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Full text of "Sprichwörter der germanischen und romanischen Sprachen vergleichend"

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spkichwOetee 


DEK 


GERMANISCHEN  UND  ROMANISCHEN  SPRACHEN 


VERGLEICHEND  ZUSAMMENGESTELLT 


IDA  YON  DURINGSFELT) 


UND 


OTTO  FREIHERRN  VOiN  REINSBERG-DURINGSFELD. 


LEIPZIG. 

VERLAG   VON  HERMANN  FRIES. 

1872. 


Alle  Rechte  vorbehalten. 


SEINER    MAJESTAT 


DBM 


DEUTSCHEN  KAISER 


WILHELMDEM  SIEGREICHEN 


IHREM  HELDENKONIGE 


^  IS  TIEFSTER  EHRFUECHT  USD  LIEBE 


GEWIDMET 


DEN  HEKAUSGEBERN. 


Einleitung. 


Deit  dera  Jahre  1515,  wo  Eeasmus  seine  Sammlung  von  Sprichwortern  des  Alter- 
thums  (Adogiorum  collectanea)  in  Paris  herausgab,  sind  fast  in  alien  Landern  wieder- 
holte  Versuclie  gemacht  worden,  die  Spricliworter  der  verschiedenen  Volker  vergleichend 
zusammenzustellen. 

Bald  ist  es  eine  Auswahl  von  Sprichwortern  aus  nielir  oder  weniger  fremden 
Sprachen,  wie  sie  G.  Meueier  '),  Abbe  d'Humiere^),  der  als  Erzbischof  von  Avignon 
starb,  und  A.  Delanoue  ^)  in's  Franzosische,  G.Yareini  *)  in's  Italianisclie,  J.  Mapletoft  ^) 
in's  Englische  und  Wishraeath'')  in's  Malirattische  iibersetzt  verofFentlichten,  bald  sind 
es  analoge  Spricliworter  anderer  Vollcer,  welche  die  Herausgeber  von  Sprichworter- 
sammlunoen  im  Orioinaltext  mitoetheilt  haben. 

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So  hat  schon  der  beriihmte  Comendador  H.  Nunez  seinen  Refranes  o  Proverbios 
en  Castellano  (Madrid  1555),  viele  italianische,  portugiesische,  catalonische,  asturische, 
aragonische  und  galicische  Spricliworter  beigeniischt. 

E.  Tapp ')  verglich  die  deutschen.  A,  Monosini*)  die  italianischen  Sprichworter 
mit  den  altgriechischen  und  lateinischen ,  und  H.  Megisee's  Paroemiologia  Polyglottos 
(Lipsiae  1605)  sowohl,  wie  J.  Geutee's  dreibandiges  Florilegium  Ethic o-poUticum  nun- 
quam  antea  eclitum  i^Francofurti  1610 — 12)  entlialten  bereits  zahlreiche  Anfuhrungen 
aus  den  damals  verbreitetsten  Sprachen  des  Occidents  und  Orients. 

Professor  Mateas  stellte  seine  1630  zu  Kopenhagen  verofFentlichten  Proverhes, 
sentences  et  mots  doves  en  Franfais ,  Danois,  Italien  et  Allemand  in  vier  Columnen 
nebeneinander,  und  J.  Howell  fiigte  seineni  Lexicon  tetraglotton  (London  1660)  einen 


')  Recueil  de  Sentences  notables.     Anvers  1568. 
*)  Recueil  de  Proverbes  a  I'usage  des  ecoles.     Paris  1800. 

*)  Choix  de  Proverbes,  Maximes,  Sentences,  Adages  fran^ais  et  etrangers.     Paris. 
*)  Scielta  de'  Proverbi  e  Sentenze  italiani,  tolti  da  varie  lingue.     Venetia  1688. 
*J  Select  Proverbs.     London  1707. 
*)  Select  Proverbs  of  all  nations.     Bombay  1857. 

')  Eberhardus   Tappius    Lunensis   Germauicorum    adagiorum    cum  latinis    ac    graecis  collatorum 
Centuriae  septem,  ex  libera  argentina  in  aedibus  Wendelini  Richelii  1539. 
•)  A.  Monosinii  Floris  Italicae  Lingiiae  libri  novem.     Venetiis  1604:. 


VI  Einleitiing'. 

ganzen  Band  Sprichwortersammlungen  bei,  die  nach  den  Sprachen  geordnet  und  mit 
encflischer  Uebersetzung  versehen  sind. 

Auch  der  ehrenwerthe  Biirgermeister  Ch.  L.  Grubb  in  Kalmar  verfehlte  nicht, 
in  seinem  Penu  proverbiale  (Linkoping  1665)  die  schwedischen  Sprichworter  durch 
ahnliche  aus  andern  Sprachen  zu  erlautern,  und  Casten  Rabe  gab  zu  seinen  lateinischen 
Sentenser  (Goteborg  1807)  statt  der  Uebersetzung  die  analogen  Sprichworter  in  fran- 
zosischer,  deutscher  und  schwedischer  Sprache. 

In  neuerer  Zeit  haben  namentlich  G.  v.  Gaal  ein  Sprichworterhuch  in  seeks 
Sprachen  (Wien  1830),  Caeoline  Ward  eine  Sammlung  National  Proverbs  (London 
1842)  in  fiinf  Sprachen,  Fb.  L,  Celakowsky  eine  vergleichende  Zusammenstellung  von 
Sprichwortern  sammtlicher  slavischer  Volker*),  und  C.  Maein  „Spric]iw drier  und  Redens- 
arter/^  ^)  der  schwedischen,  lateinischen,  franzosischen,  deutschen,  italianischen  und  eng- 
lischen  Sprache  in  neben  einander  laufenden  Columnen  veroffentlicht. 

W.  K.  Kelly's  Proverbs  of  all  Nations  compared  (London)  ist  kaum  ein  Versuch 
zu  nennen,  und  C.  De  Meey's  Histoire  generale  des  Proverbes  (Paris  1828)  enthalt 
siebzehn  einzelne  Sammlungen  von  Sprichwortern  aus  ebensovielen  fremden  Sprachen, 
die  theils  im  Original,  theils  bios  in  franzosischer  Uebersetzung  mitgetheilt,  aber  nicht 
verglichen  sind.  Auch  H.  G.  Bohn's  A  Polygloit  of  Foreign  Proverbs  (London  1857) 
besteht  aus  sieben  getrennten  Sprichwortersammlungen,  welche  nur  durch  einen  ge- 
meinschaftlichen  Index  lose  verbunden  sind,  und  die  Sprichworter  aus  mehr  als  hundert 
Sprachen  und  Dialekten,  welche  die  Unterzeichneten  bisher  unter  verschiedenen  Titeln 
bei  H.  Fries  in  Leipzig  *)  erscheinen  liessen,  sind,  dem  Zwecke  dieser  Biicher  geniass, 
bios  in  deutscher  Uebersetzung  und  nur  in  wenigen  Fallen  zugleich  mit  dem  Original- 
text  angefuhrt. 

Eine  umfangreichere,  ausschliesslich  vergleichende  Zusammenstellung  von  Sprich- 
wortern in  mehr  als  sechs  oder  sieben  Sprachen  besitzt  demnach  noch  keine  Literatur 
der  Welt,  und  die  wiederholten  AuiForderungen,  die  von  uns  veranstalteten  Sammlungen 
im  Originaltext  zu  verofFentlichen,  bestimmten  uns  daher,  den  fiir  uns  so  schmeichel- 
haften  Wiinschen  nachzugeben.  Es  war  kein  leichtes  Unternehmen,  um  so  mehr,  da 
sich,  wie  es  haufig  bei  dergleichen  Biichern  zu  geschehen  pflegt,  die  Arbeit  unter  der 
Hand  zu  einem  ganz  anderen  Werk  gestaltete,  als  wir  Anfangs  beabsichtigt  hatten. 
Denn  aus  einer  vergleichend  geordneten  Aufeinanderfolge  von  Sprichwortern  aus  fremden 
Sprachen-  ira  strengen  Anschluss  an  unsere  bereits  gedruckten  Sammlungen  ward  ein 
vollig  selbstsfandiges  vergleichendes  Sprichworterhuch,  und  statt  der  etwa  hundert 
Sprachen  und  Dialekte,  denen  wir  unsere  Uebersetzungen  entnommen  hatten,  stieg  allein 


')  Mudroslovi  Narodu  Slovanskeho  ve  Ph'slovich.     V  Praze  1852. 

*)  Ordsprak  och  Talesattpa  Svenska,  Latin,  Franska,Tyska,  ItalienskaochEngelska.  Stockholm  1867. 

*)  Das  Cjprichwort  als  Kosmopolit.      Von  Ida  v.  Diiringsfeld.     3  Bde.     Leipzig  1863. 

Die  Fran  im  Sprichwort.     Von  O.  Frh.  v.  Reinsberg-Diiringsfeld.     Leipzig  1862. 

Internationale  Titulaturen.     Von  O.  Frh.  v.  Reinsberg-Diiringsfeld.     2  Bde.     Leipzig  1868. 

Das  Kind  im  Sprichwort.     Von  O.  Frh.  v.  Reinsberg-Diiringsfeld.     Leipzig  1864. 

Das  Wetter  im  Sprichwort.     Von  O.  Frh.  v.  Reinsberg-Diiringsfeld.     Leipzig  1864. 

Der  Mann  im  Sprichwort.     Von  O.  Frh.  v.  Reinsberg-Diiringsfeld  (druckbereit). 


Einleitung.  ^^n 

die  Zahl  von  Mundarten  der  germanischen  mid  romanischen  Volker,  in  denen  wir 
Sprichworter  gefiinden,  iiber  zweihundertunddreissig,  so  dass  wir  genothigt  wareu, 
die  Zusammenstellung  der  analogen  Sprichworter  aus  den  slavischen,  keltischen,  finnischen 
und  anderen  Sprachen  einer  spiiteren   Bearbeitung  vorzubehalten. 

Mit  der  Zahl  der  Sprarhen  wuclis  die  Sehwierigkeit  der  iibersichtlichen  Anord- 
nung  sowohl,  wie  der  Wahl  des  Materials. 

Man  hatte  uns  mehrfach  angerathen,  ein  gedrucktes  Verzeichniss  sammtlicher 
Kategorieen,  die  wir  bearbeiten  wollten,  an  geeignete  Personlichkeiten  zu  schicken  und 
diese  um  Ausf'ullung  der  Liste  in  der  Redeweise  ihres  Wohnorts  zu  bitten.  Dadurch 
wiirde  allerdings  eine  grossere  Vollstandigkeit  erzielt  und  der  Gewinn  fiir  Dialekt- 
kunde  bedeutend  erhoht  worden  sein,  aber  einerseits  ist  es  fast  unmoglich,  iiberali 
o;eeio;nete  fachkundio-e  Personen  zu  finden,  welche  sich  im  Interesse  eines  Buches  der 
Miihe  unterziehen  sollten,  gegen  2000  Sprichworter  aufzuschreiben,  und  anderseits 
hatte  auf  diese  Weise  leicht  der  eigentliche  Zweck  unseres  Werkes  fiir  die  Paromio- 
logie  und  Etlmographie  verfehlt  werden  konnen. 

Aus  einem  vergleichenden  Sprichworterbuch  soil  man  namlich  vor  Allem  erkennen, 
in  welcher  Fassung  das  oder  jenes  Sprichwort  bei  den  verschiedenen  Volkern  heimisch 
ist.  Es  kommt  also  darauf  an,  nur  solche  Sprichworter  darin  iuifzunehnien,'die  wirklich 
im  taglichen  Leben  gang  und  gabe  siud.  Wer  sich  aber  mit  clem  Sprichwort  beschaftigt 
hat,  weiss,  wie  schwer  es  oft  hiilt,  zu  einem  Sprichwort  das  analoge  in  einer  andern 
Mundart  zu  erfahren,  und  wie  haufig  die  blosse  Uebersetzung  des  Sprichworts,  das 
vielleicht  der  Bevolkerung  ganzlich  fremd  geblieben,  fiir  das  entsprechende  der  Gegend 
ausgegeben  wird.  Und  doch  ist  es,  namentlich  in  Grenzdistrikten,  wie  z.  B.  im  Luxem- 
burgischen,  nichts  Seltenes,  statt  des  in  den  iibrigen  Landern  gleichen  Stammes  iib- 
lichen  Sprichworts,  das  man  erwarten  sollte,  eine  Uebersetzung  des  analogen  Sprich- 
worts des  benachbarten  fremden  Stammes  einoebiiro-ert  zu  finden. 

Um  daher  vollig  sicher  zu  sein,  nur  echte  und  landeseigene  Sprichworter  zu  be- 
kommen,  beschrankten  wir  uns  grundsatzlich  auf  die  gedruckten  oder  handschriftlichen 
Sprichworter-Sammlungen,  deren  wir  habhaft  werden  konnten,  und  auf  die  allerdings 
oft  sparliche  Ausbeute  an  Sprichwortern,  welche  die  verschiedenen  Worterbiicher  von 
Sprachen  und  Mundarten  gewahren.  Dass  dadurch  manche  Mundarten  reicher,  manche 
weniger  vertreten  sind,  ist  natiirlich,  und  zahlreiche  Sprichworter  konnten  bios  in  der 
Schriftsprache  mitgetheilt  werden,  weil  sie  in  den  betreffenden  Sammlungen  nicht  im 
Dialekt  angegeben  sind.  Desto  mehr  bedauerten  wir,  das  mundartlich  so  reiche  Material, 
welches  dem  Wander'schen  Sprichworter-Lexicon  zugeflossen  ist,  ganzlich  bei  Seite 
lassen  zu  miissen,  weil  wir  schon  aus  den  ersten  Lieferungen  dieses  Werkes  ersahen, 
dass  es  zur  wissenschaftlichen  Benutzung  vollig  unbrauchbar  sei. 

Was  die  Kategorieen  selbst  anbetrifFt,  so  hatten  wir  uns  von  vornherein  eine  un- 
gefahre  Zahl  derselben  vorgenommen,  da  es  nicht  unsere  Absicht  sein  konnte,  den 
Umfang  unseres  Buches  unniitzer  Weise  auszudehnen,  ohne  dadurch  eine  absolute  Voll- 
standigkeit erreichen  zu  konnen,  die  ja  doch  bei  Sprichwortern  ein  fiir  alle  Mai  un- 
moglich bleibt.  Demgemass  haben  wir  bios  solche  Sprichworter  und  sprichwortliche 
Redensarten  gewahlt,  welche  entweder  sehr  verbreitet  sind,  oder  durch  die  Art  ihres 
Vorkommens  ein  ethnographisches  oder  linguistisches  Interesse  darbieten. 


Vni  Einleitung. 

Massgebend  bei  der  Wahl  der  dazugehorigen  analogen  Sprichworter  aus  andern 
Sprachen  und  Mundai'ten  war  uns  meist  der  Gedanke,  den  das  Hauptsprichwort  ausdriickt, 
nicht  die  wortliche  Fassung  desselben,  so  dass  oft  Sprichworter,  die  dem  Wortlaut  nach 
zusammengelioren,  ihres  verschiedenen  Sinnes  wegen  getrennt,  und  andere  wiederum, 
deren  Wortlaut  ganzlich  verschieden  ist,  ihrem  Sinn  nach  zusammengethan  werden 
mussten. 

Obgleich  es  sich  nun  hierbei  ofters  traf,  dass  manches  Sprichwort  dem  Gedanken 
nach  zu  mehreren  Kategorieen  gehorte,  so  gak  uns  doch  als  Kegel,  jede  Wiederholung 
eines  Sprichworts  moglichst  zu  vermeiden,  und  die  so  entstehende  Liicke  lieber  dadurch 
auszufiillen,  dass  wir  die  analogen  Sprichworter,  welche  zu  mehreren  Kategorieen  passten, 
gleichmassig  auf  diese  vertheilten. 

Der  Wortlaut  allein  wurde  nur  in  solchen  Fallen  Anlass  zur  Zusammenstellung 
ganz  gleiclier  Sprichworter,  wenn  diese  sich  zufallig  in  besonders  zahlreichen  Mund- 
arten  eines  und  desselben  Sprachstammes  vorfanden,  und  so  dazu  beitrugen,  dem 
paroraiologischen  Werke  zugleich  eine  philologische  Bedeutung  zu  verleihen.  Denn 
gerade  das  Sprichwort  in  seiner  Kiirze  ist  geeignet,  als  Polyglotte  zum  Studium  der 
Unterschiede  der  Dialekte  zu  dienen,  und  niit  geringer  Miihe  wird  man  sogar  die 
fremden  Sprachen  besser  verstehen  lernen,  wenn  man  ein  und  dasselbe  Sprichwort  in 
dem  ausserlich  anderen  Sprachgewande  immer  wiederfindet. 

Zur  grosseren  Erleichterung  fur  jeden  Nichtgelehrten,  der  sich  des  Buches  be- 
dienen  Avill,  sei  es  nun  zu  dem  angegebenen  linguistischen  Zwecke,  oder  behufs  der 
Vergleichung  der  ethnographisch-wichtigen  Veriinderungen  in  dem  Ausdruck  des  nam- 
lichen  Gedankens,  haben  wir  jedem  Sprichwort,  das  nicht  ganz  gleichlautend  mit  den 
Hauptkategorieen  war,  eine  deutsche  Uebersetzung  oder  die  Verweisung  auf  das  gleich- 
lautende  bereits  ilbersetzte  Sprichwort  beigefiigt.  Das  Lateinische,  ebenso  wie  das 
Altdeutsche,  das  hauptsachlich  fiir  den  Forscher  Interesse  hat,  haben  wir  als  unnothig 
uniibersetzt  gelassen,  die  llbrigen  Uebersetzungen  aber,  so  weit  es  irgend  zulassig 
war,  ohne  gegen  alle  deutsche  Sprachweise  zu  verstossen,  moglichst  wortgetreu  zu 
geben  versucht,  obgleich  manche  Sprichworter,  naraentHch  solche,  die  auf  Wort- 
spielen  beruhen,  sich  leider  nicht  so  iibersetzen  liessen,  wie  wir  es  wiinschten.  Dass 
wir  es  dabei  nicht  vermeiden  konnten,  haufig  Worte  anzuwenden,  welche  in  unserer 
heutigen  Gesellschaftssprache  als  nicht  sauberlich  genug  verpont  sind,  versteht  sich 
von  selbst,  da  wir  es  eben  mit  dem  Sprichwort  im  Munde  des  Volkes  zu  thun  hatten, 
und  das  Volk  den  derben  Ausdruck  hebt. 

Noch  bei  Weitem  schwieriger  war  die  Auordnung  der  Aufeinanderfolge  der 
Sprichworter  sowohl,  wie  der  Sprachen.  SoUte  die  nothige  Uebersichtlichkeit  erzielt 
werden  und  jedes  Sprichwort  leiclit  zu  finden  sein,  so  mussten  nicht  nur  die 
Kategorieen  nach  dem  darin  befindlichen  Hauptstichwort  alphabetisch  geordnet,  sondern 
auch  die"  Sprachen  und  Dialekte  alphabetisch  unter  einander  gesetzt  werden  und  dabei 
zugleich  die  nacli  den  Lchren  der  Linguistik  zusammengeliorigen  Mundarten  so  ver- 
bunden  bleiben,  dass  die  nachstverwandten  Sprachen  und  Dialekte  nicht  allzuweit  aus- 
einander  gelegt  wiirden. 

Um  dies  zu  ermoglichen,  und  z.   B.  das  Niederliindische  unmittelbar  auf  die  ihm 


Einleitung.  IX. 

so  nalie  stehenden  niederdeutscheii  Mundartcn  folgcn  lassen  zu  konnen,  wlililten  wir 
fur  diese  die  altc  Benennung  ..plattdcutsch",  iind  liir  jcncs  den  Ausdruck  „dietsch", 
der  in  Vlaemisch-Belgien  hiiufig  als  Gesammtbenennung  der  germanisclien  Sprache 
in  den  Niedcrlanden  angewaudt  wird.  Ebenso  mussten  wir,  um  die  verwandten  Sprachen 
der  iberisclien  lialbinscl  zusammenstellen  zu  konnen,  die  catalonisciie  Sprache  mit  dem 
ehemals  iiblichen  Namen  „limousinisch",  und  die  rumiinische  als  „walachische"  bezeichnen, 
die  proven^alische  Sprache  aber  als  „sudfranzosischen"  und  die  sardinische  als  „sud- 
italienischen  Dialekt"  anfuhren,  obgleich  beide  bekanntlich  einen  wohlbegrundetcn  An- 
spruch  darauf  haben,  fiir  selbststiindige  Sprachen  zu  gelten. 

Audi  das  Rhatoromansch  oder  Ladinische  haben  wir  deshalb  mit  „churwalsch" 
bezeiclmet,  um  so  mehr  da  es  seiner  sprachlichen  Entwickelung  nach  am  besten  hinter 
das  Lateinische  passte,  welches  als  Muttersprache  aller  romanischen  Muudarten  diesen 
voransteht. 

Da  das  Buch  zunachst  fiir  Deutschland  bestimmt  ist,  mussten  selbstverstandlich 
die  Sprichworter  in  deutscher  Sprache  den  Anfang  machen.  Der  verglcichende 
Charakter  des  Werkes  brachte  es  jcdoch  mit  sich,  class,  wo  ein  hochdeutsches  Sprich- 
wort  fehlte,  ebenso  gut  eins  in  einer  deutschen  Mundart  oder  einer  andern  germanischen 
Sprache  an  die  Spitze  einer  Katcgorie  gesetzt  werden  konnte.  Mitunter  kommt  es 
auch  vor,  dass  ein  Sprichwort  bios  den  romanischen  Volkern  angehort,  und  alsdann 
diejenige  romanische  Sprache  beginnt,  welche  nach  dem  Alphabet  die  erste  ist,  in  der 
es  sich  vorfindet. 

Zuni  leichteren  Auffinden  der  Kategorieen,  namentlich  fiir  Nichtdeutsche,  werden 
wir  am  Ende  des  Werks  ein  Verzeichniss  aller  Hauptstichworte  in  sechs  Sprachen 
geben  und  zwar  im  Deutschen,  Englischen,  Diinischen,  Franzosisclien,  Italianischen 
und  Spanischen. 

Dem  deutschen  Sprichwort  folgen,  wenn  es  anfangt,  die  analogen  in  den  mittel-, 
ober-  und  plattdeutschen  Dialekten,  denen  sich  die  germanischen  Sprachen  im  engeren 
Sinne:  niederliindisch,  englisch  und  friesisch,  sowie  die  germanisch-nordischen  oder 
skandinavischeu:  altnordisch,  dtinisch,  islandisch,  norwegisch  und  schwedisch  mit  ihren 
Mundarten  anschliessen. 

Die  romanischen  Sprachen  beginnen,  wie  bcreits  bemerkt,  mit  dem  Lateinischen, 
welchem  Khatoromansch  oder  Churwalscli,Franzosisch  mit  den  nord-  und  siidfranzosischen 
Dialekten,  Italitinisch  mit  den  mittel-,  nord-  mid  siiditalienischen  Mundarten, 
Limousinisch  oder  Catalonisch,  Portugiesisch,  Spaniscli  und  liumanisch  oder  Walachiseh 
folgen.  Wo  es  uns  inoglich  war,  haben  wir  bci  jeder  Sprache  unter  Altdeutsch,  Alt- 
holUindisch,  Altenglisch,  Altdiinisch,  Altfranzosisch  u.  s.  w.  die  friiheste  nachweis- 
bare  Form  des  betrefFcnden  Sprichworts  angefiihrt,  und  zwar  hat  uns  meist  das 
16.  Jahrhundert  als  Grenzscheide  zwischen  Alt  und  Neu  gedient.  Die  altdanischen 
und  altschwedischen  SprichAvorter  riihren  sammtlich  aus  dem  15.  Jahrhundert  her, 
und  sind  fiir  den  Sprachforscher  noch  dadurch  interessanter,  dass  es  fast  gleich- 
zeitige  Uebersetzungen  einer  und  derselben  Sammlung  lateinischer  Sprichworter 
sind,  mithin  am  besten  zeigen,  wie  nahe  damals  Dilnisch  und  Schwedisch  einander 
standen.  Die  lateinischen  Sprichworter  selbst  liaben  wir  unter  der  Bezeichnung  ,.jnittel- 
lateiniscli"    d.  h.    Latein    des    Mittelalters,    ebcnfalls   mit  aufgenommcn,    obgleicli    wir 


i^ 


X  Einleitung. 

leider  bei  den  lateinischen  Spricliwortern  im  Allgemeinen  nicht  immer  rait  Slcherheit 
bestimmen  konnten,  was  dem  Mittelalter  oder  dem  classisclien  Altertlmm  angehort. 

Bei  der  Eintheilimg  der  Mundarten  haben  wir  uns  streng  an  die  bis  jetzt  als 
Norm  geltenden  Bestiramungen  gehalten  und  uns  nur  hier  und  da  eine  Abweichung 
von  dem  Herkommen  gestattet,  obgleich  wir  ira  Laufe  unserer  Arbeit  nur  zu  oft  Ge- 
legenheit  batten,  walirzunehmen,  wie  viel  der  Dialektforscbung  noch  zu  thun  bleibt. 

So  hat  z.  B.  das  Patois  der  franzosischen  Schweiz,  welches  wir,  der  gewohnhchen 
Annahnie  gemass,  zu  den  siidfranzosischen  Dialekten  gesetzt,  namentlich  in  einigen 
Mundarten  soviel  Formen  mit  den  ostliciien  Dialekten  der  langue  d'oil  geinein,  dass  es 
zweifelhaft  bleibt,  ob  es  nicht  zu  den  nordfranzosischen  Dialekten  zu  rechnen  sei. 

Die  Eintheilung  der  italianischen  Dialekte,  wie  wir  sie  zur  bequemeren  Ueber- 
sicht  des  Lesers  gegeben,  hat  mehr  geogra^hische  als  sprachliche  Berechtigung.  Denn 
das  Romagnuolo  steht  den  norditalianischen  Dialekten  der  Emilia  oder  der  Familie 
der  italianisch-keltischen  Dialekte  bei  Weitera  naher,  als  den  eigentlich  raittelitalianischen 
oder  tuskisch-romischen  Dialekten. 

Der  dialetto  settentrionale  oder  Gallurese  im  Norden  der  Insel  Sardinien  ist  kein 
eigentlich  sardinischer,  sondern  vielmehr  ein  dem  Corsischen  nahe  verwandter  ita- 
lianischer  Dialekt,  und  das  Corsische  selbst  diirfte  am  richtigsten  zu  der  sogenannten 
italianischen  Inselsprache  gerechnet  werden  miissen,  welche  alle  corsischen,  sardinischen 
und  sicilianischen  Mundarten  umfasst,  sich  selbststilndig  von  der  italianischen  Sprache 
des  Festlandes  entwickelt  hat,  und  mit  dieser  nordlich  durch  die  vermittelnden  ligu- 
rischen  Dialekte  zusammenhangt. 

Dao-eo-en  ist  das  Calabresische,  welches  meist  zu  den  sicilischeu  Dialekten  gezahlt 
wird,  wohl  besser  von  diesen  zu  trennen,  wie  wir  es  auch  gethan,  indem  es  gemein- 
sam  mit  den  apuhschen  Mundarten  den  Uebergang  der  Familie  der  neapolitanischen 
Dialekte  zu  der  Inselsprache  auf  Sicilien  bildet. 

Ebenso  ist  es  noch  fraglich,  ob  das  Friaulische  wirklich  ein  besonderer  nord- 
italianischer  Dialekt  ist,  oder  ob  es  zu  den  Mundarten  des  Rhatoromansch  gehort,  das 
ehemals  weit  verbreiteter  war,  als  jetzt,  und  nur  allmahlig  durch  den  Einfluss  des 
italianischen  Elements  zuriickgedrangt  oder  absorbirt  worden  ist. 

Bei  den  deutschen  Dialekten  haben  wir  die  rheinischen  Uebergangsraundarten 
vom  Mittel-  zum  Niederdeutschen,  die  gewohnlich  zum  ersteren  gerechnet  werden, 
dem  letzteren  zugezahlt,  weil  die  Sprichworter  in  ihnen  fast  stets  mit  denen  der  andern 
niederrheinischen,  aber  selten  mit  denen  der  mittelrheinischen  Dialekte  iibereinstimmen, 
ein  Beweis,  dass  die  betreffende  Bevolkerung  geistig  mehr  mit  der  niederdeutschen 
zusammenhangen  muss,  als  mit  der  mitteldeutschen,  welche  rheinabwarts  bis  Andernach 
reicht.  Hcrr  Professor  Frommann  in  Niirnberg,  der  die  grosse  Giite  hatte,  die  von 
uns  cntworfene  Sprachentafel  der  deutschen  Mundarten  einzusehen  und  zu  berichtigen, 
erklarte  sich  mit  dieser  Aenderung  einvcrstanden.  Seiner  Anregung  zu  Folgc  haben 
wir  auch  die  deutschen  Mundarten  in  Siebenbiirgen  und  Ungarn  dem  niederrheinischen 
Dialekte  eingereiht,  dcin  sie  urspruuglich  angehorten. 

Um  die  niedersilchsischen  Mundarten  ihrer  geographischen  Vertheilung  nach,  so 
viel  es  ging,  zusamraenzulassen,  ohne  die  alphabetische  Ordnung  zu  storen,  setztcn  wir 
den  im    Hannoverschen  und   Oldenburoischen  lieoenden  Ortschaften   ein    ha.  oder   0. 


Einleitung-.  ^^ 

vor,  und  um  die  Gegend  genauer  zu  bestimnien,  aus  welcher  ein  Sprichwort  her- 
riihrt,  fiigten  wir  der  betrefFenden  Dialektbezeichnung  stets  die  Aufangsbuchstabeu  des 
Ortes  bei,  wie  sie  in  der  Sprachen-Tafel  angegeben  sind.  Ortsnamen,  die  selten  vor- 
kommen,  sind  ganz  ausoeschrieben. 

Es  ware  uns  ein  Leichtes  gewesen,  auch  bei  jedeni  Sprichwort  die  Quelle  anzu- 
geben,  aus  der  es  entnonimcn  ist,  aber  die  Furcht,  das  Werk  unverlialtnissraassig  zu 
vergrossern,  hielt  uns  davou  ab  imd  bestimmte  uns,  bios  ein  ausfuhrliches  Quellen- 
verzeichniss  am  Schlusse  der  letzten  Abtheilung  niitzutheilen.  Dagegen  baben  wir 
unser  hauptsacbliclistes  Augenmerk  darauf  gerichtet,  den  Originaltext  der  Sprichworter 
buchstablich  getreu  wiederzugeben,  weil  unserer  Ansiclit  nach  ein  Citat  Avertblos  fiir 
die  Wissenscliaft   wird,   sobald   man  es  anders  gibt,   als  es   im  Quellenwerk  stelit. 

Selbst  die  verschicdene  Ortograpbie  der  einzelnen  Sprachen  und  Mundarten 
baben  wir  auf  das  Sorgfaltigste  so  gelassen,  wie  wir  sie  gefunden,  einerseits,  um  jede 
Verantwortlicbkeit  flir  die  Richtigkeit  der  Schreibweise  denen  zu  iiberlassen,  die  sie 
eingefiibrt;  anderseits,  um  dem  Forscber  Gelegenbeit  zu  geben,  aus  der  Ortograpbie 
sogleicb  die  Zeitepocbe  erkennen  zu  konnen,  in  welch^r  das  oder  jenes  Sprichwort 
ubHch  war,  das  jetzt  vielleicht  nicht  mehr  angewendet  wird.  Daher  findet  man  oft. 
Sprichworter  einer  und  derselben  Mundart  auf  zweierlei  Art  geschrieben,  und  im 
Scliwedischen  sogar  vier  verschiedene,  aber  fest  bestimmte  Schreibweisen.  Bios  bei 
den  deutschen  Dialekten  baben  wir  der  Gleichmassigkeit  wegen  alle  Hauptworter  mit 
grossen  Anfangsbuchstaben  geschrieben,  weil  die  Zald  der  Spriclnvortersammlungeu, 
in  denen  dies  nicht  gescliehen  war,  im  Verhaltniss  zu  den  andern,  wo  es  gescheheu, 
eine  ungleich  geringe  war,  und  in  der  Mundart  der  Grafschaft  Mark  raussten  wir 
fiir  das  von  H.  Woeste  mit  einem  lateinischen  a  bezeichnete  triibe  A  der  Antiqua 
wegen  ein  a  wahlen. 

In  anderen  Sprachen  aber,  wie  z.  B.  im  Schwedischen,  wo  die  grossen  oder 
kleinen  Anfangsbuchstaben  der  Hauptworter  zur  Bestimmung  der  Zeitepoche  dienen, 
aus  welcher  das  mitgetheilte  Sprichwort  stammt,  ist  der  Unterschied  streng  festge- 
halten  worclen.  Ebenso  baben  wir  es  beim  Franzosischen  vermieden,  die  nach  den 
jetzigen  Regeln  scheinbar  fehlerhafte  Schreibweise  mancher  Sprichworter  aus  friiherer 
Zeit  irgendwie  zu  modernisiren. 

Wohl  aber  baben  wir  uns  nach  Krtiften  bcmliht,  die  in  den  Originaisammlungen 
haufig  vorkonimenden  und  oft  sinnentstellenden  Druckfehler  zu  verbessern,  wobei  uns 
Herr  Dr.  Sievers  in  Kassel,  der  sich  auch  bereitwilligst  der  grossen  Mlihe  unterzogen, 
die  Correctur  zu  iibernehmen,  getreulich  beigestanden,  und  wenn  noch  hier  und  da 
einige  Fehler  stehen  geblieben  sein  sollten,  so  moge  man  es  damit  entschuldigen,  dass 
es  fast  unmoglich  ist,  iiber  200  Dialekte  so  griindlich  zu  verstehen,  um  jeden  Fehler 
des  Textes  augenblicklich  zu  seben,  und  die  so  unendlich  verscliiedene  Schreibweise 
der  Mundarten  inmier  berichtigen  zu  konnen.  Dies  m;ig  auch  als  Entschuldigungs- 
grund  dienen,  Avenn  in  den  Uebersetzungen  aus  so  vielen  Sprachen  und  Dialekten 
irgCnd  welcher  Irrthum  vorkonimen  soUte,  besonders  da  die  Hilfsmittel  zum  Vei'- 
standniss  der  Mundarten  meistens  noch  ausserst  mangelhaft  sind  oder  uns  wenigstens 
nicht  zu  Gebote  gestanden  haben,  obwohl  w^ir  uns  bei  unsereni  Unternehmen  von 
alien  Seiten   der  freundlichsten   Theilnahme   zu   riihmen   liatten.     Die  Bibliotheken   in 


XII  Einleitung. 

Alteuburg,  Baireutli,  Berlin,  Breslau,  Dresden,  Gotha,  Gottingen,  Kassel,  Leipzig 
Lund  und  Weimar  haben  uns  auf  das  Liberalste  die  Benutzung  ihrer  literarischen 
Scliatze  gestattet,  und  walirhaft  zu  Dank  verpflichtet  sind  wir  den  Ilerrn  Professoren 
E.  L.  Rochholz  und  O.  Sutermeister  in  Aarau,  Herrn  Staatsminister  a.  D.  von  der  Gabelentz, 
Bibliothekar  Dr.  Kohler  und  Pastor  Dr.  Lobe  in  Altcnburg,  Herrn  A.  Marstallcr  in 
Bari,  Herrn  Professor  Constantinescu  in  Bukarest,  Herrn  Dr.  W.  Pertscli  in  Gotha, 
Herrn  Professor  Zacher  in  Halle  a.  S.,  Herrn  Professor  Mobius  in  Kiel,  Herrn 
Dr.  Driessen,  Professor  Ebert,  Dr.  Helms,  Dr.  Lotze,  Redacteur  F.  Metsch,  Banquier 
J.  Plant,  Dr.  H.  Scliuchardt  und  Professor  Zarncke  in  Leipzig,  Herrn  Privatgelchrten 
Eirikr  Magnusson  in  Reykjavik  (jetzt  in  London),  Herrn  Professor  Okie  in  Lund, 
Herrn  Dr.  O.  Hartwig  in  Marburg  (friilier  in  Messina),  Herrn  Professor  A.  Maister 
und  P.  Rufinatscha  in  Meran,  Herrn  Dr.  V.  Imbriani  und  Professor  Lignana  in 
Neapel,  Herrn  Professor  Frommann  in  Niirnberg,  Herrn  Dr.  G.  Pitre  in  Palermo, 
Herrn  Professor  L.  Morandi  in  Spoleto,  Herrn  Pfarrer  Dr.  E.  Leclmer  in  Stampa 
in  Graubiindten,  Herrn  Bibliotliekar  Abbate  Valentinelli  in  Venedig,  Herrn  Dr.  R.  Kohler 
in  Weimar,  und  Herrn  Dcchant  Dr.  J.  H.  Schmitz  in  Zell  an  der  Mosel,  welche  uns 
bei  unsercr  schweren  Arbeit  theils  mit  Rath,  theils  durch  Zusendung  von  Buchern 
Oder  Mittheilung  von  Sprichwortern  giitigst  untcrstiltzt  haben. 

Alles,  was  uns  wahrend  des  Druckes  noch  zugegangen  ist,  haben  wir,  um  die 
Einheit  unseres  Planes  in  Bezug  auf  Zahl  und  Vertheihing  der  Mundarten  nicht  zu 
storen,  fur  einen  Nachtrag  aufgehobeu,  der  das  Werk,  wenn  es  vollendet,  beschliessen  soil. 

Leipzig,  im  Siegesjahre  1871. 

Ida  von  Duringsfeld, 

Otto  Freiherr  von  Reinsberg-Diiringsfeld. 


SPHACHEN-TAFEL 

Oermanische  Sprachen. 


Deutsch. 

Altde.ntsdi.   (.-id.) 

1.  Mitteldentsche  Di.'ilekto  (nid.): 
Frankisch  (frk.)  in  Frankisch-Hennoberg  (H.), 

Mittel-  (M.),  Ober-  (O.)  uiid  Uiiterfranken  (U.) ; 
Mundart     in    Clansthal     iind     dem     Oberliarz 

(Hrz.);  [hessen  (O.)-, 

Hessiseh    (hss.)     in    Nieder-    (N.)    und    Ober- 
Mittelrheinisch  (inrb.)    aus    der   Eifel  und  dem 

Hnnsrilcken  (E.),    aiis  Frankfurt   a.  M.    (F.), 

aus   Luxemburg   (L.),    aus   Nassau  (N.)    und 

aus  Trier  (T.); 
Siichsisch    (sa.)    in   Altenburg    (A.),    ini    Erzge- 

birge    (E.),  in    der   Lausitz  (L.),    in  Meissen 

(M.)  und  im  Voigtlande  (V.); 
Schlesisch   (sehls.)    aus    Breslau    (B.)    und    der 

Freistadter  Gegend  (F.); 
Thiiringisch    (thr.)  niit    der    Mundart    an    der 

Riihla  (R.); 
Mundart  der  Edergegeud  in  Waldeck  (W.  E.). 

2.  Oberdeutsche  Dialekte  (od.): 

Bairisch    (bair.)    vom   Lechrain    (L.)    und    Ost- 

Lech  (O.-L.); 
Deutsch-bohmisch  (bohm.);  [art  (Str.); 

Elsassisch    (els.)    mit   der    Strassburger    Mixnd- 
Niederosterreichisch  (ndo.) ; 
Oberpfalzisch  (opf.)  mit  der  Niiruberger  Mund- 
art (N.); 
Oberrheiuisch  (orh.); 
Mundart  inOesterreichisch-t5chlesien  undMiihren 

(ostr.-schls.) ; 
Schwabiscli  (schwb.)  in  Wiirttemberg   (W.)  und 

Baiern  (W.-L.); 
Schweizerisch  (schwei.)  in  Appenzell  (A.),  Basel 

(B.),  Solothurn  (S.),  Schaffhausen  (Scli.),  Uri 

(U.)  und  Zurich  (Z.); 
Mundart  in  Steiermark  und  Karnten  (st.) ; 
Tirolisch    (tir.)   im   Burggrafenamt  (B.),    Ober- 

(O.-I.)  und  Unter-Innthal   (U.-I.). 

3.  Plattdeutsche  Dialekte  (pd.) : 
Niederrheinisch  (nrb.)  aus  Aachen  (A.),  Diiren 

(D.),  Dilsseldorf  (Ds.),  Euskirchen  (E.),  Glad- 
baeh  (Gl.),  Koln  (K.),  Kleve  (KL),  Mors  (M.), 
Siebenbiirgen  (S.)  und  Ungarn  (U.); 
NiedersJichsisch  (ns.)  aus  der  Altmark  (A.), 
der  Unigegend  von  Bremen  (B.),  der  Fro- 
vinz  Hannover  (ha.)  und  zwar  aus  Giit- 
tiiigen  und  Grubenhagen  (G.  u.  G.),  llildesheim 
(H.),  Kalenberg  (K.),  Liineburg  (L.)  und 
Verden  (V.),  aus  Holstein  (hist.)  und  Angeln 
(hist.  A.),  aus  Hamburg  (Hmb.),  Lippe-Det- 
mold  (L.-D.),  Mecklenburg-Schwerin  (M.-Sch.\ 
und  Mecklenburg-tjtrelitz   (M.-Str.),   aus   der 


Neumark  und  dem  Oderbrueli  (N.),  aus  Ost- 
friesland  (ofs.)  und  Oldenburg  (O.),  und 
zwar  aus  der  Umgegend  von  Aurich  (A.), 
Jever  (J.),  Rastede  (R.)  und  Stade  (St.),  aus 
Pommern  (P.),  Ost-  (Pr.-O.)  und  West- 
Preussen,  (Pr.-W.),  der  Uckermark  (11.)  und 
Waldeek  (W.); 
Westfjilisch  (wstf.)  aus  Arnsberg  (A.),  Atten- 
dorn  (Atd.),  Bielefeld  (B.),  Brilon  (Br.),  Dri- 
burg  (Dr.),  Erwitten  (E.),  Harth  bei  Biiren 
(H.),  Hattingen  an  der  Ruhr  (Ht.),  Minden 
(M.),  der  Grafschaft  Mark  (Mrk.),  Miinster 
(Mst.),  Osnabriick  (O.),  Paderborn  (P.),  Reck- 
linghausen (R.),  Rheinc  (Rh.),  Soest  (S.), 
Solingen  (SI.),  Salzkotten  (Sz.),  Thiile  (T.) 
und  Werl  (W.). 

Dietsch  oder  Niederlandisch  (dt.). 

Altniederljindisch  (adt.) ; 

AlthoUandisch  (ah.); 

Altvlaemisch  (avl.); 

Vlaemiseh  in  Belgien  (vl.)  und  Nordfrankreich 

Westft-iesisch  (wfs.).  [(vl.   F.); 

Englisch  (en.). 

Altenglisch  (aen.) ; 

Mundart  in  den  mittleren  (m.),  nordlichen  (n.), 
ostlichen  (o.),  siidlichen  (s.)  und  westiichen 
(w.)  Grafschaften  ; 

Schottische  Mundart  (scho.). 
Nordfriesisch  (fs.). 

Altfriesisch  (afs.) ; 

Amrumer  Mundart  (A.) ; 

Foringer  „         (F.); 

Moringer  „  (M.) ; 

Nordmarscher ,,  (Nm.); 

Silter  „         (S.). 

Altnordisch  (an.). 
Danisch   (djL). 

Altdjinisch  (ada.); 

Mundart  von  Fiihncn  (Fu.); 

Mundart  in    Jutland  (jiit.)    und  Nordsehleswig 

(jiit.  S.); 
Mundart  von  Moen  (Mn.)  und  Seeland  (SI.). 
Islandisch  (is.). 

Fiirocr  (foer.). 
Norwegisch  (nw.). 

Mundart  in  Agershuus-Stift  (Ag.-St.),  Bergens- 
Stift  (B.-St.),   Kristiansands-Stift    (Kr.-St.), 
Sendmor     (Sdm.),     Tellemarken    (Tel.)    und 
Trondhjems-Stift  (Tr.-St.). 
Schwedisch  (sw.). 

Altschwedisch  (asw.). 


XIV 


Sprachentafel. 


Romanlsche 

Lateinisch  (It.).  j 

Lateiii  cles  Mittelallers  (m!t.). 
Churvvaisch  oder  Rhatoromansch  (cw.). 

Ladiniscli  (Id.)  iu  Envieberg-  (bd.),  Groden  (grd.), 
im      Ober  -      (O.  -  E.)     iind     Unter  -  Engadin 
(U.-E.); 
OberlJindisch   (obi.). 
Franzcsisch  (fz.). 

Altfranzosiseh  (afz.). 

1.  Nordfranzosisclie  Dialekte  (nf.): 
Altpicardisch  (apic.) ; 

Bourgogne  (Bg.); 
Bray  (Br.); 
Champagne  (Chmp.); 
Frauche-Comte  (F.-C.) ; 
Normandie  (nrm.); 
Picardie  (pic.) ; 
Rouchi  (R.); 

Wallouisch  (w.)  in  LiittiKh,  Mons  (M.),  Marclie 
(JIa.),  Namur  (N.)  nnd  Verviers  (V.). 

2.  Siidfranzosische  Dialekte  (sf.) : 
AltproveiiQaliscli  (aprv.) ; 
Armagaac  (Arm.); 

Beam  (Brn.); 
Dauphine  (D.); 
Gascogne  (Gsc.) ; 
Langued'oc  (Lgd.); 
Netiproveu^alisch  (uprv.) ; 
Patois  der  frauzosiscben  Schweiz  (Pat.  s.). 
Italianisch  (it.). 

1.  Mittelitalianisclie  Dialekte  (mi.): 

Corsisch   (crs.)    im    Dialetto   meridionale    (m.) 

tmd  settentrioiiale  (s.) ; 
Dialekt  in  Rom  (Ro.); 
Romagnuolo  oder  Dialekt  der  Romagna  (rom.) ; 


Sprachen. 

Toscanisch  (t.)  mit  den  Mundarten  von  Florenz 

(fir.)  nnd  Lucca  (luc.) ; 

Umbrisch  (u.). 
2.  Norditalianische  Dialekte  (ni.): 

Emilianiscli  (em.)  aus  Bologna  (B.),  Parma  (P.) 
und  Reggie  (R.); 

Fnrlanisch   oder  Dialekt. des  Friaul  (frl.); 

Lombardiscli  (1.)  in  den  Mundarten  von  Ber- 
gamo (b.),  Brescia  (brs.),  Mailand  (m.)  nnd 
Val-Camonica  am   Tonale  (V.-C); 

Lignrisch  (lig.); 

Piemontesisch  (jiiem.) ; 

Venetianisch  (v.)  mit  den  Mnndarten  von  Trient 
(trt.),  Triest  (trst.),  Verona  (ver.)  nnd  Vicenza 
(vie). 
".   Siiditalianische  Dialekte  (si.): 

Apnlisclie  Mnndart  (ap.)  in  Bari  (B.),  und 
Lecce  (L.); 

Mnndart  in  Calabrien  (cal.); 

Neapolitanisch  (npl.);  [(C); 

Sicilianisch  (s.)  mit  der  Mnndart   von  Catania 

Sardinisch.  (sa.)  im    Dialetto    Logudorese   (L.), 
Campidanese  oder  Meridionale  (M.)  und  Gal- 
Inrese  oder  Settenti'ionale  (S.). 
Limousinisch  (Im.)  oder  Catalonisch. 

Altcatalonisch  (acat.); 

Neucatalonisch  (neat.) ; 

Valencianisch  (val.). 
Portugiesisch  (pt.). 

Mnndart  in  Galicia  (gal.). 

Spanisch  (sp.). 

Altspanisch  (asp.); 

Andalusisch  (and.j; 

Aragoniscli  (ar.) ; 

Asturisch  (ast.). 

Watdchisch  oder  Rumanisch  ("wl.). 


A^erzeichniss 


der  Abkiirzimgen. 


A. 

bedeutet  Amrumer-Miindart. 

ap.  L. 

bedeutel 

t  apulisch  in  Lecce 

acat. 

n  . 

altcatalonisch. 

apic. 

„ 

altpicardisch. 

ad. 

„ 

altdeutsch. 

aprv. 

11 

altproven^alisch. 

ada. 

11 

altdiinisch. 

ar. 

., 

aragonisch. 

adt. 

„ 

altdietscli. 

Arm. 

„ 

Armagnac. 

aen. 

„ 

altengliscli. 

asp. 

„ 

altspanisch. 

afs. 

altfrieslsch. 

ast. 

n 

asturisch. 

afz. 

11 

altfranzosiscli. 

asw.    ■ 

„ 

altschwedisch. 

Ag.-St 

11 

Agershuns-f5titY. 

avl. 

., 

altvlaemisch. 

ah. 

;■) 

althollandisch. 

B.-St. 

„ 

Bergens-Stift. 

an. 

„ 

altnordisch. 

bair. 

n 

bairisch. 

and. 

n 

andalusisch. 

bair.  L. 

n 

„       Lechrain. 

ap. 

n 

apulisch. 

bair.  O.-L. 

« 

„       Ost-Lech. 

ap.  B. 

n 

„         in  Bari. 

«g. 

11 

HourgOgne. 

Verzeichuiss  der  Ablciirzimireii. 


XV 


bfihm. 

bedetitet 

deutsch-bohmisch. 

M. 

bedeutet  Moringcr  Mimdart. 

Br. 

V 

Bray. 

md. 

., 

mitteldeutsche  Dialekte. 

Brn. 

n 

Beam.                                            f 
calabresisch. 

"Tn. 

enT^ 

- 

mittelenglische          „ 

cal. 

mi. 

mittelitalianische      „ 

Chmp. 

■n 

Champagne, 
corsisch. 

mlt 
Mn. 

V 

Latein  des  Mittelalters. 

crs. 

Moeu. 

urs.  m. 

,, 

„       mevidionale. 

mrl 

17 

mittelrheinisch. 

CVS.   s. 

„       settentrionale. 

mrh 

.  E. 

77 

mittelrh.Eifelu.Hunsruck_ 

cw. 

n 

churwalsch  oderrhiitoromanseh. 

mrli 

.  F. 

„ 

„       Frankfurt  a.  M. 

D. 

„ 

Dauphine. 

mrh 

.  L. 

„ 

„       Luxemburg. 

dJi. 

„ 

djinisch. 

mrh 

.  N. 

„ 

„       Nassau.     - 

dt. 

n 

dietsch   oder   niederlandisch. 

mrh 

.  T. 

11 

„       Trier. 

el.s. 

^ 

elsassiscli. 

neat. 

„ 

neucatalonisch. 

els.  Str. 
em.  B. 

17 

„         in  Strassburg. 
emilianisch  in  Bologna. 

ndo. 
n.  en. 

•^ 

niederosterreichisch. 
uordeuglische  Dialekte. 

em.   P. 

y, 

„            „    Parma. 

nf. 

77 

uordfranzosiche 

em.   R. 

^ 

„    Reggio. 

ni. 

„ 

norditaliauische      ,, 

en. 

,, 

engliscli. 

Nm 

Nordmarschen. 

F. 

17 

Foringer  Mnlidart. 

npl. 

., 

ueapolitanisch. 

F.-C. 

fjer. 

77 
77 

Franche-Comte. 
Farcier. 

nprv. 
nrh. 

ueuproveu(j,alisch. 
niederrheiuisch. 

Fn. 

77 

Fiihnen. 

nrh 

A. 

niederrh.  Aachen. 

iVk.  H. 

„ 

frankisch-Henneberg. 

nrh 

D. 

„          Diiren. 

fik.  H.  S. 

77 

frjiuk.  Henneb.-Sonneberg. 

nrh 

Ds. 

71 

„         Diisseldorf. 

frk.  M. 

77 

Mittelfranken. 

nrh 

E. 

„ 

„         Euskirchen. 

frk.  O. 

„ 

Oberfranken. 

nrh. 

Gl. 

77 

,,         Gladbach. 

frk.  U. 

77 

Unterfranken. 

nrh 

K. 

11 

Koln. 

ill. 

77 

fiirlanisch. 

nrh 

Kl. 

,, 

Kleve. 

fs. 

77 

fi'iesisch  (nordfriesisch). 

nrh 

M. 

„ 

,,         Meurs. 

fz. 

71 

franzosiseh. 

nrh 

ti. 

,. 

Siebenbiirgen. 

gal. 

77 

galicisch. 

nrh. 

U. 

y.          Ungarn. 

Gsc. 
h. 

17 
71 

Gascogne. 
hoUandisch. 

nrm 

ns. 

•' 

noruiaud. 
uiedersaclisisch. 

Hrz. 

71 

Oberharz  nnd  Clausthal. 

ns. 

A. 

„           Altmark. 

liss. 

77 

hessisch. 

us. 

B. 

11 

„            Bremen. 

Iiss.  N. 

J, 

„       in  Niederhessen. 

ns. 

ha. 

11    . 

„           Hannover. 

hs.s.  O. 
is. 

77 

„         „    Oberhessen. 
islaudiseh. 

us. 

la.  G.  u 

G.   „ 

ns.  Hannover  Gottingen  und 
Grubenhagen. 

it. 

11 

italianisch. 

us. 

ha.  H. 

„ 

,.           „       Hildesheim. 

jilt. 

77 

jiitisch. 

ns. 

ha..  K. 

11 

Kalenberg. 

jiit.  S. 
Kr.-St. 

77 
77 

„       in  Knrdschleswig. 
Kristiansands-Stift. 

ns. 
ns. 

ha.  L. 
ha.  V. 

" 

.,           ,,       Llineburg. 
„       Verden. 

1. 

•7 

lombardisch. 

us. 

hist. 

,- 

holsteinisch. 

1.  b. 
1.  brs. 

77 

17 

lomb.  bergamaski.se.h. 
„        brescianisch. 

ns. 
us. 

hist.  A. 
Hmb. 

„         Angeln. 
Hamburg. 

1.  m. 
1.  V.-C. 

Id. 

77 
77 

„       mailandisch. 
„     Val-Camonica  amTonale* 
ladinisch. 

us. 
ns. 

US. 

L. 
L.-D. 

M.-Sch. 

„ 

liippe. 
„      Lippe-Detmold. 
,,      Mecklenburg- Schwerin. 

Id.  bd. 
Id.  grd 

11 

n 

„  in   Enneberg  (Badia). 
„    „  Groden. 

ns. 
us. 

M.-Str. 

N. 

" 

„      Mecklenburg-Strelitz. 
„      Neumarku.Oderbruch- 

Id.   O.-E. 

„   „     Ober-Engadin. 

ns. 

(). 

., 

„      Oldenburg. 

Id.  U.-E. 

Lgd. 
lig. 

11 
77 

„   „     Unter-Engadin. 
Langued'oc. 
ligurisch. 

ns. 
ns. 
us. 

ofs. 

ofs.  A. 
0.  J. 

77 
17 

„       Ostfrieslaud. 

„                 „           Aurich. 

„      Oldenburg  Jever. 

Im. 

17 

limousini«(.'h    oder  catalonisch. 

ns. 

0.  R. 

n 

„              „           Rastede. 

It. 

* 

lateinisch. 

us. 

0.  «t. 

•n 

Stade. 

XVI 


Verzeichniss  dev  Abkiirzimgen. 


as.  P.            bedeiitet 

ns.    Pommern. 

SI. 

bedeutet  Seeland. 

ns.  P.-H. 

„ 

„      Hinterponimern. 

sp. 

„ 

spanisch. 

ns.  Pr.-O. 

„ 

„      Ost-Pre\issen. 

St. 

11 

steirisch. 

ns.  Pr.-W. 

!1 

„      West-Prenssen. 

sw. 

,, 

schwedisch. 

DS.-U. 

V 

„      Ukermark. 

t. 

„ 

toscanisch. 

ns.  W. 

„ 

„      Waldeck. 

t.  fir 

11 

„          florentinisch. 

ns.  W.  U. 

„ 

n             11         Uppland. 

t.  luc. 

11 

„          Incchesisch. 

nw. 

n 

norwegisch. 

Tel. 

„ 

Telkmarken. 

obi. 

„ 

oberlandisch. 

thr. 

„ 

thiiringisch. 

od. 

oberdeutsche  Dialekte. 

thr.  R. 

„ 

„         an  der  Riihla. 

0.  en. 

„ 

ostenglische            „ 

tir. 

r 

tirolisch. 

opf. 

„ 

oberpfalziscli. 

tir.  B. 

11 

„     im  Burggrafenamt. 

opf.  N. 

„ 

„            in  Niiruberg. 

tir.  O.-I. 

„ 

,,      „    Ober-Innthal. 

orh. 

„ 

oberrheiniscli. 

tir.  U.-I. 

„ 

„      „    Unter-Innthal. 

ostr.  sclils. 

71 

osterreichisch-sclil  esisch. 

Tr.-St. 

„ 

Trondhjems-Stift. 

Pat.  s. 

n 

Patois  Suisse. 

u. 

11 

umbrisch. 

pd. 

„ 

plattdeutsche  Dialekte. 

V. 

n 

venetianisch. 

pic. 

n 

picardisch. 

V.  trst. 

„ 

„     triestinisch. 

pic.  St.-Q. 

n 

„            in  St.-Quentin 

V.  tri 

. 

n 

„     trientinisch. 

piem. 

n 

piemontesisch. 

V.  ver. 

TI 

„     veroncsisch. 

pt. 

)i 

portugiesisch. 

V.  vie. 

., 

„     vicentiniscli. 

R. 

n 

Rouchi. 

val. 

n 

valeneianisch. 

Eo. 

11 

Rom. 

vl. 

11 

vlaemisch. 

rom. 

n 

Romagnuolo  oder  Dialekt  der 

vl.  F 

„ 

„     in  Nordfi-ankreich. 

Romagna. 

w. 

n 

wallonisch  (Liittich). 

S. 

n 

Silter  Mundart. 

w.  M 

„ 

„           Mons. 

s. 

11 

siciliauisch. 

w.  Ma. 

11 

,,           Marche. 

.s.  C. 

11 

„         in  Catania. 

w.  N 

„ 

„           Namur. 

sa. 

11 

sardinisch. 

w.  V 

„ 

„            Verviers. 

sa.  L. 

„ 

„          Logndorese. 

W.  E. 

11 

Waldeek  (Edergegend). 

sa.  M. 

„ 

„         Meridionale. 

w.  en. 

11 

westenglische  Dialekte. 

sa.  S. 

n 

„          Settentrionale. 

wfs. 

n 

westfriesisch. 

sii. 

n 

sachsiscli. 

wl. 

11 

walacliiscli  od.  rumanisch. 

sa.  A. 

„ 

-         in  Altenburg. 

wstf. 

„ 

westfaliscli. 

sJi.  E. 

„ 

„        im  Erzgebirge. 

wstf. 

A. 

11 

„     in  Arnsberg. 

.sa.  L. 

,, 

.,        in  der  Lausitz. 

wstf. 

Atd. 

11 

„       „  Attendorn. 

sa.  M. 

„ 

„        in  Meissen. 

wstf. 

B. 

n 

„       „  Bielefeld. 

sa.  V. 

„        im  Voigtland. 

wstf. 

Br. 

n 

„       „  Brilon. 

schls. 

schiesiseh. 

wstf. 

Dr. 

n 

„      „  Driburg. 

schls.  B. 

11 

„      ill  lireslaii. 

wstf. 

E. 

n 

„      „  Erwitten. 

sclils.  F. 

n 

„      in  Freistadt. 

wstf. 

H. 

n 

„      „  Harth  belli iiren. 

schu. 

„ 

schottisch. 

wstf. 

Ht. 

n 

„      „  Hattingen  a.  d.  Ruhr 

.schwb.  W. 

„ 

scliwabisch   Wiirttemberg. 

wstf. 

M. 

11 

,.       „  Minden. 

sclivvb.  W.-L. 

11 

„     Westlech  (Baierii). 

wstf. 

Mrk. 

„ 

„      „  Grafsch.  Mark. 

schwei. 

1' 

schweizerisch. 

wstf. 

Mst. 

„ 

„       „  Miinster. 

schwei.  A. 

„ 

T,     in  Appenzell. 

wstf. 

0. 

« 

„      „  Osnabriiek. 

schwei.  li. 

„       ,,   Basel. 

wstf. 

Ol. 

n 

„      „  Ollinghausen. 

schwei.  S. 

„ 

„      „   Solotliurn. 

wstf. 

P. 

n 

„       „  Paderboni. 

schwei.  Sch. 

„ 

„      ^  Schaffliausen. 

wstf. 

R. 

n 

„       „  Recklinghausen. 

schwei.  U. 

n 

„      „   Uri. 

wstf. 

Rh. 

n 

„      „  Rheine. 

schwei.  Z. 

11 

,,      .,  Ziiric.h. 

wstf. 

S. 

11 

„      „  iSoest. 

Sdm. 

„ 

.Sondiiior. 

wstf. 

SI. 

n 

„       „   Sollngen. 

B.  en. 

n 

siidengliselie  Dialekte. 

wstf. 

Sz. 

n 

„      „  Salzkotten. 

Bf. 

n 

sUdfranziJsische      „ 

wstf. 

T. 

n 

V      1,  ThiLle. 

si. 

n 

siiditalianische      „        . 

wstf. 

W. 

n 

„      n  Werl. 

A. 


md. 
od. 
pd. 


dt. 
dil. 
nw. 
sw. 

cw. 
wl. 


1.  Wer  A  sagt,  muss  auch  B  sagen. 
Wer  sagt  A,  der  muss  auch  wohl  B  sagen. 
Wer  A  gesagt  hat,  muss  auch  B  sagen. 
Von  einemo  koment  zwei.  (ad.) 
War  A  secht,  musz  a'  B  s6g*n.  (frk.  M.) 
Wer  A  sagt,  kommt  zuletzt  bis  zum  Z.  (schwei.) 
De  A  seggt,  mutt  ok  B  seggen.  (ns.  B.) 
Ver  A  seggt  hett,  mutt  ok  B  seggen.   (ns.  hist. 

A.)     S.   Wer  A  (jesarjt  hat  u.  s.  w. 
Heww  'k  Aseggt,  mot'k  okB  seggen.  (ns.  M.-Str.) 

Hab'  ich  A  gesagt,  muss  ich  auch  B  sagen. 
De  A  seggt,  mutt  ook  B  seggen.  (ns.  ofs.) 
De  A  seggt,  mot  ok  B  seggen.  (ns.  O.  J.) 
Wei  A  saaget,  mott  auk  B  saagen.  (ns.  W.) 
Die  A  zegt,  moet  ook  B  zeggeu. 
Den  der  siger  A,  maa  ogsaa  siger  B. 
Dan  som  segjer  A,  fser  og  segja  B. 
Har    man    sagt    A,    bor    man    Jifven    saga   B. 

Hat  vian  A  gesagt,  muss  man  auch  B  sagen. 
Tgi  ca  ha  getg  A,  quel  gi  era  bugen  B.  (obi.) 

S.   Wer  A  gesagt  hat  u.  s.  w. 
Cine  dice  una,   trebuie  se   dica  si  done.     Wer 

Eins  sagt,  muss  auch  Zwei  sagen. 


2.  Wer  den   Aal   halt  bei   dem  Schwanz, 

Dem  bleibt  er  weder  halb   noch   ganz. 
Er  (Es)  ist  zu  halten  wie'n  Aal  beim  Schwanz 

und  ein  Weib  beim  Worte. 
Wer  den  Al   anfasst  bim  Swanz,   Der  hat  ihn 

weder  halb  noch  ganz.  (ad.) 
od.  Wer  einen  Aal  will  halten  beim  Schwanz,  Dem 

bleibt  er  weder  halb  noch  ganz.  (schwb.  W.) 
dt.  Hij   is  te  houden   (te   vangen)  (te  stikken)  als 

een  aal  (paling)  bij   den   staart.     Er  ist  zu 

halten  (zu  fangen)  (zu  ersticken)  wie  ein  Aal 

beim  Schwanz. 
en.  There's  as  much  hold  of  his  word  as  of  a  wet 

eel    by    the    tail.     Man  Icann  sich    an    sein 

Wort  so  halten,  wie  bei  einem  nassen  Aal 

an  den  Schwanz. 

dji.  Hvo  der  griber  Aalen  om  Halen,  har  den  der- 

for  ikke.    Wer  den  Aal  beim  Schwanze  greift, 

hat  ihn  durum  nicht. 
nw.  D'er  inkje  greidt  aa  gripa  Aalen  um  Sporden. 

Es  ist  nicht  leicht,   den  Aal  beim  Schwanz 

zu  ergreifen. 


Dhen  som  gryper  Alen  wed  stiarten,  han  haller  SW. 

lionom  intet  fast.   Wer  den  Aal  beim  Schwanze 

greift,  halt  ihn  nicht  fest. 
Anguillam  (Delphinum)  cauda  tenet  (ligas).       It. 
Non  habet  anguillam,    per    caudam    qui  tenet 

illam.  (mlt.) 
Qui  tient  I'anguille   par   la   cue  il  ne  I'a  mic.  fz. 

(afz.)   Wer  den  Aal  beim  Schwa7ize  halt,  hat 

ihn  noch  nicht. 
Qui    tien   I'anyele    per   la    coude   et  la  hemne  sf. 

per  la   fe.   Que  pot  dise   que  nou  tien  arre. 

(Brn.)     Wer    den   Aal    beim   Schwanze  halt 

und  die  Frau  beim  Wort,  kann  sagen,  dass 

er  nichts  halt. 
Chi   piglia  1'   anguilla  per  la  coda  e  la  donna  it. 

per  la  parola,  pu5  ben  dir  die  non  tien  nieiite. 

Wer  den  Aal  beim  Schwanze  nimmt  und  die 

Frau  beim   Wort,  kann  wohl  sagen,  dass  er 

nichfs  halt.  \^Aal  beim  Schwanz. 

Piglia  r  anguilla  per  la  coda.     Er  nimmt  den 
Bole  piglia  Tangiiilla  pe  a  coda,  (crs.)    Er  ivill  mi. 

den  Aal  beim  Schwanze  nehmen. 
Chi   piglia   1'   anguilla  per  la  coda  e  la  donna 

per  la  parola,   puo  dire   di  non  tener  nulla. 

(t.)     S.   Chi  piglia  u.  s.  w. 
Scappar   d'   in  man  cme  n'  inguilla.     (em.  P.)  ni. 

Aus  der  Hand  schliipfen  wie  ein  Aal. 
Dare  a  tenner  sa  coa  de  s'ambidda.     (sa.  L.)  si. 

Den  Aal  beim  Schwanz  zu  halten  geben. 
Qui   pre  1'   agila  per   la   coa  y  la  dona  per  la  Ini. 

fe,  be  po  dir  que  res  no  te.  (neat.)     ;S'.   Chi 

piglia  u.  s.  w. 
Quien  prende  el  anguila  por  la  coda  y  la  muger  sp. 

por  la  palabra.  Men  puede  dezir  que  no  tiene 

nada.     *S'.   Chi  piglia  u.  s.  w. 


.3.    Es    ist   noch  nicht  aller  Tage  Abend. 
AUer  Tage  Abend  ist  noch  nicht  da  (gekomnien). 
Es  ist  noch  nicht  aller  Tage  Abend  gewesen. 
Es  ist  noch  nit  aller  Heiligen  Abend,  (orh.) 
Et  ess  noch  nit  aller  Dag'  Ovend.  (nrh.  K.) 
Ed  asz  noch  ned  aler  Dag  Owent.  (nrh.  S.) 
Et  is  noch   nich  aller  Dage  Abend   (Sunndag). 

(ns.  ha.  G.  x\.  G.) 
Et  is  nog  nig  aller  Dags  Abend,  (ns.  hist.) 
Aller  Dage  Abend  is  noch  ueet  kameu.  (ns.  ofs.) 

S.  Aller  u.  s.  w. 


od. 
pd. 


Abend  3. 


—    2     — 


4  Abendroth. 


Niemand  hat  aller  Tage  Abend  erlebt.  (ns.  Pr.) 
Et  is  nacli  nit  oiler  Da,age  Oowend.  (ns.  W.) 


(It.  Het  is   aller   dagen   avond   niet.-    ^.s   ist  aller 

Tarje  Abend  nicht.  \noch  nit  u.  s.  w. 

Het  is  nog  niet  aller  heiligen  avond.   S.  Es  ist 

Het  is  nog  geen  nieiiwjaars-avond.    Es  ist  noch 

nicht  Neujahrsabend.     \iiicht  nuhe  dem  Abend. 

De  dag  is  nog  niet  te  avond.    Der  Tag  ist  noch 

da*  Det  er  endnu  ikke  den  sidste  Dags  Aften.  Es 
ist  7ioch  nicht  des  letzten   Tages  Abend. 

is.  Ekki    er    allra    daga    komiS   kvold.     Nicht  ist 

aller  Tage  Abend  gelcommen.  \u.  s.  w. 

SW.  An  ar  icke  kommen  alia  dagars  afton.   S.  Ekki 

Alia  dagars  affton  ar  icke  kommen.     S.    Aller 

Tage  u.  s.  w. 

It.  Nondum  oinniiim  dierum  sol  occubuit. 

fz.  Nos  n'  estans  nin  co  a  1'  vespreie  di  tos  les 
jous.  (nf.  w.)  Wir  sind  noch  nicht  am  Abend 
aller  Tage.  [nicht  Abend  in  Prato. 

it.  Non  e  ancor  sera  a  Prato.  (mi.  t.)  Es  ist  noch 


4.  Abendroth,  gut  Wetter  bot;  Morgen- 
rotli  bring t  Wind  und  Kotli. 

Abendroth,  Gutwetterbrot  (Bringt  gut  Morgen- 
brot).  [das  schonste  Tagesblau. 

Der  Abend  roth,  der  Morgen  grau,  Gibt  (Bringt) 

Der  Morgen  grau,  der  Abend  roth,  Ist  ein  gnter 

Morgenroth  mit  Regen  droht.  [Wetterbot. 

md.  Morgenrot  gibt  ein  nasses  Undernbrod.    (hss.  O.) 

Abends  roth,  ist  Morgens  gut;  Morgens  roth, 
thut  selten  gut.  (mrh.  E.) 

Owes  rSt,  Muorges  gSt;  Muorges  rSt,  Owes  N5t. 
(mrh.  L.)  Abends  roth,  Morgens  gut;  Mor- 
gens roth,  Abends  Noth. 

Abendruth,  morgen  gut;  Abendgeel,  morgen 
scheel.  (thr.)  [brood.  (W.  Ed.) 

Oobendroth  (Abendroth)   gibt   en   gut  Morgen- 
od.  Morgenroth  geit  a  dreckets  Neixnebrot.  (schwb. 
W.)     M.,  gibt  ein  schmutziges  Abendbrot. 

Abendrotli  gibt  gut  Morgenbrot;  Morgenroth 
giljt  kein  gut  Abendbrot.  (schwei.) 

Obetroth,  Guetwetterbott.  (scliwei.  A.)  A.,  Gut- 
wetterbote.  [Morgenschbne. 

Obetrotlie,  Guetwetterschone.    (schwei.  A.)    A., 

Ab'nroat  —  d'  Sunn  ei""  d'  Schroat,  Morg'n- 
roat  —  schmatzt  ei~  's  Koat.  (tir.  U.-I.)  A.  — 
die  Sonne  auf  den  Allan;  M.  —  schmatzt  in 
den  Koth.  [roth,  Abendkoth. 

Morg-nroat  —  Ab-ndkoat.  (tir.  U.-I.)    Morgen- 

Z-  Morgest  a  Reat-1,  Z-  Nachts  a  Keat-1.  (tir. 
U.-I.)     's  Morgens  ein  Edthchen,   's  Nachts 
ein  Kothchen. 
pd. Abndroth  is  got,   man   Morgenroth   gift  Water 


inn  Slot.  (ns.  B.)  A.  ist  gut,  aber  M.  gibt 
Wasser  in  den  Qraben. 

Abndroth,  Abndroth,  morgen  moje  Wer.  (ns.  B.) 
A.,  A.,  "morgen  schones   Wetter. 

Abendrod  gaud  Weder  bod;  Morgenrod,  dat  et 
lip  der  Eren  flot.  (Morgenrod,  de  Beke  flot). 
(ns.  ha.  G.  u.  G.)  A.  gut  Wetter  hot;  M.,dass 
es  auf  der  Erde  floss  (M.,  der  Bach  floss). 

Morgenrod,  dat  Water  up  der  Straten  flot;  Abend- 
rod,  den  andern  Dag  gaud  Weder  bod.  (ns. 
ha.  G.  u.  G.)  M.,  das  Wasser  auf  dev  Strasse 
floss;  A.,  den  andern  Tag  gut   Wetter  hot. 

Abendrood,  Morgen  good;  Morgenrood,  Bringt 
Water  in  den  Sloot.  (ns.  hist.)  A.,  morgen 
gut;  M.,  bringt   Wasser  in  den   Graben. 

Morgenroth,  brengt  Water  in  de  Sloot;  Abend- 
roth, moj'  Wehr  in  de  Boot.  (ns.  ofs.)  M.  bringt 
Wasser  in  den  Graben,  A.  schon  Wetter  in's 
Korn. 

Aveudrot  is  god,  man  Morgenrot  gift  Water  in 
den  Slot.  (ns.  O.  J.)  S.  Abndroth  is  u.  s.  w. 

Awendroth  —  morge  got;  Morgeroth  —  oss  hied 
nich  got.  (ns.  Pr.)  Abendroth,  morgen  gut; 
Morgenroth,  ist  heut  nicht  gut. 

Owendraud  gud  Wedder  baut,  Morgenraud  den 
Owend  de  Bieke  flaixt.  (ns.  W.  U.)  A,  gut 
Wetter  hot;  M.,  Abends  der  Bach  floss. 

Morgenraut,  de  Bieke  flaut;  Owendraut,  gudd 
Wear  bedaut.  (wstf.  H.)  M.,  der  Bach  floss; 
A.,  gut   Wetter  hedeutet. 

Muorgenrot  dat  fiillt  den  Pot,  Awentrot  droget 
den  Pot.  (wstf.  Mrk.)  M.,  das  fiillt  die  Pfiitze; 
A.  trocknet  die  Pfiitze. 

Dat  Maorgenrauth  in  de  Gaiisken  flaut,  dat 
Aowendrauth  guet  Wiader  baut.  (wstf.  Mst.) 
Das  M.  in  die  Gossenfloss,  das  A  .gut  Wetter  bot. 

Moarenraut  fiillt  den  Pant,  Avendraut  guet  Wiear 
bJiut.  (wstf.  O.)  M.  fiillt  die  Pfiitze,  A.  gut 
Wetter  bot. 

Moargenraut  fiillt  den  Pant,  Awendraut  gued 
Wiar  bedaixt.  (wstf.  S.)  S.  Moarenraut  u.  s.  w. 


Des  avonds  rood,   des  morgens  goed  weer  aan  dt. 
boord.     Des  Abends  roth,   des  Morgens  gut 
Wetter  an  Bord. 

The   (An)   evening   red  (and   an)    the   morning  en. 
gray  Is  a  sign  of  a  fair  day  (Sets   forth  the 
pilgrim  on  his  way).    Der  Abend  roth  fund) 
der  Morgen  grau,  ist  das  Zeichen  eines  schcJnen 
Tages  (fordert  den  Pilger  auf  seinen  Weg). 

E'ening  red  an'  a  morning  gray  Is  a  taiken  o' 
a  bonny  day.  (scho.)  S.  An  evening  red  u.  s.  w. 

E'ening  gray  and  a  morning  red,  Put  on  your 
hat  or  ye  '11  weet  your  head,  (scho.)    Abend 


Abendroth  4. 


3    — 


4  Abendroth. 


gvau  und  Morgen  roth,  sefzt  euern  Hut,  auf, 
oder  ihr  iverdef  nass  am  Kopf. 
(lii.  Aften   rod   gior  Morgen  sod,   Morgen  rod  gior 
Aften  blod.     Ahcnd  roth  macht  Morgen  si'tss 
(Mar),  Morgen  roth  macht  Abend  nass. 
Aftenrode,    Morgen-Sode;    Morgenrode,  Aften- 
bl0de.      Ahendrothe,    Morgensiisse ;   Morgen- 
rothe,  Ahendregen. 
Morgenrode   giver   Aftenblode;   men   Aftenrode 
giver    Morgensode.      M.     giht     Ahendregen, 
aher  A.  gibt  Morgensiisse. 
is.  KvoldroSinn  bsetir,   morgunroSinn   vpetir.     Die 
AhendrHthe  verhessert  (das  Wetter),  die  Mor- 
genrbthe  ncisst. 
nw.  Randt    nm    Morgonen    er    svart   iim    Kvelden. 

Eoth  am  Morgen  ist  schicarz  am  Abend. 
SW.  Afftonroda   skoon   Morgon   bodar.      Ahendrothe 
verkiindet  scKonen  Morgen. 
It.  Nocte  rubens  coelnm  eras  indicat  esse  sereniim. 
fz.  Rouge  an  soir,   blanc  au  matin,   C'est  la  jour- 
nee  dii  pfelerin.     Roth  am  Abend,   weiss  am 
Morgen,  das  ist  der   Tag  des  Filgers. 
Rouge  soir   et   blanc  matin  Ren  joye  au  coeur 
des    p^terins.     Mother    Abend    und    weisser 
Morgen  macht  dem  Herzen  der  Pilger  Freude. 
Rouge   vespre   et  blanc  matin   Est  la  joie  au 
p^lerin.     Ttother  Abend  und  weisser  Morgen 
ist  die  Freude  des  Filgers. 
De   rouge   matinee   lede   vespree.     (afz.)      Von 

rothem  Morgen  hcisslicher  Abend. 
Li  roge  uespre  et  le  consal  le  prestre  sunt  Men 
a    croire.      (afz.)      Dem    rothen    Abend    imd 
Priesterrath  ist  xoohl  zu  glauhen, 
Li  roge  matin   et   li   consail  feminin  sunt  pas 
a  croire.     (afz.)     Dem    rothen   Morgen    und 
Frauenrafh  ist  nicht  zu  glauhen. 
nf.  Rouge  rosee  au  matin,   C'est  beau  temps  pour 
le  pelerin.  (nrm.)     Bother   Thau,  am  Alorgen 
ist  schones   Wetter  fiir  den  Pilger. 
sf.  Rouge   loll  se,    blanc  lou   raaytin,   Goardo   te, 
praube   pelegrin!     (Arm.)     Roth  der   Abend, 
weiss  der  Morgen,  hiite  dich,  armer  Pilger! 
Aubo  roujo,  Bent  on  ploujo.     (Arm.)    Morgen- 
roth,  Wind  oder  Regen.  [u.  s.  w. 

Aube  arrouye,  Ben  on  plouye.  (Brn.)    S.  Aubo 
Roujhe  de  sero,  bel  ten  espero;  Roujhe  de  mati, 
escoumpisso  lou  cami.  (Lgd.)  Roth  des  Abends, 
hoffe    schones    Wetter;     roth    des    Morgens, 
wird  der   Weg  schmufzig. 
Rouge   de  sero,    baou   tens   espero;    Rouge   de 
matin,  pluejo  per  camin.     (nprv.)     Roth  des 
Abends,  hoffe  schBnes  Wetter;  roth  des  Mor- 
gens, regnet's  auf  den  Weg. 
it.  Rossor  di  sera  buon  tempo  mena,    Rossor   di 


mattina  empie  la  marina.   Ahendrothe  bring t 
gut  Wetter,  Morgenrothe  fiillt  das  Ufer. 
Aria    rossa    6    piscia,    <S    soffia.      Rot  he   Luft, 

enfweder  Regen  oder   Wehen. 
Aria    rossa    da    sera,    buon    tempo    mcna.    (t.)  mi. 

Rothe  Luft  am  Abend  bringt  gut   Wetter. 
Ross  la  matine,  la  ploe  si  avicine;  Ross  la  sere,  ni. 
bun  timp   si   spere.  (frl.)     Roth  am  Morgen, 
naht  der  Regen;  roth  am  Abend,  hofft  inian 
auf  gut  Wetter.       [entwe,der  Wind  oder  Guss. 
Alba  rossa,  o  vent,  o  gossa.  (1.)    Morgenrothe, 
Nigoi  ross  la  sera,  to  so  la  ranza  e  va  asega; 
Nigoi  ross  la  matina,  ciapa  la  ranza  e  tacala 
via.  (1.  b.)     Rothe    Wolken  am  Abend,  nimvi 
die  Sichel  imd  geh   schneiden.     Rothe   Wol- 
ken  des  Morgens,    ergreife    die   Sichel  und 
hHnge  sie  xveg. 
Nigoi  ciar  de   matina,    bel   temp   se   incamina. 
(1.  b.)     Helle   Wolken  Morgens,    ist    schones 
Wetter  unterwegs. 
Ross   de   matina   aqua    visina;    Ross    de    sera, 
bel   temp   se   spera.    (1.  m.)     S.  Ross   la  ma- 
tine u.  s.  w. 
Quand  1'  h  ross  el  su  a  ponent,    Spera   b^l  el 
di  seguent.     (1.  m.)     Ist  die  Sonne  roth   im 
Abend,  erwarte  schbn  den   Tag  darauf. 
Nivol   ross   a  la  matina  o  gh'S    vent    o    piovi- 
gina.    (1.  m.)     Rothe    Wolken    des    Morgens, 
entiveder   Wind  oder  Regen. 
Ross   a  la  seira   e   bianch   a  la  matin  a  I'e  la 
giorna    del    pelegrin.    (piem.)     S.   Rouge    au 
soir,  blanc  u.  s.  u\ 
Rosso   de   sera,   bon  tempo  se  spera;  Rosso  de 
matina,   la   piova  se  avicina.  (v.)     Roth  des 
Abends,   hofft   man   auf  gutes   Wetter;  roth 
am  Morgen,  naht  der  Regen.        [oder  Oiiss. 
Rosso,  0  vento,  o  giozzo.  (v.)  Roth,  entioeder  Wind 
Rosso  de  matina,    la   piova   xe    vizina;    Rosso 
de   sera,   bon   tempo   se  spera.     (v.  trst.)     S. 
Ross  la  matine  u.  s.  w.     [Luft  verkiindet  Wind. 
Aeras  rujas  bentu  annuntiant.    (sa.  L.)     Rothe  si. 
Barba  roxa   molt   vent  porta,     (acat.)     Rother  Im. 

Bart  (der  Sonne)  bringt  viel   Wi)id. 
Manha  ruiva,  on  vento  on  chuva.    Rother  ]\[or-  pt. 

gen,  entweder   Wind  oder  Regen. 
Arreboles  de  la  mafiana,   a  la   noche   son  con  sp. 
agua,   y   aiTeboles  de  la  noche  a  la  mafiana 
son    con    sole.     Rothe    Wolken   des  Morgens 
sind  Abends  mit  Regen,    und  rothe   Wolken 
des  Abends  sind  am  Morgen  mit  Sonne. 
Noche  tinta,  bianco  el  dia.  Abend  Jarbig  (roth), 

weiss  (klar)  der   Tag. 
Aurora  rubia  6  viento  6  pluvia.   S.  Alba  u.  s.  w. 


Aber  5. 


—     4 


6  Abt. 


5.  WenndieAberundWennnichtwaren, 

Wiirde  Niemand  sich  beschweren. 
Wohl  Manclier  soffe  das  ganze  Meer,  Wenn  niir 
kein  (das)  Wenn  und  (das)  Aber  (nicht)  war'. 
Aber,  Wenn  nnd  Gar  Sind   des  Teufels  Waar' ! 
Alles  ware  gut,  war'  kein  Aber  dabei. 
Wenn   das   Aber  nicht   ware,    stande  Mancher 

in  gutem  Ruf. 
Wenn    das  Wortlein  Wenn   nicht    war'.    War' 

mancher  Bauer  ein  reicher  Herr. 
Wenn's  Wenn  nicht  war',  war'  mancher  Bauer 
ein  Edelmann.  [ein  RathsheiT. 

Wenn's    Wenn    nicht   war',    war'    mein    Vater 
md.  Wan  de  Wan  net  wer,  W^r  muoncher  Biedeler 
e  groszen  Hfer.     (mrh.  L.)     Wenn  das  Wenn 
nicht  war' ,  war'  mancher  Bettler  ein  gros- 
ser Herr. 
od.  Gut  ware  Alles,  wenn  kein  Aber  dabei  ware,  (bair.) 
Ware  nicht  das  Aber,   Hatt'  jedes  Ross   sein 

Haber.  (schwb.  W.) 
Wenn  und  wett,  Hot  nie  was  ghett.  (schwb.  W.) 
Wenn   das  Wortchen  Wenn   nicht   ware,    wie 
Manches   ware   geschehen   und  ungeschehen! 
(schwb.  W.) 
Woitnn  kuan  W  o  u  n  n  wa,  kiinnt  mar  an  Taifl 
zan   Zug'ouxen  prauchan.     (st.)      Wenn   kein 
Wenn   war' ,    konnte    man    den    Teufel  zum 
Zugochsen  hrauchen. 
pd.  Keim  't  man  upp  ditt  vinn  dat  nich  an,  so  weer 
dei  Buur'  en  Eddelmann.    (ns.  P.-H.)   K'dm's 
nur  auf  Das  und  Jenes  nicht  an,    so   icclre 
der  Bauer  ein  Edelmann. 
Wenn  Wenn  nich  war,   war  mancher  Buur  e 
Eddelmann  on  mancher  Pracher  e  Buur.  (ns. 
Pr.)    Wenn  Wenn  nicht  ware,  ware  mancher 
Bauer  ein  Edelmann    und  mancher  Bettler 
ein  Bauer. 


eilt  If  ifs  and  ans  were  kettles  and  pans,  there 
woixld  be  nae  use  for  tinklers,  (scho.)  Wenn 
Wenns  und  Ahers  Kessel  und  Pfannen  ic'dren, 
so  w'dren  keine  Kesselflicker  nofhir/. 

Iti  Si  nisi  non  esset,  perfectus  quilibet  esset. 

fz.  Si  ce  n'  etait  le  s  i  et   le   m  a  i  s ,  Nous  serious 

tons  riches  a  jamais.     Wenn  das  Wenn  und 

Aber  nicht  w'dr\  tvdren  wir  Alle  reich  fiir 

immer. 

Avec  un  si  on   mettrait  Paris  dans  sa    poche 

(dans  une  boixteille).    Mit  einem  Wenn  steckte 

man  Paris  in  seine  Tasche  fin  eine  Flasche). 

it.  Se  non  ci  fosse  il   s  i  e    il    ma,    no'    saremmo 

ricchi  sempre  mai.     S.  Si  ce  u.  s.  ic. 
mi.  Un  bellu  si  e  un  bellu  n o  balenu  piu  die  cen- 
tu  se  e  centu  ma.  (crs.)  Ein  schones  Ja  und 


ein  schones  Nein  sind  mehr  werth  als  hun- 

dert  Wenn  und  hundert  Aber. 
S e   e   ma  in  do  mincion  de  Adam  in  scia.  (1.)  ni. 

Wenn  und  Aber  sind  zioei  Gimpel  von  Adam 

bis  jetzt. 
Col  ma  e  col  se  No  se  fa  mai  gnent  de  be.  (1. 

b.)     Mit    dem   Aber    und   dem   Wenn   macht 

man  nie  was  Gates. 
El  se  e'  1  ma  r  e  r  entrada  dei  bagia.  (1.  b.) 

Das    Wenn  und  das  Aber  ist  das  Einkom- 

men  der  Schafkopfe.  \^S.  El  se  u.  s.  w. 

El   se  e'l  ma   xe  1'  intrada  dei  mincioni.     (v.) 
El  se  e'l  ma  xe  do  mincioni  da  Adamo  in  qua. 

(v.)    S.  Se  e  m,a  u.  s.  lo. 
Col  se  se  faria  de  le  gran  cosse.  (v.)  Mit  dem 
Wenn  wiirde  man  grosse  Dinge  than. 


6.  Wo  der  Abt  die  Wiirfel  legt,  da  dob- 

beln  die  Monche.  [Briider. 

Wenn  der  Abt  die  Wiirfel  gibt,  so  spielen  die 

Wenn    der   Abt    die   Wiirfel    auflegt,    hat    der 

Convent  Macht  zu  spielen.  [vent  gem. 

Wo  der  Abt  die  Wiirfel  dreht,  spielt  der  Con- 

Wenn  der  Abt  die  Wiirfel  legt ,   so  diirfen  die  od. 

Monche  spielen.  (schwei.) 

Als  de  abt  de  teerlingen  geeft,  dan  mogen  die  (It. 
monnikenweldobbelen.  WennderAbtdie  Wiir- 
fel gibt,  dann  diirfen  die  Monche  wohl  dobbeln, 

Als  de  abt  met  de  kaart  speelt,  dann  troeven 
ook  de  monniken  (wat  zxxllen  de  monniken 
doen!)  Wenn  der  Abt  Karten  spielt,  dann 
trumpfen  auch  die  Monche  (was  sollen  die 
Monche  thun!) 

Waar  de  abt  herbergier  is,  mogen  de  monniken 
wel  bier  halen.  Wo  der  Abt  Schenkwirth 
ist,  diirfen  die  Monche  wohl  Bier  holen. 


Naar  Abbeden  kaster  Terninger  op,  da  dobbele  da. 

Munkene   frit.      Wenn   der    Abt   wirrfelt,   so 

spielen  die  Monche  frei. 
Ef  aboti   teninga  a  s^r  ber,   oss  mukum  leyft 

aS  tefla  er.     Wenn   der  Abt   die  Wiirfel  bei 

sich   trdgt,    so    ist   uns  Mdnchen  zu  spielen 

erlaubt. 
Abbothen  bar  Tharning,  sa  haar  Muniken  godt  SW. 

spela.     Der  Abt  imirfelt,  so  hat  der  Monch 

gut  spielen. 

Lxidere  fas  monachi  reputant  sibi,   quando  re- It. 
ponit  Abbas  taxillos:  alea  jacta  placet,  (mit.) 

Quand  I'abbe  tient  taverne,  les  moynes  peuvent 
aller  au  vin.  Wenn  der  Abt  eine  Schenke 
halt,  diirfen  die  Monche  zu  Weine  gehen. 


Abt  6. 


5     — 


9  Adam. 


sf.  Qan  I'abe  t^n  lounjheiro,  loiis  mouinds  podoti 
ana  Sou  vi.  (Lgd.)  S.  Qnand  Vahhi  u.  s.  w. 
Quand  I'Abat  ten  taverno,  les  Moueynes  pone- 
don  anar  au  vin.  (nprv.)  S.  Quand  I'ahM  u.  s.  w. 

spt  Quando  el  guardian  juega  a  los  naypes,  que 
haran  los  frayles?  Wenn  der  Aht  mit  den  Kar- 
tell spiel t,  was  werden  die  Monche  thun? 


7.     Der  Abwesende   muss   Haar    lassen. 


dt.  De    afwezigen    krijgen    altijd   de   sclmld.     Die 
Ahwesenden  hekommen  immer  die  Scliuld. 
De   doode   heeft   geen'   vriend,   de   zieke  eenen 
halven.     Der   Todte  hat  keinen  Freund,  der 
Kranke  einen  halben. 
Waer  sen  man  selfs   niet  by   en  is,  daar  wort 
hem   thoeft   qualick   gewasschen.    (ah,)      Wo 
Jeniand  nicht  selhst  dahei  ist,  da  toird  ihm 
der  Kopf  schlimvi  gewaschen. 
en.  The  absent  paiiy  is  always  to  blame.    Der  ah- 
zvesende   Theil  ist  immer  zu  tadeln. 
Frendles  ys  the  dede.  (aen.)     Freundlos  ist  der 
Todte. 
dii.  Dade  ere  dod  Mands  Venner.     Todte  sind  des 
Todten  Freunde.  [des  Todten  Freund. 

is.  Dau3r  er   dauds   manns   vinr.     Der    Todte  ist 
SWt  Dod    man    ar    snart    gliimd    vid    hofvet.      Der 
Todte  wird  bei  Hofe  rasch  vergessen. 


It,  Absens  haeres  non  erit. 

fz.  Les  absents  ont  (toujours)  tort.     Die  Ahwesen- 
den liaben  (immer)   Unrecht. 
Absent  n'est  point  sans  coulpe,  ni  present  sans 

exciise.     Kein  Ahwesender   ist  ohnc  Schuld, 

Jcein  Anwesender  ohne  Entsclmldigmig. 
Le  mort  a  tort.     Der  Todte  hat  Unrecht. 
Un  homme   mort  n'a  ni   parent,  ni   ami.     Ein 

Todter  fiat  iceder  Verwandten,  7ioch  Freund. 
Les  morts  et  les  avoyez  Sont  bientost   oubliez. 

Die   Todten  und  die  Ahivesenden   sind   bald 

vergessen. 
Home  mort  n'  ad  poynt  de  amy.  (afz.)     Todter 

Mann  hat  keinen  Freund. 
nf.  L'ci   qui   n'est   nin   lA,   a   todi   toirt.  (w.)      Wer 

nicht  da  ist,  hat  immer   Unrecht. 
sf.  Loii  moiirt  n'a  pas  nat  amic,  Lou  malau  qu'en 

a  fort   chic.   (Brn.)     Der    Todte   hat  keinen 

Fretmd,  der  Kranke  hat  sehr  wenige. 
it.  In  fin  di  fatt  i  mort  han  semper  tort.  (ni.  1.  m.) 

Zuletzt  haben  die  Todten  immer  Unrecht. 
liil.  A    morts,   y    a  anats,    Amichs    acabats.    (val.) 

Den  Todten  und  Weggegangenen  gehen   die 

Freunde  verloren. 
ptt  A  mortos  e  a  idos  nao  ha  amigos.    Fiir  Todte 

und  Weggegangene  gibt's  keine  Freunde. 


Ni  absente  sin  culpa,  ni  presents  sin  desculpa.  sp. 
S.  Absent  u.  s.  w. 

Nunca   los    ausentes    se    hallaron   justos.     Me 
wurden  die  Abwesenden  gerecht  befunden. 

A  muertos  y  a  ydos  no  ay  amigos.     S.  A  mor- 
tos u.  s,  u\ 


8.     Ungebauter  Aoker  trRgt   selten  gut 

Korn.  [kraut. 

Wer   den   Acker  nicht  baut,  Dem  wSchst  Un- 


Onbebouwde  akker  draagt  zelden  goede  vrucht.  (It. 
Die   van    zijn'   akker    oogsten   wil,   moet    hem 

bezaaijen.     Wer    von    seinem    Acker    ernten 

will,  muss  ihn  besaen. 

Den  som  ikke  dyrker  sin  Ager,  hosier  Tidsler.  dli, 
Wer  seinen  A^cker  nicht  baut,  erntet  Disteln. 

Neglectis  iirenda  silix  innascitur  agi'is.  It. 

Se  ari  male,  peggio  mieterai.     Wenn  du  schlecht  it, 

ackerst,  wirst  du  schlechter  ernten. 
Chi    mal   ara,   p^g  taia.    (1.  m.)     Wer  schlecht  ni. 

acker t,  schneidet  schlechter. 


9.  Adam    muss    eine    Eva    ha'n,    Die   er 

zeiht  was  er  gethan. 
Wenn  man   selber   nicht  hangen  will,  so  muss 

der  Hund  die  Wurst  gestohlen  haben. 
Wenn    das    Schaf   gestohlen    ist,    so    sagt    der  md. 

Schfifer:  der  Wolf  hat's  gethan.  (mrh.  E.) 
Wann  me   siilwenst  nich  hangen  will,   mot  de  pd. 

Riiiie    de    Wuost  stualen  hebben.   (wstf.  0.) 

S.    Wenn  man  selber  u.  s.  w. 


Ik  krijg  de  schuld,  zei  de  kaas,   maar  de  sui-  dt. 
ker  heeft  uwe  tanden  bedorven.     Ich  kriege 
die  Schuld,,  sagte  der  Kase,  aber  der  Zucker 
hat  eure  Z'dhne  verdorben. 


Adam   skjod   Skylden   paa   Eva,   og   Eva    paa  dii. 

Slangen.     Adam  schob   die   Schuld  auf  Eva 

und  Eva  auf  die  Schlange. 
Naar  Faaret  er  stjaalet,  saa  siger  Hyrden :  Det 

bar  Ulven  gjort.    ^S'.  Wenn  das  Schaf  u.  s.  w. 
Kokken  gjerer  Skaden,  og  Katten  faer  Skuldi.  nw. 

Der  Koch  thut  den  Schaden  und  die  Katze 

kriegt  die  Schuld. 
Naar  ein   saknar  Kurven,   so   tenkjer   ein   paa 

Katten.     Wenn   raan  die  Wurst  verliert,  so 

denkt  man  an  die  Katze. 
Naar   ein   Saud    er   saknad,   fisr  Ulven  Skuldi 

(so  skulda  dei  alle  paa  Ulven).     Wenn    ein 

Schaf  verloren    ist,    kriegt    der    Wolf  die 

Schuld  (beschuldigen  Alle  den  Wolf). 
Adam  skot  skulden  pa  Eva  och  Eva  pa  ormen.  SW. 

S.  Adam  skjod  u.  a.  w. 


Adam  9. 


6     — 


12  Adler. 


Nar  faret  ar  sti^let,  sager  herden  att  vargen 
har  tagit  del.  Wenn  das  Scliaf  gestohlen  ist, 
sagt  der  Hirfe,  dass  es  der  Wolf  genomvien. 


It.  Infra  quod  fluvmm  turbet,  lupus  argiiit  aguum. 
fz.  Donna  la  faouto  de  I'aze  a  la  bardo.    (sf.  Lgd.) 

Dem  Sattel  die  Sclmld  des  Esels  gehen. 
Se  pren  a  I'aygo,  si  la  paste  es  mouelo.  (nprv.) 

Man  halt  sich  ans   Wasser,   wenn  der   Teig 

weicli  ist. 
it.  Per  scusA,  a  se  onimu  accusa  all'  altri.  (mi.  crs.) 

Um  sich  zii  entscliuldigen  klagt  manAnderean. 
sp.  La  culpa  del  asno,  echanla  a  la  albarda.     Die 

Schidd  des  Esels  schieht  vian  auf  den  Sattel. 


10.  Adams  Kinder  sind  Adam  gleich. 
Keiner,  der  nicht   nach  Adam  schmecke,   Und 

der  Eva  UnteiTocke. 
Swie   die   liute   geschafFen   sint,    wir   sin    dock 

alle  Adames  kint.  (ad.) 

(It.  Wij    zijn    alien    uit    Adams    ribben    gekropen. 
Wir  sind,  Alle  aus  Adams  Rippe  gekrochen. 
Wij  zullen   als  Adams  kinderen  sterven.     Wir 
iverden  als  Adams  Kinder  sferben. 


(la.  Vi   ere   Alle   Adams    Sonner.      Wir   ,nnd  Alle 

Adams  Sohne, 
is,  Jorflin  er  vor  allra    fyrsta   foreldri.     Die  Erde 

ist  unser  Aller  erste  Stammmutter. 
IIW.  D'  er  alle  Adams  born.     Es  sind  Alle   Adams 

Kinder.  [Art. 

D'  er  Adams  Art  i  alle.    Es  ist  in  Allen  Adams 


fz.  Tons   furent   de   Eve   et   d'Adam.     Alle   tear  en 
von  Eva  und  Adam. 
Tous  faut  mourir  pour  une  pomme.     Alle  mils- 
sen  eines  Apfels  loegen  sterben. 

it.  Tutti  siamo  figli  d'Adamo  e  Eva.  Alle  sind 
wir  Kinder  von  Adam  und  Eva. 

ni.  S^m   tiiti    fifi    d'Adam.    (1.    m.)     Alle   sind   wir 
Adams  Kinder. 
Semo  tuti  fioi  de  Adamo.  (v.)  S.  Shu  tiiti  u.  s.  iv. 

pt.  Todos  somos  filhos  de  Adjio  (e  Eva) ;  so  a  vida 
nos  diflferencja.  Alle  sind  xcir  Kinder  Adams 
(u.  Eva's);  das  Lehen  alleinunterscJieidetuns. 

sp.  Todos   somos   liijos  de   Adam  y  Eva.     ^S*.  Tutti 

U.    S.    10. 


11.  Als  Adam  hackt'  und  Eva  spann, 
Wer  war  da  ein  Edclmann? 

Da  Adam  reuttc  vnd  Eua  span,  Wer  war  da 
ein  Edelman?  (ad.) 

dtj  Toen   Adam   spitte  en  Eva  span,   Waar  vond 
men    toen    den    edelman?     Als    Adam  gruh 


und    Eva    spann,    ivo    fund    man    da    den 
Edelmann?  [doe  een  edelman?  (ah.) 

Doe   Adam   spittede   ende  Eua  span,   Wie  was 
When  Adam  delv'd  and  Eve  span,  Where  was  en. 
then  the  gentleman?     S.   Toen  id.  s.  u\ 

Da   Adam   grov  eg  Eva   .spandt,   hvor   fandtes  dS. 

da  en  Adelsmand?     S.   Toen  u.  s.  w. 
J>a  Adam  vann  en  Eva  spann,  einginn  Jekkti  is. 

keisarann.      Als    Adam    arheitete    und    Eva 

spann,  kannte  keiner  einen  Kaiser. 
Nfir  Adam  plojde  och   Eva  spann,   enhvar  var  SW. 

da    en    adelsman.      Als    Adam    pfliigte   und 

Eva  spann,  da  war  Jeder  ein  Edelmann. 

12.  Adler  briiten  keine  Tauben. 

Ein  Adler  heckt  keine  Taube. 

Der  Adler  heckt  keine  Zeislein. 

Es  heckt  kein  Kab'  ein  Zeislein. 

Keine  KrJihe  heckt  einen  Zeisig  (aus). 

Eine  Krahe  heckt  keine  Turteltaiibe. 

Keine  Taube  heckt  einen  Sperber. 

Keine  Elster  heckt  eine  Taube. 

Dohlen  hecken  keine  Tauben. 

Eulen  hecken  keine  Falken. 

Eine  Eiile  heckt  keinen  Blaiifuss. 

Ein  Rab  hecket    kein    Zeiszlein,  und   wie  der  od. 

Vogel  ist,  so  legt  er  Eier.  (schwb.  W.) 
Eine  Eule  heckt  keinen  Falken.  (schwei.) 


Een    arend    brengt    geene    duiven    voort.     Ein  dt. 

Adler  briltet  keine   Tauben  aits. 
Eene  raaf  broeit  geen  sijsje.    S.  Es  heckt  u.  s.  w. 
Eene  raaf  broeit  geen'  kanarievogel.    Ein  Eabe 

briltet  keinen  Kanarienvogel. 
Eene  gans  kan  geene  ixileneijeren  leggen.    Eine 

Gans  kann  keine  Euleneier  legen. 
A  wild  goose  ne'er  laid  tame  eggs,  (scho.)   Eine  en. 

wilde  Oans  legte  nie  zahme  Eier. 
An  Kriak  warpt  nian  Diiiiwaiar.  (A.,  F.)    Eine  fs. 

Krclhe  legt  keine   Taubeneier. 

0rne  udruge  ingen  Duer.  dS.. 

Aldrei  kemr  dufa  ixr  hrafnseggi.  Niemals  kommt  is. 

eine  Taube  aus  einem  liabenei. 
Sjaldan  kemur  di'ivu  ungi  ur  ravnseggi.  (fjer.) 

Selten  kommt   ein    Taubenjunges    aus   einem 

Rabenei. 
Dat    kjem    ingi    Diiva    or    Ramna-Reidet.     Es  nw. 

kommt  keine   Taube  aus  dem  Rabennesfe. 


Aquila  non  generat  columbam.  It. 

Coluinba  non  generat  acpulam. 

Da  corvs  non  vaine  culombs.  (Id.  U.-E.)     Von  CW. 

Rabcn  kommen  keine  Tauben^ 
L'aigle    n'engendre    point    la    colombe.      Der  fz. 

Adler  zeugt  die   Taube  nicht. 


Adler  12. 


7    — 


15  Affe. 


it. 

ni. 
pt. 


D'aquila    iion    nasce    colomba.       Vom    Adler 
kommt  keine   Tnube.       ^riiten  keine  Rahen. 
E  cardienn-e  no  fan  crovi.  (lig.)  Die  Stieylitze 
As  aguias  uao  prodiizem  pombos. 


od. 
dt. 


en. 


dii. 


uw. 


sw. 

It. 
fz. 

sf. 

it. 

mi. 


SI. 


1.3.  Adler  fangen  keine  F  lie  gen. 

Adler  fangen  nicht  Fliegen. 

Adler  fangt  nicht  Fliegen. 

Ein  Adler  fjiiigt  keine  Miicken.  (scliwei.) 

Een   aarend   vangt  geene    vliegen.     Ein  Adler 

fangt  keine  Fliegen. 
Een    olifant     verslindt    geeue    nmggen.       Ein 

Eleiihant  verschlingt  keine  Miicken. 
A  goshawk  beats  not  at  a  bunting.   Ein  Gdnse- 

aar  stosst  auf  kein   Weisskehlchen. 
Eagles  catch  nae  fleas,  (scho.) 

,  0rnen   fanger   ikke   Finer.     Der   Adler  fangt 

nicht  Fliegen. 

Helte  jage  ingen  Harer.     Helden  jagen    keine 

Hasen.  [nienuds  Fliegen. 

,  Aren  fangar  aldri  Flugor.     Der   Adler   fangt 

Store  Fuglar  fanga  ingi  Flugoi'.    Qrosse  Vogel 

fangen  keine  Fliegen. 
Orneu  fiskar  inga  flugor.      3.  Qrnen  u.  s.  w. 


Der 


Aquila  non  capiat  muscas. 

L'aigle    ne    cliasse    point    aux    mouches, 

Adler  jagt  nicht  auf  Fliegen. 
L'ayglo    non    casso    ey    mousquos.    (nprv.)     S. 

L'aigle  u.  s.  w.  \nicht  Fliegen. 

L'aquila  non  mangia  mosche.    Der  Adler  frisst 
L'aquila    non     piglia    mosche.    (t.)     S.    0rnen 

u.  s.  w. 
L'aquile  non  fanno  guerra  a'  ranocchi.  (t.)    Die 

Adler   machen   den    Froschen   nicht    Krieg. 
S'abbilastru  non  si  trattenet  a  cazziare  musca. 

(sa.  L.)    Der  Adler  unterhdlt  sich  nicht  da- 

mit,  Fliegen  zu  jagen. 


14.  Affen    bleiben   Affen,   weuu  man  sie 

audi  in  Sammet  kleidet. 
Affen    bleiben    Affen,    wenn    sie    aiich    (sclioii) 

Chorrocke  anhaben  (tragen).  [Affe. 

Kleide  den  Affen  in  Pui-pur,  er  bleibt  doch  ein 

dt.  Een  aap  is  een  aap,  al  had  hij  gouden  rokken 
aan  (al  draagt  hij  eene  goiiden  huif)  (een' 
goviden  ring).  Ein  Affe  bleibt  ein  Affe  und 
h'dtt'  er  goldene  liocke  an  (trdgt  er  gleich 
eine  goldene  KappeJ  feinen  goldenen  Ring). 

Al  kleedt  men  een'  ezel  in't  zatijn,  't  zal  altijd 
toch  een  ezel  zijn.  Kleidet  man  einen  Esel 
auch  in  Atlas,  er  wird  doch  stets  ein  Esel  sein. 

Al  hangt  men  een'  ezel  eene  leeuwenhuid  om? 
hij  blijft    niettemin    een    ezel.     Hdngt    man 


einem  Esel  auch  eine  Lowenhaut  um,  so  bleibt 

er  nichts  destoweniger  ein  Esel. 
An   ape  's  an  ape,  a  varlet   's  varlet,  Though  en. 

they  be  clad   in  silk  and  sc3'"let.     Ein  Affe 

ist   ein  Affe,  ein   Bub'  ist   ein  Bube,   mogen 

sie  auch  in  Seide  und  Schurlach  gekleidet  sein. 
En  Abe   bliver  en  Abe,  bser  hnu  end    tigange  da. 

en  Flojels-Kaabe.   (S.)   Ein   Affe   bleibt  ein 

Affe  und  trdgt  er  auch  zehnmal  einen  Sam- 

metmantel. 
En   apa  blir   en   apa  hur  hon   sig  will   skapa.  sw. 

Ei7i  Affe   bleibt   ein  Affe,  wie  er   sich   auch 

verwandle. 
Simia  semper  simia,  etiamsi  (etsi  aurea)  gestet  It. 

insignia. 
Le  singe,   fut-il  vetu  de  pourpre,    est  toujours  fz. 

singe.    Der  Affe,  wdr'  er  in  Pmyur  geklei- 
det, ist  immer  Aff'e. 
Le  singe  est  toujours  singe,  et  fust-il  desguise 

en  prince.     Der  Aff'e  ist   immer    Affe,  und 

wdr'  er  als  Prinz  verkleidet. 
La  scimmia  e    sempre   scimmia,   anco    vestita  it. 

di  seta.  (mi.  t.)   Der  Affe  ist  immer  Affe,  (ist 

er)  auch  in  Seide  gekleidet. 
Vesti  na  somia  aca   de   sida.   La   sara  semper  ni. 

na  soraia  vestida.  (1.  b.)    Kleide  einen  Affen 

auch  in  Seide,  immer  wird  er  (nur)  ein  an- 

gekleideter  Aff'e  sein. 
L'  aseno  xe  sempre   aseno,   anca  co  una  bela 

gualdrapa  (v.)  Der  Esel  ist  immer  ein  Esel, 

auch  mit  einer  schonen  Schabracke. 
Ainda  que   vistais   a   mona   de   seda,   mona   se  pt. 

queda.  Obgleich  du  den  Affen  in  Seide  klei- 

dest,  Affe  bleibt  er. 
La  mona   aunque  la   vistau   de  seda,   mona  se  sp. 

queda.     Wenn  sie  gleich  den  Affen  in  Seide 

kleiden,  Affe  bleibt  er. 
Aunque    la    mona    se    vista  de   seda,    mona  se 

queda.     Wenn  sich  auch  der  Affe  in  Seide 

kleidet,  Affe  bleibt  er. 


15.    Ein    Aff    bleibt    ein    Aff,    Er     mag 

KonigwerdenoderPfaff. 
Sau  sind  Sau  und  bleiben  Sau. 
Ein   wolf  was   siech;   do  er  genas,  er  was  ein 

wolf  als  er  e  was.  (ad.) 
En  Jesel  gcbuoren,  en  Jesel  gestuorwen  (mrh.  L.)  md. 

(Als)    ein    Esel   geboren,  (als)   ein  Esel  ge- 

storben. 
Wie   der  Wolf  b'luitet   (behdutet)  ist,   wird  er  od. 

wohl  b'haaren.  (schwei.)  [Esel. 

E  Jesel  bleift  Jesel  (nrh.  S.)     Ein  Esel  bleibt  pd. 
Wat  fum  Jesel  gebiren  asz,  bleift  Jesel.  (nrh.  S.) 

Was  vom  Esel  geboren  ist,  bleibt  Esel. 


Affe  15. 


15  AfFe. 


Der  Wulf  bleift  ainjden  e  Wulf.  (nrh.  S.)  Der 
Wolf  hleiht  iniiner  ein  Wolf. 

Der  Wulf  as  unt  bleift  e  Wiilf,  wert  e  ug  alt 
wa  de  Kakel.  (nrh.  S.)  Der  Wolf  ist  und 
hleiht  ein  Wolf,  wird  er  auch  alt  wie  die 
Kakel  (ein  Muss  in  SiehenhUrgen). 

Wat  fum  Hast  gebuorn  asz,  bleift  Felen.  (nrh.S.) 
Was  vom  Pferd  gehoren  ist,  hleiht  Fi'dlen. 

Eine  Sau  ist  'ne  Sail  und  bleibt  'ne  Sau  Und 
taiigt  zu  keiner  Kriigerfrau.  (ns.  Pr.) 


dt.  Een   aap  is   een   aap,  al   ware  bet  Paaschdag. 

FAn  Affe  ist  ein  Affe  und  lo'dr'  es  Ostertag. 
Een  aap  blijft  een  aap,  Al  ware  liij  zoo  groot 

als  een  scbaap.    Ein  Affe  hleiht  ein  Affe,  und 

ware  er  so  gross  wie  ein  Schaf. 
Die  eens  een  ezel  wordt,  gaat  altijd  met  lange 

ooren.     Der  einmal  ein  Esel  wird,  geht  stets 

mit  lanqen  Ohren. 
Die  een  ezel  geboren  is,  behondt   zijne   ooren. 

Der    als  ein  Esel  gehoren  ist,   hehalt  seine 

Ohren. 
Die  ezel  geboren  is,   moet   ezel  sterven.     Wer 

als  Esel  gehoren  ist,   muss  als  Esel  sterhen. 
Al   znijdt  men  den  bond  den   staart  af,  altijd 

blijft  hij  een  bond.    Schneidet  man  auch  dem 

Hund  den  Schwanz  ah,  immer  hleiht  er  ein 

Hund. 
Men  mag  een  varken  een  vogeltje  noemen,  bet 

is  en  blijft  een  zwijn.    Man  mag  ein  Schwein 

ein   Vogelchen  nennen,  es  ist  und  hleiht  ein 

Schioein. 
De   wolf  zal   in    zijne   buid   sterven,    zoo    men 

hem   daar   vooraf  niet  uitsnijdt.     Der    Wolf 

wird  in  seiner  Haut  sterhen,  toenn  man  ihn 

vorher  nicht  herausschneidet. 

da.  To  Hund  og  kjsem  Hund,  dog  er  Hund  som 
forre  var.  Wasch'  den  Hund  und  kd'nim' 
den  Hund,  's  ist  dock  ein  Hund  wie  er  vor- 
her war. 

To  Din  Hund  og  ka^m  Din  Hund,  den  bliver 
endda  ikke  Andet,  end  en  Hund.  Wasch' 
deinen  Hund  und  kdmvi'  deinen  Hund,  er 
wird  doch  nichts  Anderes  als  ein  Hund. 

.^selet  beholder  sine  0ren  om  det  end  seder 
grseske  Tidslei-.  Der  Esel  hehalt  seine  Ohren, 
wenn  er  auch  griechische  Disteln  frisst. 

Et  JEsel,  som  bserer  mange  Roger,  er  derfor 
ikke  bogljerd.  Ein  Esel,  der  viele  Bilcher 
tr'dgt,  ist  darum  nicht  gelehrt. 

Twaa  Hwndh  oc  ksem  Hwndb,  thaa  a3r  Hwndh 
som  fpfrre  wor.  (ada.)     S.   To  Hund  u.  s.  w. 

Kastse  Hwnd  i  Jordens   Flodh,   tha   ser  Hwnd 


som  fxrre  war.  (ada.)  Wirf  den  Hund  in  des 
Jordans  Fluth,  so»ist  der  Hund  wie  er  vor- 
her war. 

Api  er  api,  |)6  af  honum  se  styfSr  halinn.    Affe  is. 
ist  Affe,  wenn  man  ihm  auch  den  Schwanz 
stutzt. 

KembSu  bund  og  J>vo3u  hund,  hann  er  p6  samt 
biindr.  Kamm  den  Hund  und  tvasch  den 
Hund,  er  ist  doch  derselhe  Hund. 

Hrind  J)u  hundi  a  Jordan,  er  hundr  sem  aSr. 
Stoss  den  Hund  in  den  Jordan,  er  ist  Hund, 
wie  vorher. 

Hund  ar  hund,  om  an  ban  ar  aldrig  sa  brokig.  SW. 
Hund,  ist  Hund,  wenn  er  auch  noch  so  hunt  ist. 

Twa  bundh  och  ksemb  ban  ser  se  hundher  thsen 
same,  (asw.)     S.   To  Hund  u,  s.  w. 

Kasta  j  iordbans  flodh  tho  ser  hvn  ey  bseter 
sen  f0r.  (asw.)  Wii-f  den  Hund  in  des  Jor- 
dans Fluth,  so  ist  er  nicht  hesser  als  zuvor. 


In  quo    nascetur    asinus    corio  morietur.  (mlt.)  It. 
Ablue,  pecte  canem,  velut  ante  videbis  inanem. 

(mlt.) 
Merso  Jordani  menda  fit  seqva  (equa)  cani.  (mlt.) 
Le  loup    est  toujours    loup.     Der    Wolf  hleiht  fz, 

immer   Wolf. 
Le  loup  (renard)  mourra    dans    sa  peau.     Der 

Wolf  (Fuchs)  icird  in   seiner  Haut   sterhen. 
En  la  peau  ou  le  loup  est,  il  y  meurt.    In  der 

Haut,  in  tvelcher  der   Wolf  ist,  stirht  er. 
Le  loup  mourra  en  sa  peau  qui  ne  I'escorchera 

vif.  Der   Wolf  wird  in  seiner  Haut  stei'hen, 

wenn  man  ihn  nicht  lehendig  schindet. 
Lavez    chien,    peignez    chien,    toutefois  n'  est 

chien  que  chien.     Wascht  den  Hund,  kdmmt 

den  Hund,  dennoch  ist  der  Hund  nur  Hund. 
En  tel  pel  comme   li  Ions  vait,  en  tel  le   con- 

vient  morir.  (afz.)    In  der  Haut,  in  welcher 

der   Wolf  leht,  muss  er  sterhen. 
O  cele  pele  cum  vest  le  lou  Testut  murrir.  (afz.) 

>S'.  En  la  u.  s.  w. 
Lavez  chen,  peignez  chen,  toutevois  n'  est  chen 

que  chen.  (afz.)    S.  Lavez  u.  s.  to. 
Chi  asin  nasce,    asin  muore.     Wer  als  Esel  ge-  it. 

horen  wird,  stirht  als  Esel.  [u.  s.  w. 

Chi  nass    esan,  esan  mor.   (rom.)     S.  Chi  asin  mi. 
Chi  asen    nassa,  asen   moeura.    (em.  P.)     Wer  ni. 

als  Esel  gehoren  loird,  wird  als  Esel  sterhen. 
Chi  a  nass  aso,  a  sara  senpre  aso.  (piem.)     Wer 

als  Esel  gehoren  wird,  wird  immer  Esel  sein. 
Chi    xe    nato  aseno,    mor   aseno  (v.)     Wer  als 
Esel  gehoren  worden  ist,  stirht  als  Esel. 


AUe  16. 


—    9 


19  AUe 


16.  Alle  blaffende    honden    bijten    niet. 
Alle  bellende  Hunde  beissen  nicht.  [(dt.) 

Alle  keffende  honden  bijten  niet. 

nw.  Dat  bit  inkje  alt,  som  gaper.     Es  beisst  nicht 
Alles,  was  den  Mund  au/reisst. 

tz,  Chacun  chien  qui  aboye  ne  mort  pas.  (afz.) 
Nicht  jeder  Hund,  der  bellt,  beisst.       [u.  s.  w. 

sf.  Tou  chi  qe  jhapo  monssigo  pa.  (Lgd.)  S.  Chacun 
Tout  chin  que  jappo,  non  mouerde  pas.  (nprv.) 
S.  Chacun  u.  s.  tv. 


Non  est  uenator  omnis  cornu  modo  flator.  (mlt.) 
Ne  sont  pas  tous  chasseurs  qui  sonnent  du  cor.  fz. 


17.  Alle    kleinen    Wasser    laufen    in   die 

grossen. 
da.  Alle  Floder  l0be  wi  i  Havet.    Alle  Fliisse  miin- 

den  im  Meer.  [die  See. 

is>  Allar  ar  falla  i  sioinn.     Alle  Fliisse  fallen  in 

SW.  Allt    vatten    vill  i  hafvet.     Alles    Wasser  will 

in's  Meer. 


fz.  Les  rivieres   retoument  a  la  mer.     Die  Fliisse 

kehren  in's  Meer  zuriick.  [in's  Meer. 

it,  Ogni   acqua  va  al  mare.     Alles    Wasser  lauft 

mi.  Ogni    funtana    sceude   a    u    mare,  (crs.)     Jede 

Quelle  lauft  in's  Meer  hinab. 

L'  acqua  scende  au  mare,  (crs.)     Das    Wasser 

Iduft  in's  Meer  hinab. 

Tutti  i  fiumi  vanno  al  mare,  (t.)    Alle  Fliisse 

laufen  in's  Meer. 

ni.  Tute  le  rose  van  a  casche  in  tel   mar.   (piem.) 

Alle  Gewdsser  (B'dche)  gehen  in's  Meer  fallen. 

Tuta  r  aqua  va  al  mar.  (v.)  S.  Ogni  acqua  u.  s.  w. 

si.  Ogni  riu  ton-at  a  mare,  (sa.)    Jeder  Fluss  lauft 

in's  Meer  zuriick. 
pt.  As  agoas  descem  ao  mar,  e  todas  as  cousas  ao 
seu  natural.     Die   Wasser   laufen  in's  Meer 
hinab  und  alle  Dinge  zu  ihrem  Ursein. 


18.  Alle  sind  nicht  Jiiger,   die  das  Horn 

blaseu. 
Es  sind  nicht  Alle  Jager,  die  das  Horn  gut  blasen. 
Nicht  Alle,  die  Horner  fiihren,  sind  Jager.    [(ad.) 
Ez  ensint  niht  alle  jegere,  die  hornKn  fiiereut. 


dt,  Het  zijn  al  geene  jagers,  die  den  hoorn  blazen. 
Ten  sijn  niet  al  jaghers  die  hornen  blasen.  (adt." 
en.  All  are  not  hunters  that  blow  the  horn. 


da.  Ikke  Alle,  der  blsese  Hornet,  ere  Jsegere. 

The  sere  eij  alle  Jseyerse,  i  Hoorn  blsesse.  (ada. ) 
SW.  De  aro  inte  jagare  alia,  som  blasa  i  horn. 

The  seru  ey  alle  jsegara  som  blsesa  i  horn.  (asw.  i 

It.  Non  est  uenator  omnis  qui  cornua  svifflat: 
Pastores  eciam  dicuntur  cornua  flare,  (mlt.) 


19.  Bei  Naclit  sind  alle  Katzen  grau. 

Des  Nachts  sind  alle  Kiilie  schwarz. 

Bei  Nacht  sind  alle  Koche  schwarz. 

Bei  dar  Nacht  senn  oUa  Katzan  gi-ou.  (frk.  H.  S.)  md. 

In    der   Noclit  (NachO  senn  (sind)   alii    Kiiah 

(Kiihe)  schwarz.  (frk.  M.) 
An  der  Nubcht  sin  all  Kaze'  gro.  (mrh.  L.) 
Am  Finstern  sen  oUe  Kuh  schwarz.  (schls.)  hn 

Finstern  sind  alle  KUhe  schwarz. 
Am    Finstarn     sein    ondas     oUe    Ki    schworz. 

(schls.  B.)    S.  Am  u.  s.  w. 
Bei  der  Nacht  sind  alle  Kiihe  schwarz.  (bair.)  od. 
Ai    d"r    Nacht    sain  alle  Katza    schwarz.  (ostr. 

schls.)  In  der  Nacht  sind  alle  Katzen  schwarz. 
Zu  Nacht  sind  alle  Katzen  schwarz.  (schwei.) 
Bi  (BeiJ  Nacht  sint  alle  Katten  (Katzen)  swart  pd. 

{schwarz).  (ns.  ha.  G.  \\.  G.) 
Bi  Nacht  sind  alle  Katten  grau.  (ns.  hist.) 
In  Dystern  (Finstern)  sind    alle  Katten    gi'au. 

(ns.  hist.  A.) 
In  Dustern  siint  alle  Katten  grau.  (ns.  O.  J.) 
Bij   nacht    zijn    alle    katjes    graauw ,    En    alle  dt. 

mondjes   even  naauw.     Bei  Nacht  sind  alle 

Kdtzchen  grau  und  alle  Miindchen  gleich  eng. 
Bij  nacht  schijnt  alle  koren  meel.     Bei  Nacht 

scheint  alles  Korn  Mehl. 
When  candles  are  out,  all  cats  are  grey.    Sind  en. 

die  Lichter  aus,  sind  alle  Katzen  grau. 
A'    cats    are   gray  in   the   dark,     (scho.)     Alle 

Katzen  sind  grau  im  Dunkeln. 

I  Morke  ere  alle  Katte  graa.     S.  In  Dystern  da. 

u.  s.  w. 
Om  Natten  ere  alle  Katte  sorte.  S.  Bi  u.  s.  to. 
Alle   Sviin   ere   sorte  i  Marke.     Alle  Schiceine 

sind  schwarz  im  Finstern. 
AUir  hlutir  eru  svartir  i  myrkii.     Alle  Dinge  iS. 

sind  schwarz  im  Dunkeln. 
Hvor  sauSr  er  svartr  i  myrkrinu.    Jedes  Schaf 

ist  schwarz  im  Dunkeln.  [u.  s.  w. 

I  Mjnkre  er  alle  Kattar  graae.  <S'.  In  Dysternnw, 
I  Myrkre  er  alle  Svin  svarte.  Im  Dunkeln  sind 

alle  Schweine  schioarz.  [alle  Farben  gleich. 
I  Myi-kre  er  alle  Liter  like.  Im  Finstern  sind 
Alia  svin  aro  svarta  i  morkret.    S.  Alle  u.  s.  w.  SW. 

Nocte  latent  mendae.  It. 

Teuebris  nigrescunt  omnia  circum. 
La  nuit  (De  nuit)  tous  (les)  chats  sont  gris.      fz, 
Tos  les   chets   sont  gris  de  1'  nute.  (w.)     Alleni. 

Katzen  sind  grau  bei  Nacht. 
De  nouech  tous  cats  sont  gris.  (nprv.)  sf. 

2 


AUe  19. 


—     10 


20  AUe. 


it.  Di  notte  tutti  i  gatti  sono  neri.    S.  Bi  u.  s.  w. 

mi.  Di    notte    i    gatti   so   grisci.    (crs.)     Bei  Nacht 

sind  die  Kafzen  yrau.  [tern  u.  s.  w. 

Al  bujo  tntte  le  gatte  son  bigie.   (t.)   ^S'.  In  Dys- 

AI  bujo  ogni  gatto  k,  morella.  (t.)  Im  Finstern 

ist  jede  Katze  schwarz. 

ni.  De  n6t  le  ache  le  par   tote   more.    (1.  b.)     Bei 

Nacht  scheinen  alle  Kuhe  schwarz.     \i  u.  s.  w. 

De  neutte  i  gatti  son  bardi.  (lig.)    S,  Di  notte 

De   note   le   vache   xe   tute   more,  (v.)     S.  Des 

Nachtu  u.  s.  w.  \i  u.  s.  w. 

llll.  De  nit  los  gats  son  pardos.  (neat.)  S.  Di  notte 

De  nit  tots  los  gats  s6n  pardos.  (val.) 
pt.  De  noite  todos  os  gatos  sao  pardos. 
sp.  De  noche  todos  los  gatos  son  pardos. 

Candil    muerto    todo  es   prieto.     Ist  das  Licht 
aus,  ist  alles  schwarz. 


20.  Es  ist  nicht  alle  Tage  Kirmess. 
Jahrmarkt  ist  nicht  alle  Tage.  [Fahetag. 

Es  ist  alle  Tage  Jagetag,  aber  nicht  alle  Tage 
Nicht  immer  ist  Samstag.  [tag.    (ad.) 

Es   ist  allweg  Jagetag,   aber   nit  allweg  Fahe- 
md.  't  As  net  all  Dach  Kirmess.   (mrh.  L.) 

Et    es    net  ommer    Sonnig.     (mrh.  N.)     Es   ist 

nicht  immer  Sonntag. 
od.  Es  ist  nicht  alle  Tag  Kirch weih.  (bair.) 

Es     ist     nicht    alle    Tag    Bach  tag    {BacktagJ. 

(schwb.  W.) 
Es  ist  nit  alle  Tage  Kilbe.  (schwei.) 
Es  ist  nicht  alle  Tage  Fleischtag.  (schwei.) 
'a  Ist  niid  all  Tag  Johrmart,   es  ist  au  Chilbe. 

(schwei.  A.)     Es   ist  nicht   alle    Tage   Jahr- 
markt, es  ist  auch  Kirmess. 
's  Is  nid  oli  To  Kiadi.  (st.) 
Es  ist  nicht  alle  Tage  F;ichtag  (Fangetag).  (tir.) 
pd.  Et  es  net  alle  Dag  Kermes.  (nrh.  A.) 
Et  ess  nit  alle  Dags  Kirmess.  (nrh.  K.) 
Et  es  niet  alle  Dag  Kermes.  (nrh.  M.) 
Et   asz    ned    alen    Dach    Sangtich   (Seangtog). 

(nrh.  S.)     Es  ist  nicht  alle   Tage  Sonntag. 
Et  asz  ned  ainjde  Jormert.     (inh.  S.)     Es  ist 

nicht  immer  Jahrmarkt. 
Et  is  nich  alle  Dage  Sunndag.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

S.  Et  asz  ned  alen  u.  s.  w. 
All   Dag   is   ken  Jaarmarkt.     (ns.  M.-Str.)     *S'. 

Jahrmarkt  u.  s.  w. 
All  Dage  is  kien  Karkmess.  (ns.  O.) 
All  Dage  siind  kien  Fangeldage.  (ns.  O.)     Alle 

Tage  sind  keine  Fangtage. 
't  Is  alltied  gcen   ('t  Is   neet  alltied)   Sommer 

un  Sonndag.    (ns.  ofs.)     Es  ist  nicht   immer 

Somvier  und  Sonntag. 
Man   leeft   neet   all  Dage   in    't  Leileckerland. 


(ns.    ofs.)      Man    lebt    nicht    alle     Tage    im 

Schlaraffenland. 
't  Regent   neet   alltied  Better   in  de  Riesebrec. 

(ns.  ofs.)     Es  regnet  nicht  immer  Butter  in 

den  Reishrei.  \_Et  asz  ned  alen  u.  s.  w. 

't  Is   air  Dag'   nien  Sonndag.    (ns.  O.  St.)     S. 
Et  OSS  nich  alle  Dag  Sinndag.  (ns.  Pr.)   S.  Et 

asz  ned  alen  u.  s.  to.  [tag.  (as.  Pr.) 

Es  ist   alle   Tag'   Fisclxtag,    aber    nicht  Fang- 
Et  es  alle  Dage  niene  Kiarmisse.    (wstf.  Mrk.) 


Het  is   alle  dagen    (altijd)    geene   kermiss,    al  dt. 
dansen  de  poppen  (al  staan  er  kramen).    Es 
ist  nicht  alle   Tage  (immer)  Kirmess,  wenn- 
gleich  die  Puppen  tanzen  (die  Buden  stehen). 

Het  is  alle  dagen  (altijd)  geen  jaag-dag  (vang- 
dag).  Es  ist  nicht  alle  Tage  {immer)  Jagd- 
tag  (Fangtag). 

Het  is  alle  dagen  (altijd)  geen  Vastenavond. 
Es  ist  nicht  alle   Tage  (immer)  Fastnacht. 

Het  is  altijd  geen  meiavond  (Sint  Maartens 
avond).  Es  ist  nicht  immer  Mai-  (St.  Mar- 
tins-) Abend. 

Every    day    is    no    Yule-day :    cast   the    cat    a  en. 
castock.  (scho.)     Alle   Tage  ist  nicht  Jultag: 
werft  der  Katze  einen  Kohlstrunk  hin. 


Det  er    ei    liver  Dag  Bagedag.     Es    ist   nicht  da. 

jeder  Tag  Backtag. 
Det  er  hver  Dag  Jagedag,  men  ikke  hver  Dag 

Fangedag.     S.  Es  ist  alle  u.  s.  w. 
De   86   (h)vser   Daw  Feskdaw,    msen   it   (h)vajr 

Daw    Fangdaw.     (jiit.)      Es    ist   jeder    Tag 

Fischtag,  aber  nicht  jeder   Tag  Fangtag. 
Ekki  er  alltiS  a8fangadagskv6ld.     Nicht  immer  is. 

ist  Festtagsabend.  [nachten). 

Ekki  eru  setiS  jol.    Nicht  immer  ist  Jul  (Weih- 
TaS  er  ikki  allti3  matbruSur  stendur  opin.  (fser.) 

Es  ist  nicht  immer,  dass  die  Speisekammer 

offen  steht.  [?(.  s.  xo. 

D'er  inkje  kvar  Dag  Bakstedag.     8.  Det  er  einw. 
D'er    inkje    kvar    Dag    Kvitsunndag.       Es    ist 

nicht  jeden   Tag  Pfingsttag. 
D'er  inkje  alltidHogtid.  Es  ist  nicht  immer  Fest. 
Alia  dagar  aro  inte  (Det  aro  icke   alia   dagar)  SW. 

bakedagar.     Alle   Tage   sind  nicht   (Es  sind 

nicht  alle   Tage)  Backtage. 
Alia  dagar  aro  inte  sotebrodsdagar.    Alle  Tage 

sind  nicht  Silssbrodstage.        [nicht  Backtag. 
Hwar  Dagh  ar  icke  baakedagh.    Jeder  Tag  ist 

Non  semper  sunt  Saturnalia.  It. 

Non  semper  oleum. 

II  n'  est  pas  toujours  (tons  les  jours)  fete.    Es  fz. 
ist  nicht  immer  (alle   Tage)  Fest. 


AUe  20. 


U 


22  AUe. 


Tousjours    ne    sont    pas    nopces.      Immer    isf 

nicht  Hochzeit. 

nf.  C  n'  est  nin  tos  les  jous  fiesse  (et  1'  leddimain 

dimfegne).    (w.)    Es  ist  nicht   idle   Tage  Feaf- 

tag  fund  am  andern  Morgen  Sonntag). 

sf.  N'  es  pas  to\ijoxir  festo  k  nouestre  vilagi.  (nprv.) 

Es  ist  nicht  immer  Pest  in  unnerm  Dorfe. 

it.  Ogni  giorno  non  si   fanno   nozze.     Nicht  jeden 

Tag  ist   Hochzeit.  [ist  nicht  das  Fest. 

mi.  T6tt  i  de  un  h  miga  la  f^sta.  (rom.)  AUe  Tage 

Ogni  dl  non  k  festa.  (t.)  Jeden  Tug  isf  nicht  Fesf. 

Tutti   i  mesi   non  son   di   trentuno.     (t.)     AUe 

Monate  Jiaben  nicht  einunddreissig  (Tage.) 

ni.  An'  h  miga  tntt  i  dl  festa.    (em.  R.)    Nicht  ist 

alle  Tage  Fest.  [inkje  aUtid  u.  s,  w. 

L'  h   minga  semper  festa.     (1.   m.)      S.   D'  er 

Tut  i  di  m  minga  de  grass.  (1.  m.)    AUe  Tage 

aind  nicht  Fleischtage.         [sind  nicht  Feste. 

Tuti  ii  dl  a  son  nen  teste,   (piem.)     Alle   Tage 

No  xe   miga   ogni   zorno   festa.     (v.)     S.    Ogni 

d\  u.  s.  u\ 
Sempre  no  xe  festa.  (v.)   Immer  isf  nicht  Fest. 
si.  Ogni  die  non  est  Pasclia.  (sa.)    Jeden  Tag  ist 

nicht  Ostern. 
pt.  Nao  he  cada  dia  Pascoa,  nem  vindima.    Nichf 
jeden  Tag  ist  Ostern,  noch   Weinlese. 
Agosto    e    vindima    nao    he   cada  dia.     August 
und   Weinlese  ist  nicht  jeden   Tag. 
sp,  Agosto  y  vendimia  no  es  cada  dia.     S.  Agosto 
u.  s.  w.  [alle  Mai  Brod  nnd  Niisse. 

Non   todas   veces   pan   e   nueces.    (asp.)     Nicht 


21.  Es  sind  nicht  Alle  Doktoren,  welche 

rothe  Hiite  tragen. 

Es    sind    nicht    Alle    Pfaffen,     welche    grosse 

Platten  tragen.  [tragen.  (schwei.) 

od.  Es  sind  nicht  Alle  Monche,  die  schwarze  Kappe 

pd.  't    Sunt    nich    all    Geliirten ,    de    in    de    Boker 

kiken.  (ns.  M.-Str.)     Es  sind  nicht  Alle  Ge- 

lehrte,  die  in  die  Bitcher  gucken. 

dt.  Het  zijn  niet  al  papen,  die  kruinen  dragen.    Es 

sind  nicht  Alle  Pfaffen,  die  Platten   tragen. 
Het  zijn  niet  alien  apostelen,  die  wandelstokken 

dragen.     Es  sind  nicht  Alle  Apostel,  welche 

Wanderst'dbe  tragen. 
Het  zijn  al  geene  ridders,   die  kriiisen  dragen. 

Es  sind  nicht  Alle  Hitter,  die  Kreuze  tragen. 
Het  zijn  niet  al  klerken,  die  priestei's  scliijnen. 

Es  sind  nicht  Alle  Geistliche,  die  Priester 

scheinen, 

da.  De  blive  ei  Alle  Prsester,  som  gaae  i  Skole. 
Es  werden  nicht  Alle  Priester,  welche  in  die 
Schule  gehen. 


f)a5  ent  ekki  allt  klerkar,  sem  siSa  hafa  kapnna.  is, 

Es   sind.  nicht  Alle   Geistliche,   ivelche  lunge 

Mantel  haben. 
f>a3   eru  ekki  allt  prestar,   sem  vii5a  hafa  kri'i- 

nima.    S.  Es  sind  nicht  Alle  Pfaffen  u.  s.  u\ 
Dei  er  inkje  alle  Bispar,  som  gjera  Boker.    Es  nw. 

sind-    nicht   Alle    Bisch'ofe ,    rcelche    Bilcher 

machen. 
De   aro"  icke  alia  goda  prester  som  draga  sida  SW. 

kappor.     Es   sind  nicht   Alle  gufe   Priester, 

welche  lange  Mantel  tragen. 
Alia   bli   ej   (Det  blir  ej  alia)  prester,   som  ga 

i  skolaii.     S.  De  hlive  u.  s.  io. 
Det  blir  icke   prester  af  alia  som  ga  i  skolan. 

Es  loerden  nicht  Priester  aus  Allen,  die  in 

die  Schule  gehen. 

Non  ^  dottor  ognun  che  porta  vijo.    Nicht  Jeder  it. 

ist  Doctor,  der   Gmuwerk  fra'gt. 
Ni   tots  los  qui  estiidien  s6n  LetrAts,  Ni  tots  Ini. 

los  qui  van  a  la  guerra  Soldats.  (val.)  Nicht 

Alle,  welche  studiren,  sind    Gelehrte,   noch 

Alle,  welche  in  den  Krieg  Ziehen,  Soldaten. 
Nem   todos   os   que  vao  A  guerra  sao  soldados.  pt. 

Nicht  Alle,  ivelche  in  den  Krieg  ziehen,  sind 

Soldaten. 
Ni  todos  los  que  estudian  son  letrados,  ni  todos  sp. 

los  que  van  a  la  guerra  soldados.  S.  Ni  u.  s.  w. 


22.  Es    sind    nicht   Alle   Heilige,    die    in 

aller  Heiligen  Kirchen  gehen. 
Es  beten  nicht  Alle,   die  in  die  Kirche  gehen. 
't  Sin  net  elaiiter  HeMger,  de  an  d' Kireeh  gin.  md. 

(mrh.  L.)    Es  sind  nicht  laufer  Heilige,  die 

in  die  Kirche  geh'n. 
Es    sind    nicht  Alle    Heilige,    die    zur  Kirche  od. 

gehen.  (bair.) 

Zij  zijn  niet  alien  heilig,  die  gaarne  (veel)  ter  dt. 

kerke  gaan.     Sie  sind  nicht  Alle  heilig,  die 

gem  (viel)  zur  Kirche  gehen. 
7A]  zijn   niet   alien  heilig,   die   heilig  schijnen. 

Sie  sind  nicht  Alle  heilig,  die  heilig  scheinen. 
Zij    zijn  niet  alien  gelijk,    die   met   den  keizer 

rijden.     Sie  sind  nicht  AUe  gleich,   die   mif 

dem  Kaiser  reifen. 
All  are  not  princes  who  ride  with  the  Emperor,  en. 

Alle  sind  nicht  Prinzen,  die  mit  dem  Kaiser 

reiten. 
They're  no  a'   saints    that    get    the    name    o't. 

(scho.)     Es  sind  nicht  Alle  Heilige,  die  den 

Namen  haben, 
De  ere  ei  Alle  Helgene,  der  gaae  til  Kirke.    8.  dH. 

Es  sind  nicht  Alle  Heilige,  die  zur  u.  s.  w. 
De  ere   ikke  Alle  Helgene,  som  traede  Kirke- 


AUe  22. 


~     13 


25  AUe. 


gulv.     Es  sind  nicht  AUe  Heilige,   die  den 
Fusshoden  der  Kirche  betreten. 
De  ere  ikke  Helgene   alle,  man  i  Kirken  seer. 
Es  sind  nicht  Alle  Heilige,  die  man  in  der 
Kirche  sieht. 
is.  Ekki  eru  allir  helgir,  sem  kirkjur  ssekja.    Niqht 
Alle  sind  Heilige,  ivelche  die Kirchenhesuchen, 
SW.  De  aro  ej  (icke)  alia  helgoii  som  ga  i  kyrkan. 
Es  sind  nicht  Alle   Heilige,    welche  in   die 
Kirche  gehen. 

It.  Non  oinnes  sunt  sancti  qui  calcant  limina  templi. 

fz.  Ne  sount  pas  touz  chevalers  ki  sour  cheval 
mountent.  (afz.)  Es  sind  nicht  Alle  Rifter, 
die  zu  PferUe  sitzen.       [S.  De  aro  u.  s.  w. 

it.  Non  son  tutti  santi  quelli  che  vanno  in  chiesa. 


23.    Es    sind    nicht   Alle    Jungfern,    die 
Kranze  tragen. 

en.  A's  no  gowd  that  glitters ,  nor  maidens  that 
wear  their  hair,  (scho.)  Alles  ist  nicht  Gold, 
was  gl'dnzt,  noch  sind  Alle,  die  ihr  Haar 
tragen,  Jungfrauen. 

da.  De  ere  ei  Alle  Meer,  der  have  deiligt  Haar. 
Es  sind  nicht  Alle  Jungfrauen,  welche  schbnes 
Haar  haben. 
De  ere  ikke  Alle  Nonner,  som  bsere  Slor.     Es 
sind    nicht    Alle    Nonnen,    welche    Schleier 
tragen. 
is.  |»a5    eru    ekki    allt    meyar ,    sem    langan    hafa 
lokkinn.      Es    sind    nicht  Alle   Jungfrauen, 
welche  lange  Locken  haben. 
SW.  De   aro   inte  jungfrur   alia,   som  bara  kransar. 
De  aro  icke  alia  jungfrur,  som  krantsen  bara. 
Es  sind  nicht  Alle  Jungfrauen,  welche  den 
Kranz  tragen. 


24.  Es  sind  nicht  Alle  Koche,    die  lange 

Messer  tragen.  [lange  Spiesse  tragen. 

Es    sind    nicht   Alle    gute    Landsknechte,    die 

pd.  Es  ist  nicht  Jeder  Schmied,  der  ein  Schurzfell 

tragt.  (ns.  Pr.) 

dt.  Het   zijn   niet   alle  (al  geene)  koks ,   die   lange 

messen  dragen. 
Het  zijn  al  geene  koks,  die  besmeerde  schorte- 

kleederen  dragen.    Es  sind  nicht  Alle  Koche, 

die  beschmierte  Schilrzen  tragen. 
Het  zijn  al  geene  lansknechten,  die  lange  spiet- 

sen  dragen.   Es  sind  nicht  Alle  Landsknechte, 

die  lange  Spiesse  tragen. 
Ten    syn    niet    all    guede    koken,    die   langhe 

raessen    draeghen.     (ah.)    Es  sind  nicht  Alle 

gute  Koche,  die  lange  Messer  tragen. 


De  ere  ikke  Alle  Kokke,  som  bsere  lange  Knive.  dii. 

De  ere  ei  alle  gode  Stegere,  der  bsere  lange 
Knive.  Es  sind  nicht  Alle  gute  Brater,  die 
lange  Messer  tragen. 

|>a5  eru  ekki  allt  g63ir  kokkar,  sem  langar  hafa  is. 
sleddurnai".     S.   Ten  syn  u.  s.  w. 

De  aro  icke  alia  goda  kockar,  som  bara  langa  SW. 
knifwar.     S.   Ten  syn  u.  s.  w. 

Alia  aro  inte  goda  kockar,  som  bara  stora  knifvar. 
Alle  sind  nicht  gute  Koche,  die  grosse  Mes- 
ser tragen. 

Non    coquus    semper,    cui    longus    culter    ad-  It. 

hseret.  (mlt.) 
Ceux  qui  portent  les  longs  cousteaux,  Ne  sontfz. 

pas  tous  queux,  ne  bourreaux.     Hie,  welche 

lange  Messer  tragen,  sind  nicht  Alle  Koche, 

oder  Scharfrichter. 
Nou    soun    pas  paysais  touts  Ions  qui  porten  sf. 

agulhade.  (Brn.)    Es  sind  nicht  Alle  Bauern, 

welche  den  Treibsfachel  (der  Ochsenfreiber) 

tragen. 
Ogntin  c'  ha  gran  coltello,  non  k  boia.    (mi.  t.)  it. 

Nicht  Jeder,  der  ein  grosses  Messer  hat,  ist 

Henker. 

25.  Es  sind  noch  nicht  Alle  zuBett,  die 
eine  schlimme  Nacht  haben  sollen. 

Sie  sind  noch  nicht  alle  schlaffen,  die  heind  ein 
bose  nacht  sollen  haben.  (ad.) 

Zij  slaapen  alien  nog  niet,    die    eenen   boozen  dt. 

nacht  zuUen  hebben.    Es  schlafen  noch  nicht 

Alle,  die  eine  schlimme  Nacht  haben  sollen. 
Sie  syndt  noch  niet  al  slapen,  die  huyden  een 

boese  nacht  sullen  hebben.  (ah.)  S.  Sie  sind 

u.  s,  w. 
All  that  are  in  bed  must  not  have   quiet  rest.  en. 

Nicht  Alle,  die  im  Bett  sind,  haien  Euhe. 

Encore  n'  est  pas  couche  qui  aura  male   nuyt.  fz. 

Noch  ist  nicht  zu  Bett,  wer  (eine)  schlechte 

Nacht  haben  wird. 
Non  fe  ancor  andato  a  letto  chi  ha  da  haver  la  it. 

mala  notte.     S.  Encore  u.  s.  w. 
E'  non  &  ancora  andato  a  letto  chi  ha  da  havere  mi. 

la    mala    notte.  (t.)     Der  ist  noch  nicht    zu 

Bett  gegangen,    der   eine   bose   Nacht   haben 

soil.       [nott.  (em.  B.)     S.  E'  non  h  u.  s.  w. 
Al  n'fe  nianc  anda  a  lett  chi  ha  d'  av^ir  la  mala  ni. 
A  n'e  anc6ra  and^e  a  l^tt  ch'a  da  av6ir  la  mfela 

n6tt.  (em.  R.)     S.  E'  non  b  u.  s.  w. 
A  I'e  ancor  nen  andait  a  durmi  col  ch'a  I'a  da 

aveje  la  cativa  neliit.     (piem.)     Es   ist  noch 

nicht  schlafen  gegangen,  wer  eine  bose  Nacht 

haben  soil.  


AUO  26, 


—     13     — 


30  AUe. 


26.     Wenn     der    Hund    unten     liegt,    so 

beissen  ihn  alle  Hnude. 
Liegt  der  Hund,  so  beissen  ihn  Alle. 

dt,  Alle    lionden    bijten   den   bond ,    die  onder  ligt. 

Alle  Hunde  beissen  den  Hund,  der  imten  liegt. 

Als  de  bond    onder    ligt,    alle  wereld  wil  hem 

krijten  (bijten).     Wenn  der  Hund  imten  liegt, 

will  ihn  alle  Welt  anschreien  (heissen). 

Is.  Lfka  bitur  sii  tikiu,  sem  nndir  liggnr.  Von 
ihres  Oleichen  wird  die  Hilndin  gebissen, 
welche  unten  liegt. 
SW.  Nar  Hunden  ligger  vnder,  sa  blijr  ban  bijtin 
aff  alia.  Wenn  der  Hund  unten  liegt,  so 
wird  er  von  alien  gebissen. 

fz.  Quand  le  loup  est  pris,  tons  les  chiens  luy 
mordent  les  fesses.  Wenn  der  Wolf  gefangen 
ist,  beissen  ihn  alle  Hunde  in  die  Hinfer- 
backen. 

it.  Quand  la  l^vra  1'  h  in  p66,  tutt  i  can  ^gh  dann 
adr66  (ni.  em.  R.)  Wenn  der  Hase  I'duft, 
jagen  alle  Hunde  hinter  ihvi  her. 

ni.  Quand  la  legor  1'  ^  levada  in  pee,  Tucc  i  can 
fan  regatta  a  dagb  adree  (1.  m.)  S.  Quand 
la  Ikvru  u.  s.  w.         [nen  Hand  beissen  alle. 

pt.  A  cao   mordido  todos  o  mordem.    Den  ge 


27.  Losche   das   Licht  aus,   so   sind    alle 
Weiber  gleich. 
en.  Joan  is  as  good  as  Mylady  in  the  dark.    Hanne 
ist  .90  gut  wie  Mylady  im  Dunkeln. 

It.  Sublata  lucerna,  omnes  mulieres  aeqnales  sunt 

(nihil  interest  inter  mulieres). 
fz.  A  la  chandelle  la  ch^,vre  semble  demoiselle.    Bei 

Licht  scheint  die  Ziege  Fr'dulein. 
it.  Al  lume  spento  h  pari  ogni  bellezza.     Bei  aus- 
geloschtem  Licht  ist  jede  Schonheit   gleich. 
Anche  la  carne  di  vacca  ^  bella  alia  lume.  Auch 
das  Kuhfleisch  ist  schon  bei  Licht. 
mi.  Al  lume  di  lumera,  canavacciu  pare  tela,  (crs.) 
Bei  Lampenlicht  scheint  Kannevas  Leinwand. 
A  e  Ion  de  bv^r  tott  al  donn  agli  h  cumpagni.  (rom.) 
Beiin  Dunkellicht  sind  alle   Frauen  gleich. 
A  e  lom  dla  lusarnena   e    remul   e  pe    farena. 
(rom.)    Beim  Licht  der  Lampe  scheint  Kleie 
Mehl. 
Al  bujo    tutte  le   donne    sono  a  un    modo.  (t.) 
Ln  Dunkeln  sind  alle  Frauen  von  einer  Art. 
Al  bujo  la  villana  e  bella  quanto  la  dama.  (t.) 
Im  Dunkeln  ist  die   Bauerin  ebenso    schon, 
wie  die  Dame. 
Al  lume  di  lucerna  ogni  nistica  par  bella.  (t.) 
Bei  Lampenlicht  scheint  jede  Bauerin  schon. 


Alia  candela,  la  capra  par  donzella.  (t.)  S.  A  la 

chandelle  u.  s.  w. 
Mort  el  lum,  tiitt  il  donni  dn  compagni.  (em.  P.)  ni. 

Ist  das  Licht   aus,  sind    alle  Frauen  gleich. 
Al  s'ciari\r  di  stfele  Tiicc  i  tuse  i  par  b^le.  (1.  b.) 

Bei  Sternenlicht  scheinen  alle  M ad chen  schon. 
De  n6t  a  la  pa^sana   La  par  iina   gran  dama. 

(1.  b.)     Bei  Nacht  scheint  auch  die  Bauerin 

eine  grosse  Dame. 
Al  sciir  tlitt  i  donn  in  donn  istess.  (1.  m.)    Im 

Dunkeln  sind  alle  Frauen  gleich. 
Dov  a  r  ^  scur  le  done  a  son   tute   conpagne. 

(piem.)      Wo  es  dunkel  isf,  sind  die  Frauen 

alle  gleich. 
De    noite  a  candea,    a  burra    parece    doncella.  pt. 

Des    Nachts    bei    Licht    scheint    die    Eselin 

Frdulein.  [S.  De  noite  u.  s.  w. 

De  noche  k  la  vela,  la  burra  paresce  doncella.  sp. 


28.  Nicht  Alle   fliehen,    die  den  Riicken 

wenden. 
De  flye  ei  Alle,  som  vende  Ryggen.  d^. 

Dat  vil  inkje  alle  rama,  som  venda  Ryggen  til.  nw. 

Es    wollen    nicht    Alle    fliehen ,    welche    den 

Riicken  wenden. 
Non   sempi'e   fugge   chi  volta   le  spalle.    (mi.  t.)  it. 

Nicht  immer  flieht,  wer  die  Schultern  wendef. 


29.  Nicht  Alle  sind  Diebe,  die  der  Hund 

anbellt. 
All  are  not  thieves  that  dogs  bark  at.     Alle  sind  en. 

nicht  Diebe,  welche  Hunde  anbellen.  [u.  s.  w. 
A'  are  no  thieves  that  dogs  bark  at.  (scho.)  S.  All 
Dat    san  ki    all  Thiewe,    dirr    'e    Hlinne    efter  fs. 

bjAwse.  (M.)  Es  sind  nicht  Alle  Diebe,  nach 

denen  die  Hunde  bellen. 


Dei  er  inkje  alle  Tjuvar,  som  Hunden  gjoyr  paa.  llW. 
Es  sind  nicht  Alle  Diebe,   denen  der  Hund 
nachbellt. 

.30.  Sie  schlafen   nicht  Alle,   die  mit  der 

Nase  schnaufen. 
Se  schlofen  net  all,  dg  d'  Aen  z8  Imn.  (mrh.  L.)  md. 

Sie  schlafen  nicht  Alle,  die  die  Augen  zuhaben. 
Es  schlafen   nicht  Alle,  welche  die  Augen  zu-  Od. 

haben.  (bair.) 

De  sove  ikke  Alle,  der  snive  (snorke).  Es  schla-  da. 
fen  nicht  Alle,  die  schnieben  {schnarchen.) 

De  sove  ei  Alle,  som  lukke  0inene.  Es  schla- 
fen nicht  Alle,  welche  die  Augen  schliessen. 

Man  soffwer  eij  alth  thet  man  skrydher.  (ada.) 
Man  schlaft  nicht  immer,  wenn  man 
schnarcht. 


Alle  30. 


14 


32  Alle. 


is.  Ekki  sofa  allir,  sem  augun  byrgja.  >S'.  De  sove 

ei  u.  s.  w. 

11 W.  Dat    sav    inkje    alle,    som    rjota.     S.  De  sove 

ikke  11.  s.  iv.  [De  sove  ei  u.  s.  w. 

Dat  S0V  inkje  alle,  som  leggja  Augo  atter.    S. 

SW.  De   sofva    icke  alia ,   som  snarka.     S.  De  sove 

ikke  u.  s.  w.  [ikke  u,  s.  tv. 

De   safwa  icke   alia,   som   snnsa.     S.   De   sove 

Man  soffwer  ey  alt   thz    man   snarkai".     (asw.) 

S.   Man  soffwer  u.  s.  iv. 


It.  Ut  stertit  somnis  (sompnis)  non  dormit  firmiter 

omnis.  (mlt.) 
fz.  Tel  a  les  yeiix  fermes  qiti  ne  dort  pas.     Ma7i- 

cher  hat  die  Augen  zu,  der  nicltf  schl'dff. 


31.  Wenn  wir  Alle  waren  reich  Und  einer 
war  dem  andern  gleich,  Und  wSren 
all  zn  Tiscli  gesessen,  Wer  triige  dann 
unsaufdasEssen? 
pd.  Wenn  we  Alle  like  rtke  woren,  wer  woUe  denn 
den  Bueren  de  Swine  hoien?  (ns.  ha.  G.  ii.  G.) 
Wenn  loir  Alle  gleich  reich  waren,  wer 
wollte  da  den  Bauern  die  Schweine   hiiten? 

Ik  Muschtt  un  du  Muschii,  wer  puzt  uns  denn 
de  Scho?  (ns.  hist.)  Ich  Herr  wid  du  Herr, 
wer  ijutzt  uns  denn  die  Schuh? 

Waren  wir  Alle  reich,  WKren  Avir  Alle  gleich, 
Sassen  wir  Alle  zu  Tisch,  Wer  braclit'  uns 
dann  die  Fisch?  (ns.  Pr.) 

Oeck  Herr,  du  Herr,  wer  ward  Loschke  (Lisch- 
ke)  drage?  (ns.  Pr.-O.)  Ich  Herr,  du  Herr, 
wer  wird  den  Brotkorh  tragen? 

lek  Har,  du  Har;  bai  sail  de  Suege  haiien? 
(wstf.  Mrk.)  Ich  Herr,  du  Herr,  wer  soil 
die  Suae  hiiten? 

(la.  Vilde  vi  alle  Herrer  vsere,  Hvem  skulde  da  de 

store  Ssekke  bsere?    Wollten  wir  Alle  Herr  en 

sein,  wer  sollte  da  die  grossen  Scicke  tragen? 
Alle    ville   Herrer   vsere,    Ingen    ville   Ssekken 

bsere.     Alle  wollen  Herren  sein,  Keiner  will 

den  Sack  tragen. 
is.  Ef  allir  vseru  jafnir,   fa   vferi  einginn  mestur. 

We7in  Alle  gleich  waren,  ivare  Keiner  Herr. 
Allir   vilja    herrans    vera,    en    enginn    sekkinn 

bera.     aS^.  Alle  ville  u.  s.  w. 
nw.  Naar  alle  skal  store  vera ,   kann  ingen  Sekken 

bera.      Wenn   Alle  gross   sein    sollen,    kann 

Keiner  den  Sack  tragen. 
Var  alle  rike,  so  vilde  ingen  ro  Baaten.    Waren 

alle  reich,  so  wollte  Keiner  das  Boot  rudern. 
Naar  alle  skal  vera  Storfolk,  kann  ingen  binda 

Baaten.  (B.-St.)  Wenn  Alle  grosse  Herren  sein 

sollen,  kann  Keiner  das  Boot  anhinden. 


Alia  vilja  vara   herrar,    men    ingen    vill    bara  SW. 

sacken.     S.  Alle  ville  u.  s.  w. 
Tott  v6   fe   da   sgnor.    (mi.  rom.)     Alle  wollen  it. 

den  Herrn  spielen. 
Vos  dona,  yo  dona,  quien  botara  a  porca  fora?  pt, 

(gal.)  Ihr  Dame,  ich  Dame,   wer  fiihrt  die 

Sau  hinaus? 
Tx'i  dnena,  yo  duena,  quien  guardara  la  puerta  sp. 

(casa)?     Du  Herrin,  ich  Herrin,  u^er  xcird 

die   Thiir  (das  Haus)  hiiten? 
Yo  duena  y  vos  doncella,  quien  barrera  la  casa? 

Ich  Herrin  und  Ihr  Frciulein,  wer  tcird  das 

Haus  kehren? 

.32.  Wir  konneu  nicht  Allc  Bischof  war- 
den, man  muss  auch  Bader  haben, 

Wir  konnen  nicht  Alle  Pabst  zu  Rom  werden.  od. 
(schwei.) 

Wir  konnen  nicht  Alle  Chorherren  sein.  (schwei.) 


Wij  kunnen  niet  alien    bisschoppen   zijn,   daar  dt. 

moeten   ook   monniken    wezen.      Wir  kijrmen 

nicht    Alle    Bischiife     sein,     es    muss    auch 

Monche  geben. 
Wij  kunnen  alien   geen  pans    van  Rome    zijn. 

Wir  kUnnen  nicht  Alle  Pabst  von  Rom  sein. 


Vi  knnne  ikke  Alle  blive  Pave  i  Rom.    S.  Wir  da. 

konnen  nicht  Alle  Pabst  u.  s.  w. 
Ey  sere  allse  Fwglpe  Hoghe.  (ada.)   Nicht  sind 

alle   VUgel  Sperber,  [nicht  Sperher. 

Allir    fuglar    eru    ei  haukar.     Alle    VSgel  sind  is. 
Hvor  mann  hefir  ei  hauk  a  hendi.    Jeder  Mann 

hat  nicht  den  Sperber  in  der  Hand. 
Dat  kann  inkje  alle  hava  Bispen  til  Morbroder.  nw. 

Es  konnen  nicht  Alle  den  Bischof  zum  Mut- 

tersbruder  haben. 
Var  alle  Fuglar  Haukar,   so  fekk  ingen  hoyra 

Gaukar.  (Tel.)     Wciren  Alle   VSgel  Sperber, 
I       so  iriirde  Niemand  einen  Kuckuk  hiiren. 
Icke  alia  faglar  aro  hokar.     ^S^.  Ey  u.  s.  n\       SW. 
Hwar    man   rijder  icke   medh   Hook  pa  handh. 

Jeder   Mann   reitet   nicht    mit    dem  Sperber 

auf  der  Hand. 
Ey  sera  alle  fughla  heka.  (asw.)  S.  Ey  u.  s.  lo. 
Non  possunt  omnes  esse  patricii.  It. 

Non    alacres    visus    (nisus)    gerit     omnis    auis 

(avis)  quasi  (qvasi)  nisus.  (mlt.) 
Tout  lou  monde  pou  pas  estre  Mestre.   (sf.  nprv.)  fz. 

Jedermunn  kann  nicht  Herr  sein. 
Non   tittti  possouo  nascer  padroni.     Nicht  Alle  it. 

kUnnen  als  Herren  geboren  werden. 
Tutti  dotti  nun  si  po  esse,  Ma  galentommi  bi-  mi. 

sogna  esse,  (crs.)    Alle  kUnnen  nicht  Gelehrte, 

sollen  aber  EhrenmUnner  sein. 


AUe  32. 


15     — 


33  AUes. 


Tutti  un  si  po  esse  ricchi.  (crs.)     AUe   konnen 

nicht  reich  sein. 
Non  tutti  possono  esser  dottori.  (t.)    Nicht  AUe 

konnen  Doktoren  sein. 


33.  Es  ist   nicht  Alles  Gold,   was  glanzt. 

Es  ist  nicht  Alles  Gold,  was  da  gleisset. 

Ez  enst  ouch  allez   golt    niht,    daz    man    doch 

glizen  siht.  (ad.) 
Iz  enist  nicht  allez  gold,  daz  da  glizzit.  (ad.) 
md.  't  As  net  alles  Golt,  wat  bleokt.  (mrh,  L.) 
od.  Is  nid  Ois  Guld,  wos  glounzt.  (st.) 
pd.  Ned  Ales  asz  Gult,  wad  en  Glanz  huot.  (urh.  S.) 
Nicht  AUes  ist   Gold,  was   Glanz  hat. 
Et  is  nich  alles  Gold,  wat  glseuzet.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Dat  's  nig  all  Gold,  vat  glaeust.  (us.  hist.  A.) 
Et  is  nit  oUes  Gold,  wat  glanzet.  (ns.  W.) 

dt*  Het  is  al  geeu  goud  wat  er  blinkt. 
en.  All  that  glisters  is  not  gold.  Alles,  was  (/Idnzt, 
ist  nicht  Gold.  [Gold,  loas  glanzt. 

All  is  not  gold  that  glitters,  (scho.)  Alles  ist  nicht 


da.  Ikke    alt  Det,    som   glimrer,    er   Giild.     Nicht 

Alles,  was  glanzt,  ist   Gold. 
Det  er  ikke  Alt  Guld,  der  gloer  som  Guld.   Es 

ist  nicht  Alles  Gold,  ivas  gl'dnzt  ivie  Gold. 
Det  er  ei  Alt  Meel,  som  er  hvidt.   Es  ist  nicht 

Alles  Mehl,  was  tceiss  ist. 
Thet  ser  eij  Alt  Guld,  som  glemmer,  oc  eij  Alt 

Fijlsben  som  skijn.  (ada.)    Es  ist  nicht  Alles 

Gold,  was  glanzt,  und  nicht  Alles  Fischhein, 

was  schimmert.  \_Gold,  was  gl'dnzt. 

is.  Ekki  er   allt   gull,  sem   gloir.     Nicht  ist  Alles 
Ikki  er  allt  gull,  iS  glitrar.  (faer.)  S.  Ekki  u.  s.  w. 
nw.  Dat  er  inkje  Gull  alt,  som  glimar. 

Dat   er    inkje    Sylv    alt,    som    singlar.     Es  ist 

nicht  Alles  Silber,  was  schimmert. 
SW.  Det  ar  ej  allt  guld,  som  glimmar. 

Thz  ser  ey  alt  gwl  som  glimar  ok  ey   alt  fiils- 

been  som  hwit  ser.  (asw.)    Es  ist  nicht  Alles 

Gold,  was  glanzt,  und  nicht  Alles  Fischhein, 

was  weiss  ist. 

It.  Non  aurura  est  quodcunque  nitet,  non  gemma, 
quod  ardet. 
Aurea  ne   credas   quaecunque   nitescere  cernis. 
Non  quod   candet   ebur,   uec   quod  rubet  omne 
aumm.  (mlt.) 
CW.  A  nun  ais  tuot  or  que  chi  gluscha.  (Id.  O.-E.) 
Non  ais  tuot  or  que  chi  gliischa.  (Id.  U.-E.)  S. 
Ekki  u.  s.  w.  [Ikke  u.  s.  w. 

Buca  tutt  quel,  ca  targlischa,  ei  aur.  (obl.)    S. 
(z.  Tout  ce  qui  reluit  n'  est  pas  or.  Alles  das,  was 
glanzt,  ist  nicht  Gold. 


Ce  n'  est  pas  tout  or  ce  qui  reluist,  Ne  farine 

ce   qui   blanchist.     Es   ist  nicht  Alles    Gold, 

was  glanzt,  noch  Mehl,  was  weiss  macht. 
N'  est  mie  tout  or  ke  luist.  (afz.) 
N'  est  pas  or  quantqe  reluist.  (afz.) 
Tout  ce  que  relu,  n'  a  pe  de  1'  oe.   (Fr.-C.)  S.  nf. 

Tout  u.  s.  w.  [u.  s.  w. 

Tot  (jou  qui  r'lut,  n'  est  nin  or.  (w.)  S.  Tout 
Tout  c'  qiii  r'luit,  n'  est  uier  or.     (w.  M.)     S. 

Tout  u.  s.  w. 
Tout  90  qui  ey  blanc  n'  ey  pas   harie.     (Brn.)  sf. 

Alles  das,  was  weiss  ist,  ist  nicht  Mehl. 
Tout   (JO   que   luze   non  es  pas  or.     (nprv.)     S. 

Tout  u.  s.  w.  [Ekki  u,  s.  w. 

N'    es    pas    or    tout    ce   que  luze.     (nprv.)     S. 
Non  e  oro  tutto  quel  che  luce.  S.  Ekki  u.  s.  w.  it. 
Oro   non   e   tutto   (Tutto  non  e  oro)   quel  che 

risplende.     Gold    ist   nicht    Alles    (AUes  ist 

nicht  Gold),  was  gl'dnzt.  [Ekki  u.  s.  w. 

Unn    e    oru    tuttu    qviellu    chi  luce.    (crs).     *S'.  mi. 
Un    e   sempar   tott  or   quell  ch  arlus.      (rom.) 

Nicht  ist  imvier  Alles  Gold,  was  glanzt. 
Non  h  tutto  oro  quel  che  riluce.  (t.)  S.  Ekki  u.  s.  to. 
Tutto  quel  che  riluce  non  e  oro.  (t.)  S.  Tout  u.  s.  w. 
Cio    che    luce    non    e    oro.     (t.  flr.)     Das    was 

glanzt,  ist  nicht  Gold. 
Tiitt  quel  ch'  lus  n'  e  or.   (em.  B.)  S.  Tout  u.  s.  to.  nl. 
Tutt  coll  ch'   lusa  n'   e  miga  or.  (em.  P.)     S. 

Tout  u.  s.  w.  [S.   Tout  u,  s.  w. 

Tutt   qu^U  ech  lus  al  u'  e  miga  6r.     (em.  R.) 
Nol  e  dutt  aur  quel  ch'  al  lus.  (frl.)  S.  Ekki  u.  s.  w. 
L'  e  miga  toeut  or  quel  che  liis.  (1.  brs.) 
No   r   e  minga  tutt  or  qiiell   che    lus.      (1.  m.) 

S.  Ekki  u.  s.  w.  [Totit  u.  s.  w. 

Tutto  quello  che  luxe  o  non  e  ou.  (lig.)  S. 
Nen  esse  or  tiit  lo  ch'  a  lus.  (piem.)  S.  Ekki  u.  s.  w. 
Tut  lo  ch'  a  lus  a  1'  e  nen  or.  (piem.)  S.  Toutu.s.w. 
No  xe  tuto  oro  quelo  che  luse.  (v.)  S.  Ekki  u.  s.  w. 
No    xe    tuto   oro   quel   che    lusi.     (v.  trst.)     S. 

Ekki  u.  s.  w. 
Nun  e  tutt'  oru  chiddii  chi  (ca)   luci.     (s.)     S.  si. 

Ekki  u.  s.  w.  [Tout  u.  s.  w. 

Totu  su  qui  lughet  non  est  oro.  (sa.  L.)  S. 
Non    es    aurs    tot    cant    que    lutz.   (acat.)     S.  Im. 

Ekki  u.  s.  w. 
No  es  or  tot  lo  que  lluu.  (neat.)  S.  Ekki  u.  s.  w. 
Tot  lo  que  relluix,  no  es  t>r.  (val.)  S.  Tout  u.  s.  w. 
Nem  tudo  o  que  luz  he  ouro.    S.  Ikke  u.  s.  w.  pt. 
Todo  o  branco  nao  he  farinha.   Alles  Weisse  ist 

nicht  Mehl. 
No  es  todo  oro  lo  que  reluze.    S.  Ekki  u.  s.  w.  Sp. 
Todo  lo  bianco  no  es  harina.    S.   Todo  u.  s.  w. 
Nu  e  auru  totu  ce  straluce.     S.  Ekki  u.  s.  xo.  wl. 


AUein  34. 


16     — 


35  AUgemach. 


34.  Besser  allein,  Als  in  boser  Gemein'. 
md.  Besser  ist   es    einsam    stehen ,    Als    mit    B6sen 
frohlich  gehen.  (mrh.  E.) 

dt.  Beter  alleen,  dan  kwalijk  verzelt.    Besser  allein, 

als  schlecht  hegleitet. 
't  Is  beter  nog  alleen  geleefd,    Dan   dat    men 

kwaad  gezelschap  heeft.     Es  ist  noch  besser 

allein  gelebt,  als  dass  man  schhchte  Gesell- 

schaft  hat. 
Beter  alleen  dan  in  een  kwaed  gezelschap.  (vl). 

Besser    allein,    als   in   einer    schlechten   Oe- 

sellschaft. 
eil.  Better    alone    than    in    bad    company.     Besser 

allein,  als  in  schlechter  OeseUschaft. 
Better  alane  than  in  ill  company,     (sclio.)     S. 

Better  alone  u.  s.  w. 
Better  be   alane    nor    in    ill    company,     (scho.) 

Besser    allein    sein,    als    in    schlechter    Ge- 

sellschaft.  [Better  alone  u.  s.  w. 

fs.  Bahsere  alliene,  as  anjn  hijn  Selshap.  (M.)    S. 

da.  Det  er  bedre,  at  vsere  ene,  end  at  have  en  oud 
Stallbroder.  JSs  ist  besser,  allein  eu  sein,  als 
einen  bosen  Gefdhrten  zu  haben, 
Bsedre  ser  aene  at  vserse,  en  ont  Staalbrodher 
at  hafFwe.  (ada.)  Besser  ist's,  allein  zu  sein, 
als  bbsen  Gefdhrten  zu  haben. 
is.  Betra  er  einn  aS  vei-a,  enn  illan  stallbr68ur 
hafa.     S.  Bcedre  u.  s.  w. 

SW.  Battre   vara   ensam ,   an   i  daligt  sallskap.     S. 
Better  be  u.  s.  w. 


It.  Latere  snb  Lare  privato  tutius  esse  puto. 
Malo  solari  qvam  perverso  sociari.  (mlt.) 
CW.  El  e  mill  estr  su  che  mal  accompagn^.  (Id.  bd.) 
Es  ist  besser  allein  sein,  als  schlecht  begleitet. 
Melg   sulett,   cu   mel   accompagn6.     (Id.   O.-E.) 

S.  Beter  alleen,  dan  kwalijk  u.  s.  w. 
Megl   sulett,   co  mal   accompagna.     (Id.  U.-E.) 

S.  Beter  alleen,  dan  kwalijk  u.  s.  w. 

Igl  ei  meglier  parsuls  e'en  mala  cumpagnia.  (obi). 

Es  ist  besser  allein,  als  in  schlechter  Gesell- 

schaft.  [pagnie.     S.  Better  be  u.  s.  w. 

fz.  II  vaut   mienx   etre   seul  qu'en  manvaise  com- 

Mieux  vault  seul  que  mal  accompagne.  Besser 

ist  allein,  als  schlecht  begleitet. 
II  vaut  mieux  estre  seul  que  mal   acompaigne. 
S.  El  u.  s.  w.  • 

nf.  I  vaut  mieiix  ette  tout  seu  qu'in  mauvaise 
compagnie.  (R.)  Es  ist  besser,  ganz  allein 
zu  sein,  als  in  schlechter  Gesellschaft. 
I  vat  mi  d'esse  tot  seu  qu'es  male  kipagneie. 
(w.)  S.  I  vaut  u.  s.  w. 
sf.  Vaut  may  istar  soulet  que  man  accompagnat. 
(nprv.)     S.   El  u.  .?.  to. 


E  meglio  esser  (star)  solo  che  mal  accompagnato.  it. 

S.  El  u.  s.  w.  [Mieux  vault  u.  s.  w. 

'k  meglio  solo  che  mal  accompagnato.  (crs.)   S.  mi, 
Meglio  soli  che  mal  accompaguati.    (t.)    S.  Beter 

alleen,  dan  kwalijk  u.  s.  w. 
M^i  sol  che    mal    accompagnat.    (1.)     S.  Beter  ni. 

alleen,  dan  kwalijk  u.  s.  iv. 
L'  e  mej  vess  soil,  che  mal  accompagnaa.  (1.  m.) 

S.  El  u.  s.  w.  [Mieux  vault  u.  s.  w. 

A  r  ^  mej  sol,  ch'  mal  aconpagna.    (piem.)    S. 
Megio  soli  che  mal  acompagnai.    (v.)    ,S'.  Beter 

alleen,  dan  kwalijk  u.  s.  w. 
Mejo    soli    che   mal    complJignadi.    (v.  trst.)     S. 

Beter  alleen,  dan  kwalijk  u.  s.  w. 
Meglio  sulo  che  male  accompagnato.  (npl.)     8.  si. 

Beter  alleen,  dan  kwalijk  u.  s.  w. 
E    tintu    lu    nudu,    chiu    tintu    lu    sulu,    ma 

megghiu    sulu,    chi   mali  accumpagnatu.  (s.) 

Elend  ist  der  Entblosste,    noch  elender  der 

Einsame,    aber    besser    allein,    als   schlecht 

begleitet. 
Megghiu  sulu  ca  malu   accumpagnatu.     (s.  C.) 

S.  Beter  alleen,  dan  kwalijk  u.  s.  w. 
Est  mezus  solu  qui  non  male  accumpagnadu.  (sa.) 

S.  Mieux  vault  u.  s.  w. 
Mes   val   anar  sol  que  mal  acompaiiad.  (neat.)  Im, 

Es  ist  besser  allein  gehen,  als  schlecht  begleitet, 
Mais  val  so,  que  mal  accompanhado.    S.  Mieux  pt. 

vault  u.  s.  w.  [vault  u.  s,  w. 

Mas  vale  solo  que  mal  acompanado.    S.  Mieux  sp. 
Mas    vale    seiiero    que    con    ruin     companero. 

Besser  einzeln,  als  mit  schlimmem  Gefdhrten. 
Mas  vale  estar  sola  que  mal  acompanada.  (asp.) 

S.  El  u.  s.  w. 


35.  Allgemaoh  kommt  man  auch  weit. 

Wer  langsam  geht,  kommt  auch  hin.  (mrh.  E.)  md. 

Gem^ll6ch  kemt  en  och  firun.  (mrh.  L.) 

AUgemach  kommt  man  auch  voran. 
Gmachthun  kommt  auch  heim,  aber  eine  Stund  od. 

spater.  (schwb.  W.) 
AUgemach  kommt  man  auch  weit.  (schwei.) 
Allsgmach  chond  aii  dar  (hin).  (schwei.  A.) 
De  sacht  geit,   kiimmt  ok  furt.    (us.  A.)     TFerpd. 

langsam  geht,  kommt  auch  fort. 
De    sachte   geit  kummt  ok  mit  foort.    (ns.  B.) 

S.  De  sacht  u.  s.  w. 
Wer  langsam  (sachte)   geit   (kiimt),    kiimt  ak. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)    Wer  langsam  geht,  kommt 

auch.  [sich  Zeit  Idsst,   kommt  auch. 

Wer  sik  Tied  lett,  kumt  ook.  (ns.  hist.)     Wer 
Wear  met  Ossen  foart,  kiimt  oek  nodden  Marcht. 

(ns.  N.)    Wer  mit  Ochsen  fdhrl,  kommt  auch 

nach  dem  Markt. 


Allgemach  35. 


17    — 


37  Allzuviel. 


De  laugsam  kummt,  kiimmt  ook.  (ns.  ofs.)   Wer 

langsam  komint,  kommt  auch. 
De  langsam  geit,  kumt  ok.  (ns.  O.  J.)    S.  Wer 

langsam  u.  s.  w. 
Wei  sachte  gett,   kiimmet  am  Enge  auk  wiet. 

(ns.  W.)    Wer  sachte  geht,  kommt  am  Ende 

auch  weit. 


(It.  Op  zijii  gemak  komt  men  ook  ver  (raakt  men 

ook  voort).     Mit   Gemach  kommt  man  auch 

weit  (fort).  \lich  geht  man  auch  weit. 

Met  stade  gaet  men  oeck  verve,  (avl.)   Oem'dch- 

en.  Fair  and  softly  goes  far  in  a  way.  Lind  und 
leise  kommt  weit. 


IS. 

sw. 


cw. 
fz. 


nf. 
sf. 
it. 

mi. 


Im. 

pt. 
sp. 


Framm  kemur  hann,  it)  hovliga  fer.  (fser.)    Vor- 

lo'drts  kommt  der,  der  langsam  f'dhvt. 
Han  gar  langt,  som  gar  sakta.  Der  geht  weit, 

der  sachte  geht. 
Dhet  nagot  droyes,  kommer  och  til  noyes.    Wer 

etwas  zaudert,  kommt  auch  zur  Vergniigung. 
Dhen  sachta    faar,   kommer  och  til  Harberget. 

Wer  sachte  f'dhrt,  kommt  auch  zur  Herherge. 

Tgi  va  plaun,   va   lunsch  a  sann    (obi.)     Wer 

sachte  geht,  geht  weit  und  sicher.  [geht  weit. 
Qui  va  doucement,  va  loin.  Wer  sachte  geht, 
Tout   belemeut  on  va  bien  loin,    (afz.)     Ganz 

sachte  geht  man  sehr  uieit. 
Petit  a  petit  on  va  bien  loing.  (afz.)  Nach  und 

nach  geht  man  sehr  weit. 
Qui  va    douc'mint,    va  longtinips.     (w.)     Wer 

sachte  geht,  geht  lange. 
Ke  pUan  va,  llein  tsemeua.     (Pat.  s.)     ;S.   Qui 

va  u.  s.  w.  [sachte  geht  man  weit. 

Aucor  piau   piano   si    va    lontano.     Auch  ganz 
Chi  va  adagio,   fa  buoua  giornata.     Wer  lang- 
sam geht,  macht  eine  gute  Tagereise. 
Pian,  piano  si  va  lontano.    (t.)     Sacht,  sachte 

geht  man  weit. 
A  pocli  a  p6ch  se  fa  on  gran  t6ch.  (1.  m.)  Nach 

und  nach  macht  man  ein  grosses  Stiick. 
Chi  va  pian,  va  lontan.  (v.)  S.    Qui  va  u.  s.  iv. 
Ci  vae  chianu,  vae  ntauu.   (ap.  L.)    S.  Qui  va 

u.  s.  w.  [Chi  va  adagio  u.  s.  w. 

Chi  cammina  adaso,  fa  bona  jornata.  (npl.)   S. 
Cui  va  adaggiu,  fa  viaggiu.  (s.)     Wer  gemach 

geht,  kommt  vorwdrts. 
Adasciu,     adasciu    si    fa    gran    camimi.       (s.) 

Gemach,  gemach  macht  man  grossen  Weg. 
A  poc  a  poc  (Poc  a  poc)   auirem  Uuii.    (neat.) 

Nach  und  nach  werden  wir  weit  gehen. 
Molle  molle  se  vai  longe.     S.  Pian  u.  s.  w. 
Poco  a  poco  se  va  lejos.    Nach  und  nach  gehi 

man  weit. 


.S6.  Esel  duldenstumm,  Allzugut  ist  dumm. 

Ze  gut  (sen)  es  e  Stock  vo  der  Liederlichkaat.  md. 

(frk.  H.)  Zu  gut  (sein)  ist  ein  Stiick  Lieder- 

lichkeit. 
Gar  zu  gut  ist  luderlich.  (bair.)  od. 

Got  is  got,   man  al  to  got  is  Allmanns  Nan-,  pd. 

(as.  B.)    Gut  ist  gut,  aber  allzugut  ist  Jeder- 

manns  Nai-r.  [zugut  ist  Anderer  Narr. 

Alltogood  is  annermanns  Narr.    (ns.  ofs.)     All- 
Allto   fram   is   Nabers   Spott.    (ns.  ofs.)     Allzu- 

from.vi  ist  Nachbars  Spott.  [togood  u.  s.  w. 
All  to  god  is  audermans  Narr.  (ns.  O.  J.)  S.  All- 
All  te  guet  es  jederraanns  Hunsfuet.  (wstf.  Mrk.) 

Allzugut  ist  Jedermanns  Hundsfott. 

Al  te  goed  is  btiurmans  (allemans)  gek.    Allzu-  dt. 

gut  ist  Nachbars  (Jedermanns)  Geek. 
Al  te  goed  is  andermans  gek.  S.  Alltogood  u.s.w. 


Altfor  god  er  dum.     Allzugut  ist  dumm.  da. 

Alltfor  hciflig  llknar  narren.   Allzuhoflich  gleicht  SW. 
dem  Narren. 


Qe  tro-t'  es  bo,  es  mita  neci.    (sf.  Lgd.)      Wer  fz. 

zu  gut  ist,  ist  halb  ndrrisch.        [Qe  u.  s.  w. 
.Qu  trop  es  bonen,  es  mitat  foueil.    (nprv.)     S.  Sf. 


37.  Allzuviel  ist  ungesund. 

tJbermasz  wiistet  alle  spil.  (ad.) 

Allzevill  is  ungesoind.  (thr.  E.)      [(schwb.  W.)  md. 

Zuviel  ist  bitter,   und   wenn's   auch  Honig  ist.  od. 

All  ste  vbol  is  ongesond.  (urh.  Kl.)  pd. 

AUtovel  is  ungesund.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Alltoveel  is  ungesund.  (ns.  hist.) 

All  to  fett   (Allzufett)  is   ungesund.    (us.  hist.) 

Oil  te  vill  is  ungesund.  (ns.  W.) 

Too    much    of   one   thing  is  good  for  nothing,  en. 
Zu  viel  von  einer  Sache  taugt  nichts. 

Altfor  Meget  er  usundt. 
Ovmyket  er  uheilt. 
Alltfor  mycket  ar  osundt. 


da. 
nw. 
sw. 

It. 


Omne  nunium  iiocet. 

Vitiosum  est  ubique  quod  uimium  est. 

Omne  nimium  vertitur  in  vitium. 

L'   exces  en   tout  est  un  defaut.     Das  Ueber-tz. 

mass  ist  in  Allem  ein  Fehler. 
Toute  extremitat  es  bitiouse.  (Gsc.)  Jedes  Ueber-  sf. 

mass  ist  schddlich. 
Ogni  estremo  e  vizioso.     S.   Toute  u.  s.  w.  it. 

Ogni  soverchio  porta   colpa.     Jedes  Zuviel  be- 

straft  sich.  [schadet. 

II  troppo  cascio  fa  male.  (crs.  m.)  Zu  viel  Ease  mi. 
U  troppu  sta  male  ancu  in  lu  be.  (crs.  s.)  Dan 

Zuviel  schadet  auch  im  Guten. 


AUzuviel  37. 


—    18    — 


39  Almosen. 


T6tt  j  estrem  j  h  vizius.  (rom.)  S.  Toute  u.  a.  w. 
Ogni  eccesso  e  vizioso.  (t.)  S.   Toute  u.  s.  w. 
ni.  Tiitt  i  tropp  i  Stan  per  noeuser.  (em.  P.)    Alles 

Zuviel  schadet. 
Tutt  i  tropp  Stan  per  noser,  (em.  R.)    S.   Tutt 

u.  s.  w.  [".  s.  w. 

Tuti  j'  estremi  a  son  cativ.    (piem.)    S.   T»ute 
si.  Ogni  estremu  e  viziu.  (s.)  S.   Toute  u.  a.  w. 
Suverchiu  manciari  fa   ammalari.     (s.)     Zuviel 

essen  macht  krank. 


38.  Allzuviel  zerreisst  den  Sack. 
Zuvil  zerreiszt  den  Sak.  (ad.) 
md.  Zefill  zerreist  de  Sak.  (mrh.  L.) 
od.  Oberlada  brecht  de  Waga.    (schwei.  A.)    Ueher- 
laden  bricht  den  Wagen. 

dt.  Al  te  veel  scheurt  den  zak. 

Al  te  voele  toeiyttet  den  sack,  (ah.) 
en.  Too  much  breaks  the  bag. 


da.  For     meget     piner     Ssekken     sender.      Zuviel 

acheuert  den  Sack  entzwei. 
nw.  Alt    for    myket    riv    Sekken    sund.     Allzuviel 

reibt  den  Sack  entzioei. 


CW.  Memia  plein  va   surora.    (obi.)    AllzuvoU  Iduft 
iiher. 
fz«  La  couvoitise  rompt  le  sac.    Die  Hahr/ier  zer- 
reisst den  Sack. 
it.  Ogni  soperchio  rompe   il   coperchio.    Alles  Zu- 
viel zersprengt  den  Deckel. 
mi.  U  troppu  stroppia.  (crs.)  Das  Zuviel  Idhmf, 
II  soverchio  rompe  il   coperchio.    (t.)    Das  Zu- 
viel zersprengt  den  Deckel. 
II  troppo  bene  sfonda  la   cassetta.    (t.)     Zuviel 
Out  driickt  den  Kasten  ein.  [iiber. 

Ogni  troppo  si   versa,    (t.)    Alles   Zuviel   Iduft 
si.  Lo  soperchio  rompe  lo  pignato  e  lo  copierchio. 
(npl.)     Das  Zuviel  zersprengt  den  Toj)/  und 
den  Deckel. 
Lu  suverchiu   rumpi   lu  cuverchiu.    (s.)    S.  II 

soverchio  u.  s,  w. 
Lu  snprecchiu  riimpi  lu  cuprecchiu.  (s.  C.)    S. 

II  soverchio  u.  s.  w. 
Su  troppu  istorpiat.  .(sa.)  S.  U  troppu  u.  s.  w. 
Im.  La  codicia  romp  lo  sacli.  (val.)    S.  La  convoi- 

tise  u.  s.  w. 
pt.  A  cobi9a  rompe  o  sacco.  S.  La  convoitise  u.  s.  w. 
Sp,  Codicia    mala    saco    rompe.      Schlimme    Begier 
zerreisst  den  Sack. 


39.  Aim  osengebeu  armet  nicht. 

Almosengeben  armet  nicht,  Kirchengehen  saumet 
nicht,  Wagenschmieren  hindert  nicht,  Unrecht 
Gut  wuchert  nicht,  Gottes  Wort  triigt  nicht. 


Predig  horen  versaumet   nicht,   Almosen  geben 

armet  nicht,  Vbel  gut  das  reichet  nicht.  (ad.) 
Korjchegiehn  verseimd   nodd,   AUmusegan  ver- md. 

armd  nodd.  (mrh.  T.)  Kirchengehen  versdumt 

nicht,  Almosengeben  armet  nicht. 
Kirchengehn  saumet  nicht,  Almosengeben  armet  od. 

nicht.  (schwei.) 
Wier  dem  Uorme  git,  ned  uorem  wit.  (nrh.  S.)  pd. 

Wer  dem  Armen  gibt,  nicht  arm  wird. 
Karkengaan  sunat  nig,   Bibelleseu   hindert  nig. 

(ns.  hist.)  Kirchengehen  saumet  nicht,  Bibel- 

lesen  hindert  nicht. 
En  Stiikke  giwwen  aarmet  nit.    (ns.  W.)     Ein 

Stuck  geben  armet  nicht. 
Metdelen  un  wat  giawen  armet  nich.  (wstf.  Mst.) 

Mittheilen  und  was  geben  armet  nicht. 
Kiarkengan  suimet  nit,  Almausengiewen  aarmet 

uit.  (wstf.  S.)     S.  Kirchengehn  u.  s.  w. 

Aalmoezen  geven  verarmt  niet.  dt. 

Predike  hoeren  versuymt  niet,  Aelmisse  geuen 
armet  niet,  Onrechtvieerdich  guet  en  rycket 
niet.  (ah.)  S.  Predig  horen  u.  s.  w. 

Giving  much  to  the  poor  doth  increase  a  man's  en. 
store.    Den  Armen  viel  geben  vermehrt  den 
Vorrath. 

Almissegift  forarmer  ikke,  Kirkegang  fors0mmer  dS* 
ikke,    Vognesmi3ren    sinker   ikke.     Almosen- 
geben verarmet  nicht,  Kirchengehen  versaumet 
nicht,   Wagenschmieren  hindert  nicht. 

Almossse  t0mm8er  eij  Pwngh,  oc  eij  Messse 
Dagsfserdh.  (ada.)  Almosen  macht  den  Beutel 
nicht  leer  und  Messe  nicht  die  Tagereise 
kiirzer. 

Hvorki  tsemir   olmusa   piing,   ne  styttir   messais. 
dagleiS.    S.  Almossce  u.  a.  w. 

Ei  rom  Hand  skal  inkje  vanta  (skal  aldri  fat-  UTV. 
tast).    Eine  milde  Hand  tvird  nicht  Mangel 
leiden  (nie  verarmen). 

AUmosa  minskar  inte,  kyrkogang  hindrar  inte.  SW. 
Almosen  minder t  nicht,  Kirchengehen  hindert 
nicht.  [hinder.  S.  AUmosa  u.  s.  w. 

Allmosa    gor    ej    mindi-e    och    kyrkogang    intet 

Non  eloys  bursam  minuit,  necmissadietam.  (mlt.)  It. 
Donner  Taumone  n'apauvrit  personne.    Almosen  fz« 

geben  macht  Nieviand  arm. 
Donner    aux    pauvres    n'appauvrit   pas.      Den 

Armen  geben  macht  nicht  arm. 
Personne   ne  deviut  jamais   pauvre  pour   faire 

I'aumone.     Niemand    wurde   j&    arm    durch 

Almosengeben. 
Qu  per  Diou  douno  son  ben,  non  I'amendris  de  sf. 

ren.  (nprv.)    Wer  um  Gottes  Willen  aein  Gut 

gibt,  vermindert  es  um  nichta. 


Almosen  39. 


—     19     — 


41  Alt. 


it.  Nessun  non  diventi  niai  povevo  per  far  elenio- 

sina.     S.  Personne  u.  s.  w. 
mi.  La  limosina  non  fa  impoveinre.  (t.) 

Nessnuo  divent6   mai   povero  per  far  limosine. 

(t.)     S.  Personne  u.  s.  to. 
ni.  La  cariU  la  mautegn  la   ca.     (1.)     Die  Mild 

th'dtir/keit  erhdlt  das  Hans. 
In  malora  no  se  va,  Per  fa  tante  carita.  (1.  m.) 

Man   kovim'  nicht   hi's    Ungluck   durch  viel 

Almosengehen. 
La  carita   mantien    la    cA.     (v.)     S.  La  carita 

la  u.  s.  w. 
Col    far    carita   no   se   va  in   miseria  (malora). 

(v.  trst.)    DurcK's  Almosengehen  kovimt  man 

nicht  in's  Elend  (Ungluck). 
si.  AI  biTon  nomo  limosiniero ,   II  Signor  gli  h  te- 

soriero.  (npl.)  Dem  Guten,  der  Almosen  giht, 

ist  der  Herr  Schatzmeister. 
Cui  fa  limosina,  nun  fallisci.  (s.)   Wer  Almosen 

gihf,  macht  nicht  Bankerott. 
Sa  lemosina  non  hat  mai  impoveridix  a  niune. 

(sa.)     Das    Almosen    hat    nie    Jemand    arm 

gemacht. 
Qui  lu  dat  a  poveros   non   benit  mai  poveru. 

(sa.  L.)   Wer  den  Armen  gibt,  wird  nie  arm. 
Im.  Ni  la  Missa,  ni  cibada  destorba  llarga  Jornada. 

(neat.)     Weder  die  Messe,  noch  Oerste  ffut- 

tern)  verhinderi  grosse  Tagereise. 
Ni  la  Missa,  ni  cebada  estorben  llarga  Jornada. 

(val.)  5'.  Ni  la  Missa  u.  s.  u\ 
pt.  Ouvir  Missa  nao  gasta  tempo,  dar  esmola  nao 

empobrece.     Messe  horen  s'dumet  nicht,   Al- 
mosengehen macht  nicht  arm. 
Missa,  nem  cevada  nao  estorva  a  Jornada.  Messe 

und    Gerste    (futtern)    verhindert    nicht    die 

Tagereise. 
Por  dar  esmola,  nunca  falta  a  bolsa.    Zum  Al- 
mosengehen fehlt  nie  die  Borse. 
sp.  Por   oir   misa    y  dar  cebada  nunca  se  perdi6 

Jornada.    Durch  Messehoren  v/nd  Gerstegehen 

ging  nie  eine  Tagereise  verloren. 
El  dar  limosna  nunca  mengna   la   bolsa.     Das 

Almosengehen  vermindert  nie  die  Borse. 


40.  Hij  verliest  zijn  almoes  niet,  Die  ze 

aan  zijn  varken  biedt.  (dt.)  Der  verliert 

sein  Almosen  nicht,  der  es  seinem  Schweine 

giht. 
da.  Det  er  ikke   boi"te,    som    man    giver   sin  Griis. 

Das  ist  nicht  fort,  was  man  seinem  Ferkel 

giht. 
F00d  meg  i  aar,  iegh  fodher  tegh  at  aarse.  (ada.) 

Fiittre  mich    dieses  Jahr,    ich    n'dhre    dich 

ndchstes  Jahr. 


F03  tu  meg  i  A.r,  eg  skal  faSa  teg  At  ari.  (fser.)  is. 

S.  Food  u.  s.  w. 
D'er  inkje  burte,  dat  ein  glv  Grisen  sin.     ^S*.  nw. 

Det  er  u.  s.  w. 
Det  ar  inte  borta,   som   man   ger  sin  gris.     S.  SW. 

Det  er  u.  s.  w. 
Fod   du   mig  i   ar,   sa  foder  jag  dig  nasta  ar. 

N'dhre  du  mich  dieses  Jahr,  so  nlihre   ich 

dich  n'dchstes  Jahr. 
Fodh  mik  i  aar  jak  fodher  thik  at  are.  (asw.) 

S.  Faeid  u.  s.  w. 

Me  coales  anno  pascam  te  vero  secundo.  (mlt.)  It. 
Me  per  hoc  anno  pascas  ego  teque  fnturo.  (mlt.) 
II  ne  perd  pas  son  aumosne.  Qui  a  son  cochon  fz. 

le  donne. 
Fez   d^   bin   a  vos'  pour^ai,  vos  1'  ritrouvez  a  nf. 

lai"d.    (w.)     Thut  euerm    Schwein  Gutes,  ihr 

irerdet's  im  Speck  wiederfinden. 
Dice  il  porco:  dammi,  dammi,  N^  contar  mesi,  it. 

n^   anni.     Das   Schicein   sagt:  gib   mir ,  gib 

mir,  z'dhle  weder  Monde  noch  Jahre. 
Dice  il  porco:    dammi,    dammi,    Ne  mi  contar  mi. 

mesi,  n&  anni.  (t.)     S.  Dice  u.  s.  w, 
Damen,  damen,  dis  el  porsc&l:  Damen,  damen,  ni. 

che  me  fo  b^l.  (1.  m.)    Gib  mir,  gib  mir,  sagt 

das  Schweinchen :  gib  mir,  gib  mir,  so  mache 

ich  mich  schon. 
L'animal  el  dis:   damen,  damen,  che  t'en  daro. 

(1.  m.)    Es  sagt  das  Thier:  gib  mir,  gib  mir, 

ich  toerde  dir  es  wiedergeben. 
Damene,  che  te  ne  dar6.  (v.)   Gib  mir,  so  icerde 

ich  dir  rviedergehen. 
Lu   porcu  dici:   dammi   ca  ti  dugnu,   Nun  mi  si. 

cuntari  ne  misi,  n&  anni.    (s.)    Das  Schirein 

sagt:  gib  mir,  so  werd'  ich  dir  gehen,  zdhle 

mir  tceder  Monate  noch  Jahre. 
Dammi  a  manciari,    ca    ti  fazzu  amchiri.  (s.) 

Gib  mir  zu  essen,  so   icerde  ich  dich  reich 

machen. 

41.  AltFleisch  macht  fette  Suppen. 
Alte  Hennen  geben  fette  Suppen,  haben   aber 

zahes  Fleisch. 
'ne  Alle  Heniie  giet  de  fettste  Soppe.  (wstf.  Mrk.)  pd. 

Eine  alte  Henne  gibt  die  fettste  Suppe. 

Oud  vleesch  maakt  vette  soppen.  dt. 

Oud  vleesch  maakt  goede  soppen.    Alt  Fleisch 

macht  gufe  Suppen. 
Eene   oiide  hen    geeft  vette   zoden.     Eine  alte 

Henne  giht  fette  Brilhen. 

Gamle  Hans  give  fed  Stippe,  men  seitKjad.  Alte  da. 
Hilhner  geben  fette  Suppe,  aher  zahesFleisch. 


Alt  41. 


20     — 


43  Alt. 


fz.  Chair  vieille  fait  bon  brouet,  Et  frais  poyvre 
saupiquet.  Alt  Fleisch  macht  gute  Suppe 
und  frischer  Pfeffer  wiirzige  BriiJie. 

Vieille  gdline  engraisse  la  cuisine.   Alie  Henne 
iiiacht  die  Kuche  fett. 
af.  Lar  vifel,  bono  soupo.  (Lgd.)  Alter  Speck,  gute 

Suppe. 
it.  Gallina   vecchia   fa   buon    brodo.     Alte  Henne 
inacht  gute  Brilhe.  [u.  s.  w. 

Vecchia  gallina  ingrassa  la  cucina.     S.  Vieille 
mi.  Ghiallina  vecchia  fa   bon   brodu.     (ci's.  m.)     S, 
Gallina  u.  s.  w. 

Gallina  becchia  fa  bon  brodu.  (crs.  s.)    aS.  Gal- 
lina u.  s.  w. 

Galena  v^ccia  fa  bon  brod.    (rom.)    S.  Gallina 
u.  s.  w. 
ni.  Gall^n'na  veccia    fa    bon    brod.     (em.   P.)     8. 
Gallina  u.  s.  w.  [lina  u.  s.  w. 

Galina   v^cia    fa    bun    brod.     (1.    b.)     S.    Gal- 

Ona    gajnna   v^ggia    fa    bon    broeud.      (1.    m.) 
Eine  alte  Henne  macht  gute  Brilhe. 

El  lard  v^c  el  conza  la  pignatta.    (1.  m.)    Ber 
alte  Speck  wiirzt  den  Top/. 

Gallinn-a  vegia  fa  bon  broddo.    (Hg.)    S.   Gal- 
lina U,   S.  IV.  [u.  s.  w. 

Galina  veja  a  fa  bon  brod.  (piem.)    S.  Gallina 

Carne  vechia  fa  bon  brodo.    (v.)    Altes  Fleisch 
macht  gute  Brilhe. 

Lardo  veccio  conza  la  pignata.  (v.)  Alter  Speck 
wiirzt  den  Top/. 

Galina  veccia  fa  bon  brodo.  (v.  trst.)    S.  Gal- 
lina u.  s.  w. 
si.  JadSina  ecchia  fa  bon  brodu.  (ap.  L.)  S.  Gallina 
u.  s.  w. 

L'osso  vecchio  condisce  la  pignatta.  (npl.)  Der 
alte  Knochen  wiirzt  den  Topf. 

Gaddina  vecchia  fa  bonu  brodu.  (s.)  S.  Gallina 
u.  s,  w. 

Puddha  bezza  faghet  brou  bonu.    (sa.  L.)    8. 

Gallina  u.  s.  w.  [;i.  5.  ^^_ 

lin.  Gallina  vella  fa  bon  caldo.    (val.)    S.  Gallina 

pt.  A  vellia  gallinha  faz  gorda  a  cozinha.    Die  alte 

Henne  macht  die  Kiiche  fett. 


42.  Alt  Holz  gibt  gut  Feuer. 
Alt  (Diirr)  Holz  brennt  besser  als  junges  (griines). 
Alte  Hewse  brennen  gern.  (ad.) 
md.  De  al  Scheiere'  brennen  am  Itchsten.  (mrh.  L.) 

Die  alten  Scheuern  brennen  am  lichtesten. 
pd.  W.an  au  Schfire  afange  ze  brenne,   dan  es  gee 

Leische  mieh.  (nrh.  A.)   Wenn  alte  Scheuern 

anfamgen  zu  brennen,  dann  ist  kein  Loschen 

mehr. 
Wan  ahl  SchSren  anfange  zo  brennen,  dan  es 


nit  goot  leschen.  (nrh.  K.)  Wenn  alte  Scheu- 
ern anfangen  zu  brennen,  dann  ist  nicht  gut 
loschen. 

De  alt  Scheire  bran  um  Srchsten.  (nrh.  S.)  Die 
alten  Scheuern  brennen  am  Urgsten. 

Alle  Schuiern  flackert  helle.  (wstf.  .&.)  Alte 
Scheuern  flackern  hell. 

Dood  (Dor)  hout  brandt  het  eerst.   Todtes  (diir- 

res)  Holz  brennt  zuerst. 
Drohg  Holt  maget  hastig  IjU.  (M.)     Trocknes 

Holz  macht  geschwind  Feuer. 

Gammelt  Ved   gi'er  god  lid.  [u.  s.  w. 

Tor  Weedh  gar  rasker  Ildh.  (ada.)  S.  Drohg 
Gamle    Kubbar    brenna    lengje.      Alte    Kl'dtze 

brennen  lange.  [ein  starkes  Feuer. 

Torr  ved  gor  en  stark  eld.  Dilrres  Holz  macht 
Ton-  Wedh  gior  snaran  Eeldh.  S.  Drohg  u.  s.  w. 
Thor  three  kofra  latan  eledh.  (asw.)    Trocknes 

Holz  hilft  langsamem  Feuer. 


Arida  sarmenta  recreant  incendia  lenta.  (mlt.) 
Un  vieux  four  est  plus  aise  A,  chauifer  qu'  un 

neuf.     Ein  alter  Ofen  ist  leichter  zu  heizen, 

als  ein  neuer. 
Li  vi  bois  prind  vite  feu.  (w.)     Das  alte  Holz 

f'dngt  rasch  Feuer. 
El    bosch    vei  a  brusa    mei.    (ni.  piem.)      Das 

alte  Holz  brennt  besser. 
Quando  se    enciende  el  pajar  viejo,  mas  arde 

que  el  nuevo.     Wenn  sich    der  alte    Stroh- 

haufen  entzundet,   brennt   er  mehr,  als  der 

neue. 
Pajar   viejo,    quando  se  enciende,    peor  es  de 

apagar,  que  el  verde.     Wenn  sich   ein  alter 

Strohhaufen  entzundet,  ist  er  schlimmer  zu 

loschen,  als  der  grilne. 


dt. 
fs. 

da. 
nw. 


It. 
fz. 


nf. 
it. 
sp. 


43.    Alte    Bademiitter    iind    alte    Aerzte 

sind  die  besten. 
Die    Aerzte   miissen    alt,    die  Apotheker   reich 

und  die  Barbierer  jung  sein. 

Neem  een'  jongen  barbier  en  een'  ouden  dokter.  dt. 

Nimm  einen  jungen  Barbier  und  einen  alten 

Doktor. 
An  old  physician,  a  young  lawyer.     Ein  alter  en. 

Arzt,  ein  junger  Advokat. 


Sit  medicus  senex,  tonsor  juvenis.  [vellus.  It, 

Antiquus    bonus    est    medicus,    tonsorque    no- 
Vieil    medecin,   jeune   barbier    Sent  a  louer  et  fz. 

appr^cier.     Alter  Arzt,  jwnger  Barbier  sind 

zu  loben  und  zu  schdtzen. 
Jeune  barbier,  viel  medecin,    tJ'ils  sont  autres, 


Alt  43. 


21        -r 


45  Alt. 


ne  valeiit  pas  nn  brin.    Junger  Barbier,  alter 

Arzt,  sind  sie  under s,  sind  sie  keinen  Stroh- 

halm  werth. 
sf.  Bieil  medecin,  joen  surgeu,  e  riche  apouticari. 

(Arm.)     Alter  Arzt,  jimger  Chiritrg  und  rei- 

cher  Apotheker. 
Lou    barb^    ioen  e  loii  biel    medecy;    Si   soun 

autez,  'qne  nou  balen  iin  bry.  (Gsc.)    S.  Jeune 

harhier  u.  s.  w. 
Viel  medeci,   jhouine    barbie,    riche  bouticaire. 

(Lgd.)     Alter  Arzt,  junger  Barbier,  reicher 

Apotheker.      [cari.  (nprv.)     S.    Viel  u.  s.  w. 

Vieil  medecin,  joneyne  barbie   et  riche  boiiti- 

it.  Barbiere    giovine    e    medico    vecchio.      Jvmger 

Barbier  und  alter  Arzt. 
Chinirgo    giovine    e    medico    vecchio.     Junger 

Chirurg  u/nd  alter  Arzt. 
mi.  Dutor  v^cc  e  zinisich  zovan.  (rom.)    Alter  Arzt 

und  junger  Chirurg. 
Medico  vecchio  e  barbiere  giovane.  (t.)     Alter 

Arzt  und  junger  Barbier.  \u.  s.  %v. 

ni,  Dottor  v^c  e  ceinlisic  gioven.  (em.  P.)  8.  Dutor 

Dotiir  v^c  e    cerozech   zoen.   (1.  b.)     S.  I>utdr 


[u.  s.  w. 
S.  Dutor 
S.  Dutor 


Medich  vei,   sirogich   giovo.   (piem.) 
Medico  veccio  e  cenirgo  zovene.  (v.) 

U.    S.    10. 

si.  Medicix  vecchlii,  spiziali  riccu  e  barberl  giuvini. 

(s.)  Alter  Arzt,  reicher  Apotheker  und  junger 

Barbier.  [biere  u.  s.  w. 

Barberi  jovanu  et  meigu  bezzu.  (sa.)    S.  Bar- 

pt.  Nem  o  official  novo,  nem  o  barbeiro  velho. 
Weder  den  Official  neu,  noch  den  Barbier  alt. 


44.  Alte  Baume  sind   schwer  biegen. 
od.  Alte   Biinme   lassen   sich  nit   biegen.  (bair.  L.) 

dt.  Het  is  kwaad  te  regten,  dat  van  jongs  krom 
gewassen  is.  Schwer  ist  gerade  machen,  was 
von  jung  auf  krumm  gewachsen  ist. 


da.  Gammel    Green    bryder    naar    den    skal   boies. 

Alter  Zweig  bricht,  wenn  er  gebogen  werden 

soil. 
nw.  Gamalt  Tre  er  tregt  (traudt)  aa  boygja  (bogna.) 

Alter  Baum  ist  schwer  zu  biegen. 
SW.  Gammalt  trad  later  ej  kroka  sig.    Alter  Baum 

I'dsst  sich  nicht  biegen. 
Gammalt    Traa    later    ilia    boya    sigh.      Alter 

Baum  I'dsst  sich  schlecht  biegen. 

CW.  La  plonta  malcarschida  se  lai  bucca  pli  gradar. 

(obi.)    Die  schlecht  gewachsene  Pflanze  I'dsst 

sich  nicht  mehr  gerade  biegen. 
fz.  Bois  tordu  ne  se  redresse  pas.    Krummes  Holz 

toird  nicht  wieder  gerade. 


L'albero,  qnando  ha  preso  cattiva  piega,  diffi- it. 

cilmente   pu6    raddi-izzarsi.     Hat  der  Baum 

eine    schiefe    Bichtung    angenommen,    kann 

man  ihn  schwer  wieder  geradeziehen, 
Se  la  pianta  no  la  se  drezza  da  pecola,  men  da  Hi. 

^ccia.  (1.  b.)     Wird  die  Pflanze  nicht   klein 

gerade  gezogen,  icie  viel  weniger  alt. 
Qnando  I'alboro  no  se  drezza  da  picolo,  manco 

da  veccio.  (v.)     Zieht  man  den  Baum  nicht 

klein  gerade,  geschweige  denn  alt. 
L'arvnhi    vecchiu   mm  si  ghica.  (s.)     Der  alte  si. 

Baum  biegt  sich  nicht. 
S'ai*\'nre  torta  non  adderectat  plus.  (sa.  L.)    Ge- 

krilmmter    Baum    kann    nicht    mehr  gerade 

werden. 


45.  Alte  Bocke  steife  Horner. 

Je  alter  der  Bock,  je  steifer  das  Horn. 

Alte  Schweine  haben  harte  Mauler. 

De  ellsten  Beck    hahn    de    schtiefsten    Herner.  md. 

(Hrz.)     Die   alteaten  Bocke  haben  die  steif- 

sten  Horner. 
J  Jildor    dar   Buk,  i  jteifar's    Hiirn.   (schls.  B.) 

S.  Je  alter  u.  s.  w. 
Je  alta  da  Bock,    desto    harta  d'  Horn,  (bair.)  od. 

Je  'alter  der  Bock,  desto  h'drter  das  Horn. 
Wi  alter  dr  Buk,  wi  barter's  Hfirn.  (opf.  N.) 

S.  Je   'dlta  u.  s.  w. 
Je    alter    der    Bock,    desto    steifer    die    Horn. 

(schwb.  W.) 
Je  alter  der  Bock,  je  barter  das  Horn,  (schwei.) 
'ne  Abide  Bock  hiit  stihf  Hohre.  (nrh.  D.)    Ein  pd. 

alter  Bock  hat  steife  Horner, 
Je  older  de  Bock,  je  stiwer  de  Horen.    (ns.  ha. 

G.  u.  G.)     S.  Je  'alter  u.  s.  w. 
De  oolen  Biikk  hefft  de   stiefsten   Horner,  (ns. 

hist.)     Die   alien  Bocke   haben  die  steifsten 

Horner,  [B'ocke  haben  steife  Horner. 

Ole  Bokk  hebben  stive  Horn.  (ns.  hist.  A.)    Alte 
De  alsten  Biicke  heft  de  stifsten  Horen.  (wstf. 

Mst.)     S.  De  ellsten  u    s.  w. 

Oude  bokken  hebben  harde  horens.    Alte  Bocke  dt. 

haben  harte  Horner.  \^Schweine  u.  s.  w. 

Oude   zwijnen  hebben  harde   muilen.     S.  Alte 
Auld  stots  hae  stiff  horns,  (scho.)     Alte  Ochsen  en. 

(Stiere)  haben  steife  Horntr. 
Ual  Raamer  ha  stif  Hunier.  (A.)    S.  Ole  u.  s.  w.  fs. 

Jo  aldre  Bukken  er,  jo  haardere  er  Hornet.    Je  dii. 

alter  der  Bock  ist,  je  h'drter  ist  das  Horn. 
Gamle  Stude  have  haarde  Horn.     Alte  Binder 

(Ochsen)  haben  harte  Horner. 
Gamle  Stutar  hava  stive  Horn.    S.  Auld  u,  s.  w.  nW. 
Gamall  Stut  heve  harde  Horn.    Altes  Rind  hat 

harte  Horner, 


Alt  45. 


22 


47  Alt. 


SW.Gamla  bockar  ha  styfva  honi.     S.  Oh  u.  s.  w. 
Gamla  svin  hafva  harda  tiynen,  S.  Alte  Schweine 


fz.  Pus  VI  est  Tbo,  pus  derire  est  s'coinne.  (nf.  w.) 
Je  alter  cJer  Bock  ist,  je  h'drter  ist  sein  Horn. 


46.  Alte  Geiss  leckt  auch  gem  Salz. 
Alte  Ziegen  lecken  auch  gern  Salz. 
od.  Die  alten  Geise  lecken  avich  noch  Salz.  (bair.) 
Alte  Geissen  lecken  auch  gem  Salz.  (schwei.) 
Die   alten  Koche   essen  aiich    noch    gern  Salz. 

(schwei.) 
Die  alta  Chile  schleckid  an  gern  Salz.  (schwei.  A.) 

Die  alten  Kuhe  lecken  audi  gern  Salz. 
pd.  Keine    ZSge    sau    aid,    se    licket    geren    Salt. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)     Keine  Ziege   so    alt,    sie 

leckt  gern  Salz. 
Ohle  Zage  locke  ok  geern  Solt.  (ns.  Pr.) 
AUe  Katten  liistet  ok  Mialk.  (wstf.  Mrk.)  Alte 

Katzen  gelilstet's  auch  nach  Milch. 


dt.  Oude  katten  lusten  ook  melk.    S.  AUe  u.  s.  to. 
Al  is  het  koetje    (de    bok)    nog    zoo    oud,    het 

(hij)  lust  daarom  nog  wel  een  groen  blaadje. 

Und  ist  die  Kuh   (der  Bock)  auch  noch  so 

alt,  es  geliistet  sie   (ihn)  darum  doch  nach 

einem  grilnen  Bl'dttehen. 
en.  An  old  cat  laps  as   much   as    a   young    kitlin. 

Eine  alte  Katze  leckt  so  viel,  ivie  ein  junges 

K'dtzchen. 

da.  Gamle  Katte    labe    ogsaa  Melk.     Alte    Katzen 
lecken  auch  Milch. 
Ganunel    Kat   labser    och   Melck.     (ada.)     Alte 
Katze  leckt  auch  Milch, 
is.  Gamall  kottur  lepur  og  svo  mjolk.   Alte  Katze 
leckt  auch  ihre  Milch. 
nw.  Gamle  Kattar  kunna  og  siipa  sot  Mjolk.     AUe 

Katzen  konnen  auch  silsse  Milch  saufen. 
SW.  Gamla  Kattor  lappja  ocksa    mjolk.      S.   Gamle 
Katte  u.  s.  w. 
Gamraal  Katta  lapiar    och    soot  Miolck.     Alte 

Katze  leckt  auch  silsse  Milch. 
Gamal  kather  lapar  ok  miolk.  (asw.)   S.  0am- 
mel  u.  s.  w. 

It.  Lambere  lac  cattus  (cathus)   satagit  licet  in- 
veteratus  (inueteratus).  (mlt.) 

47.  Alte  Hunde  sind  bos  ziehen. 

Alte  Hunde  lassen  sich  schwer  bandigen. 

Alte  Hunde  ist  schwer  bellen  lehren. 

Den  alten  Hund  ist  schwer  bellen  lehren. 

Ein  alter  Hund  lemt  nimmer  stehen. 

Alte  hundt  seynd  nit  gut  bendig  zu  machen.  (ad.) 


Swer  altem  hunt  ein  bant  an  leit,  Der  verliust 

sin  arebeit.  (ad.) 
Swer  alten  hunt   an    lannen    leit,    der    vliuset 

michel  arbeit.  (ad.) 
Es  belt  schwar,   an  alten  Baren  es  Tanzen  ze  md. 

larne.     (Hrz.)     Es  halt  schioer ,  einem  alten 

Bciren  das  Tanzen  zu  lehren. 
Alte  Hunde  sind  libel  zu   bandigen.    (mrh.  E.) 
'n  Oll'n  Hiand  blaff'n  lern,  hSlt  swaor.  (ns.  A-)  pd. 

Einen  alten  Hund  bellen  lehren,  halt  schwer. 
Ole  Hilnn'  siint  quad  bansk  to  makn.   (ns.  B.) 

Alte  Hunde  sind  schwer  h'dndig  zu  machen. 
En  aid  Hund  is  nich  lichte  bellsch  to   maken. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)    Ein  alter  Hund  ist  nicht 

leicht  helllustig  zu  machen. 
Olilen  Hunden  ist  quad  blaken  to  lehren.    (ns. 

ha.  V.)     S.  Alte  Hunde  ist  u.  s.  w. 
Dat  's  nig  gud   xin  leren    ole  Hunnen    bellen. 

(ns.  hist.  A.)     Es  ist  nicht  gut,   alte  Hunde 

hellen  lehren. 
Oolden  Hun'en    is    kwaad    pauwen   to  lehren. 

(ns.  Hmb.)  S.  Alte  Hunde  ist  u.  s.  w. 
'n  Ollen  Hund  is  quaad  blaffen  lehren.  (ns.  ofs.) 

Einen  alten  Hund  ist  hos  hellen  lehren. 
AUe   (alte)    Hunde   sied   (sind)   nicht  lichte    te 

(leicht  zu)  bandigen.  (ns.  W.) 
Ennem   alien  Essel  is  schwoor  danzen  lehren. 

(ns.  W.)     Einem  alten  Esel  ist  schwer  tan- 
zen lehren. 


Oude  honden  laten  zich  moeijlijk  afrigten.  Alte  dt. 

Hunde  lassen  sich  milhsam  abrichten. 
Ouden  honden  is  kwaad  bassen  te  leeren.     S. 

Alte  Hunde  ist  u.  s.  u\ 
't  Is  quaad  oude  honden  aan  den  band  te  leg- 
gen.     Es   ist  bos,  alte  Hunde  an  die  Leine 

zu  legen. 
Olde  hont  sijn  quaet  bandich  te  maken.   (adt.) 

S.   Ole  Hilnn'  u.  s.  w. 
't  Is  moeijelyk  oude  honden  aen  den  band  te 

leeren  gaen.  (vl.)   Es  ist  milhsam,  alte  Hunde 

an  der  Leine  gehen  zu  lehren. 
An  old  dog  will  learn  no  tricks.   Ein  alter  Hund  en. 

lernt  keine  Kiinste. 
It's    bad   teaching   an    old  dog  tricks.     Es  ist 

ilbel,  einem  alten  Hunde  Kiinste  lehren. 
It's  all  one  to  physic  the  dead,   as  to  instruct 

old  men.     Es  ist  ebenso  gut  die   Todten  ku- 

riren,  wie  alte  Leute  unterrichten. 
I'm  ower  auld  a  dog  to  learn  new  tricks,  (scho.) 

Ich  bin  ein  zu  alter  Hund,  uvi  neue  Kiinste 

zu  lernen. 
Auld    sparrows  are  ill  to  tame,     (scho.)     Alte 

Sperlinge  sind  boa  z'dhmen. 


Alt  47. 


23     — 


50  Alt. 


I  fs.  Liar  dii  ans  an  iialen  Hiiiinj  beU'en !  (A.)  Lehr' 
du  einmal  einen  alten  Hand  hellen! 
Aade  Honnen  is  quae  biljen  to  leren.  (afs.)    S. 
Alte  Hv/nde  ist  u.  s.  w. 


da. 


IS. 


nw. 


sw. 


It. 


fK. 


nf. 


it. 


pt. 


Alderdommen  er  iineiii.  Das  Alter  ist  wngelehrig. 
Thet  ser  ont  at  kennse  gammel  Hwnd  at  kwrse. 

(ada.)    Es  ist  hose,  einem  alten  Hund  kuschen 

zu  lehren. 
Gamlan  hund  er  ei  gott  a8  tj68ia.  Alter  Himd 

ist  nicht  gut  an  die  Leine  zu  legen. 
lilt  er  a3  kenna  gomliim  hundi  a3  huka.   Uehel 

ist's,  altem  Hund  dienen  zu  lehren. 
lilt  er  at  Isera  gamlan  hund  uppi  at  sita.  (fser.) 

S.  lilt  er  u.  s.  IV. 
D'er  laakt  aa  Isera  ei  gomol  MeiT   te    dansa. 

Es    ist    iibel,    einer   alten  Mcihre   tanzen    zu 

lehren. 
Det   ar   svart,   att  lara  en  gammal  hund  kusa. 

Es    ist   schwer,    einen  alten   Hund    kuschen 

lehren. 
Est  annosa  canis  vix  assuefacta  cateuis. 
Nou  facile  uetulus  canis  est  in  fune  docendus. 

(mlt.) 
Tart  est  veil  chin  mettre  an  lien,   (afz.)    Sjidt 

ist's,  alten  Hund  an  die  Leine  zu  legen. 
Pur  uient  met  home  veil  chen  en  lyen.     (afz.) 

Urasonst  legt  man  alten  Hund  an  die  Leine. 
Veuz    chen    n'est   pruz    a    mettre   en  laundou. 

(afz.)     Alter    Hund    ist    nicht    mehr  an  die 

Leine  zu  legen. 
De  castiier  cat  qui  est  vieus,  Ne  puet  nus  hom 

venir  a  cief.     (apic.)     Katze  Ziehen,  die   alt 

ist,  kann  kein  Mensch  vollbringen. 
Can  vecchio  non  (mal)  s'avezza  a  portar  col- 
lars   (cavezza).      Alter    Hund  gewohnt    sich 

nicht  fschiverj  an's  Halsband  fan  den  StrickJ. 
Cavallu  di  trent'  anni  'un  muta  piu  andatura. 

(crs.)     Pferd  von  dreissig  Jahren  verdndert 

nicht  viehr  den  Gang. 
E'  difficile  conduiTe  il  can  vecchio  a  mano.  (t.) 

Es  ist  schwer,  den  alten  Hund  an  der  Hand 

zu  fiihren. 
Perro  velho  nao  apreude  lingua.     Alter  Hund 

lernt  nicht  sprechen. 


IS. 

Oude  nw. 


48.  Alte  Kirchen  haben  dunkle  Fenster. 

dt.  Oude    kerken    hebben    donkere    glazen.      Alte 
Kirchen  haben  dunkle  Scheiben. 
Olde  kercken  hebben  duyster  glaesen.  (ah.)    S. 
Oude  u.  s.  10. 
da.  Gamle  Kirker  have  merke  Ruder. 

Gammelt    Huus    har    dumme    Vinduer.     Alfes 
Haus  hat  dunkle  Fenster. 


Gamlar  Kyrkjur  hafa  dymma  Glugga. 
Gamla    Kyi-kjor    hava    dimme    Glas.     S. 

kerken  u.  s.  w. 
Gamla  kyrkor  ha  niorka  fonster.  SW 

Gammalt  hus  har  morka  fbnster.     S.  Gammelt 


49.  Alte  Krahen  sind  schwer  zu  fangen. 

Alte  Wachteln  sind  iibel  fangen. 

Aide  Mosche  fank  men  net  mot  Kleie.   (mh.  Gl.)  pd. 

Alte  Spatze  fdngt  man  nicht  mit  Kleie. 
De  Mosch  es  te  alt,   as  dat  s^  sech  met  Kaaf 

locken  lott.    (nrh.  M.)    Der  Spatz  ist  zu  alt, 

als  dass  er  sich  mit  Spreu  locken  Hesse. 
'ne  Alle  Henne  latt  sik  nitt  met  Kawe  locken. 

(wstf.  Mrk.)  Eine  alte  Henne  Idsst  sich  nicht 

mit  Spreu  locken. 
Aul  Moschen  fangt  men  nit  met  Kaaf.  (wstf.  SI.) 

Alte  Spatze  fdngt  man  nicht  mit  Spreu. 

Oude  vogels  zijn  zoo  ligt  niet  te  vangen.   Alte  dt. 

Vogel  sind  so  leicht  nicht  zu  fangen. 
Oude  vogelen   zijn  niet  met  katten  te  vangen. 

Alte  Vogel  sind  nicht  mit  Katzen  zu  fangen. 
Old  birds  are  not  caught  with  chaff.   Alte  Vogel  eil. 

werden  nicht  mit  Spreu  gefangen. 
You  can't  catch  old  birds  with  chaff.    Ihr  k'dnnt 

nicht  alte   Vogel  mit  Spreu  fangen. 

Gamle    Fugle    fanger    men   ikke    med    Avner.  dU. 

Alte   Vogel  fdngt  man  nicht  mit  Spreu. 
Gamlar    tronur    er    ei    gott    a8    fanga.       Alte  is. 

Kraniche  sind  nicht  gut  zu  fangen. 

On  n'prind  nin  les  vis  mohons  avou  de  strain,  jfe. 

(nf.  w.)  Man  fdngt  nicht  die  alten  Sperlinge 

mit  Spreu. 
Nuova  rete  non  piglia  u.ccello  vecchio.     Neues  it. 

Netz  fdngt  alten   Vogel  nicht. 
Rete  nuova  uccel  vecchio  nou  prende.    (t.)    S.  mi. 

Nuova  rete  u.  s.  w. 
Ret  noa  no  ciapa  iisel  vec.  (1.  b.)  S.  Nuova  rete  ni. 

u,  s.  w. 
La  rede  nova  no  ciapa  oselo  veccio.   (v.)   Das 

neue  Netz  fdngt  nicht  alten   Vogel. 
Passaru  vecchiu  nun  trasi  in  gaggia.    (s.)    Al-  si. 

ter  Sperling  Idsst  sich  nicht  in  den  Kdfig 

locken, 
Pardal  veil  no  entra  en    gavia.     (val.)     Alter  Im. 

Sperling  geht  nicht  in  den  Kdfig. 
Pajaro  viejo  no  entra  en  jaula.  S.  Pardal  u.  s.  w.  sp. 


50.   Alte   Leute   sind   wunderlich:    wenn 
es  r  eg  net,  wollen  sie  Heu  raachen. 

Oir  Liiiid  sind  ^vunnerlich,  wenn  't  ragent,  gahu  pd. 
's  hen  heuen.  (ns.  A.)  Alte  Leute  sind  wun- 


Alt  50. 


--     24 


52  Alt. 


derlich:    wenn    es    regnet,    gehen    sie    Heu 

machen. 
De  ole  Mann  ward   al    dummerhaftig.    (ns.  B.) 

Der  alte  Mann  wird  dilramlich. 
Kvimt  det  Older,  Kiimt  de  Kolder.  (ns.  ha.  G.  u.G.) 

Ejjnmit  das  Alter,  kommt  die  Oeistesschwdche. 
Je    Slder,   je    dowischer    (dolmisclier).    (ns.    ha. 

G.  u.  G.)    Je  alter,  je  alberner. 
Je  filler,  je  doUer  —  je  dwatscher,  je  verrSckter. 

(ns.  Pr.)    Je  alter,  je  toller;  je  alberner,  je 

verrilckter. 
01  Liied  sin  ■wunnalich:  wen  et  rejent,  goeu 

se  no  Heun.  (ns.  U.)    S.  Oil'  u.  s,  w. 

dt.  Hoe  ouder,  hoe  zptter.   Je  alter,  je  thorichter. 
Die    oude    dijt    in    zotlieid.     (adt.)      Der    Alte 
wdchst  in  Thorheit. 


da.  Gamle  Folk  ere  besynderlige  (naar  det  i-egner, 
ville  de  rive  H0). 

fz.  Pus  vi,  pus  sot.  (nf.  w.)   S.  Hoe  u.  s.  w. 

sf.  A  I'envieli,  I'enfadezi.  (Lgd.)    Beim  Altwerden, 

das  Thorichtwerden. 
it.  Quando    ruomo    invecchia,    perde    il    cervello. 
Wenn  der  Mensch  alt  wird,  verliert  er  den 
Verstand. 
Chi    c'invecchia,    c'impazza.        Wer    alt  wird, 
wird  ndrrisch. 
mi.  Ch'  imbecchiisce,  s'  immattisce.    (crs.)     S.   Chi 

c'  invecchia  u.  s.  w. 
ni.  Chi  invegiss,  imatiss.     (1.  m.)     S.   Chi  c'invec- 
chia u.  s.  w. 
Quand  se  ven  veg,  se  deventa  mat,  (1.  m.)  Wenn 

man  alt  wird,  wird  man  ndrrisch. 
Chi  a  s'  anveciss,  sovens  a  s'  anmatiss.  (piem.) 

Wer  alt  wird,  wird  oft  ndrrisch. 
Quando  se  vien  vecci,  se  deventa  mati.  (v.)  S. 
Quand  se  ven  u.  s.  w. 


51.  Alte  Leute  sind  zweimal  Kinder. 
od.  Die  Alten  werden  zwei  Mai  Kinder,  (schwei.) 


dt.  Oude  lieden  zijn  tweemaal  kinderen. 

Hoe  gi-ijzer  men  wordt,  hoe  kindscher  men 
wordt.  Je  greiser  man  wird,  je  kindischer 
man  wird. 
Als  de  memorie  vermindert  door  ouderdom,  dan 
begint  men  weer  te  kinderen.  Wenn  das  Ge- 
ddchtniss  durch  Alter  ahnimmt,  dann  fdngt 
man  wieder  zu  kindschen  an. 
en.  Old  men  are  twice  children. 

Auld  folk  are  twice  bairns,  (scho.) 


is.  Tvisvar   verSr    gamall  maSr  barn.     Zwei  Mai 
wird  der  alte  Mann  Kind. 


Gamla  bli  ofta  barn  pa  nytt.    Alte  werden  oft  sw. 

auf's  Neue  Kind. 
Gammal  man  trader  Barneskoor.     Alter  Mann 

tritt  Kinderschuhe  nieder. 
Bis  pueri  senes.  It. 

A  vi^lijhe,  repapijhe.  (sf.  Lgd.)  Beim  Altwerden  fz. 

wieder  Kindischiverden. 
A  r  enveilhy,  lou  refouilhy.  (nprv.)  S.  A  viilijhe 

u.  s.  10. 
Guardisi    d'    invecchiare    chi    non    vuol  tornarit. 

(diventar)  fanciullo.   HUte  sich  alt  zu  tcerden, 

wer  nicht  wieder  Kind  werden  will. 
I  vecchi  son  due  volte  fanciuUi.  (t.)  mi.    V-^ 

Passas    i    sassant'    ains    si    tome    zovins.  (frl.)  ni. 

Nach  sechszig  Jahren  wird  man  wieder  jung. 
De  set  an  i  e  piitei,  De  setanta  i  e  am6  quei. 

(1.  b.)  Mit  siehen  Jahren  sind's  Kinder,  mit 

siebenzig  sind  sie's  auch  wieder. 
De  set  agn  se  pbtei,  De  settanta  se  amo  quei. 

(1.  brs.)     S.  De  set  u.  s.  10. 
De  set'  ani  i  xe  putei,  De  setanta  ancora  quei. 

(v.)     S.  De  set  u.  s.  w. 
Sos  bezzos  a  sinnu  torrant  de  pizzinnu.  (sa.  L.)  si. 

Die  Alten  werden  wieder  Kinder. 
0  velho  torna  a  engatinliar.     Der  Alte  fdngt  pt. 

wieder  an  zu  kriechen. 
La    vejez    tonio    por  los   dias   en   que   nascio.  sp. 

Das   Alter  kehrt  zu  den  Tagen  zuriick,  in 

denen  es  anfieng. 

52.  Alte  Liebe  rostet  nicht. 

Alte  Liebe    rostet    nicht,    und   wenn   sie   zehn 

Jahre  im  Schornstein  hienge. 
Ole  Levde  rostet  nig.  (ns.  hist.  A.)  pd. 

Olle  Libe  ruostert  nich.  (ns.  N.) 


Oude  liefde  roest  niet. 


dt. 
da. 


Gammel  Kjserlighed  raster  ikke. 

Gammel    Kjperlighed    gr0nnes    gierne    paa    ny. 

Alte  Liebe  grilnt  gem  aufs  Neue. 
Gamall  Kjrerleike  rixstar  inkje.  uw. 

Gammal  karlek  rostar  icke  (ej).  SW. 

Vieil  amour  et  vieux  tisons  S'allumeut  en  tou-  fz, 

tes  saisons.   Alte  Liebe  und  alte  Brdnde  ent- 

jlammen  sich  zu  alien  Zeiten. 
Vielios  amours  e  viel  chamas,  prountamen  sou  sf. 

recalibas.  (Lgd.)  Alte  Liebe  und  alter  Kien- 

sjpan  sind  rasch  wieder  entzilndet. 
Vieillos  amours  et  vieil  tizon,  promptament  ra- 

lumas  sont.  (nprv.)  tS.    Viilios  u.  s.  w. 
L'amor  vecchio  non  fa  ruggine.   Die  alte  Liebe  it. 

setzt  keinen  Most  an. 
Duve  c'  e  statu  u  focu  si  trova  spessu  a  cen-  mi. 

nara  calla  (u  carbone  accesu  sottu  a  cennara). 


Alt  52. 


—     25 


57  Alt. 


(crs.  s.)     Wo  das  Feuer  gewesen  ist,  findel 

inan  oft  heisse  Asche  (gliihende  Kokle  unter 

der  Aache), 
Dov  h  ste  de  fogh  ui  avanza  dla  zendar.  (roni.) 

Wo  Feuer  gewesen  ist,  hleiht  Asche  ubriy. 
L'anior    vecchio    iioii    irivieta.      (t,)      Die    alte 

Liehe  verdirht  nicht.  [nie  ranziy. 

ni.  Amor  nol  ven   mai   ranzid.     (frl.)     Liehe  wird 

Amor  nov  el  va  e'l  ven;  Amor  v^c  el  se  mau- 

t^n.     (1.   m.)     Neue  Liehe   kommt  und  geld, 

alte  Liehe  erhdlt  sick. 
Amor    veccio    no    fa    ruzene.     (v.)     S.  Uamor 

vecchio  non  fa  u.  s.  w. 
Amor  novo  va  e  vien,  Amor  veccio  se  mantien. 

(v.)     S.  Amor  nov  u.  s.  to. 


53.  AlteNarren,  wenn  sie  gerathen,  sind 
bessere  Narren,  als  andere  Narren. 

(It,  Oude  nan'en  zijn  de   beste.     Alte  Narren  sind 

die  hesten.  [ist  Teufels  Narr. 

Oud  zot  is   duivels   zot.     (vl.  F.)     Alter  Narr 

en.  No  fool  like  an  old    fool.     Kein  Narr  gleich 

einem  alten  Narren. 

There's  nae  fool  like  an  auld  fool,  (scho.)  Kein 

Narr  ist  gleich  einem  alten  Narren. 
Nae  fools  like  aiild  anes.  (scho.)  Keine  Narren 
gleich  alten. 

da.  Gamniel  Giek  er  vrerre  end  uug  Daare.    Alter 
Narr  ist  schlimmer,  als  junger  Thar. 


54.  Alte  Stiefeln  bediirfen   viel  Schmie- 

rens. 
Alte  Haiit  bedarf  viel  Gerbens. 
Alte  stiffel  bedorfen  viel  schmierens.  (ad.) 
md.  Al  Stiwele'  musse'  fill  geschmiert  gin.  (mrh.  L.) 

Alte  Stiefeln  miissen  viel  geschmiert  werden. 

dt.  Oude  laarzen  behoeven  veel  smeers. 

Olde  leerse  behoeven  vele  smeers.  (adt.) 
en.  An  old  sack  asketh  much  patching.    Ein  alter 
Sack  verlangt  viel  Flicken. 
An  auld  pock   needs   muckle   clouting,     (scho.) 
S.  An  old  sack  u.  s.  w. 


dii.  Gamle  Stovler  ville  have  megen  Smore. 
Is,  Gamlar    huSir  J>urfa  mikiS   niak.     Alte  Haute 
hediirfen  viel  Schmeers. 
nw.  Gamle  Styvlar  turva  myken  fcsmurning. 

Gamle  Skinn  turva  myken  Smurning.    >S'.  0am- 
lar  u.  s.  w. 
SW.  Gamla  stoflar  fordra  mycken  smorja. 

It.  Discolor  est  uetiilus  si  non  est  calceus  unctus. 
(mlt.). 


55.  Alte  V8gel  sind  schwer  rupfen. 

Hoe  ouder  de  vogel  wordt,  hoe  vaster  hij  zijne  dt. 

pluimen  houdt.   Je  alter  der  Vogel  wird,  je 

fester  halt  er  seine  Federn. 
Hoe  ouder  de  vogel  wordt,    hoe  nooder  ult  de 

veren.   Je  alter  der  Vogel  wird,  je  schwerer 

aus  den  Federn. 
Oude  hanen  zijn  moeijelijk  te  plukken.     Alte 

Hdhne  sind  milhsam  zu  rupfen. 
Al  wat  jaren  heeft,  wil  niet  uit  de  veren.  Alles 

teas  Jahre  hat,  will  nicht  aus  den  Federn. 

Gamle  Fugle  ere  slemme  at  plukke.  da. 

Plus  I'oiseau  est  vieux  (vieil)  et  moins  il  veut  fz. 

se  defaire   (moins   il   se   veut  defFaire)  de  sa 

plume.     Je  alter  der   Vogel  ist,  je  weniger 

will  er  von  seinen  Federn  lassen. 
Quanto  piu  I'uccello  e  vecchio,  piii  mal  volon-  it. 

tieri  lascia  la  piuma,    S.  Plus  I'oiseau  u.  s.  w. 
Con  pii  I'iis^l  I'e  vec,  con  pU  '1  stenta  a  lassa  ni. 

i  penn.  (1.  m.)  *S'.  Plus  I'oiseau,  u.  s.  w. 


56.  Alte    Wunden    soil    man    nicht    auf- 

reissen.  

Hij  krabt  de  oude   zeeren   op.     Er    kratzt    die  dt, 

alten  Schdden  auf. 
Olde  seeren  breken   lichtelick   weder    op.    (ah.) 

Alte  Schdden  brechen  leicht  wieder  auf. 

Gamle  Saar  bl0de  let.  Alte  Wunden  hluten  leicht.  da. 
Ilia  gi'oa  gomul  sar.    Schlecht  verharschen  alte  is, 

Wumden. 
Gamla  sar  bloda  gerna.  Alte  Wu7iden  hluten  gem.  SW. 

Vulnus  vetus  non  est  resecandum.  It. 

Vetus  cicatrix  non  est  refricanda. 

Piae  renovada  superat  sa  passada.    (si.  sa.  L.)  it, 

Erneuerte    Wunde    ist   schlimmer ,    als    die 

friihere. 
Llaga  renovada  lastlma  algun  tanto  mas.     S.  sp, 

Piae  u.  s.  tv. 


57.  Alter  Fuchs  kommt  nicht  in's  Gam. 
Alte  Fiichse  sind  schwer  zii  fangen.  (schwei.)    od. 

Eene   oude   rat   wil  niet  in  de  val.     Eine  alte  dt, 

Eatte  will  nicht  in  die  Falle. 
Een  oude  vos  is  kwalijk  te   bedriegen  (kwaad 

te   vangen).     Ein  alter  Fuchs  ist  schwer  zu 

betriigen  (zu  fangen). 
Een  oude  vos  komt  niet  gemakkclijk   tweemal 

in  het  garen.    Ein  alter  Fuchs  kommt  nicht 

leicht  zwei  Mal  in  das  Gam. 
Aade  Foxen  binnen  quas  to  fsen.  (afs.)  S.  Alte  fs, 

Fiichse  u.  s,  w. 


Alt  57. 


—     26    — 


59  Alt. 


dii.  Gammel  R£bv  gaaer  ikke  gjenie  paa  Btanipen. 

Alter  Fuchs  geht  nicht  gem  in  die  FaJle. 
Gamle  Rseve  ere  vanskelige  (onde)  at  fange.  Alte 

Fiichse  sincl  schiver  (hose)  zu  fangen. 
Ondt    at    giklre    for    gammel    R?ev.      SchUmm 

Fallen  legen  filr  alten  Fuchs. 
Der    skal   fedt  Flresk  til   at   fange  en  gammel 

Rotte.     (S.)     Da   gehort   fett  Fleisch   duzu, 

um  eine  uJte  Raize  zu  fangen. 
is.  lilt  er  a3  gfnna  gamlan  ref.    Base  isf.  es,  alten 

Fuchs  zu  hethoren. 
Ikki  er  gott  gamlan  ravn  at  veiSa.    Alter  Fuchs 

ist  nicht  gut  zu  fangen. 
nw.  Gamall  Rev   er   vond   aa    veida.     Alter  Fuchs 

ist  schwer  zu  fangen. 
Gomol  Mus  er  inkje  fangad  fyre  eitt  Hoi.   Alte 

Maus  wird  nicht  durch  ein  Loch  ge fangen. 
SW.  En   gammal  raf  gar  ej  gerna    pa    niitet.     FAn 

alter  Fuchs  geht  nicht  leicht  in's  Netz. 
Gammal  rJif  Jir  svar  att  fanga.  S.  Oamull  u.  s.  u\ 


It.  Aiinosa  vitlpes  hand  (facile)  capitiir  laqueo. 
it.  La  volpe  vecchia  non  si   lascia  facilmente   pi- 

gliar  al   laccio.     Der    alte   Fuchs    I'dsst  sich 

nicht  leicht  in  der  Schlinge  fanyen. 
si.  Vurpi  ch'  h  vecchia,   nun   'ncappa   a  In  lazzu. 

(s.)  Fuchs,   der   alt  ist,  ger'dth  nicht  in  die 

Schlinge. 
Mazzone  canu  difficilmente  si  cazziat.    (sa.  L.) 

Alter  Fichs  fdngt  sich  schioer. 


58.  Alter  Fiihrmann  hcirt  noch  gerne 
Klatschen. 
md.  En  ale'  Foerman  heert  nacli  giere'  klakcn. 
(mrh.  L.)  Ein  alter  Fuhrmann  hort  noch 
gem  knallen. 
od.  Alte  Fulirlente  horen  ancli  noch  gern  schnal- 
zen.  (bair.) 

Alte  Fuhrlente  horen  ancli  noch  gerne  klat- 
schen. (schwei.) 
pd.  'ne  Ahle  Fvihrman  liiirt  nauch  ens  gaer  met 
d'r  Schmeck  klahtsche.  (nrh.  D.)  Ein  alter 
Fuhrmann  hort  noch  gern  init  der  Peitsche 
klatschen, 

Ug  e  Farman  Dier  nemi  platsche  kan,  Hirt  det 
Platsche  gam,  (nrh.  S.)  Auch  ein  Fuhrmann, 
der  nicht  mehr  klatschen  kann,  hort  das 
Klatschen  gern. 

En  ole  Fohrmann  hcirt  noch  gcern  de  8\vep 
klappen.  (ns.  B.)  Ein  niter  Fuhrmann  hort 
noch  gern  die  Peitsche  klatschen. 

Wenn  de  Formann  ak  nich  mer  fort,  san  ho.-^rt 
he  d(jch  nocli  gfiren  klappen.  (ns.  lia.  G.  n.  G.) 


Wenn  der  Fuhrmann  auch  nicht  mehr  f'dhrt, 

so  hort  er  doch  noch  gern  klatschen. 
En  ool'  en  Fohrmann  hort  noch  geern  de  Swap 

klappen.  (ns.  Hmb.)     <S'.  En  ole  u.  s.  w. 
AUe  Forlii  hrert  game  klatschen.    (wstf.  Mrk.) 

Alte  Fuhrleute  horen  gern  klatschen. 

Een  ond  voerman  hoort  nog  gaarne   het  klap-  <lt. 
pen  van  de  zweep.    Ein  alter  Fuhrmann  hort 
noch  gern  das  Klatschen  der  Peitsche. 

Een  oud  jager  hoort  (spreekt)  nog  gaarne  van 
de  weijei'ij.  Ein  alter  Jager  hort  (spricht) 
noch  gem  vom   Waidiverk. 

Onde  jagers  hooren  de  tromp  gaarne.  Alte  Ja- 
ger horen  das  Horn  gern. 

Ten  was  nye  Smidt  soe  oldt,  hy  vi'aechde  noch 
geerne,  wat  yser  en  kolen  goldt.  (ah.)  Es 
loar  noch  nie  ein  Schmidt  so  alt,  dass  er 
nicht  noch  gern  gefragt  hcitte,  loas  Eisen  und 
Kohlen  g'dlten. 

Aad  Wagners   heere  jern    het  Klappen    fin    de  fs. 
Swype.  (afs.)   Alte  Fuhrleute  horen  gern  das 
Klatschen  der  Peitsche, 

UjU  Fanrman  hiere  hall  klatshen.  (M.)  S.  AUe 
u.  s.  tv. 

Ganuncl  Kndsk  lider  gjerne,    at   man   smteller  (la» 
mod  Pidsken.    Alter  Fuhrmann  hat  es  gern, 
dass  man  mit  der  Peitsche  knalle. 


I  n'  y  a  nou  si  vi  clieron,  qui  n'  faisse  eo  vol-  fz, 
ti  peter  s'  corihe.  (nf.  w.)   Es  giht  keinen  so 
alten  Fuhrmann,   dass  er   nicht  gern   seine 
Peitsche  knallen  liesse, 

59.  Alter   Mann    und   junges    Weib,    ge- 

wisse  Kinder. 
Al  Menner,  jong  Frae',  Kanner  gewes.  (mrh.  L.)  md.   V 

Alte  Manner,  junge  Frauen,  Kinder  gewiss. 
Ein  alter  Mann,  ein  junges  Weib,  zwei  gewisse  od. 

Kinder,  (schwei.) 
Alt  Man  uch  jong  Fra  —  sacher  Kiiinjt.  (nrh.  S.)  pd. 
En  rdd  Kiirel  un  'ne  junge  Fruc,  dat  gift  en'n 

Hiipen  Kinder,  (ns.  ha.  G.  u.  G.)    Ein  alter 

Kerl   und   eine  junge  Fran,    das  giht  einen 

Hattfen  Kinder. 
Olle  Keerls  un  junge  Wiefen,   Gifft  vi'd  Kinder 

Tin  vol  Kiefen.    (ns.  ofs.)    Alte  Manner  und 

junge     Weiher,    giht    viel    Kinder    und    viel 

Streiten. 

Een  Olid  man  en    een  jong  wijf,   Zijn   kinders  dt. 

al  hun  lijf.    Ein  alter  Mann  und  ein  junges 

Weih,  Kinder  all  ihr  Lehen. 
Een  jong  ooi  en  een  onde  ram,  daar  komt  jaar- 

lijks    een    lam    van.     Ein.  junges  Schaf  und. 


Alt  59. 


—    27 


60  Alt. 


ein  alter  Widder ,  da  kominf  jahrlich  ein 
Lamm. 
Een  jongh  meysken  ende  oude  smul,  dats  alle 
jare  eene  wieghe  viil.  (avl.)  Ein  junr/es  Miid- 
chen  und  ein  alter  Kerl,  da  ist  alle  Jahr 
eine  Wieffe  volt. 

(lii.  Uiig  Kone  og  gammel  Mand  er  visse  Born. 
Ung  Kone  og  gammel  Mand  giver   vis  Arving, 

Junye    Frau   mid   alter    Mann   fjibt  yewissen 

Erben. 
is.  Orvana    mann    og    uuga    konu    brestr    sjaldan 

horn.    Alter  Mann  und  Junr/e  Frau  ermanr/eln 

seltcn  der  Kinder. 


y 


it.  Marito  veccliio,  moglie  giovane,  fanciulli  certi. 
mi.  Oniniu   becchiu    chi   sposa   una    zitella,    Risica 
assai  di  solu  nun  gudcUa.  (crs.)  Alter  Mann, 
der  ein  jvmyes  Madchen  heirathet,  I'duft  viel 
Oefahr,  es  nicJit  allein  zu  besitzen. 
\/    Marito  vecchio  e  moglie  giovane,  assai  figliuoli. 
(t.)  Alter  Mann  und  juncje  Frau,  viel  Kinder. 
ni.  Dona  zoena  e  marit  vec,  fioi  fin  al  tec.    (1.  b.) 
Juwje    Frau    und    alter   Mann,    Kinder    bis 
zum  Dache. 
La  fomua  zoena  c  1'  om  vec  impienis  la  ca  de 
scec.  (1.  V.-C.)   Junge  Frau  und  alter  Mann 
fallen  das  Haas  mit  Kindern. 
Una  dona  giovo  sposa  a  tin  vej  (vecc),   a  1'  a 
d'  liolanssa  lina  siil  teit  (tecc).  (piem.)    Eine 
jtini/e  Frau  an  einen  Alien  verheirathet,  hat 
Nachkommenschaft  his  zum  Dach. 
Dona  giovo  e  Torn  d'eta  a  dan   fielxi   d'anpl  la 
ca.  (piem.)  S.  La  fomna  u.  s.  to. 


60.  Mieux    vault    la    vieille    voie    que  le 

nouveau  sentier.  (fz.) 
Besser  ist  die  alte  Strasse,  als  der  neuc;  Pfad. 
Meuz  valent  les    veilles    veyes   que  les   noves. 

(afz.)     Besser   sind  die  alien   Wef/e,   als  die 

neuen. 
it.  Chi  lascia  la  strada  antica  e  prende  la  nnova, 

Spesse    volte    ingannato   si   trova.      Wer   die 

alte   Strasse  verlasst  und    die    neue    nimmt, 

findet  sick  oft  fjetiluscht. 
Chi   lascia   la   via  vec(;hia   c   prende  la  nnova, 

Sa  che  lascia,   ma   non   sa   che  trova.      Wer 

den  alien  Wee/  verlasst  und  den  neuen  nimmt, 

weiss  tvas  er  verlasst,  aber  ineiss  nicht,  was 

er  findet, 
mi,  Chi   lascia   a   strada   vecchia  pe   a  nova  risica 

di  perdesi.    (crs.)     Wer  die  alte  Strasse  fiir 

die  neue  verlasst,  I'duft  Gefuhr,  sich  zu  ver- 

irren. 
La  vecchia  strada  la  conosci  a   prova ,    E   non 


la  lascerai  mai  per  la  nuova.  (crs.)   Die  alte 
Strasse  kennst  du  durch  Friifmiy,  und  wirst 
sie  niemals  fur  die  neue  verlassen. 
Lasse  la  stre  veccia  par  la   nova,    (rom.)    Die 

alte  Strasse  fiir  die  neue  verlassen, 
Chi  lascia  la  via  vecchia  per  la  nuova,  Spesse 
volte  ingannato  si  trova.    (t.)    Wer  den  alien 
Wer/  fiir  den  neueit  verlasst,  findet  sich  oft 
rjet'duscht. 
An    lassar    la    strada    veccia    per    la    noeuva.  ni. 
(em.  P.)    Verlasse  nicht  die  alte  Strasse  fiir 
die  neue. 
L'^  mei  strada  ecia  che   senter    noel.     (1.  brs.) 

Besser  ist  alte  Strasse,  als  neuer  Pfad. 
Chi  lassa  la  stra  veggia  per  la  noeuva,  So  dagn, 
se  mal  content  in  fin  se  troeuva.  (1.  m.)  Wer 
die  alte  Strasse  fiir  die  neue  verlasst,  sein 
Schade,  ivenn  er  am  Ende  schlecht  zufrieden 
ist. 
L'e  mei  strada  veggia  che   sente  noel.     (1.  m.) 

S.  L'b  mei  u,  s,  w, 
Chi  lascia   a  stradda   vegia   e  piggia  a  neuva, 
spesso  gabbou  se  treuva.  (lig.)  S.  Chi  lascia 
la  strada  u.  s.  ic. 
Le   stra  veje   a   son   quasi   senpre    mej    ch'    le 
neiive.     (piem.)     Die    alien    Werje  sind  fast 
immer  besser,  als  die  neuen, 
Chi  lassa  la  strada  vcchia  per  la  nova,  Spesse 
volte  gabbato  se  ritrova.    (v.)    S.   Chi  lascia 
la  via  vecchia  per  u.  s.  u\ 
No   lassar   la   strada   (via)  veccia  per  la    nova. 

(v.)   S.  An  lassar  u.  s.  iv. 
No  bisogna  lassar  la  strada  veccia  per  la  nova, 
(v.  trst.)     Man   muss  nicht    die  alte  Strasse 
fiir  die  neue  verlassen. 
Ci   lassa  la  strada  ecchia  pe  la   noa,    sape    ce  si. 
lassa  e  uu  sape  ce  troa.  (ap.  L.)  Wer  die  alte 
Strasse  fur  die  neue  verlasst,  weiss  was  er 
verlasst  und  iveiss  nicht,  was  er  findet, 
Chi   lassa  la   via  vecchia  pe    la    nova,    Spisso 
ngannato  se  trova.     (npl.)     S,   Chi  lascia  la 
via  vecchia  per  u.  s,  iv, 
Chi  lascia  (cambia)  la  via  vecchia  per  la  nova, 
Sa  quel  che  lascia  e  non  sa  quel  che   trova. 
(npl.)     Wer    den  alien    Weg  fiir  den  neuen 
verlasst  (wechselt),  weiss  das,  was  er  verlasst 
and  weiss  nicht  das,  icas  er  findet, 
Cui  cancia  la  via  vecchia  pri  la  nova,  Li  guai 
chi  nun  cerca,  dda  li  trova.     (s.)     Wer   den 
alien   We/jr  mit  dem  neuen  vertauscht ,  findet 
da  die  Uehel,  die  er  nicht  sucht. 
Qui  lassat  eu  caminu  bezzu  pro  su  nou,  tautas 
boltas   s'incontrat   inganuadu.     (sa.)     <S'.    Chi 
lascia  la  via  vecchia  per  u,  s.  ic. 

4* 


Alt  60. 


28     — 


62  Alt. 


Im.  No  deixes  les   sendes   velles   per   anar    per    les 

novelles.  (val.)  Verlasse  nicht  die  alien  Pfade, 

um  die  iietien  zti  gehen. 
ptt  Tomar  atalhos   novos   e    deixar    caminhos    vel- 

hos.     Neue  Pfade    nehmen   und    alte    Wege 

verlassen. 
sp.  Tomar  senderos  nuevos  y  dexar  caminos  vie- 

jos.  S.   Tomar  u.  s.  w. 
(No  dexar)  Los  caminos  viejos  por  los  senderos 

niievos.     (asp.)     (Verlasse    nicht)    die    alien 

Wege  fur  die  netien  Pfade. 


61.  Der   alte  Mann    schmeckt    nach    dem 

jungen. 
Wer  jnng   Nichts   taugt,    bleibt    auch    alt    eiu 

Taugenichts. 

dt.  De  oude  man  smaakt  altijd   naar  den  jongen. 

Der  alte  Mann  schmeckt  immer  nach  dem 

jungen. 
Slecht  Olid,  slechtjong;  slecht  gewonden,  slecht 

gesponiien.       Schlecht     alt,     schlecht    jung ; 

schlecht  gewunden,  schlecht  gesponnen. 
fs.  Quselck     aad,    quselck    jongh;     qnselck    won, 

quselck  spon.  (afrs.)  S.  Slecht  otid  u.  s.  w. 


da.  Alderdommen  sniager  af  Ungdommen,  som 
Mhl&t  af  Trseet.  Dos  Alter  schmeckt  nach 
der  Jugend,  wie  der  Apfel  nach  dem  Baume. 

nw.  Dan  gamle  viser,  kvat  dan  unge  var.  Der 
Alte  zeigt,  loie  der  Junge  war. 

fz.  Vieil  home  riche ,  povre  ou  nu ,  Tel  que  les 
jennes  jadis  fu.  (nf.  Chmp.)  Alter  Mann  retch, 
arm  oder  nackt,  (ist)  toie  die  Jungen  einst 
waren. 

62.  Die  alten  Frennde  die  besten. 
Bekannte    Bahn    nnd    alte    Freunde    sind    die 

besten. 
Alte  WegQ  und  alte  Freunde  soil  man  in  Wiir- 

den  halten.  [lasseii. 

Alte  Freunde   und  Wege  soil   man    niclit    ver- 
Alter  Freunde,  alten  Wcins  und  alter  vSchwer- 

ter  soil  man  sich  getrosten. 
Alt  Freunde  soil  man  niet  verkiesen,  denn  man 

weisz  nit,  wie  die  neuen  geraten.  (ad.) 
Giioten  vriunt  alden  sol  man  wol  behalden.  (ad.) 
Od.  Alte  Freunde,  alter  Wcin  und  altes  Geld,  Ha- 

ben  den  Prcis  in  allcr  Welt,    (bair.) 
Alte  Freunde  und  alter  Wcin   sind  am  besten. 

(schwei.) 
Alte  Freunde   und   alten   Wcin   muss   man   zu- 

sammenhaltcn.  (schwei.)  [(schwei.) 

Man  muss  die   alten  Freunde    nicht    aufgeben. 


Die   alten   Freunde    soil    man    vor    den    neuen 

nicht  vergessen. 
Allt  Frainjtschaft  hald  an  Iren!  (nrh.  S.)  Alte'pA.. 

Freundschaft  halt'  in  FJiren! 

De  oude  vrienden  zijn  de  beste.  dt* 

Oude  vrienden,   ouden   wijn  en  oiid  geld  prees 

men  reeds   van    ouds.     Alte  Freunde,    alten 

Wein  und  altes  Geld  pries   man  schon   vo7i 

Alters  her. 
Oude  vrienden  zal  men   niet  versmaden,   want 

men  weet  niet,  hoe  de  nieuwe  gedijen  zullen. 

S.  Alt  Freunde  u.  s.  w. 
Okie  vrenden  sal   men   niet  verschiesen,    want 

men  weet  niet,   hoe  die   nyen   gheraden  wil- 

len.  (ah.)  S.  Alt  Freunde  u.  s.  w. 
Old  friends   and   old    wine    are    best.     <S^.  Alte  en* 

Freunde  und  alter  Wein  u.  s,  tv. 


Tryggest    ere    gamle    Venner,    og  gamle   Veie.  da. 

Am  sichersten  sind  alte  Freunde  und    alte 

Wege. 
Gammel  Vei   og  gammel  Venner    sviger    ikke. 

Alter  Weg  und  alte  Freunde  trilgen  nicht. 
Man  skal  ei  forsmaae  gamle  Veie,  eller  gamle 

Venner.       Man     soil    alte    Wege    oder    alte 

Freunde  nicht  verschmdhen. 
Gamle  Veie    og    gamle   Venner  (Gammel  Ven, 

gammel    Viin    og    gamle    Penge)    skal    man 

ikke  foragte.     Alte  Wege   und  alte  Fretmde 

(Alien  Freund,  alten  Wein  und  altes  Geld) 

soil  man  nicht  verachfen. 
Man    seal    eij    forsmaa    gamblae    Venner    eller 

gamblse  Vseye.  (ada.)  Man  soil  alte  Freunde 

oder  alte  Wege  nicht  verschmahen. 
Gamlar  vinir  ok  gamlar  gotur  skal  eingin  gloy-  iS* 

ma.  (fer.)  Alte  Freunde  nnd  alte   Wege  soil 

Keiner  vergessen. 
Gamle  Viner  og  gamle  Vegjer  er  gode  aa  atter  IIW. 

finna.    Alte  Freunde  und  alte  Wege  sind  gut 

zum  Wiederfinden. 
Gamla    vagar    och    gamla    vanner    svika   inte  SW. 

gerna.    Alte  Wege  und  alte  Freunde  trilgen 

nicht  gem. 
Gamla  vanner  och  profvade  svard  aro  i  noden 

guld    varde.      Alte    Freunde    und,  geprilftes 

Schwert  sind  in  der  Noth  Goldes  iverth. 
Nya  vanner  aro  som  nya  skor;   de   gamla  aro 

trefligast.        Neue    Freunde    sind    wie    neue 

Schuhe:  die  alten  sind  am  angenehmsten. 
Gamnial    wan    kastas     intet     vnder     bancken. 

Alter  Freund    loird   nicht   unter    die  Bank 

geworfen. 
Man  skal  ey  forsma  gambla  vini  ok  ey  gambla 

vsegha.  (asw.)     S.  Man  seal  u.  s.  w. 


Alt  62. 


—     29     — 


63  Alt. 


It.  Calles  antiques  serves  veteres  et  amicos. 
Amiciim  veterem  ne  abiiegato. 
Callis  et  anticus  tibi  non  uilescat  amicus,  (mit.) 
Nemo  uiam  ueterem  uel  amici  spernat  amorem. 
(mil.) 
fz.  Vieux  amis,    vieux   ecus.     Alte  Freunde,    alte 
Thaler. 
Les    vieux    amis    et    les    vieux    ecus    sont   les 
meilleurs.     Die  alten  Freunde  und  die  ulten 
Thaler  sind  die  hesten, 
Vieux    bois,    vin   vieux,    vieux  amis   et  vieux 
livres.     Altes  Holz,  alter  Wein,  alte  Fretmde 
und  alte  Bvcher. 
Amys    vieux    sont    bous    eu    tous    lieux.      Alte 

Freunde  sind  uller  Or  ten  (jut. 
Vin  vieulx.  Amy  vieulx  Et  or  vieulx  Sont   ay- 
mes  en  tous  lieux.  Alter  Wein,  alter  Freund 
und  altes  Gold  icerden  iiherall  geliebt. 
Sf.  Or,    vi,    ami   e   servitou,    Lou   ptt  viel  es  lou 
miliou.     (Lgd.)     Gold,    Wein,    Freund  und 
Diener,  je  alter  je  besser. 
Or,  vin,  amic  et  servitour,  lou  plus  vieil  en  es 
lou  milhour.  (npi-v.)  S,   Or,  vi  u.  s.  w. 
it.  Amico    vecchio    e    casa    nuova.     Alter  Freund 

undj  neues  Haus. 
xni.  Donne  zitelle  e  binu  (formagliu)  vecchiu.   (crs.) 
Frauen  jung  und  Wein  (Kase)  alt. 
Amico  e  vino  vogliono  esser  vecchi.  (t.)  Freund 

und  Wein  viiissen  alt  sein. 
Amico,  oro  e  vin  vecchio  son  buoni  per  tutto. 
(t.)  Alter  Freund,  (altes)  Gold  und  falter) 
Wehi  sind  zu  Allem  gut. 
ni.  L'amis  e'l  vi,  I'e  semper  mei  vec.  (1.  b.)  Der 
Freund  und  der  Wein  sind  immer  besser 
alt.  [chio  u.  s.  w. 

Amis  vec  e  casa  nova.    (1.  m.)     S.  Amico  vec- 
si.  Nun  canciari  I'amicu  vecchiu  pri  In  novu.   (s.) 
Vertausche  nicht  den  nffen  Freund.  mit  dem 
neuen. 
S'amigu  provadu  tenelu   contu.    (sa.)     Den  he- 
wahrten  Freund  schatze. 
pt.  Azeite,  vinho  e  amigo,  o  mais  antigo.     Essig, 
Wein  und  Freund  vom  altesten. 
Vinho  velho,  amigo  velho.     Alter  Wein,  alter 

Freund. 
Ouro  velho.  Altes  Gold. 
sp.  Amigo  viejo,  tocino  y  vino  ariejo.   Freund  alt, 
Speck  und  Wein  ilherjdhrig. 


63.  Die  alten  Schuhe  soil  man  nicht  ver- 
werfen,  man  habe  denn  neue. 

Man  miiss  iinreines  Wasser  nicht  eher  aus- 
giessen,  als  bis  man  reines  hat. 


Wirf  nicht  weg  die  alten  Kleider,  Bis  du  neue  md. 

hast  vom  Schneider,  (mrh.  E.) 
Man  muss  keine  alten  Schuhe   wegwerfen,   bis  od. 

man  neue  hat.  (bair.) 
Keen  vul  Water   utgetn,    ehr    man    rein    weerpd. 

hett.     (ns.  B.)     Kein  schmufzig   Wasser  aus- 

giessen,  ehe  man  reines  wieder  hat. 
Men  sal  kein  ful  Water  weggeiten,  er  men  klar 

weder  het.    (ns.  ha.  G.  u.  G.)    S.  Man  muss 

unreines  u.  s.  to. 
Men  maut  nich  eer   (Ein   maut)    det    smutzige 

Water  (nich  eer)  litgeiten,    e    men  nich   det 

reine    weer    (as    bet    man    weer    reines)  het. 

(ns.  ha.  G.  n.  G.)      S.    Man   muss    unreines 

7«.  s.  rv. 
Keen  vuul  Water  utgeeten,  eer  man  wat  reines 

hett.  (ns.  hist.)  Kei7i  schmutzig  Wasser  fort- 

giessen,  ehe  vian  reines  hat. 

Men  moet  geene  oude  schoenen  wegwerpen,  eer  dt. 
men  nieuwe   heeft.     Man    muss    keine    alten 
Schuhe  icegwerfen,  ehe  man  neue  hat. 

Castna    out    the    dowed    water    till   ye  get  the  en. 
clean,  (scho.)  Giesst  das  unreine  Wasser  nicht 
aus,  bevnr  ihr  das  reine  habt. 

Smitj  nian  fiiiil  Weeder  wegh,  iar  dii  rian  wed-  fs. 
der  heest.  (A.)   Giess  kein  schmutziges  Was- 
ser weg,  ehe  du  reines  wieder  hast. 

Smitj  nian  fill  Weedar  wech,  iar  rian  wedder 
heest.     (F.)     S.  Smitj  u.  s,  lo. 

Em  mut  di  fiil  Weedter  ek  weg  smit,  jer  em, 
wat  riins  wed'  er  heed'.     (S.)     S.  Man  muss 
unreines  u.  s.  to. 

Det  er  ikke  Tid  at  kaste  Pels  bort,  f0r  man  da. 
faaer    Pelsrok    igjen.      Es    lit     nicht    Zeit, 
den  Pelz  wegzuwerfen,  ehe  man  (einen)  Pelz- 
rock  ivieder  hat. 

Man  maa  ikke  slaae  det  skidne  Vand  bort, 
forend  man  har  det  rene.  S.  Man  muss  un- 
reines u.  s.  w. 

Man  seal  eij  slaa  thet  skidnse  Watn  wd,  fere 
sen  man  faar  thet  reenfe  indh.  (ada.)  S.  Man 
muss  unreines  u.  s.  iv. 

Slaa  eij  vdh  thet  vreense  Watn,  fersen  thw  faar 
thet  rene.  (ada.)  ^S*.   Castna  u.  s.  w. 

En  ska  it  smi  de  skirren  Vand  u,  for  en  hse 
de  ren  i  se  Stsej.  (jiit.)  Man  muss  das 
schmutzige  Wasser  nicht  ausgiessen,  ehe  man 
das  reine  in  der  Stande  hat. 

Ekki  skal  hella  lit  skolpinu,  me3an  hit  hreina  iS. 
vatn  er  ofengiS.   Reiner  soil  das  schmutzige 
Wasser  ausgiessen,  ivahrend  das  reine  noch 
nicht  geholt  ist. 

Ekki  skvetti  eg  illu  vatni  brott,    fyrr   enn  eg 


Alt  63. 


30 


66  Alt. 


fse  gott.   Nicht  schiUte  ich  schlechtes  Wasser 

weg,  ehe  ich  (fides  hekoinme. 
Kasta  ikki  taS   skitna   vatniS   burtur,   firr  enn 

tu  kant  faa  taS  reina  aftur.  (fser.)  Schillte  nicht 

das    schmutziffe    Wasser   fort,    ehe    du    das 

reine  tvieder  helcommen  kannst, 
nw.  Ein  fser  inkje   kasta   dei   gamle   Skoerne,   fyrr 

ein  heve  dei  nye.     S.  Men  moet  u.  s.  w. 
Ein    skal    inkje    slaa    dat    skitne  Vatnet    veg, 

fyrr  ein  heve  dat  reine.     (S*.   Man    muss    un- 

reines  u.  s.  to. 
Ein  skal  inkje  sleppa  ein  Hten  Fisk,  fyrr  ein 

fajr  dan  store.  Man  soil  einen  kleinen  Fisch 

nicht  fahren  lassen,  hcvor  man  den  (jrossen 

kriegt. 
Ein  skal  inkje  kasta  gamla,  fyiT  en  dat  nye 

er  samlat.  Man  muss  nicht  das  Alte  loegwer- 

fen  ehe  das  Neue  gesammelt  ist. 
SW.  Kasta  intet  bortt  dhet  oreena  Wattnet,  fon-  an 

dii  haar  dhet  reena.     S.   Castna  u.  s.  to. 
,  Kasta  intet   bortt  dhe    garabla  Skoona,    fon-an 

du    far    dhe    nyia.      Wirf  die    alien    Schuh 

nicht  weg,  ehe  du  die  neuen  hast. 
Man  bor  inte  kasta  bort  den    gamla    qvasten, 

fon-an    men    sett   hvad    den    nya   diiger  till. 

Ma7i  muss  nicht  den  alien  Besen  tcegioerfen, 

ehe  man  weise,  wozu  der  neue  taugf. 
Kasta  inte  bort  det  gamla  ambaret,   forran  dn 

vet    om    det   nya    haller    vatten.     Wirf  den 

alien  Eimer  nicht  iveg ,    ehe   du    weisst,    oh 

der  neue   Wasser  halt. 
Sla   ey  wt   thz  wrena  watn  for  sen  thu  hawer 

thz  rena.  (asw.)  S.  Castna  u.  s.  to. 
lak  slaar  ey   wht  thz   fiila    watn    for    ?en   jak 

faar  thz  rena.  (asw.)  Ich  giesse  das  schviutzige 
Wasser  nicht  eher  aus,  als  his  ich  das  reine 

hekomme. 

It.  Non  luteam  fundam,   nisi   pnram   mutuor,   un- 

dam.  (mlt.) 
Ttirbida  sei-vetur  aqua,  donee  vitrea  detur.  (mlt.) 
fz,  I  n'fat  nin  taper  ses  vis  solers  es  voie  s'on  n'a 

des  nous.  (nf.  w.)  Man  muss  seine  alien  Schuhe 

nicht    auf  die   Strasse    toerfen,    wenn   man 

keine  neue  hat. 

64.     Ein    alter    Baum    ist    schwor    vcr- 

pflanzen. 
Alte  Biiume  sind  schvvcr  zu  pflanzcn. 

(It*  Oude  boomen  laten  zich  niet   buigcn   nor   ver- 
plant«ti.      Alte    Bdume    lassen    sich    weder 
hiegen,  noch  verpflanr.en. 
Men  moet  geene  oude  l)oomen  verzetten.    Man 
muss  keine  alien  Biiume  versetzen. 


Remove    an    old    tree    and    it    will    wither  (to  en. 
death).    Verpflanze  einen  alien  Baum  und  er 
toird  ahsterhen.  [/S.  Remove  u.  s.  w. 

Remove  an  auld  tree  an'  it  'ill  wither,    (scho.) 


Gammelt  Trse  taaler  ei  at  flyttes.   Alter  Baum  da. 
vertragt  es  nicht,  versetzt  zu  vaerden. 

Det    giov   ingen    Gode    at  flytte  gammelt  Trse. 
Es  thut  nicht  gut,  alt  en  Baum  zu  versetzen. 

Gamalt  Tre   er  vondt    aa   flytja.     Alter  Baum  nw. 
ist  schlecht  zu  versetzen.  [Tre  u.  s.  tv. 

Gammalt    tra    ar    ondt    at    flytta.     S.  Oamalt  SW. 

Gammalt  trad  tal  ej  flyttning.    Alter  Baum  ver- 
tragt nicht   Versetzen. 

Annosa.  arbor  non  transplantatur.  It. 

Viel  arbre  d'un  coup  ne  s'arrache.  Alter  Baum  fz. 

lasst  sich  nicht  mit  einem  Ruck  ausreissen. 
Arbre  veil  transplantat  a  teiTa   nova ,    mal   li  Ini. 

proba.  (val.)  Alien  Baum  in  neue  Erde  ver- 

pflanzen  hekommt  ihm  schlecJU. 


65.  Es  gibt  keinen   getreueren  Spiegel, 

als  einen  alten  Fveund. 
The  best  mirror   is    an    old    friend.     Der  heste  eu. 

Spiegel  ist  ein  alter  Freund. 

Non  c'e  migliore  specchio  Dell'  amico   vecchio.  it. 

Kein  hesserer  Spiegel,  als  der  alte  Freund. 
L'amis  vec  I'e  on  gi'an  bel  sp^c.     (1.  m.)     Der  ni. 

alte  Freund  ist  ein  sehr  schoner  Spiegel. 
Ntio  ha  melhor  espelho  que  o  amigo  velho.    S.  pt. 

Non  c'h  u.  s.  to.  [Non  c'e  u.  s.  tv. 

No  hay  mejor  espejo,  que   el   amigo   viejo.     S.  sp. 


66.  Es  ist  Niemand  gem   alt,    und    doch 

will  Jedermann  gem  alt  werden. 
Es  will  Jedermann  alt  werden,   aber  nicht  alt  od. 

sein.  (schwei.) 
Ouderdom,  hoe  zijt  gij  zoo  veracht,  daar  elk  u  (It. 

toch  begeert?    Alter,  was  hist  du  so  verach- 

tet,  da  Jeder  dich  doch  hegehrt? 
Oudde,  hoe  sydy   onweert,    hoe    comt   dat  elck 

dy  so  begheert?  (avl.)  Alter,  ivenn  du  so  ver- 

achtet  hist,  trie  kommCs,  dass  Jeder  dich  so 

hegehrt'i 

Alle  ville  Itenge  Icvc ,   men  Ingen   vil  gammel  dii. 

hedde.  Alle  toollen  lange  leben,  aber  Keiner 

will  all  heissen. 
Allsc  willas  Isenghe   leffwe   oc    enghcn    gammel 

hedhe.     (ada.)     Alle   wollen  lange  lehen  und 

Keiner  alt  heissen. 
Allir  vilja  lengi  Ufa,  enginn  vill  gamall  heita.  is. 

Alle    wollen    lange    lehen,    Keiner    will    alt 

heissen. 


Alt  66. 


—     31 


69  Alt. 


Allir    vilja    gamlii*    verSa,    tVwnr    vill    gnmalnr 

hcita.  (fjer.)  Alle  wollen  alt  warden,   Wenu/e 

wollen  alt  heissen. 
IIW.  Dat  vil  alle  liva  lengje ,   men  iugeu  vil  cklast. 

Es    wollen    Alle    lanye    lehen,    aber    Keiner 

will  altern. 
gW.  Alia  vilja  vara  gaiiila,  men  ingen  vill  lieta  det. 

Alle   wollen   alt  sein,   aber   Keiner    inill    so 

heissen. 
Alle    wilia    gamble    wardha    ok    iiengin    gamal 

beta,  (asw.)  Alle  wollen  alt  werden,  und  Keiner 

(will)  alt  heissen. 

It.  Optant  senectam  omnes,  adepti  despiiunt. 

Vixlt  antiqvari  nee  anilis  qvisqne  vocari.  (mlt.) 

fz.  Tout  le  monde  desire  la  vieillesse  et  tout  le 
monde  la  maudit  apres  Tavoir  obtenue.  Alle 
Welt  bepehrt  das  Alter,  und  alle  Welt  ver- 
wUnscht  es,  wenn  es  da  ist. 

it.  La  veccbiezza  viene  da  ciascbeduno  desiderata; 
Quando  s'acquista,  viene  odiata.  (mi.  t.)  Das 
Alter  wird  von  Jedem  begehrt;  wenn  man 
es  erlangt,  wird  es  verabscheut. 

ni.  Tiic  voraven  scampa  vec  e  decrepit ,  Quand  in 
apena  vfec  fan  tant  de  strepit.  (1.  m.)  Alle 
m'dchten  alt  und  betagt  werden,  katom  sind 
sie  alt,  machen  sie  so  viel  L'drm. 

si.  La  veccbiezza  da  ognuno  vien  desiata,  Ma 
quando  sopragiunge ,  6  mal  guardata.  (npl.) 
Das  Alter  wird  von  Jedem  begehrt,  aber 
wenn  es  kommf,  scheel  angesehen. 


G7.  Mit  altem  Ilunde  sicherste  Jagd. 

dt.  Met  oude  honden  jaagt  men  't  best.   Mit  alien 

Hunden  jagt  man  am  besten. 
De  oude  os  maakt  regte  voren.  Der  alte   Ochs 

macht  gerade  Furchen. 
en.  An  old  ox  makes   a  strait    fuiTOw.     Ein    alter 

Ochse  macht  eine  gerade  Furche. 

da.  Gammel    Hund    gjor    god   Jagt.      Alter    Hund 

macht  gute  Jagd. 
Gamle  Hunde  (Stovere)  gjore  den  bedste  Jagt. 

Alte   Hunde   (SpilrhundeJ   machen   die   beste 

Jagd. 
SW.  Gambia  Stofware  giora  basta  jagtcn.   S.  Gamle 

St  over  e  u.  s.  w. 


fz.  II  n'est  cbasse   que  de    vieux  cliiens.     Es  gibt 
keine  Jagd,  ausser  mit  alten  Hunden. 
Vieux    bocuf   fait    sillon    droit.      Alter    Ochse 
macht  gerade  Furche. 

nf.  Qa  les  veils  sendges,  que  fan  les  pu  belles 
grimaices.  (F.-C.)  Es  sind  die  alten  Affen, 
welche  die  schonsten  Grimassen  machen. 


De  viel  lebri^,  bono   casso.    (Lgd.)    Mit  altem  St. 

Windhund.  gute  .Jagd.  {De  u,  a.  w. 

De    vieil    lebrie,    boueno    casso.      (nprv.)       8. 
Bue  vecchio,  solco  diritto.  Alter  Ochse,  gerade  it. 

Furche. 
Bo  v^c,  solca  drct.     (1.  b.)     S.  Bue  n.  s.  w.      Hi. 
Bo  veccio,  solco  dreto.  (v.)  S.  Bue  n.  s.  ir. 
Bue    vecchio    mena    solco    diritto.     (npl.)      S.  si. 

Vieux  u.  s.  w. 
Boy  velbo,  rego  direito.     S.  Bue  u.  s.  w.  pt. 

Buey  viejo,  sulco  (snrco)  derccho.  S.  Bue  u.  s.  w.  sp. 


G8.  Wenn  der  Wolf  alt  wird,    re i ten  ihn 

die  Krahen. 
Wann  der  wolf  altet,   so  reiten  in  die  krehen. 

(ad.)  [kra.  (ad.) 

So  der  wolf  inz   alter    knmt,    so    ritct    in    diu 
Alton  wulf  den  riten  kran.     (ad.) 


Als  de  wolf  oud  woi'dt  rijen  hem  de  kraaijen.  dt. 


Aunoso  leoni  vel  lepores  insultatit.  It. 

A  can  cbc  inveccbia,  la  volpe  gli  orina  adosso.  it, 

Don   Hund,   der   alt  wird,  p —   der  Fuchs 

auf  den  Biicken. 
Com'  il  can  inveccbia,  la  golpe  gli  piscia  adosso.  mi. 

(t.)   Wenn  der  Hund  alt  loird ,  p —  ihm  der 

Fuchs  auf  den  Riicken. 
Al    can    che    e    vec    la  volp   gbe  pissa  adoss.  ni. 

(1.  m.)     S.  A  can  u.  s.  w. 
Al  can  vei  la  volp  ai  pissa  adoss.  (piem.)  Dem 

alten  Hund  p —  der  Fuchs  auf  den  Riicken. 
Al  can  veccio  la  volpe  gbe    pissa    adosso.    (v.) 

S.  Al  can  vei  u,  s.  w, 
A  cani  vecclmi  la   vui-pi    ci  [piscia.     (s.)     Auf  si. 

alten  Hund  p —  der  Fuchs. 


69.  Wenn  ein  alter  Hund  bellt,  soil  man 

binaussehen. 
Bellt  ein  alter  Hund,  so  soil  man  aufschaiaen. 
Wenn  alte  Hunde  bell  en,  ist's  Zeit,  dass  man 

ausschaut. 

Als  de  oude  honden  blaffen    (bassen):    zie  toe!  dt. 

Wenn  die  alien  Hunde  klaffen  (bellenj:  sieh 

zu! 
Het  gebas  van  eenen  ouden  bond  beboort  men 

te  gelooven.  Dem  Gebell  eines  alten  Hundes 

viuss  man  glauben. 
Men  moet  wtsien,    als    den    ouden   bont    bast. 

(avl.)     Man    muss    hinaussehen,    wenn    der 

alte  Humd  bellt. 
Als  oude  honden  bassen,  is  het  tyd,    dat    men 


Alt  60. 


^    32 


71  Altar. 


nitziet.  (vl.)   Wenn  alte  Hunde  hellen,  ist  es 
Zeit,  dass  man  aussieht. 
en.  When    the    old    dog    barks,    he   gives  counsel. 
Wenn  der  alte  Hand  hellt,  giht  er  Rath. 

da.  Naar  den  gamle  Gaardhund  lader  sig  hore,  saa 
maa  men  see   ud.      Wenn  der   alte  Hofhund 
sick  horen  Idsst,  so  muss  man  hinaussehen. 
UW.  Ein   skal   lyda  ut,   naar  Gamle-Hunden  gJ0yr. 
Man    7nuss    hinaushorchen,    wenn    der    alte 
Hund  hellt. 
D'er  inkje  fyre  inkje,  Gamle-Hunden  gjoyr.   Es 
ist   nicht    um  Nichts,    dass    der    alte   Hund 
hellt. 
SW.  Nar  en  gammal  Hund  skialler,   sa  maste  man 
see  vth. 
Gammal    Hund    skialler    intet    offta    fafangt. 
Alter  Hund  hellt  nicht  oft  umsonst. 


fz,  Vieux  chien  n'aboie  pas  en  vain.    Alter  Hund 

hellt  nicht  umsonst. 
L'aboy  d'un  vieux  chien  doit-on  croire.  S.  Het 

gehas  u.  s.  w. 
it.  Cane      vecchio      non      abbaja     indarno.        >S^. 

Vieux  u.  s.  w.  [^Vieux  u.  s.  w. 

mi.  Can    vecchio    non    abbaja    in    vano.      (t.)     S. 
Ini.  Quand  los  gossos  lladran ,  alguna  cosa  senten. 

(neat.)   Wenn  die  alien  Hunde  hellen,  h'dreii 

sie  etwas. 
pt.  O  cao  velho,   quando  ladra,   da   conselho.     S. 

When  u.  s.  w.  [u.  a.  w. 

sp.  El  perro  viejo,  si  ladra,  da  consejo.     S.   When 


70.  Werde  jung  alt,   so  bleibst  du  lange 

alt. 
Wer   im    Alter  jung    sein    will,    muss    in    der 

Jugend  alt  sein. 
Wer  alt  werden  will,  thue  bei  Zeiten  dazu. 
Gebare  jung  und  tue  als  ein  Alter,  (ad.) 


dt,  Hij  moet  vroeg  oud  worden,   die  lang  oud  wil 
zijn.     Der  muss  frilh  alt  werden,  der  lange 
alt  sein  will. 
Wilt  gij  lang  leven,  wees  in  tijds  oud.      Wollt 
ihr  lange  lehen,  seid  hei  Zeiten  alt. 

en.  They  who  would  be  young,  when  they  are  old, 
must  be  old,  when  they  are  young.  Die  jung 
sein  m'dchten,  wenn  sie  alt  sind,  mUssen  alt 
sein,  wenn  sie  jung  sind. 


dii.  Bliv  tidligt  gammel ,  da  bliver  du  Isenge  gam- 

mel.   Werde  zeitig  alt,  so  hleibst  du  lange  alt. 

Is.  Gamall    vertu    snart,    ef   gamall    viltu    verSa. 

Werde  schnell  alt,  wenn  du  alt  werden  willst. 


Dhen  lange  wil  lefwa,  maste  spara  sigh  i  tijdh.  SW. 
Wer  lange  leben  will,  muss  sich   bei  Zeiten 
schonen. 

Mature  senex  fiat,  qui  diu  vult  esse  senex.         It. 
II  faut  devenir  vieux   de   bonne   heme    si    Ton  fz. 

veut  I'etre  longtemps.    Man  muss  frilhzeitig 

alt  werden,  ivenn  man  es  lange  sein  will. 
Divieni    tosto    vecchio ,    se    vuoi    viver    lungo  it. 

tempo  vecchio.      Werde  friih   alt,    wenn    du 

lange  alt  bleihen  willst. 
Fala  prest  de  v^c  se  te   v6   ves  gioin   uu   pez.  ni. 

(1.  m.)     Thue  bald  alt,  wenn  du  lange  jung 

sein  willst. 
Se  te  vo  fa  de  gioin   quand   te   se   vec,   fa  de 

v^c  quand  te  s6  gioin.  (1.  m.)   Willst  dujung 

thun,    wenn    du    alt  hist,    thu'  alt,  toenn  du 

jung  bist. 
Quern  quizer  ser  muito  tempo  velho,  comece-opt. 

a  ser  cedo.     Wer  lange  alt  sein  ivill,  fange 

friih  an. 
Se  queres  viver  sao,  faze-te  velho  ante  tempo. 

Wenn  du  gesund   leben    loitlst,    mache    dich 

vor  der  Zeit  alt. 
Quien  quisiere  ser  mucho  tiempo  viejo,  comi^n-  sp. 

celo  (de)  presto.    S.  Quern  ti.  s.  w. 


71.  Man  soil  nicht  einen   Altar  entblos- 
sen,  vxm  den  andern  zu  decken. 


To    rob  Peter    to    pay    Paul.     Peter  bestehlen,  en. 

um  Paul  zu  bezahlen. 
He  reives  the  kirk  to  theek  the  quire,    (scho.) 

Er    beraubt    die    Kirche,   um   den  Chor   zu 

decken. 

Altare  spoliat,  \it  aliud  operiat.  it. 

Nudato  Petro  Paulum  tegere  nefas.  (mlt.) 
Decouvrir  st.  Pierre  pour  couvrir  st.  Paul.    St.  fz. 

Peter  entblossen,  um  St.  Paul  zu  bedecken. 
Scuopre  un'  altare,  per  ricoprirne  un'  altro.  Er  it. 

entbldsst  einen   Altar,  um  einen  andern  zu 

bedecken. 
Scruvir  un  alter    par    cruvir   un    etar.     (rom.)  mi. 

Einen  Altar  entblossen,  um  einen  andern  zu 

bedecken, 
Descurvi  un  aotar  per  curvine  un  aotr.  (piem.)  ni. 

S.  Scruvir  u.  s.  w, 
Spogiar  un  santo  per  vestirghene  un  altro.  (v.) 

Einen  Heiligen  ausziehen,  um  einen  andern 

anzukleiden, 
Scoverzer  un  altar  per  coverzerghene  un  altro. 

(v.  trst.)     S,  Scruvir  u.  s.  w. 


Altar  72. 


—     33     — 


74  Alte. 


72.  Wer  clem  Altar  dient,   soil  axxch  vom 
Altar  leben. 

dt.  Die  het  altaar  bedient  leeft   crvan.      Wer  clem 
Altar  client,  leht  clavon. 


It.  Altari  serviens  de  altari  vivere  debet. 
fz.  Qui  sert  a  I'autel,  doit  vivi'e  de  I'autel. 

II  est  juste  que  le  pretre   vive  de   I'autel.     Es 
ist  hilliff,  (lass  cler  Priester  vom  Altare  lehe, 
Ki  autel  sert,  d'autel  doit  vivre.  (afz.) 
sf.  Qu    sierve    1'  Autar,    deou    vioiire    de    I'Aiitar. 

(nprv.) 
it.  Chi  serve  all'  Altare,  vive  d'Altare.     Wer  clem 

Altar  dient,  leht  vom  Altar. 
ni.  Chi  serv  a  1'  altar,  dev  viv  dell'  altar.  (1.) 
Chi  serve  I'altar,  vive  de  1'  altar,    (v.)    S.   Chi 

serve  u.  s.  w. 
Chi  servi  1'  altar,  vivi  de  1'  altar,  (v.  trst.)    S. 
Chi  serve  u.  s.  to. 
pt.  Abbade    donde    canta,    dahi    jauta.     Der    Aht 

speist  von  dem,  was  er  singt. 
Sp.  El  Abad  de  lo  que    canta    yanta.      S.  Ahhacle 


7.S.    Die  Alten    miissen    ihre    Starke    aus 

der  S c h ii s s el  u e h ni en. 
Alte  Leute  miissen  ihre  Starke  aus  der  Schiis- 

sel  nehmen. 
Die  Alten  halten  sich  mit  den  Zahnen  auf. 
Des  Alten  Stab  sind  seine  Zahne. 
Der  Kiefer  (Kinnbacken)  ist  der  Alten  Stiitze. 
Die  Alten  suchen  ihre  Starke  in  der  Kanne. 
Ofen,    Bett  und  Kanne,    Sind  gut  dem   alten 

Manne. 

dt.  Oude  lieden  zullen  hunne  sterkte  zoeken  in 
de  kaunen,  in  weeke  bedden  en  acliter  den 
oven.  Alte  Leute  sollen  ihre  Starke  in  der 
Kanne,  in  iveichen  Betten  und  hinter  dem 
Ofen  suchen. 

da.  De  Gamle  maae  soge  deres  Styrke  i  Tonden, 
i  Sengen  og  bag  Ovnen.  Die  Alten  iniussen 
ihre  Starke  in  der  Tonne,  im  Bett  und 
hinter  dem  Ofen  suchen. 


74.  Die  Alten  zuni  Rath,  Die  .Inn gen 
zur  That. 

Der  Jungen  That,  Der  Alten  Rath,  Der  Man- 
ner Muth  (Hut),  Sind  imnier  (War  allzeit) 
gut. 

Mit  den  Alten  soil  man  ratlischlagen  wwA  mit 
den  Jungen  fechten. 

Alter  Mann,  guter  Rath. 

Do  rieten  d'  alten  und  taten  die  jungen.  (ad.) 


Der  Alten  Rath,  der  Jungen  That  macht  Krum-  od. 

mes  grad.  (bair.) 
De  Alden  zem  Rot,  De  Jongen  zer  Tot.  (nrh.  S.)  pd. 
Der  ouden  raad,  Der  jongen  daad,  Der  mannen  dt. 

moed  Is  altijd  goed.     Der   Alten  Rath,   der 

Jungen   That,   der  Manner  Muth   ist  immer 

gut. 
Met   jongen    ten    krijg,    met    ouden    ten   raad. 

Mit  Jungen  zum  Krieg,  mit  Alten  zum  Bath. 

De  Gamle  til  Raad,  De  Unge  til  Daad.  da. 

De  Gamle  gaae  ilde,  men  raade  vel.  Die  Alten 

gehen  schlecht,  aher  rathen  gut. 
Gammel  Mand  er  seen  i  Gang,  Men  giver  dog 

gode  Raad  i  Trang.  Alter  Mann  ist  langsam 

im  Gang,  aber  gibt  doch  guten  Bath  in  der 

Noth. 
fjeir   eldri   eru   til  niSa,  en  Jieir  yngri  til  fram-  is. 

kvfemdar.  Die  Alten  sind  zum  Bath  und  die 

Jungen  zu  den  AusfUhrungen. 
Ungi-a  gjcirSir   og    oldiinga    raS    hafa    nokkurn 

staS.     Der   Jungen    Thaten    und    der   Alten 

Bath  haben  einen  Platz. 
Opt  kann  gamall  ma9ur    g68    rail     Oft    xveiss 

alter  Mann  guten  Bath. 
G63ur  eru  gamalnr  i  raSum.    (fer.)     G-ut  sind 

die  Alten  im  Bath. 
Hav  dei  gamle  til  Raad  og  dei  unge  til  DaadiiW. 

(Hjelp).    Nimm  die  Alien  zum  Bath  und  die 

Jungen  zur   That  (HilfeJ. 
De  gamla  till  rad,  de  unga  till  dad.  sw. 

En    conseil    ecoute    1'    homme  age.     Im  Bathe  fz. 

hore  auf  den  alten  Mann. 
Patti   di  giovani  e  consigli  di  vecchi.      Thaten  it, 

von  Jungen  wid  Bathsehlclge  von  Alten. 
E  bsogna  to   cuns^i    da    i    vecc.     (rom.)     Man  mi. 

muss  sich  Baths  bei  den  Alten  erholen. 
Consiglio  di  vecchio,    e  aiuto  di    giovane.     (t.) 

Bath  vom  Alten  und  Hillfe  vom  Jungen. 
Consei  de  vec,   ajot  de  zuen.     (1.  b.)     S.   Con- ui. 

siglio  u.  s,  w. 
Parer  de  vec  fan  semper  ben.  (1.  m.)  Ansichten 

der  Alten  thun  immer  gut. 
El  de  d'conssei  a  1'  e   proprieta    dii    vei,    e    ii 

fait  a  r  e  dii  giovo.  (piem.)    Das  Bathgeben 

ist  Sadie  der  Alten  und  die  Thaten   sind's 

die  der  Jungen. 
Forza  di  giuvini  e    cunsigghiu   di   vecchi.     (s.)  si. 

Kraft  V071  Jungen  und  Bath  von  Alten. 
Del  ric  lo  I'emey,    del    veil  lo    conseil.     (neat.)  Im. 

Vom  Beichen  die  Hillfe,  vom  Alten  den  Bath. 
Si  tens  de   prender  conseil,    prenlo    sempre    d' 

home  veil,  (neat.)  Wenn  du  Bath  haben  willst, 

nimm  ihn  stets  vom  alten  Mann. 

5 


Alte  74. 


—    34 


76  Alte. 


pt.  Do  velho,  consellio.      Vom  Alien  Bath. 

Se  qneres  bom  consellio,  pede-o  ao  velho. 
Wenn  du  guten  Hath  wiLlst,  verlange  ihn  vom 
Alfen. 
Do  rico  he  dar  remedio  e  do  velho  coiiselho. 
Am  Reichen  ist's,  Hilfe,  unil  am  Alten, 
Rath  zu  geben. 
sp.  Del  rico  el  remedio,  del  viejo  el  consejo.  S. 
Del  ric  u.  s.  w. 


SW. 


It. 
fz. 

it. 

'mi. 
ni. 


75.  Guter  Wein  ist  der  Alten  Milch. 

Gammal  mans  Miolck  ar  gott  Ool  och  Wijn. 
Alten  Mannes  Milch  ist  gutes  Bier  unci 
(guter)   Wein. 

Viuuni  lac  senum. 

Le   vin   est  le   lait   des   vieillards.     Der    Wein 

ist  die  Milch  der  Alten. 
II  vino  e  la  poppa   de'  vecchi.     Der   Wein  ist 

die  Brust  der  Alten.  \u.  s.  w. 

E  veil  r  e  la  tetta  di  vecc.  (rom.)    S.  11  vino 

.  Al  vein  e  la  tetta  di  vice',  (em.  B.)  S.  II  vino 

U.    S.    IV. 

El  veil  r  e  la  tetta   di   vecc'.     (em.  P.)     S.  II 

vino  u.  s.  w. 
El    vin    al    e    il    latt  dai   puars   vechios.    (frl.) 

Der   Wein  ist  die  Milch  der  armen  Alten. 
O  vin  o  I'e  o  tettin  di  vegi.    (lig.)     -S',  7Z  vino 

u.  s.  w.  [m.  s.  w. 

El  vin  a  I'e  la  pupa  dii  vei.  (piem.)  S.  II  vino 
El  vin  xe  '1  late  dei  vecci.  (v.)  8.  Le  vin  u.  s.  w. 
El  vin  xe  el  late   dei   vecci.     (v.  trst.)     S.   Le 

vin  u.  s.  w,  [u.  s.  V). 

.  Ln  vinu  e  In  latti  di  li  vecchi.  (s.)  S.  Le  vin 


7G.  Wie  die  Alten  sungen,  Sozwitschern 

die  Jungen. 
Man  mac  in  dar  zuo  bringen,  daz  er  singe  den 

selbeii  klanc,  den  ouch  sin  alter  vater  sane. 

(ad.) 
md.  Wi  di  Xltan  sunga  (sumnia) ,  su  zwitschorn  di 

Junga.  (frk,  H.  S.) 
Wie  die  Alten  sungen,  So  pfeifen  die  Jungen. 

(mrh.  E.)  [(mrh.  N.) 

Wie  die  Ale  songe,  so  piffe  (pfeifen)  die  Joiige. 
Bi  di  Allen  girren,  so  di  .Jongen  zwitzellirren. 

(thr.  R.)  [de  Jungen.    (W.  Ed.) 

Woos  (Was)  die  Alten  sungen,  das  quiddeliren 

od.  Wie  die  Alten  singen,  so  zwitsern  die  Jungen. 

(bair.) 
pd.  We    de    Ale    song'ii,     asuh     fiiit'n     (floten)    de 

Jong'n.  (nrh.  E.) 
We  de  Ahle  fleute  (floten),  su  piefen  (pfeifen) 

de  Juuge.  (nrh.  K.) 


As    de    Olen    sungn.     So    pipen    (pfeifen)    de 

Jungn.  (ns.  B.) 
As  de  Oolen  sungen.   So   piepen    (pfeifen)    de 

Jungen.  (ns.  O.  R.) 
Wat  de  Allen  sungen,   Dat  piepen  de  Jungen. 

(ns.  W.)   Was  die  Alten  sungen,  das  pfeifen 

die  Jungen. 

Gelijk  de  ouden  zongen,  Zoo  piepen  de  jongen.  dt. 

8.   Wie  die  Alten  sungen,  so  pfeifen  u.  s.  w. 
Zoo  de  ouden  piepen,   zingen  de  jongen.      Wie 

die  Alten  pfeifen^  singen  die  Jungen. 
Zoo   de   ouden   zongen,   zoo  piepen   de  jongen. 

(vl.)     8.   Wie  die  Alien  sungen,   so  pfeifen 

u.  s.  w. 
As  the  old  cock    ci'ows ,    so    crows    the  young,  en. 

Wie    der    alte  Hahn    kr'dht^    so    krdht    der 

junge. 
The  young  cock  crows  as  he  has  heard  the  old 

one.     Der  junge  Hahn    krdht,    wie    er    den 

alten  gehort  hat. 
The  young  pig  grunts  like  the  old   sow.     Das 

junge  8chwein  grunzt  gleich   der   alten  8au. 
As  the  auld  cock  craws  the  young  cock  learns ; 

Aye  tak  care  what  ye  do    afore    the    bairns. 

(scho.)    Wie  der  alte  Hahn  krdht,  so  lernt's 

der  junge,    darum   haht  Acht,   was  ihr   vor 

den  Kinder'n  thut. 
Hat  d'  aade  sjonge,  pypje  de  jonge.    (afs.)    8.i%. 

Wat  de  Allen  u.  s.  w. 
So    tiiis    de  Uale    sjonge,    so    piipe    de   Jonge. 

(Nm.)     8o  loie  die  Alten  sungen,  so  pfeifen 

die  Jungen. 


Som  de  Gamle  sjunge,  Saa  quiddre  de  Unge.    da. 
Ligesom    de     gamle    Fugle    sjunge    fore,     saa 

hvidsle  de  unge  efter.  8o  wie  die  alten  Vogel 

vorsangen,  so  zwitschern  die  jungen  nach. 
Saa  grynter  Griis  efter,    som   gammel  So  fore. 

8o  grunzt  das  Ferkel  nach,  ivie  die  alte  8au 

vorgrunzt. 
Som   de   gamle  Ulve  tude,    saa  tude    de    unge 

efter.   Wie  die  alien  Wolfe  heulen,  so  heulen 

die  jungen  nach. 
Saa  tude  unge  Ulve  efter,  som  gamle  for.     8o 

heulen  die  jungen  Wolfe  nach,  wie  die  alten 

vorheulen. 
Saa    giynthe    Grijssae    (effther),    som    gamblse 

Swijn  (fore),    (ada.)     8o  grunzen  die  Ferkel 

(nach),  wie  die  alten  8chiveine  (vor grunzen). 
Saa   tywdher  vngher  Wlff  effther,   som   gamel 

fore,    (adii.)     So  heult  der  junge    Wolf  nach, 

wie  der  alte  vorheult, 
Sam  J>eir  gomlu  sungu,  svolluSu  {)eir  ungu.       is. 


Alte  76. 


35     — 


79  Alter. 


Eptir  pvi  sem  gamlir  fuglar  siingii,  kvokuSix 
peir  ungii.  Wie  die  alien  Vogel  sungen, 
zwitschern  die  Jungen.  \_S.  Saa  grynthe  u.  s.  iv. 

Svo  grenja  gi'i'sar  eptir,   sem   gomiil  svin  fyrir. 
llW.  Som  dei  gamle  sungo,  so  kveda  dei  iinge. 
SW.  Som  de  gamla  sjunga,  Sa  qvittra  de  unga. 

Gris  grymtar  som  gammalt  svin.  S.  The  young 
pig  u.  s.  IV.  [The  young  pig  u.  s.  to. 

Dhet  giymtar  sa  gi'ijs  som  gammalt  swijn.     S. 

Swa  giymta  giise  septe  som  gammal  swin  fyri. 
(asw.)  S.  Saa  grynthe  u.  s.  w. 

It.  Gninnit  porcelliis,  iit  sus  vetus  ante,  tenellus. 
(mlt.) 
Gninit  sic  fetus  porcus  vt  ante  vetus.     (mlt.) 
fz.  Ce  qtie  chante  la  corneille ,   Si   chante   le   cor- 
neillon.     Was  die   Krahe  singt,   singt  auch 
das  Kr'dhlein. 
nf.  Comme  les  vis  hufflet,  les  jones   chautet.     (w.) 
S.  Zoo  de  ouden  piepen  u.  s.  to. 
Les  ovihais  de  bois  hufflet,    comme    les  vis  I's 
apprindet.    (w.)    Die   Waldvogel  pfeifen,  loie 
die  alten  es  ihnen  lehren. 

11.  Alter  kommt  mit  Allerlei. 
Od.  Das  Alter  kommt  mit  viel  Unlust.  (schwei.) 
Das  Alter  kommt  nicht  allein.  (schwei.) 

dt.  De  ouderdom  komt  met   gebreken.     Das  Alter 
kommt  mit  Oebrechen. 

(la*  Alderdommen  kommer  sjelden  ene.    Das  Alter 

kommt  selten  allein. 
is.  Mong    eru    ellis    vomm.      (fser.)      Mannigfach 

sind  des  Alters   Oehrechlichkeiten. 
llW.  Aldren    kjem    inkje    einsamau.     S.   Das   Alter 

kommt  nicht  u.  s.  iv.  [dommen  u.  s.  z«. 

SW.  Alderdomen  kommer  sallan   ensam.     S.  Alder- 


it. 


/. 


I>t. 


La  vecchiaja  vien  con  ogni  male.     Das  Alter 

kommt  mit  allein  Schlimmen. 
La  vecchiaja   non   vien   mai  sola.     Das  Alter 

kommt  niemals  allein. 
La   vecchiaja   viene  con  tutti    i    malanni.     (t.) 

Das  Alter  kommt  mit  alien   Uebeln. 
Homem  velho,   sacco   de   azares.     Alter  Mann, 

Sack  von  Un/allen. 
Hombre  viejo,  cada  dia  un  duelo  nuevo.  Alter 

Mann,  jeden  Tag  ein  neuer  Schmerz. 
Hombre  viejo,  saco  de  azares.  (S'.  Homem  u.  s.  to. 


78.  Alter  macht  zwar  ini  mer  weiss,  aber 

nicht  immer  weise. 
Mancher  greiset,  eh'  er  weiset  (weise  wird). 
pd.  De  Bur  seit  sik  wol  gris,  awer  nich  wis.  (ns.  B.) 
Der Bauer  sdetsich  wohlgreis,  abernichticeise. 


De  Buere  werd  gris,    awer    nich   wis.    (ns.  ha. 

G.  u.  G.)  Der  Bauer  tvird  greis,  uher  nicht 

weise. 
De    Buer    ackert    seek    woll    gries,    awer   nich 

wies'.     (ns.  ha.  H.)     Der  Bauer  ackert  sick 

loohl  greis,  aher  nicht  weise. 
En  Ackersmann  segget  sick  wol   gries,   owwer 

nich  wies.  (ns.  L.-D.)  Ein  Ackersmann  s'det 

sich  wohl  greis,  aher  nicht  iceise. 
De  Bur  seit  slick   wol   gries,    man    neet    wies. 

(ns.  ofs.)  S.  De  Bur  u.  s.  tv. 
De    Bur    seit    sick    wol    gris,    aber    nich    wis. 

(ns.  O.  J.)  S.  De  Bur  u.  s.  w. 
De    Bluer    sajjet    sik    gruis,     aver    nit    wuis. 

(wstf.  S.)  ^S'.  De  Bur  u.  s.  w. 

De  ouderdom  grijst  wel,  maar  wijst  darom  nog  dt. 
niet.     Das  Alter  greiset    wohl,    aher    macht 
darum  noch  nicht  weise. 


Alderdom    gj0r    hvidere,    men  ei  bedre.     Alter  Ha. 

macht  iceisser,  aher  nicht  hesser. 
Man  finder  mangen  Graa,  men  faa  Vise.    Man 

findet  manchen  Grauen,  aher  tvenig   Weise. 
Dei  er  inkje  alle  vise ,   som  er  graae  i  Kollen.  uw. 

Es  sind  nicht  Alle  iceise,   die   graue  Kopfe 

hahen. 
Aari   skifter  Haari,    men    inkje    alltid    Hugen. 

Die  Jahre  vercindern  das  Haar,  aher  nicht 

immer  den  Sinn. 

Canitiei  non  semper  comes  virtus.  It. 

A  testa  bianca  spesso  cervel   (cervello)   manca.  it. 

(mi.  t.)   Weissem  Kopfe  mangelt  oft's  Gehirn, 
A    barba  bianca  Despes    la    testa    manca.     (1.)  ni. 

Weissem  Barte  fehlt  oft  der  Kopf. 
La  cabeza  bianca  y    el    seso    por    venir.     Das  SI). 

Haupt    weiss,    und    der   Verstand  soil  noch 

kommen. 


79.  Alter  sehiitzt  vor  Thorheit  nicht. 

Alter  schadet  zur  thorheit  nit.  (ad.) 

s'  Alter  koan  fiir  Thorhet  nich.    (schls.)    Alter  md, 

kann  fiir  Thorheit  nicht. 
Es  liiilft  kein  Alter  fiir   eine  Thorheit.    (bair.)  od. 
Dat    Oler    schadet    der  Dorheit    uich.     (ns.  B.)  pd. 

Das  Alter  schadet  der   Thorheit  nicht. 
Older  schiitt'  vor  Dorheit  nich.  (ns.  ha.  G.  ii.  G.) 
Dat    Aller    wahrt    fiir    Doorheit   nit.     (ns.  W.) 

Das  Alter  wahrt  vor  Thorheit  7iicht. 


Ouderdom  schaadt  voor  dwaashijd  niet.  S.  Al-  dt. 

ter  schadet  u,  ■'.  w. 
Older  schadet  tot  doorheyt  niet.  (ah.)  S.  Alter 

schadet  u,  s,  w. 


