott
bewahre vor einem Esser, der nicht trinkt.
Da carne biscota, da medico indoto e da male
femene libera nos Domine. (v.) Von zwei Mai ge-
koehtem Fleisch, von ungelehrtem Arzt und
von schlecliten Frauen libera nos Domine.
Di te scansa di vascia caduta e da biscie d'om- si.
mene dabbdne. (ap. B.) Gott hiite dich vor
tie f em, Fall und vor LUgen redlicher Leute.
Di te scansa da varnlte di cieche. (ap. B.) Gott
hiite dich vor Schldgen Blinder.
Deo ti guardi de fimmine a lo suli e d'uomini
alio taggho. (cal.) Gott hiite dich vor Frauen
in der Sonne und vor Mdnnern beim Schnitt.
Dio te guarda de ricco 'mpoveruto, E de pez-
zente, quauno e resagliuto. (npl.) Gott be-
loahre dich vor verarmtem Reichen und vor
dem Bettler, icenn er emporgentiegen ist.
Diu nni scansi di cui avi un pinseri sulu, di
vascia caduta, di facci chi nun arrusica. (s.)
Gott hiite U71S vor dem, der nur einen Ge-
Hiiten 791.
417
792 Hiiten.
danlcen hat, vor tie/em Fall, vor Antlifz,
(las nicht roth loird.
Dill ti scansi di niinsogna d'onm dcabbeui. (s.)
Gott hate uns vor LUgen redlichen Mannes.
Diu ti scansi di figghia picciusa e di vicina
'nvidiiisa. (s.) Gott hiite dich vor verzoge-
ner Tochter und neidiscJier Nachharin.
Dill ti scansi di viddanu riiiisciiitu. (s.) Gott
hute dich vor loiederaufgekovimencm Bauer.
Diu nni scanza di calaniitati, D'oniini spani c
fiininini varvuti. (s. C.) Gott hiite uns vor
El end , vor rofhen Mcinnern und hiirtigen
Frauen.
Deus nos liberct de famine, fiumen et fcmmina.
(sa.) S. Dio ci u. s. w.
Deus mi liberet de cane incadenadu et de ho-
mine iufuriadu. (sa. L.) Gott befreie mich von
angekeftetevi Hund und von wiithend ge-
machtem Menschen.
Deus nos bardet de oju de literadu. (sa. L.)
Gott hiite uns vor Gelehrtennuge.
Deus nos bardet de povern alzadii. (sa. L.)
Gott hiite uns vor emporgekommenem Armen,
Deus ti bardet de inimigu riconsiliatu. (sa. L.)
Gott hiite dich vor versohntem Feind.
liil. Deu nos guard de botjs en Hog estret. (neat.;
Gott behiite uns vor Narren in engem Raum.
De etcetera de Notari, recipe de Metje y Di-
gestis de Advocat: Deu nos guart. (val.)
Fore^cnEtcsetera der Notare,KeciTpe derAerzte
v/nd Digesten der Advocaten hehiite uns Gott!
pt. Deos te guarde de perda e danino e de homem
denodado. Gott hehiite dich vor Verlust und
Schaden und dreistem Menschen.
Deos te guarde de parrafo de Legista e de infra
de Canonista e de etcetera de Escrivao e de
recipe de Matasao. Gott hiite dich vor Pa-
ragraphen des Rechtsgelehrten und vor infra
des Kirchenrechtsgelehrten und vor etcsetera
des Notars und vor recipe des Quucksalhers.
Guarde-vos Deos de Phj^sico experimentador, e
de asno omejador. Hiite euch Gott vor versu-
chemachendem Arzt und vor schreiendeviEsel.
Garde te Deus de can librel e de casa ton-e e
de muller rabidona. (gal.) Hiite dich Gott
vor Wind spiel, vor hefes tig fern Haus und vor
Schleppetragender Frau.
sp. Dios te guarde de pan-afo de Legista y de in-
fra de Canonista y de cetera de Escribano y
de recipe de Medico. S. Deos te guarde de
parrafo u. s. w.
Dios te guarde de piedra y de dardo y de liom-
bre denodado. Gott hiite dich vor Stein und
vor Wurfspiess und vor dreistem Mann.
Guardete Dios del diablo y de ojo de puta y
vuelta do dado. Hiite dich Gott vor dem
Teufel und vor dem Auge der H. . . und
Wiirfeldrehen.
Dios te guarde de hombre con librete y de muger
con ganivete. (asp.) Gott hiite dich vor dem
Ma7in mil Biichelchen u. der Frau mil Messer.
(Dios te guarde) De hora nienguada Y de gente
que no tiene nada. (asp.) (Gott hiite dich)
Vor unseliger Stunde tmd vor Leuten, die
nichts haben.
(Guardate Dios liijo) De yi'a de senor : y de al-
borote de pueblo: Y de fuego de espartena.
(asp.) (Hiite Gott dich, Sohn,) Vor Herren-
zorn und Volksaufruhr und Feuer der Es-
partena (Sandale aus Spartograss).
(Dios te guarde hijo) De lobos al camiuar: y
do luenga enferniedad: De fisico esperinien-
tador: y de asno brauiador: De oficial nuevo:
y do barbero que sea viejo: De amigo que
sea reconciliado : Y de viento que entra por
forado : Y de madrasta que el nombre basta :
Y de antenado: y <a tiis fijos guarda de pa-
drasto. (asp.) (Gott hiite dich, Sohn,) Vor
WUlfen heim, Gehen, und vor langem Siech-
thum, vor versucJiemochendcm Arzt und hrUl-
lendem Esel, vor neuem Beumten und Bar-
bier, der alt sei, vor wiederversohntemFreund
und vor Zugluft und vor Stief mutter, deren
Name hinreicht, und vor Stief sohn, und deine
Sohne bewahre er vor Stief vater.
792. Hiite dich vor dcncMi, die Niemand
lei den ka nn.
Vor lachenden Wirthen und vveinenden Pfaffeu
hiite dich. [nenden PfafTen. (ad.)
Hute dich vor lachenden Wiertcn vnd vor wei-
Akta dig for den om livilken ingen talar vJil. STT.
Hiite dich vor dem, von welchem Keiner gut
spricht. [desgaben.
Akta dig for fiendegafvor. Hiite dich vor Fein-
Akta dig for hunden, skuggan bits into. Hiite
dich vor dem Hunde, der Schattenbeisstniclit.
Wachta digh for Sockerinunn och Peparhiarta.
Hiite dich vor Zuckerimmd und Pfefferherz.
Wachta digh for din fiendes gafvva. Hiite dich
vor deines Feindes Gahe.
Garde toy de I'homme angulaire. Hiite dich fz.
vor dem eckigen Menschen.
De fol e d'enfaunt se deit honi garder. (afz.)
Vor Narren und Kind muss man sich hiiten.
53
Hiiten 792.
— 418 —
792 Hiiten.
sf. Ue soldat aliamat, de bieliard bigarrat, Dc hoi
6 dung beouhet, com d'lioni6 raau barbat,
Goerde t& en tout temps, tant en ma que per
teiTe, E taleau que ous beiras, bire camyn
k serre. (Gsc.) Vor hunjrvjem Sohlulen, vor
zweifarbif/em Greis, vor (einem) Narren un<l
einein Betrunkenen, wie vor einem Manne
mit schwachem Barte hiite dich zu aller Zeit,
sowohl zur See icie zu Lande, und sobald du
sie siehst, kehre um und c/ehe fort.
D'vng naouet hoste 6 d'home obstinat Goerde
te plan, a p6 mus acaouat. (Gsc.) Vor ei-
nem neuen Wirtli und vor eigensinnigem
Menschen hiite dich wohl zu Fuss und noch
mehr zu Pferde.
itt Guardati da chi giiira in coscienza, da chi non
ha chc perdere, da bugie di uomo dabbene,
da odio di gran Signore, da uomo che non
parla, da donna disperata e ubbriaca, da cane
arrabbiato, da cavallo sbrigliato, da pazzo
sfrenato, da cane che non baiji, da osteria
nuova, da dubitazione dei modici , da ricctte
dei speziali, da notari e fattori, da malattie
di donne, da lagrime di moglie, da lingua
maledica, da ladro di casa, da giuramenti di
donne pessime e da consigli di vecchie. Hiite
dich vor dem, der auf Gewissen schwort,
vor dem, der nichts zu verlieren hat, vorLii-
gen redlichen Mannes , vor Ilass von gros-
seni Tlerrn, vor (einem) Menschen, der nicht
spricht, vor verziceifelter und betrunkener
Frau, vor tollem Hund, vor ungezdumtem
Pferd, vor zilgellosem Narren, vor demHunde,
der nicht belli, vor neuem Wirlhshaus , vor
dem, Bcdenken der Aerzte, vor den Recepten
der Apotheker, vor Notaren und Vericaltern,
vor Krankheiten von Weibern, vor Thrdnen
deiner Frau, vor boser Zunge, vor (einerti)
Dieb iiii Huus, vor Schtviiren schlechter
Weiber und vor Rathschlagen alter Frauen.
mi. E bsogna guardes da i driton. (rom.) Man
muss sich vor den Schelmen hiiten.
Gnavdati da donna di bordello, da frate di
mantello, da barcaiolo di traghetto, da prete
da grossetto, da bai'biere salariato, da vescovo
senza entrata, da Ostro e da Garbino, da
donna vestita di berrettino, da bastonate d'orbo,
da beccatnve di corbo e da gioco di tre dadi,
I)io ei tenga liberati. (t.) Jlilte dich vor ei-
ner Frau im Bordell, einem Monch im Man-
tel, einem Barcarol vom Traghetto, einem
Groschenpriesfer, einem besoldeten Barbier,
einem Bischof ohne Kinkilnffe, vor Siid- und
Sudwesttcind, vor Frau im Miifzchen, vor
Stockschldgen einea Blinden, vor liabenhi»-
sen und Spiel mit drei Wiirfeln, Oott halte
uns frei davon.
Guardati da medico ammalato, da matto attiz-
zato, da uomo deliberato, da fcniinina dispe-
rata, da cane che non abbaia, da uomo che
non parla, da chi sente due messo la mattina,
da giocar danari, da praticar con ladri, da
osteria nuova, da p.... vecchia, da far quisti-
one di notte, da_oyinione di giudici, da du-
bitazione di niedici, da recipe di speziali,
da eccetere di notaj, da spacci d'usurai, da
lacrime di moglie, da bugie di mercanti, da
ladri di casa, da niniico vecchio, da serva ri-
tornata, da furore di popolo , da caval che
scappucci (inciampi), da odio di signori, da
compagnia di traditori, da iiomo giocatore,
da lite con tuo maggiorc. (t.) Hiite dich vor
krankem Arzt, v >r gereiztem Narren, vor
entschlossenem Manne, vor verziceifelter Frau,
vor einem Hand, der nicht bellt, einem Manne,
der nicht spricht , vor dem, der des Mi>r-
gens zwei Messen hurt, vor Spiel um Geld,
vor Uvigang mit Dieben, vor neuem Wirths-
haus, vor aller H. . ., vor ndchtlichevi
Streit, vor Ansicht der Richter, vor Beden-
ken der Aerzte, vor recipe der Apotheker,
vor etcetera der Notare, vor Abfertigungen
der Wucherer, vor Thrdnen der Frau, vor
Liigen von Kaujieuten, vor Dieben im Haus,
vor altem Feind, vor zuriickgekehrter Magd,
vor Volkswuth, vor (einem) Pferd, das stol-
pert, vor Hass von Grossen, vor Gesellschaft
von Verrdthern, vor einem Spieler von Pro-
fession, vor Streit mit deinem Oberen.
Guardati dai soldati che abbiano i paternostri
a cintola. (t.) Hiite dich vor den Soldaten,
welche die Rosenkrdnze am Giirtel haben.
Guardati da chi ride e gnarda in la. (t.) Hiite
dich vor dem, der lacht und seitwdrts blickt.
Guardati da chi giura in coscenza. (t.) Hiite
dich vor dem, der auf (sein) Gewissen
schwort.
Vardet da quei che parla e varda in t^ra. ni.
(1. b.) Hiite dich vor denen, die beim Spre-
chen zu Boden blicken.
Vardet da quei, che no rid mai (che rid semper).
(1. b.) Hiite dich vor denen, welche nie
(immer) lachen.
Sta lonta, da chi parla e varda in la. (1. b.)
Halte dich fern von dem, der beim Sprechen
seitwdrts blickt.
Hiiten 792.
419
792 Hiiten.
Sta lonta da quei tai che i parla a pia. (1. h.)
Halte (lick fern von solchen, die sachte
sprechen.
Guardet semper de le fomne Romanzere, lete-
rate, K da tale che no i romne Zobiaiiu ne
de saate, Senza cor, senza giodeze Ch'i tra
r^m a presepeze. (1. brs.) Hiife dich stets vor
den Frauen, die Ttomaiie schreiben^ sclirift-
stellem und vor solchen, die iveder Donners-
lai/s , noch Sumstags reinmaclten, die ohne
Jlerz, ohne Vernunft, den Mann in den Ab-
grund Ziehen.
Guardet dai can, dai gat, dai fals amis, E dai
donn che g' abien i barbis. (1. m.) Hiitet
euch vor den Ilunden, den Kutzen, den fal-
schcn Freunden und den Frauen, wclche
Blirte haben.
Sta lontaii da la fam e da la guira, E da quei
miis che i parla c i guarda in t6ra. (1. m.)
TIcdte dich fern vom Hunger und vom Krieg
tmd Vfin den Gexicldern, welrhe heini Sjjre-
chen seitwdrts blicken.
Tente lontan da le fomne ch' a parlo latin e
da j' omini ch' a parlo feniinin. (piem.) Halte
dich fern von den Frauen, trelche lateinisch
-sprechen, und von den Mdnnevn, welche nie
Frauen sprechen.
Scap^ j' omini ch' a parlo feminin e le fomne
ch' a parlo latin, (piem.) Reiss' aus vor
den Mdnnern, die wie Frauen, und vor den
Frauen, die lateinisch sprechen.
Vardite dai vilan refato. (v.) Hiite dich vor
dem irieder aufgekommenen Bauer.
Vardite da quei, che varda in tera. (v.) Hiite
dich vor denen, die zu Boden blicken.
Vardite da chi te parla e varda in la. (v.)
Hiite dich vor dem, der mil dir spricht und
seitwdrts blickt.
Vardite da chi mai no ride (da chi ride somprc).
(v.) Hiite dich vor dem, der niemals (immerj
lacht.
Vardite dai vento, da frate fora de convento e
da r omo che parla lento, (v.) Hiite dich
vor dem Wind, dem M'onch ausserhalb des
Klosters und dem Mann, der langsam spricht.
Vardite da la piova e dai vento, Da un frate
fora de convento. Da una cavala che fa hin
E da una dona che parla latin, (v.) Hiite
dich vor dem Regen und vor dem Wind, vor
einem Monch, der ausserhalb des Klosters,
vor einer Stute, die iciehert, und einer Frau,
die lateinisch spricJtt.
Vardite da la dona die parla latin, (v.) Hiite
dich vor der Frau, welche lateinisch spricht.
Vardeve dai cani , dai gati e da le done coi
mustacci. (v.) Hiitet euch vor den Hunden,
vor den Katzen und vor den Frauen mit
Schnurrbdrten.
Vardeve da la pcstc, da la fame e da la guera,
E dai musi che varda [)er tera. (v.) Hiitet
euch vor der Pest, vor dem Hunger und dem
Krieg und vor den (iesichtern, die ziir Erde
blicken.
Vardeve da chi va coi ndii bassi. (v.) Hiitet
euch vor dem, der mit gesenkten Augen geJtt.
Guardati dall' orso qnando gli fnma il naso. (v.)
Hiite dich vor dem Bdren, loenn ihm die
Nase raurht.
Guardateve da ricco 'mpezzontnto, da villano si.
resagliuto, da pezzente desperato, da ser-
vetore 'ramctiato; da prencepc 'ngnoraiite, da
jodece 'ntercssato; da femmena gelosa, da
ommo de craie, da csca de corte, da ommo
sbano e femmena varvuta; da schiumme
coiete, da cemmenere fumose, da male vecinc,
da figliuolo pecciuso e da ommo 'mmediuso.
(npl.) Hiitet euch vor gefallenem Rcichen,
vor emporgestiegencM Bauer, vor verzioei-
feltem Bettler, vor falschem Diener, vor un-
tcissendem Fiirsten, vor eigenniifzigem Richter,
vor eifersiichtigent, Weibe, vor Gliickspilzen,
vor Lockspeise des Ifofes, vor rothem Mann
und bdrtiger Frau, vor .^tillem Fluss, vor
rauchigem Kamin, vor hosen Nuchbarn,
vor verzogenem Sohn und vor ncidischem
Menschen.
Guardate da cavallo dc na stalla. (npl.) Hiitet
euch vor dem Pferd im Stalle.
Ladru de domo bardadilu. (sa.) Hiitet euch
vor dem I)ieb im Haus.
De homine codditortu et de femina basa mat-
tone guardadindc. (sa. Tj.) Vor scheinheiligem
Mann und heuchlerisrhcr Frau hiitet euch.
Guardat de la hypocresia, pcrques mala ma- Ini.
laltia. (val.) Hiite dich vor der Heuchelei,
weil es eine biise Krankheit ist.
Guarte de mo^o grunhidor, e gato meador.pt.
Hiite dich vor brummigem Burschen und
miauender Katze.
Guarte de alvorotjo do povo e de travar com
doudo. Hiite dich vor Volksaufstand und
vor Verbindung mit Verriicktem.
Da ave de bico encurvado, guarte della como
do diabo. Vor Vogel mit krummem Schnabel
hiite dich wie vor dem Teufel.
De arroidos guarte, nao seras testemunha, nem
parte. Hiite dich vor Tumidten, so wirst
du nicht Zeuge, noch Partei sein.
53*
Hiiten 792.
420 —
793 Huter.
Dc bestia mular e do home de paso falar. (gal.)
Vor Maiilfhier und Menschen, der leise
spricJU (hilte dick).
sp. Guarte de pixta que dexa la bolsa enxuta.
Iliite dich vor der II ... , welche den Beutel
trocken Icisst.
Guarte, moza, de promesa de hombro que como
cangrejo corre. Hiife dich, 3Iadchen, vor
dem Yersprechen eines Mannes, der wie cine
Krabbe li'mft.
Guardaos de la loba quando se enoja. lliitet
euch vor der Wolfin, wenn sie toht.
(Guardate tu) De locos en lugar estreclio. (asp.)
Hiite du dich vor Narren in enrjem Baum.
Gutirte d' ome mal barbado c de viento aca-
oalado. (asp.) Hiite dich vor Mann mil
schicachem Bart und vor Zuyxvind.
I'd?,. Giiter Braiiclum HiJter.
(lii. Thct fer out i Hwsse, som Inglieu (eughen) ?er
Kwsse (Kusse). (adii.) Es ist iibel im Ihnis,
wo Keiner Popunz int.
Ther aev ilt i Hwsiie, Horn lugen per Rsethsle.
(ada.) Da ist's iibel ini Ilause, ivo Keiner
Popanz ist.
Lindhe' HeiTe haffwer genise Eeghae Svaense.
/"ada.) Milde Herren haben <jewohnlich eigen-
stnniye Diener. I
nw. Dan som godt Folk liava vil, skal sjolv vera
med og sjaa til. Wer fjute Leute haben will, j
muss selbst mit sein und zusehen.
SW. Det jir ej godt i huse, der ingen ar kuse, men I
halften varre, der hvar och en ar herre. Es j
ist nicht gut im Ilause, tro Keiner Ober- |
hatipt ist, aber uvi die Hdlfte schlimvier , 1
wo Jeder Ilerr ist.
nth ser i hwse soui sengiu air kvvsc. (asw.)
JJbel ist's im Haus, wo Keiner Popanz ist.
Thcr per ilth i hwse som senghin per kwse.
(asw.) S. Ther u. s. ic.
It. Est domus ingrata, ni douiinaute rata, (uilt.)
Est laris ordo foris, iibi nou est larva (lariia)
timoris. (mlt.)
lus trahit a qvernis tilianus satrapa vernis. (mlt.)
fz. Lien de son bein , proutze de sa perda. (sf.
Pat, s.) Fern von seinem Gut, nahe vor
seinem Untergang.
it. Tristo a quel podere, die il suo padrou iion
vede. Schlimm fiir das Gut, das sein Ilerr
nicht sieht.
Chi poder compra da citta lontano, Arricciiiscc
il castaldo ed 11 villano. Wer ein Gut fern
von der Stadt Jcauft, bereichert den Ver-
icalter und den Bauern.
Comprasti un poder oggiV Fa che in citta do-
niani piu non alloggi. Kuuftest du heute
ein Gu', so viae he , dasa du morgen nicht
mehr in der Stadt wohnst.
Tristo h quell' avere che il suo signor nou lo mi.
vede. (t.) Traurig ist das Besitzthiun, das
sein Ilerr nicht sieht.
Casa per suo abitare, vigna per suo lavorare
(lagorare), teiTeu quanto si pu6 guardare. (t.)
Haus zum Selbstbewohnen , Weinberg zum
Selbstbebauen , Lund, soviet man ilbersehen
kann.
Chi semina e non cu.stode, Assai trib«da e poco
gode. (t.) Wer sd't und nicht aufpasst, miiht
sich viel und hat wenig Genuss.
Tere che te vedet e casa che te possedet. ni.
(1. b.) Ldndereien, die du siehsf, und Haus,
das du besitzest.
L' h infitel a pianta, iaura, s(ida, iSc i ter6 no
te cUret e la ca. (1. b.) Es ist unniilz, zu
pflanzen, zu arbeiten, zu schuitzen, uenn du
dich nicht um die Felder und das Haus
kiimmerst.
Se teren te vo compra, Compra pr6s a la cita.
(1. m.) Wenn du Land kaufen willst, katif
es nah bei der Stadt.
Chi tant semina e no giyirda, Tant laiira e
poch el guarna. (1. m.) Wer viel sd't und
nicht aufpasst., arbeitet viel und gewinnt
ivenig.
Se in campagna te vo compra, Vend la casa
de la citk. (1. ni.) Wenn du dir ein Land gut
kaufen willst, verkaufe das Haus in der
Stadt.
Tristo o queir avere che il padrone non lo si.
vede. (npl.) Vbel ist das Besitzthum, das
der Ilerr nicht sieht.
Tinta dda terra chi lu so padruui nuu vidi e
sta 'mputiri di viddani. (s.) Schlimm das
Gut, das sein Herr nicht sieht und das in
der Macht von Bauern ist.
Qui (Amo que) te mossos y nols veu , Se fa Im.
pobre y no s' ho creu. (neat.) Wer (Ilerr,
derj Knechte hat und sie nicht beaufsichtigt,
■wird arm and hat's nicht geglaubt.
Qui te hisenda y no la veu, Se fa pobre y no
s'ho creu. (neat.) Wer ein Gut hat und es
nicht sieht, icird arm und hat's nicht geglaubt.
Lo pages sempre ha de estar prop dels que
fa traballar. (neat.) Der Landbauer muss
Hiiter 793.
— 421 —
796 Immer d'ran.
immer bei denen sein, die er arheiten
Idsst.
pt. Fazenda, ten clono te veja! Gut, muye dein
Ilerr dich sehen!
Sp. Adonde no esta el dueno, ahi esta six duelo.
Wo der Ilerr nicht ist, da ist sein Ungluch.
Hacienda, tu dueno te vea ! S. Fazenda u. s. w.
Mai empleada esta la hacienda en quien no es
senor de ella. ScldectU versoryt ist das Gut,
auf dem nicht sein Ilerr ist.
794. War' icli ein Hutmacher worden,
so kiimen die Leute ohne Kopf zwr
Welt,
md. Wenn alii Ilirtn starb'n , arb" i' ken Stackn.
(frk. M.) Wenn alle Hirten sterhen, erbe
ich keinen Stab.
Wenn alia Harlu stjirbm, arb i kan Hartn-
stiickn. (frk. O.) S. Wenn ulli u. s. w.
od. Wenn der ganze Bregenzer Wald aussturbe, so
wTude ich keinen Tannzapfen erben. (schwei.)
pd. Wenn alle Ossen van Nemwegen sterwen, dann
krieg ek noch kenn Horn. (nrh. M.) Wenn
alle Ochsen von Nimwegen sterben, dann
krieg' ich noch kein Horn.
Als alle koeijen in Braband stcrven, dan heb (It.
ik nog geen' hoorn. Wenn alle Kiihe in
Braband sterben, dann hab' ich noch kein
Horn.
Al sterveii alle koeijen in de Beemster, dan erf
ik nog geen' poot. Und sterben auch alle
Kiihe in den Beemster, ich erbte keinen Fuss.
Le diable mourrait (pourrait monrir), que je fz,
n'lieriterais point de ses comes. Der Teufel
konnte sterben, ich wUrde nicht seine Horner
erben.
Toutes lous bioous de la Camargo pourien sf.
mouri, qe noun m' en vendrie uno bano.
(Ivgd.) Alle Ochsen der Caviargue konnten
sterben, es wilrde kein Horn davon an
mich kommen.
S'io andassi al mar , il troverei secco. Wenn it.
ich an's Meer gienge, ich /and' es trocken.
S'Arno corresse broda , e' non mi tocherebbe mi.
a'ntignervi un dito. (t.) Wenn im Arno Briihe
Jtusse, es wiirde mir nicht gelingen, einen
Finger hinein zu tauchen.
Se hs de fa nie'l capeler, i nass tocc senza la ni.
testa. (1. b.) Wenn ich den Hutmacher zu
machen h'dtte, vsilrden Alle ohne Kopf ge-
boren.
I.
795. Naarjegdoer, saa doer hele Ver-
de n nied inig. (da.) Wenn ich sterbe, so
stirbt die ganze Welt iiiit mir.
fit. Apres moi le deluge. Nach mir die SUndflut.
it. Morto io, vada il mondo in carbonata. Ich
todt, gehe die Welt in Stiicken.
mi. Mort m^, mort tott. (roni.) Ic h todt, Alles todt.
ni. Mort me , mort al mond. (em. B.) Ic h todt,
die Welt todt.
Mort mi, gh' pensa chi resta. (em. P.) Ich
todt, denke d'ran icer bleibe.
Mort mi, mort tiicc. (1. m.) Ich todt, Alle todt.
ilort mi, ch' ai casca el mond. (piem.) IcJi
todt, mag die Welt einfallen.
Mort mi, mort me caval. (piem.) Ich todt,
mein Pferd todt. [u. s. w.
Morto mi , morto '1 mondo. (v.) <S'. Mort me
796, Immer d'ran, V(rdirl)t am Ende
Ross un<l Mann.
Wanu der pogen stat gespannc'ii Zc allcr zcit,
so wird er lamen. (ad.)
De boog kan niet altijd gespanneu zijn. Der dt.
Bogen kann nicht immer gesxjannt sein.
All work and no play makes Jack a dull boy. en.
Lauter Arbeit und kein Sjnelen macht Hans
zu einem dummen Jungen.
A bow long bent at last grows (waxcth) weak.
Ein lange gespunnter Bogen uird zidetzt
schlaff.
Quod caret altcrna requie , durabile non est. It.
L'arc toujours tendu .se gate. Immer gespunnt fz.
verdirbt der Bogen.
Arco sempre teso perde forza. (mi. t.) Immer it.
gespannter Bogen verliert (diej Kraft.
Immerd'ran 796.
— 422 -
797 Irren.
mi. II sempre afFatfcarc Non puo troppo durare. (t.)
Immer arheiten kcinn nicht zu lamje dauern.
ni. 01 trop fadiga no'l pol dura. (1. brs.) Zu (jros-
ves Ermiiden kann nicht dauern.
El lavoro continuo el mazza Tomo. (v.) Die
forticdhrende Arbeit, hrinijt den Mennchen uni.
707. Irren ist monschlich.
md. Iren as mcnschelcch. (mrh. T^.)
Irron is meiischlich. (schls. R.)
Od. Fehlen ist mensclilich. (bair.)
Irren (Siindigen) ist menschlicli, ini Irrthum (in
der Slinde) ven'harren, ist tenflisch. (schwei.)
pd. Iren jisz manjtschlich , sturkeln asz roszlich.
(nrh. S.) Irren ist vienschlich, stolpern ist
rosslich.
Irren is menschlidi — verreet sicli dooli dear
Kanzel uppen Priaster. (ns. N.) Irren ist
menschlich — verspricht sich dock die Kan-
zel auf deni Priester.
Irren is menschlik. (ns. W.)
Irren is menslik, awwer verharren des Diiwcls.
(wstf. Mrk.) Irren ist mensclilich, aher ver-
harren des Teufels.
dt. Dwaalen is menschelijk.
en. To err is human, to forgive, divine. Irren ist
menschlich, verjeben gbttlich.
da. At tage feil er menneskeligt.
UW. Fara vilt er folkelegt; venda um er gudelegt;
halda fram er djevelslegt. Irren ist mensch-
lich; umkehren ist rjottlich; verharren ist
teuflisch.
Mistak er kvar Manns Sak. Fehh/riff ist Je-
dermanns Sache.
D'er Fall fyre kvar Manns Dyrr (i alle Manns
Farveg). Fall ist vor Jedermanns Thilr
(in Jedermanns Wey).
SW. Att fela ar menskligt, gudomligt att forlata.
^S". To err u. s. w.
Feela ar menniskligit.
It. Errare humanum est.
Errare commune est mortalibus.
Cujusvis hominis est errare, nuUins ni.si iusipi-
entis, in errore perseverare.
Humanum est errare (Errare humanum), perse-
verare diabolicum.
Tiitg i suppostg a falle. (Id. I)d.) Jcder ist CW.
dem Irren ausf/esetzt.
L'ernir ais dell' umanitad. (Id. U.-E.) Der Irr-
thum ist der Menschheit (eifjen).
Tout homme pent faillir. Jeder Mensch kann fz.
fehlen.
Chi favella, erra. Wer spricht, irrt. it.
Ognun puo errare. Jeder kann irren.
Ognun fa degli errori. Jeder befjeht Irrt hiimer,
Ogn ominu pecca (falla). (crs.) Jeder Mensch mi.
silndiijt (fehlt).
Chi fa, falla; chi nun fa, nun falla. (crs.) Wer
was Ihut, irrt; wer nichts thut, irrt nicht.
II giusto cade sette volte al giorno. (t.) Der
Gerechte fcillt sieben Mai des Tages.
Chi sa maia pol fala. (1. b.^ Wer essen kann, ni.
kann irren.
A i sane i peca s^t volte al de. (1. b.) Auch
die Heilii/en fehlen sieben Mai des Tat/es.
Toe sem fAssel a sbalia. (1. b.) Alle konnen
icir leicht irren.
Tutt' ommo chi vive in sciii tjera, o pen falli.
(lig.) Jeder Mensch, der auf dieser Erde
lebt, kann irren.
I soma tuti soget a fall (sotopost a manch^).
(piem.) Wir sind Alle ausgesetzt zu irren
(zu fehlen).
Chi magna, fala. (v.) Wer isst, irrt.
Tuti semo ati a falar. (v.) Alle sind wir dem
Irren unterworfen.
Tuti pol falar. (v.) S. Ognun pub u. s. w.
Anca el giusto casca sete volte al di. (v.) Auch
der Gerechte f'dllt sieben Mai am Tage.
De su homine est su errare, de su diaulu est si.
su perseverare. (sa.) Des Menschen ist dns
Irren, des Teufels ist das Verharren.
Dels homes es I'errar, de bestias perseverar en liii.
I'eri'or. (neat.) Der Menschen ist das Irren,
der Thiere, im Irrthum zu verharren.
Des hombres es errar, de bestias perserverar en sp,
el error. S. Dels u. s. ic.
Malo es pecar, diabolico perseverar. Schlecht ist
siindigen, teuflisch verharren.
Ja 798.
— 423 —
800 Jahr.
J.
798. Ja und Nein ist ein langer Streit.
Ja und Nein scheidet die Leute.
Es ist der meiste Streit uni Ja und Neiu, Meiu
und Dein.
od. Zwesch-n jaa an njia sclitiit d-r Galgha. (osti*.
schls.) Zwischen Ja imd Nein steht der
Galf/en.
dt. Ja en neen is een lange strijd.
(lii. Nei og Ja gjor lang Tiaitte. Nein und Ja
macht lan(/en Streit.
Ja og Nei gjor Folk uenige. Ja und Nein
macht die Leute mieins.
Ney og Ja a3r langh Trajtthe. (adii.) Nein
und Ja ist lan^/er Streit.
is. Ja og nei gjSrir langa J>rjetu. Ja und Nein
macht lanfjen Streit.
J<\ og nei ger langa trjetn. (fser.) S. Jd u. s. w.
nw. Ja og Nei gjcrer Trajtta lang. Ja und Nein
macht Streit lanr/. [u, s. w.
SW. Ja och nej gor tratan lang. S. Ja og Nei f/jerer
Ney och jaa, gior en lang traata. Nein und
Ja macht einen langen Streit.
Ne ok ja seru lang trhsetta. (asw.) S. Ney og
u. s. w.
It. Non,ita,prolixampoterunt consistere rixam.(mlt.)
fz. De oy et non vient toute question. Von Ja
und Nein kovimt jede Frage.
it. Si e no governa '1 mondo. (ni. v.) Ja und
Nein regiert die Welt.
ni. Un si intrlga, un no destrlga. (v.) Ein Ja
verhindet, ein Nein entbindet.
si, Un si t' attacca, un no ti sciogglii. (s.) Ein
Ja bindet dich, ein Nein lost dich.
Wie een ander iaecht, die en rust seluer niet. dt.
(ah.) Wer einen And er n jag t, der ruht selhst
nicht.
Den som jager en Anden , maa selv lobe, da,
Wer einen Anderen jagt, muss selhst laufen.
Hvo der vil jage (Den som vil gjenne) en An-
den over tre Gjerder, maa selv over de to
(han skal selv springe over to). Wer einen
Andern ilher drei Hecken jagen (treihen)
will, muss (der soil) selhst ilher zwei .ipringen.
Hoo een anuen will iseyse, han seal selff redhe
seg at lobse. (ada.) Wer einen Andern ja-
gen will , der muss sich selhst hereiten zu
laufen.
Dan som ein annan vil jaga, faer sjolv etter nw.
fara. Wer einen Andern jagen will, muss
selhst nachziehen.
Den som vill jaga andra, maste ock sjclf lopa. sw.
Wer Andere jagen will, muss auch selhst
laufen,
Ut nioveas alios, tu moveare prius. It.
Pellere si captes aliquem, te cursibus aptes. (mlt.)
Chi altri tribola, per se non posa. (mi. u.) Wer it.
Andere heunruhigt, ruht selhst nicht.
799. Wer Andre jagt, muss selberlau fen.
od. Wer Andere jagt, ruht selber nicht. (bair.)
pd. De een Andern will jagn, mutt siilfst mit lopu.
(ns. B.) Wer einen Andern jagen will, muss
selhst mit laufen.
De 'n Andern jagen will, mot siilfst mit lopen.
(ns. O. J.) S. De een u. s. w.
800. Da.s Jahr bringt Getreid, und nicht
der Acker.
Zeit Bringt Getreid (nicht der Acker).
VeSr rseOr akri. Das Wetter hestimmt iiber au.
den Acker.
Aaret giver Korn, og ikke Agercn. Das Jahr da.
giht Korn und, nicht der Acker.
D'er Aai'et som raader fyre Aakreii. Es ist nw.
das Jahr, welches ilher den Acker hestimmt.
Ahr lockar grodan fram. Das Jahr lockt die SW.
Saat heraus.
Annus producit, non ager. It.
Mais pro faz o anno que o campo bem lavrado. pt.
Mehr Nulzen hringt das .Jahr, als der wohl-
hestelUe Acker.
Mas produce el ano que el campo bien labrado. sp.
Mehr hringt das Jahr hervor, als der luohl-
bestellte Acker.
Jahre 801.
— 424 -
803 Jahro.
801. Jahre lolircn iiiohr n 1 s Hiic^liov.
nw. Aav kcr;i moir cii manga Baker. Jahre Ichren
tnehr, als viele Biicher.
it. Molto pill faniio- gli anni die i libri. (mi. t.)
Viel mehr thun die Jalire, als die Biicher.
802. Leid' oder Freud': in fiinfzig Jah-
ren ist's Alios eins.
dt. Over liondonl jaar zijn wij toch dood. In hun-
dert Jahren sind wir doch tnd.t.
Over hoiidcrd jaar zal men zooveel voor dc
beiirs koopen, als nn voor hot geld. In him-
derf. JaJiren itnrd man so viel fii.r die BiJrse
kaufen, wie jetzi fiir's Geld.
0\eY lionderd jaar komcn de llcidenon in't
land. tJher hunderi Jahr knvimen die
Heiden in\9 Land.
(la. Om hundred' Aar er Alting glemt. In hunderi
Jahren ist Alles vergessen.
fz. Les races des petits et grands Seront egales en
mille ans. Die Oesehlechter der Kleinen
und der Grossen werden in f.ausend Jahren
ffleich sein.
sf. DTiici k cijn-t-ans seren toutcs bornis. (Lgd.)
In hundert Jahren werden rvir alle blind sein.
All bout de cent ans se reveillo mal an. (npi-y.)
Nach hundert Jahren wacht Unheil auf.
Deicit a cent ans saren touvy bornis. (nprv.)
(S'. D'dici u. s. w.
it. In cento anni e cento mesi I'acqua tonia a'
suoi paesi. In hundert Jahren und hundert
Monden Jcehrt das Wasser an seine Orte
zuriick.
mi. Dopu cent anni I'acqua torna a so rigii. (crs.)
Nach hundert Jahren kehrt das Wasser zu
seiner Quelle zuriick.
Di qui a cent' anni, tanto varra il lino qiianto
la stoppa. (t.) In hundert Jahren vjird
der Flachs so viel gellen, wie das Werg.
ni. Fra zeint ann e zeint mis I'aqiia tourna ai su
pais. (em. B.) S. In cento u. s. w.
In zeint ann e in zeint meis I'acqua torna ai
s66 paeis. (em. R.) S. In cento u. s. w.
Ogni tant ann e mes torna 1' acqiia al so paes.
(1. m.) In je so vielen Jahren und Mona-
ten kehrt das Wasser an seine Orte zuriick.
Doppo cent' anni I'fEgiia .a torna a-o ho muin.
(lig.) Nach hundert Jahren kehrt das Was-
ser zu seiner Miihle zuriick.
Ant sent ani e sent meis I'aqua a torna dov'a
I'era. (piem.) In hundert Jahren und hun-
dert Monden kehrt das Wasser dahin zu-
riick, wo es war.
Tute le cose a torno com' a 1' em. (piem.)
Alle Dinf/e werden wieder trie sie wuren.
In cent' ani o in cento nicsi L'aqua torn.'i ai
so paesi. (v.) S. In cento u. a. w.
Da qua a cent' ani tanto valera el lin (juaiito
la stopa. (v.) S. Di qui n. s. w,
Di ccj'i a cent' anni tutti semii senza nasu. (s.) si.
In hundert Jahren sind wir alle ohne Nase.
Ogni cent' anni ed ogni ccntu miai torna I'ac-
qiia a li so paisi. (s.) Aller hundert Jahr
und hundert Monde kehrt das Wasser zuriick
in seine Orte.
Antes de mil annos, todos seremos brancos. Vor pt.
tausend Jahren uerden wir Alle ireiss sein.
A cabo de cion afios, todos scremcs calvos (sal- Hp.
vos). Am Ende von hundert JaJiren werden
wir Alle kahl (yerettet) sein.
Antes de mil anos todos seremos calvos. Vor
tausend Jahren werden irir Alle kahl sein.
A los anos mil vuclve el agua por do solia ir
(vuelve la liebre a su cubil). Nach tausend
Jahren wendet sich das Wasser dahin, wo-
hin es zu gehen pflegte (kehrt der Ifase in
sein Lager zuriick).
803. Wer vor zwanzig Jahren nicht sclion
wird, vor dreissig Jahren ni cht stark,
vor vierzig nicht witzig, vor fiinfzig
nicht reich, an dem ist II op fen und
und Malz verloren.
Wer vor zwanzig Jahren niclit hiibsch wird,
vor dreissig .Jahren nicht stark, vor vierzig
Jahren niclit witzig und vor fiinfzig .Jahren
nicht reich, an dem ist alle Hoffnung ver-
loren.
Wer im dreissigsten Jahre nichts weiss, im vier-
zigsten nichts ist, im fiinfzigsten nichts hat,
der lernt nichts, wird nichts und kommt zu
nichts.
Wer vor zweintzig jaren nicht hubsch wird, Vnd
vor dreissig jaren nicht starck, Vnd vor
viertzig jaren nicht witzig, Vor funfftzig ja-
ren nicht reich, An dem ist alle hoffnung ver-
loren. (ad.)
Jahre 803.
425
803 Jahre.
Od. Was zwenzg Johr e Chalbli ist, gcd ke Cluie
iiielir. fscliwei. A.) Wer zicanzif/ Jahr ein
Kalh ist, wird keine Kuh mehr.
(It. AVie voor zijn 206 jaar iiiet ziiiver is, voorzijii
30e jaar niet sterk, voor zijn 40e jaar niet
verstandig, en voor zijn 50e jaar niet rijk,
aan dien is alle hoop verloren. Wer vor sei-
nem zwanzir/sten Jahr nichf sauber, vor sei-
nem dreissigsten Jahr nicld stark, vor sei-
nem vierzigsten Jahr nicld gescheidt und
vor seineni fijnfzigsten Jahr nicht reicli ist,
an dem ist alle lloffnang verloren.
Wie in zijn 23e jaar nit stcrft, in zijn 246 niet
verdrinkt, en in zijn 25e niet wordt verslagen,
die mag wel spreken van goede dagen. Wer
in seinevi dreiundzivanzigsten Jahr nicht
stirht, in seineni vierimdzwanzigsten nicht er-
trinkt und, in seinein fiinfundzwanzigsten nicht
erschlagen wird, kami irohl von giiten To-
gen red en.
en. He that is not handsome at twenty, nor strong
at thirty, nor rich at forty, nor wise at fifty,
will never be handsome, strong, rich or wise.
Wer nicht schon mit zwanzig , noch stark
mit dreissig , noch reich mit vievzig , noch
weise mit fiinfzig ist, wird niemals schon,
stark, reich oder weise wer den.
He that isna handsome at twenty, strong at
thirty, wise at forty, rich at fifty, will never
be handsome, strong, wise or rich, (scho.)
Wer nicht schon mit zwanzig, stark mit
dreissig, ndse mit vierzig, reich mit fiinf-
zig ist, wird niemals schon, stark, n-eise
oder reich aein.
tlii. Hvo som for sit 20de Aar ikke bliver smuk, .
for sit 30de ikke staerk, f0r sit 40de ikke i
vittig, og icrr sit 50de ikke rig, paa ham er '
Alting spildt. Wer vor seinem zwanzigsten
Jahre nicht hiibsch, vor seinem dreissigsteii
nicht stark, vor seinem vierzigsten nicht
witzig und vor seinem fiinfzigsten nicht reich
wird, an dem ist Alles verloren. I
OV, Chi da vainch anns uuu ais, da trenta nun so
e da quarannta mm ho: quel me nun saro,
me nun savaro ne me avero. (Id. O.-E.) Wer
mit zwanzig Jahr en nichts ist, mit dreissig
nichts iceiss und mit vierzig nicliis hat, der '
icird nie efwa.t sein , nie efioas wiasen ^tnd
nie etwas haben.
Qui n' est riche a vingt ans, Qui k trcnte ans Iz.
ne sijait, Et a quarante n' a, De sa vie riclu-
ne sera Et jamais ne scjaura et n' aura. Wer
mit zwanzig Jahren nicht reich ist, wer mit
dreissig Jahren nichts weiss tmd mit vierzig
nichts hat, wird in seinem Lebcn nicht reich
sein und niemals etwas vnssen oder etwus
haben.
Qui n' es richd a sous viiigl ans, Qui a tvcnti' sf.
nou sap sous dams, E nagut on n' a a qua-
I'ante, James riche que nou sera, l,)c sa bite,
nou sabera Quan bioure d' annades nonantc.
(Gsc.) Wer mit zwanzig Jahren nichf reich
ist, wer mit dreissig nichts ireiss, und nichts
hat mit vierzig, nie wird er reich sein, hi
seinem Leben wird er nichts wissen, (und)
wenn er newnzig Jahre lebte.
Qu' a vint ans noun po, qu' a tri«nt' ans noun
sa, qu' a cranio noun a, qu' A cincanto sii
paouzo pa, sabii pa qe pot ospera. (T-igd.)
Wer mit zicanzig Jahren nichts kann, mit
dreissig nichts weiss, mit vierzig nichts hat,
mit fiinfzig nichts ist, hat nichts mehr zu
hoffen.
Qu a treuto non fa, ;i qnaranto non sap, a
cinquanto non a, a seissanto non fa, non sap
et non a. (nprv.) Wer mit dreissig nichts
thut, mit vierzig nichts weiss, mit fiinfzig
nichts hat, wird mit sechizig nichts machen,
nichts wissen und nichts haben.
Se di trenta non sei, non sai, non liai. Sen// 11,
essere, sapere e aver morrai. Wenn du mit
dreissig nichts bist, nichts iceisst, nichts hast,
wirst du sterben ohne etwas zu sein, zu wissen
und zu haben.
Chi ai vinti unn' e, e ai trenta nun sa, Ne mai mi.
e statu ne mai piu sara. fcrs.) Wer mit
ztianzig nichts ist und mit dreissig nichts weiss,
ist nie etwas gewesen und. wird nie viehi'
etwas sein.
Chi ai vinti nun e, e ai trenta nun fa (sa),
se ne va cui so zeni a circi. (crs.) Wer mil
zwanzig nichts ist und mit dreissig nichts
macht (weissj , geht in seinem Alter betteln.
Chi di venti non e, di trenta non sa e di qua-
ranta non ha, ne mai sara, ne mai sapra, ne
mai avra. (t.) ^S^. Chi du vainch u. s. w.
Quand che 11 muse nol ha fate la code a trent ni.
ains, nol a fas plui. (frl.j Wenn der Estl
mit dreissig Jahren den Schwanz nicJU ge-
kriegt hat, kriegt er ihn nicht mehr.
Chi de int nol ghe n' a, E de trenta nol ne fa,
De quaranta nol ne fara, neT ghe n' avra.
(1. b.) Wer mit zwanzig nichts fiat und
o4
Jahre 803.
— 426
804 Je.
mii dreissiq nichts macht, ivird mif vierzig
weder etvoas machen, noch etioaa hahen.
Chi de ventc no gh' na, de trenta non fa.
(1. brs.) Wer mil zioanzig nichts hut, macht
nich's mil dreissig.
Chi air eta de vint' ann qiiejcoss no 1' h, E de
trenta qiiejcossa no '1 sa fa, A quaranta el
p6 anda a fass bolgira. (1. in.) Wer im
Alter von zwanziff Jahren nichts ist, und
mit dreissin nichts zu machen weiss, kann
mit vierzig hetteln gehn.
Chi de vinti no xe, de trenta no sa, e de qua-
ranta no ga, no sari, ne savara, ne gavari. (v.)
Wer mit zwanzij nichts ist, mit dreissig
nichts weiss und mit vierzig nichts hat, wird
nichts werden, noch irissen , noch hahen.
Chi de vinti no ghe n'ha, de trenta no ghe ne
fa. (v.) S. Chi de vente u. s. w.
Chi do vinti no ga e de trenta no fa, Cioghi
un sasso c se vadi a negA. (v. trst.) Wer
mit zwanzig nichts hat und mit dreiasig
nichts macht , nehme einen Stein und gehe
sich ers'dufen.
si. T/ asino che non ha fatto coda in 30 anni, non
la fara mai pin. (npl.) Der Eael, icelcher
in 30 Jahren den Schicanz nicht gekriegt
hat, wird ihn nie kriegen,
Cui a li vinti nun sa, a li trenta nun fa, a li
quaranta peju va. (s.) Wer mit ziianzig
nichts weiss, mit dreissig nichts macht, dem
geht's schlecht mit vierzig.
In divinu et in humanu, Si ad vinti non est
galanu. Si ad trinta non hat sientia. Ad
baranta non hat prudentia, Ad quimbanta
no est devotu, S'homine est perdidu in totu.
(sa. L.) In gottlichen und menschlichen
Dintjfen, wenn der Mensch mil zwanzig nicht
hiibsch ist, m,it dreissig kein Wissen, viit
vierzig keine Vorsichf hat und mil funfzirj
nicht fromrii ist, so ist er gdnzlich verloren.
pt. Qiiem de trinta nao pode e de quarenta nao
sabe e de cincoenta nao tem, nao pode, nem
sabe, nean tem. Wer 'mil dreissig nichts
kann und mil vierzig nichts weiss und mit
fiinfzig nichts hat, kann nichts, weiss nichts
und hat nichts.
sp. Quien a veinte no es galan, ni a treinta tiene
fuerza, ni a quarenta riqueza, ni a cincuenta
experiencia, ni sera galan, ni fuerte, ni rico,
ni prudente. Wer mit zwanzig nicht hiibsch
ist, mil dreissig nicht Kraft, mit vierzig
nicht Reichthum und mit fiinfzig nicht JEr-
fahrung hat ^ wird weder hiibsch^ noch
kraftig, noch reich, noch gescheidt werden.
Quien ;i (log) veinte no entiende y a treinta no
sabe y a quarenta no tiene, niin "^-ejez le
vicne (espera). Wer mit zvunzig nirhfs ver-
steht und mit dreissig nichts weiss und mil
vierzig nichts besitzt, hat ein schlinnnes Alter
zu erwarlen.
Quien a treinta no tiene seso, y a quarenta no
es rico, rapalde del libro. Wer mit dreissig
keinen Ver stand hat und mit vierzig nicht
reich ist, den streichl axis dem Buche aus.
El que a quarenta no atura, y A cincuenta no
adevina, a scscnta desatina. Wer mit vierzig
nicht in der Arbeit aushdlt und mit fiinfzig
nicht errdth, fasell mit aechszig.
Quien a trenta anos no tiene se.so y a quarenta
prosporidad , no piude bien a otro heredar.
(asp.) Wer mit dreissig Jahren nicht Ver-
stand und mit vierzig Wohlsland hat, kann
einem Andern kein Vermogen hinterlassen.
804. Je arger Strick, Je grosser Gliuk.
Je arger der Strick, Je bes.ser das Gliick.
Je jirgor das Stiick, Je grosser das Gliick.
Je sehvviieher dor Bottler, je starker die Kriicke,
Je iirger der Schalk, je grfi.sscr das Gliickc.
Je arger Schelni, je besser Gliick.
Je arger der Schelm, je besser das Gliick.
Dem Argsten gehfirt das Beste.
Je erger schalck, je besser gliick. (ad.)
Ja arger Schtrick, Ja besser Gelick. (Hrz.) Je md.
iirger Strick, je besser Gliick.
Liederlich hat's meiste Gliick. (thr.)
Je loser's (loser dasj Stiicke, Je grosser's
Gliicke. (thr.)
E wurmmassigi Erbs sclnvinunt allzid owwe. 0(i._
(els.) Eine wurmalichige Erbse schuimmt
allzeit oben.
Je grosser Schelm, je besser Gliick. (schwei.)
Wie schlechterMensch,je grosser Gliick. (schwei.)
Je filler d' Liit (Je schlimmer die LeiitJ, desto
besser Gl(3ck (Gliick). (schwei. A.)
Wie schlaeter Kress, wie myder Glock. (nrh. D.) pd.
Je schlechter Christ, je mehr Gliick.
A lichter der Strak, dieszte bieszer det Glak.
(nrh. S.) Je leichter der Strick, desto besser
das Gliick.
Je arger Strick, je duller (toller) Gliick. (us. A.)
Je slimmer (schlimmer) Stiick, je groter (grosser)
Gliick. (ns. B.)
Je slimmer Schelm, je beter (besser J Gliick.
(ns. B.)
Je 804.
427
806 Je.
Je serger 't (drger das) Stiicke, je beter 't
(besser das) Gliicke. (ns. ha. G. u. G.)
Je AvlWqt (toller J '6i\\i!\\,]e RrgerGliick. (ns.ha.V.)
Je arger (iirger) Strick (tichelm), je beter
Gliick. (ns. hist.)
Je arger Schehn, je groter (grosser) Gliick.
(ns. L,-D.)
Je quader (schliminier) iStrick, je groter Gliick.
(ns. ofs.)
Je slimmer Stiiek, je groter (iliick. (ns. O. J.)
.Je doller dat Stock (Strock), je groter d.it Glock.
(ns. Pr.) Je toller das Stilck (der Strick), je
grosser das Gliick.
Je arger dat .Stiick, Je better (lesser) dat
Gliick. (ns. W.)
Je sclilechter Stiikk, Je bater (Lesser) Gliikk.
(wstf. M.)
Jo slimmer de 8chclm, jo groiter Gliicke, Jo
kriimnier dat Holt, jo bijiter Kriicke. (wstf.
Mrk.) Je arger der Schelni, je grosser
Gliicke, je krii miner das lloh , je bessere
Kriicke.
.Ju iiirger (drger) Strick, Deste bietcr (desto
hes<ter) Gluck. (wstf. P.)
(It.
fs.
(lit.
is.
nw.
sw.
Hoe kwader schalk, hoe beter geluk. Je dr-
ger Schalk, je besser Gliick.
Hoe slimmer schelm, hoe beter geluk. S. Je
slimvier Schelm u. s. w.
Hoe slimmer boef, hoe beter geluk. Je schlim-
vier Buhe, je besser Gliick.
The more knave, the better luck. Je mehr
Schelm, je besser Gliick.
The devils child, the devils luck. Teti/els
Kind, Teufels Gliick.
A eargar Skelm, a beedar Lok. (A., F.) S. Je
drger Schelm u. s. to.
Hoe quaer schalk, hoe better lock, (afs.) S. Hoe
kicader ii. s. v.
Fortuna favet ignavos. 11.
Fortuna immeritos auget lionoribiis.
Pill bricconi, piii fortuna. Je mehr Schelme, je it.
mehr Gliick.
Toe i baloss i g'a i bocu piJi gross. (1. b.) Alle ni.
Schelme haben die grdssten Bissen.
Tiit i birbon g'an i melior bocon. (1. m.) Alle
Schelme haben die besten Bissen.
Ai baloss ghe va ben tiitcoss. (1. m.) Den S<hel-
men geht Alles gut.
Pill briconi, piu fortuna. (v.) S. File u. s. lo.
.h> argere 8kalk, je bedre Lykke. S. Hoe kwa-
der u. s. ic.
Jo stone Skarn, desto bedre Lykke. Je grcis-
ser Taugenichts, desto besser Gliick.
Strakar hafa stserstu lukku. Schelme haben
das grdsste Gliick.
Storste Fantarne hava beste Lukka. Die grdss-
ten Schelme haben das beste Gliick.
.Ju argare skalk, desto battre lycka. Je drger
Schalk, desto besser Gliick.
Ju stoere skalk, ju battre lycka. Je grosser
Schalk, je besser Gliick.
80,5. Je diinimer der Menscli, desto grfis-
ser das Gliick.
Die Diimmsten kriegen die grossten Speckkar-
totfeln.
I)e Diimmsten hebbet det meiste Gliicke. (ns. pd.
ha. G. u. G.) Die Diimmsten haben das meiste
Gliirk.
Di Dummcn kriaen di groetste Niidel. (ns. N.)
Die Dummen bekommen die grosste Kartoffel.
Hoe grooter ezel, hoe grooter geluk. Je grds- dt.
serer Esel, je grdsserea Gliick.
Jjykken er de Diimmes Formynder. Das Gliick dSL.
ist der Dummen Vormund.
iStorste Gaparne hava beste I^ukka. Die gross- llW.
ten Thoren haben das beste Gluck.
I^yckan ar de dummas formyndare. S. Lyk- SW.
ken u. s. ic.
La fortune rit anx sots. Das Gliick lacht den fz.
Dummen.
A fol, fortiino. (Lgd.) Dem Narren Gliirk. sf.
La fortuna ajuta i matti e i fanciuUi. (mi. t.) it.
Das Gliick hilft den Narren und den Kindern.
Ii mat a I'an fortuna. (piem.) Die Narren ha- ni.
ben Gliick.
Furtuna e arnica d'asini c di pazzi. (s.) Das 3i.
Gliick ist den Eseln und den Narren Freund.
806. Je hoher lierg, je tiefer Thai.
.Je hoher der Baum, je schwerer der Fall.
So hoher berg, so tiefer tal, So hoher er, so
tiefer val. (ad.)
So hoher berg, so tiefer tal. (ad.)
le hocher pcrg, ie tieffer tal, hor ich die wei-
sen sprechen. (ad.)
54*
Jo 806.
— 428
808 Je.
od. Jc liillier dor TJoig^, flcsto ticfei' das Thal.(Hclnvii.)
Je grosser der Hauiii, dcsto sehwercr dor Fall. '
(schwei.) '
pd. Jc hoger Bom, je swarcr Fall. (us. li.) Je hU-
herer Baum, je schwererer Full.
Je hoger de Bom, je svvarer de Fall. (ns. hist )
S. Je hdher der I'aum u. s. w.
dt. Hoe liooger berg, hoe dieper da I.
Hoe liooger boom, hoe awarder val. S. Je ho-
ger Bom u. s. iv.
Hoe hooger dak, hoe lager val. Je hoheres
Dach, je tie/erer Fall.
Hoe hooger berg, hoe leeger dal. (vl.)
eu. The higher the mountain, the lower the vale.
S. Je Itoher der Berg u. s. w.
The greater the tree, tins harder the fall. S.
Je hbher der Bauin u. s. to.
The highest (greatest) tree hath the greatest
fall. Der hochste (grosste) Baum hat den
grossfen Fall.
The higher Hood has always the lower ebb.
Die hohere Fluth hat steta die tie/ere Ebhe.
The highest standing, the lower fall. Uie hoch-
ste Stellung, der tie fere Fall.
da. Jo hoiere Bjerg, jo dybere Dal.
H0iest TrsB har storst Fald. Hochster Baum
hat stdrksten Full.
Jo heiere Kald, jo dybere Fald. Je hoheres
Amt, je tie/erer Fall.
is« {)Vi' er falliS stterra, sem hi'isiS er hserra. Durum
ist der Fall grosser, iceil das Haus hdher ist.
St6rt kail hevir stort fall, (faer.) Grosses Amt
hat grossen Fall.
nw. Dess hogre Berg, des djupare Dal.
Dar som er hngste Landet, er djupaste Vatnet.
Wo das hochste Land ist, ist das tiefste
Wasser.
Dess h0gere Tre, dess hardare Fall. S. Je ho-
ger Bom u. s. v.\
Dess hogre Kail, dess hogre Fall. *S'. Jo hoi-
ere Kald u. s. ic.
8W. Hogt pa pall gor djupt fall. Hoch auf (dem)
Schemel macht fie/en Fall.
Jw hogre kail, jw storre fall. S. Jo hoiere
Kald u. s. 10.
It. Tolluntur in altiim, ut lapsu gi-aviore n\aut.
CW. Pli ault ilg Culm, pli bassa la Vail; Pli ault
ilg Pumer, pli spertis ilg Fall, (obi.) Je
hdher der Berg, je tiefer das Thai; je hd-
her der Baum, je schneller der Fall.
A grande inontee, graiide descente. Bei gron- I'z.
seia Ilinaii/ufcii/eii, grosses Ilinahsfti;ien.
A gran salita, gran diseesa. H. A grande u. s. to. it.
De gran pnjada, gran baxada. (neat.) Voii Ini.
grossem Steigen grosses Ilinahsteigen.
A gran subida, gran deseendida. S. A grande N|i.
u. s. w.
Quando mayor es la subida, tanto mayor es la
deseendida. Je grdsser das Steigcu ist, dt:.sti>
grosser ist das Hinabateigcn.
H0~. Je mclir Finer trinkt, je iiielir ilin
diirs te t.
Je mehr man trinkt, um so mchr Durst.
Wat c' me drejjkt, wat e' mC dusehtcrech get. md.
(mrh. Ij.) Je mehr man trinkt, je durstiger
man nird.
Ever drunk, ever dry. Innner trnnkcu. iiunu r CH.
frocken.
Jo mere man drikktr, jci mere man torstcr. Je dii.
mehr man trinkt, je mehr man diirstet.
Dess meir ein drikk , dess meir eiii tyrstor. S. UW.
Jo mere u. s. ir.
Dan eine Supen dra-g d;»n andre etter seg.
Ein Schluck zieht den undern nach sich.
Jw melira dryck, jw stoiTe torst. Je mchr Ge- HYf,
Irlink, je grdsserer Durst.
Quanto piu si beve, tanto piu erescc la sete. it.
Je mehr man trinkt, desto mehr ndchat der
Durst.
Quanto piu si l)eve, pin si ha sete. (t.) Je mi.
mehr man trinkt, je mehr hut man Durst.
Quant pill al bev, tant piu si cress vuoia d'bevr. ni.
(em. B.) Je mehr man trinkt, deato mehr
w'dchst die Lust zu trinken.
808. Je mehr man den Dreck riihrt, je
mehr s t i n k t e r.
Je mehr man im Kothe wiihlt, um so iibler
stinkt er.
Swer daz hor und den mist riieret, daz ervulet
ist, der vindet niuwan stane. (ad.)
Je mer man den dreck rurt, ie fester er stinkt.
(ad.)
Banu ma' in dan Drak sturt, so stankt a' arst md.
racht. (frk. H.) Wenn mini im Dreck stn-
rherf, so stinkt er erst redd.
Je 808.
429 —
809 Je.
Je iiiolir man den Koth rii]irt, dowtu mclir stinkt
er. (nirh. E.)
Wat en deu Dr^ck nie leert, wAt e nie stenkt.
(mrh. L.)
od. Eiii Koth, je niehr es wird gcriilirt, Jc niehr
es ein'm in die Nasen riihit. (schwb. W.)
Wenn me dei- Dreck riiert, so stinket er. (schwei.
S.) Wenn man den Dreck riihrt, so stin-
ket er.
pd. Wie mill m'r 'ne Drack nuink, wio niih dat
ha steiik. (nrh. D.)
Hu meer men de Stront nihrt, dcsto nieer stenkt
hei. (nrh. Kl.)
Je mer'n Dreck rojt, je mer stinkt he. (ns. A.)
Je mehr man den Dreck roget, je niehr stinkt
hee. (ns. Hrab.)
Wen ener mank en Dreak riert, schtinkt er.
(ns. N.) Wenn FAner im Dreck riiurl,
stinkt er.
Man muss alten Dreck niclit autViiliren, sonst
stinkt er erst reclit. (ns. I'r.)
eu. The more yon stir, the more it will stink. Je
mehr ihr riihrt, Je mehr tcird's stinken.
A stink is still worse for the stirring. Ein
Stank wird nocJi schlimmer durch's Miihren.
Is. A mnar dat-m uun Skitj reert, a doUer
8Jonkt-t. (A.) Je mehr man im Dreck riihrt,
desto drr/er stinkt es.
A muar'ni uun an Skeet reert, a dollar'r stjonkt.
(1*\) Je mehr man in einem Dreck riihrt,
desto drger stinkt er.
(lii. Ju mere man rarer ved Skarn, jo mere stinkfr
det. Je mehr vian riihrt i</i Mist, je mehr
stinkt es.
Jo mere man rorer i Skarn, jo vaerre det lug-
ter. Je mehr man im Dreck riihrt , je
schlimmer es stinkt.
Desmere man rorer ved Skarn, desvterre lug-
ter det. S. Jo mere man rorer i u. s. w.
11 >V. Dess meir en rorer i dat rotne, dess meir dat
tevjar. S. Jo mere vian rorer ved u. s. w.
SWt Ju mer man rorer i skamet, ju warre luktar
det. S. Jo mere man rorer i u. s. w.
Ju mera man rorer i godselhogcn, desto varre
luktar den. Je mehr man im Misthaufen
riihrt, desto schlechter er riecht.
Al mai nicrd' on boulego, al niai ]iitdi8. (Tjgd.)
Au niai barbouillas I'ourduro, au mai pude.
(nprv.) Je mehr du den Dreck riihrst, je
mehr stinkt er.
U male e cumme a m . . ., piii si rimesce e it.
piu ellu puzza. (mi. crs.) Das Schlimme
ist wie der Dreck, je mehr man ihn riihrt,
je mehr stinkt er. [(rom.)
La merda pio ch s dk indentar, pio la pozza. mi.
Piu che la se missia, piu la spuzza (v. trst.) ni.
Je mehr vian ihn (i. e. den DicckJ riihrt,
je mehr stinkt er.
It. Stercus olet fetidum, quo plus uertendo moxie-
tur. (mlt.)
fz. Plus on remue la nierde, pi as oUe pue.
nf. Pus' rimow' t' on stron, pus flaire t-i. (w.)
sf. Tan mai Ton remeno la merdo, e tan mai pu.(Lgd.)
809. Je mehr man hat, je mehr man will.
Je mer der Karg hat, je mer im gewirt. (ad.)
Je mehr man hat, je nielir man mag. (mrh. E.) md.
Ich ha's mei Tage gehurt, i mir ma hot, i mir
ma han wil. (schls. B.) Ich hob's mein Tag
gehort, je mehr man hat , je mehr man hu-
hen toill.
We mih dat mer hat , we mih dat mer welt, pd.
(nrh. K.) Je mehr duss man hat, je mehr
dass man will.
Wei vill hat, will nicih hann. (ns. W.) Wer
viel hat, icill mehr hahen.
Much would have more. Viel niijchtc vtchr en.
hahen.
Mickle wad hac uiair. (n. en.) S. Much u. s. iv.
Muckle wad aye hae mair. (scho.) Viel mochte
immer mehr haben.
Mnar wal mnar ha. (F.) Mehr nill mehr fs.
haben. [//leAr.
Mon- wall alltidd morr. (M.) Meier will immer
Hvo der meget haver, han meget tarver. Wer dji.
viel hat, der hedarf viel.
Meer vil meer ; saa vil mu;tter Kiasrling CJrod.
Mehr will mehr; so trill sattes Weib Griifze.
Meer vil meer ; so wil oc mteth Kona? aff Grodh.
(ada.) Mehr will mehr; so will auch satles
Weib von der Griifze. [haben.
Mojer vel mer ha. (jiit. S.) Viel vill mehr
MikiS vill meira. Viel icill mehr. is.
Nogv vil meira hafa. (faer.) S. Muar v. s. v.
Myket vil meir hava. -S'. MiJjer u. s. w. uw.
Myket ventar meir. Viel erwartet mehr.
Mer will mer ha. S. Muar u. s. w. SW.