Alderdom  beskytter  ikke  mod  Daarskal^. 


da. 


79  Alter. 


36 


82  Alter. 


SW.  AlcTerdom  skyddar  inte  mot  darskap. 

Alder   hindrar   intet  darskapen.     Alter  hindert 
die   Tkorheit  nicht. 


80.    Das    Alter    ist    an    sich    selbst    eine 

Krankheit. 
Das    Alter    ist    eine    Krankheit,    an    der    man 
sterben  muss. 
od.  Das  Alter  ist  selbst  eine  Krankheit.  (bair.) 
's  Alter  ist  eine  Krankheit.  (scliwb.  W.) 
Das  Alter  ist  auch  eine  Krankheit.  (schwei.) 
pd.  Uch  ded  Alder  as  en  Krankliit.  (nrh.  S.)  Auch 
das  Alter  ist  eine  Krankheit. 


(It.  Onderdom  is  ziekte  genoeg.     Alter  ist  Krank- 
heit rjenug. 

(la.  Alder  er  Syge  stor  nok.     S.   Ouderdom  u.  s.  w. 
Alderdom  er  eu  Sygdom   hvuraf  man  maa  doe. 
S.  Das  Alter  ist  eine  u.  s.  w. 
SW.  A.lderdom  ar  en  sjukdom,   hvaraf  man  kan  do. 
S.  Das  Alter  ist  eine  u.  s.  to. 
A-lderdom  ar  och  en  sjiikdom.  S.  Das  Alter  ist 
auch  u.  s.  10. 


It.  Senectus  ipsa  est  morbus.  [ratnr. 

Senectiis  dicitur  morbns  et  intirmitati  aequipa- 

fz.  Vieliesso,  malaoutie  de  nature,  (sf.  Lgd.)  Alter. 

Krankheit  von  Natur. 
sf.  Vieillesso,     malautie     de     nature,     (nprv.)     ;S'. 

Viiliesso  u.  s.  to. 
it.  Chi  g'a  dei  an,  g'a  del  malan.    (ni.  1.  b.)     Wer 

Jahre  hat,  hat  Uehel. 
si.  Chiddu  chi  guasta  la  vecchiaja,  nun  c'e   mastru 

chi  In  conza.     (s.)     Was  das  Alter  verdirht, 

kunn  kein  Meisfer  yut  viachen. 
Sa  matepsi  bezzidudine  (bezzesa)   est   maladia. 

(sa.  Ij.)  Das  Alter  selbst  ist  Krankheit. 
Im.  Malaltia  es  vellea  accidental,  e  vellea  malaltia 

natural,     (acat.)      Krankheit    ist    zafdlliyes 

Alter  und  Alter  natilrliche  Krankheit. 

81.    Das  Alter  ist  eine  scliwere  Last, 
Das  Alter  ist  ein  iinwerther  Gast. 
Armuth  ist  eine  Last,  Alter  ein  unwerther  Gast. 
od.  Arm  und   alt  sind  zwei  schwere  Burden,   man 
hatte  an  einer  genug  zu  tragen.  (bair.) 
Das  Alter  ist  ein  schAver  Maltcr.  (schwei.) 
pd.  Oiler  iss'n  swaor  MoUer.    (ns.  A.)    Alter  ist  'n 
schroer  Malter. 

en.  Poverty  on  an  old  man's  back  is  a  heavy  burden 
Armuth  auf  dem  Riicken  eines  alien  Mannes 
ist  eine  schivere  Bilrde. 
Eild  and  poortith  's  sair  to  thole,  (sclio.)  Alter 
und  Armuth  ist  schwer  zu  tragen. 


Eild  and  poortith  are  a  sair  burden  for  ae 
back,  (scho.)  Alter  und  Armuth  sind  eine 
schwere  Bilrde  filr  ein  en  Riicken. 

Alder    er    en    ond  Reisebroder.      Alter   ist   ein  da* 
.  schlimmer  Iteisegefahrte. 
Aldren  er  laak  Lagsmann.     Das  Alter  ist   ein  nw. 

schlimmer  Genoss. 
Aldren  er  inkje  fjelg  aa  ferdast  med.  Das  Alter 

ist  nicht  angenehm,  um  mil  ihm  zu  reisen. 
Armod  ar  alders  last.    Armuth  ist  Alters  Last.  SW. 
Alder  ar  en  elak  resebror.  S.  Alder  u.  s.  w. 

Aetas  senilis  mala  merx.  It. 

La  vieillesse  est  iin  pesant  fardeau.  fz. 

C'est  grand  peyne  d'estre  pauvre  et  vieux,  Mais 

il  ne  Test  pas  qui  veult.     Es  ist  grosse  Be- 

schwer ,    arm   und    alt  zu  sein ,   aber  es  ist's 

nicht,  iver  will. 
La  vecchiezza   (vecchiaja)  e   una  grave  (gran)  it. 

soma. 
La  vecchiaja  e  una  mala  merce.  Das  Alter  ist 

eine  schlechte  Waare. 
II  peso  degli  anni  e  il  maggior  peso  che  I'uomo  mi. 

possa  portare.  (t.)  Die  Last  der  Jahre  ist  die 

grosste  Last,  welche  der  Mensch  tragen  kann. 
El  pes  de  1'  eta  I'e  '1  pio  cativ  pes  che  se  poda  ni. 

porta.     (1.  b.)     Die   Last  des  Alters  ist  die 

schlimmste  Last,  die  man  tragen  kann. 
Con  pio  sa  e  vec,  con  pio  cres  la  soma.  (1.  b.) 

Je  (liter  man  ivird,  je  viehr  wdchst  die  Last. 
El    pels    d'    j'   ani   a   1'   e   el   pi   grev   d'   tuti. 

(piem.)    Die  Last  der  Jahre  ist  die  schioerste 

von  alien. 

82.  Das  Alter  soil  man  ehren,  der  Jugend 
soil  man  w ehren.  [wehren. 

Das  Alter  soil  man  ehren,  Der  Jugend  treulich 

Alte  soil  man  ehren,  Junge  soil  man  (Junge 
treulich)  lehren,  Weise  soil  man  (Weise  fleis- 
sig)  fragen,  NaiTen  vertragen  (Narren  gem 
ertragen). 

Dat  Aller  sail  me  ehren.     (ns.  W.)     Das  Alter -^6.. 
soil  man  ehren. 

De  ouderdom  zal  men  ceren,    al    zou    men   ze  dt. 
ook  met  stokken  slaan.   Das  Alter  soil  man 
ehren,    und    soil    man's    auch    mil    Slacken      ^ 
schlagen. 

De  jonge  sal  men  Iceren,  de  oude  eeren,  De 
wysc  vraghen,  de  sotten  verdraghen.  (avl.) 
Die  Jungen  soil  man  lehren,  die  Alien  ehren, 
die   Weisen  fragen,  die  Narren  ertragen. 

Eild   should  hae   honour,     (scho.)     Alter  sollte  eil. 
Ehre  haben. 

Da  Junge  shiUl'  m  liere  an  d;i  UjUe  ihre.  (M.)  fs. 


Alter  82. 


—    37 


84  Ameisen. 


da. 


mv. 


sw. 


It. 
it. 

ni. 


Die  Jungen  soil   man  lehren  nnd  die  Alien 
ehren. 

Alderclomnien   skal   man   fere.     S.  Dat  u.  s.  ic. 
De   Gamle   skal  man  sere,  De  Unge  skal   man 

Icjere.  Die  Alten  soil  man  ehren,  die  Jumjen 

soil  man  lehren. 
Then  Gamlse   seal  man  sere,    then   Unghe  seal 

man  Isere.  (ada.)  Den  Alten  soil  man  ehren, 

den  Junr/en  soil  man  lehren. 
Aklrdom  skyldi  enginn  forsma.    Das  Alter  sollfe 

Keiner  verachten. 
Dan    unge   skal   ein   Isera,   dan  gamle  skal  ein 

sera.     Den  Jungen  soil  man  lehren,  den  Al- 
ten soil  man  ehren. 
Dei  unge  skal  em  driva,  dei  gamle  skal  ein  liva. 

Die  Jungen  soil  man  treihen,  die  Alten  soil 

man  schonen.  [S.  De  Oamle  u.  s.  ic. 

De  gamle  skall  man  ara,  de  unge  skall  man  lara. 
Gamblan  skal  man  jera,   ok   thsen   iinga   Isera. 

(asw.)     S.    Then  u.  s.  w. 

Canushonoretur,  puerad  documenta  citetur.(mlt.) 

Quorate  il  senno  antico.  Ehrt  die  alte  Weisheit. 

Chi  no  rispeta  i  vec  no  I'e  cristia.  (1.  b.)  Wer 
die  Alten  nicht  ehrt,  ist  kein  Christ  (MenschJ. 

Rispeta  i  vec  per  la  so  eta,  E  i  zoen  per  quel 
che  i  pol  deenta.  (1.  b.)  Ehrt  die  Alten  um 
ihres  Alters  willen  und  die  Jungen  um  des- 
sen  ivillen,  v:as  sie  tcerden  konnen. 

Coi  vec  ghe  vor  rispett.  (1.  m.)  Mit  den  Alten 
hedarf  es  der  Ehrfurcht. 

Chi  no  porta  rispeto  ai  vecci,  no  xe  cristian. 
(v.)     >S'.   Chi  no  ri.9peta  u.  s.  v.\ 

Rispetta  sos  bezzos.  (sa.  L.)  Ehret  die  Alten. 


I      ist    ein    schlechter    Amboss,    der    vor    dem 
.       Hammer  springt. 

Incus  robusla  malleum  uon  temnit.  It. 

Incus  maxima  non  metuit  strcpitus. 

Bonne  enclume  ne  craint  pas  le  marteau.   Giiteriz, 

Aviboss  fiirchtet  den  Hummer  nicht. 
Buoua  incudine  non  teme  martello.    (mi.  t.)    S.  it. 

Bonne  enrlume  u.  s.  w. 


83.  Der  A  m  b  0  s  s  f  r  a  g  t  n  a  c  h  k  e  i  n  e  m 
Streich.  [nicht. 

Ein  tiichtiger  Amboss  achtet  schwerer  Schlage 

Der  Amboss  ist  des  Larms  gewohnt. 

Der  Amboss  erschrickt  vor  dem  (fiirchtet  den) 
Hammer  nicht. 

dt.  Een  goede  aanbeeld  moet  voor   geen'   slag  be- 
zwijken.  Ein  guter  Aviboss  mtiss  vor  keinem 
Schlage  weichen. 
Een  goede  aanbeeld  vreest  den  hamer  niet.  Ein 
guter  Amboss  fiirchtet  den  Hammer  nicht. 

da.  Ambolten   frygter    ikke   Hammeren.     Der  Am- 
boss fiirchtet  nicht  den  Hammer. 
En  Ambolt  er  ikke  rsed  for  en  god  Forhammer. 
Ein  Amboss  ist  nicht  bange  vor  einem  guten 
Hammer.  [ist  u.  s.  ic. 

Ambolten   er  vant  til   Larm.     S.  Der  Amboss 
nw.  D'er  klent  Sted,  som  stokk  fyre  Hamaren.  Das 


84.  Ameisen  haben  auch  Galle. 

Auch  die  Miicke  hat  ihre  Milz. 

Klanne  Krote  senn  a  giftig.    (frk.  H.)     Kleine  md. 

Kroten  sind  auch  giftig. 
De  kleug  Moken  hun  och  Geft.  (mrh.  L.)   Die 

kleinen  Miicken  haben  auch  Gift. 
Die  Amei.'ien  haben  auch  eine  Galle.  (bair.)        od. 
Kleine  Tierlin  haben  auch  Galle.  (orh.) 
Jedes  Thierlein  hat  seine  Galle.  (schwei.) 


Ook  de  mieren  hebben  hare  koppen.   Auch  die  dt. 
Ameisen  haben  ihren  Kopf. 

Myrer  have  ogsaa  Galde.  [Galle.  da. 

Duer  have   ogsaa  Galde.     Tauben   haben    auch 
8ma    djur    hafva    ocksa    galla.     Kleine  Thiere  SW. 
haben  auch  Galle. 

Inest  et  formicae  fel  (bilis).  It. 

Habet  et  musca  splenem. 

Et   musca  splenem  habet  et  formica  bilem. 

La  fourmi  a  sa  colere.    Die  Ameise  hat  ihren  fz. 

Zorn. 
II    n'   e.it  la   mouche   qui  n'  ayt  ratte.     Es  ist 

keine  Miege,  die  nicht  Milz  hdtte. 
La   mosca   ha   la    sita    milza.     Die  Fliege   hat  it. 

ihre  Milz. 
Anclie  le  piccole  mosche  hanno  il   loro   pungi- 

glione.  Auch  die  kleinen  Fliegen  haben  ihren 

Stachel.  [hat  ihr  Gift. 

Ogni   seiije   ha   il   siio   veleno.     Jede  Schlange 
Ogni  bocca  ha  il  sue  morso.    Jeder  Mund  hat 

seinen  Biss. 
Tott  al  bess  a  gli  ha  e  su  vlen.     (rom.)     Alle  mi. 

Schlangen  haben  ihr   Gift. 
Anche  la  mosca  ha  la  sua  collera.     (t.)     Auch 

die  Fliege  hat  ihren  Zorn. 
Ogni  bessa  ha  '1  so   vlein.     (em.  B.)     S.   Ogni  ni. 

serpe  u.  s.  u-.  [u.  s.  u\ 

Tutt  il  bissi  ban  el  so  vlenn.  (em.  P.)   S.  Tott 
Anch  i  mosch  cascen  fora'   1   so   besej.     (1.  m.) 

Auch    die    Fliegen     stecken     ihren    Stachel 

heraus. 
Tute  le  serp  a  1'  an  so  velen.  (piem.)    ^S'.   Tott 

u.  s.  V-.  [»«.  s.  w, 

Ogni  bissa  ga  '1  so  velen.     (v.)    S.   Ogni  serpe 


*jrzn€M\rz 


Ameisen  84. 


—    38    — 


87  Anbinden. 


si.  Ogni  serpi  avi  In  so  vilenu ,   ogni   furmica  avi 

la  so  bili.    (s.)    Jede  Schlange  hat  ihr  Gift, 

jede  Ameise  ihre  Galle. 

Finzas  sa  musca  jughet  su  fcle.  (sa.  L.)  Selhst 

die  Fliege  hut  ihre  Galle, 

Im.  Fins  los  coloms  tenen   fel.     (neat.)      Selhst  die 

Taiiben  hahen   Galle. 
pt.  Cada   formiga  tern   sua   ira.     Jede  Ameise  hat 
ihren  Zorn.  [?(.  s.  iv. 

sp.  Cada  hormiga  tieiie  su   ira.     S.   Cada  formica 
Cada  pajarillo  tiene  su  higadillo.    Jeder  Sper- 
ling hat  seine  Leber. 


85.  Wem  Gott  cinAmt  gibt,  dem  gibt  er 
auch  Verstand. 
md.  Ban  d'r  li  Gott  a  Amt  git,  dan  gitt  a  sx\  Ver- 
stand. (thr.  E.)    Wem  der  Hebe  Gott  ein  Amt 
gibt,  dem  gibt  er  auch   Verstand. 

od.  Wen  Gott  schickt,  den  macht  er  geschickt. 
(schwei.) 

pd.  Wer  en  Amt  het,  dei  het  ak  den  Verstand. 
(ns.  ha.  G.  u.  G.)  Wer  ein  Amt  hat,  der  hat 
auch  den   Verstand. 

dt.  Die  het  ambt  heeft,  krijgt  het  verstand  daar- 
toe.  Wer  das  Amt  hat,  kriegt  den  Verstand 
dazu. 

da.  Embedet  underviser  Manden.    Das  Amt  nnter- 

richtet  den  Mann. 
nw.  Den    som    vaar  Herre    giv  EnibjBtte,    giv    han 

Vit    og.      Wevt    unser    Herr    ein    Amt   gibt, 

(dem)  gibt  er  auch   Verstand. 
SW.  Den  var  Herre  gifver  ett  embete,  gifver  hati  ock 

formaga  dertill.      Wem  unser   Herr   ein  Amt 

gibt,  (dem)  gibt  er  auch  die  Fahigkeit  dazu. 


86.  Angebotene  Hiilfe  hat  keinen  Lohn. 
Ungebetener  Dienst  hat  keinen  Dank  (ist  nicht 

Dankes  werth). 
Wer  ungebeten  komint,  geht  ungedaukt  davon. 
Wer  ungebeten  zur  Arbeit  kommt  (geht),  geht 

iingelohnt  (der  geht  auch  ungedankt)  davon. 
Angebotene  Waare  stinkt. 
Anboten  Dienst  ist  halb  umsonst.  (ad.) 
Swer  dicnt  an  danc  da  er  niht  sol,  Dem  wird 

gelonet  selten  wol.  (ad.) 
od.  Wer    ungebeten    zur    Arbeit    geht,    geht    ohne 

Dank  davon.  (bair.)  [(schwei.) 

Ungebetener  Dienst   ist  koines   Dankes   worth. 
Angebotene  Waare  gilt  nicht.  (schwei.) 
pd.  De    sick    anbiitt,    desseu   Lohn   is   nich   groot. 

(ns.  ha.  V.)     Wer  sich  anbietet,  dessen  Lohn 

ist  nicht  gross. 
De  sin  Denst  anbiitt,  de  sm  Lon    is   nich  grot. 


(ns.  O.  J.)   Wer  seinen  Dienst  anbietet,  dem 

sein  Lohn  ist  nicht  gross. 
Wo  ik  mi  anboet,   wurd   mi   Loen   nich  groet. 

(ns.    U.)     Wo  ich  mich  anhot,    tvard    mein 

Lohn  nicht  gross. 
De  sick  anbaut,   dessen  Laun  was  nich  grant. 

(wstf.  Mst.,  O.)   Wer  sich  anbot,  dessen  Lohn 

umr  nicht  gross. 

Aangeboden  dienst  is  zelden  aangenaam.     An-  dt. 

gebotener  Dienst  ist  selten  angenehm. 
Aangeboden     waar     is     verdaeht.      Angebotene 

Waare  ist  verdachtig. 
Ghebooden  dienst  is  onweert.  (ah.)  Angebotener 

Dienst  ist  icerthlos. 
Die  comt  ongheroepen,  gaet  wech  onghedanckt. 

(avi.)   Wer  ungerufen  kommt,  geht  unbedankt 

weg.  \stinkt. 

Proffer'd    service    stinks.     Angebotener    Dienst  en. 
ProfFer'd    ware    stinks.     S.  Angebotene    Waare 

U.    S.    10. 

Uunbeden  Thiinst  sjonkt.  (A.)  S.  Proffer'd  ser-  fs. 
vice  u.  s.  w. 

Tilbuden  Hjelp  har  ingen  Lon.  da. 

Selvbuden  Tjeneste  er  ei  altid  velkommen.  An- 
gebotener Dienst  ist  nicht  immer  icillkommen. 

Tilbuden  Vare   stinker.     S.  Angebotene  Waare 
u.  s.  «'. 

Obo8in  {)j6nusta  fser  einga  pokk.     Ungebetener  is. 
Dienst  empfdngt  keinen  Dank. 

BoSin  J)j6nusta  er  laimgum  forsnia^.     Angebo- 
tener Dienst  xoird  am  oftersten  verschmaht. 

Sjalvbo3in    tanasta    er    ofta    afturrikin.     (fser.) 
Angebotener  Dienst  u-ird  oft  zurilckgewiesen. 

Sjolvbodi   Tenesta  er   forsmaadd.     Angebotener  "WIV, 
Dienst  icird  verschmaht. 

Dan  som  gjeng  ubeden  til,  gjeng  utakkad  ifraa. 
Wer  ungeheten  kam,  ging  ungedankt  fort. 

Tillbjuden  tjenst  ar  alltid  (blir  ofta)  forsmadd.  SW. 
Angebotener  Dienst  tvird  immer  (oft)   ver- 
schmaht. 

Obedin   til   gar   otackad   ifra.     Ungebeten   geht 
ungedankt  fort. 

Merx  ultronea  putct.  It. 

87.  Die  Geiss  soil  weiden,  wo  sie  ange- 
bunden  ist. 

Waar  het  paard  aangebonden  is,  moet  het  vre-  dt. 

ten.    Wo  das  Pfcrd  angebunden  ist,  muss  es 

fressen. 
AVliere  the  buck's  bound,   there   he  may  bleat,  en. 

Wo    der  Bock   angebunden   ist,    da    mag  er 

bloken. 


Anbinden  87. 


—    39     — 


89  Andere. 


is,  |jar   bitur   (sitiir)   bjorn,  sem  bundinn  ev.     Da 

frisst  (sitztj  (lev  Bar,  ten  er  angehunden  isf- 

nw.  Gjeiti  gnagar  dar  ho  er  biindi.  Die  Geiss  nagt, 

ICO  sie  angehunden  ist. 
SW.  Der  geten  ar  bunden,  der  gnagar  hon.   Wo  die 
Ziege  angehunden  ist,  da  nagt  sie. 
Geeten  gnager  dher  hon  ar   biinden.    ;S'.  Gjeiti 


fz,  Ou  la  che\Te  est  attachee,  il  faut  qu'elle  bronte. 

Wo  die  Ziege  angehunden  ist,  muss  sie  wei- 

den. 
nf.  Wiss'  qui  Tgatte  est  loieie,  i  fat  qu'elle  waideie. 

(w.)  S.   Oh  la  chkvre  u.  s.  w. 
sf.  Ounte  la  cabro  es  estacado,  faou  qe  li  rouzighe. 

(Lgd.)     S.   Ou  la  chhvre  u.  s.  n\ 
Vonte  la  cabro  es  estacado,  faut  que  roueygue. 

(nprv.)  S.   Oh  la  chkvre  u.  s.  w. 


md. 
od. 

dt. 


88.  Andere  Zeiten,  andere  Sitten. 

En   aneren   Dach,    en  anere'  Mart.     (mrh.  L.) 

Ein  anderer  Tag,  ein  anderer  Markt. 
Andere  Zeit,  andere  Leiit.  (bair.,  schwei.) 
Andere  Jahr,  andere  Haar.  (bair.) 

Andere  tijden,  andere  zeden. 
De  tijden  veranderen  en  wij  met  dezelvc.    Die 
Zeiten  verdndern  sich  und  vir  uns  mif  ihnen. 


da.  K 


is. 

uw. 

SW. 

It. 

fz. 

nf. 
it. 


Klseder  og  Seeder  forandres  ofte.     K/eider  und 

Sitten  icerden  oft  veriindert. 
Anden  Tid,  andre  Folk.   S.  Andere  Zeit  u.  s.  «-. 
Anden    Tid    giver    andet    Folk.      Andere    Zeit 

giht  andere  Leut'. 
Nyar   ti3ir  kretja    nya   si8i.     iVei«e   Zeiten  ver- 

langen  neue  Sitte.  [Arheit. 

ASra  ti8,   annaS   smi3.     Andere   Zeit,    andere 
Anna3  ar,  annaS  har.    Anderes  Jahr,  anderes 

Haar. 
Andre  Tider  hava  andre  .Seder.    Andere  Zeiten 

hahen  andere  Sitten. 
Andre    Aar  gjera    annat   Folk.     Andere  Jahre 

machen  andere  Leute. 
Audra  tider,  andra  seder. 
Andra  ar,  andra  har.  S.  Andere  Jahr  u.  s.  u-. 


Haec  dies  aliam  vitam,  alios  mores  postulat. 

Mores  secundum  tempus. 

Autre    temps,    autres    moeurs.      Andere    Zeit, 

andere  Sitten. 
Ante  timps,   aute  manire.     (w.)     Andere   Zeit, 

andere  Manier. 
Altri  tempi,  altri  costumi. 
Le    mode    le   va  e   Is  ve.     (1.  b.)     Die  Moden 

kommen  und  gehen.  [andere  Kuren. 

Altri  tempi,   altre   cure,     (v.)     Andere  Zeiten, 


Le  mode  toma.  (v.)  Die  Moden  kommen  wieder. 
Muda-  36  0  tempo,  mudado  o  pensamento.    Ver-  pt. 
andert  sich  die  Zeit,  ist  veriindert  der  Sinn. 


yy.  Anderer    Leute    Kiihe    ha  ben    immer 

gross  ere  Euter. 
Der  Speck  ist  allzeit   feister  in   anderer  Leute 

Pfanuen. 
Des  Nachbarn  Braten  ist  stets  feister. 
In    Andermanns    Schiittel    is    't     altid     fetter,  pd. 

(ns.  B.)     In  Anderer  Schilssel  ist  es  immer 

fetter. 
Ut  annermanns  Schottels  smeckt't  alltied  beter. 

(ns.  ofs.)  Aus  Anderer  Schiisseln  schmeckt's 

immer  hesser. 

In  eens  anders    weide    zijn    de    vetste    beesten.  dt. 

Auf  eines  Andern    Weide  sind  die  fettsten 

Thiere. 
Het  spek  is  altijd  vetst  in   anderer  lieden  pot. 

Der  Speck  ist  immer  ara  fettesten  in  ande- 
rer Leute  Topf 
In  eens  anders  schotel  is  het  altijd   vetst.     In 

eines  Andern  Schilssel  ist  es  stets  am  fettsten. 
Op  eens  andernians  land  wast  het  beste  koren. 

Auf  eines  Andern   Land   ic'dclist   das   heste 

Korn. 
Het  henuetje  is  goed,    Dat  een  ander  opvoedt. 

Das    Hennchen    ist   gut,    das    ein    Anderer 

aufzieht. 
Al  wat  onze  buurman  heft,   Duiikt   ons   beter, 

dan   wat  God   ons  geeft.     Alles ,    teas   wiser 

Nachhar  hat,  dilnkt  uns  hesser,  als  teas  Gott 

ims  giht. 
Tis  altoes  vet  in  eens  ander  mans  koeckeu.  (ah.) 

Es  ist  immer  fett  in  eines  Andern  Kiiche. 
't  Is  altyd  fet  yn  ien  oormans  schuyttel.  (afs.)  fs, 

Es  ist  immer  fett  in  eines  Andern  Schilssel. 


Den  misuudelige  .tror,  at  Naboens  Hone  er  lige  da. 

saa   stor  som  bans  egen  Gaas.      Der  Miss- 

gilnstige  w'dhnt,  des  Nachhars  Henne  sei  eben- 

so  gross  v:ie  seine  eigene  Gans. 
Opt  J)ykkir  nabi'ia  kyi'in  betri  enn  sm  eigin.    Oft  is. 

dilnkt  des  Nachhars  Kuh  hesser,  als  die  eigene. 
Allir   halda   (setla)   feita  gas    (sugv)    i    annans 

garSi  (bi'igvi).  (fser.)  Alle  halten  (denken)  die 

Gans  (Sav)  fett  in  des  Andern  Ho f  (Hans). 
Annau    Manns    Steik    er    alltid    feit.      Andern  uw. 

Mannes  Braten  ist  immer  fett. 
Annan    Manns  0yk    er    alltid    sterk.     Andern 

Mannes  Gaul  ist  immer  stark. 
Annars  Koo  haar  altijd  storre  juder.    Des  An-  sw. 

dern  Kuh  hat  immer  grossere  Euter. 


Andere  80. 


—    40    — 


90  Andere. 


Alltid  battre  grot  (korf)  i  en  annans  giyta.  Im- 

mer  besserer  Brei  (bessere    Wurst)   in   eines 

Anclern   Top/. 
Alltid  battre   sad   pa  annans   (grannens)   aker. 

Imvier  bessere  Saat  uuf  cles  Anclern  (Nach- 

bars)  Acker. 

It.  Fertilior  seges  est  alienis^semper  in  agris, 

Vicinumque  pecns  grandius  uber  habet. 
fz,  Moisson  d'autrny  plus  belle  que  la  sienne.  Des 

Andern  Ernte  schoner  als  die  eigene. 
Sf.  L'ioou   de   moun   vezi   es   pu  bel  qe  lou  miou. 
(Lgd.)  Das  Ei  vieines  Nachbarn  ist  schoner 
als  meines. 
it.  La  parte  del   compagno   par  pin   grande.     Das 

Theil  des  Gefdhrten  scheint  grosser. 
mi.  A  moglie  dill'  altri  e  sempre   pin   bella.     (crs.) 
Die  Fran  des  Andern  ist  immer  schoner. 
Sempre  par  pin  grande  la  pai'te  del  compagno. 
(t.)  Immer  scheint  das  Theil  des  Gefdhrten 
grosser. 
ni.  La    parte    de    '1   compagno   par   sempre   la  pin 
grande.    (v.  trst.)    Das  Theil  des  Gefdhrten 
scheint  immer  das  grosste. 
si.  La  parti  di  lu  cumpagnu  pari  chiii  granni.  (s.) 
S.  La  parte  u.  s.  w. 
Muggheri  d'autru  parichiu  bedda.  (s.)  Anderer 

Frau  scheint  schoner. 
Sa  cosa  anzena  est  plus   saborida.     (sa.)     An- 
derer Eigenthum  ist  genussreicher. 
Im.  La  cabra  de  mon  velii  te  mes  llet  qae  la  meva. 
(neat.)      Die    Ziege    meines    Nachbarn    hat 
mehr  Milch  als  die  meine. 
pt.  A   cabra   de   minha  visinha   mais   leite  da  que 
a  minha.     Die  Ziege  meiner  Nachharin  gibt 
mehr  Milch  als  die  meine. 
A    gallinha    de    minha   visinha  lie   mais  gorda 
que  a  minha.   Die  Henne  meiner  Nachbarin 
ist  fetter  als  die  meine. 
Melhor   me  parece   o  teu  jarry   amolgado,   que 
o   meu   sao.     Besser  diinJct  mir  dein  schar- 
tiger  Topf,  als  mein  ganzer. 
sp.  La   cabra   de  mi   vecina  mas  leche  da  que  no 
la  mia.     S.  A  cabra  u.  s.  tc. 
La  gallina   de  mi  vecina  mas  gorda  esta  (Mas 
gorda   esta  la   gallina   de    mi  vecina)  que  la 
mia.     S.  A  gallinha  u.  s.  w. 
La  gallina  de  mi  vecina  mas  huevos  pone  qiie 
la   mia.     Die  Henne  meiner  Nachbarin   legt 
mehr  Eier,  als  die  meine. 
Mejor  me  paresce  tu  jarro  mellado  que  el  mio 
sano.     S.  Melhor  u.  s.  w. 


90.     Auf    anderer    Leute    Kirchweih    ist 

gut  Gaste  laden. 
Er  ladet  gern  Gaste  in  anderer  Leute  Hauser. 
Er  richtet  gern  an  aus  anderer  Leute  Hafen. 
Am     Neper     sei'  Gart    as    gutt  kraude'    goen.  md. 

(mrh.  L.)  In  Nachbar's  Garten  ist  gut  Kraut 

holen  gehen. 
Op  Nabers  Felle  es  guet  Raiiwen-liasen.  (wstf.  pd. 

Mrk.)     Auf  Nachhars  Felde   ist  gut  Rilben- 

lesen. 

't  Is  goed   nooden,   daar  vrij   gelag  is.     Es  ist  dt. 

gut  nothigen,  uw  freie  Zeche  ist. 
Hij  noodt  gaarne  gasten  in  anderer  liedcn  hui- 

zen.     8.  Er  ladet  u.  s.  w. 
Hij  ziet  gaarne  eten  in  anderer  lieden  keuken. 

Er  sieht  gerne  essen  in  anderer  Leute  Kilche. 
Het  is  goed  koken  in  eens  andermaus  keuken. 

Es  ist  gut  kochen  in  eines  Andern  Kilche. 
Het  is  goed  vtiur  maken   ('t  Is  licht  een  goed 

vuur  te  stoken)  van  eens  anders  tiirf.      Von 

eines    Andern    Torf   ist  gut  Feuer   machcn 

(ist  es  leicht,  ein  gutes  Feuer  anzumachen). 
't  Is  goed  dansen  op  ecus  anders  vloer.  Es  ist 

gut  tanzen  auf  eines  Andern  Diele. 
It  's  good  to  cry  Yule  at  other  men's  (another  en. 

man's)  cost.     Es  ist  giht  Jul  (Weihnachten) 

zu  rufen  auf  Anderer  (eines  Andern)  Kosten. 
The  wholesomest  meat  is.  at  another  man's  cost. 

Die  gesiindeste  Speise  ist  auf  eines  Andern 

Kosten. 

Det  er  godt,   at   byde  Gjester   paa  en  Andens  da. 
Fung.   Es  ist  gut,  Gdste  einladen   auf  eines 
Andern  Beutel. 

A  table  d'autnii  on  mange  de  meilleur  appetit  fz. 

que  chez  soi.     An  A^iderer    Tisch   isst   man 

mit  mehr  Appetit  als  zu  Hause. 
Si  balla  bene  suUa  sala  degli  altri.  Man  tunzt  it. 

gut  im  Saal  der  Anderen. 
E'  buon  ballar  su  le  sale  d'altri.  S.  V  Is  goed 

dansen  u.  s.  xv. 
A  ciascun  place  ballare  in  casa  d'altri.  (t.)  Je-  mi. 

der  tanzt  gern  in  Anderer  Ilaus. 
La  legna  del  vesin  fa  on  bell  fall6.  (1.  m.)  Das  ni. 

Holz  des  Nachbars  gibt  ein  achones  letter. 
L'fe  on  bel  bala  ne  la  sala  dei  alter.  (1.  m.)  Es 

ist  ein  schones   Tanzen  in  Anderer  Saal. 
La    festa    I'e   pii    bella  in   ca   dei  alter.  (1.  m.) 

Das  Fest  ist  schoner  in  Anderer  Ilaus. 
Fe  la  festa  a  speise   d'  j'  aotri.     (piem.)     Das 

Feat  auf  Koaten  der  Andern  feiern. 
L'^  un  bel  balar  ne  la  sala  dei  altri.     (v.)    S. 

L'k  on  u.  s.  w. 


Andere  90. 


41     — 


02  Ander.e 


si.  Quie  biet  dai  cuba  auzena  est  imbreagu,  et  qui 
mandigat  dai  liorriu  anzenu  est  ispasteradu. 
(sa.  L.)  Wer  cms  Atulerer  Fass  trinkt,  be- 
trinkt  sick,  und  uer  cms  AnJerer  Sckeuer 
isst,  isst  sick  vnU. 

91.  Ails    anderer    Leiite    Beutel    ist    gut 

z  eh  re  11. 
Aus  Auderer  Beutel  ist  gut  zehren  (zahlen). 
Es  ist  gut  aus  anderer  Leute  Seckel  spielen. 
Wer  geizt,  wenn  er  auf  fremde  Rechnung  zehrt? 
od.  Er    zalilt    (gibt)    gem    us     ander    Liite    Sack 

(Seckel).     (schwei.) 
pd.  Aus    fremdem    Beutel    ist    gut     wirthschaften. 
(us.  Pr.)  

dt.  Het   is   goed   mild   ziju   uit  ^ens  anders  beurs. 

Alls  eines  Anclern  Borse  ist's  gut  mihlthcltig 

sein. 
eil.  All  men  are  free   of  other   men's   goods.      Alle 

sind  freigehig  mif  Anderer  G^ui. 


da.  Det    er    godt,    at    vsere    kostfri  af  en    Andens 
Fung.     S.  Het  is  goed  u.  s.  ic. 
Let  er  at  give,   naar   en  Anden  vil  lade  Pun- 
gen    til.     LeicJit    ist's    zu   gehen,    irenn    ein 
Anderer  die  Borse  dazu  lasst. 

is.  Gott  er  a3  telja  peninga  iir  pi'ingi  aunars  (ur 
annars  pi'ingi).  Gut  ist's,  Geld  zu  zahlen 
cms  eines  Ander  en   Tcische. 

SW.  Det  iir  godt  (Latt)  att   vara   frikostig,    nar   en 

annan  sliipper  till  pungen.  JlJs  ist  gut  (Leicht 

ist's)   freigehig   sein,   venn  ein  Anderer  die 

Borse  hergiht. 

Det  ar  godt  spela  ur  en  annans  pung.     Es  ist 

gut  spielen  aus  eines  Andern  Borse. 
Gott  wara  kostfrij  aff  annars  pungh.    Gut  frei- 
gehig sein  aus  Anderer  Borse. 

It.  De  alieno  liberalis. 

fz.  Don  ben  d'autruc   beou  juec.    (sf.  nprv.)     Von 

Anderer  Gut  schones  Spiel. 
it.  E'  buon  aver  solazzo  a  spese   d'  altri.     Es  ist 

gut,    Vergnilgen  auf  Anderer  Kosten  liahen. 
ni.  Co  la  boi-sa  dei  alter  se   fa   '1   generos.     (1.  b.) 

Mit  der  Borse  der  Andern  viacht   man   den 

Grossmiithigen. 
Co  la  roba  dei  alter  se  va  zo  a  la  buna.  (1.  b.) 

Mit    dem   Eigenthum   der  Anderen   ist   man 

freigehig. 
A  fa  bel  fese  largo  con  lo  d'  j'   aotri.     (piem.) 

Es  Idsst  sich  scli'dn  den  Freigehigen  machen 

mit  dem  (Gut)  der  Anderen. 
Fe    d'    speise    con    ii    due    d'  j'  aotri.     (piem.) 

Mit  dem  Geld  der  Anderen  ztthlen. 


Esse  geueros  d'lo  d'  j'  aotri.    (jiiem.)    Mif  dem 

(Gut)  der  Anderen  freigehig  .lein. 
In  roba   anzena  generosu.     (sa.)     Gh-ossmiithig  si. 

mit  Anderer  Gut. 
Gran  placer  no  escotar  y  comer.    Grosses  Ver-  sp. 

gnilgen  seine  Zeche  nicht  bezahlen  und  essen. 
Gran  sabor   es,    comer  y   no   escotar.     Grosser 

Wohlschmack   ist's,    essen    unci    seine    Zeche 

nicht  bezahlen. 


92.  Aus   anderer  Leute  Hiiuteu   ist   gut 

Riemen  schneiden. 
Aus  fi-emdem  Leder  (fremden    Hiiuteu)   ist  gut 

Riemen  schneiden. 
Aus  fremdem  Rohr  ist  giit  Pfeifen  schneiden. 
Us   auderer  Lute  Hut   ist   guet  Riemen   schni- 

den.     (ad.) 
Aus    annrer    Lent-    lliiut-    n.i    it    gu;it   Raimi  rod. 

schneid'n.  (frk.  M.) 
't    As    gutt    aus    aner    Leits    Lieder    Rimme' 

schneiden.  (inrh.  L.)   Es  ist  gut  aus  anderer 

Leute  Leder  Riemen  schneiden. 
Oas     anderer     Loite     Hoat     is     gutt     Riemen 

schneeden.     (schls.) 
Aus   andrar   Loite  Haut   is   gut  Riman  sclinei- 

dan.     (schls.  B.)  [(ostr.  schls.) 

Aus  and-r  Laits  Haita  iis  gutt  Riima  schnaida.  od. 
Aus  ander  Leiita  Haut  ist's  gut  Riema  schuei- 

da.     (schwb.  W.) 
Aus    anderer    Leute    Leder    ist     gut     Riemen 

schneiden.     (schwei.) 
Aus  anda'  Lent-  Haut-u  is  guat  Ream  schneid-u. 

(tir.  U.-I.) 
Ut    anger    Liids    Lear    es    jot   Reeme    schnie.  pd. 

(nrh.  Gl.)  ;S'.  Aus  anderer  Leute  Leder  u.  s.  u\ 
Uus    ander    Liick's    Ledder    ess    goht    Rehnie 

schnick'e.     (nrh.  K.)     S.  Aus  anderer  Leute 

Leder  u.  s.  tr. 
Uut  Andermanns  Leer  es  gud  Riemen  schnien. 

(nrh.  M.)  S.  Aus  anderer  Leute  Leder  u.  s.  w. 
Ut    anneni    arn    Riigg'n    iss    god   Rem    sni'n. 

(ns.    A.)     Aus   Anderer   (ihrem)   Biicken    ist 

gut  Riemen  schneiden. 
Vun  Annermanus  Ledder  is   got   Reemn    sni'n. 

(ns.  B.)    Von  Anderer  Leder  ist  gut  Riemen 

schneiden. 
Ut    fremmen    Leder    is    gaud    Reimen     .snien. 

(ns.    ha.    G.    u.  G.)     S.  Aus  fremdem  Leder 

U.    s.    ir. 

Ut  anderer  Lue  Leder  is  gaud  Reimen  snien. 
(us.  ha.  G.  u.  G.)  S.  Aus  anderer  Leute 
Leder  u.  s.  u\ 

6 


Andere  02. 


—    42 


92  Andere. 


Uut'n   Aimerrt    sien'   Ledder    13    good    Reeinen 

siiien.  (ns.  O.  St.)  Aus  eines  Andern  (seinem) 

Lecler  ist  gut  Hitmen  schneiden. 
Aus    aiidrer    Leiite    RUcken    ist    gut    Riemen 

schneiden.  (ns.  Pr.) 
Uut  frtimmeder  Huut  is  gut  Reemen  schnieden. 

(ns.  W.)    Aus  fremder  Haut  ist  gut  Riemen 

schneiden. 
Ut  Nabers  Hut  es  guet  Raimen   sni'en.    (wstf. 

Mrk.)     Aus   Nachbars  Haul   ist  gut  Riemen 

schneiden. 

dt.  Uit  vreemde  huiden  snijdt  men  brecde  riemen. 

Aus  fremden  Hauten   schneidet  man   hreite 

Riemen. 
Het  is    gocd   breede   riemen   snijden   van    eens 

andermans    leer.     Es   ist  gut   hreite    Riemen 

schneiden  ans  eines  Andern  Lcder. 
Uit  anderer  lieden  vleesch  is  het  gocd  liaehtou 

snijden.     Aus  anderer  Lswte  Fleisch   ist    es 

gut  Stilcke  schneiden. 
Van  eens  anders  kaas  is   het   ligt   groote  hum 

pen  snijden.      Von  eines  Andern  Kiise  ist  es 

leicht  grosse  Stiicken  schneiden. 
Uit   eens   andermans  riet   is   gocd   pijpjes  snij- 
den.    Aus  eines   andern   Mannes  Rohr  ist's 

gut  Pfeifchen  schneiden. 
en.  There  is  good  cutting  large  tliongs   of   another 

man's  leatlier.   »S'.  Het  is  goed  u.  s.  ^v. 
To    cut    large    slaves    of    another    man's    loaf. 

Von    eines    Andern    Laih    grosse     Scheihen 

schneiden. 
A   large   thonge  of  another  man's  hide,     (aen.) 

Ein     breiter    Riemen     von      eines      andern 

Mannes  Haut. 
Of  un-boht  hude  men  kerveth  brod  thong,  (aen.) 

Aus  ungekaufter  Haut  schneidet  man   hreite 

Riemen. 
Ye    cut    lang    whangs   aff  ither   folk's   leather. 

(scho.)      Ihr    schneidet    lange    Riemen    aus 

anderer  Leufe  Leder. 


Wenige  schneiden  sich  schmalen  Riemen  aus 
eines  Andern  Haul. 

Margr  ristir  breiOan  f)veing  af  annars  skinni. 
Mancher  schneidet  hreifen  Schuhriemen  aus 
eines  Andern  Haut. 

Margr  ristir  st6ra  sko  af  annars  leingju.  Man- 
cher schneidet  grosse  Schuhe  aus  eines  An- 
dern Leder. 

D'er    lett    aa    rista    breide    Reimar   av    annan  nw, 
Manns    Hud.     Es  ist   leicht,    hreite   Riemen 
aus  anderen  Mannes  Haut  zu  schneiden. 

Det    jir    latt    (at)    skai*a    breda   remmar   af  en  SU. 
annans  hud.     S.  D'er  lett  u.  s.  w. 

Man  ska;r  langa  I'eem  (bred  oil)  aft"  annars 
skinne.  (asw.)  Man  schneidet  langen  (hreiten) 
Riemen  aus  eines  Andern  Haul. 


da.  Det  er  let,  at  skjiei'e  en  bred  Rem  (0el)  af  en 
Andens  (anden  Mands)  Hud.  Es  ist  leicht, 
einen  hreiten  Riemen  aus  eines  Andern  (an- 
dern Mannes)  Haut  zu  schneiden. 

Man  skjer  oft'the  breedh  Reep  atf  Anners 
Hwdh.  (ada.)  Man  schneidet  oft  hreite 
Riemen  aus  eines  Andern  Hatit. 
is.  Hsegt  er  a3  rista  breiSan  |)veng  (breiSar  olar) 
af  annars  skinni  (leSri).  Leicht  ist's,  hreiten 
Schuhriemen  (hreite  Riemen)  aus  eines  An- 
dern Haut  (Leder)  zu  schneiden. 

Fair    sni'5a    s6r    mjoa    lengju    af   annars    hu3. 


Ex  alieno  corio  lata  secant ur  lora.  It* 

Ex  alieno  tergore  lata  secare  lora. 

De  cute  non  propria  scinditur  absque  (absqve) 

bria.  .(ndt.) 
'  Ex  pellibus  alienis  lata?  corrigijB  pro.icinduntur. 

(mlt.) 
Tagliar  curegias  d'igl  ciu-om  dad  auters.   (obi.)  CW. 

Riemen      aus      dem     Leder      der     Anderen 

schneiden. 
Du  cuir  d'autrni  large  courroie.    Aus  Anderer  I'z. 

Leder  breiter  Riemen. 
Faire    du    cuir    d'autrui    large    courroie.      Aus 

Anderer  Leder  hreiten  Riemen  machen. 
De  autre  (D'  aultrui)  cuir  large  coroie  (couroye). 

(afz.)     S.  Du  cuir  u.  s.  u\  [11.  a.  n\ 

D'  ottre  quir  large  curreie.    (afz.)     S.  Da  cuir 
Faire  son  pren  d'  autruy  dommage  Et  d'  autruy  nf. 

cuir  larges  con-eies.  (apic.)     Seinen    Vortheil 

aus  Anderer  Schaden  Ziehen  und  aus  Ande- 
rer Leder  hreite  Riemen  schneiden. 
On  ne  doit  trop  liardiment  d'  autrui  cuir  tail- 

ler  grand  courroi.  (apic.)  Man  darf  nicht  zu 

dreist  grossen    Riemen    aus   Anderer    Leder 

schneiden. 
De  cur  d'  autrui  des  grands  scorrions.  (w.  Ma.) 

Aus  Anderer  Leder  grosse  Riemen. 
Deu  coue  d'u  ante  laiye  coureye.    (Brn.)    Aus  sf. 

dem  Leder  eines  Andern  breiter  Rievien. 
Souben    on    he    deou    coe    deous    auts   Largue 

coiirrege  a  amyqs  h  ribauts.  (Gsc.)    Oft  macht 

man    aus    dem    Leder    der    Andern    hreiten 

Riemen  fiir  Freunde  v/nd  Schelme. 
De  la  pasto  de  moun  coumpAire  bono  fougasso 

a  moun  filioou.  (Lgd.)  Aus  dem  Teige  meines 

Gevatters  guten  Kuchen  fiir  meinen  Pathen. 
Dou  couer  d'  autruc  largos  courejos.  (nprv.)  Aus 

dem  Leder  Anderer  hreite  Riemen. 


Andere  92. 


—     43     — 


93  Andere. 


De   la   paste  de   mon   compayre   bouen  touiton 
k  mon  fiUou.  (nprv.)  S.  De  la  pdsto  u.  s.  v. 
it.  Del  cuojo  d'  altri  si  fan  larghe  stringhe.     Atis 
dem  Leder  Anderer  macht  man  hreite  Riemen. 
Del  cuojo  d'  altri  larghe  stiinghe.   S.  Dou  cozier 
u.  s.  n\ 
mi.  In  s  la  pell  dj  etar  1  e  nn  bell  lavurei.    (rom.) 
Auf  der  JRcmt  der  Anderen   ist  ein  schones 
Arbeit  en. 
Del   cuojo   d'altri   si    fanno  le    coreggie   larghe 
(lunghe).  (t.)  Am  dem  Leder  Anderer  macht 
man  die  Riemen  breit  (lang). 
Delia    pelle    d'altri    si   fanno    le    coreggie    pin 
larghe.     (t.)     Am   der  Haut  Anderer   macht 
man  die  Riemen  breiter. 
Hi.  A  fa  bel  travajfe  s'la  pel  dj'  aotri.    (piem.)    En 
lasst    sich    ffut    arbeiten    auf  der    Haut   der 
Andern. 
si.  A   costu   d'   autru  si  tagghia  grassu.    (s.)    Auf 
Kosten  Anderer  schneidet  man  reichlich. 
In    pedde   anzena   con-ias  largas.     (sa.  L.)     In 
Anderer  Haut  breite  Riemen. 
Im.  Del  pa  de  mon  compare  bon  tros  a  mon  fiUol. 
(neat.)      Vom  Erode   meines  Gevatfers   (ein) 
gutes  Stuck  fiir  meinen  Pafhen. 
Del  cuiro  ixen  les  corretjes.  (val.)  S.  Dou  cnuer 
u.  s.  w. 
pt.  Da  pelle  alheia   grande   correia.     Aus  fremder 
Haut  grosser  Riemen. 
Do  pao  de  men  compadre  grande  peda(;o  a  men 
afilhado.     S.  Del  pa  u.  s.  w. 
sp.  De  piel  agena   larga   la   correa.     Aus  fremder 
Haut  breit  der  Riemen. 
Del  pan  de  mi  com])adre  Bueu  pedacjo  (zatico) 
a  mi  ahijado.  (a."p.)     S.  Del  pa  u.  s.  v. 


93.  Es  hinkt  Keiner  an  des  Andern  Fuss. 
Niemand  hinkt  an  eines  Andern  Fuss. 
Niemand  hinkt  von  fremdem  Schaden. 
Hat   der   Paul   ein'n   Schaden   am  Fuss,   Peter 

darum  nicht  hinken  muss. 
In  eines  Andern  Ohr  schneidet  es  sich  wie   in 

einen  alten  Filzhtit. 
od.  Es  hinkt  Niemand  an  des  Andern  Weh.  (schwei.) 
pd.  Der  hinkt  Niims  an  sien  Naber  sien'  fuul  Been. 

(ns.  O.  J.)       Es    hinkt    Niemand    an    .leines 

Nachbars  (seinem)  faulen  (Iranken)  Bein. 


dt,  Nyemant    hincket    an    eens    ander   seer,     (ah.) 
Niemand  hinkt  an  eines  Andern  Schaden. 
In   eens   anders  ore  is  te  snyden  als  in  eenen 
vilthoedt.  (ah.)    In  eines  Andern   Ohr  ist  zu 
schneiden  ivie  in  einen  Fihhut. 


Niemand  hinkt  van  eens  anders  zeer.  (vl.)  Nie- 
mand hinkt  von  eines  Andern  Schaden. 

Ingen    halter    med   eu  Andens  Fod.     Niemand  di. 

hinkt  mit  eines  Andern  Fms. 
Andres    Smitte    gjor    dig    ei    hvid.      Anderer 

Seuche  macht  dich  nicht  hleich. 
Let  er  den  Byrde,  som  en  Anden  bjerer.  Leicht 

ist  die  Biirde,  die  ein  Anderer  trdfjf. 
[jolugr   er   hv6r   um   annars   mein.     Jeder  halt  IS. 

des  Andern  Schaden  gut  am. 
Annars  byrQi  er  oSrum  lett.  Des  Andern  Biirde 

ist  dem  Andern  leicht. 
Fair  grata  lengi  annars  ogsefu.     Wenige  bewei- 

nen  lange  eines  Andern   Ungliick. 
Eingin  kennir  mein  i  annars  beini.  (fser.)  Kei- 
ner filhlt  den  Schaden  in  des  Andern  Bein. 
Ingen  haltar  afF  annars   skadha.     S.  Niemand  SW. 

hinkt  van  u.  s.  w. 
Andras    skada    glommes    snart.      Des    Andern 

Schaden  vird  rasch  verschmerzt. 
Ingen  luchtar  aflf  annars  swett.     Keiner  riecht 

von  des  Andern  Schweiss. 
Tarama   torka    snart    vid    en    annans    olycka. 
Die     Thrdnen    nm    eines    Andern     Ungliick 

trocknen  rasch.     

L^ditur  Urbanus,  rion  claudicat  inde  Romanus.  It. 
Mai  (Ee  mal)  d'  autrui  n'  est  que  songe.   Das  fz. 

Leid  Anderer  ist  nur   Traum. 
On    a   toujonrs   assez   de  forces  pour  .supporter 
le    malh«ur    de    ses    amis.     Man   hat  immer 
Kraft  genug,  um  das  Ungliick  seiner  Freunde 
zu  ertragen. 
Soef  taille  couteau  en  autruy  main,  (afz.)  Sanft 

schneidet  (das)  Mes.<ter  in  Anderer  Hand. 
Coutel  (Cotelez)  en  aicerz  meyn  (en  autre  main) 
soeff  taile  (soef  taille).    (afz.)    (Das)  Messer 
schneidet  sanft  in  Anderer  Hand. 
E  piu  facile  il  confortare  che  V  essere   confor-  it. 
tato.     Leichter  ist  das  Trbsten,  als  das  Ge- 
friJstet  werden. 
1/  e  un  bell  cunfurte  j  etar  quand  ch'  un  dol  mi. 
gnint.  (rom.)  Es  ist  schon  die  Andern  trosten, 
icenn  einem  nichts  xiehthut. 
A    buon    confortatore    mai    dolse    il   capo,     (t.) 

Gutem  Troster  that'nie  der  Kopf  ueh. 
L'    k    bel    fa    a  confortS,  i  malagg  quand   cheni. 
s'  e  sa.  (1.  b.)  Es  ist  eine  schbne  Sache,  die 
Kranken  zu  trosten,  venn  man  ge-nmd  ist. 
A  quel   che  confoi-ta,  no  ghe  n'  importa.  (1.  b.) 

Denen,  die  trosten,  macht  es  nichts. 
A    chi    consegia,    no    ghe    dol    la    testa,     (v.) 
Wer    da    rath,    devi    thut    der    Kopf  nicht 

weh. 

6* 


Andere  93. 


44     — 


95   Andoro. 


Bi.  In    808    inalt^fl    aiizeiios    ogniuiu    hi     euin|><)net. 

(sa.  L.)     Bei   'fen    Uehfln    Antleret-   beru/iiyl 

nich  Jerler. 
Iiii.  I.<i    nial   (If'ls   a1trp«   fa  de  Ixm    pa.i.sar.     (neat.)  I 

I  tan   f^fliel  tier   AutJevn  f/ehl  f/nt   vnriififr. 
I'cilrada   I'u  rap  <!'  altre  no  dol.   (neat.)     Sfeiv- 

irurf  an   Antferer  Knjif  grhmerzt  nicht. 
pt.  Mai    alhf'io   peza  conin  hnm  cabello.     Anrhrer 

Uehel  triei/t  wie  em   Ifattr. 
B|)«  Tn   diiclo   de    muelo,    ol   apcno  do  pelo.      Dfin 

Srfimfrz  eiTJ    Srhnber,  der  /reiuffc  ein  Ifiuir. 
Mai    apeno    dc    polo    ciiolpa.      Anrtprer     Uehel 

hnnfft  am   Thtar. 

01.    In    anderer    I.tntc    Kiirlu'    ist     put 

koclieii   lorn  on. 
Rb  \M  put  don  Sclinitt   an    fromdiin  Tuolio    zu 

lornon. 

eil.  'Ti8  pood  to  loam  at  other  mon'a  cost.    Kit  i»t 
fiul  nuf  anderer  Lenle   Kosten  zu  lemen. 


dS.  Dot    or    podt,    at    liere    Snittot    paa    fromnud 

KlR>de.     S.   E.I  int  fftit  n.  *.  tr. 
nw.  DVr  lottast,   aa    Itera  av  annan  Manna  Skado. 

Ks  int.  am  feicfifrnfen,   dnrrh  nniieren  Manne» 

Schaden  zu  lernrn. 

fz*  Sape  ct  prudent  celui  qui  apprend  anx  d^pens 
d'antrni.    Wei/ie  tmd  vr>r.tichti;7  /iitf),  der  aiif 
Anderer   Kosfen  lernt. 
sf.  BSat  qS  d'Aon  be  d'aoutnii  fai    soun    apendriB- 
sajht?.     (Tjpd.)     Gliirklich ,    wer   an    Anderer  ' 
GiU  Deine  Lehrzeif  durchmaclit.  \ 

Beat  qii  don  ben  d'antmc  fa  son    apnntissapi 
(nprv.)   S-   Beat  fjr  n.  .».   i/-.  i 

it,  Beato    chi  -impara    a    speae    d'altri.      GlUrklirli, 

wer  anf  Anderer  Knsfen  lernf. 
mi.  Chi  air  altnii  spese  sa  inipararo,    foliio  si  \^\\^^ 
chiamare.    (t.)     Wer  auf  Anderer  Knsfen  zu 
lemen  tceiss,  kann  gliicklirh  r/enannt  verdcn. 
Savio  h  colui,    che  impara  a  spe.«io  altnii.     (t.) 
Weise  ist  der ,  welcher  auf  Anderer  Knitfen 
lernt. 
ni.  Beat  quel  che  impara  ai  spall  dei  alter.  (1.  m.) 
S.  Beafo  u.  s.  ir. 
Beato  quelo  che  impara  a  spese  dei  altri.    (v.) 
S.  Beato  u.  s.  n\ 
pi.  Riadii    quie    ischcddat    in    palas  anzenas.     (sa. 
L.,  M.)     S.  Beato  „.  s.  ir. 

95.  "Wer  auf  des  AndernSchnhe  wartet, 
bis  er  todt  ist,  dor  freht  barfuss. 

"Wer  auf  die  Schnhe  hofft,  die  er  erben  soil, 
muss  barfuss  rolni. 


iJic    op    ecns    anders    (eenn    do(Klon)    hcliut  nun  dU 
hoopt,    Ileoft    nood,    ilat  hij  lang  blojtsvoets 
loopt.    Wer  an/  einea  Andem  (einea  Tndten) 
Schuhe  hofft,  kann  lan</e:  hnrfui»  liin/efi. 

Die  trekt  wcl  aan  con  zoer  lanp  touw,  Die 
wacht,  dat  ioniand  .sterven  zou.  Per  zieht 
no/it  an  einein  sehr  Innr/en  Seii,  der  trartel, 
daaa  Jemand  aterhen  aoll. 

Mij  wacht  lanp,  die  naar  ccn.s  andcra  dotwl 
wacht.  Dtr  irartel  lan;/e,  ireUher  auf  einea 
Aiidei-n   Ted  tcartet. 

He   that    waits    for  dead  men's   shoe.x,    may   pn  en* 
long  en'niph   barefoot.    Wer  auf  tndter  LeiUe 
Schuhe    varfet ,    kann    lange    yenuf)    barfusa 
(jehen. 

He  has  but  a  odd  suit  who  l«nps  for  another 
man's  clothes.  Wer  auf  cine*  Antern  Kid- 
der trurfet,  hot  nur  eincn  knltcn   Anzw/. 

He  panps  lanp  barefoot  that  waits  for  dead 
men'a  shune.  (scho.)  Der  geht  lunge  barfuaa, 
der  auf  todter  Leute  Schuhe  uarteL 

Den  der  venter  paa  dod  Mands  Skoe,  kommer  dft* 
til   at    paae   Isenpe  barfodot.      Wer  auf  einea 
Todten    Sr/,ii/ir    tinrt-'f .    nii/«»   lange   barftua 
gehen. 
Han  skal  havr  tn  stur  ."^tiunpo  i  Munden,  der 
bier  ofter  on   Anden.s   Dud.      Der  tuh»j»  einen 
grnsaen    Bianen    im    Mimde    hahen ,    der   auf 
einea   Avdern    Tod  vartet. 
Den   skal    have   et   atort  Brod    i  Munden,  aom 
skal    levo   en  Anden    ud  (der   vil  hie  paa  en 
Andens  Dod).      Der   viuaa   ein  gi-nnaea    Brod 
itn   Mnnde    haben ,   der   einen    Andem    idtf.r- 

1       leben   fanf  einen  Andem    Tod  marten)  nill. 

'  Han    trenp   ei    stor    Buniba,    som  I>ivet    or  oin  IIW. 
annan  skal  stunda.   Der  brnucht  einen  gro»- 

I       aen  Speiseachrank ,   der  einea  Andem  Leben 
abirarten  mnsa. 

1  Han    skal    myket    noyta,    som    ein   annan  skal 

I       troyta.     Der  muss  viel  verzchren ,  der  einen 

'       Andem  abirarten  muss. 

j  H.an  maste  lappa  val  i  matsJickon,  soni  tanker  sw. 
lefva   en   annan   ut.     Der   mnas   viel   in  den 

I       Schnoppsack    thun,    der    eincn    Andem    zu 
vherlehen  gedenkt. 

Qui  s'attend  anx  .souliers  d'un  mort,  court  ris-  I'z. 
que   de   marcher  lonptemps  nu-pieds.       Wer 
aufeines  Todten  Schnhe  nartet,  I'dufl  Gefahr, 
lange  barfuss  zu  gehen. 

Qui  court  apres  les  souliers  d'un  mort,  risque 
souvent  d'aller  nn-pieds,  Wer  nach  den 
Schuhcn  dues  Todten  liiuft,  ist  oft  in  Oe- 
fo'ir,  barfuss  zu  gdien. 


Andere  95. 


—     45 


96  Andere. 


A  longue  corde  tire  Qui  d'autruy   mort   desire. 
An    lantjem    Seile    zieht,    iter  Amlerer    Tod 
erseknt. 
Lonpe   teile   tire   qui   autre  mort  desire,     (afz.) 
Lnnges  Sell  zicht,  icer  Aniierer  Tor?  eraehnt. 
Lonpre  coreie  tire  ki  la  mort  son  veisin  desire, 
(afz.)     Lungei)  S'eil  zieht,  wer   seines  Nuch- 
ham   Tod  ersehnf. 
nf.  Qui  compte  so  les  solers  d'oii  moirt,  court  risse 
di  roter  longtimps  tot  d'has.    (w.)     Wer  auf 
die  Schuhe  eines   Tod  ten  rechnet,   lauft  Ge- 
fahr,  lan'/e  Zeit  f/uns  barf'uss  zn  qehen. 
L'c.i  qui  vout  roter  d'vins  les  solers  d'on  moirt, 
court    rigse   di   roter   tote   si   veie  pids  d'has. 
(w.)    Wer  in  den  Schuhen  einet  Todten  gehen 
will,   lauft  Gefahr,   sein  qiinzes  Leben  har- 
fiias  zn  f/ehen. 
8f.  Uno  lonp)  cordo  tiro  qe   d'aoutrui   la   mor  de- 
siro      (Lpd.)     F'irt    lunges    Seil    zieht,     icer 
Anderer   Tod  ersehnf. 
Qu   la   mouert   d'autrui   desiro,    lonpo   couerdo 
tiro,     (nprv.)      Wer    Anderer     Tod    ersehnf, 
zieht  lnnges  Sdl. 
it.  A    lunf^a    cnrda    tira    Chi    niorte    altrni    desira. 
S.   A   li,ngiie  u.  s.   tr. 
mi.  Morte  desiderata,   cent'    aimi    per  la  wi.sa.     (t.)  ' 

Ersehnfer  Tod  (itt)   hundert  Juhr  ini   Hattse. 
ni.  A    dosiderafra    la    niurt    sa    che   slun<;a   la  eta. 
(I.   h.)    Durrh   Verltingen  des  Todes  irird  das 
Lehen   verliingerl. 
Mort  do.'<idera<bi,  veta  proimijr.ida.     (1.  b.)     Ge- 
iriinschter   Tod,  verltingertes  Leben. 
lin.  Qui  la  mort  d'  altre  espera,  la  aiva  ven    (neat.) 
Wer    auf    den     Tod    Andgrer     hofft ,     devi 
knmmt  der  eigene. 
ut«  T.oD^a   corda   tira   quoin   j)iir  ni'irto  alheia  sus- 
pira.     Langrs  Seil  zieht,  ncr  nuch  Anderer 
Tod  seitfzt. 
Quern    morte  alheia    e.'tpera,    a    sua    llie  chcgra. 
S.   Qui  la  viort  ii.  s.  tr. 
sp,  Quien  muertc  agena  dcsea,  la  suya  sc  le  allcpa. 
Wer    Anderer    Tod   ersehnf,    dem  nahf    der 
eigene. 

96.   Die   op   ecus    anders  sehotcl    wacht, 

cet  dikwijls  kwalijk.  (dt.) 
Wer  auf  eines  Andem  Srhiissel  icartct,  isst  oft 
schlecht. 
eD.  He  that  waits  on  another  man's  treutlier,  ma- 
kes many  a  late  dinner.  Wer  auf  einet 
Andem  Schiissel  warle' ,  isst  oft  split  zu 
Mittag. 

dft.  Hvo   gjeme   vil    have  ^^ad    af  en  Andens  Fad, 


faaer  intet  paa  sit  eget.  Wer  gem  Speise 
von  eines  Andem  Schiissel  haben  will,  kriegt 
nichts  auf  seine  eigene. 

Dan   som  heist   vil   eta   av   annan  Manns  Fat,  iiw. 

fter   inkje   paa   sitt  eigct.      Wer  am   liebsfen 

aus    andem    Mamies    Schiissel  esten    loill, 

kriegt  nichts  auf  seine  eigene.  • 


Male  agitnr  cum  illo  qui  alieno  nutritur  arbitrio.  It, 
Qui  s'attend  a  Tecuelle  d'autrui,  est  sujet  i  mal  fz. 
diner  (a  souveni  mauvais  diner)  (dine  souvent 
par  coeur).  Wer  auf  Anderer  Schiissel 
wartet ,  ist  schlechtem  Essen  ausgesetzt  (hat 
oft  ein  schlechtes  Mittag)  (isst  oft  in  Ge- 
danken  zu  Mittag). 

Qui  sur  escuelle  d'autrui  s'asseure,  Quand  il 
pense  manger,  il  jeusne.  Wer  sich  auf  An- 
derer Schiissel  verliissf,  fastet,  wenn  er  zu 
essen  meint. 

A  tart  manjue  qui  a  autrui  escuelc  s'atent. 
(afz.)  Spiit  isst ,  iper  auf  Anderer  Schiissel 
wartet. 

A  tart  prent  qui  A  autrui  s'atent.  (afz.)  Spat 
bekommt,  wer  auf  Andere  wartet. 

L'ci  compte  so   s'voisin    po    soper,    court    risse  nf. 
d'aller  doirmi   sins    magni,     (w.)      Wer    sich 
mit  devi  Abendbrot  auf  seinen  Nachbar  ver- 
Idsst,  lliuft  Gefahr,  schlafen  zu  gehen  ohne 
zu  essen. 

I  n'fat  maie  si  Hi  so  rbri<iuet  d'in  ante,  (w.) 
.^fan  muss  sich  nie  auf  eines  Andem  But- 
ferschnitte  verlassen. 

A(|uet    qui    s'atten    trop   an   ben   a   la   cousinc  af. 
De  parens  ct  besis,  certes  souben  tard  digne. 
(Brn.)      Wer    sich    zu    sehr    auf  die    Kiiche 
von  Verwandten  imd  Nachbarn  verlUsst,  isst 
sicker  oft  split  zu  Mittag. 

Chi  per  le  man  d'altri    s'imbocca,    tavli    si   sa- It. 
tolla.        Wer     sich     durch    Anderer    1 1  find  e 
ndhrt,  icird  split  satt. 

Chi   per   I'altmi    man   s'imbocca,   rade   volte   si  mi. 
satolla.    (t. )    Wer  sich  durch  Anderer  Hand 
ndhrt,  wird  selten  satt. 

Chi  a  veTil  giune  ch'as  la.ssa  anbocom'-.  (piem.)  ni. 
Wer  fasten  tcill,  der  lasse  sich  fiittern. 

Chi  minestra  d'altri  aspetta,  fredda  sc  la  man-  si. 
gia.  (ap.  B.)     Wer  auf  Anderer  Suppe  ivur- 
tet,  isst  sie  kalt. 

Chi  s>iir  altnii  sostanza  fida  e  sper.i,  Kesta 
digiuno  da  mattina  a  sera,  (npl.)  Wer  auf 
Anderer  Nahrung  verfraut  und  hofft ,  bleibt 
niichtern  vom  Mor  gen  bis  zum  Abend. 

Cui  a  speranza  d'autm  la  pignata  mctti,  Nun 
ha  paura  di  lavari  piatti.     (s.)      Wer  in   der 


Andere  96. 


—    46     — 


97  Andern. 


Jloffnunt/    auf  Aiidere    den     Topf    hinsetzf, 

darf  nicht  filrchten,  Schilaseln  zu  wuachen. 
Cui    in  autri   spera,    'ntra    mari  camina,   mali 

maiicia,  e  peju   cena.    (s.)     Wer   auf  Andere 

hofft,    wandert   int   Meere,    issl  achlecht   zu 

Mitfay  und  nnch  achlechter  zu  Abend. 
Iscur»  a  qixie  ispectat  pranzu  de  domo  anzcna. 

(sa.)     Wehe  dem,  der  (sein)  Mittarjeaaen  aua 

Anderer  Haiia  encartet. 
Qui  dormit  in  lectn  anzenn,   noii  donnit  qnaii- 

tu     queret.      (sa.)       Wer     in    Anderer    Bett 

achldft,  achldfl  nicht  toann  er  irill. 
Tristii   quie   spectat  biiatu  de  domo  anzena:  si 

nde  tenet  a  bustu,  non   nde  tenet  a  chena. 

(sa.  L.)      Wehe   dem,   der   (aein)  Mittag  aua 

Anderer   Hatia   erirartet:    hat   er   zu   Mittag, 

hat  er  nicht  zu,  Abend. 
Qui   expectat   piattu   anzenu,   frittii    In   mandi- 

pat.  (sa.  L.,  S.)     Wer  auf  Anderer  Schiiaael 

umrtet,  iaat  aie  kalt. 
Im.  Qui    escudella    d'altri  espera,    freda   la   menja. 

(neat.)      Wer    auf   Anderer    Schiiaael    hofft^ 

iaat  aie  kalt. 
Qui  sopa  d'altre  espera,  freda  la  inentja.    (val.) 

Wer  auf  Anderer  Suppe  hofft,  iaat  aie  kalt. 
pt.  Quern  escudella  doutro  espera,    fria    a    come. 

S.   Qui  eacudella  u.  a.  w. 
Quern  a  mjio  alheia  espera ,  mal  janta ,  e  peer 

cea.       Wer    auf   Anderer    Hand    hofft,    iaat 

achlecht    zu   Miftai/  und  noch   achlechter    zu 

Abend. 
Quem  H  mesa  alheia   come,   janta  e  cea  com 

fome.       Wer    an    Anderer     Tiach    iaat,    iaat 

Mittag  und  Abend  mil  Hunger. 
Sp.  Quien  a  mano  agena  espera,  mal  yanta  y  peor 

cena.     S.   Quem  a  mdo  ?t.  a.  to. 


pen  net.     (mrli.  L.)     Der   Wolf  verliert  aein 
Haur,  aber  aeine  Mucken  nicht. 

Der  Fuchs    andert    den   Balk,    aber  nicht   deu  od. 
Schalk.     (bair.) 

Der  Wauf  verliist  wal  sing  an  Houre,  marr  net  pd. 
sing  an  Kramp.  (nrh.  A.)  Der   Wolf  verliert 
wohl    aeine    alten   Haare,    aber    nicht   aeine 
alien  Mucken. 

D'r  Wolf  verlihrt  .scng  ahl  Hohr,  Jivver  seng 
ahl  Krjitz  net.  (nrh.  D.)  Der  Wolf  verliert 
aein  altes  Haar ,  aber  seine  alten  Mucken 
nicht. 

Der  Wolf  verleert  sing  Hohr,  ewer  sing  Kramp 
nit.     (nrh.  K.)     S.  De   Wollef  u.  a.  n. 

Der  Wulf  wieszelt  det  Hoar  awer  net  seinj 
Uort  (Geminhit).  (nrh.  8.)  Der  Wolf  wech- 
selt  daa  Haar,  aber  nicht  aeine  Art  (Ge- 
7rohnheit. 

De  Wulf  verliist  wol  de  oll'n  Haor,  afiw'r  nich 
den  ollen  Sinn.  (ns.  A.)  Der  Wolf  terliert 
wohl  die  alten  Haare,  aber  nicht  den  alten  Sinn. 

De  Wulf  verliist  wol  de  Hare,  awer  nich  de 
Nupen.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Der  Wolf  ver- 
liert wohl  die  Haare,  aber  nicht  die  Tiicken. 

Dear  Wulf  verliert  de  Hoare,  aber  ni  de  Nik- 
ken,  (ns.  N.)  Der  Wolf  verliert  die  Haare, 
aber  nicht  die   Tiicken, 

En  Voss  verliiiirt  woll  siene  Hoore,  awwer  siene 
Nuppen  nit.  (ns.  W.)  Fin  Fncha  verliert 
irohl  seine  Haare,  aber  nicht  aeine   Mucken. 


97.    Der    Fuch.-*    andert    den    Balg    Und 

bleibt    ein    Schalk;    Der  Wolf   andert 

das  Haar  Und  bleibt,  wie  er  war. 
Der   Fxichs    andert   den   Felz    und    behalt    den 

Scbalk.  [den  Sinn. 

Der  Fuchs  verandert  wohl  den  Balg,  aber  nicht 
Der    Fuchs    verkehrt    wohl    seine    Haut,    aber 

nicht  sein  Gemiith.  [Art. 

Der   Wolf  andert   sein  Haar,   aber   nicht  seine 
Der  Wolf  andert  wohl  sein  Haar,  Doch   l)leibt 

er  selber,  wie  er  war. 
Der  Bock    lasst    wohl    vom   Bart,    Aber    niclit 

von  Art. 
md.  Der  Fuchs  andert    den   Balg    und    behalt    den 

Schalk.  (Hrz.) 
De  Wollef  ferleert  seng  Hoer,  ower  seng  Nali- 


Een   vos   verliest  wel    zijne    haren,    maar    niet  dt. 

zijne  trekken.  Ein  Fuchs  verliert  wohl  seine 

Haare,  aber  nicht  aeine  Schliche. 
De    wolf   niit  wel    van  baard,    Maar  niet  van 

aard.     Der    Wolf  wechaelt  wohl   den   Bart, 

aber  nicht  die  Art. 
De  bok  veranderd  wel  van  haar,  maar  niet  van 

nukken.      Der    Bock    verandert    wohl    daa 

Haar,  aber  nicht  die   Tiicken. 
Wolves  lose  their  teeth,  but  not  their  memor)'.  en. 

Wolfe  verlieren  ihre  Zdhne,  aber  nicht  ihr 

Oeddchtniaa. 
The  wolf  may  lose  his  teeth,  but  ne'er  his  na- 
ture,    (scho.)     Der   Wolf  kann   aeine  Zdhne 

verlieren,  aber  nie  seine  Natur. 

Rseven  forandrer   vel  sit  Skind,    men  ikke   sit  dji. 

Sind.       Der    Fucha    verandert    icohl    seinen 

Balg,  aber  nicht  seinen  Simi. 
Ulfur  breytir  hainim,    en    ei   hattum.     S.   Der  is. 

Wolf  andert  sein  u.  a.  w. 
Ulfrinn  gengr  ur  haruntim,  en  ei  fra  uattiirunni. 

Der   Wolf  verliert  das  Haar,  aber  nicht  die 

Natur. 


Andern  97. 


—     47 


97  Andern. 


nw.  Ulven  skifter  Haarl,  men   inkje  Hugen.     Der 

Wolf  wechselt  das  Huar,  aber  nicht  den  Sinn. 
sw.  Rafven  byter  sitt  bar,    men  icke    sin    gamla 

art.     Der   Fuchs  wechselt   sein  Haar,    aber 

nicht  seine  alte  Art. 
Ulfven  byter  viil  bar,  men  icke  sinne.   Der  Wolf 

roechselt  wohl  das  Haar,  aber  nicht  den  Sinn. 


It.  Viilpes  pilos  (pihim)  miitat,  non  mores. 
Lupus  pihim  miitat,  non  animiini. 
Lupus  miitat  pilum,  non  mentem. 
CW.  II  luff  perda  bain  il  pail,  ma  na  il  vizzi.    (Id. 

U.-E.)     Der    Wolf  verliert  wohl  das  Haar, 

aber  nicht  die  Tilcke. 
II  luff  miida  il  pail ,  ma  il  vizzi  mai.  (Id.  U.-E.) 

Der    Wolf  ver'dndert    das   Huar,    aber   die 

Tiicke  nie. 
La    vuolp    la.scba    il    pail,    ma    na    il    vizzi. 

(Id.    U.-E.)     Der    Fuchs    Idsst    das    Haar, 

aber  nicht  die   Tiicke. 
Ilg  Luf  ei  tala  Creatira,  Ca  mid'  ilg  Peil,  mo 

bucca  la  Natira.  (obi.)     Der   Wolf  ist  solch' 

ein  Gesrhopf,  dass  er  das  Haar,  aber  nicht 

die  Natur  andert. 
L' uolp  mid' il  peil,  mo  buc  il  vez.    (obi.)     Der 

Fuchs  ver'dndert  das  Huar,  aber  nicht  die 

Tucke. 
fz.  Le  renard  change  de  poil,   mais   non  de  natu- 
re!.     Der    Fuchs    lindert    das    Haar,    aber 

nicht  sein   Xaturell. 
Le  loup  alia  a  Komme  et  y  laissa  de  son  poil 

et  rien  de  ses  coustumes.   (afz.)     Der    Wolf 

gieng  nach  Rom  und  Hess  dort   Haare  und 

keine  seiner  Gewohnheiten. 
nf.  On  cbet  piede  bin  ses  poi^ges,  mais  n'heut  nin 

ses  laides  mauires.  (w.)     Fine  Katze  verliert 

wohl  ihr  Haar,    aber  legt   nicht    ihre  h'dss- 

lichen  Manieren  ab. 
sf.  I^ou    renard    que    cambie    de    pen,    mes    pas 

d'  alure.  (Brn.)     S.  Le  renard,  u.  s.  w. 
it.  II  lupo  cangia  il  pelo,  ma  non   il   vizio.     Der 

Wolf  andert  das  Haar,  aber  nicht  die  Tiicke. 
II   lupo   muta   il  pelo,    ma  le  astuzie  mai.     S. 

II  luff  milda  u.  s.  w. 
mi.  Cnmme   a   golpe   fai,   Chi  perde   u  pelu   ma    u 

viziu  mai.  (crs.)     Du  machst  es  wie  der  Fuchs, 

der  das  Haar  verliert ,  aber  nie  die  Tiicke. 
La  volp  la  perd  e  pel,   ma  e  vezzi  n6.    (rom.) 

Der    Fuchs    verliert    das    Haar,     aber    die 

Tiicke  nicht. 
Fe  cum  fa  la  volp  ch  la  laasa  prema  e  pel  e 

pu  dop  e  v^zzi.  (rom.)     Es  muchen  wie  der 

Fuchs,   der   erst   das  Haar   lasst  und  dann 

nachher  die   Tiicke. 


II    hapo    perde   il    pelo,    ma    il   vizio   mai.    (t.) 

Der     Wolf   verliert    das    Haar,    aber    die 

Tiicke  nie. 
L'  asen  muda  al  p^il,  ma  non  i  vezi.  (em.  B.)  nl. 

Der  Esel   verilndert    das  Haar,   aber   nicht 

die    Tiicke. 
La    volpa    la    perda  el  pel,    ma  el    vizi    mai. 

(em.    P.)     Der    Fuchs    verliert    das    Haar, 

aber  die   Tiicke  nie. 
La  volpa  pers  al  peil,  ma  i  vizi  mej.   (em.  R.) 

^S".  La  volpa  la  u.  s.  w. 
Al  lov  pel's  al  pMl,    ma   i    vizi  m^.    (em.   R.) 

S.  II  lupo  perde  u.  s.  w. 
La  volp  e'  piard  il  pel,  ma  no  il  vizi,  (frl.)  Der 

Fuchs  verliert  das  Haar,  aber  nicht  die  Tiicke. 
La  nip  la  lassa  '1  pel,  ma  miga  '1  ve.sse.  (1.  b.) 

S.  La  vuolp  u.  s.  w. 
La  olp  la  lasa  '1  pel,  ma  miga  i  vese.  (1.  brs.) 

S.  La  vuolp  u.  s.  w. 
El  loff  el  miida  el  pel  e  minga  i   vizi.   (1.   m.) 

S.  II  lupo  cangia  u.  s.  w. 
A  vorpe  a  scangia  o  pel,  ma  i  vizii  mai.  (lig.) 

Der    Fuchs    xvechselt    das    Haar,    aber    die 

Tiicke  nie. 
La  volp  a  perd  el  peil,  ma  nen  el  vissi.  (piem.) 

S.  La  volp  e'  u.  s.  w. 
El    luv    a    canbia    el    peil,    ma    nen    el   vissi. 

(piem.)     S.  II  lupo  cangia  u.  s.   w. 
La  volpe  perde  '1   pelo,    ma    'I  vizio  mai.    (v.) 

S.  La  volpa  la  u.  s.  w. 
La  volpe   cambia   el   pelo,    ma    el    vizio    mai. 

(v.  trst.)     S.  A  vorpe  u.  s.  w. 
Lu  lupu  si  muta  lu  pilu,  nun  muta  lu  viziu.  si. 

(s.)     Der    Wolf  andert   das    Haar,    andert 

nicht  die   Tiicke. 
Su   mazzone   pilidura   traniudat,    ma  iutragnas 

n6.  (sa.   L.)     Der  Fuchs   andert   den    Balg, 

aber  das  Innere  nicht. 
Su  mazzone  podet  perder  su  pilu,  ma  sas  tram- 
pas  non  las  perdet  mai.  (sa.  L.)     Der  Fuchs 

kayin  das  Haar  verlieren,   aber  die  Ranke 

verliert  er  nie. 
Su  mazzone  'podet  pei'der  sa  coa,   ma  non  su 

vitiu.  (sa.  L.)    Der  Fuchs  kann  den  Schwanz 

verlieren,  aber  nicht  die   Tiicke. 
O  lobo  muda  o  cabello,  mas  nao  o  zelo.    Der  pt. 

Wolf  andert  das  Haar ,  aber  nicht  den  Trieb. 
O  lobo  perde  os   dentes,  mas  nao    o   costume. 

Der    Wolf  verliert   die   Zdhne,    aber  nicht 

die  Gewohnheit. 
El  pelo  muda  el  raposo,    mas  el   natural  no  sp, 

despoja.     Das  Haar   verandert  der    Fuchs, 

aber  das  Natur  el  I  legt  er  nicht  ab. 
Muda  el  lobo  los  dientes  y  no  los  mientes.    Es 


Andern  97. 


48 


100  Anfang. 


ivechselt  iler   Wolf  die  Ziihne  unci  nicht   die 
Gemiithaart. 
El  lobo  pierde  los  dientes,    mas    no   los    niien- 
tes.     Der     Wolf  verliert    die    Zahne,    aber  < 
nicht  die  Qemuthaart.  I 

Pierde   el   asno  los  dientes  e  iion   las   niientes.  \ 
(asp.)     Es  verliert  der  Esel  die   Zdhne  und 
nicht  die    Qemiifhsart.  I 

>vl.  Lupnltt    i)crulu    sT   schiiiibii,    dar   rmvetiilu   iin. 
Der    Wolf   verlindert    das    J  lour ,    aber  die  I 
(reicohnheii  nicht. 


Alh-r  Anfang  ist  sohwer:  nnr's  T.nnipenHanuni'ln  od. 

niclit;   der  Sack  ist   anfangs  leer  nnd  leiclit. 

(soliwb.  W.) 
Allcr  Anfang  is  swar.  (ns.  ofs.)  pd. 

Alle  begin  is  nioeijlijk.    Aller  Anfumj  ist  milh-  dt« 

sam. 
Het  btgin    is   altijd    't  zwaarste.     Der  Anfantf 

ist  stets  das  Schwerste. 
The  l>eginnings  are  always  hard.    Der  Anfuni/  eil. 

ist  imnier  achwer. 


98.     Menschen    und     Wind    Andern    ge- 
schwind. 


en.  A  woman's    mind   and    winterwind    change  oft. 
Frauensinn  und    Winterwind  wechseln  oft. 
A  winter  niglit,  a  woman's   and  a   laird's  pur- 
pose aften  change,  (scho.)    Eine  Winternacht, 
ein   Fruuen-    und   ein    IJerren-  Vorsafz    an- 
dern oft. 
is*  |>j69ir,    ti3ir    og    siSir    hafa    sin    missiraskipti. 
Volker,  Zeiten  und  Siltcn  huhen  ihren  Ilulh- 
jalirsioechsel. 
IIW.  Tiderna  vendast  og  Mannen    vendcst   mod  Ti- 
dom.   Die  Zeiten  andern  sich,  und  der  Mensch 
ilndert  sich  init  der  Zeit. 

fz.  Temps,  vent,  fcmmes  ot  fortune  (fcmnie,  for- 
tune) St'  I'hangent  (Tournent  et  changcnt) 
comme  lunc.  Wetter,  Wind,  Fraiten  und 
Gliick  (Fran,  GliickJ  verlindern  sich  (wen- 
den  und  wechseln)  wie  der  Mond. 

it.  Tempo  e  volonta,  mutano  spe.sso.  Zeit  und 
Willen  wechseln  oft. 

mi.  Tempo  e  fantasia  si  mutano  (si  varia)  spesso 
(t.)    Zeit  und  Laune  verlindern  sich  oft. 

ni.  Se  miida  de  parer  piisse  che  de  camisa.  (1.) 
Man  ivechselt  die  Ansicht  offer,  als  das 
Hemde. 
Se  cambia  pin  spesso  de  pensier  die  de  ca- 
misa. (v.)  Man  wechselt  ofter  die  Gedan- 
ken,  als  das  Hemde. 

lui.  Mudense  els  temps  y  tambe  els  pensaments. 
(val.)  Es  andern  sich  die  Zeiten  und  ebenso 
die  Gedanken. 

pt,  Mulher,  vento  e  ventura  asiiiha  se  muda.  Weib, 
Wind  und  Gliick  wechseln  oft. 

gp.  Muger,  vieuto  y  ventura  pjresto  se  muda.  Weib, 
Wind  und  Gliick  wechseln  rasch. 


Enhver    Begyndclse    er    svjer.     Jeder    Anfany  dtt. 

ist  schwer. 
D'  er  fvTstc  Taket,  .som  cr  tnngt.    Es    ist  dieUW, 

erste  Sache,  die  schwer  ist. 
Fyrste    Taket   er   tyngst.    Die   erste    Sache  ist 

am  schtversten.  [schwer. 

Tiltak   er  alltid    tungt.     Untemehmen    ist  stets 
All  begynnelse  ar  svJir.  SW. 

Allt   fir    svart    i    bJirjan.      Al/es    ist    schwer    iia 
Bey  inn. 


99.  Aller  Anfang  ist  seh\ver. 

md.  All  Ufagk  as  schweer.  (mrh.  L.) 

Aller  Uiifank  is  schwer.  (thr.  R.) 


Omne  initinm  difricile.  It. 

Scadiii'  entschata  ei  greva  .(obi.)  S.  Enhver  u.  s.  w.  CW. 
II   n'   y   a  si   difficile   que    le    commencement,  fz. 

Es  ist  Nichts  so  achwer  wie  der  Anfany. 
Au  coumeiKjament  es  lou  difficile,  (nprv.)     Tin  sf. 

Anfany  ist  das  Schuere. 
Ogni  principio  e  difficile.     S.  Enhver   u.  s.  ir.    it. 
Tutto    il    difficile    sta    nel    coininciare.      Alles 

Schwere  lieyt  ini  Anfanycn. 
Tuttu  sta  a  cuniincia  (a  fa  u  primu  passu),  (crs.)  mi. 

Alles  liegt   daran,   anzufanyen    (den  ersten 

Schritt  zu  thunj. 
El  i)rinssipi  a  1'  e  el   \n    scaliros.  (piem.)     Der  ni. 

Anfany  ist  das  schwieriyste. 
I  principi  xe  sempre  i  jiiii  dificili.  (v.)    S.  Het 

beyin  u.  s.  iv. 

100.  Kwi  solchen   Anfang   solches  Ende. 

Anfang  und  Ende  Reichen  sich  die  Hande. 

Boser  Anfang,  boses  Ende. 

Schlechter  Anfang  gewinnt  Krebsgang. 

Daz  anegeuge  ist  selteii  guot,  daz  bujsez  ende 

hat.  (ad.) 
Ein  boser  Anfang-  ninimt  ein  boses  End',  (schwei.)  od. 

Zulk  begin,  zulk  einde.    Solcher  Anfany .  sol-  dt. 

ches  Ende.  [Ende. 

Goed  begin,  goed  einde.    Guter  Anfany,  yutes 
Kwade  beginselen  hebben  zelden  een  goed  einde. 

Schlechte    Anfdnye   nehmen  selten  ein  yutes 

Ende. 
Such  a  beginning,  such  an  end.     Wie  der  An-  eil. 

fioiy ,  so  das  Endn. 


Anfang  100. 


49    — 


101  Anfang. 


A  good  beginning  makes  a  good  ending.  Ein 
ffuter  Anfang  macht  ein  yutes  Ende. 

God  biginning  maketh  god  endyng.  (aen.)  Gkt- 
ter  A.nfang  macht  gutes  Ende. 

A  gude  beginning  maks  a  gude  ending,  (scho.) 
8.  A  good  u.  s.  w. 

(la.  yom    Begyndelsen   er,    vil   Enden   blive.      Wie 
der  Anfang  ist,  wird  das  Ende  werden. 
Af  god    Bcgyndel.^e    kommer  god  Ende.     Von 

gutem  Anfang  Icommt  gutes  Ende. 
Af  god   Begyndelse  haabes  god  Endelse.     Von 
gutem  Anfang  emcartet  man  sich  gutes  Ende. 
Ilde  barjet,  gait  endet.    tjbel  begonnen,  schlimm 
geendet. 
is.  Af  g68u  upphafi  vonast  godr  endir.    S.  Af  god 
Begyndelse  haabes  u.  a.  u\ 
Af  illu  npphafi  er  von  ills  enda.     Von  schlech- 
tem  Anfang  erwartet  man   srhlechtes  Ende. 
UW.  Godt  Upplag  gjerer  godt  Nedlag.    *S'.  God  u.  s.  to. 
Hie  upplagt  fer  ille  til  Ende.    Schlecht  ange- 
fangen  geht  schlecht  zu  Ende. 
SW.  Ond  begynnelse  tar  sallan  god  anda.  Schlech- 
ler  Anfang  nimmt  selten  gutes  Ende. 
Ilia  boriadt  taar  galen   anda.     libel  begonnen 
nimmt  schlimmes  Ende. 


It.  Boni  principii  bonus  fini.s. 

Mali  principii  mains  tinis    (raro   bonus   exitus). 
fz.  De  bon  commencement  bonne  fin.      Von  gutem 

Anfang  gutes  Ende. 
nf.  Te  k'  minc'mint ,  t^Ue  fin.  (w.)   (S'.  Zulfc  u.  s.  w. 
It.  Buon  principio  fa  buona  fine.     8.  God  u.  s.  w. 
mi.  Chi   comincia   male ,   finisce   peggio.    (t.)      Wer 
schlecht  anfang t ,   endet  schlechter. 
Qiiando  si  comincia  male,  si  fini.sce  peggio.  (t.) 
Wenn    man    schlecht    anfdngt,    endet    man 
(noch)   schlechter. 
ni.  Chi   ben   principia,  ben   finisse.   (v.)     Wer  gut 
anf'dngf,  endet  gut. 
Chi    comincia   mal,   finisse   pezo.   (v.)     8.    Chi 
coviincia  u.  s.  w. 
si.  Cui   mali  accumensa,   peju  finisci.  (s.)    <S'.  Chi 
comincia  u.  s.  rr. 
Quie    bene   cominzat,  mezus   accabat.    (sa.  L.) 

Wer  gut  anfUngt,  endet  besser. 
Qui  male  cominzat  (principiat),  pejus  accabat. 
(sa.  L.)   <S'.    Chi  comincia  u,  s.  w. 


101.  Outer  Anfang  ist  halbe  Arbeit. 
Wohl  angefangen  ist  lialb  gethan  (beendet). 
Begonnen  (Wohl  begonnen)  ist  halb  gewonnen. 
Ein  guot  beginne  git  ein  richez   hoffen.    (ad.) 
Od.  Wohl  agrost  (begonnen)  i,st  halb  gw-erchet  fge- 
werktj.  (schwei.  A.) 


Ugefangen ,  half  gedon.  (nrh.  S.)    Angefangen,  pd. 
halb  gethan. 

Een  goed  begin  is  half  voltooid  (de   helft  van  dt. 
het    geheel).     Ein    guter    Anfang    ist    halb 
vollendet  (die  Halffe  des  GanzenJ. 

Het  begin  is  het  halve  werk.    Der  Anfang  ist 
die  halbe  Arbeit. 

Wei  begonnen  is  half  gedaen.    (vl.)     Wohl    be- 
gonnen ist  halh  gethan. 

Well  begun  is  half  done.  ^S*.   Wei  u.  s.  vc.  eu. 

Wcel  begun  is  half  done,  (scho.)    8.  Wei  u.  s.  w. 

Wol   begu\\'n  is   hast   spuwn.   (afs.)     Wohl  be-  fs. 
gonnen  ist  rasch  gesponnen. 


Vel  begyndt  er  halvgiort.  8.   Wei  u.  s.  w.  da. 

Vel   (Frisk)   begyndt   er   halv    fuldendt.     Wohl 
(Frisch)  begonnen  ist  halb  vollendet. 

Sa  hefir  h;ilfnaS  verkiS,   sem  hefir  vel   byrjaS.  is.' 
Der    hat  halb   gethan,    der   ivohl  angefan- 
gen hat. 

Vrel  byrjat  er  halvgjort.    8.   Wei  u.  s.  w.  nw. 

Vfel  byrjat   er  halvt  fuUfort.    Wohl   bego7inen 
ist  halb  vollf'dhrt. 

Wal  l^orjadt   ar  halften   andadt.     Wohl   begon-  SW. 
nen  ist  zur  Hdlfte  geendet. 

Val  borjadt  ar  halfgjordt  arbete.     Wohl  begon- 
nen ist  halb  gethane   Arbeit. 

Dimidium  facti  qui  bene  coepit  habet.  It. 

Bein  entschiet  ei  raiez  fatg.  (obi.)  8.  Wei  u.  s.  n\  CW. 
A    moitie    fait    qui    a    bien    commence.     Halb  fz. 

vollendet,  wer  gut  angefangen  hat. 
Commencement,   moitie    de    I'oeuvre.     Anfang, 

Hdlfte  des   Werkes. 
Heureux  commencement  est  la  moitie  de  I'oeuvre. 

Gliicklicher  Anfang  ist  die  Hdlfte  des  Werkes. 
Bien    commence,    demy    avanc6.     Wohl    ange- 
fangen, halb  fertig. 
Chose    bien    commencee    est    a    dcmi    achev^e. 

Gut   angefangene   8ache   ist  halb  vollendet. 
Qui  a  bon  commencement  il  a  moitie  de  s'euvre. 

(afz.)     Wer  guten  Anfang  hat,   der  hat  die 

Hdlfte  seines  Werkes. 
Uno  caonzo  be  coumensado  es  niita-facho.  (Lgd.)  sf. 

Eine  gtU  angefangene  Sache  ist  halb  gethan. 
Uno  caouso  ben  commen^ado   es  la  mitat  aca- 

bado.   (nprv.)  ;S'.   Uno  u.  s.  w. 
Chi  ben  comincia  ha  la  meta  dell'   opra.     Wer  it. 

gut  anfdngt,  hat  die  Hdlfte  der  Arbeit. 
Bnon  principio  e  la  metk  dell'  opra.    Guter  An- 
fang ist  die  Hdlfte  der  Arbeit. 
Chi  ben  comincia,  k   alia  meta  dell'   opra.    (t.)  mi. 

Wer  gut  anfdngt,    ist   bei  der   Hdlfte   der 

Arbeit. 


Anfang  101. 


—     50     — 


104  Antwort. 


Ben  principiato,    mezzo  guadagnato.   (t.)    Gut 

angefanr/en,  halh  gewonnen. 

ni.  A  mita  d'  opra  V  k   chi  ben  comnienza.  (1.  m.) 

Bei  der  Hiilfte  der  Arbeit  ist,  wer  gut  an- 

fangt. 

Chi  ben  principia  e  a  la  meta  de  I'opera.  (v.)  S- 

Chi  hen  coniiticia,  k  u.  s.  w. 
Chi    ben   scominzia,  xe   a   la   raeta   de  I'opera. 
(v.  trst.)    S.  Chi  hen  comincia,  ^  u.  s.  to. 
si.   Cosa  ben  accuminzata  e  menza  finuta.  (s.)    S. 
Chose  u.  8.  u\ 
Qui   bene   principiat   hat   factii  sn   mesu  de  s' 
opera,  (sa.)   Wer  gut  anfdngt,  hat  die  Hiilfte 
des  Werkes  gethan. 
pt.  Bom  principio  he  ametade.     Outer  Anfang  ist 

die  Hiilfte. 
gp,  Bnen  principio,  la  mitad  es  hecho.    Guter  An- 
fang,  die  Hiilfte  ist  gethan. 


102.  Jedes  Ding  will  einen  Anfang  l>abo|n. 
Es  muss  ein  Ding  einen  Anfang  haben. 
md.  AUes  muss  en  Ufank  hnn.  (mrh.  L.)  AJles  muss 
einen  Anfang  haben. 

dt.  Alle   dingen   moeten   een   begin   licbbcn.     Alle 

Dinge  miissen  einen  Anfang  haben. 
en.  Every  thing  has   a  beginning.  Jedes  Ding  hat 

einen  Anfang. 
dii.  Alting  maa  have  en  Begyndelse.  S.  AUes  u.  s.  u\ 
nw.  Eit  Upphav  maa  allting  hava.    Einen  Anfang 

muss  AUes  haben. 
SW.  AUt  har  haft  en  bgynnel.so ,  utom   Gud.    AUes 

hat  einen  Anfang  gehabt,  ausser  Gott. 

CW.  Mintga  causa  ha  sin  inschin.  (obi.)  Jede  Sache 

hat  ihren  Anfang. 
fz.  En    toutes    choses    faut-il    commencement.     In 

alien  Dingen  muss  Anfang  sein. 
it.  Ogni    cosa    vuol    principio.      Jede    Sache    v:ill 

Anfang.  [Dinge. 

pt.  Principio  qiierem  as  cousas.    Anfang  wollen  die 


103.    Es    gehort    nicht    auf   alle    Fragen 
Antwort. 

Es  gehort  auff  alle  wort  kein  antwort.  (ad.) 
Swer    aller    rede    antwiirte    git,    ist    niht    ein 
wiser  man.  (ad.) 

dt.  Op  alle  vragen  dient  geen  antwoord. 

Op  alle  reden  dient   geen   antwoord.    Auf  alle 

Eeden  gehort  keine  Antioort. 
Op  alle  woorden   eeghet   ghien   antwordt.  (ah.) 
Auf  alle   Worfe  gehort  keine  Anticnrt. 
fs,  Huhm  shall  ai   aw  ark   Urd  sware.  (M.)    Man 
muss  nicht  auf  jedes  Wort  anficorten. 


Man   skal   ei   svare  til  hvert   Ord  (sagdo  Man-  da* 
den,    de    kaldtc    ham   en   Tyv).    Man    muss 
nicht  auf  jedes   Wort  antwnrten   fsagte    der 
Mann,  da  nannten  sie  ihn  einen  Dieb). 

Det  er  ikke  alle  Ord  man  skal  svare  til,  ikke 
alle  Gilder,  man  skal  fare  til.  (jiit.)  Nicht 
auf  alle  Worte  muss  man  antivorten,  nicht 
zu  alien  Gelagen  Ziehen. 

Andsvar  hlyi^ir  ei  ollum  spurni'ngum.  is. 

D'er  inkje   alle   Ord,   ein  skal  svara  paa.    Es  nw. 
sind   nicht   alle    Worte,    auf  die    man   ant- 
worten  muss. 

Man  skall  into  svara  p.a  hvart  ord,  sade  niannen,  SW. 
da  de  kalladc  honom  en  tjuf.   S.  Man  u.  s.  w. 


Non  est  omnium  rerum  reddenda  ratio.  It. 

A  sotte  (foUe)  demande  point  de  reponse.    Auf  fz. 

alberne  (thorichte)  Frage  keine  Anticorl. 
Toute  paraule  nou  merite  reponsse.  (Gsc.)   Je-  sf. 

des   Wort  verdient  nicht  Antwort. 
Ogni    parola    non    vuol    risposta.    Jedes     Wort  it. 

verlangt  nicht  Antwort. 
Tutt    k\    par61    in   meriten   risposta.    (em.    K.)  ni. 

Alle   Worte  verdienen  nicht  Antwort. 
Tutte  e  paroUe  no  veuan  risposta.    (Hg.)    Alle 

Worte  verlangen  nicht  Antwort. 
Tute  le   parole   a  mei-ito   nen  risposta.    (piem.) 

S.    Tutt  u.  s.  w. 
Tute   le  parole  a  ciarao  nen  risposta.    (piem.) 

Alle   Worte  heischen  nicht  Antvsort. 
Tute  le  parole  no  vol  risposta.  (v.)  S.  TUtte  u.  s.w. 
Ogni  parola  non   vuole  risposta,   perci6   godi,   si. 

vedi   e   taci,   se   vuoi   vivere   in  pace,    (npl.) 

.Jedes   Wort  verlangt  nicht  Antwort,    darum 

geniesse,    sieh    und    schweige,    wenn    du    in 

Frieden  leben  willst. 
Ogni  parola   nun    voli    risposta,    (s.)    S.    Ogni 

parola  non  vuol  u.  s.  w. 
Ogni  paraula  non  queret  risposta.  (sa.)  S.  Ogni 

parola  non  vuol  u.  s.  w. 
Ogni    paraula    non    meritat   risposta.    (sa.)    S. 
Toute  u.  s.  w. 


104.     Keine  Antwort  ist  auch  eine  Ant- 
wort. 

Neischt  gesot   as   och   eng  Entwert.  ,(mrh.  L.)  md. 
Nichts  gesagt  ist  auch  eine  Antioort. 

Nichts  ist  auch  eine  Antwort.  (schwei.)  od. 

Kein  Bescheid  is  ok   en  Bescheid.    (ns.  ha.  G.  pd. 
u.  G.)    Kein  Bescheid  ist  auch  ein  Bescheid. 

Kenne  Anfert  is  auk  enne  Anfert.   (ns.  W.) 


Intet  Svar  er  ogsaa  Svar.    Keine    Antwort  ist  da. 
auch  Antwort. 


Antwort  104. 


—    51 


107  Apfel. 


uvr.  Inkje  Svar  er  og  eit  Svar. 
vSW.  Intet  svar  ar  ocksa  svar.     S.  Intet  u.  s.  w. 


105.     Der    Apfel    flillt     iiiclit    weit    vom 
Stamnie. 
md.  Der  Apfel  fallt  niclit  weit  vom  Stamnie ,  cs  sei 
denn,  dass  derselbe  an  einem  Reg  (Abhang) 
steht.  (mrh.  E.) 
Den  Apel  ftllt  net  weit  fum  Bam.    (mrh.   L.) 
Der  Apfel  fdllt  nicht  weit  vom  Baum. 
od.  Die  Apfel  fallen  nicht  weit  vom  Stamm.  (bair.) 
Da-r-  Opfl  foUd  nid  Avaid  van  §dom,  ausza-r- 
ok  kugld.    (ndo.)     Der    Apfel  fallt    nicht 
weit  vom  Stamm,  ausser  er  kugelt. 
Der  Epfel  fallt  niid  wit  vom  Stama,  osser  a-ma 
Re  do  chugclet-er.    (schwei.  A.)    Der   Apfel 
fallt  nicht  weit  vom  Stamm,  ausser  am  Rain, 
da  kufjelt  er. 
Dar    Opfl   fold    nid    waid  van    Pam.    (st.)    S. 
Den  Apel  u.  s.  w. 
pd.  Der  Apel   fait   net   far   fum   Bum.  (nrh.  S.)  S. 
Den  Apel  u.  s.  w. 
De  Appel  fiillt  nich  wit  von'n  Stamm ,  Ass  dat 
Schaop,  so  dat  Lamm.    (ns.   A.)    Der  Apfel 
fdllt  nichi  weit  vom  Stamr,i,  wie  das  Schaf, 
so  das  Lamm. 
De  Appel  fallt  nich  wit  vunn  Stamm.    (ns.  B.) 
De    Appel    fellt    nich   wit  vonn   Stamme.    (ns. 

ha.  G.  u.  G.) 
De  Appel  fallt  nig  vit  von  de  Bom.    (ns.    hist. 

A.)    S.  Den  Apel  u.  s.  w. 
Dear  Appel  felt  nich  wiet  vannen  Schtam:  wi 
di  Olle,  so  det  Lam.  (ns.  N.)    S.  De  Appel 
fdllt  u.  s.  w. 
De  Appel  fallt  neet  wiet  van  de  Stamm.  (ns.  ofs.) 
De  Appel  fallt  nich  wiet  van'n  Stamm.  (ns.  O.  R.) 
Dei    Appel    fallt    nich   wyt   vom   Stamm:    Dei 
Maiider    was'n    Haur',    dei    Dochter    ward'n 
Amm'.   (ns.  P.)     Der  Apfel  fdllt   nicht  weit 
vom  Sitamme:  Die  Mutter  war  'ne  H — ,  die 
Tochter  loard  'ne  Amme. 
Vader,  si  dem  Sahn  nich  gramm:  De  Appel  follt 
nich  wiet  vom  Stamm.  (ns.  Pr.)     Vafer,   sei 
dem  Sohn  nicht  gram:  der  Apfel  fdllt  nicht 
loeit  vom  Stamm. 
De  Appel  fallt  nit  wiet  vamme  Stamme.  (ns.  W.) 
De  Appel  fallt  uitt  wit  vam  Stamm,    et  en  si 
dann,    dat    de    Bom    schef   am   Auwer    stet. 
(wstf.  Mrk.)    Der  Apfel  fdllt  nicht  weit  vom 
Stamvi,  es  sei  denn ,  dass  der  Baum  schief 
am  Ufer  steht. 
dt.  De  appel  valt  niet  ven-e  van  den  stam. 
fs,  De  Apel  fallt  ai  widd  fon'e  Stamm.  (M.) 


^blet  falder  ikke  langt    fra   Trseet.     S.  Den  da. 
Apel  u.  s.  w. 

Thu  trijller  (llau  kast^er)  cy  (eij)  jEbleth  saa 
(so)  langt  (langht) ,  at  thet  smagher  ey  (smager 
ei.i)  af  (aflf)  Rooden  (Roodhen).  (ada.)  Es 
rollt  (Man  wirft)  nicht  der  (den)  Apfel  so 
weit,  dass  er  nicht  nach  dem  Stamme 
schmecken  sollte. 

Sjaldan  fellr   epliS   langt   fra   eykinni.     Selten  is. 
fdllt  der  Apfel  weit  vom  Baum. 

Eplet  fell  inkje  langt   ifraa  Roti  (Apallen).       nw. 

Applet  faller  inte  langt  ifran  tradet.    S.  Den  SW. 
Apel  u.  s.  w.        

Non  procul  a  proprio   stipite   (stemmate)   poma  It. 

caduut.  [cunque  rotatur.  (mlt.) 

A  radice  sapit  (Stii-pe  saporatur)  pomum  quo- 
Lunsch   crod'   ilg  Meil  buc  dilg  PumSr:    Gual  CW. 

SCO  ilg  Bab,  schi  ei  ilg  Filg  er.  (obi.)    Weit 

rollt  der  Apfel  nicht  vom  Apfelbaum:  wie 

der   Vater,  so  ist  der   Sohn. 
Le  fruit  ne  tombe  jamais  loin  de  I'arbre.    Die  fz. 

Frucht  fdllt  niemals  weit  vom  Baume. 
Li  pomme  ni  tomme  nin  Ion  dfe  I'souche.  (w.)  nf. 
El  pero  casca  poco  lontan  de  1'  arboro.  (ni.  v.   it. 

trst.)    Die  Birne  fdllt  nicht  iveit  vom  Baum. 


106.  In  einen  sauern  Apfel  beissen. 

Ha   musz   in   en   sauere  Apfel   besz.    (frk.  H.)  md. 

Er  muss  in  einen  sauern  Apfel  beissen. 
V  muft   halt  in  an  sauern  Opf-l  beilin.  (fr.  M.) 

Ich  muss  halt  in  einen  sauern  Apfel  beissen. 
An  e  saueren  Apel  beiszen.  (mrh.  L.) 
In    an    (einen)    sauern    Apfel    beissn   raiassn  od. 

(miissen).    (ndo.) 
Ik  muss  in  den  suuren  Appel  bieten,   ik  mug  pd. 

willen  Oder  ni'.   (ns.    O.   St.)    Ich  musste  in 

den  sauern  Apfel  beissen,   ich  mochte  wol- 

len  oder  nicht. 


Men  moet  door  een'  zuren  appel  heen  bijten.  dt. 

Man     muss      durch     einen     sauern      Apfel 

durchbeissen. 
't  Is  een  zure  appel  om  in  te   byten.   (vl.)    Es 

ist  ein  saurer  Apfel,  in  den  man  zu  beissen  hat. 
Aiijn  en  siirren  Apel  bitte.  (M.)  fS. 

At  bide  i  det  sure  ^ble.  In  den  sauern  Apfel  da. 

beissen. 
Han  laut  bita  i  dat  sure  Eplet.    Er  muss  in  nw. 

den  sauern  Apfel  beissen. 


107.  Rothe  Aepfel  sind  auch  faul. 
Schoue  Aepfel  sind  auch  wohl  sauer. 
Der  Apfel  sieht  roth,  doch  sitzt  ein  Wurm  darin. 

7* 


Apfel  107. 


52    — 


108  Appetit. 


Ist  der  Apfel  rosaroth ,  so  ist  dcr  Wurm  darin- 
nen:  Und  die  Jungfrau  hiibsch   nnd  fcin  ist 
gar  falsch  von  Sinnen. 
md. 't  As  ken  Apcl  es5  rSserSt,  en  hiwt  e  falsche' 
Kier.  (mrli.  L.)     Es  ist  kein  Ax>fel  so  rosen- 
roth,  er  hat  einen  falschen  Kern. 
od.  Es  is  koi  Apfel   so  Rousen  rout,   Es   steckt  a 
Wirwerl  drinn,  Es  is  koi  Moidl  so  jung  er- 
korn,    Es   fiet   an   falschen   Sinn,   (opf.)     Es 
ist   kein  Ajj/el  so  rosenrofh ,   Es  steckt  ein 
Wurm  dariii;  Es  ist  kein  Mddchen  so  jung 
eric'dhU,  Es  fiihrt  einen  falschen  Sinn. 
pd.  De    hescht    Apel    se    madich.    (nrh.     S.)      Die 
achonten  Apfel  sind  madit/. 

Is  ok  de  Appel  rosenrot,  so  sitt  dcr  ok  wol 
noch  de  Wunn  in.  (ns.  O.  J.)  Ist  auch  der 
Apfel  rosenrofh,  so  sitzt  dock  wohl  auch 
noch  der   Wurm  darin. 


dt.  De  mooiste  appels  zijn  juist'i  niet  de  beste.     Die 
schonsten  Apfel  sind  gerade  nicht  die  hesten. 

d&.  Et  ^ble,  som  er  r0dt  udvendigt,  er  ofte  raadent 

indvendigt.     Der  Apfel,  der  ausserlirh  roth 

ist,  ist  oft  inwendig  faul. 
is*  Opt  hafa  fagi'ar  nytr  fain   kjarna.     Oft   hahen 

schone  Niisse  faulen  Kern. 
{>a8  er  ekki  allti'c)  |>a3  bezta,  scin  fagrt  er  iitan. 

Das   ist   nicht   immer   das   Beste ,    teas    von 

Aussen  schon  ist. 
nw.  Raiide  Eple  kann  og  vera  rotne.     Rothe  Apfel 

konnen  auch  faul  sei7i. 
Venaste  (Storste)  Epli  er  inkje  alltid  dei  beste. 

Die    schonsten   (grossten)    Apfel  sind  nicht 

immer  die  hesten. 
8W,  Applet  ar  rodt,  men  inasken  ar  derinne;  Flickan 

ar  skon,  men  har  ett  elakt  sinne.     Der  Apfel 

ist  roth,  aher  der  Wurm  ist  darin;  das  M'dd- 

chen  ist  schon,  hat  aber  einen    bosen   Sinn. 


It.  Res    modo   formosse   foris,    intxis   erunt   macn- 

lo3a3.     (mlt.) 
fz.  Souvent  la  plus  belle  pomme  est  vdreuse.    Oft 

ist  der  schonste  Apfel  wurmstichig. 
sf.  La  hemne  qu'   ^y  coum  la  castagne,   Bere  de- 
hore  et  dehens  la  magagne.  (Brn.)    Die  Frau 
ist  wie  die  Kastanie:  schon  von  Aussen  und 
inwendig  der   Wurm. 

Belo  es  la  castSgno,  Dediu  es  la  magagno.  (Lgd.) 
Schon  ist  die  Kastanie,  drinnen  ist  der  Wurm. 

La  fenno  es  coiimo  la  castagno,  Belo  deforo, 
dedineslamagagno.  (Lgd.)  S.La  hemneu. s.w. 

La  fremo  et  la  castagno ,  Defouero  bello,  diutre 
la  magagno.  (nprv.)  Die  Frau  und  die  Ka- 
stanie, von  Aussen  schon,  inwendig  derWurm. 


Nose,  fiUo  et  castagno,  Sa  ran  bo  eniebe  la 
magagno.  (nprv.)  Nusa,  Mddchen  und  Ka- 
stanie, das  Alles  hirgt  den   Wurm. 

Bella  in  vista,  Dentro   trista.     Schon  von  An-    It. 
sehn ,  inwendig  schlecht. 

0  (juanti  ban  bel  colore,  chc  dentro  son  mac- 
chiati!  O  wie  viele  haben  schone  Farbe, 
die  inwendig  fleckig  aind! 

A  donna  ^  cumme  a  castagna:    E  bella  difora  mi. 
e     dentru     ha     la    niagagna.    (crs.)     S.    La 
hemne  u.  s.  w. 

Gli'i  di  pom  che  paren  san   E  de   denter  g'an  ni. 
el  can.    (1.    m.)     Es  gibt  Apfel,   die  gesund 
scheinen  und  inwendig  haben  aie  den  Tl'«r7u. 

La  vita  de  certi  6m  1'^  come  on  pom,  B61  de 
fiha  e  de  denter  g'a  el  cagnon.  (1.  m.)  Daa 
Leben  geicisacr  Menachen  ist  wie  ein  Apfel: 
achon  von  Auasen,  und  inioendig  hat  er  den 
Wurm. 

Tanti  rob  in  come  la  castagna:  B^la  de  fbra 
e  denter  la  magagna.  (1.  m.)  Viele  Dinge 
aind  wie  die  Kastanie:  achon  von  Aussen 
nnd  inwendig  der   Wurm. 

1  donn  sa  paragonen  ai  castagn:  Bele  de  fora, 
denter  gh'  h  i  magagn.  (1.  m.)  Die  Frauen 
sind  den  Kastanien  zu  vergleichen:  achon 
mn  Auaaen,  inwendig  ist  der  Wurm. 

X  V  h  un  pom  reus  per  d'  fora,  ma  drenta  a 
1'  a  el  gianin.  (piem.)  Ea  iat  ein  Eoaen- 
apfel  von  Aussen,  aber  inicendig  hat  er  den 
Wurm. 

La  castagna  d'  fora  a  1'  ^  bela  e  drenta  a  I'a 
la  magagna.  (piem.)  Die  Kastanie  ist  von 
Aussen  schon  und  inwendig  hat  sie  den  Wurm. 

La  dona  xe  come  la  castagna,  De  fora  bela  e 
drento  la  magagna.  (v.)     S-  La  hemne  u.  a.  w. 

La  fimmena   k>    comu  la  castagna:    Liscia    de  si. 
fore  e  de  intra  mafagna.  (ap.  L.)     Die  Frau 
ist  loie  die  Kastanie:  glatt  von   Aussen  und 
von  Innen  faul. 

La  femmena  h  comme  la  castagna;  bella  de 
fore  e  dinto  la  magagna.  (npl.)  S.  La 
hemne  u.  s.  w. 

Bedda  di  fora  e  fi'adicia  d'  intra,  (s.)  Schon 
von  Aussen  und  faul  von  Innen. 

Sa  fcmina  est  que  i  sa  mela,  fora  bella  et 
iutro  puncta.  (sa.)  Die  Frau  ist  icie  der 
Apfel,  aussen  schon  und  inwendig  wurmstichig . 


108.    AT    etende    wast    de    appetijt.  (dt.) 
Beim  Essen  wdchat  der  Appetit. 

Eten  is  een  goed  begin:  Het  eeue  beetje  brengt  dt. 
het  andere  in.    Essen  ist  ein  gufer  Anfang: 
das  eine  Bisschen  hilft  dem  andern  hinein. 


Appetit  lOS. 


—    53    — 


110  Arbeiter. 


en.  One  shoulder  of  mutton   draws   down    another. 
Eine  Hammelkeule  zieht  eine  andere  nach  sich. 


da.  Appetiteu   komnier   ved   Maden.     Der   Appetit 

kommt  viit  dein  Essen. 

Bid  byder  anden,  og  Drik  ligesaa.  (EinJ  Bis- 

sen  ladet  den  andern  ein  und  Trunk  ebenso. 

Bijdh  biwdher  andhen  indh.  (ada.)     (EinJ  Bis- 

sen  ladet  den  andern  ein. 

is.  Einn  bitiun  gjorir  annann  lystugan.     Ein  Bis- 

sen  macht  den  andern  liistern. 
SW.  Betha  binder  betha.     Bissen  ladet  Bissen  ein. 
Biti  biwdher  se  annan  in.  (asw.)  S.  Bijdh  u.  s.  w. 


It.  Segma    comessatum,     reliquo    parat    oris    hia- 

tum.   (mlt.) 
fz.  L'appetit    (Appetit)    vient   en   mangeant.     Der 

Appetit  kommt  heim  Essen.  [tit  u.  s.  w. 
nf.  L'appetit  vint  tot  magnant.  (w.)  S.  L'appd- 
sf.  Ta  minya  et  ta  gratta  Nou  cau  pas   que  cou- 

mensa.  (Brn.)    Beim  Essen  und  Kratzen  viuss 

man  nur  anfanc/en. 
En  manjant  Tapetit  ven.   (nprv.)     Beim  Essen 

kommt  der  Appetit. 
it.  L'  appitittu  vene  manghiandu.  (mi.  crs.  s)    S. 

L'appetit  u.  s.  w. 
mi.  A  manghia  e  a   grattA,  Tuttu   st/i  a   cumincia. 

(crs.   s.)     Beim   Essen    und    Kratzen    heruht 

Alles  auf  dem   x\.nfangen.  [Hunger. 

ni.  Magnando  vien  fame,  (v.)     Beim  Essen  kommt 
pt.  Comer,    e  co(;ar,    tudo    esta   em    come(jar.     S. 

A  manghia  u.  s.  lo.  [manghia  u.  s.  w. 

sp.  El  comer  y  el  rascar   todo  es  comenzar.     S.  A 


109.  Schmutzige  Arbeit,  blankes  Geld, 
pd.  Wo  stinkt,  da  klingt.  (ns.  Pr.) 


dt.  Stinkende   vellekens   Maken    klinkeude    gclde- 

kens.  (vl.)     Stinkende  Fellchen  machen  klin- 

gendes   Geldchen. 
en.  We'll  bear  wi'  the  stink  When  it  brings  in  the 

clink.      Wir  wollen  den  Stank  ertragen,  ivenn 

er  den  Klang  eintragt. 


da.  Skident      Ilaandvserk      giver     blanke     Penge. 

Schmutziges  Ilandwerk  giht  reines   Geld. 
is.  Su   hond,   sem   6hrein   er,   gjorir   feitan  mann. 

Die  Hand ,  die  umr ein  ist,  macht  feislen  Mann. 
nw.  Riiskutte  Hender  faa  reine  Pengar.  Beschmutzte 

Hdnde  kriegen  reines   Geld. 

pt.  Negro  he  o  carvooiro,  branco  he  o  sen  dinlieiro. 
Schirarz  ist  der  Kohlenhrenner ,  weiss  ist 
sein  Geld, 


110.  Dem  Arbeiter  ein  Brot,   dem  Feie- 

rer  zwei. 
D'  Pfvischer  asse  fessenj  's  Brot  und  d'  Mode-  od. 

ler  (Arbeiter)  Hide  (leiden)  Noth.  (schwei.) 
For  Arbeideren  et  Brod,  for  Lediggangeren  to.  da. 

Fiir  den  Arbeiter  ein  Brot ,  fur  den  Miissig- 

g anger  zicei. 
Celui  qui  ti-availle,  ala  paille;  celui  qui  ne  fait  fz. 

rien,  a  le  foin.     Der,  welcher  arheitet,  hat 

das   Stroh;   der,  welcher  Nichts    thut,    hat 

das  Heu. 
Qui   here   tribalhe,    Que   minye   la  palhe.   Qui  sf. 

nou  life  arre.  Que  minye  lou  he.  (Brn.)   Wer 

viel  arbeitet,  isst  das  Stroh;  wer  Nichts  thut, 

isst  das  Heu. 
Chi  fila,  ha  una  camiscia,   e   chi   non   fila,  ue  it. 

ha  due.      Wer  spinnt,  hat  ein  Hevide,  und 

wer  nicht  spinnt,  hat  ihrer  zwei. 
Chi  ch'  fila  ha  una  camisa ,   e   chi   ch'   an   fila  mi. 

n'ha  do.  (rom.)     S.   Chi  fila,  ha  u.  s.  w. 
Chi  manch  lavora,  pio  gvadagna.  (rom.)     Wer 

weniger  arbeitet,  gewinnt  mehr. 
Chi   fila,  porta    una  camicia,  e   chi   non  fila, 

ne  porta  due.   (t.)     Wer  spinnt,    tr'dgt   ein 

Hevide , und  wer  nicht  spinnt,  trdgt  ihrer  zwei. 
Chi  til6  ave  una  camisa,  e  chi  n'fil6  n'ave  d6u.  ni. 

(em.  B.)     S.   Chi  fila,  ha  u.  s.  w. 
Chi  fila  ha   una   camisa,   chi   an   fila  n'ha   do. 

(em.  P.)     S.   Chi  fila,  ha  u.  s.  w. 
Chi  fila  ha  una  camisa,  e  ch'in  fila  n'ha  d66. 

(em.  R.)     S.   Chi  fila,  ha  u.  s.  w. 
Cui  cu  file,  a  un  chiamese,   e    cui   cu  no  file, 

an  dc\  dos.  (frl.)     S.   Chi  fila,  ha  u.  s.  w. 
Chi  laiira ,  pa  e  ai ,  Chi  no  laura ,  pa  e  formal. 

(1.  b.)     Wer  arbeitet,  Brot  und  Knoblauch; 

wer  nicht  arbeitet,  Brot  und  Kdse. 
Quell    che   lavora  ha  ona   camisa,    e    d6    Ghe 

n'ha  quell'  olter,  che  lavora  n6.  (1.  m.)    Wer 

arbeitet,  hat  ein  Hemde,  und  zwei  hat  der 

Andere,  der  nicht  arbeitet. 
Chi  fa  tant,  ghe  manca  el  pan,   chi   fa  p6ch, 

ghe  n'i  anca  trip.    (1.  m.)     Wer  viel  thut, 

dem  mangelt  das  Brot;  wer  wenig  thut,  der 

hat  sogar  zu  viel. 
Chi  fa  mal,  guadagna  on  car  de  sal,  chi  fa  ben, 

guadagna    on    car    de    fen.    (1.    m.)      Wei''s 

schlecht  macht,    erwirbt    einen    Wagen    mit 

Salz,  wer'' s  gut  macht ,  erwirbt  einen  Wagen 

mit  Heu. 
Chi  laoa  mangia  un  ancioa,  e  chi   no  laoa  ue 

mangia  duo.   '^lig.)      Wer  arbeitet,  isst   eine 

Sardelle,  und  wer  nicht  arheitet,  isst  ihrer  zwei. 
Chi  fila  a'l  a  una  camisa,  e  chi  fila  nen  a  n'a 

doe.  (piem.)     S.   Chi  fila  ha  u.  s.  w. 


Arbeiter  110. 


54    — 


112  Arm. 


Chi  pi  a  travaja,  manch  a  n'a.  (piein.)  Wcr 
iiiehr  arbeitet ,  hat  u-eni>jer. 

Chi  fa  bin,  a  ri'a  un  quartin,  cbi  tn  iiial,  a 
n'a  un  bocjil.  (piem.j  Wer'a  ffut  macht,  hat 
ein  Seidel ,  wer'a  achlecht  macht,  hat  einen 
Krug. 

Chi  fila  ga  una  caniisa,  e  chi  no  lila  glie  n'a 
do.  (v.)     S.   Chi  fila  ha  u.  a.  ic. 

Chi  Lavora  ga  una  camisa,  e  chi  no  lavora,  glic 
ne  ga  do.  (v.  trst.)  Wer  arbeitet,  hat  ein 
Hemde,  und  wer  nicht  arbeitet,  hat  ihrer  zwei. 
si.  Cui  travagghia,  una  sardina;  cui  nun  tra- 
vagghia,  na  gaddina.  (s.)  Wer  arbeitet,  eine 
Sardelle;  wer  nicht  arbeitet,  eine  Henne. 


111.   J 0  d 0  r   Arbeiter   i  s t   » c i n e s    Tj o h n c s 
vverth. 
md.  K^ng  Arb6cht  emmusos.  (tnrli.  L.)     Keine  Ar- 
beit umaonat. 
pd.  E  jed  Arbpder   wal    seinje  Lin.  (nrh.  S.)     Ein 
jeder  Arbeiter  will  aeinen  Lohn. 


dt.  Een    arbeider   is   zijn'  luou  waardig. 

beiter  i.it  aeines  Lohnea  werfh. 
en.  The  labourer  is  worthy   of  hi.s  hire. 

beiter  ist  aeinea  Lohnea  verfh. 


Ein  Ar- 


Der  Ar- 


da.  Arbeideren  er  sin  Lfln  vrerd.     <S^.    The  u.  a.  w. 
Is.  Likar  gjorSir  skulu  f;i  li'k  laun.     Gleiche    A7-- 

beiten  aollen  gleichen  Lohn  bekommen, 
SW.  Arbetaren  jir  sin  Ion  vard.     »S'.   The  u.  a.  w. 

It.  Omnis   labor   optat   praemiuni. 

Dignus    opeivnrius   mercedc. 
fz.  A    toute    peine    est    du    salaire.      Jeder    Miihe 
gebUhrt  Lohn.  [wartet  Lohn. 

it.  Ogni   fatica    aspetta  premio.     Jede   Miihe  er- 
mi.  Ogni   travagliu   vole    premiu.    (crs.)     Jede  Ar- 
beit verlangt  Lohn. 
Ogni  pena   vole   ii   so  premiu    (salariu).     (crs.) 

Jede  Miihe  verlangt  ihren  Lohn  (Sold). 
Ogni  fadiga  merita  premi.  (rom.)     Jede   Miihe 

verdient  Lohn. 

Lavor  fatt   quatren    aspetta.    (rom.)     Gethane 

Arbeit  erwartet   Geld.  \lanyt  Lohn. 

Ogni  fatica  vuol  premio.  (t.)     Jede  Miihe  ver- 

Lavoro  fatto  deuari  aspetta.  (t.)  S.  Lavor  u.  a.  w. 

ni.  Ogn'  fadiga   merita   premi.    (em.   B.)     S.    Ogni 

fadiga  u.  a.  w.  [fadiga   ti.  a.  to. 

Ogni   fadiga  merita  prfemi.   (em.  P.)     8.   Ogni 

Merita  recompensa    ogni    fadiga.    (1.   m.)     Be- 

lohnung  verdient  jede  Miihe. 
Quand  t'ee  faa  el  lavora,  speccia  danee.  (1.  m.) 
Wenn  du  die   Arbeit  gethan   haat ,    erwarfe 
Geld. 


Roba  fata  bozzi  .-ispeta.  (v.)     S.  Lavor  u.  a.  v\ 
Ogni  fadiga  nx-rita    priinio.    (v.   trst.)     fi.   Ogni 

fadiga  u.  a.  w. 
Scrviziu    fattu    mircidi    spetta.    (s.)     Gethaner  Si. 

Dienat  erwartet  Dank.  [u.  a.  w. 

Faina  facta  dinari  expectat.  (sa.  L.)     S.  Lavor 
Sa  zorouada  a  quie  la   meritat.   (sa.  \i.)     Der 

Tafjealohn  dem,  loelcher  ihii  verdient. 
Ad  s'hominc  qui  trabagliat  meritat  sa  zoronada. 

(sa.  L,)     Der ,  irelcher  arbeitet ,  verdient  den 

Tagealohn. 
Obra  feita  dinheiro  espera.     S.  Lavor  u.  a.  w.  pi. 
Obra  hecha  dinero  espera.     .S'.  Lavor  u.  a.  w.      sp. 


112.  Arme  Leutc  kennt  Nleniaud. 
Die  Armen  kennt  Nicmand.   (bair.) 


od. 


j  Arme     lioden     zijn     zouder    vrienden.      ..Irme  dt. 

I       Leute  aind  ohne  Ereunde. 

'  Arme  lieden  hcbben  nergens  neven  en  nichten. 

Arme  Leute  haben  nirgenda  Neffcn  und  Nichlen. 
Poor  folks   friends  soon   misken    them,    (scho.)  eu. 

Armer   Leute   Freunde    horen    bald  auf  aie 

ZH  kcnnen. 


Fattige  Folk  kjender  Ingen.  dil. 

Fattig  Mand  har  faa  Kyndinger.    Armer  Mann 

hat    wenig  Bekannte. 
Fair  em  frsendur  bins    snauda.      Wenige   aind    is. 

die  Freunde  des  DUrftigen. 
Hvor    ekki     hefir    rikd6m,     hefir    ekki    brsedr. 

Wer  nicht  Beichthum  hat,  hat  nicht  Briider. 
Fatig  Manns    Viner    er    faae.     Armen    Manna  nw. 

Freunde  aind  wenige. 
Fattig  man  ar  kiind  af  fa.     Armer  Mann  wird  SW. 

von  Wenigen  gekannt.  \u.  a.  w. 

Fattigh  man  haar  faa  kianda.     -S'.  Fattig  Mand 


Mendico  ne  parentes  quidem  amici  sunt.  It, 

Inopi  nuUus  amicus. 

Pauvres  gens  n'ont  guere  d'amis.     Arme  Leute  fz. 

haben  keine  Freunde. 
Povre  home  n'ad  nul  amy.  (afz.)     Armer  Mann 

hat  keinen  Freund. 
Ki  n'a  point  d'argent  il    n'a    nul    ami.    (afz.) 

Wer  kein  Geld  hat,  hat  keinen  Frevmd. 
La  praube  yen  Amic  ni  paren.  (Bm.)     Die  ar-  sf. 

men    Leute    (habenj    loeder    Freund,   noch 

Verivandfen. 
Pranbes  gens  nou  an   goay   amyqs   ny  parens. 

(Gsc.)     Arme   Leute    haben  weder  Freunde, 

noch    Venvandfe. 
Pauretat   es   ladrarie,    cadun    la  fuge.   (nprv.) 

Armuth  iat  Auaaatz:  Jeder  flieht  aie. 


Arm  112. 


—     55 


113  Arm. 


it.  Poverta   uon    ha,    parenti.     Armuth    hat    keine 

Verwandfe. 
Chi  e  povero,  non  ha  amici,  ne  paienti.    Wer 

arm  ist,  hat  weder  Freunde  noch  Verwandte. 
Chi  ^  povero,  ogniin  lo   fugge.      Wer  arm,  ist, 

den  flieht  Jeder. 
tni.  Dove  non  fe  roba,  auehe  i  cani  se  ne  vanno.    (t.) 

Wo   kein    Gut   ist,    gehen  selbst   die    Tlimde 

von  dannen, 
ui.  Chi  e  p6ver  e  malvist.  (em.  P.)      Wer  arm  ist, 

icird  ungern  gesehen. 
si.    Poca  farina    fa   poco  pane :   e  pochi  denari   fa 

poehi  amici.  (npl.)      Wenig   Mehl  gibt  uenig 

Brod  und  wenig  Geld  macht  ivenig  Freunde. 
Lu    poviru    cli    tutti    e    disprezzatn.    (.s.)     Der 

Arme  wird  von  Allen  verachtet. 
Su   povera   mancu   sos   parentes   tenet   amigos. 

(sa.)     Der  Arme  hat  nicht  einmal  die   Ver- 

ivandten  zu  Freunden. 
llUt  Tremontana   no   ih   abrich,    Nil   home   pobre  ih, 

amich.  (val.)     Nordtcind  hat  keinen  Schutz- 

ort,  armer  Mann  hat  keinen  Freund. 
pt.  Quem   pobreza  tern,   dos  parentes  he   desdem. 

Wer  Armuth   leidef,  ist  von  den   Verwand- 

ten  verachtet. 
sp.  No  hay  amigo,  ni  hermano,  Si   no  hay  dinero 

de  mano.     Es  gibt  nicht  Frennd,  noch  Bru- 

der,  wenn'a  nicht  Geld  in  der  Hand  gibt. 
Quien  pobreza  tien,   de   sus   deudos  es  desden 

y  el  rico  sin  serlo  de  todos   es  dendo.     Wer 

Armuth  leidet,   ist  von   seinen    Verwandten 

verachtet,    und   der   Reiche   ist,    ohne  es  zu 

sein,  Alter   Vericandter. 


11.3.  Es  verdirbt  viel  Weisheit  in  eines 
armen  Mannes  Tasche. 

In  armer  Leute  Mund   verdirbt   viol   Weisheit. 

Armer  Leute  Reden  gilt  nicht. 

Armer  Lei^te  Witz  gilt  nicht,  Wasserkrug  ist 
nicht  king. 

Armnot  verderbet  witzc  vU.   (ad.) 

In  armen  mannes  munde  ertrinket  witze  vil.  (ad.) 

In  aremmannes  herze  verdirbet  wisheit  vil.  (ad.) 
od.  Es  verdirbt  viel  Witz  in  eines  armen  Mannes 
Bentel.  (schwb.) 

Es  verdirbt  mancher  giiter  Rath  in  eines  ar- 
men Mannes  Tasche.  (schwei.) 

Es  geht  viel  Weisheit  in  eines  armen  Mannes 
Bauch  verloren.  (schwei.) 


«ltt  Der  en  is  ghien  dinck  meerder  verloren,  dan 
een  arm  mans  wysheit.  (ah.)  Es  ist  kein 
Ding  mehr  verloren,  denn  eines  armen 
Mannes  Weisheit. 


In  eens  arms  mans  hooft  blyft  vele  wysheyts 
versmoort.  (avl.)  In  eines  armen  Mannes 
Ilaupt  ivird  viel  Weisheit  erstickt. 

The    poor    man's    wisdom    is    as    useless   as    a  en. 
palace  in  a   wilderness.     Des  armen  Mannes 
Weisheit  ist  so  nutzlos,  wie  ein  Pulast  in  der 
Wildniss. 

Wood  in  a  wilderness,  moss  on  a  mountain, 
and  wit  in  a  poor  man's  pow,  are  little 
thought  o'.  (scho.)  Holz  in  einer  Wildniss, 
Moos  auf  einem  Berge  und  Witz  in  eines 
armen  Mannes  Kopf  werden  wenig  geschatzt. 


fjo  hinn  fatteki  tali  hyggiliga,  vill  paS  enginn  is. 

hcyra.      Wenn  der  Arme  verstandig  spricht, 

will  es  Niemand  horen. 
Fiitaeks  manns  tal  virSist  sera  krakugal.     Bes 

armen    Mannes    Eede    wird    geschatzt    wie 

Kriihengeschrei. 
Fatigmanns  Visdom  (Raad)  er  litet  vyrd  (lydd.)  nw, 

Armen  Mannes  Weisheit  (Bath)  ivird  wenig 

geioiirdigt   (befolgtj. 
Fattig  mans  rad    far   .sallan   njigot   galla.     Ar-  sw. 

men  Mannes  Rath  icird  selten  etioas  gelten. 
Dhen  rijkes  Ord  ar  Salomons  snack,  Dhen  ar- 

mas  taal  far  ingen  tack.     Des  Reichen  Wort 

ist  Salomo's  Beredsamkeit ,  des  Armen  Reden 

erhdlt  keinen  Dank. 

Dum  divis  loquitur,  verbum  Salomonis  habetur:  It. 
Dum  paviper    loquitur,     tunc    barbarus    esse 
videtur.  (mlt.) 

Rien  ne  vault  grand  cueur  en  pouvre  pance.  (afz.)  fe, 
Nichts  gilt  grosses  Herz  in  armem  Leibe. 

L'y  sera  tant  aouzi ,  q'uu  paotir'  ome  aou  coun-  sf. 
ceou.  (Lgd.)     Er  wird  so   angehbrt  werden, 
icie  ein  armer  Mann  im  Rath. 

L'y  sara  tant  auzit  qu'un  paur'  home  au  con- 
seou.  (nprv.)     S.  L'y  sera  u.  s.  w. 

Sacco  rotto  non  tien   miglio,   Pover   uom   non  it. 
va  a  consiglio.     Zerrissener  Sack  halt  keine 
Hirse,   armer  Mann  geht  nicht  in  den  Rath. 

Per  ben  parlare  e  assai  sapere ,  Non  sei  stimato  mi. 
senza    I'avere.     (t.)      Sprichst   du    auch   gut 
und  xceisst  du  auch  viel,  du  wirst  doch  nicht 
geachtet;  xoenn  du  Nichts   hast. 

Saco  sbuso  no  tien  megio,  Povar'  omo  no  va  ni. 
a  consegio:  Se'l  parla  ben,  nol  vien  inteso, 
Se'l  parla  mal,  el  vien  ripreso.  (v.)  Zerris- 
sener Sack  halt  keine  Hirse,  armer  Mann 
geht  nicht  in  den  Rath:  spricht  er  gut,  wird 
er  nicht  gehort,  spricht  er  schlecht,  wird 
er  getadelt. 

Cui  nun  avi  dinari,  nun   po   essiri  'ntisu.    (s.)    si. 
Wer  kein  Geld  hat ,  kann  nicht  gehort  werden. 


Armuth  114. 


—    be- 


ns Art. 


114.  Armuth  ist  keine  Silnde. 

md.  Arem  as  Kt^ng  Schaii.  (mrh.  L.)     Ai'm  ist  keine 

Schande.  [(schwei.) 

Od.  Arrrmth    ist    keine    Schande   (scliandet    nicht). 

pd.  Jrlij  IJormed  asz  nichen  Schant.  (nrh.  S.)  E/t7'- 

liche  Armuth  ist  keine    Schande. 


dt.  Arm  te  zijn   is  geene    zoude    (schande).     Ann 
zu  sein  ist  keine  Siinde  (Schande). 

en.  Poverty   is    no   sin. 

Poortith's   pain,  but  nae  disgrace,  (scho.)     Ar- 
viUih  ist  Pein,  aber  keine  Schande. 

dii.  Fattigdom  er  ingen  Skani.     Armuth  ist    keine 

Schande.  [Fehler. 

Fattigdom    er   ingen  Lyde.     Armuth    ist    kein 


Od. 


CW.  Povertad  non  a  is  viltad.    (Id.    U.-E.)     Armuth 
ist  nicht  Schande. 
Pauc  cun  llannr  ei  n'gina  Zanur.   (obi.)      ]Vc- 
niff  mit  Elircn  ist  keine  Schande. 
fz.  Pau\Tet6  nV'st  pas  vice. 

nf.  Povei'te  ch'  n'est  pau  viche,  Comme  fien  d'  kien 
i  n'est  pau  pain  d'epiche.  (pic.)     Armuth  ist 
nicht  Siinde ,  toie  Hundsdreck  nicht  P/effer- 
kuchen  ist. 
Pauvrite  n'est  nin  vice,   (w.) 
it.  Povert;V  non  e  vizio. 

mi.  A  puvcrta  unn   fe  bergogna   quand'   e   onorata. 
(crs.    8.)      Die    Armuth    ist    keine    Schande, 
vienn  sie  ehrhar  ist. 
ni.  La  poverta  a  1'  e   nen  vissi.   (piem.)     Die  Ar- 
muth ist  keine  Siinde.  [tad  u.    ?.  w. 
si.  Poveresa  non   est   \'ilesa.    (sa.    L.)      S.  Pover- 
lin.  La  pobresa  no  es  vilesa.  (neat.)     Die  Armuth 
ist  nicht  Schande.  [u.  s.  w. 
pt.  A  pobreza  nao  he  vergonha.     S.  La  pohresa 
Quem   diz   que  a  pobreza   he   vileza,   nao  tem 
siso  na  cabe(;a.     Wer  sagt,  dass  die  Armuth 
Schande  sei,  hat  kein  Gehirn  im  Kopfe. 
sp.  Pobreza  no  es  vileza.     S.  Povertad  u.  s.  lo. 
Pobreza   no    es    vileza,    si    no    incouveniencia. 
Armnth  ist  nicht   Schande,  aber    Vbelstand. 


Oort  lefit  niiet  fan  Oort.  (frk.  H.  S.)  md. 

Di  Katz-  I8ftt  's  Maus-n  nit.  (frk.  M.)     S.  Die 

Katze  u.  s.  w. 
I  Aard  lett  uich  von  Aard.  (Hrz.) 
Die    Atzel    (ElsterJ    lasst     das   Hiipfen    nicht. 

(hss.  N.)  [(schls.) 

OdeKrohefTTroAe^last  s  Huppen  (HiipfenJ  nich. 
Di    Katz  lasst   d's   Muisen    net.    (thr.    II.)      S. 

Die  Katze  u.  s.  w. 
Art  von  Art  lasst  nicht.   (bair.) 
Alles  hat  seine  Art,  Wie  der  Bock  seinen  Rart. 

(schwb.  W.) 
Die  Kriihe  lasst  ihr  Hiipfen  nicht.  (schwei.) 
Die  Ayelestcr  lest  von  jrem   Hupfen   nit.    (tir.) 

S.  Die  Elster  u.  a.  w. 
Uort  fun  Uort,  nichen  Gis  one  Buort.  (urh.  S.)  pd 

Art  von  Art,  keine  Geiss  ohne  Bart. 
Aoii;  Ictt  von  Aort  nich.  (ns.  A.) 
Dc  Katte  lett  dat  Mnsn  nich.  (ns.   15.)     S.  Die 

Katze  M.  s.  w. 
Ard  let  nich  von  Ard,  de  Katte  let  dat  Mvlsen 

nich.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)     Art  lasst  nicht  von 

Art,  die  Katze  liisst  das  Mausen  nicht. 
Art    lett    vun    Art    nig,    De    Katt   de  lett  dat 

Musent  nig.  (ns.  hist.)  S.  Ard  u.  s.  w. 
Art  Lett  nig  viin  Bart.    (ns.  hist.)     Art    lasst 

nicht  vom  Bart. 
Aart  lett  nich  von  Aart.   (us.   M.-Str.) 
De  Katt  lett  dat  Musen  neet.  (ns.  ofs.)     S.  Die 

Katze  u.  s.  w. 
Art    latt    van    Art    uitt:    de    Bock    well    utem 

Garen  nitt.  (wstf.  Mrk.)     Art  lasst  von  Art 

nicht :  der  Bock  will  aus  dem  Garten  nicht. 
De  Ehster  l8tt  vam  Hoppen  nit.  (wstf.  SI.)  S. 

Die  Elster  ti.  s.  w. 


115.  Art  lasst  nicht  von  Art. 

Art  lasst  nicht  von  Art,  Der  Bock  nicht  seinen 

Bart,  Der  Speck  nicht  von  der  Schwart. 
Der  Fuchs   lasst  nicht   von   der   Art,  Aiich  in 

der  Galgenfahrt. 
Der  Fuchs  liisst  seine  Tiicke  nicht. 
Die  Katze  lasst  das  Mausen  nicht. 
Die  Elster  lasst  ihr  Hupfen  nicht. 
Art  lesst  von  Art   nicht,   die   Katze  lesst  ires 

mausens  nicht.  (ad.) 
Die  Krah  lesset  ires  huppfens  nicht.   (ad.) 


Aarde  wil  van  aarde  niet,  't  Spek  wil  van  dt. 
den  zwaarde  niet,  (Onkruid  uit  den  gaarde 
niet)  (De  kat  wil  iiit  den  gaarde  niet,  Eu 
zij  laat  haar  muizen  niet).  Art  will  von 
Art  nicht,  der  Speck  will  von  der  Schwarte 
nicht,  (Unkraut  aus  dem  Garten  nicht)  (Die 
Katz'  will  aus  dem  Garten  nicht,  wnd  sie 
lasst  ihr  Mausen  nicht). 

De  eerste  aard  Blijft  bij  het  paard.     Die  erste 
Art  bleibt  bei  dem  Pferd. 

Die  aexter  kan  haer  huppen  niet  laten.   (ah.) 
Die  Elster  kann  ihr  Hiipfen  nicht  lassen. 

De  ekster  kan  haer  huppelen   niet   laten.    (vl.) 
S.  Die  aexter  u.  s.  w. 


Art  vil  ei  af  Art.     Art  will  nicht  von  Art.       da. 
Art  Ifetr  ei  af  e31i  si'nu.     Art  liisst  nicht  von  is. 

ihrer   Natur.  [seinem  Geschlecht. 

Hvorjum  bregSr  i  sina  sett.     Jeder  ist  gleich 


Art  115. 


—    57    — 


117  Arzt. 


Sjaldan    bregir    maSur    vir  £Ett.    (fser.)     Seltm 
schVdgt  der  Mann  aus  dem  Geschlecht. 
sw.  Art  fOljer  art.     Art  folgt  Art.  \hei  Art. 

Art    blijr    giarna    wedh    art.     Art    hleiht    gem 

l"z.  Le   rcnard    ne    qiiitte    point    ses    ruses.      Der 

Fuchs  Idsst  seine  Schliche  nicht. 

Bon   chien    chasse    (Bons    chiens   chassent)   de 

race.     Outer  Hand  jagt  (Gute  Eunde  jagen) 

von  Natur. 

sf.   Per    naturo    casso    chin,    (nprv.)     Von    Natur 

jagt  der  Hand. 
pt.  Dc  casta  Ihe  vera  ao   galgo   ter   o   ral)0  longo. 
Von  der  Race  kommt  es,  dass  der  Windhund 
den  Schwanz  lang  hat. 
sp.Dc  casta  le  viene   al  galgo,   de   tener   el   rabo 
largo.     S.  De  casta  Ihe  u.  s.  w. 
De  cista  le  viene   al  galgo   el  ser    rabilargo. 
Von  der  Race  kommt  es ,   dass   der    Wind- 
hund langschwdnzig  ist. 
El  can  de  buena  raza  si  hoy  no  caza,  ma  r.  ana 
caza.     Der  Uund  von  guter  Race,  jagt  er 
nicht  heute,  jagt  er  raorgen. 


llfi.  .Tungor  Arzt,  huckrige  r  Kirchhof. 

Ein  junger  Medicus,  ein  neuer  Kirchhof. 

Ein  jiinger  Arzt  muss  drei  Kirchhofc  haben. 
ind.  Neuer  Arzt,  neuer  Kirchhof.  (mrh.  E.) 
od.Ein  junger  Arzt,  ein  neuer  Gottesacker.  (bair.) 

Ein   neuer  Arzt  braucht  einen   neueu   Gottes- 
acker.  (bair.) 

Ein  neuer  Doktor,  ein  neuer  Friedhof.  (schwei.) 

En  neue  Dokter,  en  ueue  TodtegrJiber.  (schwei.) 

dt.  Een  nieuw  theologant  meet  eene  nieuwe  hcl 
hebben,  en  een  nicuw  medicijnmecster  cen 
uieuw  kerkhof.  Ein  neuer  Theologe  muss 
eine  neue  Halle  haben  and  ein  neuer  Arzt 
einen  neuen  Kirchhof. 

tUi.  Ny  Efegc  —  ny  Kirkcgaard.     S.  Neuer  u.  s.  w. 
SW.  Ny  laklre  -  ny  kj^rkogard.     S.  Neuer  u.  s.  w. 

fz.  Ees  jeuut's  medccins  font  les  cimetieres  bossus. 
Die  jungen  Aerzte   machen    die   Kirckhofe 

bucklig. 
De  jeune  mddecin  cimetiere   bossu.      Von  jun- 

(/em  Arzt  hockriger  Kirchhof. 
De  jeune  avocat,  heritage  perdu,   De  nouvcau 
medecin,  cinietiire  bossu.      Von  jungem  Ad- 
vokaten   verlorene    Erhschaft,    von   jungem 
Arzt  hockriger  Kirchhof. 
sf.  Lous   jhouines    medecis    fan    lous    cementeris 
boussus.  (Lgd.)     S.  Les  jeunes  u.  s.  w.  ^ 
De  jhouin'  avouca,  eritajhe  perdu;  De  jhouine 


medeci    cementeri    boussu.     (T^gd.)      S.    De 

jeune  avocat  u.  s.  w. 
De  joui'ne  Avoucat,  heritagi  pardut,  et  de  nou- 

veou  Mege ,  cimeteri  boussut.  (nprv.)     *S^.  De 

jeune  avocat  u.  s.  lo. 
Medico  giovine  fa  la  gobba  al  cimitero.  (mi.  t.)   it. 

Junger  Arzt  macht  den  Kirchhof  hucklig. 
Dotur  zoen  fa   la   g6ba   al  simitere.  (1.  b.)     S.  ni. 

Medico  u.  s.  w. 
El   medico   zovene  fa   la  goba    al    sagra.     (v.) 

S.  Medico  u.  s.  w. 

117.     Weichlicher     Arzt     macht     faule 

Wunden. 
Weichlich'e  Aerzte  machen  faule  Wunden. 
Gelinder  Arzt  macht  faulen   Schaden, 
Gelinder    Arzt    bei     faiilem     Schaden     macht 

Uebel  arger. 
Weike  Feldschor,  fule  Wnnnen.  (ns.ha.G.u.G.)  pd. 

Weichlicher  Feldscheerer ,  faule    Wunden. 
Sachte     Balbeers    geven     stinkerge      Wunden. 
(ns.  ofs.)     Linde    Barhiere   gehen    stinkende 

Wunden.  

Zachto    mecstcrs    maken    stinkende    wonden.    dt. 

Linde  Aerzte  machen  stinkende  Wunden. 
Zachte  handcn  maken  stinkende  wonden.  Linde 

Hande  machen  stinkende  Wunden. 
The  tender  surgeon  makes  a  foul  wound.     Der  eil. 

weichliche  Chirurg  macht  eine  faule  Wunde. 
Sefte  hannen  meitze  stionckende  wounen.   (afs.)  fs. 

S.  Zachte  handen  u.  s.  w. 
Linr  (Ragr)  bartskeri  gjorir   fuin   sar.     Linder  is. 
(Feigherziger)     Bartscheerer     macht    faule 
Wunden. 
Linur   l«knir    gj5rir    fi'un    sar.     Linder    Arzt 

macht  faule  Wunden. 
Biota   Bardskararc    giSra  rutna   saar.      Weich-  SW. 

liche  Bartscheerer  machen  faule  Wunden. 
Saepe  solet  medici  pietate  putrescere  vulnus.    It. 
15on    mire    fait     plaie    puante.       Qutmiithiger  tz. 

Arzt  macht  stinkende  Wunde. 
Main  de  medecin  trop  pitcux  Rend  le  mal  sou- 
vent  trop  chancreux.     AUzumitleidigen  Arz- 
tes  Hand  macht  die  Wunde  oft  hrandig. 
Barbe  pietadous  que  rend  la  plague  bermiouse.  sf. 
(Brn.)      Barmherziger     Chirurg    macht    die 
Wunde  faulig. 
Lou  barbie  pietadous  fai  la  plSgo  vermenouzo. 

(Lgd.)     S.   The  tender  u.  s.   v\ 
Medico  pietoso  fa  la  piaga  verminosa.     Barm- 
herziger Arzt  macht  die  Wunde  faulig. 
Man  de  medico  pietoso  fa  la  piaga  verminosa 

S.  Main  de  u.  s.  w. 

8 


it. 


Arzt  117. 


—    58    — 


121  Aufgehen. 


mj.  E  tnedich  pictBs  fa  la  pi^ga  varminosa.    (roin.) 

S.  medico  u.  9.   w. 
II  medico  pirtoso    fa  la    piaga  pnzzolente.     (t.) 

Der    barmherzige     Arzt    luacht    die    Wunde 

utinkend. 
ni.  Al     medgh     pietos    rend     la    piaga     incurabil. 

(em.  B.)      Der  harmherzif/e  Arzt  macht  die 

Wunde  unheilhur. 
si.   Medicu    pietnsu    fa    la    ihiaja   verminnsa.    (s.) 

S.  Medico  u.  s,  w. 
liil.  Barber    piad6s    encaugrcua    la    piaga.    (val.) 

Barviherziger     Chirurg    macht    die    Wunde 

brand  if/. 
pt.  Qnaiido  o  jnedico  lie  piedoso,  he  o  doente  pe- 

rigoso.      WenJi  der  Arzt    barmherzv/  ist,    ist 

der  Schaden  yefiihrlich. 


118.    In    a n d em    L a n d e n   i s s t   man   a  u 0 h 

Brot. 
Anderwjirts  ist  anch  gnt  Brot  esson. 
G'rade    wie  bei    nns    zn    Kami    lliingt  man  die 

VViir.<*t  anch  an  die  Wand. 
Andcre  Tjcnte  koclien  anch  mit  Wa.s-ser  (haben 

anch  llJinde).  [zer.  (bair.) 

od.  Bei  ench  gilt  lialt  der  Batzen  audi  vier  Kreu- 

Ander.swo  ist  audi  gut  Brut  essen  (wenn  man'M 

hat),     (bair.  I..) 
An  andren  Orten  i.st  auguet  Brod  essen.  (schwei.) 
pil.  Annawag'n   wat  ok   Brot  backt.   (ns.  A.)     .hi- 

dcrwUrts  wird  anch  Brot  gebacken. 
Annerwegen    ward    ok    Brod    bakkt.     (ns.    B.) 

<S'.  Annaicdg'n  u.  s.  w. 
Hindern     Barge     werd    j'lk     Kanki.n    ebacken. 

{na.  ha.  G.  n.  G.)     Ifinfrr   dem  Bergc  vnrd 

auch  Kuchen  gebacken. 
Annerwegen   werd   ak   Brod   ebacken.    (ns.   lia. 

G.  u.  G.)     S.  Annawdghi  n.  s.  xc. 
Da  wart  ok  mit  Water  kakt.  (ns.  M.-Str.)  Da 

vird  auch  mit   Wasser  gekncht. 
Da  holt  (le  Daler  ok  adit  nii  viirtig  Schilling. 

(ns.  M.-Sjtr.)     Da  gilt  der  Thaler  auch  acht- 

undvierzig  Schilling. 
t'  Ward  ook  annerwarts  Brod  backt.      (ns.  U.) 

Es  wird  auch  anderwurts  Brot  gebacken. 
Dar  word  annerwegen  ook  Bmd  backt.  (ns.  ofs,) 

Da  n-ird  anderwarfs  auch  Brot  gebacken. 
AnnertwiiigenwartaukBraoud  backen.  (^wstf.  A.) 

S.  Annawdg^n  a.  s.  lo. 

<lt.  Men  bakt  bij   een  ander   zulk   goed    brood    als 

liier.     Man  backt  bei  Andern  so  gutes  Brot 

wie  hier. 

Men  bakt  hier  zoo  goed  brood  als  in  Frankrijk. 

Man  backt  hier  sogutes  Brot  wie  in  Frankreich . 


119.  Kriimchen  sind  auoh   Brot. 

Kromkens  sund  ook  Brod.    (ns.  hist.)  pd. 

Kniinen  sind  ok  Brod.   (ns.    hist.  A.) 
Knlhmkens  siiud  ook  Brood,  (ns.  Hmb.) 
Kromkes    maken    Brod,    (ns.   ofs.)      Kriimchen 

machen  Brot. 
Ok    c    Beetke    oss    Brot.    (ns.    Pr.)     Aurh    ein 

Bisuchen  ist  Brot. 
Kruimeltjes  is  ook   brood.  dt. 

Kraamlangh    as    uk    Bruad.    (F.)       Gekriimel  fg. 

ist  auch   Brot. 
Knime  san  ock  Briijd.  (M.) 

K rummer  ere  og  (ogsaa)   Bred.  dft. 

Smuler  ere  ogsaa  Brod,  Bracken  aind  auch  Brot. 
Siiuiac  .Sinular  er  og  Brand.     Kleine   Bracken  nw. 

sind  auch  Brot. 
Smaae    iiitar   er   ogso    Brand.     Kleine    Bisaen 

aind  auch  Brot.  [m.  a.  w. 

8ma  smnlor  a'  ocksji  briid.     S.  Smaae  Sviular  SW. 

120.  Man  fangt  auoh  wohl    den   geachei- 
ten    Fuchs. 

Wt'ilfe  tragi'ii  anch  die  w  risen  lliindlein  iii's  Holz. 
Sehlaue  Fiidise  werdeii  .•inch  gifangen.  (mrli.  E.)  md. 
Kevtn  er  fnlla  var;  han  er  daa  stnndom  veidd.  nw. 

Der    Fucha    tat     aehr    vuraichtig ;    dennoch 

wird  er  biaweilen  gefangen. 
V'are   Fnglar  er  ogso  veidde.      Voraichtige    Vti- 

gel  werden  auch  gefangen. 

Senicl   in    lat[iuiim    vulpes.  It. 

Andie    delle    volpi     si    piglia.      Auch     Fiichne  it. 

tcerden  gefangen. 
Allelic    le    civette     impaniano.    (t.)      Auch     die  mi. 

Kduzchen  laaaen  aich  fangen. 
He  ciapa  .inca  le   volp.   (I.)     Auch   die   Fiichse  ni. 

werdtn  gefangen. 
Auche  de  vorpi    se  nc  piggia.  (lig)     S.  Anche 

delle  u.  a.  w. 
Andie  le  volp  as  pia,  (piem.)     S-  Se  n.  s.  v\ 
Anche  le  volpe  se  ciapa.  (v.)     S.  Se  u.  s.  w. 
Anche  la  voipe  vecchia  resta  alia  trappola.  (npl.)  si. 

Auchder  alte  Fucha  bleibt  in  der  Falle  atecken. 
tin  mazzoiie   una   bolta   met   in   jobu.    (sa.  L.) 

Kin  Mai  fdllt  der  Fuchs  in's  Gam. 
Miiito  sabe   a   raposa,   mas   mai  sabe  quern  a  pt. 

toma.      Viel    weiss    der    Fucha,    nber    mehr 

weiaa  der,  welcher  ihn  fdngt. 
Mucho  sabe  la  zorra,  pero  mas  quien  la  toma  sp» 

Viel  weias  der  Fuchs,  aber  mehr,  loer  ihn  fdnift. 

121.  Die    aufgehende    Sonne     hat    melir 
Anbeter  als  die  untergeheude. 

Die    Morgeusonne    hat    mehr    Anbeter    ala   die 
Abendsonne. 


Aufgehen  121. 


—     59     — 


122  Aufhoren. 


Es    beteii    Mehr    der   Sonne    Aufgang    an    als 
ihreu   Unteio:ano;. 


(U. 


en. 


da. 


nw 


8\V. 


It. 
fz. 


it. 


ni. 


Men  bidt  meest  do  opgaande  zon  aan,  terwljl 
de  ondergaande  wordt  gevlockt.  Man  betel 
meistens  die  aufyehende  Sonne  an,  ivdhrend 
der  untergehenden  gejiucht  wird. 

Men  use  to  worship  the  rising  sun.  Die  Men- 
schen  pflegen  die  aufgehende  Sonne  anzubefen. 

AUe  tilbede  den  opgaacnde,  Ingen  den  ned- 
gaaende  Sol.  AUe  heten  die  auffjehende, 
Keiner  (betetj  die  ivntergehende  Sonne  an. 

Dat  ser  alle  paa  dan  stigande,  og  ingen  paa 
dan  sigande.  Es  sehen  Alle  auf  den  Stei- 
f/enden  und  Keiner  auf  den  Sinkenden. 

Den  uppgaende  solen  vordas  mer,  an  den  ned- 
gaende.  Die  aufgehende  Sonne  wird  mehr 
geehrl,  ah  die   unler/jehende. 


Plus  adoratur  sol  oriens,  quam  occidens. 

On  adore  plutot  le  soleil   levant  que    le   soleil 

couchant.      Man  betet   eher   die   auffjehende 

Sonne  an,  als  die  untergehende. 
El  sol  die  nasse,  ga  piu  adoratori  de  quel  chc 

tranionta.  (ni.   v.)     Die    Sonne,  die    aufgeht, 

hat  luehr  Anbeter,  als  die,  welche  untergeht. 
Tiiti   adora  el  sol  che  nasse  (lusej.   (v.)     Alle 

beten  tlie  aufgehende  (scheincndej  Sonne  an. 


od. 


dt. 


122.  Wenn  der  Scherz  am  Best  en  ist, 
soil  man  aufhoren. 

Wenn  das  Spiel  am  Besten  ist,  soil  man  ablasscn. 

Wenn  der  schertz  am  besten  ist,  so  sol  man 
auflfliSren.     (ad.) 

Wenn  eineni  das  Kssen  am  besten  schmeckt, 
muss  man  auflioren.  (bair.) 

Wenn  der  Spass  am  besten  ist,  soil  man  auf- 
horen.  (schwei.) 


Naar  Leegen    ser    besth,    thaa    seal    man    aflf- 

ladhe.     (ada.) 
Bezt  er  a8  htetta  hvorjum  leik,  racSaii  vel  fer.  iS, 

Ain    besten    ist's ,    jedes    Sxiiel    aufzuhoren, 

wdhrend  cs  gut  geht. 
Betst  er  at  geva  uppat  me8an  leikurin  er  liar- 

dastur.    (fser.)      Am   besten  ist's    aufzuhoren, 

wenn  das  Spiel  am  sch'drfsten  ist. 
Naar  Leiken  er  best,  skal  eiu  heist  halda  upp.  uw. 

Wenn  das    Spiel  am    besten    ist,    soil    man 

am  liebsten  aufhoren. 
Blist  halla  upp  medan  leken  ar  god.  Am  besten  8W. 

aufhoren,  wdhrend  das  Spiel  gut  ist. 


en. 


Als  het  spel  op  zijn  best  is,  moet  men  eindigen. 
Wenn  das  Spiel  am  beaten  ist,  muss  man 
endigen. 

Twerdt  goet  seheen,  als  tspel  ten  besten  is. 
(avl.)  Es  ist  gut  scheiden,  locnn  das  Spiel 
am  besten  ist. 

It  is  well  to  leave  off  playing,  when  the  play 
is  at  its  best.  Es  ist  gut  mit  Spielen  auf- 
zuhoren, tcenn  das  Spiel  am  besten  ist. 

Gie  ower  when  the  play  is  gude.  (scho.)  Hort 
auf,  xcenn  das  Spiel  gut  ist. 


da 


Naar  I>egen  er  bedst,  skal  man  liolde  op. 
Naar  Maden  smager  bedst,  skal  man  holde   op. 
S.   Wenn  einem  u-  s.  w. 


Tiudus  allubescens  incidcndus.  It. 

Dum    lusus    bonus    est,     ipsum    dimittere    fas 

est.     (mit.) 
II  faut  bien  laisser  le  jeu  quand  il  est  beau.  fz. 

Man  muss  das  Spiel  lassen,  wenn  es  schon  ist. 
Tant  que  le  jeu  est  beau  Ten  doit  lesser.  Man 

soil  auflioren,  so  lange  das  Spiel  schon  ist. 
Tant  cum    le  jeu  est  bel  I'em  le  deit  lesser. 

(afz.)     S.   Tant  que  u.  s.  w. 
Ogni  bel  giuoco  vuol  durar  poco.     Jedes  schone  it. 

Spiel  muss  kurz  w'dhren. 
A  vie  che  e  zogh  s^ja  bell,  e  bsogna  che  seja  mi, 

curt,    (rom.)      Soil    das    Spiel    schon    sein, 

muss  es  kurz  sein. 
Scherzo  lungo  non  fu  mai  buono.  (t.)     Lunger 

Scherz  war  nie  gut. 
Ogni    bel    gioco    dura    un    poco.     (t.)      Jedes 

schone  Spiel  vidhrt  kurz. 
Vn  poc  d'zug  h  po  b&ll.    (em.  B.)     Ein   rvenig    ni. 

Spiel  ist  schoner. 
El    zof'sugh    I'fe    bell    quand   I'e   curt.    (em.  P.) 

Das  Spiel  ist  schon,  tcenn  es  kurz  ist. 
L'^   b^l   el    zogh   se'l   diira   poch.    (1.   b.)     Das 

Spiel  ist  schon,  v)enn  es  kurz  wdhrt. 
El   zog  1'^  bel,    quand   Vh   ciirt.  (1.  brs.)     S. 

El  zokugh  u.  s.  w. 
Gioeugh,  per  ess   bell,   no   I'ha   de  dura  tropp. 

(1.    m.)      Um    schon    zu    sein,     darf   Spiel 

nicht  zu  lange  wdhren. 
El  gieugh  per  esse  bel  a  venta  ch'a  dura  poch. 

(piem.)     Das  Spiel  darf,  um  schon  zu  sein, 

nicht  lange  wdhren. 
Ogni  scherzo  curto  xe  belo,  A  longo  andar  el 

pol  stufar.  (v.)  Jeder  kurze  Scherz  ist  schon, 

bei     langer     Dauer    kann     er     Uberdriissig 

werden. 
A  la  burla  dexarla  f|uando  mas  agrada.    Beivi  sp. 

Scherze  aufhoren,  wenn  er  am  meisten  gefdllt. 


8» 


Aufscliieben  123. 


60     — 


125  Auge. 


123.  Aufgesohoben  ist  nicht  anfgehohen. 
pd.  Upiifjcsclioowiii  Is  nit  iiiipgi'lioowen.   (ns.  W.) 

cn.  All  is  not  lost  that  is  delayed.    Alles  tut  nicht 
vp.rlnren,  tra.f  verzogcrt  int. 


dM..  Det  er  ikke  gjlemt ,  hvad  der  er  jyemt.     Es  ist 
nirht  verf/esfien ,  wan  da  uuffjehohen  ist. 
Bedre  er  gnemt  end  glemt.     Besser  ist  aufr/e- 

hohen,  als  verr/essen. 
Tifpngre    g;|omt    er    ikke    glcmt.     Lanf/e    auff/e- 
hohen  ist  nicht  vergessen. 
is.  Betra  er  pfeymt  enn  f^leymt.     S.   Be>lrc  u.  s.  ii\ 
Undandrattr  cr   engfinn    afalattr.     Aufschuh  ist 

kein  Ahsclilap, 
Betri  er  poymt  enn  fjloymt.  Cfrer.)   S.  Berlre  ii.s.  in. 
8W.  Gcinidt  ar  icke  glomdt.     Auftjehohen    ist   nicht 
vfrfjcssen. 
Hvad   som   ar   gomdt,   iir    icke    glomdt.      Was 
aufffehnhen  ist,  ist  nicht  vergesaen. 


It.  Quod  differtnr  non  aufertiir. 
fz.  Ce  qui  eat  diff^r^   n'est  pas  perdu.      Was   anf- 

r/eschnhcn  ist,  ist  nicht  verlfren. 
nf.  C  qui  est  r'mettu,  n'est  nin  pierdn.    (w.")     S. 

Ce  qui  u.  s.  n\ 
C'qii'est   diff^rd   n'est  pas   perdu,    (w.   M.")      S. 

Ce  qui  u.  s.  v\ 
it.  Lo  allungare  non  leva  via  la  cosa.     Dns  Anf- 

schiehen  heht  die  Sache  nicht  auf. 
si.   L'acqua  cca  non  A  fatt,  neiel  sta.  f^ap.  B.)  Dcr 

Begen  ,   der  nicht  faUt ,   hleiht  am  JlimmeL 


124.  Un  d'  Aen  daref  en  nemme'  mam 
Jeleb5n  reeren.  (md.  mrli.  L.)  An  die 
Aug  en  dnrf  man  nur  init  dem  EUhngen 
rUhren. 

dt.  Een  zecr  oog  meet  met  den  cllcboog  vcrbon- 
den  worden.  Ein  hoses  Auge  muss  mil  dem 
ElUwgen  verhunden  icerden. 

en.  Yoii   should   never   touch    your    eye    but   ^^^th 
your  elbow.     Ihr   soUtet   eucr   Auge  nie  an- 
ders  als  mit  devi  Ellhogen   heriihren. 
Wipe  your  sore  eye   with   your  elbow.   Wischt 
euer  hoses  Auqe  mit  dem  Ellhogen. 


fz.  A  oeil  malade  ne   touche   que   du  coiide.     An 

krankes  Atige  komme  nur  mit  devi  Ellhogen. 

Mai  d'yeux  se  guerit  du  coude.    Augemreh.  icird 

mit  dem  Ellhogen  geheilt. 
Le    mal    de    I'oeil   11    faut    le    panser    avec   le 
coude.     Das  Augenleiden  muss  man  mit  dem 
Ellhogen  kuriren. 
•it.  Chi  vuol  tener  I'occhio  sano,   leghisl   la  mano. 


Wer  das  Auge  gesund   erhalten   irill ,   hinde 

sich  die  Hand  fest. 
Gli  occhi  s'hanno  a  toccar  con  le  goraita.   (\.)  mi. 

Die   Augen    muss    man    mit    den    EUhngen 

anriihren. 
Quando   duole    I'occhio,    ugnilo    col    calcagno. 

(t.)     Wenn  das  Auge  schmerzt,   schmier'  es 

mit  der  Ferse. 
El    mal    de    occi    se    guarisse    col    comio.  (v.)  ni. 

Das Augenleidenwird mit  demEllhogen  geheilt. 
Sos  ojos  si  toccant  cum  su  cuidu.  (sa.  L.)  Die  si. 

Augen  riihrt  man  viit  dem,  Ellhogen  un. 
li'ull  fregarlo  ab   lo  colse.    (neat.)    Das  Augt\m, 

reihe  mit  devi  EUhngen. 
O  mal  do  olho  cura-se  com  o  cotovelo.     S.  El  pt. 

mal  u.  s.    ir.  [vuolu.  s.n\ 

Qncni    quizer  olho  sac,  atesc  a  m;io.     S.    Chi 
Al  ojo  con  el  codo.  An's  Auge  mit  dem  EUhngen.  sp. 
El  ojo  limpiale  con  el  codo.     Das  Auge  rvische 

mit  dem  Ellhogen. 
El  mal  del  ojo  cura  con  el  codo.    Das  Augen- 
leiden heile  mit  dem  Ellhogen. 
Quien  quiere  el  ojo  sano,   ate.se   la    mano.     S. 

Chi  vuol  u.  s.   tc. 


12').  Auge,  Glaub'  und  Glimpf,  Leiden 
k  0  i  n  e  n  S  c  h  i  m  p  f. 

Glauben,  Auge,  Glimpf,  Leiden  keinen  Schimpf. 

Goriicht,  Glaub'  und  Angcn  Zum  Scherze 
nicht  taugen.  |(bair.) 

Die  Ehre  und  die  Augen  leiden  keinen  Scherz.  od. 

Ehr',  Glatib' und  Aug' leiden  kein  Scherz.(schwei.) 

Eine  Jnngfrau,  ein  Auge  und  der  Glaube  las- 
sen  nicht  mit  ihnen  scherzen.  (schwei.) 

Eer,   geloof  en   oog   iij<len    gcene   schei'ts.     .S.  dt. 

Ehr^  u.  s.  ro. 
The  eye  and  holy  things  can  bear  no  jesting,  eu. 

Das  Auge  und  heilige  Dinge  konnen  keinen 

iScherz  vertragen. 
Jest   not   with   the   eye   nor  religion.     Scherze 

weder  mit  dem  Auge  noch  mit  der  Beligion. 
Bourdna  wi'  my  e'e  nor  wi'  mine  honour,  (scho.) 

Scherze  weder   mit  meinem  Auge,  noch  mit 

meiner  Ehre. 

JEiXG,  Tro   og   0ie   taale   ikke   at   spoges  med.  da. 

Ehre,    Glaiihe    und   Auge    vertragen    nicht, 

dass  mit  ihnen  gescherzt  icerde. 
Auga  og  Ara  er  inkje  til  aa  fautast  med.  Mit  uw. 

Auge  und  Ehre  ist  nicht  zu  spntten. 
Oga,    tro    och    ara    tala    icke    skjimt.       Auge,  SW. 

Glauhe  und  Ehre  vertragen  keinen  Scherz. 
Ogat  och  aran  th\a.  minst.     Das  Auge  und  die 

Ehre  vertragen  am  wenigsten. 


Auge  125. 


61     — 


126  Auge. 


It.   Lumina,  fama,  fides,  ludibria  ferre  recusant. 

Non  patitur  ludum  fama,  fides,  oculus. 
fz.  La  foy,  Toeil,   la   renommee   ne    doivent  estre 
jamais    touchees.     Ber    Glaube,    das    Auge, 
der  Buf  diirfen  nie  angetastet  werden. 
sf.  La  he  dap  I'oeil   h    aqiiet  bel  reuom   Touquats 
nou    deouen   este   de   nat  doTi   niond.    (Gsc.) 
Der  Glaube  nebsi  dem  Auge  und  dem  guten 
Buf  diirfen  durch  Nichts  in  der  Welt  an- 
getastet  werden. 
Tres  causes  se  deouen  a  part  bouta  La  hemne, 
I'oeil,    la    he    per    plan    trota.    (Gsc.)     Drei 
Binge   mussen ,  sdl   es  gut  gehen,  lei  Seite 
gelassen  werden:  die  Frau,   das   Auge,  der 
Glaube. 
it.   Tre  cose  lascia   da  per  se:   I'occhio,    la  donna 
e  la  ik.  (mi.  t.)     Diei  Binge  lasse  fur  sich: 
das  Auge,  die  Frau  und  den  Glauben. 
pt.  Com   o   olho   e   com   a   fe   nao   zombarei.     Mit 
dem  Auge  und  mit  dem    Glauben  werd'  ich 
nicht  sckerzen. 
sp.  Religion,  fama,  el  ojo,  son  coaas  muy  tiernas. 
Beligion,    Buf   (und)    das    Auge    sind    sehr 
zarte  Binge. 
Con  el  ojo  y  (ni)  la  fe    no    me    burlare.     S. 
Com  u.  s.  w.  ["•  *•  '^• 

No  te  buries  con  el  ojo,  ni  la  religion.    S.  Jest 


Ude  af  0ie,  ude  af  Sind.    Aus  dem  Auge,  aus  da. 

dem  Sinn. 
Ude  af  SjTie,  ude  af  Sind.     S.  Out  of  u.  s.  ?«. 
Langt  fra  0ine,  snart  af  Sind.     Weit  aus  den 

Auqen,  schnell  atis  dem,  Sinn. 
Kommer  du  af  0ie,  du  kommer  vel  af  Tanke. 
Kommst  du  aus  dem  Auge,  kommst  du  wohl 
aus  den  Gedanken. 
Kommer  man  af  0ie,  man  kommer  og  af  Sind. 
Kommt    man    aus    dem    Auge,    kommt    man 
auch  aus  dem  Sinn. 
J>egar   einn   er   fra  augunum,  er  hans  minning  is. 
nr   hjartanu.      Wenn    Finer    aus    den    Avgen 
isf,  ist  seine  Erinnerung  aus  dem  Herzen. 
Dat  som    er  fraa  Augom,    er   snart  or  Hugen.  nw. 
Was  aus  dem  Auge  ist,   ist   schnell  aus  dem 
Sinn. 
Undan  ogonen,  utur  minnet.  SW. 

Langt  fran  ogonen,  snart  ur  sinnet.     S.  Langt 

fra  0ine  u.  s.  w. 
Kommer  man  ur  oga,  minnes  man  foga.  Komvit 
man   aus   dem  Auge,  u'ird  wenig   an   einen 
I       gedacht. 

I  Den  som  ar  borta  frjin  ogonen,  ar  glomd.   Wer 
aui  den  Augen  isf,  wird  vergessen. 


\1C^.  Aus  den  Augen,  aus  dem  Sinn. 
Uz  den  ougen,  iiz  dem  muote.  (ad.) 
md.  Wouhl  aus'n  Agn,  wouhl  aus'n  Sinn.  (frk.  M.) 
Wnhl  aus  den  Augen,  wohl  aus  dem  Sinn. 
Aus  den  Aen,   aus  dem  Hrerz.     (mrh.  L.)    Aus 

den  Augen,  aus  dem  TIerzen. 
Kimste  mor  og  ibar  de  Bricke,   su  kimste  mar 
och  ausam  Gemitte.    (schls.  B.)    Kommst  du 
mir    nur    iiber    die    Briicke,    so   komvist  du 
mir  auch  aus  dem  Gemiifhe. 
od.  Os  de  n'  Aanga,  os  dem  Sinn,  (schwei.  A.) 
pd.  Ut  den  Agen,  ut  den  Sinn.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)     j 
Cut  den  Augen,  uut  dem  Sinn.  (ns.  W.)  | 

(It.  Uit  het  oog,  uit  het  iiart.    lius  dem  Auge,  aus 
dem  Herzen. 
Die  uten  oghen  is,  is  uten  herten.   (adt.)    Wer 
aus  den  Augen  isf,  ist  aus  dem  Jlerzen. 
eu.  Out  of  sight,  out  of  mind.     Aus   dem  Gesicht, 
aus  dem  Sinn. 
Seldom    seen    (Long    absent),    soon    forgotten. 
Selfen  gesehen  (Lange  fort),  bald  vergessen. 
Fer  from  eye,  fer  from  herte.  (aen.)   Fern  vom 

Auge,  fern  vom  Herzen. 
Out  o'  sight,  oiit  o'  langour.    (scho.)    Aus  dem 
Gesicht,  aus  der  Sehnsucht. 


Procnl  ex  oculis,  procvil  ex  mente.  W. 

Quantum  oculis,  animo  tam  procul    abit   amor. 
Qui  procul  est  oculis,  procul  est  a  lumine  cor- 
dis,    (mit.) 
Quisquis  abest   oculis,   fructu   priuatur   amoris. 
(mit.)  [«•  •«•  •^''• 

Ord  ils  egls,  ord  il  cor.  (obi.)  S.  Aus  den  Aen  CW. 
Loin    des    yeux,    loin    dn    coeur.      Fern    den  fz. 

Augen,  fern  dem   Herzen. 
Qui  est  loin  des  yeux,  est  loin  du  coeur.    Wer 

den  Augen  fern  ist,  ist  fern  dem  Herzen. 
Loing    de    I'oeil,    loing    du    coeur.       S.    Fer 

from  u.  s.  w. 
Qui  esloigne  de  I'oeil,  csloigne  du  coeur.    Wer 

aus  dem  Auge  geht,  geht  aus  dem  Herzen. 
Fou  d'l'ouie,  fou  de  cour.    (w.)     Aus  dem  Ge-  nf. 

sicht,  aus  dem  Herzen. 
Louenh  de  I'oelh,   louenh  deu  coo.     (Brn.)     S.  sf. 

Fer  from  u.  s.  w. 
Assenza  nemica  di  amore:   quanto  lontan  dalV  it. 
occhio,  tanto  dal  cuore.     Abtvesenheit  feind 
\       der  JAebe:  so  fern  dem  Auge,  so  fern  dem 
\      Herzen.  [S-  Loin  des  u.  s.  w. 

'  Luntanu  dall'  occhi,  luntauu  da  u  core,    (crs.)  mi. 
Luntan  da  j  occ,  luntan  da  e  cor.     (rom.)     S. 

L'lin  des  u.  s.  w. 
Dilunge  da  occhio,  dilunge  da   cuore.     (t.)     S. 
Fer  from  u-  s.  w. 


Auge  126. 


—    G2     — 


137  Auge. 


Lontjino  dagli  occhi,   lontano   dal   cxiore.     (u ) 

S.   Loin  cles  u.  s.  iv.  [Loin  ties  u.  s.  w. 

ni.  T.initan  cTai  ncc',  luntan  dal  cor.    (em.  B.)     iS'. 

Loiitan   da  j'occ',   loiitaii   dal  coeur.     (om.  P.) 

S.  Loin  des  u.  s.  to. 
Lont'm    da   j'occ,    lontan    dnl    cor.      (em.    R.) 

S.  Loin  deft  u.  s.  w.  [den  u.  s.  w. 

Lentil   dai  6c,   lontiY  dal  cor.     (1.  b.)     S.  Loin 
Lonta  de  i  oeiicc,  anca  loutan  de  coeur.    (1.  m.) 

Few  von  den  Augen,  audi  fern  vom  Herzen. 
Lontan    da   j'   etii,    lontan   dal  chetir.     (piem.) 

S.  Loin  des  u.  s.  w.  [des  u.  s:  w. 

Lontan  dai  occi,  lontan  dal  cnor.  (v.)  ;S'.  Loin 
Lontan    de    i   occi,    lontan    del    cor.     (v 

S.  Loin  des  u.  s.  w.  [des  ti. 

si.  Luntanu  d'occhi,  Inntanu  di  cori.  (s.)    S.  Loin 

l'^J^a    (Bessidu)    dai  dome,    fora    (bessidu)   dai 

coro.  (sa.)  Ans  dem  House,  cms  dem  Herzen. 
Ojos  qui  non  si  bident,  de  pare  s'ismentigant. 

(h;\.)  Augen, die siclinicht  sehen,vergessen$ich. 
Iiii.  L'  ausenzia  causa  olvid.  (neat.)  Die  Abwesen- 

heit  verursacht   Vergessenheil. 
pt,  liOnge  de  vista,   longe  de  cora^no.     Fern  dem 

Cesicht,  fern  dem  Herzen. 
Tan    lejos    de    ojo,    tan   lejos   do  corazon.     So 

ireii  cms  dem  Auge,  so  iveit  aus  dem  Herzen. 
Absencia  enemiga  de  amor:  quan  lejos  de  ojos, 

tan  lejos  do  corazon.     ;S.  Assenza  u.  s.  tc. 


trst.) 
s.  w. 


sp 


127.    Die    Augen    sind    grosser,    als    dev 

Bauch. 
Die  Augen  sind  oft  welter,  als  der  Bancli. 
Die  Augen  werden  zuerst  voll,  dann  der  Bauch. 
Die  augen  seind  weiter  denn  der  bauch.  (ad.) 
md.  Sa  Aage  senn  a  griiszszer  bi  sa  Moge.  (frk.  IL) 

Seine  Augen  sind  auch  grosser,  als  sein  Magen. 
Sei~  Ag~n  senn  weiter,  ass  sei~  M6g~n.  (frk.  M.) 

Seine  Augen  sind  weiter,  als  sein  Magen. 
D'  Ae'  me  grusz  hun,  ewe  de  BaVich.  (mrh.  L.) 

Die  Augen  grosser  huhen,  cds  den  Bauch. 
od.  Es  sind  ihm  die  Augen  weiter,  als  der  Bauch.  (bair.) 
pd.  Sing  Auge  sin  groosser  als  der  Buch.  (nrh.  K.) 

Seine  Augen  sind  grosser,  als  der  Bauch, 
De  Augen  sind  grotter,  as  den  Buck.  (nrh.  M.) 
De   ()g'n   siind  grotter,   ass  de  Mund.     (ns.  A.) 

Die  Augen  sind  grosser,  als  der  Mund. 
De  Agen  sint  groter,  as  de  Buk.    (ns.  ha  G.  u.  G.) 
De  Ogeu  siind  groter,  as  de  Buk.    (ns.  M.-Str.j 
Dat  Oog  mag  alltied  melir  as  de  Mund.  (ns.  ofs.) 

Das  Auge  ivill  immer  mehr,  cds  der  Mund. 

(It.  De  uogen  zijn  altijd  grooter  (zien  verder),  dan 
de  bulk  (maag).  Die  Augen  sind  stets 
grosser  (sehen  weiter),  cds  der  Bauch  (Magen). 


De  oogen  zyn  grooter,  dan  de  buik.     (vl.) 

The  eye  is  bigger   thaji    the    belly.     Dns  Auge  611. 

ist  grosser,  als  der  Bauch. 
His    eyes    are    bigger    than    his    belly.       Seiyie 

Augen  sind  grosser,  als  sein  Bauch. 
Better    fill    a    gluttons     belly     than     his    eye. 

Leichter    eines    Fressers    Magen,     als    sein 

Auge  zu  fiillen. 
Your    een's    greedier    than    yo\ir    guts,     (scho.) 

Fiire  Augen  sind  gieriger,   als  Euer  Bauch 

(Magen). 
0inene    ere    storre    end    Maven.     Die    Augen  da. 

sind  grosser,  cds  der  Magen. 
Maven    faar    snarere    nok    end    0inene.     Der 

Magen  hat  schneller  genug,  als  die  Augen. 
Man  seal  fyllse  paa  een   Skalk   fxjrroe  0wedh 

sen  Mavven.    (adii.)    Man  wird  einem  Schnlk 

eher  das  Auge,  als  den  Magen  fiillen. 
J>eini  agjarna  (Honum)   em   gerari   augun    enii  is. 

maginn.       De7n     Gierigen    (Him)     sind    die 

Augen  lieisshungriger  als  der  Magen. 
Dat  verd  fyrr  full  Vombi  en  Augat.     Es  wird  nw. 

eher  der  Bauch  voll,  als  das  Auge. 
Ogat  vill   alltid   hafva  mer  an  magen  tal  vid. 

Das  Auge  will    stets    mehr    haben,    als    der 

Magen  ver tragi. 
Ogat  wil  altijd   mehr,   an  Magan   orkar.     Das  sw. 

Auge  will  stets  mehr,  als  der  Magen  vermag. 
Magen    blir    forr    matt    Jin    ogat.     Der   Magen 

irird  eher  satt,  als  das  Auge. 
Bwken  mattas  foiT  an  Ogat.    Der  Bauch  loird 

eher  satt,  als  das  Auge. 
Talmo  qvam  stomacho   satiari  vult  prius  am-  It. 

bro.  (mlt.)  [eye  u.  s.  v\ 

Igl    ^gl    pli    gron    ch'   il   begl.     (obi.)     S.   The  t'W. 
Avoir  les  yeux  plus  grands  que  le   ventre.     S.  f'z. 

D'  Ae'  u.  s.  to. 
II  a  plus  grands  yeux  que  grand  ventre  (grand' 

panse).       Er    hat    die    Augen   grosser,     als 

den  Bauch. 
I    ne    feut    poent    avoer    pus    grands   yus  que  nf. 

grand  panche.     (pic.)     Man    muss  nicht    die 

Augen  grosser  hahen,  als  den  Bauch. 
Avu    les    ouies    pus   grands   qui   1'  vinte.     (w.) 

S.  D'  Ae'  u.  s.  w. 
As  pus  gros  htieilles  que   gros   ventre,     (nprv.)  sf. 

S.  H  a  u.  s.  10. 
Pivittosto  si   satoUa  il    ventre  che  I'occhio.     -S".    it. 

Bwken  u.  s.  to.  [a  u.  s.  w. 

A    majo   r   occhii   che  lu  ventre,     (crs.)     S.  Emi. 
Ha  piu  grandi  1'  occhj,  che  a  bocca.  (crs.)    Er 

hat  die  Augen  grosser,  cds  den  Mund. 
E  ten  pio  j  6cc  ch  an  fa  la  piinza.  (rom.)     S. 

H  a  u.  s.  w. 


Auge  127. 


—     63     — 


128  Auge. 


Aver    pill    grande    la    gola   clie   il  ventre,     (t.) 

Die  &urgel  grosser  hahen,  als  den  Bauch. 
ui.  Tgnir    pu   j'occ'    che    la    panza.     (em.   P.)     ^S". 

D'  Ae'  u.  s.  w. 
Di  vuoelt  hin  piissee  grand  i  oeucc  ch'  el  boencc. 

(1.   m.)     Manchmal   sind   die   Augen  grosser^ 

als  der  Mund. 
si.  Plus    est    maunu    s'    oju,    qui    non    sa    bcntre. 

(sa.    L.)       Grosser    ist    das    Auge,     als    der 

Bauch, 


Det  ogat  aldrig  sag,  grater  icke  hjertat   (lijer-  SW. 
tat   ej    begratei').      Was    das   Auge  nie   sah, 
beweint  das  Herz  nicht. 


128.  Was  das  Auge   niclit   sieht,    bckiim- 
mert  das  Herz  niclit. 
pd.  Wat   dat   Og   nicli   siilit,  kwalt  dat  Hart  nicli. 
(ns.  Hmb.) 
Wat  de  Ogen  neet  selin,  krjiukt  dat  Hart  neet. 
(ns.  ofs.) 

(It,  Hetgeen  het  oog  niet  ziet,  bekoniniert  lift  hart 

niet. 
Hetgeen    het    oog    niet    ziet,    bezwaart  (deert, 

smart)    (bekoort)    het    hart    niet.       Was    das 

Auge  nicht  sieht,   beschioert   (scJimerzt)    (he- 

riickt)  das  ITerz  nicht. 
Dat    dat    oghe   niet   en   siet,    dat  en   begheret 

herte  niet.  (adt.)    Was  das  Auge  nicht  sieht, 

hegehrt  das  Herz  nicht. 
eu.  What    the    eye    sees   not,    the   heart  r\ies   not. 

Was    das    Auge    nicht    sieht,    betratiert    das 

Herz  nicht. 
That   which   the   eye  seetli  not,   the   hart   doth 

not    rue.    (aen.)    Das,    was    das  Auge  nicht 

sieht,  betraiiert  das  Herz  nicht. 
fs,  Wat  a  Uugen  eg  se,  de-t  Hart  eg  siar.     (A.) 

Was  die  Augen  niclit  sehen,  thut  clem  Her- 

zen  nicht  weh. 
Wat  dit  Oog  ek  sjogdt,  dit  ded'  dit  Hardt  ek 

siir.  (S.)   Was  das  Auge  niclit  sah,   das  thut 

dem  Herzen  nicht  weh. 


dii.  Hvad   Eens  0ine  ikke   see,   Det   gior   Hiertet 

ingen  Vee.     Was  Eines  Augen  nicht   sehen, 

das  thut  dem  Herzen  kein   Weh. 
is.  Ta5  f(5   eyga8   ikki   sar  og   oyraS    ikki   hoyrir, 

verkir   ikki   hjartaS.    (fser.)      Was   das   Auge 

nicht  sieht  und  das  Ohr  nicht  hart,  schmerzt 

das  Herz  nicht. 
IIW.  Dat  Augat   inkje   ser,   dat  gjer'   inkje  Hjartat 

saart.     Was  das  Auge  nicht  sieht,  das  macht 

nicht  das  Herz  wund. 
Dat  eg  inkje  ser,  er  meg  ingi  Sorg.      Was  ich 

nicht  sehe,  ist  mir  keine  Sorge. 
Dat  Augat  som  inkje  ser,  dat  slepp  aa  gi'aata. 

Das  Auge,   das  nicht   sieht,    braucht  nicht 

zu  tceinen. 


Ce  qu'oeil  ne  voit,  au.  coeur  ne  deult.  fz. 

Le  coeur    no    veut    douloir    Ce    que    I'oeil    ne 

pent  voir.    Das   Herz  will  nicht  betrauern, 

was  das  Auge  nicht  sehen  kann. 
Que  oil  ne  uoit,  a  cur  ne  dent,  (afz.) 
Ce  que  euls  ne  voit,  cuers  ne  duet,  (afz.) 
Ce  que  yex  ne  voit  cuers  ne  dent,   (afz.) 
Qe  oyl  ne  voyt,  quer  ne    desjn*.  (afz.)     S.  Dat 

dat  u.  s.  tv. 
Qou  qu'on  n'veut  uin,  n'grive   (ii'greveie)    nin.  nf. 

(w.)  Was mannicht sieht,  dasbekiimmert  nichf. 
(jo  qui  oeilh  nou  bet,  coo  nou  cr^be.    (Brn.)      sf. 
So  q'uiel  noun  vei,  cor  noun  doou.  (Lgd.) 
So  que  loi;s  hueils  non    vezon,   au   couer   nou 

dou.  (nprv.)     Das  loas   die   Augen  nicht  se- 
hen, schmerzt  das  Herz  nicht. 
Occliio  die  non  vede,  cor  die  non  duole.  Aug',  it. 

das  nicht  sieht,  Herz,  das  nicht  schmerzt. 
Occliio    non    vede,    cuor  non  desidera.     (Das) 

Auge  sieht  nicht,   (das)  Herz   begehrt  nicht. 
Ocelli  non  vedono,  il  cuor  dorme.   (Die)  Augen 

sehen  nicht,  das  Herz  schlaft. 
Occhiu  nun  bede,  core  nun  dole,  (crs.)     (Das)  mi. 

Auge  sieht  nicht,  (das)  Herz  schmerzt  nicht. 
Se  I'occhio  non   mira,   il  cor   non   sospira.    (t.) 

Wenn  das  Auge  nicht  sieht,  so  schmachtet  das 

Herz  nicht. 
Se  I'occ  an  vedda,  al  co^ur  an  do^ula.  (em.  P.)  ni. 

S.  Se  I'occhio  u.  s.  to.  [u.  s.  w. 

Ochio  no  vede,  e  cuor  no  diol.  (v.)     S.  Occhiu 
Chi  no  mira,  no  sospii"a.  (v.)      Wer  nichf  sieht, 

seufzt  nicht. 
Uecchie  non  vide  e   core   non  pecca.     (ap.  B.)   si. 

(Das)    Auge    sieht    nicht    und    (das)    Herz 

snndigt  nicht.  {u.  s.  w. 

Occhiu  nun  vidi,  cori  nun  doli.    (s.)    S.  Occhiu 
Quando  sos  ojo.s   non   bident,   su   coro   dormit. 

(sa.)     Wenn  die  Augen  nicht  sehen,  schlaft 

das  Herz.  \^S.   Wat  it.  s.  w. 

Lo  quels  tills  no  veuen,  lo  cor  no  n'dol.  (neat.)  Im. 

Ulls,  que  no  veuen,  cor,  que  no  plora.    (val.) 

Augen,  die  nicht  sehen ,  Herz,  das  nicht  weint. 

Ojos  que  no  ven,  corazon  que  no  diiele.  Augen,  sp. 

die  nicht  sehen,  Herz,  das  nicht  schmerzt. 

Ojos  que  no  ven,  corazon  que  noUora.  S.  Ullsu.  s.  w. 

Ojos    que    no    ven,    corazon    que   no   quiebra. 

Augen,  die  nicht  sehen,  Herz,  das  nicht  br-icht. 

Lo  que    (los)   ojos  no  veen,   corazon  no  desea. 

Was  die   Augen  nicht   sehen,   verlangt    das 
Herz  nicht. 


Auge  129. 


64 


132  Aus. 


dt. 

dii. 
nw. 

It. 

fz. 
it. 

mi. 
ni. 
pt. 
sp. 


1 29.  W a s  (1  e  m  II  e r  z  e  ii  g e  f  il  1 1 1,  cl  a s  s  u  c h  e  n 
die  Augen.  

Daar    hot    liaitc,     cl;i;u-    do    oogen.      Wo    flan 
Herz,  da  die  Au(jen. 


ITvad  dcr  or  Hjcvtot  kju'it,  det  snge  Oinonc. 
Wan  dem  Herzen  lieh  istjdasauchen  die  Auyen, 

Augat  vil  dit  som  kjsert  er,  og  Handi  dit,  som 
saart  er.  Das  Auqe  will  dan,  was  lieh  ist, 
und  die  Hand  das,  teas  tvund  ist. 

Est  oculo  gratiiin    spcculari    semper    amatum. 
lUic    est    oculus,    qua     res    est     qnain     ada- 

mamiis.   (mlt.) 
En    regarde    volcnticrs    ce    qu'on    ainic.   (afz.) 

Man  sieht  gern  an  was  man  lieht. 
Dov'6  I'aiTiorc,   la  6  I'occhio.     Wo    die   Liehe 

ist,  da  ist  das  Auije. 
Dove    fc    Tamore,    rocchio  corre.    (t.)     Wo  die 

Liehe  ist,  eilt  das  Aurje  hin. 
L'fic  el  cor  doc    clie   ghc  Tainor.   (1.  b.)     Das 

Auge  eilt  dahin,  loo  die  Liehe  ist. 
A  niao  lui  dor,  e  o  ollio  no  amor.     Die  Hand 

heini  Schmerz  und  das  Auge  hei  der  Liehe. 
Los  qjos  alia   van,   donde   tienen   lo   que  han. 

Die  Augen  gehen  dahin,  wo  sie  das  Ihre  hahen. 
Do  van  autojos  van  lo.s  ojos.     Wo  die  Wiinsche 

hingehen,  gehen  die  Augen  hin. 


l.SO.  AVas  dio   Augen   sclicn,    glaubt  das 

Her  z. 

Was  die  Augen  selicn,  betrieget  das  Herz  niclit. 

Swaz  den  ougen  sanftc  tuot,  daz  diinket  ouch 

daz  hevze  guot.   (ad.) 

md.  Bas   di   Auwen  senn,    gleit  d's  Harz.  (thr.  11.) 

od.  Wa.s  das  Aug  .sieht,  glanbt's  Herz.  (schwb.W.) 


(It. 

en. 
da. 

s\v, 
it. 


Wat  het  oog  ziet  Bedriegt  het  hart  niet.    Was 

das  Auge  sieht,  hetrilgt  das  Herz  nicht. 
Seeing  is  believing.     Sehen  ist  Glauhen. 

Hvad   .0ict   .seer,    troer   Hjertet.     ;S^.    Was  das 

Aug  u.  s.  to. 
Det  ogat  ser,  det  tror   ock   hjertat.      Was   das 

Auge  sieht,  das  glauht  aueh  das  Herz. 

Qui    de  I'oeil  voit,  du   coeur   croit.     Wer  mit 

dem  Auge  sieht,  glauht  mit  devi  Herzen. 
Chi  con  I'occhio  vede,   col   cor   crede.     S.    Qui 

de  Voeil  u.  s.  u\ 
Un  bell   vde  1'   e    tin  bell   credar.  (rem.)     Ein 

sch'dnes  Sehen  ist  ein  schones  Glauhen. 
Quel  che  I'occhio  non  vede,  II  cuor  non  crede. 

(t.)      Was  das  Auqe   nicht  sieht,  glauht  das 

Herz  nicht. 
Occhiu    nun   vidi,    cori   nun    ciidi.    (s.)     (Das) 

Auge  sieht  nicht,  (das)  Herz  glauht  nicht. 


1.31.  EinAugenzeuge  gilt  mehr  dcnn  zehn 

Ohren  z  eugen. 
Einmal  sehen  ist  besser,  als  zehen  Malhihon.  (bair.)  od. 
En  Auge  hiit  nieih  Gliiuwen,  osse  twei  Ohren.  pd. 

(ns.  W.)     Ein  Auge  hat  mehr   Qlauhen,   ala 

zwei   Ohren. 

Beter  ^6n,  die  't  heeft  gezien,  Dan  van  hoorcn  dt. 

zeggen   tien.     Besser   Einer,    der's    gesehn, 

Als  von  Horensagen  zehn. 
One  eyewitness  is  worth  ten  carwitne.s.ses.   Ein  CD. 

Augenzeage  ist  zehn  Ohrenzeugen  werth. 


Bedre    vidner    eet  Oie,    en<l   to    (Tron,     Besser  da. 

zeugt  ein  Auge  als  zwei  Ohren. 
TA8  gongur  8J6n  firi  sogn.  (fajr.)     Es  geht  An-  is. 

hlick  vor  Sagen. 
Ein  skal  tni  Augat  moir  en  0yrat.     Man  soil  UW. 

dem  Auge  mehr  Glauhen  schenken,  als  dem  Ohr. 
Ogat  tros  mer  Jin  6rat.     Dem  Auge  uird  mehr  SW. 

geglaubt  als  dem    Ohr. 
Battre    ett    asyna    vittne,    an    tio,    sum    „hiirt 

berjittas."     Besser  ein  Augenzeuge,  als  zehn, 

die  es  „sagen  gehort." 
Biittre  ett  asyna  wittno,  an  tio  ahora.     Besser 

ein  Augenzeuge  als  zehn  Zuhorer. 


Pluris  est  oculatus  testis  unu.s  qnamauriti  decern.  It. 
Oculis  magis  habenda  fides  ,  quam  auribus. 
Tesmoing  qui  I'a  veu  est  nieilleur  que    cil  qui  fz. 

la  ouy  et  plus  seur.     Zeuge,  der  gesehn  hat, 

int  hesser  als  der,  welcher  gehort  hut,  und 

aicherer. 
Un  seul  ceil  a  plus  de  credit  Que  deux  oreifle.s 

n'ont  d'audivi.     Ein  Auge   allein   hat   mehr 

Glauhwiirdigkeit  als  zwei   Ohren. 
Vale  pill  un  testinionio  di  vista  che  dieci  di  udita.   it. 
Val  piu  nil  testinionio  di  vista  che  cento  d'udito. 

Ein    Augenzeuge    gilt    mehr,     als     hundert 

Ohrenzeugen. 
Val  pid  un  testimone  di  vista  che  niille  d'udita.  mi. 

(t.)     Ein  Augenzeuge  gilt  mehr,  als  tausend 

Ohrenzeugen. 
Balet  plus   unu   testimonzu   de  vista   qui    non   si. 

deghe  de  justizia.  (sa.  L.) 


132.  Aus  dem  Esel  wird  kein  Reitpferd, 
m  a  g  s  t  i  h  n  z  a  u  m  e  n  w  i  e  d  u  w  i  1 1  s  t. 

Sattel  eine  Sau,  es  wird  kein  Zelter  daraus. 

Ma    cha    os-sema   n'    Ochsa    (Rappa)    ke  Zisli  od. 
macha.  (schwei.   A.)     Man  kann   aus  einem 
Ochsen  (Rappen)  kein  Zeislein  machen. 

Der  Hosz  wit  njikeszt  e  Wulf.  (nrh,  S.)     Der  pd. 
Hase  wird  nie  ein   Wolf. 


132  Aus. 


65    - 


133  Aus. 


Aus  der  Kroo  wit  uichen  Dauw.  (nrb.  S.)  Aus 

der  Krdhe  wird  keine    Tauhe. 
Wcat  en  Swin  is,    vrerd   sin   Lewe   kein    Osse. 

(ns.   ha.    G.    u.    G.)      Was    ein    Schwein    ist, 

wird  in  seinem  Leben  kein  Ochse. 
Wat    ens    en    Jessel    ies,    weerd    kain    Piaid. 

(wstf.  Atd.)    Was  ein  Mai  ein  Esel  ist,  wird 

kein  Pferd. 


dt.  Een  gouden  zadel  maakt  geen  ezel  tot  een 
paard.  Ein  yoldener  Sattel  riiacht  keinen 
Esel  zu  einem  Pferde. 

Die  tot  een  ezel  geboren  is,  zal  geen  paard 
sterven.  Wer  als  Esel  geboren  ist,  wird 
nicht  als  Pferd  sterben. 

Die  tot  geen  paard  geboren  is,  moet  ezel  ster- 
ven. Wer  nicht  zum  Pferd  geboren  ist, 
muss  (als)  Esel  sterben. 

Man  kan  van  cone  duif  geen   sperwer  maken. 

Man  kann  aus  einer  Tauhe   keinen  Sperber 

machen. 

eu.  A  cai'rion  kite  will  never  make   a  good  hawk. 

Aus  einem  Aasgeier  wird  nie  ein  guter  Falke. 


Mulo  6  mnla,  burro  6  burra,  rocin  nuuca.    S.  sp. 
Mulo  ou  u.  s.  w. 


133. Aus  clemEegenindieTraufe  kommen. 
Wer  dem  Regen  entfliehen   will,   fallt  oft  in's 

Wasser. 
Ein  Biichlein  fliehen  und  in  den  Rhein  fallen. 
Den  Reif  fliehen  und  in  den  Schnee  fallen. 
Den  Ranch  fliehen  und  in's  Feuer  fallen. 
Er  flieht  den  Ranch  und  fallt  in's  Wasser. 
Von  der  Asche  (Aschen)  in  die  Glut. 
Aus  dem  Staube  in  die  Miihle. 
Don  kumtmar  fan   Reighan   in  di   Traaf.  (frk.  md. 

H.  S.)     Da  kommt  man  vom  Regen  in  die 

Traufe. 
Erist  vom  Regen  in  die  Traufe  gekommen.  (bair.)  od. 
Aus  dem  Trog  iiu't  Schaf,   aussem    Schaf  an't  pd. 

Vlilpes.  (nrh.  S.)     Aus  dem  Trog  in's  Schaff, 

aus  dem  Schaff  in  den  Mistkorb. 


IS. 


Iz 


Einn  asni  ver3r   aldrei   hestr. 
■niemals  Pferd. 


Ein  Esel  wird 


On  ne  saurait  faire   d'une    buse    un    epervier. 
Man  kann  aus  einer   Weihe  keinen   Sperber 
machen. 
L'on  ne  pent  faire  d'un  coulomb  un  espervier. 

S.  Man  kann  u.  s.  w. 
On   ne   pent    faire    d'un    hybou    un    espervier. 
Man  kann  aus  einer  Eule   keinen   Sperber 
machen. 
nf.  Le    chien    ne   peut   pas    estre   chifevre,    Ne  le 
connin    devenir    lievi^e.    (Chmp.)    Der    Sund 
kann  keine  Ziege  sein,  und  das  Kaninchen 
kein  Hase  werden. 
sf.  Non  se  fa  d'uno   lebre  un   lion,    (nprv.)     Man 

macht  aus  einem  Hasen  keinen   Lowen. 
it.  Chi  nasce  mulu  un  diventa  mai  cavallu.  (mi.  crs.) 
Was  als  Maulthier   zur   Welt  kommt,  wird 
nie  Pferd. 
ni.  Chi   nas   lofF,    no  mor  agnel.    (1.  m.)     Wer  als 
Wolf  geboren  icird,  stirbt  nicht  als  Lamm. 
Chi     nasse     lovo,    no    mor    agnelo.     (v.)      S. 
Chi  nas  u.  s.  w. 
pt.  For  mais  que  o  asno  se  queira  fazer   cavallo, 
sempre  ha   de   ficar   asno.      Wenn  sich  auck 
der  Esel  zum  Pferde  machen  icollte,  er  muss 
immer  Esel  hleiben. 
Mulo   ou   mula,   asno   ou   buiTa,   rocim  nunca. 
Maulthier  oder  Mauleselin,  Esel  oder  Eselin, 
niemals  Pferd. 


Van  den  regen  in  den  drop.     Aus  dem  Regen  dt. 

in  die  Traufe. 
Hij  mijdt  den  regen   en   valt  in  de  sloot.     Er 

flieht  den  Regen  und  fallt  in  den  Graben. 
Om  den  regen   te  mijden   liep   hij   in  de  sloot. 

Um    den   Regen    zu  fliehen    lief  er  in  den 

Graben. 
Van    eenen    plas  in    de  gracht    geraken.     Aus 

einer  Pfiitze  in  den  Graben  gerathen. 
Uit  den  rook  in    het  vuur   loopeu.     Aus    dem 

Rauch  in's  Feuer   laufen. 
Hij  mijdt   de   asch   en   valt  in   het   vuur.     Er 

flieht  die  Asche  und  fallt  in's  Feuer. 
Uit    de    pan    in't    vuur    springen.      Aus    der 

Pfanne  in's  Feuer  springen. 
Van't   vagevuur  in    de   hel.     Atis    dem   Fege- 

feuer  in  die  Holle. 
Out  of  the    fryingjian   into    tlie  fire.     Aus  der  eil. 

Bratpfanne  in's  Feuer. 
Out    o'    the    peat-pot    into   the   gutter,    (scho.) 

Aus  der  Torfgrube  in  die  Gosse. 
ijtt'e  Rinn  unuer't   Ausing   kamen.     (M.)    Aus  fs. 

dem  Regen  unter  die  Traufe  kommen. 
tJtt  't  Eesch  aujn't  IjU  kamen.  (M.)     Aus  der 

Asche  in's  Feuer  kommen.     . 


At  komme  fra  Rogen  i  Ilden.     Aus  dem  Rauch  dii. 

in's  Feuer  kommen. 
Undan  regnet  under  takdroppet.     Aus  dem  Re-  SW. 

gen  unter  die  Dachtraufe. 
Fly    takdroppet    och    raka    i    slagregnet.     Die 

Dachtraufe  fliehen  und   in  den    Platzregen 

gerathen. 
Han  kom  ur  regnet  i  takdroppet.    Er  kam  aus 

dem  Regen  in  die  Dachtraufe. 


Au8    133. 


—    66    — 


133    Au8. 


Mangen  Ayr  r5ken  och  kommer  i  elden.  Man- 
cher  flieht  den  liauch  und  kommt  in's  Feuer. 

Ur  askan  i  elden.     Aus  der  Asche  in's  Feuer. 

Ofta  fallar  man  ur  askan  i  elden.  Oft  f'dlU 
man  aus  der  Asche  in's  Feuer. 

Han  har  komniit  ur  askan  i  elden.  Er  ist 
aus  der  Asche  in's  Feuer  gekommen. 


It.  Fnmuni  fugiens  in  ipneni  incidit  (decidit). 
De  fmno  ad  flammam  tendere. 
Ex  cinere  in  prunas. 
Evitata  Charybdi  in  Scyllam  incidi. 
Ciicurrit  quispiam  ne  pluvia  madesceret,  et  in 

foveain  praefocatus  est. 
CW,  Ir  da  piatta   in   fo.   (Id.)      Von  der  Platte  (des 

Herdes)  in's  Feuer  kommen. 
fz.   He   cacher  dans  I'eau   de  peur  de  pluie.     Sich 

aus  Furcht  vor  dem  Eegen  im   Wasser  ver- 

hergen. 
II  reasenible  j\  Giibouille:  il  se  jctte  dans  Toau 

de  peur  de  la  pluie.     Er  rjleicht  Gribouille: 

er   stiirzt   sich   aus   Furcht   vor    devi  Reyen 

in's    Wasser. 
Tonibcr  de  la  poele   dans    la  braise.     Aus   der 

Ffanne  in  die  Glut  /alien. 
Sautcr    de    la   poele    sur    la    braise.     Aus    der 

Ffanne  auf  die  Glut  springen. 
nf.  Malin  comme  Gribouille   qui  se  jette  k  I'ean 

de    peur    de  se  mouiller.   (Br.)     Schlau  wie 

Gribouille,    der   sich    aus   Furcht    nass    zu 

werden  in's   Wasser  stiirzt. 
I  r'sonne  a   Gribouille    qui   s'savdve   es   Taivve 

po  I'plaive.  (w.)     Er  gleicht  Gribouille ,  der 

sich  vor  devi  Bei/en  in's   Wasser  Jiiichtete. 
Fer  comme  Govi    qui    moussive   ^s  I'aiwe  po 

I'plaive.  (w.)  Es  viachen  loie  Govi,  der  sich 

vor  dem  Regen  in's   Wasser  stiirzte. 
sf.  Cade   de   la   paderc   en    tau   liouec.    (Brn.)     Er 

fillU  aus  der  Ffanne  in's  Feuer. 
Tail    se    pensse    goarda    de  la  brune   liumade, 

Qui  cay  degnens  lo  hoeq  ou  b6  dans  la  cen- 

drade.  (Gsc.)     Mancher  denkt   sich  vor  dem 

schworzen  liauch  zu  hiiten,   der  in's  Feuer 

oder  in  die  Asche  fallt. 
Fujliie  la  plojlio,  e  s'es  jhita  din  lou  vala.  (Lgd.) 

Er  floh  den  Regen  und  warf  sich  in   den 

Sturzbach. 
Fujliie  lou  fun,  e  s'es  jhita  din  lou  fio.  (Lgd.) 

Er  jioh  den   Ranch  tmd   warf  sich   in   das 

Feuer. 
Fugi6  la  pluejo,   et   s'^s  gitat   dins   loit   valat. 

(nprv.)     S.  Fujhi6  la  u.  s.  w. 
Fugie    lou    furn,    et   s'es  calat  dins   lou    fuec. 

(npi-v.)     S.  Fujhi€  lou  %t.  s,  w. 


Fuggir    I'acqua    sotto    le    grondaje.      Vor   dem  It. 

Regen  unter  die  Duchtraufe  Jliehen. 
Cader    dalla    padella    Jielle    (suUe)     brace.      S. 

Tomher  u.  s.  w. 
Casci    da    la    padella    a    la    brascia.    (K.)     /S'.  mi. 

Tomher  u.  s.  w. 
Casche   da   la   padella   in    t'al   bres.    (rom.)     S. 

Tomher  u.  s.   w. 
Saltar  di  Bacchillone    in   Arno.   (t.)     Aus   devi 

Bachiglione  in  den  Arno  springen. 
Cascar  dalla  brace  nel  foco.  (t.)     Aus  der  Glut 

in's  Feuer  fallen. 
Cascar  dalla  padela  in   t'i  bras.   (em.    P.)     S.  ni. 

Tomher  u,  s.  w. 
Salter  dalla  padilla  int  b\   hxhs.   (em.  R.)     S. 

Sauter  u.  s.  w. 
Salter  dalla  padilla   int   al  lugli.   (em.   K.)     S. 

Uit  de  pan  u,  s.  to. 
Salta  fo  d'la  padela  e'n  da'n   del  ftSc.    (1.    brs.) 

Aus    der    Ffanne    herausspringen    und    in's 

Feuer  fallen. 
Solta    de  la  padella   in  del  foeugli.    (1.  m.)     S. 

Uit  de  pan  u.  s.  w. 
Scape  I'aqua  da   sot   lo   grondane.    (picm.)     S. 

Fuggir  u.  s.  w. 
Cascb6    dant    la    padela    (da    la   peila)    ant  la 

brai^a.  (piem.)     S.   Tomher  u.  s.  w. 
Casch^  da  la  brasa  ant  ol  fe"u.  (piem.)     <S'.  Cas- 
car dalla  brace  u.  s.  w. 
Cascar    de    la  gradela  sn   le  bronze,    (v.  trat.) 

Vom  Rost  auf  die  Kohlen  fallen. 
Mi  livai  di  li  stizzi  e  mi  misi  a  li  canali.   (s.)  si. 

Ich  entfernte   mich  vom  Feuer  und  gerieth 

in  den  Kunal. 
So  fuidu  dai   su   fumu,   ct   rutu  que   so  in  su 

fogu.  (sa.  L.)     Ich   bin  vor  dem  Ruuch  ge- 

jtohen  und  bin  in's  Feuer  gefallen. 
Exir    del    fang    y    caurer    al    ban-ano.    (neat.)  liii. 

Aus    dem    Schlamvi    kommen    tmd    in    den 

Tiimpel  fallen. 
Exir    (Fvigir)    del    fog  y  caurer  a  las  brasas. 

(neat.)     Aus  dem  Feuer    kommen  (fliehen) 

und  in  die  gliihenden  Kohlen  fallen. 
Sardineta  de  Blancs  fugint   del  fog   se  posa  a 

las  brasas.  (neat.)     Die  Sardine  von  Blanes 
fiel,  dem  Feuer  entjliehend,  in  die  Kohlen. 
Fugir  do  lodo    e  cahir  no    an'oio.     Vor   dem  pt* 

Sumpf  fliehen  und  in  den  Bach  fallen. 
Fugir    do    fumo    e    caliir    no    fogo.     S.    Den 

Rauch  u.  s.  w. 
Cahir  da  serta  na  braza.     S.   Tomher  u.   s.   u\ 
For  me  escudar  do  fogo  cahi  was  brazas.     Um 

viich  vor  dem  Feuer  zu  schiltzen,  fiel  ich 
in  die  gliihenden  Kohlen. 


Aus  133. 


—    67    — 


134  Aus. 


Sp.  Sali6  del  lodo  y  cayo  eu  el  arroyo.     Er  stieg 
aus  (hm  Sumpf  und  fiel  in  den  Bnch. 
Salir  de  un  lodo  y  entrar  en  otro.     Aus  einem 
Swnpf  steiqen  und  in  den  andern   kommen. 
Salir  de  lavajos  (lagiinas)  y  entrar  en  mojados. 
Aus    Wasserlachen  kommen  tmd   in's  Nasse 
tretcn. 
Salir  de  lodazales  y  entrar  en  cenagales.    Aus 
Sihnpfen  steigenundin  Stimpflocher  kommen. 
Hiiir  del  fuego  y  dar  en  las  brasas.  Dem Feiier 
enffliehen    und    in    die    hrennenden   Kohlen 
gerafhen. 
Saltar  de   la  sarten  y  dar  en  las   brasas.     S. 

Salfd  u.  8.  w. 
Hni  del  trueno  y  tope  con  el  relampago.     Ich 
floh    vor    dem   Donner  und    stiess   mit  dem 
Blitz  zusammen. 
Escap^  del  trueno  y  di  en  el  relampago.     Ich 
bin    dem    Donner    enfgangen    und    in    den 
Blitz  gerathen. 
La  sardina  de  Blanes:  que  saltando  del  fuego 
dio  eu  las   brasas.    (asp.)     Die    Sardine   von 
Blanes,    welche   aus   dem   Fetter   springend, 
in  die  Kohlen  gerieth. 


134.    Aus  eincr  Miickc    einen   Eleplian- 

ten  machen. 
md.  Ar  m^cht  aus  d-r  Laus  an  Elephint-n.  (frk.  M.) 

Er  machf  aus   der   Laus   einen   Elephanten. 
od.  Us  der  Muggen  en  Elifant  macbe.  (schwei.  Scb.) 

Aus  der  Miicke  einen  Elephanten  machen. 
Ea  mocht  aus  a  Mugg  an   Holifountn.      (st.) 

Er  macht  aus  einer  Miicke  einen  Elephanten. 
pd.  Hei  Slit  de  Miigge  viir'n  Elefanten  an.  (wstf.  P.) 

Er  sieht  die  Miicke  fiir  einen  Elephanten  an. 


dt.  Hij  maakt  van  eene  miig  een'  olifant.  S. 
En  tt.  s.  W. 
Hij  maakt  van  eene  vlieg  (muis)  een'  olifant. 
Er  macht  aus  einer  Fliege  (Maus)  einen 
Elephanten. 
Van  een'  splinter  een'  balk  maken.  Aus  einem 
Splitter  einen  Balken  machen. 

eil.  To  make  a  mountain  of  a  molehill.  Einen 
Berg  aus  einem  Matdwurfshaufen  machen. 

fs.  He  maget  en  Elefant  (Bairig)  auf  en  Magg 
(Mjiujlwjai-pel).  (M.)  Er  macht  einen  Ele- 
phanten (Berg)  aus  einer  Miicke  (einem 
Maulwurfshaufen). 


Han  g8r  elefanter  af  myggor  (berg  af  sandkorn).  sw. 
Er   macht  Elephanten  aris  Milcken  [(einenj 
Berg  aus  (einem)  Sandkorn']. 


da.  At  gJ0re  en  Myg  til  en  Elephant.   Eine  Miicke 

zu  einem  Elephanten  viachen. 
nw.  Gjera    eit    My    til    ei    Merr.     Eiiie    Miicke  zu 

einem  Pferde  machen. 


Elephantum  ex  musca  facit.  It. 

Ex  modico  dolore  morbum  facit  magnum. 

Far    in  cavagl    ord'    in    muschin.    (obi.)     Ein  CW. 

P/erd  aus  einer  Miicke  (Fliege)  viachen. 
Faire  d'une   mouche   un   dlephant.     Aus    einer  fz, 

Fliege  einen  Elephanten  machen. 
Fai  d'uno  moflsco  un  elefan.  (Lgd.)  S.  Ea  u.  s.  w.  sf. 
Fai    d'lino    palio    un   palie.    (Lgd.)     Er  macht 

aus  einem  Strohhalm  einen  Schober. 
Fa    d'uno    mousquo  un    Elephan.    (nprv.)     S. 

Ea  u.  s.  w. 
Fa    d'uno    paillo    un    paillie.    (nprv.)     S.    Fdi 

d'uno  pdlio  u.  s.  w. 
Far  d'ogni  mosca  un  elefante.    Aus  jeder  Fliege   it« 

einen  Elephanten  machen. 
Delia    mosca    far    ramarro.      Aiis    der    Fliege 

(eine)  Eidechse  machen. 
Far  d'una  pulce  un  cavallo.     Aus  einem  Floh 

ein  Pferd  machen. 

Far  d'una  bolla  acquajuola  un  canchero.     Aus 

einem    WasserblUschen    ein     KrebsgeschioUr 

machen.  [(einen)  Balken. 

Fa  di  pelo  trave.     Er  macht  aus  (einem)  Haar 

D'ogni  bruscolo  ne  fa  una  trave.     Aus  jedem 

Splitter  macht  er  einen  Balken. 
D'in  t'na  polsa  fer  un  caval.   (rom.)     ^S".   Far  mi. 

d'una  pulce  u.  s.  w. 

Una    mosca    I'ai    per    un    caval.    (rom.)    Eiyie 

Fliege  diinkt  ihm  ein  Pferd.  \u.  s.  w. 

Far  di  una  mosca  un   liofante.  (t.)     S.   Faire 

Ogni  bruscolo  gli  pare  una  trave.    (t.)     Jedes 

Splitterchen  diinkt  ihm  ein  Balken. 
D'un  bus  far  una  fnestra.  (em.  B.)     Aus  einem  ni. 

Loch  ein  Fenster  machen. 

I  fan  d'una  busca  tin  trav  (d'un  fus  ima  lanza). 

(em.    B.)     Sie    machen   aus    einem    Splitter 

einen  Balken  (aus  einer  Spindel  eine  Lanze). 

D'un  did  fam'  un  brazz.  (em.  P.)      Aus  einem 

Finger  einen  Arm  machen. 
Fa  d'nnn  stecco  ima   trave.   (lig.)     Aus  einem 

Zahnstocher  einen  Balken  machen. 
D'una    mosca    fene    un    elefant.     (piem.)      S. 

Faire  u.  s.  lo. 
Ogni  busca  smi6  un  trav    (ai   smia  una  cara 
d'fen).    (piem.)      Jeder    Splitter    schien    ein 
Balken  (scheint  ihm  ein  Seufuder). 
Una   mosca  ghe  par  un  caval.    (v.    trst.)     S. 

Una  mosca  u.  s.   w. 
Fari    d'ogni    pilu   un    travu.    (s.)     Aus  jedem  si. 
Haare  einen  Balken  machen. 


Aus  134. 


68 


136  Aus. 


Ogni  fenu  li  paret  una  trae.  (sa.)    Jeder  Ilen- 

halin  scheint  ihm  ein  Balken. 
De  iinu  fostiju  nde  faghet   una  trae.   (sa.   L.) 
Aus  einevi  Sjilitter   macht  er  einen  Balken. 
pt,  Fazer  de  hunia  pulga  bum   cavalleiro   armatlo. 
Alls    einen t   Floh    einen    hewaffneten   Reiter 
viachen. 
S|».  Ilacer  de  una  pulga  un  elefante  (un  camello). 
Aus  einevi  Floh  einen  Ehi)hunfen  (ein  Ka- 
vieel)  machen. 
En  nnigeres  ,  y  ciegos  y  frayles   Ioh  mosquitos 
son    elefantes.     Bei    Frauen,    Blinden    und 
Monchen  sind  die  Miicken  Elephanlen. 


1.S5.  Aus  Kindern  werden  Lcute. 

Aus    Knaben    werden    Leute,    Aus    Madchen 

werden  Braute. 
Ausz  KnopfFclein  werden  roscn.  (ad.) 
Aus  Kelbem  werdent  starkeu  rinder.  (ad.) 
md.  Aus'n  Goikerhi  vvird  ;i  Goiker.    (frk.  M.)     Aus 

deiii  Ildhnchen  wird  ein  Hahn. 
Aus  Kanner  g^t  Leit.   (rarb.  L.) 
Od.  Aus  Kindern  werden  aucb  Leute.  (bair.) 

Aus    Kindern    gibt's    Leute    und    aus    Lenten 

Brjiute.  (schwei.)  [(scbwei.) 

Aus  Kindern  werden  Liit,  Und  aus  Leuten  niit. 
Us  bscbissne  Cbinde  wored  au  Liit.     (schwei.) 

Aus  heschmutzten  Kindern  tcerden  auch  Leute. 
pd.  Wat  ein  Jar  en  Fickeln  is,   is  det  andere  Jar 

en  Swin.    (ns.    ha.  G.   u.  G.)      Was  ein  Jahr 

ein    Ferkel    ist,    ist    das    andere    Jahr    ein 

Schwein. 
Uut    Kingeren    weerd    Liitide,    Uut    Junferen 

Briiiide.  (ns.  W.)    Aus  Kindern  werden  Leute, 

Aus  June/fern  Brilufe. 

dt.  Kleinc   kinderen    worden   groot    (oud).     Kleine 

Kinder  werden  gross  (alt),    [auch  Schweine. 

Biggeu   worden   ook   zwijnen.     Ferkel    werden 

en.  Lads  will  be  men.  (scbo.)  Knabenwerden  Manner. 

dii,  Af  barnagtige  Born  blive  vise  Folk.     Aus  kin- 

dischen  Kindern  werden  iceise  Leute. 
is.  Af  bomum  verSa  aldraSir  menn.    Aus  Kindern 
werden  bejahrte  Leute. 
Af  dalitlum  pilti  verSr  dyr  ma3r  (drengr).  Aus 
sehr   kleinem  Knaben    ivird   ein   prcichtiger 
Mann  (Jiingling). 
nw.  Naar   Vaaken    fser   veksa,    so    verd    ban  stor. 
Wenn   das   Kind  wdchst,   so   wird  es  gross. 
Smaae   Griser  faa  vsel   Tenner;    smaae    Gutar 
verd'    eingong    Menner.     Kleine    Ferkel    be- 
kommen  wohl  Zdhne;  kleine  Kinder  werden 
einmal  Manner.       [werden  auch  alte   Leute. 
sw.  Af  barn  blir  ock  gammalt  folk.     Aus  Kindern 


Snia  Buskar  blij   hoga  Traa.     Kleine  Biische 

werden  hohe  Bdume. 
Liten  qvist  blir  hngt  trad.     Kleiner  Zweig  wird 

hnher  Baum. 
Aflf  sma  Buskar  blij  stoora  Traa.     Aua  kleinen 

Biischen  werden  groase  Bdume. 

Tandem  fit  surculus  arbor.  It. 

De  mice  fit  corylus ,  de  glande  fit  ardua  quercus. 
Un  pitschen  UfFont  sa  er   vegnir  grond.   (obi.)  CW. 

Ein  kleines  Kind  wird  auch  gross  werden. 
Enfans  deviennent  gens.   Kinder  werden  Leute.  fz. 
Petit  poisson  deviendra  grand.     Kleiner  Fisch 

wird  gross  werden. 

\'.V>.  Aus  klattrigeu  Fohlen  werden   die 

sell  tins  ten   Hcngste. 
De  rotzigstcn  Junges  waren  (icerdenj  de  besten  md. 

KaiTeis  (Kerle).  (Hrz.) 
De  klattrigen  Fablen  gevt  de  besten  Per',  (ns.  B.)  pd. 

Die  klattrigen  Fvldtn  geben  die  besten  P/erde. 
Dc  kladderigen  Fahlons  gaft  de  besten  Peere. 

(us.  ha.  V.)     .S'.  De  klattrigen  u.  s.  w. 
De    klattrigen    Fablen    gavt    de    besten    Peer. 

(ns.  Hmb.)     S.  De  klattrigen  u.  a.  w. 
De  klattergste   Fablen    gaveu   de   beste   Perd'. 

(ns.  ofs.)     Die  kluttrigsten  Fohlen  ijeben  die 

bcxt^  P/erde. 
Ut  em  scborwge  (missrige)  Farkel  ward  numch- 

mal  e  dager  Borg.  (ns.  Pr.)     Aus  einem  schd- 

higen   (elenden)  Ferkel  wird  manchmal  ein 

guter  Eber. 
Een  scborwiget  (gnossiget)  Farkel  ward  oft  dat 

beste  Schwien.  (ns.  Pr.)     Ein  schdbiges  Fer- 
kel wird  oft  das  beste  Schwein. 

Een  rappig  veulen  wordt  wel  een  goed  paard.  dt. 

Ein   ruppiges  Fohlen   tcird    wohl  ein  gules 

Pferd. 
Of  a  ragged  colt  coraeth  many  a  good  horse,  en. 

Von    einem   ruppigen    Fohlen    kommt  man- 

ches  gute  Pferd. 
A  ragged   colt   may   make   a   good  horse.     Ein 

ruppiges  Fohlen  kann  eingutes  Pferd  werden. 
A    raggit    cowte    may    prove    a    gude  gelding. 

(scho.)     S.  A  ragged  u.  a.  w. 
Wanton  kittlens  mak  douce  cats,  (scbo.)    Spie- 

lerige  Kdtzchen  machen  beddchtige  Katzen. 
En  rogen  Foble  wort  en  gauhsen  Hajnst.   (M.)  fs. 

Ein  ranches  Fohlen  wird  ein  gutes  Pferd. 
Auf  en  shall  Rabser  wort  of  ting  en  gauhs  Ntijtt, 

an  auf  en'snotigen  Jonge  en  diigtigen  Kjarl. 

(M.)  Aus  einem,  beschmutzten  Jahrkalbe  wird 

oft  ein  gutes  Bind,  und  aus  einevi  rotzigen 

Jungen  ein  fiichtiger  Kerl. 


Aus  136. 


—    69    — 


137  Aus. 


tfa.  En  klattet  Fole  kcan  blive  til  Hest,  Af  fattig 
Pebling  kan  blive  en  Praest.  Ein  klattrig 
Fohlen  kann  zum  Pferde ,  ein  armer  Junge 
kann  ein  Priester  werden. 

is.  Opt  verSr  g(S3r  hestr  lir  goldum  fola.  Oft  u-ird 
gutes  Pferd  aus  schlechtem  Fohlen. 

SW.  Af  kladdig  fale  kan  blifva  god  hiist.    S.  A  rag- 
ged u.  s.  w. 
Aif   riiggotta    Fohlar  blijr    och    goda    Hastar. 
Aus  rauchen  Fohlen  werden  audi  gute  Pferde. 

fz.  Mechant    ponlain    pent    devenir    bon    cheval. 

Schlechtes    Fohlen    kann    ein   gutes    Pferd 

werden. 
De  poulain  rogneux  deviant  souvent  un  cheval 

precienx.      Aus  riiudigem   Fohlen    ivird    oft 

ein  fkostbares  Pferd. 
De  poulain  roigneux  on   farcineux  Vient  beau 

cheval  et  precieux.  Aus  rdudigem  oder  wurm- 

krankem  Fohlen  %oird  ein  schones  und  knsf- 

hares  Pferd. 
sf.  Vn  ioen  pourin,  raitiou  e  raes  raouatgd  Souben 

se   rend   boun   roussin   en   soun   atg6.    (Gsc.) 

Ein  junges  Pferd ,  tciderspenstig  und  wild, 

wird  in  seinem  Alter  oft  ein  gutes  Pferd. 
it.  Di  puledro  scabioso,  talvolta  hai  eavallo  pre- 

zioso.  (mi.  t.)  Aus  riiudigem  Fohlen  hast  du 

hisweilen  (ein)  kostbares  Pferd. 
ni.  D'  ii  mat  poleder  as  fa  ii  bu  caal.  (1.  b.)    Aus 

tollem  Fohlen  wird  ein  gutes  Pferd. 
pt.  Cavallo    formoso    de    potro    sarnoso.     Schones 

Pferd  aus  riiudigem  Fohlen. 
sp.  De  potro  sarnoso  (buen)  caballo  hcrmoso.   Aus 

rdudigem  Fohlen  (gutes)  schones  Pferd. 


137.  Aus  zwilchnen  Sacken  kann  man 
keine  seidenen  Beutel  machen. 

Aus  des  Esels  Wadel  wird  kein  Sieb. 

Aus  einer  Igelshaut  macht  man  kein  Brusttuch. 

Aus  Zwilchsaken  macht  man  keine  seidin 
Beutel.     (ad.)         

dt.  Van  grof  werk  kan  men  geene  fijno  zijde  spin- 
nen.  Aus  grohem  Werg  kann  man  keine 
feine  Seide  spinnen. 

Men  maakt  geene  hertslederen  broek  van  de 
huid  van  een  wild  varken.  Man  macht  keine 
hirschledemen  Hosen  aus  der  Eaut  eines 
wilden  Schiceines. 

Men  kan  geen'  goeden  pijl  uit  een  vaarkens- 
staart  maken.  Man  kann  keinen  guten  Pfeil 
aus  einem  Schweineschwanz  machen. 

Men  kan  geen'  jagthoom  maken  van  een 
zwijnsdrek,  noch  van  een'  vossensstaart  eene 
trompet.     Man  kann  kein  Jagdhorn  machen 


aus   einem   Schweinsdreck ,    noch   aus  einem 

Fuchsschicanz  eine   Trompete. 
Men  kan  van  eene  verkensoor  geene  fluweelen 

beurs  maken.     (vl.)     Man    kann    aus    einem 

Schweinsohr  keine  Sammthorse  machen. 
Nooit  maekt  men  eenen  goeden  pyl  van  eenen 

verkenssteert.      (vl.)       Niemals    macht    man 

einen    guten    Pfeil     aus     einem     Schiceine- 

schivanz. 
Men  kan  van  eenen  vossensteert  geen  trompet 

maken.     (vl.)     Man  kann  aus   einem  Fuchs- 

schicanz  keine  Trompete  machen. 
You  cannot  make  velvet  (a  velvet  purse)  of  a  en. 

sow's    ear.      Ihr    kbnnt    nicht    Sammt    feine 

sammtne  Borse)  aus  einem  Sauohr  machen. 
You  cannot  make  a  sieve  of  an  ass's  tail.    Ihr 

konnt    kein    Sieb    aus    einem    Eselsschwanz 

machen. 
You  can't  make   a  horn   of  a  pig's  tail.     Ihr 

konnt  kein  Horn  aus  einem  Schweineschvjanz 

machen. 
You   can't  make   a  silk  purse   of  a  sow's  ear. 

(o.  en.)     Ihr   kbnnt  keine  seidene  Borse  aus 

eiJiem  Sauohr  machen. 
Ye  canna  mak  a  silk  purse  oot  o'  a  sow's  lug. 

(scho.)     S.    You  can't  make  a  silk  u.  s.  ic. 


Af  Hampegarn  gjor  man  ei  Silkestromper  (gode  da. 

8ilkepunge).  Aus  Hanfgarn  macht  man  nicht 

Seidenstrihnpfe  (gute  SeidenbbrsenJ. 
Af  en  Pindswinehud  gjor  man  ingen  Brystdug. 

S.  Aus  einer  Igelshaut  u.  s.  w. 
INIan    tager   ikke    et   Lammeskind   og  gj0r  en 

Elgshud  af.    Man  nimmt  nicht  ein  Ldmmer- 

fell  und  macht  eine  Elendshaut  daratts. 
Man   gjor   ei   godt  Jagthorn   af   en   Svinehale. 

Man  macht  kein  gutes  Jagdhorn   aus  einem 

Schweineschwanz. 
Man  gor  eij  godh  Drickehom  aff  Hwndehalse. 

(ada.)      Man    macht    kein   gutes    Trinkhorn 

aus  (dem)  Hundeschwanz. 
Enginn  gjorir  dyrshorn  ur  hundshala.     Keiner  iS. 

macht  ein  Trinkhorn  aus  (dem) Hundeschwanz. 
Ein  syr  inkje  Silkepung  av  Hampegarn.   iJfan  nw. 

ndht  nicht  Seidenbbrsen  aus  Hanfgarn. 
Af   hampgarn    gor    man    inga    silkesstrumpor.  SW. 

Aths    Hanfgarn    macht    man    keine    Seiden- 

striimpfe. 
Aff  hundz  stiserth  warder  ey  got  diykke  horn. 

(asw.)  Aus  (einem)  Hundeschwanz  wird  kein 

gutes   Trinkliorn. 

Asini  Cauda  non  facit  cribrura.  It. 

Comu  de  canda  non  fit  potale  canina.  (mlt.) 

Di    coda   d'asino  non    si  puo   fare    staccio    di  it. 


Aus  137. 


70    — 


138  AU8. 


seta.     (mi.  era.)     Atis   (einemj   Eaelsschivanz 

kann  man  kein  seidenea  Sieb  machen. 
mi.  Di   stoppa   non  si   fa   velluto.     (t.)     Aus  Werg 

macht  man  nicht  Samint, 
pt.  De    rabo    de    porco    nunca    bom    virote.      Aus 

Schtceineschwans  niemala  guter  Pfeil. 
sp.  De  rabo  de  pnerco  nunca  buon   virote.     S.  De 

rabo  u.  s.  n\ 


138.    Man    kann     nichts    aus    dem    Sack 

herausnehmen,  als  was  drinnen  ist. 
Uz    iegolichem    vazze    gfvt    als    cz  iuncrhaHHMi 

hat.     (ad.) 
Her   flz   kiimt  ze   kciner  vinst   ninwan  daz  iii- 

nerthalben  ist.     (ad.) 
md.  Aus   ^ngem   Kuolcsak  kritt   c    kc    wcisz    Mi61. 

(mrh.    L.)      Au3    einem    Kolilensack    kriegt 

FAner  kein  loeisftes  Mehl. 


dt.  Het  vat  gecft  uit,  wat  lict  inhcoft.     Das  Fans 

'/ibt  nua,  was  es  enthdlt. 
en.  There  came  nothing  out  of  the  sack  but  what 

was   in   it.     Es   kam  nichts  atis   dem   Sack, 

als  loas  darin  war. 


f/.  II    no    sort    du    sac    qiie    ce    qu'    il   y  a.     Es 
kommt  aus  dem  Sack  nur  teas  dnrin  ist. 

II  ne  saurait  sortir  d'  un  sac  que  ce  qui  y  est. 
Es  kann  aus  einem  Sack  nur  herauskomvien, 
iras  darin  ist. 

D'  un  sac  a  charbon  il  nc  saurait  sortir  do 
blanche  farinc.  Aus  eine7n  Kohlensacke 
kann  kein  toeisses  Mehl  kommen. 

II  ne  pent  issir  du  sac  que  ce  qu'  il  y  a.  S. 
Il  ne  saurait  u.  s.  w. 

II  ne  peut  issir  du  vaissel  fors  ce  qu'  on  y  a 
mis.  (afz.)  Es  kann  aus  devi  Fass  nichts 
herauskovimen  als  das,  tons  man  hineinge- 
than  hat. 
nf.  On  ne  peut  niie  dessaker  d'  ol  fraine  hors  d' 
ein  so  k  kerbon.  (pic.)  Man  kann  nie  Mehl 
aus  einem  Kohlensacke  schiltten. 

Ein  n'  pu  pau  tirer  d'  freinc  d'  hors  d'  ein  sa 
•     a    kerbon.     (pic.    St. -Q.)     Man    kann   nicht 
Mehl  aus  einem  Kohlensacke  nehmen. 

On  n'  sarot  tirer  d'  farene  d'un  sa  au  cai'bon. 
(R.)     S.  Ein  n'  pu  pau  u.  s.  w. 

I  n'  vint  maie  foil  de  seche  qui  ^ou  qu'  est 
d'  vin.  (w.)  Es  kommt  aus  dem  Sack  immer 
nur  das  heraus,  was  drinnen  ist. 

C  n'  est  nin  d'  vin  on  seche  a  F  hole  qu'  on 
trouve  d^  1'  blank  farenne.  (w.)  Es  ist 
nicht  in  einem  Kohlensacke,  dass  man  weis- 
ses  Mehl  findet. 


Et  nou  pot  sorty  deou  saq  que  so  qu^s  dedens.  sf. 

(Gsc.)     S.  n  ne  saurait  u.  a.  ti\ 
Noun  po  sali  d'  aou  sa,  qe  so  qe  l'  i-a.  (Lgd.) 

S.   II  ne  saurait  u.  a.  tr. 
D'   un   sa   de   carbougn^  noun  po  sourti  farino 

bianco.  (Lgd.)  S.  Z>'  an  sac  u.  s.  ?<•. 
Non  pou   saillir  dou  sac,    que  (jo  que   1'  y  a. 

(nprv.)     .S'.  11  ne  saurait  u.  s.  ii\ 
D'  un  sac  plen  de  rasset    non  pou   sourtir  fa- 
rino.    (nprv.)     Aus    einem   Sack    voll   Sage- 

apiine  kann  nicht  Mehl  herauakommen. 
On   ne   pau  sailli  de  la  farena  bllantzc    d'    on 

sa    d6    tserbon.     (Pat.   s.)     Man   kann  nicht 

loeissea  Mehl  aus  einem  Kohlensacke  schiltten. 
lia   botte   da   (fuori)  del  vino   che  (ch'  ell')  ha.  it. 

Das  Fass  giht  vom   Weine,  den  es  enthdlt. 
Del  sacco  non  pu6  u.scir  se  non  quel  cue  vi  ft. 

S.  II  ne  saurait  u.  s.  w. 
A  votte  d;V  di  n  vinu  th'  ell'  a.     (crs.)    S.  La  mi. 

bntte  dh  u.  s.  v. 
A    votte    un    po    da    Che  u  vinu   ch'    ella    ha. 

(crs.    8.)     Das    Fass    kann    nur    den    Wein 

geben,  den  es  hat. 
La    b6tta    la    da   ch   1'   ha.     (rom.)     Das  Fass 

gibt  was  es  hat. 
La    botte    non    pu5    dare    se    non  del  vino  ch' 

ella  ha.     (t.)     S.  A  votte  un  u.  s.  w. 
II  tino  da  del  mosto  ch'  egli  ha.  (t.)  Die  Kufe 

gibt  vom  Moste,  den  sie  enthdlt. 
La  b6tt  d/i  quell  vein  ch'  1'  ha.     (em.  B.)     S.  ni. 

La  botte  da  u.  s.  to. 
El  vassel  el  dtV  Del  vin  ch'  1  g'  a.    (1.  m.)    S. 

La  botte  dh  u.  s.  w. 
A  botte  a  d;\  de  quello  vin  che  a  1'  ha.     (Hg.) 

S-  La  botte  dh  u,  s.  ic. 
El   botal  di  del  vin,  ch'  a  1'  a.     (piem.)     S. 

La  botte  dh  u.  a.  ic. 
La    bote    da    del    vin   che   la  ga.     (v.)     S.  La 

botte  da  u.  s.  tc. 
Ija  bote  no  pol  dar  ch'  el  vin  che  la  ga  dren- 

to.     (v.)     S.  A  votte  un  u.  s.  w. 
La  botte  da  del  vin  che  ha.     (v.  trst.)     S.  La 

botte  da  u.  s.  w. 
La    vutti    di    chi   6    china,    spanni.     (s.)     Das  si. 

Fass  gibt,  loovon  es  voll  ist. 
Dai    su    saccu    non    nde    bessit  si  non   su  (sa 

farina)    qui    bi    est.     (sa.)     Aus    dem   Sacke 

kommt    nur    das    (das    Mehl)    heratis,    rvas 

darin  ist. 
Conforme  la  bota  aixi  dona  el  vi.     (val.)     Wie  Ini. 

das  Fass  ist,  so  gibt  es  den   Wein. 


Aus  139. 


71 


140  Ausziehen. 


139.  Man  muss  aus  der  Notli  eine  Tiigend 
machen. 
pd.  Me  niott  ut  der  Nautli  enne  Duugent  niaaken. 

(ns.  W.) 

dt.  Van    den    nood    eeue    deugd   maken,     Aus  der 

Noth  eine  Tugend  machen. 
Maekt  van  de  noot  een   deught.     (ah.)     Macht 

aus  der  Noth  eine  Tugend. 
611.  Make  a  virtue  of  necessity.    S,  Maekt  u.  s.  «•. 

da.  Man  niaa  gjore  en  Dyd  af  Nedvendighed. 
SW.  Af   nod    gores    ofta    en    dygd.     Aus   der   Noth 
wird  oft  eine   Tugend  gemacht. 

It*  Fac  de  necessitate  virtutem. 

Desperatio  in  virtutem  vertenda  est. 
fz*  II  faut  faire  de  necessite  vertu. 

Faire  de  necessite  vertu.     S.    Van  u.  s.  to. 
sf.   Fa  de  necessitat  vertn.  (nprv.)     Er  macht  aus 

der  Noth  (eine)   Tugend. 
it.  Bisogna  far  della  necessita  virtu. 

Fa  di  necessita  viiti'i.     S.  Fa  de  u.  s.  w. 
mi.    Bisogna  fa  di   forza    legge.   (crs.)      Man  muss 
aus  Oewalt  Gesetz  viachen. 
Face  di  necessita  legge.  (t.)   Er  macht  aus  der 

Noihwendigkeit  (ein)   Gesetz. 
Bisogna  fare  di  necessita  virtu,  (t.) 
ni.  De  la  necessita  se   fa  vertii.   (1.    m.)     Aus   der 
Noth  macht  vian  eine   Tugend. 
Fa  de  necessitse  virtu,  (lig.)     S.    Van  u.  s.  id. 
Fe  d'  necessita  virtu,  (piera.)     JS.    Van  u.  s.  w. 
Far  de  necessity  virtu,  (v.)     S.    Van  u.  s.  iv. 
De  nezessita  se  fa  virtu,  (v.  trst.)  S.  De  la  u.  s.  w. 
si.  Fare    de    la    necesseta    vitio.    (npl.)     Aus    der 
Noth  (ein)  Laster  machen. 
Biadu  cuddu  homine  qui  de  sa  necessidade  nde 
faghet  virtude.  (sa  L.)     Gliicklich,  wer  aus 
der  Noth  eine  Tugend   macht. 
pt.  Fazer  da  necessidade  virtude.     S.    Van  u.  s.  w. 
sp.  Kacer  de   necesidad   virtud.     S.    Van  u.  s.  to. 


110.  Man  soli  sich  uiclit   ausziehen,  ehe 
man  schlafen  geht. 
md.  Man  soil  sich  uicht  austhun,  bevor  man  schla- 
fen geht.  (mrh.  E.) 
Dut  iech  net  aus ,  bis  der  schlofe"  git.  (mrh.  L.) 
Zieht  euch  nicht  aus,  bis  ihr   schlafen  geht. 
Od.  Man   zieht  sich   nicht   gern   eher  aus,   als  bis 
man  schlafen  geht.  (bair.) 
Man  muss  den  LofFel  uicht  aus  der  Hand  geben, 

bis  man  selbst  gegessen  hat.   (schwei.) 
Man   muss  den   Pflegel   nicht    aufhenken,   ehe 
man  gedreschet  hat.  (schwei.) 
pd.  Me  sail  sech  niet  ehr  uutkleien ,  as  me  no  Bett 


gelt.    (nrh.    M.)     Man    soil    sich  nicht  eher 

auskleiden,  als  man  zu  Bett  geht. 
Sik  nich  ehr  uttehn,   bet    man  na  Bedde  geit. 

(ns.  B.)     Sich  nicht  eher  ausziehen,  bis  man 

zu  Bett  geht. 
Ek  teie  mek  nich  ger  ut,  as   bet  (bet   dat)  ek 

na  Bedde  gae.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)     Ich  ziehe 

mich  nicht  eher  aus,  als   his   (bis  dassj  ich 

zu  Bett  gehe. 
Man  moot  sick  nich  eher  uttreckeu,   bitt  man 

to  Bedde  geit.  (na.  O.)     Man  viuss  sich  nicht 

eher  ausziehen,  (als)  bis  man  zu  Bette  geht. 
Man  moot  den  Lapel  nich   ehr  dallegen,    bitt 

man  satt  is.  (ns.  O.)     Man  muss  den  Loffel 

nicht  eher  niederlegen,  (als)  bis  man  satt  ist. 
Man  mot  sick  nich  ahr  uuttehn,  as  bet  m'n  na 

Badde  geiht.  (ns.  O.  E.)  S.  Man  moot  u.  s.  iv. 
Man  mot'  n  Lapel  nich  Jihr  daalleggen,  as  bet 

m'n  satt  is.   (ns.  O.  R.)     S.   Man  moot   den 

w.  s.  w. 
Me  sail  sick  nit  uut  daun,   ehe   me   schloopeu 

geit.  (ns.  W.) 
Me  mott  sick   nit  eher  uuttehen,    bitt    me   te 

Bedde  gett.  (ns.  W.)     S.  Man  moot  u.  s.  w. 
Man  mott  sick  nich  eier  uttein,   all  wenn  man 

to  Bedde  geit.  (wstf.  B.)  S.  Man  mott  u.  s.  to. 
Man  mot   sick  nich   ehr   uuttrekken,    bet  man 

tau    Bedde   gait.    (wstf.   M.)     S.    Man  moot 

u.  s.  w. 
ile    maut    sik    nitt    iir  uttrecken,    bit   me   na 

Bedde  get.  (wstf.  Mrk.)  S.  Man  moot  u.  s.  w. 

Men  moet  zich  niet  uitkleeden  voor  men  naar  dt. 
bed  gaat.     S.  Me  sail  sech  u.  s.  w. 

Men  moet  zich  niet  uitkleeden,  eer  men  zicli 
te  slapen  legt.  Man  muss  sich  nicht  aus- 
kleiden, ehe  man  sich  schlafen  legt. 

Ontklecdt  u  niet  voor  dat  gy  slapen  gaet.  (vl.) 
Entkleidet  euch  nicht,  bevor  ihr  schlafen  geht. 

It's  time   enough   to   mak   my  bed   when    I'm  ©11. 
gaun   to  lie   do^^^l.   (scho.)     Es  ist  Zeit   ge- 
nug,  mein  Bett  zu  machen,   wenn  ich    mich 
niederlegen  will, 

II    ue    faut    pas    se   deshabiller   (se  depouiller;   fz. 

avant  de  se  coucher. 
C'est  foUe  se  dcspouiller  avaut  d'aller  coucher. 

Es  ist  Thorheit,  sich  auszuziehen ,  ehe  man 

schlafen  geht. 
Qui   donne    le    sien    avant   mourir,    Bien    tost 

s'  appreste  a  moult  souffrir.     Wer   das   Sei- 

niqe  gibt,  bevor  er  stirbt,  bereite  sich  bald 

vor,  viel  zu  leiden. 
Nou      's      cau     pas     despulha     purme     d'ana    sf. 

droumi.  (Brn.) 


Ausziohen  140. 


72     — 


142  Bald. 


Qui    (la  soun  ben   aouan  mourj',     S'apparelhi 

a  bet  cop  soiiflfry.  (Gsc.)  S.  Qui  donne  u.  s.w. 

Faut  pas  se  despillar  davant  riuesecoucar.  (nprv.) 

it.    Chi  d;\   il   suo   avanti   di   morire,  Apparecchisi 

pur  a  ben  soffrire.     S.   Qui  donne    u.  s.  w. 
ni.  Despojesse  denans  d'  and6  durmi.  (piem.)  Sich 
ausziehen  vor  dem  Schlafenrjehen. 
Chi  a  liuoussia  al  fat  so  prima  d'murl,  a  nie- 
rita  nen  d'esse  conpati.  (piem.)   Wer  auf  das 


Seiniye    verzichfet,    ehe  er    stirht ,    verdimt 

nicht  hernitleidet  zu  werden. 
Si  dines  ans  de  morir,  aparellat  h  sofrir.  (val.)  Ini. 

Gibat    du,   ehe   du    stirhst ,   bereite   dich,   zu 

leiden. 
Quem  da  o  seu  antes   de   morrer,  apparelhe-ae  pt. 

a  bem  soffrer.     S.  Qui  donne  u.  s.  w. 
Quien  da  lo  suyo  antes  de  morir,  Apareje  se  a  gp. 

bien  sufrir.     S.   Qui  donne  u.  s.  tv. 


B. 


141.  Kurzes  Haar  ist  bald  gebiirstet. 
Kuvzes  Lied  ist  bald  gcsungen. 
md.  Korzo    Ho-er    seuu    ball    geschorn.     (frk.    H.) 
Kurze  Haare  sind  bald  geschoren. 
Korza  hoor  senn   ball  gebSrscht.    (frk.  H.  S.) 

Kurze  Haare  sind  bald  gebiirstet. 
Korzi    liar-    senn    biMl    geborgt.    (frk.    M.) 
Korza  u.  s.  w. 
od.  Kurze  H;\r  san'  bal'  'biirst't.  (bair.   O.-L.) 
Korza  u.  s.  w. 
Kurze    Haar    saliu     bald    biirscht.    (opf.) 

Korza  u.  s.  w. 
Kurze  Haur  sind  bald  gebiirstet.     (schwb.  W.) 
Kurz  Haar  ist  bald  biirstet.  (scliwei.) 
Chorz  Hoor  ist  bald  bborstet.  (schwei.  A.) 
Churzi    Hoor  sy   bal   biirstet.    (schwei.   JS-)     'S'. 
Korza  u.  s.  w. 
pd.  Korte  Hare,   korte  Boste.     (ns.   ha.   G.  x\.  G.) 
Kurze  Haare,  kurze  Biirste. 
Kurze  Haare  sind  leicht  zu  biirsteu.    (us.  Pr.) 


S. 


S. 


S. 


dt 


Kort  haar  is   gaaxiw    gekamd.      Kurzes    Haar 

ist  bald  gekilmmt. 
Een  kort  liedje  is  haast  gezongen.    Ein  kurzes 

Liedchen  ist  bald  gesungen. 
en.  A  bald  head  is  soon  shaven.     Ein  kaliler  Kopf 

ist  bald  geschoren. 
A   short   horse   is   soon   wisp'd    (curried).     Ein 

klcines  Pferd  ist  bald  gestriegelt. 
A  thin  meadow  is  soon  mowed.     Eine  magere 

Wiese  ist  bald  gemdht. 
A  bonny  bride  is  soon  buskit  and  a  short  horse 

soon  wispit.     (scho.)     Eine  schmucke   Braut 

ist  bald  geschmiickt   und   ein  kleines  Pferd 

bald  gestriegelt. 
fe.  En  lajtt   Pott  as  ball  hatt.   (M.)     Ein  kleiner 

Tcpf  ist  bald  heiss. 

da.  Korte  Haar  ere  snart  borstede.    S.  Korza  u.  s.  w. 


En  tynd  Kniv  er  snart  slibet,  En  stakket  Vise 

snart    ])ibet.      Ein  diinuea   Messer    ist    bald 

gesrhliffen,  Eine  kurze  Weise  bald  gepfiffen. 
Stakket  Dans  er  snart  sprungen.     Kurzer  Tanz 

ist  bald  gesprungen. 
Den  er  snart  afklsedt,  der  har  kun  een  Kiole. 

Der    ist    bald   ausgekleidet ,    der    nur    einen 

Hock   hat. 
lieent  er  snart  tvsettet.  Reinesistbnld  gewaschen. 
Snart  a-r  skwddhet  aff  staeketh   Bowae.    (ada.) 

Bald  ist  geschossen  von  kurzem  Bogen. 
Thet  £er  snart   sadlet  met  con   Giordh.   (ada.) 

Es  ist  bald  gesattelt  mit  einem  Qurt. 
Kort  visa  jir  snart  qvaden.  S.  Kurzes  Lied  u.  s.w,  SW. 
Lijtct  forrjvd   ar   snart   fortard.     Kleiner    Vor- 

rath  ist  bald  verzehrt. 
I  Kent  jir  snart  tviittadt.     S.  lieent  u.  s.  w. 
Skyt  ser  skutith  aflf  stakkot  bagha.    (asw.)     S. 

Snart  u.  s.  w. 
Skyth  fer  sadlatb  mz  cnne  giordh.   (asw.)     S. 
Thet  u.  s.  w. 

It. 


Exigui  caballo  curta  strigilis. 

Brevis  cantilena  cito  absolvitur. 

Sellam  zona  cito  succingit  sola  caballo.    (mlt.) 

Li  ci  qui  n'a  qu'  treus  ch'uets  les  a  vite  peignis.   fz. 

(nf.  w.)      Wer  nur  drei  Haare  hat,    hat  sie 

rasch  gek'dmmt. 
Quien  poco  sabe  presto  lo  reza.     Wer  wenig  sp. 

weiss,  sagt  es  bald  her. 

142.  Wer  bald  gibt,  gibt  doppelt. 

Geist  du  schier,  so  geist  du  zwier.  (ad.) 

Diu  gabe   ist   zweier  gaben   wert,   der  schiere 

^t,  S  man  ir  gert.  (ad.) 
Ein    gesch winder   Kreuzer  ist   besser,   als   ein  od. 

langsamer  Halbbatzen.   (schwei.) 

He  that  gives  quickly,  gives  twice,   Wer  schnell  en. 
gibt,  gibt  zwei  Mai. 


Bald  142. 


^    73    — 


143  Balken. 


He  gives  twice ,  that  gives  in  a  trice,  Er  fjiht 
zwei  Mai,  der  in  einem  Augenhlick  gibt. 

He  doubles  his  gift,  that  gies  in  time,  (scho.) 
Der  verdoppelt  seine  Gabe,  der  zur  Zeit  yibt. 

da.  Deu  giver  dobbelt,  som  giver  snart.    Der  gibt 

doppelt,  der  bald  gibt. 
8W.  Gerna  och  snart  gifvet  ar  dubbelt  gifvet.    Gem 
und  bald  gegeben  ist  doppelt  gegeben. 
Snart  (hastigt)  gifvet  ar  dubbelt  gifvet.     Bald 
(eiligj  gegeben  ist  doppelt  gegeben. 


It.  Qui  cit6  dat,  bis  dat. 
CW.  Quel  che  dat  dabot,  dat  il  dubel.  (obi.) 
fz.  Qui    tot    doune,     deux     fois     donne.       S.    He 
that  u.  s.  w. 
Ki  donne  tost   il   donne   deux   fois.     (afz.)     S. 
He  that  u.  s.  w. 
sf.  Qui  leii  da  Dus  cops  da.  (Brn.)  S.  He  thatu.  s.w. 
it.  Chi  da  presto,  da  due  volte.   S.  He  that  u.  s.  w. 
Chi  da  presto ,  raddoppia  il  dono.      Wer  schnell 
gibt,  verdoppelt  die    Gabe. 
mi,  Chi  d;l  prest,  da  d6  volt,    (rom.)     S.    He   that 
u.  s.  w. 
Chi  tosto  d;i,  Due  volte  da.  (t.)  S.  He  that  u.  s.  w. 
Chi  da  presto,  e  come  se  desse  due  volte,    (t.) 
Wer  schnell  gibt,  da  ist  es,  alsgdb'  er  zwei  mal. 
ni.   Chi    d;i    ju'est,    da   do   vceult,    (1.    m.)     S.'  He 

that  u.  s.  w. 
si.    Cui   duna   prestu,    duna   dui  voti.    (s.)     S.  He 
that  u.  s.  u\ 
Qui  dat   prestu   dat   ad   duas    boltas.   (sa.)     S. 
He  that  u.  s.  w. 
sp,  Quien  presto  da,  dos  veces  da.  S.  He  that  u.  s.  w. 


143.  Man    sieht   den    Splitter    im    frem- 

den  Auge,im  eigne n  den  Balken  nicht. 

pd.  Ha  siiiit  ander  Luck's  Splinter  un  singen  eigen 

Balke  nit.  (nhr.  K.)     Er  sieht  anderer  Leute 

Splitter  und  seinen  eigenen  Balken  nicht. 

dt.  Men  ziet  den  splinter  in  eena  anders  oog,  maar 
niet  den  balk  in  ons  eigen.  Man  sieht  den 
Splitter  in  eines  Andern  Auge,  aber  nicht 
den  Balken  im  eigenen. 
Hij  ziet  wel  anderer  lieden  stekjes,  maar  niet 
zijn'  eigen  balk.  Er  sieht  ivohl  anderer 
Leute  Reislein,  aber  nicht  seinen  eigenen 
Balken. 
Op  de  gebreken  van  anderen  zien  de  menschen 
als  de  losch;  maar  op  die  van  zich  zelven 
als  de  mol.  Auf  die  Gebrechen  Anderer 
sehen  die  Menschen  ivie  der  Luchs,  aber  auf 
die  von  sich  selbst  wie  der   Maulwurf. 

en.  To  see  the   mote  in  another's  eye  and  not  the 


beam  in  your  own.  Das  Staubchen  in  eines 
Andern  Auge  sehen  und  nicht  den  Balken 
im  eigenen. 
Hi  snaket  fan  ooder  Lidjs  an  sin  anj  lukket  fs. 
ham  Un  aauer  a  Dor.  (A.)  Ei^  spricht  von 
anderen  Leuten  und  sein  eigenes  guckt  ihm 
iiber  die  Thiir  herein. 


At  see  Splinten  i   en   Andens   0ie,  men    ikke  da, 
see    Bjaelken   i    sit    eget.     Den   Splitter    in 
eines   Andern   Auge   sehen,    aber    nicht  den 
Balken  in  seinevi  eigenen  (Auge)  sehen. 

Fremmede  Feil  seer  man  med  de  Briller,  som 
gJ0re  st0rre,  sine  egne  med  dem,  som  gJ0re 
mindi'e.  Fremde  Fehler  sieht  man  rtiit  Bril- 
len  an,  die  vergrossern,  seine  eigenen  mit 
denen,  die  verkleinern. 

Wij  see  alt  anden  Mantz  Lijdhe  oc  eij  wort 
eghet.  (ada.)  Wir  sehen  stets  anderer  Leute 
Fehler  und  nicht  unseren   eigenen. 

Margr  s^r  saur  a   annars   nefi,   en   ekki   sjalfs  is. 
sins.     Mancher    sieht  den    Schmutz    an  des 
Andern  Nase  und  nicht  an  seiner  eigenen. 

Ein  ser  Fluset  paa  ein  annan  og  inkje  Flek-  nw. 
ken    paa   seg    sjxjlv.     Man   sieht   die  Faser 
an  einem   Andern  und  nicht   den  Fleck  an 
sich  selbst. 

Dat  ser  alle  paa  andre,  og  ingen  paa  seg  sjolv. 
Ea  sehen  Alle  an  Anderen  vnd  nicht  an 
sich  selbst. 

Annan  Manns  Lyte  er  lette  aa  sjaa.  Eigne 
Lyte  er  laake  aa  sjaa.  Eines  Andern  Feh- 
ler ist  leicht  zu  sehen.  Eigener  Fehler  ist 
schwer  zu  sehen. 

Se  grandet  i  sin  broders  oga,  men  ej  bjelken  i  SW. 
sitt  eget.     Das  Staubchen  in  seines  Bruders 
Auge  sehen,  aber  nicht   den  Balken  in  sei- 
nem  eignen. 

Man  ser  grandet  i  sin  broders  figa,  men  ickt 
bjelken  i  sitt  eget.  Man  sieht  das  Stiluh- 
chen  in  seines  Bruders  Auge,  aber  nicht  den 
Balken  in  sein  em  eignen. 

Mangen  ser  grandet  i  sin  broders  oga,  men 
blifwer  ej  warse  bjelken  i  sitt  egit.  Ma7i- 
cher  sieht  das  Staubchen  i7i  seines  Bruders 
Auge,  aber  wird  den  Balken  in  seinem  eige- 
nen nicht  gewahr. 

Wi  saghom  hseller  annars  mans  lyte  sen  wart 
eghit.  (asw.)  Wir  sahen  lieber  Andermanns 
Fehler,  als  unseren   eigenen. 

Verrucis  offenditur  ac  tubera  habet.    [cerni.  (mlt,)  It. 
Fus  (Plus)  sumus  alterni  plus  qvam  proprii  sili- 
Ver  la  spriula  els   egls  dils   auters,   buc    aber  CW. 
la  trav  en  siu  agien  dgl.    (obi.)     Die   Spreu 

10 


Balken  143. 


74    — 


144  Bauge. 


in  den  Aiu/en  der  Andern  sehen,aler  nicht 
den  Balken  in  seinevi  eigenen  Auge. 
fz.  Voir  line  paille  dans  Toeil  dc  son  voisin  et  ne 
pas  voir  une  povitre  dans  le  sieii.  Einen  Sfroh- 
halvi  im  Auge  seines  Nachhurn  und  nicht  den 
Balken  ivi  eigenen  sehen. 

On  voit  une  paille  dans  I'oeil  dc  son  prochain, 
et  on  he  voit  pas  une  poutre  dans  le  sien. 
Man  sieht  einen  Strohhalni  im  Auge  seines 
N'dclisten  und  sieht  nicht  einen  Balken  im 
eigenen, 

Tel  voyt  une  grande  ordure  en  I'oeil  de  son 
voisin,  qui  ne  la  voit  au  sien.  Mancher  sieht 
grossen  Schmutz  im  Auge  seines  Nachbarn 
und  sieht  ihn  nicht  ini  eigenen. 

Le  bossu  ne  voit  pas  sa  bosse,  mais  il  voit 
celle  de  son  coinpagnon.  Der  Bucklichte 
sieht  nicht  seinen  Bucket,  aber  er  sieht  den 
seines  Genossen. 
nf.  Vos  ravisiez  bieu  ein  fetu  dains  I'ziu  d'vo  voi- 
sin, ei  vous  n'veycz  pan  cin  trate  qtii  vous 
avule.  (Pic.)  Ihr  bemerkt  tcohl  einen  Sfroh- 
halm  im  Auge  eures  Nachbarn,  und  ihr  seht 
nicht  einen  Balken,  der  euch  blind  macht. 

Nos  veyans  on  fistou  dvin  Touie  d'in  ante  et 
nos  n'veyans  nin  on  soumi  is  I'nosse.  (w.) 
Wir  sehen  einen  Sfrohhalm  im  Auge  eines 
Andern  und  wir  sehen  nicht  einen  Balken 
in  unserem. 

0  veut  6  tistou  e  I'ouie  du  s'woisin.  (w.  V.) 
Ma7i  sieht  den  Strohhalm  ini  Auge  seines 
Nachbarn. 

It,  Tu  vcdi  11  bruscolo  nell'  occhio  altnii,  e  nel 
tuo  non  vedi  la  trave.  Du  siehst  den  Split- 
ter iin  Auge  der  Andern,  und  in  deinem 
siehst  du  den  Balken  nicht. 

mi.  Cerca  i  sticcatelli  e  un  bede  i  travi.  (crs.)  Er 
sueht  die  Sijlitter  und  sieht  die  Balken  nicht. 

ni.  Ugnon  chnoss  i  ditett  dj  etar,  e  un  chnoss  i 
su.  (rom.)  Jeder  kennt  die  Fehler  der  An- 
deren  und  kennt  nicht  die  eigenen. 

1  bruscoli  altrai  rofiendono  e  non  vedc  le  tvavi 
sue.  (t.)  Die  Splitter  Anderer  st'dren  ihn, 
und  er  sieht  nicht  seine  Balken. 

Se  ved  i  difet  dei  altre  e  miga  i  s6.  (1.  b.) 
Man  sieht  die  Fehler  der  Andern  und  nicht 
die  seinen. 

A  tuec  el  s6  difett  par  ona  busca,  E  quell  di 
olter  el  ghe  par  on  trav.  (1.  m.)  Jedem 
scheint  sein  Fehler  ein  Splitter  und  der  der 
Andern  scheint  ihm  ein  Balken. 

Tuti  a  s'ceiro  ii  difet  d'  j'  aotri,  e  mai  ii  s6. 
(piem.)  Alle  sehen  die  Fehler  der  Andern 
und  nie  die  eigenen. 


Se  vede  i  difeti  dei  altri,   e  no  i  soi.   (v.)     S. 

Se  vhd  u.  s.  ic. 
Lu  jmbu  so  nun  si  lu  vidi  nuddu.  (s.)     Seinen  si. 

Bucket  sieht  Nieinand. 
Ha,  musca  anzena  ti  nde  bogat  s'oju,   Et   i  sa 

tua  non  la  bides  mai.  (sa.  L.,  M.)  Die  Miicke 

Anderer    sticht    dir's    Auge    aus ,    und    die 

deine  siehst  du  nie. 
Yeurer  una  palla  en  los  nils  dels  altres  y   no  lui. 

vcnrcr  una  viga  en  los  s^us.   (neat.)     Einen 

Strohhalm  in  den  Augen  der  Andern  sehen  und 

nicht  einen  Balken  in  den  eigenen   sehen. 
A  palha  no  olho  alheio  e  nao  a  trave  no  nosso.  pt* 

De7i  Strohhalm  ivi  Auge  Anderer  und  nicht 

den  Balken   in   unserem  (sehen). 
En  el  ojo   de   su  vecino  veen   (ve)   una  paja:  8p* 

Y  en  el  suyo  no  veen  (ve)  vna  viga  (tranea). 

Im    Auge    seines    Nachbarn    sieht  man  (er) 

einen  Strohhalm,   und    in    devi   seinen  sieht 

man  (er)  nicht  einen  Balken. 
La  paja   t-ii   i-l   ojo   ageno   y  no   la  viga  en  el 

nuestro.     S.  A  palha  u.   s.  u\ 
El  corcobado  no  vee  su  corcoba,   y  vee   la  de 

su  companero  (companon).  S.  Le  bossu  u.  s.  u-. 


I  144.  Bange  Hunde  bellen  viel. 
Verz.jgtcr  llund  bellt  am   moisten. 


Bloode    honden    blaffen    veel.      Blode    Hunde  dt. 
klaffen  viel. 

Rsed    Hund    gioer    altid    mest.      Furchtsamer  dtt. 

Hund  bellt  stets  am  meisten. 
Hra;ddr    hundr    geltir    miki<5    en    bi'tr    sjaldan.  is. 

Furchtsamer  Hund  bellt  viel  und  beisst  selten. 
Ragr  hundr  er  akafari  a3  gelta  enn  bi'ta.   Fei- 

ger  Hund  ist  eifriger  zum   Bellen ,   als   zum 

Beissen. 
Rteddaste    Rakken   gjoyr   mest.     Der  furcht-  iiw. 

samste  Koler  bellt  am  meisten. 
Radda     hundar      skalla     mest.        Furchtsame  8W. 

Hunde  bellen  am  meisten. 
Radda  hundar  skalla  alltid  varst.     Furchtsame 

Hunde  bellen  stets  am  schlimmsten. 


Canes  timidi  vehementius  latrant  quam  mordent.   It. 
Canis  timidus  vehementius  latrat  quam  mordet. 
Quand  m^s   p6r  tk,  lo   ca,    mes  Uadra.    (neat.)  Im. 

Je   mehr  Furcht    der    Hund   hat,   je    mehr 

bellt  er. 
Mes  Uadra  el  gos,  quant  Uadra   de   por.   (val.) 

Mehr  bellt  der  Hund,  wenn   er   aus  Furcht 

bellt. 
Mai  ladra  o  cao',  quando  ladra  de  medo.  Schlim  m  pt. 

bellt  der  Hund,  wenn  er  aus  Furcht  bellt. 


Bange  144. 


—    75    — 


147  Bauen. 


Sp,  Mai   ladra   el   peiTo,    quanAo   ladia   de   niiedo. 
S.  Mai  u.  .9.   ?r. 


145.  Ghesleten  bannieie  vereert  den 
cap i tain.  (dt.  avl.)  Zerrissenes  Banner 
ehrt  den  Hauptmann. 

fz.  Le  drapeaix  dechire  fait  I'honneur  du  capitaine. 

Die   zerrissene  Fahne   macht  die   Ehre   des 

Hauxitmanns  aus. 
Banniere  vieille,   honnenr   du  capitaine.     Altes 

Banner,  Ehre  des  Hauptmanns. 
it.  Bandiera   vecchia,   onor   di  capitanu.    S.   Bun- 

nihre  u.  s.  w. 
Bandiere  vecchie  fanno  onore  a'   rettori.     Alte 

Banner  machen  den  Rektoren  Ehre. 
mi.  Bandera  vecchia,   onor  di  capitanu.    (crs.)     S- 

Banniere  u.  s.  iv.  [^Banniere  n.  s.  ?r. 

Bangera   veccia,    unor  de    capitan.    (rem.)     S. 

ni.  Bandera  rotta,  onor  de  capitaui.   (1.  m.)     Zer- 

risaenea  Banner,  Ehre  der  TIauptleufe. 
Bandea    vegia,    ono    de    capitanuio.    (lig.)     S. 

Bannihre  u.  a.  w.  [Banniera  u.  a.  u\ 

Bandiera   veja,   onor   del   capitani.    (piem.(     S. 
Bandiera  rota,  onor  de  capitano.   (v.)     Zerria- 

aenes  Banner,  Ehre  dea  Bauptmanna. 
Bandiera    veccia,    onor    de    capitano.    (v.)     S. 

Banniere  u.  a.  w. 
Bandiera  veccia,   onor   de   capitagno.   (v.  trst.) 

S.  Banniere  u.  a.  w. 
si.  Bannera    vecchia   onura    capitanu.    (s.j     AKea 

Banner  ehrt  den  Hauptmann. 


146.  Machte  der  Bart  heilig,  so  war'  der 
Geissbock  heiliger  Vater. 

dt.  De  baard  maakt  geen'  wijsgeer ;  anders  was  er 
de  bok  goed  aan.  Der  Bart  macht  keinen 
Philoaophen ,  aonat  todre  der  Bock  f)ut  daran. 


(la.  Dersom  Skisegget  glaldt,  kunde  Giedebukkeu 
prseke.  Wenn  der  Bart  r/alte,  konnte  der 
Geiaabock  predigen. 
Var  det  giordt  med  Skifegget ,  da  vandt  Giede- 
bukkeu. Macht'  ea  der  Bart,  ao  iiberwdnde 
der  Geissbnck. 

It.  In  vestimentis  non  est  sapientia  mentis. 
CW.  Barba  fa  bucc  igl  um  ed  in  bi  vestgiu  bucc 
il  signur.  (obi.)  Der  Bart  macht  nicht  den 
Mann,  v/iid  ein  achonea  Kleid  nicht  den  Herrn. 
fz.  Se  barbe  le  sens  encusent,  Bouc  et  chevres 
moult  sage  fusent.  (afz.)  Wenn  der  Bart  den 
Veratand  andeufete ,  ao  wd^-en  B^^ck  und  Zie- 
gen  aehr  weiae. 


p]n  la  grant  barbe  ne  gist  pas  li  savoir.  (afz.) 
Im  grossen  Barte  liegt  nicht  die  Weisheit. 

Se  la  barbo  bianco  fasie  lou  sajhe,  las  cftbros  sf. 
va  deourien  estre.  (Lgd.)     Wenn  der  weisse 
Bart  den  Weisen  ausmachte,  miiasten  ea  die 
Ziegen  aein. 

Si  per  aver  la  barbo  bianco,  Ton  ero  reputa 
sagi,  las  cabros  va  daui'ien  estre.  (nprv.) 
Wenn  filr  ireise  gdlte ,  iveil  man  einen 
tceissen  'Bart  hdtte,  miiasten  ea  die  Ziegen 
aein.  [heif  sitzt  nicht  im  Barte. 

La  sapienza  non  ista  nclla  barba.     Die  Weis-  it. 


147.  Bauen  macht  den  Beutel  schlapp. 
Bauen  ist  eine  Lust,  nur  kostet  sie  Geld. 
Durch  Bauen  verarmt  man  lustig. 
's  Wiibe   und   's  Boue   ist   scho   mange  groue.  od, 

(schwei.)     Daa    Heirathen    und    Bauen    hat 

achon  Manche  gereut. 
Buen  is  'ne  Lust,  wat  et  kost',  hebb'  ek  vor-  pd. 

her  nich   ewust.    (ns.   ha.   G.   u.   G.)     Bauen 

tat  eine  Lust,  %oaa   ea   koatet,    hab'  ich  vor- 

her  nicht  gewuast. 
Bauen  is  een  Lust,  man  dat't  Geld  kost,  hebb'k 

neet  wiiszt.  (ns.  ofs.)     Bauen  iat  eine  Lust, 

aber   dasa  ea   Geld    koatet,    hab'   ich   nicht 

gewuaat. 

Building  is  a  sweet  impoverishing.     Bauen  iat  en. 
ein  aiiaaea  Arvimachen. 


Edificia  et  lites  pauperiem  faciunt.  It. 

Qui    se    marie    ou   edifie   Sa   propre   bourse    il  fz, 

purifie.      Wer    aich   verheirathet    oder    bant, 

macht  seine  Borae  rein. 
Qui  bastis  ou  se  maride,  Leou  sa  bousse  affia-  sf. 

quide.  (Gsc.)     Wer  baut  oder  aich  verheira- 
thet, dem  uird  leicht  aeine  Borse  achlaff. 
Lou    bastir    es   joyousement    s'apaurir.    (nprv.) 

Bauen  ist  aich  luatig  a,rm  machen. 
Chi    edifica,    .Sua    borsa    purifica.      Wer  baut,  it. 

reinigt  seine  Borae. 
A  chi  fa  casa,  o  si  accasa,  la  borsa  resta  rasa. 

Wer  ein  Haua  baut   oder  aich  verheirathet, 

dem  bleibt  der  Beutel  leer. 
Fabbricare  (Murare)   e   piatire  k,  un  dolce  im-  mi. 

poverire.  (t.)     Bauen  {MauernJ  und  Bechten 

iat  ein  aiiaaea  Armmachen. 
A  fabrica  e  litigi   Sa  consoma  quel  che's  g'a.  ni. 

(1.  b.)     Mit  Bauen  und  Prozessiren  verbraucht 

man,  was  man  hat. 
A   litiga   e   a   fabrica    In    malora   prest  se   va. 

(1.    b.)      Mit   Prozessiren   und  Bauen  gerdth 

m,an  rasch  in's  Elend. 

10* 


Bauen   147. 


—     76     — 


149  Bauer. 


II  dolce  fabricare  fa  ruomo  impoverirc.  (1.  brs.).  I 
Das  aiifise  Bauen  machl   den  Menschen  arm. 

FabricA,  litigA  tran  giiS  la  ci  (trAn  in  nioina). 
(1.  111.)  Bauen,  Prozessiren  hringen  das 
Haas  herunter  (hringen  in's  Ungliick.) 

Fabrich^  e  litigh^  (Litighi  e  fabrichi)  a  I'e 
vorcjsse  mine,  (piem.)  Bauen  und  Prozessi- 
ren (Prozessiren  und  Bauen)  heisst  sich  arm 
machen  woUen, 

Fabricare  dolce  impoverire.  (v.)  Bauen,  susses 
Arviviachen. 

El  litigar  e'l  fabricar  strazza  la  borsa  (v.)  Das 

Prozessiren    und  das  Batten    erschopft   die 

Borse.  [u.  s.  u\ 

si.  Fabbricari  h  duci  'niixjveriri.  (s.)     S.  Building 

Fraigare   et  pletaro    est    miseni    torrare.    (sa.) 

Bauen  und Rechten  heisst  ungliicklich  werden. 

lin.  Lo    qui    fa    una  casa  6  es  casa,   La  bolsa  li 

torna  rasa,  (val.)     S.  A.  chi  fa  u.  s.  id. 
pt.  A    qiiem    faz    casa,   ou  se   casa,    A   bolsa   Ihe 

fica  rasa.     S.  A  chi  fa  u.  s.  w. 
sp.  A    quicn    hace    casa   6   se   casa,    La    bi>lsa  le 
queda  rasa.     S.  A  rhi  fa  u.  s.  w. 


148.    Der  Bauer    bleibt   ciii   Bauer,    anch 

wenn  er  schljift  bis  Mittag. 
Der  Bauer  hart  lasst  von  seiner  Art. 
od.  Der  Bauer  ist  halt  a  Baur.  (.schwb.  W.) 
pd.  Enneu  Buur  kann  me  bringcn,  wohcn  me  well, 
et  es  on  blift   ennen  Buur.   (nrh.  M.)   Einen 
Bauem  kann  man  bringen,  wohin  viaii  will, 
es  isi  und  bleibt  ein  Bauer. 

Ennen  Buur  es  ennen  Buur,  cnne  Stoffel  van 
Natur.  (nrh.  M.)  Ein  Bauer  ist  ein  Bauer, 
ein   Tolpel  von   Natur. 

'n  Boor  is  'n  Oss,  un  wenn  'r  schlopt  bes  Mid- 
dag,  (ns.  A.)  Ein  Bauer  ist  eiii  Ochae  und 
ivenn  er  schlafl  bis  Mittag. 

Wat  en  Biier  is,  dat  (de.)  blift  ein.  (ns.  ha.  G. 
n.  G.)     Was  ein  Bauer  ist,  das  bleibt  einer. 

Buur  blivt  en  Buur  imd  slopt  he  ok  bet  Mit- 
tag. (ns.  ha.  K.) 

Buur  blivt  Biuir,  un  sloppt  hee  ook  bet  Mid- 
dag,  (ns.   Hmb.) 

In  Bure  blift  en  Bure,  un  wen  er  oek  in  Ed- 
delman  wert.  (ns.  N.)  Eiii  Bauer  bleibt  ein 
Bauer  und  wenn  er  ait,ch  ein  Edelmann  wird. 

Bur  blifft  Biir,  al  (un)  sloppt  he  ook  bet  (bet 
to'n)  Middag.  (ns.  ofs.) 

Bur  blift  Bur,  al  ist  ok  up  hilge  Paskdag. 
(ns.  O.  J.)  Bauer  bleibt  Bauer,  und  ist  es 
auch  am  heiligen  Ostertag. 

De  Buur  oss  e  Buur  on  blowt  e  Buur  on  wenn 
hei  bet  Moddag  liggt.  (ns.  Pr.)     Der  Bauer 


ist    ein    Bauer    und    bleibt    ein    Bauer    und 

wenn  er  bis  Mittag  liegt.         [ist  ein  Bauer. 

En  Buure  is  en  Buure.    (ns.  W.)     Kin    Bauer 

Een  boer  is  een  boer:  als  je  hem  omkeert,  i.s't  dt. 

nog   een    boer.     Ein    Bauer    ist   ein    Bauer: 

wenn  ihr  ihn  umdreht,  ist's  noch  ein  Bauer. 
Een    boer    van    een   jaar    en    van    honderd   is 

hetzelfde.     Ein  Bauer  von   einem   Jahr  und 

von  hundert  ist  dasselbe. 
Neeni  een'  boer  of  honderd:  zij  zijn  alien  even 

wijs.  Nehmt  einen  Bauem  oder  hundert:  sie 

sind  alle  gleich  weise. 

En    Bonde    bliver    Bonde,    sov    han    end    paa  da. 

Silkebolster.    Ein  Bauer  bleibt  Bauer,  schlief 

er  auch  auf  Seidenkissen. 
En  bonde  ar  en  bonde,  hwad  man  gjor  af  ho-  8W. 

nom.     Ein  Bauer   ist   ein    Bauer,   was   man 

(auch)  aus  ihm  mache. 


Rustica  turba  nescit  suos  deponere  mores.  It. 

Rustica  natura  semper  sequit  sua  jura,  (mlt.) 

El  vilA  .semper  tal  el  resterA.  (ni.  1.  b.)      Der    it. 

Bauer  icird  ivimer  einer   bleiben. 
El  vilan  se  conoss  semper.  (1.  m.)  Den  Bauem  ni. 

erkennt  man  ivimer. 
Vilan  testa  vilan.  (v.)     Bauer  bleibt  Bauer. 
El  vilan  se  conosse  scmpre.   (v.)     S.   El  vilan 

n.  s.  lu. 


149.  Der  Bauer  ist  ein  Laurer. 

Die    Baura    (Bauem)    sind    Laura    (Laurer).  od. 

(schwb.) 
Buure    (Bauem)    sind    Luure    (Laurer)    und 

Schelme  vo  (von)  Nature  (Natur).    (schwei.) 
D'  Bure  lure,  so  lang  si  dure,  (schwei.  S.)  Die 

Bauem  lauern,  so  lange  sie  dauerrC 
Bur  iss   'n   Lur,   Schelm   von   Natur.    (ns.   A.)  pd. 

Bauer  ist  ein  Laurer,  Schelm  von  Natur, 
De  Bur  iss  'n  Schelm,  ok  wenn  'r  bit  Middag 

sloppt.  (ns.  A.)     Der  Bauer  ist   ein  Schelm, 

auch  wenn  er  bis  Mittag   schldft. 
De  Bm-  isn  Bur,  en  Schelm  vun  Natur.  (ns.  B.) 

Der  Bauer  ist  ein  Batter,   ein   Schelm  von 

Natur. 
De  beste  Bur  isn  (ist  ein)  Schelm.    (ns.  B.) 
De   Buer(e)   is   en  Liier(e),   un   wenn  he  slopt 

bet   an'n   Middag.   (ns.   ha.   G.   u.    G.)     Der 

Bauer  ist  ein  Laurer  und  loenn   er  bis  zum 

Mittag  schl'dft, 
De  Buur  is  en  Schelm ,  un  wenn  he  ook  slopt 

bit  Middag.  (ns.  hist.)     S.  De   Bur  m.  s.  n:. 
Bur  is'n  Bur,  blifft'n  Schelm  van  Natur.  (ns.  ofs.) 

Bauer  ist  'n  Bauer,  bleibt  'n  Schelm  von  Natur. 


Bauer  149. 


—     77     — 


150  Bauer. 


De  beste  Bur  is  (ook  noch)  'n  Schelm.  (ns.  ofs.) 

T>er  heste  Bauer  isl  fauch  noch)  ein  Schelm. 
De  Bur  is  'n  Bur,  is  'n  Schelm  van  Natur.  (ns. 

O.   J.)     Der   Bauer  ist   ein   Bauer,    ist    ein 

Schelm  von  Natur. 
Buur  OSS  e  Buur,  e  Schelm  von  Natur.  (ns.  Pr.) 

S.  De  Bur  u.  s.  to. 
De  Bluer  ies  en  Schelm  fan  Natiuer.  (wstf.  S.) 

Der  Bauer  ist  ein  Schelm  von  Natur. 
(It.  Boeren    zijn     maar    loeren,    zegt    de    Schrift. 

Bauern  sind  nur  Flegel,  sagt  die  Schrift. 

fz.  II   n'  est  vilain   qui  ne  faict  la  villenie.     Es 

giht  keinen  Bauern,  der  nicht  bdurisch  handelt. 

De  vilain  jamais  bon  faict.      Vom  Bauern  nie- 

viala  gtde   That. 
Vilain  ne  fera  ja  beau  fait.     Der  Bnuer  wird 
nie  schbne   That  vollhringen. 

it.  Villano  k  chi  fa  le  villanie.  Bauer  ist,  wel- 
cher  bdurisch  handelt. 
Non  sono  villano,  perche  in  villa  stia,  Ma 
villano  k,  chi  us  a  villama.  Nicht  Baiter  bin 
ich,  well  ich  tin  Dor/e  wohne ,  sondern 
Bauer  ist,  wer  bdurisch  handelt. 

mi.  E  quandu  mai  s'  intese  Villau  pietosu  e  cit- 
tadin  cortese?  (crs.)  Und  wann  horte  man 
(wohl)  je:  mitleidiger  Bauer  und  hoflicher 
Biirgerf 

ni.  I  vilagn  je  tog  conipagn:  noma   bosge  e  noma 

ingagn.  (1.  brs.)    Die  Bauern  sind  Alle  einan- 

der  gleich:  tauter  Liige    und   lauter  Betrug. 

El  vilan  el   g'  a   scrit  in   sii   la  panza :   Vilan 

senza  creanza.   (1.   m.)      Dem   Bauer   steht's 

auf  den  Leib  geschrieben:  Bauer  ohne  Treue. 

L'  e  pii  facil  che  1'  aqua  siighi  el  fen,  Che  n^ 

el  vilan  ch'  el  trata  ben.  (I.  m.)     Es  ist  leich- 

ter,   dass   der  Begen   das  Heu  trockne,  als 

dass  der  Bauer  gut   handle. 

No  xe  vilan  chi  de  vila  sia,  Ma  xe  vilan,   chi 

dise  vilania.  (v.)     Nicht  ist  Bauer,  wer  aus 

dem    Dorfe    ist,     sondern    Bauer    ist,    wer 

bdurisch  redef. 

Co  el  vilan  trata   ben,   La  piova  seca   '1   fien. 

(v.)      Wenn  der  Bauer  gut  handelt,  trocknet 

der  Begen  das  Heu. 

si.  Nun  k  viddanu  cui  viddanu  nasci,  Viddanu  e 

cui  la  fa  la  viddania.  (s.)     Nicht  ist  Bauer, 

wer   ini   Dor/  geboren   ist,   Bauer   ist,   wer 

bdurisch   handelt. 

pt.  Nao  he  villao  o  da  villa,  senao  o  que  faz  vil- 
lania.  Nicht  ist  Bauer  der  aus  dem  Dorfe, 
sondern  der,  icelcher  bdurisch  handelt. 

sp.  No  es  villano  el  de  la  villa,  sino  el  que  haze 
la  villania.     *S'.  Ndo  u.  s.  v. 


150.  Der  Bauer  und  sein  Stier  Sind   ein 

Thier. 
Zwei  Pferde ,  ein  Kutscher,  vier  Bestien. 
Siebe   Mecliel   gabe   arst  an  Stoffel.    (frk.  H.)  md. 

Sieben  Michel  geben  erst  einen  Stoffel. 
Ein  (Der)   Bauer   und  ein   (der)   Stier   ist   ein  od. 

Thier.  (bair.) 
A  Baur  und  a  Stier  Ist  ein  Thier.  (schwb.  W.) 
Zwolf   Ochsen    und    ein    Bauer    sind    dreizehn 

Stiick  Rindvieh.  (schwb.  W.) 
E  Bur  und  e  Stier  i.sch's  glych  Thier.  (schwei. 

S.)     Ei7i  Bauer  und   ein  Stier  sind  gleiche 

Thiere. 
En  Ochsli  und  e  Stierli  Sind  a  Tierli.  (schwei. 

Sell.)     Ein  Ochslein  und  ein  Stierlein  Sind 

ein  Thierlein. 
Der  Hosen   uch   der  Zegun   —   dat  siinj  zwin  pd. 

lljildeu.  (nrh.  S.)     Der  Hase  und  der  Zigeu- 

ner  —  daa  sind  zwei  Helden. 
Jesel  und  Uosz,  dat  seinj  zwin  statlich   Karl. 

(nrh.  S.)     Eael    und    Ochs,    das    sind    zwei 

stattliche  Kerle. 
Tvvalf  Buren  un   een   Hund   siint  dartein   Ra- 

kcls.  (ns.  ofs.)     Zwolf  Bauern  und  ein  Hund 

sind  dreizehn  Rdkel. 
E  Buur  on  e  Oss,  dat  sin  twee  Beester,  awer 

de    Oss    OSS   kleeker    als  de  Buur.  (ns.  Pr.) 

Ein    Bauer    und    ein    Ochs,    das    sind    zwei 

Bestien,  aber  der  Ochs  ist  klUger,  als  der  Bauer. 

Een   boer   en  twee  koeijen  zijn  drie  grove  die-  dt. 

ren.     Ein  Bauer   und  zwei  KUhe  sind  drei 

grobe    Thiere. 
Twaalf  boeren   en  een'  bond,   dan   heeft    men 

dertien  rekels.     Zwolf  Bauern  und  ein  Hund, 

da  hat  rnan  dreizehn  Rdkel. 
Vier  dieren  maken   eenen  boei'.      Vier    Thiere 

machen  einen  Bauer. 
Het  is  eene  sort  van  beesten :  hij  en  zijn  paard. 

Es  ist  eine    Sorte   von   Besfie:   er  und   sein 

Pferd. 
Honderd    schoolmeesters    (kosters),    negen     en 

negentig    gekken    (honderd    en  een    gekken, 

want  er  is  een  dubbele  bij).     Hundert  Schul- 

nieister    (KUsterJ ,    neunundneunzig    Narren 

(hundert    und    ein    Narr,    denn    es    ist    ein 

zweifacher  dabei). 

Quatre-vingt-  dix-neuf  moutons  et   un  Cham-  fz. 
penois    font    cent     betes.       Neumundneunzig 
Hammel    und    Einer    aus    der    Champagne 
machen  hundert  Bestien. 

Six  Seignors,  quatre  Espagnols  sont  dix  diables 
en  France.  Sechs  Seignors  fund)  vier  Spa- 
nier  sind  zehn  Teufel  in  Frankreich. 


Bauer  150. 


78    — 


153  Bauer. 


Uiic  honne  fcnimo,  une  boiinc  niulo,  ime  bonne 

chievie,  sont  troia  nieschantes   l)estes.     ]'Ji7ie 

i/u(e  Frau,   ein   (jutes  MuuUhier ,    eine   [jiUe 

Ziege  sind  clTti  schlinune   Thiere. 
Deux  Jean  et  un  Pierre  Font   un   asne  entier. 

Zwei   HUnae   und    ein    Peter    iituchen    einen 

'/amen  Eael. 
ni.  Qiiatre-vingt-dix-iieuf  pigeons    ct  un  Norniand 

font    cent    voleurs.    (nrni.)     Neuniindneim'ir/ 

Tauben    und   ein  Normand   mac/ten   hutidfrt 

Diehe. 
Ein  poysan  et  pis  ein  leu   Clia   n'o   qu'  eine 

amc  a  deux,   (pic.)     Ein  Bauer  und  ein  Wol/ 

huben  beide  zutdinmen  nur  eine   Seele. 
Doze  Flaminds  et  on  pour(;ai  fet  traze  biesses. 

(vv.)      Zwolf    Vfninitif/i'ti     und    ein    Schwein 

viachen  dreizehn  Beatien. 
sf.  Uno  bono  fremo,   nno  bono   cAbro,    uno   bono 

miolo  sou  tres  maridos  bestioa.  (Lgd.)    Eine 

fjule  Frau,  eine  giUe  Zieye ,  ein  i/utea  Miul- 

thicr  sind  drei  achlimme  Beatien. 
Uno  boueno  fremo,  uno  boueno    cabro   et  nno 

boueno  muelo  sont  tres  marridos  bestis.  (nprv.) 

S.   Uno  u.  s.  w. 
it.  Trc  aseni  e  un  vilau  fa  quatro  bestie.  (ni.  v.) 

Drei  Eael  und  ein  Bauer  macht  vicr  Beatien. 
sp.  Dos  Juanes  y  un  Pedro  hazen  un  asno  entero. 

S.  Deux  u.  s.  w. 
El  abad  y  el  gorrion  dos  malaa  aves  son.   Der 

Abt  und  der  Spatz  sind  zicei  achlimme  Vopel. 
Tres  hijas  y  una  niadre,   quatro  diablos   para 

el    padre.     Drei    Tochter    und  eine    Mutter, 

tier   Teufel  filr  den    Voter. 


151.  Die    Bauern   sind   alle    zukiinftigcs 

Jahr  reich. 

od.  D'  Buure  sind  allwap  is  zuekiinftig  Johr  riich. 

(schwei.)  Die  Bauern  aind  ateta  zukiinftiges 

Jahr  reich.  [reich.  (schwei.) 

Der    Ackermann    ist    auf   das    folgfende    Jahr 


da.  Bonden  er  altid  rig  til  nseste  Aar  (ad  Aare). 
Der  Bauer  iat  immer  ndchstea  Jahr  (iiber's 
Jahr)  reich. 
Bonden  haaber  altid,  ban  skal  blive  rig  nseste 
Aar.  Der  Bauer  hofft  immer,  er  uerde 
ndchafea  Jahr  reich  ^cerden. 


It.  Semper  agricola  in  novum  annum  dives. 

fz.  Les   femmes   sont    toujours    meilleures    I'annee 

qui    vient.      Die    Fi'auen    aind    immer    daa 

komm,ende  Jahr  beaaer. 
it.  Ricco  e  il  villan   Sempre   doman.     Der  Bauer 

ist  immer  morgen  reich. 


El    pai.sA    I'e   semper   siur    doma.    (1.    b.)     Der  nl. 

Bauer  iat  immer   morgen   ein  reicher    Herr. 
L'agricoltar  xe  sempre  rico  a  I'ano  venturo.  (v.) 

Der  Landmann  iat  immer  daa  n'dchtte  Jahr 

reich. 
Lu  viddanu  sempri  6  riccu  Tannu  chi  veni.    (s.)    si. 

Der  Bauer    iat    immer   daa   kommende  Jahr 

reiih. 

152.   Kin  re  ieher  Bauer  kenn  t  seine  Ver- 
\v  and  ten   nicht. 


Een    geodelde    boer    kent     zijnen    vader    niet.  dt. 
Ein  geadeUer  Bauer  kennt  seinen  Vater  nicht. 

En  rig  Bonde  kjeuder  ikke  .sine  Sleegtninge.      d&. 

Vilaiii    enricby    ne    cognoist    parent     ne     amy.  fz. 

lieirh  '/eirordener  Bauer   kcntif    veder    Ver- 

vnudtm  noch  Freund. 
Un    vielan   richc    non    counoney   amic.    (nprv.)  Sf. 

Ein  reicher  Bauer  kennt  keinen  Preund. 
II    villan'  nobilitato  Non   conosce   il  parentAdo.  it* 

Der   geadelte    Bauer    kennt   die    Verwundt- 

achaft   nicht. 
Qu.'Mido  il  villano  h  solo  sopra   il  fieo,   No   hA 

parente   alcun,  nfe  buon    amico.      Wenn   der 

Bauer  auf  dem  Feigenbaume  allein  iat,  hat 

er    seeder    einen     Vencandteii,    noch    guten 

Freund. 
Quando  '1  villano  ^   'n   sul   fico,   Non  conosce  ml. 

parente,  n^  amico.  (t.)      Wenn  der  Bauer  auf 

devi  Feigenbaum  ist,   kennt   er  weder    Ver- 

vandten,   noch  Freund. 
Quand  el  vilan  I'e   sora   el    fieh,   No   '1  conoss  ni. 

pit  ne  parent,    ni   amis.    (1.    m.)      Wenn   der 

Bauer   auf  dem   Feigenbaum   iat,    kennt    er 

weder    Vertcandten,  noch  Freund  mehr. 
A  tempus  de  sa  figu,  ni  parentes,  nen  amigu. 

(sa.  L.,    M.)     Zur  Feigenzeit,   weder    Ver-  sl. 

wandfe,  noch  Freund. 
Quando  o  villao  he  rico,  nao  tem  parente,  nem  pt. 

amigo.      Wenn  der  Bauer   reich   iat,   hot  fr 

xceder   Verwandten,  noch  Freund, 
Quando  el  villano  esta  rico,  ni  tiene  pariente,  sp. 

ni  amigo.     S.  Quando  o  u.  s.  to. 
Candii  ciganulu  s'a  ficutu  unperatii,  ante!  pe 

tata   sell   a   spanduratQ.     Ala    der    Zigeuner  wl. 

Konig  geworden,  hat  er  zuerat  aeinen  Vater 

aufgehdngt. 

15.3.  Es  ist  kein  Messer,  das  scharfer 
schiert,  Als  wenn  derBauer  ein  Edel- 
mann  wird. 

Kein  Scheermesser  scharfer  schiert,  Als  wenn 
der  Bauer  ein  Edelmanu  wird. 


Bauer  153. 


—    79    — 


154  Bauern. 


Es  ist  kein  Schwert  das   scharffer  schiert,   Als 

wenn  ein  Baiir  zum  HeiTen  vinl. 
Wird  der  Bauer  ein  Edelmaini,  so  guckt  er  deu 

Pflug  mit  Brillen   an. 
Nieman  also  nahe    schirt,   So   da  ein   bure  ein 

hevre  \\art.  (ad.)  [bene  wirt.   (ad.) 

Enbein  man  so  nabe  schirt,    So  der  gebvir  der 

md.  Es  ist  kein    Scheerniesser,   das   liarter  scbiert, 

Als    wenn    ein    Bottler    zuni    Herren    wird. 

(mrh.  E.) 
Es   gibt  keine   scbiirfere  Scber,    Als  wenn  der 

Bettler  wird  zuni   Heir.  (mrb.  E.) 
Ed    iiss    kaa    grieser    Scbwahrd,    Als    wann    e 

Bauer   znm    Hiir    wfibrd.    (mrb.    T.)     En   ist 

kein  t/rauser  Schwert,   ah   wenn  ein  Baiter 

zuiii  Herrn  wird. 
Od.  Es  gibt  nix  Aergeres,    als    wtnn    der  Baur  ein 

Edolniann   wird.  (sehwb.) 
Wenn  en  Handbueb  Sonn  wird,  Ineget-er  gtrn 

oba  n'lis.  (schwei.  A.)      Wenn   ein  Unterhirt 

Oberkuhhirt  wird ,  srhaut  er  leicht  ohen'naus. 
's  Iseh  keis  ('a  lat  kein)  Mcsser,  das  schei-pfer 

(ach'drferj    schirt,    As   wenn   e   Bettler   zum 

Herrc  winl.  (schwei.  S.) 
pd.  Keen  Scheerraest  scbarper  scbeert,   esse   wann 

de    Buer    en    Junker    wcrd,    (ns.    L.-D.)     S. 

Kein  u.  a.  w. 
Ea   ist   nichts    sclilinmier,    als   wenn   aus   ilem 

Eracber   (Bettler)   ein    Ilerr  wird.    (ns.    Pr.) 
Et  is  kenu  Mess   arger,   osse    wann   de    Buure 

en  Eddehuann  weerd.  (ns.  W.)     Ea  iat   kein 

Meaaer  drger,  ah  wenn  der  Bauer  ein  Edel- 

viann  wird. 
Dai  van  Not  te  Brot  kuemt,  dat  sint  de  slimm- 

sten.    (wstf.   Mrk.)     Die    ton    Noth   zu  Br^t 

kovimen,  daa  aind  die  Schliinmafen. 


Nar  paddan  kommer  till   vJilde,   vet   bon  intet 

aterhruia.   Wenn  der  Lump  zur  Gewalt  kommt, 

kennt  er  kein  Zurilckhalten. 
Nar  Legcpijgan  blijr  Maatmoor,  sa  kryper  bon 

vbr  skinnet.      Wenn   die    Dienstmagd   Haus- 

frau  wild,  ao  hdutet  aie  sich. 


d&.  Ei  skarpere  Svaerd  du  tinde  kan,  Eml  Bunden, 
som  blev  til  Herremand.  Nicht  achar/eres 
Schwert  du  finden  kannsf ,  ah  den  Bauern, 
der  zuni   Gutsherrn   wird. 

NaarStoddere  faae  Haengesermer,  gaaer  det  ilde 
til.  Wenn  BettUr  Hdngedrmel  kriegen,geht 
ea  achlimni  zu. 

Naar  Prakker  kommer  til  Vielde,  veed  ban  ei 
bvad  det  er  at  helde.  Wenn  der  Bettler  zu 
Gewalt  kommt,  weiaa  er  nicht,  waa  aich 
neiffen  ist. 

Naar  Pigen  bliver  Koue,  saa  jager  hun  Herren 
ud  af  Huset.  Wenn  die  Magd  Fran  wird, 
ao  jugt  aie  den  Herrn  aua  deni  Hause. 
8W.  lugen  Haarknijtf  skar  sa  skarpt  som  Bonde  da 
Herre  wardt.  Kein  Schermesser  achert  ao 
achnrf,  wie  ein  Bauer,  da  er  Herr  ward. 


Asperius  nihil  est  bi^mili  qiiuni  surgit  in  altnm.  It. 
11  n'  est  orgueil  que  de  pauATe  enrichy.     Kein  fz. 

Sfolz  rcie  der  eines  reichgewordenen  Armen. 
In  oftice  acquis  par   argent   d'ung  vilain   fait 

un  bon  tyran.     Ein  Amt,  mit  Geld  von  einem 

Bauern   erworben,    macht    einen  guten    Ty- 

rannen.\ 
Et  nou  y  a  tan  biertat  Que  de  praube  remon-  sf. 

tat.  (Gsc.)     Ea  gibt  keinen  solchen  Stolz,  uie 

den  einea  emporgekovimenen  Armen. 
Nou  i-a  talo   pougneduro,   qe    d'un   pezonl   re- 

vengu.  (Lgd.)     Ea  gibt   keinen  achliinmeren 

Stich,  ah  von  einem  gewesenen  Bettler. 
Non    e    alterezza    all'    alterezza    uguale    D'un  it. 

uomo    basso    e    vil    cb'   in   alto    sale.     Kein 

Ilochmuth    iat  gleich   dem    Hochmuth    einea 

niedrigen  imd  gemeinen  Menachen,  der  er- 

h'ihf  rcird. 
Al  mal  villan    nun    gli   dar   bacchetta  in   man. 

Dem  achlimmen  Bauern  gib  keinen  Stab  in 

die  Hand. 
Non    e   superbia    alia   superbia  uguale   D'uom  mi. 

basso   e  vil  che  in  alto  sale,    (t.)     ,S'.  Non  h 

u.  a.  ti\ 
Quando  il  villano  h  alia  citta,  gli   par   d'esser 

il  Podesta.  (t.)     Wenn  der  Bauer  in  der  Stadt 

ist ,  diinkt  er  sich,  der  Podeath  zu  aein, 
K\  pais.a  qnand  I'e   in  citti,  Gbe   par    d'es   el  ni. 

podesta.  (1.  b.)     S.  Quando  u.  a.  w. 
Clii  viir  vede  discortesia,Metta'l  vilan  in  signoria. 

(1.  m.)      Wer  Unhbflichkeit  aehen  will,  inache 

den  Bauern  zum  Herrn. 
Quando  el  vilan  vien  in  cita,   El   par  el  Dose 

o  el  Podesta.  (v.)      Wenn  der  Bauer  in  die 

Stadt  kommt,  acheint  er  der  Doge  oder  der 

Podeata. 
Se  queres  saber  quern   be   o   villao,    mette-lhe  pt. 

a  vara  na  mao.      Wenn  du  wiaaen  tcillai,  wer 

der  Bauer  ist,  gib  ihm  den  Stab  in  die  Hand. 
Quem  quizer   conbecer   o   roira,    de-lhe   officio. 

Wer    den    Schlechten    kennen    lernen    will, 

gebe  ihm  ein  Amt. 
Quando  el  villano  esta  en  el  niulo,  no  conosse  sp. 

.•I  Dios,  ni  al  mundo.      Wenn  der  Bauer  auf 

dem  Maulthier  aitzt,   kennt  er  weder    Gott, 

noch  die   Welt. 


Bauorn   154. 


—    80    — 


156  Bauer. 


151.  Gonirich  ill's  Dorf,  ilif  Bauern  sind 

trunk  en. 
Eineni   vollen   Hauer  soil    audi    ein    UlaJtiier 

Wagen  au-swoichon. 
Sachto  ins  Dorff,  die  Bawrcnsind  truniiken.  (ad.) 
md.  Wt-r  die    Haut   will    behalteu    |j;anz,   Der   stHr' 

den  Hauer  niclit  bei  Spiel  und  Tanz.  (nirh.  L.) 
od.  Es  ist   besser  niit  de  Buure-n  ( liauerii)  uiiipob 

(umijehen),  wenn  si  briegge  (weinenj,  als  wtini 

si  juchze  (jauchzenj.  (schwoi.) 


dt.  Zacht  wat  in  liet  dorp,  de  boeren  zijn  dronken. 
Sachte     (subtyl)     int     doqi,     die     buynn    sint 
dronckcn.  (ah.) 

8W.  I'rala  sachta  i  byn,  Bonderna  are  dnukne. 
Prahle  aachl  im  Dorf,  die  Baiieni  nind 
Irunken. 

it.  Guardati  dal  villano  quandu  lia  la  eauiicia 
bianc.i.  (mi.  t.)  Hiite  dich  vor  dein  Bauern, 
ire)in  er  ein  ireinses   Ilemd   anhat. 

ui.  Uuardet  be  dal  pai.s)\  elie  a  tarda  sera  Al  turna 
da  la  sagra  o  da  la  fera.  (1.  b.)  Hiite  dich 
wohlvor  dem  Bauern,  der  avi  Kp'dlen  Abend 
von  der  Kirchu-eih  oder  vovi  Markt  zuriick- 
komnif. 
Lonta  da  quel  vila,  die  g'  h,  la  eaini.sa  l)ianca. 
(1.  b.)  Weit  von  dem  Bauern,  der  ein  weissea 
Hemd  anhat. 
A  la  festa  del  vilan,  Se  la  xe  aneuo,  vaghe 
doman.  (v.)  Jut  daa  Bauernfcst  heute,  yehe 
viorgen  hin. 


155.    Riiben  in   die   Bauern,    Hen    in   die 

Ochf^eu. 
In  Baueni  gehort  TIaferstroli. 
Dem  Esel  das  Haferstroli,  dem  Pforde  den  Haler. 
md.  Kraut  FoUt  {fiiUt)  den  Bauer  die  Haut.  (frk.  H.) 
od.  Eidapfel  und  Kraut  Fiillt  dem  Bauer  die  Haut. 

(iistr.  schlsi.) 
pd.  In'n   Oss    li6rt  Stro,    in'n   liiirn   horn    Kfiwen. 

(ns.    A.)     In  den   Ochsen  gehort    Stroh,   in 

den  Bauern  gehoren  Riiben. 
Inn  Bur  hort  Rowen,  inn  Ossen  Stroh.  (ns.  B.) 

In  den  Bauer  gehoren  Eiiben,   in  den   Och- 
sen Stroh. 
Roiwe   un   Talg   (Dat)   hGort   den   Bueren   in'n 

Balg.   (ns.   ha.    G.  u.   G.)     Riiben  und  Talg 

(das)  gehort  den  Bauern  in  die   Haut. 
Stro  in  den  Ossen  un  RSwen   in   den  Buuren. 

(ns.  hist.)     Stroh  in  den  Ochsen  U7id  Riiben 

in  den  Bauern. 
Dem    Buuren    hort    Rowen,    dem    Ossen    hort 


Stroll,    (ns.    Hmb.)      Dem     Bauern    gehHren 

Riiben,  dem   Ochaen  gehort    Stroh. 
In   de    Bur   h«rt   G«rt,   in   de    Oss   hOrt   Stroh. 

(ns.  ofa.)     In  den  Bauern  gehort   Uriitze,  in 

den   Ochaen  gehort  Stroh. 
In  en  Biiern  liBrt  GOerte.  (wstf.  H.)     In  einen 

Bauern  gehort    Griitze. 

DrafFe  is  good  enough  for  swine.     Spiilicht   iat  en* 

giU  geimg  fiir  Schweine. 
Caff  and  draff  is  gude  enough  for  aivers.  (acho.) 

Spreu  und  Spiilicht  iat  gut  genug  fiir  A'ar- 

rengdule. 

Gif  bonden  gr«t,  sa  vet  han  hvad  det  iir.   Gib  8W« 
deSii  Bauern  Griitzt,  ao  tceiaa  er,  waa  daa  iat. 

A  vilain  eharbonnee  d'ane.     Dem  Bauern  Eaela-  fz« 

carbonnade. 
Les    eh'vas    h.     vert    et    I'troie    as    glands,    (w.)  nf. 

Die  Fferde   in'a   Griinfutter  und  dif   Sau  in 

die   Eicheln. 


lot).    Was    drr    Bauer    iiiilit    ki  iint,    das 

f  ri  8H  t  er  nicht. 
AVas  der  Bauer  nicht  kennt,  das  soil  er  nicht  md. 

csscn.   (mrh.  E.)  [(mrh.  N.) 

Wat    der    Buer    net    kennt,   dat   frasst'   e  net. 
Wos  da  Paua  nid  kennt,  dos  frisst  a  nid.   (st.)  Od. 
Wat   der    Buur   net   kennt,   dat    fresst   he    net.   pd. 

(nrh.   A.) 
Wat  d'r  Buer  net  kant,  dat  friss  hii  net.  (nrh.  D.) 
Wat  derBuer  net  kennt,  dat  frett  he  net.  (nrh.Gl.) 
Wat  den   Buur   nict   kennt,  dat   frett   he  uiet. 

(nrh.  M.) 
Wat  de  Bur  nich  kennt,  dat  iVitt  he  nich.  (ns.  A.) 
Wat  de  Bur  nich  kennt,  dat  fritt  he  nich.  (ns.  B.) 
Wat  de  Buer  nich  kennt,  dat  et  (fret)  he  nich. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)  [(ns.  hist.) 

Wat  de  Buur  nig  kennt,  dat  fritt  he  nig. 
Vat  deBur  nig  kennt,  dat  fritt  he  nig.  (ns.hlst.  A.) 
Wat  de  Buur  nich  kennt,  datt  fritt    hee   nich. 

(ns.  Hmb.)  [(ns.  M.-Str.) 

Wat  de  Buer  nich  kennt,  dat  frjitt  he  nich. 
W^at  de  Bur  neet  kennt,  dat  ett  he  neet.  (ns.  ofs.) 
W^atta  Biir  ni  kent,  dat  fret  ha  nich.  (ns.  O.  J.) 
Wat  de  Buur   nich   kennt,   dot   frett   he   nich. 

(ns.  Pr.) 
W^atdeBuure  nit  kennt,  dat  ittet  hei  nit.  (us.  W.) 
Wat  de  Biiar   nich   kennt,   dat   frett   he    nich. 

(wstf.  Mst.)  [(wstf.  O.) 

"Wat  de  Buur  nich  kinnet,  dat  frett  he  nich. 
Wat  de  Buer  ni  kennt,  dat  frett  h'  ni.  (wstf.  P.) 
Wat  de  Buer  nich  kennt,  frett  he  nich.  (wstf  R.) 
Wat  de  Biuer  nit  kennt,  dat  friet  he  nit.  (wstf.  S.) 


Bauer  156. 


—     81    — 


159  Bauer. 


dt.  Wat  (le  buer  niot  kent,  dat  eet  hij  iiiet. 


(lil.  Ifvail   HuiiiU-n  ikke  kjender,  det  spiser  lian  ikke 


157.  Wenn  man  den  Bauer  bittet,  so  wei- 

gert  er  meist. 
Wenn  man  einen  Baucrn  bittet,   so   schwellen 
ihm  die  Stiefeln.  [Banch. 

Bittet   man   den    Banem,   so   schwillt   ihm  der 
Wann   man   den    bawren   bit,   so   grolt   im   der 
bauch.  (ad.) 
md.  Wenn  mer'n  Banem   bit"t,   grolltn   dr  Bauch. 
(frk.   M.)      Wenn    man    einen    Bauer    hittet, 
knllert  ihm  Jer   Bauch. 
Wie  man  einen  Esel  mehr  bitt ,    wic  er  hUrter 

tritt.     (mrh.  E.) 
Weun   ma   de    Boaren   bitt,   su   sehwallnen   de 
Stieffeln.    (schls.)      Wenn   vian    die    Bamrn 
hittet,  so  schwellen  ihnen  die    Stiefeln. 
od.  Wenn   man   den   Bauer   bittet,   so   wird  er  um 
eine  Spanne  iJinger.  (bair.) 
Wenn  man   den    Bauer   bittet,   so   stolzet    ihm 

der  Bauch.  (schwb.  W.) 
We    me    ne   Buur  (Wenn    man    einen    Bauer) 
bittet,  so  wird  em  (ihm)  der  Bunch  (Bauch) 
gross,  (scinvi'i.) 
pd.  Wann  du   <\v\\   BuVr    luowes    un    bid«Us,  dann 
wassct  iiim  <le  Maut.    (wstf.  Mrk.)    Wenn  du 
den  Bauern    lobsf   und  hifffsf.  daini  varhst 
ihm  der  Muth. 
It.  liusticus  dum  rogatur,  intnmescit  ei  venter,  (mit.) 
Kusticus    quanto   i)lus    rogatur,     tanto    magis 
infiatur.  (ndt.) 
fz.  Priez    le  vilaiu,    il  en   fera  moins.     Bittet  den 
Bduem,  er  wird  weniger  thuu. 
Qui  prie  le   vilain,   se   fatigue   en  vain.      Wer 
den  Bauern  hittet,  miiht  aich  umsonst  ah. 
sf.  Pregats   Ion   bilan,   mens   ne    hara.    (Gsc.)     S. 
Priez  u.  a.  w. 
Priigas  vil6n ,  m6n  ne  fara.  (Lgd.)  S.  Priez  u.  a. «?. 
Pregas  vilen,  mens  n'en  fara.  (nprv.)  S.  Priez 
u.  a.  (/-.  \j)rie  u.  s.  %c. 

it.  Clii  prega  il  villanu  S'affatica  in  vano.    S.  Qui 
II  villano  e  come  il  gatto:  se  Taccarezzi,  alza 
la  coda.     Der  Baue?'  i^t  wie  die  Katze:  wenn 
du  die  atreichelst ,   erheht  aie   den  Schwanz. 
inL  Prega    il    villano,    il    mercato    I-    disfatto.    (t.) 
Bitte  den  Bauern,  der  Handel  ist  abyehrochen. 
pt.  Ao  roim  quanto  mais  o  rogao,  mais  se  estende. 
Je  mehr  man  den  Niedri/jen  bittet,  je  mehr 
hl'dht  er  aich  auf. 
Sp.  Al  (El)  rnin  mientras  mas  le   megan  ,    mas  se 
extiende.     <S'.  Ao  u.  s.  ir. 


ir>8.  Den  ^ngem  Bauer  e  Gefalcn  det, 
spilt  onse  mHerrgott  e  Schellemsteck. 
(md.  mrh.  L.)  TFey  ci«em  Bauer n  einen  Qe- 
fullen  thut ,  spielt  unserem  llerrt/ott  ein 
Schelmenstilck. 

Die  een  boer  goed  doet ,    doet  God  leed.     Wer  dt. 
einem Bauern  Gutea  thut,  thut  Gott  Schviach  an. 

II  fait   a   Dien   honte   Qui   vilain   haul   monte.  fz. 

(afz.)     Er  thut  Gott  Schmach  an ,  der  einen 

Bauern  (Schelm)  erheht. 
(/ui  pregue  lou  bilan  b  qui  ly  li^  carcsse,  Que   sf. 

nanouansse   pas  goay  h  hk  tort  a  noblesse. 

(Gsc.)    Wer  den  Bauern  bittet  umd  ihm  .9chon- 

thut,  kovimt   nicht   vorwdrta   und    thut    dem 

Adel  Unrecht. 
Chi  fa  bene  a  gl'  ingrati,  fa  onta  a  Dio.     Wer  it. 

den     Undankbaren     Gates    that,    thut     (lott 

Schimpf  an. 
Chi    fa    del    bene    agli    iguuranti,    fa    onta    ami. 

Cristo.    (t.)       Wer    den     Uwriasenden    (lufes 

thut,  thut   Chriatua   Schimpf  an. 
A   far  del  bene  alle  carogne   (agli  asini),  .sant' 

Antonio    I'ha    per     male,    (t.)      Den    Aaern 

(Eaeln)  Gules  thm  vermerkt  St- Antonio  iihel. 
A   fa  piasc  a  on  villan ,  al  Signor  se  f;\.  disp^t.  ni. 

(1.  m.)      Wenn   man  einem   Bauern  (Schelm) 

ijefallif)  iat,  thut  vian  dem  Jlerm  Schmach  un. 
C'li    fa    ben    a    vilan,    fa    onta  a  Dio.   (piem.) 

Wer  devi  Bauern  (Schelm)  Gutea  thut,  thut 

Gott  Schimpf  an. 
A  far  servizio  a  un  vilan,  se  fa  dispeto  a  Do- 

menedio.     (v.)     Leiatet    man    einem    Bauern 

(Schelm)   Dienate ,   thut   man    dem  Herryott 

Schmach  an. 


l.VJ.    Wer   einen    Bauer    betriigcn    will, 
muss  einen  Bauer  mitbringeu. 

Die  een'  boer   bedriegen    wil,    moet  een'   Ijocr  dt. 

medebrengen. 
Die  een'  boer  Ijedriegen  wil,  moet  vrocg  opstaan. 

Wer  einen  Bauern  belriiyen  tvill,  muaa  friih 

aufatehen.  

A   vilain    vilain  et  demi.     Dem   Bauern  einen  fz. 

und   einen  halben  Bauern. 
A  vilen,  vilen  et   miech.  (nprv.)      .S'.    A  vilain  sf. 

u.  a.  w. 
L'y  a  ren  de  pus   fin   que   la   capo  groussiero. 

(nprv.)      Es    fjibt    nichta  Feinerea,    ala    den 

grohen  Mantel. 
Contadini  e  montanini,  scarpe  grosse  e  cei-velli  it. 

fiui.    (mi.  t.)      Bauern    und    Ber;jbeu-ohner, 

(/robe  Schuhe  und  feine  Kopfe. 

11 


Bauer  159. 


82    — 


162  Baum. 


mi. 
ni. 
si. 


pt. 


sp, 


Scarpe  grosse,  cervello  fino.  (u.)    Grobe  Schuhe, 

feiner  Knpf. 
El  contadiii  gn  scarpe  giossc  e  cervelo  fin.  (v.) 

Der  Bauer  hat  tj robe  Schuhe  und  feinen  Koyf. 
Scarpa  gross  c  mcnta  sittile.    (ap.  B.)     Grober 

Schuh  unci  feiner   Verstand. 
Lu  viddanit  avi  la  vertnla  di  la  'gnuranza  e  la 

vertula    di   la    malizia.    (s.)     Der  Bauer  hat 

die   Eigenschaft   der    Unwissenheit   und    die 

FAgenschaft  der  Schlauheit. 
Toza  russa,  iutendimeutu  subtile,  (sa.  L.)   Grobe 

Sohle,  feiner    Verstand. 
Ao  roim ,  roim  e   meio.     S.    A   vilain   u.  s.  w. 
Debaixo  do   saial,   ha   al.      Unter   deni  groben 

Tuch  gibt'sivan  Anderes  (i.  e.feinen  Verstand). 
A  niin,  niiii  y  medio.     S.    A   vilain  u.  s.  w. 
So  el  sayal  ay  al.     S.  Debaixo  u.  s.  w. 


pd, 


(It. 
dii. 

sw. 


1  GO.  W  cr  e  i  IK'  n  B  a  u  e  r  p  1  a  gc  n  w  i  1 1 ,  n  oh  in  e 

einen  Bauer  dazu. 
Will  man  die  Banerii  verderben ,  so  sotzc  man 

einen  iiber  den  andern. 
De  en  Bnr  will  biu'n,  nintt  en  Bur  init  bringn. 

(ns.   B.)      Wer  einen    Bauern    scheren  will, 

launs  einen  Bauern   mitbringen. 
Dee  enen  Buiir  biydcn  will,   miitt   enen   Buur 

mitbringen.  (ns.  limb.)    S.  De  en  u.  s.  w. 
De'n  Bur  briiden  will,  niutt'n  Bur  mitbrengen. 

(ns.  ofs.)     S.  De  en  u.  s.  w. 

Die  cen'  boer  plagen  wil,  moet  een'   boer  me- 
debren^en.     S.   De  en  u,  s.  lo. 


Den  Boom ,    de   mie    Schattcn    gift ,    mutt    ich  pd. 

nich  verachten.  (ns.  ha.  V.)     Den  Bawn,  der 

viir  Schatten  gibt,  muss  ich  nicht  verachten. 
Spie  nich  out  Water,  dat  du  noch  drinke  mottst. 

(ns.  Pr.)     Spucke  nicht  ins  Wasser ,  da.')  du 

noch  trinken  musst. 
Vor  dem    Baum,    den    ich   brauchc,    muss   ich 

mich  beugen.  (ns.  Pr.-O.) 
•n  Baum ,  da  men  sik  unncr  'schurcn  will ,  mot 

men  ehren.  (wstf.  Mst.) 


Men  nyght  onder   den   boom,    daermcn   te   bet  dt, 
af   heeft.    (avl.)     Man    neigt    sirh    vor    dem 
Baum,  von  dem  man    Vortheil  hat. 

Honour  the  tree,  that  gives  you  shelter.    Ehret  en. 
den  Baum,  der  euch  Schatten  gibt. 


it. 


Den,  som  vil  plage  en  Bonde,  maa  tage  en 
auden  med  sig.  Wer  einen  Bauern  plagen 
loill,  muss  einen  andern  mit  sich  nehmen. 

Den  som  vill  plaga  en  bonde,  han  tage  en 
bonde   dertill. 

Den  som  vill  sla  en  bonde,  skall  taga  en  bonde 
att  sla  honom  med.  Wer  einen  Bauern  schla- 
gen  will,  muss  einen  Bauern  nehmen,  um  ihn 
damit  zu  schlagen. 

Chi  vuol  gastigar  un  villano ,  lo  dia  a  gastigar 
a  un  altro  villauo.  Wer  einen  Bauern  stra- 
fen  will,  Ubergebe  ihn  zur  Strafe  einem 
andern  Bauern. 


Man   skal   lire   (ha^ge)   dun    Stub   (Busk)    man  dii. 

liar  Ly  af.     Man  soil   den   Stamvi   (BuschJ 

hegen,  von  devi  man  Scfiutz  hat. 
Man   skal    spare   den   liusk,    man    liar  Ly   af. 

Man  soil  den  Busch  schonen,  von  dem  man 

Schutz  hat. 
Man  mastc  ara  det  triidct,  man  liar  skugga  af.  8W. 

Man  viuss  den  Baum  ehren,   von   dem  viun 

Schatten  hat. 
Hall    det    trad  i  iira,   som  du  har    skugga    af. 

Halte    den    Baum    in    Ehren,    von   dem   du 

Schatten  hast. 


md, 


IGl.  Den  Baum,  darunter  man  schauern 

will,  soil  man  ehren. 
Den    Baum    man    ehren    soil,    von    dem    man 

Schatten  hat. 
Vur  dam  Bome,  darde  mar  Schotton  gibt,  muss 

ich  mich  began,  (schls.  B.)    Vor  dem  Baume, 

der  mir  Schatten  gibt,  muss  ich  mich  beugen. 


Arbor  honoretur,  cujus  nos  umbra  tuetur.  It. 

Duve  si  ha  da  beie  un  ci  si  sputa,   (mi.  crs.  m.)  it. 

Wo  man  trinken  muss,spnckt  mannicht  hinein. 
Eju   nun   sputu   duve   aghiu   da   veje.   (crs.   s.)  mi. 

Ich  spucke  nicht  dahin,  wo  ich  trinken  soil. 
No  s'a  minga  de  spiia  Nei  vacel  che  s'a  mangia.  ni. 

(1.  in.)  Man  viuss  nie  in  die  Schilssel  spucken, 

aiis   der  man  gegessen  hat. 
No  s'ha  da  spua  in  te  la  squela  che  se  magna. 

(v.)     Man  muss  nicht  in  die  Schilssel  spucken, 

aus  der  man  isst. 
No  bisogna  spuar  nel  piato  che  se  magna,  (v.) 

S.  No  s'  ha  u,  s.  w. 
No  bisogna  spudar  ncl  piato  che  se  ga  de  mag- 

nar.  (v.  trst.)    Man  muss  nicht  in  die  Schils- 
sel spucken,  aus  der  man  essen  soil. 
Porta  rispettu  a  lu  locu   uuni  stai.   (s.)     Hube  si. 

Ehrerbietung  vor  devi  Ort,  xoo  du  bist. 


162.  Den   Baum   muss  man   biegeu,    well 
er  noch  jung  ist. 

's    Bama'l    muaii    ma'^    bizaid'n   biagn,   sunst  od. 
blaibt-s   gnimp.    (ndo.)      's    Baumchen    muss 
man  bei  Zeiten  biegen,  sonst  bleibt's  krumm. 


Baum  162. 


—     83 


163  Baum. 


's  Pamadl  muis  ma  piagn,  sou  louiig  as  's  jung 
is.  (st.)    Das   B'dumchen  muss    man    hie^jen, 
.  so  lang  als  es  jun(/  ist. 
pd.  Man  mutt  de  Bom  bogen  vil   eu  juug  is.    (us. 
hist.  A.) 
Beug   deu   Heister,   ehe   hei   dicke   werd.    (ns. 
W.   U.)     Bieffe   das  Eichhaunichen ,    ehe    es 
dick  wird. 
dt.  Buig  het  rijsje  (takje),  terwijl  liet  jong  is;  als 
het   een   boom   geworden   is,   is  het   te  laat. 
Bicffe   das  lieislein   (Astchen) ,    ivdhrend  es 
jun//  ist;  wenn  es   ein   Baum  geworden ,  ist 
es  zu  spat. 
Terwyl  het  rysje  zwak  is,  moet  men  het  buigcn. 
(vl.)      Wdhrend    das    Beislein    schwach   ist, 
muss  m,an  es  hiegen. 
en.  The  tree  must  be  bent  while  it  is  young.  Der 
Baum  mussgebogen  loerden,  wdhrend  erjung  ist. 
Best  to   bend   while   it  is  a   twig.     Am,  hesten 

zu  hiegen  wdhrend  es  ein  Reis   ist. 
Between  three  and  thirteen   thraw   the   woodie 
when  it's  green,    (scho.)     Zicischen  drei  und 
dreizehn  biege  da«  Holzchen,  wenn  es  griin  ist. 
Thraw    the    wand    while    it    is    green,    (scho.) 
Biege  die  Ruthe,  wdhrend  sie  griin  ist. 
fs.  Ham  skal  a  Buumer   biiiig,   wiltjei's   letj    san. 
(A.)     Man  soil  die  Bdume  hiegen,  wdhrend 
sie  klein   sind, 
da«  Ympen  skal  boies  (Man  maa  boie  Grenen)  me- 
dens  den  er   ung.     Das   Reiss  mu^s  gebogen 
iverden  (Man  mu^s  den  Ast  hiegen),  tvdhrend 
es  (er)  jung  ist. 
Kroget  Trse  maa  gjores  rankt  i  Tide.     Krum- 
mer  Baum  7nuss  hei  Zeiten  gerade  geboyen 
werden. 
Vidien  skal  man  vride  (Man  skal  Vidicn  vi'ide) 
medens  huu  er  gron.     Die  Weidenruthe  muss 
man  drehen,  lodhrend  sie  griin  ist. 
is,   BeygSu   kvistinn,    me3an   hann   er  I'lngi",   enn 
brjottii  ekki.     Biege  den  Zweig,  wdhrend  er 
jung  ist,  aher  hrich  ihn  nicht. 
uw.  Ein  skal  boygja  Treet,  medan  d'er  mjukt.  Man 
muss  den  Baum  hiegen,  wdhrend  er  hiegsam  ist. 
SW.  Ungt  trad  later  latt   boja  sig.     Sanger  Baum 
Idsst  sich  leicht  hiegen. 
Wrijd  Wedian   madan   hon  ar  vng.     Bieg  den 
Weidenzweig ,  icdhrend  er  jung  ist. 

It.    Est  arbuscula,  non  tnincus  curvandus  in  uncum. 
CW.  Storscha  la   plonta   toch'  ell'  ei  giuvna.    (obi.) 

Biege  die  Pfianze,  so  lange  sie  jung  ist. 
fz.  Que  can   torse  lou   sabiu   tant   qui   ey    youen, 

(sf.  Bm.)     Man  muss   den   Bast   drehen,  so 

lange  er  jung  ist. 


Finche  la  pianta   e    tenera,   bisogua   drizzarla.  it. 

Wdhrend  die   Pjlunze  zart   ist,    muss  man 

sie  gerade  Ziehen. 
La  pianta   s';'i   de   piega  intant   ehe  I'e  tenera.  ni. 

(1.)     Die  Pjtanze  muss  gehogen  loerden,  wdh- 
rend sie  zart  ist. 
L'   alboro   s'   ha  da  piegar  fin  ehe  1'  e  tenaro. 

(v.)     Den  Baum  muss  man  hiegen ,  tvdhrend 

er  zart  ist. 
Tuerci  inchitiedSu,  quaunu  fe  tenueriedSu.  (ap.)  si. 

Biege  die  PJlanze,  wann  sie  zart  ist. 
Lu  Uignamme  verde  se  p6  sempe   chija.    (npl.) 

Das  grilne  Holz  Idsst  sich  immer  hiegen. 
Alberi  e  figli  si  raddrizzano  quando  son  piccoli. 

(npl.)     Bdume  und  Sohne   zieht  man,  wann 

sie  klein  si7id. 
L'  arrulu  s'  addrizza   quannu  e  picciulu.    (s.) 

Den  Baum  hiegt  man  gerade,wann  er  klein  ist. 
L'  ai^vulu,  meutri  e  tenniru,  si  addrizza.   (s.  C.) 

Den  Baum   biegt  man  gerade,  wdhrend   er 

zart  ist. 
Sa    pianta    adderectela    dai   minore.  (sa.)     Die 

PJlanze  richtet,  tvenn  sie  klein  ist. 
S'ar-vTirc  adderectala  dai  minore,  da  qui  faghet 

nodu,  non  adderectat  plus.  (sa.  L.)   Richtet  den 

Batun,    wenn  er  klein  ist;    wenn  er   knotig 

nird,  Idsst  er  sich  nicht  mehr  richten. 
Larbre ,  de  giquet  sadre^a.    (val.)     Den  Baum  Im. 

hiegt  man  als  Reis. 
De  pequenino  Se  troce   o   pcpiuo.     Sehr   klein  pt. 

hiegt  sich  die  Giirke. 


16.3.  Ein   Baum    tragt   sich    selbst   keine 

Friich  te. 
Der  Baum  geniesst  seiner  Aepfel  nicht. 
Man  mjistet das  Schwein nicht  seinetwegen.  (bair.)  od. 

De  boom  draagt  voor  zich  zelven  geene  appelen.  dt. 
Der  Baum  tragt  fiir  sich  selbst  keine  Aepfel. 

03rum  bera  biflugur  liunting  (cikr  avexti).   An-  is. 

der  en  tragen  die  Bienen  Honig,  (die  Bdume 

Frucht). 
D'er  inkje  alt  aat  seg  sjelv,  at  Humla  sankar  nw. 

Huning.     Es  ist  nicht  ganz  fur  sich  selbst, 

dass  die  Hummel  Honig   sammelt. 
Tradh   bar  inga    Apple    Jith    sigh    sielff.     Der  SW. 

Baum  tragt  keine  Aepfel  fiir  sich  selbst. 
Faret  bar  icke  uUen  at  sig  .sjelft.     Das  Schaf 

trdgt  nicht  die   Wolle  fiir  sich  selbst. 

Sic  vos  non  vobis  vellera  fertis  oves.  it. 

No  nacio  el  polio  para  si  solo.     Nicht  ist  das  sp. 
Huhn  fiir  sich  selbst  gehoren. 


11* 


Baum  164. 


—    84 


164  Baum. 


16t.  Es  fallt  koin  Baum  auf  einenHieb, 
Es  fallt  keine  Eiche  Vou  einem   8treiche. 
Der  panni  von  einem  slage  nie  viel.   (ad.) 
md.  Auf  den  crsten  Streicli  Fallt  koine  Eich'.  (mrh.  E.) 
Op    den    escliten    Ha   fillt   kc'    IJani.    (mrh.  L.) 

,4;//  <len  er.ifen  Ilieh  flillt  kein  Baum. 
od.  Kein  Baum  fallt  auf  den  ensten  Streich.  (bair.L.) 
Auf  oan  Mol  hockt  ma'  koan  Bam  um.    (ndo.) 

Auf  ein  Mill  hackt  man   keinen  Baum  um. 
pd.  Kein  Bam  felt  up'n  ersten  Slag.  (ns.  ha.  G.  u. 

G.)     *S.    Kein  Baum  u.  s.  w. 
De  Boom  fallt  nich  van  eenen  yiag.  (ns.  ha.  K.) 

Der  BcLum  f'dlll  nic/d  von  einem  Schlac/e. 
De  Oss  fallt  nig  up  den  crsten  Slag.  (ns.  hist.) 

De7'  Ochse  fallt  nicht  auf  den  ersten  Schlaff. 
De  Bom  fallt  nig  fon  de  erste  Han.  (ns.  hist.  A.) 

Der  Baum  fallt  nicht  vom  ersten  Hieh. 
Keen  Boem  felt  uppen  ierschten   Sehlach.    (ns. 

N.)     ;S'.  Kein  Baum  u.  s.  w. 
En     Baum     fallet     nit     vam'me    esten    Hogg. 

(ns.  W.)     Ei7i  Baum  fallt  nicht  vom  ersten 

Hieh. 
Et  fiillt  kcnne  Eike  upp'n  eesten  Striek.  (ns.  W.) 

S.  Auf  den  it.  s.  w. 
Dat  niaut  en  s^lechtcn  Bom  sin ,  d;i  oppen  crsten 

Ilaii  fallt.  (wstf.  Mrk,)    Das  muss  ein  schlech- 

terBuumsein,  der  auf  den  ersten  Hieh  fiillt. 


(It.  Dc  boom  valt  niet  met  den  eersten  slag.     Der 
Baum  fiillt  nicht  mit  dem  ersten  Schlai/. 
Eene   koe    stcrft    niet    van    eenen    slag.     Eine 

Kuh  stirht  nicht  von  einem  Schlag, 
Den  boom  en  valt  niet  ten  iersten  slaghe.  (adt.) 

S.  De  boom  u.  s.  ic. 
Geen  boom  valt  ten  eersten  .slag,  (vl.)     S.  Kein 
Baum  u.  s.  w. 
en.  The  tree  does  not  fall  at  the   first   stroke.     ^S". 
De  Bom  it.   s.   w. 
The  tree  doesna  fa'  at  the  first  strakc.   (scho.) 
S.  De  Bom  u.  s.    u\ 
fs.  A   Buum   felt   eg    fcior  a  iarst   Haau.    (A.)     ,S'. 
De  Bom  u.  s.  w. 


da.  Trteet  falder  ikke  for  det  forste  Hug.     S.  De 
Bom  u.  s.  w. 
Der   falder    ingen    Eeg    for    eet    Hug.     S.    Es 

fiillt  keine  u.  s.  w. 
Trse    faller    eij    aff   forsthe    Hwgh.    (ada.)     S. 
De  Both  u.  s.  w. 
is.  Ekki    fellr    tre    feik)    vi3    fyrsta    hogg.     Nicht 
fiillt  der  Baum  (die  Eiche)  mit  dem  ersten 
Hieh. 
Sjaldan  fellur  eik  vi3  fyrsta  hfigg.     Selten  fiillt 
die  Eiche  mit  dem  ersten  Hieh. 


Dat  fell  inkje  Tre  med  fyi-ste  Hogg.     Es  fiillt  UW. 

kein  Bauvi  mit  dem  ersten  Hieh. 
Traedet  faller  ej  vid  forsta  hiigget.     <S'.  De  Bom  8W. 

u.  8.  w. 
Trae   fallir   ey   at   forsta   hugb.    (asw.)     6'.    De 

Bom  u.  s.  10. 


Arbor    per    primum    ne([ua(iuam  (quaevis  non)   It. 

corruit  ictum.  [(mit.) 

Primitus  inflictum  non  corruit  arbor  ob  ictum. 
Mai  iina  Frida  fa  'Ig  Punier  Jiuc  dar  anturn  a  c\V. 

Terra  scheer.    (obi.)     Nie   macht  ein    Schlaff 

den  Ajjfelhatim  zur  Erde  nieder  fallen. 
L'  arbre  ne   tonibe   pas   du    premier   coup.     S.  fz. 

De  Bom  u.  s.  w. 
D'un  seul   coup   ne   s'   abat   un   chene.     S.  Es 

fiillt  keine  u.  s.  ic. 
Al    premier    cop    arbres    ne   cliiet.    (afz.)     Auf 

den  ersten  Schlaff  fiillt  kein  Baum. 
An  premier   coups   ne    clict    pas   I'arbre.    (afz.) 

S.  Al  premier  u.  s.  w. 
Au  premerain  cop  ne   chiet   pas  li  chasnes   (le 

cheune).  (afz.)     ;S'.  Auf  den  u.  s.  iv. 
L'  abe  ni  tomme   nin   de   prunii   cop.   (\v.)     S.  nf. 

De  Bom  u.  s.  lo. 
Au  purme  cop  nou   cat   1'    arbe.    (Brn.)     >S'.  Al  sf. 

jireviier  u.  s.  w. 
Au  piTxme   cop  nou   cay  pas  I'arbe.    (Gsc.)     S. 

Al  premier  u.  s.  w. 
Lou  piirmie  co  tombo  pa  1'  jioubre.  (Egd.)  Der 

erste  Schlag  fiillt  nicht  den  Baum. 
Ad  un  colpo  non  cade  a  terra  1'   albero.     Atif  it.'- 

einen  Schlag  fiillt  der  Baum  nicht  zu  Boden. 
Primo  colpo  non  fa  cader  1'  albero.  S.  Lou  u.  s.  w. 
D'  un  colpo  solo  non  s'  abatte  la  quercia.     S. 

Es  fiillt  keine  u.  s.  lo. 
Cun  na   botta  un   va  zo  1'    elbar.    (rom.)     Mit  mi. 

einem  Schlage  fiillt  der  Baum  nicht. 
Al  primo  colpo  non  cade  V  albero.  (t.)     *S'.   Al 

premier  u.  s.  w. 
Pr  irn  coulp  s6ul  a  n'  casca  Tin  alber.  (em.  B.)  ni. 

Durch  einen  Schlag  aUeinfilllt  ein  Buum  nicht. 
Al  prim  culp  no  casca  F  erbor.     (1.  b.)     S.  Al 

previier  u.  s.   w. 
A  la  prima  bota  no  casca  la  s6ca.  (1.  m.)  Auf 

den  ersten  Schlag  fiillt  der  Stamm  nicht. 
Al  prim  colp  V  erbo   a  casca   nen.   (piem.)     S. 

Al  premier  u.  s.  w. 
Per   un   colpo   no   casca  un   albaro.    (v.)     Auf 

einen  Schlag  fiillt  ein  Baum  nicht. 
W  primo    colpo   no   casca    un    albero.    (v.)     S. 

Al  premier  u.  s.  iv. 
L'    arvulu    nun    cadi    a    lu    primu    corpu.     (s.)  si. 

S.  De  Bom  u.  .9.  w. 


Baum  164. 


85    — 


166  Baum. 


Un  arvulu  a  primu  corpii  uon  si  tagghia.  (s.  C.) 

Einen  Bcmm  hauf  man  nicht  mit  dem  ersten 

Schlage  ah. 
Ad  unu  colpu  non  sinde  segat  s'  arviire.  (sa.  L.) 

Auf  einen Streich  hauf  man  den Baumnicht  ab. 
sp.  Un  solo  golpe  no  derriba  un  robre  (roble).   Ein 

Streich  allein  reisst  keine  Eiche  nieder. 


165.  Grosse   Baume  geben    niehr   Schat- 
ten  als  Friichte. 


(It,  Hooge  boomen  geven  meer  schaduw  dan  vruch- 

ten.     Jlohe  Biiume  (jehen  viehr  Schatten  als 

Friichte. 

en.  High  trees  show  mair  leaves  than  fruit,  (scho.) 

Hohe  Bdume  zeigen  mehr  Luuh  als  Friichte. 

fz.  Arbe   molt   i*ame  fait  a  peine   bon   fruit,    (afz.) 
Baum    mit    vielem    Laubwerk    brinqt    kaiim 
fjute  Frucht. 
it.  Gli    arbori    (alberi)    grandi    fanno    piii    ombra 

che  frutto. 
mi.  La   vigna   pampinosa  fa  poca  uva.    (t.)     Der 
sehr  helauhte  Weinstock  trdgt  xcenig  Trauben. 
ni.   Bella  vigna  e  poc'  uga.  (Hg.)     Schoner  Wein- 
stock  und  loenig    Trauben. 
Bela  vigna,  poca  ua.  (v.)     S.   Bella  u.  s.  n\ 
si.  Silva    manna,   fx'uctu    minora,    (sa.)      Grosser 
Biisch,  wenig  Frucht. 
Binza  manna  ot  paga  na.  (sa.  L.,  S.)     Grosser 
Weinstock  und  wenig    Trauben. 


166.  Wenn    der    Baum    gefallen    ist,     so 

macht  ein  Jeder  Holz. 
Ist  der  Baum  gefallen,  sammelt  Jeder  Holz, 
Wenn  der  Baum  fallt,  lieset  Jeder  Holz. 
Liegt  der  Baum,  so  klaubt  Jedermaun   Holz. 
Wenn    der    Zaun    fallt,    springen     die    Hunde 

dariiber. 

(It.  Wanneer  een  boom  ter  aarde  zijgt,  Maakt  ieder, 
dat  hij  takken  krijgt.  Wenn  ein  Baum  zur 
Erde  fallt , macht  Jeder ,dass  er  Zveige  kriegt. 
Als  die  waghen  in  die  voor  licht,  soe  loepter 
elck  ouer.  (ah.)  Wenn  der  Wagen  im  Gra- 
ben  liegt,  so  I'duft  Jeder  dariiber. 

en.  When  the  tree  is  fallen  (down)  every  man  goes 
to  it  with  his  hatchet.  Wenn  der  Baum  ge- 
fallen ist,  geht  Jeder  mit  seiner  Axt  drauf. 


(la.  Naar-  Trseet   falder,    vil    Alle    sauke    Spaaner. 
Wenn  der  Baum  fallt,    wollen    Alle  S^Jcine 
sammeln. 
nw.  Naar  Treet  fell,  vilja   alle   sanka   Sponar.     *S'. 
Naar    Trceet  u.  s.  iv. 


Njir  tradet  fallit,  vilja   alia  pa   det  med  yxan.  SW. 

S.   When  u.  s.  tv. 
Nar  triidet  faller,  hemtar  hvar   och   en  ved  at 

sig.     Wenn  der  Baum  fallt,  holt  Jeder  Holz 

fur  sich. 

Arboi-e  dejecta  qui  vis  lignacolligit  (colligitligna). 

Dejecta  quivis  arbore  ligna  legit. 

Quercu  jacente  omnes  eunt  petitum  ligna. 

Quand  I'arbre  est  tombe,   tout  le  monde  court    fz. 

aux  branches.      Wenn  der  Baum  gefallen  ist, 

Iduft  alle  Welt  nach  Zweigen. 
Qwand    in   abe   tome,   tot  V   monde    court    as  nf. 

cohes.   (w.)     Wenn    ein    Baum  fallt,    Iduft 

alle   Welt  nach  Zweigen. 
A  r  arbe  cadut,  tout  lou monde  que  h^legnes.  (Brn.)  sf. 
Qan  r  aoubre   es   toumba,   tou   li   coure   a  las 

brancos.  (Lgd.)     S.   Quand  u.  s.  w. 
Come  I'albero   e   caduto,   ognun  vi    corre  coUa  it. 

scure  a  far  legna.    Wenn  der  Batim  gefallen 

ist,   Iduft  Jeder  mit  der    Axt,  um   Holz  zu 

hacken. 
Qxiando    I'arbore    e    caduto,    ognun    gli    corrc 

sopra  colla  scura(con  la  scure).  S.  Whenu.s.w. 
Quando   I'arbor    pende,    ognun    grida:    taglia! 

taglia!      Wenn    der    Baum    hungt,    schreit 

Jeder:  hau'  zu!  hau'  zu! 
All'  albero  che  h  secco:  taglia!  taglia!    Beim 

Baum,  der  diirr  ist:  hau''  zu!  hau'  zu! 
Ad  alberu  cadutu  accetta,  accetta.  (crs.)  Beim  mi. 

gefallenen  Baum  Axt,  Axt! 
Caduto  Talbero  (Sopra  I'albero  caduto)  ognuno 

corre  a  far  legna.  (t.)     Ist  der  Baum  gefal- 
len   CVom   gefallenen    Baum)    Iduft    Jeder 

Holz  hacken. 
Quand  la  casa  la  briisa ,  toe  i  se  scalda.  (1.  b.)  ni. 

Wenn  das   Haus  brennt,  wdrmt  sich  Alles. 
Quand'  la  ca  a  brusa  tuti  a  s'  scaodo.  (piem.) 

S.   Quand  la  u.  s.  w. 
Co  casca  I'alboro,  tuti  fa  legna.  (v.)     Wenn  der 

Baum  fdllt ,  macht  Jeder  Holz. 
Quando  la  casa  se  brusa,   tuti  se   scalda.   (v.) 

S.   Quand  la  u.  s.  w. 
Ad  arvolo  caduto,  accetta,   accetta!   (npl.)    S.  si. 

Ad  alberu  u.  s.  w. 
Arvulu   cadutix,   accetta,   accetta!   (s.)     S-  Ad 

alberu  u.  s.  ic. 
In  s'arvure  ruta  ognixne  bi  faghet  linna  (fascia). 

(sa.  L.)      Von  gefallenem   Baum   macht  ein 

Jeder  Holz   (Holzbiindel). 
En  arbre  caigud  tot  hom  y  fa  llena.  (neat.)  S.  Im. 

In  s'  arvure  u.  s.  tr. 
Del  arbol  caido  todos  hacen  lefia.      Vovi  gefal-  SJ). 

lenen  Baum  machen  Alle  Holz. 


Baum  166. 


86     — 


169  Beichtvater. 


Pues  la  casa  se  quema  calentemoiios  todos.  Weil 
flan  Haus  verbi-ennt ,  war  men  ivir  una  Alh. 


167.  Wer  den    Baum    gepflanzt  hat,   ge- 

niesst  selten  seine  Friicyit. 
pd.  Wenn  de  Bom  is  grot,  dann  is  de  Planter  dod. 

(ns.    B.)     Wenn   der  Baum  gross  ht,  dann 

ist  der  Pflanzer  todt. 
Is  de  Bom  grot,    Is   de    Planter   dod.    (ns.  ha. 

G.  u.  G.)       1st    der    Baum   gross,    ist    der 

Pflanzer  todt. 
Wenn  de  Boom   is  groot,   is  de    Planter  dood. 

(ns.  ha.  V.)     S.    Wenn  u.  s.  w. 
Wenn  de  Boom  is  groot,  So  is  de  Planter  dood. 

(us.  hist.)     S.    We7in  u.  s.  w. 
Wenn  de  Boom  is   grot,   iss   de   Planter  dood. 

(ns.  ofs.)     S.    Wenn  u.  s.  to. 
Wenn  de  Pllintner  es  dot,  es   de  Planter  grot. 

(wstf.   Mrk.)      Wenn   der  Pflanzer    todt   ist, 

ist  das  Geijflanzte  gross. 

dt.  Eer  de  boom  groot  is,  is  de  planter  dood.  Ehe 

der  Baum  gross   ist,   ist   der   Pflanzer  todt. 

Eer    het    boompje    is    groot,    Is    het    plauterje 

dood.    Eh'  das  Baumchen  gross  ist,  ist  das 

Pflanzerchen  todt. 


da.  Den  som  planter  Trseet,  faaer  sjelden  Frugten. 
Wer  den  Baum  pflanzt,  erhalt  selten  die 
Frucht. 

it.  Chi  pianta,  no  god.  (ni.  1.)      Wer  i)flanzt,  ge- 
niesst's  nicht. 
Chi  pianta,  no  gode.  (v.)    S.  Chi  pianta  u.  s.  w. 
Chi  impianta  datoli,  no  magna  datoli.  (v.)   Wer 
Datteln  pflanzt,  isst  nicht  Dalteln. 
sp.  Quien  pone  noguera,  no  piensa  comer  de  ella. 
Wer  den  Nussbaum  setzt,  denkt  nicht  daran, 
von  ihm  zu  essen. 


168.  Beharrlichkeit  iiberwindet  Alles. 
Beharrlichkeit  tragt  den  Sieg  davon. 
Sie  sprechent:   swer  kan   stsete   sin,   des  ende 
daz  wirt  guot.  (ad.) 
od,  Wer  verharret,  der  gewinnt.  (schwei.) 


dt.  Een  aanhoiider  wint.  Ein  Beharrlicher  geivinnt. 
Aenhouden    doet    verkrygen.    (vl.)      Beharren 

bekommt. 
Die  aenhoudt  wint.  (vl.)     Wer  heharrt,  gewinnt. 
en.  He  that  endureth,  is  not  overcome.      Wer  aus- 
h'dlt ,  wird  nicht  ilherwunden. 
He  that  tholes,   owercomes.    (scho.)     Wer  aus- 
hdlt,  iiberwindet. 


S;i  vinnr  (hefir)   sitt   mal,   sem  I>ra8tr  er.    Der  iS. 

gewinnt  (hat)  seine  Sache,  der  beharrlich  ist. 
Traaen  vinn.  (Tel.)     Ausdauer  gewinnt.  DM'. 

Tragen  vinner.     S.   Traaen  u.  s.  w.  SW. 

II  faut  endurer  qui  veixt  vaiucre  et  durer.    Wer   fz. 

iiberwinden  und  ausdauern  will,    muss  aus- 

halten.  [der   iiberwindet. 

Qui  sueffre  il  vaint  bien.  (Chmp.)  Wer  leidet,  nf. 
Chi  la  dura,  la  vince.  S.  He  that  tholes  u.  s.  w,  it. 
Chi    la    dura,    la    venz.    (rom.)      S.    He    that    mi. 

tholes  u.  s.  w. 
Chi  pill  dura,  chello  la  ince.  (t.  fir.)     Wer  am 

meisten  atishUlt,  der  siegt. 
Chi  la  dura,    la  veinz.    (em.   B.)     S.    He   that   ni. 

tholes  u.  s.  w.  [tholes  u.  s.  w. 

Chi  la  dura,  la  vinz.  (em.  R.)  S.  He  that 
Chi  la  diira,  la  venz.  (1.  b.)  S.  He  that  tholes  u.a.w. 
Chi  a  dCia,  a  vin9e.  (lig.)  S.  He  that  tholes  u.  a.  w. 
Chi    la    dura    la    vine,    (piem.)      S.    He    that 

tholes  u.  s.  w. 
Chi  la  dura,  la  vinze.  (v.)  S.He  that  tholes  u.s.w. 
Chi  la  dura,   la  vinzi.    (v.   trst.)     S.    He    that 

tholes  u.  s.  tc.  [u.  s.  ic. 

Chi  la  dura,  la  vence.   (npl.)     S.  He  that  tholes  si. 
Cui  la  dura,  la  vinci.  (s.)  *S'.  He  that  tholes  u.  s.w. 
A  perseverancja  tudo  alcanna.     Die  Beharrlich-  pt. 

keit  erreicht  Alles. 
No  soflFrer  e   abster  esta  todo  o  veneer.    Alles 

Ueberwinden  liegt  im  Leiden  und  Enthalten. 
La  perse verancia  toda  cosa  alcanza.  S.  A.u.  s.  w.  sp. 


169.  Dem  Beichtvater,   Arzt  und  Advo- 
katen  dart"  man  Nichts  verschweigen. 

Men  moet  nooit  lets  verzwegen  laten  Aau  dok-  dt. 

ters  en  aan  advokaten.     Man  darf  Doktoren 

und  Advokaten  niemals  etwas  verschweigen. 
Hide  nothing  from  thy  minister,  physician  and  en. 

lawyer.      Verbirg  Nichts   vor    deinem   Geist- 

lichen,  Arzt  und   Advokaten. 
Tell  your  whole  case  to  your  lawyer  and  your 

doctor.      Erz'dhlt    euern     Fall     vollstdndig 

euerm  Advokaten  und  euerm  Arzte. 


For    Prsesten,    Lsegen,    og    Talsmanden    skal  d^. 

man  Intet  dolge.      Vor   dem  Priester,    dem 

Arzt  und  dem    Vertreter    soil    man    Nichts 

verbergen. 
Medico,     patrono    et    confessario     die     venim   it. 

libere.  (mlt.) 
A   confesseurs,    medecins,   advocats  La   verite  fz. 

ne   cele  de  ton   cas.     Beichtvdtern,   Arzten, 

Advokaten  verbirg  nicht,    wie    es    wirklich 

mit  dir  steht. 


Beichtvater  169. 


87    — 


171  Beissen. 


Qui  cerche  guarison  dn  mire  Luy  convient  son 
meshaing  dire.  Wer  vom  Arzte  Heilung 
sucht,  'muss  ihm  sein  Vhel  sagen. 
Qui  veult  la  garison  du  mire,  II  lui  convient 
son  mal  dire.  Wer  vom  Arzte  Heihmg  will, 
muss  ihm  sein  Uebel  sagen. 

it.  Al  confessore,  medico  e  awocato  non  tenere 
il  ver  celato.  Dem  Beichtvater ,  Arzt  und 
Advokaten  halte  das  Wahre  nicJd  verhorgen. 

mi.  A  e  cunsor  e  a  e  dutor  (A  e  dutor  e  a  e  cunsor) 
e  bsogna  (bsogna)  dij  gni  cosa.  (rom.)  Dem 
Beichtvater  und  dem  Arzt  (dem  Arzt  und 
dem  Beichtvater)  muss  man  Alles  sagen. 

ni.  Al  dotor  e  al  confessor  a  bsogna  nascondie 
guente.  (piem.)  Dem  Arzt  und  dem  Beicht- 
vater muss  man  Nichts  verhergen. 
Al  medico  e  all'  awocato,  Non  tener  nulla 
celato.  (v.)  Dem  Arzt  und  de'm  Advokaten 
halte  Nichts  verhorgen. 
Al  medico,  al  confessor  e  a  I'avocato  Bisogna 
dirghe  ogni  pecato.  (v.)  Dein  Arzt,  dem 
Beichtvater  und  dem  Advokaten  muss  man 
jede   Siinde  sagen. 

si.  A  medicu,  cunfissuri  ed  avvocatu  Nenti  teniri 
celatu.  (s.)  Dem  Arzt,  Beichtvater  und  Ad- 
vokaten halte  Nichts  verhorgen. 

liu.  Confessa  a  tou  Confessor  Finsa  el  pensament 
menor.  (val.)  Beichte  Deinem  Beichtvater 
his  auf  den  geringsten   Gedanken, 

pt.  Ao  medico,  confessor,  e  letrado,  nao  os  tenhas 
enganado.  Den  Arzt,  Beichtvater,  und  Advo- 
katen hintergehe  nicht. 
Ao  Medico,  e  ao  Advogado  e  ao  Abbade  fallar 
verdade.  Dem  Arzt  und  dem  Advokaten  und 
dem  Abt  (muss  manj  Wahrheit  sagen. 
sp.  Al  medico,  confesor,  y  letrado,  no  le  hayas 
enganado.     S.  Ao  -medico,  confessor  u.  s.  xv. 


170.  Beinah  bringt  keine  Miicke  um. 
pd.  Anto  is  noch  neet  half  (dage).  (us.  ofs.)  Beinah 
ist  noch  nicht  halb    (vollstdndig). 

dt.  Volnae    sloech    nyemant    doot.    (ah.)     Beinah 

schlug  Niemand  todt. 
eil.  Almost  never  killed  a  fly.     Beinah  hrachte  nie 

eine  Fliege  urn. 
Almost  was  never  hanged.     Beinah   ward  nie 

gehangen. 

dji,  Naerved  skyder   ingen   Hare.     Beinah   schiesst 

keinen  Hasen. 
Nserved    slaaer    ingen     Maud    ihiel.      Beinah 

schldgt  keinen  Mann   todt. 
Nserved  er   ikke   truffet.     Beinah  ist  nicht  ge- 

troffen. 


Nsesteu  kaster  Ingen  af  Hesten.     Beinah  wirft 

Niemand  vom  Pferd. 
Nastan    slar    ingen    man    af    hasten.      Beinah  SW. 

schlligt  keinen  Mann  vom  Pferd. 
Nast  iutill  ar  icke  traffadt.  S.  Ncerved  er  u.  s.  w. 

171.  Belleude  Hunde  beissen  uicht. 
Hunde,    die    am    meisten    belleu,    beissen   am 

wenigsteu. 
Grmtinden  hunt   der   nie   gebeiz    Suit  ir   harte 

viirhten  niht.  (ad.) 
Die  Hunde ,  die  so  arg  bellen ,  sind  noch  lange  md. 

nicht  die  schlimmsten.  (mrh.  E.) 
D'  Honn,  de  billeu,  de  beiszen  net.  (mrh.  L.) 

Die  Hunde,  die  hellen,  beissen  nicht. 
Hunde,  die  viel   bellen,  beissen  nicht.    (hair.)    od. 
Bellige  Hunde  beissen  nicht.   (schwb.  W.) 
Ein  bellender  Hund  beisst  nicht.  (schwei.) 
Bletsche  Hongchere  biesse  net.  (nrh.  A.)     Bel-  pd. 

lende  Hiindchen  heissen  nicht. 
De  Huud,  dei  bellt,  dei  bit  nich.  (ns.  ha.  G.  ii.  G.) 

Der  Hund,  der  bellt,  der  beisst  nicht. 
De  Hund,  de  blafft,   bitt  neet.   (us.  ofs.)     Der 

Hund,  der  bellt,  beisst  nicht. 
De  Hund,  de   blafft,  de  bitt  nich.    (ns.   O.  J.) 

S.  De  Hund,  dei  u.  s,  w. 
En   Hund,  de  bluffet,  bitt  nit.    (ns.  W.)     Ein 

Hund,  der  bellt,  beisst  nicht. 
De  Rii'ens,  da  so  harde  blieket,  sitt  selten  de 

slimmsten.  (wstf.  Mrk.)     Die  Hunde,  welche 

so  arg  bellen,  sind  selten  die  schlimmsten. 

Blaffende  honden  bijten  niet.  dt. 

Wat  schadet  des  honts  bassen,  die  niet  en  bijtV 
(adt.)  Was  schadet  des  Hunds  Bellen, 
wenn  er  nicht  beisst?  [beissen  nie. 

Barking    dogs    never    bite.      Bellende    Hunde  en. 

The  greatest  barkers  bite  not  sorest.  Die  gross- 
ten  Klaffer  heissen  nicht  am  schlimmsten. 

Dogs  that  bark  at  a  distance,  don't  bite  at 
hand.  Hunde,  welcJie  von  Weitem  hellen, 
beissen  nicht  in  der  Ndhe. 

Da  Hiinne,    dirr  bjawse,    bitte  ai.    (M.)      Die  fs. 
Hunde,  welche  bellen,  heissen  nicht. 


Den  Hund,  der  gi0er,  bider  ikke.  S.  De  Hund,  dii. 

de  u.  s.  w. 
Jegh  wrdher  eij,  hwad  Hwndhen   gar,   bijdher 

han  meg   eij.    (ada.)     Ich  kehre   inich   nicht 

daran,dass  der  Hund  bellt,  beisst  er  mich  nicht. 
Geltinn  hundur    glepsar  sist.     Bellender  Hund   is. 

beisst  am  wenigsten. 
Minnst    skaSa    hundar    sem    hserst  geya.     Am 

ivenigsten    schaden    die    Hunde,   welche   am 

drgsten  hellen. 


Beinah  170. 


—    88    — 


172  Bekannt. 


Eg  hirSi  ci  hva3  hundrinn  gjorir,  of  haiui  bi'tr 
mig  ei.  S.  Jer/h  u.  s.  w. 
8W.  Den  hund  som  mest  skaller,  bites  minst.  Der 
Hand,  der  am  vieisten  belli,  heisst  am 
wenif/.tten. 
ITwat  giwei'  jak  vm  at  hundin  goor,  ok  bitliei* 
ban  niik  ey.  (asw.)  Was  kiimmevl'a  ndch, 
dass  der  Hund  belli,  beisst  er  mich  nur  nichl. 


It.  Nemo  canem  timeat,  qui  non  laedit  iiiHi  latrct. 
Quid    canis    oblatrat,    tolero,    duin    nil    niilii 

patrat.  (mlt.) 
CW.  \i  Chiaii  che  ladra  niord  da  inre.  (Id.  bd.)    Ein 

Hund,  der  belli,  beisst  selten, 
Chiauns  ca  ladren,  morden  da  rar.    (Id.    gid.) 

Hunde,  die  bellen,  beissen  selten. 
II  chan  chi  ladra  (Chan  chi  sbraja)  non  moida. 

(Id.  U.-E.)     S.  De  Hund,  de  u.  s.  w. 
Un    chiaun    ladrond    niorda  bucca   tont,    (obi.) 

Ein  bellender  Hund  beisst  nichl  so  sehr, 
fz.  Chien  qui  aboie  ne  moid  pas.     Hund,  der  belli, 

beisst  nicht. 
Chien  qui  aboye  ne  veut  mordre.     Hand,    der 

befit,  will  nichl  beissen. 
nf.  Cliin    qui   hawc    ni  hagne  nin.  (\v.)     /S.    Chien 

qui  aboie  u.  s.   to. 
sf.  Caa  <iui  layre  nou  boii  pas  gnaca.  (Ihn.)     S. 

Chien  qui  aboye  u.  s.  w. 
it.  Can    che    abbaia    non    morde.     S.     Chien    qui 

aboie  u.  s.  w.  [belli,  beisst  nie. 

Cane  che  abbai   Non   morde   niai.     Hund,   der 
Can,    che    abbaia,    morde    poco    (poco  morde). 

Hund,  der  belli,  beisst  iveniff. 
mi.  Can    ch'    abbaghia,    'un    fa    niai    male,    (crs.) 

Hund,  der  belli,  Ihut  nie  iceh, 
U  cane  che  piu   abbagghia   unn'   e   quellu  che 

piu  morde.  (crs.  m.)     Her  Hund,   der   mehr 

bellt,  ist  nicht  der,  welcher  mehr  beisst. 
Can  ch'  abaja  an  niorsa.  (rom.)     S.   Chien  qui 

aboie  u.  s.  w. 
ni.  II  chian,  ch'  al  bae,  uol  muard.  (frl.)     S.   De 

Hund,  de  u.  s.  w. 
Ca    che    baia    pia    miga.    (1.  brs.)     Hund,  der 

bellt,  jpackt  nicht. 
Can  che  baja  no   mord.    (1.  m.)     S.    Chien  qui 

aboie  u.  s.  w. 
El  can  che  baja  no  1'^  quell  che  mord.  (1.  m.) 

Der  Hund,  loelcher  bellt,  ist  nicht  der,  wel- 
cher beisst. 
Can   chi   baja,    nou   addenta.    (lig.)     S.    Chien 

qui  aboie  u.  s.   w. 
Can    ch'    a    baola    a    mord    nen.    (piem.)      S. 

Chien  qui  aboie  u.  s.  w.  [aboie  u.  s.  w. 

Can  che  bagia  no  morseca.  (v.)     S.  Chien  qui 


Can  che  baja,  no  morsiga.  (v.  trst.)     ^S'.  Chien 

qui  aboie  u.  s.  w. 
Cane,    ca  baja  assai,    mozzica    pocu.    (ap.  Ij.)  si. 

Hund,  der  viel  bellt,  beisst  wenig. 
Cani,    chi    abbaja    assai,    muzzica    pocu.    (s.) 

S.   Cane,  ca  u.  a.   w. 
Gos  que  lladra,  no  mossega.  (neat.)     S.  Chien  Im. 

qui  aboie  u.  s.  w. 
G6s  que   lladra,   no   moc^ga.    (val.)     S.    Chien 

qui  aboie  u.  s.  w. 
Cao,  que  muito  ladra,  poiico  morde.     S.  Cone,  pt. 

ca  a.  s.  w. 
Ladre-me    o    cao,    nao    me  morda.     BeUe  der 

Hund  mich  an,  (nur)   beisse  er  mich   nicht. 
Perro  ladrador,  nunca  buen  mordedor.    Hund,  sp. 

der  Beller  (istj,  (ist)  niemals  r/uler  Beisser. 
Ladreme  el  perro  y  no  me  mnerda.    S.  Ladre- 
me  u.  s.  ro. 
Cainele,    core    latra    nniltu,     nu     musea.     S.  wl. 

Hunde,  die  viel  u.  s.  w. 


172.    Er    ist    bekannt,     wie     ein     buntcr 

Hund. 
liekaijt  ewe  (trie)  Joschten  noijt(7/M?i^?j.(nirh.L.)  md. 
HS    iss    {Er  ist)    so    bekannt,    ass'n    {wie   ein)  pd. 

bunten   {Jjwnter)  Hund.  (ns.  A.) 
He    is    {Er  ist)    so    bekannt,    as  de   {wie  der) 

buntc  Hund.  (ns.   hist.) 
He  is  bekannt  as'n  bunte  Hund.  (ns.  ofs.) 
Er    ist    bekannt    wie    ein    Diittclieu    (wie    ein 

schlimmer  Schilling),  (ns.  Pr.) 
Bekannt  wie  die  Gans  im  Schafstall.  (ns.  Pr.) 
Hei  is  sau  bekannt  osse  en  bunten  Hund.  (ns. 

W.)     S.  He  u.  s.  w. 
Hai  is  sau  bakannt  arre  'n  bunt  liuie.  (w.s'tf.A.) 

S.  He  u.  s.  w. 
So  bakand  as  en    buntan    Rui'gn.    (wstf.  Mrk.) 

So  bekannt  wie  ein  bunter  Hund. 

Hij    is    bekend  als    de    bonte    hond    met    den  dt. 
blaauwen    staart.     Er    ist    bekannt  wie    der 
bunte  Hund  mit  dem  blauen  Schwanz. 

Saa    bekjendt,    som    en   broget   Hund.     >S'.    So  da. 
bdkand  u.  w. 

Tota  notissimus  urbe.  It. 

Connu  comme  le  loup  blanc.     Bekannt  wie  der  fz. 

weisse   Wolf. 
Etre  connu  comme  le  loup  gris.     Bekannt  sein 

wie  der  gruue  Wolf. 
Connu  comme   Barabas  a  la  passion.   Bekannt 

loie  Barnabas  in  der  Passion. 
Connu  comme    Barrabas  et   la   Passion,   (nrm.)  uf. 

Bekannt  wie  Barnabas  und  die  Passion. 


Bekannt  172. 


—     89 


173  Berg. 


Esse   kinohou   comnie   Bar.abbas   k    V    passion. 

(w.)      Bekannt    sein   loie   Barnabas    in    der 

Passion. 
Ess'    connii    coinme    on    mouai     patard.     (w.) 

Bekannt  sein  ivie  ein   schlechter  Pfennir/. 
sf.  Counescu    coumo    Ion    loub    blan.    (Lgd.)      S. 

Connu  u.  s.  w. 
it.  f]s3er   conoscinto   come   I'ortica.     Bekannt   sein 

ivie  die  Nessel. 
E  piu  conoscinto  che   la  bettonica   (I'ortica  al 

tatto).     Er  ist  bekannfer  als  das  Bettonien- 

krauf  (die  Brennnessel). 
mi.  Essar  pio  chnnnsn  ch  n'  h  la   betonica.   (rom.) 

Bekanntei'  sein,  als  es  das  Bettonienkraut  ist. 
Esser    piu    conoscinto    clie    la    mala   erba.   (t.) 

Bekannter  sein  als  das  Unkraut. 
Conoscinto   come    il    pane,    (t.)     Bekarmt    ivie 

das  Brot. 
ni.  Esser   cgniissii   pii'i   ch'  u'  h  la  bettonica.    (cm. 

B.)     S.  Essar  u.  s.  w. 
Esser  cognsu  cme  la  bettonica  (la  btonga).  (em.  1'.) 

Bekannt  sein  wie  das  Bettonienkraut. 
Esser  cgnossnu  comm'  e  I'ortiga.  (cm.   R.)     S. 

Esser  conoscinto  ii,  s.  w. 
Cgnossu  piu  che  la   bet6nica.   (em.  K.)     Mehr 

bekannt  als  das  Bettonienkraut. 
Conosciuo     ciu     che    a     bettonica.      (lig.)     'S'. 

Cgnossu  u.  s.  ?(•.. 
Esse  conossu   com  j'  urtle.    (piem.)     S.    Esser 

conoscinto  u.  s.  lo. 
Esse    pi    conossu    che    I'erba    grama    (cativa). 

(piem.)     8.  Esser  piu  u.  s.  iv. 
Esse   pi   conossu   ch'    la   betonica.    (piem.)     S. 

Essar  u.  s.  v. 


17.S.   Berg   und    Thai  kommcn   nicht   zu- 

samraen,  aber  Menschen. 
Berg  und  Thai  kommen  nicht  zusammen,  aber 

doch  die  Menschen  (aber  gute  Freunde  wohlj. 
md   Berg  a  Thol  kumma  nit   Z'samm,    ober    i^aber) 

di  Leut-.  (frk.  M.) 
Die     Leut'    begegnen     sich,     nicht     aber    die 

Berge.   (mrh.  E.) 
D'    Bierger    begene'    sech    net,    ower    d'    Leit. 

(mrh.   L.)     Die  Berge   begegnen  sich  nicht, 

aber  die  Leute. 
od.  Berg  und  Thai  kommen  nit  zusammen,  aber  die 

Menschen.   (bair.  L.) 
Berg  iind  Thai  (Holz  und  Feld)  kommen  nicht 

zusammen,  aber  die  Leute.  (schwei.) 
pd.  Berg  on  Daal  begegne   sech  nit,   ewwer  {aber) 

de  Mensche.   (nrh.  D.) 
Berg  un  Daol  begegnen  sick  nich  {sich  nicht). 


aower  {aber)    Minschenkimier  {Menschenkin- 

der).  (ns.  A.)  [wol.  (ns.  B.) 

Barg  un  Dal  begegent  sik  nich,  Minskenkinner 
Barg  un  Dal  moitet  selc  nich,  awer  Minschen- 

kinder  moitet  sek.    (ns.  ha.  G.    u.  G.)     Berg 

und  Thai  begegnen  sich  nicht,  aber  Menschen- 

kinder  begegnen  sich. 
Barg  iin  Daal   begegnet   sik    nig,    man   (aber) 

Minschenkinner  wol.  (ns.   hist.) 
Barg  un  Dahl  bemoot't  sick  nich,  man  Minschen- 

kin'er  woU.  (ns.  Hmb.)  S.  Barg  un  Daal  u.  s.  w. 
Barg  un  Daal  begegnen  sick  nich,  iiwerst  wol 

Menschenkinner.    (ns.    M.    Schw.)     S.    Barg 

und  Daal  u.  s.  w. 
De  Ste(de)  kumt  nich  to'n  Minsk,  siindern   de 

Minsk  mot  to  de  Ste(de)  kamen.  (ns.  O.  J.) 

Die  Stdtte  kommt  nicht  zum  Menschen,  son- 

dern  der  Mensch  muss  eur   Stdtte   kommen. 
BeJirg  un  Daal  begiegnet  sik  nit,  owwer   woal 

fiin  Menske   diiim   annern.    (wstf.  A.)     Berg 

und    Thai  begegnet    sich    nicht,    aber    wohl 

ein  Mensch  dem  andern. 
Biarch  un   Dal  begiegent   sik  nitt,   awwer  en 

Men.ske  dem  annern.  (wstf.  Mrlc.)     S.  Bedrg 

un  Daal  u.  s.  w. 


Bergen  en  dalen  ontmoeten  elkander  niet,  maar  dt. 

menschen  wel.     Berge  und   Thaler  begegnen 

cinander  nicht,  aber  Menschen  wohl. 
Friends  may  meet,  but  mountains  never  greet,  en. 

Freunde  konnen  sich   begegnen,   aber  Berge 

begrilssen  sich  nie. 
We  '11  meet,  ere  hills  meet,  (scho.)     Wir  wer- 

den  uns  begegnen,  ehe  Ililgel  sich  begegnen. 

Bjerge  (og  Dale)  modes  aldrig  (ikke),  men  vel   da. 
Mennesker.     Berge    (und    Thaler)    begegnen 
sich  nie   (nicht),  aber  toohl  Menschen. 

Venner    m0des,    men   Bjerge   aldrig.     Freunde 
begegnen  sich,  aber  Berge  nie. 

Aldrig  sa  langt  emellan  bergen,  att  inte  troUen  SW. 
rakas.     Nie   fist's)  so  weit  zwischen  Bergen, 
dass  nicht  der   Troll  getroffen  wird. 

OccuiTunt  homines,  nequeunt  occun-eremontes.lt. 
Las  muntagnas  staun  salda,  ma  la  glieud  s'in-  CW. 

cuntran.  (Id.  O.-E.)     Die  Berge   stehen  fest, 

aber  die  Leute  begegnen  sich. 
lis  quolms  statan,   la  glieut   sentaupan.   (obi.) 

Die  Berge  stehen,  die  Leute  begegnen  sich. 
Les  hommes  se   rencontrent  et   les   montagnes  fz. 

non.     Die    Menschen    treffen   sich    und    die 

Berge  nicht. 
Deux  montagnes  ne  se  rencontrent  point,  mais 

deux  hommes  se  rencontrent.  Zwei  Berge  begeg- 

12 


173  Berg. 


90 


175  Berg. 


nen    sich    nicht,    aher    zwei    Menschen    he- 
gegnen   sich. 

Deux  homines  se  rencontrent  bien,  mais  jamais 
deux     moiitagnes    (point).     Zicei     Menschen 
hegefjnen  sich  toohl ,  aher  nie  zicei  Berge. 
nf.  Deux  montagnes  ni  s'  rescontret  nin,  mais  deux 
hommes  si  rescontret.    (w.)     S.    Deux    mon- 
tagnes u.  s.  w. 
sf.  Jamay  doues  montagiios  non   se  I'escontron,    si 
fan  ben  las  gens,  (nprv.)     Niemals  begegnen 
sich  zwei  Berge,  die  Leufc  thun  es  toohl. 
it.    Si  rincontrano  gli  uomini  e  non    le   montagne. 
Die  Menschen  begegnen   sich  nnd  nicht  die 
Berge. 
ml.  L'omml  caminanu  e  le  mimtagne  stauu  ferme. 
(crs.)  Die  Menschen  wandern  und  die  Berge 
atehen  /est. 

Un  so  che  e  muntagne  chi  un  si  ponu  mai 
incuntra.  (crs.)  Nur  die  Berge  konnen  sich 
nie  begegnen. 

I  cm  i  camena  e  al  muntagn  al  sta  fcrmi.  (roni.) 
S.  L'omnii  u.  s.  w. 

Si  scontrano  gli  uomini  e  non  le  montagne.   (t.) 
S.  Si  rincontrano  u.  s.  w. 
ni.  II  montagni  stan  fermi,  ma  la  genta  del  mond 
s'  incontren.  (em.  P.)     Die  Berge  stehen  /est, 
aber  die  Leute  der  Welt  begegnen  sich. 

I  omen  se  incontren,  stan  a  post  i  mont.  (1.  m.) 
Die  Menschen  begegnen  sich,  stehen  bleiben 
die   Berge. 

A  son  nen  le  montagne,  ma  j'  omini  ch'  a 
s'incontro(Ason  j'ominicli'  a  s'  incontro,  enen 
le  montagne).  (piem.)  Es  sind  nicht  die 
Berge,  sondern  die  Menschen,  welche  sich 
begegnen  {Es  sind  die  Menschen,  die  sich 
begegnen  und  nicht  die  Berge). 

I  omeni  se  move,  e  le  montagne  sta  ferme.  (v.) 
Die  Menschen  bewegen  sich  tmd  die  Berge 
stehen  /est. 

Le  montagne  sta  ferme  e  i  omini  s'  incontra. 
(v.  trst.)  Die  Berge  stehen  /est  und  die 
Menschen  begegnen  sich. 
si.  Monte  cu.  monte  nu  se  ncontra  mai ,  Ommu  cu 
ommu  ci  nu  osce  oral.  (ap.  L.)  Berg  und 
Berg  begegnet  sich  nie,  Mensch  und  Mensch 
trifft  sich  siets. 

Munti  cu  munti  nun  si  junci  mai.  (s.)  Berg 
mit  Berg  trifft  sich  nie. 

Montes  et  montes  non  torrant  a  pare,  ma  ho- 
mines et  homines  benint  a  pare,  (sa.)  Berge 
und  Berge  treffen  nicht  zusammen,  aber  Men- 
schen und  Menschen  kovimen  zusammen. 
pt.  Os  homens  se  encontrao,  e  nao  os  montes.  S. 
Si  rincontrano  u.  s.  w. 


Topanse  los  hombres  y  no  los   montes.     <S^.   Si  sp, 

rincontrano  u.  s.  w. 
Topanse  los  hombres,  mas  no  los  cumbres.  Die 

Menschen  stossen  zusammen,   aber  nicht  die 

Bergsintzen. 
NtimaY  munte  cu  munte  nu  se  intalnescu ,  dar  wl. 

6meni    tot-d'a-una.     Nur  Berge   mit  Bergen 

konvmen    nicht    zusammen,    aber    Menschen 

immer. 


174.  Hinter'm  Berg  wohnen  audi  Leute. 

Ueber  den  Bergen  wohnen  auch  Leute. 

Ueber'm  Bach  wohnen  auch  Leute. 

Uber  Bahhili  buwent  ouh  Liuti.  (ad.) 

Jenseits  des  Baches  gibt  es  auch  Leute.  (bair.)  od. 

Enta'  'ii  B;\ch  san'  a'  Leut.  (bair.  O.-L.)     Jen- 
seits des  Baches  sind  auch  Leute. 

Enters   Bachs  gibts  ah  Leiid.    (opf.)     S.  Jen- 
seits u.  $,  w. 

tlberm  Bach  gibt's  auch  Leute.  (schwb.  W.) 

Ennert  dem  Bach  sind   au  Lilt,     (schwei.)     S. 
Entd   u.  s.  vo. 

Janchl  an  Poch  senn  a  Laid,  (st.)  S.  Entd  u.  s.  w. 

Henger  dam  Biirg  send   och    Lock.    (nrh.   D.)  pd. 
Hinter  dem  Berg  sind  auch  Leute. 

Achter'n    Berg    waon    ok    noch    Liid.    (ns.   A.) 
Hinter'm  Berg  wohnen  auch  noch  Leute. 

Hindern  Barge  wont  ak  Liie.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Achtern  Barg  waant  ook  Liide.  (ns.   hist.) 

Achter'n  Bargen  wahnen  ook  Liiud.  (ns.  Hmb.) 
Hinter  den  Bergen  wohnen  auch   Leute. 

Achter'n  Tun  wanen  ok  noch  Lti'r.    (ns.  M,-Str.) 
Hinter  dem  Zaun  wohnen  auch  noch  Leute.- 

Achter   in't   Log    want    ok    Lude.    (ns.   O.  J.) 
Hinten  im  Dorf  wohnen  auch   Leute. 

Hinter  dem  Berge  wvint  auk  Liivide.  (ns.  W.) 


Over  het   water   wouen    ook   menschen.      IJber  dt. 

dem   Wasser  wohnen  auch  Menschen. 
Awejanneregge  de  Bairig  boget  ock  Faujlk.  (M.)  fs. 


Paa  hiin   Side   Bjergene    (Bakken)    boe    ogsaa  da. 
Folk.     Jenseits  der  Berge  (des  Hiigels)  woh- 
nen auch  Leute. 

Burtan  fyre   Bergi  finst  og   Folk.     Fern  vom  nw. 
Berge  Jindet  man  auch  Leute. 

Pa    andra    sidan    om    berget    bor    ocksa    folk.  SW. 
Jenseits  des  Berges  wohnen  auch  Leute. 

Afsides  bor  ocksa  folk.  Abseits  wohnen  auch 
Leute. 

175.  Achter  iederen  berg  ligt  we§r  een 
dal.  (dt.)  Hinter  jedem  Berg  liegt  wieder 
ein  Thai. 


Berg  175. 


91     - 


178  Besser. 


en.  There  was  ne'er  a  height  but  had  a  ho\Ye  at 
the  bottom  o't.  (scho.)  Es  gab  nie  eine 
Hohe,  unter  der  nicht  eine  Tiefe  gewesen  ware. 

fz.  Chacun  mont   a   son   vallon.     Jeder    Berg    hat 

sein  Thai.  [Thai. 

NuUe  montaigne  sans  vallee.     Kein  Berg  ohne 

sf.  A  cado  coumbo,  se  trob'  nn  pioch.  (Lgd.")  Bei 

jedem  Thale  findet  sich  der  Funs  eines  Berges. 

A  cade  montado,  uno  valado.  (nprv.)  Bei  Jedem 

Berg  ein   Thai. 

it.  Ogni  monte  ha  la  sua  valle.  S.  Chacun  u.  s.  w. 


176.  Berge  worden  dalen,  en  dalen 
berg  en.  (dt.)  Berge  icerden  Thaler  und 
Thaler  Berge. 
Is.  Stoltr  opt  af  stoli  dettr,  sti'gr  upp  sa  lagt  var 
settr.  Der  Stolze  f'dllt  oft  vom  Stuhl ,  es 
steigf  auf,  wer  niedrig  sass. 

fz.  Cent  ans  banni^re,  cent  aus  civi^re.    Hundert 

Jahr  Banner,  hundert  Jahr  Bahre. 
Im.  Al  cab  de  cent  anys  se  cauen  los  murs ,  y 
salcen  los  moladars.  (val.)  Am  Ende  von 
hundert  Jahr  en  sinlcen  die  Mauern  ein,  xmd 
die  Diingerhaufen  erheben  sich. 
pt.  Abaixao-se  os  muros,  levantao-se  os  moutuvos. 
Die  Mauern  senken  sich,  die  Diingerhaufen 
erhehen  sich. 

Abaixao-se  as  cadeiras,  ievatJio-se  as  trepecjas. 
Die  Stdhle  senken  sich^  die  Schemel  er- 
hehen sich. 

De    cem    em    cem    annus    se    fazem    dos    Reis 

-■  villios,  e  aos  cento  e  seis,  dos  villTosReis. 
Von  hundert  zu  hundert  Jahren  v:erden  aui 
KiJnigen  Bauern,  und  in  Jiundertundsechs 
aus  Bauern  KUnige. 
sp.  Abaxanse  los  adarvos,  y  alzanse  los  mviladares. 
S.  Abaixao-se  os  it.  s.  ii.\ 

Abaxanse  los  estrados,  y  alzanse  los  establos. 
Die  Estraden  sinken  ein  und  die  St'dllc 
erheben  sich. 

A  cabo  de  cien  aiios  los  reys  son  villanos,  y 
a  cabo  de  ciento  y  diez  los  villanos  son 
reys.  Am  Ende  von  hundert  Jahren  sind 
die  Konige  Bauern  und  am  Elide  von  hun- 
dert und  zehn  sind  die  Bauern  Konige. 


177.  Besser  arm  in  Ehren,  als  reich  mit 

Schanden.  [schanden.  (ad.) 

Es  ist  besser  arm   mit   ehren,   denn  reich  mit 

md.  Besser  arm  in  Ehren,  als  reich  in  Schande.  (mrh.E.) 

od.  Es  ist  besser  arm  mit  Ehren,  dann   reich    mit 

Schande.   (sch\Yei.) 
pd,  Beterarm  mitEren,  as  rik  mitSchande.  (ns.  O.J.) 


Beter  arm  met  eere  dan  rijk  met   schande.         dt. 
Becder  aram  an  doggan,  iish  rik  an  godsverjid-   fs. 

den.  (F.)     Besser  arm   und   tugendhoft,    als 

reich  und,  gottesvergessen. 


Bedre  fattig  med  .^re,  end  rig  med  Skam.        da. 
Bedre   at  vsere  fattig  med  ^re,  end  rig  med 

Vansere.     Besser   arm  mit  Ehre,    als   reich 

mit  Schande  sein. 
Bedre  arm  og  serlig,  end  uretfserdig  og  herlig. 

Besser  arm  und  ehrlich,  als  ungerecht  wid 

herrlich. 
Armelig    og    serlig    er    bedre    end    svigfuld   og 

herlig.     Armlich  und  ehrlich  ist  besser,  als 

voll   Trug  und  herrlich. 
Betri  er  fatsekr  me3  aeru,  enn  fuUrikr  me9  skomm.  is. 
Betre  Armod  serleg,   en   Urett   herleg.     Besser  nw. 

ehrliche  Armuth,  als  herrlich    Unrecht. 
Bjittre  fattig  med  ara,  an  rik  med  skam.  sw. 


Honeste  pauperem   esse   melius   est,   quam  in-  It. 

juste  divitem. 
Pauvre  et  loyal.    Arm  und  ehrlich  (aufrichtig),  fz. 
Pauvre  et  prudhomme.     Arm  und  Ehrenmann. 
Pouvrete  et   loyaute   soient  benoiste.     Armufh 

und  Ekrlichkeit  (Aufrichtig  keitj  seiengenegnet, 
E  meglio  poverta  onorata,    che  ricchezza  sver-  it, 

gognata.    Ehrenhafte  Armuth  ist  besser,  als 

schamloser  Reichthum. 
E    meglixi    a    campa  provari   onorati   che  bive  ml. 

ricchi  ed  esse  birbanti.  (crs.)     Es   ist  besser 

als  ehrenhafte  Arme  zu  leben,   als  reich  zu 

leben  und  schuftig  zu  sein. 
Mezus    poveru    qui     non     faularzu.    (sa.    L.)  si. 

Besser  arm,  als  Liigner. 
Val  mes  ser  pobi-e  honrad   que  ric   desbaratad.  Im. 

(neat.)       Besser    geachtet     arm     sein ,     ala 

reich  ohne  Ehre. 
Comer  arena   antes   que  hacer   vileza.     Lieber  sp. 

Sand  essen,  als  Niedertrdchtigkeit  begehen. 


178.  Besser  beneidet,  als  beklagt, 

Lieber  Neid,  denn  Mitleid. 

Besser  zehn  Neider,  denn  ein  Mitleider. 

Beszer  Neider,  Es  {als)  Mitleider.   (frk.'  H.)      md. 

Befter   zeha  Neider,  ass  en  Mitleider.  (frk.  M.) 

S.  Besser  zehn  u.  s.  w. 
't  As    ('«    Ist)    besser    Neider    Als    Matleider. 

(Mitleider).  (mrh.  L.) 
Neider  sind  besser,  als  Mitleider.  (bair.)  od. 

's   Ist   besser  zehn   Neider,    als    ein    Mitleider. 

(schwb.  W.) 
Besser  Neider,  als  Mitleider.  (schwei.) 

12* 


Besser  178. 


92     — 


179  Besser. 


's  Isch  besser  e-n-  Arvel  Miszgunst,  as  es 
Hampfeli  Mitlyde.  (schwei.  S.)  Es  ist  besser 
ein  Ann  voll  Miss'/uyist ,  ah  eine  Hand  voU 
Mitltirl. 
pd.  Lawer  Negder,  w;i  Mk.tlegder.  (nrh.  S.)  Lieher 
N eider ,  ala  Mitleider. 


dt.  't  Is  betcr  benyd,  dan  beklacgd.    (vl.)     Es   ist 

lesser  heiieidet,  als  heklagt, 
en.  Better  be  enA'ied,  than  pitied.     Besser  beneidet 

werden,  als  beinitleidet, 

dfi.  Bedre  er  misundt,  end  ynket. 

Bedre  Misundere   end   Miskundere.     S.  Beszer 
Neider  u.  s.  w. 
is.   Betra  or  a8  ofnndast  afmorguni,  enn  aumkast 
af  morgum.     Besser  iai'a  von  Viel en  beneidet, 
als  von   Vitlen  bemitleidet  zu  iiierden. 
nw.  D'er  betre   faa   Ovund  en  Ynk.     Es  ist  besser 
Neid,  als  Mifleid  zu  erre:/en. 
D'er  betre  hoyra  dei  som  misunna,  en  dei  soin 
vaarkunna.  Es  ist  besser  die  zu  h'oren,  irelcke 
neid  isch  sind ,  als  die,  icclrkc  Mitleid  haben. 
6W.  Battre  niisziindt  an  beklagadt. 

Battre   viicka    afnnd,    an    medomkan.     Besser 
Neid,  als  Mitleid  ervecken. 

\t»  Praestat  invidos  liabere  (invidiosum  esse)  fjiiani 
misericordiani  (niiserabileni). 
Malo  invidiam  quam  misericordiam. 
Melior  est  invidia,  qii;\in  misericordia. 
CW.  'Ig  Ei  meglier  tscliient  Scuviders,   Ca   mai  du.s 
Ciimpatiders.    (obi.)     Es   ist    besser    hnndert 
Neider,  als  zivei  Bemitleider. 
fz.  Mieux   vaut   (II   vant   mieux)   faire    cnvie    que 
pitie.     S.   D'er  betre  faa  u.  s.  iv. 
Mieux  vault  estre  cnvi^  qu'  apitoye.     S.  Better 
be  u.  s.  IV. 
nf.  Vaut    mieux   faire   envie    que    pitie.    (Br.)     S. 

D'er  betre  faa  u.  s.  w. 
8f.  Vaou  mai  fa  cnvejho  qe  pieta.  (Lgd.)     S.  D'er 
betre  faa  u.  s.  ic. 
Vaut  may   envojo   que    pietat.    (nprv.)     Besser 
ist  Neid,  als  Mitleid. 
it.  E    meglio    esser  invidiato    die    conipassionato. 
Es  ist  besser  beneidet,  als  bemitleidet  werden. 
E  meglio   invidia   che  pietji   (compassione).    S. 

Vaut  may  u.  s.  ic. 
Piu  tosto  invidia,  clie  compassione.     S.  Lieber 

Neid  u.  s.  w. 
Meglio   k   invidia  sopportare,    die   di   se    com- 
passion dare.     Besser  ist  Neid  ertragen,  als 
Mitleid  erregen. 
mi.  L'  k.  mei  essr'  invige  che  cumpiant.   (rom.)    S. 
E  meglio  esser  u.  s.  w. 


E   meglio    essere    invidiiti   che    compatiti.   (t.) 

S.  E  megli  >  esser  u.  a.  w. 
Invidia  e  non  pieti.  (t.)  Neid  und  nicht  Mitleid. 
L'  6  m^i  vfes  invidiat  che  compassionat.  (1.  b.)  nl. 

S.  E  meglio  esser  u.  s.  w. 
L'  6  ni^j  fa  invidia  che    n'6   fa   pietaa    (1.  m.) 

S.  D'er  betre  faa  u.  s.  w. 
L'  6  mej  vess  invidiaa,   che    compatii.    (1.  ra.) 

S.  E  meglio  esser  u.  s.  w. 
A  r  6   mej   fe  invidia  ch'  pieti   (conpassion). 

(piem.)     S.  D'er  betre  faa  u.   a.  w. 
Xe  megio  esser  invidia  (invidai)   che  compas- 

sioni.  (conipianti).  (v.)  S.  E  meglio  esser  u.  a.w. 
Megio  invidia  che  compassion,  (v.)     S.    Lieber 

Neid  u.  s.  w. 
Megghiu  invidiatu,  chi  cumpatutu.  (s.)  si. 

Mezus  iuvidiadu  qui  non  lastimadu.  (sa.  L.) 
Mejor  es  embidia  que  manzilla.     S.   Vaut  may  sp. 

U.    8.    10. 

Embidia  me  ayay.s,  y  no  piedad.   (asp.)     Habe 
Neid,  und  7iickf  Mifleid  mit  lair. 


17'.).     Besser      chrlich      gcs  torbon.       Als 

schandlich  verdorben. 
Besser  Ehr'  ohnc  Leben,  als  Leben  oline  Ehr'. 
Lit  ein    man   mit   eren   tot,    daz    ist  ein  lobe- 

lidier    not,    denne    er    sin   ere   ilf  gebe  und 

dar  nach  lasterlichen  lebe.    (ad.) 
Besser    CerlecU    gestuorwen,    Als    scli6QteI6ch  md. 

ferduorwen.  (mrh.  L.) 

Bedre  feiligcn  at  doe,  end  med  Vansere  at  leve.  d&. 

Besser   ehrlich   zu  sterben,   als  mit    Unehre 

zu  leben. 
Bedre  en  lerlig  Dod,  end  et  skammcligt  Levnet. 

Besser  ein  ehr  lieher   Tod,   als  ein  schimpf- 

liches  Ltben. 
Betra   er   a3   deya   meS    sjemd,    en    Ufa    me3    is, 

ossemd.     Besser  ist  mit  Ehre  zu  sterben,  als 

mit  Unehre  zu  leben. 
Betra  er  a3  falla  met)  heiSri  (ssemS),   enn  Ufa 

(flyja)    meS    skomm.     Besser    ist    mit    Buhm 

(Ehre)  zu  fallen,  als  mit  Schande  zu  leben 

(fliehen). 
Betra   er   eitt^inn    aerliga   a3   deyja,    enn   meS 

OcBru  lukku  a3  liafa.     Besser  ist  einmal  ehr- 
lich  zu    sterben,   als   mit    Unehre  Gliick  zu 

haben. 
Betra  er  aS  vera  dau9r,  enn  sei-usnauSr.  Besser 

ist  todt  sein,  als  ehrlos. 
D'er    betr  aa    fella    med   Ara    en   standa  med  inVi 

Skam.     Es  ist  besser,   mit  Ehren   zu  fallen, 

als  mit  Schande  dazusfehen. 


Besser  179. 


93 


181  Besser- 


SW.   Battre    val    do,    an    ilia    lefva.     Besser    wohl 
stevben,  als  schlecht  leben. 
Battre  lijfflos,   an   ahrelos.     Besser  leblos,   ah 
ehrlos. 


It.  Mavult  moii,  qiiam  maculari,  vir  probus. 
Honesta  mors  turpi  vita  potior. 
Improba  vita  mors   optabilior. 
fz.  Mieux  vaut  inourir  k  honor   qu'a   honte  vivre. 
(nf.  Chmp.)     Besser  ist's  mil  Ehrcn  sterben, 
als  viil  Schande  leben. 
it.  Meglio   h   assai  morte    onorata,    che  una    vita 
svergognata.   Ehrenvoller  Tod  ist  weit  besser, 
als  ein  schimjifliches  Leben. 
mJ.  E   meglio    morire   con   onore,    che    vivere   con 

vergogna.  (t.)     S.  Mieux  vaut  u.  a.  to. 
ni.  L'  e  mei  mor  col  so  onor,  che  viv  con  disonor. 
(1.)     S.  Beta  er  ad  deya  u.  s.  w. 
L'  e  mei  mor  onorat,  Che  viv  disonorat.  (1.  b.) 
Es  ist  besser  geehrt  zu  sterben ,   als  enfehrt 
zu  leben. 
Megio  morir  con  gloria,  che  viver  con  vergogna. 
(v.)      Besser    mit     Euhm    sterben,     als    mit 
Scham  leben. 
Im.  Mes  val  morir  en  honra,  que  viure  en  deshonra. 

(val.)  ;S'.  Betra  er  ad  deya  u.  s.  u\ 
pt.  Mais  val  perder-se  o  homeni,  que  o  nome,  se 
elle  he  bom.  Besser  ist,  dass  der  Mensch 
verloren  gehe,  als  der  Name,  wenn  er  gut  ist. 
sp.  Mas  vale  perderse  el  hombre,  que  si  es  bueno 
perder  el  norabre.     S.  Mais  u.  s.  iv. 


180.  Beter  een  blind  paard,  dan  eeu  ledig 

halster.  (dt.)     Besser  ein  blindes  P/erd, 

als  ein  leeres  Halfter. 
en.  Better  a  lean  jade,  than  an  empty  halter.  Besser 

eine  diirre  Mdhre,  als  ein   le'ires  Halfter. 
Better  my  hog  dirty  than  no  hog  at  all.  Besser 

mein  Schwein  schmutzig,  als  gar  kein  Schwein. 
Better  a  lean  horse  than  a  toom  halter,  (scho.) 

Besser    ein  magerea  P/erd,    als    ein   leeres 

Halfter. 
fs.  Better    ien    blyn    hynst,    as    ien    leegh   belter. 

(afs.)     S.  Beter  u.  s.  w. 
Bahsere  en  Hajnst  aane  Grem^,   as  en   Greme 

aane  Hajnst.  (M.)     Besser   ein  Pferd  ohne 

Halfter,  als  ein  Halfter  ohne  Pferd. 


da.  Bedre  er  svang  Hest  end  torn  Grime.     Besser 
ist  niager  Pferd,  als  leeres   Halfter. 
Bsedrse  ser  swongh  Hsesth  aen  thorn  Grimte.  (ada.) 
S.  Bedre  er  it.  s.  w. 

is.   Betri    er    svangr    hestr    a    reisu,    enn    soltinn 


heima.     Besser  ist  (ein)  mageres  Pferd  auf 

der  Seise,  als  (ein)  verhungertes  daheim. 
Battre  swulten  hast,  an  tomm  giimma.   Besser  aw, 

abgehungertes  Pferd,  als  leeres  Halfter. 
Bajtrre  ser  swangh  hsest  sen  toom  gryma.  (asw.) 

S.  Bedre  er  u.  s.  v:. 
Bsetra  ser  swltin  hsestir  sen  toom  gryma.  (asw.) 

S.  Bedre  er  w.  s.  w. 


Exhaustum  polidrum  malo  quam  vile  capistrum.  It. 

(mlt.) 
Quam  camus  cassus,    equus  est    melior    mala 

passus.  (mlt.) 
Mezus  caddu  toppu  qui  non  caddu  mortu   (qui  it. 

uon  mortu  in   totu).   (si.  sa.   L.)    Besser  lah- 

ines  Pferd,  als  t  dies  Pferd  (als  ganz  todies). 


181.  Besser    ein    diirrer    ,,Hab'  ich'',    als 

ein  fetter  „Hatt'  ich." 
„Hab'  ich"  ist  ein  schoner  Vogel,   „Hatt'  ich" 

ist  nur  ein  Nestling. 
„Hatt'  ich"  ist  ein  boser  Vogel,  „Hab'  ich"  ist 

ein  guter. 
„Hab'  ich"  ist  ein  bess'rer  Vogel,  als  „Hatt'  ich." 
Der    „Hab'    ich"    war    allzeit    besser,    als    der 

,,Hatt'  ich.- 
„Hab'  ich"  ist  ein  reicher  Mann,    „Hatt'    ich" 

ist  ein  anuer. 
Der  „H6bi'"  it  befter,  wi  d-r  „Hatti'."  (frk,M.)md. 

Der  „Hab'  ich"  ist  besser,  als  der  „Hdtt'  ich." 
Besser:  ein  Wenig  hab' ich ,  als:  ein  Viel  hatt' 

ich!  (mrh.  E.)  [(schwb.) 

Das  Ha  (Habenj  ist  besser,  als  das  „hatt'  ich."   od. 
Der  „Habich"   ist  mir  lieber,  als  der  „Hattich." 

(schwb.  W.) 
Uan  „Hounni"  is  pessar,  as  sibm  nHedi."  (st.) 

Ein„Hab'  ich^  ist  besser,  ah  sieben  „Hdtt'ich.'^ 
Haben  ist  besser,  denn  hlitten.   (ns.  Pr.)  pd. 

Better   „haww'ik",   esse  „hadd'  ick."    (ns.   W.) 

Besser  „Hab'  ich'*,  als  ^Hdtt'  tc/t." 
Biater  „heww'  iek",  asse  „haiT'  iek."  (wstf.  S.) 

S.  Better  u.  s.  ic. 


Beter    is     een     „lieb-ik",    dan    tien    „had-ik."  dt. 

Besser  is'  ein  „Hab'  ich,"'  als  zehn  r,Hdtt'  ich^. 
„Had  I  fish"  is  good  wthout  mustard.'  y,Hdtt'  en. 

ich  Fisch^  ist  gut  ohne  Senf. 
..Had  I  fish"  was  never  good  with  garlick.  (scho.) 

„ndtl'  ich  Fisch^  war  nie  gut  mit  Knoblauch. 
,,Hed"  as    an  Sked    an   bidrait   alle  Man  (an  fs. 

waard    nian    Ged).    (A.)  .  „Hdtte^     ist    ein 

Dreck  und  betriigt    Jedermann    (und    wird 

kein  DiingerJ. 


Besser  181. 


—    94    — 


182  Besser. 


it.    El  megio  pesse  1'  e  '1  pesse  go.    (ni.   v.)     Der 

besfe  Fisch  iat  der  Go*)  (Hah'  ich). 
Si.  Mezus  est  su  tentu  qui  non  su  bentu.  (sa.  L.^ 

Besser  ist   der  Besitz ,   als  der    Wind   (v:as 

man  hofft). 
Laxa  su  bcntu  et  lea  su  tentu.   (sa.  L.)    Lass 

den   Wind  und  nimm  den  Besitz. 


182.  Besser  eiu   Ei   im   Frieden,    als   ein 

Ochs  im  Kriege. 
Eine  Kuh  im   Frieden   ist  besser,    als   drei  im 

Kriege. 
Besser  ein  Gericht   Kraut    mit  Liebe,    als  ein 

gemasteter  Ochse  mit  Hass. 
Besser  wenig  mit  Liebe,  als  viel  mit  Fausten. 
Od.  Wenig  in   Ruh'   ist    besser,    als   viel  mit   Un- 

ruh'.   (bair.) 
pd.  Lew'r  drog  Brot   in    Fra(d)n ,    ass    Saod'n   un 

Braod'n    in    Strit.    (ns.   A.)      Lieber  trocken 

Brot   in  Frieden,   als    Gesottenes    und   Ge- 

hrutenes  im  Streil. 


dt.  Een  geregt  van  moes  met  vrede  en  rust,  is 
beter  dan  een  vette  os,  die  men  elkander 
benijdt.  Ein  Gericht  Mus  mit  Frieden  und 
Euh  ist  besser  als  ein  fetter  Ochse,  den  man 
einander  beneidet. 
Een  schotel  moes  in  vrede  is  beter  dan  taarten 
en  pasteijen  dn  onvrede.  Eine  Schiissel 
Mus  in  Frieden  ist  besser,  als  Torten  und 
Pasteten  mit   Unfrieden. 


da.  Bedre   een   Ko    med  Ro ,    end    syv    med    Uro. 

Besser  eine  Kuh    mit   Ruh,    als    sieben   mit 

Unruhe. 
Bedre  een  Kage   med    Ro,    end    to    med    Uro. 

Besser   ein   Kuchen   mit  Ruh,   als  zwei  mit 

Unruhe. 
Bedre  Lidt  met  Ro  og  Rette ,  End  Meget  med 

Uro  og  Tr£ette.     Besser  Wenig  mit  Ruh  und 

Recht,  als   Viel  mit   Unruh  und  Streit. 
Bsedrse    «r    een  Koo   meth   Roo  en  syw  meth 

Vroo.  (ada.)     Besser  ist   eine   Kuh  mit  Ruh, 

als  sieben  mit  Unruh. 
Heller  lidt  med  Ro,  end  meget  med  Uro.  (jiit. 

S.)     Lieber    Wenig    mit    Ruh,    als    viel  mit 

Unruh. 
is.  Betri  er  ein  kyr  meS  r6,  enn  sjo  me3  6y6.    S. 

Bcedra  it.  s.  u: 
Betri  er  skal  meS  kserleika,  enn  alinn  uxi  meS 

hatri.     Besser  ist  eine  Schale  mit  Liebe,  als 

ein  gemasteter  Ochse  mit  Muss. 

*)  Go,  ein  Seefisch,  toscanisch  cobio,  brocciolo. 


Betra  er   aS   njota  litils    me5    r6,    enn    mikils 

meS  6fri3i.     Besser  ist   es,    Wenig  mit  Ruh 

zu  geniesaen,  als   Viel  mit  Unfrieden. 
Litis  er  gott  vi3  friS  og  naSum.  (faer.)     Wenig 

ist  gut  mit  Frieden  und  Ruh. 
D'er  betre  eit  Egg  i  Fred  en  ein  Ukse  i  Ufred.  nif. 

Besser  ist  ein  Ei  in  Frieden,  als  ein  Ochse 

in  Unfrieden. 
D'er  betre  ein  Bite  med  Ro,   en  tie  med  Uro. 

Es  ist  besser  ein  Bissen  mit  Ruh,   als  zehn 

mit   Unruh. 
Battre  en  ratt  kal  med  karlek,  an  en  godd  oxe  SW. 

med  hat.     S.  Besser  ein  Gericht  u.  s.  w. 
Battre  en  kaka  med  ro,  an  twa   med   oro.     S. 

Bedre  een  Kage  u.  s.  w. 
Bsetre    ser    een    koo  mz  ro   sen   twa   mz  oroo. 

(asw.)     S.  Bcedroi  u.  s.  w. 


Pace  pecus  leve  septem  prseit  insita  poenae.  (mit.)  It. 
Mieux  vault  en  paix  un  oeuf  Qu'en  guene  un  fz, 

boeuf.     S.  D'er  betre  eit  u.  s.   xo. 
Mes  ban  brigalic  de  boun  pan  dap  amou   Que  sf. 

las  garies  grasses  dap  reproche  doulou.  (Gsc.) 

Besser     sind    Brocken     guten    Erodes    mit 

Liebe,   als  fette   Huhner   mit   Voricurf  und 

Schmerz. 
Val  piu  vin  buon  giorno  con  un  novo,   che   un  it. 

mal  anno  con  un  bue.  (mi.  t.)  Besser  ist  ein 

guter  Tag  mit  einem  Ei,   als  ein  schlechtes 

Jahr  (Ungliick)  mit  einem   Ochsen. 
Piu  vale  un  pan   con  amore,  che   un   cappone  mi. 

con   dolore.    (t.)      Besser    ist    ein    Brot    mit 

Liebe,  als  ein  Kapaun  mit  Schmerz. 
Migliori    sono   minuzzoli   di   pane    con    amore, 

che  poUi  grassi  con  dolore.  (t.)     Besser  sind 

Brotkriimchen  mit  Liebe,   als  fette   Huhner 

mit  Schmerz. 
Piu  tost  pan  e  civoUa  e  la  mi  qiiiet.  (em.   B.)  ni, 

Lieber  Brot  und  Ziciebel  und  meine  Ruhe. 
Val    piisse    pan    con    pas,     Che    pitanze    con 

strepas.  (1.  m.)     Besser  Brot  in  Frieden,  als 

Fiille  mit  Streit. 
Megghiu  lu  pani  e  sali  cu  la  paci,  Chi  cu  la  si. 

guerra  faciani  e  pirnici.  (s.)  Besser  Brot  und 

Salz    mit    Frieden,    als    Fasanen    und  Reb- 

huhner  mit  Krieg. 
Mes  val  pa  axut  ab  amor  Que  gallinas  ab  dolor  Im. 

(rumor),    (neat.)      Besser    ist    trocken    Brot 

mit  Liebe,  als  Hiihner  mit  Schmerz  (Unruhe). 
Mes  val  pa   y   ceba  en  amor,   que  gallines  ab 

dolor,  (val.)  Besser  ist  Brot  und  Zwiebel  in 

Liebe,  als  Hiihner  mit   Schmerz. 
Mes  val  hu  en  pan,  que  dos  en   guen-a.  (val.) 

Besser  ist  eines  in  Frieden, alszwei  im  Kriege, 


Besser  182. 


—     95 


185  Besser. 


pt.  Mais  val  vacca  em  paz ,  que  pombo  em  g-uerra. 

Besser  ist  Eindjieisch  in  Frieden,  als  Taube 

in  Krieg. 
Mais  val  pedacjo  de  pao  com  amor,  que  galliuha 

com    dor.     Besser    ist    ein    Stiick    Brot    mit 

Liehe,  als  Henne  mit  Schvierz. 
sp.  Mas  vale  vaca  (Mas  valen  cardos)  en  paz,  que 

polios    con    agraz.      Besser    ist    Rindfleisch 

(Besser  sind  DistelnJ  in  Frieden,  als  Hiih- 

ner  mit   Kummer. 
Mas  vale  pedazo  de  pan  con  amor,  que  gallinas 

con   dolor.     Besser   ist    ein    Sfiick   Brot   mit 

Liehe,  als  Hiihner  mit  Schvierz. 


183.  Besser  ein  Flick,  als  ein  Loch, 
md.  Better'n  Lapp ,  as'n  Gatt.  (Hrz.) 

Besser  einen  Lappen   auf  dem   Kleid,    als   ein 
Loch  darin.  (mrh.  E.) 
od.  Es  ist  besser  en   ehrliche  Bletz  (Flick) ,   as   e 

schandlich  Loch,  (schwei.) 
pd.  Beter'  n  Lapp,  as'n  Gatt.  (ns.  B.,  O.  J.) 

Et  is  beter  en  Flicke,  as  en  Lok.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Fs  ist  besser  ein  Flick,  als  ein  Loch. 
Bater  'n  Lapp,  als  'n  Gadd.  (ns.  ha.  Y.) 
Beter  en  Lapp,  as  en  Lok.  (ns.  hist.) 
Bater  'n  Flicken,  as  'n  Loch.  (ns.  M.-Str.) 
Biater  en  Tuok,  as  en  Luok.  (wstf.  Mrk.) 
Biater  en  Toak,  As  en  Loak.  (wstf.  .S.) 


dt.  Beter  sen  lap,  dan  een  gat. 
en.  Better    see    a  clout  than   a    hole  out.     Besser 
einen  Flick  sehen,  als  ein  Loch. 

da.  Bedi-e    en    Lap,    end    et    Hul. 

Bedre   er  grov  Traad,  end  bart  Laar.     Besser 

ist  grober  Zicirn,   als  blosser  Schenkel, 

nw.  D'er  klen   Bot,   som   inkje   er  betre   en   Holet. 

Es  ist  (ein)  schlechter  Flick,  der  nicht  besser 

ist,  als  das  Loch. 

D'er   betre   Bot,    en  ben-e    Kroppen.      Es    ist 

besser  (ein)  Flick,  als  der  blosse  Korper. 
D'er    betre    tjukk    Traad    en    bert   Laar.      ;S'. 
Bedre  er  gi  ov  u.  s.  w. 
8W.  Battre  en  lapp,  an  ett  hal. 

tz,  I  veux  minx  eine  pieche  qu'ein  treu.   (nf.   pic. 

St.-Q.)    Es  ist  besser  ein  Flick,  als  ein  Loch. 
nf.  Vat   mi   des  peces   qui  des   tros.   (w.)     Besser 

sind  Flicken,  als  Locher. 
Vat   mi    mette   p^ces   so  peces   qui   d'leyi    des 

tros.  (w.)    Besser  Flicken  auf  Flicken  setzen, 

als  Locher  lassen. 
sf.  Vaut  may  pesso  que  trauc.  (npi-v.) 


184.  Besser  ein  halbes  Ei,  als  eine  ledige 

S  c  h  a  1  e. 
Besser   ein    halbes    Ei,   als   eine  leere    Schale.  md. 

(mrh.  E.) 
't  Is  beter  half  Ei,    as   leddige   Dopp.    (ns.  B.)  pd. 

Halbes  Ei  ist  besser,  als  leere   Schale. 
Biiter'nhalf  Ei,  as'n  leddigen  Dopp.  (ns.  O.  E.) 
Et  is  better  en  half  Ei,  osse'n  leddigen  Dopp. 

(ns.  W.)     Ein  halbes  Ei  ist  besser,  als  eine 

leere  Schale. 
Biater  en  half  Ai,  as  en  liegen  Dopp.  (wstf.  Mrk.) 
En    half    Ai    is     biater    as     de    ligdige    Dopp. 

(wstf.  Mst.)     Ein   halbes    Ei    ist  besser,  als 

die  ledige  Schale. 
't    les    biater    en  half  Ei,    as   en   liagen   Dop. 

(wstf.  S.)     S.  Et  is  u.  s.  ic. 


Beter  een  half  ei,  dan  een   ledige  dop.  dt. 

Beter  een  half  brood,  dan  geen.  Besser  ein 
halbes  Brot,  als  keines. 

Better  half  an  egg,  than  an  empty  shell.  en. 

Haifa  loaf  is  better,  than  no  bread.  Ein  halber 
Laib  ist  besser,  als  kein  Brod. 

Half  an  egg  is  better  than  a  team'd  shell, 
(n.  en.)     S.  En  half  Ai  u.  s.  tv. 

Better  half  egg  than  toom  doup.  (scho.)  Bes- 
ser halbes  Ei,  als  leere  Schale. 


Bedre    et    halvt    JEg,    end    slet  intet.     Besser  da. 

ein  halbes  Ei,  als  gar  nichts. 
Bedre  er  halvt  Br0d,  end  Alt  mist.     Besser  ist 

(ein)  halbes  Brod,  als  Alles  entbehrt. 
Bsedrse  er  lialfF  Brodh,  sen  inthet.  (ada.)  Besser 

ist  (ein)  halbes  Brod,  als  Nichts. 
Betra  er  halft  brauS,  enn  allt  mist.     S.  Bedre  is. 

er  u.  s.  ic. 
Battre  halft  brod,  an  allt  mista.    S.   Bedre  er  SW. 

u.  s.  n\ 
Bsetra  aer  halfft   brodh   sen  alth    mista.    (asw.) 

S.  Bedre  er  u.  s.  w. 


Ne  graver  absque  cibo,  semesso  gaudeo  libo.  (mit.)  It. 


185.  Besser  ein  kleiner   Fisch,    Als    gar 
Nichts  auf  dem  Tisch. 


Better    one    small    fish,    than    an    empty  dish.  en. 

Besser  ein  kleiner  Fisch,  als  ein  leerer  Tisch. 
Better  a  sma'  fish,  than  an  empty  dish,  (scho.) 

S.  Better  one  u.  s.  ?t,'. 
Better   sma'    fish,    than    nane.    (scho.)     Besser 

kleiner  Fisch,  als  keiner. 


Bedre  en  liden  Fisk,  end  Intet  paa  Disk,  dS, 


Besser  185. 


—    96 


186  Besser. 


is.  Betri  er  Iftill  fiskr,  enn  t6mr  diskr.     Besser  ist 

kleiner  FiscJi,  aJs  leerer   Tisch. 

Betri   er    ein    tiiita    me3    6l,    enn  torn   tunna. 

Besser  ist  eine  Kanne    mit    Bier,    als    here 

Tonne. 

Betri  eru  smajir  fiskar  enn  tomir  diskar.  (fser.) 

Besser  sind  Heine  Fische,  als  leere   Tische. 

UW.  D'  er  betre  smaae  Fiskar,  en  tome  Diskar.  Es 

ist  besser  Heine  Fische,  als  leere    Tische. 
SW.  Biittre  smii  fiskar,    an    tomma    diskar.     Besser 
Heine  Fische,  als  leere   Tische. 


fz.  Mieiz  vaut  o  petit  pain  aler,  que  sanz  pain 
estre.  (afz.)  Besser  ist's,  um  Heines  Brod 
gehen,  als  ohne  Brod  sein. 


186.     Besser  ein    kleiner    Herr,    als   ein 
gross  er  Kneclit. 
pd.  Et  es  beisser  'ne  klengen  Heer  als   'ue  grusse 
Kneht.  (nrh.  A.) 


dt. 


en. 


Beter  bet  hoofd  van  eene  rat,  dan  de  staart 
van  een'  leeiiw.  Besser  das  Haupt  einer 
Batte,  als  der  Schiveif  eines  Lowen. 

Better  be  the  head  of  the  yeomanry  than  the 
tail  of  the  gentry.  Besser  das  Haupt  der 
Yeomanry  (Freihauerschaft),  als  der  Schu-anz 
der  Gentry  (Patrizierschaft). 

Better  be  the  head  of  a  dog  than  the  tail  of 
a  lion.  Besser  der  Kopf  eines  Hundes,  als 
der  Schivanz  eines  Lowen  sein. 

Better  be  the  head  of  ati  ass  than  the  tail  of 
a  horse.  Besser  der  Kopf  eines  Esels ,  als 
der  Schicanz  eines  Pferdes  sein. 

Better  be  the  head  of  a  pike  than  the  tail  of 
a  sturgeon.  Besser  der  Kopf  eines  Ilechts, 
als  der  Schivanz  eines  Stors  sein. 

Better  be  the  head  o'  the  commons,  than  the 
tail  o'  the  gentry,  (scho.)  Besser  das  Haupt 
der  Gemeinen,  als  der  Schicanz  der  Gentry 
sein. 


SW.  Battre  at  wara  den  forste  i  byn,  an  den  andre 
i  Rom.  Besser  der  Erste  im  Dorf,  als  der 
Ziveite  in  Bom  sein. 


fz.  Mieux  vaut    etre    tete    de  chat  que   queue  de 

lion.     Besser    ist's  Katzenlcopf,   als  Loiven- 

schwanz  zu   sein. 
it.  Meglio  e  essere  capo  di  gatto  che  coda  di  liine. 

S.  Mieux  vaut  u.  s.  w. 
E  meglio  esser  testa  di    formica    che    coda    di 

leone.      Es    ist    besser^     Ameisenkopf ,    als 

Lowenachweif  zu  sein. 


Meglio    h    essere    capo    di   lucertola   che   coda 

di  dragone.    Besser  ist's,  Eidechsenkopf,  als 

Drachenschicanz  zu   sein. 
E  meglio  essere    capo    di    luccio    che    coda    di 

sturione.      Es    ist    besser,     Hechtkopf,     als 

Storschivanz  zu  sein. 
Meglio    esser    capo    di  villa   che  coda  di  citta.  mi. 

(crs.)      Besser    Dorfoberhaupt,     als    Stadt- 

anhdngsel  sein. 
Mejjo  k,  testa  d'aliscetta  che  coda    di   sturione. 

(R.)  Besser  ist  Sardellenkopf,  als  Storschwanz. 
L'e  mei  essar  testa  d'luserta  che  coda  d'aglion. 

(rom.)     Es    ist    besser,    Eidechsenkopf,    als 

Lowenschweif  zu  sein. 
L'  e  m(5i    essar    testa    d'inghvella    che    coda  d 

sturion.  (rom.)     Es  ist  besser,  Aalkopf,    als 

Storschwanz  zu  sein. 
L'  e  mei  essar  testa  d  sardella  che  coda  d  stu- 
rion. (rom.)     S.  Mejjo  u.  s.  iv. 
E  meglio  essere  il  primo  a  casa  sua  che  il  se- 

condo  a  casa  d'  altri.  (t.)     Besser  ist's,  der 

Erste  in    seinem    Hause,   als   der  Ztceite  in 

Anderer  Hause  zu  sein. 
E  meglio  esser  capo  di  lucertola    che    coda  di 

drago.  (t.)     S-  Meglio  e  essere  capo  di  lucer- 
tola u.  s.  w. 
L'  e  mei  esser  gram  padron,    che    grass    lavo-  ni, 

rant.    (em.    P.)      Es    ist    besser ,    kldglicher 

Herr,  als  wohlhabender  Arbeiter  zu  sein. 
L'  e  mei  esser  patrii  d'  ona  barca  che  capitane 

d'  ona  naf.    (1.)     Es    ist    besser,    Herr  einer 

Barke,  als  Kapitain  eines  Schiffs  zu  sein. 
\j    e  mei  vess  padrii  poeret,  che  servitur  rech. 

(1.  b.)     Es  ist  besser,  a,rmer  Herr,  als  rei- 

cher  Knecht  zu  sein. 
L'  e  mei  ves  testa  de  gaton  che  cova  de  lion. 

(1.  b.)     S.  Mieux  vaut  u.  s.  w. 
A  r  e  mej    esse    padron   magher    ch'    lavorant 

(servitor)  grass,  (piem.)     S.  L'  h  mei  u.  s.  lo. 
A  r  e  mej  esse   testa    d'gat    che    coa    d'    lion. 

(piem.)     S.  Mieux  vaut  u.  s.  w, 
A  1'  e  mej    esse    testa    d'    anguila    che  c6a  d' 

sturion.    (piem.)      S.    L'    k    mei    essar    testa 

d'  inghvella  u.  s.  id. 
Xe  megio  esser  paroni  d'  una  sessola,  che  ser- 

vitori  d'  una  nave,  (v.)     Es  ist  besser,  Herr 

einer   Schaufel,    als    Diener    eines    Schiffes 

zu  sein. 
Xe    megio    esser    testa    de    luzzo,    che    coa  de 

sturion.    (v.)     S.    E    meglio    essere    capo   di 

luccio  u.  s,  10. 
Xe  megio  esser  testa   de   anguila,   che   coa    de 

sturion.    (v.)     S.    L'    b    mei    essar    testa    d' 

inghvella  u.  s.  w. 


Besser  186. 


97    — 


Besser  188. 


si.  Megghiu  testa  di  lucerta  (d'asinu),  chi  cnda  di 

liuui.  (s.)  Besser  Eidechsenkoijf  (Esehknpf), 

als  Lowenschiveif. 
E  megghiii  testa  di  lucerta,  chi  cuda  di  scur- 

suni.     (s.)     Eidechsenkopf    ist    besser,     als 

Schlanffenschivanz. 
Mezns  conca  in  domo  sua  qui  non  coa  in  domo 

anzena.  (sa.)  Besser  Haupt  in  seinem  Hause, 

(lis  Schxcanz  in  Anderer  Hause. 
Mezus   cumandare   qui   non   esser    cumandadu. 

(sa.)  Besser  hefehlen,  als  hefoMen  werden. 
Im.  Val   mes  ser   cap   de  llus   que   cua  d'avestriis. 

(neat.)  Es  ist  besser,  Hechtkopf,  als  Strauss- 

schicanz  zu  scin. 
Mes  val  ser  cap  d'arengada  que  cua  de  pagell. 

(neat.)      Es   ist   besser,    Sardinenkopf ,    als 

Rothfederschwanz  zu  sein. 
Mes  val  ser  cap  de  sardina  que  coa  de  pagell. 

(val.)  S.  Mes  val  u.  s.  w. 
Antez  cabeza  de  raton  que  cola  de  leon.   Lie- 

ber  Rattenkopf,  als  Lowenschweif. 
Mas    vale    al    garzon   ser  cabeza   de   gate  que 

cola  de  leon.  Besser  ist's  fiir  den  Burschen, 

Katzenkopf,  als  Ldic  ens  chic  eif  zu  sein. 
Antes  cabtcja  de  gato  que   cola  de   leon.  (asp.) 

Lieber  Katzenkopf,  als  Loicenschweif. 


sp 


187.  Besser  ein  lebender  Hund,   als   ein 
todter  Lowe. 

dt.  Een  levende  bond  is  beter  dan  een  doode  leeuw. 
Ein  lebender  Hund  ist  besser,  als  ein  todter 
Lowe. 
Beter  een  levende  ezel,   dan   een  dood  paard. 
Besser  ein  lebender  Esel,  als  ein  todt  Pferd. 
Beter   een  levende  moor   dan   een  doode  paus. 
Besser    ein    lebender    Mohr,    als    ein    todter 
Pubst. 
dii.  Bsedrse   ser  hosleyen   Dottlier    fen    vplisengdher 
San.  (ada.)    Besser  geschdndete  Tochter,  als 
geh'd7\gter  Snhn. 
is.  Betri  er  lifandi  hundr,  enn  dautt  Ijoii.    Leben- 
der Hund  ist  besser,  als  todter  Loire. 
Lifandi  hundr  er  oflugri,  enn   dautt  Ijon.     Le- 
bender Hund  ist  macktiger,  als  todter  Lowe. 
SW.  Battre  en  lefvande  hund,  an  ett  dodt  lejon. 
En  lefvande  hund  ar  battre,  an  ett  dodt  lejon. 

S.  Een  u.  s.  w. 
Battre    en    sink    Dotter    an    en    vjihangd  Son. 
Besser  eine  kranke  Tochter,  als  ein  gehling- 
ter  Sohn. 
It.  Stispenso  nata  nato  praestat  violata.  (mlt.) 
fz.  Chien  en   vie   vaut  mienx   que   lion   mort.     S. 
Betri  u.  s.  w. 


K  meglio  un  can  vivo  che  un  leone  niorto.  S.   it. 

Een  u.  s.  ir. 
IJh  mei  (E  vel  pio)  un  esan  viv  che  un  dutor  mi. 

mort.  (rem.)  Es  ist  besser  ein  lebender  Esel, 

als  ein  todter  Doctor. 
Piuttosto  can  vivo  che  leone  movto.  (t.)  Lieber 

lebender  Hund,  als  todter  Love. 
E   meglio   un   papa  vivo  che  dieci   morti.     (t.) 

Besser  ein  lebender  Pabst,  als  zehn  todte. 
L'e    mei    un    asen   viv    che    iin    duttouv    mort.  ni. 

(em.  B.)  S.  L'e  mei  un  esan  u.  s.  ic, 
L'e  mei  iin  asen  viv,  che  'n  dotor  mort.  (1.)    S. 

L'h  mii  un  isaii  u.  s.  ir. 
I/e  mei  viv  piccoli,  che  mori  grand.  (1.  b.)  Es 

ist  besser  klein  zu  leben,  als  gross  zu  sterben. 
L'e  mei  asen  vif,  che  dotur  mort.    (1.  brs.)    Es 

ist  besser  lebender  Esel,  als  todter  Doctor. 
Var   pussee   on  asen  viv,   che   on   dottor  mort. 

(1.  m.)  S.  L'h  ni^i  un  isan  u.  s.  ic. 
A  l'e  mej  un  aso  viv  ch'  un  dotor  mort.  (piem.) 

S.  L'e  mdi  un  esan  u.  s.  w. 
Megio  un  aseno  vivo  che  un  dotor  morto.   (v.) 

S.  L'e  mSi  un  esan  u.  s.  w. 
Megghiu  asinu  vivii  chi  liuni  mortu.   (s.)  Bes-   si. 

ser  lebender  Esel,  als  todter  Loire. 
i'l  megghiu  asinu  vivu,  chi  dutturi  mortu.  (s.) 

S.  L'e  mei  asen  u.  s.  w. 
Est    mezus    ainu    biu   qui   non   doctore  mortii. 

(sa.  L.)  S.  L'h  mei  asen  u.  s.  v\ 
Est    mezns    ainu    biu    qui    non    caddu    mortu. 

(sa.  L.)  Lebender  Esel  ist  besser,  als  todtes 

Pferd. 
Mas    vale    un  pell  on   con  alma   que   siete  con  sp. 

lana.     Besser  ist   ein  Pelz   mit  Leben  (d.  i. 

ein  Schaf),  als  sieben  mit   Wolle. 


188.  Beter  en  Slur  an  de  Wand  as  nix 
deran.  (pd.  ns.  B.)  Besser  ein  Pantoffel  an 
der   Wand,  als  nichfs  darav. 

Beter    'n    Slurr    an   de   Want,    as    nix    daran.  pd. 
(ns.  O.  J.)  

A  bad  bush  is  better  than  the  open  field.  Ein  en. 
schlechter  Busch  ist    besser,    als  das   offene 
Feld.  

Bedre  er  lidet  Boskab,  end  tomt  Huus.  Besser  dS. 

ist  irenig  Hausrath,  als  leeres  Haus. 
Bedre  en  liden  Nagle  for  Huus,  end  slet  ingen. 

Besser  ein  kleiner  Pflock  vor  dem  Hause,  als 

gar  keiner. 
Bsedrte    ser    lidhen    Nafflse     forse    Hwss,     sen 

seno-hen.  (ada.)  Besser  ist  kleiner  Pflock  vor 

dem  Hause,  als  keiner. 

13 


Besaer  188. 


—    98    — 


189  Besser. 


IS. 


nw. 


It. 


Betri  er  litill  his  fyrir  husi,  enn  enginn.  Bes- 
ser isf.  ein  kleines  Schloss  vor  clem  Haus,  als 
keins. 

Betri  ev  ill  hurS  tlvi  sraottima  enn  eingin.  (fser.) 
Besser  ist  eine  schleclite  Thiir  vor  der 
Hiitle,  uJs  keine. 

Ein  krokut  Kjepp  er  betre  en  ingen.  Ein 
k7'Uinvier  Stab  ist  besser,  als  keiner. 

D'er  betre  ei  nkvass  0ks,  en  ingi.  Besser  ist 
eine  stumijfe  Axt,  als  keine. 


md. 


od, 


(It. 


dii. 


Plus  Vcalet  exiguns  qtiani  nnllns  ad   atria   cla- 
vus.  (nilt.j 

189.  Besser    ein    Scliadel,   als   ein    Scha- 

den. 
Besser  den  Ann  brechen,  als  den  Hals. 
Schadli  wS,ger  dann  ein  schad.  (ad.) 
Besser    einen    Arm,    als    den   Hals    gebrochen. 

(mrh.  E.) 
't  As   besser  den  liutt,   ewe   de  Kapp   ferluor. 

(mrh.    L.)     Es   ist   besser   den   Hut,   als  den 

Kcpf  verloren. 
Bessar  9    Schadb,  als  a    Schadn.    (bair.  O.-L.) 
Es     ist     besser     e     Schadli,     als     e     Scliade. 

(schwei.) 

Beter  een  been  gebroken  dan  de  lials.     Besser 
ein  Bein  gebrochen,  als  den  Hals. 


IS. 


nw. 

sw. 


It. 

fz. 


nf. 


Bedre  en  Bugle  i  Hovedet,  end  en  Blegn  paa 
Hjertet.  Besser  eine  Beule  am  Knpfe,  als 
ein  Pustel  am  Herzen. 

Bedre  at  bryde  Armen,  end  Halsen.  S.  Bes- 
ser den  u.  s.  w. 

Betra  er  handlegg,  enn  hals  a3  brjota.  Besser 
ist's  den  Arm,  als  den  Hals  zu  brechen. 

Betri  er  vatt,  enn  brennt.  (fer.)  Besser  ist 
nass,  als  gebrannt. 

D'  er  verre  brjota  Halsen,  en  Handi.  Es  ist 
schlimmer  den  Hals  brechen,  als  die  Hand. 

Battre  liten  harm,  an  stor  skada.  Besser  klei- 
ner  Harm,  als  grosser  Schaden. 

Battre  bryta  af  sig  armen,  an  halsen.  *S'.  Bes- 
ser den  u.  s.  v.. 

Battre  mista  en  ta,  an  hela  foten.  Besser 
eine  Zehe   verlieren,  als  den  qanzen  Fuss. 

Membrum  perdere  praestat,  quam  totum  corpus. 
Et    va    men    deche   de   biossie    qu'un    de  tuai. 

(nf.  F.-C.)  Besser  zehn  verwnndet,  als  einer 

getodtet. 
I   va   mi   piede  on  bresse  qui  tot  I'coirps.    (w.) 

Besser   ist's    einen  Arm  verlieren,   als   den 

ganzen  Leib. 


E  manco  male  ferito  che  morto.  Es  ist  v^eniger  it. 

schlinim  verioundet,  als  todt. 
E  meglio   cader   da   (dal)   pie,   che   da   cavallo 

(dalla  vetta).     Es  ist  besser,  zu  (vom)  Fuss, 

als  zu  Pferd  (vom  Gipfel  herab)  fallen. 
E   meglio    cadere   dalle   finestre    che    dal   tetto. 

Es   ist   besser    aus    den   Fenstcrn ,    als    vom 

Diiche  herabfallen. 
L'e  mei  essar  fri  che  mort.  (rom.)  Es  ist  besser  rni. 

verioundet,  als  todt  scin. 
L'e  mei  perdr  un  di  che  una  man.     (rom-)    Es 

ist   besser   einen   Finger   verlieren,   als   eine 

Hand. 
E    meglio    un    dolor  di  tasca  che  di  cuore.  (t.) 

Es  ist  besser  ein  Schmerz  in  der  Tasche,  als 

im  Herzen. 
Meglio    cascar    dall'    uscio    che    daUa    finesti'a. 

(t.)  Besser  aus  der  Thiir,  als  aus  dem  Fen- 

ster  fallen. 
E  meglio  perdere  il  dito  che  la  mano.    (t.)    Es 

ist  besser  den  Finger,  als  die  Hand  verlieren. 
Esser  meglio  cader  dalla  finestra  che  dal  tetto. 

(t.)  Besser  aus  dem  Fenster,  als  vom  Dache 

fallen.  [verwundet,  als  todt. 

L'e  mei  fri  che    mort.     (em.  P,)    Es   ist    besser  ni. 
L'e  mei  perder  un  did  che  una  man.    (en).  P.) 

S.  L'h  mei  perdr  u.  s.  ic. 
L'e  mei  ferit  che  mort.  (1.)  S.  L'h  mei  fr\  u.  s.  w.       , 
A   l'e   mej   esse   feri  ch'  mort.     (piem.)     S.  L'h 

mei  essar  u.  s.  v. 
A  l'e  mej  casche  da  la  fnestra  ch'  dal  teit  (dai 

cop),  (piem.)   Es  ist  besser  aus  dem  Fenster, 

als  vom  Dach  herabfallen. 
Megio  ferio  che  morto.  (v.)    Besser  verumndet, 

als  todt. 
Xe   megio   cascar   da   la   fenestra  che  dai  copi. 

(v.)   S.  A  l'e  mej  casche  u.  s.   iv. 
Megghiu  dogghia  di  vurza,  chi  dogghia  di  coi'i.    si. 

(s.)  Besser  Schmerz  der  Borse,  als  Schmerz 

des  Herzens. 
Megghiu  patiri  di  stomacu,    chi   di   menti.    (s.) 

Besser  am  Magen,  als  am  Geiste  leiden. 
Mezus    feridu    qiii    non    mortu.     (sa.    L.)     S. 

Megio  u.  s.  iv. 
Mezus   fertu   de   balla,    qui    non    de    machine. 

(sa.  L.)     Besser   von   einer  Kugel   getroffen, 

als  vom  Blodsinn. 
Est  mezus  dolu  in  buscia   (dolore   in    oro)    qui 

non  dolu  (dolore)  in  coro.  (sa.  L.)  Besser  ist 

Schmerz  in  der  Borse  (im  Gold),  als  Schmerz 

iin  Herzen. 
Mezus  perder   su   poddighe   qui  non   sa  manu. 

(sa.  L.)  Besser   den  Daumen  verlieren,   als 

die  Hand. 


Besser  189. 


—     99     — 


191  Besser. 


pt.  Mais    val    siiar,     que     enfermar. 
schicifzen,  als  hrank  wti'den. 


Bexser    ist 


190.  Betei-  een   kwaad   (gebi'oken)   been, 

dan  geen.    (dt.)     Besser  ehi  schliinmes  (ge- 

brochenes)  Bein,  als  keines. 
eil.  Better  a  bare  foot,  than  no  foot  at  all.  Besser 

tin  bl-^<sser  Fuss,  als  gar  hein  Fuss. 
fjs.  Bahsere  barfjinjttet,  as  aane  Fajtt.  (M.)  Besser 

harfuss,  als  ohne  Fuss. 

dii.  Bedre  at  lialte   end  ingen  Been  have.     Besser 

hinken,  als  kein  Bein  haben. 
is,  Betra  er  bert  bein  enn  alls  ekki.  S.  Better  u.  s.  u\ 
nw.  D'er    betre    halt    en    fotlaus   (handalaus).     Es 

ist  besser  lahni,  als  fusslos  (handles). 

SW.  Blittre  ga  barfota,  an  hafva  inga  fotter.  Besser 

barfuss  gehen,  als  keine  Fiisse  haben. 

fz.  Mieux  vaut  \\\i  pied  nu  que  nul.  S.  Better  u.  s.  ic. 
Meilleurs  nudz  piedz  que  nul  piedz.     S.  Bah- 
sere u.  s.  n\ 
II  vaut  mieux  laisser  son  enfant   morveux  que 
lui  arracber  le  nez.  Es  ist  besser,  sein  Kind 
rotzig  lassen,  als  ihni  die  Nase  abreissen. 
nf.  Veut  coere  miux  laissier  t'  n'  einfant  morveux 
qvie  de  li  arrakev  sin  ncz.  (pic)  Es  ist  noch 
besser,    dein   Kind    rotzij    lassen,    als    ihni 
seine  Nase  abreissen. 
sp.  Mas  vale   nariz    mocosa   que    ninguna.     Besser 
ist  JRotznase,  als  gar  keiu^. 

191.  Besser  ein  Vogel  in  der  Hand,    Als 

z  e  h  n  ii  b  e  r  Land. 
Besser   ein  Vogel  in  der  Hand,   Als   zehu   am 

Strand. 
Ein  Vogel  in  der  Schilssel  ist  besser,  als  zehn 

(hundert)  in  der  Luft. 
Besser  ein  Vogel  im  Netz,  als  zelm  in  der  Weite. 
Ein  Vogel  im  Korb  ist  besser,   als    hundert  in 

der  Luft.  ! 

Ein  Sperlir.g  in   der  Hand  ist  besser,  als  zehu  | 

auf  dem   Daclie. 
Besser  einen  Spatz  in  der  Hand,  als  eine  Taube  i 

auf  dem  Dache.  i 

B<j|3er    ein    Sperling    in    der    Hand,    Als     ein  j 

Kranich,   der  fliegt  iiber  Land.  I 

Es  ist  besser  ain  Sperling    in   der   hand,    denn  i 

ein  Kranch  auff  dem  dach.  (ad.)  ! 

Eiu    spatz    in    der  handt  ist  besser  dann   ein 

stork  (i-ebhun)  in  der  Luft.   Cad.)  I 

md.  E  Voug-1  in  d-r  Hend  it   befier   \vi   zeha   ixf  'n  i 

Doch.  (frk.  M.)  Ein    Vogel  in   der  Hand  ist  \ 

besser,  als  zehn  auf  dem  Dach.  \ 


Ein  Vogel  in  der  Hand  ist  besser,  als  zehn 
auf  dem  Dache.  (mrh.  E.) 

't  As  besser  eug  Mesch  an  der  Hant,  ewe  eng 
Dauf  um  Dach.  (mrh.  L.)  8.  Besser  einen 
Spatz  u.  s.  v. 

Ein  Vogel  in  der  Schussel  ist  besser,  als  hun-  od. 
.  dert  auf'n  Zaun,  (bair.) 

Bess3r  9~  Spaz  i~  da*'  Hand,  als  9  Taubm  aufm 
DJich.  (bail-. O.-L.)  S. Besser  einen  Spafzu.s.w. 

Bes.ser  ein  Spatz  in  der  Hand,  als  ein  Stork 
(Starch)  auf  dem  Dach.  (schwb.  W.) 

Besser  ein  Vogel  in  der  Hand,  als  zehen  auf 
dem  Land,  (schwei.) 

Ein  Spatz  in  der  Hand  ist  besser,  als  einer 
auf  dem  Dach.  (schwei.) 

Es  ist  besser  ein  Batzen  im  Seckel,  als  ein 
Gulden  draussen.  (schwei.) 

Beter    en  Vagel  inr  Hand,    asn    Duve    iippen  pd. 
Dake.     (ns.    B.)     Besser    ein    Vogel   in    der 
Hand,  als  'ne   Taube  auf  devi  Dache. 

En  Sparling  in  der  Hand  is  beter,  as  'ne  Du- 
we  upn  Dake.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Ein  Sper- 
ling in  der  Hand  ist  besser,  als  eine  Taube 
auf  dem.  Dache. 

Dat  is  bseder  un  hebben  en  Fagel  in  de  Hand, 
as  tein  op  et  Dakk.  (ns.  hist.  A.)  Es  ist 
besser,  einen  Vogel  in  der  Hand  haben,  als 
zehn  auf  dem  Dache. 

Beter  'n  Vogel  in  de  Hand,  as  'n  Duv'  up  't 
Daek.  (ns.  ofs.)  S.  Beter  en   Vagel  u.  s.  id. 

Et  is  better  en  Vuggel  in  der  Hand,  asse'  ne 
tehn  Duuwen  uppem  Daake.  (ns.  W.)  Es  ist 
besser  ein  Vogel  in  der  Hand,  als  zehn 
Taitben  auf  dem  Dache. 

En  Liiitling  in  der  Hand  is  better,  osse  'ne 
Dviiiwe  upp'em  Daake.  (ns.  W.)  ;S'.  En  Spar- 
ling u.  .s.  n\ 

En  Lilling  in  der  Hand  ies  biatter,  as  'ne 
Duwe  op'm  Dake.  (wstf.  Atd.)  S.  En  Spar- 
ling u.  s.  w. 

Beter  een  vogel  in  't  net    dan   tien   over  land.  (It. 
Besser   ein   Vogel   im    Netz,    als    zehn    iiber 
Land. 

Beter  een  vogel  in  de  hand  dan  (twee)  tien  in 
de  lucht.  Besser  ein  Vogel  in  der  Hand,  als 
fzicei)  zehn  in  der  Luft. 

Een  vogel  in  de  hand  is  beter  dan  twee  in  de 
vhigt.  Ein  Vogel  in  der  Hand  ist  besser, 
als  zweie  im  Fluge. 
Beter  eene  musch  in  de  hand  dan  een  kraan 
op  het  dak.  Besser  ein  Sperling  in  der 
Hand,  als  ein  Kranich  auf  dem  Dach. 
Een  konijn  in  't  hok  is  mij  meer  waard  dan 
tien    hazen    in    't   veld.     Ein  Kaninchen  in 

13* 


Besser  191. 


—    100 


191  Besser. 


Stall  ist   mi)-   meJir  toerth,   als   zehn  Hasen 

im  Feld. 
Beter  een  vogel  in  cle  hand  dan  tien  die  vlie- 

gen.     (vl.)     Besser  ein   Vogel  in  der  Hand, 

als  zehn,  ivelche  fliegen. 
en.  One  bird  in  the  hand  is  worth  two   flying  (on 

the  roof).  Ein   Vogel  in  der  Hand  ist  zweie 

iiu  Fluye  (uuf  deni  DacheJ  wertli. 
One  bird  in  the  hand  is  worth  two  in  the  bnsh. 

Ein    Vogel  in  der  Hand  ist  zweie  im  Holze 

tverth. 
A  bird   in   the   hand's   worth    twa    fleeing    bye. 

(scho.)  Ein  Vogel  in  der  Hand  ist  zivei  vor- 

heifliegende  werth. 
Better   a   fowl   in   hand  nor  two  flying,  (scho.) 

Besser   ein   Vogel   in    der  Hand,    als    zweie 

Jliegend. 
fs.  Ean  Voggal  viun  a  Paan  as  beedar  ilsh  voUan 

iiun  a  Locht.  (F.)  Ein    Vogel  in  der  Pfanne 

ist  besser,  als  viele  in  der  Luft. 

da.  Bedre  een  Fugl  i  Haanden,  ent  to  paa  Taget. 
Besser  ein  Vogel  in  der  Hand,  als  zicei  auf 
dem  Dache. 
Een    Fugl    i    Haanden    er    bedre,    end   ti   paa 

Taget.  ;S'.  E   Voug-l  u.  s.  lo. 
Bedre  en  Spixrv  i  Haanden,  end  en  Trane  paa 

Taget.     S.  Beter  eene  musch  u.  s.  w. 
Bedre  er  een  Fisk  i  Haande,  end  to  i  Strande. 
Besser  ist  ein  Fisch  in  der  Hand,  als  zwei 
am  Strand. 
Bsedhrse  jer  at  haifwe  een  Fwgll  i  Hendher  sen 
fijrse   i   Skowen.     (ada.)     Besser  ist's,   einen 
Vogel  in   der  Hand  zu  hahen,   als   vier  im 
Walde. 
is,  Betri  er  einn  fugl  i  hendi ,    enn   tveir   i  skogi. 
Besser  ist  ein  Vogel  in  der  Hand,  als  zweie 
im   Walde. 
Betri    er    einn    innan    niura,    enn    tveir    utan. 
Besser   ist    einer  innerhalb  der  Mauern,  als 
zwei  aussen. 
Betri  einn  hauke   a   hendi,    enn    tveir  a  flugi. 
Besser  ein  Sperher   in  der  Hand,   als  zwei 
im  Fluge.  [*S'.  E   Voug-l  u.  s.  lo. 

nw,  Ein  Fugl  i  Handi   er   betre  en  tie  paa  Taket. 
Ein  Fugl  i   Hand    er    betre   en  tie   i   Skogen. 
Ein   Vogel  in  der  Hand,  ist  besser,  als  zehn 
ivi   Wald. 
SW.  Bjittre  en  fjigel  i  handen,  an  tio  (tva)  i  skogen. 
Besser    ein    Vogel    in    der  Hand,     als   zehn 
(zwei)  im   Walde. 
Bsetrse  ser  een  fugliil  ij  hande,  een  fyre  i  skoghe. 
(asw.)     Besser   ist   ein    Vogel   in   der   Hand, 
als  vier  im   Walde. 


Una  avis  in  laqueo  plus  valet  octo  vagis.  (mlt.)  It. 
Plus  ualet  in  manibus  passer  quam  sub  dubio 

grus.  (mlt.) 
Est  avis  in  dextra  melior  quam  quatuor  extra. 

(mlt.) 
Meglier   in   spaz  entamaun,    ch'  ina    tuba    sin  CW. 

tetg.     (obi.)     S.  Besser  einen  Siiatz  u.  s.  w. 
Meglier    in   spaz   s'  il   taglier   che   diesch   per- 

nischs  el  luft.  (obi.)  Besser  einen  Spatz  auf 

dem  Teller,  als  zehn  JRebhiihner  in  der  Luft. 
Moineau  en  main  vaut  mieux  que  pigeon   qui  fz. 

vole.     Sperling  in  der  Hand  ist  besser,   als 

Taube,  die  Jliegt. 
Un  moineau  dans  la  main  vaut  mieux  qu'  une 

grue  qui  vole.     Ein   Sperling   in   der  Hand 

ist  besser,  als  ein  Kranich,  welcher  jliegt. 
Le   moineau    dans    la   main    vaut    mieux    que 

r  oie  qui  vole.     Der  Spei-ling  in  der  Hand 

ist  besser,  als  die  Gans,  welche  Jliegt. 
Ine  ouhai  e  1'  main  vat  mi  qu'  deux  so  I'haie.  nf. 

(w.)     Ein    Vogel    in    der    Hand    ist    besser, 

als  zweie  auf  der  Hecke. 
Vji  mi  n'  ouhaie  ^s  1'  main  qui  deux  so  1'  ab'. 

(w.)    Besser  ist  ein    Vogel  in  der  Hand,  als 

zweie  auf  dem  Baume. 
Vat  mi  in  ouhai  es  s'main  qui  treus  so  I'haie. 

(w.)  Besser  ist  ein   Vogel  in  der  Hand,  als 

dreie  auf  der  Hecke. 
Vaou  mai  un  aoucel  a  la  man  q'uno  ganto  en  sf. 

I'er.  (Lgd.)  Besser  ist  ein  Vogel  in  der  Hand, 

als  ein  Kranich   (eine   wilde    Gans)   in   der 

Luft. 
Vaou  mai  tene  un  passerou,   q'  espera   un  ca- 
pon. (Lgd.)   Besser  ist's,  einen  Spjerling  ha- 

ben,  als  auf  einen  Kapaun  hoffen. 
Vaut  may   tenir   un   passeron,   qu'esperar  uno 

grue.     (nprv.)     Besser  ist's,   einen  Sperling 

haben,  als  auf  einen  Kranich  hoffen. 
E  meglio  un  uccello  in  gabbia  che  quattro  in  it. 

su  la  frasca.  Besser  ist  ein  Vogel  im  Kdfig, 

als  viere  im  Laube. 
E  meglio  un  uccello  in  gabbia  che  cento  fuori 

(per  aria).     Besser  ist  ein   Vogel  im  Kdfig, 

als  hundert  draussen  (in  der  Luft). 
E  meglio  un  fanello  in  gabbia  che  un  falcone 

in   campagna.     Besser   ist   ein   Hdnfling  '•im 

Kdfig,  als  ein  Falke  im  Felde. 
Meglio   e   la   piccione    in  mano  die  '1  tordo  in 

frasca.     Besser  ist  die   Taube  in  der  Hand,  ' 

als  die  Drossel  im  Laube. 
E  niegliu  1'  ovu  a  la  manu  che  a  gallina  a  u  mi. 

tempu.     (crs.  s.)     Besser  ist  das  Ei  in   der 

Hand,  als  das  Huhn  in  der  Folge. 
Meglio  e  fringuello  in  man,  che  in  frasca  tordo. 


Besser  191. 


101 


192  Besser. 


(t.)  Besser  ist  (derj  Finke  in  der  Hand,  ah 

(die)  Drossel  im  Lauhe. 
Un  uccello  in  mano  ne  val  due  nel  bosco.  (t.) 

Ein   Vogel  in  der  Hand  ist  zweie  im  Walde 

werth. 
E  meglio  penna   in  mano   che  uccello  in  aria. 

(t.)     Es  ist  besser  eine  Feder  in   der  Hand, 

als  ein    Vogel  in  der  Luft. 
r\\.  L'e  mei  un  gamber  en  del  piat,  che  des  en  del 

fosat.    (1.  brs.)     Besser  ist  ein  Krehs  in  der 

Schiissel,  als  zehn  im  Graben. 
L'e   mej   veghen  trii   in  man,    che   ses   in  ari. 

(1.  m.)  Es  ist  besser  drei  in  der  Hand  ha.ben, 

als  seeks  in  der  Ltift. 
Va    ciu    unn'    euggia   che    (jento    pigai.     (lig-) 

Besser  ist  ein  Schunirzsckwanz,  als  hundert 

Mothschuppen. 
A    l'e    mej    vm   frangoj    an  man  ch'  una  griva 

da  lontan.    (piem.)    Es  ist   besser  ein  Finke 

in  der  Hand,  als  eine  Drossel  von  fern. 
Megio  una  passera  in   sen,   che   cento   polastri 

in  corte  del  paroco.  (v.)  Besser  ein  Sperling 

in    der    Pfanne ,    als    hundert    Hiihner    im 

Hofe  des  Pfarrers. 
lm»Mes  val  un  aucell  al  puny,   que   una   grua  al 

eel.     (acat.)     Besser    ist    ein    Vogel    in    der 

Hand,  als  ein  Kranich  in  der  Luft. 
Val  mes  un  aucell  a  la  ma  que  una   aliga   en 

I'aire.     (neat.)     Besser  ist  ein   Vogel  in  der 

Hand,  als  ein  Adler  in  der  Luft. 
Mes  val  un  aucell  (pardal)   en   la  ma  que  dos 

que   vejas   volai'   (que    una  perdiu  en  I'aire). 

(neat.)     Besser   ist   ein    Vogel   (Sperling)  in 

der   Hand,   als   zwei,   die   du  fliegen   siehst 

(als  ein  Eebhuhn  in  der  Luft). 
pt.  Melhor  he  hum  passarinho  nas  maos,  que  dous 

voando.      Besser    ist    ein    Sperling    in    den 

Hdnden,  als  zweie  fliegend. 
Mais  val  hum  passaro  na  mao,   que   dous  que 

viio  voando.   Besser  ist  ein  Sperling  in  der 

Hand,  als  ziceie,  ivelche  fliegen. 
sp.  Mas  vale  pajaro  en  mano   que   buitre  volando. 

Besser  ist   ein  Sperling   in    der   Hand,    als 

eine   Trappe  fliegend. 
Mas    vale    paxaro   en-  la  mano  que  buytre  vo- 

Ijmdo.  (asp.)  S.  Mas  u.  s.  w. 
wl.  Mai  bine  iia  vi-abia  in  mana  de  catii  ua,  mia 

pe  gardii.      Besser   ist   ein   Sperling   in   der 

Hand,  als  tausend  auf  dem  Dach. 
Mai  bine  ua  passers  'n  mana,  de  catii  ua  mia 

pe  cassa.  Besser  ist  ein  Vogel  in  der  Hand, 

als  tausend  auf  dem  Hause. 


192.  Besser  einaugig,  als  gar  blind. 

Be.sser  schel,  deini  blind. 

Befter  schaaligh   wi   goor  blind,      (frk.   H.    S.)  md. 
Besser  schielend,  als  ganz  blind. 

Schielen  ist  besser,  als  blind  sein.  (bair.)  od. 

Besser  schelch,  asz  blind,  (schwb.  W.)  S.  Bes- 
ser schel  u.  s.  tc. 

Basser  schael,  als   blenk.    (nrh.  D.)    S.  Besser  pd. 
schel  u.  s.  w. 


Beter  scheel,  dan  blind.  S.  Besser  schel  u.  s.  u\  dt, 
A  man  were   better   be   half  blind,   than   have  en. 

both  his  eyes   out.     Eiii  Mensch  mag  lieber 

halbblind  sein,  als  seine  beiden  Augen  ver- 

lieren. 
Betere  is  eye  sor,  then  al  blynd.  (aen.)  Besser 

ist  augenkrank,  als  ganz  blind. 
Better  ae  e'e,  than  hail  blind,    (scho.)     Besser 

ein  Auge,  als  ganz  blind. 

Bedre  eenoiet,  end  blind.  da. 

Bsedrse  a?r  at  wsere  sksell  (skselier)  sen   blindh 

(blindher).     (ada.)     Besser   ist   schielen,    als 

blind  sein. 
Betri  er  eineygSr  (Einej-gSr  er  betri)  enn  blindr.  is. 
Betri  er  vagi,  enn  blindi-.  S.  Betere  u.  s.  w. 
Betri    er  ningeygdur,    enn  blindur.     Besser  ist 

schief'dugig,  als  blind. 
D'er   betre   vindoygd    en    blindoygd.     S.  Betri  nW. 

er  rdngeygdur  u.  s.  tc. 
Battre  enogd,  an  blind.  SW. 

Battre  sckelogd,  an  blind.  S.  Besser  schel  u.  s.  u\ 
Bsetra  ssr  skselgh  sen  blindh.    (asw.)    S.  Betri 

er  rdngeygdur  u.  s.  w. 
Bsetra  ser  wara  skselgh   sen   blindh.    (asw.)    S. 

Bcedrce  u.  s.  to. 


Malo  strabo  stare  quam  coecutiens  titubare.(mlt.)  It, 
Quam  visus  orbum  magis  expedit  esse  strabu- 

tum.  (mlt.) 
Mieux  vaut  borgne  qu'aveugle.  fz« 

Mieux  vaut  un  oeil   que  nul.     Besser    ist    ein 

Auge,  als  keines. 
Mes    val    tort,    que    cego.    (val.)    S.  Betri  er  Im, 

rdngeygdur  u.  s.  w. 
Melhor  he  ser  torto,  que  cego  de  todo.   Besser  }^X, 

ist  schielen,  als  ganz  blind  sein. 
Antes    torto    que    cego   del    todo.    (gal.)     Eher 

schel,  als  ganz  blind. 
Mas    vale    tuerto    que     ciego.       S.    Betri     er  sp. 

rdngeygdur  u.  s.  ic. 
Mas    vale    ser    tuerto     que     ciego.     (asp.)     S. 

Bcedroi  u.  s.  ic. 


Besser  193. 


102 


195  Besser. 


193.  Besser  eineLaus  iui  Kraut,  als  gar 

kein  Fleisch. 
md.  's  Is  beszar  9  Laus  im  Kraut,  es  gaar  k^  Fl^sch. 

(ft-k.  H.) 
Beszar  a  Laus  in  Kraut,  w'l  goor  kee  Fleeesch. 

(frk.  H.  S.) 
Better  ne  Liis  in'n  KaU,  as  gar  keen  Fleesch. 

(Hrz.)     Besser  cine  Laus   im  Kohl,    als  g-ir 

kein  Fleisch. 
Beater    'ne  Lous    in    den    Kanl    asse    gar    kin 

Fleisk.  (hss.  N.)   ^S^.  Better  ne  ».  5.  tc. 
Besser  eine  Miicke  anf  tier  Supp,  als  gar  kein 

Fett.  (mrh.  E.) 
Besser  eng  Meek  am  Deppen,  ewg  kloer  Was- 

zer.  (mrh.  L.)  Besser  eine  Miicke  im  Topfe, 

als  klares   Wasser. 
od.  Bessar    s     Laus    aii'm    Kraut,     als     gar     kaa~ 

Fleisch.  (bail-.  O.-L.) 
Bass'r   -n  Laus   aim   Kraiite,    ass  \vi  gasxr  ka 

Flaasch.  (ostr.  schls.) 
's  1st  besser   a  Laus  im  Kraiit,   asz   gar  koin 

Speck,  (schwb.  W.) 
Es    ist    besser    ein   Spatz    im   Hafen,    als    gar 

kein  Fleisch.  (schwei.) 
's  Isch    besser    e  Lus    im   Chrut,    as    gar   kei 

Spiick.  (schwei.  S.)  Besser  ist  eine  Laus  im 

Kraut,  als  gar  ktin  Speck. 
Besser    e   Lus    im   Chrut,    als    gar    ka  Fhlsch. 

(schwei.  Sch.) 
pd.  Basser   en  Muus   em  DSppe,    als    kee  Fleesch, 

(nrh.  D.)   Besser  eine   Maus  im   Topfe,   als 

kein  Fleisch. 
Beter  en  Luus  en  de  Pott,  as  gar  kenn  Fleisch. 

(nrh.  M.)     Besser   eine   Laus    im   Topf,    als 

gar  kein  Fleisch. 
Ug  en  Lous  am  Krokt   asz   bieszer,   wa   niche 

Flisch.    (nrh.  S.)    Audi  eine  Laus  im  Kraut 

ist  besser,  als  kein  Fleisch. 
Beter  en  Lus  inn  Kohl,    as   ganz   keen  Flesk. 

(ns.  B.)  S.  Better  ne  u.  s.   ic. 
Beter    en    Strunk    in    de    Kohl    as    gar    keen 

"Wurst.  (ns.  B.)  Besser  ein  Strunk  im  Kohl, 

als  gar  keine   Wurst. 
'ne  Lus  in'n  Kal  is  betei-,  as  gar  kein  Fleisch. 

(ns.   ha.  G.   u.  G.)    Eine   Laus   im    Kohl   ist 

besser,  als  gar  kein  Fleisch. 
Better  (Et  is  better)  'ne  Lius  in  den  Kaul  (in'n 

Kaule),  osse  gar  keen  Fett.  (ns.  L.-D.)  Bes- 
ser (Es  ist  besser)   eine  Luus   im  Kohl,   als 

gar  kein  Fett. 
Beter  'n  Lus  in  de  Kohl,  as  ganz  geen  Fleesk. 

(ns,  ofs.)  S.  Better  ve  u.  s.  v:. 
Beter    'n    Strunk    in    de  Kohl,    as    ganz    geen 

Wixrst.  (ns.  ofs.)  S.  Beter  en  Strunk  u.  s.  tc. 


Beter  Lus  in'n  K61,  as  ganz    (gar)   ken  Flesk. 

(ns.  O.  J.)   S.  Better  ne  u.  s.  iv. 
E  Luus    on    e  Komst    oss  beter,    als   gar  keen 

Fleesch.  (ns.  Pr.)  S.  'ne  Lus  u.  s.  iv. 
Et  is  better    enne   Luus    im  Mause,    osse    gar 

kenn  Fett.  (ns.  W.)  Es  ist  besser  eine  Laus 

im  Mus,  als  gar  kein  Fett. 

Beter  eene  luis  in   den  pot,   dan   gansch   geen  dt. 

vleesch.     S.  Beter  en  Luus  en  u.  s.  w. 
Beter    eene    muis    (musch)    in    den    pot,    dan 

gansch    geen    vleesch,       Besser    eine    Maus 

(ein  Spatz)  im   Topf,  als  gar  kein  Fleisch. 
Beter  eene  luis  in  de    pan,    dan    gansch    geen 

vet.     Besser  eine  Laus   in   der  Pfanne,   als 

gar  kein  Fett. 
Better  a  louse  in  the  pot,  than  no  flesh  at  all.  en» 

S.  Beter  en  Luus  en  u.  s.  ic. 
Better  a  mouse  in  the  pat  as  nae  flesh,  (scho.) 

S.  B'dsser  u.  s.  u\ 
Beeder  an  Liiiis    uun    a   Kual,    iiiis    gar  nian  fs. 

Flesk.  (A.)  S.  Better  ne  u.  s.  w. 


19i.  Besser  es  fresse  mich  ein  Wolf,  als 

ein  Schaf, 
Besser  es  fresse  mich  ein  Wolf,  als  ein  Schaf,  od. 

thut  mir  das  Kilffen  nit  so  wehe,  (schwb.) 

Men  wordt  liever  van  een  paard  dan  van  een  dt. 
ezel  geschopt,     Man  icird   lieber  von  einem 
Pferde,  als  von  einem  Esel  geschlagen. 

Beter  van  eene  karos  overreden,  dan  van  een' 
drekwagen.  Besser  von  einer  Karosse  iiber- 
fahren,  als  von  einem  Dilngerwagen. 

Man  lader  sig   hellere  bides    af  Ulve,    end    af  da. 
Faar.  Man  Idsst  sich  lieber  vom  Wolfe  beis- 
sen,  als  vom  Schaf. 

Quando    se    s'    ha    da    negar  negarse   in    mar.   it. 

(ni.  V.)   Soil  man  ertrinken,  set  es  ivi  Meer. 
Antes  morto  por  ladroes  que  por  couce  de  asno.  pt. 

Lieber  von  Bilubern  getiJdtet,  als  von  einem 

Esel  erschlagen. 

195.  Besser  frei  in  der  Fremde,  als 
Knecht  daheim. 

Bedre  fri  i  et  fremmed  Land,  en  Trtel  hjemnie.  da. 

Besser   frei    in    einem   fremden   Land,    als 

Knecht  daheim. 
D'er  betre  vera  fri  i  frammande  Stad  en  Trsel  nw. 

i    Heimen.      Es    ist    besser   frei  in  fremder 

Stadt,  als  Knecht  daheim  sein. 
Betre  frie  Folk  med  Naud  en  Trselar  met  my- 

ket  Brand.     Besser  freie    Leute    mit    Noth, 

als  Knechte  mit  vielem  Brod. 


Besser  196. 


—     103     — 


199  Bessei?. 


19G.  Besser  geflolien,als  libel  gefochten. 
Be.sser   elirlicli   geflohen,    denn    schandlich   ge- 

fochten. 
Besser:  da  iJiuft  er!  als:  da  liegt  er! 


dt.  Beter  met  scliande  gevloden,  dan  met  eere  dood 
gebleven.  Besser  mit  Scliande  geflohen,  als 
mif  Ehre  todt  gehliehen. 

«la.  Det  er  bedre  at  flye,  end  at  fegte  ilde.    Es  ist 

besser,  zu  flielien,  als  scldeeht  zn  fecliten. 

Bsedrse    ser    at    fly  sen   illa3   at  fijckthe.   (ada.) 

Besser  ist's,  zufliehen,  als  schlecht  zu  fechfcn. 

is.  Betra  er  aS  flyja,    enn    flokta  ilia.     S.  Bcedrce 

u.  s.  w. 
SW.  Battre  fly   an   ilia   flikta.     Besser  fliehen ,    ah 
schlecM  fecliten. 
Battre   att   andra  saga:   der  loper  ban,   an  att 
de  skola  saga:  der  ligger  ban.    Besser,  dass 
Andere  sac/en:    dorf    liiuft   er ,    als   dass  sie 
sag  en  miissten:  da  liegt  er. 
Bsetra  ser  fly  sen  ilia  fsectaa.  (asw.)  S.  Bo&drcn 
u.  s.  w. 

It,  Gratius  est ,  fieri  profuguni ,    quam  lite  moveri. 

(mlt.) 
Tutius  est  fugere,  quani  perniciosa  videre.  (mlt.) 
fz.  Bonne  fnite  vaut  mieux  que  mauvaise  attente. 

Gute  Flucht    ist    besser,    als    schlechtes  Er- 

varten. 
Miex  vaut  bons  fuir  que  mauvaise  atente.  (afz.) 

Besser    gutes    Fliehen,    als    schlechtes    Er- 

warten. 
it,  Gli  e  (E)  meglio  che  si  dica:  qui  iin  tale  (il  tal) 

fuggi,  che:  qui  un  tale  (il  tal)  mori.    Es  ist 

besser,   man   sage:   hier   floh    der    und  der, 

als:  hier  fiel  der  und  der. 
S[).  Mas   vale    que   digan:   Aqui   buyo,    que:    Aqui 

murio.     Besser  sie  sngen:  hier  floh  er,  als: 

hier  starb  er. 

197.  Besser  gutlos,  denn  ehrlos. 
(It.  Beter  goedeloos  dan  eereloos. 

dii.  Bedre   pengelos,    end    serelos.     Besser  geldlos, 

als  ehrlos. 
is.  Betra  er  a3  vera  felaus,  enn  serulaus.     Besser 

ist  arm  sein,  als  ehrlos. 
IIW.  D'er    betre    Pengeloysa    en    Arelnysa.     Es    ist 

besser  geldlos,  als  ehrlos. 
SW.  Battre  penningelos,  an  arelos.  S.  Bedre  u.  s.  w. 


Bedre  godt  hsengt,   end   slet   gift.     Besser  gut  dii, 
gehangeti,  als  schlecht  verhelrathet. 

Bedre  at  vsere  ugift,  end  ilde  gift.  Besser  un- 
verheirathet,  als  schlecht  verheirathet  zu 
sein. 

Betra  er  aS  vera  ogiptr,  enn  ilia  giptr.    Es  ist  is. 
besser  unverheirathet  sein,  als  schlecht  ver- 
heirathet. 

D'er  betre  ugift,  en  ille  gift.  Es  ist  besser  un-  uw. 
verheirathet,  als  schlecht  verheirathet. 

Un   ome    q'es    maou-marida,   vaoiidrie   mai    qe  fz. 

fougbes    nega.     (sf.    Lgd.)     Ein  Mann,    der 

schlecht  verheirathet   ist,    mochfe    lieber   er- 

trunken  sein. 
Pro  male  cojiuadu,  mezus  tma  persone   sepul-  it. 

tada.  (si.  sa.  L.)  Besser  begraben,  als  schlecht 

verheirathet. 
Mas  vale  soltero  andar  que  mal  casar.    Besser  sp. 

unverheirathet  gehen,  als  schlecht  heirathen. 


198.  Better  be  half  hang'd,  than  ill  wed. 
(en.)  Besser  halb  gehangen,  als  schlecht  ver- 
heirathet sein. 


199.  Besser  im  Vogelgesang,  Als  im  P2i- 

s  e  n  g  e  k  1  a  n  g. 
Beter  in  de  Vagelfank,  as  inn  Iserklank.  (ns.  B.)  pd. 
Bctev   in   den   Vogelfang,    as   in   de  Iserklank. 

(ns.  O.  J.) 
Et    is    better    in    den  Eieseren,    Osse   in    der 

Iseren.  (ns.  W.)  Es  ist  besser  im  Reisig,  als 

im  Eisen. 

Liever  in  der  vogelen  zang,  Dan  in  der  ijzei^en  dtj 

klank. 
Beter  daar  de  kruiden  groeijen,   dan   in   de  ij- 

zers.     Besser  wo   die   Krduter   wachsen,   als 

im  Eisen.  [Et  u.  s.   w. 

Beter  in  de  ryseren,    dan   in  dyseren.  (avl.)  S. 
I  wad  rather  hear  the  lark  sing  nor  the  mouse  eu. 

cheep,     (scho.)     Ich   mag   lieber   die    Lerche 

singen,  als  die  Maus  piejpen  horen. 
Better  yne  fuwgle  sangh,  dan  yne  herren  klangh.  f's. 

(afs  )  Besser  in  der   Vogel  Sang,  als  in  der 

Herren  Klang. 

Bedre  i  Busken,  end  i  Boien  (HuUet).    Besser  dii. 
im  Bu'sch,  als  im   Gefdngniss. 

Bedre  at  vsere  fri  Fugl  end  fangen  Konge. 
Besser  freier  Vogel,  als  gefangener  Konig 
sein.  \_8.  Bedre  at  u.  s.  v.\ 

Betra  er  aS  vera  fri  fugl,   enn  fanginn  kongr.  is. 

E  meglio  sentir  cantar  il  rossignuolo  che  rodere  it. 

il  topo.  Es  ist  besser,  die  Nachtigall  singen, 

als  die  Maus  nagen  zu  horen. 
E    meglio  stare   al  bosco  strutto,    che   stare   in  mi. 

carcere  ben  ridutto.     (t.)     Es  ist   besser,   im 

wiisten  Wald,  als  im  festen  Kerker  sein. 


Besser  199. 


—    104    — 


SOl  Bessei?. 


E  niej^lio  stare  al  bosco  e  mang-iar  pigiioli,  che 
stiive  in  Castello  con  gli  Spagnoli.  (t.)  Es 
ist  besser  im  Walde  sein  und  Piynoli  essen, 
als  im  Sckloss  mit  den  Spaniern  sein. 
ni.  L'6  mei  sent  canta  el  rossigno  Che  n^  reslg- 
na'l  morigio.  (1.  m.)  8.  E  me^lio  sentir  u.  s.  w. 

I/fe  mfei  nel  bosch  a  mangia  pigno  che  in  Cas- 
tel  cont  i  spagno.  (1.  m.)  S.  E  meglio  stare 
al  bosco  e  mangiar  u.  s.  w. 
Sp.  Mas  vale  comer  grama  y  abrojos,  que  traer 
capirote  en  el  ojo.  Besser  ist's,  Quecken  und 
Disteln  essen,  als  die  Bussmiifze  in's  Ge- 
sicht  Ziehen. 

200.  Besser  man  esse  die  Milch,   als   die 

Kuh. 
Ez  ist  bezzer,   daz  ist  war,   ein   teil    vcrliesen 

daniie  gar.     (ad.) 
pd.  Beter  de  Appel  as  de  Stamm  fallt  of.  (ns.  ofs.) 

Bes'ier  der  Apfel,  als  der  Stamm  fallt. 

dt.  Het  is  beter,  de  wol  te  geven  dan  het  schaap. 

Es   ist   besser,   die   Wolle  zu  geben,   als  das 

Schaf. 
Beter    nog    een    anker    kwijt  dan   het   geheele 

schip.     Besser  noch   einen  Anker    verlieren, 

als  das  game  Schiff. 
en.  Better  give  the  wool  than  the  sheep.     8.  Het 

is  beter  u.  s.  w. 

dS;.  Bedre    at    drikke  Melken,    end    at    sede   Koen. 

Besser   die  Milch  zu  trinken,   als  die  Kuh 

zu  essen. 
SW.  Battre    dricka    npp   mjolken   an   ata   upp  kon. 

Besser   die   Milch   austrinken,   als   die   Kuh 

aufessen. 
Battre    molcka    Kohna    an  slana  for  Hufwud. 

Besser    die    Kuh   melken,    als   sie    vor    den 

Kopf  schlagen. 
Battre  nagot  slJippa,  an  allt  mista.    Besser  et- 

was  fallen  lassen,  als  Alles  verlieren. 

CW.  Melg  ais  da  der  la  launa,  cu  '1  besch.  (Id.  O.-E.) 
8.  Het  is  beter  u.  s.  w. 
Megl  ais   dar  la  lana  co  il  besch.     (Id.  U.-E.) 
8.  Het  is  beter  u.  s.  w. 
fz.  Mieux    vaut    perdre    la    laine    que    la    brebis. 

Besser  die   Wolle  verlieren,  als  das  Schaf. 
it.  E  meglio   dar  la  lana   che  la  pecora.     *S^.  Het 
is  beter  u.  s.  w. 
E  meglio  perder  la  lana  (pelle)  che   la   pecora 
('1  vitello).     Es    ist    besser    die    Wolle    (das 
Fell)  verlieren,  als  das  Schaf  (Kalb). 
E  meglio  perder  1'  novo,  che  la  gallina.    Es  ist 
besser  das  Ei  verlieren,  ah  die  Henne. 


E   meglio   perder  la   sella   che  il    cavallo.     Es 

ist  besser  den  Sattel  verlieren,  als  das  Fferd. 
E  megliii  a  perde  u  pocu ,   che  perde  u  tnttu.  mi. 

(crs.  s.)  Es  ist  besser   Weniges  verlieren,  als 

Alles  verlieren. 
E  meglio  ne  vadia  la  lana,  che  la  pecora.  (t.) 

Es  ist  besser   die   Wolle  gehe    verloren,    als 

das  Schaf. 
E  me'  perdere  che  straperdere.  (t.)   Besser  fet- 

wasj  verlieren,  als  viel  verlieren. 
L'e  mei  perder  qnalcosa  che  tutt.  (em.  P.)    Es  ni. 

ist  besser  etwus,  als  Alles  verlieren. 
L'e  m^i  da  la  lana  che  la  pegora.   (1.)    ;S'.  Het 

is  beter  u.  s.  w. 
L'e  m^i  paga  col  pel  che  co  la  pel.  (1.)  Es  isi 

besser  mit  dem  Haar  bezahlen,   als  mit  der 

Hauf. 
L'e  megio    perde   poco   che  assse.     (lig-)     8.  E 

me'  u.  s.  w. 
A  r^  mej  perde  cheicosa  ch'  perde  tut.  (piem.) 

8.  L'h  mei  u.  s.  w. 
Megio  pagar  col  pelo,  che  co  la  pele.     (v.)     8. 

L'h  mhi  pagh  u.  s.  w. 
Mais  val  perder  que  mais  perder.  8.  E  me'  u.  s.  u\  pt. 
Antes  a  la  se  perca,  que  a   ovelha.    8.   E   me- 
glio ne  u.  s,  w. 
Mas  vale  perder  que  mas  perder.    (asp.)     8,  E  sp. 

me'  M.  s,  u\ 


201.  Besser  mit  den  Fiissen  gestrauchelt, 

als  rait  der  Zunge. 
Es  ist  besser  mit  den  Fiissen  gleiten,   als   mit  od. 

der  Zunge.  (schwei.) 

Beter  met  den  voet  dan  met  de  tong  te   strui-  dt, 

kelen.     Besser  mit  dem  Fuss,    als    mit    der 

Zunge  straucheln. 
Het  is  beter  viermaal  met  den  voet  uit  te  glij- 

den,  dan  eenmal  met  de  tong.   Es  ist  besser 

vier  Mai  mit  dem  Fuss,  als  ein  Mai  mit  der 

Zunge  auszugleiten. 
Better  that  the  feet  slip,  than  the  tongue.   Bes-  en. 

ser  dass  die  Fiisse  ausgleiten,  als  die  Zunge. 
Better  yoixr  feet  slip  than  your  tongue,  (scho.) 

Besser    eure    Fiisse    gleiten    aus,    als    eure 

Zunge. 
Bedre  at  snuble  med  Fodderne,  end  med  Tun-  da, 

gen.    Besser  mit  den  Fiissen  straucheln,  als 

mit  der  Zunge. 
BSttre  snafva  med  fotterna,    an    med  tungan.  SW. 

S.  Bedre  u.  s.  u\ 


II  vaut  mieux  glisser  du  pied  que  de  la  langue.  fe. 
Es   ist  besser  mit   dem  Fuss  ausgleiten,  als 
mit  der  Zunge. 


Besser  201. 


105    — 


205  Besset. 


sf.  Que  ban  mey  eslurra-  s'  dab  loii  pe  que  dab 
la  lengue.     (Brn.)     S.  II  vend  mieux  u.  ,<?.  ir. 

it.  E  meglio  sdrucciolar  co'  piedi  che  con  la  lin- 
gua, (mi.  t.)  S.  Es  ist  besser  u.  s.  ?(;. 

ni.  Xe  megio  sbrissar  coi  pie  che  co  la  lengua. 
(v.)  S.  Es  ist  besser  u.  s.  w. 

202.    Besser    niclit    anfangen,    denn    er- 

liegen. 
Besser  unbegoiinen,  als  unvoUendet, 


dt.  Beter  onbegonnen,    dan    ongeeind.     Besser  tm- 

hegonnen,  als  unheendigf. 
Liever  't  draadje  niet  begonnen ,  Dan  den  rok 

niet  afgesponnen.    Lieber  das  Fadchen  nicJif 

angefangen ,     als     den     Rocken     nichi     ab- 

gesponnen. 
en.  It    is    better,    never    to    begin,    than   never  to 

make  an  end.     Es  ist  besser,   nie   zu   begin- 

nen,  als  nie  ein  Ende  zu  machen. 
Better   ne'er  begun   than   ne'er   ended,     (scho.) 

Besser  nie  begonnen,  als  nie  geendet. 

da.  Bedre  er   ubegyndt,    end   uendt.     S.  Beter  on- 
begonnen u.  s.  w. 
nw.  Betre  ubyrjat  en  ille  endat.     Besser  nichf  an- 
gefangen, als  schlecht  geendet. 
D'er  betre  ufreistat   en  ille  gjort.     Es   ist   bes- 
ser imversucht,  als  schlecht  giimucJd. 


It.  Aut  non  tentaris,  aut  perfice. 

it.  Meglio  e  non  dire,  che  cominciare  e  non  finire. 

Besser  ist's  Nichts  sagen,  als  anfangen  und, 

nicht  enden. 
si.  Megghiu  nun  accuminciari,  chi  stancari  e  nun 

finiri.  (s.)  Lieber  nicht  anfangen,   als  ermii- 

den  und  nicht  beenden. 

203.    Besser,    ohn'    Abendbrot    zu    Bette 
gehn,  als  mit  ychulden  aut'stehn. 

en.  Better    go    to    bed   supperless   than   get  itp   in 

debt.  [debt,  (scho.) 

Better    gang    to    bed    supperless    than    rise    in 

da.  Bedre  at  gaae  til  Sengs  uden  Aftensmad,    end 

at  staae  op  met  Gjeld.  ["PP  '"et  gald. 

S W.  Battre  ga  till  sangs  utan   aftonvard ,    lin   stiga 

fz.  II   vaut   mieux   se  coucher  sans  souper  que  de 

se  lever  avec  des  dettes. 
pt.  Deita-te     sem    cea ,    amanheceras    sem    divida. 

Lege  dich  ohne  Abendbrot  nieder ,   du  tcirst 

ohne  Schulden  aufstehen. 
Sp.Mas  vale    acostarse    sin    cena    que    levandarse 

con  deuda.  [/S.  Deita-te  u.  s.  w. 

Acuestate    sin   cena,    y   amanceras   sin    deuda. 


204.  Besser  spat,  als  nie. 

Ijcsser  spat,  als  gar  nicht. 

Lieber  spiit,  als  nie. 

Besser  spet,  ewe  gubr   net.     (nnli.  L.)     Besser 

spat,  als  gar  nicht. 
Es  ist  besser  zu  spat,  als  niemals.   (schwei.) 
Spate  (Late)  is  beter,  as  garnich.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Spat  ist  besser,  als  gar  nicht. 

Beter  laat  dan  nooit. 
Better  late  than  never. 
Bahsere  lahs  as  oiler.  (M.) 


Bedre  seent  (sildig)  end  aldrig. 
Betra  er  seint  enn  aldrei. 
Betri  er  seint  eun  ongatf(5.  (fier.) 
Battre  sent  an  aldrig. 


md. 

od. 
pd. 

dt. 
en. 
fs. 

da. 


Ed  ais  megl  tard  co  mia.     (Id.)     Es  ist  besser 

spat,  als  nie. 
Mieux  vaiit  (II  vaut   mieux)    tard    que  jamai.s. 

S.  Ed  u.  s.  to. 
liien    vault  mieulx   tard   que  jamais.     (Chmp.) 

Weit  besser  ist  split,  ah  nie. 

Y  veud  mieux  tard  q'pau  du  toute.  (pic.  St.-Q.) 
Es  ist  besser  spat,  als  gar  nicht. 

Y  vaut  miu  tard  qu'point.  (R.)  S.  Y  veud  u.  s.  w. 
\'a  mi  tard  que  maie.  (vv.)  ti.  Ed  u.  s.  w. 
V^aut  may  tard  que  jamay.  (nprv.)  S.  Ed  u.  s.  to. 
Meglio  tardi  che  mai. 

Egli  e  meglio  tardi  che  mai.     S.  Ed  u.  s.  ir. 
Megliu  tardi  che  mai.  (crs.) 
L'e  mei  una  volta,  che  mei.  (rom.)  Es  ist  bes- 
ser einmal,  als  niemals. 
Ij'e  mei  tardi  che  mai.  (em.  P.)  S.  Ed  u.  s.  w. 
Mej  tard  che  mai.  (1.  m.) 
Mej  tard  ch'  mai.  (piem.) 
Megio  tardi  che  mai.  (v.) 
Xe  megio  tardi  che  mai.  {v.)  S.  Ed  u.  s.  w. 
Megghiu  tardu  chi  mai.  (s.) 
Mczus  tardu  qui  non  mai.  (sa.  L.) 
Val  mes  tard  que  may.  (neat.)  8.  Ed  u.  s.  u\ 
Mais  vale  tarde  que  nunca.     S.  Ed  u.  s.  v-. 
Mas  vale  tarde  que  nunca.     S.  Ed  u.  s.  w. 


8W. 

cw, 
fz. 


sf. 
it. 


Ira. 
pt. 
sp. 


205.  Besser  Uurecht  leiden,  als  Unrecht 

thun. 
's  Is  (Es  ist)  bessar  Unrecht  leidau,  as  Unrecht  md. 

tun.  (schls.  B.) 
At  es  biisser  Onraach  lecke,  als  Onriiach  doon.  pd. 

(nrli.  D.)   S.   's  Is  u.  s.   >c. 
Et    is    better    Uurecht    lieden,    osse    Unrecht 

daiin.  (ns.  \Y.)  S.  's  Is  u.  s.  iv. 

Het  is   beter,   onregt  te  lijden,   dan   onregt  te  dt. 
doeu.     >S'.  's  Is  u,  s.  w. 

U 


Besser  205. 


106    — 


208  Beasei*. 


fs.  Bahgeve  LTnrugt  lihssen,  as  Unr6gt  diijii.     (M.) 

dii,  Bedre  er  Skade  end  uret  Baade  (end  Aager 
og  skammelig  Baade).  Besser  ist  Sclwden, 
ids  unrechter  Vortheil  (als  Wucher  und 
schimp flicker    Vortheil). 

is,  Betra  er  a8  li6a  orett,  en  gjnra.  S.  's  Is  u.  s.  tv. 
Betra  er  aO  lit^a  orett,  enn  brjota  login.  Bes- 
ser ist  Unrecht  leiden,  als  das  Recht  brechen. 
nw.  D'er  betre  Skade,  en  skammeleg  Bate.  Es  ist 
Lesser  Schaden,  als  schimpflicher   Vortheil. 

Sff.  Battre  lida  oratt,  an  gora  oratt. 

it.  Mezus  esser  injuriadu  que  injuriare.  (si.  sa.  L.) 
Besser  heleidigt  icerden,  als  heleidigen. 


206.  Beter  door  een'  ezel  gedragen,  Dan 
door  een  paard  in  't  zand  geslagen.  (dt.) 
Besser  von  eineni  Esel  getragen,  als  durch 
ein  Pferd  in  den  Sand  geworfen. 

dt.  Beter  van  een  ezel  wel  gedragen,  Als  van  een 
peerd  in  't  zand  geslagen.  (vl.)  Besser  von 
einem  Esel  gut  getragen,  als  von  einem  Pferde 
in  den  Sand  geworfen. 

en.  Better  ride  on  an  ass  that  carries  me,  than  on 
a  horse  that  throws  nie.  Besser  auf  einem 
Esel  reiten,  der  mich  tragi,  als  auf  einem 
Pferde,  das  mich  abiuirft. 

it.  Piuttosto  un  asino  che  porti,  che  un  cavallo 
che  butti  in  terra,  (mi.  t.)  Lieher  einen  Esel, 
der  trdgt,  als  ein  Pferd,  das  zu  Boden 
wirft. 

nl.  L'e  mei  n'  asen  che  porta,  che  'n  caal  che  bfita 
in  tera.  (1.  b.)  Besser  ist  ein  Esel,  der  tr'dgt, 
als  ein  Pferd,  das  zu  Boden  icirft. 
Megio  un  aseno  che  porta,   che  un  cavalo  che 
.  buta  per  tera.  (v.)  S.  L'h  viei  u.  s.  v. 

pt.  Mais  quero  asno ,  que  me  leve ,  que  cavallo, 
que  me  derrube.  Mehr  lieh'  ich  (einen)  Esel, 
der  mich  trdgt,  als  (ein)  Pferd,  das  mich 
abwirft. 

sp.  Mas  quiero  (amo)  asno  que  me   lleve ,  que  ca- 
ballo  que  me  derrueque.     S.  ]\Iais  u.  s.  w. 
PoUino    que    me    lleve    y    no    caballo   que  me 
an-astre.     Esel,    der    mich    triigt    und  nicht 
Pferd,  das  mich  schleift. 


207.  Besser  zwei  Mai  fragea,  als  ein  Mai 
irre  gehen. 

da.  Det  er  bedre,  at  sporge  to  Cange,  end  at  fare 
vild  (een  Gang).  Es  ist  besser,  zwei  Mai 
zu  fragen,  als  (ein  Mul)  irre  zu  gchen. 

nw.  D'er    betr    aa    spjrja    tvo  Gonger    en  fara  vilt 


ein  Gong.  Es  ist  besser,  zwei  Mai  zu  fra- 
gen, als  ein  Mai  irrezugehen. 

Battre  tva  gjmger  fraga,  an  fara  en  gang  vill.  SW. 

Battre  fraga  an  fai"a  vilse.  Besser  frayen,  als 
irre  gehen. 

Mieulx    vault    demander    Que    faillir   et   ener.  fz. 

Besser  ist  fragen,  als  fehlen  und  irren. 
Quien  pregunta    no    yerra.      Wer  fr'dgt,   geht  sp. 

nicht  irre. 

208.    Besser    zwei    Mai    messen,  Als  ein 

Mai  vergessen. 
Bezzer    ist    zwir    gemezzen  Dan    zeinem    male 

vergezzen.  (ad.) 
Besser  zweimal  gemessen,  als  einmal  das  Beste  od. 

vergessen.  (schwei.) 
Lawer    zamol    gemieszen    "VVa    iszt   fergieszen.  pd. 

(nrh.  !S.)  Lieber  ztcei  Mai  gemessen,  als  tin 

Mai  vergessen. 
Et  is  beter  tweemal  metn,  as  een  Mai  vergetn. 

(ns.  B.)  Es  ist  besser  zwei  Mai  messen,  als 

ein  Mai  vergessen. 
Beeter  tweemal  meeten,    as   cenmal  vergeeten. 

(ns.  hist.) 
Et  is  bater  tweemal  maten,   as  eenmal  verga- 

ten.  (ns.  Hmb.)     S.  Et  is  u.  s.  w. 
't  Is  beter  tweemal  maten,  as  eenmal  vergaten. 

(ns.  ofs.)  S.  Et  is  u.  s.  w. 


Tis  veel  beter,   tweemael  ghemeten,   dan   eens  dt. 

ende  dat  beste   vergeten.     (ah.)     Es  ist  viel 

besser,  zwei  Mai  gemessen,  als  ein  Mai  und 

das  Beste  vergessen. 
Meet  drymael,  eer  gy  eens  snydt.    (vl.)     Messt 

drei  Mai,  ehe  ihr  ein  Mai  schneidet. 
Measure    thrice    what    thou   buyest  and  cut  it  en. 

but   once.     Miss  drei  Mai,    was  du  kaufst 

und  schneid'  es  nur  ein  Mai, 
Measure   twice,   cut   but   once,      (scho.)      Miss 

zwei  Mai,  schneide  nur  ein  Mai. 

Det  er  bedre,    at  komme   to   Gange,    end   een  da. 

Gang  og  glemme   det   Bedste.     Es  ist  besser 

zwei  Mai  zu  kommen,  als  ein  Mai  und  das 

Beste  zu  vergessen. 
Battre  tva  ganger  matet,  an  en  gang  forgatet.  SW. 

S.  Lawer  u.  s.  ic. 


Mesiri  avon  che  tagliar  e   pertratgia   avon   ch'  CW. 

far.  (obi.)  Miss,  ehe  du  schneidest  und  ilber- 

lege,  ehe  du  handelst. 
U  cop  paga,  Dus  cops  coumpta.  (sf.  Brn.)   Ein  fz, 

Mai  besuhlen,  zwei  Mai  rechnen. 
Misura  tre  e  taglia  una.  Miss  drei  (Mai)  und  it. 

schneide  ein  Mai. 


Besser  208. 


—    107    — 


210  Sesser. 


mi.  Zeut   msiir  e  un   tai  sol.     (rom.)     Hundertmal 

messen  und  nur  ein  Schnitt.  \u.  s.  w. 

Misura  tre  volte  e  taglia  una.    (t.)    S.  Misura 

ni.  Zeint  msur  e  \\n  taj  sol.  (em.  R.)  S.  Zent  ?t.  s.  v\ 

Sento  olte  misura  e  ona  taja.  (1.  brs.)  Hundert 

Mai  miss  und  ein  Mai  schneide. 
Misura  diese  e  tagia  una.  (v.)   Miss  zehn  Mai 

und  schneide  ein  Mai. 
Cento  misure  e  un  tagio.  (v.)  S.  Zent  u.  s.  w. 
si.  Cento  niisuri  e  un  tagghiu.  (s.)  S.  Zent  u.  s.  u\ 
llll,  Contar  moltes,   y  pagar  una.     (val.)      Vielmal 
rechnen  und  ein  Mai  hezahlen. 


209.  Betteln  ist  besser,  als  stehlen. 
md. 't    As    (Es    ist)    besser   biedelen,    ewe    stielen. 

(mrh.  L.) 
od.  Es  ist  besser  betteln,  als  stehlen.  (schwei.) 
pd.  Beter   en   beden  Dreeling,   as  en  stalen  Daler. 

(ns.  hist.)  Besser  ein  erbettelfer  Dreier,   als 

ein  gestohlener  Thaler. 

is.  Betra  er  aS  bi8ja  en  stela.  Besser  ist  betteln, 
als  stehlen. 
Betra  er  aS  biSja  ser  til  meins  fgagn.s),  enn 
stela  ser  til  gagns  (ogagns).  Besser  ist,  sich 
zum  Schaden  (Vortheil)  betteln,  als  sich 
zum  Nutzen  (Schaden)  stehlen, 
nw.  D'er  betr  aa  beda  en  stela.     S.  H  As  u.  s.  w. 


fz.  II  vaut  mieux  tendre  la  main  que  le  con.    Es 
ist  besser,   die  Hand,   als  den  Hals  hinhalten 

(i.  e.  zum  Gehangenwerdan). 
nf.  I  vat  mi  stinde  li  main  qui  I'hatrai.     (w.)     S. 

H  vaut  mieux  u.  s.  ic. 
pt.  Mais   val  pedir   e  mendigar  que  na  forca  per- 

near.     Besser  ist  bitten  und  betteln,   als  am 

Galffen  baumeln. 
Sp.  Mas   vale   pedir  y   mendigar,   qua  en  la  horca 

pernear.     S.  Mais  u.  s.  w. 


210.    Ein    guter    Name    ist    besser,    als 

Silber  und  Gold. 
Ein    giiter    Name    ist  besser,    als  baares  Geld 

(als  Keichthvim). 
Ein  guter  Name  i.<t  ein  reiches  (zweites)  Erb- 

theil. 
Guter  Ruf  ist  Goldes  werth. 
od.  Ein  guter  Name  ist  das  beste  Erbtheil.   (bair.) 
Ein  ehrlicher  Name  ist  besser,  als  Geld,  (schwei.) 
Ein   guter  Name   geht   iiber   alien  Reichthum. 

(schwei.) 

dt.  Een  goede  naam  is  beter  dan  geld.    Ein  (juter 
Name  ist  besser,  ala  Geld. 


Een  goede  naam  Is  beter  dan  een  zilverkraam. 

Ein  guter  Name  ist   besser,  als   ein  Silber- 

laden. 
Een  goed  naam  is  beter  dan   goede   olie.     Ein 

guter  Name  ist  besser,  als  gutes  Del. 
Goede  naam  boven  goed.  Guter  Name  iiber  Gut. 
Goede  naem  is  goud  w^eerd.  (vl.)    Guter  Name 

ist  Gold  werth. 
A  good  name  is  better  than  riches.    Ein  guter  eil. 

Name  ist  besser,  als  lieichthiimer. 
Better    is    a    good    nam    then    abundaunce    of 

riches,  for  good  estymacyon  surmottethe  alle 

tressurs.    (aen.)    Besser  ist  ein  gider  Name, 

als  Fiille  von  Reichthum,  denn  gute  Schdtzung 

geht  iiber  alle  Schdtze. 


Eit  godt  Ord  er  ei   god  Eiga.     Ein  guter  Ruf  nyr, 

ist  ein  guter  Besitz. 
Battre    ett    gott    rykte,    an    stora    rikedomar.  sw» 

Besser  ein  guter  Ruf,  als  grosse  Reichthilmer. 
Battre  gott  rychte   an   stoora  hafwor.     Besser 

guter  Ruf,  als  grosse   Guter. 
Ett  godt  ryckte  ar  battre  an  guld.     Ein  guter 

Ruf  ist  besser,  als  Gold.         [beste  Erbtheil. 
Godt  namn  ar  basta  arf.     Guter  Name  ist  das 


Melius  est  nomen  bonum,  quam  divitire  moltae.  It. 

Bona  opinio  homini  tutior  pecunia  est. 

Bona  fama  est  alterum  patrimonium. 

Bona  existimatio  praestat  pecuniae. 

Mieulx  vault  bonne  renommee  que  grandes  riches-  fz, 
ses.    Besser  ist  guter  Ruf,  als  grosse  Reich- 
thilmer. 

Bonne  renommee  vaut  mieux  que  ceinture  doree. 
Guter  Ruf  ist  besser,  als  goldner  Gilrtel. 

Egli    e    meglio    un    buon     nome,    che    quante  it. 
ricchezze  sono   al  mondo.     Ein  guter  Name 
ist  besser,  als  alle  Schdtze,  die  in  der  Welt 
sind. 

E  meglio  il  buon  nome  che  tutte  le  ricchezze 
del  mondo.  Der  gute  Name  ist  besser ,  als 
alle  Reichthilmer  der   Welt. 

Val  megliu   un    nome    che    tutte    e    ricchezze.  nii. 
(crs.)     Ein  Name  gilt  mehr,   als  alle  Reich- 
thilmer. 

E  meglio  aver  buon  nome,  che  molte  ricchezze. 
(t.)  Es  ist  besser  guten  Navien  haben,  als 
viele  Reichfhiimer. 

A  val  pi  un  bon  nom,  ch'  tuti  ii  dne  del  mond.  ni. 

(piem.)  Ein  guter  Name  gilt  viehr,  als  alles 

Geld  der   Welt.  [kauft  Alles. 

El  bon  nome  compra  tutto,  (v.)  Der  gute  Name 

Megghiu  bon   nomu ,    chi    multi    ricchizzi.    (s.)  si. 

Besser  guter  Name,  als  viele  Reichthilmer. 


w 


Besser  211. 


108 


212  Bessor. 


211.     Kin     Tl.'ibcn    ist     besser,     <ilfl    zwei 

K  rioprn. 
pi.  Hcblm  is  bcter,  deun  krign.  (us.  B.)   Ilahen  isf 

hexser,  ah  kriegen. 
Ein    Hem    (Hahen)    is    beter    as    teiue    (zehii) 

Kvippn.  (ns.  lia.  G.  ii.  Ct.^ 
Et   is   betcr  vvat  hem,  as  wat  krigen.    (ns.  lia. 

G.  u.  G.)    Es  ist  besser  was  haben,  als  teas 

kricfjen. 
Better  cunen  hebbcn  os.se  tweii  kniigcn.  (ns.  L.) 

Besser  einen  haben,  als  zweie  Jcrief/en, 
Et  is  beater  cinen  hfibben,   sisse   tweio  kreien. 

(wstf.  Dr.)    Es   ish   besser  einen  haben,    als 

zwei  krief/en. 
Ein  Han  ies  biiittor  as.se  twai  Kreigen.  (wstf.  Md.) 
Biater  en  l[ewwon,  as  en  Krnigen.     (wstf.  8.) 

Besser  ein  Haben,  als  ein  Kriegen. 

dt.  Ei'n  liDU-ilaar  is  beter  dan   twee   gij-zult- 

het-hebben.     Ein    ^Da-nchmt-'    ist   besser, 

als  zwei  ^Ihr-soUf.-es-huben."' 
E6n    bond    daer    is    beter  dan    ticii  gy  znlt 

liebbon.    (vl.)    Ein    y,J)a   nchinf^  ist  besser, 

als  zehn  „Ihr  aollt  haben."' 
en.  Better   to   liavc    than   wish,    Besser  haben,  als 

tviinsrhen. 


da.  Bedre  er  at  eie,  end  at  onske;  at  have,  end 
at  faae.  Besser  iaf's  zu  besitzcn,  als  zn 
wiinschen ,  zn  haben,  als  zu  kriefjen. 

Bedre  er  lidt  i  Eie,  end  inegct  i  Vente.  Bes- 
ser ist  ireniff  besifzen,  als  viel  zu  erwurten. 

Bedre  er  halvt  i  Htende,  end  heelt  i  Vente. 
Besser  ist  halb  im  Besilz,  als  ganz  zu  er- 
tourtcn. 

En  Tonde  fuld  af  Vente  er  ikke  saa  god,  som 
en  Skee  fuhl  af  Visse.  Eine  Tonne  roll 
Erwarfen  ist  nicht  so  gut,  uie  ein  Loffel 
roll  Gewissheit. 
is.  Betra  er  at^  ega  eun  ?eskja.  Besser  ist  besitzen, 
als  v.ninschen. 
llW.  Betre  (D'er  betre)  hava  en  faa.  Besser  (Es 
ist  besser)  haben,  als  kriegen. 

D'er  betre  aa  eiga  en  ynskja.  S.  Betra  u.  s.  tf\ 
SW.  Battre  ega  an  onska.     S.  Better  to  u.  s.  w. 

Hafva  ocli  fa  ar  inte  det  sanima.  Haben  und 
Kriegen  ist  nicht  dasselbe. 

Battre  harekott,  an  fnrekott.  Besser  Hasen- 
(■nHabe-^)  Fleisch,  uls  Schojpsen-  („Kriege-'^J 
Fleisch. 

fz.  Un  tiens  vaut  mienx  que  deux   tu    I 'auras. 
Ein    „Da'^   ist  besser,    als  zivei  ^Du-icirst's- 
kriegen."- 
Mieux  vaut  un  present  que  deux  futurs.     Ein 
Jetzt  ist  besser,  als  zwei  Kiln/tig. 


Mieulx    vaut    un    prt'sent   que   deux  attends. 

Ein  Jvlzt  ist  besser,  als  zvei  ^Warte.^ 
Mieux  vault  avoir  qu'espoir.    Besser  ist  Haben, 

als   Huff  en. 
Mieiz  vaut  (Mpuz  vaut)  un  den  (ten),  que  (qe) 

deus  tu  auras  (Ic   aueras).    (afz.)    Beaaer 

ist  ein  ,.Da'*,  als  zwei  „iyu-icirst-kriegen.'* 
Vaou    niai    un    ten,    qe    dous    tu    I'aouras.  sf. 

(Lgd.)  S.   Mieiz  u.  a.  tr. 
Vaou    mai    tcni;    q'ospera.     (T^gd.)     S.    Mieux 

vault  u.  s.  ii\ 
Vaut  may  un  te  que  dous   tu  auras,    (nprv.) 

S.  Mieiz  u.  s.  w. 
E  meglio  nn  tien,  tieni,   clie   dieci   piglia,lt. 

l)iglia.    Besser  ist  ein  „J)a ,   Da,'^  ala  zehn 

„Ninim,  Ni'uvt.*^ 
¥'   niogiiu   una   cosa   data,    che  duie  prumes.se.  mi. 

(ers.  8.)     Besser   iat  ein  gegebenea  Ding,  ala 

zirei  versprochene. 
E  megliu  unu  ti  do  che  centu  ti  prumettu. 

(crs.  8.)     Besser  ist  ein  „Irh  geh  dir's,'*   als 

hundert  „/c/t  versprcch  dir'a.^ 
E  meglio  un  tieni,  tieni,  che  cento  piglia, 

piglia.     (t.)     Besser  ist  ein  „Du,  Do,"'  als 

hundert  „Niinm,  Niinvi."' 
L'6  m^L  iin  to,  che  cento  te  daro.  (1.)  Besser  ni. 

ist    ein    „Niinvi,^    als    hundert    „Ich-werde- 

dir-geben."^  [L'e  u.  s.  w. 

Xc  megio  un  to',  che  cento  to  daro.    (v.)    S. 
M6s  val  un  ti,  que  dos  te  dard.  (neat.)  Bes-lm. 

aer  ist   ein  r?^","    als   znd   „Tch-tcerde-dir- 

geben.-^ 
Mes  val  un    pr^n,    que    dos    te    dar6.    (val.) 

Besser  ist  ein  ^Xi/unt,"'  als  zwei  „Ich-werde- 

dir-geben.^ 
Mais  val  hum  to  ma  que  dous   te  darei.     S.  pt. 

Mhs  val  u.  s.  v. 
Mas  vale  nn  presente  que  dos  despucs,  y  dezir  Sp. 

atiende.  Besser  ist  ein  Jetzt,  als  zwei  Nach- 

her  und  Warte-augen. 
Mas  vale  un  to  ma   que   dos  te  dare,     (asp.) 

S.  Mhs  val  u,  s.  w. 


!  212.  Ein  Quentlein  Gliick  ist  besser,  als 
ein  Pfnnd  Weisheit. 

Ein  Quentchen  Gliick  ist  besser,  Als  von  Weis- 
heit ganze  Fasser. 

Ein  Quentchen  Mutterwitz  ist   besser,   als   ein 
Centner  Schulwitz.  [Gold. 

Ein   Quentchen   Ruf  gilt   mehr,   als  ein  Pfund 

Ein  Dreier  Gliick    ist    besser,    wie  ein   Thaler  md. 
Verstand.     (sa.  A.) 


Besser  212. 


—     109 


212  Besser. 


dt«  Beter  een  ons  geluk ,    dan   een  pond   wljslieid. 

Besser    eine    Unze    Glilck,    ah    cin    Pfund 

Weisheit. 
Een  ons  geduld  is  meer,  dan  een  pond  verstand. 

Eine   Unze  Geduld  ist  mehr,   a  Is  ein  Pfund 

Verstand. 
Beter  eene  once  gelixk,  dan  een  pond  verstand. 

(vl.)  Besser  eine   Unze  Glilck,  als  ein  Pfund 

Verstand. 
Cn.  An  ounce  of  luck  is  worth  a  pound  of  wisdom. 

FAne    Unze    Gliick    ist    ein    Pfund    Weisheit 

werth. 
An  ounce  of  motherwit  (discretion')  is   worth  a 

pound    of  clergy    (wit).     Eine   Unze  Mutter- 

witz  (VorsichfJ  ist  ein  Pfund  Schuhveisheit 

(Witz)  werth. 
A  penny-worth  of  mirth   is   worth  a  povind  of 

sorrow.      Fiir    einen    Pfennig    Frohsinn    ist 

ein  Pfund   Truurifjkeif  werth. 
A  handful  of  good  life  is  better  than  a  bushel 

of  learning.     Eine    Hand  voll  f/uten  Lebens 

ist  besser  als  ein  Scheffel  Gelehrsamkeit. 
An    inch    o'    gude   hick  is   worth   a   fathom  o' 

forecast,     (scho.)    Ein  Zoll  <juten    Gliicks  ist 

cine  Klttfter   Voraussicht  xcerth. 


dfi.  Et  Qvintin  Lykke  cr  bedrc,  end  ct  Fund  Viis- 

doni. 
Et    Qvintin    sund    Forstand    er  bedre,    end  et 

Centner  Laerdoni.     Ein    Quentchen  gesunder 

Verstand  ist  besser,  als  ein  Centner  Gelehr- 
samkeit. 
Een  Haand  fnld  af  Fenge  er  stserkere  end  to 

Ilsender   fulde   af  Sandhed.     Eine    Handvoll 

Geld     ist     starker,     als     zxrei     lliindevoll 

Wahrheit. 
Bsedrse   aer  Hael   (Hseldh)   sen   hwndrede  (hun- 

drede)  March,     (ada.)     Besser  ist  Gliick,  als 

hundert  Mark. 
gTV.  Battre  ett  qvintin  lycka,  an  ett  skalpund  vett. 

Besser  ein   Quentchen   Gliick,  als  ein  Pfund 

Versta7id. 
Ett  qvintin  forstand  jir   battre,  an  ett  centner 

lardom.    Ein  Quentchen    Verstand  ist  besser, 

als  ein  Centner  Gelehrsamkeit. 
BiBtra    8er    lykka  (heel)   sen    hundradha  mark. 

(asw.)  S.  Bicdrce  u.  s.  w. 


It.  Gutta  fortunae  prae  dolio  sapientiae. 

Marcis  (Marchis)  centenis  praestat  favor  omine 

levis.  (rait.) 
Pulcrius    est    aere    monimenta    favoris    habere, 
(mlt.) 


Mieux  vaut  une  once  de   fortune   qu'une   livre  fz. 

de  sagesse. 
Une  once  de  faveur  vaut  mieux   qu'une  li\Te 

de  justice.   Ein  Unze  Gunst  ist  mehr  icerth, 

als  ein  Pfund  GerechUfjkcit. 
Mieux  vaut  plein  poing  de  bonne   vie  Que   ne 

faict  sept  nuiys   de   clergie.     Besser  ist  eine 

Hand  <coll  guten  Lehcns,   als  siehen  Tonnen 

Gelehrsamkeit. 
Meuz  vaut  pleine  poignc  de  vie  qc  livre  pleyn 

de    cler.     (afz.)     Besser    ist    eine    Handvoll 

Lthen,  als  ein  Pfund  Gelehrsamkeit. 
Val  piu  un'  oncia  di  sorte,   che  una  libbra  di  it. 

senno.  Eine  Unze  Gliick  ist  mehr  werth,  als 

ein  Pfund  Verstand. 
Vale  pii  alle  volte  un'  oncia  di  fortuna  ch'una 

libbra   di   talento.     Bisweilen   ist   eine    Unze 

Gliick  mehr  werth,  als  ein  Pfund  Talent. 
Val  pii'i  un'  oncia  di  discrezione  che  una  libbra 

di  sapere.  Mehr  gilt  cine  Unze  Vorsicht,  als 

ein  Pfund   Wissen. 
E'  val  pii\  un'  oncia  di  riputazione,  che  mille 

libbre  d'oro.     Eine  Unze  Ruf  gilt  mehr,  als 

tauscnd  Pfund   Goldes. 
Un  oncia  di  favore  val  piii  che  una  libbra  di 

giustizia.     <S'.   Utie  once  u.  s.  xo. 
Val   pii   un'   oncia   di   sortc  che  cento  (libbrc)  mi. 

di  sapere.    (t.)    Mehr  gilt  eine  Unze  Gliick, 

als  hundert  (Pfvr.d)    Wiisen. 
Val  piu  un'  oncia  di  fortuna,  che  millc  libbro 

di  sapere.    (t.)    Mehr  gilt  eine  Unze  Gliick, 

als  tausend  Pfund   IVissen. 
A  val  pu  un  bris  d'forton'na  che  tutt  el  sav^r.  nl. 

(em.  F.)    Mehr  gilt  ein  Bischen  Gliick,  als 

alles   Wissen. 
Val  piisse  n'  onza  d'  onor,  Che  cent  pes  d'ar- 

gent    e    d'or.     (1.  m.)     ]\Iehr  gilt   eine   Unze 

Ehre,  als  hundert  Lasten  Silber  und  Gold. 
Va    ciu    un    onsa    de   sorte,    che  unn-a  lia  de 

savei.  (lig.)  Mehr  gilt  eine  Unze  Gliick,  als 

ein  Pfund  Wissen. 
A  val  pi  un  onssa  d'honeur,  ch'  una  lira  d'sa- 

veje.  (piem.)  S.    Va  ciii  u.  s.  w, 
A  val  pi  un  onssa  d'fortuna  ch'  tuta  la  sienssa 

del    mond.     (piem.)     Mehr    gilt    eine    Unze 

Gliick,  als  alles   Wissen  der  Welt. 
A  val  d'  pi  un  po'  d'  cavicc,  ch'  tuta  la  sienssa 

del    mond.     (piem.)     Mehr    gilt    ein    tcenig 

Gliick,  als  alles   Wisseii  der  Welt. 
Mas  vale  puHado  de  natural,  que  almozada  do  sp. 

sciencia.  Mehr  gilt  (eine)  Handvoll  Naturell, 

als  zicei  Hdndevoll  Wissen. 


Besser  213. 


—    110 


214  Besser. 


21.1.  En  schwarTier  Knuxt  ;is  hcsscr,  wic 

'lie    Icddige    Fiixt.      (nul.    W.     E.)      Ein 

sc/ncarzes    Ranftchen    ist    besser,    ali    eine 

here  Fau^t. 
pd.  'n    Groff    Knfist    is.s    biitV    as.s'n    leddij;'    East. 

(u.s.  A.)     Ein   ffvnbes  Rilnftchen    ist    hes-ier, 

ah  eine  leere  Faust. 
'n  Graawen  Knuust  is  beter  as'n  K'-irig  Fuust. 

(lis.  M.-Scli.)  S.  'n  Groff  u.  s.  w. 
Bater  'n   graben  Knuust,   as   ne  Itirich  Fuu.st. 

(ns.  M.-Str.)     Besser  ein  grobes   Rdnftchen, 

als  cine  leere  Fauat. 
Es  is  besser  en  graent  Kant,  as  nc  leere  Ilant. 

(ns.  N.)     Es    ist    hesser   ein  gr<<her    Kanten 

Brod,  als  eine  leere  Hand. 
A  groff   Knust   ciss  beter,   als   e   leddig  Euu-st. 

(ns.  Pr.)   S.  'n   Gmff  u.  s.  w. 
Et  is  better  en  Dp.^ipenknuust,  osse  'ne  leddige 

Fuust.     (ns.  W.)     Es    ist  hesser   eine    Brcf- 

knuste,  als  eine  leere  Faust. 

en.  Better  some  of  a  pudding  than  none  of  a  pie. 
Besser     etwas    von    einem    Pudding    feiner 
Wurst),  als  niclifs  vnn  einer  Pasfete. 
Bannocks   are   better   than   nno    bread,     (schn.) 
Haferkuchen  sind  besser  als  kein  Brod, 


dii.  Bedre  er  tyndt  01  end  torn  8kaal  (Toiidc), 
Besser  ist  diinnes  Bier,  als  leere  Schale 
(Tonne). 

Bsedre  ser  tynt  0ol  en  tomt  Kar.    (adii.)    Bes- 
ser ist  diinnes  Bier,  als  leeres  Fass. 
is.  Betra  er  Jninnt  61,  enn  ])un-ir   koppar.     Besser 
ist  diinnes  Bier,  als  leere  Sckalen. 

Magur    matur    er    betri    en   tomt  fat.     Magere 
Speise  ist  hesser,  als  leere  Schiissel. 
nw.  D'er    betre    tunt   01,    en    tom    Skaal.     Es    ist 
hesser  diinnes  Bier,  als  leere  Schale. 

D'er  betre  turr  Kaka  en  inkje  smaka.     Es  ist 
besser  diirrer  Kuchen,  als  nichts  schmeckcn. 

D'er    betre    turr    Mat,    en    tomt    Fat.     Es    ist 
besser  trockene  Speise,  als  leere  Schiissel. 
SW.  Battre  grof  kaka  au  intet  smaka.    Besser  gro- 
her  Kuchen,  als  nichts  schinecken. 

Battre  tunnt  6l,   an  tomma  kar.     Besser  diin- 
nes Bier,  als  leeres  Fass. 

Battre   mager  soppa,    an   intet  doppa.     Besser 
diinne  Briihe,  als  nichts  eintunken. 

Bjetrse    ser    thwnt    o\    ten    tompt   kaar  (skaal,^ 
(asw.)  S.  Bcedre  u.  s.  w. 

It.  Bacchus   quam   cyathus   siccus    praostat    tenu- 

atus.  (mlt.) 
fz»  Meuz  vaut  paillc  en  dent  ke  nient    (afz.)  Bes- 

ner  Stroh  unterni  Zahn,  als  nichts. 


Mais  val  duro  fpie  ncnhum.     Besser  ist  harfes'ptt 

(Brot),  als  keina. 
Melhor  he  palha  quo  nada.     Betaer   ist  Stroh, 

als  nichts. 
Mas  vale  (pan)  duro,  q\ie  ninguno.  S.  Mais  u.  s.  tr.  sp* 


211.  Es  ist  besser,  da.**  Kind  wcinc,    als 

der  Vater. 
Es  ist  besser,  das  kind  woyne,  denn  ich.  (ad.) 
Es   ist   besser,    kiiuler  wtincn,    denn  alte  leut. 

(ad.) 
Es  ist  besser,  die  Kinder   weinen,    als  die  El-  od. 

tern,  (schwei.) 
Lawer    selen    de    Kainjt    schra,    wa   de  Alder,  pd. 

(nrh.  S.)   Lieber  sollen  die  Kinder  schreien, 

als  die  El  tern. 

Beter  dat  het  kind  weent,  dan  de  vader.  dt» 

't  Is  beter  dat  het  kind  schreit,   dan  vader  en 

moeder.   Es  ist  besser,  daas  das  Kind  schreit, 

ala   Vater  und  Mutter. 
Beter  is  dat  kind  schrey,  dan  de  moedere.  (vl.) 

Besser  ist,  das  Kind  achreie,  als  die  Multer. 
Beter  eest  dat  't  kint  schreyt,  dan  de  moedere. 

(avl.)  S.  Beter  is  u.  a.  w, 

Bedre    Barnet    grseder   end    Faderen.      Besser,  dft* 

das  Kind  weint,  als  der   Vater. 
Bedre  at  Barn   graeder,   end   at  Moder   sukkcr. 

Besser,  dass  (das)  Kind  rceint,  als  dass  (die) 

Mutter  seufzt. 
Bedre,  at  Bomene  grsede,  en  Forseldrene  sukke. 

Besser,    dass    die    Kinder  ■weinen,    als  dass 

die  Eltern  seufzen. 
De  se  bajr,   te   aj  Byern   grserrer   ower  se  Far- 

selder,  som  se  Frirselder  ower  se  Byern.  (jiit.) 

Es  ist  besser,  dass  die  Kinder  iiber  die  El- 
tern weinen,  als  die  Eltern  iiber  die  Kinder. 
Betra   er   aS   barn   grati,   enn    fa3irinn   fcingist  is. 

(fargist).    Besser,  dasa  das  Kind  weine,  als 

dass    der    Vater    ergriffen    (zu    Grunde   ge- 

richtet)  werde. 
D'er  betre  sjaa  Barnet  graata,   en  Moderi.     Es  nw. 

ist  besser,   das  Kind  weinen  sehen,   als  die 

Mutter. 
Battre  barnet   grater   an  Modren.     Besser,  das  SW. 

Kind  weint,  als  die  Mutttr. 
Battre    att    barnet    gr^lter,    an   att  foraldrarna 

sucka.     Besser,    dass  das  Kind    weine,    als 

dass  die  Eltern  seufzen. 

II    vaut    mieux    que   I'enfant    pleure    que    son  fz. 

pere. 
E  meglio  che  il  fanciullo  pianga,  che  il  padre,  it. 
L'e  mej  che  piangia  el  fioeu,  che  n'e  s6  pader.  ni. 


Besser  214. 


—     Ill    — 


216  Besser. 


(1.  m.)    Es  ist  besser,  dass  das  Kind  iceine, 
als  sein   Vater. 
Xe   megio   che   planza   i   lioi   che   '1  pare,     (v.) 
Es  ist  besser,   dass  die  Kinder  iceinen,   uls 
der   Vater. 

215.  Etwas  ist  besser,  deuu  Niclits. 
md.  Besser  eppes,   ewS   neischt.     (mrh.  L.)     Besser 

Etwas,  als  Niclits. 
pd.  Beter  wat  as  nicks,  (nrli.  Kl.)  *S'.  Besser  u.  s.  iv. 

Bater  wat  as  nix.  (ns.  hist.)  S.  Besser  u.  s.  w. 

Beter  wat,  as  (heel)  nix.  (ns.  ofs.)  iS.  Besser 
u.  s.  w. 

E  kleenet  Etwas  oss  beter,  als  e  grotet  Gar- 
nuscht.  (ns.  Pr.)  Ein  kleines  Etwas  isl  bes- 
ser, als  ein  grosses  Garnichts. 

Beter  wat,  wie  nuscht.  (ns.  rr.-W.)  S.  Bhser 
u.  s.  w. 

Is  beater  wat,  asse  gar  niks.  (wstf.  Dr.)  Es 
ist  besser  Etwas,  als  fjar  Nichts. 


dt.  Beter  iets  Dan  nicts.  S.  Bhser  u.  s.  ic. 
eil.  Somewhat  is  better  than  nothing. 

Better  ought,  than  nouglit.    S.  Bhser  u.  s.  w. 
fs.  Bahscre  w;lt  as  niut.  (M.)  S.  Bhser  u.  .v.  7l\ 


dii.  Bedre  Noget,  end  Intet.     S.  Bhser  u.  s.  v. 
Bedre   Lidet,    end   Intet.     Besser    Wenig,    als 
Nichts. 
is,  Betra  er   nokkut   (eitthvaS) ,   en  ekki  (ekkert). 
Besser  ist  Eticus,  als  Nichts. 
Betra   er   li'tiS   cnn   ekkert.     Besser  ist  ii-enig, 

als  Nichts. 
LitiS    er   betra  enn  ekkert.     Wenig  ist  besser, 
als  Nichts. 
nw.  D'er  betre  nokot,  en   inkje.     is   ist  besser  Et- 
nas, als  Nichts. 
D'er  betre  litet,  en  inkje.  Es  ist  besser  Wenig, 

als  Nichts. 
Litet  godt  er  betr  en   inkje.     Wenig  Outes  ist 
besser,  als  Nichts. 
SW.  Battre  nagot  an  intet.     <S'.  Bhsser  u.  s.  \c. 


It.  Melius  putatur  aliquaui  partem,   quam  nullani 

attingei'e. 
f/,  Mieux   vaiit   pen   qne   rien.     S.  Betra   er  litid 

U.    S.    7V. 

Sf,  Que  bau   m^y   chic   qu'arre.     (Brn.)     S.  Betra 

er  lifid  u.  s.  w. 
it.  E   meglio   qualche   cosa,   che   niente.     S.   D'er 

betre  nokot  u.  s.  w. 
mi.Megliu    pocu    che    nunda.     (crs.    s.)     S.  Bedre 
Lidet  u.  s.  w. 
L'e   mei   que  quell   che  gnint.    (rom.)    S.   D'er 
betre  nokot  u.  s.  w. 


E  meglio  qualcosa  che  nulla,  (t.)  S.  D'er  betre 

nokot  u.  s.  10.  [litet  u.  s,  w. 

L'e  mei  poch  che  nient.  (em.  P.)  S.  D'er  betre  ni. 
L'e  mei   argota,    che    nagota.     (1.  b.)     S.  D'er 

betre  nokot  u.  s.  w. 
L'e  sempre  mej  queicoss,  che  n'e  nagott.  (1.  m.) 

Es  ist  inimer  besser  Etwas,  als  Nichts. 
A    l'e    mej    poch    ch'gnente.     (piem.)     S.   D'er 

betre  litet  u.  s.  w. 
Xe  megio  qualcossa  che  gnenta.    (v.)     S.  D'er 

betre  nokot  u.  s.  tv. 
Innantis    qualqui    cosa    qui   non   nudda.     (sa.)  si. 

Eher  Etwas,  als  Nichts. 
Val  m^s  poc  que  no  res.    (neat.)    S.  Betra  er  Im. 

litid  u.  s.  w. 


216.    Guter    Nachbar    ist     besser,     als 

Bruder  in  der  Feme. 
Besser  Nachbar  an  der  Wand,  Als  Freund  und 

Bruder  iiber  Land. 
De   Nawer  an   dr  Wand  is  better   as'n  Frund  md. 

ower  Ijand.  (Hrz.)  Der  Nachbar  an  der  Wand 

ist  besser,  als  ein   Verivandter  iiber  Land. 
'ne    Gohde    Nober    ess    basser    als    'ne    wick'e  pd. 

Friind.  (nrh.  K.)  Ein  guter  Nachbar  ist  bes- 
ser, als  ein  weiter   Verwandter. 
Eon    gode    Naber   is    beter,    asn  verre  Frund. 

(ns.  B.)  ;S'.  'ne  Gohde  u.  s.  w. 
De  Nawer  an  der  Wand  is  beter  as  en  Friind 

ower  Land.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  S.  De  Nawer 

u.  s.  w. 
'n    Goden    Naber    is    bater   as  'n  faren  Friind. 

(ns.  O.  R.)  S.  'ne  Gohde  u.  s.  w. 
Et  is  better  en  Nohwer  an  der  Hand,  Oss'  en 

Friind  owwer  Land.    (ns.  W.)    Es  ist  besser 

ein    Nachbar    an    der   Hand,    als    ein   Ver- 

wandter  iiber  Land. 
Et  ies  beatter  en  gurren  Nawer,  arre  en  feren 

Frond,     (wstf.    A.)     Es   ist   besser   ein  guter 

Nachbar,  als  ein  ferner   Verwandter. 
Een  goer  Nawer  is  blatter  as  'n  wieter  Friind. 

(wstf.  B.)  S.  'ne  Gohde  u.  s.  w. 
En  gueden  Naber  es  biater,  as  en  fai'en  Front. 

(wstf.  Mrk.)   S.  'ne  Gohde  u.  s.  w. 


Een  goede  buur  is  beter  dan  een  verre  namaag  dt, 

(vriend).  S.  'ne  Gohde  u.  s.  w. 
In  den  nood  is  een  getrouw  gebuur  beter  dan 

een  brjeder,   die    verre    is.     In  der  Noth  ist 

ein  getreuer  Nachbar  besser,  als  ein  Bruder, 

der  fern  ist. 
Beter  een  na  nabuer,  dan  een  veer  vrent.  (ah.) 

Besser  ein  naher  Nachbar,   als   ein  ferner 

Verwandter. 


Bessor  216. 


112     — 


217  Besser. 


nw. 


sw. 


fs.  All   gaaden  Naibar    as    bcedar    iish    an    i'iiren 
Friiij.     (F.)   )S.  'ne  Gohde  u.  s.  w. 

dft.  God   Nabo   er   bedrc,   end  Broder   i  anden  By. 

Outer  Nachbar    ist    besser,    ah  Bruder    im 

andern  Dorf. 
Bedre  er  god  Naboqvinde,  end  Sastev  i  anden 

By.     Besser  ist  gute  Nachbarin,  vis  Schtce- 

ster  im  andern  Dorf. 
is,  Nagi'anni  i  nand  er  betri  (Betri  en  vinr  i  n.ind) 

enn  br63ir  i  fjferlsegd    Der  Nachbar  in  der 

Niihe   ist  besser  (Besser  ein  Freund   in    der 

Ndhe),  als  der  Bruder  in  der  Feme. 
G63r    nagranni    i    ney3    er   butri   enn    br63ir  i 

fjserlsegS.     Outer   Nachbar  in   der   Noth   ist 

besser,  als  Bruder  in  der  Feme. 
Betri  er  giannkona  g(5(5,  enn  systir  ;i  fjserlaegri 

163.     S.  Bedre  u.  s.  w. 
Ein    god  Granne    er  betre,   en  Broder  i   anuat 

I^and.     Ein   guter  Nachbar    ist    besser,    als 

ein  Bruder  in  anderem  Land. 
Godh    Granne    wedh    handon   ar  battre   an  en 

Broor  langt  borta.     Guter   Nachbar   bei  der 

Hand  ist  besser,  als  ein  Bruder  weit  fort. 

It.  Melior  est  vicinns  juxta,  quam  frater  prooul. 
fz.  Mieux  vaut  son  bon  voisin  qne  longue  parente. 

Besser  ist   der  gute  Nachbar,   als   entfernte 

Verwandtschaft. 
Mieulx    vaut  prochain    amy    que    long  parent. 

Besser    ist    naher    Freund,    als    enffernter 

Verwandter. 
it.  II   suo   vicino   h   il   miglior   parente.    (mi.  crs.) 

Der  Nachbar  ist  der  beste   Verioandte. 
mi.  I  miei  vicini  sono  i  miei  cugini.    (crs.)    Meine 

Nachbarn  sind  meine   Vettern, 
Meglio  un  prossirao  vicino,  che  un  lontano  eu- 

gino.  (t.)  Besser  ein  recht  naher  Nachbar,  als 

ein  entfernter  Vetter. 
ni.  I  visi  j^  i  prim  paregg.  (I.  brs.)  Die  Nachbarn 

sind  die  ersten   Verwandten. 
S'e  pio  sciis  dei  visi,  che  dei  paregg.    (1.  brs.) 

Man   hat  inehr  Hiilfe    von    den   Nachbarn, 

als  von  den   Verioandfen. 
A  I'e  mei  un  vsin  davsin,  ch'  un  fratel  lontan. 

(piem.)    Es    ist    besser    ein   Nachbar  in   der 

N'dhe,  als  ein  Bruder  in  der  Feme. 
Xe  megio  un  bon  vicin,   che  un    parente.    (v.) 

Es    ist    besser    ein   guter   Nachbar,    als   ein 

Verwandter. 
La   vizinanza   xe   mezza   parentela.     (v,  trst.) 

Die  Nachbarschaft  ist  halbe  Verwandtschaft. 
si.  Megghiu  prossimu  vicinu,  chi  parenti  luntanu. 

(s.)  Besser  rccht  naher  Nachbar,  als  ferner 

Verwandter. 


Plus  balet  unu  bonu  bighinadn ,  qui  non  unu 
malu  pareiitadii.  (sa.  L.)  Besser  eine  gute 
Nachbarschaft,  als  eine  schlechle  Verwandt- 
schaft. 

Mais   val   hum   bom    anilgo   que   parente,   nem  pt. 
primo.     Besser    ist    ein    guter    Freund,    als 
Veruandter  oder    Vetter. 

Mas  vale  buen  aniigo,  que   parltnte   ui   primo.  sp. 
*S'.  Mais  u.  s.  to. 


217.    U user  Ranch    ist    besser,    als    dea 

Nachbarn  Feuer. 
Uuser  Ranch  ist  licbter  deuu  And'rcr  Feuer. 
Der  Rauch    in    meinem  Hause    ist  mir  lieber, 

als  des  Nachbarn  Feuer. 


De    rook    van    het    vaderland   is   aangenaamer  dt« 
dan  ecu  vreemd  vuur.   Der  Rauch  im  Vater- 
lunde     ist     angenehmcr,     als     ein    fremdes 
Feuer. 

Ecu  drooge  bete  broods  onder  zijne  betrekkin- 
gen  smaakt  bctcr  dan  eene  wel  gesmeerde 
boterham  op  vreemden  boden.  Ein  Bissen 
Irocknen  Brodes  unter  seinen  Verwayidten 
schmeckt  besser,  als  eine  gut  geschmierte 
Butterschnitfe  auf  fremdem  Boden. 

Onze  kool  smaakt  bcter  dan  vreemde  patrijs. 
Vnser  Kf^hl  schmeckt  besser,  als  fremdes 
Eebhuhn. 

Beter  t'  huis  raapen  te  eten,  dan  elders  gebraad. 
Besser  zu  IIuus  Biiben  zu  essen,  als 
andersirn  Bra  ten. 

Beter  altijd  raapen  aan  eigen  disch,  Dan  elders 
vfeesch  en  visch.  Besser  immer  Biiben  avi 
eignen  Tisch,  als  anderswo  Fleisch  und  Fisch. 

The   smoke   of  a  man's    own    house    is    better  en. 
than   the   fire  of  another's.     Der  Rauch  des 
eignen  Houses  ist  besser,  als  das  Feuer  eines 
andern. 

Dry  bread  at  home  is  better,  than  roast-meat 
abroad.  Trocken  Brot  zu  Hause  ist  besser, 
als  Braten  in  der  Fremde. 

Our  ain  reek  's  better  than  ither  folks'  fire, 
(scho.)  Unser  eigner  Rauch  ist  besser,  als 
andrer  Leute  Feuer. 


Bedre  en  salt  Sild  over  sit  eget  Bord,   end  en  da. 
fersk  Giedde  over  et  fremmed.    Lieber  einen 
Salzhering    auf   seinem    eignen    I'isch,    als 
einen  frischen  Hecht  auf  einem  fremden. 

Hellere  seer  jeg  Rogen  af  min  egen  Skorsteen, 
end  Ilden  paa  en  Andens.  (jiit.)  Lieber  seh' 
ich  den  Rauch  von  meinem  eignen  Schorn- 
stein,  als  das  Feuer  in  dem  eines  Andern. 

Kserri  er  mer  foSurlands  reykr,  enn  framandi  is. 


Besser  217. 


113 


219  Beste. 


eldr.  Lieber  ist  mii-  des   Vaterlandes  Rauch, 
als  der  Fremde  Feuer. 

Betra  er  li'tiS  s^r  gott,  enn  mikiS  annars  gott. 
Besser   ist   weniy   eirjnes    Gut,   als   del    Gut 

des  Anderen.         

It.  Patriae  fumus  igni  alieno  luculentior. 

Sal  patriae  phiris  facientlus,  quani  hospitis 
meiisa. 
it.  E  meglio  pane  e  cipolla  a  casa  sua  clie  gal- 
lina  e  fagiaiii  a  casa  d'altri.  7v.y  ist  besser 
Brod  und  Zwiebel  in  seitiem  Iluuse,  als 
Huhn  und  Fasanen  ini  Iluuse  Anderer. 
mi.  Ne  i  paesi  soi  e  vacche  vincenu  i  voi.  (crs.) 
Im  eiffnen  Lande  iibertreffen  die  Kiihe  die 
Ochsen. 

L'e  mei  la  pulenta  a  ca  suva,  che  la  torta  a 
ca  dj  etar.  (rom.)  Besser  ist  die  Polenta  im 
eifjnen  Huus,  als  die  Torte  im  Hans  der 
Andern. 

Pill  vale  il  fumo  di  casa  iiiia,  die  il  fuoco  dell' 
altrui.  Mehr  ist  der  Rauch  meines  Hauses 
werth,  als  das  Feuer  in  dem  (HauseJ 
Anderer. 

Piu  pro  fa  il  pane  asciutto  a  casa  sua  che 
I'arrosto  a  casa  d'altri.  (t.)  Besaer  schlai/t  das 
trockne  Brot  im  ei;,nen  Ilause  an,  als  der 
Braten  im  Ilause  Anderer. 

Meglio  pane  e  aglio  in  casa  niia,  clie  le.«so  e 
rosto  in  casa  d'altri.  (t.)  Lieber  Brot  und 
Lauch  in  meinem  Ilaiin,  als  Gesnffencs  und 
Gehrat^nes  im  House  Anderer. 
ni.  L'6  m^i  pa  sot  in  ca  soa,  che  rost  in  ca  dei 
alter.  (1.  b.)  Es  ist  besser  trocken  Brot  in 
seinevi  Haus ,  als  Braten  im  Haus  der 
Anderen. 

El  fum  d'nostr  pajis  a  val  pi  ch'  el  feu 
dj'aotri.  (piem.)  Der  Rauch  unsers  Ortes  ist 
mehr  werth,  als  das  Feuer  der  Andern. 

SI  fum  dla  patria  a  scauda  pi  ch'  el  fell  d'un 
qualonque  aotr  pais,  (piem.)  Der  Rauch  des 
Vaf.erlandes  warmt  mehr,  als  das  Feuer 
jedes  andern  Landes. 

A  l'e  mej  una  feta  d'  pan  a  nostra  ca,  ch'  un 
bon  disn^  a  ca  d'un  aotr.  (piem.)  Es  ist 
besser  eine  Schnitte  Brod  in  unsenn  Ilause, 
als  ein  gutes  Diner  im  Iluuse  eines  Andern. 
si.  E  meglio  pane  e  cipolla  in  casa  tua,  che  gal- 
lina  e  faggiaui  in  casa  d'altri.  (npl.)  Es  ist 
besser  Brot  und  Zwiebel  in  deinem  Hause, 
als  Huhn  und  Fasanen  im  Hause  Anderer. 

Megghiu  a  la  casa  to  cu  poci  pani,  Ch'  in  casa 
d'autru  pirnici  e  faciani.  (s.)  Besser  in 
deinem  Haus  mil  weiiif/  Brod  en,  als  im 
Haus  Anderer  Rebhiihner  und  Fasanen. 


Mezus  chivarzu  in  dome  sua,  qui  non  poddine 

in  domo  auzena.     (sa.j    Besser  Schwarzbrod 

im  eignen  Ilause,  als  Weisshrod  in  Anderer 

Hause. 
Melhor  he  fumo  em  minha  casa,  que  fogo   ua  pt. 

alhea.     Besser   ist   Raucli  in   meinem  Haus, 

als  Feuer  im  fremden. 
Mais  valem  alimpaduras  da  minha  eira,  que  o 

trigo  da  tulha  alheia.    Besser  ist  Spreu  von 

meiner  Tenne,  als  der  Weizen  aus  fremdem 

Speicher. 
Mas  vale  humo  de  ini  casa,   que   fuego   de   la  sp. 

agena.    Besser  ist  Rauch  von  meinem  Haus, 

als  Feuer  voa  dem  fremden. 
Mas    valcn    granzas    de    mi   era   que    trigo    de 

troxe  agena.     S.  Mais  u.  s.  u\ 


218.  DasBessereisteinFeinddesGuten. 
Gut  ist  gut,  besser  ist  besser.  (bair.)  od. 
Gad  asz  gjit,  bieszer  Jisz  bieszer.    (nrh.  S.)    S.  pd. 

Gut  u.  s.  w. 
Beter  is  beter.  (ns.  ofs.)  Besser  ist  besser. 

Goed  is  goed,  maar  beter  is  beter.   Gut  ist  yut,  dt. 
aber  besser  ist  besser. 

Kaar  Kiserere  kommer,  maa  kisert  vige.    Wenn  da. 

das  Liebere  koinmt,  muss  das  Liebe  weichen. 
Naar    dat    beste    kjem,    maa    dat    gode    vika.  n>V. 

Wenn    das    Beste    kovimt ,     muss    das    Gute 

weichen. 

Le  mieux  est  I'ennemi  du  bien.     Das  Bessere  fz. 
ist  der  Feind  des  Guten. 

II  meglio  k  nemico  del  bene.    Das  Bessere  ist  it. 
des  Guten  Feind. 

Talora    il    meglio    guasta    il    bene.     Bisweilen 
verdirbt  das  Bessere  das  Gute. 

U  megliu  e  spes.su  nemicu  di  u  be.  (crs.)  D(ts  mi. 
Bessere  ist  oft  Feind  des  Guten. 

Ij'ottimo  e  nemico  del   buono.    (t.)    Das  Beste 
ist  des  Guten  Feind. 

El  m^i  l'e  nemis  del  ben.  (1.  m.)    S.  II  meglio  ni. 
u.  s.  w. 

El  mej  a  l'e  nemis  del  ben.    (piem.)    8.  II  me- 
glio u.  s.  w. 

El   megio   xe  nemigo   del  ben.    (v.)    S.  II  me- 
glio u.  s.  u\ 

219.  Das  Beste  spart  man  auf  die  Le tzte. 
Dat    bescht    kemt    hannenno.     (mrh.  L.)     Das  md 

Beste  kommt  hintennach. 
Das  Beste  verspart  man. auf  die;  Letzt.  (bair.  L.)  od. 
De    baasste    Jaas    kommen    et  laas.    (nrh.  Gl.)pcl. 

Die  besten  Gdste  kommen  zuletzt. 


Beste  219. 


—     114    — 


222  Bcttclsack. 


De  Lesto  do  Bcstc.     (ns.  ha.   0.   u.  G.)     iMr 
Lelzte  der  Besle. 

dt.  lift    beste    komt    op   het    laatst.     Das    Beste 
kovnnt  zulelzt. 

dii.  l>it  Ikd.stf  kummcr  siilst.  S.  ITet  heste  n.  ».  w. 

nw.  llav    tyii^'ste    Taket    fyist    og   Ijistc  Hiten    sist. 

Jlai'    die    schwtrsfe    Surhe    zuersl   uml   (hn 

ieiten  Bissen  zulelzt. 

Tak    (let    sure  fyrst,    og   dat  sote  sist.     Nivivi 

daa  Suure  zuersl  und  dus  Siisse  zulelzt. 


It.  El  mej  a  vcn  dop  (a  sta  senprc  al  fond),  (ni. 
piem.)  Das  Beste  komvU  nach  (iit  immer 
ail/  dcm  GrundeJ. 

220.  Wer  nicht    beten    k.inn,    Word'    cin 
Sell  iffs  111  anil. 

dt.  Die  wil  leercn  hidden,  nioet  zieh  op  7.ce  bepc- 

ven.    U'cr  beten  lernen  xcill,  muss  sich  aufs 

Mecr  hef/ehen. 
Die  niet  tcr  zee  vaart,   weet  niet   wat  God  is. 

Wer  nicht  zur  Sec  fahrt,   tceiss   nicht   nas 

Gott  ist. 
en.  He  that  would  learn   to   pray,    let    liini    po  to 

sea.      Wer   Lctcn  lernen    will,   lasst   ihn  zur 

See  gehn.  

SW.  Den  soni  ej  kan  bedja,  ban  faro  till  sjfts. 
Wer  nicht  beten  kann,  der  fuhre  zur  See. 

It.  Qui  nescit  orarc,  pcrgat  ad  mare. 

fz.  Qui  vent  ap])rendio  a  prier,   aille    .souvent  sur 

la  mer.      Wer    tcill    beten    lernen,   gchc    oft 

aufs  Meer. 
sf.  Qui  n'a  passat  ni  port,   ni  ma:"i,   Nou   sab  pas 

qu'ey    que    Diu    prega.     (Brn.)      Tier  tceder 

Hafen  nock  Meer  passiert  hut,  iceiss  nicht, 

tras  zu   Gott  beten  heisst. 
Qe   Diou   voou   be   prega,   a  la  mer  deou  ana. 

(Lgd.)     Wer  rechl  zu  Gott  beten  tcill ,   muss 

aufs  Meer  rjehen. 
it*  Chi    non    sa    orare  vadi   in    mare.      Wer  nicht 

beten  kann,  (jehe  zur  See. 
mi.  Chi  non  sa    orare,    vada    in   mare  a  navlgarc. 

(t.)    Wer  nicht  beten  kcnin,  gehe  aufs  Meer 

achiffen, 
nl.  Chi  no  va  per  mar,  Dio  no  sa  pregar.  (v.)   Wer 

nicht  zur   See  geht ,    versteht  nicht  zu  Gott 

zu  beten. 
si.  Qui  non  ischit  pregare  qui  andet  a  mare.    (sa. 

L.)     S.  Den  som  n.  s.  w. 
Im.  No   sab   be  a   Deu  pregar   qui  per  mar  no  va. 

(neat.)  Nicht  versteht,  recht  zu  Gott  zu  beten, 

tcer  nicht  zur  See  geht. 


Si  a  Dell  vols  prog;\r,  pasaat  en  lo  Mar.  (val.) 

Wcnu  du    zu   Gott   beten    tcillst,    gehe    auft 

Meer, 
He  quercs  ajirender  a  orar,  cntra  no  mar.   Wt-un  pt. 

du  beten  lernen  icillst,  gehe  aufs  Meer. 
Si    quieres   aprender   a  orar,    entra    en  la  iiiar.  Sp. 

S.   Se  cjueres  a.  s.  tr. 


221.  Bettelbrot,  theucr  Brot. 
Betftlbroed  Hclimekt  bitta.     (ns.  U.)    Beftelbrofpd. 
schmeckt  bitter. 

At  bedc  or  tungere  end  at  arbeide.  ^Bitten   ist  d&. 

achicerer,  <ils  arbeilen. 
Tiggarstnvcn    er    tung    aa  bera.     Der  Beltler-  nw. 

stub  ist  srhtrer  zu  Irugen. 
D'cr  tuiigt  aa  trtehi,  d'er  tyngre  tigga.     Es  ist 

schwer,  Frohnarbeit  zu  thun,  es  ist  schuerer, 

tu  belleln. 
Tiggarstafvcn    iir    tung.      Der    Bettlerttab    /»' 8W. 

schwer. 


I  vat  mi  sirrvi  qu'  d'aller  briber,    uif. 
ist  besser  dienen,  ala  betteln  gehen. 

222.  Bettelsack  ist  bodcnlos. 
Ik'ttilsatk  sttlit  allzeit  leer. 
Hettclsaek  sagt:  ich  liabe  nie  genng. 
Der  Bettelsack  wird  nie  voll.  (schwei.) 
Bettelsack  hat  keincn  Boden.  (ns.  Pr.) 


EsTz, 


od. 
pd. 


De  bedelzak  heeft  geen'  bodem  (een  gat).  Der  dt. 

Bettelsack  hat  keinen  Boden  (ein  Lochj. 
Eene  bcdelaars  tasch  is  nooit  vol.   Ein  Bettel- 
sack ist  niemats  roll. 
Der  bedelaren  hand ,  Is  eene  bodenloozc  mand. 

Der  Bettler  Hand  ist  ein  bodenlnser  Korb. 
A  beggar's  purse  is  always  empty.  Eines  Belt- en, 

lers  Borse  ist  slets  leer. 
A    beggar's    wallet    is    a    mile    to    the  bottom. 

(scho.)    Eines  Bettlers  Sack   hat   eine  Meile 

bis  zum  Boden. 
Dirt    as    nan    Bausem   iiujn'   e   Badpose.     (M.)  fs. 

Es  ist  kein  Boden  in  einem  Bettelsack. 


Tiggerposen  bliver  aldrig  fuld.  Der  Bettelsack  dS. 

uird  nie  voll. 
Gjerrighed   og   Tiggerpose   ere  bundlose.     Geiz 

tmd  Bettelsack  sirid  bodenlns. 
Ein  boren  Vord  er  alltid  ryr.     Eine  getragene  nw. 

Mahlseit  ist  stefs  ungenilgend. 
Tiggarna  sack  ar  bottenltis.  g\v, 

Tiggarpasen   blir  aldrig   full.     ,S'.    Tiggerposen 


Bettelsack  222. 


—    115    — 


226  Bottler. 


It.  Mendici  pevn  nunqnam  impletur. 

Mendicorum  lociili  sunt  semper  inanes. 


223.   Bettler  und   Kriiiucr   sind   nie    vom 

AVcge  ab. 
od.  En  Battler  verired  nid.    (schvvei.)    Ein  Bettler 

veHrrt  sich  nicht. 
pd.  Dear  Bettelman  l8pt  sich  nischt   urn.     (ns.  N.) 

Der  Bettler  liiuft  sich  nichts  uni. 

en.  The  beggar  ia  never  out  of  his  way.  Der 
Bettler  ist  nie  vom   Wege  ab. 

da.  Tiggere  og  Knvniniere  ere  bestandigt  paa  Lande- 
veien.  Be/tier  und  Krihner  sind  hesti'mdig 
uuf  der  Landatrasse. 

fz.  Lea  gueux  ne  sont  janiai.s  hors  de  leur  chemin. 
Die  Bettler  sind  nie  von  ihrcm    Weje  ah. 


221.  Dor  Bettler  sagt  nie:  cs  i^^t  zu  viel. 

Kein  Bettler  ersihrickt  vor  einem  gros.sen  St(ick. 

Der   Bettler   schljigt   kcin    Alnin.oen,   der  Ilund 

keine  Bratwurst,  der  KrKiner  kcine  Liige  aus. 

od.  Es  wird  dem  Battler  nie  guueg.  (schwei.) 

da. lagen  Tigger  siger:  Det  ir  for  Meget.     Kein 
Bettler  sayt:  Das  ist  zu  viel. 
Tiggeren  forsmaaer   ingen   Almisse   og  Ilunden 
ingen    Poise.     Der  Bettler  verschniaht  kcin 
Alim^sen  und  der  Hand  knine   Wurst. 
Stoddor  laaer  aldrig  nok.     Bettler  krie^/t  nie  | 
jenaj.  j 

SIT.  Tiggaren   ft^rsmar    ingen    allmosa    och    hunden  j 
ingen  korf.     *S'.   Tiggeren  u.  s.  ti\ 

CW.  Da  rar  dat  iin  a  paupers  nieumia.    (obi.)    Sel- 
ten  ffibt  Einer  Armen  zuviel. 


225.  Der  Bettler  treibt  dasgold'ne  faule 

Handwork,  davon  er  seclis  Tage  feiert 

und     deu     siebenten    vor    der    Kirche 

sitzt. 
Der  Bettler  bat  voUauf  ohne  Miihe  und  Arbeit, 
md.  Der  Bettel  (Das  Betteln)  emahrt  auch  seinen 

Mann,  (hss.j 
od.Beim  Bettlerhandwerk  verdirbt  Niemand.  (bair.) 
Bettclleut  h.iben's  gut:   kriegen's  viel,   gehcn's 

nit  weit;  kriegen's  nichts,  so  trageu's  leicht. 

(bair.  L.) 
Vom    Betteln    wird    man  nicht  arm,    aber  un- 

wert.   (schwb.  W.) 
E    gnete    Battler    verdirbt    nid,    aber   er   wird 

uwerth.  (schwei.) 


's  Battla  macht  niid  arm,  aber  owardh.  (schwei. 
A.)  Das  Betteln  macht  nicht  arm,  aber 
umcerth. 

Bedelaars  erf  ligt  in  alle  lauden.  Bettlers  Erbe  dt. 

lie</t  in  alien  Landen. 


Tiggerne  drive  det  gj'ldne  Ilaandvierk,  hvor-  d&« 
ved  man  feirer  de  sex  Dage  og  sidder  for 
Kirken  den  syvende.  Bettler  treiben  daa 
goldene  Handwerk ,  bei  tcelchem  vian  sechs 
Tage  feiert  und  den  siebenten  vor  der 
Kirche  sitzt. 

Naar  Alt  glipper,  saa  glipper  ikke  Stoddergang. 
Wenn  Alles  fehlschldgt,  so  achl'dgt  das  Bet- 
teln nicht  fehl. 

At  att   tigga   blir   man  into  fattig.      Vom  Bet-  81f. 
teln  xcird  man  nicht  arm. 


22t;.  PZs  ist  dem  cine  n  Bettler  Kid,  Da  as 
der  and  ere  vor  den  Thiiren  steit. 

Einem  Bettler  ist  es  leid,  wenu  er  den  andcrn 
betteln  sieht. 

Es  verdriesst  einen  Bettler,   wenn   der   andere  od. 
vor  der  Thiir  stelit.    (schwei.) 

Een   Pracher   kann   den    andern   nich   gunnen,  pd. 
dat  he  vor  de  Dore  steit.  (ns.  B.)  Eiii  Bett- 
ler kann  dem  andern  nicht  gonnen,  dass  er 
vor  der  Thiire  ateht. 

Een  Pracher  kann't  dem  An'em  nich  giin'en, 
datt  hee  v6or  de  Door  steiht.  (ns.  Hmb.)  S. 
Een  Pracher  u.  s.  w. 

Dem  enen  Biiideler  es  et  let,  Dat  de  annere 
vor  der  Diioren  stet.  (wstf.  Mrk.) 


't  Is  den  eenen   bedelaar  leed,  dat   de  andire  dt. 

voor  de  deur  staat. 
't  Is  den  eenen  bedelaar  leed ,   dat   d'ander   in 

de   keuken   gaat.     En  ist  dem  einen  Be/tier 

leid,  dasa  der  andere  in  die  Kiiche  geht. 
Tis  den  eenen  beedelaer  leedt,  dat  die   ander 

voer  der  doeren  steet.  (ah.) 
Het  is  den  eenen  bedelaer  leed,   dat  de  ander 

aen  de  deur  staet.  (vl.) 
It's  one  beggar's  woe  To  see  the  other  by  the  en. 

dour    go.     Es    ist    des    einen    Bettlers   Leid, 

den  andern  an  die   Thiir  gehen  zu  sehn. 
Ae  beggar's  wae  that  anither  by  the  gate  gae. 

(scho.)  Eines  Bettlers  Leid,  dasa  ein  anderer 

in's  Gitterthor  geht. 
Di   eau   Beedlar    kann    egh   vordreegh,    dat  di  fs. 

oridar  voor  Dor  steant.  (F.)  Der  eine  Bettler 

kann  nicht  verlragen,   daaa  der  andere  vor 

der  Thiir  ateht. 


16^ 


Bettler  226. 


IIG     — 


228  Bettler. 


(lii.  Don  eno  Stakkcl  fortn-di-r,  .-it  den  ainlcii  staaor 
vcd  Drrren.     iS'.  Ea  verifriesst  u.  ».  w. 

iiw.  Dan  fine  Tipparcn  tolor  inkje,  at  dan  andrc 
sttiid  fyrc  Dyrri  (i  Vegen).  Der  eine  Beft- 
ter  (hililet  nic/i(,  tiass  der  andere  vor  der 
Thiir  (im   Wege)  steht. 

sw.  Den  cna  tipparen  ffirtryter  dot,  att  den  andra 
star  ffir  dttrien.     S    En  verdrieast  u.  s.  ir. 

It.  I'ro    foribua    stanti-m   fastidit   cgonus  i-gcntcni. 

(mlt.) 
fz.  Diiix  tnians  ne  sViitrcaiiin-innt  j.'i  a  nn<,' liuye. 

(afz.)    Zwei  Bettler   an   cincr   Thiir   tcert/en 

einunder  nie  ijeim  se/icn. 

227.  Wcnn  der  Bettler  Niclits  liabon  soil, 
so  V e r  1  i e r t  c r  tl a s  15 r o t  a ti s  d o r  T a s c h c. 
mi.  1?ann  dor   BatoImA   (Bcttelmann)   niss   ha   soli, 
VDrliort    r  d-s  Hriid  in  Sack.  (frk.   If.) 

Wc'iin  dor  liattolmaa  niiks  lion  soil,  sn  f.irliirtor 
is  Hruni't  in   Sonk  (Sack),  (frk.   H.   S.) 
od.  Wenn  dor  Hi'thmV  ni.x  hobn  .soil,  virleiort  «.r 

'.s  Brand  aft  'n  Sok.  (opf.  N.) 
pd.  We  nils  han  sal,  verliist  ct  Brut  nsgen  Teisih. 
(nrh.  A.)      Wer    nirhts    haien    soil,    ver/iert 
das  Brnt  ous  der   Tasclie. 

Wenn  dc  rraclur  niek.t  liiinnn  .><(liall,  vorlert 
ho  dat  Brot  ut  du  Kij)  (aufi  dcm  Trar/korhj. 
(ns.  A.) 

Wenn  de  Baddelniann  nits  luni  sal,  .'<an  tVllt 
'nc  dat  Bn'it  dor  don  Bikd  (ak  noc-li  dc  Bol- 
ter von'n  Broo).  (ns.  Iia.  G.  u.  G.)  Wenn 
der  Bcttclinann  nicht.i  huhen  soil,  so  fiillt 
ihm  das  Bnt  durch  den  Beufel  (auch  noch 
die  Butter  vom  Brote). 

Wenn  de  Pracher  nits  hcbben  sail,  s'  fallt  'n 
't  Brood  dor  de  Kiepen.  (ns.  ha.  II.)  Wenn 
der  Bettler  nichts  hahen  soil,  so  fallt  i/nii 
das  Brod  durch  den   Traukorb. 

Wenn  de  Bedler  nix  hebben  sail,  so  verliist  he 
dat  Brod  ut  de  Kiep.  (us.  hist.) 

Wenn  de  arme  Mann  nicks  hebben  schall,  ver- 
liist hoe  dat  Brood  ut  der  Kypen.  ms.  Hnib.) 

Wenn  de  Bedlor  'n  Ungliiek  hebben  sail,  denn 
verliist  he't  Brot  ut  de  Pitt  (Sack),  (ns.  ofs.) 

Wat  dc  Badeler  nich  hebben  schall,  dat  fallt 
em  dar^de  Kiep.  (n.s.  O.  R.)  Was  der  Bett- 
ler nicht  hahen  soil,  das  fallt  ihm  durch 
den  Tragkorh. 

W^enn  der  Pracher  nichts  haben  soil,  so  ver- 
licrt  er  auch  den  iSack  (so  verliert  er  das 
Brot  aus  dem  Sack),  (ns.  Pr.) 

Wanu  de  Biiidler  nien  Gliick  hew  wen  sail, 
verliiset   hai    den  Sack    met    den    Knorsten. 


fwstf.  Mrk.)  Wenn  der  Bettler  kein  Oliiek 
hahen  soil,  verliert  er  den  Suck  mil  den 
Brotkrusten. 

Naar  Tiggeron  ikke  skal   have  Noget,  »aa   ta- (!U. 
ber  han  Brodet  af  Posen. 


2-2«.     Woun      oiii     Bettler      auf's      Pferd 

k<jniin  t,  HO  kan  n  ih  mi  kein  Toufol  nielir 

voreilen.  [cr  schiirfor,  als  dir  Edelmann. 
Wenn  der  Bauer  anf'a  Pferd  komnit,  bo  reitet 
Konmit  dor  Bettler  auf  den  Gaul,   So  wird  er 

Htolz  wie  Kfinig  Saul. 
Wenn  oiu   Bottler  auf's  Ro.ss   k?>ninit,    verreit't  od. 

ihu  kiiu  Teufol  nit.  (bair.  L.) 
Wonn  d.i'   Ik-'la'  aufs   Ko.xs  kinid,  d.i'raitn  da 

Daifl    nid.    (nd«.)     Wvnn    der  Bettler   auf'a 

Roaa  knmmf,  crreitet  ihn  der   Teufet  nicht. 
Wonn  dor  Bettlor  aufs  Ko.xs  koninit,    so  reitet 

or  vornolnncr,  als  dor  Horr.  (schwoi.) 
Woun    de    Bftttlor    zuni   Horre    wird,    so    ritet 

(reitet)  or  vil  stcrclier  (stlirkcr),  as  en  Herr. 

(schwei.  Z.) 
Wenn    der   Bettler  ofs   Uo.-js   chond    (kommtj, 

'\»i  er  wohlgnicnter   (hochmiithiger)    as   (als) 

diT  Ilorr.  (.schwei.  A.) 
Wounn  da  Peddlar  af's  Rous  kiuip,    kuuu   an 

kuan  Taifl  daraiddn.  (st.)    Wenn  der  Bettler 

auf'a  Rosa    koTumt,    kann    ihn    kein    Teufel 

ei-reiten. 
Wenimcr  'no  Boddolmann  op  H  PKd  .setz,  kann  pd. 

ttni  kc  Deuwol  noriede.  (nrh.  D.)    B'e»in  vian 

cinen  Bettelmann  auf  ein  Pferd  setzt,  kann 

ihm  kein   Teufel  nachreiten. 


Ilelpt  gij  een'  bedelaar  te  paard,  hij  draaft  niet,  dt. 
niaar  hij  galuppeert.     Helft  ihr   einen  Bett- 
ler auf's  Pferd,  so  traht  er  nicht,   sondern 
er  galoppiert. 

Als  men  een'  bedelaar  te  paard  hclpt,  wordt 
hij  een  trotsche  jonkor.  Wenn  vian  einen 
Bettler  auf's  Pftrd  hilft,  wird  er  ein  stol- 
zer  Junker. 

Set  a  beggar  on  horse-back,  and  he'll  a  gallop,  en. 
Setzt    einen    Bettler    auf's    Pferd,    und    er 
irird  galoppieren. 

Set  a  beggar  on  horseback,  he'll  never  lin  till 
he  be  a-gallop.  (n.  en.)  Setzt  einen  Bettler 
auf's  Pferd  und  er  vird  nie  ruhen,  his  er 
im   Galopp  ist. 

Set  a  beggar  on  horseback,  he'll  ride  to  the 
deil.  (scho.)  Setzt  einen  Bettler  auf's  Pferd, 
er  wird  zum   Teufel  reiten. 


Naar   Tiggeren    kommer    til    Host,    ridor    hnn  da. 


Bettler  228. 


—     117     — 


231  Beutel. 


vinrre,  end  Henen.  Wenn  der  Bettler  uuf's 
Pferd  kommt,  reitet  er  clrger,  als  der  Herr. 
SVf.  Nar  tiggarn  kommcr  til  liast,  rider  ban  til 
fanners.  Wenn  der  Bettler  uxtfs  Pferd 
komvit,  reitet  er  zuvi  Teufel. 

it.  Quaudo  il  villano  e  a  cavallo,  non  vonebbe 
raai  che  si  facesse  sera.  Wenn  der  Bauer 
unfa  Pferd  kovimt ,  so  viocht'  er,  dass  es 
niemals  Abend  wilrde. 


229.  Wenn  ein  Bettler  dem  andcrn  was 
gibt,  so  freuen  sicli  die  Engel  im 
Himmel. 
pd.  Wenn  de  eine  Baddelmann  en'n  aiidern  wat 
gift,  sail  freut  sek  de  Engel  in'n  Ilinnnele. 
(ns.  ba.  G.  u.  G.) 
Wenn  een  Pracber  dem  annorn  wat  givt,  so 
frent  sik  de  Engel  in  Himmel.  (ns.  blst.,  Hmb.) 


(It.  Als  man  en  vrouw  't  malkander  brengen,  dan 
lacben  do  engeltjes  in  den  benicl.  (vl.)  Wenn 
Mann  und  Frnii  es  einnnder  zuhrinyen, 
lachen  die  Enr/elchcn  im  Hivimel. 

dfi.  Naar  Stymperen  giver  Stakkelen,  or  der  Gbede 
i  Himlcu.  Wenn  der  Bettler  dem  Elenden 
giht,  ist  Freude  im  Himmel. 
nw.  Naar  dan  eino  Stakarcn  bjclper  dan  andre,  so 
Ifpgja  Eiiglanie.  Wenn  ein  Bettler  dem  an- 
dem  hilft,  so  laclitn  die  En/el. 
Naar  dan  eine  Stakaren  hjolper  binom,  daa 
Iser  vaar  ITerrc.  Wenn  ein  Bettler  dem  an- 
dern  hilft,  da  lacht  unser  Herr. 

SW.  Nar  tiggarcn  (stimparen)  ger  stackarcn,  sa  ar 
gladje  i  bimmelen.  .V.  Naar  Sti/mi)eren  «.  s.  v. 

fz.  Qwand   deux    pauves    s'aidet    I'bon    Diu    reie. 

(nf.  w.)    Wenn  zxrei  Arme  sich  helfen,  lacht 

der  Hebe  Gxlt. 
it.  Quaiido  il  povero  da  al  ricco,  il  diavolo  se  la 

ride.  (si.  ap.)   Wenn  der  Arme  dem  Eeichen 

giht,  lacht  der   Teufel. 
pt.  Ri-se  o  diabo,   quando   o  famiuto  da  ao  farto. 

Es  lacht   der    Teufel,    icenn    der   Htnigrige 

dem  Sat  ten  i/ibf. 
sp.  Ri'ese    el    diablo   quando    el   bambricnto    da  al 

barto.     S.  Ri-se  u.  s.  w. 


230.  Tbat's  but  an  empty  purse  that  is 
full  of  other  men's  money,  (en.)  Das 
ist  nur  ein  leerer  Beutel,  der  voll  von 
anderer  Lenfe  Geld  isr. 


Den  Pung  er  tom,  som  Andres  Penge  ligge  i. 

/S.  Den  Pung  u.  .9.  w. 
Sa  pungr  er  tomr,    sem    annars    pcningr   er   i.  IS. 

S.  Den  Pung  u.  s.  v\ 
D'er  ein  tom  Pung,  soiii  an  nan  Manns  Pengar  nW. 

liggja  i.     Das  ist  ein  leerer  Beutel ,   in  dem 

eines  anderen  Munnes   Geld  liegt. 
Tbomra    pung    dbor    annars    Penningar    Hggia  SW. 

vthi.     Leerer  Beutel,  in  dem  eines  Anderen 

Geld  liegt.  

231.  Wcv  die  Augen  nicht  auftbut,  muss 
1       den  Beutel  auftbun. 

I  Bar  di  Aga  net  auftut,  nuisz  d-u  Beutol  auftii.  md. 
I      (frk.  H.) 

Waar    di   Aagbon    niiet    auf    dut,    daar    (derj 
I      muli  in  Beutol  auf  duu.     (frk.  H.  S.) 
'<  War    die    Agn    nit    aufmecht,    muli  'n    Beutl 
i       aufinaclrn.  (frk.  M.) 

j  Wer  die  Augen  uicbt  aufibun    will,   der   muss 
I      den  Beutel  auftbun.  (mrb.  E.) 

D'  Aen  oder  de  Beidcl  op.  (mrb.  L.)  Die  Au- 
1      gen  oder  den  Beutel  auf. 

Wer's   Maul   nicht    auftbut,    muss    dcu  Beutel  od. 
I      auftbun.  (bair.) 

Wea'  's  MAI  nid  aufmocbt,  dea'  muasz  in  Bai'l 
j  aufinocha.  (ndO.)  Wer's  Maul  nicht  auf- 
I       macht,  der  muss  den  Beutel  aufmachen. 

I)'  Auga  uff  oder  d.i  Geld.seckel!    (scbwb.  W.) 
!      Die  Augen  auf  oder  den  Geldseckel. 
!  Me  mosz  de  Ogen  opdubn  of  der  Biill.  (nrh.  A.)  pd. 
Man    viuss    die   Augen    aufthun,    oder   den 
Beutel.  [Augen  auf,  oder  den  Beutel. 

j  Dc   Oojen   op,   of  der   Biill.      (nrh.    Gl.)      Die 
I  Wer  d'  ( tgen  nich  uppdeit,  niUtt'n  Biid'l   upp- 

don.  (ns.  A.) 
I  Wer  de  Agen  nich  upd<jit,  dci   dauc   den  Bucl 
I       up.  (ns.  ba.  G.  u.  G.)    Wer  die  Augen  nicht 
auffh'if,  der  fhue  den  Beutel  auf. 
Sparr  de  Ogen  up,  oder  den  Biiel.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Sjjerre  die  Augen  auf,  oder  den  Beutel. 
De  de  Ogen  neet  apeu  deit,  mutt  dc  Biibl  apen 

dohu.  (ns.  ofs.) 
De  de  Ogen  nich  apen  deit,  mot  de  Buel  apen 

don.  (ns.  O.  J.) 
Augen  auf  oder  den  Beutel.  (ns.  Pr.) 
De  Ogen    uopen    adder    den  Biil.    (wstf.  Jlrk.) 
S.  De  Oojen  u.  s.  w. 


da.  Den  Pung  er  tom,  som  andcn  Mands  (en  An- 
dons)  Penge  ligger  i  (udi).  Der  Beufel  is' 
leer,  in  dem  eines  Anderen  Geld  liegt. 


Den,  der  ikke  lukker  0iet  op,   naar  ban   kirr- da. 
ber,  maa  lukke  Pungcii  op,  naar  ban  betalcr. 
Der,  trelcher  das  Augc  nicht  nufthut,  icenn 
er  kauft,  mns'>  den  Beutel  auftlnin,  rcenn  er 
bezahlt. 


Boutel  231. 


^      US 


232  Bevor. 


Man  man   piitc  Inkkf  0ineno  oj)  tllov  Punji^oii. 

>S.  Me  inoiz  u.  s.  %v. 
aw.  Dcii  som   inkje   vil    lata    npp  A\ig<>,    fa-r    lata 

II pp  Pungeu. 
SW.  Den   som   cj    fiiitft)   sir  iipp  nibrl  ogoia-n,    far 

se  upp  nicd  pungen. 

sp.  Cerrar  la  boca,  y   abrir   la   bolsa.     Den  Mund 
zuthun  und  die  Borsc  offnen. 


232.  Man  muss  die  Haiit  dcs  Biircn  nicht 
vcrkaufcn,  bevor  ilcr  Biir  nicht  gc- 
stochen  ist. 

Die  Tfaut  verkaiifon,  ehe  man  die  Knii  hat. 
md.  Verkanfe  die  Aalc  nicht,   eh'   du   .sie  gofangon 

hast.  (Hrz.) 
od.  Die  Biirenhaiit  verkaufen,  elie  man  den  Barcn 

gestochen.  (schwci.) 
pd.  Biis  em  de  Biercn  net  huet,  terf  em   det   Fiel 
net    ferdrainjken.     (nrh.   S.)     Ehe    man    den 
Bdren  vicht  hut,    durf  hictn  das  Fell  nicht 
vertrinken. 

Verkaiipe  dat  Fell  dos  Baarcn  nit  eher,  bit 
du  't  hiist.  (ns.  W.)  Verkau/e  das  Fell  des 
B'drcn  nicht  eher,  his  da's  hast. 


(It.  Men  moot  dc  huid  niet  willcn  vorkoopcn,  voor 
dat  dc  beer  gevangen  is.  Man  vtuss  die 
Hnut  nicht  verkaufen  wollen,  hcvor  der  Bar 
ffefanr/en  i?/. 

Verkoop  de  Imid  niet,  voor  dat  gij  den  beer 
hebt  gevangen.  Verkauft  die  Haut  nicht, 
bevor  ihr  den   B'dren  fje/nnfjen  habt. 

Men  meet  het  vcl  niet  willen  vevdeelen,  voor 
dat  de  beer  dood  is.  (vl.)  Man  imiss  das 
Fell  nicht  thcilen  wollen,  ehe  der  Bar  todt  ist. 
en.  Don  't  sell  the  bear.skin ,  before  you  have 
caught  (killed)  the  bear.  Verhanfet  nicht 
die  Bilrenhaut,  bevor  ihr  den  B'dren  fje- 
fanijen  Cgetodtef)  habt. 

Sell  not  the  bear's  skin,  before  you  have  caught 
him.      Verkauft  nicht  des  Bdren  Haut,   be- 
vor ihr  ihn  pefanf/en  habt. 
fs,  larst  fang,  do  fluai.  (A.,  F.)  Erst  fange,  dann 
2ieh  ah. 

da.  Man  maa  ikke  sselge  Bloruehuden ,  foi-end 
Biarnen  er  skudt.  Man  muss  die  Bdren- 
h'lut  nicht  verkaufen,  bevor  der  Bar  ge- 
schossen  ist. 
Man  skal  ikke  sselge  Bitmien,  for  man  faaer 
ham  (for  man  har  skudt  (vejet)  den).  Man 
soil  den  Bdren  nicht  verkaufen,  bevor  man 
ihn  hat  (bevor  man  ihn  gesch'^ssen  (gervo- 
gen)   hat). 


S.i'lg  ci  Skindnt,  fnr  dn  liar  flaatt  Biornen. 
Yerkaufe  nicht  das  Felt,  bevor  du  den  Baren 
uhgezogen  hast. 

Roes  dig  ei  af  Skindet,  for  Biornen  er  fanget. 
liiihiue  dich  nicht  des  Fells,  bevor  der  Bar 
gcfangen  i  f. 

Srelg  ikke  Bselgen,  for  dn  har  fanget  (skudt) 
Kaiven.  Verkaufe  nicht  den  Balg,  bevor  du 
den   Fuchs  gefangen   (geschossen)  hast. 

Man  (Du)  skal  ikke  flaae  Maaren,  for  man  (du) 
fanger  honde.  Man  soil  (Du  aollstj  den 
Murder  nicht  abziehen,  hevor  man  (du)  ihn 
fdngt  (fdngst). 

Faa  forstli  oc  flaa  sidhen.  (ada.)  Krieg'  erst 
und  schinde  dann. 

Seldu   ekki    bjttniinn    (skiuniS),    fyiTenn    hann  Is. 
(bjiirninn)    er    uniiinn.      Verkaufe   nicht  den 
Bdren  (die  Haut),   bevor   er   (der  Bar)  ge- 
fiingen  ist. 

f»i'i  Ijj'f^r  feldinn,  fyrrcnn  bjorninn  er  unninu, 
Du  bietest  das  Fell  an,  hevor  der  Bar  ge- 
fangen ist. 

Sjj'iOu  refinn,  a?^r(Min  {'I'l  sclr  skinniS.  Siehe 
den  Fuchs,  bevor  du  die  Haut  verkaufst. 

Fa  ]>n  fyrst  og  sla  si'San.  Kriege  erst  und 
srhlage  dann  todt. 

Ein  skal  inkje  selja  Hudi  av  Bjornen,  fyrr  han  ilW. 
er  skoteti.     Man   viuaa   die  Haut  des  Bdren 
nicht  verkaufen,  bevor  er  geschossen  ist. 

Faa  fyrst  Bjornen,  og  flaa  so  Hudi.  Kriege 
erst  den  Bdren  und  zieh'  dann  die  Haut  ab. 

Faa  fyrst  og  flaa  sidan.    S.  Faa  forsth  u.  s.  w. 

Ein  skal  inkje  selja  (kaupa)  Fuglen  (Fisken), 
fyrr  han  er  fangad,  Man  soil  nicht  den 
Vogel  (Fisch)  verkaufen  (kaufen),  bevor  er 
gefangen  ist. 

Man  skall  ej  siilja  skinnet,  forran  (Det  Jir  tidsSW. 
nog  att  salja  skinnet,   niir)  bjornen  ar  skju- 
ten.     Ma7i    soil    nicht    die   Haut   verkaufen, 
bevor  (Es   ist   Zeit  genug   die  Haut  zu  ver- 
kaufen, Venn)  der  Bar  geschossen  ist. 

Fla  intet  Bjornen  fhrr  an  han  blir  skjuten. 
Ziehe  den  Bdren  nich'  ah,  bevor  er  ge- 
schossen ist. 

Ffa  forst  ok  fla  sidhan.  (asw.)  S.  Faa  farsth 
u.  s.  w. 

Friusquam  mactaris,  excorias.  It, 

Prendes  ante  reum,  quam  cruciabis  eum.  (mlt.) 

In  sto  sitar  igl  uoi's   avon   die  vender  il   foil.  CW» 

(obi.)    Man   muis   den  Bdren  erlegen,  bevor 

man  das  Fell  verkauft. 
11  ne  faut  pas  vendre  la  peau  de  Toiirs,  avant  fz. 

de    I'avoir    mis   par   terre   (avant    qu'il  soit 


Bevor  232. 


—     119 


234  Bevor. 


pris).    Man  muss  die  Haul  des  Baren  nicht 

verkaufen,  bevor  er  zu  Boden  ycstreckt  fV/e- 

fangen)  ist. 
II  ne   fault   marchander   la   po;iu  de  Tours  de- 

vant  que  la  beste  soit  prise  et  raorte.     Man 

muss  die  H/tut  des  Baren  nicht  verhandeln, 

hevnr  das   Thier  gefanrjen  und  yetodtet  isl. 
nf.  I  n'  faut  jamais  vinde  el  pieau  d'l'ours  d'vant 

I'avoir  escofTie.    (R.)    Man  muss  niemuls  die 

Haut  des  Barest  verkaufen,   hevor    man  ihn 

yefangen  hat. 
sf.  Disputa    la    pel    avan    d'    ave    Tagnel.     (Lgd.) 

Ueber     das     Fell     streiten,     ehe     man    dos 

Lamm  hat. 
Parlo  do  vendre  la   peau,   davant   qu'   aver   la 

besti.      (nprv.)       Vom     Verkauf    der     JIo.u/ 

sjjrechen,  ehe  man  das  Thier  hat. 
it.  Vender  la  pelle  delP  orso  innanzi  die  sia  preso. 

Die  Haut   des  Baren    verkaufen,    bevor    er 

gefungen  ist. 
Non    vender    la  pelle   dclT   orso    j)niua    di    pi- 

gliarlo.    Verkauf e  nicht  die  Huut  des  Baren, 

ehe  er  gefangen. 
Pigliamo  prima  Torso  e  poi  vendiamo  la  pdle. 

Fangen  ivir  zuerst  den  Baren  nud  verkaufen 

icir  dann  die  Haut. 
mi.  Non    si    vende    la    pelle    prima   ehe  s'aininazzi 

Torso,     (t.)     Man  verkauft   nicht   die   Haul, 

bevor  der  Bar  getodtet  ist. 
Vender  Tuccello   suUa  frasca.    (t.)    Den   Vogel 

auf  devi  Zweig  verkaufen. 
ni.  Prima  de  ciappV  Tors  no  vend  la  pell.    yl.  m.) 

Bevor  der  Bar  gefungen  ist,  verkaufe  nicht 

die  Haut. 
Vende  Tosel  sla  frasca.  (piem.)  *S'.  Vender  ?t.  s.w. 
Vende  una  cosa  prima  d'aveila.  (piem.)   Etwas 

verkaufen,  ehe  man  es  hat. 
Prima  de  vender  la  pele,  bisogna  copar  Torso. 

(v.)   Ehe  man  das  Fell  verkauft,  muss  man 

den  Baren  tod  ten. 
ivl.  Nu  vinde  pellea  viilpei  din  padure.     Verkaufe 

nicht  den  Felz  des  Fuchses  im  Walde. 


233.  Ninim  nig  de  Hot  af,  for  dn  de 
Mann  syggst.  (pd.  ns.  hist.  A.)  Niiniu 
nicht  den  Hat  ab,  bevor  du  den  Mann  siehst. 


dt.  Men  moet  zijn  hoed  niet  afnemen,  voor  men 
gegroet  wordt.  Man  muss  seinen  Hut  nicht 
abnehmen,  bevor  man  gegritsst  xcird. 

eil.  You  would  leap  over  the  stile,  before  you  come 
near  it.  Ikr  mochfet  iiber  die  Steige  sjprin- 
gen,  bevor  ihr  herun  komvit. 


Tag  ei  Hatten  af,  for  du  seer  Manden.  dii. 

Det  giores  ikke  behov  at  tage  til  Hatten,   for 

man  seer  Manden.    Es  ist  nicht  nothig,  zuni 

Hut  zu  greifen,  ehe  man  den  Mann  sieht. 
Det  er  Tid  at  tage  Hatteu  af,  naar  man  seer 

Manden.     Es  ist  Zeit,  den  Hat  abzunehvien, 

wenn  man  den  Mann  sieht. 
Brsendh    eij    Hwsszeth,     fser    tsn    Fijcendhene 

komme.    (ada.)     Verbrenne   nicht   das  Huns, 

bevor  die  Feinde  kommen. 
Gin  ei,  fyrr  enn  gas  flj'gr  i  munn  })er.  Sperre  is. 

den  Mund  nicht  auf,  ehe  dir  eine  Qans  in 

den  Mund  Jiiegt. 
Ekki  vorSr  byggt  yfir,  fyiT  enn  gnindvolluriun 

er  lag(5r.     ]<licht   wird   iiberbaut,    bevor    der 

Grwnd  gelegt  ist. 
Ikki    eigir    at    smiSa    nogluna    firr    enn   batin. 

(faer.)     Man    muss    den   Zapfen    nicht    eher 

Schmieden,  als  das  Boot. 
Ein  skal  inkja  lyfta  Hatten  fyrr  ein  ser  Herre-  mv. 

manncn.     Man    soil    den   Hut    nicht    liiften, 

bevor  man  den  Herren  sieht. 
Ein  skal  inkje  gjcra  Nygla,  fyrr  en  Baaten  er 

bygd.      Man    muss    nicht    den    Bodenzapfen 

muchen,  bevor  das  Boot  gebuut  ist. 
Dot  ar  tids  nog  lyfta  pa  batten,   njir   man  serSW. 

karlen.     Es   ist  Zeit  genug  den  Hut  zu  liif- 
ten, icenn  man  den  Mann  sieht. 
Thw  skal  ey  braenna   hws   for  sen  hrer  kombir 

til  by.  (asw.)  Du  musst  das  Haus  nicht  ver- 

brennen,  bevor  das  Heer  in's  Dorf  kommt, 

Quam  veniunt  hostes   noli   prius   urere   postes.  It. 

(mlt.) 
II  ne  faut  pas  chomcr  les   fetes  avaut  qu'elles  fz. 

(ne)    soient    venues.      Man    muss    die    Feste 

nicht  feiern,  bevor  sie  nicht  gekommen  sind. 
Fer  Tliesse  divant  Tdicase.  (w.)    Das  Fest  vorni. 

der  Kirmess  feiern. 
Campano  bonora,  trista  sagra.  (ui.  v.)  Zu  frith  ii, 

geldutet,  traurige  Kirchweih. 
Un  si  deve  fa  a  croce    Tommu   prima   di    vcdemj, 

n  diaule.  (crs.)  Man  muss  sich  nicht  bekreu- 

zigen,  bevor  man  den  Tcufel  sieht. 
Innautis   de   su  Sanctu    faghet    sa    festa.    (sa.)  si. 

Vor  dem  (Tage  des)  Heiligen  feiert  er  das 

Fest. 
Chena  benner  su  sanctu  queres  fagher  sa  festa. 

(sa.)    Ohne   dass   der  Heilige  kommt,  willst 

du  das  Fest  feiern. 


234.    Kufe    nicht:    Juch!    bevoP    du  iiber 

den  Graben  bist.  [kommt. 

Er  schreit:    Juchhe!    eh'    er   iiber   den  Graben 


Bevor  234. 


120    — 


236  Bovor. 


Schrci  uiclit:  Juchlie!  bis  tin  Uber  den  Zaun  bist. 

Spiieli  nicht  Hui!  eh'  du  iiber  den  Berg  koinmst. 

md.  Man   muss   nicht   hopp!   sagen,   ehe   man    iiber 

den  IJath  ist.  (mrh.  E.) 
't   Muss    en  net  hupp!    soon,    bis    en    iwer    de 

Pull  as.  (mrh.  L.)   S.  Man  muss  nicht  u.  s   id, 
Jauchtzt  ock  nich  fur  der  Zeit.  (schis.)  Jauchzi 

nur  nicht  vnr  der  Zeit. 
od.  Man  muss  nicht  Juhe  schreien,   bis   man  iiber 

den  Grabcn  ist.  (bair.) 
Schrei    nit,    du    seyst    denn    iiber    der    Stigcl 

(Stei<je).  (schwb.  W.) 
Man  muss  niclit  jauelizen  bis  die  Kilbe  CKirch- 

weih)  voriiber  ist.  (schwei.) 
pd.  Nech    sprech:    hop!    pos    dc   ncch   dilb.in   best. 

(nrh.  U.)  Sjjrich  nicht:  IIojjp!  chc  duthiiben 

bist. 

dt.  Roep  gcen  hci,  voor  gij  over  de  brug  (op  den 
berg)  zijt  (voor  gij  zijt  ovcrgevarcn).  Ruft 
nicht  Hui,  ehe  ihr  iiber  die  liriicke  (auf 
dem  Beri/e)  seid  (eh'  ihr  iiberfjefahrcn  seidj. 

en.  Don't  holla  till  you  are  out  of  the  wood. 
Jauchzt  nicht,  ehe  ihr  aus  dem  Walde  seid. 
It's  not  good  praising  a  ford  till  a  man  be 
over.  Es  ist  nicht  f/ut  eine  Furth  zn  Inben, 
bevor  man  driiber  ist. 
fs.  Rop  nin  hey,  ier.stu  ourkomd  biste.  (afs.)  liafe 
nicht  Hui,  ehe  du  dar iiber r/ekommen  bist. 

d&.  Raab  ei  vundet,  for  du  er  over  Sundet.    Rufe 
nicht  Gewonnen!  ehe  du  iiber  den  Sund  bist. 
Raab   ikke    Heisa!    for    du    er    over    Gjerdet. 
Rufe  nicht  Heisa. '  ehe  du  iiber  den  Zaun  bist. 
SW.  Ropa  intet    luj    foiT    an   du    ar   ofwer  backen. 
Bufe  nicht  Hui!  bevor  du  iiber  den  Bach  bist. 
Roopa  intet  wunnet  forr  an  du  ast  ofwer  sun- 
net.     S.  Eaab  ei  u.  s.  ?o. 


fz.  Fo  djame  dere  hu,  k'on  n'osse  passa  le  rlo. 
(sf.  Pat.  s.)  Man  muss  nie  Hui!  sugen,  ehe 
man  iiber  den  Bach  int. 


235.    Singe    nicht    Victoria,    bevor    der 
Sieg  erfochten  ist. 
md.  Schrei   net   viir  der  Hochzig   Juuch.    (frk.  H.) 
Schrei  nicht  vor  der  Hochzeit  Juch! 

dt.  Men  moet  geen  triomflied  zingen  voor  de 
victorie.  Man  umss  kein  Triuniphlied  sin- 
gen  vor  dem  Siege. 
Men  moet  geen  overwiuningslied  aanheffen,  eer 
de  vijand  zwicht.  Man  muss  kein  Sieges- 
lied  anheben,  ehe  der  Feind  iceicht. 

It.  Ante  victoriam  ne  canas   (noli  cantare)   trium- 
phum. 


II    ne    faut    pas   chanter   le   triomphe  avant  la  fz, 

victoirc.     Man    inusi    nicht    Triumph   singen 

vor  dem  Siege. 
Canto    lou    triomphe    davant    la    vitory.     Den  sf. 

Triumph  vor  dem  Siege  singen. 
Non  convien  cantare  il  trionfo  prima  dilla  vie-  it. 

tori  a.     <S'.  H  ne  faut  u.  s.  w. 
Cante  vitoria  prema  de  temp,   (rom.)     Vict  riazm.. 

vor  der  Zeit  singen. 
No  sta  a  cant'i  vittoria,  prima  de  la  battaglia.  ni. 

(1.)     Singe  nicht  Sieg  vor  der  Schlacht. 
Cante   vitoria   dnans    tenp.    (piem.)     *Si.     CantB 

u.  8.  u\ 
Nun  cantari  vittoria  prima  di   lu   triunfu.    (s.)  Si. 

Singe  nicht  Sieg  vor  dem   Triumph. 


2.30.  Wer  wird  aufdtn  Kal  bskopf  laden, 

bevor  die  Kuh  gckalbt  hat? 
Ungefangen    Fi.ske    sfint    nich    got    to    Diske.  pd. 

(ns.  U.)     Unge/ungene  Fische  sind  nicht  gut 

zu   Tische. 

Nood    geene    gasten    op    het   geitje  eer  de  geit  dt. 
geworpeu  lieeft.    Ludet  keine  Gdste  auf  daa 
Zicklein,  ehe  die  Ziege  geworfen  hat. 

1  wish  you  readier  meat  than    a   rinnin'    hare.  eu. 
(scho.)   Teh  wiinsch'  euch  sichereres  F/eisch, 
als  einen  iaufendcn  Hasen. 

Dinna  gut  your  iish  i^Gut  nae  tish;  till  ye  get 
them,  (scho.)  Nehmt  eure  Fische  nicht  aus 
(Xehmt  keine  Fische  ausj,  bis  ihr  sie  habt. 

Man  a>der  ei    Haren,    forend    man    har  fanget  da. 

ham.  Man  isst  den  Hasen  nicht,  bevor  man 

ihn  gefangen   hat. 
Ilan    vil    selte,    for  Me  let    er    malet.     Er  will 

kneten,  bevor  das  Mehl  gemahlen  ist. 
ftsmaghse  eij  forsen  thw  faar  at  tedhe,  Og  jedh 

eij     then     ther     leffvveudhe     gaar.        (ada.) 

Koste   nicht,    bevor    du   zu   essen  hast,   und 

iss  nicht,  was  lehend  geht. 
Smaka  ey  for  sen   thu   faar  ok   seth    ey    thsen  SW. 

liwande  gaar.  (asw.)  S.  Smaghce  u.  s.  w. 

Non  masticetur  prius    esus ,    qvam    tibi    detur.  It. 

Nee  gula  vescetur  vivo,  qvod  eundo  movetur. 

(mlt.) 
C'est  viande  raal  prete  que  le   lievre   en   buis-  fz. 

son,     Der    Hase    im    Busch    ist    unsicheres 

Fleisch. 
Ce  n'est  pas   viaude   preste    que   lievre  en  ge- 

nestay.   Hase  im  Wachholder  ist  kein  siche- 

res  Fleisch. 
N'est  pas  preste  uiande  lieure  en  fugere.  (afz.) 

Hase  im  Heidekraut  ist  kein  sicheres  Fleisch. 


Bevor  236. 


121     — 


240  Bissen. 


sf.  FAou  pa  cuupa  Ions  lardous,  avau  de  prene 
la  lebre.  (Lgd.)  Man  muss  die  Speckstreifen 
nicht  schneiden,  hevor  vian  den  Hasen  fdnyt. 

Fai  la  saousso  k  I'aoussel,  san-z-avedre  vis  la 
ploiimo.  (Lgd.)  Er  maclit  die  Briihe  zum 
Voffel,  ohne  die  Federn  gesehen  zu  haben. 

Faut  pas  cronipar  lardous  davant  que  de  pren- 
dre la  leljre.  (iiprv.)  Man  muss  nicht  Speck 
kaufen,  bevor  man  den  Hasen  fdnyt. 

Fa    la    sausso  a   I'ousseou,    sen(;o  aver  vist  la 
phinio.  (nprv.)   S.  Fdi  u.  s.   u\ 
it.  J  A  grattanu  ii  furmagliu  nantu  e  lasagne,  (mi. 
CVS.)  Sie  reihtn  den  Kdse,  bevor  die  Nudeln 
da  sitid. 


E  iiicglin  a  pjiga  clie  rompe.  (crs.  s.)  S.  Betra 

a.  s.  w.  [(S.  Betra  u.  s.  to. 

E  raeglio  piegarsi,  chc  rompere  (scavezzarsi).  (t.) 
Megghiii  piegari,  chi  rumpiri.  (s.)  si. 

Miller    es    que    esquinzar    lo    descosii*.     (neat.)  lui. 

Besser  als  reissen  ist  auftrennen. 
Melhor  he  dobrar  que  quebrar.  S.  Betra  u.  s.  w.  pt. 
Mellior  he  descozer  que  romper.  Besser  ist  axif- 

trennen,  als  zerreissen.  [descozer  u.  s.  xo. 

Mas  vale  descoser  que  romper.    S.  Melhor  he  SJ). 
Mejor  es  descoser,   que  no  romper,     (asp.)     ;S'. 

Melhor  he  descozer  u.  s.  w. 


md, 

od 
pd, 

(It. 

Is. 

dii. 
is. 


sw. 


2.37.  Es  muss  biegen  odcr  brechen. 

Wcr  sicli  nicht  biegen  lassen  will,  muss  breclien. 

Es  muft  giia  oddor  (ouwar)  bracli.  (frk.  II.  S.) 

Es  viuss  r/ehen  oder  breclien. 
Es  muss  gehen  oder  brechen.  (bair.,  schwei.) 
Dat    scball    bugen    o'r   breken.     (ns.  11.)     Das 

muss  biegen  oder  brechen. 

Het  moet  buigen  of  bcrsten. 

Biigh  of  breegh.  (A.,  F.)  Biegen  oder  brechen. 

Det  maa  boie  (bugne)  eller  ]>riste.  S,  Dat  u.  s.  iv. 
Firr  brestur  enn  bognar.    (fier.)    Kher  bricht's, 

als  es  sich  biegt. 
Anten   dat   vil   bera   elder   bresta.      Das    rcird 

entvceder  tragen  oder  brechen. 
Antingen  med  lock  eller  pock.     Enticeder  mil 

Lockang  oder   T'rotz. 


2.39.  Dat  is  de  Beer  nig  wcert,  dat  man 
den  Steel  so  krudert.  (pd.  ns.  hist.)  Das 
ist  die  Birne  nicht  werth,  dass  man  den  Stiel 
so  tviirze.  \_(nicht)  werth.  (wstf.  >S1.) 

Der  Sack  es  (ist)  des  Bengels  (Bindfadens)  nit 

Het  spel  is  de  kars   niet  waardig.     Das  Spiel 

ist  des  Lichtea  nicht  werth. 
De  vogel  is  de  schoot  niet  waardig.     Der    Vo- 

gel  ist  des  Schusses  nicht  iverth. 
Het    sop    is    de    kool   niet    waard.     Die  Sauce 

ist  des  Kohls  nicht  werth.  [spel  u.  s.  lo. 

The    game    is   not  worth   the   candle.     S.    Het 


pd 
dt. 


dt. 
ou. 

is. 
fz. 


2.S8.  Lieber  biegen  als  brechen. 

Beter  buigen  dan  te  breken. 
Better  to  bow  than  break. 


nf. 
sf. 


it. 

mi. 


Betra  or  ac^  bogna,  enn  bresta.  Besser  ist  zu 
biegen,  als  zu  brechen. 

II  vaut  mieux  i)lier  (plover)  que  rompre.  Es 
ist  besser  zu  biegen,  als  zu  zerbrechen. 

Miex  vaut  tendre  que  rompre.  (afz.)  Besser  ist 
auszudehnen,  als  zu  zerreissen. 

Mesure  dure :  mieiz  vaut  tirer  que  rumpre.  (afz.) 
Maass  halt  aus:  besser  ist  zu  dehnen,  als 
zu  zerreissen.  \u.  a.  w. 

I  vat  mi  d'  ploi  qui  d'  rompi.  (w.)    S.  II  vaut 

Vaou  mai  plega,  qii  roumpre.  (Lgd.)  S.  Betra 
u.  s.  w.  [u.  s.  w. 

Vaut  may  plegar  que  rompre.  (nprv.)   S.  Betra 

E  meglio  piegar  che  rompere.    S.  Betra  u.  s.  w. 

E  meglio  a  piegare  che  a  rompere.  (crs.  m.)  S. 
Betra  u.  a.  w. 


Superat  quaestum  sumptus.  [m.  s.  v. 

Le  jeu  ne  vaut  pas  la  chandelle.    S.  Het  spel 
Li   CISC  ni  vat   nin   les    chandelles.     (w.)     Der 

Abend  ist  der  Lichter  nicht  werth. 
La  palio  voou  pa  lou   cAoucajhe.    fLgd.)    Dus 

Stroh  ist  nicht  des  Austretens  werth. 
May  cousto  la  procedure,   que  non   mouto   lou 

principau.    (nprv.)    Die    Verhandlung   kostet 

viehr,  als  der  Gegenatand  betrdgt. 
E  piu  la  spesa  che  la  presa.    Die  Ausgabe  ist 

grosser,  als  der  Fang. 
E  pill  la  spesa   che    il   profitto.    (t.)    Die  Aus- 

gabe  ist  grosser,  ala  der   Vortheil. 
L'e  piii  la  spiisa,   ch'   n'   e   I'intrada.  (em.  B.) 

Die  Ausgahe  ist  grosser,  ala  die  Einnahme  ist. 
Di  voeult  I'i  pu  la  spesa  ch'  el  guadagn.  (I.  m.) 

Mitunter  ist  die   Ausgabe  grosser,    als    der 

Gewinn. 
Xe  pezo  '1  scandolo  ch'el  pecA.  (v.)  Der  Slcan- 

dal  ist  schlimmer,  als  das   Vergehen. 
E  chiu  la  spisa  chi  la  'mprisa.    (s.)    S.  E  piu 

la  spesa  che  la  u.  s,  w, 

240.  Man  muss  den  Bissen  nicht   grosser 
machen,  als  das  Maul. 


eu. 

It. 
fz. 

nf. 

sf. 


it. 


De  beet  moet  naar  den  mond  wezen,  Der  Bis-'jAX,. 
sen  'iiiuss  nach  dem  Mande  sein. 


16 


240  Bissen. 


—     122     — 


243  Blind. 


IIW.  Ein  frev  lapa  Munneii  etter  Maten  (Matkoppcn). 
Man  muss  den  Miniil  na<h  (Jen  Speisen 
(Schiissel)iJ  richten. 

it.  ^  bisogno  far  i  bocconi  a  iiiisura  lU-lla   bocca. 

Man  viuas  die  Bissen  micli  dtm  Munde  ein- 

nchten. 

mi.  Far  i  bocconi  a   misnra   della   bocca.    (t.)    Die 

Bissen  nach  dem  Munde  machen. 

Bisogna  apiir  la  bocca  si-cuiido  i    bocconi.    (t.) 

Man  muss  den  Mund  nach  den  Bissen  offnen. 

ni.  Fc  ii  bocon  sfcond  la  boca.  (i>icn).)  S.  Far  u.  s.  w. 

si.  Fa  il  boccone,    quanto  e  larga  la  Ijocca.    (ap.) 

Mach   den    Bissen,   je    nachdem    der   Mund 

weit  ist.  [den  Mund  nuck  dtn  Bissen. 

Apri  la  vncca  confornii  li  vnccuni.  (a.)    Oeffne 


•241.  Bittkauf,  tluMinr  Kauf. 
Nichts  ist  thcurer,  als  wa.s  man  cibitten  nui.ss. 
Kaufen  ist  wohlt'eiler  denn  bitten, 
pd.  Bidilknoj),  Dihkoop,  (iis.  B.) 
Bidkup,  dxiv  Kop.  (ns.  O.  J.) 
BiJidelkop  es  diir  Kop.  (wstf.  Mrk.)  Bettelkauf 
ist  theurer  Kauf. 

dt*  Dat  met  bede  gekregen  wonlt,  is  diiur  gikoclit. 
Was  durch  Bitten  erlanr/t  vird ,  ist  theuer 
(/ekauft.  [Dat  u.  a.  to. 

eu.  What  is  got   by   begging    is    dear    l)onglit.     .S'. 

dil.  Bon  er  dyrcst  Kiob.  Bifte  ist  der  theuirste  Kauf. 
Dyrcst  kiobes  det,  soni  bedes  maa.  Am  theuer- 
sten  wird  das   gekau/t ,    vas    man   erhitten 
viuss. 
Det  er  dyre  kiobt,   man    livnge    skal  bede  oni. 
Das  ist  theuer  i/ekauft,  uin  was  man  lange 
bitten  muss. 
SIT.  Bon  Jir  dyraste  kfipet.  ,S'.  Bon  u.  s.  w. 

Intet    kiopes    dyrare    an    medh    Boon.      Nichts 
wird  theurer  gekau/t,  als  durch  Bifte. 

It.  Emere  malo,  quam  rogare. 

fz.  Rien  n'est  plus  cher  vendu  que  le  prio.  Xichts 

wird  theurer  verkauft,  als  das  Erbetene. 
Aset  (Assez)  achate  ke  demande  (qui  deniaiuide). 

(atz.)   Theuer  kuuft,  icer  bittet. 
nf.  NuUe  chosse  n'est  plus  chiere  Que  eel  demau- 

dee   par   proiei'e.     (Chmp.)    Keine   Sache    ist 

theurer,  als  die  durch  Bifte  erlangte. 
it.  Xiuna  cosa  costa  piu  cara  di  quella  che   com- 

prano    le    preghicre.       Keine    Sache     kostef 

mehr  als  die,  xcelche  die  Bitten  kaufen. 
pt.  Assaz  caro  compra,  quoni  roga.  S.  Aset  u.  s.  w. 
Mellior    he    comprar    que    rogar.       Besser    ist 

kaufen,  als  bitten. 


242.  Dir  Blind e  spottct  des  Hinkenden. 

Ein   Kahkr  schilt  einen  CJlatzkopf. 

Der  Kiinber  schimpft  den  Mordbrtnner. 

Ken  Dowel  heet  den  anneni  (ilepogc.    (ns.  B.)  pd. 
Ein   Teufel  heisst  den  undern  Schielauge. 

Ken  Duvel  heet  den  annern  Glippoog  (un  am 
Ende  scheelt  se  all),  (ns.  hist.)  Ein  Teufel 
heisst  den  andern  Schielauge  (und  am  Ende 
schielen  sie  allej.  [oog.  (ns.  Hmb.) 

Ken  Diiuil    schellt   (schiltj   den  An'ern   Glipp- 

llet  staat  don  krenpcle  leelijk,  den  iiiauke  /.ijn  dt. 

gibrek  te  verwijzeu.    Es  steht  dem  Kriippel 

schlecht,   dem  Lahmen   sein  (iebrechen  vnr- 

zuwerfen, 
^Crooked   cwrlin,"  quo'  the  cripple  to   his   wife.  en. 

(scho.)   „Bucklichfe  Alte,'*  sagte  der  Kriippel 

zu  aeinevi   Weibe. 

Giekken  vil  narre  Daaren.  Der  deck  will  denAHi, 
Thoren  narren. 

Ait  latro  latroni.  It. 

Clodius  accusal  moeclios,  Catilina  Ctthegum. 

11   cieVo  dice    al    lu.sco.     Der  Blinde   schimpft  iU 

de7i  Bliidsichtv/en. 
]'V    si    strasc/ica    dietro    la   catena    e  dice  pazzu 

agli  altri.  Er  schleppt  hinter  sirh  die  Kelte 

und  .^agt  Narr  zu  den  Anderen. 
Kede    orbulil    de    .xchiopQ.     Der   Blinde    iacht  wl. 

iibcr  den  Lahmen. 


•J4:}.  Die  Liebe  ist  blind. 

CUilck  ist  blind  und  macht  blind. 

Man  spricht  die  niinne  sei  blinde.  (ad.) 

Minne  blendet  wisen  man,  cler  sich  vor  ir  niht 

hileten  kau,  (ad.) 
Die  Liebe  ist  blind  und  niacht  blind,  (bair.)      od. 
D'  Liebi  ist  blind,    (scliwei.) 
Das  GlUck  ist  blind,  (schwei.) 

De   liefde   is   blind:    zij    gaat    daar    nun    liaar  dt. 

niet   zendt.     Die   Liebe   ist    blind:    sie    geht 

xcohin  man  sie  nicht  sendet. 
De  minne  is  blendt,   sy   gaet  daer  mense  nyet 

eu  sendt.  (avl.)  S.  De  liefde  u.  s.  ic. 
De  liefde  is  blind,  (vl.) 
Love  is  blind.     Liebe  ist  blind.  eil. 


Ivjjerlighed  er  blind.  S.  Love  u.  s.  tc.  dii. 

Kjierlighed  er  cenoiet,  men  Had  aldeles  blimi. 

Liebe  ist  einaugig,  aber  Ilass  g'dnzlirh  blind. 
Lukkau  blindar  opt  sin  born  a  b;i(5um  angiim.  is. 

Das    Quick    blendet    oft    seine    Kinder    auf 

beiden  Augen. 
Kiirleken  ar  blind.  8W. 


Blind  243. 


—     123     - 


245  Blind. 


KJirlekeu  sir  blindare  an  mullvaden.  Die  Liebe 
ist  Hinder,  als  der  Mauhcurf. 

It.  Amor  ccBCUs. 

Omnis  anians  cecus.  (nilt.) 
CnpuVitas  coecos  reddit  homines. 
fz.  Affection  aveugle  raison.    Nei^juwj  viacht    Ver- 
nunft  hlind. 
Fortune  aveugle  les  siens  aveugle.    Das  hlinJe 
Gliick  macht  die  Stinen  blind. 
nf.  Amours   des   yex   mains    fols    avugle.    (Climi).) 

Liebe  viacht  manche  Narren  blind. 
sf.  L'amour  es  aveugle.  (nprv.) 
it.  Amor  e  cieeo,    ma   vede   da   lontano  (discosto). 
Liebe  ist  blind,  aber  sieht  von  Weitem. 
Amor  ^  cieco,  e  non  puo  '1  vero  scorgere.  Liebe 
ist    blind    und    kann    d-is   Wahve    nicht    er- 
kenntn. 
La  passione  accieea.     Die  Leidenschaft  macht 
blind. 
mi.  L'amore  fe  cecu.  (ers.) 

L'  amore  acceca.  (crs.)  Die  Liebe  macht  Hind. 
L'amor  I'e  zigli.  (rom.) 

I/amor    I'inzghess.    (rom.)    .S'.    L'aiaore  acceca. 
Affcziune  accicea  ragione.  (t.)  S.  Affection  u. .».  u: 
Fortuna   eeca    i   su-.i    acceca.    (t.)     .S'.  Fortune 
u.  s.  w. 
ni.  I/amor  le  orb.  (em.  P.) 

La  fortuna  no  la  glie  ved.   (1.  m.)    Das  Gliick 

sieht  nicht  J 
La  fortUna  I'iunrbis.'i.  (1.  m.)  Das  Gliick  macht 

blind. 
L'amor   boffa   in   la    luinm   a  la  rcaon.     (1.  m.) 
Die  Liebe  spottet   des  Lichts   und  der   Ver- 
nun/t. 
L'amor  a  I'e  borgno.  (piem.)  [«.  «•  »^- 

La  passion  a  sborgna,  (piem.)    S.  La  passione 
La  fortuna  no   ghe   vede.    (v.)    S.  La  fortuna 

no  u.  s.  w. 
La  fortuna  va  drio  ai  orbi.  (v.)  S.  La  fortuna 

la  u.  s.  w. 
Amor  xe  orbo.  (v.)  S.  Love  u.  s.  xc. 
Amor  fa  orbo.  (v.)  Liebe  macht  blind. 
si.  Sa    passione    non   jughet    ojos.     (sa.    L.)     Die 
Leidenschaft  hat  keine  Auc/en. 
Sa  passione  accegat.    (sa.  L.)    S.  La  passione 
u.  s.  w. 
pt.  Affeiqao  cega  a  razao.     S.  Affectinn  u.  s.  w. 
Quem    tem    affeicjiio,    nao    tem    inteira    razao. 
Wer  eine  Neigumj  hat,   hat  nirht   volUtiin- 
difje   Vernunft. 
sp.  Aficion  ciega  razon.     -S'.  Affection  a.  s.  to. 


244.    Du    urtheilst    wie    der    Blinde    von 

der  Farbe. 
Er  redet    von   der  Sache  ,    w  ie   der  Blinde   von  ou. 

der  Farbe.  (bair.) 
Er  red-t  wie  der  Blindi  von  der  Farb.  (ndii.) 
Er  redet  davon  wie  ein  Blinder  von  der  Farbe. 

(schwei.)  

Hij  urdeelt  erover  als  een  blinde  over  de  kleu-  (it. 

reu.     Er  uvtheilt  darilher ,  wic   ein  Blinder 

liber  die  Farben. 
Hij  spreekt  daarvan  gelijk   de   blinde    van    de 

varven.     Er  spricht  davon,   vie  der  Blinde 

von  den  Farben. 
Blind  men  must  not  judge  of  colours.     Blinde  en. 

7niissen  nicht  iiber  Farben  urtheilen. 
Blind   men   shouldna  judge   o'  colours,    (scho.) 

Blinde  sollten  nicht  iiber  Farben  urtheilen. 

At  domuie  om   en  Ting,    som    den  Blinde    om  dii. 

Farverne.      Von  cinem  Din'je  urtheilen,  icie 

der  Blinde  von  den  Farben. 
I>a9  or  sein  blindr  da-mi  urn  lit.     Das  ist   icie  is. 

der  Blinde   von  der  Farbe  urtheilt. 
Hau   donmier   som  den   blinde   om  fargen.     Kr  SW. 

urtheilt  wie  der  Blinde   von  der  Farbe. 
Blind    man    bor    into    doma    om    fiirgcr.     Der 

Blinde  muss  nicht  iiber  Farben  urtheilen. 

Jugcr  d'une  chose  comme  un  aveugle  des  cou-  fz. 

leurs.    Ueber  etwas  urtheilen,  wie  der  Blinde 

iiber  die  Farben. 
D'visier  comnie  ein  avule  d'ched  coulcurs.  (pic.)  nt. 

Davon    sprechcn    icie    der   Blinde    von    den 

Farben. 
ti'etinde    comme    in    avefile   a   fer   des  coleurs. 

(w.)  Sich  darauf  verstehen,  wie  ein  Blinder 

auf  Farben. 
II   cieco   non   giudica   de'   colori.      Der   Blinde  it. 

urtheilt  nicht  iiber  die  Farben. 
II  cieco  non  giudichi  de'  colori.  (t.)  Der  Blinde  mi. 

urtheile  nicht  iiber  die  Farben. 
L'orb  no  po  d:i  giudizi  de    color.    (1.  m.)     Der  Hi. 

Blinde  kann  nicht   iiber  Farben  urtheilen. 


245.  Eine  blinde  Henne  findet  wohl  auch 

ein  Korn. 
Ein  blindes  Huhn  findet  auch  wohl  eine  Erbse. 
Es    findet    wohl    auch    ein    blindes    Huhn    ein 

Weizenkom. 
a  Blenn-   Tauba    fend    a    manchmoal    a  Erbo.s.  md 

(frk.    H.)     Eine    blinde    Taube   findet    auch 

manchvtal  eine  Erbie. 
Don  hot  aa  a   blinda  Daub   a  Arwaft   gafunna. 


Blind  245. 


-      124     ^ 


246  Blind. 


(frk.  II.  S.)  Da  hat  (inch  eine   blinde   Tauhe 

eine  Erijite  ffe/int<Ien. 
A    blindi     H;i~    fiiult    a'    inamhmal    a    Kiirl.'i. 

(frk.    M.)     Eine    hlinde    Ilenne    Jindet    awli 

munrhmul  ein  Kornlein.  [Eichcl.  (nirli.  K.) 
Eine  blindc  Sau  findct  audi  iiianelinial  cine 
't    Hi{t)t    ocli   cniol   I'lig   blaiiii  Siui    I'vx^  Ethul 

fujit.    (mrh.    L.)     Es    hut    auch    eininaf    eine 

blinde  Sau  eine  Eichel  gefunden. 
s'  les   ass    wcnn  anno   blinde  Ilcune   a  Kiirmd 

fiiult.     (schls.)    Es   i-if ,   als  uenn  eine  blinde 

Ilenne  ein  Kornchen  jindet. 
od.  0  IJlinil'.M  llii.)iil*  liudt  uianichuial  a'  .»'  K«''  Tul  . 

(bair.  O.-L.)  S.   A  blindi  n.  j».  w. 
as  Fciult   oft    a"    blendo    S;\u    siu'    on    Aipolr. 

(schwb.  W.-L.)  Es  findel  oft  eine  blinde  Sau 

(luch  ein  Eichelrhen. 
Es  hat  oinc  blindi-  Hulni   ein  Koiu  (eine  Erbsi) 

g;ofundpn.  (schwci.) 
Do  hod  a  plinti  Ilonu    a  Kouddl    {^funtn.    (st.) 

Da  hat  eine  blinde  limine  ein  K'<'>rnlein   ije- 

funden. 
Findt   ja    oft    a    bliudi   llcnu'   a  Wnazkoamdl. 

(tir.)    Findct  ja    oft   eine    blinde   Ilenne   ein 

Weizenkornchen. 
pd.  En    blcng   Hon    fengt    auch    wal    e    Kfi'nchc. 

(nrh.  A.)    Ein  blind  Iluhn  findet  auch  tchl 

ein  Kornchen. 
'n    Blenk    Sau    fcnk    och    alt    ens     'n    Eechol. 

(nrh.  D.)  Ei7ie  bliiide  Sau  findet  auch  schon 

ein  Mai  eine  Eichel. 
Me  siiht,  dat  en  blend  Ferki'u   on  Eikcl   foiul. 

(nrh.  M.)  Man  sieht,  dass  ein  blindes  Schwein 

eine  Eichel  findet. 
Ug   en    bljiinjt    Kro    trjift    aid  iszt  do  Stakon. 

(nrh.  S.)  Aicch  eine  blinde  Kr'dhe  trifft  xadil 

ein  Mai  den  Sleeken. 
'n   Blinn'  Duw  findt   ok   woU'n   Arft.     (ns.  A.) 

Eine    blinde    Tauhe   findet    auch    icnhl    eine 

Erbse. 
Een    blind    Hohn    find    ok    wol    ins    en  Korn. 

(ns.  B.)  Ein  hlindcH  Hnhn  findet  icohl  auch 

ein  Mai  ein  Korn. 
En  blind  Haun  kan  ok  en  Koreu   finnen.   (ns. 

ha.  G.  u.  G.)    Ein  blindes  Iluhn  kann  auch 

ein  Korn  find  en. 
'ne    Blinne    Diiwe    kan    ok    'ne    Arfte    finnen. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)    Eine  blinde   Tauhe   kann 

auch  eine  Erbse  finden. 
Een  blind  Hoon  findt  ook   ins   en  Koorn.    (ns. 

hist.)  Ein  blindes  Iluhn  findet  auch  ein  Mai 

ein  Korn. 
En  blinne  Hon  finn't  ok  en  Korn.  (ns.  hist.  A.) 

Eine  blinde  Henne  findet  auch  ein  Korn. 


Blinne    Honno    finii't    uok    woll    nial    'n    Arfko. 

(tis.  O.   K.)     Blinde  Ilenne  findet  uuch   wuhl 

ein   Mul  eine  Erbse. 
Audi    ein    blindca  Iluhn    findct   niandiinal  ein 

Gerstenkoni.  (ns.  Pr.) 
'no   Blinne  Snojo    finnet    iiiik    woal    'no  Jakerii. 

(wstf.  S.)    Ei7ie  blinde  Sau  findet  cucli  indd 

cine  Eichel. 

Echo    bliiido    kij)    vindt    ook    wol    cone  <naaii-  dt. 

korrel. 
Eciic    blinde    duif    vindt    wol    eens   eene  boon. 

Einr  hlinde  Tauhe  findet  inohl  ein   .Mai  eine 

llohnr. 
En  blinn  H.'inii   f:int  ook  en   Kjarl.   (M.»   S.  En  fs. 

blinne  n.  s.  \c. 

Ell    blind    Hone     finder     undortidou    ogaaa    ot  dii. 

K'Mii.      Kin    blindes    lluUn    findet    biswoilen 

auch  ein   Korn. 
lUiud    Due    finder    op»aa    Ilvedikorn.     Blinde 

Tiiuhe  findet  uuch  ein    Weizcnknrn. 
V.w  iilind  Hi'ii  ka  a  find  e  Kvoni.  (jilt.)  S.  En 

blind  Ilaun  u.  s.  tr. 
En  blind  hHiia  finnor  ocksa  stundoni  ett   korn.  SW. 

S.  En  blind  Hone  u.  s.  w. 
Blind    hfina    hittar    odtsa    ett    korn.     Blindes     , 

Ihihn  findet  auch  ein  Korn. 
Blind   Dufwa   finner  och   stundom  ett  Hveete- 

korn.      Blinde    Tauhe  findet   auch   bisweilcn 

ein    Weizenkom. 

Invenit  interdum  caeca  columba  pisum.  lt« 

Une    poule    aveugle    pent    quelquefois   tronver  fz. 

son  prain.    Eine  blinde  Ilenne  kann  munch- 

mul  ihr  Korn  finden. 


246.  Es  findet  wohl  auch  ein  Blinder  ein 

Hufeisen. 
Doch   gcschicht  es   zc    den    stunden,    daz    ein 

narrli  vindt  ein  list,  die  dem  woisen  selezen 

i.st.  (ad.) 