Mycket vill alltid hafva mer. Viel vill stets
mehr haben.
Ju mera man har, ju mer vill man hafva. ,Te
mehr man hat, je mehr trill man haben.
Je 809.
- 430 —
Je 811.
Meer wil * meor, sw.a wil ma^t kjerliiigh grptli.
(asw.) Mehr uill stefs mehr, so uill satte-t
Weih Griitze.
It.
fz.
sf.
it.
mi.
m.
SI.
Im.
sp.
Qui multum liabet, plus cupit.
Gestit anus satura pultes, vnlt (wit) plus ita
plura. (mlt.)
Qui plus a, plus convoite. Wer mehr hat,
wiinscht mehr.
Qi plus ad e plus coveyt. (afz.) 8. Qui i>lus
u. s, w.
A mey ab6, Mt'sy boule. (Brn.) Bci mehr ha-
ben, mehr wollen.
Qui inc'-y a, ni^y que boii. (Brn.) Wer mehr
hat, will mehr.
Chi pill ha, piu desidera. S. Qui j)Z;«.? a u. s. w.
Chi piu ha, piii burebbe. (^crs.) Wer mehr hat,
m'dch.te mehr.
Piu s' ha soUi e pivi si ne vurebbc. (crs.) Je
mehr Geld man hat, je mehr man mochte.
Piu si ha, piix si vorrebbe. (u.) ./e mehr man
hat, je mehr vian mochte.
Pusse i ghe n' a, piisse i ne voniv. (1.) S. lih
si ha u. s. ic.
Chi piu ghe n' ha, piu voria avcrghenc. (v.)
Wer mehr hat, mochte mehr haben.
Chi piu ga, piu voria aver. (v. trst.) S. Chi
ink ghe u. s. w.
Chi chiu avi, chiu voli. (s.) S. Qui mhy u. s. u\
Quie plus hat, pius qucret. (sa. L.) S. Qui
mhy u. s. u\
Qui nies tk, mes vol. (val.) S. Qui mky u. s. w.
Quien mas tiene, mas quiere. 5. Qui mey u. s. u\
Wer der Kirrhe zauach^t iridinf, kcmmt zu-
letzt hinein.
Proximus ecclesiae sonipir vnlt uMinius rssf. It.
811. Je niiher der Kiriho, je weiter von
Gott.
.Je miher deni Papst, je sihlimnicre Christen.
Je naher ilom, je boaere Christi ii.
Je n6jer bie Kom , daste schlechtrr der Krcst. md.
(mrh. N.) Je n'dher bet Rom, dento achlech-
ter der Christ.
Nah bei der Kirch, nah bei der lIoU. (schwb. W.) od.
Wie nohdcr bei Rum, wie schlehter der Kres. pd.
(nrh. A.) S. Je nojer u. a. w.
Hoe digter bij den paus, hoe slecliter Christi- dl.
nen. S. Je niiher dem Papst u. a. w.
Hoo digter bij Rome, hoe slechter Christenen.
S. Je niiher Rom u. a. w.
Hoe nader bij Rome, hoe vcrder van de kerk.
Je niiher Rom, je weiter von der Kirche.
The nearer the church, the farther from God. eu.
Near the kirk, but far frae grace, (scho.) Nah
der Kirche, aber fern der Gnade.
Jo najrmere Kirken, jo liengere fra Gud.
Jo naennere Rom, jo slettere Christen. S. Je
niiher Rovi u. s. w.
.Ju njirmare kyrkan, dess langrc fran Gud.
Ju niirmare Rom, dess siimre kristen. S.
niiher Rom u. s. to.
da.
sw.
Je
pd,
dt.
dii,
nw.
sw.
810. Je Uclher der Kirche, je s pater
hinein.
I Je naiger dorbui, deste later dorin. (ns. L.)
Je niiher dabei, desto spdter darin.
Je dichter bi de Karke, je later darin. (ns.
O. J., R.)
Hoe nader bij de kerk, hoe later en zeldzamer
daarin. Je niiher der Kirche, je spdter und
seltener hinein.
Jo nrermere Kirken, jo senere dertU.
Han gjeng sist i Kyrkja, som njest bur. Der
fjeht am letzten in die Kirche, der ihr am
ndchsten wohnt.
Jii narmare kyrkan, dess senare der.
Den som bor narmast kyrkan, kommer sist dit.
Pres de I'dglise, loin de Dicu. Nah der Kirche, fz.
fern von Gott.
Qui est pr^s de I'^glise, est souvent loin de
Dieu. Wer der Kirche nah ist, ist oft fern
von Gott.
Pres de la gl^yse, louenh de Diu. (Brn.) S. sf.
Pi'hs u. s. to.
Pre d' au motthi, lien d' au bon Diu. (Pat. s.)
Nahe bei der Kirche, fern vom lieben Gott.
Viciuo alia chiesa, lontan da Dio. (mi. t.) S. it.
Pres u. s. 10.
Hierusalera, Hierusalem, quam mes anam, mens Im.
valem. (neat.) Jerusalem, Jerusalem, je mehr
icir hingehen, je weniger taugen wir.
Jenisalem, Jerusalem, quant mes annm, menys
valem. (val.) S. Hierusalem u. s. w.
Jeder 812.
431
814 Jeder.
812. Faire fleche de tout bois. (fz.)
Aus jedem Holze Pfeile machen.
nf. Fer fliche di tot bois. (w.)
sf. Fa fai de tou bos. (Lgd.) Aus jedem Holze
Reisiqbiindel viachen. \u. s. w.
Fa fays de tout bouesc. (nprv.) S. Fa fdi
it. Fa d'ogn' erba un fascio. Er macht aus je-
dem Grase ein Bilndel.
Fa d'ogni lana un peso. Er muchf aua jeder
Wolle eine Last.
mi. Fc d'ogni erba un fass. (rom.) Aus jedem
Grase ein Bilndel machen.
ni. Ykx d' ogn' erba fass. (em. P.) S. Fe u. s. w.
Fe d'ogn' erba fass. (pieni.) S. Fi u. s. w.
Far de ogni erba fasso. (v. trst.) S. Fe u. a. iv.
si. Fari d' ogui erba fasciu. (s.) S. Fe u. s. w.
De ogni hei-va nde faghet una fascia, (sa.) S.
Fa d'oijni erha u. s. w.
Ilii. De tota llcna fa fex. (neat.) Von allem Holz
Feuer machen.
813. Ein Jeder fiir sich und Gott fiir
u n s A 1 1 e.
Jeder fiir sich, Gott fiir uns AUe.
Ein jeder fur sich, Gott fiir vns alle, (ad.)
pd. Elk sorgt v6r siick un Gott vor uns all. (ns.ofs.)
Jeder sorgt fiir sich und Gott fiir uns
Alle.
dt. Elk voor zich zelven en God voor ons alien.
Jeder fiir sich selhst und Gott fiir uns Alle.
Elk voor zich zelven en God voor alien, (vl.)
Jeder fiir sich selhst und Gott fiir Alle.
eil. Every man (one) for himself and God for us all.
S. Elk voor zich zelven en God voor ons u. s. w.
Every man for himsel and God for us a', (scho.)
S. Elk voor zich zelven en God voor ons u. s. ic.
Ognun per se, e Dio per tuti. (v.) S. Ojn'iin ni.
u. s. w.
Ognidun per se e Idio per tuti. (v. trst.) S.
Ogn'iin u. s. w.
Ogni ommo pe se e Dio pe tutte. (npl.) S. si.
Ogn'iin u. s. w.
Ognunu pri se e Diu pri tutti. (s.) S. Ogn'iinu.s.w,
Ognune faghet pro ipsu et Deus pro totu. (sa.)
Jeder handelt fiir sich und Gott fiir Alle.
Cada hu en sa casa, y D^u en lade tots, (val.) Im.
Jeder in seinem Hause und Gott in dcm Alter.
Cada qual por se, e Deos por todos. ,S'. Ogn'iin pt.
u. s. w.
Cada uno para (por) si, y Dios para (por) to- sp.
dos. S. Ogn'iin u. s. u\
Cada uno en su casa y Dios en la de todos.
*S'. Cada hu u. s. w.
814. Es denkt Jeder in seinen Sack.
Jeder scharrt auf seinen Kuchen.
Wan yeder man zucht in synen sak. (ad.)
Jidere' pried^cht fir scug Por. (mrli. L.) Jeder md.
predigt fiir seine Pfarre.
Es denkt nur Jeder an sich, alle sclireicn: herda, od
mein Fisch ! (bair.)
Ein Jeder will nur sein Kraut schmalzen.
(schwei.)
Als a sin Nagel ziicha. (schwei. A.) Alles un
seinen Nagel Ziehen.
E Jeder sorcht fir sech. (nrh. S.) Ein Jeder pd.
sorgt fiir sich.
E Jeder zecht Kilen zji seinjcr Fan. (nrh. S.)
Ein Jeder zieht Kohlen zu seiner Pfanne.
Jeder lotet in suieu Biiel. (ns. ha. G. u. G.) Je-
der los't in seinen Beutel.
Et krabbet keine Henne umsonst. (ns. N.) Es
scharrt keine Henne umsonst.
dii. Enhvcr snrger for sig, Gud for os Alle. Jeder
sorgt fiir sich, Gott fiir uns Alle.
SW. livar och en for sig, Gud for oss alia. S. Je-
der u. s. w.
CW. Ogn'iin per se e Dieu per tuots. (Id. U.-E.)
Jeder fiir sich und Gott fiir Alle.
tin per 1' autre e Dieu per tuots. (Id. U.-E.)
Eiyier fiir den Andern und Gott fiir Alle.
I'z. Chacun pour soi, Dieu pour tons. Jeder fur
sich, Gott fiir Alle. [ii. s. n\
it. Ognuno per se e Dio yer tutti. S. Ogn'iin
mi. Ugnon par se e Dio par tutt. (rom.) S. Ogn'iiii
u, s. It'.
Elk schraapt de kolen naar zijne keuken. Je- dt.
der schaufelt die Kohlen in seine JGiche.
Elk een trekt het water naar zijnen molen. Je-
der leitet das Wasser anf seine Miihle.
Every miller draws the water to his own mill. en.
Jeder Miiller leitet das Wasser auf seine
Miihle.
Every miller wad weise tlie water to his ain
mill, (scho.) Jeder Miiller mochte das Was-
ser auf seine Miihle leiten.
Hver rager lid til sin egen Kage. Jeder schiirt dit.
Feuer zu seinem Kuchen.
Jeder 814.
— 432 —
814 Jeder.
Etihver rager heist lid til sin egen Kage. Je-
der sclmrt am liehsten Feuer zu seineni ei-
ffenen Knchen.
Enhver vil rage lid ad sin Gryde. Jeder icill
Feuer zu seinem Topfe schiiren.
Hwaer ragher lid at sijn Kagbe. (adil.) S.
fiver u. s. w.
Hwser ladher syt Skijb dybiesth. (ada.) Jeder
beladet sein Schiff am tiefsten.
is. Hvor skarav eld aS sinni koku. S. Ever u. s. to.
Hviir rakar eld aS sinni grytn. Jeder schiirt
Feuer zu seineni Topf.
Hvor hleSr sitt skip allramest. Jeder beladet
sein Schiff am allermeisten.
Sina uauSjmrft s^rhvor mest metr. Sein Be-
diirfniss achtet Jeder am meisfen.
Sina fordild ssekir hvor. Seinen Vortheil suclU
Jeder.
nW. Dat vil kvar kara Eld aat si Kaka (under si
Gryta). Es will Jeder Feuer zu seinem
Kuchen (unter seinen Topf) schiiren.
Dat vil kvar mjola si Kaka. Es will Jeder
seinen Kuchen mit Mehl hestreuen.
Kvar tenkjer paa si Torv. Jeder denkt an
sein Bediirfniss.
SW. Hwar skrapar eld under sin gryta. S. Ilv'ur
rakar u. s. w.
Hwar rakar eldh til siuna kaku. (asw.) S. liver
u. s. w.
It. Quilibet ad propriani tortellam confovet ignem.
(mlt.)
Qvisqve suae trieri solet apta profunda tueri.
(mlt.)
CW. Manar Y ana sin seu mulin. (obi.) Das Was-
ser auf seine Miihle leiten.
fz. Chacun tire I'eau a son moulin. S. Elk een
u. s. w.
Chacun preclie pour sa paroisse. S. Jidere
U. S. IV.
Chacun preclie pour son sainl. Jeder predict
fiir seinen Heiligen.
Chacun cherclie son propre profit. Jeder sucht
seinen eigenen Vortheil.
Chascun moxilin trait a luy eau. (afz.) Jede
Miihle zieht Wasser an sich. ,
nf. Tot r monde file po s' molin. (w.) Jedermann
spinnt fiir seine Miihle.
On preclie todi por s' poroche (po s' saint).
(w.) Man predigt stets fiir sein Kirchspiel
(fiir seinen Heiligen).
On n' cesse di pr^chi po s' saint. (\v.) Man
lasst nicht ah, fiir seinen Heiligen zn pre-
digen.
Cadu que tire 1' aigue tau son muuli. (r>rn.)sf.
*S'. Elk een u. s. w.
Cadun voou vira V Tiigo ;V soun moulin. (Lgd.)
Jeder will das Wasser auf seine Miihle
leiten.
Cadun vou virar I'aygo a son moulin. (iiprv. )
S. Cadun voou u. s. u\
Cadun prego per sa paiToqui. (nprv.) S, Cha-
cun preche pour sa u. s. w.
Ognuno tira I'acqua al suo molino. S. Elk it.
een u. s. w.
Ognun cerca V util suo. Jeder sucht seinen
Nutzen.
Ognun cerca '1 suo vantaggio. S. Sina for-
dild U. S. ID.
Ciascuno per s6 pesca. Jeder fischt fiir sich.
Ogni gallina ruspa a se. Jede Henne scharrf
fiir sich.
Ognunu pcnsa a casi soi (ai so fatti). (c-rs.) mi.
Jeder denkt an seine Angelegenheiten.
Ignon tira I'acqua a e su mulen. (rem.) S. Elk
een u. s. u\ [heten.
Ignon fa ora par se. (rem.) Jeder liissl fiir sich
Igniin pcnsa par se. (rom.) Jeder denkt an
sich.
Ognuno auzza i suoi ferri. (t.) Jeder schiirft
seine Eisen.
Ogni gallo ruspa a se. (t.) Jeder Ilahn scharrt
fiir sich.
Ognuno corre a smorzare il fuoco a casa sua.
(u.) .Jeder Vduft das Feuer in seinem Hause
zu loschen.
Ogn' grill grilla a si. (em. B.) Jede Grille ni.
zirpt fur sich.
Ogm'iii tira 1' aqua al so mulein. (em. B.) S.
Elk een u. s. w.
Tirar 1' acqua al so niolen. (em. P.) S. Manar
u. a. w.
Tirer Y acqua al s6 niolein. (em. R.) S. Manar
u. s. ic.
Tira 1' acqua siil so miih'. (1. brs.) S. Manar
u. s. w.
Tucc voeureu tira 1' acqua al so molin. (I. m.)
Alle mochten das Wasser auf ihre Miihle
leiten.
Tia r segua a-o so moin. (Hg.) S. Manar u. s. w.
Tire 1' aqua a so mulin. (piem.) S. Manar u. s. rr.
Ognun peussa per chiel. (piem.) »S'. Igniln
pensa u. s. w.
Tuti cerca de tirar 1' aqua al so molin. (v.)
Jeder sucht das Wasser auf seine Miihle zu
leiten.
Tiiti cerca el so utile, (v.) S. Ognun cerca
I' util u. s. v\
Jeder 814.
_ 433 —
817 Jeder.
Tnti tira V aqua al sno mulin. (v. trst.) S.
Elk een u. s. u\ *
si. Og-nuno tiri 1' acqua al suo moliuo. (npl.) S.
Elk een u. s. w.
Ognunu tira acqua a lu so mulinu. (s.) S.
Elk een u. s. w.
pt, Cada hum chega a braza a sua saidinlia. Je-
der hringt die Kohle an seine Surdelle.
S|). Cada uno quiere llevar el agua a su moliuo
y dejar eu seco el del vecino. Jeder wiinscht
das Wasser auf seine Miihle zu leiten und
die des Nachbarn trocken zu lassen.
815. Jede Sau hat ihrcu Martiustag.
fz. A chaque pore vient la Saiut-lVIai'tin. Filr je-
des Schwein komvit der Martins faff.
sf. Cade por a souu San -Marti, Cadii coiuji souu
michau mati. (Lgd.) Jedes Schwein hat sei-
nen Martinstag, jeder Schurke seinen schlini-
men Morgen.
pt. Cada porco tern su S. Martiuho. Jedes Schwein
hat seinen Martinstag.
A cada bacorinho vem sen S. Martiuho. Fiiv
jedes kleine Ferkel konimt sein Martinstag.
sp. A cada puerco su saut Martin. Fiir jedes
Schwein sein Martinstag.
A cada puerco le vieue su saut Martiu. (asp.)
Fur jedes Schicein kortimt sein St. Martinstag.
816. Jedem das Seine, so hat der Teu-
fel Nichts.
Jedem das Seine, ist nicht zu viel.
md. Jiderengem scant (da' krit der Deiwel neischt).
(mrh. L.) Jedem das Seine (da kriegt der
Teufel nichts).
pd. Jedem et sing, dan hat der Duvel nix. (nrh.K.)
Em Jeden det Seinj. (nrh. S.) Einem Jeden
das Seine.
Elk Sins, dann kriggt de Dowel nix. (ns. B.)
S. Jiderkngem u. s. w.
Elk sins, denn krigt de Diiwel nix. (ns. O. J.)
S. Jiderengem u. s. w.
Loot em Jedern dat Siene. (ns. W.) Lass ei-
nem Jeden das Seine.
Jedem 'et sine, daun hiat de Diiwel nicks.
(wstf. Mrk.)
(It. Elk het zijne, zoo krijgt de Booze niets. Je-
devi das Seine, so kriegt der Bose Nichts.
Elk het zijne, is niet te veel. S. Jedem das
Seine, ist u. s. to.
Elk zijn deel aan de stockfischvellcn. Jedem
sein Theil an den Stockfischh'duten.
Arkan sin Anj, do 's Neaman bidranj. (F.) Je- fs.
der sein Eigenes, so ist Niemand hetrogen.
Naar Enhver faaer sit , faaer Fanden intet, dli.
Wenn Jeder das Seine kriegt, kriegt der
Teufel nichts.
pegar hvor hefir sitt, hefir fjandiun ekki ncitt. is.
Wenn Jeder das Seinige hat, hat der Teufel
nichts.
Sitt er a3 hvorju. S. Em Jeden u. s. to,
Ta i8 hvor tekur sitt, faer fjandin einki. (fser.)
Wenn Jeder das Seine nimmt, kriegt der
Teufel nichts. [kriegen.
Lat hvar fa sitt. Lasst Jeden das Seine S\V.
Suum cuique. It.
A mintgin il siu, sche ha il nauscli nuot. (obi.) CW.
A minch'iin ilg sieu. (obi.) S. Em JHen u. s. w.
Chacun le sien , ce n'est pas trop (A chacun fz.
le sien n'est pas trop). S. Jedem das Seine,
ist u. a. w.
A chaque saint son cierge. Jedem Ileiligen
seine Kerze.
Chaskeun' si compte, li diale n'aret rin. (w.) nf.
Jedem das Seine, so wird der Teufel nichts
hahen.
Cheskon si ouhai. (w.) Jedem sein Vogel.
Chacun s' n' ousieau (w, M.) S. Cheskon u. s. w.
Cadu Qo de sou n'^y pas trop. (Brn.) S. Jedem sf.
das Seine, ist u. s. w.
A cadun lou siou, n' es pa tro. (Lgd.) >S'.
Jedem das Seine, ist u. s. w.
Cadun lou siou, non es pas trop. (nprv.) S.
Jedem das Seine, ist u. s. w.
Ad ogni santo la sua candela. S. A chaque it.
u. s. w.
817. Jedem dUnkt seine Eule ein Falk.
Jeder meint, sein Kuckuck singe besser, als des
Andern Nachtigall.
Jeder halt sein Kupfer fiir Gold.
Jeder halt sein Stroh fiir Heu und des Andern
Heu fiir Stroh. [Hiihner.
Seine Eier sollen mehr gelten, als andrer Leute
Sei Dreek stenkt a beszer bi en Annere siinncr. md.
(frk. H.) Sein Koth stinkt auch Lesser als
einem Andern seiner.
He meent sin Drekk is Muskaten. (ns. B.) Er pd.
meint, sein Koth ist Muskate.
55
Jeder 817.
434 —
819 Jeder.
Ik hool min Peeper so good as du din Saf-
ran. (ns. hist.) Ich halte meinen P/effer
fiir so gut, wie du deinen Safran.
Ik hol(de) min Peper so god, as he sin Saff-
ran. (ns. O. J.) Ich halte meinen Pfeffer
filr so gut, als er seinen Safran.
Ich halte meinen Pfeffer so gut', als er seinen
Saffran. (ns. Pr.)
Ik halle so gnet mineu Piaper, as du dineu
Safferan. (wstf. Mrk.) S. Ik hool u. s. w.
(It.
Cll,
fs.
dii
Elk denkt, dat zijn uil een valk is. Jeder
denkt, dass seine Eule ein Falk ist.
Elk denkt zijn' dnivel een' engcl. Jedem
dilnkt sein Teufel ein Engel.
Elk meent, dat zijn koekoek fraaijer zingt dan
eens anders iiachtcgaal. Jeder meint, dass
sein Kuckuck sclioner singe, als eines andern
Nachtigall.
A man thinks his own geese swans. Man
halt seine eigenen Gdnse filr Schuiine.
Eveiy man thinks his ain craw blackest, (scho.)
Jeder halt seine Krdhe filr die schwilrzeste.
Hi belt sin Kat bceder iiiis an Oodern sin Kiiii
(sin Pobber so gud iiiis dii din Safran. (A.)
Er halt seine Katze filr lesser, als eines
Anderen seine Kuh (seinen Pfeffer fiir so
gut, als du deinen Safran.
Sin grae Gais sh;in jillti'dd Swuhne we.se. (M.)
Seine gratien OUnse milssen immer Scfnvane
sein.
Enhver tfeukcr (mener), bans Kobber crGubl.
Jeder denkt (meint), sein Kupfer ist Oold.
Enhver mener, bans Ugle er en Falk. Jeder
denkt, seine Eule ist ein Falke.
Mangeii bilder sig iud, at bans ^g er bedre
end en Andens Hone. Mancher hildet sich
ein, dass seine Eier hesser sind, als eines
Andern Hiihner.
Hvorjum [)ykir sinn fugl fagnr og sinir siiVir
saimilegir. Jedem diinkt sein Vogel ich'on
und sein Benehvien paaaend.
Hvarje fagl tyckcr om sin sang. Jedem Vogel SW.
gef'dUt sein Gesang.
Hvar tyckcr sin egen giarning bast. Jeder
halt sein eignes Werk fiir's beste.
Suum cuique pulchrum. It.
Cbacun ayme le sien. Jeder lieht das Seine, fz.
On z' ainie turtos ses kaies. (w.) Jeder lieht sf.
seinen Flitterkram.
Sa cosa sua a totus paret bella. (si. sa.) Das it.
Eigne scheint Allen schiJn.
tud,
en.
818. Jedem gefallt das Seine.
Dem Storcb gefallt sein Klappern wohl.
as Gofallt niadam se Kappa, (frit. H.) Es ge-
filllt einera Jeden seine Kaiipe.
Every man likes his own things best. Jeder
Mensch hat seine eigenen Sachen am liebsten.
dii.
IS.
Enhver Fugl synes godt om sin egen Sang.
Jedem Vogel dilnkt sein eigener Gesang gut.
Hvorjum {joknast sm visa vel. Jedem gefallt
seine Weise wohl.
819. Jedem Narron gefallt seine Kappc.
Jedem Narren gefallt sein Kolben wohl.
Jedem Lappen Gefallt sein Kappen.
Jedem gefallt seine Weise wohl, D'rum ist die
Welt der Narren voll.
Keyn guot dem naiTcn jn der welt basz dann
syn kolb vnd ptiff gevelt. (ad.)
Sit iederman gevellet sine wise wol, da von ist
vol, spricht man, daz lant der toren. (ad.)
Ain yegklichs govelt (Secht manger gfellt) im
selber wol, des ist die welt (werlt) der toren
vol. (ad.)
Wir gevallen alle uns selben wol, des ist diu
werlt (daz lant) gar toren (der afifeu) vol. (ad.)
En jede Narrn gefallt sa Kappe. (frk. H.) md.
An jeidan Dappan gafelt sei Kappan, an jeidan
Nsvrn sei Weis. (frk. H. S.) Jedem Tollen ge-
fallt seine Kajipe, jedem Narren seine Weise.
Jeden Narren gefellt seine Kapp. (Hrz.)
an Jadan Lappm gfallt sei~ Kappm. (bair. O.-L.) od.
S. Jedem Lappen u. s. to.
A'n iad'n Lopp*n gfoUd sain Kopp'n, und mia'
main Hau'm. (ndo.) Einem jeden Narren ge-
fcillt seine Kappe und mir meine Ilauhe
(MiitzeJ.
Jed-u Lapp-n g-f^Ut sei~ Kapp-n. (opf. N.) S.
Jedem Lappen u. s. w.
Jedem Narren gfallt sein Kappen. (schwb.)
Einem jeden Narren gefallt seine Kappe. (scliwei.)
Es gefallt jedem Bettler sein tStecken. (schwei.)
An niaddn Loppm gfold sain Koppm. (st.) S.
Jedem Lappen u. s. w. *
An ied-n Lapp-m g-fallt sei" Kapp-m. (tir.) 8.
Jedem Lappen u. s. w.
Jeden Narren gefellt sine Kappe. (ns. ha. G. u. G.) pd.
Jeder 819.
435 —
820 Jeder.
En jederm (Jedem) Nan-en gefallt siene (seine)
Miitze. (ns. W.)
Em ideren Nan-en gefallt sine Miisse. (ns. W.
U,) S. En jederm u. s. w.
(It. Den Gek behaagt zijne kolf. Dem Narren ye-
f'dllt sein Kolben.
Eenen zot dunkt zijne kaproen zeer kostelijk
te wezen. Einem Narren dilnkt seine Kappe
sehr kosthav zu sein.
SW. Hvarje nan- sattei- varde pa sin kapa. Jeder
Narr sch'dtzt seine Kappe hoch.
Nanren behagar sit egit wijs. Dem Narren
hehagt seine eir/ene Weise.
Hwar narr behagar sitt egit wijs. Jedem Narren
behuffi seine eir/ene Weise.
Narren tycker altijdh, at bans Pijpa later bast.
I)er Narr meint stets, dass seine Pfeife am
hesten klinyt.
It. Cuilibet fatuo placet sua clava. (mlt.)
pt. Cada louco com o seu thema (teima). Jeder
Narr mit seinem Thema (Eigensinn).
sp. A cada necio agrada su porrada. Jedem Nar-
gefdllt sein Kolben.
820. Jedem Vogel gefallt sein Nest.
Jeder Vogel bat sein Nest lieb.
od. Jeder Vogel liebt sein Nest, (bair.)
Ein jeder Vogel liebt sein eigen Nest, (schwei.)
(It. Elke vogel prijst zijn nest. Jeder Vogel preist
sein Nest.
eu. Every bird thinks its ain nest best, (scho.)
Jeder Vogel halt sein eigenes Nest fiir das
beste.
is. Hvoi;jum fugli fellr sitt hreiSr vel. Jedem
Vogel gefallt sein Nest ivohl.
sw. Hwar fogel tycker om sitt bo.
It. Sua cuique Patria jucundissima est.
CW. Ad ogni utsche plescha sieu gnieu. (Id. O.-E.)
fz. A tout oiseau Son nid est beau. Fiir jeden
Vogel ist sein Nest schon.
Chaque oiseau trouve son nid beau. Jeder
Vogel findet sein Nest schon.
A chacuu oiseau son nid semble beau. Jedem
Vogel scheint sein Nest schon.
A chacun oisieau est tosjors son ni le plus biau.
(afz.) FUr jeden Vogel ist sein Nest stets
das schonste.
A chacun oisel sun ni li est bel. (afz.) S, A
tout u. s. w.
A chascun oisel ses nis li est biax. (afz.) S.
A tout u. s. 10.
Cheque ose trouve son nid be. (F.-C.) S. nf.
Chaque oiseau u. s. w.
A tout oiseau Son nid semble beau, (nrni.) S.
A ckacwn oiseau u. s. iv.
A chasqu' ousseou, son nis I'y cs bcou. (uprv.) sf.
S. A tout u. s. w.
Ad ogni uccello Stio nido h bello. S. A tout it.
M. s. w.
Ogni acellu ama u so nidu. (crs.) S. Jeder mi.
Vogel liebt u. s. ic.
Ogn' acellu brama di jugne a n so nidu. (crs.)
Jeder Vogel wiinscht in sein Nest zu kommen.
Ognunu ama u so fucone. (crs.) Jeder liebt
seinen Herd.
Ignon v6 ben a la su patria. (roni.) Jeder
liebt sein Vaterland.
Tott v6 ben a e su pajes. (rom.) Jeder liebt
seine Heimath.
Ad ogni uccello Suo nido par bello. (t.) S. A.
chacun oiseau u. s. w.
Ogni uccello fa festa al suo nido. (t.) Jeder
Vogel begriisst sein Nest mit Freude.
Ogni uccello canta meglio nel suo nido, che
in quello degli altri. (t.) Jeder Vogel singt
besser in seinem Nest, als in dem der Aoidern.
Ogni volpe ama la sua buca (tana), (t.) Jeder
Fuchs liebt seinen Bau.
Ogni formica ama il suo buco. (t.) Jede Ameise
liebt ihr Loch.
Ogni formica port' amore al suo buco. (t.) Jede
Ameise tragi Liebe zu ihrem Loch.
Ogni iisel in del so nin Canta mei che iu quel ni.
visin. (1. m.) .Jeder Vogel in seinem Nest
Besser singt, uls in Nachbars Nest.
Ogni formiga la ama el s6 biis, Ogni can I'e
bon al so iis. (1. m.) Jede Ameise liebt ihr
Loch, jeder Hand ist gut an seiner Thiir.
Ogni oscl so ni ai smia bel. (piem.) S. A
chacun oiseau u. s. w.
Ogni oselo ama el so nio. (v.) <S'. Jeder Vogel
liebt u. s. w.
Ogni formigola ama cl so buso. (v.) >S'. Ogni
formica ama u. s. ir.
Tuti ama el so paese. (v.) S. Tott vo u. s. w.
Ogni oselo ama el so gnaro. (v. ver., vie.)
S. Jeder Vogel liebt u. s. iv.
Ogni oceddu voli lu so nidu. (s.) Jeder Vogel si.
will sein Nest.
Ogni oceddu torna a lu so nidu, ogni furmica
porta a lu so bucu. (s.) Jeder Vogel kehrt
55*
Jeder 820.
— 436 —
821 Jodor.
in sein Nest zuriick, jede Avieise tv'dijt in
ihr Loch. I
SI>. A cacla paxarilhi agrada sii niilillo. Jedeni
Voyelchen hcluifjt sein Nestchen.
821. Jeder liat oin Heiml von Mcnsclicu -
fleiscli.
pd. De Mainjtsi-he se gnor ons' enem Lim gedrct
(fun eiiom Dapiicr gcniatht). (iirli. S.) Die
Menschen sind alle. aus einem Lehm gedreht
(von einem Topfer gemacht).
(It. Het is al een inoeis kind, Es ist ciner Mutter
Kind.
eil. They're a' tarred with ae stick, (sclio.) Sie
sind Alle mit einem Slock ijetheert.
They're a' ae sow's pick, (scho.) Sie sind alle
tin Schweinef/espiil.
is. Nakinn teSist mann, nakinn deyr liann. Nackend
wird der Mensch fjehoren, nackend stirbt er.
UW. D'er alle bakadc av same Kuoda. Es sind
Alle aus deiiiselhen Tei</ f/ebacken.
Naar Khedi var av, var alle like. Wcnn die
Kleider ah w'dren, ivilren Alle gleich.
D'er alle fatige fodde (bene borne). Es sind
Alle arm (nackend) gehoren.
It. Homo sum, humani nihil a mo alicnnm esse
puto.
CW. Carstioun ei Carstiouu, Miuch'iin ha sias Men-
das, (obi.) Mensch ist Mensch, ein Jeder
hat seine Fehler.
IJZ, Tout corps sont forges d'une matiere. (afz.)
Alle Leiber sind aus einem Staff geschmiedet.
Tout estat est viande a vers, (afz.) Jeder
Stand ist Fleisch filr die Wiirmer.
nf. Vous estes tous d'une pel revestns. (Chmp.)
Ihr seid Alle mit derselben Ilaut bekleidet.
C'est tos liorames, dispeu ci jusqu' a Rome,
(w.) Es sind Alles Menschen von hier
bis Mom.
C'est tos botous d' meme drap. (w.) Es sind
Alles Kn'dpfe von demselben Tuche.
sf . San bein ti de la mima mataira , ma ne san
pas ti de la mima manaira. (Pat. s.) Sind
wohl Alle aus demselben Stoff, aber sind
nicht Alle von derselben Manier.
it. Tutti siamo di came e d'ossa, Alle sind loir
aus Fleiscli und Knochen.
Tutti siamo della medesima massa. Alle sind
loir von derselben Masse.
Tutti sono d'lui panno e d'una laiia. Alle
sind von einem Tuche und einer Wotle.
Essere tutti d'una stessa pannina. Alle von
demselben Stiick Tuch sein. [sein.
Essere tutti d' un polo. Alle von einem Fell
Esscr tutti di una buccia. Alle wn einer
Rinde sein.
Esser macchiatl di una istessa pcce. Mit dcm-
selben Pech befleckt sein.
Esscr tagliati di una misura. Nach einem.
Mass geschnitten sein.
A sen t6tt c d' clieran. (roni.) Es sind Alle mi.
von Fleisch.
Essar t6tt d'un tai. (rom.) Alle von einem
Schnitt sein.
Essar tiStt cumpcgn. (rom.) Alle Gefahrten sein.
Ogni uomo k uomo. (t.) Jeder Mensch ist
Mensch.
Ogni uomo ha cinque dita nolle mani. (t.)
Jeder Mensch hat funf Finger an der Hand.
Nessuno 6 piu che uomo. (t.) Keiner ist mehr
als Mensch.
Tutti siam di creta, e Dio il vascUaio. (t.)
Alle sind tvir von Than, und Gutt (ist) der
Topfer.
Tutti siamo d' una pasta, (t.) Alle sind loir
von einem Teige.
Tutti siamo d' un pclo e d' una lana. (t.) Alle
sind icir von einer Haul und einer Wolle.
Tutti della stessa pannina. (t.) Alle von dem-
selben Stiick Tuch.
Tutti siam macchiati d' una pecc. (t.) Alle
sind irir mit einem Pech befleckt.
Esser tiitt fiii d'una mamma, (cm. IJ.) Alle ni.
einer Mutter Kinder sein.
Esser tiitt d'una taia. (em. B.) .S'. Essar tdtt
d'un u. s. w.
Tutt fio^u d'una madra. (em. P.) Alle Kinder
einer Mutter.
S6m toe 6m. (1. b.) Alle sind wir Menschen.
Esse tuti d'una rassa. fpiem.) Alle von einem
Oeschlecht sein.
Esse tuti d'una pasta, (piem.) Alle von einem
Teige sein.
Esse tut' istessa farina (farina conpagna). (piem.)
Alle dasselbe (das gleiche) Mehl sein.
Esse macia tuti dl' istess apeis. (piem.) Alle
mit demselben Pech befleckt sein.
A son tuti conpagn. (piem.) Es sind Alle
Gefahrten.
Tuti semo (Semo tuti fati) de carne. (v.) Wir
sind Alle von Fleisch (gemachtj.
Semo tuti de la stessa pasta, (v.) Wir sind
Alle aus demselben Teige.
Jeder 821.
- 437 —
824 Jeder-
Tuti se xc de 1' istessa roba. (v.) Alle sind
cms demselhen Zeuye.
I onieni xe filai tuti zo da una roca. (v.) Die
Menschen sind alle von einemEocIcen herunter-
gesponnen.
Tuti i omeni xe compagni come i meloni de
Cioza. (v.) Alle Menschen sind sich gleich
wie die Melonen von Chio<jgia.
I omeni xe sempre i stessi. (v.) Die Mensclien
sind immer dieselben.
si. Totu SOS homines sunt homines, (sa. L.) Alle
Menschen sind Menschen.
822. Jeder hat seinen eignen Teufel.
Jeder hat seinen Teufel vor der Thiir.
dji. Enhver baer sin Ficnde i sin egen Barm.
Jeder tragi seinen Teufel in seiner eignen
Brust.
is. Ilvor hefir sinn djoful a(5 draga. Jeder hat
seinen Teufel zu tragen.
SW. Hvvar bar en egen skalck i barmen. Jeder
trdgt einen eigenen Schalk int Busen.
it, Tott ha e su debul. (mi. rom.) Jeder hat
seinen Teufel.
mi. Da par tott ui e e su gevul. (rom.) Uberall
hat man seinen Teufel.
Ognuno ha il suo diavolo all' uscio. (t.) S.
Jeder hat seinen Teufel u. s. v:.
823- Jeder hat seinen Splitter.
Jeder hat seine SchcUe.
Jeder Mensch hat seinen Zwickcl.
Ein Jeder hat seinen Wurni.
Jeder Gelehrte hat seinen Schiefer.
Keiner ist so king, dass er nicht ein wenig
Nan"heit iibrig hatte.
Kein weiser Mann ward je genannt, An dem
man nicht ein Thorheit fand.
od. Jede het si Spore, und wer's nid glaubt, bet
zwee. (schwei.) Jeder hat seinen Sporn und
xcer's nicht glauht, hat zicei.
pd. Malk ritt si Steckepead. (mh. Gl.) Jeder reitet
sein Steckenpferd.
CU. Every man has his foible. Jeder Mensch hat
seine Schwdche.
Eveiy man has a fool in liis sleeve. Jeder
Mensch hat einen Narren in seinem Armel.
Every man has his ain bubbly-jock, (scho.)
Jeder Mensch hat seinen eigenen Truthahn.
Every man has his ain draff-poke, though some
hang cider than others, (scho.) Jeder Mensch
hat seinen eigenen Sprensack, nur dass
manche mehr hervorhdngen als andere.
Naturen hrenger hver en Bjajlde paa. Die (lU.
Naiur hdvgt Jedevi eine Schelle an.
Chacun a sa marotte. S. Jeder hat seine u. s. v. I'z.
Chacun a son ver coquin. S. Ein Jeder u. s. iv.
Ognunu ha un estru di pazzia. (mi. crs.) Jeder it.
hat einen An flag von Narrheit.
Ognunu e scemmu e un si cunnosce. (crs.) mi.
Jeder ist ndrrisch and kennt sich nicht.
Ognunu ha i so estri (capricci). (crs.) Jeder
hat seine Grillen.
Tott ha e su ramadell. (rom.) Jeder hat sein
Astchen.
Ognnn n' ha il suo ramicello. (t.) S. Tott u. s. w.
Ogni cavret il so saltet. (frl.) Jedes Zickleinm.
hat ihr Sprilnglein.
Tuti ghe n' ha un ramo. (v.) Jeder hat einen
Zweig.
Tuti ga i so ciodi. (v.) Jeder hat seine Ndgel.
Ogni omu avi la so linea. (s.) Jeder Mensch si.
hat seinen Strich.
Ognunu avi lu so chiovu, cui 1' avi vccchiu,
e cui r avi n(jvu. (s.) Jeder hat seinen
Nagel, der hat ihn alt und der hat ihn neu.
Cada uno lleva un loco en la manga. Jeder sp.
trdgt einen Narren im Armel.
Todos somos locos, los unos y los otros. Alle
sind trir Narren, die Einen und die Andern.
824. Jeder ist seines Gliickes Schmidt.
Der Mensch ist .seines Gliickes Schmidt.
Wo Einer hin will, da thut ihm das Gliick die
Thiir auf.
Elk is een smid van zijne tigcne fortuin. dt.
Every man is the founder (architect) of his en.
own fortune. Jeder Mensch ist der Griinder
seines eignen Glilcks.
Enhver er sin Lykkes Smed. dii.
Hver er sin egen Lykkes Smed. Jeder ist
seines eigenen Gliickes Schmidt.
Hwer Man jer sijn eghen Smedh. (adii.) Jeder
Mann ist sein eigener Schmidt.
Hvor er sinnar lukku smiSr. is.
Jeder 824.
— 438 —
825 Jeder.
SW. Hvcar och en ar sin egen lyckas smed. S.
Hver er u. s. w.
Hwar smijder sielff sin egen Lycka. Jeder
schmiedet selhsi sein eif/enes GlUck.
Mijngen smijder sielif sin Olycka. Mancher
schiniedet selhst seht Unyliick.
Hwar man jer sin eghin sniidli. (asw.) S.
Ilwer u. s. w.
It.
cw.
fz.
it.
mi.
Im.
pt.
si>.
Quisquis faber fnrtunae.
Quilibet fabcr propriae fortunae.
Suae fortunae fabcr.
Fortunam suam qiiisque parat. [(mlt.)
Omnis homo statui quit (qvit) faber esse sui.
Minchia sabi Pi-acticaut Ei dilg Gliick sieu sez
Fabrlcant. (obi.) Jeder klufje Praktikunt
1st seines Gliickes Fahrikant.
Cluicun est artisan de sa fortune. Jeder ist
seines Qlilckes Urheher.
Ognimo h figliuolo delle sue azioni. Jeder ist
Sohn seiner Thaten.
Ognnnu 6 figliolu di c so azzioni. (crs.) S.
Oijnuno u. s. w.
Ignon s fabrica e su stet. (rom.) Jeder ijriindet
sich seinen Stand.
Ognuno e figlio delle proprie azioni. (u.) Jeder
ist Sohn der eif/enen Thaten.
La fortiina, ga I' &m, se la f^m. (1. b.) Das
Gliick, ivir huben es, ivenn wir's uns schaffcn.
La fortiina 1 ^ de chi se la fa, (1. m.) Das
Gliick ist dessen, der es sich schafff.
La fortuna xe de chi se la fa. (v.) S. La
fortiina I' k u. s. to.
Tuti se fabrica '1 so stato. (v.) S. I(jnon u. s. ic.
Ognunii si fabbrica la so furtuna. (s.) Jeder
schafft sich sein Gliick.
Qui queret sorte, la devet quircare. (sa. L.)
Wer Gliick will, muss es suchen.
Cada hu es fill de sas obras. (neat.) Jeder ist
Sohn seiner Werke.
Vem a ventura a quem a procura. Das Gliick
kommt zu dem, der es sich schafft.
Viene ventura li quien la procura. S. Vem
u. s. w.
Viene ventura a hombre que se la procura.
(asp.) Das Gliick kommt zu dem Menschen,
der es sich schafft.
Ein iegelicher ist im selber holt, (ad.)
Erst komm' ich, und dann kommt mein Niich- md.
ster. (sa. M.)
Arscht komm ich nnn anncr Lut goir net. (thr. K.)
Erst komm' ich und andere Leute gar iiicht.
E Jeder jisz sich salweszt um nechsten (avi pd.
niichsten). (nrh. S.)
Ripps! rapps! in min S«ack, ick bin mi siilwst
de nachst. (ns. A.) Ripps! rapps! in meinen
Sack, ich bin mir selhst der Ndchste.
Eerst Ohm, denn Ohms Kind. (ns. li.) Erst
Oheim, dann Oheims Kind.
■Jeder is sek siihvest de Naechste. (ns. ha.
G. u. G.)
Erst Vader tin denn Sone. (ns. ha. G. u. G.)
Erst Vater icnd dann Sohn.
lirst kam ick, un denn kam 'k noch eens, un
denn kam 'k tum driiddeninal. (ns. M.-.Str.)
Ei'st komm' ich und dann komm' ich noch
ein Mai und dann komm' ich zum dritten Mai.
Jeder is sick sclwer de Nocheste. (ns. W.)
825. Jeder ist sich selbst der Nachste.
Erst komm' Ich und wieder Ich und nochmnls
Ich und dann kommen die audern noch
lange nicht.
Men is zich zelven de naastc. Man ist sich dt.
selbst der Nachste.
Mijn gebuur vare wel , maar liever ik zelf.
Meinem Nachbar jeh' es i/ut, aber lieber
noch mir selbst.
Eerst oom en dan ooms kinderen. Erst Ohm
und dann Ohms Kinder.
The priest christens his own child first. Der en.
Prediffer tauft sein eif/enes Kind zuerst.
There's nae sel sae dear as our ainsel. (scho.)
Niemand ist so lieb wie wir selhst.
Ilka blade o' grass keps it's ain drap o' dew.
(scho.) Jeder Grashalm hehcilt seinen Thau-
tropfen.
Keep your ain tish-guts to your ain sea-maws.
(scho.) Hebt eure eifjenen Fischma<jen fiir
cure eif/enen Seemowen auf.
Keep your ain grease for your ain cairt-wheels.
(scho.) Heht e^ier eigenes Fett fiir eure
eif/enen Wagenriider auf.
Allemau gud, man ham sallew dagh bast. (A.) fs.
Jedermann gut, aber sich selbst doch am
hesten.
Enhver er sig selv nsermest. dS*
Hver er sig selv huldest. Jeder ist sich selbst
am holdesten.
Hver skal vsere sig selv kiserest. Jeder muss
sich selhst am liebsten sein.
Hvor er sjalfum ser nsestr. is.
Ser er hvor nsestr.
Jeder 825.
— 439 —
826 Jeder.
Hv5r sitr sjalfum s6r ntest. Jeder sitzt sich
selbst am ndchsten.
Sjalfs er hondiu hoUust. Sich selbst ist die
Hand am holdesten.
Sar er houd bollust. (ftx?r.) S. Sjalfs u. s. w
llW. D'er kvar seg sjolv npermaste. Es ist Jeder
sich selbst der Nachste.
SW. Hwar och en ar sig sjelf narniast.
Hwar ar sig sjelf narmast.
Man ar sig sjelf niiruiast. Man ist sich selbst
am nachsten.
It. Quisque sibi proximus.
Sibi qiiisque amicus est.
Proximus sum egomet mihi.
Ipsemet nnicus est: sibi soli proximus ipse
est. (mlt.)
it, II primo prossimo 6 se stesso. Der erste Ndchste
ist man selbst.
Fa bene a te c ai tuoi, e poi agli altri se tu
puoi. Thue dir imd den Deinen wohl und
dann den Andern, wenn du kannst.
mi. Pensa prima a te e poi all' altri. (crs.) Denke
zuerst an dich und dann an die Andern.
Prema par se e pu dop par j etar. (rom.) Zuerst
fur sich und dann nachher fiir die Andern.
E yigiior us f6 prema la berba par se e pu u
la fc ai Apostul, (rom.) Der Herr barbierte
zuerst sich selbst und dann die Apostel.
Oguun vuol mcglio a s6 clie agli altri. (t.)
Jeder will sich mehr wohl, als den Andern.
San Francesco prima si faceva la barba per
se, e poi la faceva a' suoi frati. (t.) St.
Franciscus barbierte zuerst sich selbst und
dann seine Monche.
San Pietro prima si faceva la barba per se, e
poi la faceva agli Apostoli. (u.) St. Peter
barbierte zuerst sich selbst und dann die
Apostel.
ni. Primma te e po i too e p6 j' eter est poo,
(em. R.) Zuerst du und dann die Deinen
und dann die Andern, kann es sein.
Prema i s6 e po i alter se sa po. (1. b.) Zu-
erst die Seinen und dann die Andern, wenn
es sein kann.
San Franzech el fas^a la barba prima a lu e
p6 ai s6 fra. (1. b.) S. San Francesco u. s. w.
El Signiir prema el s' a fat la barba a Itt e
p6 ai so dissepoi. (1, b.) Der Herr hnt zu-
erst sich selbst und dann seinen Schiilern
den Bart rasiert.
Toe i canta piiss^ be Quand i dis: qra pro me!
(1. b.) Alle sing en besser, wenn es heisst:
Ora }}ro me!
Ti pensa prima a ti, p6 pensa ai tf), E dopo
pensa ai olter, se te po. (1. m.) Denke zu-
erst an dich, dann denke an die Deinen,
und nachher denke an die Andern, wenn
da kannst.
Prima mi e peTii j' aotri. (piem.) Zuerst ich
und dann die Andern.
Prima per ii me e pelii per j' aotri, (piem.)
Zuerst fiir die Meinen und dann fiir die
Andern.
Prima a j' e ii uostri interessi e pcTii coi dj'
aotri. (piem,) Zuerst kommen unsere Vor-
theile und dann die der Andern.
El Signor s' a fato prima la barba lu e po '1
ghe r a fata ai so apostoli, (v.) S. E Sii/nor
u. s, w.
El Signore s' ba lava i \nii prima a lu e po
ai so apostoli, (v.) Der llerr hat zuerst sich
selbst und dann seinen Aposteln die Fiisse
gewaschen.
Fa beni prima a Ii parenti toi, Doppu a cui si,
piaci di 1' amici toi. (s.) Thue zuerst
deinen Verwandten wohl, nachJier dem deiner
Freunde, icelcher dir beliebt.
Prima est Dcus et pustis sunt sos Sanctos. (sa.)
Zuerst kommt Gott und dann knmmen die
lleiligen.
Farei primciro bem aos mcus, entao aos albeios. |)t.
Ich verde zuerst den Meinigcn n-ohWmn,
dann den Fremden.
Mclhor he o men que o nosso. Besser ist das
Meine, als das Unsere.
Lo mio, mio, y lo tuyo de entrambos. Das sp,
Meine mein und das Deine Unser Beider.
820. Jeder kehre vor seiner Thiir.
Jeder fege vor seiner Thiir.
Jeder fege vor seiner Thiir, so wcrdcn alle
Gassen rein.
Fege vor deiner Thiir, so brauchst du Hesen
genug.
Kehre erst vor deiner Thiir, dann hilf dem Nachbar.
Richte vor deinem Hans, dann schau nach
andern aus.
Fang' in deinem Weinberg an zu schneiden.
Ein Jeder kehre vor seiner Thiir und werfe md.
dem Andern die Schut nicht fiir. (Hrz.)
Jideren huot geuoch fii'u' senger Dir ze kioren.
(mrh. L.) Jeder hat genug vor seiner Thiir
zu kehren.
O kar- a olc vur senner Tire, (schls. B.) O
kehr'' er doch vor seiner Thiir,
Jeder 826.
— 440
826 Jeder.
od. Jider kclire vor seiner Thiirc, so blcibt's liborall
schon. (bair.)
Wenn Jeder vor seiner Tbiire kclircn wolltc,
bliebe es iiberall sauber. (bair.)
Jjite und kratite vor in deinem eigenen Garten.
(schwb.)
Kin Jeder soil vor seiner Thilre wiischen. (sclnvei.)
Wiisch znerst vor deiner, ob vor andercr Lcute i
Thiir. (schwei.)
pd. E Jeder kiert fir seinjer Dir. (nrli, S.) Ein
Jeder kehrt vor seiner Thiir.
Elk fege vor siner Dor, so ward de ganze Strate
rein. (ns. B.) Jeder fege %or seiner Thiir,
so wird die ganze Strasse rein.
Jeder fege vor siner Dor (dcnn het be genaug
to daune). (ns. ba. G. u. G.) Jeder fege
vor seiner Thiir (dann hat er genug zu thun).
.Jeder fegt for sin Dor. (ns. blst. A.) Jeder
fegt vor seiner Thiir.
Elkecner fjig voor syner Door, so ward de ganze
Straat rein. (ns. Hmb.) 6'. Elk fege u. s. w.
Jeder kiek in sinen Ronnsteen. (ns. Ilnib.)
Jeder gucke in seinen Rinnsiein.
Jeder fag' vor sien egen Dabr. (ns. O. K.)
Jeder fege vor seiner eigenen Thiir.
Ein Jeder feege fiir siencr Doore. (ns. W.)
'n Jeider kiai'e voer suiner Doar, dann is ct vcier
alien reine. (wstf. A.) Ein Jeder kehre vor
seiner Thiir, dann ist es vor alien rein.
dt. Een ieder vege voor zijn eigen dcnr, zoo zullen
alle straten scboon zijn. Jeder fege vor
seiner eignen Thiir, so loerden alle Stvassen
rein sein.
Veeg eerst voor uwe eigene denr eu dan voor
die uws buurmans. Fegt erst vor eurer
eigenen Thiir und dann vor der eures Nach-
hars.
Laat ieder de sneeuw voor zijne eigene deiir
wegvegen, en zicb niet stoten aan den ijs-
kegel van zijn nabuurs dakpau. Lasst Jeden
den Schnee vor seiner Thiir icegfegen und
sicJi nicht xtossen an den Eiszapfen von
seines Nachharn Dachziegel.
Men moet niet eens audermans stoep scboon
maken, voor dat de onze rein is. Man muss
nicht eines Andern Schwelle rein machen,
ehe die unsrige rein ist.
Als ieder zijn' eigen' vloer veegt, is bet in alle
huizen scboon. Wenn Jeder seine eigene
Diele kehrt, ist es in alien Hdusern rein.
Elk beeft genoeg in zijn tuintje te wieden.
Jeder hut genug in seinem Ocirtchen zu
jaten.
Elk wiodo zijn bof en ik den nujncii, Zoo zal
bet onkrnid liaast verdwijnen. Jeder jiite
in seinevi Oarten und ich in vicinem, so
wird das Unkruut rasch verschwivdtn.
Wied eerst uw eigen tuintje scboon, en dan
dat uws buurmans. Jdlet erst etier eignes
Giirtchen rein und dann das eures Nachburs.
Als elk voor zyn buis vaegt, zoo wordcn alio
straten scboon. (vl.) Wenn Jeder vor seinem
Hause fegt, so icerden alle Strassen rein.
Elk beeft genoeg in zynen bof te ^^•icden. (vl.)
S. Elk heeft m. s. w.
Sweep before your own door. Kehrt vor eurer 6I1*
eignen Thiir.
Let ilka ane soop before tbeir ain door, (scho.)
Last Jeden vor seiner eigenen Thiir fegtn.
Let ilka man soop tbe ice wi' his ain besom,
(scho.) Lasst Jeden das Eis init seinem
eigenen Besen icegkehren.
Arkan fagc fofir sin anj Dor, do blaft a bial fs.
.Struat rian. (A.) Jeder fege vor seiner eigenen
Thiir, dann hleiht die ganze Strasse rein.
Faage iarst rian feer din een Dtjr en den kam
to mi. (N.) Fege erst vor deiner eigenen
Thiire rein und dann komni zu inir.
Faagi jest fuar din ein Diiilr. (8.) Fege erst
vor deiner eignen Thiir.
Enbver feie for sin Dor! dS.
Naar Enbver feier for sin Dor, bliver Gadcn
reen. Wenn Jeder fegt vor seiner Thiir,
uird die Gasse rein.
Lat kvar sopa fraa si Dyrr (so verd beile Gata nw.
rein). Lasst Jeden fegen vor seiner Thiir
(so uird die ganze Gasse rein).
Lat kvar sopa Sorjjet or sino Hus. Lass Jeden
den Schmutz aus seinem Hause kehren.
Hvar sopa rent for sin doiT. Jeder fege rein sw.
vor seiner Thiir.
Gior forst reent for din egen dorr. Mache zn-
erst vor deiner eigenen Thiire rein.
Nar hvar och en sopar for sin dorr, blir gatan
snart ren. Wenn Jeder vor seiner Thiir
fegt, loird die Strasse schnell rein.
Sopa forst rent for egen dorr, innan du sopar
for andras. Fege zuerst vor der eigenen
Thiir rein, ehe du vor der des Andern fegst.
Cha inimincb' iin scua avant sa porta. (Id. U.-E.) CW»
'Ig Amprim fai schuber avont tia Porta, Avont
ca ti dettias ad auters la Torta. (obi.) Mache
zuerst vor deiner Thiir sauber, ehe dM An-
dern die Schuld gibst.
Jeder 826.
— 441
827 Jeder.
fz. Chaciin doit balayer devant sa porte
soil vor seiner Thilre kehren.
it. Se ognuno spazzasse da casa sua, tutta la citti
Jeder Elke kramer prijst zijne waareu (messen) aan. dt.
Jeder Kramer jyreist seine Waaren (Mes-
ser) an.
sarebbe (starebbe) netta. (mi. t.) Wenn Jeder ! leder bedelaar prijst zijn' nap. Jeder Bettler
bet seinem Hmise kehrte , vourde die gcmze preist seinen Napf.
Elck Cramer voirdert syne ware, (avl.)
Stadt rein sein (bleibenj.
827. Jeder Kramer lobt seine Waare.
Jeder Kramer lobt seinen Kram.
Jeder Schafer lobt seine Kenle.
Jeder Vogler lobt seinen Kauz.
Ein jeglicher lobet das sein. (ad.)
md. Itwedar Schafar lobt seine Koile. (schls. B.)
S. Jeder Schafer u. s. w.
od, A'-n-iada' GrSma^ lobt sain Woa'. (ndo.)
Ein jeder Kramer lobt seine Waare. (schwei.)
Ein jeder Pfaff lobet sein Heiligthum. (schwei.)
pd. Der Kufiiian lift seinj Wuor. (nrh. S.) Der
Kaufmann lobt seine Waare.
E jet Zign loft sai Kosz. (nrh. S.) Jeder Zi-
yeuner lobt sein Ross.
De Hin lift ar Achen. (nrh. 8.) Die JTenne
lobt ihr Eichen.
De KOr laowt sin Kul un wenn s' ok nag'n
Kriimm' hat. (ns. A.) Der Kuhhirt lobt
seine Keule und icenn sie auch neun Kriim-
mungen hiitte.
Elke Bur rohmt sin egen Better, (ns. B.)
Jeder Bauer rilhmt seine eigene Butter.
Jeder Kapnian lowet sine Ware. (ns. ha.
G. u. G.) Jeder Kaufmann lobt seine Waare.
Jede Pracher I6\vt siene Kiepen. (ns. ha. V.)
Jeder Bettler lobt seinen Tragkorb.
Elkeen Buur x'6\xmt syn eegen Botter. (ns. Hmb.)
S. Elke u. s. 7f.
Elkeen Pracher lavt syn Kyp, wenn ook man
een Ei d'rin is. (ns. Hmb.) Jeder Bettler
lobt seine Kiepe, wenn auch nur ein Ei
darin ist.
Jeder Scheper laewt sine Kiile, nn wen se oek
99 Krimminge het. (ns. N.) Jeder Schafer
lobt seine Keule und ivenn sie auch 99 Kri'im-
mungen hdtte.
Elk Bur rohnit sien egen Botter. (ns. ofs.)
S. Elke u. s. w.
Jeder Kaufmann lobt seine Waare. (ns. Pr.)
Jeder Morder lobt seine Keule. (ns. Pr.)
Jede Frau lobt ihre Butter, (ns. Pr.)
Enne jedere Fmgge loowet erre Eggei-e. (ns. W.)
Eine jede Frau lobt ihre Eier.
Every pedlar praises his needles.
sirer lobt seine Nadeln.
Jeder Havr en.
Hver (Enhver) Krsemmer roser sine Varer. da*
Jeder Kramer lobt seine Waaren.
Hwer Man loffwer sijn Vrning. (ada.) Jeder
Mann lobt seine Waare.
Hwar kiopman roosar sina wahror. Jeder SW,
Kaufmann lobt seine Waaren.
Hvar och en rosar sin vattenvalling. Jeder
lobt seinen Wasserhrei.
Hwar man lowar sina wseringh. (asw.) S.
Hwer u. s. u\
I.iaudet venales qui vult extrudere merces. It.
Omnis amat care proprias merces phalerare. (mlt,)
Mintga marcadon lauda siu hrom. (obi.) Jeder CW.
Kaufmann lobt seinen Kram.
Chacun mercier prise ses aiguilles et son pa- fz.
nier. Jeder Kramer schdfzt seine Nadeln
und seinen Korb hock.
Chaque potier vante son pot. Jeder Topfer
rilhmt seinen Topf.
Chacun potier loue ses pots Et davantage les
cassez et rots. Jeder Topfer loht seine
Topfe und besonders die zerbrochenen.
Chacun est coustumier de louer son oeuvre et
mestier. Jeder ist gewohnt, sein Werk und
Gewerbe zu loben.
Cade jhardinie laouzo sous pores. (Lgd.) Jeder sf.
Gartner lobt seinen Lauch.
Chasque jardinier lauzo sous pouerris. (nprv.)
S. Cade u. s. w.
Ogni pignattaro loda la sua pignatta e piu it.
quella che tiene rotta. Jeder Topfer lobt
seinen Topf, und besonders den, welcher
zerbrochen ist.
Ognuno loda il proprio santo (il suo mestiero).
Jeder lobt den eignen Heiligen (sein Ge-
werbe).
Chi loda e pignule s' unn e u pignulaju ? mi.
(crs. s.) Wer lobt die Pinien, wenn nicht der
Pinien handler ?
Ugnuno ha er zanto suo che lo protegge. (R.)
Jeder hat seinen Heiligen, der ihn beschiitzt,
Ogne magna vanta la s6 barsela. (1. brs.) Jeder ni.
Schlosser lobt seinen Sack.
56
Jeder 827.
— 442 —
828 Jeder.
A sto mond o poch o tant Tiiti loden el su
sant. (1. m.) In cUeser Welt loben mehr
oder rveniger Alle ihren Heiligen.
Tuti i mistri loda la so bolza. (v.) Alle Tnpf-
stricker loben ihren Sack.
Tuti loda el so santo. (v.) Jeder loht seinen
Heiligen.
si, Ognuiiu loda la so mercanzia. (s.) Jeder loht
seine Waare.
Ogni hortulanu baiitat sa ziodda sua. (sa. Ti.)
Jeder Gartner rilhint seine Zwiehel.
Im. Cada oiler alaba sas oUas. (neat.) Jeder Topfer
loht seine Topfe.
Cada Oiler alaba scs olles, y mes, qui les te
foradades. (val.) S. Chacun potier loue
ti. s. u\
pt. Cada bofarinlieiro louva sous alfiuetes. S. Every
pedlar u. s. w.
gp. Cada buhonero alaba sus encliillos. ./eder Ta-
huletkr'dmer loht seine Messer.
Cada uno alaba sus agujetas. Jeder loht
seine Senkel.
Cada oUero alaba su puchcro. S. Chaque po-
tier u. s. w.
Cada ollero su oUa alaba, y uius el quct tiene
(si la trae) queln-ada. S. Ogni pignattaro
u. s. to.
Cada bohonero alaba sus agujas. (asi>.) S.
Every pedlar u. s. ic.
wl. Totu Ciganulil st lauda ciocanulii. .Jeder
Zigeuner loht (seinen) Havivier.
828. Jeder Meusch hat seine Plage.
Jeder hat sein Kreuz zu tragen.
Jeder trjigt sein Pjickleiii.
Jedem wird seine Bili'de schwer.
md. 't As ken es5 kleng, En huot sei' Kreiz fir sech
elfeng. (mrh. L.) Es ist Keiner so klein, er
hat sein Kreuz fUr sich allein.
pd. Overal es Ping, Enjedder feult de sing. (nrh. A.)
tjberall ist Pein, ein Jeder fuhlt.die seinige.
Malk hat si Pongelke Sorj on Leed, on wa et
net hat, da makt et sech. (nrh. Gl.) Jeder
hat sein Bundelchen Sorg und Leid, und icer
es nicht hat, der macht es sich.
De Walt ess vol! Ping un Jeder fohlt de sing.
(nrh. K.) Die Welt ist voll Pein und Jeder
fiihlt die seinige.
De Welt is vull Pin, elk fohlt sin. (ns. B.)
Die Welt ist voll Pein, Jeder fiihlt die
seine.
Elk hett sien Krtisz, man de Miiller hett dat
grootste. (ns. ofs.) Jeder hat sein Kreuz,
aber der Miiller hat das grosste.
Jeder hat sein Paekclicn zu tragen. (ns, Pr.)
Jedet Schwien lieft sin Kriei on jeder Monsch
sin Leide. (ns. Pr.-O.) Jedea Schwein hut sein
Kreuz und jeder Mensch sein Leiden.
Elk draagt zi jn kruis op de wereld. Jeder uuf dt.
der Welt tr'dgt sein Kreuz.
Every man has his cross to bear. S. Jeder eu,
hat sein Kreuz u. s. w.
Every man must eat a peck of ashes before he
dies. Jeder viuss eine Metze Asche essen,
ehe er stirhl.
Enhvor liar sit Kurs. Jeder hat sein Kreuz. da.
Hviir mun sina byrOi bera. Jeder trdgt seine is*
Biirde.
liver hefur sina byr3i a5 bora. Jeder hat seine
Biirde zu tragen. [Jeder.
Sitt motla'ti serhvor fier. Sein Drangaal kriegt
Hvar och en har sitt kors att draga. S. Jeder SW.
hat sein Kreuz a. s. w.
Hwar har sin borda. Jeder hat seine Biirde.
Quisque sues i)atitur manes. It*
Chacun porte sa croix. Jeder tr'dgt sein Kreuz. fz,
Chacun porte sa croix en cc m<>nde. S. Elk
draagt u. s. ic.
II faut que chacun porte sa croix on ce monde.
Es viuss ein Jeder in dieser Welt sein Kreuz
tragen.
A chacun son fardoau peso. S. Jedem wird u.s.w.
On a chacnn sV-ro. (w.) Es hat ein Jeder nf.
sein Kreuz. [wird u. s. w.
A cadun soun fardeau I'y peso, (nprv.) tS. Jedem sf.
Ognuiio porta la sua croce. S. Chacun porte it*
sa croix.
A ciaschedun pcsa il suo fardello. tS. Jedevi
wird u. s. xc.
Tott ha la su cros. (rom.) S. Enhver u. s. w. mi.
Tott ha la sova. (rom.) Jeder hat das Seine.
A st mond e Signor un in vor indson di cun-
tent. (rom.) Auf dieser Welt will der Herr
Niemand zufrieden.
Ognuno ha la sua croce. (t.) S. Enhver u. s. ic.
Toe i g'a i so fastide. (1. b.) Jeder hat seine ni.
Plagen.
Tiiti g' an la so rogna de gratj'i. (1. m.) Alle
haben ihre Krcitze zu schaben.
In sta vitta tucc porten la soa cros. (1. m.)
In cliesevi Leben tragen Alle ihr Kreuz.
Tiitti han e so croxi. (lig.) Alle haben ihr
Kreuz.
Jeder 828.
— 443 —
830 Jeder.
Ognun porta la soa ci"os. (piem.) S. Chacun
porte sa croix.
Tuti a r an soa cios da poite. (piem.) Alle
haben ihr Krewz zu trar/en.
Tuti a r an ii so sagrin. (piem.) Alle haben
ihren Kuvivier.
Nossgnor a veul gnun content, (piem.) Unser
Herr will keinen Zufriedenen.
Tuti ga la so crose. (v.) S. Enhver u. s. to.
Tuti porta la so crose. {v.)S.Chacimporte8a croix.
Tuti gavemo le no.stre, (v.) Alle haben icir
das Unsrige.
Ognidun ga la sua crose de portar. (v. trst.)
S. Jeder hat u. s. w.
Ognunu avi li so guai, cui cliiu picca, e cui
chin assai. (s.j Jeder hat seine Plagen,
Mancher weniger und Mancher mehr.
Ognunu tenet sas afflictionos suas. (sa.) Jeder
hat sein Uerzeleid.
Ognune bajulat sa rughe sua. (sa. L.) S.
(Jhacun parte sa croix.
md,
(It.
829. Jeder Mensch hat seine Stunde.
M6g "s Uorfla so kle' sei^ ass will, it 's Jahr
amal Kirm dinn. (fi-k. M.) Mbge das Dorf-
lein so klein sein, wie es wolle, es ist des
Jahrs ein Mai Kermis darin.
Elke duivcl heeft zijn tijd. Jeder Teufel hat
seine Zeit.
Elke duivel regeert in zijne maand. Jeder
Teufel regiert in seinem Monat.
Every dog has his day and every man his
hour. Jeder Hand hat seinen Tag und jeder
Mensch seine Stunde.
Ilka dog has its day. (scho.) Jeder JIund hat
seinen Tag.
8."0. Jeder Mutter Kind ist schcin.
Es meint jede Frau, Ihr Kind sei ein Pfau.
Es ist keine Eule, die nicht schwiire, sie hatte
die schonsten Jungen.
O, Affin, was sind eure Jungen schon!
Jede Mutter meint, ihr Kind sei das schonste. od.
(schwei.)
En jet Kro dinkt, ar Duchter wer en P6. pd.
(nrh. S.) Jede Er'dhe denkt , ihre Tochter
] war' ein Pfau.
Aap, wat hest du wakkere Kinner! (us. hist.)
Affe, was hast du fur schone Kinder!
Aap, wat hest du wackre Kin'er. (ns. Hmb.)
;S'. Aap, u. s. to.
Ap, wat hast du waeker Kinner! (ns. M.-Str.)
S. Aap, u. s. w.
Ape, wat hest du moie Jungen! (ns. O. J.)
Affe, tous hast du fur schone Jungen!
Aap, wat hest du moje Jungen! (ns. ofs.) S.
Ape u. s. IV.
De uilen vinden zelfs hunne jongen schoon. dt.
Selbst die Eulen finden ihre Jungen schon.
The owl thinks all her young ones beauties, en.
Die Eule halt alle ihre Jungen fur Schon-
heiten.
The crow thinks her own bird (the) fairest.
Die Kriihe halt ihr Junges fiir das schonste.
Every craw thinks his ain bird whitest, (scho.)
Jede Krdhe halt ihr Junges fiir das ueisseste.
Simuir stuudar
kriegt Jeder.
b£5r hviir. Seine Stunde
fz. I n'y a n'ou saint qui n'aie si jou. (nf. w.)
Es ist kein Heiliger, der nicht seinen Tag hatte.
if.Ogni gatta ha il suo Gennaio. ./ede Katze hat
ihren Januar.
Ad ogni santo vien la sua festa. Fiir jeden
Heiligen kommt sein Fest.
ni. Ogni mato ga la so stagion. (v.) Jeder Narr
hat seine Zeit.
si. Ad ogni santii veni la so festa. (s.) S. Ad ogni
santo u. s. w.
Uglen tykkes, hendes linger ere de skj^nneste. da.
Die Eule meint, ihre Kinder seien die
schonsten.
Enhver Ugle holder sine Unger for de smuk-
kestc. Jede Eule halt ihre Jungen fiir die
schonsten*
Uglen mener altid, ai hendes Born ere de
smukkeste. Die Eule meint immer, dass
ihre Kinder die schiJnsten sind.
Ravnen synes altid, at hendes Unger ere de
hvideste. Dem Haben diinkt immer, dass
seine Jungen die weissesten sind.
Aben holder sine Unger for de skjonneste, og
Daarcn sin Tale for den klogeste. Der Affe
halt seine Jungen fiir die schonsten und der
Narr seine Rede fiir die kliigste.
Apa Jioknast sinir lingar vel. Dem Affen ge- is,
fallen seine Jungen wohl.
Kraka tikist betst um uiiga sin. (fser.) Der
Krdhe dilnken ihre Jungen am besten.
Kraaka tykjer best um sine eigne Ungar. UW,
Der Krdhe diinken ihre eigenen Jungen die
besten.
56*
Jeder 830.
444 —
832 Jeder.
8W. Hvjuje nggla haller sina ungav for de vack-
raste. S. Enhver u. s. w.
Ugglan tycker hennes ungar de wackraste.
Der Eule clUnken Hire Juncfen die schonsten.
Krakan roosar sina vngar. Die Krclhe rilhrnf.
ihre Jungen.
Apaii haller sina nngar for de vackraste, och
daren sitt tal for det klokaste. S. Aben
u. s. to.
Ilvar och en alskar sitt, sa' krakan om sina
ungar. Jeder liebt das Seine , sciffle die
Krdhe von ihren Jungen.
iti Air orsa pajon belli gli orsacchi suoi. Der
Bavin scheinen ihre Bdrchen schon.
mi. Air occhi di e mamme tiitti i figlioli so belli
(i pill belli di tntti). (crs.) In den Aur/en
der Mutter sind alle Kinder schon (die
schonsten von alien).
Air orsa pajon belli i suoi orsacchini. (t.) S.
AW orsa u. s. w.
Ogni scimia vuol bene a suo' scimioti. (t.)
Jede A/fin will ihren Affchen wold.
ni. A tote le mame i par bei i so fioi. {\. b.) Al-
len Miittern scheinen ihre Kinder schon.
A tote le sCmie pias i 86 s6mi6t. (1. b.) .4/-
len Affinnen gefallen ihre Affchen.
Tilt i gasg g' an amor ai so gasgiit. (1. m.)
Alle FAstevn lichen ihre FAsterchen.
Ogni snmia a treiiva bci ii so sumiot. (pieni.)
Jede Affin findet ihre Affchen schon.
A ogni simia ghe par bei i so simioti. (v.) Je-
der Affin scheinen ihre Affchen schon.
si. Ogni scravagghieddvi a so matri ci pari beddu.
(s.) Jede Filzlaus scheint ihrer Mutter schon.
Sp. Dixo el escarabajo a sus hi Jos: venid acci, mis
flores. Es sagt der Kdfer zu seinen Sohnen:
kommt her, meine Blumen.
831. Jeder Tag hat seine Plage.
Jeder Tag hat sein Lieb iind Leid.
Ein jeglicher tag hat sein eigen ubel. (ad.)
od. Jeder Tag hat seine Flag, (bair.)
pd. E jet Dach huot seinj Ploch. (nrh. S.) Ein
jeder Tag hat seine Plage.
Jeder Dag het sine Plage, (ns. ha. G. u. G.)
Jeder Dag het sine Last. (ns. ha. G. u. G.)
Jeder Tag hat seine Last.
Elkc dag brcngt zijne zorgen mede. ./eder
T'ag hringt seine Sorgen mit.
No day passeth without some grief. Kein Tag eil.
geht voriiher ohne irgend eine lieachtverde.
Enhver Dag har sin Plage. d&;
(H)vter Daw hse sin Flaw, (jut.)
Dagr hvor hcfir sina cigin J)janing. Jeder is.
Tag hat seine eigne Plage.
Hvor dagr hetir si'ua mitflu. Jeder Tag hat
seine Miihe.
Hvar dag har sin plaga. glT»
Nulla dies moerore caret. It*
A cliaque jour sa peine. Jedem Tag seine fz.
Plage.
A chaque jour suffit sa peine (son mal). Je-
devL Tage genugt seine Miihe (seinSchlimmes).
832. Jeder tragt seinen Schalk im Husen.
AVo Menschen sind, giebt cs Kehler. (mrli. E.) md.
Every man has his faults, ./eder Mensrh hat eil.
seine Fehler.
dt. Elke dag heeft zijn lief en leed. S. Jeder
Tag hut sein n. «. w.
Enhver bserer sin Fjende i sin cgen Barm. Jeder dfl.
trligt seinen Feind in seinem eigenen Busen.
Ollum er nokkui^ .ibotavandt. Allen mangelt is>
Etivas.
D'er nokot aafaatt mcd alio. Ea ist etnas nw.
F'ehlendes bei Allen.
Hvar har sitt lyte. Jeder hat seinen Fehler. 8W.
Chacnn a ses defauts. Jeder hat seine Fehler. fz.
Tutt gh'an al so dif^tt. (ni. em. P.) Alle ha- it.
ben ihre Fehler.
Tutt ban i s66 difett. (em. R.) S. Tutt gh'an ni.
u. s. w.
Toe i g' a la soa mangagna. (1. b.) S. Hvar
U. S. If.
Toe gh' em le noste. (1. b.) Alle haben uir
unsere (Fehler.)
Tuti a Tan el so difet. (piem.) S. Tutt gh'an
u. s. w.
Tuti gavemo fato le nostre. (v.) Wir haben
Alle unsere Fehler begangen.
Tuti ga '1 so eme. (v.) Jeder hat sein M.*)
*) Bo^rio erklart : Jeder hat tnehr oder weniger von
den drei M (i. e. den drei Worten medico, miisico, matto,
die mit m aufangen).
Jeder 833.
— 445 —
Jeder 834.
833. Jeder Vogel singt wie ihm der
Schnabel gewacliseu ist.
Jeder Vogel siugt seinen Gesaug.
Der vogel singet als im der miint gewaczen
steit zu sange. (ad.)
md. D' FuUe' sangen ewe en de Scliiii6wel gewuost
as. (mrh. L.) Die V'of/el singen, tvie ihnen
der Schnabel gewuchsen ist.
od. Jeder singt, wie ihm der Schnabel gewachsen.
(hair.)
Es singet ein jeder Vogel darnach er eiuen
Schnabel hat. (schwei.)
pd. Elk Viigel singt, danau' he becket is. (wstf. Mst.)
Jeder Vogel singt, wie er geschnabelt ist.
Elk Vuugel singt, daarnau he bcckct is. (wstf.
O.) S. Elk u. s. w.
dtȣlk vogeltje zingt zoo als bet gebekt is. Je-
des Vogelchen singt uie es geschnabelt ist.
da. Saa siunger Fugl, som Nsebbet er voxet til.
Enhver (Hver) Fugl synger med (af) sit Nseb.
.Teder Vogel singt mit seinem Schnabel.
Hwser Fwgel sywTigher, som bans Naeb er woxet.
(ada.) Jeder Vogel singt, wie sein Schnabel
i/ewachsen ist.
llwer Fwgel siwngher ati' ."it Nieb. (ada.) S.
Enhver u. s. w.
is. Hvor fugl .syngr mefisinuneti. S. Enhver u.s.w.
Syngr hvor me5 sinu nefi. Jeder singt mit sei-
nem Schnabel.
Svo ayngur hvor fugl, .seni hann er nefjaSur
til. So singt jeder Vogel, icie er geschna-
belt ist.
Hvor fuglur singur vi8 si'niim nevi. (f£er.) <S'.
Enhver u. s. w. \u. s. v.
nw. Kvar Fugl syng med sin Nebb. S. Enhver
Dat maa kvar Fugl syngja med sinom Nebb.
Es muss jeder Vogel mit seinem Schnabel
singen.
sw. Hvarje fagel sjunger efter sin nJibb. S- En-
hver u. s. tc.
M geespa fughil aa sith gseth. (asw.) Immer
singt der Vogel nach seinem Schnabel.
JE gespar fngliil a sit gsete. (asw.) S. JE geespa
u. s. w.
It. Alia voce psittacus, alia voce coturnix loquitur.
Aliud noctua sonat, aliud comix.
Canit avis qusevis (Cantat qvivis avis) sicut
rostrum sibi crevit. (mit.)
Eventus qvalis prsenoscitat, oscinit ales, (mit.)
CW. Ogni utsche ha seis mod. (Id. U.-E.) Jeder
Vogel hat seine Weise.
Chacun oiselet gasouille comme il est embecqu^. fz.
S. Elk vogeltje u. s. ir.
Chaque oiseau chante sa propre chanson. Je-
der Vogel singt sein eignes Lied.
Ogni uccello canta il suo verso. S- Jeder Vo- it.
gel singt u. s. ic.
Ogni uccello fa il suo verso, (t.) Jeder Vo- mi.
gel hat seinen Gesang.
Ogn' usel fa al so vers. (em. B.) S. Ogni uc- ni.
cello fa u, s. w.
Ogni osel a fa so verss. (piem.) S. Ogni uc-
cello fa u. s. w.
Tuti i osei fa '1 so verso, (v.) Alle Vogel ha-
ben ihren Gesang.
834. Jeder weiss am besten, wo ihn der
Schuh driickt.
Selb weiss am besten, wo der Schuh di'iickt.
Es weiss Niemand besser, wo der Schuh driickt,
als der ihn tragt.
Niemand weiss besser, wo ihn der Schuh driickt,
als der ihn anhat.
Es weis niemand, wo cineu der Schuch druckt,
denn der in an hat. (ad.)
Dar N6nt wa'sz niat, bu dn Zahnt dar Schu md.
driickt. (frk. II.) Der Neunte weiss nicht,
wo den Zehnten der Schuh driickt.
r wasz, wu mi' dr Schuah druckt. (frk. M.)
Ich weiss, no mich der Schuh druckt.
Jeder fiihlt am besten, wo ilin der Schuh driickt.
(mrh. E.)
Jiderc' wes am b^schtcn, wJ5 de Schong en
dri-ckt. (mrh. L.)
"s W'i.-^s (Es ireissj Niemand am besten ass
dan (als den) der Scliuch (Schuh) driickt.
(schLs.)
Es weiss Keiner, wo den Andcrn der Sciiuh od
driickt, als der, der ihn anhat. (schwei.)
A Niada woas, wou'n da Schuich drukkt. (st.)
Ein Jeder weiss, wo ihn der Schuh driickt.
V.t wis e Jeder, wo en der Schach drakt. (nrh. S.) pd.
Es weiss ein Jeder, wo ihn der Schuh driickt.
Elk weet am besten, wor em de Schoh driikkt.
(ns. B.)
Jeder weit ann besten, wo 'ne de Scliau driickct.
(ns. ha. G. u. G.)
Elk wet am besten, war iim de Sclio driickt.
(ns. O. J.)
En (EinJ Jeder weit (iveissj am besten, boo en
de Schoh (ivo ihn der Schuh) driicket. (ns. W.)
Jeder 834.
— 446
834 Jeder.
dt. Elk weet het best, waar hem de schocn wringt.
Hy gevoelt, waer hem de schoen wringt. (vl.)
Er fiihlt, too ihn der Schuh drilckt.
eil> Every one knows best, where the shoe pinches him.
Every body knows best, where his own shoe
pinclies him. Jedermann iceiss am besfen,
wo ihn sein eigener Schuh ztcickt.
The wearer best knows, where the shoe wrings
him. Der Tracer iveiss am besten, wo der
Schuh ihn presst.
None knows where the shoe wrings so well as
he that wears it. Keiner weiss, wo der Schuh
driickt, so gut wie der, welcher ihn tragt.
Nobody knows where the shoe pinches save he
who wears it. Niemand weiss, wo der Schuh
driickt, ausser dein, welcher ihn tragt.
A man knows himself best, where his sore lies.
Man iceiss am besten, wn es FAnem xceh that.
Every man kens best, where his ain shoe binds
him. (scho.) S. Every body u. s. w.
Every man kens best, where his ain sair lies.
(scho.) Jeder weiss am besten, wo es ihm
loeh thut.
fs« Nimmen wit wier ien de schoeg twingt. (afs.)
Niemand weiss, wn Einen der Schuh presst.
da. Ingen veed bedre, hvor Skoen trykkcr, end den,
der har den paa. Keiner weiss besser , wo
der Schuh driickt, als der , welcher ihn anhaf.
Han foler bedst, hvor Skoen trykker, som har
den paa. Der fiihlt am besten, wo der
Schuh driickt, der ihn tr'dgt.
Den veed bedst, hvor Skoen trykker, som har
den paa. Der weiss am besten, wo der Schuh
driickt, der ihn anhat.
Hver finder, hvor Skoen gnaver. Jeder fin-
det, wo der Schuh reibt.
Is* Hvor veit bezt, hvar a3 honum kreppir skorinn.
Sjalfnr veit bezt, hvar a9 honum kreppir skorinn.
Selbst weiss am besten, iro ihn der Schuh
driickt.
Sa veit gjorst hvar skorinn aSkreppir, sem hann
ber a foetinum. Der ireiss am genauesten,
wo der Schuh driickt, der ihn am Fuss tragi.
nw. Dat veit ingen, kvat Skoen tvykkjer, iitan dan
som gjeng i honom. Es weiss Keiner, was
der Schuh driickt, axbsser dem, loeJcher dar-
in geht.
SW. Man kanner bast sjelf hvar skon klanimer.
Man weiss es selbst am besten, wo der Schuh
driickt.
Den kanner bast hvar skon klammer, som har
den (honom) pa. *S'. Den veed u. s. w.
Nemo scit ubi calcens urat, nisi qui eum portat. It.
Iminchiin sa chai cha coscha in sia avna. (Id. CW«
O.-E.) Jeder weiss, was in seinem Ha/en
kocht.
Mintgiu sa sez nua siu calzer gli squetscha. (obi.)
Jeder weiss, wo ihn sein Schuh driickt.
Chacun salt le mieux oii le Soulier le blesse. fz*
Chacun sait on son Soulier le blesse. S.
Mintgiu u. s. w.
Nul nc sait mieux que I'ane on le bat le blesse.
Niemand tceiss besser als der Esel , tco der
Sattel ihn. driickt.
On sint la qui 1' pid streint. (w.) Man fiihlt nf.
da, too der Fuss gepresst wird.
Qui porta lou bast que sap soul oun Ion blesse. sf.
(Brn.) Wer den Sattel trdgt, iceiss allein,
wo er driickt.
Cadun sentis, ounte li prus. (Lgd.) Jeder fiihlt
too es vhn juckt. [</?m w. s. w.
Cadun sentc, vonti- I'y niaujo. (nprv.) S. Ca-
Cadun S9au so que bouille dins son oulo. (nprv.)
;S^. Iminchiin u. s. u\
Ognuno sA dove la scaqni lo stringe. it.
Nessuno seute da che parte preme la scarpa,
se non chi se la calza. Niemand fiihlt, auf
ivelcher Seite der Schuh driickt, ausser wer
ihn amieht.
Nessun non sa dove mi faccia male questa
Scarpa. Niemand tveiss, wo mir dieser Schuh
weh thut.
Ognunu sa c so miserie (i so guaj). (crs.) Je- mi.
der kennt seine Noth (seine Leiden).
E a cucchiara chi sa i guai di a pignatta.
(crs.) Es ist der Kochioffel, vjelcher die Lei-
den des Topfes kennt.
Indson s;\ quell ch bol in tla pignata dj ctar.
(rom.) Keiner toeiss, loas im Topf der Ati-
dern kocht.
Saper dove la scarpa stringe. (t.) Wissen, wo
der Schuh driickt.
I guai della pigna li sa '1 coperchio. (u.) Die
Leideti des Topfes kennt der Deckel.
Xssun sa quell ch' b6i in pgnatta. (em. B.) ni.
Niemand toeiss, toas im Topfe kocht.
Saver cosa boja in pignata. (em. P.) Wissen,
was itn Topfe kocht. [ver u. s. w.
Saveir cosa boj in pignatta. (em. R.) S. Sa-
Tuti a san I'o ch'ai belli a soa ca. (piem.)
Jeder weiss, was in seinem, Hause kocht.
Tuti sa dove la Scarpa ghe strenze. (v.)
Tuti sa dove ghe dol el so calo. (v.) Jeder
weiss, wo ihn sein Hiihnerauge schmerzt.
Tuti sa cossa che boge in te (quel che bogie
ne) la so pignata. (v.) S. Lninchiin u. s. w.
Jeder 834.
— 447
Jeder 836.
Tuti tasta '1 so polso. (v.) Jeder hefiildt sei-
nen Puis.
si. Li guai della pignatta li sappi sulamente lu
cucchiaru. (cal.) Die Leiden des Topfes
weiss nur der Elihrloff'el.
Nesciuno sa li guaie de la pignata, si no la
cbcchiara. (npl.) Niemand weiss die Leiden
des Topfes ausser dem RUhrloffel.
Nuddu sapi li guai di la pignata, Si no la
cucchiai'u ca ranimiua. (s. C.) S. Nesciuno
u. s. w.
Su qui est intro de sa padedda, I'ischit solu
(non rischit si no) sa trudda. (sa. L., S.)
Das was im Topfe isf, kennt nur der Biihr-
Ibffel.
Su male de sa padedda non I'ischit si no sa
trudda. (sa. L., S.) Das Leiden des Topfes
kennt nur der RUhrloffel.
Im. Cada liu sab a casa seva ahont s'hi plou. (neat.)
Jeder weiss in seinem Hause , ico es ein-
regnet.
Cada hu en sa casa sab lo que passa. (val.)
Jeder weiss, icas in seinem TIause vor^eht.
pt. Cada um sabe onde Ihe aperta o sapato.
Cada hum sente o seu. Jeder fiihlt das Seinige.
sp. Cada uno sabe donde le aprieta el zapato.
Cada qual sente o seu mal. Jeder fiihlt sein
Leiden.
8.35. Jeder zcugt Seinesgleichen.
Die juugen Kaben sind wie die alten geschniibelt.
Der gouch ziulit jungiu giinclieliu. (ad.)
md. Oylen hecken Oylen. (schls.) Eulen hecken
Eulen.
od. Miiusli mache Miiiisli. (schwei.) Mduslein ma-
chen Mduslein.
pd. Ulen bringet Ulen ut. (ns. lia. G. u. G.) Eulen
hringen Eulen aus.
(It. Uilen broeden iiilen. S. Oylen u. s. ii\
Blaauwe duiven krijgen blaauwe jongen. Blaue
TauheJi kriegen hlaue Junge.
De jonge raven zijn als de oude gebekt. ^S'.
Die jrnigen u. s. to.
(la. Kseve avle Rseveunger. Fiichse zeugen junge
Filchse.
Af 0glepet komme 0gleunger. Von Ottern-
gezUcht kommen Otternjunge.
IS. Von er, a9 ulfr feSist af ylgju. Gewbhnlich
wird der Wolf von der Wolfin geboren.
S^rhvort sa^Si ber ser Ifkan avoxt. Jedwede
Saat trdf/t sich gleiche Frucht.
Af uggle-jitt kommer uggle-ungar. Von Eulen- svr.
geschlecht kommen Eulenjunge.
Vipera nascitur e vipera. It.
Ad semina nata respondent.
Figlioli di gatti un ne nasce senza unghie. it.
(mi. crs.) Katzenkinder werden nicht ohne
Krallen geboren.
Lo fill de la cabra sempre ha de ser cabrit. Ini.
(val.) Das Junge der Ziege muss immer ein
Zicklein sein.
836. In seinem Hause ist ein Jeder
K 6 n i g.
Ein Jeder ist Kaiser in seinem Lande.
Ein jeder IleiT ist Kaiser (Papst) in seinem
Lande.
Jeder IJischof ist Papst in seinem Sprengel
und jeder I'faff Bischof in seiner Paroehie.
Jeder ist Meister in seinem Haus. (schwei.) od.
Elk is koning in zijn huis. Jeder ist Kbnig dt.
in seinem Hause.
Een ieder is meestcr in zijn eigen huis. Ein
Jeder ist Meister in seinem eigenen Hause.
Elk is mcester (koning) in het zijne. Jeder
ist Meister (Kbnig) im Seinigen.
Ieder is heer van het zijno. Jeder ist Herr
des Seinigen.
My house my castle is. Mein Haus ist mein en.
Schloss.
Hair er heima hven-. Daheim ist Jeder Herr. an.
Hver er Kongo i sit Huus. S. Elk is koning da*
u. s. w.
Hver Mand er Herre i sit Huus. Jeder Mann
ist Herr in seinem Hause.
En Mand er Mand i sit Huus, var han ei sterre,
end en Muus. Ein Mann ist Mann in sei-
nem Hause, udre er nicht grosser als eine
Maus.
Mit Huus er mit Slot (Castel). >S'. My u. s. w.
Hvor er herra i sinu husi. Jeder ist Herr in is.
seinem Hause.
Heima er hvor rikastr. Zu Hause ist Jeder
am mdchtigsten.
Heime er kvar Mann Herre. Zu Hause ist nw.
jeder Mann Herr.
Jeder 836.
448 —
838 Jeder.
Dan som eig sjolv, han raader sjulv. Wer
selhst hesitzt, schaltet selbst.
Dan som eiger Gi'uva, hengjer Gryta dar liau
vil. Wer eine Feuerst'dtte hesitzt, hciii'/t den
To'pf, wohin er will.
SW. Hvar ar herre i sitt egit hus. Jeder ist Herr
in seinem eigenen Hause.
It.
fz.
nf.
sf.
it.
mi.
Im.
pt.
sp.
Domi suae quilibet rex.
Cliarbonnier est maitre chez soi. Der Kohler
ist Uerr daheim.
Pauvre liomme est roie es s' mohonne. (w.) Ar-
mer Mann ist Konig in seinem Hause.
Tout home de ben h rasoun Deou esta maest6
en sa maison. (Gsc.) Jeder rechtschaffene
und verniin/tige Mann ist Herr in seinem
Hause.
Cadun es mestre ;i son lioustau. (nprv.) S.
Hvor u. s, w.
Ogn'uno h padrone a casa sua. S. Hvor u. s. lo.
Ognunu e padrone in casa sola, (crs.) ^S". Hvor
u. s. w.
In casa soia ognunu face cio chi 11 pare, (crs.)
In seinem Hause thut Jeder, icas ihm gut-
dilnkt.
In casa sua ciascuno e re. (t.)
In casa ognun' e jjadrone. (t.) Zu Haus ist
Jeder Herr.
Tiiti in patron in ca soa. (1. m.) Alle sind
Herren im eignen Haus.
In ca mia comandi mi. (1. m.) In vieinem
Hause hefehle ich.
Tuti xe paroni a casa soa. (v.) S. Tiiti u, s. w.
Ognidun xe paron in casa sua. (v. trst.) S.
Hvor u. s, w.
Ognunu est Paba in domo sua. (sa.) Jeder ist
Pa/pst in seinem Hause.
Cada hu en son Ofici espensa ser Key. (val.)
Jeder in seinem Ami denkt Konig zu sein.
Em siia casa cada qual he Rei.
Cada hum em siia casa he Rei. Jeder in sei-
nem Haus ist Konig.
Mientras en mi casa me estoy, rey me soy.
Wdhrend ich in meinem Hause bin, bin ich
Konig.
Wir kiJnnen nicht AUe zu Jerusalem woh-
nen, in Bethlehem milssen auch Menschen aein.
Me konnt nit olle te Jerusalem wnnnen, me
mottet auk te Bethlehem wunnen. (ns. W.)
Wir kiJnnen nicht Alle zu Jerusalem wohnen,
wir miissen auch zu Bethlehem wohnen.
Niet ieder kan naar Rome gaan. (h.) Nicht (It.
Jeder kann nach Rom gehen.
Every one cannot dwell at Rotheras.*) Nicht en.
Jeder kann in Rotheras wohnen.
837. Nicht Jeder ist auf die Hochzeit
geladen.
Es kann nicht Jeder um Ablass gen Rom
Ziehen.
pd. Wi konne nich alle on Jerusalem wahne, on
Bethlehem motte ok Mtinsche s(5n. (ns. Pr.-O.)
Ta3 hava ikki ailir eyi^nu til h6va at n'3a. (fser.) is,
Es haben nicht Alle das Gliick an den Hof
zu reiten.
Dat kann inkje alle sitja hogst. Es konnen nw.
nicht AUe am hochsten sitzen.
Dat kann inkje alle faa starste Stykket. Es
kiinnen nicht Alle das grosste Stiick be-
kommen,
Dat kann inkje alle til Kyrkja rida; d'er ein,
som fiEr heime bida. (B.-St.) Es kiinnen
nicht Alle zur Kirche reiten; es ist Einer,
der zu Hause hleiben muss.
Non est cujuslibet Corinthum appellere. It.
Non homini cuivis contingit adii'c Corinthum.
II n'est pas donne a tons d'aller a Corinthe. fz,
Es ist nicht Allen gegehen, nach Corinth zu
gehen.
Non tutti possono haver la casa in piazza, it,
Nicht Alle konnen das Haus am Platze haben.
Toe no i pol sta a messa arent al pret. (1. b.) ni.
Jeder kann nicht bei der Messe neben dem
Priester stehen.
Tuti no pol star a messa vicin al (arente'l)
prete. (v.) S. Toe u. s. w.
Tuti no pol star de casa in piazza, (v.) Jeder
kann nicht am Platze xoohnen.
838. Trage Jeder seinen Sack zurMiihle.
A Jeder wahr san Hamel. (Hrz.) Jeder hilte md.
seinen Ilammel.
A Jeder muss seine Hihner (Hiihner) salwer
(selbst) trampen. (Hrz.)
Jeder muss seine Jahne (ReiheJ nijihen. (hss.)
Trage nur Jeder seinen Sack auf die Miihle. od.
(bair.)
An jeda tragt sein Sock auf d' Miihl. (bair.)
Ein Jeder tragt seinen Sack auf die Miihle.
*) Kill schoner Landsitz in Herefordshire.
Jeder 838.
— 449
838 Jeder.
Jeder muss seine Haut selbst zu Markt tra-
gen. (bair.) [(schwei.)
Ein Jeder muss seine eigene Biirde tragen.
pd. Du miist din Hut siilwst to Marcht draogn,
uu so dur verkop'n ass't gaon will. (ns. A.)
Du musst deine Haut selbst zu Markte tra-
gen unci so theuer verlcaufen, als es ffeh'n will.
Elk mutt sin egen Sakk nar Mol dragn. (ns.
B.) Jeder muss seinen eigenen Sack zur
Miihle tragen.
Elk schrabbe sin egen Pott. (ns. B.) Jeder
scheure seinen eigenen Topf,
En Jeder mot sine eigene Hud to Marke dra-
gen. (ns. ha. G. u. G.) Ein Jeder muss seine
eigene Haut zu Markte tragen.
Elk mot sin egen Sack nfi de Mole dragen.
(us. O. J.) Jeder muss seineti eigenen Sack
nach der Miihle tragen.
dt. leder zal ter molen gaan met zijiien zak. Je-
der soil mit seinem Sack zur Miihle gehen.
leder meet zijn eigen potje koken. Jeder muss
sein eigen Topfchen kochen.
leder moet zijne eigene boonen doppeii. Jeder
muss seine eigenen Bohnen aushiilsen,
eu. Let every pedlar cany his own burden. Lasst
jeden Hausirer seine eigene Last tragen.
Let eveiy cuckold wear his own horns. Lasst
jeden Hahnrei seine eigenen Horner tragen.
Let every tub stand on its own bottom. Lasst
jedes Fass auf seinem eigenen Boden stehen.
Every tub must stand on its own bottom. Jedes
Fass 7HUSS auf seinem eigenen Boden stehen.
Every herring must hang by his own gill. Je-
der Hilring muss an seinen eigenen Kiefern
hangen.
Every bird must hatch her own egg. Jeder
Vogel muss sein eigenes Ei ausbriiten.
Let ilka tub stand on its ain bottom, (sclio.)
S. Let every tub u. s. w.
Let ilka herring hing by its ain head, (scho.)
Lasst jeden Hdring an seinem eigenen Kopf
hangen.
Let ilka sheep hang by its ain shank, (scho.)
Lasst jedes Schaf an seinem eigenen Fuss
hangen.
Let ilka cock fight his ain battle, (scho.) Lasst
jeden Hahn selbst seinen Streit ausfechten.
Ilka bird maun hatch his ain egg. (scho.) 8.
Every bird u. s. w.
fs. Arkan skal san anj Sek tu MalFn dreeg. (A.)
Jeder soil seinen eigeneii Sack zur Miihle
tragen.
Hver skal bsere sin egen Saek til Molle. S. dii,
Arkan u. s. w.
Enhver maa (faaer at) bsere sin egen Ssek til
Molle. S. Arkan u. s. ic.
Enhver maa bsere sit eget Skind til Torvs. S.
En Jeder u. s. w.
Hwsert Kar staar paa sijn Baadn. (ada.) Je-
des Gefdss steht auf seinem Boden.
Sjcilfr ber eg minn (mi'na) bagga. Selbst trage iS.
ich mein Pack.
Hver hefur sin aS bi'nda sar. Jeder hat seine
Wunde zu verbinden.
Hvarje kar star pa sin bottcn. xS'. Hwcert u. s. w. SW.
Hwart kaar staar a siuom bwnthn. (asw.) S.
Hwcert u. s. w.
Juxta plasma basis solet esse locatio (locacio) It.
vasis. (mlt.)
Chacun ira au moulin avec son propre sac. fz.
Jeder wird mit seinem eigenen Sack zur
Miihle gehen.
Chacun mercier portera son panier. Jeder Kra-
mer wird seinen Korb tragen.
Ognun va col suo sacco al molino. Jeder geht it.
mit seinem Sack zur Miihle.
Chi e causa del suo mal pianga sestessu. (crs.) mi.
Wer Ursachc seines Vbels ist, beweine sich
selbst. [Ognun va u. s. w.
Ognuno va al mulino col suo sacco. (t.) ;S^.
Ognuno faccia mazzo de' suoi salici. (t.) Je-
der mache ein Bund von seinen Weiden.
Ognun si pari le mosche con la sua coda, (t.)
Jeder jage sich mit seinem Schwanz die
Fliegen weg.
Fava e fasoeu, scadagn6n faga i fatt so^u. (em. ni.
P.) Bohne und Schminkbohne, Jeder mache
seine Suche.
Ognedu pense per lii. (1. b.) Jeder denke fur sich.
Ciaschedii fassa de per lii. (1. b.) Jeder handle
fiir sich selbst. \_S. Ognun si u. s. w.
Tiic se cascen i mosch con la so cova. (1. m.)
Ogui cavalo se para le mosche colla sua coda.
(v.) Jedes Pferd jage sich mit seinem
Schwanz die Fliegen weg.
Ogn'uno magnia a lo piatto sujo. (npl.) Jeder si.
esse aus seiner Schilssel.
Ognune si arminat sa lana sua. (sa.) Jeder
k'clmme sich seine Wolle.
Ognun u ratet sa runza sua. (sa. L.) Jeder
kratze seine Krdtze.
Cada carneiro por seu pe peude. Jeder Ham- pt.
mel hcinge an seinem Bein.
Cada carnero de su pie cuelga. S. Cada u. s. w. gp.
57
Jeder 839.
450 —
841 Jedermann.
830. "Was Jeder thun soil, thut Keiner. I Almaiis fiioun is almans gick. (afs.) S. Alle- fs.
I mans vriencl is allevians u. s. to.
dt. Hoe meerder hoop, so ergher dienst. (avl.) Je
mehr Leuie, je schlechterer Dienst.
en. A pot that belongs to many , is ill stirred and
worse boiled. Ein Tniif, der Vielen gehort,
ivird scklecht umgerilhrt und noch schlech-
fer (jekocht.
dii. Hvad Enliver skal gjore, gjor Ingeu.
IIW. Dat alle skal gjera, verd aldri gjort. Was
Alle thun sollen, tcird nie gethan.
Aalmennings Verk er bfta vangjort. Jeder-
manns Werk ist oft ungethan.
It. Ubi niulta capita, ibi nullum consilium.
fz. Pot communel ne bout ouol. (afz.) Gemein-
schafllicher Topf siedet nicht gleichmassig.
it. Pignata cumuni nun vugghi mai. (si. a.) Ge-
meinschaftlicher Top/ siedet nie.
pt. Obra de commum, obra de nenhuni. Gemeinde-
werk, Keines Werk.
Sp. Obra de comun, obra de ningun. *S'. Ohra de
commum u. s. w.
OUa de niuchos, mal mexida y peor cocida.
Topf (Speise) Vieler, scklecht gespickt und
noch sehlechter gekocht.
810. J e d e r m a n n S F r e u n d , Jeder m a n n s
N a r r.
Allmanns (AUerwelts) Freund, Jedermanns Geek.
Aller Lent' Freund ist aller Lent' Geek,
ffld. Allmanns Friiud (Freund), Mennigmanns CMan-
chermanns) Geek. (Hrz.)
od. Aller Leute Freund, Jedermanns Narr. (schwei.)
pd. Aller Lue (Leute) Friind, Jcderinans Geek,
(ns. ha. G. ii. G.)
Aller Lude Vrunt, maniger Lude Geek. (ns.
ha. K.) Aller Leute Freund, muncher Leute
Geek.
Allmanns Friint, Mennigmans Geek. (ns. O. J.)
S. Allmanns Friind u. s. lo.
Hvermands Vend, hvermands Nar. dft.
Den som vil vaere hver Mands Ven, bliver liver
Mands Giek. Wer Jedermanns Freund sein
will, icird Jedermanns Geek.
Sa, sem vill vera allra vinr, verSr allra gikkr. is.
Wer Aller Freund sein will, wird Aller
Geek.
Hwars mans wan ar hwars mans narr. Jeder- S\\,
monns Freund ist Jedermanns Narr.
Alle mans van jir ofta hvar mans narr. Aller-
manns Freund ist oft Jedermanns Narr.
dt. AUeinans vriend is allemans gek. Allermanns
Freund ist Allermanns Geek.
Allemans vriend is veelmans gek. Allermanns
Freund ist Vielmanns Geek.
Allemans vriend is iedermans nar. Allermanns
Freund ist Jedermanns Narr.
841. Jedermanns Gesell ist Niemands
Freund.
Aler Legden sir Frainjt iisz Nemeszte Frjiinjt. pd.
(nrh. S.) Aller Leute Freund ist Niemands
Freund.
A friend to a' is a friend to nane. (scho.) Ein en.
Freund Aller ist Keines Freund.
Vandt er aS vera beggja vin og b;i3um triir. is*
Ubel ist's, Beider Freund und Beiden treu
zu sein.
Dan som er alle Manns Vin, or ingen Mannnw.
tru. Wer Jedermanns Freund ist, ist Keinem
treu.
Qui est r ami de tous n' est 1' ami de personne. tz,
Wer Aller Freund ist, ist Niemands Freund.
Amy de plusieurs, amy de nully. Mehrerer
Freund, Niemands Freund.
Qui est a toiiz, si est a nul (nulz). (afz.) Wer
fiir Alle ist, ist fiir Keinen.
Amic de cadu, Amic de dcgu. (Brn.) Jeder- sf.
manns Freund, Niemands Freund.
Ami de cadun, ami de dcgun. (Lgd.) S. Amic
u. s. w.
Amic de cadun, amic de degun. (nprv.) S.
A^nic u. s. w. [u. s. w.
Amico d'ognuno, amico di nessuno. S. Atnicit,
Amico di tutti e di nessuno, e tutt' uno. (t.) mi.
Aller Freund und Niemands Freund ist
ganz eins.
Amis di toe, vol di amis de nissu. (1. b.) Aller ni.
Freund will sagen Niemands Freund.
Amigo de tuti h amigo de nissun. (v.) Aller
Freund ist Niemands Freund.
Jedermann 841.
— 451 —
843 Jedes.
pt. Amigo de todos, e de nenlnim , tudo he hum.
S. Amico di tutti u. s. w.
Sp. Amigo de todos y de ninguno, todo es iino.
S. Amico di tutti u. s. w.
842. Jedes Dach Hat sein Ungemach.
od. Vor jedem Haus liegt ein Stein, 1st er iiicht
gross, so ist er klein. (schwb. W.)
's Liit vor jedem Huus e Stei, ist er uid gross,
sen ist er chlei. (schwei.) Es liecjt vor je-
dem Haus ein Stein, ist er nicht yross , so
ist er klein.
pd. Elk Hiislcen hett sin Kriiskcn. (ns. B.) Jedes
Hauschen hat sein Kreuzchen.
Elk Hiiesken hct sin Kriiesken. (us. O. J.) >S.
Elk Iliisken u. s. w.
Jedet Hiiske heft sin Kriizke. (ns. Pr.) S.
Elk Hilsken n. s. iv.
dt. Elk huis heeft zyn kruis. (vl.) Jedes llaus
hat sein Kreuz.
Ider huis he zy kruis. (vl. F.) S- Elk huis
u. s. w.
en. Every path hath a puddle. Jcder We(j h it
eine Pfiiize.
Ilka path has its puddle, (sclio.) Jeder Weg
hat seine Pfiitze.
There's a dub at every door, and before some
doors there's twa. (sclio.) Vor jeder Thiir
ist ein Pfuhl und vor manchen Thiiren sind
zwei.
dii. Hvert Huus liar sit Kors. S. Elk huis u. s. w.
UW. D'er Tole (eit 01e) i kvart B0le. Es ist ein
Elender in jedem Baucrhofe.
CW. Mintga tetg ha sia crusch. (oIjI.) Jedes Dach
hat sein Kreuz.
fz. Chacune niaison A sa croix et passion. Jedes
TIaus hat sein Kreuz und (sein) Leiden.
it, Ogni magione ha la sua passione. (mi. t.) Je-
des Haus hat sein Leiden.
mi. Ognuno ha il suo impiccato all' uscio. (t.) Je-
der hat seinen Oehdngten an der Thiir.
ni. Ogni porta ga '1 so bataor. (v.) Jede Thiir
hat ihren Hammer.
si. Ind' ogni janua bi hat jau (et plus in sos poi*-
tales). (sa.) In jeder Thiir gibt es Ndyel
(und an den Thoren mehr).
843. Jedes Mehl hat seine Kleie.
AUes Mehl hat Kleien. •
Jedes Holz hat seinen Wurm und jedes Mehl
seine Kleie.
Jeder Wein hat seine Hefen, jedes Mehl seine
Kleie.
Onder alle koren is kaf. Unter allem Korn dt.
ist Spreu.
Every grain has its bran. Jedes Korn hut eil.
seine Kleie.
Every bean has its black. Jede Bohne hat
ihr Schicarzes.
Ilka bean has its black, (scho.) S. Every
Lean u. s. w.
Godt Meel har og sine Saader. Gutes Mehl dii.
hat auch seine Kleie.
Der er Knast i hver Ast og Fset i hver ^t.
Es ist (ein) Knorren in jedem Ast und (ein)
Geist in jedem Geschlecht.
Dar som er eit feitt Stykke, or og ein Eitel i. uw.
Wo ein fettea Stilck ist, ist auch eine Drilse
d'ran,
D' er Skvett i kvar A''Ai. Es ist ein Elender
in jedem Geschlecht.
Godt mjiil har ock sina sador. S. Godt Meel sw.
?t. s. w.
liasta Hvvetet haar och Agnor. Der beste
Weizen hat auch Spreu.
Gott Wijn haar och sin dragg. Guter [Vein
hat auch seine Hefe.
Chaque grain a sa paille. AUes Getreide hat Iz.
seine Spreu.
Chaque vin a sa lie. Jeder Wein hat seine
Hefe.
Chaque grain d'ble il a s'paille. (pic.) Jedes nf.
Getreidekorn hat seine Spreu.
Li meyeu grain a todi s'paie. (\v. Ma.) Das
beste Korn hat stets seine Spreu.
Ogni farina ha crusca. S. AUes Mehl u. s. w. it.
Ogni liquore ha la sua feccia. Jede Fliissig-
keit hat ihre Hefe.
Ogni legnu ha il suo tarlo. Jedes Holz hat
seinen Wurm.
Ogni rosa ha la .sua spina. Jede Rose hat
ihren Dorn.
Ogni grano ha la sua semola. (t.) S. Every mi.
grain u. s, w.
Tute le buratine ga la so semola. (v.) Alle ni.
Mehlbeutel haben ihre Kleie,
Ogni rosa ga el suo spin. (v. trst.) S. Ogni
rosa ha u. s. w.
57*
Jedes 843.
— 452 —
845 Jugend.
si. Ogni lignii ha lu so vermi. (s.) S. Or/ni
legno u. s. ivf
Ind' ogni trigu hat miiiidaza. (sa.) In allem
Getreide isi Ah(jang.
Ind' ogni arvure bi hat nodu, si non iutro in
SIX corzolu. (sa. L., S.) Injedem Baum giht's
Knoten, wenn nicht inncn, so in der- Rinde,
Ind' ogni rosa bi hat ispina. (sa. L.) Anjeder
JRose sind Dornen.
Ogni linna hat au taralu (berme) sou. (sa. L.)
S. Ogni legno u. s. w.
Ind' ogni pcdde hat fiancu, ind' ogni paraula
hat ancu. (sa. L.) In jedem Felle giht's
Diinjie, injedem Worte (Gesprachej Irrthuni.
844. Wen's juckt, der kratze sich.
od. Wens jnckt, der kratzt si', (opf. N.)
Wen's beisst, der kratze. (schwei.)
Wenns di bis/.t, so chratz. (schwei. A.) Wenn's
dicli beisst, so krafz'.
Wenn's di figget, so rangk! (tir. O.-I.) S.
Wenn's dich jucJct, so kratze!
pd. Wa lit jeiich, da kratz sich. (nrh. D.)
Wat mich jukt, dat krazen ich. (nrli. S.) Was
micJi juckt, das kratze ich.
is. pk m^r klsear, parf eg a3 klora mer. Wenn es
mich juckt, muss ich mich kratzen.
fz. Qui se sent galleux, se gratte. Wer sich
krdtzig fiihlt, krafze sich.
Qui se sent morveux, se moxiche. Wer sich
rotzig fiihlt, schnaube sich,
nf. Qui est rogneux qu'i s'grette. (w.) Wer grindig
ist, der krafze sich.
Sf. Qaou es rougnous, qe se grate. (Lgd.) S. Qui
est rogneux u. s. w.
Qu es rougnous, que se gratte. (nprv.) S. Qui
est rogneux u. s. w.
it. Chi ha la rogna, s la gr^ta. (mi. rom.) Wer
die Kratze hat, kratze sie sich.
ni. Chi gh' ha la rogna s' la gratta. (em. P,) S.
Chi ha u. s. w.
Se g'han dla rogna da gratter l^ssa ch'es la
gritten. (em. R.) Wenn sie Kratze zu kratzen
haben, lass sie sie kratzen.
Chi gh' a la rogna se la grate. (1. b.) ;S'. Chi
ha u. s. w.
Chi ha la rogna se le gratta pur. (1. m.) Wer
die Kratze hut, kratze sie sich nur.
Gratta dove ghe deue. (lig.) Kratzen, wo es
iceh thut. Ijuckt.
Grate dov a smangia. (piem.) Kratzen, wo es
Chi ga la rogna se la grata, (v.) S. Chi ha u. s. w.
Chi ga la rogna, se la grati. (v. trst.) S. Chi
ha 11. s. w. [«S'. Chi ha u. s. w.
Qui hat sa ranza, qui si la ratet. (sa. L.) si.
Q.ui te ronya, ques rasqne. (val.) Wer Kratze lin.
hat, kratze sich.
845. Am langsten behalt man das, was
man in der Jugend gelernt hat.
leder leert het best, als hij een kind is, dat dt.
hem te pas zal komen, als hij een oud man is.
Jeder lernt am besten , wenn er ein Kind
ist, was ihm zu Gute kommen soil, xoenn er
ein alter Mann ist.
Whose jong lerneth, olt he ne leseth. (aen.) en.
Was der Junge lernt, verliert er alt nicht.
What we first learn, we best ken. (scho.) Was
wir zuerst lernen, wissen wir am besten.
Hvad Ung nemmer, Gammel ei glemmer. Was da>
Jung fasst, vergisst Alt nicht.
Hvad man i Ungdommen nemmer, man i Alder-
dommen ikke forglemmer. Was man in der
Jugend fasst, vergisst man nicht im Alter.
Hvad man ung nemmer, det man gammel ikke
glemmer. Was man jung fasst, das vergisst
man alt nicht.
Thet Ungher nymmer, thet Gammeldh haaldher,
(ada.) Was Junger fasst, das behalt der
Alte.
Jja8 skal ungr Isera (nema) , sem gamall vill is,
hafa (kunna). Das muss der Junge lernen
Cfassen), loas der Alte haben (konnen) will,
Ungr skyldi Isera pa3 aldra5r skal kunna. Der
Junge muss lernen, was der Alte konnen soil.
J>vi tynir hvor seinast, sem hann IserSi fyrst
- (fyrst tekr upp). Am spatesten verliert Jeder,
ivas er am ersten lernte (auffasst).
Unger nimmer,' gammal winner, Junger fasst, STV,
Alter erhdlt.
Hwat vngher nimbir, thz han gamal haldher.
(asw.) T. Thet u. s. w.
Quae a puero disciintur, tenacius luerent. It.
Quod nova testa capit, inveterata sapit. (mlt.)
Ce qu'on apprend au berceau. Dure jusqu'au fz.
tombeau. Was man in der Wiege lernt,
ivahrt bis zum Grabe.
Jugend 845.
- 453 —
847 Jugend.
nf. Ce qui s' apprend an ber, Ne s' oiiblie qu' an
ver. (iirm.) Was man in der Wiege lernt,
vevffissi man nicht his zum Grab.
it, Bisogna struissi da zitelli perche allora s' ha
la mente fresca. (mi. crs.) Man muss sick als
Kind unterrichten, well man dann den Geist
frisch hat.
ni. Quel che s' empara de piitel Resta semper nel
servel. (1. b.) Das, was man als Kind
lernt, hleiht immer im Kopfe.
Quell che se impara in temp de giovenh'i, se
desmentega mai pu. (1. m.) Das, was man
in del' Jugendzeit lernt, vergisst man nie
mehr.
Qviel che s' impara da putei, no se desmentega
piu. (v.) Was man als Kind lernt, vergisst
sich nicht mehr.
Ini. Lo ques depreu en la cuna, tostem dura, (val.)
Was vian in der Wiege lernt, hleiht immer.
S}). Lo que se aprende en la cuna, siempre dura.
S. Lo ques u. s. w.
Lo que entra con el capillo, sale con la mor-
taja. Was mit der Taufmiltze eingehf, geht
mil dem Leichentuch heraus.
Lo que en la leche se mama En la mortaja se
derrama. Was man mit der Milch einsaugt,
das ergiesst sich auf das Leichentuch.
846. Die Jugend muss sich austoben.
od. Die Jugend muss vertoben. (bair.) [(schwb.)
Junge Thiere muss man vergumpen lassen.
Me muess der Chalberzit ihri Racht lo. (scliwei.)
Man m^iss der Kalherzeit ihr Becht lassen.
(la. En ung Mand niaa odelregges fire Gange, for
lian laerer at holde Huus. Ein jimger Mann
muss vier Mai zn Grunde gehen, ehe er Ilaus
halten lernt.
Ungdommen raser (sagdeKjserlingen, hun sprang
over et Halmstraa). Die Jugend toht (sagte
das alte Weih, sie sprang iiher einen Stroh-
halmj.
SW. Ungdomen rasar, sa' karingen, sprang of'ver ett
halmstra. S. Ungdommen u. s. w.
fz. Qui n' fait nin des biestreies*j6ne, les fait vi.
(nf. w.) Wer nicht Dummheiten jung macht,
macht sie alt.
it. La gioventu vuol fare il corso suo. Die Jugend
will ihren Lauf hahen.
mi.Ogni cavallu vol rompere a so cavezza: Chi
nu la rompe da zitellinu, a rompe a bec-
chiezza. (crs.) Jedes Pferd will sein Halftcr
zerreissen: wer es nicht Jung zerreisst, zer-
reisst es im Alter.
Ogn' ommu vole rompe a cavezza, Chi nn la
fa in giuventu, la fa in becchiezza. (cr.s.)
Jeder Mensch will den Zuum zerreissen:
%oer es nicht in der Jugend that, thut es
im Alter.
La zuvento la vor e su sfogh. (i-om.) Die Ju-
gend icill sich nustohen.
Chi n ha vezzi da zovan i j ha da vecc. (rum.)
Wer nicht Jung Fehler hat, hat sie alt.
Ogni puledro rompe la sua cavezza. (t.) Jedes
Fohlen zerreisst sein Halfter.
Chi non fa le pazzie in gioventu, le fa in vec-
chiaia. (t.) Wer nicht in der Jugend Thor-
heiten hegeht, hegeht sie im Alter.
La gioventu voeul el so sfo^ug. (em. P.) S. ni.
La zuvento u. s. w.
Cui cu no fas lis sos di carneval, lis fas di
quaresime, (frl.) Wer nicht das Seine im
Carneval thut, thut's in der Fastenzeit.
I zoen i vol fan semper de le s(S. (1. b.) Die
Jungen wollen immer das Ihrige (hun,
Chi no Ic fa de carneal, le fa de quaresma.
(1. b.) S. Cui u. s. w.
Chi no le fa de giovin le fa de v^c. (1. m.)
Wer's nicht in der Jugend thut, thut's im
Alter.
Ogni caval veil romp la s6 cavezza. (1. m.)
Jedes Pferd will sein Halfter zerreissen.
La gioventii a veul fe so sfogh. (piem.) S. La
zuvento u. s. w.
Chi a ii'a fane da giovo, a n'a fada vej. (piem.)
S. Chi no le fa de giovin u. s. w.
Chi no le fa da zovene, le fa da veccio. (v.)
8. Chi no le fa de giovin a. s. iv.
Chi no le fa de carneval, le fa de quaresma.
(v.) S. Cui 21. s. 10.
847. Faule Jugend, lausig Alter.
Wer in der Jugend fiihrt, muss im Alter laufa Od.
(lauf en), (schwb. W.)
Wer in der Jugend reitet, muss im Alter zu
Fuss gehen. (schwei.)
De inr Jfigd fahrt, mutt upt Older gan. pd.
(ns. B.) Wer in der Jugend fahrt, muss
im Alter gehen.
Een luijc, of een dartle jeugd, Een ouderdom, dt.
die niet en deugt. Fine triige oder thorichfe
Jugend, ein Alter, das nicJUs taugt.
Jugend 847.
— 454
849 Jugend.
en. He that in southe no vertu usit , In age alle
honure hym refusit. (aen.) Wer in der Jufjend
nicht Tugcnd nbt, dem verweigert man hn
Alter alle Ehre.
Lazy youth maks lousy age. (scho.) Faide
Jugend maclit lausiges Alter.
is. Herra i ajsku, (opt) prtell i elli. Herr in der
Jugend, (oft) Diener im Alter.
fz.
sf.
it.
^
Jeunesse oiseiise, vieillesse necessiteuse (dise-
teuse). Milssige Jugend, hediirftiges Alter.
Joens paressous, bieilesse necessitouse: Nou ya
au mound cause nies fatigoiise. (Gsc.) Faule
Jugend, hediirftiges Alter: es giht nichts
Ermildenderes auf der Welt.
Pigre en ioenesse, praube en vieliesse. (Gsc.)
Faul in der Jugend, arm im Alter.
Jhouinesso perezouzo, vieliesso necessitouso.
(Lgd.) S. Jeunesse u. s. w.
Joueynesso perevouso, vieillesso necessitouso.
(nprv.) S. Jeunesse u. s. v\
Chi non fa ben in gioventu, stenta in vec-
chiezza. Wer in der Jugend nicht gut tJait,
darht im Alter.
Chi guazza in gioventu, stenta in vecchiaja.
Wer in der Jugend prasst, darht im Alter.
In gioventu sfrenato, in vecchiezza abban-
donato. In der Jugend zilgellos , im Alter
verlassen.
Chi abiisa (nun prufitta) di a so giuventu, si
ne pente dopu, ma troppu tardi. (crs.) Wer
seine Jugend missbraucht (nicht henutzt),
hereuf es nachher, aher zu spat.
Chi ride troppu iu giuventii, pianghie in bec-
chiaja. (crs. s.) Wer in der Jugend zu viel
lacht, weint im Alter.
Gioventu in olio, vecchiezza in duolo. (t.)
Jugend, in IJ^jpigkeit, Alter in Schvierz.
Chi ride 'in gioventu, piange in vecchiaia. (t.)
Wer in der Jugend lacht, weint im Alter.
Chi a mangia el moll cont i dent, El biascia
la crosta con i gengiv. (1. m.) Wer die
Krume mit den Zahnen gegessen hat, der
zerdriickt die Kruste mit dem Zahnfleisch.
Chi a mangia la molea an gioventu (con ii dent),
a rusia peui la crosta an veciaja (con le zan-
zive). (piera.) Wer die Krume in der Ju-
gend (mit den Zahnen) isst, nagt spdter die
Kruste im Alter (mit de^n Zahnfleisch).
Chi sguazza in giuventu, stenta in vecciaia.
(v.) S. Chi guazza u. s. w.
Cui godi in gioventu, pati in vecchiaja. (s.)
Wer in der Jugend geniesst, leidet im Alter.
Gioventu in libcrt;\, vecchiaja in poverta. (s.)
Jugend in Freiheit, Alter in Armuth.
Qui non trabagliat in juventude, pianghet ad
sa bezzesa. (sa. L.) Wer nicht in der Ju-
gend arheitet, weint im Alter.
La jove quant no treballa, Quant es veil, dorm Im*
a la palla. (neat.) Die Jugend, wenn sie
nicht arheitet, schlaft, wenn sie alt ist, auf
dem Strnh.
Qui en la joveutut no treballa, A la vell6a
dorm en la palla. (val.) Wer in der Jugend
nicht arheitet, schlaft im Alter auf dem
Stroh.
Mocidade ociosa nao faz vclhice conteute. pt.
Miissige Jugend mucht kein zufriedenes
Alter.
A mocedad ociosa vejez trabajosa. Auf milssige sp.
Jugend geplagtes Alter.
848. Jugend wild, Alter mild.
Royt lads may mak soleer men. (scho.) Wilde eu.
Jungen konnen gesetzte Manner werden.
Wanton kittlens mak douce cats, (scho.) Spie-
lerige Kdtzchen werden hed'dchtige Katzen.
E capricciosu (estrosu) da giuvauottu, ma sara it.
saviu da vecchiii. (mi. crs.) Er ist als Jung-
ling launenhaft, wivd aher als Oreis weise
sein.
Figliuoli matti, uomini savi. (t.) Tolle Jiing- mi. J/
linge, weise Manner.
Matt di pizzul, om di grand, (frl.) Jung toll, ni.
gross ein Mann.
D' ii mat poleder as fa ii bu caal. (1. b.) Aus
einem ausgelassenen Fohlen wird ein gutes
Pferd.
Mat de gioven, savi de vec. (1. m.) Als Jiing-
linge toll, als Greise tveise-
849. Schwere Arbeit in der Jugend ist
sanfte Ruhe im Alter.
Jugendfleiss belohnt sich im Alter.
Auf eine gute Jugend folgt ein ruhiges Alter, od.
(schwei.)
Arbeit i der Juged streng, lebst denn froh und
in die Leng. (schwei.) Arheite in der Jugend
streng, so lehst (du) dann froh und lang.
Fil Arbed an der Jugent, gat Rieszten am pd.
Jug-end 849.
— 455 —
850 Jugend.
Alder, (nrh. S.) Viel Arbeit in der Jugend,
gut Ruken im Alter.
De Jangen am Schwisz, de Alden de Hainjd
am Schisz. (nrh. S.) Die Jungen im Schiceiss,
die Alien die Hande im Schoos.
dt. Die in zijne jonglieid wel leeft, vindt een vroo-
lijken ouderdom. Wer in seiner Jugend rvolil
leht, findet ein frohliches Alter.
en. Eident youth maks easy age. (scho.) Fleissige
Jugend macht behagliches Alter.
is. Askunnar Iserdomr a a3 vera cUinnar huggnn.
Der Jugend Unterricht soil des Alters Trost
sein.
SW. Ungdoms moda ar alderdoms ro (lust). Der
Jugend MiiJie ist des Alters Ruhe (Lust).
Arbeta medan du ar ung; det gagnar nar du
blir gammal och tung. Arheite, wakrend du
jung hist; das niitzt, venn da alt und schu^er-
f'dllig icirst.
Ungdoms planta ar alderdoms fi'iikt. Der Ju-
gend Pfianze ist des Alters Frucht.
Dhet man saar vth i ungdommen, dhet skiaar
man vpp pa alderen. Was man in der Ju-
gend aussdet, das erntet man im Alter.
CW. Fa bain in ta giuventiina , Schi vainst a t'
allegrar in ta vegldiina. (Id. XJ.-E.) Thue
gut in deiner Jugend, so wirst du dich in
deinem Alter erfreuen.
Chi da giuven ais diligiaint, In sia vegldiim's
chatta containt; Chi da giuven ais mal diisa,
In sia vegkliim 's inriiglera. (Id. U.-E.) Wer
jung fleissig ist, hejindet sick in seinem Alter
ztifrieden; ver jung schlecld gewolint ist,
wird's in seinem Alter bereuen.
fz. II faut travailler en jeunesse Pour reposer en
vieillesse. Man muss in der Jugend arbeiten,
um im Alter zu ruhen.
Acquitter si pens en ta jeunesse, Pour reposer
en ta vieillesse. Mache dich, wenn du kannst,
in deiner Jugend frei, um in deinem Alter
zu ruhen.
sf. Et hau trabalha en ioeuesse Per se reposa en
bieliesse. (Gsc.) S. II faut u. s. w.
Pan de vieil se deou pastar en jouynesso. (nprv.)
Des Alien Brot muss in der Jugend einge-
teigt loerden.
it. Travaglia da giovanu per gode da vecchiu.
(mi. crs.) Ai^beite jung, um im Alter zu ge-
niessen.
si. Cui fatiga in gioventti, godi in vecchiaja. (s.)
Wer in der Jugend, arheitet, geniesst im Alter.
Qui patit a pizzinnu, godit ad sa l)ezzasa.
(sa.) Wer in der Jugend leidet, geniesst im
Alter.
A mocedad sin vicio y de buena pasada larga sp.
vejez y descansada. Auf eine ohne Laster
und gut verlehte Jugend langes und ruhiges
Alter.
850. Si jeunesse savait, si vieillesse
pouvait! (fz.) Wenn die Jugend iousste,
icenn das Alter konnte!
Si jeunesse savait, si vieillesse pouvait jamais fz.
le monde ne faillirait, Wenn die Jugend
wUssfe, wenn das Alter konnte, wiirde die
Welt nie schief gehen.
Si jeune savait et viel pouvait, un Jupiter il
seroit. Wer jung wiisste und alt konnte, er
weir' ein Jupiter!
Si jeune savait et vieux pouvait, jamais disette
n'y aurait. (afz.) Wenn Jung tcUsste und
Alt konnte, gabe es niemals Hunger snoth.
Se jhouinesso sable, se vieliesso poudie, so qe sf.
li manco li soubrarie. (Lgd.) Wenn Jugend
wiisste, wenn Alter konnte, wiirde, was ihnen
fehlt, bleiben.
Si joueynesoo sabie, et vieillesso poudie, jamay
ren non manquarie. (nprv.) Wenn Jugend
tciisste und Alter konnte, wiirde niemals
etwas fchlen.
Se il giovane sapesse, Se il vecchio potesse, Non it.
c'^ cosa che non si facesse. Wenn der Junge
wiisste, wenn der Alte konnte, gdh'' es Nichts,
was nicht vollbracht wiirde.
Se VI giovanu vulessi e se u vecchiii pudessi mi.
6 cose anderianu be. (crs.) Wenn der Junge
wollte und der Alte konnte, wiirde es gut
gehen.
Se u vecchiu podissi, e u zitellu vulissi, e cose
anderianu ve. (crs.) Wenn der Alte konnte
und der Junge wollte, wiirde es gut gehen.
Se il giovane sapesse e se il vecchio potesse,
e' non c' h cosa che non si facesse. (t.) S.
Se il giovane u. s. w.
Se'l giovin el sav^s, E se'l v^c el podes, No ni.
gh'e coss che no se fares. (I. m.) S. Se il
giovane u. s. iv.
Se'l veccio podesse, e se'l zovene savesse. No
ghe saria cQSsa che no se facesse. (v.) Wenn
der Alte klJnnte und der Junge wiisste, gab'
es Nichts, was nicht vollbracht wiirde.
Si lu giuvini vulissi e lu vecchiu putissi, nun si.
ci sarria cosa chi nun si farissi. (s.) Wenn
Jugend 850.
— 456 —
851 Junge.
der Junge xvollte und der Alte Tconnte, wilrde
es nichts gehen, was nichi aungefiihrt wiirde.
pt. O mo^o por nao querer, e o velho por nao
poder, deixao as cousas perdev. Der Junge,
well er nicht will, %md der Alte, weil er
nicht kann, lassen die Gesch'dfte verderhen.
Perde-se o velho por uao poder, e o mo(;o por
nao saber. Es verdirhf der Alte, weil er
nicht kann, und der Junge, weil er nicht
weiss.
sp. El viejo por no poder y el mozo por no saber
dexan las cosas perder. Der Alte, weil er
nicht kann, und der Junge, xoeil er nicht
iveiss, lassen die Gesch'dfte verderhen.
851. Der Junge kann sterbeu, der Alte
muss sterben.
Noth und Tod komnit zu Jungen und Alten.
Keiner so alt, dass er nicht noch ein Jalir leben
will, und Keiner so jung, der nicht heute
sterben kann.
od. Die Junge clione (konnen) sterbe (sterhen), und
die Alte miiesse (miissen) sterbe. (schwei.)
pd. De Aide mesze starwen, de Jange kjiue starwcn.
(nrh. S.) Die Alten miissen sterhen, die
Jungen kijnnen sterhen.
Junge LiL kant starben, oole Lii mot starben.
(ns. O.) Junge Leute kUnnen sterhen, alte
Leute miissen sterhen.
Ohle motte starwe, Junge konne starwe. (ns. Pr.)
Alte miissen sterhen, Junge konnen sterhen.
dt. Jonge lieden kunnen, maar oude lieden moeten
sterven. Junge Leute konnen, aber alte Leute
tniissen sterhen.
en. Young men may die, old men must die. 8-
Junge Lii u. s. w.
Of young men die many, Of old men escape
not any. Von jungen Leuten sterhen manche,
von alten Leuten kommen keine davon.
Young folk may dee, auld folk maun dee.