De   blinde   sohiet  wel   een'  vogel.     Der  Blinde  dt. 

schiesst  icohl  einen   Vogel. 
Een    blind    man    schiet   .somtijds   een    kwartol. 

Ein  Blinder  schiesst  hisiceilen  eine  Wachtel. 
Een  blind  man  schiet  somtyds  wel  eene   kraei. 

(vl.)    Ein    Blinder    schiesst    bisweilen    icohl 

eine  Krahe. 
A    blind    man    may    perchance    hit    the    mark.  eil. 

Ein   Blinder    kann    durch  Zufall    das    Ziel 

treffen. 
By  chance  a  cripple  may  g:iip   a  hare,    (scho.) 

Durch  Zufall  kann  ein  KrVppel  einen  Ha- 

sen  fan(jen. 


Blind  246. 


-      125     — 


248  Blind. 


<la.  Blind  Mand  finder  stundom  en  Hcstesko.  Blin- 
der Mann  findet  mitimter  ein  Hafeisen. 

it.Le  un  orb  ch'  ha  trova  nn  ferr  da  cavall. 
(ni.  em.  P.)  Es  ist  ein  Blinder,  der  ein 
Hufeisen  gcfunden  hat. 

ni.  A  r&  istess  com  un  borgno  ch'  a  trJiwa  un 
fer  da  caval.  (piem.)  Es  ist  dasselhe,  tcie 
ein  Blinder,  der  ein  Hufeisen  findet. 

si.  Uno  cegu  hat  incontradu  uno  ferru  de  caddu. 
(sa.  L.)  Ein  Blinder  hat  ein  Hufeisen  rjc- 
funden. 

2i7.     Unter    den    Blinden     ist     der    Ein- 

iiugige  Konig. 
Im   Reiche    der   Hlinden    sind    die   Einangigen 

Konige. 
Unter  den  IJlinden  kann    auch   dor  lUuklichtc 

Konig  sein. 
(It.  In  het  land  der  blinden  is  een-oog  koning.  Jm 

Land  der  Blinden  ist  Einauy  Koni;/. 
De    scheele    is    ecu    koning   onder   de  blinden. 

Ber    Schielende    ist    ein    KUnij     tniter    den 

Blinden. 
en.  Among    the    blind    a    one-eyed    man    is    king. 

Unter  den  Blinden  ist  ein  Einliu:jijer  K'dni</. 

dji.  Il)landt  de  Blinde  er  den  Eenoiede  Konge. 
nw.  Dan    einoygde    K alien    er    Konge     bland    dei 

blinde.     Der  Einaitffi;/e  ist  K'oniy  unter  den 

Blinden. 
SW.  Den  enogde  ar  hogst  i  korgeu  bland  do  blinde. 

Der    Eindugiije    ist  Huhn    im    Korhe    unter 

den  Blinden. 


It. Inter  coecos  hiscus  rex. 

Beatus  monoculus  in  terra  coecorum. 
fz.  Au   royaume    (pays)   des   aveugles   les    borgnes 
sont  rois.  S.  Ini  Reiche  u.  s.  ir. 
Au  pays  des  aveugles   croy  Qui   a  un   oeil  y 
est    roy.     7m   Lande    der   Blinden,    fjlauh's, 
ist  Konig,  der  ein  Auge  hat. 
ni.  On  boigne  est  roi  d'ou  qu'on   n'veut  rin.    (w.) 
Ein  Einaugiger   ist  Konig,   wo   man  Nichts 
sieht. 
af.  Au  pays  deys   aveugles,    lous   bornis  I'y   sont 
Keys,    (nprv.)    Im  Lande   der  Blinden  sind 
die  Eindugigen  Konige. 
Un  borni  es  Rey  au  pays  deys  aveugles.  (nprv.) 
Ein    Einaugiger    ist    Konig    im    Land    der 
Blinden. 
it.  In  terra  de'  orbi  chi  ha  un  occhio  e  Re.    Wer 
im  Lande    der   Blinden    ein   Auge    hat,    ist 
Konig. 
In    teiTa    de'    ciechi    beato    chi   hi    un  occhio. 


GlUcklich    icer    im  Lande   der   Blinden  ein 
Auge  hat. 
Fmtunatu   u   guerciu   in   terra  di  cechi.    (crs.)  mi. 
(GlUcklich    der    Eindugige     im    Lande     der 
Blinden. 
Chi  ha  un  occhiu  in  tcnva   di    cechi    vede    pin 
chiaru   di   tutti.     (crs.)     Wer    im   Lande   der 
Blinden  ein  Auge  hat,  sieht  heller  als  Alle. 
Bcati  li  guerci  in  terra  de'  cechi.  (crs.)   GlUck- 
lich die  Eindugigen  im  Lande  der  Blinden. 
In  terra  di  ciechi  chi  ha  un   occhio   e   signore. 
(t.)     Wer   im   Lande    der   Blinden  ein  Auge 
hat,  ist  Herr. 
hit'  un  paeis  d'6rb,  un  gu&rz    (un  ch'abbia  sol  ni. 
un  occ)  fa  bona  figura.    (em.  R.)    In   einem 
Lande   von   Blinden   macht    ein  Einaugiger 
(Einer,  welchernur  ein  Auge  hat),  gute  Fignr. 
In  terra  d"6rb  on  guerc  deventa  re.    (I.  m.)  Im 
Land    der    Blinden    wird    ein    Einaugiger 
Konig. 
In  tsera  d'orbi  i  gucrsci  son  scignori.  (lig.)   Im 
Land     der    Blinden     sind    die    Eindugigen 
Herren. 
Ant  el  pajis  dii  borgno  chi  a  I'a  un  Cm   a  I'e 

re.  (piem.)  S.  In  terra  de'  orbi  u.  s.  w. 
Beato  chi  in  pacse  dc  orbi  ga  un  occio.  (v.)  S. 

In  terra  de'  ciechi  u.  s.  w. 
A    terra    di    cieco    beato    chi    ci  Iia  uu  occhio.  si. 

(npl.)  -S'.  In  terra  de'  ciechi  u.  s.  w. 
A  terra  d'orvi  beatii  cui  avi  un  occhiu.  (s.)  >S. 

In  terra  de'  ciechi  u.  s.  w. 
In   sa   bidda  de    sos  cegos  qui  hat  un'  uju  eot 
su  Re.  (sa.  L.)  S.  In  terra  de'  orbi  u.  s.  w. 
In  sa   bidda   dc   sos   cegos  qui  hat  un'  oju  est 
beadu.  (.sa.  L.)  S.  In  terra  de'  ciechi  u.  s.  ?o. 
A  (En)  la  tena  dels  cigos    qui   te   (qui   no   te  lui. 
sino)  un  uU  es  Rey.  (neat.)    S.  In  terra  de' 
orbi  u.  8.  w. 
En   la   teiTa   dels   cegos  qui  te  un  nil  es  Key. 

(val.)  S.  In  terra  de'  orbi  u.  s.  u\ 
Na  teiTa  dos  cegos  o  t.ntu  he  rey.     Im  Lande  pt. 

der  Blinden  ist  der  Eindugige  Konig. 
En   casa   do  cego   o   torto   he  rey.     Im    Hame 

des  Blinden  ist  der  Eindugige  Konig. 
En    tierra    de    ciegos   el  tnerto  es  rey.     S.  Na  sp. 


248.  Wenu  ein  Blinder  dcu  andernfUhrt, 
fallen  sie  beide  in  den  Grabeu. 

FUhrt  ein  blinder  Mann  den  andern,  Wcrdcn 
Beide  nicht  weit  wandern. 

Swa  blinde  gat  dcm  andern  vor,  die  valient 
lihte   beide   inz   hor.    wil  sich  ein  blinde  am 


BUnd  248. 


—     126     — 


250  Blod. 


(It. 


en. 


da. 


nw. 


sw. 


It. 
fz. 
it. 

mi. 
si. 


wl, 


aiuleni    haljcii,    die    valient    beide    in    einen 
g-rabeu.  (ad.)  

Als  de  eene  blinde  dc  aiidcrc   Icidt,    vallen    zc 

beide  in  de  f,'r;iclit. 
Als    de    blinde    de    krenpele    (de   kreupele  den 

blinde)  leidt,    vallen   ze   beide   in  de  graclit. 

Wenn  dcr  Blinde  dtn  Lahmen   (der  Lahvie 

den  Blind  en)  fiihrf,  fallen  aie  beide  in  den 

Orahen. 
If  the  blind  lead  the  blind,   both  fall  into  the 

ditch.    Wenn  der  Blinde  den  Blinden  fiihrt, 

fallen  beide  in  den  Graben. 

Naar  een  lUiiid  ledcr  den  Anden,  falde  begge 
i  Graven. 

Naar  den  ene  Hlinde  vi.«ev  <len  anden  Yei,  saa 
falde  de  bcgge  i  (iroften.  Wenn  ein  Blin- 
der dem  andern  den  ll'ey  iceist ,  so  fallen 
sie  beide  iu   den   Graben. 

Naar  blind  leiter  blind,  so  fella  dci  baade  i 
Grefti.     S.  If  u.  s.  w. 

Nar  den  blinde  leder  den  blinde,  falla  de  bada 
i  gropen.  S.  If  u.  s.  w. 

Njir  en  blind  skall  leda  en  blind,  falla  de  bcgge 
i  gropen.  Wenn  ein  Blinder  einen  Blindtn 
fiihren  soil,  fallen  Beide  in  den  Graben. 

Caeeiis    si    caeeo    dueatum   prae.stet,    anil)o    in 

foveam  cadnnt. 
Qwaud  in  aveule  mone  in   ante,   i  tonniet  tos 

les  deux  ks  I'fosse.  (nf.  w.) 
Allorche  un  cieco   vuol   guidar  I'altro,    cadono 

entranibi    nella    fossa.       Wenn    ein    Blinder 

den    andern  fiihren    icill,   fallen    beide    in 

den  Graben. 
Se   un   cieco   giiida   I'altro,    tiitti    due  caseano 

(caggion)  nella  fo,s.sa.  (t.) 
Se  un  cieco  accompagna  un  altro  cieco,  vanno 

amendue  nel  fosso.  (npl.)   TFewn  ein  Blinder 

einen  andern  Blinden  beyleitef,  gehen  Beide 

in  den  Graben. 
Cegu  ciini  cegu  iu  sii  fossu  que  vuent.  (sa.  L.) 

Blinder  mit  Blindem  faUen  in  den  Graben. 
,  Orbu    pre    orbii ,    cadti    amandoui     in     gropa. 

Blinder  den  Blinden,   fallen  Beide    in    die 

Grube. 


(ah.)    Bl'ode   llerzen   buhlfen   nimmer  schone 
Fraucn.  [(avl.)  S.  Een  u.  a.  if. 

Veruarden  man  en  creegh  noyt  schoonc  vrauwc. 

Faint  heart  never  won  fair  lady.    Banges  Ilerz  en. 
gewann  niemals  schone  Fruu. 

Bange  Hjerte  vandt  aldrig  fager  Mo.     Bangcs  ili). 

Ilerz  gewann  niemals  schones  Mddchen. 
Feig  Mand  favnede  aldrig  Frucr.  Feiger  Mann 

umcrinte  niemals  Frautn, 
Ksed  Mand  giller  ikke  vakkre  (ei  snevre)  Fmer. 

Furchtaamer  Mann  liebt  nicht  schone  Frauen. 
Ragr    maSr    fiflar    aldrei    friSa    konu.     Feiger  is, 

Mann  verfiihrt  nie  schone  Frati. 
Rlidda  gossar  winna   ej   ynnest   (ha  icke  fram-  sw. 

g.mg)  hos  vackra  flickor.     Furchtsame  Bur- 

schen    geuinnen    keine    Gunst    (haben    kein 

Gli'ckJ  bei  schonen  Mddchen. 

.Jamais    honteux    (couard)    n'eut    (Un   honteux  fz. 

n'cut  jamais)  belle  aniie.    Nie  halt'  ein  Blo- 

der  (Feigling)  schone  Freundin. 
.\mours  et  honte  ne  .s'accordent.  (Chmp.)  Liebe  nf.' 

und  Blodigkeit  stimmen  nicht  ziisavinten. 
.Thamai  aniourous  vergougnous  noun  aghet  bel'  sf. 

aniigo.     (Lgd.)     Nie    ha't'    ein    verse  hainter 

Liebhuber  schone  Freundin. 
Jamay  aniourous  hontous  non  aguct  bello  amigo. 

(nprv.)  S.  JhamCii  u.  s.  w. 


249.    Blodes    Herz    buhlt    keine     schone 

Fran. 
Verzagt  Herz  freit  nimmer  ein  schon  Weib. 

dt.  Een  vervaard   man   kreeg   nooit    eene    schoone 
vrouwe.     Ein  furchtsamer  Mann  beknrn   nie 
eine  schone  Frau. 
Bloede    herten    mindcu    nye   schoone   vi-ouwen. 


•250.  Ein  bidder  Hand  wjrd  selten  fett. 

0  Bludor  Hond  werd  .sello  fett.  (frk.  H.)  md. 

A  bUiiiedor  Hund  woi-d  niiet  fett.    (ft-k.  H.  S.) 

Ein  bidder  Hund  wird  nicht  fett. 
E    schiiche   Hung    isch    nit   feisz.    (schwei.  S.)  od. 

Ein  schiichterner  Hund  ist  nicht  fett. 
En    blosee    Hund    werd    sellen    fett.     (ns.    ha.  pd. 

G.  u.  G.) 
'n  Bloen  Hunt   wart   nich   fett.    (ns.  O.  J.)    S. 

A  u.  s.  w. 
E  bloder  Hund  ward  soUe  fett.  (ns.  Pr.) 
En  bloiden  Hund  wird  sellen  fett.   (us.  W.) 
De   blaide  Rii'e    we't    selten    fett.    (wstf.  Mst.) 

Der  blode  Hund  ivird  selten  fett. 


Een  bloode  hond  wordt  zeldeu  vet. 


dt. 


Blu  Hund  bliver  sjelden  fed  (Sielden  bliver  blu  da. 

Hund  fed).   Bloder  Hund  loird  selten  fett. 
Blyge  Hundar  verda  inkje  feite.   Blode  Hunde  nw. 

werden  nicht  fett. 
Blyg  hund  blir  sallan  fet.  S.  Blu  u.  s.  w.  sw. 

Blyg   tiggare   far    ofta    svalta.     Bidder  Bettler 

muss  oft  hungern. 

II  n'y   a   que    les    honteux    qui    perdent.     Nur  fz. 
die  Bidden  verlieren. 


Blod  250, 


—     127     — 


253  Bock 


it.  Poico  pevitoso  non  mangia  pera  matura.    Bla- 
des Schicein  frisst  keine  reife  Birne. 
mi.  Fra  Modesto  non  fu  mai  priore.  (t.)   P.  Mode- 

stus  icard  nie  Prior. 
ni.  Fraa  Modest  no  '1  deventa    mai   Prior.    (1.  ni.) 
P.  Modestus  wird  nie  Prior. 
li   tinioros  a   goadagno   mai  nen.    (pieni.)    Die 

Purchtsamen  f/ev:innen  nie  etwas. 
Fra  Modest    a    dveuta    mai   prior,    (piem.)    S. 

Fraa  u.  s.  ic. 
Chi  ga  creanza,  la  cauipa;  chi  no  ghe  n"ha,  la 
campa   megio.     (v.)     Wer  RUcksicht    nimmt, 
leht;  tier  keine  nimmt,  leht  Lesser. 
si,  Pezzente    vergognuso    porta    la   tasca   vacante. 
(npl.)  Verschainter  Bettler  tr'dfjt  leere  Tasche. 
Fra  Modestu  nun  fu    mai    Priuri.    (s.)     S.  Fra 
Modesto  u.  s.  w. 

251.  Gemalte  Blum  en  rieclien  nicht. 


dt.  Geteckende  bloemen  ricken  nict.       Gezeicknete 
Bhiraen  riechen  nicht. 


da.  Malcde  Blomstcr  lugte  ikke. 
inv.  Maalade   Blomar    hava    ingen   Angc.     Gemalte 
Blumen  hahcn  keinen  Geritch. 


it.  CLi  dipingc  il  fiore,  non  gli  da  I'odore.  (mi.  t.) 

Wer    die   Blame    raalt,    yihf    ihr    nicht    den 

Geruch. 
ni.  Se  pol  pitiira   '1   lior,    Ma    miuga    dagh  I'odor. 

(1.  m.)     Man    kann  die  Blume    niulen,    aher 

ihr  nicht  den  Geruch  f/eben. 


•252.  Blut  ist  dicker,  als  Wasser. 
Od,  Bluet  isch  nid  Wasser.  (schwei.)  Blut  ist  nicht 
Wasser. 

en.  Blood  is  thicker  than  water. 

Blood  is  not  water.   S.  Bluet  u.  s.  ic. 
Bluid  's  thicker  than  watei'.  (scho.) 

da.  Blodet  er  aldrig  saa  tyndt,  det  er  dog  tykkere, 
end  Vand.     Das   Bhd   ist   niemals   so  diinn, 
es  ist  doch  dicker,  als   Wasser. 
is.  |>unnt   er  J>a3  bl68,   sem  ekki  er  pykkra,   cun 
vatn.     Diinn  ist  das  Blut,  das  nicht  dicker 
ist,  als    Wasser. 
|>a8  er  J>unnt  bljci,    sem    |>yuura    (ei    storknar) 
er   enn  vatni(5.     Das    ist    diinnes  Bhd,    das 
diinner  (nicht  starker)  ist,  als  das   Wasser, 
Tunnt  er  taS  bl68i9,    i3   ikki   er  tjiikkari  enn 
vatn.  (fter.)  S.  punnt  er  u.  s.  to. 
inv.  Blodet  er  aldri  so  tunt,   dat  ei  er  tjukkare  en 
Vatn.     Das  Blut  ist  niemals  so  diinn,    dass 
es  nicht  dicker  ware,  als  Wasser, 


Blodet  ar  alltid  tjockare  iin  vattnet.  Das  Blut  sw. 

ist  stets  dicker,  als  das   Wasser. 
Blgden  ar  aldrig  sa  tunn,   han   ar  ju   tjockare 

an  watten.     S.  Blodet  er  u.  s.  u\ 

II  sangue    non    fu    mai  acqua.     Das  Blut   var  it. 

niemals    Wasser.  [nicht   Wasser. 

II    sangue    non    e    aqua,     (crs.)     Das  Blut   ist  mi. 
E  sangliv  un  e  acqua.  (rom.)   <S'.  //  suvfjw  non 

e  u.  s.  ic.  [e  u.  s.  to. 

Al  sangu  n'e  aqua.  (em.  B.)    S.  II  sanffue  non  ni. 
El  sanghev  n'e  acqua.     (em.  P.)    >S'.   //  sanjue 

non  h  u.  s.  ic. 
Al  sanglicv  n'e  acqua.     (em.  R.)    S.  II  sanijue 

non  k  u.  s.  If. 
8anc  no  je  aghe.  (frl.)  ,S'.  Bluet  u.  s.  xo. 
f)l  sangu  no  I'e  aqua.  (1.   b.)  ,S'.  II  sangus  non 

h  u    s.  w. 
El  sangu  no   I'e   acqua.     (1.  m.)     S.  Il  santjue 

non  h  II.  s.  ic. 
El  sangu  el  sporg,    e    no  I'e  istess  de  I'acqua. 

(1.  m.)     Das  Blut   beschmutzt ,  und  ist  nicht 

dasselhe  irie   Wasser. 
El  sangh  a  I'e  nen  aqua,  (piem.)    S.  II  sangue 

non  e  u.  s.   ir.  [e  u.  s.  w. 

El  sangue  no  xc  aqua,  (v.)  *Si.  II  sangue  non 
Sangue  no  xe  aqua.  (v.  trst.)  S.  Bluet  u.  s.  ir. 
Lu  sangu  nun  si  p6  fari  acqua.  (s.)  Das  Blut  si. 

kann  nicht    Wasser  werden. 
Su  sambene  non  est  abba,    (sa.)    S.  II  sangue 

non  e  u.  s.  to. 
La  sang  no  s'  pod   tornar   aigua.     (neat.)     Lu  lui. 

sangu  u.  s.  w. 
La  sanch  nos  pot  tornar  aygua.    (val.)     S.  Lu 

sangu  u.  s.   ir. 
Saiigele  apa  nu  se  face.    Das  Blut  tvird  nicht  vvl. 

Wasser. 

2.J.3.  Ein   griiidiger    Bock    ist   einer  gol- 

denen  Ziege  wertli. 
Ein   holzeruer  Bock    ist    einer    goldeuen   Ziege 

wertli. 
E  holzige  Bueb  isch  es  giildigd  Meitschi  warth.  od. 

(schwei.  S.)     Ein   holzerner    Bube    ist   eines 

goldenen  Mddchens  werfh. 


A    man    of   straw    is   worth  a  woman  of  gold.  en. 
Ein  Mann  von  Stroh  ist  so  viel  werth,   wie 
eine  Frau  von   Gold. 

Un  homme  de  paillc  vaut  rine  femme  d'or.    S.  fz. 

A  man  u.  s.  tc. 
Un  compagnon  de  quatre  blancs  Vaut  une  fille 

de  cent  francs.  Ein  Bursche  von  vier  Blan- 

ken  ist  so  viel  werth,  wie  ein  Mddchen  von 

hundert  Franken. 


Bock  253. 


—    128 


254  Bock. 


nf.  Ill  lioninie  di  strain  vat  ii'  feuinmc  d'argint.  (w.) 

Ein  Mann  von  Styoh  ist  so  viel   icerth,  wie 

eine  Frau  von  Silher. 
sf.  Hom6  tie  palhc  ban  henine  d'or.     (Gsc.)     S.  A 

man  u.  s.  tc. 
Ome  de  piilio  vaou   fciino   d'or.     (Lgd.)     S.  A 

man  u.  s.  w. 
Tin  home  de  paillo  vaut  uno  fremo  d'or.  (nprv.) 

S.   A  man  u.  s.  v. 
it,  Un    uomo    di    paglia    viiole    una   donna   d'oro. 

Em  Mann    von   Stroh   will    eine   Frau    f0« 

Gold. 
ni.  L'6nim  briit  el  vor  la  inie  bt41a.    (1.  m.)     Der 

h'dssliche  Mann  loill  die  Frau  schon. 
l)t.  Hoiiieni  de  palha  val  niais  que  nnilher  de  ouro. 

Ein  Mann  von  Stroh  lit   mehr    werth,    als 

ein   Weib  vooi  Gold. 


254.  Man  soil  denBock  nicht  ziun  Gart- 
ner machen. 
Man   soil   den  Bock    niclit   aiif  die   Haferkiste 

setzen. 
Dem  Wolf  die  Schafe  befelilen. 
Der  Katze  den  Speck  befelilen. 
ind.  Ey,  do  (da)  halt  ich  a  Buck  (den  Bock)  zum 

Gartner  gesetzt.  (sdils.) 
I,    do    luitt   ich  a  Buck  zum  Gartnar  geuiocht. 

(ijemachtj.  (schls.  J5.) 

od.  Er  hat  den  Bock  /Aim  Gartner  bestcUt.  (bair.) 

Der  Katze  ist  der  Kits  befohlen.  (schwei.) 

Den  Weih  iiber  die  Eier  setzen.  (sch^vei.) 

pd.  Man    mot    den    Wulf   nich    taun    Schapinester 

setten.     (ns.  ha.  G.  u.  G.)     Man    muss    den 

Wolf  nicht  zum  Schafmeister  setzen. 
He    settet    den  Buk    up    de    Haverkiste.      (ns. 

hist.)  Er  setzt  den  Bock  auf  die  Haferkiste. 
Den  Buck  an  de  Hawerkist  bin'en.  (ns.  Hmb.) 

JDen  Bock  an  die  Haferkiste  hinden. 
He  heft  sock  den  Wulf  torn  Schapherd  gestellt. 

(ns.  Fr.)  Er  hat  sich  den   Wolf  zitm  Schaf- 

hirt  (jestellt. 

dt.  Den  wolf  het   schaap   aanbevelen.     Dem   Wolf 

das  Schaf  anhefehlen. 
Den  wolf  over  de  schapen  stellen  (in  de  schaaps- 

kooi  sluiten).    Den    Wolf   iiher    die    Schafe 

stellen  (in  die  Schaf  hiirde  einschliessenj. 
Dat  is   der  kat  de   kaas   bevolen    (de    kat    bij 

het  spek  gezet).     Das  heisst    der  Katze  den 

Ease  hefohlen  (die  Katze  zum  Speck  gesetzt). 
en.  You  give  the    wolf  the    wether    to    keep.     Ihr 

geht  dem   Wolf  den  Hammel  zu  hilten. 
To  set  the  fox  to  keep  one's  geese.   Dem  Fuchs 

die  Ganse  zu  hilten  gehen. 


A  Kat  bi-t  Spek  sat.  (A.)  Die  Katze  zum  Speck  fs. 

setzen. 
De  Koinin  aw'e  Hiiwerkarst  setten.     (M.)    Den 

Bock  auf  die  Haferkiste  setzen. 

At  s£ette  Rseven  til  at  vogte  Goes.   Den  Fuchs  da. 

zum  Gdnsehiiten  setzen. 
fjii  biSr  t6u  a3  taka  fjargeynislu.  Du  he  field  st  is, 

dem  Fuchs,  das    Viehhiiten  zu  iihernehmen. 
lilt  er  at  binda  hund  vi(5  smorleyp.    (fter.)     Vhel 

ist's,  den  Hund  an  die  Butterkiste  zu  binden. 
Ein  skal  inkje  setja  Gjeiti  (Keven)  til  aa  gjicta  IIW. 

Hagen  (Gjseserna).  Man  soil  nicht  die  Geiss 

(den  Fuchs)  hinsetzen,  um  den   Garten  (die 

Gcinse)  zu  hiiten. 
Ein    skal    inkje    setja    Haukcn    i   Honschuset. 

Man    soil    den   Sperher    nicht    ins    Hiihner- 

haus    setzen. 
Det   duger  ej    att   satta  bocken  till   trjidgards-  SW. 

mjistare.     Es    tauget    nicht,    den    Bock    zum 

Gartner  zu  setzen. 
Det  duger  icke  satta  wargen  (rafwen)  til  fara- 

wagtare  (gasewagtare).   Es  tauget  nicht,  den 

Wolf  (Fuchs)  zum  Schafhilter  (Gdnsehiiter) 

zu,  setzen. 
Giora  Vlfwen  til  Farahecrde.     Den   Wolf  zum 

Schafhirten  machen. 
Nlir  hoken  vaktar  kycklingarna,  blir  honsehopen 

tunn.      Wenn    der  Sperher   die  Kiichlein  he- 

iracht,  irird  die  Huhnerschaar  diinn. 

Ovem  lupo  comniittcre.  It, 

II  a  doiinc  la  brebis  a  garder  an  loup.  Er  hat  iz. 

das  Schaf  dem   Wolf  zum  Hilten  gegehen. 
II    ne    faut    pas    enfermer    le    loup    dans    la 

bergerie.    Man  muss  den    Wolf  nicht  in  den 

Schafstall  einschliessen . 
En    fait    di    loup    lou   boirdgie.     (F.-C.)     Man  nf. 

macht  den   Wolf  zum  Hirten. 
Bailo  a  garda  la  fedo  aou  lou  e  la  galino  aou  sf. 

rainar.  (Lgd.)  Er  gibt  das  Schaf  dem  Wolfe 

unci  das  Huhn  dem  Fuchse  zu  hilten. 
Baillo  a  gardar  la  fedo  au  loup    et    la    galino 

au  reynard.  (nprv.)  S.  Bdilo  u.  s.  w. 
Non  bisogna  dar  la  pecora  (la  lattuca)  in  guar-  it. 

dia    al    lupo    (alle    ocche).     Man  muss  nicht 

das  Schaf  (den  Lattich)  in  des  Wolfes  (der 

Gcinse)  Hut  gehen. 
Non   lasciar  le   pere  in  guardia  al  orso.     Lass 

nicht  die  Birnen  in  der  Hut  des  Baren. 
Dare  le  pere  in  guardia  all'  orso.    Die  Birnen 

in  die  Hut  des  Bdren  gehen. 
Dare  le  lattughe  in  guardia  ai  paperi.  Die  Lat- 

tichstauden  in  die  Hut  der  Ganse  gehen. 
Fare  il  lupo  pecorajo.     S.   Giora  u.  s.  ic. 


Bock  254. 


—     129 


255  Sogeii. 


mi.  Ha  messu  u  lupu  tra   raguelli.    (crs.)    Er   hat 

den  Wolf  unter  die  L'dmmer  gesteckt. 
Ha  messu  a  golpe  tra  e  galline.   (crs.)   Er  hat 

den  Fucks  unter  die  Hiihner  gesteckt. 
Ha  imbiatii  u  corbu  a  la  came,    (crs.)    Er  hat 

den  Rahen  zum  Fleisch  gewiesen. 
Der   al  pigur  in  gvergia  a  e  lov.    (rom.)    Das 

Schaf  dem   Wolf  zum  Hiiten  gehen. 
Non  porre  il  lupo  per  pecorario.  (t.)   Setze  den 

Wolf  nicht  zum  Hchafhirten. 
Ha    (lato    le    pecore   (la   farina)   in   gnardia  al 

lupo  (a'  porci).  (t.)  Er  hat   die  Schaf e    (das 

MeklJ  in  die  Hut  des  Wolfes  (der  SchiceineJ 

gegehen. 
ni.  Al  loff  no  se  glie  da  de  cura  i  pegor.  (1.)  Dem 

Wolfe  gibt  man  nicht  die  Schafe   in   Qhhut. 
De  le  fee  an  goardia  (goernia)  al  luv.    (piem.) 

Die  Schafe  dem   Wolfe  zum  Hiiten  gehen. 
De    ii    pruss    an    goardia   a   Tors,     (piem.)     S. 

Dare  le  pere  u.  s.  w. 
De  le   laitue   an   goardia   a  j'oclie.    (piem.)    S. 

Dare  le  lattughe  u.  s.  w. 
De  el  lard   an  goernia    al    gat.     (piem.)     Den 

Speck  der  Katze  in  Hut  gehen. 
si.  Racommannare  la  pecora  a  lo  lupu.  (upl.)  Das 

Schaf  dem   Wolfe  anempfehlen. 
Nun  affidari  pecuri  a  lu  lupu.     (s.)      Vertraue 

nicht  Schafe  dem   Wolfe  an. 
Intregare   s'anzone   ad  su   lupu.    (sa.  L.)    Das 

Schaf  dem  Wolfe  ilhergehen. 
pt.  Recommendar  as  ovelhas  ao  lobo.    Die  Schafe 

dem  Wolfe  anhefehlen.  [a.  s.  w. 

sp.  Dar  las  ovejas  en  giuirdia  al  lobo.    >S'.  De  le  fee 


255.    Wer    den    Bogen    iiberspannt,    der 

sprengt  ihn. 
Kjpann'   den   Bogen  nicht    zu    strenge,    Soil    er 

halten  in  die  Lange. 
Man  soil  den  Bogen   nicht    iiberspannen,   noch 

den  Esel  tlbergiirten. 
Weun  man   die  Armbrust   iiberspannt,    so    zer- 

spvingt  sie.  [reisst  sie. 

Wenn  man  die  Saite  zu  hoch  spannt,    so   zer- 
Ueberladener  Wagen  bricht  leicht. 
Dehein  boge  so  guot  ist,   man   mlige   in  span- 

nen  dass  er  brist.  (ad.) 
Weun  man  die   sennen   am   armbrust    zu    hart 

spanuet,  so  reisset  sie  gern.  (ad.) 
Swer  iiberladet  sinen  wagen,  der  brichet  in.  (ad.) 
od.  Wenn  der   Strick  am   strengsten  ist,  reisst  er. 

(bair.) 
Wenn  man    die    Wiede    zu    viel    umdreht,    so 

bricht  der  Knebel.   (schwei.) 


Span  den  boog  niet  al  te  sterk  (Overspan  den  dt. 
boog  niet)  want  dan  barst  hij.     Spannt  den 
Bogen    nicht     allzustark    (Ueherspannt    den 
Bogen  nicht),  denn  sonst  springt  er. 

Als  men  den  booch  te  wijt  spant,  barst  hi 
gherne.  (adt.)  Wenn  man  den  Bogen  zu  weit 
spannt,  springt  er  gern. 

Trek  bet  touwje  niet  te  styf,  of  gy  krygt  het 
eind  in  de  hand,  (vl.)  Zieht  das  Tau  nicht 
zu  .straff,  oder  ihr  hehaltet  das  Ende  in  der 
Hand. 

De  Boge  alte  stiff  spanneu.    (M.)    Deii  Bogen  fs. 
allzu  straff  spannen. 

Xaar  man  spsender  Buen  for  stserkt,  saa  sprin-  dii. 

ger  den.      Wenn    man    den   Bogen    zu   stark 

spannt,  so  springt  er. 
Xaar  man  spinder  Traaden  for  fiint,  brister  den. 

Wen7i    man     den    Faden     zu   fein    spinnt, 

reisst  er. 
Naar  strenghen  ler  stijndhest,  tha  br0sther  han 

snarest.  (ada.)   Wenn  die  Saite  am  straff sten 

ist,  so  springt  sie  am  schnellsten. 
Nser  boginn  er  spentr  yfir  matann,  er  hsett  vi6  is. 

hann    bresti.     Wenn    der    Bogen    iiber    das 

Mass    gespannt    ist,    ist    zu    befiirchten    er 

hricht.  Istraffe  Saiten  gesprungen. 

Opt   hafa    stri&ir    streingir    hrokki9.     Oft  sind 
I  Sender  du  Bogen  for  hai'dt,  so  brest  han  snart.  MW. 

Spannst    du    den  Bogen    zu  hart,    so  hricht 

er  schnell. 
Xaar  Strengen  er  strakaste,    slitnar    han    sna- 

raste.     S.  Naar  strenghen  u.  s.  u\ 
I'or    stride    Strengjer   laata    inkje    lengje.     Zu 

straffe  Saiten  lauten  nicht  lange. 
NJir  man  spanner  bogen  fc)r  hogt,   brister  han.  SW. 

S.  Naar  man  spcender  u.  s.  ic. 
Bogan  for  hardt  bander  brister  snart.  Zu  hnch 

gespannter  Bogen  hricht  schnell. 
Fprsta  strsengin  ser  stinuasth  tha  bristher  han 

hajlst.  (asw.)  S.  Naar  strenghen  u.  s.  iv. 

Aix'us  nimium  intensus  rumpitur.  It. 

Nimivun  tendendo  funem  abrumpis. 

Arcum  nimia  firangit  intensio.  (mlt.) 

Fortius  intentus  frangetur  saepius  arcus.  (mlt.) 

Cum     distendatur     fidis     ultra    vim    laceratur. 

(mlt.) 
L'arc  trop  tendu  tost  lache  on  rompu.   Der  zu  fz. 

straff  gcspannte  Bogen  bald  erschlafft   oder 

gesprungen. 
L'arc  tousiours  ou  trop  ne  doibt  ^tre  tendu,  car 

il  romproit.     Der  Bogen    soil    nicht   immer, 

oder  zu  sehr  gespannt  sein,   denn  er  wiirde 

springen. 

17 


Bogen  255. 


—     130    — 


256  Borgen. 


Par  trop  tendre  la  cor'le  on  la   rompt.     Durch 

zu    straffes    Anspannen    sprengt     man    die 

Sehne  (SaileJ. 
Trop    tirer    rompt    la    cordc.     Zti    sehr    ziehen 

zerreisst  das  Sell. 
La   surcharge   abat   I'asne      (afz.)     Die   Ueher- 

laat  erdriickt  den  Esel. 
nf.  La  sursomme  abast  Tasne,  (Clinip.)  S.  La  u.s.v. 
O  s'tind  tant  on  coron  qu'i  casse.  (w.  V.)  Man 

zieht  einen  Faden  so  lang,  dass  er  reisst. 
Sf.  L'arq  trop  teiidiit  es   loon   lascliat    on   ronipnt. 

(Gsc.)  S.  L'arc  troj)  tendu  u.  s.  to. 
it.  Qnando  si  tende   troppo    I'arco ,    si    roiiipe.     S. 

Naar  man  spoender  u.  s.  w. 
L'arco  si  rompe,  se  sta  troppo  teso.  Der  Bogen 

zerspringt,  irenn  er  zu  sehr  gespannf  nird. 
II    troppo    tirare    l'arco    fa    spezzare.     Das   zu 

Starke  Ziehen  macht  den  Bogen  zerspringen. 
Chi  troppo  tira  la  corda,  la  strappa.      Wer  die 

Saite  zu  sehr  zieht,  zerreisst  sie. 
Chi  tira  troppo   la  fune,    si    spezza.     Wer  das 

Seil  zu  sehr  zieht,  zerreisst  es. 
mi.  A  forza  di  tirar,  la  fune  strajipa.  (crs.)   Durch 

zu  vieles  Ziehen  reisst  der  Strick. 
Chi  bole  carca  ti'oppu  u  snmerc  li   resta   pe   a 

strada.  (crs.)    Wer  den  Esel  zu  sehr  heladen 

v>ill,  dem  hleiht  er  unter   Wegs  liegen. 
Cn  u  troppu  tira  a  corda  strappa.  (crs.  .s.)  Mit 

zuviel  Ziehen  reisst  die  Saite. 
Chi  trop  la  tira  la   strapa.    (rem.)     Wer  sie  zu 

sehr  zieht,  zerreisst  sie. 
Chi  la  tira  la  .stcianta.     (roni.)     Wer  sie  zieht, 

zerreisst  sie. 
Chi  troppo  tii'a  l'arco,  lo  spezza.  (t.) 
Chi  troppa  tira,  la  corda  si  strappa.  (t.)   Wenn 

man  zu  sehr  zieht,  zerreisst  die  Saite  (Sehne). 
ni.  A    longh  tirar    la    corda    se    stnizza.     (em.    P.) 

Durch    langes    Ziehen    zerreisst     die    Saite 

(Sehne,  Leine). 
A  tirerla  tropp  la  's  I'omp.  (em.  R.)   Durch  zu 

vieles  Ziehen  zerreisst  sie. 
El  trop  tira  '1  se  Scarpa.  (1.  brs.)  Das  zu  viele 

Ziehen  zerreisst. 
Se  romp  col  tira  tropp.  (1.  m.)  Es  reisst  durch 

zu  vieles  Ziehen. 
Per  el  tropp  caregall  se  creppa  el  s'ciopp.  (1.  m.) 

Durch  Ueherladen  springt  die  Flinf.e. 
Chi  troppo  ti'a,  a  corda  a  se  streppa.   (lig.)    S. 

Chi  troppa  u.  s.  w. 
Chi  trop  tira  a  s'cianca.    (picm.)     Wer  zu  sehr 

zieht,  zerreisst. 
L'arco  sempre  tira  se  rompe.    (v.)    Der  immer 

gespannte  Bogen  zerspringt. 
Chi  tropo  la  tira,  la  rompe.  (v.)  S.  Chi  trop  u.  s.  w. 


Chi  la  tira,  la  spezza.  (ap.)  S.  Chi  la  tira  u.  s.w,  si. 
Ci  iimtu  la  tira,  la  spezza.    (ap.   L.)     Wer  sie 

viel  zieht,  zerreisst  sie. 
Chi    troppo    la    tira,    la    spezza.    (npl.)    ;S.   Chi 

trop  u,  s.  tc. 
Non  carreca   troppo    Tarcabuscio,    ca    schiatta. 

(npl.)   Ueberlade  nicht  die  Biichse,   denn  sie 

springt. 
Cui  troppn  la  tira,  prostn  la  spezza.    (s.)    Wer 

■ne  zu  sehr  ziehf,  zerreisst  sie  schnell. 
Qui  tirat  tropi)n  sa  fnne,  ad  s'viltimn  si  segat. 

(sa.  L.)    Wer  das  Seil  zu  sehr  ziehf,  zerreisst 

es  zuletzt. 
Sa    fune    meda    tirada    ad    s'ultimn    s'iscordat. 

(sa.  L.)    Das    zu    straff  gespannte  Seil  zer- 
reisst zuletzt. 
Tant  y  tant  se   vol   estirar  la    corda,    que    ve  loi. 

que  s'trenca.    (neat.)    So   viel  will  man   das 

Seil  ausspannen,  dass  es  reisst. 
Subir  muito  a  corda.  Die  Saite  sehr  (zu  hoch)  pt. 

spannen, 
Arco  que  mncho  brcga,  6  el  6  la  cuerda.    Bo-  sp. 

gen,  der  viel  gespannt  ist,  entu-eder  er  oder 

die  Sehne  {springt). 
Arco  siempre  armado,  6  tloju  o  qneljradu.  Immer 

gespannter    Bogen,     entweder    sehlaff    oder 

zersprungen. 
Xn  Istinde  corda  pre  mnltu,  ca  se  rupe.  Dehne  wl. 

die  Saite  nicht  zu  viel,  denn  sie  zerreisst. 

•25G.  Borgen  macht  Sorgen. 

IJorgeu     maclit    Sorgen,     Wiedergeben     maclit 

Sauersehen. 
liuorge'  mecht  Suorgen.  (mrh.  L.)  md. 

LJurgen  macht  Surgen.  (schls.) 

Borjen  macht  Sorjen.  (nrh.  S.)  pd. 

Borgen  Makt  Sorgen.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Borgen  makt  Sorgen.  (ns.  hist.) 
Borgen  Maaket  Sorgen.  (ns.  W.) 
Buorgen  maket  Suorgen.  (wstf.  Mrk.) 

He  that  goes  boiTowing,  goes  .-;orrowing.      Wer  eu. 

da  horgt,  kovimt  in  Sorgen. 
If  you  go  a  birn,  you  go  a  sirn.  (m.  en.)   Wenn 

ihr  horgt,  kommt  ihr  in  Sorgen. 
Burrag  nuiget  Surrag.  (A.)  f%. 

At  borge  skaffer  Sorger.  da* 

Dat  kjem  eingong  Sorg  etter  Borg.    Es  kommt  llTT, 

einmal  Sorge  nach  Borg. 
Dan   som'  tsek   ut  paa  Borg,   han   kvittar  med 

Sorg.  Der,  welcher  auf  Borg  nimmt,  bezahlf 

mit  Sorge. 
Skuldbunden  er  sorgbnnden.  Durch  Schuld  ge- 

bunden  ist  durch  Sorge  gebunden. 


Borgen  256. 


—     131 


258  Bose. 


SW.  Lana  och  borga,  giur  manga  sorger.  Leihen 
und  borgen  macht  viele  Sorgen. 

CW.  Igl  empristaix  fa  quitaii.  (obi.) 

Dar  bear  ad  enprest,  far  bear  amprestar,  Sa 
milli  Qviitaiis  a  luillis  causar.  (obi.)  Viel 
verleihen,  viel  borgen  kann  Tause^iden  tau- 
send  So7'gen  verursachen. 
it.  Fin  che  s'e  debitor,  s'e  nei  dolor,  (ni.  1.)  So 
lange  man  schiddet,  ist  man  in  Pein. 

ni.  Po  dormi  chi  g'ha  dolor,  Mai  no  dorme  '1  de- 
bitor. (1.  m.)  ScJdafen  kunn,  wer  Schmerz 
hat;  niemals  schl'dft  der  Schuldner. 

si.  Iscuru  a  quie  devet!  (sa.  L.)  Trauvig  uer 
Schulden  hat. 

pt.  O  que  deve,  iiao  repousa  como  quer.  Wer 
fetwasj  schuldig  {■•if,  ruht  nicht  wie  er  ivill. 

sp.  El  que  algo  deve,  no  repo.sa  como  qnieve.  S. 
0  u.  s.  ^l\ 


257.  Lange  geborgt  ist  nicht  geschenkt. 
md.  Ivang  gebuoreclit  as  nut  geschenkt.  (mrh.  L.) 
Lange  geburgt  is  nich  geschankt.  (schls.  B.) 
od.  Lang  geborgt  ist  nicht  geschenkt.  (l)air.) 

Lang  borgt  is  not  gschenkt.  (ndo.) 
pd.  Lang  geborgt  es  net  quitt  geschlage.    (nrh.  A.) 
Lange  geborgt  ist  nicht  losgesprochen. 
Lang  geborcht,  net  geschinkt.  (nrh.  S.) 
Lange   borgen   is  nich    quit  schelden.    (ns.  B.) 
Lange  borgen  ist  nirht  freisprechen. 


dt.  Lange  geborgd  is  niet  geschonken. 

Lang  borgen  is  geen  kwijtschelden.    S.  Lunge 

borgen  u.  s.  to. 
Met   lange   burghen   en   Scheldt  men  de  schult 

niet  quyte.    (avl.)    Mit  langem  Borgen  ivird 

man  die  Schuld  nicht  los. 
Geborgen  is  niet  kwytgescholden.  (vl.)   Geborgt 

ist  nicht  freigesprochen. 
eil.  Forbearance  is  no  acquittance.     Geduld  haben 

ist  kein  Freisprechen. 


da«  Gjemt    er    ikke  glemt,    borget    er    ikke    givet. 

Aufgehohen  ist  nicht  vergessen,  geborgt  ist 

nicht  gegeben. 

is.  Ekki  er  hefndinni  gleymt,   {)6   hiin   undandra- 

gist.     Nicht   ist   die  Bache  vergessen ,   wenn 

sie  aufgeschoben  wird.  [nicht  gegeben, 

nw.  Lengje  laant  er  inkje  givet.    Lange  geborgt  ist 

SW.  Lange  borgadt  ar  ej  skankt. 

Lange  borgat  ar  intet  gifwet.     S.  Lengje  u.  s.  w. 

258.  Bos  em  Hunde   gehort   ein  Kniippel. 
Muthigem  Rosse  (gehort)  starker  Zaum. 


Eineni   unwilligen  Ross   muss  man  die  Sporen 
geben. 

Voor    eenen    vellen    bond    behoeft    men    eenen  dt. 

scheqien  band.  Fiir  einen  bosen  Hund  braiicht 

man  einen  scharfen  Strick. 
Eenen   kwaaden   bond   moet  men  kort  houden. 

Einen  bosen  Hund  muss  man  kurz  halten. 
Moedige    peerden    straf   gebit.     (vl.)    Muthigen 

Pferden  scharfes  Oebiss. 
Stuggo   peerden   scherpe   .sporen.    (vl.)     Wider' 

spenstigen  Pferden  scharfe  Sporen. 
A  restive  horse  must  have  a  sharp   spur.     Ein  eil. 

widerspenstiges  Pferd  muss  einen    scharfen 

Sporen  haben. 

Styr  Hest  med  Bidsel  og  end  Kone  med  Kiep.  da. 

Lenke  das  Pferd  mit  dem  Zaum  vnd  bbses 

Weib  mit  dem  Stock. 
En  arg  hund  bor  ha  stackot  band,     Ein  baser  SW. 

Hund  muss  kurzen  St'}-ick  haben. 

Malo  cani  brevis  tendatur  copula.  It. 

A    mechant    chien    court    lien.     Bosem   Hunde  fz. 

kurzer  Strick.  [Hunde  hartcr  Strick. 

A    rebelle    chien    dur    lien.      Widerspenstigem 
A  dur  ane  dur   aiguillon.     Hartn'dckigem  Esel 

scharfer  Stachel. 
A  dur  asue  duit  esgxiillon,  Hurtndckujem  Esel 

dient  der  Stachel. 
A  pesant   beuf  dur  eguillon.      Trdgeni   Ochsen 

scharfer  Stachel. 
Tel  asnon,  tel  aguillon.     Wie  der  Esel,  so  der 

Stachel. 
A    rude    asne    rude    asnier.     Siurrischein  Esel 

harter  Treiber. 
A  dure  asne  dure  aguylioun.    (afz.)    S.  A  dur 

dne  u.  s.  w. 
Contre   vizeus   asnon  vizeiis  asnier.    (afz.)    Zu 

tuckischem  Esel  baser   Treiber. 
A  rud'  aze,  rud'  azenie.  (Lgd.)  >S'.  A  rude  u.  s.  w.  sf. 
Emb'  un  mari  chivaou,  bon  esperou.  (Lgd.)  Zn 

einem  bosen  Pferde  guter  Sporen. 
A  maiTit  chin ,    courto  estaquo.     (nprv.)     *S'.  A 

mechant  u.  s.  w. 
A    dur    aze,  dur  aguilhon.     (nprv.)     *S^.  A  dur 

dne  u.  s.  w. 
En   un   marrit   chivau   bouen   esperon.     (nprv.) 

S.  Smb  u.  s.  w.  [u.  s.  w. 

A  cattivo  cane  corto   legame.     S.    A    mechant  it. 
Asino  dure,  baston  duro.  (t,)  Hartndckiger  Esel,  mi. 

harter  Stock. 
A  ca  che  pea,  Ciirta  cadena.  (1.  b.)  Devi  Hund  ni. 

der  anfdllt,  kurze  Kette.  [u.  s.  w. 

A  can  che  iirta,  Cadena  ciirta.  (1.  ni.)  S.  A  coj 

17* 


Bose  258. 


132    — 


260  Bose. 


si.  A  cadSii  fniinsu  stringi  In  mnersu.  (ap.  L.)  THV- 

(lem  Pferd  nimm  (his  Gehiss  an. 
liil,  Al  ase  rnch,  Arricro  loco,  (val.)  Zu  Eselsfiillev 

thorichter   Treiher. 
pt.  A    besta    louca    recoveiro    maduro.     Zu  tollevt 

Vieh  verniinftiffer  Treiher. 
sp.  A  bestia  loca  recvicro  modorro.    Zu  IhUrichfevi 

Vieh  einfdl(i(/er   Treiher. 


259.  Boser  II mid,  zerrissenes  Fell. 
Listige   llnnde   habeii    zeibissene   Ohrcn,    bose 

Himde  zerbissen  Fell, 
md.  Bissige  Hnnd'  haben  zerbis.'?ene  Ohren.  (nivh.  E.) 
Der    boste    Hond    krijt    diit    zere.s.scn.ste    Fell. 

(mrh.  S.)    Der  biiseste  Tlund  kriegt  das  zer- 

rissenste  Fell. 
od.  Beissende     Hunde     tragen     zeriissene      Haut. 

(si-hwei.) 
pd.  Schlonime   Huing   hewwe   tcrreetnet  Fell.    (ns. 

(Pr.-W.)   Schlimme  Hunde  hahen  zerrissenes 

Fell. 
J)e    biterichsten    Rii'ens    hett    de    lieterichsten 

Felle.     (wstf.   Mrk.)     Die    hissifjsten    Hunde 

hahen  die  zerrissensten  Felle. 


Tinen    llnnd     fer    rivet    .Skiiiii.      Zankischer 

Hund  Icricf/t  zerrissenes  Fell. 
Galne  (Arga)  hnndar  fa  lifvet  skin.     S.   Galne  SW» 

u.  s.  w. 

Canis  qui  mordet  mordetur.  It. 

Chien    hargneux    a    toujours    Voreille    dechiree  fz. 

(les  oreilles  dechirees).      liissii/er    Hund    hat 

stets  zerrissenes   Ohr  fzerrissene   Ohren). 
Chien    rioteur    a    volontiers   les   oreilles  tirees. 

Zankischer  Hund  hat  leicht  zerrissene  Ohren. 
Chi  bregous  a  las  aonrelios  vermenouzo.s.  (Lgd.)  sf. 

Streifsiichfiijer  Hund  hat  zerrissene   Ohren. 
Chin    gatinions    ponerto    las    aotu'eilios    roiitos. 

(nprv.)    ZUnkifcher    Hund    frat/t   zerrissene 

Ohren. 
Un  chin  aragnous  va  toujour  las  oureillos  ma- 

cados.  (nprv.)  S.   Chien  hargneux  u.  s.  w. 
Can    ringhio.so    e    non   forzoso,    gtiai    alia    sua  it. 

pelle!  Bissiffer  iind  nicht  starker  Hund,  ivehe 

seinem  Felle! 
Di  can  die  molto  abbaia,   trista  la  pelle!    (t.)  mi. 

Vom  Hunde,  der  viel  hellt,  sehlimvi  das  Fell! 
Lo    cane    arraggiato    nee    lassa   lo  pilo.    (npl.)  si. 

Grivimif/er   Tlund  lasst's  Haar. 


<lt.  Bitse  hondcn  krijgen  h,nkkelige  ooren.   Bissif/e 
Hunde  krier/en  zerrissene   Ohren. 
Een   twistzoekende  hond   loopt   meest   met  ge- 
scheurde    ooren,     Ein    streitsUchticjer    Hund 
Iduft  meist  mit  zerrissenen   Ohren. 
eu.  Brabbling   cui's   never    want   sore  cars.     Knur- 
rifjen  Kotern  fehlt  es  nie  an  h'osen   Ohren. 
A  toolying   dog    comes    limping    hame.    (scho.) 
Ein  zankischer  Hund  komvit  hinkend  heini. 
fs.  Jarag  Hiiiinjer    luup    altidj    me    rewlag   Skan. 
(A.)     Arge  Hunde    laufen   stets  mit  zerrisse- 
nem  Felle. 
Jaragh  Hiinjar  luup  altidj  rae'n  rewlagh  Skan. 

(F.)   S.  Jarag  u.  s.  to. 
Mai  Hiinne  hawe  rawen  Shanne.  (M.)   Bissige 
Hunde  hahen  zerrissene  Felle. 


(la.  Galne  (Gale)  Hunde  faae  revne  (revet)  Skind. 
Bose  Hunde  kriegen  zerrissenes  Fell. 
lid  Hiind  haver  Ar  i  Nsese.     Arger  Hund  hat 
Schramme  auf  der  Nase. 
is.  Grimmur  himdur  fair   opt   gataS    (rific^)    skinn. 
Grimmige    Hunde    kriegen     oft    zerrissenes 
Fell. 
Opt    fser    grimmr    hundr    rifiS    (gataS)    skinn. 
Oft  kriegt  grimmiger  Himd  zerrissenes  Fell. 
Agrytin    hundur    fter    ofta    riviS  skinn.     (fper.) 
S.  Grimmur  u.  s.  u\ 
nW.  Arge  Hundar  faa  rivet  Skinn.  S.  Galne  u.  s.  w. 


200.  Wer  des  Bosen  schnut,  schadct  den 

From  men. 
Wer    des    AVolfcs    .schont,    der    gefahi-det    die 

Schafe. 

Barnihartighcid  vocr  do    wolven    is    \\Teedheid  dt» 
tegen  de  schapen.  Barmherzigkeit  gegen  die 
Wolfe  ist  Unrecht  gegen  die  Schafe. 

Qui  epargne  le  vice,  fait  tort  a  la  vertu.   Tl'cr  fz. 

des  Lusters  schont,  thut  der  Tugend  Unrecht. 
Qui  perdounne  an  nieschant,  aquet  he  tort  au  sf. 

boun,  Et  qui  sert  au  commun  de  nat  na  ren 

de  boun.     (Gsc.)     Wer  dem  Bosen  verzeiht, 

thut  dem  Guten  Unrecht,   und  wer  der  Ge- 

vieinde  dient,  hat  nichts  Gutes. 
Chi  perdona  ai  tristi,  nuoce  ai  buoni.   Wer  den  it. 

Schlimmen  verzeiht,  schadet  den   Guten. 
Col  perdonar  troppo  a  chi  falla,  si  fa  ingiuria  mi. 

a  chi  non  falla.     (t.)      Verzeiht   man  zu  viel 

dem,  der  fehlt,  heleidigt  man  den,  der  nicht 

fehlt. 
A  perdona   ai  cativ  se  fa  tort  ai  bon.     (1.  m.)ni. 

Verzeiht    man    den    Bosen,     thut    man    den 

Guten  Unrecht. 


Eoses  261. 


—     133 


262  Boses. 


261.  Boses  ist    eher    verrichtet,    nls    ge- 

schlich  tet. 
Es  ist  leichter  gescholten,  als  vergolteu. 
Vevletzen  ist  leicht,  Heilen  schwer. 
Ein  Hatis  ist  leicliter  angeziinclet,  als  gelosclit. 
od.  Es  ist  leichter  sclielten,  als  vergelten.  (schwei.) 

en.  One  (A  mail)  is    ii"t   so    soon   healM,    as   hurt. 
Man  (Ein  MenschJ   ist   nichf.   so   srJmell  ye- 
heilt,  icie  verlefzt. 
Ane  is  no  sae  soon  healed  as  hnrt.    fscho.)    S. 
One  u.  s.  w. 

SW.  iSkadan  ar  snart  gjord,  men  sent  (ej  sa  snart) 
botad.  Der  Srhaden  ist  schnell  (jetJian, 
aher  spat  (nicht  so  schnell)  wieder  yiit 
yemacht. 

It.  Qnidvis   citins    dissolvi    posse    videnms    Qiiain 

rursus  refifi. 
fz.  II    est    plus    facile    ferir   (demolii)   que    gnarir 

(bastir).     Es    ist    leichter  verletzen    (nieder- 

reissenj,  als  heilen  (hatten). 
it.  E  pill  facile  lo  sfare  che  il  fare.  Es  ist  leichter 

entzweiinachen,  als  marhen. 
ni.  Xe   piu   facile   far   le  piaghe  che   sanarle.     (v.) 

Es    ist    leichter,    die     Wnnden    zn    schlufjen, 

als  sie  zn  heilen. 


262.  Boses  komnit  geritten,  Gclit  aber 
weg  mit  Schritten. 

Krankheit  kommt  zu  Pferde  und  gidit  zu 
Fusse  weg. 

Krankheit  kommt  mit  Extrapost  und  sclilcichct 
wieder  Aveg  wie  Schnecken. 

Krankheit  kommt  libratim,  Und  geht  hinwcg 
unciatim. 
md.  D'  Krankhete'  kommen  zu  Pert  a  gin  zu  FSs 
erem  fort.  (mrh.  L.)  Die  Krankheiten  kom- 
men zu  Pferd  und  </ehen  zu  Fuss  wieder 
fort. 
od.  Die  Krankheit  kommt  auf  der  Post  und  geht 
mit  Schneckenschritten.  (schwei.) 

Es    kommt    beim    Centner    (Pfiind)    und    geht 
beim  Quintlein  (Loth),  (schwei.) 
pd.  De  Siike  kummt  anflegen ,  man  se  kriipt  wed- 
der  weg.  (ns.  ha.  V.)   Die  Krankheit  komnit 
angejlorjen,  aher  sie  kriechf  wieder  ivey. 

Krankheit  kommt  to  riede  an  on  geit  op 
Krocke  weg.  (ns.  Pr.)  Krankheit  kommt 
angeritten  und  geht  auf  Kriicken  weg. 

Krankheit  kommt  vierspannig  an  und  zieht 
einspannig  ab.  (ns.  Pr.) 

dt.  Het  kwaad  komt  moedig  aangetreden,  En  gaat 
weer    heen    met    ezelsschreden.      Das    Bose 


kommt  mnthir/  nnr/eschritten,   Und  f/eht  wie- 
der fort  mit  Eselstritten. 
Het  kwaad  koirit  met  ponden,  en  het  gaat  weg 

met    oncen.      Das    Bose    kommt    pfundweis 

und  geht  lothroeis  weg. 
De    ziekten    komen    te   paard  en  ;.'^aan  te  voet 

weer  heen.     S.  D'  Krankhefc'  n.  s.  ii\ 
De  ziekte  komt  met  haast   gereden,    En    gaat 

met  langzame  ezelsschreden.    Die  Krankheit 

kommt  mit  Hast  geritten  und  geht  mit  la.ng- 

samen  Eselsschritten. 
Het  ongeluk  komt  met  voederen  en   gaat  weg 

met  oncen.     Das   Unglilck   kovimt  fuderweis 

und  geht  lothioeis  weg. 
Het    komt    te    paard    (te    post)   en  vertrekt  te 

voet.     Es   kommt   zu  Pferd   fziir   Post)   und 

geht  zu  Fuss  fort. 
^Mischiefs  come  by  the  pound  and  go  away  by  en. 

the    ounce.     Vhel    kommen    pfandireis    und 

gehen  lothweis  ireg. 
Agues  come  on  horseback,  but  go  away  on  foot. 

Fieber  kommen  zu  Pferd.,  gehen  aher  zu  Fuss 

fort. 

Sygdommen  kommer  til  Hest,  og  gaaer  bort  til  da. 

Fods.   Die  Krankheit  kommt  zu  Pferde  und 

gp.ht  zu  Fuss  fort. 
Sygdom  kommer  med  Extrapost  og  kiorer  bort 

met     Sneglepost.       Krankheit     kommt     mit 

Extrapost    und   fdhrt   fort   mit   Schnecken- 

post. 
Ulykken  ryder  til  Byes,    men    gaaer    til    Fods 

deifra.     Das  Ungliick  reitet  zur  Sfadt,  geht 

aher  zu  Fuss  davon. 
TJlykke  kommer  hoppende  paa,  og  krybende  af. 

Ungliick  kommt  hilpfend  und  geht  kriechend 

fort. 
Syghen  lober  tijl  oc  kryher  fraa.     (ada.)     Die 

Krankheit  kommt  gelaufen  und  kriecht  fort. 
Sott  kemur  snarfara,  en  fer  seinfara.     Krank- ifi. 

heit  kommt  mit  File  und  geht  langsam  fort. 
Dat  vonde  er  snart  fenget,  men  inkje  so  snart  nw. 

gjenget.  Das  Schlimme  ist  schnell  gekommen, 

aher  nicht  so  schnell  gegangen. 
Dat  l0yp   aa  og  skrid  av.     Das  I'duft  zu  und 

schreitet  weg. 
Det  onda  ar  snart  kommet,   men    ej    sa    snart  SW. 

ganget.     (S*.  Dat  vonde  u.  s.  ic. 
Sjukdomen  kommer  till  hlist  och  gar   bort   till 

fots.     S,   iSygdovimen  ii.  s.  io. 
Olyckan  rider  till  bys,  men  gar   till  fots   deri- 

fran  (gar  bort  till  fots).  S.  Ulykken  u.  s.  w. 
Sotthin   slippir  til   ok   krypir  aaflf,     (asw.)     S. 

Syghen  u.  s.  w. 


Boses  262. 


—     134 


263  Boses. 


It.  Citiiis  veuit  jiuiliini  quam  revertitur. 

Pestis  adest   properc,    solet    at   desei-jiere   sere, 
(mlt.) 
fZf  TjC  null  vient  k  cheval  et  s'en  va  A  pied.    Dus 
JJbeL    kommt    zu  Pferd    und   geht    za    Fnss 
we'j. 
Le  inal  vieut  a  charitce,  et  s'en  retounie  once 
a    once.     Das     Vbel    kommt  fuderwcis    und 
f/eht  lothweis  wieder  icecj. 
Maladies  vienuent  a  cheval  et   s'en  retounicnt 
k  pied.  Krankheiten  kommen  zu  Pferde  und 
ffehen  zu  Fuss  wieder  we//. 
Lcs  maladies  vienncnt  en  poste  et  s'en  retonr- 
nent  a  pied.    Die  Krankheiten   kommen  viit 
Post  und  ijehcn  zu  Fuss  wieder  werj. 
sf.  Lou  mau  ben  acaoiiat  6  sen   ba  a    pe.    (Gsc.) 
S.  Le  mal  vient  a  cheval  u.  s.  to. 
Lou    maou    ven    k    chival    6   s'en   tonio   a  pe. 

(Lgd.)  S.  Le  mal  vient  a  cheval  u.  a.  lo. 
Malauties  venon  u  chivau,  s'  entournon  d'aped. 
(nprv.)  S.  Maladies  u.  s.  w. 
it.  11   male   viene   a  libbre  e  vassene  a  oucie.     S. 
Het  kwaad  komt  met  u.  s.  w. 
II  male  vien  a  cani  e  va  via   a   oncic.    S.  Le 
mal  vient  a  charitce  u.  s.  w. 
mi.  E   mel   e   ven   pr^st  e    us    aveja    terd.     (rom.) 
Das  JJhle  kommt  rasch  und  geht  spilt  fort. 
II  male  viene  a  carrate  e  va  via  a   oncie.    (t.) 
S.  Le  vial  vient  a  charitee  u.  s.  w. 
ni.  EI  mal  ven  a  cavall  e  al  va  via  a  pe.  (em.  1'.) 
S.  Le  mal  vient  a  cheval  u.  s.  w. 
01  mal  al  ve  a  lire  e'l  va  a  unze.     (1.  b.)     S. 

Het  kwaad  komt  met  u.  s.  w. 
El  mal  el  ven  a  caval,  e'l  torna  a  pe.    (1.  ni.) 

S.  Le  mal  vient  a  cheval  u.  s.  ic. 
El    mal    a    ven    an    pressa    e    a    va  via  adasi. 
(piem.)  Das  Vbel  kommt  mit  File  und  gehet 
langsam  fort. 
El  mal  a  ven  a  lire  e  va  via  a  onsse.   (piem.) 

S.  Het  kwaad  komt  met  u.  s.  w. 
El  mal  vien  a   cavalo  e'l  va  via  a  pie.    (v.) 

>Si.  Le  mal  vient  a  cheval  u.  s.  w. 
El  mal  vien  a  lire  e'l  va  via  a   onze.    (v.)    S. 
Het  kwaad  komt  met  u.  s.  u\ 
si.  Su  male   intrat   a  liberas,   et  bessit  ad  unzas, 
et  quando  bessit  puru.  (sa.)  Das  Vbel  kommt 
pfundweis  und  geht  lothweis,    wenn's   noch 
geht. 
Su    male    intrat    a    cantares,  et   si   qii'andat  a 
unzas.     (sa.)     Das    Vbel  kommt   centneriveis 
vnd  geht  lothweis. 
Im,  Lo  mal  ve  a  arrobas  y  sen  va  a  unsas.  (neat.) 
Das  Vbel  kommt  Arrobenweis  (a  25  PfundJ 
und  geht  lothweis  fort. 


Lo  mal  cntra  per  lliures  c  ix  per  onces.  (val.) 

S.  Het  kivaad  komt  met  u.  a.  iv. 
El  mal  entra  a  brazadas  y  sale   a   pulgaradas.  sp« 

Daa  Vbel  kommt  Armvoll  und  geht  Daumen- 

voll  fort. 
Los  males  entran  por  arrobas  y  salen  por  adar- 

mes.  Die   Vbel  kommen  Arrobenioeia  an  und 

gehen  in  halben  Drachmen  weg. 
Keulii  vine  iute,  binele  incetxi.    Das  Schlcchte  wU 

kommt  achnell,  daa  Gute  langsam, 

2G.3.  Boses  schreibt  man  in  Stein,  Gutes 

in  Sand. 
Weni  man  gibt,    dev  schreibt's    in  Sand;    wem 

man  nimmt,  der  schreibt's  in  Stahl  und  Ei.scii. 
Wer  Unrecht  thut,  vergisst  es  bald,  Wer  Un- 

recht  leidt,  das  lang'  behalt. 

Dor  Aveldaet  wordt  haeste   vergheten,   mer   der  dt. 

ieueldaet   gedenckt   men   langlie.     (ah.)     Die 

Wohlthat    wird    rasch    vergeaaen,    aber   der 

Vbelthat  gedenkt  man  lange. 
The  hurt  man   writes    \vi'    steel    on    a    marble  eil. 

stane.     (scho.)     Der   Beleidigte   schreibt   mit 

Stahl  auf  einen  Marmnrstein. 

Hvo   Uret  gior,  det  hastig  glemmer,  II vo  Uret  da* 
lider,  laenge  giemmer.    S.   Wer   Unrecht  thut 
u.  s.  w. 


In  vento  scribit  Isedens,  in  marmore  laisiis.        It. 

Les  injures  s'  ecrivent  sur  I'airain  et  les  bien-  fz. 
faits  sur  le  sable.  Die  Beleidigungen  werden 
in  Erz,  tmd die  Wohlthaten in  Sandgesclirieben. 

Memoire  du  mal  a  longue  trasse,  Memoire  du 
bien  tantost  passe.  Erinnerung  dea  B'osen 
hat  lange  Spur,  Erinnerung  des  Guten  geht 
bald  voriiber. 

La  memoire  du  tort  et  injure  Moult  plus  que 
benefice  dure.  Die  Ei-innerung  an  Unrecht 
und  Schimpf  dauert  viel  I'dnger,  als  die  an 
Wohlthat. 

On  oublie  plustost  le  bien  que  le  mal.  (afz.) 
Man  vergisst  eher  das  Gute,  als  das  Bose. 

Chi  ofFende,  scrive  sull'  arena;  chi  e  offeso,  nel  it. 
marmo.     Wer  beleidigt,  schreibt's  auf  Sand; 
wer  beleidigt  ist,  in  Marmor. 

Chi  altri  oflende,  su  la  rena  scrive,  e*  chi  ofFeso 
vien,  scolpisce  in  marmo.  Wer  Andre  be- 
leidigt, schreibt  es  auf  Sand  und  wer  be- 
leidigt wird,  meisselt  es  in  Marmor. 

Chi  la  fa,  se  la  dimentica;  chi  la  riceve,  se  la 
lega  al  dito.  Wer  es  thut,  vergisst' a,  ivem 
es  geschieht,  der  bindet's  an  den  Finger. 

Chi  offende  scrive  in  polvere  di  paglia;    Chi  emi. 


Boses  263. 


—     135 


266  Botsehaft. 


offeso,  ne'  niarmi  lo  sdcgno  intaglia.  (t.)   Wcr 

heleidigt,    schreibt   in    Sjpreu,   wer    beleidic/f. 

ist,  schneidet  den  Groll  in  Marmor  ein. 
Chi  la  fa,  se  la  dimentica;   ma   non   chi  la  ri- 

ceve.  (t.)   Wer  es  thut,  vergisst  es,  oher  nichf, 

r(iei?i  es  geschieht. 
ni.  Chi   la   fa,   se   la   scorda;   Chi  la  rissev,   se  la 

corda.    (1.  b.)     Wer  es  tkut,  vergisst's;  wem 

es  geschieht,  der  hehlilt  es  sick. 
Chi  la  fa,   se   la  scorda,  e  chi  la  riceve  se  la 

ricorda.  (v.)  *S'.  Chi  la  fa,  se  la  scorda  u.  s.  w. 
si.  Cui  offenni,  scrivi  in  pulviri,   cni  e  offisu,  scvivi 

in  marmura.    (s.)    Wer  heleidigt,  schreibt  in 

Slaub,  iper  heleidigt  isf,  schreibt  avf  Marmor, 

2C4.  Bosheit  1st  bald  gclernt. 
Das  Bijse  lernt  sich  von  selbst. 
Boshait  lert  sich  selber  wol.  (ad.) 


dS..  Ondt  Iserer  sig  vel  selv.  Buses  lernt  sich  trohl 
von  selbst. 
Vanart  har  en  lang  Stjert,  og  det  Ondc  or  snart 
Isert.   Unart  hat  einen  langen  Schwanz,  und 
das  Bose  ist  rasch  gelernt, 
nw.  D'er  lettaste  Isert,  som  inkje  duger.  Am  leich- 
testen  tcird  gelernt,  was  nichts  taugt. 
Dat  som  er  til  Ara,  er  seint  aa  Isera;  dat  som 
er  til  Skain,  kjem  snaraste   fram.      Was  ziir 
Ehre    ist,    wird    langsam  gelernt;    was  zar 
Scham  gereicht,  kommt  am  schnellsten  hervor. 
SW.  Det  onda  larer  sig  sjelf.     S.  Das  Bose  u.  s.  w. 
Laster  lahras  vthan  Book.     Luster  icird  ohne 
Buch  gelernt.  

It.  Vitia  sine  prseceptore  discuntur. 

it.  Egli    e    facile    cosa    diventar    cattivo.      Es    ist 

leicht,  schlecht  zu  werden. 
si.  Sa  cosa  plus  facile  est  a  benner  mala.  (sa.  L.) 

Das  Leichteste  ist,  schlecht  zu  werden. 


Det  haltende  Bud  kommer  bagefter,  da. 

Den  hinkende  Post  kommer  gjerne  bagefter  og 

siger   Sandhed.     Die   hinkende    Post    kommt 

gem  hinterher  und  sagt  die   Wahrheit. 
Sannaste  Segni  kjem  sist.   Die  uHihrste  Kunde  nw. 

kommt  znletzf. 
Siste  Frettnaden  er  sannaste.   Die  letzte  Nuch- 

richt  ist  die  icahrste. 

La  Rigl'  ei  sc'iin  I'oth,  ca  va  zvar  zopp ,  Ven  CW. 

pir  adina  suenter.  (obi.)  Die  Regel  ist,  duss 

ein  Bote,    der    sehr   lahm   ist,    immer  nach 

kommt. 
II    f;xut    attendre    le    bolteiix.    Man  muss   den  fz. 

Hinkenden  ahwarten. 
Aspettar  il   zoppo   (il   corbo).     Den  Hinkenden  it, 

(Den  JRaben)  ubwarten. 
Lo  coixo  vindra  y  la  veritat   dira.    (val.)    Der  Im. 

Hinkende  wird  kommen  und  die    Wahrheit 

sagen. 

20(5.  Bose  Botschaft  bringt  man  l^ald. 
Schlimmc  Botschaft  bringt  man  bald. 


265.  Der  hinkende  Bote  kommt   hinter- 

drein. 
Die  Hiobspost  kommt  nach. 
Od.  A  hinketer  Both  is  nachkuma.  (ndo.)  Ein  hin- 

kender  Bote  ist  nachgekommen. 
pd.  De  hinkende  Bade  kiimt  achterna.  (ns.  hist.) 
De  hinkende  Bade  kummt  na.  (ns.  ofs.) 

dt.  De  hinkende  bode  komt  achteraan. 

Het    hinkende    paard    komt    achteraan.      Das 

hinkende  Pferd  kommt  hinterdrein. 
Ik    wil    den  kreupelen   bode   verwachten.     Ich 

will  den  hinkenden  Boten  ahwarten. 
Die  haeghel  wil  bier  noch   nae   volghen.    (ah.) 

Das  Unqluck  irird  hier  noch  nachkommen. 


Ill  news  comes  apace  (travels  fast).     Schlechte  en. 
Nachricht  kommt  rasch  (reist  schnell). 

Yond  titVindi  hafa  vsengi.    ISchlechfe  Nachrich-  is. 

ten  hahen  Fliigel. 
Hit    ilia    verSur    ikki    niSurlagl.      (faer.)     Das 

Scldimme    wird    nicht    niedergelegt    (rasch 

verbreitetj. 

Nimio  celerius  venit,  quod  molestnm  est,  quam  It. 

id  qiiod  cupide  petas. 
Les   mauvaises  nouvelles   ont    des    ailes.     Die  fz. 

schlechten  Nachrichten  hahen  Fliigel. 
Les    bonn&s    novelles   rotet  et  les  mjiles  coret.  nf. 

(w.)    Die  guten  Nachrichten  gehen  und  die 

schlechten  laufen. 
Novella   cattiva    presto    arriva    (Novella    trista  it. 

arriva  pre.sto).     Schlechte   (Traurige)   Nach- 
richt kommt  schnell  an. 
Cattive  nuove  pi'esto  con'ono.    Schlechte  Nach- 
richten laufen  geschwind. 
IjB  cattive  nuove  son  le  prime.  Die  schlechten 

Nachrichten  sind  die  ersten. 
E  gattive  nutizie  volanu  ancn  pin  che  e  bone.  mi. 

(crs.)     Die     schlechten    Nachrichten    fliegen 

noch  mehr,  als  die  guten. 
Le  cattive  niiove  volano.    (t.)     Die  schlimmen 

Nachrichten  fliegen. 
Le    cattive    novelle    coiTon    presto,     (t.)     Die 

schlechten  Nachrichten  laufen  geschwind. 
Noa    catia    prest    la    ria.     (1.    b.)     S.  Novella  ni. 

cattiva  u.  s.  w< 


Boses  262. 


—     134 


263  BosOB. 


It.  Citins  veiiit  iiialiini  (luaiii  iivt  rtitur. 

Testis  adcst    injure,    HoUit    at   <lcsLq)ere   seif. 
(nilt.) 
fz.  TiC  null  vieiit  ;i  chcval  et  s'l'ii   va  .'i    picil.    //  v 
UM    koiniiU    zu  Pferd    and    i/ekt    za    Fif^i 
we<j. 
Lc  inal  vit'ut  a  cliariti'e,  et  s'eii  iftounic  oim 
a    oiice.     Das     Vbel    kovimt   fuderweis    and 
ijfhl  Inlhireis  loieder  ice;/. 
Maladies  vieniKut  a  clieval  et   s'eii   n  txiiriuiit 
A,  pied.  Krankheiten  kommen  zu  Pferde  und 
ffehen  zu  Fuss  wieder  wef/. 
lies  maladies  vieniient  en  poste  et  s'en  ntour- 
nent  a  pied.    Die  Krankheiten    kmninen  mil 
Post  imd  f/ehcn  zu  Fuss  wieder  ue//. 
sf.  I.ou  mail  be,n  acaouat  6  sen   l>a   a    pr.    (Gsc.) 
S.  Le  null  vienf  h  cheval  u.  a.  u\ 
Lou    maou    veu    ;V    eliival    c   sen    tonio   k  \w. 

(Tip:d.)  S.  Le  mal  vient  a  cheval  u.  a.  w. 
Malauties  vcuon  a  ehivau,  .s'  ontournou  d'aped. 
(nprv.)  S.  Mala/ties  u.  a.  v\ 
il.  II    male   vieno   a  libbre  e  vassene  a  >nu-'u\     S. 
Jlet  kwaad  komt  met  u.  a.  w. 
II  male  vien  a  carri  c  va   via   a   >>wu:.    S.  Le 
Dial  vient  a  charit^e  u.  a.  w. 
mi.  E   mel   e  veu   pn'-st  o    us    aveja    tenl.     (rum.; 
Baa   Uble  koinmt  raack  und  (jeht   apiit  fort. 
II  male  vieue  a  earrate  e  va  via  a   oncie.    (t.) 
S.  Le  mal  vient  a  charitee  u.  a.  ic. 
ui.  El  mal  vt^n  a  eavall  e  al  va  via  a  jie.  (em.  1'.) 
S,  Le  mal  vient  a  cheval  u.  a.  ir. 
Ul  mal  al  ve  a  lire  e'l  va  a  uiize.     (1.  b.)     .S'. 

Ilet  kwaad  komt  met  u.  a.  w. 
El  mal  el  veu  a  caval,  el  torna  a  pe.    (1.  m.) 

S.  Le  mal  vient  u  cheval  u.  a.  w. 
El    mal    a    ven    an    piessa    e    a    va  via  adasi. 
(piem.)  Das  Vbel  kommt  mil  File  und  gehet 
lantjaam  fort. 
El  mal  a  ven  a  lire  e  va  via  a  onssc.   (piem.) 

S.  Het  kwaad  komt  met  u.  a.  w. 
El   mal   vieu   a   e^valo   e'l   va   via   a   pie.    (v.) 

S.  Le  mal  vient  a  cheval  u.  s.  «•. 
El  mal  vien  a  lire  e'l  va  via  a   onze.    (v.)    >S'. 
Bet  kwaad  komt  met  u.  a.  v. 
si.  8u  male  intrat  a  liberas,   et  bessit  ad  unzas, 
et  quando  bessit  puru.  (sa.)  Das  Vbel  kommt 
p/undtoeia  und  geht  lothweis,    wenn'a    noch 
fjeht. 
iSu    male    intrat    a    cautares,  et  si   qu'audat  a 
unzas.     (sa.)    Daa    Vbel  kommt   centnericeis 
und  geht  lothweis. 
Ini.  Lo  mal  ve  a  an'obas  y  sen  va  f'l  unsas.  (neat.) 
Das  Vbel  kommt  Arrobenweia  (a  25  PfundJ 
und  geht  lothweia  fort. 


E<i  mal  (iitr.i  p<r  lliiircs  I'  i.x  j)er  onees.  (val.) 
<S'.  llcl  kvuad  komt  met  u.  a.  ii\ 

El  mal  entra  a  Ijrazadas  y  sale   a   pnlgaradas.  8p« 
Das  Vbel  k'hnmt  Armvnll  und  geht  Daum en- 
roll fort. 

Los  males  entran  pur  arrobas  y  salen  por  ;idar- 
nies.  Die  Vbel  kommen  Arrobenweia  an  und 
gehen  in  halbcn  Drachmen  iceg. 

Ueulu   vine  iiite,  binele  ineetn.    Das  i'^ichlcchteyfU 
kommt  svhurll,  daa   (Jute  langaam. 


'2i\?t.  B5ses  .sclireibt  man  in. Stein,  CJutes 

in  Sand. 
Wem  man  ^jibt,    der  .sibriibt'.s    in  Sand;    wcm 

man  ninunt,  der  sclireibt's  in  Stalil  nnd  Eisiii. 
Wor  L'nreeht  tlint,  vergisst  cs  bald,  Wir  I'n- 

recht  leidt,  das  lang'  belialt. 

Dor  weldaet  wordt  haesto    verg^heten,    nier   der  dt« 
ieneldaet    gedenekt   men    ianglie.     (ah.)     Die 
Wnhlthat    tcird    rasch    vcrgeaaen,    aber   der 
Vbelthat  gedenkf  man  lunge. 

The  hurt  man    writes    wi'    8te»d    on    ,i    marbK-,  eu. 
.stane.     (.M<'ho.)     Der   Deleidigte  achreibt    mit 
Htc.hl  uuf  einen  Murm'tratein, 

Hvo   Uret  gior,  det  ha-stig  glcmnur,  llvo  Uret  dii. 
lider,  Imnge  giemmer.    <!>'.    Wer   Vnrecht  that 
tt.  a.  w. 

In  vento  scribit  liedens,  in  marmore  Itesus.        It. 

Les  injures  s'  ecrivent  sur  I'airain  et  los  h'wu-  tz, 
fait.s  sur  le  sable.  Die  Beleidigungen  tcerden 
in  Erz,  und  die  Wohlthaten  in  Sandgeachrieben. 

Memoire  du  mal  a  longue  trasse,  Momoirc  du 
bien  tantost  jjasse.  Erinnerung  dea  B'usen 
hat  lange  Sjmr,  Erinnerung  dea  Guten  geht 
bald  voriiber. 

La  memoire  du  tort  et  injure  Moult  plus  que 
benefice  dure.  Die  Erinnerung  an  Unrechl 
und  Schimpf  dauert  viel  Idnger,  ala  die  an 
Wohlthat. 

On  oublie  plustost  le  bien  que  le  mal.  (afz.) 
Man  vergiast  eher  daa  Ghite,  als  daa  Boae. 

Chi  offende,  scrive  still'  arena;  ehi  k  oifeso,  nel  it. 
marmo.     Wer  beleidigt,  achreibt' a  aufSand; 
icer  beleidigt  tat,  in  Marmor. 

Chi  altri  ofl'ende,  su  la  rena  scrive,  e*ehi  ofFeso 
vien,  scolpisce  in  marmo.  Wer  Andre  be- 
leidigt, achreibt  ea  auf  Sand  und  tier  be- 
leidigt wird,  meisaelt  es  in  Marmor. 

Chi  la  fa,  se  la  dimentica;  chi  la  riceve,  se  la 
lega  al  dito.  Wer  es  thut,  vergiaat'a,  icem 
es  gcschieht,  der  bindef's  an  den  Finger. 

Chi  offende  scrive  in  polvere  di  paglia ;    Chi  e  mi, 


I 


Brauhaus  270. 


137 


271  Brei. 


Bu  a  Braiihuis  stat,  stat  kei  Bakhuis.  (tli^._  jj.) 

aS'.  Bit  u.  s.  10. 
,0d.  Wan  a  Wirthshaus  stfeiht,   k<'/  ka  Beck-nhaus 

steih~.     (opf.   N.)     Wo   ein    Wirthshaus   sfeht, 

kann  Jcein  Backhaus  stehen. 
pel.  Wo  e  Braues  steeht,  do  kaii  gee  Backes  stohn. 

rnrh.  A.) 
Wo    a    Backes    (Backhaus)     steet,     kan     kee 

Braues  (Brauhaus)  stoon.   (nrh,  D.) 
Wo  mer  Gaasch   schott,    kann   kei  Kon   ligge. 

(nrh.  K.)      Wo    man    Gersfe    sclinttet,    kann 

kein  Korn  liegen. 
Wo't  Branlius  steit,   flao   kann't  Backhvls  nicli 

staon.  (ns.  A.) 
Worn  Gasteiikorn  liggt,  dar  kann  keen  Roggen- 

koi'n    liggn.    (ns.   B.)     Wo    ein    Gerstenkorn 

liefjt,  da  kann  kein  Roggenkorn  liegen. 
Wo  en  Bruhus  steit,  kann  kein  Backhfis  stan. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Wo  'n  Brunhuus    steit,    kann    kein    Backhuus 

stahn.  (ns.  ha.  H.) 
Wo  de  Moltsak  steit,   kann  de  Roggensak  nig 

staan.  (ns.  hist.)  S.  Wo  der  Malzsack  u.  s.  w. 
Wo  Gerste  liegt,  darf  nicht  Korn  liegen.  (ns.  Pr.) 
Boo  en  Bruggehuus  stett,  doo  kann  ken  Backe- 

htins  stohn.  (ns.  W.) 

<lt.  Daar  de  bakker  zit,  kan  de  brouwer  niet 
liggcn.  Wo  der  Backer  sitzt,  kann  der 
Brauer  nicht  liegen. 
Waer  de  brouwer  binnen  is,  iiioet  geen  bakker 
komen.  (vl.)  Wo  der  Brauer  drinnen  ist, 
darf  kein  Backer  kommen. 

(la.  Hvor  man  Isegger  en  Skieppe  Malt,  har  man 
ei  nedig  at  Itegge  en  Skieppe  Meel.  Wo 
man  einen  Scheffel  Malz  hinlegt,  hat  man 
nicht  nothig,  einen  Scheffel  Mehl  hinzulegen. 
(H)vor  se  Maltstek  kfimmer  haen,  blywer  se 
Mjfilspek  fra.  (jiit.)  Wo  ein  Malzsack  hin- 
kommt,  bleiht  der  Mehlsnck  fort. 

fz.  On  qu'  Saint  Ariioul  va.  Saint  Honore  n'sarot 
aller.  (nf.  R.)  Wo  St.  Arnold  (Patron  der 
Brauer)  hingehf,  kann  St.  Honorius  (Patron 
der  Backer)  nicht  hingehen. 
nf.  Wiss'  qui  I'bresseu  va,  I'bolgi  nVa  nin.  (\v.) 
Wo  der  Brauer  hingeht,  geht  der  Backer 
nicht  hin. 

Wiss'  qui  I'cabarti  passe,  Tbolgi  n'passe  nin. 
(w.)  Wo  der  Schenkwirth  hingeht,  geht  der 
Backer  nicht  hin.  ' 

Ou  St.-Arnould  va,  St.-Aubert  enn'  va  ni6. 
(w.  M.)  Wo  St.  Arnold  hingeht,  geht  St. 
Auhert  (Patron  der  Backer  in  Mons)  nicht  hin. 


271.  Der  Brei  wird  nicht  so  heiss  geges- 

sen,  als  er  aufgetragen  wird. 
De  Bri  wat  nicli  so  bet  gat'n,  as  he  nppdraogt  pd. 

is.  (ns.  A.) 
't  Wat  nich  so  liet  gat'n,  ass  't  uppdraog'n  iss. 

(ns.  A.)     Es    wird    nicht    so    heiss  gegesseii, 

wie  es  aufgetragen  wird. 
De  Bri   ward   heeter   upgebn  as  getn.    (ns.  B.) 

Der  Brei  wird  heisser  aufgegehen,    als  ge- 

gessen. 
De  Bri  werd  nich  sau  heit  egeten,    as    he  up- 

gewen  (upefiillt)  werd.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Man    et    den    Bii   nich    sau  heit,    as  he  vonu 

Filer  kiimt.  (ns.  ha.  G.  ti.  G.)   Man  isst  den 

Brei  nicht  so  heiss,  wie  er  vom  Feuer  kommf. 
De  Grutt  wart  nig  so  heet   uteeten,    as  se  up- 

lullt  wart.  (ns.  hist.)  Die  Oriitze  wird  nicht 

so  heiss   ausgegessen,    irie    sie   aufgeschiittet 

wird. 
Et  wart  so  heet  nig  uteeten,  as't  upgeven  (in- 

kromt)  wart.     (ns.  hist.)     Es    icird   so   heiss 

nicht  ausgegessen,    wie    es    aufgegehen   (ein- 

geschiittet)  wird. 
De  Bry  ward  heeter  upgawen,  as  uutaten.  (ns. 

Hmb.)  S.  De  Bri  ward  u.  a.  ic. 
It  wart  so  het  nich  gaten,  as't  kaakt   is.    (ns. 

M.-Str.)     Es   wird   nicht   so   heiss   gegessen, 

icie  es  gekocht  ist. 
De  Bree  word  heter  upscheppt  as  eten.  (ns.  ofs.) 

S.  De  Bri  ward  u.  s.  w. 
De    Bre    wart    altit    heter  upscheppt,    as  eten. 

(ns.  O.  J.)   Der  Brei  ivird  stets  heisser  auf- 
gegehen, als  gegessen. 
Die  Suppe  (Der  Brei)  wird  nie  so  heiss  geges- 
sen, als  sie  (er)  gekocht  wird.  (ns.  Pr.) 
Me  ittet  den  Brie  nit  sau  waarme,  osse  emiem 

filr'esatt  weerd.  (ns.  W.)   Man  isst  den  Brei 

nicht  so  loarm,  wie  er  einem  vorgesefzt  wild. 
De  Biiei  wart  haiter  opgaft,  arr  'e  giaten  wart. 

(wstf.  A.)  S.  De  Bri  ward  u.  s.  w. 
Me    maut  den  Bri  nitt  so   het    friaten,    as    he 

iame  viiorsatt  wart.    (wstf.  Mrk.)    Man  muss 

den  Brei  nicht  so  heiss  essen,  wie  er  einem 

vorgesetzt  wird. 

A    Brei    waart   eg  so   hiat   idjen,    iiiis-r   npdeu  is. 

waart.  (A.) 
A  Brei   waart   egh   so  hiat  iidjan,   iish'r  apden 

waart.  (F.) 
Di   Kual   uud'   ek   legt   sa   wfirem  iiten,  iis  er 

apdon  uud'.  (S.)  Der  Kohl  wird  nicht  leicht 

so  xoarm  gegessen,  als  er  aufgetischt  wird. 


18 


Brei  272. 


—     138     — 


273  Brennen. 


272.  Er  geht  drum  herum,  wi  (^  die  K  atze 

urn  den  heissen  Brei. 
Wie  die  Katze  um  den  heissen  Urei   hcrgelien. 
md.  Ha    gat    dr5m    rfim  bi  die  Katz  om  den  hfisze 

Brei.  (frk.  H.) 
Ar  get  drum  riim,  \vi  di  Kfltz  iiiu  an  heeeszan 

Brei.  (frk.  H.  S.) 
Ar  gett,  wi  di  Kiitz  iinun  hasz-n  Brei.  (frk.  M.) 

Er  r/eht  wie  die  Katze  tun  heissen  Brei. 
Ha  geht  dr6m  rSm,  wie  en  Katze  om  en  heisse 

Briii.    (mrh.  N.)    Er  geht  drum   herum,   wie 

eine  Katze  um  einen  heissen  Brei. 
A   giht   drum   rum,    wie   die   Katze    lime  hesse 

Bree.  (schls.) 
A  git  rim  wi  de  Koze  im  a  hesse  Brei.  (schls. 

B.)    Er  (jeht  herum,   wie  die  Katze  um  den 

heissen  Brei. 
Od.  Auszen    rum    gehn    wie   d'   Katz   um  'n  Breyn 

(Brei).  (bair.)  [(schwei.) 

Er    geht  herum,    wie   die  Katze  um  den  Brei. 
Ea    ged    umma,    wia    di  Kotz   um    an    hoassn 

Prain.  (st.)  S.  A  gtt  u.  s.  w. 
pd.  E  git  wJi   der  Tost  am  't  Loch,    (urh.  S.)    Er 

geht,  wie  der  Dachs  urns  Loch. 
He  geit  riimm,   as  d'  Katt   iiiimi  'n  heten  Bri. 

(ns.  A.)  S.  A  git  u.  s.  w. 
He  geit'r  herum,    as    de  Flege   um   den   heten 

Bri.    (ns.  B.)    Er  geht  drum  herum,  wie  die 

Fliege  um  den  heissen  Brei. 
He    geitr    nm    to   as   de  Kuper  iim  de  Tiinne. 

(ns.  B.)    Er  geht  drum  herum,  wie  der  Boft- 

cher  um  die   Tonne. 
He  geit  immer  iim  de  Bri  herum.  (ns.  hist.  A.) 

Er  geht  immer  um  den  Brei  herum. 
He  geit  der  um  heriim,  as  de  Katt  um  d'  lieete 

Bree.  (ns.  ofs.) 
Hai  gait  deriimme ,   arre   de  Katte   iimme   den 

haiten  Briei.  (wstf.  A.) 
Dai   laipad  (I'duft)  darumma,   as   da  Katta  urn 

dan  heitan  Brei.  (wstf.  Mrk.) 

dt.  Hij  loopt  als  de  kat  om  den  heeten   brij.     Er 
Idu/t,  wie  die  Katze  um  den  heissen  Brei. 
Hij   loopt  herom  heen,    als   eene  vlieg  om  den 
»  heeten  brij.   Er  lauft  drum  her-um,  icie  eine 

Fliege  um  den  heissen  Brei. 
Hy  loopter  omme,  als  een  vlieghe  om  den 
heeten  bry.  (ah.)  S.  Hij  looiH  Iterom  m.  s.  w. 
fs.  Hi  lept-r  trinjam  iiiis  an  KPit  am  an  hiaten 
Brei.  (A.)  Er  I'duft  da  rundheriim,  wie  die 
Katze  um  den  heissen  Brei. 


om  den  hede  Grod.    Um  etwas  herum  gehen, 

ine    der    Tlund    (die   Katze)    um    die   heis.ic 

Griitze. 
Ganga  som  Katten  um  ciii  hoit  CJratit.   Gehen,  llW. 

wie  die  Katze  um  einen  heissen  Griltzbrei. 
Ga  omkring  en  sak  som  katten  kring  het  grfit.  SW. 

Um  eine  Sache  hertimgeheti ,  trie   die  Kufze 

um  die  Griitze. 
Han  gar  ikring  saken,    som    hunden  kring  het 

grot.     Er   geht    um    die    Sache    herum,    ine 

der  Hund  um  die  Griitze. 

Tourner  autour  du  pot.    Um  den  Top/  herum-  fz. 

gehen. 
Tourner  atou  de  pot.  (\v.)  S.   Tourner  u.  s.  w.  nf. 
Tourner  i  I'intour  du  pi)t.  (w.  M.)  S.  Tourner 

u.  s.  tv. 

27.S.  Was    dich    nicht  brennt,    so  list    du 

nicht  loschen. 
Was  dich  nicht  brennt,  das  losche  nicht. 
Das  Feuer,  das  mieh  nicht    brennt,    Ifische   ich 

nicht.  [(<id.) 

Was  dich  nicht  brennet,  solt  du  nicht  leschen. 
Dosz  Feuei',  dosz  mich  nit  bronnt,    brouch  ich  md. 

nit  ze  losche.  (frk.  H.)  Das  Feuer,  das  mich 

nicht  brennt,  hrauche  ich  nicht  zu  loschen. 
Wos  mi'  nit  brennt,  bias-  i'  nit.  (frk.  M.)    Was 

mich  nicht  brennt,  blas^  ich  nicht. 
Wat  lech  net  uoget,  br;iuch  der  net  ze  loschen. 

(mrh.   L.)     Was   euch   nicht  angeht,   brajicht 

ihr  nicht  zu  loschen. 
Wos  mich  nich  brennt,  dos  derf  (das  darf)  ich 

nich  leschan.  (schls.  B.) 
Was  dich  nicht  brennt,  das  blase  nicht.  (bair.)  od. 
Was  einen  nicht  brennt,    muss  man  nicht  Ijla- 

sen.  (schwei.) 
Was  di  niid'  brennt,  so  bios  niid.    (schwei.  A.) 

Was  dich  nicht  brennt,  blase  nicht. 
Was   mi'  nit  brennt,   dearf  i'   nit  blas-n.    (tir. 

U.-I.)     Was  mich  nicht  brennt,  darf  ich  nicht 

blasen.  [loschen.  (ns.  Pr.) 

Was    dir   nicht    brennt,    brauchst    du    nicht  zu  pd. 


da.  At    gaae    som    Katten    om    den    hede    Veiling. 

Gehen,  wie  die  Katze  um  den  heissen  Brei. 

At  gaae  uden  om  noget,  som  Hunden  (Katten) 


Hij  is  dwaas,  die  zich  brandt  a  an  eens  ander-  dt. 

mans  ketel.     Der  ist   thijricht,   der  sich   an 

eines  Andern  Kessel  verbrennt. 
Dat  u  niet  brandt,    blusch't    niet.     (vl.)      Was 

euch  nicht  brennt,  loscht  nicht. 
Scald  not  (Don't   scald)  your  lips   in   an   other  eil, 

man's  pottage.      Verbrennt  Euch  die  Lippen 

nicht  an  eines  Andern  Suppe. 
Scald  not  your    lips    with    other    folk's    broth. 

Verbriiht  Euch  die  Lippen  nicht  mit  andrer 

Leute  Briihe. 


Brennen  273. 


^     139 


274  Brot. 


fs. 


da. 


Dinna    scald    your   mouth   wi'  ither  folks  kail. 

(scho.)    Verhrennf  euch  nicht   den   Mund    an 

andrer  Leiite  Briihe. 
Wat  de  ai  brannt,  briickst  ai   to   slekeu.    (M.) 

Was   dich   nicht   brennt ,   hrauchst   du   nicht 

zu  loschen. 
BrJinn  de   al   aw   aiiser   Faujlkeus   Soss.     (M.) 

Verh'enne  dick  nicht  an  anderer  LeiUe  Suppe. 


It. 
tz. 


uf. 


sf. 


it. 


Im, 
sp. 


Det  dig  ikke  brsender,  bebover  du  ei  at  blsese 

paa.    Was  dich  nicht  brennt,  darauf  hrauchst 

du  nicht  zu  hlasen. 
Svid    dig    ikke    paa    auden    Manda    Vtelliug. 

Verhrenne  dich  nicht  an  andern  Manit-r-Brei. 
Det  (Hvad)  dig  inte  (icke)  branner,  behofvcr  du 

ej  blasa  pa.     *S'.   Det  dig  u.  s.  ic. 

Tua  quod  nihil  vefert,  percoutari  desinas. 
Quitter    bruler    ce    qui    ne    cuit  pas   pour  soi, 

(nf.   Br.)     Brennen    lassen,    was    nicht  fiir 

einen  kocht. 
Quand    le    fricot    d'ein   eute    brule,    i    feut    le 

laissier  bruler.  (pic.)    Wenn  das  Ragout  eines 

Andern  brennt,  muss  man  es  brennen  lassen. 
Quand  I'fricot  d'uu   autre  brule,   i   faut  I'leier 

bruler.  (R.)  S.  Quand  u.  a.  w. 
Cou  qui  n'cut  nin  por  vos,  leyiz  I'brouler.  (w.) 

Was  nicht  fiir  Euch  kocht,  lasst's  anhrennen. 
So  qe  noun  coi  per  tu,  laissos  ovi  crema.  (Lgd.) 

S.  Cou  u.  s.  w. 
So  que  non  se  couey  per  tu,  laysso  va  cremar. 

(nprv.)  S.  Cou  u.  s.  w. 
II  fuoco  che  non  mi  scalda,  non  voglio  che  mi 

scotti.     Das  Feuer ,  das   mich  nicht  ir'drmt, 

soil  viich  nicht  brennen. 
La    carne    che    non  ti  nuoce,    Lasciala  cuoce. 

(crs.)     Das  Fleisch,   das  dir  nicht  schadet, 

lass''  es  kochen. 
No  t'inipazzer  in  t  quell  ch'au  t'aparten.  (rom.) 

Kiimmere  dich  nicht  um  das,  was  dir  nicht 

gehort. 
Qui'  arrost  ch'  n'   em'   tocca    a    n'importa    s'al 

brusa.  (em.  B.)  Der  Braten,  der  mich  nichts 

angeht,  wenn  er  verbrennt,    raacht's  nichts 

aus. 
Petta  qui  non  mandigo  la  laxo  brujare.  (sa.  L.) 

Fleisch,    das    ich    nicht    esse,    lass'    ich  an- 

brennen. 
No  t'  fiques  en  lo  que  no  t'  toca.  (neat.)  Mische 

dich  nicht  in  das,  teas  dich  nichts  angeht. 
Lo   que   no   has   de  comer,    dexalo   bien  cocer. 

Was  du  nicht  zu  essen  hrauchst,  lass  es  kochen. 
No  te  entremetas  (entremeter)  en  lo  que  no  te 

atane  hacer.  S.  No  t'  fiques  u.  s.  ic. 


274.     Das     Brot     sei     leicht,     der    Kase 

s  c  h  w  e  r. 
Lnftig  Brod,  schwerer  Kas.  (schwei.)  od. 

Gerezen  (Geoogd)  brood  on  blinde  kaas.    Auf-  (It. 

gesjirungenes    Brot  (Brot    mit    Augen)    und 

blinder  Kase. 
Brood    bij   de  ligt,    Kaas    bij    de    wigt.     Brot 

leicht,  Kcise  schwer. 
Breed  by  die  licht,  tzys  by  de  wicht.  (afs.)    S.  fs. 

Brood  u.  s.  w. 


Panem  probato  levem  gravemque  caseum.  It. 

Pain  leger,   pesant  fromage,   Prens  toujours  si  fz. 
tu  es  sage,  (afz.)  Bist  du  weise,  nimm  immer 
Brot  leicht,  Kcise  schwer. 

Pan  leougie  e  pesan  hroumatge,   Pren  toustem  sf. 
si  tu   es  plan   satge.     (Gsc.)     S.  Pain  Uger 
u.  s.  w. 

Pan   leggiere   e   grave   formagio  Piglia   sempre  it. 
se  sei  saggio.     S.  Pain  leger  u.  s.  iv. 

Pane  alluminato  e  eacio  cieco.  Brot  mit 
Licht  und  Kase  blind. 

Pane  cogli  occhi,  cacio  senz'  occhi  e  vino  che 
cavi  gli  occhi.  Brot  mit  Augen,  Kase  ohne 
Augen  und   Wein,  der  die  Augen  aussticht. 

Pan  cun  j'occ  e  furmai  senz  6cc.  (rem.)    Brot  mi. 
mit  Augen  und  Kcise  ohne  Augen. 

Pane  alluminato,  cacio  cieco  e  vino  che  cavi 
gli  occhi.  (t.)  Brot  mit  Licht,  Kcise  blind 
und   Wein,  der  die  Augen  aussticht. 

Cacio  serrato  e  pan  bucherellato.  (t.)  Kase 
geschlossen  und  Brot  durchl'6 chert. 

Pan    bus  e   furmai    cius.     (em.  B.)     Brot    mit  ni. 
Lochern  und  Kcise  geschlossen. 

El  formagg  senza  bceucc,  el  pan  coi  bceucc,  el 
vin  che  solta  ai  oeucc.  (1.  m.)  Den  Kase 
ohne  Locher ,  das  Brot  mit  Lochern,  den 
Wein,  der  in  die  Augen  springt. 

Pan  con  j'eiii,  formagg  senss'  eui  e  vin  ch'a 
saota  a  j'  eui.  (piem.)  Brot  mit  Augen, 
Kase  ohne  Augen  und  Wein,  der  in  die 
Augen  springt. 

Formag  senssa  beucc,  pan  con  ii  belicc  e  vin, 
ch'a  saota  a  j'eucc.  (piem.)  Kase  ohne 
Locher,  Brot  mit  Lochern  und  Wein,  der 
in  die  Augen  springt. 

Pan  coi  occi,  formagio  senza  occi,  vin  che  salta  . 
ai  occi  e  servi  che  sa  sarar  a  tempo  i  occi 
fa  andar  ben  i  afari  de  le  locande.  (v.)  Brot 
mit  'Augen,  Kcise  ohne  Augen,  Wein,  der  in 
die  Augen  springt  und  Diener,  welche  zur 
Zeit  die  Augen  zuzuiaachen  wissen,  und 
das  Geschaft  in  den  Schenken  geht  gut. 

18* 


Brot  274. 


—     140    — 


276  Brot. 


si,  I'ani  cull'  occlii,  fnrmaggiu  sen//  occhi  e  vinu 

c!i  ti  c<ava  rorclii.    Is.)    S.  Pane   cm/Ii  ncchi 

H.  «•  w. 

8u  casu  fittu,  su  pane  ispugnatu.     isa.    I-.,   M.; 

Der  K'dse  dicht,  das  Brot  schwammif/. 

pt,  Pao  com   olhos,    e  queijo  sem   olhos,    e   viulio 

(ine  salte  nos  olhos.     S.  Pan  con  u.  .t.  iv. 
s|>.  Kl  queso  pesado  y  el  pan  liviano.     Der  Kiise 
Hchioer  und  das  Brot  leicht. 
Pan  con  ojos  y  queso  sin  ojos.  S.  Pan  it   s.  w. 
Qiieso  ciigo  y  pan  con  ojos  quitan   a    mi    hijo 
los  enojos.  Kdse  blind  und  Br«t  viif  Auf/en 
nehiiien  meinevi  Sohne  den    Verdriiss. 


275.  Cicgessen  Brot  ist  ijald  vergossen. 

dt.  Het  Iivo'.hI  is*  gegeten  en  het  gezelschap  ge- 
scheidni.  Das  Brot  ist  '/ef/essen  und  die 
Gesellscha/l  geschieden. 

eu.  Eaten  bread  is  soon  forgotten. 

(lii.  Bred  som  cr  sedt,  bliver  snart   forgjiet.     Brot, 

das  (/ei/essen  ist,  wird  achnell  veryessen. 
Hvo    mindcs    seden    Mad    og    sledne    Klieder? 

Wer  denkt  an   gegessene  Speise    und    abge- 

fragene  Kl  eider  f 
is.  Hvcir  man  minnist   etinn  mat  og  slitin  kljeOi? 

S.  Hvo  mindes  u.  s.  lo. 
HvRr  man  minnist  a  sinn  etinn    mat  og   slitin 

klseSi?    Wer  denkt  an  seine  verzehrte  Speise 

und  abgetrngene  Kleidung? 
UW.  Naar  IJiten  er  gloypt,  er  ban   glaymd.      Wenn 

der  Bissen  versrhluckt  ist,  ist  er  vergessen. 
Godmatcvi  er  glsymt,  so  snart  ban  er  gloypt. 

Gut   Gericht  ist    vergessen,    sobald   es   ver- 

schluckt  ist. 
Eten  Mat   og   slitne  Klsede   vil  ingen  minnast. 

Gegessener  Speise  und  abgetragener  Kleider 

will  Niemand  gedenken, 
SW.  Nf^r   brodet   ar   atit,    ar    walgjerningen  glomd. 

Wenn  das  Brot  gegessen   ist,  ist  die  Wohl- 

that  vergessen. 
Gjord  tjenst  jir  snart  glomd.  Erimesener  Dienst 

ist  rasch  vergessen. 

fz.  Morceau  avale  n'a  plus  de  gout.    Verschluckter 

Bissen  hat  keinen  Geschmack  mehr. 
it.  II    pan    mangiato    presto    e   dimenticato.     Das 

gegessene  Brot  ist  rasch  vergessen. 
pt.  P;io  comido,    companhia  desfeita.     Gegessenes 

Brot,  aufgeloste  Gesellschaft. 
fip.  El    pan    comido,    la    corapauia    desecha.     Das 

Brot  gegessen,  die  Gesellschaft  aufyelost. 
Bocado    comido    no    gana    amico.       Gegessener 

Bissen  gewinnt  keinen  Freund. 


Comida  hecha,  compania  desecha.     Das  Eaaen 

voriiber,  die   Gesellschaft  aufgelost. 
Pan  comido,  compania  deshecha.  (asp.)   <S'.  Pan 

u.  s.  U-. 

•210.    Man    muss    sich    mit    dem  Brot  be- 

lielfen,  bis  man  Fleisch  bekommt. 
In  der  Zoit  der  Noth,  last  man  Pastetenrinden 

fur  Brot. 
Wer  kein  Scbmalz  hat,    muss   sicli    mit  Butter  od. 

fretten.  (bair.  T  .) 
Wer  keine  Bottr    up't  Brad    .smiirru    kan ,    dei  pd. 

mot   lie  Brad   eten.    (ns.  ha.  G.  u.  G.)     Wer 

keine    Butter    uuf'a    Brot    achmieren     kann, 

der  viuss  blosa  Brot  eaaen. 
Bi    Gebreck    van    Hfiner    ett    dc    Bur    Kreieu. 

(ns.  ofs.)   In    Ermungelung  von   Uuhnern  iatt 

der  B'ucr  Kriihen. 
Wer  kein  Brot  heft  (h-if),  mot  de  Botter  dreeg 

eete  (muns  die  Butter  trncken  eaaen).  (ns.  Pr.) 

'  Bij    gebrek    van    l)rood    cet    men   koretjes  vjm  (It. 

pastijen.     Bei     Mangel    an     Brot    isst    man 

Pastetenrindchtn. 
I  Ick    wil    soe    lange    coecke    eten,    bent   dattet 

broot  gaer   wordt.    (ah.)    Ich    will    so    lange 
i       Kucheii  essen,  bis  dass  das  Brot  gar  icird. 
If  you  have  not  a  capon,  feed  on  onion.      IFenneu. 

ikr  keinen  Kapaun  halt,  essl  Zwiebeln. 

Naar  Koen  ikke  bar  Ho,  saa  luder  den  Avner.  dft. 
Wenn  die  Kuh  nicht  lieu  hut,   so  frisst  sie 
I       Spreu. 

;  Hvo  der  ei  kan   faac  Fleskct,   faaer  at  noies 
med  Kaalen.    Wer  daa  Fleisch  nicht  hekom- 
I      men  kann,  muss  sich  mit  dem  Kohl  begniigen. 
J>;i  er  skelfiska  so8i9,    ef  ei   er   anna9.     Gihf's  is. 

nichts  Anderes,  v)ird  SchcUfisch  gesotten. 
Nar  kon  into  bar  bo,    sa    ater    hon  agnar.     S.  SW. 
I       Naur  u.  s.  w. 

\  A    defaut    de    pain    on    mange    des  croutes  de  fz. 
j      pate.     S.  Bij  u.  *.  w. 

\  Faute  de  grives,  on  prend   des  merles.      Gibt'a 
•      keine  Drosseln,  nimmt  man  Meisen. 
j  Crouste  de  pastez  valent  bien  pain.     Paateten- 
1      rinden  sind  so  gut  wie  Brot. 
'■  A  favite  de  chappon.   Pain   et    oignon.      Gibt's 
nicht  Kapaun,  Brot  und  Zwiebel. 
Qui  n'a  gras,  megre  desire,    (afz.)     Wer   nicht 

fett  hat,  wiinscht  mager. 
Faute  de  poisson,  on  mange  des  moule.s.    (Br.)  nf. 
In     Ermangelung      von     tisch      isst      man 
!      Miischeln. 

On  mange  bien  des  perdri.\  sans  oranges,  (norm.) 
I      Man  isst  wohl  auch  Rebhiihner  ohne  Orangen. 


Brot  276. 


—     141     — 


278  Brot. 


Quand  qu'ein  n'a  pan  d'ail  i  fetit  dausser  d'ognon. 
(pic.)    Wenn  mar,  keinen  Knoblauch  hat,  muss 
man  mit  Zwiebel  reihtn. 
Fate  di  pau,  on  mag-ne  di  wastai.  ( w.)  MangeJt's 

an  Brot,  isst  man  Kuchen. 
Qwand  on   n'a   n'in  des   chapeines,    on  mange 
des  m&wis.  (w.)      Wenn  man  keine  Drosseln 
hat,  isst  man  Meisen. 
it,  Qnmd'an   gh'e   d'fidegh  1'^    bon   la  niilza.    (ni. 
em.  P.)      Wenn  es  keine  Leber  yibt,    ist  die 
MHz  (jut. 
ni.  In  mancanza  de  gambari,  xe  bone  anca  le  zate 
(anca  le   zate   se   magna),   (v.)     Bei  Mangel 
von    Krebsen    sind    atich    die    Scheeren   gut 
(isst  man  auch  die  Scheeren). 
Co'  no  gh'e  piu  gambari,  anca  le  zate  comoda. 
(v.)   Wenn  ts  keine  Krebse  mehr  giht ,    sind 
auch  die  Scheeren  gut. 
si.  Chi  non  p6  havere  la  came ,   veva  lo   vruodo. 
(npl.)     Wer   das  Fleisch   nicht   haben   kann, 
trinke  die  Briihe. 
Chi    non    p6    haveie    la    porpa,    s'attacca    all' 
huosso.  (npl.)     Wer  das  Fleisch  nicht  habcn 
kann,  halt  sich  an  den  Knochen. 
Cui    nun   p6   manciari   cami,    bivi  brodu.    ^^3.) 
Wer  nicht  Meisrh  essen  kann,  trinke  Briihe. 
llll.  A  falta  de  pa  bonas  .son  cocas,  (neat.)  In  Er- 

mangelung  von  Brot  sind  Kuchen  gitf. 
pt.  A'  niingua  de  pao,  boa.'*  .nau  tuitas.     ,S'.  A  falta 

U.    3.    W. 

sp.  A  falta  (mengua)  de  pan  biKiia.s  son  torta.i. 
S.  A  falta  u.  s.  ir. 
A  mengna  de  came  bueno.s  son  polios  con  to- 
cino.  Bri  Mangel  von  Fleisch  sind  Hilhner 
mit  Speck  gut. 
Quando  no  tengo  solomo,  de  todo  como.  Weiin 
ich  nirht  das  Riickenstiick  (vom  SchweinJ 
hahe,  esse  ich  von  jedem. 


277.     Tel   a   du  pain,    lorsqu'il   n'a   plus 

de  dents,  (fz.)      Mancher  hat  Brot,    icenn 

er  keine  Zlihne  mehr  hat. 
fz.  II  a   du   pain  quaud   il  n'a  plus   de   dent.     Er 

hat  Brot,  icenn  er  keir^en  Zahn  mehr  hat. 
Le   pain   lui    viendra   quand   il  n'aura  plus  de 

dents.     Er  nird  Brot  bekommen,    wenn    er 

keine  Zdhne  mehr  hat. 
Donner  des  noisettes  a  qui  n'a   plus  de  dents. 

J)em  Niisse  geben,  der  keine  Zahne  mehr  hat. 
Dieu  donne  des  feves,  a  qui  n'a  point  de  ma- 

choires.     Gott  gibf   dem  Bohnen,   der  keine 

Kinnladen  hat. 
nf.  Lou  bon  Due  beille  des  none  ai  (ja  qiie  ne  sans 


pe  les  ecreutchai.  (F.-C.)  Der  gute  Got/  giht 

denen  Nirsse,  die  sie  nicht  aufknacken  konnen. 
On  li  bara  des  nosettes  a  crocquer  quand  i  n'ara 

pus   d'   dents.    (R.)      Man    nird   ihm   Niisse 

zum,  Aufknacken  geben,  wenn  er  keine  Zahne 

mehr  hat. 
On   a   sovint   des   geies  qwand  on^  n'a  pus  des 

dints  po  les  crohi.  (w.)     Man  hat  oft  Niisse, 

icenn   man   keine  Zdhne   mehr  hat,    um  sie 

uufzuknacken. 
Diner  des  geies  qwand  on  n'les   set  pus  crohi. 

(w.)  Niisse  geben,  wenn  man  sie  nicht  mehr 

aufknacken  kann. 
Chi  ha  denti,  non  ha  pane,  e  chi  ha  pane,  non   it. 

ha  denti.      Wer  Zlihne   hat,    hat  kein  Brot, 

und  iver  Brot  hat,  hat  keine  Zlihne. 
La    fortuna    da    biscotti   a   chi   non    ha    denti. 

Das    Gliick  gilt    dem  Zivieback,    der  keine 

Zdhne  hat. 
U  biscottu  vene  a  chi   unn'  ha  denti.    (crs.  s.)  mi. 

Der     bekommt     den    Zwieback,     der    keine 

Zdhne  hat. 
Chi  ha  dente,  non  ha  pane  e  chi  ha  pane  non 

ha    dente.    (t.)     Wer  Zdhne  hat,   hat    nicht 

Brot,  und  wer  Brot  hat,  hat  nicht  Zdhne. 
Chi  g'a  fam,  g'a  minga  pan,  Chi  g'a  pan,  g'a  ni. 

niinga  fam.  (1.)     Wer  Hunger  hat,  hat  kein 

Brot,  wer  Brot  hat,  hat  keinen  Hunger. 
O  Segno  0  manda  o  pan  a  chi  n'  ha  de  denti. 

(lig.)  Der  Herr  schickt  das  Brot  dem,    der 

keine  Zdhne  hat. 
Quand'  a  j'6  d'  pan  ai  manca   ii   dent,  (piem.) 

Wenn  Brot   da  ist,  fehlen  die  Zdhne. 
Dio  manna  vescuotte  (li  vescotte)   a  chi  n'  ha  ai. 

diente.  (npl.)  Gott  schickt  dem  (die)  Zwiebacke, 

der  keinen  Zahn  hat. 
Qui  hat  pane,  non  hat  dentes  et  qui  hat  dentes 

non  hat   pane.    (sa.   L.)     Wer  Brot  hat,  hat 

nicht  Zdhne,  und  wer  Zdhne  hat,  hat  nicht 

Brot. 
Deu  dona  fabas  a  qui  no  te  caxals.  (neat.)  S.  Im. 

Dieu  donne  u.  s.  w. 
Da  Deos  nozes  a  quern  nao  tem  dentes.     Gott  pt. 

giht   dem  Niisse ,   der  keine  Zdhne  hat. 
Da  Dios  almendras    (higu.s)    a   quien   no   tiene  sp. 

muelas.      Gott  gibt   dem  Mandeln    (Feigen), 

der  keine  Backenzdhne  hat. 


278.  Ingen  seder  gierne  Agern,  naarhan 
har  Br/jd.  (da.)  Niem-nd  isst  gem  Eicheln, 
icenn  er  Brot  hat. 

Han  et  inkje  Bork,  som  Brand  hcve.   Der  isst  nw. 
nicht  Einde,  der  Brot  /'/    '. 


Brot  278. 


—     142 


282  Brot. 


Hau  spinn  inkje  Haar,  som  heve  Hanip  Der 
ajjiniit  iiiihl  Haare,  der   Ilanf  hat. 

Han  brukar  inkje  brotne  Hjul,  som  lieilc  heve. 
Der  hruucht  kein  zerhroche)ies  Had,  der  ein 
f/anxes  hat. 

it.  Chi  h.i  vitello    in  tavohi,    nun  niangia  eipolla. 

(mi.  t.)    Wer  Kulhfleisch  uuf  dein  Tisch  hut, 

isst  keine  Zwiebeln. 
mi.  Chi  ha  buona  cantina  in  casa,  non  va  pel  vino 

air  osteria.  (t.)     Wer  eiiien   ijuten  Keller   im 

Hause    hat,    yeht    nichf     inn     Wein    in    die 

Schenke. 

279.  Door  het  kwalijk  in  din  oven 
schieten,  wordt  het  brood  .scliee  t'.  (dt.) 
SiJdeht  mail's  schlecht  in  den  Of  en,  irird 
d(i.<t  Brot  srhief. 

fz.  .V  IVMifournur  out  fait  Ic.s  \)iuns  covnns.     (at"/..) 

Beiin    Einschiehen    'macJU    man    die    Drofe 

eckiff. 

sf.  A  Tenhonrna  quc-s'h^n  Ions  paas   conrnalnts. 

(Brn.)  S.  A  I'enfourner  u.  s.  n\ 

A  Tenfourna,   se   pren  lou  pan  cournn.    (Lgd.) 

jS.  a  I'enfourner  u.  s.  iv. 
A  I'enfournat,  s'y  pren  lou  pan  cournut.  (nprv.) 
S.  A  I'enfourner  u.  s.  w. 
lin.  Al  enfornar   se  fan  los   pans  geperuds.    (neat.) 
S.  A  I'enfourner  u.  s.  w. 
Al   enfornar  se   fan  los    pans   geperiits.    (val.) 
S-  A  I'enfourner  u.  s.  ir. 
1)1.  Quern  mal  enforna,    tira   os  paos  torto.s.      Wer 
schlecht   einschiebt,    zieht    die   Brote   schief 
heraux. 
sp.  Al  enhornar  se  hacen  los  panes  tuertos.     S.  A 
I'enfowmer  u.  s.  tt\ 
Quien    mal   enhorna,    saca    los   panes    tuertos. 

S.  Quern  u.  s.  w. 
Al  enhornar  se  tuerce  el  pan.   Beim  Einschiehen 
wird  das  Brot  schief. 

280.  De  Brod  hett,  den  ward  Brod  badn. 
(pd.  ns.  B.)  Wer  Brot  hat,  devi  uird  Brot 
gehoten. 
dt.  Die  zijn  brood  (zijne  pastijen)  in  den  oven 
heeft,  geef  dien  van  uwen  koek.  Wer  sein 
Brot  (seine  Paste  fen)  im  Of  en  hat,  dem  yebt 
von  Eur  em  Kitchen. 


im    Of  en   hut,    soil    7,ian    von    seiner   Tmte 
ijehen. 
Pouedes  dounar  de  ta  fouga.s>o  en  aqneou  qu'a  sf. 
de  paste  au  four,  (npi-v.)    Devi,  ivelcher  Ge- 
hcick  im   Of  en  hat,    kannst   du  von  deinem 
Kuchen  f/eben. 

2«1.    VVer's  feineBrot  vorisst,  muss  das 

grobe  nachessen. 
Fill  Leit  icszen  d'  weisBrotferuuddm  schwarzen.  md. 

tnuh.  L.)    Viele   Leutc   essen    das    Weissbrot 

vor  dem  schwarzen. 
He  het  et  er.sch  de  'WHik  gcgeten.  (nrh.M.)  Er  pd. 

hat  zuerst  die   Wecke  gegessen. 

Die  zijn  wittebrood  v66r  eet,    inoet  zijn  mgge-  dt. 
brood  na  eten.      Wer  sein   Weissbrot  vorisst, 
muss  sein  Boggenbrot  nachessen. 

Ily  heft  syn  wittebroot  al  voer  gegheten.  (ah.) 
Er  hat  sein   Weissbrot  vorhergegessen. 

Syn  wittebroot  voren  eten.    (avl.)    Sein    Weiss- 
brot roraus  esstn. 


Manger  son   pain    blam-   le    premier.       S.  Syn  fz. 
u.  s.  w. 

11  a  mange  son  pain  bl.uic  Ic  premier.  S.  Jig 
heft  u.  s.  w. 

Apr^s  blanc  pain  Le  bis  on  la  faim.  Nach 
Weissbrot  das  Schxcarzbrot  oder  der  Hunger. 

Magni    .s'blanc  pan    d'vant   I'neur.    (w.)     Sein  nf. 
weisses  Brot  vor  dem  schicarzen  essen. 

Mangni  s'blanc  poain  avant  s'noir.  (w.  N.)  Sein 
ueisses  Brot  vor  seinem  schicarzen  essen. 

A  fa  coumo  las  putos ,  a  manjha  soun  bon  pan  sf. 
pennie.    (Lgd.)     Er   hat's  gemacht,   wie  die 
H.  . . .,  hat  sein  gutes  Brot  zuerst  gegessen. 

As  d'aquo  dey  putans,  as  manja  premie  ton 
pan  blane.  (nprv.)  Du  hast's  (gemachtj  icie 
die  II. .  . .,  hast  dein  iceisses  Brot  zuerst  ge- 
gessen. 

Prema  I'arost  e  dop   e  fom.   (mi.  rom.)    Zuerst  it. 
den  Braten  und  dann  den  Rauch. 


da.  Den  der  har  Br0d,    bydes  Brod. 

Den    er   god    at     borge  Byg,    som   har   Havre. 
Dem,  der  Hufer  hat,  ist  gut  Gerste  borgen. 

fz.  A  celui  qui  a  aa  paste  au  four,  on  doit  donuer 
de  son  tourteau.     Dem,  welcher  sein  Gebcick 


282.    Wess  Brot  ich  esse,   des   Lied    ich 

singe. 
Wess  Brot  er  isst,  dess  Lied  er  singt. 
Die  in  Eines  Brot  sind,  miissen  auch  in  seinem 

Besten  sein. 
Die  alten  spriiche  sagent  tins   daz:    swes    brot 

man  ezzen  wil,  des  liet  sol  man  ouch  singen 

gerne,  unt  spiln  mit  vlize,  swes  er  spil.  (ad.) 
Des  Brud  ich  esz,  des  Lied  ich  seng.  (frk.  H.)  md. 
Doos  Brunet  ich  asz,  doos  Liid  ich  sing.  (frk. 

H.  S.) 
Das  Brud  ich  asse,  das  Lied  ich  singe,  (schls.) 


Bfot  282. 


143     — 


283  Bruder. 


Das  Brut  das  ich  asse,  das  Lit  das  ich  singe, 
(schls.  B.) 
ocl.Wessen  Brod  man  isst,  dessen  Liedl  muss  man 

singen.  (bair.) 
Des  Brod  ich  ess,  Des  Lied  ich  sing,  (schwei.) 
pd.  Week  (Denn)  sin   Brot  ick  at,    dcnn'   sin  Led 

ick  sing.  (ns.  A.) 
Dessen    Brod  ik    ete    (esae),     dessen    Wort    ik 

spreke  Csjjreche).  (ns.  B.) 
Des  Braes  (Broes),  dat  ek  ete,  Des  Wores,  dat 

ek    spreke.     (ns.   ha.    G.   u.   G.)      S.   Dessen 

u.  s.  w. 
Wessen  Brod  ik  eet,  dessen  Leed  ik  sing.  (ns. 

hist.) 
Hvis  Brod    ik    «t,    dessen    Led    ik    sing.    (ns. 

hist.  A.) 
Dessen  Brood  ick  at,  dessen  Woord  ick  sprak. 

(ns.  Hmb.)  S.  Dessen  u.  s.  w. 
Den'n    Herrn    sien  Brood    ick   at',    den'n    sien 
Leed  ick  sing',  (ns.  M.-Sch.)    Welches  Herrn 
Brot  ich  esse,  dessen  Lied  uh  sinrje. 
Den  sin  Brod  ick  schling.  Den  sin  Led  ick  sing. 
(ns.    M.-Str.)       Wessen    Brot    ich    schHn<je, 
dessen  Lied  ich  sin;je. 
(It.  Wiens  brood  men  eet,  wiens  woord  men  apreekt 
(wiens  wil  men  eert).     Wr.ssen  Brot  inav  isst, 
dessen    Wort    mnn    s^pricht    (dessen     Willen 
man  ehrt). 
en.  Let  eveiy  man  praise  the  bridge  he  goes  over. 
Lass  Jeden  die  Brvrke  preisen,  uher  die  er 
geht. 
As  long   as  ye  serve  tlie  tod,    you   maun   bear 
up  his  tail,   (scho.)     So   lange   vie   ihr   dem 
Fuchse    dienet,    mihst    ihr    seinen   Schwanz 

stiltzen.  

da.  Hvis  (Dens)    Brod   jeg    a;der,    dens    Vise    jeg 

qvseder. 
nw.  Dan   som  eg  et  med,    dan  held  eg  med.     Mit 

dem  ich  esse,  mit  deni  ich  halte. 
SW.  Dhens    Brod    iagh    atlicr ,    dhens    Wijsa     iagh 
qwader. 
Dens  brod  man  ater,  dens  visa  man  qvader  (far 
man  qvada).     Wessen  Brot  man  isst,  dessen 
Weise  man  sinyt  (mtiss  man  singen). 

fz.  Celuy  louer  debvons,  De  qui  le  pain  mangeons. 

Den    miissen    wir    lohen,    dessen    Brot    wir 

essen. 
it.  Chi  mi  da  da  mangiar,  tcngo  da  quelle,  (mi.  t.) 

Wer  mir  su  essen  giht ,  mit  dem  halt'  ich  es. 
sp.  Aquel  loar    devemos    cuyo    pan    comemos.     S. 

Celuy  u.  s.  w. 


283.    Bruder-Zwist  Gar  heftig  ist. 
Bruderzorn,  HoUenzorn. 


Broeders   gekijf    Is   om  ziel  en   lijf.       Bruder-  dt. 

streit  ist  um  Seel'  und  Leib. 
Broeders  gekijf  Gaat  aan  ziel  en  lijf.    Bruder- 

streif  geht  an  Seel'  und  Leib. 
Broeders   gekyf  Komt  om   ziel   en  lyf.  (vl.)    S. 

Broeders  gekijf  Is  u.  s.  w. 

Br0drekiv  gaaer  paa  Sjael  og  Liv.   .S'.  Broeders-  dii. 

gekijf  Gaat  u.  s.  w. 
Brors  wrcden  (Brodra  wreden)  ar  altljdh  (ofta)  sw. 

warst.       Bruderzorn     ist     stets     (oft)     am 

schlimmsten. 
Brodra     vrede,     varsta     vrede.        Bruderzorn, 

schlimmster  Zorn. 

I'ratrum  ira  acerbissima.  It. 

Fratrum  inter  se  irse  sunt  acerbissimse. 
Courroux  de  freres,  Couitoux  de  diables  d'enfers.  fz. 
Zo7-n  von  Briidern,    Zorn  von   Teufeln  aus 
der  Holle. 
Courroux  de  freres,  courroux  d'enfer.    Brilder- 

zorn,  HoUenzorn. 
Querelle   de   frays,    querelle    de  diables.   (Brn.)  sf. 

Briiderstreit,   Teufelstreit. 
Ira  di  fratelli ,  ira  di  diavoli.  Briiderzorn,   Teti-    it. 

felzorn. 
L'odiu  piu  forte  e  quellu  chi  nasce  fra  parenti.  mi. 
(crs.)    Der    stdrkste  Hass    ist    der,    velcher 
zwischen   Verwandfen  entsteht. 
Fratelli,  flagelli.  (t.)  Bruder,  Geisseln. 
Corniccio  di  fratelli  fa  piu  che  due  flagelli.  (t.) 

Bruderzorn  thut  mehr,  als  zwei  Geisseln. 
Amor  d'  frad^U,  amor  d'  cortell.  (em.  P.)  Bm-  ni. 

derliehe,  Messerliebe. 
Amor  de  fradel,  amor  de  cort^l.    (1.)     S.  Amor 

d'  fradUl  u.  s.  w. 
Fradei,  cortei;  Cugnade,  spade.  (1.  b.)   Brilder, 

Messer;  Schw'dgerinnen,  Sehioerter. 
Amur  de  fradii,    amur  de   cortfei.    (1.  brs.)     S. 

Amor  d'  fradUl  u.  s.  iv. 
Collera  de  fradei,  LV;  peg  che  du  flagei.  (1.  m.) 
Zorn  von  Briidern   ist  schlimmer,  als   zvei 
Geisseln. 
Pan  de  fradel,    Pan  e  cortei.   (1.  m.)     Bruder- 

brot,  Brot  und  Messer. 
I  fradei  in  tanti  cortei.  (1.  m.)  Die  Bruder  sind 

ebensoviele  Messer. 
Amor  d'  fratel,  amor  d'  cotel.  (piem.)  S.  Amor 

d'  fradMl  u.  s.  w. 
L'odio  fra  i  parent  a  I'e   el   pi   teribil.    (piem.) 
Der  Hass  unter  Verwandten  ist  der  furcht- 
barste. 


B  ruder  283. 


—     144     — 


286  Brunnen, 


Amor    de    fradelo,    ainor    da    covdolo.    (v.)     -S'. 

A 11107^  cr  frarVeU  u.  n.  v\ 
I    fradei    xe     tanti     c.ortei.      (v.)     S.     I  frwlhi 

u.  •*?.  w. 
Fradei,  cortei,  cugnade,  spade,  (v.;    -S'.  FrarlH 
u.  .1.  tr. 
si.  Bviga    (Gherra)    de    trades,    briga   (gherra)   de 
canes,     (sa.)      Druderzwint     ( Brud  erkrieg ) , 
Hundezwist  (Hundekrie;/). 
Ghen-a  de  parentes  pius  accanida.  (sa.  L.)   Krieg 
zwischen   Verwandfen  (ist)  der  (/riinmif/nfe. 
pt.  Ira  de  irmaos,  ira  de  diabos.     -S'.   Ira  it.  a.  ?'•. 
sp.  Ira  de  hermanos,  ira  de  diablos.     S.  h-a  u.s.w. 


284.    Drie   brooders,  drie  kasteclen.  (dt.) 
Drei  Briider,  drei  SchloDser. 


t'A.  Trois  freres,  trois  chasteaux. 
it.  Tr^  fratelli,  tr^  castelli. 
ni.  Tre  fradei,  tre  castei.  (v.) 

pt.  Tres    irmaos,    tres    fortalezas.      JJrei    Briider, 
drei  Fentunyen. 


A  I'e    pi    la    saossa    ch'   el    rest,    (pieni.)     Dii- 

Briihe  ist  mehr,  als  der  Braten. 
Esse   pi   la   gionta  ch'  la  cam.    (piem.)      S.   E 

pill  la  f/itinfa  u.  .i.  tr. 
E  piu  la  salsa  chela  lampreda.  (v.)  Die  Briihe 

iat  mehr,  als  die  Lamprefe. 
Xe  pii\  la  zonta  clie  la  canie.    (v.)     S.    E  plh 

la  giunla  u.  s.  ic. 
L'antifona    ^  piu    lunga    del    salino.    (v.)     Die 

Anfiphon  ist  /anger,  als  der  Psalm, 
Est  plus  sa  salza,  cbi  non  su  pische.     (sa.  L.)  si. 

S.  Esse  pt  la  saossa  u.  s.  tc. 
Mes  piija  r  farcim^nt  que  V  gall,  (neat.)  Mehr  lin. 

ffilt  das  FilUsel,  als  der  Hahn. 
Mes   puja  V   sue   quels  moxons.    (neat.)     Mrhr  ' 

(lilt  die  Sauce,  als  die    Vogel. 
A  las  veces    ciiesta  mas    el    salmorejo    que    el  sp. 

concjo.    Milunter  knsfet  die  Sauce  mehr,  als 

das  Kaninchen. 
Mas  vale  la  salsa  que  los  caracoles.   Mehr  gill 
I       die  Sauce,  als  die  Schnecken. 


285.  Do  kinimt  de  lirieh  hecher  wies 
Flasch.  (nid.  Hrz.)  Da  kommt  die  Briihe 
hoher,  als  das  Fleisch. 

(It.  De  saus  is  beter  dan  de  viscli.    Die  Briihe  ist 
besser,  als  der  Fisch. 

fz.  La  saulse  vaut  mieux  que   le  poisson.     S.   De 

saus  u.  s,  w. 
nf.  Les  hach'  rottes  valet  mi  qui  V  bois.  (w.)  Die 

Spane  sind  mehr  icerth,  als  das  Holz. 
sf.  Vaut   may   la   sausso   que  Ion  pey.  (nprv.)     *S'. 
De  saus  u.  s.  w. 
La   sarpeliero    van    may    que    la   max'chaiidiso. 
(nprv.)     Die  Packleinwand  ist    mehr  werfh, 
als  die   Waare. 
it.  E  piu  la  giunta   della  carue.     Die   Zulage   ist 

mehr,  als  das  Fleisch. 
mi.  Pio   la  zonta  ch'   n'e   la   cheran.    (rem.)     S.  E 
piu  la  giunta  u.  s.  w. 
Piu    (E   piu)    la   giunta,    che   la   derrata.     (t.) 
Mehr  (ist  die)  Zulage,  als  (die)    Waare. 
ni.  L'e  piu  la  zunta  che  la  caren.  (em.  B.)    S.  E 
pill  la  giunta  u.  s.  to. 
L'e  piu  la  zonta  che  la  carna.    (em.  P.)    S.  E 

piu  la  giunta  u.  s.  w. 
Di  voeult  pu  de  la  carna  var  la  gionta.  (1.  m.) 
Mitunter  ist  die  Zulage  mehr  werth,  als  das 
Fleisch. 
Esse   pi    la    saossa    ch'    el   pess.    (piem.)     Die 
Briihe  ist  mehr,  als  der  Fisch. 


286.     Wcnn     der    Brunnen     trocken    ist, 

schjitzt  man  erst  das  Was.'^er. 
Den  Brunnen  schiitzt  man  erst,    wenn   er  ver- 

siegt  ist. 
Wenn  der  Besen   verbraucht  i.st,   so  sioht  man 

erst,  wozu  er  gedient  hat. 
Es  war  ein  gut  Ross,  da  wir's  batten. 
Wad  eiiem  de  Alder  sen,  dat  wisz  em  nor,  wun  pd. 
em  se  nemi  huot.    (nrh.  S.)      Was  einem  die 
Elf  em  sind,  das  loeiss  man  nur ,  wenn  man 
sie  nicht  mehr  hat. 
!  Wenn  de  Bessen  upefeget  is,  den  weit  men  est, 
i       wo  gaud  he  'west  is.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)    Wenn 
der  Besen  aufgehraucht  ist,  dann  weiss  man 
J      erst,  v'ie  gut  er  gevcesen  ist. 
Wenn    der    Bninnen    trocken    ist,    weiss    man 
den  Werth  des  Wassers.  (ns.  Pr.) 
i  Wann    de  Bessem  op    kiai't    es,    dann  wet  me 
I       erst,    bu   guet  he  wiast  es.    (wstf.  Mik.)     S. 
Wenn  de  Bessen  u.  s.  w. 


Als  de  piit  ledig  is,    kennt  men  eerst   regt   de  dt. 
waarde  van  het  water.     Wenn  der  Brunnen 
leer  ist,    kennt   man  erst  recht  den    Werth 
des  Wassers.  ' 

We   never   know  the  worth   of  water,    till  the  eu. 
well  is  dry.      Wir   erkennen   nie  den   Werth 
des   W^a.9sers,  his  der  Brunnen  trocken  ist. 

The  worth  of  a  thing  is  best  known  by  the 
want  (of  it.)  Der  Werth  eines  Dinges  wird 
am  besten  durch  das  Vermissen  (desselhen) 
erkannt. 


Brunnen  286. 


—     145     — 


287  Bube. 


A  good  thing  lost  is  a  good  thing  valued.  Ein 
verloreiies  ffuf.es  Bing  icird  ein  (/esckdtztes 
gutes  Ding. 
In  life  you  love  me  not,  (and)  in  death  you 
bewail  me.  hn  Leben  liebt  ihr  viicli  nicht, 
und  iiii  Tocle  beweint  ihr  mich. 
We  ne'er  ken  the  worth  o'  water  till  the   well 

gae  dry.  (scho.)  S.    We  never  u.  s.  w. 
The   worth   o'   a  thing   is   best  kenned  by  the 

want  o't.  (scho.)  S.   The  worth  of  u.  s.  w. 
When  folk's  missed  then  they're  moaned,  (scho.) 
Wenn  Leute  vermisst  werden,  so  werden  sie 

hejammert.  

da.  Ingcn  veed  hvad  Godt  han  ciede   for  han  har 

uiistet  det.     Keiner  weiss,  uus  er  Gutes  be- 

SUS8,  ehe  er  dasselbe  verloren  hat. 

Ingeu  veed  hvad  hau  haver,  for  han  mister  det. 

Keiner  weiss,  was  er  hat,  ehe  er  es  entbehrt. 

Intet  Godt  savnes  meer  end  det,  som  borte  er. 

Nichts    Gutes  wird  mehr  vermisst,    als  das, 

was  fort  ist. 

Godt  savner  man  forst,  naar  det  er  borte.   Gules 

vermisst  man  erst,  venn  es  fort  ist. 
Man  veed  ei,  hvortil  Folk  due,  forend  de  ere 
borte.     Man  weiss  nicht,  uozu  Leute  taugen, 
ehe  sie  fort  sind. 
inv.  Kin    veit    best,    kvat    Vatnet    er    verdt,    naar 
Brunnen  or  tom.    Man  iceiss  am  Besfen,  was 
das   Wasser  werth    ist,    wenn   der  Brunnen 
leer  ist. 
Maar  Folk    er  burte,    ser    ein   best,    kvat   dei 
dugde.     Wenn   Leute  fort  sind,    sieht    man 
avi  besten,  was  si'',  taugten. 
SW.  Nar    brunnen    er    ton",    vet    man    dess    varde. 
Wenn  der  Brunnen  trocken  ist,    weiss   man 
seinen  Werth. 
Man    saknar    ej    kon    (det  goda)    forran   baset 
(det)   ar    tomt    (borta).      Man    vermisst    die 
Kuh    (das  GuteJ  nicht,  bevor  der  Stand  (esj 
leer  (fort)  ist. 
Man  ved  inte   hvad  folk   duger  till,    forrjin  de 
aro  Ijorta.     >S'.  Man  veed  ei  u-  s.  u-. 


It.  Quam  cara  sint  bona,  homines  carendo  intelli- 
gent. 
fz.  Bien  perdu,    bien   connu.      Verloren    Gut,  er- 
kanntes  Gut. 
Chose  perdue,  chose  congnue.     Verloren  Ding, 

erkanntes  Ding. 
Chose  perdue  cent  sols  vault.      Verloren  Ding 
ist  hundert  Sols  uerth. 
it,  Ben    perduto    e    conosciuto.       Verlorenes    Gut 
wird  erkannt. 
ill  conoscerai  quando  nun   mi   avrai.    Du  uirst 


mich  erkennen,  v:enn  du  mich  nicht  (mehr) 
haben   ivirst. 
Si  cunnosce    u     be    quand'   ellu   si   ne  va  e  u  mi. 
male  quand'   ellu  junghie.  (crs.  s.)    Man  er- 
kennt  das   Gute,    wenn  es  fortgeht   tmd   das 
Schlimme,  wenn  es  kommt. 
E  ben  us  chuoss   sol   quand   ch'    un  s'  ha  pio. 
(rom.)  Das  Gute  erkennt  man  nur,  v:enn  man 
es  nicht  mehr  hat. 
Non  si  conosce   il  bene,   se   non   s'e   perso.  (t.) 
Man  erkennt  das  Gute  nicht,  wenn  es  nicht 
verloren  ist. 
An  s  cgnoss   al   ben,    fin   ch'   al    mal   n'    vln.  ni. 
(em.  B.)     Man  erkennt  das  Gute  nicht,   ehe 
das  Bose  nicht  kommt.  [S.  An  u.  s.  ti\ 

An  s'conossa  al  ben,  se  al  mal  an  ven.  (em.  V.) 
El  ben  as  conoss  mach  quand  uu  I'a  perduto. 
(piem.)     Das  Gute   erkennt  man  nur,  ivenn 
man  es  verloren  hat. 
El  brav   om  soveus   as   conoss   mach   quand   a 
j'i  pi.  (piem.)     Der  tiichtige  Mann  wird  oft 
nur  erkannt,  wenn  er  nic?it  mehr  ist. 
Lu    beni    'un  si  canusci,    si    'un  si    perdi.  (s.)    si. 
Das  Ghite  ivird  nicht  erkannt,  wenn  es  nicht 
verloren  geht. 
Lu  beui  chi   sdilleggi  e  nun   x-iguardi,    Lu  ri- 
canusci  quannu  tu  lu  perdi.  (s.)    Das  Gute, 
welches   du  verschmdhst    und  Jiicht   achtest, 
das  erkennst  du,  wenn  du  es  verlierst. 
Quando    uon    mi  des    haer,    m'has  a  quircare. 
(sa.  L.)    Wenn  du  mich  nicht  hast,  musst  du 
mich  suchen. 
No    s'    conex   lo  be  fins    que  's  ])erdud.    (neat.)  Illl. 
Man    erkennt    das   Gute    nicht,    bis    es  ver- 
loren ist. 
Lo  be  uos  conegut  finsa  ques  perdut.  (val.)   Das 
Gute  wird  nicht  erkannt,  bis  es  verloren  ist. 
Bern  perdido  he  conhecido.     S.  Ben  u.  s.  w.      pt. 
O  bem   nao   se   conhece   se   nao  depois  que  se 
perdc.     Das  Gute  erkennt  man  nicht,  ausser 
icenn  es  verloren  geht. 
Bien  perdido  y   conoscido.     Gut   verloren   und  S}). 

erkannt. 
Entonces  es  el  bien  cognocido:  Quando  es  per- 
dido. (asp.)     Dann  wird  das  Gute   erkannt, 
wenn  es  verloren  ist. 


287.    Gib   dem    Buben    einen  Dreier  und 

thu'  es  selbst. 
,Gah  du  BxTt  zwa  Pfeng  und  gieh  salwer.   (Hrz.)  md. 

Gib  dem  Boten  zwei  Pfennig  und  geh'  selbst. 

Gef  dem  Jong  e  Steiwer  a  ge  sMwer.  (mrh.  T>.) 

Gib  dem  Jungen  einen  Stuber  und  geh'  selbst. 

19 


Bube  287. 


146     — 


288  Butter. 


od.  Giel)  (lorn  Bubeii  eincii  Krouzor  niul  gcli  selbst. 

(scliwei.) 
Gch   snlbniar   mul    gil)    an    I'niliivi    an   Kraiza. 

(st.)     Gch'  selhst  und  gib  (h^m  Buhen  einen 

Kreuzer. 
pd.  Giv    en    lutjon  Jung    dree    Sosling    nn    do    et 

sulvst.  (118.  hist.)     Oib  einem  kleinen  Jmv/en 

drei  Sechslinge  (Sechser)  und  thu'  es  selbst. 
Giiff  dein  Bedeentc  e  Grosclie  on  dho  et  solwst. 

(na.  Pr.)     Gib  devi  Bedienfen  einen  Groschen 

und  thu'  es  selbst. 


eu.  Cunnn.'uul   yonv    man    and  do  it  yonrsclf.     Bt- 
fcldt  eucrn  Ditncv  und  fliut  es  selbst. 


<lii.  Viis  Barn  i  By  og  gaac  selv  bagefter.     Weise 

ein    Kind    in    die     Stadt    und    gehe    selbst 

Mnterher. 
Vijss  Barn  i  By  oc  gack  sclwcr  efftlier.    (adii.) 

S.    Viis  u.  s.  10. 
is.  8cndtu  barn  i  by  og   gakktn    sialtV    eptir    J>vi. 

Schicke    das    Kind   in    die    fitmh    und  ndi 

selbst  hinter  thin  her. 
nw.  r)an   soni    viser  Barn   i  By,    tan-   sj.dv    t;.inga 

etter  (ettcr  fly.)     Wer  ein  Kind  in  die  Stadt 

rveist,  muss  selbst  hinferhcr  gehcn   (eilen). 
SW.  Wi.sa   barn   i  by   ocli   ga  .sjelf  efter.      S.    Viis 

U.    S.    IV. 

\Vi.sa  barne  i  by  ok  gak  si:el\ver  aeptc.     (asw.) 
S.   Viis  u.  .9.  tr. 

It,  Esto  soqiions  pucrnm  quern  niiscris  ad  i'ura 
rcrnni.  (ndt.) 

it.  II  podcstiV  di  Siuigaglia,  clio  conianda  e  fa  da 
se.  Der  Podesta  vnn  Sinigaglia,  der  befiehlt 
und  es  selher  thtif. 

mi.  Fc  cum  fa  e  pudste  d  Ross,  (rom.)  Es  machen 
ifie  der  I'odestu  von  Ross. 
Far  come  il  podesta  di  Sinigaglia,  die  comanda 
e  fa  da  stV.  (t.)  Us  machen  wie  der  Podesta 
von  Sinifjaglia ,  der  es  befiehlt  und  selher 
thut. 

ni.  Far  cnie  I'podesta  d'Sinigaja,  ch'cl  fava  i  scritt 
c  el  ja  portava  fo6ura.  (em.  P.)  Es  machen 
wie  der  Podesta  von  Sinigaglia,  der  die 
Schriften  verfassfe  und  sie  dann  ausfrug. 
Fe  com  el  Podesta  d'  Sinigaja,  comando  e  fe 
da  noi  (cli'a  eseguia  da  duel  16  cli'a  coman- 
dava.  (piem.)  Es  machen  wie  der  Podesta 
von  Sinigaglia,  befehlen  und  selber  machen 
(der  selber  ausfiihrte,  was  er  be/ahlj. 

si.  Commanna  e  fk  tu   stissa.   (npl.)     Befiehl  im'd^ 
thu   es  selbsf. 
Fari  lu  nuraculu  di  Maumettu.  (s.)  Das  Wan- 
der Mahometo-  thun. 


Manda   e    fa/.o-o,    tirar-te-Iia   cuidado.     Befiehl  pi, 
und  thu's,   so  nnrst  du  dir  Sorge  ersparen. 

Manda  e  faxe,  cscusaras  paje.  (gal.)  Befiehl 
und  thu's,  so  virst  dwdie  Bczahlung  er- 
sparen. 

Manda,  manda,  Pedro,  y  anda.    Befiehl,  befiehl,  sp. 
Peter,  und  geh'. 


•288.    Wer  Butter  auf  dcm  Kopfc  hat,  der 

gehe  niclit  in  die  Sonne. 
Wecker  Botter  nppen  Kopp  hett,    mlit   nidi   in  pd. 

de  Siinn  gan.  (ns.  M.-Str.)      Wer  Buffer  auf 

dem   Kopfe   hat,    muss   nicht   in    die   Sonne 

gehen. 

Die  een  hoofd  van  lioter  hceft,  nioet  geen  bak-  dt. 

ker    worden    (inoet    bij    geen'    oven    konicii) 

(moet   uit    dc    l)randerij    blijvcn).       Wer   ein 

Ilaupt   von  Butter  hat,    muss   kein    Backer 

n-erden   (muss   keinem  Ofen  7iuhe    knmmenj 

(muss  aus  der  Brennerei  blciben). 
Die  van  was  is,  moet  bij  het  vunr  niet  konien. 

Wer  von   Wachs  ist,   muss  nicht  an's  Feuer 

kommcn. 
Be  not   a  baker,    if  yonr    head    be    of    butter,  en. 

Seid    kein    Backer,    xvenn    euer    Kopf   aus 

Butter  ist. 
Don't  turn  a  baker   if  your    head   be  made   of 

butter.       Werdet    kein    Backer,    trenn    euer 

Kopf  aus  Butter  gemacht  ist. 
He  that  hath  a   head  of  wax ,    must  not  walk 

in    the    sun.      Wer   einen   Kopf  von    WarJis 

hat,  muss  nicht  in  die  Sonne  gehen. 
Who  has  skirts  of  straw,    needs   fear  the   fire. 

Wer  eine  Schleppe  von  Sfroh  hat,  viuss  das 

Feuer  fUrchten. 

Den,  som  er  giort   af  Vox,    niaa  liolde   sig   fra  dii. 

Ilden.      Wer   aus    Wachs  gemacht   ist,   muss 

sich  fern  vom  Feuer  halten. 
Den  er  ilde  skikket  til  Bager,  der  har  et  Hoved 

af  Smor.    (jiit.)      Der  ist    iibel  zum  Backer 

geeignet,  der  das  Haupt  von  Butter  hat. 


8i  vous  avez  du  beuiTe  sur  la  tete,  n'allez  pas  fz. 

au  soleil.     Wenn  ihr  Butter  auf  dem  Kopfe 

habt,  geht  nicht  in  die  Sonne. 
Qui  a  tete  de  dre  ne  doit   pas   s'approdier  du 

feu.      Wer  einen  Kopf  von   Wachs  hat,   soil 

nicht  dem  Feuer  nahekommen. 
Lou   qui   a  palhes  au  cu,   Qu'   a  poii  que  lou  sf. 

houec  qu'  eu   sy  aluque.  (Bra.)      Wer  Stroh 

am  Hintern  hat,  hat  Furcht,  dass  das  Feuer 

sich  dort  entznnde. 


Butter  288. 


147     — 


290  Daheira. 


It.  Clii  ha  coda  di  paglia,    ha  sempre  paiira  che 

il  fuoco  uon  Tarda.     Wer  eine  Schleppe  von 

Stroh  hut,  fiircldet  immer,  das  Fetter  konne 

ihn  verhrennen. 

mi.  Chi  ha  a  coda  di  paglia,  un  s'abbicina  a  u  focu. 

'  (crs.)     Wer    eine    Schleppe    von    SlroJi    hut, 

ndhere  sick  nicht  dem  Feuer. 
Chi  ha  (il)  capo  di  cera,  non  vada  al  sole,  (t.) 
Wer  einen  Kopf  aus   Wacks  hat,  gehe  nicht 
in  die  Sonne. 
ni.  Chi  g'an  CO  de  sera  no  vaghe  al  sul.  (1.  b.)    S. 
Chi  ha  (il)  capo  u.  s.  tc. 
Chi  ha  0  cii  de  paggia,  ha  piua  ch'o  ghe  pigge 
fCm<yo.  (lig.)   Wer  den  Tlintern  von  Stroh  hat, 
hut  Furcht,  dass  er  Feuer  fange. 
Si.   Tatt  cit,  cca  tien  la  code  di  pagghie.    (ap.  B.) 
Buhig,  denn  da  hast  die  Schleppe  von  Stroh. 


Qui  hat   coa   de  paza  non   s'accmziet   a  fogu. 

(sa.  L.)  S.  Chi  ha  a  u.  s.  %o. 
Qui  coa  te  de  palla,  por  te  al  foe.  (neat.)    Wer  \m. 

eine  Schleppe  von  Stroh  hat,  hat  Furcht  vor 

dem  Feuer. 
Si  t&ns  la  c\aa  de  palla,  no  poses  fog  a  la  falla. 

(neat.)     Wenn    du    die    Schleppe    von  Stroh 

hast,  hringe  nicht  Feuer  an  das  Kleid. 
Se  tens  la  coa  de  palla,    no   posses  foch  a  la 

falbi.  (val.)     S.  Si  tens  u.  s.  w. 
Nfio  sejais  forneiro,   se  tendes  cabe^a  de  man-  pt. 

teiga.     S.  Be  u.  s.  w. 
No  seals  hornero,  si  teueis  la  cabc/a  de  man-  sp. 

teca.     S.  Be  u.  s.  to. 
Quien  de  paja  ticne  la  halda,    temor  tiene  al 

fuego.     S.  Qui  coa  u.  s.  w. 


D. 


289.  Wer  will  meidcn  Ungemach,  Blcibe 
unter  seinem  Daoh. 
Od.  Wer    will    haben    gut    Gemach,    Bkibe    nnter 

seinem  Dach.  (schwei.) 
dt.Die  >v'il  hebben   gemak,    Die  blijve  onder  zijn 
Dak.     Wer  will  hahen  Gemach,  Bleih'  unter 
seinem  Dach. 
Die  wil  hebben  gemalt,  die  blijve  tliuis      Wer 

Gemach  huUn  icill,  der  hleihe  zu  Huus. 
Die  weeldich  wilt  zyn,  blyue  thuys;  die  blyft, 
hybeclyft.  (avl.)     Wer  sich  wohl  sein  lassen 
will,  hleihe  zuHaus;  wer  hleibt,  der  gedeiht. 

SW.Dhen  som  wil  lefwa  i  gott  maak,  han  sittie 
hemma  vnder  Taak.  Wer  will  leben  in  gutem 
Geviach,  der  sitze  daheim  unter  Dach. 

It.Domi   nianendum. 

In  propria  tegete  capitur  pausatio  laetc.  (mlt.) 
it.   Oh  agio  di  mia  casa,   quanto   vali!    (mi.   crs.) 
O  Gemdchlichkeit  meines   Hauses,   icie  viel 
hist  du  werth! 
ni.  Per  ves  content  bisogna  sta  in  ca  soa.   (1.  m.) 
Vm  zufrieden  zu  sein,  jnuss  man  in  seinem 
Hause  hleihen. 
In  ck  soa  se  sta  con  gran  ben.  (1.  m.)  In  seinem 
Hause  wohnt  man  mit  grossem  Behagen. 
si.  Non   si   dat    mezus   riposu   que    in    domo    sua. 
(sa.  L.)   Es  yiht  keine  bessere  Buhe,  als  im 
eignen  Hause. 


290.     Ost  und  West,  Daheim  das  Best. 

Ost  Oder  West,  Daheim  ist  das  Best. 

Ost,  West,  Zu  Haus  best. 

I)orh(''m,    darhini    Es   doch   dorhim.     (frk.  IT.)  md. 

Daheim,  daheim  ist  doch  daheim. 
Ddrhenmi,  darhemm  is  dach  dorhemm.  (frk.H.S.) 

S.  Ddrhkiii  u.  s.  w. 
't  As  nSerges  bi^sser,  ewg  dohi^m.  (mrh.  L.)   Es 

ist  nirgends  hesser,  als  daheim. 
Iwarol  iss'   gmul    SJiin,    owa    dalioara   is-s   am  od. 

befit-n.    (ndo.)      Uherall  ist's  gut  sein,    aher 

daheim  ist's  am  hesten. 
's  Ist  (Es  ist)  nirgends  schoner  als  daheim  und 

wenn  d'  Heimat  (die  Heimath)   nur  a   (ein) 

Saustall  ist.  (schwb.  W.) 
lleime   mii,    was  clionnt  besser   sii?     (schwei.) 

Heimath  mein,  icas  konnt'  hesser  sein? 
Ed  asz  iweral   gat,    awer  urn  bieszten   derhim.  pd. 

(nrh.  S.)  Es  ist  Uherall  gut,  aher  am  hesten 

daheim. 
Ost,  West,  to  Hus  best.  (ns.  B.)  S.  Ost,  West 

u.  s.  w. 
Cost   un  West,   To  lluus   is't  best.    (ns.  hist.) 

Ost  und  West,  zu  Haus  ist's  best. 
Oost   un  West,   Huus  is't  Besz'd.     (ns.  Hmb.) 

S.   Oost  u.  s.  w. 
Nord,   Sud,  Westen,     To  Hus   (zu  Haus)  am 

besten.  (ns.  O.)  ^ 

Ost    Oder    West,     zu    Haus'    ist    das    Best. 

(ns.  Pr.) 

^  19* 


290  Dahoim. 


—     148 


291  Dank. 


Gcwcst,  wo  gcwcst,  To  ITmis  o9s  Hmmer  am 
best',  (ns.  Pr.)  Oewesen  too  (cs  auchj  rjc- 
wesen,  zu  Haus  ist'a  imnier  am  hestcn. 

Osten  on  Westen,  ter  Heeme  am  beaten,  (wstf. 
Ht.)   Osten  und   Westen,  dalieim  am  besten. 

Ost  nn  West,  do  liemc  am  best.  (wstf.  Mrk.) 
S.   Osten  a.  s.  v. 


Ut,  Odst,  west,  T'  huts  best.     S.   Oat,    Went  ii.s.w. 
Nergciis   betcv    dan   t'   bnis.      Nirifcmh   liosacr, 

ala  zu  Haus. 
't  Is  bcter  te  huis,  ook  met  getlniisch ,  Dan  stil 

te    wezen    bniten's    liuis.      Es    ist  hesser  zu 

Tlons,    audi  mit    Gesaus ,    Alt    stiJl  zu  sein 

ausser  tiem  Haus. 
T'  bnis  is  t'  bnis,    al   is  bet   nop;  zoo  scldeebt. 

Zu  Haus  ist  zu  Haus,    und   isf's   aurh   noch 

so  schlecht. 
Cn.  East    or   west,    Home    ist    best.     .S'.    Ost    oder 

u.  s.  w. 
Home  is  home ,  be  it  never  so  homely.     Heim 

ist  heim,  sei's  audi  noch  so  srhlicht. 
East   or   west,    Hame  is  best,    (scho.)     S.   Ost 

oder  u.  s.  w. 

an.  l^u  er  betra,  J>ott  U'tit  si',  hair    er  heima  hveiT. 

Bcsser   ist   ein   Haus,    wenn  es    anch   klein 

sei,  daheiin  ist  Jeder  Herr. 
(lii.  lljemmc   er  berlst   at   hvih\      Daheim   ist's   am 

hcsten  zu  ruhen. 
ITieiiima^  icr  bj^sth  at  hvilre.  (adii.)  S.  Hjevune 

n.  s.   ir. 
is.  lleiin.i  er  hvnvjnin  lollast.    Daheim  isfs  Jedem 

am  trautesten. 
Bi\  er  betra,  fo  litifi  s6.    Besser  ist  ein  Haus, 

icenn  es  auch  klein  sei. 
llW.  D'er  godt  baade   anst   og  vest,    men   endaa   er 

heime  best.  Es  ist  beides  (jut,  Ost  und  West, 

aber  dennoch  ist's  daheim  am  besten. 
Naar  burte  er  freistat,  er  heime  best.     Wenn's 

draussen  erprobt  ist,  ist's  daheim  am.  besten. 
Hollt  er  heima  hvad.  Trauf.  ist  daheim  Alles. 
Heimen   er  hollaste   Herbyrget.     Das   Daheim 

ist  die  traulichste  Herberij. 
Burte  er  baade  steikt  og  sodet,   heime    er  daa 

beste  Bodet.  (B.-St.)    Draussen  nird  beides, 

gebraten  und  gekocht,    daheim  ist  dock  der 

beste  Schmaus. 
sw.  0.st,    vest    (Ost,  west),    hemma  bjist.     S.   Ost, 

West  u.  s.  w. 
Hemma  ar  hwijlan  bast.     S.   Hjemme  u.  s.  to. 
Hema  ser   brest  at  soua.   (asw.)     Daheim  ist's 

am  besten  zu  schlafen. 

It.   Nullus  est  locus  domestica  sede  jucundior. 


Nusquam  commodins,  nnsqnam  liberius  vivitnr 

quam  domi. 
Domns  optima. 
Legami  le  man  (m.nni)  e  (i)  piei  E  gettami  tn'i   it. 

i   miei.     Binde    mir    die    Hande    und    (die) 

Fiisse,  und  uirf  mich  wifer  die  Meinnn. 
Doe    se    nas    Ogn    crba    pi;'is.  (1.  b.)      Wo  man  ni. 

ffeboren  ist,  i/efiillt  jeder   Grashtdin. 
Ligh^m  i  man  e  i  pe,  E  trem  di  di  1;\   intra  i 

me.  (1.  m.)     S.  Lef/anii  u.  s.  in. 
Dove  se  iiasse,   Ogni  erba  ])asse.   (v.)     S.  Doe 

u.  s.  in. 


•201.  Vom  Danke  star  b  des  Honkers  K  atzc. 

Hab'  Dank!  fiillt  (kn   Bentel  nicht. 

V<jn  Dank  hab  sihmjil'/t  man  keine  8uppe. 

Danckiiab  fyllet  kcin  l)entel.  (ad.) 

Mit  Hab   Dank!    .schmel-/.t  man  keine  Suppc  ocl. 
(scliwb.  W.) 

Von'n  Danke  kan  ni'en  fek)  keine  Katten  fiittern.  pd. 
(ns.  ha.  G.  Ti.  G.)     Von  Dank  kann  man  (ich) 
keine  Katzen  futtern. 

Van  sclujn  Dank  sturv  Grootmanders  Kalt. 
(ns.  r.-H.)  Vnn  Schon  Dank  starb  Gross- 
mutters  Kafze. 

Vom  Schondank  wart  de  Katt  krank  (wart  man 
nieh  fett).  (ns.  Pr.)  Von  Sc hondank  trird 
die  Katze  krank  (wird  man  nicht  fett). 

Thank  ye,  good  puss,  starved  my  eat.     ,.Dank  CIl. 

dir,  f/ut  Kdtzchen"'  machte  mcine  Ka'zc  Hun- 
gers sterben. 
Tak  your  thanks  to  feed  your  cat.  (scho.)  Nehmt 

Euern  Dank,  um  Eure  Katze  zu  futtern. 
Fan   Thaank   diar   staarw  Smas  KAt  fan.    (A.)  fs. 

Vom  Danke  starb  des  Schmieds  Katze. 
Van  Thaank   staarw  Smas   Kat.    (F.)     S.  Fdn 

u.  s.  u\ 
Auf  faale  Tonk  stiirrw'e  Sm.-is  Katt.  (M.)    Von 

vielem  Dank  starb  des  Schmieds  Katze. 
Fan   Dank  stuarrew   di   Smeds    Kat.     (S.)     *S'. 

Fdn  u.  s.  V. 


Med  stor  Tak   fodes  ingen  Kat.     Mit  rjr ossein  dsi. 

Dank  wird  keine  Katze  yefiitterf. 
Smedens    Kat    dode    af   Tak.      Des    Schmieds 

Katze  starb  vnn  Dank. 
Berre  Takk  foder  ingen  Katt.      Blosscr   Datiknyy. 

nahrt  keine  Katze. 
Med  stor  tack  fodes  ingen  katt.     S.    Med  storsvr. 

u.  s.  ic. 

Col  grazie  no  se  maia.  (ni.  1.  b.)  Mit  Danke  it. 
isst  man  nicht. 


Dank  291. 


-     149     — 


293  Dieb. 


ni.  Col  o-razic  no  se   magna,    (v.)    S.   Col  rjvazie  |  Qni  est  ma  pinsant  pm?o  les  antes  comme   In.  nf. 

(av.)     Wer  schlechf  (Unlet,  denkt  die  ibidem 
wie  sich. 
L'ci  qii'  est  calin  si  mesfeie  di  tot  I'monde.  (w.) 
Der,    icelcher    schlimm  isf,    mUntrant    alter 
Welt. 
L'i-es  avis  Aon  rainav,  qe  cadiin  jbogo  de  soun  sf. 
ar.    (Lgd.)    Der  Fuchs   meint,  Jeder  spiele 
.96171   Spiel. 
L'y  es  d'avis  an  rejiiard ,  qne  cadun  jnego  dc 

son  art.  (nprv.)  S.  L'i-es  u.  s.  ic. 
Chasqne    laire    lyes    davis    que    cadiin   es   son 
fraire.  (nprv.)  Jeder  Dieb  meint,  dans  Jeder 
sein  Bruder  sei. 
Pen.sa   il  ladrone   che   tntti   siau   di  .sna  condi-  it. 
zione.     Der  Dieh  meinf ,  Alle  seien  von  sei- 
nem  Stande. 
Chi  la  fa,  la  pensa.  (crs.)   Wer  es  tliut,  denkt's.  mi. 


292.  Der  Dieb  meint,  sie  stehlcn  Alle. 

Diebe  meinen,  es  .stehlen  Alle. 

Wie  der  Schelm  selber  i-st,   so   dcnkt   cr  audi 

von  Anderen. 
Was  ich  selber  thn,  Tran'  ich  Andern  zt\. 
Was  der  bock  an   ihni    selber   weiss,   desselbig 
zeihet  er  die  geiss.  (ad.) 
od.  Was    der  Bock    an  em   salber  Aveisz,    trout    er 
der  Geisz  (traut  er  der  Geiss  zu).    (schwei.) 
Wia  da  Schoiilm  is,    .son    denkt    a  si  's.     (st.) 
Wie  der  Schelm  ist,  so  denkt  er  sich's. 
pel.  Wat  ik  denk  un  do,   Dat   meet   ik   annoni  to. 
(ns.  hist.)    Was  ich  denk''  und  fhii,  Das  mutli 


ich  Andern  zu. 

Wat  ick  siilvst  denk  nn  do,  Dat  troo  ick  nek     H  ladro  crede,  che   tutti  sien   compagni  a  lui. 
den  Annern   to.    (ns.  O.  R.)     Was  ich  selbst  j       (t.)       Der    Dieb    glaubt ,    dass    Alle    seines 
denke  und  thu\  das  trau'  ich  auch  den  An-  I       Gleichen  seien. 
dern  zu. 


Der 


L'imbriach    el   cr^d   che  tot  el  mond  gh'abc  la  ni. 

bala.  (1.  b.)  Der  Betrunkene  ylauht,  dass  alle 

Welt  einen  Bausch  hahe. 
Pensa  el  lladre,  que  tots  son  com  ell.  (val.)  S.  Ilil. 

De  die/  u.  s.  w. 
O  ladrao  cuida  que  todos  taes  sao.    Der  Dieb  pt. 

f/laiibt,  dass  Alle  es  siiid. 
riensa  el  ladron  qne  todos  son  de  su  condicion.  sp. 

S.  Pensa  il  n.  s.  »r. 


(It.  Dc  dief  mcent,  dat  ze  alien  zijn  als  liij 

Dieb  meint,  es  seien  Alle  irie  er. 
eil.  He    that    ill  does,    never  gnde   weens,    (scho.) 
Wer  Bases  thut,  crwartet  nie  Gutes.  j 

III    doers    are    aye    ill    di-eaders.     (scho.)     Die 
Schlivimes  thurn,   fiirchten  stefs  Schlinimes. 

(IJi.  Tyv    tsEnker    at    Hvermand    stiad'.     Der  Dieb 

denkt,  dass  Jederniann  stiehlt. 

Skalk  tsenker  altid  at   en  Anden   er  dot.     FAn 

Schalk  denkt  immer,  dass  ein  Anderer  es  ist. 

Nan-en  troer,  at  Alle  ere  som  han.    Der  Narr 

fflaubt,  dass  Alle  sind,  loie  er. 
Som  Enhver  er  til,  saa  tfenker  han  om  Anden. 
Wie  Jeder  ist,  sn  denkt  er  vnvi  Andern. 
is.  AUar   hvinn   annan   ser   likan.     Fs   denkt    der 

Filz  den  Andern  sich  gleich. 
IIW.  Tjuven  trur,  at  kvar  ^lann  stel.  S.  Tyv  u.  s.  w. 
SW.  Tjnfvcn  tanker   att    hvar    man    stjal.     <S'.   Tyv 
u.   s.  «'. 
Narren  meenar  at  alia  are  soni  han.     S.  Nar- 
ren  u.  s.  w. 

It.  Ut  ttite  es,  item  omnes  censes  esse. 

Estimat    esse    caprae    nicinm    quod    scit  caper 
in  se.  (mlt.) 
CW.  Chi  mel  fo,  mel  paisa  (s'  impaisa).     (Id.  O-E.)  1  Thet   ser   ont   at  stiaelse,    som   Bondhen   (Bwn- 
Wer  tJbles  thut,  denkt  Ubles.  I      dhen)  «r  selffwer  (selff)  Tywf.  (ada.)  Es  ist 

Chi    mal    fa,    mal    pensa.     (Id.    U.-E.)     -S'.   Chi  i      schlimm    zu    stehlen,    wo    der    Bauer    selbst 
mel  u.  s.  w.  Dieb  ist. 

fz.  II  est  avis  an  renard  qne  chacnn  mange  poule  '  I>ar  er  illt  a8  stela  (Hit  er  a9  stela  [.ar),  sem  18. 
comme    Ini.     Der    Fuchs    meint,    es   fresse  I      W6fr    er    hnsbondi.      Da    ist's    schlimm    zu 
Jeder  Huhn,  wie  er.  I      '^tMen,  no  der  Dieb  Hausherr  rst. 


29.^?.  Einem  Diebe  ist  niclit  gut   stehlen. 

Es  ist  hart    zu    stehlen,    wo    der  Wirth    selbst  od. 
ein  Dieb  ist.  (bair.) 

Es  ist  nid  guet  stale,  wenn  de  Wirth  salber 
en  Scholm  ist.  (schwei.)  Es  ist  nicht  (jut 
stehlen,  wenn  der  Wirth  selbst  ein  Schelm 
int. 

't    Is    schlim    stalen ,     wo    de    Hen-    .siilvst    'n  pd. 
Spitzbov    is.     (ns.   M.-Str.)     Es   ist    schlimm 
stehlen,  wo  der  Herr  selbst  ein  Spi/zbub  iit. 

Het  is  kwaad  stelen,   daar  de   waard   zclf  ecu  dt. 
dief  is.      S.  Fs  ist  hart  u.  s.  v:. 


Det  er  ei  let,   at   stjsele  der  hvor  Hunsbonden  da. 
selv  er  Tyv.  Es  ist  nicht  leicht,  da  zu  steh- 
len, wo  der   Hausherr  selbst  Dieb  ist. 


Dieb  203. 


150 


295  Diob. 


Ekki  cr  far  hsegt  aft  stela,  sem  J)jofur  cr  hus-  | 

b6ndi.     Nichi  ut's  da  hicht  zu   stehhn,   wo 

flcr  Dieh  Ihiusherr  ist. 
Ikki  ir  gott  at  stjala,  hvar  t)(Wur  er  liusboiicli. 

{fivi:)  Nicht  ist's  i/ut  zu  sfehlen,  v«  der  Dieh 

JIausheir  ist. 
inv.  L)'er  inkje  greidt  aa   stela   fraa    ein  Tjiiv.     Es 

ist  nicht  Itichf,  von  einevi  Dieb  zu  stehfen. 
S>V.  Ondt  at  stjala  der  bondpu  ar  sielf  tjuf.   Hclilimni 

sfehlen,  wo  der  Bauer  selbst  Dieh  ift. 
Tlior  iiT  oiith  at  sfuela  soni  Ijcjudiu  aT  sia-lwor 

tliiwen.  (asw.)  S.   Thet  u.  s.  w. 
Ey   aer   tliz  goth   stirela   soiii   bondin  a-r  sijelff 

thiwflF.    (asw.)    Nirht  ist  fjnt  strhlen,  w»  der 

Bauer  aelhsf  Dieb  ist. 

It.  Est  grave  fiirari  fare  caventf  lari.  (mlf.) 

Non  est  securum  fiirari  do  lare  fnrnin.  (iidt.) 

fz.  II  est  bien  lan-oii  (Est  grand  larron)  <ini  di'robc 

un  laiTon.   Tilchfif/er  {Grosser)  Dieb  ist,  der 

einen  Dieh  bestiehlt. 

nf.  Volcur    a    vuleilr    ii'ont    we   d'choi  A  s'rilienre. 

(w.)  Diebe  hahen  einander  wenif/  zu  stehlen. 

sf.  Qu'  by  plaA,  boulur  qui   boulur   pane.     (Bm.) 

S.  II  est  H.  s.  ic. 
it,  A  casa  del  ladro  vi  o  oattivo  robare.   Ini  Iluuse 
des  Diehcs  ist  schlecht  sfehlen. 
Andar  a  rnbar  in  casa  del   ladro.     Im  Ilause 
des  Diebes  stehlen  gehen. 
mi.  L  e  cativ  a  ander  a  ruber  a  cK  di  ledar.  (rom.) 
Es   ist   bos,    in's   Haus    von   Dieben    sfehlen 
f/ehen. 
In  casa  do'  ladri  nmi  ci  si  ruba.  (t.)   Tin  Haus 
der  Diebe  stiehlt  man  nicht. 
ni.  L'e    uu    cattiv    andar  a  ca  di  lader.     (em.  B.) 
Es   ist   ein  schlimmes  Gehen  in's  Haus  von 
Dieben. 
Ander  a  rob6r  a  ca  di  Icder.   (em.  K.)    S.  An- 
dar u.  s.  ir. 
A  ca  dei  lader    no    se    pol    rob;\.     (1.  m.)     Im 

Hause  der  Diebe  kann  man  nicht  stehlen. 
Fa  legne  in  to  bosco  do  diao.    (lig.)     Holz  im 

Walde  des  Teufels  schlagen. 
A  l'e  cativ  robe  ai  lader.    (piem.)     Den  Dieben 

ist  schlecht  stehlen. 
In  casa  de  ladri   no   se   roba.    (v.)    S.  In  casa 

u,  s.  w. 
Robarghe  al  ladro  l'e  un  cativo  afar,  (v.)  De)n 
Diebe  sfehlen  ist  ein  schlechtes  Geschdft. 
sp.  Al  cuco  no  cuques  y  al  ladron  no  liurtes.  Dem 
Kukuk    rufe    nicht  Kukuk    und    dem    Diebe 
■itiehl  nicht. 


294.  Grossc  Diebe  henkeii  die  Kloincn. 

De  groote  dieven  hangeii  de  kleine.    Die  ;jrca-  <lt. 
sen  Diebe  henkcn  die  kleinen. 


Store  Tyve  lia-nge  de  smaa. 


(liL 


TiCS  gros  lan-ons   (voleurs)    pendent    b  s    petits.  fz, 

.S'.   De  f/roote  u.  s.  ir. 
Les    grands    larrons    (voleurs)  font   juiidre    les 

petits.    Die  //rossen  Diebe  lussen  die  kleinen 

henken. 
I  ladri    grandi    faiino    inipiccui'    i    piccoli.     S.    it. 

Les  (/rands  u.  s.  ir. 
Lari  piczul,    no    sta  a  roba,    Che  11  lari  grand  ni. 

ti  fas  picliia!  (frl.)  Kleiner  Dieb,  stichl  nicht, 

dcnn  der  yroaae  Dieb  Idsaf  dieh  henken. 
Lader  picol,  no  xohk,  Che  quel  gran  te  fa  im- 

pic'i!  (1.  ni.)  <S'.  Lari  piczul  u.  a.  w. 
Ijadro  picolo,  no  robar,  Che  '1  ladro  grando  te 

fa  picar!  (v.)  S.  Lari  yiczid  ti.  a.  ic. 
Com   03   grandes   ladroes   enforeao   os  meuores.  pt, 

Mit    den   yroasen    Dieben    luimjt    vian    die 

kleinen. 
Con  los  grandes  ladrones  ahorcan  los  menores.  gp. 

8.   Com  u.  s.  w. 


295.  Kleine  Diebe  liangt  man  an  den 
Galgen,  die  grossen  an  goldene 
Ketten. 

Kleine  Diebe  hiingt  man  in's  Feld,  Die  gros- 
sen in's  Geld. 

Ein  kleiner  Dieb  an  Galgen  muss,  Von  grossen 
ninunt  man  Pfcnnigsbuss. 


Kleine  dieven  hebben  ijzeren,  en  groote  gouden  dt. 

ketenen.     Kleine   Diebe    hahen    eiserne    und 

grosse  goldene  Ketten. 
Kleine   dieven   hangt   men   aan  de  keel,    maar 

groote   aan    de    beurs.     Kleine  Diebe    hiingt 

man  am  Halse,    aber  grosse   an   der  Borse 

auf.  

Smaa  Tyve  hsenger  man  i  Galgen ,   de   store  i  da. 

gyldne  Ljenker. 
Gemeene  Tyve  bsere  Jem-,  de  store  Guld-Kjje- 

der.      Gemeine    Diebe    tragen    eiserne,    die 

grossen  goldene  Ketten. 
Sma   tjufwar   hanger  man  i   galga,   de   stora  i  s>V. 

guldkadja.  

Privatoram  fures  in  nervo  et  compedibits  acta-    It. 

tern    agunt,     publici    in'   auro     et     purpura 

visuntur. 
Les  voleurs  prives  sont  aux  galeres  et  les   vo-  fz, 

leurs  publics  dans  des  palais.  Die  heimlichen 


Dieb  295. 


—     151 


297  Dieb. 


Diehe  sind  auf  (Jen  Galeeren  und  die  offeni- 
lichen  Dicbe  in  Pulasten. 
it.  A  rob;i  poch  se  va  in  galera,  a  roba  tant  se 
va  in  carozza  (se  fa  carriera).  (ni.  1.)  Stiehlt 
man  weni/y ,  kommt  man  auf  die  Galeere, 
stiehlt  man  viel,  fdhrt  man  iin  War/en 
(macht  man  CarriereJ. 


29G.    Klcine    Diebe    hiingt    man,    gvo.sse 

lasst  man  laufeii.  [man  den  Hut  ab. 

Klcine   Diebe    liangt    man,    vor    gro.'^sen    zieht 

md.  De  kliin  Diewe    hengtmcr,    de    grussen   letmer 

lafen.  (Hrz.)   Die  kleinen  Diehe  h'dnr/t  man, 

die  fjrossen  Idsst  vian  laufen. 
DC  kleng  Def  lieijkt  en,  de  grosz  lest  e'  lafen. 

(nirh.  L.)  -S'.  De  fclan  u.  s.  to. 
De  klinn  Dibe  hengt  ma,   de   grussen   lest  ma 

lofan.  (schls.  R.)  S.  De  kldn  u.  s.  re. 
Od  Die  kleinen  Spitzbuben  hangt  man,  die  groBsen 

liisst  man  laufen.  (bair.  L.) 
Die  kleinen  Diebtii    bJingt   man    und   die  gros- 

.sen  lasst  man  laufen.   (schwei.) 
Kluanni  Diap  lienkt   mar   und   di   groswn    lo.sst 

ma  lafin.  (st.)   Kleine  Diehe  hdnfjt  man  and 

die  grossen  Idnst  man  laufen. 
pd.  De  klein'  Dew  hangt'n,   de   grot'n  lotfn  lop'n. 

(ns.  A.)  S.  .De  kldn  u.  s.  ir. 
De  kleinen  Deiwe   hengt   men,    de    grateu    lot 

men  lapen.    (us.  ha.  G.  n.  G.)    S.   De   kldn 

u.  s.  w. 
De    liitt'n   Spitzboben    hengen's    un    de    grot'n 

bvten's  lopen.  (ns.  M.-Str.)  Die  kleinen  Spitz- 

huhen    hdnr/en    sie    und    die    r/roasen    laasen 

sie  laufen. 
Der  die  Suppe  ass,    ward    gohangeu,    die    den 

Fisch  assen,  gingen  ihren  Weg.  (ns.  Pr.) 
Kleine  Deewe   liauget   me    un   de   grauten   lett 

me  laupen.  (ns.  W.  IT.)    S.  Kluanni  u.  s.  w. 

dt.  Kleine  dieven   hangt   men    op,   en   gi-oote   laat 

men  loopen. 
fs.  Letj    Thiiwer    hinget-m   ap   an   foor   a   gratten 

skal-m  a  Hud  laft.  (A.)  Kleine  Diehe  hangt 

man  auf  und  vor  den  grossen  soil  man  den 

Hut  Inften. 
Da    lajtte    Thiewe    hangt'm,    da    grotte    let'm 

luppe.  (M.)  S.  De  kldn  u.  s.  w. 
da.  De  smaa  Tyve    hainger    man,    de    store    lader 

man  gaae.     S.  De  kldn  u.  s.  w. 
Smaa  Tyve   hsenger  man,    for    de    store  tager 

man  Hatten  af.  S.  Kleine  Diehe  hangt  man, 

vor  u.  8.  w. 
is.  Storfjofarnir   sti'ga   urn   hli(5,    en    .smafjofamir 


hanga.      Die    Grossdiehe    gehcn    hei    Seite, 

aber  die  Kleindiehe  hdngen. 
Dei    smaae    faa    hanga,    dei    store    faa  ganga.  UW. 

Die    kleinen    (Diehe)     iniissen    hdngen,    dde 

grossen  laufen. 
De    sma    tjufvarue    hanger    man    upp,    for    de  SW. 

stora    lyfter    man    pa   hatten.      Die    kleinen 

Diehe  hangt  man  auf,  vor  den  grossen  nimmt 

man  den  Hut  ah. 
Sma  tiufwar  hangias  vpp,   for  dhe  stoora  taar 

man    Hatten    aff.      S.    Kleine    Diehe    hdngt 

man,  vor  u.  s.   U'. 

Irretit  muscas,  transmittit  aranea  vespas.  It. 

On    pind    les    p'tits    voleurs    et    on   lait  \h  Ics  fz. 

gros.   (af.  w.)    Man  hdngt  die  kleinen  Diehe 

und  lasst  die  grossen  sein. 
I  ladroncelli    s'    api>iccano,    nou'i    ladri.     Die   it. 

kleinen   Diehe   tverden  gehangen,    nicht  die 

grossen. 
S'   impiecano    i    hulrucci   e    non    i  ladroni.     (t.)  mi. 

Man  hdngt  die  kleinen  Diehe  und  nicht  die 

grossen. 

•2'.»7.  Wenn  sich  zwei  Diebe  scheltcn,  so 
kriegt  ein  ehrlicher  Mann  seine  Knh 
w  i  e  d  e  r. 

Wenn  sieh  die  Diebe  zanken,  iKkoininen  ehr- 
liche  Leute  das  Ihrigo. 

Wenn   Sehelm   en   Deiv   sich   kicve,   dan    kritt  pd. 
en  ihrlich  Man  si  Pe'd  wier.  (nrh.  A.)    Wenn 
Schelm  und  Dieh  sich  zanken,   dann   kriegt 
ein  ehrlicher  Mann  sein  Pferd  n-ieder. 

Wan  Schalm  on  Dehf  sich  zanke,  krit  'n  ihr- 
lich Man  sy  Piied  wedder.  (nrh.  D.)  S.  Wenn 
Schelm  u.  s.  w. 

Wenn  sik  Schelme  un  Dceve  schellt,  so  kriggt 
en  ehrlik  Mann  sin  Got  wedder.  (ns.  B.) 
Wenn  sich  Schelme  und  Diehe  schelten,  so 
kriegt  ein  ehrlicher  Matin  sein  Gut  ivieder. 

Wenn  sick  Schelmen  un  Deev  schelien,  kriggt 
en  ehrlichen  Mann  syn  Geld  wedder.  (ns.  Hmb.) 
Wevn  sich  Schelme  und  Diehe  schelten, 
kriegt  ein  ehrlicher  Mann  sein  Geld  tcieder. 

Wenn  twee  Defen  Schjil  kriegen,  kriggt'n  ehr- 
lik Minsk  sien  Good  wer.  (ns.  ofs.)  Wenn 
zwei  Diehe  Streit  kriegen,  kriegt  ein  ehr- 
licher Mensch  sein  Gut  wicder. 

Wen  sik  twe  Dew  s-chelt,  kricht  -n  arligan 
Karl  sin  K6  war.  (ns.  O.  J.) 

Wenn  die  Spitzbuben  sieh  streiten,  bekommt 
der  Bauer  seine  Kuh  wieder.  (ns.  Pr.) 

Wenn  zwei  Spitzbuben  sich  erzurnen,  kommt 
ein  ehrlicher  Mann  zu  seincm  Pferd.  (ns.  Pr.) 


Dieb  297. 


—     152     — 


299  Dornen. 


Wann  Schelmc  un  Daiwe  sik  nneiis  wiirt,  dann  Aiis  Di.steln  wacliscn  keiiio  Feigcu.  (nchwei./      od. 

wjiit    en    irlik  Mann  ^'twar,    ba   sine    Saken  Dr  "Wegdebini  thon  niclK-n  Hiivn.  (nrh.  S.)  i>ic  pd. 
blicwcn  sint.  (vvstf.  Mrk.)    U  e«n  Sche/me  und  Wcidenhiiuiue  trat/en  keine  Birnen. 

Diebe  uneina   wevden,    dunn    loird  tin   ehr-  ^j^.^^  ^^^^^^^  ^,^.^.,,^,   druiven  "van    douincn    wilkn  dl. 
licher  Mann  yewahv ,    wo    seine  Sachcn  ye-  ,^.,^^_.,,_     ^^^„   ,,^y^,   ^.^,.„g   Trauhen   ro«  Dor- 


hliehen  nind. 


nen  lesen  ^mlltii. 


dl.  Wannecr  dievcn  kijven,  bekoimai  vioine  litdtn     Op  distelen  wassc-n  geeno  roozon.   Auf  Disteln 
luinuc  goedercn.      Wenn  Diebe   atreiten,    be-         rrnchsen  keine  Unaen. 


IJrandnutels  kunnen  gecne  Iiliiin  vuortljicngtn. 
Brennneaaehi  k'unnen  keine  Lilien  fiervuv- 
bvimjen. 

At'  Tidskr  phikkcr  man  ingon   Viindiuer.    Von  dtt. 

Diateln  lijiiickl  man  keine   Weinlrauben. 
Man    jdukkcr    ingcn    Figuer    af   Torni'lmskiii. 

Man  iijliickl  keine  Fei/cn  voin  Dornbumh. 
Man  jdiikkrr  ikkc   N'iindniur  af  Torne  (Figner 

at'  Tidsliij.    Ma^i  i>jiuckt  nicht    Weinlrauhen 

von  DoTTien  (Feiyen  von  DinlelnJ. 

E  Hijiiilla  non  nasi-itur  rosn.  It. 

I  n'vint    nin  dt-  tignta  so  do  cherdon.     (nf.   \v.)  fz. 
Ea  kovnnen  nicht  Fciyen  auf  Diateln. 

II  jiruno    non    fa    nielaranci.     Dvr    Pjiuinnen-   !!• 
bauin  trdyt  nicht   Oranyen. 

La  tjut'iTia  nou  fa  liniuni.  (t.)  Die  Kirhe  fr<i//fini. 
nicht  (Jitronen. 

I  castagni  non  ftccio  mai  araiici.  (t.)  Die 
Kastanienbaunie  truijen  nie   Ot-ani/cn. 

II  Icccio  non  fa  olive,  (t.)  Die  Steineiche  trii'/f 
nicht  Olicen. 

I   zi'ich  no  podcn  da    limon.    (1.  m.)    Die  Kiir-  ni. 

biase  konnen  nicht   Citronen  ;/eben. 
La    zuca  no    .sa  da   cedro.     (v.)     Der  Kuvbisa 

kann  nicht  Citronen  ffeben. 
Un    talpon    no    fa    .sarese.     (v.)     Fine   Papjiel 
ticit/t  nicht  Kirschen. 

fz.  Les    lanons    s'    entiebattent    et    Ics    larcins  se     I  salgheri   no    fa    perseglii.     (v.)     Die    Weiden 
decoiivient.     Die    Diebe    achla<jen    einander         tragen  nicht  Pjiraiche. 

und  die  Diebereien  tcerden  entdeckt.  El  lovere  no  fa  naianze.    (v.  tist.)    Die  Sfein- 

pt.  Vek'ijao    os    ladroes,    descobi'em-se    os    furtos.         eiche  tr ay t  nicht   Oranyen. 

Streiten  sich   die  Diebe,    werden    die   Dieb-     Lii  riivulu  mm  po   fari   pira   niuscarcddi.     (s.)    si. 
atdhle  entdeckt.  Die  Steineiche  kann   nicht  Muacateller  Bir- 

Peleijao  as  comadres,  descobieni-se  as  verdades.         nen  trayen. 

Streiten   sich    die  Gevatterinnen,    rcivd    die     No  pidas  al  olnio  la    pera,    pues    no    la  lleva.  S|». 
Wahrheit  entdeckt.  Fordere    nicht    voin    Ulmenbaum  die  Birne, 

sp.  Rinen  las  comadres,  descubreuse  las  puiidades.  '       zveil  er  sie  nicht  truyt. 


koinmen  froinvie  Leule  ihre  Sachen. 
Als  de  kok  met  den  bottelicr  kijft,  Dan  liooit 

men,  waar  de  b(jter    blijft.      Wenn  der  Koch 

aich  init  dein  KeUermtiHter  tankt,  dann  hurt 

man,  tro  die  Butter  bleibt. 
OU.  When   thieves  fall  out,    honest    men    get    (tnie 

folks    come    to)    their    own.     S.     W'tiin    aich 

die  u.  a.  w. 
When  knavei*  fall  nut,   true   uicu   cunie  h_v  tlair 

goods.    IKeuJt  Schclme  aich  znnken,  kuuimen  ■ 

ehrliche  Leule  zii.  ihrcn   Sachcn. 
AVluii  rogue.s  fall    "iii,    honest    men    sometimes 

come    by    their    own.        Wenn    Schehue    aich 

zanken,  koinmen  ehrliche  Leute  bisweilen  zu 

ihrem  Eiyenthum, 

da.  Naar  Tyve  blive  iienige,  faae  ajrlige  Folk  deres. 

Wenn  Diebe  uneina  werden,  krieyen  ehrliche 

Leute  daa  Thriye. 
Naar  Tyvene  trajttes,  faaer  Bonden  sine  Koster. 

Wenn    die    Diebe    aich    zanken,    krieyt    der 

Bauer  aein  Gut  (seine  yeafoh/enen   Sachen). 
UW.  Naar  Tjuvame  trtctta,   fier  Kigaren   atter  sitt. 

Wenn  die  Diebe  streiten,  bekomm'  der  Eiyen- 

fhiimer  das  Stiniye  nieder. 
SW.  Niir  tjufvarne  konima  i    ti'iita,    fur    bonden    sin 

ko  igen.    Wenn  die  Diebe  in  Sfreit  yerafhen, 

krieyt  der  Bauer  seine  Kuh  nieder. 


Zanken  sich  die  Gevatterinnen ,  tcerden  die 
Geheivmisse  entdeckt. 


298.  Di  stein  trageu  keine  T  ran  ben. 
Yon  Dornen  kauu  man  keine  Trauben  lesen. 
Man  liest  nicht  Feigen  voni  Dornstraneh  (keine 
Feigen  von  Dornheckeu). 


299.  Unter  den  Dornen  leg  Schuh  an. 
Ein   ieglich   man    verniiden    mnoz    den    distel, 
get  er  barfuoz.  (ad.) 

Die  barrevoets  gaat,  moet  geene  doornen  zaai-  dt. 
jen.      Wer  bar  fuss  yeht,  Tiiuss  keine  Dornen 
a'den. 


Dornen  209. 


153 


302  Drei. 


eil.  Barefooted  men  need  not  tread  on  tlioms. 
Barfmnffe  Leiife  diirfen  nicht  auf  Dirnen 
tretcn. 
Barefooted  folk  shouldna  tread  on  thorns,  (sclio.) 
Barfiissifje  Leufe  soUten  nicht  auf  Dnrnen 
fretan. 

(lii.  Det  er  Tid,  at  vsere  stovlet  for  den,  der  skal 
gaac  i  Torne.  Ea  ist  Zeif,  gentiefelt  zu  sr.in 
fiir  den,  der  in  Dornen  f/ehen  viiiftn. 

SW.  Ondt  tranipa  Thornet  med  baaran  foot. 
Schlimm,  niit  Uofisetn  Fuss  o.uf  Dornen  zu 
(refen. 

fz.  Qui  .seme  e.spine,  n'aille  deschaiix.    (afz.)     Wer 

Durnen  slit,  ffehe  nicht  harfuss. 
it*  Chi    .semina    .spine,    non    vada    scalzo.     S.   Qui 
seme  u.   s.  tr, 
Chi    .semina    spine,    non    vada    senz.a    searpe. 
]\'cr  Dornen  silt,  f/ehc  nicht  nhyie  Schuh. 
mi.  Chi  ba  scalzu,  nn  .snmeno;a  .spine,    (crs.)     Wer 

harfuss  f/ehf,  slie  nicht  Dornen. 
ni.  Clii  somena  di  spin,  no  vajj^a  a  pe  biut.  (1.  m.) 
<S'.   Qui  seme  u.  s.   u-. 
Clii  semena  spini,    no    vada    descalzo.     (v.)     (S^. 
Qui  seme  u.  s.  ic. 
si.  Non  vaga  scanzo,    chi    semmena    spine,    (npl.) 
Geho.  nicht  harfuss,  ver  Dornen  slit. 
Nun  vaja  scausu  cui  simina  spini,  Chi  poi  si 
jinnci  a  la  dimenticata.  (a.)  Gehe  nicht  bar- 
fuss,    wer  Dornen  slit,    dcnn   er  sticht  sich 
nachher  in  der    Vergessenheit. 
Qui  senienat   isi)inas   non   andet    iseulzu.    (sa.) 
S.   Qui  shne  u.  s.  w. 
sp.  Quien  siembra  abrojos,  no  ande  descalzo.   Wer 
Disteln  slif,  gehe  nicht  harfuss. 


.SOO.  Unter  Dornen  waclisen  Rosen. 

is.  Opt   vex  rosin   nieSal   ]>yrna.     Oft  tclicJisf  die 

Rose  zwischen  Dornen. 
SW.  Ro.ser    waxa    bland    Thome.      Itosen    irachsen 

zwischen  Dornen. 


Junto   da   ortiga   nasce    a  rosa. 
Nessel  entspriesst  die  Rose. 


Nahe  hei  der  pt. 


301.  Aller  guten  Dinge  sind  drei. 

Ich  han  vernonien,   daz   an   der  dritten  zal  ist 

erv-ollunge  zaller  vrist.  (ad.) 
Allar  guta  Dengo  senn  drei.  (frk.  IT.)  rod. 

OUor  gnutan  Ding  senn  drei,  (frk.  IT.  S.) 


Alle  gute  Ding  sind  drei.  (bair.) 

Olli  guad-n  Dinga  .sann  drai.  (ndo.) 

Alle    guten    Dinge    sind    drei,    un<l    die    biisen 

vier.  (schwei.) 
Alle  gueten  Ding  sein  drei.  (tir.) 
Aler  gader  Dainj  sen  dra.  (nrh,  S.) 
Aller    gauen    Dinge    motet    drei    sin.     (ns.   ha. 

G.   u.    G.)    Aller  guten  Dinge   miissen   drei 

sein. 
Alle  goode  Dinge  sint  dree.  (ns.  ha.  K.) 
Alle    goden    Ding    nioten  Dree    sin.    (ns.  hist.) 

S.  Aller  u.  s.  lo. 
All  gode  Dingen  siint  dree.  (ns.  ofs.) 
Oiler  gudden  Dinge  sied  dree.  (ns.  W.) 


od. 


pd. 


Alle    goede    dingen    bestaan    in    drieen. 

guten  Dinge  hestehen  in  dreien. 
Alia  gud  Dingan  san  trii.  (F.) 


Alle  (U. 


fs. 

(lU. 

ist    v'ullig  is. 


Alle  gode  Ting  ere  tre. 

I>risvar    er    fullreyndt.      Drei    Mai 

erproht. 
Alle  gode  Ting  er  tri.  HW\ 

Tri  Gonger  er  fuUfreistat.  S.  prisvar  er  u.  s.  w. 
Alia  goda  ting  aro  tre.  8W. 

Omne  trinum  perfectuni.  It. 

K'   enka   trei   fe    bon.    (sf.   Pat.   s.)    Drei  Mai  fz. 

erst  macht's  gut. 
Alia  terza  San  Pier  la  benedica.  Beim  dritten    if. 

Mai  segnet  es  St.  Peter. 
A    la    terza    si   libera,    (s.)    Beim  di-itten  Mai  si. 

ist  man  frei. 
Ad    sa    de    tres    si    paret     s'honiine.      (sa.    L.) 

Beim  dritten  Male  hewdhrt  sich  der  Mann. 


It.  Etiam  inter  vepres  rosae  nascuntur. 

fz.  Apres   des    spennes    1   vint  des  roses,    (nf.  w.) 

Nacji  Dornen  kovimen  Rosen. 
it.  Anche  tra  le  spine  nascon  le  rose.  Auch  unter 

den  Dornen  entspriessen  die  Rosen. 
mi.  Anco  tra  le  spine  nascono  le  rose,  (t.)  S.  Anche 

u.  s.  to. 
Di  fetida  erba  nasce  il  giglio.  (t.)  Aus  stinken- 

dem  Kraut  entspriesst  die  Lilie. 
si.  Di  la  spina  nasci  la  rosa.  (.s.)  Aus  dem  Dome 

entspriesst  die  Rose. 


302.  Drei  Dinge  tragen,  was  man  ihnen 

a  u  f  1  a  d  t :  E  i  n  e  s  W  e  i  b  s  b  i  1  d  s  K  o  p  f ,  cine  s 

Esels  Riicken  ,  eines  Monclis  Gewissen. 

Drei  Dinge  sind  nicht  zu  crmiiden:   ein  Knab' 

I       auf   der    Gassen,    ein  Madchen    beim    Tanz, 

'       ein  Pfaff  ini  Opfcr. 

,  Drii  (DreiJ  Ding  .sind  gar  selte  (selten) :  Wind  od. 
j      und  Frost,   Biise   (Nordostwind)   mit  Thau- 
1      wetter  und  es  Wiib  (das  WeihJ,  wo  (das)  wenig 
redt  (redetj,  (schwei.) 
E    (Ei7i)  Gras    im    Than,    e   Rosz    im  GschiiT 

20 


Drei  302. 


154    — 


no2  Drei. 


(Geschirr) ,  e  Franezimmcr  i  dc  Chleidere 
(in  den  Kleidern)  sind  drii  trogenlichi  (triij- 
liche)  Stuck  (Stiick).  (schwei.) 

lit.  Drk'  diiigun  moet  men  nu't  aan-  of  afraadcii, 
zci  de  wijsgeer:  iiaar  liet  beloofde  land  tc 
trekken,  een  huwclijk  aan  te  gaan,  en  oov- 
log  te  beginnen.  Drei  Dinge  muss  man 
roeder  an-  noch  ahrathen,  sagte  der  Weise: 
nach  dem  gelohtcn  Land  zu  Ziehen,  in  die 
Ehe  zu  tvtten  und  Kriec/  anzufaufjen. 


(lil.  Th'  Ting  kunne  ilde  styres,  naar  de  faae  (^ver- 
Imand:  Pnbclen,  lid  og  Vand.  Drei  Dinge 
kimnen  achwer  geziigelt  werden,  loenn  sie 
die  Oherhand  bekommen:  der  P'ubel ,  Fener 
und   Wasser. 

Tre  Ting  ere  onde  at  liolde:  en  Fug!  i  15ain.s 
ITaand,  en  nng  Kone  lios  en  gammel  Mand, 
ot  Glas  01  caf  den  Torstige.  Drei  Dinge  sind 
ubei  zu  haltcn:  ein  Vogel  in  Kindeshand, 
ein  junges  Weih  Lei  einem  alfen  Mann  und 
ein  Glas  Bier  vor  dem  Durstigen. 

Tre  Ting  roes  ei  for  tidligt:  Byg  i  Blade,  Fole 
i  Stade,  Qvinde  i  Gade.  Drei  Dinge  lohe 
nicht  zu  frith:  Gersfe  im  Blatt,  Fohlen  im 
Stand,  Frau  auf  der  Strasse. 

Ildli  i  Skotli,  Oorni  i  Barm,  oc  Muss  i  Taska? 
the  sere  tree  ondhc  Gsestlier.  (adji.)  Fener  ihi 
Schooss ,  Schlange  im  Busen  und  Maus  in 
der  Tasche,  das  sind  drei  schlimme  Gdsfe. 
nw.  Plogja  og  inkje  saa,  fria  og  inkje  faa,  og  sigla 
nied  ingen  Vind:  er  tri  gagnlause  Ting. 
Pfliigen  und  nicht  s'den,  freien  und  nicht 
bekommen  und  segeln  oline  Wind  sind  drei 
frnchtlose  Dinge. 

Tri  Ting  trengst  til  alt:  d'er  Magt,  og  Vit  og 
Ylljc.  Drei  Dinge  braucht  man  zu  Allem: 
e.«  sind  Kraft,  Ver stand  und  Willen. 
SW.  Tre  ting  kunna  ilia  styras  nar  de  fa  ofver- 
hand:  pobeln,  eld  ocli  vatten.  S.  Tre  Ting 
kunne  u,  s.  n\ 

Tre  ting  bor  man  lialla  sig  viil  med:  sin  Inistru, 
sin  mage  och  sitt  samvete.  Mit  drei  Diar/en 
muss  man  sich  gut  sfehen:  mit  seiner  Frau, 
seinem  Magen  und  seinem  Geicissen. 

Eld  i  skat,  orm  i  barm,  mws  i  seskio  jervv 
onde  g8ester.(asw.)i^ez{e»'  im  Schooss,  Schlange 
im  Busen,  Mans  in  der  Tasche  sind  schlimme 
G'dste. 

It.  Ignis,    scrpentis,    mnris   dispendia   sentis,  Dum 
dant  liospitinm  pora,  sinus,  gromium.  Cmlt.) 


Aspettcr  e  me  nun  gnir,  Ster  in  lett  e  nun  CUf. 
durmir,  E  servir  e  nun  gradir,  Sun  trais  cho- 
sas  ad  nnirir.  (Id.  O.-E.)  Wurten  unA  nie 
kommen,  im  Befte  liegen  und  nicht  schlafen, 
und  dicnen  und  es  nicht  zu  Dank  machen, 
sind  drei  Dinge  zum  Sferben. 

Aspettar  e  niai  non  gnir.  Star  in  lett  e  non 
dormir,  Bain  servir  e  non  gradir,  Sun  trais 
chossas  da  far  morir.  (Id.  XJ,-E.)  Warten  und 
nie  knmmen ,  im  Bette  liegen  und  nicht 
schlafen,  gut  dienen  und  es  nicht  zu  Dank 
machen,  sind  drei  Dinge  zum  Sferben. 

Troys  choses  jamais  ne  ces.sent,    Le   soleil,    le  fz. 
feu,  I'esperit  de  1'  liomme.  Drei  Dinge  horen 
nie  auf:  die  Sonne,    das   Feuer ,    der    Geiat 
des  Menschcn. 

Troys  elioses  sont  a  riiommc  grand  di'sir,  llon- 
neur,  utilite  et  plaisir.  Drei  Dinge  sind  des 
Menschen  grosses  Verlangcn:  FJire,  Nufzen 
und   Vergniigen, 

Tres  caousos  sou  aoudiousos:  un  riclii'  avarici-  sf. 
ous,  un  paouri-  ourgulious  e  un  vieliar  qan- 
t-t"s  paliar.  (I^gd.)  Drei  Dinge  sind  under- 
uuiilig:  ein  reicher  Geizhals,  ein  armer IIocli- 
miithiger  und  ein  Greis,  irenn  er  der  Liebe 
frohnl. 

Aima  e  estre  ai,  Espera,  e  noun  vi-ni,  Estr'Aou 
lie,  e  noun  donrmi,  Soun  tres  eaousos  qe 
fan  mouri.  (Lgd.)  Lieben  und  gehasst  rcerden, 
hnffen  und  nicht  kommen,  im  Bett  sein  und 
nicht  schlafen  siiid  drei  Dinge  zum  Sterben, 

Tres  causos  sont  odiousos:  un  riche  avaricious, 
un  paure  orguillous  et  lou  vieillard  qnand 
es  paillard.  (nprv.)  S.   Tres  u    a.  v. 

Istar  an  liecli  e  non  droumir,  Pron  esperar  et 
non  venir,  Amar  et  non  aver  plezir,  Sont 
tres  causos  que  fan  mourir.  (nprv.)  Im  Bett 
liegen  und  nicht  schlafen,  viel  hnffen  und 
nicht  kommen,  lieben  und  kein  Vergniigen 
haben,  sind  drei  Dinge  zum  Sterben. 

Vein  ke  djalle,  bise  ke  dedjalle,  et  fenna  ke 
pou  parle,  San  trfe  tsotize  kon  ne  vai  guero. 
(Pat.  s.)  Wind,  der  Frost,  Bise,  die  Thau- 
wetter  bringt,  und  Frau,  die  vtenig  apricht, 
sind  drei  Dinge,  die  man  nicht  leicht  aieht. 

Aspettare,  e  non  venire.  Stare  in  letto,  e  non  it. 
dormire,  Ben  servire  e  non  gradire,  Son  tre 
cose  da  morire.  Warten  und  nicht  kommen, 
im  Bett  liegen  and  nicht  schlafen.,  dienen 
und  es  nicht  zu  Dank  machen,  sind  drei 
Dinge  zum  Sterben. 

Un  uccellino  in  mano  ad  un  ragazzo,  una 
donna  in  mano  ad  un  soldato,  ed  un  cavallo 
in  mano  ad  un  frate  son  tre  cose  malmenate. 


Drei  302. 


155 


303  Drei. 


Ein  Vofjelchen  in  cler  Hand  eines  Knahen, 
eine  Frau  in  der  Hand  eines  Soldaten  und 
ein  Pferd  in  der  Hand  eines  M'onches  sind 
drei  schlecht  hestellte  Dinge. 
mi.  Aspettare,  e  nun  venire;  Star  in  lettu,  e  nun 
durmire;  Far  I'amore,  e  nun  gi-adire,  E  na 
cosa  da  morire.  (crs.  m.)  Warten  zmd  nicht 
komnien,  im  Bett  liegen  und  nicht  scldafen, 
lieben  und  nicht  gef alien,  ist  ein  Ding  zum 
Sterhen. 

Aspetta  e  nun  beni,  Sta  in  lettu  e  niin  durnii, 
Fa  I'amore  e  nun  gradi,  So  dulori  da  muri. 
(crs.  s.)  Warten  und  nicht  kommen,  im  Belt 
liegen  und  nicht  schlafen,  lieien  und  nicht 
gef alien,  sind.  Schmerzen  zum  Sterhen. 
ni.  Speccia  e  inai  no  coinpari,  Vess  in  lecc  e  pod6 
minga  dormi,  Fa  de  tutt  per  servi,  n^  mai 
gradi,  Hin  tr^  coss  de  fa  raori.  (1.  ni.)  War- 
ten  mid  nie  erscheinen,  im  Belt  sein  und 
nicht  schlafen  konnen ,  Alles  thun,  um  zu 
dienen,  und  es  nie  zu  Dank  machcn,  sind 
drei  Dinge  zum  Sterhen. 

Tre  cose  a  son  mal  goern;\:  Un  osel  an  man 
a  na  niasna,  Una  dona  ant  le  man  d'un 
soldA  E  uu  caval  ant  le  man  d'un  frA.  (piem.) 
Drei  Dinge  sind  iihel  daran:  ein  Vogel  in 
der  Hand  eines  Kindes,  eine  Frau  in  den 
H'dnden  eines  Scldaten  und  ein  Pferd  in 
den  Hdnden  eines  Munches. 
si.  Tre  su  li  putenti:  lu  re,  lu  papa  e  ci  nun  ae 
nienti.  (ap.  L.)  Drei  sind  die  Mdchtigen: 
der  Konig,  der  Puhsf,  und  wer  nichfs  hat. 

Tre  su  li  suttili:  li  prieti,  li  monici  e  ci  nun 
ae  fill.  (ap.  L.)  Drei  sind  die  Feinen:  die 
Priester,  die  Monche ,  und  wer  keine  Kin- 
der hat. 

Tre  cose  ti  costano  care:  carezzi  di  cani,  amore 
di  villane  e  invito  di  osti.  (npl.)  Drei  Dinge 
kommen  dir  theuer  zu  stehen:  Liehkosiingen 
von  Hunden,  Liehe  von  gemeinen  Weihern 
und  Einladung  von   Wirfhen. 

Aspettari  e  nun  viniri,  Iri  a  tavula  e  nun 
manciari,  Iri  a  lettu  e  nun  durmiri,  Su  tri 
cosi  di  muriri.  (s.)  Warten  und  nicht  kom- 
men, zu  Tisch  gehen  und  nicht  essen,  zu 
Bett  gehen  und  nicht  schlafen,  sind  drei 
Dinge  zum  Sterhen. 

Tres  cosas  sunt  reversas  in  su  mundu:  s'  ar- 
veghe,  s'ainu  et  i:,sa  femina.  (sa.)  Drei  Dinge 
sind  halsstarrig  in  der  Welt:  das  Mutter- 
schaf,  del'  Esel  und  die  Frau. 

pt.  Tres  cousas  fazem  ao  homem  medrar:  sciencia 
e  0  mar  e  casa  real.  Drei  Dinge  helfen  dem 


Mann    vorwarts:    Wissenschaft ,    Meer    und 
Konigshaus. 

Tres  cousas  destroem  ao  homem:  muito  fallar 
e  pouco  saber;  nniito  gastar  e  pouco  ter; 
muito  presumir  e  povico  valer.  Drei  Dinge 
verderhen  den  Menschen:  viel  sprechen  und 
loenig  xcissen,  viel  hrauchen  und  icenig  hahen, 
viel  sich  einhilden  und  wenig  icerth  sein. 

Tres  cosas  hacen  al    hombre    medrar:    ciencia,  sp. 
mar  (esciencia  y  mar)  y  casa  real.    S.   Tres 
cousas  fazem  ao  u.  s.  ic. 

Ti-es  muchos  (y  tres  pocos)  destruyen  el  liombre : 
mucho  hablar  y  poco  saber,  mucho  gastar 
y  poco  tener,  mucho  pi'esumir  y  poco  valer. 
Drei  Viel  (und  drei  Wenig)  verderhen  den 
Menschen:  viel  sprechen  und  wenig  vissen, 
viel  hrauchen  und  wenig  hahen,  viel  sich 
einhilden  und  icenig  werth  sein. 


.30:1  Drei  Dinge  tre i ben  den  Maiiu  aus 
dcni  Hause:  ein  Ranch,  ein  iibcl  Uacli 
und  ein  boses  Weib. 

Ein  Raiich ,  ein  bos'  Weib  und  ein  Regen 
Sind  einem  Haus  ilberlcgen. 

Eine  zornige  Frau,  ein  Kamin  voU  Ranch  und 
eine  lochrige  Pfanne  sind  schjidlich  im  Haus. 

Drei  Dinge  sind  lastig:  ein  Wurm  im  Ohr, 
ein  Ranch  im  Aug',  oin  zankiseh  Weib  im 
Hause. 

Ein  rinnendez  dach,  ein  zornec  wip,  diu 
kiirzent  dem  man  sinen  lip.  (ad.) 

Drei  Sache  sind  im  IIuus  (Haus)  uglage  (un-  od. 
gelegen):  de  Ranch,  e  boses  Wiib  (Weih) 
und  de  Rage  (der  Beg  en) ;  die  viert  druckt 
ein  vor  aline  us  (iihertrifft  ulle):  vil  Chind 
(viel  Kinder)  und  doch  kei  Brod  im  Huus. 
(schwei.) 

Rook,    stank  en  een  kwaad   wijf   drijven    den  dt. 
man  uit  zijn  huis.    Bauch,  Gestank  und  ein 
hoses   Weih    treihen    den  Mann    aus    seinem 
Haus. 

Met  drie  dingen  is  men  in  huis  verlegen:  Met 
rook,  een  kwaad  wijf  en  met  regen,  Maar  't 
vierde  is  nog  het  grootste  kruis:  Veel  kin- 
ders  en  geen  brood  in  huis.  Mit  drei  Din- 
gen weiss  m,an  im  Haus  nichts  anzufangen: 
mit  Bauch,  mit  einem  bosen  Weihe  und  mit 
Begen,  uher  das  vierle  ist  noch  das  grosste 
Kreuz:  viel  Kinder  und  kein  Brot  im  Huus. 

Een  dak,  dat  iekt,  en  kwade  wijveu,  Die  kun- 
nen  goede  mans  verdrijven.  Ein  Dach,  das 
tr'duft,  tmd  hose  Weiher  konnen  gute  Manner 
vertreihen. 

20* 


Drei  303. 


156 


303  Drei. 


Koock,  staiK'k  cncle  (i«aile  vvyiien  synt  die  mans 
wtru  hiiscii  (Iryuou.  (avl.)  Jiuuch,  Gestaiik 
ujul  biise  Weibcr  sind's ,  ilie  Manner  aun 
dem  lluuse  freiben. 
eil.  A  house  vvi'  a  reek  and  a  wife  wi'  a  leard 
will  iiiak  a  man  rin  to  the  door,  (scho.) 
Ein  rauchi,'/  llaui  and  ein  schdtend  Weib 
treiben  einen  Mann  aus  der   Thilr. 

A  reeky  house  and  a  }^irnin'  wife  Will  lead  a 
man  a  fashions  life,  (scho.)  Ein  rauchv/ 
Jlaiis  mid  eine  verdriesftliche  Frati  machen 
einem  Marine  das  Lcbcn  scliwer. 


dii.  Tre  ondc  Tinp  i  et  IIuus  ere :  Hog;,  Va^fffjeluus 
og  en  ond  Qvinde.  Drei  schliinnie  Din'/e 
in  einem  JIante  iind:  TtaucJi ,  Wanzen  und 
ein  bases    Weib.  ; 

Tre  ere  onde  Ting-  i  IIuus:  Kng,  Kegen  og  en 
ond  Qvinde.    Drei  schliinnie  Dinrje  sind  im 
Ilause:  liunrh,  der  Itef/en  und  ein  hoses  Weib. 
Tre    Ting    gjore    ondt    i  IJondens   Ilnus :   Ond 
Kone,     Kog    og    Va'ggchins.       Drei    Dinge 
thun      nicht      fjul    in    des     Buuein      11<nit: 
hose  Frau,  Ranch  and   Wanzen. 
Tre  Ting  skal  man  hade:  Rotter,  Muus  og  en 
ond    Kone.     Drei    Dinge    soil  man    hassen : 
Ratten,  Manse  und  eine  hose  Fran. 
Tre  Ting  bevare    os  Giul   for:    Boddelen,   Gal- 
gen  og  en  ond  Kone.     Vor  drei  Dingen  be- 
wahre  uns  Gott:  vor  dem  Hcnker,  dem  Gal- 
gen  und  einer  bosen  Frau. 
Tre  Ting  komnie  til   at   giiede:   Log,    Rog   og 
en    ond    Kone.      Drei    Dinge    bringen    ztim 
Weinen:  Lauch,  Ranch  und  eine  hose  Frau. 
Rog,  Log  og  en   ond  Qvinde    Komme   Ginene 
til  at   rinde.     Ranch,    Lauch   und   ein   buses 
Weib  machen  die  Augen  thrdnen. 
Rog  og  JjOg  og  onde  Qvinder  komme  Manges 
0jne    til    at    rinde.     Ranch  und  Lauch  und 
hose   Weiber,  machen   Vieler  Augen  thranen. 
S>Y.  Tre  onda  ting  i  ett  hus:   rok,    vjigglus   og    en 
arg  qviuna.      Tre  onde   Ting  u.  s.  lo. 
Lok,    rok    och    elak    qvinna   komma    bondens 
ogon    att    rinna.     Lauch,    Ranch    und    hoses 
Weib  machen  des  Bauern  Augen  thranen. 


It.  Domina  irata,  fumus  et  rata,  patella  perforata 

damniim  sunt  in  casa. 
Sunt  tria  dampna  donui.s:  imber,  mala  femina, 

fumus.  (ndt.) 
fz.  Fumee,   pluye   et   femme  sans  raisou  Clias.sent 

Thomme  de  sa  maison.     Ranch,    Regen   und 

Frau   ohne    Vernunft  jagen   den  Mann   aus 

scinem  Hans. 


Unmade,  jilouge  e  hemnc   sens    rasonn  Cassen  sf. 
leou    Thome    liore    do    la    maisoun.       (Gsc.) 
Ranch,      Regen    nnd    Fran    ohne     Vernu7i/t 
jagen  den  Mann  rasch  aus  dem  Hans. 
Aigo,    fun,    michanto    frenio    e    fio    Fan    fnjhi 
roniii  dii    ton    lio.     (Lgd.)      Wasser,    Rauch, 
hoses   Weib  und  Fencr  vertreiben  dtn  Mann 
von  Jedein  Orte. 
Tre  cose  cacciano  I'uomo  di  ca.sa:  fumo,  goccia  it. 
e  femmina  arrabiata.  Drei  Dinge  jagen  den 
Mann     aus     dem     Ham:     Rauch,      Trau/e 
und  zorniges   Weib. 
Ija  donna  adirata,  il  fumo,  e  la  gatta  e  la  pa- 
dtlla    forata    sono    di    gran    danno  in    casa. 
Die   zornige   Frau,    der  Rauch,    die  Katze 
und  die  durchlocherte  Pfanne  machen  gros- 
aen  Schaden  im   llansc. 
Acqiia,  fumo  e  mala  femmina  caeeiano  la  gente  mi. 
di  casa.    (t.)     Wasser^  Rauch  nnd  biise  Frau 
jagen  die  Leute  aus  dem  Ha  use. 
Fumo,    grondaia    e    dnnna    parlatora    mand.ni 
Tuoni  di  cn^n  fm^ra.  (t.)  Rauch,   Truii/c  und 
schuafzhaf'tes    Weib    bringen    den   Mann  aus 
dem  Jfanse. 
Fom,    aqua    e   dona   catia   I    fa  seap;i  la  com- ni. 
1       paguia.  (1.  b.)  Rauch,   Wasser  und  hose  Frau 
I       vertreiben  die  Gescllschaft. 

Tec  clie  spand  aqua  e  donna  litigosa  L'e  sem- 

'       per  I'istess  guai,  I'istessa  cosa.  (1.  m.)  Dacli, 

velches   Wasser   durchlassf ,   und,  streitsiicli- 

tige  Frau,  das  ist  inimer  dieselbe  Noth,  die- 

selbe  Geschichte. 

I  Fumo  e  dona  eatia  fa  .seampar  Tomo   de   casa. 

(v.)     Rauch    u)id   biise   Frau   vertreiben    den 

Mann  aus  dem  Hause. 

Teto  clie  spande  e  dona  litigosa  Kl  xe  I'istesso 

guai,  Tistessa  cosa.  (v.)  ,S.   Tee  u.  s.  v. 
Morros    y    mala    cara   trauen   la  gent  de  casa.  lui> 
(neat.)     Schiefe   Mauler    mid    hoses    Gesicht 
treihen  die  Lente  aus  dem  Hause. 
El    hunio    y    la    muger    y    la    gotera   echan  al  sp. 
1       horabre  de  su   casa   fuera.     Der  Rauch  und 
das  Weib  und  die  Trau/e  treiben  den  Mann 
!       aus  seinerii  Hause. 

'  Hnmo  y  gotera  y  la   muger    parlera    echan    al 
j       hombre  de  su  casa  fuera.  Ranch  und  Trau/e 
und  schu-atzha/tes  Weib  verjagen  den  Mann 
\       aus  seinem  Haus. 

Humo    y    mala    cara    .saea    la    gente    de   casa. 
i       Rauch  und    hoses  Gesicht    ziehen    die  Leute 
aus  dem  Hause. 


Drei  304. 


157     — 


305  Drei. 


304.  DreierWeiberGezKnk  mac  lit  einen 

Jahrinarkt. 
Drei    Weiber,    drei    Ganse    und    drei    Frosche 

machen  einen  Jahrmarkt. 
Drei    Weiber    nnd    eine    Gans    machen    einen 

Markt. 
md.  Drei  Weiber   in    einem  Hans,    das    sind    ilirer 

zwei  zu  vicl,  Und  wenu  die  drei  zusammen- 

komnien,  dann  gibt's  ein  Teufelspiel.  (mrh.  E.) 
Drei'  Gensen  an  c'  Framenscli  machen  e  ^lart. 

(mrh.  L.)    Drei  Ganse   und  ein  Fraiienzim- 

rtier  machen  einen  Markt. 
od.  Drei   Weiber    ixud    drei    Ganse    machen    einen 

Jahrmarkt.  (bair.) 
Di'ei  Weiber,  drei  Ganse,   drei  Enten   machen 

einen  Jalnunarkt.  (bair.) 
Zwei    Weiber    und    eine    Gans    machen    einen 

Wochenmarkt.  (sclnvei.) 
Drei  Weiber,  drei  Froschen,  drei  Ganse  dabei, 

Machen  einen  Jahrmarkt  mit  ihrem  Gesclirei. 

(schwei.) 

dt.  Gerucht    van    drie    wijven  maakt   eene  kermis. 

Ldrm  von  drei  Weihern  inucht  eine  Kinntss. 
Drie  vron^\•en  en  eene  gans  maken  ci'iuu  markt. 

S.  JJrei  Weiher  und  it.  s.  ic. 
Oil.  Three    women    and    a    goose    make    a  marl;et. 

*Si.  Drei  Weiber  und  u.  s.  u\ 


da.  Tre  Quinder,  tre  Gtes  og  tre  Froer  ^ore  et 
Marked.  S.  Drei  Weiher,  drei  Ganse  und 
u.  s.  v:. 

SW.  Qwinnewasck  ar  marknadzbrask.  Weiber- 
lodsche  ist  Murkttagsldrm. 


Iti  Tres  miilieres  faciunt  nundinas. 

fz.  Deux  femmes  font  un  phiid,  Trois  un  grand 
caquet,  Qnatre  un  plein  marche.  Zuei 
Frauen  machen  ein  Gericht,  drei  ein  fjmss 
Geschnatter,  viere  einen  ganzen  Markt. 
Deux  pots  au  feu  denotent  feste,  Mais  deux 
femmes  grande  tempeste.  Zicei  Topfe  am 
Feuer  zeigen  (ein)  Ftst,  zicei  Frauen  aber 
■  grossen  Sturm  an. 

nf.  Deux  feummes,  c'est  ine  divisse ,  Treus  feum- 
mes,  c'est  on  caquet,  Qwatt'  feummes,  c'est 
I'dial'  tot  fait,  (vv.)  Zwei  Frauen,  das  ist  ein 
Gesprdch,  drei  Frauen,  das  ist  ein  Ge- 
schnatter, tier  Fratien,  dus  ist  geradezu 
der  Teufel. 
it.  Tre  donne  fanno  una  fiera.  T)rti  Weiber 
machen  eine  Messe. 
Tre  donne  e  un  papero  fanno  un  mercato.  S. 
Drei   Weiher  und  u.  s.  ic. 

mi.  Tre  donn  e  un  pignatt  I'e    un    marche    bell    e 


fatt.  (rom.)  Drei  Weiber  und  ein  Topf.^  das 

ist  ein  Markt  fix  und  fertig. 
Tre  donne  fanno  un   mercato  e   quattro   fanno 

una   fiera.     (t.)     Drei  Weiber   machen  einen 

Markt  und  viere  machen  eine  Messe. 
Dov  donni  e  un  oca  fan   un   merca.     (em.  P.)  ni. 

S.  Zwei  Weiber  und  u.  s.  u-. 
D66  donn  e  un'  oca  fan  un  marchee.  (em.  K.) 

S.  Zwei  Weiber  und  u.  s.  w. 
Tre  fonnic  e'n  co  d'ai  L'e   ii   mercat   che   fines 

mai.  (1.  b.)  Drei  Frauen  und  eine  Knohlauch- 

zehe,  das  ist  ein  Markt,  der  nie  endet. 
Tre  done  e  na  pignata  La  fera  l'e  sobet  fata. 

(1.  b.)     Drei  Frauen    und    ein  Top/,    (und) 

die  Messe  i-ii  sogleich  fertig. 
Do  fomne  e  du   poll  Fa  '1   mercat   do  Pralboi. 

(1.  b.)  Zicei  Frauen  und  zwei  Iliihner  machen 

den  Markt  von  Prulboi. 
Tre  donn  e  on  co  d'ai  El  merca  l'e  bel   e   fai. 

(1.   m.)     Drei   Frauen   und  eine  Knoblauch- 

zehe,  und  der  Markt  ist  fix  und  fertig. 
Do  donn  e  on  oca  formeu  on  merca.  (1.  m.)  S. 

Zuei   Weiber  und  u.  s.  u\ 
Doe  done  e  un'  oca  a  fan  un  marca.     (piem.) 

S.  Zvei   Weiber  und  it.  s.  w. 
Tre    femcne    e   un  pignato,   E'l  marca  xe  fato. 

(v.)     Drei  Frauen    und  ein   Topf,    und   der 

Markt  ist  fertig. 
Do  done  e  un'  oca  fa  un  marc'i.  (v.)    S.  Zvei 

Weiher  und  m.  s.  ic. 
Na  femmena  e   na    papera    mpiggliia    na    fera.  si. 

(ap.  L.)     Eine  Fi  au  und  eine  Gans  bringen 

einen  Markt  in  Unordnung. 
Dui  donni  e  na  gaddina  fannu  un  mercatu.  (s.) 

Zwei  Frauen   und  ein   Huhn  machen   einen 

Markt. 
Tres  mugeres  y  un   ganso   hazen    un   mercadn.  sp. 

S.  Drei  Weiber  und  u.  s.  w. 

305.  Was    Dreie    wisscn,    erfahren    bald 

Dreissig. 
Was  drey  wissen,  das  erfaren  hundert.  (ad.) 
Was  Drei  wissen,  das  wissen  hnudert.  (bair.)    od. 
Was  kommt   in   dritten  Mund,    ist    aller  Welt 

knnd  (bleibt  nicht  verochwiegen).  (schwei.) 
Wenn's  kommt  bis  in  die  dritt'  Hand,   Fliigts 

nijch  in  alle  Land,  (schwei.) 

Geheim  van  e'en  weet  God  alleen;  Geheim  van  dt. 
twee  wordt  ligt  gemeen;  Geheim  van  drie 
weet  iedereeu.  Geheinmiss  vcn  Finevi  weiss 
Gott  ullein;  Geheinmiss  von  Zweien  icird 
leiclit  aJlgemein;  Geheinmiss  von  Dreien 
weiss  Jedermann, 


Drei  305. 


—    158    — 


306  Dreierlicht. 


en.  Three  people  can  keep  a  secret  if  two  are  away. 
Vrei  konnen  ein  Geheimniss  beivahren,  wenn 
Ztcei  tvB'j  sind. 
Tlirce   can   keep   a   secret   when  twa  are  awa'. 
(scho.)  S.   Three  peoxile  u.  s.  ?c. 

an.  Einn    vita,    ne    annaiT  skal;    fjoi^  veit  ef  J>rfr 

eru.      Einer    wisse    es,    kein    Anderer:    daa 

Volk  icciss  est,  icenn  ihrer  Drei  sind. 
dii.  Naar    Tre    vide    (let,    da    vide    Hnndrede    det. 

Wenn  Dreie  es  u-issen,  da  uissen  es  JIundert. 
Hvad    Tre    vide,    erfarc    Hundrede.     S.     Was 

Drey  u.  s.  w. 
Det    To    vide,    komnier    snart    til    den  Tredie. 

Was    Zicei    icissen ,    kommt    rascJi    his    zum 

Driffen. 
To  kunne  tie;    hvad   tre    vide,    det  vced  snart 

enhver.  Ziceie  konnen  schweigen;  teas  Dreie 

uissen,  das  weiss  laid  Jeder. 
is.  Kennir  ti(5  first  til  eitt  og  tvey,  ta  kennir  t"i5 

skjott  uin  allan  heyg.   (fser.)    Kommi  es  erst 

zu  Einem    imd  Zweien,   so   kommt   es  rasch 

zu  Allen. 
n>V.  Dat  ein  veit,  dat  veit  ingen ;  dat  tvo  veit,  dat 

veit  alle.  Was  Einer  weiss,  das  weiss  Keiner; 

teas  Zweie  wissen,  das  irisseyi  Alle. 
SW.  Det  soni  tva.  veta,  konimer  snart  till  den  tredje. 

*Si.  Det  u.  s.  ic.      

fz.  Secret  de  denx,  secret  de  Dieu ;  secret  de  trois, 
secret  de  tons.  Zuieier  Geheimniss ,  Gotfes 
Geheimniss;  Dreier  Geheimniss,  Aller  Ge- 
heimniss. 

it.  Segreto  di  due,  scgroto  di  Dlo:  Segreto  di  tre, 
segreto  d'ognuno.  ^S".  Secret  u.  s.  w. 

mi.  Quel  die  tre  sanno,  tutti  sanno.  (t.)  Was 
Drei  xcissen,  tcissen  Alle. 

ni.  A  j'e  inach  tre  perssone  cli'n  lo  sapiu:  El  mess, 
el  sindic  e  la  comunita.  (piem.)  Es  sind  nur 
drei  Personen,  die  es  icissen:  der  E<ths- 
diener,  der  Syndicus  und  die  Gemeinde. 

si.  Qnando  la  cosa  esce  de'  denti,  lo  sanno  niille 
e  cento,  (ap.)  Wenn  Etwas  aus  den  Zdhnen 
vorkommt,  wissen  es  tausend  und  hundert. 
Cosa  de  duos  cosa  de  niunu:  cosa  de  tres  de 
totu  su  mundu  est.  (sa.)  Zweier  Sache  ist 
2iiemands  Sache;  Dreier  Sache  ist  aller 
Welt.  [Dreie  wissen,  weiss  alle   Welt. 

Sp.  Lo  que  saben  tres,   sabe   toda  res.     Das,  icas 

Secreto  de  dos,    sabelo  Dios,    secreto    de    tres 

toda  res.     Geheimniss    Zweier    ireiss    Goff; 

Geheimniss  Dreier  alle   Welt. 

Poridad  de  dos,    poridad  de  Dios,    poridad    de 

tres  de  todo  es.     S.  Secret  u.  s.  lo. 


306.  Mancher  sucht  einen  Pfennig  and 
verbrennt  dabei  ein  Dreierlicht. 

Banuna'  fur-n  Talar  Kucha  biickt,    ergpart  nid'md. 
fiirn  IJatza  Brud.    (frk.  H.)     Wenn  man  fiir 
einen    Thaler    Kitchen    h'dckf,    erspart    man 
fiir  einen  Butzen  Brad. 

Mancher  sucht  einen  Pfennig  und  verbrennt 
dariiber  drei  Lichter.  (mrh.  E.) 

MaiK-hcr    sucht    einen  Pfennig    und    verbrennt  od. 
dabei  um  drei  Kreuzer  Kerzen.  (bair.) 

He  siicht  na'n  Ortje  un  verbrennt  dern  Kers  bi.  pd. 
(ns.  O.  J.)     Er    sucht    nuch'm     Vierlelstiiber 
und  verbrennt  eine  Kerze  dabei. 

Eene  kaars  verslinden,  Oni  eene  speld  te  vin-  dt. 
den.     Eijte  Kerze  verbrauchen,  nm  eine  Na- 
del  zu  Jindev, 

To  skin  a  stone  for  a  penny  and  break  a  knife  en. 
of    twelvepence.      Einen    Stein,     der    einen 
Pfennig  werfh  ist,  schaben   und  ein   Zwblf- 
pfennifpiiesser  dabei  zerbrechen. 

Skin  a  flint  for  a  farthing  and  spoil  a  knife 
worth  a  groat,  (ni.  en.)  Schabe  einen  Kiesel- 
stein  fiir  einen  Heller  und  verdirb  ein 
Messer,  das  einen  Dreier  irerth  ist. 

r>nrning  a  halfpenny  candle  seeking  for  a  far- 
thing, (scho.)  Ei7i  Ualbpfenniijlicht  verbren- 
nen,  um  einen  Heller  zu  suchen. 

Mangen  leder  efter  en  Skilling,   og  opbrpendcr  da* 
dei'ved   et   Treakillings-Lys.     Mancher  sucht 
nach  eiyiem   Schillinr/    und    verbrennt    dabei 
ein  Dreischillinfjslicht. 

Mangen  s6ker  ett  ore  och  branner  tre  fyraskil-  SW. 
lingsljus.     Mancher   sucht  einen  Heller  und 
verbrennt  drei   Vierschillin<jslichter. 

Ei  dat  anqualch'iin,  c'anquier'  iln  Quatrin  cuii  CW. 

arder  treis  Candeilas.  (obi.)  Es  gibt  Mancheu, 

der  einen    Quatrin    sucht    und    drei  Kerzen 

dabei  verbrennt. 
Bruler  une  chandelle  de   trois   sous  a  chercher  I'z. 

line  epingle  dont  le  quarteron  ne  vaut  qu'un 

sous.     Ein  Licht  fiir  drei  Sous  verbrennen, 

um  eine  Nadel  zu  suchen,  voovon  das  Viertel 

nur  einen  Sous  kostet. 
Bruler  une  chandelle  d'un  Hard  a  chercher  une 

epingle,    dont    le    quarteron    ne   vaut  qu'un. 

Eine  Kerze  fiir  einen  Liard  verbrennen,  um 

eine  Nadel  zu  finden,  toovon  das  Viertel  nur 

einen  kostet. 
Gater  une  chandelle  pour  trouver  une  epingle. 

EiJi  Licht  verderben,  um  eine  Nadel  zu  finden. 
Gaouzis    uno    candclo    per    cerca  un  mouchou.  sf. 

(Lgd.)   Du  verbrauchst  eine  Kerze,  um.  einen 

Stojpsel  zu  suchen. 


Dreierlicht  306. 


—     159 


309  Durst. 


Ganzis  uiio  canclelo  ])cr   cevqnar   iin    monclion. 
(npvv.)  S.  Gdouzis  u.  s.  w. 


pd 

<U. 

(lii. 
sw. 

It. 
fz. 


307.  Xicht  alle  Droher  fecliton. 

Swei"  zallen  ziten  drouwen   wil,    don    sol    man 

viii'hten  niht  ze  vil.  (ad.) 
Tnchers  un  Prahlers  sind  kine  Fechter.s.  (wstf. 

M.st.)     Die    sich    hrilsten    und    'prahlen  sind 

keine  Fechter. 

Die  dreigt,  slaet  niet.  (vl.)    Wer  drnld,  schldgt 
nirld. 

Ilod.sel   slaaer  Ingen   iliiel.     Drohungen  schla- 

fjen  keinen  todt. 
0|)ta  per  stoor  ordh  i  raedda  hicerta.  (asw.)   Oft 

sind  grosse   Worte  in  fiirchtscnnevi  ITerzen. 


Sf. 


it. 


m, 


Sepe  leonizat  verbis  cui  cor  leporizat.  (mlt.) 
Saepe  minus  faciunt   homines    qvi    magna    lo- 

qvuntur.  (mlt.) 
Tel    menace    qui    tremble    (craint).     Mancher 

drold,  der  zittert  (fiirchfet). 
Hardy  de  la  langue,  Couard  de  la  lance.  Kiihn 

mii  der  Zunge,  feig  mit  der  Lame. 
Tex  me  menace  qni  ne   m'ose   touchi^s.     (afz.) 

Mancher  hedroht  mich,   der  mich  nicht  an- 

zuriihren  tcagt. 
Ten   manace   ad  grant  ])eonr.    (afz.)     Mancher 

drold  (und)  hat  grosse  Furchf. 
Tau  qui  miasse  qu'a  plaa  poii.  (Km.)  MancJier, 

der  droht,  hat  viel  Furcht. 
Tau  mena.S30  qu'a  belle  paou.  (nprv.)  Mancher 

droht,  der  schone  Furcht  hat. 
Tal  minaccia,    che    vive  con  paura.     Mancher 

droht,  der  in  Furcht  leht. 
Tal    ha  [paura,    che    minacciar  osa.     Mancher 

hat  Furcht,  der  zu  drohen  wagt. 
Chi  i)iu    teme,    minaccia.     (t.)      Wer    sich   am 

meisten   fUrchtet,  droht. 
Gran  vantatore,   Picciol  facltore.    (t.)     Ch'osser 

Prahler,  kleiner   Thuer. 
Clii  piglia  i  leoni  in  assenza,    Suol    temer  de' 

topi  in  presenza.    (t.)     Wer   die   ahwesenden 

Loiren  fdngt,  pflegt  sich  vor  den  anwesen- 

den  M'dmen  zu  fiirchfen. 
Tal  piglia  leoni  in  assenza,   che  teme  un  topo 

in  presenza.    (t.)    Mancher  fdngt  ahwesende 

Loii-en,  der  eine  anwesende  Maus  fitrchtet. 
A    la  seira  lion,    a  la  matin  poltron.     (piem.) 

Ahends  Loire,  Mnrgens  Feigling. 


Quern  ameacja  e  nao  da,  medo  ha.     Wer  drold  j)t. 

und  nicht  schldgt,  hat  Furcht.  \ii.  s.  ■)n. 

Quien  amaga  y    no    da,    miedo    ha.     S.   Quern  SJ>. 
Bofeton  amagado  nunca  bien  dado.  Angedrohte 

Ohrfeige  wird  nie  gut  gegeben. 
Mas  son  los  amenazados  que  los  heridos  (acu- 

chillados).     Mehr    sind    der  Drolmngen,  als 

der   Verwundeten  (Stiche). 


.308.     Durst  ist  der  beste  Kellner. 

Durst  macht  aus  Wasser  Wein. 

Wer  nicht  Wasser  mag,  den  diirstet  nicht. 

Spiihhvasser  loscht  audi  den  Durst,  (schwb.  W.)  od. 


Ekki  er  porstinn  vatsvandr.  Nicht  ist  der  Durst  i.s, 

VHtsserverschmdhend. 
Torsten  er  inkje  vand  um  Vatnet.     Der  Durst  liw. 

verschmdht  kein   Wasser. 


A  ogni  gi-an  sete  ogn'  acqua  e  buona.     Jedem  it. 

grossen  Durst  ist  jedes    Wasser  gut. 
Clii  ha  sete,   beie  a  ogni  funtana.   (crs.)      We?' mi. 

Durst  hat,  trinkt  aus  jedem  Brunnen. 
Quand  se  g'i   propi  s^t,    tiita  I'aqua  la  bagna  ni. 

el  bech.  (1.  m.)      Wenn   man   wirklich  Durst 

hat,  netzl  jedes   Wasser  den  Mund. 
Per  cavar  la  se,  tuta  I'aqua  xe  bona,  (v.)   Um 

den  Durst  zu  loschen  ist  jedes   Wasser  gut. 


.309.    Man  sagt  wohl  von  vielem  Trinken, 

aber  nicht  von  grossem  Durst. 
Man  seggt  wol  vun  den  velen  Drinken,  awcrst  pd. 

nich  vun  den  groten  Dorst.  (ns.  B.) 
Man   seggt   wol  vun   dat  veele   Supen,    avorst 

nig  vun  den  grooten  Dost.  (ns.  hist.) 
Man   seggt   woll  van    dat  vale  Drinken,    man 

nich  van  den  groten  Dorst.  (ns.  Hmb.) 
.Ty  seggen  \vnll  van  mynem  Drinken,  man  nich 

van  mynem  Dor.sten.  (ns.  P.-H.)    Jhr  sprecht 

wohl  von  meinem  Trinken,   aber  nicht   von 

meinem  Durst. 

Dat    talar    alle    um     Drykken    og    ingen    niu  inv. 

Torsten.     Es  sprechen  Alle  vovi  Trinken  und 

Keiner  vom  Durst. 
Alia  saga  vJil   man   dricker,    men  ingen  hum  SW. 

man  torstar.    Alle   sagen  wohl  man    trinkt, 

aber  Keiner,  wie  man  durstet. 

Mirais  lo   que  bebo,    y   no   la  sed   que  tengo.  sp. 
Du  siehst,  urns  ich  trinke,  und  nicht  den  Durst, 
den  ich  habe. 


Ehe  310. 


—      IGU     — 


311  Ehe. 


E. 


od 


d1. 


dii. 


inv. 

STV'. 


r>10.  Man  muss  den  Vogcl  erst  ini  K  ii - 
ficli  haben,  ehe  man  ihnsingen  lolirt. 

Jfo  mucss  nid  suve  vh  d'  Cliiio  iin  8tal  aliunde 
sind.  (schwei.)  Man  mn<i)>  nicht  xanern,  ehe 
die  Kilhe  ini  Htall  angehunden  slud. 

Dc  zadol  is  p^erocd,  eer  hct  paavd  gckoeht  is. 
Der  Sattel  int  hereit,  ehe  das  P/erd  ge- 
kauft  ist. 

>[.in   skal    ikkc   baase   for    ufodt    Fm   (Qvjpg). 

Man  soil  ungebnrnes   Vieh  nichf  einsfallen. 
Dot  er  daarligt  at  baase   for  ufodt  Qvrpg.     Es 

isf.  Ili'orieht,  imgeborenes   Vieh  einzustallen. 
Man  skal  ikko  binde   ufodt  Host   vod  Krybbc. 

Mtin    soil    kein    iingehornes    Pferd    an    die 

Krippe  hinden. 
Hardt    or    ufodt    Hest    at    bindo    vcd    Krybbc. 

Srhwer    ist    es ,    nnijehorncs    Pferd    an    die 

Krippe  zu  hinden. 
Tliet   a^r   daarligt   at   baasje   fore   vfodli    Fa'sr. 

(ada.)     S.  Del  u.  s.  lo. 
li.'igt   or   a8    biiesa   ofaiddu    fe.     Schwer   ist  es, 

unffehornes    Vieh  einzuitallen. 
Skjott  er  6f0ddum  at  baesa.  (fair.).    Pasrh  i.if's, 

unf/ehorenes   Vieh  einzustallen. 
Kin  skal  inkje   bjesa   uboron   Kalv.     Man   soil 

unf/chornes  Kalh  nicht  ehx'^fallen. 
Dot  ar  icke  at  basa  for  oburit  fa.    Ungehornes 

Vieh  ist  nicht  einzustallen. 
Basa  foiT   an  Kalfven    ar  buliron.      Einsfallen, 

ehe  das  Kalh  gehoren  ist. 
Barnkkt  ser  bosa  for   offotli   not.    (asw.)     Ver- 

dreht  ist  es,  ungehornes   Vieh  einzustallen. 


soil  den  JIund  nicht  znrrrht  htiUrn,  chr  das 

Kalh  nicht  geknmmen  ist. 
Propai'o  r  olla  nonz  a  la  vaca.  (mi.  roni.)  Den  it. 

Top/  ror  der  Kuh  zurechf  machen. 
Conpr^-  la  canbisa  dnanss  la  vaca.  (piem.)    Das  ui. 

Joch  vor  der  Kuh  kafifen. 
Ainda    nao    sellanios,    j;i    cavalgamos.      Noch  pt. 

satteln  wir  nicht  und   reiten  schon. 
Ainda  nao  csta  na  oabaija,  ja  be  vinagre.  Noch 

isl'a   nicht    j»    der    Elaschc    und    schon    isf's 

Essig. 
Ann  no  ensillnis  y  ya  o.ivalgais.     Xoch  satirist  sp. 

da  nichf  und  reitest  schmi. 
Ann  no  csta  en   la  calabaza  y  ya  so  torua  vi- 
nagre.  S.   Aindti   nao  est  a   n.   s.  ?r. 
No  hay  oaI»ras  y  hay  ixto.  (ar.)  Du  hast  keine 

Ziegen  uad  sagst :   aufgeschaut. 


It. 


fz. 


nf. 


Capva     nondnm    poporit,    ludit    tamen    haidus 

(liofdns  autem  hidit)  in  tectis. 
Non  natae  pecudi  rude  sit  bostaria  cndi.  (mlt.) 
II  ne  faut  pas  faire  I'etablc  au  veau  avant  qu'il 

soit  ne.    Man  'nmss  den  Stall  nicht  machen, 

ehe  das  Kalh  gehoren  ist. 
Faire  la  caloge  du  veau  avant  qu'il  soit  venu. 

(15r.)     Die  Hiitte  fur's  Kalh  machen,  ehe  es 

gekommcn  ist. 
Ein  ne  doit  jamouais  appreter  ch'  licou  devant 

ch'  vieu.    (pic.)     Man    soil    nie    den    Strick 

zurechtmachen,  ehe  das  Kalh  da  ist. 
On  ne  doit   mie  appreter   chol   caniche   devant 

quo    ch'  viou    ne    fuche    anive.   (pic.)     Man 


311.  He  sorgt  far  dc  Weeg',  eer  he  't 
Kind  het.  (pd.  ns.  O.  St.)  Er  sorgt  fiir 
die    Wiege,  ehe  er's  Kind  hat. 

Hi)    koopt   de    wicg,     eer   't   kind   gemaakt   is.  dt, 
Er  kau/t  die   Wiege,  ehe  das  Kind  da  ist. 

Erst  het  kindje  kijken,  en  dan  bakcren  (daama 
wiegen).  Erst  das  Kind  sehen  und  dann 
tcickcln  (dann  u-iegen). 

Eerst  het  kindje  kijken,  eer  men  de  minne 
drinkgeld  geeft.  Erst  das  Kind  sehen,  ehe 
man  der  Heheamme   Trinkgeld  giht. 

Hy  sorcht  voer  die  weeghe,  eer  hy  tkymlt 
heeft.  (ah.) 

Ingen  sarge  for  Vuggcn,  for  Barnot  bliver  fodt.  (13. 

Niemand  sorge  fiir  die  Wiege,  ehe  das  Kind 

gehoren  ist. 
Ein   skal  inkje  skriva  Barnet  i   Boki ,    fyrr  en  nw« 

d'er   fodt.      Man   soil   nicht    das  Kind    in's 

Buch  eintragen,  ehe  es  gehoren  ist. 
Kiopa   waggan,    for  an   Barnet   ar  fodt.     Die  SW. 

Wiege  kaufen,  ehe  das  Kind  gehoren  ist. 

Ancora    non    e    nata,    e    vediamola    niaritata.  it. 

(mi.  t.)    Noch  ist  sie  nicht  gehoren  und  nnr 

sehen  sie  (schon)  verheirathet. 
No  I'e  gnanc6  nassida  Che  sobet  i  la  marida.  ni. 

(1.  b.)     Sie    ist   noch   nicht  einmal  gehoren 

und  sie  verheirafhen  sie  sch'^n. 


Ehe  311. 


161 


313  Ehe. 


1m. 


si.   Ancora    nun    h    natu,    e    si    chiama  Cola,    (s.) 

Noch  ist  er  nicht  yehnren  und  heisst  (schnn) 

Cola. 
Lo  pare  encara  no  es  nat  y  1'  fill  ja  salta  per 

lo  ten-at.  (neat.)     Der    Vater    iat  noch  nicht 

geboren  und  der  Sohn  syringt  schon  cmf  dem 

Altan. 
l)t.  Ainda    nao    he    nascida,    ja  espirra.     Noch  ist 

sie  nicht  gehoren  (und)  schon  niest  sie. 
Sp.  Hijo  no  tenemos,  y  nombre  le  ponemos.      Wir 

huben  den  Sohn  (noch)  nicht  und  gehen  ihm 

einen  Namen. 
El  hijo  pot  nascer,  y  la  papilla  ya  a  herver. 

Der  Sohn  soil  noch  gehoren  loerden,  und  der 

Kinderhrei  ist  schon  im  Kochen. 
Ann  no  es  nascido  y   ya   estornuda.     Noch   ist 

er  nicht  gehoren  und  schon  niest  er. 
\vl.  Duppo  ce  nu   6   frumosu,    opoT    lu    chiama    si 

Radix.  Er  ist  nicht  einmul  schon,  und  heisst 

Radu. 


Mangiase  o  vittello  in  ta  pansa  a  vacca.  (lig.) 

S.  Magnar  el  vitell  u.  s.  w. 
Mangfe   el   gran   ('1  fen)   an  erba.  (piem.)     Das 

Getreide  (Das  Heu)  griin  essen. 
Magnar   el   soo  in  ei-ba.    (v.)     Das  Seinige   im 

Voraus  essen. 


312.    Man  soil  das  Korn  nicht  essen,  eh' 
es  gesa't  ist. 
Das  Zicklein  essen,  ehe  die  Geis  gelammt. 


dt.  Hij    eet    zijn    korentje    groen. 
Korn  griin. 


Er    isnt    sein 


Sein  Getreide 


fz.  Manger  sou  bl6  en  lierbe  (vert) 

griin  essen. 
it.  Mangiarsi  il  raccolto  in  erba.    Die  Ernte  griin 
essen. 
Mangiare    I'agresto    in    giugno.     Die    unrei/en 

Weinbeeren  im  Juni  essen. 
Bere  il  vino  in  agresto.    Den  Wein  ids  sauern 
Traubensaft  trinken. 
mi.  Si  nianghia  u  brocciu  in  erba.  (crs.)    Man  isst 
den  Broccolo  griin. 
Magnes   1'  arcolt  in  erba.  (rom.)    S.  Mangiarsi 

u.  s.  w. 
Consumare   la   ricolta   (il   grano)    in   erba.    (t.) 
Die  Ernte  (Das  Korn)  griin  au/brauchen. 
ni.  Magnar  1'    ov    innanz   ch'   al   nassa.     (em.   B.) 
Das  Ei  essen,  ehe  es  gelegt  ist. 
Magnar   el  vitell  in  corp   alia  vacca.    (em.   P.) 

Das  Kalb  im  Leih  der  Kuh  essen. 
Magnar    el    forment    in    erba.    (em.    P.)     Den 

Weizen  griin  essen. 
Magner   la  r6ba  in   ferba.    (em.  R.)     Das   Ver- 

mogen  im   Voraus  essen. 
Vender  una  c6sa  in  erba.  (em.  R  )     Etwas  griin 
verkauftn. 


313.  Man  soil  nicht  rufen:  HoltFische! 

ehe  man  sie  hat. 
Rufe  nicht  Fisch,    du  habest   ihn   denn  hinter 

den  Kiefem. 
Man  muss  nicht:  Haring!  rufen,  man  habe  ihn 

denn  beim  Schwanz. 
Rufe  nicht :  Hase !  du  habest  ihn  (er  liege)  denn 

im  Game  (Netze). 
Rufe  nicht  eher:    Hase!    bis   du  ihn  ira  Sacke  md. 

hast.  (Hrz.) 
Me   mot   ui   siegen:   Hering!    bis   me   ne   beim 

Swansse  heat,  (hss.)     Man  muss  nicht  sagen : 

Haring. '  his  man  ihn  beim  Schwanze  hat. 
Rufe  nicht  Hase,  er  sei  denn  gefangen.  (schwei.)  od. 
Man  mutt  uich  Hering  ropen,    man  hebbe  em  pd. 

denn    bi'n    Steert.    (ns.   B.)      S.    Man  muss 

u.  8.  w. 
Man  mut  nig  eer:  haalt  Fisch!   uutroopcn,  bit 

se  fungen  sUnd.  (ns.  hist.)     Man  muss  nicht 

eher:    Holt   Fische!    ausrufen,    his    sie   ge- 
fangen sind. 
Roop  keen  Haalfisch    lit,    cer    du    se    best. 

(ns.    hist.)     Rufe    kein:    Holt    Fische!    aus, 

ehe  du  sie  hast. 
Man  mut  ni  ier  Fische  ruopen,   ier  man  si  ni 

iiinen    Korf   het.    (ns.   N.)      Man   muss   nicht 

eher:  Fische!  rufen,  ehe  man  sie  im  Korbe 

hat. 
Niims  roop  Aal,   ehr  he  hum   bi  de  Stcrt  hett. 

(ns.  ofs.)  Niemand  rufe  Aal!  ehe  er  ihn  am 

Schwanze  hat. 
Schrei  nicht  Holfosch    (Holt  Fischejl    du   ha.st 

noch  keine  im  Sack.  (ns.  Pr.) 
Roep  jo  nich  ea:   Holt  Fisch!   ea  du  se  innen 

Sak   best.     (ns.    U.)       Rufe  ja  nicht  eher: 

Holt  Fische!  ehe  du  sie  im  Sacke  hast. 
Man    kann    ni  aier  Heering  seggen,  bis  me  ne 

bei'n  Swanse   hett.    (wstf.    Dr.)      Man    kann 

nicht  eher  Haring  sagen,  bis  man  ihn  beim 

Schwanze  hat. 
Me  maut  nitt  ar  Harink  raupen,  bit  me  'ne  am 

Stiarte  hiat.    (wstf.  Mrk.)     Man   muss  nicht 

eher:     Haring!     rufen,    his     man    ihn    am 

Schwanze  hat. 
Jle  mot  nit  Jier  Herink  raupen,  bis  me  ne  bui'm 

Starte  hiat.  (wstf.  S.)     S.    Me  maut  u.  a.  w. 

21 


313  Ehe. 


162 


314  Ehen. 


dt.  Men  moet  gceu  haring  rocpcn  voor  dat  liij  iu't 

net    is.    Man    imiss    nicht:    Hdring!    rufen, 

bevor  er  ini  Netz  ist. 
Roept  gcen   hariug   eei*  gij    zo   in  het  net  (ge- 

vangen)      hebt.         Ruft      nicht:       Hdrin/jf! 

ehe  ihr  sie  im  Netz  ((jcfantjen)  haht. 
Roep  geen  haring  vooi*  hij   in  de  ton  is.    Jiiift 

nicht:  Haring!  hevor  er  in  tier    Tonne  ist. 
lloept   ghien   herinck,    eer  ghise    in    den  sack 

hebt.     (ah.)      Buft  nicht:  U'drinri!    ehe    ihr 

sie  im  SacJce  haht. 
Roep    geen    liaving,    eer   hy  in't   net   is.    (vl.) 

Jlufe  nicht:  Haring!    ehe    er    im    Netz    ist. 
Roep  geen  mosselen,  eer  zy  aen  land  zyn.  (vl.) 

Riife    nicht:    Mmcheln!    ehe    sic    am    Land 

sind. 
fs.  Rop  nin  hrering,    rerstese   int  net  heste.    (afs.) 

Fiufe     nicht:     I  faring!     ehe      du      sie     im 

Netze  hast. 


(Iji.  Raal)    ikko,    Fisk!    forend    du    liar    den    ved 

Gjfellerne.     Bufc  nicht:  Fisch!    ehe   dii    ihn 

an  den  Kiemen  hast. 
Tak  ei  forend  du  faaer.     Danke   nicht,    hevor 

du  hekommst. 
is.   Eingin  skM  kanna  sar  bitan,  firr  enn  lianii  or 

svolgdnr.    (fer.)     Keiner    soil    einen   Bissen 

sein  nennen,  efie  er  verscMuckt  ist. 
SW.  Tacka  intet   for  Grijsen,   forr  an  du    haron   i 

sacken.     DanJce  nicht  filr's  Fcrkel,   ehe   du 

es  im  Sacke  hast. 

fz.  I    n'  fat    maic    dire    dank    s'on    nTa.    (nf.  w.) 

Man    muss    nie    danlce    sag  en,    loemi    man's 

nicht  hat. 
it.  Non  gridar  pesci  prima  di  avcrgli  presi.     Bufe 

nicht:  Fische!  bevor  du  sie  ge fang  en  hast. 
Non  gridar  i  pesci  fritti   prima   di   esser  presi. 

Rufe  nicht   die  gehratenen  Fische   aus ,   ehe 

sie  gefangen  sind. 
mi.  tin  di  qiiattru  finche  tu  un  1'  hai  in  Iti  saccn. 

(crs.  s.)     Sage  nicht   vier ,  ehe   du  sie  nicht 

im  Sacke  hast. 
No   di   quatar   st   an   V  he  in  te  sacch.    (rom.) 

S.   Un  u.  s.  w. 
Non  dir  quattro  se  tu  non  1'  hai  nel  sacco.  (t.) 

S.   Un  u.  s.  w. 
ni.  A  n'  s'  p6  dir  gatt,  fein  ch'al  n'e  in-t-al  sacc. 

(em.  B.)     Man  kann  nicht  Katze  sagen,  ehe 

sie  nicht  im  Sacke  itt. 
An  s'  pofeul  dir  gatt  gatt,  s'  el  n'6  in  tel  sacch. 

(em.   r.)      Man    kann    nicht    Katze,  Kutze! 

sagen,  wenn  sie  nicht  im  Sacke  ist. 
En  bisogna  dir  gatt,  fin  ch'  al  n'e  int  al  sacch. 


(cm.  R.)     Man  muss  nicht  Katze  sagen,  ehe 

sie  nicht  im  Sacke  ist. 
No  se  dis  quatter,  se  no  I'e  in  del  sacch.  (l.m.) 

Man    sagt    nicht    vier,    wenn    sie    nicht    im 

Sacke  sind. 
No  di  quattro,  se  ti  no  Thse  in  to  sacco.  (lig.) 

Sage  niclit  tier,  nenn  du  sie  nicht  in  deinem 

Sacke  liast. 
Nen  di  quatr  lin  ch'a  sia  ant   el  sach.    (piem.) 

Sage  niclU  vier,  his  sie  im  Sacke  sind. 
No   se   disc   qliatro  co   no  Te  in  saco.    (v.)     S. 

No  se  dis  u,  s.  w. 
No  digo  quatro,   co    no    1'^   in  saco.    (v.)     Teh 

sage  nicht  vier,  tcenn  sie  nicht  im  Sacke  sind. 
No   se   Qisi    taco,   se   no   xe   in   saco.    (v.  trst.) 

Man    sage    nicht    Da ,    ivenn    es    nicht    im 

Sacke  ist. 
Niune  nerzet  scpte  finza.s   qui   in  .saccu  bettet.  si. 

(sa.)     Keiner  rufe  siehen,    ehe  er  sie  in  den 

Saclc  loirft. 
Niune  nerzet  trinta  finzas  qui  in  saccu  qu'in- 

trat.  (sa.)     Keiner  rufe  dreissig ,    e/te  sie  in 

den  Sack  kommen. 
No  digas  blat  que  no  sia  al  sac  y  encara  ben  Im. 

lligad.  (neat.)     Sage  nicht  Korn,  ehe  es  niclit 

im  Sack  und  noch  dazu  gut  zugehunden  sei. 
No  me  digas   oliva  hasta  que  me  veas  cojida.  sp. 

Sage  mir  nicht  Olive,  bis  du  mich  gepfliickt 

sielist. 


314.     Die   Ehen    werden   im   Himmcl   ge- 

schlosscn. 
Die  Ehen  werden  im  Himmel   geschlossen  und 

die  Thorheiten  auf  Erden  begangen. 

De  huwelijken  worden   in   den  hemel  gesloten.  dt. 
Marriages  are  made  in  heaven.     Ehen  werden  eil. 

im  Himmel  gemacht. 
Marriage  (Wedding)  and  hanging  go  by  destiny. 

Heirathen  (Hochzeit)    und    Gehangenwerden 

h'dngt  vom  Geschicke  ah. 

^gteskaberne  blive  sluttede  i  Himlen.  da. 

Aktenskap  slutas  i  himmelen.  [?t.  s.  w.  SW. 

Giftermal    gSras    i    himmelen.       S.    Marriages 

L.es    mariages    sont    ecrits    dans    le    ciel.     Die  fz. 
Ehen  stehen  im  Himmel  geschriehen. 

Lous  mariagis  se  fan  au  Ceou,  et  s'accomplis-  sf. 
sons  en  teiTO.  (nprv.)     Die  Ehen  werden  im 
Himmel    geschlossen    und    auf  Erden   voll- 
zogen. 

Vescovi    e    maritati    Sono    dal    ciel    destinati.  it. 
Bischofe  und   Verheirathete  sind  vein  Him- 
mel hesfimmt. 


Ehen  314. 


—     163 


317  Ehestand. 


mi.  Madrimoni  e  vescovati  so  tutti  qiianti  in  celo 
distinati.  (Ko.)  Ehen  unci  Bisthiimer  loerden 
samnitlich  im  Hhnmel  hestinimt. 
Nozze  e  magistrato  dal  ciel  e  destiuato.  (t.) 
Hochzeiten  und  Marjistrat  icerden  vom  Him- 
mel  hestimmt.  [Marriaffe  u.  s.  w. 

U  niaritare   e   rimpiccare   h   destiuato.    (t.)     S. 

ni.  01  raatrimone   1'^   ii  destiiio.    (1.  b.)     Die   Ehe 
ist  eine  Bestimvumg. 

si.  Matrimoni  e  Viscuvati  di  hi  cehi  sii  calati.  (s.) 
Ehen  und  Bisthiimer  werden  vom  Ilimmel 
hestimmt. 
Piscanios  ed  cojuados  sunt  dai  Deus  destinados. 
(sa.  L.)  Bischo/e  und  Verheiruthele  sind 
von  Gott  hestinihit. 


Dei  Vogel  dei  in'n  Buer  is,  wil  geren  rut;  dei  pd. 
Vogel,  dei  buten  is,    wil  geren  rin,    (ns.  ha. 
G.  u.  G.)  Der  Vogel,  der  im  Bauer  ist,  will 
gem  heraus;    der   Yogel,    der  draussen   ist, 
loill  gem  hinein. 

Wedlock   is   a   padlock.     Ehe   ist  ein   Vorlege-  en. 
schloss. 


315.  Man  mnss  sich  uicht  eher  iiber 
die  Hunde  bcklagen,  bis  man  aus 
ihrem  Bereicli  ist. 


^gteskap  er  som  Aaleteina:    dei    som   er   ute,  nw. 
vil    inn,    og    dei    som    er   inne,  vil  ut-atter. 
Der    Ehestand    ist    wie    ein    Aalkorb:    die, 
welche  draussen  sind,  wollen  hinein,  und  die, 
xcelche  drinnen  sind,  wollen  wieder  heraus. 


317.  Ehestand,  Wehestand. 

Ehestand,  Ehrenstand. 

Ehestand  ist  der  heiligste  Orden. 

Ehestand  ist  kein  Gcsckleck. 

Die  Ehe  ist  Himmcl  iind  HoUe. 

; —  I  Estarjt,  Westant.  (mrh.  L.)  [(schwb.)  md. 

(it.  bpreek  geen  lovaad  van  t  laar,  tot  dat  het  om  i  t-k       t-iu  x      -i     •  ^     ■     r,  ^^^.     ,-kt     i     n  ,      j 

.  °  ..  I  Der  Ehstand    ist   ein  Zottli    (Nachschlexyper).  od. 

IS.     Sprecht  nichts  Bases  vom  Jahr ,    bis  es  \  t^,     ■  .  ■,    .     ^,      ,  .     ^r  ^     ,    ^       .  \ 

'■  '  Es  ist  kein  Eh  ohne  ein  Weh.  (schwei.) 

]-  '^   '     /  j  Der    Ehstand     ist     cine     harte    Buss,     Worin 

mancher  viel  leiden  muss,  (schwei.) 


um  ist 
en.  Say  no  ill  of  the  year  till  it  be  past.    S.  Spreek  I 


fz.  11  ne  faut  pas  se  moquer  des  chicns,  qu'on  ne 

soit  hors  du  village.     Ma7i  muss  der  JIunde 

nicht  spotten,   ehe  man   aus  dem  Dorfe  ist. 
Tant    doit    len    blandir  le   chin,    que   len   soit 

passe,  (afz.)     So  lange  soil  man  dem  Hunde 

schmeicheln,  bis  man  voriiber  ist. 
Tant  doit-on  le  chien  blandir  c'on   ait  la   voie 

pnssee.   (afz.)    So  lange  soil  man  dem  Hunde 

schmeicheln,  bis  man  iibcr  die  Strasse  ist. 
sf.  Faut  pas  dire  man  dou  jour  que  non  sie  passat. 

(nprv.)      Man    muss    nicM    ilbel    vom    Tage 

sprechen,  ehe  er  nicht  vorbei  is'. 
lui.  No  digas  mal  del  dia  que  passad  no  sia.  (neat.)  J       riescono.   (mi.  t.)    Die  Heirathen  sind  nicht, 

Sprich  nicht   iibel  vom  Tage,   ehe   er  nicht  \      ^-ie  sie  geschlossen  loerden,  so7idern  wie  sie 

vorbei  ist.  j       ausfallen. 

pt.  Nao    digas    mal    do    anno,    ate    que    nao   scja  \  El  matrim6ni   no   I'e   fai   per  tiiti:    Chi  se  fan  ni. 


istant,  Wistant.  (nrh.  S.)  pd. 

Istant  jisz  Krin  mJit  Iluench.  (nrh.  S.)  Ehestand 
ist  Meerrettig  mit  Honig. 


De    echtstaat    is    de    grootste  oorde,    daar  zoo  (It. 
inenige  bedroefde  zuster  in  is.  Der  Ehestand 
ist  der  grosste  Orden,  wo  so  manche  betriibte 
Schwester  drin  ist. 

iKgtestand,    ./Erestand.     S.    Ehestand,   Ehren-  dJi. 

stand.  [^stand. 

Aktastand   iir  Jirestand.     Ehestand    ist  Ehren-  SW. 

I  matrimoni  non  sono  come  si  fanno,  ma  come  it. 


passado.     S.  Spreek  u.  s.  w 
sp.  No  digais  mal  del  ano  hasta  que   sea  pasado 
S.  Spreek  u.  s.  lo. 


bcli,  e  clii  deventen  briiti.  (1.  m.)  Die  Ehe 
ist  nicht  fur  AUe  gemacht:  Manche  loerden 
sch'on,  und  manche  werden  hasslich. 
El  matrimoni  I'c  come  la  mort :  Pochi  ehe  riven 
ben  scortat  e  fort.  (1.  m.)  Die  Ehe  ist  wie 
der  Tod:  Wenige  kovimen  gut  vorbereitet 
und  stark  dazu. 
El  matrimoni  I'e  bon  per  i  bon  e  per  i  mincion. 
(1.  m.)  Die  Ehe  ist  gut  filr  die  Guten  und 
EinfuUigen. 

mficht'  yne.     (schwei.  S.)     Eine  Ehe   ist  ivie  \  El  matrimonio  xe  bon  per  i  boni.  (v.)  Die  Ehe 
ein    Taubenschlag :    wer    durin    ist,    mochte  j      ist  gut  fur  die  Guten. 

heraus,  und  icer  draussen  ist,  mochte  hinein.  I  

21* 


316.     Der  Ehestand  ist  ein  Hiihnerhaus, 

Der  Eine  will  hinein,   der  Andre   will 

h  i  n  a  u  s. 

od.  E-n-  Eh'  iscli  wie-n-e  Dubest-hlag :  wer  dinne-n- 

isch,   mocht'   use-n-,   und  wer  dusse-n-  isch, 


Ehre  318. 


—     164 


821  Ehre. 


318.  Beter  een  schat  van   eere,   dan  van 
goud.  (dt.)  Besser  ein  Schatz  von  Ehre,  als 
von  Gold. 
dt,  Eer    boven    goed    (rijkdoin).      Ehre    iihcr    Gut 
(Reichthum) . 

fz,  Mieulx  vaut  tr6sor  d'onneur  que  d'or.  (afz.) 
nf.  N'est  richcsse  qui  honncur  vaille.  (Chiiip.)  Kein 

ReicJtthum  ist  so  vicl  weith,  ah  Ehre. 
it.  E  meglio  onore  che  boccone.     Ehre  int  besicr, 

als  Essen. 
ni.  No  gli'^  or  che  paglii  I'onur.  (1.  m.)  Kcin  Gold 
kann  die  Ehre  bezahlen. 
L'onor  el  var  piisse  de   tiit.    (1.  m.)    Die  Ehre 

gilt  mehr,  als  Allcs. 
Megio  onor  die   bocon.    (v.)    Besser  Ehre,   als 

Essen. 
L'onor  va  sora  tuto.  (v.j  Eh7'e  fjehl  iihcr  Alles. 
L'onor  no  ghe  xc  oro   che   lo   paghi.     (v.  trst.) 
S.  No  u.  s.  w. 


dt. 

dii. 

iiw. 

sw. 

fz. 

nf. 

it. 

mi. 

pi. 


319.  Ehre,  dem  Ehre  gebiihrt. 

Eere,    wien    eere    toekomt.     Ehre,    dem    Ehre 
zukommt. 


Mxe    Den,     som    JEre    bar.     Ehre    dem,    dem 

Ehre  gehuhrt. 
.(Era  dan,  som  .^Era  byrr.     S.  JEre  u.  s.  w. 
Ara  som  ara  bor. 

Ara  den  som  jira  bor.     ,S.  ^re  u.  s.  ro. 
Som  folket  ar,   sji  follier  och   ahran.      Wie  die 

Leute  siiid,  s  >  er/olgf  auch  die  Ehre. 

A    tout   seigneur    tout    honneur.     Dem    Herrn 

die  Ehre. 
A  seignurs  tuz  honurs.  (afz.)  Den  Ilerren  alle 

Ehren, 
A  pus  vi  voleur  I'honneur.    (w.)    Dem  liltesten 

Dicbe  die  Ehre. 
Si  dia  I'onore  a  chi  tocca.    Man  gebe  die  Ehre 

dem  sie  zulcommt. 
Si  deve  fa  onore  a  chi  lu  merita.    (crs.)    Man 

muis  ehren,  wer  es  verdient. 
Ao  homem  maior,  dar-llie  honra.  Dem  Hoheren 

gib  Ehre. 


.320.  Ehre  folgt  dem,   der  sie  flieht,   und 
flieht  den,  der  sie  jagt. 
od.  Wer  die  Ehre  flieht,  den  hascht  sie.  (bair.) 

dt.  De  eer  gelijkt  de  schaduw:  die  volgt  dengenen, 
die  ze  vliedt,  en  vliedt  dengenen,  die  ze 
volgt.  Die  Ehre  gleicht  devi  Schatten:  die- 
ser  folgt  dem,  der  ihn  flieht,  und  flieht  den, 
welcher  ihm  folgt. 


Sa    fser    opt    sernna   (virJ^inguna),    sem   niinnst  is. 

ssekist    eptir    henni.     Der    bekommt    oft   die 

Ehre,  der  sie  am  wenigsten  siccht. 
JEia.  sokjer  dan  som  skyr,    og   skyr  dan,   som  nw. 

snkjer.      Ehre    suchf    den,    der   flieht,    und 

flieht  den,  der  stichf. 
A\.ra  snkjer  dan,  som  fer  nndan,  og  inkje  dan, 

sum  fer  etter  henne.     Ehre    sucht    den,    der 

ihr  aus  dem    Wcg  gehf ,   und  nicht  den,  der 

ihr  nachgeht. 
Den  (som)  minst  soker  aran,  far  henne  snarast  sw. 

(ofta    ffirst).      Wer    am    loenigsten    die   Ehre 

suchf ,   bekimm'   sie   am  schnellsten  (oft  am 

enten). 

Qui  se  huniiliat,  exaltabitur.  It. 

Gloriam  qui  spreverif,  citius  habebit. 

L'onore  va  dietro  a  chi   lo   fugge.     Ehre  folgt  it. 

dem,  der  sie  flieht. 
Chi    sa    disprezzare   di  essere   onorato ,    Merita  mi. 

di  non  esser  disprozzato.  (t.)   Wer  das  Geehrt- 

werden  geringzuschlitzen    versfeht,  verdient, 

nicht  geringgeschlitzt  zu  werden. 


321.  Ehre  verloren,  Alles  verloren. 

Gut  verloren,  unverloren;  Muth  verloren,  halb 

verloren;  Ehr'  verloren,  gar  verloren. 
Gut    verloren,     unvcrdorben ;     Muth    verloren,  md. 

halb  vcrdorben;  Ehr'  verloren,   ganz  verdor- 

ben.  (mrh.  E.) 
Gud    verloren,    neisd   (nichts)   verloren,    Muhd 

(Muth)  verloren,    half  (halb)    verloren,    Ehr 

verloren,  Alles  verloren.  (mrh.  T.) 
Gut    verloren,    nichts    (etwas)    verloren;    Muth  od. 

(Ehre)  verloren,    halb   (viel)   verloren;    Ehre 

(Freiheit)  verloren,  Alles  verloren.  (schwei.) 
Ehre    verloren,    viel    verloren;    Leib    verloren, 

mehr    verloren;    Seele    verloren,    Alles    ver- 
loren. (schwei.) 
GSt  ferliren,   fil  ferliren,  Ir  ferliren,  Alesz  fer-  pd. 

liren.    (nrh.  S.)    Gut  verloren,  vicl-  verloren, 

Ehre  verloren,  Alles  verloren. 


Goed  verloren,  niet  verloren;  Moed  verloren,  dt. 
veel  verloren;  Eer  verloren,  meer  verloren; 
Ziel  verloren,  al  verloren.  Gnt  verloren, 
nichts  verloren;  Muth  verloren,  viel  ver- 
loren; Ehr'  verloren,  viehr  verloren;  Seele 
verloren,  Alles  verloren. 


Naar  ^ren  er  tabt,  er  Alting  tabt.     Worn  die  da. 
Ehre  verloren  ist,  ist  Alles  verloren. 

Chi  perde  l'onor,   perde   tutto.     Wer  die  Ehre  it, 
verliert,  verliert  Alles. 


Ehre  321. 


—     165 


325  Ehre. 


ni.  Chi  a  pers  I'onor,  Vk  pers  tot.  (1.  h.)  Wer  die 
Ehre  verloren  hat,  hat  Alles  verloren. 

si.  Perder  todu  foras  que  i  s'honore.  (sa.  L.)  AUes 
verlieren  aiisser  der  Ehre. 


322.  Ehr'  hat  Beschwer. 
Je  mehr  Ehr,  Je  mehr  Beschwer. 
Od.  Die  Wiiide  ist  oft  Bfirde.  (bair.) 
Keine  AViirde  ohue  Biirde.  (bair.) 
Ehr  raacht  Beschwer.  (schwei.) 
Grosse  Wurde,  grosse  Biirde.  (schwei.) 


en.  Honour  and  ease  are  seldom  bedfellows.  Ehre 
und  Behaglichkeit  sind  selten  Schluj- 
kameraden. 


da.  iEret  vil  vsere  besvJBret.  Die  Ehre  vcill  he- 
las  tet  sein. 

nw.  it^ra  drseg  Uro  med  seg.  Ehre  fiihrt  Unruh 
mit  sick. 

SW.  Arat  vil  \ara  besviirad.     S.  Mret  vil  u.  s.  u-. 


It.  Penas  maiores  lucr^tur  gloria  luaior.  (mlt.) 
pt.  Como  me  crescerao    favores,    me  recrescerao  as 
dores.     Je  mehr  Gunsthezeijiiwjen  mir  tvur- 
den,  je  mehr  nahmen  die  Beschverden  zti. 
sp.  Como  me  crescicron  los  favores ,   me  crescieron 
los  dolores.     S.   Como  ii.  s.  w. 


Honor  vult  honorari. 

Jamez  home  nes  a  presa,  Quan  bo  lous   autez  fz. 

mespresa.  (sf.  Gsc.)  Niemtds  wird  ein  Mann 

(jeachfet,  icenn  er  die  Andern  verachfen  will. 

Chi    non    rispetta,    non    vien    rispettato.     Wer  it. 

nicht  ehrt,  wird  nicht  geehrt. 
Fa  onore  all'  attri  se  tu  boli  eh'  elli  t'  onerinu.  mi. 
(crs.)    Bezeige   den    Andern  Ehre,   wenn   du 
willst,  dass  sie  dich  ehren  sollen. 
Chi    vuol    rispetto    lo    usi.     (t.)      Wer  Achtang 

will,  bezeige  sie. 
Bisogna     rispettar     pr'esser    rispetta.     (em.  P.)  ni 

Man  viuss  ehren,  urn  geehrt  zu  werden. 
Respetta,    se    te    vceu    vess   respettaa.    (1.    m.) 

Ehre,  wenn  du  geehrt  icerden  willst. 
A  bsogna  rispete  per   esse   rispeta.    (piem.)    S. 

Binogna  u.  s.  w. 
Chi  rispeto  vol,  rispeto  porta,  (v.)   Wer  Achtitng 

uill,  bezeige  Achtung. 
Chi  no   rispeta,   no   vien    rispeta.    (v.)    S.   Chi 

non  u.  s.  w. 
Si  ti  queres  rispectadu,  rispecta.  (sa.  L.)    Willst  3i. 
du  geehrt  icerden,  ehre. 


.32.3.  Eine  Ehre  ist  der  andern  werth. 
md.  E  Er  cs  dor  anngr  wart.  (frk.  H.) 

Eng  Eer  as  der  aner  wfert.  (mrh.  L.) 
od.  Es  ist  eine  Ehre  der  andem  werth.  (schwei.) 
pd.  Een  Ihr  es  der  angere  weat.  (nrh.  Gl.) 

da.  Den  ene  ^re  er  den  anden  vserd. 

^r  Din  Overmand,    om   Du    vil    seres    af  Din 
Undermand.  Ehre  deinen  Vorgesetzfen,  trenn 
du  von   deinem   Untergehenen  geehrt  uerden 
willst. 
nw.  Ei  ^ra  er  ei  ounor  verd. 

Dan  som  gjerer  ei  iEra,  han  fjer  ei  -^ra  atter. 
Wer  eine  Ehre  erweist,  bekommt  eine  Ehre 
wieder. 
Han  er  iEra  verd,  som  IFxa  vil  giva  (bjoda). 
Der  ist  der  Ehre  werth,  der  Ehre  geben 
(bieten)  icill. 
STV.  Den  ena  hedern  ar  den  andra  vJird. 

Den   ara  bjuder,    han   ara    njuter.     Wer  Ehre 
erweist,  der  geniesst  Ehre. 

It.  Gratia  parit  gratiam. 


?,24.  Verloren  Ehr,    Kehrt  nimmermehr. 


zEra  er  snart    gjengi;    ho  er   inkje  snart  atter  nw 
fengi.  Ehre  ibt  schnell  gegangen,  sie  ist  nicht 
schnell  vieder  geu-onnen. 


Chi  air  onore  suo  manca  uu  memento,  Non  vi  it. 
ripara  poi  in  anni  cento,    (mi.  t.)     Wer  sick 
einen   Augenhlick   gegen    die    Ehre    vergeht, 
kann   es  nachher    in    hundert  Jahren    nicht 
icieder  gut  machen. 

L'onor  perdiit  che  '1  sia.  No  '1  trova  pii  la  via.  ni. 
(1.  m.)  Ist  die  Ehre  verloren  gegangen,  findet 
sie  den   Weg  nicht  mehr. 


3?5.  Wer  Ehre   verdient,    hat   sie   nicht, 
und  wer  sie  hat,  verdient  sie  nicht. 


Den  een  bewijst  men  groote  eer,  en  hij  krijgt  dt. 
ze  ten  onregte;  de  ander  heeft  oneer,  en  hij 
kan  het  niet  gebetereu.  Dem  Einen  heweist 
man  grosse  Ehre,  und  er  kriegt  sie  mit  Un- 
recht;  der  Ander e  hat  Unehre  und  er  kann 
es  nicht  andern. 


Han  fsBr  inkje  alltid  h0gste  Heidren,  som  heve  nw. 
meste  Moda.     Der  erh'dlt  nicht  immer  den 
hochsten  Buhm,  der  die  meiste  Miihe  hat. 


Ehre  326. 


166 


328  Ei. 


ITan  fser  stundoni  storste  XjXA,  »om  lieve  miiiHte 

M0(la.  De.r  erUillt   mitanter  die  ijv'uHHte  Ehvc, 

der  die  icenii/ate  Milhe  haf. 
D'er   inkje   alltid   JEra   raakar   dan  rette  (retto 

Mannen).     Nicht   immtr  trifft  die   Khrc  den 

Rcchfen  (vfchteii  Mcmn). 

pi.  Main  val  inerecer  houra  e  uao  a  ter,  ^{^\v 
truho-a,  uao  a  inerecer.  lienser  isf's,  Ehre  ver- 
ditnen  und  .lie  nicht  hahen,  als  ich  hah'  sie, 
ohne  sie  zu  verdiencn. 


32C>.  Ehrlich  wjilirt  am  liiiipston. 

Ehrlicli   wiilirt  am    laiijr?<ton,    Scliuftig    l('l)t    in 

Angsten. 
Klirlich  wahrt  ewig. 
md.  D'   Kerlechket  dauert   am    Irnpston  (wM  sc  net 

rill  "^ebrjuK'ht  got,  sot  den  Eik'spil).  (nirh.  L.) 

Die   Ehrlirhkeit    duuert    am    liiwisten   (iceil 

sie    vicht    viel    pehrauvht    vird ,     sagt     der 

EtdenfipiegelJ. 
p]hrlich  walnt  am  langsten.  ''silils.) 
pd.  Eln-liLk  (liiiirt  ot  langste.  (nrli.  Kl.) 

Erlicli  wAvt  au'n  Icngesten.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
l^rlich    wart    (ic'dhrfj    lange,    Den    Spitzbuhen 

werd  (vird)  bangc.     (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Ehrlich  wahrt  (wahrt)  lang,  iScholnien  un  (und) 

Deevon  (Dieben)  ward  (vird)  bang.  fns.  Hmb.) 
Ehrlichkeit    wahrt    lange,     Em    .Schelm,    dem 

weerd  bango.  (ns.  W.) 


(It.  Eorlijk  dnmt  hot  langst. 

CU.  Knavery  may  serve  for  a  turn,  but  honesty  is 

best    at    the    long    rnu.      Spilzbiiherei    kann 

ein    Mai  gut   sein ,    aber  auf  die  Lange  ist 

Ehrlichkeit  am  besten. 
Honesty  is  the  best  policy.  Ehrlichkeit  ist  die 

besfe  Politik. 

dji.  yEvlighed  varer  lanigst.    Ehrlichkeit  trahrt  am 

Icings  fen. 
UW.  ^Erleg    Yinning    varer    lengst.     Ehrlicher    Ge- 

tvinn  wahrt  am  Uingsten. 
SW.  Arlighet  varar  langst.     S.  JErlighed  u.  s.  u\ 
Arligheten     varar     langst.        Die     Ehrlichkeit 

wlihrt  a^n  langsfen. 


.327.    Wer*  sich    ehrlich     will    eriiKhren, 

Miisa  viel  flickon  und  wenig  zohrcn. 
\\v.r  sick  will  ehrlich  nn    nidlich    ernarn  (red-  pd. 

lich    erniihrtn) ,    De    niiitt    viiol    fliok'n     nn 

weinig  vertarn.  (ns.  A.) 
De  sik  will  ehrlich  eniahren,  mntt  vol  tlihken 

nn  wonig  vertehren.  (ns.  B.) 
De    sick    will    ehrlick    ornahren,    de    mott  val 

flicken  un  wonig  vertjiren.   (u.s.  ha.   V.) 
De  sik  will  eerlig   crnareu   (un   redlig    neeren) 

(und  redlich  nlihren),  (De)  nuit  voel  tlikkon 

un  wenig  verteeren.  (ns.  hist.) 
De  sick  will  erlich   ornahren,    mot    vol  llicken 

nn  wonig  vertoru.  (ns.  O.  .1.) 
WoJir  sich  oerlich  wil  erneftren,  mut  voal  flicken 

nn  wenig  vcrtoiiron.  (ns.   N.) 


Dan  soni  st>g  a?rleg  vil  noirii,  Maa  myket  straiva  nw, 
og  litet  ttera.     W'er  sich  ehrlich  will  emiih- 
ren,  muss  viel  strcben  und  wenig  zehrcii. 


.S-28.  Biis  El,  bi3s  Kilchlein. 

Wic's  Ei,  bo's  Hennele.  (schwb.)  od. 

Quaod  Ei  gift't   qu.iod   Kiik'n.    (ns.    A.)    Bus   Ei'pd, 

gibl  bos  Kiichlcin. 
Quad  Ei,  cpiad  Kiiken.  (ns.  15.) 
Unt  DiiiiwclsEggcron  kunimet  Diiiiwels  Kiiiiken. 

(ns.  W.)  .Am*   Teufels  Eiei-n  kommen  Teufels 

Kiichlein. 
Out    Deiwels-Eggem     kumet    Doiwels-KSiiken. 

(wstf.  I5r.)  S.   Unt  n.  s.  ir. 

Kwaad  ei,  kwaad  kuikcn:   of  zou  het  ei  beter  dt. 
wozen,  dan  het  hoen?   Dat   zou  de  dronimel 
doon.     Schlech'  Ei,  schlecht  Kilchlein;  oder 
sollfe    das  Ei    besser    sein,    als   das   Iluhn? 
Das  miissfe  mit  dem   Teufel  zugehen. 

Slecht  ei,  slccht  kieken.  (vl.) 


It.  Probitas  perdurat  in  jBviim. 
CW.  Realtad  va  il  plii  da  lonsch.  (obi.)  Redlichkeit 
geht  am  weitesten. 


Ondt    .^Eg,    ond    Hone.     Schlecht  Ei,  schlecht  da. 

Ilukn. 
Ond  Agg,  elacka  Vngar.     Bos  Ei,  hose  Junge.  8W» 
Fans    agg,  fans    ungar.     Teufels    Ei,    Teufels 

Junge. 

Ex  ovis  pravis  uon  bona  veuit  avis.  It. 

Ex  pravo  pullus  bonus  ovo  non  veiiit  uUus. 

De    put    oef    put    oisel.    (afz.)     Von   bosem  Ei  fz. 

hoser   Vogel. 
Cattivo     novo,     cattivo     pollastro.       S.     Ondt  it* 

u.  s.  w. 


329  Ei. 


167     — 


330  Ei. 


md. 

od. 
pd. 


329.    Das    Ei    will    kliiger    sein 

H  e  n  n  e.  I 

Das  Ey  ist  kliigev  denu  die  Hemic,  (ad.) 
O  wenn'.s  E  schunt  kligar  .sein  wil  as  de  Henne !  | 

(schls.  B.)   Oh!  icenn's  Ei  schon   kluger  sein  j 

will,  ah  die  Henne!  I 

Will    das   Ei    immei*    gescheidter  sein,    als  die 

Henne?  (bair.)  ! 

Et  Kalv  welt  zick'lich  kUWiger  .sin,  als  de  Koh. 

(nrh.  K.)    Das  Kalh  u-ill  zcitiy  kluger  sein, 

ula  die  Kuh. 
Ded  Aclien  asz  net  klajer,  wa  de  Hin.  (nrh.  S.) 

Dus  Eirhen  ist  nicht  kliiger,  als  die  Henne. 
Dat  Ei  will  kUjker  wesn,  as  dat  Hohn.  (ns.  B.) 
Dat  Kiiken  will  woU  kloger   wjisen  as  't  Hon.  | 

(ns.  M.-Str.)  Das  Kiichlein  nill  wohl  kliiger  ' 

sein,  als  das  Huhn. 
Dat  Ei  will  kloker  wesen  as  de  Henn.  (ns.  ofs.) 
En  Ei  mott  nit  kliiuker  sicn,  osse  dat  Haulin. 

(ns.  W.)  Ein  Ei  muss  nicht  kliiger  sein,  als 

das  Huhn. 
Dat  Ei  is  klaiiker  o'se  dat  Haun.  (ns.  W.  U.) 

S.  Das  Ey  u.  s.  ?»". 


dt. 


fs. 


dii. 
sw. 


cw. 


it. 


ni. 


sp. 


Het  ei  wil  altijd  wijzer  wtzeu  dan  de  hen. 
Das  Ei  will  immer  kliiger  sein,  als  die 
Henne.  [Henne  {ehren. 

Het    ei    wil   de    hen   leeren.     Das  Ei  icill  die 
At  Ai  wal  kluuker  wees,  iiiis  a  Han.     (A.) 
Dat  Ai  Willi  klanckerc  wese,  as'e  Hann.  (M.) 
Dit  Ei  wel  wis'ser  wiis,  iis  di  Hen.  (8.) 


.^gget  vil  here  Honen.  S.  Het  ei  vil  de  u.  s.  w. 
Agget    vill    lava    honan    varpa.     Das    Ei   vill 
das  Huhn  legen  lehren. 

Ilg  jtiven  Jcf  vnlt  es.-'er  adina  ber  pli  parderts 
ca  la  Gallina.  (obi.)  Das  junge  Ei  irill  immer 
viel  kliiger  sein,  als  die  Henne. 

L'uovo  ne  viiol  saper  pin  della  gallina.  (mi.  t.) 
Das  Ei  will  mehr  verstehen,  als  die  Henne. 

Vol  saver  piu  Tovo  che  la  galina.  (v.  trst.)  S. 
L'unvo  u.  s.  «•. 

Aun  no  ha  salido  del  cascaron  y  ya  tienc  pre- 
Buncion.  Er  ist  noch  nicht  aus  der  Schale 
gekrochen  und  hat  schon  Diinkel. 


330.  EinEi  einerStnndt,  Brot  einesTags, 
Wein  eines  Jahrs  alt  ist  ihre  beste 
Zeit.  (od.  schwb.) 


als    die  j  JEg  skal  vsere  timegammelt,  Brod  dagganunelt,  dii. 
I       01  niannedganmielt,  og  Viin  aargainmel.     Ei 
soil  stundenalt,    Brot  tagalt,   Bier  mouatult 
und   Weill  jahralt  sein. 


Sns   menstruum   anserque   trinienstri.s    cibiis    o-  It. 
ptimiis. 

Oeuf  d'uue  heiire,  pain  d'un  jour,  vin  d'un  an,  Iz. 
pois.son  de  dix,  fenime  de  qninze,  ami  de 
trente.  Ei  vnn  einer  Stunde,  Brot  von  einem 
Tage,  Wein  von  einem  Jahre,  Fisch  vnn 
zehn,  Fruu  von  fiinfzehn,  Fveund  von  dreis- 
sig. 

Cliappon  de  huict  mois  manger  de  rois.  Kapaun 
von  acht  Monaten,  koniglich  Essen. 

Pan  d'un  di  e  vin  d'un  anno.   Brot  von  einem  it. 
Tage  und   Wein  von  einem  Jahre. 

Porco  d'un  niese,  e  oca  di  tre  E  un  vero  nian- 
giar  da  Re.  Schwein  von  einem  Monat  und 
Gana  von  dreien,  das  isf  ein  uahrhaft 
kiJnigliches  Essen. 

Pan  d'un  de,  niuier  d'un  m^-ia  e  vein  d'un  ann.  ni. 
(em.  B.)  Brot  vo7i  einem   Tage,    Galtin   von 
einem  Monat  und   Wein  von  einem  Jahre. 

Pan  d'un  de,  vein  d'un  ann,  e  muier  d'quends 
ann,  (em.  B.)  Brot  vnn  einem  Tage,  Wein 
von  einem  Jahre  und  Guttin  von  fiinfzehn 
Jahren. 

El  vin  ch'  el  sia  d'on  ami ,  el  pan  d'un  di. 
(1.  m.)  Der  Wein  set  von  einem  Jahre,  das 
Brot  von  einem   Tage. 

Pan  d'un  di  e  vin  d'un  an.  (pieni.)  S.  Pan  d'un 
dt  u.  s.  ic. 

Ovo  d'un  ora,  pan  d'un  di,  vin  de  un  ano,  dona 
de  quindese  e  amigo  de  trenta.  (v.)  Ei  von 
einer  Stunde,  Brot  von  einem  Tage,  Wein 
von  einem  Jahre,  Frau  von  fiinfzehn  und 
Freund  von  dreissig. 

Ovu  d'un  nra,  pani  d'un  joruu,  vinu  d'un  annu  si. 
mai  ficini  dannu.    (s.)    Ei  von  einer  Stunde, 
Brot    von    einem    Tage,     Wein    von    einem 
Jahre  thaten  niemals  Schaden. 

Piio  de  hoje,  came  de  hontem,  vinho  de  outro  pt. 
venio,  fazem  o  homem  sao.    Brot  von  heute, 
Fleisch  von  geatern,    Wein  vom  andern  Som- 
mer  machen  den  Menschen  gesund. 

Pan  de  ayer,  came  de  oy,  vino  de  antaiio,  salud  sp. 
para  todo  el  ano.    Brod  von  gestern,  Fleisch 
von  heut,  Wein  von  vorigem  Jahr,   Gesund- 
heit  filr's  game  Jahr. 

Cabrito  de  un  mes,  rezental  de  tres.  Bockchen 
von  einem  Monat,  Lamm  von  dreien. 


Ei  331. 


168 


332  Eier. 


331.  Wie  der  Vogel,  bo  das  El. 
Wie  es  vogelt,  legt  es  Eier. 
BBsor  Vogel,  boscs  Ei. 

od.  Dble  Kabcn,  iible  Eier.  (schvvb.) 

Wie  der  Vogel,  so  Icgt  er  auch  Eier.  (schwei.) 
Ein  boser  Vogel  leget  ein  boses  Ei.  (schwei.) 
En    selzna  Vogel,    e    seizes  Nest,  (schwei.  A.) 
Ein  f/ramlicher  (seltenerj    Vogel,  ein  grdm- 
liches  (seltenes)  Nest. 

pd.  Wie  die  llonne,  so  die  Eier.  (ns.  Pr.) 


dt.  Gelijk  de  vogel  is,  zoo  legt  liij  eijers.   Wie  dor 
Vogel  iftf,  so  legt  er  Eier. 
Hat  ei  kan  de  kraai^niet  beliegen.  Dus  Ei  kiinj} 
die  Kr'dhe  nicht  verlaugnen. 


diit  Som  Fuglcn   er,   laegger   ban   .^Eg.      S.    Qilijk 

u.  s.  w. 

Is,  Smiijir  fuglar  vei^pa    sirici    egg.     (fser.)     Kleine 

Vogel  legen  kleine  Eier.  [u.  a.  v. 

UW.  Smaae    Fuglar    vei-pa   sinaae  Egg.     S.  Smdjiv 

8W.  Sma  faglar  varpa  sma  agg.  S.  Smdjir  u.  s.  ir. 


It.  Mali  corvi  malum  ovum. 

{'/.,  De  mauvais  corbeau  mauvais  oeuf.    Von  schlim- 

mem  Ruben  schlimmes  Ei. 

De  mcschant  corbeau  meschant  oeuf.  (afz.)    Vn 

bosevi  Ruben  boses  Ei. 

it,  Di  mal  corvo  mal  novo.  S.  De  mauvais  u,  s.  w. 

mi.  II  mal  corvo  fa  mal  novo,    (t.)  Der  base  Rabe 

legt  boses  Ei. 

pt,  De  rado  corvo  mao  ovo.  S.  De  mauvais  it.  s.  lo. 

Nunca    de    corvo    bom    ovo.      Vom  Ruben  nie- 

mals  gufes  Ei.  [so  sein  Ei. 

sp,  Qual  el  cuervo,  tal  .su  bucvo.      Wie  der  Rabe, 


332.  A  IT  s  g  e  b  r  a  t  c  n  c  D  E  i  e  r  n  k  0  111  m  c  11  k  e  i  n  e 

Hiihner. 
Eier  in  der  Pfanne  geben  Kuclicn',  aber  keine 

Kitchen. 
Mit  den  Eiern  in  die  Pfanne,  so  werden  keine 

bosen  Kyken  d'raus  gebriitet. 
od.  Wer  graset,   da  heuet  nit.    (schwei.   S.)     Wcr 

grast,  der  macht  kein  Heu. 
pd.  Eier  in  de  Pann,  so  kamt  der  keen  Kiiken  van. 

(ns.  hist.)    Eier   in    die   Pfanne,    so    kommt 

kein  Kiichlein  heraus. 
Eier  in  de  Pann,    so    kaamt    dar  keen  Kiiken 

van.  (ns.  Hmb.)  S.  Eier  in  de  u.  s.  tv. 
Den  met  der  Miulen  schmannet,  kann  met  der 

Nesen  bottern.  (ns.  L.)    Wer  mit  dem  Maid 

den  Schmant  isst,  kann  mit  der  Nase  buttern. 
Eiar  in  da  Pan,  dat  gift  wol  Kokan,  awar  ken 


Kiikon.  (ns.  O.  J.)  Eier  in  die  Pfunve,  das 
giht  wohl  Kuchen,  aber  keine  Kitchen. 


Uit  gebradcn  eijers  konien  zelden  kuikens.   Aus  dt. 

gebrutenen  Eiern  kommen  selten  Kiichlein. 
.Sla  de  eijers  in  de   pan,   Dan   komen   er  gecn 

kwa  knikens  van.      Schlug  die  Eier   in   die 

Pfanne,     dann     komvirn     keine    schlechten 

Kiichlein  heraut. 
Eier  in  die  pan ,   daer   en   comen  gheen  cnken 

nut.  (adt.)  Eier  in  die  Pfanne,  da  kommen 

keine  Kiichlein  heraus. 
If  yon  wonld  enjoy   the   fruit,    pluck    not    the  en. 

flower.    Wenn  ihr  die  Frucht  geniesscn  wcllt, 

pfliickt  nicht  die  Blume. 

Af  kogte   .^g   kommer    ingen  4Cyllinger.     Aus  i'A, 
gekochtcn  Eiern  kommen  keine  Kiichlein. 

Det  man  .spiser  (seder)  af  Gryden,  faaer  man  ei 
(ikke)  paa  Fadet.  Was  man  aus  dem  Topfe 
speiit  (isst),  das  kriegt  man  nicht  auf  die 
Schiissel. 

Han  frer  iiikje  Fugl,  som  et  upp  Egget.     Der  UW» 
bekommt  keinen   Vogel,  der  das  Ei  aufisst. 

Han  fser  inkje  Kn,  som  tsek  av  Kalven.  Der 
kriegt  keine  Kuh,  der  das  Ka/b  schlachtet. 

Han  fser  inkje  Smor,  som  et  upp  Rjomen;  ban 
fa?r  inkje  Frje,  som  brj't  av  Blomen.  Der 
bekommt  nicht  Butter,  der  die  Sahne  aufisst; 
der  bekommt  nicht  Samen,  der  die  Blume 
abbricht. 

Af  kokta   agg    blir    inga    kycklingar.     S.   il/sw. 
kogte  u.  s.  w.  [Junge. 

Antingen  agg  eller  ungar.  Entiveder  Eier  oder 

Den  som  slagtcr  kalfven,  fSder  ej  upp  oxen 
(uppfoder  ingen  oxe).  Wer  das  Kulb  schlach- 
tet, zieht  (keinen)  nicht  den  Ochscn  auf. 

Dhet  man  taar  vhr  Grytan,  f.ar  man  intet  pa 
Faatet.  Was  man  aus  dem  Topfe  nimmt, 
kriegt  man  nicht  auf  die   Schiissel. 

Ovum    qui   comedit,   pullo  quandoque    carebit.  It. 
(mit.) 

Ch'est  aussi  vrai  qu6  d'  I'ecriture:  Femme  qu'al  fz. 
minge  ess'  creme,  en  bat  poent  d'bure.  (nf.  pic.) 
Es    ist  so   wahr ,    wie    die   heilige    Schrift: 
eine  Frau,  die  ihre  Suhne  isst,  macht  keine 
Butter  davon. 

Lou  qui  s'at  minye  en  herbe,  Nou  pot  pas  ab^  sf. 
Ion  blad  (he).    (Brn.)    Wer  es  griin  gegessen 
hat,  kann  nicht  das  Korn  (Heu)  haben. 

Chi  manghia  i  so  fichi  acerbi,  un  ne  trova  piu  it. 
di  maturi.  (mi.  crs.)   Wer  seine  Feigen  unreif 
ifst,  findet  keine  reifen  mehr. 


Eier  333. 


169 


335  Eigen. 


333.    Ungelegte    Eiep    geben    ungewisse 

K  iichl  ein. 
Alls     ungelegten    Eieni     werden     spat    junge 

Hiihiier. 
od.  Er   verkanft   die   Eier,   ehe   sie   die  Henne  ge- 

legt  hat.  (bair.) 
Ungelegte     Eyer     sind     ungewisse      Hiihnlen. 

(schwb.  W.) 
pd.  Ungelaate     Eier     gevven     imgevvesse    Kiichc. 

(nrh.  K.) 
Sorget    nit    fiir   ungeleegede    Eggere.    (ns.  W.) 

Sorgt  nicht  fiir  ungelegte  Eier. 


334.  Eigen  Feuer  und  Heerd  kocht  wohl. 


dt.  Een  ongelegd  ei,   (is)    een  onzeker  ei  (kieken). 

FAn  ungeleyt  Ei,  (istj  ein  unsicher  Ei  (KUch- 

lein). 
Een  onzeker  (ongelegd)  ei  is  een  onwis  kniken. 

Ein  unsicJier  (ungelegtj  Ei  ist  ein  ungetcisses 

Kiichlein. 
Hij    teelt    zijne    kiekens   eer   de   eijers   gelegd 

zijn.    Er  ziihlt  seine  Kiichlein,  ehe  die  Eier 

gelegt  sind. 
Ongezaaid  Icoren  niaakt  een'  ongewissen  oogst. 

Ungesates  Knrn  giht  eine  ungeivi-fse  Ernte. 
Ongheleyde  cyeren  syn  onsekere  kiekenen.  (avl.) 

S.   Ungelegte  Eyer  u.  s.  w. 
en.  Coiint  not  your  chickens,  before  tliey  are  hat- 
ched.    ZUhlt  nicht  eure  Kiichlein,  hevor  sie 

ausgehriitet  sind. 
Don  't  crack  of  your  chickens,  before  they  are 

hatched,    (ni.    en.)    Prahlt    nicht    mit    euern 

JJiihnern,  ehe  sie  ausgehriitet  sind. 
Soon  enough  to  ciy  „Chuck",  when  it's  oot  o' 

the  shell,  (scho.)   Zeit  genug  „Putt  Putt"   zu 

rufen,  u-enn  es  cms  der  Schale  ist. 


Eigeu  vuur  en  haard  kookt  best.   Eigen  Feuer  dt. 

und  Heerd  kocht  am  besten. 
The  pot  boils  best  on  your   own   hearlli.     Vei-  en. 

Topf  kocht  am  besten  auf  deni  eignen  Heerde. 
Este  bueth  oune  brondes.  (aen.)   Kostlich  sind 

eigne  Brdnde. 

Egen  Arne  koger   bedst.     Eigner  Heerd   kocht  dji. 

07)1  besten. 
Heim  ild  er  bezt   til   hvorra   verka.     Neimisch  Is. 

Feuer  ist  am  besten  zu  jedein    Werk. 
Eigen  Aare  varmar  best.   Eigner  Heerd  inilrmt  iiw, 

am  besten. 
Egeu  eld  kokar  bast.     8.  Egen  Arne  u.  s.  u-.  SW. 


da.  Ugjorte    Mg    ere    tivisse    H^ns.     S.   Ungelegte 
Eyer  u.  s.  to. . 
Af    ugjort   Mg    kommer   iugen    Kylling.     Aus 

ungelegtem  Ei  kommt  kein  Kiichlein. 
At  sffilge  Honsene  for  jEggene  ere  lagte.    Die 
Hiihner  verkaufen,  ehe  die  Eier  gelegt  sind. 
SW.  Rakna  icke  kycklingarne  forr  an  de  aro  klackte. 
Zahl  nicht  die  Kiichlein,    ehe  sie  ausgehrii- 
tet sind. 
Sallia  Housen  forr  an  Aggen  blij  wurpne.     S. 
Af  scelge  u.  s.  w. 

fz,  I  n'  f{i  nin  compter  so  I'ou  es  cou  de  I'poie. 
(nf.  w.)  Man  muss  nicht  auf  das  Ei  im 
Sterz  der  Henne  rechnen. 


33.5.  Eigen  was  Wie  gvit  ist  das! 

Wohl    dem,    der    sich    mit    Ehren   Am    eignen 

Heerd  mag  nahren! 
Eigeii  Brot  niihrt  am  besten. 
Eigen  Kohl  (Unser  Kohl)  Schmeckt  wohl. 
E  fiidlechs  Habermues  im  ague  (eignen)  Huus  od. 

(Haus)    ist    besser    als    Brate    (Braten)     im 

Schankliuus  (in  der  Schenke).    (schwei.) 
Siilwest  wat  wo  gaud  is  dat!    (ns.  ha.  G.  u.  G.)  pd. 

Selhst  was  (haben)  wie  gut  ist  das! 


Waar    men    zicli    wendt  of  keert,    Eigen   huis  dt. 

wordt  meest  begeert.    Wohin  man  sich  wen- 

det  oder  kehrt,  Eigen  Haus  trird  am  meisfen 

begehrt. 
Geen    grooter    gemak,    Dan    eigen   dak.     Kein 

griJsser  Gemach,  Als  eignes  Dach. 
Niemand  ligt  er  beter  dan  t'huis  op  zijn  eigen 

bed.     Niemand  liegt  hesser  als  zu  Haus  auf 

seinem  eignen  Belt, 
Het  is  een  regt  gelukkig  man,  Die  t'htiis  zijn 

potje  schrapen  kan.     Es  ist  ein  recht  gliiclc- 

licher  Mann,    der    zu    Haus   sein  Topfchen 

auskratzen  kann. 
Geen  maal  zoo  dienstig  en  zoet,    dan  dat  men 

t'huis  gebruikt.    Kein  Mahl  so  stdrkend  und 

siiss,  wie  das,  welches  man  zu  Hause  geniesst. 
Eigen  brood  boven  al.  Eigen  Brot  iiber  Alles. 
Het   beste   web   wordt   t'huis   gesponnen.     Das 

beste  Oewebe  wird  zu  Hause  gesponnen. 