(scho.) S, Junge Lii u. s. w.
da> Den Uuge kan d0e, den Gamle skal doe.
Unge Folk kunne d0e, gamle Folk maae d0e.
S. Junge Lii u. s. w.
Det er muligt, at en Ung kan d0e; men del
er umuligt, at en Gammel kan leve lisnge.
Es ist miiglich, dass ein Junger sterhen kann,
aher es ist unm'oglich, dass ein Alter lange
lehen kann.
D0den staaer de Unge paa Luur, men de Gamle
for ,0ie. Der Tod steht den Jungen auf der
Lauer, aher den Alten vor Augen.
Ungi- ma, en gamall skal. Junger kann, aher is.
A Iter muss.
Dan unge kann doya, dan gamle skal. Der nw.
Junge kann sterhen, der Alte muss.
Dauden stend dei unge paa Lur (Skulk), og
dei gamle midt fyre Augom. Der Tod steht
den Jungen auf der Lauer und den Alten
mitten vor Augen.
Ung kan do, gammal maste do. Junger kann SW.
sterhen. Alter muss sterhen.
En ung kan do, en gammal maste do. Ein
Junger kann sterhen, ein Alter muss sterhen.
Giuvens biers e vegls tuots. (Id. U.-E.) Junge CW.
(stei'hen) viele, und Alte alle.
Aussitost meurt jeunes que vieux. Ebenso fz.
bald stirbt Jung, wie Alt.
La mort assise a la ports des vieux guette les
jeunes. Der Tod, an der Thilr der Alten
sitzend, lauert auf die Jungen.
Li mort prend tout a son kius, Sitost les jouenes
com les vius. (afz.) Der Tod ninimt Alles
nach seiner Wuhl, die Jungen so schnell ivie
die Alten.
I giovani possono morir presto, ma i vecchi non it*
possono campar molto. Die Jungen konnen
rasch sterhen, aher die Alten konnen nicht
lange lehen bleihen.
Dei giovani ne muore alcuno (qualcuno) , dei mi.
vecchi non ne campa niuno. (t.) Von den
Jungen stirht wohl Einer, von den Alten
hleiht Keiner lehen.
La morte non guarda solamente al libro de'
vecchi. (t.) Der Tod sieht nicht hloss im
Buche der Allen nach.
I zoen i pol moi'i, i vec i dev mori. (1. b.) Die ni.
Jungen konnen sterhen, die Alten miissen
sterhen.
De gioin en mor quaidun, De vec no scampa
nessiin. (1. m.) S. Dei giovani %i. s. %l\
La mort la sta siil t^c, Ne la guai'da al gioin
ne al vec. (1. m.) Der Tod sitzt auf dem Dach,
und sieht iveder auf Jung, noch auf Alt.
D' giovo ai n' a meuir, ma d' vei ai n' a
scanpa gnun. (piem.) S. Dei giovani u. s. w.
I zoveni pol morir, ma i vechi a da morir. (v.)
S. I zoen u. s. ro.
Lu giuvini po muriri, ma lu vecchiu nun po si.
Campari, (s.) Der Junge kann sterben, aber
der Alte kann nicht leben bleihen.
El mozo puede morir, y el viejo no puede vi- sp.
vir. S. Lu giuvini u. s. w.
Jung 852.
— 457 —
853 Jung.
8r)2. D ic Jungen '.vollen den Alten rathen.
Jimge Giinse wollen die alten zur Triinkc
fiihren.
Junge Pferde wollen den Bereiter abrichten.
I'id. Lir ta deinje Fiioter Kainjt machen! (nrh. S.)
Lehr du deitien VcUer Kinder macJien!
dt. De jongcn willen de onden verbeteren. Die
Jungen wollen die Allen verhessern.
De boer wil den doktor leeren. Der Bauer
will den Dolctor helehren.
Het kind wil den meester leeren. Das Kind
will den Lelirer helehren.
riij wil zijiien vadev kinderen leeren maken.
Er icill seinen Vafer Kinder machen lehren.
Hij wil zijnen vader leeren wateren. Ih- will
seinen Vater lehren Wasser lassen.
en. Teach yonr father to begot children. Lehrt
euren Vater Kinder machen.
Teach your grandame to grope her eggs (to .sup
E.owre milk). Lehrt eivre Grossmutter ihre
Enten f/reifen (saure Milch suppen).
Jack Sprat would teach his grandame to grope
hens. Huns Sprat mochte seine Grossmut-
ter Hennen (jreifen lehren.
Don't teach your grandmother to suck eggs.
Lehrt cure Grossmutter nicht Eier saw/en.
Learn yonr gudewife to niak milk kail, (scho.)
Lehrt sure Frau Milchsuppe machen.
Die
It. Ante barbam doces (decent) senes.
f/, Les jeunes veulent conseiller les vienx.
Les oisons veulent mener les oies paitre.
Gdnschen wollen die G'dnse v:eiden fiihren.
Les oisons veulent mener paistre leur mere.
Die G'dnschen wollen ihre Mutter weiden
fiihren.
L'oison m^ne I'oye paistre, Et le bejaune pre-
cede le maistre. Das Ganschen fiihrt die
Gans weiden, und der Gelhschnahel f/elit dem
Lehrer vorau^.
II vent monstrer a son pe.re ;i faire des enfants.
S. Hij wil zijnen vader kinderen u. s. w.
Cost apprendre a son pore li faire des en-
fants. Das heisst seinem Vafer lehren, Kin-
der zu 'machen.
La iille veirt apprendre a sa mere a faire des
enfants. Die Tochter icill ihrer Mutter
lehren, Kinder tm viacJien.
L'ecolier pretend enseigner son maitre. Der
Schiller will seinen Lehrer helehren.
C'est Grosjcan qui vent en remontrer a son
cure. Es ist Grosshans, der seinen Pfarrer
helehren %vill.
Grosjean ne doit pas en remoiilrcr A son
seigneur. Grosshans soil nicht seinen Herrn
helehren.
Vos n' vinrez nin apprinde a nos pere a far nf.
des efants. (w.) Ihr werdet etiren Vater
nicht Kinder machen lehren.
Nou can pas amucha a pay de ha maynatyes. sf.
(Bvn.) Man muss nicht dem Vater lehren^
Kinder zu machen.
Vou enseignar son payi-e a fayre d'enfans.(nprv.)
S. Hij wil zijnen vader kinderen u. s. %o.
I paperi vogliono menare al ber Foche. Die it.
Gdnschen wollen die Gdnse zur Trdnke
fiihren.
I paperi menano a ber I'oche. Die Gdnschen
fiihren die Gdnse zuni Trinken.
Insegnare fare i figliuoli al babbo. Den Va-
ter lehren die Kinder machen.
I pznen j insegna a i grand, (rom.) Die Klei- mi. i^
nen lehren die Grnssen.
I paver meinen a bever el-i occ. (em. B.) S. ni.
/ paperi menano u. s. w.
Insgnar a so madra a far di fioeii. (em. P.)
Seiner Mutter lehren Kinder zu machen.
J' ochet a vetilo mne j' oche a beive. (piem.)
S. I pajjeri vogliono u. s. w.
Voreje mostre a soa mare a fe d' masna. (piem.)
Er mochte seiner Mutter zeigen. Kinder zu
machen.
I paperi voglion menar a bere le occhc. (v.)
S. I paperi vogliono u. s. w.
Imparare su babbu a laurare (isarmentare). si.
(sa. L.) De7i Vater ackern (Weinrehen weg-
nehmen) lehren.
85.3. Jung gewohnt, alt gethan.
Wer jung Nichts taugt, ist auch alt ein Tau-
genichts. [darnach versent. (ad.)
Wes sich die jugent hat gebent, daz alter sich
Den site ein man ungerne lat, den er von ju-
gent gewonet hat. (ad.) [dont. (ad.)
S\ves daz kint gewont, daz selbe im nacli
Junk gawaat, oolt ggdaan. (frk. H. S.) md.
We e' sech gewient, eso huot 6' secli. (mrh. L.)
Wie man sich gexr'ohnt, so hat man sich.
Jaunk gewont, alt gedun. (thr. R.)
Wie gewohnt, so gethan. (schwei.) od.
Was das Haisili thuet, das thuet auch noch
der Hans, (schwei.) Was das Hdnschen thut,
das thut auch noch der Hans,
Jonk jewiint, alt jedou. (nrh. Gl.) pd.
.Jung gewent is aid gedan. (ns. ha. G. u. G.)
Jung gewohnt ist alt gethan.
58
Jung 853.
— 458 —
864 Jung.
Jung- up Mulen, old vip Shirreu. (ns. O. J.)
Jung in Led er panto ffeln, alt in niedergetre-
tenen Pantoffeln.
Freuh gewunnt, alt gedohn. (ns. W.) Frtih
gewohnt, alt gethun.
dt. Jong gewend, oud gedaan.
IS.
STV,
Ungr venst, gamall gjorir.
Uugr ma Jvi venjast, er gamall skal hafa. Der
Junge muss sick daran ffewohnen, icas der
Alte haben soil.
Hva3 lingr nemr, gamall fremr. Was der
Junge lernt, iibt der Alte aus.
Hvat ungur nemur ganialur fremur. (fjer.) S.
Hvad u. s. w.
Ung van, garamal gor.
Som man wandt sig som barn, blir man afven
som man. Wie man sich als Kind gevohnt,
ist man audi als Mann.
Som man Avandt sig i nngdomen, sa blifwer
man i aldevdomen. Wie man sich in der
Jugend gewohnt, so wird man im Alter.
Ziege, getcohnt zu springen, sprin<jt und wird
springen.
Come menino criar-te-has , come vellio viveras. pt.
Als Knahe musst da dich Ziehen, wie du
als Greis lebcn wirst.
Quien malas mafias tiene en cuna, 6 las pierde sp^
tarde 6 ntinca. Wer iible Angewohnheiten
in der Wiege hat, verliert sie enticeder spat,
oder nie.
It.
c\v,
fz,
it.
V
Im.
Consuetus vitio quisquis juvenilibus annis, Cri-
miua uon senior linquere posse reor.
Sco juven si traig, aschia velgs faig. (obi.) Wie
der Junge gezogen wird, so handelt der Alte.
Ce que poulain prend en jenesce, II le con-
tinue en vieillesse. Was ein Fohlen in der
Jugend annimmt, setzt es im Alter fort.
Qu'apprend poiilain en denteure, Tenirleveult
tant com il dure, (afz.) Was das Fohlen
beim Zahnen lernt, will es behalten, so lange
es lebt.
Ce qu' on apprent en sa jenesce, Faut 1' en-
continuer en vieillesse. (afz.) Was man in
seiner Jugend lernt, muss man im Alter
fortsetzen.
Chi giovanetto s' usa ad alcun vizio, quand'
auche e vecchio attende a quell' uffizio. Wer
sich jung an ein Laster gewohnt, iibt es aus
auch wenn er alt ist.
Chi da giovane ha un vizio, In vecchiaia fa
sempre quell' ufizio. (t.) Wer jrmg ein La-
ster hat, iibt es im Alter stets aus.
Chi non segue virtu in giovanezza, Fuggire il
vizio non potxci in vecchiezza. (t.) Wer nicht
in der Jugend der Tugend folgt, wird im
Alter nicht das Laster fliehen kiJnnen.
Qui hat su vitiu malu, non lu perdet manzanu.
(sa.) Wer ein schlimmes Laster hat, ver-
liert es nicht des Morgens.
Cabra avesada a saltar, salta y saltani. (neat.)
854. Junger Engel, alter Teufel.
Jung ein Engel, alt ein Teufel.
Jiinger Heiliger, alter Teufel.
Guets GMnsli, bosi Gans. (schwei.) Gutes Giins- od.
lein, biise Gans.
Jonge engeltjes zijn gemeenlijk oude duiveltjes. dt.
Junge Engelchen sind gewohnlich alte Teu-
felchen.
A young saint, an old devil. FAn junger Ifei- eil.
liger, ein alter Teufeh
Young saints, auld sinners, (sclio.) Junge Ilei-
lige, alte Siinder.
Ung Engel, gammel Dj;T?vel. dS,,
Vngher yEnghil vvordher gernae gammel Djseff-
wel. (adli.) Junger Fngel icird ijern alter
Teufel.
Ung engel kan blifva gammal djofvul. Junger SW.
Engel kann alter Teufel werden.
Unger tBugil ser gammal fsendin. (asw.) Jun-
<jer Engel ist alter Teufel.
Ortus angelicus senio satanizat iniquus. (mlt.) It.
Ortus sit angelicus, aevo sathanizat iniqvus.
(mlt.)
Fit puer angelicus daemon veniente senecta.(mlt.)
De jeune ange (angelot) vieux diable. Aus fz.
jumjem Engel alter Teufel-
De jeune hermite viel diable. Aus jungem
Einsiedler alter Teufel.
Bon oyson, mauvaise oye. S. Guets u. s. w.
De juvene papelard veil diable, (afz.) Aus
jungem Heuchler alter Teufel.
Angelo nella giovanezza, diavolo nella vec- it.
chiezza. Engel in der Jugend, Teufel im Alter.
Buon papero e cattiv' oca. Gates Gcinschen
und bose Gans.
Bon da pznen, e cativ da grand, (rom.) Klein mi.
gut und gross schlechf.
FanciuUi, angeli ; in eta son diavoli. (t.) Kinder,
Engel; alter sind's Teufel. [schliinm.
Bu de zoen, cativ de ec. (1. b.) Jung gut, ait ni.
Jung 854.
459
855 Jung.
Fiolet, anzulet; zoeiiet, iliavolet. (1. b.) Jungel-
chen, Enc/elchen; Jangling^ Teufelchen.
Bon da giovo e cativ da vej. (pieni.) Jxmg
gut and alt schlimm,
Bon da zovene, cativo da veccio. (v.) Jung
gut unci alt schlimm.
855. Junger Schlemmer, alter Bet tier.
Junge Reiter, alte Bettler.
md. Bar viir Verzig faart, miisz noch Verzig ge-a.
(frk. H.) Wer vor vierzig fdhrt, muss nach
vierzig gehen.
Wei voer fiftig Jaren ritt, mot na fiftig gaen.
(hss. O.) Wer vor filnfzig Jahren reitet, muss
nach filnfzig gehen.
A jungar Fechtar, a aldar Battlar. (sclils. B,)
Ein junger Fechter, ein alter Bettler.
A jonger iSaldat, a aller Badler. (thr. K.) Ein
junger Soldat, ein alter Bettler.
od. Junge Schwelger, alte Bettler. (bair.)
Ein junger Miissigganger (Herr, Soldat), ein al-
ter Bettler. (schwei.)
pd. Wen vor verteg fehrt, mott no verteg golin. (nrh.
M.) S. Bar u. s. lo.
Junk Soldat, old Bedler. (ns. B.) Junger Sol-
dat, alter Bettler.
De vor dartig Jar ritt, mot na dartig Jar to
Fote gan. (ns. O. J.) Wer vor dreissig Jah-
ren reitet, muss nach dreissig Jahren zu
Fuss gehen.
Junge Fulleuzer, alle Bjiddeler. (ns. W.) Junge
Faullenzer, alte Bettler.
Wei (Wer) jung ritt, mott (muss) alt golni
(gehen). (ns. W.)
Wei fiir dem veertigesten ritt — De mott noh
dem fuchzigesten gohn. (ns. W.) Wer vor
dem vierzigsten reitet, muss nach dem fiinf-
zigsten gehen.
Wai jung fdort, mot alt goen. (wstf. Dr.) Wer
jung fdhrt, muss alt gehen.
dt. Jonge slempers, oude bedelaars. Junge Schlem-
vier, alte Bettler.
Jong een heer, oud een boef. Jung ein Herr,
alt ein Schelm.
eu. Idle young, needy auld. (scho.) Jung trdge,
alt hediirftig.
fs. Jung Dogenichte, iijU Badmann. (M.) Jung
Faullenzer, alt Bettler.
(Ifi. Ung Slemmer — gammel Stodder.
Ung Fraadser — gammel Tigger.
Ung Tiediggsenger — gammel Tyv. Junger
Miissigganger, alter Dieb.
Ung Herre — gammel Trygler. Junger Herr,
alter Bettler.
Ung Springer — gammel Traebeen (Stylter).
Junger Sjiringer, alter Stelzfuss.
Unge Spill ere — gamle Tiggere. Junge Spie-
ler, alte Bettler.
Ung rytare, gammal skrytare. Junger Reiter, SW.
alter Schreiter.
Unga spelare, gamla tiggare. S. Unge u. s. iv.
Unga slosare , gamla tiggare. Junge Ver-
schwender, alte Bettler.
Unga dagtjufvar, gamla spetsbofvar. Junge
Tagdiebe, alte Spitzbuben.
Jnvens luschentivs, velgs Bettlers passivs. (obi.) CW.
Junge Miissigganger, alte leidende Bettler.
Qui ne travaille pas etant jeune, est oblige de fz.
travailler etant vieux. Wer nicht arbeitef,
wenn er jung ist, muss arbeiten, wenn er
alt ist.
Qui nou trabaillo pourin, Trabaillo roussin. sf.
(Arm.) Wer nicht als Fiillen arbeitet, ar-
beitet als Mdhre.
Qe noun trabalio pouli, trabfilio roussi. (Lgd.)
S- Qui nou u. s. v:.
Qu non troto poulhin , troto roussin. (nprv.)
Wer nicht als Fiillen trabt, trabt als Mdhre.
Chi va a caval da giovane, va a piedi da vec- it,
chio. Wer jung reitet, geht alt zu Fuss.
Giovane ozioso, vecchio bisognoso. (t.) Trdger mi. [^
Jilngling , bedUrf tiger Greis. [m. s. w.
Zoen ozius, vec bisognus. (1. b.) >S'. Giovane ni.
Zoen desordinat, vec tribiilat. (1. b.) Ziigel-
loser Jilngling, geplagter Alter.
De zoen in del boter, De vec in dei pensier.
(1. b.) Jung in Vppigkeit , alt in Kummer.
Braiire (Pecat) de zoen, dolur (penitenza) de
vec. (1. b.) Thorheiten (Siinden) des Jiing-
lings, Schmerz (Reue) des Greises.
Chi red de zoen, pianz de v^c. (1. b.) Wer
als Jilngling lacht, weint als Greis.
01 zoen senza eserzeze, El va semper in pre-
sepeze. (1. brs.) Der Jilngling ohne Thdtig-
keit gerath immer in Abgriinde.
De gioven sfrenat, de vec abandonat. (1. m.)
Als Jilngling ziigellos, als Greis verlassen.
Da zovene ozioso , da veccio bisognoso. (v.)
Als Jilngling miissig, als Greis bediirftig.
Chi ride da zovene, pianze da veccio. (v.) S.
Chi red u. s. w.
Bravure (Pecai) da zoveni, dogie (penitenza) da
vecci. (v.) S. Braiire u. s. id.
58*
Jung 855.
— 460 -
857 Kahl.
Giovinc ozioso, veiiio pcdocioso. (v. trst.) ]\[iis-
sit/er Jilnriling, lausif/ev Greis.
si. Qui dormit a pizzinnn, piangliet a bezzu. (sn.
L.) Wer juiiij scliUlff, iceinf alt.
856. Junges Blut, Spar dein Gut.
Jung Blut, Spar' dein Gut, Im Alter es dir
nothig tlmt (Im Alter schnieckt's nocli cin
Mai so gut).
Wenn der Junge wiisste, was der Alte bcdarf,
wiird' er oft den Seckel zulassen.
1/ md. Jung denk an den alten Mann, wenn du niclit
willt (wilUt) bettelu galin (gehenj. (Hrz.)
Junges Blut, Spar dein Gut, im Alter komnit's
dir gut, (mrli. E.)
Du junges Blut, Erspaar dein Gut, Weil dcrs
(div'sj im Alder (Alter) needig dit (nothig
thutj. (W. E.)
Junges Blut, spoor din (s^nir' dein) Gut, In
Aaler (Alter) Armuth wehe tliit (thut).
(W. E.)
Od. In der Jugend denkt auf den alten Mann, (bair.)
Junges Blut, spar dein Gut, (Die) Armuth im
Alter wehe thut. (bair., schwei.)
Denk jung an den alten Mann, Wenn du nit
(nicht) willt betteln gan (jehen). (sehwei.)
Man mnss dem Alter hausen. (sclnvei.)
pd. Jung Bland, Sptire din Gaud, In'n Older et dek
gaud smecken doit. (ns. ha. G. u. G.) Junges
Blut, spar'' dein Gut, ii)i Alter es dir gut
schmecJcen thut.
dt. Die jong spart, lijdt oud geen gebrek. Wer
jung s_part, leidet alt Icein Gehrech.
Askan skal safna [)Vi cllin Jiarf eyi'^a. Die is.
Jugend muss sammeln, was das Alter zum
Verhruuch bedarf.
Ein skal gj0yma nokot aat Gamle-Mannen. nw.
Man muss etwas aufhehen fur den alten
Mann.
Ung spar, gamnial bar. .lunger spart, Alter hat. SW.
Cogitate quam louga sit biems. lt>
Spargna ten iatg da giuven cnsi; II mcunghel CTV.
fa mal, sch' ti vegls has da gni. (obi.) Spare
dein Gut, rvenn du jung bist; der Mangel
thut weh, wenn du alt nichts hast.
On doit qiierir en jeunesse Dont on vive en I/.
la vieillcsse, Alan vmss in der Jugend savi-
mcln, ivovon man im Alter lebe.
Acquesis mogiens on ioenesse, Per ne vsa en sf.
ta bieliesse. (Gsc.) JErwirb dir Vernwgen
in der Jugend, am es in deinem Alter zu
geniessen.
Mettesi paglia sotto per la vecchiaia. Er legt it.
sicli Stroh fur's Alter unter.
Chi risparniia da giovanu , si In trova da vec- mi.
chill, (crs.) Wer jung spart, findet es im
Alter.
Fatti iin po' di cappezzal per la vecchiaia. (t.)
Mache dir ein kleines Kopfkissen fiir's Alter.
Chi no suna da zovene, disuna da vcecio. (v.) ni.
Wer als JUngling niclit fastet, fastet als
Greis.
Guarda, moQO, acharas velho. lleb' auf, Jiing- |)t.
ling, du loirst alt finden.
Guarda, mozo, y liallanis viejo. Heb' auf,^\t,
JUngling, und du ivirst alt finden.
K.
857. Wo es kahl ist, kanu man Nichts
ausraufen.
Es ist bos ranfen, wo kein Haar ist.
Was will man klimmen, wo kein Haar ist?
Wer Haare hat, den rupft man d'ran, Bei ei-
nem Kahlkopf geht's nicht an.
Was nntzt's, wenn sich der Kahlkopf kiimmt?
Men kan geen kaalkop bij het haar vatten. dt.
Man kann keinen KaJilkopf bei'm Haare
fassen.
't Is quaad kammen daar geen hair is. Es ist
ilbel kammen, ico kein Haar ist.
Tis quaet roppen, daar ghien hayr is. (ah.) S.
Es ist bos u. s. to.
Tis quaet ieghens den bloyten hayr plukken (ie-
Kabl 857.
_ 461 —
858 Kalb.
gheiis den iiacten worstelen). (avl.) Es ist iibel,
clem Kahlen Haar ausraufen (mit dem Nack-
ten rinffen).
't Is moeijelyk kammen waer geen hair is. (vl.)
Es ist miiksam kammen, ico kein Haar ist.
How can tlie Me amble, wlien the horse and eu.
mare trot? Wie kaiin clus Fohlen Pass
gchen, wenn der Henyst und die State traben?
Trot faither, trot mither; how can the foal
amble? (scho.) Vater trait, Mutter trabt;
wie kann das Fohlen Pass fjehen?
(la.
l:-.
Det er ondt (tungt) at plukke haar af en Skal-
det. Das ist iibel (schivcr), Haar bei einem
Kahlen auszurupfen.
Det er vanskeligt , at plukke Haar af den
Skaldede. Das ist schwieri^ , Haar vom i
Kahlen zu rupfen.
Out ar at plockse Haar af Lowfe. (adii.) Ubel
ist' s, Haar von der flachen Hand zu runfen.
lilt er a3 klask vi8 kollottan. Vbel ist's sick
raufen mit dem Kahlen.
Ikki tekst har af teim skaUnta. (fser.) Man
ruiift nicht Haar vom Kahlen.
, D'er laakt aa lugga dan skollnte. E>; ist iibel,
den Kahlen zu zausen.
Ondt ryskia den skallota. TJbel den Kahlen
raufen.
Onth «r at plnkka haar aff loffwa. (asw.) S.
Ont u. s. '10.
It. Ditficilc est ualvum evellere.
Res est difficilis ir spoliare pilis. (mit.)
fz. On ne pent peigner un diable qui n'a pas dc
cheveux. Man kann nicht einen Teufel
kammen, der keine Haare hat.
On ne pent pas peigner nn diable s'il n'a pas
de cheveux. Man kann einen Teufel nicht
kammen, tcenn er keine Haare hat.
nf. On n'sarent peigni on diale qui n'a nin dcs
cheveux. (w.) S. On ne iJeut peigner u. s. n\
On seche a I'vude atou d'on chin qui n'a nin
des poi'eges. (w.) Man siicJd im Leeren an
einem Hand herum, der keine Haare hat.
od
dt,
858. Das Kalb lernt von der Kuh.
Das Kalb folgt der Kuh.
Einr kiieje kint Tuot als ein rint. (ad.)
Von den altcn Katzen miissen die Jungen das
Mausen lernen. (schwb.)
Die jungen Katzen (Die Jungen) lernen von
den alten (Alten) mausen. (schwei.)
, Het kalf volg-t de koe. S. Das Kail folgt
u. s. w.
Het geitje huppelt in het groen, En koo zal
ook haar jonge doen. Die Ziege springt im
Griinen, and so icird auch ihr Junges thim.
Af den gamle Oxe Iterer den unge at drage. da.
Vom alten Ochsen lernt der junge ziehen.
Aff thet sthore N0dh nommer thet raijndrre at
drawe. (ada.) Von dem gro.ssen Bind lernt
das kleinere ziehen.
Ungir folar dansa sem hestar. Die Jungen Foh- IS.
len tunzen, wie die Pferde.
Eins og hiun gamli krabbi skriSur fyrir, skri()ur
hinu ungi a eptir. Ganz wie der alte
Krebs vorwarts schreitet, schreitet der junge
nach.
So leika b/itar sum skip. (fa;r.) So spielen die
Nachen, wie das Schiff.
Kalven Iserer av Km.
Af den gamla oxeu larer den unga (att) draga. SW.
S. Af u. s. w.
' A bove majori discit arare minor.
j Sic ibat pater, sic venerandus Avus — Opera-
tur filiiis, qui videt patrem facicntem.
Le grand beuf aprend a labourer le petit. Der fz.
' cjrosse Ochse lehrt den kleinen ackern.
i De nature va le poulain I'amble Dont la mere
fut acquenoe. Von Natur geht das Fohlen
Pass, dessen Mutter Passgcinger icar.
Quaud la chevrc saute au chou, Le chevreau
y saute itou. Wenn die Ziege springt im
Kohl, springt dort das Zicklein ebenso.
Chat et chaton chassent le raton. Katz' und
Katzchen jagen auf Blitzchen.
II giovenco impara dal bue. Der junge Ochse it.
lernt vom alien.
I pznen j impera da 1 grend. (rom.) Die Klei- mi.
nen lernen von den Grossen.
I piozi i va adre a la ciossa. (1. b.) Die Kikh- ni.
lein laufen der Glucke nach.
I picoi imparen dai grand. (1. m.) *S^. I pznen
u. s. w.
Imparen dai bo vec a ara i novel. (1. m.) Von
den alten Ochsen lernen die jungen ackern.
I picoli impara dai grandi. (v.) S. I pznen
U. S. IV.
I pnlzini va drio la cioca. (v.) S. I piozi
u. S. IC.
Ln picciulu 'mpara di lu granni. (s.) Der ai.
Kleine lernt vom Grossen.
Sos fizos leant s' exemplu dai su babbu. (sa.j
Kalb 858.
462 —
859 Kalb.
Die Sohne nehmen das Beixpicl an dem
Vater.
pt. Saltou a cabra na viiilia, tambeni saltara siia
filha. Es sprang die /Acje im Weinberg,
ebenso tcird ihre Tochter springen.
Cabra vai pela vinha, por onde vai a mai, vai
a filha. Die Ziege gelit durch den Wein-
berg, iro die Mutter geht, gelxt die Tochter.
Sp. Salto la cabra en la vifia , tambien .saltara la
liija. S, Saltou u. s. xo.
wl. Unde sare capra, save si ieda. Wo die Ziege
springt, springt audi das ZicJdein.
Unde a saritii capra, sare max pre snssu iMa.
Wo die Ziege gesprungen, springt das Zick-
lein weiter.
859. Es sind ebenso vicl Kalbs- a Is
Kuhfelle fell.
Es kommeu ebeu so vil kelberlieut zuni mavkt,
als ochsenheute. (ad.)
Man findet als vil Kalberbiit' und me, d;i.nn
Kiiehiit'. (ad.)
od. Man tragt mehr Kalberhiiute auf den Markt,
als Ochsenliaute. (schwb.)
Es gibt so vicl Kiilber, als Kiihhaute. (sclivvei.)
's Git meh Chalberliiit als Chiiehiit i der Gerwi.
(schwei.) Es gibt mehr Kalbsfelle, als Kuh-
haute in der Gerbe.
Man flihrt so viel Kalber als Oclisen nnd
Kinder in die Mezg. (schwei.)
's Werde meh Chalber i d' School g'fiiert as
Chiieh. (schwei. 8) Es werden mehr Kal-
ber in die Mezg gefilhrt, als KiiJie.
pd. Dar kamen mehr Kalf-Fellen to Market, as
Koh-Huden. (ns. ofs.) Da kommeyi mehr
Kalbsfelle zu Markt, als Kuhhdute.
dt, Er komen zooveel kalvsvellen dan ossenhuiden
te markt. Es kommen ebenso viele Kalbsfelle
wie Ochsenliaute zu Markt.
Er komen meer kalvsvellen dan o^ssenhuiden te
markt. Es kovimen mehr Kalbsfelle, als
Ochsenhdute zu Markt.
Daar komen zoowel kalven als kooeijcn aan de
markt. Es kommen sowohl Kalber wie Kiihe
auf deji Markt.
Het kalf stervt zoo haast als de koe. Das
Kalb stirbt so bald wie die Kuh.
Jonge schapen sterven zoowel als onde. Junge
Schafe sterben so gut wie alte.
Zooveel lammeren worden er geslagt als scha-
pen. So viele Lamvier ivie Schafe icerden
geschlachtct.
Der cocmcn soc veel calner huyden te marct
als ossen huyden. (ah.) S. Er komen
zooveel u. s. to.
>So vele caluei-en huden commen ter maerckt,
als coeyen. (avi.) Ebensoviel Kalbsfelle kom-
men auf den Markt, wie Kiilie.
As soon goes the ^lamb's skin to the market, en.
as the old ewe's. Ebenso bald geht die Ilaut
lies Lammes zu Markte, icie die des alten '
Mutter schaafes.
As soon comes the lamb's skin to the market,
as the old sheep's (auld tup's), (scho.) Eben-
so bald kommt des Lammes Haut zu Markte,
trie die des alten Schafes (alten WiddersJ.
Der sselges lige saa mange Lammeskiud, som da.
Faareskind. Es werden gerade so viel
Lamms- wie Schaffelle verkauft.
Saa manghe sselisps Lamskind som Faarskindh.
(adji.) Es werden so viel Lamms-, wie Schaf-
felle verkauft.
Kalfskinn kaupast opt sem kiia. Das Kalbs- is.
fell wird (so) oft gekauft, wie dieKuhhaut.
Alltid Acre kalfskinn som torgforas, an kohu- SW«
dar. (Es sind) stets mehr Kalbshdute , die
zu Markt gebracht werden, als Kuhhdute.
Kalffskinn konima sa wal pa waggien som Oxe-
hwdar. Kalbsfelle kommen ebensowohl auf
die Wage uie Ochsenhdute.
Swa findher man lamskin faal som faarskin.
(asw.) Man findet so(viel) Lammsfelle, wie
Schaffelle fell.
Tot fore terga bourn, quot habet pelles vitu- It,
lorum.
Pelles agninae venales sunt ut ovinae. (mlt.)
Aussitot meurt veau que vache. Ebenso bald fz.
stirbt Kalb wie Kuh.
De veaux comme de vaches vont les peaux a
la place. Von Kdlbern wie von Kiihen kom-
men die Haute auf den Blarktplatz.
II va plus au marche peaux d'agnealx que de
vielles brebis. Es kommen mehr Felle von
Ldmmern , als von alten Schafen auf den
Markt.
Aussitost mort vel cum vache. (afz.) S. Aussi-
tot u. s, re.
Avand murt veel que vache. (afz.) Eher stirbt
Kalb, als Kuh.
Qu' ey ba here d'agnets a la boucherie. (Brn.) sf.
Es gehen viele Ldmmer in das Schlachthaus.
Eytan leou I'y vay la mayre que lou poulin.
(nprv.) Ebenso rasch ist die Slide hin, wie
das Fiillen.
Kalb 859.
— 463
861 Kappe.
it. Pin vanno vitelli Che bovi ai macelli. Es
gehen mehr K'dlher , als Ochsen in die
Schlachih'duser.
Pin capietti e agnelli vanno in beccheria, che
pecore e becchi. Es gehen viehr Zicklein
unci Lcimmer in die Fleischbank, als Scliafe
und Bocke.
E' ne va phi I'agnel, che la pecora. Mehr geht
das Lamm dahin, als das Schaf.
Non ha piu carta V agnello che la pecora. Das
Lamm hat nicht mehr Sicherheit als das
Schaf.
Cosi tosto mnore il capretto come la capra.
Ebenso schnell stirht das Zicklein toie die
Ziege.
mi. E va pio agnell che pigur a e niazzel. (roni.)
Es gehen mehr L'dmmer , als Schaf e in
die Schlachthduser.
Cosi presto muojon le pecore giovaui come le
vecchie. (t.) Ebenso rasch sterben die jun-
gen Schaf e, wie die alien.
Mnor cosi delle pecore giovani, come delle
vecchie. (t.) Es sterben ebenso wohl junge
Schafe, wie alte.
Al macello va piu capretti giovani che vecchi.
(t.) In's Schlachthaus gehen mehr junge
Ziegen, als alte.
ni. Van plui vitliei al maczcl nancn bu^. (frl.)
Es gehen mehr Kalber in's Schlachthaus.,
als Ochsen.
In becaria van pit vedei che manz. (1. m.) Es
gehen mehr Kalber, als Hinder in die
Fleischbank. \^plui u. s. rv.
Al uiacelo va pin vedei che bo. (v.) S. Van
In becaria va piu vedei che manzi. (v.) ;S'.
In becaria u. s. iv.
Al mazelo va piii vedei che manzi. (v. trst.)
In's Schlachthaus gehen mehr Kalber, als
Binder.
si. Sa pira cherva tantas boltas nde met prima
de sa facta, (sa. L., M.) Die unreife Birne
fdllt sehr oft friiher ab, als die reife.
De sa pira nende qui nde falat sa facta, nde
falat sa cherva. (sa. L., M.) Vom Birnbaum
fdllt eher die unreife, als die reife fdllt.
\m. Tan prest mort lo cordero, com la ovella. (val.)
Ebenso rasch stirbt das Lamm, loie das
Schaf.
Tan prest se deixa la pell Lo jovenet com lo
veil, (val.) Ebenso schnell Idsst das Junge
die Haut, wie das Alte.
pt. Tautos morrem dos cordeiros como dos car-
neiros. Ebenso viele sterben von den Lum-
mern, wie von den Hanimeln (Widdern).
Tan presto va el cordero , corao el carnero. sp.
Ebenso rasch ist das Lamm hin, wie der
Hanimel (Widder).
860. Wer keinen Kalk hat, muss mit
Lehm mauern.
Wer keinen Stuhl liat, muss auf der Bank
sitzen.
Kannst du nicht mit dem Wagen fahren, so
fahre mit dem Karren.
Bar kei Schu hat, danzt in StrSiimpfen. (thr. R.) md*
Wer keine Schuh hat, tanzt in Sti-iimi)fen,
Wer nit mit kan Wog'n fagrn ko~, d^r nehm* od.
awal in Karr'n. (opf. N.) Wer nicht mit
einem Wagen fahren kann, der nehme einst-
iceilen einen Karren.
We me ke Chalch liet, muess me mit Choth
muure. (schwei.) Wenn man keinen Kalk
hat, muss man mit Koth mauern.
Die met geen' kalk metselen kan , die neme dt»
leem. Wer mit keinem Kalk mauern kann,
der nehme Lehm.
Die geen kan heeft, moet de leer gebruiken.
(vl.) Wer keine Kanne hat, muss den Stiefel
(i. e. Pass, Schlauch) gebrauchen.
Har man ei Kalk, faaer man at mure med dfi.
Leer. Hat man nicht Kalk, muss man mit
Lehm m,auern.
Sa, sem ekki hefir kalk, hlytr a3 lima me3 i8.
leyr. Der, icelcher nicht Kalk hat, muss
mit Lehm lehmen.
Han fser lima med Leir, som inkje heve Kalk. uw.
Der muss mit Lehm mauern, der nicht
Kalk hat.
Har man inte kalk, sa bor man mura med ler. SW.
S. Har man ei u. s. w.
Chi non puo ber nell' oro, beva uel vetro. (mi. t.) it.
Wer nicht aus Gold trinken kann, trinke
aus Olas,
Se non puoi portare la seta, porta la lana. (t.) mi.
Wenn du nicht Seide tragen kannst, trage
Wolle.
861. Kappe, Kleid und Kalk Decken
manchen Schalk.
Ein mantel vnd ein hausz deckt vil schaud. (ad.)
Ein Mantel und ein Kuh deckt viel Armut md.
zu. (hss.)
Kappe 861.
— 464
882 Karte.
od. Pfcffer, Kappe uiul Kalk Bo<Tccken inaiu'.hcn
Schalk. (scliwci.)
Joppa n' ond Hosa verteekicl menga Mosa.
(schwei. A.) jRlickc und Hosen verderJcen
manche FlecJcen.
<lti Peper, kap en kalk Dekken nicnnig skalk. S.
Pfeffer, u. s. u\
(lii. Kappe og Kalk slciulc mangcn Skalk. Kappe
und Kalk verhcrgen manchen Schalk.
En Skalk kan vel skiules nnder on Messesserk.
Ein Schalk kann wohl unfer einem Mess-
fjewnnd vei'horf/en werden.
Klreder og Huns skjnle megen Skam. Kleider
und Haus decken vide Schande.
Eget Plniis og en lang Kappe kan nicget skinlc.
Eiffcn Halts und cin lani/er Mantel kann
viel verhertjen.
Under hvide Liin skinlcs tidt skabbct Skind.
Unter weissem Linnen loird oft rlludiyc
Haul verhorgen.
is. Hits og klpeSi liylja mJirg lyti. Ilaus und Kleid
decken manches Oehrechen.
nw. Kaapa og Kalk skyler mangein Skalk. Kappe
und Kalk hirgt manchen Schalk,
fz. Sonvent sons nn beau gant se cache une laido
main. Oft verhirgt sicJi unter einem schonen
HandschuJi eine hassliche Hand.
it. La vcste cuopre gran difctti. Das Kleid be-
deckt grosse Mangel.
Spesso sotto bel guanto si nascondc brutta
mano, S. Souvent u. s. iv.
si. Calchina o cappa ogni male tappat. (sa.) Kalk
oder Kappe bedeckt jeden Felder.
Sp. Barro y cal cncubren mucho mal. Thon und
Kalk vei-hergen viel Schlechtes.
Botas y gaban encubren mucho mal. Stiefeln
und Mantel verhergen viel Schlechtes.
8G2. Die Kart' und die Kanne Machen
Manchen zum armen Manne.
Hiite dich vor den drei K's! Der Karte, der
Kanne, den Kiithchen. [Weib.
Drei W sind grosse Rjiubcr: Weln, Wiirfel,
Die grossteu Rauber Sind Wein und Wiirfel-
spiel und Weiber.
Weiber, Wein iind Wiirfel.splel Vcrderben Man-
chen, wer's merken will.
Irre wip, zorn undo spil machcnl tummer liu.to
vil. (ad.)
Wein, zoren, spil und schone beib, die viev
betoren mangen man. (ad.)
Runne llolter und vcircckige Knoken hewwen md.
schont mannigen Budel broken. (Hrz.) Bunde
Tfolzer (i. e. Kegel) und viererkige Knochcn
(i. e. Wiirfel) hahen schon manchen Beutel
zerrissen.
Dc bemaolt'n Bla(d)r un de vereckig'n Knaok'n pd.
hjimm mannigen ok den Geldbiid'l braok'n.
(ns. A.) Die hemalfen Bliitter (i. e. Karfen)
und die viereckigen Knnchen hahen Manchem
auch den Geldbeutel zerrissen.
Runn'n Holter un viereckig Knaken Hebben
mennich en sin Geld terbraken. (ns. M.-Str.)
liiinde IT'dlzer und riereckige Knochcn liahen
Manchem nein Geld gekostet.
Dor Worpel, Kavt* un Kann* Wet manchor torn
firmen Mann. (wstf. Mst.) Durch Wiirfel,
Kavt' und Kann' icird Mancher zum armen
Mann.
Door wijn, door vrouwen en door spel wordt (It.
de man al lachcnd arjn. Durch Wein, durch
Frauen und durch Spiel tvird der Mann
lachend arm.
Teerlingen, vrouwen en cannon, Dese dry dinglien
onteereii de manncn. (avl.) Wiirfel, Frauen
und Kannen, diese drei Dinge entehren die
Manner.
Play, women and wine undo men laughing, eu.
Spiel, Frauen und Wein verderbeii den
Mann lachend.
Kort og Tiering er ond Na3ring. Karte und dii.
Wiirfel ist schlechte Nahrung.
Vin oeh qvinnor gora visa man galna. Wein SW.
und, Weiber inachen weise. Mdjiner toll.
Dives eram dudiim, fecei'unt me tria nudum: It,
Alea, vina, Venus; tribus his sum factus
egenus. (mlt.)
Qui entretient femme et dcz II mourra en fz,
pauvretez. (afz.) Wer Frauen und Wiirfel
halt, wird in Armuth sterhen.
Femme et pis boesson Ch' est deux ruine-moeson. nf.
(pic.) Fran und Trunk sind zioei Ilans-
verderher.
L'ou ioq e la hcmne dap aqnet vin plaseu Que sf.
hen Thome praubet, tout ciau en bet risen.
(Gsc.) Das Spiel und die Frau mifsammt
clem Wein machen den Mann arm und zumr
lachend.
Qui haute trop hemno e lou dat. Quo mourira
Karte 862.
— 465
864 Kastanien.
en pvaubetat. (Gsc.) Wer zu viel mif Frau
unci Wiirfel verkehrt, ivircl in Armuth ste7-ben.
Aou jhuec e aou vin, I'omG se fai couqin.
(Lgd.) Durch Spiel und Wein mackt sicJi
der Mann zum Bettler.
Au juec et an vin, 1' liome se rende conquin.
(nprv.) S. Aou u. s. w.
It. Fuggi donne, vino, dado, se uo , il tu fatto h
spacciato. (mi. t.) Fliehe Frauen, Wein,
Wiirfel, too nicht, ist deine Sache fertig.
ni. Clii segiiita a giuga se impoveriss. (1. m.) Wer
fortgesetzt sjpielt, macht sich arm.
Dona, gola e dado El to afar xe spazzado.
(v. ver.) Frau, Ghirgel und Wiirfel, deine
Sache ist fertig.
si. Otto cose fanno 1' nomo impoverire: femina,
gioco, compagni, liti, peccato, vendetta, gola
ed ozio. (npl.) Acht Dinge machen den
Mann arm: Weih, Spiel, Genossen, Prozesse,
Laster , Rache, Our gel und Milssiggang.
Dinaii perdi ciii joca a 11 dadi. (s.) Geld ver-
liert, wer Wiirfel spielt.
Ini. Cartas, daus , donas y vi Fan toi'nar al rich
mesqui. (neat.) Karten, Wiirfel, Frauen
wnd Wein machen den Jteichen diirftig.
Cartes, daus, dones y vi, Fan tomar al rich
mesqui. (val.) S. Cartas u. s. w.
pt, A mollier, e o vinho tirao o homem de seu
juizo. Die Frau und der Wein bringen den
Mann um seinen Verstand.
Sp. La muger y el vino sacan al hombre de tino.
Die Frau und der Wein verdrehen den Mann.
lead at night. Butter ist Gold am Morgen,
Silher zu Mittag, Blei des Abends.
SG.'i. Kas ist Morgens Gold, Mittags Sil-
ber. Abends Blei.
od. Kas ist am Morgen Goldy- z^^ Mittag Silber
und am Abend Blei. (schwei.)
Der Kas is z' morgest Stachl, z' Mittag Eis'n,
?: Nachts Blei, (tir. U.-I.) Der Kas ist des
Morgens Stahl, zu Mittag Eisen, zu Nacht
Blei.
pd. Des Morjest Gaft, ze Matach Speisz, des
Ovreszt Arzna. (nrh. S.) Des Morgens Gift,
des Mittags Speise , des Abends Arzenei
(i. e. der Eettich).
dt. Rammenassen zyn 's morgens goud, 's middags
zilver, en 's avonds lood. (vl.) Rettiche sind
des Morgens Gold, des Mittags Silber und
des Abends Blei.
en. Butter is gold in the morning, silver at noon.
Ost er om Morgenen Guld, om Middagen Solv, da.
om Afteuen Bly.
El formagio a marenda 1' e oro, a disnar ar- it.
zento e a cena piombo. (ni. v.) Der Kilse
ist sum Friihstiicfc Gold, zttm Mittag Silber
und zum Abendessen Blei.
El vin a la matina F e piombo , al mezzo dl ni.
arzento e a la sera oro. (v.) Der Wein ist
des Morgens Blei, des Mittags Silber und
des Abends Gold.
S' aranzu su manzanu est oro, su mesu die si.
meighina, su nocte est velenix. (sa. L.) Die
Orange ist des Morgens Gold, des Mittags
Medizin, des Nachts ist sie Gift.
Huma azeitona oui'o, sogunda prata, terceira pt.
mata. Fine Olive Gold, die zweite Silber,
die dritte todtet.
Laranja por almoijo ouro, por jantar prata, A
noite mata. Orange zum Friihstuck Gold,
zu Mittag Silber, Abends Tod.
Azeytuna oro es una, dos plata, tercera mata. sp.
Fine Olive ist Gold, zwei Silber, die dritte
todtet.
864. Mit Fines Andern Pfoten die Kas-
tanien aus dem Feuer holen.
Mit anderer Leuten Finger die Kastanien heraus od.
uehmen. (schwei.)
Met eens anders pooten de kastanjes uit het dt.
vuur halen.
Hij wil de slang uit het hoi trekken met eens
aiiders handen. Er will mit eines Andern
Hdnden die Schlange aus dem Loche Ziehen.
To make a cat's-paw of one. Fine Katzen- en.
pfote aus Einem machen.
Se servir de la patte du chat pour tirer les fz.
marrons du feu. Sich der Pfote der Katze
bedienen, um die Kastanien aus dem Feuer
zu holen.
Tirer les marrons dvi feu avec la patte du chat.
Die Kastanien mit der Pfote der Katze aus
dem Feuer holen.
Faire comme le singe : tirer les marrons du feu
avec la patte du chat. Es machen wie der
Affe: die Kastanien mit der Pfote der Katze
aus dem Feuer holen.
69
Kastanien 864.
466 —
865 Kater.
nf. I siche les marrons fon d^ feu avou I'patte d^.
chet. (w.) Er holt mit der Pfote der Kutze
die Kastanien aus dem Feuer.
sf. Sii servis de la paouto d'aou ca, per tira las
castagnos d'aou fio. (Lgd.) 8. Se servir
u. s. w.
it. Cavar la castagna colla zampa del gatto. Die
Kastanie mit der Pfote der Katze heraus-
holen.
Cavar il granchio dalla btica colla man d'altrui.
Den Krehs mit eines Andern Hand aus dem
Loche holen.
mi. Cave la castagna cun la zampa do gatt. (rom.)
S. Cavar la castuf/na colla u. s. u\
Cave i maron cun la zampa do gatt. (rom.)
Die Kastanien mit der Pfote der Katze
herausholen.
Cavar la brueiata (la castagna) colla zampa
altrui. (t.) Die gehratene Kastanie (Die
Kastanie) mit der Pfote Anderer herausholen.
ni. Cavar la castagna dal fug cun la zampa dal
gatt. (em. B.) Die Kastanie mit der Pfote
der Katze aus dem Feuer holen.
Cavar la castagna con la zanfa del gatt. (cm. P.)
S. Cavar la castagna colla u. s. ic.
Cav^r la castigna c6n la zampa dal gatt. (cm. R.)
S. Cavar la castagna colla u. s. w.
No dopera la sampa del gat per tira fora la
castegna dal fogh. (1. b.) Wende nirht die
Pfote der Katze an, um die Kastanie aus
dem Feuer zti holen.
Fk bell a tirh, gib de la bornis El maronsccU
cent el sciampin del gatt. (1. m.) Es ist
hUbsch die Kastanie mit der Pfote der Katze
aus der Glut zu holen.
Fe la sanpa del gat. (piem.) Die Pfote der
Katze machen.
Gavfe le castagne dal feii con la sanpa del gat.
(piem.) S. Tirer u. s. w\
Cavar la castagna co la zata del gato. (v.) S.
Cavar la castagna colla u. s. w.
sp. Con agena mano sacar la culebra del liorado.
Mit fremder Hand die Schlange aus dem
Loche Ziehen.
Sacar el ascua con agena. Mit anderer (Hand)
die gluhende Kohle nehmen.
865. Wenn man den Kater streichelt, so
reckt er den Schwanz aus.
Od. We me de Mauder striichlet, so streckt er de
Schwanz. (schwei.)
pd. Je mehr man de Katte strakt, je lioger hoUt se
den Steert. (ns. B.) Je mehr vian die Katze
streichelt, je hoher halt sie den Schwanz.
Je mer man de Katte stricket, desto hiiclier
hilt se den Swanz. (ns. ha. G. u. G.) S. Je
mehr man de Katte strakt u. s. w. f
Je mehr man de Katte straakt, desto hSgger
beert se den Steert. (ns. L.-D.) Je mehr
man die Katze streichelt, desto hoher hebt
sie den Schwanz.
Je mehr man de Katt straakt, desto hoger bSrrt
se de Stert. (ns. ofs.) S. Je mehr man de
Katte straakt u. s. w.
Je mSr man de Katt strakt, je hoger bort se
den Stert. (ns. O. J.) S. Je mehr man de
Katte straakt u. s. w.
Wo mehr man den Kaater straakt, wo hoger
boert hei den Staart. (ns. P.-H.) Je mehr
man den Kater streichelt, je hlJher hebt er
den Schwanz.
Je mehr man den Kater (die Katze) striegelt,
je holier hebt er (sie) den Zagel (Schwanz).
(ns. Pr.)
Je meer mc ne Katto striepet, je hogger halt se
'n Stiirt. (wstf. A.) Je mehr man eine Katze
streichelt, je hoher halt ate den Schivanz.
Wo mehr me de Katten striepet, wo hauger se
den Steert halt. (wstf. O.) S. Je mehr man
de Katte strakt u. s. w.
Als men de kat streclt, zoo steckt ze den staart (It.
op. Wenn man die Katze streichelt, so hebt
sie den Schioanz,
The more you rub a cat on the rump, the en.
higher she sets up her tail. Je mehr ihr
eine Katze auf dem Riicken reibt, je hoher
reckt sie ihren Schwanz.
Ef strykr J)i'i kottinn, ]>a stendr i lopt upp rofa. is.
Wenn du die Katze streichelst , so steht der
Schwanz aufrecht in die Hbhe.
Dess meir ein stryker Katten, dess hogre reiser nif.
han Rova. S. Je mehr man de Katte straakt
u. s. w.
Ju mera man smeker katten, ju hogre sjitter SW.
-han upp rumpa. S. Je mehr man de Katte
straakt u. s. w.
Ju mera man stryker katten, ju hogre satter
han stjerten. S. Je mehr man de Katte
straakt u. s. w.
Quanto piii si frega la schiena al gatto, piu it.
rizza la coda. (mi. t.) Je mehr man der
Katze den Riicken reibt, desto hoher reckt
sie den Schwanz.
Katze 866.
467 —
867 Katze.
866. Op d' Fes falen ewe eiig Kaz. (md.
mrh. L.) Auf die Fiisse fallen, icie eine
Katze.
od. Die Katze spriugt immer wieder auf die alten
Fusse. (bail-.)
Er ist vvie eine Katze: wie man ilin wirft, so
fallt er auf die Fiisse. (schwei.)
dt. Katten komen altijd op hare pooten te regt.
Katzen kommen ivwier auf ihre Pfoten zu
stehen.
en. He's like a cat, fling him which way you will
he'll light on his legs. Er ist r/leich einer
Katze , iverft ihn wohin ihr tcollt, er wird
auf seine Beine fallen.
Cast a cat ower the house and she'll fa' on her
feet, (scho.) Wirf eine Katze uler's Haus
und sie wird auf ihre Fiisse fallen.
dii. Katten falder altid paa Fodderne (Benene).
Die Katze fdlU immer auf die Fusse (Beine).
I hvor hoit Katten falder, saa kommer han alt
paa Fodderne. So hoch die Katze fallt, so
kommt sie immer auf die Fiisse-
fZ.Il est comme le chat qui tombe toujours sur
ses pieds. Er ist wie die Katze, die immer
auf ihre Fiisse fallt.
II est du naturel du chat, il retombe toujours
sur ses pieds. Er hat die Natur der Katze,
er fallt immer auf seine Fiisse ztiriick.
nf. Tapez on chet es I'air, i r'toum'ret so ses pattes.
(w.) Werft eine Katze in die Luft, sie wird
wieder auf ihre Pfoten zuriickfallen.
it.E dato in piedi, come fanno i gatti. Er ist
auf die Fiisse gef alien, icie's die Katzen
machen.
E caduto in pie come le gatte. Er ist auf
die Fiisse gefallen wie die Katzen.
mi.Cascare in pie come le gatte. (t.) Auf die
Fiisse fallen icie die Katzen.
ni. Cascar in pe cme i gatt. (em. P.) S. Cascar
u. s. w.
Cazze in pe comme i gatti. (lig.) S. Cascar u. s. w.
sp. Caer de pies como gato. Auf die Fiisse fallen
wie (die) Katze.
Sieht doch die Katze den Kaiser an und sagt
nicht: gnadiger Herr.
Die Katze sieht den Bischof an, Ist doch eiu
geweihter Mann.
Derf dach di Katz in Keisar aa guck. (frk. H. S.) md.
D' Kaz kuckt jo de Keser. (mrh. L.) Die Katze
guckt ja den Kaiser an.
Sitt doch de Kotze a Kaiser on. (schls.) Sieht
doch die Katze den Kaiser an.
Schaut d' Katz n' Bischof on. Is do a gweichta od.
Mou! (bair.) S. Die Katze sieht den u. s. w.
Schaut do (doch) di Katz den Bischof an. (ndo.)
Schaut jo di Katz- in Kaiser a' 6~. (opf. N.)
Schaut ja die Katze den Kaiser auch an.
Eine Katze darf einen Bischof anlugen (an-
schauen). (schwei.)
Darf eine Katze ein altes Scheuerthor anlugen,
so darfs ich auch anlugen. (schwei.)
Schaud di Kui an Kinni aun, we nid i di? (st.)
Schaut die Kuh den Konig an, warum nicht
ich dich?
De Kaz terf de Kiser usan. (mh. vS.) Die pd.
Katze darf den Kaiser ansehen.
Sutt doch wol de Katt den Kaiser an uu seggt
nig erst: gnadger Herr! (ns. hist.) Sieht
doch wohl die Katze den Kaiser an und
sagt nicht erst: gnadiger Herr!
Kickt de Katt doch woll den Kaiser an un
seggt nich mal: Gnadiger Herr! (ns. Hmb.)
Guckt die Katze doch wohl den Kaiser an
und sagt nicht einmal: Gnadiger Herr!
Slit doch de Katt don Keiser an un seggt nich:
Guad'ger Herr! (us. M.-Str.) S. Sieht doch
die Katze u. s. w.
867. Darf doch die Katze den Kaiser
ansehen!
Die Katze sieht ja wohl den Kaiser an.
Sieht doch wohl die Katze den Kaiser an.
De kat ziet den keizer wel aan. Die Katze dt.
sieht wohl den Kaiser an.
Eene kat kijkt wel een' keizer aan. Eine Katze
guckt wohl einen Kaiser an.
Eene kat kijkt wel op een' koning. Eine Katze
guckt wohl einen Konig an.
Een bond ziet wel op een' graaf. Ein Hund
sieht wohl einen Grafen an.
A cat may look on a king. Eine Katze darf en,
einen Konig ansehen.
A bawbee (half-penny) (twalfpenny) cat may
look at a king, (scho.) Eine Halhheller-
(Zwolf heller-) Katze darf einen Konig an-
sehen.
A Kat lukkat eftar a Konnang. (A., F.) Die fs.
Katze hlickt den Konig an.
Laucket doch en Katt gfter' e Kinning! (M.)
Blickt doch die Katze den Konig an!
59*
Katze 867.
— 468 —
870 Katze.
UW. D'er iiikje forboclet, at Katteii ser paa Korigcn.
Es ist nicht verhoten, class die Katze den
Koniy ansieht.
fz. Un cliien regarde bien tin eveque. Ein Tlund
sieht wohl einen Bischof an.
nf . Un quien regarde bieu iin evequc. (Br.) S.
Un chien u. s. w.
Eiii kien y raviae bien ein evcque. (pic. St.-Q.)
S. Un chien u. s. to.
On chin louk bin in eveque (c rgueuie). (w.)
Ein Himd sieht wohl eiiien (einemj Bischof
an fin's Maul).
On stron r'waite bin on cv^que. (w.) Ein K —
sieht wohl einen Bischof an.
Sf. Un chin regardo ben un Evesquc. (nprv.) S.
Un chien u. s. w.
868. Der Katze, die den Spiess leckt,
vertrau den Braten nicht.
dt. Aan de kat, die bet spit likt, moot men het
spek (het gebraad) niet toevertrouwen. Der
Katze, die den Spiess leckt, muss man den
Speck (den Braten) nicht anvertrauen.
Eene kat, die ascb likt, znlt gij gcen meel geven.
Einer Katze, die Asche leckt, sollt Ihr kein
Mehl gehen.
Een hond, die asch likt, mag ook wel meel.
Ein Hund, der Asche leckt, mag auch wohl
Mehl.
en. The dog that licks ashes, trust not with meal.
Dem Hund^ der Asche leckt, vertraue kein
Mehl an.
869. Die Katze, die mausen will, wird
nicht miauen.
Wan Katze muhse, dan mauc se net. (nrli. D.) pd.
Wenn Katzen mausen, dann miauen sie nicht.
Wann de Katz muhss, miaut se nit. (nrh. K.)
Wenn die Katze maust, miaut sie nicht.
Wenn de Katte muset, so mau't se nicli. (ns. B.)
S. Wann de Katz u. s. w.
Wenn de Katte nnis't, so maut se nich. (ns,
ha. V.) S. Wann de Katz u. s. w.
Wann de Katte muset, da maut se nich. (ns.
L.-D.) S. Wann de Katz u. s. w.
Wenn de Katt muus't, denn maut s' ni'. (ns.
O. J.) S. Wann de Katz u. s. w.
Wenn de Katte miuset, dann miauet se nit.
(wstf. A.) S. Wann de Katz u. s. w.
Wann de Katte miuset, dann mauet so ni.
(wstf. Dr.) S. Wann de Katz u. s. w.
Wann de Katten muset, dann jaumet se nitt.
(wstf. Mrk.) Wann die Katzen mausen, dann
miauen sie nicht.
Wann de Katte muset, dann mauet se nich.
(wstf. Rh.) S. Wann de Katz u. s. w.
Wann de Katten miuset, dann maumet se nit.
(wstf. tt.) S. Wann de Katten u. s. w.
Als de katten muizen, dan maauwen zij niet. dt.
S. Wann de Katten u. s. w.
it. A gatto che lecca cenere, non fidar farina. Der
Katze, die Asche leckt, vertraue kein Mehl an.
mi. A gatto che lecca spiede, non gli Mare arrosto. (t.)
A can che lecca cenere, non gli fidar farina,
(t.) S. The dog u. s. w.
ni. Al gat che leca el sped, no sta a fidagh el
rost. (1.)
Chi a berlica el gram, confidie nen el bon.
(piem.) Wer das Schlechte leckt, (dem)
vertraue nicht das Gute an.
Al gato che lica '1 speo, no ghe fidar el rosto. (v.)
si. Al cane che lecca lo spiedo , non gli fidar
I'arrosto. (npl.) Dem Hwnde, welcher den
Sijiess leckt, vertraue nicht den Braten an.
Kat knurrer ei for han faaer Muus. Die Katze da.
knurrt nicht bevor sie die Maus kriegt.
Chi maneggia, Non braveggia. Wer zuschlagt, it.
prahlt nicht.
Chi far de' fatti vuole Suol far poche parole, mi.
Wer Thaten thun will, pflegt wenig Worte
zu machen.
Chi tas fa. (1.) Wer schweigt thut. ni.
Can che mord no baja. (1. m.) Hund der heisst,
belli nicht, \u. s. to.
Chi manegia, no bravegia. S. Chi maneggia
Chi tase, fa. (v.) *S'. Chi tas u. s. w.
Can che morscga, no bagia. (v.) S. Can che
mord u. s. w.
870. Die Katze fiingt die Manse nicht
in Handschvihen.
Eine Katz' mit Handschuhen fangt keine Maus. md.
(mrh. E.) [S. Eine Katz' u. s. w.
E Chatz mit Handsche feht kei Miis. (schwei.) od.
Die Katze, welche Handscliuhe anhat, fangt pd.
keine Mause. (ns. Pr.)
Katze 870.
— 469 —
871 Katze.
De Katten in Hanschken fanget kenne Miiiise.
(ns. W.) Die Katzen in Handschuhen fanffen
keine Mduse.
(It. Is de kat van Iiaudschoenen voorzien, zoo vangt
ze geene muizen of ratten. 1st die Katze
mit Handschuhen versehen , so fangt sie
keine Mduse oder Ratten.
eu. A cat in mittens catches no mice. Eine Katze
in Handschuhen fdngt keine Mduse.
A muffled cat was never a good mouser. Eine
behandschuhte Katze u-ar 7iie ein fjuter Mause-
fdnger.
A gloved (muftied) cat was never a good hunter.
(scho.) Eine behandschuhte Katze war nie
ein ffuter Jager.
UW. D' er med Kloi Katten fangar Myser. Mit der
Kralle fdngt die Katze Mduse.
fz. Jamais chat emmitoufle ne prit souris. Nie-
mals fieng behandschuhte Katze Mduse.
Chat emmoufle ne prend souris. Behandschuhte
Katze fdngt keine Maxis.
Chat engaunte ne surrizcra ja bien. (afz.) Be-
handschuhte Katze wird nie gut mausen.
sf. Cat emmantclat noun priinghet jhamai rat. (Lgd.)
Behandschuhte Katze fdngt niemals Batze.
it. Gatta guantata non piglia raai sorice. Be-
handschuhte Katze fdngt nie eine Maus.
mi. Gatta inguantata non prcse mai topo. (t.) S.
Jamais u. s. w.
ni. Gac anguantac noi ciapa rac. (1. brs.) Be-
handschuhte Katze fdngt keine Batze.
Gatta inguantada no la ciappa ratt. (1. ni.) S.
Gac ii. s. w.
El gat con j guant a ciapa nen i ratt, (piem.)
Hie Katze Tuit Handschuhen fdngt nie die
Batten.
Gata coi guanti no ciapa sorzi. (v.) Katze mit
Handschuhen fdngt nicht Mduse.
De Katt mag wol Fisk, man se will de Poten pd.
neet natt maken. (ns. ofs.) Die Katze mag
wohl Fische, aber sie will die Pfoten nicht
nass machen.
871. Die Katze frisst gern Fische, sie
will aber nicht in's Wasser.
Die Katze lisse wohl Fische, sie will aber nicht
in's Wasser (will ihre Fiisse nicht nass machen).
md. Er mochte gern Bottlen brechen, will aber
nicht, dass ihn die Dornchen stechen. (mrh. E.)
Od. D' Chatz isst gern Fisch, (aber sie will nit is
Wasser). (schwei.)
D' Chatz isst gern Fisch, aber si netzt nid
(nicht) gern d' Fiiess (die Fiisse). (schwei.)
De kat wil de visch uit de tobbe wel, maar (It.
zij verkiest hare pooten niet nat te maken.
Die Katze will wohl den Fisch aus dem
Ztiber, aber sie zieht vor, ihre Pfoten nicht
nass zu machen.
De kat begeert wel den visch uit de tobbe,
maar wil haare poten daarom niet nat maa-
ken. Die Katze begehrt wohl den Fisch aus
dem Zuber , aber ivill darum Hire Pfoten
nicht nass machen.
Hy slacht die katte, hy solde geerne vis eeten,
mer hy solde die voeten niet geerne nat
maecken. (ah.) Er gleicht der Katze, er
wiirde gerne Fisch essen, aber er mochte
(sich) die Fiisse nicht gerne nass machen.
De kat wil wel visch eten, maer geen poot nat
maken. (vl.) Die Katze will loohl Fisch es-
sen, aber keine Pfote nass machen.
De spreeuw wil wel kersen eten, maer geene
boonicn planten. (vl.) Der Staar will wohl
Kirschen essen, aber keine Bdume pflanzen.
Fain would the cat fish eat. But she's loath en,
her feet to wet (to wet her feet). Oern
mochte die Katze Fische essen, aber sie
mochte sich nicht die Pfoten nass machen.
The cat doth love the fishe, but she will not
wett her foote. Die Katze liebt den Fisch,
aber sie will ihren Fuss nicht nass machen.
Like the cat, fain fish wad ye eat, but ye are
laith to weet your feet, (scho.) Wie die
Katze mochtet ihr gern Fische essen , aber
ihr viogt euch die Fiisse nicht nass machen.
A Kat mai naach Fask, man jii as alta bfingh Is.
her Fet wiat tu magin. (F.) Die Katze mag
wohl Fische, iat aber zu bange, ihre Fiisse
nass zu machen.
Katten vil nok have Fisken, men ikke gjerne da.
toe sine Kloer. Die Katze will wohl den
Fisch haben, aber nicht gern ihre Kvallen
waschen.
Katten vil vel have Fisken , men han vil ikke
(ei) vsede Kloerne. Die Katze will wohl den
Fisch haben, aber sie will (sich) nicht die
Krallen benetzen.
Katthen wil wsel haffue Fisken, men han wil
eij wsedhe Kloen. (adji.) S. Katten vil vel
U. S. 10.
Kottur vill hafa fisk, en vseta ei klser. Die is.
Katze 871.
— 470 —
874 Katze.
Katze will Fisck hahen, ahtr nicht die Kral-
len mass machen,
llW. Katten vil gjerne eta Fisken, men inkje vseta
Foten. Die Katze will yern den Fisch es-
sen, aher den Fuss nicht nass machen.
sw. Katten hade val gevna fisken, men vill inte vata
sina fotter. Die Katze hatte wohl gem den
Fisch, aher will nicht ihre FUsse nass machen.
Kath wil hawa fisk, ok wil ey wseta klona.
(asw.) S. Kottur u. s. iv.
It. Felis amat pisces, sed aquas intrare recusat.
Catus amat piscem, sed non vult tangere flumen.
Pisci cattus (catus) hiat, non vult (nee wit),
qvod (quod) pes madefiat. (mlt.)
fz. Le chat aime le poisson, mais il n'aime pas a
mouiller les pattes. Die Katze lieht den
Fisch, lieht's aher nicht, die Pfoten nass zu
machen.
it. La gatta vorrebbe mangiar pesci, ma non pes-
care. Die Katze mochte gem Fische essen,
aher nicht fischen.
mi. E cixmme a gatta ai pesci. (crs.) Es ist wie
die Katze mit den Fischen.
872. Einer geschickten Katz vertiinnt
auch eine Ma us. (od. schwb. W.)
od. Es konnen den besten Mauskatzen auch noch
etwa eine Maus entrinuen, wie viel melir den
anderen. (schwei.)
(It. Aan de beste kat kan eene muis ontloopeu.
Der besten Katze kann eine Maus entlaufen.
Aan een goed visscher ontglipt wel een aal.
Einem guten Fischer entschlilpft loohl einAal.
tlii. Der slipper ogsaa en Aal bort for en god Fis-
ker. Es entschlilpft wohl auch einem guten
Fischer ein Aal.
How can the cat help it, if the maid be afoul? en.
Was kann die Katze dafiir, wenn die Magd
eine Narrin ist?
I'z, A bou pecheur echappe anguille. Gutem Fi-
scher entschlilpft ein Aal.
A grant pescheur eschappe anguille. (afz.) S.
A bon u. s. w.
sf, A gros pescaire escampo enguielo. (nprv.) S.
A hon u. s. w.
87.3. Wat vermag de kat, als de kame-
nier zot is? (dt.) Was kann die Katze da-
fiir, wenn die Kammerjungfer verrilckt ist?
Che colpa ne ha la gatta, quando la padrona it.
e matta? Welche Schuld hat die Katze,
wenn die Herrin verrilckt ist?
Che ne pu6 la gatta se la massaia e matta?
Was kann die Katze dafiir, wenn die Aus-
geherin verrilckt ist?
Unn a fallu la jatta si la padrona fe matta. mi.
(crs. m.) Nicht Schuld hat die Katze, wenn
die Herrin verrilckt ist.
Unn ha colpa a gatta se a patrona e matta.
(crs. s.) S. Unn a fallu u. s. w.
Ch colpa n' ha gatta se la massera e matta?
(rom.) Welche Schuld hat die Katze, wenn
die Ausgeherin verrilckt ist?
Che colpa u' ha la gatta se la massaia 6 matta?
(t.) S. Ch colpa u. s. w.
Che colpa gh' ha la gata se la massara e mata ? ni.
(em. P.) S. Ch colpa u. s. w.
Ch^ colpa g" ha la gatta se la massera h matta?
(em. R.) >Si. Ch colpa u. s. w.
Che culpa g'a la gata, se la padruna 1' e mata?
(1. b.) S. Che colpa ne u. s. w.
Cos' ala de fa la gata, se la masera 1' 6 mata?
(1. brs.) S. Che ne pub u. a. w.
Chi a ci;stodiss mal la roba, a, V k colpevol dlo
ch' a peul mancheje. (piem.) Wer die Sa-
chen schlecht hewacht, ist verantwortlich fixr
das, was fehlen kann.
Che colpa ga(ghe n' ha) la gata, se la massera
e mata ? (v.) S. Ch colpa u. s. w.
Che colpa h della gatta, se la massara 6 matta? si.
(npl.) S. Ch colpa u. s. iv.
Chi curpa la gatta, si la criata e matta? (s.)
Welche Schuld (hat) die Katze, wenn die
Magd verrilckt ist?
Ite culpa nd' hat s'attu quando sa padrona est
macca? (sa. L.) S. Che colpa ne u. s. w.
874. Wenn die Katze aus dem Hauseist,
tanzen die Mause.
Wenn die Katze aus dem Hause ist, springen
die Mause iiber Tische und Banke.
Wenn die Katze nicht zu Hause ist, hat die
Maus freien Lauf.
Wann die Katze aus dem Hause ist, sind die
Maiise Meister.
Wenn die Katze nicht daheim ist, tanzen die
Mause auf Tisch und Banken.
Katze 874.
471
874 Katze.
Wenn der Hund schlaft, hat der Wolf gut
Schafe stehlen.
Als diu katze viz kiimet, so richsent die niiuso.
(ad.)
md. Wenn di Katz fort is, dauzon di Meus (senn
di Meus Harr). (frk. H, S.) Wenn die Katze
fort ist, tamen die Mduse (sind die Mciuse
Her r en).
Wenn di Katz draufi it, it di Mans Harr.
(frk. M.) Wenn die Katze fort ist, ist die
Maus Herrin.
Wenn die Katz' auf der Reis' ist, tanzen die
MJius' auf Tischen und Bauken. (mrh. E.)
Wan d' Kaze' fort sin, da' sin d' Meis Mescli-
ter. (mrh. L.) Wenn die Katzen fort sind,
da sind die Mciuse Meister (Herren).
Bann di Katz net dehein is, hunn di Mus frJiien
Lauf. (thr. R.) Wenn die Katze nicht da-
heim ist, haben die Alatise freien Laiof.
od, Katz aus dem Haus, Kuhrt sich die Maus. (bair.)
Wenn die Katze aus dem Haus ist, so regen
sich die Mause. (bair.) [(schwb. W.)
Ist die Katze aus 'm Haus, So tauzet die Maus.
Ist die Katz hinaus, Tanzet uff'm Tisch die
Maus. (schwb. W.)
Wenn die Katze schlaft, so rodcn sich die
Mause. (schwei.)
Wounn di Kotz aus is, hobm d' Mais Sunti. (st.)
Wenn die Katze aus ist, haben die Mciuse
Sonntag.
Wenn d' Katz niet ze Haiis ischt, so hab'm
die Maus Kirchtig f^zVc/tto^j(Ravandefescht).
(tir. B.)
pd. Wann de Katz eruiis ess, dann danzen de
Muhs op Stohl un Bank. (nrh. K.) Wenn die
Katze draussen ist, dann tanzen die Mduse
auf Stiililen und Bdnken.
Wun de Kaz net derhim asz, hun de Meisz
Ho^hzet. (nrh. S.) Wenn die Katze nicht
daheim ist, haben die Mduse Hochzeit.
Wenn d' Katt nich to Hiis iss, (denn) danz'n
de Mus' upp'n Disch. (ns. A.) Wenn die
Katze nicht zu Hause ist, (dann) tanzen die
Mduse auf dem Tisch,
Wenn de Katte nich to Hus is, so danzet de
Miise upn Disk. (ns. B.) S, Wenn cV Katt
u. s. w.
Wenn de Katte nich to Huse is, danzet de
Muse up'n Benken (Dischen). (ns. ha. G. u. G.)
Wenn die Katze nicht zu Hause ist, tanzen
die Mduse auf den Bdnken (Tischen),
Wenn de Katt ut is, danst de Mils up de Bank.
(ns. hist.) Wenn die Katze aus ist, tanzen
die Mduse auf den Bdnken.
Venn de Katt ut is, so spselen de Mys op 'e
Bank, (ns. hist. A.) Wenn die Katze aus
ist, so spielen die Mduse auf der Bank.
Wenn de Katt ut'n Huus is, danzen de Mils
up'n Disch. (ns. M.) Wenn die Katze cms'm
Hause ist, tanzen die Mduse auf dem Tisch,
Wenn de Katt utgahn is, macken sich de Mils
enen vergnogten Dag. (ns. M.-Sch.) Ist die
Katze ausgegangen, machen sich die Mduse
einen vergnilgten Tag.
Wenn de Hund weg is, gahnt de Schapen aver-
all, (ns. ofs.) Wenn der Hund weg ist, geh'n
die Schafe ilberall.
Wenn de Katt nich to Huus oss, danze de
Miies op Dosch un Bank. (ns. Pr.-O.) Wenn
die Katze nicht zu Haus ist, tanzen die
Mduse auf Tisch und Bdnken.
Wann de Katte nit te Heime is, dann danzet
de Miiiise upp den Biinken. (ns. W.) 8.
Wenn de Katte nich to Huse is u, s. w.
Wenn de Katte nit ter Heime ies, dann spielt
de Muise up'n Banken. (wstf. H.) Wenn die
Katze nicht daheim ist, dann sxnelen die
Mduse auf den Bdnken.
Wann de Katten nich in 't Hus sind, spiend
do Mils' op de Banke. (wstf. R.) Wenn die
Katzen nicht im Hause sind, spielen die
Mduse auf den Bdnken,
Wanneer de kat weg is, dan dansen de niuizen dt.
op de tafel. Wenn die Katze weg ist, dann
tanzen die Mduse auf dem Tische,
Als de kat uit is, dan dansen de muizen rondom
het boter- (meel-) vat. Wenn die Katze aus
ist, dann tanzen die Mduse um das Butter-
(Mehl-) Pass,
Als de kat van huis is, dan hebben de muizen
bruis (den voUen loop). Wenn die Katze
■von Hause weg ist, dann haben die Mduse
Fest (den vollen Lauf),
Als de kat van huis is, dan houden de mui-
zen bruiloft. Wenn die Katze aus dem Hause
ist, dann halten die Mduse Hochzeit.
Daar geene kat is, tieren de muizen. Wo
keine Katze ist, rasen die Mduse.
Als de kat slaapt, spelen (springen) de muizen.
Wenn die Katze schldft, spielen (springen)
die Mduse.
Als de catte is van buys, so creuelt de muys.
(avl.) Wenn die Katze aus dem Hause ist, so
krabbelt die Maus.
Als de kat van huis is, hebben de muizen vry
loopen. (vl.) Wenn die Katze aus dem Hause
ist, haben die Mduse freiea Lauf en.
Eatze 874.
— 472 —
874 Katze.
en. When the cat 's away, the mouse may play.
Wenn die Katze we</ ist, kann die Maus
spiel en.
If the cat 's away, The mice will play, (aen.)
Wenn die Katze fort ist, spielen die Mduse.
Weel kens (Weill wats) the mouse. When the
cat 's^oot o' (The cat 's out of) the house,
(scho.) Wohl tveiss die Maus, wenn die
Katze aus dem Haus ist.
Loud coos the cloo when the hawk 's no whist-
ling, loud cheeps the mouse , when the cat 's
no rustling, (scho.) Luut girrt die Taube,
wenn der Fallce nicht "pfeift, laut zirpt die
Maus, wenn die Katze nicht raschelt.
fs. Wan a Kat eg ar an as , do luup a Miiiissen
aauer al. (A.) Wenn die Katze nicht zu Ilause
ist, dann laufen die Mduse ilherall.
Wann' e Katt ai inne as, lupe da Miiss aiiwer
'e Tele. (M.) Wenn die Katze nicht zu Ilause
ist, laufen die Mduse iiber die Diele.
Wan di Kat iiiit es, da laup die Miiiis aur
Btaal. (S.) Wenn die Katze aus ist, dann
laufen die Mduse iiher die Diele.
dsi. Naar Katten er ude, dandse Musene paa Bor-
det, Wenn die Katze aus ist, tanzen die
Mduse auf dem Tische.
Naar Katten er borte, labe Musene paa Bten-
ken. Wenn die Katze weg ist, laufen die
die Mduse auf der Bank.
Frit leger Muus, naar ingen Kat er i Huus.
Frei spiel t die Maus, wenn keine Katze im
Haus ist.
Naar Katten er ikke hjemme, sidder Musen for
Bordenden. Wenn die Katze nicht daheim
ist, sitzt die Maus auf dem Tische.
Da raade Musene selv, naar Kat er ude. Da
schalten die Mduse, wenn die Katze aus ist.
nw. Naar Katten er burte, spela Myserna paa Bor-
det. Wenn die Katze weg ist, spielen die
Mduse auf dem Tische.
D' er Moro vera Mus, dar ingen Katt er i Hus.
Es ist Lust, Maus zu sein, wo keine Katze
im Hause ist.
Naar Hauken er burte, er Hanen byrg. Wenn
der Falke fort ist, ist der Hahn hochmiithig.
SW. Nar katten ar borta, dansa mossen (rattorna) pa
bordet, 8. Naar Katten er ude u. s. w.
It, Fele comprehensa saltant mures in mensa.
Dum fclis dormit, mus gaudet et exsilit antro.
Dum dormit felis, spoliant penuaria mures.
Bella gerunt mures, ubi cattum non habet
aedes. (mlt.)
Cur cha '1 giat ais our d' chesa, las miiers sa- CTf.
glian. (Id. O.-E.)
Cur cha '1 giatt ais our d' chasa, schi las miirs
rupettan. (Id. U.-E.) Wenn die Katze aus
dem House ist, trahen die Mduse.
Cul gat ei ord casa, saultan las miurs. (obi.)
Quand le chat n'est pas la (n'y est pas), les fz.
souris dansent. Wenn die Katze nicht da
ist, tanzen die Mduse.
Absent le chat, les souris dansent. (1st) fort
die Katze, tanzen die Mduse.
Quand le chat n'est pas au logis, les rats dan-
sent sur la table. Wenn die Katze nicht zu
Hause ist, tanzen die liatten auf dem Tische.
Les rats se promeuent a I'aise la ou il n'y a
point de chats. Die Ratten spazieren nach
Gefallen, too es keine Katzen giht.
Quand le chat est hors la maison , Souris et
rats out leur saison. Wenn die Katze aus-
ser dem Hause ist, hahen Mduse und Ratten
ihre Zeit.
La ou n'i ad (La ou na) chat, surriz (sorit) se
revele (reuelent). (afz.) Da wo keine Katze
ist, wachf (wachen) die Maus (Mduse) auf.
Quand dies cos sont au guernier, ch6s souris nf.
dans'tent. (pic.) Wenn die Katzen auf dem
Boden sind, tanzen die Mduse.
Quand les cats sont au guernier, les soris dans'te.
(R.) Wenn die Katzen auf dem Boden sind,
tanzen unten die Mduse.
Quand les chets sont evoie, les soris sont mais-
ses. (w.) Wenn die Katzen unterwegs sind,
sind die Mduse Herrinnen.
Quand les chets sont fou de 1' mauchonne, les
soris dansent' nu sus 1' tauve. (w. N.) Wenn
die Katzen ausser dem Hause sind, tanzen
die Mduse auf dem Tische.
Qiioan lou gat nou y ey, Lous arrats que pin- sf.
nen. (Brn.) Wenn die Katze nicht da ist,
rilhren die Ratten die Beine.
Quan lou gat es hore de la maisoun, Murguet-
tes rats an leur temps k sasovm. (Gsc.) Wenn
die Katze ausser dem Hause ist, hahen Mduse
und Ratten ihre Zeit und Jahreszeit.
Qan lou ca i-es pa, lous garis dansou. (Lgd.)
Wenn die Katze nicht da ist, tanzen die
Ratten.
Dorme 16 cat, velio le rat. (Lgd.) Schldft die
Katze, wacht die Ratte.
Qan lou chi doi", lou loub velio. (Lgd.) Wenn
der Hand schldft, ivacht der Wolf.
Vente non sont lous cats, ley ratos dan^on.
(nprv.) Wo die Katzen nicht sind, tanzen
die Ratten.
Katze 874.
473
876 Katze.
if. I»i)ve 111)11 (■ (la) gatta, U>\)') vi halla (il topo
balla). Wo die Katze nickt ist, tanzl die
Maus (Ratte).
Qnaudo la gatta noii v' e, i sorci ballauo. S.
Qutmd le chat n'est pas Ih u. s. iv.
C^uaudo la gatta e in pacse, i topi stnnno (juieti.
Wenn die Katze am Orte ist, sind die Mdiise
ruhiy.
II muliiio e serrato , gli asini tiescano. Die
Miihle isi zu, die Esel taiizen.
mi. Dove gatti uon son, ballano i topi, (crs.) Wo
keine Katzen sind, tanzen die M'duse (Batten).
Quandii un c' e n gattu in casa, ballanu i topi.
(crs. s.) Wenn die Katze nicht im Hause
itst, tanzen die M'duse.
Dov n'e gliett, i sorgh i bala. (rom.) Wo keine
Katze ist, tanzen die Mouse.
Quando la gatta nou e in paese, i topi ballano.
(t.) Wenji die Katze nicht am Orte ist, tan-
zen die Manse (Ratlen.J
ui. Quand a n'i e al gatt per ca, i pondg balleu.
(era. B.) S. Quandu u. s. w.
Quand an ghe el gatt, i soregh balleu. (em. P.)
*S'. Quand le chat n'est pas la u ?. w.
Quand an gli' e al gatt, i sorgh ballen. (em. R.)
S. Quand le chat n'est pas la u. s. w.
Via la gata, i sorech bala. (1. b.) S. Absent
u. s, IV. [tanzt die Ratte.
Via '1 gat, bala 1 rat. (1. b.) Weg der Kater,
Se volta via la gatta, balla i ratt. (1. m.) Wenii
die Katze fort geht, tanzen die Ratten.
Quando o gatto passaggia, o ratto .sta ascoso.
(lig.) Wenn die Katze herumspaziert, hleibt
die Ratte versteckf.
Quand a j'e nen ii gat (Quand ii gat ai son
nen), ii rat a balo. (piem.) Wenn die Katzen
nicht da sind, tanzen die Ratten.
Quand a j'e nen el gat, ii giari a balo. (piem.)
8. Quand le chat nest pas la u. s. w.
Co no gli' e '1 gato (la gata), i sorzi bagola. (v.)
S. Quand le chat n'est pas la u. s. w.
si. Quaunu gatta nun c'e, Ii surci ballauu. (s.)^S.
Quand le chat n'est pas /a u. s. w.
Quannu nun cc' e la gatta, Ii surgi ballanu.
(s. C) 8. Quand le chat n'est pas la u. s. w.
Ue s'incontrat s'attu, sos soriglie.'* uon ischer-
tiant. (sa. L.) Wo man die Katze trifft,
spielen die Muuse nicht.
lui. Quand la mare no hi es, jo salto y ballo. (ucat.)
Wenn die Mutter nicht da ist, springe und
tanze ich.
pt. Quando em casa nao est;i o gato, estende-se
o rato. Wenn die Katze nicht im Hause
ist, macht sich die Ratte Lreit.
VAo-se o.s gatos, esteudem-se o.s ratos. Gehen
die Katzen fort, machen sich die Mouse
hreit.
Vanse los gatos, y estiendense los ratos. 8. sp«
Vdo-se u. s. tv.
Muerense los gatos, regocijanse los ratos Ster-
hen die Katzen, freuen sich die Ratten.
Holgad, gallinas, que el gallo esta en vendi-
mias. Feiert, ihr Hiihner , denn der Huhn
ist auf der Wcinlese.
875. Wie gem frisst die Katze Wurst,
wenn sie nurdie Haut hatte!
Es fehlt ihm Nichts als der Kohl, wenn er nur
Speck hatte.
Ich hatte mich gern gewarmt, aber ich kam
nicht zum Ofen.
Wo geren fret de Hund Wost , wenn he mant pd.
Slue krigt. (ns. ha. G. u. G.) Wie gerne
frisst der Hund Wurst, wenn er nur Wurst-
schale bekommt.
Wo geren fret de Katte Wost, wenn se man
de Hiut hedde. (ns. L.)
Hun ontbreekt niets dan kool : haddeu zij maar (It.
spek. Ihnen fehlt Nichts als Kohl, hdtten
sie nur 8peck.
Hera ontbreekt niets dau vet: had hij maar
kool. Ihm fehlt Nichts als Fett, hdtt' er
nur Kohl.
Jack would wipe his nose, if he had it. Hans eu.
tciirde sich die Nase icischen, wenn er eine
hatte.
S'il avoit del' paille, i feroit bien du fumier. fz.
(nf. pic.) Wenn er Stroh hatte, wUrde er schon
Diinr/er machen.
S'il avot del pale i f'rot bin du feumler. (R.) af.
8. S'il avoit u. s. w.
S'il aveut d^s ous , i freut des hjignes. (w.)
Wenn er Eier hatte, wiird' er Schalen
machen.
Si j'aveuf des ous ji freuf bin de scaugnes.
(w. N.) Wenn ich Eier hatte, wiird' ich
wohl 8chalen machen.
870. Der Katzen Scherz ist der Mause Tod.
Der katteu spel, der muizen dood. Der Katzen dt»
8piel, der Mciuse Tod.
60
Katze 876.
— 474 —
878 Katzeniirebet.
<lii. Kattens Leg er Musens Dod. Der Katze Spiel
ist der Maus Tod.
Katten leger saa Iseiage med Miisen, til lian
seder heiide. Die Katze spielt so lange mii
der Maus, his sie sie frisst. I
Aff Kfedhe seal Katt Mwss bijdlie. (adii.) Aus
Muthwillen heisst (die) Katze (die) Maus.
UW. Naar Katten leikar med Miisi, daa er dat fyre
Feigdi hennar. Wenn die Katze mit der
Maus spielt, so ist es vor ihrem Tode.
SWt Kattens Ick ar musens dod. S. Kattens Leg
u. s. w.
Kattens lek fir rattans dnd. Der Katze Spiel
ist der Butte Tod.
AfF kfete skal kat seta mwsiu. (asw.) Aus
Mutlucillen frisst (die) Katze die Maus.
It. Pilax exosns mnres solet esse jocosns. (mlt.)
CattuS saepe satar cnm capto nmre jocatnr.
(mlt.)
877. Hiite dicli vor den Katzen, Die vorne
lecken nnd Linten kratzen.
Sye tnet gleich ala die chatz, die voren leckt
vnd hinden chratzt. (ad.)
md. Das sind gefahrliche Katzen, Die vorne leeken
nnd liinten kratzen. (mrli. E.)
od. Das sind bose Katzen, Die vornen lecken nnd
hinten kratzen. (schwei.)
pd. Ilendet juch fiir Katten, de hingen kratzen.
(ns. W.) Hiitet euch vor Katzen, die hinten
kratzen.
eil« He covers me with his wings, and bites me
with his liill. Er deckt mich mit seinen
Flilgeln U7id heisst mich mit seinem ScJmahel.
SW. Akta dig for dot slags kattor, som snieka fram-
man och klosa bak. Hiite dich vor der Art
Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.
Wachta digh for dhet slags Kattor, som fram-
man sleekia och klosa baak. S.Aktau.s.w.
it, Dio mi gnardi da qucUa gatta, Che dinnanzi
mi lecca e di dietro mi graffia. Oott he-
wahre mich vor der Katze, die viich vorn
leckt und hinten kratzt.
mi. Dio ti gnardi da qnella gatta Che davanti ti
lecca e di dietro ti graffia. (t.) Gott heioahre
dich vor der Katze, die dich vorn leckt und
hinten kratzt.
Tal ti ride in bocca, che dietro te I'accocca. (t.)
Mancher Idchelt dir in\s Oesicht, der dir im
Miicken einen Streich spielt.
Guaixlet de gatta che te lecca e frigna Denauz, ni.
e po de drc la te sgrafigna. (1. m.) Hiite
dich vor der Katze, die dich vorn leckt und
streiehelt, und dann von hinten dich kratzt.
Guardet de quella gatta che te lecca Deunanz
e poeu de dree la te .sgraffigna. (1. m.) Hiite
dich vor der Katze, die dich vorn leckt und
dann von hinten dich kratzt.
Chi davanti te lica, dadrio te sgrafa. (v.) Wer
von vorn dich leckt, kratzt dich von hinten.
Cui d' avanti ti pinci, d' arreri ti tinci. (s.) si.
S. Chi davanti u. s. w.
Renicgo del amigo que cnbre con sus alas y sp.
niiierte con el pico. Ich verahscheue den
Freund, der mit seinen Fiilgeln schiitzt und
viit dem Schnahel heisst.
878. Katzengebet geht nicht in den
H i m m e 1.
ChatzegeljRt goht nid znm Himel (Altar), (schwei.) od.
Eens honds bede kwam niet ten hemel. Ei- dt.
nes Hundes Gehet kam nicht in. den Himmel.
Katteb0nner naae Ikke til Himlen. Katzen- dii,
ffebete gelangen oiicht in den Himmel.
Hunde- og Kattebon naar ikke til llimlen.
Hunde- nnd Katzengehet gelangt nicht in
den Himmel.
Hundebon farer ikke til Himmels. Hundegehet
kommt nicht in den Himmel.
Hxindeglam naaer ei til llimlen frem. Hunde-
gehell reicht nicht his in den Himmel.
Mandisson de vielle truye ne passe le talon, fz,
Der Fluch einer alien Sau reicht nicht bis
ilher die Ferse.
Bram de saoumo mounto pa aoii ciel. (Dgd.) sf.
Eselsgeschrei steigt nicht in den Himmel.
Brams d' azes non van au ceou. (nprv.) Esels-
geschrei geht nicht in den Himmel,
Kagghio d'asino non arriva al cielo. Eselsge- it.
schrei gelangt nicht in den Himmel.
Raglio d'asino non monta al cielo. ;S'. Bram
u. s. u\
Voce di asino non va in cielo. Eselssfimme
geht nicht in den Himmel.
Ilnghiitu di sumere un colla in celu. (crs. m.) mi.
*S'. Bram u. s. w.
Katzengebet 878.
— 475
879 Katzenkinder.
Rugghiii di sumeri an ne monta in celu. (crs. s.)
tS. Brum u. s. w.
I rogg d' esan in ariva in zil. (roni.) *S'. Bai/-
rjliio II. s. w.
Raglio d' asino non entru (arrivo) mai in cielo.
(t.) EseUyeschr&i drung (f/elan</tc) nie in
den Himmel.
D' asino raglio non avriva in cielo. (t.) S.
Ttagrjhio u. s. w.
ni. Rang' d' asn en' va in zil e vous d' inalt n'
va a capetol. (em. 15.) Eselsgeschrei komnit
nicht in den Himmel und Narrenstimme
Icomml nicht auf's Kapitvl.
■ Ragn d' asen an va in zel. (em. P.) S. Brams
U. S. If.
Ragn d' esen en va al zel. (em. K.) S. Brams
u. s. w.
Vus d' asen no va 'n siel. (1. b.) S. Voce
u. s. w.
Us de asen no va 'n siel. (1. brs.) S. Voce
u. s. w.
Ragg d' asen no va al ciel. (1. ni.) S. Brums
u. s. to.
Ragnu d' aze no va in Ce. (lig-) S. Brums
u. s. u\
Vos dl' aso monta nen an eel. (piem.) Esels-
stivime steigt nicht in den Himmel.
Parole d' aso a van nen an eel. (jjiem.) Esels-
worte kommen nicJit in den Himmel.
Ose de aseno no va in cielo. (v.) ^S'. Voce
zi. s. to.
Vose de asino no va in ziel. (v. trst.) S. Voce
u. s. uo.
si. Ragghivi di sceccn nun accbiana 'ncelu. (s.)
*S'. Rugyhio u. s. w.
Lu iSignuri (Diu) senti I'aneili (I'auciuli) can-
tari, no li scccclii ragghiari (an-agghiari). (s.)
Der Merr (Gott) hort die Engel sim/en, nicht
die Esel briillen.
Orrios de ainu non alzant a clielu. (sa. L.) S.
Brain u. s. tv.
liii. Brams de ase no pntjen al Cel. (val.) S. Bram
U. S. IV.
sp. Oracion de perro no va al cielo. S. Hunde-
hun u. s. tc.
879. Katzenkinder manseu gem.
Was vom Hunde kommt, belli gern.
md. Kazekanner mause' gier. (mrh. L.)
od. Was von Katzen kommt, mauset gern. (schwei.)
pd. Wat vnu Kattn kummt, will musn. (ns. B.)
Was von Katzen komnit, will muusen.
Wat van Aapen kiimmt, wil lusen, wat van
Katteu kiimmt, will niusen. (ns. Hmb.) Was
von Affen kommt, will luusen, was von
Katzen kommt, tvill mauscn.
Wat van Aapen ktimmt, will lusen, Wat van
Katten kummt, will musen. (ns. ofs.) S. Wat
van u. s. to.
Wat von de Katt, lehrt muse. (ns. Pr.) Was
von der Kafz (kommt), lernt mausen.
Wat vant Katten kiimt, leat muscn. (ns. U.)
Was von den Katzen kommt, lernt mausen.
Bat van Katten kilemet, well miusen. (wstf. A.)
S. Wat vim u. s. to.
Bat van Katten kiiemt, well musen. (wstf.
Mrk.) S- Wat van u. s. w.
Was von
Affenjunge
Was von
Kattenkindereu vangen graag muizeu. Katzen- (It,
kinder fangen gern Mause.
Dat van katten komt, muist wel.
Katzen kommt, niaunt gut.
Apenjongen zoeken graag luizen.
suchen gern Laiise.
Wat van apen komt, wil luizen.
Affen kommt, will lausen.
Catteukinder musen gbeern. (adt.)
Kattejongens willen muizen. (vl.) Katzenjunge
loollen mausen.
Apeujongens willen luizen. (vl.) Affenjunge
wollen lausen.
Wat van katten komt, wilt muizeu. (vl.) S.
Wat van u. s. to.
That that comes of a cat, will catch mice, eu.
Was von einer Katze kommt, fcingt Mause.
Hvad der er af Kattesljegt, muser gjerne. Was dii.
vom Katzengeschlecht ist, maust gern.
Det tuder Alt som av Ulv er kommet. Es
heidt Alles, was vom Wolf gekommen ist.
Thet tywdlier Alt, aff Wlffwe ser kommendb.
(ada.) S. Det tuder u. s. w.
J)aS ylfrar allt, sem af ulil er komiS. S. Det is.
tuder u. s. to. \_fiider u. s. w.
Dat yler alt, som av Ulv er komet. S. Det nw.
Dlict tiuter alt, som aff Vlfwen konnner. Es SW.
heult Alles, was vom Wolfe kommt.
Thz thiwter alt aff wluom ser komith (aff
wlffwa kouibir). (asw.) S- Det tuder u. s. w.
Catorum nati sunt mures prendere nati. It.
Prendere maternam bene discit cattula predam.
(mlt.)
Muricipis proles cito discit prendere mures, (mlt.)
Ullulat uiiisunu (vuisouo) clamore lujiina pro-
pago. (mlt.)
60*
Katzenkinder 879.
476
880 Kauf.
Germen patrizat Inpns vt resonans vlnli/.at.
(mlt.)
CW. Que chi vain da giatt, clappa miiers. (Id. O.-E.)
Was von der Katee kommt, fdngt Miiuse.
fz. Qui naquit chat, court apres les souris. Was
als Katze gehoren wiirde, lUiift hinter den
Mciusen her. \
Chat et chaton chasseiit le raton. Kafz'' und \
K'dtzlein jagen das Riitzlein. |
nf. Qui vient de bon cat, volontiers surque. (pic.) !
Was von guter Katze kommt, maus't gem. i
Enfant d' chat mange volontiers soviris. (It.) :
Katzenkind frisst gem Miiuse. \
Les efants des chots magnet volti des soris. I
(\v.) Die Kinder der Katzen fressen gem
Miiuse. I
8f. Qe de cat nai , dii rat sii pfu. (Lgd.) Was j
von Katzen geboren irird , nilhrt sick von \
Ratten. j
it. Chi di gatta nacquc, topi piglia. Was von i
der Katze gehoren ward, fangt Miiuse. \
Chi di gatta nasce, sorci piglia, K se nun li
piglia, non fe sua figlia. Was von der Katze
geboren nird , flingt Miiuse, und 7venn es
sie nicht fdxgt, ist's nicht ihr Kind.
mi. I figliuoli de' gatti pigliano i topi, (t.) Die
Kinder der Katzen fangen die Miiuse.
Chi nasce di gatta, piglia i topi al buio. (t.)
Was von der Katze gehoren wird, fUngt die
Miiuse im Finstern.
ni. Ce nas de gat ciapa i rat. (1. 1).) Was von
der Katze gehoren wird, fiingf die Miiuse.
Chi de gata nas.se, sorzi pia: (Putta la mare e
pezo la fia). (v.) Was von der Katze ge-
boren wird, flingt Miiuse: (If . . . die Mut-
ter und schlimmer die Tochter).
Chi de gatta nassc, sorcipia. (v. trt.) Was von
der Katze gehoren xcird, muuset.
si. Figlio di gatta ha da pigliare i topi, (ap.)
Katzenkind muss die Miiuse fangen.
Chi di gatta nasci, surici pigghia. (cal.) Was
von der Katze gehoren nird, flingt Miiuse.
Figlio di gatta sorce piglia, e se non piglia,
foi"se non e sua figlia. (npl.) Katzenkind
fangt Mduse, und wenn es sie nicld fdngf,
ist^s vielleicht nicht ihr Kind.
Fizu de attu sorighe tenet, (sa. L.) Katzen-
kind fdngt Miiuse.
pt. O filho de asno huma hora no dia orneja. Der
Sohn des Esels schreit eine Stunde am Tag
tcie ein Ksel-
sp. El hijo de la gata ratones mata. Der Sohn
der Katze todtet Ratten,
El hijo de la cabra de una hora ;l otra bala.
Der Sohn der Zicgc springt von cincr Stunde
zur andern.
El hijo del asno dos veces rozna al dia. Der
Sohn des Esels schreit zwei Mai am Tage
wie ein Ksel.
Fi de gata niur mata. Katzenkind t'Jdtet
Maus.
El hijo del asno : ima ora al dia rozna. (asp.)
S. O filho u. s. w.
Ce nasce din pisica (me^ia) soreci manauca. wl.
Was von der Katze gehoren xrird , frisst
Miiuse.
880. Am Jiesten liat man den besten
Kauf.
Das Besto kauft man am wohlfeilsten.
De gudde' Kaf as den deiere' Kaf. (mrh. L.) md.
Der gute Kauf ist der theure Kauf.
A gueter Waar A-erchauft me si nid. (schwoi.) od.
An guter Wnare verkauft man sich nicht,
Dnnrkoop, bestkoop. Theurer Kauf, bester dt.
Kauf,
TTet beste goed is de beste koop. Die heste
Waare ist der beste Kaxif,
Det bedste or altid bedst Kiob. Das Beste ist da.
immer der heste Kauf.
Godt Kjob koster niest. Guter Kauf kostet am
vieisten.
TIan doer ikke, soni dyrt kjobcr. Der stirht
nicht, der theuer kauft.
Sa deyr enginn, sem dyrt kaiipir. Es stirht is.
Keiner, der theuer katift.
TTan svelt inkje, som dyrt kanper. Er hungert DW.
nicht, der theuer kauft.
Dyrt og godt er ingen til Spott. Theuer und
gut ist Keinem zum Spott,
D' er alltid for dyrt, som inkje duger. Es ist
stefs zu theuer, was nichts taugt.
Dyrkopt vett Kr besta vett. Theuer erkaufte SW.
Vernunft, ist die beste Verimnft,
Chi pin spende, meno spende. Wer ruehr aits- it.
gibt, giht ueniger aus.
Chi pio spend, manch spend, (rom.) *S'. (Jhi piuiXii.
spende, meno u. s, w.
Chi megliu sa spende e piii ellu risparmia.
(rom.) Wer viehr auszugehen versteht, er-
spart mehr.
La buona roba non fu mai cara. (t.) Die gute
Waare war nie theuer.
Kauf 880,
477
883 Kaufen.
Chi veste di mal paiino, si veste due volte all'
anno, (t.) Wer sich in schlechfes Tuch Jclei-
def, kleidet sich zu-ei Mal im Jahre.
ni. Clii pill spend, mane spend, (em. R.) 5. Chi
pih sjiende, meno u. s. w.
La roba bon'na n' e niai pagada. (em. P.) Die
(jute Waare wird vie beza/dt.
Chi pio spend, meno spend. (1. h.) jS'. Chi i)ih
spende, meno u. s. w.
La roba bona 1' e mai cara. (1. m.) Die ffute
Waare ist nie theuer.
Chi paga caro, compra a bon marca. (v.) Wer
theuer hezahlf, kauft hillii/.
La roba bona no xe mai cara. (v.) S. La
roba u. s. w.
La roba bela no xe mai cava, (v.) Die schone
Waare ist nie theuer.
Chi pill spende, niauco spende. (v.) S. Chi
piu spende, meno u, s. w.
Chi pill spendi, meno spendi. (v. trst.) <9. Chi
piu spende, meno u. s. w.
si. Qui plus ispendet, mancn ispendet. (sa. L.) »S'.
Chi piii spende, meno u. s. v\
Im. Tot lo bo costa. (neat.) Alles Gnte kostet.
sp. Lo que mucho vale, mnclio cuesta. Was viel
u-erth ist, kostet viel.
il. Der erate Kauf der beste.
dt. De eerste koop is de beste. Der erste Kauf
ist der beste.
De eerste koopman is dc beste. Der erste
Kaufmann ist der be.<ite.
fs. A iarst Kunp as a biist. (A.) -S'. De eerste
koop u, s. w.
A iarst Frei as a bast. (A.) Die erste Be-
werhunr/ ist die beste.
882. Kauf in der Zeit, so hast in der
Noth.
Kaupt in der Tid, denn hew ji -t in der Naut. pd.
(wstf. Mst.) Kaufetin der Zeit, dannhaht ihr's
in der Not?i.
Koop het in den tijd, en gebniik het in den dt.
nood. Kauft es in der Zeit und gebraucht
es in der Noth.
Kjob i Tide, saa har Du i Noden. da.
Dan som kaiiper i Tidi, han heve nokot i Naudi. nw.
Der, welcher in der Zeit kauft, hat etwas
in der Noth.
Kop i tid, sa har du i nfiden. 8W.
da. Forste Kiob og farste Lykke er bedst. Er-
ster Kauf und erstes GlUck ist am besten,
nw. Fyrste Handi gjerer beste Kaupet. Die erste
Hand macht den besten Kauf.
SW. Forsta handen gor basta kopet. S. Fyrste
u. s. w.
Cnmpre a Temps, scha has e' Ig Basengs. (obi.) CW.
pt. Nao ha tal veuda, como a primeira. Kein
Kauf ist loie der erste.
sp. No hay tal venta, como la primera. S. Nao
u. s, w.
883. Wer Alles kauft, was er nicht
braucht, muss bald verkaufen, was
er braucht.
De keft, wat en net nedech as, Ferkeft bal, md,
wftt en nedech as. (mrh. L.) Wer kauft, was
ihni nicht nuthiff ist, verkauft bald, was ihm
nothig ist.
Was man nicht Ijraucht, muss man nicht kaii- od.
feu, sonst' muss man verkaufen, was man
braucht. (bair.)
Wenn ek kooepe , wat ek nich ncioedig hebbe, pd.
sail bestele ek mek siilwest. (ns. ha. G. ii. G.)
Wennich kaufe, was ich nicht nothig habe,
so bestehle ich mieh selhst.
Wer koift, watt lie nich nodig hett, de mut
verkopen, watt he nodig hett. (ns. ha. V.)
Wer kauft, was er nicht nothig hat, der
muss verkaufen, was er nothig hat.
Den, der kjober, hvad han ikke behover, maa da.
ofte saelge hvad han ikke kan undvjere. Wer
kauft, ri-as er nicht brauchi, muss oft ver-
kaufen, was er nicht entbehren kann.
Hvo som vil ki0be alt det, han seer, .skal
grsede, naar en Anden leer. Wer Alles kau-
fen will, icas er sieht, wird weinen, wenn
ein Anderer lacht.
Dan som kaupar dat, han inkje treng, fser selja nw,
dat, han treng. Wer das kauft, was er nicht
braucht, muss das verkaufen, was er braucht.
Den som vill kopa allt hvad han ser, far salja SW»
allt hvad han eger. Wer Alles kauft, was
er sieht, muss Alles verl.-aufen, was er be-
sitzt,
Kaufen 883.
478 —
885 Kein.
fz. Qui acliete ce qn'il lie pent, Vend apres ce qu'il
lie veut. Wer kauft icas er nicht kann,
verkauff, nachher was er nicht icill.
sf. Qui crompe so que noii pot, Bend so que nou
bo au trot. (Gsc.) Wer kauft was er nicJd
kann, verkauft im Trahe loas er nicht will.
it, Chi eompra ci6 che pagar non puo, vende cio
die non vuole. (mi. t.) Wer das kauft, loas
er nicht bezahlen kann, verkauft das, was
er nicht will.
ni. A eompra quel, che no se pfil paga, Se vend
po quel, che se pol pii eompra. (1. m.) Mit
deni Kaufen dessen, was man nicht bezahlen
kann, verkauft man nachher das, teas man
nicht mehr kaufen kann.
Im. Qui eompra (;o que no ha obs, ven ^o que ha
obs. (acat.) Wer das kauft, was er nicht
hraucht, verkauft, was er hraucht.
Qui eompra mcs del que pot, Apres se ha de
vender tot. (neat.) Wer mehr kauft als er
kann, muss nachher Alles verkaufen.
pt. Quem eompra o que nao p(ide , vendo o que
nao deve. Wer kauft was er nicht kann,
verkauft was er nicht soil.
Sp, Quien eompra lo que no puede, veude lo que
le duele. Wer das kauft, was er nicht kann,
verkauft das, loas ihn schmerzt.
Compra lo que no has menester y vendenis lo
que no podras excusar. Kaufe das, was du
nicht nothij hast, und du wirst das ver-
kaufen, teas du nicht entbehren kannst.
Chi compra ha bisogiio di cent' occlii, ehi vende it,
ha assai d'uiio. Wer kauft, hut hundert
Augen n'dthig, wer verkauft, hat an einem
genufj.
A chi compra non bastano cent' occhi, a chi mi.
vende iie basta uii solo, (t.) Wer kauft, dem
f/eniifjen hundert Augen nicht, loer verkauft,
dem genilgt ein einzigcs.
Se a compra ghe vol sent oc, a chi vend ghe ni.
'u basta poch. (1. b.) Wenn beim Kaufen
hundert Augen nothig sind, loer verkauft,
braucht ihrer wenig.
Chi compra bisogna avere cento occhi e chi 3i.
vendo, basta un solo, (npl.) Wer kauft,
muss hundert Augen haben, wer verkauft,
dem genii gt ein einziges.
884. Wer kauft, hat hundert Augen no-
thig, wer verkauft, nur eins.
Kauf bedarf hundert Augen, Verkauf hat au
einem genug.
md. Wer einkauft, hat hundert Augen nothig; wer
verkauft, hat mit einem geuug. (mrh. E.)
dt. Die verkoopt, behoeft maar een oog, maar die
koopt, behoeft er honderd (die heeft er wel
honderd noodig). Der verkauft, braucht nur
ein Auge, aber der kauft, braucht hundert
(der hat loohl hundert nothig).
Die verkoopt, behoeft maar een oog, maar die
koopt, dien ziju twee niet genoeg. Wer
verkauft, braucht nur ein Auge, aber icer
kauft, dem sind zwei nicht genug.
en. Who buys wants a hundred eyes , who sells
need have but one. Wer kauft, braucht
hundert Augen, wer verkauft, braucht nur
eins zu haben.
885. E s i s t kein Jl a n u , E r h a t 'n e n W o I f s -
zahn, Es ist k ein e Frau, Sie hat ihn au.
Kein Mann ohne Wolfszahn , kein Ross ohiie
Tiicke, kein Weib ohne Tevifel.
Es ist kein Mann so kleine, Er hat der Teu-
felsadern eine.
Kein Weib oliiic ein nisi, die lieste, die es
bedeckt.
Kein Wasserchcn so klar, es triibt sich ein Mai.
't As ke' Bur eso kloer, en dreft sech ittelech- md.
mol. (mrli. L.) Es ist kein Brunnen so klar,
er triibt sich ein Mai.
Es ist kei Ma, er het e Wolfszah ; es ist e kei od.
Frau, si het ne au. (schwei.)
Et es gee Paulche esu kleiig, et miirt sich att pd.
ens. (nrh. A.) Es ist kein Pfiltzchen so klein,
es triibt sich ein Mai.
At es kehne Man asu goht, of 'a hat 'iie Wolf-
zank ong^r dam Hoht. (nrh. D.) Es ist kein
Mann so gut, er hat einen Wolfszahn unter
dem Hut.
At es kee Pohlche su klohr, of at milhrt sich
att eens. (nrh. D.) S. Et es u. s. w.
Et ess geiii Duhvcheu esu rein, mer kann e
Flackelchen dran finge. (nrh. K.) Es ist
kein Tdubchen so rein, man kann ein Fleck-
chen daran finden.
Niemand van zoo goeden stand, Of hij heeft (it.
een' wolventand. Niemand von so guter
Art, (lass er nicht einen Wolfszahn h'dtte.
Daar is geene koe of wijf, Of zij heeft wel een
vlekje aau haar lijf. Es gibt keine Kuh
oder kein Weib, die nicht ein Fleckchen an
ihrem Leibe hdtten.
Kein 885.
— 479 —
887 Keine.
Het is geeu water zoo helcler, of het troebelt
wel eeiis. Es ist kein Wasser so Mar, es
triiht sich eiii Mai.
iliit Ingen Mand iideu Ulvetaml. Kein Mann ohne
Wolfszahn.
fz. II n'est homme ni femme, ou il n'y ait tin .si.
Es ist weder Mann noch Frau, wo es kein
Aber f/abe.
II n'y a femme, clieval, ne vaclie Qni n'ait
toujonr.s quelqiie tache. Es c/ibi iveder Frau,
noch Pfcrd, noch Kith, die nicht irgend einen
Flecken hlitten.
II n'est clioval qni n'ait sa tare. Es ist kein
Pferd, das nicht seinen Fehler h'dtte.
uf. I n'y a pau d'si belle yau qn'a ne s' troubel'sc.
(pic.) Es gibt kein so Mares Wasser, dass
es sich nicht trilbte.
Gn' i 0 pas d'ien si belle, Qn'a n ess' tronbele.
(R.) S. I n'y a pau u. s. w.
I n'y a nolle si clere aiwe qui n'si bronye. (w.)
S. I n''y a x)au u. s. w.
Li pus clere aiwc si troubele on jou. (w.) Das
klarste Wasser icird eines Tac/es trilbe.
Sf. Noil ya hemne, aiTousin, ni baque, Que n'agle
toustems qnauque taque, (Gsc.) S. II n'y
a u. s. ic.
it. Non e lin senza resca, ne donna senza pecca.
Es fjibt keinen Flachs oJine Abfall, noch eine
Frau ohne Fehl.
Non h lin senza resca, ne acqna senza pecca.
Es rjiht keinen Flachs ohne Abfall, noch
Wasser ohne Unreinheit.
mi. Non vi k lino senza resca, ne donna senza pecca.
(t.) S. Non k lin senza resca, nb donna
11. S. IV.
ni. No ghe gne miil gne millet die no g'abe '1 so
difet. (1.) Es gibt weder Maidtlder noch
Maulesel, das nicht seinen Fehler h'dtte.
No gh'e lin senza rescai, Ne donn senza mai,
senza fai,' senza guai. (1. m.) Es gibt keinen
Flachs ohne Abfall, keine Frau ohne Aber,
ohne Fehl, ohne Weh.
No ghe xe fosso senza fango. (v.) Es gibt
keinen Graben ohne Schlamm.
pt. Quem quer cavallo sin taclia, sem elle se acha.
Wer ein Pferd ohne Makel haben will, be-
helfe sich ohne dasselbe.
Sp. Ni muger sin taclia, ni inula sin raza. Weder
Frau ohne Fehler, noch Maideselin ohne
Hornspalte.
El que quiere mala sin taclia y espada sin
vuelta, andase sin ella. Wer Maidthier ohne
Flecken und. Degen ohne Biegung icill, behelfe
sich ohne dieselben.
886. Keine Freud' ohne Leid. (od. bair.)
No joy -without anno3%
Ingen Glsede uden Sorg.
Ingen gladie vthan sorgh.
en.
dii.
sw.
Gaudii comes moeror. It.
D' avversita sorella e prosperity, (mi. t.) Des it.
Misgeschicks Schivester ist die Wnhlfahrt.
A j' e nen d'ben senssa mal. (piem.) Es gibt ni.
nichts Ckites ohne Schlimmes.
Unu gustu , uiiu disgnstu. (na.) Ein Ver- si.
gniigen, ein Verdruss.
No lii lia gust sense disgust, (neat.) Es gilt Im.
keinen Oeniiss ohne Verdruss.
887. Keine Re gel ohne Ausnahnie.
Et gitt kenne Reegel, sei hat erre Uutnohme. pd.
(na.'W .)Es gibt keineRegef,sie hat ihreAusnahme.
Geeii regel zonder uitzondering (exceptie). dt.
There's no general rule witliout some exception, en,
Es gibt keine allgeineine Begel ohne irgend
eine Ausnahme.
Ingen Regel uden Undtagelse. dii.
Oil regla hefir sina undantekning. Jede Regel is.
hat Hire Ausnahme.
Ingen regel utan undantag. SW.
Nulla regola sine exceptione. It.
Point de regie sans exception. fz.
II n'y a point de r^gle sans exception. Es gibt
keine Regel ohne Ausnahnie.
II n'est reigle qui ne faille. Es ist keine Regel,
die nicht fehlschliige.
Ogui regola patisce eccezione. Jede Regel er- it.
leidet (eine) Ausnahme.
Non si da regola senza eccezione. Es xvird
keine Regel ohne Ausnahme gegeben.
Un c'e regula senza eccezzione. (crs.) iS. II mi.
n'y a u. s. w.
Tott al regul agli ha la .su ezzezion. (rom.)
S. Ogni regola patisce u. s. w.
Keine 887.
480
888 Keine.
A lie
Jede
(pieni.) S.
(piem.) S.
ni. Tiitt i regul patisseii eccezion. (1. m.)
Regeln erieiden (einej Ausnahme.
Ogni regola patisse la so ecezion. (v.)
Regel er'IeAdet ihre Ausnahme.
A j' e nen regola senssa ecession
H n'y a u. s. w.
Tute le regole a patisso ecession,
Tutt i u. s. w.
Tute j' usansse a 1' an soa ecession. (piem.)
AUe Gebra.uche hahen ihre Ausnahme.
si. Non si clat regula senza eceezione. (sa.) S.
Non si da u. s. ic.
Im. No hi ha regla general que no tinga excepcio.
(neat.) Es gibt keine allgemeine Regel, die
keine Ausnahme hcitle.
J>t, Nao ha regra sem excepQao. S. II n'y a u. s. w.
sp. No hay regla sin excepcion. S, II n'y a u. s. w.
888. Keine Rose ohne Dornen.
Keine Rose ist ohne Dornen.
Kein Korn ohne Spreu.
Kein Honig ohne Gift.
Kein Rauch ohne Feuer.
Kein Mensch ist ohn' ein Aber.
Kein Fisch ohne Grate, kein Mensch ohne Mangel.
Auf Erden lebt kein Menschenkind , An deni
man nicht ein' Mangel lind't.
Es giebt kein Hauslein, Es hat sein Kreuzlein.
Kein Rauch ohne Feuer, Ohne Mause keine
Scheuer.
Kein Haus Ohne Mans, Keine Scheuer ohne
Kbrn, Keine Rose ohne Dorn.
Kein Madchen ohne Liebe, Kein Jahrmarkt
ohne Diebe, Kein Bock ohne Bart, Kein Weib
ohne Unart.
Ein Jahrmarkt ohne Diebe, Schon Madchen
ohne Liebe, Eine Scheuer ohne Mause, Ein
Bettler ohne Lliuse, Eine Vettel ohne Schel-
ten: Die fiinfe find't man selten.
Wan diu rose ist hie niht ane dorn. (ad.)
Wa wehset ane .spriu ein korn, ros ane dorn? (ad.)
Dhain weltleichs mensch ward nie so rain, es
hunch an einem iiberpain. (ad.)
md. So gross und so klein ist keine Thiir, Es steht
ein Kreuz dafiir. (mrh. E.)
't As kfeug Ros Qne Dar. (mrh. L.) Es ist
keine Rose ohne Dornen.
Su gruhs on klaan oss kaan Diehr, Ed stiehd
e Kreizchen dei-fier. (mrh. T.) >S'. So u. s. w.
od. Kein Rosenstrauch ohne Dorner. (bair.)
Kein Fleisch ohne KnocVien, (bair.)
Kein Feuer ohne Rauch. (bair.)
Es ist kein Baum so glatt, er hat einen Ast.
(schvvei.)
Es ist kein Rauchlein , es ist auch ein Feuer-
lein. (schwei.)
Et es kenn Hiisken , of et het sinn Kriizken. pd.
(nrh. M.) Es ist kein Hauschen , das nicht
sein Kreuzchen hdtte.
Nichen Hous asz one Ru6h. (nrh. S.) Kein
Haus ist ohne Rauch.
Kein Hus One Mus. (ns. ha. G. u. G.) Kein
Haus ohne Maus.
Et is keen Hiisken, Et het syn Kriisken. (ns.
hist.) Es ist kein Hauschen, es hat sein
Kreuzchen.
Et is kin Hiisken, Et het sin Kriisken. (wstf.
Mst.) S. Et is keen u. s. w.
Geeue rozen zouder doornen. Keine Rosen ohne dt.
Dorne7i.
Geen wijn zonder droessem. Kein Weiji ohne
Bodensatz.
Geen wijn, die zijne moer uiet heeft. Kein
Wein, der nicht seine Hefe hat.
Daar is geen rook zonder vuur, Es ist kein
Rauch ohne Feuer.
Geen huis oft heeft zijn kruis. Kein Haus,
das nicht sein Kreuz hdtte.
Zelden eene schuiir met koren zonder muizen.
Selten eine Scheuer mit Korn ohne Mause.
Zelden eene schoone maagd zonder geliefde.
Selten ein. schones Madchen ohne Geliebten.
Zelden eene jaarmarkt zonder dief. Selten ein
Jahrmarkt ohne Dieb.
Geen zaturdag zoo kwaad. Of de zon schijnt
vroeg of laat. Kein Sonnabend so schlimiu,
dass die Sonne nicht friih oder spat schiene.
Ten is gheen coorne sender caf, gheen wyn
sender droesen, gheen goudt sonder schuym.
(avl.) Es ist kein Korn ohne Spreu, kein
Wein ohne Bodensatz, kein Gold ohne Schaum.
Een jaermarct sonder dief, Een schoone maeght
sonder lief, Een schure met coren sonder
musen, Een oude pelse sonder lusen, Een
oudt wyf sonder schelden, Deze vyf dinghen
vindt men selden. (avl.) Ein Jahrmarkt ohne
Diebe, ein schones Madchen ohne Diebe, eine
Scheuer mit Korn ohne Mause, ein alter Pelz
ohne D'duse, ein altes Weib ohne Schelten,
diese fiinf Dinge findet man selten.
Geene roozen zonder doornen. (vl.)
Daer is geen koren zonder leaf, (vl.) Es gibt
kein Korn ohne Spreu.
Keine 688.
— 481
888 Keine.
eil. No rose without a thuni. Keiiie Rose okne
einen Dorn.
No smoke without some tire. Kein Raurh ohne
etwas Feuer.
There is no man so perfuct, but has liis fault's.
Keiii Mensch ist so vullkoiamen, dass er nicht
seine Fehler hlitte.
There's no fire without some smoke. Es yibt
kein Feuer ohne etwas Rauch.
There's nae reek, but there's some heat, (scho.)
Es ijiht keinen Rauch ohne etwas llitze.
There ne'er was a fire without some reek, (scho.)
Es yah nie ein Feuer ohne etwas Rauch.
fs. Ham fea egli lacht au Stak Meet sannar Kuaak.
(F.) Man hekommt nicht leicht ein Stiick
Fleisdi oline Knochen.
da. Ingen Rose uden Torue.
Intet Koru uden Avne. S. Kein Korn u. s. iv.
Intel Meel saa tiint, det jo har fsaader. Kein
Mehl so fein, es hat icohl Kleien.
Intet Meel er saa fiint, som jo har Saader;
ingen Viin saa klar, som jo har Bajrme;
intet Trse saa godt, som jo har Kuort. Kein
Mehl ist so fein, dass es nicht Kleien, kein
Wein so klar, dass er nicht He/en, kein
Baum so yut, dass er nicht Knoten hiltte.
Der gaaer ikke Rog af en Brand, uden der er
lid i den. Es kommt nicht Rauch aus einem
Brunde, ohne dass Feuer darin ist.
Der er ingen lid, som jo haver nogen Smog.
Es ist kein Feuer, das nicht eticas Rauch
haite.
Luen er ikke bingt fra Rogen. Die Lohe ist
nicht weit vom Rauche.
Intet lluus uden Huuskors. Kein Hans ohne
Hauskreuz.
Intet Huns uden Muus. *S'. Kei^i litis u. s. w.
Ingen Loverdag uden Solskin. Kein Sonnahend
ohne Sonnenschein.
Ingen Nod foruden Skal, Intet IIuus foruden
Qval, Ingen Rose uden Torn, Uden Avner
intet Korn. Keine Ntiss ohne Schal', Kein
Haus ohne Qual, Keine Ros' ohne Dorn,
Ohne Spreu kein Korn.
En Jomfru uden Kja3rlighed, Kt Marked uden
Tyven led. En laadeu Pels foruden TiUus,
Et gammelt Huus foruden Muus, En Buk
foruden Sktegget stridt Ei findes — sporg
kun bredt og vidt. Eine Jungfrau ohne
Liehe, ein Morkt ohne schlinimen Dieb, ein
xottiyer Felz ohne Luus, ein tdtes Haus ohne
Muus, ein Bock ohne sfrujjjjiyen Bart werden
nicht yefunden — fray'iiiiinei himceitundbreit.
Aldrei geysar eldr an reykjar. Niemals steiyt Is.
Feuer ohne Rauch auf.
Sjaldan er maSrinn meinalaus. Selten ist der
Mensch fehlerlos.
T48 gongur ikki roykur af brandi uttan eldur
hevir veriS i honum. (fser.) Es yeht nicht
Rauch von eine7)i Brande auf, ohne dass
Feuer darin yewesen.
D' er inkje so godt Korn, dat ei er tikjele llW.
(Ijette) i. Es ist kein Korn so yut, dass
nicht taube Ahren d'rinnen icdren.
D' er inkje Tre so reiut, dat ei heve ein Kvist.
Es ist kein Baum so ylatt, dass er nicht
einen Knoten huhe.
Logen er inkje langt ifraa Roykeu. S. Luen
u. s. ro.
D' er ingen Fisk utan Bein. Es ist kein
Fisch ohne Grate.
D' er ingen Fisk utan Bein, og ingen Maun
utan Main. Es ist kein Fisch ohne Grate
and kein Mensch ohne Fehler.
Dat I'ver ingen lytelaus. Es leht Keiner fehlerlos.
Ingen i Verdi er lytelaus funnen. Keiner in
der Welt wird fehlerlos yefunden.
D' er langt aa leita etter ein meinlaus Mann.
Es ist tveit nach einem fehlerlosen Mann zu
suchen.
Ingen ros utan tornen. sw.
Intet liwete ar sa rent, som ej har sina agnar.
Kein Weizen ist so rein, dass er nicht seine
Spreu h'dtle.
Intet vin utan dragg. S. Geen wijn zonder
u. s. w.
Ingen rok utan eld. S. Kein Ranch ohne Feuer.
Ingen ar utan fel, Keiner ist ohne Fehler.
Ingen fodes utan fel. Keiner wird ohne Fehler
yeboren.
Ingen lefwer vthan lyte. Keiner lebt ohne Fehler.
Ingen linns vthan feel. Keiner wird ohne
Fehler yefunden.
En jungfi-u utan karlighet, en marknad utan
tjufvar, en luden pels utan loss, ett gammalt
hus utan moss, en bock utan skligg, siillsyut
iir som tuppe-Kgg. Eine Junyfrau ohne Liebe,
ein Murkt olcne Diebe, ein zottiyer Felz ohne
Lduse, ein altes Haus ohne Mduse, ein Bock
ohne Bart sind selten icie Hahnenei.
Non est triticum sine paleis.
Flanima fumo est proxima.
V^itiis nemo sine nascitur.
Nemo sine crimine vivit.
Nemo nostrum non peccat.
It.
61
Keine 888.
— 482
888 Keine.
CW. E noil da rosas sainza spinas. (Id. U.-E.) Ea
giht keine Rosen ohne Dornen.
Senza spinas ei Rosas naginas. (obi.) 0/t7ie
Dornen sind keine Rosen.
Ei dat niginas rosas senza spinas, (ubl.) S.
E non d& u. s. v:.
fz. Nulle rose sans espines.
Point de roses sans epines. S. Geene rozen u. s. lo.
II n'y a point de roses sans epines. S. E non
da u. s. w.
Rose ne nait pas sans piqnerons. Rose treiht
nicht ohne Stacheln.
Nnl grain sans sa paille. Kein Korn ohne
seine Sx^reu.
Niil miel sans fiel. Kein Ilonif/ ohne Galle.
Niil vin sans lie. *S'. Geen wijn zander u. s. w.
Nul or sans escume. Kein Gold ohne Schaum.
Nul vif sans vice. Kein Lebender ohne Laster.
II n' est pas homme de bien qiii u' a jauibe
de bois. Es giht keinen Ehrenmann, der
nicht ein holzernes Bein hcitfe.
Point de fumee sans feu. S. Kein Ranch ohne
Feuer.
II n'y a point de fnmee sans feu. S.Daar u. s. tr.
Point de feu sans fumee. S- Kein Feuer u. s. w.
II n'y a point de feu sans fixmee. Es giht
kein Feuer ohne Rauch.
Nulle maison sans croix et passion. Kein Haus
ohne Kreuz und Leiden.
Niil samedi sans soleil. *S'. Ingen Loverdag u. s. ir.
Rarement est et pen souvent Le vieil usiirier
sans argent, Ville marchande sans fin lan-on,
Yieil grenier sans rats ou ratton, Vieil bone
sans barbe, chevre sans troux, Teste teigneuse
sans lendes ou poux. Selten ist und nicht
h'dufig der alte Wunherer ohne Geld, Han-
delsstadt ohne schlauen iJieh , alter Boden
ohne Ratzen oder Maus, alter Bock ohne
Bart, Ziege ohne Locher , grindiger Kopf
ohne Nisse oder Liluse.
N'est fa saunz fume, ne amour sanz semljlaunt.
(afz.) Es giht kein Feuer ohne Ranch, noch
Liebe ohne Schein.
nf. Feus n' iert ja sans fumee. (Ciimp.) Feuer
ist nicht ohne Rauch.
Et ni et pe de fue sans femiere, (F.-C.) S.
II n'y a ])oint de feu u. s. w.
I n'y a nin del' founiire sins feu. (\v.) S.
Daar n. s. to.
I n'y a nin d' feu sins foiinilre. (w.) S. II
n'y a point de feu u. s. lo.
I n'y a nou grain qui n' aie si strain, (w.)
Es giht kein Korm, das nicht seine Spreu
h'dtte.
II gn' a noir mohinette, Qui n' aie sa creuliette.
(w.) Es giht kein ITauschen, das nicht sein
Kreuzchen hcitfe.
Mohinette sans creiiliette, vass' m' el qwire. (w.)
H'cluschen ohne Kreuzchen, geli' mirs suchen.
James beuso sens coun-seil, Ni dichapte sens sf.
sourcil. (Arm.) Niemuls Witttce ohne Rath,
noch Sonnabend oline Sonne.
N' ey pa.s jamey ta pregoun lou liouec, que Ion
hum n' oun sortie. (Urn.) Niemals ist das
Feuer so tief, dass der Rauch nicht heraus-
komiae.
Nou y a pas dissatte elieiis sou, Ni gouyatte
chens amou. (Urn.) Es giht keinen Sonnabend
ohne Sonne, noch junges Mcidchen ohne Liehe.
Tan prigoun noun se fai lou foe qe lou fun
noun saligo. (Lgd.) So tief macht man kein
Feuer, dass der Rauch nicht herauskomme.
Taut pregont non se fa lou fuec, que lou fun
non saille. (nprv.) ;S'. Tan xirigoun u. s. u\
Non 1' y a meison sen^o malhur. (nprv.) Es
giht kein Ifaus ohne UnglUck.
Non I'y a meou se-u^o feou, roso sen^o espino,
n'y nose sen(;o -crouveou. (npi"v.) Es giht
keinen Honig ohne Galle, keine Rose olmc
Dorn und keine Nuss ohne Schale.
Non si puo aver la rosa senza la spina. Man it.
kann die Rose nicht oltne den Dorn haben.
Non si puo aver farina senza semola. Man
kann kein Mehl ohne Kleie haben.
Non fu mai farina senza semola, ne nocella
senza scorza, ne grano senza paglia, ne uomo
senza difetto. Niemals war Mehl ohne Kleie,
noch Nuss ohne Schale, noch Kern ohne
Stroll, noch. Mcnsch ohne Fehler.
Nessun grauajo senza sorei. Keine Scheuer
ohne M'duse.
Un c' e rosa senza spine, (ors.) Es giht keine mi.
Rose ohne Dornen.
Un c' e carne senza osse. (crs.) Es giht kein
Fleisch ohne Knochen.
L'n e' e pe.sciu senza lische. (crs.) Es giht
keinen Fisch ohne Griiten.
Un c' e fume senza focu. (ers.) S. Daar u. s. ir.
Niniu e perfettu in stu niondii. (cr.s.) Keiner
ist auf dieser Welt vollkommen.
Un s p6 ave la rosa senza spen. (rom.) Man
kann die Rose nicht ohne Dornen hahen.
Un gn e om (indson) senza difett. (rom.) Es
giht keinen Menschen (Keinen) ohne Fehler.
Un s da cheran senz bsn. (rom.) Man giht kein
Fleisch ohne Knochen.
Non si puo aver il mele senza le mosclie. (t.) Man
kann den Honig niclit ohne die Fliegen haben.