Maden  smager  bedst,  hvor  man  spiser  med  siii  da* 
egen  Skee.    Die  Speise  schmeckt  am  besten, 
100  man  jnit  seinem  eignen  Loffel  isst. 

Af  egen  Ager  kommer  den  bedste  Frugt.     Von 
eignem  Acker  kommt  die  beste  Fruchf, 


Eigen  335. 


170 


336  Eigen. 


Eget  Brod  na;rer  bedst.    S.  Eiffen  Brot  u.  s.  w. 
Egen   Ukl    varmer   best.     Evjve    Wolle  w'dnnf 

am  besten. 
is.  Soett  er  allt  (fleat)  a  sjalfs  bui.    Silss  ist  Allcs 

(das  MeisteJ  im  eignen  Ilause. 
Ilvorjum   smakkar  sitt   eigiS    ol    bezt.     Jedem 

schmeckt  sein  eiynes  Bier  am  hesten. 
Sotur  er  sjalvgivin  biti.  (fjei'.)    Siiss  ist  selhst-  \ 

verschafffer  Bissen. 
UW.  Eiget  Bu  ei'  alltid  best.   Eif/nes  Ilaus  ist  immer 

am  hesten. 
Ein  sit  alltid  best   paa  sin   eigen  Bcnk.     Man 

sitzt  slets  um  hesten  atif  seiner  eif/nen  Bank. 
Dan  Kaka,  ein  sjolv  bakar,  er  alltid  dan  soni 

best  smakar.     Der  Kuchen,   den  man  selhst 

backt,    ist    immer    der,    icelcher    am  besten 

schmeckt. 
SW.  Egen    aga    ar    alltid    bast.     Ei'jner  Besitz    ist 

immer  am  Besten. 
Bast    boo    vnder    sitt    egit    taak.      Am    hesten 

wohnen  unter  seinem  eignen  Dache. 
Godt  kunna  satta  foten  under  egit   bord.     Gut 

ist's,    die  FUsse    unter    (den)    eignen    Tisch 

sefzen  konnen.  [egen  Ager  u.  s.  iv. 

Af  egen  aker  kommer  den  bjista  saden.    S.  Af 
Gott   ploya    medli    cgne    Oxar.     Qut    ist's    mit 

eignen  Ochsen  pflUgen. 
Egen  nil  varmer  bast.     S.  Egen  Uld  «.  s.  w. 


It.  Domus  propria  domus  optima. 
it.  Casa  mia,  casa  mia,  Per  picina  che  i\\  sia,  Tn 
mi  pari  una  badia!    Hans  mein,  Hans  mein, 
Seitst  du  auch  noch  so   klein,    Scheinst  mir 
eine  Ahtei  zu  sein! 
La   casa   e   cara   come  la  mamma.     Das  Hans 
ist  lieh  wie  die  Mutter. 
mi.  Agnone  di  mia  casa,  quantii  vali!  (crs  )   Winkel 
meines  Hauses,  tvie  viel  hist  du  werth! 
Ognunu  ama  ii  so  fucone.  (crs.  s.)   Jeder  lieht 

seinen  Heerd. 
C"i  sova  e  pu  no  pio.    (rom.)   Eigen  Haus  und 

dann  nichts  mehr. 
Casa  mia,  casa  mia,  Benclie  piccola  tu  sia,  Tu 
mi  pari  una  badia.    (t.)    aS'.   Casa    mia,   casa 
u.  s.  w. 
Casa  mia,  mamma  mia!  (t.)  Haus  mein,  Mutter 

mein  ! 
Casa  mia,  donna  mia,  Pane  e  aglio,  vita  mia! 
(t.)  Haus  mein,  Frau  7nein,  Brot  und  Knob- 
lauch, Lehen  mein! 
ni.  Casa  mea,  Casa  mea,  Streta  se',  ma  tfita  mea. 
(1.  b.)  Haus  mein,  Huus  mein,  Eng  hist,  aher 
ganz  mein.  [;mum'hta  u.  s.  w. 

Cas;i  mea,  maina    mea!     [I.  b.)     S.    Casn    mia. 


El    pan    dc    casa   I'e    '1  piissi  bii.     (1.  b.)     Das 

Haushrot  ist  das  heste. 
Casa  mia,  casa  mia,  Per  stretiua    che    te    sia, 

Te  me  paret  na  badia !  (1.  in.)  S.  Casa  mia, 

casa  u.  s.  to. 
Ca  soa  e  po  jul.  (1.  m.)  Eigen  Haus  und  daiait 

gut. 
Ca  nostra  e  ptTii  pi.    (pium.)     Unser  Haus  und 

damit  gut. 
Mama  mia,  casa  mia,  Rica  o  povcra  cbe  la  sia. 

(v.)     Miitterchen  mein,  Haus  mein,   Mag  es 

arm  oder  reich  sein. 
El   pan   fate   in   casa  xe  sempre  el  pin    saorlo. 

(v.)  Das  Brot  im  Haus  gehacken  ist  immer 

das  schviackhaftigste. 


3.%.  Eigner  Heerd  Ist  Guides  werth. 
Ein  eigener  Heerd  ist  Goldes  werth.  (mrli.  E.)  md. 
Eegen  Heerd  as  Geldes  werth.  (W.  Ed.) 
lEigner    Htcrd    Ist  Gold    werth,    (Ist  er  gleich  od. 

arm.  So  gibt  er  doch  warm),  (schwei.) 
Ijan'^  Hiert  Gult  wiert.  (nrh.  S.)  pd. 

Eigen  Herd  is  Goldee  wert.  (ns.  ha.  G.  u.  G.j 


Eigen  haard  Is  goud  waard. 
Eygen  heert  is  golts  wcert.  (ah.) 
One's  own  hearth  is  worth  gold. 
Ane's  ain  hearth  is  goad's  worth,  (scho.) 
Eyn  bird  is  goud  wird.  (afs.) 


(It. 
en. 

fs. 


Egen  Arne  er  Guld  vaerd.  dS, 

Egen  Arne  er  Guld  vserd,  (er  den  end  arm,  saa 

er    den    dog    varmj.      S.    Eigner    Heerd    ist 

Gold  u.  s.  w. 
Eigin  hjorS  er  peninga  ver<5.    S.  Eegen  u.  s.  w.  is. 
Egen  hard  ar  guld  vard.  sw. 


Est  foculus  proprius  multo  pretio.sior  auro.         It. 
Est  dictum  uerum :  priuata  domus  ualet  aurum. 

(mlt.) 
Minha  casa  e  mevi  lar  cem  soldos  val,   e   esti-  pt. 

mou-se  mal,   porque   mais   val.     Mein  Haus 

und  mein  Heerd  ist  hundert  Sold  werth  und 

das  ward  schlecht  geschdtzt,   weil   es   mehr 

werth  ist. 
Mi  casa  y  hogar  cien  sueldos   val.    (ar.)    Mein  sp. 

Haus  und  Heerd  ist    hundert    Sueldos  (i.  e. 

halbe  Mealen)  werth. 
Mi    casa    y    mi    fogar    cien    doblas    val.   (asp.) 

Mein    Haus    und    mein    Heerd    ist    hundert 

DiMas  werth. 


Eigenlob  337. 


171     — 


338  Eile. 


337.  Eigenlob  stinkt,  Eigenruhm  hinkt. 
Eigenlob  stinkt,  FreAindes  Lob  liiukt,    Feindes 

Lob  klingt. 
Eigenlob  riecht  uacli  linibnrger  Kiise. 
Lop  wart  ie  vul,  da  manz  da  lieime  vant.  (ad.) 
md.  Egen  Lob  stinckt.  (sehls.)  Eigenloh  utinki, 

figanlob   stinkt   onedas   gar    game,    (schls.  B.) 
Eigenlob  stinkt  ohne'lem  gar  gem. 
od.  Das  eigne  Lob  stinkt.  (bair.) 

Eigen  Lob  hinkt,  Andcrer  Lob  klingt.  (bair.  L.) 
Selbstlob  heisst  Liisterlein.  (scliwei.) 
pd.  Eigenlob,  dat  (das)  stinket.  (ns.  ha.  G.  n.  G.) 
Egenlobb  stinkt.  (ns.  hist.  A.)  S.  Egen  Lob  u.  s.  w. 
Egen  Rom  stinkt.  (ns.  O.  T?.)   Eigenruhm  stinkt. 


(It.  Eigen  lof  stinkt,  Eigen  roem  hinkt. 
cil.  Vain  glory  is  a  tree  which  all  deceives,  yiel- 
ding no  fruit  but  fruitless  leaves.  Eigen- 
ruhm ist  ein  Baum,  der  a  He  betriigt,  indem 
er  keine  Frucht,  sondern  nur  fruchtlose 
Blatter  gibt. 
Self-praise    comes    aye    stinking    ben.     (scho.) 

Selbstloh  knvimt  sfets  stinkend  heraus. 
It's    stinking    praise    comes    out    o'    ane's    ain 
mouth,    (sclio.)   Es   ist   stinkendes  Lob,   wel- 
ches aus  deiik  eigenen  Munde  kommt. 
fs.  Aienlof  stjunkt.  (M.)  S.  Egen  Lob  u.  s.  to. 

(la.  Selvroes  stinker.     Selbstlob  stinkt. 

Selvroes  lugter   af  Limburger   Ost.     S.   Eigen- 
lob riecht  u.  s.  lo. 
is.  Sjalfhselnin  dugir  enguni.    Dds  Selbstlob  taugt 
Keinem. 
Seyrt  (Siirt)  er  lof  i  sjalfs    munni.     Schmutzig 

(Sauev)  ist  Lob  in  eignem  Mande. 
Betra  er  a8  vera    li'tiS    lofaSr    af    oSrum,    enn 
oflofa  sig  sjAlfr.    Besser  ist  wenig  von  Ande- 
ren  gelobf  icerden,  als  sich  selbst  zu  del  loben. 
ilW.  Sjolvi'os   angar  (tevjar)   ille.      Selbstlob    riecht 
ubel. 
Sjolvros  heve  ei  laak  Lukt.    Selbstlob  hut  einen 
schlechten  GerucJi. 
SW.  Eget  lof  (bercim)  Inktar  ilia.     S.    SJolvros  an- 
gar u.  s.  w. 
Egit  roos  gior  elakt  oos.    Eigenlob  macht  iibeln 
Dunst.. 

It.  Propria  laus  sordet. 

Laus  in  ore  proprio  vilescit. 
CW.  Chi    s'    loda,  s'    imbroda.    (Id.j     Wer  sich  lobf, 
bsschmutzt  sicJi. 
fz.  Qui  se  loue,  s'  emboue.    S.  Chi  s'  loda  u.  s.  iv. 
Qui  se  loe  si   s'   emboe.    (afz.)    S.   Chi  s'  loda 
u.   s.   lU. 


Sordida  e  la  lode  in  bocca  propria.    Schmutzig  it. 

ist  das  Lb  in  eignem  Munde. 
Chi  si  vanta,  s'  imbroda.  (crs.)    S,   Chi  s'  loda  mi. 

u.  s.  w. 
Chi  si  loda  si  sbroda.  (R.)  ;S'.  Chi  s'loda  u.  s.  iv. 
Ch  (A  ch)  s   loda   s'   imbroda.     (rom.)     S.   Chi 

s'loda  u,  s.  w. 
La  lode  propria  puzza.  (t.)  Das  eigne  Lob  stinkt. 
Chi  si  loda  s'  imbroda.  (t.)  S.  Chi  s'loda  u,  s.  ic. 
Chi    s'  loda,   s'  imbroda.    (em.  B.,  P.)     ;S'.   Chini. 

s'loda  u.  s,  ic. 
Chi  se  loda,  s'  imbroda.  (1.)  S.  Chi  s'loda  u.  s.  w. 
Quij  che  se  loden,   se   imbroden.     (1.  m.)    Die, 

welche  sich  loben,  beschmutzen  sich. 
Chi  as  loda  a  s'anbroda.  (piem.)    S.   Chi  s'loda 

u.  s.  w.  [u.  s.  v\ 

Chi  se  loda,  se  imbroda.  (v.,  v.  trst.)  S.  Chi  s'loda 
Cui  si  loda,  s'  imbroda.  (s.)  S.  Chi  s'loda  u.  s.  w.  si. 
Quie  si  bantat,   male  si  sentit.     (sa.  L.)     Wer 

sich  lobt,  riecht  schlecht. 


338.  Heiratheu   in  Eile   Bereut   man   mit 

Weile. 
Ubereilte  Heirath  fallt  selten  gut  aus. 
Heirath  in  Eile  bereut  man  mit  Weile.    (bair.)  od. 
Bald  getraut,  of  laug  geraut  (bereut).  (nrh.  M.;  pd. 

Marry  in  haste  and  repent  at  leisure.    Jleirathe  en. 
in  Eile  tend  bereue  mit  Musse. 


De  som  haste  med  Giftermaal,  have  siden  ofte  da. 
Tid  nok,  at  fortryde  det.   Die  mit  (der)  Hei- 
rath   eilen,    haben    nachher   oft  Zeit  genug, 
um  es  zu  bereuen. 

Dan  som  gifter  seg  for  braadt,  ban  angrar  dat  iiw. 
for  traatt.     Wer  sich  zu  hastig  verheirathtt, 
bereut  es  lange. 


Qui  se  marie  a  la  hate  se  repent  a  loisir.    Wer  fz, 

sich    in    Eile    verheirathet ,    bereut    es    viit 

Musse. 
Qui    en    haste    se    maride,    a    lesy    sen    repen.  sf. 

(Gsc.)  S.  Qui  se  u.  s.  iv. 
Qe  se  marido  de   coucho,   se   repentis    de   leze. 

(Lgd.)  S.  Qui  se  u.  s.  to. 
A  la  kouaita  ke  se  marie,   a  lezi   sein   repain. 

(Pat.  s.)  S.  Qui  se  u.  s.  w. 
Chi   si   marita  in   fretta,   stenta  adagio.      TFerit. 

sich  in  Eile  verheirathet,  hut  Zeit  zu  darben. 
A  maridas  col  foch,  se  tribiila  a  poch   a  poch.  ni. 

(1.  b.)    Wer  sich  mit  Sturm  verheirathet,  hat 

Zeit  sich  zu  qucilen. 


22 


Eilen  339. 


—     172     — 


342  Ein. 


S.'JO.  Eile  mit  Weile. 
Od.  Eir  still,   (hair.) 

Eir  stat,  GoiiKuh  gelit  weit.  (bair.) 
pd.  „Eile   mil  Wcik'"',   hi,s/.t   ed   af  dem  Lantdaf-h 
fkeisst  ci  aiif  dem  Lan<lt,a>/).  (nrli.  S.) 

Lap  sachte.  (ns.  ha.  G.  it.  G.)   Luut"  naclite. 

Eile  mit  Weile,  den  Tag  eine  Meile.    (ns.  Pr.) 

He  Mit  Wiele.  fns.  W.) 

eii.  Ride  softly,  that  we  may  the  sooner  go  home. 
Fuhrf.  l(in'/s(nn,  ilamit  wir  schne/fer  nach 
Ilauae  Icomnien. 

dii.  Fni-  i  Mag.      Gcke  (Fnlirc)  mit  lluhe. 
!l\V.  Hasta  mod  Hov.    Ei/e   mit  Maassen. 

Hat  skal  vera  Hov  nied   llasti.  En  muas  Mooss 

in  (ler   Ihist  sein.  {am  besfeti. 

Hoveleg  Hast  ev   best.     Eiff   mit   Maasaen  ist 

SW.  Hasta  med  maak.     Eile  mit  O emdchlichkeit. 

Hasta  makligt  (mod  mak)  giir  gcniiiigon    bast. 

Gem'dchlich  {Mit  GeinachJ  cilen  f'urdert  dan 

Werk  am  hesten. 

It.  Festina  lente. 

f/,  Hatez-vovis  Icntf'nient.     Eilt  each  lanr/sam. 


310.    Elite    dir    lliindiii    nicht,    so    wiirfe 

sie  nicht  blindo  Jnn go. 
Laufendc  Hiiudin  gebiert  blinde  Jnugen.   (ad.) 


Cane  pressosu,  catteddu  cheu'  ojos.  (sa.  Ti.) 
EiWjer  Ilund,  Jllindchen  ohne  Aujen. 

Canes  prcssados,  catteddos  aurtidos.  (sa.  L.) 
EUiije  Ihmde,  vorzeititj  rjel/orene  Jliindchoi. 


3U.  Eilesehr  brach  den  Hals. 

^y;^ln    ducli    ain    offens    wort   \^t:    wcr    da    ze 

palde  laiift,  das  dcr  aiuli  dcstcr  uftcr  straucht. 

(ad.) 
Tnnmicldich     hnt    dio     Hein    zorbrochen,    mid  md. 

Langsam  gelit  als  nuch  cinhor.  (iiirli.  E.) 
Doinmeldich  liadil  ilcn  Hals  gebr.lchch,    Lank- 

sam  Uofil  nach.    (mrh.  T.)     Tumnuldich  hat 

den  Hals  f/ebrochev,  Langsam  Idu/t  noc/i. 
Eilen  brach  den  Hals,  (schwei.)  od. 

Zn  geschwind  fahrcn  bricht  das  Had.  (schwei.) 
Gau  hiidd  den  Hals  gebrokc.  (nrh,  Kl.j  SchneUipd. 

hat  den  Hals  yehrochen. 


AI  te  ras  brcckt   den   hals.     Alhurasrh   bricht  (It. 
de7i  Hah. 

Hastvserk  brak   llalsen  (duer  ikku).  Eile  brach  dii. 
lien  Hals  (duuert  vichtj. 


It.  Cania   festinans    caecos    parit    catiilos    (catnlos 

facit  caecos). 
il.La  cagna  frettolosa  fa   i   figliuoli   ciechi.      Die 
eiliije  Hiiiidin  wirj'f  bUnde  Jun/je. 
La    gatta    frettolosa    fa   i   nuicini   ciechi.     Die 
eiliye  Kutze  loirft  ulinde  Klitzchen. 
mi.  La  gatta  presciolosa   fa   i  tiji   cechi.    (R.)    Die 
eiliye  Kutze  wirft  blinde  Junge. 
La  cagua   frettolosa    fa   i   catcllini   ciechi.    (t.) 

Die  eilige  Hdndin  icirft  ulinde  HUndchen. 
La   gatta   frettolosa   fece    i   g.ittini  ciechi.     (t.) 
Die  eilige  Katze  war/  blinde  Klitzchen. 
ni.  La  gatta  ferzosa  fa  i  gattein  orb.  (em.  R.)    S. 
La  gatta  frettolosa  fa  u.  s.  ?/\ 
I   gati   uati  in   pressa  i   iiasse    orbi.    (v.)    Die 
Katzen,  in  Eile  geworfen,  xcerden  blind  ge- 
boren. 
si.  La  gata  per  la  fretta  fece  i  figli  guerci.     (ap.) 
Aus  Eile  loarf  die  Katze  blinde  Junge. 
La  gatta  pe  la  pressa  fece  le  figlie  cecate.  (npl.) 

S.  La  gata,  u.  s.  w. 
Gatta  presciarola  (priscialora)  fa  li  figghi  orvi. 
(s.)  Eilige  Katze  wirft  blinde  Junge. 


Qui  trop  «e  hate,  restc  en  chcmin     II  cr  zii  sehr  {'£. 

eilt,  bleibt  unteriregs. 
'  Qui  trop  se  hate  en  cheminant,  en  beau  chcmin 
I       se    fourvoye   souvent.      Wer   beim  Gehen   zu 

sehr  eilt,  verirrt  .nch  oft  mitten  untei  wegs. 
I  La   fretta   fa   romper   la  pontola.    (mi.  t.)    Die  it. 
I       Eile  Idsst  den   Toi)f  zerbrechen. 
I  Cui  troppn  curri,  prestu  cadi,  (s.)    Wer  zu,  sehr  si. 
I       Idiift,  fdllt  bald. 
!  Pri  lu  tantu  curriri  sfrinatu  Cascavi  e  non  mi 

pozzu  dari  ajutu.  (s.  C.)  Dnrch  zu  ziigelloses 
j  Laufen  bin  ich  gefallen  und  kann  mir  nicht 
\       aiifhelfen. 

.S4'2.  Besser  eitl  betriibtes  Herz  als  zwei. 


Vaou  mai  dire,  paoure  ifiou,  qe  paourii  n'aou-  fz. 

tres.   (sf.  Lgd.)    IBs  ist  besser,  zu  sagen:  ich 

Armer,  aU:  trir  Armen. 
Yaut  may  dire  paure  you,  que  paures  n'autres.  sf. 

(nprv.)  S.   Vdou  u.  s.  w. 
E  meglio  dire  poveretto  me  che  poveretti   uoi.  It. 

S.    Vdou  u.  s.  w.  [(t.)   S.    Vdou  u.  s.   ir. 

E  meglio  dir  povero  a  me  che  poverini   a  noi.  mi. 
L'e  mei  dir  povr  a  mi  che  povr  a  nu.  (em.  P.)  ni. 

S.    Vdou  u.  s.  ic.  [S.    Vdou  II.   s.  to. 

A.  Te  mej  di  pover  mi   ch'    povri    noi.     (piem.) 
Xe  megio  dir  povareto  mi  che  povareti  nil  altri. 

(v.)   S.    Vdou  u.  s.  vj. 


Ein  343 


173 


344  Ein. 


343.  De  eeii  mag  eene  koe  stelen,  eu  de 
ander  iiiet  over  het  hek  kijken.  (tit.) 
Der  Eine  darf  eine  Kuh  stchlen  unrl  di'v 
Anrlere  nicht  iller  die  Heclce  sehen. 

dt.  De  cfu  mag  de  beste  koe  van  den  stal  nemeii, 
en  de  ander  mag  er  niet  eens  in  kijken. 
Dtr  Eine  Icann  die  heste  Kuh  aus  dein  Stall 
nehmen,  und  der  And  ere  darf  nicht  ein 
Mul  hineirisehen. 

eil.  One  man  may  better  steal  a  horse,  than  another 
look  over  a  hedge.  Einer  darf  eher  ein 
Pferd  stehlen,  cds  ein  Anderer  iiber  eine 
Hecke  sehen. 
One  man  may  ^Yalk  in  at  the  gate,  while  ano- 
ther must  not  look  over  the  hedge.  Einer 
Icann  zuin  Thore  hineingehen ,  wdhrend  ein 
Anderer  nicht  iiber  die  Hecke  sehen  darf. 

It.  Quod  licet  Jovi,  non  licet  bovi. 


341.  Der  Eine  hat's  Geniess,  Der  And're 

hat's   Verdriess. 
Einer  baut  es,  der  Audere  kriegt  es. 
od.  Der    Eine    hat    die  Miiti.    Drr  Aiulin    liat    die 

Ihiih.  (schwei.) 
pd.  De  Eene  makt  't  Bedde  un  w  Aiulrr  k^ggt  sik 
(lamp.    (ns.  V>.)   Der  Eine  macht's  Beit,  und 
der  Andere  leyt  sich  darauf. 
De  Eene  sleit  en  Nagel   inn,   de   Ander   hangt 
der  en  Hoot  up.  (ns.  hist.)  Der  Eine  schlayl 
einen  Nagcl    ein,    der  Andere    hdnr/t    einen 
Hut  daran  auf. 
De  Eene  maakt   dat  Bedde  un  de  Anner  leggt 
siick  derup.    (ns.  ofs.)    S.  De   Eene  maid  't 
u.  s.  n\ 

(It.  De  een  tapt  het  wijntje,  en  de  ander  drinkt  cr 
van.  Der  Eine  zapft  den  Wein,  und  der 
Andere  trinkt  davon. 

Menigeen  legt  den  zadel  op  de  merrie,  en  een 
ander  rijdt  er  op.  Mancher  lefjt  den  Sattel 
auf  die  Stute,  und  ein  Anderer  reitet  darauf. 

:Menig  brengt  den  zadel  op  de  merrie,  en  een 
ander  rydt  er  op.  (vl.)  Mancher  hriwjt  den 
Sattel  anf  die  Stufe,  und  ein  Anderer  reitet 
darauf. 


Dan  eine   heve  Verket,   dan   andre  Vinningen.  liw. 

Der  Eine  hat  die  Arbeit,   der    Andere    den 

G  etc  inn. 
So   er   dat    i  Verdi:    dan    eine  fasr  Loui,    dan 

andre  gjerer  Gjerdi.  So  ist  das  in  der  Welt: 

der  Eine   empfdnt/t   den  Lohn,   der  Andere 

macht  die  Arbeit. 
So  gjeng  dat  til  i  Verdi:   dan   eine  fser  Ordet, 

dan   andre   gjerer   Gjerdi.     So    aeht  es  zu  in 

der   Welt:  der  Eine  bekommt  den  Ruf,   der 

Andre  thut  das  Werk. 
Dan  eine  byggjer,  dan  andre  bur  i  Huset.  Der 

Eine  baut,  der  Andere  wohnt  i.a  Haase. 
Den  ena  arbetar,  den  andra  drar  nyttan.    Der  .SW. 

Eine  arbeitet,  der  Andre  zieht  den  Nutzen. 
Sa  gar  dot:  den  ena  slapper,  den  andra  far  det. 

So  tjeht  es:  der  Eine  schlejJpt's,  der  Andere 

krieyt's. 


(isi.  Den  Ene  bar  Nydelsen,    den  Andeu  Fortrydel- 
sen. 
Den  Ene  Arbeidet,  den  Anden  Eonnen.     Deiu 
Einen  die  Arbeit,  dern  Andern  der  Lohn. 


I'a  crohi  les  neuhes  et  vo.s  magnez  les  nawais.  fz. 
(nf.  w.)    Ich   habe   die  Niis:ie  ycknackt,  und 
ihr  esst  die  Kerne. 
Eous  chivals  coiirou,  e  Ions  aziis  prenou.  (Lgd.)  sf. 

Die  Pferde  laufen,  und  die  Esel  nehmen. 
Lous  chivaus  courron,  lous  axes  pro  ion.  (nprv.) 

S.  Lous  chivals  u.  s.  w. 
Uno  fila  e  I'^ltro  si   veste.     Einer   nxnnnt,  und  it. 

der  Andere  kleidet  sirh. 
Uno  fa  i  miracoli  e  I'altru  ha   la  cera.     Eiver 
thut   die    Wunder,   und  der   Andere    hat   das 
Wachs. 
Clii    face    a    furtuna    e   chi   a  manghia.     fcrs.)  mi. 

Der  macht  das   Vermo'jen,  und  der  isst  es. 
Uno  ordisce  la  tela,  e  I'altro  la  tesse.  (t.)  Einer 
zieht    die   Leinwand    auf,    und    der   Andere 
webt  sie. 
Uno  fa  i  miraeoli,  e  un  altro  rac-c.-glie  i  nicc- 
coli.    (t.)    Einer   thut  die    Wunder,  und  ein 
Anderer  sammelt  die  Lichtchen. 
Uno  fa  le  voci  e  I'altro  ha  le  noci.   (t.)    Einer 

singt,  und  der  Andere  hat  die  Nusse. 
Ciii   '1   fa  la   sopa   e  I'alter  la  niangi;',.     (1.  1>.)  ni. 
Der  Eine  macht  die  Suppe,  and  der  Andere 
isst  sie. 
Viin  el  sgoba  e  Taltcr  god  (fa  la  roba).  (1.  m.) 
Der  Eine  arbeitet,  tend  der  Andere  geniessl 
e-9  (macht's  Qeld). 
Un  a  fa  la  supa  e  un  aotr  la  mangia.   (piem.) 

S.   Giii  'I  fn  u.   9.  w. 
Uno  se  la  fa,  e  I'altro  se  la  gode.    (v.)    Einer 

erwirbt's  und  der  Andere  //eniesst's. 
Jjii  furmiea  si  carria  lu  frumeutu,   e   la   cicala  si. 
si  lu  maucia.  (s.)  Die  Avieise  ladet  sich  den 
Weizen  auf,  tmd  die  Feldgrille  frisst  ihn. 


Ein  344. 


—     174     — 


346  Bin. 


Sp.  Uiio  tiene  la  faina  y  otro  lava  la  lana.  Der 
Eine  hat  den  Ruf,  unci  der  Andere  wascht 
die  Wo  lie. 
Unos  tienen  la  faiiia  y  otios  cardan  la  lana. 
Die  Einen  hahen  den  Ruf,  mid  die.  Andercn 
k'dmmen  die   Wolle. 


345.  Der  Eine  klujift  auf  den  Busch,  der 

Andere  fjln<;-t  den  Vogel. 
Einer  schliigt  auf  den  Htiseli,  der  Andere  kriegt 

(^bekommt)  den  Vogel. 
Der  Eine  fangt  den  ITasen,  der  Andere  isst  ihn. 
Dieser  jagt   das   Wild,    ein    Anderer    is.st    den 

Bra  ten. 


(It. 


(lli. 


sw, 


fz. 


sf. 


De  een  klopt  up  de  haag,  terwijl  de  ander 
vogels  vangt  (het  ne.st  heeft).  Der  Eine 
klopfi  auf  den  Ha<f,  wiihrend  der  Andere 
Voc/el  fangt  (das  Nest  hut). 

De  een  klopt  op  de  liaeg,  niaer  de  ander  kiygt 
den  vogel.  (vl.)  Der  Eine  klopft  auf  den 
Hug,  uber  der  Andere  kriegt  den   Vogel. 

One  beats  the  hnsli  and  another  catelie.s  the 
bird.     S.  Einer  u.  s.  ic. 

Aiie  beats  the  bush  and  anither  grips  thi'  bird, 
(sclio.)  S.  Einer  u.  s.  w. 

Den  Ene   banker   paa  Buskcn,   og   den   Anden 

fanger  Fuglen. 
Den  Ene  jager,  den  Anden   «?der  Haren.     Der 

Eine  jagt,  der  Andere  isst  den  Hasen. 
Den  ena  jagar,   den   andra  ater   steken.     Der 

Eine  jagt,  der  Andere  isst  den  Bra  fen. 


O  bei,  0  bei!  viin  met  gin  i  ret,  I'olter  eiapa  i  ni. 

iis^i.  (1.  m.)   O  schon,  o  schon!  Einer  spannt 

das  Netz  aus,  und  der  Andere  eruineht   die 

Vogel. 
Un  o  ti'a  seii'i  a  eiappa  e  I'atro  o   piggia   I'an- 

ghilla.  (lig.)  Einer  zieht  das  Nefz  heraus,  iind 

ein  Anderer  greift  den  Aal. 
lln  a  leva  la  levr  e   I'aotr    a    la    pia.     (piem.) 

S.   Uno  u.  s.  If. 
Come  la  triglia,  nou    la    niangia   chi   la   piglia. 

(v.)    Wie  die  Seebarhe:   nicht    isst    sie ,    ver 

sie  fcingt. 
I.evautas  a  lebre,  para  que  outreni  niedre.   Da  pt. 

jarjst    den    llasen    tnif,    damit    der    Andere 

sich  hereichere. 
Yo  acoto   el  nintorral  y  otro  toina  los  i»axaros.  sp. 

Ich    hege    den  Busch    ein,    und   der  Andere 

fdngt  die    Vogel. 
Uno  levanta  la  caz.i ,   y   otro   la  raata.     Einer 

jagt  das  Wild  auf,  und  der  Andere  crlegt  es. 
Eevantar  la  liebre  para  que  otro  la  jaco.  Den 

llasen     anfjagen,     damit    der    Andere    ihn 

schiesse. 


II  a  battu  les  buissons  et  uii  autre  a  pris  les 
oisillons.  Er  hat  die  Biische  durchstrichen  und 
ein  Anderer  hat  die   Vogel  gefangen. 

Tel  bat  e  casse  lous  bouissous,  Que  nou  pren 
pas  lous  auserous.  (Gsc.)  Mancher  durch- 
streicht  die  BUsche,  der  die  Vogel  nicht 
fangt. 

L'un  ba  lou  bouissou,  I'aoutre  pren  la  lebre. 
(Lgd.)  Der  Eine  durchstreicht  den  Busch, 
der  Andere  fcingt  den  llasen. 

L'un  batte  lo;i  bouisson,  I'autre  pren  la  lebre. 
(nprv.)   S.  L'un  ha  u.  s.  ic. 

Uno  leva  la  lepre  e  uu  altro  la  piglia.  Einer 
jagt  den  Hasen  vuf,  und  ein  Anderer  fangt 
ihn.  [Uno  u.  s.  w. 

Un  lieva  la  lepre   e    I'altro    la    piglia.    (t.)    S. 

Un  tende  la  rete  e  I'altvo  piglia  gli  nccelli.  (t.) 
Einer  spannt  das  Nefz  cms,  und  der  Andere 
fcingt  die   Vogel. 


340.    Der   Eine    pt'lanzt    den    Bauni,    Der 

And 're  isst  die  Pflaum'. 
Einer  sa't,  der  Andere  erntet. 
,  Ich  habe  gesK't,  Ein  And'rer  miilit. 

Det    En    .saaer,    li0ster    tidt    en    Anden.     Was  da. 
I       Einer  scl't,  erntet  oft  ein  Anderer. 
En  pl0ier,    en  Anden   saaer,   den   Tredie   veed 
ei,  Hvo  det  faaer.  Einer  pflUgt,  ein  Anderer 
sii't,  der  Dritte  loeiss  nicht,  uer  es  bekcJmnd. 
Dan  eine  set  Apallen,  dan  andre  et  Epli.  Der  nw. 
I       Eine  setzt  den  Apfelbaum,   der  Andere  isst 
[       die  Aepfel. 

:  D'er    ein    som  Treet    seter,    og  ein,    som   Epli 
:       eter.     Es    ist    Einer,    der    den  Baum    setzt, 
und.  Finer,  der  die  Aepfel  isst. 
Han  fter  inkje  alltid    Frukti,    som  Frseet  heve 
sett.     Der   erhdlt   nicht   immer    die    Frucht, 
der  den  Sariien  ijesttekt  hat. 
Den  ena  plojer,  den  andra   sar,  och   ingendera  SW. 
vet    hvem    det    far.     Der    Eine   pfliigt,    der 
Andere  sd't,  und  Keiner  von  Beiden  tveiss, 
icer  es  hekcmmt. 


Alii  semeuteni  facinnt,  alii  nietent.  It. 

Uno  semina,  I'altro  ricoglie.  S.  Einer  u.  s.  v:.   it. 
Uno  semina    e   un    altro   raccoglie.     Ct.)    Einer  mi. 

sat  und  ein  Anderer  erntet.  \u.  s.  w. 

Viin  el  semina,  Falter  regiij.    (1.  m.)    S.  Einer  ni. 


Ein  346. 


l?;") 


348  Ein. 


Un  a  semeiia  e  Vaotr  a   cheui.    (piem.)    Einer 

s'd'f  und  der  Andere  erntef. 
Mi  pianto  la  vigna  e  un  aotr  a  la  god.  (pieiii.; 

Tck  pflanze  den   Weinberrj,  und  ein  Andei-er 

f/eniesftt  ihn. 
Un  seniina,  Taltro  raccoglie.  (v.)  S.  Einer  u.  •«.  w. 


347.  DerFuchs  weisa  mclir  als  ein  Loch, 
md.  lune    klvige    Mans    hat    niehr,     als    ein    T.ocli. 

(sa.  V.) 
Wenn  dar  Fnx  nich  me   als   e  I>uch   weste,   a 

wiiv  lange   gefangan.    (schls.  B.)     Wemi   der 

Fuchs  nicht  mehr   als  ein  Loch  wilssfe,   er 

ware  lanrje  f/efanfjen. 
pd.  De  Vos.s  weet  meer  as  eon  T^olc.  (ns.  hist.) 
De  Voss  wet  mer  as  en  Gatt  (IjOi-k).  (ns.  O.  J.) 
Dev  Fuchs  hat  mehr,  als  ein  Loch.  (ns.  I'r.) 


di.  Ue  vos  heeft  moer  dan  een  hoi.  S.  Der  Fuchs 
hat  u.  s.  ic. 


dii.  Rteven  har  flere,  end  cet  Hul.     -V.   Der  Fuchs 
hat  u,  s.  V. 
Rseven    har    flere,    end    een    Udgang    paa    sin 
Hule.     Der  Fuchs  hat  mehr  als  einen  Aus- 
ganff  in  seinevi  Bau. 


348.  Des   Einen   Gluck,   des   Andern  Un- 

gl  iick. 
Es    ist    selten    ein    Gewinn    ohne    des    Andern 

Schaden.  [(bair.) 

od.  Des    Einen    Schaden    ist    des   Andern  Nutzen. 

Was  des  Einen  Gewinn  ist,  das  ist  des  Andern 

Schade.  (schwei.) 
pd.  De    Een    sin  Ungliick   is    de  Ander   sin  Gliick. 

(ns.  B.)    Des  Einen   (seinj   Ungliick   ist  des 

Andern  fseinj  Gliick. 
Einen  sin  Ungeliicke  is  den  andern  sin  Glilcke. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)    >S'.  De  Een  u.  s.  to. 


dt.  Des  eeuen   schade  is    des    anderen    protijt.     S. 

Des  Einen  Schaden  u.  s.  w. 
en.  That  which  is  good  for   the   back ,   is   bad   for 
the  head.      Was  gut  filr  den  Biicken  ist,  ist 
schlimm  filr  den  Kopf. 
While    the    leg    warmeth,    the    boot   harmeth. 
Wnhrend  das  Bein  sich  wdrmt,  kdinmt  'ler 
Stiefel  zu  Schaden. 
What's  pleasure  to  you  bodes  ill  to  me.  (scho.) 
Was  filr  euch   Vergniigen  ist,  verheisst  mir 
Uehles. 


Den  Enes  Lykke  cr  den  Andens  Ulykke.    Des  dfi. 

Einen   Gliick  ist  des  Andern   Utujliick. 
Den    Enes  Ulykke    er  den  Andens  Lykke.     S. 

De  Een  u.  s.  w. 
Den    Enes    Vinding,    den    Andens    Talj.      Des 

Einen   Getcinn,  des  Andern    Verlust. 
Andres  N0d  giver  Lsegen  Brod.    Der  Anderen 

Nofh  ijiht  dem  Arzte  Brot. 
Opt  er  eins  lukka  annars  61ukka.    Oft  ist  des  IS, 

Einen  Gliick  des  Andern    Ungliick. 
f>a?>    sem    einum    er   til    lukku,    er    o'5rum    til 

olukku.    Was  den  Einen  zum  Gliick  gereichf, 

ist  den  Andern  zum  Ungliick. 
Kor  Vinden  blses,  er  dat  ein,  som  fser  Androdr.  uw. 

Wo    der    Wind    weht,    giht    es    Einen,    der 

Gegemcind  kriegt. 
Ein   Manns    Skade    er    stundom    annan  Manns 

Bate.     Fines  Mannes  Schaden  ist  mitunter 

eines  Anderen   Vortheil. 
Dat,   dan  eine  vinn,    dat  taper  hin.      Was  der 

Eine  geicinnt,  verliert  der  Andere. 
So  er  dat:  dan  eine  mlsser,  dan  andre  fser  dat. 

So  ist  es:   der  Eine   verliert' s,    der  Andere 

kriegf's. 
Den  enes  vinning,  den   andres  skada.     S.  Den  SW. 

Enes  Vinding  u.  s.  ic. 


Lucrum  unius  est  alterius  damnum.  It. 

Ce  qui  nuit  k  I'un,  duit  k   I'autre.      Was   dem  Iz. 
Einen  schadet,  niitzt  dem  Andern. 

Nul  ne  pert  qu'autruy  ne  gaigne.  Keiner  ver- 
liert, nhne  dass  der  Andere  gewonne. 

Jhamai  v^n  maou  per  I'un,  qe  noun  sie  be  per  sf. 
I'aoutre.    (Lgd.)    Nie  kommt  es  schlechi  filr 
einen,    dass    es  nicht   gut  filr    den  Andern 
icdre. 

Jamay  ven  mau  per  I'un,  que  nou  sie  ben  per 
I'autre.  (nprv.)  S.  Jhamdi  u.  s.  v:. 

Non   e   mai  mal   per  uno  clie  non  sia  ben  per  it. 
un  altro.  Niemals  ist  es  schlimm  fiir  Einen, 
dass  es  nicht  gut  fiir  einen  Andern  wUre. 

Un  gne  un  mel  par  on  ch  un  seja  un  ben  par  mi. 
cl'etar.     (rom.)    Es  giht  kein   Uehel  fiir   den 
Einen,  das  nicht  ein  Gliick  filr  den  Andern 
7oare. 

Non  piaiige  mai  vino,  che  non  ridesse  un  altro. 
(t.)  Nie  weint  Einer,  ohne  dass  ein  Anderer 
lachte. 

S'an  baja  von,  baja  I'ater.   (em.  P.)    Wenn  der  ni. 
Eine  nicht  scherzt,  scherzt  der  Andere. 

No  la  va  mai  cs^  mal  per  giii  che  no  la  turne 
be  per  un  oter.  (1.  b.)  Es  gehl  nie  schlecht 
filr  den  Einen,  ohne  dass  es  fiir  einen  An- 
dern gut  irare. 


Ein  348, 


—     176     — 


350  Ein. 


A  j'c  neii  mal  pev  iin,    cli'a    sia    iien   bou   por 
I'aotr.  (pieni.)  aS.   Un  gne  u.  s.  ir. 

Non  xe  mai  mal  per  uno,    die  no  sia  ben  por 
nil  altio.   (v.)  S.  Non  k  mai  a.  s.  w. 

No  la  va  mai  mal   por   inio,    clic   no    la    vada 
ben  per  Taltvo.      (v.)     S.  No  la  va  u.  s.  iv. 

No  piansc  mai  itno,   che   non  ridesse  un  altro. 
(v.)   S.  Non  pianije  a.  ft.  ti:. 
liluNo  hik  mal  pcra  nns,    qne   no  sia  be  pcra  al- 
tres.  (val.)  Es  r/iht  nichts  Schlimmes  filr  die 
Einen,  wan  nicht  gut  filr  Andere  icare. 


349.  Des  Einen  Toil,  Dcs  Andcrn  Brot. 
md.  Enoem  soin  Dot,  dem  anere'  sei'  Brot.  (mrh.  L,) 
od. 'm  Oima  .sein  Taod,   1st  'm  andcra  sein  Bi-aot. 

(>schwb.  W.)  Des  Einen   Tod  ist  des  Andern 

Brot. 
pd.  Encsz  seinj  Dit,  Des  Andre  se  Brit.    (nrh.  S.) 
!6n  sin  Dod  iss'n  annern  sin  Brot.  (ns.  A.)   S. 

'in   Oima  u.  s.  w. 
Denn   Eenen   sien   Dood   is   dcnn  Annern   sien 

Brod.  (ns.  ha.  V.)  S.  'vi  Oima  u.  s.  w. 
De  Ecn  de  starvt,  De  Anner  dc  ai-ft.  (ns.  hist.) 

Der  Eine  stirht,  der  Andere  erhf. 
De   een   sien  Dood  is  de  anner  sien  (is  anncr- 

manns)  Brod.  (\is.  ofs.)  ^S".  'm  Oima  u.  s.  w. 
Em    sin    Daut    Is    des    Anderen    sien    Brand. 

(ns.  AV.)  S.  ''m   Oima  u.  s.  tc. 


(It.  Des  oencn  dood,  is   des  anderen   brood.     ,S'.  'm 
Oima  u.  s.  ?r. 
Des    eenen    dood    is    des   anderen   leven.     Des 
Einen  Tod  ist  des  Anderen  Lehen. 
en.  One  man's  meat  is  another  man's  poison.    Des 
Einen  Speise  ist  eines  Anderen  Gift. 
One  man's  breath  is  another  man's  death  (poi- 
son).    Des  Einen    Afhem    ist    eines    Andern 
Tod  (Gift). 
Ae  man's  meat  is  anither  man's  poison,  (scho.) 

S.   One  man's  meat  ii.  s.  w. 
Mony  ane's  gear  is  mony   aue's   death,    (scho.) 
Manches  Eeichthum  ist  Munches  Tod. 
fs,  De  Ihnes  Diihs,  de  Auseres  Briljd.  (M.) 


da.  Den  Enes  D0d   er    den  Andens    Brx)d.      S.  'm 

Oima  u.  s.  ic.  [u.  s.  w. 

is.  Eins    danSi    er    aunars    brau3.      S.    'm    Oima 

nw.  Naar  ein  er  dand,  fser  ein  annar  Brand.   Wenn 

Einer  todt  ist,  helcommt  ein  Anderer  Brot. 
SW.  Den  enes  dod,  den  andres  brod. 

Mang-cn  blijr  dodh  en  annan  til  Brodh.     Man- 
cher  stirht  und  der  Andere  kommt  zu  Brot. 


Mors  tua,  vita  mea.  It. 

L'nn  meurt  dont  I'antre  vit.     Der    Eine   stirht  fz, 

von  dem.,  vovon  der  Andere  lehl. 
En  mor  viin,  ne  risiissita  des.  (ni.  1.  m.)   Durch  it. 

Eines   Tod  lehen  zehn  auf. 
Morte  tua,  vita    niia.     (v.)     Dein    Tod,    mein'oi. 

Lehen. 
Se    uno    non    muore,    I'altro    non    gode.     (npl.)  si. 

Wenn  Einer  nicht  stirht,  geniesst  der  Andere 

nicht. 
Si  unu  nun  mori,  Tautru  nnn  godi.  (s.)    S.  Se 

uno  u.  s.  u\ 
Si  nun  si  spogghia  In  patri,  nun  si  po  vestiri 

lu  figghiu.    (s.)     Wenn   sich  der   Voter  nicht 

uuszicht,    kann    sich    der     Sohn    oiicht    an- 

kleiden. 


f}.')0.  DioSchlnsscl  h. -in  gen  nicht  all  can 

ein  em  Giirtel. 
Ein  Weib  hat  nicht  allc  Schliissel  anliiingcn. 


De  sleutels  hangen  niet  aan  ecu'  vrouwonaars.  dt. 

Die  Schliissel  hangen  nicht  an  einem  Fruuen- 

gesclss. 
Die  sloetels  liangen  niet  al  aen  wiifs  oers.  (ah.) 

S.  De  sleutels  u.  .?.  v.\ 
All    the    Iteys   hang    not    at   one  man's  girdle.  611. 

Alle  Schliissel  hangen  nicht  an  eines  Mannes 

Giirtel. 
A'  the  keys  of  the  countiy  hang  no  in  ae  belt. 

(scho.)     Alle    Schliissel    des  Landes    hlingen 

nicht  an  einem  Giirtel. 
A'  the  wit  o'  the  world  's  no  in  ae  pow.  (scho.) 

Alter  Witz  der   Welt  steckt   nicht   in  einem 

Kopfe. 


Det  var  ei  godt,   at  alle  Ncglcr  hang  ved  een  dS, 

Kones  Laar  (Skindkiortel).  Es  trare  nicht  i/uf, 

wenn    alle   Schliissel  an    einer  Frauenlende 

(einem  Pelsrock)  hingen. 
Al  Hjerne  er  ikke  i  eet  Hoved.    Alles  Gehirn 

ist  nicht  in  einem  Kopfe. 
Alle    Nogler    hsenge    ei    ved    een  Kones   Laar. 

(jilt.)    Alle  Schliissel  hangen  nicht  an  einer 

Frauenlende. 
Ekki  allir  lyklar  hanga  vi8  einnar  konu  beltl.  is. 

Nicht  alle  Schliissel  hangen  am  Giirtel  einer 

Frau. 
TaS  hanga  ikki  .illir  liklar  vi3  eitt   konnbelti. 

(fer.)     Es    hangen    nicht    alle  Schliissel    an 

einem  Frane7igilrtel. 
Dat  heng  inkje  alle  Lyklar  i   eitt  Belte.     E.s-  inv. 

hUngen  nicht  alle  Schliissel  an  einem  Giirtel. 


Ein  350, 


177 


353  Ein. 


SW.  Alle  nycklar  liangia  iclie  wijd  ett  balte.     AUe 
Scldilssel  hllngen  nicht  an  einem   Oiirtel. 
All  hjema  finnes  inte  i  ett  hiifvud.    Alles  Ge- 
hivn  uird  nicht  in  einem  Kojife  gefunden. 


TTet  eene  mes  wet  het  andere.     S.  Ein  Messer 
u.  s.  v. 


fz.  Toute  la  sagesse  ii'est  pas  euferniee  dans  une 
tete.  AUe  Weisheif  ist  nicht  in  einem  Kop/e 
eingeschi onsen.  [hljerne  u.  s.  w. 

it,  Tntto  il  cervello  non    e.   in    una    testa.     S.  Al 


351.  Ein  Brand  allein  brennt  nicht  Ian ge. 
pd.  En  Krant  allene  brient  nitt.    (wstf.  Mrk.)    Ein 
Brand  allein  brennt  nicht. 


Et  Jern  gjor  det  andet  skaqat.  dji. 

Det   ene  Jern   skserper  det    andet.     Ein  Ei^en 

sch'drft  das  andere. 
Det  ene  Jern  gJ0r  det  andet   glat.     Ein  Eisen 

macht  das  andere  glatt. 
Einn  knifr  hvetr  annanu,  og  einn  ma.t)Y  annann.  is. 

Ein    Messer    schilrft    das  andere,    und    ein 

Mann  den  andern. 
Ett  Jam  skiarper  dhet  andra.  S.  Det  ene  Jem  sw, 

skcerper  u.  s.  iv.  [Ein  Messer  u.  s.  u-. 

Dhen   ena  Knijfwen    skarper    dhen    andra.     (S*. 


dt.  Et';n  houtje  aan  't  vnur  is  nlet  genocg,  het  wil  j 
gezelschap.     Ein    Scheitchen    am    Feuer    ist 
nicht  cjenurj,  es  will  Gesellschaft. 


dii.  Een  Brand  kan  ei  la;nge  briende,  een  Qvinde 
kan  ei  Isenge  skjende.  Ein  Brand  kann  nicht 
lange  hrennen,  eine  Frau  kann  nicht  lange 
schelten. 
is.  Sjaldan  brennr  einn  brandr  leingi.  Selten  brennt 
ein  Brand  lange. 

IIW.  Ein  Brand  kann  inkjc  brenna;  ei  Kjering  kann 
inkje  skjella.  Ein  Brand  kann  nicht  bren- 
nen,  ein   Weib  kann  nicht  schelten. 


it.  Legna   sola  'uu   fa   bon  fuoco.    (mi.  crs.)    Ein 

Scheit  allein  macht  kein  gutes  Feuer. 
mi.  Tizzone  solo  fa  poca  calura.  (crs.)  Ein  Brand 
allein  gibt  wenig  Hilze. 
Un  pezzo  non  fa  fuoco,  Dxie  ne  fanno  poco, 
Tre  un  focherello  E  quattro  lo  fanno  bello. 
(t.)  Ein  Scheit  gibt  kein  Feuer,  zwei  geben 
wenig,  drei  ein  Feuerchen,  und  vier  machen 
es  schon. 

ni.  Unn-a  legna  sola  a  fa  poco  fougo.  Hig.)  Ein 
Scheit  allein  gibt  wenig  Feuer. 
Un  legno  no  fa  foco,  Do  ghe  ne  fa  poco,  Tri 
ghe  ne  faria,  Ma  i  vole  compagnia.  (v.)  Ein 
Scheit  gibt  kein  Feuer,  zwei  machen  wenig, 
drei  irilrden  es  schon  machen,  aber  sie  wollen 
Gesellschaft. 


352.  Ein  Eisen  macht  das  andere  scharf. 
Ein  Schwert  wetzt  das  andere. 
Ein  Messer  wetzt  das  andere. 
Eisen  wetzt  Eisen. 

dt.  Ijzer    scherpt    men    met    ijzer.     Eisen    schdrft 
man  mit  Eisen. 


Fermni  feiTO  acuitur.  It. 

Un    (L'ung)    cousteau    aguise    I'autre    (aguyse  fz. 

I'aultre).     S.  Ein  Messer  u.  s.  v\ 
U  cout^t  qu'  esmoul  I'aute.  (Bm.)   S,  Ein  Mes-  sf. 

ser  u.  s.  w. 
Un  coltello  aguzza  Taltro.  S.  Ein  Messer  u.  s.  w.  it. 
II  ferro  lima  il  ferro.  (t.)    Das  Eisen  feilt  das  mi. 

Eisen. 
Su  ferru  cum  su  fcrru,  s'attarzu  cum  s'attarzu.  si. 

(sa.)    Das  Eisen  mit   dem  Eisen,    den  Stahl 

iiiit  dem  Stahl. 


.353.  Ein  faiiler  Apfel  macht  zehn. 
Ein  fauler  Apfel  macht  zehn  faule  Apfel. 
Ein  fauler  Apfel  steckt  hundert  (gesunde)  an. 
Ein    fauler    Apfel    macht     zehen    Apfel     faul.  od. 
(schwei.) 


Een  rotte  appel  in  de  mande  Maakt  al  de  gave  dt 

fruit  te  schande.  Ein  fauler  Apfel  im  Korbe 

macht  all'  das  gate   Obst  zu  Sch  mden. 
Een  appel  die  schlechts  half  bedorf,  sJchendt  al 

de   vruchten  in   den   korf.     Ein  Apfel,    der 

(auch)     nur     halb     verdarb,     ccrdirbt     alle 

Frilchte  im  Korbe. 
Een  klein  getal  van  rotte  pereu,  Dat  kan  aan 

duizend    gave    deren.      Eine    kleine    Anzahl 

verdorbener     Bimen     kann     tausend    guten 

schaden. 
Eene  aangestoken  druif  kan  een'  geheelen  tros 

bederven.    Eine  angefaulte  Beere  kann  eine 

ganze   Traube  verderben. 
Eene  brandaar  kan  de   beste   schoof  beden-en. 

Eine   brandige    Ahre    kann   die  beste   Garbe 

verderben. 
Een  rotte  appel  bederft  de  geheele  mande.  (vl.) 

Eiii  fauler  Apfel  vei  dirbt  den  ganzen  Kurb. 


•23 


Ein  353. 


—    178    — 


357  Ein. 


it,  Una  mela  marcia  ue  guasta  cento.  Ein  fauler 
Apfel  verdirht  hundert. 
mi.  Una   pera   fradicia    ne   gnasta    nn    monte.    (t.) 

Eine  fuale  Birne  verdirht  einen  JLnifen. 
ni.  tin  pom  sul  de  niiifiilent  El   nc  guasta  pio  de 
sent.     (1.  b.)     Ein    einzifjtr    sfinkir/er    Apftl 
verdirht  viehr  als  hundert. 
Un    sul    per    co   la  magagna  El  ne  guasta   na 

caagna.  (I.  b.)  S.   Una  j)6ra  u.  s.  w. 
Pomm  jnarsc  ne  guasta    cent.     (1.  ni.)     Fauler 

A'jpfel  verdirht  hundert. 
Un   mei   giiasto   ne   niar(,'isce  <;ento.     (lig.)     S. 

Una  mela  m.  s.  w. 
Un  pome  marzo  ghe  ne  iniaieisse  (guasta)  una 
cesta  (corba).  (v.)  Ein  fuuler  Ai^fd  verdirht 
einen  Korh  voll. 
sp.  La    manzana    podrida    pierde    a    su  compafiia. 
Der  faule  Apfel  verdirht  seine  Gefii/i  ten. 
\vl.  Unu    niaru    stricatii,    stiica     si    pe    ci.Ue-altc. 
Ein  fauler  Apfel  verdirht  auch  die  andereu. 


354.  Ein  fauler  Apfel  steckt   den  andern 

an. 
Ein  bos  Auge  verdcrbt  das  andero. 
mcl.  Ein  fauler  Apfel  machet  schnell,   Dass  gleicli- 

falls  faul  wird  sein  Gesell.  (mrli.  E.) 

(It.  De  ecne    koolzak    maakt    den    anderen    zwavt. 
Ein  Kohhnsack  macht  den  andern  schwarz. 

dli.  En  Imul  Tand  sniitter  sin  Nabo.     Ein   hohler 
Zahn  steckt  seinen  Nachhur  an. 


It.  Ponium    conipunctum    cite    coiTumpit   sibi  jun- 

ctum. 
fz,  Coumo  las  poumos,  uno  gasto  Taoutro.  (sf.  Lgd  ) 

Wie  die  Aepfel:  einer  verdirht  den  andern. 
SI.  Sacados  de  carbougne,  se  mascarou  I'uno  Taou- 

tro.     (Lgd.)     Sdcke    mit   Kohlen:    einer    he- 

schmutzt  den  andern. 
Saquos  de   carbounie,  se  mascaron  I'una  I'autro. 

(nprv.)   S.   Sacddos  u.  s.  tc. 


355.  Ein  faules  Ei  Verdirbt  den   ganzen 

Brei. 
Ein  faules  Ei  verdirbt  den  ganzen  Kuchen. 
pd.  En  fiil  Ei  verdcrwt  'n  ganzen  Brei.  (ns.  A.) 
Een  fill  Ei  verdarvt  dat  ganze  Nest.  (us.  B.) 
Een  fule  (faides)  Ei   verdarft   dat  ganze  Niist 

(Nest),  (ns.  ofs.) 
En  Ei  verdirwet   den   ganzen  Pankaukeu,   En 

Baukstaa-^ven   de   ganze   Erfvschaft.     (ns.  W.) 


Ein  Ei    verdirht    den   ganzen  Pfunnkuchcn, 
ein  Buchstabe  die  ganze  Erhschaft. 

Een  vuil    ei  bfderft    een    gcluid    zuipon.     F.in  (it. 

faul  Ei  verdirht  eine  ganze  Sauce. 
One    ill    weed    mars    a    whole    pot   of  pottage,  eil. 

Ein  schlechtes  Kraut  verdirht  einen  ganzen 

Topf  mit  Sappe. 

Et    raadent    yEg    fordicrver    liele  Kagen.     Ein  dR. 
faules  Ei  verdirht  den  ganzen  Kurhen. 


350.  Ein  Feind  i.st  zu  vicl    und    hundert 

Freunde  nicht  genug. 
Besser  hundert  Freunde,  als  einen  Feind. 


Een  vijand  is  te  veel,    honderd   vrienden   niet  dt. 

genoeg. 
Beter  veel   vrienden    dan    een    vijand.     Besser 

viel  Freunde,  als  einen  Feind. 
Heb  veele  kennissen,  e6n  vriend  en  geene  vijan- 

den.  Ifahf  viele  Bekannte,  eiiien  Freiind  und 

Iceine  Feinde. 

Det  er  vferre  at  have  ingen  Venner,  end  mange  da* 
Uvenner.    Es  ist  schlimmer,  keine  Freunde, 
als  viele  Feinde  zu  hahen. 

Einn    ovinr    er    ofmikiO,    en    vi<5    tveimr  kann  is. 
maflr  ei  standast.    Ein  Feind  ist  zuviel,  und 
wider  zweie  kann    der    Mann    nicht    Stand 
halten. 

\J\\    ininiih  ais  nicnnna  bier  —   tschient  amihs  CW. 

sun  niemma  poeli.  (Id.)  Ein  Feind  ist  zu  viel 

—  hundert  Freunde  sind  zu  tcenig.      [amis. 
C'est  trop  d'un  ennemi   et    pas    assez    de    cent  fz. 
On  ne  pent  trop  avoir  d'amis  et  peu  d'anemis. 

Alan  kann  nicht  zu  viel  Freunde  und  (zu) 

wenig  Feinde  hahen. 
V\i  neniico  h  troppo,  e  cento  amici  uon  bastano.  it. 
Cent  amis,  despes  in  poch;   On  nemis  I'e  sem- ni. 

per  tr6p.    (1.  m.)    Hundert  Freunde  sind  oft 

wenig,  ein  Feind  ist  stets  zu  viel. 
Mejo  nissun  amigo,    che    un  uemigo,     (v.  trst.) 

Besser  keinen  Freund,  als  einen  Feind. 


357.  Ein  Gott,  Ein  Rock,  Ein  Weib. 

Ar  hat  en  Eock  und  en  Gott.  (opf.  N.)  Er  hat  od. 

einen  Bock  und  einen  Gott. 
Einen  Rock  und  einen  Gott  haben.  (ns.  Pr.)     pd. 


Ecu  God,    dene  vrouw,    maar    veele    vricndon.  dt. 
Ein   Gott,  eine  Frau,  aher  viele  Freunde. 


Ein  357. 


179     - 


358  Ein. 


Een  God,  een  pot.     Ein  Qott,  ein  To'pf. 
Eene  vrouw,  een  huis  en  eene  hoef  Is   genoeg 

voor    eens    mans    behoef.      Eine    Prau,    ein 

Ilaus    und    ein  Acker    isf-    genug  fiir    eines 

Mannes  Bedarf. 
en.  One  God  and  no  more,  But  friends  a  good  store. 

Ein  Gofi  und  nichf.  mehr,  Ahei-  Freund'  ein 

ganzes  Heer. 
fs.  Ean  Rok  an    ean  God.     (F.)     Ein    Rock   und 

ein  Gott. 

(la.  Een  Gnd,  een  Kjole  og  een  Kone!     Ein  Gott, 

ein  Rock  imd  eine  Frau\ 
Een  Gnd,  een  Lov,  een  Konge!  Ein  Gott,  ein 

Gesetz,  ein  Konig! 
is.  Einn    Gu8    og    margan    vin    skal    ma3r    hafa. 

Einen  Gott  und  viele  Freunde  soil  der  Mann 

haben. 


fz.  Un    Dieu,    un    roi,    une    loi.      Ein    Gott,    ein 
Konig,  ein  Gesetz. 
Un    Dieu,    une    foy,    une    loy.     Ei7i  Gott,  ein 
Gluube,  ein  Gesetz. 
it.  Si    campa    con    un    sol  Dio    e    mille  Cristiani. 
(si.  npl.)    Man  leht  mit  einem  einzigen  Gott 
und  tausend   Christen  (MenschenJ. 
pt.  Hum    Dcos,    hum    Kei,    liuma  Fe,    huma    Lei. 
Ein  Gott,  ein  Konig,  ein  Glaule,  ein  Gesetz, 


.S.')8.  Ein  Keil  treibt  den  andern. 

Einen  Nagel  schljigt  man  mit  dem  andcni  aus. 

Ein  nagel  den   andern    dringet,    unz    ern    von 
stete  bringet.  (ad.) 
od.  Ein  Keil  muss  den  andern  treiben.  (bair.) 
pd.  Eine  Hitze  vertrcibt  die  andere.  (ns.  Pr.) 


dt.  De  eene  spijker    drijft    den    anderen    in.     Ein 
Ncifjel  treibt  den  andern  ein. 
De    eene    nagel    drijft    den    anderen   uit.     Ein 

Nagel  treibt  den  andern  aus. 
Het    eene    kwaad    verdrijft    liet    andere.      Ein 
Vebel  vertreibt  das  andere. 
en.  One    nail    drives    out    another.      S.    De    eene 

nagel  u.  s.  w. 
fs.  De  ihne  Kille  draft  de  ansere.   (M.) 


da.  Den  ene  Kile  driver  den  anden  ud.     Ein  Keil 
treibt  den  andern  her  aus. 
Den  ene   Nagle   driver   den   auden  ud.     S.  De 

eene  nagel  u.  s.  w. 
Den    ene    Torden    fordriver    den    anden.      Ein 
Gewitter  vertreibt  das  andere. 


Nye  Naglen  driv  dan  gamle  ut.  Der  neue  Nagel  nw. 

treibt  den  alten  aus. 
En  Wigge  drijfwer  dhen  andra.  SW. 

Ondt  skall  ondt  fordrifva  (raed  ondt  fordrifvas;. 

Uebel  soil  JJehtl  ver treiben   (mit  Uebel    ver- 

trieben  werdenj. 

Cuneus  cuneum  trudit.  It, 

Clavum  clavo  pellere. 

In  cogn  catscha  lauter.  (obi.)  CW. 

Un  clou    chasse    (pousse)    I'autre.     S.  De  eene  fz. 

nagel  u.  s.  w.  [_n.  s.  v\ 

On  cla   chcsse   Taute.     (w.)     ;S'.  De  eene  nagel  nf. 
Un    chiodo    caccia  I'altro.     S.    De    edne    nagel  it, 

u.  s.  «". 
Chiodo  con  chiodo  da  so   si   cava.     Nagel  ver- 
treibt den  Nagel  von  selbst. 
Forse  un  diaule  caccia  I'altri;.  (crs.)    Vielleicht  mi. 

vertreibt  ein  Teufel  den  andern. 
Un  gevul    scazza    cl'etar.     (roiu.)     Ein   Teufel 

vertreibt  den  andern. 
Un  diavolo  scaccia  I'altro.  (t.)  S.  Ungevul  u.  s.  w, 
li'un   diavol   caccia   I'altro    \^c  Satanasso  tutti). 

(t.)    Der    eine   Teufel    verjagt    den    anderen 

(und  Satan  alle).  ["-"e^. 

(Uiiodo  leva  chiodo.     (t.)     Nagel  nimnit   Na^el 
Uii  dinvel  dscazza  (juF  alter,     (cm.  \i.)    S.   Un  ni. 

geoul  u.  s.  w.  {u.  s.  w. 

Un  diavol  cazza  I'ater.    (em.  P.)    *S'.   Un  /jevul 
Un  dievcl  scazza  I'feter.  (em.  R.)    ;S'.   Un  g^vul 

u.  s.  w. 
On  diaol  casa  I'oter.  (1.  brs.)  S.  Un  gevul  u.  s.  ii\ 
Cont  on  ciod,  se  descascia  on  olter  ciod.  (1.  m.) 

Mit  einetii  Nagel   treibt    man    einen    andern 

Nagel  aus. 
!  )u  diavol  descascia  I'alter  diavol.  (1.  m.)    Ein 

Teufel  vertreibt  den  andern  Teufel. 
L'ndiao  scaccia  I'atro.  (lig.)  S.  Un  gevul  u.  s.  tc. 
Un  diavo   a  na   scassa  un  aotr.     (piem.)     Ei^i 

Teufel  vertreibt  einen  andern. 
Un    diavolo    scazza   raltm.     (v.)     (S'.   Un  giv/il 

u.  s.  U-.  [m.  s.  to. 

Un  diavulu  caccia  a  nautru.    (s.)  S.   Un  diavo  si. 
Chiovn    caccia    cliiovu.     (s.)      Nagel   vertreibt 

Nagel.  [gevul  u.  s.  ic. 

Unu  diaulu  que  cazzat  s'ateru.  (sa.  L.)  S.   Un 
Un  clau   trail    altre    clau.     (val.)     S.  De  eine  Im. 

nagel  u.  s.  tr. 
Hum  cravo  tira  outro,   hum  amor  faz  esquecer  J)t. 

outro.   Ein  Nagel  vertreibt  den  andei'n,  eine 

Liebe  macht  die  andere  vergessen. 
Un  amor  saca  otro.     Eine  Liebe  vertreibt  die  sp, 

a')idere. 


25' 


Ein  359. 


—      ISU     — 


360  Ein. 


359.  Ein  Kind,  Notlikiiul. 

Ein  Kind,  Angsticind,  zwci  Kinder,  Spiclkindcr. 

Ein  Kind,    kein  Kind;    zwei    Kind,    ein    li.alb 

Kind;  drei  Kind,  ein  Kind 
md.  Ac  Kend  es  kJi  Kend.    (frk.  II.)    Ein   Kind  ist 

kcin  Kind. 
od.  Eis   Chind   ist  wie  keis,  »u   zwen  wie  cis,   diii 

nes    Paar,   u   vieri  e  Schaar.    (schwei.)    Ein 

Kind  ist  wie  keinn,  und  ztoeie  wie  eins,  dreie 

ein  Paar  und  vier  eine  Schaar. 
Ei    Chind    kei  Chind,    zwoi  Chind    Siiiclcliind, 

drii   Chind   vil    Cliind.     (schwei.)     Ein  Kind 

kein   Kind,    zirei   Kind  or  Sinelkinder ,   drei 

Kinder  viel  Kinder. 
Nn  eis  Chind  ist   en  Schrlicke.     (schwei.)     Nnr 

ein  Kind  ist  ein  Schrecken. 
pd.  Een  Kind,  keen  Kind,  twee  Kinner,  Speelkin- 

ner,  dree  Kinner,  vel  Kinner.   (ns.  ]i.)   S.   Ei 

Chind  a.   s.  v\ 
Ein  Kind  Angestkind.  (n.s.  ha.  G.  n.  G  j 
Ein  Kind,  kein  Kind,  twei  Kin<l  Spelkind,  drei 

Kind  vel  (reclit)  Kind.  (ns.  lia.  G.  n.  G.)   S. 

Ei   Cliind  u.  s.  tv. 
Eun  Kind  Angstkind,  twen  Kinner  Spellkinner. 

(ns.  L.)  S.   Ein  Kind,   Au</stkind  u.  a.  w. 
En    Kint    ken    Kint,    twe    Kinner    Spolkinner, 

dre    Kinner    v;;!    Kinner.     (ns.  O.  J.)     ,S'.  Ei 

Chind  u.  .9.  w. 
Ein  Kind  —  Ungliickskind.  (ns.  Pr.) 
En  Kind,    kein  Kind;    Twei    Kind,    Spillkind; 

Drei  Kind,  vill  Kind.  (ns.  W.)  S.  Ei  Chind 

u.  s,  w. 

(It.  Een  kind,  hartpijn;  veele  kinderen  hoofdpijn. 
Ein  Kind,  Jlerzweh,  vide  Kinder,  Kopfweh. 
Een  kint  hertsweere,  vele  hooftsweere;  Van 
cleyne  hooftsweere,  van  groote  hertsweere. 
(avl.)  Ein  Kind  Herziveh,  viele  Kopfweh; 
von  kleinen  Kopfweh,  von  grossen  Herzweh. 

(lii.  Enebarn  —  Sorgebarn.     Einzi'j  Kind,  Sor gen- 
kind. 
SW.  Enda  P)arn,  sorga  Barn.     S.  Enebarn  u.  s.  ic. 


It.  Tntins  et  geminos  anxia  mater  alit. 

fz.  Enfant    unique    —    enfant    de    deuil.      Einzig 

Kind,   Traiierkind. 
it.  Chi  ne  ha  uno,  non  n'ha  nessiino ,   e  chi   n'ha 

due,  n'ha  uno.   Wer  eins  hat,  hat  keins,  und 

wer  ziceie  hut,  hat  eins. 
mi.  Chi  ha  tin  figlioln  sola  ci  p6  cimta  pocu.  (crs.) 

Wer  einen  einzi(/cn  S'^hn   hat,    kann    wenig 

darauf  z'dhlen. 


Unn,  nisciunu.  (crs.)  Eins,  keins. 

Chi  n'ha  due,  n'ha  uno;  e  chi  n'ha  uno,  non 
n'ha  punti.  (t.)  Wer  zioeie  hat,  hat  eins,  und 
wer  eins  hat,  hat  gar  keins. 

Viin,  nissiin;  dii,  come  viin;  tri,  cosi  cosi;  qua- ni. 
ter,  el  diavol  a  quater.    (1.  m.)  Eins,  keins; 
zweie  wie  eins;  dreie,  so  so;  vier,  der   Teu- 
fel  mit   Vieren. 

Un  sol  fib  r6  on  giiighet,  Dii  fio  1'^  on  bcl  fo- 
ghet,  Tri  I'e  ona  fiama,  Quater  i  briisa  papa 
e  mama.  (1.  m.)  Ein  einzig  Kind  ist  ein 
Spielzeug ;  zwei  Kinder  sind  ein  schones 
Eeuerchen;  dreie  si7id  eine  Flamine\  viere 
verbrennen    Vater  und  Mutter. 

Chi  ghe  n'a  dii,  ghe  n'a  vUn,  Chi  ghe  n'a  viin, 
g'a  nissiin.  (1.  m.)  S.   Chi  n'ha  due  u.  s.  w. 

Uno,  uissuno;  du,  uuo;  tri  cnssi  cussi;  quatro, 
fa  s-ciapo.  (v.)  Eins,  keins;  Zweie,  eins; 
Dreie,  so,  so;    Viere,  ho,  ho! 

Chi  ghe  n'ha  do,  ghe  n'ha  un;  Ciii  ghe  n'ha 
un,  no  ghe  n'ha  nissun.  (v.)  <S'.  Chi  n'ha 
due  u.  s.  w. 

I'n  xe  un  zogo.  Do  xe  un  fogo,  Tre  una  fiama 
E  quatro  brusa  'I  papa  e  la  mama,  (v.)  Eins 
ist  ein  Spielzeug,  zweie  sind  ein  Feuer,  dreie 
eine  Flamme  und  viere  verbrennen  den  Va- 
ter und  die  Mutter. 

Quie  nd'hat  unu  non  nd'hat  maneunu.  (sa.  L.)  si. 
Wer  nur  eins  hat,  hat  gar  keins. 

Quern   nao   tern   mais  que  hum,  nao  tem  ncn-  pt. 
hum.      Wer    nicht    mehr    als    eins   hat,    hat 
keins. 


?>W.  Ein  Mann,  kein  Mann. 
Ein  Ma,  kein  Ma.  (schwei.) 


od. 


Een    man    is    geen    man.     Ei7i  Mann  ist  kein  dt. 

Mann. 
One  and   none   is   all   one.     Einer  und  Keiner  en. 

ist  Alles  eins. 


Een  Mand  er  ingen  Mand.  S.  Ein  man  u.  s.  w.  dii. 
En  man  ar  ingen  man.     *S^.  Een  man  u.  s.  to.  SW. 


Unus  vir,  nnllus  vir.  It. 

Homo  solus  nullus  homo. 

Un  homme,  mil  homme.  fz. 

L'homme  qui  est  seu.1  est  fol.   Ein  Mann,  der 

allein  ist,  ist  nlirrisch. 
U  ou  degu,  Qii'  hj  tout-u.  (Brn.)  S.  One  u.  s.  w.  sf. 
A  es.se  mach  un  (un  sol)  as  fa  poch.  (ni.  piem  )  it. 

Nur  Einer  (Ein  EinzigerJ  niacht  wenig. 


Ein  360. 


-      181     - 


383  Ein. 


si.  Una    suhi    mancu    e  bonu   'mparadisu.    (s.  C.) 

Einer  allein  ist  nicht   einmal  ffut   im  Para- 

diese. 

Homine  solu  non  est   bonu   a  niunu.     (sa.  Ij.) 

Einzelner  Mann  taugt  Niemand  was. 

pt.  Hiim,  e  nenhum,  tiido  he  hum.    8.  One  u.  s.  ir. 

sp.  Uno  y  ninguno  todo  es  uno.     S.    One  u.  s.   w. 


361.  Ein  Mann  macht  keinenTanz,  Eine 

Blume  keinen  Kranz. 
Ein  Mann  kann  keinen  Tanz  niachen. 
Ein  Madchen  macht  keinen  Tanz. 
Eine  Blume  macht  keinen  Kranz. 
Aus  einem  Rcis  wird  kein  Besen. 


dt.  Een  alleen  kan  geen'  ronde-  (katten-)  dans 
maken.  Eins  allein  kann  keinen  Eund- 
(Kaizen-)   Tanz  viachen. 

Eene  maagd  maakt  geen'  dans.     S.  Ein  Mad- 
chen u.  s.  w. 

Een    vogel    maakt    geene    vlugt.     Ein     Vogel 
macht  keinen  Flug, 

Een  haar  maakt  ;»een'   wijkwispel.     Ein  IJaar 
macht  keinen   Wcihioedel. 

Een  varkenshaai'  maakt  geen  kleerborstel,  en 
dene  pluim  geen  bed.  Eine  Schiveinshomtc 
macht  keine  Kleiderhiirste  und  eine  Fed.-r 
kein  Bett. 
en.  One  flower  makes  no  garland.  Eine  Blame 
macht  kein  Gewinde. 


Un  demonio   non   fa  inferno,     (t.)  Ein   Teuf el  Tui. 

macht  keine  Hdllc. 

Una    spigci    non    fa    manna,     (t.)  Eine  Aehre 

macht  kein   Gehund. 

Viin    sol    no    fa   guerra.     (1.  m.)  Finer  allein  i\i. 

macht  ')iicht  Krieg. 


;i()2.  Ein  Mann  wiegt  zehn  Weiber  auf. 
War'n  Backse  is,  da  gelt  kin  Wenke.   (ns.  O.)  pd. 

Wo  ein  Beinkleid  ist,  da  gilt  kein  Weiberrock. 
Boo  'ne  Biickse  is,  duo  gilt  ken  liock.  (ns.  W.) 

S.    Wuv^n  u.  s.  w. 


(la.  Een    Mand    gior    intet    Market.       Ein    Mann 
macht  keinen  Markt. 
Een  Blomst  gier    endnu  ingen  Krands.     Eine 
Blume  macht  noch  keinen  Kranz. 
is.  Ein   griSka  gjorir   engan   dans.     S.  Ein   Miid- 
chen  u.  s.  w.  [Mand  u.  s.  w. 

nw.  Ein    Mann     gjei'er    ingen    Markuad.      S.    Een 
Ein  Blom  gjerer  ingen  Krans.    S.  Eine  u.  s.  iv. 
Eitt  Tre   er   ingen   Skog.     Ein  Baura  ist  kein 
Wald. 


It.  Unus  vir  non  facit  civitatem. 
fz.  Un    homme    ne    fait    pas   un    lal.     Ein  Mann 
macht  keinen  Ball. 
Une  fleur  ne  fait  pas   une   guirlande.     S.   One 
flower  u.  s.  lo. 
it.  Un  uomo  non  fa  un  ballo.     S.   Un  u,  a.  w. 
Un  fior  non  fa  ghirlanda.  S.  One  flower  u.  s.  w. 
Una    spina    non    fa    siepe.     Ein    Darn    macht 

keinen  Zann. 
Un  canestro  d'uva  non  fa  vendemmia.  Ein  Kerb 
Trauben  macht  keine   Weinlese. 


Hi  t  kwaadste  van  een'  man  is    beter   dan   het  (It. 

beste  van  eene  vrouw.  Das  Schlechteste  von 

einem    Mann    ist  besser ,    als   das  Beste  von 

einer  Frau. 
Waar  hoedcn  zijn,  gelden  geene   mutsen.      Wo 

Iliite  sind,  gelten  keine   Miitr.en. 

Vaou  mfii  un  capol,  qe  do.s    coifos.     (sf,  Egd.)  fz. 

Ein  Hut  gilt  viehr,  als  zirei  Hauben. 
Ofimbro  d'ome  vaou  een  fenn<)s.    (Lgd.)    Eines  sf. 

Mannes  fichaVen  toiegt  hundert  Frauen  auf. 
Ombro  d'home   vaut   cent    freiiios.     (nprv.)     S. 

OHmbro  u.  .?.  w. 
Yul  pin   una   beiTctta   che   cento   cuffie.     Eine  it. 

Miitze  ist  mehr  icerth,  als  hundert  Hauben. 
Bale  pill  un  omu  che  cento  zifocchi.  (crs.)  Ein  mi. 

Mann  ist  mehr  trerth,  als  hundert  Frauen. 
Var  piissd  ona  beretta  che  cent  ciiffi.  (1.  m.)  S.  nl. 

Val  liiii  u.  s.  If. 
Val  pill  una  bareta  che  cento  scuffle,    (v )     S. 

Val  piii  u.  s.  ^o.  [S.   Waar  u.  s.  to. 

Unni  c'e  cappeddi,  nun  ci  vonnu  fodeddi.    (s.)  si. 


36.S.  Ein  Mensch  ist  des  andern  Teufel. 

Ein  Mensch  ist  des  andern  Gott. 

Ein  Mensch  ist  des  andern  Engel. 

Ein  Mensch  ist  des  andern  Wolf  (Hagel). 

E  Mensch  as  dem  anere'  se'in  Deiwel.  (mih.  L.)  md. 

Es  ist  ein  Mensch  's  andere  Gott  und  's  andere  od. 

Tiifel.  (schwei.)  [(ns.  ha.  G.  u.  G.) 

De    eine  Minsche    is    den   anderen    sin  Duwel.  pd. 
Een  is  'n  annem  sin  Diiwel.     (ns.  O.)     Einer 

ist  des  andern  Teufel. 
Een  Monsch  oss  dem  andre  sin  Dieuel.  (ns.  Pr.) 


De  eene  mensch  is  steeds  den  anderen  zijn  dui-  dt, 
vel  (wolf).    Ein  Mensch  ist  stefs  des  andern 
Teufel  (WolfJ. 


Bin  363. 


—     182 


365  Bin. 


De  eene  mensch  is  den  anderen  wel  een  duivel. 

Ein  Me7isch  ist  iJein  andern  wohl  ein  Teu/el. 
De  eene  nicnsch  is   den  anderen  een  God.  Ein 

Mensch  ist  (Jem  andern  ein  Gott. 
De    nicnsch    is    zieh    zelven    een    wolf.       Dcr 

Mensch  ist  sich  selhst  ein   Wolf. 


is,  Einn  maor  or  annars  ulfr  (refr).  Ei7i  Mann 
ist  des  andern  Wolf  (Fuchs).  . 
SW.  Menniskan  av  mcnniskans  gliidje,  menniskan 
jir  mcnniskans  sorg.  Der  Mensch  ist  des 
Merischen  Freudc,  der  Mensch  ist  des  Men- 
schen  Snrge. 
En  ar  oft'ta  dliens  andras  Angel.  Einer  ist 
oft  des  Andern  Enc/el. 

11.  Tjupns  est  hoiniui  homo. 

Homo   homini  Dens,  (liomo  homini  lupus"), 
fz.  Ij'hommc    a    riiouimc    est    ennemy    ou    a    soy- 

mesnie.       Der    Mensch     ist    deni    MensrJipn 

Fcind  nder  sich  selbst. 
it.  Lu   nnimicu    di    I'omu    e    I'omu    stissu.     (si.    s.) 

Der   Feind    des    Menschen    int    der    Mensch 

selhst. 


")()  1.  Ein  N  a r  r  ni  a  c  h  t  z c  h  c  n. 

Ein  Nan-  macht  zehn  Narren,  abcr  zclin  Kluge 

noch  keinen  Klugen. 
Ein  NaiT  macht  hundert  Narren. 
md.  E  Narr  macht  zah  Narr-n.  (frk.  II.)  Ein  Narr 

macht  zehn  Narren. 
Ec  Narr  macht   zee  Narn.     (frk.  IT.  S.)     S.  E 

u.  s.  ir. 
Ein  Narr  macht  deren  mehro.  (mrh.  E.) 
E    Geek    m6cht    der    honnert.     (mrh,  L.)     Ein 

Nrirr  mach'  hundert. 
Od.  A  Narr  macht  zeha.  (opf.  N.) 

Ein  Narr  macht  viel  Narren.  (schwei.) 
P2in  Affe  macht  viel  Afifen.    (schwei.) 
pd.  Ehne  Gack  maat  vol  Gackc.  fnrh.  D.)    S.  Ein 

Narr  macht  viel  ii.  s.  ir. 
Een    Narr    makt    tein   Narren.     (ns.  B.)     S-  E 

u.  s.  to. 
Een   NaiT   maakt    (machf)    de    ander  (andern). 

(ns.  ofs.) 
En   Nan-e   maaket   ville  Narren.     (ns.  W.)     *S'. 

Ein  Narr  macht  viel  u.  s.  ir. 


One  fool  makes  many.     S.  Ein  dwaas  u.  s.  n\  en. 
One  fool  makes  a  hundred.    S.  E  Gkck  u.  s.  w. 


(It,  Ken    gek    maakt     tien    (veel)    andere    gekken. 
Ein  Narr  macht  zehn  (viel)  andere  Narren. 
Een  dwaas    maakt   er    veel.     Ein  Narr   macht 
viele. 


Een  Nar  gjor  flere.     Ein  Narr  much',  mehr.      dii. 
J'en    Nar    gjor    mange    Narrc      S.    Ein    Narr 

macht  viel  u.  s.  id. 
Einn  naiTi  kann  a<S  gjora  aSra  tin.    Ein  Narr  is. 

kann  zehn  andere  machen. 
Eitt  Narr  gjerer  tvau,  og  tvau  gjcra  tie.     Ein  nw. 

Narr  macht  zwei,  und  zireie  machen  zehn. 
En  narr  gjor  manga.     S.  Een  dicaas  u.  s.  v. 

Unius  dementia  lit  multonim  opinio.  It. 

Un  pazzo  ne  fa  cento.     S.  E  Gkck  u.  s.  w.      it. 
Un  matto  ne  fa  cento    (t.)  S.  E  Ghck  ii..  s.  n\  mi. 
lln  mat  a  na  fa  sent,  (piem.)  S.  E  Gkck  u.  s.  «\  ni. 
ITn  mato  ghe  ne  fa  cento,  (v.)  S.  E  Gkck  u.  s.  w. 
Un  botj  ne  fa  c6nt.  (neat.)   S.  E  Gkck  u.  s.  v.  im. 
Un  bobo  en  fa  c^nt.  (val.)  S.  E  Gkck  u.  s.  tr. 
Un   tonto   en   fa  nuMts.     (val.)     S.  E4n  dn-aos 

It.  s.  ir. 
Hum  dnudo  fara  cento.      ?jin   Nirr   ivird   hnn-  pt. 

dci  t  machen. 
O  doudo  faz  doudos,  damna  a  nuiitos,  e  ensina 

poiicos.     Der  Nirr   macht   Narren,    schadet 

\'ielen  und  unlerweist   Wenige. 
Un  loco  hace  cicnto.     ■'.!.  E  Gkck  u.  s.  id.  sp. 


■")()5.  Ein   Pfennig  iclingt  nicht. 
l']ine  Nitss  rappelt  nicht  im  Sacke. 
E  Nufi   in   Sok   klAppert  nit.     (frk.  M.)     Fine  md. 
Nuss  ivi  Sack  klappert  nicht. 


y.dn  penning  klinkt  niet. 


dt. 


Ecu  Pengc  i  Tasken  kliuger  ikke.     Ein  Pfen-  dii. 

nifj  in  der   Tasche  klingt  nicht. 
I']eu    Skilling    i    Lommen    klinger    ikke.     Ein 

Schilling  in  der   Tasche  klingt  nicht. 
Een  Nod   i  Ssekken  rangier  ikke.     S.    E   Nii& 

u.  s.  u\ 
Ein  Peniug  i  Pungen  hcve  ingen  Klang.    Einnvf* 

Pfennig  im  Beutel  hit  k''inen  Klang. 


Una   noce   in   un   sacco  non    fa  rum  ore.     Eine  it. 

Nuss  in  einem  Sacke  macht  keinen  Lcirm. 
Una    c6cla    in    t'un    sacch    la    fa   poch  armor,  mi. 

(rom.)     Eine    Nuss    in    einem    Sack    macht 

venig  Ldrmen. 
XJna  nosa  sola  no  canta  in  un  saco.  (v.)   Eine  ni. 

Nuss  allein  font  nicht  in  einem  Sacke. 


Ein  366. 


183     — 


367  Ein. 


da.  Eet  skabbet  Faar  sniitter  hele  Hjorden. 

Eet  skabbet  Faar  fordserver  en  heel  Flok.     S. 

One  scabbed  sheep  mars  u.  s.  ^u. 
Eet   skabbet   Faar   fordserver    den  hele   Hjord. 

S.  Ein  sclmrft  schaap  hederft  u.  s.  ic. 
Eet  suurt  0ie  og  eet  skabbet  Faar  gior   flere. 
Ein   Triefuiig  und   ein   r'dudig  Schaf  macht 
niehr. 
IIW.  Ein  skabbut  Sand  kanii  skjemma  heile  Hopen. 
Ein  raiidiff    Schaf  Icami  die   game  Heerde 
verderben. 
SW.  Ett  skabbigt  far  smittar  hela  hjorden. 


It.  Morbida  facta  peeiis  totnm  coiTiimpit  ovile. 
Crex  totus  tinuis  scabie  cadit  et  porrigine  porci. 


306.  Ein  rJiudig  Schaf  steckt  die    ganze 

Heerde  an. 
md.  E  randecht  Schof    stecht    ^ng    ganz  Hiert   un. 

(mrh.  L.)  Ein  rliudiy  Schuf  steckt  eine  ganze 

Heerde  an.  [an.  (ns.  B.) 

pd.  Een    schorfd    Schap    stikkt    de    ganze    Heerde 

En  gi'inderig  Schoop   sticket   de   ganze  Heerde 

an.  (ns.  W.) 
En  schuorvvich  Schap  stieket  de  gansse  Harde 

an.  (wstf.  Mrk.) 

dt.  Een    schurft    scliaap    besmet    de  gansche  koui. 

Ein  raudig  Schaf  steckt   die  ganze  Schiife' 

rei  an. 
Een  schvirft  schaap  bederft  de   gansche   kuddc. 

Ein  raudig  Schaf  verdirbt  die  ganze  Heerde.  \ 
E(^n  schurft  schaap  maakt  er  iiieer.     Ein  r'du-  l 

dig  Schaf  viacht  mehr.  i 

Eene   slang  bederft  een'  geheelen   korf   aalen.  • 

Eine  Schlange   verdirbt   einen  ganzen    Korh 

Aale. 
Een  schurftig  schaep  maekt  er  veel.   (vl.)    Ein 

raudig  Schaf  macht  viele.  \ 

en.  One   scabbed   sheep   will  infect    a  whole  flock.  ; 

S.  E  raudecht  u.  s.  w. 
One  scabbed  sheep  mars  (will  mar;  (will  spoil) 

a   whole   flock.     Ein   r'dudig   Schaf  verdirbt 

eine  ganze  Heerde. 
Ae  skabbit  sheep  will  smit  a  hail  hirsel.  (sclio.) 

S.  E  raudecht  u.  s.  w. 
fs.  Een  schurre  schiep  niecket  foUe.  (afs.)    aS^.  Een 

schurftig  u.  s.  u\ 
An  skiirwt  Schep  kaan  an   hial  Heakvol   uun- 

steegh.  (F.)  Ein  rdudiges  Schaf  kann  einen 

ganzen  StaUvoll  anstecken. 
En  shilirewd  Shaip  stegt  de   hiele  Flose  aujn. 

(M.) 


Une  brebis  galensc  gate  tout   le   troupeau.     S.  ('/., 

Een  schurft  schaap  hederft  u.  s.  w. 
II  ne   faut    qu'une   brebis    galeuse    pour    gater 

(infecter)  tout  un  troupeau.     Es  hedarf  nur 

eines  rdudigen  Schaf  es,  um  eine  ganze  Heerde 

zu  verderben  fanzusteckenj. 
Brebis  rogneuse  fait  souvent  les  autres  teigneu- 

ses.     Rdudiges  Schaf  macht  oft  die  andern 

grindig. 
I  n'fat  qu'ine  male  biesse  po  puni  tot    on   sta.  nf. 

(w.)  Es  bedarf  nur  eines  schlechten  Thieres, 

ttni  einen  ganzen  Stall  zu  verderben. 
Una  pecora  marcia  ne  guasta  un  branco.    Ein  it. 

schlechtts  Schaf  verdirbt  eine  Heerde. 
Pecora  infetta  N'abborba  una  setta.    Angesteck- 

tes  Schaf  steckt  einen   Theil  an. 
Una  pecora  roghosa  ne  guasta  un  branco.    (t.)  mi. 

Ein  rdudiges  Schaf  verdirbt  eine  Heerde. 
Una  pecora  infetta  N'ammorba  (Ne  guasta)  una 

setta.     (t.)     Ein    angestecktes    Schaf    steckt 

einen   Theil  an  (verdirbt  einen  Theil). 
Una    pecura    virminosa   'nfetta    'na   jnia.     (s.)  si. 

Ein  rdudig  Schaf  steckt  eine  Heerde  an. 
Un   anzone   guastat   totu   su  masone.     (sa.  L.) 

Ein  Lamm  verdirbt  die  ganze  Heerde. 


.367.  Ein  schlcch  tur  Leierm  ann,  Dernur 

ein  Liedlein  kanu. 
Schlechter  Spielmaun,  dor  nur  eine  Weise  kann. 

He  is  a  bad  musician,   that  can  sing   but   one  en. 

song.     Der  ist  ein  schlechter  Musiker ,    der 

nur  ein  Lied  singen  kann. 
What    a   fine  thing  Is  a  lute  with  one  string! 

Was  fiir  eine  schone  Sache   ist  es  um  eine 

Laute  mit  einer  Saite! 


Det  er  en  daarlig  Spillemaud,   der  ikkun   kan  da. 
spille    eet    Stykke.     Has    ist    ein    schlechter 
Spielmann,  der  nur  ein  Stiick  spielen  kann. 

D'er  klen  Spelar,  som  inkje  kann  meir  en  ein  nw. 
Slaatt.     Has    ist    ein    schlechter   Spielmann, 
der  nicht  mehr  als  ein  Stiick  kann. 

Lou   qui   nou   sap  que  ue  cansou,    Nou  gagne  fz. 

pas  que  U  ardit.  (sf.  Brn.)   Wer  nur  ein  Lied 

weiss,  gewinnt  nur  einen  Heller. 
Non  sabes  qu'uno  canson,  n'auras  qu'un  troues  sf. 

de  pan.  (nprv.)   Du  weisst  nur  ein  Lied,  du 

n-irst  nur  ein  Stiick  Brot  bekommen. 
Tristo  a  quel  barbiere  che  ha   \u\   sol   pettine.  it. 

Schlimm     fiir    den  Barbier,    der   nur  einen 

Knnni   liat. 


Ein  367. 


-^    184    — 


nvi   Ein. 


Ini.  De    scr    Cantor    no    tinga    prfsiiuijid^j,    Aqnell     Het  ecno  zwaard    dwingt  dikwijls   hc-t    aiiiUif.  (It. 
qui  no  .sab  mos  que  una  canso.    (val.)    Cun-  |       Ein  S</iicerf  zvinfit  off  das  anrlere. 
tor  zu  sein,   mag   sich   <ltr   nicht   anmassen,     Het  eene  nies  houdt  het  audere  in  de  scheede. 
der  nicht  mehr,  ula  ein  Lied  weinn.  \       Ein  Mensrr  hiilt  don  andere  in  der  Scheide. 

1  Ijn  Swjurd  halt  dat  auser  iiujn'e  Shiehs.   (M.)    fs. 


3()8.  Ein  Scliuli  i.st  nicht  Jedeni    gerecht. 

en.  Every  slioe  fits   not   every    foot.     Jeder  ScUuli 

passf.  nicht  fiir  jeden  Fuss. 
All   feet  tread   not   in  every  shoe.     Alle  Fiisse 

(/ehen  nicht  in  jeden  Schnh. 
fs.  An    Shauch    paset    ai    to    arken    Fiiujtt.     (M.) 

Fin  Schuh  puast  nicht  Jedem  Fuss. 

da«  Alle  Skoe  gjorc*  ei  over  cen  Lie.st.    Alle  Schnhc 

tcerden  nicht  iiber  einen  Leisten  yeschiuijen. 

is.  Oil    segl    ciga    ei    vi(^    fill    skiji.       Alle     Sec/el 

liassen  nicht  fiir  alle  Schiffe. 

nw.  Dat  hover  inkje    ein  Sko    aat    kvar  Fot.     Es 

2>asst  nichf  ein  Schuh  au/ jeden  Fuss. 

Dat    hover    inkje    alle    Foter    i    ein    8ko.     Es 

passen  nicht  alle  Fiisse  in  einen  Schuh. 
Dat  hover  inkje  ein  Hatt  aat  alle  Hovud.   Es 

passt  nicht  ein  Hut  fiir  alle  Kdpfe. 
Dat  hover  inkje  same  Seglet  aat  alle  TJaatar. 
Es  passt  nicht  dasselbe  Segel  fiir  alle  Boote. 
SW,  Alia  skor  goras  inte  (ifver  en  Ijiet.  S.  Alle  u.  s.  u\ 

It.  Omni  pedi  eundem  calceum  indncere. 

it.  Un  basto  solo  non  s'adatta  ad  ogni  dosso.  Ein 

Packsattel  passt  nicht  auf  jeden  Riicken. 
mi.  Una  sola  sella  non  s'adatta  ad  ogni  dosso.  (t.) 
Ein  Sttttel  passt  nicht  auf  jeden  Riicken. 
Non   tutti   i   piedi   stanno   bene  in  una  Scarpa. 
(t.)  Nicht  alle  Fiisse  passen  in  einen  Schuh. 
ni.  No   gh'e   scai"pa   che   va    be  a  tnc  i  pe.     (1.  b. ) 
Es   ffibt    keinen  Schuh,    der    an    alle  Fiisse 
passf.e. 
Tuti  ii  bast  a  s'adato  nen  a  na  schina.  (piem.) 
Alle     Packsattel     passen     nicJd     auf    einen 
miclcen.  -^ 

Tuti  i  pie  no  va  ben  a  una  Scarpa,    (v.)    Alle 

Fiisse  passen  nicht  in  einen  Schuh. 
Tute  le  scarpe  no  va  ben  a  un  pie.    (v.)    Alle 
SchuJie  passen  nicht  auf  einen  Fuss. 


369.  Ein  Schwert  halt  das  andere  in  der 
Scheide. 
Od.  Ks  halt  ein  Schwerdt  das  ander  in  der  Scheide. 
(schwei.) 


Det  ene  Svrerd  holder  det  andet  i  Skeden.         dil. 
Det  ena  svjirdet  haller  det  andra  i  .skidan.         SW. 

Vis  vi  repellitur.  It. 

Un  glaive,  ct)mnie  Ton  dist,  ou  coustean,  Fait  fz. 
tcnir  I'antre  en   son  fourreau,    Ein   Schirerf, 
wie    man    sagt,    oder   ein  Messer ,    hiilt  das 
andere  in  seiner  Scheide. 

Vn  pugnau  disen  ou  coutet,  He  teny  I'aut^  en  sf. 
soun   foun-et.     (Gsc.)     J'An    Dolch    oder    ein 
Messer,  suf/en  aie,  hiilt  den  andern  in  seiner 
Scheide. 


iilO.  Een   Steen    kann    keen  Mehl    main. 

(pd.    ns.    H.)     Ein    Stein     kann     kein    Mehl 

mahlen. 
Kn  Stcn  kan  ken  Mehl  nialen.  (ns.  O.  J.)  pd. 

E6n  steen  kan   allcen   geen  meel   malen.     Ein  dt. 

Stein  kann  allein  kein  Mehl  mahlen. 
Een  Stien  kan  allinne  nin   mool    niajlje.    (afs.)  Is. 

S.  Een  steen  u.  a.  w. 

C'lin    un    sol    hue    non    si   pui  far   buon  solco.  it. 
(mi.  t.)  Mit  einem  Ochsen   allein  kann  man 
keine  gute  Furche  Ziehen. 


'.Ml.  Ein  Tag  kann  bringen,  waseinJahr 

nicht  l)ringeu  mag. 
Ein  Tag  verleiht,  was  das  ganze  Jahr  weigert. 
Ein    Stiiudlein    bringt    oft,     was    Jahre     nicht 

bringen. 
Im  Augenblick  kann  sich   begeben,   Was   man 

nie  (Was  Niemand  je)  gedacht  im  Leben. 

't  Kan  somtijds  in  een  unr  gesehien ,  Wat  ze-  dt. 
ven  (honderd)  jaar  niet  dedeu  zien.  Jn  einer 
Sfimde  kann  hisioeilen  geschehen,  loas  siel(y)i 
(hunderf)  Jahre  nicht  gesehen. 

't  Verandert  somtijds  in  een  iiur,  Wat  zeven 
j.nar  ons  was  zoo  .suur.  Es  anderf  .sich  his- 
iveilen  in  einer  Stunde,  n-as  uns  siehen  Jahre 
so  sauer  ward. 


Ein  371. 


—     185 


373  Ein. 


Eenen  tlach  verleent  dat  een  gheheel  jaer  wey- 
glicrt.  (avl.)  *S'.  Ein  Tag  verleihf  u.  s.  ii\ 
en.  It  happens  (chanceth)  in  an  hour,  that  hap- 
pens (comes)  not  in  seven  years.  Es  ge- 
schieht  in  einer  Stunde,  teas  nicht  in  sieben 
Jahren  geschieht  (kommtj. 
It  may  come  in  an  hour,  what  winna  oang  in 
seven  years,  (scho.)  S.  It  happens  u.  s.  w. 

It.  Accidit  in  puncto  quod  non  contingit  in  anno. 
Hoc  facit  una  dies,  quod  totus  denegat  annus. 

(mlt.) 
Iz.  II  advient  souvent  en  un  jour  ce  qui  n'  advient 

en    cent    ans.     Es   geschieht    oft    an    einem 

Tage,  was  nicht  in  hundert  Jahren  geschieht. 

II   advient   en   une   heure   ce   qui   n'anive  pas 

en   cent.     In    einer   Stunde   geschieht,   was 

nicht  in  hundert  geschieht. 
II   arrive   en   un   moment  ce  qui  n'anive  point 

en  un  an.     In  einem  Augenblicke  geschieht, 

was  nicht  in  einem  Jahr  geschieht. 
S'avient  en  un  jour  qui   n'avient   en  cent  ans. 

(afz.)  An  einem  Tag  geschieht,  was  nicht  in 

hundert  Jahren  geschieht. 
Ce  ad\'ient  en  une  heure  qui  n'advient  pas  en 

cent,  (afz.)  S.   II  advient  en  u.  s.  w. 
nf.  II    arrive    so    on   jou   <;ou   qui   n'arrive  nin  s( 

meie.  (w.)  An  einem  Tag  geschieht,  was  nich' 

in  tausend  geschieht. 
sf.  Arribo    may    dins    un'  houro,   que   non  pas  eii 

cent,     (nprv.)     Es   geschieht    viehr    in  einej 

Stunde,  als  in  hundert. 
Yen  de  cauvos  en  un'  houro,    que    n'    arribon 

pas  en   cent,    (nprv.)    Es  kommen  Dinge  in 

einer  Stunde  vor,   die  nicht   in   hundert  ge- 

schehen. 
it>  Arriva   in   un   momento  quello  che  non  accadt 

in  un  anno.     S.  II  arrive  en  u.  s,  u\ 
Accasca   (Accade)  in   un    punto   quel   che   nor. 

accasca  (succede)   in   cento   auni.     In  cineni 

Augenblick  geschieht,  was  nicht  in  hunder: 

Jahren  geschieht. 
mi.  Accade  in  un  punto  quel   che   non  avviene  ii: 

mill'  anni.  (t.)  In  einem  Augenblick  geschieht, 

was  nicht  in  tausend  Jahren  vorkommt. 
ni.  As  ha  in  t'  un   ora  quell   ch'  n'  s'  ha  in  cent' 

ann.     (em.  B.)     In    einer    Stunde   geschieht, 

was  es  nicht  in  hundert  Jahren  gibt. 
si.  Vene    chiu    'ntra   n'  hora,    che   'n  cient   anne. 

(npl.)  In  einer  Stunde  kommt  mehr,   als  in 

hundert  Jahren. 
Su  qui  non  succedit  in  chent'  anuos,    succedit 

ind'  un'  hora.     (sa.)      Was   nicht   in  hundert 

Jahren  geschieht,  geschieht  in  einer  Stunde. 


Lo  que  no  s\icceex  en  un  an,   succeex   en   un  liii. 
instant,  (neat.)   Was  nicht  hi  einem  Jahr  ge- 
schieht, geschieht  in  einem  Augenblick. 

Lo  que  no  acaece  en  un  ano,    acaece    en    un  sp, 
I'ato  (instante).     S.  Lo  que  u.  s.  w. 


.372.      Ein      Vngestalt      beflacket 
Tugend    bald,     (ad.) 


alle 


Een    enkele    vlek    bederft    het    gansche    kleed.  dt. 
Ein  einziger  Fleck  verdirbt  das  ganze  Kleid, 

Een    Plet    gjor    hele    iEren    sort.      Ein    Fleck  dii. 

macht  die  ganze  Ehre  schwarz. 
En  eneste  Mislyd  fordsei-ver  hele  Accoi'den.   Ein 

einziger  Misston  verdirbt  den  ganzen  Accord. 
Ein  stund  kann  skemma  alia  sefi.  Eine  Stunde  is. 

kann  das  ganze  Leben  verderben. 

Omne    bonum    quod    habes    contaminat    unica  It. 
hibes. 


.S7.3.  Ein  Vater    kann    eher    zehn  Kinder 

trnjihren,     als     zehn     Kinder     einen 

Vater. 
Daz  gwarest  spruchwort   daz   ist   daz:   Einiger 

vatter   fiiret    bas    syben    kinder    durch  einn 

gatter,  dann  siben  kinder  einen  vatter.  (ad.) 
Eine  Mutter  kann  eher  neun  Kinder,  als  neun  md. 

Kinder  eine  Mutter  ernahren.  (mrh.  E.) 
Ein  Vater  crnahrt  eher  zehn  Kinder,  als  zehn  od. 

Kinder  einen  Vater.  (bair.) 
Ein  Vater  kann  leichter  zeheu  Kinder  ernahren, 

als  zehn  Kinder  einen  Vater.  (schwb.  W.) 
Es  kann  eher  ein  Vater  zehn  Kinder  erhalteiT, 

als  zehn  Kinder  einen  Vater.  (schwei.) 
I  Fuoter  cvhald  inder  za  Kainjt,  wa  za  Kainjt  pd. 

ene  Fuoter.  (nrli.  S.)  Ein  Vater  erhdlt  eher 

zehn  Kinder,  wie  zehn  Kinder  einen   Vater. 
Ein  Vader  kann   eer    tein  Kinder    eraeren,    as 

tein  Kinder  einen  Vader.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Die  Eltem  kounen  viele  Kinder  ernahi-en,  aber 

viele  Kinder  nicht  die  El  tern.  (ns.  Pr.) 
Va\  Vadder  kann  eher   tehn  Kingere   ernahren, 

osse  tehn  Kingere  ennen  Vadder.  (ns.  W.) 

Een  vader  kan   beter  tien   kinderen   onderhou-  dt. 

den,  dan    tien    kinderen    eenen    vader.     Eiii 

Vater  kann  eher  zehn  Kinder  erhalten,  als 

zehn  Kinder  einen   Vater. 
Een    vader    can    eer   thien   kinderen    ei'neeren, 

dan  thien  kyndeven  eenen  vader.  (ah). 

24 


Ein  373. 


186     — 


374  Ein. 


Een  vader  kan  beter  zeven  kinderen  onder- 
houden,  dan  zeven  kinderen  eenen  vader.  (vl.) 
Ein  Vater  kann  eher  sieben  Kinder  erhalten, 
als  sieben  Kinder  einen   Vater. 

d&.  Een   Fader   kan   for    ernsere   ti    Ii0ru,    end    ti 

Born  een  Fader, 
lin   Far    ka    fason-c   ti  Byem,    men    ti    Byern 

inne  Far.  (jiit.)  Ein  Vater  kann  zehn  Kinder 

ver/targen,  aber  zehn  Kinder  keinen    Vater. 
.SW.  En  fader  kan  forr  foda  tio  barn ,   an   tio  barn 

en  fader. 
En  Fader  foder   mjing  Barn,   men   mang  Barn 

knnna  icke  foda  en  Faar.  Ein  Vater  em'dhrt 

viele  Kinder,  aber  viele  Kinder  konnen  nicht 

einen   Vater  ernahren. 

CW.  In  bab  po  pli  tgiunsch  nutrir  diesch  atloua, 
ca  diesch  affons  in  bab.  (obi.)  S.  Ein  Vater 
kann  leichter  u.  s.  u\ 

it.  Un  padre  d  buono  a  governare  cento  figliuoli 
6  cento  figliuoli  non  son  buoni  a  governare 
un  padre.  Ein  Vater  vermag  hundert  Sohne 
zu  regieren  und  hundert  Sohne  vermogen 
nicht  einen   Vater  zu  regieren. 

mi.  Basta  un  padre  a  governare  cento  figliuoli,  e 
cento  figliuoli  non  bastano  a  governare  un 
padre,  (t.)  Ein  Vater  geniigt,  urn  hundert 
Sohne  zu  regieren,  und  hundert  Sohne  ge- 
niigen  nicht,  um  einen   Vater  zu  regieren. 

ni.  On  pader  mantc'-gn  dodes  fio  e  dodes  fio  no  san 
mantegn  so  pader.  (1.  ni.)    Ein   Vater  erhiilt 
zii'blf  Sohne  und  zicblf  Sohne  konnen   ihren 
Vater  nicht  erhalten. 
Un  pare   mantien   sete   fioi,    e    sete    fioi  no  xe 
,  boni  da  mantegnir  ^x^^  pare,   (v.)    Ein   Vater 
erh'dlt    sieben  Sohne   und  sieben  Sohnt  ver- 
mogen nicht  einen   Vater  zu  erhalten. 
si.  Un  padre  alimenta  dieci  figli  e  dieci   figli  non 
possono  alimentare  un  padre,  (npl.)  Ein  Va- 
ter   erndhrt    zehn    Sohne    und    zehn    Sohne 
konnen  nicht  einen  Vater  ernahren. 
Una  mama   alimentat  chentu  fizos,   et   chentu 
fizos  non  alimentant  \ma  mama,    (sa.)    Eine 
Mutter  erndhrt  hundert  Sohne,  und  hundert 
Sohne  ernahren  nicht  eine  Mutter. 

Im.  Un  pave  per  cent  fills  y  no  cent  fills  per  un 
pare,  (neat.)  Ein  Vater  fiir  hundert  Sohne 
und  nicht  hundert  Sohne  fiir  einen   Vater. 

pt.  Hum  pai  para  cem  filhos ,  e  nao  cem  filhos 
para  hum  pai.  S.   Un  pare  per  u.  s.  iv. 

sp.  Un  padre  para  cien  hijo.s,  y  no  cien  hijos  para 
un  pader.     S.   Vn  pare  per  u.  s.  w. 


374.  Ein  Wort  gibt  das  andcre. 

E    Wurt    brdngt    dat    anert.     (mrh.    L.)     Ein  md. 

W(rt  bringt  das  undere. 
Det  eine  Word  langet  det  andere.  (ns.ha.G.  u.  G.)  pd. 


Het  eene  woord  Brengt  het  andere  voort.    Ein  dt. 

Wort  bringt  das  andere  heraus. 
Het    eene    woord    haalt    (lokt)   het   andere  uit. 

Ein   Wnrt  rufl  (IncktJ  das  andere  heraus. 
De  woordcn  zljn  als  korsen:  het  eene  trekt  het 

andere.  Die    Worte  sind  wie  Kirschen:  eines 

zieht  das  andere  nach  sich. 
Ijn  Urd   jaif  dat   auser.     (M.)     Ein   Wort  gab  fs. 

das  andere. 

Eitt  or3  leysir  anna3    Ein   Wort  last's  andere.  Is. 
Or5  bi5r  orOs.     Wort  erwartet   Wort. 
OrS  af  or3i   or&s    krefr.      Wort    verlangt    voni 
Worte   Wort. 

Le    parole    son    come   le    ciriegie,    ch'una    tira  it. 
I'altra.     Die    Worte   sind  n-ie  die  Kirschen, 
denn  eins  zieht  das  andere  nach. 

Una  parola  tira  I'altra.  (t.)  Ein  Wort  zieht  das  mi. 
andere  nach  sich. 

II  dire  fa  dire,  (t.)  Das  Sprechen  macht 
sprechen. 

Una  parola  taica  I'altra.  (em.  B.)  >S.  Una  u.  s.  u\  ni. 

'Na  parola  taca  I'altra.  (em.  P.)   S.  Una  u.  s.  to. 

II  paroli  j'dn  cmfe  il  zrfes,  adr^  vuna  a  gh'  in 
va  dis.  (em.  P.)  Die  Worte  sind  wie  die 
Kirschen,  hinter  einem  kommen  zehn. 

Una  parola  tacca  I'ctra.  (em.  R.)  S.  Una  u.  9.  w. 

Na  parola  tira  I'altra.    (1.  b.)    S.   Una  u.  s.  w. 

T^e  sarese  e  le  parole  No  le  ve  mai  fora  sole. 
(1.  b.)  Die  Worte  und  die  Kirschen  kommen 
nie  allein. 

I  par61  in  com  i  sires,  Ton  sii  viina  en  ven 
sii  des.  (1.  m.)  Die  Worte  sind  wie  die  Kir- 
schen: nimmt  man  eine  ab,  kommen  zehn. 

Unn-a  paroUa  a  tia  I'atra.  (lig.)  S.  Una  u.  s.  w. 

Una  parola  a  n'a  tira  n'aotra,  com  le  cerese. 
(piem.)  Ein  Wort  zieht  ein  andres  nach 
sich,  wie  die  Kirschen. 

Le  parole  a  son  com  le  cerese,  ch'as  toco  Tuna 
a  I'aotra.  (piem.)  Die  Worte  sind  wie  die 
Kirschen:  denn  eins  hdngf  am  andern. 

El  di  fa  di,  una  parola  na  meua  n'aotra.  (piem.) 
Das  Sprechen  macht  sprechen,  ein  Wort 
bringt's  andere. 

Le  parole  toca  de  le  zari^se,  le  se  tira  drio  una 
CO  I'altra.  (v.)  Die  Worte  gleichen  den  Kir- 
schen: mit  einer  zieht  man  die  andere  nach. 


Ein  374. 


187 


375  Ein. 


si.  Li  paroli  su  comii  li  cirasi,  una  nni  pigghi, 
nni  veninu  deci.  (s.)  Die  Wnrte  sind  icie 
die  Kirschen ,  loenn  man  eine  pftuckt,  kom- 
men  zehn. 
Sas  paratilas  sunt  que  i  sas  cariasas.  (sa.)  Die 
Worte  sind  wie  die  Kirschen. 


375.  Eine  Hand  wascht  die  andere. 
Eine  Hand  wascht   die   andere    and   beide   das 

Gesicht. 
Eine  Hand   wascht   die  andere,   nur   muss   ein 

Dritter  nicht  die  Seife  dazu  hergeben  soUen. 
md.  Ee  Hend  wescht  di  annar.  (frk.  H.  S.) 
Eine  Hand  wascht  die  andere.  (mrh.  E.) 
Eng  Hant  wesclit  dS  aner.  (nirh.  L.) 
Ene    Hoand    (Eine    Hundj    muss    die    andere 

woaschen  (waschen).  (schls.) 
Wos  (Was)  hilft-8,  ene  Hond    (Hand)  milss  de 

ondre  (andere)  waschan.  (echls.  B.) 
Od.  Eine  Hand  waschet  die  andere.     (bair.) 
pd.  Wenn  eng  Hank  de  anger  wesclit,  dan  blicven 

se  alle  beids  reng.  (nrli.  A.)   Wtnn  eine  Hand 

die  andere  wascht,  so  werden  sie  alle  beide 

rein. 
Een  Hand  wascht  de  andre ,   so   wart  se  beide 

rein.  (ns.  hist.)  Eine  Hand  wascht  die  andere, 

so  werden  sie  beide  rein. 
Ene  Hand  mot  de  aun're  waschen.  (ns.  O.  R.) 

S.  Ene  Hoand  u.  s.  w. 
Eine  Hand  waschket  de  andere.  (ns.  W.) 

(It.  De  eene  hand  wascht  de  andere,  en  beide 
wasschen  het  aangezigt.  Die  eine  Hand  wdscht 
die  andere  und  beide  waschen  das  Gesicht. 
Als  de  eine  hand  de  andere  wascht,  zijn  ze 
beide  schoon.  Wenn  die  eine  Hand  die  andere 
wascht,  sind  sie  beide  rein. 
eil.  At  court  one  hand    will   wash   the  other.     Am 

Hofe  u-dscht  eine  Hand  die  andere. 
fs.  Ian   Hun  thwait  jit  ooder  (oodar).  (A.,  F.) 
Ijn  Haujnn  twait  jo  auser.  (M.) 
len  Hun  taued  di  iid'er.  (S.) 


Beide  Hdnde  werden   rein,    wenn  jede    die 

andere  u-dscht. 
Dan  eine  Handi  tvser  dan  andre   (og  so  verda  UW, 

baade   reina).     Die    eine    Hand    wascht    die 

andere  (und  so  werden  beide  rein). 
En  hand  tvattar    den   andra  (och  de   bli  bada  sw. 

rena).     Eine  Hand    wascht  die  andere  (und 

sie  loerden  beide  rein). 
Nar  dhen  ena  handen  twattar   dhen  andra,   sa 

blij  dhe  bada  reena.     S.    Wenn  u.  s.  w. 
Hand  skal   hand   twa  a;lla  bodha   orena  wara. 

(asw.)  S.  Haandh  u.  s.  w. 


da.  Den  ene  Haand  vasker  den  andeu. 

Haandh  seal  andhen  two,  eller  baade  vreense 
wserte.  (ada.)  (Eine)  Hand  muss  die  andere 
waschen,  oder  beide  sind  unrein. 
is.  Hond  skal  hendi  |>vo,  e3a  hvorgi  hreinsast. 
(Eine)  Hand  soil  [die  andere)  Hand  waschen, 
oder  sie  werden  durchaus  nicht  rein  geviacht. 

Hond  skal  hendi  J)vo,  annars  era  baSar  ohrei- 
nar.     S.  Haandh  u.  s.  ic, 

BaSar  verSa  hendr  hreinar  ef  hvor  pvser   aSra. 


Manus  manum  lavat  (fricat).  It. 

Utraque  mundatur,  dum  palma  palnia  lavatur. 
Palm  am  palma  piet,  illota  vel  utraque  fiet.  (nilt.) 
tin   man   lava  I'auter  e  tuots  duos  la  fatscha.  CW. 

(Id.)  Eine  Hand  wascht  die  andere  und  alle 

beide  das  Gesicht. 
In  maun  lava  Tauter,  (obl.) 

Une  main  lave  Tautre.  fe, 

Une  main  frotte  I'autre.    Eine  Hand  reibt  die 

andere. 
D'une    main    laver    I'autre    doibs,    Comme    du 

poulce    les    autres    doigts.     Mit  einer  Hand 

sollst  du  die  andere  waschen,  wie  mit  dem 

Daumen  die  andern  Finger. 
I    fat    qu'ine    main   lave   I'aute.     (w.)     S.  EJne  nf. 

Hoand  u.  s.  w. 
L'ue  maa  que  labe  I'aute,  Es  las  dues  la  care.  sf. 

(Brn.)  S.  Eine  Handicdscht  die  andre  und u.s.w. 
Uno  man  lavo  I'aoutro,  e  toutos  dos  Ion  visajhe. 

(Lgd.)  S.   tin  man  u.  s.  w. 
Uno  man  lavo  I'autro  et  toutey   doues   lou  vi- 

sagi.  (nprv.)  S.   tin  man  u.  s.  w. 
Una  mano  lava  I'altra  e  tutte  due  il  viso  (tutte  it. 

e  due  la  faccia).     8.   lln  man  u.  s.  w. 
Una  mano  lava  I'altra  e  le  due  il  capo.    Eine 

Hand    vsdscht    die    andere    und    beide    den 

Kopf. 
Una  raana  lava  I'altra  e  tutte  duie  lavanu    u  mi. 

visu.     (crs.)     Eine  Hand  wascht  die  andere 

und  alle  beide  waschen  das  Gesicht. 
Una  man  leva  cl'etra.  (rom.) 
Una   mano   lava    I'altra    e    tutte    due    (le  due) 

lavano  il  viso.  (t.)  S.   Una  viana  u.  s.  w. 
Una  mano  lava  I'altra,  tutte  due  lavano  il  viso. 

(u.)  Eine  Hand  wascht  die  andere,  alle  beide 

waschen  das  Gesicht. 
Una    man   lava   I'altra,    tiitt'    e   dou    lavn'  al  ni. 

mustazz.  (em.  B.)  S.   Una  mano  lava  I'altra, 
Una  man  lava  I'altra.  (em.  P.)  [m.  s.  w. 

'Na    man    lava    I'altra    e   tutt'   il  dov  laven  el 

mostazz.  (em.  P.)  S-   Una  mana  u.  s.  w. 

24* 


Ein  375. 


—     188 


377  Ein. 


Una  mau  l^va   IVStia,    e    tutt  clo<'»   al   mostkii. 

(em.  R.)  S.   On  man  u.  a.  iv. 
Na  ma  laa  I'altra  e  Vote  do   '1   must!\s.     (1.  Ij.) 

S.    Un  man  u.  s.  w. 
Ona  man  lava  I'oltra  e  con  tutt  di)  te   lavaree 

la    faccia.     (1.  m.)     Eine    Hand    vliacht    die 

andere  mid  mit   alien   Leiden  aoUst  du  das 

Gesicht  waschen. 
Unn-a  man  lava  I'atra.  (lig.) 
Una  man  lava  Taotra,   e   doe   a    lavu   la   cera. 

Cpicm.)  S.  De  eene  u.  s.  v. 
Una   man   lava   I'aUra   e   tute   do   lava  '1  viso. 

(v.)   S.    Una  manu  u.  s.  ir. 
si.  Na  manu  Uava  I'audra  e  doi  la  facce.  (ap.  L.) 

S.  Eine  Hand  irnscht  die  andere  und  u.  s,  w. 
Una  manu  lava  I'antra  e  dui  la  faco.i.    (s.)    S. 

Eine  Hand  wdsckt  die  andere  und  u.  s.  to. 
Una  manu   simunat   s'atera,   et   totas  diias  s.i 

cara.  (sa.)  S.   Un  inan  u.  s.  w. 
Im.  Tj'una  ma  renta  I'altra  y  las  dos  la  t-aia.  (neat.) 

S.  Eine  Hand  iriisc/U  die  andere  und  u.  s.  ir. 
La  una  ma  llaba  laltra,  y  les  do.s  la  cara.  (val.) 

(S'.  Eine  Hand  n-lischf  die  andere  und  u.  a,  v. 
|)t.  Huma  mao  lava  a  outra  y  amba.s  o  rosto.     *S'. 

Eine  Hand  ivdacht  die  andere  und  u.  a.  ir. 
sp,  Una  mano  lava  la  otra,  y  ambas  la   cara.     S. 

Eine  Hand  icciacht  die  andere  und  u.  a.  w. 
La  una  mano  a  la  otra  lava,   y  las   dos   a   la 

cara.    S.  Eine  Hand  xo'dschf  die  andere  wid 

u.  a.  tv. 
Un  dedo  a  otro  y  todos  al  rostro.    Ein  Finrjer 

den  andern  und  alle  daa  Geaicht. 
wl.  Mana   spela   pre   alt'a,  si  amendoue  fetT'a.     S. 

Eine  Hand  waschi  die  andere  und  u.  a.  ?r. 


376.    Eine    Liige    schleppt    zehn    andere 
nacli  sicli. 


(It.  Eene  leugen  brengt  tien  (lionderd,  duizend) 
andere  voort  (mede).  Eine  Liige  hringt  zehn 
(hundert,  tausendj  andere  hervor  fmifj. 

cn.  Ane  will  gar  a  hundred  lie.  (scho.)  Eine  macht 

hundert  Liigen.  [erzeugt  ewanzig. 

Ae  lawsuit  breeds  twenty,  (scho.)   Ein  Prozess 


da.  Een    Lyver    gier    flere.      Eiii    LUgner    macht 

mehrere. 
is.  Til  fess  aS  gjora   eina    lygi    truanlega,    I)urfa 

sjo  aSrar.     Bis  man  eine  Liige  ghmhwilrdig 

■macht,  hedarf  man  sieben  anderer. 
Ab  gjora  eina  l^gi  tnianliga,  parf  til  sjo  aSrar. 

Uni     eine    Liige    glauhwiirdig    zu    machen, 

braucht  man  sieben  anderer. 


E  i  n  Ljugar  gjerer  mange.    Ein  Liigner  macht  nw« 

viele. 
En  Ijugare  gjor  manga.     <S'.  Ein  u.  a.  w.  SIV. 

On    mintonr    enn    ^s    fait    cint.     (nf.  w.)     Ein  fz. 

Liigner  macht  hundert. 
Un   disordine    ne    fa   cento.     ?Jine   Unordnung  it. 

macht  hundert. 
Un    dsordin    Tin    fa  zcnt.     (rom.)     (9    Un  dis-  mi. 

ordine  u.  a.  ic. 
Iluma    mentira    acarreta     outra.      Eine    Liige  pt. 

fiihrt  die  andere  herbei. 
Lo  peor  de  los  pleytos  es  que  de  uno  nacen  cien-  sp. 

to.     Daa  Sr/ilimmste  von    den  Prozeaaen  iat, 

dasa  aus  einem  hundert  entatehen. 


.377.EineS>ch  wal  Ijc  macht  kcinen  Sommer. 
Eine  8chwalbe  macht  keinen  Friihling. 
Eine  Krahe  m.acht  keinen  Winter. 
Ein    Finger    macht    kcinc   Hand,    Ein    Halkou 

noch    keine  Wand,    Ein    ►Schwiilblein    keinen 

Sommer. 
Ein  swalbe  ouch  nicht  bringet  den  lenzin,  wan 

si  komit  geflogin.  (ad.) 
A  .Schwolba  macht   noch   k^u   iSommar,    On    a  md. 

Schnragans  noch  ken  Wentar.  (frk.  H.)  Eine 

Schirulhe   macht    noch    keinen  Sommer,  und 

eine  Schneegans  noch  keinen   Winter. 
Ee  Schwalb  macht  kenn  Summar.  (frk.  II.  S.) 
Eine    Schwalb'    macht    noch    keinen    fciommer. 

(mrh.  E.) 
Eng    Schmuolmescli    m^cht    de    Summer    n^t. 

(mrh.  L.)  Eine  Schwalbe  macht  den  Sommer 

nicht. 
Ene  Schwoalbe  moacht  kenen  Summer,  (schls.) 
E'ne  Schwolbe  macht  kin  Siimmar.    (schls.  B.) 
Oan   Schwolm  mocht  koan  Summa .  (ndo.)         od. 
Eine  Schwalbe  macht  kein  Sommer.  (schwei.) 
E      Schwalma     macht     no     e     ken     Sommer. 

(schwei.  A.)  S.  Eine  Schu-alb'  u.  a.  tt'. 
Oan  Schwolm  mocht  koan  Summa'.  (tir.) 
Een  Swolk  makt  nin  Summer,  (ns.  B.)  pd. 

Ene  Sw6£Elke  maket  kenen  Sumer.  (us.  ha.  G. 

u.  G.) 
En  Svolk  makt  ken  Sommer.  (ns.  hist.  A.) 
Een  Krei  niaakt  geen  Sonndag.  (ns.  ofs.)  Eine 

Krahe  macht  keinen  Sonntag. 
Enne  Schwaale  maaket  kennen  Summer,  (us.  W.) 


Eene  zwaluw  maakt  geen'  zomer.  dt. 

E6n  ooijevaar  maakt  geen'  zomer.   Ein  Starch 
macht  keinen  Sommer, 


Ein  377. 


189    — 


378  Ein. 


fs. 


(lii. 


inv. 
sw. 


It. 


cw. 


Een    schoone    dag    niaakt    geen'    zomer.     Ein 

schoner   Tag  tnachl  heinen  Sommer. 
Een    spreeiiw    op    't    dak    maakt   nog  de  lente 

niet.     Ein   Sijerling    auf   clem  Dach    macht 

noch  den  Lenz  nicht. 
E6n   enkele  leeuwerik   maakt   nog  geen   voor- 

jaar.     Eine   einzit/e  Lerche  maclif  nnck  kein 

Friihjahr. 
E6ne   bonte   kraui   niaakt  geen'  harden  winter. 

Eine     Aland  elkrlUie     maclit     keinen    harfen 

Winter. 
Eene   kreeye   can   ghien   colt   winter   maecken. 

(ah.)    Eine  Krdhe  kann  keinen  kulten   Win- 
ter machen. 
Eenen  enkele  bonte  kraei  niaekt  geen   konden 

winter.      (vl.)      Eine    einzije    Mandelkriihe 

macht  keinen  kalten   Winter. 
One  swallow  makes  no  summer  (not  a  spring), 

nor  one  woodcock  a  winter.    Eine  Schwalhe 

macht  keinen  Sommer  (keinen  Friihlin'/)  und 

eine  Schnepfe  keinen   Winter. 
Ae  swallow  disna  mak  a  summer. 
Ian    Fleeg     maget    nian    Sommer. 

Fliege  maclit  keinen  Sommer. 
len  Swaalk  niaaked'  niin  Sonuner. 


(scho.) 
(A.)     Eine 


(S.) 


Eine 


fz. 
it. 

mi. 


Een  Svale  gjor  ingen  Sommer. 

lin  Sval  gor  inne  Sommer.  (jut.) 

Een    Svale   gior   ikke   Sommer.     (Vaar.) 

Schiralhe  macht  nicht  Sommer. 
Ei  Svola  gjerer  ingen  Sumar. 
En  svala  gor  ingen  sommar. 
Dhet  ar  icke  strax  Sommar  med  en  Swala.  Es 

ist  nicht  ijleich  mit  einer  Schwalhe  Sommer. 

Una  hirundo  non  facit  ver. 

Unus  flos  non  facit  ver. 

Ver  non  una  dies,  non  una  reducit  hirundo. 

Una    odundra    ne    fei    I'iste.     (Id.    bd.)     Eine 

Schualhe  macht  nicht  den  Sommer. 
Amic!  sas  bucca  questa  Vardad,   Ca   mai   iina 

Schvalma  fa  bucca  la  Stad?   (obi.)    Freund! 

ioeisst    du   nicht    die    Wahrheit,    dass    eine 

Schwalhe  nicht  den  Sommer  macht? 
Ina  flur  fa  bucca  permavera.  (obi.)  Eine  Blume 

macht  nicht  FruJiHng. 
Une  hirondelle  ne  fait  pas  le  printemps.   Eine 

Schvalbe  macht  nicht  den  Frilhlinr/. 
Una  rondine  non  fa  Testate.    S.   Una  odundra 

U.    8.    tV. 

Un  fior  un  fa  premavera.  (rom.)  S.  Ina  u.  s.  lo. 
Una    rondine    non    fa    primavera.     (t.)     Eine 

Schwalhe  viacht  nicht  Frilhling. 
Un  fior  non  fa  primavera.  (t.)    ;S'.  Ina  u.  s.  w. 


Una  fronde  non  fa   primavera.    (t.)    Ein  Blatt 

macht  nicht  Friihjahr. 
Un   fi6ur   n'   fa  premav&ira.     (em.  B.)     S.  Ina  id. 

u.   S.   10. 

Un  fior  an  fa  primavera.  (cm.  P.)  S.  Ina  u.  s.  ic. 
Un  fi6r  6n  fa  primavera.  (em.  R.)  S.  Ina  u.  s.  ic. 
U  fiur  nol  fa  primaera.  (1.  b.)  S.  Ina  u.  s.  7l\ 
Un    fior    sol   no   fa   minga   primavera.     (1.  m.) 

Eine    Blume     alleiii    macht    durchaus    nicht 

Friihjahr.  [ti,  s.  vi. 

Unn-a  scio  a  no  fa  primmaveja.  (lig.)  S.  Ina 
Na  rondona  a  fa  nen  primavera,     (piem.)     S. 

Una  rondine  non  fa  primavera. 
Una  fior  a  fa   nen   primavera.    (jiieni.)    S.  Ina 

u.  8.  xr. 
Una  rondinela  no  fa  primavera.  (v.  trst.)    Ein 

Schwcilhlein  macht  nicht  Friihjalir. 
Una  rundine  non  faghet  berann.  (sa.)    S.   Una  si. 

rondine  nnn  fa  primavera. 
Unu  fiore  non  faghet  beranu.  (sa.j  S.  Ina  u.  s.  w. 
Unu   fiore   non   faghet  istajone.    (sa.  Ij.)    Eine 

Blume  macht  nicht  Sommer. 
Una  oreneta  no  fa  estiu.    (neat.)  S.  Een  Svale  Im. 

(/ior  ikke  u.  s.  w. 
Una  flor  no  fa  estiu,  ni  dos  primavera.  (neat.) 

Eine  Blume  macht  nicht  Sommer  und  ziceie 

(machen)  nicht  Friihlinrj. 
Huma  andorinha  nao  faz  verao.   S.  Een  Svale  pt. 

giar  ikke  u.  s.  w. 
Una  golondrina  no  hace  verano.   S.  Een  Svale  sp. 

gior  ikke  u.  s.  rr. 
Ni    un    dedo    hace    mano,    ni    una    golondrina 

verano.    Weder  macht  ein  Finger  eine  Hand, 

noch  eine  Schicalbe  Sommer. 
Ua  randunica  nu  face  primevera  (Cu  unu  racu  vvl. 

totu    seracu).     Eine    Schicalbe    maclit    nicht 

Friihjahr     (mit     einem    Krehs     geht    Alles 

rilckwdrts). 


.378.  Eine  Traube  rothet  die  andere. 

De  eene  druif,  die  de   andere   ainaakt,    maakt  (It. 
ook  de  andere  rijp.    Eine  Trauhe,  welche  die 
andere  anrilhrt,  macht  auch  die  andere  reif. 


Brandr  af  brandi  brennr,  unz  brnnninn  er,  funi  an. 

kveykisk  af  funa.    Ihand  entzilndet  sich  am 

Brande,  his  er  verhrannt  ist,  Feuer  erglimmt 

vom  Feuer. 
En  Drue  gjor  den   anden  moden.  Eine  Trauhe  da. 

macht  die  andere  reif. 
Brandr  af  brandi  brennr.   Brand  hrennt  durch  is. 

Brand  an. 


Ein  378. 


—     190 


381  Ein. 


nw.  Dan   eine    Branden   kveikjer   dan   andre.      Ein 

Brand  ziindet  den  anderen  an. 

D'er  godt  aa  kveikja,  dar  Brandar  liggja  fyre. 

Es  ist  fjut,   Feuer   anzuziinden ,   wo  Brdnde 

dalieyen.  [zilndef.  die  andere  an. 

8W,  Ett    Kohl    tander    dhet    andra.      Eine    Kohle 


It.  Una    figlia    ajuta    I'altra    a    maritarsi.      Eine 
Tochfer  hilft  der  anderen  sicJi  verheirafhen. 


379.  Einer  kann  nicht  Alles. 

Keiner  kann  nichts  und  Keiner  kann  Alles. 
Od.  Es  kfinnen  nicht  AUe  Alles.  (schwei.) 

Es    kann   Keiner    Alles,    was    er    gern    wollte. 

(schwei.)  [yiicht. 

pd.  OUes   weit   me   nit.    (ns.  W.)    Allen  tceiss  man 


To  spoil  the  ship  for  a  halfpenny-worth  of  tar.  en. 

Das    Schiff   iceffcn    eines    halhen    Pfennigs 

Theer  verderben. 
Ne'  er  lose  a  sheep  for  a  half-pennyworth  of  tar. 

Verlierl  nie  ein  Schuf   rreyen    eines    halben 

Pfennifjs  Theer. 
Let  's  not  loase  an  hogg  for  a  hawporth  of  tar. 

(n.  en.)  Lasst  uns  nicht  ein  Jahrschaf  wegen 

eines  halben  Pfennigs   Theer  verlieren. 


da.  Ingen  kan  Alt.     Keiner  kann  Alles. 
is.  Enginn  kann  allt  og  engum  sdmir  allt.  Keiner 
kann  Alles  und  Keinem  geziemt  Alles. 
nw.  Ingen    kann    inkje,    og    ingen    kann    alt.     S. 

Keiner  kann  it.  s.  to. 
STf.  En  kan  icke  allt. 

En  Mastare  kan  icke  alia  Konster.  Ein  Meister 
kann  nicht  alle  Kiinste. 


It.  Nemo  scire  potest  omnia. 
Nullus  omnia  scire  potest. 
Non  omnia  possumus  omnes. 
CW.  Nagin    dils    Vivents    ha    tutts    Talents,    (obi.) 
Keiner  der  Lehenden  hat  alle   Talente. 
it.  Un    solo   non    pu6    sapere    ogni    cosa.      Einer 

allein  kann  nicht  Alles  loissen. 
mi.  Un    si   po   mai   sap6   tuttvi.     (crs.)     Man  kann 
niemals  Alles  ivissen. 
T6tt  an  p6  save  gni  cosa.    (rom.)    Jeder  kann 
nicht  Alles  wissen. 
ni.  tin  6m  sol  Fa  tot  no   pol.     (1.  b.)     Ein  Mann 
allein  kann  nicht  Alles  thun. 
Un   solo   no   pol  far   tvito.     (v.)     Einer    allein 
kann  nicht  Alles  thun. 
si.  Non  totu   quantos    podimus    su    matepsi.     (sa.) 
Nicht  Alle  konnen  wir  dasselbe. 


380.  Um  een  Ei  moot  man  nien  'n  Pan- 
kook  schennen.  (pd.  ns.  O.  R.)  Eines  Eies 
wegen  muss  man  keinen  Pfannkuchen  ver- 
derben. 

dt.  Men  meet  geen  (geene)  struif  om  (voor)  een 
ei  bederven.  Man  muss  eines  Eies  wegen 
keinen  Strudel  verderben. 


For  et  iEgs  Skyld  skal  man  ei  fordserve  Sup-  dft. 
pen.     Uvi    eines    Eies    willen    soil    man  die 
Suppe  nicht  verderben. 


1  n'fat  nin  gater  I'votc  po  in  ou.  (nf.  w.)  fz. 

I  n'fat  nin  louki  A.  in  ou  po   fe   n'bonne   vote.  nf. 

(w.)     Man  muss  um  einen  guten  Eierkuchen 

zu  backen,  nicht  auf  ein  Ei  sehen. 
I  .n'faut  gater  s'vote  por  on'  oO.    (w.  N.)    Man 

muss  seinen   Eierkuchen    nicht    wegen    eines 

Eies  verderben. 
Per    tre    cavalli    di   sale   si   perde  la  miucstra.  it. 

(si.  npl.)   Um  drei  Cavalli  (Heller)  Salz  willen 

verdirbt  man  die  Suppe. 
Pri  tri  dinari  di  spezii  si  perdi  la  gaddina.  (s.)  si. 

Wegen  drei  Heller  filr  Gewiirz  verdirbt  man 

das  Huhn. 


.381.  Eines  MannesRede,  keines  Manues 
Rede,  Man  soil  sie  billig  horen  beede. 

Wer  nu  eiGlogge  ghort,  ghort  nu  ei  Ton.  (schwei.)  od. 
Wer  nur  eine  Qlocke  hort,  hort  nur  einen  Ton. 

fin  Tiige ,  ken  Tuge.     (ns.  O.  J.)     Ein  Zeuge,  pd. 
kein  Zeuge. 

Eenen  man  gehoord,  maar  half  gehoord.  Einen  dt. 

Mann  gehort,  nur  halb  gehort. 
Eveiy    man's    tale's    gude    till    anither's  tauld.  en. 

(scho.)  Jedes  Mannes  Bericht  ist  gut,  bis  der 

des  andern  abgestattet  ist. 


Vox  unius,  vox  nuUius.  It. 

Testis  unus,  testis  nullus.  [ratur. 

Utraque  pars  audienda  antequam  sententia  fe- 
Voix  d'un,  voix  de  nun.   Eines  Stimme,  Keines  fz. 

Stimme. 
Qui  n'entend  qu'une  cloche,  n'entend  rien.    Wer 

nur  eine  Olocke  hort,  hort  Nichts. 
Qui    n'entend    qu'une    cloche,    n'entend    qu'un 

son.     8.   Wer  nu  u.  s.  w. 
Li   ci    qui   n'etind    qu'ine  cloke,    n'etind    qu'on  nf. 

son.     (w.)     S.   Wer  nu  u.  s.  w. 
L'ci    qui    etind    onk,    n'etind   nin  I'aute.     (w.) 

Wer  Einen  hort,  hort  den  Andern  nicht. 


Ein  381. 


—     191     — 


383  Ein. 


sf.  Qe  n'aouzis  q'uno  persouno,  n'aouzis  res.  (Lgd.) 

Wer  nur  eine  Person  hort,  hort  Nichfs. 
Qu   n'entende    qu'uno    partido,    n'entende    ren. 

(nprv.)      Wer    nur    eine    Partei    hort,    hort 

nichts. 
it.  Voce  d'uno,  voce  di  niuno.     8.    Voix  u.  s.  ic. 
Bisogna  sentire  ambe  due  le  campane   innanzi 

che    si    dia    la    sentenza.     Man    muss    beide 

Glocken  horen,  hevor  man  das  Urtheil  spricht. 

mi.  Voce  d'uno,  voce  di  gnuno.  (t.)  ;S.  Voix  u.  s.  iv. 

Nou   bisogna   sentire   una    campana    sola,     (u.) 

Man  muss  nicht  eine  Glocke  aUein  horen. 
ni.  Bis6gna   senti'r   tutt   d66   k\  campan.     (em.  K.) 

Man  muss  alle  beide  Glocken  horen. 
Bisogna  sent  tote  do   le  campane  per  giudica. 

(1.  b.)     Man  muss  alle  beide   Glocken  horen, 

um  zu  richten. 
Chi  no  sent  che  ona  part   sent   nissiin.    (1.  ni.) 

Wer  nur  einen  Theil  hort,  hort  keinen. 
Per  giudici  sent  tutt  i  d6  i  campann.     (1.  ni.) 

U}n  zu  richten,  hort  alle  beide  Glocken. 
Bezeugna  senti  tutte  e  campann-e  sunna.  (lig.) 

Man  viuss  alle   Glocken  Iduten   horen. 
Ose  de  un,  ose  de  nissun.  (v.)  >S'.  Voix  u.  s.  w. 
Bisogna    sentir    tute    le   do  campane.     (v.)     S. 

Bisogna  u.  s.  w. 
Bisogna  sentir  tute  do  campane  a  sonar,  (v.  trst.) 

Man  muss  alle  beide  Glocken  Iduten  horen. 
si.  Bi.sogna  seutiri  cu  dui  oricchi.    (s.)    Man  muss 

mit  beiden   Ohren  horen. 
Intender   una    campana    senza    s'atera,    ambas 

duas    sonant    bene,     (sa.)      Wenn    via7i    eine 

Glocke  ohne  die  andere   hort,    Iduten   beide 

gut. 
Una  testimonianzia  balet  a  nudda.  (sa.  L.)  Ein 

Zeugniss  ist  nichts  werth. 


Voor  6enen  man  staat    de    processie    niet   atil.  dt. 
Eines    Mannes    icegen    steht    die   Prozeasion 
nicht  still. 


.382.    Eines    Mannes    wegen    bleibt    kein 
Pflug  stehen. 
md.  Eines  Hauses  wegen  schraeisst  der  Bettelmann 

den  Sack  nicht  weg.  (schls.) 
od.  Wege-n    einer    Tanne    hasst    me    (man)    kein 
Wald.  (schwei.) 
Wegama  (Dor  en)  Steeka  lod-ma  n'e  ken  Hag 
abgoh.  (schwei.  A.)   Wegen  eines  Zaunpfahls 
Idsst  man  keinen  Zaun  eingehen. 
pd.  Um  een  Piird  wart  de  Ploog  nich  up  de  Hille 
tagen.     (ns.    O.    R.)     Eines    Pferdes   ivegen 
wird    der  Pflug    nicht  auf   die    Hille*)    ge- 
zogen. 


*)  Ort  ubcr  dem  Kuhstall  zur  Auibewahruug   des  Stroh.s 
und  dergl. 


Faute   d'un  moine  (Pour   un    moine)    I'abbaye  fz. 

ne  manque  pas  (ne  faut  point).  Eines  Monchs 

wegen  geht  die  Abtei  nicht  zu  Grunde. 
Pour  un   moine   on   ne   laisse   pas  de  faire  un 

abbe.      Vm    eines    Monches    unterldsst    man 

nicht  einen  Abt  zu  wdhlen. 
Pour  ung  moine  ne  faut  couvent.  (afz.)    Eines 

Monches  wegen   geht    das  Kloster    nicht    zu 

Grunde. 
C    n'est    nin    fate    d'on    sodar    qu'on  lairet  d^  nf. 

monter    I'gare.     (w.)     Wegen  eines  Solduten 

wird  man  nicht  unterlassen,   auf  Wache  zu 

Ziehen. 
On    fait    bin    I'gueri'e    k    on    sodar    pr^s.     (w.) 

Man  filhrt  dock  Krieg,  ivenn  auch  ein  Sol- 

dat  fehlt.  {S.  Pour  ung  u.  s.  w. 

Per  un   frate   non   deve  star  male  il  convento.  it. 
Per  una  pecora  non   si   guasta   la    forma,     (t.)  mi. 

Eines    Schafes     wegen    verdirbt    die    Form 

(des  Kdses)  nicht. 
Una  pulce  non  leva  il   sonno.     (t.)     Ein  Floh 

nimmt  den  Schlaf  nicht. 
Per  un  irk  a  dev  nen  patine  el  convent,  (piem.)  ni. 

S.  Pour  ung  u.  a.  w. 
Per  un  tior  no  se  desfa  un  mazzo.    (v.)    Einer 

Blume  wegen  geht  ein  Strauss  nicht  ausein- 

ander. 


383.  Es    ist    ein    schlechter  Bettler,    der 

nicht  Eine  Thiire  meiden  kann. 
Es  muss   ein   eleud  Wirt  sein,  der  nicht  einer 

Uerte  (Zeche)  borgen  kann!  (ad.) 
Ein  schlechter  Bettler,  der  nicht  ein  Haus  ge-  od. 

rathen  kann.  (bair.  L.) 
Der  mouli  an  armer  Bet-lm6~  sei~,   wou  nit   a 

Haus  grauth-n  ko'.  (opf.  N.)    Das  muss  ein 

armer  Bettelmann  sein,  der  nicht  ein  Haus 

missen  kann. 
's  Isch  ein  e  schlachte  Battler,  wen  er  nit  ver- 

ma  es  Huus  z'   iiberhupfe.    (schwei.)    Es  ist 

Einer  ein  schlechter  Bettler,  wenn  er  nicht 

vermag,  ein  Haus  zu  iiberspringen. 
Dat  is  en  slechten  Pracher,  de  keen  Huus  kann  pd. 

vorbigaan.  (ns.  Hmb.)  Das  ist  ein  schlechter 

Bettler,     der    an    keinem    Haus    vorbeigehn 

kann. 
Dat  es  'n  slechten  Biadeler,  da  nitt  ene   Diior 

missen  kann.  (wstf.  Mrk.) 


Bin  383. 


192 


384  Ein. 


df 


eit 


(lii. 


md, 


od. 


pd, 


dt. 


Ktn  slechte  bedelaar,  die  geen'  diiit  missen  kan. 

Ein  Hchlechfer  Bettler,  der  nicht  einen  Dent 

niissen  kann. 
He's  a  poor  beggar  that  camia  gang  by  ae  door. 

(scho.)  Das  ist  ein  arvier  Bettler,  der  nicht 

an  einer   Thiir  vorheigehen  kann. 
An  ringhan  Beedlar,  diar  egh  ian  Dor  aiiignng 

kaan.  (F.)  Ein  schlechter  Bettler,  der  nicht 

eine   Thiir  umgehen  kann. 

Det   er   en    arm    Stodder,   der  ei    k.in    gaao  en 

Dor  forbi.     <V.  He's  u.  s.  ir. 
Det  er  en  arm    Vert,    der    ikkc    kan    borge    en 

Aftensdrik  (der  ei  kan  borge  nogen  en  Aften- 

drik).     Das  ist  ein  arvier   Wirth,  der  nicht 

(Jemandj  einen  Abendtrunk  horgen  kann. 
D'er  ein  arm  Tiggar,  soni  skal  inn   i  alia  Sto- 

vor.     Das  ist  ein  armer  Bettler,  welcher  in 

alle  Stuben  muss. 
Det  ar  en  dalig  tiggare,  soni  cj   k;iu  ^^:\  et  huti 

forbi.     S.  Dat  is  u.  s.  ir. 
Arm    tiggare,    som    ej    kan    ga    ett    has   forbi! 

Arraer   Bettler,    der   nicht   an   cincni    Hause 

vorheigehen  kann! 
Arm  Ward,  som  icke  kan  borga  en  Atftondryk! 

Arvier    ]Vir/h,   der  nicht  einen  Abendtrunk 

borgen  kann. 


,^84.  Es  ist  eine  schleclite  Mans,  diennr 

ein  Loch  weiss. 
D;\s  ist  wohl  eine  schlechte  Mans  (Es  ist  eine 

arme  Mans)   Die   niir   weiss   zu   eiuem   Loch 

hinaus. 
Es  ist  ein  armer  Fuchs,  der  niir  ein  Loch  hat. 
Dill   nichtwan   ein    loch   hat,   daz   ist  ein  bose 

mus.  (ad.) 
E   schlechte'   Fiis,   den   nemmen   e  Lach  hifot. 

(mrh.  L.)  Ein  schlechter  Fuchs,  der  nur  ein 

Loch  hat. 
Eine   schlechte  Maus,    die    nicht   neiin  Lficher 

hat.  (bair.) 
Des   mouft   sii"   a   dummi   Maus,  dei    ner    wali 

zu  an  Luch  'naus.   (opf.  N.)    Das  muss  eine 

dumvie  Maus  sein,   die  nur  zu   einevi  Loch 

hinatis  iveiss. 
Dat    es    en    dommen  Foss,    dji  men   en  Luck 

wet.  (wstf.  Mrk.)  Das  ist  ein  dumvier  Fuchs, 

der  nur  ein  Loch  weiss. 


Het  is  een  arme  miiis,  die  maar  een  hoi  heeft 
(weet).  Es  ist  eine  arme  Maus,  die  nur  ein 
Loch  hat  (weiss). 

Een  muis,  die  maar  den  holletje  heeft,  is  w^el- 


dra  gpvangen.  Eine  Maus,  die  nur  ein  Loch 

hut,  ist  bald  ge/angen. 
De  muis  is  haast  gevangen,   die  maar  6en  hoi 

heeft.     Die  Maus   isl   schnelt  ge/angen,   die 

nur  ein  Loch  hat. 
Het   is   een  arme  muys,   die   maer  een   hoi   en 

weet.  (avl.)  S.  Het  is  u.  s.  w. 
A  monse  that  has  l)ut  one  hole,  is  soon  caught,  en. 

S.  Een  viuis  a.  s.  »/•. 
The    mouse    that    has    but   one   hole,  is  easily 

taken.     Die  Maus,    die    nur    ein   Loch    hat, 

ist  leicht  gefungcn. 
It  irt  a  mean  mouse  that  ha.**  but  ae  hole,  (scho.) 

Es  ist  eine  geringe  Maus,  die  nur  ein  Loch 

hat. 
An  slacht  Mils,  diar  man    ian  Haal   hea.     (F.)  fs. 

Eine  schlechte  Maus,  die  nur  ein  Loch  hat. 

Det   er   en    daarlig  Muus,  der  ikke  veed  tiere,  (lii. 

end   cet   Hul.     Es    ist   eine    schlechte   Maus, 

die  nicht  niehr  als  ein  Loch  weiss. 
Arm  er  den  Muus,  som  kun  har  eet  Hul   (der 

har  kun  eet  Hul).     Arm   ist   die  Maus,  die 

nur  ein  Loch  hat. 
J>a(5    er  vessel   mus,   sem   ekki    hcHr   nema  eitt  is, 

hi'is.     S.  Ilet  is  u.  s.  w. 
Ring  er  nuisin,   £3   ikki   hevir   meira  enn  eina 

holuna.    (fjer.)    Arvi  ist  die  Maus,  die  nicht 

viehr,  als  ein  Loch  hut. 
Fattig  ratta,   som   ej   har   mer   Jin    ett  hall  att  sw. 

kr\'pa  uti.     Arme  Ratte,  die  nicht  viehr  als 

ein  Loch  zuvi  Hineinkriechen  hat. 
Arm  ratta,  som  ej  vet  mer  an   ett   hal.     Arvie 

Ratte,  die  nicht  viehr  als  ein  Loch  weiss. 


Mus  miser  (Miser  est  mus)  antro  qui  clauditur  It. 
uno. 

Mus  non  iini  fidit  antro. 

Infelix  mus  est  cui  non  uno  lare  plus  est.  (mlt.) 

Souris   qui  n'a   qii'  un  trou,   est  bientot  prise,  fz, 
S.  Een  muis  u.  s.  w. 

Souris  qui  n'a  (ne  sait)  qu'  un  trou,  le  chat 
la  prend  bientot.  Die  Maus,  die  nur  ein 
Loch  hat  (iceissj,  die  Katze  fdngt  sie  bald. 

La  soiiris  qui  n'a  qu'  une  seiile  entree  est  in- 
continent happee.  Die  Maus,  die  nur  einen 
Eingang  hat,  wird  augenblicklich  crwischt. 

Le  renaid  qui  n'a  qu'un  trou,  est  bientot  pris. 
Der  Fuchs,  der  nur  ein  Loch  hat,  uird  bald 
ge/angen. 

Dolente  la  souris  Qui  ne  set  qu'un  seul  per- 
tiiis.  (afz.)  Traurig  die  Maus,  die  nur  ein 
Loch  iveiss. 

La  sorit  est  tote  prise  que  ua  que   un  pertiis. 


Ein  384. 


—     193     — 


387  Bin. 


(afz.)    Die  Maus  iat  bald  ffefanr/en,  die  nur 

ein  Loch  hat.  [S.  Een  muis  u.  s.  v\ 

nf.  Soris  qui  n'a  qu'on  tro  est  bin  vit'  prise,   (w.) 

Pauve  soris,    qui    n'a   qu'on  tro!     (w.)     Arvie 

Maus,  die  nur  ein  Loch  hat! 
Pauv'  runaucl,  qui  n'a  qu'o  tro!  (w.  V.)  Armer 
Fuchs,  der  nur  ein  Loch  hat! 
Sf.  La  rato   qe  n'a  res  q'un  traou,   es   leou  prczo. 
(Lgd.)     Die  Ratte,   die  nichts   als  ein  Loch 
hat,  ist  rasch  gefangen. 
Be  iis  neci  lou    ra,    q'enib'    un    soul    traou    se 
fizo.    (Lgd.)    Sehr  durum  ist  die  Rutte,  die 
sich  auf  ein  einziges  Loch  verlilsst. 
La   rato   que   n'a   qu'un  trauc,   es  leou  presso. 
(nprv.)  S.  La  r&to  u.  s.  ic. 
it.  Tristo  6  quel  sorcio  (topo)  che  ha  un  sol   (che 
non   ha  che   un   sol)   pertuggio   per  salvarsi. 
Arm  ist  die  Maus,  die  ein  einziges  (nur  einj 
Loch  hat,  um  sich  zu  Jiiichten. 
mi.  Tristo  a  quel  topo  che  ha   un   buco   solo,     (t.) 
Tratirig  fur  die  Maus,   welche   ein  einziges 
Loch  hat. 
Mai  per  quel   topo   che    non   ha  che    un    fesso 
solo,    (t.)    Schlimvi   filr   die  Maus,  die   nur 
eine  einzige  Spalte  hat. 
lin.  Rata ,   que   no   sab   mes   que   \\\\  furat  ])rcst  la 

han  cacjat.  (val.)  8.  La  rdto  qe  u.  a.  w. 
pt.  Rato    que    nao    sabe    mais    que  ^hum    ))uraco, 
asinha  he  tornado.     *S.  La  rdto  qe  u.  a.  w. 
Depressa    se    toma    o    rato,    que    so  sabe  bum 
buraco.     Bald  wird  die  Ratte  gefangen,  die 
nnr  ein  Loch  xreiss. 
sp.  El  mur  (Raton)  que  no  sabe  mas  de  un   hora- 
do,  presto  le  toma  el  gato.  Die  Maus  (Ratte) 
die    nicht    mehr   als  ein  Loch  ueiss,    rasch 
f'dngt  die  Katze  sie. 
El    raton    que    no   tiene   mas   quo  un  agujero, 
presto  le  cogen.     S:  La  r&to  qe  u.  s.  w. 


.385.  Es  steckt  keiu  Wirth   den  Reif  aus 

von  eines  Gastes  wegen. 
Es   legt   keiu  Kramer   aus  von  eines  Kaufers 

wegen.  [Gastes  willen. 

Niemand  steckt   einen  Strauss   aus   um    eines 

md.  Wager    ener   Hutz-l    helit   mer    'n    Oufu    nit. 

(frk.  M.)   Wegen  einer  Hutzel  heizt  man  den 

Ofen  nicht. 
od.  Es  steckt  kein  Wirth  einen  Reif  aus  um  eines 

Menschen  willen.   (schwei.) 


dt»  Men  maakt  geene  kap  om   eenen  regen.     Man 
mucht  keine  Kaputze  wegen  eines  Regens. 


Non  si  fa  mantello  per  un'  acqua  sola.  (mi.  t.)  it, 
Eines    einzigen    Regens    wegen    macht    man 
keinen  Mantel. 

No   se   fa   un   capelo  per  una  piova  sola,     (v.)  ni. 
S.  Men  maakt  u.  s.  w. 


.386.  E  s  w  e  h  t  n  i  c  li  t  i  m  mer  ein  Win  d. 


The    wind    keeps    not    always   in   one  quarter,  eil. 
Der   Wind  bleibt  nicht  immer  in  einer  Him- 
melsgegend. 

Vinden    blteser    ikke    altid    fra    een  Kant   (fra  dii, 
sanune  Hjame).  Der  Wind  weht  nicht  immer 
aus  einer  Gegend  (aus  demselhen   Winkel). 

D'er  inkje  kvar  Dag,  Byren  blses.  Es  ist  nicht  nw. 
jeden   Tag,  dass  der  Faliricind  weht. 


.387.  God  be  w  a  are  mij  voor  iemand,  die 
maar  een  boekje  gelezen  heeft!  (dt.) 
Gott  bewahre  mich  vor  Jemand ,  der  nur 
ein  Jiiichelchen  gelesen  hat. 

God  deliver  me   from   a   man    with    one    book.  eil. 
Gott    befreie    mich    von    einem,    Manne    mit 
einem  Buche! 

God  save  me  from  the  man  of  one  book  (occu- 
pation). Gott  behiite  mich  vor  dem  Manne 
mit  einem  Buche  (einer  Beschdftigung). 


Je  crains  I'homme  d'un  seul  livre.  Ich  fiirchte  fz. 
den  Mann  mit  einem  Buche. 

Dieu  vous  (nous)  garde  d'un  homme  qui  n'a 
qu'une  affaire.  Gott  behiite  each  (uns)  vor 
einem  Manne,  der  nur  ein  Gesch'dft  hat. 

Dio  mi  guardi  da  chi  studia  un  libro  solo  (da  it, 
quelli  che  leggono  un  libro   solo).     Gott   be- 
hiite mich  vor  dem,   der  nur  ein  Buch  liest 
(vor  denen,  die  nur  ein  Buch  lesen). 

Dio  mi  guardi  da  clii  ha  una  faccenda  sola  (da 
chi  non  ha  se  non  una  faccenda).  Gott  be- 
hiite mich  vor  dem,  der  nur  ein  Geschdft 
hat. 

Dio  ti  guardi  da  chi  non  ha  se   non   una  sola  mi. 
faccenda.  (t.)  Gott  behiite  dich  vor  dem,  der 
nur  ein  Geschdft  hat. 

Vardite  da  chi   leze   un   libro   solo,    (v.)    HUte  ni. 
dich  vor  dew.,  der  nur  ein  Buch  liest. 

Vardite  da  chi  no  ga  che  un  mestier.  Hiite 
dich  vor  dem,  der  nur  ein  Geschdft  hat. 

Diu  nni  scansi  di  cui  avi  un  pinseri  sulu.   (s.)  si. 
Gott  helfe  uns  von  dem,  der  einen  einzigen 
Gedanken  hat. 

25 


Ein  387. 


194 


389  Ein. 


Sp.  Dios  mo  libre  de  hombre  de  un  libro.    S.  God     Como  to   heziste   calvo:    pelo    a    pelo    pclaiulo.  sp. 


deliver  u.  s.  w. 


388.  I  miner  nnr  ein  JI  anr   iind   dcr  Mann 
wird  kahl. 


dt.  AUcngskens  66n  haar,  zoo  wordt  de  man  kaal. 

Jviiner  ein  Haar,  so  wird  der  Mann  kahl. 
Met  veertje   voor   veertje  plukt   men    de    vink 

kaal.     Federchen   auf  Federchcn  rupft  man 

den  Finken  kahl. 
Cll.  Pnll  hair  and  hair,  and  you  '11  make  the  carle 

bald.     Zieht    Haar    um  Haar  aus ,    und   ihr 

werdet  den  Mann  kahl  viachen. 
Hair  by  hair  maks  the  carl's  head  bare,  (scho.) 

Haar   hei  Haar   macht   des  Mannes   Haujjl 

kahl. 
Featlier  by  feather  the  goose  is  plucked,  (scho.) 

Feder  auf  Feder  wird  die   Gans  gerupff. 
fs.  Ijn  Hiiier  efter  't  auser  maget   de  Biirrc   kahl- 

haadet.     (M.)     Ein  Haar  nach   dem  andern 

macht  den  Bauern  kahlkopfig. 


dii.  Eet  Haar  eg  andet  gjor  Bonden  skaldct.     FAn 

Haar    und    ein    underes    macht  den  Bauern 

kahl. 
Eet   Haar    efter    andet    gjor    Bonden    skaldet. 

S.  Ijn  u.  s.  w. 
is.  Eitt  har  og  annaS  gjorir  husbondann  skoUdttan. 

S.  Eet  Hour  og  u.  s.  v. 
nw.  Eit  Haar  og  annat  gjerer  Bonden  skollut.     S. 

Eet  Haar  og  u.  s.  w. 
SW.  Ett  har  och  annat  gjor  bonden  skallig.   S.  Eet 

Haar  og  u.  s.  w. 

fz.  Pelet   anant   autre   deuient  home    cauf.     (afz.) 
(Ein)  Haar  urn's   andere  wird   (der)  Mann 
kahl. 
it.  Piuma  a  piuma  se  pela  I'occa.   Feder  auf  Fe- 
der rupft  man  die  Gans. 
mi.  A  poch  a  poch  us  pela  a  gli  och.  (rom.)  ^ach 
und  nach  rupft  man  die   Gans. 
A  penna  a  penna  si  pela  I'oca.    (t.)    S.  Piuma 
u.  9.  w. 
ni.  A  poch  a  poch  a  s'  pela  I'oca.    (em.  P.)    S.  A 
poch  u.  s.  w. 
Na  penna  a  la  olta  se  pela  I'oca.    (1.  b.)    Eine 

Feder  auf  ein  Mai  rupft  man  die  Gans. 

A  poo  a  poc  Sa  pela  I'oc.   (1.  brs.)    S.  A  poch 

u.  s.  w.  [Na  u.  s.  w. 

Una  pena  a  la  volta  se  pela  un'  oca.    (v.)    S. 

dt.  Como    te    fizestes    calvo?    pello  pellando.     Wie 

machtest  da  dich  kahlf  Haar  ausziehend. 


Wie  machtest  du  dich  kuldf  Haar  aijf  Haar 
ausziehend. 


389.  Lade  nicht  AUes  in  ein  Schiff. 

Leg'  deinen  Keichthum  niclit  all"  auf  ein  Schift". 

Henke  nicht  AUes  an  eincn  Nagcl. 

Man   soil  nicht   alle   Kleider  an   einen   Nagel  md. 

hangen.  (schls.) 
Man  muss  nicht  AUes   auf  ein  Schiff  packen.  od. 

(bair.) 

Betrouw  e^,n  schip  nict  al  u\v  goed.     Vertraut  dt» 

einem  Schiffe  nicht  Euer  games  Chit  an. 
Men  moet  al  zijn  gehl  niet  op  d^ne  kaart  zet- 

ten.  Man  muss  nicht  aW  sein  Geld  auf  eine 

Karle  setxen. 
Men  moet  niet  alles  aan  ddnen  spijker   ophan- 

gen.    Man  muss  nicht  Alles  an  einem  Nagel 

aufhdngen. 
Men   moet   niet   al   de   eijeren   onder   eine  hen 

leggen.     Man  muss  einer  Henne  nicht   alle 

Eier  unterlegen. 
Me  moen  ol  nuis  eyers  nie  doen  in  eencn  pan' 

her.    (vl.  F.)     Wir  milssen  nicht  alle  unsere 

Eier  in  einen  Kerb  thun. 
Venture    not    all    in   one  bottom.      Wage  nicht  en. 

Alles  in  einem  Schiffe. 
I'll   not   hang   all   my  bells  on  one  horse.     Ich 

will  nicht  alle  mcine  Glocken  an  eiii  Pferd 

hangen. 
I'll    not    give    all    to   one  son.     Ich  loill  nicht 

Alles  einem  Sohne  geben. 


Ein  skal  inkje  leggja  all  si  Eiga  i   eitt  Skip.  nw. 

Man    soil    nicht    seine    game    Hahe    in   ein 

Schiff  laden. 
Ein  skal  inkje  vaaga  alt  paa  eitt  Kast.     Man 

soil  nicht  Alles  auf  einen   Wurf  wagen. 


II  ne  faut  pas  mettre   tous   ses   oeufs   dans  un  fz. 

meme    panier.     Man    muss    nicht    alle  seine 

Eier  in  einen  Korh  legen. 
L'en  ne  doigt  pas  semer   toute   la   semence   en 

un  champ,  (afz.)  Man  soil  nicht  alien  Samen 

in  ein  Feld  s'den. 
I   n'fat   nin   mette    tos    ses    oiis    d'oins    I'meme  nf. 

banstai.  (w.)  S.  U  u.  s.  w. 
Mette  tos  ses  ous  dins  I'meme  chenat.    (w.  N.) 

Alle  seine  Eier  in  einen  Korh  legen. 
M6ttar  tott  e  su  in  t  un  quell,  (mi.  rom.)  Alles  it. 

das  Seinige  auf  eine  Sache  legen. 


Ein  390. 


—     195 


391  Ein. 


390.    Man    kaun    nicht   a  lie  Kopfe  uuter 
.,1.         einen  Hut  bringen. 
pd.  Wcr    will    so    viele    Kopfo    unter    einen    Hut 

bringen?  (bair.) 
ivd.  Dat   's   nig   gud    un   krigen    fsele  Koppe    unner 
en  Hot.  (ns.  hist.  A.)  Es  int  nicht  gtd,  viele 
K'dpfe  unter  einen  Hiit  zu  kriegen. 

(It.  Het  valt   nioeijelijk,   veel   hoofdcn   ondei"  eene 
kaproen  te   bergen.     Es    f'dllt    schiver ,    viel 
Kopfe  unter  cine  Kappe  zu  sleeken. 
't  Valt  moeijelyk  veel  hoofden  onder  eene  kap 
te  brengen.  (vl.)  S.  Het  u.  s.  w. 

fs.  Hat  es  loong  iar  alle  Heede  onner  aan  Hood 
sen.  (Nm.)  Es  dauert  lunje,  ehe  alle  Kopfe 
unter  eineni  Hute  sind. 

(la.  Man  kan  ikkc  bringe  alle  Hoveder  under  eenHat. 

Ondt    er    at    faae    mange    Hoveder   under    een 

Hat.    Schlimm  int's,  viele  K'opfe  unter  einen 

Jliit  zu  beknmvien. 

mv.  D'er  vondt    aa    faa    mange  Hovud    under    ein 

Hatt.     *S'.   Ondt  u.  s.  w. 


it.  Do  teste  le  stenta   a  combinas.     (ni.  1.)     Zwei 
Kupfe  sind  miihsam  zu  vereinharen. 

ni.  Dii  pensa  I'e  difficil  a  combina.     (1.  m.)    Zicei 
Gedanken  zu  vereinharen  ist  schwer. 
Do  teste  le  stenta  a  combinarse.     (v.)     S.  Do 
teste  u.  8.  w. 


391.    Rom    ward    nicht    in    einem    Tage 

erbaut. 
Liibeck  ist  in  eineni  Tage  gestiftet,  aber  nicht 

in  einem  Tage  gebaut. 
Rom  ward  in  eim  jar  nicht  erbawet.  (ad.) 
Es  ward  Rom  gestitftet  nicht  aines  tages,   als 

man  da  gicht.  (ad.)  [(mrh.  E.) 

m:l.  Rom  ist  nicht  in   einem  Tage   gebaut   worden. 

Rom  as  net  an  engem  Dach  gebaut  gin.  (mrh.  L.) 

Iss    doch    Rom    og    nich    i    nam  Tage   geboat. 

(schls.)     Ist  doch  Rom  auch  nicht  an  einem 

Tage  gebaut. 
od.  Rom  war  nicht  in  einem  Tag  gebaut.  (schwei.) 
pd.  Kollen  es  net  on  enem  Dag  jebaut.    (nrh.  Gl.) 

Koln  ist  nicht  an  einem   Tag  gehaut. 
Der  Dom  ess  nit  en  einem  Jor  gebaut.  (nrh.  K.) 

Der  Dom,  ist  nicht  in  einevi  Jahr  gehaut. 
Rom  is  nig  bu't  op  en  Dagg.  (ns.  hist.  A.) 
Room  is  auk  nit  in  em  Daag  gebugget.  (ns.  W.) 

jRom  ist  auch  nicht  an  einem   Tag  gehaut. 


Rome,  zoo  oud,  Is  op  een'  dag   niet    gebouwd.  dt. 
Itovi,  so  alt,  ist  an  einem  Tag  nicht  gehaut, 

Keiden  en  Aken  zijn  niet  op  eenen  dag  ge- 
bouwd. K'uln  und  Aachen  sind  nicht  an 
einem   Tag  gehauf. 

Een  driemaster  wordt  niet  op  eenen  dag  ge- 
bouwd. Ein  Dreimaster  tcird  nicht  an 
einem   Tage  gehaut. 

Hemel  en  aarde  zijn  immers  niet  op  6enen  dag 
gemaakt.  Himmel  und  Erde  sind  nicht  an 
einem   Tage  gemacht. 

Gent  en  Brugge  zyn  op  eenen  dag  niet  ge- 
bouwd. (vl.)  Gent  und  Brugge  sind  an  einem 
Tage  nicht  gehaut. 

Rome  was  not  built  in  one  day.  en. 

Rome  was  not  built  in  a  day.  (m.  en.) 

Rome  wasna  built  in  a  day.  (scho.) 

Rome  was  not  begit  on  the  first  day.  (scho.) 
jRoMi  ward  nicht  am  ersten   Tage  fertig. 


Rom  blev  ikke  (ei)  bygget  paa  een  Dag.  da. 

Rom  var  inkje  bygd  paa  ein  Dag.  llW. 

Byen  var  inkje  bygd  paa  ein  Dag.  Die  Stadt 

ward  nicht  in  einem   Tage  erbaut. 
Rom  byggdes  ej  (icke)  pa  en  dag.  8W. 

Rom  bleff  intet  alt   bygdt  pa  en  Dagh.     Rum 

irurde  nicht  an  einem  Tage  ganz  erbaut. 


Non  fuit  in  solo  Roma  peracta  die.  It. 

Alta  die  solo  non  est  exstructa  Coi-inthus. 
Rom'  ei  buc  en  tin  gi  drizada  si.  (obi.)  CW. 

Rome  n'a  pas  ete  batie  en  un  seul  jour.  fz. 

Paris  ne   s'est   pas  fait  en  un  jour.     Paris  ist 

nicht  in  einem   Tage  gemacht  ivnrden. 
Rome  n'a  etd  bati  tout  en  un  jour,    (afz.)     S. 

Rom  bleff  u.  s.  ic. 
On  n'fait  nin  in  homme  so  on  jou.    (w.)    Man  nf. 

Tnacht  keinen  Mann  in  einem  Tage. 
Roumo    n'es    pas    istado    facho    en    un   jonrt.  sf. 

(nprv.)    8.  Rom  ist  u.  s.  w. 
Roma  non  si  fece  in  un  di.  it. 

In  un  giorno  non  si  fe  Roma. 
Roma  la  fo  fatta  a  poch  a  poch.    (roni.)    Rom  mi. 

ward  nach  und  nach  gehaut. 
Roma  non  fu  fatta  in  un  giorno.    (t.) 
II  mondo  non  fu  fatto  in  un  giorno.    (t.)    Die 

Welt  tvard  mcht  in  einem   Tag  gemacht. 
RonTa  a  I'e  nen  staita  faita  tuta  ant  na  volta.  ni. 

(piem.)  Rom  ist  nicht  ganz  auf  ein  Mai  ge- 
haut worden. 
A  Roma  non  I'hant  fraigada  ind'  iina  die.  (sa.)  si. 

Sie  hahen  Rom  nicht  in  einem   Tage  erbaut. 
Lo  mon  no  fou  fet  en   un  dia.     (neat.)     S.  i?liu. 

mondo  u,  s.  w. 

25* 


Ein  391. 


196     — 


394  Ein. 


pt.  Roma  nJTo  so  fez  n'hum  din. 

Em   huma    hora    nao    sc    ganhou  (jamora.     In 

einer  Stwnde  ward  Zaiuora  nicht  f/ewonnen. 

sp«  En  una  hora  no  se  gano  Zamora.  S.  Em  u.  s.  w. 

No  se  gantl  Zamora  en  una  hora.    Nicht  ward 

Zumnra  in  einer  Stunde  gewonnen. 


392.    So    geht    es    in    cler  Wolt:   Dcr  Eine 

hat  den   Beutel,    der  Anderc  hat  das 

Geld, 
md.  D6n   en   huot   de   Bcidel,   den   ancrcn   d'   Gfelt. 

(mrh.  L.)  Der  Eine  hat  den  Beutel,  der  An- 

dere  das  Geld. 
od.  Wie  gehts  so  iiiigleich  in  der  Welt :  Der  Eine 

hat    den  Beiitcl,    der  Andere    hat    das  Geld. 

(schwei.) 
So   isch   i   der   Walt:   dcr   Eint   hat  de  Seckel 

und  der  Ander  's  Giilt.  (schwei.") 
So  isch-es  i-dcr   Welt,    der    E    lied-dc    Seckel 

ond  der  E  hed's  Geld,  (schwei.  A.) 
Dar  Uanni  hod's  GSld,  dar  Ounnari  an  Paiddl. 

(st.)     Der  Eine  hat's  Geld,  der  Andere  den 

Beutel. 
pd.  Den  Ennen  hot  den  Biihl,    den  Andcrn  hot  et 

Geld.  (nrli.  M.)  S.  Den  en  u.  s.  v. 
So  geit't  in  de  Welt,   De   En   liat'n   Biid'l,   de 

anner  hat  dat  Geld.  (ns.  A.) 
Sau    geit    et    in    der  Weld:   De  Eine   het   den 

Biiel,  de  And're  het  det  Geld.  (us.  ha.  G.  u.  G.) 
Saou  gent  ct  in  der  Welt;   Dc   Eune   hat   den 

Biiiel,  de  Ainiere  hat  dat  Geld.  (ns.  L.) 
De  Enne  hat  den  Biiiidol,  de  Andere  dat  Geld. 

(ns.  W.)  S.  De  Sn  u.  s.  w. 
So  get  et  in  der  Welt:   De  Enc  hiat  den  Bill, 

de  Annere  hiat  'et  Gelt.  (wstf.  M.) 


393.  Van  voghelen,  van  honden  en  van 
vraiiwen,  Voor  eene  vreugd  seuen 
ran  wen.  (dt.  avl.)  Von  Vijt/eln,  von  Hunden 
und  von  Frauen,  fiir  eine  Freude  siehen 
Schmerzen. 


da.  Saaledes  gaaer  det  til  i  Verdeu:    den  Ene  har 

Pungen,  den  Anden  Pengene. 
Den  Ene    har  Lykken,    den   Anden    Krykken. 

Der  Eine  hat    das  Gliick,    der  Andere    die 

Krilck'. 
IIW.  Dan  eine  heve   Lnkka,   dan   andre   heve   tome 

Krukka.      Der    Eine    hat    das    Gliick,    de-r 

Andere  hat  den  leeren  Kru(j. 
SW»  Den  ena  har  lyckan,  den  andra  kryckan.     S. 

Den  Ene  u.  s.  w. 


it.  Viin  g'a  '1  forment,  L'alter  i  sach  de  metel 
dent.  (ni.  1.  m.)  Der  Eine  hat  den  Weizen, 
der  Andere  den  Sack,  urn  ihn  hineinzuthun. 


Per  iin  plasehair  milli  dolurs.    (Id.  O.-E.)    Fiir  CW. 
ein    Vergniif/en,  tausend  Schmerzen. 

De  ehiens,  d'oiseaux,  d'armes,  d'amoiirs.    Pour  I'z. 
un  plaisir  mille   doulours.    (nf.  Chmp.)     Von 
Ilunden,     Vof/eln,    Waffen  and  Liehschaften, 
fiir  ein    Vcryni!f/en  tausend  Schmerzen. 

De  cans,  daousets,  darnies  et  nies  damons.  Per  af. 
un   plaso   on    a    mile    doulous.     (Gsc.)      Von 
Hunden,    Vogeln,    Waffen  und  Liehschaften 
hat     man     fiir      ein     Vergniigen      tausend 
Schmerzen. 

Per  un  plas6  mylle  doulous.  (Gsc.)  S.  Per  iin 
u.  s.  w. 

Per  un  plezir  niillo  doulours.  (nprv.)  S.  Per 
iin  ?«.  s.  «'. 

Per  un  breve   piacer   mille   tormenti.     Fiir  ein  it. 
kurzes    Vergniigen  tausend  Qualen. 

D'uccelli,    di  cani,    d'armi    e    d'amori,    per    un  mi. 
piacere   mille   dolori.    (t.)     Von    V'igeln,   von 
Ilunden,  von    Waffen  und  von  Liehschaften, 
fiir  ein    Vergniigen  tausend  Schmerzen. 

In  guerra,  nella  caccia  e  negli  amori,  per  un 
piacere  mille  dolori.  (t.)  Im  Kriege,  auf  der 
Jagd  und  hei  Liehschaften,  fiir  ein  Ver- 
gniigen tausend 'Schmerzen. 

Per  un  piasi  sent  dolor,    (piem.)   Fiir  ein  Ver-  ni. 
gniigen  hundert  Schmerzen. 

GueiTa,  ca^a  e   amores,  por   hum   prazer  cempt. 
dores.     Krieg,    Jagd    und   Liehschaften,  fiir 
ein   Vergniigen  hundert  Schmerzen. 

Guerra  y  caza  y  amores,  por  un  placer   (pasa-  sp. 
tiempo)   mil   dolores.     Krieg  und  Jagd    und 
Liehschaften,  fiir  ein  Vergniigen  (einen  Zeit- 
vertreih)  tausend  Schmerzen. 


394.    Wenn    ein    Giehnloffel    gahnt,    so 

gahnt  der  and're  auch. 
Wenn  Einer  gahnt,  so  glihuen  sie  AUe. 
Wenn  Eine  ganet  (giihnt),  so  ganet  der  Ander  od. 

au  (auch).     (schwei.) 

Een  geeuwer  helpt  ook  andereu   aen  't  gapen.  dt. 
(vl.)     Ein  GdJiner  hilft  auch   anderen    zum 
Gahnen. 


Naar  En  gaber,  gaber  den  Auden  ogsaa.   Wenn  da. 
Eine  ti.  s.  w. 


Ein  394. 


—     197    — 


396  Ein. 


Naar  een  Fod  snubler  er  den   anden  nser  ved 

Fald.      Wenn    ein    Fuss    str uuc licit ,    ist    der 

andere  nah  dem  'Fall. 
is.  Nser    einn     geispar,     geispa    fleiri    iiserstaddir. 

Wenn    Finer    gdhnt ,    (jilhnen    mehrei'e    An- 

wesende. 
Geispi  fer  milium  manna,  (faer.)     Gdhnen  geht 

iiber. 

It.  Oscitantc  uno  deinde  oscitat  ct  alter. 
fz.  Un    bon    baillenr    en    fait    bAiller    deux.     Fin 
f/uter  Gdhner  macht  zwei  gdhnen. 


395.  Wenn  eine  Gans  trinkt,    so  trinken 

sie  alle. 
Wenn    eine    Gans  gaggt,    so   gaggt  die  and're 

audi. 
Bellt  ein  Hund,  so  klaffen  sie  alle. 
mcl.  Wan    feng    KQ    beselt,    dan    hfeft    de   aner    de 

Schwanz  op.  (mrh.  L.)   Wenn  eine  Kuh  hiest, 

dann  heht  die  andere  den  Schwanz  auf. 
od.  Wo  oji  Hund  hibninzt,  brunz'n  me'Mir  hi.  (tir. 

U.-I.)      Wo    ein    Hand    hinhrunzf ,    hrunzen 

mehr  hin. 
pd.  Wann  ein'  Koh  der  Stajiz  op  hivv,  dann  hev- 

ven  se  inn  All  op.  (nrh.  K.)   Wenn  tine  Kuh 

den   Schwanz   auf  heht,   dann  heben  sie   ihn 

alle  in  die  Ho  he. 
Venn    en  Hund    Imlt,    so    hulen    se    alle.    (ns. 

hist.  A.)      Wenn   ein  Hund   heult,  so   heulen 

sie  alle. 
Wenn   eine  Kuh   bist,    so   hcbt  die  andere  den 

Stert.    (ns.  N.)    S.   Wan  u.  s.  w. 
Wenn  eene  Koh  den  Zogel  hawt,   so   hawe   se 

em  alle.  (ns.  Pr.)  S.    Wunn  u.  s.  u\ 
Wenn  een  Stock  Veh  bis-s"t,   heewt  det  angre 

den  Zagel.  (ns.  Pr.-O.)    Wenn  ein  Stiick  Vieh 

hiest,   heht   das  andere   den  Schwanz  in  die 

Hohe. 

dt.  Als  er  een  bond  blaft,  blaffen  er  vele  (worden 
de  andere  wakker).  Wenn  ein  Hund  klafft, 
klaffen  viele  (xoerden  die  andern  niunter). 

Als  een  schaap  blaat,  zoo  blaten  ze  alien.  Wenn 
ein  Schaf  hlokt,  so  bloken  sie  alle. 

Trekt  men  een  varken  bij  den  staart,  dan 
schreeuwen  zij  alien.  Zieht  man  ein  Schwein 
beim  Schtcanz,  so  schreien  sie  alle. 

Als  de  eene  koe  bist,  zoo  bissen  ze  alien  (dan 
steken  de  anderen  den  staart  reeds  op.) 
Wenn  eine  Kuh  biesf,  so  biesen  sie  alle 
(dann  reeken  die  andern  bereits  den  Schwanz 
in  die  Hohe). 


Als  de  eene  koe  den  staart  opheft,  zoo  begin- 
nen  ze  alien  te  bisscu.  Wenn  eine  Kuh  den 
Schwanz  auf  heht ,  so  fangen  sie  alle  an  zu 
hiesen. 

Als  eene  koe  blaat,  dan  blaten  ook  dc  anderen. 
Wenn  eine  Kuh  hlokt,  dunn  hloken  auch  die 
andern. 

Als  eene  koe  biest,  dan  steken  de  andere  ook 
den  steert  op.  (vl.)  Wenn  eine  Kuh  biest, 
dann  heben  die  andern  auch  den  Schwanz 
auf.  

Naar  een  Gaas  drikker,  saa  drikke  de  alle.        dil. 

Naar  een  Hund  gjoer,  da  gjoe  de  alle.  Wenn 
ein  Hwnd  bellt,  so  bellen  sie  alle. 

Naar  een  Hund  tuder,  tude  de  alle.  S.  Venn 
u.  s.  w. 

Naar  ect  Faar  lober,  lobe  de  alle.  Wenn  ein 
Schaf  Iduff,  laufen  sie  alle. 

Hvsen  jin  Ko  bes,  so  bes  di  aid.  (jiit.)  S  Als 
de  edne  koe  biest  u.  s.  ic. 

p-X  ein  gsesin  drekkr,  drekka  allar.  is. 

{>a  (Nser)  ein  kyrin  pissar,  pissa  (I>a;r)  allar. 
-S'.  Als  de  eene  koe  biest  u.  s.  w. 

Jicgar  eitt  sviniS  rytir,  ryta  Jiau  oil.  Wenii 
ein  Sclai-ein  grunzt,  grunzen  sie  alle. 

Naar   dan    eine    Gaasi    gjeng   aat    Vatnot,    so  inv. 
ganga  hine   og.      Wenn    die  eine  Gans  zum 
Wasser  geht,  so  gehen  die  andern  auch. 

Naar  dan  eine  Hundon  gjoyr,  .so  gjoya  dei  alle. 
*9.  Naar  een  Hund  gjoer  u.  s.  w. 

Naar  dan  eine  Grisen  gryler,  so  gryla  dei  alle. 
Wenn  ein  Ferkel  grimzt,  so  grunzen  sie  alle. 

Nar  en  gas  dricker,  sa  dricka    alia    de    andra.  SW. 
Wenn  eine   Gans  trinkt,  so  trinken  alle  an- 
deren. [u.  s.  VJ. 

Nar  eu  hund  tjuter,  Sci  tjuta  de  alia.   «S'.    Venn 


396.  Wenn    Gott    eine    Thiire    zumacht, 

macht  er  die  andere  auf. 
Wenn  Gott  een  Dor  tomakt,  makt  he  de  andre  pd. 

aapen.  (ns.  hist.) 
Vard  en  Dor  tomakt,  so  geit  en  anner  en  ved- 

der  apen.  (ns.  hist.  A.)    Wird  eine   Thur  zu- 

gemacht,  so  geht  eine  andere  wieder  auf. 

Het  geluk  sluit  geene  deur,  of  opent  weer  eene  dt. 

andere.     Das    GlUck    schliesst    keine    Thur, 

ohne  icieder  eine  andere  zu  offnen. 
When    ae    door    steeks   anither  opens,     (scho.)  en. 

Wenn    eine    Thiir    sich    schliesst,    thut    eine 

andere  sich  auf. 


Ein  396. 


—     198    — 


398  Ein. 


dii.  Naar  een  Dor  lyckes,  thaa  opuajs  oeii  aiuUitii.  j  He  who  lias  but  one  hog  makes  him  fat,   and  eu. 

(adji.)  <S'.    When  u.  a.  ir.  \      lie  who  has  l)nt  one  son  makes   him   a   fool, 

svv.  Tiykkes  ecu  dor,  tha  oppas  een  aniior.     (asw.)  j       Wcr  nur    ein  Schvein    hat,    machi    es  felt, 

Wird   eine    Thiir  geschtossen,   so  wird  cine         itnd    wer    nur    einen  Snhn    hat,    viacht    ihn 

andere  ge'offnet.  zum  Narren. 


It.  Kxsiliet  (Exiliat)  reliqua  fore  clansa  qnestibns 

una.  (mlt.) 
it.  Non  si  scrra  mai  una  porta  che  non  se  n'apra 
un'    altra.      Es    achliesst    sich    nievuds    cine 
Thiir,  ohne  dass  sich  eine  andere  ijffnete. 
mi.  Si  chiiide  una  porta,  e  s'apre  un  p<jrtone.    (u.) 
Eine    Thiir  schliesst   sich    and  ein    Thorwet; 
offnet  sich. 
Si  chiude  una  strada,  c  se  n'apre  un'  altra.  (u.) 
Es    verschliesst    sich    eine    Strasse    mid    es 
offnet  sich  eine  andere. 
ni.  Se  sara  na  porta,  se  d6rv  iin  portih.   (1.  b.      S. 
Si  chiude  una  porta  u.  a.  to. 
Se  sniorsa  na  candela,  s'erapessa  na  torsa.  (1.  b.) 
Eine   Kerze  Voscht   aus ,  eine  Fucke/  ziindet 
sich  an. 
Feni  on  niochet,  sc  pizza  ona  candira.    (1.  m.) 
Endifft    ein    Lichtstumjyf,    ziindet    sich    eine 
Kerze  an. 
Die  no  sera  i\na  porta  che  nol  averza  un  por- 
ton.     (v.)     Gntt  achlieast   keine    Thiir,  ohne 
einen   Thnrtcey  zu  Hffnen. 
Se  sera  una  porta  e  se  ghe   ne   averzc   un'  al- 
tra. (v.)    Es  schliesst  sich  eine   ThUr  und  es 
offnet  sich  eine  andere. 
Idio    sera    un    balcon    e    el    verzi    un    porton. 
(V.  trst.)   Gott  schliesst  ein  Fenster  und  off- 
net  einen  Thorwefj. 
si.  Diu  chiudi  na  porta,  ed  apri  un  purticatu.  (s.) 
Gott    schliesst    eine   Thiir  und  offnet    einen 
Thnrveg. 
Deus  tancat  unu  balcone  et  aberit  una  janna. 
(sa.  L.,  S.)     Gott  schliesst  ein  Fenster  und 
(jffnet  eine   Thiir. 
lin.  Quand  se  tanca  una  porta,  sen'  obra  un'  altra. 
(neat.)   S.   When  u.  s.  tc. 
Si  una  porta  es   tanca,   altra   sen   obri.     (val.) 
S.    When  u.  s.  w. 
Sp.  Quando  una  ptierta  se  cierra,  ciento  se  abren. 
Wenn  eine  Thiir  sich  schliesst,   offnen   sich 
hundert. 


Qui  n'a  qu'un  ocil  sonvent  le  torche.    Qui  n'a  fz. 

qu'iin  fils  le  fait  fol.  Qui  n'a  qu'un  pourceau 

le  fait  gras.    Wcr  nur  ein  Auge  hat,  wischt's 

oft  aus,  tcer  nur  einen  Sohn  hat,  viacht  ihn 

zuvi    Narren,    wer    nur     ein    Schwein    hat, 

nittcht^s  feft. 
Qui  n'a  qu'une  fille  il  en  fait  merveille.      Wer 

nur    eine   Tnchter    hat,    macht    ein   Wnnder 

durauH. 
Qui  n'a    que  ung  oel  bien  le  garde.     Wcr  nur 

ein  Lamm  hat,  der  hiittt  es  gut. 
Chi  ha  tin  sol  figlinolo  hj  fa    matto,   e    chi    ha  it. 

un  sol  porco  lo  fa  grasso. 
Chi    lia   un  sol  oechio,   quello   spesso   si   forbe. 

Wer  nur  ein  Auge  hat,  trischt  es  oft  aus. 
Chi  ha  una  braca  sola,   spesso  la  lava.      Wer 

nur  eine  Hose  hat,  loascht  sie  oft. 
Ci  g:'h  'n  sul  s'ciat  I  se  la  lea  mat.  (1.  b.)    Wer  ni. 

einen    einzigen    Sohn    hat,    zicht    ihn    zum 

Narren  auf. 
Chi  ga  un   porco   solo  lo  fa  grasso,    e  chi  ga 

un  fio  solo  lo  fa  mato.  (v.)  S.  He  u.  a.  v\ 
Qui  hat  unu  fizu  In  faghet  maccni,  et  qui  hat  si. 

unu  porcu  In  faghet  rassu.  (sa.  li.) 
Qui  hat  unu  lizu  lu  faghet  maccu  (et  qui  hat 

unu  caddu  lu  faghet  vitiosu).    (sa.  L.)     Wer 

einen  Sohn  hat,  viacht  ihn  ndrrisch  (und  wer 

ein  Pferd  hat  macht  ea  atorrischj. 
Fizu  solu,  o  totu  malu   o   totu   bonu.    (sa.  L.) 

Einziger  Sohn,  entweder  ganz  schlecht,  oder 

ganz  gut. 


397.  Die  maar  eenen  Sohn  heeft,  maakt 
hem  zot;  die  maar  een  varken  heeft, 
maakt  het  vet.  (dt.)  Wer  nur  einen  Sohn 
hat,  macht  ihn  albern;  wer  nur  ein  Schwein 
hat,  macht  es  fett. 


398.    "Wo    ein  Schaf  vorgeht,    folgen  die 

andern  nach. 
Ein  Schaf  folgt  dem  andern. 
Wuor  der  Haniel  get,   duor   go   iich   de  Schof.  pd. 

(nrh.  S.)      Wo  der  Hammel  geht,    da  gehen 

auch  die  Schafe. 

Het  eene  schaapje   volgt   daar   het   andere,   en  dt. 
meent,   dat  de   heerder  altijd   voor   is.     Das 
eine    Schafchen    folgt     dem    andern,     und 
meint,  der  Hirte  sei  immer  voraics. 

Als  een  schaap  over  den  dam  (de  brag)  is,  vol- 
gen  er  meer.  Wenn  ein  Schaf  iiber  den 
Damvi  (die  Briicke)  ist,  folgen  ihrer   mehr. 

If  ae   sheep    loup    the    dyke    a'    the  rest  will  en. 


Ein  398. 


—    199 


400  Einmal. 


iiw. 


it. 


sp. 


wl. 


follow,     (scho.)      Wenn   ein    Schaf  ilher  den 
Damm  sj)rin</i,  folyen  alle   Uebric/en. 

Dar  dan  eine  Sauden  spring  fyre,  dar  springa 
del  andre  etter.  Wo  ein  Schaf  vorsprinc/t, 
springen  die  anderen  nach. 

Far  come  le  pecore:   ove  va  uno,   andar  tutti. 

(mi.  t.  fir.)    Es  machen  wie  die  Schaf e:  tco 

eins  hin  geht,  gehen  alle  hin. 
Ovejas    bovas,    por    do    va    una,    van    todas. 

Dumme  Schaf e,  wo  eins  hingeht,  gehen  alle 

hin. 
Dacca   ua    oiS    sare    in    rtu,    sare   t6te  duppa 

densa.   Wenn  ein  Schaf  in  den  Fluss  springt, 

springen  alle  nach. 


md. 

od. 
pd. 

dt. 


399.  Den  Esel  fiihrt  man  nnr  einmal  auf's 

Eis. 
Der  Esel  ist  so   weise:   Er  tanzt  nur   einmal 

auf  dem  Eise. 
Wer  ist  eselsweis,   Geht   nur  einmal  aufs  Eis. 
Wo  sich  der  Esel  ein  Mai  stosst,  da  nimmt  er 

sich  in  Acht. 
En   lesel   stest   sech   nemmen   emol  un  e  Sten. 

(mrh.  L.)    Ein  Esel   stosst   sich  nur  einmal 

an  einen  Stein. 
Den  Esel  fiihrt  man  nnr  einmal   iiber  das  Eis. 

(bair.) 
Wo   der   Essel    sich    eimol    (einmal)    gestossen 

hjit  (haf)^   do   hoht   ha   sich  zom  zweite  Mol 

(da  hiitet  er  sich  zuvi  zireiten  Mai),  (nrh.  K.) 


Een  ezel  stoot  zich  geen  twee  malen  aan  een' 
steen.  Ein  Esel  stosst  sich  nicht  zwei  Mai 
an  denselhen  Stein. 

Een  ezel  stoot  zich  geen  tweemael  aen  denen 
steen.  (vl.)  S.  Een  u.  s.  w. 


(lii. 


sw. 


It. 
fz. 


iEselet  f0rer  man  kun  een  Gang  paa  Isen. 
Rajven  gaaer  ei  to  Gange  paa  eet  Gilder.  JJer 

Fuchs  geht  nicht  zwei  Mai  in  eine  Falle. 
Den   en    gang   varit  i  fallan,    gar   ej    dit   igen. 

Wer  einmal  in  der  Falle  gewesen,  geht  nicht 

uieder  hinein. 
Rafven  gar  intet  tva  ganger  pa   samma  giller. 

Der   Fuchs  geht  nicht  zwei  Mai  in  dieselbe 

Falle. 

Vnlpes  non  iternm  capitur  laqueo. 

Un   ane   ne  trebuche   pas  deux  fois   contre  la 

meme  pierre.     Ein   Esel  stolpert  nicht  zwei 

Mai  iiber  denselhen  Stein. 


O   n'   attrape   poi   deux   fo^s   ein  leu  al'  memenf. 

treuee.    (pic.)    Man  fdngt  einen    Wolf  nicht 

zicei  Mai  in  demselben  Loche. 
U  cop  qu'  es  pot   escouda   lou    gat,    meg    nou  sf. 

pas    dus.     (Brn.)     Ein    Mai    kann    sich    die 

Katze  verbriihen,  aber  nicht  zwei  Mai. 
Dove  I'asino  casca  una  volta,  non  vi  casca  piu.  it. 

Wo  der  Esel  ein  Mai  fdllt,  fallt   er  nicht 

wieder. 
L'esan   un   chesca   pio   dov   I'e   casche  \\\\  etra  mi. 

volta.  (rom.)  Der  Esel  fallt  nicht  mehr,  u-o 

er  ein  Mai  gefallen  ist. 
L'asino,  dov'  e  cascato  una  volta,  non  ci  casca 

piu.  (t.)     Wo  der  Esel  ein  Mai  gefallen  ist, 

fdllt  er  nicht  wieder. 
L'asen,  doe  1'^  cascat  na  olta,    no  '1  ga  burlani. 

pio.  (b.)  S.  L'asino  u.  s.  w. 
Fe  com  Taso  ch'  dov  a  s'anssupa  una  volta,  ai 

passa  pi  nen  un'  aotra.    (piem.)    Es  wie  der 

Esel  machen,  der  kein  zweites  Mai  hingeht, 

wo  er  ein  Mai  gestolpert  ist. 
Una  volta  sola  se  mena  l'asino  sul  jazo.  (v.  trst.) 
Una  bolta  in  s'annu  intrat  sa  bezza   in   balln.  si. 

(sa.  L.)  Ein  Mai  im  Jahre  tritt  die  Alte  in 

den  Eeigen. 
Quem  em  pedra   diias    vezes    trope^a,    nao    he  pt. 

muito  quebrar  a  cabecja.    Wer  an  einen  Stein 

zicei  Mai  stolpert,  ist  nicht  weit  davon,  sich 

den  Kopf  zu  zerschlagen. 
Quien  en  una  piedra  dos  vezes  tropie^a,  merece  sp, 

que    se    quiebre    la  cabe^a.      Wer  an   einem 

Stein  zwei  Mai  stolpert ,  verdient,   dass   er 

sich  den  Kopf  entzweischlage. 
Una  vez  enganan  al  prudente,  dos  al  innocente. 

Ein  Mai  tduscht  man  den  Klugen,  zwei  Mai 

den  Unschuldigen. 


400.  Der  Mensch  liebt  nur  einmal. 


De  eerste  liefde   is   de   beste.     Die  ersfe  Liebe  dt, 

ist  die  beste. 
De    eerste    liefde    gaat    voor    (boven)    al.     Die 

erste  Liebe  geht  iiber  Alles. 


On    revient    toujours    a    ses    premiers    amours,  fz, 

Man  kehrt  stets  zu  seiner  ersten  Liebe  zuriick. 
U  n'est  que  les  premiers  amours.     Es  gibt  nur 

die  erste  Liebe. 
I  primi  amori  sono  i  migliori.   Die  erste  Liebe  it, 

ist  die  beste. 
Si  toma   spessu   a  u    so    primii    amoi'e.     (crs.)  mi. 

Oft  kehrt  man  zu  seiner  ersten  Liebe  zuriick. 


Einmal  400. 


200    — 


403  Einmal. 


Nun    si    1)6   beramente   aniA,   die   una   volta  in 

tutta  a  so  vita,    (crs.)     Walnhaft  Icann  imtn 

nur  ein  Mai  in  seinem  ganzen  Lehen  lieben- 
II    primo   amore   non   si  scorda   niai.     (t.)     Die 

evftfe  Liebe  veryisst  mcni  nie. 
ni.  Chi  ania  ben  la  prima  volta,  no  ama  la  secon- 

(la.     (1.  m.)     Wer   das   erste   Mai  fjut   lieht, 

lieht  nicht  zum  zweiten  Mai. 
Gira,   gira   dal   pe  fin  a  la  cima,   E  't  tornarc 

a  la  mornsa  prima.  (1.  m.)  Dreh'  click,  clreh' 

dick    um  und  uni    und    du  wirst   zur   ersfen 

Gelieblen  zuriickkehren. 
Do   amori   no  se   pol  aver,     (v.)     Zvei  Liebes' 

neifjuni/en  kann  man  nicht  habcn. 
Te  girar^  dal  pi6  fin  a  la  cima,  Te  tornar^  da 

la  morosa  prima,     (v.)     Du   maf/st    dich    um 

und  um  drehen,  so   wirst  du  zur  ersten  Ge- 

liebten  zuriickkehren. 
Del  primo  amor  no  se  se  scorda  niai.   (v,  trst ) 

Der  ersten  Liebe  vergisst  man  nie. 
si.  Scnrdari  nun  si  po   I'amuri   anticn,   Anclii    chi 

amuri  novn  trova  locn.  (s.)     Vergessen  kann 

man  nicht  der  alten  Liebe,  auch  icenn  neue 

Liebe  Raum  findet. 
S'amore  bezza  que  cazzat  sa  noa.     (sa.)     Die 

alte  Liebe  vertreibt  die  neue. 
llll.  Las  sopas  y  amors  los  primers  son  los  millors. 

(neat.)      Von  Suppen    und   Lieben    sind    die 

ersfen  die  besten. 
Qui    b6    ama,    tard    olvida.     (neat.)      Wer   gut 

liebt,  vergisst  spat. 
Qui  bfe  ama,  tart  olvida.  (val.)  S.   Qui  u.  s.  u\ 
pt.  As  sopas  e  os  amores  os  primeiros  sao  os  mel- 

hores.     S.  Las  u.  s.  w. 
Sp.  Sopa  y  amores  los  primeros  los  mejores.  Suppe 

und  Liebe,  die  erste  die  beste. 


401.  Einmal  ist  keine  Gewohnheit. 
md.  Acmo-el  es  net  ommer.     (frk.  H.)     Einmal  ist 
nicht  immer. 


dt.  Eenmaal  gedaan  is  nog  geene  gewoonte.    Ein- 
mal  gethan  ist  noch  keine  Oewohnheit. 
Oltemets  en  is  geen   gewunste.     (vl.   F.)     Bis- 
iveilen  ist  keine  Geivohnheit. 
en.  Once  is  no  custom. 

Ance  is  nae  custom,  (scho.) 


dii.  Een  Gang  er  ingen  Gang,  men  to  Gauge  er  en 
Vane.  Ein  Mai  ist  kein  Mai,  aber  zwei 
Mai  ist  eine   Geionhnheit, 

is.  Eitt  er  siim  einki,  tvey  sum  ti'ggju.  (fa3r.)  Eins 
ist  wie  nichts,  zwei  loie  zehn. 


Ein  Gong  er  ingen  Sedvane.  iiw. 

Ein  Gong  er  ingi  Roynsla.    Ein  Mai  ist  keine 

Erfahrung. 
Va\  gang  jir  ingen  gang  och  tva   ganger  ilr  en  sw. 

lialf.     Ein  Mai   ist   kein  Mai  und  zwei  Mai 

sind  ein  halbes. 

Une  fois  n'est  pas  coutnmo.  fJB* 

U  cop  n'ey  pas  coustume.  (Hrn.)  sf. 

Uno  no  fa  numero.    (ni.  v.)    Eins  ziihlt  nicht.  it. 

Un  casu  nun  fa  regula.    (s.)    Ein  Fall  macht  si. 

keine  Regel. 
Un  solo  acto  no  haze  habito.    Ein  Mai  viacht  sp. 

keine  Gewohnheit. 


402.  Einmal,  K einmal. 

Aemo-el    es    k;iJimu-el.     (frk.   IT.)     Einmal   ist  md. 

keinmal. 
A8~s  is  kao's.     (bair.  O.-L.)     Eins  ist  keins.       od. 
Einmal  ist  keinmal.  (schwei.) 

Imol  lisz  kimol.  (nrh.  S.)  S.  Aemo-el  u.  s.  to.    pd. 
Enmaol    i.st    kenmaol ,     twemaol    iss    nich    oft. 

(ns.  A.)     Einmal    ist    keinmal,    zireimal    ist 

nicht  oft. 
Einmal    is    keinmal.     (ns.    ha.    G.    n.    G.)      S. 

Aemo-el  u.  s.  ir. 
Een  is  keen.  (ns.  hist.)  S.  Aas  u.  s.  w. 
Ainmal  is   alle  Dage    nit,    un    tweimal    is    nit 

faken.   (wstf.  A.)    Einmal  ist  nicht  alle   Tag 

und  zwei  Med  ist  nicht  oft. 


Een  keer  is  geen  keer.     S.  Aemo-el  u.  s.  w.      dt. 
One  and  none  is  all  one.     Eiiis   und  keins  ist  en. 

ganz  eins. 
Ijusen  as  nijnsen.  (M.)  S.  Ais  u.  s.  w. 


fs. 


Een  Gang,  ingen  Gang.  da. 

Een  Gang  er  ingen  Gang.  S.  Aemo-el  u.  s.  w. 
Ein  Gong  er  ingen  Gong.    S.  Aemo-el  u.  s,  w.  nw. 
En  gang  iir  ingen  gang.     S.  Aemo-el  u.  s,  w.  SW. 

Inna  ga  ei  niginna  ga.  (obi.)  S.  Aemo-el  u.  s.  w.  CW. 


40.S.  Wer   einmal    stiehlt,    heisst    allzeit 

Dieb. 
Wer  einmal  stiehlt,  ist  seinen  Lebtag  ein  Dieb.  od. 

(schwei.) 
Wer  een  Mai  stillt,  is  iimmer  'n  Dee.*",  (ns.  A.)  pd. 

Wer  ein  Mai  stiehlt,  ist  immer  ein  Dieb. 
Wei  emmool  stiehlt,  is  jiimmer  en  Deef.  (ns.  W.) 

S.   Wer  een  u.  s.  w. 


Einmal  403. 


—     201     — 


405  Eisen. 


dt.  Die  eens  steelt,  is  altijd  een  clief.    S.    Wer  een 

u.  s.  IV.  [Dieb. 

Eens  dief,  altijd  dief.     I^in  Mai  Dieh ,    immer 

en.  Or\ce  a.  knave,  ever  a  knave.  Einnial  ein 
Schelm,  immer  ein  Schelm. 

fs.  Diar  iansis  stelt,  as  altidj  an  Thiif.  (A.)  8. 
Wer  een  u.  s.  w. 


dji,  Hvo  eengang    stiieler,    maa    altid    liedde   Tyv. 
Wer    ein    Mai    stiehlt,    muss    ininier    Dieh 
heissen. 
Den    der    stjteler    een  Gang-,    er    bestandig    en 
Tyv.     ;S'.    Wer  een  u.  s.  w. 
is.  Sa,   sena   einnsinni  stelr,  ina  alltift  heita  pjofr. 
S.  Hvo  u    s.  w. 
IIW.  Dan  som  er  fyre  eitt  kjcnd,  han  er  til  tie  tenkt. 
Der,    welcher  fiir   einen  Fall    hekannt    ist, 
an  den  uird  bei  zehnen  ijedacht. 
Dan  som  gjerer  fyrste  Skaden,  fier  Skuldi  fyre 
dan    andre.      Wer    den    ersten    Schaden    an- 
richtet ,  kriecjt  die  Schuld  fiir  den  anderen. 
SW.  En  gang  ilia  seddar,  blir  sedan  nied  tio  tedder. 
Ein  Mai  bei  SchlecJitem  ;jesehen,  uird  nach- 
her  bei  zehnen  gezeifjt. 
Den  som  blir  med  ett  sedd,  blir  nied  flere  tedd. 
Wer  bei  einevi  Mai  c/esehen  uird,  wird  bei 
mehreren  gezei<jt. 


It.  Qui  seniel  furatur,  semper  fur  habetiir. 
Semel  mains  semper  praesumitur  malus. 
pt.  Quern    pesca    hum    pcixe,    pescador    he.      Wer 

einen  Fisch  Jisr.lu,  ist  Fischer. 
sp.  Quien    una    vez    hurta,    fiel    nunca.      Wer  ein 
Mai  stiehlt,  ist  niemals  treu. 
Quien    pesca   una  vez   pescador   e-,.     Wer    ein 

Mai  fischf,  ist  Fischer. 
Quien   pesca   un    pez,    pescador    es.     >S'.   Quern 
u.  s.  w. 


404.  Eintracht  bringt  Macht. 
od.  Eintracht  liat  grosse  Macht.  (.schwei.) 


dt.  Eendragt  niaakt  magt.   Eintracht  macht  Macht. 
eil.  Union  is  strength.     Eintracht  ist  Stilrke. 


Endragt   nar,    tvedrligt    tar.     Eintracht  n'dhrt, 
Zirietracht  zehrt. 

Concordia    res    parvae    crescunt;    discordia  res  It. 

magnae  dilabuntur.  [die  Starke, 

L'union  fait  la  force.  Die  Eintracht  macht  fz. 
L'union  fait  I'foice.  (w.)  S.  L'uni  m  fait  la  u.  s.  v.  nf. 
LTnione    piu    forte    di    bastione.     Einigkeit   ist  It. 

starker,  als  Befestigung. 
L'unione  alia  citta  e   gran    l)astioiie.    (t.)     Die  mi. 

Einigkeit  dient  der  Stadt  als  starker   Wall. 
L'iiniu  fa  la  forza.  (1.)  S.  L'union  fait  la  u.  s.  w.  ni, 
L'union    fa   la   forza.     (v.)     S.  L'union  fait  la 

U.    S.    ir. 


405.  Man  soil  das  Eisen  .s dun  ieden,   wcil 

es  lieiss  ist. 
Wenn  das  Eisen  gUiht,  soil  man's  Schmieden. 
Die   wil   daz  isen  hitz  ist  vol,   (vil   bald)   man 

ez  denne  smiden  sol.  (ad.)  [ist.  (^bair.) 

Das  Eisen  muss  man  Schmieden,  well  es  wai'm  od. 
Em  schmit  ded  Eisen,   derwel   ct  wuorcm  asz.  pd. 

(nrh.  S  )  Man  schtaiedet  das  Eisen,  wahrend 

es  warm  ist. 
Man  mutt  dat  Istn  smeden,   venn    et  varm  is. 

(ns.  Idst.  A.)     Man  muss  das  Eisen  sclimie- 

dtn,  wenn  es  warm  ist. 

Smeed  het  ijzer  terwijl  het  lieet  is.     Schmiede  dt. 

das  Eisen,  v:ohrend  es  heiss  ist. 
Men    moet    het    yser    smeden.    te    wyleut    datt 

heet  is.   (avl.)  [(vl.) 

Men  moet  het  yzer  smeden,  terwyl  het  heet  is. 
Strike  while  the  iron  is  hot.    Schlag'  zu,  vcih-  eil. 

rend  das  Eisen  heiss  ist. 
Strike  the  iron,  while  it's  hot.    (scho.)    Schlag' 

das  Eisen,  wahrend  es  heiss  ist. 


da.  Enighed  giver  Stp-ke.     Einigkeit  giht  Starke. 
inv.  Semja  gjerer  Styrke   (dei   veike   sterke).     Ein- 
tracht macht  Starke  (die  Schivachen  stark). 
Samde    Folk    ero    sterke.     Einige    Leute    sind 
stark. 
SW.  Enighet  ger  styrka.     S.  Enighed  u.  s.  w. 

Endraulit  haller  Land  wedh  macht.     Eintracht 
erh'dlt  Land. 


Man  skal  smede  Jernet  medens  det  er  hedt.       da. 
Man  maa  sinede  medens  Jernet  er  varmt.  Man 

muss  schniiedtn ,    wrihrend   das  Eisen  tvarm 

ist. 
Man   seal   slaa  J;ernetli,    uaar   thet   ser  hcedh. 

(ada  )    Man  muss  das  Eisen  schlagcn,  wenn 

es  heiss  ist. 
MaSr  skal  sla  j;irn  mec^an  heitt  er.  is, 

Hamra    skal  jam,    meSan  heitt  er.     Hiiniinern 

muss  man  Eisen,  wahrend  es  heiss  ist. 
Bezt  er  a<^  smi'Sa,  meSan  jarniS  er  heitt.     Am 

Besten  ist's  zu  Schmieden,  irdhrend  das  Eisen 

heiss  ist. 
Beygdu  krokinn,  me<^an  jarni3  er  heitt.     Biege 

den  Haken,  wahrend  das  Eisen  heiss  ist. 

26 


Eisen  405. 


—     202     — 


406  Elf. 


IIW.  Kin  skal  hamra  Jarnet,   medan  d'er   heitl.     S. 

JIamra  u.  s.  u\ 
Sniida,  medan  Jarnet  er  heitt.  Schmiede,  wcih- 

rend  das  Eisen  heiss  iat. 
s\v.  Man  maste  smida,  medan  jernet  jir  varnit.     S. 

Man  maa  u.  s.  w. 
Bast    att    smida    medan   jernet    ;lr    varuit.     S. 

Bezt  u.  s.  w. 
Smijd  madan  Jarnet  ar  warnit.  S.  Siuiihi  ii.  n.  ic. 
Man  skal  sla  jternitli  tha  thz  .tr  heetli.  (asw.) 

3fan  seal  u.  s.  u\ 

It.  Fernim,  ciira  igni  candet,  tundendxim. 
Diuii  feiTum  eandet,  tnndito. 
Duin    candet    fernim,    vclocins    est    ft-riendum. 
(mlt.) 
CW.  Batt'  il  fier  toch'  el  ei  cauls,    (obi.)    S.  Strike 
the  iron  u.  s.  v. 
Iz.  II  faut  battre  le  fer  pendant  (tandis)  qn'  il  est 
chand. 
Battre    le  fer    il    faut,    Tandis    qu'il    est    bien 
chav\d.      Das    Eisen    muss    man    Schmieden, 
wdhrend  es  recht  heiss  int. 
L'en  deyt  batre  le  fer  tant  qe  soit  chaud.  (afz.) 
En  dementres  que  11  fers  est  cbaus  le   doit  on 
battre.    (afz.)     Wdhrend  das  Eisen  heiss  ist, 
muss  man's  Schmieden. 
nf.  I    faut    batte    cli'    fer   tout   les  tandis  qu'il  est 
caud.  (pic.  St.-Q.) 

I  fat  batte  li  fier  tant  qu'il  est  chaud.  (w.) 
Sf.  Kt  hau  batte  Ion  her  dementre  qii'es  caut.  (Gsc.) 

Daumen   que  lou  ferri  es  caut,  lou  fa   bouen 

battre.  (nprv.)  S.  En  dementres  u.  s.  w. 
it.  E    bisogjia    batte  re    il    ferro    mentre    che  gli  fe 

caldo. 
Batti  il  ferro    quando  e  caldo.     Schmiede  das 

Eisen,  wenn  es  heiss  ist. 
Battere  il  ferro  mentre  che  egli  e  caldo.     Das 

Eisen  Schmieden,  wdhrend  es  heins  ist. 
mi.  U  ferru   si   vatte    quand'    ellu    e    callu.     (crs.) 

Das  Eisen  schmiedet  man,  wenn  es  heiss  ist. 
Batti  11  fera  quand'  elF  e  caldu.  (crs.)   S.  Batti 

il  ferro  u.  s.  w. 
Batr  e  feiT  fintant   ch   I'e   cheld.     (rom.)     Das 

Eisen  Schmieden,  so  lanfje  es  heiss  ist. 

II  ferro  va  battuto,  quando  e   caldo.    (t.)    Das 
Eisen  wird  geschmiedet,  wenn  es  heiss  ist. 

Batti  il  chiodo,  quando  e  caldo.  (t.)    Schmiede 

den  Nagel,  wenn  er  heiss  ist. 
Batti  il  ferro  ora  ch'e  caldo.     (t.  fir.)    S.  Batti 

il  ferro  u.  s.  w.  ^Batr  u.  s.  w. 

ni.  Batter  el  ferr  intant  ch'  Ye  cald.     (em.  P.)     S. 

Batter   al   ciold   fin  cle  cheld.     (em.  R.)     Den 

Nagel  Schmieden,  wdhrend  er  heiss  ist. 


Boeugna  batt  el  ferr  fin  che  I'i  cold.    (1.  m.) 
Batte  0  fiero  fin  ch'o  1'^  cado.  (lig.)    S.  Strike 

the  iron  u.  s.  w. 
Bate    el    fer    tan    ch'a    Vh    caod.      (piem.)      S. 

Strike  the  iron  u.  s.  w. 
Bisogna  bater  el  fero  fin  che  1'^  caldo.  (v.) 
Bater  el  fero  fin  che  I'e  caldo.  (v.)  S.  Batr  u.  s.  w. 
Bati  el  fero  fin  che  el  xe  caldo.     (v.  trst.)     S. 

Strike  the  iron  u.  s.  ir. 
Bati  '1  fer  entant  ch  I'e  cald.  (v.  trst.)  S.  Strike 

the  iron  u.  s.  w. 
Quannu  lu  fenni  ^  caudu,    e    tu   lu  stira.     (s.)  si. 

Wenn  das  Eisen  heiss  ist,  schmiede  es. 
Batti  lu  fenu  mentri  e  eaudu.    (s.)     S.  Strike 

the  iron  u.  s.  w. 
Lo  ferro  quant  es  cal>  at,  se  doblt'iga  facilment.  lin, 
(val.)    Wenn  das  EiiCn  heiss  ist,  hiegt  sich's 
leicht. 
Quando  o  ferro  esta  accendido,  entao  ha  de  ser  pt. 
batido.      Wen7i    das    Eisen    heiss    ist,    dann 
viuss  es  yeschmiedet  werden. 
Malhar   no    ferro   em   quanto   esta  quente.     S. 

Batr  u.  s.  w. 
Quando  el  hierro  esta  encendido,   entonees   hk  sp. 

de  ser  batido.     S.   Quando  u.  s.  to 
Batte  fcnultt  pene  e  caldii.    S.  Strike  the  iron  wl. 
u.  s.  w. 


406.  Das  elfteGebot  heisst:  lass  dich 
nicht  verbliiffen. 

Das  elfte  Gebot  heisst:  lass  dich  nicht  er- 
wischen. 

Wu    het    dat    elfte  Gebot?    Laot   di   nich  ver- pd. 
bliiff'n.  (ns.  A.)   Wie  heisst  das  elfte  Oehotf 
Lass  dich  nicht  verhliifftn. 

Hoi  di  ant  olfte  Gebot  un  Iat  di  nich  verbliif- 
fen. (ns.  B.)  Halte  dich  an's  elfte  Gehot  und 
lass  dich  nicht  verbliiffen. 

Hool'  Dy  au't  elfte  Gebot  un  laat  Dy  nich  ver- 
bliiffen. (ns.  Hmb.)  S.  Hoi  u.  s.  u\ 

HoU  di  an't  elfte  Gebot:  Lat'  di  nich  verbliif- 
fen. (ns.  ofs.)  Halte  dich  an's  elfte  Gebot: 
Lass  dich  nicht  verbliiffen. 

Det   ellevte  Bud  hedder:    Du    skal    ikke    lade  dii. 

Dig  forbl'ift'e.     Das   elfte    Gebot   heisst:  Du 

snllst  dich  nicht  verbliiff'en  lussen. 
D'er  dat  ellevte  Bod:   Du   skal   bida.     Das  ist  nw. 

das  elfte   Gebot:  Du  sollst  bitten. 
Det  elfte  budet  heter:   Du   skall   iute   lata  dig  SW. 

forbluffa.     *S'.  Det  ellevte  u.  s.  w. 


Ellbogen  407. 


—     203 


408  Eltern. 


407.  Fr liens  Dod  iin  Ellbagens  Stot  deit 
lik  well.  (irid.  Ilrz.)  Tod  der  Fruu  und 
Stoss  am  Ellenbogen  tliut  gleirh  weh. 

od.  Wenn  einem  Mann  seine  Frau  stirbt,  so  thut 
es  ihm  so  lange  weh  als  einem  audein,  wenn 
er  die  Ellenbogen  anstosst.     (schwei.) 

pel.  Friiens  Dod  uii  EUnbagens  Stot,  deit  lik   weh. 
(ns.  B.) 
Froens   Dod   nn    Ehibogens    Stott   deit   lik    we. 
(ns.  O.  J.) 

(It.  Eener  vrouwe  dood  Is  eeiis  mans  elleboogstoot. 
Einer  Frau  Tod  i,il  eines  Murines  EUen- 
hoyenstosa. 

(lii.  Naar  Hustruen  doer,  da  har  Bonden  stodt  sin 
Albne.  Wtvn  die  Hausfruu  stirht ,  da  hat 
sich  der  Bauer  an  seinem  EUhogen  r/estossen. 
Albiiestod  er  Enkemandssorg.  Ellbogenstoss 
isf.  Wittwcrsorn. 
is.  Alljogaslag  og  einkjumannasorg  —  ta3  ver?^nr 
inett  javiit.  (fer.)  EUhof/enschlag  und  Witf- 
wers  S'^rr/  —  dan  wird  gleich  yeacldet. 

nw.  Olboge-Stoyt  og  Enkjemanns  Graat:  dat  varer 
'kje  lengje;  d'er  hardt,  med'  d'er  aat.  (.Sdm.) 
Ellbogenstoas  und  WiUwera  Weinen:  das 
icdhrt  nicht  hinge;  's  int  hart,  so  lange  es 
dau  :rt. 

SW.  Ankemans  sorg  och  armboge-stot  ga  snart  of- 
wer.  Wiitivers  Sorg  imd  Ellhogenstoss  geht 
rasch  voriiber. 

CW.  Don  e  gomias  van  ensemen.  (obi.)  Frauen  und 

Ellbogen  gehen  zusammen. 

fz.  Deuil  de  femme  morte  Dure  jusqne  a  la  porte. 

Schmerz  iiber  todte  Frau  wdhrt  his  z'lr  ThUr. 

sf.  Doulou  de  fenno  niorto,  duro  jhusqu'a  la  porto. 

(Lgd.)  S.  Deuil  u.  s.  w. 

Doiiloiir    de    fremo  mo'.ierto  duro  fin   qii'   a   la 

pouorto.  (nprv.)  S.  Deuil  u.  s.  v. 
Doulour  de  mouiller,  doulour  de  coueide.  (nprv.) 
Schmerz  iiber  die  Frau,  EUbogenschmerz. 
it.  Doglia   di   moglie   morta   dura   fino   alia  porta. 

S.  Deuil  u.  s.  w. 
mi.  U   dolore   di   a   moglia   morta   Dura  finch'  ella 
sta  a  esce  di  porta,  (crs.)  Der  Schmerz  iiber 
eine    verstorbene    Frau    dauert    bis    sie    aus 
der  Thiir  geht. 
E   dulor   dla  vedva  —  dulor   de  gomt.     (rom.) 
Der    Schmerz    der     Wittwe      —     EUbogen- 
schmerz. 
II  duol  della  moglie  h  come  il  duol  del  gomito. 
(t.)     Die    Trauer   urn   die  Frau  ist   wie  der 
EUbogenschmerz. 


t  D<jlur  del  niarit,  doliir  del  gombet;  je  du  grang  ni. 
dolur,  ma  i  passa  pre.st.  (1.  brs.)  Sclimerz  um 
den   Mann,    EUbogenschmerz:    er    thut    sehr 
ireh,  geht  aber  rasch  voriiber. 
Dolor  de  marit,  dolor  de  gombit.  (1.  m.)  Schmerz 

um  den  Mann,  EUbogenschmerz. 
Lament  e  doia  de  la  donna  morta  La    compa- 
gnen  doma  fin  a  la  porta.    (1.  m.)    Klage  und 
Schmerz  um   die  verstorbene  Frau  begleiten 
sie  bis  an  das   Thor. 
Dolor  d'  gomo  e  d'  fomna   morta   a    dura  da  1' 
ufis  fin  a  la  porta,  (piem.)    Schmerz  am  Ell- 
bogen  und   um   die   verstorbene   Frau  v:dhrt 
vom  Ausgang  bis  zum,   Thor. 
Dolor  d'  vidoa,  dolor  d'   gomo.     (piem.)     S.  E 

dulor  u.  s.  ?'-•. 
Dolor  de  comio,  dolor  de  mario.  (v.)  EUbogen- 
schmerz, Schmerz  um  den  Mann. 
Amor  de  mugier  morta  dura  fin  a  la  porta,  (v.) 
TAehe  zur  versturbenen  F'ruu  wahrt   bis  zzir 
Thiir. 
Doglia  de  guveto  e  de   mogliere    assai    dole    e  si. 
poco  tene.    (npl.)    Schmerz  am  Ellbogen  und 
um  die  Frau  schmerzt  sehr  und  halt   wenig 
an. 
Dogghia  di   mugghieri   morta    dura    finii    a    la 

porta,  (s.)  S.  Deuil  u.  a.  w. 
Dor  de  cotovelo,  e  dor  de  marido,  ainda  que  doa,  pt. 
logo    he    esquecida.     Schmerz    am    Ellbogen 
und  Schmerz  um  den  Mann,   wenn   er  auch 
weh  thut,  ist  er  gleich  vergessen. 
Dor  de  mulher  morta,    dura    ate    a    po;ta.     S. 

Deuil  u.  s.  w. 
Dolor  de  esposo,  dolor  de  cobdo,   duele  mucho  tip, 
y     dura     poco.       S''hmerz    um     den    Mann, 
Srhmerz  am   Ellbogen    thut    sehr    xceh   und 
dauert  nicht  lam/e. 


408.  Auch     gottlose     Eltern     habcii    zii- 
weilen  from  me  Kinder. 

Een    slechte    vader    heeft    wel   een   goed  kind.  dt. 

Eah  s-hlechter  Voter  hat  wrdil  ein  gut  Kind. 
\n  ill  cow  may  hae  a  gnde  calf,  (scho.)    Eine  eil. 

schlechte  Kuh  kann  ein  gutes  Kalb  hiben. 


Onde  Forseldre  have  tidt  fromme  Born.     Bdse  <la. 

Eltern  haben  oft  fromme  Kinder. 
Opt    er    hvi'tt   lamb    uiidir   svavtri    a.     Oft  ist  is, 

weisses  Lamm  unter  schirarzem,  Schaf. 
Cfta    cigir    svort    jer    hvi'tt   lamb,     (fter.)      Oft 

besitzt     (erzieht)    schwarzes     Schaf   iveisses 

Lamm.  

26* 


Eltorn   408. 


—     204      — 


410  Ende. 


f/.  T.es  laiils  lioulioiis  nnt  telles  feics   dos   bais  je-  j 

tons  (des  belles   roses),     (iif.  w.)     Die   hiiss- 

licfien     Slrdurhe     kahen      bisiceifen      i,chone 

Schosslivf/e  (schone  Rosen). 
nf.  Lcs  laids  bocs   fet   les   bais   bikcts.     (w.)     Die 

hasslichen  Bocke  machen  schone  Bockchen. 
sf.  Pouetta  tsatt'  a  bi  menon.   (Pat.  s.)    ITdssliche 

Kafze  hat  fichone  Jitn/ye. 
it.  Alio  volte,  del  cattivi  iiocchi  si  faiino  di  buone 

scheggc.     (mi.  t.)     Mitimter   niucht  man  aua 

■tchlechfen  Aesten  yute  Spline. 
mi.  Dal  mar  salato  nasce  11  pesce  fresco,  (t.)    Atis 

dem   salziffcn    Meer   irird   der  frische  Fisch 

erzeufft.  [schone s  Knlb. 

ni.  Vaca  brota,  bM  vcdel.    (1.  b.)     HiJssHrhe  Kuh, 

Da  na  brota  soca  se  fa  fora  le  b^le  tape.  (1.  b.) 

Aus   einem   schlechfen   Klotz  schneidet  man 

schone  Spdrie. 
Bruta  vaca,  bel  vedelo.  (v.)  S.    Vaca  n.  s.  w. 
Da  una  brnta  zoca  se  tagia  le  bele  stele,    (v.) 

S.  Da  na  u.  s.  u\ 


409.    Wenn    die  Eltern  Holzapfcl    ossen, 

wcrdeii  don  Kiudcrn  die  ZJibnc  da  von 

s  t  u  m  p  f . 
Oft    esscn    die    Eltern    llolzapfel,     davon    den 

Kindern  die  Zahne  stnmpf  werden. 
Wenn  die  Eltern  sich  versiindigen,  miissen  die 

Kinder  dafiir  btissen. 
Was  die  Alton    siindigtcn,    das    Ijiissen    oft  die 

Jungen. 
Was  Grosslians  siindigt,  muss  Kleiuhans  biisscn. 
od.  D'  Eltere  essed  fippe  die  Holzopfcl  wo  de  Chinde 

d'  Zali  dci-vu  stnmpf  woi'ed.    (schwei.) 


J 


en.  Tlie  fathers  have  eaten  sour  grapes  and  the 
children's  teeth  are  set  on  edge.  Die  Voter 
hiihen  saure  Trauhen  ge;/essen  und  der  Kin- 
der Zahne  sind  shimiif  r/eicorden. 

(la.  Hvad  de  Gamle  synde,  maa  ofte  de  Unge  bode 
for.  Was  die  Alten  sUndifjen,  dafiir  mils  en 
oft  die  Junt/en  biisscn. 

It.  Patres    comederuut    uvam    acerbam    et    deutes 

filiorum  obstupescunt. 
it.  Tal  pera  mangia  11  padre,  ch'al   figliuol   allega 
il  dente.  Manche  Birne  isst  der  Vater,  welche 
dem  Sohn  den  Zahn  sfumpf  macht. 
Mangia    11    padre    quel    che    al    figlio   allega    1 
denti.     Der    Vater  isst,   was  dem  Sohne  die 
Zlihne  sfumpf  macht. 
mi.  E  pedar  Tha  fatt  e  pche  e  a  1  fiol  ui  tucca  fe 


la  penitcnza.  from.)  Der  Vater  hat  die 
Siinde  hegunrjen  und  der  Sohn  muss  die 
Basse  than. 

Tal  susina  mangia  11  padre,  che  allega  i  denti 
al  tiglluolo.  (t.)  Manche  Pjlaume  isst  der  Va- 
ter, welche  dem  Sohne  die  Zlihne  sfumpf 
macht. 

Tal  uva  mangia  '1  padre,  cli'al  figliuolo  allega 
1  denti.  (t.)  Manche  Tranf>e  isst  der  Vater, 
welche   dem  Sohne  die  Zlihne  sfumpf  macht. 

Quando  11  padre  fa  earnevale,  a'  figliuoli  tocca 
a  far  la  quareslma.  (t.)  Wenn  der  Vater 
Carneval  macht,  miissen  die  Kinder  die 
Fasten,  halfen. 

I  peca  del  parent  Al  fio  ghe  liga  i  dent.  (1.  m.)  ni. 
Die  Siinden  der  Elfern  machen  den  Kindern 
die  Zlihne  sfumpf. 

L'  uva  (li  pruss)  mangia  dal  pare,  aulia  11 
dent  al  fieTil.  (piem.)  Die  Traube  (Die  Bir- 
nen) ,  welche  der  Vater  gegessen,  macht 
(machen)  dem  Sohne  die  Zlihne  sfumpf. 

Sovens  a  toca  al  fielii  a  fe  la  penitenssa  dii 
dsordln  del  pare,  (plem.)  Oft  ist's  an  den 
Kindern,  filr  die  Au^schweifungen  des  Vaters 
Busse  zu  thun. 

I  pecal  del  pari  sparenta  i  denti  ai  so  fioll.  (v.) 
Die  Siinden  der  Vllfer  machen  ihren  Kin- 
dern die  Zlihne  stumpf. 

L'  arvulu  pecca  e    la    rama   ricivl.     (s.)     Der  si. 
BauTti  siindigt,  und  der  Zireig  kriegt's. 

Peccados  de  Babbu  ct  de  Mama  fizos  los  pian- 
ghent.  (sa.)  Papa's  und  Mama's  Sii7idcn  he- 
iceinen  die  Kinder. 


410.  All  Ding  hat  ein  Ende  und  dieMett- 

wurst  hat  zwei. 
Allez  dine  muz  ende  ban.  (ad.) 
Jed    Ding    hot    a  End    un    de   Schlackworscht  md. 

(Schluckwurst)  hot  zwae.  (Hrz.) 
Wu  a  On  fang  les  muss  och  a  Ende  seln,  (schls.) 

Wo  ein  Anfang  id  muss  auch  ein  Ende  sein. 
Was    einen    Anfang    ninimt,    nimnit    auch    ein  od. 

Ende.    (schwei.) 
Wat  'nen  Anfank  hat,   dat  hat  och   en  Angk.  pd. 

(nrh.  K.)      Was   einen   Anfang  hat,   das  hat 

auch  ein  Ende. 
Jedes  Ding  het  en  Enne  (uu  de  Wost  (WurstJ 

gar  twel).  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Wo  en  (ein)  Anfang    Is,    da    is    ak   (auch)  en 

Enne  (Eitde).  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Ollens  wat  'n  Anfang  het,  dat  mot  auk'n  Enne 

hebben.  (ns.  L.-D.)    Alles  icas  einen  Anfang 

hat,  das  muss  auch  ein  Ende  haben. 


Ende  410. 


205    — 


411  Ende. 


Elk  Ding  hett:'ii  Enn,  man  'u  (abci'  cine)  Mett- 

wurst  twee.  (ns.  ofs.) 
Alios  hat  eiii  Ende,  die  Wnist  hat  zwoi.  (ns.  Pr.) 


<U. 


cn. 


dii. 


uw. 


Aan  alles   komt    cen    einde.     An  Alles  komint 

ein  Ende. 
Alle    ding   heeft   ecn  einde,    behalve  G<)<\.     All 

Dinj  hat  ein  EnrJe,  ausser  GofL 
Begonnen  werck  wort  ia  geendicht.    (;ih.)    Be- 

fjonnenes   Werk  uird  aiich  fjeendf.f. 
Evciything    has   an   end    and    a    pudding   liatli 

two. 
Everything    has     an   end,    and    a  pudding  has 

twa.  (scho.) 


Alting  har  en  Ende,  uden  Polsen,  den  liar  t". 

Alles  hat  ein  Ende,  ausf/cnominen  die  Wurst, 

die  hat  zwei. 
Allting  heve  ein   f^nde  (so  user  soni  Pylsa:    lin 

heve  tvo).     S.   Altin;;  u.  s.  to. 
Ein  Ende  skal  allting   liava.     Ein  Ende    iiiufiS 

Alles  hahen. 
Allting    har    en    iinda,    men    korfven   har  tva. 

Alles    hat    ein    Ende,    (djer    die     Wurst    hat 

zn-ei. 


,  Ogui  eosa  ha  e  su  fen.  (mi.  rem.)  Jedes  Din-; 

hat  sein   Ende. 
,  Tuto  ga  '1  so  fin.  (v.)    Alles  hat  sein   Ende. 
Quel  (TTito  quelo)  che  ga  principio,  ga  fin.  (v.) 
Was  (Alles  wa.9j  Anfang  hat,  h(t  ein  Endc- 
Ogui  cosa  benit  a  rematii.  (sa.  L.)  Alles  Icovind 
zu  Ende. 


411.  Das  dicke  Ende  kommt  nach. 
Das  Ende  muss  die  Tiast  tragen. 
mcl.  Es  dicke  End  kimnit  nohch.     (Hrz.) 
Od.  's  End  treit  dc  Last,   (sehwei.)  Das  Ende  tia/jf 

die  Last. 
pd.  Dat  dick  Enn'  sitt  hinn'.    (ns.  A.)     Das  dicke 
Ende  sitzt  hinten. 
Dat    Enne    drogt    de    I^ast.    (ns.  ha.  G.  u.  G,) 

S.  's  End  li.  s.  w. 
Das  dickste  End'  ist  uoch  hinten.    (ns.  Pr.) 
Dat    Enge    drigget    de    Lasten.     (ns.    W.)     S. 

's  End  u.  s.  w. 
Dat  Ende  dreg  de  Last.  (wstf.  Mst.)  S.  's  End 

U.    S.    10. 


<lt.  De    staart    komt    achteraan.       Der     Schwanz 
kommt  hinterdrein. 
De   staart  is   het  kwaadst   om   te  villen.     Der 
Schwanz  ist  am  schlimvisten  zu  schinden. 


Een  guedt  begin  is  een  guedt  behaghen,  Mer 
teynde  moet  den  last  draghen.  (ah.)  Ein 
fjuter  Anfang  ist  ein  gut  Eehagen,  uher  das 
Ende  muss  die  Last  tragen. 

Int  .stcertken  light  het  fenyn.  (avl.)  Im 
ScJiwanzchen  liegt  das   Gift. 

Tbeghinsel  magh  behaghen,  het  eyndeken  moet 
den  last  draghen.  (avl.)  Der  Anfang  mag 
behagen,  das  Endchen  muss  die  ImsI  tragen. 

Enden     cr     vanskeligst.     Das    Ende     ist     a)n  (la. 

schicersten. 
Det    sidste    Baand    binder  Ltesset.     Das  letztc 

Hand  bindet  das  Fuder. 
A\  ..End  binder  fe  Las.  (jiit.)  Das  Ende  bindet 

das  Fuder. 
Kndinn    bcr    alia  bvr<M.     Das   Ende   Ir'dgt  alle  IS. 

Last. 

.Skrapa-Lasset  verd  alltid  storst.    (B.-St.)     Das  nw. 
letzte  Fnder  uird  stets  das  grosate. 

En  la  queue  et  en  la  fin   Git    de    coutuiue    Ic  fz. 

venin.     hn   Schicanz  und    im    Ende    int    ge- 

wohnlich  das  Gift. 
A    la    queue    git    le    venin.     Im  Srhtvanze   ist 

das   Gift. 
II  n'y  a  rien  de  plus  difficile    (si    nial-aise.)    a 

ecorchcr  que  la  queue.    Nichfs  so  srJnver  zu 

schinden  icie  der  Schwanz. 
II  n'y  a  si  fort  k  escorcher  que  la  (^ueue.   S.  Tl 

n'y  a  rien  u.  s.  v. 
En  la  queue  est  li  cncombriers  sonvent.    (afz.) 

Ln  Schioanz  ist  oft  das  Hindevniss. 
En     la     coue     est     li     encunibres.     (afz.)     Ln 

Schiranze  ist  das  Hinderniss, 
C'est   todi   I'queuwe  li  pus   malangie   a   chwar-  nf. 

chi.     (w.  N.)     Der   Schwanz  ist   immer   am 

schiversten  zu  schinden. 
L'i-a  mai  a  faire  a  la  couo,  q'a  touto  la  besti.  sf. 

(Lgd.)      Es    ist   mehr   am  Schicanz   zu  tJiun, 

als  am  ganzen   Thier. 
L'y  a  ren  pus  maleysat  d'   escourtegar   que   la 

qvioue.   (nprv.)  S.  II  n'y  a  rien  u.  s.  iv. 
Nella  coda  sta  il  veleno.    S.  A  la  queue  u.  s.  u\  it. 
II    veleu    sta    nella    coda.     Das    Gift    ist    im 

Schwanz. 
E  pio  cativ  da  scui-ghe  I'e  la  coda,  (rom.)   Anivai. 

schlechtesten  zu  schinden  ist  der  Schicanz. 
La  coda  e  la  piu  cattiva  a  scorticare.  (t.)  Der 

Schwanz  ist  am  schlimmsten  zu  schinden. 
11     peggio     vien     senipre      dopo.       (u.)       Das 

Schlimmste  kommt  imvier  nach. 
Sempre  il  peggio  vien  di   dietro.     (u.)     Immer 

kommt  das  Schlimmste  hinterher. 


Ende  411. 


206    — 


413  Ende. 


ni.  La  co  ^  la  pin  dura  da  scurdgar.    (cm.  B.)    >S. 

La  coda  u.  s.  w. 
El  pu  dur  da  rosgar  I'A  la  cova.    (em.  P.)     S. 

E  2jio  u.   .».  n\ 
La  piu  dura  da  scortgln'-r  Ic  la  cuva.  (em.  K.) 

S.  E  pio  u.  s.  to. 
Ta  la  code  restc  il  velcn.  (frl.)    S,  A  la  qupAic 

M.  *.  w. 
In  ta  coa  ghc  sta  o  vcuin.  (lig.)  S.  A  la  queue 

u.  s.  to. 
El  pi  c-ativ  da  scortir  a  I'l;  la  coa.    (jiiem.)    <S'. 

E  pio  u.  s.  u\ 
L'ultim    bicer    a    I'e    col    ch'anbriaca.     (piem.) 

Der  letzte  Bechcr  ist   der ,   welcher  trunkev 

macIU. 
El   pi    cativ  d'    ogni   cosa  (El  velen)  a  sta  su 

r  ultim.    (piem.)    Das  achlimmste  von  jedem 

Ding  (Das   Gift)  int  am  Ende. 
El  velen  sta  in  te  la  coa.  (v.)  S.  II  velen  u.  .».  vc. 
La  coa  xe  la  piu  dificile  a  scortcgar.  (v.)  Der 

Schvanz  ist  am  srhtrcrsten  zu  schinden. 
si.  La   cuda   c   la   chin   forii   a  sciirciari.     (s.)     .S'. 

La  coa  u.  s.  lo. 
Ini.  La  cua  es  lo  de  mc^s  mal  cscorxar.    (neat.)    S. 

La  coda  ii.  s.  to. 
pt.  O  rabo  he  o  peer  de  csfolar.  S.  La  coda  u.  s.  w. 


412.  Das  Ende  krcint  das  Werk. 
Das  Ende  bewiihrt  alls  Dinge. 
Das  Ende  erwirbt  die  Krone,  nicht  dor  Stieit. 
od.Wohl    angefangen    ist    nicht    genug,    sondern 

wv)hl  ausmachen.    (schwei.) 
pd.  Wi  wolt  't  Enn  loven,  segt  Jennereen.  (ns.  hist.) 
Wir  wollen  das  Ende  lohcn,  sajt  Jeinand. 


dt.  Het  einde  kroont  het  werk. 

Het    einde   prijst   het   werk    (den    man).     Das 
Ende  preist  das   Werk  (den  Mann). 
en.  The  end  crowns  all.     Das  Ende  kront  AUes. 

da.  Euden  kroner  Vterket. 

nw.  Dat  spyrst  meir  um  Enden,  en  Upphavet. 
Man  frdgt  mehr  nach  dem  Elide  als  deni 
Anfanff. 
D'er  Enden,  ein  alltid  heist  vil  hnyra.  Es  ist 
das  Ende,  von  dem  man  s'ets  am  liehsten 
horen  will. 
SW.  Andan  kroner  verket. 


It.  Finis  coronat  opus. 

Sapientia  in  exitu  canitur. 


La  fin  coruna  1'  ouvra.  (Id.  U.-E.)  CW. 

I-a  fin  coronescha  1'  ovra.  (obi.) 

La  fin  couronne  I'oeuvre.  fz. 

Cost  la  fin  qui  couronne  I'oeuvre. 

I^a    fin    couronnera    le    tout.     Das  Ende   tcird 

AUes  kronen. 
En  la  fin  se  chante  le  gloria.     Am  Ende  sin-jt 

man  das   Gloria. 
La  fin  courouno  I'obro.    (nprv.)  sf. 

I.,a  fine  loda  I'opera.  Das  Ende  l"ht  das  Werk.  it. 
Alia  fine  si  canta  la  gloria.  S.  En  la  Jin  u.  s.  to. 
Cosa    fatta,    lodala.     (crs.)     Ist's   jemacht,    so  mi. 

loh'  es. 
E  bsogna  luder  e  fen.     (rom.)     Man  muss  daa 

Ende  lohcn. 
Ugni    seium     finess    in    gloria,     (rom.)     Jeder 

Psalm  endet  im   Gloria. 
Ogni    salmo    in    gloria    torna.     (t.)      S.     Ojni 

selum  u.  s.  to. 
Alia  fine  del  salmo  yi  canta  il  gloria,  (t.)    Am 

Ende  dcs  Psalms  sinyt  man  das   Gloria. 
Al    levar    delle    nasse    si    vede,    la    pesca.     (t.) 

Beitn  Au/heben  der   Iteuscn  sieht    man  den 

Fischfanij. 
II  fine  corona  I'opera.    (u.) 
Finito  il  salmo  si  canta  il  Gloria,  (u.)    Ist  der 

Psalm  ijeendet,  sinjl  man  das   Gloria. 
Al  fein  dl'opera  s'loda  al  master,  (em.  B.)   Am  ni. 

Ende  des    Werkes  loht  man  den  Meisfer. 
Tutt  i  salm  finessn   in   gloria,     (em.  B.)     Alle 

Psalmen  endifjen  im   Gloria. 
Tutt  i  saleni  van    a    fnir    in    gloria,     (em.  P.) 

S.   Tt'itt  u.  s.  ic. 
Tutt  i  selem    finissen    in    gloria,     (em.  R.)     S. 

TtUt  u.  s.  tv. 
Ogne  salmo  finess   in    gloria.     (1.  b.)     S.   0<jni 

selum  u.  s.  to. 
El  fin  corona  1'  opera.    (1.  m.,  v.) 
Finio    '1    salmo    se    canta    '1    Gloria,     (v.)     S. 

Finito  u.  s.  lo. 
Al  fin  del  salmo    se    canta    '1  Gloria,     (v.)     S. 

Alia  fine  del  u.  s.  to. 
A  su  fine  si   cantant  sas   glorias,     (sa.  Ij.)     S.  si. 

En  la  fin  u.  s.  to. 
Al  fi  s'  canta  la  gloria,     (neat.)     S.  En  la  fin  lin. 

u.  s.  w. 
Al  fin  se  canta  la  gloria.  S.  En  la  fin  u.  s.  to.  sp. 


413.  Ende  gut,  AUes  gut. 

Ist  daz  ende    guot,    so    wirt   ez   allez  guot  an 

alle  missewende.  (ad.) 
Ein  guot  end  macht  allez  gixot.  (ad.) 
Guot  ende  niemer  iibel  tuot.  (ad.) 


Ende  413. 


207    — 


415  Erfahrung. 


Unser  herre  vertregt,  waz  iemant   tiiot,    macht 
er  allein  daz  ende  guot.  (ad.) 
md.  Ende  gutt,  Oalles  gutt.  (schls.) 

Ang  gut,  Alles  giit.  (thr.   R.) 
od.  Das  End'  gut,  Alles  gut.  (bair.) 
pd,  Enne  gaud,  alles  gaud.    (ns.  ha.  G.  ii.  G.) 

Ende  good,  alles  good,  morgen  eet  wi  Melil- 
piit  (Hlidels).  (ns.  ofs.)  Ende  gut,  Alles  gut, 
morgen  essen  wir  Pudding  (MehlklosaeJ. 
Ende  god,  Alles  god;  morgen  kak  wi  Mehlpiiet. 
(ns.  O.  J.)  Ende  gut,  Alles  gut;  morgen 
kochen  uir  Pudding  (Mehlkloss). 

eu.  All  is  well,  that  ends  well.    Alles  ist  gut,  n-as 
gut  endet. 
A's  wcel,  that  ends  week  (scho.)  S.  All  u.  s.  iv. 
fs.  Ijnne  gaujd,  alles  gaujd.  (M.) 


dii.  Ende  god,  Alting  godt. 

Naar  Enden  er  god,  er  Alting  godt.   Wenn  das 

Ende  gut  ist,  ist  Alles  gut.  [u.  s.  w. 

is,  pa  endirinn   er   g63ur,    er   allt   gott.     S.  Nu(ir 

Allt   er  gott,    ef  endalyktin  er  g(k\     Alles  isf 

gut,  wenn  das  Ende  gut  ist. 

nw.  Naar  Enden  er  god,  so  er   alt   godt.     S.  Naar 

u.  s.  w. 
SW.  Nlir  anden  ar  god,  jir  allt  godt.   S.  Naar  u.  s.  iv. 
Ar    anden    god,    sa    ar    allting    godt.     /,*/   das 
Ende  gut,  so  ist  Alles  gut. 

fz.  La  fin  fait  tout.    Das  Ende  macht  Alles  (aus). 

3f.  A  I'honie  agrade  vn  bon  cominenssainen ,  Mes 
aquo  es  la  fin  que  porte  niau  h  ben.  (Gsc.) 
Dem  Menschen  gef'dlll  ein  gufer  An  fang, 
aher  das  Ende  ist  es,  welches  Schlivivies 
und  Qutes  hringt. 

it.  La    lode    consiste    nel    fine.     Das  Loh    hesteht 

im  Ende. 
mi.  Tutto   e   bene   che   riesce   bene,     (t.)     Alles  ist 
gut,  was  gut  ausschlagt. 


414.  Halte  Jeden  fiir  einen  Engel  und 
schliesse  die  Sachen  vor  ihm  wie  vor 
ein  em  Diebe. 


dii.  Tro  alle  vel,  men  dig  selv  bedst.    Truue  Allen, 

aher  dir  selhst  am  meisten. 
is.  Tru3u  pinum  stallbr63ur  varliga  en  sjalfum 
J)er  bezt.  Traue  deinem  Genossen  mil  Be- 
hutsamkeit  und  dir  selhst  am  meisten. 
nw.  Ein  skal  tru  alle  vsel,  og  best  seg  sjolv.  il/an 
soil  Allen  wohl  trauen  und  am  meisten  sich 
selhst. 


'roo    alia    wal,    men    digh    sielfwau    bast.     S,  SW. 


Tro  u.  s.  u\ 


T'  fida,  ma  guarda  da  chi?  (Id.  U.-E.)    Traue,  Cyv, 

aher  sieh'  zu,  irem? 
I  fat  louki  tot  I'monde  po  brave  e    s'mefii    de'  fz, 

tot  I'monde.     (nf.  w.)     Man   muss   alle   Welt 

fiir  hrav  halten  und  alter   Welt  misstrauen. 
Sii  amico  con  tntti  e  con  nessnno.  (mi.  u.)   Sei  it. 

Freund  mil  Allen  und  mit  Keineiu. 
Fidars'    I'e    b^in,    mo    n'  s'    fidar    brisa   h  mei,  ni. 

(em.  B.)      Trauen  ist  gut,  aher  nicht  trauen 

ist  lesser. 
Fidars  Vd  ben  e  n'  fidars  1'^  mei.    (em.  P.)    S. 

Fidars'  u.  s.  w. 
Toe  galantom,  ma  fidet  de  nessii.  (1.  b.)    Alles 

Ehr  en  in  (Inner,  aher  traue  Keinem. 
Cr^degh    a   tile,    no    fidet    de    nissiin.     (1.    m.) 

Glauhe  Allen,  traue  Keinem. 
Tuti  galantomini,    ma    no  fidarse.     (v.)     Alles 

Ehrenmanner,  aher  nicht  trauen. 
Ci'ederghe   a   tuti   e   no   fidarse  de  nLssun.    (v.) 

Allen  glaulen  und  Keinem  trauen. 
Confida  in  tutu  et  fidadi   de  pagos.    (sa.)     Ver-  si. 

traue  Allen  und  truue   Wenigen. 


415.     Erfahrung     ist     die     beste     Lehr- 

meisteri  n. 
Die  Erfahrung  lehrt  Alles. 
Erfarunge  is  de  beste  Lermester.  (ns.  ha.  G.  u  G.)  pd. 


De  ondervinding  is  de  beste  leermeesteresse.       dt. 
De  ondervinding  leert  't  best.    Die  Erfahrung 

lehrt  am  hesten. 
De    ondervinding    leert    alles.     S.   Die  Erfafi- 

rung  u.  s.  w. 


Reynslan   er   allra  manna    skolameistari.     Die  Is. 

Erfahrung  ist  Aller  Lehrmeisterin. 
Erfarenheten  ar  en  god  tjenare.  Die  Erfahrung  SW. 

ist  ein  guter  Diener. 
Erfarenhet  larer  konsten  bast.  Erfahrung  lehrt 

die  Kunst  am  hesten. 

Experientia  est  magistra  rerum.  It. 

L'   experience   est   la  maitresse   des   arts.     Die  fz. 
Erfahrung  ist  die  Lehrerin  der  Kiinste. 

Experience  est  mere  de  science,  (afz.)    Erfah- 
rung ist  Mutter  des   Wissens. 

L'  esperienza  e  ottima  maestra.  it. 

A  piu  bella  lezione   e    quella    dill'    esperienza.  mi. 
(crs.)     Der  schonste    Unterricht  ist  der  der 
Erfahrung. 


Erfahrung  415. 


—     208     — 


416  Erkennen. 


La  sperienza    ^    maestra  cTcUe  cose,     (t.)     Die 

Erfahrunrj  ist  Lehrerin  in  AUeni. 
Hperienza,  Maclrc  di    scienza.    (t.)     Krfalirim'j, 
Mutter  den    WisseriD. 
ni.  L'  esperienza  Yb  la  niader  de  la  sciinza.  (1.  m.) 
Die  Erfaliruivj  ist  die  Matter   des   Wissens. 
Im.  L'  experiencia  es  mare   de   la   ciencia.     (neat.) 
Die  Erfahrung  ist  Mutter  des   Wissens. 
La  expcricncia  es   mare   de   la   seiencia.    (val.) 
>S'.  U  exj}eriencia  u.  s.  i.e. 
sp«  TiR  expcriencia    madre    es    de    la    sciencia.     *S'. 
i'  exiieriencia  u.  s.  w. 


41 0.  A  m  L  a  c  h  e  u  e  r  k  e  n  n  t  m  a  n  d  e  n  T  h  o  r  c  ii. 
An  vielem  Ijachen  Erkennt  man  den  Hachcn. 
Am    Lachen    nnd    Flennen    Ist    der  Narr    zii 

erkennen. 
An  der  Redo  erkennt  man  den  Mann. 
Am  Gesang  kennt  man  don  Vogel. 
An  den  Federn  erkennt  man  den  Vogel. 
Den  Baiim  erkennt  man  an  den  Friieliten. 
Uen  Narren  am  Kopf,  Am  Klange  den  Topf. 
Den  Vogel  am  Gesange,  Den  Ilafen  ('ropt';  am 

Klange. 
Den  Banm  an  der  Frucht,  Den  Biiben  an  der 

Zucht. 
Den  Escl  kennt  man  bei  den  Ohren,   Am  An- 
^  gesicht  den    Mohren,    Und    bei    den  Wurten 

den  Thoren. 
Man  kennt  den  Esel  bei    den  Ohren,    Bel  den 

Worten     den    Thoren,     Am    Angesicht     den 

Mohren. 
Man   kennt   den  Topf   am  Klange,    den    Vogel 

am  Gesange,    Den  Esel   an   den  Ohren,    An 

Worten  einen  Thoren. 
Man  kennt  den  Wolf  am  Gang,  Die  Glock  am 

Klang,    Den  Franciskaner    am  Strang,    Den 

Bauer    an    der    Gabel,    den    Advokaten    am 

Schnahel. 
Von  obeze  wirt  der  boum  erkant.     (ad.) 
Swer  esel   niht   erkennet,    der    sehe    in  bi  den 

oren.    (ad.) 
Bt  rede  merke  ich  toren,  den  esel  bi  den  oren. 

(ad.) 
md.  Den  NaiTii   kennt   me   (man)   on    (am)  Lache. 

(frk.  H.) 
Man  kennt  den  Vogel  an  den  Federn.  (mrh.  E.) 
Den  Vogel  erkennt  man  am  Gesang,  Und  den 

Topf  an  dem  Klang.    (mrh.  E.) 
O  ma  kennd  a  Vogal  on  a  Fsedarn!  (schls.  B.) 

0  man  kennt  den    Vogel  an  den  Federn! 
od.  Aus    vielem    Lachen    kennt    man    den    Narr'u. 

(bair.) 


Man  kennt  den  Vogel  aus  dem  Neste.    (bair.) 
Man  kennt   den  Vogel   aus   dem  Gesang,    Und 

den  Hafen  aus  dem  Klang.  (hair.) 
Aus  den  Worten  kennt   man   den  Thoren,   wie 

den  Esel  aus  den  Ohren.    (bair.) 
Merr  kennt  de  Kalkstein  glich ,  wemmer  Was- 

ser    druff    schidd.      (els.)      Man    kennt    den 

Kalkstein  gleich,  nenn  man    Wasser  darauf 

schiittet. 
Den  Vogel  kennt  man  an  den  Federn  und  den 

Schelm  am  Gang,   (schwb.) 
An    vielem    Lachen    kennt    man    den    Narren. 

(schvvei.) 
Man  kennt  den  Fuths  am  Schwanz.    (schwei.) 
Man  siehts  am  Schwanz    an,    was    es    fiir   ein 

Vogel  ist.  (schvvei.) 
Man  kennt  den  Ilafen  am   Klang.     (schwei.) 
Man   kennt   den    Vogel   am   Gesang  (Sclinabel) 

und  den  Narren  am  Reden.    (schwei.) 
Am  Gesicht  kennt   man   den  Mohren,   An   den 

Worten  den  Thoren.    (schwei.) 
De  Minsk  kennt  man   ann  Gank   un   de  Vagel  pd. 

ann  Gesank.     (ns.  B.)    Den  Menschtn   kennt 

man  am  Gang  und  den    Vogel  am   Gesang. 
En'u  Esel  kan  men  an'n  Aren  kennen.  (ns.  ha. 

G.  u.  G.)     Einen    Esel    kann    man    an    den 

Ohren  kennen. 
Den  Vogel  kennt  man  an  den  Federn.  (ns.  ha. 

G.  u.  G.) 
Minskcn  kennt  man  an  de  Gang,  Un  de  Vngels 

an    d'    Gesang.     (ns.   ofs.)     Menachen    kennt 

man  am  Gang  und  die    Vogel  am  Gesang. 
De  Minsken    kent    man    an    den  Gang    un    de 

Vogels   an'n  Gesang.    (ns.  O.  J.)    Die  Men- 

schen    kennt    man    am   Gang  und  die    Vogel 

am  Gesang. 
Den  Vagel  kennt  man  an  sien  Feddern.  (ns.O.R.) 

Den   Vogel  kennt  man  an  seinen  Federn. 
Am  L'achen  erkennt  me  den  Narren.    (ns.  W.) 
Me    kennt    den    Vuggel    an    sinnen    Feddern. 

(ns.W.)  Man  kennt  den  Vogel  an  seinen  Federn. 


Men  kent  den  vogel  aan  ziju  kwinken  en  tire-  dt. 

lieren.     Man    kennt    den    Vogel    an    seinem 

Zwitschern  und  Tirilieren. 
Men  hoort  aan  den  zang   wel,    wat    vogel   het 

is.     Man    hort   am  Gesange   wohl,    iras  fiir 

ein    Vogel  es  int. 
Men  kent  den  vogel  aan  zijne  veren.     S.    Me 

u.    S.   it). 

Een'    ezel   kent  men   aan   zijne   ooren.     Einen 

Esel  kennt  man  an  seinen   Ohren. 
Aan  de  vruchten  kent  men  den  boom.  An  den 

Friichfen  kennt  man  den  Baum. 


Erkenneu  416. 


^  209 


416  Erkennen 


Man    kent    den    boom   aen   de   vrnchten.     (vl.) 
Man  kennt  den  Banm  an  den  Friichfen. 
en.  Too    much    laughter    discovers    folly.     Zu  viel 
Lachen  verrdth  Narrheit. 

A  tree  is  known  by  its  (the)  fruit.  Ein  Baum 
wird  an  seiner  (devj  Frucht  erkannt. 

You  may  know  the  horse  by  his  harness.  Ihr 
konnt  das  Pferd  an  seinem  Geschirr  er- 
kennen. 

You  may  know  the  lion  by  his  claw.  IJir 
konnt  den  Lowen  an  seiner  Klaue  erkennen. 

You  may  know  a  carpenter  by  his  chips,  (o.  en.) 
Ihr  konnt  einen  Zimmermann  an  seinen 
Schnitzeln  erkennen. 


dii.  Klseder  og   Lader   vise   Narren.      Kleider  und 

OebUrden  zeigen  den  Narren. 
Man    kjender    Fuglen    paa    dens    Fjsedre.      8, 

Me  u.  s.  w. 
Man   kjender  yEselet    paa  0rene.     Man  kennt 

den  Esel  an  den  Ohren. 
Man    kjender  Trseet    paa    dets  Frugter.     Man 

kennt  den  Baum  an  seinen  Friichfen, 
Narren  kjendes  paa  iSangen,  Potteii  paa  Klan- 

gen.     Den  Narren  kennt  man  am  Sang,  den 

Tojpf  am  Klang. 
Man  kiender  et  Trte  paa  sin  Frugt,  En  Skalk 

paa    sin    Gierning    og    Utugt.      Man    kennt 

einen  Baum  an  seiner  Frucht,  einen  Schelm 

an  seiner   That  und   Unzucht. 
Man  kiender  Klokken  at'  sin  Klang,  Horen  af 

sin  Sang,    Urten   af  sin  Lugt,    Traeet  af  sin 

Frugt:  ISkalken  af  sine  Ord  og  af  sin  Utugt. 

Man    kennt    die    Glocke    an    ihr  em    Klang, 

die  Metze  an  ihrevi  Gesang,  die  Pflanze  an 

ihr  em  Duft,    den  Baum  an    seiner  Fiucht: 

den  Schelm  an  seinen  Worten  und  an  seiner 

Unzucht. 
is.  Af   orSunum    ma    kenna    manninn.      An    den 

Worten  kann  man  den  Menschen  erkennen. 
Af  kvaki  bezt  ma  kenna  fugla.    Am  Zwitschern 

kann  man  am  besten  den   Vogel  erkennen. 
Raustin  auSkenuir  fuglinn.  Die  Stimme  macht 

den   Vogel  leicht  kenntlich. 
J»ekkja  ma  fugl  af  fjoSrum  og  li'ka  flugi.   Man 

kann    den   Vogel    an    den  Federn  und  auch 

am  Flug  erkennen. 
A  fjoSrum  skal  fugl  kenna  (J>ekkja)  en  fasenu 

manninn.      An    den    Federn    soil    man    den 

Vogel   erkennen  und   an   den  Oeherden  den 

Menschen. 
Aix8f)ekktr  (Au3kenndur)  er  asninn  a  eyrunum 

(krabbinn  a  klonni).  Leicht  kenntlich  ist  der 

Esel  an  den  Ohren  (die  Krabhe  an  den  Scheeren). 


{jekkist  I'llfr    af   eyrum.     Der    Wolf  wird    an 

den  Ohren  erkannt. 
D'er  paa  Maalet,  ein  kjenner  Mannen.  Es  ist  an  llW. 

der  Rede,  dass  man  den  Mann  erkennt. 
Dat  hoyrest  paa  Talen,  kvat  Ty  som  er  i  Kal- 

len.    Man  hort  es  an  der  Sprache,  teas  far 

Zeug  im  Manne  steckt. 
Dat  syner  paa  Fjodrom,  kvat   Fuglen   er.     Es 

ist  an  den  Federn  sicfitbar,   ivas  der    Vogel 

ist. 
D'er  paa  Rova,  ein  kjenner  Reven.   Es  ist  am 

Schiranz,  dass  man  den  Fuchs  erkennt. 
D'er  paa  Kjeften,  ein  kjenner  llunden  (og  paa 

Maalet  ein  kjenner  Mannen).  Es  ist  am  Maul, 

dass  man   den  Hand   (und  an  der  Sprache, 

dass  man  den  Mann)  erkennt. 
Pa  mycket  skratt  kanner  man  daren.    An  vie-  S\V. 

letti  Gelachter  erkennt  man  den   Thoren. 
Mycket  loye   wijsar  Narren   vth.      Viel  Lachen 

zeigt  den  Narren  an. 
Klader  och    gang    vvijsa    narren    vth.     Kleider 

und  Gang  zeigen  den  Narren  an. 
Mannen  kiannes    aff   thalet.     Der  Mann  wird 

an  der  Rede  erkannt. 
Af  rocken  (kladerna)  kannes  mannen.    Am  Rock 

(An  den  Kleidern)  zinrd  der  Mann  erkannt, 
Fiigelen   kannes   af   sangen.     Der   Vogel  wird 

am  Gesang  erkannt. 
Fogelen  kiannes  aff  fiadrarna.  Der  Vogel  wird 

an  den  Federn  erkannt. 
Pa  klorna  igenkannes  lejonet.    An  den  Klauen 

wird  der  Lowe  erkannt. 
Rafwen  kiannes  aff  runipan.    Der  Fuchs  wird 

am  Schwanz  erkannt. 
Af  frukten  kanner  man  tradet.  An  der  Frucht 

erkennt  man  den  Baum. 
Fruchten  wijsar  Traat  vth.     Die  Frucht    zeigt 

den  Baum  an. 
Skalken  kiannes  aff  thalet,  som  Orter  aff  luch- 

ten.   Der  Schelm  wird  an  der  Rede  erkannt, 

wie  Krauter  am  Geruch. 
Pa   brat   kannes   asnan,   pa  talet  narren.     Am 

Ohre  wird  der  Esel,  an  der  Rede  der  Narr 

erkannt, 
Af   Ijudet    kannes    malmen,    af    talet    profvas 

mannen.    Avi  Klange  wird  das  Erz  erkannt, 

an  der  Rede  der  Mann  gepriift. 


Per  risum  multum  debes  cognoscere  stultum.     It. 

Corporis  ex  habitu  noscitur  omnis  homo. 

Ex  veste  vii'um  uoscito. 

Avis  a  cantu  diguoscitur. 

A  (E)  cantu  avis  dignoscitur  (dignoscitur  avis). 

Cauda  de  vulpe  testatur. 

27 


Erkennen  416. 


—  210  — 


416  Erkennen. 


Ex  nido  ithiniisqiic  suis  noscenda  volucris. 
Ex  fructii  cognoscitnr  arbor. 
Ex  verbis  fatuus,  pulsii  cognoscitur  olla. 
FriTctibns  ex  propriis  arbor   cognoscitiir   oninis. 

(mlt.) 
Arl)or  sit  qualis,  fas  est  co<]fnosc(;ro  nialis.  (mlt.) 
CW.  Vi  alias  pcnnas  8'cof,niiiosdia  riitschi!.  (Id.  O.-E.) 
S.  An  den  Federn  u.  s.  to. 
Our  dal  chant  as   cognoscha   I'utschc'.,   our  dal 
friitt  il  bosch.    (Id.  U.-E.)    Aus  deni  Gesanrj 
erkennt  man  den  Voi/el,  aus  dcr  FruchI  den 
Baum. 
Vi  d'ilg  Kir  bear  ancaimschas  ilg  Narr.     (ubl.) 

S.  An  vielem  Lachen  u.  s.  iv. 
Vid  las  Plimmas  ad  ilg  Cantor  Sas  ti  'Ig  Utschi 
engiavinar.  (obi.)    Ain  Oefieder  und  am  Ge- 
sang  kannst  du  den  Vogel  errathcn. 
Ord  ils  fretgs  encanusch'   ins   il   pumer.    (obi.) 
S.  Aan  de  vruchten  u.  a.  w. 
fz.  Au  ris  (rii'c)  on  connait  lo  fou  (fol). 

An    ris    cognoist    on    le   fol    ct   le  niais.     Am 
Lachen  erkennt   man   den  Narren  und  den 
Tropf. 
Au  chant  on  connait   I'l^iseau.     S.  Am  Gesanr/ 

u.  s.  w. 
On    connait    Toiscau    a    .son    plumage.       Man 

kennt  den  Vor/el  an  seinem  Oefieder. 
A   I'ongle   on   connait  Ic   lion.     An   der  Kluuc 

kennt  man  den  Loxcen. 
On    connait    Tarbre    a    son    fruit.     Man  kennt 

den  Baum  an  seiner  Frucht. 
Femme  sotte  se  connoist  k  la  toque.     Alberne 

Frau  ist  am  Kop/jyatz  kenntlich. 
Juge  I'oiseau  ;\  la  plume  et  au   chant,   Et  au 
parler  rhommo  bon  on   mcchant.     Beurtheile 
den   Vogel  nach  dem  Gefieder  und  dem  6c- 
sange,    und    nach    dem  Sprechen    den  gut  en 
oder  schlimmen  Menschen. 
A  la  plume  et  au  chant  I'oiseau   Et   au  parler 
le   bon  cerveau.     Am  Gefieder  und  am  Ge- 
sang  den  Vogel  und  am  Sprechen  den  giiten 
Kopf. 
On  connoist  bien  an  jiommicr  la  pommo,  A  la 
barbe    I'homme.       Man     erkennt     wohl    am 
Apfelhaum,  den  Apfel,  am  Barte  den  Mann. 
Au  semblant  conoit  Ten  la  gent,  (afz.)  An  der 

Erscheinung  erkennt  man  die  Leute. 
Au  samblant  cognoit  on  rome.    (afz.)    An  der 

Erscheinung  erkennt  man  den  Mann. 
Au  regarder  connoist  on  la  personne.  (afz.)  Avi 

Anhlicken  erkennt  man  die  Person. 
A  senechal  de  la   mesoun   puit    hom    conoistre 
li  baroun.    (afz.)    Am   Senechal   des  Hauses 
kann  man  den  Baron  erkennen. 


Lou  qui  arrit  chons  sutyJ^c,   Qu'   i^y  u  hoii  on  sf. 
qu'  fey  u  pec.  (Hrn.)    Wer  ohne  Grand  lacht, 
ist  ein  Narr  oder  ist  ein  Tropf. 
1/  esparbi  que  \s  councx  a  I'nrpe.  (Brn.)   Den 

Sperber  kennt  man  an  der  Klaue. 
t^ui  cs  trop  amyq  dcou  ris  llol  ds   tcngut   i)er 
Ion  pays.    (Gsc)     Wer  zu  sehr  Freund  vom 
Lachen  ist,  wird  itn  Land  fiir  einen  Narren 
gehalten. 
A  la  plume,  au  can  lauset,    E    au    parla,    lou 

bon  cerbet.  ^^(jlsc.)  .S.  A  la  plume  u.  s.  w. 
Sibla  a  taoulo,   canla  ilou  lie,  t*s  un  sinne  dii 
fonlic.    (Egd.)    Pfeifen  bet   Tisch,  singen  im 
Belt  ist  ein  Zeichcn  von  Narrheit. 
A  la  soiiualio  la  bestio  se  counoui.  (Lgd.)  Avi 

Glockchen  erkennt  inun  das   Thier. 
A  la  sounailho  la  besty  se  counouy.  (nprv.)  S. 

A  la  soundlio  u.  s.  n\ 
Dal    suono    si    conosci!    la    saldtzza    del    vaso.  it. 
Am  Klang   erkennt  man   die  Festigkeit  des 
Gefdsscs. 
L'   albero  si    conosce    dal    frutto.     Den  Baum 

erkennt  man  an  der  Frucht. 
Gli  asini  si  conoscono  ai   basti.     Die  Esel  er- 
kennt man  an  den  Saumsdtteln. 
Ai    .s(>j;iiali    si    conoscono    le    balle.     An    den 

Zeichen  kennt  vian  die  Ballen. 
AI  cantare  Tuceello,  al  parlare  il  cervcUo.  Am 
Singen  den  Vogel,  am  Sprechen  das  Gekirn. 
Gli   uomini   si   conoscono   al   parlare  e  le  cam- 
pane    al    sonare.     Die  Menschen   kennt  man 
am  Sprechen,  und  die  Glocken  am  Klingen. 
L'  ommi  si  cunnoscenu  a   la   cera.    (crs.)    Die  mi. 

Menschen  erkennt  man  am  Aussehen. 
Al  parson  al  s  chn(^ss  in  ti  ffett.     (rom.)     Die 

Person  erkennt  man  an  den  Thaten. 
Da  r  esteran  xm^  chn6ss  1'  interan.    (rom.)    An 

dem  Aussern  erkennt  man  das  Innere. 
Dal  riso  molto  Conosci  lo  stolto.  (t.)  An  vielem 

Lachen  trkennst  du  den  Thoren. 
I  pazzi  si  conoscono  a'  gesti.  (t.)    Die  Narren 

kennt  man  an  den  Gebdrden. 
Al  canto  1'  uccello,  al   parlare  il   cervello.    (t.) 

S.  Al  cantare  u.  s.  w. 
Al   suono   si   conosce   il   canipanello.     (t.)     Am 

Klang  erkennt  man  das  Glockchen. 
Dal  suono  si  conosce  il  vaso,  se  e  rotto  o  sano. 
(t.)   Am  Klang  erkennt  man  das  Gefdss,  ob 
es  entzivei  ist,  oder  ganz. 
Al  pelo  si  conosce   I'asiuo.    (t.)    A7n  Haar  er- 
kennt man  den  Esel. 
La   volpe   si  conosce   alia  coda,     (t.)     S.  Baf- 
wen  u.  s.  V.  [u.  s.  to. 

Dair  unghia  si  conosce  il  leone.  (t.)  S.  A  I'ongle 


Erkennen  416. 


—    211     — 


418  Erst. 


Ogni  albero  si  eonosce  al  fnitto.  (t.)  Jclen 
Bauni  erkennt  vtan  an  der  Frucht. 

I  cavalli  alle  selle  e  gli  asini  a'  basti.  (t.)  Die 
Pferde  an  den  S'dtteln  und  die  Esel  an  den 
Saumscifteln. 

II  galantuomo  si  eonosce  a  tavolino,  e  a  tavola 
il  contadino.  (u.)  Den  Edelmann  erkennt 
man  am  Spieltisch  und  am.  Esstisch  den 
Landmann. 

Dal    frutto    si    eonosce    Talbero.     (u.)     S,   Af 

fr-ukten  u.  s.  ii\ 
ni.  Dal  canta  se  conos  la  galina.  (1.  b.)    Avi  Sin- 

ffen  erkennt  man  das  Huhn. 
Dal    sonA    se    conos    le  campane.     (1.  b.)     Am 

Klanrj  erkennt  man  die  Glocken. 
J'  aso    a    s'    conosso    clal    bast,     (picm.)     Die 

Esel  erkennt  man  am  Saunisattel. 
A    I'e    ant    el   gieTigh   eh'   as  conoss  el  natural 

dla  gent,    (piem.)    Beim  Spiel  erkennt  man 

das  Naturell  der  Leute. 
Dal  erbo  as  conosso  ii  fnit.  (piem.)  Am  Buume 

erkennt  man  die  Friichte. 
Ogni  erba  as  conoss  a  la  smens.  (piem.)  Jedes 

Kraut  erkennt  man  am  Samen. 
Da  la  niostra  as  conoss  la  pessa.    (picm.)    Am 

Muster  erkennt  man  das  Geivehe. 
Dal  canto  se   conosse  la  galina.     (v.)     S.  Dal 

canta  u.  s.  u\  [sona  u.  s.  ic. 

Dal  son  se  conosse   le   campane.     (v.)     S.  Dal 
Da  le   pene  se  conosse  I'oselo.     (v.)     An  den 

Federn  u.  s.  w, 
I  asini  se  conosse  dal  basto.  (v.)  S.  J'  aso  u.  s.  rp. 
si.  II  riderc   senza   cansa   dimostva  pazzia.     (npl.) 

Das  Lachen  ofine  Ursache  zeigt  Narrheit  an. 
La    campana    si    eonosce   dal  sonare,  e  I'liomo 

dal  parlare.   (npl.)    Die  Glocke  erkennt  man 

am  Klanrje  und  den  Menschen  am  Beden. 
A    lu    parrari     .si     cantisci     I'omii.     (s.)     Am 

Sprechen  erkennt  man  den  Menschen. 
A  sonn  si  cannsci  la  campana.  (s.)  Am  Klamj 

erkennt  man  die   Glocke. 
Di  lu  fruttu   si  eanusci   rarvulu.     (s.)     S.  Af 

frukten  u.  s.  u\ 
Ogni  erva   si   eanusci    a    la    simenza.     (s.)     S. 

Ogni  erba  u.  s.  ir. 
Dai  su  riere   si   connoschet   s'homine.     (sa.  L.) 

Am  Lachen  erkennt  man  den  Menschen. 
Dai  su  cantigit  si  connoschet  su  puzone.  (sa.  L.) 

S.  Am   Gesang  u.  s.  rr. 
Sa  padedda  tinniada  si  connoschet  ad  su  sonu. 

(sa.  L.)  Den  gesprungenen  Topf  kennt  man 

am  Klange. 
Dai  sa  coa  si  connoschet  su  mazzone.  (sa.  L.) 

A7n  Schioanz  erkennt  man  den  Fuchs. 


Dai  su  fructu  si  connoschet  s'  arvure.  (sa.  L.) 

<S'.  Af  frukten  u.  s.  ic. 
No  andar  e  no  bcbev  conhecen'is  a  molher.  Am  pt, 

Gehen    und   am   Trinken   wirst  du  die  Frau 

erkennen. 
En  el  andar  y  cu  el  beber  se  eonosce  la  muger.  sp. 

Am  Gehen   und   Trinken    erkennt    man    die 

Frau. 
La  olla  en  sonar,  y  el  hombre  en  hablar.   Den 

Topf  am    Klange    und    den    Menschen    am 

Sprechen. 


417.    Soil    ich    ersaufen,    so    muss  es  in 
sauberm  Wasser  sein. 


Als  ik  mij  wil  verdrinken,  Zoo  wil  ik  in  schoon  dt. 
water  zinken.      Will  ich  mich  ertranken,  so 
ivill  ich  in  reinem   Wasser  untersinken. 


Quando    so    s'ha    da    negai",    negarse    in    mar.  it. 
(ni.  V.)     Wenn  man  er trinken   muss,  so   er- 
trinke  man  im  Meer. 


418.  Erst  cine  Pfarre,  Dann  cine  Quarre. 
Erst  die  Pfarre,  Dann  die  Quarre. 
Erst  'ne  Pan-e,  denn  'ne  Quarre.    (lirz.)  md. 

Erst  'n  Par,   un   dlin   de  Quar.    (ns.  A.)    ErstTj^d. 

cine  Pfarre  und  dann  das  Kind. 
Eerst  de  Parre,  deun   de  Quarre.     (ns.  B.)     S. 

Erst  die  u.  s.  w. 
Erst  'n  Parre,  dann  'n  Quane,  (ns.  ofs.) 
Erst   e   Bliew,   dann   c  Wiew.    (ns.  Pr.)    Erst 

eine  Stiitte,  dann  ein   Weib. 
Wenn  man  heirade  wbll  (hciratheyi  icillj ,  mot 

(muss)  man  erscht  (erst)  e  Nest  make  (ein  Nest 

marhenj,     (ns.  Pr.) 
last  en   Par   un   dan    en  Quar.    (ns.  U.)     Erst 

eine  Pfarre  und  dann  ein  Kind, 
Ehst  enne  Pane,  Dann  enne  Quarre.  (ns.  W.) 


Before  you  marry,  be;  sure  of  a  house  wherein  eu. 
to    tany.     Bevor    ihr    heiruthet ,    seid    eines 
Hauses  sicher,  too  ihr  wolmen  kbnnt. 


Ingen    tage    Hustru,    uden    han    kan    fode  to.  da. 

Keiner  nehme   eine  Frau,   ausser  er  konne 

zweie  erndhren. 
Fyrr    skulu    menu    fa    ser  brauS,    enn    briiSi.  is. 

Eher  miissen  Manner  ihr  Brot  kriegen,    als 

eine  Braut. 

27* 


Erst  418. 


_     212     — 


420  Ertrinken. 


UW.  Tonk    fyrst   paa    Brand    og    sidan    paa    Brnd. 
Denk  erst  an's  Brot  und  dann  an  die  liraut. 

fz.  Aouan  d(!  marida,  agies  houstau  cronipat,  Boune 
teiTe  iiegne  i>er  laur  a  coelhe  blat.  (sf.  Gsc.) 
Vnr  dem  Heirathen  habe  ein  eiyenes  Haus, 
i/ute  schwarze  Erde  zum  Bearheiten,  urn 
Koi"n  zii  erntcn. 

it.  Innanzi  il  maritare  abbi  I'abitare.  (mi.  t.)  Vor 
devi  Heirathen  habe   Wohnunf/. 

ni.  Prima  de  to  mie  Cerca  el  sit,  doe  te  stare. 
(1.  m.)  Vor  dem  Weibnehmen  suche  den  Orf, 
wo  du  bleibcn  wilht. 
A  to  mie  no  sta  a  pensa  So  no  t'  ghi  piantA 
la  ca,  E  t&ra  ncgra  d'  coltiva.  (1.  m.)  Denke 
nicht  daran,  ein  Weib  zu  nehmen,  bevor  du 
nichf,  das  Ha  us  gerichtet  und  schwarze  Erde 
zuvi  Bebauen  hast. 

sp.  Antes  de  casar,  ten  casas  en  que  morar,  y 
ticrras  en  que  labrar  y  vinas  en  que  podar. 
Bevor  du  dich  verheirathest ,  habe  Hiiuser 
zum  Wohnen,  Land  znm  Bebauen  und  Wein- 
herge  zum  Beschneiden. 


Erscht  Njis',  denn  Schniefke  (Toback).  (ns.  Pr.) 

Erst  Nase,  dann  Pric^chen  (Tuback). 
Erst  das  Geld  nnd  dann  die  Taschen.  (ns.  Pr.) 
last    en    Nas    un    dan    en    Bril.     (ns.  U.)     S. 
Arscht  ?t.  8.  ir. 


Eerst  een'  neus,  en  dan   een'   bril.     S.  Avsrh'  (It. 

M.    s.    V. 

Men  moet  eerst  voor  de  kooi  zorgen  en  daarna 
voor  den  vogel.  Man  muss  erst  fiir  den 
K'dfig  sorgen  und  dann  fiir  den   Vogel. 

Eerst  het  kooitje  klar  en  dan  een  vogeltje  erin. 
Erst  den  K'dfig  fertig  und  dann  ein  Vogel- 
chen   hinein. 

Men  bangt  geene  dieven,  eer  men  ze  gevangen    ^ 
heeft.    Man  h'dngt  keine  Diebe,  ehe  man  sie 
gefangen  hut. 

Ein  skal    spiima    fyrst    og    spita    sidan.     Man  liw. 

muss  erst  spinnen  und  dann  stricken. 
Man  hanger  ingcn    tjuf  fornin    lian    f;i.s.      Man  SW. 

hilngt  keinen  Dieb,  ehe  er  gefangen  ist. 


419.   Erst    Naschen    haben,    dann    Pries-  ■ 
chen  nehmen.  j 

Man  muss  den  Vogel  erst  im  Kjifig  haben,  ehe 

man  ilin  singen  lehrt. 
Man  hangt  keinen  Dieb  ehcr,  als  man  ihn  ge-  , 
fangen  hat.  i 

Man  reitet  den  Gaul  erst,  wenn  man  ihn  hat. 
md.  Arscht  ne  Nos  un  denn  an  Brill.   (Hrz.)    Erst 

eine  Nase  und  dann  eine  Brille. 
od.  Man    henkt    keinen    Dieb ,    ehe    man    ihn  hat. 
(bair.) 
Voar  fanga,  No  erst  hanga.  (schwb.  W.)     Vor- 

her  fangen,  dann  erst  hdngen. 
Man    hangt    keinen    Dieben,    wenn    man    ihn 
nicht  hat.  (schwei.) 
pd.  Erst  de  Nas'  un  denn  de  Brill',    (ns.  A.)    Erst 
die  Nase  und  dann  die  Brille. 
Eerst  en  Nase  un  denn  en  Brill,     (ns.  B.)     S. 

Arscht  u.  s.  w. 
Eerst  'ne  Nase,    un   denn   'ne   Brille.     (ns.  ha. 

G.  u.  G.)  S.  Arscht  u.  s.  w. 
Erst  de  Nees  un  denn  de  Brill,    (ns.  hist.)    S. 

Erst  de  u.  s.  w. 
Eerst  en  Nas    un    denn    en  Brill,     (ns.  Hmb.) 

S.  Arscht  u.  s.  w. 
Erst  'n  K(3rf  un  denn  'n  Vogel.  (ns.  ofs.)  Erst 

einen  Kdfig  und  dann  einen   Vogel. 
Erst    Nasen,    dann    BroUen.     (ns.     Pr.)     Erst 
Nasen,  dann  Brillen. 


420.  Wer  im  Ertrinken  ist,  crgreift  jeden 

Strohhalm. 
Wer  in  den  Brunnen  fjillt,  will  sich  am  Mooa 

erhalten. 


Un  noye  s'  accroche  \  un  brin  de  paille.    Ein  fz. 

Ertrinkender  halt  sich  an  einen  Strohhal ni. 
Un  honune  qui  se  noie  (Un  hoinme  en  danger 

de    se    noyer)    .s'attaclie    k    un    brin   d'herbe. 

Ein  Ertrinkender  halt  sich  an  einen  Gras- 

halm. 
Homme  qui  se  noie,  s'accroche  a  toute  branche. 

Wer  ertrinkt,  halt  sich  an  jeden  Zweig. 
Chi  s'affoga,  s'attacherebbe  a'   rasoji.    Wer   er-  it. 

trinkt,  rriirde  sich  an   Schermesser  halten. 
Chi  aifoga,  s'inipicherebbe  alle  funi  del  cielo.  (t.)  mi. 

Wer    ertrinkt,    loiirde    sich    an  Allevi  fest- 

klammern. 
Chi  e  portato  giu  dall'  acqua,  s'attacca  a  ogni 

spino.     (t.)      Wer   vom    Wasser  fortgetragen 

wird,  halt  sich  an  jedem  Dorn  fest. 
Chi  uega,  s'ataca  a  tiit.    (1.  b.)      Wer  ertrinkt,  ni. 

halt  sich  an  Allem  fest. 
Co  se  xe  per  negarse  se   se   ciapa    anca    a    un 

branco  di  spiui.  (v.)    Wenn  man  am  Ertrin- 
ken ist,  greift   man   audi   nach   einern  Biin- 

del  Dornen. 


Erziehen  421. 


—     213     — 


422  Esel. 


421.  Erziehst  An  dir  einen  Raben,  So 
wivd  er  dir  zum  Dank  dieAxigen  aus- 
graben. 

Es  zog  schon  Mancher  ein  Fiilleu  auf,  das  ihn 
selbst  vor's  Scliienbein  selling. 

Eine  Schlange  im  Busen  nahren. 
pd.  He  hett  en  Fahl  uptagen,  de  em  vor  de  Schene 
sleit.     (ns.  B.)     Er    hat    ein    Fohlen    aufye- 
zogen,   das  ihn  vor  die  SrJnenheine  schldfjt. 

Dei  Ra,we,  den  men  tnt,  hacket  einen  in'n 
Older  de  Agen  ut.  (n.s.  ha.  G.  u.  G.)  Der 
Rabe,  den  man  aufzieht,  hackt  einem  im 
Alter  die  Aiujen  «?/.?. 

dt.  Breng  eene  kraai  op,  en  zij  zal  n  (uw  kind) 
de  oogen  uitpikken.  Zieht  eine  Krahe  auf, 
und  sie  wird  euch  feurem  Kind)  die  Auf/en 
aushacken. 
Hij  voedt  eenen  bond  op,  die  hem  daarna  den 
riem  van  zijnen  sclioen  afeet.  Er  fUttert 
einen  Hand  auf,  der  ihm  nachher  den  Rie- 
men  von  seinem  Srhuhe  ahfrisst. 
Taj  broaden  eene  slang  in  hnn  boezem,  die 
hun't  liert  zal  afsteken.  (vl.)  Sie  hriiten  eine 
Schlange  in  ihrem  Busen,  die  sie  in's  Herz 
stechen  loird. 

eu.  He  has  brought  up  a  bird,  to  pick  out  his  own 
eyes.  Er  hat  einen  Vogel  gross  gezogen, 
damit  dieser  ihm  die  Augen  aushacke. 


dii.  At  nsere  en  Slange  i  sin  Barm.  Eine  Schlange 

in  seinem  Busen  nahren. 
SW.  M«angen    foder    iip    en    orm    i    sin   egen  barm. 

Mancher  zieht  eine  Schlange  in  seinem  eig- 

nen  Busen  gross. 
Fodha    Ormen    i    barmen.     Die    Schlange    im 

Busen  nahren. 


Iti  Leonis  catulum  ne  alas. 

Ale  hiporum  catulos. 

Viperam  in  sinii  alere. 
fz.  Eleve   le   (Nourris  un)   corbeau ,   il   te   crevera 
les  yeux.     Ziehe  den  (einen)  Raben  auf,   er 
wird  dir  die  Augen  aushacken. 

Tel  le  chien  nourrist  qui  puis  menge  la  cour- 
roye  de  son  Soulier.  Mancher  zieht  den 
Hund  auf,  der  ihm  nachher  den  Riemen  von 
seinem  Schuh  frisst. 

On  norrist  tel  quaiel,  ce  dist-on  bien  souvent, 
Qui  sault  son  maistre  au  col  bien  anguisseu- 
sement.  (afz.)  Man  ern'dhrt  manches  Hilnd- 
chen,  sagt  man  sehr  oft,  das  seinem  Herrn 
sehr  bedrohlich  an  den  Hals  springt. 

Teu  pest   le   chen   de  sou  payn  qu'il  le  morde 


en  la  mayn.  (afz.)  Mancher  nahrt  den  Hund 

mit  seinem  Brot,  der  ihn  in  die  Hand  beisst. 
Neurit    courbax,    que-b'    tireran   lous    oueilhs.  sf. 

(Brn.)  Ern'dhre  Raben,  sie  werden  euch  die 

Augen  aushacken. 
Tal  nutre  il  corvo  che  gli  cavara  poi  gli  occhi.  it, 

Mancher  n'dhrt  den  Raben,   der  ihm  spliter 

die  Augen  aushacken  wird. 
Nutrisci  il  corvo,   alia   fin   ti  cavara  gli  occhi. 

N'dhre  den  Raben,    zuletzt  wird  er   dir  die 

Augen  aushacken. 
Chi  s'  allieva  la  serpe   in   seno,    E    pagato   di 

veleno.      Wer    sich    die  Schlange    im   Busen 

grosszieht,  wird  mit  Gift  bezahlf. 
AUevare  il  serpe  nel  seno.     ^S*.  Fodha  u.  s.  w. 
Nutrisci  il  corbo,    e'  ti  cavara    gli    occhi.     (t.)  mi. 

S.  Elkve  u.  s.  w. 
Nutrisci  sei-pe  in  seno,  ci  lasciara  veleno.     (t.) 

Niihre    eine    Schlange    ivi  Btisen,    sie    wird 

Gift  drin  lassen. 
Nutri  la  serpe  in  seno,  ti  rendera  veleno.     (t.) 

N'dhre  die  Schlange  im  Busen,  sie  wird  dir 

Gift  iciedergeben. 
Tirars'  una   bessa  in   sMn.     (em.  B.)     S.  Eine  ni. 

Schlange  u.  s.  lo. 
Toeures  la  bissa  in  sen.  (em.  P.)  S.  Fodha  u.  s.  t/i. 
Dagh  de  mangii  a  on  scorbat,  Che  p6  i  oc  el 

v6r  becat.  (1.  m.)  Gib  einem  Raben  zu  fresten, 

so  wird  er  dir  spelter  die  Augen  aushacken 

iDollen. 
Dh.  da  magnar  a  un  corvo,    e  po'l  te  cavara  i 

occi,     (v.)     S.  Dagh   u.  s.  w. 
Noil  alimentes  mazzoneddos  in  domo.    (sa.  L.)  si. 

Ern'dhre  nicht  kleine  Filchse  im  Hause. 
Crieu  corps,  y  us  trauran  los  ulls.    (neat.)     S.  liu. 

Neurit  u.  s.  iv. 
Criau  corbs,  y  os   trauran   los   ulls.     (val.)     S. 

Neurit  u.  s.  w. 
Criai  o  corvo,   tirar-vos-ha  o  olho.     Zieht  r?en  j)t. 

Raben    auf,    er    icird    euch    das  Auge  aus- 
hacken. 
Cria  el  cuervo,   sacarte   ha  el    ojo.     Ziehe  den  sp. 

Raben    auf,    er    wird     dir     das    Auge    aus- 
hacken. 
Cria  corbo,  y  sacar  te  ha  el  ojo.  (asp.)  S.  Cria 

u.  s.  to. 


422.  Der  Esel  hat  lieber  Stroh  als  Gold. 
Ein  Esel  frisst  keine  Feigen    —  Warum? 
Sind  auch  Kleien  da?  fragte   (sprach)   die  Sau 

an  der  Tafel  des  Lowen  (des  K8nigs  Leu), 
Wenn     das    Ferkel     traumt,     so     ist's     von 

Trebern. 


Esel  422. 


—     214     — 


423  Esel. 


Schweine    kiimmern    sich    uiclit    um    kostliche 

Salbeu. 
leh  gfib'  eine  Perle  fiir  cin  Gorsteukorn,  sagte 

der  Hahn. 
Eim  hunde  lieber  ist  cin  bcin,  Deiin  cin  pfuut, 

daz  gloubc  mir.   (ad.) 
pd.  „Nast  giit  iwer  de  Dastcln!"  spiacht  der  lisel. 

(nrh.  a.)  Nichfs  (jeht  iiher  die  Distcln!  spricht 

der  Esel. 
Det  Schweinj  drimt  giirc  fum  Aker.     (nrh.  S.) 

Das  Schwein  trdurat  gern  vom  Acker, 
Wenn  de  fderj  Hund   dromt   (tr'dumt) ,   so'is't 

vun  (von)  Brod.  (ns.  B.) 

dt.  Geef  een'  ezel  haver,   liij   loopt   tot   de  distels. 

Geht    einem  Esel  llafer,    er    I  daft    su    deii 

Disteln. 
De  zeug  heeft  liever  draf  dan  rozcn.    Die  Sau 

hat  lieber  Sinllicht,  ah  Rosen. 
Als  het  varken   droomt,    is    het    van  draf.     S. 

Wenn  das  Ferkel  u.  s.  w. 
Als  tvercken  droomt,  so  eest  van  draf.     (avl.) 

S.    Wenn  das  Ferkel  u.  s.  w. 
en.  A    turd    is    as    good    for    a  sow  as  a  pancake. 

Ein    K —   ist   so  gut  fiir   eine  Sau,  uie  ein 

Pfannenkuchen. 
Pearls  are  ill  valued  by  hungry  swine.    Perlen 

icerden   von    hungriijen    Schweinen    schlecht 

geschdtzt. 

da.  Et  iEsel  seder  ingen  Figener.    Ein  Esel  frisst 

Iceine  Feigen. 
Ee    drommer    saa   om  Draff,    eg  Kasrlingh   om 

siju  Krogstaff.  (ada.)  Es  trdumt  die  Sau  von 

Trebern    und    das     alte     Weib    von    ihrem 

Krilckcnstock.*) 
is.  Bj(58  pu  asnanum  gull,  hann  brekar  um  halm. 

Biete  du  dem  Esel  Gold,  er  hittet  instdndig 

um  Stroll, 
Dreymir   svin   um   di-af,   og   kerlingu   um  sinn 

kr6kstaf.     S.  Ee  drommer  u.  s.  u-, 
Hundr  aktar  eitt  bein  meir,  enn  hundraS  gim- 

steina.  Der  Hund  schdtzt  einen  Knochen  mehr, 

als  hundert  Edelsteine. 
Purkan  droymir  um  dravifl  ok  kelling  um  sta- 

vin.  (fser.)  Das  Schwein  trdumt  vnn  Trebern 

und  das  alte  Weib  vom  Stab. 
SW.  Svinet  drommer  alltid  om  draf.    Das  Schicein 

trdumt  immer  von   Trebern. 
vSoon  drommer  om  Draaff  och  Karingen  om  sin 

Staaff.  S-  Ee  drommer  u.  s.  w. 
Asnan  tiahnar  tijstel.  Dem  Esel  dient  die  Distel. 


Asinus  stramenta  mavult,  quam  auruni.  It. 

Quid  asinus  de  pipere? 

Adueniunt  macro  de  pastu  sonniia  scrofe.  (mlt.) 
Succula  dum  stertit,  sirKjvas  per  somuia  vertit, 

Soinniat  atqvc,  manus  qvod  baculo  det,  anus. 

(mlt.) 
Truye  ayme  mieux  bran  que  roses.  S.  De  zeug  fz, 

u.  s.  w. 
Meuz  cyme  troy  troyle  qe   rose    (afz.)    Lieber 

hat  die  Sau  Pilz,  als  Rose. 
On  pour^ai   aime   mi   on   stron   qu'ine   Id-mos-  nf. 

cade,  (w.)  Ein  Schicein  hat  lieber  einen  K — , 

als  eine  Muskatennusa. 
L'ay  amo  may  la  paille  que  Tor.  (nprv.)  sf. 

II  porco  sogna  ghiande.   (mi.  t.)    Das  Schwein  it. 

trduvit  von  Eicheln. 
L'orso    (sempre)    sogna    perc.      (t.)      Der    lidr  mi. 

trdumt  (immer)  von  Birnen, 
S'ainu  non  mandigat  pibere.  (sa.  L.)  Der  Esel  si. 

frisst  nicht  Pfeffer. 


423.  Der  Esel  hat  von  Jugend  auf  graue 

Ha  are. 
Der  Esel  grau't  schon  im  Mutterleibe.    (bair.)    od. 
Der  Esel  ergrauet  im  Muttorleib.    (schwei.) 
En    Esel    grobet    im  Muctterlib,  e  Norr   ond  e 

Narr  gar  niid.  (schwei.  A.)  Ein  Esel  ergraut 

im   Mutterleib,    eine   Ndrrin    und  ein  Narr 

gar  nicht. 
An    diem    der    lesel    behort,    begrot    hie    u6h.  pd. 

(nrh.  S.)      Wie  der  Esel  behaart,  ergraut  er 

auch. 
An  diem  der  Wiilf  behort,   an   diem   e  begrot. 

(nrh.  S.)    Wie  der   Wolf  behaart,  so  ergraut 

er. 

De  gekken  grijzen  niet;  maar  de  ezels  worden  dt. 
grijs  geboren.     Die    Gecken  ergrauen  nicht, 
aber  die  Esel  werden  grau  geboren. 

Den  wolf  kan  men  al  zijne  grijze  haaren  niet 
uittrekken.  Devi  Wolf  kann  man  nun  einmal 
seine  grauen  Haure  nicht  ausziehen. 


Asenet  gi-aaner  1  Moders  Liv,  og  bliver  dog  ei  da. 

klogt.   Der  Esel  ergraut  im  Mutterleibe  und 

wird  doch  nicht  klug. 
Asnan  granar  i  moderlifvet,  men  ar  ej  klokare  SW. 

for    det.     Der  Esel    ergraut   im  Mutterleibe, 

ist  aber  darum  nicht  kliiger. 


•)  Auf  ihm  reiten  die  Hexen  zum  Sabbath. 


Tete  de  fou  ne  blanchit  jamais.     Narrenhaujit  fz. 

loird  niemals  iceiss. 
Tiesse  di  sot  n'blankih'  maie.  (w.)  S.  Tete  u.  s.  w.  nf. 


Esel  423. 


215     — 


425  Esel. 


sf.  Testo   de   fol    noiin    lilanqis.     (Lgd.)     Narren- 

haupt  7cird  nicht  weiss. 

Testo     de     foueil     non     blanquis.     (nprv.)     S. 

Tento  u.  s.  w.  [u.  s.  w. 

it.  Testa  di  pazzo  non   incanutisce   mai.     S.   Tete 

mi.  Testa  di  mattu  iinn'  igriscisce   mai.    (crs.)     S. 

Tete  u.  s.  w. 


424.    Der    Esel    tiagt    das    Korn    in    die 
Miihle  und  bekommt  Disteln. 

Dem   Esel,   so   (der's)   Korn   zur   Miihle    tragt, 
wird  (die)  Spreu. 
md.  Der   Esel  tragt   das  Korn   zur  Miihle   und  be- 
kommt die  Spreu.    (mrh.  E.) 

dt.  Het  gaat  met  hem  als  met  de  ezels,  die  de 
haver  dragen,  en  hooi  eten.  Es  geht  mii  ihvi, 
wie  mii  den  Eseln,  die  den  Hafer  tragen 
und  Heu  fressen, 

(Hi.  Bser  Asenet  en  Guldsfek,  dot  seder  dog  Tidsel. 
Tragt  der  Esel  (audi)  einen  Goldsack,  er 
frisst  doch  Disteln. 

SW.  Asnan,  om  ock  barande  en  guldsack,  ater  lik- 
val  tistlar.  Der  Esel,  wenn  er  audi  einen 
Goldsack  tragi,  frisst  gltichwohl  Disteln, 
Asnan  fast  hon  btire  en  Gullsack,  sa  ather  hon 
anda  Tistel.  Wenn  der  Esel  auch  einen 
Goldsack  triige,  so  frisst  er  dennoch  Disteln. 


fz.  L'ane  de  la  montagne  porte  le  vin   et  boit   de 
I'eaix.     Der    Esel    vom    Gehirge    tragt    den 
Wein  und  sduft   Wasser. 
Asne   d'Arcadie,   Charge   d'or   mange   chardons 
et  ortie.     Der  Esel  aus  Arkadien,  mit  Gold 
beladen,  frisst  Disteln  und  Nesseln, 
sf.  L'aze  de  mounteigno  porto  lou  vi  6  beou  I'aigc. 
(^Lgd.)     S.  L'dne  u.  s.  lo. 
L'ay  de  montagno,  que  pouerto  lou  vin,  et  beou 
I'aygo.  (nprv.)  S.  L'dne  u.  s.  ii\ 
it.  Sono   parente  dell'  asino,   die  porta   il  vino  e 
beve  I'acqua.  Ich  bin  Verwandter  des  Esels, 
der  den  Wein  tragt  und  das  Wasser  sduft. 
mi.  I  povari  so  spessu  cumme  i  sumeri,  chi  portanu 
u  vinu  e  po  vejenu  I'acqua.  (crs.)  Die  Armen 
sind    oft,    wie    die  Esel,    welcJie    den    Wein 
tragen  und  dann  das   Wasser  saufen. 
Far  come  I'asino,    che    porta    il    vino    e    beve 
I'acqua.    (t.)     Es  machen,  wie  der  Esel,  der 
den  Wein  tragt  und  das  Wa»ser  sduft. 
ni.  Fe    cum    fa  I'esan,    che  porta  e   ven   e  s'  bev 
I'acqua.  (rom.)  Es  machen,  wie  der  Esel  thut, 
der  den  Wein  tragt  und  das    Wasstr  sduft. 


L'asen  di  capuzzein,  ch'  bev  I'aqua  es  porta  al 

vein.      (em.  B.)      Der    Esel    der    Capuciner 

sduft   Wasser  und  tragt  den   Wein, 
Far  erne  l'asen  ch'  el  porta    el  ven   e   al   beva 

I'acqua.     (em.  P.)     S.  Far  come  u,  s.  w, 
F6r   comm   fa   I'esen   ^ch   porta  al  vein  es  bev 

I'acqua.  (em.  R.)  S,  Far  come  u.  s.  w, 
L'aze  o  camalla  o  vin  e  o  beive  1'  aegua.  (lig.) 

Der  Esel    trdgt    den    Wein    und    sduft   das 

Wasser. 
Fe  com  I'aso  ch'  a  porta  el  vin  e  a  beiv  I'aqua. 

(piem.)  S.  Far  come  u.  s.  w. 
Lo  burro  de  Arcadia,   carregat   dor,   y   mentja  llii. 

palla.    (val.)    Der  Esel   aus    Arkadien   (ist) 

mit  Gold  beladen  und  frisst  Stroh, 
El  asno  de  Ai-cadia,  lleno  de  oro  y  come  paja.  sp. 

S.  Lo  burro  u,  s,  w. 


425.  Der  Esel   und   sein  Troibcr  denken 

nicht  iiberein. 
De   Driwer  un   de   Esel   denket   nich  owereen.  pd. 

(ns.  B.)     Der  Treiber  und  der  Esel  denken 

nicht  iiberein. 
De  Di-iever  iin  de  Esel    stimmen    selten    aver- 

een  (iibereinj.  (ns.  ofs.) 


De  ezel  en  zijn   drijver   denken  niet  eveneens.  dt, 
Zeven  dingen  peinst  de  ezel,  en  dc  ezelsdrijver 

acht.  Sieben  Dinge  denkt  der  Esel,  und  der 

Eselstreiber  acht. 
The    horse  thinks  one  thing  and  he  that  rides  en. 

him    another.     Das  Pferd    denkt    ein  Ding, 

und  der  es  reitet  ein  andres. 


Ce  que  pense  I'asne,    ne    pense  I'asnier.     Was  fz. 

der  Esel  denkt,  denkt  der  Eselstreiber  nicht. 
Une    pause    li    asne    et   autre  li  asnier.     (afz.) 

Eins  denkt  der  Esel  und  Anderes  der  Esels- 
treiber. 
Li  asniers  une  chose  pensse,  Et  li  asnes  pense 

tout  el.     (afz.)     Der  Eselstreiber   denkt    ein 

Ding  und  der  Esel    denkt  ganz  das  Gegm- 

theil. 
L'  asino  e  '1  mulattiero   non    hanno    lo    stesso  it. 

pensiero.  Der  Esel  und  der  Maulthiertreiber 

haben  nicht  denselben   Gedanken, 
Una    ne    conta    I'oste    e    I'altra  u  cocu.     (crs.)  mi. 

Eins    rechnet    der   Wirth,    und  das    Andere 

der  Koch, 
Una  ne  conta  ix  topu  e  I'altra  u  gattu.     (crs.) 

Eins  rechnet  die  Maus  und  das  Andere  die 

Katze, 


Esel  425. 


—     216     — 


427  Esel. 


Sette  cose  ponsa  Tasino    c    otto    Tasinaio.     (t.) 

S.  Zeven  u.  s.  to. 
Una  ne  pensa  il  ghiott<j,  un'  altra  il  tavernaio 

(roste).    (t.)    Ei7i  (Dinr/)  denkt  der  Frexser, 

ein  anderes  der   Wii'fJi. 
Una  ne  pensa  il  cuoco,  una  il  goloso.  (t.)  Eins 

denkt.  der  Koch,  eins  das  Leckermaul. 
Una  se  pensa  il   gatto,    e    una    il    sorce.     (u.) 

Kins    denkt    sick    die    Katze    v/nd    eins    die 

Mans. 
ni.  Euna  '1  la  pensa  I'asen,  I'otra  '1  padnV   (1.  b.) 

Eins  denkt  der  Esel,  das  Andere  der  Ilerr. 
On  cont  fa  I'asen,  e  n'  alter   el   padru.     (1.  b.) 

Eine    Rechnunij    macht    der    Esel    vnd    eine 

andere  der  Ilerr. 
Pensa  I'asin  un  coss,  n'oltra  el  padron.    (1.  m.) 

TDer  Esel  denkt  ein  Ding,   ein  anderes  der 

Herr. 
Una  cosa  pensa  I'aseno,   e  un'  altra  el  paron 

(chi  lo  conduse).    (v.)    Ein  Din;/    denkt    der 

EJselund.  ein  anderes  der  Ilerr  f der  ilinfilhrt). 
si.  Unu    contu    faghet    s'ainu,    s'ateru    s'ainarzu. 

(sa.  L.)  Eine  Bechnwnry  macht  der  Esel,  die 

andere  der  Eselstreiher. 
Unu  contu  faghet  s'istranzu,  ct  s'ateru   s'oste- 

riarzu.     (sa.  L.)     Eine  Rechnmu/  macht  der 

Fremde  und  die  andere  der   Wirth. 
Ini.  L'ase  fa  un  compte  y  I'trajiner  un  altre.  (neat.) 

Der    EJsel    macht    eine    Rechnuny    und    der 

Treiber  eine  andere. 
sp.  Uno    piensa    el   bayo    (vayo)  y  otro  el  que  le 

(lo)    ensilla.     EJins    denkt    der    Braune    wid 

Anderes  der,  icelcher  ihn  sattelt. 


426.  Ein  Esel  ist   ein  Esel    und    kam'    er 

auch  nach  Rom. 
Wenn  der  Esel  weit  lauft,   ist  er  danim  uicht 

gelehrt. 
Wenn  der  Esel  in  die  Miihle   kommt,   so   sagt 

er:  I-a!  [miauen. 

Bring'    eine    Katze    nach    England,    sie    wird 
Gienge  eiu   hunt  tusent   stunt   ze    kirchen,    er 

waer  doch  ein  hunt,  (ad.) 
Ist  er  ein  esel  oder  gouch,   daz   selb   ist   er  ze 

Paris  ouch,     (ad.) 
Kumt  ein  ohse  in  fremdiu    lant,    er  wirt  doch 

fur  ein  rint  erkant.     (ad.) 
Und  fuer  ain  ochs  durch  alls  land,   so  hiesz 

man  in  doch  nur  ain  rind,  (ad.) 

dt.  Een  ezel  blijft  altijd  een  ezel,  al  ging  hij  ook 
naar  Rome.  Ein  Esel  hleibt  stets  ein  Esel, 
und  yieng  er  auch  nach  Rom, 


Een  ezel  blijft  een  ezel ,  al  doet  hij  ook  drio 
maal  de  rcis  oni  de  wcrcld.  Ein  Esel  fdeibt 
ein  Esel  und  macht  er  audi  drei  Mai  die 
Reise  um  die   Welt. 


For  en  Kat  til  det  yderste  Hav,  Han  dog  kun  diU 

raaber  Mjav!   Mjav!    Bring'  eine  Katze   his 

zum  du.'isersten    Meer ,    sie    ruft    doch    nur: 

Miau!  Miau! 
For  et  8vin    til  Rhin,    det    er   endda   et  Svin. 

Brinye    das    Schwein     zum    Rhein,     es     ist 

dennoch  ein  Schwein. 
Man  ledher  aldrig  saa  langt  eth  Nod,  at  thet 

bliver  ey  ect  Nodh.     (adii.)     Man  fiihrt  nie 

ein   Vieh    so    weit,    dass    es  nicht   ein    Vieh 

bliebe. 
For  kattcn  till  Engeland,   sa  jamar  den  anda.  SW. 

Briny'   die    Katze   nach    EJnyland,   so  miaut 

sie  doch. 
Om  katten  fordes  til  England,  jainniar  ban  lik- 

wal.    Wenn  die  Katze  nach  England  yebracht 

n-ird,  iniuut  sie  yleichtcohl. 
Fora  Swijn  til  Rijn,  dlut  blijr  anda  Swijn.  S. 

For  et  u.  s.  ic. 

Bos  bos  dicetur,  ten  is  ubicunqve  videtur.  (mlt.)  It. 
Qwand  on  z'  evoie  des  agn'  a   marchi,   on   z'a  fz. 

des    agues,     (nf.    w.)      Wenn    man    Esel    zu 

Markte  schickt,  so  hat  man  Esel. 
Va    il    lupo    a    Roma    e    li    vi    lascia   del  suo  it. 

pelo,  ma  non  del  suo  costume.    Es  geht  der 

Wolf  nach  Rom  und  Idsst  dort  seine  Haare, 

aber  nicht  seine  Oewohnheit, 


427.  Ein  Esel  kraut  den  andern. 

Ein  Esel  gefallt  dem  andern. 

Ein  Hund  fiohet  den  andera. 

Ein  Hund  liest  dem  andern  Floh  ab.  (schwei.)  od. 


De  eene  ezel  krabt  den  anderen, 
De    eene    ezel    vrijt    den    anderen. 
macht  dem  andern  den  Hof. 


dt. 


Ein   Esel 


Det  ene  .^sel  kloer  det  andet.  da. 

Den    ene    Hund    lysker    den    anden.     S.    Ein 

Hund  Jiohet  u.  s.  w. 
Den  ena  asnan  klar  den  andra.  8W» 


Asinus  asino  pulcherrimus.  It. 

Mutuo  se  scabunt  muli. 

Un  ane  gratte  I'autre.  fz. 

A  I'asne  I'asne  semble  tr^s   beau,    (afz.)     Dem 
Esel  scheint  der  Esel  sehr  schon. 


Esel  427. 


—     217 


429  Esel. 


it.  Un    asino    par    bello    ad   nn   altro  aslno.     Ein 

Esel  erscheint  eineni  andevn  Esel  schon. 
ni.  Freghcsse  com  a  fan   j'aso    tra    d'lor,     (piem.) 
Sick  krauen  flohenj,  vie  die  Esel  unter  eiu- 
ander  thun. 
Un  aseno  gi*ata  I'altro.     (t.) 
si.  Sos  ainos  si  ratant  unii  cum  s'atern.     (sa.  L.) 
Die  Esel  krauen  sick  einander.         [u.  s.  ic. 
sp.  Los  asnos  se  i-ascan  uno  a  otro.    S.  Sos  ainos 


428.     Ein     Esel     s  chimp  ft     don     and  c  in 

L  a  n  g  o  h  r. 
Ein  Esel  heisst  (schimpft)dcn  andcrn  Sacktragcr. 
Dcr  Esel  schimpft  das  Maul  (Maultliicv)  Lang- 

olir. 
md.  En  loscl  nonnt  den  an('re'  I^angoor.    (mrh.  L.) 
E  Esel  hcest  immer  den  andern   a   loang  Uhr. 

(schls.)    Ein  Esel   heisst  immer  den  andern 

ein  Langohr. 
's    Ilest    immar    c    Asol    dan    andam    Langilr. 

(schls.  B.)     Es    heisst    immer    ein  Esel    den 

andern  Langohr. 
od.  Es  sagt  ein  Esel  dem  andcrn  Langohr.  (.schwoi.) 
Es    sagt    ein    Storch    dem     andern    Langhals. 

(schwei.) 

dt.  De  eene  czel  heet  den  anderen  T^angoor. 

De    eene    ezel    heet    den    anderen  altijd  eenon 

lastdrager.       Ein    Esel    heisst    den    andern 

immer  Lasttrdger. 
Menigeen  dragt  een'  zak  en  nocmt  zijti"   bunr- 

mau  een'   ezel.     Alancher  trdgt   einen    Sack 

und  nennt  seinen  Nachhar  einen  Esel. 
De    eene    hond    verwijt    den    andern,    dat    hij 

vlooijen  heeft.    Ein  Hand  virft  dem  andern 

vor,  dass  er  Flohe  hat. 
en.  Thou  art  a  bitter  bird,  said  the   raven   to   the 

starling.     Du  hist  ein    hittrer    Vogel,  sagte 

der  Eabe  zum  Staarmatz. 


(lii.  Det  ene  ^sel  bebreider  det  andet,  at  det  har 
langc  0ren.  Ein  Esel  wirft  dem  andern 
vor,  dass  er  lange  Ohren  hat. 

is.  Um  of  er,  pa  einn  asni  kallar  annan  sekkbera. 
Zu  stark  ist  es,  wewi  ein  Esel  den  andern 
Sarldr'dger  nennt. 
|>a(5  er  finlig  saga,  livor  asninn  kallar  annann 
hlassdraga.  Das  ist  eine  schlimme  Oeschichte, 
wo  der  Esel  den  andern  Lasttrdger  nennt. 

Slf.  Den  ena  asnan  hiignas  at  att  den  andra  bar 
aacken.  Der  eine  Esel  /rent  sich  dariiher, 
dass  der  and  ere  den  Sack  trdgt. 


O  miserum  helium,  dum  tundit  asellus  asellum!  It, 

Corvus  corvo  nigredincm  objicit, 

L'un  asne  appelle   I'autre   roigncux.     Eiji  Esel  fz. 

heisst  den  andern  rdudig. 
II  bove  dice   cornuto   all'   asino.    (mi.  u.)    Der  it. 

Ochse  sagt  zum  Esel:  Hornvieh! 
Dice  la  vacca  al  tore:  „Tirati  in  la,  senni  temi. 

foro!"    (u.)    Die  Kuh  sagt  zum  Stier:  y,Geh' 

xneg,  sonst  durchhohre  ich  dich! 
U  \h  disce  cuernute  au  ciuccic.    (ap.  B.)    Der  si. 

Ochse  sagt  zum  Esel:  Hornvieh! 
II    bove    chiama    cornuto    I'asino.     (npi.)     Der 

Ochse  heisst  den  Esel  Hornvieh. 
Lo  corb  diu  negra    a    la    garsa.     (neat.)     Der  liii. 

Rahe  sagt  zur  Els  for:  Schwarze. 
Dixo  el  asno  al  mulo:  anda  para  orejudo,  Der  sp. 

Esel  sagte  zum  Maulthier:  gehe  Langohr! 
Dixo  la  corneja  al  cuci'vo:   quitate   alia  negro, 

y   el  cuervo  k  la  corneja:    quitaos  vos  alia 

negra.     Die   Krdhe  sagte  zum  Jtahen:  fort 

von  da,    Schwarzer!    tmd  der  Eabe  zu  der 

Krdhe:  entfemt  euch  von  dort,  Schvarze! 


429.  Es  geht  ihm  wie  dem  Esel,  der  zwei 
Brildorn  diente:  jeder  meinte,  er  sci 
bcim  Andern  gefiittert  worden. 

Es  geht  dir  wie  dera  Esel,  der  dreien  Briidem 
diente. 

Gemecjio  schapen  eten  de   vvolven.     Gemeinde-  dt. 

schafe  fressen  die   Wolfe. 
The    common    horse    is    -worst   shod.     Das  Ge-  Cn. 

meindepferd  ist  am  schlechtesten  beschlagen. 


Communiter  negligitur  quod  communiter  agitur.  It. 
L'ane  du  commun  (de  la  comnuinaut('!)  est  ton-  fz. 

jours    le   plus   mal  bate.     Der  Gemeindeesel 

ist  immer  am  schlechtesten  gesattelt. 
II  n'y  a  pas  d'ane  plus  mal  bate  que  celui  qui 

sert  au  commun.  Es  gibt  keinen  schlechter  ge- 

sattelten  Esel,  als  den,  welcher  der  Gemeinde 

dient. 
L'asne  de  tous  est  mange  des  loups.  Der  Esel 

Aller  wird  von  den   Wolfen  gefressen. 
Ca^    de    dues    cabanes    La    coude    qu'eu    pen.  sf. 

(Bm.)       Hand     zweier     Hiitten     Idsst     den 

Schwanz  hdngen. 
L'  aze  de  mijhe  fughe  toujhour  maou  embasta. 

(Lgd.)   Der  Gemeindeesel  war  stcts  schlecht 

gesattelt. 
Aze  dii  mijh(5  n'es  jhamai  be   embasta.     (Lgd.) 

Der  Gemeindeesel  ist  nie  gut  gesattelt. 

28 


Esol  429. 


—     218     — 


431  EseL 


L'ay  ilou  counmii,  la  quonc.  I'y  scqiio.    (nprv.)  ' 
Der  Gehieimhe-tel  li.un<jl  ilcn  Srhwaiiz.  i 

It.  A  1110  tocca  esser  I'asino  del  coiiiune.    Irh  mii.^9 
der  Eael  der  Gemeinde  sein. 
Porca  comime  non  iiiiphigua.   (remeindesrhwein  ' 
tcird  nicht  fell.  j 

mi.  La    barca    di    piii    padroni    va    a    naufragarsi.  | 
(crs.)    Die  Barke  von  mehreren  Herren  lei- 
det  Schiffbrucli. 
ni.  El    bant   i>ii.s.si'    pcsant   IV-   portat    dal    asiii  del  i 
comii.     (1.   b.)     Der    schwernte    Sattel    vird  • 
von  dem  E^el  der  Gemeinde  getruf/en.  I 

Porca  de  coniU  no  fa  sonza.    (1.  b.)    (S'.  Porca  i 

comune  u.  .?.  ic. 
Porca    de    mesida    no    fa    niai    Inina    loussida.  i 
(1.  b.)     Gemeinschaftl irh  tjef'dUertes  S'liwein 
gedeiht  niemals. 
El  pezo   basto   lo   ga   rasono   del   coiiinn.     (v.) 
Den  schleclite.tten  Stiffel   hat   der  Girmeinde- 
esel. 
si.  Caddu  de  niosu  a  pare  ncn  fnno,  non  crabistn 
(lie  iiiurralo).   (sa.  li.,  S.)  G enicinnchaftliches 
Pferd  hat  rceder  Strick,  nnch   Halfter. 
llll.  Ovella  de  molts,  los  Hobs  se  la  menjaii.  (neat.) 

Sohaf  von   Vielen,  die   Wolfe  freasen  es. 
pt.  Asno    de    niiiitos,   lobos    o    coniom.     Esel    von 

Vielen,  die   Wo/fe  freasen  ihn. 
Sp.  Asno   tie    ninclios    lobos    le  (se  lo)    coiiien.     S, 
Asno  u.  s.  ir. 
Oyeja    de    nmclios,    lobos    so     la    onniiii.      S. 
OveJIa   a    s.  vr. 


430.  Es  slnd   nielit  Alio  Esel,    die  «;ioke 

tvagc  n. 
M;in  iiudet  manohen  Esel,  der  nie  Sacko  trug. 
Mail  findet  manelien   Esel  init  zwei  IJeinen. 
Es    gibt    ancli    vUle    Esel,    die    nur    anf   zwei 

Flissen  gehen. 
Es  .'<ind  vil  Esel,  die  nit  Sake  tragen.    (ad.) 


Man    finder    niangt    ct  iEscl,    som    aldrig    bar  diU 

SiC'kke.     S.   Man   jindet    manchcn   Esel,   der 

u.  a.  to. 
AUe    /Esler    have    ci    lange    Oreii.      Alle    Eael 

hahen  nicht  lange   Ohren. 
.\.snor  finnas  ock  pa  tva  Ijcn.   Ksel  Jindet  man  SW. 

uuch  auf  zicei  Beinen. 
leke  alia  Jisiior  ha  hinga  ;»ron.    Ni<'ht  alle  Esel 

hahen  lange   Ohren. 


dt,  ^leii  zlet  wel  ezels,  die  nooit  zakkeii    driiegeii. 

Man    sieht    u-ald    Esel,    die    niemals    tSacL-c 

trugen. 
Men    vindt    menigen    Ezel    met    twee    lieenen. 

»S'.   Man  Jindet  laanchen  Esel  mil  u.  s.  v). 
Men  vindt   menigen   czcl    zoiider    lange    ooi'on. 

Man  Jindet  manelien  Esel  ohne  lange  Ohren. 
Alle   ezels    heeten   gecn   graanwtje.     Alle  Esel 

heissen  nicht   Granrhcn. 
Men  vindt  menighon  esele,    die   glieene  langhe 

ooren  en  draecht.  (avl.)  Man  Jindet  mdnrlien 

Esel,  der  keine  lange  Ohren  tragi. 


Sunt  asini  ninlti  solum  bino  pode  fulti.    (nilt.)  It. 
I  n'a  brav'mint  des  Agnes  qui  n'inagnet  nin  d^  I'z. 

four.  (iif.  \v.)  Es  giut  gar  viel  Esel,  die  kcin 

Hcu  fressen. 
Tot  los  bicsses  ni    magnet    nin    diN    four,     (w.)  nf. 

Nicht  alle  Beester  fressen  IIcu. 
Si   trovauo   niolti   asini,   die   non   portano  mai  it. 

basto.     Man  Jindet  viele  Esel,  die  nie  einen 

Saumsattel  tragen. 
Si   trovano   asini   assai   senza   oreecbie    grandi. 
•    Man  findet  Esel  genag  ohne  lange   Ohren, 


431.  Man   ruft  den  Esel  nieiit   naeh  llofe, 

denn  dass  er  Siicke  trage. 
Man  ruft  den  Esel  nit  zu  Ilofe,  dann  er  Siike 

tragen  soil,  (ad.) 

Men  rocpt  den  ezel  nict  ten  hove,  dan  als  liij  dt. 
lasten    dragen    moot.      Man    ruft    den    Esel 
nicht    nach   ITofe,    ausser    venn    er    Lasten 
tragen  muss. 

Men  noodt  een  ezel  nooit  to  gast.  Of  hij  draagt 
er  jnk  of  last.  Man  ladet  einen  Esel  nie 
zu  Gast,  Oder  er  trdgt  Joch  oder  Last. 

Men  roept  den  esel  niet  te  lioiie,  dan  als  hy 
wat  draghen  moet.  (avl.)  Man  ruft  den  Esel 
nicht  zu  Hofe,  ausser  uenn  er  etiras  tragen 
sell. 

Asenet  konimer  ikke  til  ITove,  uden  for  at  brere  dii, 
Sjekken.     Der    Esel    kommt    nicht    an    den 
Hof,  ausser  um  die  Siicke  zu  tragen. 

Naar  den  Hole  bydcr  den  Ringe,  maa  lian 
enten  vrcre  Nar  eller  bsere  Stekken.  Werm 
der  Ilohe  den  Geringen  einladet,  so  muss 
er  cnfireder  Narr  sein  oder  die  Siicke 
tragen. 

Asnan   kommer   intet   til  hofwa  vtlian  at  bara  SW. 
sackeu.     S.  Asenet  u.  s.  to. 


Ad  res  pnrtandas  a.sini  voeitantur  ad  aulam.      lt» 
Asinus    in    aula    fovetur    solum  propter  saccos 
portaudos.  (nilt.)       ^ 


Esel  431. 


_    219    — 


433  Esel. 


fz.  Asne  couvie  a  nopces  eau  ou  boys  y  cloibt 
apurler.  Der  Esel,  der  znr  Hoclizeit  <jeladen 
icird,  viiiss  dazu   Wasser   oder  Ilnlz  tragcn. 

it.  Qiiannu  a  li  iiozzi  I'/isinu  h  invitatn,  Pri  pnr- 
tari  acc|iia  o  ligna  h  lu  so  'nvitu.  (si.  s.) 
Wenn  der  Esel  zur  H:  chzeit  geladen  wird, 
ist  es  mir,  dumit  er  Wassej'  oder  Holz  trac/e. 


432.  Wenn  d  cm  Esel  zii  \v  oh  list,  so  geht 

er  auf  s  Eis  tanzen. 
Wenn  dem  Esel  zii  wolil  ist,   so  geht  er  aiif's 

Eis  iind  bricht  ein  Bein. 
Wenn  dem  Esel  zii  wolil  ist,  so  gunipet  er  (so 

geht  er  aiif's  Eis  gnmpen)   (so   tanzt   er  auf 

dem  Eise). 
Swenne  dem  esel  ist  zo  wol,    so  get  er  tanzen 

fif  daz  IS.    (ad.) 
md.  Wens  in  liesol  zo  wuuel  is,  gettar  ufs  Eis  iin 

danzt.  (frk.  H.  S.)   Wenn's  dem  Esel  zu  vxjJil 

ist,  geht  er  auf's  Eis  und  tanzt. 
Wenn's    d-r    Gasz    wonhl  it,    gett   si  ufs  Eis. 

(frk.  M.)     Wenn's   der  Geiss   wohl  ist,  geht 

sie  auf's  Eis. 
Wenn's   dem   Esel   zu  wohl  ist ,   geht  er   auf's 

Eis  tanzen.     (mrh.  E.) 
Wan   et   dem  lesel   ze   wuol  as,  da'  get  en  op 

d'  Eis  daQzen.  (mrh.  L.)  S.  Wenn's  dem  u.  s.  w. 
Wenn's   'n  Esel  ze   wuhl   werd,   gieht  ha  uffs 

Eis  tanze.    (sa.  A.)     S.   Wemi's  dem  u.  s.  w. 
Wenn   am   Asal    ze   wCil   is,   su   git  a  ufs  Eis 

tonzon.  (schls.  B.) 
Bann's  d'n  Esel  sc  wol  is,   g.-lt   a   ofif's  Is  unn 

danzt.  (thr.  R.)   S.    Wens  u.  s.  w. 
od.  Wenn's  der  Gaiss  z'   wol  ist,    so   stampfet  sie. 

(schwb.  W.) 
Waim   d'  Gaiss   wol    steht,    dann    schaiTt    sie. 

(schwb.  W.) 
Wenn  der  Geis  zu  wuhl  ist,   so  geht  sie  auf's 

Eis   tanzen  und  bricht  ein  Bein.  (schwei.) 
Wenn  e  Gass  feine  Geiss)  wol  stoht  (steht),  so 

stampfet  si  (sie).     (schwei.) 
Wenn's  dem  Fiili  (Fohlen)  wohl  ist,    so   gum- 
pet's,    (schwei.) 
Weuns    der    Gas    zwol    isch,     so     schoret     si. 

(schwei.  Sell.)      Wenn   es  der   Geiss  zu  wold 

ist,  so  scharret  sie. 
Bald  do  Goasz   z-    wuhl  is,   stt^ht  s"  auf  und 

kratzt  89\    (tir.  U.-I )     Sohald   der  Geiss  zu 

wohl  ist,  steht  sie  auf  und  kratzt  sich. 
pd.  Wun  et  dem  lesel  gat  git,    se  git  hie  aft  Eis 

un  bracht  sich  det  Genak.     (m'h    S.)     Wenn 

es  dem  Esel  fjui  geht,   so  geht  er  auf's  Eis 

und  bricht  sich  das   Genick. 


Wenn  't  'n  Esel  to  woll  iss,  geit'r  upp  't  Is  un 
brickt  sick  'n  Ben.  (ns.  A.)  Wenn  es  dem 
Esel  zu  loohl  ist,  geht  er  auf's  Eis  und 
bricht  sich  ein  Bein. 

Wenn  den  Esel  tan  wol  werd,  sau  geit  he  up 
't  Is  (sau  danzet  he  upn  Ise).  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Wenn  dem  Esel  zu  wohl  wird,  so  geht  er 
aufs  Eis  (so  tanzt  er  auf  dem  Eise). 

Wer  tau  wol  is,  geit  in  'n  Dreck.  (ns.  ha. 
G.  u.  G.)  Wem  zu  ivohl  is',  der  geht  in  den 
Dreck. 

Wann  dem  lesel  te  wuol  es,  dann  get  he  oppet 
Is  un  tebrieket  de  Schuoken.  (wstf.  Mrk.) 
Wenn  dem  Esel  zu  wohl  ist,  dann  geht  er 
auf's  Eis  und  bricht  die  Beine. 

Wann  'n  Isel  te  wuol  is,  dann  geit  he  up  't 
Eis  un  tebrecket  de  Feute.  (wstf.  P.)  S. 
Wann  u.  s.  w. 

Als  het  den  ezel  te  wel  gaat ,   wil    hij    op   het  (It. 
ijs    danssen    en    breekt  een  been.     Wenn  es 
dem    Esel   zu   wohl   geht,   will   er  auf  dem 
Eis  tanzen  und  bricht  ein  Bein. 

Wanneer  den  esel  toe  wel  is,  soe  gaet  hy  opt 
ys  dantzen,  en  breekt  een  been,  (ah.)  Wemi 
dem  Esel  zu  uohl  ist,  so  geht  er  auf's  Eis 
tanzen  und,  bricht  ein  Bein. 

Wanneer  de  ezel  wel  is,  gaet  hy  op  't  ys  dan- 
sen,  (vl.)  Wenn  dem  Esel  wohl  ist,  geht  er 
auf's  Eis  tanzen. 

Da  yEslet  befandt  sig  altfor  vel,   gik   han  paa  da. 
I^.en    og    brak    et  Been.     Als    der  Esel  sich 
allzuwohl    befand,    gieng    er    auf's  Eis   mid 
brach  ein  Bein. 

Nar    Asnan    far   goda    dagar,    sa  springer  Iimh  s\v. 
snart    ett    Been    afF.      Wenn    der    Esel    gute 
Tuge  kriegt,   so   springt  er  sich  schnell  ein 
Bein  ab. 


433.  Als  icder  roept,  dat  gij  een  ezel 
zijt,  zoo  gagel.  (dt.)  Wenn  Jeder  ruft, 
dass  Ihr  ein  Esel  seid,  so  schreit  (loie  eincr). 

Als  de  meiischen  u  een  ezel   noenien,    hang  u  (It. 
dan    een    staart    aan.     Wenn    die   Menschen 
euch  einen  Enel  nennen,  so  hangt  each  einen 
Schwanz  an. 

Als  ieder  zcgt,  dat  gij  een  varken  zijt,  dan 
nioet  gij  in  het  kot.  Wenn  Jeder  sagt,  dass 
Ihr  ein  Schvein  seid,  dann  miisst  Ihr  in 
den  Kobcn. 

Die  een  varken  hect,  moot  in  't  kot.  Wer  ein 
Schcein  heisst,  muis  in  den   Kobcn. 


28^ 


Esel  433. 


220    — 


434  Esel. 


fz.  Si  tons  disent  que  tn  es  un  Ane:  brais.    Wenn 

Alle   saijen,   dass   (hi  ein  Esel  list,    schreie 

wie  einer. 
it.  Se  Vb,  detto :   tu   hai  meno  il   iiaso ,   pouviti  la 

maiio.    Wenn  dir  yesiujt  icird:  du  hast  Iceine 

Nase,  fusse  mit  der  Hand  hin. 
mi.  Quando   tutti  ti   dicono   briaco,   va  a   dormiie. 

(t.)     Wenn  Alle  dir  sagen,   du  seiat  betrun- 

Icen,  rjeh  scMafen. 
ni.  Quand  toe  i  te  dis  ciucli,  cor  a  dorniir.    (1.  b.) 

8.   Quando  ttdti  u.  s.  w. 
Co  tiiti  dise  che  se  inibriaghi,   audi   a  dormir. 

(v.)     S.   Quando  tutti  u.  s.  w. 
sp.  Quando  todos  te  dixereu  que  eres  asuo,  rebuzna. 

S.  Si  tous  u.  s.  w. 
Se    uno,    dos    6    tres    ti   dieeu   que  eres  asuo, 

ponte    un    rabo.      Wenn    Einer,    Zivei    oder 

Drei  dir  safjen:  da  hint  ein  Esel,  viacJt    dir 

einen  Schivanz  an. 


434.     Zieht     ein    Esel    iibor    den    Rliein, 

Kommt  ein  I  —  a  wieder  heim. 
Wenn   man  den  Esel  weit  scluckt,   koninit  er 

mit  Eselsgeschrei  wieder. 
Treib'  einen  Farren   nach  Montpellier,   Komnit 

er  zuriick,  er  ist  ein  Stier. 
Keist  eine  Katze  (nacb  Frankreich),  so  komnit 

ein  MausfJinger  wieder. 
md.  Sch^ckt  en  I6sel  fort,  da'  kemt  en  Dabo  erem. 

(mrh.  L.)  Schickt  einen  Esel  fort,  so  komnit 

ein  La  wieder. 
pd.  En    lesel    geng    an    de  Fremd,    en   lesel    k;un 

himeu.  (nrh.  S.)  Ein  Esel  (]ien(j  in  die  Fremde, 

ein  Esel  kavi  heim. 
StiiiTt  'n  Katt    na  Engeland,    se    sail  as  Katt 

wer     umkamen.      (ns.     ofs.)      Schickt     eine 

Katze    nach    Enr/land,    sie    loird    uls   Katze 

tvieder  heimkommen. 
'  Schickt  'n  Kalf  na  Paris,  kummt  wer  na  Hus, 

so  seggt  't:  Ha-muh!    (ns.  ofs.)     Schickt  ein 

Kalh    nach  Paris,    kommt    es    icleder    nach 

Haas,  so  sayt  es:  Jla-muh! 


(It.  Zendt  men  een'  ezel  naar  Parijs,  Men  krijgt 
hem  weder,  even  wijs.  Sendet  man  einen 
Esel  nach  Paris,  man  krieijt  ihn  ehen  so 
iceise  wieder. 

Zend  een'  ezel  naar  Lijfland,  hij  zal  giegagen, 
als  hij  t'huis  komt.  Sendet  einen  Esel 
nach  Liefland,  er  wird  I-a  schreien,  wenn 
er  nach  House  kommt. 

Drijf  een  var  naar  Montpellier,  Konnut  hij  weer, 
hij  blijft  een  stier.     S.   Treih'  u.  s.  vi. 


Zend  cene  kat  naar  England :  zij  zal  maaiiw 
zeggen,  als  zij  weder  (en  ze  zegt  niiau  als 
ze  t'huis)  komt.  Sendet  eine  Katze  nach 
England:  ate  wird  Miau  aagen,  loenn  aie 
iviederkommt  (und  sie  aagt  Miau,  wenn  aie 
nach  Hause  kommt). 


For  et  .^sel  til  Mecca,   det  kommer   dog   som  (Isi. 
.^sel  tilbage.    Filhre  einen  Esel  nach  Mecca, 
er  kommt  doch  als  Esel  zuriick. 

Uxinn    for    i  England ,    kom    aptr  navit.     Der  is. 
Ochse  gieng  nach  England,  kam  als  Eindvieh 
zuriick. 

Sendtu  svin  i  Kin,  samt  er  {)a5  svfn,  pa  J^aO 
kemr  aptr  heim  til  J)fn,  Schicke  das  Schwein 
nach  dem  Rliein:  es  ist  ganz  dasselbe 
Schwein,  wenn  es  loieder  heim  kommt  zu  dir. 

Svin  f6r  yfir  Rfn  og  kom  ajjtur  svin.  Das 
Schicein  gieng  iiber  den  Bhein  und  kam  zu- 
riick als  Schwein. 

Syggan  fordes  til  Rom,  et  swin  hem  kom.    Die  SW. 
Sau  wurde   nach    Rom    gefiihrt,     und    das 
Schwein  kam  heim. 

For  asuan  till  Mekka,  den  konuner  jiudock 
som  asna  tillbaka.     *S'.  For  u.  s.  u'. 


Coelum,  non  animum   mutant,    qui  trans  mare  It. 

currunt. 
Qui    chien    s'en    va    h  Rome,    mastin    revicnt.  fz. 

Wer  als  Hund  nach  Rom  geht,   kommt  als 

Bullenbeisser  wieder. 
Qui  beste  va  a  Romme,  tcl  en  retourne.     Wer 

als  Bestie  nach  Rom  geht,  kommt  als  solche 

wieder. 
Qui  chael  net  a  Rome,   chin  se   reueut.    (afz.) 

Wer  als  Hiindchen  nach  Rom  geht,  kommt 

als  Hund  zuriick. 
Evoyiz  n'biesse  Ti  niarchi,    i    va    rapoiti'et    des  nf. 

Messes,     (w.)     Schickt    eine  Bestie   auf  den 

Markt,  sie  wird  each  Bestien  wiederhringen. 
Bestis  venon,   bestis   s'entournou.    (nprv.)    Als  sf. 

Bestien   kommen  sie,   als  Bestien  gehen  sie 

wieder. 
Andar    vitello    (giovenco)    e    toruar    bue.      Als  it. 

Kalh  (junger  Ochse)   gehen    und    als    Ochse 

wiederkommen. 
Chi  bestia   va   a    Roma,    bestia    ritorna.     Wer 

als  Bestie  nach  Rom  geht,  kommt  als  Bestie 

wieder. 
Ander  in  la  esan  e  turner  in  qua  sumar.  (rom.)  mi. 

Als  Esel  hingehen  und  als  Lastthier  wieder 

kommen. 
Andi    mans    e    toriie    beii.     (piem.)     S.  Andnr  ni. 

u.  s.  w. 


Esel  434. 


—     221     — 


435  Esel. 


Im.  Qui  bee  va  a  Roma,  bee  se  tonia.  (neat.)   Tier 

als  Bock  nach  Rom  yelU,   kommt   ids  Bock 

rcieder. 
Qui  bestia  va  a  Roma,  bestia  tonia.  (neat.)  S. 

Chi  bestia  u.  s.  ic. 
Qui  ase  va  a  Roma,  aixi  sentonia.  (val.)   Wer 

als  Esel  nach  Horn  r/elU,  kommt  so  zuriick, 
sp.  Fuime  a  Palaeio,  fui  bestia  y  vine  asno.  (asp.) 

Ich  ging  nach  Pulacio,  ging  als  Bestie  und 

kam  als  Esel  (zuriick). 


4.35.   Auf  einen   Eseiskopf   siud   La u gen 
iimsonst. 

(It.  Die  een  ezelslioofcl  wil  waschen,  verspilt  zijn 
water  en  zijne  zeep.  Wer  einen  Eseiskopf 
waschen  icill,  verschwendet  sein  Wasser  und 
seine  Seife. 

It.  A  sine  caput  lavare. 

fz.  A  laver  la  tete  d'un   ane,  .on   perd  son   savon 
(son  temps  et  sou  savon)  (sa  lessive).   Wdscht 
man    einem    Esel    den  Ko^jf,    verliert    man 
seine    Seife    (seine    Zeit    und    seine   Seife) 
(seine   W'dsche). 
A   laver  la  tete   d'un   ane,   on   ne  perd  que  le 
temps    et    la    lessive.      Wdscht    man    einem 
Esel  den  Kopf,  verliert   man  nur   die  Zeit 
und  die  Wiische. 
nf.  On    piede    si    .savon   a  laver  I'tiesse  d'in  agne. 
(w.)    Man  verliert   seine   Seife,    icenn   man 
einem  Esel  den  Kopf  wiischt. 
St.  Qui    laoue    lou    cap    a  I'ase    ou    Taseuou   Que 
perd  la  pene,  loii  lessiou,   lou   sabou.    (Gsc.) 
Wer  clem  Esel  oder  clem  Eselchen  den  Kopf 
wdscht,  verliert  die  Miihe ,  die   Wdsche,  die 
Seife. 
Lavas  la  testo  en  un  aze,  I'y  perdres  vouestre 
lissiou.  (nprv.)    Wascht  dem  Esel  den  Kopf, 
ihr  verliert  cure    Wdsche. 
it.  Chi    lava    la    testa  all'  asiuo,    perde  il  sapone. 
Wer    dem  Esel    den  Koxif  tvVscht,    verliert 
die  Seife. 
Lavar  il  capo  all'  asino.     Dem  Esel  den  Kopf 
zoaschen. 
mi.  Chi  fa  la  verba  all'  asinii,   perde  a  fatica   e  u 
savone.      (crs.)      Wer    dem    Esel    den    Barf 
scheert,  verliert  die  Miihe  und  die  Seife. 
Lave  (Sfarghc)  la  testa   a  1'   esan.     (rom.)     S. 

Lavar  u.  s.  iv. 
Chi  lava  il  capo  (la  testa)   all'  asino,   perde  il 
ranno  e  il  sapone.    (t.)     Wer    dem   Esel  den 
Kopfrjcdfschf,  verliert  die  Luuge  und  die  Scifc. 


A  lavar  la  co  all'  asn  a  s'  perd  al  teimp   e  al  ni. 
savon.  (em.  B.)     Wdscht  man  dem  Esel  den 
Schwanz,    verliert    man    die    Zeit    und    die 
Seife. 

A  far  la  barba  al  asen,  as  consuma  T  acqua 
e  '1  savon.  (em.  P.)  Scheert  man  dem  Esel 
den  Bart,  verhraucht  man  's  Wasser  und 
die  Seife. 

Lavar  la  testa  al  asen.  (era.  P.)  S.  Lavar  u.  s.  ic. 

Laver  la  testa   all'  esen.     (em.  R.)     S.  Lavar 

U.    S.    IV. 

A  laa  la  cua  a  I'asen,  as  perd  I'aqua  (se  ivk 

vea  la  fadiga)  e  '1  sau.    (1.  b.)    Wdscht  man 

dem  Esel  den  Schvanz,  verliert  (ivirft)  man 

das  Wasser  (die  Miihe)  und  die  Seife  (weg). 
A  laa  la  cua  all'  asen,   a  se  perd  aqua  e  sau. 

(1.  brs.)   Wdscht  man  dem  Esel  den  Schwanz, 

verliert  man  Wasser  und  Seife. 
Chi  air  asen  lava  el  coo,  trasa  el  savon.  (1.  m.) 

S.   Chi  lava  la  testa  u.  s.  w. 
Chi  lava  a  testa  all'  aze,    perde    a   lisci'a  e  o 

savon.     (lig.)     S.  Chi  lava  il  capo  u.  s.  w. 
Lava  a  testa  all'  aze.  (lig.)  S.  Lavar  u.  s.  w. 
Lav6  la  testa  a  I'aso.  (piem.)  S.  Lavar  u.  s.  w. 
Chi   lava   la   testa  a  I'aseno,   perde  la  lissia  e 

anca  '1  sa(Sn.    (v.)    Wer  dem  Esel  den  Kopf 

wdscht,  verliert  die  Latige  und  uuch  die  Seife. 
A    lavar    la  testa  a  I'aseno ,    se    perde   lissia  e 

saon.   (v.)    Wdscht  man  dem  Esel  den  Kopf, 

verliert  man  Lauge  und  Seife. 
Chi  ghe  lava  la  testa  a  I'asino,  perdi  la  lissia 

e  anca  el  savon.     (v.  trst.)     S.   Chi  lava   la 

testa  a  I'aseno  u,  s,  w. 
Chi  lava  la  capa   all'   aseno,   nee   perde   la   li-  si. 

sciva   e  lu    ssapone.     (npl.)     S.  Chi    lava   il 

capo  to.  s.  w. 
Lavasti  la  testa  all'  asinu?   Perdisti  lu  stentu 

e  la  liscia.  (s.)  I)u  hast  dem  Esel  den  Kopf 

geivaschen?  Da  hast  die  Miihe  and  die  Lauge 

vcrloren. 
Samunare  sa  conca  ad  s'ainu.    (sa.)    S.  Lavar 

u.  s.  w. 
Samuna  sa  cabitta  ad  s'ainu,  aiiui  est  et  ainu 

istat.    (sa.  L.)     Wascht  dem  Esel  den  Kopf, 

Esel  ist  er  und  Esel  hleiht  er. 
Quie  samunat  sa  conca  ad  s'ainu,   perdet   tra- 

bagliu  et  sabone  (sa  liscia  et  s'istentu).  (sa.  M.) 
Wer  dem  Esel    den  Kopf   icdschl,    verlier* 

Arbeit  und  Seife  (die  Lauge  und  die  Miihe). 
Ensaboar  a  cabe^a  do    asno,    perda   do   sabao.  pt. 

Den  Kopf  des  Esels  einseifen,    Verlust  der 

Seife. 
Xabonar  (Lavar)  cabcza  de   asno,   perdimiento  sp. 

de  xabon.     S.  Entabnar  u.  s.  w. 


Esel  435. 


222     — 


437  Essen. 


Penlida    ea    l;i    lexia    en    la    cabc(;a    del    asuo. 
Vcrloren  ist  die  Laiige  am  Knpfe  des  Escls. 


436.  Reiche  essen  wann  sie  wollen,  Arme 
wann  sie  was  haben. 
md.  Lichtmesz  Mosze  die  Hcirrn  ba  Dfe  esz ;  Die 
Rcclie,  bann  se  wonn,  Die  Avme,  baun  se 
eppeb'  honn.  (frk.  H.)  Lichtmesz  milssin  die 
Htrren  bet  Tage  essen;  die  Reichen,  warm 
sie  wollen,  die  Armen,  loann  sie  etwas  haben. 


dt.  De  rijke  kan  eten,  als  hij  wil,  de  avme,  als 
hij  't  heeft.  Der  Ileiche  kann  essen,  tcann 
er  will,  der  Anne,  toann  er  etwas  hut. 

da.  Den  Fattige  spiser,  naar  ban  bar  Noget,  den 
Rige,  naar  ban  vil.  Der  Arme  speist,  wann 
er  etwas  haf,  der  Reiche,  wann  er  will. 

is,  Sa  n'ki  etr  nser  hann  vill,  sa  fatajki  naer  hann 
fser  nokkuS.  Der  Reiche  isst,  wann  er  will, 
der  Arme,  wann  er  etwas  krieyt. 
n\V.  Dan  fatige  et,  naar  ban  kann,  og  dan  rike 
naar  ban  vil.  Der  Arme  isst,  wann  er  kann, 
und  der  Reiche,  ivann  er  icill. 

STV.  Den  rike  ater  bvad  ban  vill,  den  fattige  bvad 
ban  bar.  Der  Reiche  issf,  teas  er  will,  der 
Arme,  was  er  hat. 


it.  L'  ora  del  desinare,  pe'  ricchi  qnand'  banno 
fame;  pei  poveri,  qnand'  banno  da  mangiare. 
(mi.  t.)  Die  Essenastunde  fiir  die  Reichen, 
wann  sie  Hunger  hahen^  fur  die  Armen, 
wann  sie  etioas  zu  essen  haben. 

si.  Lu  povern  quandu  I'ae,  lu  riceu  quandu  lu 
ole.  (ap.)  Der  Arone  (isst),  wann  er's  hat, 
der  Reiche,  wann  er's  will. 


437.  Wer  nicbt  arbeitet,  soil  aucb  nicbt 

essen. 
Wer  mit  will  essen,  Muss  aucb  mit  dreschen. 
md.  Hoineken ,   wut   (ivillstj   du   aten   (essen),   sau 

(so)  must  du  krimmen.  (Hrz.) 
Wer  will  mitessen,  muss  mit  drescben.  (nu'h.  E.) 
Den    net    arbecbt,    soil    net    fcszcn.    (mrli.  Iv.) 

Wer  nicht  arbeitet,  soil  nicht  essen. 
D6  mat  arbecbt,  ka'  mat  leszcn.  (mrb.  L.)    Wer 

mil  arbeitet,  kann  mil  essen. 
pd.  Wer    nits    doit,    dei    kan    nits    eten      (ns.  bi. 

G.  u.  G.)     Wer  nichfs  thuf,  der  kann  nirhts 

ens  en. 


Wer  wat  et,  de  mot  ak  wat  daun.  (ns.  ba. 
G.  u.  G.)  Wer  was  isst,  der  7nuss  atich  loas 
thun. 


Die  niet  werkt,    zal    niet   eten.     (vl.)     S.  Den  (It. 
nit  u.  s.  10. 

Han  skal  ei  tede,   som  ei  vil  svede.     Der  s.  II  dii. 

nicht  essen,  der  nicht  schvitzen  rcill. 
Hvo  der  ikke  vil  arbeide,   skal   ei   beller  bave 

Fode.      Wer  nicht   arbeiten    ivill,    soil    auch 

kcine  Speise  hahen. 
Dan  som  inkje  vil  strreva,  skal  inkje  eta.   Wer  iiw. 

nicht  arbeiten  icill,  soil  nicht  essen. 
Dan  som  .'iparer  Henderna,  fser  og  spara  Ten- 

nerna.     Wer   die  H'dnde    spart,    muss    auch 

die  Zdhne  sparen. 
Han  skal  grava,  som  Mat  vil   hava.     Der  soil 

graben,  der  Essen  haben  7cill. 
Dan  som  vil  liva,  skal  leita  upp  Maten.     Wer 

leben  will,  muss  die  Speise  aufsuchen. 
Den  inte  vill  arbeta,  far  efter  maten  leta.   Wer  SW. 

nicht  arbeiten  will,  m^iss  nach  Speise  suchen. 
Den  som  tar  lonen,    maste   ocksa  g">ra   biinen. 

Wer  den  L^hn  nimmt,  muss  auch  Befstunde 

halten. 
Dben  som  wil  medli  iiiuta,  ban  maste  oeb  medb 

skiuta.      Wer    mit   geniessen  will,    der  muss 

auch  mit  schieben. 


Qui  non  laborat,  non  manducet.  It. 

Qui  vitat  molam,  vitat  farinam. 

II  faut  travailler  qui  veut  manger.     Wer  essen  fz. 
icill,  muss  arbeiten. 

FA  bau  trebalba,  que  bo  myngea.  (Gsc.)    S.  II  si. 
faut  u.  s.  ?t'. 

Cbi   non  lavora ,    mm    mangia.      Wer  nicht  ar-W. 
beitet,  isst  nicht. 

Cbi  un  travaglia  s'ellu  p6,  un  duvcrebbe  man-  mi. 
cu  mangbia  ne  beie.  (crs.  s.)    Wer  nicht  ar- 
beitet,   wenn    er    kann,    sollte     auch     nicht 
essen  und  trinkcn. 

Chi  un  travaglia,  un  mangbia.  (crs.  s.)  S.  Chi 
n  n  lavora  u.  s.  iv. 

Cbi  travaglia,  mangbia.  (crs.  s.)  Wer  arbeitet, 
isst. 

Chi  non  lavora,  non  manuca.  (t.)  S.  Chi  non 
lavora  u.  s.  w. 

Cbi  si  vergogna  di  lavorare,  abbia  vergogua 
di  mangiare.  (t.)  Wer  sich  schamt  zu  arbei- 
ten, schclme  sich  zu  essen. 

Cui  cu  no  lavorc,  nol  mangi.  (frl.)   >S'.  Chi  wn  ni. 
lavora  u.  s.  n\  yuvnra  u.  s.  w. 

Cbi  no    lavora ,    no    magna,     (v.)     S.   Chi  non 


Essen  437. 


2-23     — 


438  Essen. 


si.  Cai     nun     tvavngghia,     nnn     niancia.     (s.)     S. 

Chi  non  lavora   u.  s.  ic. 
Qui  non   trabagliat,    non   niandigat.     (sa.)     S. 

Chi  non  lavora  u.  s.  w. 
lill.  Din    lo   Bisbe   de   Conienja,    Qui    no    tiaballa, 

no    menja.     (neat.)     Sayt    der    Bischnf  r.m 

C 'ttienja:   V/er  nicht  arhcitet,  isst  nicJit. 
Si  treballes  mentjavAs  y  siuo  dejunaras.    (val.) 

Wenn  du  arbeifest,  ivirst  du  esseii,  und  iccnn 
■     nicht,  wirst  du  fasten. 
Din    lo  Bisbe    de   Comentja,    Qui    no    treballa 

no  nientja.     (val.)     S.  Diti  u.  s.  w. 
pt.  Quom    nao    trabalba,    nao    come.     ;S'.   Chi  non 

lavora  u.  s.  v. 
Qnem  non  traballa,  non  ten  ni  migalla.    (gal.) 

Wer  nicht  arheilet,  hat  nidif  einvial  lirod- 

kriimchen. 
sp.  Quien  bace  los  mandados,  qne  coma  los  boca- 

do.s.      Wer  die  Auftruge   volhieJd,   esse    die 

Bi'isen. 
No  pnede   el  hijo   de  Adam   .sin  trabajo  comer 

pan.      Nicht    kann    der    S^hn    Adams    nhne 

Arheit  Br  of  esscn. 


438.  Wie  min's   einbrockt,    muss    man's 

essen. 
Wer  den  Brei  gekocbt  hat,    der   soil    ilin  audi 

essen  (der  esse  ilin). 
Wer  den  Brei  gekocht  bat,  blast  ihn. 
Belbst  eingebrockt,  selbst  ausgegessen. 
Selber  tlum,  selber  (zu  bitssen)  haben. 
Selbe  tsete  (tete),  selbe  babe  (liete).  (ad.) 
md.  B  ir  die  Soppe  eigebrockt  hot,  koo  se  aach  aus- 

geesz.  (frk.  H.)     Wer  die  SupiJe  eingehrockt 

hat,  kann  sie  aiich  ausessen. 
War  viel  einbrockt,  suuft  viel  ausaft'u.  (frk.  M.) 

Wer  viel  einurockt,  mu^s  viel  ausessen. 
D^n    et    agebr^cht    hiibt,    kann    et    an.sreszen. 

(mrh.  L.)     Wer  es  eingehrockt  hat,   kann  es 

ausessen. 
od.  Hast   dir   gut   eingebrockt,    so  kannst  es  auch 

ausessen.  (bair,) 
S9lba'  'ta~,  ssllja'  h;\~.    (bair.  O.-L.)    S.    Seller 

thun  u.  s.  w.  \u.  s,  w. 

Sell  thaun,  sell  haun.  (schwb.)    S.  Selber  thun 
Was     du     inb'brocket     hast,     muest     usessen. 

(schwei.)      Was  du   eingehrockt    hast,    musst 

du  ausessen. 
Selber   inb'brocket    (gmacht),    selber    lisg'essen 

(gha).  (schwei.)  Selbst  eingebrockt  (gemacht), 

selhst  ausgegessen  (gehabt). 
Selb  than  (tha),  selb  heb  (hab,  gha).    (schwei.) 

S.  Selber  thun  u.  s.  w. 


Salb  tlio,  salb  lio.  (tir.  O.-I.)  S.  Selber  thun 
u.  s.  IV.  [selbst  gelilten. 

Saltthon,  saltg'llttn.    (tir.  O.-I.)    Selhst  gefhan, 

Selm  thu  —  selm  hab-n.  (tir.  U.-I.)  S.  Selber 
thun  u.  s.  ui. 

Wat  man  inplukket,  mutt  man  utoten.  (ns.  B.)  pd. 
Was  man  einbrockt,  muss  man  ausessen. 

Wat  du  inebrocket  liest,  dat  most  du  ak  ut- 
freten.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Was  du  eingebrockt 
hast,  das  mnsit  du  auch  ausfreasen. 

Wat  eener  inkromt,  mut  he  uteeten.  (ns.  hist.) 
Was  Finer  einbrockt,  muss  er  ausessen. 

Wat  du  inkrohmst,  muttst  du  ook  uutaten. 
(ns.  limb.)  Was  du  einbrockst,  musit  du  audi 
ausessen. 

Frett  ok  ut,  wat  du  di  fingebrockt  best, 
(ns.  Pr.)  Friss  auch  aus,  was  du  dir  einge- 
brockt hast. 

Wat  me  inbrokket,  mot  me  auk  uutetten. 
(ns.  W.)  lFif(.9  7iian  einbrockt,  muss  man  audi 
ausessen. 


Dat  biertje  hebt  gij    zelf   gebrouwd,    en    moet  (It, 

bet  ook  ixitdrinken.     Das  Bierchen  haht  ihr 

selbst  gebraut  und  miisst  es  auch  ouslrinken. 
Ghi  hebbent  in  gebrockt,  ghi  suUent  oock  sel- 

uest    wteten.     (ah.)    Ihr    haut's    eingebrockt, 

ihr  sollt's  auch  selbst  ausessen. 
Hebbyt   u   gerockent,   so   siet  toe  dat  ghyt  af- 

spinnet.    (ah.)    Habt  ihr  es  angelegt,  so  seht 

zu,  dass  ihr  es  abspinnet. 
ks  I  brew,    so   I   must  drink.      Wie  ich  braue,^\\, 

so  muss  ich  trivken. 
Self  do,  self  have.     S.  Selber  thun  u.  s.  w. 
Let  him  drink,  as  he  has  brewen.  (scho.)  Lasst 

ihn  trinken,  icie  er  gehraut  hat. 
As   ye  brew,  sae  ye  maun  drink,    (scho.)     Wie 

ihr  braid,  so  miisst  ihr  trinken. 
Heest  wat   unnkramet,    do    must-t    uk    sallew  fs, 

ufidj.  (A.)  Hast  du  was  eingebrockt,  so  musst 

da's  audi  selbst  aufessen. 

Som    man    bar    ibrokket,    skal    man   sobe  ni.  d'A, 

Wie  man    eingebrockt    hat,    muss    man  aus- 

schliirfen. 
HafirSu  vel  kokkaS ,    mattu   vel  eta.      Hast  da  is, 

gut  gekocht,  kannst  du  gut  essen. 
Ein  f?er  eta,  som  ein  heve  i  brotet.  Man  7nuss  IIW, 

essen,  wie  man  eingehrockt  hat. 
Som    ein    bryggjar,    so    drikk    ein.      Wie    man 

braut,  so  trinkt  man. 
Dat    ein    sjolv  brj't   i,    fter    ein    sjolv    eta    or. 

(Tr.-St.)     Was    man    selbst    einbrockt,    muss 

win  selhst  ausessen. 


Essen  438. 


—     224     — 


439  Eule. 


SW.  Som    man    kokar,    far    man    snpa.      Wie    man 

kncJU,  mufta  man  essen  (trinken). 
Soiii  man  kokar  at  sig,  f<a  far  man  iita.     Wie 

man  sich  Icocht,  so  muss  man  essen. 
Som  man  brygger  at    .sig,    h;i   far  man  dricka. 

Wie  man  sich  hraut,  so  muss  man  trinken. 
Sialff  koka,  sialtf  atlia.     Selhst   kochen,   sellst 

essen.  [gessen. 

Wal  kookat,  \\K\  athet.     Gut  fjekocht,  gut  ge- 

lt.Tutc  hoc  intristi,  tibi  (omnc  est)  cxedcndum. 
Ipsi  tofttndines  oditc  qui  cepistis. 
Colo  (lui)d  apta.sti,  tibi  ncndnni. 
Fabor  compedes  qnas  fecit,  ipse  gcstet, 
fz.  Qni   fait  la   fante,   la   boit.      Wer   den  Fehler 
macht,  frinkt  ihn. 
Si  com  il  ad  brache,  si  bcyx.    (afz.)     Wie  man 
gebraut  hat,  trinkt  vian. 
nf.  Qnand  t'  aras  fait  V  candican,  faudra  1'  boirc. 
(K.)     Wenn  du  den  Gliihnein  gemacht  hast, 
musst  du  ihn  trinken.  [ein  u.  s.  w. 

Cominc   on   1'  l)rcsso,  on  I'bcnt.     (w.)     S.  Som 
Commc  vos  1'  brcsserez,  vos  Tbeurcz.  (\v.)   Wie 
ilir's  brauen  werdet,  werdet  ihr's  trinken. 
Sf.  Qii  fiii  la  fusado,  la  dcibano.    (Lgd.)      Wer  die 

Sjiindel  vollspinnt,  wickele  sic  ah. 
it.  Chi  ha  intrisa  la  torta,  I'lia  da  mangi.ire  tntta. 
Wer  die  Torte  eingefcigt  hat,  vuiss  sie  auf- 
essen. 
Clii  1'  ha  conciata,  so  la  mangi.     We7-'s  herei- 
tet  hat,  ess'  es.  [trink'  es. 

Chi  I'ha  fatta,  la  beva.      Wer   es  gemacht  hat, 
Chi  ha  intrigato  la   tela,   la  strighi.      Wer  das 
Gewehe  vcrwirrt  hat,  entnirr'  es. 
mi.  Chi  ha  fatt  e  mel,   fezza  la   penitenza.    (rom.) 
Wer  das  Schlimme  gethan  hat,  time  die  Biisse. 
Chi  li  fa,  li  pcga.    (rom.)     Wer's  thiit,  hezahl's. 
ui.  Chi  I'a  fada,  die  '1  se  la  mange.    (1.)    Wer  sie 
gemacht  hut,  der  esse  sie. 
Chi  fa  la  fota,  ch'  as  la  bciva.  (piem.)    S.  Qui 
u.  s.  vj.  [esse  sie. 

Chi  la  fa,  la  magna,    (v.)    Wer  sie  macht,  der 
sp.  Hija  Gomez,   si  bien   te  lo  guisas,   bien  te  lo 
comes.     Tochter  Gomez,  wenn  du  es  gut  zu- 
hereitest,  issest  du  es  gut. 
El  qne  hace  la  soma,  este  la  coma.    Derjenige, 
loelcher  das  Kleienhrot  macht,  der  ess'  es. 
Wl.  Capulii    face,    capnlii    trage.     Der  Kopf  that, 
der  Kopf  tragi. 


4.'^9.  E r  i s t  w i  e  d  i  0  E  u  I  e  n  n  te  r  d  0  n  K  r ii  h  c  n. 

Ein  Esel  nnter  den  Affen. 

Ma  is  och  wi  dc  Oilc  nndor  a  Vogoln.  (schls.  11.)  mcl. 

Man  ist  aurh  it-ie  die  Eule  unter  den  V'dgeln. 
He  passt  ass  de  Ul  unner  Krei'n.  (ns.  A.)    Er  pd. 

passt,  wie  die  Eule  unter  Kr'dhen. 
Ik    biiii    hicr,    as    de    Ule    niank    de    Kraihn. 

(ns.  B.)     Icli   hin   hicr,   wie  die  Eule  unter 

den  Krlihen. 
Unl  maiik  de  Kreion.    (ns.  limb.)     Eule  nnter' 

den  Kr'dhen. 
De  sitt'r  twi.schcn  as  de  Uul  twischen  de  Kraion. 

(ns.  O.  R.)     J)er  sifzt   dazwischen,   vie  die 

Eule  zwischen  den  Krdhen. 
llei  fiss  wie  de  Uhl  undre  Kreoge.    (ns.  Pr.) 
Dai  es  d.irtiiskon  as  do  Enb  tilskon  don  Krai- 

g,Mi.    (\vstf.  Mrk.)    Der  ist  dazwischen,  wie 

die  Eule  zirischen  den  Krlihen. 


l^at  is  ecu  nil  <mdor  de  kraaijon.  Das  ist  cine  (It. 

Eule  unter  den  Krlihen. 
Hoc  komt  de  nil   bij    de    bontckraaijon?      Wie 

kommt  die  Eule  zii  den  Mandelkrlihen? 
Wat  zal  de  czel  ondcr  de  ajjen?   Was  soil  der 

Esel  unter  den  Affen? 
Wat   zal  hot  varken   in    de  kerk  docn?     Was 

soil  das  Schwein  in  der  Kirche  onachenf 

Han  cr  som  Uglen  iblandt  Kragcrnc.  da. 

Hvad  .skal  Uglcn  iblandt  Kragenie?    Was  soil 

die  Eule  unter  den  Krlihen? 
Hvad  skal  Kragen  iblandt  Nattergalcne?   Was 

soil  die  Kriihe  unter  den  Nachtigallen? 
Hvad  skal  Hunden  i  Kirkc  CBadstnen)?      Was 

soil  der  Hund  in  der  Kirche  (Badcsfuhe)? 
Han  er  som  en  Ugle  imellem  en  Flok  Krager. 

(SI.)     Er    ist    wie    eine    Eule    unter    einem 

Schwarni  Krlihen. 
HvaS  skal  hnndr  til  hofs,  eSr  kottnr  til  kyrkjn?  is. 

Was  soil  der  Hund  am  Hofe  oder  die  Katze 

in  der  Kirche? 
Kvat    skal  TroUi    ved  Kyrkja?     V/as  soil  derUVl, 

Teufel  in  der  Kirche? 
Sanl    blandh    Propheterna.      Said    nnter    den  SW. 

Propheten. 


Noctna  inter  cornices. 
Anser  strepens  inter  olores. 
Graccultis  inter  Musas. 
Asinns  inter  simias  (apes). 


It. 


F. 


440.    Munclier    entfleucht    dem    Sperber 
uiid  wird  vom  Falken  o-ehaltcii. 


dii.  At  slippe  Fandeii  og  tage  ved  haiis  Oldemoder. 

Dem  Teufel  entschlupfen  and  seine  Urgross- 

mutter  annehmen. 
SW.  Undlopa  (Fly)  Rafwen,  ocli    raka  i  Ulfweniuu- 

nen.     Don  FucJis  entrinnen  (entjliehen)  uwl 

in  den   Wolfsruchen  gerathen. 

fz.  Fuyant  le  loup,  il  a  rencontre  la  louve.     Dem 
Wolf  entjliehend,  isi  er  auf  die    Wolfin  ge- 

stosscn. 
Tel  pense    fair    lonve    qui    rencontre    le    lonp. 

Muncher  will   die    Wolfin  fiiehen  iind  s-lossl 

auf  den    Wolf. 
it.  Chi  lugge  il  Inpo  incontra  il    liipo    c   la  volpe. 

Wer  dem  Wolf  entflieht,  stosst  auf  den  Wolf 

und  den  Fuchs. 
mi.  Chi  si  guarda  dal  calcio  della  mosca  tocca  quel 

del  cavallo.  (t.)    Wer  dem  Fusatritt  der  Fliege 

ausweicht,  empfangt  den  des  Pferdes. 
pt.  Fugi  do  Alcaide,  cahi   no   Meirinho.     Ich  floh 

vor  dem  Burger meisler,  (und)  stiess  auf  den 

Gerichtsvngt. 
sp.  Huyendo  del  toro  cayo  en  el  arroyo.    Fliehend 

vor  dem  Slier  fiel  er  in  den  Bach. 
Del  oso  ji  la  cama   y   del   piierco   <i   la   fosada. 

(asp.)      Vom  Bdren  in   das  Lager   und   vom 

Wildschivein  in  die   Grube. 


441.     Fallen     ist     keine     Schande,     aber 

liegen   bleibeii. 
Fallen  ist   kein  schaude,   aber  lang  ligen  iind 
nicht  wollen  wider  auffstehen,  ist  schande.  (ad.) 
od.  Fallen  ist  keine  Schaude,  aber  nicht  mehr  auf- 

stehen.  (schwei.) 
pd.  Fallen  is  kene  Schande,  aber  lange  liggen.  (ns.  N.) 
Fallen  ist  keine  Schande,  aber  lange  liegen. 


(It.  Vallen  is  geene  schande ;  maar  lang  blijven 
liggen  en  niet  weder  willen  opstaan,  dat  is 
schande.      Fallen   ist    keine    Schande,    aber 


lange  liegen  hleiben  und  nicht  wieder  aufstehen 
wollen,  das  ist  Schande. 

D'er  vondt  aa  fella;  d'er  verre  aa  vilja   liggja.  llW. 
Es  ist  schlimm  zu  fallen;    es   ist   achlimmer 
liegen   bleiben  zu  wollen. 

Faciliiis  cadimus  quam  resurgimus.  It. 

Da  dar  giu  non  ais  tanta  verguogna,  co :  da  non  CW. 
star   sii   darcheu.    (Id.)     Fallen    ist    nicht    so 
grosse  Schande,  wie  nicht  wieder  aufstehen. 

Ce   n'est  pas   honte  de   chaoir,    mais    de    trop  fz. 
gesir.  (afz.)     Fallen  ist  keine  Schande,  aber 
zu  lange  liegen. 

Non  e  vergogna  cadcre  nel  fango,  nia  gli  e  ver-  it. 
gogua  il  non  volersene  levare.  (si.  npl.)    l^iclit 
ist's  Schande,  in  den  Schmutz  zu  fallen^  aber 
Schande  ist's,  nicht  aufstehen  zu  wollen. 


442.  Wer   da   fallt,    iiber   den    Ijiuft    alle 
Welt. 

Wer  da  ligt,  vber  den  lauffet  alle  Welthin.  (ad.) 


Als  de  kat  in  de  val  is,  dansen  de  muizen   er  dt. 

omheeu.      Wenn  die  Katze  in  der  Fulle   ist, 

tanzen  die  Miiuse  um  sie  her. 
If  a  man  once  fall,  all  will  tread  on  him.     Weu^i  eu. 

Finer  erst  fallt,  treten  alle  auf  ikn. 


Den  som  ligger  onikull,  springer  hvar  man  ofver.  SW. 

Wer  liegt,  iiber  den  s])ringt  Jedermann. 
Dhen   som   ligger   omkuU,    honom    loper    hwar 

man    ofwer.      Wer    liegt,     iiber     den     I'duft 

Jedermann, 


Celuy  k  qui  il  mescliiet  tous  lui  courent.  (afz.)  fz. 

Wer   ins    Ungliick  fallt,    iiber   den   stilrzen 

Alle  her. 
Quando  '1   toro  e  per  terra,    ognun   grida:  Am- it. 

m'azza,  ammazza!    Wenn  der  Stier  am  Boden 

liegt,  schreit  Jeder:  schlag  todt,  schlag  todtf 
Quand  on  dis:  da  a  che  can,  tott  i  da.  (rom.)  mi. 

Wenn    Finer    sngt:    schlag    den    Hand,    so 

schlagen  ihn  Alle. 

29 


Fallen  442. 


—     226     - 


444  Fass. 


Quand'  nn'  e  per  terra,  ognuu  grida:  dagli, 
dagli!  (t.)  We7in  Einer  am  Boden  lie<jt, 
schreit  Jecler:  drauf,  drauf! 
si.  Quannxi  lu  voi  fe  a  lu  maceddu ,  tiitti  ciirrinu 
cu  lu  cuteddu.  (s.)  Wenn  der  Ochse  dem 
Schlachthaus  gehort,  laufen  Alle  mit  dem 
Messer  herhei. 
Amaru  cui  cadi  a  lu  maceddu,  tutti  currinu 
cu  lu  cuteddu.  (s.)  Wehe  dtm,  der  dem 
Schlachthaus  verf'dllt ,  Alle  laufen  mit  dem 
3Iesser  herhei. 


443.  Mit   leerer   Hand   ist   scliwer   Vogcl 

fangen. 
Mit  leeren  Handou  fiingt   man    keinen  Fallun. 
Ohne  Koder  ist  iibel  Fische  fangen. 
Wer  nichts  an  die  Angel  steckt,  der  fiingt  nicbt.s. 
Den  sperwer  unt  daz  hebechlin  mit  blozer  bant 

mac  niemen  van,  er  miieze  ein  luoder  drinnc 

ban.  (ad.) 

dt.  Met  ideler  bant  i.s  quact  liauikcn  locken.  (all,) 

Mit  leerer  Hand  ist  ubel  Falken  locken. 
en.  Empty  bands  no  hawks   allure.     Leere  Hdnde 

locken  keine  Falken. 
A  toom  band  is  nae  lui-e   for   a   hawk,   (scbo.) 

Eine  leere  Hand  ist  keine  Lockiinr/  fur  einen 

Falken. 
Wi'  an  empty  band  nae  man  can   liawks    lure. 

(scbo.)     Mit   einer   leeren   Hand    kann    Nie- 

mand  Falken  locken. 
fs.  Mey  lege  bannen  ist  qu;P    baiu-ken  fiim.   (al's.) 

Mit  leeren  Hiinden  ist  schver  Falken  famjen. 
Meii   lokt   geene   baviken   met    ledige    banden. 

(afs.)      Man   lockt   keine   Falken   mit    leeren 

Hand  en. 


da.  Det  er  ondt  at  lokke  Hog  til  sig   med   tomme 
Haender.      Es   ist   iihel,   (einen)  S2>erber  mit 
leeren  H'dnden  an  sich  zu  locken. 
Uden   Lokkemad   er   det   ondt   (vanskeligt)    at 
fange  Fisk.   Ohne  Koder  ist  es  iibel  (schwierigj, 
Fisch  zu  fangen. 
is.  MeS  tiSmum  bondum  tekr  einginn    falka.     Mit 
leeren  H'dnden  f'dngt  Keiner  Falken. 
Ikke  fiskast  vifi  ongum  agni.  (ffer.)     Man  fisclit 
nicht  mit  dem  Fischhaken  ohne  Koder. 
nw.  Ein  fangar  ingen  Fugl  med  tome  Handi.     Mail 
fdngt  keinen   Vogel  mit  leerer  Hand. 
Ongul    utan   Agn    er    til    inkje    Gagn.      Angel 
ohne  Koder  ist  zu  keinem    Vortheil. 


Non     facile    maiiibus     u.ncuis     ucciditur     ursus  It. 

(anguis).  (mit.)* 
A   vuide    main    fait    on   le    sourt.    (nf.    Cbmp.)  fz, 

Bei  leerer  Hand  spielt   man  den   Tauben. 


444.  Wa.s  zuerst  in's  Fass  kommt,  danach 

s  c  b  m  e  c  k  t  e  s  i  m  m  (>  r. 
Swaz   mit   dem   ersteu    in    den    niuwen   baven 

kumt,  da  smecket  er  iemer  gerne  nacb.  (ad.) 
Den  boesen  vazzen  niemen   mac   benemen   wol 

ir  ersten  smac.  (ad.) 


Het  vat  rickt  naar  den  wijn,  die  erin  is.    Das  dt. 

Fass  riecht  nach  dem  Wein,  der  drinnen  ist. 
l)e  ton  riekt  altijd  naar  den  baring.    Die  Tonne 

riecht  immer  nach  dem  Hdring. 
De  vijzel  riekt  altijd  naar  bet  look.   Der  Mi'irser 

riecht  immer  nach  dem  Knoblauch. 
It's   but    kindly   tbat   tbe  pock    savour    of    the  en. 

berring.  (scbo.)     Es   ist  natilrlich,   dass   die 

Tonne  nach  dem  HUring  riecht. 


Det,  man  gyder  fsrst  i  Karret,  vil   det   gjerne  da. 

smage   af  siden.      Was    man    zuerst    in    das 

Gefliss  giesst,  dunach  schmeckt  es  getrohnlich 

nachher. 
Smekkrinn  sa  sem  kenist  i  ker,  keiminn  leingi  is. 

eptir  ber.     Der  GescJimack,  der  in  das  Ge- 

fdss  kommt,  hat  lange  nachher  den   Nach- 

geschmack. 
Den    smak   kiirlet    en    gang   fatt,    beballcr    det  SW. 

gcrna.     Den  Geschmuck,  welchen  das  Gefiiss 

einmuf  bekomvien,  behlilt  es  gern. 


Quo  semel  est  imbuta  recens,  servabit  odorem  It. 

Testa  din. 
La  caque  sent  toujours  le  bareng.     S.  De   ton  fz. 

u.  s.  v\ 
Le  niDrtier  sent  toujours  les  anlx.    ,S.  De  vijzel 

u.  s.  w. 
Tousjours  sent  le  mortier  les  aux.  (afz.)  Immer 

riecht  der  Morser  nach  dem  Knoblauch. 
Le  motei  san  tojor  les  au.  (Brg.)    S.  De  vijzel  nf. 

u.  s.  w.  \^S.  De  ton  u.  s.  w. 

L'caque     all     seint     toujours     I'bereing.     (pic.) 
Li  tonuai  sint   todi    Tharing.     (\v.)     S.  De  ton 

u.  s.  w. 
Toujbour  lou    mourtie    sen  as  alies.  (Lgd.)     8.  sf. 

Tousjours  u.  s.  w. 
Lou    mourtie    sente     toujour     Failbet.     (nprv.) 

S.  De  vijzel  u.  s.  w. 
II  mortaio    sa   sempre    d'aglio.    (mi.    t.)     S.    De  it. 

vijzel  u.  s.  M*. 


Fass  444. 


227 


447  Paul. 


ni.  La  botta  da  semper  del  so  odor.  (em.  P.)     Das 

Fass  beh'dlt  immer  seinen   Geriich. 

Tilt  i  vassji  san  del  st>  saor.  (1.  m.)  AUe  F'dsser 

hahen  ihren  Geruch,  [vassji  u.  s.  ic. 

Tuts  le   bote   sa   del   so    saor.    (v.)     *S.    Tilt    i 

\\\.  Cada   cixba   cheira  ao   vinlio    que    tem.     Jedts 

Fass  riecht  nach  clem  Wein,  den  es  enthdlt. 

sp.  lia  cuba  luiele  al  vino  que   tiene.     S.  Het  vat 

U.    S.    10.  \U.    S.    10. 

Cada  Cuba  huele  al  viuo   que   tiene.     S.   Cada 

A  la  vasija  nueva  dura   el   resabio   de   lo   que 

se  echo   en   ella.     Deni,  neuen  Gefciss  hleiht 

der   Geruch  von  dem,  was  man  hinein  gethan. 


■4J:5.  Laug-e  fasten  ist  uicht  Bro t  sparen. 
Langes  Fasten  spart  kein  Brot. 
Lange  hungeru  ist  kein  Brot  sparen. 
Jeder  Fasttag  hat  drei  Fresstage. 
md.  Lank  hungern   is   ka  Brudscliparen.  (Hrz.)     S. 

Lange  hungern  u.  s.  iv. 
pd.  Lang  gefaass  es  drom  kee  Brud  gespart.  (urli.  D.) 

Lange  gefastet  ist  darum,  kein  Brot  gespart. 
Lang  tow'n  iss  ken  Brot  spaorn.  (ns.  A.)    Lange 

warten  ist  kein  Brotsparen. 
Lange  fasten  is  keinBrodsparen.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Fasten  is  keen  (ist  kein)  Brod  sparen.  (ns.  hist.) 


(It.  Lang-  vasteu  is  geen  brood  sparen. 

Honger  lijden   is   geen   brood   sparen.     Hanger 

leiden  ist  kein  Brot  sparen. 
Ijange  vasten  is  ghien  broodt  sparen.  (ah.) 
en.  Two  ill  meals  make  the  third  a  glutton.     Zwei 
schlechte  Mahheiten  machen   die  dritte  zum 
Vielfrass. 
Lang  fasting  hains  nae  meat,    (sclio.)     Langes 
Fasten  spart  kein  Brot. 
fs.  Langh  festjen  is  uin  broe  sperjen.  (afs.) 


(Ui.  At  faste  la?nge  er  ikke  at  spare  Brod. 

Eeth   hwngredh   Maal    dragher    annet    i   Haar. 
(ada.)     Ein  hungriges  Alahl  zieht  das  andere 
nach  sich. 
SW.  Fasta  lange  sparar  iiite    briidet.    Lange  fasten 
spart  das  Brot  nicht. 
Longfasta  ar  ingen  brodspara. 
Maal  dragher  annath  fi-am.  (asw.)    (Ein)  Mahl 
zieht  das  andere  na.ch. 


It.  Daps  semel  esa  (Dapsilis    esca)   parum    victum 

protelat  avarum.  (mlt.) 
fz.  Double    jeune,    double     morceau.       Doppeltes 

Fasten,  doppeltes  Stiick. 


Jours  de  jeiine,  quand  I'homme  est   sain,  Sont 

tres  mauvais  pour  le  pain.    Wenn  der  Mensch 

gesund  ist,  sind  Fasttage  sehr  schlimm  fiir's 

Brot. 
E    una   gattiva   spesa  qttella   d'    inganna   u    so  it. 

corpu.   (mi.  crs.)     Es  ist   eine   schlechte  Aus- 

gube,  seinen  Korper  zu  tduschen. 
Hum  dia  de  jejtim,   tres   dias   maos   para   pjio.  pt. 

Ein   Tag   Fasten,   drei   schlimine    Tage  fur 

das  Brot. 
Un  dia  de  ayunar  tres  dias  malos  para  el  pan.  sp. 

S.    lluiu  U.   S.   10. 


H6.     Nach     der    Fastnacht     immer     die 
Fasten. 


Na  Vastenavond  komt  altijd  de  vasten.     Nach  dt. 

Fastnacht  kommt  siets  die  Fastenzeit. 
After  a  Christniass  comes  a  Lent.    Nach  Weih-  eil. 

nuchten  konimt  Fastenzeit. 


Dat  kjem  Snakedag  etter  Kakedag.    Es  kommt  nw. 
Schmaltag  nach  Kuchentag. 


Dopu  carnevale  vene  a  quaresima.  (mi.  crs.  s.)  it. 
Nach  Fastnacht  kommt  die  Fastenzeit. 


447.  .lorden    er   altid    frossen    for   trevne 

8vin.  (da.)     Die  Erde  ist  stets  gefroren  filr 

faule  Schweine. 
Jorden    lindes    altid    haard    for    troden    So    at  da. 

rode.  (Mu.)      Die  Erde  vird,  von  der  foMlen 

Sau  stets  hart  zum   Wiihlen  gefunden. 
Joordhfer  altijdh  froosenfor  vtreffnseSwijn.  (adji.) 
Ee  jer  Jord  froosen  fore  vdtrefifwen  Swiju.  (ada.) 

Immer    ist    die    Erde    gefroren    fur    faule 

Schweine. 
D'er  alltid  klakad  (frosi)  Mark  tyre  late  (utrivne)  nw. 

Sviu.      Es   ist    stets    zugefrorenes   Feld   filr 

faule  Schweine. 
Det  ar  altid  frusen  jord  for  lata  swin.     Es  ist  SW. 

stets  gefrorene  Erde  filr  faule  Schweine. 
Frussen  Jord  for  laat  Swiin.     Gefrorene  Erde 

filr  faule  Schweine. 
M    ser    frwsin    (frusin)    jordh    for     othrifFnom 

(otriffnom)  swinom.  (asw.)     ,S'.  Ee  u.  s.  w. 

Cum  sus  lenta  pigct,  ops  illi  sedulo  friget.  (mlt.)  It. 

Ops  sibi  frigescit,  cum  sus  torpore  pigescit.  (mlt.) 

Chi  no  ga  vogia  de  laorar,  perde  I'ago  e  anca  '1  it. 

dizial.  (ni.  v.)      Wer  keine  Lust   zu   arbeifen 

hat,  verliert  die  Nadel  und  auch  denFingerhut. 

29* 


Faul  447. 


—    228 


448  Faul. 


wl.  Candti  femeia  lenesa  are  faina,  attunci  im  are 
sita;  SI  candii  are  sita,  atttiiici  riu  are  faina. 
Wenn  ein  fauhs  Weih  Meld  luil ,  rhmn  Imt 
sic  kein  Sieh,  und  icenn  sic  ein  Sieh  ho', 
dann  hat  sie  kein  Meld. 


448.    Es    ist    ein    faules    .Seliaf,    das    die 

Wolle  iiiclit  tragcn  mag. 
md.  Ein    faules    Seliaf,    das    .'<ein   Woll    nidit    will 

Ira  gen.   (nu'li.  E.) 
Od.  Das    ist    eine    bose  Katz,    die    ilir    sellist    nielit 

niausen  mag.  (schwci.) 
pd.  Dat  is  en   slcclit   (vul)  Scliap,   dat   sine  WuUc 

nich   dragen   mag.    (ns.    ha.  G.   u.   G.)     Das 

ist  ein  schlechies  (faides)   Schaf,    das   seine 

Wolle  nicht  traf/en  marj. 
Dat   is   en    slcclit   Scbaap,    dat    sin   Wnll    nig 

dregen  kann.  (ns.  List.)-  Das  ist  ein  scldechtes 

Schaf,  das  seine    Wolle   nicht   trafjen   kann. 
Ein  sclilecliter  Vogel,  der  seine  cigenen  Federn 

nicht  tragen  kann.  (ns.  Pr.) 


dt.  Het  is  een  lui  (trotsch)  paard,  dat  zijne  haver 
niet  wil  dragen.  Es  ist  ein  faides  (stolzes) 
Pferd,  das  seinen  Hafer  nicht  trar/en  will. 
en.  It's  a  sorry  goose  that  will  not  baste  herself. 
Das  ist  eine  eleiide  Gans,  die  sich  nicht 
selhst  heijiessen  v.ill. 

It's  an  ill  horse  that  will  not  carry  his  own 
provender.  Das  ist  ein  scldechtes  Pferd,  das 
nicht  sein  eiffenes  Putter  tra<)en  will. 

'Tis  a  sorry  ass  that  will  not  bear  his  own 
burden.  Das  ist  ein  erbUrmlicher  Esel,  der 
nicht  seine  eiyene  Last  traijen  trill. 

He's  a  proud  horse  that  winiia  carry  his  ain 
corn,  (scho.)  Es  ist  ein  stolzes  Pferd,  loel- 
ches  sein  eignes  Korn  nicht  tragen  will. 

He  is  a  weak  horse,  that  mny  not  bear  the 
saidle.  (sclib.)  Es  ist  ein  schioaches  Pferd, 
das  den  Battel  nicht  tragen  mag. 
fs.  Bet's  waraftagh  an  ringan  Voggal,  diar  sin  auj 
Neast  egh  magi  kaan.  (F.)  Das  ist  wuhrlich 
ein  schlechter  Vogel,  der  sein  eigenes  Nest 
nicht,  'inachen  Icann. 


da.  Det  er  et  ladt  (oiidt)  Faar,  der  ei  kan  ba^re 
(gider  baaret)  sin  Uld.  Das  ist  ein  faules 
(scldechtes)  Schaf ,  das  nicht  seine  Wolle 
tragen  ka.nn  (mag). 
Det  er  en  lad  Fugl,  der  ei  vil  bygge  sin  egen 
Rede.  Das  ist  ein  fauler  Vogel,  der  nicht 
sein  eignes  Nest  hauen  will. 


Det  cr  en  daarlig  Ilest,  der  ei  kan  fortjenc  sit 

Foder.     J)as   ist    ein    scldechtes  Pferd,   das 

sein  Fuffrr  nicht  verdioien  kann. 
Det  er  en  ringe  Ilest,  som  ei  kan  ba;rc  sin  Sadel. 

(jilt.)    Das  ist  ein  scldechtes  Pferd,  das  nicht 

seinen  Satfel  tru'/en  kann. 
Thet   iTcr  cth   onth   Faar,   ey  gidher  sijn    Fa-th 

baareth.  (adii.)     Das  ist  ein  schlechfes  Schaf, 

das  nicht  seinen  Pelz  tragen  mag. 
Thet  ser  een  oiidh  Haandli,  eij  wil  sith  ll'iwcth 

wanijte.  (adii.)     T)as  ist  eine  schlachic  Hand, 

die  ihren  Kopf  nicht  schirmen  icill. 
[)a<^  er  fan^tnr  sau?5nr,  sem  ekki    ber   fat   sitt.  is. 

Das  ist  ein  unniltses  Schaf,  das  nicht  seine 

Wolle  trilgt. 
Jiai5    cr  vond   aar,   sem   eklci   vcldnr   fati    sinu. 

Das  ist  ein  schlechfes  Schaf,  das  nicht  .seinen 

Pelz  trilgt. 
f>a(5  er  lett  (li'tily  mus,  sem  ekki  dregr  li;ilann. 

Das    ist    eine    hequeme    (kleine)    Muas,    die 

nicht  den  Schwanz  trilgt. 
Ringur  er  sil  mc'i<5ur,  i(5  ikke  cr  mentnr  at  liera 

royvi  sini.    (fser.)     Elcnd  ist  der  Mann,  der 

nicht  verinag,  seine  Bekleidang  zu  tragen. 
D'er  klen  Sand,  som  inkjc  kann  bcra  sitt  ciget  iiw. 

Royve.     Das  ist   ein   scldechtes  Schaf,   das 

seine  eigne    Wolle  nicht  tragen  kann. 
l>'cr  kleneFoter,  som  inkje  beraBulen.  Das  .find 

schlech'e  Filsse,  welche  den  Leib  nicht  tragen. 
Arm  hjist,  som  ej  orkar  biira  sin  sadcl !   Elendes  SW. 

Pferd,    das    seinen   Satfel   nicht    zu    tragen 

vermag! 
Thz  rcr  eeth    onth   faar   ey   gcther  burith   sina 

wl.  (asw.)     S.   Thet  cer  eth  u,  s.  w. 
Tliz  ser  een  ondli  hand  ey  wrer  sit  eghit  howdli. 

(asw.)    Das  ist  eine  scldechfe  Hand,  die  ihren 

eigenen  Kopf  nicht  schiltzt. 


Fertur  ovis  (ouis)  vana,  qvam(qnam)  mole  gravat  It. 

(gratiat)  sua  lana.  (mlt.) 
Est  pugnus  sterilis  qui  non  caput  arniat  asilis 

(asylis).  (mlt.) 
riiou  vaou  I'aze,  se  noun  porto  loubas.  (sf.  Lgd.)  fz. 

Wenig  ist  der  Esel  tcerth,  tcenn  er  nicht  den 

Battel  tragt. 
Be  paou  vaou  Faze,  qc    noun   porto   soun   has.  sf. 

(Lgd.)     Selir  wenig  ist  der  Esel  werfh,  der 

nicht  seinen  Sattel   tragi. 
Trista  1'  e  quela  pegora,   che   no    1'  e  buna  de  it. 

porta  la   so    lana.    (ni.    1.   V.-C.)     Elend    ist 

das   Schaf,   das   nicht  im  Stande  ist,    seine 

Wolle  zu  tragen. 
Ad  su  mazzone  sa  coal'  impidit.  Csa.  T,.)    Demsi. 

Fuchse  ist  der  Schwanz  hinderlich. 


Faul  448. 


—     229 


451  Pedem. 


pt,  A  niim  ovelha  a  la  Ihe  peja.  Dem  schlerhfcn 
Schafe  ist  die    Wolle  hindevUch. 

pp.  A  la  niin  oveja  la  lana  le  pesa  y  al  ruin 
pastor  el  cayado  y  el  zurron.  Dem  scJdechfen 
Schafe  ist  die  Wolle  von  Gewicht  und  dem 
schlechten  Hirten  der  Birtpnatuh  und  die 
Sch'dfertasclie. 


410.  Faulheit  lolint  mit  Armiitli. 
Faullicit  ist  der  Hcliliissel  znr  Armiith. 
md.  Fnnlheit    <relit    laiifrsam    voran ,    Arniuth     folii^t 

scliucU  liintoiian.  (mrli.  E.) 
pd.  Traf!:lioit    sjeht    laiigsam     voran,     mid    Arnmtli 
gelit  geschwinde  hinter  her.  (ns.  Pr.) 


El    perezoso    siempre    es     menestoroso.      Der  sp. 
Faille  isf.  immer  dvrfti(j. 


(It,  r.nilieid  loont  mot  armoede. 

Armoede    is    luilieidsloon.     (vl.)       ArmnlJi    ixf 
Faulheit  slohn. 
en.  Poverty  is  the  reward  of  idlcncs.s.     Armufh  i^t 
der  Lohn  der  Faulheit. 


dsi<  Dovenskab  hrnnes  med  Arinod.     Fanlhci/  tcird 
mif  Arinuth  yelohnt. 
Dovenskab  gaaer  langsomt  foran,  op  Arinod  fol- 
gcr  hiirtigt  bagefter.    Faulheit  r/elit  lan;/^avi 
voran,  und  Armuth  fohjt  rasch  hinterdrein. 
is.  Sa,  scni  licfir  lata   liiind,   hefir   og   toman    sinn 
munn.       Wev   fuide    Hand    hat,     hat     auch 
xeinen  Mund  leer. 
IIW.  Ilan   Late-Hans   gjeng   fyrc,   ban   Snialc-ITans 
kjem  etter,     Faulhans  geht   voran,    Schmal- 
hans  Icommt  nach. 
Late  Arniar  og  tome  Tarmar  bnva   va-l    i  hop. 
Faule    Arme    und    leere    Cedcirme    fjeharen 
wohl  zusammen. 
SW.  Lattja  liinas  mod  armod.    (S*.  Doven/ilcah  lonnes 
u.  s.  w. 


ioO.  Mach'  mir  eine  Fa  ust,  wcnn  dii  keine 

Finger  hast. 
Wer  keine  Hand  liat,  kann  kcine  Faust  machen.  od. 

(schwb.  W.) 
Es   ist   nicht   gnt  ein    Belz    zu   machen,    wenn 

man  weder  Haar  noch  Wolle  hat.  (schwei.) 
Mach  e  Fust,  wcnn  kei  Hang  hesch.  (schwei.  S.) 

Mach'  eine  Faust,  wenn  du  kcine  Hand  hast. 

Maak  ecus  eene  vuist,  zoo  ge  geene  band  heeft.  dt, 

Machf  ein  Mai  eine  Faust,  wenn   ihr   keine 

Hand  haht. 
He  can  ill  pipe,  that  wants  his  upper  lip.    Der  en. 

kann  schlecht  pfeifen,  dem  seine  Oberlippe 

fehU. 


It.  Otia  qui  sequitur,  vonict  huic  semper  egestfis. 
I'z.  Le    paresseux    est    frere    du    mendiant.      Der 

Fanle  ist  Bruder  des  Bet  tiers. 
it.  La  poverta  e  il  premio  della   pigrizia.     S,  Po- 
verty U.   S.   10. 
mi.  Di   poverta   la  cliiave  e  la  pigi-izia.    (t.)     Der 

Schliissel  der  Armutli  ist  die  Faulheit. 
si.  L'omu   ptitruni   mori    poviru.    (s.)      Der  Faule 

stirht  arm. 
Im.  Perea,  clan  de  pobrea.  (val.)  Faidhcit,  Schliissel 

der  Armuth. 
pt.  Pregui^a,  chave  de  pobreza.     S.  Perea  u.  s.  u\ 
O    preguiQOso    sempre    be    pobre.      Der    Faule 
ist  immer  arm,' 


Ekki  er  ba3gt  ail  snyta,  ]ki  af  er  nefi(5.     Nicht  is. 
isfs  leicht  zu  schnnuhen,  trenn  die  Nase  ah  ist. 

Un    si    po*    fa    ptnisci    scnza    labiv.    (mi.  cors.)  it. 
Mail  kann  nicht  hr listen    (dine  Lipiicn. 

4')1.    Jen    de    main,    jcu    dc    vilain.    (fz.) 

Faustspiel,  Bauemspiel. 
Jeux   de    inain,   jeux    de    vilain.     Faustspielc,  fz. 

Bauernspiele. 
Jeu  d'  mains,  jcu  d'  vilain.  (w.)  nf. 

Giuochi  di  mani,  giuochi    di    villani.     S.  Jcux\t» 

It.   s.    ic. 
Gioco  di  mano,  gioco  di  villano.  (t.)  mi. 

Zoeugli  d'man  zoeugh  da  vilan.  (em.  1'.)  ni. 

I  giocugh  de  man  se  lasscn  fa  ai  villan.  (1.  in.) 

Die  Faustspielc  liisst  man  die  Baiicrn  machen. 
Atto   de    man,    tratto    da   villan.    (lig.)     Faust- 

manier,  Bauernmanier. 
Demore  d'man,  demorc  da  vilan.  (piem.)    Faust- 

scherz,  Bauernscherz. 
Gieugh  d'man,  gieiigli  da  vilan.  (piem.) 
Zogo  de  man,  zogo  de  vilan.  (v.) 
Scherzo  de  man,  scherzo  de  vilan.  (v.)     S-  De- 
more  u.  s.  w. 
Scherzi   de    man,    scherzi    de    vilan.    (v.    trst.) 

Fauslseherze,  Bauernscherze. 
Jogos  de  manos,  jogos  de  villanos.  (sa.  L.)     S.si. 

Jeux  u.  s.  to. 
Jog  de  mans,  jog  de  villans.  (neat.)  Ini. 

Joch  de  mans,  joch  de  villans.  (val.) 
Juego  de  manos,  jucgo  de  villanos.  sp. 

Burlas  de  manos,  biirlas  de  villanos.    S.  Scherzi 

u.  s.  ?'•. 


Federn  452. 


—     230 


453  Feld. 


452.  Federu  zieren  deii  Vogel.  ^ 

Das  Ansehen  ist  in  den  Federn. 
Sehone  Federn,  selione  Vogel. 
md.  8chg   Fiedere'   nijlclie'    selie   FuUen.    (mrli.   L.) 
Sehone  Federn  machen  sehone    Voyel. 


dt.  De  veren  sieren  den  vogel.    Die  Federn  zieren 
den   Vofjel. 
De  schoone  veeren  niaken  den  schoonen  vogel. 
Die    schonen   Federn    machen    den    schonen 
Vofjel. 
eil.  Fine  feathers  make  tine  birds.     S.  Sche  u.  s.  w. 
Fair  feathers  make  fair  fowls.     Sehone  Federn 
machen  schones  Gejlii;jel. 


da.  Skjanne  Fjsedre  —  skjonne  Fugle.     .S'.  Sehone 
u.  s.  w. 

fz.  La  belle  plume  fait  le  bel  oiseau.    Dus  sehone 

Gefieder  macht  den  schonen   Vofjel. 
Les  belles  plumes  font  les  beaux  oiseaux.    Die 

schonen  Federn  machen  die  schonen  Vogel. 
nf.  Les    belles    plomes    fet    les    bais    ouhais.    (\v.) 

S.  Les  belles  plumes  u.  s.  n\ 
it.  La  bella  piiima  fa'l  bel  iisel.  (ui.  1.  m.)    S.  La 

belle  plume  u.  s.  w. 
ni.  La  piuma  a  fa  I'   osel.   (piem.)     Das  Gefieder 

macht  den   Vo(jel. 
La  scorza  fa  bela  la  castagna.  (v.)     Die  Binde 

macht  die  Kastanie  schon. 


453.  Das  Feld  liat  Augen,    der  AVald    hat 

Ohren. 
Felder  haben  Augen,  Wiilder  liaben  Ohren. 
Wald  hat  Ohren,  Feld  hat  Augen. 
Der  Biisch  hat  Augen,  der  Wald  hat  Ohren. 
Biische  haben  Ohren  und  Felder  haben  Augen. 
Wande  (Auch  die  Wande)  haben  Ohren. 
md,  Desz  Feeld  hot  Aage,  on  die  Hecke  honn  Orn. 

(frk.    H.)      Das    Feld    hat    Atiffen    und    die 

Hecken  h"ben  Ohren. 
Hulz   tiud  Heck  haben   Ourn.   {frk.  M.)     IIolz 

und  Hecke  haben   Ohren. 
Auch  der  Wald  hat  Augen  und  Ohren.  (mrh.  E.) 
De    Besch    hiiot    och    Oeren.    (mrh.    L.)      Der 

Busch  hat  auch   Ohren. 
D's  Fald  hat  Auwen   uiui   d'r  Wald  hat  OiTn. 

(thr.    E.)      Das    Feld    hat    Augen    mid    der 

Wald  hat   Ohren. 
od.  Der  Wald  hat  Ohreir  irnd  das  Feld  hat  Augen. 

(sch-\vb.) 
DieWand  hat  Ohren,  der  Wald  hat  Augen.  (schwb.) 
Feld  und  Hag  hend  (haben)   au   (auch)  Ohre. 

(schwei.) 


D'    Wiind    hand    Ohre    und   d'  Stude-n    Auge. 

(schwei.)     Die  Wande  huhen   Ohren  und  die 

Stand  en  Augen. 
\s  Hand  alii  Tanne  Ohre.  (schwei.)     Fs  haben 

alle   Tanncn   Ohren. 
Det  Fielt  huod  Ugcn,   der  Bfisch    huod  .Inren.pd. 

(nrh.  S.) 
Dat  Feld  hett  (hat)  Ohren    un   de  Busk  Ogeu 

(und  der  Busch  Augen).  (ns.  B.) 
Muren    Hebb'n    Uren.    (ua.    M.-Str.)      Muuern 

haben   Ohren. 
Feldere  (Felder)  hat    (haben)    Augen,    lleckeu 

liat  Oliren.   (n.s.   W.) 

't  Veld  ('t  Woud)  heeft  uoren.    Das  Feld  (Der  dt. 

Wald)  hat   Ohren. 
De  bosschen  hebben  ooren,  en  de  veldeii  oogeu. 

Die  Geholze  haben  Ohrenund  die  Felder  Augen. 
De  muren  hebben   ooren.     Die   Muuern   haben 

Ohren. 
Tvelt  heft  ogen,  twolt  heft  oreu.  (ah.) 
De  bancken  .syn  duerghatich.  (avl.)    Die  B'dnke 

sind  durchlochert. 
Fields  have  eyes  and  wooils  have  ears.    Felder  CD. 

haben  Augen  und   Wiilder  haben   Ohren. 
Walls  have  ears.     S.  Muren  u.  s.  ?<•. 
The  day  hes  eyue,  the  night  hes   ears,   (scho.) 

Der  Tag  hat  Augen,  die  Nacht  hat  Ohren. 


Marken  bar  0ine,  JSkoveu  bar  0ren.  dii. 

Skoven  har  0ren,  Markeu  liar  0ine.    Der  Wald 

hat  Ohren,  das  Feld  hat  Augen. 
Vajggene  have  0ren.    Die  Wande  haben  Ohren. 
Skow    haflfwer    0ren    oc    Mark    0weu.    (ada.) 

Wald  hat   Ohren    und  Feld  Augen. 
fcjkogrhelireyru,  inork  liefir  augu.  S.  Waldu.  s.  w.  is* 
Skogen  har  oion  ucii  marken  ogon.    Der  Wald  SW. 

hat  Ohren  und  das  Feld  Augen. 
Vaggarna  hafva  oron.     S.    Vceggene  u.  s.  le. 
Skogh  hawer  0ron,  mark  hawer   oghon.   (asw.) 

S.    Wald  u.  s.  w. 

Aures  sunt  nemoris  oculi  campestribus  oils,  (mlt.)  It. 
Le  bois  a  des  oreilles  et  le   champ  des  yeux.  fz. 

S.   Skogen  u.  s.  w. 
Les  bois  memes  ont  des  oreilles.     Die  Walder 

selbst  haben   Ohren. 
Buisson  a  oreilles.      Gebiisch  hat   Ohren. 
Les  murs   (murailles)    ont  des   oreilles.     S.  De 

muren  u.  s.  w. 
Paroy  a  V   oreille  Qui   toujours   veille.      Wand 

hat  ein   Ohr,  das  inimer  wacht. 
Bois  a  orelles  et  plain  a  eus.  (afz.)     Wald  hut 

Ohren  und  Feld  hat  Augen. 


Feld  453. 


—     231     — 


454  Perkel. 


Boisson  a«l  oreilles,  boys  escoiit.    (afz.)     Busch 

hat   Ohren,    Wald  hort. 
nf.  Ches  buchons    il    ont    d'   z'reilles.    (pic)     Die 

BUsche  hahen  Ohren. 
Les  haies  louket,  les  bouhons  houtet.  (w.)     Die 

Heclcen  sehen,  die  BUsche  horen. 
Les  meurs    houtet.     (w.)     Die   Mauern    horen. 
Les    muraies    houtet    et    les    bouhons     louket 

(veyet).    (w.)     Die   Mauern   horen    und    die 

BUsche  sehen. 
Les  meurs  parlet  et  les  haies  houtet.  (\v.)    Die 

Mauern  sprechen  und  die  Hecken  horen. 
sf.  Lous   camps   (ju'   an   ocilhs   et   Ions   boscs   au- 

reilhes.  (Bin.)     Die  Fdder  hahen  Auf/en  und 

die  Geholze  Ohren. 
Uarre  sigue  ni  paret  Nou  digues  lou  tou  secret. 

(Brn.)      Weder  hinter  Gebusch ,  nnch   hinfer 

Wand  sage  dein  Oeheimniss. 
Dane  plex,  ni  darre  sfegue  Nou  digues  paraule 

pegue.    (Brn.)       Weder    hinter    Zaun,    noch 

hinter  Gehiisch  sufje  dumine    Worte. 
Parlas   plan,   filietos,   q'   a    cadii    bouissou    i-a 

d'aouvelietos,    (Lgd.)      Sprechet   leise,   Mdd- 

chen,  denn  injedem  Gehiisch  yild's  Ohrchen. 
Parlas  jdan,  filietos,  qu'  cnca  bouissou    1'   y   a 

d'oureilletos.  (nprv.)     S.  Parlas  n.  s.  v. 
it.  Anche    i     bosclii    hauuo    orecchie.       Audi    die 

Geholze  haben  Ohren. 
E  perla  al  murai.  (roni.)    Eh  sprichf  din  Matter. 
mi.  Le  siepi  non  lianno  occhi,    ma    lianno    orecclii. 

(t.)     Die  Ilecken  hahen  nicht  Aiif/en,   hahen 

aber   Ohren.  [auch  die  Mauer. 

ni.  A  perla  audi'    el    niuraj.    (em.  R.)     Es   sprirhf 

De   not   parla   pia,   del   de    vardet   in    die.    (1.) 

Des  Nachf.s  sprich  lelse,  am  Tarje  siehdich  um. 
Parla  anch  i  miir.  (1.)     Es   sprechen  auch   die 

Mauern. 
Ogni  boscon  g'  a  el  so  oregion.  (1.  m.)     Jedes 

Biischlein  hat  sein  Ohrlein. 
Anche  le  muraje  a  parlo.  (piem.)  S.  I'arla  u.  s.  iv. 
De  note,  parla  plan,  e  de  zorno,  vardite  atorno. 

(v.)     S.  De  not  u.  s.  w. 
I  muri  parla.  (v.)     Die  Mauern  spreclcen. 
El  bosco  no  ga  nfe  orecie,  ne  occi,  ma  el   vedi 

e  el  senti.  (v.  trst.)     Das  Geholz  hat  weder 

Ohren,  noch  Augen,  aber  es   sieht  und  hort. 

si.  Le  mura  so  spiune  de   li   fori'ante.  (npl.)     Die 

Mauern  sind   Verriither  des  ZJbelthaters. 
Li  mura    nun   hannu    oricchi    e    sentinu,    nun 

hannu    bucca   e    pan-anu.    (s.)      Die   Mauern 
hahen  keine  Ohren  und  hoven,  hahen  keinen 
Mund  und  sprechen. 
Sa  chesura  de  binza  faghet  sa  ruffiana.  (sa.  L.) 
Die  Hecke  vom  Weinberg  viachf  dieKupplerin. 


Las  matas  tenen  ulls  y  las  pareds  teneu  orellas.  liii. 

(neat.)     Die    Gestrduche    hahen    Augen    und 

die   Wcinde  hahen  Ohren. 
Les  parets  tenen  orelles.  (val.)  S.  Vceggene  u.  s.  iv. 
Montes    vem ,    paredes     ouvem.      Berge    sehen,  pt, 

Wcinde  horen. 
Montes  ven,  paredes  oyen.     S.  Montes  u.  s.  w.  sp. 
En  consejas  las  paredes   ban   orejas.     Bei  Be- 

rathungen  hahen  die    Wdnde   Ohren. 
Tras  pared,  ni  tras  seto ,  No  digas  tu   segreto, 

Weder  hinter  Mauer,  tioch  hinter  Gehdge  sage 

dein  Geheimniss. 


4')t.   Wem  das  Ferkel  gebotcn  wird,  soil 

den  Sack  bereit  liaben. 
Schenkt    man    dir    die    Kuh ,    Lauf    mit    dem 

Halfter  zu. 
Wer  das  Fchrk-iii  baben  will,    muss   deu  Sack  od. 

aufheben,  (schwei.) 
Wenn  Een  't  Varkn  ba'n  ward,  mutt  de  Sakk  pd. 

apen  stan.  (ns.  B.)      Wenn  Einem  das  Ferkel 

geboten  wird,  muss  der  Sack  offen  stehen. 
Wene   dat   Fickobi    eboen   werd,   de    lu'ile    den 

Sack  up.  (ns.  ha.  G.  u.  O.)    Wem  das  Ferkel 

gehoten  nird,  der  hulte  den  Sack  auf. 
Wenn  Eenem  dat  Farken  baden  ward,  miitt  de 

Sack  apen  stalin.  (ns.   Hinb.)     S.    Wenn  Een 

u.  s.  n\ 


Ms  men  bet  varken  biedt,  zal    de    zak   gereed  dt. 

zijn.    Wenn  man  das  Ferkel  hietet,  muss  der 

Sack  bereit  sein. 
As    (When)    the   pig   is   proffer'd ,    hold    iii>   tlie  eu. 

poke.      Wird  das  Ferkel  geboten,   halfe   den 

Sack  auf. 


Den,  der  vil  have  Grisen,   maa  holde  Ssekken  (la. 

op.      Wer  das  Ferkel  hahen  iciU,   muss  den 

Sack  aufhalten. 
Ladh  ^'pp  Sajcken,  men  Grijsen  gijtiVes.   (adJi.) 

JjUss  den  Sack  auf,  icuhrend  das  Ferkel  ge- 

gehen  uird, 
Bezt  er  a3  taka  gses,  me8an   liiin    gefst.     Amifi. 

hesfen  ist's,  die   Gans  zu  nehmen,   wdhrend 

sie  gegehen  wird. 
Opua  sacken  madan  grijsen  ar  gifwen.     Mach'  SW. 

den  Sack  auf,  wdhrend  das  Ferkel  gegehen 

wird. 
Man  skal  lata  vp  ssekkin  tha  grisen  ser  giwen. 

(asw.)      Man    muss    den    Sack    offen   lassen, 

wenn  das  Ferkel  gegehen  wird. 


Perkel  454. 


—     232     — 


457  Fortig. 


It.  Oblatn  arripe. 

Saccus  adaptetur,  porcellus  cum  tibi  detur.  (mlt.) 

it.  Quandu  t'^.  prumessu  n  purcellu,  Legaln  I'U  u 
nuiscellu.  (mi.  crs.)  Wenn  dir  das  Schicein 
versprochen  ist,  binde  es  mit  dem  Ndien- 
riemen  an. 
Qiiando  (Si)  te  dieren  la  cochinilla  (vaquilla), 
accon-e  (acude)  con  la  soguilla,  Wenn  vian 
dir  die  junqe  Sau  (die  Fdrse)  gehen  wird, 
so  laufe  (eile)  mit  dem  Stricke  lierhei. 


sp 


455.  Was  man  feme  holt,  ist  siiss. 
pd.  Bat  de  Siegeu  wit  lialet ,  dat  smaket  ian  am 
beaten,  (wstf.  Mrk.)  Wait  die  Ziegen  weit 
holen,  das  schmeckf  ihnen  am  hesten. 
Wat  de  Siens  am  fersten  hae.lt,  dat  smokket 
'n  am  basten.  (wstf.  P.)  Was  die  Ziegen 
am  fernsten  holen,  das  schmeckt  ihnen  am 
hesten. 


en.  Far  sought  and  dear  bought  is  good  for  ladies. 
Weit  hergehracht  und  theuer  gekauft  ist  gut 
fur  Damen. 
Far-awa  fowls  has  fair  feathers,  (scho.)     Vogel 
von  fernher  hahen  sch'one  Federn. 


fz.  Vaclie  de  loin  a  assez  de  lait.     Kuh  von  fern 

her  hat  viel  Milch. 
it.  Viene  asin  di   monte   e   caccia   caval  di   corte. 

Bergesel  komvit  und  jagt   's  Hofpferd  ueg- 
mi.  Vien  I'asin  di  montagna,   e   caccia  '1   caval   di 

stalla.  (t.)     Es  kommt  der  Bergesel  und  jagt 

das  StaUpferd  weg. 
ni.  Can    foreste    destoeu     quell    de    paje.    (1.    m.) 

Fremder  Hund  verjagt  den  Hofhund. 
Can  de  monte  scazza  quel  de  corte.  (v.)    Berg- 

hund  verjagt  den  Hofhund. 
si.  S'aligarza  furistera  piaghet  do   plus.  (sa.  Log.) 

Die  fremde   Wurzel  gef'dllt  am  meisten. 
pt.  Vierao  porcos   do   monte,   lan^ao-nos   da  nossa 

corte.      Kamen    Schweine    vom    Walde,   ver- 

triehen  uns  aus  unserm  Stalle. 
sp,  Vinieron    puercos    de    monte,    a    echarnos    de 

nuestra    corte.     Kamen    Waldschiceine ,    um 

■wns  atis  unserm  Stalle  zu  vertreiben. 


So  fremdiu  miere  ie  verrer  fliegon,  so  diu  liuto 

ie  mere  geliegen.  (ad.) 
E»    ist    nirgends    besser    liigen ,    als     weither.  od. 

(schwb.  W.) 
In  die  Weite  ist  gut  liigen.  (schwei.) 
.Te   witcr   's  Miirli   fldgt,  jc   mjichtiger    dass    's 

liigt.  (schwei.)    Je  weiter  das  Miilirlein  Jiiegt, 

je  mcichtiger  es  liigt. 
Wer  liigen  will,  der  liige  in  die  Feme,  so  kanu  pd. 

es  Hans  von  Legitten  nicht  merken.  (ns.  I'r.) 


Van  lange  wegen  ruime  leugenen.     T^'oJi  langen  dt. 

Wegen  grosse  Liigen. 
\im  ven'c  laudeu  Hegt  men  veel.     Von  furnen 

Ldndern  liigt  man  viel. 
Die  van  verre  komt,   heeft   goed   liegcn.      Wer 

von  fernher  kommt,  hat  gut  liigen. 


Den  bar  godt  ved  at  lyvo,  der  konniicr  langveis  (lii. 

fra.      Der    hat   gut   liigen,    der    von    treither 

kommt. 
T>'  er  lett  aa  Ijuga,  naar  d'  cr  langt  licim.    Es  \\\\, 

ist  leicht  zu  liigen,  irenn  es  neit  von  lluus  ist. 
Langt  ifraa  er  lett  aa  Ijuga.      Von  veither  ist 

leicht,  zu  liigen. 


Longinquitas  redargiii  non  potest,  (mlt.)  It. 

Liungas  vias,  grondas  manzegnas.  (ol)l.)    Lange  CW. 

Wege,  grosse  Liigen. 
A  beait  mentir  qui   vient   de   loin.     <S'.  Die  van  fz. 

verre  u.  s.  w. 
Bai    menti    qui   vint    d'lon.    (w.)     S.    Die    van  nf. 

veri-e  u.  s.  w. 
De    Ion    pais,    longos    nouvelos.    (Lgd.)      Fo>isf. 

fernem  Lande  lange  Nachrichtev. 
Egli  lia   bel    dir  bugie   chi   viene   da   hnitano.  it. 

Der  kunn  gut  Liigen  sagen,  der  von  iceither 

kommt. 
Lunga   via,    lunga   busia.    (v.)      Longer     Weg,Ti\. 

lange  Liige. 
De  Uunas  terras  llargas  mcntidas.  (neat.)    Aus  liii. 

fernen  Ldndern  grosse  Liigen. 
De  longas  vias,  longas  mentiras.      Von  langen  pt. 

Wegen  lange  Liigen. 
De  (A)  luengas  vias  luengas  mentiras.     S.  De  sp. 

longas  u.  s.  u\ 


457.  Wan  der  Korf  fe'dig  es,  flucht  der 
Vogel  us.  (pd.  nrh.  A.)  Wenn  der  Kdfig 
fertig  is<,  fliegt  der   Vogel  davon. 


456.  Aus  der  Feme  ist  gut  liigen. 

Von  Weitem  her  ist  gut  liigen. 

Wer  liigen  will,  soil  von  fernen  Landen  liigen, 

so  kann  man  ihm  nicht  nachfragen. 
Wer    von   fernen   Landen    liigt,    der    liigt    mit     Als  bet  kooitje   af  is,   sterft   de   vogel.      Wenn  <lt. 

Gewalt.  I       der  Kdfig  ferlig  ist,  sfirht   der   Vogel. 


Pertig  457. 


-     233 


459  Fett. 


Als  het  nest  gereed  is,  vliegt  het  vogeltje  eruit.     Til  hvors  er  a3  smjorga   J)a(5  fleskiS,  scm  nogu  is< 
Wenn  das  Neat  fertiy  ist,  jiicgt   das    Viiye.l-         erfeitt?   Wozuist  es,das  Fleischzu  schmieven, 
chen  heraus.  das  fett  f/enu//  ist? 


fz.  Qiiand  la  cage  est  faite,  Toiseau  s'envole. 

Nid  tissu   et   achevd,  Oiseaii   perdu   et   envole. 
Nest  geflochten  mid  vollendet,  Vogel  verloren 
und  entflogen. 
sf.  Quoan  la  cuyole  ^y   heytc,   1'  anset    que   s'   en 

ba.  (Urn.) 

it,  Nidij  fatto,  gazza  niorta.   Nest  fertig,  Elster  todt. 

mi,  Nid  fatt,  argaza  inorta.  (rom.)    S.  Nido  u.  s.  to. 

Nido  fatto,  gazzera  inorta.  (t.)    S.  Nido  u.  s.  w. 

ni.  Ni  fatt,  gaza  m6rta.  (em.  R.)     S.  Nido  u.  s.  w. 

Fata  la  gnada,  mor  la  gaza.  (1.  b.)    Fertig  das 

Nest,  stirht  die  Elster, 
Ni  fat,  gasa  inorta.  (brs.)     <S^.  Nido  u.  s.  w. 
lin.  Quand   es   fet   lo   colomar,    lo    coloni    se    mor. 
(neat.)      Wenn   der   Tauhenschlag  fertig   ist, 
stirbt  die   Tauhe. 
pt.  Ninho  feito,  pega  morta.     <S.  Nido  a.  a.  w. 
S|).  La  jaula  hecha,   pica(ja   nmerta.     Der    Kdfig 
fertig,  Elster  todt. 


458.  Der  fetten  >Sau  sclmiicrt  man  niclit 

den  Balg. 
Speck  soil  man  nicht  spicken. 
md.  Ilii  schmiort  der  fette  Sau  den  0-ers.  (frk.   H.) 

Er  schmiert  der  fetten  Sau  den  Hintern. 
Eine  fette  Gans  schmiert  man  nicht.  (hss.) 
od.  Ar  fatta  Sane   a  A —    schmiim.    (cistr.   schls.) 

Der  fetten  Sau  den  Ilinteren  schmieren. 
pd.  Wer    wil    der    fetten    Soge    den    Ars    smeren? 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)     Wer  tcird  der  fetten  Sau 

den  Hinteren  schmieren? 
Der  fetten  Suge  schmeert  man  nicli  den  Balg. 

(ns.  L.) 
Dat  fehlt   ok   noch   (Dat   oss   awrig),   de   fette 

Gans  den  Arsch  to  schmeere.  (ns.  Pr.)     Das 

fehlte     auch     noch    (Das    ist     iilrig) ,     der 

fetten  Gans  den  Steiss  zu  schmieren. 
Fetten   Gosen   niant   me   den  As   nitt   smiaren. 

(wstf.  Mrk.)     Fetten  Gansen  muss   man  den 

Steiss  nicht  schmieren. 


dt.  Men  zal  geen  spek  spckken.     S.  Speck  u.  s.  w. 
eil.  To  grease  a  fat  sow  on  tlie  arse.    S.  Ar  u.  s.  w. 


Soli  lumen   infert.  It, 

On  ne  doit  pas  a  gras  pourceau  le  cul  oindre.  l"z. 

Fettem  Schwein  'lanss  man  nicht  den  Hinteren 

schmieren.  [S.   On  ne  doit  u.  s.  w. 

A  pore  gras  nou  can  pas   unta   lou  cu.    (Brn.)  sf. 
Aggiugne    bianchezza    alia  neve.    (mi.   t.)     Er  it, 

thut  weisse  Farhe  in  den  Schnee. 
Al    puerco  gordo   untarle    (en)    el    rabo.     Dem  sp. 

fetten  Schiceine  den  Schwanz  schmieren. 


(lit.  Fed  Steg  behover  ei  at  spsekkes.    Fetter  Brafen 
branch/  nicht  gespickt  zu  uerden. 


459.  Fett  will  allzeit  obeu  schwimmen. 
Seine  Putter  (Butter)  muss  \mm<ix  wh^iw  (ohen)  md. 

schwimmen.  (schls.) 
Fett   schwonunt   owe,    ErtVl    der   Schum    noch  pd. 

derbovve.  (nrh.  A.)    Fett  schwimmt  ohen,  ahev 

der  Schaum  noch  druber. 
Fett  schwenimt  bowen  on  wenn  et  maar  Honds- 

fett  es.  (nrh.  M.)     Fett  schtvimmt'  oben   und 

wenn  es  nur  Uundsfett  ist. 
Det  Fiit   schwiimd   iwcn.   (nrh.    S.)     Das    Fett 

schwimmt  oben. 
Fett   swemmt   baob'n    (6k    wenn    't    man    von' 

SwinJigel  is.s)  (ok  siilfst  von'n  Hund).  (ns.  A.) 

Fett  schwimmt  oben  (auch  tcenn  es  von  einem 

Schweinigel  ist)  (sogar  von  einem  Hund). 
Datt  Fett  drift  babn,  is  't  ok  vun  dodeu  Hund. 

(ns.  B.)     Das  Fett  schwimmt  ohen,  ist's  auch 

von  todtem  Hund. 
Dat    Fett   swcmmet  oben,   un    wenn    et    von'n 

Hunne   is.    (ns.    ha.    G.    u.    G.)      Das    Fett 

schwimmt     oben    und    wenn    es    von    einem 

Hunde  ist. 
Dat  Fett  mut  alltied  haven  driven,     (ns.  hist.) 

Das  Fett  muss  allzeit  oben  schwimmen. 
Dat  Fett  drivt  bawen,  weer  't  ook  man  van  enem 

ool'en  Hund.  (ns.  Hmb.)    Das  Fett  schwimmt 

ohen,  weir's  audi  nur  von  einem  alten  Hunde. 
Fett   schwemmt    boben,    un    ess    et    auk    man 

Riien-Fett.  (ns.  L.)    Fett  schwiimnt  oben  und 

ist  es  auch  nur  Hundefett. 
Fet  schwemt  bove,  went  oek  man  Hundefet  is. 

(ns.  N.)     Fett  schwimmt  oben,   wenn's   auch 

nur  Hundefett  ist. 
Dat  Fett  drift   haven,   is   't   ok   van   'n   doden 

Hund.  (ns.  O.  J.)     Das  Fett  schwimmt  oben, 

ist  es  auch  von  einem  todten  Hunde. 
Fett  drifFt  baven,  un    wenn  't   uck  man  van'n 

Hund   is.    (ns.   O.  R.)     Fett  schicimmt   oben 

und  wenn  es  auch  nur  von  einem  Hund  ist, 

30 


Fett  459. 


—     234 


460  Feuer 


Fett    schwimmt    oben,     on     (mid)    wcim    voin 

Huncl.  (ns.  Pr.) 
Et  Fett  will  uowen  swemmeii,   un  wami  't  ale 

vanner    Uise   is.   (wstf.    Sz.)     Das   Felt   uill 

oben  schwhnnien,  und  loenn's  audi  von  einer 

Krofe  ist. 

Is.  At  Smeer  wal  baaweu  driiw,  al  as-t  iik  man 
fan  an  iialen  Hiuinj.  (A.)  Bafi  Fett  ivill 
oben  schwimmen,  ist  es  audi  vur  von  einem 
alten  Jlunde. 
Dit  Fat  drewtlt  aldtet  boowen.  (S.)  Das  Fett 
schwimmt  ivimer  oben. 


Stroll    und    Feuer    zusavinien    kovimen,    da 
fcinyt  es  an  zu  brennen. 


da.  Fedt  vil  altid  sv0ninie  ovenpaa. 

Thet  Fedhe  wijl  altijd  oppfe  w.'pr.-w.   (adii.) 
Thet  Feedhe  wil  gernse  oppae  wasrc.   (adii.)    Das 

Fett  will  gem  ohenauf  sein. 
A  Fet   vil   alti   vser   awen   a.    (jilt.)     Fett  will 
sfets  obenauf  sein. 
is.  f>a3  feita  vill  ?etiS  fljota  uppi. 
SW.  Det   feta  vill   gerna  flyta   ofvaupa.      Das    Fett 
will  gem  obenauf  sdnoimmen. 
Thz  feta  (ftetlia)  wil  alt  (alth)  vppe  flyta.  (asw.) 


It.  Abdomen  sursum  praesentat  coctlle  cur.suni.(nilt.) 

Inter  lixata  snpevenianant  adipata.  (ndt.) 

it.  Si  ha   bellu   che   mischia   1'   ogliu    cull'    acqna, 

r  ogliu  vene  senipre  sopra.   (mi.  crs.  s.)    Man 

hat   sdion  6l   mit    Wasser   mischen,   das  01 

kommt  (dochj  immer  oben  druuf. 


400.  Feuer  beiStroh  Brennt  lichterloh. 
Kommt  Feuer  iind  Stroh  zusammen,  So    giebt 

es  gerne  Flammen. 
Stroll  entbrennt    vom    Feuer    (Vorwitz    maclit 

die  Jimgfern  theuer). 
Man  soil  nicht  Stroh  zum  Feuer  legen. 
Swa  daz  fiur  ist  bi  dem  stro,  daz  brinnet  lihte, 

kumt  ez  so.  (ad.) 
Swer  stro  nahe  zem  fiure  tuot,  lilite  zundet  er 

sicli  an.  (ad.) 
md.  Wenn  Heu  und  Stroh  beisammcn  kommen,   so 

entsteht  leicht  Brand,  (mrh.  E.) 
Wan  d'  Feier  am  Stre  as,  dan  as   ke'  Losches 

me.  (mrh.  L.)      Wenn   das  Feuer   am  Stroh 

ist,  dann  ist  kein  Loschen  mehr. 
Od.  Wenn   Stroh    und   Feuer    zusammen    koramcu, 

so  brennt  es.  (schwei.) 
Wenn  man  Stroh  zixm  Feuer  bringt,  so  brennt 

es.  (schwei.) 
pd.  Wo  Stro  un  Filer  to  Hope   komet,   da   fenget 

et  an  te  brennen,   (ns.   ha.  G.    u.   G.)     Wo 


Vuur  en  stroo  brandt  haa.st.     Fener  und  Sfrc  h  <it. 

brennt  rasdi.  [Stroh  taugt  nicht. 

Vuur  bij    stroo   Dient   niet    alzoo.      Feuer    bet 
Vuur  bij  werk  onstcckt  haast.    Feuer  bei  Werg 

ziindet  rasch. 
Werk  (Vlas)  dient  niet  wel  bij  't  vuur.     Werg 

(Flachs)  taugt  nicht  beim  Feuer. 
Vuur   bij    vlas   Brandt    wonderras.      Feuer    bei 

Flachs  brennt  vundergeschwind. 

Nar  Elden  komnuM-  til    i  Halmen,  sa    ar   snart  SW. 
tandt.      Wenn  das  Feuer  zum  Stroh  kihuint, 
so  ist  es  schnell  angcziindet. 

Ignis  prope  stipnlam   nun  est  tutum.  (mlt.)  It. 

On  ne  doibt  pas  mettre  les  cstoupes  pres  le  feu.  fz. 
Man  muss  nicht  das  Werg  an's  Feuer  legcn. 

II  ne  faut  pas  mestrc  les  cstoupes  aupres  du 
feu.     S.   On  u.  s.  w. 

C'est  folie  mestre  les  cstoupes  trop  pres  du  feu. 
]       Thorheit  ist's,  das   Werg  zu  noli  an's  Feuer 
zu  legen. 

Les  cstoupes  arricre  du  feu,  Et  les  jeunes  une 
lieue  du  jeu.  Das  Werg  zuriick  vom  Feuer, 
und.  die  Miidchen  eine  Meile  vom  Spiel. 

Ny  les  estoupcs  proches  aux  tisons,  Ny  moins 
les  filles  pres  les  barons.  Nicht  das  Werg 
nahe  zu  Branden,  nodi  tceniger  die  Mdddien 
nahe  den  Bursdien. 

Nou  leches  1'  estoupe  pi'^s  deus   tisous,  Ni  las  sf. 
gouyates  pr^s  deus  garcjous.  (Brn.)    Lass  das 
Werg  nicht  bei  den  Branden,  noch  die  Miid- 
chen bei  den  Bursdien. 

Ny  las  estoupez  prez  dcous  tisous,  Ny  las  hilhes 
prez  deous  Ijarous.  (Gsc.)  Weder  das  Werg 
bei  den  Branden,  nodi  die  Mdddien  bei  den 
Burschen. 

Las  estouppes  aiTe  e  loen  deou  hoq.  La  ioenesse 
a  mylle  pas  deo  joq.  (Gsc.)  Das  Werg  zu- 
riick und  weit  vom  Feuer,  die  (weibliche) 
Jugend  tausend  Sdiritt  vom  Spiel. 

Dons  amourous  en  un  luec.  Son  d'estoupos  prez 
dou  fuec.  (nprv.)  Zwei  Verliebte  an  einem 
Ort  sind   Werg  beim  Feuer. 

Non  e  da  accostare  il  fuoco  alia  stoppa.     Man  it. 
dai'f  das  Feuer  nicht  zum   Werg  legen. 

Ne  stoppa  con  tizzoni,  ne  doime  con  uomini. 
Weder  Werg  bei  Branden,  noch  Frauen  bei 
Mcinnern. 

La  stoppa  lontana  dal  fuoco,  la  gioventii  dal 
giuoco.  Das  Werg  loeit  vom  Feuer,  die 
Jugend  (weit)  vcm  Spiel. 


Feuer  460. 


—     235 


463  Feuer. 


mi.  U  focu  vicinu  a  la  stoppa  (all'  esca)  (a  la  pol- 

vera)  sta  male,  (crs.)     Das  F^uer  nalie  heim 

Wert]  (ZuniJer)  (Pulver)  fhnt  nicht  fjut. 
'Un  n'  abbiciua  lu  focii  a  la  stoppa.  (crs.)    Man 

hrinrje  das  Feuer  nicht  dem   Werqe  nah. 
I^a  paja  vsen  a  c  fogh  la  s'azzend.  (rom.)    Bus 

Stroll  neben  dcni  Feuer  entziindet  sich. 
Noil    lji.sogna    metter    mai     la    paglia    (I'esca) 

aeeanto  al  fnoco.    (t.)      Man    mtiss    nie    das 

Sfrnh  (den  Zunder)  neben  das  Feuer   let/en. 
Stoppa  e  fuoco,  non  stan  bene  in  tin  loco,  (t.) 

Werf/   und   Fetter  thun  nicht   rjut   an   einem 

Orte. 
L'uomo  e   fnoco   e    la   donna   .stoppa:    viene   il 

diavolo  e   glic  I'accoca.    (t.)      Der    Mann   iftt 

Feuer    und    die    Frau    Wcrrj:    kommt    der 

Teufel  und  brin/jt  sie  zusaimnen. 
Mi.  T,a  paja  attacch  al  foeugh  la  sta  mal.  (cm   P.) 

Das  Stroh  nahe  dem  Feuer  tawjt  nicht. 
La  paia  arent  al  foch  la   sta  mai   ben.    (1.  m.) 

Dts  Stroh  nahe  bei)i» Feuer  thnt  niemals  f/tit. 
No  sta   a  loga   la   paia   arent   al   focb.    (1.  in.) 

Man  darf  das  Stroh  nicht  neben  das  Fetter 

leyen. 
La   paja  vsiii    al   fni   a   s'   avisca.    (pieni.)      S. 

La  paja  vsen  u.  s.  v. 
Nen    ai"sinfe    la    paja    al    ft^i.    (pieiii.)      Nahere 

nicht  das  Stroh  dem  Feuer. 
Nen  bute  la  basana  vsin  al  feTi.  (piom.)     Le^je 

nicht  den  Zunder  nahe  zum  Feuer. 
La  pagia   arente  al   fogo   s'   impizza.    (v.)     S. 

La  paja  vsen  u.  s.  iv. 
Arente  al  fogo  la  lesca   s'  impizza.  (v.)     Nuke 

dem  Feuer  entziindet  sich  der  Zunder. 
No   mete   la   pagia   arente   '1    fogo.    (v.)      Lef/e 

nicht  dus  Stroh  nahe  zutii  Feuer. 
No  meter  la    paja   vizin    el    fogo.    (v.  trst.)     ,S'. 

No  mete  u.  s.  v. 
rA.  L'uomo  6  fuoco,  la  donna  e  stoppia  ed    il  dia- 
volo li  accendc.  (npl.)     Der  Mo.nn  ist  Feuer, 

die  Frau   ist    Wery   und   der   Teufel   ziindet 

sie  an. 
Isca  vicinu  focu  prestu  appigghia.  (.s. )     Zunder 

nahe  dem  Feuer  fasst  schnelL 
S'    istuppa    affacca    ad   su    fogu    non    est    mai 

bona,  (sa.)     Das   Wery  nahe   dem  Feuer   ist 

niemals  gut. 
|»t.  Nem  estopa  com  ti(;oes,  nem  mulher  com  varoes. 

Weder   Wery  mit  Feuerbrdnden,  noch   Weib  ! 

viit  Mdnnern. 
sp.  Ni  estopa  con  tizones,  ni  la  muger  con  varones.  ' 

Weder    Wery    mit   Feuerbr linden,   noch    die 

Frau  mit  Mdnnern.  \ 

El  bombre  es   el   fuego,   la    muger    la    estopa,  \ 


veue  cl  diablo  y  sopla.  Der  Mann  ist  das 
Feuer,  die  Frau  das  Wery,  kommt  der  Teufel 
und  blast. 


461.  Feuer  und  Wasser  siud  zwei   gute 
Diener,  aber  schlimme  Herren. 


Vuur  en  water  zijn  goede  dienaars,  maar  kwade  (It. 

heeren  en  meesters.     Feuer  und  Wasser  sind 

yiite    Diener,    aber    schlcchte    Herren     und 

Meister. 
Fire   and   water    are    good    servants,    but    bad  eil. 

masters.   Feuer  und  Wasser  sind  yule  Diener, 

aber  schlechte  Herren. 
Fire    and    water    are    gude    servants    but    ill 

maisters.  (scho.)     S.  Fire  u.  s.  w. 

lid  og  Vand  ere  (to)  gode  Tjenere,    men    onde  da. 

(slemme)  Herrer. 
El  £er  en  gpi  Iiinerst,  msen  en  bedrovvet  0\yerst. 

(jilt,    ti.)      Das  Feuer  ist   ein  guter  Diener, 

aber  ein  trauriyer  Herr. 
Eldr  er  g63r   l)j6n,   en    illr    herra.     Feuer    ist'i^, 

yuter  Diener,  aber  schlimmer  Herr. 
Eld  og  Vatn  er  vonde  Herrar,  men  gode  Teiiarar.  nw. 

Feuer  und   Wasser   sind  iible  Herren,   aber 

gute  Diener. 


El  fogo  xe  un  bon  servitor,  ma  un  cativo  paron.  it. 
(ni.   v.)     Das  Feuer    ist    ein   guter  Diener, 
aber  ein  schlimmer   Herr. 


402.  Gut  Feuer  macht  fertigcu  Kocb. 

Een  gocd  vuur  maakt  eenen  Snellen  kok.     Ein  (It. 
yutes  Feuer  macht  einen  schnellen  Koch. 

Le  feu  ayde  le  (j[ueu.  Das  Feuer  lul ft  dem  Koch,  i'/., 
II  fuoco  aiuta  il  cuoco.  (mi.  t.)  S.  Le  feto  u.  s.  w.  it. 
El  fogo  agiuta  '1  cogo.  (v.)  <S'.  Le  feu,  u.  s.  w.  ni. 
Legue  e  fogo  i  agiuta  '1  cogo.  (v.)     Holz   und 

Feuer  helfen  dem  Koch. 
El  fogo  fa  bravo  el  cogo.  (v.  tr.st.)    Das  Feuer 

macht  den  Koch  tilchtiy. 
II  buon  fuoco  fa  il  buon  cuoco.  (npl.)    Dasyittesi. 

Feuer  macht  den  yuten  Koch. 
Ijumbre  haze  cozina.  (asp.)     Das  Feuer  macht  sp, 

die  Kilche. 


Ifi.S.  01  in's  Feuer  giessen. 

Uolech  op  d'  Feier  scbidden.  (luib,  L.)     01  auf^s  md. 
Feuer  schiitten. 

30* 


Feuer  463. 


—     236     — 


465  Finger. 


od.  Holz  7A\m  Feucr  trageii.  (schwcL.) 

dt.  Als  het  vuiirtje  gestookt  is,  giet  hij  er  olie  in. 

Wenn  das  Fentvchen  anrjelefjt  isf ,  fjiesst   er 

01  hinein. 
Hij  wil  het  vuur  met  olie  blussclicii.     Er  will 

das  Feuer  mit  01  loschen. 
en.  To  add  fuel  to  the  fire.  Feuerung  zum  Feuer  (hun. 


da.  At  gyde  Olie  i  Ilden. 

Man  skal  ei  slukke  lid  med  Olie.     Muji   77utss 
nicht  Feuer  mit  01  loschen. 
sw.  Att  gjuta  olja  pa  elden.    01  auf's  Feuer  giessen. 
Eld  slackes  inte   med   eld.     Feuer   wird  nicht 
mit  Feuer  geloscht. 


It.  Non  est  olenni  camino  addendum. 

Oleo  inccndiuin  rcstinguere. 
fz.  Jeter  de  I'hnile  sur  le  feu.     01  auf  dus  Feuer 

schiitten. 
nf.  Taper  dl'ole  so  I'feu.  (w.)     S.  Jeter  u.  s.  re. 
it.  Aggiungere  legna  al   fuoco.     Holz   zum   Feuer 
thun. 
Non  bisogna    metter    carboni    sopra    le    brage. 
Man  muss  nicht  Kohlen  auf  die  Oluth  legen. 
mi.  Aionzar  legna  a  e  fogh.  (rom.)     S.  Aggiugnere 
u.  s.  w. 
Non  bisogna  aggiugner  fuoco  a  fuoco.  (t.)     Man 

muss  nicht  Feuer  zum  Feuer  thun. 
Non  bisogna  metter  carboni  sopr'  alia  brace,  (t.) 
S.  Non  bisogna  metter  u.  s.  ?*•. 
ni.  Azzunze  legne  a-o  feugo.  (lig.)    S.  Aggiugnere 
ii.  s.  w. 
Destisse  el  feii  con  d'  cocia.  (piem.)    Das  Feuer 
mit   Werg  ausloschcn.  [u.  s.  w. 

Gionse  d'  bosch  al  fell,  (piem.)     ^S'.  Aggiugnere 
Gionse  (Bute)  d'   fer   a   la   cidca.  (piem.)     Erz 

zur  Glocke  thun. 
No  bisogna  butar  ojo  snl  fogo.  (v.  trst )     Man 
muss  nicht  01  aufs  Feuer  schiitten. 
si.  Non  refonnere  legne   a   lo   fuoco.    (npl.)      Thu' 
nicht  Holz  zum  Feuer. 
Nun  junciri   ligna  a  In  focu  ne  mcttiri  pipi    a 
11  cauli.    (s.)      Thu'   nicht   Holz   zum   Feuer, 
noch  Ffeffer  zum  Kohl. 
Adjungh'er    linna    ad    su    fogu.    (sa.    L.)       S. 

Aggiugnere  u.  s.  w. 

Adjungher  fogu   a   fogu.    (,sa.  L.)      Feuer   zum 

Feuer  thun.  [in's  Feuer. 

pt.  Nao  deites   azeite  no   fogo.     Schiltte    nicht    01 

Mai  se  apaga  o  fogo  com  a  estopa.     tjbel  toscht 

sich  das  Feuer  mit   Werg. 

sp.  Echar  leiia  al  fuego.     Holz  in's  Feuer  werfen. 


464.  Les  cing   doigts   de   la    main    ne    .se 

ressemblent    pas.    (fz.)     Die   .fiinf  Finger 

der  Hand  gleichen  sich  nicht. 
Les  doigts  d'une  main  ne   s\'ntreseml)lent   pas.  fz. 

Die   Finger   einer    Hand   Hind   nicht    gleich 

untereinander. 
On  a  cing   deugts    a    I'main    et    nonk    egal    (ct  nf. 

nonk  sVavise).  (w.)     Man   hat  fiinf  Finger 

an  der  Hand  und  keinen  gleich  (und  Iceiner 

gleicht  sich). 
Tutte  le  dita  non  son  pari.     Alle  Finger   sind  it. 

nicht  gleich. 
Tutte  e  dite  un  so  pare,  (crs.)  S.  Tutte  le  u.  s.  w.  mi. 
Tott    al    dida    al    n'6    cvimpagni.    (rom.)     Alle 

Finger  sind  nicht   Genossen. 
Gnaca  i  dit  de  la  ma  i  h  toe   compagn.  (1.  b.)  ni. 

Nicht  einmal  die  Finger  der  Hand  sind  alle 

einunder  gleich. 
li  di  die  man  a  son  d.suguai.  (picni.)   Die  Finger 

der  Hand  sind  ungleich. 
li   di  d'  una  man  a  .son   divers   Tun   da   I'aotr. 

(piem.)     Die  Finger  einer  Hand   sind   einer 

vovi  andern  vcrschieden. 
Tuti  i  dei  no  xc  conipagni.  (v.)   S-  Tutte  le  u.  s.  7f. 
Giianca  i  dei  dc  ic  man   no    X'j  tTiti   compagni. 

(v.)     S.   Gnaca  u.  s.  w. 
I  jidita  nu  su   pari,    (cal.)      Die   Finger    .sind  si. 

nicht  gleich. 
Os  dedos  da  m;io  n^io  sao  iguaes.     Die  Finger  pt, 

der  Hand  sind  nicht  gleich. 
Los  dedos  de  la  mano  no  son  igualcs.      >S'.   Os  sp, 

u.  s.  w. 


465.  Wenn  man  Einem  den  Finger  giebt, 

so  will  er  gleich  die  ganze  Hand. 
Giebst  du  dem  Narren  einen  Finger,  so  will  cr 

die  ganze  Hand  haben. 
Zeigt   man    einem  Narren    den  Finger,    so    will 

er  gleich  die  ganze  Hand. 
Wenn  man  einem  den  Finger  bent,    so    wil    er 

die  faust  gahr  haben.  (ad.) 
Bammen  den  Fenger   gitt,    nimnit    e   die   gaiiz  md. 

Haand.  (frk.  H.)    Wenn  man  ihm  den  Finger 

giht,  nimmt  er  die  ganze  Hand. 
Reicht  man  dem  Kinde  den  Finger,  will  es  die 

ganze  Hand.  (mrh.  E.) 
Wan  en  de  Kanner  de  Fanger  get,  da'  wellen 

se  d'  ganz  Haijt.  (mrh.  L.)      Wenn  mail  den 

Kindern  den  Finger  gibt,  so  wollcn   sie   die 

ganze  Hand. 
Wenn  man  ihm  den  Finger  reicht,  so   will   er  od. 

die  ganze  Hand,  (bair.) 


Finger  465. 


—     237     — 


466  Pisch. 


Won  ma-r-eaii;i-r-an  Fing;r  zoagt  (zeigt),  so 
woll-n  s-  di  gonzi  Hond.  (iidn.) 

Wain  inar  an  khiann  Finga  losst,  \\\x\  di  gotinz 
Honnt  hobn).  (st.)  Wem  man  den  kleinen 
Finr/er  Idsst ,  (der)  will  die  ganze  Hand  hahen. 
pd.  Wun  em  enem  de  klene  Fainjer  zicht,  greift 
em  no  der  Hant.  (nrh.  S.)  Wenn  man  Eincni 
den  kleinen  Finger  zeigt ,  greift  er  nach 
der  Hand. 

Hatt  de  Diiiiwel  est  ennen  Finger,  dann  krieget 
hei  auk  de  Hand.  (ns.  W.)  Hat  der  Teufel 
erst  einen  Fiiiger,  dann  kriegt  er  auch  die 
Hand. 


dt.  Als  men  hem  den  vinger   geeft,    neemt   liij    de 
geheele  hand.     S.  Bammen  u.  s.  lo. 

Als  men  iemand  den  vinger  geeft,  neemt  hij  de  I 
geheele  hand.  Wenn  man  Jemand  den  j 
Finger  gibt,  nimmt  er  die  ganze  Hand. 

Geeft  men  hem  den  vinger,  hij  grijpt  naar  de  i 
geheele  hand.  Gibt  max  ihni  den  Finger,  1 
greift  er  nach  der  ganzen  Hand. 

Geeft  men  hem   den    duim,   dan    wil    hij  er   de 
vingers  nog  bij  hebben.      Gibt  man  ilim  den  ' 
Uaumen,  no  will  er    die  Finger    noch    dazu  , 
hahen.  \ 

Ala  men  hem  de  hand  biedt,  neemt  hij  den 
geheelen  arm,  Wenn  man  ilim  die  Hand 
bietef,  nimmt  er  den  ganzen  Arm. 
eu.  Give  a  clown  yonr  finger  and  he'll  take  y.our 
whole  hand  (he'll  gi-asp  your  fist).  Gebt 
einem  Bauern  euern  Finger  und  er  wird  cure 
ganze  Hand  nehmen  (eure  Faust  packenj. 

Gie  a  carl  your  finger  and  he'll  tak  your  hail 
hand,  (scho.)  Gebf  einem  Bauern  euern  Finger 
und  er  tvird  eure  ganze  Hand  nehmen. 


dii.  Naar  man  rfekker  ham  den  lille  Finger,  tager 
han  strax  den  hele  Haand.  Wenn  man  ihm 
den  kleinen  Finger  reicht,  nimmt  er  gleich 
die  ganze  Hand. 
is.  Fair  ]>\\  mikinn  fingr,  hann  vill  hnefann  hafa. 
Reichst  du  den  grossen  Finger,  er  icill  di& 
Faust  hahen. 

UW.  Fser  Fanten  (Fandeu)  ein  Finger,  so  vil  han 
hava  heile  Bulen.  Kriegt  der  Narr  (Teufel) 
einen  Finger,  so  loill  er  die  ganze  Faust 
hahen. 

SW.  Har  fan  bara  fatt  ett  har,  sa  tar  han  nog  hela 
kroppen.  Hat  der  Teufel  nur  ein  Haar 
gefasst,  so  nimmt  er  noch  den  ganzen  Karper. 


Si  digitiun  porrexeris,  manum  iuvadet.  It. 

Si  vos  li  d'nez  on  pid,   i   v'    prindret    I'jambe.  fz. 

(nf.    w.)      Wenn    ihr    ihm    einen   Fuss    gebt, 

wird  er  euch  das  Bein  nehmen. 
Al  villano,  se  gli    porgi   il   dito,    ei    prende    la  it. 

mano.     Eeichst    du   dem  Bauer    den  Finger, 

nimmt  er  die  Hand. 
St'  j  alongh  un  di,  ut  ciapa  in  t  iia  man.  (rom.)  mi. 

S/reckt   man    einen    Finger    aus,    nimmt    er 

eine  Hand. 
A  chi  ti  porge  il  dito,    tu   prendi    il    dito    e   la 

mano.  (t.)      Wer  dir  den  Finger  reirht,  dem 

nimmst  du  den  Finger  und  die   Hand. 
Se  gliene  concedi  un  dito,  ei   se   no   piglia   un 

braccio.    (t.)       Wenn    du    ihm    einen    Finger 

lilssest,  nivimt  er  einen  Arm. 
Ad  (^nie  su  poddighe  si  dat,  sa  manii  sinde  leat.  si 

(sa.  Ti.)      Wem   man    den   Finger   gibt,    der 

nimmt  die   Hand. 
Si  li  das  su  didn,  toccat    su    cuidu,    et   dai    su 

cuidu,  s'andat  ad  su  brazzu.  (sa.  L.)      Wenn 

du  ihm  den  Finger  gibst,  fasst   er   den  Kll- 

bogen  an,  und  gibs'   du   den   E/lbr>ge7i,   geht 

er  zum  Arm   iiber. 
Al  home  baja  donali  V  dit  y'  sen  pren  com  la  lin. 

ma.   (neat.)     Gib  dem   gemeinen  Mann  den 

Finger  tend  er  nimmt  die  Hand  dazu. 
Al  Villa  Donantli  el  dit  se  pren  la   nia.    (val.) 

S.  Al  villano  u.  s.  iv. 
Nao  des  (dar)  o  dedo  ao  villao,  porijue  te  toniara  pt. 

a  niao.     Gib  nicht  den  Finger  dem  Bauern, 

weil  er  dir  die  Hand  nehmen  wird. 
Ao  villao  dao-lhe   o   pe   e   toma   a   miio.     Man 

gibt   dem   Bauern   den   Fuss   tmd   er    nimmt 

die  Hand. 
Al  villano  dale  (dadle)  el  pie  y  tomani  (tomarse  sp. 

ha)   la    mano.      Gib    dem   Bauern   den   Fuss 

and  er  icird  die  Hand  nehmen. 


466.    Der    Fisch    fangt    am    Kopf   an    zu 

stink  en. 
Der  Ys.sc\\  {Fisch)  wird  liinjdcn  (immer)  um  Hift  pd. 

(am   Kvjjfj   stiiingkich    (sfinkichf).    (in'h.  S.) 

Fisken    stinker    (raadner)    forst    ved    Hovedet.  (lii. 

Der  Fisch  stinkt  (fault)  zuerst  uvi  Kopfe. 
Fyrst    fiiuar   fiskr  a    hnfSi.     Zuerst   stinkt   der  is. 

Fisch  am  Kopfe- 


Piscis  primum  a  capite  foetet.  It, 

II  pesee  comincia  a  puzzar  dal  capo.  it. 

II  pesce  comincia  a  putir  dal  capo,  (t.)  mi. 


Pisch  466. 


—    238    — 


469  Fleisch. 


Dal  capo  viene  la  tigna.    (t.,  u.)      Vom    Kopfe 
knmmt  der   Grind. 
ni.  Da  la  testa  spfissa  '1  pess.  (I.  b.)      I'owt  Kopfe 
an  stinkt  der  Fisrli. 
Da  la   testa   spuzza   '1    pesse.    (v.)      S.   Da    la 
testa  u.  s.  ic. 
si.  Lu  pisci  feti  di  la  testa,  (s.)     Der  Fisch  stinkt 
vom  Kopfe  an. 
wl.  Pesccle  de  la  capu  se  impute.    S.  La  pisci  ii.  s.  w. 


4()7.   No    fishing    to    fishing    in    tlic    sea. 
(en.)     Kein  Fischen  gleich   devi   in   der  Sec. 

fz.  II    n'cst   que  peschcr    en    grand    vivier.      Kein 

Fisclicn  ijleich  devi  in  yrosseni    Weiher. 
II  fait  beau  pescher  en  eau  large.    In  f/rossem, 

Wasser  liisst  sich  fpit  fischen. 
it.  Vanne  (Vai)  al  mare ,  se  vuoi    ben    (ben   vuoi) 

pescare.  (mi.  t.)     Geh   auf's  Meer,  wenn  du 

;/ut  fischen  willst. 
ni.  Quand  s'  a  de  pesca  se  va  al  mar.  (1.)      Wenn 

f/efisrht  werden  soil,  yeht  man  auf's  Meer, 


468.  Fleisch  macht  Fleisch. 
ocl.  Fleisch    macht    wicder    Fleisch,    Fisch    macht 

nisch.   (scliwei.) 
pd.  Fett  settet  Fett.  (ns.  ha.  G.  ii.  G.)     Fett   setzt 

Felt  an. 

dt.  Vleesch  maakt  vleesch,  visch  maakt  visch. 
Fleisch   macht  Fleisch,   Fisch   macht   Fisch. 

It.  Caro   roborat,  pisces  vero   sunt    parui    alinienti. 
(mlt.) 
Caro    confortat    corpus,    vinum    calorem    refo- 
cillat,  triticum  nutrit.  (mlt.) 

fz.  Chair  fait  chair  et  poisson  poisson.  Fleisch 
maclit  Fleisch  und  Fisch  Fisch. 

lit.  lia  chai  nourrit   la    chai.    (nrm.)     Das  Fleisch 
nahrt  das  Fleisch. 
Char  fat  char,  (w.) 

it.  Came  fa  carne,  pesce  fa  vesce.    Fleisch  macht 
Fleisch,  Fisch  macht  Fisfe. 
Carne  fa  carne,  vino  fa  sangue,  pane  mantiene. 
Fleisch    macht    Fleisch,    Wein    macht    Blut, 
Brat  erhdlt. 

mi.  Carne  fa  carne,  pan  fa  sangue,  vin  mantiene, 
pesce  fa  vesce,  erba  fa  merda.  (t.)  Fleisch 
macht  Fleisch,  Brot  macht  Blut,  Wein  er- 
hdlt, Fisch  macht  Fiste,  Gemiise  macht  Koth. 

ni.  Careu  ch'fa  al  saugu.  (em.  B.)  Fleisch  mucht's 
Blut. 


Purassa    vein,   purassa    carcn.    (em.    15.)      Viel 

Wein,  viel  Fleisch. 
II  vin  al  fas  bou  sane,  (frl.)     Der  Wein  macht 

(jutes  Blut. 
Caren  fa  caren,  vi  fa  sang,  e  V  ac(jua  fa  smarsi 

le  gambe.  (1.  V.-C.)     Fleisch   macht  Fleisch, 

Wein    macht    Blut    und    Wasser    macht    die 

Beine  via'/cr. 
O  bon  vin  o  fa   bon   sangue.    (Hg.)     Der   f/utc 

Wein  macht  yutes  Blut. 
El  bon  vin    fa   bon    sangli.    (j)ieni.)     S.    O   hun 

vin  u.  s.  n\ 
Carne  fa  carne,  pesse  fa  vesse.   (v.)     S.  Carne 

fa  carne,  pesce  n.  s.  iv. 
El  vin  fa  bon  sangue.  (v.)     S.   II  vin  u.  s.  w. 
Carne  fa  carne  e  vin    fa   sangue.   (v.,    v.    trsl.) 

Fleisch  macht  Fleisch  und  Wein  macht  Blut. 
Carrii  fa  cami,  pani  fa  i)anza  e  vinn  fa  danza.  (s.)  si. 

Fleisch   macht    Fleisch,    Brot   macht    Bauch 

und   Wein  macht   7\inz. 
Cai-ni  nietti  carni,  pisci  ti  nutrisci.   (s.)     Fleisch 

setzt  Fleisch  an,  Fisch  ernlihrt  dich. 
Bonn   vinu   fa   bonn    sangu.    (s.)     Guter   Wein 

macht  yutes  Blut. 
Carn  fa  cam.  (neat.)  Iiii. 

Carne  carne  cria.  pt. 

Carne   carne   cria   y   peces   agua   fria.     Fleisch  sp. 

macht  Fleisch  und  Fische  kalles    Wasser. 


469.  Je   nalier  dem    Bein,  je    siisser    das 
Fleisch. 


Hoe  uader   het   been,   hoe   zoeter   vleesch.     Je  (It. 

ndher  dem  Bein,  je  siisser  Fleisch. 
The  nearer  the  bone,  the  sweeter  the  flesh.        cil. 
Nearer  the  bone  the  sweeter,  (seho.)     Je  ndher 

dem  Bein,  je  siisser. 
Nearer  the  rock  the  sweeter  the  grass,   (scho.) 

Je  ndher  dem  Felsen,  je  siisser  das  Gras. 

Jo   nsermere   ved  Benet,  jo   sodere   er   Kjodct.  dJi. 

Je  ndher  am  Bein,  je  siisser  ist  das  Fleisch. 
Thet  Kodh   ter  sodesth,    nsest  Beenen   siddher. 

(ada.)     Das  Fleisch    ist    am    siissesten,    das 

am  ndchsten  dem  Bein  sitzt. 
Bezt  er    |)a8    kjnt,    sem    beini    er    nsest.      Am  19,, 

besten   ist   das   Fleisch,   das    dem   Bein    am 

ndchsten  ist. 
Thz  k0thith  fer  sotast   som    ntest    ser    beneno.  SW. 

(asw.)     Das  Fleisch  ist  das  siisseste,  ilas  am 

ndchsten  dem  Bein  ist. 


Fleisch  469. 


—     239 


472  Fliegen. 


It.  Diilcior   (Dulciiis)    ilia    sapit    caro,    qvse    (qiie) 

niagis  ossibTis  hseret  (heret).   (mlt.) 
it.  La  carne    piu    vicina   all'    osso   6   p'u'i   saporita. 

Das  Fleisch  am   n'dchsten   voni  Knochen   ist, 

avi  wohlschmeckenchien. 
mi.  La  meglio  carne  fe  quella  cV  iiitorno  all'  osso.  (t.) 

Das  beste  Fleisch  ist   das   uia    den  Knorhen 

lierum. 
ni.  La  megio    carne   xe    quela   areiite    1'  osso.    (v.) 

Das  beste  Fleisch  ist  das  nahe  am  Knochen. 


470.  Ni  miner  blijft  er  vleesch  in  het 
vleeschhuis,  hoe  sleclit  het  ook  is.  (dt.) 
Niemals  bleiht  Fleisch  ira  Fleisclihause ,  so 
schlecht  es  auch  sei. 
eil.  All  meat  's  to  be  eaten,  all  maids  to  be  wed. 
Alles  Fleisch  ist  zum  Essen,  al/e  Madchen 
sind  zum  Heirathen. 


fz.  Jamais  ne  restc  chair  a  la  Ijouclicrie.  Niemals 
bleibt  Fleisch  im  Schlachthaiise. 

it.  C  e  carne  d'  ogni  taglio  e  ogni  coltello ;  le 
brutte  si  maritano  e  le  belle.  Fs  r/ibt 
Fleisch  fiir  jede  Schneide  und  jedes  Messer; 
die  Hilsslichen  werden  (jeheiruthet  und  die 
Sch'dnen. 

mi.  Un  avanza  mei  cheran  in  tla  pcareja.  (rem.) 
S.  Jamais  u.  s.  w.  \mais  u.  s.  %r. 

ni.  No  resta  niai  carne  in  becaria.  (1.  m.)  >S'.  Ju- 
Per  trista  che  la  sia,  Vanza  s<jnas  mai  dc  cai'n.i 
in  becaria.  (1.  m.)  Wie  trauruj  es  auch  set, 
bleibt  doch  das  Fleisch  nie  une/eijessen  in 
der  Fleischhalle. 
No  gh'  e  carne  in  becaria,  Che  gato  o  can  m- 
la  strassina  via.  (v.)  Ei  ffibl  kein  Fleisch 
in  den  Fleischbdnken,  welches  ein  Kater 
odev  Ilund  nicht  fortschleppte. 


471.  Dem  Fleissigen  guckt  der  Hunger 
wohl  zuvveilen  in's  Fen  ste  r,  aber  in's 
Hans  darf  er  nicht  kommen. 

dt.  De  honger  kijkt  bij  den  vlijtige  wel  eens  de 
deur  in,  maar  hij  durft  niet  binnenkomen. 
Der  Hunger  sieht  beini  Fleissigen  -ivohl  ein 
Mai  zur  Thiir  herein,  aber  er  ivagt  nicht 
hereinzukommen. 

dsl.  Hungeren  kiger  vel  stundom  ind  ad  Vinduet 
til  den  Flittige,  men  indenfor  Doren  konmier 
den    aldrig.      Der    Ilunger   guckt    ivohl    bis- 


ueilen   beim  Fleissigen  zum   Fenster    herein, 
aber  in  die   Thiir  herein  kommt  er   niemals. 
Jdn    foder  Manncn    sin.    (Sdm.)     Arbeit   nilhrt  ilW. 
iliren  Mann. 

Ad  iin  fideivel  Ma\in  maunca  bucca  Paun.'(obl.)  CW. 
Finer  treuen  Hand  fehlt  nichf.  Hrot. 

La  faim  regarde    a   la   porte  de  I'homme   labo-  fz, 
rieux,  mais  elle  n'ose  pas  entrer.  Der  Hunger^ 
sieht  wohl  zur  Thiir  des  Arbeitsamen  herein, 
aber  er  wagt  nicht  hereinzukommen. 

L'ommu  industriosu  nn  fece  mai  pate    tame   a  it, 
la  so  famiglia.  (mi.  crs.)    Der  fleissi'je  Mann 
Hess  seine  Familie  niemals  Hunger  leiden. 

A  fome  chega  a  porta  do  official,  mas  nao  podepi, 
l;i  entrar.     Der  Hunger  knmmt  an  die  Thiir 
des  Arbeiters,  kann  aber  nicht  hereinkommen. 

En  casa  del  oficial  asoma  la  hambre,   mas   no  sp. 
oaa   entrar.     Im   Hause    des   Arbeiters    zeigt 
sick  der  Hunger,  roagt  aber  nicht  hereinzu- 
kommen. 


472.     Fliegende      Krillie     t'iudet     allzeit 

etwas. 
En   flegende   Kroli    liat  mieli,    iils    en    sezendo.  'pd. 

(nrh.  A.)     Fine  Jliegende  Kriihe    hat    mehr, 

als  eine  sitzende. 
De  gahnde  Foot  winnt.  (ns.  ofs.)    Der  gehende 

Fuss  getcinnt.  [Fuss  geivinnt. 

Gande    Fot    gewinnt,    (ns.    O.    J.)       Gehender 


Keiie  vliegende  kraai   vangt    wat,    die    stil    zit,  dt. 

niet.     Eine  Jliegende  Kriihe  fiingt  loas ,  die 

still  sitzf,  nicht. 
Eene  vliegende  kraai  heeft  iets,  eene   zittendo 

kraai  heeft  niets.     Ehie  fliegende  Kriihe  hat 

lous,  eine  sitzende  Kriihe  hat  nichts. 
Eene   vliegende   kraei    vangt    altyd    wat.    (vl.) 

Eine  fliegende  Kriihe  f'dngt  immer  etirus. 


Ee  groor    ganghende   Foodh   oc    swselthcr   sid-  dii, 
dhenne  Kraghe.  (ada.)  Immer  wiiclist  gehender 
Fuss  und  hungert  sitzende  Kriihe. 

Sveltr   sitjandi    kraka,    en    fljugandi    fser.     Esis, 
hungert  sitzende  Kriihe,  aber  fliegende  kriegt. 

Flj()tt  grfer  gangandi  f6tr.  Basch  wiichst  gehen- 
der Fuss. 

GroT  um  gangandi  fot,  svoltur  sitandi  kraka 
(heima  situr  bin  svanga  kraka).  (fter.)  Es 
loiichst  der  gehende  Fuss,  es  hungert  sitzende 
Kriihe  (daheim  sitzt  die  hungernde  Kriihe). 

Fljugande  Kraaka  finn  eitt  til  F0da;    dan  sit-  uw, 
jande  fjer  svelta.  Fliegende  Kriihe  findet  etwas 
zum  Fuller,  die  sitzende  muss  hungern. 


Pliegen  472. 


—     240    — 


473  Fliegen. 


SW.  En  flygande  kvaka  far  nngot,  en  sittande  far 
intet.  Eine  Jiief/endc  KrcUic  hriei/t  n;a!},  eiiie 
sitzende  lcrie;/f.  niclits. 

En  flygande  fagel  finner  alltid  nagot  korn,  den 
sittande  intet.  Kin  fliegcnder  Vof/el  findet 
stet^  ein  Korn,  der  sitzende  keins. 

Flygande  Kraka  far  njigot  til  maatz.  Fliegcnde 
Kr'dhe  kriegt  etwas  zur  Nahrunr/. 

yE  gTOor  gangande  foth  ok  swailter  sitlande 
kraka.  (asw.)     S.  Ee  u.  s.  ic. 

It.  Pes    gradiens     crescit,     comix     resedcndo     fa- 

mescit.   (mlt.) 
fz.  Qui  va   il   leschc ,   qui  repose    il    s^clic.      Wer 

ffehf;  leckt,  wer  ruhf,  vertrocknef. 
it.  A'nda  se  leca,  a   sta  se   seca.   (ni.  1.)     Gchend 

leckt  mnrij  stehend  verdorrt  man. 
si.  Ci  seta  secca,  ci   camina  lecca.   (ap.  B.)      W^r 

sitzf,  vertrocknet ,  wer  gehf ,  leckt. 
A  gallina  chi  cammina  si  ricogli    cu    la   vozza 

china,  (cal.)     Die  Henne,  icelche  hernnujeht, 

sammelt  sick  den  Kropf  voll. 


478.  Man  soil  nicht  elier  fliegen  wollen, 

als  bis  man  Fed  em  hat. 
Es  sol  keiner  fliegen,  die  federn  sein  jni    dcnn 

gewachsen.  (ad.) 
nifl.Es    soil   Keiner    fliegen    wollen,    ehe    ihm    die 

Federn  gewachsen  sind.  (mrh.  E.) 
Ma  konn  nich   endar  fligon ,    hiss    nia   Fadarn 

hot.  (schls.  B.)    Man  kann  nicht  eher  fliegen, 

als  his  man  Federn  hat. 
od.  5Ian  muss  nicht  fliegen  wollen,  bis  eineni    die 

Federn  gewachsen  sind.  (schwei.) 
Me  sell  nit  fliige,  gjib  me  Federe  het.  (schwei.  S.) 

Man  soil  nicht  fliegen,  bevor  man  Federn  hat. 
pd.  Wenn  men  fleigen  wil,  mot  men  ak  Fitche  hem. 

(ns.  ha.  G.  u:  G.)     Wenn   man  fliegen   will, 

muss  man  auch  Fittiche  haben. 
He    will    ahrder    flegen,    as    he    Fhmken    het. 

(ns.  O.  E.)      Er    will    eher   fliegen,    als    er 

Flilgel  hat. 
Me  kann  nit  eher  flegen,   bit   me  Fitteke   hjit. 

(ns.  W.)     Man  kann  nicht  eher  fliegen,   als 

his  man  Fittiche  hat. 


dt.  Men  moet  niet  will  en  vliegen,  eer  men  slag- 
pennen  in  de  vleugels  heeft.  Man  muss 
nicht  fliegen  wollen,  ehe  man  Federn  in  den 
Flilgeln  hat. 
Men  kan  niet  vliegen,  voor  men  vleugels  heeft. 
Man  kann  nicht  fliegen,  hevor  man  Flilgel  hat. 


Vlieg  niet,  voor  gij  vleugels  hebt.    Fliegt  nicht, 

hevor  ihr  Flilgel  haht. 
Nyemant  en  sal  vlieghen,   ten   sy   die   vcderen 

syn  hem  dan  yerst  gewas.scn.  (ah.)     Niemand 

soil  fliegen,  die  Federn  seien  ihm  denn  zuvor 

gewachsen. 
Wy  willen  alle  ryden,  eer  wy  een  peert  heljben. 

(avl.)     Wir  wollen  Alle  rcifen,   ehe  wir   ein 

Pferd  hahen. 
Velen  vliegen  nit  den   nest   voor  dat    zy   slag- 

plnimen  hebben.  (vl.)      Viele  fliegen  uus  dem 

Nest,  ehe  sie  Federn  hahen. 
No  flying  without   wings.     Keiti   Fliegen    ohne  eu. 

Schtcingen. 
He  would  fain  i\y,  but  he  wants  feathers.     Er 

mochte    gem   fliegen,    aber    es    fehlen    ihm 

Federn.  [«.  s.  w. 

Nae  fleeing  without  wings,  (scho.)     S.  No  flying 
Ham  kaan   eg   iar   fle,    iar-m   Jiiggen    he.    (A.)  I's. 

S.  Me  kann  nit  u.  s.  u-. 
Hi   wal  fle,   iar'n   Jiiggan   hea.    (F.)      Er  icill 

fliegen,  ehe  er  Flilgel  hat. 
Forsjuk  ek  to  flfien,  jer  Fed'cru  heest.  (S.)     Ver- 

suche  nicht  zu  fliegen,  ehe   du  Federn   hast. 

Flyv   ikke,   for  Du   har   faaet   Vingcr.     Flieg  (la» 

nicht,  ehe  du  Flilgel  bekommen  hast. 
Hvo  der  vil  flyvc,  for  han   bliver   fiedret,   han 

falder  i  Skarnet.      IFer  fliegen  icill,   ehe   er 

hefledert  ist,  filllt  in  den  Schmutz. 
Mangen  agter  at  flue,  men  Fiedrene  ere  borte. 

Viele  gedenken  zu  fliegen,   aber  die  Federn 

sind  fort. 
Thet   aer  ont   at   flwse   forre   aen   han    wordher 

fisedret.    (ada.)     Es    ist    iihel  zu  fliegen,   ehe 

man  Federn  hat. 
Fljug  ei  fyiT  enn  }m  ert  fjaSraSr.     Flieg  nicht  is. 

eher,  als  du  hefledert  hist. 
lUt  er  fyn*  fljuga,  enn  fjaSrir  eru  vaxnar.     Uhel 

ist's  eher  zu  fliegen,  als  die  Federn  gewachsen 

sind. 
Hvor  flji'iga  vill,  ;i<5r  fjaSrirnar  vaxa,  fellr  opt 

i  skarniS.     Wer  fliegen  will,  ehe  die  Federn 

wachsen,  fdllt  oft  in  den  Schmutz. 
D'er  vondt  aa  fljuga  vengjelaus.     Es   ist   Uhel  iiw. 

ohne  Flilgel  zu  fliegen. 
Ein  fser  inkje  fljuga,  fyiTen  Vengjei'ne  er  vaksne. 

Man  muss  nicht  fliegen,  ehe   die  Flilgel  ge- 
wachsen sind,  \Fl\lgel. 
Ondt   flyga   vthan   wingar.      IJhel  fliegen  ohne  SW. 
Thz  ser  ey  goth  at  flygha  for   sen    man   hawer 

fisedher.  (asw.)     Es  ist  nicht  gut  zu  fliegen, 

ehe  man  Federn  hat. 


Pliegen  473. 


—    241     — 


475  Folgen. 


It.  Viilt  sine  pennis  volare  (Sine  pennis  volare  velle). 
Sine  pennis  volare  hand  facile  est. 
Non    volat    incoliimis    avis,    aiictis    non    bene 
plnmis.  (mlt.) 
fz.  C'est   folie  de  vonloir   voler   sans   aile.     En   inf. 
TJwrheit,  ohne  Fliiyel  fliegen  zu  looUen. 
II  veut  voler  sans  ailes.     Er  ivill  fliegen  ohne 

Flilgel. 
L'en    ne    pent    voler    sans    ailes.      Man    kdiin 

nicht  fliegen  ohne  Flilgel. 
Oysel   ne    poet    voler    saunz    eles.    (afz.)     Ein 
Vogel  kann  nicht  fliegen  ohne  Flilgel. 
sf.  As  vonlat  sencjo  plnmo.  (nprv.)     Du   bist   ohne 
Gefieder  geflogen.  [wollen. 

it.  Voler    volar    senz'    ale.       Ohne    Flilgel  fliegen 
mi.  E    bsogna    fer   agli   el    prema    d'    vule.    (rom.) 
Man  muss  Flilgel  kriegen,  ehe  man  fliegt. 
Non  si  pno   volare   senza  ale.   (t.)     Man   kann 
7iicht  fliegen  ohne  Flilgel. 
ni.  Prima  se  fa  le  ale  e  po  se  svola.    (v.)     Zuerst 
kriegt  man  die  Flilgel  und  dann  fliegt  man 
davon. 
si.  Cui  nun  ba  pinni,  all'  aria  nun  vola.  (s.)      Wer 
nicht  Federn   hut,  fliegt   nicht   in   die  Luft. 
Senza  sas  alas  non  si  podet  bolare.  (sa.)     Ohne 

die  Flilgel  kann  man  nicJit  fliegen. 
Innantis  de  ponner  alas  su   puzone   non   bolat. 
(sa.  L.)     Ehe   der    Vogel  nicht   Flilgel   hat, 
fliegt  er  nicht. 


474.  Dem  fliehenden  Feind  bauegoldene 
Briicken. 
od.  Dem  fliehenden  Feind  nniss  man  goldene  Briicken 
bauen.  (bair.) 

dt.  Eenen  flugtenden  vijand  moet  men  eene  gouden 
brug  bouwen.  Einem  fliehenden  Feinde  muss 
vian  eine  goldene  Brilcke  hauen. 


Al  nemico  il  ponte  d'oro.  (t.)    Dem  Feinde  die  mi. 

Brilcke  von  Gold. 
A  I'inimis  (Al  nemis)  faje  ponti  (ii  pont)    d'or  ni. 

(d'argent).    (piem.)     Dem   Feinde   haue    (die) 

Briicken  von  Gold  (Silber). 
A  nuimicu  chi  fui  sia  ponti  d'oru.    (s.)      S.  Al  si, 

nemico  ehe  u.  s.  w. 
Ao  inimigo,  que  te  vira  a   espalda,   ponte   de  pt. 

prata.     Dem  Feinde,  der    dir    den  Bilcken 

dreht,  Brilcke  von  Silber. 
Al  enemigo,  si  vuelve  la  espalda,  la  puente  de  sp, 

plata.     Dem  Feinde,   wenn    er    den  Bilcken 

dreht,  die  Brilcke  von  Silber. 


dii. 


It. 
fz. 


Man  maa  bygge  den  slagne  Fjende  en  gylden 
Bro.  Man  muss  dem  geschlagenen  Feinde 
eine  goldene  Brilcke  bauen. 


Fugientem  hostem  adjuva. 

II  faut  faire  un  pont  d'or  a  I'ennerai  qui  fuit. 
Man  muss  dem  Feind,  der  flieht,  eine  gol- 
dene Brilcke  bauen. 

Faire  un  pont  d'or  a  sou  ennemi.  Seinem 
Feinde  eine  goldene  Brilcke  bauen. 

A  foiiert  ennemic  un  pouent  d'or.  (nprv.) 
Slarkem  Feind  eine  Brilcke  von  Gold. 

Al  nemico,  ehe  fugge,  il  ponte  d'oro.  Dem 
Feind,  der  flieht,  die  Brilcke  von  Gold, 


'  475.  Wer  den  Eltern  nicht   folgen    will, 

muss  endlich  dem  Biittel  folgen. 
I  Wer    den    Eltern    nicht   gehorchen    will,    muss 

endlich  deui  Henker  gehorchen. 
Wer  den  Eltern    nicht   folgen    will,    muss   dem 

Kalbsfell  (der  Karre)  folgen. 
j  Wer  Vater  und  Mutter  nicht  folgen  will,  muss 

dem  Kalbsfell  (der  Trommel)  folgen. 
Wer  dem   Vater   nicht  folgen   will ,    der    folge 

dem  Kalbsfell. 
Wer  seinem  Vater  nicht  fulgt  (gehorchen  will), 

(der)    muss    dem    (seinem)   Stiefvater    folgen 

(gehorchen). 
Wer  seinen  Eltern  nicht  volget  noch  geliorchet 

in  der  jugend,  der  mus   dem  Henker  volgeu 

vnd  gehorchen  im  alter,  (ad.) 
Wer  nicht  will  folgen  den  Seinen,  muss  essenmd. 

mit  Ander-Leut's  Schweinen.  (mrh.  E.) 
Wer  die  Eltern  nicht  hort,  muss  das  Trommel-  od. 

fell  horen.  (bair.) 
Wer  Vater  iind  Mutter  niclit  folgen  will,   folg 

dem  Kalbfell.  (schwei.) 
War  zo  Hiuis  nit  hore  well,  denu  krigge  freinde  pd. 

Liick  tosche.  (nrh.  K.)     Wer  zu  Haus  nicht 

horen  icill,  den  kriegen  fremde  Leute   zwi- 

schen. 
Wier  net  folcht  de  Seinjen,  dem  lad  et  mat  de 

Schweinjen.   (nrh.  S.)     Wer  nicht  folgt  den 

Seinigen,  den  lass  mit  den  Schioeinen  essen. 
Wer  Vaod'r   un  Mutt'r   nich  hor'n  will,   miitt't 

Kalffell    hor'n.    (ns.    A.)       Wer     Vater    und 

Mutter  nicht  horen  will,  muss  das  Kalbsfell 

horen. 
Wi-r  nich  wil  der  Muter  pareren,   de  mot   den 

Kalffelle  pareren.    (ns.   ha.  G.   u.   G.)      Wer 

der  Mutter  nicht  gehorchen  uill,   der   muss 

dem  Kalbfell  gehorchen. 
Wer  Vader    un   Moder  nig    hort,    de    mut    de 
Trummel  horen.  (ns.  hist.)       Wer   Vater   und 

31 


Polgen  475. 


242    — 


475  Folgen. 


Mutter  nicht  h'drt,  der  muss  die  Trommel 
horen. 

Jast  will  a  up  Vota  iin  Miitta  nicli  hoan,  un 
nu  miid  a  iipt  Kalffel  Loan.  (ns.  U.)  Erst 
wolW  er  auf  Vater  und  Mutter  nicht  horen, 
und  nun  muss  er  auf's  Kalbfell  horen. 

Wei  den  Menschken  nit  will  liooren,  mott  deni 
Kalffelle  liooren.  (ns.  W.)  Wer  die  Menschen 
nicht  horen  will,  muss   das  Kalhsfell  horen, 

Wei  nich  will  Vader  tin  Moder  ehren,  de  mott 
dat  Kalffell  lioren.  (wstf.  Mst.)  Wer  nicht 
will  Vater  und  Mutter  ehren,  der  muss  das 
Kalhsfell  horen. 


dt.  Wie  zijne  ouders  niet  wil  Tolgen,  die  meet  den 
beul  volgen,  al  doet  hij  het  niet  gaarne. 
Wer  seinen  Eltern  nicht  folgen  will,  der 
muss  dem  Biittel  folgen,  und  thut  er's  auch 
nicht  gem. 

Wie  zijn'  vader  en  zijne  moeder  niet  hoort, 
meet  het  kalfsvell  volgen.  Wer  seinen  Vater 
und  seine  Mutter  nicht  hort,  muss  dem  Kalhs- 
fell folgen. 

Wie  op  zijn  ouders  raad  niet  past,  Die  stelt 
zijn  gangen  naar  den  bast.  Wer  auf  seiner 
Eltern  Rath  nicht  achtet,  der  nimmt  geinen 
Gang  nach  dem  Strick. 

Die  zich  niet  betert  door  zijn  ouders  roedcn, 
die  komt  gemeenlijk  aan  de  galg.  Wer  sich 
durch  seiner  Eltern  Euthe  nicht  hessert,  der 
kommt  geirohnlich  an  den  Galgen. 

Die  zijnen  vader  niet  hooren  (gelooven)  wil, 
moet  dikwijls  zijnen  stiefvader  hooren  (ge- 
looven). Wer  seinen  (seinem)  Vater  nicht 
horen  (glavhen)  will,  muss  oft  seinen  (seinevij 
Stiefvater  horen  (glauhen). 

Het  kuiken,  dat  niet  komen  wil,  als  de  klokhen 
klokt,  mag  wel  door  den  havik  verslonden 
worden.  Das  Kiichlein,  icelches  nicht  kommen 
will,  wenn  die  Gluckhenne  lockt,  kann  leicht 
durch  den  Habicht  verschlungen  werden. 

Wye  syn  olders  niet  volgen  wil,  die  moet  den 
diefhanger  volghen,  daer  hys  niet  geerne 
doet.  (ah.)  8.  Wie  zijne  u.  s.  w. 
en.  He  that  will  not  be  iniled  by  his  own  dame, 
must  be  ruled  by  his  step-dame.  M^er  sich 
nicht  von  seiner  eignen  Mutter  regieren  lassen 
will,  muss  von  seiner  Stiefmutter  regiert 
werden. 
fs.  Diar  Atj  an  Mam  eg  liarke  wal ,  raut  at 
Kiialwsken  (mut-t  Feel)  liarke.  (A.)  Wer 
Vater  und  Mutter  nicht  gehorchen  will,  muss 
dem  Kalhsfell  gehorchen. 


Mannangean,  diar  Atj  an  Mam  egh  harki  wul, 
maast  at  Kualawskan  harki.  (F.)  Mancher, 
der  Vater  und  Mutter  nicht  gehorchen  will, 
muss  dem  Kalhsfell  gehorchen. 


Den  som  ikkc  vil   lyde  Forseldrene,   maa   lyde  da. 
Kalveskindet  (Trommen  og  Piben).     Wer  den 
Eltern  nicht  gehorchen  will,  muss  dem  Kalhs- 
fell (der   Trommel  und  Pfeife)  gehorchen. 

Den  som  ei  vil  lyde  (sin)  Fader,  faaer  vel  at 
lyde  Stivfader.     S.   Wer  seinem  u.  s.  w. 

Hoo  eij  wil  lydse  Modher,  han  seal  lydse  Steef- 
modher.  (adii.)  Wer  nicht  der  Mutter  ge- 
horchen will,  der  muss  der  Stiefmutter  ge- 
horchen. 

Hvor   ei   hlySir   sinni   m63ur,    ma    hly(5a    sinni  is, 
stjupm68ur.      Wer    nicht    seiner   Mutter   ge- 
horcht,  muss  seiner  Stiefmutter  gehorchen. 

Den  som  ej  lyder   far  och  mor,  far  lyda   pipor  SW. 
och  trummor.      Wer  nicht   Vater  und  Mutter 
gehorcht,   muss  Pfeifen  und   Trammeln  ge- 
horchen. 

Den  som  ej  vill  lyda  far  och  mor,  far  lyda 
trumman.  Wer  nicht  Vater  und  Mutter  ge- 
horchen icill,  muss  der   Trommel  gehorchen. 

Den  som  ej  lyder  mor,  far  lyda  styfmor.  Wer 
nicht  der  Mutter  gehorcht,  muss  der  Stief- 
mutter gehorchen. 

Hwa  ey  wil  lydha  modher,  han  skal  lydha  stiwff- 
modher.  (asw.)     S.  IIoo  u.  s.  w. 


Audiet  carnificem  spernens  aiidire  parentes.        lt» 

Qui  non  viilt  matri  debet  parere  novercae.  (mlt.) 

Qui  meprise  a  suivre  ses  parents,  enfin  est  re-  fz, 
duit   au   carcan.      Wer  es  verachtet,   seinen 
Eltern  zu  folgen,  kommt  endlich   in's  Hals- 
eisen. 

Qui  noil  boii  crede  a  bonne  may ,  Qii'    aura   a  sf. 
crede  a  mechante  mayi'aste.  (Brn.)     Wer  guter 
Mutter  nicht  glauhen  icill,  icird  boser  Stief- 
mutter glaidjen  miissen. 

Chi  non  vuol  ubbidire  alia  buona  madre,  ubbi-  it. 
dira    alia   mala    matrigna.       Wer    der   gufen 
Mutter  nicht  gehorchen  will,  ivird  der  hosen 
Stiefmutter  gehorchen. 

Chi  non  vuole  obbedire  al  padre  (alia  madre)  mi. 
in  giovinezza,  va  al  pericolo,  d'obbedire  al 
boia  nella  vecchiezza.  (t.)  Wer  diem,  Vater 
(der  Mutter)  nicht  in  der  Jugend  gehorchen 
icill,  Iduft  Gefahr ,  im  Alter  dem  IJenker 
zu  gehorchen, 

Chi  non  crede  alia  buona  madre,  crede  poi  alia 
mala  matrigna.  (t.)  Wer  nicht  der  gut^n  Mutter 
glauht,  glauht  nachher  der  bosen  Stiefmutter. 


Folgen  475. 


243 


477  Fragen. 


ni.  Chi   no   obed^s   la   mama  buna,   L'  obedira    la 
madregna  buzarnna.    (1.  b.)      We7-   nicht   der 
fjuten  Mutter  gekorcht,  wird  der  schlivimen 
Stiefmutter  gehorchen. 
Chi  no  iibidisse  la  bona  mare,  ubidira  la  mala 
maregna.  (v.)     S.    Chi  no  it.  s.  w. 
si.  Chi   non  porta  riguardo  a  padre  e  a  madre,    si 
trova  dove  non  sa.  (npl.)    Wer  nicht  Vuter  und 
Mutter  achtet,  geriith  hin  er  weiss  nicht  wo. 
Chi  non  ubbidisce  al  suo  genitore,   o   presto   o 
infamemente  se  ne  mnore.  (npl.)     Wer  seinem 
Vater  nicht  gehorchet,   stirbt   entweder   bald 
oder  sehimpflich. 
liii.  Qui   no   vol   creurer   a   la    bona    mare,    ha    de 
creurer  a    la   mala   madrastra   (a   la   pell    de 
cabra).  (neat.)      Wer  der  gtiten  Mutter  nicht 
glauhen    will,    muss    der    hosen    Stiefmutter 
(dem  Ziegenfell)  glauhen. 
Qui  no  creu  a  sa  bona  mare,  creu  a  sa  mala  ma- 
drasta.  (val.)     Wer  nicht  seiner  guten  Mutter 
glcaiht,  glauht  seiner  hosen  Stiefmutter. 
pt.  Qiiem  na  casa  da  nun  niio   atura,   na   da   ma- 
drasta  nao   espere   ventura.      Wer   im  Iluuse 
der    Mutter   nicht   aushdit,   h'^jfe    nicht    auf 
Qlilck  in  dem  der  Stiefmutter. 
Juien   no   cree   a   (en)    buena    madre,    crea    a 
(creera  en)  mala  madrastra.      Wer  nicht  der 
guten  Mutter  glauht,  moge  {i.cirdj  der  h'usen 
Stiefmutter  glauhen. 


sp. 


476.   Er    fragt    den    Wirth,    ob    er    guten 

We  in  hat. 
pd.  Frog  Bruer  Keck,  den  liig  so  wal  as  ck.  (nrh.  M.) 

Frage  Bruder  Keck,  der  liigt  so  gut  rcie  ich. 
Fraag'  mien'n  Nawer  Fick,  is  eb'n  so'n  iSchelm 

as  ick.  (ns.  M.-Sch.)    Frage  vieinen  Nachbar 

Fick,  ist  ehen  so  ein  Schelm  wie  ich. 
Fraget  min  Naber  Geek,  da  liiget   so   wuol    as 

eck.   (wstf.   Mrk.)      Fraget   meinen  Nachbar 

Geek,  de?'  liigt  so  gut  wie  ich. 


dt.  Vraagt  gij  den  waard  naar  zijneu  wijn,  gewis, 

hij  zal  de  beste  zijn.     Fragt  ihr  den   Wirth 

nach  seinem    Wein,    da    ivird's   geioiss    der 

heste  sein. 
en.  Ask    my    companion    if   I   be    a   thief.      Fragt 

Tneinen  Gefdhrten,  oh  ich  ein  Dieh  bin. 
Ask  my  brother  (fellow),  whether  I  am  a  thief. 

Fragt  meinen  Bruder  (GenossenJ,  ob  ich  ein 

Dieb  bin. 
Did  you   ever   hear   a  fishwoman   cry  stinking 

fish?      Hortet    ihr    jemals     ein    Fischweib 

stinkende  Fische  ausrufea? 


Ask  my  mether  if  my  father  be  a  thief,  (n.  en.) 

Fragt    meine    Midter ,    ob    mein     Vater    ein 

Dieb  ist. 
Ask   the    tapster    if   his    ale    be    gude.    (scho.) 

Fragt  den  Schenkwirth,  ob  sein  Ale  gut  ist. 
Speir  at  Jock  Thief  if  I  be  a  leal  man.  (scho.) 

Fragt    bei  Hans  Dieh   an,    ob   ich   ein   ehr- 

licher  Mann  hin. 


Fraga  om  Kungen   ar   adelsman.     Fragen,   oh  SW. 

der  Konig  Edelmann  ist. 
Fraga  min  broder,  om  jag  ar   en   tjuf.     Frage 

vieinen  Bruder,  ob  ich  ein  Dieb  bin. 

Demandez-le  a   mon   compagnon   qui  est  aussi  fz. 

menteur  que  moi.     Fragt  meinen  Gefdhrten 

darnach.^  der  ebenso  verlogen  ist,  ivie  ich. 
Demandat  a  moun  courapagnou,  que-b'en  disera  sf. 

autan  coum  you.  (Brn.)     Fragt   meinen  Ge- 
fdhrten, er  wird  euch  dasselhe  sagen,  wie  ich. 
Demandas  a  Matiou,  q'es   pu   mentur   qe   ieou. 

(Lgd.)     Fragt  den  Mathes,   der   ist   verloge- 

ner,  als  ich. 
Non  demandes  en  un  Hoste,  s'  a  de  bouen  vin. 

(nprv.)     Fragt  nicht  in    einem    Wirthshaus, 

ob  es  guten   Wein  gibt. 
Domanda   all'   oste,   se  ha   buon   vino.     Frage  \%. 

den    Wirth,  ob  er  guten  Wein  hat. 
Domandalo  al  compagno  mio,  ti  dirk  quel   che 

dico  io.     Frage  meinen  Gefdhrten  darnach, 

er  wird  dir  dasselhe  sagen,  was  ich  sage. 
Dmander  all'  ost  s'al  g'ha  bon  vein.   (em.  R.)  Hi. 

Den    Wirth  fragen,   ob   er  guten    Wein   hat. 
Domande  all'  ustir,  se  al  a  bon   vin.   (frl.)     S. 

Dimanda  u.  s.  iv. 
Domandeghe  a  Tosto  se'l  ga   bon   vin.    (v.)     S- 

Domanda  u.  s.  w. 
Dimandarghe  a  I'osto  se  el  ga  bon  vin.  (v.  trst.) 

S.  Dmander  u.  s.  w. 
Demandad  lo   a  muiio:   que   sabe   mas   meutir  sp. 

que  yo.  (asp.)    Fragt  den  Muno  darnach,  der 

kann  besser  iilgen,  als  ich. 


477.  Mit  Fragen   kommt  man   dutch    die 

Welt. 
Mit  Fragen  kommt  man  nach  Rom. 
Mit  Froiighan  kumtm8r  dorch  di  Walt.  (frk.  H.  S-)  nid. 
Mit  Fragen  kommt  man  gen  Rom.  (schwei.)      od. 
Med  Fra gen  kiimt  man  dor  de  Welt.  (ns.  ha.G.  u.  6.)  pd. 


Met  vragen  komt  men  te  Rome.    S.  Mit  Fragen  dt» 
kommt  man  nach  u.  s,  w. 


31* 


Pragen  477. 


244    — 


478  Frau. 


da.  Man  kan  sporge  sig  frem  igjennem  hele  Verden. 
Man  kann  sich  (lurch  die  f/anze  Welt  durch- 
frageti. 
Man  kan  sporge  sIg  frem  til  Kom.  Man  kann 
sich  his  nach  Roiii  durchfraijen. 
SW.  Den  sora  har  nial  i  nnin,  liiltar  alltid  vvagen. 
Wer  SiJrache  im  Munde  hat,  Jindet  stets 
den   Werj. 

It.  Homini  non  muto  nihil  imperinm. 

Sciscitantes  Trojam  pervenere  Graeci. 
fz,  Qni  langue  a,  a  Rome  va.     Wer  Sprache  hat, 
geht  nach  Rom. 
Quand  langue    a,    a    Rome    va.       Wenn    man 

Sprache  hat,  kommt  man  nach  Rom. 
Qui    lange    a,    a    Rome    vet.    (afz.)      S.     Qui 
lanytie  u.  s.  to. 
sf.  Qn    lengo    a,    a    Roumo    va.    (nprv.)      S.    Qui 
lanrjue  u.  s.  w.  [nach  Rom. 

it.  Dimandando  si  va  a  Roma.    Fragend  geht  inan 
mi.  Cu  e  dumande  si  va  a  Roma,   (cvs.)     Mit  den 
Fragen  geht  man  nach  Rom. 
Us  va  a  Roma   dmandend.   (rom.)     S.  Diman- 
dando u.  s.  w.  [(lando  n.  s.  w. 
Domandaiido   si   va   a   Roma,    (t.)     S.   Diman- 
Chi  lingua  La,  a  Roma  va.  (t.)  S.  Qui  langue  u.  s.  ti\ 
Domandando  si  va  pei'  tutto.  (t.)     Mit  Fragen 

geht  man  ilberallhin. 
Chi  ha  lingua  va  in  Sardegna.  (t.)    Wer  Sprache 
hat,  kommt  nach  Sardinien. 
ni.  Dmandand  a  s'  va  a  Roma.  (em.  P.)    S.  Diman- 
dctndo  u.  s.  lo. 
Dmandand    as    va   a  Roma.    (em.  R.)     ^S".   Di- 
mandando u.  s.  w. 
Chi  ha  lengua  in  bocca,  cl  va  magara  a  Roma. 
(1.  m.)      Wer  S^irache  im  Munde  hat,  kommt 
wahrhaftig  nach   Rom.  {langue  u.  s.  u\ 

Chi   lenga    a,    a   Roma    va.    (piem.)      S.    Qui 
Chi  a  lenga  an  boca,  a  va  fin  a  Roma,  (piem.) 
Wer  Sprache  im  Munde  hat,  geht  his  Rom. 
Co  la  lengua  in  boca  se   va   da  per   tuto.    (v.) 
Mit     der     Sprache     im-    Mund    geht     man 
Uberallhin.. 
Domandando  se  va  a  Roma,   (v.)     S.   Diman- 
dando  U.   S.   10. 
Dimandando  se  va   a  Roma.   (v.  trst.)     S.  Di- 
mandando u.  s.  w. 
si.  Cui  avi  lingua,  passa  hi  mari.  (s.)     Wer  Sprache 
hat,  kommt  ilher's  Meer. 
Pregunta,   pregunta   (A  pregontu)   s'   incontrat 
a    Roma,    (sa.)      (Mit)    frage,    frage    (Mit 
Fragen)  kommt  man  nach  Rom. 
lin.  PreguntanJ,  preguntand  se  va  a  Roma,  (neat.) 
Fragend,  fragend  kommt  man  nach  Rom. 


Qui  llengua  ha,   a   Roma  va.   (neat.)     ^8^.    Qui 

langue  v,.  s.  u\ 
Qui    te    llengua,    a   Roma    va.    (val.)      S.    Qui 

langue  u.  s.  w. 
Quern   tern   boca    val    a    Roma.       Wer    (einen)  pt. 

Mund  hat,  geht  nach  Rom. 
Con    latin,    rocin   y    florin    andaras    el    muiido.  sp. 

Mit  Latein,  Gaul  und  Gulden  icirst  du  durch 

die   Welt  kommen, 
Quien  lengua  ha,  aRo)na  va.  S.  Qui  langue  u.  s.  w. 


478.  An  einer  Frau   und   an   einer  Miihle 

giebt  es  immer  was  zu  flicken. 
Wer  nicht  hat  zu  schaffcn,  der  nehm'  ein  Weib, 

kauf  eine  Uhr  und  .schlag'  einen  Pfaflfen,  so 

kriegt  er  wohl  zu  schaffen. 
An  olde  Hiiser  un  olde  Fnien  is  alltied  wat  to  md. 

flicken.  (PIrz.)     An  alien  Hdusern  und  alien 

Frauen  ist  immer  was  zti  flicken. 
An  ene  Wiib  und  an  cue  Miili  ist  aliwil  iippis  od. 

z'verbessre.   (schwci.)      An    einem    Wcih  und 

an  einer  Miihle  ist  immer  rras  zu  verbessern. 
An   ole  Iliiser   un    ole  Wiver   is   alltid   wat  to  pd. 

flicken.  (ns.  H.)     S.  An  olde  u.  s.  re. 
An  alen  Ilusern  un  alen  Frueu  is  jiimmer  wat 

te  flicken.  (ns.  ha.  G.  n.  G.)    S.  An  olde  u.  s.  w. 
An  olle  Husen  un  oUe  Wiefen  is  alltied  wat  to 

lappen.  (ns,  ofs.)     S.  An  olde  u.  s.  w. 


Een  jonge  vrouw   en   molenrad,   Daaraan   ont-  dt. 
breekt    gemeenlijk    wat.      Eine  jnnge    Frau 
und  ein   Miihlrad ,   daran  fehlt  geuohnlich 
etwas. 

Die  een  oud  huis  heeft  en  eene  jonge  vrouw, 
heeft  werk  genoeg.  Wer  ein  altes  Ilaus  hat 
und  eine  junge  Frau,  hat  Arbeit  genug. 

Wie  een  oud  huis  heeft  te  greijen.  En  een  jong 
wijf  heeft  te  vleijen.  En  de  klok  moet  gade- 
slaan,  zeg,  wanneer  heeft  die  gedaan  ?  Wer 
ein  altes  Haus  in  Stand  halten  und  einer 
jungen  Frau  schmeicheln  und  die  Uhr  im 
Gang   halten  soil,  sag',  icann  ist  der  fertig? 

Mills    and   wives   are    ever   (always)    wanting,  en. 
Miihlen  und   Weiber  brauchen  ivimer  etwas. 

A  ship  and  a  woman  are  ever  repairing.  Ein 
Schiff  unci  eine  Frau  sind  immer  auszubessern. 

He  that  has  a  wife  and  children,  wants  no  bu- 
siness. Wer  eine  Frau  und  Kinder  hat,  dem 
fehlts  nicht  an  Arbeit. 

Mills  and  wives  are  aye  wanting,  (scho.)  S. 
Mills  u.  s.  w. 


Frau  478. 


245 


479  Frau. 


da.  Qvinde,    MoUe    og    Skip    fattes    altid    noget. 

Frau,    Milhle    und    Schiff    maiv/elt     immcr 

etioas. 
SW.  Gaimnalt  lins  och  iiiig  flicka  ge  alltid  iiagot  att 

bestalla.      Altes    Haus   und  junges   Mddchen 

gehen  stets  eticas  zn  than. 

tz.  Horloge  entretenir,  Jeune  femme  a  gre  servir, 
Vieille  maisou  a  reparer,  C'est  tousjours  a 
recommencer.  Uhr  in  Stand  zu  halten,junger 
Frau  nach  Wunsch  zu  dienen,  altes  Ilaun 
auszuhessern,  da  ist  immer  tcieder  von  vorn 
anzufangen. 
nf.  Les  femmes  et  les  viiis  bates,  Y  a  tiulis  a  y 
cafader.  (pic.)  An  Frauen  und  an  ulten 
Kdhnen  giht  es  immer  zu  hasteln, 
sf.  Qui  bot  relotge  mainteny,  E  a  grat  serby  ioene 
hemne,  Un  biel  houstau  entreteny,  Nou  sera 
saus  fatigue  pene,  Com  a  praubez  parens  aida, 
Sera  toustenis  recommeiissa.  (Gsc.)  W'er  feinej 
Uhr  im  Gang  erhalten,  und  (einej  junge  Frau 
nach  Wu7isch  bedienen,  ein  altes  Jfnus  in 
Stand  erhalten  will,  wird  nie  ohne  Arbeit 
sein,  son-it  beini  Unterstiitzeyi  armer  Ver- 
ir  and  ten  immer  wieder  von  vorn  anzufangen  ist. 

A  la  frenio  coum'  a  la  barco  tuujliour  i-a  a 
faire  caouco  ren.  (Lgd.)  An  der  Frau  wie 
an  der  Barke  giht  es  immer  etwas  zu  thun. 

Nan  ct  frcmo  I'y  a  toujour  a  refayre.  inprv.) 
An  Schiff  und  Frau  giht's  immer  auszu- 
hessern. 
it.  Al  molino  ed  alia  sposa  Mauca  sempre  qualehe 
cosa.  Der  Miihle  und  der  jungen  Frau 
gebricht  .stets  etwas. 
mi.  Air  oriuolo  ed  alia  sposa  Mauca  sempre  qualche 
cosa.  (crs.)  Der  Uhr  wnd  der  jungen  Frau 
gehricht  immer  etwas. 

A  u  uiuliuu  e  a  la  sposa  Manca  sempre  qualchi 
cosa.  (crs.  m.)     S.  Al  u.  s.  w. 

Chi  vuole  aver  sempre  che  fare,  compri  un 
oriuolo,  pigli  moglie  o  bastoni  un  frate.  (t.) 
Wer  immer  zu  thun  haben  tcill ,  kaufe  cine 
Uhr,  nehme  eine  Frau  oder  prilgele  einen 
Monch. 
Qi.  Spuse  e  miili,  Semper  quach  bisogni.  (I.  b.) 
Frauen  und  Miihlen  (habenj  immer  irgend 
ein  Bediirfniss. 

Chi  gh'  a  rogna  de  grata  e  la  dona  de  ciira, 
no  ghe  manca  mai  de  fa.  (1.  b.)  Wer  Kr'dtze 
zu  kratzen  und  die  Frau  zu  besorgen  hat, 
der  hat  stets  zu  thun. 

Ai  sposin  e  ai  molin  Ghe  manca  semper  quaj 
cosorin.  (1.  m.)  Den  Frauen  und  den  Miihlen 
fehlt  immer  eine  Kleinigkeit. 


Fomne  e  reloi  i  6  tuc  imbroi.  (1.  V.-C.)    Frauen 

und   Uhren  sind  lauter   Wirrixarr. 
Reloi,  fomne   e   ranze,   a  Dio    me   raccomande. 

(1.  V.-C.)      Uhren,  Frauen    und  Sicheln,   ich 

empfehle  mich  Qott  an. 
Da  iina  dona  a   un  molin   no   gh'e   gran   dife- 

renza.  (v.)     Zwischen  einei'  Frau  und   einer 

Miihle  ist  kein  grosser   Unterschied. 
Quern  nao  tiver  que  fazer,  arme  navio  on  tome  pt. 

molher.      Wer  nichts  zu  thun  hat,   rilsfe  ein 

Schiff  aus  oder  nehme  eine  Frau. 


-479.  Die  Frau  hat  die  Ho  sen  an. 

Wisz,  und  trait  dein  weib  die  pruoch,  sey  wirt 

deiu  hagel  und  dein  fluoch.  (ad.) 
Hot    de    Fra    de    Huseu    aim,    is    d'r   IM.inn    a  md. 

Dummerjahn.  (Hrz.)    Hat  die  Frau  die  Hosen 

an,   ist  der  Mann  ein  Dummerjan. 
In  dem  Haus  hat  aueh    's  Weib   d'  Huscn    an.  od. 

(schwb.) 
D'  Frau  hat  Hosen  a  (an),  und  ist  Meister  und 

nit  do  Ma  (nicht  der  Mann),     (schwei.) 
D'  Frau  treit  's  liinger  Miisscr.   (schwoi.)     Die 

Frau  trdgt  's  liingere  Messer. 
D'   Frau   ist    d'   Majorani   im   Huus.    (schwei) 

Die  Frau  ist  die  Herrin  im  IJaus, 
Die  Hosen  in  den  Hiinden  ha1)en.  (tir.) 
Sing  Frau   hat   de  Botz  aan.    (nrh.  K.)     /S'e</«epd. 

Frau  hat  die  Hosen  an. 
De   Fra   sal   net   de   Hisen    un    hun!    (nrh.  S.) 

Die  Frau  soil  nicht  die  Hosen  an  haben. 
De  Fro  hot  de  Biickse  an.  (ns.  O.  R.) 
Dat  Wief  hett  de  Blixe  an.    (ns.  ofs^) 


Het  Avijf  heeft  de  broek  aan.  (It. 

De   vrouw    is    de    baas    (wil   meesteresse  zijn). 

Die  Frau  ist  die  Hausherrin  (ivill  Meisterin 

sein  J. 
't  Wyf  draegt  de  broek.    (vl.)     Die  Frau  trilgt 

die  Hosen. 
Die  met  paeyse  wilt  leuen,   late   syn   wyf^syn 

ouerhooft  wesen.  (avl.)     Wer  in  Frieden  lehen 

will,  lusse  seine  Frau  sein   Oberhaupt  sein! 
Alwaer   het   spinrok   dwingt   het    zwaerd,    dan 

staet  het  kwalyk  met  den  waerd.   (vl.)      Wo 

der  Spinnrocken  das  Schwert  zwingt,  dann 

steht  es  schlecht  mit  dem   Wirth. 
The  gray  mare  is  the  better  horse.    Die  graue  en. 

Stute  ist  das  bessere  Pferd. 
The  cunning  wife  makes  her  husband  her  apron. 

Die  verschmitzte  Frati  macht  ihren  Mann  zu 

ihrer  Schiirze. 


Frau  479. 


246 


480  Frau. 


dii.  Konen  bserer  Buxerne.  S.  't  Wyf  u,  s.  w. 
Hvin  bar  Buxerne.  Sie  hat  die  Hosen  an. 
Hun  liar  taget  Buxerne   fra  Mandeti.     Sie  hat 

(lie  Hosen  voni  Mann  genommen. 
Ladh  thin  Hwsfrwe  haffve  then  stackede  Knijif 

oc  haff  sselff  then  langhe.  (ada.)     Lass  deine 

Frau  das  Icurze  Messer  haben,  und  hahe  dti 

selbst  das  lange. 
is.  Konau    brukar    mannsins    sti'gvel.      Die    Frau 

hraucht  des  Mannes  Stiefeln. 
Nser  konan   brukar  mann.sins   stigvel,    J)aS    fer 

ekki  vel.    Wenn  die  Frau  des  Mannes  Stiefeln 

ffebraucht,  geht's  nicht  gut. 
SW.  Fa  thinne  hiistru  thin  stakkota   kniiff  ok   haff 

siselfwer    thien    langa.    (asw.)      Lass    deiner 

Frau   dein   kurzts   Messer    und    habe    selbst 

das  Umge. 

It.  Sponsse  (Sponse)  des  curtum,  niagis   oblongum 

tibi  cultrum.  (mlt.) 
fz,  Cette  femme  porte    les   chausses    (les  culottes). 

Dlese  Frau  trdgt  die  Beinkleider  (die  Hosen). 
Porter    la    culotte    (le   haut-de-chausses).      Die 

Hose  (Das  Beinkleid)  tragen. 
nf.  Fous,  qui  a  fame  se   laisse   maistrier.   (Chmp.) 

Narr,  der  sich  von  einer  Frau  beherrschen 

lasst! 
Ein  fin  qui  file,  eine  femme  qu'al  clake,  Chest 

un  menage  sins  cotron  ni  casaque.  (pic.)    Ein 

Mann  der  spinnt,  eine  Frau  die  knallt  (fiihrt) 

das  ist   ein   Haushalt    ohne    Unterrock    und 

Jacke. 
Poirter  I'coud'chasse.   (w.)     S.   Porter  u.   s.   u\ 
it.  La  porta  le  brache.     Sie  tr'dgt  die  Hosen. 
mi.  Nun    da   i   calzoni   a  la  to  moglie.   (crs.)     Gib 

die  Hosen  nicht  deiner  Frau. 
Purter  i  calzon.  (rom.)     S.  Porter  u.  s.  w. 
Non  dare  i   calzoni   alia  moglie.   (t.)     Gib   die 

Hosen  nicht  der  Frau. 
Portare  i  calzoni.  (t.)     8.  Porter  u.  s.  w. 
Le  brache  all'  uomo  e  alia  donna  il  camiciotto.  (t.) 

Die   Hosen   dem  Mann   und  der  Frau    das 

Kamisol. 
ni.  Metters'  el  brag.  (em.  B.)    Die  Hosen  anziehen. 
Portar  11  braghi.  (em.  P.)     S.  Porter    u.   s.   iv. 
Quand  la  donna  ha   i   calzon,   Tom   el   scossal, 

la  ca  la  va  da  mal.  (em.  P.)     Wenn  die  Frau 

die  Hosen,  der  Mann  die  Schiirze  hat,  geht's 

Haus  schlecht. 
Porter  el  bregh.   (em.  R.)     S.   Porter   u.   s.  w. 
No    lass6    met    le    braghe    a   la    mojer.    (1,    b.) 

Lass  nicht  die  Frau  die  Hosen  anziehen. 
En  ca  gh'  e  semper  piaghe,  se  1'  6m  gh'   a   '1 

bigaral,  la  fomna  braghe.   (1.  b.)     Im  Hause 


ist  inimer  Plage  (Vngliick),  ivenn  der  Mann 

die  Schiirze,  die  Frau  Hosen  hat. 
A  r  6m  i  calz6n,   ai   donn   el  caniis6n.   (1.  m.) 

Detn    Atami    die    Hosen,    den    Frauen    das 

Kamisol. 
Port6  le  braje.  (piem.)     S.  Porter  u.  s.  n\ 
Ant  una  ca  a  va  senpre   mal,   quand  la   dona 

porta  le  braje  e  I'omo  1'  scossal.   (piem.)     In 

einem  Hause  geht  es   inwier  schlecht^   icenn 

die    Frau   die   Hosen   trdgt    und    der   Mann 

die  Schiirze. 
Guai  a  quela  casa  dove  la  dona  porta  le  bra- 

ghesse.  (v.)     Wehe  dem  Hause,  wo  die  Frau 

die  Hosen  trdgt. 
Unni  regna  la  donua,  ardi  la  guerra.  fs.)      Wo  3i 

die  Frau  regiert,  entbrennt  der  Krieg. 
Qiiando    cumandat    sa    muzere,    maridu    iscal- 

zonadu.   (sa.)      Wenn   die   Frau  gebietet,   ist 

der  Mann  enthost. 
S'  iscarpa  devet  istare  subta  s'  iscarpone.  (sa.  L.) 

Der  Schuh  soil  unter  dem  Stiefel  stehen. 
Mal  vai  ao  fuso,  quando  a  barba  nao  anda  em  pt. 

ciina.      Wehe   der  Spindel ,    wenn    der  Bart 

nicht  dariiber  geht. 
Con  mal  anda  la  casa  donde  la  rueca  manda  al  sp, 

espada.      Wehe   detn  Hause,  ico   der  Rocken 

dem  Degen  befiehlt, 
Guay  del  huso:  quando  (que)  la  barba  no  anda 

(no  le  va)  de  suso.  (asp.)    S.  Mal  vai  u.  s.  w. 


480.    Die    Frau    kann    mit    der    Schiirze 

mehr  aus   dem  Hause  tragen,   als   der 

Mann  mit  dem  Erntewagen   einfahrt. 
Eine    Frau    kann    mit    dem    Fingerliute    mehr 

verschiitten,   als   der  Mann   mit    dem   Eimer 

schopfen  kann. 
Der  Mann  kann  nicht  so  viel  zum  Thor  herein- 

bringen,   als   die   Frau  zum  Hinterpfortchen 

heraustragen. 
De  Frugge  kann  ma  in   der  Slitppe   out   deani  md. 

House    dreagen,    asse    de    Mann    mit    veier 

Pearen    derin    foiiern    kann.    (hss.   N.)      Die 

Frau  kann   mehr    in   der    Schiirze   aus   dem 

Hause  tragen,  als  der  Mann  mit  vier  Pferden 

hinein  fahren  kann. 
Die    Hausfrau    kann    mit    der    Schiirze    mehr 

hinaustragen,  als  der  Mann  mit  dem  Wagen 

einfahren.  (mrh.  E.) 
Eine  Frau  kann  in  der  Schiirze  mehr  aii.s  dem  od. 

Haus   tragen,   als   ein  Mann   mit  dem   Heu- 

wagen  herein  fiihren.  (schwei.) 
De  Fru  kann  mehr  ton  Finster  utlangn,  as  de  pd. 

Mann  in  de  Schiirdor   infohrt.  (ns.  B.)     Die 


Prau  480. 


247 


481  Frau. 


Frau  kann  vieJir  zuni  Fenster  herausgeben, 
als   der    Mann    in^s    Scheitnenthor   einf'dhrf. 

De  Frue  kan  mer  dor't  Feuster  laugen,  as  de 
Man  toii'r  Schiinendor  rinfort.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Die  Frau  kann  mehr  durch's  Fenster  langen, 
als  der  Mann  zum  Scheunenthor  hereinfdhrt. 

De  Fro  kann  mehr  to'n  Finster  nut  langen,  as 
de  Mann  (to'r)  in  de  Schiindohr  infohi't. 
Cns.  ha.  V.)     S.  De  Fru  u.  s.  to. 

De  Mann  kann  nig  so  veel  in  de  groote  Dor 
inforen ,  as  de  Fro  nut  de  lutje  Dor  uut- 
dreegen  kann.  (ns.  hist.)  Der  Mann  kann 
nicht  so  viel  in  die  grosse  Thiir  einfahren, 
als  die  Frau  aus  der  kleinen  Thiir  aus- 
tragen  kann. 

De  Fro  kan  nier  to  't  Feuster  utlangen,  as  de 
Man  in  de  Schmxlor  invoert.  (ns.  O.  J.)  S. 
De  Fru  u.  s.  w. 

De  Fro  kann  mahr  mit'n  Liipcl  uut-,  as  de 
Mann  mit'n  Sleef  inlaen.  (ns.  O.  R.)  Die 
Frau  kann  mehr  mil  dem  Loffel  aus- ,  als 
der  Mann  init  dem  Kiichenloffel  einschojjfen. 

Der  Mann  fjihrt's  auf  Wagen  in's  Hans ,  die 
Frau  trjigt's  in  der  Schiirze  heraus.  (ns.  Fr.) 

'ne  Frau  kann  mar  in  der  Slippe  ut  dem  Huse 
driagen,  as  de  Man  met  ver  PiaiTen  'rin- 
foren.   (wstf.  Mrk.)     S.  De   Frugge   u.   s.   w. 

dt,  De  vromv  kan  met  den  boezelaar  mecr  nit  het 
huis  dragen,  dan  dc  man  er  met  den  hooi- 
wagen  kan  inrijden.  Die  Frau  kann  mil 
der  Schiirze  viehr  aus  dem  Uaus  tragen,  als 
der  Mann  mil  dem  Heuwagen  einfahren  kann. 
Eene  vrouw  draegt  meer  uit  met  eenen  lepel, 
dan  eeu  man  inbrengt  met  een  schepel.  (vl.) 
Fine  Frau  (rcigt  mehr  mit  einem  Loffel  aus, 
als  ein  Mann  mil   einem  Scheffel   einhringt. 

fs.  An  Wiiiif  kaan  unner  a  Skortlduk  muar  weg- 
bring,  iiiis  soowen  Hingster  tji.  (A.)  Fine 
Frau  kann  unter  der  Schiirze  mehr  weg- 
hrivgen,  als  sieben  Pferde  Ziehen. 


A'A,  Konen  kan  med  Forklsedet  bsere  Mere  ud  af 
Huset,  end  Manden  kan  kjore  ind  med  en 
Hostvogn.  Die  Frau  kann  mit  der  Schiirze 
mehr  aus  dem  House  tragen,  als  der  Mann 
mit  einem  Erntewagen  einfahren  kann. 


it.  Quantu  I'omu  porta  cu  la  navi,  la  donna  lu 
sfa  cu  la  scorcia  di  la  nucidda.  (si.  s.)  So- 
viel  der  Mann  mit  dem  Schiffe  anbringt, 
trdgt  die  Frau  mit  der  Nussschale  fort. 


481.    La    femme    sait    wn    art    avant    le 

diable.    (fz.)      Die   Frau    iveiss    eine   Kunst 

mehr  als  der   Teufel. 
Femme  scet  un  art  avant  le   diable.    (afz.)     S.  fz. 

La  femme  u.  s.  u\ 
Les  feummes  out  treus  tours  pus  qui  I'diale.  (w.)  nf. 

Die   Frauen    haben    drei   Schliche   mehr   als 

der   Teufel. 
Les    feummes    out    sept    (cint)    tours    p6    qui 

I'diale.   (\v.)     Die  Frauen  haben  sieben  fhun- 

dert)  (irgere  Schliche  als  der   Teufel. 
La  donna  ne  sa  un  punto  piu  del  diavolo.    Die  it. 

Frau  weiss  einen  Punkt  mehr  als  der  Teufel. 
A  donna  ne  sa  un  pimtu  piu  di  u  Diaule.  (crs.)  mi. 

S.  La  donna  u.  s.  w. 
Al  donna  al  la  fe  anca  a  e  gevul.  (rom.)     Die 

Frau  hat  selbst  dem  Teufel  ivas  eingebrockt. 
II  don'ni  in  san  un  pont  pu  del  diavol.  (em.  P.)  ni. 

Die  Frauen  wissen  einen  Punkt  mehr  als  der 

Teufel. 
El  donn  e  in  san  un   punt  ed  pin   dal  di^vel. 

(em.  R.)     S.  II  don'ni  u.  s.  w. 
Le  fomne  i  ne  sa  ona  pio  del  diaol.  (1.  b.)    Die 

Frauen  wissen  eins  mehr  als  der  Teufel. 
Co  le  fomne  no  le  impata  gnaca  '1  diaol.  (1.  b.) 

Mit    den    Frauen    steht    nicht    einmal    der 

Teufel  auf  gleicher  Stafe. 
I  donn  en  san  on  grad  de  pit  del  diavol.  (1.  m.) 

Die  Frauen    wissen    einen    Grad    mehr    als 

der  Teufel. 
I  donn  i  ghe  1'  an  fada  anca  al  diavol.  (I.  m.) 

Die   Frauen   haben   selbst    dem    Teufel    was 

eingebrockt. 
La  donna  per  picola  die  la  sia,  la  vine  el   pit 

gran    diavol  in  fiirberia.    (1.  ni.)     Die    Frau, 

so    klein    sie    auch    sei,    sie    iibertriff't    den 

grossten  Teufel  an   Verschlagenheit. 
E  donne  ne  san   ciu   unn-a   che   o   diao.    (lig.) 

S.  Le  fomne  u.  s.  w. 
Le  done  a  la  san  longa   (pi   longa   del   diavo). 

(piem.)     Die  Frauen  wissen  viel   (mehr    als 

der  Teufel). 
Le  done  a  I'an  un  pont  d'  pi  del  diavo.  (piem.) 

S.  II  don'ni  u.  s.  w. 
Le  done  ghe  ne  sa  una  carta  piu  del   diavolo. 

(v.)     Die  Frauen  rcissen  noch  ein  Blatt  mehr 

als  der  Teufel. 
Le.  done  le  ghe  1'  ha  fata  anca  al  diavolo.  (v.) 

S.  I  donn  i  u.  s.  w. 
Co  le  done  no  la  ga  impata  gnanca  el  diavolo.  (v.) 

S.   Co  le  fomne  u.  s.  w. 
La  dona    per  picola   che    la   sia,   La  vince    el 

diavolo   in    furbaria.    (v.)     S.  La   donna  per 

u.   8.  w. 


Frau  481. 


248 


484  Frau. 


Wl.  Maierea    intrece    si    po    draciilu.      Daa     Weih 
iibertrifft  audi  den   Tenfel. 


482.  Vrouwen  en  liennen,  als  zij  ver  van 
hnis  gaan,  dolen  ligt.  (dt.)  Frauen  nnd 
Hennen  verirren  sick  leicht,  irenn  sie  xveit 
von  Hause  gelien. 
rtt.  Vrouwen  en  liinnen,  als  sy  verro  van  luiys 
gaen,    verdolen    lichte.    (avl.) 


fz.  Fills  oisive  A  mal  pensive,  Fille  trop  en  rue 
Tost  perdue.  Miissiges  Mddchen  denkt  an 
Schlechtes ;  zu  viel  auf  der  Strasse,  </eht  das 
Mcldchen  rascJi  verloren. 
Fille  qui  trotte  et  geline  qui  vole  de  legier 
sont  adir^es.  (afz.)  Mcidchen,  das  heruin- 
I'duft,  und  Ilenne,  die  fort  Jlieffi,  toerden 
leicht  entfiihrt. 

sf.  Fenno   de  be   &   de    bono   mino    noun    vai   pu 

liuen  qe  sa  galino.  (Lgd.)      Anst'dndige  und, 

sittsame  Frau  geht  nicht  iveiter  als  ihr  JTuJin. 

Fremo  de  ben  et  de  boueno  mino  non   vay  pu 

luencli  que  sa  galino.  (nprv.)    S.  Fenno  u.  s.  w. 

it.  Femmine  e  galline  per  andar  troppo  si  per- 
dono.  (mi.  t.)  Franen  und  Ililhner  ver- 
lieren  sich,  wenn  sie  zu  viel  gelien. 

ni.  Pota  tr6p  in  strada,  Pota,  che  p^rd   la   strada. 
(1.  b.)      Madchen,  zu   viel   auf  der  Sfrasse, 
Mddchen,  das  den   Weg  verliert. 
Putela  tropo  in  strada,  perde  la  strada.  (v.)  Mdd- 
chen zu  viel  auf  der  Strasse  verliert  den  Weg. 

pt.  A  molher  e  a  gallinha,  por  andar  se  perde 
asinha.  Die  Frau  und  das  Huhn  verlieren 
sich  leicht,  icenn  sie  gehen. 

sp.  La  muger  y  la   gallina ,  por  andar  se  pierden 
ayna.     8.  A  molher  u.  s.  iv. 
La  muger  y   la   gallina:   por   mueho    andar   se 
pierde  ayna.  (asp.)     Die  Frau  und  das  Huhn 
verlieren  sich  leicht,  wenn  sie  viel  gehen. 


483.  Als  devrouwtiit  is,staandedienst- 
maagden  a  an  de  deur.  (dt.)  Wenn  die 
Frau  aus  ist,  slehen  die  Dienstmdgde  an 
der   Thiir. 

da.  Naar  Manden  er  henne ,  sidder  Drengen  ved 
0verste  Ende.  (Vendsyssel.)  Wenn  der  Mann 
fort  ist,  sitzt  der  Bursche  am  ohersten  Ende. 

nw.  Naar  Husbonden  gjeng  or  Hogssetel,  set  Katten 
seg  upp  i.  Wenn  der  Hausherr  den  Hoch- 
sitz  verldsst,  setzt  sich  die  Katze  darauf. 


Qixand  les  maltres  sont  absents,  les  valets  font  fz. 

gogaille.       Wenn    die    Herrschaft    fort    ist, 

schmaust  die  Dienerschaft. 
Voyage  de  maitres,  noces   de   valets.     Herrcn- 

reise,  Dienerschmaus. 
Alcaide  sem  alma,  ladroens   a  pracja.     Alkaldc  pt. 

ohne  Lehen,  Diehe  auf  d em  offentlichen  Platze. 
Candti   nu   e    domnu    a    cassa  J6c'.a    soreci    pe  wl. 

massa.      Wenn  der  Herr  nicht  zu  Hause  ist, 

spielen  die  Mduse  auf  dem  Tische. 


484.  AVcnn  die  Frauen  gut  gehen  und  die 

Kiilie  gut  stehen,  kann  der  Mann  reich 

werden. 
Vil  faule  Weiber  mache  en  reche  Mo.  (frk.  H.)  md. 

Viel  verwesfe   Weiber  machen  einen   reichen 

Mann. 
Weiberstarb'n    —    ke~     Verdarb-n.     (frk.     M.) 

Weiber ster ben,  kein   Verderben. 
's     Weibersterben     geht     fiber's     Fesengerben.  od. 

(bair.  L.l 
Wem  d'  Wiiber  iibel  wend   und   d'  Imme   wol, 

de   wird   riich.   (schwei.)      Wem    die    Weiber 

iibel   gerathen    und    die    Bienen    lookl,    der 

uird  reich. 
Wenn  de  Ko  got  staon,  un  de   Friins   got   aff-  pd. 

gaon,  kann  de  Bur  bestaon.  (ns.  A.)     Wenn 

die   Kiihe  gut   stehen    und    die   Frauen   gut 

abgehen,  kann  der  Bauer  bestehen. 
Wenn  de  Pere  gaud  stat,   un  de  Fruen   gaud 

fallet,   denn   kan   men    wol    en   Man    weren. 

(ns.   ha.   G.   u.   G.)      Wenn    die  Pferde   gut 

slehen  und  die  Frauen  gut  fallen ,  da   kann 

man  wohl  ein  Mann  werden. 
Wenn   de  Pere   stat,   \\n   de  Fruen   gfit,   dabt 

werd  men    rike.    (ns.   ha.   G.   u.   G.)      Wenn 

die   Pferde   stehen,   und  die  Frauen  gehen, 

dabei  icird  man  reich. 
Ene  doige   Frue   is   sau  gaud,   as  tweihundert 

Daler   Geld.   (ns.   ha.  G.   u.   G.)     Eine   todte 

Frau   ist    so    gut,    ivie    zweihundert    Thaler 

Geld. 
Fro  up  den  Disk,  Geld  in  de  Kist.   (ns.  O.  J.) 

Frail  auf  dem  Todtenlager,  Oeld  im  Kasten. 
Starwt  de  Fra  on  steit  de  Koh,  kommt  ommer 

mehr   dato.    (ns.   Pr.)     Stirbt   die   Frau  und 

steht  die  Kuh,  kommt  immer  mehr  dazu. 
Wem  die  Frauen  gut  sterben   und   die  Bienen 

gut  schwarmen,  der  wird  bald  reich.  (ns.  Pr.) 
Wenn  de  Peerd  got   stahne   on    de  Fruens   af- 

galine,  denn  kann  de  Buur  riek  ware.  (ns.  Pr.) 

Wenn  die  Pferde  gut  stehen  und  die  Frauen 

abgehen,  dann  kann  der  Bauer  reich  werden. 


Frau  484. 


249    — 


486  Prauenratb. 


Wcnii  (1cm  IJaiiei'u  das  Vieh  stelit  mid  die 
Frauen  sterben,  konimt  er  mit  dev  Wirtli- 
schaft  voi'warts  (hat  er  leicht  wirtlischaften). 
(ns.  Pr.) 

Fru  iippeu  Disk,  Geld  in  de  Kist.  (ns.  W.) 
8.  Fro  u.  s.  w. 

Wanu  de  Wiwer  giiet  gatt  uii  de  Plane  guet 
statt,  dann  kann  do  Bner  liawen.  (vvstf.  Mrk.) 
Wenn  die  Frauen  (jut  gelien  imd  die  Pferde 
fjut  stekeii,  dann  kann  der  Bauer  lehen. 


eil.  Tiie  death  of  wives  and  the  life  of  sheep  make 
men  rich.  Der  Tod  von  Frauen  und  das 
Lehen  der  Schafe  machen  Leute  reich. 

dil.  Den  Mand  maa  blive  rig,  som  Fruentimnieinc 
viile  ilde,  og  Bieme  vel.  Der  Mann  mass 
reick  toerden,  dem  die  Frauen  iihel  und  die 
Bienen  wold  wollen. 
Den  bliver  rig,  som  Qvinder  ville  ilde,  men 
Faar  og  Bier  vel.  Der  wird  reich,  dem 
Frauen  iibel,  aher  Schnfe  und  Bienen  icohl 
wollen. 


I'z.  A  qui  Dien  veut  ayder  sa  femme  nieurt.  Wem 
Gott  helfen  will,  dem  stirht  die  Frau. 

sf.  Moueir  de  fenna  et  via  de  tsevo  Te  la  tsevanee 
de  Totto.  (Pat.  s.)  Tod  der  Frauen  und 
Lehen  der  Pferde  isi  der  Eeichfhuni  des 
Hauses. 

it.  Con  sanita  de  best!  e  mort  do  donn  El  trova 
la  risorsa  on  pover  oni.  (ni.  1.  m.)  Durch 
Gesundheit  des  Viehes  und  Sterben  der 
Frauen  findet  ein  armer  Mann  Hillfe. 


485.  Die  zijne  vrouw  lief  heeft,  late  ze 
t'huis.  (lit.)  Wer  seine  Frau  lieh  hat,  lasse 
sie  zu  Haus. 
(It.  I  »ie  zijne  merrie  laat  drinken  bij  alle  beestcn, 
Die  zijne  dochter  laat  gaan  tot  alle  veesten, 
Heeft  binnen  't  jaar  dit  ongeval:  Een  hoer  in 
hnis,  een  gull  in  stal.  Wer  sein  Pferd  hei 
alien  Thieren  saufen,  wer  seine  Tochter  zu 
alien  Festen  gehen  lasst,  hat  binnen  Jahres- 
frist  den  Unfall:  eine  Metz'  im,  Haus  und 
eine  Mahre  im  Stall. 

Die  syn  wyf  laet  rydeu  t  alien  feesten,  Ende 
syn  peert  di-incken  met  alle  beesten,  Hem 
naect  eer  langh  een  onglieual,  Dats  hoere,  oft 
glinyle  op  synen  stal,  (avl.)  Wer  seine  Frau 
zu  alien  Festen  fahren  und  sein  Pferd  mit 
alien  Thieren  saufen  Ictssf,  den  trifft  binnen 
Kurzem  ein  Unfall,  dass  er  eine  II . .  .  oder 
eine  Mahre  in  seinem  Stalle  hat. 


He  that  lets  his  wife  go  to  every  feast  and  liis  eil. 
horse  drink  at  every  v^fater,  shall  neither  have 
good  wife,  nor  good  horse.  Wer  seine  Frau 
zu  jedem  Feste  gehen  und  sein  Pferd  von 
jedem  Wasser  saufen  Icisst,  wird  weder  eine 
gule  Frau,  noch  ein  gutes  Pferd  haben. 

He  that  lets  his  horse  drink  at  every  lake,  And 
his  wife  go  to  every  wake,  Shall  never  be 
without  a  whore  and  a  jade.  ^Ver  sein  Pferd 
an  jeder  Lache  saufen  und  seine  Frau  zu 
Jeder  Kirchweih  gehen  lasst,  luird  niemals 
ohne  eine  II .  .  .  und  eine  Mahre  sein. 

Abbrenver  son  cheval  a  tons  guetz,  Mener  sa  fz. 
femme  a  tons  festins,  De  son  cheval  on  faict 
line  ros.se,  Et  de  sa  femme  nne  catin.  Wenn 
man  sein  Pferd  an  alien  Pfiitzen  trdnkf, 
seine  Frau  zu  alien  Festen  fiihrt,  macht  man 
aus  seinem  Pferde  eine  Mahre  und  aus 
seiner  Frau  eine  Metze. 

Qne  voou  en  tontos  peiros  sonn  coutel  aguza,  sf. 
en  tontos  aigos  soun  chival  abeoura,  a  la  fi 
dii  r  an  n'  a  ij'  nno  ccjutelo  e  q'  iino  ro.sso. 
(f.gd.)  Wer  sein  Messer  an  alien  Sfeinen 
wetzen,  sein  Pferd  an  alien  Wassern  triinken 
will,  hat  am  Ende  des  Jahres  nur  ein 
schlechtes  Messer  und  eine  Mahre. 

(■In  von  en  tontos  peiros  son  coutton  aguzar, 
en  tout  roumevagi  sa  fremo  menar  et  en 
tontos  ayguos  son  chivau  abeourar,  an  bout 
de  r  an  n'a  qn'  uno  coutelo,  nno  pntan  et 
nno  haridelo.  (nprv.)  Wer  sein  Messer  an 
alien  Steinen  n-ttzen,  seine  Frau  zu  jeder 
Kirchweih  filhren  und  sein  Pferd  an  alien 
Wassern  trdnken  will,  hat  am  Fade  des 
Jahres  nur  ein  schlechtes  Messer,  eine  II .  . . 
und  eine  Milhre. 

Chi  mena  la  sua  moglie  a  ogni  fcsta  e  da  here  it. 
al  cavallo  a  ogni  fontana,  In  capo  all'  anno 
il  cavallo  e  bolso  e  la  moglie  puttana.  (mi.  t.) 
Wer  seine  Frau  zu  jedem  Feste  fiihrt  und 
dem  Pferde  an  jedem  Brunnen  zu  ti  inken 
gihf,  dem  ist  am  Ende  des  Jahres  das  Pferd 
herzschlcichtig  und  die  Frau  II .  .  . 


180.  Frauenrath   und    liiibensaat   geratli 
alle  sieben  Jahr. 

Bu  e  Weibeiro-et  gerlit,  do  schodt'sz  siebe  Jo-er;  md. 
verdi'irbt  e  ober,  ze  schodt'sz  milade.  (frk.  11.) 
Wo  ein  Weiherrath  ger'dth,  da  schadct's  sieben 
Juhr;  verdirbt   er   aber ,    so   schadct's    mein 
Lebtag. 

32 


Frauenrath  486. 


250    — 


488  Froion. 


E  Fraleitsrot  as  en  L  wiert,  wan  c  ffosvt;  a 
wan  en  net  geret,  mecht,  en  (Sngern  100  Frang 
Sehnot.  (mrh.  L.)  Ein  Frauenrath  ist  ein 
Ei  werthf  wenn  er  fjer'dfh,  und  trenn  er  nichf, 
fferath,  machi  er  Einevi  hundert  Franken 
Schaden. 
pd.  Frunsraot  uu  Rowsaot  gerott  man  alle  .s;i<>w''n 
Jaor.  (ns.  A.) 

Weiberrat  nn  Raibcnsat  geraden  hoide  sellen. 
(wst.f.  Br.)  Frauenrath  nnd  JiUhcnuaat  (jr- 
ratlien  heide  selten. 

Franliifle  Raoth  nn  Kowesaot  geWitli  allc  siewcn 
Jaohr.  (wstf.  Mst.) 

Franlii'-vat  nn  Rowers-sat  gerail  lieido  selten. 
(wstf.  R.)     S.    Weiberrat  u.  s.  ir. 


da.  Kaltli     vcY    Qvinnor    Raadli.     (a<la.)      Kalt    is-t 

Frnuenrath. 

is.  Opt    hlyzt    illt    af   kvenna    r.'u'lmii.       Oft    irird 

lUjtes   durch    Frauenrathsc/dii(/e    verursar/it. 

Kolrl    citi    ti3nm    kvennarac^,    ])cini     er     flierd 

fylgir.    Kdlt  .nnd  liaufifj  Frauevrathfic/dd;/e, 

denen  Jlinterlist  folfjt. 

Kvinnu  raS  eru  olnkku  nW.  (fa'r.)    Fruuenrafli- 

scldlUje  sind   Unf/liicksrathft<dil!ii/e. 
Knld  crn  kvinnn  yA(S.  (fser.)    I\alt  sind  Fraueii- 
rathschliifje. 
IIW.  Kjeringa-Raad  skal  ingen  forsmaa.    Frauenrath 

soil  Niemand  verschmcihen. 
SW.  Qvinnorjid  kan  ock  stundoni  vara  gudt.    Frauen- 
rath kann  auch  hisweilen  (pit  nein. 
Kalt  .t'r  qmnno  radii,  (asw.)     ;S'.  KaJth  a.  .i.  ?(?. 


It.  Lnbricnm  est  mnliebre  consilinni.  [(nilt.) 

Consilium  rere  fore  frigns  (frigens)  in    nniliere. 
it.  II   consiglio  feniminile   Costa  caro   o   c    tropjiu 
vile.     Der   Frauenrath    ko.ttet   viel   oder    ist 
zu  schlecht. 
mi.  Cnnsei  d'  dona  o  che  scotta  o  ch'  x\\\  e  bon  da 
gnint.  (rom.)     Frauenrath   hetrugt  entweder, 
oder  er  ist  zu  nichts  gtit. 
Consiglio   femniinile    o   egli    e    caro,    o    egli    e 
troppo    vile,    (t.)      Frauenrath    ist    entweder 
theuer,  oder  er  ist  zu  schlecht. 
ni.  Consei   de    dona    Varen    na    bolgirona.    (1.    m.) 
Frauenrathschlage  sind  nichts  werlh. 
li  conssei  die  done    a   valo   pochi   dne.    (pieni.) 
Die  Rathschldge  der  Frauen  sind  von  irenii/ 
Werth. 
Consegi  de  dona  o  i  scota  o    no   i   val    guente. 
(v.)     S.    Ciinsei  u.  s.  w. 
si,  Loda,    ma   'un    fari    di   donna   cunsiggliiu.    (s.) 
Lolje,  aher  hefolge  nichf  Frauenratli. 


487.  Freien  ist   wie  Pferdekanf,   Freier, 

thu'  die  An  gen  anf. 
Weibernelimeu  ist  kein  Pferdehandel. 
Freien  ist  kein  Pferdekanf.  (liss.)  md. 

Ileiratha  isch  ka  KappsXtischS.   (frk.  M.)     lld- 

rathen  ist  kein  Kaiipcntanschen. 
Iliirotlie  ist  nid  nnie  Cbapjie  tunschet.  (scliwii.)  od. 

(S'.  lleiratlia  u.  s.  v\  [(sehwei.) 

Iliirotlie    ist    e    (einj    vordcckt     Esse    (Essen). 
Frin  iss    ken  Parkop.    (ns.  A.)      S.    Freien    ist  pd. 

kein  u.  s.   v. 
Frien  is   kein  l^erk*')]).    (ns.    lia.    CI.    n.    G.)     <9. 

Freien  ist  kein  u.  s.  ir. 
Mi  Frien  nn  Perkoaeepen  mot  man  sek  vorselen. 

(ns.  ha.  G.  n.  G.)    Beim  Freien  und  Pferde- 

knufen  muss  man  sich  vorsehen. 
Tjuit,    d;ion    de    Aiigen    up;    Friggen    ess    nen 

IVcrekanpen.  (ns.  L.)    Leute,  thut  die  Augen 

<nif;   Freien  ist  ein  Pferdekaufen. 
••"riggen    is    keen    ]'eerekon)>.    (ns.    I>.-D )       S. 

Freien.  is!  kein  u.  s.  in. 
Ilcir;itl)en    ist  kein    rfcrdekanf,  lUindir  tbu'  die 

Angen   anf.   (ns.   I'r.) 
Friggen  is    kcnn   IVrrrkan)),    Maiikcii,    ball    tie 

Angen  njip.  (ns.  W.)    Freien  ist  kein  P/erds- 

kauf,  Madchen,  holt'  die  Augen  anf. 


(iiftermaal    er    intet    irestekjol).       TIeirath    ist  da. 

kein  Pferdekaaf. 
Det  er  ikke  Hestebytte,  at  tage  sig  en  Hnstni. 

I>as  ist  kein  Pfcrdctausch,  sich   eine  Frou 

zu  nehmen. 
Giftannaal    er   inkje  ITestekanp.      JJeirath    i-itnyf. 

nichf  Pferdekanf. 


48S.  Kanfe  deines  Naelibarn  Rind,  Und 

freie  deinos  Naelibarn  Kind. 
Wer    sich    freit    ein    Nachbar.sk i nd ,    Der  weiss 

auch,  was  er  find't. 
Heirathe  iibcr  den  Mist,  Dann  weisst  du,  wer 

sie  ist. 
Frei'    iibor'n    Mist,    West    da,    bos    da    krig.st.  md. 

(frk.  H.)    Freie  iiher  den  Mist,  so  iceissf  du, 

was  du  kriegst. 
Frei   iiilwarn   Miifit,    sn    westa    wosda  krighst. 

(frk.  H.  S.)     S.  Frei'  u.  s.  w. 
Kope  Nawers  Rind,  fine  Nawers  Kind,  dcweist 

wat  werth  se   sind.    (Hrz.)     Kaufe  Nachhars 

Bind,  freie  Nachhars  Kind,  du  ii^eisst ,  was 

sie  rcerth  sind-. 
Gang   (Oeli)    nit    fnicht)    fiber    dein    Mist ,    so  od. 

weistu  was  du  kriegst.  (schwb.  W.) 


Freien  488. 


—     251     — 


489  Freiheit. 


Huroth    uber    de    Mist,    so    weist    wer    si    ist. 

(schwei.)     S.  Heirathe  u.  s.  w. 
Wer  nicht   will   sein  betrogen,  Der   kaiif    cles 
NachbaVs     Rind     Und     freie     desscu     Kind. 
(schwei.) 
pd.Wan   zwei  sich   freien   onger   eeu  Daach,  Dat 
breugt  kleng  Ihr  en  grass  Gemach.  (mh.  A.) 
Wenn  Zweie  sich  freien  unter   einem  Bach, 
das  hrinyt  Heine  Ehre  und   <jross   Gemach. 
Frie    Nawers  Kind,    koiep   Nawers  Kind,    Sfxu 
weist   de,   wat   de  best.    (ns.    ha.   G.    u.   G.) 
Heirathe    Nachbars    Kind,    kaufe  Nachbars 
Kind,  so  weist  da,  tvas  du  hast. 
Jeder  free  siens  Nahbars  Kind,  so  weet  be  wat 
he    findt.   (ns.    ha.    V.)      Jeder  freie    seines 
Nachbars  Kind,  dann  weiss  er,  teas  er  findet. 
Friiie   eiiwern  Mes,    dean   wetste,    watte    best, 
(ns.  N.)     Freie  uber  den  Mist,   dann   ueisst 
du,  was  du  hast. 
Elk  free  sin  Nabers  Kint,  denn  wet  be,  wat  be 

findt.  (ns.   O.  J.)     S.  Jeder  a.  s.  w. 
Frigge    dieues    Nohwers    Kind,    Kaupe    dicnes 
Nobwers  Kind,  Dann  wirst  dn  nit  bedroogen. 
(ns.  W.)    Freie  deines  Nachbars  Kind,  kaufe 
deines  Nachbars  Bind,  dann  icirst  da  nicht 
betro>/en. 
Man  kanpe   Nawers   Kind,  Un   friggc  Nawers 
Kiend,  Dann  weet  man,  wat  man  tiud.  (wstf.  H.) 
Man  kaufe  Nachbars  Hind,  und  freie  Nach- 
bars Kind,  dann  icciss  man,  was  man  findet. 
Frigg'  din  Nabers  Kint,  dann  wes  dn,  bat  du 
fiuns!     Kop  din  Nabers  Piart,  dann  wes  du, 
bat    du    bias!     (wstf.    Mrk.)      Freie    deines 
Nachbars   Kind,   dann  ueisst    du,    was    du 
findest!   Kaufe  deines  Nachbars  Pftrd,  dann 
iceisst  du,  teas  du  hast. 
Ninim  Nabers   Kind,  Dann   wGst    du,    wat    du 
tind.    (wstf.    Mst.)      Nimm    Nachbars    Kind, 
dann  weisst  du,  icas  du  findest. 


dt.Viyen  onder  't  zelvc  dak  is  eeu   groot   gemak. 

(vl.)      Freien  unter   demselben  Bach   ist   ein 

gross  Geinach. 
eu.  It  is  better  to  marry  over  tbe  mixen,  than  over 

the   moor.   (w.   en.)     Fs  ist  besser   Uber  den 

Mist  zu  heirathen,  als  uber  die  Heide. 
Better  many  ower  tbe  midden,  than   .nver  tbe 

muir.  (scho.)     S.  It  is  better  u.  s.  w. 


Prinds  t'  siervante  d'  a  Ion  et  t'  feumme   d'   a  fz. 
pres.  (nf.  w.)     Nimm  deine  Bienstmagd   aus 
der  Feme  und  deine  Frau  aiis  der  Ncihe. 
Moglie    e   ronzino    pigliali    dal    vicino.      Frau  it. 

und  Pferd  nimm  vum  Nachbar. 
Asini,  donne  e  buoi,  non  t'  alloutouar  da'  tuoi. 
Esel,  Frauen  und   Ochsen   nimm   nicht  fern 
von  den  Beinen. 
Seegli   a   moglie  vicina    e    a    eumare    luntana.  mi. 
(ers.  m.)      Wcihle    die   Frau    aus    der    Nilhe 
und  die  Gevafterin  aus  der  Feme. 
Donne  e  buoi  de'  paesi  tuoi.  (t.)     Frauen  und 

Ochsen  aus  deinen  Orten. 
Done  e  bo  dei  paes  tu.  (1.  b.)    S.  Bonne  u.  s.  w.  ni. 
Muggbieri  e  runzinu,  piggbiali    di   vieiuu.    (s.)  31. 

S.  Mni/lie  u.  s.  w. 
Caddu  et  pobidda  leadila  in  bidda,  et  si  ses  a 
manera,  leala  in   carrcra.   (sa.)     Pferd  und 
Herrin  (Frau)  nimm  im  Borf  tmd  wenn  du 
kunnst,  nimm  sie  in  der  Strasse. 
Ni  camp  eu  costera,  ni  muller  Forastfera.  (val.)  llll. 
Weder  Feld  an   der  Kdste,  noch  Frau  aus 
der  Fremde. 
O  filho  de  tua  visinba,  tira-lhe  o  ranbo  e  casa-o  pt. 
com  tua  filba.    Bern  Sohne  deiner  Nachbarin 
schneuze  die  Nase  und  verheirathe  ihn  mil 
deiner   Tochter. 
El  bijo  de  tu  vecina  casalo  con  tu  bija.     Ben  sp. 
Sohn  deiner  Nachbarin  verheirathe  mit  deiner 
Tochter. 
Al  hijo  de  tu  vezina,  quitale  el  mico  y   casale 

a  tu  bija.     S.   0  fifho  u.  s.  w. 
Al  bijo  de  tu  vezino  limpiale  las  narizes  y  me- 
tele  en  tu  casa.     Bern  Sohne  deines  Nachbars 
putze  die  Nase  und  nimm  ihn  in  dein  Haus. 


48<J.  Freiheit  gebt  iiberSilber  und  Gold. 
Freibeit  ist  lieber,  als  Aug  und  Leben. 
Freibeit  gebt  vor  Gold,  Spraeli  die  Wacbtel  und 

tlog  ins  llolz. 
Allen  freycu  freybait,  denu  senfter  tuet  ir  freyer 

muot,  dan  dem  keyser  alles  sein   guot.   (ad.) 
Freibeit  und  scbwarzes  Brot  dazu.  (bair.)  od. 

Schwarz  Brot  und  Freibeit.  (schwei.) 
Frcbeit   geit  v6r  Golt,    sae    do   Putjoblick    un  pd. 

flocb  in-t  Holt.  (ns.  O.  J.)     -S'.  Freiheit  geht 

vor  u.  s.  w. 


da.Kjob  Naboens  Ko  og  a-gt  bans  Datter.     Kauf\  Vrijheid  is  goud  waard     ''^^^l^lf^'^^''- 
des  Nachbars  Kuh  und  heirathe  seine  Tochter.     Qeen  vrijheid  rs  zoo  dur  gekocht  of  zij  is  meer 
I      waard.     Keiiie  Freiheit  ist  so  theuer  gekauft, 

■  ■  I      /7/7«<j  tie  nicht  noch  mehr  werth  ware. 

It.  Uxorem  ductums  in  vicinos  respicias.  1      daas  sie  ntcnc  ^^^ 


Freiheil  489. 


252 


490  Frcmd. 


oil.  Liberty  i.s  better  tliaii  pold.  Freiheil  isl  hesser, 
als  Gold. 
A  poor  freedom  i.s  better  than  a  rich  slavciy. 
Eine  arme  Freiheil  isl  hesser,  ids  cine  reiche 
Knechlsehuft. 
Lean  liberty  is  better  than  fat  slaveiy.  (scho.) 
]\I(u/ere  Freiheil  isl  hesser,  als  felle  Knechl- 
schaft. 

<l;i.  FrihecT  og  tort  IJrod  !     Freiheil  nnd   frocJceiies 

Brol! 
is.  Frelsi  er  fe  betra.    Freiheil  isl  hesser,  als  Geld. 
SW.  Friliet  gjiner  mer  Jin    silfver   och    gnld.     Frei- 
heil r/ill  meJir,  als  tSilher  mid  Gold. 
Frijhpet  gar  fur  I'cnniiigen.     Freiheil  >/chl  dem 
Geld  ror.  [Scele. 

Frihet  iir   sjak'ns    sjal.     Freiheil   isl   der  Seele 

It.  Libertas  fnlvo  jiretiosior  anro  est. 

Non  bene  pro  tuto  libertas  venditnr  anro. 
iz.  Liberte  et  pain  cnit.     Freiheil  mid  Brnl. 

Mieiix    vaut   estre    oiselet   de    bois   an    bocagc, 

Qu'  nn  grand  oisean  de  cage.     //*  isl  hesser, 

Waldv'dffelrhen  im  llain,  als  ein/yrosser  Vn/jel 

iin  Kafir/  zu  sein. 
sf.  Que  ban  mey  csta  an.set  de  boy   ((n'   anset   de 

cuyole.  (Brn.).    Fs  isf.  hesser  Vo<jel  im  Wuld, 

als    Vogel  im  Kdfi;/  zn  sein. 
Vaou  mai  estre    /ioneel    <le    niilirirn,    (f   .'loucel 

de  voulieiro.  (Lgd.)     Fs  isl  hesser  Vor/el  ivi 

Ilirsefeld,  als   Vor/el  im   Vogelhaus   zit  sein. 
Vant  may  istar  onsseou  de  bonesc  qn'  on.ssenu 

de  gabi.  (nprv.)     S.   Que  u.  s.  rr>. 
it.  Meglio    un'   oneia   di   liberta    che    dieei    libbre 

d'  oro.     Besser  eine  Unze  Freiheil,  als  zehn 

Pfund  Gold.        [gabbia.  (crs.)  S.  Que  u.  s.  v. 

mi.  E  megliu  esse  acelln  di   voscn,   che  acellu   di 

E    meglio   essere   nccel   di   bosco   che   uccel   di 

gal)bia.  (t.)     S.   Que  u.   s.  ir. 
ni.  La    libertee     an     gh'     e     dener    ech     la    pega. 

(em.  E.)      Bie   Freiheil   isl   nichl   mil    Geld 

zu  hezuhlen. 
Mei  nsel  de  bosc  che  nsel  de  gabia.  (1.)    Besser 

Voffel  im   Walde,  als   Vorjel  im  Kafir/. 
Liberta  e  sanita  i  val  pio   d'    ona  sita.   (I.  )).) 

Freiheil   und   Gcsundheil   sind   mehr   werlh, 

als  eine  Sladl. 
La  liberta  de  fa  e  desfa,  No  gh'  e  dane  die  la 

possen  paga.    (1.  m.)     Die   Freiheil   zu   Ihun 

mirl  zu  lassen  isl  nichl  mil  Gelrl  zu  hezuhlen. 
I  caden,  fiissen  anch  d'  or,  tegnen  liga.  (1.  m.) 

Die  Kellen,  waren  sie  auch  von  Gold,  hallen 

gehunden.  {S.  Que  u.  s.  w. 

L'  e  mei  iisel  dc  bosch  che  ne  de  gabia.  (1.  m.) 


La  liberta  d'  fc  o  desfe  a  j'  e  gnnn  due  eh'  a 

la  jjJTis.so  paglie.  (])ieiu.)    S,  Lu  lihcrla  u.  a.  iv. 
La  libertA  no  gh'   e   nc  oro   che   la   paga.   (v.) 

Die  Freiheil  isl  nichl  mil  Gold  zu  hezuhlen. 
Xe  mcgio  esser  osel  de  bosco  che  osiM  de  gabia. 

(v.)     S.   Que  n.  s.  ic. 
Libertati     c     tozzi     duri.     (s.)       Freiheil    uiid  si. 

harles  Brol. 
La  llibertat  es  vida.    (neat.)     Die    Freihtil   isl\\\u 

Lehen. 
Quien    pucde   ser  libre,    no   .»*e   canlive.       Wcr  S|>, 

frei  sein  kann,  fessele  sich  nichl. 


400.  \\\    fremden    Kindom    nml    Ifnnden 

hat  man  das  Urot  verluren. 
Wer   fremden  llnnd   ;inbiiidet,    giwinnt    nichts 

als  den  Strick. 
An  fremden  hnnden  wirt  g.'ir  oft  vil  gfitcr    tat 

verloren.  (ad.) 
An    anderer    lt>nte    kindcrn    vnd    .in    freinjjden 

liunden   hat   man  das  bml    verloren.  (ad.) 
An  ander  Tjiite  Cliinde    nnd    a    friinde    Hiinde  od. 

liet  me's  Brod  verlore.  (schwei.)     An  anderer 

Leule  Kindern  mid  an  fremdoi  JfunrJen  hat 

man's  Brol  verloren. 
Wer   fremme  Hnnne   futtert,    nn   anden  r   Luepd. 

Kinder  uptiit,  den  slaet  so  de  tSchenen  kainit. 

(ns.  ha.  G.  n.  H.)      Wer  fremde  Jfunde  fiil- 

lerl  und  anrlerer  Leule  Kinder  aufziehl,  dem 

schlatjen  sie  die  Schienheine  enlzvei. 


Aan  vrcemde  lieden  kindercn  en  vreemde  lionden  lit. 
is   .somtijds   de    kost    verloriMi.      An    fremrler 
Leule  Kindern  und  fremden  JInnden  isl  his- 
iveilen  rlie  Nahrun;/  verloren. 

Die  een  vrccmd  kind  aan  zijne  borst  ueemt, 
vindt  eene  adder  in  zijnen  boezem.  Wer 
ein  fremd  Kind  an  .seine  Brust  nimml,  finrlet 
eine  Nailer  in  seinem  Busen. 

He  that   keeps   another  •  man's   dog   .shall   have  eil. 
nothing  left   him    but   the   line.      Wer   eines 
Avdern  Ilund  fiillerl,  rvird  Nichls  hehallen, 
(ds  den  Strick. 

Fut  another  man's  child  in  your  bosom,  and 
he'll  creep  out  at  your  elbow.  {\\.  en.) 
Schliessl  eines  Andern  Kind  in  euer  Herz 
und  es  toird  an  euerm  Ellhor/en  heraus- 
kriechen. 

Put  anither  man's  l>airn  in  j^onr  l)osom  and 
he'll  creep  out  again,  (scho.)  Srhliesst  eines 
Andern  Kind  in  euer  Herz,  es  icird 
rcieder  heraus  kriechen. 


Fremd  490. 


—     253     — 


492  Premd. 


(Isi,  Hvo  d(;r  fangev  freminecle  lluiide,  Ijcliolclcr 
intet  Aiiclet,  end  Strikkeu.  Wer  fremde 
Ilunde  f'dnfjt,  htli'dlt  nichts  Andcres,  uls 
den  Sfvick. 
is.  Af  minavra  iiianna  boinum  og  biiahuudiini  spilliv 
iiia3r  mat.  An  anderer  Leute  Kindern  and 
Jlciushunden  verliert  muji  die  Nahrun^. 
8W.  Pii  fraiiiuiande  Iiuudar  och  aiidras  baiii  kastas 
allt  brod  forgafves.  An  fremde  Hunde 
and  Anderer  Kinder  wird  idles  Brot  ver- 
f/eheyis  iceij<jenorfen. 


It.  (Jui    canciii    alit    cxtcnim,    liuic    i)raeter   lormn 

nil  lit  reliiiuiiiii. 
I'z.  II  fait  Dial  iiourrir  autriiy   enfant,  Car   il   s'en 

va  quaud   il   est   grant.      Es  thut  nicht   gut, 

Anderer  Kind  zu  erniihren,   denn    es   ffcht 

fort,  icenn  es  fjross  ist. 
it.  Chi  da  il  pane  all'  altrui   cane,   jicrde   il   caue 

Clin   tutto   il   pane.    (si.  ap.)      Wer  fremdeut 

llimde   das   Brot    <jibt ,    verliert    den    llund 

init  alleni  Brote. 
si.  A  eani  .stranti  si  pordi  hi  pani.  (s.)    An  fremd  em 

Ilmid  verliert  inan's  Brot. 
Qui    dat    pane    a    caue    auzcnu,    perdct    totu. 

(sa.    Tj.)      Wer   frcmdem    Hand   Brot    <jibt, 

verliert  Alles. 
pt.  Naio   cures   filho   allicio ,    que    nao    sabes    qual 

saliini.     PJlef/e  kein  fremdes  Kind,  denn  du 

veissl  nicht,  wie  es  nerden  toird. 
Fillio  allieio,   braza   no    seio.      Fremdes   Kind, 

f/liihende  Kohlen  im  Biisen. 
sp.  Hijo  ageuo,  nidtelo  por  la  manga,  salirse  ha  por 

el  scno.     Fremdes  Kind,  time  es   durch   den 

Ermel,  es    icird    durch    den   Bitsen    heraus- 

kommen. 
Brasa  trae  en  el  seno  la  que   cria   hijo   agcno. 

Gliihende  Kohlen  hrin/jt  in  den  Busen ,  tcer 

fremdes  Kind  aufzieht. 


■101.    Fremdes    Pfevd    nnd    t;igne     Sporeu 

m  a  c  h  e  u  k  u  r  z  e  M  e  i  1  e  u. 
Gemiethet    Ross    uud    eigne    ^iJoren    (Fremdes 

I'ferd  nud  eigner  Sporn)  macluni  kurze  Meilen. 
(jcdingt  T'ferd  macht  knrze  INIeilcn. 
Fremdes    Pferd  uud  eigne  ISporen   Haben    bald 

den  Wind  verloren. 
Mit    eiguer  Peitsche   und   fremdeu    Kosseu    ist 

gut  fahren. 
Od.  Fremde  Pferde  laufen  schnell.  (bair.) 
pel.  Ku  liiird  Perd   unu    lehnde  Swepe   rid  scharp. 

(ns.  B.)     Ein  (jemiethet  Pferd  und  geliehene 

Peitsche  reiten  scharf. 


'n  Iliird  Perd    uu    lehnde  Swiip   riedcn    scharp. 

(ns.  ot's.)     S.   Ell  hilrd  «.  s.  lo. 
Ell  hiierd   I'erd   uu   leiidc    Swepe  ridt   scharp. 

(lis.  O.  J.)     S.  Tyn  hiird  u.  s,  to. 
Mot   fremdtin    l""'alir\vcrk    on    geleegner    I'itsch 

fahrt  sock  am  bcste.  (us.  Pr.)     Mit  frevidem 

Fahrwerk  und.  fjeliehener  Peitsche  fiihrt  nich's 

am  besfen. 


Een    gchuurd    paard    en    eigen    sporeii    niakcii  (It. 
korte  mijlen.    Ei7i  c/emiethet  Pferd  und  eigne 
Sj)oren  luachen  kurze  Meilen. 

Een  geliuurd  paard  en  eigen  sporeii  rijden  wel. 
Ein  gemiethet  Pferd  imd  eigne  Sitoren 
reiten  gut. 

Eyglien  sporcn  eude  gheliuerde  perd  makeii 
korte  niileu.  (ali.)  Eigne  Sporen  und  ge- 
miethet Pferd  7iiachen  kurze  Meilen. 

A    horse    hired    never    tired,    (scho.)      Ei")/    ge-  oil. 
miethet  Pferd  niemals  eriniidet. 

Anj  Swob  an  from  Hingster.  (A.)  Eigne  Peitsche  I's, 
uud  fremde  Pferde. 

Auj  Swfib  an  freaiu  llingstar.  (F.)  ;S'.  Anj  u.  s.  iv. 


Egne    Sporer    og    fremmede    lleste    gior    korte  (lii. 
Mile,      Eigne    Sporen    und    fremde    Pferde 
Diachen  kui-ze  Meilen. 

Andeu  Mauds  (En  Andens)  (En  andcii  Mands) 
Jlest  og  egeu  Svobe  kan  mogct  taale  (taale 
meget  Oudt).  Fines  Andern  Pferd  und  eigne 
Peitsche  komicn  viel  (Scldimmes)  verlrageti. 


Sproui  proprii  e  cavalli  d'  altrui  (d'  altri)  fanno  it. 
corte  le  miglia.     S.  Fgne  v,.  s.  iv. 


492.  's  Fremd  Brot   ist    ein    her  lies   Brot. 
(od.  schwb.  AV.) 

11  i)ane  degli  altri  e  troppo  salato.     Dus  Brot  it. 

der  Andern  ist  zu  scharf  gesulzoi. 
11  pane  dcgli  altri  ha    settc   crosti.     Das   Brot 

der  Andern  hat  siehen  Ki'usten. 
El  pan  d'  j  alter  V  ha  sett  grost  e  chi  1'  magna  ni. 

r  e  so  cost.  (em.  P.)     Das  Brot  der  Andern, 

es  hat  siehen  Krusten,  tmd  wer  es  issf,  thut's 

auf  seine  Kosten. 
El  \}-A  dei  (iter,  al  glu'i    set   groste.   (1.  brs.)     S. 

II  pane  degli  altri  ha  u.  s.  w. 
El  pan  fora  de  ca  L'e  o  trop  fat,  o  trop    sala. 

(1.  m.)     Das  Brot  ausser  dem  Ffause  ist  ent- 

tceder  zu  stark   gebacken,    oder    zu    scharf 

gesalzen. 


Fremd  492. 


—     254     — 


493  Preude. 


El  i);ui  clei  alter  1'  e    tW)p   sairi.    (1.  m.)     S.    II 

pane  defjli  altri  h  u.  s.  w. 
El  pa  di  alter  el   ga   set   crostc.   (1.  V.-C.)     S. 

II  pane  rJeffli  altri  ha  u.  s.  iv. 
El   pail   clei    altri    xe    scmpre    salit.    (v.)      Da.i 

Brot  cler  Andern  ist  immer  versalzcn. 
El  pan  fora  cle  casa  xe  scmpre  o  inassa  sala  o 

iiiassa  dessavio.   (v.)     Das  Brot  ausser  deni 

Ilause  ist  immer  entioeder  zu  sehr  f/esalzen, 

oder  zu  sehr  au^gedorrt. 
|>t.  r^io  allieio  caro  cnsta.     Fremdes  Brot   kommt 

iheuer  zu  sfehen. 
sp.  Pan  ageiio  caro  cucsta.     S.  Pdo  u.  .v.  re. 


493.  Nach  Freude  folgt  Leid. 

Jede  Freud'  hat  eiii  Leid  auf  dcin  Riickcu. 

Zwischen  Freud'  und  Leid  Ist  die  Briicke  iiiclit 

breit. 
Freud'  und  Leid  siiid  nalie  Naclibarn. 
An    swiu    groze    vreude    lit,    da    lit    gioz    leit 

zallev  zit.  (ad.) 
pd.  Auf  eiu  Jubilate  folgt  ein  Lamcntate.  (us.  Pr.) 

<lt.  Vreugde  en  leed  zijn  twee  gezellinnen,  die  niet 

gaarue    lang   van   elkander   gescheiden    zijn. 

Freude  und  Leid  sind  zirei  Gefahrten,   die 

nicht  f/erne  lanije  von  einanderyeschieden  sind. 
Na  groute  blydscliap  komt  getreur.  (vl.)    Nach 

grosser  Frohlichkeit  kouimt   Truuriijkeit. 
Vreugd  in  liuis,  druk  aeu  de  deur.  (vl.)    Freude 

im  Ilause,  Sovy'  an  dcr   Thiir. 
CU.  After  sweet  meat  eoines  sour  .sauce.    Auf  siisse 

Speise  komntt  saure  Briihe. 
After  plesur  conimetlie  payne.  (jieu.)    Auf  Ver- 

ynuf/en  kommt  Schmerz. 
After  joy  comes  annoy,  (scho.) 


(la.  Naar  Gla3deii  er  i  ytuen,  er  Sorgen  i  Forstueu. 

Wenn  die  Freude  in   der  Stuhe   ist,   ist   die 

Sor(je  im  Hausjlur. 
Ofte  konuuer  Sorg  efter  Gammen.     Oft  kommt 

Leid  nach  Freud. 
Ny  Glajdher  pere  ali'slidendse  metli  .Sorgli.  (ada.) 

Freuden  enden  rait  Leid. 
is.  Opt  kemr  kveiu  eptir  ka;ti.     Oft  kommt  Kla</e 

nach  Freude. 
Kurur  kemur  eftir  kseti,  og  tramin  eftir  marg- 

ktti     (fier.)      Betruhniss    kommt   nach  Aus- 

(jelasscnheit  und  der   Teufel  nach  tmzeitiger 

Lust. 
UW.  Dat    kjem    Svide    etter    Klaade.      Fs    kommt 

Schmcrz  nach  Krutzen. 


Etter  dan  sote  Klaaden  kjem  dan  saare  8vidcn. 

Nach  dem  silsscn  Kratzen  kommt  der  herbe 

Schvierz. 
Efter   glJidje   foljer   sorg.      Nach    Freude   folgt  SW. 

Sorge. 
Gladien  haar  sorg  baak  oni  sigh.    iJie  Freude 

hat  Leid  hinter  sich. 
Efter  sot  klada  konimer  sur  sveda.    Nach  siissem 

Kratzen  kommt  herher  Schmerz. 


Post  gaudia  luctu.s.  It. 

Gaxidia  principium  nostri  sunt  saepe  doloris. 
Gaudia  pennata  sunt  nioesta  dolore  fugata.  (mlt.) 
Sin  Latezia  veu  Tristezia.  (obi.)    Auf  Fruhlich-  CW. 

keif  kommt   Traurigkeif. 
Los  plaisirs  portent  ordinaircmeiit  les   donleurs  fz. 

en  croupe.  Den  Freuden  sitzcn  die  Schmerzen 

gewohnlich  hintenauf. 
Aise  et  mal  se  suiveut  de  pres.     YVohlsein  und 

Unhehageii  folgen  dicht  aufeinander. 
Apres  grant  fcstc   grant   pleur   Et   apres    grant 

joie  grant  doulonr.    Nach  grosser  Lust  grosse 
Wehklage  und  nach  grosser  Freude  grosser 

Schmerz. 
Le.s    plaisirs    ont    leurs    displaisirs.    (w.)      Das  nf. 

Vergnilgen  hat  seinen   Verdru^s. 
Aou  moundii  gna  i)a  jhiis   de    soulas,    (je    iionnsf. 

sie   seghi   d'uu   elas.   (Lgd.)      Auf  der    Welt 

giht's   kein   Freudenjauchzen,   auf  das   nicht 

ein  Ach  folgte. 
Au  monde  n'y   a    gis   de    soulas,    que    non    sic 

seguit  d'uu  hclas.  (nprv.)      .S'.  Aou  u.  s.  to. 
Dopo    il    dolce     lie    vitMi    1'    amaro.      Auf   das  it. 

Silsse  kommt  das  Bitfrc. 
L'  alegria  si  cambia  spessu  in  liittu.  (crs.)    Die  mi. 

Frohlichkeit  verwandelt  sich  oft  in   Traucr. 
Uu    va    mei   beu   senza   mel.    (rem.)      Es   geld 

nie  gut  ohne   tJhel. 
La    bonnaccia,    burrasca    miuaccia.    (t.)       Die 

Meeresstille  deutet  auf  Sturm. 
Die  ai  legreze  Al  ve  i  giaraeze.   (1.  b.)     jV<tt7t  ni. 

den  Freuden  kovivien  die  Leiden. 
A  un  bel   goder,   un   bel   patir.    (v.)     Auf   ein 

grosses  Geniessen  ein  grosses  Leiden. 
Dopo  el  dolze  vieu  1'  amaro.  (v.  tist.)    S.  Dopo 

il  u.  s.  10. 
Quannu  1'  alligrizza  e  in  casa,  la  disgrazia  e  si  Si. 

arreri  la  porta,  (s.)      Wenn   die  Frohlichkeit 

im  Ilause  ist,  ist  das  Ungliick  hinter  der  Thiir. 
Quando  su  gustu  est  in   sala,  Su  disgustu  est 

iu  s'  iscala.  (sa.)      Wenu  das    Vergniigen   im 

Saale  isf,  ist  der  Verdruss  auf  der  Treppe. 


Freund  494- 


-     255     — 


495  Freund. 


494.  Dem    es    wohlergeht,    der   hat    inan- 

cheii  Freund. 
Die  friunt  getuont  sin  lihte  rat,  swenn  er  dcs 
guotes  niht  enhat.  (ad.) 
Od.  Wohlfahrt  macht  Freunde.  (schwei.) 

dt.  Dien    het    welgaat,    die    heeft    veel    vrienden. 
Dem  es  wohlf/eht,  der  hat  viel  Freunde. 
In  den  vooispoed  ontbreckt  het  nooit  aan  vrien- 
den.   Im  Gliiclc  yehricht  es  nie  an  Freundett. 


dii.  I    Velstand    er    godt    Kiob    paa    Venner.      Im 

Wohlsfand  sind  Freunde  woJilfeil. 

is.  Allir     (Margir)    oru    vinir,    met^an    vel    gengr 

(gengur).     Alle    (Viele)  sind  Freunde,  wah- 

rend  es  wohh/eht. 

Margr    er   vinr,    pa    vel    geingr.     Mancher    ist 

Freund,  ivenn  es  wohl  cjeht. 
Ekki  vantar  vini,  J>a  vel  gengnr.    Nicht  fehlt's 
an  Frcunden,  irenn  es  irolil  fjeht. 
SW.  Viilgang  gor  vJinner.     S.    Wolil fahrt  u.  s.  w. 

sp.  Agora  que  tengo  oveja  y  borrego,  todos  me 
dicen:  en  hora  buena  esteis,  Pedro!  Jetzf, 
ito  ich  Schaf  und  Lamvi  hahe,  sagen  Alle 
zu  mir:  willknmmen,  Peter! 


A    friend  in  need  Is  a  friend  in  deed.     S.  Fin 
Freund  u.  s.  w. 


495.    Den    Freund    erkcnnt    man     in    der 

Noth. 
Freunde  orkonnt  man  in  der  Noth. 
Ein    Freund    in    der   Noth    ist    cin    Freund    in 

der  That. 
Relit  freunt    erkennt    man    in    der   not,    ir    gen 

wol  hundert  auf  ein  lot.  (ad.) 
Den  freund  man  in  den  noten  mag  versvioelien 

bas,  dann  ander  tag.  (ad.) 
md.  Am  Ongleck  erkennt  e'  .seng  Frenn.  (mrh.  I^.) 

L)i   Um/lmk  erkennt  Finer  seine  Freunde. 
od.  Noth   und  IJngliitk    Entdeckt    fnlscher   Freund 

Tiick.  (schwb.) 
Man    lernt  die  Freund    erst    in    der    Noth    er- 

kennen.  (schwei.) 
pd.  In  der  Kummerschop  schett  sik  de  Frontschop. 

(wstf.  Mrk.)     In  der  Triihsal  lernt  man  die 

Freundschafl  schatzen. 


dt.  In  den  nood  leert  men  zijne  vrienden   kennen. 

In  der  Noth  lernt  man  seine  Freunde  kennen. 
Een  viiend  in  nood  is  een  vriend  in  der  daad. 

S.  Fin  Freund  u.  s.  ir. 
en.  A  friend  is  never  known  but  in  time  of  need. 

Fin    Freitnd    wird    nie   erkannt    ausser    zur 

Zeit  der  Noth. 


Sande  Venner  Ijerer   man   at   kjende   i  Noden.  dil. 

Wahre    Freunde    lernt    man    in    der    Noth 

kennen. 
Ven  kiendes  i  Nod  og  ei  i  Springedands.     Der 

Freund    wird    in    der    Noth    und    nirhf    im. 

Sprunrjtanz  erkannt. 
Ild   prover   Guld    og   Nod    Vennehuld.      Feuer 

priift  Gold  und  Noth  Freundesgunst. 
I  Trangh   scall    man   Wenner   proffwse.    (ada.) 

In  Bedrangniss   soil   vian   Freunde  priifen. 
I  ])C)rf  reynist  vinr  bezt.    In  Bedrangniss  v.ird  is. 

der  Freund  am  hesfen  gepruft. 
I  I)nrf  skal  vinar  leita.     S.   I  Trangh   u.  s.  w. 
I   Naiidi  skal   ein   Vinerne  royna.    (B.-St.)     S.  liw. 

/  Trangh  u.  s.  rv. 
I  noden  priifvas  vjinnen  (profvar  man  viinnen).  sw. 

In  der  Noth  wird  der  Freund  gepriift  (priift 

man  den  Freund). 
Nodh   profwav   wanner.      Nnfli  priift    Freunde. 
Wanner   rohnes    i    ofall.      Freunde   werdcn    im 

Ungliick  gepriift. 
GuUprofF  i  glodh,  Waneprolf  i  nodh.     (hildprohe 

in   Glut,  Freundesjirohe  in  Noth. 


Amicus  certus  in  re  incerta  cernitur.  It. 

Amici  in  rebus  adversis  cogno.scuntur. 

Sorte    patet    misera,    qvae    (que)    sit    dilectio 

vera,  (mlt.) 
An  besoin  on  connait  I'ami.     In  der   Noth   er-  fz» 

Icennt  man  den  Freund. 
On  connait   I'ami    (les   amis)  an    l^esoin.      Man 

erkennt   den   Freund   (die   Freunde)    in   der 

Noth. 
Troi.s  choses  se  connaissent  en  trois  lieux  senle- 

ment:  la  hardiessc  an  danger,   la  sagesse  en 

la  colore  et  1'  amitie  an  besoin.    Drei  Dinge 

lassen   sich  nur   hei   drei    Gelegenheiten    er- 

kennen:   die    Kiihnheit   in   der    Gefahr,   die 

Vernunft  im  Zorn  und  die  Freundsclioft  in 

der  Noth. 
L'  adversitc  est  la  pieiTe  de  touche  de  I'amitie. 

Das   Ungliick  ist  der  Priifstein  der  Freund- 

schaft. 
Au  bcsoing  voit  V  en  qui  (A  besoigne  veit  qi) 

ami  est.  (afz.)     In  der  Noth  sieht  man,  wer 

Freund  ist. 
Au  besoing   puet  1'   on   eprouver  qui    est    bon  nf. 

ami.  (Ciimp.)  In  der  Noth  kann  man  erprohen, 

loer  guter  Freund.  ist. 
Au  be.sounh  qu'  es  counex   1'   amic.  (Brn.)     In  sf. 

der  Noth  wird.  der  Freund  erkannt. 


Preund  495. 


—    256     — 


40G  Fround. 


Misere,   praubetat  Mnsdien   la   berayc   amistat. 

(Gsc.)      Unr/liick    (und)    Armuth    zeigcn    die 

wahre  Freundschaft. 
All  bezon  so  couiioiiei  V   aiiiic.    (nprv.)     S.   Au 

hesoin  u.  s.  w. 
it.  A'  hisogni  si  conoscono  gli  aiiiici.     In  der  Nolh 

erkennt  man  die  Freunde. 
Si  conoscorio   Ic    bnoiic    fonti   iiella   siccita,   gli 

amici  nelle  disgiazic.    Man  erkennt  die  gtdtn 

Quellen  in  der  Diirre,  die  Freunde  bet  Un- 

rjliicksfdllen. 
Neir  ore  tlelT  angosce  L'amieo  si  CDiiOsco.     In 

den   Sfunden    der   An'/si    erkennt    man    den 

Freimd. 
Se  ti  trovi  iicH"  iiitrico  Alliir  ])rovi  dii  «'■  raniico. 

Wenn  du  dieh  in  Verlejenlieit  hejindest,  dann 

erfUhrst  du,  icer  der  Freund  i.it. 
Ne'  pcricoli  si  vedc  Chi  d'aniico  lia   vera  i'ede. 

In  der  Gefahr  sieht   man,   wer    die    wahre 

Treiie  des  Freundes  hat. 
Chi  st.a  fermo  in  casi  avversi  Buon  aniico  pu6 

tenersi.       Wer    hei     Widerwiirtiijkeiten    fent 

ateht,  kann  als  r/iifer  Freund  erachtet  uerdtn. 
mi.  L'  amico   <^  amieo   voro,   Cli'   anche   nelle   dis- 

grazie   sta    sincere,    (c-rs.)     Der    Freund    int 

ein   loahrer   Freund,   der  auch    im    Unyliick 

aushdlt. 
r   amihg  i   schnoss   in    ti    bsogn.    (rom.)      Die 

Freunde  erkennt  man  in  der  Noth. 
Amico  certo  si  conosce  noil'  incerto.  (t.)    Sirhern 

Freund  erkennt  man  in  der   Urmicherheif. 
Gli  amici  si  conoscoiio  a'  i  bisogni.   (t.)     S.   I' 

aviihy  u.  s.  lu. 
Calamita   Scuopre    amist'i.    (t.)      Unglilck    thut 

Freundschaft  kund. 
Gli  amici  si  conoscono  ne'  bisogni.    (n.)      S.  V 

amihg  u.  .?.  iv. 
ni.  L'  amigh  is'    conossen    in   tel   bi.sogn.    (em.  P.) 

S.   r  amihg  u.  s.  to. 
Al  besogn   se   conoss  el   ver  amis,   (1.  m.)      In 

der  Noth  erkennt  man  den  wahren  Freund. 
El   bsogn   a   fa   conosse  j'    amis,    (piem.)      Die 

Noth  Idsst  die  Freunde  erkenncn. 
1'   amis   as   conosso    ant    le    ocorensse,    (piem.) 

Die  Freunde  erkennt  man  in  den  Nothfdllen. 
I    amici    se    cognosse    ai    bisogni.    (v.)      S.    I' 

amihg  u.  s.  w. 

I  amici  se   cognosse   a   le   disgrazie.    (v.)      Die 
Freunde  erkennt  man  in  den  Ungliicksf alien. 

Ne  i  bisogni   se   conossi    i   amizi.    (v.  trst.)     ^S'. 
A'  hisogni  n.  s.  w, 
si.  Al  bisogno    si    conoscono    gli   amici.    (npl.)      S. 
A'  hisofjni  u.  s.  n\ 

II  cuore  degli  amici  si  conosce  nelle  neccssita, 


prigioiii    c    malattie.    (npl.)      Das    Jfcrz    tier 

Freunde    erkennt    man    in    Nvthf alien,    hei 

Gefdngniss  und  Krankheit. 
A  In  bisognii  1'  aniicn  pari,  (s.)     In    der  Noth 

zeigt  sich  der  Freund. 
Carceri,  malatii,  neccssitati  8cnmmogghiann    In 

cori  di  1'  amici.  (s.)    Ge/diignis.t,  Krankhcifen, 

Bedrdngniss   zeigen  das    Ilerz  der  Freunde. 
'Ntra  li  bi.sogni  si  connsciium    1'  amici.   (s.  C.) 

S.  A'  hisogni  a.  s.   ir. 
Carzira,  malatia,  nicissitati  Si    cunnsci    lu    cori 

di  r  amici.    (s.   C.)     In   Kerker,    Krankheit, 

Noth  erkennt  man  das  Herz  der  Freunde. 
Atl  su  bisonzu   connoschc   .soa   ainigoa.   (sa.  L.) 

S.  A'  bisogni  n.  s.  w. 
Su  vera  aniigu  si  conno.scliot  in  sas  advorsida- 

des.  (sa.  L.)     Den  wahren   Freund   erkennt 

man  in  den   Unfdllcn. 
En  malaltia  y  en  prcst)  conc.xor.is  ton  comp.ino.  Im. 

(neat.)      In   Krankheit    und    im    Gefdngniss 

nirst  da  deintn  Gefdhrten  kennen  lernen. 
En  lo  perill   se   conei.K   lamich.   (val.)      In  der 

Gefahr  erkennt  man  den  Freimd. 
May  se  conoi.x  mes  lamich,  ([Uen  l;i  prcso  y  (1 

perill.    (val.)      Nie  erkennt   man   hesser   den 

Freund,  als  im  Gefdngniss  und  in  der  Gefahr. 
Nos    trabalhos    se    veni    os    amigos.      In    den  pt. 

Leiden  sieht  man  die  Freunde. 
No   queijo   c   pcrnil   de    tonciiiho    conhecera.'i   o 

ten  amigo.     Beini  Kdse  und  Speckbein  icirst 

du  deinen  Freund  erkennen. 
En  chica  casa  y  en   largo  caniino  Se  conosce  .op. 

el  bnen  amigo.  (asp.)     In  kleinem  Hause  und 

o«/  grossem    Weg    erkennt    man    den  gtiten 

Freund, 


49f>.   Ein    g liter   Freund    ist   mehr    worth, 

als  hiindert  Ver  wand  to. 
Ein  triit  geselle  ist  bezzer  danne  vil    unholder 

mage,  (ad.) 

Een   goed   vriend    is    bcter    dan    cen    namaag.  (It. 

Ein  guter  Freund   ist   hesser,    als  ein    Vcr- 

wandter. 
Ae  glide  friend  is  worth  inony  relations,  (scho.)  eil. 

Ein  guter  Freund  ist  viele  Verrcandte  werth. 


En    god    Yen    er    More    v?erd,    end    Imndrede  dii. 

Frsender. 
Opt  er  einn   vinr   stat^fastari   enn   bro3ir.     Oft  Is. 

ist  ein  Freund  hestdndiger,  als  ein  Bruder. 
D'    er   betre    Vinskap    en    Frendskap.      Es    ist  inv. 

hesser  Freundschaft,  als    Verwundtschaft. 


Preund  496. 


—    257    — 


498  Freund. 


fz.  Un   bon   ami   vaut   mieux  que  cent  parents. 
nf.  Mieux    vaut    amis    que    parentes ,    Mieux    qu' 

amis,  sens  et  loiaute,    (Chmp.)     JBesser   sind 

Freunde,  als  Vericandte,  besser  ah  Freunde, 

Verstand  und  Treue. 
it,  E   meglio    un    bon    amico    che    cento    parenti. 

Fin   guter    Freund    ist    Lesser,   als    hundert 

Verwandte. 
mi.  Val  pin  un  amico  che  cento  parenti.  (t.)    Mehr 

gilt  ein  Freund,  als  hwndert    Vertoandte. 
ni.  Val  piisse'n  bon   amis   che   cent   parent.   (1.  b.) 

Mehr    gilt    ein   guter    Freund,   als    hundert 

Verwandte. 
ykr  pussee  on  ver  amis  che  cent  parent.  (1.  m.) 

Mehr  gilt   ein  wahrer  Freund,  als  hundert 

Verwandte. 
A   V  h   mej   un   amis,   ch'   des  parent,    (piem.) 

Besser  ist  ein  Freund,  als  zehn   Verwandte. 
Megio   un   bon   amigo   che   cento    parenti.    (v.) 

Besser   ein  guter  Freund,  als  hundert   Ver- 
wandte. 
Val  pill  un  bon  amigo  che  zento  parenti.  (v.  trst.) 

S.    Val  piisse'n  u.  »,  w. 
si.  Amicu  vicinu  vali  chiu  d'  un  parenti  luntanu.  (s.) 

Naher  Freund  ist  mehr  werth,  als  ein  ferner 

Verwandter. 
Mezus   unu   bonu    amigu    qui    non    unu    main 

parente.    (sa.   L.)    Besser  ein  guter  Freund, 

als  ein  schlechter   Vertcandter. 
Mezus  amigu  afFacca  qui  non  parente  lontanu. 

(sa.  Tj.)     S.  Amicu  u.  s.  w. 
Ini.  No   tindras  parent   millor   que    un    annch    que 

tinga  amor,  (neat.)     Du   hast  keinen  hessern 

Veruandten,  als  einen  Freund  der  dich  liebt. 
No  tindras  parent  millor,   que   un   amich  quet 

tinga  am6r.  (val.)     S.  No  u.  s.  w. 
Mes  val  un   bon   amich,   que   parent,   ni   cosi. 

(val.)     Mehr  gilt  ein  guter  Freund,  als  Ver- 

trandter  oder   Vetfer. 


All  are  not  friends  that  speak   us   fair.     Nicht  eil, 
Alle  sind  Freunde,  die  freundlich  zu  tins  reden. 


Osnotr  maSr  hyggr  ser  alia  vera   vi9hlsejendr  an. 

(vilmselendr)  vini.    Der  unkluge  Mann  glaubt, 

dass   ih)ii  Alle   Freunde   seien,    die   ihn    an- 

lachen  (die  ihm  schbn  reden), 
De  ere  ei  alle  Venner,   sora   lee   igien.     S.  £'«  da. 

sind  nicht  Alle  u.  s.  %l\ 
Mange   ere  Venner,   men   faa   fuldtroe.      Viele 

sind  Freunde,  aber   Wenige  gam  treue. 
Thee  sere  eij  wene,   ther  lee   igeen.    (ada.)     S. 

Es  sind  nicht  Alle  u.  s.  w. 
Manghe   sere   Wennse   oc  faa   fwll   troo.    (ada.) 

Viele  sind  Freunde  und  Wenige  voller  Treue. 
Margr  er  malvinr,   fair   fulltruir.     Mancher  ist  is. 

Freund  mit  dem  Munde,  ivenige  (sind)  voller 

Treue. 
Mangur  er  malvinur,  i3  ikki  er  allvinur.  (f;er.) 

Mancher  ist  Freund  mit  dem  Munde,  der  es 

nicht  mit  dem  Herzen  ist. 
Dei   er   inkje   alle    Viner,    som    til    Vilje    tala.  nw. 

Die    sind    nicht    Alle    Freunde,    welche    zu 

Willen  reden. 
The  a;m  ey  alle   wini   som    lee    i   geen.   (asw.)  sw. 

*S'.  Es  sind  nicht  Alle  u.  s.  v-. 
Mange   serii   wini   ok    faa    ful    tro.    (asw.)      S. 

Manghe  u.  s.  ?r. 


Dant    arrisores   fidos   non   quique    (qviqve)    le-  It. 

pores,  (mit.)  [(mit.) 

Fici  (Fisi)  suntmodici  licet  agglomerentur  amici. 


497.  Es  ist  nicht  Jeder  dein  Freund,  der 
dich  anlacht. 
od.Es    sind    nicht   Alle    Freunde,    die    einen    an- 
lachen.  (schwei.) 


dt.  Het  zijn  niet  al  uwe  vrienden,  die  u  toelachen 
(met  u  lachen).  Es  sind  nicht  Alles  cure 
Freunde,  welche  euch  zulachen  (mit  euch 
lachen). 
't  Zyn  niet  al  iemands  vrienden  die  hem  toe- 
lachen. (vl.)  Es  sind  nicht  Alle  Jemands 
Freunde,  die  ihm  zulachen. 


498.  Freund  in  der  Noth  und  hinterm 
Riicken,  Das  sind  f iirwah  r  zwei  starke 
Briicken. 

Freund  in  der  Noth,  Freund  im  Tod,  Freund 
hinter  dem  Riicken,  Das  sind  drei  starke 
Briicken. 

Ein  treuer  Freund ,  drei  starke  Briicken  In 
Freud',  in  Leid  und  hinterm  Riicken. 

Een    Frund  inner  Noth ,  Een  Friind  inn  Dod,  pd. 
Een    Frund    achter    Ruggen  Dat    siint    dree 
starke  Bruggen.  (ns.  B.)    Ein  Freund  in  der 
Noth,  ein  Freund  im  Tod,  ein  Freund  hinter'm 
Iliiclcen,  das  sind  drei  starke  Briicken. 

Een  Friind  in  de  Noth,  een  Friind  in  de  Dood, 
een  Friind  achter  de  Ruggen,  dat  siind  dree 
grote  Briiggen.  (ns.  ofs.)  Ein  Freund  in  der 
Noth,  ein  Freund  im  Tod,  ein  Freund 
hinter  dem  Riicken,  das  sind  drei  grosse 
Briicken. 

33 


Freund  498. 


258 


501  Preunde. 


En  Frond  in  der  Niioud,  en  Frond  in  de  Diioud, 
en  Frond  achterm  Kiiggen,  dat  sind  drei 
Starke  Bruggen.  (wstf.  A.)  S.  Een  Fruiid 
u.  s.  w. 


dt.  Een  vriend  achtev  den  rug  Is  eene  vaste  brug. 

Ein    Freund    hinfer    dem    Biicken    ist    eine 

Starke  Briicke. 
en.  He's   a   good  friend,   that   speaks   wtdl   on    us 

behind  onr  backs.    Der  ist  ein  guter  Freund, 

der  von  uns  ffut  hinfer  unserni  Eiicken  spricht. 

is.  Vinr  a  bak,  vinr  i  ney3  er  hin  bezta  bryggja 
a  lei8.  Freund  hinter'm  Riicken,  Freund  in 
der  Noth  ist  die  heste  Briicke  auf  dem  Wee/. 

Triir  vinr  er  sterk  sto3  i  nej'^.    Treuer  Freund 
ist  starke  Stiitze  in  der  Noth. 
SW.  Det  ar  en  god  wan,    man   kan   wanda  rj'ggen 
til.      Das   ist   ein  guter   Freund,   dem    man 
den  Biicken  zuwenden  kann. 

Wanner  i  uodh  och  baak  oin  ryggen,  Dhet  are 
Faster  och  stark  a  Brygger.  Freunde  in  der 
Noth  und  hinter  dem  Biicken,  das  sind 
Festen  und  starke  Briicken. 


499.  Ohne  B ruder  kann  man  leben,  aber 
nicht  ohne  Freund. 


en.  We  can  live  without  our  kin,  but  no  without 
our  neighbours,  (scho.)  Wir  kooinen  ohne 
unsere  Vertcandtschaft ,  aber  nicht  ohne 
unsere  Nachbarn  leben. 


da.  Bedre  er  at  vsere  frtendelos  end  vennelos. 
Besser  ist's,  ohne  Verwandte,  als  ohne 
Freunde  zu  sein. 
nw.  D'  er  vondt  vera  freudelaus  og  verre  vinarlaus. 
Es  ist  schlimm,  ohne  Verwandte,  und  schlim- 
mer,  ohne  Freunde  zu  sein. 


it.  A  sto   mond   ai   veul   d'    bon   amis.    (ni.   piem.) 
In  dieser   Welt  sind  gute  Freunde  nothig. 


500.  Wer  ohne  Freund  ist,  lebt  nurhalb. 


dt.  Beter  dood    dan    zonder    vi'iend.     Besser  todt, 
als  ohne  Freund. 


Sa,  sem  lifir  fyrir  iitan  vini,  liiir  ekki  nenia 
halfu  li'fi.  Der,  welcher  ohne  Freund  lebt, 
lebt  nur  ein  halbes  Leben.  [/reundeloa. 

Bfittre    liflos    an    vlinlos.      Besser    lebloa,    als  sw. 


Qui   u'a  point  d'ami   Ne   vit  qu'a  dcmi.      Wer  fz. 

keinen  Freund  hat,  lebt  nur  halb. 
Qui  bill  chens  amic,  qii'  es  moiirex  tout   soul.  sf. 

(Brn.)      Wer    ohne  Freund   lebt,   stirbt  ganz 

allein. 
Chi  non  ha  amico,  o  germano,  Nou  ha  forza  in  it. 

braccio,   n^   in   mano.    (mi.   t.)      Wer    weder 

Freund  noch  Bruder  hat,  der  hat  weder  im 

A)m,  noch  in  der  Hand  Kraft. 
Senz'  amis,  senza  trade!,  Poer   Hi,   se  '1   va   in  ni. 

bord^l.  (1.  b.)      Oh7ie  Freunde,  ohne  Bruder, 

wehe  ihm,  wenn  er  nach  Haus  geht. 
Chi  no  g'A  gne  parent,  gne  amis,  El  se  taca  a 

la  trei's.  (1.  b.)      Wer  weder   Verwandte  noch 

Freunde  hat,  der  schiveigt  heim  Esfien. 
Nao   se   pode   viver   sem    amigos.     Man    kann  pt« 

nicht  ohne  Freunde  leben. 


501.  Behiite  mich  Gott  vor  meinen 
Freunden,  mit  den  Feinden  will  ich 
schon  fertig;  worden. 


Gud   vare  oss    fyre   Vinom;    Uvinom    skal   menw. 

inkje    ottast.      Gott    beicahre    uns    vor     den 

Freunden;  vor  den  Feinden  werde  (ich)  mich 

nicht  filrchten. 
Ein  lid  stundom  verre  av  Vinom  en  av  Uvinom. 

Man  leidet  mitunter  schlimmer  von  Freunden, 

als  von  Feinden. 
Gud   bevare   mig   for   mina    vanner;    for    mina  SW- 

fiender  aktar  jag   mig  sjelf.      Gott   beioahre 

mich    vor    meinen    Fretmden,    vor     meinen 

Feinden  beicahre  ich  mich  selbst. 


is.  LifiS  er  dautt,   J>a  vin  vantar.    Das  Lehen   ist 
todt,  wenn  der  Freund  fehlt. 


Dieii  me  garde  de   mes   amis!  Je   me  garderaifz. 
de  mes  ennemis.    Gott  behiite  mich  vor  meinen 
Freunden,   vor   meinen  Feinden  werde    ich 
mich  hiiten. 

Da  chi  mi  fido,  mi  guardi  Dio,  da  chi  non  mi  it, 
fido,  mi  guardard  io.     Vor  dem,  welcJiem  ich 
vertraue,  hilte  mich  Gott,  vor  dem,  welchem 
ich  nicht  vertraue,  loerde  ich  mich  hiiten. 

De  chi  me  fido,  me  guarda  Dio;  De  chi  no  me  ni. 
fido,  me  guardari  io.  (v.)    S.  Da  chi  u.  s.  w. 

De  quien  me   fio,   Dios   me   guarde,  de   qiiien  gp. 
no    me    fio,    me    guardare    yo.      S.    Da    chi 

U.    S.    10. 


Prexmde  502. 


259    — 


503  Freunde. 


502.    E s  f e h  1 1   d e r   Welt   n  o c h    an   M ii n z  , 
Holz  und  giiten  Freunden. 

dt.  Goede  vrienden  zijn  dun  gezaaid.    Gute  Freunde 
sind  diinn  gesdt. 


is.  Vandfundinn  (Vandfenginn)  er  vinur  trur. 
Schwer  zu  finden  (bekommen)  ist  ein  treuer 
Fretind. 

It.  Millibus    e   miiltis   unus   vix   fidus  amicus,  Hie 

albo  corvo  rarioi'  esse  solet. 
Amicus  verus  rara  avis. 
fz.  Rien  de  plus  commun  que  le  nom  d'ami,  rien 

de  plus  rare  que  la   chose.     Nichts  gewohn- 

licher  ah  der  Name  Freund,  nichts  seltener 

als  die  Sache  selbst. 
nf.  A  peine  puet  Ton  un  bon  ami  trover.  (Chmp.) 

Kaum  kann  man  einen  f/uten  Fremid  finden. 
Blanc  corbel  trouveras  avaut,  Et  un  asne  cornu 

devant,  Et    la   mer    partie    par    mi   Que    tu 

trouves  un  bon  ami.  (Chmp.)    Du  icirst  eher 

einen  weissen  liaben,   einen  gehornten   Esel 

und  daa  Meer  getheilt  finden,  als   du  einen 

guien  Freund  findest. 
it.  Gli  amici  veri  sono  rari  (mi.  u.)     Die  wahren 

Freunde  sind  selten. 
ni.  I  amis  i  e   rar  come  le  mosche  bianche.  (1.  b.) 

Die    Freunde    sind    selten    wie    die    weissen 

Fliegen. 
Sold  e  amis  i  fe  de  manch  de   quel   die   i    dis. 

(1.  m.)     Groschen  und  Freunde  sind  seltener 

als  man  sagt.  [Freunde  sind  wenig. 

I   veri    amici    i    xe    pochi.    (v.)      Der   wahren 
I  veri   amici  xe   come   le  mosche  bianche.   (v.) 

Die  wahren  Freunde  sind  wie   die  iceissen 

Fliegen. 
pt.  Muitos  sao  os  amigos   e   poucos   os   escolhidos. 

Der  Freunde  sind  viel  und  der  auserwdhiten 

wenig. 


503.  Freunde  in  der  Noth  geh'n  viele  auf 

ein  Loth. 
Freunde    in    der    Noth  Geh'n    zehen    auf    ein 

Loth,  Und  sollen  sie   behiilflich  sein,   Geh'n 

zehen  auf  ein  Quentelein. 
Freunde  mit  dem  Mund,  Einer  auf  ein  Pfund; 

Freunde  in  der  Noth,  Tausend  auf  ein  Loth. 
Viel  Freunde  und  wenig  Nothhelfer. 
Guoter  vriunde  in  not  ieman  vil  liitzel  siht.  (ad.) 
md.  Der  guten   Freunde  in  der  Noth   gehen    zehn 

auf  ein  Loth.  (mrh.  E.) 


Freine  (Freunde)  in  der  Noth  Wiege  fufzig 
(unegen  fiinfeig)  noch  kenn  (keinj  Loth. 
(W.  E.) 

Freunde   in   der   Noth   geh'n   hundert    auf   ein  od. 
Loth,  (bair.) 

Freund  (Freunde)  in  da  (der)  Noth  gehn  siebn 
und  sibazig  {siebenundsiebsig)  auf  oan  (einj 
Loth,  (bair.) 

Freunde  in  der  Noth  gehen  zehne  auf  ein 
Luth.  (bair.  L.) 

Freund  in  der  Not  (Noth)  Gehen  zehn  aui  ein 
Loth,  Und  soUt  die  Not  noch  grosser  sein,. 
Gehen  zwauzig  auf  ein  Quintlein  (Quentlein). 
(schwb.) 

Freunde  in  der  Noth  Gehen  hundert  auf  ein 
Loth ;  Soil  es  aber  ein  barter  Stand  sein.  So 
gehen  funfzig  auf  ein  Quintlein.  (schwei.) 

Man  spricht,  dass  Friindschaft  in  der  Noth 
Gangind  ir  (gehen  ihrer)  wol  zwolf  uff  (auf) 
ein  Loth;  Und  so  sie  eim  sond  (sollen) 
b'holfen  sin  (behiilfiich  sein) ,  Gand  (gehen) 
sechs  und  zwanzig  uff  ein  Quintlin.  (schwei.) 

Frainjd   an   der   Nit   Gon    tousend    aw    e   Lit.  pd. 
(nrh.  S.)    Freunde  in  der  Noth  gehen  tausend 
auf  ein  Loth. 

Een  Friind  in  der  Noot  Veer  un  twintig  up 
een  Loot,  Dog  wart  et  goden  Stand  sin.  Veer 
un  twintig  up  een  Quentlin.  (ns.  hist.)  Ein 
Freund  in  der  Noth,  vierundzwanzig  auf 
ein  Loth,  doch  wird  ein  harter  Stand  sein, 
vierundzioanzig  auf  ein   Quentlein. 

Frilnde  in  der  Nauth  —  Veer  un  twintig  up 
en  Lauth.  (ns.  W.)  Freunde  in  der  Noth, 
vierundzwanzig  auf  ein  Loth. 

Wei  broodvrienden ,  maar  geene   noodvrienden.  dt. 

Wol  Brotfreunde ,   aber  keine  Nothfreunde, 
Vrienden  in  den  nood:  Vier-en-twintig  in  een 

lood.  (vl.)     S.  Friinde  u.  s.  iv. 
In  time  of  prosperity  friends  there  are   plenty,  eu. 

In  time  of  adversity  not  one  among  twenty. 

In    guter    Zeit    gibt's    Freunde    vollauf,    in 

schlechter  Zeit  nicht  einen  unter  zwanzig. 
Frinjer  uun  a  Nuad  gung  taau  an   dortag  tLub  fs." 

an  Luad.  (A.)     Freunde  in  der  Noth  gehen 

ziceiunddreissig  auf  ein  Loth. 
Friinne  aujn'e  Niijd  gonge  hunnert  aw  en  Liijd. 

(M.)    S.  Freunde  in  der  Noth  geh'n  hundert 

U.    S.    10. 


Vinir  i  uauSum  sjaldan  sjast.    Freunde  in  der  is. 

Nofh  icerden  selten  gesehen. 
Vandfenginn  er  vinur  i  nauS.     Schwer   zu   be- 

kommen  ist  ein  Freund  in  der  Noth. 

33* 


Frexmde  503. 


260    — 


505  Preunde. 


SW.  Manga  vanner,  nJir  minst  traiiger.  Viele  Freimde, 
wenii  es  am  wenigsten  nothig  ist. 


fz,  Les  amis  sont  rares  dans  le  besoin.  Die  Frcunde 

in  der  Noth  sind  selten. 
it.  Assai  si  trova  amici  di  proferta ,  Che  stanno 
sempre  con  la  borsa  aperta;  Qnando  si  viene 
air  atto  della  prova,  Borsa  serrata,  amiui 
non  si  trova.  Freimde  viit  dem  Mimde 
findet  man  viele,  die  ivimer  ihre  B'orse  offen 
halten;  wenn  es  auf  die  Probe  ankommt, 
zu  die  Borse  und  keine  Freunde. 

Oggi  gli  amici  son  come  i  melloni:  Di  cento 
non  ne  trovi  due  di  buoni.  lieutzutage  sind 
die  Fretmde  wie  die  Melonen:  untcr  hunderl 
findest  du  nichi  zwei  gule. 
si.  De  milli  amigos  non  sinde  incontrat  iinu  fidele. 
(sa.  L.)  Unter  tausend  Freunden  findet  man 
kauin  einen  Ireuen. 
pt.  Amigos  e  mulas  fallecem  a  duras.  Freunde 
und  Maulthiere  lassen  uns  im  Stick,  wo's 
schiver  geht. 

Siso  em  prosperidade,  amigo  em  necessidade  e 
mulher  rogada  casta,  raramente  se  acha. 
Klugheit  im  Olilck ,  Freund  in  der  Noth 
und  Frau,  die,  gesucht,  keusch  hleibt,  findet 
man  selten. 

Amigos  y  mulas  fallescen  a  as  duras.  (gal.) 
S.  Amigos  u.  s.  w. 


504.  Freunde  sind  gut  am  Wege. 


^^  Vrienden  zijn  goed  bij  den  weg. 

Beter    een   vriend   over   weg  dan   geld   in   den 
koffer.     Besser  ein  Freund   ilher  den    Weg, 
als  Geld  im  Koffer. 
Beter  vrient  ouer  wech,  dan  ghelt  in  den  coffer, 
(avl.)     S.  Beter  u.  s.  w. 
CH.  A  friend  in  the  way  is  better  than  a  penny  in 
the  purse.     Ein  Freund  am  Wege  ist  besser, 
als  ein  Pfennig  im  Beutel. 
'Tis  good  to  have  a  friend  in  a  corner.   Es  ist 
gut,  einen  Freund  in  einem  Winkel  zu  haben. 


dii.  Det  er  godt  at  finde  Ven  paa  Veie.    Es  ist  gut, 
(einen)  Freund  am   Weg  zu  finden. 
En  Ven   paa   Veien   er  saa    god   .som    Penge    i 
Pungen.     Ein  Freund   am   Wege    ist   so  gut, 
wie  Geld  im  Beutel. 
Thet  £Er  got  at   fijnnse  Wen   aa  Weyse.    (adji.) 
S.  Det  u.  s.  w. 
is*  Gott  er  aS  moeta  vin  a  vegi.     Gut  ist's,  einen 
Freund  am  Weg  zu  treffen. 


D'er   godt    hava    Vincr    i    Vcgom.     Es   ist   gut,  llW. 

Freunde  am    Wege  zu  haben. 
Godt  att  ha  en  van  i  viken.    Gut,  einen  Freund  8W. 

in  der  Bucht  zu  haben. 
Thz  ser  got  at   finna  sin   win   a    wa^gh.    (asw.) 

Es  ist  gut,  seinen  Freund  am  Weg  zu  finden. 

Vir  vagus  in  vico  viso  lajtatur  (letatur)  amico.  It. 

(mlt.) 
Meuz   vaut   ami   par   vei   qe   dcner  en    cuney.  fz. 

(afz.)     Besser  ist  ein  Freund  am,   Wege,  als 

Geld  im  Piemen. 
Mieiz  vaut  amis  en  voie,  Ke  denier  en  coroic. 

(afz.)     Besser  sind  Freunde   am    Wege,   als 

Geld  im  Piemen. 
Vaou  msli    ami   en   plasso   q'arjhen   en    bousso.  sf. 

(Lgd.)    Besser  ist  ein  Freund  am  Platze,  als 

Geld  im  Kasten. 
Vali  chill  un  amicii  in  chiazza,  chi  cent'  unzi  it. 

in  cascia.  (si.  s.)     Ein  Freund  am  Platz  ist 

mehr  werth,  als  hundert   Unzcn   im  Kasten. 
Quantu  vali  un  aniicu    'nchiazza ,  Non  valunii  si. 

cent'   unzi   'ntra   la    cascia.   (s.  C)     Hundert 

Unzen  im  Kasten  sind  nicht   so    viel   werth, 

als  ein  Freund  am  Platze. 
Mes  valen  amichs  en  placja,   Que   diners   en  la  Ini. 

caixa.  (val.)     Freunde  am  Platze  sind  mehr 

icerth,  als   Geld  im  Kasten. 
Mais  valem  amigos  na  pra^a,  que  dinheiro   na  pt. 

area.     <9.  Mes  m.  s.  w. 
Mas  valen  amigos  en  la  plaza,  que  dincros  en  sp. 

el  area.     S.  Mes  u.  s.  v\ 


505.  Freunde  sind  iiberSilber  und  Gold. 
Ein  getreuer  Freund,  ein  grosser  Schatz. 
Sonder  Geld  ist  besser,  denn  sender  Freund. 
Es  ist  besser,  ohne  Geld,  als  ohiic  Freund  zu 

sein. 
Ein  guter    freund    ist  besser,   denn   silber    und 

gold,  (ad.) 
Ein    tiiuwer    friiint,    swa    man    den    vint,    ist 

goldes  wert.  (ad.) 


Een  goed   vriend   is  beter  dan  zilver  en   goud.  (It. 

S,  Ein  guter  freund  u.  s.  w. 
Een  vriend  is  beter  dan  geld  in  de  beurs.    Ein 

Freund  ist  besser,  als  Geld  in  der  Borse. 


Bedre  er  Ven  i  Nod,  end  Guld  i  Skiod.    Freund  dJi. 

in  der  Noth  ist  besser,   als    Gold   im  Rock- 

schooss. 
Bedre  uden  Penge  end  uden  Ven.    Besser  ohne 

Geld,  als  ohne  Freund. 


Freunde  505. 


—  261  — 


506  Freunde. 


Bedre  at  vajre  pengelos,  end  veunelos.    Beiser 

ohne  Geld,  als  ohne  Freunde  su  sein. 

is.  G63i-  vim-   er   guUi    betri.      Outer   Freund    ist 

besser  ah  Gold.  [sind  Reichthuvi  genurj, 

SW.  Goda  vfiuner  ar  rikedom   nog.      Gute   Freunde 

En    trogen    van    ar    en    lefvaude    skatt.      Ein 

treuer  Freimd  ist  ein  lehendiger  Schafz. 


It. 


cw. 


fz. 


pt, 

sp. 


Ubi  amici,  ibi  opes. 

Nummis  potior  anniciis  in  perlculis. 

Tgi  ch'  affa  in  ver  amitg,  aflfl'  in  scazi.    (obi.) 

Wer    einen    ivahren    Freund    findct,    Jindd 

einen  Schafz. 
Mieux   vault   amy   an    besoing   Que   denier   an 

poing.     Freund  in  der  No(h  i.sl  mehr  icerth, 

als  Pfenni'j  in  der  Hand. 
Amys  valient  mieux  qne  argent.    Freunde  sind 

viehr  werth,  als  Geld. 
Chi  fa  un  buon  amico,    acquista   un   buon   ca- 
pitals     Wer    einen    </uten   Freund  geioinnf, 

erwirht  ein  gutes  Kapital. 
Val  piu  un   aniicu   che   un   tesoru.   (crs.)     Ein 

Freund  ist  mehr  werth,  als  ein  Schutz. 
Un  amico  e    un    tesoro.    (u.)     Ein   Freund   ist 

ein  Schatz. 
Chi  trova  un  amico,  trova  un  tesoro.  (u.)     Wer 

einen  Freund  findet,  Jindet  einen  Schafz. 
Chi  troeuva  on  ver  amis,  trreuva  on  tesor.  (I.  m.) 

S.    Tgi  u.  s.  u\ 
Amicu  fiidili  vali  un  tesoni.  (s.)    Treuer  Freund 

ist  einen  Schafz  werth. 
Qui  hat   un    aniigu,   hat   unu   tesoro.     (sa.  L.) 

Wer  einen  Freund  hat,  hat  einen  Schafz. 
Aquelles  siio  ricos  que  tern  amigos.     Die  sind 

reich,  loelche  Freunde  hahen. 
Aquellos    son    ricos    que    tienen     amigos.      8, 

Aquelles  u.  s.  u\ 


.506.  Gliick  ist  der  Freunde  Sommer  und 
Ernte,  Un  gliick  aller  Freunde  Winter. 

Die  wile  daz  ich  hi  guote  bin,  so  han  ich 
friunde  und  hohen  sin:  swindet  aber  mir 
daz  guot,  so  swindent  friunde  unt  hoher 
muot.  (ad.) 

Die  wil  die  biutele  klingent,  die  friunt  dar 
gerne  dringent:  verliesent  sie  ir  klingen,  so 
wirt  dar  kleine  dringen.  (ad.) 
md.  Doo  (DaJ  ich  koom  (kani)  in  Noth,  Doo  wooren 
(loaren)  alle  meine  Freine  (Freunde)  dood 
(todt)\  Doo  ich  koom  in.Wohllaben,  Doo  wol- 
len  alle  meine  Freine  wareu  (werdenj.  (W.  E.) 
pd.  Wenn  et  dek  gaud  geit,  sau  best  de  Friinne 
genaug;    wenn    et    awer    scheiwe    geit,     sati 


trecket  se  sek  tonie.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)   Wenn  es 
dir  gut  geht,  so  hast  du  Freum.de  genug ;  wenn     • 
es  aber  schief  geht,  so  Ziehen  sie  sich  zuriick. 


Vliegen  en  vrienden  komen  in  zoeten  tijd,   en  dt. 
als  het  saisoeu  hard  en  zuur  wordt,  gaan  ze 
weg.     Fliegen  und  Freunde  kommen  in  guter 
Zeit,  und  ivenn  die  Jahreszeit  rauh  und  un- 
fretmdlich  wird,  gehen  sie  weg. 

Schijn vrienden  zijn  gelijk  de  vogels,  die  in 
het  sclioone  jaargetijde  aankomen,  maar,  eer 
de  barre  winter  daar  is,  reeds  vertrokken  zijn. 
Scheinfreunde  sind  ivie  die  Vogel,  icelche  in 
der  schonen  Jahreszeit  ankomraen ,  aber  ehe 
der  kahle  Winter  da  ist,  bereits  wieder  fort- 
gezogen  sind. 

Een'  vriend  in  vreugd  wordt  vreemde  in  ver- 
driet.  Ein  Freund  in  der  Freude  wird 
fremd  in  der  Noth. 

't  Is  Johannes,  Johannes,  zoo  lang  er  wyn  in 
de  kan  is,  maer  als  de  wyn  uit  is,  dan  zeggen 
ze,  dat  Jan  een  guit  is.  (vl.)  's  Ist  Johannes, 
Johannes,  so  lange  Wein  in  der  Kanne  ist, 
ivenn  aber  der  Wein  alle  ist,  dann  sagen  sie, 
dass  Hans  ein  Schelm  ist. 

As  long  as  I  am  riche  roj)uted.  With  solem  vyce  eil. 
I  am  saluted;  But  wealthe  away  once  woorne, 
Not  one  wyll  say  good  morne.  (aen.)  So 
lange  ich  fiir  reich  gehalten  werde,  werde 
ich  mit  feierlicher  Stimine  gegriisst;  aber  ist 
das  Vermogen  einmal  fort,  so  will  nicht 
Finer  guten  Morgen  sagen. 


Naar  jeg  bar  Peuge  i  min  Fung,  da  er  jeg  da. 
Olkones  Frsende;  Naar  mine  Penge  gaae  paa 
Gnind,  .sidder  jeg  paa  Bisenkens  Ende.  Wenn 
ich  Geld  in  meinem  Beutel  habe,  da  bin  ich 
der  Bierfrau  Verwandter ;  icenn  mein  Geld 
zur  Neige  geht,  sifz'  ich  am  Ende  der  Bank. 

{>egar  manni  vel  geingr,  kann  hann  eiga  vini  is* 
aS  J)ekkja;  pegar  manni  ilia  vegnar,  fl/a 
einnin  bans  vinir  fra  honum.  Wenn's  dem 
Manne  wohlgeht,  kann  er  Freunde  haben; 
wenn's  dem  Manne  schlecht  geht,  verldsst 
ihn  einer  seiner  Freunde  (nach  dem  andern). 

Ta  i3  mm  tunna  rann,  kendi  meg  maugur 
mann,  men  ta  i?*  tunnan  tok  at  halla,  ta 
toku  vinii-nir  at  falla.  (fser.)  Wdhrend  meine 
Tonne  rann,  kannte  mich  mancher  Mann, 
aber  als  die  Tonne  anfieng  zu  kipjjen,  da 
fiengen  die  Freunde  an  abzufallen. 

So  lengje  mi  Tunna  I'ami,  so  kjende  meg  mang  inv« 
ein  Mann ;  so  snart  mi  Tunna  tok   te   halla, 
tok  Viuerue  til  aa  falla.     S.   Td  u.  s.  w. 


Freunde  506. 


—  262  — 


509  Freunde. 


Naar  Peniugen  kling,  Sit  ein  Flokk  i  kring; 
Naar  Piingen  er  tomd,  Er  Flokken  romd. 
Wenn  das  Geld  klingt,  sitzt  ein  ScJnoarm 
ringsum;  tvenn  der  Beidel  leer  ist,  geht  der 
Schwann  davon. 

D'er  mange  Viner,  medan  vfel  gjeng;  D'er 
faae,  naar  ein  mest  treng.  Es  sind  viele 
Freunde,  walirend  es  wohlgeht,  es  sind  ihrer 
rvenige ,  wenn  man  sie  avi  meisten  hraucht. 
SW.  Medan  (Sa  lange)  min  tiinna  rann,  kiinde  mig 
bade  qvinna  och  man;  nar  hon  horde  upp 
att  rinna  (men  sedan  min  tunna  ej  kunde 
rinna),  kande  mig  hvarkeu  man  eller  qvinna. 
Wdhrend  (So  lange)  meine  Tonne  rann, 
kannte  mich  sotvohl  Weih,  wie  Mann;  als 
sie  aufhorte  zu  rinnen  (als  aher  meine  Tonne 
nicht  fniehrj  rinnen  konntej ,  kannte  mich 
weder  Mann  noch  Weib. 