Keine 888.
— 483 —
888 Keine.
Noil si [)ub aver la came seiiz' ossu. (t.) Man
kann das Fleisch nicht ohne Kiiochen hahen.
La carne non va (Noii va mai carne) se.iiz'
osso. (t.) Das Fleisch geht nicht (Nienials
(jeht FleischJ ohne Knochen.
Non c' h casa senza topi, (t.) Es ijiht kcin
Haus ohne Manse.
Non v' e sabato senza sole, non v' i- donna
sciiza amore, ne domenica senza sapore. (t.)
Es giht Tzeinen Sonnabend ohne Sonne, es yibf
kein Weib ohne Liehe und keinen Sonntug
ohne Genass.
ni. An gh' e altari senza crosa. (em. P.) Es giht
keinen Altar ohne Kj'eiiz.
An gh' e sabet senza sol, e an gh' e donna senza
amor. (em. P.) Es gibt keinen Sonnabend
ohne Sonne und es giht kein Weib ohne Liebe.
No gh' e dona senza amor, No gh' e vec senza
dolur. (1.) Es gibt kein Weib ohne Liebe, es
gibt keinen Greis ohne Schmerz.
No gh' e sabet senza sol, no gh' c dona senza
amor, no gh' e festa senza saor. (1.) Es gibt
keinen Sonnabend ohne Sonne, es gibtkein Weib
ohne Liehe, es gibt kein Fest ohne Genuns.
No gh' e sabet senza sul, no gh' e dona senza
amor, ne domenica senza saor. (1. b.) S. Non
v' e n. s. ic.
No gh' e sabet senza sul, no gh' e dona senza
amor, ne domenica senza credo. (1. b.) Es
gibt keinen Sonnabend ohne Sonne , es gibt
kein Weib ohne Liehe und keinen Sonntag
ohne Credo.
No ghe sabat senza siil, gne pote senza moras.
(1. brs.) Es gibt keinen Sonnabend ohne
Sonne, und kein Madchen ohne Liebhaber.
No gh' e ona roeusa che no gh' abbia spin.
(1. m.) Es gibt keine Rose, die nicht .Dornen
h'dtte. \ist Keiner.
De perfet no gli' c iiissiin. (1. m.) Vollkomnien
No gh' e che '1 Signor senza ditet. (1. m.) Nie-
mand, ausser dem Tlerrn, ist ohne Fehler.
Gh' e nissiin senza difet. No gh' e fal senza
sospct. (1. m.) Es ist Keiner ohne Felder,
und kein Fehltritt ohne Verdaclit.
No gh' c rguza senza spinn-e. (lig.J 'S'. Un
c' h rosa u. s. v\
No gh' e. do^e senz' amao. (lig.) Es giht nichts
Susses ohne Bitteres,
A j' e nen rensa senssa spina, (piem.) Es giht
keine Hose ohne Dorn.
Nen essie d' earn senssa oss. (]iiem.) S. Un
c' e carne u. s. v.
Nen esse (aveje) mai la earn senss oss. fpiem.")
Nie ist {hat iiiajij das Fleisch ohne Knochen.
A j' e nen pra senss' erba, ne dona senssa amor.
(piem.) Es gibt keine Wiese ohne Gras, und
kein Weib ohne Liehe.
A j' e gniin saba senssa sol, gnune done senssa
amor, gnun pra senss' erba, e gnune camise
senssa merda. (piem.) Es giht keinen Sonn-
I abend ohne Sonne, keine Frauen ohne Liehe,
keine Wiese ohne Gras und keine Heviden
ohne Schmutz. [u. s. w.
No gh' e rose senza spine, (v.) S. E non dd
No gh' e miel senza mosche, ne farina senza
semola. (v.) Es gibt weder Ronig ohne I'liegen,
noch Mehl ohne Kleie.
No ghe xe vin senza tartaro. (v.) Es giht keinen
Wein ohne Bodensatz.
No ghe xe carne senza osso. (v.) (S'. Un c' e
carne u. s. w.
No ghe xe pesse senza la -so scagia. (v.) Es
gibt keinen Fisch ohne seine Schuppen.
No gh' e sabo senza sol, ne dona senza amor.
(v.) Es gibt keinen Sonnabend ohne Sonne,
noch ein Weib ohne lAehe.
Ne dona senz' amor, ne veccio senza dolor, (v.)
Weder Frau ohve Liehe , noch Greis ohne
Schmerz.
Ne sabo senza sol, ne dona senza amor, ne
cnor senza dolor, (v.) Weder Sonnahend
ohne Sonne, noch Weib ohne Liehe, noch
llerz ohne Schmerz. \iion dd u. s. lo.
No ghe xe rose senza spini. (v. trst.) S. E
No xe sabo senza sol, no xe dona senza amor.
(v. trst.) Es ist kein Sonnahend ohne Sonne,
es ist kein Weib ohne Liehe.
Nu si mangi lu mele senza muschi. (cal.) Man si.
isst den Honig nicht ohne Fliegen.
Non si pno avere carne senza osso, rosa senza
spine e miele senza mosche. (npl.) Man kann
keiti Fleisch ohne Knochen, keine Rose ohne
Dornen und keinen Honig ohne Fliegen haben.
Nun c' e rosa senza spini. (s.) S. Un c' e
rosa u. s. w.
Nun si po manciari pisci senza reschi, Nun si
po aviri meli senza muschi, (s.) Man kann
keinen Fisch ohne Graf en essen, man kann
nicht Honig ohne Fliegen haben.
Sa petta non andat mai senza s' ossu (chena
s' aggiiinta). (sa. L.) Das Fleisch geht nie-
mals ohne den Knochen (ohne die Zulage).
Nim sapadu senza sole, nen femina seuza
amore. (sa. L.) Nicht Sonnahend ohne Sonne,
noch Frau ohne TAebe.
Ncm sabbado sem sol, nem moija sem amor ptt
Weder Sonnabend ohne Sonne, noch Madchen
ohne Liehe.
61*
Keine 888.
_ 484
890 Kern.
Nem boda sem canto, iieni murte sem prauto.
Weder Hochzeit ohne Gesanty, nock Tod
ohne Klage,
Nem rio sem vao, nem gera(;au sem mao. Kein
Fluss ohne Fiirth , kein Gescldeclit ohne
Schlechfen.
sp. No hay miel sin liiel. Es f/iht keinen Honiy
ohne Galle.
Ni sabado sin sol, ni moza sin amor (ni viejo
sin dolor). Weder Sonnahend ohne Sonne,
noch M'ddchen ohne Liebe fnoch Greis ohne
SchmerzJ.
Ni sabado sin sol, ni vieja sin arrebol. Weder
Sonnahend ohne Sonne, noch Alte ohne
Schminke.
Ni boda sin canto, ni mortnorio sin Uanto.
Weder Hochzeit ohne Gesany, noch Leichen-
heg'dnf/niss ohne Klage.
Ni rio sin vado, ni linage sin malo. S. Nem
rio M. s. w.
wl. Peng nu fact focii, nu esse fuum. So lange
du kein Feuer machst, steigt kein Rauch auf.
Touto sabato deven groulo. (T.gd.)
Schiih ivird Latsche.
Touto sabato ven groulo. (nprv.) S.
Jeder 8f.
To&to
889. Keine Rose soschon, dass sienicht
endlicli welkte.
Das schonste Grtiu wird auch Heu.
dt, Nooit zulk eene schoone roos, of zij verliest
eens haren glans. Keine Eose so schon, dass
sie nicht endlich ihren Glanz verlore.
De schoonste roos wordt eens een rosse krevel-
kop. Die schonste Rose wird einst ein rother
Kratzkopf.
De beste schoen wordt een slof (slets). (vl.)
Der beste Schuh wird eine Latsche.
eil. The fairest rose is at last withered. Die schonste
Rose welkt zuletzt.
IIW. D' er ingi Rosa so ven, ho ei maa visna. Es
ist keine Rose so schon, dass sie nicht wel-
ken miissfe.
fz» II n'y a point de si belie rose qui ne devienne
gratte-cul. Es gibt keine Rose so schon, dass
sie nicht Hagebutte wiirde.
II n'est si bon cheval, qiii ne devienne rosse.
Es giht kein Pferd so gut , dass es nicht
M'dhre ivnrde.
Jamais ne fut si beau Soulier, qui nc devint
laide savate. Nie gab es einen Schuh so
schon ^ dass er nicht eine gurstige Latsche
wiirde.
Touto roso ven grato cuou. (nprv.) Jede Rose
loird Hagebutte.
Non fu mai si bella scarpa, che non diventasse it.
una brntta cial)atta. S. Jamais u. s. w.
Non fu mai si vaga rosa, che non diventasse mi.
un grattaculo. (t.) Nie gab es so liebliche
Rose , dass sie nicht Hagebutte geworden
locire.
Ogui erba divien paglia. (t.) Jedes Gras wird
Stroh.
Non c' e buon cavallo, che non diventi una
rozza. (t.) Es gibt kein gutes Pferd, das
nicht eine Mdhre wiirde.
Ogne rosa deenta on stopaciil. (1. b.) S. Touto nl.
roso u. s. w.
Tote le rose le deenta gratacUi. (1. b.) Alle
Rosen werden Hagebutten.
No gh' e si bun caal che no deente 'n roz. (1.
b.) S. II nest u. s. w.
Ogne bela scai'pa la deenta na brota saata.
(1. b.) Jeder schone Schuh loird eine garstige
Latsche.
Bella roeusa deventa on grattacuu. (1. m.)
Schone Rose wird eine Hagebutte.
A j' e nen bela relisa ch' a dventa nen grata-
cul. (piem.) Es gibt keine schone Rose, die
nicht Hagebutte wiirde.
A j' e mai una bela scarpa ch' a dventa nen
un brut savat. (piem.) Nie gibt es einen
sch'dnen Schuh , der nicht eine hdssliche
Latsche wiirde.
Ogni bela scarpa deventa una bruta zavata.
(v.) S. Ogne u. s. 7o.
No gh' e bon cavalo che no deventa una rozza.
(v.) S. Non c' ^ «• »• w-
Una bela scarpa diventa una bela zavata. (v.
trst.) Ein sch'dner Schuh wird eine schone
Latsche.
Ogni caddu torrat a runzinu. (sa. L.) Jedes si.
Pferd wird zur Mdhre.
«90. Wer den Kern ess en will, muss die
Nuss knacken.
Wer den Kern verlangt, muss ihn aufbeissen.
Swer die schalen vor hin dan schelt, der siht
alreste den kernen. (ad.)
Wer den Kern verlangt, muss die Nuss auf- od.
beissen. (schwei.)
Kern 890.
485 —
891 Kind,
pd,
Wann me den Keern hawwcn will, moU mo de
Nutt iippbieten. (ns. W.) Weiin man den
Kern haben will, vmss man die Nuss auf-
leissen.
(It. Die de pit >vil hebbt-ii, nioet don dup (de noot)
kraken. Wer den Kern hahen rriU , iim.is
die Schule (Nuss) knacken.
Die noten wil sinaken, Die moet ze kraken. (vl.)
Wer Niisse essen will , der muss sie uuf-
loiacken. [nut.
eu. He that will eat the kernel, must crack the
He that would eat the kernel, maun crack the
nut. (scho.)
If ye like the nut, crack it. (scho.) Wenn ihr
die Nuss 'jern esst, knarkt sie.
fs. Deer de nuwt wol yte , raotze krecke. (afs.)
Wer die Nuss essen irill, >imst sie knacken.
da. Hvo der (Den soni) vil have Kjernen , maa
knaikke N^den. Wer den Kern haben will,
muss die Nuss knacken.
Hvo Kisernen vil tede, .skal Nodden bryde. Wer
den Kern essen ivill, soil die Nuss eer-
brechen.
Hvo der vil sede Kisernen, faaer bryde Skallen.
Wer den Kern essen ivill, muss die Schale
zerbrechen.
Hvo (derj Fisken vil pede (Hvo soni vil Fisken
jede), ban skal (og-) Kloen vsede. Wer den Fisch
essen will, muss (aiich) die Pfote nass machen.
Is. Hvor skelfiskinn vill eta, hl^tr skelina a8 brjota.
Wer den ' Schal fisch essen nill, muss die
Schale entziveihrechen.
Refrinn, sem vill fiskinn fanga, ma a3 minnsta
kosti kkernar vata. Der Fuchs, der den
Fisch fangen will, muss zum mindesfen die
Kr all 671 nass machen.
UW. Dan 8om vil hava Kjernen , skal bita Skalet.
Wer den Kern haben will, muss die Schale
aufbeissen.
Han skal Fingren v?eta, som vil Fisken eta.
Der muss den Finyer nass machen, der den
Fisch essen will.
SW. Den som vill hafva karuan, muste fttrst bita
noten. Wer den Kern haben will, muss zu-
erst die Nuss zerbeissen.
Den kaman \^ill ata ma)3te noten bita. Wer
den Kern essen will, muss die Nuss zer-
beissen.
It. Qui nucloum (esse) vult frangat niicem.
Si quis amat piscem, debet sua crura madere.
(mlt.) I
Tgi che vult guder il coc, sto smaccar lanusch. CW.
(obi.) Wer den Kern schmecken will, muss
die Nuss zerquetschen.
Chi vult ilg NuschM bugient mangiar, Sto ora-
vont ilg Cros smaccar. (obi.) Wer rjcrndie Nuss
essen will, muss vnrher die Schale zerquetschen.
II faut casser le noyau pour en avoir ram.nnde. fz.
Man muss den Stein auf knacken, um den
Kern zu liaben.
Qe voou poissous, sij bagnii las oilnglos. (Lgd.) af.
Wer Fische will, mache sich die N'dgel nass.
Es pa tou de veire 1' escarpo, per 1' avedre
faou bagna 1' arpo. (Lgd.) Es geniigt nicht,
den Karpfen zu sehen, um ihn zu haben,
muss man die Kralle nass machen.
Qu vou peys, se bagno las onglos. (nprv.) S.
Qe voou u. s. w.
A ped eyssuch, non s' y prenon langoustos.
(nprv.) Trocknen Fusses fdngt man keine
Langtisten.
Kan on vau dau pesson, se fo molli, et ce ka
fauta de fu , ke lo tsertse. (Pat. s.) Wenn
man Fisch will, muss man sich nass ma-
chen, und wer Feuer braucht, may es .suchen.
Chi vuol de' pesci, convien che s'amoUi le bra- it.
che. Wer Fische will, muss sich die Hosen
eintauchen.
Chi vuo li Turchi, se li ammazzi. (R.) Wer ml.
die Tilrken ivill, schlaye sie sich tudt.
Chi vuo' i piaceri, bisogna che li faccia. (u.)
Wer die Vergnilyunyen will, muss sie sich
bereiten.
Ci vole Criste, su preche. (ap. B.) Wer Chri si.
stus will, erbete ihn sich.
Qui queret piscadu, su culu s' isfundet. (sa. L.)
Wer Fischeroill, macht sich den Hinferen na.js.
Qui truitas vol agafar, lo cul s' ha de remul- lin.
lar. (neat.) Wer Forellen fangen will, muss
.nch den llinteren nass machen.
Qui peix^ts vol peixcar, sa de banyar. (val.)
Wer Fische fischen will, muss sich nasa
machen.
Queni quer pescar, ha-se-de molhar. Wer fischen pt.
will, muss sich nasamachen.
No se toman truchas a bragas enxutas. Man gp.
f'dnyl nicht Forellen mil trockenen Hosen.
891. Das Kind sagt wohl, dass man's
schljigt, aber nicht warn in.
Het kind zegt, dat men hft slaat, niaar niet: (It.
waarom.
Kind 801.
— 486 —
894 Kinder.
da. Barn kjerer at rlet faaer Hugg, men t^iger ikke
hvad det bryder. Das Kind klayt, class es
Schlilf/e heJconiiiit , aber saijt ')iichf , iros es
verbricht.
Bai'n kferer hwat det faav, og syer eij , livat
thet gov. (ada.) Das Kind Iclagt, icas es
krierjt, und sayt nirht, was es f/mf.
is. Barn klagar hogg, en ei liva3 brotie) hetir.
Das Kind klai/i die Schlage und nicht was
es verhrochen hat.
mv. Barnet segjer, kvat dat fer, og inkje kvat dat
gjerer. Das Kind sayt, teas es Icriegt , und
nicht, was es thut.
SW. Barnet sager val hvad det far, men ikke hvad
det gjor. Das Kind sacjt wohl, was es Icrieyt,
aber nicht, was es thut.
Barnet klagar val ofver ri,set, men tiger med
sitt brott. Das Kind klayt wohl fiber die
Buthe, aber verschweiyt sein Veryehen.
Barn kserar sik gratande ok thiglier hwat tliz
hawer bruthit. (asw.) Das Kind beklayt sich
weinend und verschneiyl, was es verhro-
chen hat.
It. Flendo puer queritur (qveritur) ob verbera,
causa tacetnr. (nilt. )
Det er et klugt Barn, sum (der) kjeuder sin dii*
(egen) Fader. Das ist ein kluyes Kind, wel-
ches seinen (eiyenenj Vater kennt.
f>a8 er liyggi3 barn, sem [lekkir sinn toQur. is.
Klookt Barn som kianner sin Faar. Kluy SW.
Kind, das seinen Vater kennt.
892. Eiuzig Kind, liebes Kind.
Ez ist ein alt gesprochen wort: Ein eiuic kint
ze herzeu gat Baz danne da man siben hat.
(ad.^
Patrem suum nemo novit. It.
Mare sicura e pare de ventura. (ui. v.) Die it.
Mutter sicher und der Vater ivie's komint.
El hijo sabe que conoce a su padre. Der Sohn sp.
ist nieise, der seinen Vater kennt.
894. F r ii h w e i s e Kinder 1 c b e n nicht 1 a n g e,
oder es werden Gecken daraus.
Fruhwitzige Kinder lebcn nicht lange, aber
^patobst liegt lange.
Kluge Kinder leben nicht lange.
Friihwitzige Kinder werden Tolpel.
Friiher Witz, zeitiger Aberwitz.
Altklug Nie Friicht trug.
Kluge Kinder werden nicht alt. (bair.)
Gescheide Kinder leben nicht lang. (schwei.)
Luhse Kinder wade nit alt. (urh. K.) S. Kluye pd.
Kinder werden u. s. %c.
Klach Kainjt liewe' net lang. (urh. S.) ^S'. Kluye
Kinder leben u. s. w.
Oohlklook leevt nig lang. (iis. hist.) AltUuy lebt
nicht lanye.
Klauke Kinner liwet ni lange. (wslf. P.) S.
Kluye Kinder leben u. s. w.
od.
nw. Einberning er alltid kja'rt Barn. Kinziy Kind,
ist inimer liebes Kind.
Eitt Barn er kjtert Barn. Ein Kind ist lieb
Kind.
fz. Qui n'a qu'uue tille, il en I'ait mervcille. Wer
)iur eine Tochtcr hat, iiiacht ein Wunder
aus ihr.
nf. L'ci qui n'a qu'ln efant il y ticnt. (w.) Wer
nur ein Kind hat, halt d'rauf.
Sp. Una hija, una maravilla. I'Jine Tochter , ein
Wunder.
893. Es ist ein weises Kind, das seinen
Vater kennt.
rtt. Het is een wijs kind, dat zijn vader keniil.
eil. 'Tis a wi.se child, that knows his own fatlier.
Es ist ein iceises Kind, das seinen eiycnen
Vater kennt.
Als de kindereu vroeg wijs worden, leven zij dt.
niet lang, of het worden gekken uit. Wenn
die Kinder fr ah kluy werden, leben sie nicht
lanye, oder es icerden Gecken daraus.
Eon kind verstandig voor de jaren, Dat ziet
men dikwijls kwalijk varen. Ein Kind, das
'Vor den Jahren vers/Hndiy ist, sieht man
oft schlecht fahren.
Klogt Barn lever ei lasnge. Ivluyes Kind lebt da.
nicht lanye.
iAf kloge Born blive tidt Narre. Aus kluy en
Kindern icerden oft Narren.
Hveni der er kyllingklog, bliver iJvke hflngam-
mel. (Alsen.) Wer kiicldeinkluy ist, vird
nicht htihnalt.
For kloke Born liva iulvje lengje. Zu kluye inv.
Kinder leben nichf lanye.
Klokt l)arn lefver inte lange. »b'. Klayt u. s. iv. KW.
Kinder 894.
— 487 —
897 Kinder.
Altfor kluokt Bani Ifjfwer iiitet huigie. Allzu
kluf/es Kitid leht nicht limffe.
It. Praecocia iugeuia rare matiirescimt.
Qui sapit ante pilos, non sapit illc diu.
Is cadit ante senem, qui sapit ante diem.
Odi puerulos pvaecoci sapientia (ingenio).
Maturae niovtis signum juventa senilis.
I'z. Les ciifants trop tot sages ne vivent pas long-
temps. Die zu friih iceisen Kinder lehen
nieJit lange.
it. Piceinnu anticipadu, roba de su Chelu. (si. sa.)
Vorreifer Knahe, Eigentlumn des Himmels.
895. Kindern zicmeu kindische Gebardeu.
pd. Kinder sint Kinder (sint keine Aule). (ns. ha.
G. u. G.) Kinder sind Kinder fsind keine
Alien).
Kinder bleibeu Kinder und -wenu sie bis Mit-
tag schlafen. (ns. Pr.)
(It. Kiiideren doen als kinderen, en doen maar kin-
derenwerk. Kinder muchen es irie Kinder
und thun niir Kindericerk.
Kinderen gaen kinderengang. Kinder f/ehen
Kinderyunfj.
Kinders zvn kinders, en doen maer kinderwer-
ken. (vl.) Kinder sind Kinder itiid thun
nii.r Kinderwerk.
da. Det er Sanl, Burn gjore liornegiei-uing. Das
ist BrtiHch, Kinder thun Kindericerk.
Born er liorn, og Born gjnr Bornegjevninger.
Kinder sind Kinder, und Kinder thun Kin-
derlhulen.
Thet ser Sedli, at Barn gor Barnega-rningb.
(adJi.) Das ist Branch, dass Kind Kinder-
rperk tlmt.
is. Barn er Barn. Kind ist Kind.
II W. Barn gjerer I'.arna Vcrk. Kind tlmt Kinder
Werk.
SW. Barn gcir barns gerning. S. Barn yjerer u. s. w.
Tbz ik-r gainal sidb barn g0r barns gerninga.
(asw.) Das ist alter Branch, Kind that
Kindes ^Verk.
It. Sunt pueri pneri, pneri pnerilia tractant.
Mos vetns (vestns) emergit, puer ad pmnilia
vergit. (mlt.)
it. li giovo a venta ch'a la fasso da giovo. (ui.
piem.) Die Jungen mit Zuanzig miissen Jung
thun.
89(3. Kindes hand ist luicht gct'tillt, Kin-
deszorn ist leicht gestillt.
Kinncshand is laelit zu schtillen. (Hrz.) Kin- md.
deshund ist leichl zu stillen.
Eng Kannerhant as gleich gefellt. (mrh. L.)
Eine Kinderhand isl gleich gefiilU.
E Chingerhang isch bal g'fullt. (schwei. 8.) Eine od.
Kinderhand ist bald gefilllt.
Kinds Hand is ligt fuUt. (ns. hist.) Kindes pd.
Hand ist leicht gefi'dlt.
Kinderhand is gau fullt. (ns. O. J.j Kinder-
hand ist schnell gefi'dlt.
Kinnerhant es licbte te fulleu. (wstf. Mrk.)
Kinderhand ist leicht zu fiillen.
Eens kinds hand is haast gevuld. Eines Kin- (It.
des Hand ist rasch gefiillt.
De gTamschap eens kinds is weinig te vreezen.
Eines Kindes Zorn ist icenig zu fiirchten.
Boruehaand er snart t'yldt. Kinderhand ist (la*
bald gefiillt.
Haigt er bratt baruahond a8 fylla. Leicht isf's^ Is.
schnell Kinderhand zu fiillen.
Litil er barnshuggunin. Klein ist der Kinder-
trost.
Barna-Hand er snart fylt. S. Bornehaand uw.
u. s. w.
Barnahander are snart fylte. Kinderhande sind sw.
bald gefiillt.
897. Klein e Kinder, kleine S or gen;
grosse Kinder, grosse Sorgen.
Kleine Kinder, kleines Leid; grosse Kinder, md.
grosses Leid. (mrh. E.)
Kleng Kanner, klengt Let; grosz Kanner, grSsz
Let. (nu'h. L.) S. Kleine Kinder, kleines
Leid u. s. iv.
Kloane Kinda, kloane Sorge; grosse Kinda, Od.
grosse Sorge. (Ijair.) Kleine Kinder, kleine
Sorge; grosse Kinder, grosse Sorge.
Klaane Kind9~, klaane Kreuz'; gros.se Kinda^
grosse Kreuz-. (bair. O.-L.) Kleine Kinder,
kleine Kreuz'; grosse Kinder, grosse Kreuz'.
Grosse Kinder, grosse Sorgen (Kreuz); kleine
Kinder, kleine Sorgen (Kreuz). (schwei.)
Chlyni Ching, chlys Leid ; groszi Ching, gros-
ses Leid. (schwei. S.) »S'. Klhig u. s. u\
Kli Kainjt, kli Sorjeu; grisz Kainjt, grisz Sor- pd.
jen. (nrh. S.)
Kleine Kinder, kleine Sorgen; grate Kinder,
grate Sorgen. (ns. ha. G. u. G.)
Kinder 897.
488 —
898 Kind.
Kleiiie Kinder (inAket) kleineu JEvger, grato
Kinder grateu ^rger. (us, ha. G. u. G.)
Kleine Kinder fmachenj kleineii Arytr,
grosse Kinder grosnen Arr/er.
Ltltke Kinner, liitke Sorgen; gvaute Kiuuer,
graute Sorgeu. (ns. L.) [»Sorg. (us. ofs.)
Liittje Kinder, liittje Sorg; grote Kinder, grote
Kleine Kinder, kleiue Miih; grcsse Kinder,
gros.se Miih. (us. Pr.)
Kleine Kingcre, kleine Sorgen; graute Kiugerc,
graute Sorgen. (ns. W.)
Klaine Kinner, klaine Suorgen; grote Kinner,
grote Suorgen. (wstf. Mrk.)
dt. Kleiue kinderen, hoofdpijn; groote kiiuleren,
hartpijn. Kleine Kinder, Kopficeh; (/rosse
Kinder, Herzweh.
Kleine kinderen zyn hoofdzweren, Groote kin-
deren zyu hertzweren. (vl.) Kleine Kinder sind
KopfscJnvare , grosse Kinder sind Herz-
schwiire.
da* Smaa Born, suuia Sorger; store 'Jjorn, store
Sorger. [Sarrer. (jiit.)
Sma Bycrn, suia Sarrer; stuer Byern, stuer
nw. Sniaae Born gjera siuaa Sorgjer; store Born
gjera stora Sorgjer. Kleine Kinder machen
kleine Sorgen; grosse Kinder machen grosse
Sorgen.
STV. Sma barn, sma sorger; stora barn, stora sorger.
fz, Petits eufants, Petits tonrmeuts. (nf. Br.) Kleine
Kinder, kleine Plagen.
nf. Tschiot effant, tscliiot mau; Grand cti'ant, grand
man. (pic.) Klein Kind, kleine Noth; gross
Kind, grosse Noth.
Pitits efants, pitite sogue; grands efants, graude
sogne. (w.) S. Kloane u. s. lo.
it. Figliuoli piccioli, fastidi piccioli ; figliuoli graudi,
fastidi grandi. Kleine Kinder, kleine Pla-
gen; grosse Kinder, grosse Plagen.
mi. Fanciulli piccoli, dolor di testa; faneinlli grandi,
dolor di cuore. (t.) S. Kleine kinderen, hnofd-
pijn u. s. w.
ni. Fii) picoi, fastidi picoi; tin grand, fastidi grand.
(1. ni.) S. Figliuoli u. s. w.
Fioi pieoli, fastidi picoli; fioi grandi, fastidi
grandi. (v.) S. Figliuoli u. s. w.
3i. Figli piccoli, gnai piccoli; figli grossi, guaigrossi.
(apl.) S. Figliuoli u. s. w.
Figghi granni, gnai granni; figghi picciriddi,
guai picciriddi. (s.) Grosse Kinder, grosse
Plagen; kleine Kinder, kleitte Plagen.
89S. Mau muss nicht das Kind mit dem
Bade ausgiesseu.
Das Kind mit dem Bade aiisgiessen.
Der schiit-t 's Kind mit 'n Bod ans. (frk. M.) md.
Er schiitt 's Kind samt dem Bad aus. (bair.) od.
Hiid d' Chue der Chiibel iimgheit, so ghei si d'
Gelte-n au no um. (schwei.) Hut die Kuh
den Kiibel tungestossen , so stosse sie die
Gelte auch noch urn.
Wenu der Schlegel ab ist, wil-i de Stil gad au
no uuhi wcirffa. (schwei. A.) Wenn der Schld-
gel ab ist, will icJt den Stiel nur auch noch
nachirerfen.
Men moct liet kind niet met hed bad uitscliud- dt.
den.
Men moet met het water niet het kind uit de
kuip gieten. Man muss mit dem Wasser
nicht das Kind aus der Wanne giessen.
To throw the helve after the hatchet. JJen en.
Stiel hinter der Axt herwerfen.
IJat Biarn ma't Bad iittgijtten. (M.) S. Das fs.
Kind u. s. w.
Man skal ikke kaste Barnet ud nied Badevandet dil.
(Loven). Man soil nicht das Kind mit dem
Badewasser ausgiessen.
Hann steypti ut barninu i laugartroginu. Er ig.
schilttete das Kind in dem Wuschtrog aus.
Man bQr inte kasta ut barnet med badvattnet. sw.
S. Man skal u. s. w.
Kasta skaftet efter yxan. S. To throio u. s. w.
Jeter le manche apres la cognee. S. To throw fz.
M. s. w.
Rue r meinche apres 1' queignee. (pic. St.-Q.) uf.
S. To throio u. s. w.
Evoi r heppe apres 1' cougneie. (w.) Den Stiel
der Axt nuchschicken.
(jiietto Ion margue apres la destrau. (nprv.) sf.
Kr wirft den Stiel hinter der Axt her.
Vada il manico ancor dietro la scure. Fliege it.
der Stiel auch hinter der Axt her.
Un bsogna tirer e mandgh dri la manera. (rom.) ml.
Ma7i muss nicht den Stiel der Axt Idnfer-
herwerj'en.
Vada la ca e '1 teit. (pieni.) Fort mit devi ni.
flaus und dem Dach.
Bntar el manigo drio la mauera. (v. trst.) S.
To throw u. s. w. [u. s. iv.
Echar el m.'ingo tras el destral. S. To throw sp.
Kchar la soga tras el calderun. Den Sfrick
hinter dem Kessel herwerfen.
Kinder 899.
— 489 —
900 Kinder.
od
At.
on
899. Mail sagt dun Kindern iiicht A lies,
sie schwJizeu a us der Scliule, (od.
schwei.)
's Cliiiid wo-ii iif (V Gass golit, seit wie 's im
ITmis stolit. (schwei.) Das Kind, das auf
die Gasse fjehf, sayt ivie's ini Hause steht.
llet kind dat buiteu speleii gaat, Zegt, hoe liet
in den liuize staat. Das Kind, das draus-
sen spielcn c/cht, sayt, wie es im Ilause steht.
Tlie c.liild says nothing but vvliat ho heard at
the tire. Das Kind sa/jf Nichf's , ais v.as es
am Feuer (jehUrt hat.
What children hear at home , does soon fly
abroad. Was Kinder daheivi- horen, das
koinmt bald heruni.
Bairns speak i' the field, vvliat they hear i' the
ha', (scho.) Kinder sagen im Felde, was
sie in der Ilalle horen.
No dice el niozuelo siiio lo que oye tras el sp.
t'uego. S. The child u. s. w.
Dicen los nifios al solejar Lo que oyeu a sus
padres en el hogar. Die Kinder sacjen auf
dein Sonnenplatz , iras sie voji ihren El fern
am Heerde horen.
Lo que el nine oyi en cl hogar, eso dice en
el portal. Was das Kind am Heerde horte,
sayt es wieder an der Thilr.
No dice el umbral sine lo que oye al quincial.
Die Schjvelle sagt Nichfs , als was sie von
der Thiiranrjel gehort hat.
I5arni8 dugir hvorki at Iji'igva ella loyna. (fair.)
Das Kind taugt weder zum Likjen, noch ztim
Verheimlichen.
Iz.
it.
Im.
pt.
Ce que rent'aut oit an foyer Est bientot connu
jusqu'au nioustier. Was das Kind am Heerde
hort, das ist bald bis bei der Kirche be-
kannt.
Per sape i guai di casa un s'ha che da spiula
i zitelli. (mi. crs.) Um die hiiuslichen Wi-
derwiirtigkeiten zu wissen, hraucht man nur
die Kinder auszuforschen.
Quando il piccolo parla, il grande lia paiiato.
(t.) Wenn der Kleine spriclif, hat der Grosse
gesprochen.
No parla el picol quand No la parla gia el
grand. (1. m.) Nicht spricht der Kleine, wenn
nicht schon dei' Grosse gesprochen hat.
Tilt i tie in sponghe e g'an la lingiia longa.
(1. m.) Alle Kinder sind Srhirai./me imd ha-
ben elne lange Zange.
No parla "1 picolo, quando No ga parh'i anca
'1 grando. (v.) 8. No parla el picol u, s. w.
I picoli no parla co' i grandi no a parla. (v.)
Die Kleinen sprechen nicht, wenn die Gros-
sen nicht gesprochevi haben.
Quando el picolo parla, el grando ga parla.
(v. trst.) (S". Quando il u. s. w.
Las criaturas diuen lo que senten a dir.
(neat.) Die Kinder sagen, reus sie sagen
horen.
Dizem os tilhos ao soalheiro O que ouvem dizer
ao fuineiro. Die Kinder sagen auf dem Son-
nenplatz, was sie am Heerde sagen horen.
900. Sind die Kinder klein, so tretensie
der Mutter auf den Schoos, sind die
Kinder gross, so tret en sie der Mut-
ter auf das Her z.
Kleine Kinder driicket den .Schat, grcite Kinder md.
driicket det Harte. (Hrz.) Kleine Kinder
drucken den Schooss, grosse Kinder driicken
das Herz.
Klein treteu einem die Kinder auf die ydiiirze,
uiid gross auf's Herz. (hss.)
Wliiiu d- Kend-r klalin sain, traata s- dr Mott-r od.
of d- Scherze, Wiiun s- gruuss sain, gar ofte
ofs Herze. (ostr. sclils.) Wenn die Kinder
klein sind, treten sie der Mutter auf die
SchUrze, wenn .sre gross sind, gar oft auf's
Herz.
Sy si chly, so trambe si eim uff d' Fiiesz, Sy
si grosz, so trambe si eim uff's Herz. (schwei.
8.) Sind .sie klein, so treten .sie Einem auf
die Fiisse, sind sie gross, so treten sie Ei-
nem auf's Herz.
Kleine Kinder treten auf die Scherzen (Schilr- pd,
zen), grosse auf die Herzen. (ns. A.)
Junk up de Sclioot un old upt Hart. (ns. B.)
Jung auf den Schooss und alt auf's Herz.
Liitke Kinner treet in den Scliaut, graute Kin-
ner in 't Hert. (ns. L.) Kleine Kinder tre-
ten in den Schooss, grosse Kinder ins Herz.
Liitt Kinner traden in de Scho, groten Kin-
ner in 't Herz. (ns. M.-Str.) S. Lilttke Kin-
ner u. s. tc.
Jung up de Scliot un old up 't Hart. (ns.O. J.)
S. Junk u. s. w.
Kleeu den Schoot, dat Hart grot. (iis.Pr.) Klein
den Schooss, das Herz gross.
Als de kindoren klein zijn, loopen zij der moe- dt.
dor op den rok, als zij groot zijn, op het hart,
Wenn die Kinder klein sind, laufen sie der
62
Kind 900.
490 —
902 Kind.
Mutter auf den Rock, wcnn sle i/ros.? siiul ,
aiif das ITerz.
KincTereii trai)peii cle inocders jong op deu
sclioot eu Olid op liet li;irt-e. Kinder treten
den Miittern junrj av.f den Srhooss mid alt
auf das Ilerz.
Jong de nioeders op den sclioot trappcii eu oud
op het hart. Junr/ den Miittern auf den
Schooss treten, and alt auf das Ilerz.
en. When our children are young, they tread upon
our toes, but when they are older, they tread
upon our hearts. Wenn unsere Kinder jun</
sind , treten sie tins auf die Zehen, aher
icenn sie alter sind, treten sic tens aufs
Herz.
Children suck the mother when they are young,
and the father when they are old. Kinder
saugen an der Mutter, wenn sie Idein sind,
und am Vater , wenn sie alt sind.
tlsi. Smaa Born trrede (Moderen) paa Forklsedet;
store Born paa lliertet. Kleine Kinder tre-
ten (der Mutter) auf die Schilrze, fjros^e
Kinder auf das Herz.
nw. Dei smaae trakka paa Stakken, del store paa
Hjartat. Die kleinen treten auf den Sc/woss,
die t/rossen auf das Herz.
fz. Enfans pichons fan foulejar, may (juand son
grands, fan enrabia. (sf. nprv.) Kleine Kin-
der inachen n'drriscli, aher wenn .sie gross
sind, inachen sie toll.
it. 1 tioi, CO i xe picoli, i zapa sui pie, e co i xe
grandi, i zapa su la testa, (ni, v.) Wenn
die Kinder Jclein sind, treten sie auf die
Fiisse, und ivenn sie gross sind, treten sie
auf den Ko^jf.
901. So lange kriecht oin Kind, bis cs
g e h e n 1 e r n t.
pd. Dat Kind mutt erst krupen, eh' et gan kann.
(ns. hist. A.) Das Kind muss erst kricchen,
ehe es grhen kann.
dt. Kinders zuUen krnipcn leeren, C)m te kunnen
gaan met eeren. Kinder snllen kriechen
lernen, urn mit Ehren yeWn zii konnen.
en. Yon must learn to creep before you go. Ihr
■iiiiisst kriechen lernen, bevnr ihr geht.
A bairn maun creep afor it gangs, (scho.) JEin
Kind 7nuss kriechen, hevor es geht.
Barn skal krybe, til det lierer at gaae. Das dii.
Kind: soil kriechen, his es gehen lernt.
Barn seal krybse, tijl thet nymer at gaa, (adji.)
S. Barn sk(d krybe u. s. w.
Barn ma skr{5a, til Jjess gengi8 gctr. Das is.
Kind muss krieclien, his es gehen kann.
Ein lyt lcrjix|)a, til dess ein lairer ganga. Man llW.
■muss kriechen, his man gehen lernt.
Man maste krypa innan man kan Ijira sig ett sw.
ga. Man muss kriechen, ehe man gelien
lernen kann.
Man far kiypa til desz man kan g.a. *S'. Ein
lyt u. s. 10.
Barn .skal krypa til thz nim)>ir gaa. (asw.) >S'.
Barn skal kryhe u. s. w.
Gyratrepeiidu prius infans quam gradiendo. (mlt.) It.
902. Weder Kind noch Kegel ha ben.
Ar hat ke Kind und ken Keigd. (opf. N.) i?;- od.
hat kein Kind und keinen Kegel.
He hat nich Kind un Kegel (Hind, nieli Kind), pd.
(ns. A.) Er hat nicht Kind, noch Kegel ( An-
geh'orige, noch Kind.
Se hebbt nich Kind, noch Kuken. (ns. il) Sie
hahen nicht Kind, noch Kilchlein.
He hett nig Kind, noch Kuken. (jis. hist.) Er
hat nicht Kind, noch Kilchlein.
He hett, geen Kind of Kiikeu. (ns. ofs.) <S'. He
hett u. s. w.
Sie hat nicht Kind, noch Rind. (ns. Pr.)
Zy hebljcn noch kind, noch kraei. (vl.) Sie ha- (It.
Ijeii weder Kind, noch Krahe.
Dei hava korkje Ku, elder Su. Sie hahen we- nw.
der Kuh, noch Sau.
II n'a ni cheval (ane), ni ane (mulct). Er hat fz.
weder Pferd (Esel), noch Esel (Maulthier).
N'avoir ni cheval, ni mule. Wedtr Pferd,
noch Mauleselin hahen.
An gh' aver no fioeu n^ cagnoeu. (ni. em. P.) it.
Weder Kind, noch Hund hahen.
N'aveir ne Won, ne ii;'i. (em. R.) Weder Sohn, ni.
noch ToclUer hahen.
Nen aveje ne iieiii, ne cagneTii. (j)iem.) Weder
Kinder, noch Hunde hahen.
No tienc ni hijos ni adherentes. Ei- hat we- sp.
der Kinder, noch Angehorige.
Kinder 903.
491 —
904 Kind.
903. Weiin man Kindern ilinii Willen
thut, schreieii .sie iiiclit.
md. Wcmmer 'ii Kind 'n Will'n tliiiat, srcints nit.
(frk. M.) Wemi wan ilcm Kind Jen Wil-
len thut, schreit's niclit.
Wenn man Kindern den Willen tlmt, so wei-
nen sie niclit. (mrli. E.)
Wan en de Kanner de Wellen det, da' krei-
sche' se net. (mrh. L.) Wenn man den Kin-
dern den Willen thut, so schreieit sie niclit.
Bammc d'n Kengen Zocker git, schrain se net.
(tlir. R.) Wenn man den Kindern Zucker
:/ibt, schreien sie nicht.
pel. Wenn me de Kender ohren Well diiht, dann
kricten se niet. (nrli. M.) Wenn man deii Kin-
dern ihren Willen that, dann schreien sie nicht.
Wenn de Kinn'r arn Will'n krig'n, denn wen'
se inch. (ns. A.) Wenn die Kinder ihren
Willen krieffen, dann weinen sie nicht.
Wenn de Kinner aren Willen krigt, denn sclireit
se nich. (ns. O.) 8. Weym de Kinn'r u. s. w.
Wenn die Kinder hor Will kriegen, denn krie-
ten se neet. (ns. ofs.) S. Wenn de Kinn'r u. s. w.
Wen Kinna Jian Willen hebben, djiu wenen se
nicli. (ns. U.) Wenn Kinder ihren Willen
hahen, dann weinen sie nicht.
dt, Als men bet kind zijnen wil geeft, krijt het
niet. Wen72 man dem Kind, seinen Willen
thut, schreit es nicht.
eu. The devil himself is good, when he is pleased.
Der Teufel selhst ist f/ut, wetin es ihin. nach
Wunsch (jeht.
fs. Wan-t Biarn sau Wal he, d(j skrialt-t eg. (A.)
Wenn das Kind seinen Willen hat, da schreit
es niclit.
dii. Naar Barn faaer sin Villie, griieder det ikke.
Wenn (das) Kind seinen Willeii hekommt,
weint es nicht.
Naar B0rn faac deres Villie, saa grsede de ikke.
Wenn Kinder ihren Willen hekommen, so
iveinen sie nicht.
Lad (Ladh) Barn (Barneth) haffwi^ sijii Willia^,
tha (thaa) gri«dher thet eij. (ada.) Lass dos
Kind seinen Willen hahen, so weint es nicht.
is. Get' barni vilja sinn, svo grietr J)afl ei. Thto'
dem Kindt', seinen Willen, so weint es nicht.
\>i\ grwtr ei barni(!), ef |)a5 fier allan sinn vilja.
Dann 7reint das Kind nicht, n-enn es alien
seinen Willen hekommt.
Bjaldan sjerist barn, ef all.-ni vilja fan-. 8clten
irird das Kind iiiise , n-enn its alien. ]Villen
hekommt.
Barnic^ grajtnv ikld , t;i ii5 ta(5 fair vilja sin.
(fser.) Das Kind loeint nicht, wenn es sei-
nen Willen krie</t.
Naar Barnet fser sin Vilje fram, so gr?et dat nw^
inkje. Wenn das Kind, seinen Willen he-
kommt, so weint es nicht.
Naar Barnet fser sin Brek, so grait dat inkje.
Wenn das Kind sein Begehren erh'dlt, so
weint es nicltt. y,
Niir barnet far sin vilja (fram), grater det icke. SWi
8. Naar Barnet foer sin Vilje u. s. iv.
Nar barnet far sin vilja (fram), grater det ey -^^
mer. We7in das Kind seinen Willen hekommt,
weint es nicht mehr. ,]f^ j,,
Forsta barnith hawer sin wilia, tha gratlier thz
ey. (asw.) 8ohald das Kind, seinen Wi.l^^f
hut, so weint es nicht. \^
])a (Des) puero volitnm , lie luoeror amarj,tet It.
I illnin, (inlt.) i |..i-,,,;/;^
Infans non clamat, si sibi des, qvod amat..J^iii,^t.)
...A,V \?\
.SxysVy,
904. Wenn's Kind todt ist, hato^ie,,^,^/;^
vatterschaft ein Ende. \ i \f V,
Das Kind ist gestorben, die Gevatterschaft hat od.
ein End', (hair.)
Weiin't Kind dod is, is de Vadderschnp,Jit. (ns.^pd.
hist.) Wenn's Kind todt ist,. ist die Gevat-
terschaft aus. [End. (ns. ttmb.)
Wenn't Kind dood is, hett de .Yadderscliopp .^ir
't Kind is dod, Farrerschaft is nt..Cns. M.-Str.)
Das Kind ist todt, Gexiatterschi^ft ist aUfS.
Wenn 't Kind dood is, is de Vaddersknp,,ut.
(ns. ofs.) 8. We-nn 't Kind dod u. s. w.
Das Kind ist ti)dt, die Gevatterschaft hat elii ...
Ende. (ns. Pr.) .,, r
^ ' .'.■y\-v>\}\ b'jv jrnvji
.11 1 . 1 -1 1 • .' J'"'""''' ■'■J'aKt IJU'd lijU ^Yfg
Als het kind dood is, is net gevaqei-s,chap nit. at.
<S. Wenn t Kind dod u. s. w.
Naar narnet er dodt, er t ajlderskabet ude. o
Wenn t I\in<l dod «t., s. w. .
Naar Konen er dod, er Svpger.skabet; ride. ' T^nn
.111 j> fa;! ^Jlh^ .II jif! L iij'iit'.)
(herriiii fodf ist,, ist die bciiwo.i/erschajt aus.
Naar Datteren er dod, er B^vog^rstvabet ^lenit.
Wenn die Tochter todt ist, ist' (tie ochicli-
\ )i: .■1";\-|-)|-.ii >;l,l I.il/ill.l i; ):!!<,'
(/er sella ft i^er'/es.ipn.
~..., ,» " ' A ''ii .(;: 'i/v4IIt j;i u ) -j'H'j;:!!
Naar Barnet er daudt, or 1 addcrskapcn nte.
8. Wen7i t Ai7id dod u. s. w.,,,
Nar Barnet ar dodt, (sa) 'ai^ mtiaersKapei "allit
(slut). Wenn das Ktn(tt(mt'tst,(itni'i.<ft'iUe
Gevatterschaft alle.
htD jjul
Mi
inv.
sw.
(;2*
Kind 904.
— 492
906 Kinder.
fz. Morte ma fille, mort mon gendre. Todt meine
Tochter, todt mein Schwicgersohn.
Ne compere, ne ami, renfaut est mort. (afz.)
Weder Gevatter, nock Freund , das- Kind
ist todt.
Morte est ma fille, perdu est mon gendre. (afK.)
Todt ist meine Tochter, hin ist mein Schivie-
r/ersohn.
it. Morto il tigliiiolo, iion v'e pii'i compare. Ist
das Pathchen todt, giht's keinen Gevatter
niehr.
aii. Morta la vacca, disfatta la soccita. (t.) Todt
die Kuh^ die Viehpacht aus.
ni. Mort la vaca, guasta la sozda. (em. P.) 8.
Morta u. s. w.
Mort la pegra, sparti la sozda. (em. P.) Todt
das Schaf, aus die Viehpacht.
Morta la vaca, 1' e 'n c6 '1 sos. (1. b.) S- Morta
^^. s. w.
Morta la vacca, fiiiia la socida. (v.) S. Morta
u. s. to.
si. Morto il comparello, finisce il comparizio. (ap.)
Ist das Pathchen todt, endet die Gevatter-
schaft.
Mortu figghiozzu, nun c'e chin cumpari. (s.)
^S". Morto il fifjliuolo u. .?. w.
905. Wer dem Kinde die Nase wisclit,
kiisst der Mutter den Back en.
dt. Wie het kind bij de baud neemt, krijgt de
moeder bij het harte. Wer das Kind an
der Hand nimmt , fasst die Mutter am
Herzen.
da, Hvo der tager Barnet ved Haanden, tagerMo-
deren ved Hjertet. S. Wie u. s. to.
S\V. Den som tager barnet vid lianden, tager mod-
ren vid hjertat. S. Wie u. s. ?«.
Ini, Qiii a mon fill moca, a mi em besa en la
boca. (val.) Wer meinen Sohn schnmizt,
kiisst mich auf den Mmid.
ptt Quern a meu filho tira o mouco, a mim me
beija no rosto. Wer meinem Sohiir den Rotz
wei/nimmt, der kiisst mich auf'i Antlitz.
Sp. Quien limpia las narizes del nino, besa la
madre en la mexilla. Wer dem Kinde die
Nase putzt, kiisst die Mutter auf die Wange.
Quieu ii mi hijo quita el moco, a mi besa en
el rostro. S. Quevi u. s. lu.
906. Wer seinen Kindem giebt das Brod,
Dass er miiss selber leiden Noth, Den
s c h 1 a g e m a n m it K e u 1 e n t o d t.
Wer sin Kiunern gitft Brot un litt siilw'st Not, pd.
de iss wart, datt'n sleit mit 'de Kul dot. (ns.
A.) Wer seinen Kindem Brot f/ibt und selhst
Noth leidet, verdient, dass man ilin mit der
Keule todtschlilgt.
De sin Kiunern gifft Brut un litt siilw'st Not,
de iss wart, datt'n mit de Kul sleit. (ns. A.)
Wer seinen Kindem Brot ffiht und selhst
Noth leidet, verdient, dass man ihn mit der
Keide schl'dyt.
De sin Kinner gift Brod un litt siilwest Noth,
de is werth, dat man em sleit mit der Kule
dot. (ns. B.) 8. Wer sin u. s. w.
Wer aunern givt, un litt slilvst Noot, Den sail
man slaan mit der Kiilen dood. (ns. hist.)
Wer Andern giht und selbst Noth leidet, den
soil man mit der Keule todt schlagen.
Dee synen Kin'ern givt Brood un litt siilvst
Nood, dee is nich weert, dat man am sleiht mit
der Kiiiil dood. (ns. Hmb.) Wer seinen Kin-
d,ern Brot giht und selbst Noth leidet, der
ist nicht werth, dass man ihn mit der Keule
todt schlagt.
Wer seinen Kindern giebt das Brot, Und lei-
det selber Noth, Den schlag' man mit der
Keule todt. (ns. Pr.)
Dai suiuen Kiunern giat Braoud, Un litt selwer
Naoud, Dai ies wJirth, dat me ne slatt met der
Kiufe daoud. (wstf. A.) <S'. Wer sin u. s. w.
Niemant en gheve wech so naer syn goet, Dat dt,
hi selfs namaels bidden moet. (avi.) Nie-
niand gehe sein Gut so ganz v:eg , dass er
sp'dter selhst betteln muss.
Who gives away his goods before he is dead, eu.
Take a beetle and knock him on the head.
Wer sein Vei-mBgen fortgiht, hevor er todt
ist, nehmt einen Schlagel, und srlilngt ihn
auf den Kopf.
Den som giver til han tigger, Bor slaaes til dil.
han ligger. Wer giht his er bettelt, muss ge-
schlagen tverden, his er liegen hleibt.
Hvo som giver til lian tigger. Ham skal man
slaae til han ligger. Den, irelclier giht, his
er hetteJt, den muss man schlagen , his er
liegen hleibt.
Giff" eij saa ..Enghe, at t\v gaar seltf vppaa Trsc-
ben. (adji.) Gih den Engeln nicht so, dass
du selbst ivackcind, gehst.
Kinder 006.
— 493 -
908 Kirche.
llW. Dan som giv, til liaii tigg, fSkal ein slaa, til
liau ligg. *S'. Hvo som u. s. w.
SW. Den som ger tills hau tigger, bor lia stryk tills
ban ligger. S. Den som giver u. y. to.
Dheu som gieer sa Iian tigger, skal man sla
sa lian ligger. S. ITvo som u, s. tr.
Giff ey swa Jtiigle at tliu gaar si?elwer aa
gsenghlo. (asw.) ;S'. Giff u. s. w.
It. Ita te alionim miserescat, iic alios tiii niise-
riatur.
Nou siiperis ita <les, qvod calopedum b'ase va-
des. (mlt.)
it. Chi del suo si dispotesta, datu gli sia d'un
maglio su la testa. VVer sick des Seinigen
entliussert, der werde mit einem Kolhen aiif
den Kopf geschlagen.
mi. Chi del suo si spodesta, uii maglio gli si dia
sulla testa, (t.) Wev sich des Seinigen
entdussert, den schlage vian mit dem Kolhen
auf den Kopf.
Chi del siTo si depodesta, nn maglio siiUa testa,
(t.) Wer sich des Seinigen eniansseri, einen
Kolhen auf den Kopf.
ni. Chi reuonzia al fatt so prima ch' el mceura,
Merita d' ess coppaa con la mazzoeura. (1. ra.)
Wer dem Seinigen entsagt, ehe er stirht, ver-
dient mit der Keule geschlagen zu loerden.
El testament del sior Gavassa: Chi in vita soa
tilt el lassa, El merita d' es copa con ste
massa. (1. m.) Das Testament des Jlerrn
Gavassa: Wer hei seinem Lehen Alles ah-
tritt, verdient mit dieser Keule geschlagen
zu werden.
El testamento del Cavazza: Chi in vita soa
tuto lassa, Merita d'esser copa co sta mazza.
(v.) S. El testament u. s. v:.
pt. Quern do seu se desapossa antes da morte, dem-
Ihe com hum macjo na fronte. Wer sich des
Seinigen vor dem Tode entdussert, den mogen
sie mit einem Schldgel vor die Stirn schlagen.
Con este mazo de robre, a quern por los sens
tillos se faxer pobre. (gal.) Mit diesem Schld-
gel von Eichenholz dem , ivelcher sich fiir
seine Kinder arm macht.
sp. Q.uien da lo snyo Antes de su muerte, que le
den con.un mazo en la frente. Wer das
Seinige vor seinem Tode weggiht, den mogen
sic mit einem Schldgel an die Stirn schlagen.
907. Wir .sind auch Kinder geweseu.
De Gamle have ogsaa vseret Born. Die Allot (lii.
sind auch Kinder gewesen.
Allir hafa bciru (I'lngir) vcriS. Alle sind Kin- is.
der (jung) gewesen.
Dat heve alle gjenget i Barna-8koen. Es sind iiw.
Alle in Kinderschuhen gegangev.
Alle bana i borjan. Alle anfangs Kinder. SW.
Alia aro barn i borjan. Alle sind anfangs
Kinder.
A primis et uos pueriliter egimvis annis. It.
Ognune faghet sa picciuula sua. (si. sa.) Jc- it.
der macht seine Kindereien.
908. Lass die Kirche im Dorfe stehen.
Mer muB di Kirch- ban Dorf laBm. (frk. M.) md.
Man muss die Kirche hei'm Dorf lassen.
Macheu das d' Kirech am Duoref bleibt. (mrh,
L.) Machen, dass die Kirche i'<a Dorfe
hleiit.
Man muss d' Kilk (Kirche) im Doarf (Dorf) od.
laun (lassen). (schwb. W.)
! Me muess immer mache, dass d' Chile zmitz
j " im Dorf bliibt. (schwei.) Man muss immer
\ machen, dass die Kirche mitten im Durf
hleibt,
Mach dass d' Chile im Dorf bliibt. (schwei.)
Mache, dass die Kirche im Durfe hleibt.
Laat de kerk in het midden van het dorp staan. (It.
Lasst die Kirche in der Mitte des Dorfes
stehen.
Let the church stand in the- churchyard. Lasst eu.
die Kirche auf dem Kirchhof stehen.
Let the kirk stand i' the kirkyaird. (scho.) S.
Let u. s. w.
Lad Kirken staae midt i Byeu. Lass die da.
Kirche mitten im Dorfe stehen.
Lath Kyrkian st^ mitt i Byn. S. Lad u. s. iv. SW.
II taut placer le clocher au milieu du village fz.
(de la paroisse). Man muss den Kirchthurm
mitten in's Dorf (Kirch-^piel) stellen.
I fat qui r cloki seuic a mitan de viege. (\v.) nf.
Der Kirchthurm muss mitten im Dorfe sein.
La chiesa ga da star tacada al campaniel. (ni. it.
V.) Die Kirche mu.ss dicht am Glocken-
tlturme stehen.
Kirmess 909.
— 494 -
912 Kleid.
909. Mail beiert bis es eudlich Kirmess
w i r d.
Man lautet die Messe so lange eiu, dass sie
kommt.
pd. Et beiert esu laiig, bes dat et Kernies we'd.
{iiYh.A.) Es heierf. .so lange, his e^ Kirmess wird.
Wan at laiig baiert, dan wird lit antlich Ker-
mes. (nrh. D.) Wenn es lamje heierf, -inrd
es endlich Kirmess.
Wenn se lang baiere, dann wott et och end-
lich Kermes. (nrh. Gl.) Wenn sie lunye hci-
ern, dann wird, es auch endlich Kirmess.
Et beiert esu lang, et weet auch ens Kinnes.
(nrh. K.) Es heierf. so lamjc , es wird auch
einmal Kirmess.
Wanii et lang beiert, ess et och jvndlicli Kir-
mess. (nrh. K.) Wenn es latiye heierf, isf es
auch endlich Kirmess.
dt. Men luidt zoo lang O, tot dat kersavond konit.
Man Idufet so lamje O, his der Chrisfahcnd
kommt.
So langhe luidtmen O, tot dat kersauondt
comt. (avl.) S. Men hddt u. s. w.
910. Man sprieht so lange von der Kir-
mess, bis dass sie komnit.
Man rnft so lange Fastelabend, bis die Faste
kommt.
Man ruft so lange Pasch, bis ein Pasch kommt.
Man mummelt so lange von cineni Ding, bis
dass es geschieht.
Od. Man sehwatzt das ganze Jahr von der Kirbe
(Kirmess), endlich ist sie. (schwb. W.)
Man miimmelt so lang von einem Ding, bis
es ansbricht. (schwb. W.)
Man redet von der Kilbe (Kirmess), Ijis sie da
ist. (schwei.)
Ma sjid all vo der Cliillje, bis sie emol do ist.
(schwei. A.) Man redef von der Kirmess,
his sie einuial da ist.
dt. Men heeft zoo lang kermis geroepen, tot dat
het eindelijk kermis is. Man hut so lamje
Kirmess ;/erufen, his es endlich Kirmess isf.
en. Tliey talk of Christmas so long tliat it C(jmes.
Sie reden so lange voti Wrih^Kirh/cn, his es
knmmf.
dJi. Man taler saa Ijeiige om .Iiileaftoi, indtil den
enibdig kommer. Man sprieht so lam/c vi>m
Weihnarhtsahend, his er endlich kommf.
On chante taut Noel, qn'il vient. Man sint/f so fz.
lange Weihnachfen, dass es kommt.
On a tant crie Noel, qu'a la fin il est venu.
ilfon hat so lange Weihnachfen gerufen, dass
es endlich gekommen isf.
Tant crie Ton Noel qu'il vient. So lange rnft
•man Weihnachfen, dass es kommf.
On z'a tant crie Noie, qii'a 1' tin il est v'non. nf.
(w.) S. On a tant ti. s. w.
On honk tant Paqiie qn'ell' viut. (w.) Man
ruft so lange Ostern, dass es kommf.
Tan criden Nadau qn' a la fy qii' arribe. (Brn.) sf.
So lange rufen sie Weihnachfen, dass es am
Ende kommf.
Tanto diran heylas, heylas, que vengan quen- pt.
das Geneyras. (gal.) So lange rujen sie: da
sind sie! da sind sie! his die Kalenden des
Januars kommen.
911. Wo kein Klager, da ist auch kein
Richter.
Bu ke Klo~ar es, da es a ke Richtor. (frk. H.) md.
Boo kenn Klaeger is, doo is auk kenu Richter. pd.
(ns. W.)
Hvor der ingeu Klage er, der er heller ingcn da.
Sag. Wo keine Klage isf, da ist auch kein
Rechtssfreif.
Dar ingen klagar, er ingi Sak. Wo Nieviand IIW.
klagt, isf kein Hechfssfreif.
Der ingen anklagare Jir, der ar ocksa ingen SW.
domare.
Ingen klagare, ingen domare. Kein Klager,
kein Richter.
Nemo sine actore damnari potest.
It.
012. Das Kleid macht keinen Monch.
Die Kaputze macht den Monch nicht.
Kappen machen keine Mfiuche.
Bart und Mantel machen den Philosophen nicht.
Die Kutte macht den Miiuch nit aus. (ad.)
De kap inaakt geenen munuik. En de nmtse dt
geenon kanonik. Die Kappe machf keinen
Monch und die Mi'tfze keinen Kanonikus.
De witte rok iiiaakt den moltMiaar niet. Der
iDeisse Rock macht den Milller nicht.
De schrijfkoker maakt geen' notaris. Das
Schreihzeug macht keineti Notar.
Kleid 912.
— 495 —
913 Kleid.
en,
(lit.
sw.
, The gown does not make the friar. Vas Kleid
macht nicht den Mbnch.
It's not the gay coat makes the gentleman.
Es ist nicht der ylanzende Rock, dev den
Edehnann macht.
It's no the cowl, that maks the friar, (scho.) Es
ist nicht die Kaimtze, die den Mihich macht.
Kappen gjor eiulnii ingen Muiik. Die Kappe
macht noch keinen Monch.
Kappen gior hverken Prwst eller Degn. Die
Kappe macht weder Iriester , noch Kiister.
Sloret gjor ingen Nonne. Der Schleier macht
keine Nonve.
D' er inkje Kjolen, som gjererHeneniannen. Es
ist nicht der Rock, welcher den Herren macht.
Kappan gior intetMnncken. ;S^. Die Kaputze u. s. tc.
Kappa och krage gfira ingen prest. Kappe
und Eragen viachen keinen Priester.
Kladarne gora ej (ikke) karlen (mannen). Kleider
maclien nicht den Mann.
It.
cw.
fz.
nf.
sf.
it.
Barba non facit philosophum.
Habitns non facit monaclium. (mlt.)
L' abit nun fa il nuionch. (Id. O.-E.) S. The
(jovon u. s. w.
L'liabit ne fait pas le moine. 8. The y own u. s. ir.
L'liabit ne fait pas le moine, mais la profession.
Nicht das Kleid macht den Monch, sondern
das Bekenntniss.
La robe ne fait pas le medecin. Das Kleid
macht nicht den Arzt.
Le long consteau ne fait pas le quenx. Das
lanije Messer macht nicht den Koch.
La robe ne fait pas le moine. (afz.) S. The
ffown u. s. 10.
Li abis ue fait pas le religieux, mais la bonne
conscience, (afz.) Das Kleid macht nicht
den Monch, sondern das ffute Oewissen.
Li abis ne fait pas Termite, (afz.) Das Kleid
macht nicht den Einsiedler.
L'liabit n'tait niul'mone. (w.) S. The [/own u. s. w.
Ti'habit nun fa pas Ibu Moueyne, ni la capo
loii vielan. (nprv.) Das Kleid macht nicht
den Monch, noch die Kaputze den Bauern.
L'abito non fa il monaco. S. The (/men u. s. ic.
Non fa la toga il dottore. Nicht die Toga
Tiiacht den Doktor.
La veste biauca non fa il molinaro. S. De
ivitte u. s. w.
La barba nou fa il lilosofo. Der Bart macht
den Philosophen nicht.
Unn e 1' abitii chi face u monacn. (crs. a.)
Nicht ist's das Kleid, was den Monch macht.
U abit un fa e monach. (rom.) S- The gown u. s. w.
La veste non fa il dottore. (t.) Das Kleid
macht nicht den Doktor.
La croce non fa il cavaliere. (t.) Das Kreuz
1 macht nicht den Ritter.
I L' abit n' fa al fra. (em. B.) S. The gown ti. s. w. ni.
■ L' abit an fa al monach. (em. P.) S. The
gown M. s. w. [harha a. s. ic_
I La barba an fa el filosof. (em. P.) S. La
! L' abit nol fas il frai"i. ffrl.) S. The gown u. s.w.
\i abet no fa'l monech, ne la barba fa'l filosof.
(1.) Das Kleid macht nicht den Monch, noch
macht der Bart den PhilosnpJien.
j 01 vestit fa miga '1 fra. (1. b.) S. The gown u. s. w.
L' e minga 1' abet quell che faga el Fraa.
I (1. m.) S. Unn e u. s. lo.
L' abit a fa nen el monaco (fra). (piem.) S.
The govn u. s. ic.
L' .abito no fa'l monaco. (v.) .9. The govn u. s. w.
L' abito no fa'l monaco, ne la barba fa'l filo-
snfo. (v.) S. L' abet u. s. w.
' L' abito no fa el monico. (v. trst.) (S'. The
gown u. s. w.
j Abitu nun fa monacu, ne' cricchia fa parrinu. si.
(s.) Das Kleid macht nicht den Monch und
die Tonsur macht nicht den Priester.
Ne tonica fa monicu, ne cricca fa parrinu.
(s. C.) Weder die Kutte macht den Monch,
noch die Tonsur den Priester.
S'abidn non faghet monza. (sa.)
Lhabit no fa al Monje. (val.) 8. The gown u. s. w. liu.
O habito nao faz o monge. 8. The govn u. s. v. pt.
No hace el habito al monge. Nicht macht das sp.
Kleid den Monch.
.Seda y raso no dan estado. Seide und Atlas
geben nicht Stand.
91 S. Kleid an die Saule, Sieht a us wie
'ne Fraule.
Ein schoner Rock Ziert den Stock.
Potzt me e Stocklc Ze werd' sz e Dockle. md.
(frk. H.) Putzt man ein St'dckchen an, vird's
; ein Piippchen.
j En kann 6k 'n Txinpaol antreck'n. (ns. A.) pd.
Man kann auch einen Zaunpfahl ankleiden.
Man kann woln Tunpahl uptiign (anklcdn).
(ns. B.) Man kann ivohl einen Zaunpfahl
ankleiden.