It.  Donee  eris  felix,  multos  numerabis  amicos; 
Tempora  si  fuerint  nnbila,  solus  eiis. 
Si  fortuna  juvat,  mnlti  numerantiir  amici;  Si 
foi'tuna  pcrit,  millus  amicus  erit. 
CW.  Cur  cha  '1  vin  ais  a  cncun,  lis  amilis  (amis) 
sun  a  mantun;  Cur  cha  '1  vin  staliva  sii,  lis 
amihs  nun's  vezzan  pit  (Schi  amis  non's  vezza 
plii).  (lad.  E.)  Wenn  der  Wein  his  zum 
Zap/en  ist,  sind  die  Freunde  haufemceis; 
wenn  der  Wein  zu  Ende  geht,  sieht  man 
die  Freunde  nicht  mehr. 

fz.  Si  tu  es  riclie,  amyqs  aiiras  au  double,  Si 
biouez  praube,  lou  bet  temps  que  se  trouble, 
(sf.  Gsc.)  Wenn  du  reich  hist,  hast  du  zwie- 
fach  Freunde;  wenn  du  arm  lehst,  trilht  sich 
das  schone    Wetter. 

it.  Quand  giiiga  la  fortuna,  gh'  e  di  amis,  E 
quand  s'  e  disgTazia,  gh'  e  di  nemis.  (ni. 
1.  m.)  Wenn  das  Glilck  hliiht,  giht's  Freunde, 
und  wenn  Ungliick  da  ist,  gibfs  Feinde. 


507.    Gliick     macht    Freunde,     Ungliick 

priift  sie. 
C41iick  macht  Freunde,  aber  Noth  bewahrt  sie. 


da.  Lykken  skafFer  Venner,  Ulykken  prover  dem. 
Das  Glilck  macht  Freunde,  das  Ungliick 
priift  sie. 
Medgang  gior  Venner  og  Modgang  prover  dem. 
Gliick  macht  Freunde  und  Ungliick  priift  sie. 
nw.  Vselstand  gjerer  Viner,  og  Vanlukka  royuer 
dei.  Wohlstand  macht  Freunde  und  Ungliick 
priift  sie. 


Lyckan  gor  manga  vanner,  men  noden  profvar  SW. 
dem  bast.     Das  Glilck  macht  viele  Freunde, 
aher  die  Noth  priift  sie  am  hesten. 


Amicos  res  secundae  parant,  adversae  probant.  It. 


508.  Gute   Freunde   muss   man    nicht    zu 

viel  iiberlaufen.  (od.  schvvei.) 
'Nen    goden    Friind    mot    man    nich    to    faken  pd. 

kamen,  (ns.  O.  R.)    Einem  guten  Freund  muss 

man  nicht  zu  oft  kommen. 


Man  skal  varlig  Veunehuus  S0gc.    Freimdeshaus  d&. 

muss  man  vorsichtig  hesuchen. 
Kom   ei   of  opt   til   vina   pinna,  svo   ^ii   vsemi  is* 

ekki  vi8  J)er.     Komm  nicht  zu  oft  zu  deinen 

Freunden,  so  nnrst  du  ihnen  nicht  zuwider. 
Betstir  era  vinir,  iM  .sjaldan  finnast.  (ffer.)    Das 

sind  die  hesfen  Freunde,  die  sich  sell  en  he- 

suchen. 
Ta8   verkar   forakt   at    finna    ofta    vinir    sinar. 

(ffer.)    Es  bewirkt  Geringsch'dlzung,  oft  seine 

Freunde  zu  besuchen. 
Ein   skal   vitja  sin   Vin,    men    inkjc    for    ofta.  nw. 

Man  soil  seinen  Freund  besuchen,  aher  nicht 

zu  off. 

Trop    se    bese,    bisita,    he     lamistat     escarta.  fz. 

(sf.  Gsc.)     Zu  oft  sich  sehen,   besuchen,   ist 

die  Freundschaft  fort. 
A   casa  de   tu   hermano    no   iras    cada    serano.  sp. 

In's   Haus    deines   Bruders    icirst    du    nicht 

jeden  Abend  gehen. 
A  casa  de  tu  tia,  mas  no  cada  dia.    Tn's  Haus 

deiner   Tante,  aber  nicht  Jeden   Tag. 


509.  Viel  Geld,  viel  Freunde. 

Reiche  Leute  haben  viele  Freunde. 

Mat  reiche'  Leiden   as  allemensch  Fregtschaft.  md. 

(nirh.  L.)    Mit  reichen  Leuten  ist  Jedermann 

vericandt. 
Wer  viel  Gut  hat,  der  hat  viel  Freund.  (schwei.)  od. 


Geld  maakt   vrienden.      Geld   macht  Freunde.  dt. 

I  wot  well   how  the  world  wags,   He   is   most  en. 
lov'd,  that  hath  most  bags.    Ich  weiss  wohl, 
wie's  in  der  Welt  geht:  Der  ivird  am  meisten 
geliebt,  der  die  meisten  Beutel  mit  Geld.  hat. 


Mange  Fenge,  mange  Venner.  dii. 

MikiS  goz   fper   margan   vin.      Viel  Gut   h-iegt  is. 
manchen  Freund. 


Preunde  509. 


263     — 


512  Freundschaft. 


|>ar  era  margir  vinir,  sem  margr  er  penmgrinn. 

Da  sitid  viele  Freiinde,  wo  viel  Oeld  ist. 
SW.  Kijk    man    far    manga   Broor.     Reicker    Mann 

krieijt  viele  liruder. 
Den  like  ha  manga   frander.     Der  Reicke   hat 

viele   Verwandte. 


Nao   proves   o    amigo    em    cousa    de    interesse.  pt.l 
Priife  den  Freund  nicht  in  Geldsachen. 


It.  Ubi  opes  ibi  amici. 
Felicium  multi  cognati. 
Felicium  omnes  sunt  cognati. 
it.  Chi  ha  roba,   ha   de'   parenti.      Wer   Vermogen 
hat,  hat   Verv:andte.  [Jindet   Vettern, 

Chi   ha   danari,   trova   cugiui.     Wer  Geld  haf, 
mi.  Abbi  pur  fiorini,  che  troverai  cugini.  (t.)     Hahe 
nur  Gulden,  so  wirst  du   Vettern  finden. 
Chi  ha  della  roba,  ha  de'  parenti.   (t.)     S.   Chi 
ha  u.  s.  w.  [hat,  hat  Freunde. 

Chi   ha    quattrini,    ha    amici.    (u.)      Wer    Geld 
ni.  El  rich  sa  nen  d'  vej  gli  nimiss.  (piem.)     Der 
Eeiche  weiss  nicht,  was  Feind  set. 
Del  rico  tuti  xe  amici.  (v.)    Dem  Reichen  sind 
Alle  Freund.  [rich  u.  s.  w. 

El  rico  no  sa  chi  ghe  sia  nemigo.  (v.)  S.  El 
si.  Amici  molti  e  parassiti  avrai,  Mentre  prodigo 
e  ricco  sarai.  (npl.)  Viel  Freunde  und 
Schmarotzer  tcirst  du  Jiahen,  solange  du 
verschv-enderisch  und  reich  hist. 
Ad  sas  ricchesas  accudint  sos  amigos.  (sa.) 
Den  Reichthiimern  strbmen  die  Freunde  zu. 


510.  Die  zijne  vrienden  behouden  wil, 
moet  ze  niet  beproe  ven.  (dt.)  Wer  seine 
Freunde  hehalten  toill,  muss  sie  nicht  prufen. 


it.  Chi    vuole    amici    assai,    ne    impieghi     pochi. 

(mi.  crs.)      Wer   viele  Freunde  toill ,  nehme 

ihrer  wenig  in  Anspruch. 
mi.  Amici  di  profFerta  assai  si   trova:  E   chi   pochi 

ne  vol,  ne  metta  in  prova.      (crs.)     Freunde 

mit  deni  Munde  findet  man  viele,  und  wer 

ihrer  wenig  will,  stelle  sie  auf  die  Probe. 
Chi  bole  pochi  amici,  ne  metti  spessu  in  pruova. 

(crs.  s.)    Wer  wenig  Freunde  ivill^  stelle  ihrer 

oft  auf  die  Prohe. 
Chi   vuole    amici    assai,    ne    provi    pochi.    (t.) 

Wer   viele   Freunde    will,    der   priife    ihrer 

wenig. 
ni.  Se  te  v6  tanc  amis  proen  poch.    (1.  b.)      Wenn 

du  viele  Freunde  willst,  priife  wenig. 
Chi  a  veul  aveje  d'  bon  amis,  ch'  a  na  preuva 

pochi.  (piem.)     Wer  gate  Freunde  haben  tvill, 

der  priife  ihrer  wenig. 


511.  Freundschaft,  die  der  Wein  ge- 
macht,  Wahrt,  wie  der  Wein,  nur 
eine  Nacht. 

Freundschaft,    die    der    Wein    gemacht,    dauertmd. 
selten  tiber  eine  Nacht.  (mrh.  E.) 


Grydevenner  kunne  let  faae  andet  Sind.     Topf-  da. 
freunde  konnen  leicht  andern  Sinnes  iverden. 


Amicitia  inter  pocula  contracta  plerumque  vitrea.  It, 
Ami   de   table    est    variable.      Tischfreund    ist  fz. 

verdnderlich. 
Amy  de  lopin  et  de  tasse  de  vin  Tenir  ne  doit 

pour   bon   voisiii.     Bissen-   und   Wein  freund 

soil  man  nicht  fiir  guten  Nachhar  halten. 
Magnatu  u  ficu,  persu  1'  amicu.  (mi.  crs.)     Ge-  it. 

gessen  die  Feige,  verloren  der  Freund. 
Amico  di  ventiira,  Molto  briga  e  poco  dura,  (t.)  mi. 

Gliicksfreund     thut    sehr    eifrig    und    halt 

nicht  aus. 
Amis  de  fortiina,  no  i  val  na  buzanina.  (1.  b.)  ni. 

Gliicksfreunde  sind  keinen  Heller  werth. 
Amici  de  bonazza,  in  te  le  burasche  i  te  nega, 
(v.)  Gutwetter  freunde  ertr'dnken  dich  imSturme. 
Amicu   di   gottu  ti  lascia  'ntra  un   bottu.     (s.)  si. 

Becherfreund  Idsst  dich  im  Stich. 
Amigo  de  bom   tempo   mudase    come   o    vento.  pt. 

Gutwetterfreund  wechselt  wie  der   Wind. 
Amigo  del  buen  tiempo  mudase  con  el  viento.  sp. 

Gutwetterfreund  wechselt  »nt  dem  Wind. 


512.  Geflickte  Freundschaft  wird  selten 
wieder  ganz. 

Geflickte  Fx'eundschaft  wird  nimmer  wieder  ganz. 

Versohnter  Feindschaft  und  geflickter  Freund- 
schaft ist  nicht  wohl  zu  trauen. 


Take   heed  of  enemies   reconcil'd  and  of  meat  en. 

twice    boil'd.       Hiltet    euch    vor    versohnten 

Feinden  wnd  zwei  Mai  gekochtem  Fleisch. 
Broken  friendship  may  be  souther'd   but  never 

sound,  (scho.)  Gehrochene  Freundschaft  kann 

geflickt,  aher  nie  heil  werden. 


Ab  amico  riconciliato  cave.  It. 

Bis  repetita  vilescunt. 

Amitie  rompue  n'est  jamais  Ijien   sendee.     Ge-  fz. 
hrocheneFreundschaftwirdniemalsgutgeheilt. 


Preundschaft  512. 


—     264     - 


512  Preundschaft. 


II   ne   faut   pas   se   fier   a  un  (II  faut  se  defier 

d'un)  ennemi   reconcilie.     Einem   versohnfen 

Feinde   darf  inan   nicJit   trauen    (muss  man 

misstrauenj . 
De    son    ennemy   reconcilie   il   se    faut   gardev. 

Vor    seinem    versohnfen    Feinde    muss  man 

sicJi  hiiten. 
sf.  Noil    te    hidez    en   amyq   aiTconssiliat.     (Gsc.) 

Traue  nicht  wiederversohnfem  Freunde. 
Un  ijecouncilia  eneini  noun  fonohe  jhamai  bon 

ami.    (Lgd.)    Ein  versolmfer  Feind  tear  nie 

ein  ff liter  Freund. 
Chambrieiro    retournado     e    soupo     recaoiifado 

noun  fai  jhanifu  bono  pourado.  (Lgd.)    Wie- 

devffenommene  Zofe  und  aufyeirdrmte  Sappe 

halten  nie  vor. 
Chambriero    retoiirnado    et    soupo     rescaufado, 

non  fan  jamais  boueno  pourrado.  (nprv.)    S. 

Chamhrieiro  u.  s.  w. 
it.  Amicizia    riconciliata    ^    come    piaga  non   ben 

saldata.       Versohnte    Freundschuft    ist    icie 

nicht  gut  geheilte   Wunde. 
Cavolo   riscaldato   non   fu  mai  buono.     Aufge- 

ivarmter  Kohl  ivar  nie  gut. 
Non  fidarti  di  nemico  riconciliato.    Traue  nicht 

versohntem  Feind. 
mi. La  mnestra  arscaldeda  la  sad  fom.  (rom.)  Die 

aufgew'drmte  Suppe  schmecJct  nach  Ranch. 
Amicizia  riconciliata  e  una  piaga  mal  saldata. 

(t.)   Versohnte  Freundschaft  ist  eine  schlecht 

geheilte   Wunde. 
N6   amico   riconciliato,   ne   pietanza  dvie  volte 

cucinata.  (t.)   Weder  versohnter  Freund,  noch 

zwei  Mal  gekochte  Speise. 
Frate    sfratato    e   cavol   I'iscaldato  non  fu  mai 

buono.     (t.)    Monch,  der  die  Kutte  ahgelegt, 

und  aufgeio'drmter  Kohl  war  nie  gut. 
Serva  tornata  non  fu  mai  buona.  (t.)    Wieder- 

genomviene  Magd  war  nie  gut. 
ni.  La    mnestra    riscaldada    la  sa   semper  d'  fum. 

(em.  P.)     Die  aufgeio'drmte  Sappe  schmeckt 

immer  nach  EaucJi. 
La  mnestra  arscaldeda  la  sa  ed  fumm,  (em.  R.) 

S.  La  mnestra  u.  s.  w. 
No    sta    a    fidat    d'   tin   nemis  reconciliat.     (1.) 

Traue  keinem  versohnten  Feinde. 
Amisizia  rinovada  L'e  minestra  riscaldada,  Che 

no    val    na    sbolgirada.     (1.    m.)      Erneuerte 

Freundschaft  ist    aufgeio'drmte   Suppe,    die 

keinen  Pfifferling  werth  ist. 
No  fidet  de  nemis  reconziliaa.    (1.  m.)    *S'.  Non 

fidarti  u.  s.  w. 
La   mnestra  arscaoda   a  val  mai  nen.     (piem.) 

Die  aufgewdrinte  Suppe  taugt  nie  etwas. 


li    coi  arscaoda  a  san  d'  fum   (a  son  mai  bon). 

(piem.)      Der    aufgen-ar'mte    Kohl    schmeckt 

nach  Rauch  (ist  nie  gut). 
Amicizia  rinova,  minestra  riscalda,  saporita  che 

la   sia,   no   xe   piu   quela   de  pria.    (v.)    Er- 

neuerte  Freundschaft ,  aufgew'drmte  Suppe, 

so  schmackhaft  sie  sei,    ist  nicht  mehr  was 

sie  war. 
Minestra  riscalda,    poco    dura  e  poco  fa.     (v.) 

Aufgewdrmte    Suppe    halt    wenig    vor    und 

Ml  ft  wenig. 
Ne  minestra    rescaldada,    Ne   serva  retornada. 

(v.)      Weder  aufgew'drmte  Suppe,  noch  wie- 

dergenommene  Magd. 
Serva    tornada    e    minestra    riscaldada   no   val 

gninte.     (v.    trst.)     Wiedergennmmeyie    Magd 

und  aufgewdrmte  Suppe  taugt  nichts. 
Garzon    ritornato    e    cavolo    riscaldato   non   fu  si. 

mai  buono.    (npl.)     Wiedergenommener  Die- 

ner   und    aufgewdrmter  Kohl    war    niemals 

gut. 
Nnimicu    ricunciliatu    nun   c'    aviri    fidi.      (s.) 

Versohntem  Feinde  ist  nicht  zu  trauen. 
Minestra  riscarfata  mai  fu  grata,    (s.)     Aufge- 

ivdrmte  Suppe  tear  nie  recht. 
Deus    ti    ardet    de  inimigu   riconciliadu.     (sa.) 

Gott  hiite  dich  vor  versohntem  Feinde. 
Mine.stra    iscaldida    non    est    mai    bona,     (sa.) 

Aufgeic'drmte  Suppe  ist  nie  gut. 
Guardat    d'    amig    reconciliad.      (neat.)      HUte  Im. 

dich  vor  versohntem  Freund. 
Amig  reconciliad,  enemig  doblad.    (neat.)     Fe?'- 

sohnter  Freund,  doppelter  Feind. 
Amigo  quebrado  soldara,  mas  uao  sarara.    Qe-  pt. 

hrochene  Freundschaft   wird  gelothet,    aher 

nicht  ivieder  ganz. 
De  amigo  reconciliado  e  de   caldo    requentado, 

nunca  bom  bocado.    Von  vers'dhntem  Freunde 

und  von  aufgeiodr niter  Briihe  niemids  guter 

Bissen. 
Guarde-vos  Deos  de  amigo  reconciliado.     Hiite 

euch  Gott  vor  vers'ohntem  Freunde. 
Nao  te  ties  em  ceo  estrellado,    nem   em  amigo 

reconciliado.      Verlass    dich    nicht     auf  ge- 

stirnten  Hinimel,  noch  auf  vers'ohnten  Freund. 
Amigo  reconciliado,  eneniigo  doblado.    S.  Amig  S|>. 

u.  s.   w. 
De   amigo   reconciliado    guarte   de  el  come  del 

diablo.      Vor  vers'ohntem  Freunde,  hiite  dich 

vor  ihm,  wie  vor  dem   Teufel. 
De    ayre    por  horado   y   de  amigo  reconciliado 

guards  me  Dios.     Vor  Zugluft  und  vor  ver- 
s'ohntem Freund,  hewahre  mich   Gott. 
Ni  de  amigo   reconciliado,    ni    de    manjar   dos 


Preundschaft  512. 


—     265     — 


514  Freundsehaft. 


veccs  giiisado.  Wtder  von  versohntem 
Freund,  noch  von  zwei  Mai  gekochtem  Essen. 
Ni  pastel  recalentado,  Ni  amigo  reconciliado. 
Weder  aufgewdi-nde  Fastete ,  nnch  versohn- 
ter  Freund. 


513.  Siedet  der  Topf,  so  blliht  die  Freund- 

s  oh  a  ft.  [mage,     (ad.) 

Die  wile  der  mit  vollen  lebet,  so  hat  er  holde 


(It.  Zoo  lang  de  pot    kookt,    leeft  de  viiendscliap. 

So  lange  der   Topf  kocht,   leht  die  Freund- 

schuft. 
Zoo  I'ang  het   spectje    gaat,    Geen   vriend,    die 

ons  verlaat.    So  lange  der  Sj)iess  sich  drehf, 

kein  Freund,  der  uns  verlcissi. 
't    Is    Neef,    Neef,    zoo    lang    ik    geef.     '*   1st 

Vetter,    Vetter,  so  lange  ich  gehe. 


(lii.  Medens  Gryden  syder  og  Kanden  gaaer  om, 
bar  mail  nok  af  Venner.  Wdhrend  der 
Topf  siedet  und  die  Kanne  hermn  geht,  hat 
man  genug  Freunde. 

Hoo  som  haffwer  Flesk  oc  Meel,   ban  faar  vel 
Kompanse.     (ada.)      Wer  Fleisch    und    Mehl 
hat,  der  kriegt  wohl  Kumjjane. 
SW.  Mycket  vanskap  i  vinfatet.    Viel  Freundschaft 
im    Weinfass. 

Hwar  som  hawer  flykke  ok  molbinga  ban  faar 
kompana.  (asw.)  Wer  Fleischstilcke  und 
Mehlhaufen  hat,   kriegt  Kumpane. 

It.  Dum  fervet  oUa,  fervet  amicitia. 

Fervet  oUa,  vivit  amicitia.  [ta.  (mIt.) 

Convivas  nacta  fit  farre  popa  casa  (lacta)  lari- 
fz.  Qui    donner    piiet ,     il     a    maint    bon    voisin. 
(nf.  Cbmp.)      Wer  gehen  kunn,  hat  manchen 
guten  Nachhar. 
it.  Ognuno  6  amico  di  chi  ha   buon   fico.    (mi.  t.) 
Jeder  ist  dem  Freund,  der  gute  Feigen  hat. 
ni.  Chi  r  ha  pi  d'  pastiss,  1'  ha  pi  d'  amiss,  (piem.) 
Wer  die  meisten  Pasteten  hat,  hat  die  mei- 
sten  Freunde. 
Dove  gh'e  pastici,  gh'e  amici.     (v.)      Wo's  Pa- 
steten giht,  giht's  Freunde.  • 


Wann  das  Fass  leer  ist,  so  wischen  die  Freunde 

das  Maul  und  geheu. 
Wan  vliusestu  dine  babe,    so  gent  dir  san  die 

vriunde  abe.     (ad.) 
Wenn    der  Vorrath    aus   ist,    so    ist    auch    die  od. 

Freundschaft  aus.     (schwei.) 


514.  "Wo  Geld  kebrt  imd  wend't,  Hat  die 
Freundschaft  bald  ein  End'. 

„Freundschaft  geht  vor  allem  Ding."  Das 
liigst  du,  sagt  der  Pfenning,  Denn  wo  ich 
kehr'  und  wende,  Hat  Freundschaft  gar  ein 
Elide. 


Als  het    goed   verloopt,    zoo    sterven   de  vrien-  (It. 

den.      Wenn    das    Gut    zerrinnt,    so    sferhen 

die  Freunde. 
Als  de  YOorspoed  faalt,  zoo  faalen  de  vrienden. 

Wenn    das  Glilck    untreu    icird,    so    werden 

die  Freunde  untreu. 
Als    het    geluk    gaat,    zoo    gaan    de    vrienden. 

Wenn    das   Glilck    iveg   geht,    so   gehen    die 

Freunde  ireg. 
Als  de  pot  omgestoort  is,  zoo  loopen  de  vi-ien- 

den  been.      Wenn    der    Topf  umgestilrzt   ist, 

so  laufen  die  Freunde  von  dannen. 
When  good   cheer  is   lacking,  Our  friends  will  eil- 

be    packing.       Wenn    die    gute    Beioirthung 
■  aufhort,  so  packen  unsere  Freunde  ein. 
When  fortune  begins  to  frown,  friends  will  be 

packing.      Wenn   das    Glilck   sauer  zu  sehen 

heginnt,  so  packen  u/nsere  Freunde  ein. 
When  glide  cheer  is  lacking,  friends  go  a-pack- 

ing.     (scho.)     S.    When  good  u.  s.  w. 


Diffugiunt  cadis  cum  faece  siccatis  amici.  It. 

Simul  intonuit,  non  noscitur  ulli,  Agminibus 
comitum  qui  mo  do  cinctus  erat. 

Chi    cade  in    poverta,    perde  ogni  amico.      Wer  it. 
in  Armuth  gerath,  verliert  jeden  Freund. 

Chi  cade  in  poverta,  perde  gli  amici.  (t.)    Wer  mi. 
in  Armuth  gerath,  verliert  die  Freunde. 

Chi    casca  in    poverta,   perda  amigh  e  parinta.  ni. 
(em.  P.)      Wer    in   Arviuth   gerath,    verliert 
Freunde  und   Verwandtschaft. 

tte  vole  die  ve  la  diga,  ve  la  digo:  Chi  casca 
in  poverta  perde  I'amigo.  (v.)  Wenn  ich  es 
euch  sagen  soil,  will  ich''s  euch  sagen:  Wer 
in  Armuth  gerath,  verliert  den  Freund. 

Chi  perde  la  roba,  perde  i  amici.  (v.)  Wer  das 
Vermogen  ve7'liert,  verliert  die  Freunde. 

Chi    cade    in    bassa    fortuna,    perde    gli  amici.  si. 
(ap.  B.)     Wer   in  schlechte   Verhdltnisse  ge- 
rath, verliert  die  Freunde. 

Tutti  r  amici  mei  me  bbandunaru,  Quannu  la 
ursa  mia  perse  lu  suenu.  (ap.  L.)  Alle 
Freunde  verliessen  mich,  als  meine  Borse 
den  Klang  verlor. 


34 


Priede  515. 


—     266 


518  Prosch. 


515.  Friede  emJilnt,   Unfriede   verzehrt. 
od.  Friede  ernJihrt,  UntVied  zerstort.     (bair.) 
pd.  Freede  eniiihrt,  Unfreede  vertelirt.    (us.  W.) 

(It,  Vrede  gedijt,  Oorlog  verslijt.     Friede  ern'dhrt, 
Krieg  vereehrt. 

fs.  Frees  neret,  Uiinfrees  teret.     (A.) 
Freesh  neerat,  Uenfreesh  teerat.     (F.) 
Fi'eed'  niarred,  Uiifrees  fortiJirred'.     (S.) 


da.  F 
F 


red  eriiserer,  Ufred  fortserer. 
reden    foder    (nserer) ,     Krigcii     oder     (tterer.) 
Der    Friede    nilhrt,     der    Krieg     veruiistet 
(verzehrt). 

riSrinn  nferir,  6fri(')rinu   fortiicrir.    Der  Friede 
ndhrt,  der  Unfriede  verzehrt. 
reden    byggjer    Hyar,    og  Ufredeu    eyder  dei. 
Der  Friede   haut   die  Stiidte,  nnd  der    Un- 
f^'iede  verheert  sie. 
SW.  Frid  foder,  ofrid  oder. 


is.  F 
uw.  1 


CW.  La  paiscli  nutrescha,  la  discordia  coiisuiiicsclia. 

(obi.)     ^S".  Fridrinn  u.  s.  w.     {Vrede  u.  s.  w. 

Pascli  mantegnia,   Guerra  svurdina.     (obi.)     S. 


516.    Fried    uud    ein    neugebantes    Hau! 
sind  nimmer  zii  tlieuer. 


dt.  Vreede  koopen  en  een  volmaalct  hnis.   Frieden 
kaufen  und  ein  fertig  Haus. 


da.  Fred    og   velbygt   (velbygget)    Huns   kjebes   ei 

for    dyrt.      Friede    und    wohbjehautes     IJaus 

icird  nicht  zu  tlieuer  erkauft. 

Fred    skal    man    dyrt    kjobe.      Frieden    muss 

man  theuer  kaufen. 

IIW.  Ein    kanper    sjeldan    Freden    for    dyrt.      Man 

kauft  selten  den  Frieden  zu  theuer. 
SW.  Fredh  och  walbygd  Hws  kiopes    intet  for  dyrt. 
S.  Fred  og  u.  s.  w. 


517.  Wer  Frieden  haben  will,  muss  zui 
Kriege  riisten. 


dt.  Die  den  vrede  wil,  moet  zich  ten  oorlog  toeru- 
sten.  Wer  den  Frieden  will,  muss  sick  zum 
Kriege  riisten. 

da.  Det  er  bedst  (Bedst  er),  at  gjore  Fred  med 
draget  Svserd.  Es  ist  am  hesten  (Am  besten 
ist's) ,  Frieden  mit  gezogenem  Schwert  zu 
machen. 


feir  biSja  um  friS  meS  reiddu  sverSi.    Sie  bit-  is. 

ten  um  Frieden  mit  geschwungenem  Schwerte. 
Bast  att  gora  frid  med  draget  svlird.    Am  besten,  SW. 

Frieden  mit  gezogenem  Schirert  zu  machen. 


Tempore  pacis  de  bello  cogitandum.  It. 

Si  vis  pacem,  para  bellum.  [monstret. 

Dextra    gerat    gladium,     pacem    manns    altera 
Qui  vent  la  paix,  se  prepare  a  la  gnerrc.    Wer  f/, 

den  Frieden  will,  bereite  sich  zum  Kriege  vor. 
On    fait    la  gueiTC    pour    avoir   la   paix.     Man 

fiihrt  den  Krieg,  um  den  Frieden  zu  haben. 
Home  parat,   no  fa  guerra,     (val.)     Geriisteierlm. 

Mann  macht  nicht  Krieg. 


518.     Setz'     eincn    Frosch    auf     goldnou 

Stulil,    Er    liiipft    doch    wieder   in   den 

Pfuhl, 
Der  Frosch   hiipft   wiedcr   zum  I'fuhl,    Sass  er 

auch  auf  einem  goldncn  Stuhl. 
Der  Frosch  gelit  dem  Bache  zu,  wenn  man  ilni 

auch  an  Ketten  legte. 
Die  Froschc  goli'n  dem  Bache  zu,  Icgt  man  sie 

schon  an  Ketten, 
Man  mag  de  Pogge  immer  dragn,  so  hiippt  like  pd, 

wol  inn  Pohl,  (ns,  B.)  Man  mag  den  Frosch 

immer    tragen,    so    hiijift    er   gleichwohl    in 

den  Pfuhl. 
Settt  me  'ne  Pogge  auk  upn   golden  Stol,   Se 

sprinkt   alldoch    wi'er   in'n   Pol,     (wstf.  Mst.) 

Setzt  man  einen  Frosch  auch  auf  einen  gold- 

nen   Stuhl ,   er  springt   doch  ivieder  in   den 

Pfuhl. 
Sett't  me  'ne  Pogge  auck  iip  'n  golden'n  Stool, 

Se  sprinkt  alldach  wier  in  den  Pool.  (wstf.  O.) 

S.  Sett-t  u.  s.  w. 


De  vorsch  huppelt  weder  in   de    poel,    Zat    liij  dt. 

ook    op    een    gulden    stoel.     *S'.    Der   Frosch 

hiipft  u.  s.  IV. 
Zet  een'  kikvorsch  op  een'  stoel,  Hij  wil  weer 

in  den  modderpoel,     Setz'   einen  Frosch  auf 

einen   Stuhl,   er  will  wieder  in  den  Smn^if- 

pfuhl. 
The  frog  cannot  out  of  her   bog.     Der  Frosch  eil. 

kann  nicht  aus  seinem  Sumpf. 
Ca'  a  cow  to  the  ha'  and  she'll  rin  to  the  byre, 

(scho.)    Ew/e  eine  Kuh  in  die  Halle  und  sie 

rennt  in  den  Kuhstall. 


Sset  Padden  paa  en  Guldstol,    den  hopper  dog  da. 

igjen  i  P0len. 
Sset  Tudsen  paa  en  Guldstol,   den   hopper  dog 


Frosch  518. 


267     — 


519  Friih. 


igjen  i  Polen.  Setz'  die  Unke  auf  einen 
Goldstuhl,  sie  hiipft  doch  wieder  in  den 
Pfuhl. 
Padden  hopper  i  Polen,  sad  hun  end  paa  en 
Gnldstol.  S.  Der  Frosch  hiipft  u.  s.  «'. 
SW.  Satt  paddan  pa  en  guldstol,  sa  hoppar  ho:i 
ater  ned  i  polen. 


fz.  Ades  reva  li  leus  au  bois.   (afz.)    Immer  kehr' 

der    Wolf  in's  Holz  zuriick. 
it.  Rana  avvezza  nel  pantano ,   6'ella  e  al  monte, 
torna  al  piano.    Der  Frosch,  an  den  Sumpf 
(jewohnf,  ist  er  auf  dem  Berge,  kehrt  er  in 
die  Ebene  zuriick. 

Non  e  possibile  cavar  la  ranocchia  dal  pan- 
tano. Es  ist  nicht  moglich,  den  Frosch  aw* 
dem,  Sumpf  zu  kriegen. 
ui.  No  se  pol  mai  cava  La  rana  dal  panta.  (1.  b.) 
Man  kann  den  Frosch  nie  aus  dem  Sumpfe 
kriegen. 

El  porsel  iis  al  panta,  Se  no  gh'e'l  ghe  vol 
andA.  (1.  b.)  An  den  Sumpf  gewohntes 
Schwein,  Ist's  nicht  drinnen,  will's  hinein. 

La  rana  co  la  xfe  usa  al  paltan,  Se  no  la  ghe 
va  ancuo,  la  ghe  va  doman.  (v.)  Ist  der 
Frosch  an  den  Sumpf  gewohnt,  geht  er  nicht 
heute,  so  geht  er  morgen  hin. 

No  se  pol  cavar  la  rana  dal  paltan.    (v.)    Man 
kann    den    Frosch    nicht    avs    dem    Sumpfe 
kriegen. 
si.  Ci  e  pesce,  torna  all'  acqua.    (ap.)      Was  Fisch 
ist,  kehrt  in's   Wa.iser  zuriick. 

Est  meda  difficile  bogarende  sa  rana  dai  su 
pantamu.  (sa.)  Es  ist  sehr  schwer,  den 
Frosch  aus  dem  Sumpf  zu  holen. 


519.  Die  Vogel,  die  zu  fruh  singen,  holt 

die  Katze. 
Die  Vogel,  die'zu  friih  singen,  holt  am  Abend 

die  Katze. 
Friihsingende  Vfigel  haben  bald  versnngen. 
md.  Die  Veielrche,   die  ze  frih   pifFe,  die  stesst  der 

Hopch.  (hss.  O.)  Die   Vogelchen,  die  zu  friih 

pfeifen,  die  st'dsst  der  Habicht. 
Die  Hihner,  die  so  frih  gatzen,  stisst  der  Hopcht 

game.  (W.  E.)  Die  Hiihner,  welche  so  friih 

gackern,  sfosst  der  Habicht  gem. 
od.  Vogel,    die    zu    ft-uh    singen,    horeu    bald    auf. 

(bair.) 
Dene  Veg'l,   wau   am  M6r8g9~  so  fruo  seng9~t, 

di9  vaiTeck9~t  gera"  uff  dan  Aub8~d.    (schwb. 


W.-L.)    Die   Vogel,  die  am  Morgen  so  friih 

singen,  verrecken  gem  am  Abend. 
Viiggel,    de    ze    frohg    floote,    friss    de    Katz.  pd. 

(nrh.  D.)      Vogel,  die  zu  friih  fliiten ,  frisst 

die  Katze. 
Viigelcher,  de  esu  froh  singe,    krit  zicklich  de 

Katz.     (nrh.    K.)      Vogelchen,    die    so   friih 

singen,  kriegt  zeitlich  die  Katze. 
De  Voggel,   de  so  frii  fleit'n,   bitt   an  Daog  de 

Katt  'n  Kopp  aff.    (ns.  A.)   Den   Vogeln,  die 

so  friih  floten,  beiast  am  Tag  die  Katze  den 

Kopf  ab. 
De    Voggel,    de    's  Morgens    to    lustig   sin,    de 

stickt    s'    Aobens    de    Haofk.     (ns.  A.)     Die 

Vogel,  die  des  Morgens  zu  lustig   sind ,   die 

stosst  des  Abends  der  Habicht. 
De  Vagel,  de  froh   singt,   freet  des   Abnds   de 

Katten.   (ns.  B.)   Den   Vogel,  der  friih  singt, 

fressen  Abends  die  Katzen. 
Den  Vogel,  de  froi  singet,  fret  de  Katte.    (ns. 

ha.  G.  u.  G.)     Den   Vogel,    der  friih  singt, 

frisst  die  Katze. 
Een    Vagel,    de    fro   singt,    huult    des  Abends. 

(ns.  hist.)     Ein   Vogel,  der  friih  singt,  heult 

des  Abends. 
De  to  fro  singt  um  Morg'ncn,  kommt  to  venen 

eh'  et   Abend    vard.     (ns.  hist.  A.)      Wer   zu 

friih  am  Morgen  singt,  icird  weinen,  ehe  es 

Abend  wird. 
De  Voggel,  de  an  Morgen   so  froh    singet,    de 

frett  up  den  Dag  de  Katte.  (ns.  L.-D.)    Die 

Vogel,  die  am  Morgen  so  friih  singen,  frisst 

am   Tag  die  Katze. 
De   Vogels,   de  to   froh   singen,  frett  de  Katt. 

(ns.  ofs.)     Die    Vogel,    die    zu   friih  singen, 

frisst  die  Katze. 
De    Vogel,    de    fro    Morgens    singt,    den    halt 

Avends  de  Katt.    (ns.  O.  J.j    Den   Vogel,  der 

friih  Morgens  singt,  holt  Abends  die  Katze. 

Freie  Vagel  kroggt  de  Katt.    (ns.  Pr.)     Frilhe 

Vogel  kriegt  die  Katze. 
Vagel,  de  fr-eeg  singe,  nommt  de  Hafke  (Katt). 

(ns.    Pr.)      ViJgel,    die   friih    singen,    nimmt 

der  Habicht  (die  Katze). 
De  Viiggele,  de  te  freuh  piepet,  langet  de  Katte. 

(ns.  W.)     Die    Vogel,    die    zu  friih   piepen, 

holt  die  Katze. 
De   Viiggele,    de    te  freuh    piepet,    krieget    de 

Haaweck.   (ns.  W.)    Die    Vogel,  die  zu  friih 
piepen,  kriegt  der  Habicht. 
Dai  Vitele,  dai  seu  freu  singet,  freatet  de  Kat- 
ten,    (wstf.  Dr.)     Die     Vogel,    die    so   friih 

singen,  fressen  die  Katzen. 
De  Viiegel,  da  so  fro  singet,  da  frietet  de  Katte 

34* 


Friih  519. 


268 


521  Friih. 


op  am  Namiddage.  (wstf.  Mrk.)  Die  Vofjel^ 
die  so  friih  sim/en,  die  frisst  die  Katze  am 
Nachinitlciff  auf. 


dt.  Als  de  vogeltjes  zoo  vroeg  zingen,  gaan  er 
over  dag  de  katjes  mede  been  (krijgen  zij 
de  kat  op  het  dak).  Wenn  die  Vo(jelrhen 
so  friih  sintjen,  ;/ehen  iiber  Tacj  die  Kiltz- 
chen  mit  ihnen  davoyi  (kriegen  sie  die  Katze 
auf  das  TJachJ. 

fs.  A  Foglar,  diar  so  cder  sjong,  gung  a  Kater 
iar  inj  aavier  a  Dik  me  (wegh  me  iiiib  a 
Dai).  (A.)  Die  Vbgel,  die  so  friih  singen, 
viit  denen  gehf  die  Katze  iiber  den  Deich 
(am  Tage  weg). 


da.  De  Fugle,  der  synge  for  tidligt,  baler  (tager) 
Katten. 
Den  Fngl,  der  syiiger  for  tidligt  cm  Morgenen, 
tager  Hogeii  indcn  Aftcii.  (jiit.  S.)  Den 
Voyel,  der  zu  friih  uia  Morgen  singt,  nimiitt 
am  Abend  der  Habicht. 


520.  Friih  gesattelt,  s))at  geritten. 
md.  Fre  geaiedclt,  spet  geriden.     (mrb.  L.) 
Friib  gesoattelt,  spoat  geritten.     (scbls.) 
Fill  gesfidelt,  spat  gereden.     (thr.  R.) 
od.  Freih  g'sattelt,  spet  g-rit-ii.  (opf.  N.)    [(sclnvei.) 
Friie    gsattlet,    spot    grittc    ist    Stadter    Sitte. 
pd.  Ha  saddelt  frobch,  avver  hJi  rick  spat.  (nrb.  K.) 

Er  sattelt  friih,  aber  er  reitet  sjjdt. 
Fra  gesadelt,  spet  geriden.  (nrb.  S.) 
He  sadelt  frob  un  ritt  late.  (ns.  B.)  Kr  sattelt 

friih  und  reitet  split. 
Wer  froi   sadelt,   rit   spset.     (us.  ba.  G.  u.  G.) 

Wer  friih  sattelt,  reitet  spiit. 
Fro   sadeln   un   spat  rieden.     (ns.  blst.)     Friilt 

satteln  und  split  reiten. 
Frrib    sadeln    un    laat    ryden.     (ns.    Hnib.)     S. 

Friih  u.  s.  w. 
Hai  blfist  freii  un  drift   laate.    (wstf.  Dt-.)     Er 

blast  friih  und  treibt  spat  fausj. 


is.  Opt  riSur  sa  seint  ur  bla6i,  er  snemma  bindur 
sporana.  Oft  reitet  der  spat  aus  dem  Hof- 
ruum,  der  frith  die  Sporen  umbindet. 
Sa  ri3r  seint  lir  blaSinu,  sem  snemma  bindr 
sporana.  Der  reitet  spat  aus  dem  Hofraum, 
der  friih  die  Sporen  umbindet. 
|>eir  ri&a  opt  seinast  lir  blafli,  sem  fyrst  binda 
sporana.  Die  reiten  oft  am  spdtesten  aus 
dem   Hofraum,    die    zuerst    die  Sporen  um- 


Han  rid  inkje    same  Dagen,    som    ban    sadlar.  inv. 

Er  reitet  nicht   an    demselben  Tage,    wo    er 

sattelt. 
Han  sadlar  bittida  ocb  rider  sent.  S.  He  sadelt  SW. 

froh  u.  s.  w. 


Nimium  propcrat,  serins  absolvit.  It. 

Oy   ensilia,    nianana   se   va.     Heute  sattelt  er,  sp. 
morgen  reist  er. 


521.  Was  fruh  zeitig  wird,  fault  bald. 

Je  frtiher  reif,  je  fr iiber  faul. 

Was  bald  reif,  Halt  nicbt  steif. 

Was  bald  miirbt,  Bald  verdirbt  (Das  bald  stirbt). 

Was  bald  aufgeht  (auffliegt),  fallt  (fliegt)  bald 

ab. 
Was  bald  wird  (kommt),  vcrgolit  audi  bald. 
Was  friib  reif,  wird  niebt  steif.     (mrb.  E.)        md. 
Was  l)ald  griint,  verdirbt  bald,     (bair.)  od. 

Was  zeitig  wird  zubald,  Wird  faul  und  selten 

alt.     (scbwb.  W.) 
Friib  Obst  verwelket  bald,    (schwei.) 
Was  bald  reift,  bait  nicbt  steif.     (scbwei.) 
Was  bald  wird,  das  verdirbt.     (scbwei.) 
Frob  rip,  ft-ob  rott.    (ns.  B.)     Friih  reif,  friih  pd. 

verfuult. 
Frob  Hingst,  frob  Rune.  (ns.  B.)  Friih  Hengst, 

friih   Wallach. 
Fro  Hingst,  fro  Wallacb.     (ns.  blst.)     S.  Froh 

Hingst  u.  s.  w. 
Frob  Hingst,  frob  Ruun.    (ns.  Hmb.)    S.  Froh 

Hingst  u.  s.  w. 
Fro  rip,  fro  rott.  (ns.  O.  J.)    S.  Friih  rip  u,  s.  w. 


Vroeg   rijp,   woeg  rot,   Vroeg  wijs,   vroeg  zot.  dt. 

Friih    reif,  friih  faul,  friih    weise,   friih 

albern. 
Vroeg  gras,  vroeg  booi.    Friih  Gras,  friih  Hen. 
Vroeg  viiur,    vroeg    ascb.     Friih  Feuer ,  friih 

Asche. 
Soon  ripe,  soon  rotten.     S.  Froh  rip  u.  s.  ii\    en. 
Soon  old,  soon  witb  God,     Friih  alt,  friih  bei 

Gott. 
Soon  todd,  soon  with  God.    (n.  en.)    Friih  ge- 

zahnt,  friih  bei  Gott. 
Quickly    too'd    and    quickly  go.    Quickly    will 

tby  motber  bave  woe.     (n.  en.)     Schnell  ge- 

zahnt    und    schnell  gegangen,    schnell    wird 

deine  Mutter  Schmerz  empfangen. 

Det  som  tidlig  bliver    modent,    raaduer  snart.  da. 
Das  was  friih  reif  wird,  fault  bald. 


Priili  521. 


269 


522  Fuchs. 


SW.  Omogen  frnkt  ruttnar  snai-t.    Zu  zeitige  Frucht 

fault  bald.  [toelkt  friih. 

Tidigt  blomster   vis.snai-   ticlig-t.     Fruhe  Blume 


It.  Cito  matunira,  cito  putridum. 

Quod  cito  fit,  cito  perit.  [auf(/elosf. 

fz.  Tost    faict,    tost    deifaict.     FrUh  feriir/ ,  friih 
Ce    qui    croist    soubdain,    perit    le    lendemain. 
Was  plotzlich  wdchst,   vergeht  am  niichsten 
Tag.  [vergangen. 

it.  Presto  fiuito,  presto  perito.     Friih  fertig,  friih 
Chi    tosto    viene,    tosto    se    ne  va.      Wer  friih 
kommt,  geht  friih. 
mi.  Chi    fa    prest  i  dent,   lassa  pr^st  i   su  parent, 
(rom.)     Wer  friih  zahni,  verlasst  friih  seine 
Eltern. 
Chi  presto  indenta,  presto  sparcnta.    (t.)      Wer 
friih  %ahnt,  verlasst  friih  die  Eltern. 
ni.  Chi  ven  sii  prest,  mor  anca  prest.  (I.  m.)    Wer 
friih  aufschiesst,  stirht  auch  friih. 
El   bambin   clie   prest   fa  i  dent,  Lassa  prest  i 
so    parent.     (1.    m.)     Das    Kind,    das  friih 
zahnt,  verlasst  friih  seine  Eltern. 
sp.  Qnien    presto    endentesce,    presto    herniancsco. 
Wer  friih  zahnt,  hrudert  bald. 


522.  Den  F  u  C  h  s  muss    man   m  i  t  1'  ii  c  h  s  e  n 

fan  go  n. 
Man  scliickt  Fiichse  aus,  uni  Fiichse  zn  fangen. 
Man   muss  Fiichse    mit  Fiichsen,    iSc.halke   mit 

ttchalken  fangen. 
Schalke  muss  man  mit  Schalken  fangen. 
Wer    einen    Schalk    fangen    will,    muss    einen 

Schalk  an  (hinter)  die  Thiir  stellen. 
Willst    du    'nen    Schalk    fangen,    so   stell'  'nen 

Schalk  hinter  in  die  Liicken. 
Willst  du  'nen  Juden  betriigen,    musst   du  ein 

Jude  sein. 
Wer  vuchs  mit   vuchsc   vahen   sol,   der   bedarf 

guoter  listen  wol.     (ad.) 
Swer   fuchs   mit   fiichsen  vahen    wil,    der   selb 

bedarf  witzen  vil.     (ad.) 
Ein  schalk  den  andern  schelken  sol.     fad.) 
md.  Bar  Deufel  aus  will   treip ,    musz   selber   lianer 

sei,     (frk.  H.)     Wer   Teufel   austreiben   will, 

muss  selbst  einer  sein. 
Wer  Wolfe  fangen  will,  muss  einen  Wolf  mit- 

nehmen.     (mrh.  E.) 
pd.  Wa  'ne  Fuss  fange  welt,   mohss   noch  peffiger 

un  luuser  sin  als  ha.    (nrh.  K.)      Wer  einen 

Fuchs  fangen  will,   muss  noch  pfifjiger  und 

schlauer  sein,  als  er. 


Men    moet    vossen    met    vossen   vangen.     Man  dt. 
muss  Fiichse  mit  Fiichsen  fangen. 

Als  men  een'  schalk  wil  vangen,  dan  moet  er 
een  achter  de  deur  staan.  Wenn  man  einen 
Schalk  fangen  irill,  dann  muss  einer  hinter 
der   Thiir  stehen. 

Met  vinken  vangt  men  vinken.  (vl.)  Mit  Fin- 
ken  fangf  man  Finken. 

Met  visch  wordt  visch  gelokt.  (vl.)  Mit  Fisch 
wird  Fisch  gelockt. 

Set  a  thief  to  catch  (take)  a  thief.  Nehmf  einen  eo. 
Dieb,  um  einen  Dieb  zu  fangen. 

Set  a  thief  to  grip  a  thief,  (scho.)  Nehnit 
einen  Dieb,  um  einen  Dieb  zu  greifen. 

Rfeve    skal    man    fange    med    Rjeve.      Fiichse  (la. 

nmss  man  mit  Fiichsen  fangen. 
Med    Rseve    fanger    (skal)    man   Rseve  (fange). 

Mit     Fiichsen    f'dngt     (muss)     man    Fiichse 

(fangen). 
En    Skalk    skal    man    fange    med    en    Anden. 

Einen  Schalk   muss   man  mit   einem  andern 

fangen. 
D'er    Rev,    som    Rev    skal    fanga.     Es  ist  der  ilW. 

Fuchs,  der  den  Fuchs  fangen  muss. 
Raf  f<mgas  stundom  med  riif.    Fuchs  wird  bis-  sw. 

weilen  mit  Fuchs  gefungen. 
Med  raf  skall  man  raf  fanga.   Mit  Fuchs  muss 

man  Fuchs  fangen. 

Cum  Cretensi  cretizai'e.  It. 

Ars  deluditur  arte. 

Cum  vulpe  prudens  vulpinabitur.    (mit.) 

Contra  vulpem  vulpinandum.  (mit.) 

A   renard   renard   et  demi.     Einem  Fuchse  ein  fz. 

und  ein  halber.  [und  ein  halber. 

A  mechant  mechant  et  demi.     Dem  Bosen  ein 
A  fripon    fripon    et    demi.     Dem  Schurken  ein 

und  ein  halber. 
A  trompeur  trompeur  et  demi.     Dem  Betriiger 

.  ein  und  ein  halber. 
Avec    le    renard    on   renard e.     Mit  dem  Fuchs 

fiichselt  man.  [Durchtriebener. 

Encontre    vezi6    recuit.     (afz.)    Gegen  Lisfigen 
A    reynard,    reynard    et  miecli.     (nprv.)     ;S.  A  sf. 

renard  u.  s.  iv. 
Colle    lesine    bisogna    essere    punteruoli.      Mit  it. 

den  Ahlen  muss  man  Pfriemen  sein. 
Cun  un  matt  ui  v6r  un  etar  matt,    (rom.)    Zu  mi. 

einem  Narren  gehort  ein  anderer  Narr. 
Cun  un  matt  ui  v6r  iin   matt   e   mezz.     (rom.) 

Zu  einem  Narren  gehoren  underthalb  Narreri. 
Con    la    volpe    convien    volpeggiare.     (t.)     Mit 

dem  Fuchse  muss  man  fiichseln. 


Puchs  522. 


—     270     — 


523  Fuchs. 


Cogli  avari  bisogna  farla   cla  avaro.     (t.)     Mit 

den  Geieiffen  muss  man  den  Geiziffen  spielen. 
Per  conoscere  nn   fiirbo,   ci  viiole   iiii  furbo  e 

mezzo,     (t.)     Urn   einen  Schurken  zu  erken- 

nen,  gehoren  anderthcdh  Schurken  dazu. 
ni.  Co    le    iilp    bisog-na    -volpesa.     (1.  b.)     Mit  den 

Filchsen  muss  man  fi'ichseln. 
Per  cones  il  fiirbo  ghe  fil  ii  gran  fiirbu.   (1.  b.) 

JJm   einen  Schurken  zu  crkennen,  hedarf  es 

eines  grossen  Schurken.  [Pfriemen. 

Co   le  lisne,    puntirol.     (1.  b.)     Mif,  den  Ahlen 
A  un  mat  ai    veiil    un    aotr    mat.     (piem.)     S. 

Gun  un  matt  ui  vbr  un  htar  u.  s.  w. 
Co   le   volpe   bisogna   volpezar.     (v.)     S.   Co  le 

ulp  u.  s.  w. 
Coi    avari    bisogna    far    da    avaro.      (v.)       S. 

Cogli  avari  u.  s.  w. 
Per    conosser    un    furbo,    gbe    vol    un  fuvbo  e 

mezo.     (v.)     S.  Per  conoscere  ii.  s.  lo. 
Im.  A  bribo,  brib6  y  mig.  (val.)    S.  A  fripon  u.  s.  w. 
pt.  Hum    roim    se    toma    com    outro  roim.     Einen 

Bosewicht    f'dngt    man    mit    einem    andern 

Bosewicht. 
Ao  roim,  roim  e  meio.     S.  A  mechant  u.  s.  tr. 
sp.  A  ruin,  ruin  y  medio.     S.  A  rii6chant  u.  s.  to. 


523.  Wenn  der  Fuchs  predigt,  so  liiite 
der  Ganse.  [Schafe. 

Wenn    der    Wolf   psalmodirt,    gellistet  ilm  der 

pel.  Wann  de  Foss  anfankt  to    predigen,    mot    me 

de  Gausekiiken  in  achte  niemen.  (wstf.  Mst.) 

Wenn  der  Fuchs  anf'dngt  zu  predigen,  muss 

man  die  jungen   Gdnse  in  Acht  nehmen. 

Wann  de  Voss  anfankt  to  preddigen,  mot  mc 
de  Gausekiiiiken  in  Achte  niemen.  (wstf.  O.) 
S.   Wann  de  Foss  u.  s.  w. 


dt.  Als  de  vos  de  passie  preekt,  boereH  past  op  je 
ganzen.  Wenn  der  Fuchs  die  Passion  pre- 
digt, Bauern,  pjasst  auf  eure  Gdnse  auf! 

Als  de  duivel  de  passie  preekt,  boeren  past  op 
je  ganzen!  Wenn  der  Teufel  die  Passion 
predigt,  Bauern,  passt  auf  eure  Gdnse  auf! 

Wanneer  de  vos  de  passie  preekt,  boeren  wacht 
uwe  ganzen.     (vl.)     S.  Als  de  vos  u.  s.  ic. 

Os    den  vos  de    passche    prekt,    boeren    wacht 

uw  ganzen.    (vl.  F.)     S.  Als  de  vos  u.  s.  w. 

en.  When  the  fox  preaches,  beware  (take  care)  of 

your  (the)  geese.     Wenn  der  Fuchs  predigt, 

hiltet  (haht  Acht)  eure  (auf  die)   Gdnse. 

When  tlie  tod  preaches,  take  tent  o'  the  lambs, 
(scho.)  Wenn  der  Fuchs  predigt,  so  hiltet 
die  Ldiumer. 


Wjinn  't  Reef  prajtet,  nam  din  Gais  Jiujn  Agt.  fs, 
(M.)      Wenn  der  Fuchs  predigt,  nimm  deine 
Ganse  in  Acht. 

Naar  Rseven  prsekcr,  maa  man  lukkc  for  Gsss-  dU. 
sene.     Wenn  der  Fuchs  predigt,   muss  man 
die   Gdnse  verschUessen. 

Tag  Gsessene  vare,  naar  Rseven  prsediker.  Gib 
auf  die  Gdnse  Acid,  tcenn  der  Fuchs  predigt. 

Naar  Rseven  praediker  for  Gaasen,  staaer  hen- 
des  Hals  i  Vove.  Wenn  der  Fuchs  vor  der 
Gans  predigt,  steht  ihr  Hals  in  Gefahr, 

Naar  Fanden  praediker  Passen,  er  han  ilde  tro- 
endes.  Wenn  der  Teufel  die  Passion  pre- 
digt, ist  ihiii  schlecht  zu  trauen. 

Nllr  Rafven  predikar   for   gasen,   sji  ar  hennes  SW. 
hals  i  fara.     Wenn  der  Fuchs  vor  der  Gans 
predigt,  so  ist  ihr  Hals  in  Gefahr, 

Nar  hin  onde  predikar  passionen,  ar  han  minst 
att  tro.  Wenn  der  Bose  die  Passion  predigt, 
ist  ihm  am  loenigsten  zu  trauen. 

Nar  Hin  hale  prcdijkar  passionem,  s;i  ar  hau 
ilUi  troeudes.     S.  Naar  Fanden  u.  s.  w. 

Le  renard  prcche  aux  ponies.    Der  Fuchs  pre-  fz, 

digf  den  Hvhnern. 
Las  galinos  auran  man   tens ,   lous   reynars  s'y  sf. 

conseilhon.      (nprv.)      Die    Ilithner    werden 

schlimme   Zeit   haben,   die   Fiichse   berathen 

sich. 
Guardatevi,  galline,  che  le  golpi  si  consigliano.  it. 

Hiltet  euch,  Hiihner,  denn  die  Fiichse  bera- 
then sich. 
Al  volp  a  gli  e  a  cunsei.    (roni.)     Die  Fiichse  mi. 

berathen  sich. 
Quando  la  volpe   predica,   guardatevi,   galliue. 

(t.)      Wenn  der  Fuchs   predigt,    hiitet    euch, 

Hennen. 
Quando  le  volpi  si    consigliano,    bisogna  chiu- 

dere  il  poUaio.     (t.)      Wenn  die  Fiichse  sich 

berathen,     muss    man    den    Hiihner  stall    zu- 

schliessen. 
Consiglio  di  volpi,  tribolo  di  galline.    (t.)    Be- 

rathung  der  Fiichse.,  Drang  sal  der  Hiihner. 
E  vorpi  se  conseggion.  (lig.)  S.  Al  volp  u.  s.  w,  ni. 
Le  volp  as  consslo.    (piem.)    S.  Al  volp  ?*.  s.  w. 
Ciinsijvi  de   urpi,   dannu   de  jadSine.     (ap.  L.)  si. 

Berathung  der  Fiichse,  Schaden  der  Hiihner. 
Consiglio  de  vorpe,  dammaggio  de  galline.  (npl.) 

S.   Cunsiju  u.  s.  w. 
Quannii   li   mulinari  si  sciarrianu,    guardati   li 

sacchi.    (s.)    Wenn  die  Miiller  sich  brmthen, 

nehmt  die  Sdcke  in  Acht. 


Fuchs  524. 


271     — 


524  Fuchs. 


524.  Wo    der  Fuchs    sein  Lager    hat,    da 

raubt  er  niclit. 
Wo  der  Fuchs  liegt,  da  thiit  er  keinen  Schadeii. 
Wo  der  Wolf  liegt,  da  wiirgt  er  nicht. 
Kluger  Dieb  halt  sein  Nest  rein. 
md.  Ein  guter  (kluger)  Fuchs   frisst  nienials  seines 

Nachbars  Hiihuer.     (Hrz.) 
od.  J^  Fuchs  nimmt  d'  Hiiener  i  syr   (siner)  Nocb- 

berschaft  nit.    (schwei.  S.)    Ein  Fuchs  nimmt 

die  HUhner  in  seiner  Nachbarschaft  niclit. 
pd.  Wu    de  Wulf    liggt,    da    bitt'r    nich.     (ns.  A.) 

Wo  der   Wolf  liegt,  da  heisst  er  niclit. 
Wo  (Wu)  de  Wolf  huset  (lit),  da  bit  he  nich. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)     ^S'.    Wu  u.  s.  w. 
De  Voss  stellt  neet  in  d'  Naberschup.  (ns.  ofs.) 

Der  Fuchs  stiehlt  nicht  in  der  Nachbarschaft. 
Eu  Tater   holt   sin  Harbarge   rein  (beatellt  sin 

Harbarge    nich).     (ns.  O.  J.)     Ein    Zyjeimer 

halt    seine    Herberye    rein     (bestiehlt    seine 

Herberge  nicht). 
De  Foss  bitt  nich,   war   he   liggt.     (ns.  O.  K.) 

Der  Fuchs  beisst  nicht,  wo  er  liegt. 
Wo  de  Wulf  licht,  do  bit  he  nich.     (wstf.  M.) 

S.   Wu  u.  s.  w. 
Ba  de  Fosz  liet,  da  sticlt  he  uitt.    (wstf.  Mrk.) 

Wo  der  Fuchs  liegt,  da  stiehlt  er  vicht. 

dt.  De  vos  jaagt  nimmer  op  zijn  eigen  veld  (in  dc 
nabijheid  van  zijn  hoi).  Der  Fuchs  jagt  nie 
auf  seinem  eigenen  Felde  (in  der  Ncihe  sei- 
nes BauesJ. 
Daar  de  wolf  woont,  daar  doet  liij  niemand 
kwaad.  Wo  der  Wolf  liegt,  da  thtit  er 
Nieviand  Boses. 

en.  The    fox    preys    farthest    from    his   hole.     Der 
Fuchs  raubt  avi  fernsten  von  seinem  Bau. 
The  tod  keeps  aye  his  ain  hole  clean,     (scho.) 
Der    FucJis    halt    stets    seinen    eigenen  Bau 
rein. 

da.  Rseven  bider  ei  paa  den  Mark,  han  er  baaren. 
Der  Fuchs  beisst  nicht  auf  dem  Felde,  wo 
er  geworfen  ist. 

En  klog  Tyv  holder  sin  Rede  reeu.  Ein  klu- 
ger Dieb  halt  sein  Nest  rein. 

Ulffwen  bidher  eij  paa  then  Mark,  som  han  ser 
baaren.  (ada.)  Der  Wolf  beisst  nicht  auf 
dem  Felde,  wo  er  geworfen  ist. 

Wlff  tagher  eij  Bradh  paa  sijn  eghen  Mark, 
(ada.)  (Der)  Wolf  nimmt  keinen  Braten 
auf  seinem  eignen  Felde. 

Rseven  stjseler  ej  i  den  Mark,  han  bor  i.  (Fu.) 
Der  Fuchs  stiehlt  nicht  in  dem  Felde,  wo 
er  liegt. 


A    Row    birrer    it   tset   ve  se  KCxl.     (jilt.)     Ein 

Fuchs  beisst  nicht  dicht  bei  seinem  Bau. 
Vargr  bitr  ei  J)ar  borinn  er.     Der   Wolf  beisst  is. 

nicht,  wo  er  geicorfen  ist. 
Sjaldan  bi'tr  gamall  skoUi  nserri  greni.     Selten 

beisst  ein  alter  Fuchs  nahe  dem  Bau, 
Reven    riv    inkje    tett   ved  Hidet.     Der  Fuchs  liw. 

raubt  nicht  dicht  beim  Bau. 
Ulfven    biter    intet    der    han    bor.     Der    TKo//sw. 

beisst  nicht,  wo  er  liegt. 
Ulfven  biter  ej  far  pa  den  mark   han  iir  fodd. 

Der  Wolf  beisst  kein  Schaf  auf  dem  Felde, 

ICO  er  geworfen  ist. 
Wlff   takir    ey    bradh    a    sinne    seghne    mark. 

(asw.)     S.   Wlff  u.  s.  10. 
Wluen    bitlier    ey    lamb    a    the    mark    som  mr 

wan.     (asw.)     Der    Wolf  beisst   kein  Lamm 

auf  dem  Felde,  wo  er  gewohnt  ist. 


Agio,  qvo  latitat,  lupus  agnuni  prendere  vitat.  It. 

(mlt.) 
Vix  depracdatur    lupus   in    quo    rure    moratur. 

(mlt.) 
Un  bon  renard  ne   mange   point    (jamais)    les  fz. 

ponies  de  son  voisin.   Ein  guter  Fuchs  frisst 

nicht  (nie)  die  Hiihner  seines  Nachbarn. 
On  bon  r'na  ni  magne  nin  les  poies  di  ses  vol-  nf. 

sins,    (w.)    Ein  guter  Fuchs  frisst  nicht  die 

Hiihner  seiner  Nachbarn. 
lious  renai'ds  e  las    haginos    s'cn    ban    he    lou  sf. 

man    lorn.      (Arm.)      Die    Fiichse    und    die 

Mar  der  gehen  fort,  das  Bose  in  der  Feme 

zu  thun. 
E  come  la  volpe  che  non  fa  danno  in  vicinan-  it. 

za.    Fh-  ist  wie  der  Fuchs,  der  keinen  Scha- 

den  in  der  Nachbarschaft  thut. 
I  Zengan  dov  j  aloza,  in  ruba.    (rom.)    Wo  die  mi. 

Zigeuner  wohnen,  stehlen  sie  nicht. 
La  volpe  in  vicinato  non   fa   mai    danno.     (t.) 

Der  Fuchs    thut   niemals    in    der  Nachbar- 
schaft Schaden. 
Far  come  la  golpe:  non  far  male  in  vicinanza. 

(t.  fir.)    Es  machen  wie  der  Fuchs:  nicht  in 

der  Nachbarschaft  Boses  thun. 
Vicin   a   la   so  tana  la  volpe  no  fa  mai  dano.  ni. 

(v.)     Nahe  seinem  Bau   thut  der  Fuchs  nie 

Schaden. 
Lo  Hob  sempre  va  k  cacjar  lluny  del  Uoch  hon  Im, 

sol  estar.     (val.)     Der    Wolf  geht  stets  weit 

von  dem  Orte  jagen,  wo  er  zu  liegen  pflegt. 
Quando  o  lobo  vai   furtar,   longe   de   casa   vai  pt. 

ca^ar.    Wenn  der  Wolf  stehlen  gcJit,  geht  er 

weit  vom  Hause  jagen. 


Puchs  524. 


—     272 


526  Puhrmann. 


Sp.  Quando  el  lobo  va  ;i  hurtai",   lejos   cle  casa  va 
a  cazar.     ^S".   Quando  u.  s.  w. 
El  lobe  do  mane  dano  no  hace.   (asp.)    Wo  der 
Wolf  liegt,  tJiut  er  keinen  Schaden. 


525.  Alle  listigen  Fiichse  kommen  end- 
lich  beim  Kilrschner  in  der  Beize  zu- 
sammen. 


dt.  Het  gewoone  cind  van  den  vos  is  de  bontwer- 
kerswinkel.  Das  geioohnliclie  Ende  des 
Fuchses  ist  der  Kilrschnerladen. 

en.  Every  fox  must  pay  his  own  skin  to  the  flayer. 
Jeder  Fiichs  muss  sein  Fell  dem  Ahzieher 
gehen. 
Air  day  or  late  day  the  fox's  liide  finds  aye 
the  flaying'  kuife.  (scho.)  Frilli  oder  sj'oi 
findet  die  Fuchshaut  das  Ahziehmcsser. 


dii*  Om  Rseven  end  er  snedig,  saa  sselges  dog  lige 
saa  mange  Rfevebfelge,  som  iEselshnder. 
Wenn  der  Fuchs  auch  schlau  ist,  so  werden 
doch  eben  so  viele  Fuchshdlge  verkauff,  wie 
Eselshdute. 

CW.  Tuots    ils    nnfs   vegnan    al  pettan.     (Id.  U.-E.) 

Alle  Knoten  kommen  zum  Kamm. 

fz,  Enfin  les  renards  se  troiivent  chez  le  pelletier. 

Zuletztfinden  sich  die  Fiichse  heim  Kiirschner. 

La  peau   dn   renard   iinit   tonjours   par  arriver 

a    la    boutique    dii    pelletier.     Das   Fell  des 

Fuchses  kommt  zuletzt  immer  in  den  Laden 

des  Kiirschners. 

it.  Tutte   le   volpi   si   trovano   in  pelliceria.      Alle 

Fiichse  finden  sich  im  Kilrschnerladen. 
mi.  Oggni    aggnello  ar  zu'  mascello.     (Ro.)     Jedes 

Lamm  zu  seinem  Schlachthaiis. 
si.  Tutti  li  vurpi  si  trovanu  a  la   pellicceria.     (s.) 
S.  Tutte  le  volpi  u.  s.  w. 
Dissiru  li  vulpazzi  a  li  vulpotti:  A  lu  piddaru 
nni  videmu   tutti.     (s.)     Sagten   die  grossen 
Fiichse    zu    den    kleinen:     heim    Kilrschner 
sehen  wir  u/ns  alle. 
Ogni  mazzone  benit  a  perder  sa  coa.     (sa.  L.) 
Jeder  Fuchs  verliert  endlich  seinen  Schwanz. 
sp.  Alia  nos  veremos  en  el  corral  de  los  pellejeros. 
Dort  werden  wir  uns  wiedersehen  im  Hofe 
der  Kiirschner. 


526.  Es  ist  kein  Fuhrmann  so  gut,  er 
fahrt  bisweilen  aus  dem  Gleise. 

Auch  der  geschickteste  Fuhrmann  fahrt  zu- 
weileu  aus  dem  Geleise. 


Kein  Ackersmann  so  gut,  er  ziehe  wohl  krumme 
Furchen. 

Der    beste  Kegler    kann    wohl    ein    Mai    einen 
Pudel  machen. 

Die  besten  Schiitzen  sind  so  da  fehlen. 

Es  gibt  koan  Wagen,   der   not   umwerfen  kan.  od. 

(opf.)    Es  giht  keinen   Wagen,  der  nicht  um- 
.  werfen  kann. 

De  beste  Kiiiigeler  kann  auck  wual  es'n  Puu-  pd. 
del  schniiiten.    (wstf.  O.)    8.  Der  beste  Keg- 
ler u.  s.  w. 

Geen    voerman   stuurde   ooit   zoo  wel,    dat  zijn  dt. 

last    nooit    werd    omgeworpen.     Kein    Fuhr- 
mann lenkte  je  so  gut,  dass  seine  Fracht  nie 

umrcarf. 
Een  goed  schutter  kan  wel  eens  niissen  (scliiet 

wel  eens  mis).    Ein  yuter  Schiitze  kann  loohl 

ein  Mai  fehlen  (schiesst  wold  ein  Mai  fehl). 
Een   goed   zeeman    zeilt   wel   tegen  een'    paal. 

Ein  gufer  Seemann  segelt  wohl  gegen  einen 

Pfahl. 
Een    goed    schipper    (zeeman)    wordt   wel  eens 

nat    (valt   wel   eens   over  boord).     Ein  guter 

ScJdffer  (Seemann)  wird  wohl  ein  Mai  nass 

(fdllt  wohl  ein  Mai  iiber  BordJ. 
Er  is  geene  goede  breister,  of  ze  laat  wel  eens 

een'  steek  vallen.    Es  gibt  keine  yute  Strik- 

kerin,  die  nicht  ein  Mai  eine  Masche  fallen 

Hesse. 
Geen  wagen  gaat  er  zoo  regt,  of  hij  stoot  wel 

eens.     Kein   Wagen  geht  so  gerade,   dass  er 

nicht  ein  Mai  stossf. 
Geen  wagen  rijdt  zoo  zacht,   of  hij  geeft  som- 

tijds  weel  een'  stoot.    Kein   Wagen  fahrt  so 

ruhig,   dass   er  nicht  manch7)ial  einen  Stoss 

gabe. 
Een   goed   schutter  mist   wel   eens.     (vl.)     Ein 

guter  Schiitze  fehlt  wohl  ein  Mai. 
Een  goed   schipper   zeilt  wel  eens   tegen    eene 

pael.     (vl.)     Ein  guter   Schiffer  segelt  wohl 

ein  Mai  gegen  einen  Pfahl. 
Een  goed  stuerman  valt  wel  eens  over  't  boord. 

(vl.)     Ein  guter  Steuermann  fallt  wohl  ein 

Mai  iiber  Bord. 
De  beste  smid  slaet   wel   eens   op  zynen  duim. 

(vl.)     Der   beste  Schmied  schlagt   sich  wohl 

ein  Mai  auf  den  Daiimen. 
The  best  cart  may  overthrow.     Der  beste   Wa-  en. 

gen  kann  umwerfen. 


II    n'est    si    bon    charretier    qui   ne   verse.     Es  fz. 
gibt  keinen  so  guten  Kdrrner,  der  nicht  um- 
wiirfe. 


Puhrmann  526. 


273 


527  Punken. 


II    n'est    bon    maistre    qui    ne    faille.     Es  giht 

Jceinen  guten  Lehrer,  der  nichi  irre. 
II  n'est  chariot  ni    charette   qui   ne  verse.     Es 
giht  weder   Wagen   nocJi  Karren,  der  nicJif 
umwiirfe. 

nf.  I  n'est  si  bon  clieron  qui  n'diviesse.  (w.)  S. 
U  n'est  si  bon  charretier  u.  s.  w. 

sf.  Y-a  jhis  de  caretie,   qe  sa  careto  noun  revesse. 
(Lgd.)     Es  giht  keinen  Kdrrner ,  der  seinen 
Karren  nicht  umwiirfe. 
Non   I'y   a  ges   de  can-etie,  que  sa  can-eto  non 
revesse.     (nprv.)     S.   Y-a  u,  s.  w. 

it,  Non  e  si  sperto  aratore  clie  alcuna  volta  non 
faccia  un  solco  torto.  Es  gibt  keinen  noch 
so  erfahrnen  Ackersmann,  der  nicht  mun- 
ches Mai  eine  krumme  Furche  ziehe. 

mi,  Non  6  si  esperto  aratore  che  talora  non  faccia 
il  solco  torto.     (t.)     S.  Non  e  u.  s.  w. 


527.  Aus  einem  kleinen  Funken  wird  oft 

ein  grosses  Feuer. 
Von  einem  Funken  kommt   ein   grosses  Feuer. 
Kleiner  Funken,  grosses  Feuer. 
Das  Feuer  fangt  vom  Funken  an,   vom  Feuer 

brennt  das  Haus. 
Wer  des  Funkens    nicht    achtet,    erlebt   leicht 

eine  Feuersbrunst  (brennt  leicht  ab).  [(ad.) 
Von  kleinen  funken  sicht  man  groze  brunste. 
Dicke  werdit  gar  ein  gi'ozis  fiire  von  eime  gar 

kleinen  funkin.     (ad.) 
od.  Aus   einem   kleinen   Fiinklein   entsteht   oft   ein 

grosser  Brand,     (bair.) 


dt.  Eene  kleine  vonk  ontsteekt  wel  een  groot  vuur 
(eene  groote  vlam)  (eenen  grooten  brand)  (een 
gansch  bosch).  Ein  kleiner  Funken  entziin- 
det  icohl  ein  grosses  Feuer  (eine  grosse 
Flamme)  (einen  grossen  Brand)  (einen  ganzen 
Wald). 

Van  eene  vonk  brandt  een  geheel  huis  af. 
Von  einem  Funken  brennt  ein  ganzes  Haus  ah. 

Een  cleyn  vonxken  can  wel  een  groot  vuur 
ontsteecken.  (ah.)  Ein  kleines  Fiinkchen 
kann  wohl  ein  grosses  Feuer  anstecken. 

Van    een'    vonk    brandt    het    huis.     (vl.)      Von 
einem  Funken  brennt  das  Haus  an. 
en.  A  little  spark  kindles  a  great  fire.  Ein  kleiner 
Funke  entzilndet  ein  grosses  Feuer. 

Little  sparks  kindle  great  fires.  Kleine  Fun- 
ken entzUnden  grosse  Feuer. 

A  wee  spark  maks  muckle  wark.  (scho.)  Ein 
kleinei^  Funke  thut  viel. 


Af  (en)  liden  Gnist  kommer  ofte  (en)   stor  lid.  dii. 

Aus  kleinem  (einem  kleinen)  Funken  kommt 

oft  (ein)  grosses  Feuer. 
Liden    Gnist    gior    ofte    en    stor    lid.     Kleiner 

Funke  macJif  oft  ein  grosses  Feuer. 
En  liden  Gnist  kan  let  en  farlig  lid  antseude. 

Ein  kleiner  Funke   kann   leicht   ein  gefcihr- 

liches  Feuer  entzUnden. 
AfF  lidhen  Gnijst  wordher  offthe  stoor  Ildh.  (adii.) 

Aus  kleinem,  Funken  wird  oft  grosses  Feuer. 
Offthe  gor  liden  Gnisth  augherligh  Ildh.  (ada.) 

Oft     onacht     kleiner    Funke     schreckliches 

Feuer.  [u.  s.  w. 

Af  litlum  gneista  verSr  opt  mikiS  bal.     S.  ^4_^is. 
Opt  verSr  mikill  eldr  (stort  bal)  af  litlum  nei- 

sta.     Oft  wird   grosses  Feuer    aus    kleinevi 

Funken.  . 
Ofta  verSur  storur  eldur  af  litlum  neista.  (fjer.) 

S.   Opt  u.  s.  10. 
Dat    kjem    ofta    ein    stor    Loge    av    ein    liten  nw. 

Gneiste.     Es    kommt    oft    ein  grosses  Feuer 

aus  einem  kleinen  Funken. 
Af  liten  gnista  blir  ofta  en  stor  eld.  SW. 

Opta  gor  litin  gnista  angher  fvvl  eldh.     (asw.) 

S.   Offthe  u.  s.  w. 


Parva   scintilla  magnum    excitavit    incendium.  It. 
Ex  minima  magnus  scintilla  nascitur  ignis,  (mlt.) 
SfBpe  dat  atrocem   scintilla   minuscula   torrem. 

(mlt.) 
Ord    pintgia    brenzla    vegn    savens    gron    fiug.  CW. 

(obi.)     S.  Af  liden  u.  s.  ic. 
II  ne  faut   qu'une   etincelle,    pour   allumer    un  fz. 

(causer  le  plus)   gi-and  incendie.     Es  hedarf 

nur  eines  Funkens,  um  eine  grosse  (die  grosste) 

Feuersbrunst  zu  verursachen. 
Petite   estincelle   engendre   grant  feu.     Kleiner 

Funke  erzeugt  grosser  Feuer. 
De  petite  scintille    s'enflambe   line    ville.      Von 

kleinem  Funken  entzundet  eine  Sfadt  sich. 
I   n'fat   qu'ine   blawette  po   mette  li  feii.     (w.)  nf. 

Es    braucht    nur    eines  Funkens,    um    Feuer 

anzustecken. 
Bellugo  ven  un   grand   fuec.     (nprv.)     Kleiner  Sf. 

Funke  wird  ein  grosses  Feuer. 
Piccola  favilla  accende   gi"an   fuoco.     iS.  Petite  it» 

estincelle  u.  s.  w. 
Basta  una  favillula  per  mette  un  grand  incen-  mi. 

din.     (crs.)     Ein  kleiner  Funke  genilgt,  um 

eine  grosse  Feuersbrunst  anztistecken. 
Piccola   scintilla   puo    bi-uciare   una   villa,     (t.) 

Kleiner  Funke  kann  einen  Palast  verbrennen. 
Ona  liighera  p6  tacca  on  gran  fa-ugli.     (1.  m.j  ni. 

Ein  Funke  kann  ein  grosses  Feuer  anstecken. 

35 


Funken  527. 


274     — 


529  Fiircliten. 


Una  faliva  basta  a  brusar  una  casa.    (v.)    Ein 
Funke  genugt,  um  ein  Ilaus  zu  verbrenven. 
Una    sdinza   brusa   un   pajaro.     (v.   ver.)     Ein 
Funke  verhrennt  einen  Sirohhaufen. 

si.  Ogni  picciulu  amuri  prisii  a  jocu,  Di  na  faidda 
addiventa  gran  focu,  (s.)  Jede  kleine  Liehe, 
iiber  die  man  spottet,  wird  aus  einem  Fun- 
ken  ein  grosses  Feuer. 
Da  Tin  istinchidda  s'  est  factn  una  fof^u  niannu. 
(sa.  L.)  Aus  einem  kleinen  Funken  i.sf  ein 
grosses  Feuer  geirorden. 

pt.  De   huma   faisca   se    queima  hunia  villa.      Von 
einem  Funken  verhrennt  ein  Stddtchen. 

Sp.  De    pequena    (chica)    centella    gran    hoguera. 
Von  kleinem  Funken  grosses  Feuer. 


528.   "Wo   Furcht,   da   Seliani;   wo  Schani, 

da  Eh  re. 
Wo  Furcht,  da  Ehre.  [ere  gris.     (ad.) 

Swer  ane  vorhte  wehset,  der  wirt  gcrne  .sunder 


dt.  Waar   vrucht   is,   daar  is   ook   schaamte.      Wo 
Furcht  ist,  da  ist  auch  Scham. 
Waar  geene  vrees  is,   daar  is  geene  schaamte. 
Wo  keine  Furcht  ist,  da  ist  keine  Scham. 


da.  Hvor  der  er  Ave,   er  Tugt;   hvor  der  er  Fred, 
er   Frugt.     Wo    Furcht    ist,    ist    Zucht;    iro 
Friede  ist,  ist  Frucht. 
Hvor    ingen  Ave   er,   der   er   ingen  iEre.      Wo 

keine  Furcht  ist,  da  ist  keine  Ehre. 
Hvor  ingen  Skam  er  inde,  kommer  ingen  Hse- 
der  ud.      Wo  keine  Scham  d'rin  ist,   kommt 
keine  Ehre  heraus. 
nw.  Dar  som  er  Otte,  er  og  ^Era.     Da  tro  Furcht 
ist,  is'f  auch  Ehre. 
Dar  som  er  ingi  Blygd^  er  liti  Dj^gd.     Da  ico 
keine  Furcht  ist,  ist  wenig  Tugend. 
SW.  Tlwar    frucht    (tucht)    ar,    dher    ar    aiira.      Wo 
Furcht  (Zucht)  ist,  da  ist  Ehre. 


It.  Ubi  timor,  ibi  pndor. 


529.     Begossene     Hunde     fiirchten     das 

W  a  s  s  e  r. 
Gebriihte  Katze  scheut  auch  das  kalte  Wasser. 
Eine  gebriihte  Katze  scheiit  auch  kaltes  Wasscv. 
md.  Ein  gebrannter  Hund  scheut  das  Feuer.  (nn-h.  E.) 


Scalded  dog  fears  lue-warm  water '    Verbriihter  en. 

Hund  fiirchtet  lauwarmes  Wasser. 
A  scalded  cat  fears  cold  water.   Eine  verbruhfe 

Katze  fiirchtet  kaltes  Wasser. 
A  scalded  cat  dreads  cauld   water,     (scho.)     S. 

A  scalded  u.  s.  w.       - 


Then  ra'dijss  at  komme  i  Saeck,  som  forre  haff-  dS. 

wer  w£ereth.     (adJi.)     Der  fiirchtet    sich    in 

den  Sack  zu  kommen,   der  vorher  d'rin  ge- 

icesen  ist. 
Tha?n  rsedhis   konia   i   ssek   ther  fona  i  hawer  SW. 

warit.     (asw.)     S.   Then  u.  s.  w. 


dt.  Gebrande  honden  (katteu)  vreezen  ook  't  koud 
water.  Verhrannte  Himde  (Katzen)  fiirchten 
auch  's  kalte  Wasser. 


Qui  semel  est   laesus    fallaci    piscis    ab    hamo,  It. 

Omnibns  unca  cibis  aera  subesse  putat. 
Igne  soniel  tactus  timet  ignem  postmodo  cattus. 

(mlt.)  [(rait-) 

HoiTct    item    daudi    situs   ante    capedine  sacci. 
Chien  (Chat)  echaude  craint  Teaii  froide.    Ver-  fz. 

brUhter    Hund    (Verbriihte    Katze)    fiirchtet 

das  kalte    Wasser. 
Chien  echaude'!  ne  revient  pas  en  cuisine.    Vei-- 

hriihfer  Hund   kommt    nic.ht    wieder    in    die 

Kiiche. 
Chien   une   fois   eschaude   D'eau   froide  est  in- 

timide.     Ein  Mai  verbriihter  Hund  fiirchtet 

sich  vor  kaltem  Wasser. 
Chat  eschaiidcz  ioue  creint.     (afz.)     Verbriihte 

Katze  fiirchtet's   Wasser. 
Gat  escaiitat  qn'a  poii   a  I'aygue   rede.     (Brn.)  sf. 

Verbriihte  Katze  hat  Furcht  vor  dem  kalt.en 

Wasser.  ^ 

Cat  escaudat,    Taigo    frejo    ly   fa  poii.     (nprv.) 

Verbriihte   Katze,   das    kalte    Wasser   macht 

ihr  Furcht, 
Tzin  bouerhl  a  pouaire  dau  fii.    (Pat.  s.)    Ver- 

hrannter  Hund  hat  Furcht  vor  clem  Feuer. 
U  can  scottato  dall'  acqua  calda  ha  paura  poi  it. 

(anco)  della  fredda.     Der  mii  heissem  Wa.9- 

ser   verbriihte  Hund    hat   spSter   (auch)   vor 

dem  kalten  Furcht. 
II  can  battuto  dal  bastone,  ha  pauva  dell'  om- 

bra.     Der  Hund,   der  den  Stock  geschmeckt 

hat,  fiirchtet  den  Schatten  davon. 
A  cane  scottato  I'acqua  fresca  par  calda.   Ver- 

briihtem    Hund    diinkt    das   frische    Wasser 

heiss. 
Cane  scottato  dalF  acqua  calda,  ha  paura  della  mi. 

fredda.    (t.)     (Ein)  mit  heissem   Wasser  ver- 
briihter Hund  hat  Furcht  vor  dem  kalten. 
A  cane  scottato,  I'acqua  fredda  par  calda.     (t.) 

Verbriihtem,  'Hund  diinkt  das  kalte  Wasser 

heiss. 


Purchten  529. 


—  275  — 


531  Purchten. 


ni.  Al   can   ch'e   sta   scutta   dall'   aqua    calda,    ha 
pora   anc   dla   fredda.   (em.  B.)      Der  Hand, 
der  mit  dem  heissen  Wasser  verbriikt  worden 
ist,  hat  auch  vor  dem  kulten  Furcht. 
El  can  scota  de  I'acqua  colda,   g'a  paviira   de 
la    fregia.     (1.    m.)      Der    mit    dem    heissen 
Wasser  verbriihte  Uund  hal  vor  dem  kalten 
Furcht. 
Can  scota   dall'   acqiia   calda   ga   paura    de    la 
freda.  (v.  trst.)     S.  Cane  u.  s.  w. 
si.  Cane  sqiiadatu  time  1'  acqna   fiidda.   (ap.)     S. 
Chien  dchuude  craint  u.  s.  w. 
Lo  cane  scaudato   d'   acqua   cauda,  Ha   paura 
perzo    de   1'   acqua   fredda.    (npl-)      Der    mit 
heissem   Wasser   verbriihte    Uund   hat   selbst 
vor  dem  kalten   Wasser  Furcht. 
Scaudatu    chi    e    lu    cani    all'    acqua    ardenti, 
Quaunu  vidi  la  fridda  fa   spaventi.    (s.)     Ist 
der  Hund  unit  kochendem   Wasser   verbriikt, 
erschreckt's  ihn,  ivenn  er  das  kalte  sieht. 
Su  cane  iscottadu   dai   s'abba   calda,   timet   sa 

fritta.  (sa.  L.)     S.  El  can  u.  s.  w. 
Cuaddu    friau    timit    sa    sedda.    (sa.  M.)      Ge- 
driicktes  Pferd  fiirchtet  den  Sattel. 
Init  Gat  escaldad   ab   aigua   tebia   te   prou.    (neat.) 
Verbriihte    Katze     hat    vor    lauem     Wasser 
Furcht. 
Lo  gat  escaldat  en  laygua  txeda  t^  prou.  (val.) 
Die  verbriihte  Katze  hat   im  kalten   Wasser 
Furcht.  [escaiitat  u.  s.  u\ 

pt,  Gato  escaldado  da  agoa  fria  ha  medo.    S.  Gat 
sp.  Gato   escaldado    del   agua   fria  ha    niiedo.      S. 
Gat  escaiitat  u.  s.  w. 
Gato  escaldado  huye  hasta  del  agua  fria.     Ver- 
briihte  Katze  flieht   soyar    vor    dem    kalten 
Wasser. 


530.  Den  ein  Mai  die  Schlange  beisst, 
der  fiirchtet  sich  vor  jedem  gewun- 
denen  Sell. 

en.  He  that  has  been  bitten  by  a  serpent,  is  afraid 
of  a  rope.  Wer  von  einer  Schlange  gebissen 
worden  ist,  fiirchtet  sich  vor  einem  Seil. 


da.  Den  som  er  bidt  af  en  Snog,  er  bange  for  en 
Aal.  Wer  von  einer  Schlange  gebissen  worden 
ist,  fiirchtet  sich  vor  einem  Aal. 


it.  Chi  dalla  serpe  e  punto,  ha  paura  della  lucer- 
tola.      Wer   von   der    Schlange    gebissen    ist, 
hat  Furcht  vor  der  Eidechse. 
Cui    sei-pe    morse,    lucerta    teme.       Wen    eine 
Schlange  biss ,  der  fiirchtet  eine  Eidechse, 


Chi  inciampo  nelle  serpi,  ha  paura  delle  lucer- 
tole.  Wer  unter  die  Schlangen  gerieth,  hat 
Furcht  vor  den  Eidechsen. 

Chi  e  stato  morso  dalle  serpi ,   ha   paura   delle  mi. 
lucertole.  (t.)      Wer   von   den  Schlangen  ge- 
bissen  worden   ist,    hat  Furcht  vor   den  Ei- 
dechsen. 

Chi  e  inciampato  nelle  serpi,  ha  paura  delle 
lucertole.  (t.)  Wer  unter  die  Schlangen  ge- 
rathen  ist,  hat  Furcht  vor  den  Eidechsen. 

Quien  del   alacran   esta   picado,   la    sombra    le  sp. 
espanta.      Wer  voni  Scoi'xnon  gebissen  ward, 
den  erschreckt  der  Schutten  desselben. 

Al  espantado  la  sombi'a  le  espanta.  Den  Er- 
schreckten  erschreckt  der  Schutten. 

Cine  e  muscatii  de  sei-pe,  se  teme  si  de  soparla.  wl. 
Wer  von  der  Schlange  gebissen  ist,  fiirchtet 
sich  auch  vor  der  Eidechse. 


531.  Ein   gebranntes  Kind  fiirchtet   das 

F  e  u  e  r. 
Gebraunte  Kinder  fiirchten  das  Feuer. 
Gebrannte  Kinder  scheuen  das  Feuer. 
Ich  fiirhte  als  ein  verbi'autez  kiut.  (ad.) 
D-s     gabrant     K6nd     fo  rt     sich     vorm    Feuar.  md. 

(frk.  H.)    Das  gebrannte  Kind  fiirchtet  sich 

vor'm  Feuer. 
A  gabreuts  Kind  fiircht   is  Feuar.   (frk.  H.  S.) 
Ja,  dar  Gebrante  fercht  sich  's  Foiars.  (schls.  J3.) 

Ja ,  der    Gebrannte  fiirchtet   sich    vor    dem 

Feuer. 
Gebrat  Kainjt  hat  sich   fir   em  Feier.  (nrh.  S.)  pd. 

Gebranntes  Kind  hiitet  sich  vor  dem  Feuer. 
Da  Vapruta  hiitt   sich  va   's  Feiia.    (nrh.    U.) 

Der   Verbriihte  hiitet  sick  vor'm  Feuer. 
En  gebrannt  Kind  schyet  dat  Fyr.  (us.  hist.  A.) 

Ein  gebranntes  Kind  scheut  das  Feuer. 
Verbranute  Kingere  schugget  dat  Filer,  (ns.  W.) 

S.  Gebrannte  Kinder  scheuen  u.  s.  to. 


Een  gebraud  kind  vreest  het  vuur.  dt» 

Gebrande  kiuderen  schuwen  het  vuur.  *S'.  Ge- 
brannte Kinder  scheuen  u.  s.  w. 

Gebrande  kinderen  vreezen  het  vuur.  S.  Ge- 
brannte Kinder  fiirchten  u.  s.  to. 

Gebrande  kinderen  schroomen  't  vuer.  (vl.) 
S.  Gebrannte  Kinder  scheuen  u.  s.  w. 

Die  zich  gebrand  heeft,  vreest  heet  water,  (vl.) 
Wer  sich  verbrannt  hat,  fiirchtet  keissea 
Wasser. 

A  burnt  child  dreads  the  fire.  en, 

35* 


Fiirchten  531, 


—     276 


532  Fiirchten. 


Brend  child  fur  dredeth.  (aen.)   Gehrannt  Kind 

fiirchtet  Feuer. 
Burnt  bairns    dread   the   fire,    (scho.)      *S'.    Ge- 
brannte  Kinder  fiirchten  u.  s.  ir. 
fs.  Brannd   Bjarn   as   trong   faar't   Ijl.     (M.)      Ge- 
hranntes  Kind  ist  hange  vor  dem  Feuer. 


(Ui.  Brsendt  Barn   skyer  Ilden.      Gebrannfes   Kind 

scheut  das  Feuer. 
Brsendt  Barn  er   bange    (rsed)    for   Ikl    (Ilden). 

Gebranntes  Kind  ist  bange  (furchtsam)  vor 

(dem)  Feuer. 
Han  rsedes  lid  soni   brsendt   er   (og  Ilund   som 

bidt    er).     Der   fiirchtefs   Feuer,    der    sich 

veibrannt    hat    fund    wer   yebissen    ist    den 

Hund). 
Brsendh  Barn   rsedis   lildh   og   bijdhet   Ilwndli. 

(ada.)      Gebranntes    Kind   fiirchtefs    Feuer 

und  gebissenes  den  Hund. 
Brsent    Barn    rjediss    gernse    Ildh    oc    biddhet 

Hwndh.    (ada.)      Gebramites    Kind  fiirchtet 

in    der  Regel  's  Feuer    und    yehissenes    den 

Hund. 
is.  Brent  barn  ottast  (forSast)  eldinn.     Gebranntes 

Kind  fiirchtet  das  Feuer. 
Brent    barn    rseSist    eldin.     (fa3r.)       S.    Brent 

barn  u.  s.  w.  [u.  s.  w. 

llTf.  Brent  Barn  skyr  Elden.     S.  Brccndt  Barn  slcyer 

Han  ottast  Eld,  som  brend  er,  og  Hund,   som 

biten    er.     Der  fiirchtefs  Feuer,    der   sich 

verbraniit   hat,  unci    der   yebissen    ist,    den 

Hund.  [i«.  s.  iv. 

Sir.  Brsendt  barn  skyr  elden.  S.  Brcendt  Barn  skyer 

Brsent  barn  seer  widh  eldh  ok  bitith  for  hundh. 

(asw.)     Gebra,nntes  Kind  sieht  sich    vor  'Diit 

Feuer  und  yebissenes  mit  dem  Hund. 
M  rsedhis  barn  eldh   ok  bitith    hunda.    (asw.) 

Immer  fiirchtet  (gebranntes)  Kind  Feuer  und, 

yebissenes  den  Hund. 


It.  Tranquillas  etiam  naufragus  hoi  ret  aquas,  Ltesus 
ab  igne  puer  timet  ilium  postea  semper,  (mlt.) 
Fir  metuit  tostus  (Ustus  pyr  metuit),  catuluni 
puer  a  cane  morsus.  (mlt.)  >    [(mlt.) 

Ignem  flamesus  timet  atque  canem  cane  laesus. 
CW.  Pigliaus    dil    liug    temm'    il    feni.    (obi.)      Der 
Verbrannte  fiirchtet  den  Bauch. 
Un    Uffont    brischau    ha    dilg    Ficuc     Quitau. 
(obi.)     Fin   Kind,   das   sich   verbrannt ,    hat 
vor  dem  Feuer  Banye. 
fz.  Eschaudez  eve  orient,  (afz.)  Verbruniiter  fiirch- 
tet Wasser. 
Eschaudez    chaude    yaue    orient,    (afz.)       Ver- 
brannter  fiirchtet  heisses   Wasser. 


Chaude  eaii  craint  oil,  (;[ui  a  este  ars.   (Climp.)  nf. 
Heisses    Wasser  fiirchtet   der,    icelcher  ver- 
brilht  trard, 
L'  huomo   scottato   ha   paura   del   fuoco.      Der  it. 

Verbriihte  hat  Furcht  vor  dem  Feuer. 
Scottato    dair    acqua    calda,    teme    la    fredda.  mi. 

(crs.)       Wer   Jiiit    heissem    Wasser    verbrUht 

wordeii,  fiirchtet  das  Icalte. 
Chi  ha  pruvatu  1'  acqua  calla   ha   paura   di   a 

fredda.    (crs.    s.)       Wer    das    heisse    Wasser 

erprobt  hat^  hat  Furcht  vor  dem  kalten. 
Chi  e  ste  scute  dall'  acqua  bulida,  i  s'  guerda 

la  fredda  (i   s   guerda   da   la   fredda).   (rom.) 

Wer  vom  siedenden  Wasser  verbriiht  warden 

ist,  nimint  sich  vor  dem  kalten  in  Acht.  • 
Chi    e    scottato    dall'    acqua    calda,    ha    paura 

dclla  fredda.  (t.)      Wer   mit    heissem,   Wasser 

verbriiht  warden,  hat  Furcht  vor  dem  kalten. 
Chi  6  sta  scott'i  da  1'  acqua   calda,   ha   paura  ni. 

anca  dla  fredda.  (em.  P.)      Wer  mit  heissem 

Wasser  verbriiht  ivorden,  hat  auch  vor  dem 

kalten  Furcht. 
Ch'  h  st&6  scottee   dall'   acqua   chelda   I'ha  pa- 

vura   auch   dla   fredda.    (cm.    R.)      S.    Chi   h 

sta  u.  s.  w. 
Quando  se  stacc  iscotacc  da   I'aqua   colda,   as 

ga  pura    a    de    quela    fregia.    (1.  b.)      Wcnn 

man  sich  mit  heissem   Wasser  verbrilld  hat, 

hat  man  auch  vor  kaltem  Furcht. 
Chi  h  stac  scotac  de  I'aqua   calda,   ga   pora   a 

de  quela  freda.  (1.  brs.)     >S'.  Chi  h  sta  u.  s.  u\ 
Quell   che    dall'    acqua    colda    e    staa  scottaa, 

Anca  de  1'  acqua  freggia  el   gh'   ha   pavura. 

(1.  m.)     S.  Chi  h  sta  u.  s.  ic. 
Col  ch'  a  r  e  stait  brusa  da  1'  aqua  caoda,  a 

I'a  paura  fiua  dla   freida.   (piem.)     S.   Chi  c 

sta  u.  s.  w. 
Chi  xe  scotai  de  1'  aqua  calda,  ga  paura  de  la 

freda.  (v.)     S.  Chi  h  scottato  u.  s.  w, 
Lu  scaudatu  di  1'  acqua  cauda  si  spaventa   di  si. 

la  fridda.  (s.)    Der  mit  heissem  Wasser  Ver- 
briihte erschrickt  vor  dem  kalten. 


532.  Wer  dasLaub  fiirchtet,  bleibe  aus 

dem  Walde. 
Der   alle   Hecken    fiirchtet,    soil   uicht    in    den 

Wald  fahrcn  jagen. 
Wer  sich  vor  Dornen  fiirchtet,  der  gelic   nicht 

in  den  Busch.  [Schilf. 

Wer  das  Wasser   fiirchtet,   der   gehe   nicht   zu 
Swer  da  fiihrt  daz  in  die  helme  bizeu,  derr  sol 

nicht  in  daz  stro  schizen.  (ad.) 


Fiirchten  532. 


277 


532  Purcliten. 


dt.  Die  voor  bladeren    bang   is,    moet    niet    iu   bet 
bosch    gaan.       Wer    vor   Bl'dttern    bang    ist, 
muss  nicht  in's  Holz  gehen. 
Die  angst  heeft  van  cle  blacleren  (alle  bladeren 
ontziet),  die  jage  (ga)  niet  iu  bet  bosch.    Wev 
Angst    vor    den  Bl'dttern    hat    (alle    Blatter 
fiirchtet),  der  jage  nicht  im  Holze  (der  gehe 
nicht  in's  Holz). 
Die  van  elk  grasje  verschrickt  is,  moet  in  geenc 
^ei   p — .      Wer   durch  jedes    Graschen    er- 
schreckt  toird,  darf  auf  keiner   Weide  p  —. 
Die  alle   bladeren   ontsiet,   en   vare   iaghen   in 
den   waiide    niet.     (avl.)      Wer    alle  Blatter 
fiirchtet,  der  fahre  nicht  in  den  Waldjagen. 
eu.  He  tbat's  afraid  of  leaves,   must   not   come   in 
a  wood.     S.  Die  voor  u.  s.  w. 
He  tbat's  afraid  of  every  berb,  must  not  sleep 
in  a  meadow.     Wer   sick    vor  jedem    Grase 
fiirchtet,  muss  auf  keiner    Wiese  schlafen. 
He  tbat's  afraid  of  every  grass  must   not  p  — 

iu  a  meadow.     S.  Die  van  elk  u.  s.  w. 
He  tbat's   afraid   of  tbe    wagging    of   feathers 
must  keep  from  among  wild  fowl.     Wer  sich 
vor   dem   Wehen   von   Federn  fiirchtet,    der 
kumine  nicht  water  wildes  Geflilgel. 
He  that's  afraid  of  wounds,  must  not  come  nigh 
a  battle.      Wer  sich  vor    Wwnden  fiirchtet, 
muss  keiner  Schlacht  nahe  kommen. 
He  that  would  sail  without  danger,  must  never 
come  on  the   main   sea.     Wer   ohne    Gefahr 
schiffen  will,  muss  nie  auf's  hohe  Meer. 
He  that's  rede   for   windlestraes ,   should  never 
sleep   on   leas,    (scho.)     Wer  sich   vor  Beih- 
gras  (Bispen-,  Viehgrus)  fiirchtet,  soil  nich: 
auf  Grasplcitzen  schlafen. 


dii.  Den  som  er  bange  for  en  Busk,  skal  ikke  kommc- 
i  Skoven.  Wer  vor  einem  Busche  hange  ist, 
soil  nicht  in  den  Wald  kommen. 
is.  Sa,  sem  6ttast  fyrir  aS  drukkna,  forSist  sa  vatn- 
iS.  Wer  sich  vor  dem  Ertrinken  fiirchtet, 
meide  das   Wusser. 

SW.  Han  thorff  ey  ga  till  skogr,  som  rsedhis  hwan 
buskan.  (asw.)  Der  darf  nicht  in  den  Wald 
gehen,  der  sich  vor  jedem  Busche  fiirchtet. 
Thfen  thorff  ey  gaa  i  skogh  alia  buska  rtedhis. 
(asw.)  Der  darf  nicht  in  den  Wald  gehen, 
der  sich  vor  alien  Bilschen  fiirchtet. 


It.  Vir  uemus  evitet  qnem  (qvem)  quisfiue  (qvisqve) 

frutex  metui  det.  (mlt.) 
fz.  Qui  a  peur  des  feuilles,  u'aille  (ne  voise)  point 

(ne   doif  aller)    au    bois.      Wer    Furcht    vor 


Bldttern    hat,    gehe    nicht    in's   Holz    (muss 
nicht  in's  Holz  gehen). 
Qui  craint  les   feuilles,   n'aille    point   au  bois. 
Wer   die   Bldtter  fiirchtet,  gehe   nicht    in's 
Holz. 
N'aille  au  bois,  qui  craint   les   feuiUes.     Nicht 

gehe  in's  Holz,  wer  die  Bldtter  fiirchtet. 
II  ne  faut  pas  aller  a  la  guerre,  qui  craint  les 
horions.    Wer  die  Piiffe  fiirchtet,  darf  nicht 
in  den  Krieg  gehen. 
N'aille  au   banquet   qui  ne   veut  pas   manger, 
Ni  sur  la  mer  qui  a  peur   du   danger,  Ni  a 
la  cour  qui  dit  tout  ce  qu'il  pense,  Non  plus 
au  bal  qui  n'aime  pas  la  danse.    Nicht  gehe 
zam  Banket,  tcer  nicht  essen  loill,  noch  sur 
See,  wer  die  Gefahr  fiirchtet,  noch  an  den 
Hnf,  wer   Alles   sagt,   teas   er    denkt ,  noch 
auf  den  Ball,  iver  den  Tanz  nicht  lieht. 
N'faut  nin  r'monet  au  bois  kwaut   on   z'a   peunf. 
des  fouilles.    (w.  Ma.)     Man   muss  nicht  im 
Walde   bleiben,  wenn   man  Furcht  vor   den 
Bldttern  hat. 
Non  vague  au  boucsc   qu   cregne  las    fueillos.  sf. 

(nprv.)     S.  N'aille  au  bois  u.  s.  w. 
Chi  ha  paura  d'ogui  froude,  non  vada  al  bosco.  it. 
Wer   sich    vor  jedera   Lanhe  fiirchtet,  gehe 
nicht  in's  Holz. 
Chi  ha  paura  d'ogui  urtica,  non   p—   in   erba. 
Wer   sich    vor  jeder  Nessel  fiirchtet,    p  — 
nicht  in's  Gras. 
Chi  ha  paura   di   passere,   non   semini   panico. 

Wer  Sperlinge  fiirchtet,  sde  keine  Hirse. 
Chi  ha  paura  delle  archibugiate,  non  vada  alia 
guerra.      Wer  Furcht    vor  Bilchsenschilssen 
hat,  gehe  nicht  in  den  Krieg. 
Chi  ha  paura  dell'  onda,  non  navighi   il  mare. 
Wer  Furcht  vor  dem   Wasser  hat,   beschiffe 
nicht  das  Meer. 
Non  vada  in  mar  chi  d'  acqua  ha  paura.    Wer 
Furcht  vor  Wasser  hat,  gehe  nicht  zur  See. 
Chi  ha  pavura  d  stciupte,  an  vega  a  la  gvera.  mi. 

(rom.)     S.   Chi  ha  paura  delle  a.  s.  w. 
Chi  ha  paura,  non  vada  alia  guerra.  (t.)     Wer 

Furcht  hat,  ziehe  nicht  in  den  Krieg. 
Chi  teme  acqua  e  vento,  non  si  metta  in  mare. 
(t.)     Wer   Wasser  und   Wind  fiirchtet,  gehe 
nicht  auf's  Meer. 
Chi    ha   pavura   dil  s'cioptadi    an    vaga    a    la  ni. 

guera.  (em.  P)    S.  Chi  ha  paura  delle  u.  s.  w. 
Ci  g'  a  pura,  no  vade  a   la   guera.    (1.  b.)      S. 

Chi  ha  paura,  non  u.  s.  w. 
Chi  a   veiil   nen   d'passarot,   ch'   a  smena   nen 
d'    baraval.     (piem.)       Wer    keine    Sperlinge 
ivill,  sde  keinen  Hirse. 


Purchten  532. 


—    278 


533  Fiirchten. 


Chi    a    I'a    paura    del    pericol,    ch'a    na   staga 

lontan.  (piem.)     Wer  Furcht  vor  der  Oefahr 

hut,  hleibe  fern  davon. 
Chi  ga   paura,   no   vada  a   la   gucra.    (v.)     ;S^. 

Chi  ha  paura,  non  u.  s.  w. 
Chi  teme  i  pericoli,  no  se  meta  a  iniprese.  (v.) 

Wer   die    Gefahren  filrclitet,  iusse  sich   auf 

keine   Unternehniungen  ein. 
si.  Cui  ha  paura  d'oceddi,  nun  siminassi  linu.  (s.) 

Wtr  Furcht  vor  den    Vogeln  hat,  sde  nicht 

Lein. 
Quie  timet  s'  abba  non  andct  a  mare.  (sa.  L.) 

H.  Non  vada  u.  s.  w. 
llll.  Qui    no    vol    veurer    Ib'istimas,    no    vaja    a    la 

guerra.    (neat.)      Wer    keine    Wunden    seJi'ti 

will,  fjehe  nicht  in  den  Krierj. 
]»t.  Quern  se  Utio  quer  aventurar,  nao  passe  o  mar. 

Wer   sich   nicht   anssetzen   will,    <jehe    nicht 

auf's  Meer. 
spt  Quien  no   quiera   vcr  bistimas,   no   vaya   a   la 

guerra.     S.   Qui  no  u.  s.  w. 
Quien  no  se  aventura,   ni   vaya   a   la   mar,   ui 

ande  en    mula.       Wer    sich    nicht    aussetzen 

will,  (/ehe  weder  auf's  Meer,  noch   reite   er 

auf  Maulesel. 


He  that  counts  a'  costs  will  ne'er   put   plough  eu. 
i'  the  grund.   (scho.)     Wer  alle   Koaten  be- 
rechnet,  wird  nie   den  Pfluff  in   den  Boden 
brim/en. 


533.  Wer  die  Spatzen  fiirchtet,  wird  nie 

Hirse  sjien. 
Wer  allzeit   auf  alien   Wind   will    sehen,   Der 

wird  nicht  saen  und  nicht  mahen. 
Wer  auf  jede  Feder  acht't,  Nie  das  Bette  fertig 

macht.  ['nen  guten  Kohl. 

Wer  immerfort  reclmet,  was  es  kostet,  isst  nie 
Wer  alle  tttauden  flieht,   kommt    nie   in    einen 

Wald.  [Busch. 

Wer  die  Dornen  scheut,   kommt    nicht   in   den 
Wer  alle  Gefiihrde  will   erwiegen,  Bleibt  ewig 

hinter  dem  Ofen  liegen. 
od.  Wer  alle  Stauden  will   fliehen,   kommt   nie   in 

den  Wald.  (schwb.  W.) 
pd.  Wear   sich    jeden   Boem    betracht,    Het    no    ni 

veal  Holt  jebracht.  (ns.  N.)      Wer  sich  jeden 

Baum    hetrachtet ,    hat   noch    nie    viel    Holz 

(jebracht. 

(It.  Wie  op  den  wind  acht  geeft,  die  zaait  niet,  en 
wie  naar  de  wolken  ziet,  die  maait  niet. 
Wer  auf  den  Wind  achtet,  der  sat  nicht,  und 
wer  nach  den  Wolken  siehf,  der  mdht  nicht. 
Die  elke  pluim  wil  zien  en  raken,  En  zal  niet 
ligt  een  bedde  maken.  (vl.)  Wer  jede  Feder 
sehen  und  anfassen  will,  der  wird  nicht 
leicht  ein  Bette  machen. 


Den  som  frygter   for  hver  Sky,   kommer  seent  da. 

til    sin   Host.      Wer    sich    vor  jeder    Wolke 

fiirchtet,  komvit  spat  zu  seiner  Ernte. 
Den  som  cr   bange   for  Buske,   kommer  aldrig 

ud  i  ykoveu.      Wer   vor  Biischen   bamje   ist, 

kommt  nie  in  den   Wald  hinaus. 
Hvo  der  er  bange  for  Tome,  faaer  ingen  Roser. 

Wer  vor  Dornen  hanye   ist,  hekomvU   keine 

Rosen. 
Han   kommer  eij   tijl   Skow,   ther    hwer   Bwsk 

raiddhes.    (ada.)     Der   kommt  nicht   in  den 

Wald^  der  jeden  Busch  fiirchtet. 
Sa   fer    seint   (tregr)    a    skoginn ,    sem    hrsefiist  is, 

hvorn  fauskiuu.     Der   kommt    spat  (schwer- 

lichj    in    den     Wald,    der    sich    vor   jedern 

Baumstumpf  fiirchtet. 
Han  kjem  seint  um  Skogen,  som  er  raedd  fyre  iiW. 

alle  Runnar.    Der  kommt  spat  in  den  Wald, 

der    sich    vor    alien    Strduchern    (Biischen) 

fiirchtet. 
Han   faer  liten  Varme,   som   cr   rtedd   Royken. 

Der  kriegt  icenij  Wdrme,  der  sich  vor  dem 

Ranch  fiirchtet. 
Dan  som   er  for  var,   kjem   ingeu  Veg.      Wer 

zu  vorsichtij  ist,  kommt  nicht  vorwdrts. 
AUt  for  var  kjem   ingen  Veg.     Allzuvorsichtiy 

kommt  nicht  vorwdrts. 


Connnoditas     sequitur    metuentem    incommoda  It. 

nunquam. 
Non  venit  ad  sylvam,  qvi  cuncta  rubeta  vere- 

tur.  (mlt.) 
Tgi  ca  temma  lis  paslers,  vegn  mai   a  semnar  CW. 

panetscha.  (obi.) 
Qui  prend  garde  a  chaque   nuage,   ne   fait  ja-  fz. 

mais   voyage.     TFei-   auf  jede   Wolke   achtet, 

macht  nie  eine  Reise. 
Chi  guarda  ad  ogni  nuvola,  non  fa   mai   viag-  it. 

gio.     S.   Qui  prend  u.  s,  w. 
Chi  si  sbilisce  a  le  diiFiculta,  Nunda  di  grande  mi. 

pudera  mai  fa.  (crs.)      Wer   bei  den  Schwie- 

riffkeitcn  verzagt,  wird  niemals  etwas  Grosses 

thum  konnen. 
I  tropp  scruplus  an  fa  mei  gnint.   (rom.)     Die 

allzu  Angstlichen  machen  nie  etwas. 
Chi  la  guarda  in  ogni  penna,  non  fa  mai  letto. 

(t.   fir.)     Wer   auf  jede   Feder  sieht,  macht 

nie  ein  Belt. 


Fiirchten  533. 


279 


'535  Puss. 


ni.  Tanti  scrnpoj  a  fan  nen  andu   ananss.    (piem.) 

Zuviel     Bedenken     lassen     nichi     vorw'drts 

kommen. 
Clii  teme  i  osei,  no   semena   megio.    (v.)     Wer 

die    Vogel  fiirchtet,  self,  nicht  Tlirse. 
Chi  pou  mente  al  vento,  non  seniinerii,  E   clii 

riguarda  alle  nuvole,  non  mietera.  (v.)     Wer 

auf  den   Wi7id  achtet,  wird  nicht  s'den,  und 

wer  auf  die  Wolken  achtet,  rrird  nicht  ernten. 
Chi   varda   la   Inna,   gnente    suna.    (v.)      Wer 

auf  den  Mond  achtet,  erntet  nichts. 
Chi  varda  le  nuvole,  no  fa   viagio.    (v.)      Wer 

der   Wolken  achtet,  macht  keine  Reise. 
pt.  Quern   nao   se   aventura,   nao    anda   a   cavallo, 

iiem   em    mula.      Wer    sick    nicht    ausnetzen 

will,  hesteigt   weder  Pferd,  noch  Mauleselin. 
sp.  Quieu  no   se   osa  aventurar,   no   pasa  la   mar. 

Wer    sich    nicht    auszusetzen    iKagt ,    koinmt 

nicht  iiber^s  Meer. 
Quien  no  se  aventura,  no  anda   a   cavallo,    ni 

i'l  mula.     ;S'.  Quem  u.  s.  w. 


534.  "Wer  sich  vor  Funken  furchtet,  dor 

giebt  keinen  Schmied  ab. 
Es    ist    ein    schlechtcr    Schmied,    der    kcincu 

Ranch  vertragen  kann. 
Wer  feuer.scheu    ist,   soil    kein  backer   werden. 
Wer  schwindlig    ist    (den  Schwindel   hat),    soil 

kein  Schieferdecker  werden. 


da.  Den  kan  ei  vsere  Smed,  som  rseddes  for  Gnister. 
Der  kann  nichf  Schmied   werden,   der   sich 
vor  Funken  fiirchtet. 
Han   bliver   aldrig   god   Jseger,   der    raades    for 
hver   Green    i   Skoven.     Der    wird   niemals 
guter  J'dger ,  der  sich  vor  Jedem  Zweig   im 
Wulde  fiirchtet. 
Hwad  seal  han  i  Skow,  ther  hwer  Bwsk  r?edd- 
is?    (ada.)       Was   soil    der    im    Wald,   der 
sich  vor  jedem  Busch  fiirchtet? 
is.  HvaS  skal  sa  i  sk6g,  som  hrsefiist  hvorn  faus- 
*  kinn?      Was   soil   der   im   Walde,   der   sick 

vor  jedem  Baumstuvimel  furchtet? 
nw.  D'er  ingen  Smid,  som  kvekk  fyre  ein  Gneiste. 
Das  ist  kein  Schmied,  der  vor  einem  Funken 
erschrickt. 
SW.  Han  dnger  ej  till  smed,  som  radcs  for  gnistorna. 


Der  taugt  nicht  zum  Schmied,  der  sich  vor 
den  Funken  fiirchtet, 

Det  ar  en  dalig  smed,  som  ar  radd  for  gni- 
storna. Das  ist  ein  schlechter  Schmied,  der 
sich  vor  den  Funken  fiirchtet. 

Han  duger  ej  till  soldat,  som  inte  kan  tala 
krutroken.  Der  taugt  nicht  sum  Soldat,  der 
nicht  den  PulverraucJi  vertragen  kann. 

Han  tianar  ilia  i  fait,  som  intet  kan  thola 
krwtroken.  Der  passt  schlecht  in's  Feld, 
der  nicht   den  Pulverrauch   vertragen   kann. 

Han  duger  ej  till  skogyaktare,  som  rades  for 
buskarna.  Der  taugt  nicht  zum  Waldhiiter, 
der  sich  vor  den  Biischen  fiirchtet. 

Han  duger  icke  till  skogs,  som  ar  radd  for 
buskarna.  Der  taugt  nicht  in  den  Wald, 
der  vor  den  Biischen  hang  ist. 

Han  duger  intet  til  Skogz,  som  radz  for  hwar 
buska.  Der  taugt  nicht  in  den  Wald,  der 
sich  vor  jedem  Busche  fiirchtet. 


Ramum  quemque  timens  malus  est  vcnator.       It. 
Quid  (Qvid)  nemus  intramus,  quos  (qvos)  ter- 
ritat  vndique  (uridiqve)  ramus'?  (mlt.) 


5.^5.  Fuss  vor  Fuss  geht  man  fern. 


Voet  voor  voet   kan   men   met    der    tijd    verre  dt. 

gaan.     Fuss  vor   Fuss    kann    man    mil    der 

Zeit  weit  gehen. 
Voet    voor  voet  vordert   wel.     Fuss  vor  Fuss 

hringt  gut  vorwdrts. 
Voet  voor  voet  kwam  de  man  te  Rome.     Fuss 

V07'  Fuss  kam  der  Mann  nach  Mom. 


Pas    a   pas    on    va    loin.     Schrift   fiir    Schriff  fz, 

geht  man  weit. 
Pas  k   pas    Ton   vai    be    linen.    (Lgd.)     S.    Pas  sf. 

d,  pas  u.  s.  w.  [Pas  a  pas  h.  s.  n\ 

Pas   a  pas   Ton   vay    ben    luench.    (nprv.)      8. 
A  passo  a  passo  si  fa  di  gran  camino.    Schritt  it. 

fur  Schritt  'macht  man  grossen   Weg. 
A  seaglione  a  scaglione  si  sale  la  ecala.     Stufe 

fiir  Stufe  ersteigt  man  die   Treppe. 
A  passo  a  passo  (Un  passo  dopo  I'altro)   si  va  mj, 

a  Roma,  (t.)     Schritt  fiir  Schritt  geht   Jiian 

nach  Bom. 
Paso  a  paso  van  .a  lejos.    S.  Pas  a  xias  u.  s.  ir.  sp. 


Gabe  536. 


280    — 


537  Galgen. 


0. 


536.  Langsame  Gabe  verliert  den  Dank. 


en, A  gift,  long  waited  for,  is  sold,  not  given. 
Eine  Gabe,  auf  die  vian  lanfje  icurttt,  ist 
verkauft,  nicht  gegehen. 


dil.  Langsom   Gjcrning   —   liden   Tak.     Langsame 
That,  wenig  Dank. 


fz.  Petit  present  trop  attendii  n'est  point  donne, 
mais  Men  vendu.  Kleine  Gabe,  auf  die  man 
zu  lange  tcartet,  ist  nicht  geschenkt,  sondern 
theuer  verkauft. 

sf.  Que  s'  en  tourne  a  la  meme  part,  Dc  refusa 
ou  de  da  tard.  (r?rn.)  Es  I'duft  auf's  Ncim- 
liche  hinaus,  abzuschlagen  oder  spat  zu  geben. 

it.  Dono  (molto)  aspettato  e  venduto  e  non  donato. 
Erwartete  (Lang  erwartete)  Gabe  ist  ver- 
kauft und  nicht  geschenkt. 
mi.  Non  sa  donare  chi  tai-da  a  dare,  (t.)  Nicht 
tveiss  zu  geben,  wer  zu  geben  zaudert. 
Chi  sa  donare,  non  tarda  a  dare,  (t.)  Wer  zu 
geben  7veiss,  zaudert  nicht  zu  geben. 

ni,  Un  benefizio  lungo  tempo  atteso,  perde  molto 
del  suo  peso,  (v.)  Eine  lange  erwartete 
Wohlthat  verliert  viel  von  ihrem  Gewicht. 


537.   Was   zum  Galgen   geboren   ist,    er- 

sJinft  nicht. 
Was  am  Galgen  vcrtrocknen  soil,  ersanft  nicht 

im  Wasser. 
Was   an   den   Galgen   gehort,    das    fressen    die 

Wolfe  nicht. 

Was  den  Vogeln  gehort,  wird  den  Fischeu  nicht. 

Was  den  Rahen  gehoret,  ertrincket  nicht.  (ad.) 

Od.  Was  an  Galgen   gehort,    ertrinkt  nicht.   (bair.) 

Wer  dem  Galgen  gehort,  vertrinkt  nit  (ertrinkt 

nichf.J.     (bair.  L.) 
Was  an  den  Galgen  gehort,  versauft  (ers'duft) 

nicht.  (schwb.  W.) 
Was  hangen  soil,  ersiiiift  nicht.  (scliwei.) 
Wer  an   Galge   ghort,   versnuft    nid.    (schwei.) 

Wer  an  den  Galgen  gehort,  ers'duft  nicht. 


Was  de  Vogle  ghort,  chome  d'  Fisch  nid  iiber. 

(schwei.)     >S'.    Was  den    Vogeln  u.  s.  w. 
Wa   am   Galge  starve   sal,   sterv   net   em   Biit.  pd. 

(nrh.  D.)     Wer  am  Galgen  sterben  soil,  stirbt 

nicht  im  Bett. 
War  aam  Galge  sterve  sail,  -weed  cm  Rhing  nit 

versnffe.  (nrh.  K.)      Wer  am  Galgen  sterben 

soil,  vi'rd  nicht  im  Wiein  ersaufen. 
De  hangn  schall,  versuppt  nich.  (ns.  B.)     Der 

hangen  soil,  ersduft  nicht. 
Wer  hengeu  sal,  versiipt  nich.  (ns.  ha.  G.  n.  G.) 

Wer  hangen  soil,  ersduft  nicht. 
Wat  hengen  sal,  versiipt  nich.  (ns.  ha.  G.  vi.  G.) 

S.    Was  hangen  u.  s.  w. 
De  der  hangen  schall,  versnpt  nich.  (ns.  O.  J.) 

Der,  welcher  hangen  soil,  ersduft  nicht. 
Wat   hange   sul,   versoppt    nich.    (ns.   Pr.)      S. 

Was  hangen  u.  s.  rv. 


Die  tot  de  galg  geboren  is,  verdrinkt  nict.    Wer 

zum  Galgen  geboren  ist,  ertrinkt  nicht. 
Wat  den  vogelen  behoort,   passt  niet  voor   de 

visschen.      Was  den   Vogeln  zukommt,  passt 

nicht  fur  die  Fische. 
Wat  den  raevens   toebehoort,   verdrenckt   niet. 

(ah.)     S.    Was  den  Raben  u.  s.  w. 
Wat  den  raven  toebehoort,  verdrinkt  niet.  (vl.) 

S.   Was  den  Raben  u.  s.  w. 
He   that's   born   to   be   hang'd,   shall  never    be 

drowned.       Wer    zum    Ildngen   geboren    i.tt, 

u-ird  nie  ertrinken. 
The  water  will  ne'er  waur  the    widdic.    (scho.) 

Das    Wasser  wird  den  Galgen  nie  betriigen. 
W;it  jiujn'e  Gulig   liiert,    djlt   drankt    ;'ii.    (M.) 

S.    Was  an  Galgen  u.  s.  tv. 

Han  dnikner  ikke,  der  hrenge  skal,  nden  Vandct 
gaaer  over  Galgen.  Der  ertrinkt  nicht,  loel- 
cher  hdngen  soil,  ausser  das  Wasser  gienge 
iiber  den   Galgen. 

Han  druknar  inkje,  som  hangen  skal.  Der  er- 
trinkt nicht,  der  hdngen  soil,     [hangn  u.  s.  ir. 

Den  som  skall  hanga,   drunknar   inte.     S.  De 

Den  drunknar  inte  (icke),  som  hjinga  (hjingas) 
skall.     S.  Han  druknar  u.  s.  n\ 


(It. 


en. 


fs. 


da.* 


nw. 
sw. 


G-algen  537. 


—    281    — 


540  Gans. 


It.  Quod  corvis  natum  est,  non  subniergltur  aquis. 

fz.  Qui  est  ne  pour  le  gibet  ne  se   noyera  jamais 

dans   I'eait.      We7-   zum    Oalgen    gehoren    ist, 

wird  niemals  im   Wasser  ertrinken. 

Qui  est  destine  k  etre  pendvi  n'est  jamais  noye. 

Wer  dazu  bestiinmt  ist,  gehangen  zu  werden, 

eftrinkt  nie. 

Ce   qui   est  destine    au   gibet    ne   se  noye  pas. 

Was  dem  Oalgen  hestimmt  ist,  ertrinkt  nicht. 

Ne  puet  noier   qui   doit   pendre.     (afz  )     Nicht 

kann  ertrinken,  der  hilngen  soil. 
Qui  a  a  pendre  n'a  a  noyer.   (afz.)    Wer  hdngen 
soil,  braucht  nicht  zu  ertrinken. 
it.  Chi  ha  da  morir  di  forca,  pu6  ballar  sul  fiume. 
(mi.  t.)      Wer  am  Galgen  sterben  soil,  kann 
auf  dem  Flusse  tanzen. 
si.  Chi   ^   nato   per   la  forca,    non   si  annega  nell' 
acqua.     (npl.)     S.  Qui  est  n6  u.  s,  ic. 


538.  Wenn  du  Einen  vom  Galgen  losest, 
der  brachte  dich  selber  gern  d'ran. 

Wer  Einen  vom  Galgen  erloset,  den  henkte  der 
Erloste  gern  selber  d'ran. 

Wer  einen  andern  vom  galgen  loset,  der  brecht 
jn  gern  hinan.     (ad.) 


dt»  Verlost  gij  iemand  van  de  galg,  hij  zal  er  u 
zelven  graag  aanhangen  (hij  brengt  er  u 
zelven  aan).  Erlost  ihr  Einen  vom  Galgen, 
er  h'dngt  euch  selber  gern  daran  (er  bringt 
euch  selbst  daran). 
Weel  een  anderen  van  der  galghen  loeset,  die 
brengter  hem  geerne  hen  an.  (ah.)  S.  Wer 
einen  andern  u.  s.  w. 

en.  Save  a  thief  from  the  gallows,  and  he'll  be 
the  first  to  cut  your  throat.  Rettet  einen 
Dieb  vom  Galgen,  und  er  ivird  der  Erste  sein, 
der  euch  die  Kehle  abschneidet. 
Buy  a  thief  from  the  widdie  and  he'll  help  to 
hang  ye.  (scho.)  Kaufe  einen  Dieb  vom 
Galgen  los,  und  er  hilft  dich  hdngen. 

dii.  Den  som  drager  Katten  af  Br0nden,  faaer  tidt 
Mserke  af  bans  Kloei'.  Der,  welcher  die 
Katze  aus  dem  Brunnen  zieht,  emjpfdngt  oft 
Zeichen  von  ihren  Krallen. 
is.  FrelsaSu  J)j6finn  fra  galganum ,  hann  launar 
per  illu.  Befreie  den  Dieb  vom  Galgen,  er 
lohnt  dir's  iibel. 


fz.  Otez  un  vilain  du  gibet ,  il  vous  y  mettra. 
Nehmt  einen  Schelm  vom  Oalgen  ab,  er  wird 
euch  dran  hdngen. 


Depends  le  pendard,    (et)  il  te  pendra.     Nivim 

den    Galgenvngel    ab,    (undj    er    wird    dich 

h'dngen. 
Despen  lou  pendart,  se  pot  te   penera,   Hante  sf. 

lou  bilan,   se  pot   te  punira.     (Gsc.)     Nhnm 

den  Gehangten  ab ,    kann  er ,    wird  er  dich 

hdngen,  verkehre  mit  dem  Schelm  (Bauern), 

kann  er,  wird  er  dir's  vergelten. 
Dispicca  Timpiccato,  impicchera  poi  te.     Nimm  it. 

den  Gehangten    ab,    so    wird   er   dann  dich 

hutigen. 
Desempica  I'empicat,  die  I'empicat  te  'mpicara  ni. 

te.  (1.  b.)  Nimm  den  Gehangten  ab,  so  wird 

der  Gehdngte  dich  hdngen. 


539.  Een  weinig  gal  maakt  veel  honig 
bitter,  (dt.)  Ein  wenig  Galle  macht  viel 
Honig  bitter. 

Un    peu   de   fiel   Gate  beaucoup  de  miel.     Ein  fz, 

bischen  Galle  verdirbt  viel  Honig. 
Poco  fiele  fa  amaro  molto  miele.     Wenig  Galle  it. 

macht  viel  Honig  bitter. 
Una  goccia  d'assenzio  guasta  un  vaso  di  miele.  mi. 

(t.)   Ein  Trojpfen  Wermuth  verdirbt  ein  Ge- 

fdss  veil  Honig. 
Un  poch  d'afel  a  fa  vni  araer  motoben  d'amel.  ni. 

(piem.)     Ein    wenig    Galle    Idsst    sehr    viel 

Honig  bitter  werden. 
Unu  pagu  fele  amargurat  meda  mele.    (sa.  L.)  si. 
Pouco  fel  damna  muito  mel.   S-  Un  peu  u.  s.  w.  pt. 
Poca  hiel  Hace  amarga  mucha   miel.     S.  Poco  sp. 

fiele  u.  s.  w. 


540.  Die  Gans  geht  so  lange  zur  Kiiche, 
bis  sie  am  Spiess  stecken  bleibt. 


Het  geitje  loopt  zoo   dikwijls  in   de   kool,    tot  dt. 
dat  het  er  hare  vacht  laat.     Die  Geiss  Iduft 
so  oft  in  den  Kohl,  bis  sie  ihren  Pelz  daldsst. 

De  vos  gaat  zoo  lang  ter  jagt,  tot  dat  hij  zijne 
vacht  verliesst.  Der  Fuchs  geht  so  lange 
auf  die  Jagd,  bis  er  seinen  Balg  verliert. 

De  geit  schrafelt  zoo  lang,  dat  zij  kwalijk  ligt. 
Die  Geiss  scharrt  so  lange,  dass  sie  schlecht 
liegt. 

Gaasen   gaaer  saa  Isenge  i  Stegerset,    til    bun  da. 
(engang)  fastner  ved  Spiddet. 

Saa  gik  Gaasen  (den  Gaas)  til  Gilde,  at  hun 
kom  hovedl0s  hjem.  So  gieng  die  Gans  zum 
Schmaus,  dass  sie  ohne  Kopf  heiinkam. 

36 


Gans  540. 


-     282 


541  Gans. 


SW.  Gasen  gar  sa  lange  i  koket  tills  hon  fastnar 
vid  spettet. 

Gasen  gar  sa  lange  i  koket,  hon  fastnar  en 
gang  pa  spettet.  Die  Gans  geht  so  lange 
in  die  Kiiche,  sie  hleibt  ein  Mai  am  SjJiesse 
sleeken. 

Eafwen  gar  sa  lange  kring  gillret,  att  han  en 
gang  fastnar.  Der  Fuchs  yeht  so  lange  um 
die  Falle,  dass  er  ein  Mai  hangen  hleibt. 

Rafwen  kommer  sa  ofifta  for  nalitet,  han  fast- 
nar en  gang.  Der  Fuchs  kommt  so  oft  zum 
Qarn,  er  hleiht  ein  Mai  hangen. 


fz,  Tant    grate    chievre   que   mal    gist,     (afz.)     S. 

De  gtH  u.  s.  w. 
nf.  Tant  grate  ki^vre  que   mal   gist.     (Chmp.)     S. 

De  geit  u.  s.  w. 
sf.  Tan  gratte  la  crabe  que  mau  esta.    (Gsc.)     S. 

De  geit  u.  s.  w. 
Tan  grate  cabro  qe  maou  jhai.    (Lgd.)    S.  De 

geit  u.  s.  w. 
Tant    grate   cabro,    que   mau  iay.     (nprv.)     S. 

De  geit  u.  s.  w. 
it.  Tanto  wh,  I'occa  al  torso  che  vi  lascia  il  becco. 

So    lange    geht    die    Gans    zum   Kohlstrunk, 

dass  sie  den  Schnahel  dort  Icisst. 
Tanto   \k   la   capra  alle  verze  che  vi  lascia  la 

pcUe.     So   lange  geht   die  Ziege  in's  Kraut, 

dass  sie  das  Fell  da  I'dsst. 
Tanto    \k   la  gatta  al  lardo  che  vi  lascia  la 

zampa.    So  lange  geht  die  Kntze  zum  Speck, 

dass  sie  die  Pfote  dort  I'dsst. 
Tanto  va  la  gatta  al  cacio  che  vi  lascia  Tugne 

e'l  naso.    So  lunge  geht  die  Katze  zum  Kase, 

his  sie  die  Kralle  und  die  Nase  dort  Idsst. 
Tanto  va  la  rana    al   poggio    che  vi   lascia   la 

pelle.     So  lange  geht  der  Frosch  zum  Brun- 

nen,  bis  er  die  Haul  dort  Idsst. 
Tanto    va    la   mosca   al   male    che  vi   lascia  il 

capo.     So  lange  geht  die  Fliege  zum  Honig, 

his  sie  den  Kopf  drin  Idsst. 
mi.  Tant  volt  e  va  la  gatta  a  e   lei'd  ch  I'ai  lassa 

la  zampa.  (rom.)  So  viel  Mal  geht  die  Katze 

zum  Speck,  dass  sie  die  Pfote  daldsst. 
Tanto  va  la  capra  al  cavolo,    che  ci  lascia  il 

pelo.     (t.)     So    lange    geht    die    Ziege    zum 

Kohl,  dass  sie  das  Haar  dort  Idsst. 
Tanto  va  la  gatta  al  lardo,   che  ella  vi  lascia 

la  zampa  (che  ci  lascia  lo  zampino).    (t.)    S. 

Tanto  va  la  gatta  al  lardo  u.  s,  w. 
ni.  La  gatta  va  tant  al  lard,  ch'  la  i  lassa  al  peil. 

(em.  B.)   Die  Katze  geht  so  lange  ziim  Speck, 

dass  sie  das  Fell  dort  Idsst. 
La  va  tant  la  cavia   sopa,    Che  nel  luf  al  fi 


I'intipa.     (1.  b.)     So    lange   geht    die   lahme 

Ziege,  his  sie  auf  den    Wolf  stosst. 
Tant    va    la    gatta    al    lard,    che   in  fin  di  fin 

Siicced,   che   la   ghe   lassa   pceu  el  sciampin. 

(1.  m.)     So  lange  geht  die  Katze  zum  Speck, 

bis  es  sich  zuletzt  ereignet,  dass  sie  die  Pfote 

daldsst. 
La  crava  a  va  sopa,  fin    ch'  gniin   a   I'antopa. 

(piem.)     Die  Ziege  geht  lahm,  bis  Finer  sie 

trifft. 
A   forssa  d'and^    la  gata  al  lard,  ai  lassa  la 

sanpa.     (piem.)     Durch   Laufen    zum.    Speck 

Idsst  die  Katze  die  Pfote  dort. 
A  forssa  d'esponsse  al  fin  un  resta  ciapi.  (piem.) 

Durch  Aussetzen  wird  Finer  zuletzt  gefangen. 
Va  la  cavra  zeta,   fin  che  '1  love   no  I'intopa. 

(v.)    Die  lahme  Ziege  geht,  so  lange  sie  der 

Wolf  nicht  trifft. 
Tantu  la  crapa  zoppa  va  pri  li  munti,  finu  chi  si. 

lu  lupu  s'infrunta.     (s.)     So   lange   geht   die 

lahme    Ziege  durch'' s   Gebirge,   bis  der    Wolf 

sie  trifft. 
Sorighe   imbizzadu   ad   su   casu  non  parat  fina 

a  bi  laxare  su  n,i8U.    (sa.  L.,  M.)   Die  Maus, 

an  den  Kase  getcdhnt,  Idsst  nicht  ah,  his  sie 

die  Nase  dWin  Idsst. 
Quien   a   menudo   a   las    armas   va,   6   dexa  la  sp. 

piel,    6   la   dexara.      Wer    oft    zum   Kampfe 

geht,  Idsst  entweder  die  Haul  dort,  oder  wird 

sie  dort  lassen. 


541.  He  that  eats  the  kings  goose,  shall 
be  choked  with  the  feathers,  (en.)  Wer 
des  Konigs  Gans  isst,  wird  an  den  Federn 
ersticken. 


Qui  a  mange  I'oie  du  roi,  cent  ans  apres  il  en  fz. 
rend  la  plume.      Wer   die    Gans   des   Konigs 
gegessen  hat,  gibt  hundert  Jahr  nachher  die 
Federn  wieder. 

Qui  a  plume  I'oie  du  roi,  cent  ans  apres  il  en 
rend  la  plume.  Wer  die  Gans  des  Konigs 
gerupft  hat,  gibt  hundert  Jahr  nachher  die 
Federn  wieder. 

Qui  mange  la  vache  du  roi,  a  cent  ans  de  la 
(cent  ans  aprfes)  en  paye  les  os.  Wer  die 
Kuh  des  Konigs  isst,  hezahlt  hundert  Jahr 
nachher  die  Knochen  derselben. 

Tel   mange   I'oye   du  Roy,   qui   cent  ans  apres  nf. 
en    rend    la    plume.     (Chmp.)     Mancher  isst 
die   Gans  des  Konigs  und  gibt  hundert  Jahr 
nachher  die  Federn  wieder. 

Qe   raoubo    I'aouco    d'aou    segnou,    al    cap   de  sf. 


Gans  541. 


—    283 


543  Gast. 


cen-t-ans  regoulo  las  ploumos.    (Lg^-)     Wer 

die   Gans  des  Herrn  stieh.lt,  giht   nach  hun- 

dert  Jahren  die  Federn  wieder. 
Qu   manjo   I'auquo   dou    Segno ur,   au   bout   de 

cent  ans  raquo  la  plumo.     (nprv.)      Wer  die 

Gans    des    Herrn    issf,    giht    nach    hundert 

Jahren  die  Federn  vneder. 
it.  Chi  magna  le   oche  del  re,   resta   sofegi  da  le 

pene.     (ni.  v )      Wer   die   G'dnse    des  Koni^s 

issf,  erstickt  an  den  Ftdern. 
si.  Chi  mangia  li  pecciune  de  la  corte,  ne  va  perzi 

le  penne.  (npl.)     Wer  die   Tauhen  des  Hofes 

isst,  ffeht  selbst  der  Federn  verlustig. 
pt.  Quern  a  vacca  d'el  Rei   come   magra,   gorda   a 

paga.     Wer  die  Kah  des  Konigs  mager  isst, 

bezahlt  sie  als  fett. 
sp.  Quien  come  la  vaca  del  Rey,  a  cien  anos  paga 

Ids  huesos.     8.   Qui  mange  u.  s.  ic. 


542.  Es  flog  einGanschen  ■wohliiberden 

Rhein,  Und  kam  alsGickgack  wieder 

heim. 
Es   fliegt  eine  Gans   liber's  Meer,   Und  kommt 

ein  Gagack  wieder  her. 
Flog'  eine  Gans   iibers  Meer,   Kam'   eine  Gans 

wieder  her. 
Eine  Krahe   iiber  den  Rhein   geflogen,   kommt 

eine  Krahe  wieder. 
Wer  eine  Elster  ausschickt,  kriegt  einen  bun- 
ten  Vogel  wieder. 
Eine  ganss  fleugt  vber  meere,  Ein  ganss  kompt 

herwider.     (ad.) 
md.  Eine   Gans  fliegt   iiber  den  Rhein,   Eine   Gans 

kommt  wieder  heim.     (mrh.  E.) 
Ed  (EsJ  flog  e  (einj  Ganschen   iwer  (iiher)  de 

(den)  Rhein,   Ed  kam   als  Gickgack   widder 

(wiederj  heim.     (mrh.  T.) 
od.  Eine  Gans  fliegt  iiber's  Meer,  eine  Gans  kommt 

wieder  her.     (bair.) 
Es  fliegt  eine  Gans   iiber's  Meer,   Und   kommt 

als  Gans  wieder  her.     (schwei.) 
pd.  Wenn  me  ennen  Ester  uutscheckt,  dann  kriegt 

me  ennen  bonte  Vogel  wehr.  (nrh.  M.)    Wenn 

vian  eine  Elster  ausschickt,  dann  kriegt  man 

einen  bunten   Vogel  wieder. 
Bai  'ne  Hiekster   utschicket,   kritt   'en   bunten 

Yuegel  wir.  (wstf.  Mrk.)   S.  Wer  eine  u.  s.  w. 

dt.  Eene  gans  (kraai)  vliegt  wel  over  het  meer, 
maar  komt  ook  als  gans  (kraai)  weder  terug. 
Eine  Gans  (Krahe)  fliegt  v:ohl  iiber's  Meer, 
uber  kommt  auch  als  Gans  (Krahe)  wieder 
zuriick. 


Die    een'    ekster    uitzendt,    krijgt   een'   bouten 

vogel  t'huis.     S.    Wer  eine  u.  s.  w. 
En   gans  vliecht   ouer  tmeer,   en   gans   coemet 

herweder.     (ah.)     S.  Eine  ganss  u.  s.  w. 
Send  a  goose  to  Dover  and  a  goose  will  come  en. 

over.     Schick''    eine   Gans    nach  Dover   und 

eine  Gans  ivird  heriiber  kommen. 


Gses  flaug  yfir  Ri'n,  kom  aptrganga  heim.   Eineis, 
Gans  flng    iiber'n  lihein,    kam  als   Wieder- 
g anger  heim. 


543.  Dreitagiger  Gast  1st  eine  Last. 
Dreitagiger  Gast  1st  Jedermann  zur  Last. 
Den   ersten   Tag   ein  Gast,    Den   zweiten   eine 

Last,  Den  dritten  stinkt  er  fast. 
Ein  Gast   ist   wie    ein  Fisch,    Er    bleibt   nicht 

lange  frisch. 
Ein  dreitagiger  Gast  ist  eine  Last.    (mrh.  E.)  md. 
Ein  dreitagiger  Gast  wird  zur  Last,     (bair.)      Od. 
Zwei  Tag  ein  Gast,   Den  dritten  ein  Uberlast. 

(schwb.) 
A  (Ein)  fauler  Fisch  und  a  Gast,   Die   werdet 

bald  zur  Uberlast.     (schwb.  W.) 
Dreitligige  Gast  ist  en  (ein)  Uberlast.  (schwei.) 
Drei  Tag  Fisch  und  Gast,  hebet's  an,   so  stin- 

ket's  fast,     (schwei.) 
Der  erst  Tag  en  Gast,   der-  zweit  en  Uberlast, 

der  dritt  Tag   en  Ufloht   (Unflat) ,    wenn    er 

nid  hei  goht  (nicht  heim  gehtj.     (schwei.) 
Ein  guter  Gast  vmd  ein  guter  Fisch  halten  sich  pd. 

drei  Tage.     (ns.  Pr.) 
Dreedagige  Gaste  un  Fischke,  De  siiht  me  nit 

geerne    bie    Dischke.     (ns.    W.)     Dreitligige 

Gaste  und  Fische,  die  sieht  man  nicht  gem 

bei  Tische. 


Een    driedaagsche    gast    Is  eene   last.     S.  Ein  dt. 

dreitagiger   Gast  ist  u.  s.  w. 
Een  gast  is  gelijk  de  visch:    hij  stinkt  op  den 

derden  dag.    Ein  Gast  ist  gleich  dem  Fisch: 

er  stinkt  am  dritten   Tag. 
Versche  visschen   en  namagen   stinken  al    ten 

derden  dage.    Frische  Fische  und  nahe  Ver- 

wandte  stinken  am  dritten   Tage. 
Versche    visschen    en    ven-e    maghen    stincken 

binnen  dry  daghen.     (avl.)     Frische  Fische 

und  entferiite  Veruandte  stinken  binnen  drei 

Tagen. 
Fish  and  guests  smell  at  three  days  old.    Fisch  en. 

und  Gaste  riechen,   wenn  sie  drei  Tage  alt 

sind, 

36* 


Gast  543. 


—    284 


545  Geben. 


Fresh  fish  and  strangers  stink   in  three  days. 

Frischer  Fisch  und  Fremde  atinken  in  drei 

Tagen. 
Fi'esh  fish  and  unwelcome  friends   stink  before 

they're    three    days    auld.     (scho.)     Frischer 

Fisch  und   unwillkommene  Freunde   slinken, 

ehe  sie  drei  Tage  alt  sind. 


da*  En  Fisk  og  en  Gjsest  lugter  ilde  den  tredie 
Dag.  Ein  Fisch  und  ein  Gast  riechen  den 
dritten  Tag  iihel. 

En    trerre    Daws    G£Est    stjjTiker.     (jut.)     Ein 
dreitdgiger   Gust  stinkt. 
is.  |)rin8ettr  gestr  |)ykir  verstr.    Dreitdgiger  Gast 
missfdUt  am  drgsfen. 

{>rinsettr  gestr  fykir  nfzkum  verstr  og  J>a3an 
af  {)vi  leiSari,  sem  lengr  dvelr.  Dreitdgiger 
Gast  missfdUt  Kargen  am  drgsten  und  da- 
her  uiJi  so  drgerlicher,  uer  Idnger  hleibt. 
SW.  Tragen  gast  gor  trog  vard.  Anhaltender  Gast 
macht  schwerfdlligen   Wirlh. 

Man  ledsnar  snart  wid  tragen  gast.    Man  wird 
schnell  eines  anhaltenden  Gastes  ilberdriissig. 


O   hospede   e  o  peixe  a  os  tres  dias  fede.     S.  pt. 

L'hote  et  le  poisson  aprh  u.  s.  w. 
El  huesped  y    el  pece  a  tres  dias  hiede.     S.  sp. 

L'hote  et  le  poisson  aprh  ti.  s.  u\ 


It.  Post  tres  saepe  dies  vilescit  piscis  et  hospes. 
fz.  L'hote    et    le  poisson   apr^s   trois  jours  puent. 

Der  Gast  und  der  Fisch   stinken  nach  drei 

Tag  en. 
L'hote   et  le  poisson  En   trois  jours   sont  poi- 
son.    Der  Gast  und  der  Fisch   sind  in  drei 

Tagen  Gift. 
sf.  L'hostau    com    lou    peissoun    En    tres    dies    es 

pousoun.     (Gsc.)     Der  Gast    wie   der   Fisch 

iat  in  drei   Tagen   Gift. 
Apres    tres   jhours,    Ton    s'ennuejho   de  fennes, 

d'ostes,     d    de    plejhos.     (Lgd.)     Nach    drei 

Tagen  ist  man  der  Frauen,  der  Gdsfe   und 

des  Regens  miide. 
Apres    tres    jours    Ton    s'enniieio,    de    fremos, 

d'hostes    et    de    pluejo.      (nprv.)      S.    Apr6s 

u.  s.  w. 
Amic  et  pluejo,  dins  trey  jours  ennuejo.  (nprv.) 

Freund  und  Regen  langweilen  in  drei  Tagen. 
it,  L'ospite  ti  come  il  pesce :   in  capo  a  tre  giorni 

puzza.     Der   Gast    ist    wie    der  Fisch:    am 

Ende  von  drei  Tagen  stinkt  er. 
L'ospite  ed  il  pesce  Dopo  tre  di  rincresce.    Der 

Gast  und   der  Fisch  widerstehen  nach  drei 

Tagen. 
mi.  L'ospite    e    il    pesce   in   tre   giorni  puzza.     (t.) 

S.  Uhote  et  le  poisson  axwhs  u.  s.  w. 
Im.  Lhoste,  com  lo  peix  menut,  al  cab  de  tres  dies 

put.   (val.)    Der  Gast,  uie  der  kleine  Fisch, 

stinkt  am  Ende  von  drei  Tagen. 


544.  Hij  slacht  Sint  Egbert,  die  de  ei- 
jeren  opat,  en  de  doppen  om  Godswil 
gaf.  Er  gleicht  St.  Egbert,  der  die  Eier 
aufuss  und  die  Schalen  um  Gotteswillen  gab. 

Hy  slacht  Sint  Egbert,  der  de   aeyen  opiet  in  fs. 
joech   de  doppen   om  Gods   wille.     (afs.) 


Qwand  i   cut   des   ou.s,    i    donne    li    bouion  as  fz. 
pauves.     (nf.  w.)      Wenn    er  Eier   kocht,    so 
gibt  er  die  Briihe  den  Armen. 


545.  Niemand  kann  geben  und  behalten. 

Geben  und  doch  bchalteu  gilt  nichts. 

Wer    den    Garen    vermejet    het,    dei    kan  nich  pd. 
drin    kruen.     (ns.    ha.    G.   u.   G.)      Wer    den 
Garten    verniiefhet     hat,     der     kann    nicht 
drinnen  Gras  holen. 

Hij  wil  de  eijeren  met  de  hennen  hebben.     Er  dt. 

uill  die  Eier  mid  die  Hennen  haben. 
You  cannot  eat  your  cake  and  have  your  cake,  en, 

Ihr    konnt    nicht    Euern  Kuchen    essen  und 

Euern  Kuchen  haben. 
He  cannot  eat  his  cake  and  have  it.    Er  kann 

seinen  Kuchen  nicht  essen  und  haben. 
You   cannot  have    your    loaf   and   eat  it.     Ihr 

konnt  Euer  Laib  nicht  haben  und  es  essen. 
I  canna  sell  the  cow  and  sup  the  milk,  (scho.) 

Ich  kann  nicht  die  Kuh  verkaufen   und   die 

Milch  swppen. 

Han   vil   baade   have   sin  Rumpe   varm  og  sin  da. 

Vedkast    heel.       Er     will    seinen    Hinteren 

warm  und  seinen  Holzkasfen  voll  haben. 
Ein  kann  inkje  selja  og  eiga   dat  same.     Man  iiw, 

kann  nicht  dasselbe  verkaufen  und  besitzen. 
Ein  kann  inkje  baade  gifta  Dotter  si  hurt   og 

hava  henne   heime.     Man   kann  nicht  seine 

Tochter  nach  auswdrts  verheirathen  und  sie 

zu  Hause  behalten. 
Ein  kann  inkje  hava  baade  Rjomen  og  Smoret, 

Man   kann  nicht  Beides  hahen:   die    Sahne 

und  die  Butter. 
Dat  ein  et  or  Giyta,  fser  ein  inkje   paa  Fatet. 

Was  man  aus  dem  Topfe  isst,  bekommt  man 

nicht  auf  die  Schiissel.      [S.  Dat  ein  u.  s.  w. 
Det  man  ater  ur  grytan,  f|r  man  inte  pa  fatet.  SW. 


Geben  545. 


—    285    — 


547  Geduld. 


fz,  Voudrie  lou  meou  amai  las  brescos.    (sf.  Lgd.) 

Er   mochfe   den  Honig   mit  den   Wachsschei- 

hen. 
sf.  Vourrias    loii    meou    et    las    bresquos.     (npi-v.) 

Du    niochtest    den    Honig    und    die     Wachs- 

scheiben. 
it,  Vorrebbe    mangiar    la    foccaccia   e   trovarla    in 

tasca.     Er    viochte    den    Kuchen    e.isen    und 

ihn  in  der   Tasche  finden. 
E'  non   si   pu6   aver  la  moglie   ubbriaca  (ebra) 

e  la  botte  piena.    Man  kann  nicht  die  Erau 

betrunken  und  das  Fass  voll  haben. 
E'  vorrebbe  la  botte  piena  e  la  massera  ubbri- 
aca (briaca).     Er  mochte  das  Fass    voll  und 

die   Wirthschafterin   hetrunken. 
E'  vorrebbe  la  capra  piena  e  i  capretti  pasciuti. 

Er   mochte   die  Ziege  voll  und  die  Zicklein 

salt. 
E'    vorrebbe    I'uovo    e    la    gallina.     Er  viochle 

das  Ei  und  die  Henne. 
mi.  Burebbe  a  botte  piena  e  a  moglie  briaca.  (crs.) 

Er  mochte  das  Fuss  voll   und  die  Frau  he- 
trunken. 
Burebbe  fa  a  frittata  senza  rompe  I'ove.    (crs.) 

Er    mochte    das   Bilhrei  machen,    ohne    die 

Eier  einzuschlagen. 
Vler  e   len  e   e   cul    cheld.     (rom.)     Das  llolz 

und  den  Hintern  warm  (haben)  icollen. 
Un    s'    p6    aver    e    len    e   e   cul  cheld.     (rom.) 

Man  kann  nicht  das  Holz  und  den  Hintern 

warm  haben. 
De  un  quell  e  pu  vlel  indri.    (rom.)   Ein  Ding 

geben  und  es  dann  uieder  haben  wollen. 
Non   si   pvi6   avere  la   botte   piena   e  la  moglie 

briaca.  (t.)  Man  kann  nicht  das  Fass  voll  und 

die  Frau  betrunken  haben. 
ni.  A  n's'p6  av^ir  al  lein,  e  al  cul  cald.     (em.  B.) 

S.  Un  u.  s,  w. 
An  s'poeul  aver  la  botta  pien'na  e  la  serva  im- 

beriaga.  (em.  P.)    Man  kann  nicht  das  Fass 

voll  und  die  Magd  betrunken  haben. 
An    ^s    pol    avfeir  r6v   e  la    gallena.     (em.  R.) 

Man    kann    nicht    das    Fi    und    die    TJenne 

haben. 
El  vorav  1'  of  e  la  galina.     (1.  b.)     S.  E'  vor- 
rebbe I'  uovo  u.  s.  w. 
Non  se  peu  avei  a  mogge  imbrisega,  e  a  botte 

pinn-a.     (lig-)     'S'.  E'  non  si  pub  u.  s.  w. 
As  peul  nen  aveje  la  fomna  bronssa  e  '1  botal 

pien.     (piem.)     S.  E'  non  si  pub  u.  s.  w. 
No  se  pol  aver  la  bota  piena  e  la  massera  im- 

briaga.   (v.)    Man  kann  nicht  das  Fass    voll 

und  die   Wirthschafterin  betrunken  haben. 
si.  Non  e  possibele  ad  avere  la  votte   chiena  e  la 


schiava  ubriaca.  (npl.)  Es  ist  nicht  mog- 
lich,  das  Fass  voll  und  die  Sklavin  betrun- 
ken zu  haben. 

Vorresti  la  botte  piena  e  la  borsa  con  denari! 
(npl.)  Du  mochtest  das  Fass  voll  und  die 
Borse  viit  Geld! 

Nun  si  po  aviri  la  cisca  china  e  lu  viteddu 
(saziu)  grassu.  (s.)  Man  kann  nicht  den 
Eimer  voll  und  das   Kalb  fett  (salt)  haben. 

La  vutti  china  e  la  mogghi  'rabriaca.  (s.  C.) 
Das  Fass  voll  und  die  Frau  betrunken.   . 

Querrer  sa  cviba  piena  et  i  sa  muzere  imbreaga. 
(sa.  L.)  Das  Fass  voll  und  die  Frau  he- 
trunken wollen. 


54:6.  Geburt  ist  etwas,  Bildung  mehr. 


Birth  is  much  but  breeding   more,     Geburt  ixt  611. 

viel,  aber  Erziehung  mehr. 
Birth    's    gude    but    breeding's    better,     (scho.) 

Geburt  ist  gut,  aber  Erziehung  ist  besser. 

Fodsel  er  Noget,  men  Dannelse  er  Mere.     Ge-  da, 

biM't  ist  etwas,  aber  Bildung  ist  mehr. 
J3a3  er  betra  aS   vera   vel  uppfrseddr,    enn  vel  is, 

borinn.      Es    ist    besser    wohl    erzogen,    als 

wohl  geboren  zu  sein. 
NfimiS  kennir  fleira  enn  natturan.    Der  Unter- 

richt  lehrt  mehr,  als  die  Natur, 
Atti  gjerer  myket,   Uppeldet   gjerer  meir.     Z>te  nw. 

Herkunft  thut  viel,  die  Erziehung  thut  mehr. 

Noumture    passe     nature.      (afz.)      Erziehung  fz. 
iihertrifft  Natur. 

Nourriture  que  passe  nature.   (Gsc.)     S.  Ni  ur-  sf. 
riture  u.  s,  w. 

Nourritouro    passo    naturo.     (nprv.)     8.    Nour- 
riture u.  s.  w. 

Nodritura  passa  natura.   S.  Nourriture  u.  s.  n\  it, 

L'  educazion  fa  gni  cosa.  (rom.)  Die  Erziehung  mi. 
thut  Alles. 

Nutritura  passa  natura.  (t.)  8.  Nourriture  u.  s.  w. 

L'  educassion  a  supera  la  natura.     (piem.)     8.  ni. 
Nourriture  u.  s.  w. 


547.  Geduld  ist  die  beste  Arznei  imUn- 

g  1  ii  c  k. 
Geduld  ist  das  beste  Pflaster  fiir  alle  Wunden 

(Schwaren). 

No  remedy  like  (but)  patience.    Kei7i  Heilmittel  en. 
gleich  (ausser)  der  Geduld. 


Geduld  547. 


286     — 


549  Geduld. 


Patience    is    a    plaster    for    all    sores.     Geduld 
ist  ein  Pflaster  fiir  alle  icunde  Stellen. 


is.  |joI   Ifeknar  ly'fia   b6l.     Geduld  heilt  der  Men- 
schen   Unf/Uick. 


It.  Dolori  cnivis  remedium  patientia. 

fz.  Patienso,    medecino    dey    panres.      (sf.    nprv.) 

Geduld,  Arznei  der  Armen. 
it.  A   qual   si   voglia   dolore   rimedia   la    pazienza. 

Fiir  icelchtn  Schvierz  e/t  set  hilft  die  Geduld. 
mi.  La  sofferenza  opni  gran  male  avanza.  Ct.)  Die 

Geduld  hil/t  jedem  grossen   Vhel. 
Non  v'fe  mal   che  non  finisca,  se  si  sofFre  con 

pazienza.    (t.)     Es  f/ihf.  kein   Vhel,  das  nicht 

ende,  wenv  man  mil  Geduld  leidet. 
ni.  Con    la    passienssa    as   rimedia   a  tut.     (piem.) 

Mil   Geduld  heilt  man  Allcs. 
si.  Unni   nun   c'^   rimediu,   pacenza.     (s.)      Wo  es 

kein  Rettunr/smittel  ffihf,  Gedidd. 


548.  Geduld  ist   ein   edel  Kraut,    wjichst 

aber  nicht  in  alien  Garten. 
Es    heiazt    geduld    das    kreutlein    gut,    wechst 

nicht  in  alien  gerten.  (ad.) 


en.  Patience  is  a  flower  that  groweth  not  in  every 
garden.  Geduld  ist  eine  Blume,  die  nicht 
in  jedem   Garten  ic delist. 


da.  Taalmodighed    voxer    ei    i    hver   Mands   Have. 
Gedidd  tc'dchst  nicht  in  Jedermanns  Garten. 
Taalmodigheds    Urt    groer    ei    i    hver    Mands 
Have.     Geduldkraut  w'dchst  nicht  in  Jeder- 
manns Garten. 


It.  Patientia  rara  virtus. 

it.  Delia    pazienza    non    ne    vendon    gli    speziali. 

Geduld  verkaufen  die  Apotheker  nicht. 
mi.  La  pazienza  h  una  buon'  erba,   ma   non  nasce 

in    tutti    gli    orti.     (t.)     Die    Gedidd  ist  ein 

gutes    Kraut,    wdchst    aber    nicht    in    alien 

Garten. 
ni.  La    pazienza    a    nass    nen    in    tuti    i    giardin. 

(piem.)     Die  Geduld    wdchst    nicht   in  alien 

Garten. 
La   pazienza  no   nasse  in  tuti  i  orti.     (v.)     S. 

La  pazienza  a  nass  u.  s.  w. 


549.  Geduld'^iiberwindet  Alles. 

Geduld  iiberwindet  Holzapfel  (Schweinsbraten). 

Mit  geduldt  vberwind  man  viel.    (ad.) 


Schweig,  leyde  und  lach,  gedult   iiberwint   alle 

sach.     (ad.) 
Gedult  vervvindet  groze  not,  hore  ich  die  wisen 

sagen.     (ad.) 
Geduld   iiberwendt   (iiberwindet)    den   Schnetz-  md. 

kluusz  (Schnitzklnss).     (frk.  H.) 
Mit    Geduld    uberwind-t    die    Katz    'n    Sausok 

(Sausack).     (frk.  M.) 
Mit    Geduld    hat    die    Sau    den    Kleiwensack  od. 

iiberwunden.     (bair.  L.) 
Geduld     iiberwindet     Snurchrut    (Standechrut) 

(Sauerkraut),     (schwci. ) 
Giduld    iibcrwingt   Surchinit   und   der  Spack  d' 

Rfiebe.  (schwei.  S.)  Geduld  iiberwindet  Sauer- 
kraut und  der  Speck  die  RUben. 
Geduld  iwerwainjd   ug  e   gat  Krokt.     (nrh.  S.)  pd. 

Geduld  iiberwindet  aiich  ein  gules  Kraut. 
Geduld  owerwinnt  Snierkase.    (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Geduld  iiberwindet  Schinierkuse. 
Geduld    overwinnt    Swiensbraden.      (ns.    hist.) 

Geduld  iiberwindet  Schceinsbraten. 
Geduld   overvinn't   Svinsbraden.     (ns.   hist.  A.) 

Geduld  iiberwindet  Schweinsbraten. 
Geduld  overwinnet  (iibericindet)  'n  Swinebroen 

(Schweinebralen).     (ns.  L.-D.) 
Geduld  owwerwinget  Giles,     (ns.  W.) 


Geduld  overwint  alles.  dt. 

Patience  overcomes   all   things.     Geduld   iiber-  en. 
icindet  alle  Dinge. 


Taalmodighed  overvinder  Alt.  da. 

Med  Taalmodighed  kan  man  faae  et  jEg  i  een 

Humlestek.     Mit    Geduld   kann   man  ein  Ei 

in  einem  Hopfensack  kriegen. 
Taalmodichet  owerwindher  AUthing.     (ada.) 
J>ol  vinnr  praut  alia.     Geduld  iibericindet  alle  is* 

Milhe. 
polinmseSin   prautir   vinnr  allar.     Die    Geduld 

iiberwindet  alle  Schwierigkeitcn. 
Tolin  trivist.  (fser.)  Der  Geduldige  Uberdauert. 
Trotten  vinn  alt.  Die  Geduld  iibericindet  Alles.  nw. 
Traatten  \nnn  alt.     (Tel.)     S.   Trotten  u.  s.  w. 
Talamod  ofver\nnner  allt.  SW. 

Talamod  ofvervinner  surkal.     S.   Geduld  iiber- 
windet Suurchrut. 
Tal  och  lid,  sa  vinner  du  allting.     Dulde   und 

leide,  so  ilberwindest  du  Alles. 
Talig  man  trifs.     S.   Tolin  u.  s.  w. 
Thool  ok  liidh  tha  vindher  thu  al  thingh.  (asw.) 

S.   Tal  u.  s.  w. 


Domitrix  omnium  patientia. 
Superanda  omnis  fortuna  ferendo  est. 


It. 


Geduld  549. 


287    — 


551  Gefahr. 


Eusebie  (Eusebile)  juncta  (iuncta)  vincit  patien- 
tia  (paciencia)  cuncta.     (mlt.) 
CW.  Malpatientia  gida  nuot,  mai  Patieritia  ventscha 
tutt.     (obi.)       Ungeduld    hilft    nichts ,    aher 
Geduld  uberwindet  Alles. 
fz.  La  patience  vient  a  bout  de  tout.    Die  Qeduld 
setzt  Alles  durch. 
Avec   de   la   patience  on  vient  k  bout  de  tout. 
Mil  Geduld  setzt  man  Alles  durch. 
it.  Colla    pazienza    si  prende  la  lepra    col    carro. 
Mil  Geduld  f'dngt  man  den  Hasen  tnit  dem 
Wagen. 
Colui  che  ha  pazienza  ha  ci6  che  vuole.     Wer 
Geduld  hat,  hat  das  was  er  u-ill. 
mi.  Colla  pazienza    si    vince   tutto.     (t.)     Mit  Ge- 
duld uberwindet  man  Alles. 
ni.  Co  la  pazienza  se  vince  ogni  cosa.  (v.)  S.  Colla 
pazienza  si  vince  u.  s.  w. 


551.    1st    die    Gefahr    vorilber,    wird    der 

Heilige  ausgelacht. 
1st  die  Gefahr    vorbei,    ist  Gott    vergessen    (so 

wird  die  Zusage  vergessen). 
Gliicklich   liber  die   Brack,    Verlacht  man    St. 

Nepomuck. 


God  vFordt  niet  meer  gedacht,  Is  men  aan  land  dt. 

gebracht.     Gott^s   wird   nicht    mehr  gedacht, 

Ist  man  an's  Land  gebracht. 
The    danger    past,    (and)    God    forgotten.     Die  en. 

Gefahr  vorilber,  (und)   Gott  vergessen. 
Once    on    shore.   We   pray    no    more.     Einmal 

am  Ufer,  beten  wir  nicht  mehr. 


550.  Was  du  nicht  an  dem  kannst,  das 
nimm  geduldig  hin. 

Was  man  nicht  kann  meiden,  Soil  man  ge- 
duldig leiden.  [erwenden  kan.  (ad.) 

Der  dinge  man  sich  getrosten  sol,  diu  nieman 
md.  Wat  en  net  ^nncre'  kann,  dat  muss  e'  roech 
ferdroen.  (mrh.  L.)  Was  man  nicht  cindern 
kann,  das  muss  vian  ruhig  vertragen. 


Naar   Faren  er   iorbi,   leer   man   ad   Helgenen.  da. 
Wenn  die  Gefahr  vorbei  ist,  lacht  rnan  Uber 
den  Heiligen. 
Nar   citronen   ar   utpressad,  kastar  man  skalet  SW. 
I      pa    gatan.      Wenn    die    Citrone    ausgedriickt 
ist,  wirft  vian  die  Schale  auf  die  Strasse. 


en.  What  can't  be  cured,  must  be  endured.  Was 
nicht  geheilt  werden  kann,  muss  ertragen 
werden. 


da.  Man  faaer  at  lide   det,   man   ei   kan   vende  og 

vride.     Man  muss  erdulden,  was  man  nicht 

wenden  und  drehen  kann. 
Det  skal  man  lide,   som   staaer  ei  til  at  vride. 

Das  muss   man   erdulden,    uas    nicht    abzu- 

wenden  geht. 
nw.  Dat    ein    inkje    kann  Isekja,    dat    lyt   ein   lida. 

Was  man  nicht  abuenden   kann,   muss   man 

aushulten. 
SW.  Bast    at    lida,    det   man   inte    kan   vrida.     Am 

besfen  ist's,  zu  erdulden,  was  man  nicht  ab- 

wenden  kann. 


It.  Optimum  est  pati  quod  emendari  nequit. 

Durum,  sed  levius  fit  patientia  quidquid  corri- 

gere  est  nefas. 
Feras,  non  culpes,  quod  vitari  non  potest. 
it.  Accetta    cun    curaggiu    cio   che   tu   un    poi   ri- 
spinghie.     (mi.    crs.)     Nimm  muthig  an,  was 
du  nicht  abweisen  kannst. 


Simul  acquis  misertus  est,  memoria  interiit.     It. 
Danger  passd,   saint   moque.     Gefahr  vorilber,  fz, 

Heiliger  verspottet. 
Passe  le  danger,    honni  le  saint.      Vorilber  die 

Gefahr,  verhohnt  der  Htilige. 
La    riviere    etant    passee,    le    saint   est  oublie. 

Ist  der  Fluss  iiberschritten ,   ist   der  Heilige 

vergessen. 
Qwaud  on  z'a  passe  I'aiwe,   on   n'a  d'keure  d^  nf. 

passeu.    (w.)      Wenn  man  iiber's   Wasser  ist, 

kiimmert  man  sich  nicht  um  den  Fdhrmann. 
Passato  il  pericolo,  gabbato  il  santo.    8.  Passi  it. 

u.  s.  w.  [rivihre  u.  s.  w. 

Passato  il   fiume,   6  scordato  il  santo.     S.  La 
Passata  la  festa,  gabbato  il  santo.  (Ist)  das  Fest 

vorilber,  (wird)  der  Heilige  verspottet. 
Passat  el  punt,  gabat  el  sant.   (1.  b.)    Ist  man  ni. 

iiber  die  Briicke,  wird  der  Heilige  verspottet. 
Doia  passada,  comar  desmentegada.  (1.  m.)  (1st) 

der  Schmerz  vorilber,    (wird)  die   Hebamme 

vergessen. 
Passato    lo    punto,    gabato  lo  santo.     (v.)     S. 

Passat  u.  s.  w.  [u.  s.  w. 

Dogia  pa.ssa,  comar  desmentegon.  (v.)    S.  Doia 
Avuta  la  grazia,  gabbato  lo  santo.    (npl.)    Hat  si. 

man  die  Gnadenbezeigung,  wird  der  Heilige 

verspottet. 
Passadu  su  bisonzu  non  plus  amigos.     (sa.  L.) 

Vorilber  die  Noth,  vorbei  die  Freundschaff. 
O  no  passado,  o  Santo  nao  lembrado.    Ist  deryt, 

Fluss  iiberschritten,  wird  des  Heiligen  nicht 

gedacht. 


Gefahr  551. 


—    288 


664  Geheimniss. 


Rogar    o   Santo    ate    passar  o  barranco.     Zum 
HeiUgen  beten,  bis  der  Hohlweg  aufhort. 
sp.  El   rio   passado,   el   santo   olvidado.     S.  La  ri- 
viere u.  s.  u\ 

Rogar   al   santo   hasta  passar   el   trance.     Zum 
Heiligen  beten,  bis  die   Gefahr  voriiber  ist. 


552.  "VVer  sich  in  Gefahr  begiebt,  konimt 
darin  um. 
od.  Wer    in   Gefahr   sicli    begiebt,    komnit    in    der 

Gefahr  um.     (sclnvei.) 
pd.  Wa  en't  Gestriich  geit,  da  blihv  aan   den  Don 
hange.    (nrh.  K.)      Wer  in'a  Geatrduch  geht, 
der  bleibt  an  den  Dornen  h'dngen. 
Wei  sick  in  Gefohr  gitt,  kiimmet  diinne  ihnme. 
(ns.  W.) 


dt.  Wie    het    gevaar    bemint,    zal    erin    omkomen. 
Wer  die  Gefahr  lieht,  uird  darin  umkommen. 


dii.  Hvo   der   soger   Faren,   omkommer   deri.      Wer 

die   Gefahr  siLclit,  kommi  darin  um. 

Han    maa    have    ttkaden,    som    har    sogt    den. 

Der  muss  den  Schaden   haben^   der   ihn  ge- 

sucht  hat. 

nw.  Dan  som  elskar  Faaren,  skal  fella  i  han.    Wer 

die  Gefahr  Held,  wird  hineinfallen. 
SW.  Den   faran    alskar,    han   fnrgas   der.      Wer  die 
Gefahr  lieht,  kommt  darin  um. 
Den  faran  alskar,   iir  faran   narmst.     Wer  die 
Gefahr  lieht,  ist  der  Gefahr  am  ndchsten. 


It.  Qui  amat  periciilum,  peribit  in  illo. 
CW.  Tgi  c'   enten  Priguel   sa  lai,    ven    en  svantira 

tras  quei.     (obi.) 
fz.  Vous  allez  soiivent  a  ch'  bos,  vous  serez  minge 

par    ches    leus.     (nf.  pic.)     Ihr   geht    oft    in 

den  Wald,  ihr   werdet  von  den   Wolf  en  ge- 

fressen  werden. 
it.  Chi  disprezza  u  periculu,  spessii  ei  resta.  (mi.  crs.) 

Wer  die  Gefahr    verachtet,   bleibt   oft  drin 

stecken. 
ni.  Chi  a  s'  espon  ai  pericoi ,  una  volta   o   I'aotra 

ai  casca.     (piem.)      Wer   sicJi   den    Gefahren 

aussetzt,  f'dllt    ein    oder    das    andere    Mai 

hinein. 
si.  Qiii  si  esponet  ad  su  perigulu ,   in  su  periguhi 

restat.    (sa.)     Wer  sich  der  Gefahr  aussetzt, 

hleiht  in  der  Gefahr  stecken. 
Im.  Qui  ama  el  perill,  en  ^11  perix,     (val.)    S.  Den 

faran  alskar,  han  u.  s.  u\ 


553.    Was   man   in  ein    unsauber    Gefass 
schiittet,  das  versauert. 

Al   wat   men  in  een  vuil  vat    doet,    dat   ziiurt  dt. 
haast.      Was  man   in    ein    schmufziges  Fass 
thut,  das  versauert  rasch. 

Det  man  helder  i  ureent  Kar,  fordaerves.    Was  da. 
man  in  unreinea  Gefdaa  gieaat,  das  verdirbt. 


Sincerum   est   nisi    vas ,    quodcunque    infundis,  It. 
acescit. 

In  vaso  mal  lavato  II  buon  vino   6   tosto   gua-  it. 
stato.   (mi.  t.)     In  schleckt  gewaschenem  Ge- 
fass ist  der  gute   Wein  bald  verdorben. 

Sa  Cuba  mala  fagliet  su  binu  aghedu.    (sa.  L.)  3i. 
Das    achlechte    Fass    macht    den    Wein    zu 
Eaaig. 


554.  Das  Geheimniss  ist  dein  Gefange- 
ner,  so  lange  du  es  nicht  offenbarst; 
offenbart,  bist  du  sein  Gefangener. 


Als  gij  niet  zwijgt  bij  uwen  vriend,   zoo   heeft  dt. 
hij  den  voet  op  uwe  keel.     Wenn  ihr  gegen 
euern  Freund  nicht  schweigt,  so  hat  er  den 
Fuss  auf  eurer  Kehle. 


Esclave  d'un  autre  se  fait,   qui    dit   son  secret  fz. 

a    qui   ne   le   sait.     Zum  Sklaven    eines  An- 

dern  macht  sich,   wer   sein  Geheimniss  dem 

sagt,  der  es  nicht  ueisa. 
Lou  mout  escapat  qu'ey  toun  meste,  Lou  qui   sf. 

t'    goardes    qu'ey    toun  baylet.     (Brn.)     Das 

entschliipfte  Wort  ist  dein  Herr,  das,  welches 

du  bewahrst,  ist  dein  Diener. 
Qui  soun  secret  dis,  sa  libertat  engoatge.  (Gsc.) 

Wer  sein  Geheimniss    sagt,    verkauft  seine 

Freiheif. 
A  chi  dici  il  tuo  secreto,   doni  la   tua   liberta.  it. 

Wem   du   dein  Geheimniss  sagst,  dem  iiber- 

lieferst  ou  deine  Freiheit. 
Servo  d'altri  si  fa,  chi  dice  il  suo  secreto  a  chi  mi. 

no  '1  sa.     (t.)     Zum   Diener  Anderer   macht 

sich,  wer  sein  Geheimniss  dem  sagt,  der  es 

nicht  weiss. 
Servu   d'   autru   si  fa,   cui   dici  lu  segi'etu  ch' si. 

iddu  nun  sa.  (s.)    S.  Servo  u.  s.  w. 
Aquem  disseste  teu    segredo,    fizeste-lo    senhor  pt. 

de  ti.    Wem  du  dein  Geheimniss  sagtest,  den 

machtest  du  zu  deinem  Herrn. 
Dize  ao  amigo  o  segredo,   e  p6r-te-ha  o  p6  no 


Geheimniss  554. 


—    289    — 


556  Geiz. 


pesco(jo.  Sag'  dem  Freunde  das  Geliehnniss, 
und  er  wird  dir  den  Fuss  auf  das  Genick 
setzen. 
sp.  A  qiiien  dices  tii  poridad,  i  ese  das  i\\  liber- 
tad.  S.  A  chi  did  u.  s.  w. 
Di  a  tu  amigo  tu  secreto,  y  tenerte  ha  el  pie 
en  el  pescuezo.  Sage  deinem  Freunde  dein 
Geheimniss ,  und  er  ivird  dir  den  Fuss  auf 
das  Genick  setzen. 


pd, 


(lii. 


nw. 


sw. 


555.  Wer  befelilenwill,  miissgehorchen 

lernen. 
Wa  nit  Knaach  sin  kann,   kann  ocli  nit  Hiihr 

sin.    (nrb.  K.)    Wer  nicht  Knecht  sein  kann, 

kann  audi  nicht  Ilerr  sein. 


Den  som  ikke  kan  lyde,  kan  heller  ikke  byde. 

Der,    icelcher  nicht  gehorchen    kann,    kann 

mich  nicht  gebieten. 
Dan  som  vil  styra,  skal  sjolv  laera  lyda.    Der, 

welcher  hefehlen  will,  muss  selhst  gehorchen 

lernen. 
Den  inte  lart  att  lyda,  vet  ej  heller  at  befalla 

(bjuda).   Wer  nicht  gelernt  hat  zu  gehorchen, 

versteht  auch  nicht  zu  hefehlen. 
Dhen    intet    weet  lyda,     han    kan    ilia    biuda. 

Wer    nicht    zu   gehorchen  weiss,    der    kann 

schlecht  hefehlen.  ^ 
Godh  lydare  gior  en  godh  biudare.     Guter  Un- 

tergehener  macht  einen  guten  Gehieter. 


Chi    no    sa    obedir,    no  sa  comandar.     (v.)     S. 

Chi  no  sa  iibidi  u.  s.  w. 
Chi  no  sa  far,   no   sa   comandar.     (v.)     S.   Chi 

non  sa  u.  s.  u\ 
Bisogna    saver    far    per    saver    comandar.     (v.) 

Man  muss   ausfiihren   konnen,    um    hefehlen 

zu  konnen. 
Qui   non  ischit  fagher,   non  ischit   cumandare,  si. 

(sa.)     ;Si.   Chi  non  sa  u.  s.  w. 
Qui  non  est  bonu  a   servire,    non   est  bonu   a 

cumandare.    (sa.  L.)    Wer  nicht  tauglich  zum 

Dienen  ist,  ist  nicht  tauglich  zum  Befehlen. 
Non  est  bonu  a  cumandare    qui  non  fuit  bonu 

a  servire.     (sa.  L.)     Nicht  ist  zum  Befehlen 

tauglich,  icer  nicht  tauglich  war  zum  Dienen, 
Su  malu  servidore  non  est  mai  bonu   padronu. 

(sa.  L.)     Der    schlechte  Diener   ist    niemals 

guter  Herr. 


fz. 


sf. 


Non  potest  bene  imperare,  qui  male  ante  serviit. 
Nemo  bene  imperat  nisi  qui  ante  paruerit  im- 

perio. 
Herum  nemo  bene  gerit,  nisi  servient  bene. 
A  peine  sera  bon  maistre  qui  n'a  este  serviteur. 

Schwerlich    wird    guter    Herr,     der    nicht 

Diener  gewesen  ist. 
Qui   nou   a   serbit,   nou  sap  coumanda.     (Gsc.) 

Wer  nicht  gedient  hat,  weiss  nicht  zu  befehlen. 
Per  saupre  coumandar  faut  aver  servy.  (nprv.) 

Um  hefehlen   zu  konnen,   muss   vian  gedient 

haben. 
Chi  non  sa  far,  non  sa  comandar.     Wer  nicht 

ausfiihren  kann,  kann  nicht  befehlen. 
Cui  cu  no  sa  fa,  nol  sa  nanchie  comanda.  (frl.) 

Wer  nicht  ausfiihren  kann,  kann  auch  nicht 

befehlen. 
Chi  no  sa   iibidi,    no    sa    comanda.     (1.)     Wer 

nicht  gehorchen  kann,  kann  nicht  befehlen. 
Chi   sa   nen   fe,   sa   nen  coniande.     (piem.)     S. 

Chi  non  su  u.  s.  ic. 


E56.  Des  Geizes  Schlund  Ist  ohne  Grund. 
Den  Geiz  und  die  Augen  kann  Niemand  fiillen. 
Ein  gitic  herze  niemen  mac   erfiillen,   dast  ein 

iibel  sac.     (ad.) 
Wanne  gitikeit  ist   ein   iibel  sac,    der   nimmer 

wirt  und  nie  wart  vol,  swie  vol  er  ist,  doch 

ist  er  hoi.     (ad.) 
Ez  tuot  ouch  niht  wan  gites  vaz,   diu  nieman 

uf  der  erde  hie  mit  guote  ervilllen  mac.  (ad.) 
Diu  helle   und  der   arge  man  werdent  nimmer 

sat.     (ad.) 
Der  Geizije  hot  nimmgrmir  ganunk.    (schls.  B.)  md. 

Der  Geizige  hat  nie  genug. 
Geiz  hat  keinen  Boden.     (bail".  L.)  od. 


Gierigheid  is  niet  verzadigd,  voor  zij  den  mond  dt. 
vol  aarde  heeft.    Geiz  wird  nicht  salt,  bevor 
er  nicht  den  Mund  roll  Erde  hat. 


Gjerrighed  har  ingen  Bund.     S.   Geiz  u.  s.  w.   da. 
Gjerrighed    er    et   bundlost   Kar.     Geiz  ist  ein 

grundlcs  Gefdss. 
Gierrig  Mands  Taske  bliver  aldrig  fuld.   Geizi- 

gen  Mannes  Tasche  wird  nie  voll. 
Agirnd  vex  me^  eyrir  hvorjum.     Die  Habsucht  IS. 

wdchst  mit  jedcr  Unze. 
Dan  som  er  girug,  verd  aldri  full.    Wer  geizig  niv. 

ist,  wird  nie  voll. 
Dat    verd    ingen  Niding  nogd,     Es   wird  kein 

Geizhals  hefriedigt. 
Girighet   ar   ett   bottenlost  fat.     ;S'.  Gjerrighed  SW. 

er  u.  s.  to. 
Den  girige  (Snaler)  far  aldrig  nog.  Der  Geizige 

(Filz)  kriegt  nie  genug. 

37 


Geiz  556. 


—    290     - 


558  Geiz. 


Helvetet,  hafvct  och  den  girige  fa  aldrig  nog. 
Die  Holle ,  das  Meei'  und  der  Geieige  krie- 
(je,n  nie  rjenuff. 

It.  Avari  pera  inexplebilis.     (mlt.) 

Oreo,  sive  mari,  mens  aequiparatur  avari.  (mlt.) 

fz.  L'avarice  est  comme  le  feu,  plus  on  y  met  du 

bois,    plus    il    brule.     Der    Geiz  ist  trie  das 

Feuer:  je   7nehr  IIolz   man  unlegt,  je  niehr 

brennt  es. 

itt  L'uomo  avaro  e  Tocchio  sono   insaziabili.     Der 

Geizige  und  das  Auge  sind  unersdttUch. 
mi.  L'avaro    6    come    I'idropico ;    quanto   piu   beve, 
piu  ha  sete.     (t.)     Der   Gei'Age   ist  wie   der 
Wassersilchtige :  je  mehr  er  trinkt,  je  mehr 
hat  er  Durst. 
ni.  L'avar    no'l    ghe    u'lV    mai    asse.     (1.)     S.    Der 
Geizije  u.  s.  iv, 
L'avaro   xe   insaziabile.     (v.)     Der    Geizige  ist 
uners'dttlich. 
si.  L'avaru  mai  si  sazia.     (s.)     Der  Geizige  icird 
nie  satt. 
Ln  saccu  di  l'avaru  nun  s'  inchi  mai.  (s.)   Der 

Sack  des  Geizigen  fiillt  sich  nie. 
La  vurza  di  l'avaru  mai  did  basta.     (s.)     Die 

Borse  des  Geizigen  sagt  nie:  genug. 
S'avaru  est  uno  mare   senza  fundn;   qui   sinde 
salvet  unu  est  casri  raru.    (sa.)    Der  Geizige 
ist   ein  Meer   ohne    Grund;   dass   sich   einer 
daraus  rettet,  ist  ein  seltener  Fall. 


hbl.  Geiz  ist  die  grosste  Armutli. 
Der  Geizige  ist  der  Armste  auf  Erden. 
Der  Geizige  ist  ein  reicher  Bettler. 
Dem  Armen  geht  viel  ab,  dem  Geizigen  Alles. 
od.  Der  Armuth   geht   wenig   ab ,    dem    Geiz  Alles. 
(bair.) 

dt.  Een    gierigaard    is    nooit    rijk.      Ein    Geizhals 
ist  niemals  reich. 


da.  Gierrig  Mand  savner  baade  hvad  han  liar  og 
hvad  han  ikke  har.  Der  Geizige  entbehrt 
sownhl  was  er  hat,  wie  was  er  nicht  hat. 
Den  Fattige  fattes  meget,  men  den  Gierrige 
Alt.  Der  Arme  entbehrt  viel,  aber  der 
Geizige  Alles. 
is.  Agjarnir  menn  eru  purfamanna  prrelar.  Die 
Geizigen  sind  der  Dilrftigen  Kneclde. 

SW.  Den    girige   iir   alltid   fattig.     Der    Geizige  ist 
immer  arm. 

It.  Maxima  egestas  avaritia. 


Avaritiae  desnnt  omnia. 

Avarus  semper  eget. 

Pauca  desixnt  inopi  homini,  sed  plurima  avaro. 

Avaro  tarn  deest,  quod  habet,  quam  quod  non 

habet. 
II    pill    povero    die   sia   in   terra  h  l'avaro.     S.  it. 

Der  Geizige  ist  der  u.  s.  ^v. 
L'avaro    manca    di    tutto.     Der  Geizige   leidet 

an  Allem  Mangel. 
Al  mond  el  pii  pitich  (El  prim  pitibch  del  mond)  ni. 

I'e  '1  piisse  avar.     (1.  m.)     Der  Bediirftigste 

in  der   Welt  (T)er  grosste  Bediirftige  in  der 

Welt)  ist  der  Geizigste. 
L'avaro   xe   el   pii\    pitoco.     (v.)     Der    Geizige 

ist  der  Bediirftigste. 
L'avai'u  h  riccu  e  sempri  ^   poveru.     (s.)     Der  si. 

Geizige  ist  reich  und  ist  immer  arm. 
Ao  avarento  (avaro)  tanto  Ihe  falta  o  que  tem,  pt. 

como   o   que   nao   tem.     Dem  Geizhals  fehlt 

ebensowohl  das,   was  er  hat,    icie  das,    was 

er  nicht  hat. 


558.  Geiz  ist  die  Wurzel  alles  Uebels. 
Swcr    gitekeit    und    erge    hat,    deist    gruntvest 
aller  missetat.     (ad.) 


Gierigheid  is  een  wortel  van  alle  kwaad.    Geiz  dt. 

ist  eine   Wurzel  alles   Uebels. 
Covetoiisness  is  the  root  "of  all  evil.     Habsucht  QU, 

ist  die   Wurzel  alles   Uebels. 
A  covetous  man  is  gude  to  nane,  but  warst  to 

himsel.  (scho.)  Fin  Geiziger  ist  zu  Niemand 

gut,  aber  am  schlimmsten  gegen  sich  selbst. 


Gjerrighed  er  en  Kod  til  alt  Ondt.     S.   Gierig-  da. 

heid  u.  s.  u\ 
Agii-nd    er    staSr    allrar    illsku.       Ilabsucht    ist  is. 

Stdtte  aller  Bosheit. 
Girighet    ar    en   rot   till   allt  ondt.     S.   Gierig-  SW. 

heid  u.  s,  w. 

Avaritia  est  radix  omnium  malorum.  It. 

Auri    sacra    fames,    quid    non    mortalia    cogis 

pectora? 
De'    vizi     e     regina     I'avarizia.       Der    Luster  it, 

Konigin  ist  der  Geiz. 
L'avarizia    fe    scuola    d'    ogui   vizio,     (t.)     Der  mi. 

Geiz  ist  die  Schule  jeden  Lasters. 
L'avarizia  I'e  la  capital   de   tiic  i  vizi.     (1.  m.)  ni. 

Der   Geiz  ist  der  Hauptsitz  aller  Luster. 
L'avarizia  xe  la  metropoli  de  tuti  i  vizi,     (v.) 

Der  Geiz  ist  der  Mittel^nmkt  aller  Luster, 


Geld  559. 


—     291 


560  Geld. 


559.  Baar  Geld  kauft. 

Wo  niein  Beutel  aufgelit,  raiiclit  mciiie  Kiiche. 
Hab'  ich  was  klingt,  So  krieg'  icli  was  singt. 
Wer   da    hat   pfenning   vil,    der   kauft  ini  lieb, 

wie  viel  er  wil.     (ad.) 
pd.  Vol"   Geld  kann   man   den  Dowel   dauzen  latn. 

(ns.  B.)     Fu7^    Geld    kann   mem   den    Teufel 

tanzen  lassen. 
Vor   Geld   is   Zuuker   feile.     (ns.   ha.  G.  u.  G.) 

Fiir   Geld  ist  Zuckev  fell. 
For  Geld  is  AUes  to  kriegen.    (ns.  O.  J.)    Fiir 

Geld  ist  AUes  zu  kriegen. 
Heww  ock  wat  dor  klingt,  krieg  ock,  wat  dor 

springt.     (ns.  Pr.-W.)     Hah'  ich,  v:as  klingt, 

krieg'  ich,  was  springt. 
Fur  Geld  is  Zucker  feil.  (ns.  W.)  S.  Vor  u.  s.  ir. 


(It.  Die    geld   heeft,   kan   wat  koopen.     Wer  Geld 

hat,  kann  was  kaufen. 
Voor  geld  koopt  men  de  stockvischvellen.  Fiir 

Geld  kauft  man  die  Stockfischhiltde. 
De   penningen   doen   de   paarden   loopen.     Das 

Geld  macht  die  Pferde  laufen. 
Die  heeft,  dat  er  klinkt,  Krygt,  dat  er  springt. 

(vl.)    Wer  hat,  was  klingt,  kriegt,  ivas  springt. 
Vooi'  geld  koopt  men  de  boter.  (vl.)  Fiir  Geld 

kauft  man  die  Butter. 
en.  A  penny  in  my  piirse  will  bid  me  drink,  when 

all  the  friends  I  hare  will  not.     Ein  Penny 

in  meiner  Tasche  gibt  mir  zu  trinken,  icenn 

alle  meine  Freunde  es  nicht  thun. 


(lii.  Hvor  min  Pnng  gaber,  der  ryger   mit  Stegers. 

S.   Wo  u.  s.  IV. 
Haver  jeg  Penning  i  min  Pnng,   da  haver  jeg 

Mad  i  min  Mund.    Hab'  ich  Geld  iji  meinem 

Beutel,  da  habe  ich  S^Mise  in  meinevi  Mund. 
Har  man  kun  Det,  som  klinger,  da  faaer  man 

vel   Den,    som   springer.     Hat  man  7iur  das, 

was   klingt,    so   kriegt   man    loohl    den,    der 

springt. 
Haffwer  iegh  Penning  i   mijn  Pwng,    tha  haff- 

wer  iegh   Madli   i    mijn    Mwndh.     (ada.)     S. 

Haver  jeg  u.  s.  w. 
Naar  iegh  haffwer  Penningse  i  mijn  Pwng,  tha 

hawer    iegh    Madh    i    mijn    Mwndh.      (ada.) 

Wenn  ich  Geld  in  meinem  Beutel  hahe,   da 

habe  ich  Speise  in    meinem  Mund. 
is,  Hafi  eg  peni'ng  i  ptingi,    hefi  eg   mat  i  munni. 

Hab'   ich    Geld    im    Beutel,   hab'   ich  Speise 

im  Mund. 
UW.  Han  fser  alltid  Sko,  som  >Skillingen  heve.    I)er 

Icrieqt  stets  Schuh,  der  Schillinge  hat. 


Dan  som  heve  Peuing,   fser  alltid  Pung.      Wer 

Geld  hat,  kriegt  stets  'n  Beutel. 
Dan   som   heve   dat   som   kling,   fser  alltid  dat 

som  spring.     Der,   welcher  hat,   was  klingt, 

kriegt   stets,  was   sj^ringt  (d.  h.    Vieh). 
Penningen  gior  kiopet.     Das  Geld   macht   den  SW. 

Kauf. 
Har  man  det  som  klingar,   nog   far  man  (val) 

den  som  springer.  Hat  man  das,  was  klingt, 

so  kriegt  man  fwohlj  den,  der  springt. 
Hawer  jak   psenning   i    punge,    tha  hawer  jak 

math  i  munne  (mwnne).   (asw.)  S.  Hafi  u.  s.  to. 


Et  genus  et  formam  regina  pecunia  donat.         It. 
Reddit  mercatum  parata  pecunia  gi-atum. 
Quidvis  nummis  praesentibus  opta,  opta,  eveniet. 
Es    (-^^s)   mihi   quando   (qvando)   gero,    ventre 

refectus  ero.     (mlt.) 
Faux  (Fans)  dape  mulcetur,  obolis  (obelis)  dum 

(cum)  pera  repletur.     (mlt.) 
Os  reficit  coena   (cena)   numisma   gerente   cru- 

mena.     (mlt.) 
Chi  bain  peja,  bain  gioda.     (Id.)      Wer  gut  be-  CW. 

zahlt,  bekovimt   Gutes. 
Qui  a  de  1'  argent  a  des  coquilles  (pirouettes),  fz. 

Wer  Geld  hat,  hat  Muscheln  (Pirouetten). 
Chi  ha  danari,  ha   cio  ch'e'  vuole.     Wer  GeldW, 

hat,  hat  (AUes),  was  er  icill. 
Chi  ha  quattrini,  ha  tutto.  (t.)    Wer  Geld  hat,  ml. 

hat  AUes.  [und  Pferd  trabt. 

Dne  paja   e  caval  trota.    (piem.)     Geld  bezahlt  ni. 
Lu    dinari    fa    cantari    I'orvi.     (s.)     Das    Geld  si. 

macht  die  Blinden  singen. 
Qui  hat  dinari   tenet   quantu   queret.     (sa.  L.) 

8.   Chi  ha  danari  u.  s.  iv. 
Per  lo  diner  balla  el  goset.    (val.)    Fiir's  Geld  lui. 

tanzt  das  Hiindchen. 
Quem  dinheiro  tiver,  fani  o  que    quizer.      Wer  pt. 

Geld  hahen  wird,  icird  thun,  was  er  will. 
Por   dinheiro   baila   el   peiTO.     Fiir   Geld   tanzt 

der  Hand. 
Quien    dinero    tiene,     alcanna    lo    que    quiere.  sp. 

Wer  Geld  hat,  erlangt,  icas  er  will. 
Por   dinero   bayla   el  perro   y  por   pan  si  se  lo 

dan.     Fiir    Geld    tanzt   der   Hand    und  fiir 

Brod,  wenn  man''s  gibt. 


560.  Det  Geld  is  rund  (et  mot  under  de 
Lite.  (pd.  ns.  ha.  G.  u.  G.)  Das  Geld  ist 
rund  (es  muss  unter  die  Leute). 


Het   geld   is   plat   voor   de    gierigaards  en  rond  dt. 
voor  de  verkwisters.    Das   Geld  ist  plutt  fiir 

37* 


Geld  560. 


292     — 


563  Geld. 


die     Geizh'dlse     tmcl     rund    fiir     die     Ver- 
schtoender. 
fs.  At  jil  as  trinj.     (A.)     Das  Geld  ist  rund. 


da.  Penge  ere  ninde.    Geld  ist  rund. 

Penge    er    runde,     fordi    de    skal  trille.     Geld 

ist  rund,  weil  es  rollen  soil. 
Penninghe   sere    baade   kommendse  oc  farendse. 
(adli.)     Geld  Jcommt  und  geht. 
is.  Peningr  er  kringlottr,  svo  hann  velti  milli  allra 
landa.     Das  Geld  ist  rund,  so  rollt  es  durch 
alle  Lander. 
nw.  Pengarne   er   difyre   runde,    at  dei    skal   ruUa. 
Das    Geld   ist   deshalh  rund,   dass  es  rollen 
soil. 
SW.  Penningen    ar    en    vandringsman.      Das    Geld 
ist  ein  Wandersmann.  [und  geht. 

Penningen  kommer  och  gar.    Das  Geld  kommt 
Psening  ser  badlie  farande  ok  komande.    (asw.) 
S.  Penninghe  u.  s.  w. 


It.  Sicut  adauctiva  sic  sera  (era)   fluunt  fugitiva 

(fugitiua).     (mlt.) 
it.  I  soUi  so  tonduli  e  caminami  prestu.  (mi.  crs.) 
Die  Soldi  sind  rund  und  wandern  schnell. 
mi.  I  danari  son  tondi  e  ruzzolano.  (t.)    Das  Geld 
ist  rund  und  rollt. 
I  danari  son  tondi.    (u.)    S,  At  u.  s.  w. 
ni.  li  dne  a  volo.    (piem.)    Das  Geld  fliegt. 

I  bezzi  i  va  via  perche  i  xe  tondi.     (v.)     Das 
Geld  geht  weg,  weil  es  rund  ist. 


561.    Een    man    zonder    geld   is   een  lijk. 
(dt.)     Ein  Mann  ohne  Geld  ist  eine  Leiche. 
dt.  Een  man  zonder  geld  is  een  scliip  zonder  zeilen. 
Ein  Mann   ohne    Geld   ist    ein  Schiff   ohne 
Segel. 
Die  geld  heeft,  kan  zich  roeren:  een  man  zon- 
der  geld   is   maar    een    houten    beeld.     Wer 
Geld  hat,  kann  sich  riihren:  ein  Mann  ohne 
Geld  ist  nur  ein  hblzern  Bild. 
Een  man  sonder  ghelt  is  een  lyck.     (avl.) 
en.  A   man   without   money  is   a    bow   without   an 
arrow.     Ein  Mann  ohne  Geld  ist  ein  Bogen 
ohne  Pfeil. 
A  gentleman  without  money  is  like  a  pudding 
without  suet.     Ein  Edelmann  ohne  Geld  ist 
wie  eine  Wurst  ohne  Fett. 


it.  Homo  sine  pecunia  est  imago  mortis. 
fz.  In  homm'  sins  argint,  c'est'  on  leiip  sins  dints 
(on    biergi   sins   chin),     (nf.    w.)     Ein   Mann 


ohne    Geld    ist    ein    Wolf  ohne   Z'dhne   (ein 

Schafer  ohne  Hund). 
Uomo  senza  quattrini  h,  un  niorto  che  cammina.  it. 

(mi.  t.)     Mann    ohne    Geld    ist    ein    Todter, 

welcher  wandelt. 
Uomo  senza  roba  k  una  pecora  senza  lana.  (t.)  mi, 

Mann  ohne   Gut  ist  ein  Schaf  ohne   Wolle. 
L'uomo  senza  quattrini  e   un    albero    senza   fo- 

glie.  (u.)  Der  Mann  ohne  Geld  ist  ein  Baum 

ohne  Blatter. 
L'omm    senza    danee    I'e    brutt.     (1.    m.)     Der  ni. 

Mann  ohne   Geld  ist  garstig. 
L'omo  senza  bezzi  el  xe  un  morto  che  camina. 

(v.)     S.   Uomo  senza  quattrini  u.  s.  w. 
Un   omo   senza   bezzi  xe  un    omo   morto.     (v.) 

Ein  Mann  ohne  Geld  ist  ein  todter  Mann. 
Homine  senza  dinari,  homine   mortu.     (sa.  L.)  si. 

Mann  ohne  Geld,  todter  Mann. 


562.  Fiir  Geld  und  guteWorte  kann  man 

Alles  haben. 
Mat   Gelt   a   gutt   Wiirt   krit   e  fill.     (mrh.  L.)  md. 

Mit  Geld  und  giiten  Worten  kriegt  man  viel. 
Geld   un    god   Wor   pleg'n   to    help'n.     (ns.  A.)  pd. 

Geld  und  gute   Worte  'pflegen  zu  helfen. 


Voor  geld  en  goede  woorden  is  er  nog  al  wat  dt, 
te    koop    (kan    men    overal   te  regt  komen). 
Fiir    Geld    und  gute    Worte  ist  schon  nock 
was   zu  kaufen   (kann   man  iiherall    zurecht 
kommen). 

For  Penge  og  gode  Ord  kan  man  faae  Alting.  da. 

Fur  Geld  und  gute   Worte   kann   man  Alles 

kriegen. 
Fyre  gode  Ord  og  Peng  fser   ein   alt,   som  ein  nw. 

treng.     Fiir   gute    Worte   und    Geld   kriegt 

man  Alles,  was  man  braucht. 


Cu   li   dinari   ogni   cosa    s'otteni.     (si.    s.)     Mit  it. 
dem  Geld  erreicht  man  Alles. 


563.  Geld   ist  die   beste  Waare,   sie  gilt 

Sommer  und  Winter. 
Baar  Geld  ist  gute  Waare. 
Gelt  ist  eine   gute    war,    sie    gilt   Winter  vnd 

Sommer.     (ad.) 
Geld   ist   e  gueti  Waar:   si  goht  Summer  und  od. 

Winter,  (schwei.)    Geld  ist  eine  gute  Waare, 

sie  geht  Sommer  und  Winter.  [Waare. 

Geld  isn  rare  Waare.  (ns.  B.)    Geld  ist  'ne  seltne  pd. 


Geld  563. 


—    293    — 


567  Geld. 


dt.  Geld  is  eene  goede   waar:   zij    geldt   winter  en 
zomer.     S.  Gelt  u.  s.  w. 
Gelt  is  een  guede  waere,  sie  geldet  winter  ends 
soemer.     (ah.)     S-  Gelt  u.  s.  w. 


da.  Penge  ere  gode  Varer,  de  gjelde  baade  Vinter 

og  Sommer.     Geld  ist  gute   Waare,   sie  gilt 

sowohl   Winter  wie  Sovimer.  [Waare. 

Penge  ere  den  bedste  Vare.    Geld  ist  die  beste 

11 W.  Pengar  er  goda  Varor:  dei  ganga  baade  Svimar 

og  Vinter.     S.   Geld  ist  e  u.  s.  w. 
SW.  Penningar  aro  goda  varor:   de  galla  bade  vin- 
ter och  sommar.     S.  Penge  ere  u.  s.  iv. 


fz.  Feu,  argent,  sagesse  et  sante,  Sont  en  prix 
hyver  et  este.  Feuer,  Geld,  Weisheit  und 
Gesundheit  sind  Winter  und  Sommer  im 
Preise. 
Feu,  febves,  argent  et  bois  Sont  bons  en  tous 
mois.  Feuer,  Bohnen,  Geld  und  Holz  sind 
gut  in  alien  Monaten, 


564.  Geld  macht  Alles.     (od.  schwei.) 


SW.  Penningen  formar  allt.  Das  Geld  vermag  Alles. 


It.  Pecunia  impetrat  omnia. 

fz.  L'argent  fait  tout.     Das  Geld  macht  Alles. 

it.  Coi  quattrini  si   fa  tutto.     (mi.  u.)     Mit    Geld 

macht  man  Alles. 
ni.  Coi  sold  SB  fa  tot.  (1.)    S.  Coi  quattrini  u.  s.  w. 

Arzan  fe  to.     (piem.) 

I  bezzi  fa  tuto.     (v.)     8.  L'argent  u.  s.  w. 

Coi  bezzi   se  fa  tuto,     (v.  trst.)     S.   Coi  quat- 
trini u,  s.  tf. 
pt.  Tudo  pode  o  dinheiro.    Alles  vermag  das  Geld. 


Geld  beheert  de  wereld.     Geld  leitet  die    Welt,  dt. 
Geld  regeert  het  land.    Geld  regiert  das  Land, 
Money  commands  all.     Geld  heherrscht  Alles.  eu. 


Penge  regjere  Verden. 


565.  Geld  Regiert  die  Welt. 
Dann  ytz  vntrew  vnd  falsches  gelt  regiren  alle 
stend  der  welt,     (ad.) 
md.  Gald  ragbiirt  di  Walt.     (frk.  H.  S.) 

D'  Gelt  regeert  d'  Welt.    (mrh.  L.)    Das   Geld 

regiert  die   Welt.  [u.  s.  w. 

od.  's  Gald  regiTrd    d-    Wald.     (ndo.)     S.  D'  Gelt 

Dem  Silber,  Gut  und  Geld  Ist   alles  unterthan 

in  der  Welt,     (schwei.) 

pd.  Jeld  rejeert  de  Welt.     (nrh.  Gl.) 

Geld    regiert    die  Welt    und   der   Kniippel   die 

Menschen.     (ns.  Pr.) 
Geld  regeert  de  Welt.     (ns.  W.) 


da. 


Pecuniae  omnia  obediunt.  It. 

Jupiter  in  coelis,   nummus   regit   omnia  terris; 

Divisum  imperium  cum  Jove  nummus  habet. 
L'argent  comptant  I'emporte,    Das  baare  Geld  fz. 

tragi's  davon. 
L'oro    governa    il    mondo.     Das    Gold    regiert  it. 

die   Welt. 
Dio  e  trino  in  cielo  e  quattrino  in  terra,     (u.)  mi. 

Gott  ist  im  Himmel  dreifdltig  und  auf  Er- 

den   Vierer  (d.  h.  Geld). 
Dinheiro    he    a    medida    de    todas    as    cousas.  pt. 

Geld  ist  das  Maass  fur  alle  Dinge. 
Todas  las  cosas  obedecen  a  la  pecunia.     (asp.)  sp. 

Alle  Dinge  gehorchen  dem  Gelde. 


566.  Liebe  kann  Viel,  Geld  kann  Alles. 
Liebe  thut  viel;  Geld  thut  mehr. 


De  liefde  doet   veel,   maar  't   geld  doet   alles.  dt. 

Die    Liebe    thut    viel,    aber    das    Geld    thut 

Alles. 
Love  does  much,  but  money  does  more.    Liebe  en. 

tJiut  viel,  aber  Geld  thut  mehr. 
Beauty   is  potent,    but    money    is   omnipotent. 

Schonheit    ist    mdchtig,    aber    Geld    ist  all- 

machtig. 

Kjserlighed     gj0r    Meget,     men    Penge    Mere,  da* 
Liebe  thut  viel,  aber  Geld  mehr. 


Amour  fait  moult,  Mais  ai-gent  fait  tout,  (afz.)  fz, 
Liebe  thut  viel,  aber  Geld  thut  Alles. 

Amou  que  pot  here,  argen  que  pot  tout.  (Brn.)  sf. 

Amor  fa  molt,  argent  fa  tot.  (neat.)  Liebe  llll. 
thtd  viel.  Geld  thut  Alles. 

Amor  faz  muito,  o  dinheiro  tudo.  Liebe  thzifpt, 
viel,  das  Geld  Alles. 


567.  Man  muss  dem  Geld  gebieten,  nicht 

gehorchen. 
Man  muss  dem  Geld  gebieten,  nicht  dienen. 


Gij  moet  aan  het  geld  de  wet  voorschrijven,  niet  dt* 
daaraan  gehoorzamen.    Ihr  miisst  dem  Geld 
Gesetze  vorschreiben,  nicht  ihm  gehorchen. 


Geld  567. 


2U 


569  Geld. 


eil.  Money  is  a  servant  to  some,  but  a  master  to 
others.  Geld  ist  Eini^en  ein  Diener,  aher 
Anderen  ein  Uerr. 


SW.  Penningen  ar  en  god  tjenare,  men  dalig  herre. 
Das  GeUl  ist  ein  guter  Diener,  aher  schlim- 
mer  Herr. 

It.  Pecuniae  imperare,  non  sei'vire  convenit. 

fz.  L'argent   est   bon   serviteur  et  mechant  maitre. 

Das  Geld  ist  (ein)  guter  Diener  und  schlim- 

mer  Herr. 
it.  La  pecunia,    se  la  sai  itsare,  e  ancella;  se  no, 

e  donna,     (mi.  t.)     Das    Geld  ist,   wenn   du 

es  zu  brauchen  weisst,  Knecht,  wo  nicht,  ist 

es  Herr. 
si.  Li  dinari  servinu  all'  omu,  no  I'omn  a  li  dinari. 

(s.)     Das    Geld  diene    dem  Menschen,   nicht 

der  Mensch  dem   Gelde. 


568.  Oline  Geld  kanft  man  niclits. 
Kein  Krenzer,  kein  Schweizer. 
md.  Ke'   Gelt,   ke'  Lieder.     (mrh.  L.)     Kein    Geld, 
keine  Lieder. 

(It.  Geen  geld,  geene  Zwitsers.     Kein  Geld,  keine 

Schweizer. 

Ijdele  hand,   ijdel  gebed.     Leere  Hand,   leeres 

Gebet. 

eu.  No  silver,  no  servant.   Kein  Silher,  kein  Diener. 

No  penny,  no  paternoster.   Kein  Pfennig,  kein 

Vaterunser. 


da.  Ingen    Penge    —    iugen    Ven.     Kein    Geld  —  | 
kein  Freund. 

It.  Et  nummi  caecos  concinuisse  docent. 

fz.  Point   d'argent,   point   de   Suisse.     Keiii    Geld, 

kein  Schweizer. 
Pas  (Point)  d'argent,  pas  (point)  de  Suisses.     S. 

Geen  geld  u.  s.  iv. 
Sans    deniers   George   ne    chante.     Ohne    Geld 

singt  Georg  nicht. 
Des    mains    vuides    prieres    vaines.       Von    den 

leeren  Handen  vergehliche  Gehetc. 
A  point  d'argent,  point  de  varlet.    (afz.)     Fiir 

kein  Geld  kein  Knecht. 
De  wide  main  wide  priere.     (afz.)     Von  leerer 

Hand  leer  Gebet. 
Ki  prie  nue  main  il  se  travaille  en  vain,   (afz.) 

Wer  mit  leerer  Hand  helet,  viiiht  sich  ver- 

gebens.  [u.  s.  lo. 

ef.  Ges  d'argent,  ges  de  Souisse.  (uprv-)    S.  Point 


Senza  danari  non  si  hanno  i  paternostri.    Oh^ie  it. 

Geld  hat  man  keine    Vaterunser. 
Senza  quatren  un  bala  (un  s  fa  baler)  i  bura-  rci. 

ten.     (rom.)      Ohne   Geld  tanzen  (kann  man) 

die  Pupiien  nicht  (tanzen  lassenj. 
Par  gnint  un  s  perla.  (rom.)  Filr  Nichfs  sprieht 

man  nicht, 
A    ufo    non    canta   il    cieco.     (t.)     Fiir  Nichts 

singt  der  Blinde  nicht. 
Per  gnent  no  canta  I'orbo.  (1.  b.)   S.  A  ufo  u.  s.  w.  ni. 
Senza  son  no  canta  I'orb.    (1.  m.)    Ohne  Klang 

(des  Geldes)  singt  der  Blinde  nicht. 
Per  nagota  nissiin  vor  fa  nagot.     (1.  m.)     Fiir 

Nichts  will  Niemand  etwas  thun. 
Senssa  dne  ii  preive  a  dijo  nen  messa.   (piem.) 

Ohne  Geld  lesen  die  Priester  keine  Messe. 
Senssa    dne    as    fa    gnanca    cante    un    borgno. 

(piem.)     Ohne  Geld  macht  man  nicht  einmal 

einen  Finaugigen  singen. 
Per  gnente  I'orbo  no  canta.  (v.)  >S^.  A  ufo  u.  s.  w. 
Co  no  gh'e  bezzi,  I'orbo  no  canta.    (v.)     Wenn 

kein  Geld  da  ist,  singt  der  Blinde  nicht. 
Senza   dinari  nun   si   canta  missa.     (s.)     Ohne  si. 

Geld  singt  man  keine  Messe. 
Senza  dinari  non  si  cantat  missa.    (sa.  L.)     S. 

Senza  dinari  u.  s.  ir. 


569.  Redet  Geld,  So  schweigt  die  Welt. 
Wenn  Geld  redet,  schweigt  alls  Welt. 
Wenn  Geld  redet,  da  gilt  all'  and're  Eede  nicht. 
Wann  Geld  redt,  schweigt  wol   alle  Welt  still,  od. 
(schwb.) 

Als  geld  spreekt,  zoo    zwijgt  elk.     Wenn  Geld  (It. 

spricht,  schicbigt  Jeder. 
Money    will    do    more    than    my    lords    letter,  eu. 

Geld  richtet  mehr  cms,   als  Mylord's  Brief. 


Penge  tale   Mere,   end  tolv   Tingmsend.     Geld  (la, 

sjjricht  mehr,  als  zwolf  Gerichtsleute. 
Naar  Guldet  taler,  maa  fattig  Mand  tie.    Wenn 

das      Gold      spricht,      muss     armer     Mann 

schweigen. 
Naar  Guld  forer  Ordet,  saa  gjelder  ingen  Viis- 

dom.      Wenn   Gold  das   Wort  fiihrt,   so  gilt 

keine   Weisheif. 
Nar   penningen    talar,    tiger    gemeuligen    hvar  SW. 

man.     Wenn  das  Geld  spricht,  schioeigt  ge- 

icdhnlich  Jedermann. 
Nar   guldet   forer  ordet,    galler    ingen    visdom. 

S.  Naar   Guld  u.  s.  w. 


Geld  569. 


295 


571  Geld. 


It.  Auro  loquente  nihil  pollet    quaevis  oratio  (om- 

uis  sermo  inanis  est). 
Niimmus  ubi  loquitur,  Tullius  ipse  tacet. 
fz.  Oil  I'oi'  parle,    toiite   langiie   se   tait.     Wo  das 

Gold  spricht,  schweirjt  jede  Zunge. 
Rien   de   plus   eloquent  que  I'argeut  comptant. 

Nichts  Beredieres  als  das  baare   Oeld. 
Ou  I'or  abonde,    ne    sert  langue  faconde.     Wo 

das  Gold   im   Ueherfluss    ist,    nutst    heredte 

Zunge  nicht.  [parle  u.  s.  w. 

it.  Dove  I'oro  parla,  ogui  lingua  tace.    S.   Ou  I'or 

mi.  Dove  Toro  paila,  la  lingua  tace.    (t.)     Wo  das 

Gold  spricht,  schweigi  die  Zunge. 
Quando   I'oro   parla,    la    lingua    non   ha  forza. 

(t.)      Wenn  das  Gold  spriclit,  hat  die  Zunge 

keine  Macht. 
Chi' ha  quattrini  ha  sempre  ragione.    (u,)    Wer 

Geld  hat,  hat  immer  Eecht. 
ni.  Doe  die  For  el  parla,  tas  la  lengua.  (1.  b.)    S. 

Dove  I'oro  parla,  la  u.  s.  w. 
Son  de  I'or  sonna  mei  d'ona  campaua.     (1.  m.) 

Goldesklang  klingt  mehr,  als  eine   Glocke. 
Dove  I'oro  parla,  la  lengua  tase,  (v.)    S.  Dove 

I'oro  parla,  la  u.  s.  tv. 
O  dreto  o  storto,  o  bona  o  trista  frase,  Co  parla 

'1  rico   tuti   quanti   tase.     (v.)     Gerade   oder 

krumvi,   gufe  oder   schlechte   Phrase,    loenn 

der  Eeiche  spricht,  schweigen  Alle. 
pt.  Aonde  o  ouro  falla,  tudo  calla.     Wo  das  Gold 

spricht,  schweigt  Alles. 


hleiht,  die  er  machen  llisst,  tcirft  sein  Geld 

weg. 
Chi  ga  bezzi  da  butar  via,   Tegna  le   opere   e 

vada  via.     (v.)      Wer    Geld   eum   Wegwcrfen 

hat,  halte   Tagelohner  und  gehe  weg. 
Ti  vuoi  'nsignari    a    'mpnviriri,   Manda  romini  si. 

e  'un  cci  iri.  (s.)    Willst  du  lernen  dick  arm 

machen,  schicke  Arheiter  und  gehe  nicht  hin. 
Obreros  a  no  ver,  dineros  a  perder.       Arbeiter  sp. 

nicht  beaufsichtigt,  Geld  verloren. 


570.  De  Geld  will  vermallen,  kop  Glaes 
un  lat  se  fallen,  (pd.  ns.  B.)  Wer  Geld 
vergeicden  will,  kaufe  G laser  und  lasse  sie 
fallen. 
pd.  De  Geld  will  vermallen,  koop  Glasen  un  laat 
se  fallen,     (ns.  ofs.) 


571.  Wie  das  Geld,  so  die  Waare. 

Klein  Geld,  kleine  Arbeit. 

Kupfern  Geld,  holzerne  Seelniess. 

Demno    Gelt,   d^mno   \Vii7:)r.     (mrh.    L.)     Dar- md. 

nach   Geld,  darnach   Waar. 
Kupfernes  Geld,  kupferne  Seelmessen.  (schwei.)  ocl. 
Darnach  Geld,  darnach  Seelmessen.     (schwei.) 
Donoh  at  Gaald,  donoh  de  Sihlemess.  (nrh.  D.)  pd. 

Darnach  das  Geld,  darnach  die  Seelmess. 
Koppern    Geld,    koppern    Seelmesse.     (ns.    B.) 

Kiipfern  Geld,  kupfertie  Seelmess. 
Kopper  Gold,  kopper  Waar.  (ns.  Pr.)   Kupfern 

Geld,  kupfern   Waare. 
Schmal  Futter,  schlechter  Gesang.     (ns.  Pr.) 

Koperen    geld,     koperen    zielrais.     S.  Koppern  (It. 
Geld  u.  s.  IV. 

Som  Pengene   ere,   saa   ere  Varerne.      Wie  das  A'a, 

Geld  ist,  so  sind  die    Waar  en, 
Koppar  niynt,  koppar  sialemassa.    *S'.  Koppern  STV. 

GeUl  u.  s.  ir. 


it.  Chi  ha  danari  da  buttar  via,  Metta  gli  operaj 
e  non  vi  stia.  Wer  Geld  zum  Wegwerfen 
hat,  nehme  die  Handwerker  und  hleibe 
nicht  da. 

mi.  Chi  ha  quattrini  da  buttar  via,  Tenga  I'opre  e 
non  ci  stia.  (t.)  Wer  Quattrini  zum  Weg- 
werfen hat,  halte  Tagelohner  imd  bleihe 
nicht  da. 

ni.  Ta  ghe  sold  da  bilta  vea?  Fa  laura  e  te  sta 
a  I'ustarea.  (1.  b.)  Hast  du  Soldi  zum  Weg- 
werfen? Lass  arheiten  und  sitz'  in  der 
Schenke. 
Chi  assist  nen  a  I'opera  ch'  a  fa  fe,  a  sgheira 
ii  so  dne.  (jjiem.)     Wer  nicht  bei  der  Arbeit 


Exilis  nunimuH  breveni  parit  missam.     (mlt.)      It. 
Pro    cupreis     cupreas     nummis     lege,     clerice, 

missas.     (mlt.) 
Poco  danaro,  poca  merce.     Wenig  Geld,  ivenig  it. 

Waare, 
Poca  spesa,  poch  Sant  Antoni.    (rom.)      We7iig  mi. 

Ausgabe,  tvenig  Sankt-Antonius. 
Poco    cacio    fresco,    poco    San    Francesco,     (t.) 

Wenig  frischer    K'dse,    ivenig    Sankt-Fran- 

cisciis. 
Poch  dinar,  poch  Sant'  Antoni.  (em.  P.)   Wenig  ni. 

Geld,  wenig  Sankt-Antonius. 
Poca  farina,  poca  Madonina.  (1.)    Wenig  Mehl, 

wenig  Madonna. 
Talis  pagazio,  talis  cantazio,  (1.)     Wie  die  Be- 

zahlung,  so  der  Gesang. 
Con  pio   grossa  1'^  la   torza.    Con   pio  i  pret  i 

alza  la  us.    (1.  b.)     Je  dicker  die  Kerze  ist, 
je  mehr  erhebt  der  Friester  die  Stimme. 


Geld  571. 


296 


572  Gelegenheit. 


Poca  formag,  poch  Madona  de  Carevag.   (1.  m.) 

Weiiiff  K'dse,  wenig  Madonna  di  Caravaggio. 
De   la   spesa   se   regola   el  cautA,  Conforma  de 

la    borsa    1'^    el    sonna.     (1.    m.)     Nach    den 

Kosten  ricJitet  sich  das  Singen;  wie  die  Borse, 

ist  das  Oeliiute. 
P6chi   dne  poca    festa.     (piem.)     Wenig    Geld, 

wenig  Fest.  [u.  s.  %v. 

Talis  pagassio,  talis  cantassio.  (piem.)  *S'.  Talis 
Talis   pagassio,    talis  laborassio.     (piem.)     Wie 

die  Bezahlung,  so  die  Arbeit. 
Poco  pan,  poco  Santantonio,  (v.)    Wenig  Brot, 

wenig  Sankt-Anlonias. 
Come  xe  grossa  la  candela,  i  preti  alza  la  ose. 

(v.)   Je  nachdem  die  Kerze  dick  ist,  erheben 

die  Priester  die  Stimine. 
si.  Confornie    sa    pagadura    sa    pinctura.     (sa.  L.) 

Gemdss  der  Bezahlung  das   Oemdlde. 
Im.  Taut   pagad,   tant   servld.     (neat.)     So  viel  he- 

zahlt,  so  viel  hedient. 
Pocs  diners,  pocs  sans  Antonis.  (neat.)    S.  Poch 

u.  s.  w, 
l>t.  A    pouco    dinheiro,    pouca    saude.     Fiir    wenig 

Geld,  wenig   Wohlhefinden. 


572.  Gelegenheit  macht  Diebe. 

Stat  macht  diebe,  daz  ist  war.     (ad.) 

Die    Stat    (State)    lert   (leret)   den   diep  (diebe) 

stein,    (ad.) 
Wan  stunt  iind  stat  vil  dieben  macht.    (ad.) 
md.  D'  Geleenhet   mecht   den  Def.     (mrh.  L.)     Die 

Gelegenheit  macht  den  Diet. 
od.  Gelegenheit  macht  den  Dieb.     (bair.) 
Gelegenheit  macht  Dieben.    (schwei.) 
pd.  Gelegenheit  maakt  Deefe.     (ns.  ofs.) 

Gelegenheit    maakt    Genegenheit    (Geneigtheit, 

Lust)  un  Genegenheit  maakt  Deefe.  (ns.  ofs.) 
Umgang  erweckt  Liebe,  und  Gelegenheit  macht 

Diebe.     (ns.  Pr.) 
Gelegenheit  maaket  Deewe.    (ns.  W.) 


dt.  De  gelegenheid  maakt  den  dief.    S.  D'  GeUen- 

hit  u.  s.  w. 
Tijd  en  plaats  doen  den  dief  stelen.     Zeit  und 

Ort  machen  den  Dieb  stehlen. 
en.  Opportunity  makes  the    thief.     S.  Gelegenheit 

macht  den  u.  s.  lo. 
fs.  Gelagenhaid  maget  Thiewe.     (M.) 


Slsemr  geymari   gjoiir  margan   Jijof.     Schlaffer 

Hater  macht  manchen  Dieb. 
Ogoymsla  ger  so  mangan  tjov.    (fser.)  Die   Un- 

aufmerksamkeit  macht  so  manchen  Dieb. 
Tilfelle  gjerer  Tjiivar.  nw. 

Tillfallet  gor  tjufven.     S.  D'  Geleenhet  u.  s.  u:  SW. 


da.  Leilighed  gjor  Tyve. 

Evne  gior  Tyv.     Konnen  macht  Dieb. 
is.  Stund  og  staSr  gjorir  margan  |)j6f.   Stand  und 
Stlitte  macht  manchen  Dieb. 


Occasio  facit  furem  (homines  in  delictum  trahit).  It. 

Occasio  causa  scelerum. 

Hora,     locus     faciunt,     quod     fures    non    sua 

tollunt.     (mlt.) 
L'  ocasiun  fa  il  lader.     (Id.)     S.  D'  GeUenhet  CVf. 

u.  s.  tv. 
L'   occasiuh   fes   leri.     (Id.   bd.)     Die    Gelegen- 
heit macht  Diebe. 
L'occasion  fait  le  larron.  *S'.  D'  Geleenhet  u.  s.  w.  fz. 
Occasion  fait  le   laiTon.     S.  Gelegenheit  macht 

den  u.  s.  w. 
Le  trou  et   l'occasion   invitent   le  larron.     Das 

Loch    und    die    Gelegenheit   laden   den  Dieb 

ein. 
L'  aisement  fait  le  peche.    Die  Bequemlichkeit 

macht  das   Vergehen. 
Eyse  (Aeise)  fait  (feit)  larroun  (larron).     (afz.) 

Bequemlichkeit  macht  Dieb. 
Eise  fet  le  larron.  (afz.)  Bequemlichkeit  macht 

den  Dieb. 
L'    occasion    fait    1'    lan-on.     (w.)     S.    D'    Ge-  nf. 

Menhet  u.  s.  ii\ 
L'  occasione   fa   1'   uomo   ladro.     Die   Gelegen-  it. 

heit  macht  den  Menschen  zum  Diebe. 
II  bel   rubar   fa   1'   uomo   ladro.     Das   bequeme 

Stehlen  macht  den  Menschen  zum  Dieb. 
L'  occasione  face  F  ommu  ladru.    (crs.)    S.  L'  mi, 

occasione  fa  u.  s.  w. 
A   cumudita   face   1'   ommu   ladru.     (crs.)     Die 

Bequemlichkeit    macht    den    Menschen    zum 

Diebe. 
L'  ucasion    la    fa    1'   om  ledar.     (rom.)     S.  L' 

occasione  fa  u.  s.  w. 
La  comodita  fa  1'  uomo  ladro.     (t.)     S.  A  cu- 
mudita u.  s.  tv.  [cumudita  u.  s.  w. 
La   comodita   fa  1'   hom   ladr.     (em.  B.)     S.  A  ni. 
L'  occasi6n  fa  1'   6mm    leder,     (em.  R.)     S.  L' 

occasione  fa  u.  s.  w. 
L'    ocasiu    fa   '1    ladre.     (1.  b.)     S.  D'  Geleen- 

hit  u.  s.  w. 
L'    occasion    fa    1'   omm   lader.     (1.  m.)     S.  L' 

occasione  fa  u.  s.  w, 
L'  occasion   a   fa   1'  ommo  ladro.     (lig.)     S.  L' 

occasione  fa  u.  s.  %d.  [sione  fa  u.  s.  to. 

L'  ocasion  fa  1'  om  lader.  (piem.)     S.  L'  occa- 
La  comodita  a  fa   1'   om  lader.     (piem.)     S.    A 

cumudita  u,  s.  tv. 


Gelegenheit  572. 


297 


573  Gelegenheit. 


L'  ocasion  fa  V  omo  ladvo.  (v.)     S.  L'  occnsione 
f'l   u.    s.    U'. 

L'    occasion   fa   1'   omo   ladro.    (v.  trst.)     S.  L' 
occasinne  fa  u.  s.  v\ 
si.  L'  occasion!  fa  1'  oniii  latru.    (s.)     S.  L'  occa- 
sione  fa  u.  s.  w. 
S'    occasioue    faghet    sn    ladrone.    (sa.   L.)      S. 
D'  Gele'evhit  u.  s.  w. 
Ini.  La    ocasio    fa    1'    lladre.     (neat.)      JS.    D'^Gc- 
leenhet  m._  s.  w.  [ii.  s.  lo. 

La  ocasio  fa  al  Ladre.  (val.)     S.  D'  Geleevhet 
pt.  O    buraco   chama   ao    ladrao.     Das   Loch   ruft 
den  Dieb.  [u.  s.  v). 

sp.  La  occasion  hace    el   ladrou.     S.  D'  Geleenhet 
El  agujero  llama  al  ladron.    S.  0  huraco  u.  s.  w. 


573.  Man  muss  die  Gelegenheit  am  Stirn- 

haar  fassen. 
Gelegenheit    hat    voiii    langes,    liinteu    knrzes 

Haar. 
Wer  eiue  Gelegenheit  hat,  soil  auf  die  andcre 

nicht  warten. 
So  die  Gelegenheit  griisst,  soil  man  ihr  danken. 
Wem    das    Gliick    den    Finger   reicht,    der   soil 

ihm  die  Hand  bieteu. 
pd.  Det  Gljik  entwjischt,  wun  em  't  ned  urn  Schop 

erwascht.    (nrh.    S.)      Das    Gliick   entwischf, 

loenn  man's  nicht  am  Schnjjf  ericischt. 


dt.  Men  moet  de  gelegenheid  waai'nemen  (bij  de 
hand  nemen).  Man  muss  die  Gelegenheit 
wahrnehinen  (hei  der  Hand  nehmenj. 
Die  de  gelegenheid  van  voren  niet  aangrijpt, 
heeft  daaraan  van  achteren  geen  vat.  Wer 
die  Gelegenheit  nicht  von  vnrn  angreift,  hat 
an  ihr  von  hinten  keinen  Half. 
Men  moet  de  gelegenheid  by  het  hair  grypen. 
(vl.)  Man  muss  die  Gelegenheit  helm  Haar 
greifen. 

eu.  Hold  opportunity  by  her  forelock ,  be  Fore  she 
turns  her  tail.  Fasse  die  Gelegenheit  hei 
ihrer  Stirnlocke,  ehe  sie  den  RUcken  ivendet. 
When  fortune  knocks,  be  sure  to  open  the 
door.  Wenn  das  Gliick  klopft,  inacht  ja 
die   Thiire  auf. 

da.  Tag  mod  Lykkeu   medens    hun   bydes.     Niinm 
das  Gliick  an,  lodhrend  es  geboten  v:ird. 
Naar  Leiligheden  hilser,  skal  man  takke  hende. 
;S'.  Sy  u.  s.  v\ 


Naar  Leiligheden  tilbyder  sig,  maa  man  benytte 

den.      Wenn   die   Gelegenheit   sich   darbietet, 

muis  man  sie  henutzen. 
Naar  Lykken  banker  paa,  skal  man  lukke  op. 

Wenn  das   Gliick  anklnpft ,   muss   man   auf- 

schliessen. 
Lattu  ekki  happ  ur  hendi  sleppa.     Lass  nicht  is, 

die     giinstige     Gelegenheit     aus    der    Hand 

schlilpfen. 
Betst  er  at  njota,  me3an  lotan  er.  (fser.)     Am 

bestcn  ist's,  zu  henutzen,  vdhrend  der  Augen- 

hliek  da  ist. 
Ein   skal   inkje   lata   Heppa   or   Handi    sleppa.  nw. 

Man    muss    die    giinstige    Gelegenheit    nicht 

aus  der  Hand  schliipfen  lassen. 
Tag   emot   lyckan   medan    lion    bjuds.     yS".   Tag  SW. 

II.    S.    V3. 


Fronte  capillata,  post  est  occasio  calva.  It. 

Si  quid  sors  prsebet,  sapiens  homo  sumere  de- 
bet, (mlt.) 

Prendre  V  occasion  aux  cheveux.    Die  Gelegen-  fz. 
Iieit  an  den  Haaren  fassen. 

Fa   bouen   prendre   Toccasion    (la   fortuno)   per  sf. 
lou  peou.  (nprv.)     Es   ist  gut,   die  Gelegen- 
heit (das   Gliick)  heiin  Haar  zu  fassen. 

Chi  tempo   lia,    non    aspetti   tempo.      TFe)'  Zeit  it, 
hat,  warte  nicht  auf  Zeit. 

Bisogna  pigliar  le  venture,  qiiando  Iddio  le 
manda.  Man  muss  das  Gliick  ergreifen, 
icenn   Gott  es  schickt. 

Chi   ha  tempu   unn'   aspetti    tempu.    (crs.)     ;S'.  mi. 
Chi  tevipo  u.  s.  in. 

L'ommu  ha  spessu  un  occasione  favurevule  che 
ellu  cerchera  dopu  in  tutta  a  so  vita  senza 
truvalla.  (crs.  s.)  Der  Mensch  hat  oft  eine 
giinstige  Gelegenheit,  die  er  nachher  in 
seinem  ganzen  Leben  suchen  icird,  ohne  sie 
zu  finden. 

Ciape  la  furtona  pr  i  cavell.  (rom.)  Das  Gliick 
an  den  Haaren  fassen. 

E  bsogna  ciape  la  furtona  quand  la  s'  pre- 
senta.  (rom.)  Man  muss  das  Gliick  fassen, 
wenn  es  sich  darbietet. 

E  bsogna  to  V  ucasion.  (rom.)  Man  muss  die 
Gelegenheit  ergreifen. 

Tien  la  ventura  mentre  Y  hai,  se  la  perdi,  mai 
pill  r  avrai.  (t.)  Halte  die  Gelegenheit  f est, 
ivdhrend  du  sie  hast;  ivenn  du  sie  verliersf, 
hekomvist  du  sie  nie  wieder. 

Chi  ha  tempo,  n'  aspete   tempo,    (lig.)     S.   Chi  ni. 
tempo  u.  s.  iv. 

Chi  a  r  a  tenp  ch'  a  lo  lassa  nen  scape,  (piem.) 
Wer  Zeit  hat,   lasse  sie  nicht  entirischen. 

38 


Gelegenheit  573. 


298     — 


575  Gemeinde. 


Sesi   el  tenp  quand   as   presenta.   (piem.)     Die 

Zeit  ergreifen,  wenn  sie  sich  darhietet. 
Chiapar  la  fortiina  per   i   cavel.  (v.)     S.   Ciaxje 

u.  s.  w. 
Pigliar  la  fortuna  pel  ciufetto.  (v.)    Das  Gliic/c 

bet  der  Miitze  nehmen. 
La  fortuua   bisogna  ciaparla   co   la    vien.    (v.) 

Man  muss  das  GUick  fassen,  wenn's  kommf. 
Chi   ga    tempo   no   aspeti  tempo,    (v.  tist.)     S. 

Chi  tempo  u.  s.  u-. 
si.  Si  ai  bona  sorti,  tenitilla  forti.    (s.)      Wenn  du 

Gliick  hast,  halt's  fest. 
Cui  avi  la  cognintura    e   'un   sinni    sevvi,  Nun 

trova  cunfissuri    clii   Fassorvi.    (s.)      Wer   die 

(/lilckliche    Gelegenheit   hat   und    sich    ihrer 

nicht  bedient,  findet  keinen  Beichtiger ,   der 

ihn  losspricht. 
Quannu  ai    bon   tempu,    mettitillu   'ncasa.    (s.) 

Wenn  du  giinstige  Zeit  hast,  benutze  sie. 
Cui   avi  tempu,   nun  perda  tempu.   (s.)      Wer 

Zeit  hat,  verliere  nicht  (die)  Zeit. 
Quando  benit  su  bentvi    si    leat.    (sa.)      Wenn 

der  Wind  kommt,  nimmt  man. 
Se  quando  benit  su  bentu  non  si  leat,  male  si 

fagliet.  (sa.)     Wenn  man  nicht  nimmt,  wenn 

der  Wind  kommt,  thut  man  Unrecht. 
Qui  hat  tempus  non  ispectet  terapus.   (sa.)     S. 

Chi  tempo  u.  s.  w. 
Qui  tempus   leat,   tempus    perdet.    (sa.)      Wer 

sich  Zeit  nimmt,  vcrliert  die  Zeit. 
pt.  Quem  tempo  tern  e  por  tempo  espera,  uempo  he, 

que   o   demo   Ihe  leva.      Wer   Zeit    hat    iind 

auf  Zeit  wartet,  so  ist  das  Zeit,  loelche  der 

Bose  ihm  entfiihrt. 
Sp.  Todo  ha  lugar  a  quicu  lo  sabe  manear.     Jeder 

hat   Gelegenheit,  u-er   sie   zu   benufzen  tveiss. 
Quien  tiempo  tiene    y   tiempo   atiende,   tiempo 

viene  que  se  arrepiente.     Wer  Zeit  hat  und 

auf  Zeit  wartet,   so  kommt  die  Zeit,   wo   er 

es  bereut. 


De  Schriftgelerten  sint  de  argesten  Weltver- 
kerten.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Die  Schrift- 
gelchrten  sind    die    iirgsten    Weltverkehrten. 

Je  geleerter,  Je  verkeerter.  (ns.  hist.)  S.  Je 
u.  s.  w. 

Je  geleierter,  Desto  verkeieiter.  (wstf.  B.)  S. 
Je  u.  s.  w. 


Die  %eleerdstcn   zijn  de  wijsten  niet.     Die  Ge-  dt. 

lehrfesten  sind  nicht  die  Kliigsten. 
Hoe  geleerder,  Hoe  verkeerder.     S.  Je  u.  s.  w. 
The  greatest  clerks  are  not   always   the    wisest  en. 

men.     S.  Die  Gelehrtesten  u.  s.  w. 


574.  Die  Gelehrten,  die  Verkehrten. 
Gelehrte  Lcute  sind  audi  oft  grosse  Narren. 
Die  Gelehrte.sten  sind  nicht  immer  die  Kliigsten. 
Je  gelehrter,  Je  verkehrter. 
md.  Je  gelehrter,  desto  verkehrter.  (mrli.  E.) 

Wat  me   geleert,    wat   me   ferkeert.    (mrh.    L.) 
8.  Je  u.  s.  w. 
od.  Viel  Doctors,  viel  Narren.  (bair.) 

Die  gelehrteu  Narren  sind  die  grossten  Narren. 
(scliwci.) 
pd.  We   geliat'r,    asuh    verkiat'r.    (nrh.  E.)     S.  Je 
u.  s.  tv. 


De   Lserde   ere   ei    altid    vise.     Die    Gelehrten  (lii. 

sind  nicht  immer  weise. 
Eor   myken  Klokskap    er  Daarskap.      Zu    viel  nw» 

Kiugheit  ist  Narrheit. 
For  myket  Irerd  er  litet  verd.     Zu  viel  gelernt 

ist  wenig  loerfh. 
Larda  narrar  are  de   baste.     Gelehrte   Narren  SW. 

sind  die  besten. 


Les  meilleurs  clercs  ne  sont  pas  les  plus  sages,  fz, 

S.  Die  geleerdsten  u.  s.  w. 
I  pazzi  per  lettere  sono  i  maggiori  pazzi.  (mi.  t.)  it, 

S.  Die  gelehrten  Narren  u.  s.  w. 


575.  Wer  der  Gemeinde  dient,  hat  einen 

s  c  h  1  i  m  m  e  n  Her  r  n. 
Wer  der  Gemeinde  dient,  hat  einen  iibeln  Herrn. 
Wer  der  Gemeinde  dient,  dem  dankt  Niemand. 


Die  de  gemeente  dient,  dient  eenen  kranken  heer.  dt, 

Wer  der  Gemeinde  dient,  dient  einem  kranken 

Herrn. 
Die  der  ghemeeni,e  dient,  dier     eenen    qnaden 

heere.  (avi.)      Wer  der  Gemeh    e  dient,  dient 

einem  schlimmen  Herrn. 


Hvo   liver   Maud   tjeiier,    faaer  Lon   af  Ingen.  da. 

Wer   Jedermann    dient,    kriegt    von  Keinem 

Lolin. 
Hvo  Alle  vil  tiene,  faaer  Tak  af  Ingen.      Wer 

Allen  dienen  will,  kriegt  von  Keinem  Dank. 
Hvor  almiiganum  J>j6nar,   hefir   voiidan    herra.  is. 
Ilan  fair  liti  Takk,    som   tenar  Aalmenningen.  nw. 

Der  kriegt  wenig  Dank,  wer  der  Gemeinde 

dient. 


Chi    massa    serva    vain    mal    paja.    (Id.   U.-E.)  CW. 

Wer  der  Masse  dient,  nird  schlecht  bezahlt. 
Qui  sert  an  commun  a  un  mechant  maitrc.        fz. 


Gemeinde  575. 


—    299     - 


577  Genug. 


Qiii  sert  an  commnn,  ne  sert  a  pas  un.     Wei' 

(Jer  Gemeinde  dienf,  dient  Keinem. 
Qui    sert    commnn,   II    ne    sert    nesnng;.    (afz.) 
S.   Qui  sert  au  eommun,  ne  u.  s.  ic. 
sf.  Qui  Serb  Ion  coumn,  Nou  sSrb   a  dcgn.  (l*>ni.) 
S.   Qui  serf-  au  commnn,  ne  ii.  .?.  w. 
Qe   servis    loii    conmnn,    servis   degnn.    (T>g<l.) 

S.   Qui  sert  au  comviun,  ne  u.  s.  w. 
Qn  sicrve  Ion  commnn,  non  sierve  degnn.  (nprv.) 
S.   Qui  sert  au  cmnmun,  ne  u.  s.  w. 
it.  Chi  serve  al  comnne  lia  cattivo  padrone. 
mi.  Clii  serve  n  cumnnn,  'nn  serve  a  nissnnn.  (ers.) 
8.  Qui  sert  au  cnmmtm,  ne  u.  s.  to. 
Chi  serve  al  comune,  non  servo  a  nessnno.  (t.) 
S.   Qui  sert  au  commnn,  ne  u.  s.  to. 
ni.  A  .serv  al    comiin   se    fa   ben    a   nissiin.    (1.  m.) 
Indem  man  der   Gemeinde  dient,    thut   man 
Niemand  gut. 
Chi  laora  per  el  comiin,  laora  per  ni.ssiin.  (1.  m.) 
Wer  filr  die  Gemeinde  arheitef,  nrbeitet  fiir 
Niemand. 
L'  ^    fa  a  nessnn  qnell  ben  ch'  e  fa,  al  comvin. 
(1.  m.)     Fiir  Niemand  ist   das  Gute   ijetlum, 
das  man  der  Gemeinde  fJmf. 
Clii  fa  ben  al  comnn  a  lo   fa   a   gnun.    (piem.) 
Wer    der     Gemeinde     Gutes    thu.t,     thut    es 
Niemand. 
Chi  serve  '1  connm,  no  serve  gnis.snn.    (v.)     <S'. 

Qui  sert  au  commun,  ne  u.  s.  u\ 
Laorar  per  el  comnn,  no  se   laora  per   nis,snn. 
(v.)     Indem  man  fiir  die  Gemeinde  arheitef, 
arheitet  man  fiir  Niemand. 
si.  Qui  nbbidit  a  tantop,  ubbidit  a  niunu.  (sa.  L.) 

Wer    Vielen  (/ehorcht,  gehorclit  Keinem. 
llU.  Qui  servex  a  nn  comu,  servex  a  niugu.  (neat.) 
S.   Qui  sert  ait  commun,  ne  u.  s.  lo. 
Lo    qui    servix    a    comn,    Servix    a    tots    y    ;'i 
ningu.  (val.)     Wer  der  Gemeinde  dient,  dient 
Allen  und  Keinem. 
sp.  Qnien  hace  por  comnn ,   hace   por   ningnn.     *S'. 
Chi  laora  u.  s.  tc. 


576.     Reich    genug,     wer    sich    genii  gen 

lasst. 
Es  ist  genug,  so  man  sich  geniigen  lasst. 
Der  ist  reich  gnug  der  jm  begniigen  lesset.  (ad.) 
Der  hat  genuoc,  der  nie  mer  wil.  (ad.) 

eil.  Enough  is  as  good   as   a   feast.     Genug   ist   so 
gut  icie  ein  Schiuaus. 


da.  Nok  er  en  stor  Rigdom.     Genug  ist  ein  grosser 
Jxeichthum, 


Nok  har  den,  .soni  noies.     Genug  hit  der,  der 

sich  hegnilgt. 
Sa  hefir  n6g,  ser  nsegja  heir.      Der  hat  genug,  is, 

der  sich  geniigen  lasst. 
Ilan  or  ssel,  som  med    sino   er   nngd.     Der   ist  nw. 

gldclclich,  der  mit  dem  Seinigen  genug   hat. 
Han  heve  snart  nog,    som    nogd   er.     Der   hat 

rascli  genug,  der  geniigsam  ist. 

Satis  divitiarnm  est  nihil  amplius  velle.  It. 

Dives  est  (pii  sibi  nihil  dcesse  putat. 

Est  assez  riche  (jni  est    content.     lieich  genug  fz, 

ist,  ver  zufriedcn  ist. 
Assez  a  qui  se  contente.     <S'.  Nok  har  u.  s.  w. 
Non  es  pas  riche ,  qu   a   de  ben ,   may  aqneou  sf, 

que  se  contento.  (nprv.)    Nicht  ist  reich,  tcer 
Vermiigen  hat,  sondern  loer  sich  hegniigt. 
A    r    e    abastanssa    rich    col    ch'    as    contenta  it. 

d'  poch.  (ni.  piem.)   lieich  genug  ist  der,  wel- 

cher  sich  viit    Wenigem  hegniigt. 


577.  Wer  Pfef  fer  genug  hat,  derpfeffert 

auch  seinen  Brei. 
Bn  alles  genunk  es,    do   hJlszt   me   mit   Floes  md. 

ei  on  brfinnt   mit  Waark   oo.    (frk.  H.)      Wo 

Alles  genug   ist,   heizt   man   mit  Flachs   ein 

und  ziindet  mit   Werg  an. 


Wie    pepers    te    vecl    heel't,    die    pepert    zijne  dt. 

boonen.      Wer    zuviel   Pfeffer    hat,  l^fefftrt 

seine  Bohnen. 
Who  hath  spice  enough  may    season   his   meat  en. 

as  he  pleases.     Wer  Geviirz  genug  hat,  Lann 

sein  FleiscJi  wUrzen,  wie  es  ihm  heliehf. 
They  that  have  good  store  of  butter  may   lay 

it  thick   on   their   bread    (put   some   in   their 

.shoes).  Die,  welche  guten  Vorrath  von  Butter 

hahen,  konnen  sie  dick  auf  ihr  Brot  schmieren 

(welche  in  Hire  Schuh  thunj. 
He  who  hath  much   pease   may  put   the   moi"e 

in  the  pot.      Wer  viel  Erhsen  hat,  kann   nm 

so  mehr  in   den   Top/  thun. 

Hvo  der  har  nok  af  Smorret,  konnner   noget  i  da. 

Kaalen.       Wer    Butter    genug    hat,    schiittet 

etwas  in  die  Kohlsuppe. 
Hoo  Moghet  haffwer  aff  Smoredh,   ban   kaster 

somt  i  Kaalen.  (adli.)     S.  Hvo  u.  s.  w. 
Hvor  sem  hefir  gntegS  af  smjori,    hann   kastar  IS. 

sumu  1  kal.     S.  Hvo  u.  s.  w. 
Den  som  har  mera  fett,  an  han  behofver,  kaste  sw. 

somt  i   kalen.      Wer   mehr  Fett   hat,   als  er 

Jiraucht,  werfe  etwas  damn  in  den  Kohl. 

38* 


Genug  577. 


-     300     — 


579  Gerlicht. 


Hwa  som  ympnith  linwer  smor,  ban  kastar 
sompt  i  sin  kaal.  (asw.)  Wer  Butter  iiher- 
fliissig  hat,  wirft  icelche  in  seinen  Kohl. 


It.  Ciii    miTltnm     est     piperis     etiam     in     olevibns 

immiscet. 
Cni  butyri  satis  est,  imbuterabit  oliis.  (mlt.) 
fz.  Lou   qui  a   pebe   que   s'   en    met    aus    caulets. 

(sf.  Brn.)       Wer    Pfeffer    Jiat^    thut    icelchev 

auf  den  Kohl, 
it.  Chi  ha  assai  pevavu  (zuccani)   ne   mette  ancu 

in  le  fog-lie.  (mi.  crs.)     Wer  Pfeffer  (ZuckerJ 

ffenuff  hat,  thut  auch  ivelchen  in  den  Kohl. 
si.  Ci  nd'  ae  ndi  mena.  (ap.  L.)  Wer  hat,  wirft  wey. 
pt.  Quern    muito  mel   (azeite)    tem,    nas   versas   o 

deita.      Wer  vie'l  Honirj  (01)  hat,   wirft    ilo. 

(es)  in  den  Kohl. 
sp.  Qnien  mucha  miel  tiene,  en  sus  coles  echa  dc 

ella.      Wer  viel  Ilovir/  hat,    wirft   davnn   in 

seinen  Kohl. 
Quien   tiene   mucha   miel,   della    come    con    e 

pan,  y  della  como    quiere.      Wer   viel  lloniy 

hut,   isfit   davnn    zum   Brot    und    soviel    roi( 

er  irill. 


578.  Das  Geriicht  todtet  den  Mann. 
md.  Baser  Nam  tudtet  den  Mann.  (Hvz.) 


(It.  Het  gerucht  doodt  den  man. 

Het  is  kwaad  in  een  kwaad  genicht  te  komen. 
Es  ist  schlinim,  in  ein  schlimmes  Gerucht 
zu  knvimen. 

Kwaalijk  berucht  is  half  gehangen.  Schlecht 
herilchtifft  ist  halh  rjehanqen. 

Die  in  een  kwaad  gerucht  konit,  is  half  ge- 
hangen. Wer  in  ein  schlecht  Gerucht  kommt, 
ist  halh  gehangen. 

Geef  eens  een'  hond  een'  kwaaden  naam ,  dan 
mag  hij  wel  over  boord  springen.  Gebt 
einem  Ilunde  erst  einen  schlechten  Namen, 
dann  mag  er  nur  iiher  Bord  springen. 

Wie  eenen  kwaden  naem  heeft  is  half  ge- 
hangen. (vl.)  Wer  einen  sclilccliten  Namcn 
hat,  ist  halb  gehangen. 

Wee  den  wolf,  die   in   een    kwacd    gerucht   is! 
(vl.)     Wthe  devi  Wolf,  der  in  einem  schlechten 
Geriicht  ist! 
eu.  He  that  has  an  ill  name,   is  half  hanged.     S. 
Wie  eenen  kwaden  naem  heeft  u.  s.  w. 

Give  a  dog  a  bad  name  and  hang  him.  Gebt 
einem  Iluiide  einen  schlechten  Namen  and 
h'dngt  ihn. 

Take  away  my  good  name  and  take  away  my 


life.     Nehmt   m!r   meinen  guten  Naraen  und 

nehmt  mir  das  Leben. 
The  evil  wound  is  cured  but  not  the  evil  name. 

Die  hose  Wunde  uird  geheilt,  aber  nicht  der 

base  Name. 
A  bad  wound  may  heal,  but  a  bad  name   will 

kill,    (scho.)      Eine-   schlimme     Wunde    kann 

heilen,  aber  ein  iibler  Name  todtet. 


Rygtet  draeber  Manden. 
Ryktet  draper  mannen. 


sw. 


Le   bruit   pend    Thomme.     Das   Geriicht   Ji'dngt  (z, 

den  Mann. 
La  buona  fama  e  come  il  cipresso,  die  quando  it. 

una  volta  e   tronco,    non  rinverde   mai    piu. 

JJer  gute  Buf  ist  wie  die  Cypresse,  die,  ein 

Mai  abgehauen,  nie  wieder  ausschlagt. 
Chi  e  diffamato,  E    mezzo  impiccato.  (t.)     Wer  mi. 

verldumdet  wird,  ist  halb  geJiangen. 
tin  om  disonorat  L'e    iin  6m  mez   impicat.  (1.)  ni. 

Ein  entehrter  Mann  ist  ein  halb  gehangener 

Mann. 
Chi  ga  perso  la  riputazion,  xe  morto  al  mondo. 

(v.)      Wer  den  Buf  verloren  hat,  ist  todt  fib- 
die   Welt. 
Sa  mala  ida  et  fama    impiccat   s'homine.    (sa.)  si. 

Das   schlechte   Leben   und    Geriicht    hdngen 

den  Mann. 
Quem  a  fama  tem   perdida,   morto   anda  nestapt. 

vida.      Wer  den  Buf  verloren   liat,  geht   als 

todt  in  diesem  Leben  herum. 
A  ma  chaga  sara,   e   a   ma   fama    mata.     Die 

base    Wunde  heill ,  und  der  base  Buf  todtet. 
La  mala  llaga  sana,  la  mala  fama  mata.     Die  sp. 

biJse    Wunde  heilt,  der  bose  Buf  todtet. 


579.  'tGeriichte  zwelt,  Als  't  wordt  ver- 
telt.  (dt.)  L>os  Geriicht  iviichst,  wdhrend  es 
erzdhlt  icird. 

Rygtet  voxer,  medens  det  lobei".     Das   Geriicht  dii* 

wdchst,  wdltrend  es  Iduft. 
Til  longer  Gitordet  gjeng,  til  mcir  vil  dat  veksa.  iiw. 

Je  lunger  der  Buf  geht,  je  mehr  wdchst  er. 
Naar  dat  verd  eit  Ord  sagt,  so  verd  dat  tie  til 

lagt.     (Ilardangcr.)      Wenn  ein    Wort  gesagt 

icird,  icerden  zehn  dazu  gesetzt. 
D'er   aldri   so   sann   ei   Soga   sagd,   ho   verd  ei 

nokot    til    lagd.     (S^ndhordland.)     Nie   wird 

eine    Geschichte   so   icahr    erzdldf ,    es    icird 

nnch  Etwas  zugelegt. 


Gerucht  579. 


301 


581  Geselimack. 


SW.  Ryktet    vaxer    nicdan    (let    Ir.pcr.      S.    Bygtet 
u.  s.  u\ 

It.  Fama  cvescit  eniulo. 


580.    Geschehene    Dinge    leiden    keinen 

Rath. 
Kein  gx-.schelien  ding  doch  nicnian  wcndet.  (ad.) 
Nieman  kau  wider  sehaffen  daz    geseliclien  i.st. 

(ad.) 
Ez  ist  gescliehen  imt  si  geschelien.     (ad.) 
od.  Wcr    kann's   andeni,    ge.seheh'n    ist    gescheh'n. 

(bair.)  [(schwci.) 

Was    geschelien   ist,   kaiin    man   nicht  wenden. 

Nachher  wischen  hilft  nichts  iiielir.     (schwei ) 

Dora  n'  ist  dora.  (schwei.  A.)   Oethun  ist  gethan. 

pd.  Geschiin  asz  geschan  —  do  macht   em  't  Krez 

drif,     (nrh.  S.)     Geschelien   ist  gesclielun  — 

da  macht  man  's  Kreuz  driiher. 
Gescheiene  Dinge   stat   nich  tan   sendern.     (ns. 

ha.  G.  u.  G.)     Geschehene  Dinge  sind  nicht 

zti  dndern. 

(It.  Tegen    eene    gedaane    zaak    is    gcen    remedie. 

Gegen  eine  geschehene  Sache  ist  kein  Mitiel. 
Gedaiie  dingen  hebbeu  geenen  keer.  (vl.)     Ge- 

schehene  Dinge  leiden  keine  Aenderung. 
eil.  When  a  thing  is  done,   advice   comes  too  late. 

Wenn  eine  Sache  geschehen  isf,  knmmt  Ruth 

zu  split. 

(lii.  Gjort  Gjerning  staaer  ikke  til  at  seiidre.     Ge- 
schehene  That  ist  nicht  zic  undern. 

S>V.  Gjord  geriiing  har  iiigen  atervando.    Geschehene 
That  hat  keine   Unikehr. 
Gjord  gjarning  liar  ingen  wandniiig.   Geschehene 
That  hat  keine    Wendung. 


It.  Factum    fieri    neqnit    infectum    (infectixm    non 
potest). 
Quod  factum  est,  infectniu  fieri  non  potest. 
CW.  Fatg  resta  fatg.    (obi.)     Gethan  hleiht  gethan. 
fz.  Ce  qui  est  fait,  est  fait.     Was   gethan   ist ,    ist 
gethan. 
line  chose  faite  ne  pent  pas  etre  a  faire.  Eine 
geschehene    Sache    kann    nicht    noch   gethan 
icerden. 
it.  Dopo  il  fatto  il  consiglio  non  vale.     Nack  der 

That  gilt  der  Bath  nicht. 
mi.  Dopo  fatta  la  cosa,    consiglio   non  vale,     (crs.) 
Nachdem  die  Sache  geschehen  isf,  gilt  Hath 
nicht. 
Ccsa  fatta  locu  tene.  (crs.)    Geschchenes  hleiht. 


Quell  cir  h  fatt  e  fatt.  (rom.)  S.  Ce  qui  u.  .9.  lo. 
Chicche  gli  i  staco,  gli  6  staco.  (t.  fir.)    S.   Ce 
qui  u.  s.  u\  {geschehen. 

11    fatto    6    fatto.     (u.)     Das    Geschehene    ist 
Col  eh'  6  fatt,  fe  fatt.  (em.  P.)  S.  Ce  qui  u.  s.  w.  ni. 

Quel  che  e  fat,  e,  fat.     (1.)     S.   Ce  qui  u.  s.  w. 

Roba  fada  no  vol  consei.  (1.  b.)  Geschehene 
Sache  will  oiicht  Ruth. 

El  ffitt  To  fatt,  sul  fatt  no  gh'e  contesa.  (1.  m.) 
Das  Geschehene  ist  geschehen,  ilher  Ge- 
schchenes giht's  keinen  Streit. 

A  roba  fada  inutil  d;\  consej.  (1.  m.)  Bei  Ge- 
schehenem  ist  Bathgehen  unniitz. 

Quelo  ch'i  fato,  6  fato.    (v.)     S.  Ce  qui  u.  s.  iv. 

A  cosa  fata  no  val  consegio.  (v.)  Geschehener 
Sache  hilft  Bath  nicht. 

Al  fato  no  gli'6  rimedio.  (v.)  Gegen  das  Ge- 
schehene giht's  kein  Mittcl. 

Contra  ad  su  factu  non  bi  hat  rimcdiu.  (sa.  L.)  si. 
S.  Al  fato  H.  s.  w. 

Su  passadu  noii  torrat  inantis.  (si.  L.)  Das 
Vergangene  kehrt  nicht  iciedcr. 

In  cosa  facta  non  bi  hat  pentinientu.  (sa.  L.) 
Bei  geschehener  Sache  hilft  nicht  Bene. 

Lo  que  heclio  es,  hecho  ha  de  ser  por  esa  vez.  sp. 
Was  gescliehen   ist,    ist   fiir   dieses  Mai  ge- 
schehen. 


581.    Ueber    den    Geschmack    lasst    sich 

n  iclit  streiten. 
Was  der  Eine  nicht  niPg,  ist  dem  Andern  eine  md. 

gute  .Sach.     (mrh.  E.) 
Gusti    und    Maulscholn    senn    vaschidn.     (st.)  od. 

Geschnidcke     und,    MuulscheUen     sind     ter- 

schiedm. 
Elk  sin  Moge.  (ns.  B.)  Jedem  sein  Geschmack.  pd. 
Wat  de  Eine  nich   mag,   is   den  Andern  gaud 

Frass.     (ns.   ha.   G.   u.   G.)      Was    der    Eine 

nicht  mag,  ist  dem  Andern  guter  Frass. 
Elkeen  sin  Moge.  (ns.  hist.)     S.  Elk  u.  s.  w. 
Wat  de  Eene   nich    mag,   dat   ward    de   Anncr 

nich  satt  un  so  kummt  et  olle  up.  (ns.  L.-D.) 

[Vus    der  Eine    nicht    mag,    das    wird    der 

Andere   nicht   satt,  mid   so  geht   Alles   auf. 
Elk    sien   Moge,    ick    jit   Fliegen.    (ns.   O.  R.) 

Jedem  sein  Geschmack,  ich  esse  Fliegen. 
Der    Geschmack    ist    verschieden,    dem    Einen 

gefallt  die  Mutter,  dem  Andern  die  Tochtcr, 

und  Maiichem  alle  bcide.   (ns.  Pr.) 
Wat  de  Enne  nit  maag,  Weerd   de  Andere  nit 

saat.    (ns.   W.)      Was   der   Eine   nicht    mag, 

icird  der  Andere  nicht  salt. 


Geschmack  581. 


302 


581  Geschmack. 


dt.  De  smaak  laat  zich  niet  betwisten. 

leder  zijn'  smaak.     S.  Elk  u.  s.  to. 

Zooveel  hnizen,  zooveel  daken,  Zooveel  mon- 
den,  zooveel  smakcn.  Soviet  Hliuser,  soviet 
Dlicher,   soviet  M ci tiler ,   soviet  Geschm'deke. 

De  eene  lieeft  zin  in  de  moer,  de  andere  in  de 
dochter,  zoo  geraken  ze  beide  aan  den  man. 
Der  Eine  hat  Neigunrj  fur  die  Mutter,  rler 
Andere  fiir  die  Tocliter,  so  Icnmmen  sie 
beide  an  den  Mann. 
en.  Every  one  as  they  like  best,  as  the  good  man 
said,  when  he  kissed  his  cow.  Jeder,  wie's 
ihm  am  tiebsten  ist,  wie  der  Mann  suffte, 
als  er  seine  Kuh  kilsste. 

da,  Hver  Mand  sin  Lyst.     Jedermann    (hat)    sein 
Oefatten. 

Somme  £Ede  Eet  og  Somme  et  Andet,  saa 
(fordi)  bliver  al  Mad  redct  (og  alio  Piger 
gifte)  (alle  Moer  mandcde).  Einige  essen 
das  Eine  und  Einiffe  da9  Andere,  so  (des- 
halbj  werden  alle  Si^eisen  gegessen  (und  alle 
Mddchen  geheirathet). 

Somme  EedhfE  eet  oc  Somme  eet  annet,  saa 
bliflfwer  alth  Madh  ^edhon.  (ada.)  Einige 
essen  das  Eine  und  Einige  das  Andere,  so 
werden  alle  Speisen  gegessen. 

Somme  vil  have  Mselk  og  Grod,  andre  vil  have 
Grod  og  Mselk;  derfor  bliver  al  Mad  spist 
og  alle  Piger  gifte,  (jilt.  S.)  Einige  wollen 
Milch  und  Griitze,  Andere  GrUtze  und 
Milch;  deshalb  werden  alle  Speisen  ge- 
gessen und  alle  Madchen  verheirafhet. 
SW.  Tyckc  och  smak  kan  ingen  dispntera.  (JJber) 
Neigung  und,  Geschviack  kann  Niemand 
streifen. 

Hvar  (och  en)  har  sin  smal\.  Jeder  hat  seinen 
Geschmack. 

Hwar  tycker  om  sitt,  och  sa  lA'w  all  mat  aten 
och  alia  i)igor  gifta.  Jeder  hat  das  Seine 
gem,  und  so  werden  alle  Speisen  gegessen 
v/nd  alle  Madchen  geheirathet. 

Den  ena  tycker  om  modren,  den  andra  om 
dottcrn,  och  sa  bli  de  begge  gifta.  Der 
Rine  hat  die  Mutter  gem,  der  Andere  die 
Tochter,  und  so  icerden  sie  beide  geheirathet. 

For  thy  wardher  aller  matiier  sctin,  at  somi 
seta  kalen  ok  somi  krasen.  (asw.)  Deshalb 
loerden  alle  Speisen  gegessen,  iceil  Einige 
Kohl  essen  und  Einige  Gekrose. 


It.  De  gnstibns  non  est  dispntaudnm. 
Aliis  alia  placent. 
Diversis  diversa  placent  ct  sua  gaudia  ciiiqne. 


Hiis  (His)    ulits,    hiis   (,his)    oleum   sapit,    ergo 

vasta  (vesca)  fit  esca.  (mlt.) 
Cunter  il  gust  nun  ais  dispitta.  (Id.  O.-E.)         CW, 
II  ne  faiit  pas  dispnter  des  goiits.     Man  muss  fz, 

nicht  iiber  die  Geschmachsrichtungcn  streiten. 
Chacun  k   son   gout.     Jeder   nach   seinem    Ge- 
schmack, 
Chacun    prcnd    son    plaisir,    on    il    le    tronve. 

Jeder    geniesst    sein    Vergnngen,    wo    er   es 

findet. 
Chacun  se  laisse  fotietter  a  sa  maniere.    Jeder 

lllsst  sich  auf  .'seine    Weise  peitschen. 
Ognnn  ha  il  suo  gusto.    *S'.  Hvar  (och  en)  u.  s.  w.  it. 
Chi  la  vuol  cotta,  chi  la  vuol  cruda.    Der  will 

es  gekocht,  der  ivill  es  roh. 
Chi  la  vuol  allesso,  e  chi  arrosto.     Der  will  es 

gesotten  und  der  gehraten. 
Chi  la    vuol   salsa,   e   chi   dolce   di    sale.     Der 

will  es  gesalzen  und  der  wenig  gesalzen. 
Ognuuu  ha  u  so  gustu.  (crs.)    S.  Hvar  (och  en)  mi. 

u.  s.  ?r. 
I  gusti   so    diversi.    (crs.)     Der    Geschmack   ist 

verschieden. 
De  gustibus  non  est  disputandum.  (rom.) 
Chi  la  v6  cruda,  chi  la  v6   cotta.    (rom.)     JJer 

loill  es  roh,  der  tcill  es  gekocht. 
Dei  gusti   non   se   ne    disputa.    (t.)     TJher    die 

Geschmacksrichtungen  streitet  man  nicht. 
Clii  la  vnol   lesso   e   chi   la  vuole   arrosto.    (t.) 

Der  icill  es  gesotten  tind  der  will  es  gebraten. 
Varii    sono   degli   uomini    i    capricci    (cervelli): 

A  chi  piace  la   torta,    a   chi   i   pasticci   (tor- 

telli).    (t.)      Verschieden   sind    die   TAebhabe- 

reien  (Einfdlle)  der  Menschen:  dem   behagt 

die   Torte,  dem  die  Pasteten  (Tortchen). 
Chi  la  voenl  cota  e  chi  la  voenl  crnda.  (em.  P.)  ni. 

S.   Chi  la  vuol  cotta  u.  s.  w. 
De  gnstibns  non  est  dispntandnm.  (1.) 
Toe  i  g'  a  '1  s6  ghost.  (1.  b.)    Alle  hahen  ihren 

Geschmack. 
Ognun  pcnsa  a  so  moend  e  gh'  ha  i  soeu  giist. 

(1.    m.)     Jeder    denlct    auf  seine    Weise   und 

hat  seinen   Geschmack. 
A  chi  ghe  pias  cl  film,    a   chi   1'   arost.    (1.  m.) 

Dem  behagt  der  Dunsi  und  dem  der  Braten. 
Chi  la  v(ml  cheTxita,  chi   la   veTil   criia.   (piem.) 

S.   Chi  la  vuol  coda  u.  s.  w. 
Chi  la  vcTil  criia,  chi  la  veiil    cIicTiita.    (piem.) 

S.    Chi  la  TO   u.  s.  ?r. 
Chi  la  vcail  buji,  clii  la  veiil  rusti.  (piem.)     Der 

will  es  gesotten,  der  ivill  es  gebraten. 
Chi  ai  pias  bianch    e   chi    neir,    chi  la    crosta, 

chi  la  molca.  (piem.)    Der  liebt  Weiss  und  der 

Schwurz,  der  die  Kruste  und  der  die  Krume. 


Geachmaok  581. 


303 


584  Gesellschaft. 


De  giisti  non  sc  di  sputa,  (v.)     S.  Dei  u.  s.  w. 
In  tei  geni  no  se  disputa  causa,   (v.)     In   den 

Neigungen  atreitet  man  nicht  iiher  die  Ursache. 
Tuti  i  gusti   xe   gnsti.   (v.)     Jeder    Geschniack 

ist   OescJtmack. 
A  chi  piase  la  crosta  e  a  clii  '1  formagio.    (v.) 

Dem  behufft  die  Kruste  tind  dem   der  K'dse. 
Chi  va  drio  al  buso  e  chi  a  le  ave.    (v.)     Der 

Eine  lauft  hinter  dem   Bienenkorh   her   and 

der  Andere  hinter  den  Bienen. 
si.  Sos  gustos  non  sunt  que   pare,    (sa.)     Die   Ge- 

schmacksTichfunc/en  sind  nicht  f/leirh. 
Qui  la  queret  crua,  qui  la  querct  cocta.  (sa.  L.) 

S.   Chi  la  v6  u.  s.  lo. 
Ini.  De    gustos    ningii    n'  ha    escrit.    (neat.)      IJher 

den    Geschniack   hat   Niemand   eine  Schrift. 
Sohre  gust  no  hia  disputa.  (val.) 
sp.  Sobre  gustos  (Contra  gusto)  no  hay  disjiuta. 


582.    Wer    eineu    Gesellen    bei    sich   hat, 
der  hat   audi   einen   Meister   bei   sich. 


dt.  Die   een'   makker  neemt ,  necnit    een'   meester. 

Wer  einen  Gefahrten   nimmf ,   nimiut   einen 

Meister, 
en.  He  who  has  a  fellow-ruler,  has  an   over-ruler. 

Wer  einen  Mitherrscher  hat,  hat  einen  Be- 

herrscher. 
He  that  has  a  wife,  has  a  maister.  (scho.)     Wer 

cine  Frau  hat,  hat  einen  Meister. 

fz.  Qui  a  compagiion  a  niaitre.      Wer  (einen)  Ge- 
sellen hat,  hat  (einen)  Meister. 
Ki  a   compeignon    il   a   mestre.    (afz.)     ^S*.    (^ai 
u.   s.  V. 
sf.  Qu  a  coiupagnon,  a  mestre.  (nprv.)  S.  Qui  u.  s.  w. 
it.  Clii  lia  compagno,  ha  padron.    (mi.  t.)     ;S.   Qui 
u.  s.  w. 
mi.  Chi  lia  compagnia,   ha   signoria.  (t.)      Wer  Ge- 

sellschaft  hat,  hat  Ilerrschaft. 
ui.  Chi  g'a  on  compagnon,  g'ii    un   padron.    (1.  m.) 
S.  Qui  u.  s.  w. 
Chi    ga   (un)   compagno,    ga    (un)    paron.    (v.) 
S.  Qui  u.  s.  w. 


58.3.  Bose  Gesellschaft   bringt  Manchcn 
an  den  Galgeu. 
md.  Ein  boser  Geselle  fiihrt  in  die  HoUe.  (mrh.  E.) 
od.  Ein  boser  Gesell  fuhrt  den  andorn  in  die  Holl'. 
(bair.) 


Het    is  kwaad    gezelschap,    dat    den    man    ter  dt. 

galge  leidt.     Das  ist  schlimme   Gesellschaft, 

welche  den  Mann  zuin  Galcjen  fiihrt. 
Tis  quaet  gheselscap,  dat   den   man   ter   galge 

leyt.  (avl.)     S.  Het  u.  s.  w. 
Ill  company  brings  many  a  man  to  the  gallows,  f  11. 

Schlechte  Gesellschaft  bringt  manchen  Mann 

an  den  Gal  gen. 


Det  er  ondt  tielskab,  der  leder  Folk  til  Galgen.  da, 
Es  ist  schlechte   Gesellschaft,  welche  Leute 
zum  Galgen  fiihrt. 

Ondt  sjillskap  lir   ungdoms   forderf.     Schlechte  SW. 
Gesellschaft  ist  der  Jugend   Verderh. 


La   mauvaise   compagnie    pend   Tliomme.      Die  tz. 

schlechte   Gesellschaft  hdngt   den  Mensclien. 
Compagnie  fait  pendre  les   gens.     Gesellschaft 

macht  die  Leute  hilngen. 
Qui  suit    mauvais   en    peril   demeure.    (Chmp.)  nf. 

Wer  Bosem  folgt,  ist  in   Gcfahr. 
Maubese  companye  1'  home  au   gibet   combide.  sf. 

(Gsc.)  Schlechte  Gesellschaft  fiihrt  den  Mann 

zum   Galgen. 
Conipanie    meno    pendre.    (nprv.)     Gesellschaft 

bringt  zum  Hcingen. 
Le  cattive   compagnie   conducono   1'  uomo   alia  it. 

forca.     Die  schlechten  Gesellschaften  filhren 

den  Menschen  an  den  Galgen. 
Le  cattive  compagnie  conducon  gli  uomini  alio  mi. 

forche.    (t.)      Die    schlechten    Gesellschufteii 

filhren  die  Mensclien  an  die   Galgen. 
\j    cattiv  cumpagnie  guidin  1'   hom    alia   forca,  ni. 

(em.  B.)     S.  Le  cattive  compagnie  conducono 

u.  s.  w. 
I  coinpagn  i  tira  1'  6m  su  la  furca.  (1.  b.)     Die 

Gefahrten    bringen    den    Menschen    an    den 

Galgen. 
I  amici   condusc   I'omo  su    la    forca.    (v.)     Die 

Freunde     bringen     den    Menschen    an     den 

Galgen. 
La  mala  compagnia  porta  1'  ommo  a  la   forca.  si. 

(npl.)     Die  schlechte  Gesellschaft  bringt  den 

Menschen  an  den  Galgen. 
Mala  cumpagnia  porta  1'  omu  a   la   furca.    (s.) 

S.  Maubese  u.  s.  iv. 


584.    Bose    Gesellschaft    verdirbt     gute 

Sitten. 
Boses  Beispiel  verdirbt  gute  Sitten. 
Man  wirt  bi  guoten  liutcn  guot,  bi  iibeln  iibel, 

so  manz  tuot.  (ad.) 


Gesellschaft  584. 


—     304     — 


586  Gesetz. 


Wan  mit  dem  guoteii  wirt  man  guot  iind  bose 

bi  dem,  der  boslich  tuot.  (ad.) 
Man  wirt  bi  reinen  liuten  guot,  bi  bosen  lernt 

man  valschen  muot.  (ad.) 
od.  Bose  Gesellschaften  verderben  gute  Sitten  (bair.) 

dt.  Kwade    gezelschappen    bederven    goede    zeden. 

S.  Bose   Gesellschaften  u.  s    w. 
eil.  Evil  commnnicatiou  cori'upts  good  manners. 

dii.  Slet  Selskab  fordterver  gode  Saeder. 

Slet  Omgang  fordserver  gode  Sseder.     Schlechter 
Uniyany  verdirht  (jute  Sitten. 
SW.  Oudt  sallskap  forderfwar  goda  seder. 


It.  Corrumpunt  bonos  mores  colloquia  prava. 
Ad  mala  facta  mains  socius  sociuni  traliit, 
Dissnadet    mores    commansio    turpis    honestos. 
(mlt.) 
CW.  Noschas  cumpagnias  corrumpan   buns  costiims. 
(Id.  O.-E.)      S.  Bose  Gesellschaften  u.  s.  u\ 
Naiischa    compagnia    corrumpa    buns    costiims. 

(Id.  U.-E.) 
Nausclias  compagnias  corrumpan  buns  costiims. 
(Id.   U.-E.)     S.  Bose  Gesellschaften  u.  s.  w. 
Mala    Tschontscha    lavga    buna     Damanonza. 

(obi.)     Schlechte  Rede  verdirht  (jute  Sitte. 
Malas     tscliontschas     lavagan     biinnas     dema- 
nonzas.     (obi.)      Schlechte    Reden    verderben 
(jute  Sitten. 
fz.  Compagnie  nuist.      Gesellschaft  schadet. 

Par  maulvaise  compagnie  enfans  suivent  mau- 
vaise    vie.    (afz.)      T)urch    hose    Gesellschaft 
fohjen  Kinder  schlechtevi  Lehen. 
it.  I  tristi  compagni  danneggiano.     Die  schlechten 
Gefdhrten  than  Schaden. 
I    cattivi    ragionamenti    guastano    i   buoni    co- 
stumi.     S.  Malas  u.  s.  w. 
mi.  I  cativ  cumpegn  j    o    1'    arvena    d'   ogni    cosa. 
(rom.)      Die    schlechte    Gesellschaft    ist    der 
Rain  von  Allem. 
ni.  I  compagn  i  tira  a  mal.  (1.  b.)     Die  Gefdhrten 
verfilhren  zum  Bosen. 
I  compagn  fan   semper   dagn.    (1.  b.)     Die   Ge- 
fdhrten thun  inimer  Schaden. 
Chi  a  pratica  ii  cativ,  a  dveuta  cativ.    (piem.) 
Wcr    viit     den     Schlechten     uvif/eht ,    wird 
achlecht. 
La  compagnia  fa   V  omo    ladro.    (v.  trst.)     Die 
Gesellschaft  macJd  den  Menschen  zum  Dieh. 
si.  Mali  cumpagni  portanu  a  ruina.  (s.)     Schlechte 
Gefdhrten  fiihren  zu  Unterjanj. 
Una  mala  cumpaguia  ndc  perdet  chentu  bonos- 


(sa.)      Eine    schlechte    Gesellschaft    verdirht 

hundert   Gute. 
Unu  malu   nde   faghet   clientu   malos.    (sa.  Ij.) 

Ein  BiJser  machf.  hmidert  Schlechte. 
Las    milas    companias    no    portan    res    de    bo.  Im. 

(neat.)   Die  schlechten  Gesellschcften  hringen 

nichts  Gutes. 
No  te  accompanes  con  malos  porque  acrecentera  sp. 

el  numero.     Geh  nicht  mit    Schlechten  uvi, 

vjeil  Csonst)  die  Zuhl  icdchst. 


585.  Kleine  Gesellschaft  ist  die  beste. 


Umgange  med  en  ar  intet,  med  tva  lagom,  med  SW. 
tre    for    mycket.       Umganr/    "mit    Einem    ist 
Nichts,  mit  Zioeien   weder   zu   viel   nnch   zu 
iceniff,  mit  Dreien  zu  viel. 


Petite  compagnie,    vie    alegre    et    lie.     Kleine  fz. 
Gesellschaft,  heiteres  und  frohes  Lehen. 

Compagnie  de  un  compagnie  de  nul,  Compagnie 
de  deux  compagnie  de  Dieu,  Compagnie  de 
trois  compagnie  de  rois,  Compagnie  de  quatre 
compagnie  de  diable.  (afz.)  Gesellschaft  von 
Einem,  keine  GeselLichaff,  Gesellschaft  von 
Zweien,  Gottesjesellschaft,  Gesellschaft  von 
Dreien,  Konijsgesellschaft,  Gesellschaft  von 
Vieren,  Teufelsgesellschaft. 

Poca  brigata,  vita  beata.     Kleine  Gesellschaft,  it. 
gliickliches  Lehen.  [m.  s.  v\ 

Poca    brigbeda,    vita    bejeta.    (rom.)     S.   Poca  mi. 

Poca  brigada,  veta  beata.  (1.  b.)    S.  Poca  u.  s.  w.  ni. 

Vita  sola,  vita  beata.  (v.)  Einzellehen,  gliick- 
liches Lehen. 

Pocii  brigata,  vita  beata;    mancu    semu,   meg- si. 
ghiu  stamu.  (s.)     Kleine  Gesellschaft,  gliick- 
liches Lehen;  je  ireniger  wir  sin(l,  je  hesser 
u-ir  uns  hefndeii. 

Paga  gente  mezus  festa.  (sa.  L.)  Wenig  Leute, 
hesseres  Fest. 

Companhia  de  dous,  companhia  de  bons      Com-  pt. 
panhia  de  tres,  he  ma  rez.      Gesellschaft  von 
Zioeien,  Gesellschaft  von  Guten,  Gesellschaft 
von  Dreien  ist  schlechte  Sache. 


580.  Bo  bald  Gesetz   ersonnen,  Wird  Be- 
trug  gesponnen. 

Invcnta  lege,  inventa  fraude. 
Fatta  la  legge,  trovata  la  malizia. 
Fatt  la  lez,  stuge  1'  ingann.  (rom.) 
Fatta  la  legge,  pensata  la  malizia.  (t.) 


It. 

it. 

mi. 


Gesetz  586. 


—    305    — 


588  Gesundheit. 


ni.  Fatt  la  l^gia,  trovi  I'  ingA.nn.  (em.  P.) 
Fatta  la  legg,  trove^  ringann.  (em.  R.) 
Fat  la  lege,  fat  V  ingann.  (1.  b.) 
Fada  la  legg,  T  b.  prest  trovaa  riiiganu.  (1.  m.) 
1st   das    Gesetz   r/emucht,    wird    schnell    de') 
Befruf/  yefunden, 
Faita  la  lege,  trova  1'  iugaii.  (piem.) 
Fata  la  lege,  trova  la  cabala  (la  malizia).  (v.) 
3i.  Fatta  la  liggi,   la   malizia   e   pronta.    (s.)     1st 
das  Gesetz  gemacht,  ist  der  Betruff  bereit. 
Facta  sa  lege,  s'  incontrat  s'  ingannu,  (sa.  L.) 
Ist    das    Gesetz    gemacht,    trifft    man    den 
Betrug. 
Im.  Feta  la  lley,  feta  la  tranipa.    (neat.) 
pt.  Feita  a  lei,  cuidada  a  malicia. 


587.  Gut  Gesprach  Kiirzt  deu  Weg. 
GefJlhrte  munter  kiirzt  die  Meileu. 
Beredter  Geflihrte  ist  so  gut  wie  ein  Wagen. 
Lustig  geferde  raacht  kurtze  meilen.  (ad.) 
od.  Ein  g'uter  Gefabrt  Ist  fiir   ein  Pferd.   (schwei.) 
En   guete  Kamerad  z'  Fuess   ist  besser  as   en 
hotterige    Wage,    (schwei.)      F.in   guter    Ge- 
fdhrte  zu  Fuss  ist  besser,  als  ein  stossender 
Wagen. 

dt.  Eeu  zoete  prater  op  de  baan  Beneemt  de 
moeite  van  liet  g^an.  Ein  angenehmev 
Schic'dtzer  imterweges  hilft  iiber  die  Miilie 
des  Gehens  Jiimveg. 

en.  Good  company  in  a  journey  is  worth  a  coach. 
Gide  Gesellschaft  auf  einer  Eeise  ist  so  viel 
wie  eine  Kutsche. 


dii.  En    munter    Reisefselle    forkorter   Veien.      Ein 

munterer   Eeisegefdhrte   verkllrzt   den    Weg. 
Godt   Lag   gior  kort   Dag.      Gate   Gesellschaft 

macht  kuvzen   Tag. 
nw.  Godt    Lag    gjerer    korta    (letta)    Miler    (lange 

Vegar  lette).     Gute  Gesellschaft  macht  kurze 

(leichte)  Meilen  (lange  Wege  leicht). 
Godt  Lag  gjerer  korter  Dag.     Gate  Gesellschaft 

macht  Jciirzeren   Tag. 
Gode   Sellar   gjera    korte   Kveldar.     Gute    Ge- 

fdhrten  taachen  kurze  Abende. 
Godt    Lag    gjerer    tunga    Byrdcr    letta.      Gate 

Gesellschaft  macht  schwere  Bilrden  leicht. 
SW.  Gladt  (Lustigt)  sJillskap  gor  vagen  kort.    Ueitere 

(Lustige)   Gesellschaft  macht  den  Weg  kurz. 
Godt  lag   gor    kort    dag.     8.    Godt   Lag   gior 


Comes  facundus    in  itinere   (via)   pro   vehiculo  It. 

est  (vehiculum  est  in  via). 
Facetus  comes  in  via  pro  vehiculo  est. 
Compagnon  bien  parlant  Vaut  en  chemin  char  fz. 

(chariot)  branlant.      Wohlredender  Gefdhrte 

ist  unterweges  einen  stossenden  Karren  tcerth. 
Compagnon  fecond  par  chemin  Excuse  iin  char, 

coche    et   roncin.      Unterhaltender    Gefdhrte 

imterweges    ersetzt     Karren,     Kutsche    und 

Klepper. 
Compaguo  allegro   per   cammino   Ti  sei've    per  it. 

ronzino.     Ileiterer  Gesellschafter  unterweges 

dient  dir  als  Klepjper. 
Bel   discorso   accorcia   giornata.    (t.)     Gut    Ge-  mi. 

sprdch  kiirzt  die   Tagereise. 
Buona    compagnia,    mezza   la    via.    (t.)      Gtite 

Gesellschaft,  halber   Weg. 
La  buona  compagnia  e  mezzo   pane,    (t.)     Die 

gute  Gesellschaft  ist  halbes  Brat. 
Uii  bon  camcrada  fa  pare  meta  la  strada.   (1.)  ni. 

Ein  guter  Gefdhrte    Idsst    die   Strasse    nur 

halh  erscheinen. 
Llongues  raons  fant  chica  nint.  (neat.)     Lange  llll. 

Gesprdche  machen  kurze  Nachf. 
Largues  rahons  acurten  la   nit.   (val.)     Grosse 

Gesprdche  kilrzen  die  Nacht. 
La    buena    posa    quiebra    el    dia.      Die    gute  Sp. 

Unterhaltung  unterhricht  den   Tag. 
Luengas  platicas  hazen  chica  la  noche.     Lange 

Gesprdche  machen  die  Nacht  kurz. 


588.    Gesundheit    ist    besser    als    Reich- 
t  h  u  m. 

Gheene   ponden    voor    ghesonthe.     (avl.)     Kein  dt. 

Geld  vor  Gesundheit. 
Health  is  above  wealth.     Gesundheit  geht  iiber  en. 

Eeichthum. 
Gude  health  is  better  than  wealth,  (scho.)     Gute 

Gesundheit  ist  besser  als  Eeichthum. 


Bedre  fattig  og  sund,  end  rig  og  syg.     Besser  dii. 

arm  tmd  gesund,  als  retch  und  krank. 
Betra  er  ai5  vei-a  fatajkr  og  heill,  enn  rikr  og  is. 

vanheill.     Besser  ist   arm  unci  gesund  sein, 

als  reich  und  krank. 


La   sanita   e   lll)erta   Vaglion  piu   d'una    citta.  it. 

(mi.  t.)     Gesundheit  und  Freiheit  sind  mehr 

werth,  als  eine  Stadt. 
Chi  xe  san,  xe  piu  del  sultan,  (v.)     Wer  gesund  nL 

ist,  ist  mehr  als  der  Sultan. 


39 


Gesundheit  589. 


306 


591  Gesundheit. 


589.  Gesundheit    ist  der    grOsste   Reich- 

t  h  u  m. 
Gesunder  Mann,  reicher  Mann. 
md.  De  gesont  as,  as  reich.    (mrh.  L.)    Wer  r/esund 
ist,  ist  reich. 

dt.  Gezondheid  is  een  groote  schat.    Gesundheit  ist 
ein  grosser  Schatz. 


dii.  Sundhed  er  det  bedste  Boskab.  Gesundheit 
ist  die  beste  JIahe. 

is.  HeilbrigSin  er  hin  hollasta  farsseld.  Die  Ge- 
sundheit ist  das  holdesfe  Glilck. 

SW.  Sund  man  ar  rik  man.  Gesunder  Mann  ist 
reicher  Mann. 

It.  Non  est  census  super  censum  salutis  corporis. 
fz.  II  n'est    tresor    que   de  sante.     Kein  (jros;erer 

Schatz  als   Gesundheit. 
Qui   n'a   sante,    il   n'a   rien;  qui    a   sante,  il  a 

tout.    Wer  nicht  Gesundheit  hat,  hat  niclUs; 

loer   Gesundheit  hat,  hat  Alles. 
C'est  uiie    belle  Baronnie  que  sante.     Gesmid- 

heit  ist  eine  schone  Herrschaft. 
it.  La  maggior  ricchezza  che  sia,  e  la  sanita.    Der 

ffr'dsste  Eeichthum,   den  es  ffibt,  ist  die  Ge- 
sundheit. 
Chi  e  sano,  e  ricco.     S.  De  u.  s.  w. 
mi.  Chi  e  sano  e  non  e  in  prigione ,   se  si  ramma- 

rica,  non  ha  ragione.    (t.)      Wer  r/esund  und 

nicht  iin   Gefaiujniss  int,  hat   Unreclit,  wenn 

er  sich  heklugt. 
ni.  La  saluta  e  po  pu.     (em.  P.)     Gesmidheit  und 

weiter  nichts. 
Chi  e  san,  e  rich.     (1.  m.)     S.  De  u.  s.  w. 
Viva    la    sanita!    No    gli'e    dane    che   la  possa 

paga.     (1.  m.)     Es  lebe  die  Gesundheit!     Es 

giht  kein   Geld,  das  sie  bezahlen  konnte. 
La  salute  e  peui  pi.  (piem.)  ;S'.  La,  saluta  u.  s.  ic. 
La  salute  no  gh'e  oro  che  la  paga.     (v.)     Die 

Gesundheit,  es  ist  kein  Gold,  das  sie  bezahlt. 
La  salute  no  se  paga  con  valute.  (v.)  Die  Ge- 

su/ndheit  ist  nicht  mit   Geld  zu  bezahlen. 
si.  Saluti    e    pani    schittu.     (s.)      Gesundheit   und 

troclcnes  Brat. 
Qui    tenet    saludc    tenet    ogni    cosa.     (sa.   L.) 

Wer  Gesundheit  hat,  hat  Alles. 
Non  s'  agatat  oro  qui  paghet  sa  saludc.   (sa.  L.) 

Es  rjibt   kein  Gold,  welches  die  Gesundheit 

bezahlte. 
Sa   salude   et   libertade   non   bi  hat  oro  qui  la 

paghet.  (sa.  L.)  Die  Gesundheit  und  Freiheit, 

es  gibt  kein  Gold,  das  sie  bezahle. 


590.  Gesundheit  schatzt  man  erst,  wenn 

man  krank  wird. 
Man    schatzt    die   Gesundheit    erst    wenn    man  od. 

krank  ist.     (schwei.) 


Gezondheid    wordt   niet  geacht,    voor   men   die  dt. 
verloren  heeft.     Gesimdheit   wird    nicht    ge- 
achtet,  bevor  man  sie  verloren  hat. 


Helsa  er  inkje  vyrd,  fyrr  ho  er  veg.     Gesund-  IIW. 

heit  wird  nicht  gewurdigt,  bevor  sie  weg  ist. 
Dat    skynar    ingen    kvat    Helsa    er   verd,    fyrr 

Vanhelsa  kjem.     Es    schatzt    Niemand,    icas 

Gesundheit     werth     ist,     bevor     Krankheit 

konimt. 

Prets    e    balou    de    la    santat   Se   cognouys  en  fz. 
caitiouetat.    (sf.  Gsc.)     Freis  und   Werth  der 
Gesundheit  erkennt  man  in  Krankheit. 

La  salilte  se   sa   quel    che   la   val,    quand   che  it. 
Tern  persa.     (ni.  1.  b.)     Was   die  Gesundheit 
werth  ist,  weiss  man,  tcenn  wir  sie  verloren 
hahen. 

La  pas  e  la  sanita,   le  se  conoss  quand  i  e  de  ni. 
lonta.    (1.  b.)    Den  Frieden  und  die   Gesund- 
heit erkennt  man  erst,  wenn  sie  weg  sind. 

La  salute  no  savemo  cossa  che  la  val,  altro 
che  quando  I'avemo  persa.  (v.)  Was  die 
Gesundheit  werth  ist,  icissen  wir  nicht,  ausser 
wenn  wir  sie  verloreij.  haben. 

Sa  salude  est  comente  i  s'  oro,  fina  qui  non  si  Si. 
perdet   non    si  conoschet.     (sa.  L.)     Die   Ge- 
sundheit ist  icie  das  Gold,  ehe  man  sie  nicht 
verliert,  kennt  man  sie  nicht. 


591.  Wer  Gesundheit  besitzt,  kennt  sei- 

nen  Reichthum  nicht. 
Der    Gesunde    weiss    nicht,    wie    reich    er    ist.  Od. 

(schwei.) 

Gezondheid    is    een    onbekende    rijkdom.       Ge-  dt. 

sundheit  ist  ein  unbekannter  Eeichthum. 
Ziekte  drukt,  maar  gezondheid  voelt  men  niet. 

Krankheit    drlickt,    aber    Gesundheit    fiihlt 

man  nicht. 

Sundhed    er    ubekjendt    Rigdom.      Gesundheit  da. 

ist  unbekannter  Reichthum. 
Den    Suude    veed    ikke,    hvor   rig  hau  er.     S. 

Der  Gesunde  u.  s.  w. 


Sanitas  est  bonum  non   cognitum ,    nisi   deper-  It. 
ditum. 


Gesundheit  591. 


307     — 


593  Gewesen. 


it.  Chi  ha  la  sanita,  E  ricco  e  non  lo  Ha.    (mi.  t.) 
Wer  die  Gesundheit  hat,  ist  reich  und  weiss 
es  nicht. 
ni.  Chi  g'  a  la  sanita,  le  rich  e  no  le  sa.     (1.  m.) 
8.   Chi  hh  u.  s.  w. 
Sanitii  e  liberty,  s'^  rich  e  no  '1  se  sa.    (1.  m.) 
Gesundheit  und  Freiheit,  man  ist  reich  und 
weiss  es  nicht. 
Chi  ga  sanita,  xe  rico  e  no  lo  sa.  (v.)    ;S'.   Chi 

ha  u.  s.  w. 
Liberta  e  sanita,  1'  omo  xe  rico  e  no  lo  sa. 
(v.)  Freiheit  und,  Gesundheit ,  der  Mensch 
ist  reich  und  iveiss  es  nicht. 
si.  Libertati  e  saluti  cui  a,  e  riccu  e  nnn  lu  sa. 
(s.)  Wer  Freiheit  und  Gesundheit  hat,  ist 
reich  und  iveiss  es  nicht. 


592.  Gewalt  geht  vor  Recht. 

Groz  gewalt  und  irdissch  guot  verkerent  wiser 

liute  muot.     (ad.) 
Swa  gewalt  reht    brichet,    da    hat  gewalt   ge- 

swachet  sich.     (ad.) 
md.  Gawalt  get  for  Racht.     (frk.  11.  S.) 

Gewalt  brdcht  Eisen.  (mrh.  L.)    Gewalt  hricht 

Eisen. 
od.  Racht    gelt  wing,    G'waalt  hoot  Racht.     (ostr. 

schls.)     Recht  gilt  xoenig,  Gewalt  hat  Recht. 


dt.  Tegen  geweld  is  geen  regt.     Gegen  Gewalt  ist 

kein  Recht. 
Geld,   geweld   en   gunst  Breekt   regt,   zegel  en 

kunst.       Geld,     Gewalt    und     Gunst    Bricht 

Recht,  Sierjel  und  Kunst. 
en.  Might  goes  for  right. 


dii.  Magt  gaaer  for  Ret. 

For  Vilkaar  og  Vedtasgt  maa  Loven  vige.    Vor 
Willkiir  und  Branch  muss  das  Gesetz  weichen. 
Void  vil  have  Villie.  (jiit.)   Geuialt  will  (ihrenj 
M^illen  hahen. 
is.  Maktin    geingr   fyrir   rcttinn.     Die  Macht  geht 
dem  Recht  vor. 
Opt  geingr  maktin  fyrir  rettinn.     Oft  geht  die 
Macht  vor  dem  Recht. 


it.  Jus  silet  inter  anna. 
fz.  Force  passe  droit. 

it.  La    forza    opprime    la    ragione.     Die    Gewalt 
unterdriickt  das  Recht. 
Contra  la  forza  la  ragion  non  vale.    Gegen  die 
Gewalt  gilt  das  Recht  nicht. 
mi.  Contru  a  forza  un  c'^  resistenza.  (crs.)     Gegen 
die  Gewalt  gibt's  keinen   Widerstand. 


La  forza  caca  addosso   alia   ragione.     (t.)     Die 

Gewalt  sch auf's  Recht. 

La  forza  vinz  la  rason.    (em.  B.)     Die  Geicalt  ni. 

hesie.fjt  das  Recht. 
Ija   forza  la  a'  incaga  de   la   resu.     (1.  b.)     S. 

La  forza  caca  u.  s.  w. 
Contra   i   canu   no  val  la  resi\.     (1.  b.)     Gegen 

die  Kanonen  gilt  das  Recht  nicht. 
I.ia   forssa   a   s'   an   fot   dla  rason.     (piem.)     S. 

La  forza  caca  u.  s.  w. 
La   forza   ghe   n'   incaga   a  la  rason.     (v.)     S. 

La  forza  caca  u.  s.  tc. 
La  forza  ghe  n'  indorme  a  la  rason.   (v.)     Die 

Gewalt  schlafert  das  Recht  ein. 
Contra   la   forza  no   ghe   xe   ragion  che  tegna. 

(v.  trst.)   Gegen  die  Gewalt  gibt's  kein  Recht, 

das  widerstande. 
La   forza   caccia  adesso  la  ragione.     (npl.)     ,S^.  si. 

La  forza  caca  u.  s.  w. 
Forza  vinci  ragiuni.  (s.)    Geivalt  besiegt  Recht. 
Contra  la  forza  nun  ci  p6  ragiuni.   (s.)     Gegen 

die  Gewalt  vermag  Recht  nichts. 
Sa  forza  opprimit  sa  rejone.  (sa.)    S.  La  forza 

opprime  u.  s.  ?r. 


593.  Fiir's  Gewes'ne  gibt  der  Jude  Nichts. 
Fert  Gewesene  gfifft  do  Jud  nuscht.    (ns.  Pr.)    pd. 


Met   verloopeu    water   maalt   geen  molen.     Mit  dt. 
abgelaufenem   Wasser  mahlt  keine  Miihle. 

The  mill  cannot  grind   with    the   water  that  is  eil. 
past.     Die  Miihle  kann  nicht  mit  dem  Was- 
ser mahlen,  das  voriibergeflossen  ist. 


Le  moulin  ne  meut  pas   Avec   I'eau   coulee   en  fz. 

has.     Die  Miihle  mahlt  nicht  mit  abgelatife- 

nem   Wasser. 
Bin  escampat  ban   pas  aygo.     (Arm.)     Wegge-  sf. 

laufener   Wein    ist    nicht   so   vie/   icerth  wie 
Wasser. 
L'^    passe    I'acqua    al    hot.     (mi.    rom.)     Das  it. 

Wasser  ist  in  die  Schleuse  gefiossen. 
Acqua  passata,  non  macina  pixi.     (t.)      Vorbei-  mi. 

geflossenes   Wasser  mahlt  nicht  mehr. 
Non  si  satolla  nessuno  con  I'uova  bevute.     (t.) 

Niemand  sdttigt  sich  mit  den  ausgetrunkenen 

Eiern. 
Tempo   era,   tempo   fii,   L'aqua  passada   no  lani. 

masna    (bagna)    pii.     (1.  m.)     Die  Zeit  war, 

die  Zeit  ist  gewesen;  das  abgelatifene  Wasser 

mahlt  nicht   mehr  (macht  nicht  mehr  nass). 

39* 


Gewesen  593. 


308 


596  Gewissen. 


Del  pesse   scampn  no  se  ghe  n'ha  mai  magna, 
(v.)      Voin  entivischten  FiscJie   hat  man  nie 
gegessen. 
si.  Acqua  passata  nun  maclna  mnlinn.   (s.)      Vor- 
heigeflossenes  Wusser  treiht  die  Milhle  nichi. 
Abba  passada  (colada)  non  tirat  moliun.   (sa.  L.) 
;S'.  Acqua  passata  nun  u.  s.  to. 
Im.  Aigua  passada  no  mol  moli.    (neat.)    S-  Acqua 
passata  nun  u.  s.  vo. 
Aygua  passada  no  mol  moli.    (val.)     S.  Acqua 
passata  nun  u.  s.  iv.  [u.  s.  w 

pt.  Com  agoa  passada  nao  moe  o  moinbo.    S.  Met 
sp.  Con  agna  pasada  no  niuele  molino.  S.  Met  u.  s.  w. 


594.  Gewiss  gebt  vor  Ungewiss. 
Ein  Gewiss  ist  besser,  als  zehn  Ungewiss. 

dt.  Gewis  gaat  voor  ongewis. 

Het  is  een  zot,  die  bet  zekere  voor  bet  onzekere 
laat  varen.  Der  ist  ein  Thor,  der  das 
Sichere  filr  das   Unsichere  fahren  lilsst. 


da.  Een  Skseppe  fwld  aff  Wsenther  ser  eij  een 
Haandh  fwldh  aff  Wissser.  (ada.)  Eine 
Schippe  voll  Erwartens  ist  nicht  eine  Hand- 
voll  Geivissheit. 

SW.  Een  skseppa  mz  wpento  ser  ey  band  full  niz 
wisso.     (asw.)     ;S'.  Een  u.  s.  w. 


It.  In  modio  rendi  non  est  vola  plena  sciendi.  (mlt.) 

it.  Un    lascia    mai    corre    u    certu    per   I'incertu. 

(mi.  crs.)     Lasse   nie    das    Gewisse  filr  das 

Ungewisse  fahren. 

mi.  No  lasser  e  zert  par  1'  inzert.  (rom.)  Nicht  das 

Geioisse  filr's  Ungewisse  lassen. 

No  lasse  niei  e  zert  par  1'  inzert.  (rora.)  Lasse 
nie  das  Gewisse  filr  das  Ungewisse. 
ni.  No  lassa  el  cert  per  cor  adree  a  1'  incert.     (1.) 
Lass  nicht  das  Gewisse,  um  dem  Ungewissen 
nachzm-ennen. 

Piggia  o  ^erto  c  lascia  1'  incjerto.  (lig.)  Nimm 
das   Gewisse  und  lass  das   Uigewisse. 

Lascia  o  (jerto  per  1'  in^crto.  (lig-)  Das  Ge- 
wisse fiir's  Ungewisse  lassen.  [u.  s.  w. 

Lasse  el  cert  per  1'  incert.    (piem.)     S.  Lascid 

Perde  el  cert  per  1'  incert.  (piem.)  Das  Ge- 
wisse fiir's  Ungewisse  verlieren. 

No  lassar  el  certo  per  1'  incerto.  (v.)  S.  No 
lasser  zi.  s.  w. 

No  bisogna  lassar  el  zerto  per  1'  inzerto.  (v.  trst.) 
Man  muss  nicht  das  Gewisse  fiir's  Ungeivisse 
lassen. 


595.  Gut  Gewissen  Ein  sanftes  Kissen. 

E    gutt    Gewessen    as    dat    b^scht    Kapkessen.  md. 

(mrb.  L.)     Ein  gutes  Geivissen  ist  das  beste 

Kopfkissen. 
Ae    gut    Gewissen   Schlaft    rubig    ufen  Kissen. 

(W.  E.)    Ein  gut  Gewissen  schlaft  ruhig  auf 

dem  Kissen.  [fleck,     (bair.) 

Ein  gut  Gewissen  ist  ein  gi;ter  (warmer)  Brust-  od. 
Ein  gut  Gewissen  ist  ein  sanftes  Haiaptkiissen, 

(schwei.) 

Een  goed  geweten  is  bet  zacbtste  kussen.  Ein  dt. 
gut   Gewissen  ist  das  sanfteste  Kissen. 

En   god   Samvittigbed   er   en  blod  Hovedpude.  da. 

Ein  gut  Gewissen  ist  ein  sanftes  Kopfkissen. 
En  god  Samvittigbed  Isegger  sig  rblig  tilsengs. 

Ein  gut  Gewissen  legt  sich  ruhig  zu  Bett. 
Godt   Samvit   er   godt   aa  sova  med.     Gut  Ge-  nw. 

wissen  ist  gut,  um  damit  zu  schlafen. 
Ett   godt  samvete   ar  den  basta  bufvudkudde.  SW. 

Ein  gut  Gewissen   ist   das  heste  Kopfkissen. 
Godt  samwete  sir  basta  orngott.     Gut  Geioissen 

ist  das  heste  Ohrkissen. 


Vacare  culpa  magnum  est  solatium.  It. 

Conscia  mens  recti  scandit  bene  stramina  lecti. 
(mlt.)  [recht  thun  Idsst  gut  ruhen. 

Endretg  tiitt  far  Lai  bein  pussar.     (Id.)     Alles  CW. 

II  megler  ph\matscb  ei  inna  bunna  conscienzia. 
(obi.)  Das  beste  Federkissen  ist  ein  gut  Ge- 
wissen. 

Cbi  gb'a  consienza  netta,  fa  semper  vita  quietta.  it. 
(ni.  1.  m.)      Wer    ein    reines    Gewissen    hat, 
fiihrt  stets  ein  ruhiges  Lehen. 


596.    Gut    Gewissen    macbt    ein    froblicb 

Gesicbt. 
Gut  Gewissen  ist  der  beste  Bissen.     (scbwei.)    od. 
Ein  gutes   Gewissen   ist   das   beste  Woblleben. 

(scbwei.) 

A  good  conscience  a  contimial   feast.     Ein  guf  eil. 
Geicissen  ein  fortwcihrendes  Fest. 

God  Samvittigbed  liar  Spillemauden  i  Barmen,  dii. 

Gut  Geicissen  hat  den  Spielmann  im  Busen. 
Godt  Samvit  gjerer  gladt  Andlit.   Gut  Gewissen  iiw. 

viacht  frbhliches  Antlitz. 
Godt  samvete  ar  daglig  fagnad.    Gut  Gewissen  SW. 

ist  tcigliclie  Freude.  \^God  u.  s.  w. 

Godt  samwete    bar    spelmannen   i   barmen.     S. 
Gott    samwet    gior    gladt    Ansicbte.     *S'.     Godt 

Samvit  u.  s.  w. 


Gewissen  597. 


309 


598  Gewolinh.eit. 


597.  Maucher  liat  tin    weites  Gewissen , 

wie  ein  Franziskanerarmel. 
Mancher    hat    ein    so    enges   Gewissen  —  man 

konnte  niit  eineni  Fuder  Hen  durclifabren. 
Bose  Bnben  liaben  weite  Gewissen:  man  mochte 

junge  Himde  hindnrchbeuteln. 
Sein  Gewissen  dehnt  sicli  wie  'ne  Bockshaut. 
md.  A    hot    a  Gewissen   wie   a  Pimpsteen.     (sclds.) 

Er  hat  ein   Gewissen  icie  ein  Bimstein. 
od.  Er   hat    ein   Gewissen    wie    ein    Schergenbans: 

kann  viel  nnterbringen.     (bair.) 
Er   hat   ein   Gewissen,    dass    man    konnte    mit 

einem  Fuder  lieu  durchfahren.     (schwei.) 
Er  hat  ein  Gewissen   wie  ein  Wolfsgarn  (eine 

Ritere).    (schwei.) 
E  Gwossa  halF  wie  en  Laubsack.     (schwei.  A.) 

Ein  Gewissen  haben  wie  ein  Strohsack. 
pd.  He  hett  en  Geweten,   dar  man  mit'n  For  Hen 

in    umwennen    kann.     (ns.  B.)     Er    hat    ein 

Gewissen,    in    clem    7nun    mit    einem    Fuder 

Heu  umwenden  kann. 
En  Gewissen  hem,  an'e  en  Fleischertewe.     (ns. 

ha.  G.  n.  G.)     Ein    Geicisi,en   hahen  wie  ein 

Fleischerhund. 
He  hett'n  Geweten,  dar  "n  mit  For  Heu  in  ilm- 

wenden  kann.  (ns.  O.  J.)  S.  He  hett  u.  s.  w. 
De    hett  'n   Geweten,    dar    kann  wol  'n  Kutse 

mit  sesz  Perde  in  umdreien.    (ns.  ofs.)     Der 

hat  'n  Geioissen,  darin  kann  wohl  eine  Kutsche 

mit  sechs  Pferden  umwenden. 
Dai  head  en  Gawiatan  as  en  Mallarsak.   (wstf. 

Mrk.)     7?er  hat  ein  Gewissen,  wie  ein  Mul- 

tersack. 

dt.  Zijn  geweten  is  zoo  eng  als  eene  monniksmouw. 

Sein    Geicissen   ist    so   eng  loie   ein  Hlonchs- 

armel. 
Hij  heeft  een  geweten,  zoo  wijd  als  eene  hooi- 

schuur.     Er  hat  ein   Gewissen   so  weit   wie 

eine  Heuscheuer. 
Door   zijn    geweten    kan    wel   eene   koets    met 

vier  (zes)   paarden  rond   rijden.     Durch  sein 

Geicissen   kann  ivohl   eine  Kutsche    mit  vier 

fsechsj  Pferden  fahren. 
Hy    heft    een    guede    ruyme    conscientie,    men 

solder  mit  waghens  mit  peerdeu  doer  vaeren. 