Men kan een' bezemsteel ook wel mooi aan- dt
kleeden. Man kann einen Besenstiel auch
ii'ohl schon ankleiden.
Kleid 913.
496 —
913 Kleid.
dii. Man kau og kl.iede en Staver op. S. En
u. s. w.
Man maa saa kliede eeu Buck, at lian er saa
god som en Hsest. (ada.) Ma7i kann einen
Bock so kleiden, dass er so gut tvie ein
Fferd ist.
nw. Ein kann alltid hengja Kltede paa ein Htaur.
Mail kann immer Kleider an einen Pfahl
hdntjen.
VAw kann hengja myken >Stay paa ein Stanr.
Man kann vielen Schmuck coi einen Pfahl
hdngen.
tiylv og 8ilke kann ei Su ogso bera. Silher
and Seide kann eine Sau audi tragen.
SW. Man ma swa sadlda een Inik, at han rer bastre
pen een hsest. (asw.) S. Man maa n. s. w.
It. Per pompam falerae quit equo caper aequiva-
lere. (nilt.)
CW. Sch' in fita si in pal, sche dat ei in cardinal.
(obi.) Schmiickt man einen Pfahl, so gilt
es einen Cardinal.
fz. Habillatz un bastoun, Auratz nn Ijaroun. (sf.
Arm.) Kleidet einen Stock an, ihr werdet
einen Baron hahen.
SI. Habilhat u bastou, Qu' aura 1' air d' li barou
(seignou). (Brn.) Kleidet einen Stock an,
er loird das Aussehen eines Barons (lierrenj
hahen.
Habilhat u pan, Qu' aura V air d' u oustau.
(Bni.) Kleidet einen Pfahl, er u-ird das
Aussehen eines Herrn hahen.
Vestisses bouissoun, semblara baroun. (Lgd.)
Kleidet einen Stock an, er wird Baron
scheinen.
it. Vesti una colunna, La par una donna.
Se vestl i\na colonna, ella pare una donna.
Wenn du eine Silule ankleidest , scheint sie
eine Frau.
Vestito il bastone sembra un barone, Bekleidet
scheint der Stock ein Baron.
mi. Vstess un pel, e per un cardinel. (rom.) , Wird
ein Pfahl gekleidet, scheint er ein Cardinal.
I panni rifanno le stanghe. (t.) Die Kleider
verlindern die Stangen.
Chi veste un zoccarello, E' pare uu fantei'ello
(furl'antello). (t.) Wenn man ein Klotzchen
anzieht, scheint's ein Jiingelchen.
Vesti una colonna, La pare una bella donna.
(t.) Kleide eine Silule, sie scheint eine
schone Frau.
Se vesti una canna, ti pare una gran dama.
(t.) Wenn du ein Rohr ankleidest, scheint's
dir eine grosse Uume.
Vestissa nn pal, ch' el para un cardinal, (em. P.) ni.
S. Vstess u. s. iv.
Se si vicst un pal, al par un cardinal, (frl.)
Kleidet man einen Pfahl, scheint er ein
Cardinal.
Se si viest une colone (fascine) , e' par une
done (regine). (frl.) Wenn man eine Silule
(ReisigwelleJ kleidet, scheint sie eine Frau
(Konigin).
Se je ben vistude, ancliie une colone e par
une done, (frl.) Wenn sie gut hekleidet ist,
scheint audi eine Silule eine Frau.
Vesti so be 'n sochet, che '1 par on bel omet.
(1. b.) Kleid' ein Stockchen gut, so scheint
es ein schdnes Mdnnchen.
Vesti na scua, die la par na bela siura. (1. b.)
Kleid' einen Besen, so scheint er eine schHne
Dame.
Vesti Tin pal (antan), el par un cardinal (cris-
tiau). (v.) Kleide einen Pfahl (eine ErleJ,
er (sie) scheint ein Cardinal (Christ, i. e.
MenschJ.
Se se veste un zocatelo, El par un cristianelo.
(v.) Wenn man ein Kllitzchen kleidet, so.
scheint's ein Christchen.
Vesti una colona, la par una bela dona, (v.)
S. Vesti una colonna, La pare u. s. to.
Vesti una fassina, la par una regina. (v.)
Kleid' eine Reisigwelle , sie scheint eine
Konigin.
Anca una scoa par bon vestia. (v.) Auch ein
Besen erscheint gekleidet gut.
; Vesti cippone, che sembra barone. (ap.) Kleide si.
den Stock an, so scheint er Baron.
' Vie.ste Cippone, ca pare Barone. (npl.) S. Vesti
I cippone li. s. v\
Vesti jppuni, chi pari Baruni. (s.j <S'. Vesti
cippone u. s. iv.
Bestidu su bastone paret unu barone. (sa. L.)
, S. Vestito u. s. w.
Sos bestires component finzas s'ainu. (sa. L.)
Die Kleider geben selbst dem Esel Ansehen.
Vestex un basto y semblara un baro. (neat.) lili,
Kleidet einen Stock an und. er irird ein Baron
scheinen.
Vist un ijasto, y pareixern un varo. (val.) S.
Vestex u. s. w.
Afcita hum cepo , parecera niancebo. Putze pt.
einen Strunk an, er wird ein Jiingling
scheinen. [u. s. w.
Afeyta un cepo, paresccra mancebo. S. Afeita sp.
Compou un sapillo, parescera bonillo. Sdnuilcke
eine kleine Krdte, sie ivird zierlich ersdieinen.
Kleider 914.
— 497
915 Klein.
914. Kleider mac hen Leute.
Kleider niachcn Leute viud Lumpen Lause.
Kleider machen einen Mann.
Das Kleid inacht den Mann, Wer es liat. der
zieh' es an.
Elirt eure Kleider, sie ehren eiicli wieder.
Yor schc5nen Kleidern zieht man den Hut ab.
md. Dos is schund war, doss 's Kled a Man macht.
(schls. B.) Don ist schon vnhr , rhiss fhis
Kleifl den Munn macht.
Klader maehen Leide un Lumpen machen Leise.
("W. E.) 8. Kleider viacJien Leute undu. s.w.
od. Chleider mached Liit und e Hoosig Briit.
(schwei.) IZleider machen Leute und eine
Hochzeit Braiite.
pd. Kleder maken Lyd. (ns. hist. A.)
Dat Kleed ziert de Mann, de't hett, de treckt't
an. (ns. ofs.) Das Kleid ziert den 3Iann,
wer's hat, zieht es an.
Kleider maaket Liiiide. (ns. W.)
(It, De Kleederen maken den man. Die Kleider
machen den Mann.
(lli. Klpeder skabe Folk.
Klseder .skabe Folk og Kjod skaber Heste.
Kleider machen Leute und Fleisch macht
Pferde.
Som man er klaedt, saa er man stedt (hsedret).
Wie mem gehleidet ist, so wird man gestelU
(cjeehrt).
Klieder skaber Manden, enten til Held eller
Uheld. Kleider machen den Mann, entireder
zum Gliick oder Vngliich.
Hwer ser saa hsedh som han ter klaedh. (ada.)
Jeder wird so geehrt, wie er gekleidet ist.
Is. KlaeSin gjora menn (manninn), larfar gjora lys.
Die Kleider machen Leute (den Mann),
Lumpen machen Lause.
Hvor er svo heiSraOr, sem hann er klisddr.
jS. Hwer u. s. to.
\\W, Kl»de skapa Folk, og Kjot skapav Hest. S.
ICloeder skahe Folk og u. s. iv.
SIT. Klader heedra mannen. Kleider ehren den
Mann.
Hwar ser swa lisedhor som han ser klsedhei*.
(asw.) S. Htver u. s. w.
La robbc fait Fhomme. Das Kleid macht fz,
den Mann.
On honore cominunemeut ceux qui out beavix
habillemens. Man ehrtgewohnlichdie,welche
schone Kleider haben.
Robe refait moult I'homme. (afz.) Kleid hebt
den Mann sehr.
I vestimenti fanno onore. Die Kleider machen it.
Elire.
1\ drappo corregge '1 dosso. Das Tuch ver-
bessert den Riicken.
Si e stimati cumme si va bestiti (da chi un mi.
s' e cunnisciuti). (crs. s.) Man wird ge-
schatzt , wie man gekleidet geht (von v-era
man nicht gekannt isfj.
La vestimenta a fa conpari la perssona. (piem.) ni.
Die Kleidung hebt die Person hervor.
A locu unni \\n si canusciiitu , comiT si vista 3i.
si rassuniigghiatu. (s.) Wo man nicht ge-
kannt ist, n:ird man genomvien, trie man
aussieht.
915. Kleine Feinde und kleine Wunden
verachtet kein Weiser.
Sie jehent, daz er niht wise si, der sinen viut
versmahen wil. (ad.)
Niemen ze ringe wegen sol die vinde sin. (ad.)
Man muss keinen Feind verachten. (bair.) od.
Al is uw vijand maar een mier, Nog acht hem (It.
als een gruwzam dier. Ist euer Feind auch
nur eine Ameise, halfet ihn doch fiir ein
grausam Thier,
It. Vir bene vestitus pro vcstiljus esse peritns.
Vestis virum facit.
Habitus virum indicat.
Hunc hominem decorant, quem vestimenta
decora nt. [(mlt.)
Fascibus excolitur, ut amietu quis redimitur.
Foragt ei lidet Saar, fattig Frsende, ringe Fiende da.
og slet Gave. Verachtet nicht kleine Wunde,
arme Vemandte, geringe Feinde und arm-
selige Geschenke.
Ingen skal foragte lidet Saar, fattig Frsende
eller ringe Fiende. Keiner soil kleine Wunde,
arme Verwandte oder geringe Feinde ver-
achten.
Er Din Fjende kun som en Myre, saa regn ham
dog blandt Elephanterne. Ist dein Feind
nur wie eine Ameise, so recline ihn doch
unter die Flephanten.
Ein fatig Vin og eit litet Saar: Kr best, ein nw.
inkje forsmaar. Ein armer Freund und eine
kleine Wunde: am best en ist's, man ver-
achtet sir nicht.
Sma sar och fattiga frander bor man intet SW.
63
Klein 016.
498 -
918 Klein.
forakta. Kleine Wunde unci arme Verwandte
darf man nicht verachten.
It, Corporis exigiii vires coiitenuiere noli: Ingenio
pollet, cui vim natura uegavit.
fz. II n'y a point de petit ennemi. Es gibt keinen
kleinen Feind.
II n' est nnl petit ennemy. S. II n'y a u. s. ir.
II n' est si petit qui ne pnist nuire. Es r/iht
keinen so Kleinen, der nicht schaden konnte.
nf. Ne desdaigne povre ovi petit ennemi. (Climp.)
Verschmlihe nicht armen oder kleinen Feind.
it. Ogni inimigu est potente, finzas sa formigula.
(si. sa. L., M.) Jeder Feind ist m'dcJdig,
selbsf das Aineischen.
916. Kleine Heilige tlmn aucli Zeichen.
Kleine Glocklin klingen audi.
md. Klanne Krote senn a giftig. (frk. H.) Kleine
Kr'dten sind audi ffiftig.
od. Kleine Levite sind auch Leute. (schwb. W.)
Clilyni Beyi steche-n- au. (schwei. S.) Kleine
Bienen stechen auch.
dt. Kleine heiligen liebben ook macht. Kleine
Heilige haben auch Macht.
Cleyne Hilligen hebben cock macht. (ali.) S.
Kleine heiligen u. s. u\
da. SmaaHelgene gjore og (ogsaa) Jertegn. Kleine
Heilige thun auch Wunder.
Smaa Trseer baere og Fi-ugt (Lov). Kleine
B'dume tragen auch Friic.lite fLauh).
Liden Hjelp er ogsaa Hjelp. Kleine Hillfc ist
auch HiUfe.
Liden Nytte er og Nytte. ICleiner Nutzen ist
auch Nutzen.
nw. Smaa Klokkor kunna og kliiiga. Kleine
Gloeken konnen auch klingen.
Sraaae Grytor kunna og koka. JCleine Tnpfe
konnen auch kochen,
SW. Sma helgon gora ock jartecken. S. Smaa Hel-
gene u. s. w. [auch Speise.
Sma grytor koka ocksa mat. Kleine Topfe kochen
Sma klockor hafva ock sitt Ijud. Kleine
Gloeken haben auch ihren Klang.
Sma backar hafva ock sin fisk. Kleine. BUche
haben auch ihren Fisch.
Sma brunnar slacka ock tiirsten. Kleine Bvunnen
loschen auch den Durst.
Smatt regn gifver ocksa vatteii. Kleiner liegen
gibt audi Wasser.
Sma sar svida ocksa. Kleine Wunde schmerzt
auch.
Smfihat jir ocksa hat. Kleiner Hass ist auch Hass.
917. Kleine Leute haben oft grosse
Herzen.
In klaan^ Haut steclon oft grosse Lent. (bair. od.
O.-L.) In kleinen Hliuten stecken oft grosse
Leute.
Ein kleiner Mann macht oft eincn grossen
Schatten. (schwei.)
lilei Mann, gross Hiitz. (nrh. K.) Kleiner pd.
Mann, grosses Herz.
Klein Kerel, gi'ot Harte. (ns. ha. G. u. G.)
Kleiner Kerl, grosses Herz.
Kleener Karl, grotet ITerz. (ns. Pr.) *S'. Klein
u. s. w.
Klein man, groot hart. S. Klei u. s. w. dt.
A little body doth often harbour a great soul. eu.
Ein kleiner Koriier beherbergt oft eine grosse
Seele.
Smaa Folk — stort Sind. Kleine Leute, grosses dii.
Herz.
Stuttir menu hafa start hjarta. Kleine Leute is.
haben grosses Herz.
jNIargr sa, sem hefir li'tinn likama, liefir stort
hjarta. Mancher , der kleinen Korper hat,
hat grosses Herz.
Litil maSur lievir ofta stort hjarta. (fa^-.) Ein
kleiner Mann hat oft ein grosses Herz,
Smaatt Folk hava stort Hjarta. S. Stuttir WW,
menn u. s. w.
D' er ofta stort Tiauv paa eit litet Tre. Es ist
oft grosses Laid) an einem kleinen Baum.
Smatt folk har ofta stort sinne. Kleine Leute
haben oft grosses Herz.
En petit ventre gros cueur. In kleinem Leihe fz.
grosses Herz.
Eu petit corps gist bien bonne ame. (Chmp.) nf.
In kleinem Korper ist wohl gute Seele.
918. Kleine Lfichlein machen das Schiff
v 0 1 1 W a s s e r.
Von cleinem dorn wirt dicke zwar ein starker
lip verseret. (ad.) .
Ein kleiner Leek versenkt eiii grosses Schiff. md.
(Hrz.)
Klein 918.
499
919 Klein.
od. Eiu leckesBrett macht oft einSchifFsinken. (bair.)
fs. Kn lajtteu Hup kon en grott Leess amsmitte.
(M.) tJiii kleinev Haufen kami ein grosses
Fuder umiverfen.
da. En liden Tue kan vselte et stort Lfes. S. En
Idjften Hup u. n. w.
En lidcn 0xe kan fselde et stort Trse. Eine
klehie Axt kann einen r/rossen Baum fallen,
Et lidet Gran kan fordterve et godt 0ie. Ein
kleines Stauhchen kann ein (jutes Auge ver-
ilerben.
Eu liden tSky kan fordserve en god Dag. Eine
kleine Wolke kann einen r/uten Tag verderben.
En liden 8ky (Et lidet Muln) kan baade skjiile
(skiulc baade) iSol og Maaue. Ein kleinen
Oeuolk kann Sonne vnd Mond verdecken.
Eet lidhet Grandh spijlldher offthe got 0wse.
(ada.) Ein kleines Stauhchen verdirht oft
ein giUes Auge.
is. Lagr {jvoskuldr hetir langan mann fellt. Nied-
rige TkurschveUe hut langen Mann zu Full
gebracht.
Einn litill sti'ngr eydir opt stonim kroptnm.
Ein kleiner Stick zerstort oft grosse Krdfte.
ilW. Liti Tuva velter stort Lass. Kleiner Haufen
ivirff grosses Fuder um.
Eit litet ykjer kann brjota store JSkip. Eine
kleine Elipx^e kann grosse Schiffe zer-
trilmmern.
Liti 8ky kann skyla baade Sol og Maane.
Kleine Wolke kann Sonne und Mond ver-
decken.
Liten iStein gjerer og ein Stoyt. Kleiner Stein
gibt auch einen Stoss.
S\v, fcsma hugg f alia stora eknr. Kleine Hiebe fallen
grosse Eichen.
Liten tufva kan stjelpa stort lass. Kleiner
Haufen kann grosses Fuder umiverfen.
Liten yxa fa Her stort trJid. Kleine Axt fallt
grossen Baum.
Ett litet smolk kan fordcrfva ett godt ciga. jS'.
Et lidet u. s. v:.
Ett lijtet grand skiammer ett heelt Oga. Ein
kleines Stauhchen verdirht ein heiles Auge.
Kit litet niolu kan skyla bade sol och mane.
<S'. En liden Sky kan baade u. s. w.
Eth litin grandh spillir opta etii gotli oglia.
(asw.) S. Eet lidhet u. s. ir.
It. Fit de pulvillo (puluillo) langvens (languens)
pnpilla (puppilla) pusillo. (inlt.)
Piccola pietra rovescia gran carro. Kleiner it.
Stein wiift grossen Wagen urn.
Picciola (Piccola) pietra gran carro riversa. (t.) ml.
S. Piccola u. s. w.
Un piccol nuvolo guasta un bel sereno. (t.)
Eine kleine Wolke verdirht einen schonen hei-
teren Hinnnel.
Ogni pagliuca ti cava 1' occhio. (npl.) Jedes si.
Strohhcilmchen reisst dir das Auge aus.
S' unza qne bettat su cantare. (sa. L., M.) Die
Unze ivirft den Centner um.
919. Kleine Regen legen grossen Wind.
Kleine regen stilt grooten wind. Kleiner Re- dt.
gen stillt grossen Wind.
By cleynen reglieue light den grooten wint. (avl.)
Bei kleinen Regen legt sick der grosse
Wind.
Small rain lays a great wind. S. Kleine re- en.
gen u. s. v.
Small rain lays great dust. Kleiner Regen legt
grossen Stauh.
En liden Regn kan dsempe en stserk Blaest. Ein da.
kleiner Regen kann einen starken Wind
stillen.
En sydende Gryde stilles med lidt koldt Vand.
Ein siedender Topf wird mit loenig kaltem
Wasser gestillf.
Smatt regn stillar ofta stort vader. Kleiner s>V.
Regen stillt oft grossen Wind.
En siudande Gryta stillas med lijtet kalt vat-
ten. S. En sydende u. s. w.
Petite pluie abat grand vent. ;S'. Kleine re- fz.
gen u. s. 10.
Grant vent chiet a poi de pluie. (afz.) Gros-
ser Wind fallt bei vtnig Regen.
Grans vent kiet a pen de pluie. (apic.) S. Grant nf.
U. S. 10.
Petite ploiige abat gran ben souben, E dousses sf.
paraules appaisen gran tourmen. (Gsc.) Kleiner
Regen legt oft grossen Wind und sunfte Worte
bescliinichtigen grosse Qital.
Piccola pioggia fa cessar gran veuto. Kleinev it.
Regen Idsst grossen Wind aufhoren.
Piccola acqua fa cessar gran vento. (t.) S. mi.
Piccola pioggia u. s. ni.
6.3^
Klein 920.
— 500 —
922 Klein.
920. Kleine Topfe habeii audi Ohren.
Kleiiie Kessel habeu audi Olucu.
Kleine Mause haben audi Oliren.
md. Kleine Kessel habeii grosse Ohren. (mrh. E.)
Kleng Kesselen hu' gi'Qsz Oeren. (mrh. L.) ,S.
Kleine Kessel haben grosse u. s. u\
od. Die Mause haben auch Ohren. (bair.) [u. s. to.
ChliiMiis hend au Ohre. (schwei.) S. Kleine Mause
pd. Kleng Keissele hant grusse Uhre. (nrh. A.) S.
Kleine Kessel haben grosse u. s. w.
Klehn Klissle hant gruhsse Uhre, (nrh. D.) S.
Kleine Kessel haben t/rosse u. s. w.
Klein Kassele haii grosse Ohre. (nrh. K.) *S'.
Kleine Kessel haben yrosse u. s. ir.
Ltittje Potte hebbt ok Ohren. (ns. B.)
Liittje Miise hebbt ok Ohren. (ns. B.) S. Kleine
Mause u. s. w.
Kleine Miise hebbet Tik Swenze. (ns. ha. G. u. G.)
Kleine Mause haben auch Schwanze.
Liitje Miise lieft ook Ooreii. (ns. hist.) >S'.
Kleine Mause u. s, ni.
Klene Mys hebben ok Oreii. (us. hist. A.) S.
Kleine Mause u. s. w.
Liittje Miiiis hevt ook Ohren. (ns. Hnib.) S.
lUeine Mause u. s. w.
Liitke Miise hebbet auk Steerte. (ns. L.-D.)
8. Kleine Miise u. s. w.
Liittje Potten hebben ook Ohren. (ns. ofs.)
De klainen Kietel hett ok Aren. (wstf. Mrk.)
Die kleinen Kessel haben auch Oliren.
Kleine Kitel hat de grotsten Ooren. (wstf. P.)
KJeine Kessel haben die yriissten Ohren,
tit. Kleine potjes (keteljes) hebben ooren ; (Kunnen
ze niet zien, ze kunnen toch veel hooren).
Kleine Topfchen (KesselchenJ haben Ohren,
(kijnnen sie nicht sehen, konnen sie doch
viel horenj.
eil. Little pitchers have long ears. Kleine Kriiije
haben lange Ohreu.
t'S. Letj Miilissen liA uk Uareu. (A.) >S'. Kleine
Mause u. s. w. [Mause u. s. iv.
Letj Miissan Jul uk Uaren. (F.) S. Kleine
Lajtt Kroge hawe ock Uhre. (M.) [u. s. w.
Lit Mils haa uk Uarren. (S.) S. Kleine Mause
dii. Sniaa gryder have ogsaa 0ren.
Di sraaGryrrer hair a Yrrer. (jilt.) Die kleinen
THpfe haben auch Ohren.
is. Litlir katlar hat'a og eyru. ,s'. Kleine Kessel
haben auch u. s. w.
IIW. Smaa Grytor Iiava ogso 0yro.
SW» Sma gvytor hafva ocksa oron.
Petit chaudron, grandes oreilles. Kleiner Kessel, fz,
grosse Ohren.
Les petits pots out des ureillus, El petites
ruelies les abeilles. Die kleinen Tdpfc haben
Ohren und kleine BienenkUrbe Bienen.
921. Kleine Tiipfe kochen leielit iiber.
Kleeena Haafela laaf9n ball iiiiwcr. (I'rk. H. .S.) md.
Kleine Topfe laufen bald iiber.
Kleni HatVili l;lf-n ball uber. (trk. M.) ,S'.
Kieeena u. s. w.
Klaane Ilafa^ln laft"9" bal' iiba'. (bair. O.-L.) od.
*S'. Kleiiena u. s. w.
Kloane Haaferln genga gern iiber. (opf.) Kleine
Tiipfe gehtn gern iiber.
Klaiine Teppla laafa baale iiwr. (fistr. sclils.)
S. Kleeena u. s. w.
Kleine Hiifelen laufen bald iiber, (schwb. W.)
Klin Daptcher liife laicht iwer. (nrh. iS.) Klei'iie pd.
Topfchen laufen leicht iiber.
Klein Pott kaok'u licht Jiow'r. (ns. A.)
Kleine Piitte koket lidite ower. (ns. ha. G. u. G.)
Kleenet Toppke renut bol awer. (ns. Pr.)
Kleines Tirpfchen rinnt bald iiber.
Kleine potten koken gaauw over. Kleine Tiipfe dt.
kochen rasch iiber.
Kleine potten loopen gaauw over. Kleine
TiJpfe laufen schnell iiber.
Ijytse politten rinne gou oer. (wfs.) Kleine Topfe
rinnen rasch iiber. [I'asch heiss.
A little pot \s soon hot. Ein kleiner Topf ist eil.
Little folk are soon angry, (sdio.) Kleine
Leide sind rasch biise. [u. s. w.
Lytsc potten rinnen gaau over, (afs.) S. Lytse I's.
8raaa Potter (Gryder) koge snart over. S. djl.
Kleine potten koken u. s, w.
Smaa Gryder syde snart over. Kleine TiJpfe
sieden rasch iiber.
Smaa Grytor koka snart utyver. ^S'. Kleine liw.
potten koken u. s. w. [«, s. w.
Sma grytor koka snart iifver. S. Sviua Poller sw.
922. Oft iiingt ein kleinerH und ein grosses
wildes tSch wein; Oft kanii ein kleiner
Feind dem Grossen schjldlich sein.
Auk de Lowen miotet sik vor de Miiggen pd,
vvaren. (wstf. Mst.) Aiich die Lijwen milssen
sich vor den Miicken wehren.
Klein 922.
— 501 —
924 Kleine.
Anck de Low wen miotet sick vor cle Miiggen
waareu. (wstf. O.) >i. Auk u. n. to.
<lt. Al schijiit de hoiid iiiet groot te zijn, Nug vaugt
liij wel eeu magtig zwijn. Scheint auck der
Hund nichi (/ross zu sein^ Er fiinyt dock
icohl ein macldig Schicein.
Eene mug steekt wel een' leeuw iu 't uug.
Eine Milcke sticht icold einen Loiven in'sAuge.
(la. Lideii llund jager og Viklbasseu. Ein kleiner
Jlwid jagt auch das Wildschwein.
Offtha; grijbes stoor Wildbassaj af ceu lidlien
Hwn. (ada.) Oft icii-d grosses Wildschwein
von einem kleinen Hunde gefangen.
{■^, IjiticS net kann aS veiSa marga fiska. Kleines
Nefz kann viele Fische fangen.
uw. Myet er aklri so smaatt, dat ei er Merri til
Moda. Die Milcke ist nie so klein, dass sie
nicht deni Pferde zur Beschiverde ist.
Eit litet My gjerer myki Moda. Eine kleine
Miicke macht viel Beschicerde.
SW. Sina hundar gora ofta storsta skadan. Kleine
Hunde muchen oft den gvbssten Schaden.
Offta tangas stoort Diwr aff en lijten Hundh.
(asw.) Oft wird grosses Wild von einem
kleinen Hunde gefangen.
It. A cane nou magno sjepe tenetur aper. (nilt.)
it. E cliiucu ancu u pevaru, e po si face seute.
(mi. crs.) Klein ist auch der Pfeffev und
doch macht er sich fiihlbar.
923. AA^as klein ist, da^ ist niedlicli.
Klein ist lieblich.
od. Was klein ist, ist artig und ziithatig. (schwb. AV.)
AVas chlii (klein) ist, ist artig. (scliwei.)
eu. Little thing.s are pretty. Kleine Dinge sind
htlbsch.
(lii. Hvad der er nydeligt, er smaat. Was nied-
lich ist, ist klein.
llW. D' er alt vent, som litet er, so user som litet
Mat. Es i.'it Alles sckon, was klein ist, ausser
kleinem Essen.
D' er alt nett, medan d' or smaatt. (K.-tSt.)
Es ist Alles hiihsch, so lange es kleiii ist.
I'z. Ce qui est petit est joli. Was klein ist, das
ist hiibsch.
^'ou qu'est p"tit est ginti. (w.) nf.
Tute le cosse picole xe bele. (ni. v.) Alle it.
kleinen Dinge sind sch'an.
924. AVer das Kleine nicht aclit't, Dera
wird's Grosse nicht gcbracht.
AA^er ein Kornchen nicht achtet, bekommt nie md.
ein Simmer, (mrh. E.)
AVer einen Halm nicht aufliebt, kriegt nie eine
Bausche fe-m Gebimd Stroh). (mrh. E.)
AA^er die Spengel (StecknadelJ nicht achtet,
kommt nicht zur Nahnadel. (mrh. E.)
AA'^er's fcstiickla Braut nit acht-t, kreigt kan Lab. od.
(opf. N.) Wer das Stiickchen Brot nicht achtet,
kriegt keinen Laib.
AA'Ji at Klehne net aach , dji at Gruhsse net pd.
maag. (nrh. D.) Wer das Kleine nicht achtet,
der das Grosse nicht mag.
AA^er 't Klein nich acht't. Den wjif t (AA^aat 't)
Groot nich bracht. (ns. A.)
De 't Liittje nich elirt, is 't Grote nich wchrt.
(ns. B.) Wer's Kleine nicht ehrt, ist des
Gh'ossen nicht icerth.
AVer dat Kleine nich tilt Dei dat Grate nich
slit. (ns. ha. G. u. G.) Wer das Kleine nicht
an sich halt, der sieht das Grosse nich'.
AA^'eart Kleue ni acht, delin wertet Grote ni je-
bracht. (ns. N.)
De 't Liitje ueet ehrt, word't Grote neet Averth.
(ns. ofs.) S. De 't Liittje nich u. s. to.
De 't Liitje nich ert, is 't Grote nich wert.
(ns. O. J,) S. De 't Liittje nich to. s. lo.
AA'ei 't Kleine nit achtet, De' me 't Graute nit
wachtet. (ns. AV.) Wer das Kleine nicht
achtet, dessen das Grosse nicht wartet.
Bai dat Klaine nitt-en acht', Es dat Grote uitt
bi :Maclit. (wstf. Mrk.) Wer das Kleine nicht
acht't, der hat's Grosse nicht in der Macht.
Bei 't Kleine nit achtet, Die am 't Graoute nit
wachtet. (wstf. 01.) S. Wei 't Kleine nit
achtet, De' u. s. w.
Wei 't Kleine nit achtet, Diam 't Graute nit
wachtet. (wstf. S.) S. Wei V Kleine nit
achtet, De' u. s, w.
Die het khniie niet eert. Is het groote uiet (It,
weert. *S'. De 't Liittje nich u. s. v.
Die 't klein niet licgeert. Is het groot niet
weerd. (vl.) Der's Kleine nicht begehrt, ist
des Grossen nicht werth.
He that will not stoop for a pin , shall never eu.
be wortli a point. Wer sir/i nicht nacli
Kleine 924.
— 502 —
925 Kleinste.
eiJier Stecknadel hiicken toill, wird nie eine
Radirnadel Itahen.
da. Den dev (som) ikke agter det Ividet, fortjeiier
ikke det Store. Wer nicht das Kleine uchlet,
verdient das Grosse nicht.
Hvo lidet forsmaaer, bliver sieldeii rig. Wer
das Kleine verschma/d, wird selten reich.
Hoo Lidhet (lidet) forsmaar, han bliffwer sipelleii
(siseldhen) rijgh. (ada.) S. Hvo lidet u. s. lo-
is. Sa, sem ekki hyr8ir iim li'tiS, missir par fyrir
opt mikiS. Tier, welcher nicht das Kleine
hiitet, misst dafilr oft das Grosse.
Hviir liti3 forsmair, ver(5r sjaldan rikr. S. llvo
lidet u. s. w.
Sa sem ekki lytur a3 lithi, verc^ur sjaldan rikiir.
Der , welcher nicht auf's Kleine sieht, wird
selten reich.
Sa verSvir sjaldan rikur, sem ekki lytur aci litlu.
Der wird selten reich, der nicht auf's Kleine
sieht.
nw. Dan som vil dat litlc forsmaa, skal inkje dat
store faa. Wer das Kleine versckmahen trill,
wird das Grosse nicht hekommen.
SW. Den som forsmar det lilla, far iiitet af det stora.
Wer das Kleine verschmahf, hekommt nichts
von dem Grossen.
Den det lilla forsmar, han aldrig det stora far.
Wer das Kleine verschmdht, der hekommt
niemals das Grosse.
Hwa litith forsmaar, han wardlier sifellan rilcer.
(asw.) S. Hvo lidet u. s, w.
It* Parvum servabis donee majora tenebis.
Qvi modiuum spernit, se ditem vix fore ceniit.
(mlt.)
Vix loeupletatur qvi (fiui) spernere parva
(parua) probatur. (mlt.)
fz. Qe noun pren gardo a las pichotos caonsos,
las belos li mancou. (sf. Lgd.) Wer nicht
auf die kleinen Din<je achtet, der misst die
r/rossen.
sf. Qu non pren gardu cy pichounos eauvos, las
grossos I'y manquon. (nprv.) 8, Qe a. s. to.
Ke mepreise lo poxi, lo ])rau lo foui. (Pat. s.)
Wer das Wenige veraclUet , den Jlieht das
Viel.
it. F> bsogna fe cont d' tott i brisnl. (ini. rom.)
Man muss alle Kriimchen eu llafhe hallen.
ml. Clii non tien cento del poco, non acqiiista
r assai. (t.) Wer das Wenige nicht 7:n Ha.tlie
halt, erwirbt nicht das Viele.
ni. No se fa ricch, chi no fa cunt del poech. (1. m.)
Nicht icird reich, rver nicht das Kleine zu
Rathe halt.
Chi no tien conto del poco, no sa tegnir de 1'
assae. (v.) S. Chi non u. s. iv.
Cui nun si cura di lu picca, nun avira mai la si.
cosa ricca. (s.) Wer sicli nicht am das Kleine
kiimmert, wird nie das Grosse huben.
Qui dispretiat su pagu, iu su meda met. (sa.
L., M.) Wer das Wenige verschmilht , ver-
ungliickt beim Vielen.
Quien no alza un alfiler, no tiene en nada asp.
su muger. Wer eine Nudel nicht aufhebt,
halt nichts auf seine Frau.
925. Im kleinsten Topfchen ist oft die
beste Salbe.
An er kloner Hiiip sotzt dack'n got Bei. (mrh. E.) md.
In einem kleinen Bienetikorb sitzt oft ein
yuter Bien.
Ehn de klciigste Doppcher es docks de beisste pd.
Salf. (nrh. A.) In den klcinsten Topfchen
ist oft die beste Salbe.
In kleine doosjes en potjes bewaart men de (It.
beste zalven (specerijen). In kleinen Doschcti
und Topfchen bewahrt man die besten Salbcn
(SpezcreienJ.
Dans les petites boites sont les bous onguents. Iz.
In den kleinen Dosen sind die guten Salbcn.
Ce sont dans les petites boites que sont les ni.
bonnes epices. (nrm.) In den kleinen Schuch-
teln sind die guten Gewilrze.
C'est d'vin les p'tites boittes qui sont les bous
onguents. (w.) S. Dans u. s. to.
C'est dVin les p'tites lass' qu'on metl' les bons
olemins. (w.) In die kleinen Dosen that man
die guten Salben.
Dins las pichounos boueytos, iston ley bouwns Hi.
enguens. (nprv.) S. Dans a. s. w.
Le spczierie migliori Si tengon ne' sacclii minoii. it.
Die besten GewUrze hefmden sich in den
kleineren Sdcken.
Nclia botte piccola ci sta il vino buono. (t.) mi
Itn kleitien Fasse befindet sich der gute Wein.
IjC spezierie migliori stanno ne' sacclietti pic-
coli. (t.) Die besseren Getviirze befnden sich
in den kleinen Sdckchen.
Nel vasseli sa met semper el vi pifi ii. (1. b.) ni.
In das kleine Gefdss thut man immer den
feinsten Wein.
Klotz 926.
- 503
927 Klug.
926. Aiif einen groben Klotz gehort ein
grober Keil.
Auf grobeii Klotz ein grober Keil.
Auf eiueii liarteu Ast gehort ein derber Keil.
Auf einen groben Ast gehort ein grober Keil.
md. Of en grobe Knir-erz gehii-ert e grober Keil.
(frk. H.) S. Auf einen groben Ast u. s. u-.
Aufn groben Klotz gehort e (einj grober Keil.
(sa. A.)
U'w an gruban Knittal gehird a grubgr Keil.
(schls. B.) Auf einen grohen Knuttel ge-
hort ein grober Keil.
Off a gro Kloz gehurt a grower Kii. (thr. R.)
Uf anen groobn Ast geheert en groober Keel.
(W, E.) S. Auf einen groben Ast u. s. iv.
od. Auf einen harten Klotz gehort ein barter Keil.
(schwei.)
Zu einem harten Stock (Ast) gehort eine harte
Bisse (ein harter Keil). (schwei.)
pd. Upp'n growwen Klotz hovt'n growwenKil. (ns.A.)
Upu groweu Ast gehoosrt en grof Kil. (ns. ha.
G. u. G.) S. Auf einen groben Ast u. s. u\
Up grawen Klotz grawen Kyi. (ns. Hmb.) Auf
groben Klotz grober Keil.
Upp eniien growwenKnlippel gehoort en growwen
Kiel. (ns. W.) S: ITw an u. s. w.
Op'n gruowen Kloss hort ock en gruowen Pol.
(vvstf. Mrk.) Auf einen groben Klotz gehort
uuch ein grober Pfahl.
dt. Op eenen groven kwast heeft men eene scherpe
bijl noodig. Auf einen groben Astlcnoten hot
man ein scharfes Beil nothig.
Tot een harden kwast behoort cen scherpe bytel.
(vl.) Zu einem harten Astknoten gehort ein
scharfes Beilchen.
(lii.Til en haard Kisevling horer en haard Kile.
Zu einem harten Stiimpf gehort ein harter
Keil.
SW. Till (Pa) en hard knagg hfirer en svar klubba.
Zu einem (Auf einen) harten Knorren ge-
hort eine schivere Keule.
It. Dnro nodo durus quaerendu.s est cimeus.
Crassi crassis delectantur,
Iz. A du rouve, du cougne. (sf. Lgd.) Auf harte
Eiche, harter Keil. [ii. s. w.
sf. A dur roure, dur cougnet. (iiprv.) S. A dd-
A gros enclumy, gros marteou. (nprv.) Auf
groben Amboss, grober Hammer.
sp. A inal undo, mal cuno. Anf scldimmen Kn>r-
ren, schlimiaer Keil.
927. Kluge Hiihner legen auch in die
Njessel u.
Kluge Hiiinicr le-a a in die Bronuestel. (frk.H.)ind.
Ivluge Iliihner legen auch in die Brenn-
nesseln.
GoscheidG Hiinuar lega ira Eiar Tich nianch-
maal in di Bronnefi'l. (frk. H. S.) Gescheidte
Hiihner legen ihre Eier auch manchmal in
die Brennnesseln.
A schlau Hun lat au in de Nassel unn ver-
biirnt sich d'n Oirsch. (thr. K.) Ein schlaues
Huhn legt auch in die Nesseln und verbrennt
sich den Sterz.
Kluuge Hiner lahn a in die Nesseln. (W. E.)
Die klugen Hennen legeu die Eier in die od.
Nessel. (bair.)
Eine gescheide Henne verlegt auch zu Zeiten
ein Ei. (bair.) [seln. (schwei.)
Die gescheiden Hiihner legen auch in die Nes-
A luhs Holin laat och alt ens en de Broonas.sle. pd.
(nrh. D.) Ein kluges Huhn legt auch wohl
einmal in die Brennnesseln.
Och kloke Honner leage wal ens en deJNi'e-
tele. (nrh. Gl.) Auch kluge Hiihner legen
icohl einmal in die Nesseln.
Luhs Hoonder verlagen och aid ens de Eier.
(nrh. K.) Kluge Hiihner verlegen auch wohl
einmal die Eier.
De wiese Hennen leggen de Eier leglech en de
Netelen. (nrh. M.) Die weisen Hennen le-
gen die Eier leicht in die Nesseln.
Klok HonV legg'n ok iu'n Nettel. (ns. A.)
Wise Hohner leggt ok in de Nettels. (ns. B.)
Weise Hiihner legen auch in die Nesseln.
De klauken Hoiner legget ok in de Neteln.
(ns. ha. G. u. G.) Die klugen Hiihner legen
auch in die Nesseln.
Wiese Honer leggt ook in de Netteln. (ns. hist.)
S. Wise u. s. w.
De kloke Honer leggen ok in de Netteln. (ns.
hist. A.) S. De klauken u. s. w.
Wyse Honer leggt ook in de Neddeln. (ns. Hmb.)
8. Wise u. s. ?r.
De wisen Honner legget auk mal in de Ned-
deln. (ns. L.-D.) Die iceisen Hiihner legen
auch einmal in die Nesseln.
En klook Hoon leggt ook maal in 'n Nettel.
(ns. M.-Schw,) Ein kluges Huhn legt auch
ein Mal in die Nesseln.
'n Klok Hon leegt ok mal in Nettel. (ns. M.-
Str.) Ein klug Huhn legt auch ein Mal in
Nesseln.
Wise Holier leggen ook in Nettels. (us. ofs.)
Weise Hiihner legen auch in Nesseln.
Klug 927.
— 504
929 Klug.
Wiese Honer Icgg't uck iu de Nettuhi. (us. O.R.)
<S^. Wise u. s. w.
Ok de kloge Hehnev galuie (legge) on'e Nettle
on verbrenne iSfick den A. (ns. Pr.) Audi
die kluijen Iliihner rjehen (hfjen) in die Nes-
seln und verbrennen sich den Sterz.
Klnge Huhner legen die jEier bci's Nest.
(ns. Pr.-O.)
Kloek Hona leggen oek in Nettel nn vabren-
nen sicli ot Sclitiicz. (ns. U.) Klu(je HHJiner
lef/en auch in Nesseln and verbrennen sic/i
den Sterz.
Klanke Hondere leeget de J^ggero auk in de
Nettelen. (ns. W.) Kluge Hiihnrr lei/rn die
Eier auch in die Nesseln.
De wei'sen Honner legget auk wal nial iu de
Nitel. (wstf. Dr.) Die weisen Hiihner Jef/en
auch wohl einmal in die Nesseln.
Wei'se Heuner legget ak in de Niteln. (wstf. P.)
S. Wise u. s. 10.
Wiese ITauner legget euk woel mal in de Niet-
teln. (wstf. W.) Weise Huhner legen auch
irnhl einmal in die Nesseln.
(It, Eene wijze hen legt wel een ci in de brand-
netels. Eine weise Henne legt wnhl ein Ei
in die Brennnesseln.
De ervareiiste en voorzichtigste kaii wel eens dt.
inisscn. (vl.) Der Er/ahrenste und Vnr-
sichtii/ste kann loohl ein Mal fehlen.
Niemand is zoo \vj's, of dat liy kan falen. (vl.)
Niemand isl so loeise, dnsg er nichf fehlen
konnte.
(lii. Kloge Hons giore og i Nielder. Kluge Hiihner
legen auch in Nesseln.
Kloge Hans gjore og aeg i Nelderne. Kluge
Hiihner legen auch Eier in die Nesseln.
llvide Hons vterpe ogsaa Vindseg. Weisse Hiih-
legen auch Windeier.
Di vis Hons ka a gyr i Nailer, (jilt.) Die
weisen Hiihner kUnnen auch in die Nesseln
legen.
SW. En kloker bona kan ocksa vjirpa i n.'isslorna.
Ein kluges Huhn kann anch in die Nesseln
legen.
Hvita hons varpa ocksa vlndiigg. S. Hvide
u. s, HI.
En kldg Maud kan ogsaa lose sine Buxer i en (1a«
Neldebusk. Ein kluger Mann kann auch
seine Nnthdurft in einem Nesselsfrnuch ver-
richten.
D'er iiigen so klok, ban ei forser seg. Es isf WW*
Keiner so klug, dass er sich nicht versahe.
Dei vise kann og fara vi1t. Die Weisen ki'm-
nen auch irregehen.
Wijst folck feelar ocb. Weise Lente fehlen SW.
auch.
De vise fola oek (knnna ocksa fola). Die Wei-
sen fehlen (kl'mnen auch fehlen).
Peccat et sapiente sapientior. it.
II n'est si bon qui ne faille. Ea isf Keiner so fz.
gut, dass er nicht fehle.
II n'est honnne, tant soit parfais, Qu'il n'erre nf.
par dis on par fais. (Chmp.) Es ist kein
Mensch so vollkotnmen, dass er nichf im
lieden oder Handeln irre.
Ancu Tonimi dotti peccanu d'intervallu. (mi. it.
crs.) Auch die Gelehrten fehlen mitnnter.
Su sabiu errat septe boltas sa die. (sa.) Der si.
Weise irrt sieben Mal des Tags.
928. Kluge Leute fehlen auch.
md. Kluge Loithe fahlen och. (schls.)
od. Ein Gescheider thut bisweilen auch einen Tut-
scher. (schwb.)
Es ist Keiner so witzig, der nicht mit alien
Vieren konnte in's Koth fallen, (schwei.)
pd. De beste Mester felt noch. (ns. ha. G. u. G.)
Der beite Meister fehlt nocJi.
De Beste kan ok felen. (ns. O. J.) Der Beste
kann auch fehlen.
92'.). Diu knar rig en Wagen gehen am
liing.s t en.
Rappelige Radcr laufen am llingsten.
Quarrige Kinder geh'n am langsten. [(mrh. E.)
Gebreehliche Rsider geh'n oft am langsten. md.
Krache' Karen daueren am lengsten. (mrh. L.)
Knarrende Wagen dauern am langsten.
Wer geng (immerj krachet, bricht nit (nichf), od.
Wer geng berstet, stirbt nit. (schwei.)
Wehliidig Liit sterbed nit so bald, (schwei.)
Klagende Leute sterben nicht so bald.
Krakende Wagen fahren et Ijingst. (nrh. M.) pd.
Knarrende Wagen fahren am langsten.
Bom, de oft knack'n, brjik'n nich licht. (ns.A.)
Biiume, die oft knacken, brcchen nichf leichf.
De krakelnde Wagn holt am lilngstn. (ns. B.)
Der knarrende Wagen halt o.m llingsten.
De knarrigen Waagens gaair am langsten. (ns.
M.-Sch.)
Knarrig 929.
- 505
929 Knarrig.
Dti kralceiideii Wageas lioolt (halten) ain laiig-
sten. (lis. O. R.)
Der Baiim, der oft kuarrt, briclit (tallt) nicht
(so k'icht). (lis. Pr.)
Kraakende Waageii fohrt am laugesteu. (ns.W.)
S. Krakende u. s. w.
De krakende Wagen hallt am lanksten. (wstf.
Alrk.) S. De krakelnde ?». .?. w.
(It. Krakende wagens dureu het laiigst. S. Krdche'
u. ft. ir.
Gebroken pottea durea het laiigst. Ztrhrochene.
Topfe dauern am Idnfjsten.
Kraeckende waeghens die gaen oeek al voert.
(all.) Knarrende Wufjen aeheii auch noch
rreiter.
eo. Aa ill stake staadeth longest. FAn schleehter
Pfahl steht am Idngsten.
Creaky doors liaiig the longest. Knarrende
Thuren hanc/en am liinysten.
It 's no the raiablin' cart, that fa's iirst ower
the brae. (scIid.) Fs ist niclit der knarriae
Wai/en, der zuemf. den Abhaiu/ lierahfallt.
It 's lang or Like-to-dee fills the kirkyaird.
(seho.) Es irahrt lan//e, ehe „Deiii Tode
nah^ den Kirchhof fullt.
fs. A knaikn Wanjer hiial laang. (A.) Die knnr-
renden Wagen halten lani/e.
Kraeckjende weijen doerje allerlaaglist. (afs.)
Knarrende Wa>/en dauern am al/erliint/sfen.
dii. De Vogae, som pibe, gaae (holde) lieagst.
Vie Waffeu, irelche quitschen, f/elien (haUen)
avi lUngsten.
Ondt Kar brydes ikke. Srhlechfes Geschirr
icird nicht zerhroehen.
mv. Dat held so lengje bott som heilt. Es halt
(jeflickt so lange, vne r/anz.
SW. Wagaeii gar wal, fast haa knarkar. Der War/en
yeht gut, vcenn er awh knarrt.
It, Malnia vas non frangitnr.
I'z, Ua pot fele dure longtemps. Ein genitriingener
Top/ dauert lange.
Les pots feles sont ceux qui durent le plus.
Die gesprungenen Topfe sivd die, loelche
aril langsten auahalten.
nf. Ein car qui woigne, Eiue femiae qn' nl glaigae,
Foat coir dn cluaiia. (pic.') Ein Wagen, der
knarrt, eine Frau, die klagt, gehen noch ueit.
Eine kenne felee vo pus longtemps a 1' ieu
qu' eune neiTve. (pic.) Ein gesprimgener
Krug geht I'dnger zum Wa<i^er, ah ein neuer.
Ga' y a poent apres eia pot feiadu pour durer
pus longtemps qu'eia eute. (pic.) Kein
anderer Topf halt I'dnger ana, ah ein ge-
sprimgener.
Eia pot fele dure pu loagtemps qu' ein eute.
(pic. St.-Q.) Ein gesprimgener Topf halt
Idnger aus, ah ein anderer.
Pot fiadou deure loagtemps. (w.) Gesprungener
Topf halt lange aus.
Ci n' est nin 1' ab' (pa) qui hosse qui tomme
todi r prumi. (\v.) Es ist nicht der Bawn
(Pfahl), der ivackelt, velcher iriimer am srsten
fdllt.
Dura pill ua carro rotto, die un nuovo. Lunger it.
halt ein zerbrochener Wagen aus, ah ein neuer.
Pila intronata va cent' aaai pe casa. (R.) Zer- mi.
hrochener Topf ist hundert Jahr im House.
E dura pio una pigaata rotta ch aa fa oaa
saiia. (rom.) Ein zerbrochener Topf halt
Idnger aus, ah es ein ganzer thut.
Dai volt e viv pio una carogna che ua san.
(rom.) Mitunter lebt eine Schindmdhre Idnger,
als ein Gesunder.
Dura pill una pentola fessa, che una nuova.
it.) Ldnger hdlt ein zerbrochener Topf
««•?, als ein neuer.
l^asta pill una coaca fessa che una sana. (t.)
Ldnger dauert eine zerhrochene Wanne, ah
eine ganze.
Dil volto a dura pn i scoeuzz che i saa. (em. P.) ni.
Bisueilen halten die gesprungenen Schiisseln
Idnger aus, ah die ganzen.
El car rot el diira piiss^- del nov. (1. b.) Der
zerbrochene Wagen halt Idnger aus, ah der
neue.
El scampa pio on bocal s' cep, che giii bu.
(1. b.) Ein zerbrochener Krug hdlt Idnger
alls, als der gute.
A viv pi ua nialadiss ch' un san. (piem.) Ein
Krdnklicher lebt Idnger, ah ein Oesunder.
Le cariole (pignate) rote dura piu de le bone.
(v.) Die zerbrochenen Wagen (Topfe) halten
ldnger aus, als die guten.
Dura piu una rua rota, che una sana. (v.)
Ldngef' hdlt ein zerbrochenes Bad aus, ah
ein ganzes.
Quartara rutta a li voti dura chin di una saaa. si.
(s.) Zerhrochener Krug hdlt mitunter Idnger
aus, ah ein ganzer.
Sa tazza tiaaiada (chiaaida) durat de pius.
(sa. L.) Die gesprungene Schale hdlt am
Idngsten aus.
Carro, que canta, a seu dono avancja. Wagen, pt.
der quitscht, bringt seinen Herrn vorivdrts.
64
Kneehte 930.
— 506 -
932 Kopf,
sw.
It.
Iz.
it.
930. Wie viel Knechte, so viel Feinde.
Manga Tianare, manga fiendev. Viele Diener,
viele FeiniJe.
Quot servi, tot liostes.
Quot servos habemns, totideni habenms hostes.
Autaut de valets, autant d' enemis.
Tanti servi, tanti nimici.
Quanti servitori avemo, tanto avcnio neniici.
So viel Diener ivir hahen , so viel Feinde
haben wir.
mi. Tanti servitori, tanti nemici. (t.)
ni. Servitor, nemis pagat. (1. ni.) Diener, bezah/fer
Feind.
Servitori, uemici pagai. (v.) Diener. bezuhlte
Feinde.
bi. Criati, nnimici salariati. (s.) -S'. Servitori a. s. w.
Tantos teraccos, tantos iuiinigos. (sa. L.)
Quern tern criados, tern inimigos n;io escusados.
Wer Diener hat, hat unverhohlene Feinde.
Quien ha criados, ha cntniigos no escusados.
S. Quern u. s. w.
9.S1. Kopf-ab ist eine todtliclie Wunde.
pt.
sp.
dt.
eu.
it.
ni.
De kop af is eene doodwonde.
It's past joking when the head 's aiT. (scho.)
Fs c/eht iiber den Scherz, irenn der Kopf
ah ist.
Tutto s' accomoda fuorch^ 1' osso del collo.
Alles richtet sich nieder ein , aiisser der
Halsknochen.
Tutto s'accuncia fuorche I'osso del collo. (t.)
S. Tutto s' accomoda u. s. w.
A gh' ^ riniedi a tutt foeura dl' oss del coll.
(em. P.) Fiir Alles giht es Hiilfe, ausser
fllr den Halsknochen.
Se giusta tutt foeura de 1' oss de coll. (1. b.)
S. Tutto s' accomoda u. s. ?r.
Se giusta tiit iora. de I'oss del col. (1. m.) S.
Tutto s' accomoda u. s. n\
A j'^ remedi a tut foi"a ch'a Toss del col. (piem.)
S. A gK e u. s. w.
Tut s' agiusta tora 1' oss del col. (piem.) S.
Tutto .v' accomoda u. s. ir.
A tuto gh' h rimedio fora die 1' osso del colo.
(v.) Fiir Alles gibt's Hiilfe, ausser fiir den
Halsknochen.
Tuto se giusta fora che 1' osso del colo. (v., v.
trst.j S Tutto s' accomoda u. s. w.
932. Was man nicht im Kopfe hat, muss
man in den Beinen haben.
Wosmar niiet in Kuuepf hot, mufiiuar in Benna md.
hou. (frk. H. S.)
Wos mer nit in Koupf hat, nuisz mer in di
Fosz' hob'n. (frk. M.) Was man nicht im
Kojjf hat, tnuss man in den Filssen hahen.
Wer kein' Gedanken hat, muss Bein' haben.
(mrh. E.)
Wat en net am Kapp hiujt, muss en an de
BSn hun. (mrh. L.)
Was mer im Kopfe nich hat, muss mer in'n
Beenen haben. (sii. A.)
Was man nicht im Kopf liat, muss man in od.
Fiissen haben. (bair.)
Wea "s nid in Kopf hod, dea^ muasz 's in di
Fiasz horn, (ndo.) Wer's nicht im Kopf hut,
der 7nuss es in den Fiissen hahen.
Wer ke Sinn hed, hed Fiiesz. (schwei. A.)
Wer kein Gediich/niss hat, hat Fiisse.
Wer nit Chopf het, da het Fiiesz. (schwei. S.)
Wer nicht Kopf hat, der hat Fiisse.
Was der Cliopf ('A'o^j/y) verfjisst, miiesse fmiissen)
d' Fuess (die Fiisse) entgelte (entgelten).
(schwei. Z.)
Wos ma nid in Koubf hod, niuis mar in Fiassn
holjm. (st.) S. Was man nicht im Kopf
u. s. u\
Wat me net eg'ne Kopp hat, moss men egen pd.
Beng han. (nrli. A.)
Wat m'r net em Kop hat, dat moss ni'r en de
15een han. (nrh. IJ.)
Wad em ned am Hift huot, mes em an de
Feszen hun. (nrh. S.) S. Wos wer u. s. tr.
Watt'n in Kopp nich hatt, miiit'n in d' Ben
hiimm. (ns. A.)
Wer 't nich in Kopp hatt, miitt 't in 'n Fot'n
hebbn. (ns. A.) >S'. Wed' 's u. s. w.
De 't nich inn Koppe hett, de mutt et in de
Fote hebbn. (ns. B.) S. Wed' s u. s. w.
Wat man nich in 'n Koppe het, motet de Beine
nalangen. (ns. ha. G. u. G.) Was 7nan nicht
im Kopfe hat, miissen die Beine nachholen.
Wat de Kopp vergettet, mrittet de Faute no-
halen. (ns. L.) Was der Kopf vergisst, mils-
sen die Fiisse nachholen.
Wat en nich in Kopp hett, mot en in de Fot
hebben. (ns. M.-Str.) S. Wos mer >i. s. u\
De 't neet in de Kopp hett, moot 't in de Fo-
ten hebben. (ns. ofs.) S. Wed' •.? u. s. v).
Wat man nich in'n Kopp het, dat mot man in
de Fote hebben. (ns. O. R.) S. Wos mer
u. s. ?r.
Was man nicht im Kopf hat, muss man in
den Fiissen haben. (ns. Pr.)
Kopf 932.
— 507
934 Krahe.
Wat me nit im Koppe hatt, mott me in den
Fiiuten haun. (ns. W.) S. Wos miir u. s. w.
Wat men innen Koppe ni hett, mot men innen
Foiiten liabben. (wstf. Dr.) S. Wus mcr
u. s. w.
Wat me nit innen Koppe het, dat mot me in-
nen Feiiten liabben. (wstf. P.) S. Wos vier
u. s. ti\
dt. Wat men niet in bet boofd hceft, dat moeten
de beenen misgelden. Was man nicht im
Koi^fe hat, das miissen die Beine enti/elten.
dii. Hvad man ikke bar i Hovedet, det maa man
have i Fodderne. *S'. Wos mer u. s. w.
IIW. Dat som ein inkje heve i llovudet, lyt ein
liava i F0terne. ;S'. Wos mer u. s. ir,
Dat ein inkje heve i Hansen , fser ein hava i
Foten, Wus man nicht in der Hirnschale
hat, muss man iin Fuss haben.
fz. Les jambes portent la faute de la tete. Die
Beine tragen die Schuld des Kopfes.
Les jaml)es patissent ponr la tete. Die Beine
leiden fur den Juq]/.
nf. Qwand on n'a nin dr 1' tiesse, i fat avu des
jambes. (vv.) Wenii man nicht Kopf hatt
muss man Beine haben.
sf. Lou qni n'a pas cap, qu' aye canies. (Brn.)
Wer nicht Kopf hat, habe Beine.
it. Chi non ha ccrvello, abbia gamlte. Wer kein
Gehirn hat, habe Beine.
Chi ha poca memoria, abbia buone gambe.
Wer wenig Gedachtniss hat, hahe gute Beine.
mi. Chi unn' ha ghiudiziu, agghia gambe. (crs. m.)
Wer nicht Versfund hat, habe Beine.
Ch n' ha zarvell, eva gamb. (rom.) S. Chi non
ha cervello u. s. w.
Chi non ha testa, abbia gambe. (t.) S. Lou
u. s. 10.
ni. Chi n' n' ha zruell, hap-i gamb. (em. B.) S.
Chi non ha cervello a. s. lo.
Quand che nol serf il chiaf, servin lis giambis.
(frl.) Wenn der Kopf nic/it dient , dienen
die Beine.
Abbia gamb chi no gh' ha bunna memoria.
(1. m.) Habe Beine, icer kein gates Gedacht-
niss hat.
Chi a nen d' servel , aliia ganbe. (piem.) *S'
Chi non ha cervello u. s. w.
Chi a nen d' testa, abia ganbe. (piem.) S.
Lou u. s. w.
Chi no ga testa, abi gambe. (v.) S. Lou u. s. ic.
Chi ha mal cervello, ha d'aver buoni piedi. si.
(npl.) Wer schlechtes Gehirn hat, muss gute
Fiisse haben.
Qui hat mala conca, tenzat bonas cambas. (sa.
L.) Wer schlechten Kopf hat , habe gute
Beine.
933. Wer keinen Kopf hat, braucht kei-
11 e n Hut
He that bath no head needs no hat.
eu.
Qui n'a point de tete n'a que faire de chaperon, fz.
Qui n'a point d' tiesse n'a qu' fer d'bonnet. (w.) nf.
Wer keinen Kopf hut, braucht keine Miltze.
On n'a qu' fer d'on chapai qwand on n'a nolle
tiesse. (\v.) Man braucht keinen Hut, wenn
man keinen Kopf hat.
A riin, faou pa saou.s.so. (Lgd.) Zu Nic hts sf.
braucld man keine Sauce.
A rii.s iiianda, faou pa me.ssajhe. (Lgd.) Hat
■man Nichts zu schicken, braucht man keinen
Boten.
Hon no hia cap, no cal sombrero, (val.) Wo es lui.
keinen Kopf gibt, ist kein Hut nothig.
Quern nao tern cabecja, nao ha mister carapucja. pt.
Wer keinen Kopf hut, braucht keine Pudel-
miitze.
934. Eine Krahe hackt der anderen die
Aug en nicht a us.
Eine Krahe beisst der anderii kein Auge aus. md.
(mrh. E.)
Es hackt keine Krahe der andern ein Auge
aus. (sa. A.)
Eue Kroh hoackt der andern nicht die Ogen
aas. (schls.;
Es Ijisst kei Giickelhun d"n annern di Auwen
uiy. (thr. R.) Es beisst kein Gackelhuhn
dem andern die Augen aus.
Ein Kab hackt dem andern die Augen nicht od.
aus, (bair.)
Uan Kra peckt dar ouniiau d' Augn nid aus.(st.)
Eng Raaf l>eckt de anger gen Og us. (urh. A.) pd.
Ein Rabe hackt dem andern kein Auge aus.
VAin Krohe peck d'r Ander keen Ohg us. (nrh.
D.) Eine Kriihe hackt der andern kein
Auge ans.
In Kro i)alvt der andrer net de Ugen ousz.
(nrli. S.)
Eine Krieje backet der andern de Agen nich
ut. (ns. ha. G. u. G.)
64*
Krahe 934.
— 508
935 . Krankheit.
Een Krei hakt de anner keen Oog ut. (ns.
hist.) S. Ehn Kmhe u. s. ic.
De ene Krei hakkt nig de annere de Og-en ut.
(ns. hist. A.) Die eine Krahe huckf nichf
der andtm die Augen aus.
Een Krei bitt de anner de Ogeu neet ut. (ns.
ofs.) Eine Krahe heisst der undern die Au'/en
nicht aus.
Eene Kreih hackt de aniiern de Oogcn nich
ut. (ns. P.)
Enne Kragge hacket der anderen kenn Auge
nut. (ns. W.) S. Ehn Krahe u. s. v\
Ene Kraige bitt der anneru kain Oge ut. (wstf.
Mrk.) S. Eine Krahe heisst u. s. w.
De eiue Kragge hakelt der annern ken Auge
int. (wstf. T.) Die eine Krahe hackt der
andern kein Auge aus.
dt. De eene kraai pikt de andere geene oogen uit.
iS^. De ene u. s. w.
De eene raaf pikt de andere geene oogen xal.
Der eine Rabe hackt dcm undern die Aufjen
nicht aus.
en. One crow will not pick out another crow's eyes.
Crows do not pick out crows' eyes. Krahen
hacken Krahen die Aur/en nicht aus.
Hawks winna pike oot hawk's e'en, (scho.)
Falken hacken Falken die Augen nicht aus.
Corbies dinna pick out corbies' e'en, (scho.)
Raben hacken Raben die Augen nicht aus.
fs. Ian Kriak hakket jii ofider at Uug eg iiiitj.
(A.) Eine Krahe hackt der andern das
Auge nicht aus.
Ian Kriak haksat jii oodar at Hugh egh iitj.
(F.) S. Ian Kriak hakket u. s. w.
De ihne Krage hacket de ausere da Ugene hi
litt. (M.) S. De ene u. s. w.
len Kreek hakked' niin Oog lit iip di iid'er.
(S.) *S^. Ehn Krohe u. s. ir.
da. Den ene Ravn hugger ikke 0iet ud paa den
anden. Der eine Rabe hackt dem andern das
Auge nicht aus.
Den ene Ravn hugger ikke Oiuene ud paa den
anden. S. De eene raaf u. s. to.
is. Enginn rafu kroppar (hoggur) annars augu ut.
Kein Rabe hackt des anderen Augen aus.
nw. Dan eine Ramnen hogg inkje Augat or hinom
(or dan andre). S. Den ene Ravn hugger
ikke 0iet u. s. w.
SW. Den ena korpen hackar ej (iute) ut ogat pa
den andra. .S". Den ene Ravn hugger ikke
0iet u. s, w.
Ena Korpen hugger intet gifirna Ogat vth pa
dben andra. Ein Rule hackt dem andern
nicht gem das Auge aus.
Corvus corvi oculuni non eruit. It,
Cornix cornici nunquam effodit ocellum.
Un corbean n'arrache point I'oeil a I'autre. fz.
Ein Rabe reisst dem andern nicht das
Auge aus.
Les corbeaux ne crevent pas Ics yeux aux cor-
beaux. Die Raben hacken den Raben die
Augen nicht aus.
Corvi con corvi non si cavano gli occhi. S. it.
Corbies u. s. w.
Corbi cun corbi, 'un si cavanu gli occhi. (crs.) mi.
S. Corbies u. s. ic.
Corvi con corvi non si beccan gli occhi. (t.) S.
Corbies u. s. ic.
Corvi con corvi no se cava i ucci. (v. trst.) S. ni.
Corbies u. s. ic.
Ciiorve CO cuorve non se cacciano 1' uocchie. 3l.
(npl.) S. Corbies u. s. iv.
Corvu cu corvu nun si scippanu 1' occhi. (s.)
8. Corbies u. s. w.
Corvu cum corvu non sinde bogat s'oju. (sa. L.)
Rabe hackt (dem) Raben nicht das Auge nus.
Corbs en corbs no piquen. (val.) Raben hacken llll,
nicht an Roben.
Corvos a corvos nao se tir;io os olhos. S. Cor- pt.
bies u. s. w.
De cosario a cosario no se pierden sino los bar- sp.
riles. Zwischen Coi-saren gehen nur die
Fdsser verloren.
Corbu la corbu nu scote ochi. Rabe hackt (dem) ysl,
Raben nicht die Augen aus.
9.35. Lange Krankheit, sichrer Tod.
LangeQuinen is de wisse Dod. (ns. B.) Langes-pA.
Krdnkeln ist der sichere Tod.
Lange Quienen is de gewisse Dod. (ns. hist.)
S- Lange Qtdnen u. s. w.
Lang Kwynen is wisse Dood. (ns. Hrab.) Langes
Kr'dnkeln ist getoisser Tod.
De lange ziekte is de gewisse dood. Die lange dt.
Krankheit ist der gevisse Tod.
An lung Leegar, an wassen Duas. (A., F.) Ein fs.
langes Lager, ein gewisser Tod.
Lang 8yge er vis Dod. Lange Krankheit ist da.
sicherer Tod.
Krankheit 935.
— 500 —
938 Kreuz.
Den laiig-c Syge er den vissc Dod. S. De lange
u. s. tc.
Laugh Siwghe ter wiss Doodli. (ada.) ,6'. Lany
Syc/e n. s. v.
UW. Ei g-omol tiykja er ein visser Daude. Eiiie
alte Krankheit ist ein (jeKisser Tod.
SW. Long sot ar saker dod. S. Lang Syije n. s. iv.
Lang'her siwkdonibir ;er wis.ser dodher. (asw.)
<S'. Lang Syge u. s. u\
It, Egrum (Aegnini) prolixe nianet expirati<j (ex-
spiratio) tixe. (mlt.)
fz. De longne maladie Fin de la vie. Vo^i langer
Krankheit Ende den Lebens.
it. Malatia longa, niort siciira. (ni. 1.)
ni. Malatia longa, inorte sicura. (v.)
si. Malatia longa, morti subita. (s.) Lange Krank-
heit, plotzlicher Tod.
]ni. Malaltia Uarga (Llarga malaltia) paienta de la
mort. (neat.) Lange Krankheit Vericandte
des Todes.
pt. 5Ial prolongado, murte no cabo. Fortgesetzte
Krankheit, Tod am Ende.
O mal largo e a morte no cabo. l}ie Krank-
heit lang und der Tod am Ende.
sp. jMal largo y mnerte en cabo. Lange Kra.iik-
heit und Tod am Ende.
Dolencia larga y niuerte encinia. Lange Krank-
heit und Tod darauf.
Enfermedad larga, mnerte al cabo. Lange
Krankheit, Tod am Ende.
Quien ha el nial que suele, de e.se nniere. Wer
eine geicohnte Krankheit hat, .s-tirbt daran.
936. Nimm das Krautlein, so dti ken nest.
(It. Het kruid, dat men kent, behoort men aan zij-
nen vinger te binden. Das Kraut, icelches
man kennt , muss man auf seinen Finger
binden.
fz. Herbe co)igneue soit ))ien venue. Bekunntes
Kraut set iciUkommen,
L'herbe qu'on cognoit on la doit bien lier a
son doigt. S. Het kruid u. s. n\
Lerbe que len conoit, doit len lier a sun oil.
(afz.) Das Kraut, das man kennt, soil man
auf sein Auge binden.
nf. Mets su t' dogt 1' yei-jje que te conos. (R.)
Thv^ auf deinen Finger das Kraut, das du
kennst.
I u' faut nictte sus sin dogt Que d'luerbe qu'on
connot. (w.j Man muss auf seinen Finger
nur Kraut legen, das man kennt.
I n' faut jamais mette su .s' doigt tiiuon de
riiierbe qu'on connoit, (vv. M.) Man muss
auf seinen Finger nivmals anderes Kraut
legen, als das man kennt.
On deou coellie e ligua a son lUgt L'herbe que sf.
on cougneis porte proffict. (Gsc.) Man muss
das Kraut, das man als nutzenbringend
kennt , i)jl'deken und auf seinen Finger
binden.
Jn t' coneg, herbeta, que t' dius moradux. (neat.) llll.
Icli kenne dich, Krautlein, du heisst Ma-
joran.
937. Hinteim Kreuz versteckt sich der
Ten f el.
Hinter's Kreuz versteckt sich der Teufel.
De duivel zit achter het kruis. Der Teufel dt.
sitzt hinter dem Kreuz.
The devil lurks behind the cross. Der Teufel 611.
lauei't hinter dem Kreuz.
The devil sits behind the cross. S. De duivel
u. s. w.
Bag Korset skjuler Fandeu sig.
(la.
Derriere la cruix souvent se tient le diable. fz.
Jliuterm Kreuz halt nich oft der Teufel auf.
])etras de la creu esta i" diable. (neat.) Hinter lin.
dem Kreuz befndet sich der Teufel.
Detras de la cruz esta el diablo. S. Detrds sp.
a. s. tt\
938. Wer's Kreuz hat, der segue t sich.
Wer iin Kohr sitzt, schneidet sich die Pfeifen
wie er will.
De beim Weiwaszer as, de sent sech. (mrh. Ij.) md.
Der beiiu Weihioasser ist, der segnet sich,
Bar's Kriitz in llangen hat, sajent sich arscht
in. (thr. K.) Wer's Kreuz in Hdnden hat,
segnet sich erst ein.
Wer in Kohren (im KohrJ sit/A, hat gut Pfei- od.
fen schneiden. (bair.)
Wer di Peitsch-u hfiut, knallt.iopf. N.) Wer die
Peitsche hat, knallt.
Wer im Rohr sitzt, hat gut PJ'eifen schneiden.
(schwb.)
Kreuz 938.
510 —
938 Kreuz.
pd. Wa et Kriitz en der Hand hat, da sahnt
sich dermet. (urli. K.j Wev das Kreuz in
der Hand hat, der setjnet sich dantit.
Wer 't Krutz hat, segeut sick. fns. A.)
De't Kriitz hett, aegent sik to eerst. (ns. ]}.)
Wer das Kreuz hat, segnet sich zuerst.
De inn Reite sitt, hett got Pipen snidn. (ns. B.)
;S'. Wer in libhren u. s. w.
Wer 't Kriize het, dei segent sek. (ns. ha. G. ii. G.)
Wer dat Kriize het, dei sent sek dermee. (ns.
ha. G. u. G.) Wer das Kreuz hat, der ser/-
net sich damit.
Wer det Gliicke het, segnet sek est. (ns. ha.
G. u. G.) Wer das GliicJc hat, ser/net sich
zuerst.
Dee 't Kriiilz hett, segent siek. (ns. Hnib.)
De 't Kriis hett, segnet sick to erst. (ns. O. J.)
S, De 't Kriitz u. s. w.
De in 't Reit sitt, het god Pipen sniden. (ns.
O.J.) S. Wer in Bohren u. s. w.
De 't Kriiz het, segnet sick toerst. (ns. O. R.)
S. De't Kriitz u. s, v.
De in 't Reit sitt, het good l^iepen snien. (ns.
O. St.) S. Wer in Rbhren u. s. w.
Wer's Kreuz hat, der segnet sicli zuerst. (ns. Pr.)
Wei 't Kriiiize hat, de seggent sick. (ns. W.)
Wei in den Rohren sittet, kann sick Piepen
schnieden , osse liei will. (ns. W.) Wer im
Rohre sitzf , kann sich Pfeifen schneiden,
icie er will.
Den Korset haver, signer sig selv forst. .S. Die dii.
het kruis u. s. ic.
Den som har korset i handen, signar sig forst SW*
sjelf. Wer das Kreuz in der Hand hat, seg-
net sich zuerst selbst.
Dhen som haar Korszet i Handen, han signar
sigh nar han wil. Wer das Kreuz in der
Hand hat, der sefjnet sich icenn er icill.
Godt att sitta i vassen och skara pipor. Gut
ini Rohr sitzen und Ffeifen schneiden.
dt. Die bij de vlesch zit, zegnet zich zelven. Wer
hei der Flasche sitzt, segnet sich selbst.
Die aan de lade zit, zegnet zich het eerst.
Wer an der Lade sitzt , ser/net sich zuerst.
Die in het riet zit, heeft goed pijpen maken.
Wer im Rohr sitzt, hat gut Pfeifen machen.
Hy heft gnet pypen, hy sit raiddels int riet.
(ah.) Er hat gut pfeifen, er sitzt mitten
im Rohr.
Die het kruis heeft, zegent zich zelven eerst.
(vl.) Wer das Kreuz hat, segnet sich selbst
zuerst.
Die in 't riet zit, maekt pypkens. (vl.) Wer
im Rohr sitzt, macht Pfeifchen.
en. I '11 christen my own child first. Ich ivill mein
Kind zuerst taufen.
fs. Dii heest gud piip'en, satst uun-t Raid. (A.)
Du hast gut pfeifen, sitzest im Rolir.
Diar nun 't Raid sat, hea gud piipin. (F.) Wer
im Rohr sitzt, hat gut pfeifen.
Bos apud acervnm. It.
Qui tient la poisle par la queue, il la tourne fz.
par ou il luy plaist Wer die Pfanne am
Griff halt, dreht sie vie er icill.
Qi tient la pael par la cone si la tourne o\i il
voet. (afz.) 8. Qui u. s. w.
Qu ten la sartan per la quoue, la viro vonte sf.
vou. (nprv.) 8. Qui u. s. w.
Chi ha la mcstula in niano, fa la minestra a it.
suo modo. Wer den Riihrloffel in der Hand
hat, macht die Suppe trie er will.
Chi ha la coltolla e il pane, taglia le fette come ml.
gli pare, (crs.) Wer das Messer und das
Brot hat, schncidet die Scliniflen, vie es
ihra gut diinkt.
Chi ha u pane, po da la fetta. (crs.) Wer das
Brot hat, kann die Schnitte geben.
Ave la mescula in t' al nian (rom.) Das Ruhr-
srJieit in der Hand hnben.
Chi ha il mestnlo in mano, fa la minestra a
suo modo (a modo suo). (t.) S. Chi ha la
mestola u. s. tv.
Chi gh'ii la mescola in ma, fa la polenta a so nl.
mod. (1. b.) Wer das Riihrscheif in der
Hand hat, macht die Polentn wic er will.
Quel che gh'a in ma el cassiil, el menestra
come 'I vol. (1. b.) Wer die Kelle in der
Hand hat, richtet an, wie er will.
Chi a r a el cassul an man, a la toira com a
veul. (piem.) S. Quel che gh'a u. s tc.
Chi ga la mescola in man, fa la polenta a so
modo. (v.) <S. Chi gh'a la mescola u. s. ii\
Chi la menestra menestra a so modo. (v.)
We7''s anrichtet, richtet's nach seiner Art an.
Chi ga la mescola in man, missia a suo modo.
(v. trst.) Wer das RUhrsrheit in der Hand
hat, riihrt line er uill.
Chi ga el menestradur, no lo cede volentieri a
gnissun. (v. ver.) Wer die Herrsrkfft hat.
trift sie freiwillig Niemand ob.
Kriechen 939.
511
840 Krug.
939. Blut kriecht, wohin es nicht^gehen
k a n n .
pd. Dat Blot krnppt, dar 't nich gan kann. (ns. B.)
Das Blut Icriecht, wo's nicht gehen kann.
Dat Bloot krupt, claar et nig gaan kann. (ns.
hist.) S. Dat Blot u. s. w.
Wo't Blood nich gahn kann , kinppt et doch.
(ns. Hnib.) Wo's Blut nicht gelien kann,
kriecht es doch.
Dat Blood kruppt, wai' 't neet gahn kann.
(ns. ofs.) S. Dat Blot u. s. w.
Dat Blot kruppt, war't nich gan kan. (ns.
O. J.) S. But Blot u. s. w.
War 't Blood nich geiht, dar kruppt 't doch.
(ns. O. R.) Wo das Blut nicht ;jeht, da
kriecht es doch.
Wo dat Blaut nich hen loopen kann, do kruppt
et hen. (wstf. lit.) Wo dus Blut nicht hin-
laufcn kann, da kriecht es hin.
Ba 'et Blaut nitt hen gan kann, da kriipet et
hen. (wstf. Mrk.) Wn dus Blut nicht hin-
yehen kann, da kriecht es hin.
(It. De liefde krnipt, waar zij niet gaan kan. Die
Liehe kriecht, iro sie nicht (jehen kann.
en. Love will creep where it cannot go. Liehe
kriecht, loohin sie nicht ffehen kann.
Kindness will creep where it may not gang.
(scho.) S. Love u. s. w.
Is. Diar't Bind egh gongt, diar kreapt at dach. |
(A., F.) S. War't u. s. u'.
dii, Hvor Blodet ei kan gaae hen, der kryljer det
hen. *S'. Ba u. s. n\
SW. Bloden kryper der han ei kan ga. S. Dat
Blot u. s. n\
(WosserJ, bis a Henckel verloirt fverlierfj.
(schls.)
Der Kruk git su lange znm Burne (Brunnen),
bisam (his ihiiij dar Henkal abbricht. (schls. B.)
D'r Kruk gat so lang ze Wasser bis a z'rbreclit.
(thr. R.)
Der Krug geht, wie man spricht, so lang zum od.
Brunnen, bis er bricht. (bair.)
's Hefadl ged sou lonng zan Prinddl, pis 's
pricht. (st.) Das Hdflein yeht so lanye zum
Briinnlein, his es hricht.
Da Krog get asuh lang zo dV Baag, Bos 'a pd,
brech d'r Hals od'r d'r Kraag. (nrh. E.) S.
Der Krug yeht so lanye zum Bach u. s. v.
De Kraug geit sau lange tan Water, bet he
brekt. (ns. ha. G. u. G.)
De Putt geit so hang to Water, bet he brickt
(bet'r dat Oer af is), (ns. hist.) Der Topf
yeht so lanye zu Wasser, his er zerhricht
fins das Ohr ah istj.
De Krukk geit, so lange to Vater, bit en brikkt.
(ns. hist. A.)
De Putt geiht so lang to Water, bet am 't Ohr
av is. (ns. Hmh.) Der Topf yeht so lanye
zu Wasser, bis ihm 's Ohr ah ist.
De Kruk geit .so lang to Water, bit se breckt.
(ns. ofs.)
De Kann' geit so lang to Wata, bett se det
Oeha valeat. (ns. Pr.-O.) Die Kanne yeht
so lanye zu Wasser, his sie das Ohr ver-
liert.
De Kraus gett sau lange te Waater, bitt' e
bricket. (ns. W.;
Dat Krausken gett sau lange te Waater, bitt
et te Grunde gett. (ns. W.) Das Kriiylein
yeht so lanye za Wasser, his es zu Grande
yeht.
De Kraug geit sau lange tern Watere, bit hei
bricket. (ns. W. Uppland.)
940. Der, Krug geht so lange zu Wasser,
bis er zer bricht.
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er
zerbricht.
Der Kiiig geht so lange zu Wasser, bis er den
Boden verliert.
md. Der Krug geht so lange zum Bach, Bis er bricht
Hals Oder Krag'. (mrh. E.)
Der Krug geht so lange zur Trank', Bis er
bricht Hals oder Henk". (mrh. E.)
De Kro get eso lang op de Bur bis e brecht.
(nirh. L.) S. Der Kruy yeht so lanye zum
Brumien u. s. w.
Der Krug giht (yehtj su (so) lange zum Woasser
De kruik gaat zoo lang te water tot zij breekt. <lt,
De kruik gaat zoo lang te water tot zij bar.-t
(dat zij eindelijk breekt). Der Kruy yelit
so lanye zu Wasser, his er sprinyt (dass er
endlich zerhricht.
De kruik gaat zoo lang te water, tot er het
hengsel afvalt. Der Kruy yeht so lange zu
Wasser, his der Henkel ahyeht.
Also lanck gaet di kruick to water, dan si
brickt. (avl.) So lange yeht der Krvy zu
Wasser, his er zerhricht.
De kanne gaet zoo lang te water tot dat ze
eens breekt. (vl.) Die Kanne yeht so lunge
zu Wasser, his sie einmal zerhricht.
Kriig 940.
- 512
940 Krug,
en. The pitcher does not go so often to the water
but it conies home broken at last. Der Krity
ijeJit nichf so lange zuiu Wasser, ohne niclit
enfUich zerhrochen heinizukehren.
Oft goes the pitcher to the well, but at last co-
mes broken home. Oft r/elif. der Krug zum
Brunnen, aber endlich kehrf er zerhrochen
heim.
A pitcher, that goes often to the well, is bro-
ken at last. Ein Krug, der oft zum Brun-
nen gelif, u-ird endlich zerhrochen.
The stoup that gaes aft to the well, comes
hame broken at last, (scho.) Der Krug, der
oft zum Brunnen geht , kommt zuJetzf zer-
hrochen heim.
dil, Krnkken gaaer saa Ijeiige til Kilde. til liun faacr
Knjek. Der Krug geht so Jange zum Brun-
nen, bin er ehien Sprung bekommf.
Krnkken gaaer saa lasnge til Vands, indtil der
kommer orelns hjem. _Der Krug geht so
langezumWa user , his er ohne Ohren heimkom int.
Krnkken gaaer saa l?engc til Kilde, at den
kommer Jiankelos hjem. IJer Krw/ geht so lange
zum Brunnen, his er ohne Henkel heimkommt.
Kilde gangen Kanne kommer ofte brndden
hjein. Die zum Brunnen gegcmgene Kanne
kommt oft zerhrochen heim.
Kelldhcgaangheu Kanne kommer ofthe brodlien
hieiii. (adii.) S. Kilde u. s. v.
is. 15rnnnganngnl fata kemnr 0})t brutiu heim Dn-
F.imer, der zum Brunnen geht, komiat oft
zerhrochen heim.
llW. Kruldca gjeng so lengje til Kjelda, at ho kjem
eingong havlans heim. Der Krug geht so
lange zum Brunnen, his er ehimal henkellos
heimkehrt.
SW. Krnkan gar sa lange efter vatten, tills hon
gar sonder. Der Krug (Topf) geht so lange
nach Wnsser, his er enfzwei geht.
Krukan g.nr sa iJinge till brunnen, till dess hon
sprickor. Der Krug (Topf) geht so lange
zum Brunnen, bis er zerhricht.
Krukan gar sa lange till brunnen , att hon en
gang gar (hon gar en gang) sonder. Der
Krug (Topf) geht so lange zum Brunnen,
dass er ein Mai enfzireigeht.
Krukan gar sa lange til Bruus, hon far en
gang (omsijdi r) en knack. Der Krug (Topf)
geht so lange zum Brunnen, (dass) er ein
Mai (zuletzf) einen Sprung hekommt.
It. Ollula tnm fertur ad aquam quod fvacta re-
fertur. (mlt.)
Amphora fontivaga redit hand semper sine
pl.-iga (mlt.)
II Krug vonnni aschi gitg tier V Ana , toccli' CW.
el rumpa. (obi.)
Taut va la cruche r'l I'eau qu'a la fin (qu'enlin) fz.
elle se brise (casse). So lange geht der
Krug zum Wasser, dass er am Ende (zu-
letzf) zerhricht.
Taut va le pot ;"i I'eau qu'il brise. So lange
geht der Tojjf zu,m Wasser, dass er zerhricht.
Tant va la cruche a la fontainette, Qu'elley
laisse le manche on I'oreillette. So lange
geht der Krug zum Briinnlein, dasft er Hen-
kel oder Olir dart I'dsst.
Taut sonvent va le pot a I'eau que I'anse y
demeure. So oft geht der Topf zum Was-
ser, dass der Henkel dort hleiht.
Tant net (va) le pot a leue (al ewe) que il pece
(qu'il brise). (afz.) S. Tant va le pot u. s. w.
Tant va pot a I'eve que brise. (afz.) >S'. Tant
va le pot u. s. to.
Tant va le pot (li poz) an puis que il ((uasse
(qu'il brise). (afz.) So lange geht der Topf
zum Brunnen, da.^s er zerhricht.
Taut all' vn V buiro a yau , qn'all finit par lit'.
s'ci)autrcr. (pic. St.-Q.) ^S'. Tant va la cruche
a I'eau h. s. n\
Di (A) foice do jionget, onn' cmche portant s'
casse. (w.) Durch Schopfen hricht ein Krug
d'irh entzn-ei.
[ fret tant di s' coutai qu' i n'aret pus qu' ine
lialmette. (w.) Er icird's so lange mit sei-
nem Messer machen, his er nur noch eine
schlechte Klinge hat.
Tant va 1' cruche a i' iean, qu' a 1' fin de fin
elle se casse. (w. M.) S. Tant va la cruche
a I'eau u. s. %r.
II a tant fait di s' coutia, qu' i n' a pus qu'
one lambosette. (\v. N.) Er hat's so lange
mit sein em Messer gemacht, dass er nur noch
eine schlechte Klinge hat.
Tan ba la crugue a la hontanete, Que y lesche s{.
la carbe I'aureliette. (Gsc.) S. Tant va la
cruche a la fontainette u. s. ir.
Tant va de fes lou broc a 1' aygo, que lou
bousson r y resto. (nprv.) So viel Mat geht
die Kanne zum Wasser, dass der Deckel
dort hleiht.
Tanto va la secchia al pozzo, che ella vi la- it.
scia il manieo. So lange geht der Eimer zum
Brunnen, dass er den Henkel dal'dssf.
Vaso che va spesso a fonte, Ci lascia il manieo
o la fronte. Oefass, das oft zum Quell geht,
Idsst den Henkel oder das Mundstuck dort.
Krug 940.
513 —
942 Krumm.
mi. Afforza d'ancla a la funtana a secchia si rompe.
(crs. s.) Durcli vieles (lehen zum Quell zer-
hricJit der Eimer.
E secc e va tant volt a e pozz, che una qnelca
volta iii lassa e mandgh. (rom.) Der Eimer
yeht so viel Mul zuiii Brunnen, dass er ein
Mai den Henkel dortl'dsaf.
E va tant la seccia a e pozz, ch una quella
volta I'ai lassa e mandgh. (rom.) So viel geht
der Eimer zum Brunnen, dasn er ein Mai
den Henkel dal'dsst.
Tanto va 1' orcio per 1' acqna, che egli (e') si
rompe. (t.)
Tante volte al pozzo va la secchia, Ch' ella vi
lascia i! mancio o 1' orecchia. (t.) So viele
Male f/eht der Eimer zum Brunnen, doss er
den Henkel oder das Ohr dnlasst.
Tante volte va la brocca a la fonte, insino che
si smanica o si rompe. (u.) So viel Male
gelit der Krug zum Quell, hiss dass er den
Henkel verliert, oder zerbrichf.
ni. La va tant al poz la segia, Che a la fin la
perd r oregia. (1. m.) So lange geht der
Eimer zum Brunnen, dass er am Ende das
Ohr verliert.
La sia a forssa d' ande ant el poss, a finlss per
perde el maul (_j'orie). (piem.) Durch Gehen
zum Brunnen verliert der Eimer zuletzt den
Henkel (die Ohr en).
La seccia (El secliio) va tanto in (al) pozzo
fin che la (fin ch'el) ghe lassa el ('1) manego.
(v.) S. Tanto va la secchia u. s. w.
si, Tanto va la lancella (dintro) a lo puzzo (pe fi)
che nee lassa la maneca. (npl.) S. Tanto va
la secchia u. s. w.
Tantu va la quartara all' acqua, tinu chi (sinu
ca) si rumpi. (s.)
Im, Tantas vegadas va 1' canti a la font, que s'
ti-enca. (neat.) So viel Male geht der Krug
zum Quell, dass er zerhricht.
Tantes voltes va el canter a la font, ques deixa
lansa 6 el coll. (val.) So viel Male geht der
Krug zum Quell, dass er den Henkel oder
Hals dart Icisst,
pt. CJantaro que vai muitas vezes a fonte, ou deixa
a aza ou a fronte. S. Vaso u. s. ic.
sp. Tantas veces va el cantaro -a la fuente qiie
alguna se quiebra. ;S'. Tantas u. s. w.
Tantas veces va el cantaro a la fuente, Que
dexa el asa 6 la frente. S. Tantes voltes u. s. w.
Cantaro (Cantarillo) que muchas vezes va a la
fuente, 0 dexa el asa o la fruente. (asp.)
S. Vaso u. s. w.
941. KrummeBaume tragensovielObat,
als die geraden.
Kroget Trse bserer og gode Frugt. Krummer da*
Baum tragi uuch gutes Obst.
Kroget Trse bser undertiden god Frugt. Krum-
mer Baum trdgt mitunter gutes Obst.
Krokutte Kvister bera beste Bseri. Krumme nw.
Strducher tragen die besten Beeren.
Krokigt trad bar v)ck god frukt. S. Kroget SW.
Tree barer u: s. w.
Krokot trii bar och god frukt. S. Kroget Tree
bcerer u. s. w.
Bois inutile porta fruict precieux. (afz.) Vn- fz.
niitzes Holz trdgt kostbare Frucht.
Rego torto , bon bla porto. (Lgd.) Krumme 3f.
Furche trdgt gutes Korn.
Kego touerto, bouen blad pouerto. (nprv.) S.
Rego n. s. io.
942. Krummes Holz gibt auch gerades
F e u e r.
Krummes Holz brennt so gut wie gerades.
Scheiwe Dinger halt (holt) ak Water, (ns. ha. pd.
G. u. G.) Schiefe Gefdssse halten auch
Wasser.
Eyn kram Holtz brent so wal, als eyn recht
Holtz. (wstf. Mst.) S. Krumvies Holz brennt
Men kan van ki-omme houten nog wel een regt dt.
vuur stoken. Man kann von krummen Hdl-
zern auch ein gerades Feuer machen.
Een krom hout brandt zoowel als een regt.
S. Krummes Holz brennt u. s. ro.
So wel berrent een crom haut als een rechte.
(avl.) S. Krummes Holz brennt u. s. w.
Crooked logs (sticks) make strait (even) fires, en.
Krumme Scheite (Reiserjmachen gerade Feuer.
Kroget Tr* varmer ogsaa. Krummes Holz da>
wdrmt auch.
Kroget Trae giver og gode Kul. Krummes Holz
gibt auch gate Kohlen.
Et kroget Trie giver saa godt Kul, som et ret.
Ein krummes Stiick Holz gibt so gut Kohlen,
wie ein gerades.
Krokigt trad duger ocksa att branna kol af. SW.
Krummes Holz taugt auch um Kohlen davon
zu brennen.
65
Krumm 942.
— 514 —
945 Kiiehe.
Krokot wedli gieer och godli kohl. S. Kroget
Tree giver u. s. w.
It. Aeque pars ligni cuivi ac recti valet igni. (mlt.)
fz. De torte buche fait Ten droit feu. Von krum-
inem Scheite macht man gerudes Feuer.
Buche tortue fait boii feu. Gekrihnmies Scheit
macht gutes Feuer.
Torte buche fest dreit feii. (afz.) Ki-umiiies
Scheit macht gerades Feuer.
sf. Bouesc touert fa fuec drech. (nprv.) S. Torte
u. s. w.
it. Lu lignu stortu s'adrizza a lu focu. (si. s.)
Das krumme Holz wird gerad im Feuer.
pt, A lefia torta 6 bilorta 6 fogo a aposta. (gal.)
Das krumme oder gebogene Holz macht das
Feuer gerade.
94.S. Kriippe! will iramer vorantanzen.
dt* Kreupel Avil altijd v66rdanseii.
fz. I gn' i o pas apr^s ein boiteux pour vouloir
dansier. (nf. pic.) Keiner will so tanzen wie ein
Lahmer.
944. Fette KiJche, niagere Erbschaft.
Wer viel tafelt, macht kurzes Testament,
md. Eng f^tt Kechen m6cht e moert Testament,
(mrli. L.) Fine fette F'ilche macht ein ma-
geres Testament.
od. Fette Kiichen, mager Erbe. (schwb.)
pd. Is de Ktikke fett e 'west, sau weerd de Nohloth
mager sien. (ns. W.) 1st die Kilche feft ge-
wesen, so wird der Nachlass mager sein.
dt. Vette keuken, magere erfniss.
Maekt men vette keukens, mager ert. (vl.)
Macht man fette Kilche, mageres- Erhe.
en, A fat housekeeper makes lean executors. Fine
fette Haushalterin macht magere Testamenfs-
voUstrecker.
SW. Ju fetare koket ar, desto magrare blir testa-
mentet. Je fetter die Kilche ist, desto ma-
ger er wird das Testament.
fz. Grasse cuisine, maigre testament. Fette Kiiehe,
mageres Testament.
Grand ch^re petit testament. Grosses Wohl-
lehen, kleines Testament.
Jou trobi en un instrument, A grano chero sf.
petit testament. (Arm.) Ich hahe in einer
Schrift gefunden: auf grosses WohUehen
kleines Testament.
Crasse cousine, magre testamen. (Gsc.) S.
Grasse u. s. w.
Cucina grassa, magra eredita. '••
Grasso piatello e niagro testamento. Fette
Schilssel und mageres Testament.
Grassa cucina, magro testamento. (t.) S. Grasse i^tti.
M. S. IV.
Grasso piatto, magro testamento. (t.) Fette
Schilssel, mageres Testament.
Cusen'na grassa, testament magher. (em. P.) ni.
S. Grasse u. s. w.
Cusina grassa, testamento magro. (v.) S.
Grasse u. s. w.
Bona vita e tristo testamiento. (npl.) Gates si.
Lehen und erharmliches Testament.
Cucina grassa , magru testamentu. (s.) S-
Grasse u. s. w.
Grassi spisi, magru testamentu. (s.) Reichliche
Ausgahen, magres Testament.
Padedda rassa, testamentu lanzu. (sa. L., S.)
Fetter Topf, magres Testament.
Boa nieza, mao testamento. Guter Tisch, pt.
schlechtes Testament.
Buena oUa y mal testamento. Guter Topf sp.
und schlechtes Testament.
945. Kleine Kiiehe macht grosses Haus.
Engi Chuchi, witi Spiicher macht die chliine od.
Buure riicher. (schwei.) Fnge Kilche, iveiter
Speicher macht die kleinen Bauern reicher.
De kleine keuken heeft het huis groot gemaakt. dt.
Die kleine Kilche hat das Haus gross gemacht.
Petite cuisine agrandit la maison. lUeine Kilche fz.
vergrossert das Haus.
Cuisine estroite fait batir grande maison. (afz.)
Fnge Kilche hilft grosses Haus haiien.
Petite cousyne he gran I'houstau. (Gsc.) Kleine sf.
Kiiehe macht das Haus gross.
Pichoto cousino fai 1' oustaoii gran. (Lgd.) S.
Petite cousyne u. s. w.
Pichoiino couzino fa 1' houstau grand, (nprv.)
S. Petite cousyne u. s. w.
La cucina piccola fa la casa grande. (mi. t.) it.
Die kleine Kiiehe macht das Haus gross.
La cusina picola fa la casa granda. (v.) S. La ni.
cucina u. s. w.
Kiiche 945.
— 515
948 Kuh.
si. I^a cuciiia picciola f;i la casa graiine. (npl.)
jS. La cucitta jjiccula u, s. w.
Cuciua picciula fa casa gi'anni. (s.)
Sa coghina minore faghet sa domo manna,
(sa. L.) S. La cucina piccola u. s. u\
sp. Magra olla y gordo testamento. Magerer Topf
und feties Testament.
9i6. La on sont les poussins la ponle a
les yeux. (fz.) iVo die KiJchlein sind, hat
die Henne die Augen.
it. Tia pecora guarda sempre se ha dietro Tagnello.
(mi. t.) Das Schaf sieht immer nach, oh es
das Lamm hinter sick ha,t.
ni. La pegora la varda se ga va die '1 so pegori,
6 la mama el s6 fioli. (1. b.) Das Schaf
sieht, oh es hinter sich seine Schilfchen hat,
und die Mutter ihre Kinder.
La piegora varda sempre se ghe va drio Fagnelo.
(v.) Das Schaf sieht immer, oh das I^amm
ihm nachlavft.
pt. Onde a gallinha tem os ovos, Ik se Ihe vao os
ollios. Wo die Henne die Eier hat, dahin
wend en sich ihre Augen.
Ay ten a gallena os olios do ten os ovos. (gal.)
Da hat die Henne die Augen, wo sie die
Eier hat.
947. Alte Kuh gar leicht vergisst, Dass
sie eiu Kalb gewesen ist.
Die Schwieger weiss nicht, dass sie Schunr
gewesen.
od. Die Kiih denkt nicht, dass sie ein Kalb ge-
wesen. (schwb.)
pd. De Kuh es vergeten, dat se en Kalfken wohr.
(nrh. M.) Die Kuh hat vergessen , dass sie
ein Kalhchen ivar.
De Ko vergitt dat se een Kalv west is. (ns.
hist.) Die Kuh vergisst, dass sie ein Kalb
gewesen ist.
Yergitt de Koh, datt see Kalv wasen is? (ns.
Hnib.) Vergisst die Kuh, dass sie ein Kalb
geii'esen ist?
De Koh vergittet jiimmer dat se en Kalf ge-
wesst is. (ns. W.) Die Kuh vergisst immer,
dass sie ein Kalb gewesen ist.
(It. De koe is vergeten, dat zij een kalf geweest
is. Die Kuh hat vergessen, dass sie ein Kalb
geivesen ist.
The priest forgets that he was clerk. Der en.
Priester vergisst, dass er junger Geist-
licher war.
A Kil wal egh wed, dat 's Kualw weeshen hea. fs.
(F.) Die Kuh tvill tiicht icissen, dass sie
Kalb gewesen ist.
Koen liar glemt at huu var (en) Kalv. Die da.
Kith hat vergessen, dass sie (ein) Kalb war.
Koen vil ikke vide af, at liun har vseret Kalv.
Die Kuh ivill nicht wissen, dass sie Kalb
gewesen ist.
{)a6 vill ekki k^rin muna, a(3 hun hefir kalfr is.
veriS. Es will die Kuh nicht daraii denken,
dass sie Kalb gewesen ist.
Opt gleyinir hun kussa {jvi, a9 hun var kalfur.
Oft vergisst die Kuh, dass sie Kalb war.
Kui kjem inkje i Hug, at ho var Kalv. Die nw.
Kuh erinnert sich nicht, dass sie Kalb war.
Ante quod exstiterit nurus, socrus inuida norit. It.
(mlt.)
Non uult scire socrus quod fuit ipsa nurus. (mlt.)
II est advis a vielle vache qu'elle ne fust one- fz.
ques veau. Es ist die Meinung der alien
Kuh, dass sie nie Kalb war.
I vec no i se ricorda de es stat gioin. (ni. it.
1. in.) Die Alien erinnern sich nicht, dass
sie jivng gewesen.
I vecci no se ricorda d'esser stai zoveni. (v.) ni.
S. I vhc u. s. w.
Pensa, taruni, quaun' eri sarmentu. (s, C.) Sl.
Denke daran, Rebe , als du Weinranke
warst.
Njio se lembra a sogra, que foi nora. S. Die pt.
Schwieger u. s. w.
No se acuerda la suegra, que fue nuera. S. sp.
Die Schicieger u. s. tv.
948. Dem die Kuh ist,dernimmtsiebeim
Sch wanz.
Bam die Kuu es, dar fasze ban Schwaanz oo. md.
(frk. H.) Wem die Kuh ist, der fasse sie
beim Schivanz an.
Wann de Kuh hart, dar kriegse bein Schwans.
(Hrz.) Wem die Kuh gehort, der krieg' sie
beim Schivanz.
•s Hest: warn de Ku is, dar zise hem Zale.
(schls. B.) Es heisst: icem die Kuh ist, der
zieh' sie beim Schwanz.
Wen de Kuh hert, der krieg se a an Schwanze.
(W. E.) S. Wann u. s. w.
65*
Kuh 948.
— 516
949 Kuh.
pd. Weill <le Koli hoht, da krit se met den Hohiier.
{urh. K.) Weill die Kuh ijeJiort , der kricjt
sie bei den Hornem.
Wen de Kuh tugehort, deu halt se bei de Start,
(nrh. M.) Wem die Kuh (jehort, der halt
sie heiiit Schwanz.
Wen de K6 hort, de fast se an'n Stert. (ns. A.)
Wem die Kuh yehurt , der fusst sie um
iSchivanz.
De de Koh hort, fat se bi'n Steert. (ns. B.)
Weill die Kuh yehbrt, fasst sie beim Schtcanz.
Wene de Kau heart, dei grip' er na'n Swanze.
(ns. ha. G. u. G.) Wem die Kuh yehort, der
greif ihr nach dem Schwanze.
Denn de Koh hort, de fat se bie 'n Steert. (ns.
ha. V.) Wem die Kuh fjehort, der fasst sie
beim Schtcanz.
Wem de Ko tohort, fattet se Inn Swans, (ns.
hist.) S. De de Koh u. s. w.
Dem de Ko tohort, de fattet se bi de Horen.
(ns. hist.) Wem die Kuh f/ehorf , der fasst
sie bei den Hornem.
Yen de Ko tohort, nimint en bi de Swans, (ns.
hist. A.)
Dem de Koh toohort, dee faat't see by den Steerd.
(ns. Hmb.) S. Denn de Koh u. s. to.
Den de Koh hort, de faat't se bi'n Stiirt. (ns. O.)
S. Denn de Koh u. s. %(■.
De de Koh hort, faat se bi de Stert. (ns. ofs.)
S. De de Koh u. s. w.
De de Ko tohoert, fat-t se bi den Stert. (ns.
O. J.) S. De de Koh u. s. w.
Wem de Kan gehort, dei packt er biem Zagel.
(ns. Pr.) Wem die Kuh yeliort , der packt
sie beim Schwanz.
Weill de Koh gehoiirt, de krieget se bie den
Ilornern. (ns. W.) S. Wem de Koh u. s. w.
Weane de Ken hooret, dai mot se be'i'n Swans
pakken. (wstf. Dr.) Wem die Kuh yehort,
der muss sie beim Schwanz packen.
Diam de Kau hoert, dai grip se bira Stiarte.
(wstf. Mrk.) Wem die Kuh (jehort, der greife
sie beim Schtcanze.
dt. Dien de koe toekomt, die vat haar bij den
staart. Wem die Kuh zukommt, der fasst
sie beim Schwanz.
Dien de koe toekomt, die vat haar bij de
hoornen. Wem die Kuh zukommt, der fasst
sie bei den Hornem.
eilt Let him that owns the cow, take her by the
tail. Lasst den, der die Kuh zu eigen hut, sie
beim Schwanze nehmen.
He that aughts the cow, gaes nearest the tail.
(scao.) JJer, welcher die Kuh zu eigen hat,
gehl dem Schirunz am n'dchsten.
Diar a Kiiii tnhiart, nanit-s bi a Hurner. (A.) fg.
Dem die Kuh zugehorf, [der) nimmt sie bei
den Hornem.
Diar di Kii tojerd, mei hoor bi Hiiuren nem.
(S.) Dem die Kuh zugehort , (der J mag sie
bei den Hornem nehmen.
Han maa til llumpen , som Keen eier. Der da«
muss zum Schwanz, der die Kuh besitzt.
Han har Ret til Kumj)en, som Koen eier. Der
hat ein Jtecht auf den Schwanz, der die
Kuh besitzt.
Han (Then) seal (scall) tijl (til) Halen (Hallen),
ther (som) Koon eyer (eyaer). (ada.) S. Han
maa u. s. w.
Hann, i?) kunna eigir, gongur luVlanum nrostnr. is.
(fser.) S. He that u. s. to.
Dan som eig Kui, kann og halda i Unmpa. UW,
Wer die Kuh besitzt, kann sie awh am
Schwanz halten,
Han maste til rnmpan , som koon ager. S. SW.
Han maa n. s. w.
Thfen skal til rnmpona, som kona feghir. (asw.)
S. Han maa u. s. ir.
Vir (Is), bos (;st cujus, ad caiidam se gerit It.
hujns. (mlt.)
Buccnla fit cnjus, ad caudam se gerit hujus. (mlt.)
A qui est r asne, si le tienne par la queue, fz,
[Vem der Esel gehort, der halte ihn beim
Schwanze,
Qui aura .son foul, si le lie. (afz.) Wer seinen
Narren haben icird, binde ihn.
De caou sera 1' aze, qe lou leve per la couo. sf.
(Lgd.) We7n der Esel gehort, der fiihre ihn
am Schwanze fort.
De qu sera 1' aze, que lou leve per la quoiie.
(nprv.) S. De cdou u. s. w.
Chi ga '1 can, se lo cliiapa per la coa. (ni. v.) it.
Wer den Hand besitzt, kriegt ihn beim
Schwanze.
949. Die besteKuh geht nicht zuMarkt.
9 Gut Kii siicht ma' in Stal. (frk. H.) Eine md.
gute Kuh sucht man im Stall.
A guuta Kuu suchtmer in Schtoul. (frk. H. S.)
S. 9 O-H u. s. w.
De beste Koh geit nicli to Markt. (wstf. Mst.) pd.
De beste koeijen (paarden) vindt men op den dt.
stal, en slimme krengen langs den weg. Die
Kuh 949.
517 —
951 Kuh.
besten Kiihe (Pferde) findet man im Stall
und avi We^e scldechte Luder.
De beste stuurlui staan aau wal, De slechte
vindt meu overal. Die besten Steuerleute
stehen am Ufer, die schlechten findet man
ilberall.
He siitt dat an as de Ko dat nee Door. (ns. hist.)
Er sieht das an, ivie die Kuh das neue Thnr.
Eiueu ansehen wie die Kuh das griiue (rothe)
Thor (das bunte Stadtthor). (ns. Pr.)
He kickt em an wie de Koh dat hohe Dohr.
(ns. Pr.-W.) Er guckt ihn an, icie die Kuh
das hohe Thor.
da. God Ko kommer ikke i 8altbotten. Gate Kuh
kommt nicht in''s Pokelfass.
fz. On ach'teie les bons ch'vas so sta. (nf. w.) Die
guten Pferde kauft man im Stalle.
950. Er sicht's an, wie die Kuh ein neu
S c h e u e r t h o r.
Er steht wie die Kuli vor deni neueu Thor.
md. Ar glotzt "n on", wi "s Kalb ;i ncu-s Thor.
(frk. M.) Er sieht ihn an, wie da/i Kalb
ein neues Thor.
A sihts an, wie die Kuh a neu Thor. (schls.)
Es sieht's an, loie die Kuh ein neues Thor.
A sitte se on , as wi de Ku a noi Sdiointur.
(schls. B.) Er sieht sie an, vie die Kuh ein
neues Scheunthor.
od. Er bad's angschaut, wie d'Kuh a neus .Stadel-
thor. (bair.) Er hat's anyesehen, irie die
Kuh ein neues Scheunenthor.
Er schauts an, wie di Kua a neus Tlior. (ndii.)
S. A sihts u. s. w.
Etwas ansehen wie die Knli das neue Stadel-
. thor. (opf. N.)
Er luget wie eine Kuh in cine neue Tliflr (ein
altes Scheurthor). (schwci.)
Uann aunschann win di Kui a naigs Toa. (st.)
Einen anschauen, wie die Kuh ein neue^ Thor.
Wie die Kuhe ein neues Stadlthor (Scheunen-
thor) ansehen. (tir.)
pd. Ha sulid (Ha steit un kick) we 'nen Oos op en
neu Door. (inh. K.) Er sieht (steht mid
gucktj u:ie ein Ochs auf ein neues Thor.
He steit on kickt, wie en Kuh vor en Dohr.
(nrh. jVI.) Er steht und guckt, irie ehie Kuh
vor eine in Thor.
E segt (kleag Jin de Warlt) waa en Kea
(Uessen) weder e noa Duer. (nrh. S.) Er
sieht (klug in die Welt) wie eine Kuh (ein
Ochs) nach einer neuen Thiir.
He kick't an ass d' Ko dat nie Daor. (ns. A.)
Er guckt's an, wie die Kult das neue Thor.
He seeg mi an, as de Koh de Knaknhauer.
(ns. B.) Er salt mich an icie die Kuh den
Knochenhauer.
Hij kijkt erop als de koe (bet paard) op bet dt,
nieuwe hek. Er guckt das an wie die Kuh
(das Pferd) den neuen Zaun.
Hij staat ervoor en kijkt als eene koe voor
een muizenhol. Er steht davor und guckt
wie eine Kuh vor eine in Mauseloch.
Ill liikket iiiis an Kiiii tu an nei Baasdor. fs.
(A.) Er guckt wie eine Kuh nach der neuen
Statlthiir.
Lukki iish a Kil eftar a nei Baasder. (F.)
Gucken wie die Kuh nach der neuen StallthUr.
At see paa Noget, soni eu Ko paa en nymalet da.
I'ort. Auf etvas sehen xcie eine Kuh auf
ein neuangestrichenes Thor.
Han sier a en Ting lissom en Ko a et nyt
Lfej. (jut.) Er sieht auf Etnas, wie eine Kuh
auf eine neue Thiir.
Jju horlir a mig, sem kyr ;'i kvikindi. Da IS.
stierst mich an, vie die Kuh das Wild.
Dei glana som ei Ku paa ein nymaalad Vegg. uw.
Die reissen die Augen auf loie tine Kuh bet
einer neuangesfrichenen Wand.
9.31. Man heisst keine Kuh bunt, sie babe
denn einen Flecken.
Man lieisst keine Kuh Blasse, sie habe denn
einen Flecken.
Man sagt nicht zu der Kuh Blassle, wenn sie
nicht wenigstens einen Stern hat.
Wer nicht Buntge hei.ssen will, muss keine
Flecken haben.
Man heisset selten ein Kuh Ijlumlein, sie hab
denn einen bundten tleckeu. (ad.j
Man sagt keiner Kuh nBlas," wenn sie keineu md.
bat. (mrb. E.)
't Hescht keng KC Blimmchen, Des se hief e
weisze' Strimmchen. (mrh. L.) Es heisst
keine Kuh Blilmchen, sie habe denn ein
weisses Streifchen.
Ma" nennt kaa" Ku8 Blassl", wenn s- net 9* od.
weisss Fleckl" a' 'n Kopf hat. (bair. O.-L.)
Man nennt keine Kuh Blassle, wenn sie nicht
ein iveisses Fleckchcn am Koj^if hat.
Kuh 951.
— 518 —
951 Kuh.
Mar htilU selt-n a Kouh a Scheckla, wenn si
nit haut a Fleokla. (opf. N.) Man hci^^t
selten eine Kuh ein Schecklein, wenn sic
■ nicht ein Flecklein hat.
Man heisst keine Kuh Blassle, deiiu sic liab'
eiiis. (schwb. W.)
Mail sagt zu eincin wcii (nichtj n^lass" ausser V
liat a (ein) Stcnile (SiernleinJ am Hini
(Kopf). (sdiwb. W.)
Man sagt zu keim (keinem) Kalb „ Blassle",
das koinZoachaf/cein Zeichenj hat. (schwb.W.)
Es wird selten eiue Kuh gciianul Blum, sis
habe denn ein Blasli. (schwei.)
Mu seit e keir Cliue Bliisch ol si heig iippis
Wiisses. (schwei.) Man sagt zu keiner Kuh
riBldase^ oder sie hat eftoaa Weisses.
Man heisst keine Kuh Bliimlein, sie habe denn
ein Stenilein. (schwei. A.)
pd. Mr niinnt gehu Koh bonk, (jf se hat ocli Fljicke.
(nrh. D.) Man nennt keine Kuh bunt, oder
sie hat auch Flecken.
't Is gen Kuh bont, of se hiidd en Fleckske.
(nrh. Kl.) Es ist keine Kuh hunt, oder aie
hat ein Fleckchen.
Et hit kenn Kuh bont, of se bet ock ennen
Fleck, (nrh. M.) Es heisst keine Kuh bunt,
oder sie hat auch einen Fleck.
Dar heet keen Koh Btintje, oV se hett en
Plakken, (ns. B.) Es heisst keine Kuh
Buntche oder sie hat einen Flecken.
Dar ward keen Koh Blessd heten, of se iiett
wat Wittes vorn Kopp. (ns. B.) Es wird
keine Kuh Bldsse genannt, oder sie hat was
Weisses vor dem Kopf.
Dar heet keen Koh bunt o'r see hett enen
Placken. (ns. Hmb.) .S'. Dar heet u. s. w.
Dar heet geen Koh Blaar (Bless), of se hett
ok'n witt Haar. (ns. ofs.) Es heisst keine
Kuh Bldsse, oder sie hat auch ein iceisses
Haar.
Dar wart ken K6 Blessd heten, of se bet wat
wittes vor deii Kopp. (ns. O. J.) S. Dar
ward u. s. re.
Me hett keune Koh „Blassleiii", Sei hett dann
en Flecklein. (ns. W.) S. Man heisst keine
Kuh Bldsse u. s. w.
Me hett kaine Kan Bunte, ai-r se hiat ba en
Plack. (wstf, Mrk.) Man heisst keine Kuh
Bunte, oder sie hat ico einen Fleck.
Et het keine Kan Bimte, odder se hiat en
Plaksken. (wstf. S.) Es heisst keine Kuh
„Bunte" oder sie hat ein Fleckchen.
Men noemt geen koe bont, of er is eeu vlak dt.
aaii. Man nennt keine Kuh bunt, oder es
ist ein Fleck an ihr.
Men heet de koe niet bont, of zij heeft eeu
vlekje. Man heisst die Kuh niclU hunt, oder
sie hat ein Fleckchen.
Geene koe heel bont of ze is met vlekken.
Keine Kuh heisst hunt oder sie ist fleckij.
Men noemt nooit eene koe bont, of zij heeft
wel eeu vlekje. Man nennt niemals einc
Kuh bunt, oder sie hat iryend ein Fleckchen.
Men Scheldt geene koe biaar, of daar is wat
wits aan. Man schilt keine Kuh BlUsse,
oder es ist etwas Weisses an ihr.
Men heet geen paard bles, of het heeft wel wat
wits aan den kop. Man heisst kein Pferd
Bless, oder es hat irfjend etwas Weisses am
Kopf.
Ingen Ko hedder broget (Broge), udeii den bar da*
(uden bun haver) en Plet. Keine Kuh heisst
bunt (Bunte), ausser wenn sie einen Flecken hat.
Ingen ko kallas brokig, utan att hon bar nagon SW.
fiiick. Keine Kuh nird bunt jenannt, ausser
wenn xie irfjend einen Fleck hut
Ingen Koo heeler brokot, vlhan hon haar en
flack. S- Inyen Ko a. s, ir.
Oxen kalUis inte brokig oni del ej (innes- eu
flack pa lioiKjm. Der Ochse wird nicht bunt
yenannt , ivenn nicht ein Fleck an ihiu ije-
funden uird.
On n'lomme maie in vache joleie (rogette) fz.
qu'elle n'aie iue teche. (nf. w.) Man nennt
niemals eine Kuh scheckiy (rothlichj , wenn
sie nicht einen Flecken hat.
On ne diviss' nin d'one vache, s'ell' n'a one nf.
tache. (w. N.) Alan redet nicht von einer
Kuh, wenn sie nicht einen Flecken hat.
On ne dit djamai tsaille a na modje ke n'osse af.
koke tatza. (Pat. s.) Man sayt nie Gefleckle
zu einer Fdrse, die nicht einen Flecken hdtfe.
El mond no'l dis mai vaca, Che no ghe'n sia it.
na taca. (ui. 1. m.) Die Welt sayt nicht
Schecke, icenn kein Fleck da ist.
El inondo no diss vaca, Co no ghe n'e qualche ni.
taca. (v.) S. El mond u. s. lo.
No se dise mai vacalora, co no gh'in e qualche
pelo. (v.) Man sagt niemals Schecke, wenn
nicht einiye Kaare da sind.
Kuh 952.
519 —
953 Kvh.
952. Was liilft's, dass die Kuh viel Milch
g'ibt, we nil sie den Kiibel uinstosst?
od. Was hilft's wenn d' Chue vil Milch git, wenn
si de Chiibel wider umstosst? (schwei.)
pd. Wat holpt et, wenn de Kauh 'nen Emmer Melch
get, en me stfisst em 6m? (nrh. A.) Was
hilft es, wenn die Kuh einen FAmer Milch
yiht unci man stosst ihn umf
Watt helpt en 'n K6, wenn so 'n Emmer vtiU
melkt nn sleit'n in'n Dreck? (ns. A.) Was
hilft einem eine Kuh, wenn sie einen Eimer
voll Milch rjiht und atosst ihn in den Schmutz?
He makt et as de Koh, de en Stappen vull
Melk gift un mit de Fote wedder um stott.
(ns. B.) Er macht es wie die' Kuh, welche
einen FAiiier voll Milch <jiit und mif den
Filssen wieder unistosst.
He maakt dat as de Koh, dee enen Stappen
vull Melk givt un am mit 'm Foot wedder
unistott. (ns. Hmb.) Er macht das wie die
Kuh, die einen Eimer voll Milch giht und
ihn mit dem Fuss wieder umstosst.
Wat helpt et, wenn de Kaou en Emmer vull
Melke gifft un stott'n umme? (ns. L.) Was
hilft es, icenn die Kuh einen Eimer voll Milch
ffiht und stosst ihn umf
Wat iiclpt, de Koh gifft 'n Stappen vull Melk
linn sniitt 'n mit den Steert wedder uni. (ns. O.)
Was hilft's, die Kuh giht einen Eimer voll
Milch und wirft ihn mit dem Schwanze
wieder um.
Wat helpt't, de Koh gifft'n Emmer vull uu
smitt hum wer um. (ns. ofs.) Was hilft's,
die Kuh t/iht einen Eimer voll und wirft
ihn wieder um.
giht, vom sie sie selhst versch'dttet (wenn
sie den Kiibel mit dem Fuss in die Orube
stosstj.
Hvad hjelper del kon mjolkar, nar hon sjelf SW.
spjernar ut det? Was hilft's, dass die Kuh
Milch ffibt , wenn sie selhst sie ausschilttet?
Hvad gagnar att kon mjolkar val, nar hon sjelf
slar omkuU byttan? Was nutzt es, dass die
Kuh gut melkt, wenn sie selhst die Biitte
umivirft ?
953. Wenn die Kuh den Schwaiiz ver-
loren hat, nierkt sie erst, wozuergut
gewesen ist.
Et kiimmet emniol widder de Tied, boo de Koh pd.
des Steertes uoidig hilt, (ns, W.) Es kommt
ein Mai wieder die Zeit , wo die Kuh den
Schwanz nijthig hat.
De koe weet niet waartoe haar de staart dient, (It.
voor zij dien kwijt is. Die Kuh weiss nicht,
ivozu ihr der Schwanz dient, bevor sie ihn
verlnren hat.
Den tyt mochte noch commen, dat de koe
liueren steert soude behouwen. (avl.) Die
Zeit mochte noch kommen, too die Kuh ihren
Schwanz brauchen konnte.
dt. Wat baettet, dat die koe voele melcks geeft,
als syt weder omine stortet. (ah.) Was hilffs,
dass die Kuh viel Milch giht, wenn sie sie
wieder umstosst.
eil. The goat gies a giide milking, but she ca's
ower the cog wi' her feet, (scho.) Die Ziege
giht reichlich Milch, sie stosst aber mit ihren
Filssen den Kiibel um.
(lit. Hvad duer det, at Koeu malker vel og vfelter
Spanden? Was niltzt es, dass die Kuh gut
melkt und die Gelle umwirft?
is, LftiS sto3ar J)a8, J)6 kyriu mjolki vel , ef hun
fellir fotuna. Wenig hilft das, obschon die
Kuh gut melkt, wenn sie den Eimer umwirft.
nw. Dat hjelper litet, at Kui mjolkar, naar ho
spiller dat sj0lv (naar ho spenner Bytta i
KoU). Das hilft wenig, dass die Kuh Milch
Naar Koen liar mistet sin Hale, kieuder hun (la.
f0rst hvortil den var nyttig. Wenn die Kuh
ihren Schwanz eingebilsst hat, erkennt sie
erst, wozu er dienlich icar.
Koen veed ikke af, hvad liendes Hale duer til,
far hun har mistet den. S. De koe u. s. w.
End (Alt) komnier den Dag, at Koen har sin
Hale behov. Es kommt noch (stetsj der Tag,
dass die Kuh ihren Schwanz n'dthig hat.
Ee koniiner then Dagh, Koon thor sijn Hale
wedh. (ada.) Tmmer kommt der Tag, wo
die Kuh ihren Schwanz nijfhig hat.
Eiuhvorntiina kemur sa dagur, a3 kyrin J)arf is»
hala .sins viS. Ein Mai kommt der Tag, wo
die Kuh ihres Schiranzes bedarf.
Sa kemr dagr, a8 sviniS farf sins hala. Es
kommt der Tag, loo das Schwein seines
Schwanzes bedarf.
Naar Kui heve mist Rova, so ser ho kvat ho nw.
dugde til. Wenn die Kuh den Schwanz ver-
loren hat, so sieht sie, wozu er taugte.
Ahn kommer dhen tijd at Koon torff sin rumpa SW.
wedh. Es kommt nnch die Zeit, dass die
Kuh ihren Schicanz nothig hat.
Kuh 953.
520 —
957 Kxmst.
jEn kombir thsen dagher koon thorf sin stiserth
widher. (asw.) S. Ee u. s. w.
/
It. Cauda bos itenim qnod (qvod) eget, redit ilia
dieium. (mlt.)
fz, Une vache ne sceit que lui vault sa queue
jusques elle I'a perdue. Eiiie Kuh weiss
nicht was ihr Schwanz ihr gilt, bis sie ihn
verlnren hat.
it. L'asino non conosce la coda, se uon qaand' e'
uon I'ha. Der Esel erkennt den Schtvanz erst,
wenn er ihn nicht fmehrj hat.
mi. L'asiu non couosce la coda se non quand' non
riia piu. (t.) Der Esel erkennt den Schwans
nicht eher, als bis er ihn nicht mehr hat,
Gli asini non conoscon la coda se non quando
non Thanno. (t.) Die Esel erkennen den
Schuanz nicht eher, als bis sie ihn nicht
(mehrj haben.
ni. L' asen conoss la cua, quand no '1 ghe 1' a
pio. (1. b.) Der Esel erkennt den Schwanz,
wen7i er ihn nicht mehr hat.
J' aso a conosso nen soa c6a, ch' quand al Fan
pi nen. (pieni.) S. L'asin u. s. w.
si. S'ainu uon connoschet sa coa finzas qui non la
perdet. (sa. L.) Der Esel erkennt den Schivunz
nicht eher, als bis er ihn verloren hat.
S'ainu s'abbizat de su beranu da qui qu'est
passadu. (sa. L.) Der Esel bemerkt den
Friihling erst, nenn er voriiber ist.
954. A lie Kiihe sindKalber gewesen.
Es ist kein Rauni, der nicht zuvor ein .Straucli-
lein gewesen.
dt» De boom, daar gij uu vrucht van leest : Die
is weleer een rijs gewest. Der Baum, von
welchevi Ihr jetzt Fruclde les't, der ist vor-
her ein Beis gewesen.
da* Det er jo aldi-ig saa stor en Oxe, ban haver
jo vijeret en Kalv tilforn. Es ist niemals
ein Ochse so gross, dass er nicht ehemals
ein Kalb gev:esen ivare.
IIW. Gainle Kui heve og voret Kalv. Die alte Kuh
ist auch Kalb gewesen.
D' er ingen Stut so stor, ban ei var eiugong
Kalv. Es ist kein Ochs so gross, er war
einmal Kalb.
SW. Oxen bar ock varit kalf. Der Ochse ist auch
Kalb qewesen.
95.5. Wenig Kiihe, wenig Miihe.
Hot me net die Kiiii, Hot me a net die Miiii. md.
(frk. H.) Hat man die Kiihe nicht, hat man
auch die Miihe nicht.
Hab' i der Kiih' net, hab" i der Miih' net. (frk.
M.) Hdb' ich keine Kiih', hab' ich keine
Miih'.
Hab' ich nicht der Kiih', So hab' ich auch od.
nicht der Miih'. (schwb.)
Hett me d' Chile nid, so hett me d' Mile nid.
(schwei.) Hat man die Kiihe nicht, so hat
man die Miihe nicht.
De dar hett keene Koje, de hett ok keene Moje. pd.
(ns. B.) Wer da keine Kiihe hat, der hat
auch keine Miihe.
Wer wil hem keine Mole , Mot halen keine
Koie. (us. ha. G. u. G.) Wer will haben
keine Miihe, Muss hcdten keine Kiihe.
De dar hett geene Koje, hett ook geene Moje.
(ns. ofs.) S, De dar hett u. s. w.
Klein Gutt, kleine Sorge. (ns. W.)
Nae cows, nae care, (scho.) Keine Kiihe, keine eu.
Miihe.
Pen de bien, pen de soucy. Wenig Gut, wenig fz.
Sorge.
Poca hazienda, poco cuydado. S. Pen u. s. iv. sp.
956. Die Kunst ist lang, das Le ben kurz.
Kuusten er vid og bar liden Tid. Die Kunst da.
ist weit und hat wenig Zeit.
Kunsten er lang, og Livet er kort. Die Kunst llW.
ist lang und das Leben ist kurz.
Konsten iir lang, men lifvet kort. Die Kunst SW.
ist lang, aber das Lehen kurz.
Lifvet kort, konsten lang. Das Leben kurz,
die Kunst lang.
Ars longa, vita brevis.
It.
957. Kunst ist ein gu ter Zeli rp f ennig,
man trjigt nicht schwer daran.
Kun.st ist gut liber Feld zu tragen.
An Kunsten tragt man nicht schwer.
Kunst ist ein guter Zehrpfenning. (schwei.) od.
Geen beter reisgcld dan de kunst. Kein besser dt,
Reisegeld als die Kunst.
Kunst 057.
Kunst is ligt tc dragxii.
tracjeti.
- 521 —
060 Kiissen.
da. Kunst cr on god Tiereskilliiig, dim er lot at
baere. Kunst ist ein gutev Zehrscldllinr/, er
isi leichi zu tragen.
Konsth a3r Iseth at bserte. (adii.) S. Kunst
is u. s, to.
UTV. Kunst og Nseme er god Nista paa Vcgcn.
Kunst und GescMcklichkeit ist (jute Rehe-
kost auf dem Weg.
Kunsten er lett aa bera. Die Kunst ist leicht
zu tragen.
SW. Konsten ar en god tarepenning. Die Kunst
ist ein guter Zehrpfennig .
Konsten Jir ingen tung borda (iutet tuug att
bara). Die Kunst ist keine schwere B'drde
(nicht sclacev zu tragen).
Kunst ist leicht zu Eeu kort gebcd en ecn lange niaaltijd. lun dl.
kurz Gehet und eine lange Mahlzeit.
Korte missen en lange braadworstcn (soppen).
Kurze Messen und lange Bralwilrste ( Suppen).
Kort Messe (Prseken) — lang I'olse. Kurze (131.
Messe (PredigtJ — lange Wurst.
It. Ars neminem gravat.
Ars optimum viaticum.
Ars est portanti ievis (lenis) iiber (vber) ea sed
egenti. (mlt.)
fz, Mestie nou carquo. (sf. Brn.) Kunst hescJiwert
nicht.
958. Kurz Gebet, lange Mettwurst.
Kurz Gebet, lange Bratwurst.
Kurze Predigt, lange Bratwurst.
Kurze Predigt, lange Bratwiirste.
md. Korz Gebat, lange Bro-etwii-erst. (frk. H.)
Korz Gebat, lange Brotworscht. (Hrz.)
od. Kurz Gebet und lange Bratwiivst. (bair.)
Kurz Gebet, lange Wurst. (bair. L.)
Churzi (Kurze) Predigt, langi (lange) Broot-
wiirst (BratwUrst). (schwei.)
Churzi (Kurze) Rede und langi Brootw first, so
bend's (hahen's) d' Lilt (die Leute) gern.
(scliwei.)
pd. Vohl balden van en kort Gebett on en lange
Metworsch. (nrh. M.) Viel halten von ei-
nem kurzen Oehet und einer langen Mett-
wurst.
Kort Gebedd un lange Bratwust. (ns. hist.)
Kurz Gebet und lange Bratwurst.
Kott Gebad un en lange Braadwuss. (ns. Hnib.)
Kurz Gehet und eine lange Bratwurst.
Dem Bur es et van 'ner kuorten Priake un
'ner langen Metwuorst. (wstf. Mrk). Dem
Bauer ist es um eine kurze Predigt und eine
lange Meficursf.
Cuncio grata brcvis, longuni I'arcimcn agresti. It.
(mlt.)
Courtc messe et long diner. Kurze Messe und fz,
lange Mittagsmahlzeit.
Court sermon et long disner. Kurze Predigt
und lange Mittagsmahlzeit.
Cour sermoun e Ion dina. (I-gd.) S. Court sf.
M. s. w. [m. s. tc.
Court sarmon et long dinar, (nprv.) S. Court
Messa corta e lunga tavola. (mi. t.) Kurze it.
Messe und lange Tafel.
Minestra spessa e predica breve, (t.) Dicke mi.
Suppe und kurze Predigt.
Mncstra lissa c predica eiara. (em. P.) S.Mi- ui.
nestra u. s. u\
959. Kurz Gebet, tiefe Andacht.
Kurz gebet dcr liimcl port, (ad.)
Kort Bou — dyb Andagt. dii.
Stor Naud gjerer stutta Boner. Grnsse Noth inv.
viacht kurze Gebete.
St0rste Naudi gjerer stuttaste Bonerna. Die
grosste Noth maeht die kilrzesten Gebete.
Brevis oratio penetrat coelos. < It.
Coiirtes pri^res penetrant les cicux. Kurze fz.
Gebete dringen gen Himmel.
Conrte priere mounte au eeu. (Brn.) Kurzes 9f.
Gebet steigt gen Himmel.
La oraeion breve sube al cielo. Das kurze sp.
Gebet steigt gen Himmel.
9(10. Man kiisst das Kind o It uni dor
Mutter willen.
Man kiisst oft das Kind der Mutter wcgen und
die Amme um dcs Kindes willen.
Um des Kindes willen kiisst man die Amme.
Man kusset oft das Kind der Mutter wegen. (bair.) od.
Om des kinds wille kusst men de zoogster, S. dt.
Um des Kindes u. s. u\
60
Kiissen 960.
— 522
960 Kiissen.
Hij kusst het kind om der zoogster wille. Er
kiisst das Kind um der Avime willen.
Uit liefde voor den ridder kust de vrouw den
schildkuap. Aus Liehe zum Rltter kiisst die
Frau den Schildknappen.
Hy kust dat kint om der amme willen. (all.)
S. Hij u. s. w.
en. Many kiss the child for the nurse's sake. Viele
kiissen das Kind nm der Amme icillen.
Mony ane kisses the bairn for love o' the nurse.
(scho.) Mancher kiisst das Kind aus Liehe
zur Amme.
da. For Ammens Skyld kysser man Barnet. Um
der Amme willen kiisst man das Kind.
Mangen kysser Barnet for Ammens Skyld.
Mancher kiisst das Kind der Amme wegen,
Qwinnen kysser offthe Swennen fore Herren.
(ada.) Die Frau kiisst oft den Knappen
fiir den Herrn.
Mangcu klappcr barnet for ammans skull. SW.
Mancher liehkost das Kind um der Amme
willen.
Mangen (Qwinnan) kyszer (stundom) Swanen
for Herren. (asw.) Manche (Die Frau) kiisst
(mitunter) den Knappen fiir den Herrn.
Basiat armigerum foemina propter heruiu. (mlt.) It.
Pour Tamour du chevalier baise la dame I'e- fz,
cuyer. S. Uit liefde u. s. ic.
L'en dist que per le chevalier baise la dame
I'ecuier. (afz.) Man sagt, dass um des Hit-
ters willen die Dame den Knappcn kiisst.
Pour amour dou saint baise on les reliques.
(afz.) Aus Liehe zum Heilic/en kiisst man
die Reliquien,
Vie ben a la mama pr' amor dla tiola. (mi. it.
rom.) Der Mutter aus Liehe zur Tochter
wohl wollen.
Unick: WilLelm Baensch. Leipzig.
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