(ah.)     Er   hat  ein  gutes  gerdumiges   Gewis- 
sen,  man   konnte   mit    Wagen   und   Pferden 

durchfahren. 
eii.  He    has    a    lawyer's    conscience.     Er    hat    ein 

Advocatengeicissen. 
Your  conscience  is  made  of  stretching   leather. 

(o.    en.)     Euer   Gewissen    ist  aus  dehnharem 

Leder  gemacht. 


Han  liar  ett  rymligt  samwete.     Er  hat  ein  ge-  SW. 
raumiges  Geivissen. 


II  a  la  conscience  large  comme  la  manche  d'un  fz. 

cordelier.     Er  hat  ein  Gewissen  so  ireit  wie 

der  Aermel  eines  Franziskaners. 
Ha    la    coscienza    come  una   nave   di   sughero.  it. 

Er    hat    das    Gewissen    trie    ein    Schiff  aus 

Kork. 
Molti  hanno  la  coscienza  si  larga,  che   avanza  mi. 

una   nave   di  chiesa.     (t.)      Viele   haben  das 

Gewissen  so  iveit,  dass  es   ein  Kirchenschiff 

iibertrifft. 
Serte  consienze  je  fade  a  calzete,  Ora  je  larghe,  ni. 

ora  je  strete.    (1.  b.)    Manche  Gewissen  sind 

gemacht    wie   Slriivqjfe:   bald   sind  sie  weit, 

bald  eng. 
Certi   g'an   la   consienza  larga  come  ona  gesa. 

(1.   m.)     Manche    haben    das    Gewissen    weit 

wie  eine  Kirche. 
La  coscienza  xe  fata  come  una  bareta  de  lana. 

(v.)       Das    Gewissen    ist    wie    eine     ivollne 

Miitze  gemacht. 
El  ga  la  coscienza  fata  a  magia.  (v.)     Er  hat 

das   Gewissen  mit  Muschen. 


598.  Gewohnheit  ist  die  andere  Natur. 
Gewonheit  ist  din  ander  natiire.     (ad.) 
Die  Gewohnheit  ist  die  andere  Natar.  (schwei.)  od. 
Gevonheit    is    de    tvede    Natur.     (ns.   hist.  A.)  pd. 
Gewohnheit  ist  die  ziceite  Natur. 


De  ■  gewoonte  is  eene  tweede  natuur.     Die  Ge-  dt. 

wohnheit  ist  eine  zweite  Natur. 
Gewoonte  wordt  eene  tweede  natuur.   Geicohn- 

heit  wird  eine  zweite  Natur. 
Custom  is  second  nature.   Gewohnheit  ist  zweite  en. 

Natur. 


Vanen  er  den   anden  Natur.     S.  Die  Gewohn-  dii. 

heit  u.  s.  IV. 
^'aninn    langvinnr    ver8r    a8    annari    uattuni.  is. 

Die  lange   anhaltende   Gewolinheif   ivird  zur 

andern  Natur. 
Opt   ver8r   vaninn  a3  varanligri  nattuni.     Oft 

icird  die   Gewohnheit  zur  zweiten  Natur. 
Vanen   er   en    ny  Natur.     Die    Gewohnheit   ist  nw. 

eine  neue  Natur. 
Vanen    er    dan    andre    Givnaden.     S.  Die   Ge- 

loohnlieit  u.  s.  iv. 
Vanan  ar  andra  naturen.     S.  Die   Gewohnheit  sw, 

U.    S.    10. 


Gewohnheit  598. 


—     310    — 


600  Griasern. 


It. 


cw. 
fz. 


nf. 
it. 


SI, 

sp. 


Consuetudiue  efiicitiir  quasi  altera  natura. 

Consuetndo  natura  potentior. 

Consuetiido  (Usus)  est  altera  natura  (in  nati\- 
ram  vertitur). 

Disa  fa  natira.  (obi.)   Getvohnheit  macht  Natur. 

L'habitude  est  une  autre  nature.  Die  Geivohn- 
heit  ist  eine  and're  Natur. 

Coutume  est  une  autre  nature.  Gewohnheit 
ist  eine  and're  Natur. 

L'habitude  est  in'  deuzeme  nateurc.  (w.)  S. 
De  qexooonte  u.  s.  w. 

L'abitudine  e  una  scconda  natura.  *S'.  De  ge- 
woonte  u.  s.  w. 

L'uso  si  converte  in  natura.  Die  Gewohnheit 
verwandelt  sich  in  Natur. 

Uso  converte  natura.  Gewohnheit  vericandelt 
Natur, 

L'  usu  o  una  .segonda  natura.  (crs.)  S.  De 
(/ewoonte  u.  s.  lo, 

Consuetudine  e  una  seconda  natura.  (t.)  Ge- 
wohnheit int  eine  zweite  Natur. 

L'abitudine  I'e  na  secunda  natiira.  (1.  b.)  S. 
De  (jewoonte  u.  s.  w. 

L'  abitudine  (L'  us)  a  dventa  un  bsogn.  (piem.) 
Die  Getvohnheit  wird  ein  Bedurfniss. 

L'abitiidine  xe  ima  seconda  natura.  (v.)  S. 
De  gewoonte  u.  s.  w. 

L'abitudine  xe  un'  altra  natura.  (v.)  S.  L'ha- 
bitude est  une  u.  s.  iv. 

Usu  fa  natura.     (s.)     S.  Disa  u.  s.  w. 

La  costumbre  es  otra  naturaleza.  Die  Ge- 
wohnheit ist  andere  Natur. 


599.  Gewohnheit  will  Recht  haben. 
Gewohnheit  will  Recht  werden. 
od.  Die  Gewohnheit  ist  ein  eisernes  Hemd.  (bair.  L.) 
Gwongt  is  gn  eisa'^ne  Pfaad,  wer  s-  a'ziegt,  der 

tu8t   si'   laad.     (bair.  O.-L.)     Gewohnheit   ist 

ein   eisernes  Hemd,  wer's  anzieht,  der  thut 

sich  weh. 
Gewohnat  is  an  eisene  Pfoad.    (opf.)     Geivohn- 

heit  ist  ein  eisernes  Hemd. 
Di  G*wu~het  is  an   eis-nene  Pfoad,   Zoicht  ma' 

s'  a~,   thuat  ma'   se'  Lo^d.     (tir.  U.-I.)     Die 

Gewohnheit    ist    ein    eisernes    Hemd,    zieht 

man's  an,  thut  man  sich  weh- 


dt.  De  gewoonte  maakt  de   wet.     Die    Gewohnheit 
macht  das  Gesetz. 
Gewoonte  maekt  wet.  (vl.)     Gewohnheit 
Gesetz. 


cht 


Sedvanja  gfir  ofta  lag.     Gewohnheit  macht  oft  SW. 

Gesetz. 
Gammalt   brwk    haar    och    laga    kraift.     Alter 

Branch  hat  auch   Gesetzeski  aft. 


Consuetude  facit  legem.  It. 

Consiietudo  constituit  jus. 

Consuetudinis  magna  vis  est. 

Accoutumance  est  loy  bien   dure.     Gewohnheit  fz. 
ist  sehr  sfrenr/es   Gesetz. 

Accoutumance    est    trop    poissans.     (afz.)     Ge- 
wohnheit ist  zu  machfig. 

L'uso   fa  legge.     Der  Gehrauch  macht  Gesetz.  it. 

L'  us  e  fa  lez.     (rom.)     8.  L'uso  u.  s.  w.  mi. 

Uzo  fa  lezze.     (lig-)     S.  Gewoonte  u.  s,  w.        Hi. 

L'us  a  dventa  lege,  (piem.)   Der  Branch  wird 
Gesetz. 

La  conssuetudine  a  fa  lege,    (piem.)     Die  Ge- 
wohnheit macht  Gesetz. 

L'uso  fa  lege,     (v.)     S.  L'uso  u.  s.  w. 

Costumbre  hace  ley.     S.   Gewoonte  u.  s.  w.         sp. 


(500.   Wer    ein   glasemes   Dach    hat,   soil 
Andere  nicht  mit  Stein  en  wer  fen. 

Wecker   en   glasern   Dack   hat,   doarft  Annern  pd. 
nich  mit  Stcen'n  schmieten.     (ns.  A.) 


Die    cen    glazen    huis    bcAvoont,     moet    geene  dt. 
steenen  op  zijns  buurmans  dak  werpen.    Wer 
ein    glasemes    Haus    hewnhnt,    iiiuss    keine 
Steine  auf  seines  Nachharn  Dach  werfen. 

Wie  een  porceleinen  dak  over  zijn  hoofd  heeft, 
die  werpe  bij  zijn'  buurman  de  glazen  niet 
in.  Wer  ein  Porzellan-Dach  iiher  seinem 
Kopfe  hat,  der  iverfe  hei  seinem  Nachbar 
die  Fenster  nicht  ein. 

Who  hath  glass-windows  of  his  own,  must  take  en. 
heed  how  he  throws  stones  at  his  neighbour's 
liouse.     Wer    selbst    Glasfenster    hat,    mioss 
sich    hiiten,    Steine   gegen    seines    Naclibarn 
Haus  zu  werfen. 

Those  who  live  in  glasshouses  should  not  throw 
stones.  Die  in  GlashUusern  leben,  sollten 
keine  Steine  irerfen. 

He  that  hath  a  body  made  of  glass  must  not 
tlu'ow  stones  at  another.  Wer  einen  Korper 
von  Glas  hat,  muss  nicht  einen  Andern  mit 
Steinen  werfen. 


Den   som   bar   Glasruder,   maa   tage  sig  i  Agt,  dii. 
naar  ban  kaster  en  Steen  paa  Naboens  Huns. 
Wer  Glasscheiben    hat,    muss    sich    in  Acht 


Glasern  600. 


311     — 


601  Gleieh. 


nehiuen,  irenn  er  einen  Stein,  auf  des  Naeh- 
hars  JIaus  wirft. 
UW.  Dan  soni  bur  i  Glaslms,  skal  inkje  kasta  Stein 
paa  andrc.      Wer  im  Glashaus  ivohnt ,   muss 
nicht  Steine  auf  Andre  iverfen. 


it.  Chi  ha  cervelliera  di  vetio,  iion  vada    a   batta- 

glia    di    sassi.       Wer    eine    Sturmhaiibe    von 

Glas   hat,  ^gehe   nichi   in   einen  Kampf  mit 

Steincn. 

mi.  Clii  ha  tegoli  di  vetro,  non  tiri  sassi  al  vicino. 

(t.)      Wer  Zie;/el    von  Glas   hat,  iDcrfe  nicht 

Steine  auf  den  Nachbarn. 

Chi  ha  testa  (cervelliera)  di   vetro,   non   faccia 

a'  sassi.    (t.)     Wer  einen  Kopf  (eine  Stiirm- 

hauhe)  von  Glas  hat,  spiele  nicht  mit  Steinen. 

Chi  ha  cervel   di  vetro,    non  vadia  a  battaglia 

di    sassi.     (t.)      Wer    einen    Kopf  von    Glas 

hat,  gelie  nicht  in  einen  Kmiipf  mit  Steinen. 

ni.  Chi  a  I'a  la  testa  mola,  ch'  as  buta  uen  a  con- 
pete  con  chi  a  I'a  dura,  (pieni.)  Wer  einen 
weichen  Kopf  hat,  streite  nicht  mit  dem,  der 
einen  harten  hut. 

si.  Qui  tenet  cobertura  de  bidru,  non  bettet  a 
pedra.  (sa.  L.)  Wer  ein  Dach  von  Glas 
hat,  werfe  nicht  mit  Steinen. 
Qui  hat  cobertura  de  cristallu,  non  bettet  pedra 
a  cobertura  anzena.  (sa.  L.)  Wer  ein  Dach 
von  Kristall  hat,  werfe  nicht  Steine  auf 
Anderer  Dach. 
llll.  Qui  te  el  terrat  de  vidre,  no  apedreguc.  (val.) 
S.  Qui  tenet  u.  s.  w. 

pt.  Quern  tern  telhado  de  vidro,  uao  atire  pedras 
ao  do  visinho.  Wer  ein  Dach  von  Glas  hat, 
werfe  nicht  Steine  auf  das  des  Nachbarn. 

sp.  El  que  tiene  tejado  de  vidrio,  no  tire  piedras 
al  de  su  vecino.  S-  Quern  tern  u.  s.  w. 
iSi  teneis  la  cabeza  de  vidrio,  no  os  tomeis  a 
pedradas  coumigo.  Wenn  ihr  das  Ilaupt 
von  Glas  habt,  bindet  nicht  auf  Steimvilrfe 
mit  mir  an. 


601.  Gleich  und  gleieh  gesellt  sich  gem. 
Es  ist  nichts  so  gering  und  klcin,  Es  will  bei 

seines  Gleicheu  sein. 
Gleieh  sucht  sich,  gleieh  fiudet  sicli. 
Gleieh  und  gleieh  gesellt  sich  gern,  sprach  der 

Teufel  zum  Kohler. 
Ein  ieglich  suoeht  sin  glichcn.     (ad.) 
Ein  frum  man  hat  den  andern  liep,  so  minuet 

ein  diep  den  andern  diep.    (ad.) 
md.  Gleieh  un  gleieh  goselt  sich  garn.    (frk.  H.  S.) 
Gleieh  bei  Gleieh  gesellt  sech  gier.     (mrh.  L.) 


Glaich  und    glaich   g-soUd  si'  gea'n.     (ndo.)         od. 

Hudel  findet  Lumpen,     (schwb.  W.) 

Hutsch     (Redl)     lindet     sein    Hiitsch    (Knodl). 

(schwb.  W.) 
Ley  (Gleieh)  findet  enand  (einander).  (schwei.) 
Gliech  bei  Gliech,    saht  der  Duvel,    du  sprongfd. 

he    op    'ne   Kohlegits.     (nrh.    A.)     Gleieh  bei 

Gleieh,  sarjte  der   Teufel,  da  spranr/  er  auf 

einen  Kohlenbrenner . 
Gliechc    Vieh    dat    Icckt    sich    geer.     (nrh.  A.) 

Gleiches    Vieh  beleckt  sich  gern. 
Glich    sohk    sich,    Glich    fenk    sich.     (nrh.  1).) 

S.  Gleieh  sucht  u.  s.  w. 
Glich  Veh  lack  sich.    (nrh.  D.)    Gleiches   Vieh 

leckt  sich. 
Like  scicht  sek,  like  finnt  sek.    (iis.  ha.  G.  u.  G.) 

S.   Gleieh  sucht  it.  s.  w. 
Gleieh  sucht  sich,  Gleieh  fiudet  sich,  se(de)  de 

Duwel   (sa(jte   der  Teufel),    do   quam   (kem) 

he  to'n  Kolenbrenner  (da  kam  er  zum  Kohlen- 
brenner). (us.  O.  J.) 
Gliek  un  gliek   gesellet   sik.     (ns.  W.)     Gleieh 

und  gleieh  (jesellt  sich. 
Gliek  sauket  sick,  Gliek  finget   sick.     (ns.  W.) 

;S'.   Gleieh  sucht  u.  s,  ic. 
ladelmann   bi   ladelmann,  Bijidelmann   bi  Bia- 

delmanu.    (wstf.  Mrk.)    Edelmann  bei  Edel- 

mann,  Bettelmunn  bei  Bettehnann. 
Buttkc  bi  (bei)  Buttke.     (wstf.  O.) 


Gelijk  zoekt  zich,  gelijk  viudt  zich.     S.  Gleieh  dt. 
sucht  u.  s.  w. 

Gelijk  mint  gelijk.     Gleieh  liebt  Gleieh. 

Elk  zijus  gelijk,  't  zij  arm  of  rijk,  Jeder  sei- 
nes Glcichen,  's  sei  arm  oder  reich. 

Gelijk  bij  gelijk,  zei  Heintje  Pik,  en  hem  ont- 
moette  een  schornsteeuvager.  Gleieh  zu 
Gleieh,  sagte  Heiiitje  Pik  (i.  e.  der  Bose), 
und  ihiii  begegnele  ein  Schornsteinfeger. 

Gelijk  bij  gelijk,  Jan  bij  Lijs,  het  paar  een 
dubbeltje.  Gleieh  bei  Gleieh,  Hans  bei  Lies', 
das  Paar  ein  Zweisousstiick. 

Ghelijc  mint  sijns  ghelijc.  (adt.)  Gleiches  liebt 
seines  Gleichen. 

Gelyken  by  gelyken.    (vl.)     Gleieh  bei  Gleieh. 

Soort  by  soort.     (vl.)     Art  bei  Art. 

Apen  by  apeu  en  meerkatten  by  meerkatten. 
(vl.)  Affen  bei  Affen  und  Meerkatzen  bei 
Mecrkatzen. 

Een  schaep  by  een  schaep,  Een  aep  by  een 
aep.  (vl.)  Ein  Schaf  bei  einem  Schaf,  ein 
Affe  bei  einem  Affen. 

Like  jvill  to  like.     Gleiches   will  zu  Gleichem.  eu. 

T.ike  iBgs  like.     -S'.   Gelijk  mint  u.  s.  w. 


1 


Gleich  601. 


—     312     — 


601  Gleich. 


Every  like  loves  his   like.     Jedes  Gleir.he  lieht 

sein  Gleiches. 
Every   Jack    miist   have  his  Gill.     Jeder  Hans 

muss  seine  Jide  haben. 
Every    sheep    to    her    mate.     Jedes    Schaf    zu 

seinem  Gef'dhrten. 
Sike  and  sike  like.   (n.  en,)   Gleich  und  Gleich 

hat  sich  gern. 
Like  draws  to  like  and  a  skabbed  horse  to  an 

aiild   dyke,     (scho.)      Gleich   (jeht  zu    Gleich 

und  ein  sch'dbiyes  Pferd  zu  'nevi  alien  Deich. 


<la.  Lige  S0ger  Lige.      Gleich  sucht  Gleich. 

Lige    soger    Lige    (Lige   modes   gjerue)    sagde 

Fanden  til  Knlsvieren,      Gleich  sucht   Gleich 

(Gleiches    her/efjnet    sich    fjern) ,    sa<jte    der 

Teufel  zum  Kohler. 
Ligesindede  ville  heist  vperc  sannnen,      Gleich- 

(/esinnte  loollen  am  liehsten  zusammen  sein. 
Lige  Born  lege  (altid)  bedst,     Glciche   Kinder 

sinelen  (stets)  avi  hesten. 
Lige  Broder  giore  bedst  Leg.    Gleiche  Brilder 

machen  das  heste  Spiel. 
En   tintet  So   eg   en   skurvet   Orne   kan   bedst 

sammen.    Eirie  finnige  Sau  und  ein  r'dudiger 

Eber  komnien  am  besten  zusammen. 
Ee  soghes  Sellte  lighe,  sammen  ridho  Nidinge. 

(adji.)     Tmmer  suchen  sich  gleiche   Gesellen, 

zusammen  reiten  Buben. 
Ee    fijnner   Kaghe    sijn    Mage,     (adii.)     Immer 

findet  Kitchen  seines  Gleichen. 
Eet  skabedh  Faar  gaar  gserne  met  eet  andhet. 

(ada.)     Ein    r'dudig    Schaf    geht    gern    mit 

einem  andern. 
is.  Likr    ssekir    likan    heim.     Der    Gleiche    sucht 

den  Gleichen. 
Hvor  samlagar  sig  sinum  li'ka.  Jeder  vereinigt 

sich  r)iit  seines  Gleichen. 
Ssekjast    s6r    um  h'kir,    og  samanbua  niSi'ngar. 

Es  suchen  sich  Gleiche  und  Schurken  wohnen 

zusammen. 
Saman    reinia     (skriSa)    niSingar.      Zusammen 

laufen  (gehen)  die  Bubeoi. 
Tveir   Hkir  leika   bezt.     Zwei    Gleiche  spielen 

am  besten. 
Lik  born  leika  bezt.     S.  Lige  Born  u.  s.  w. 
nw.  Likt    og    likt    vil    halda    i    hop.     Gleich  und 

Gleich  will  zusammen  halten. 
Dat  sokjer  (sei-)  kvar  sitt  Folk.   Eswicht  (sich) 

Jeder  seines  Gleichen. 
Like  Born   leika   best.     S.  Lige  Barn  u.  s.  iv. 
Han  finn  alltid  sin  Like,  som  leitar.     Dm-  Jin- 

det  steta  seines  Gleichen,  der  sucht. 


#, 


Han    finn    sin    Make,    som    lengje  leitar.     Der 

findet  seinen  Genossen,  der  lange  sucht. 
Likt  alskar  likt.     *S'.   Gelijk  mint  u.  s.  w.  SW. 

Lijkt    soker    giarna    lijkt.     Gleich    sucht   gern 

Gleich. 
Lika  broder  gora  bjista  laget.    Gleiche  Brilder 

tnachen  die  beste  Gesellscha/t. 
Lika  bam  leka  bast.     S.  Lige  Born  u.  s.  w. 
Kaka  soker  maka.  Kuchen  .^ucht  seines  Gleichen. 
Intet  Diwr  sji  ringa,  dliet  wil  jw  medh  sin  lijke 

springa.     Kein  Thier  so  klein,   es  will  doch 

mit  seines  Gleichen  springen. 
2&  sokias  sselike,  samma  ridha  nidhinga.  (asw.) 

S.  Ee  soghes  u.  s.  w. 
Eet  skabbot  faar  folgher   gerna   andro.     (asw.) 

Ein  rdudig  Schaf  folgt  gern  dem  andern. 


Simile  simili  gaiidet.  It. 

Aequalis  aequalem  delectat. 

Omne  simile  appetit  sibi  simile. 

Pares  cum  paribus  facillime  congregantur. 

Cicada  cicadae  chara,  formica  formicae. 

Compar   amat   similem:    quod   amatur,    amabit 

amantem.     (mit.) 
Scabida  vadit  ovis  potius  grege  cum  pare  quo- 
vis,     (mit.) 
Ad  commensales  se  confert  torta  sodales.  (mit.) 
Par  comes  esse  pari  consuescit  sic  ct  avari.  (mit.) 
Simel  a  simel  sa  cumpognian  ausemel.     (obi.)    CW. 
Mintgin  selcgra  de  siu  peer,     (obi.)     Jeder  er- 

freut  sich  seines  Gleichen. 
Qui  se  ressemble,  s'assemble.   Was  sich  gleicht,  fz. 

vereint  sich. 
Chascun  cherche  (quiert)  son  semblable.   Jeder 

sucht  seines  Gleichen. 
Chacun  demande  sa  sorte.    Jeder  verlangt  seine 

Art. 
Chacune    ouaille    cherche    sa    pareille.      Jedes 

Schaf  sucht  seines  Gleichen. 
Fagot    cherche    bourree.       Meisigbilndel    sucht 

Beisigwelle. 
Qui  s'  ersiane,  s'  assiane.   (pic.)    S.  Qui  se  res-  nf. 

semble  u.  s.  w. 
Les  gins  d'  meme  tire  si  qweret  todi.  (w.)  Die 

Leute  derselben  Art  suchen  sich  immer. 
Qui  s'   ersembe,   s'   assembe.     (w.  M.)     S.  Qui 

se  ressemble  u,  s.  w. 
Gran  d'  aveina  et  perci  ce  reincontran  volonthi.  sf. 

(Pat.  s.)    TTaberkorn  und  Kerbel  treffen  sich 

gerne. 
II    simile  attrae   il   simile.     Das  Gleiche  zieht  it. 

das  Gleiche  an. 
Ogni    simile    appetisce    il    suo    simile.     Jedes 

Gleiche  hegehrt  seines  Gleichen. 


Gleich  601. 


313 


Ogni    difforme    trova    il    sno    coiifornie.     Jedes 

Ungestaltete  findet  sein  GleicJigestaltetes. 
Simili    con    siniili    vanno.     Gleiche    gelien    mit 

Gieichen. 
Pari    con   pari   bene   sta    e    dura.      Gleich    'niit 

Gleich  passf  und  dauert. 
a\\.  Ogni  simile  ania  il  suo  simile,  (crs.)    8.  Every 

like  u.  s:  IV. 
Peribus  cum  peribns.  (rom.)   Gleich  mil  Gleich. 
II  buono  fa  camera  (camerata)  col  buono.     (t.) 

Der    Gufe    macht    Kamerudscliaft    viit    dem 

Guieii. 
ni.  Ogni  simil  ama  el  so  siinil.  (cm.  P.)   S.  Every 

like  u.  s.  'w. 
Ogni    simil    ame   il   so    simil.     (frl.)     S.  Every 

like  u.  .9.  u\ 
Ogne  semel  ama  cl  so  semcl.  (1.  b.)     S.  Every 

like  a.  s.  w. 
S'  amen  e  van  d'  accord  pari  con  pari.     (1.  m.) 

Es    liehen    und    vertragen    sich    Gleiche   mit 

Gieichen. 
Giovin  coi  giovin  e  vec  eoi  vec.    (1.  m.)     Jung 

mit  Jung  und  Alt  mit  Alt. 
Ogni    simil   ama    so    simil.     (piem.)     S.  Every 

like  u.  s.  u\ 
Chi    a    s'    smia    as    pia.      (piem.)       Wer    sich 

gleicht,  nimmt  sich. 
Ogni   simile    ama  el  so  simile,     (v.)     S,  Every 

like  u.  s.  IV. 
Ogni   simile    ama   el    sno    simile,     (v.  trst.)     S. 

Every  Wee  u.  s.  iv. 
si.  Simile  cerca  simile,  (ap.  L.)  S.  Lige  soger  u.  s.  u\ 
Ogniine    cum    pares    suos.      (sa.)      Jeder    mit 

seines  Gieichen. 
Piccinnos  ciim  piccinnos  et  mannos  cum   man- 

nos.     (sa.)     Knahen  mit  Kiiahen  und  Grosse 

mit  Grossen. 
Ogni  simile  est  aniigu.    (sa.  L.)     Alles   Gleiche 

ist  sich  Fretmd. 
Su  birbu  cum  birbante.     (sa.  L.)     Der  Schelm 

mit  dem  Schelm. 
Ogni  animale  si  unit  cum  s'  ispecie  sua.  (sa.  L.) 

Jedes  Thier  vereint  sich  mit  seiner  Gatfung. 
liil.  Cada  ovella  ab  sa  parella.     (neat.,  val.)    Jedes 

Schaf  mit  seines  Gieichen. 
pt.  Cada    qual    com    sen    igual.     Jeder  mit  seines 

Gieichen. 
Cada  ovellia  com  sua  parellia.    S.  Cada  ovella 

u.  s.  w. 
Nao    ha    besta   fera   qiie   se   nao   alegre  com  a 

sua  companheira,    Es  giht  kein  loildes  Thier, 

das  sich  nicht  mit  seines  Gieichen  erfreute. 
sp.  Cada    oveja    con    su    pareja.     S.    Cada    ovella 

u.   .9.  w. 


603  Gleich. 

Gleich    zu 
on    dueilas. 


Tal    para    tal,    Maria    para   Juan. 

Gleich,  Maria  filr  Johann. 
Ruin     con    ruin,     que    asi    casan 

Schlecht  mit  Schlecht,   so   verheirathen  sich 

die  Fraueii. 
Yo  como  tu  y  ti'i  como  yo,  cl  diablo  nos  junto 

(el  diablo  te  me  dio).     Ich   wie    du   und,    du 

wie  ich,  der  Teufel  verhand  uns  (der  Teufel 

gah  dicli  inirj. 


002.  Gleiche  Briider,  gleiche  Kappcn. 
Gleeche  Bvilder,  gleeche  Koappen.     (schls.)  md. 

Gleichi  Breider,  gleichi  K.'ipp'n;  Gleichi  Narrn  od. 

(Narren),  gleichi  Lapp'n  (LappenJ.  (opf.  N.) 
Like  Bro'rs,  like  Kappen.     (ns.  ]>.)  pd. 

Like  Broider,  like  Kappen.     (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Glieke  Braiider,  glieke  Kappen.     (ns.  W.) 
Glike  Broers,  glike  Kappen.     (wstf.  Mrk.) 


Lige    Brodre  —  lige    Huer.      Gleiche    Briider,  dii. 
gleiche  Miitzen. 

Likir  brajSr  skulu  likt  kj'il  supa.    Gleiche  Brii- 
der sollen  gieichen  Kohl  essen. 

Lika  broder,  lika  kappor. 

Lika  broder  bor  ha  lika  kal.      Gleiche  Briider 
miissen  gleiclien  Kohl  liuben. 


IS. 


sw. 


603.  Gleiches  mit  Gleichem. 

Wor.st    wider    Worst,     (frk.  M.)      Wurst   wider  md. 

Wurst. 
Hart  wieder  hart,     (schls.) 

Horte  widor  Horte.  (schls.  B.)  8.  Hart  u.  s.  w. 
"s  Hcst  immer:  Wurst  widor  Wurst  (guke  riber, 

glike   nibar).     (schls.  B.)     Es   heisst   immer: 

Wurst    wider    Wurst    (gucke    'rilher,    gucke 

'nilberj. 
Wurst    wieder    Wurst    (und    ein   Batzen    in  d'  od. 

Schiissel).     (schwei.) 
Dienst  iim  Dienst.     (schwei.) 

Wost  wedd'r  Wost.  (ns.  A.)    8.    Worst  u.  s.  w.  pd. 
West,  weer  Wost.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  8.   Worst 

u.  s.  v.  [was. 

Vor  wat  hort  wat.  (ns.  hist.)     Eiir  was  gehiJrt 
Wost  widder  Wost.  (ns.  W.)  8.    Worst  u.  s.  u\ 


Poets,  wedQ|K)oets.     (vl.)     8chaherna<;k,  wieder  At. 

8chahernack. 
Measure  for  measure.     ilf«.9.9  filr  Mass.  en. 

A  Rowland  for   an  Oliver.     Einen  Roland  filr 

einejutQliver . 


lem/Qlii 


40 


Gleich  603.  —     314 

« 

dji.  Lige  for  Lige.     GleicJies  fiir  Oleiches. 

Lige    for    Lige,     naar    Venskab    skal    holdes! 

Gieichen  fur    GleicJies,    wenn    die   Freund- 

schafi  hestehen  soil. 
Der    vil    liaardt   imod    haardt.     Es  gehort  hart 

wider  hart. 
Der  skal  Flint  mod  Flint,   og  en  kroget  Nagle 

til   et   kroget   Hnl.     Es  gehort  Kiesel  gegen 

Kiesel   und    ein    krumnier    Nagel    zu    einem 

krummen  Loch. 
is.  Li'kt  a  vid  likt.     Gleiches  mit  Gleichem. 

Likt  fyrir  likt,  pa  er  {)a3  goldic5.    Gleiches  fiir 

Gleiches,  so  ist  es  bezahli. 
Hart  am6ti  horSu.     *S'.  Hart  u.  s.  w. 
Hart  moti  horSum.     (fser.)     S.  Hart  u.  s.  w. 
Eg  kv03i  sum  kvo8i5  er  firi  mar.    (fser.)     Ich 

singe,  wie  fiir  mich  gesungen  nird. 
SAV.  Betala  lika  med   lika.     Gleiches    mit  Gleichem 

hezahlen.  {^Masse. 

Betala  med  lika;  matt.     Bezahlen  mit  gleichem 
Betala  med  samma  mynt.    Mit  gleicher  Miinze 

bezahlen. 


It.  Par  pari  refert  (refertiir). 

Par  pari  rei3pondere. 
fz.  C'est  chou  pour  chou.    Das  ist  Kohl  fiir  Kohl. 
Rendre  chou  pour  chou.    Kohl  fiir  Kohl  wieder- 
geben. 
nf.  Hindi,   rindo ,    deux    vakes   pour   deux   bus    (du 
brin   pour   du    bouso).     (pic)     Eindi,  Rindo, 
zwei  Kiihe  fiir  zwei  Ochsen  (Streu  fiir  Mist). 
sf.  Au  mau,  mau.     (Brn.)     Dem  Bosen  Bases. 
Qe  te  fai,  fai-li ;  qe  te  ghigno,  ghigno-li.  (Lgd.) 
Wer   dir  (eticas)    (hut,    thu    du    ihm  etwas, 
wer  dir  droht,  droh  ihm. 
Kokka  por  kokka.    (Pat.  s.)     Nuss  fiir  Nuss. 
it.  Render    colpo    per    colpo.     Schlag  fiir  Schlag 
wiedergeben. 
Render  pan    per    focaccia.     Brot  fiir   Kuchen 
wiedergeben.  [loiedergeben. 

Render   frasche   per  foglie.     Laub  fiir  Blatter 
Al  mal  fagli  male.     Devi  BBsen  thu'  BcJses. 
ni.  Rende   frasche   per  feuje.     (piem.)     S.   Render 
frasche  u.  s.  w.  [;pan  u.  s.  w. 

Rende  (el)  pan  per  fogassa.  (piem.)  S.  Render 
si.  Pagare  ad  unu  in  sa  matepsi  moneda.  (sa.  L.,M.) 

Einem  in  derselben  Miinze  bezahlen. 
pt.  Pagar    na    mesma    moeda.       S.     Betala     med 

samma  u.  s.  w. 
sp.  Cuerda  a  cuerda.     Strick  gegen  Stride. 

A    tal    tajo   tal   reves.     Auf  einen  Hieb  einen 
Schlag. 


605  Gliick. 


604.  Die  Glocke    ruft    zuv   Kirche,    geht 

aber  selbst  nicht  hinein. 
Bildstock    weist    Andern    den    Weg    und    geht 

ihn  selbst  nicht. 
Er   macht's   wie  der  Backer:   der  steckt's   Brot 

in  den  Ofen  und  bleibt  selber  drausse^^. 

Hij  slaclit  dc  klokken,   die   het  volk  ter  kerke  (It. 
luiden,  en  er  buiten  blijven.    Er  gleicht  den 
Glocken,  rcelche  das  Volk  zur  Kirche  lauten 
und  druussen  bleiben. 

Hij  slacht  den  bakker,  die  het  brood  in  den 
oven  steekt,  en  er  zelf  buiten  blijft.  Er 
gleicht  deni  Backer,  der  das  Brot  in  den 
Ofen  steekt  und  selbst  draussen  bleibt. 

Bells  call  others  to   church,    but   enter   not   in  en. 
themselves.      (Die)     Glocken    rufen    Andere 
zur  Kirche,  gehen  aber  nicht  selbst  hinein. 


La  cloche  appelle  a  I'eglise,  niais  elle  n'y  entre  fz. 

pas. 
E   come  il  fornaio,  ch'  inforna  sempre,  ma  non  it. 

mai  se.     Er  ist  wie  der  Backer,  der  immer 

in  den   Ofen  schiebt,  nur  niemals  sich. 
Fa  come  le   campane,  che  chiamano  gli  altri  e  mi. 

non  entrano  in  chiesa.     (t.)     Er  macht's  wie 

die  Glocken,   welche   die  Andern  rufen  mid 

nicht  in  die  Kirche  kominen. 
No  entra  en  Misa  la  campana,  y  a  todos  llama,  sp. 

Nicht  geht  zur  Messe   die  Glocke,  und  Alle 

ruft  sie. 


605.  Das  Gliick  ist  den  Kiihnen  hold. 

ToUkuhn  ergreift  das  Gliick. 

Das  Gliick  muss  man  erobern. 

Wottsch  (Wagsf)  oppis  (eticas),  so  darfst  oppis,  od. 

und  s'  Gliick  ist  fiir   den  Darstigen  ('3Iuthi- 

gen).     (schwei.  S.) 


Fortune    favours    the  brave. 
giinstigt  die  Kiihnen. 


(Das)   Gliick  be-  eil. 


Lykken  hjelper  den  Dristige.    Das   Gliick  hilft  da. 

dem  Kiihnen. 
Dristig  Mand  har  Lykken  i  sit  Folge.    KUhner 

Mann  hat  das  Gliick  in  seinem   Gefolge. 
Lykken  vender  den  Feige  Ryggen.    Das  Gliick 

ivendet  dem  Feigen  den  Rilcken. 
Lyckan    star    dem    djerfwom    bi.     Das    Gliick  SW. 

sfehf  den  Kiihven  bti. 


Gliick  605. 


—     315     — 


607  Gluck. 


It.  Aiidaces  (Aiidentes)  fortiina  jiivat. 

Audendum  est,  fortes  adjuvat  ipse  Deiis, 
fz.  On  dit  communement  que  Fortune  aide  au  hardi. 
Man  sagt  gemeivhin,  dass  (das)   Gliick  dem 
KUhnen  hilft. 
Fortune   secort  les    hardiz.    (afz.)      S.    Lyckan 

U.    S.    IV. 

sf.  A  Ihome   hardit,   couratgious  e  balent  Hortune 

agyude  e  da  entenement.  (Gsc.)    Dem  kiihnen, 

muthigen  und   fapfern    Manne   verleihi    das 

Gliick  Beistand  und   Verstand. 
it.  La  fortuna  ajuta  gli  audaci  e  disajuta   i   pau- 

rosi.    Dai  Gliick  hilft  den  Kiihnen  und  hilft 

nicht  den  Furchtsamen 
mi.  Dri  la  furtona  ui  vor  e  curag.    (roni.)     Hinter 

dem   Gliick  her  braucht's  Mufh. 
Fortuna    i    forti   aiuta   e    i    timidi    rifiuta.    (t.) 

Das  Gliick  hilft  den  Kiihnen  und  verschmaht 

die    Schiichternen. 
ni.  Co   la   fortuna   ga    ol    coragio.    (1.   b.]      Gliick 

will  Mulh. 
I    sfassat    i    e    fortiinat.    {1.   b.)       Die    Unver- 

schdmten  sind  fjliicklich. 
La  fortuna  proteg  bastard  e  ardii.  (1.  m.)     Das 

Gliick  beschiitzt  Bastard  und  Kiihne. 
Con  la  fortuna  al   verl   coragi.    (piem.)     S.   Co 

la  fortiina  u.  s.  w. 
Anssem  a  la  fortuna  ai  veTil  d'  coragi.    (piem.) 

S.    Co  la  fortiina  u.  s.  w. 
Co  la  fortuna  glie   vol    coragio.    (v.)     S.   Co   la 

fortiina  u.  s.  u\ 
I  sfazzai  xe  sempre  fortunai.  (v.)     Die  Unver- 

schcimten  sind  ivimer  glUcklich. 
pt,  Ao    homeni   ousado   a   fortuna   Ihe   da    a    mao. 

Dem    kiihnen    Manne   giht    das     Gliick    die 

Hand. 
sp.  Al   hombre   osado   la   fortuna   le    da    la    mano. 

S.  Ao  u.  s.  U-. 


606.  Gliick  geht  liber  Witz. 
Gliickliche  NaiTen  bediirfen  keiner  Weisheit. 
Narren  haben  mehr  Gliick  als  Recht. 
Diu  sselde  dringet  fiir  die  kunst.  (ad.) 


dt.  Gelukkige  gekken  behoeven  geen'  w-ijsheid.     S. 
Gliickliche  u.  s.  v. 
Gheluckighe  sotten  en  behoeuen  gheeu  wysheyt. 
(avl.)     *S'.   Gliickliche  u.  s.  ic. 
en.  Fortune  favours  fools.     (Das)  Gliick  hegiinstigt 
die  Narren. 
Fools  have  the  best  luck.     Narren  haben   das 
bests  Gliick, 


Den   som   bar   lycka,   behofver    intet    forstand.  SW. 
Wer  Gliick  hat,  braucht  nicht    Verstand. 

Har  min  son  lycka,  forstand  behofver  ban  intet. 
Hat  mein  Sohn  Gliick,  braucht  er  nicht  Ver- 
stand. 

Fortuna  favet  fatuis.  It. 

A  chi  fortuna  suona ,  poco  senno  basta.     Wem  it. 

das  Gliick  aufspielt,  dem  genugt  wenig  Ver- 
stand. 
E    meglio    esser    fortunato    che    savio.     Es   ist 

besser,  glUcklich  sein  als  weise. 
Ci  g'  a  fortuna,   ga   basta   poch   talent.    (1.  b.)  ni. 

Wer   Gliick  hat,  dem  genilgt  wenig    Talent. 
A  val  pi  la  fortuna  ch'  el  saveje.  (piem.)     Mehr 

ist  das  Gliick  werth,  als  das   Wissen. 
Non  val   saper,   a  chi   ha  fortuna   contra,    (v.) 

Nicht  hilft  Wissen  fiir  den,   der   das  Gliick 

gegen  sich  hat. 
No  couta  saver,  co  no  se  ga  fortuna.  (v.  trst.) 

Nicht  zdJilt  Wissen,  xoenn  man  nicht  Gliick  hat. 
Contra  furtiina  nun  vali  sapiri.  (s.)    Gegen  Gliick  sl. 

hilft  kein   Wissen. 
Ventura  te  de  Deos ,  filho ,  qne  saber  pouco  te  pt. 

basta.     Gebe   Gott  dir   Gliick,  Sohn,  so   ge- 

niigt  dir  vjenig   Wissen. 
Ventura  hayas,  hijo,  que  poco  saber  te  basta.  sp. 

Habe  Gliick,  SoJm,  so  geniigt  dir  wenig  Wissen. 
Fortuna  te  de  Dios,  hijo,  que  el  saber  poco  te 

basta.     S.    Ventura  u.  s.  ic. 


607.  Wem   das  Gliick   pfeift,  der    tanzet 
wohl. 

He  dances  well  to  whom  fortune  pipes.  eil. 

Wann't   Lock    awspalet,    kon   'm    sagt    ddnse.  fs. 

(M.)      Wenn  das  Gliick  aufspielt,  kann  man 

gut  tanzen. 

Det  er  ingen  Kimst ,  at   dandse ,   naar  Lykken  da. 

er  Spillemand.    Es  ist  keine  Kunst  zu  tanzen, 

icenn  das  Gliick  Spielmann  ist. 
Det  ar  godt  (att)  dansa,  nar  lyckan  vill  spela.  SW. 

Es    ist   gut    tanzen,    ivenn    das    Gliick    auf- 

spielen  will. 
Latt  at  dandsa,  nar  lyckan   spelar.     Leicht  zii 

tanzen,  wenn  das  Gliick  spielt. 

Facile  est  dare  vela  secundis.  It. 

Bien  danse  a  qui  la  fortune  chante.     Gui  tanzt  fz. 

wem  das  Gliick  singt. 
Assez  bien  danse  a  qui  la  foi'tune  sonue.      Vor- 

trefflich  tanzt,  wem  das   Gliick  atif spielt. 

40* 


Gluck  607. 


316    — 


608  Gliick. 


A  beau  fi^aguev  a  qui  la  rurtinic  lit.      Went  (his 

Gluck  lucid,  tier  hat  leicht  yewiiincn. 
II  a   beau    dauser   a    qui    fortune    soiiiic.     Der 
kanii  (jut  fanzen,  deiii   das   Gliick   uu/fi]jiclt. 
it.  Assai    beu    balla    a   chi   la   fortuiia    suona.     iS'. 

Assez  u.  s.  w. 
ni.  Quei  clie  se  troa  in  mez  a   la   fortiina,  I   con- 
tarav  i   pijitole  a  la  liina.    (1.  b.)      Wer  sich 
mitten  im  Gliicke  befindet,  konyite  die  Lduse 
im  Monde  zcihlen. 
Quando  se  ga  la  fortuna  seconda,  tuti  par  bon. 
(v.)     Hat  man  das   Gliick  fiir  sich ,  scheint 
Alles  gut. 
si,  Assai  beni  balla,  cui  la  furtuna  soua.   (s.)     S. 

Assez  u.  s.  w. 
pt,  Bern  baila  a    quciii    a    fortuna   faz    o   som.     ;S'. 

Assez  u.  s.  10. 
sp.  Harto  bien  baila  a  (^uien  la  fortuna  siiena.     S. 
Assez  u.  s.  w. 


G08.  AVer's  Gluck  bat,  dem  kalbt  cin 
Ocbs. 

Wer's  Gliick  hat,  deni  'fliegen  die  Enten  ge- 
braten  in's  Maul. 

Wer's  Gliick  hat,  der  faint  auf  einem  Ijesenreis 
liber  den  Khein. 

Hatt'  ich  Gliick  und  guten  Wind,  ich  fiihr'  in 
einem  tichiisselkorb  iiber  den  Rhein. 

Wiirf  er  einen  Groschen  auf s  Dach ,  ihni  ficl' 
ein  Thaler  herunter. 
d.  Dem  engem  kalwen  d'  Oxen,  dem  aneren  d' 
Ke  net.  (mrli.  L.)  Dem  Einem  kalben  die 
Ochsen,  dem  Anderen  nicht  die  Kiilie. 
od.  Wem  's  Gliick  will,  dem  kjilba  'n  d*  Oclisu. 
(bair.  O.-L.)  Wem's  Gliick  icohl  loill ,  dem 
kalben  die  Ochsen. 

Den  kelbert  d'r  Hulzschlig-1  aff  der  Achsd. 
(opf.  N.)  Devi  kalbt  der  Holzschliigel  auf 
der  Achsel. 

O  deam  rinderet  der  Holzschlegel  uff  der 
Biihne!  (schwb.  W.)  O  dem  rindert  der 
Holzschliigel  auf  dem  Dachboden! 

Wenn's  einem  gliicken  muss,  dem  muss  der 
Heustock  (Bleystock)  (die  Laterne)  kalbern. 
(schwei.) 

Wem's  Gliick  wohl  will,  dem  kalbt  der  Holz- 
schlegel auf  der  Russdiele.  (schwei.) 

Der  Holzschlegel  chalberet  em  uff'ein  Esterig 
(der  iSchiitti)  obe.  (schwei.  S'.)  Der  Holz- 
schlegel kalbt  ihiib  anf  dem  JJoden  oben. 
Der  Eselstuel  chalberet  em  vor  'em  Huus. 
(schwei.  S.)  Die  Schnitzelbank  kalbt  ihm 
vor  dem  Haus. 


Wounu's    Glikk    will ,    kiiiilbad    dar    Oux.    (st.) 

Weii.n's   Gliick  will,  kalbt  der   Ochse. 
Wiem  £iser  Hargot  gat  wal,  diem  let  e  u'ch  de  pd. 

Isze  kalwen.  (urh.  8.)      Weiii  unser  Herrgott 

wold  ivill,   dem  Idsst  er    auch    die    Ochsen 

kalben. 
De't  Gliikk  will,  de  kalvt  de  Oss.  (ns.  B.)     S. 

Wem's  Gliick  will  u.  s.  w. 
Wenn  de  Minsche  Gliicke  hem  sal,  sau  kalwet 

'ue   ak  de  Osse.    (ns.   ha.   G.   vi.   G.)      Wenn 

der  MenscJi   Gliick  haben  soil,  so  kalbt  ihm 

auch  der  Ochse. 
Wecker  Gliick  hebben  sail,  den   kalvt  en  Osz. 

(ns.    M.-Str.)      Wer    Gliick   haben    soil,    dem 

kalbt  ein  Ochse. 


Die  het  gelvik  lieeft,  gebraaden  eeuden  vliegen  (It. 

hem  in  den  moud.     S.  Wer's  Gliick  hat,  dem 

fliegen  u.  s.  w. 
Al   viel   hij    van   den    toren,    nog    zou    hij    bij 

zijne   vrouw    op   bed   te    land   komen.      Und 

fiele  er  vom   Thtirm,  wiirde   er   doch    seiner 

Frau  auf's  Belt  fallen. 
Worpt  hij  een'  stuiver  op  het  dak,   daar  komt 

ecu  schelling  weder.      Wirft  er  einen  Sfiiber 

auf's  Dach,  so  kommt  ein  Schilling    icieder. 


Naar  det   skal   viere   Held,   kselver  Tyren    saa  da. 

godt    som    Koen.       Wenn    Gliick    sein    soil, 

kalbt  der  Stier  (Ochse)  so  gut  wie  die  Kuk. 
Den   som   har  Lykken  med  sig,  seiler   paa  en 

Riisqvist  over  Beltet  (Rhincn).      Wer's  Gliick 

hat,    segelt    auf  einem   Besenrcis    iiber    den 

Sund  (JRhein). 
Ar  lyckan  god,  kalfvar  sa  val  (snart)  oxe  som  SW. 

ko.      1st   das    Gliick   gut,    kalbt    soicohl    (so 

leicht)   Ochse  icie  Kuh. 


Asinus  in  paleas  incidit.  It. 

A  ome  euros  sun   beuf  li  uele.    (afz.)     Gliick-  fz. 

lichem  Mann  kalbt  sein   Ochse. 
Si  s'  tapef  es  Mouse,  i  s'  ni  ueiereut  inn.  (w.)  nf. 

Wen7i  er   sich   in   die   Maas    wiirf e,   er    cr- 

triinke  nicht. 
I    tap'   reut    s'   coud'    chasse    so    1'  feu    qu'   n' 

broCil'  reut  uin.  (w.)     Er  konnte  seine  Hoscn 

in's    Feuer   werfen,   sie    wiirden    nicht    ver- 

brennen. 
Vos  v'  mettriz  1'  coii   so   1'  feu    qui   v'   n'   ariz 

nin  n'  cloquettc.  (w.)     Ihr  kijnntet  euch  rait 

dem  Hintern  auf's  Feuer  setzen,  ihr  loiirdet 

keine  Blase  haben. 
En  caou  Diou  voou  be,  la  triucjho  I'ai  de  pou-  sf. 


Gliick  608. 


—     317 


610  Gliick. 


eels.  (Lgcl.)     IVevi  Gott  loolU  will,  dem  ivirft 

die  Sau  Ferkel. 
En  qu  Diou  vou  ben,  la  trujo   fa   de   ctideous. 

(nprv.)      M^em  Gott  wohl  will,  dem  wirft  die 

Suii  juni/e  Uimde, 
il.  Ci  g'  a  '1  caegiii,  He  V  empianta  na  srica,  ghe 

nass  iin    limu.    (ni.    1.   b.)      Wei'    Glilck   hat 

dem  ludchst  ein  Cilruneiihauni,  wenn  er  einen 

Pfahl  pflanzt. 
pt.  A  qnem  Deos  quer  ajudar,  (j  vento  Ihe  apanha 

a  lenha.     Weni  Gott  helfen  will,  dem  sammelt 

der   Wind  das  Holz. 
A  quern  Deus  quer  bcm,  6    vento    lie    apafia   a 

leiia.  (gal.)      Wem  Gott  tvohl  will,  dem  sam- 
melt der   Wind,  das  Hob:. 
sp.  A    quien   Dios   qniere   bien,    la    perra    le    pare 

puercos    (lechoncs).       Wem    Gott    wohl    will, 

devi  wirft  die  Hiindin  Schweine. 


609.  Wcr  das  Gliick  hat,  fiilirt  die  15raut 

lieim. 

mcl.  Bar  d-s  Glock  liat,  tnrt  di  Braut  licm.  (frlc.  B.J 

Den  d'  Gleck  h\ibt,  feert  d'  Braiit  hem.  (mrh.  L.) 

Bar's  Gloek  hilt,  turt   di    I3ruit   hein.    (thr.  R.) 

pd.  De    dat  Gliick   hett,    geit    niitr  Brut   to  Bedde, 

wenn   he   der    ok    nicli   niit   trod  is.    (ns.  B.) 

Wer  das   Gliick  hat,  geht  viit  der  Braut   zv 

Belt,  wenn  er  auch  nicht  mit  ihr  getraut  ist. 
Wer  dat  Gliicke   het,   geit  nied    der   Brut    tati 

Bedde.    (ns.   ha.  G.   u.   G.)     Wer   das  Gliick 

hat,  rjeht  mit  der  Braut  zu  Belt. 
Dee    dat   Gliick    httt,    geiht   mit   der   Brnnt   to 

Bedd.  (ns,  Hmb.)     S.    Wer  u.  s.  lo. 
De  't  Gliick  hett,  geit  mit   de  Brut   to  Bedde. 

(ns.  ofs.)     S.   Wer  u.  s.  w. 
De  't  Gliick    hett,    geit    mit    de   Brut    to   Bed, 

wenn  he  der  ok  nich  mit  trod  is.  (ns.  O.  J.) 

8.  De  dat  u.  s.  iv. 
Wer  Gliick  hat,  fiihrt  die  Braut.  (ns.  Pr.) 
Wei    dat    Gliick    had,    de    krieget    de   Brunt. 

(ns.    W.)      Wer  das    Gliick    hat,    der    kriegt 

die  Braut. 

dt.  Die  het  geluk  heeft,  leidt   de   bruid    ter    kerk. 

Wer   das    Gliick   hat,  fiihrt   die  Braut   zur 

Kirche. 

Die  't  geluk  heeft,  leid  de  bruid  ter  kerke,  al 

komt  hy   laatst.     (vl.)     Wer  das  Gliick  hat, 

fiihrt  die   Braut    zur   Kirche,   und  kam'  er 

audi,  am  spatesfen.  [Braut. 

eil.  Fortune    gains    the   bride.      Gliick    rjewinnt   die 

fs.  Diar-t  Lok  he,  gongt  me  a  Bridj    tu  Bad.  (A.) 

S.   Wdr  dat  u.  s.  w. 


Diar  Lek  lieed',  di  geid  me  di  Brid  to  Bed. 
(iS.)  Wer  Gliick  kat,  der  geht  mit  der  Braut 
r.u  Belt. 


ilvo  Tjykkcn  haver,  forer  Bruden  hiem. 
Den  lyckau  nikar,  forer  bruden  liem. 


(lit. 
sw. 


Cui  fortuna  favet  sponsa  petita    manet  (venit).  It. 

(mit.) 
Tgi   ch'   a  la   ventira,    meina    la    spusa.    (obl.j  c\v. 

Der,  welcher  das  Gliick  hat,  fiihrt  die  Braut. 


610.  Wer  Gliick  hat  und  eine  Nussschale 
voll  Witz,  der  kann  die  lialbe  Welt 
rctri  eren. 


Geluk  en  een  halve  penning,  al  geld  en    wijs-  dt. 

held  genoeg  in   de   wereld.     Gliick  und,    ein 

halher  Pfennig,  Geld  und  Weisheit  gcnug  in 

der   Welt. 
Hap  and  half-penny  goods  enough.      Gliick  und  en. 

halher  Pfennig    Vermdgen  genug. 
Give  a  man  luck  and  throw  him  into  the    sea. 

Geht  eine  111  Manne  Gliick  und  toerft  ihn  in 

die  See.  [gliickliches  Theil. 

Happy  man,  happy  dole.     Gliicklicher   Mann, 
Fortune  is  the  whole  bixsiness.     Gliick   ist  die 

ganze  Sache. 

Hvo  som  har  Lykke  og  en  Noddeskal   fxild   af  da. 

Klogt,  kan  styre  den  halve  Verden. 
Den  lyckau  rakar,  blir  sofvandes  rik.    Der  das  SW. 

Gliick  trifft,  wird  schlufend  reich. 


Sorte  e  dormi.      Gliick  und  schlafe.  it, 

Agghia  furtuna  e  dormi.  (crs.  s.)     Hahe  Gliick  mi. 

und  schlafe. 
Ui  vo  furtona.  (rom.)     Gliick  muss  sein. 
Senza    furtona    un   s    fa    gnint.    (rom.)       OJme 

Gliick  macht  man  Nichts. 
Chi  ha  ad  aver  bene,  Dormendo  gli  viene.  (t.) 

Wer  Gliick  haben  soil,  dem  kommt's  schlafeiid. 
Chi  ha  d'  haver  vintura,   a   n'   uccor  livars   a  ni. 

bunora.    (em.  B.)      Wer    Gliick   hat,   hraucht 

nicht  friih  aufzustehen. 
Fortuna  e  dorma.  (1.  m.)     S.  Sorte  u.  s.  w. 
Fortuna  e  dormi.  (piem.)     S.  Sorte  u.  s.  id. 
La  fortuna  vol  dir  tuto.  (v.)      Gliick  will  Alles 

sitgen. 
A    clii    Ventura    tene,     Quanno    dorme,    perzi  si. 

chiove  lo  bene,  (npl.)      Wer  Gliick  kat,  dem 

regnct  das   Gute,  selhst  icenn  er  schlaft. 


Gliick  610. 


—    318 


612  Gold. 


Si   'ai   furtima,    dormi.    (s.)      IVenn    du    Gliick 

hast,  schlafe. 
Dammi  sorti   e   jettami    a   mari.    (s.)     Gib   mir 

Gliick  und  u-irf  micJi  in's  Meer. 


611.  Das  GliJcksrad  geht  um. 
Des  Gliickes  Gewalt  Hat  Mondesgestalt 
Das  Gliick  ist  ein  Geber  und  ein  Nehmer. 
Geliicke  ist  rehte  als  ein  bal,   swer   stiget   der 

sol  viirhten  val.  (ad.)  [drunder.  (ad.) 

Swer  hiute  sitzet  uf  dem  rade,  der  siget  morne 
Gelukes  Rait  geit  up  und  neder,  Ein  fait,  der 

ander  stiget  weder.  (ad.) 
pd.  Det  Glak  asz  wa  der  Wainjt,  Et   kid   und.  git 

gescliwjiinjt.    (nrh.    S.)     Das    Gliick    ist    wie 

der   Wind:  es  kommt  und  geht  fjeschwind. 


da.  Lykken    er    en    Kugle.      Das    Gliick    ist    eine 

Kuffel. 
Lykken  kommer  og  Lykken  gaaer.    Das  Gliick 

kovimt  und  das   Gliick  fjeht. 
is.  Lukkunnar    hjol    stendr    aldrei    i    stilli.      Das 

Gliicksrad  steht  nie  still.  [des   Glur.ks. 

Valt  er  lukku  lijoliS.     Unhest'dndi;)  ist  das  Had 

IIW.  Lukka  vender  seg  ofta  um.    Das  Gliick  loendet 

sich  oft  um.  [im  Drehen. 

Lukka  er  snar  i  Snuingi.    Das  Gliick  ist  rasch 
Lukka  er  inkje   lengje   um   aa    snu    seg.     Das 

Gliick  ist  nicht  lanc/e,  oJine  sich  zu   dreheoi. 
SW.  Lycke  hiwlet  loper  snart  om.     Das  Gliicksrad 

IcLuft  rasch  um. 
Lyckan   kommer   och   lyckan   gar.     S.    Lykken 

kommer  u.  s.  w. 
Lyckan   ar  som   manan,    den    tar    af    och    till. 

Das   Gliick  ist  wie  der  Mond ,    der   ah-    und 

zunimmt.  [a.  s.  w. 

Lyckan  vander  sig  ofta  om.     S.  Lukka  vender 

It.  Fortuna  volubilis. 
CW.  Fortuna  gronda  ei  sc'  iiua  Kugla  radanda.  (obi.) 
Grosses  Gliick  ist  wie  eine  runde  Kufjel. 
fz.  La  roue  de  la  fortune  N'  est  pas  toujours  une. 
Das  Had  des  Gliickes  ist  nicht  immer  dasselhe- 
it,  L'amor  e  la  fortuna  si  cangiano  come  la  luna. 
Die  Liehe  und  das   Gliick  wechseln   v'ie  der 
Mond.  [geht  und  kommt. 

mi.  La  furtona  la  va  e  la  ven.  (rom.)     Das  Gliick 
La  fortuna  in  nn   pniito   e    parte    e    torna.    (t.) 
Das    Gliick  geht   und    dreht    sicji    in    einem 
Augenblick. 
jai.  La  fortiina  1'  h.   una   roda   che   gira.    (1.)     Das 
Gliick  ist  ein  Rad,  das  sich  dreht. 


La  fortiina  la  va  sii  e  gio:  A  obi  la  n'  da,  a 
cbi  la  n'  to.  (1.  m.)  Das  Gliick  geht  auf 
tmd  nieder:  dem  Einen  gibt  es,  dem,  Andern 
nimmt  es.  [u.  s.  w. 

La  fortuna  a  va  e  ven.  (piem.)     S.  La  furtona 

La  fortuna  xe  una  roda  che  va.  (v.)  S.  La 
fortuna  I'  e  u.  s.   w. 

Furtuna  e  rota,  fiu'tiina  va  e  veni.  (s.)      Gliick  si. 
ist  ein  Rad,   Gliick  geht  und  kommt. 

A   roda   da  fortuna    nunca    he    huma.      S.    La  pt 
roue  u.  s.  w.  [mue  u.  s.  w. 

La  rueda  de  la  fortuna  nunca  es  una.     S.  La  s!p. 


Gl"2.  Gold  geht  durch  alle  Thiiren  ausser 

der  H  i  m  m  e  1  s  t  h  ii  r. 
Goldner  Hammer  bricht  eisernes  Thor. 
Ein    goldener  Hammer   Dringt   in   eine   eiserne 

Kammer. 


Wanneer  de  sleutel   is    van   goud,  Waar   is   er  (it. 

dan  een  slot  dat  houdt?     Wenn  der  Schlilssel 

von    Gold   ist,   wo    ist   da   wohl   ein  Schloss, 

das  hieltef 
Wat   kan    met   een    gouden    sleutel    niet    open 

krijgen?      Was  kann  man  mit  eineni  goldenen 

Schlilssel  nicht  aufkriegen? 
Een  zilveren  hamer  verbreekt  ijzeren  deuren.  Ein 

silberner  Hammer  zerbricht  eiserne  Thiiren. 
No  lock  will  hold   against   the   power   of  gold,  eil, 

Kein    Schloss    halt    gegen    die    Macht     des 

Goldes  aus. 
Gold    goes    in    at    any    gate    except    heaven's. 

Gold  geht  zu  jeder  P/orte  ein,  ausser  zu  der 

des  Hiimnels. 
There's  no  lock  but  a  golden  key  will  open  it. 

Es    gibt     kein     Schloss,     das     ein    goldner 

Schlilssel  nicht  offnete. 


Gylden   N0gel   oplukker    alle    Porte.      Goldner  da. 
Schlilssel  offnet  alle  Thore. 

Guld  Npgle  lukker  alle  Dore  op  uden  Himleus 
(Himmeriges).       Goldschlilssel     Hffnet     alle 
Thilreii,  ausser  der   des  Himmels  (Ilimmel- 
j       reiches). 

En    Solvhammer    aabner     en     Jernport.       Ein 
Silherhummer  offnet  eine  Eisentkiir. 

Guldnycklar  lasa  upp   alia  las.     Goldschlilssel  sw. 
schliessen  jedes  Schloss  auf. 

Guldnyckeln    laser    upp    alia    las.     Der    Gold- 
schlilssel schliesst  jedes  Schloss  auf. 

Silfverhamniar  bryter  snart  en  Jarndorr.    Silber- 
hummer  hricht  schnell  eine  Eisenfhilr. 


Gold  612. 


—    319 


614  Golden. 


It.  Auio  quaeque  janua  panditur.  (mlt.) 

Non  proderunt  divitiae  in  die  nltionis.  (mlt.) 
I'z.  La  clef  d'or  ouvre  toutes  les  portes.   Dcr  goldna 

Schliissel  bffnet  alle   Thiiren. 
L'or  force  les  verroux  (ouvre  tous  les  verroux). 

Das    Gold    spreuf/t    die.   Riegtl   (offnet    alle 

Riegel). 
it.  Colle  chiavi  d'oro  .s'apre  ogni    porta.     Mil   den 

rjoldnen  Scklilsseln  offnet  man  jede   Thilr. 
II   niartel    d'argento    rompe    le    porte    di    ferro. 

Der  silheme    Hajniner   sprengt-die   eisernen 

Tknren. 
mi.  A  cliiave  d'  oru  apre  tutte  le    porte.    (crs.)     S. 

La  clef  d'or  u.  s.  w. 
L'  oro  apre  tutte  le  porte,  fuor  die  quella  del 

Paradiso.  (t.)     Das   Oold  offnet  alle  Thiiren, 

ausser  der  des  Paradieses. 
Martello  d'  oro   non   rompe    le   porte   del    cielo. 

(t.)     Goldener   Hammer   spremjt    die    Thore 

des  Himmels  nicht. 
II  martello  d'  argento  spezza  le  porte  di  ferro. 

(t.)     S.   II  martel  u.  s.  w. 
Vuoi    tu    aprir    qualunque    porta?    —    Chiavi 

d'  oro  teco  porta,  (u.)      Willst  da  jede   Thiiv 

offnen?     Habe   Goldschliissel  bei  dir. 
ni.  Ciav  doi*a  la   sbaratta  tutt   i   port.    (1.  m.)     »9. 

Gylden  u.  s.  tv. 
La  ciave   d'  oro    averze    ogni   porta,    (v.)     Der 

Goldschliissel  iiffnet  jede   Thiir. 
Le  chiave  d'  oro  averze  tute  le  porte.  (v.)    Die 

Goldschliissel  offnen  alle   Thiiren. 
Ciave  de  oro  verzi  ogni  porta,  (v.  trst.)     Gold- 
schliissel offnet  jede   Thiir.  [u.  s.  re. 
si.  Chiavi  d'  oru  apri  ad  ogni  porti.  (s.)     S.   Ciave 
Apri  porta  di   ferru   pugnu   d'  oru.    (s.)     Hand 

voll  Gold  offnet  eisernes   Thor. 
Marteddu  d'  oru  nun  rumpi  porti   di   paradisu. 

(s.)      Goldner    Hammer    sprengt    die    Th«re 

des  Paradieses  7iicht. 
j)t.  Nao  ha  cei-radura,  se  de  ouro  he  a  gazua.     Es 

ffibt  kein   Schloss ,    wenn    der   Dietrich   von 

Gold  ist.  \_S.  Nilo  u.  ,9.  w. 

sp.  No  liay  (ay)  cerradura,  si  es  de  oro  la  ganzua. 


61.S.  Golden  Gebiss  macht's  Pferd   nicht 

b  e  s  s  e  r. 
Ein    guldin    zoim    der    machit    ein    phert    niht 

bezzer  danne  ez  vor  was.  (ad.) 

dt.  Een  gouden  toom  maakt  nog  geen  beder  paard. 
Ein  goldner  Zaum  macht  noch  kein  besseres 
Pferd. 


En    gylden    Tomme    gjor    ikke    Hesten    bedre.  dii. 

Ein  goldener  Zaum    macht   das  Pferd  nicht 

hesser. 
D'    er    inkje   Gullsadlcn ,    sonj    gjerer   Gampen.  HW. 

Es    ist    nicht    der    Goldsaftel ,    icelcher    das 

Pferd  macht, 
Gyldene  betsel  fcirbattrar  inte  hasten.  sw. 


Freno    indoivito    non    migliora     cavallo.       Ver-  it. 

gnldeter   Zauvi   mac?it's   Pferd   nicht   hesser. 
II   freno   d'  oro    non   fa    il   caval   migliore.     (t.)mi. 

Der  goldene  Zauia   macht   das   Pferd  niclit 

hesser. 
El  mors  doraa  no  fa  el  cavall  pu    bon.    (1.  m.)  ni. 

Das    vergoldete     Gehiss    macht    das    Pferd 

nicht  hesser. 


6)4.  Wer  mit  goldenen  Kugeln  schiesst, 

der  trifft  gewiss. 
Wer  mit  silbernen  Spiessen  licht,  ist  des  (Sieges 

gewiss. 
Mit    silbernen    Biichsen    wird    am    besten    ge- 

schosseu.  [(schwei.) 

Mit  silbernen  Kugeln  ist  gut  Wildprat  schiessen.  od. 


Die  met  gouden  wapens  vecht,  Heeft  altijd  het  dt. 
beste  regt.      Wer  mit  goldenen  Waffen  ficht, 
hat  stets  das  heste  Pechf. 

Die  met  gouden  netten  visschen,  Zullen  zeker 
nimmer  missen.  Die  mit  goldenen  Netzen 
fischen,  werden  sicher  niemals  leer  ausgehen. 

He  that  fights  with  silver  arms,  is  sure  to  over-  eil, 
come.      Wer   mit   silbernen    Waffen   kdmpft, 
ist  sicher,  zu  ilherwinden. 

To  angle  with  a  silver  hook.  Mit  einer  sil- 
bernen Fischangel  angeln. 

Naar   man    skyder   med   Solv-    og   Guldlod,    er  da. 
Fsestningen  snart   vunden.      Wenn    man   mit 
Silher-  und  Goldloth  schiesst,  ist  die  Festung 
bald  iiherv:unden. 

Nar    man    skiuter    medh    ttilfwei-lood,     sa     ar  SW. 
Fastningen  snart   wunnen.      Wenn   man   mit 
Silberloth  schiesst,   so   ist   die  Festung  bald 
iiherwunden. 

Aureo  hanio   piscari.  It, 

Argenteis  hastis  pugnai"e. 

Argento  radient  hastae,  sic  cuncta  domabis.  (mlt.) 
Hastis  pugna  argentatis,    atque    omnia   vinces. 

(mlt.) 
Pescare  coll'  amo  d'  argento.    S.  To  angle  u.  s.  u\  it. 


Gott  615. 


320 


617  Gott. 


615.  Dien  God  bewaard,  die  is  wel  be- 
waard.  (dt.)  Dtn  Gott  hewaJirt,  'lev  iat 
wolil  hewalirt. 

dii.  Det,  Gud  bevarer,   er   vel   bevai'et.      Was   Ciott 

beir'uhrt,  ist  icohl  bewahrt. 
is.  Ssell  er  sa,  sem  gu3  varSveitir.     Glilcklich   ist 

der,  den   Gntt  hewahrt. 

fz.  Ce    que    Dieii    garde    est    bien    gai'de.      -S'.    Det 
u.  s.  w. 
Celuy  est    bien    garde   qui   do  Dieii    est    garde. 
Der  ist  tvohl  hewahrt,  der  voti  Gott  hewalirt 
u'ird. 
Quand  Dieti  garde  line  cite,  c'est  bonne  senti- 
nelle.      Wenn   Gott  eine  Stadt  hetnahrt,  ist's 
(jide    Wacht. 
Bien    est    garde    qui    Dex    velt    garder.     (afz.) 
Wohl  ist   bewahrt,   den   Gott  hewahren   u-ill. 
nf.  Tout   est   sauve    ce    que   Dieu    garde.    (Cbmp.) 
Alles  ist  gesicJiert,  was   Gott  bewahrt. 
Li  ci  qiii  1'  bon  Diu  wRrde  est  bin  warde.  (w.) 
Der,   welcJien    der    Hebe    Gott    beicahrt,    ist 
wohl  hewahrt.  \u.  s.  w. 

Sf.  So  qe  Diou  gardo  es  be  garda.  (Lgd.)     S.  Det 
Es  pla  garda  so  qe  Diou  gardo.  (Lgd.)      Wohl 

ist  hewahrt,  inns  Gott  bewahrt. 
So  que  Diou  gardo,  es  ben  gardat,  (nprv.)     S. 
Det  u.  s.  10. 
it.  Quello    clie  Dio    guarda ,    e    ben    guardato.      S. 

Det  u.  s.  w. 
ni.  Dio  guarda  i  soi.  (v.)     Gott  hehiitet  die  Seinen. 
pt.  Guardado  he  o  que  Decs  guarda.     Behiltet  ist, 
wen  Gott  hehiitet. 


(JIG.  Der  alte  Gott  lebt  noch. 

Noch  lebt  der  alte  Gott. 
md.  Den  ale'  Gott  lieft  nacli.  (mrh.  L.) 
pd.  Dier  alt  Hjirgot  lieft  noch.  (nrh.  S.) 

De  alle  Pappe  lecvvet  noch.  (ns.  W.) 
Vater  lebt  noch. 


Der  alte 


(It.  God  leeft  nog,     Gott  lebt  noch. 

God  leeft,  Die   't   alios   geeft.     Gott   lebt,    der 
Alles  (]ibt. 
en.  God  is  where  he  was.      Gott  ist,  wo  er  war. 

(lit.  Den  gamle  Gud  lever  (>ndnu. 
SW.  Annu  Icfver  Gud.     Nodi  lebt   Gott. 

Dheu  gamble  Giidhcn  lefwcr  an,  v. 

It,  Adhuc  coelnm  volvitur. 


Lessez    faire    a   Dieu    qui    est    homme    d'aage.  fz. 

Lasst  Gott  machen,  der  ein  bejahi-ter  Mann  ist. 
Li  bon  Diu  n'est  nin  co  moirt.  (w.)     Der  liehe  nf. 

Gott  ist  noch  nicJit  r/estorben. 
Lascia  fare  a  Dio  che  e  santo  vecchio.  (mi.  u.)  it. 

Lass    Gott   machen,    denn    er    ist    ein    alter 

Heiliger. 
Deus  est  pro  totns  in  su  chelu.  (sa.)     Gott  ist  si. 

filr  Alle  im  Himmel.  [wn  er  rrar. 

Ainda  Deos  esta  onde    estava.     Noch   ist  Gott,  pt. 
Deixar  fazer  a  Deos,  qi^e  lie  Santo  velho.     Gott 

machen  lassen,  denn  er  ist  (ein)  alter  Heiliger. 


(;]7.    Giebt    Gott    Ilaschen,    So    giebt    er 

audi  Graschen. 
Bescheert  Gott   den  ITasen,  Bcschcert    or  auch 

den  Rasen.  [Rasen. 

Der  da  schuf  den  Hasen,  Der  schuf  auch   den 
Kein  Hfislein,  Es  findet  sein  Graslein. 
Giebt  Gott  Kinder,  So  giebt  er  auch  Rinder. 
r>ascheert    Gott    a    Haasla,    bascheertar    aa    amd. 

Graasla.    (frk.    H.    S.)      Bescheert    Gott    ein 

Hllschen,  bescheert  er  auch  ein   Graschen. 
Geit  Gott  an  Hos,  geit  ar  a'  an  Wos.  (frk.  M.) 

Giht    Gott    einen   Hasen,  gibt   er  auch  einen 

Wcosen. 
Wuor  Gott  setzt  en  Huos,  Duor   setzt   en    och 

e   Wuos.    (mrh.    L.)      Wo    Gott  einen   Hasen 

setzt,  da  setzt  er  auch  einen   Wasen. 
AVcm    Godd   goffd   en  Haschen,  Dem   gcift'd   en 

och   e  Graschen.    (mrh.   T.)      Wem    Gott   ein 

Haschen  giht,  dem  gibt  er  auch  ein  Graschen, 
Warn  Gott   gibt  a  Hasel,  Dam  gibt  a   au    a 

Rasel.    (schls.   F.)      Wem    Gott  ein   Haschen 

gibt,  dem  gibt  er  auch  ein  Haschen. 
Ban  d'r  li  Gott  a  Ganschchen  git,  dan    gitt   a 

au   Ji  Rasclichen.    (thr.  R.)      Wetn   der  liehe 

Gott  ein  G'dnschen  gibt,   dem   giht    er   audi 

ein  Stiickchen  Rasen. 
Wem    bescheert   der   liewe   Gott    an   ITaaschen, 

Bescheert  e  au  en  Graschen.  (W.  E.)      Wem 

der  liehe   Gott  ein  Haschen  bescheert,   {dem) 

bescheert  er  auch  ein  Graschen. 
Schatft  unscr  Herr  Gott  den  Ilasen,  schafft   er  od. 

audi  den  Wasen.  (bair.  L.) 
A'-n-iild-s  Has^n  find-t   a"  GrasjUl.    (iido.)     Ein 

jedes  Haschen  findet  tin  Graschen. 
P>scheert  Gott  de  Hase  (es  Hasli)  So  git  (gibt) 

er    au     de    Wase    (Rasen)    (e    GrJisli)    (ein 

Graschen).    (schwei.) 
Gift  Gott  Jungcns,  gift  he  ok  Biixens.  (ns.  B.)  pd. 

Giht  Gott  Knahen,  gibt  er  aitch  Hosen. 


Gott  617. 


—    321     — 


618  Gott. 


Givt  God  Jnngens,  so  g;ivt  lie  ook  Biixen.  (ns. 

Hmb.)     S.   Gift   u.  a.  to. 
Givt    Gott    Kiniier,    Givt    he    ok   Rinner.    (ns. 

M.-Str.)     S.   Gieht   Gott  Kinder  u.  s.  w. 
Gift  God  Jimgens,  gift  lie  ok  Biiksen.  (ns.  O.  J.) 

S.  Gift  u.  s.  to. 
Git   Gott  en   Haaseken,   Sau   git    hei    auk    en 

FrJiaseken.  (ns.  W.)     Gibt  Gott  ein  Haschen, 

so  ffibt  er  aucfi  ein  Frcisschen. 
Wen  nose  Herrgott  Kinner  gif,  den  gif  he  auk 

Buxen.    (wHtf.    Mst.)       Wem    unser    Herrgott 

Kinder  gibt,  dem  ffibt  er  auck  Hosen. 
Wen   uuse    Herrgatt   Kinner   gift,   den   gift   he 

auck  Biicksen.    (wstf.  0.)     S.    Wen  u.   s.   ?c. 


(It.  God  schept   geen'    mond   of  Hij    schept    er   oog 
brood  voor.     Gott  schafft  Iceinen  Mund  oJine 
dass  er  auch  Brot  fur  ihn  schaffe. 
God  en  verleent  gheenen  mont,  hy  en  verleenter 
den    cost    toe.    (avL)       Gott    verleiht    keinen 
Mund,  er  verleihe  denn  auch  die  Kost  dazu. 
eu.  He  that  sends  mouths,  sends  meat.     Der,  wel- 
cher  Mauler  schickt,  schiclct  Speise. 
God  ne'er  sent  the  mouth,  but  he  sent  the  meat 
wi't.  (scho.)     Gott  sandte  nie  den  Mund,  oJine 
dass  er  die  Speise  dazu  scliiclcte. 
fs.  Jaft  God   Jongen,  jaft-r   uk   Boksen.    (A.)     S. 
Gift  u.  s.  10, 

da.  Gud   giver    alle   Mad ,    som    han    giver   Mund. 

Gott    ffibt   Allen    Speise,    denen    er    (einen) 

Mund  gibt. 
Gwdh  giffwer  them  Alle  (Allte)  Madh,  som  han 

giffwer  Mwndh.     8.   Gud  u.  s.  iv. 
is.  GuS    gefr   ollum    mat,    sem    hann    gefr    munn. 

S.  Gud  u.  s.  10. 
Guii   gefr   brauS    me3   barni.      Gott   gibt    Br  of 

mit  dem  Kinde.  [Gud  u.  s.  lo. 

SW.  Gud  gifver  alia  mat,  som  han  gifvit   mun.     S. 

Gudh    gieer    alia    munnar    maath.      Gott   gibt 

jedem  Munde   Speise. 
Gudh  giwer  allom  (thom)  math,  then  han   gaff 

(han    skapadhe)    mwn    (mun).    (asw.)      Gott 

ffibt    alien    (denen)    Speise,   denen  er  einen 

Mund  ffab  fschuf). 


It.  Ora  quibus  tradit  deus  escas  omnibus  addit.  (iiiU.) 

Fit  sunt  oi-a  quibus  dante  tonante  cibus.  (mlt.) 

I'z.  Jama'i   Diou   n'  a   dounat   k   naiss6,   Qu6   non 

donne  a  paiss6.  (sf.  Gsc.)     Niemals  hat  Gott 

ffeboren   loerden   lassen,   ohne   dass   er   auch 

Nakrunff  gal). 
sf.  iifan  nascut ,  Diou   1'  a    pascut.  (Lgd.)     Kind 

geboren,  hat's  Gott  erndhrt. 


1j»  lion  Dieu  n'  eiuvouie  pa  lo  tsevi'i  sein  lo 
bosson  por  Ic  norri.  (Pat.  s.)  Der  gute  Gott 
schickt  die  Ziege  nicht  ohne  das  GebUsch 
urn  sie  zu  erndhren. 

Lo  bon  Diu  n'  envuie  pas  lo  izawi  sin  lou 
bosson  po  lou  nourri.  (Pat.  s.  in  Servion.) 
S,  Lo  u.  s.  1C. 

Se  il  Signor  al  mande  il  friitt,  Al  mande  anchie  it. 
il    pagnutt.    (ni.  frl.)      ITerm   der   Ilerr    die 
Frucht  schiclct,  schickt  er  auch  das  Brotchen. 

01  Signur  quand  el  fa  la  creatlira,  Al  crea  a  la  nl. 
so  pastiira.  (1.  b.)      Wenn  der  Herr  das  Ge- 
schopf  macht,  schafft  er  auch  seine  Nahrung, 

01  Signur  no  '1  m^t  al  miind  il  venter,  Se  no 
gh'  6  argota  de  metega  denter.  (1.  b.)  Der 
Herr  setzf  keinen  Bauch  in  die  Welt,  icenn 
es  nicht  Etwas  hineinzustecken  gibt. 

Dio  manda  la  piegorina,  E  po  anca  1'  erbesina. 
(v.)  Gott  schickt  das  Schdfchen,  und  danyi 
auch  das   Grdschen. 

Dio  manda  1'  agnelo,  E  po  '1  so  praeselo.  (v.) 
Goft  schickt  das  Lamm  und  dann  sein  Wies- 
chen. 

Dio  manda  V  agneleto  e  '1  pascoleto.  (v.)  Goft 
schickt  das  Ldmmchen  und  das   Weidchen. 

Naschida  sa  criadura  benit  sa  cobertura.  (sa.  L.)  si. 
'1st  das  Geschopf  (^KindJ  geboren,  kommf  die 
Bedeckung. 


G18.  Gott  bescheert  wohl  die  Kuh,  Aber 

nicht  den  Strick  dazu. 
Gott  bescheert    die  Kuh,   giebt   aber  nicht   das  md. 

Seil  dazu.  (mrh.  E.) 
Godd  bescheerd  de  Kuh,  Awer  nodd  de  Strock 

derzu.  (mrh.  T.) 
Gott    giebt    elnem    wohl    einen    Ochsen,    aber  od. 

nicht  bei  den  Hornern.  (bair.) 
Unser  Herrgott  will  nidd   (nicht),    dass  Wyss- 

brod  (WeissbrotJ   uflf  de  Biiume  wachst  (auf 

den  Buumcn  icdchst).  (els.  Str.) 
Et  es  kcnn  Brod ,  dat  me  fend,   maar  dat   mepd. 

went.     (nrh.   M.)     Es  gibt    Icein    Brot,   das 

man  findef,  sondern  das  man  gewinnt. 
Ed  Jisz  Waszer   am  Branen,   awer   em    mes   ot 

schapen.  (nrh.  S.)     Es  ist   Wasser   im  Brun- 

nen,  aber  vian  muss  es  schopfen. 
Gott  gift   wol    do    Ko,    Jiow'r    nich    den    Sfrick 

daoto.  (ns.  A.) 
God  gift    wol   de    Kan,    Awer   nich   det    Strigk 

dertau.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Gott  givt  uns  wol  de  Ossen,  man  wi  moten  se 

bi   de   Horen   iu't   Huus   trekken.    (ns,   hist.) 

41 


Gott  618. 


—     322 


620  Gott. 


Gott  giht  uns  wohl  die  OcJisot,  aber  wir 
milssen  sie  an  den  Hoinern  in's  Haus  Ziehen. 

God  givt  iins  woU  de  Ossen ,  man  wy  mooteii 
see  by  den  Hoor'n  in't  Hnus  tehn.  (ns.  Hmb.) 
S.   Gott  yivt  u.  s.  ID. 

God  gift  uns  wol  -n  K6,  man  nich  glik  bi  de 
Horns,  (ns.  O.  J.)  Gott  giht  uns  wohl  eine 
Kuh,  aber  nicht  gleich  bei  den  Hornern. 

Guot  giet  ijim  wuol  de  Kan  nn  ok  'et  Friaten, 
awwer  nitt  'et  Strick  dertau.  (wstf.  Mrk.) 
Gott  giht  Eineni  wohl  die  Kuh  und  auch  das 
Fressen,  aber  nicht  den  Strick  dazu. 


dt.  God  geeft  kooijen,  maar   niet   bij   de   hoornen. 

Gott  giht  Kiihe,  aber  nicht  bei  den  Hornern. 
God  geeft  ons  wel  de  amandels,  maar  liij  wil, 

dat   wij    ze   zelven    kraken.       Gott    giht    uns 

wohl  die  Mandeln,   aber   er   will,   dass   wir 

sie  selher  aufknacken. 
God  geeft  wel  ieder  vogeltje  zijn  voeder,  maar 

het   moet   er    om    vliegen.      Gott   giht    wohl 

jedem   Vogelchen  sein  Futter ,   aber   es   muss 

danach  fliegen. 
Godt  gheeft  die  koe,  maer  niet  by  den  hoornen. 

(ah.)     Gott  giht  die  Kuh,  aber  nicht  hei  den 

Hornern. 
God  spyst  de  vogelen,  maer  zy  moeten   er  om 

vliegen.    (vl.)      Gott   speist    die    Vogel,    aber 

sie  miissen  darum  fliegen. 
God  geeft  de   ganzen   den   kost   wel,    maer   zy 

moeten   dien   plukken.    (vl.)      Gott  giht    den 

Gdnsen  das  Futter,  aber  sie  miissen  es  rupfen. 
en,  God  gives  ns  hands,  but  does  not  build  bridges 

for    us.      Gott   giht    uns    Hunde,    baut    aber 

keine  Brilcken  filr  uns. 

dii.  Gud  giver  vel  Koen,  men  ikke  Strikken  dertil. 
Gud  giver  os  Koen,  men  ei  om  Hornene.      Gott 

giht  uns  die  Kuh,  aber  nicht  an  den  Hornern. 
Gud  giver  enhver  Fugl  sin  Fode,   men   kaster 

den   ei   til  den   i   Reden.      Gott    giht  jedem 

Vogel  sein  Futter,  aber  toirft   es   ihm   nichf 

in's  Nest  hin. 
Gudh    giffvver    alt    Got,    men    icke    Oxen    om 

Hornith.  (ada.)     Gott  giht   alles    Ghde,   aber 

nicht  den  Ochsen  an  den  Hornern. 
is.  Gu8  gefur  kii,  en  ekki  niSurband. 

Gu8  gefr  allt  gott,  en  haldt  ei  um  horn  uxanuni. 

Gott  giht   alles    Gute ,   halt   aber    niclit    den 

Ochsen  an  den  Hornern. 
B\T.  Gudh  gifwer  alt  gott,  men  icke  strax  oxen  om 

Hornen.      Gott   giht   alles    Gute,   aber    nicht 

gleich  den  Ochsen  hei  den  Hornern. 
Gudh  gifwer   alt   goth   ok  ey   ledher   han    vxa 


mz  horn  i  gardh.  (asw.)  Gott  giht  alles 
Gute,  aber  er  filhrt  nicht  den  Ochsen  am 
Horn  in's  Gehoft. 


Dat  Deiis   omne   bonum ,   sed   non  per    cornua  It. 

taurum.  (mlt.) 
Dieu  donne  le  boeuf  et   non   les   comes.     Gott  fz. 

giht  den   Ochsen  und  nicht  die  Horner. 
Domnefjeu  da,  darn  nu   baza  in   punza.     Gott  wl. 

giht,  aber  steckt  nichts  in  die   Tasche, 


619.  Gott  giebt's  denSeinen  im  Schlafe. 
Wem's  Gott  vergonnt,  der  wird  schlafend  reich. 
Bam'  sz  Gott  gonnt,  dam  beschert  e  desz  Glock  md. 

im  Schlof.  (frk.  H.)      Wem's  Gott  gonnt,  dem 

bescheert  er  das  Glilck  im  Schlafe. 
Seinen  Freunden  gibt  er's  schlafend.    (schwei.)  od. 


Dieu  God  het   gunt,    geeft  Hij  't    somtijds    wel  dt. 
in  den  slaap.     Wevi  Gott  es  gonnt,  dem  giht 
er's  bisweilen  wohl  im  Schlafe. 


Gud   giver   Sine ,   mens   de  sove.      Gott   gibt's  dji. 

den  Seinen,  w'dhrend  sie  schlafen. 

Sinum    gefr    gu8    sofandi.  Den   Seinen   gibt's  is. 

Gntt  schlafend. 

Sofandi   gefur   Gu3    sinum.  Schlafend    gibt's 

Gott  den  Seinen. 


620.   Gott    giebt   leisen   Wind   Wenn    die 

Schafe  geschoren  sind. 
Gott    giebt    gelinden   Regen,    wenn    das   Schaf 

geschoren  ist. 
Engem  geschuorene'  Schof  Mieszt  Gott  de  Want  md. 

erof.    (mrh.    L.)     Einem    geschorenen    Schaf 

viisst   Gott  den   Wi7id  ah. 

Wannecr  het  lam  geschoren  is,  dan  zorgt  God  dt. 

voor  eenen  zoelen  wind,  om  het  te  verwarmen. 

Wenn  das  Lamm  geschoren  ist,  dunn   sorgt 

Gott  filr   einen   schunilen    Wind,   um    es   zu 

erwdrmen. 
God  tempers  the  wind  to  the  shorn  lamb.     Gott  en. 

mdssigt  dem  geschornen  Lamm  den   Wind. 


Gud   formilder  Vinden   for   det   klippcde   Vaar.  dli. 
Gott  mildert  den   Wind  fur  das  geschorene 
Schaf. 

Dieu  mesure  le  froid  a  la  brebis  tondue.     Gott  fz, 
misst  dem  gesclwrenen  Schaf  die  Kdlte  zu. 


Gott  620. 


323     _ 


622  Gott. 


Dieu  mcsure  Ic  vont  ;'i  la  brcbis  tDiiduo.  Gott 
viisst  dem  fjcschnrenen  Schuf  den    Wind  ub. 

A  brebis  tondue  Dieu  niesuie  Ic  vent.  Oc- 
schorenem  Schaf  misat  Gott  den  Wind  ub. 
it«  Dio  modora  il  vento  all'  agnello  tosato.  S- 
God  temxievs  u.  s.  w. 


fi-Jl.    Gott    j,^icbt    uiclit     iiicbr    Fiust    als 

Klcidcr. 
Gott  gicbt  die  Kleider  iiach  dem  llegcii. 


(It,  (j!u<1  geeft  kondc  iiaar  kleercn.     Gott  (jilt  Klilte- 

nach  Kleidern. 
cil.  God  sends  cold  after  clothes.  S.  God  ;/ccft  u.  s.  w. 
God  sends  men  claith  as  they  hae  cauld.  (scho.) 

Gott  schickt  den  Menschen  Kleider,  je  nuch- 

dem  sie  frieren. 

da,  Gud  g-iver  hver  saa  Kiild,   som  Khudei'.     Gott 
ijibt  Jedem  so  Kalfe,  wie  Kleider. 
Gild   gijffwer   Hwer   saa   Kwldh   som    Klfedlier. 
(ada.)     S.   Gud  giver  u.  s.  u\ 
is.  GuO  gefv  hvnrjiim  kulda,  sem    kbr3i.     S.   Gud 
r/iver  u.  s.  v\ 
SW.  Gudh   giwer   klaBdlic   som    kyldli.    (asvv.)      Gott 
gibt  Kleider  nach  der  Kcilte. 


It.  Pro  ratione  Deus  dispertit  frigora  vcstis. 

Ut  (Vt)  Dens  indumen  sie  aigoris  dat  acumen, 
(mlt.) 
fz.  Dion  donne  le  froid   selon   le   drap.      Gott   <jibt 
die  Kdlte  nach  dem   Tuche. 
Dieu  donne  le  froid  selon  la  robbe.      Gott   cjibt 
die  Kdlte  nach  dem  Kleide. 
sf.  Diu  da   lou   red   segovnid  la   pelhe.    (Brn.)     S. 
Dieu  donne  le  froid  selon  la  u.  s.  u\ 
Diou  dono  Ion   frech   suivan  la  raoubo.   (Lgd.) 
S.  Dieu  donne  le  froid  selon  la  u.  .9.  w. 
it.  Iddio    nianda   il    gelo    secondo  i    panni.      Gott 
scJiickt  den  Frost  nach  den  Kleidern. 
mi.  IT    iSignore    face    u    freddu    segondn    i    panni. 
(crs.  s.)     Der    Ilerr    mnchl    die   Kalt.e    nnrh 
den  Kleidern. 
Dio   manda  il  freddo   secondo  i  panni.    (t.,  u.) 
Gott  schickt   die  Kdlte  nach   den   Kleidern. 
ai.  Dio   manda   al  frddd   sec6nd  i   pagn.    (em.  R.) 
S.  Dio  manda  u.  s.  w. 
El   Signor  el  Ak  '1  fred  second  i   pagn.    (1.  n).) 
Der  Ilerr  gibt  die  Kalte  nach  den  Kleidern. 
Nosgnor  a  nianda  el  freid  (geil)  second  ii  pann. 
(piem.)     Unser  Herr  schickt  die  Kiilte  (den 
Frost)  nach  den  Kleidern. 


Dio   nianda    el    frcdo    secondo    i   pani.    (v.)     ^S". 

Dio  mnnda  n.  s.  n\ 
Manna    13iu    In    friddu   secundu    li    panni.    (s.)  si. 

S.   Dio  manda  u.   s.  w. 
D^u  dona   1'   fred    segons    la   roba.    (neat.)      6'.  llll. 

Dieu  donne  le  froid  selon  la  u.  a.  w. 
Dfeu  dona  el  fret  confonne   la   roba.    (val.)     S. 

Dieu  donne  le  froid  selon  la  u.  s.  w. 
Da  Deos  a  roupa  segundo  he  o  frio.     Gott  gibt  pt. 

die  Kleidung,  je  nachdem  die  Kcilte  ist. 
Dios  da  el  frio  confonne  (.i)  la  ropa.     S-  Dieu  SJ). 

dinne  le  froid  selon  la  u.  s.  w. 
A  cada  (pial  da  Dios   frio  como   anda   vestido. 

Einem   Jed  en    gibt    Gott   Kdlte,   wie   er  ge- 

kleidet  geht. 


622.     Gott     gicbt     Schultcrn     nach     der 

15  ii  rde. 
Gott  legt  nicht   mehr   auf ,    als    man    ertragen  od. 

kann.  (schwei.) 
i)e    leewc     Gott    leeget    neemesen    en    griitter  pd. 

Kriilize  up,  osse  hei  dr<aagen  kann.  (ns.  W.) 

Der  Hebe  Gott  legt   Niemand  ein  grosseres 

Kreicz  auf,  als  er  tragen  kann. 


God  legt  niemand  zwaarder  krnis    op,   dan   hij  (It. 

dragen    kan.     Gott    legt    Niemand    schioerer 

Kreiiz  auf,  als  er  tragen  kann. 
God   shapes   tlie    back   for    the   burden,    (scho.)  en. 

Gott  formt  den  Eiicken  filr  die  Biirde. 
En  swacken  Regg  fait  en  l.'igt  Kriiss  t6  dregcn.  fs. 

(M.)      Ein   schivacher   Riicken    bekommt    ein 

leichtes  Kreuz  zu  tragen. 


Gud  krajver  ei  Mere,  end  ban  giver.     Gott  for-  dji. 

dert  nicht  mehr,  als  er  gibt. 
Gwd  ki-feffwer  enghen  Man  mere  ten    ban  faar 

hannum.  (ada.)     Gott  fordert   von  Niemand 

mehr,  als  er  ihm  gibt. 
Gudh  krsewir  sengin  meer  se  han  forma  a.  (asw.)  SW. 

Gott  fordert  von  Kcinem  mehr,  als  er  verinag. 

Ultra  (Vltra)   posse    vivi    non    vult    (wit)    Deus  It. 

ulla  rcquiri.  (mlt.) 
Dieu  ne   veut   pas   plus   (lu'on   ne   pent.      Gott  Iz, 

verlavgt  nicht  mehr  als  man  kann. 
Ein  non  nianda  se  non  quel  che  si  pu6  portjire.  it. 

(mi.  t.)     Gott  schickt   nur   toas   viun   tragen 

kann. 
El  Signor  no  di,  se  no  quel  che's  pol  portj'i.  (1.  m.)  ni. 

Der  Herr  gibt  nur  was   vian  tragrni  kann, 

41* 


Gott  622. 


324    — 


624  Gott. 


Nosgnor  an  da  nen  d'  pi  dlo  ch'  i  podoma  porte. 

(pium.)      Unser  Herr    r/ibt    nicht    mehr ,    als 

das  was  tvir  truffen  konnen. 
Nosguor  a  manda  j'  aversita   second   le   forsse. 

(piem.)     Unser  Herr  schickt  die   Widertodr- 

tiykeiten  nach  den  Krdften. 
Dio  no  nianda  se  no  quel  che  se  pol  portar.  (v.) 

S.  Dio  non  u.  s.  w. 


C23.  Gott  ist  der  Dummen  Vormund. 
pd.  De  leiwe  Hergod  is  den  Dummen  or  Vormuud. 

(ns.  ha,  G.  u.  G.)     Der  Hebe  Herrijott  ist  der 

Dummen  iJir    Vormund. 
Gott  ist  des  Dummen  Vormund.  (us.  Pr.) 


en.  God's  aye  kind  to  fou  folk  and  bairns,  (scho.) 
Gott  ist  immer  i/ut  (jecjen  Trunkene  und 
Kinder. 


da.  Gud   er   Daarernes   Formynder.      Gott    ist    der 
Narren   Vormund. 
Gud  er  alle  Daarers  Formynder.     Gott  ist  aller 
Narren   Vormund. 
SW.  Var  Herre  ar  darars  formyndare.     Unser  Herr 
ist  der  Narren   Vormund. 
Gud    ar    alia    d^irars    formyndare.      S.    Gud   er 
alle  u.  s.  w. 


t'l,  Dieu  seul  devine  les  sots.     Gott  allein   erriitk 
die  Dummen, 
Dieu  aide  a  trois  sortes  de  personnes :  aux  fous, 
aux    enfants    et    aux    ivrognes.      Gott    hilft 
dreierlei  Personen:   den   Narren,   den    Kin- 
dern  und  den  Betrunkenen. 
nf.  I  gn'  a  on  bon   Din   po   les   effants   et   les   s6- 
leies.     (w,)      Es    ffibt    einen   (juten    Gott  filr 
die  Kinder  und  die  Betrunkenen. 
sf.  Diu  que-  s'  pastoureye  lous  sons,  (nprv.)     Gott 

hiltet  die  Dummen. 
it.  Dio  ajuta  i  fanciulli  e  i  pazzi.  (t.)     Gott  hilft 

den  Kindern  und  den  Narren. 
ni.  I   matt   e   i  ragazzin   al   cil   i    ajuta.    (em.  B.) 
Den    Narren    und    den    Kindern    steht    der 
Himmel  bei. 
I  mati  e  i  putei  i  ga  1'  angelo  custode  che   li 
protege,  (v.)     Die  Narren  und  Kinder  haben 
einen  Schutzenyel,  der  sie  hehiitet. 
si.  A  pazze  e  pececrillc  Dio  1'  ajuta.  (npl.)    Norren 
und  Kindern  steht  Gott  hei. 
Asini  e  picciriddi  Diu  1'  ajuta.  (s.)     Esein  und 
Kindern  steht  Gott  bei. 


624.  Gott  kommt  langsam,  aber  wo  hi. 
Gott  kommt  langsam,  aber  gewiss. 
Gott  bleibt  nicht  aus,  wenn  er  gleich  verzieht. 
Gottes  Zeiger  geht  langsam,  aber  richtig. 
Gott  ist  nicht  ein  so  schlechter  Wirth,  dass  er 

nicht  eine  Zeche  sollte  borgen   konnen. 
Gottes   Miihle   geht    langsam ,    aber    sie    mahlt  od. 

klein,  (schwb.  W,) 


God  betaalt  alle  weken  niet,   maar  hij  .betaalt  dt. 

eens  op  het  einde.      Gott    bezahlt   nicht  jede 

Woche,  aber  er  bezahlt  einmal  am  Ende. 
God  cometh  with  leaden  feet,  but  striketh  with  en, 

iron  hands.    Gott  kommt  mit  hleiernen  Filssen, 

schliigt  aber  mit  ehernen  Hdnden. 
God  comes  at  last,  when  we  think  him  farthest 

of.     Gott  kommt  zuletzt ,  wenn   wir   ihn    am 

fernsten  glauben. 


Gud    kommer   ofte   langsomt,    men   vist.      Gott  Asl, 

kommt  oft  langsam,  aber  sicher. 
Gud  kommer  tilsidst,  naar  vi  troe,  han  er  Ijengst 

borte.      Gott  kommt  zuletzt,  wenn  wir  denken, 

er  sei  am  fernsten. 
Vor    Herre    kommer    nok,    om    han    end    ikke 

kommer  til  Hest.     Unser  Herr  komvit  noch, 

icenn  er  auch  nicht  zu  Pferde  kommt. 
Domr  Gufis   kemr,   J)6   sifl   se.     Gottes    Urtheil  is. 

kommt,  wenn  auch  spat. 


Dii  laneos  habeut  pedes,  sed  ferreas  manus.        It. 
La  justice   de   Dieu  (La  justice   divine)   a   des  fz. 

picds    de    plomb.     Die    Gerechtiykeit    Gottes 

(Die    ffottliche    Gerechtigkeit)    hat    bleierne 

Fiisse. 
Dieu  punist  tout  quand  il  lui    plait.      Gott  be- 

straft  Alles,  wenn  es  ihm  gefdllt. 
Li  bon  Diu  est  longear,  Mais  il  est  payar.  (w.)  nf. 

Gott  ist  langmiithig,  aber  er  zahlt. 
Diu  est  longeaf  et  payaf.  (w.)      Gott   ist   lang- 
miithig und  zahlt. 
La  vendetta  di  Dio  non  piomba  in  fretta.    Gottes  it. 

Hache  trifft  nicht  schnell. 
Messer  Domine  Dio  non  fa  i  conti  ogni  sabbato. 

Unser  Herrgott  macht  die  Rechmingen  nicht 

jeden  Sonnabend. 
Dio  nitn  paga  oggni  sabbito.  (R.)     Gott  bezahlt  vaT. 

nicht  jeden  Samstug. 
Crest   un  pega  tott  i    s^bat.    (rom.)      Christus 

bezahlt  nicht  alle  Sonnubende. 
Domeneddio  non  paga  il  sabato.  (t.)     Gott  der 

Herr  bezahlt  nicht   den  Sonnabend, 
Dio  non  paga  il  sabato  (ma  a  otta  e  tempo),  (t.) 


Gott  624. 


—    325 


626  Gott. 


Goft    bezahll    nicht    Sonnabends    (aher    zur 
Slunde  und  Zeit). 
La   spada   del    ciel    non    tafjlia    in    tVetta.    (t.) 
Das    Schwert   des   Hiniweh   schneidet    nicht 
rasch. 
Dio  non  paga  il  sabbato,  ma  qnando  e    la   du- 
menica  non  avanza  piii  niente  nessuno.    (it.) 
Goit  bezahU  nicht  am  Sonnabend,  aber  xoenn 
es   Sonntag   ist ,   schiesst   er   Niemand    mehr 
etwas  vor. 
ni.  Dio  n'paga  tutt  i  sabet.  (em.  B.)      Gott  bezahlf 
nicht  alle  Sonnabende. 
Quand  manch  as  aspetta,  al  ciel  fa  la  viudetta. 
(em.    B.)      Wen7i   man   es   am   tcenif/xten   er- 
wartet,  iibt  der  Himmel  Bache. 
Nosgnor   a   paga   nen    senpre   al   saba.     (piem.) 
Unser  Herr  bezahlt   nicht   imvier   am  Sonn- 
abend. 
Nosgnor   cheich   volta  a  diieriss  el  castigh,  ma 
a    lo    risparmia    nen.     (piem.)      Unser  Herr 
schiebt  mitunter  die  Strafe  auf,  aber  erspart 
sie  nicht. 
Nosgnor   a   castiga    tard,  ma   a    castiga    largh. 
(piem.)      Unser   Herr    straft    spat,    aber    er 
straft  reichlich. 
Nosgnor  cheich  vota  a  paga  tard,    ma   a   paga 
largh.  (piem.)     Unser  Herr  bezahlt   mitunter 
spat,  aber  er  bezahlt  reichlich. 
El  cielo  no  paga  a  setimana.  (v.)     Der  Himmel 

bezahlt  nicht  u-ochenflich. 
Domenedio  no  paga  a   zornada.  (v.)     Gott  der 
Herr  bezahlt  nicht  tagweise. 
si.  Di  non  paga  di  Sabate.  (ap.  B.)      Gott    bezahlt 
nicht  Sonnabends. 
Domenaddio    non   paga    lo    Sapalo.     (npl.)      S. 

Domeneddio  u.  s.  w. 
Diu  e  lagnusu,  ma  no  scurdnsn.  (s.)      Gott  ist 

langmUthig,  aber  nicht  vergesslich. 
Diu  nun  paga  sempri   di  cnntanti.    (s.)      Gott 
^      bezahlt  nicht  immer  baar. 
Deus  non  pagat  stibitu,  ma  pagat  quando  qneret. 
1^  (sa.)      Gott  bezahlt  nicht  gleich,  aber  bezahlt, 

wann  er  will. 
Deus    non    pagat    solamente    sn    sapadu.     (,sa.) 
Gott  bezahlt  nicht  bios  den  Sonnabend. 
pt.  Deos    nao   se    qneixa,    mas    o    sen    nao    deixa. 
Gott    beschwert    sich    nicht,    aber   gibt    das 
Seine  nicht  auf. 
sp.  Dios   no    se   quexa,    mas   lo   suyo    no   lo    dexa. 
S-  Deos  u.  s.  w. 


Pi2o.  Gott  llisst  wohl   sinken,  Aber  nicht 

ertrinken. 
We  de  Herrget  (Wen  der  Herrgoft)  nass  macht,  od. 

de   fdenj   macht   or   an    (auchj    wider    troche 

(trocken).    (schwei.) 
Gott  schlot  nid  liecht  e  Ma,  er  striicht  em  an  e 

Salbli  a.   (schwei.)     Gott  schldgt  nicht  leicht 

einen  Mann,  er  streicht  ihvi  auch  ein  Sdlb- 

lein  an. 

God    forlader    Synderen,    men    hader    ham    ei.  da. 
Gott  verldsst  wohl  den  Silnder ,  aber    roitet 
ihn  nicht  aus. 

D'un   coste   Dieii   poingt,    de.  I'autre    il    oingt.  fz. 

Von  einer  Seite  schldgt  Gott,  von  der  andern 

salbt  er. 
Diu  affliggi,    e   nun    abbanduna.     (si.  s.)      Gott  it. 

prilft  und  verldsst  nicht. 
Dios  que    da   la   Uaga,   da   la   medicina.     GoW  sp. 

der  die    WHnde  gibt,  gibt  die  Arzenei. 


626.  Gott  macht  gesund  und  der  Doctor 

kriegt's  Geld. 
Gott    macht    genesen    Und    der   Arzt    holt    die 

Spesen. 
Gott  hilft  und  dem  Arzte  dankt  man. 


Het  is  God  die  geneest  en  de  dokter  trekt  het  dt. 

geld.     Gott   ist   es,   der  gesund   macht,  und 

der  Doktor  ziehf,  das.  Geld  ein. 
God  cures  and  the  doctor  gets  the  money.  eu. 

God   cures    the  sick    and    the   doctor   takes    the 

fees.     Gott  heilt  die  Kranken  und  der  Doktor 

nimmt  die  Bezahlung. 
God    healeth    and    the     physician     hath     (gets) 

the      thanks.        Gott     heilt     und     der     Arzt 

kriegt  den  Dank. 


Gud  helbreder,  og  Doctoren  faaer  Pengene. 


da. 


Dieu  est  celui  qui  guerit  et  le  medecin  emporte  fz. 

I'argent.     Gott  ist  der,  loelcher  heilt,  und  der 

Doktor  tragi's  Geld  davon. 
Dio  e  quello  chi  guarisce,  e  il  medico  ne  porta  it, 

via  i  danari.     S.  Dieu  est  u.  s.  w. 
Dio    guarisce    c    il    medico    e    ringraziato.      S. 

God  healeth  u.  s.  w. 
Deos  he  o  que  sara,  e  o   mestre  leva   a  prata.  pt. 

S.  Het  is  God  u.  s.  w. 
Dios  es  el  que  sana,  y  el  medico  Ueva  la  plata.  sp. 

S.  Het  is  God  u.  s.  w. 


Gott  627. 


—    326 


629  Gott. 


627.  Gott  verlasst  die  hseinen  nicht. 
Gut  die  tSiiien  iiie  verlie.     (ad.) 

dt.  God  verlaat  de  zijneii  iiict. 


dji.  Gild  fovlader  ikke  Sine. 
SW.  Giidl)  forlater  intet  dlie  sine. 

fz.  Dieii  n'oiiblie  pas  les  siens.      (:<otl  veryhst  die 
Seinen  nicht. 
Dieii    ne    noiis    fist   oiicc^ues    pour  nous  oublier. 
(afz.)     Gott  sclmf  uns  nicht,  uin  uns  zu  ver- 
c/essen. 


G28.  Mit  Gott  llisst  sicli  nicht  spotten. 
Gott  lasst  sich  keinen  fljichsernen  Bart  flechten. 
Gott   Ijisst   sich   nicht   tjinschen    (auf  den   Arm 

(Armel)  malen). 
Der  mnss  viel  konnen,  der  Gott  will  blenden. 
Du  mnsst  ein  guter  Kerzenmacher   sein,    wenn 

da  Gott  eine  wjichserne  Nase  andrehen  willst. 
Er  macht  jm  einen  bart  von  stro.    (ad.) 
pd.  Aser    Hargot    let    sich    net    spoten.     (nrh.    S.) 

Unser  Herrgott  lasst  sich  nicht  spotten. 
Mat  asem  Hargot  hst  sich  ned  spasen.  (nrh.  S.) 

Mit  imserm  Herrgott  lasst  .sich  nicht  spassen. 


dt.  Hij  wil  onzen  Heer  een'  vlassen  (strooijen) 
baard  maken  (vlechten).  Er  rcill  miserni 
Herrn  einen  fllichsernen  (stroliernen)  Bart 
machen   (flechten). 

Hij  wil  God  een'  vlasschen  baard  annaijen. 
Er  ivill  Gott  einen  flcichsernen  Bart  anndhen. 

Onsen  Heere  eenen  vlassenen  baerd  aensetten. 
(avl.)  Unserem  Herrn  einen  flcichsernen 
Bart  anheften. 

fZt  Dii'U    consent,    mais    non   pas    toiijours.     Gott 

stimvit  zu,  aher  nicht  imvier. 
Faire    barbe    de    paille   a   Dieu.     Gott   (einen) 

Strohbart  machen. 
nf.  Faire  jarbe  de  foucre  a  Uieu.  (apic.)   Gott  eine 

Strohgarhe  machen. 
it.  Chi  crcde  d'ingannare  Iddio,  ingauna  se  ste.sso. 

(mi.  t.)    Wer  Gott  zu  tauschen  </hiuht,  tduscht 

sich  sclhst. 
ni.  Al  ygnor  l^ssa  fir,  ma  an  iessa  strafer.  (cm.  R.) 

Der  Herr  lilsst  machen,  aher  er  lilsst  nicht 

zu  viel  machen. 
Chi  crede  de  farghela  al  Signor,  sc  la  fa  a  In. 

(v.)      Wer    Gott   etwas    vorzumachen    ylnuht, 

macht  sich  (selhst)  etwas  vor. 


Divx  lascia  fari,  no    suprafari.     (s.)     Gott  Idsst  si. 

machen,  aher  nicht  zu  viel  machen. 
Decs  consente,  mas  nao  sempre.    S.  Dieuu.  s.  ?c.  pt. 
Dios  consiente,  mas  no  siempre.   *S'.  Dieu  u.  s.  w.  sp.^ 


^ 


629.    Wem    Gott     wohl     will,     dem     will 

Sankt  Peter  nicht  iibel. 
Hat  mir's  Gott  bescheert,  so  niniint  niir's  Sankt 

Peter  nicht.  [Peter  nicht  wehren. 

Will    nns    Gott    erniihren,     So    kann's    Sankt 
Gott    hat    mir's  gegeben,    nud    der  Teufel    soil 

es  mir  nicht  nehmen. 
Wem  Got  wol,  dem  Nieman  iibel.     (ad.) 
Was    einem  Gott    bescheret,    das   nimpt  jm  S. 

Peter  nicht.     (ad.) 
Welt  onser  Hei'gott  en  ernieren,  Da'  kann  Zent 

Peter  et  :iet  ferwieren.  (mrh.  L.)    Will  unser 

Herrgott  Einen  erndhren,  so  kann  St.  Peter 

es  nicht  vericehren. 
Was  uns  unser  Herr  Gott  giebt,  das  kann  uns 

St.  Peter  nicht  nehmen.     (schwei.) 
Wemme  dat  Gliicke  woll  will,  dem  will  neemcs 

iiwwel.     (ns.    W.)      Wem    das     Gliick    wohl 

will,  dem  will  Niemand  iibel. 


md. 


od. 


pd.  ^ 


Wat  God    ons   geeft,    dat    zal  Sint  Pieter   niet  dt. 

outnemeu.      Was   Gott    uns    giht,    das    ivird 

St.  Peter  nicht  nehmen. 
Wat  enen  Godt  geft,  dat  sal   hem  Sanct  Peter 

niet    nemen.     (ah.)      Was    Gott    einem   giht, 

das  soil  ihm  St.  Peter  nicht  nehmen. 
Heftet    my   Godt    bescheert,    Sancte    Peter    en 

neemptet  my  niet.     (ah.)     S.  Hat  u.  s.  w. 
If  that  God  gie  the  deil  daurna  reive,     (scho.)  en. 

Wenn  Gott  es  giht,  darf's  der  Teufel  nicht 

nehmen. 

Har  Gud  givet   mig   det,    saa    tager  St.  Peder  dii. 

det  ikke  t'ra  mig.     S.  Hat  u.  s.  u\ 
Hva5  Gu3  gefr,  gripr  ei  sankti  Pall.    Was  Gott  is. 

giht,  nimmt  St.  Paul  nicht. 
Dhen    war    Herre    wil    wjil,    dhen,  vnner   i)itet  SW. 

St.  Per  ilia. 
Den   v;ir  Herre  vill   vlil,  hononi  star   ej  heller 

Sankt    Per    emot.     Dem    unser    Herr    ivohl 

will,  dem  steht  Sankt  Peter  nicht  entgegen. 
Det   var    HeiTC    beskjirer,    star    intet  St.    Pehr 

emot.    Dem,  was  unser  Herr  bescheert,  steht 

Sankt  Peter  nicht  entgegen. 
Det  war  Herre  beskar,  det   ar   ej    emot  sancte 

Per.     S.  Det  var  u.  s.  w. 


Gott  629. 


—    327    — 


632   Gott. 


fz.  C'est  rijon  Din  qn'el  vout,  les  saints  n'es  polet 
rln.  (nf.  w.)  Der  liebe  Qoft  will's,  die 
HeiUqen  konnen  Nichfs. 

it.  Chi  ha  buono  un  Dio,  ha  in  tasca  i  santi. 
(mi.  t.)  Wer  Gott  sicher  hat,  hat  die  Jfeili- 
ffen  in  der   Tasche. 

ni.  Quand  che  Dio  al  iil,  ju  saiiz  no  Y)odui.  (W.) 
Wenn  Gott  will,  konnen  die  Heilif/en  nicht. 

sp.  A  quien  Dios  se  la  da  (diere),  San  Pedro  (An- 
ton) se  la  bendiga.  Wem  Gott  ea  giht  (gehen 
wirdj,  vioc/e  St.  Peter  (Antonius)   es  segnen. 


631.  Als  het  lijnwaad  begonnen  is,  zendt 
God  er  garen  toe.  (dt.)  Wenn  die  Lein- 
wavd  angefangen  ist,  schickt  Gott  Garn  dazu. 

Get  thy  spindle  and  thy  distaff  ready  and  God  eu, 
will    send    thee    flax.     Mache    Sinndcl    und 
Eocken  zurecht,   und   Gott  wird   dir  Flacks 
senden. 

Get  your  rock  and  spindle  ready,  God  will 
send  the  tow.  (scho.)  Macht  Rocken  U7ul 
Spindel  zurecht,   Gott  irird  Flachi  senden. 


630.  Wen  Gott  lieb  hat,  den  zilchtigt  er. 


(It.  De    Heer    kastijdt,     dien    liij    liof    Jieeft.     Der 
Herr  ziichtigt,  den  er  lieh   hat. 


dii.  Den,  som  Herren  elsker,  tugter  lian.     Wen  der 
Herr  lieht,  den  ziichtigt  er. 

It.  Corripit  Deus  quem  diligit. 

Castigat  Deus  et  corrigit  quem  diligit.. 
fz.  Dieu  aime  la  creature  k  qui  il  envoys  du  mal 
pour    luy    souvenir    de  luy.      Gott    lieht    das 
Geschopf,   dem   er   Unglilck   schickt,   um    es 
an  ihn  zu  erinnern. 
Cui  Dex  aime  il  le  tempeste  et  donne  si   souf- 
frir.     (afz.)      Wen    Gott    liebt ,    den  ^Jrii/t  er 
und  sucht  ihn  heini.     ' 
sf.  Qui  de  Dion    es   aymat,    De   Diou    es    bisitat. 
(Gsc.)    Wer  von  Gott  gelieht  rcird,  der  wird. 
von  Gott  heimgesucht. 
it.  Chi    da    Dio    e    amato,    Da   lui  e,   visitato.     S. 
Qui  u.  s.  w. 
A  chi  Dio  vuol  bene,  gli  da  delle    tribolazioui. 
Wen  Gott  lieh  hat,  dem  schickt  er  Prilfungen. 
mi.  A  ehi  Dio  vuol  bene,  Manda  affliEloni  e  pene. 
(t.)      Wen    Gott    lieh    hat,    devh    schickt    er 
Prufungen  und  Leiden. 
ni.  Quando  el  Signor  castiga,   1  e   segn     che    el    ne 
vor    ben.     (1.  m.)     Wenn    der    Herr    sir  aft, 
ist  es  ein  ZeicJien,  dass  er  lieht. 
si.  Dill  a  cui  voli  Ijeni,  manda  cruci  e   peni.     (s.) 
Wen  Gott   lieh   hat,    dem    scJilcki    er  Kreuz 
und   Trilhsal. 
Deus  a    quie    I'amat    hi    castigat,    comente    et 
babbu   qui   queret   bene   a    fizu.      (sa.)     Wen 
Gott  lieht,   den  ziichtigt   er ,   wte  'Bin    Vater, 
der  den  Sohn  lieh  hat. 


Diou  donne  til    a    toile   ourdie.     Zu   aufgesetz-  fz. 

ter  Leinwand  giht  Gott   Garn. 
A   toile   ourdie  Dieu   mesure  le  fil.     Zu  aufge- 

setzter  Leimound  misst  Gott  das  Garn. 
A  tela  ordita  Dio  manda    il   filo.     (mi.  t.)     Zu  it. 

aufgesetzter     Leinicand     schickt     Gott     den 

Faden. 


632.  Wenn  Gott    Einen   strafen    will,    so 

thut  er  ihm  die  Augen  zu. 
Wenn    unser   Hergott    Einen    strafen    will,    so 

lasst  er  ihn  zuvor  blind  werden. 
Wenn  strafen  will    die  Gotteshand,    So    ninimt 

sie  Eiuem  den  Ver.stand. 
Wenn  Gott   ein  Land   strafen    will,    so    nimmt 

er  den  Herren  die  Weisheit. 


Als  God  ieniaud   straffeu  wil,  zoo  beneemt  Hij  dt. 
hem     zijn'    verstand.        Wenn    Gott    Jemand 
strafen  will,  so  ninimt  er  ihm  seinen  Verstand. 

Als  God  een  land  plageu  wil,  dan  beneemt  Hij 
den  heeren  hunne  wijsheid.  Wenn  Gott  ein 
Land  plagen  will,  dann  nimmt  er  den  Herren 
Hire   Weisheit. 

Nser  gu9   refsar   monnum,   byrgir  hann  {)eirra  is. 
augu.       Wenn    Gott    die    Menschen    straft, 
macht  er  ihre  Augen  zu. 


Quos  vult  punire,  dementat.  It. 

Quand  Dieu    quelqu'un    veut   chatier,   De   bon  fz. 

sens    le    fait    varier.      We^in    Gott    Jemand 

strafen  will,  lasst  er  ihn  vom  gesunden  Ver- 

stande  ahueiclttn. 
Quan  Diou  bo  Tiiome  castigua,   De   soun  sens  sf. 

lou  he  baria.   (Gsc.)    S.  Quand  Dieu  u.  s.  w. 
Quando  Dio  ci  vuol  punire,   del  vero  senno  ci  it. 

fa    uscire.       Wenn    Gott    uns    strafen    icill, 

lasst  er  uns  den   Verstand  verlieren. 
Se  Dio  vuol  gastigar,  toglie  il  giiulizio.     (cr.s.)  mi. 

Wenn    Gott    strafen    icill,    nimmt    er    den 

Verstand. 


Gott  632. 


—    328 


635  Gott. 


Quando  Dio   vuol   gastigar'   uno,    gli    toglie  il 

cervello.  (t.)    Wenn   Gott  FAnen  stvafen  will, 

so  niinmt  er  ihni  den   Verstand. 
Quando  Dio   vuol   gastigar   un   popolo,   gli  da 

per   capo   uua   donna,     (t.)      Wenn    Gott    ein 

Volk  stvafen   n-ill ,    giht    er    ihm  eine  Frau 

zum   Oherhaupt. 
si.  A  chi  Dio  vuol  castigar,  leva  il  cervello.  (npl.) 

Wen   Gott  strafen  will,    dem   niinmt   er  den 

Verstand. 
Diu  leva  lu  giudiziu  a  cxii  voli    eastigari.    (s.) 

Gott   nimmt  dem,  welchen  er   strafen  will, 

den    Verstand. 
Quannu  la  fiTi-micula  mette   I'ali,    allura    mori. 

(s.)      Wenn  die  Ameise  Fluc/el  ansetzt,  dann 

stirht  sie. 
pt.  Da  Deos  azas  a    formiga,    para   que   se   perca 

mais  asinha.     Gott  giht   der   Ameise   Fiiigel, 

damit  sie  schneller  verderbe. 
sp.  Da  Dios  alas  a  la  liormida,  para  que  se  pierda 

mas  ayna.     S.  Dd  Deos  u.  s.  w. 
Al  pascarillo,    que  se  ha  de   perder,   alillas  le 

han    de    nascer.     Dem     Vogelrhen,    welches 

verderhen  soil,  milssen  Fliigelchen  wachsen. 


633.  Als  God  niet  wil,  dan  kan  de  sant 
niet.  (dt.)  Wenn  Gott  nicht  will,  Tcann 
der  Heilige  nicht. 

dt.  Als  het  Gode  niet  en  belieft,  syne  Heylighen 
en  moghens  niet  en  cunnen  het  niet  ghebe- 
teren.  (avl.)  Wenn  es  Gott  nicht  helieht, 
seine  Heiligen  mogens  und  konnens  nicht 
hesser  machen. 

en.  When  it  pleaseth  not  God,  the  saint  can  do 
little.  Wenn  es  Gott  nichf  gefullf,  kann  der 
Heilige  wenig  thun. 


Quando  Dios  no  quiere,  el  Santo  no  puede.       sp, 
Quando  Dios  no  quiere,  Santos  no  pueden.    S. 
Quando  Iddio  u.  s.  w. 


fz.  Quand  Dieu  ne  veult,  le  saint  ne  pent. 
it.  Quando  Dio  non  vuole,  il  santo  non  puole. 
mi.  Quando  Iddio  non  vuole ,   i  santi  non  possono. 

(t.)      Wenn     Gott     nicht    will,     konnen     die 

Heiligen  nicht. 
ni.  Co  Dio  no  vol,  gnanca  i  Santi  no  pol.  (v.  trst,) 

Wenn    Gott    nicht    trill,    konnen    auch    die 

Heiligen  nicht. 
si.  Quando  Deus  non  bolet  (queret),  sos  Sanctos  pagu 

podent  (non  liant  podere).    (sa.)      Wenn   Gott 

nicht  irill,  konnen  die  Heiligen  wenig  (hahen 

die  Heiligen  keine  MachtJ. 
Im.  Quant  D^u  no  vol,  los  Sancts  no  poden.    (vl.) 

S.   Quando  Iddio  u.  s.  w. 
pt.  Quando    Deos    nao    quer,    Santos    nao    rogao. 

Wenn  Gott  nicht  will,  beten  die  Heiligen  nicht. 


634.   Wer   Gott   vertraut,   Hat   wohl    ge- 

b  a  u  t. 
Wer  Gott  vertraut.  Hat  nicht  auf  Sand  gebaut. 
Wer    da   hofft    in   Got,    Der    hat   kain   Forcht 

noch  Not.     (ad.) 
Wier    Got    fertrat,    huod    ned    af  Sant    gebat.  pd. 

(nrh.  S.)     -S^.    Wer    Gott   vertraut,    hat  nicht 

U,    S.     IV. 

He  who  serves  God,  has  a  good  master.     Wer  en. 
Gott  dienf,  hat  einen  guten  Herrn. 

Hall  med  Gud,  sa  luiller  Gud  med  dig.     Halle  SW. 
mit  Gott,  so  halt   Gott  mit  dir. 


Spes  confisa  Deo,  nunquam  eonfusa  recedet.      It. 
Chi  s'fida   in  Dieu,    non   perescha.     (Id.  U.-E.)  CW. 

Wer  auf  Gott  vertraut,  kommt  nicht  um. 
Qui   aime   Dieu,    Est    siir  en   tout    lieu.     Wer  fz, 

Gott  liebt,  ist  iiberall  sicher. 
Qui    d'un    franc    coeur    a    Dieu    s'adonne,    Le 

Seigneiir    point    ne    I'abandonne.      Wer    sich 

mit  vollem  Herzen  Gott  hingibt,  den  verldsst 

der  Herr  nicht. 
Faites  loyaiilte   et  Dieu   vous  la   fera.     Haltet 

Treue,  und  Gott  icird,  sie  euch  halten. 
Qui  sert  Dieu  il  a  bon  maistre,    S.  He  u.  s.  w. 
A  chi  ben  crede,  Dio  provvede.    Wer  fest  glaubt,  it. 

fiir  den  sorgt   Gott. 
Chi    sta   con  Dio,    Dio  sta  con  lui.     (t.)      Wer  mi. 

hei  Gott  bleibt,  bei  dem  bleibt  Gott. 
Cui  teni  fidi  a  Diu,  nun  perisci  mai.  (s.)    Wer  si. 

Gott   Treue  halt,  der  geht  nie  zu  Grunde. 


635.   Wer    Gott    zum    Freunde    hat,    dem 

schadet  keine  Creatur. 
Was  Gott  will   erquicken ,   Kann   Niemand   er-  md. 

sticken.  (mrh.  E.)  [ersticken.  (bair.) 

Was   Gott   will   erquicken ,    kann  kein  Mensch  od. 
Wo  Gott  wohl  will,  kann  Niemand  libel.  (schwei.) 
Wat   Got   wal   erkwjiken,   Kan  Nemeszt  ersta-pd. 

ken.     (nrh.  S.)     S.    Was   Gott  u.  s.  w. 
Was   Gott    will    erquicken,    wJrd   kein  Mensch 

erdriicken.     (ns.  Pr.) 


Die   God   te   vriend   lieeft,    hem    schaadt    geen  dt. 

schepsel. 
Die  God  voor  zich  heeft,  heeft  niets  te  vreezen, 


Gott  635. 


—    329    — 


637  Gott. 


alles  te  verwacliten.  Wer  Gott  fiir  sich 
hat,  hat  Nic?its  zu  filrchten,  Alles  zu  er- 
warten. 
en.  He  is  no  loser  wlio  keeps  God  for  his  friend, 
Der  verliert  nicht,  der  sich  Gott  zum  Freund 
erhalt. 

da.  Then  wordher  wel  hwlppen ,  Gwdh  wil  hiselpe. 
(ada.)  Dem  wird  gut  yeholfen,  dem  Gott  hilft. 
is.  Hvorjum  Gu3   vel  vill,  honum  ma  enginn  ilia. 
Wem  Gott  wohl  will,  dem  kann  Keiner  iihel. 
SW.  Ar  Gild  med  dig,    ho    kan   da  vara  emot  dig? 
1st    Gott   mit  dir ,  wer  kann  da  gegen  dich 
seiri  ? 
Dhen  Gudh  wil  hialpa,   han  blijr  fuUt  hiilpen. 
Dem  Gott  helfen  will,   dem  wird  sicher  ge- 
holfen. 
Han    wardher    hulpin    som    gudh    wil    hiselpa. 
(asw.)     S.   Then  u.  s.  w. 

It.  Si  Deus  pro  nobis,  quis  contra  nos  ? 

Gaudet   opis  messe,   cui  jutor  viilt  (wit)  Deus 
esse,     (mlt.) 
fz,  A   qui  Dieu  aide,    nul   ne   pent    n«ire.     Wevi 
Gott  hilft,  kann  Keiner  schaden. 
A  qui  Dieu  aide,    nul    ne  pent  register.      Wem 

Gott  hilft,  dem  kann  Keiner  widerstehen. 

Cui  (A  qui)  Diex  (Dex)  velt   (veut)   aider  nus 

,    ne   li   puet   (put)  nuire  (nure).     (afz.)     Wem 

Gott  he/fen  will,  Keiner  kann  ihm  schaden. 

Bien  est  aidies  cui  Dex  velt  aidier.  (afz.)  Dem 

ist  wohl  geholfen,  dem  Gott  helfen  will. 
Qui    Deus    veut   asder   ne   li  puet  nuls  houme 
nuire.     (afz.)     Wem  Gott    helfen  will,    dem 
kann  kein  Mensch  schaden. 
nf.  Qui   Diex   veut  aidier,    nus   ne  li   puet   nuire. 
(Chmp.)      Wem  Gutt  helfen  loill,  Keiner  kann 
ihm  schaden. 
it.  Qui  hat  a  Deus   in    favore,    non  devet  timire. 
(sa.)      Wer  hei  Gott  Gnade  hat,  hraucht  sich 
nicht  zu  filrchten. 
Sp,  Aquel  es  rico  que  est   a   bien   con  Dios.     Der 
ist  reich,  der  gut  mit   Gott  steht. 


636.  Will's  Gott,  wer  wendet's? 

nWill's  Gott,"  ist  ein  gut  Wort  von  Alters  her. 


eu.  When  God  wills,  all  winds   bring  rain.      Wenn 
Gott  will,  hringen  alle   Winde  Regen. 


fz.  Tout   va   comme  il  plait  a  Dieu.     Alles  geht, 
wie  es  Gott  gefallt. 


Li  oi\  Dieu  veut,  il  pleut.    Da,  ion   Gott  loill, 

regnet's.  [Dieu  u.  s.  w. 

La    on    Deu    voet    il    pluit.     (afz.)     S.   La   ou 
On  Diex  veut  se  pleut.    (afz.)      Wo  Gott  icill, 

regnet's. 
Non    si    muove    foglia    Che    Dio    non    voglia.  it. 

Es    rilhrt    sich   kein  Blatt,   ohne   dass    Gott 

es  wolle. 
Un  «  mov  na  f6ja  che  Dio  an  voja.  (rom.)    iS.  mi. 

Non  u.  s.  w.  [S.  Nnn  u.  s.  w. 

An  s'moeuva  foeuja  che  Dio  an  voeuja.  (em.  P.)  ni. 
An    casca    foeuja   che   Dio   n'vo^uja.     (em.  P.) 

Nicht  fdllt  ein  Blatt,  ohne  dass  Gott  es  wolle. 
No  casca  foeuja,  ch'el  Signor  no  le  sappia,  n6 

le  voeuja.  (1.  m.)   Nicht  fdllt  ein  Blatt,  ohne 

dass  Gott  es  wisse,  es  wolle. 
No   se   move   fogia,   Che  Dio   no'l    vogia.     (v.) 

S.  Non  u.  s.  w. 
Non  ruet  una  foza  qui  non  est  de  Deus   boza.  si- 

(sa.  L.)     Nicht  fdllt  ein  Blatt,  ohne  das  es 

Gottes   Wille  ist. 
No    s'    mou    la   fuUa    que    Deu    no    ha    vulla.  Im. 

(neat.)     S.  Non  si  u.  s.  ii\ 
Nos  mou  la  fulla  del  arbre,  sense  voluntat  de 

D^u.    (val.)    Nicht  betvegt  sich  das  Blatt  am 

Baume  ohne  Gottes   Willen. 
No  se  mueve  la  hoja  sin  voluntad  del  SeQor.  Nicht  sp. 

das  Blatt  riihrt  sich  ohne  des  Herrn  Willen, 


637.  Wo  der  liebe  Gott  eine  Kirche  baut, 
da  baut  der  Teufel  eine  Kapelle  da- 
neben. 

Wo  vnser  Herrgott  ein  Kirchen  bin  bawet,  da 
bawet  der  Teuffel  auch  ein  Wirthshaus  da- 
neben.     (ad.) 

Wo   onser  Hergott   eng  Kirech   baut,    do   baut  md. 
der  Deiwel  eng  Kapell.    (mrh.  L.)     Wo  u>'ser 
Herrgott    eine    Kirche    baut,    da    baut    der 
Teufel  eine  Kajielle. 

Wo  Gott  eine  Kirche  hat,  hat  der  Teufel  auch  od. 
eine  Kapelle  dabei.     (bair.) 

Es  ist  kein  Gotteshaus,  der  Teufel  baut  auch 
eine  Kapelle  daneben.     (schwei.) 

Wo  man  eine  Kirche  baut,  hat  der  Teufel  ein 
Cappelein.     (schwei.) 

Wo   unsen   Harrgott    sich   en   Kirch    baut,    do  pd. 
baut    der  Duvel    sich    en   Kapall.     (nrh.  K.) 
Wo    sich    unser   Herrgott   eine   Kirche  baut, 
da  baut  sich  der  Teufel  eine  Kapelle. 

Wo  en  Kirch  weed  gebaut,  setz  der  Duvel  e 
Kapellchen.  (nrh.  K.)  Wo  eine  Kirche  ge- 
baut wird,  setzt  der  Teufel  ein  Kapellchen  hin. 

42 


Gott  637. 


—    330    — 


638  Gottlos. 


Wo  God  syn  Kark  hett,  hett  de  Duwel  syn 
Kapell.  (ns.  Hmb.)  Wo  Gott  seine  Kirche 
hut,  hat  der   Teufel  seine  Kapelle. 

Wo  der  liebe  Gott  wohnt,  hat  ancli  der  Teufel 
sein  Nest.     (ns.  Pr.) 

Boo  de  leewe  Gott  enne  Kerke  liat,  doo  hat  de 
Diiiiwel  enne  Kapelle.  (ns.  W.)  Wo  der 
liehe  Gott  eine  Kirche  hat,  da  hat  der 
Teufel  eine  Kapelle. 


dt.  Daar  God   eene   kirk   sticht,   bouwt   de   duivel 

eene   kapel.     Wo    Gott    eine    Kirche    stiftet, 

hauf.  der   Teufel  eine  Ka'pelle. 
Toen  God  het   vuur    schiep,    schiep    de   duivel 

den  ketel.    Als  Gott  das  Feuer  schuf,  schuf 

der   Teufel  den  Kessel. 
Als  God  ons  meel   geeft,    sluit    de    duivel  den 

zak    toe    (neemt    de    duivel    den    zak    weg). 

Wenn     Gott    uns    Mehl    gibt,     bindet     der 

Teufel  den  Sack  zu  (nimmt  der  Teufel  den 

Sack  weg). 
God  zendt  hem  wel  de  spijzen,  maar  de  duivel 

kookt  ze.    Gott  schickt  ihm  wohl  die  Si^eisen, 

aber  der  Teufel  kocht  sie. 
eil.  Where  God  has  his  church,  the  devil  will  have 

his  chapel.      Wo  Gott  seine  Kirche  hat,  loill 

der  Teufel  seine  Kajjelle  haben. 
God  sends  corn  and  the   devil  marrs  the  sack. 

Gott  schickt  Korn  und   der   Teufel   verdirht 

den  Sack. 
God    sends    meat    and    the    deil    sends    cooks. 

(scho.)     Gott  schickt  Fleisch  und  der  Teufel 

schickt  Koche. 


da.  Hvor  Gud  bj^gger  en  Kirke,  der  bygger  Fanden 
et  Capel  ved  Siden  af. 
Naar  Gud   giver  Melet,   saa  har  Fanden  taget 
ved  Ssekken.      Wenn  Gott  das  Mehl  gibt,  so 
hat  der  Teufel  den  Sack  iceggenommen. 
is.  Hvar  Kristr  hefir  sina  kyrkju,  ])ar  hefir  fjand- 
inn  si'na  kapellu.     Wo  Christus  seine  Kirche 
hat,  hat  der   Teufel  seine  Kapelle. 
SW.  Hvarhelst  var  Herre  har  en  kyrka,  der  bygger 
satan  ett  kapell.      Wo  nur   unser  Herr  eine 
Kirche  hut,  da  baut  Satan  eine  Kapelle  hin. 
Der  war  Herre  har   sin   kyrka,    har    hin   onde 
sitt  kapell.      Wo    unser    Herr    seine    Kirche 
hat,  hat  der  Bose  seine  Kapelle. 


fz.  Quand  Dieu  envoie  la  farine,  le  diable  enleve 
le  sac.    Wenn  Gott  das  Mehl  schickt,  nimmt 
der  Teufel  den  Sack  weg. 
Quand  Dieu   donne  farine  Le   diable  clost   le 


sac.     Wenn  Gott  Mehl  gibt,  bindet  der  Teu- 
fel den  Sack  zu. 
Quand   Dieu   mande   h  I'homme  la  farine,   Le 

diable    en    pourchasse   la  ruyne.     Wenn  Gott 

dem  Menschen  Mehl  schickt,  verdirbt  es  der 

Teufel. 
Quant    Devis    donne    farine    (Dex    done   ferine) 

diable    tout    le   sac   (sak).     (af/.)     S.  Quand 

Dieu  donne  u.  s.  w. 
Quan  Diou   enbie   a  I'homme   la   harine,    Lou  sf. 

diable  en  cerque  la  rouyne.  (Gsc.)    S.  Quand 

Dieu  mande  u.  s.  w. 
Dio    ci    manda    la    came   e   (ma)   il    diavolo   i  it. 

caochi.      Gott  schickt   uns   das  Fleisch,   und 

(aberj  der   Teufel  die  Koche. 
Dio  uon  fa  mai  chiesa ,   che  il   diavolo  non  ci  mi. 

voglia  (fabbrichi)  la  sua  cappella.    (t.)     Gott 

baut  nie  eine  Kirche,   ohne  dass  der   Teufel 

dort  seine  Kapelle  wolle  (baue). 
Quando  Dio  ci  da  la  farina,   il   diavolo    ci   to- 

glie  il  sacco.  (t.)      Wenn  Gott  uns  das  Mehl 

gibt,  nimmt  uns  der   Teufel  den  Sack. 


6.38.  Gottloser  Leute  Freud'   wahrt  eine 
kurze  Zeit. 

Eens   diefs  wijf  lacht  niet  altoos.     Fines  Die-  dt. 
hes   Weib  lacht  nicht  immer. 

Jjjofrinn  ma  eta  sitt  seti'S  meS  6tta.   Der  Dieb  is. 

muss  das  Seinige  stets  mit  Furcht  essen. 
Forviten    verd    inkje    alltid   fegen.     Der    Ver-  nw. 

wiesene  wird  nicht  immer  froh. 
Dhen    ondas    gladie    waarar   intet  lange.     Des  SW. 

Bosen  Freude  wahrt  nicht  lange. 

Cito  improborum  laeta  in  perniciem  cadunt.        It. 
La  femma  d'igl  lader  ri  er  bucc'  adinna.  (obi.)  CW. 

Die  Frau  des  Diebes  lacht  auch  nicht  immer. 
Les    calins    n'ont    qu'on    timps.     (nf.   w.)     Die  fz. 

Bosen  haben  nur  eine  Zeit. 
Ou  permie,    ou  dargne,   putos   tombou   en  cai- sf. 

tivie.    (Lgd.)     Friih  oder  spat  fallen  H . . . . 

in  Diirftigkeit. 
Ou  premie  ou  derrie,  p tombon   en  quey- 

tivie.     (nprv.)     S.   Ou  permie  u.  s.  w. 
A    tard    ou    tens  ley  p et  rufians  auran 

mau  tens,     (nprv.)     Spat  oder  frilh  werden 

die     H .  . . .    und    Kuppler     schlimme    Zeit 

haben. 
Non  ride  sempre  la   moglie    del    ladro.     NicJit  it. 

immer  lacht  die  Frau  des  Diebes. 


Gottlos  638. 


—     331 


639  Gras. 


Le  nozze  de'  furfanti  duran  poco.     Die  Hoch- 

zeif-  der  Schelme  dauert  nicht  lange. 
mi.  La  moi  de  ledar  Tan  rid   semper,     (rom.)     Die 

Frau  des  Diebes  lacht  nicht  immer. 
Al  n6zz  di  birbon  al  dura  poch.    (rom.)     S.  Le 

nozze  u.  s.  w. 
Sempre  non  ride  la  moglie  del  ladro.     (t.)     S. 

Non  ride  u.  s.  w. 
Le  allegrezze  de'  tristi   duran  poco.     (t.)     Die 

Freuden  der  Bosen  dauern  nicht  lange. 
ni.  La  muier  dal  ladr  n'  rid   sempr.     (em.  B.)     S. 

La  moi  u.  s.  w. 
El  nozz  di  baron  duren   poc.     (em.  B.)     S.  Le 

nozze  u.  s.  w. 
II  nozi  di  birb6n   duren   poc.     (em.  P.)     5".  Le 

nozze  u.  s.  w. 
La  raoer  del  lader  no  la  rid  semper.    (1.  b.)    ;S'. 

La  vioi  u.  s,  to. 
La   fera  dei   balos  la  diira  poch.     (1.  m.)     Die 

Kirmess  der  Schelme  dauert  nicht  lange. 
La  fomna  del  lader  a  rid   nen   senpre.     (piem.) 

8.  La  moi  u.  s.  w. 
Le  feste  die  birbe  (diibirl  ant)  a  duro  poch.  (piem.) 

Die  Feste   der  Schelme  dauern  nicht   lange. 
Le  alegrie  dla  cativa  gent  a  duro  p6ch.    (piem.) 

S.  Le  allegrezze  u.  s.  w. 
La  mugier  del  ladro  non  ride  sempre.    (v.)     S. 

La  moi  u.  s.  w. 
Le  nozze  dei  baroni  le  dura  poco.    (v.)     S-  Le 

nozze  u.  s.  lo. 
Le  feste  dei  baroni   le  dura  poco.     (v.)     S.  Le 

feste  die  u.  s.  tc.  [fera  u.  s.  w. 

La   fiera    dei    baroni    dura    poco.     (v.)     S.   La 
La  molge  del  ladro  no   ridi   .sempre.     (v.   trst.) 

S.  La  Tiioi  u.  s.  w. 
si.  La  migghiera  du   ladre    non    sempe    scioche    e 

rite.     (ap.  B.)     Die    Frau    des   Diebes  spielt 

und  lacht  nicht  immer. 
Non  sempre  ride  la  mogliere  de  lo  latro.    (npl.) 

S.  Non  ride  u.  s.  w. 
La  muggheri   di   lu   latru  'un  sempri  ridi.     (s.) 

S.  La  moi  u.  s.  w. 
Sa    muzere    de    su    ladrone    non    riet    semper. 

(sa.  L.)     S.  La  moi  u.  s.  ic. 
pt,  Na    casa    de  quem  joga,    alegrid,  pouca   mora. 

Ln  Hause  des  Spielers   icdhrt  Freude  nicht 

lange. 
sp.  En    casa    del    tahur    poco  dura  el  alegria.     S. 

Na  casa  u.  s.  w. 
A  la   puta  (ramera)   y  al  juglar  a  la  vejez  les 

viene  el  mal.     Der  H . .  .   und  dem  Oaukler 

kommt  im  Alter  das  Leiden. 


6.S9.  Das  Gras  wachsen  horen. 

Er  ist  so  klug,  er  hort  das  Gras  wachsen. 

Er  hort  die  Flohe  husten. 

Der  hart's  Gros  wachs-u.    (frk.  M.)    Der  hort's  md. 

Gras  wachsen. 
D'  Gras  wubszen  heeren.     (mrh.  L.) 
D'  Fie  hoschten  heeren.    (mrh.  L.)     Die  Flohe 

husten  horen. 
A    hot    hieren    s   Grass    wachsen.     (schls.)     Er 

hat  's  Gras  loachsen  horen. 
A  hot  hieren  die  Miicken  niesen  (die  Flie  husten). 

(schls.)     Er    hat   horen   die  Miicken   niessen 

(die  Flohe  husten). 
Er  weiss  A  lies,   er  sieht's    Gras   wachsen   und  od. 

hort  die  Floh  husten.     (bair.) 
Der    ist    so    gescheidt,    dass  er   Gras    wachsen 

sieht.     (bair.  L.) 
Er  meint,  er  sehe  das  Gras  wachsen  und   hore 

die  Floh  husten.     (schwei.) 
Er   ist   so    gschid,    er    kort  (gsied)  fast  's  GrJis 

wachsa.     (schwei.    A.)     Er    ist    so    gescheit, 

er  hort  (sieht)  fast  das   Gras  wachsen. 
Da  htiet  de  Fliih   host'n.     (nrh.  E.)     Der  hort  pd. 

die  Flohe  husten. 
Ha  hoht  et  Graas  waasse.     (nrh.  K.)     Er  hort 

das  Gras  wachsen. 
HJi   hoht   de    Fluh  hohste.     (nrh.  K.)     Er  hort 

die  Flohe  husten. 
Den    horrt    ock   de   Pieren    hussten.     (nrh.  M.) 

Der  hort  audi  die  Wiirmer  (Fischchen)  husten. 
Wier  det  Grasz  wuoszen  hirt,  hirt  de  Schnoken 

nasen.     (nrh.    S.)      Wer    das    Gras    tcachsen 

hort,  hort  die  Miicken  niesen. 
E    hirt    de   Kripes    nasen.     (nrh.  S.)     Er    hort 

die  Krebse  niesen. 
He  kann  Gras  wassen  horn.  (ns.  A.)    Er  kann 

Gras  wachsen   horen. 
He   hort   de   Fleg'n   hosten.     (ns.  A.)     Er  hort 

die  Fliegen  husten. 
He  riikt  den  Drek  im  Diistern.    (ns.  hist.)     Er 

riecht  den  Dreck  im  Dunkeln. 
Hai   es    so    wise,    ha   hoert   de   Pire   im    Water 

hausten.  (wstf.  Mrk.)    Er  ist  so  iceise,  er  hort 

die   Wiirmer  (Fischchen)  im   Wasser  husten. 


Hij  luistert  of  het  gras   groeit.      Er  horcht,  ob  dt, 
das   Gras  icdchst. 

Hij  is  zoo  wijs,  dat  hij  het  gras  kan  zien  was- 
sen. Er  ist  so  klug,  dass  er  das  Gras 
wachsen  sehen  kann. 

Hij  heeft  eene  \loo  hooren  hoesten.  Er  hat 
einen  Floh  husten  horen. 

Hij  hoort  de  pieren  in  het  Gras  piepen.  Er 
hort  die  Eegenwiirmer  im  Grase  pfeifen. 

42* 


Gras  639. 


332     — 


641  Gross. 


fs.  He  kon't  Gjars  wagsen   hiere.     (M.)     Er  kann 
das  Gras  wachsen  horen. 
Hi  is  so  kl66k,   hi  koon-t  Geers  waksen  hiire. 
(N.)     Er    ist    so    Mug,    er    konnte    's    Gras 
wachsen  horen. 

da,  Han  kan  liore  Grsesset  groe.    S.  He  kon't  u.  s.  w. 

is.  Hann  heyrir  grasiS  vaxa.    S.  Ha  hbht  et  u.  s.  w. 
nw.  Han  hoyrer,   kor  Graset   gror.     Er  h'ort,  wo  's 

Gras  wdchst. 
SW.  Han  kan  hora  Giaas  waxa.   S.  He  kann  u.  s.  w. 


cw.  El   ei   schi  pardert   a  prndent,    Ch'   el  and'  er 
r  Evva  carschent.    (obi.)    Er  ist  so  klug  und 
weise,  dass  er  das   Gras  tcachsen  h'ort. 
fz.  Acouter  les  aveines  lever,  (nf.  pic.)  Den  Hafer 
aufgehen  horen. 


640.  Grosse  Fische  fressen  die  kleinen. 
pd.  De  grisz  Fasch   frieszen    de   klenen.     (nrh.  S.) 
Die  grossen  Fische  fressen  die  kleinen. 


dt.  Groote  visschen  eten  de  kleine. 
fs.  Di  grat  Fask  at  di  letj  ap.    (A.)     Die  grossen 
Fische  essen  die  kleinen  auf. 


da.  De   store   Fiske    sede   de    smaa,    Saa    ligge   de 

under,    som    mindst    formaae.     Die   grossen 

Fische  essen  die  kleinen,  so  unterliegen  die, 

welche  am  wenigsten  verniogen. 
is.  Storir   fiskar    eta    smaar.     (fser.)     S.  De  grtsz 

u.  s.  w. 
nw»  Dei    store    Fiskarne    eta    dei    smaae.     S.    De 

grtsz  u.  s.  w. 
Sniaadyri   liva   so   lengje,   som   dei   store  vilja. 

Kleine  Thiere  leben  so  lange,  icie  die  grossen 

wollen. 
SVf,  Sma  fiskar  slukas  af  de   store.     Kleine  Fische 

werden  vo7i  den  grossen  verschlungen. 


E  pess  gi-6ss  magna  e  mntid.     (rom.)     S.  Lou  mi. 

gros  u.  s.  w. 
I    pesci    gi'ossi    ingoiano    i    minuti.     (t.)     Die 

grossen  Fische  verschlucken  die  kleinen. 
I  pesci  grossi  mangiano  i  piccini.     (t.)     S.  De 

cjr\sz  u.  s.  to. 
Al  pess   gross   manza   al   pznein.     (em.  B.)     S.  ni. 

Lou  gros  u.  s.  iv. 
El  p^ss    gross   magna   el  piccen.     (em.  P.)     S. 

Lou  gros  u.  s.  w. 
Al  pess  gross   magna   al   pznein.     (em.  R.)     S. 

Lou  gros  u.  s.  w. 
El    pes    gros   el  maja  quel  miniit  (el   pissini). 

(1.  b.)     S.  Lou  gros  u.  s.  w. 
Pess  gross  el  mangia  el  piscinin.  (1.  m.)   Gros- 
ser Fisch  frisst  den  kleinen. 
O  pescio  grosso  o  mangia  o    piccin.     (lig.)     S, 

Lou  gros  u.  s.  w.  [Zom  gros  u.  s.  w. 

El    pess    gross   a  mangia   el  p'cit.     (piem.)     S. 
El  pesse  grosso  magna  '1  menuo  (el  picolo).  (v.) 

8.  Lou  gros  u.  s,  w. 
Lu  pisci  grossu  si  mancia  lu  minutu.     (s.)     S.  si. 

Lou  gros  u.  s.  w. 
Su    pische    mannu    si     mandigat     su     minore. 

(sa.  L.)     S.  Lou  gros  u.  s.  w. 
Los  pexos  grans  se  menjan    als  petits.     (neat.)  Im. 

S.  De  grisz  u.  s.  w. 
Lo   peix  gros   se  mentja  al  flaquet.     (val.)     S. 

Lou  gros  u.  s.  w. 


641.  Grosses  Gut,  grosse  Sorge. 

Grosser  Reich thum,  grosse  Sorgen. 

Veel  Kf^g,  veel  Mog.  (ns.  Pr.)     Viel  Kiihe,  viel  pd. 

Milhe. 
Je   grotter   Sakk,   je    meer  Plakk.     (wstf.   M.) 

Je  grosser  Sack,  je  mehr  Plackerei. 


It.  Pisces  magni  parvulos  comedunt. 

fz.  Les   gros   poissons  mangent   les   petits.     S.  De 

grisz  u.  s.  w. 
nf.  Les  gros  pehons  magnet  les  p'tits.   (w.)    S.  De 

grtsz  u.  s.  w. 
C'est  todi  I'gros  pehon  qui  magne  li  p'tit.    (w.) 

Es    ist    immer    der   grosse    Fisch,    der    den 

kleinen  fri  st. 
sf.  Lou  gros  pays  manjo  lou  pichon.    (nprv.)    Der 

grosse  Fisch  frisst  den  kleinen. 
it.  II  pesce  grosso  mangia  il  piccolo  (minuto.)     S. 

Lou  gros  u.  s.  w. 


Veel  koeijen,  veel  moeijen.  (vl.)  S.  Veel  u.  s.  w.  dt. 
Much  coin,  much  care.      Viel  Geld,  viel  S>rge.  en. 
Muckle  corn,  muckle  care,    (scho.)     Viel  Korn, 
viele  Sorge. 

Den  mycket  liar,    har    ock   manga   bekymmer.  SW. 

Wer  viel  hat,  hat  auch  viel  Bekilmmerniss. 
Stoort    Hws,    manga    tarfwei*.     Grosses   Haus, 

viele  Bediirfnisse, 


Qu    creisse     de     ben,     creisse     de     pensament.  fz. 

(sf.  nprv.)     Wer  an  Gut  zunimnit,  nimmt  an 

Sorge  zu. 
Gran    nave,    gran    pensiero.     (mi.  t.)     Grosses  it. 

Schiff,  grosse  Sorge. 


Gross  641. 


333    — 


642  Grosse. 


ni.  Chi  ga  piii  richezze,  ga  piu  pensieri.  (v.)  Je 
mehr  Heichthiimer,  je  mehr  Snrgen. 

si.  Qui  hat  pins  ricchesas,  hat  pius  pensamentos. 
(sa.)     S.   Chi  fja  u.  s.  w. 


642.  Grosseu  stat  wil  weites  tor.  (ad.) 

pd.  Upp'  groten  Naors  (To'n   groten  Aors)  hort  'n 

grot  Brok.     (ns.  A.)     Auf  ein  gross  Gesass 
gehort  'ne  grosse  Hose. 

Up  'n    grautet  Liiw   gehort   'ne   graute  Bokse. 

(wstf.   M.)     Auf  einen  grossen   Leih  gehort 
eine  grosse  Hose. 

dt.  Tot    ecnen    grooten    dief    behoort    een    groote 

strop.     Filr   einen  grossen   Dieb   gehort    ein 

grosser  Strick. 
Groote  visschen,  groote  netten.    Grosse  Fische, 

grosse  Neize. 
Groote  aarsen  hebben  wijde  brooken  van  noode. 

Grosse  Gesdsse  haben  weite  Hosen  nothig. 
fs.  Grette  sersen  behove  wyde  broocken.    (afs.)    S. 

Groote  aarsen  u.  s.  ■?(■. 
Diar  an  gratten  Eers  bea,  skal  uk  an  gratten 

Boks  ha.     (F.)      Wer   ein   gross   Gesass   hat, 

muss  auch  eine  grosse  Hose  haben. 


da,  Der   hor'   en    stor   Brog  til    en    stor  Aars.     Es 

gehort    eine    grosse  Hose   zu    einem   grossen 

Gesass. 
is.  Stor  gumpr  (rass)  ])arf  vfSa  brok.      Gross   Ge- 
sass bedurf  veiter  Hosen. 
Stort  hsefir  storum  (;i  vi8  stort).    Grosses  passt 

zu  Grossen  (GrossemJ. 
Stort    nafn    vill    hafa    stora    hrosan.     Grosser 

Name  will  grossen   Triumph  haben. 
nw.  Ein  stor  Mann  treng  ei  stor  Brok.  Ein  grosser 

Mann  braucht  grosse  Hosen. 
Eit   stort   Hoi   treng  ei    stor  Bot.     Ein  grosses 

Loch  braucht  einen  grossen  Flick. 
Ei    stor    Klokka    tarv    ein    stor    Kolv.      Eine 

grosse  Glocke  hedarf  eines  grossen  Kloppels. 
Stort  heyrer  storo  til   (hover  storom).     Grosses 

gehort  zu  Grossem  (Grossen). 
SW.  En  tiock  Rumpa  wil  baa  en  wijd  brook.     Ein 

dickes   G-sdss  will  eine  iveife  Hose  haben. 
Stora  oxar  ska'  ha  stora  brok.     Grosse  Ochsen 

7iiiissen  grosse  Seile  haben. 
Stort   folk   fardas    stora    vagar,     Grosse  Leute 

fahren  grosse   Wege. 


A    gros    larrons   grosse   corde.     (afz.)     Grossen 

Dieben  grosser  Strick.  [grosse  Furth. 

A  grant  cheval  grant  gue.  (afz.)   Grossem  Pferde 
Haut    bateati ,     haiates    voiles,     (nrm.)     Hoher  nf. 

Kahn,  hohe  Segel.  [grosser  Knoclien. 

A  gran  caa,  gran  os.     (Bm.)     Grossem  Hunde  sf, 
A  grosso  bestio,  gros   mouniou.     (Lgd.)     Gros- 
sem  Vieh  grosser  Futtersack. 
A  gros  larron  grosso  couerdo.    (nprv.)    Grossem 

Diebe  grosser  Strick. 
A    gran    Incerna   grosso  stoppino.     Fiir  grosse  it. 

Lampe  grosser  Docht. 
Gran    nave    vuol    grand'   acqiia.     (t.)     Grosses  mi. 

Schiff  will  grosses   Wasser. 
Maggior  porta,  maggior  battitoio.  (t.)    Grossere 

Thilr,  grosserer  Klopfer. 
Pansa  granda,   roba  tanta.     (1.  b.)     Filr  gros- ni. 

sen  Bauch  viel  Zeug. 
A  gran  casa,   gran  porta;   a  gran  porta,   gran 

bativelo.  (v.)    Grossem  Hause  grosse   Thiire; 

grosser   Thiire  grosser  Klopfer. 
A    gran    gola    larga    soga.     Filr  grosse  Kehle  sp. 

grosser  Strick. 
A  gran  llena   gran   vacia.     (asp.)     Filr  grosses 

Wasser  grosses  Becken. 


fz.  A  grant  homme  grant  verre.     Grossem  Manne 
grosses  Glas. 


642.  Die  Grosse  thixt's  nicht,  sonst  iiber- 
liefe  die  Kuh  den  Hasen. 

Es  liegt  nicht  an  der  Grosse,   sonst  -wiirde   die  od. 
Kuh  einen  Hasen  erlaufeu.     (bair.) 

Wenn's  nf  d'  Grrissi  achjim,  so  wiird  e  Chue 
en  Has  erlaufe.  (schwei.)  Wenn's  auf  die 
Grosse  ankdme,  so  wiirde  eine  Kuh  einen 
Hasen  erlaufen. 

De   Grott   deit't   nich,    siinst    kern    de   K6   denpd. 
Haosen    vacir.     (ns.   A.)     Die    Grosse    that's 
nicht,  sonst  kdme  die  Kuh  devi  Hasen  zuvor. 

Et  kumnit  bi  de  Grotte  nich  to,  sus  funk  de 
Koh  wol  en  Hasn.  (us.  B.)  Es  kommf  auf 
die  Grosse  nicht  an,  sonst  jienge  die  Kuh 
wohl  einen  Hasen. 

't  Kummt  up  de  Grotte  nich  to,  anners  kunn 
de  Osse  woU  'n  Hasen  belopen.  (ns.  0.)  Es 
kommt  auf  die  Grosse  nicht  an,  sonst  konnte 
der   Ochse  wohl  den  Hasen  iiberlaufen. 

Dg  Greet  deit  -t  ni,  annars  kern  da  K6  dan 
Has-  vor.     (ns.  O.  J.)     S.  De  Grott  u.  s.  w. 

Wenn't  up  de  Grote  ankeem,  so  kunn  de  Bull 
woU'n  Hasen  kriegen.  (ns.  O.  R.)  Wenn's 
auf  die  Grosse  ankdme,  so  konnte  der  Bulle 
wohl  einen  Hasen  kriegen. 

Wenn  dat  noer  Grot  giug,   denn  greep  de  Oss 


Grosse  642. 


—     334     — 


643  Grube. 


den  Haas.  (ns.  Pr.)  Wenn  das  nach  der 
Grosse  gienge,  dann  fienge  der  Ochse  den 
Hasen. 

dt.  Het  is  in  de  gi-ootte  niet   gelegen,   anders    zou 
de  koe  den  haas  wel  vano'en.     S.  Et  kummt 


fz.  Que  court  mey  ue  lebe  de  cheys  mes  que  u 
asou  de  sept  ans.  (sf.  Brn.)  Besser  Iduft 
ein  Hase  von  seeks  Monaten,  als  ein  Esel 
von  siehen  Jahren. 


G43.  Wer  Andern  eine  Grube  grabt,  fallt 

selbst  hi n ein. 
Wer    den    Andern    betriigt,    der    macht    einen 

Sack,  darin  er  sich  selbst  fangen  wird. 
Wer  einem  Andern  Schlingen  legt,  Sich  selbst 

darin  zu  fangen  pflegt. 
Wer  dem  Andern  einen  Brand  schiirt,  verbreunt 

gewohnlich  seine  eignen  Finger. 
Wer  ain   grueb   dem   andern   macht,    der    vellt 

selb  darein  vnbedacht.     (ad.) 
Vil  dicke  er  selbe  drinne  lit,   der  dem   andern 

gi'ebt  die  gruoben.     (ad.) 
Od.  Wer    Andern    eine    Grube    grabt,    fjillt    selbst 

drein.     (bair.) 
Wer  dem  Andern  eine  Grube  gi-abt,  fallt  selbst 

hinein.     (schwei.) 
pd.  Wecker  Annern  en  Grow  groft,  de  fallt  -r  sulm 

herin.     (ns.  A.) 
Ver    Annern    en    Grov    gravt,    fallt    oft    selbst 

drin.     (ns.  hist.  A.) 
Wei  dem  Anderen  enne  Gruuwe  griwwet,  fallet 

selwer  di'in.    (ns.  W.)     S.   Wer  dem  u.  s.  w. 


dt.  Die  een'  strik  voor  een'  ander   spant,   loopt   er 

zelf  in.    Wer  eine  Schlinge  fur  einen  Andern 

legt,  I'duft  selhst  hinein. 
Die   een    ander    strikkeii    zet,    Maakt    somtijds 

zijn  eigen  net.    Wer  einem  Andern  Schlingen 

legt,  macht  oft  das  Netz  fiir  sich  selbst. 
en.  He   that   deceives   an   other,   is   often   deceived 

himself.      Wer   einen  Andern    betriigt,    icird 

oft  selbst  hetrogen. 
fs.  Diar  Oolern   an   Gruw   groft,    fclt-r   sallew   iin 

uun.     (A.) 
De,    dirr  Ausere  en  Kohl   greft,    fallt'r    sellew 

aiijn.     (M.)  

da*  Den  som  graver  en  Grav  til  en  Anden ,  falder 
selv  deri.  Wer  eine  Grube  fiir  einen  Andern 
grabt,  fallt  selbst  hinein. 


Den  der  graver  en  Grav  for  en  Anden,  falder 
ofte  selv  deri.  Wer  eine  Gnd>e  fiir  einen  An- 
dern grabt,  fallt  oft  selbst  hinein. 
Then  faangher  offthe  Faldh,  ther  Andhen  ack- 
ther  Faldh.  (ada.)  Der  erfahrt  oft  Sturz, 
der  Ander  er  Sturz  im  Sinn  hat. 

Ser    grefr    grof ,    |)6    grafi.     Sich  grabt    Grube,  iS. 
irenn  er  grabt. 

Hver  annan  vill  of  an  riSa  fellur  ti3um  sjalfur 
I'lr  s6i51i.  Wer  den  Andern  iiberreiten  icill, 
fallt  hdujtg  selbst  aus  dem  Sattel. 

Sa,  sem  annann  fellir,  dettr  optast  sjalfr  meS 
honum.  Der,  xvelcher  den  Anderen  zu  Boden 
wirft,  fallt  am  hdufigsten  selbst  mit  ihm. 

Fot  setur  eingin  firi  annan,  uttan  fallkomin 
er  sjalvur.  (faer.)  Keincr  stellt  dem  Andern 
ein  Bein,  ohne  dass  er  selbst  dem  Fallen 
nahe  ist. 

Dan   som   grsev   ei   Greft  aat   ein   annan ,    skal  nw. 
sjolv  stupa  i.    Wer  einem  Andern  eine  Grube 
grabt,  wird  selbst  hineinfallen. 

Dan  som  gildrar  aat  ein  annan,  han  gjeng  i 
ei  Gildra  sjolv.  Wer  einem  Andern  Schlingen 
legt,  geht  selbst  in  eine  Schlinge.  [deri. 

Den  som  gi-jifver  en  gi'op  for  andra,  faller  sjelf  SW. 

Den  som  gildrar  fora  andra,  faller  sjelf  i  snaran. 
Wer  Schlingen  legt  fiir  Andere,  fallt  selhst 
in  die  Schlinge. 

Han  blijr  offta  falder,  som  andra  will  falla. 
Wer  Andere  stiirzen  will,  wird  oft  selbst 
gestilrzt.  [(asw.)     5*.   Then  u.  s.  w. 

Opta    faar    han    fal    som    adhrom  biwdher  fal, 

Incidit  in  foveam  qui  primus  fecerat  illam.        It. 

In  foveam  cecidit,  quam  fecerat  ipse, 

Captores  saepe  ipsi  capiuntur. 

Suo  ipsius  laqueo  capitur. 

In  auctorem  poena  redit  suum. 

Effodit  foueam  uir  iniquus  et  incidit  illam.  (mlt.) 

Crebro   victus   erit,    alium   qvi  sternere  qvserit 

(querit).     (mlt.) 
Chi  che  (jhava  'na  fossa  a  un  ater,  toma  istess  CW. 

la  ite.    (Id.  bd.)    S.  Den  som  graver  en  Grav 

til  u.  s.  w. 
Chi    che    cerca    d'    ihganne,     vegne     iiiganna. 

(Id.   bd.)      Wer   zu   betrilgen   sucht,   wird  be- 

trogen. 
Chi   cheva  la  fossa,  crouda  loaint.     (Id.  O.-E.) 

Wer  die   Grube  grabt,  fallt  hinein. 
Chi  chava  la  fossa,   crouda  I'aint.     (Id.  U.-E.) 

^S'.   Chi  cheva  u.  s.  w.  [(oW.) 

Tgi  che  cav'  in   foss  ad   auters,    dat    sez  lien. 
Tgi  che  cav'  in  foss  ad  in  auter,  dat  sez  lien. 

(obi.)     S.  Den  som  graver  en  Grav  til  u.  s.  w. 


Grube  643. 


—    335 


644.  Gut. 


fz.  Tel  qui  crcuse  une  fosse  ;i  ini  autre,   y  tombe  ] 
souvent  lui-meme.  S.  Den  der  graver  en  Grav 
for  u.  s.  10. 
Tel  qui  tend  un  pi^ge  a,  autrui,  y  tombe  sou- 
vent    lui-m§me.       Wer    Aiidern    eine    Falle 
stelU,  f'dllt  oft  selhst  hinein. 
it.  L'ingannatore  h  rimasto  a'  pi^  dell'  ing-aunato. 
Der   Betrii'jer    ist    zu,    den   Filssen    des    Be- 
trogenen  gehliehen. 
L'  uccellatore  k.  I'imasto  preso  alia  ragna.     Der 
Vogelfilnger   ist   im   Netz  gefungen  warden. 
mi.  Chi  ad   altri   inganno   tesse,   poco  bene  per   se 
ordisce.  (t.)      Wer  Betrug  filr  Andre  spinnt, 
wenig  Gides  filr  sich  ersinnt. 
ni.  Chi  sta  semper  sii  1'  ingan,  A   la   fin   se  porta 
dau.    (1.  m.)      Wer   stef.s   hetrilgen  rrill,   tlmt 
sich  zulefzt  Sckaden. 
Chi  ghe   fa   la   fossa  ai   altri,    se    la    fa    a    se 
stessi.  (v.  trst.)     Wer  den  Andevn  die  Grube 
machf,  macht  sie  sich  selbst. 
si.  Chi   cerca  lo    male    d'   autro ,    trova    lo    danno 
proprio.     (npl.)       Wer   das    Ungliick  Anderer 
sucht,  findet  den  eigenen  Schuden. 
Chi  gli  altrni  iiiganni  tesse ,  Dei   mali   suoi   fa 
messe.  (npl.)     Wer  Betrug  filr  Andere  spinnt, 
erntet  Bases  filr  sich. 
Chi  tramma  fraude,  se  tesse  roine.  (npl.)      Wer 

Betrug  spinnt,  icebt  sich   Verderbcn. 
Cui  scava  lu  fossu,  lu  primu  ci  cadi,  (s.)      Wer 

die   Grube  grdbt,  fdlit  zuerst  hinein. 
Cui  trama  frodi  (ingannu),  se  stissu   ruina   (hi 
dannu    ci    veni).     (s.)      Wer    Betrug    spinnt, 
verderbt  sich  selhst  (kommt  zu  SchadenJ. 
Qui  preparat  fossu,   que   ruet   su   primu.    (sa.) 
Wer  eine   Grube  zurecht  macht,  f'dllt   zuerst 
hinein. 
Qui  filat  fune  ad  atere,  s'  istrangugliat  ipse  et 
totu.  (sa.  L.)     Wer  einen  Strick  filr  Andere 
sp)innt,  erdrosselt  sich  selbst. 
Qui   faghet  sa    beffe,    in    beffe    ruet.    (sa.   L.) 
Wer  den  Streich  spielt,  fdllt  in  den  Stretch. 
pt.  Quern  lacjo  me  armou ,  nelle    cahio.      Wer   niir 
eine  Schlinge  legte,  fel  hinein. 
Ninguem  venha  com  engano,   que   nao   faltara 
quem  Ihe  arme  o   lacjo.     Keiner  komme   mit 
Betrug,  dtnn  der  vyird  nichf  fehlen,  der  ihm 
die  Schlinge  lege. 
sp.  Quien  lazo  me  armo,  en  el  cayo.    S.  Quem  u.  s.  w. 
Cae  en  la  cueva  el  que  otro  a.  ella   lleva.     In 
die   Grube  fdllt,  wer  Anderen  hinfiihrt. 
wl.  Cine   sopa   gropa   altuia,   cade   nvdi   antei   ellu 
intrensa.      Wer    Andern    eine    Grube   grdbt, 
fdllt  eher  selbst  hinein. 


644.   Gestohleii    Gut    und    falsche    Waar 

Reicht   nicht   wohl    in's    zehnte   Jahr. 
Diebstahl  macht  nicht  standhaft  reich. 
Pliindern  macht  nicht  reich. 
Was   dir  nicht   gehort,   das    streift    eine  Maus 

mit  dem  Schwanze  weg. 
Gestohlen  Gut  liegt  bart    im  Magen. 
Gestuole'   Gutt   det    ke    gutt.    (nu-h.   L.)      Ge-  md. 

stohlen  Gut  tJmt  nicht  gut. 
Fremdes  Gut  thut  kein  gut.  (bair.)  od. 

Staalen  Good  hett  keen  Dee.    (ns.  hist.)     Ge-  pd. 

stohlen  Gut  hat  kein  Gedeihen. 
Daiwes-Guet   daiit   niimmer  guet.    (wstf.  Mrk.) 

Diebes   Gut  thut  niemals  gut. 


Hvo  sig  kla^der  i  laante  Klseder,  er  snart  igien  da. 

afklsedt.       Wer    sich     in    geborgte    Kleider 

kleidet,  ist  bald  wieder  ausgezogen. 
Dan  som   er  kltedd  i  Laan,   er   lett   avklaedd.  nw. 

Wer    sich    in  geliehene    Klaider    steckt,    ist 

leicht  enfkleidet. 
Laante    Fjodrer    er    lett    avtekne.      Geliehene 

Federn  sind  leicht  weggenommen. 


Rauba  angu^lada  ha  pauca  cuzzada.  (obi.)     Ge-  OV. 

stohlenes   Gut  hat  kurze  Dauer. 
Bien   vole    ne    profite   jamais.      Gestohlen    Gut  fz. 

bringt  niemals    Vortheil. 
Qui    d'  autry    bien     se    vest,    tost    se    devest. 

Wer  sich  in  Anderer  Habe  kleidet,  ist  bald 

ausgekleidet. 
Chi  dei  panni  altrui  si  veste,  presto  si  spoglia.  it. 

Wer  sich  in  Anderer  Sachen  kleidet,  tvird 

bald  ausgezogen. 
Chi  si  veste  di  i  panni  dill'  altri  si  trova  prestu  mi. 

spugliatu.    (crs.)      Wer   sich   in   die   Kleider 

der   Anderen  kleidet,   sieht   sich    bald    aus- 
gezogen. 
La   roba  rubata  ha   la   coda   corta.    (u.)     Das 

gestohlene  Gut  hat  eine  kurze  Schleppe. 
La  roba  robata  no  fa   bon   pro.    (v.)     Das  ge-  ni. 

stohlene   Gut  bringt  keinen   Vortheil. 
Chi  deir  altrui  si  veste,  presto  si  spoglia.    (v.) 

Wer   sich   mit    dem   Anderer    kleidet,    loird 

bald  ausgezogen. 
Robba   fatta   a  furto   dura    tempu    curtu.     (s.)  si. 

Durch  Diebstahl  erxvorbenes  Gut  wdhrt  kurze 

Zeit. 
Cui   si   vesti   di  la   robba   d'   autru,    prestu    si 

spogghia.  (s.)     S.  Chi  dei  u.  s.  w. 
Qui  de  roba  d'  altre  s'  vestex,  al  mitj  del  carrer  Im. 

lo  despullan.  (neat.)      Wer  sich  mit  Anderer 

Sachen  kleidet,  wird  mitten  auf  dem   Wege 

ausgekleidet. 


Gut  644. 


—    336    — 


646  Gut. 


Qui  en  roba  daltre  es  vist,  en  lo  carrer  lo  de- 
spullen.  (val.)  Wer  in  Anderer  Sachen  ge- 
kleidet  ist,  wird  auf  dem  Wege  ausgekleidet. 

pt.  Quem  o  alheio  veste,  na  pracja  o  despe.  Wer 
Fremdes  anziehi ,  wird  auf  don  Platze  aus- 
gezoffen. 

Sp.  Quien  de  ageno  se  viste  en  la  calle  le  des- 
nudan.  Wer  sich  in  fremde  Sachen  kleidet, 
ivird  auf  der  Strasse  ausgezogen. 


645.  Gut  Macht  Muth. 

Da  muot,  swa  guot.  (ad.)  [(fid.) 

Sanfte  gewunnen  guot   machet   iippigen   muot. 

md.  Machtige   Hand,    schones   Gewand    und    leicht 

gewonnen    Gut    Machen    grossen    Ubermuth. 

(mrh.  E.) 
Od.  Gut  macht  Muth,  oft  Ubermuth,  der  thut  kein 

gut.  (bair.) 
pd.  Huoszt  te  Gat,  hiioszt  te  Mat.  (nrh.  S.)     Hast 

diM  Guf,  hast  du  Muth. 
Gakt   maucht   Makt,   Makt   mau&ht  Iwermakt, 

Iwermakt  dit  sJilde  gakt.  (nrh.  S.)     Out  macht 

Muth,  Muth  macht  Ubermuth,  Ubermuth  thut 

selten  gut. 
God  maokt  Mod,  Mod  maokt  Aow'rmod,  Aow'r- 

mod  deit  selten  god.  (ns.  A.)    S.  Gakt  u.  s.  w. 
God  makt  Mot,  Mot  makt  Overmot,  (un)  Overmot 

deit    selten    god.    (ns.   B.,   O.   J.)      S.    Gakt 

u.  s.  w. 

dt.  Goed  Maakt  moed. 

en.  A    heavy    purse    makes    a    light    heart.      Eine 
schwere  Horse  macht  ein  leichtes  Herz. 


ninga  i  min  pungh.  (asw.)     Mir  ist  froh  zu 
Muth,  wenn  ich  Geld  in  meinem  Beutel  hahe. 


da.  Gods  gi'er  Mod.     Gut  gibt  Mu'h. 

Gods  foder  Mod,  Mod  foder  Hovmod.     Gut  er- 

zeugt  Muth,  Muth  erzeugt  Hochmuth. 
Voxer  min  Rug,  saa  voxer  min  Hu.     W'dchst 

mein  Rnggen,  sn  wachst  mein  Sinn. 
Middel  gjor  Mod.  (Vendsyssel.)     Mittel  machen 

Miith. 
Nanr  megh  voxer  Gots  (Gotz),  thaa  (tha)  voxer 

megh  Hoomodh  (Iloffmod).  (ada.)      Wenn  mir 

Gut  wachst,  so  viichst  mir  Hochmuth. 
nw  Dat  kjera  alltid  Mod,  naar  Lukka  er  god.     ^.9 

kommt  stets  Muth,  wenn  das   Gliick  gut   ist. 
SW.  Penningen  gior  mood.      Geld  macht  Muth. 

Vaxer  min  rag,  sa  vaxer   min  hag.     S.    Voxer 

u.  s.  w. 
Penning  i  pungen  gor  glad  i  hagen.     Geld  in 

del'  Tasche  macht  frohen  Sinn. 
Jak  aer  i  hughin  gladh  tha  (iak)  hawer  psen- 


Cuni   cluo   lucrosus,   tluo    mente    superciliosus.  It. 

(mlt.) 
Mente   tumens    Isetor    (letor),    numismate    cum 

(dum)  locupletor.   (mlt.) 
Richesso    meno    ourghiel    e    paourieiro    lagno.  fz. 

(sf.  Lgd.)     Reichthum  hringt  Stolz   und  Ar- 

muth  Klage. 
Richesso  meno  orgueil  et  pauretat  lagno.  (nprv.)  Sf. 

S.  Richesso  u.  s.  w. 
Abbondanza    vicina    e    d'arroganza.      Uberfluss  it. 

ist  der  Anmassung  nah. 
I  qnatren  fa  ciape   dl'   aruganza.  (rom.)     Geld  mi. 

Idsst  anmassend  werden. 
Chi  ha  quatren,  ha  dl'  argoi.  (rom.)     Wer  Geld 

hat,  hat  Stolz. 
L'  abbondanza  foriera  e  d'  arroganza.  (t.)     Der 

Uberfluss  ist  der  Vorl'dufer  von  Anmassung. 
Abbondanza  genera  baldanza   (arroganza).    (v.)  ni. 

Uberfluss  erzeugt  Ubermuth   (Anmassung). 


646.  Gut  will  zu  Gut. 

Wo  viel  ist,  da  will  auch  viel  bin.  (els.)  Od. 

Wo   scho-n-    e    grosze  Hufe-n-isch,    chunnt   no 

meh  hi.  (schwei.  !S.)     Wo  schon   ein  grosser 

Haufen  ist,  kommt  noch  mehr  hin. 
Wie  wat  hadd,  den  krigt  wat.  (nrh.  Kl.)      IFerpd. 

was  hat,  der  kriegt  was. 
Wo  fil  asz,  sumelt  sij  ainjde  noch  mi.  (nrh.  S.) 

Wo  viel  ist,  sammelt  sich  immer  noch  mehr. 


Tgoed  treckt  te   goede.    (avl.)     Das    Gut  zieht  dt. 

zu  Gut. 
Deen  goet  wint   dandere.    (avl.)     Ein  Gut  er- 

wirbt  das   andere. 
He  that  has  plenty   of  good   shall   have   more.  en. 

Wer  Gut  in  Fiille  hat,  wird  mehr  bekommen. 


Gods  vil  til  Gods.  dii. 

Alt   Vand   vil   til   Strand,   og  Pengene   til   rig 

Mands  Haand.    Alles  Wasser  will  zum  Strand 

und   Geld  in  reichen  Mannes  Hand. 
Der  mycket  ar,   dit  vill   alltid   mer.      Wo   viel  SW. 

ist,  da  will  stets  mehr  hin. 
Den  mycket  har,  far  alltid  mer.      Wer  viel  hat, 

kriegt  immer  mehr. 
Dhen  mycket  haar,  faar  meera  til.      Wer  viel 

hat,  kriegt  mehr  zu. 


Gut  646. 


337 


647  Gut. 


It.  Dantiir  opes  nuUis  nunc  nisi  divitibus. 

Habenti  dabitur  et  abundabit. 
fz.  Le  bien  cherche  le  bien.     Gut  suchi  Gut. 

Un  bien  fait  I'autre.    Ein  Gut  macht  das  andere. 
Un  bien  acquiert  I'aultre.  (afz.)    S.  Been  u.  s.  w. 
it.  La  roba  va  alia  roba.     Das  Gut  gelit  zum  Gut. 
mi.  La  roba  la  va  dri  a  1'  etra  roba.    (rom.)     Das 
Gut  gelit  hinter  anderm   Gut  her. 
La  roba  alia  roba.  (t.)     Das  Gut  zum  Gut. 
ui.  La  robba  tira    la    robba.    (em.   15.)     Das    Gut 
zieht  das   Gut  fJierbeiJ. 
La  roba  va  adre  la   roba.     (em.  P.)     Das   Gut 

(/eht  hinter  deni   Gut  her. 
Doe  ghe   n'   e    gh'   en    va.    (1.)      Wo    Was   ist, 

geht   Was  kin. 
A  chi  ghe  n'  a   gh'  en   va.    (1.)      Wer  da   hat, 

zu  dem  geht's. 
Dov'  ai  n'  a  j'  e,  ai  n'  a  va.  (pi em.)  S.  Doe  u.  s.w. 
Eoba  fa  roba.  (piera.,  v.)     Gut  macht  Gut. 
La  roba  va  drio   a  la  roba.    (v.)     S.  La  roba 
va  adre  u.  s.  w. 
si.  A  lu  riccu  ricchizzi,  a  lu  poviru    poverta.     (s.) 
Dem  Heichen  Beichthilmer,  dem  Arnien  Ar- 
muth. 
Im,  Ahont    vas    be?      Ahont    mes    ne    se.     (neat.) 
Wohin  gehst  du,  Gut?     Wo  mehr  davon  ist. 
sp.  Vase  el  bien  al  bien,  y   las   abejas   a  la  miel. 
Das  Gut  geht  zum  Gut  und  die  Bienen  zum 
Honig. 


647.  Unrecht  Gut  gedeihet  nicht. 

Ungerecht  Gut  ist  ein  Fuuken  im  Kleiderkasten. 

Gewinn  ist  nicht  Gewinn,  er  sei  denn  gerecht. 

Boser  Gewinn  geht  leicht  dahin. 

Unrecht  Gudt  dat  ryket  nig.  (ad.) 

Vil    dicke  ane   reht    zergat,    swaz    unreht   ge- 
wunnen  hat.    (ad.) 
md.  Unracht  Gut  gedait  net.  (tin-.  R.) 
od.  Boser  Gewinn  fahrt  dahin.  (bair.) 

Unrecht  Gut  faselt  nicht.  (schwb.  W.) 

Unrecht  Gut  thut  nicht  gut.  (schwei.) 

Ungrechds  Guid  tuid  kuan  guid.  (st.)      Unrecht 
Gut  thut  kein   Gut. 
pd.  Onraiich  Goht  deilit  net.  (nrh.  D.) 

Arecht  Gat  gedat  net.   (urh.  S.) 

Unrecht  Got  dijet  nich.  (ns.  B.) 

Unrecht  Gutt  gedigget  nit   (spreeken  schon  de 
Kingere)  (sprechen  schon  die  Kinder),  (ns.  W.) 

Unrecht  Guet  dat  digget  nitt.  (wstf.  Mrk.) 

Unrecht  Gued  digget  nit.  (wstf.  S.) 


dt.  Kwaad  goed  verrijkt  niet.     Unrecht  Gut  macht 
nicht  reich. 


Qualick   vercregen,   onucrre    ghedregen.     (avl.) 
Schlecht  gekriegt,  nicht  weit  getragen. 

Ill  gotten  goods  seldom  (never)   prosper.     Uhel  en. 
erworhenes  Gut  gedeiht  selten  (niemals). 

ijnrogt  Gjiujd  dait  ai.  (M.)  fg. 


Uretfaerdigt  Gods  lykkes  ikke.  ^g, 

Uretfserdigt    Gods    er    der    ingen    Lykke    ved. 

Bei  unrechtem  Gut  ist  kein  Gliick. 
Ilia  fengiS   fe    gjorir   stutta    gleCi    (varir    ei   i  is. 

fostum    staS).       tjbel    erlangtes    Gut    macht 

kurze  Freude  (hat  keinen  festen  Stand). 
Urett  Gods  er  allti'd  udrygt.      Unrecht  Gut   istnvf. 

nie  vorhaltend. 
D'  er  ryrt,  som  rangt  er   innkomet.      Was  Uhel 

eingekommen,  ist  beweglich. 
Oratt   godz  haar  ingen   treffaat.      Unrecht    Gut  SW. 

liat  kein   Gedeihen. 


Mala  lucra  aequalia  damnis.  It, 

Damnum    appellandum    est    cum     mala    fama 

lucrum. 
Roba   mel   acquisteda    nun    ho    luugia    diireda.  CW. 

(Id.    O.-E.)      Schlecht    erworbenes    Gut    hat 

nicht  lange  Dauer. 
Raba    mal    aquistada    non    ha    luuga    diirada. 

(Id.  U.-E.)     S.  Roba  u.  s.  w. 
Rauba  malaquistada  ei  da  pauca  cuzzada.  (obi.) 

Schlecht  erworbenes  Gut  ist  von  kurzer  Dauer. 
Bien  mal  acquis  ne  profite  jamais  (ne  prospere  fz. 

pas).      Schlecht    erworbenes    Gut    bringt   nie 

Vortheil  (gedeiht  nicht). 
Chose    mal    acquise    Prend    mal    fin    et    guise. 

Schlecht    erworbenes    Gut    nimmt    schlechtes 

Ende. 
Des  bins  mal  acqwerous  n'  profitet  maie.    (w.)  nf. 

Schlecht  erworbene   Giiter   bringen  nie   Vor- 
theil. 
I  beni  mal  acquistati  non  arricchiscono.      Ubel  it. 

erworbene  Giiter  machen  nicht  reich. 
Delia   roba   di   mal   acquisto    non    se    ne    vede 

allegrezza.      Von    schlecht    ertvorbenem    Gut 

hat  man  keine  Freude. 
Vien  presto   consumato  L'ingiustamente   acqui- 

stato.     Schnell  wird  verzehrt  das  ungerecht 

Erworbene. 
Da     ingiusto     guadagno     vien     giusto     danno. 

Von   ungerechtem    Gewinn   kovimt   gerechter 

Schaden. 
La  roba  d'  j    ater  magna   la   sovva.     (em.  P.)  ni. 

Anderer  Gut  frisst  das  eigene. 
Roba  de  mal   acquist   no   fa   bon   pr6.    (1.   m.). 

Ubel  erworbenes  Gut  bringt  keinen  Vortheil. 

43 


Gut  647. 


338    — 


649  Gut. 


si.  Di  maki  acquistu  nuddu  siuni  godi.    (s.)     Des 
schlecht  Erworhenen  erfreut  sich  Keiner. 

Eobba  mal'  acquistata  nun  dura  un  annata, 
vinni  allura  e  sinni  va  a  malura.  (s.)  SchlecJd 
eru'orbenes  Out  dauert  nicht  ein  Jalir,  kovimt 
rasch  und  geht  zum  Teufel. 

Ricchesas  male  factas,  pagu  profectu.  (sa.)  XJhel 
erworhene  Reichfhumer,  wenig   Vorf.heil. 

Ricchesas  male  acquistadas  non  sunt  de  dura, 
(sa.)  LJhel  erworhene  Heichthiinier  sind  nicht 
von  Dauer. 

Su  male  aquiridu  mai  andat  bene.  (sa.  L.)  Dan 
iihel  Erworhene  geht  niemuls  gut. 

Andat  male  su  bene   aquiridu   et   quanta   plus 
su  male  aquiridu.  (sa.  L.)     Schlecht  geht  das 
gut  Erworhene,  und   uvi  toie   viel   mehr   das 
schlecht  Encorhene. 
llll.  Hacienda  ques  mal  guanyada,  no  tindra  molta 
durada.    (val.)      IJbel  gewonnenes    Gut   wird 
nicht  viel  Dauer  hahen. 
pt.  Bens  mal  acquiridos  nao  se  logi'ao,  vao-se  como 
vierao.    Vhel  ericorhene  Giiter  hringen  keinen 
Nutzen,  gehen  wie  sie  gekommen. 
Sp.  Lo  bien  ganado  se  lo  Ueva  el  diablo  y  lo   mal 
ganado   a   ello  y   a   sii   amo.     Das   gut  Er- 
worhene holt  sich  der  Teufel  und  das  schlecht 
Erworhene   holt  er  mit   savimt  dem   Jlerrn. 


648.  Unrecht  Gut  kommt  selten   auf  den 

dritten  Erben. 
Und  docb  falsch  guot  selten  erbet   mit  sajlden 

uf  den  dritten  erben.  (ad.) 
md.  Boser  Gewinn  ist  schnell  dahin.    (mrh.  E.) 
od.  Was  Betrug  beschert,  Gar  niclit   lange  wahrt. 

(schwb.)  [  (scliwb.) 

Unrecht  Gut  kommt  selten  in  die  dritte  Hand. 

pd.  Arecht  Gat  kit  net   un   drjiten  Harn.    (nrli.  S.) 

Unrecht  Out  kommt  nicht  an  dritten  Herrn. 
Unrecht  Gaud  kiimt  nich  an   den   dredden  Ar- 

wen.  (ns.  lia.  G.  u.  G.)      Unrecht  Out  kommt 

nicht  an  den  dritten  Erben. 
Man  kann   well    unrecht  Good   erwarbeu,   man 

nich   verarben.     (ns.    0.)      Man    kann    wohl 

unrecht  Out  erwerhen,   aher   7iicht   vererhen. 
Unrecht   Gutt   kiimmet   sellen    an    den    dritten 

Erwen.    (ns.  W.) 


dt.  Kwaalijk  verkregen  goederen  gaan  niet  tot  het 
derde  lid  over.  Unrecht  eruiorhene  Outer 
gehen  nicht  auf  das  dritte   Glicd  ilber. 

en.  Ill  won  geir  winna  enrich  the  third  heir,   (scho.) 


Unrecht  erworhen  Gut  loird  nicht  den  dritten 
Erben  bereichern. 


Uretfserdigt  Gods  kommer  sjelden  til  den  tredie  da, 
Arving. 

Ilde  erhvervet  Gods  kommer  ei  gjerne  til  den 
tredie  Arving.  Vhel  erworhenes  Gut  kommt 
gew'dhnlich  nicht  auf  den  dritten  Erhen. 

Uret  Penning  kommer  ei  i  tredie  Arv.  Un- 
recht  Geld  komvit  nicht  in  drittes  Erhe. 

Ille  samlat  Gods  na,ar   sjeldan  til   tridje  Arven  nw. 
(Ervingen).     Vhel  zusammen  gebrachtes  Out 
reicht  selten   bis   zum   dritten  Erhe   (Erben). 

Orlittfanget  gods  koumier  siillan  till  tredje  arf-  SW. 
vingen. 

Orattfanget  gods  gar  ej  till  tredje  arfvingen. 
Unrecht   Gut  geht   nicht   zum   dritten  Erben. 


De  male  quaesitis  non  gaudet  tertius  haeres.     It. 
Malgist  Valzent  va  gleiti  navend,  Yen  struscli  CW. 

s'ilg  terzavel  suenter  Hartavel.  (obi.)    Unrecht 

Gut  geht  geschwind  weg ,   kovimt  kaum   auf 

den  dritten  Erhen. 
De  choses  mal  acquises  le  tiers  hoir  ne  jouira.  fz, 

Vhel   erworhenes   Out   wird   der   dritte  Erhe 

nicht  geniessen. 
Un   troisieme   heritier   ne  jouit   pas    des    biens 

mal  acquis.     Ein  dritter  Erhe  geniesst  nicht 

iihel  ervjorhene   Giiter. 
Tiers    hoir    ne    jouit    de    chose    mal    acquise.  nf. 

(Chmp.)      Dritter    Ei-he   geniesst    nicht    iihel 

erworhenes  Gut. 
Ben  maou  aqis,  n'  es  pa  eritajhe.  (Lgd.)      Vhel  sf. 

erivorhenes   Gut  ist  keine  Erhschaft. 
Ben  d'usixrier,  non    fa   gauch   au   ters   heritier. 

(nprv.)      Wuchergut  mucht  nicht  dem  dritten 

Erhen  Freude.  [Ben  u.  s.  w. 

Ben  man  acquis,  non   es   heritagy.    (nprv.)     *S'. 
Delia  roba  di  ni.TJ  acquisto  non  ne  gode  il  terzo  it. 

erede.    Vhel  erivorhenes  Gut  geniesst  der  dritte 

Erhe  nicht. 


649.  Hij  is  zoo  goed  als    wijn   en   brood, 
(dt.)     Er  ist  so  gut  wie   Wein  und  Brot. 

Han  er  so  god,  som  Dagen  er  lang.     Er  ist  so  iiw. 

gut,  wie  der   Tag  lang  ist. 
Han  ar  god  som  guld.     Er  ist   gut   icie   Gold.  SW. 


II   est   bon   comme   le    bou    pain.      Er    ist   gut  fz. 

■luie's  gute  Brot. 
II  est  ossi  bon  qui  1'  pan  qui  magne.  (w.)     Er  nf. 

ist  so  gut  v:ie's  Brot,  das  er  isst. 


Gut  649. 


339     — 


651  Gut. 


Bon  commc  de  pan.   (w.)      GrU  wle  Brot. 
it.  Sieglio  che  pane.     Besser  als  Brot. 

E  dabben  come  I'oro.     S.  Han  ar  tt.  .9.  w. 

mi.  Una  coppa  d'oro.  (t.)     Jiine  Schaale  von  Gold. 

ni.  Un   cm   cb'e   una    coppa    d'or.     (em.   B.)     Ein 

Mann,  der  eine  Schaale  von  Gold  isf. 

Esser  bon  cme  1'  pan.  (em.  P.)     Gut  sein  icie's 

Brot.  [Gold. 

L'  e  'na  gozza  d'or.  (em.  P.)    Ur  ist  ein  Tropfen 

Esser  mior   ch'  ^1    pan.    (em.   R.)     Besser    als 

das  Brot  sein. 
Ese  ciu  bon  che  o  pan.  (lig.)  S.  Esser  mior  u.  s.  w. 
Ese  unn-a  perla.  (lig.)     Eine  Perle  sein. 
O  r  e   uun-a   coppa  d'  6u.    (lig.)     Er  ist  eine 

Schaale  von  Gold. 
Esse  bon  ch'  el  pan.  (pieni.)    ;S'.  Esser  bon  u.  s.  w. 
Esse  pi  bon  ch'  el  pan.  (piem.)    S.  Esser  mior 

u.  s.  w. 
Bon  com  un  agnel.  (piem.)     Gut  wie  ein  Lamm. 


650.  Hinter  dem  Ofen  ist  gut  kriegen. 

Auf  heiler  ITaut  ist  gut  liegen. 

Am  Land  ist  gut  schiffen. 
md.  Hanner  dem  Uowen  as  gutt  krichen.   (mrh.  L.) 
od.  Er  ist  tapfer  hinterm  Ofen.  (bair.) 

Es  ist  leicht  hinter  dem  Ofen  (Tisch)   kriegen. 
(schwei.) 

(It.  Tis  so  goet  met  gheheelder  huyt  te  bedde  gaen. 

(avl.)     Es  ist  so  (jut  rait  heiler  Iiuut  zu,  Bette 

(zuj  gehen. 
en.  'Tis     safe    riding    in    a    good    haven.       'S   ist 

sicher  Ankern  in  einem  ffuten  Hufen. 
It's    gude    fighting-  under    a    buckler,     (scho.) 

Es  ist  gut  Fechten  unter  einem  Schilde. 
It's  gude  sleeping  in  a  hale  skin,    (scho.)     Es 

ist  gut  Schlafen  in  einer  heilen  Haul. 
Eith    keeping    the    castle    that's    no    besieged. 

(scho.)     Leicht   ist's   das  Schloss   behaupten, 

das  nicht  belagert   wird. 


(la.  Then  ser  godh  at  weryse ,  som  lugheu  wil 
beryjE.  (ada.)  Der  ist  gut  zu  vertheidigen, 
den  Keiner  schlagen  will. 
SW.  Den  ar  godh  waria,  som  ingen  wil  haria.  Der 
ist  gut  zu  vertheidigen,  dem  Keiner  schuden 
will. 
Ther  set  goth  att  wseria,  som  sengin  wil  hseria. 
(asw.)  Da  ist's  gut  zu  vertheidigen,  ivo 
Keiner  schaden  will. 


\t.  Extra  periciilum  ferox. 


Extra  telorum  jactum.  [("^It.) 

Cni  procul  est  hostls,  bene  se  munire  potest  is. 
Fuori  del  pericolo  tuti  xe  bravi.  (ni.  v.)     Fern  it. 

von   der  Gefahr  sind  Alle  tapfer. 
Fora  di  periculu   ognunu   k   bravu.    (s.)     Fern  si. 

von  Gefahr  ist  Jeder  tapfer. 
Qui   est  fora  de   su  ballu,   ballat   bene. 

Wer  cusser  dem  Reihen  ist,  tanzt  gut. 


(sa.) 


651.  Wer  gut  schmeert,  Der  gut  fahrt. 

Bar  gut  schmiert,  fart  gut.  (frk.  H.)     Wer  gut  md. 

schmiert,  fahrt  gut. 
War  gut  schmart,  dar  gut  fahrt.  (Hrz.) 
De  gutt  schmiert,  de  gutt  firt.    (mrh.  L.) 
S  heesst:  War  de  schmeert,  dar  fahrt.    (schls.) 

Es  heisst:   Wer  schmiert,  der  fahrt. 
Wenn  man  den  Wagen  schmiert,  geht  er  gem,  od. 
Es  hilft  bei  den  Narren,  wie  bei  den  Herrn. 
(bair.   L.)  [der  fahrt. 

Wea*^  schmia'd,  dea'^  foa'd.  (ndo.)     Wer  schmiert, 
Wer  wohl  schmieret,  fahrt  wohl.  (schwei.) 
Wie  man   den  Karren   schmieret,   so   fahrt    er. 
(schwei.)  [soil,  (schwei.) 

Man  muss  den  Karren  schmieren,  wenn  er  gehen 
Schmii'la  n'  ond  salba  Helft  alethalba.  (schwei.  A.) 

Schmieren  und  salben  hilft  allenthalben. 
Wea  guid  schmiad,  foad  guid.  (st.)  S.  Bar  u.  s.  w. 


Gut 


Wer 


Wa  goht  schmirt,  da  goht  firt.  (nrh.  D.) 
Wii  jot  schmiet,  da  jot  fiet.  (nrh.  Gl.) 
Gat    schmieren,    gat     fuoren     (nrh.    S.) 

schmieren,  gut  fahren. 
Wer  g6t  smart,  de  got  fort.  (ns.  A.) 
De   wol  smert,   wol   fahrt.     (ns.  B.)     S. 

wohl  u.  s.  w. 
Wer  gaud  smert,  de  gaud  fort.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Ver  gud  smert,  de  fort  ok  gud.    (ns.  hist.  A.) 

Wer  gut  schmiert,  der  fahrt  auch  gut. 
De  god  schmiirt,  De  god  fiiiirt.  (ns.  M.-Str.) 
De  god  smert,  god  fert.  (ns.  O.  J.)    S.  Bar  u.  a.  w. 
Wer  got  schmeert,  dei  got  fahrt.  (ns.  Pr.) 
Wer  schmeert,  dei  fahrt.  (ns.  Pr.)   S.  Wed'  u.  s.  w. 
Wei  gut  schmeert,  de  gut  fohrt.  (ns.  W.) 
Wer  gaut  smeert,  dei  gaut  fort.  (wstf.  M.) 
Wu  du  smijirs,  so  du  fars.    (wstf.  Mrk.)     Wie 

du  schmierst,  so  fclhrst  du. 


pd. 


Als  men  den  wielen  smeert,  dan  rolt  de  wagen.  dt. 

Wenn   man  die  Rdder   schmiert,  rollt    der 

Wagen. 
Die  zijnen  wagen  smeert,  helpt  zijue  paardeu. 

Wer    seinen    Wagen    schmiert,    hilft    seinen 

Pferden. 

43* 


Gut  647. 


338 


649  Gut. 


si.  Di  malu  acquistii  niiddu  sinni  godi.    (s.)     Des 
schlecht  Erworbenen  erfreut  sich  Keiner. 

Kobba  mal'  acquistata  nun  dura  un  annata, 
vinni  allura  e  sinni  va  a  malura.  (s.)  Schlecht 
eru-orhenes  Out  dauert  nicht  ein  Jahr,  kommt 
rasch  unci  geht  zwm   Teufel. 

Ricchesas  male  factas,  pagu  profectu.  (sa.)  tJhel 
erwovhene  Reichfhumer,  wenig   Vortheil. 

Ricchesas  male  acquistadas  non  sunt  de  diira. 
(sa.)  libel  erworhene  Meichthibnar  nind  nicht 
von  Dauer. 

Su  male  aquiridu  mai  andat  bene.  (sa.  L.)  Das 
iihel  Erworhene  geht  niemals  gut. 

Andat  male  su  bene   aquiridu   et    quanta   plus 
sii  male  aquiridu.  (sa.  L.)     Schlecht  geht  das 
gut  Ericorbene ,  und   um  wie   viel   mehr   das 
schlecht  Ernorbene. 
lui.  Hacienda  ques  mal  guanyada,  no  tindra  molta 
durada.    (val.)      IJbel  gewonnenes    Gut   wird 
nicht  viel  Dauer  haben. 
pt.  Bens  mal  acquiridos  nao  se  lograo,  vao-se  como 
vierao.    JJhel  ericorbene  Oilter  bringen  keinen 
Nutzen,  gehen  wie  sie  gekommen. 
Sp.  Lo  bien  ganado  se  lo  lleva  el  diablo  y  lo   mal 
ganado   a   ello  y   a  su   amo.     Das   gut  Er- 
worhene holt  sich  der  Teufel  und  das  schlecht 
Erv-orbene   holt  er  Tiiit  savimt  clem   Herrn. 


648.  Unrecbt  Gut  kommt  selten   auf  den 

dritten  Erben. 
Und  doch  falsch  guot  selten  erbet   mit  sselden 

lif  den  dritten  erben.  (ad.) 
md.  Bciser  Gewinn  ist  schnell  dahin.    (mrh.  E.) 
od.  Was  Betrug  beschert,  Gar  nicht   lange  wahrt. 

(schwb.)  [(schwb.) 

Unrecht  Gut  kommt  selten  in  die  dritte  Hand. 

pd.  Aieclit  Gat  kit  net   un   draten  Harn.    (nrli.  S.) 

Unrecht  Gut  kommt  nicht  an  dritten  Herrn. 
Unrecht  Gaud  kiimt  nich  an   den   dredden  Ar- 

wen.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)     Unrecht  Gut  kommt 

nicht  an  den  dritten  Erben. 
Man  kann   woll   unrecht  Good   erwarben,   man 

nich    verarben.     (ns.   O.)      Man    kann    wohl 

unrecht  Gut  erwerhen,  aber   yiicht  vererben. 
Unrecht  Gutt  kiimmet   sellen    an    den    dritten 

Erwen.    (us.  W.) 


Unrecht  erworhen  Gut  xcird  nicht  den  dritten 
Erben  bereichern. 


dt.  Kwaalijk  verkregen  goederen  gaan  niet  tot  het 
derde  lid  over.  Unrecht  erioorbene  Giiter 
gehen  nicht  auf  das  dritte   Glied  iiher. 

en.  Ill  won  geir  winna  enrich  the  third  heir,  (scho.) 


Uretfserdigt  Gods  kommer  sjelden  til  den  tredie  dii, 

Arving. 
Ilde  erhvervet  Gods  kommer   ei  gjerue   til   den 

tredie  Arving.      JJhel  ericorbenes   Gut    kommt 

gewohnlich  nicht  auf  den  dritten  Erben. 
Uret   Penning  kommer   ei   i   tredie   Arv.      Un- 

recht   Geld  kommt  nicht  in  drittes  Erbe. 
lUe  samlat  Gods  uaar   sjeldan  til   tridje  Arven  nw. 

(Ervingen).      Ubel  zusammen  gehrachtes   Gut 

reicht  selten   bis   zum   dritten  Erhe   (Erben). 
Orjittfanget  gods  kommer  slillan  till  tredje  arf-  SW» 

vingen. 
OrattMnget   gods    gar   ej    till   tredje    arfvingen. 

Unrecht   Gut  geht   nicht   zum   dritten  Erben. 


De  male  quaesitis  non  gaudet  tertius  haeres.     It. 
Malgist  Valzent  va  gleiti  navend,  Ven  strusch  CW. 

s'ilg  terzavel  suenter  Hartavel.  (obi.)    Unrecht 

Gut  geht  geschwind  weg ,   kommt   kaum   auf 

den  dritten  Erben. 
De  choses  mal  acquises  le  tiers  hoir  ne  jouira.  fz. 

IJbel   eru-Q7'benes   Gut   v:ird   der   dritte  Erbe 

nicht  geniessen. 
Un   troisieme   heritier   ne  jouit   pas    des    biens 

mal  acquis.     Ein  dritter  Erhe  geniesst  nicht 

Ubel  erworhene  Giiter. 
Tiers    hoir    ne    jouit    de    chose    mal    acquise.  nf. 

(Chmp.)      Dritter    Erhe    geniesst    nicht    iihel 

ericorbenes   Gut. 
Ben  maou  aqis,  n'  es  pa  eritajhe.  (Lgd.)      L'bel  sf. 

erworhenes  Gut  ist  keine  Erbschaft. 
Ben  d'usurier,  non    fa   gauch   an    ters   heritier. 

(nprv.)      Wuchergut  macht  nicht  dem  dritten 

Erben  Freude.  \_Ben  u.  s.  w. 

Ben  mail  acquis,  non   es   heritagJ^    (npi-v.)     S. 
Delia  roba  di  mal  acquisto  non  ne  gode  il  terzo  it. 

erede.    Vbel  erworhenes  Gut  geniesst  der  dritte 

Erhe  nicht. 


(U'J.  Hij   is  zoo  goed  als    wijn   en   brood. 
(dt.)     Er  ist  so  gut  wie   Wein  und  Brot. 

Han  er  so  god,  so)n  Dagen  er  lang.     Er  ist  so  rnv. 

gut,  wie  der   Tag  lang  ist. 
Han  iir  god  som  guld.     Er  ist   gut   wie   Gold.  SW. 

II   est   bon   comme   le    bon    pain.      Er    ist   gut  fz. 

xoie's  gute  Brot. 
II  est  ossi  bon  qui  T  pan  qui  magne.  (w.)     Er  nf. 

ist  so  gut  vjie's  Brot,  das  er  isst. 


Gut  649. 


—    339    — 


651  Gut. 


Bon  commc  de  pan.  (w.)     Gut  wie  Brot. 
it.  Ivlc'glio  che  pan';.     Besser  als  Brot. 

E  dabben  come  Toro.     S.  Han  dr  u.  s.  w. 
mi.  Una  coppa  d'oro.  (t.)     J'Jine  Schaale  von  Gold. 
ni.  Un   om   ch'e   una    coppa    d'or.     (em.   B.)     Ein 

Mann,  der  eine  Schaale  von  Gold  isf. 
Esser  bon  cme  1'  pan.  (em.  P.)     Gut  sein  tvie's 

Brot.  [Gold. 

L'  e  'na  gozza  d'or.  (em.  P.)    Er  lif  ein  Tropfen 
Esser  mior   eh'   el    pan.    (em.   R.)     Besser    als 

das  Brot  sein. 
Ese  ciu  bon  che  o  pan.  (lig.)  S.  Esser  mior  u.  s.  w. 
Ese  unn-a  perla.  (lig.)     Eine  Perle  sein. 
O  1'  e   unn-a   coppa   d'  6u.    (lig.)     Er   ist   eine 

Schaale  von  Gold. 
Esse  bon  ch'  el  pan.  (pieni.)    S.  Esser  bon  u.  s.  w. 
Esse  pi  bon  ch'  el  pan.  (piem.)     S,  Esser  viior 

u.  s.  w. 
Bon  com  un  agnel.  (piem.)     Gut  v:ie  ein  Lamm. 


650.  Hinter  dem  Ofen  ist  gut  kriegen. 

Auf  heiler  ITaut  ist  gut  liegen. 

Am  Land  ist  gut  schiffen. 
md.  Hanner  dem  Uowen  as  gutt  krichen.  (mrh.  L.) 
od.  Er  ist  tapfer  hinterm  Ofen.  (bair.) 

Es  ist  leicht  hinter  dem  Ofen  (Tisch)    kriegen. 
(schwei.) 

dt.  Tis  so  goet  met  gheheelder  hiiyt  te  bedde  gaen, 

(avl.)     Es  ist  so  gut  mit  heiler  Haul  zu  Bette 

(zu)  gehen. 
en.  'Tis    safe    riding    in    a    good    haven.       'S   ist 

sicher  AnJcern  in  einem  guten  liafen. 
It's    gude    fighting-  under    a    buckler,     (scho.) 

Es  ist  gut  Fecliten  unfer  einem,  Schilde. 
It's  gude  sleeping  in  a   hale  skin,    (scho.)     Es 

ist  gut  Schlafen  in  einer  heilen  Haul. 
Eith    keeping    the    castle    that's    no    besieged. 

(scho.)     Leicht   ist's   das  Schloss   behaupten, 

das  nicht  helagert   wird. 


(la.  Then  sBr  godh  at  weryse ,  som  Inghen  wil 
beiyJB.  (ada.)  Der  ist  gut  zu  vertheidigen, 
den  Keiner  schlagen  will. 
STV.  Den  ar  godh  waria,  som  ingen  wil  h^iria.  Der 
ist  gut  zu  vertheidigen,  dem  Keiner  schaden 
will. 
Ther  ser  goth  att  wseria,  som  sengin  wil  hseria. 
(asw.)  Da  ist's  gut  zu  vertheidigen,  wo 
Keiner  schaden  tvill. 


Extra  telorum  jactum.  [(m^t.) 

Cui  procul  est  hostis,  bevie  se  munire  potest  is. 
Fuori  del  pericolo  tuti  xe  bravi.  (ni.  v.)     Fern  it. 

von  der  Gefahr  sind  Alle  tapfer, 
Fora  di  periculu   ognunu   h,   bi-avu.    (s.)     Fern  si. 

von  Gefahr  ist  Jeder  tapfer. 
Qui   est  fora  de   su  ballu,   ballat   bene,     (sa.) 

Wer  cAisser  dem  Reihen  ist,  tanzt  gut. 


651.  ^yer  gut  schmeert,  Der  gut  fahrt. 

Bar  gut  schmiert,  fart  gut.  (frk.  H.)     Wer  gut  md. 

schmiert,  fahrt  gut. 
War  gut  schmart,  dar  gut  fahrt.  (Hrz.) 
De  gutt  schmiert,  de  gutt  firt.    (mrh.  L.) 
S  heesst:  War  de  schmeert,  dar  fahrt.    (schls.) 

Es  heisst:   Wer  schmiert,  der  fahrt. 
Wenn  man  den  Wagen  schmiert,  geht  er  gern,  od. 

Es  hilft  bei  den  Narren,  wie  bei  den  Herrn. 

(bair.   L.)  [der  fahrt. 

Wea"^  schmia'd,  dea^  foa^d.  (ndo.)     Wer  schmiert, 
Wer  wohl  schmieret,  fahrt  wohl.  (schwei.) 
Wie  man   den   Karren   schmieret,   so  fahrt    er. 

(schwei.)  [soil,  (schwei.) 

Man  muss  den  Karren  schmieren,  wenn  er  gehen 
Schmirla  n'  ond  salba  Helft  alethalba.  (schwei.  A.) 

Schviieren  und  solben  hilft  allenthalben. 
Wea  guid  schmiad,  foad  guid.  (st.)  S.  Bar  u.  s.  w. 
Wa  goht  schmirt,  da  goht  firt.  (nrh.  D.)  pd. 

Wji  jot  schmiet,  da  jot  fiet.  (nrh.  Gl.) 
Gilt    schmieren,    gat     fuoren     (nrh.    S.)        Gut 

schmieren,  gut  fahren. 
Wer  got  smart,  de  got  fort.  (ns.  A.) 
De   wol  smert,   wol    fahrt.     (ns.  B.)     >S^.    Wer 

icohl  u.  s.  10. 
Wer  gaud  smert,  de  gaud  fort.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Ver  gud  smert,  de  fort  ok  gud.    (ns.  hist.  A.) 

Wer  gut  schmiert,  der  fahrt  auch  gut. 
De  god  schmiirt,  De  god  fiiiirt.  (ns.  M.-Str.) 
De  god  smert,  god  fert.  (ns.  O.  J.)    S.  Bar  u.  s.  w. 
Wer  got  schmeert,  dei  got  fahrt.  (ns.  Pr.) 
Wer  schmeert,  dei  fahrt.  (ns.  Pr.)   S.  Wed'  u.  s.  to. 
Wei  gut  schmeert,  de  gut  fohrt.  (ns.  W.) 
Wer  gaut  smeert,  dei  gaut  fort.  (wstf.  M.) 
Wu  du  smiars,  so  du  fars.    (wstf.  Mrk.)     Wie 

die  schmierst,  so  fcihrst  du. 


it.  Extra  perJculum  ferox. 


Als  men  den  wielen  smeert,  dan  rolt  de  wagen.  dt. 

JVenn   man   die   Rdder   schmiert,   rollt    der 

Wagen. 
Die  zijnen  wagen  smeert,  helpt  zijne  paarden. 

Wer    seinen    Wagen    schmiert,    hilft   seinen 

Pferden. 

43* 


Gut  654. 


—     342     — 


686  Chit. 


r.54.  Manch  gute  Kuh  hat  ein  llhel  Kalb. 
Die  bcsten  P^lteni  habcn  oft  iingeratheiie  Kindir. 


(It.  Eene    goedc    koe    heeft    wel   ecn   kwaad    kalf. 

J'Jine  ijtUe  Kuh  hat  xcohl  ein  srhlcrhf  Kali. 
©II.  Many  a  good  cow  has  but  a  bad  calf.   Manche 

f/ute  Kuh  hut  nur  ein  achlerht  Kalh. 
A  glide  goose   may  hae  an  ill  gaislin,     (scho.) 

Eine  gut:;  Gans   kann   ein   schtechtes  Giins- 

chen  haben. 

(lii.  Dcr  voxer  .stiindDin   kroget  Green  paa  ligc  Trse. 
Ks  u'Uchsf  mitunter  krumvicr  Ant  auf  ycra- 
dem  Biium. 
Fol  blive  ikke  altid  p\aderf'n  liig.  Fiillen  tcerden 
nicht  immer  <lein    Vnter  f/lrirh. 


CiDD.  Es   miisscn   starkc  Heine    scin,    die 

gute  Tage  tragcn. 
Es   miisscn   starcke  beine   scin,    die    gute  tage 

ertragen  kiinnen.     (ad.) 
od.  Um    gute   Tage    zn    ertragen,    gehfiren    starkc 

Beine  dazu.     (bair.) 
pd.WoldAge    (Fiile    Dage)    sint    swar    tc    drAgcn. 

(ns.  ha.  G.  II.  G.)     Gute   (Fuule)    Ta<je   stud 

schner  zu  trar/en. 
Es   niiissen   .sfuke  Beine  scin,    die    gute  Tage 

ertragen  korinen.     (ns.  Pr.) 


dt,  Het  zijn  sterke  becnen,  die  dc  wcelde  kunnen 
diagen.  Kg  sind  starke  Beine,  ivelche  den 
Iteichthuni  tragcn  konnen. 

De  gocde  dagen  Zijn  het  allerzwaarst  tc  dragen 
(Kan  men  allerminst  verdragen).  Die  guten 
Tage  sind  am  allevschwersten  zu  tragcn 
(kann  man  am  wenigsten  vertragenj. 

Weeldaeghe  synt  sorchlicker  eu  svvaerlicker  te 
draeghen,  dan  quade  dacghcn.  (ah.)  Gute 
Tage  nind  miihsumer  und  schwerer  zu  tragen, 
ah  schlimme  Tage. 

De  goede  dagen  can  men  alder  qualicst  ver- 
dragen; bet  verduirt  men  in  armoede  dan 
weelde.  (avl.)  Die  guten  Tage  kann  man 
am  allerschlechtesten  vertragen;  lesser  hiilt 
man  in  Armuth,  als  in  Wohlstand  aus. 
^n.  It  ia  no  easy  matter,  to  bear  prosperity  de- 
cently. Es  ist  nicht  leichf,  Gliick  mil  An- 
stand  zu  tragen. 

da.  Der  vil   (skal)   stserke   Been   til   at   bsere   gode 
Dage.     Es  gehoren  starke  Beine   dazu,  gute 
Tage  zu  ertragen. 
Der  horer  Vid  til  Vaande,   og  staerke  Been  til 


at    buTO    gode    Dagc,      E»   gehSrt     Verttand 

zur    Nofh     und    (ft    gehoren)     $turke    tieine 

dazu,  um  gute   Tage  tu  ertragen. 
Dcr  skal  en  bred  Ryg  til   at    Uturv  p«»<lf  I>«ge. 

Ett  gehi'irl  ein  breiter  Riirken  dazu,  um  gute 

Tage  zu  ertragen. 
Godc    Dapc    ere    tunge    at    birr«>.     (lute     Tage 

sind  aclixcer  zu  tntgrn. 
fiaA    |>urfa    sterk    bcin    til    aA    ]>o1a    (ittAndaitt)  Ig, 

g<'»t^a  daga.     E»  bedarf  ttarker    Beine,    um 

gute   Tage  zu  tragen. 
Dat  vil  ein  stcrk  Kygg  til  aa  b«rn  gmlo  Dn|fiir.  BW» 

Es  gehfh-l  ein  ilarker  Riieken  daiu,  um  gute 

Tage  zu  tragen. 
Goda  dagar  iK-hJifva  starka  U-n.     Gute  Tage  6«-  dW. 

diir/en  starker  Beine. 
Don    8om   skal  bara  godn  dagar,  hor  lin  ntarkn 

b(  n.     Wer  gute  Tage  tragen  toll,  mutt  tlarke 

Itrine  haben, 
Dct  fordras   en   .stark    rygg  (fJir)  att  bfira  pxla 

dagar.     Ein  starker  Riieken  xcird  rr/nrdert, 

uin  gute   Tage  xu  tragen. 
The    ttni    cy    alle    .sum    wad    kunno    fara    n\% 

kfPte.     (a.tw.)     El    rind    nicht    Atle ,    welehe 

gut  mil  FriJhlichkeit  ver/ahren  ki'mnen. 

Non  facile  cat  a'qua  commoda  mcntr  pati.  It. 

tiorti  scinnt  hylari  non  omncs  sc  modcrari.  (nilt.) 
LVn    endure    tout,    main   que  trop  aisc.     (afr..)  fx, 

Man   ertriigt  Allea ,   autier   zu   tiel    Wohtbe- 

finden. 
Difficile    chose    est    de    souflTrir    aisc.     (Chmp.)  nf. 

Schwierig     Ding     itt't,      Wohlbefinden     tu 

ertragen. 
II   buon    tempo   fa   rompcrc    il  collo.     Die  gufe  it* 

Zeit  viucht  den  Halt  Irechen. 
Ogni  cosa  si  sa  comportare,  eccetto  che  il  buon  mi. 

tempo,  (t.)   Alles  kann  man  ertragen,  ausser 

guter  Zeit. 
II  buon  tempo  fa  scavezzar  il  collo.  (t.)     S-  II 

buon  u.  s,  tc. 


650.  Was  gute  I'ohnen  sind,   die  schnei- 

den  sicli  von  selbst. 
Wat  in  guodet  Peard   is,    drengelt   sich   anncn  pd. 

Kuni.     (ns.    N.)     Was    ein   gates   Pferd    ist, 

drdngt  sich  an's  Kummet. 
AVat  in  guoder  Boem  is,   draet  balle.     (ns.  N.) 

Was  ein  guter  Baum  ist,  triigt  bald. 


The   gentle   hawk    mans    itself   (herself).     Der  en. 
Edelfalke  richtet  sich  selbst  ab. 


Gut   656. 


343    — 


650  Gut. 


da.  Dot  skal  viere  et  godt  Bam,  der  aver  sig  selv. 
Das  ist  ein  yaltn  Kind,  das  aich  sclbst  ziehl. 
UW.  Gode    Boru    tukta    seg    sjolve.      Cule    Kinder 
Ziehen  sich  aelinl. 
Ein    god    Gris    vaskar    sej;    sjolv.      Kin    i/ulea 
Ferkel  wascht  aich  aelLst. 
8W.  Goda  barn  aga  sig  sjelfva.    Oute  Kinder  Ziehen 
aich  aelbs'. 
Det   ar  goda    barn   Kom   aga   sig  sjclfwa.     JJua 

aind  ifule  Kinder,  die  aieh  aelbat  zithen. 
Gudli    Hast    tuiiihlar    sigh    sielrt'.       (hit    I'/erd 
tuiiii.ielt  aich  aelbat  /idiit/.i. 

Cz.  Oiseau  deboiinaire  de  lui-niume  se  fait.     Outer 

Voyel  maehl  aich  von  aelbat, 
Oyseau    di-lMjiinaire    do    luy    inesiiu-    s'asHciate. 

(afz.)     S.   Oiaeau  u.  a.  ir. 
Gc-util    oyst;!    jiar    si-    inilMiie    sc    aftt.     (afz.) 

8.   Oiieau  u.  a.  w. 


(i.'jT.      Kill     guter     iiirti-      scliit>rt      hiinu 
Sdiafc,     tin    iililcr    zieht     iliiK-ii     dan 
Fi-ll  ab. 
od.  Der     Hirt     iiiiis^    dii-     Scliafe    hcIicltcii,     nidit 
Hchindi-ii.     (si-hwt'i.) 


(mi.    crs.)     Die    Bienen    aaugen    dtn   lloniy, 
ohne  die   liluiatn  zu  verderben. 
II    buou    pastore    tosa,    nia    non  iscortica.     (t.)ini. 
Der  i/ute  llirte  acheerl ,  ubtr  schiudet  nieht. 


(It.  Ken  goed  herder  zal  do  scliajicn  wel  ttcheeren, 
maar  nict  villen  >inaar  hot  vel  laten  lioudon). 
Kin  guter  llirte  vivd  die  Schufe  icnhl 
acheeren,  uber  nirht  achinden  faber  daa 
Fell  t/anz  laaaen). 
Ecn  goed  schooKlor  nioet  <le  8(;ha])en  wel  solieren, 
macr  niot  villen.  (vl.)  Kin  yutcr  Scheerer 
viuaa  die  Scha/c  v  «hl  scheercn ,  aber  nirht 
abhiiufen. 

dii.  Kii  gMiI  Hyrde  klippcr  sine  Kaar,  en  ond  flaacr 

doni. 
n\v.  Kin  klipiicr  inkje  Saudeu  lenger  en  til  .Skiunct. 

Man  acheeri  daa  Schaf  nicht   tceiter  ala  bis 

zum  Felt. 
8W.  UtJi  gode  htrden  kiippcr  sina    f;lr,    den   elake 

slar    deni.       Der    yute    llirte    acheerl    aeine 

Scha/e,  der  achlechle  achindet  aie. 

It.  boni  pastoris  est  tondcre  pecus,  non  deglubere. 

fz.  Luu  boun  paston  tunnd  sijiin  petit  troupet  bans 
r  esconrgea  ni  La  mau  a  la  pet.  (sf.  Gsc.) 
Der  gute  Hirt  acheert  aeine  kleine  Herde 
ohne  aie  zu  achinden  und  that  der  Haul 
nicht  weh. 

it.  L'  ape  siicchianu  u  inele  .senza  gnasta   i   fiori. 


«^5S.   Es   iat   ein   gutep    Holler,   der  ein  en 

Thaler  bringt. 
Es  ist  ein   guter  giilde,   dor    hundort   cr.xparet. 

(ad.) 
Es  ist  ein  guter  Batzen,  der  einen  Gulden  er-  od. 

spart.     (schwci.) 

Het    is    een    goede   guidon,    die   or   ticn  spaarf.  dt. 

K»  iat  ein  guter  Gulden,  der  zchn  ernpart. 
Hot  is  con  goede  gulden,  die  er  iionderd  spaart. 

S.  Ka  iat  ein  gtUer  giilde  u.  a.  tc. 
Het    is    eenen    goeden    stiuier,    die    tliicne    in- 

bringht.     (avl.)     Ka  iat  ein  guttr  SfUber,  der 

zchn   einbringt. 
That  penny  is  well    spent,    that    (which)    Mave.-*  en. 

a    groat.     Der    Pfennig    iat    gut    ausgegebtn, 

der  einen  Dreier  er  apart. 


Det   or    en    god    Skilling   (Daler),    soni    sparer  dE, 

hundredo.    Daa  iat  ein  gufer  Schilling  (I'ha- 

lerj,  der  hundert  eraparl. 
Den   Daler   er  ikke  odet,   soni  sparer  to.     Dtr 

Thaler    iat    nicht    verachuendet,     der    zxrti 

erapart. 
DVr  ein   god  .Skilling,    som    sparer    ein  Dalar.  uw» 
'Daa     iat     ein     guter    Schilling,     der     einen 

Thaler  erapart. 


65y.  Guter  Wei n  betlarf  koines  Krauzes, 
Guter  W'oin  bedarf  keinos  aurtge.-iteckten  Keifs. 
Guter  Wein  verkauft  sich  .selbst. 
Guter  Wein  findet  irnnier  seinen  Kiiufer.  (nirh.  E.)  md. 
Wo   guter   Wein   ist,   darf  man   keinen  Kranz  od. 

au.'<hiingen.     (sehwei.) 
Ein    guter   Wein    hat  nicht    noting,    dass    man 

einen  Mayen  ausstecke.     (sehwei.) 


Goede  wijn  behoeft  geen'  krans.  dl. 

Goedo  wijn  rocpt  zieh  zelven  uit.     Guter  Wein 

ruft  sich  aelbat  aua. 
Good  wine  needs  "no  bu.sh.  en. 

Good  wine  needs  no  sign.     Guter   Wein  bedarf 

keinea  Schildea. 
Good    wine    needs    no    crier.     Guter    Wein  h0 

darf  keinea  Auarufera.  [aicli  aelbat. 

Good   wine   praises   itself.     Guter    Wein  lireiat 


Gut  659. 


344    — 


660  Gut. 


Good  wine  sells  itself.   S.  Guter  Wein  verkauft 

u.   s.  %L\ 
Glide  ale  needs   nac   wisp,     (scho.)     Guten  Ale 

hraucht  keinen  Strohwisch. 
Good  witie  needs  not  a   wispe.     (scho.)     Guter 

Wein  hedarf  nicht  eines  StroJacisches. 

dii.  God  Viin  behover  ingen  Krands. 

SW.  Gott    Wijn    behofwer    iiigen    vthaiigd    krantz. 

Guter     Wein    hraucht    keinen    ausyehdngten 

Kranz.  [needs  no  sifjn  u.  s.  w. 

Godt  win  behofwer  ingen  skylt.    S.  Good  wine 

It.  Vino  vendibili  suspensji  hedera  nihil  opus. 

fz.  A  bon  vin  il  ne  faut  point  d'enseigne.   S.  Good 

xoine  needs  no  sign. 

Vin  delicat,  friaiit   et  bon  N'a  niestier  lievre  ne 

brandon.  Feiner,  ivoldschmeckender  und  guter 

Wein  hraucht  tceder  Ejjheu  noch  Strohwisch. 

nf.  A  bon  here  il  ne  faut  pas  de  boiichon.    (nrni.) 

Bei  gutem  Cider  hraucht  man  keinen  Wisch. 

sf.  A  bouen  vin,  nou  fan  ensegno.  (nprv.)  S.  Good 

wine  needs  no  sign. 
it.  II   biion   vino   non   ha   bisogno  di  frasca.     Der 
gute    Wein  hat  keinen  Bilschel  nothig. 
mi.  E  ven  bon  us  vend  da  su  posta.     (roni.)     Der 
gute   Wein   verkauft  sich   auf  seineni  Platz. 
lii.  Al   vein   bon   n'ha   bis6gn   6d  frasca.     (em.  R.) 
8-  II  huon  vino  u.  s.  w. 
El  bon  vin  a  ciama  nen  anssegna.  (pieni.)   Der 

gute   Wein  verlangt  kein  Zeichen. 
La  bona  ostaria  a  ciama  nen  bocion  ne  frasca. 
(piem.)  Die  gute  Weinscheiike  verlangt  weder 
Wisch,  noch  Bilschel. 
El  bon  vin  no  ga  bisogno  de   frasca.     (v.)     S. 

n  huon  vino  u.  s.  w. 
El  bon  vin  no  ga  bisogno  d'insegna.   (v.)    Der 

gute   Wein  hat  kein  Schild,  nothicj. 
El  bon  vin  se  vcnde  su  la  so  sogia.  (v.)     Der 
gute  Wein  verkauft  sich  auf  seiner  Schwelle. 
Im.  Lo  bon  vi  no  necessita  de  ram.     (neat.)     S.  Il 
huon  vino  u.  s.  w.  [^cino  u.  s.  w. 

pt,  0  bom  vinho  nao  ha  mister  ramo.    S.  II  huon 
O    bom   vinho   escusa   pregao.     Der  gute   Wein 
bedarf  nicht  des  Ausrufs. 
Sp.  Vino  (El  vino)  que  es  bueno ,   no  ha  menester 
pregonero.      Wein  (Der   Wein),   der  gut    ist, 
hat  keinen  Ausrufer  nothig. 
El  buen  vino  la  venta  trae  consigo.     Der  gute 
Wein  verkauft  sich  von  selhst. 


(ad.) 
(nirh.  L.)  md. 


GfiO.    Ein    gutes    Wort    findet    eine    gute 

Statt. 
Gutes  Wort  findet  gute  Statt. 
Ein  gutes  Wort  Find't  guten  Ort. 
Ein  gut  wort  findet  ein  gute  statt. 
E   gutt   Wiirt   fennt   eng   giitt  PlAz 

Ein  gutes   Wort   findet  einen  guten  Platz. 
A   giit    Wuirt    fcngt   iin  gudeu  Uirt.     (thr.   K.) 

Ein  gutes   Wort  findet  einen  guten   Ort. 
En     gut    Woord     finget     ennen     gudden    Ort. 

(W.  E.)     S.  A  gut  u.  s.  w.  [schwei.) 

Ein    gutes   Wort    findt   ein    gutes    Ort.     (bair.,  od. 
A  gnids  Woat  gfint  a  guids  Oat.  (st.)    <S'.  Ein 

gutes    Wort  findt  u.  s.  ?r. 
E  gat  Wirt  fiiinjt  en  gaden  Irt.     (nrh.  S.)     *S'.  pd, 

A  gilt  u.  8.  w. 
En  got  Wort  find  en  gode  Steh.     (ns.  H.) 
En  gaud  Word  tinnt  cn'n  gauen  Ord.    (ns.  ha. 

G.  u.  G.)     S.  A  gut  u.  8.  w. 
En  glide  Vort  finn't  en  gudo  Stii;.  (\\».  hist.  A.) 
Friindlich  Bar  Finnt  friiiuUicli  Star.  (ns.  M.-Str.) 

Frewidliche  Bitte  findet  freundliche  Stdlte. 
Ein    guet    Wauert    finget    on    giuden     Auert. 

(wstf.  Br.)     S.  A  gilt  u.  s.  w. 


Een    goed   woord   vindt   eene  goede  plaats.     S.  At, 

E  gutt  u.  8.  w. 
En  gauhs  Urd  fant  en  gauhs  Stiih.s.     (M.)  fs, 

Et  godt  Ord  finder  et  godt  Sted.  dft. 

G6(5    or5    tinna    gu(>an    samastaS.     Gute   Worte  is. 

finden  gute  Statt,  [u.  s.  w. 

Eit    godt    Ord    fter    eit    godt   Rom.     S.  E  gutt  nw, 
Godh  Orilh  tinna  gott  rum.     S.   God  u.  s.  u*.     SW. 


Un  bun  pl('d  chatta  iin  bun  lo.     (Id.  U.-E.)       CW. 
Bun  pled  chatta  bun  lo.    (Id.  U.-E.)     S.  Gutes 

Wort  u.  s.  w.  [gute  Statt  inne. 

Bonne   parole   bon   leu   tient.     Gutes   Wort  hat  tz. 
Bone    parole    tient    bon    lieu    (bon    liu    teint). 

(afz.)     ;S^.  Bonne  u.  s.  w. 
Biaus  parler  ha  partout  mestier,   L'on   n'a   pas 

amis  par  tencier.    (afz.)    Freundliches  Reden 

ist  ilberall  am  Platze,  durch  Schellen  hekoianit 

man  keine  Freunde. 
Ine    belle    parole    a    todi    s'plece.      (w.)      Ein  nf. 

schones   Wort  hat  immer  seinen  Platz. 
Buon    parlare    porta    a    buon    luogo.     (mi.  t.)  it. 

Gutes  Sprechen  kovimt  zu  gutem  Platz. 
Bona    parola   bonu   locii    pigghia.     (s.)      Gutes  si. 

Wort  nimmt  guten  Platz  ein. 


Haar  661. 


345     — 


662  Haar. 


H. 


G61.  Auch  das  Haar  hat  seineii  iSchatteu. 


Selhst     ein 
Jedes     Haar 


dtt  Gueu   haar   zoo    kk'iii,    of  liet   hecft   ook    zijne 

schadiiw.  Kein  Haar  so  klein,  dasa  es  iiicht 

auch  seinen  Schatten  h'dtte. 
eil.  Even    a    liair    casts     its     shadow 

Haar  wirft  seinen  Schatten. 
Eveiy    hair    casts    its    shadow. 

wirft  seinen  Schatten. 
There  's  nae  hair  sae  sina'  but  lias  its  shadow. 

(scho.)     Es   ist    kein  Haar   so  klein,   es   hat 

seinen  Schatten. 

(lii.  Ogsaa    ct    Haar    har    siu    tSkygge.     Auch    ein 
Haar  hat  seinen  Schatten. 
Der  er  intet  Haar  saa  lidet,    at  dot  jo  liar  sin 
Skygge.     S.    There  'a  u.  s.  11:. 
is.  Hari3  heiir  sinn  skugga.    Das  Haar  hat  seinen 
Schatten. 
LitiS    har    hefir    og  sinu   skngga.     Uas  kleine 
Haar  hat  auch  seinen  Schatten. 

It.  Etiani  capillus  unus  habet  unibrani  suam. 
fz,  11    n'y    a   si   petit  buisson  qui  u'ait  son  ombre. 
Es  giht  keincn  so  kleinen  Strauch,  der  nicht 
seinen  Schatten  hatte. 
Nul  si  petit  buisson  qui  ne  porte  ombre.    Kein 
noch  so  kleiner  Strauch,  der  nicht  Schatten 
wiirfe. 
sf.  N'es    pa    tan  picho    bouissou    q'uno    fes   d'aou 
jhour  noun  fago  d'  oumbro.    (Lgd.)     Es  yiht 
keinen   Strauch   so    klein,   dass  er  nicht  ein 
Mai  des  Tages  Schatten  iciir/e. 
N'es  pas  tant  pichon  Ion  bouisson,  qu'  uno  fes 
dou  jourt  non  fasse  ombro.    (npi-v.)     S.  N'es 
u.  s.  ic. 
it.  Ogni  pelo   ha   la  sua  ombra.     Jedes  Haar  hat 
seinen  Schatten. 
Non   e   si   picciol  pelo,    clie    11011    abbiu  la  sua 
ombra.     *S'.   There  's  u.  s.  w. 
pt.  Cada   cabello   faz   sua  sombi-a  na  tciTa.     Jedes 
Haar  wirft  seinen  Schatten  avf  die  Erde. 
Cada  mosca  faz  sua  sombra.   Jede  Fliege  nirft 
ihren  Schatten. 
sp.  Cada  cabello  hace  su  sombra.   S.  Every  u.  s.  w. 
Cada   cabello   hace   su  sombra  en  el  suelo.     S, 
Cada  cabello  faz  a.  s.  w. 


Un  caljcllo  haze  sombra  en  el  suelo.  Ei7i 
Haar  icirft  Schatten  auf  den  Boden. 

Cada  mosca  tiene  su  sombra.  Jede  Fliege  hat 
ihren  Schatten. 


662.    Haar    und    Ungliick    wachscn    iiber 
I       Nacht. 

I  Ungliick,  Holz  iiiid  Haar  -wachsen  iiber  Nacht 
I       (alle  Tage). 
Ungliick,  Holz  und  Haar  Wachsen  immerdar. 
Ungliick,    Nagcl    und   Haar    Waclisen    durch's 

ganze  Jahr. 
Die  sundc,  nagel  und  das  bar   wachst   an  dem 

menschon  jerlich  fruot.     (ad.) 
Holz  undUngluck  wachst  olla^a//ej Tag.  (fik.M.)  md. 
Holz    a   Let    wist    all  Dach.     (mrh.  L.)     Holz 

und  Leid  wachst  alle   Tag. 
Holz  und  Uugluck  wachsen  alle  Tage.     (hair.)  od. 
Haar  und  Schade  wachse-n  alii  Tag.    (schwei.) 
Ungliick  und  Haar  wachst  alle  Tag.    (schwei.) 
tichade,    Sorg    und    Klag    wachsen    alle    Tag. 

(schwei.) 
Holt  un  Uuglucke  de  wasset  olle  Daage.  (ns.  W.)  pd. 

S.  Holz  und  TJngluck  wachst  u.  s.  w. 


Sparren,   zorgen,    klagen,    AVassen   alle   dagen.  dt. 
(vl.)     Tannen,  Sorgen,  Klagen  wachsen  alle 
Tage. 

Haar    og   Ulykke    voxe  hver   Dag.     Haar  und  da, 

Ungliick  wachsen  jeden   Tag. 
Haar    og    Skade    voxe    hver    Dag.     Haar   und 

Schaden  wachsen  jeden   Tag. 
Ulykke  og  Haar  voxe  hver  Dag.    Ungliick  und 

Haar  wachsen  jeden   Tag. 
Ulykke,   Negle   og  Haar   voxe  hver  Dag.     Un- 
gliick, Nagel  und  Haar  wachsen  jeden  Tag. 
Har  ocli  skada  vaxa   hvarje  dag.     ;S'.  Haar  og  SW, 

Skade  u.  s.  w. 
Olycka,  Haar  och  Naglar  waxa  hwar  dagh  til. 

Ungliick,    Haar    und   Ncigel    icachsen  jeden 

Tag  zu. 

Cavei   e   guai   no  manca  mai.     (ni.  v.)     Haare  it. 
und  UngliicksfUlle  mangeln  niemals. 


44 


Haar  663. 


340     — 


666  Hadorn. 


663.  Granc  Haare   maclicn   Niemand   alt, 
aberdie  Ilaut  tliut  os,  wenn  sie  runzelt. 


it.  Dei  caei  biancli  no  me  ne  ciire,  Che  le  rape  i' 
e  siciire.  (ni.  1.  b.)  Um  die  iveisseii  Uaare 
kiimmere  ich  mich  nicht ,  nur  die  Rmizeln 
sind  sicker. 
ni.  Le  cane  son  vane  e  le  rappe  son  certane.  (1.  m.) 
Die  Haure  sind  unr/ewiss  und  die  Rimzeln 
sind  sicker. 

Cavel  caniio  (canu)  no  xe  credi'io  (credvi),  el  vapa 
dise  (xe  el  rapa  che  dise)  la  verita.  (v.)  Wcissevi 
Haare  wird  nickf.  (jeglauht;  die  Eunzel  sufjt 
die  Wahrkeit  (es  ist  die  Eunzel,  welche  die 
Wahrlieit  sagt). 

Barba  camia  no  xe  credua;  pele  rapa  dise  la 
verita.  (v.)  Weissem  Barte  wird  nicht  ge- 
glaubt,  runslige  Haul  sagt  die   Wukrkeit. 


(564.  Graue  Haare  sind  Kircliliofsbluincn. 


(It.  Daar    wasson    kerkhofbloemcn    op    zijn    lioofd. 

Es     ivachsen    Kirchkofhlumen     auf    i,einem 

Ilaupte. 
en.  Grey  hairs  are  death's  blossoms.    Graue  Haare 

sind  des   Todes   BUltken. 


dai  Graae   Haar   ere   Dodscns   Blomster.     S.    Grey 

u.  s.  IV.  [Greg  u.  s.  u\ 

Graa  Haar   jsr  Dotzens  Blomsthcr.     (adji.)     S. 

SW.  Graa  har  liro  dodens  blomster.   S.  Grey  u.  s.  iv. 

It.  Florem  canicies  vir  necis  esse  scies.     (mlt.) 


665.  Ich  weiss  wo  hi,  was  ich  ha  be,  aber 

nicht,  was  ich  kriege. 
Ich  weis  wol  was  ich  habe,  ich  weis  aber  nicht, 

was  ich  vberkommen  werde.     (ad.) 
md.  't   Wes    e   wuol   wat  en  hriot ,  iewel  net  wat  e 

krit.     (mrh.  L.)     Hs  weiss  Einer   icokl,   icas 

Einer  hat,  aher  nicht,  %vas  Einer  kriegt. 
od.  Man   weisst   wohl,    was   man    hat,    aber    nicht, 

was  man  bekommt.    (schwei.) 
pd.  Hebbn  is  hebbn,  krign  de  Kunst.  (ns.  B.)  Hahen 

ist  hahen,  kriegen  die  Kunst. 
Hebbn  is  wiss,  krign  is  miss.    (ns.  B.)     Hahen 

ist  gewiss,  kriegen  ist  misslick. 
Ick  wet,  wat  ick  hebbe,  man  nich,  wat  ick  wer 

kriege.    (ns.  O.  J.)     Ick  weiss,  v-as  ick   liahe, 

aher  nicht,  was  ich  wieder  kriege. 


Me  weit,  wat  me  hat,  awwcr  nit,  wat  me  krie- 
gct.  (ns.  W.)  Man  weiss,  was  man  hat, 
aher  nicht,  was  man  kriegt. 


Ik  beholde  dat  ick  hebbe,   het  cryghen  is  mis-  dt. 

selick.    (ah.)    Ich  behalte,  iras  ich  habe,  das 

Kriegen  ist  misslich. 
Hebben  is  hebben,  en  krygen  is  de  kunst.  (vl.) 

Hahen  ist  hahen,  und  kriegen  ist  die  Kunst, 


Man  veed,  hvad  man  liar,  men  ikke,  hvad  man  dS. 

faacr.     S.  Me  weit  u.  s.  w. 
Giem    det,    du  haver,    du    veed  ikke,  hvad  du 

faaer.     Spare,  was  du  hast,  du  weisst  nicht, 

teas  du  kriegst. 
Hold   paa    det,    du   har;   du  veed  ei,   hvad  du 

faaer.   Halte  an  dem,  was  du  hast;  du  weisst 

nicht,  ivas  du  kriegst. 
Eiu  veit  kvat  ein  hevc,  og  inkje  kvat  ein  fier.  llW. 

S.  Me  weit  u.  s.  ir. 
Han  er  viss,  som  i  llandi  hevc.    Der  ist  sicher, 

dcr  in  der  Hand  hat. 
Jagh  weet  hwadh  jagli  haar,  men  intet,  hwadh  SW. 

jagh  far. 
Mail  vet  hvad  man  har,  men  vet  ej  livad  man 

far.  '  Man  weiss,    was  man  hat,    aher  weiss 

nicht,  iras  man  kriegt. 
llafva   och   fa   ar   inte   det  samma  (intet  lika). 

Hahen  und  kriegen  ist  nicht   dasselhe   (nicht 

gleichj. 


666.  Um  eine  Hjiringsnase  hadern. 


Zij  harrewarren  over  een    geitenhaar.     Sie  ha-  At, 
dern  mhi  ein  Ziegenhaar. 


fju   gifrar   um    geitahar.     Du   streitest    um    ein  is. 

Ziegenhaar. 

Discuter     sur     des     queues     de    cerises.        Uin  fz. 

Kirschenstiele  strciten. 
Disputer  sur  la  pointe  d'une  aiguille.    Um  eine 

Nadelspitze  streiten. 
Faire   un   proces   sur   la   pointe   d'une   aiguille. 

Einen  Prozess  um  eine  Nadelspitze  filhren. 
Fa  one  saquoi   su   des    queues   di  cirege.     (w.)  nf. 

S.  Discuter  u.  s.  iv. 
Qweri  quarelle  so   I'bechette   d'ine   aweie.     (w.) 

Streit  um  eine  Nadelspitze  suchen. 
Pro  nna  coa  de  attu  tanta   briga!     (si.  sa.  L.)  it. 

Wegen  eines  Katzenschwanzes  solcher  Streit! 


Hadem  667. 


—    347     - 


668  Hahn. 


667.   Wer    da    hadert    um    ein    Schwein, 

Nehm'  eine  Wurst  und  lass'  es  sein. 
Wer  einen  Prozess  um  eine  Henne  hat,  nelime 

lieber  das  Ei  dafiir. 
pd.  Wen  prozest  6m  en  Kuh,  gef  lie^ver  ein  dertu. 

(nrh.    M.)      Wer    um     eine    Kuh    processirt, 

gebe  lieber  eine  clazu. 
De   pleiten   will   um    en  Koh,    gev   lever  Eene 

to.     (ns.  B.)     Wer  um  eine  Kuh  klagen  will, 

gehe  lieber  eine  zu. 
Wer   da  het    en'n   Prozess    iim    en   Swin,    Dei 

nome   de   Wost  un    late   det  Swin.     (ns.  ha. 

G.  u.  G.)      Wer    da    einen    Prozess    um    ein 

Schwein  hat,  der  nehvie  die  Wurst  und  lasse 

das  Schtoein. 
Ic-r  du   lange   zankst  iimt   Schwien,    nim    inne 

Worscht   un    loat    et    sin.     (ns.  N.)     Ehe  du 

lange    zankest     urn's    Schu-ein,     nivim     eine 

Wurst  und  lass  ns  sein. 
De    pleiten   will   um   *n    Koh,    Gav'   der  leever 

eene   to!     (ns.    ofs.)     S.   Be  pleiten  u.  s.  w. 

dt.  Die  om  eene  koe  pleit,  raakt  ze  kwijt,  en  zal 

nog   een  kalf  verliezen.     Wer  um  eine  Kuh 

klagt,    verliert    sie,    und    wird    auch    noch 

ein  Kalb  verlieren. 
Die  pleit  om  eene  koe,  Geeft  er  eene  toe.    Wer 

klagt  um  eine  Kuh,  Gibt  noch  eine  zu. 
Die  om  een  schaap  pleit,  zal  eene  koe  verliezen. 

Wer  um    ein   Schaf  klagt,    wird    eine   Kuh 

verlieren. 
Procedeer  om  eene  koe,  Gij   legt  er  een  paard 

op   toe.     Frozessirt  um   eine   Kuh,    Ihr  legt 

ein  Pferd  noch  zu. 

dii.  Har  du  Trsette  om  en  Hone,  saa  tag  ^gget 
og  lad  blive  derved.  East  du  Streit  um  ein 
Euhn,  so  nimm  das  Ei  und  lass  es  dabei 
beicenden. 

fz.  Bailler  s'  vake  pour  avoir  eusse  queue,  (nf.  pic.) 
Seine  Kuh  hingeben,  um  ihr  en  Schwanz  zu 
haben. 


668.  Der  Hahn  istKonigaufseinemMiste. 

Der  Hahn  weiss  sich  viel  auf  seinem  Miste. 

Der  Hahn  ist  kiihn  auf  seinem  Mist. 

Der  Hahn  kraht  am  kiihnsten  auf  eigenem  Mist. 

Jeder  Hahn  ist  stolz  auf  seinem  Neste. 
od.  Jeder    Hahn   kriiht    freudig    auf   seinem    Mist. 

(bair.) 
pd.  Wenn   de   Haon  upp'n  Messberg  steit,    hat  he 
grot  Recht.     (ns.  A.)     Wenn  der   Hahn   auf 
dem  Misthaufen  steht,  hat  er  grosses  Recht. 


Wenn  de  Hahn  up   sin  Mistfahl   is,    so   kreiht 

he.     (us.  B.)     Wenn   der  Hahn    auf   seinem 

Misthaufen  id,  so  kreiht  er. 
Wenn  de  Hahn  up  syn  Missen  is,  so  kreit  hee. 

(ns.  Hmb.)     S.   Weiin  de  Hahn  u.  s.  w. 
Elke  Hahn    is   Kon'k    up    sien    egen   Messfolt. 

(ns.  ofs.)    Jeder  Hahn  ist  Konig  auf  seinem 

eignen  Misthaufen. 
Wenn  de  Hahn  up   de  Messfolt  steit,    hett  he 

dat  grotste  Recht.  (ns.  ofs.)    Wenn  der  Hahn 

auf  dem  Misthaufen  steht,  hat  er  das  grosste 

Becht. 
'n    Hane    is    frait    op    siiiner     aigeuen    Miste. 

(wstf.  E.)     Der   Hahn   ist  frech  auf  seinem 

eigenen  Misthaufen. 

Een    haan    is    stout    op    zijn'   eigen'    erf.     Ein  it. 

Hahn  ist  stolz  auf  seinem  eigenen  Erbe. 
Een  haan  kraait  best  op  zijn'  eigen'  mesthoop. 

Ein    Hahn    kriiht    am    besten     auf    seinevi 

eigenen  Misthaufen. 
Every    cock    is    proud    (valiant)    on    his    own  en. 

dungliill.    Jeder  Hahn  ist  stolz  (tapfer)  auf 

seinem  eigenen  DUngerhaufcn. 
A   cock's   aye   crouse  on  his  ain  midden  head. 

(scho.)    Der  Hahn  ist  stets  muthig  auf  seinem 

eigenen  Misthaufen. 
A   Hoon   as   Bas   uiib  san    anj  Kioksstal.     (A.)  fs. 

Der  Hahn  ist  Meister    auf  seinem    eigenen 

Misthaufen.  t^^^*) 

De  KrJijddcr    as   Kinning   aw    san  Mjogsstalle. 
Ark  Huau  wel  Meister  wiis  iip  sin  ein  Haagen. 

(S.)      Jeder    Hahn    will    Meister    sein    auf 

seinevi  eignen  Haufen. 

Hanen  er  Herren  paa  sin  Modding.   Der  Hahn  da. 
ist  der  Herr  auf  seinem  Mist. 

Hver  Hane  er  kiaik  (kry)  paa  sin  egen  Mod- 
ding.  Jeder  Hahn  ist  keck  (trotzig)  auf 
seinem  eigenen  Mist. 

Hjemme  er  Hanen  modigst.  Daheim  ist  der 
Hahn  am  muthigsten. 

Hanen  fodes  bedst  paa  sin  egen  Modding.  Der 
Hahn  nahrt  sich  am  besten  auf  seinem  eige- 
nen Mist.  [ist  der  Hahn  am  kiihnsten. 

HiemmiE  a;r  Hanse  diserffwest.    (ada.)    Daheim  ^ 

Heima  er   hana  rikiS   mest    (haninn    rikastur).  is. 
Daheim   ist   des  Eahnes  Kraft  am  grossten 
(der  Hahn  dm  stolzestenj. 

A  haugnum  (Heima)  er  haninn  frakkastr.  Auf 
dem  Haufen  (Daheim)  ist  der  Hahn  am 
unverschUmtesten. 

i  heimabaug  er  haninn  kunnugastr.  Auf  dem 
Heiinathsmist  ist  der  Hahn  am  kundigsten. 

41* 


Hahn  668. 


—    348    — 


671  Haken. 


nw.  Heime-Haiien   er   alltif]   djcrvaste.     Der   Uaus- 

hahn  ist  immer  am  mufhirjsfen. 
SW.  Hvarje   tupp    iir  heri'e    pa   sin    sopliog.      Jecler 
Hahn  ist  Herr  auf  seincTii  Kehrichthatifen. 
Hahnen  yfwes  pfi  sooperna.    Der  Hahn  hrilstet 

sich  auf  dem  Kehricht. 
Hani    ser    heema    diserwast.     (asw.)     Hahn  isi 
daheim  am,  kUhnaten. 


It.  Gallns  in  suo  sterquilinio    nmltum    (plurimiim) 
potest. 
Gallo  molimen  animosius  est  prope  limen.  (mlt.) 
fz.  Un    coq    est    bien    fort    sur    son    fumier.     FAn 
Hahn  ist  stark  auf  seinem  Mist. 
Hardi   comme    un    coq   sur   son    fumier.     Kiihn 
wie  ein  Hahn  auf  seinem  Misf. 
nf.  Les  coqs   sont  foirts   so   leu   champihege.     (w.) 
J)ie  H'dhne  sind  stark  auf  ihrem  Misthaufen, 
it.  E   ardito   il   gallo   sopra   il  suo  letame.     Kilhn 

ist  der  Hahn  auf  seinem  Mist. 

si.  Ogni    gaddu    canta    a    lu    so    fumazzaru.     (s.) 

Jeder  Hahn  krdht  auf  seiriem  Dnngerhaufen. 

Canta  ogni  gaddu  a  lu  so  munnizzaru.     (s.  C.) 

Es  kr'dht  jeder  Hahn  auf  seinem  Misthaufen. 

Im.  Cada  gall  canta  en  son  galliner.  (neat.)   Jeder 

Hahn  krdht  in  seinem  Hiihnerstall. 

Cada  gall,  en  son  galliner,  canta  milt  b^.  (val.) 

Jeder  Hahn  krciht  gut  in  seinem  Hiihnerstall. 

pt.  Muito  pode   o  gallo  no  sen  poleiro.      Viel  ver- 

mag  der  Hahn  in  .seinem  HUhnerhause. 
Sp.  Cada  gallo  en  su  miiladar.  Jeder  Hahn  auf 
seinem  Kehricht. 
Cada  gallo  canta  en  sti  muladar  (y  el  buen  en 
el  suyo  y  ageno).  Jeder  Hahn  krciht  auf 
seinem  Kehricht  (und  der  gute  auf  seinem 
und  frevidemj. 


On  bon  coq  n'est  mate  eras.     (nf.  w.)     S.  Fen  fz. 

u.  s.  1I\ 
Gallo  bom  nunca  foi  gordo.     Outer  Hahn  nar  pt, 

niemals  fett. 


670.  Es  IcrJilict  wcder   Hund,   nocli   Hahn 

darnach. 
•s  Kraht  ke~  Ha"  darn'ich.  (frk.  M.)  Es  krdhcf  mcl. 

kein  Ilahn  darnach.  .  \u.  s.  tr. 

Et  krent  ken  Huon  derno.  (mrh.  L.)  S.  'a  Kraht 
Es  krliht  ihni  kein  Hahn  nach.     (bair.)  od. 

Do  krad  kuan  Haun  danoch.     (st.)     Da  krdht 

kein  Hahn  darnach. 
Dor    kraait    gennen    Haan    no.     (nrh.    Kl.)     S.  pd. 

Do  krad  u.  s.  ro. 
Dar  schall   nich  Hund   noch  Hahn   na   krcihn. 

(ns.  B.)     Da  wird   niclit   Hund    noch   Hahn 

nach  krdhen. 
Da  kreit  nig  Hund,  noch  Haan  na.     (ns.  hist.) 

Da  krdht  nicht  Hund  noch  Hahn  nach. 
Dar   kreit   geen  Hund   of  Hahn  na.     (ns.   ofs.) 

Da  krdht  kein  Hund  oder  Hahn  nach. 
Daar  sgall   nien'  Henn'   oder  Haan    na  kraien. 

(ns.  O.  St.)    Da  wird  kein  Hulin  oder  Hahn 
darnach  krdhen. 
Darnach  kriiht  kein  Hahn.     (ns.  Pr.) 


Daar  kraait  noch  haan,  noch  hen.     Da  krdhef  dt. 

tceder  Hahn,  noch  Huhn  darnach, 
Daer    zal    er    geen    haen    naer    kracijen.     (vl.) 

Da  wird  kein  Hahn  darnach  krdhen. 


669.  Ein  guter  Hahn  wird  selten  fett. 
md.  E  giidden  Hunn  get  net  fett.     (mrh.  L.)     Ein 

guter  Hahn  wird  nicht  fett. 
od.  E    guete    Giiggel    isch    nit    feisz.     (schwei.  S.) 

Ein  guter  Hahn  ist  nicht  fett. 
pd.  'nen  Gauen  Hahn  es  selde  fett.  (nrli.  A.)    Ein 
guter  Hahn  ist  selten  fett. 
Ein  guter  Hahn,  der  wird  im  Alter  fett.  (ns.Pr.-W.) 

dt.  Een  goede  haan  is  nooit  vet.   Ein  guter  Hahn 

ist  nie  fett. 
fs.  En  gauhsen  Krajdder  wort  salten  fatt,    (M.) 


Derefter     knurrer    hverken    Hund     eller    Kat.  da. 

Darnach  knurrt  weder  Hnncl,  noch  Katze. 
Der  var  ikke  en  Hund,  som  gioede  deraf.    Da 

war  kein  Hund,  der  darnach  hellte. 
Eg    h0yrde    korkje    Hund,     elder    Hane.     Ichnyy, 

horte  xceder  Hund,  noch  Hahn. 


nw.  D'er  sjeldan  feit  Fugl,  som  iieve  mange  Ungar. 
Es  ist  selten  ein  fetter  Vogel,der  vielJunge  hat. 


671.  "Was   ein   guter  Haken    werden   soil, 

kriimmt  sich  bei  Zeiten. 
Soil's    einen    guten    Haken    geben ,    wird's    bei 

Zeiten  krumm.  [sich  vil  vriieje.  (ad.) 

Swaz  zeime  haggen   werden  sol,    daz  kriimbet 
Merket    wol,    ez    krumbet  vruo,    swaz    zeinem 

haggen  werden  wil.     (ad.) 
Man  giht,  swaz  werden  welle   ze   hage  kriimbe 

sich  bi  zite.     (ad.) 
Wos  a  Haakala  waar  will,  kriimt  .sich  bei  Zeitan.  md. 

(frk.  H.  S.)    Was  ein  Hdkchen  werden  will, 

kriimmt  sich  bei  Zeiten. 


Haken  671. 


—     349 


673  Hammer. 


B;'is  a  Hackjen  wi  war,  krommt  sich  in  d'r  Zit. 

(thr.  R.)     8.   Wos  u.  s.  iv. 
Wot  cle  Krappchcn  gillin  well,  beeget   sicli  bei 

Zeiden.    (W.  Ed.)      Was  ein  Hilkchen  gehtn 

icill,  hiegt  sich  lei  Zeiten. 
od.  Was    a   Haple    weada    (ein  Hilkchen    v-erdenj 

will,    muss    sich    bald    kriimma    (krnmmenj. 

(schwb.  W.) 
Was  ein  Heck'clien  werdeu  will,   kriiinmt   sich 

bei  Zeiten.  (schwei.) 
pd.  Wat  kromm  wade  sail,  fangk  frohch  aan,  sich 

zo    behge.     (nrh.  K.)      Was    krumm    werden 

soil,  ffingt  friih  an,  sich  zu  hiegen. 
Wat  en  gaud  HAken  weren  wil,  kriimt  sek    bi 

Tien.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Wat   en  Haaken   weeren   will,   beuget   sick   in 

Tiden.     (ns.   W.)      Was    ein   Haken    werden 

will,  hiegt  sich  bei  Zeiten. 
Bat   en   guet  Hake   sin  well,   niaut   sik   bi   der 

Tit   kriimmen.    (wstf.  Mrk.)      Was   ein  guter 

Haken  sein  will,mu':s  sich  Lei  Zeiten  kriimmen. 


En  god  krok  maste  krCkas  (bojas)  i  tid.  Fin 
guter  Haken  muss  bei  Zeiten  gekrilmmt  (ge- 
hogen)  werden. 

Godh  krook  niclste  krokias  i  tijdh.  Guter  Haken 
muss  bei  Zeiten  gebogen  werden. 

Thsen  krokis  aria,  som  godher  -  kroker  skal 
wardha.  (asw.)  Das  wird  friih  gekrilmmt, 
was  ein  guter  Haken  loerden  soil. 


Uncum  sc  prsebet,  quod  cnrvnin  crescere  debet.  Itt 
Curvum   se   prsebet,    (ivod   ad    uncum    crescere 
debet,  (mlt.) 


dt.  Het  moet  vroeg   kronmien,   zal   het   een  goede 

puthaak  (reep,  hoepel)  geven.    Es  muss  (sich) 

friih  kriimmen,  soil  es  cinen  gaten  Brunnen- 

haken  (Reifen)  geben. 
Dat   tot  krom  hout    dienen    moet,    buigt    zich 

tijdig.      Was    als   Krummholz    dienen    muss, 

hiegt  sich  zeitig. 
Tmoet  vroe  buyghen,  dat  een  guet  haecke  worden 

sal.  (ah.)     Es  muss  (sich)  friih  hiegen,   was 

ein  guter  Huken  werden  soil. 
eu.  Soon  crooks  the  tree  that  good  gainbrel  would 

be.     Friih  krilmmt  sich   der  Baum,  der  ein 

guter  Huken  werden  mochte. 

(lii.  Det  skal  tidlig  kr0ge,  som  god  Krog  skal  blive. 
Hvad  der  vil  blive  en  Krog,  krummer  sig  snart. 
Was  ein   Haken   tverden   idll,    krilmmt   sich 
bald. 
Thet    seal    aarle    kroghes,    goth    Krogh    seal 
wordhe.     (adti.)      Das    muis    friih    gebogen 
icerden,  (was)  ein  guter  Haken  werden  soil. 
is.  Snemma  beygist  krokrinn  sem  ver?a  vill.     Friih 
wird  gebogen   der  Haken,   der  werden   will. 
TiSliga  skal  kr0kja  taS  i9   goSur  krokur    skal 
verSa.  (fsei*.)    Zeitig  muss  sich  das  kriimmen, 
was  ein  guter  Haken  werden  soil. 
nw.  Dat  krokjer  seg  til  Krok,  som  Krok  skal  vera. 
Es    krilmmt    sich    zum   Haken,    was    Haken 
werden  soil. 
SW.  Det  maste  krokas  i  tid,  som  skall    krokigt  bli. 
Es    muss    sich    bei    Zeiten    krummen,     was 
krumm  werden  soil. 


672.   Gut  gewassevt  ist   halb   gebleicht. 

Wohl  gefasst  ist  halb  getragen. 

Tuchtig  gadongt  es   halbar  Harrgott.    (frk.  H.)  nid. 

Tilchtig  gedilngt  ist  halber   Oottessegen. 
Gut  gehoben  ist  halb  getragen.  (nirh.  E.) 


Gut  ein-  fz. 
Gut  ge- 


Nassgemachter  it. 


Bein  cargau,  niiez  manau.  (obi.)     Gut  geladen,  CW. 

halb  gefahren. 
Barbe  bien  etuvee  est  a  demi  rasee. 
geseifter  Bart  ist  halb  geschoren. 
Pain  bien   mache   est   a  demi   avale. 

kantes  Brot  ist  halb  verschluckt. 
Barbe    mouillee    a    demi    ree.      Nassgemachfer 
Bart  halb  geschoren. 
I  Barba  bagnata  h  mezza  fatta. 
1       Bart  ist   halb  geschoren. 

;  Barba  bagnata   e   mezza   rasa,    (t.)     S.    Barba  mi. 
hagnata  u.  s.  iv. 
Barba   bagnada  Vk   mezza    fata.    ((>m.   P.)      S.  ni. 
Barba  bagnata  m.  s.  w. 
I  Unn-a  pessa  imbasti'a  a  I'e    mcza   cuxia.    (lig.) 

Fine  aufgeladene  Last  ist  halb  gefahren. 
j  Barba   ben   insaonada  xe   meza   tagiada   (fata), 
(v.)     S.  Barbe  bien  u.  s.  w. 
Barba  bene  insabonada,   mesu   facta  est.    (sa.)  si. 

S.  Barbe  bien  u.  s.  w. 
Barba    remolhada,     meia     rapada.      S.    Barbe  pt. 

mouillee  u.  s.  w.. 
Barba  bien  remojada  medio  rapada.     Gut  nass-  sp. 
gemachter  Bart,  halb  rasirt. 


673.  Lieber  Hammer  als  Amboss. 

II   vaut    mieux    etre    marteau    qu'enclume.     Es  fz. 
ist  besser  Hammer  als  Amboss  sein. 

II  vaut  mieux  tuer  le  diable  que  de  se  faire 
tuer  par  lui,  Es  ist  besser  den  Teufcl  um- 
hringen,  als  von  ihm  umgehracht  werden. 


Hammer  673. 


—    350 


676  Hand. 


nf.  I    vat   mi    esse   martat    qu\'glomo.     (w.)      S.    II 
vaut  inieux  Sire  u.  s.  id. 
Vaut  mievix  tuer  1'  diabe  qu'el'  diabe  nos   tue. 
(w.  M.)     Besser  den   Ttufel   umhrimjen ,   als 
dass  der   Ttufel  tins  unihringe. 


074.  Man  muss  Ha  mmer  oder  Amboss  sein. 
od.  Man  mnss  entweder  Hammer,  oder  Ambos  sein. 

(schvrei.) 

(It.  Als  ik  een  aanbceld  ben ,  lijd  ik  als  een  aan- 
beeld,  maar  als  ik  een  hamer  ben,  voeg  ik 
niij  tot  slaan.  Wenn  ich  ein  Amhnss  bin, 
leid'  ich  als  Aviboss ,  aher  icenn  ich  ein 
Hammer  hin,  mach'  ich  mich  an's  Schlafjen. 

en.  When  you  are  an  anvil,  lie  you  still,  When 
you  are  a  hammer,  strike  your  fill.  Wenn 
ihr  ein  Amboss  seid,  liec/t  still,  wenn  ihr 
ein  Hammer  seid,  schlagt  zu. 

fz.  II  faut  etre  enclume  ou   marteau. 

nf.  I  fat  esse  eglome  ou  martai.   (w.) 

sf.  Suffris  quan  seras  enclumet  Et  truque  quan 
seras  martel.  (Gsc.)  Leide,  loenn  du  Amboss, 
und  schlar/e ,   icenn   du   Hammer   sein   ^rirst. 

it.  Quando  I'uomo  e  incude,  bisogua  soffrire, 
quando  e  martello,  percuotere.  We7in  der 
Mensch  Amboss  ist,  muss  er  aushalten,  wenn 
er  Hammer  ist,  drauf  schlar/en. 

sp.  Quando  fueres  yunque,  sufre  como  yunque, 
quando  fueres  martillo,  hiere  como  martillo. 
Wenn  du  Amboss  bist,  dulde  wie  ein  Amboss; 
wenn  du  Hammer  bist,  schlage  icie  ein 
Hammer. 


675.    Treue    Hand    Geht    durch's    ganze 

Land. 
Trewe  hand  geht  durch  alle  land,  (ad.) 
md.  Eng  frei  Hant  get   durech   d'  Lant.     (mrh.  L.) 

Eine  freie  Hand  geht  durch's  Land. 
Od.  Eine  ehrliche  Hand  geht   durch's   ganze  Land. 

(bair.) 
Eine  ehrliche  Hand  kommt  durch's  ganze  Land 

und  vyieder  zuriick.  (schwei.) 
pd.  Tra  Hant  git  durcht  ganz  Lant.  (nrh.  S.) 

Sparsame  Hand  geit  dcir't   (geht  durch's)  ganze 

Land.  (ns.  ofs.) 
Eeine  Hand   Gett   diirr't   (geht  durch's)   ganze 

Land.  (ns.  W.) 
Ener  dau,  bat  he   dau:   Raine  Hant   get  dor't 


gansse  Lant.  (wstf.  Mrk.)     Einer  thue,   was 
er  thue:  Heine  Hand  geht  durch's  ganze  Land. 

Eene  trouwe  hand  INIag  wandelen   door   al   het  dt. 

land.    Eine  treue  Hand  kann  loandern  durch's 

game  Land. 
Heusch  van  mond  en   trouw    van   handcn  Mag 

vrij  gaan  door  alle  landen.    Keusch  von  Mund 

und  treu  von  Hcinden,  kann  frei  gehn  durch 

alle  I^dnder. 

Keen  Haand  fserdes  trj'g  gienncni  Land.     Beine  dii. 

Hand  zieht  sicher  durch's  Land. 
Reen   Mund    og    tro   Haand    vandrer    gieunera 

alle   Land.     Reiner   Mund  und   treue    Hand 

wandert  durch  alle  Land. 
Tro   Han   a   tset   Mafi   per    olstaej    viclkommen. 

(jilt.  S.)    Treue  Hand  und  geschlossener  Mund 

ist  iiberall  trillkommen. 
Tni  bond  geingr  gegnum  oil  lend.  S.  Trerceu.  s.  w.  is. 
Tru  Hand   Fer   trygt  urn  Land.      Treue  Hand  nw. 

zieht  sicher  durch's  Land. 
Ren    hand    gjlr    saker    genom    land.      S.    Been  sw. 

Haand  u.  s.  lo. 


Qui  integre  ambulat,  secure  ambiilat.  It. 

Un  fideivel  Flis  passa  par  minchia  Pays.  (ol)l.)  cw, 

Ein  treuer  Fleiss  geht  durch  jedes  Land. 
Main   droite   et   bouche    ronde   Pour    aller    par  fz. 

tout    Ic    monde.    (afz.)      Gerade    Hand    und 

runde   Bede    urn,    durch    die    ganze    Welt    zu 

gehen. 
Mano    dritta    e    bocca    monda    puo    andar    per  it, 

tutto  il  mondo.    (mi.  t.)     Gerade  Hand  und         ^ 

reiner    Mund    kann    durch    die   ganze    Welt 

gehen. 
Quie   caminat   cum   coro   fidcle ,    camiuat    cum  si. 

seguridade.  (sa.  L.)      Wer  mit  treuem  Herzen 

geht,  geht  mit  Sicherheit. 


676.   Von   der   Hand    bis    zum   Mund  ver- 

schllttet  Mancher  die  Suppe. 
Eh'  man  den  Loffel    zum  Munde   bringt,   kann 

sich  viel   begeben. 
Es  begiebt   sich   oft   viel,   eh'   man  den   Loffel 

zum  Munde  bringt. 
Zwlische   Zah   und   Hand   Goht   vil    z'  Schand.  od. 

(schwei.)      Zwischen   Zahn    und    Hand   geht 

viel  zu  Schanden. 
Zwiische  M\\\\\  und   Suppe   vergond  vil  Sache. 

(schwei.)      Zwischen   Maul    und   Sujjjpe    ver- 

geht  viel. 


Hand  676. 


-     351     — 


677  Hand. 


pd.  Tusken  Hand  und  Taut  Rak-t  r  vial  to  Schand. 
(wstf.  Mst.)  Zwischen  Hand  und  Zahn  geld 
viel  zu  Schanden. 


dt.  Tusschen  lepel  en  mond  Valt  het  sop  te  gi-ond. 

Zicischen  Loffel  und  Mund  fdllt   die  Suppe 

zu  Boden. 
Men   weet   niet   wat   tusschen   liet   glas   en    de 

lippen  voorvallen  kan.     Man  tceiss  nicht  was 

zioischen   dem    Glase   und   den   Lippen    vor- 

fullen  kann. 
Van  de  hand   tot  op  de  lippen  Kan  een  mensch 

zoo  veel  ontglippen.      Von  der  Hand   bis   zu 

den  Lippen  kann  einem  Menschen  so  viel  ent- 

schlUpfen. 
Tusschen   neus   en   tiisschen    lip])en   Kan    eene 

goede  kans  ontglippen.     Zwischen  Nase  und 

Lippen    kann     eine    [jute    Geleyenheit     ent- 

schlupfen. 
Tusschen  hand  en  tand  Wurdt  veel  te  schand. 

S.   Tiisken  u.  s.  w. 
Tusschen   de   kaai    en    het   schip    gaat    er    veel 

verloren.    Zwischen  dem  Quui  una  dem  Scliiff 

geht  viel  verloren. 
en.  Between  the  hand  and  the  lip  The  morsel  may 

slip.      Zwischen   der   Hand   und    der   Lippe 

kann  der  Bissen  entgleiten. 
'Twixt  the   cup   and   the    lip   There's    many   a 

slip.     Zicischen   der    Schale  und  der   Lippe 

gilt's  munches  Entgleiten. 
Many  things  fall  between  the  cup  and  the  lip. 

Manche  Dinge  fallen    zwischen    der   Schale 

und  der  Lippe. 

da.  Der  er  Fald  mellem  Haand  og  Mund.     Es  gilt 
Fallen  zwischen  Hand  und  Mund. 
Langt   a;r   eeniellem   Mwndh   og   Sawse.    (ada.) 
Weit  ist's  zwischen  Mund  und  Bissen. 
is.  Margt  fellr  (ber)  milli  niunns  og  sopa.      Vieles 
fdllt    (geht    verloren)    zwischen    Mund    und 
Schluck. 
Ekki   er   kalit    sopit,    ]>6   i    ausuna    se    komit. 
Nicht   ist    die   Kohlsuppe    geschliirft ,    wenn 
sie  audi  in  die  Kelle  gekommen.       [u.  s.  w. 
IIW.  D'er  Fall  imillom  Hand  og  Munn.     S.  Der  er 
Mateu  er  inkje  viss  fjTr  i  Mundeu.    Die  Speise 
ist  nicht  gewiss,  bevor  sie  im  Mund  (istj. 


n  arrive  bien  des  choses  entre  la  bouche  et  le 

veiTe.     Es  geschehen    viele   Dinge    zwischen 

dem,  Mund  und  dem  Glase. 
Vin  verse  n'est  pas  avale.    Eingegossener  Wein 

ist  nicht  getrunken. 
Entre  boche  et  cuiler   uerit   souent   encumbrer- 

(afz.)      Zwischen    Mund    und   Loffel    komvit 

oft   Verhinderung. 
Entre  bouche  et  coiller  avent   grant  desturber. 

(afz.)      Zwischen   Mund    und    Loffel    kommt 

grosse  Storung  vor. 
Entre  la  bouche  et   la   cuillier  Souvent   avient  nf. 

encombrier.  (Chnip.)     S.  Entre  boche  u.  s.  w. 
Fleur  n'   est   pas   pomme,    pomme    n'    est    pas 

hire,  (urni.)     Blute  ist  nicht  Apfel,  Apfel  ist 

nicht  Cider. 
De   la   man   a   la   bouque   Se    perd    souben    la  sf. 

souppe.  (Gsc.)     S.  De  la  main  u.  s.  w. 
Dalla  mano  alia  bocca  spesso  si  perde  la  zuppa.  it, 

S.  De  la  main  u.  s.  w. 
Tra  la    spiga    e    la    mano,    sempre    s'interpone 

qualche  nodo.     Zicischen   die  Ahre   und  die 

Hand  kommt  immer  ein  Knoten. 
Tra  la  bocca  e  il  boccone  mille  cose  accadono.  mi. 

(t.)     Zwischen   dem   Mund   und  dem   Bissen 

fallen  tausend  Dinge  vor. 
Tra  la  spiga  e  la  man  Gh'e  semper  qiiai  malan.  ni. 

(1.  m.)     Zicischen   der  Ahre   und   der    Hand 

gibt's  immer  irgend  einen   Unfall. 
De  HKio  a  boca  se   perde   a   sopa.      Von  Hand  pt. 

zu  Mund  geht  die  Suppe  verloren. 
De  la  mano  a  la  boca  se  pierde  la  sopa.      Von  sp. 

der   Hand    bis    zum  Mund   geht    die    Suppe 

verloren. 


677.  Wem  man  eine  Hand  breit  gibt,  der 

nimmt  eine  EUe  lang. 
Lasst  man    dem   Schalk    eine   Hand    breit,    so 

nimmt  er  eine  EUe  laug. 
Swa   man    dem    schalke    ein    spanne    gewaltes 

lat,  da  wil  er  dri.  (ad.) 


It.  Multa  cadunt  inter  calicem    supreniaque  labra. 
Inter    os    et    offam    multa    intervenire    possunt 

(accidere  solent).  (mlt.) 
fz,  De  la  main  a   la  bouche   se   perd    souvent    la 

soupe.      Von  der  Hand  zum  Mund  geht   oft 

die  Suppe  verloren. 


Geeft  hem  eene  talie  en  hij  zal  eene  el  nemeu.  dt. 
Gebt  ihm  einen  Zoll  und  er  wird  eine  EUe 
nehmen.  [Geeft  u.  s.  w. 

Give  him  an  inch  and  he  '11   take  an   ell.     S.  en. 

I  give  an  inch  and  you  take  an  ell.     Ich  geb' 
einen  Zoll,  und  Ilir  nehmt'  eine  EUe. 


Giv    Skalken    et    Spand,    ban    tager    vcl    heel  da. 
Alen   (selv  en  Alen).     Gib   dem  Schalk   eine 
Spanne,  er  nimmt  wohl  die  ganze  EUe  (selbst 
eine  ElleJ. 


Hand  677. 


352     — 


680  Ilande. 


Gijff  een   Skalck   een  Spand,   han  tagher   een 

Allen,  (ada.)     Gib  einem  SchaUc  eine  Sparine, 

er  nimmt  eine  Elle. 
is.  GefirSu  straknum   eina   spcinn ,   pa  tekur   hann  . 

eina  alin.     Gihst  du  (Jem  Schalk  eine  Spanne,  | 

so  nivimt  er  eine  Elle. 
Stika  strakimm  spfjnn  (alin) ,    hann   stikar   ser 

aSra  sjalfr.     Miss   dem  Schalk   eine    Spanne  I 

(Elle),  er  misst  sich  die  andere  selbst.  ! 

UW.  Giv  Fanten  ei  Spann ,   so   tajk   han  Alui   med.  , 

Gib  dem  Bettler  (Narren)   eine  Spanne,   so  ' 

nimvii  er  die  Elle  mil. 
SW.  Gifwer   da   honom   en    turn,    sa    tar    han    hela 

alnen.     Gihst  du  ihtn  einen  Zoll,  so  nimmt  er 

die  game  Elle.  [ 

Giff  Paddan  en  spann,  hon  taar  fulle  sielfF  en  ' 

aln.     S.  Giv  Skalken  u.  s.  iv.  I 

Nar  Paddan  iiir  en  spann,  sa  taar  hon  sielff  en  I 

aln.      Wenn  der  Schalk  eine  Spanne   krieijt,  \ 

so  niiwiHt  er  selbst  eine  Elle.  I 

GifF  skalk  een  span,  han   taker   sik   sitvlff  een 

aln.  (asw.)     S.   Gijff  u.  s.  u\  i 


Kalla    hander,    warint    hjerta.      Kalte    JIande,  SW. 
warmes  Herz, 

Froides  mains,  chaudes  amours.  f/. 

Freud^s  mains,  chaudis  amours,  (w.)  nf. 

Freddo    di   mano,    caldo    di    cuorc.      Kalt    rojj  it. 

Hand,  warm  von   Ilcrzen. 
Mano  fredda   e   cor    sincero.    (t.)     Kalte    Hand  mi. 

und  au/richtiges  Herz. 
Chi  e  frecc   dc    man  ,   I't'-   piissc   cold   de   coeur.  ni. 

(1.    m.)      Wer    kalt    von    Hand    tat,    der    ist 

iclirmer  von  Herzen. 
Freid   d'   man   e   caod   d'   cheur.    (piem.)     Kalt 

von  Hand  und  warm  von  Herzen. 
Man  frede,  cuor  caldo;  man  calde,  cnor  fredo. 

(v.)     Kalte    Hdnde,    warmes    Herz;    warme 

Handc,  kaltes  Herz.  [warme  Liebe. 

Man  frcdji,  amor  caldo.  (v.  trst.)     Kalte  Hand, 


It. 


sf. 
it. 


Si  (Cum)  seruo  nequam  palmus   datur,    accipit 

ulnam.  (mlt.) 
Si  on  lui  donne  nn  poucc,  il  en    prendra   long 

comme  le  bras.      Wenn  man   ihm   einen  Zoll 

gibt,  so  wird  er  einen  Arm  lang  nehmen. 
Si  on  lui  en  donne  long  comme  le  doigt,  il  en 

prend  long  comme  le  bras.  Wenn  man  ihm  einen 

Finger  long  gibt,  nimmt  er  einen  Arm  lang. 
Si  vous  lui  donnez  un  pied,  il  vous  en  prendra 

quatre.      Wenn  Ihr  ihm  einen  Fuss  gebt,  uird 

er  euch  vier  nehmen. 
Qui  'n  da  coum  lou  digt,  Qu'  en   prend   couni 

lou  bras.   (Brn.)     S.  Si  on  lui  en  u.  s.  w. 
Si  t'  ii  na  das  un  tantin,  chiel  as  n'  a  pia  un 

tanton.    (ni.    piem.)      Weiin   du  ihm   ein   So- 

wenig  gibst,  nimmt  er  ein  Soviel. 


678.  Kalte  Kande,  warme  Liebe. 
md.  Kal  Henn,  Avarem  Left.  (mrh.  L.) 

Kalde  Hande,  worme  Libe.  (.sclils.  B.) 
pd.  Warme  Henne,  kale  Liwe;  kale  Henne,  warme 
Liwe.     (ns.   ha.    G.   u.   G.)      Warme  Hande, 
kalte  Liebe;  kalie  Hande,  warme  Liebe. 


eil.   A  caud  hand  and  a  warm  heart,  (n.  ca.)     Eine 
kalte  Hand  und  ein  warmes  Herz. 


dii.   Ivolde  Ilsendei-,  et  varmt  Hierte.     Kulte  Hande, 
ein  icarnies  Herz. 


079.    Man    soil    mit    Gutt    in    die    Hande 

speien  und  a  nf  an  gen. 
Man  muss  mit  Gott  in  die  Hande  gpeicn.  (schwei.)  od. 

Met    Gods    bijstand    Spuw    in     de    liand.      Mit  dt« 
Gottes  Bcistand  .9puck'  in  die  Hand. 

Stroop  nwe  arnien  en  zeg:  God    vvoud's!     Ent- 
blosst  eure  Arme  und  sagt:  Gott  woW  es! 

Hand  aen  de  ploeg,  zoo  zal  't  God  zegenen.  (vl.) 
Hand  an  den  Pjtug,  so    ivird's   Gott   segnen. 

A    main    lavee   Dieu    mande    la    repue.     (afz.)  fz. 

Gewaschener  Hand  schickt  Gott  die  Nahrung. 
A  maos  lavadas,  Deos  Ihe  da  que  comao.     Den  pt. 

gewaschenen  Hdnden  gibt  Gott  zu  essen. 
Pde  tu  a  mao,   e  Deos  te   ajudara.     Lege   du 

Hand  an,  und  Gott  wird  dir  helfen. 
Mao  posta,  ajuda  he.    Hand  angelegt,  Hillfe  da. 
A  manos  lavadas  Dios  les  da   que   coman.     S.  sp. 

A  mdos  u.  s.  10, 


680.  Many  do  kiss  the  hands,  they  wish 
to  see  cut  of.  (en.)  Viele  kiissen  die  Hande, 
die  sie  abgehauen  zu  sehen  wiinschten. 


Mangen  kysser  den  Haand,  han  gierne  saae  af  dii. 

at  vsere.     Mancher  kiisst  die  Hand,   die   er 

gerne  ab  sehen  viochte. 
Man  kysser  offthe  then  Haand,  man  willre   aff 

wore,    (ada.)     Man   kiisst   oft  die  Hand,  die 

man  ab  mochte. 
Margr  kyssir   a    Jia   bond    (hondina),    er    hann  is. 

vildi  gjarna  aG  af  va^ri  (sem  hann   vildi   af- 


Hande  680. 


—     353 


682  Handwerk. 


vicri).     Mancher  kiisst  die  Hand,  die  er  yern 

ah  haben  mochte. 
UW.  Dat  kysser  sume  dan  Handi,  som  dei  vilde  var 

av.     Es    kiisst   Mancher    die   ITand ,   die   er 

ah  mochte. 
SW.  Man  kysser  ofta  den  hand,  man  heist  sage  vara 

af.     Man  kilsnt  oft   die  Hand,  die  man   am 

liehsten  ah  sahe. 
Mungcn  klappar  den  handen,  han  onskade  wara 

af.     Mancher  streichelt  die  Hand,  die  er  ah 

iciinschte. 
Man  nodgas   ofta    kyssa   den   hand,    som    man 

onskade   vore   af.     Man   uird   oft   rjenothi'jt, 

die  Hand  zu  kiissen,  die  man  ah   wilnschte. 
Man   kyssir   opta   the   hand   man    saghe   gerna 

vth    aff   ware,     (asw.)      Man    kiisst    oft    die 

Hand,  die  man  gem  ah  slihe. 


It.  Mnlti  mannm  palpant,  ^nam  ainputatam  vellcnt. 
I$asio   saepe  volain ,   cui    plagam    diligo   (glisco  , 
fore)  solam.  (mlt.)  i 

fz.  Aucnne    fois    on    sent    baiscr    La    main    qn'on  j 
voudroit  qui  fnst  arse,    (afz.)     Manches  Mul  j 
pflegt   man    die   Hand   zu   kiissen,   die   man 
verhrannt  sehen  mikhte. 
Tel  pic  desehause  on  qu'  on  vouroit    qu'    il  fu 
ars.    (afz.)      Mane  hen   Fttss    entkleidet    man, 
von  dem  man  mikhte,  dass  er  verhrannt  ware. 
Sf,  Bayo  la  man  que  vourrie  veire  ercmar.  (nprv.) 
Er  kiisst  die  Hand,  die  er  verhrannt  sehen 
mochte. 
it,  Tal  mano  si  bacia,  die    si   vorrebbe   veder  ta- 
gliata.      Manche  Hand  kiisst  man,  die   man  \ 
ahgehauen  sehen  miJchte.  \ 

Molte  mani  si  baciano,  che  si  vorrebbero  veder 
tagliate.      Viele  Hdnde  tverden  gekiisst,   die 
man  ahgehauen  sehen  mUchte. 
mi.  V  h  chi   bacia   tal   mano    che    vorrebbe    veder 
mozza.   (t.)     Es  giht    Manchen,   tcelcher  die 
Hand  kiisst,  die  er  ahgehackt   sehen  mikhte. 
si.  Vasa   dda   manu   ca   tu   voi   tagghiata.    (s.  C.) 
Kiisse   die  Hand,   die   du  ahgehauen  icillst. 
liu.  1/  home  besa  mans  que  voldria  veurer  crema- 
das.  (neat.)     Der  Mensch  kiisst  Hdnde,   die 
er  verhrannt  sehen  moclite. 
pt.  Beija  o   homem   a   mao,    que   quizera   ver   cor- 
tada.     Der  Mensch  kiisst  die  Hand,   die  er 
ahgehauen  sehen  mochte. 
sp.Muchos    besan    las    manos    que    (juerrian    ver 
cortadas. 
Manos  besa  el  hombre,    que    querria  ver   que- 
madas  (cortadas).     Hdnde  kiisst  der  Mensch, 
die  er  verhrannt  (ahgehauen)   sehen  mochte. 


Saruta  mana,  ce  nu  o  -^o^  musea.     Kiisse  die  \vl. 
Hand,  die  du  nicht  beissen  kannst. 


GSl.    Handel    und    Wandel    kennt    keine 

Freundschaft. 
Handelschaft  kennt  keine  Freundschaft. 
Kaufmannschaft  leidet  keine  Freundschaft. 
Hannel    un    Wannel    schedt    de    Freiudschaft.  md. 

(Hrz.)      Handel   und    Wandel    scheidet    die 

Freundschaft. 
Handelschaft leidt  koine  Freundscliaft.(schwb.W.)  od. 
Schicka    n'    ond    marta    lied    ke    Friindschaft. 

(schwei.    A.)      Handeln    und    Markten    hat 

keine  Freundschaft. 
Handel  scheiet  de  Friindschaft.  (iis.  ha.  G.  u.  G.)  pd. 

Handel  scheidet  die  Freundschaft. 
Handelschaft    Ifitt     (Idsst)     kcin     Broderschaft 

(Briiderschaft).  (us.  Pr.) 
Handel    nii    Wandel    scliett    do    Friindschapp. 

(ns.  W.)     S.  Hannel  u.  s.  w. 


I  Handel   (og  Kortspil)   gjelder  intet   Vcnskab.  (IJi. 

Im    Handel     fund    Kartensinel)    gilt    keine 

Freundschaft. 
I   Kaupmannskap   gjeld   iiikje   Brodcrskap.      /??  IIW. 

der  Kaufmannschaft  gilt  nicht  Briiderschaft. 

Mcrcaiiziii  n(jii  vuol  ainici.     Handel  will   nicht  it. 

Freunde. 
Mercansia,     no    g'    A    amis,    no    parentea.    (1.)  ni. 

Handel  hat  wcder  Freunde,  noch  Vermandt- 

schafl. 
Mercanzia  no  vol  amici.  (v.)   -S'.  Mercanzia  u.  s.  w. 


682.     Ein     schlechtes     Handwerk,     das 
scinen  Meister  nicht  nilhrt. 

Dct  or  et  ringe  Haandvrerk,  hvorpaa  man  ikke  dii. 

tiener  Fodcn.     Das  ist  ein  schlechtes  Hand- 

loerk,  mit  dem  man  nicht  die  Nahrung  ver- 

dient. 
D'er    klent    Handverk,    som    ein    iiikje    tenar  nw. 

Maten  med.     S.  Det  er  m.  s.  ro. 


C'est  un  mechant  metier  celui   qui  fait   pcndre  fz. 
son  maitre.   Das  ist  ein  schlechtes  Handverk, 
welches  seinen  Herrn  zum  Hilngen  hringt. 

L'  e  on  gran  cativ  meste  Se   no    '1   da   dc   viv  it. 
asso.  (ni.  1.  n;.)     Das  ist  ein  sehr  schlechtes 
Handwerk,  welches  nicht  genug  zu  lehen  giht. 


46 


Handwerk  683. 


—     354     — 


683  Handwerk. 


G83.     Handwerk      hat      einen     goldcuou 

Bode  11. 
Ein  Handwerk  ein  tagliclier  Giildcn, 
Mit   einem  Handwerk   kommt   man   wciter,  ;\.h 

mit  tausend  Gulden. 
Ein  liandwerck  hat  einen   gvilden   boden.    (ad.) 
pd.  Det   Hantfreng    as    e    galda   Bodeni.    (nrli.    8.) 

Das  llandioerk  ist  ein  goldcner  Boden. 
Dat  Handwark  hett  en  Bodden  vuii  Gold.  (ii.s.  B.) 

Das  Ilundn-erk  hat  einen  Boden   von  Gold. 


(It.  Een  handwerk  is  oen  graafschap.  FAn  Hand- 
werk ist  eine   Grafschaft. 

Een  ambacht  is  beter  dan  eigen  bczitting.  Ein 
Handu-erk  ist  Lesser  als  eifjner  Besifz. 

Een  ambacht  is  zoo  goed  als  eigen  land.  Ein 
Handwerk  ist  so  gut  wie  eigen  Land. 

Een  handtwerck  heft  eenen  gulden  l)odeni.  (ah.) 
S.  Ein  liandwerck  u.  s.  w. 

Een  handtwerk  is  een  Greefsehap.  (ah.)  S. 
Een  handwerk  u.  s.  «'. 

Een  ambacht  heeft  eenen  gouden  budein.  (vl.) 
S.  Ein  handirerck  u,  s.  lo. 

Die  een  ambacht  heeft  geleerd,  Krygt  den  kost 
waer  liy  verkeert.  (vl.)  Wer  ein  Handioerk 
gelernt  hat,  der  kriegt  die  Nahrung ,  wo  er 
verkehrt. 

dii.  Haandvserk  har  en  gylden  Bund. 

Godt  Haundvrerk   har   en   gylden    Grund.      Gut 

Handwerk  hut  einen  goldnen  Grund. 
Kunst  finder  alsteds  Fode.    Kunst  fmdet  iiherall 

Nahrung. 
SW.  Gott  Handtwarck  haar  en   gyllende    bottn.     *S'. 

Godt  u.  s.  w. 
Konst  ar   mehr  an   agor.     Kunst    ist    mehr   als 

Lundereien. 
Konsten  finner  fuUe  fodhan.     Die  Kunst  findet 

vollstandige  Nahrung. 

It,  Artem  qvisevis  alit  terra. 

fz,  Uii  metier  est  un  fonds  assiire.    Ei7i  Handwerk 
ist  ein  sichres  Besitzthum. 
Qui  a  metier  a  rente.     Wer  ein  Handwerk  hat, 

hat  (ein)  Einkommen. 
Qui  apprend  un  metier  acliete  des  terres  et  des 
vignts.      Wer   ein  Handwerk  erlernt,    kauft 
Lundereien  und   Weinberge. 
Petit  metier  acquiert  bien  une  grande  metairie. 
Kleines  Handicerk  erwirht  wohl  einen  grossen 
Pachihof. 
nf.  On  bon  mesti  aifrankihe  d^  1'  misere.  (w.)    Ein 
gutes  Handuerk  hefreit  vom  Elend, 
I  n'  y   a  nou   si  p'tit   mesti   qui    n'   nourih'   si 


maisse.  (w.)      Es  giht  kcin  so  kleines  Hand- 
werk, das  nicht  seincn  Meister  irniihrle. 

Bon   mestie   vaon    uno    barounie.    (I^gd.)      Gut  sf. 
Handu-erk  ist  eine  Herrschaft  iierth. 

Chi  ha  un  arte,  la  digia  una  parte,    (mi.  crs.)  it. 
Wer  -eine   Kunst    hut,   hat   schon    ein   Theil. 

A   furtuna   si   p6   perde    prestu,    a    ))nifessi(>iif  tni. 
resta.    (crs.)      Das     Vervwgcn    kann    srhnell 
verloren  gehen,  das   Geverhe  hleiht. 

Ogiii  pnifessione  trova  u  so  impiegn.  (crs.) 
Jedes  Gewerhe  findet  seine    Verwendung. 

Chi  ha  ert,  ha  pert,  (roin.)  Wer  Kunst  hut, 
hut  (sein)   Theil. 

Chi  lia  mestiere  non  piio  perire.  (t.)  Wer  ein 
LIundicerk  hut,  kann  nicht  umkovimen. 

Clii  ha  r  arte  in  mano,  non  ha  paura.  (n.) 
Wer  der  Kunst  mdchtig  ist,  hat  keine  Furchf. 

A  val  pu  na  grama  artaela,  che  'na  bon'iia  pos-  ni. 
sionzela.  (em.  P.)    FAn  mageres  kleines  Hand- 
icerk ist    mehr   uerth,   als   eine  gate   kleine 
Besitzung. 

La  czite  de  V  artisan  .Se  no  boll  uA  e'  boll 
doman,  (frl.)  Kocht  der  Topf  des  Hund- 
werkers  nicht  heute,  so  kocht  er  niorgen. 

Chi  g'a  on  meste,  sta  semper  in  pe.  (1.)  Wer 
ein  Handwerk  hat,  steht  iminer  auf  seincn 
Fiissen. 

La  pignata  de  I'artesa  Se  no  la  boi  inco,  la 
boi  doma.  (1.  b.)     S.  La  czite  u.  s.  w. 

Ona  bona  profession  L'  k  ona  grassa  posses- 
sion. (1.  m.)  Ein  gutes  Handwerk  ist  ein 
fettes  Besitzthum. 

Chi  g'a  on  bon  meste  no  periss  pii.  (I.  m.) 
Wer  ein  gutes  Handwerk  hat,  kommt  nicht 
mehr  um. 

Bon  meste,  bon  danC.  (1.  m.)  Gutes  Handioerk, 
gutes  Geld. 

Chi  a  r  a  un'  arte,  a  1'  a  una  fortuna.  (piem.) 
Wer  eine  Kunst  hat,  der  hat  ein    Vermogen. 

Chi  a  r  a  un  meste  per  le  man,  ai  manca  mai 
pi  pan  (nen  un  toch  d'  pan),  (piem.)  Wer 
eines  Gewerhes  machtig  ist,  clem  mangelt 
nie  mehr  Brot  (nie  ein  StUck  BrotJ. 

Chi  ga  mistier  ga  laorier  e  trova  pan  da  per 
tuto.  (v.)  Wer  ein  Geicerbe  hat,  hat  Arbeit 
unci  findet  Brot  iiherall, 

Chi  ga  un  mistier  in  man  Da  per  tuto  ga  pan. 
(v.)     Wer  eines  Gewerbes   viachtig   ist,   hat 
iiberall  Brot. 
Chi   ga   arte,    ga   parte,     (v.)      S.    Chi   ha   ert 

u.  s.  w. 
Xe  megio  una  magra  artesola  che   una   grossa 
campagnola.  (v.)     Ei7i  magres  Handwerk  ist 
besser,  als  ein  fettes  Landgut, 


Handwerk  683. 


—     355    — 


685  Handwerke. 


La  pignata  de  1'  artesan,  1-?g  no  la  boge  ancuo, 
la  boge  donian.  (v.)      S.  La  czite  u.  s.  w. 
si.  Cui  avi  arti,  avi  parti,  (s.)    S.  Chi  ha  iri  n.  s.  u\ 
Ciii  avi  r   arti,  avi  bcnefiziu  e  offLziii.  (s.)     Wer 
die  Kunst  hat,  hat    Vortheil  nnd  AnsteUun'j. 
Qui   hat   arte   hat    parte,    (sa.  L.)     S.    Chi  ha 
ert  u.  s.  IV. 
pi.  Official  tem  officio  e  cabedal.    Ilandwtrker  hat 
Beschaftijunr/  und  Kapital. 
O  official  tem  officio    e   al.      Der   Ilandwerker 
hat's  Handwerk  und  Anderes. 
sp.  El  oficial  tiene  oficio  y  al.     S.  O  official  u.  s.  ic. 


681.  Nenncrlei  Handwerk,  achtzchnerlei 

U  nglfick. 
Zehn  Handwerke,  das  eilfte  der  Bcttelstab. 
Zwanzig  Handwerke  und  ein  halb  Brot. 
Viertzehen  handtwerck,  funflftzehen  vngluck.  (ad.) 
od.  Ncun  Handwerk,  zehen  Bettler.  (schwei.) 

Drizeh      Hampcrch      (Dreizehn     Handwerke), 

vicrzeh  (vicrzehn)  Ungliick.  (.schwei.) 
Vierzelm  Handwerk,  fiinfzehn  Ungliick.  (scliwei.) 
Scclis  Handwcrker,   siba    .Schjida.     (schwei.  A.) 

Sechs  Ilandicerke,  siehcn  Schiiden. 
pd.  Drozeng Handworker,  vezengOnglocker.  (nrh.  A.) 

S.  Drizeh  u.  s.  w.  [S.  Drizeh  u.  s.  w. 

Droteen  Handwarker,  vetteen  Onjlocker.  (nrh.  Gl.) 
Druckzehn     Handwerker,     vezehn     Unglocker. 

(nrh.  K.)     ^S'.  Drizeh  u.  s.  w. 
Siwen    Hantfrenk,     firzan    Agljik.      (nrh.     S.) 

Sieben  Handwerke,  vierzehn  Ungliick. 
Achttein    Handwarken,    negentein   Ungliikken. 

(ns.    B.)      Achtzehn    Handwerke,    neunzehn 

Unjliicke. 
Vele  Handwark,  vCde  Ungliick.  (ns.  ha.  G.  n.  G.) 

Viele  Handwerke,  viele  Unjlilcke. 
Teinerlei   Handwark    un    hunnerterlei   Ungliik. 

(ns.   hist.)     Zehnerlei    Handwerk    und    hun- 

derterlei   Unyliick. 
He    hett    agttein    Handvarken    un    ntegentein 

Unglykken.    (ns.  hist.    A.)     Ei'   hat   achtzehn 

Handwerke  und  neunzehn   Ungliicke. 
Achtein  Handwark  is  nagentein  Ungliick.  (ns. 

Hmb.,  O.)     Achtzehn  Handwerke  sind  oieun- 

zehn  Unglilcke. 
Seewe  Handwerks  on  neegc  Onglocks.  (ns.  Pr.) 

Siehen  Handwerke  und  iieun   Unglucke. 
Vill  Handwerke,    vill    Unglilcke.    (ns.  W.)      S. 

Vele  u.  s.  w, 
Twiiilf  Hantwiarke,  driittien  Ungliicke.    (wstf. 

Mrk.)    Zwolf  Handwerke,  dreizehn  Unglilcke. 


j  Twaalf   ambachtcn,     dertien    ongelnkken.      S.  dl. 

Twidlf  u    s.  20. 
Zewen  handwerken,  in  plaats  van  een,  niaken 

aclit    bedelaars.      Sieben   Handwerke   amstatt 

eines  machen  acht  Bettler. 
Hy  kan  veel  ambachten,  met  bedelen  is  tleste. 

(ah.)     Er  kann  viel  Handwerke,  aber  bctfeln 

ist  das  letzte. 
Twaelf  ambagten,  dertien  ongelnkken.    (vl.  F.) 

;S'.    Twidlf  u,  s.  ir. 
A  man  o'  mony  trades,  may  beg  his  bread   on  en. 

Sunday,  (scho.)     7si/i  Mann  mit  vielen  Hand- 

icerken  kann  Srmntags  sein  Brot  betteln. 


Nitten  Haandvicrker,  tyve  Ulykker.     Neunzehn  (lii. 
Handwerke,  zwanzig   Unglilcke. 

Fjortan   handverk,   fimtan    olnkkur.      S.    Vier- is, 
zehn  u.  s.  w. 

Dan  som  laerer  tie  Handverk,  han  lan'er   tiggallW. 
attpaa.      Wer  zehn  Handwerke  erlernt,  lernt 
's  Betteln  dazu. 

Ljer  nittan  Handverk,  so  fter  du  dat  tjngande 
attpaa,  og  dat  heiter:  Posen  eg  Staven.  Lerne 
neimzehn  Handwerke,  so  erhaltst  du  das 
zwanzigsfe  dazu,  und  das  heisst:  der  Sack 
und  der  Stab.  [u.  s.  w. 

Nitton  handtverkare,  tjugo   olyckor.     S.  Nitten  SW. 

Fjorton  Ambete,  femton  Olyckor.  Vierzehn 
Amter,  funfzehn   Unglilcke. 


Tredisch  Professiuns,  quatordisch  Sartuns.  (obi.)  CW. 

S.  Drizeh  u.  s.  w. 
Douze    metiers,    quatorze    malheurs.    (uf.   pic.)  fz. 

Zwolf  Handwerke ,  vierzehn  Unglilcke. 


685.     Viel     Handwerke     verdcrben     den 

M  e  i  s  t  e  r. 
Wer  viel  handtwerck  zugleich  lernet,  der  lernet 

seltcn  eins  wol.  (ad.) 


Die  veel   ambachten   te    gelijk    leert,    leert    er  dt. 
zelden   een  goed.      Wer  viel  Handwerke  zu- 
gleich lernt,  lernt  selten  eins  davon  gut. 

Die  veel  ambachten  doet,  doet  zelden  een  wel. 
(vl.)  Wer  viel  Handwerke  treibt,  betreibt  selten 
eines  gut. 

Mange  Haaudvaerker  fordserve  Mesteren.  da. 

Dan  som  laerer  tie  Handverk,  han   kann   inkje  nw, 
eitt    til  Gagns.      Wer  zehn   Handwerke    er- 
lernt, betreibt  nicht  eins  mit  Nufzen. 

45* 


Handwerke  685. 


35G 


687  Ilase. 


Dan  soiii  licvc  tic  Einb:i;ttc,  styrer  iukjc  til 
Gagns.  Wer  sehn  Antler  hut,  ijelunrjt  nicht 
zii  Geivinn, 

it.  Chi    pin    fa    prufcssioiic    e    iiieiiu     no    sa     fa. 

(mi.  crs.)     Je  inehr  Finer  llandiverke  treiht, 

je  weniffer  kann  er. 
ni.  TroMc   niistirs,    iics.snn    tli    bun.     (frl.)      Zu   del 

Ilandwerlce,  keines  (jut. 
L'   6m   dci    cent   mcsto,    1'   6    semper    (.>n    gran 

bade.  (1.  b.)     Ein  Mensch  mit  hundcrt  lland- 

werken  ist  ivimer  ein  fjroasev  Nic/dsthuer. 
L'  5m  del  sento  mester,  I'e  uii  Ijraglior.  (1.  brs.) 

Ein  Mensch  mit  hundert  Handuerken  lit  ein 

Ungeschickter, 


686.    Zwei    harte    t^teine    Mahlen    .selten 

k  1  e  i  n  e. 
Zwene  gliche  lierte  steine  Maknit  sellen  kkane. 

(ad.) 
Zween  harte  Stein  miilen  nieht  klein.  (ad.) 
md.  Zwei  harte  Stein  mahlen  selten  rein.  (mrh.  E.) 
Zwe  harder  Steng,  Muole'  sele'  reng.  (mrh.  L.) 

S.  Zwei  harte  Stein  to.  s.  iv. 
Zwaai  harder  Staaii  Mahle  selde  raan.  (mrh.  T.) 

S.  Zwei  harte  Stein  u.  s.  to. 
Zwei  hell  Steng  Mahle  selde  reng.  (sii.  A.)    S. 

Zwei  harte  Stein  u.  s.  w. 
ocl.  Zwei   harte    Stein   mahlen    nicht    klein.    (hair.) 
Zwei  harte  Stein  mahlen  nit  klein.  (schwb.  W.) 
Zwei  ruchi  Stein  Male  selde  rein,   (els.)     Zicei 

rauhe  Steine  mahlen  selten  rein. 
Zwei  rauhe  Steine  mahlen  nicht  gut.    (sclnvei.) 
Zwo  a   haste  Stoa   makn   nit  guat.     (tir.  IT. -I.) 

Zivei  harte  Steine  mahlen  nicht  <jut. 
pd.  Twee  harde  Steen  malt  seldn  kleen.  (ns.  B.) 
Twe  harde  Steen  malen  selten  kleen.  (ns.  hist.) 
Tve  har'e   Sten   malen  nig   gud   tosamen.    (ns. 

hist.  A.)     Zwei    harte    Steine    mahlen    nicht 

gut  zusammen. 
Twee   harde   Steen    maakt    nich    vaken    kleen. 

(ns.  Hmb.)     Zwei  harte  Steine  machen  nicht 

oft  klein. 
Twee  harte  Steen  Mahlt  selten  kleen.  (ns.  O.  R.) 
Zwei  harte  Steine  mahlen  schlecht  (nicht  gut). 

(ns.  Pr.) 
Twe  harde  Stener  malet  nitt.  (wstf.  Mrk.)    Zwei 

harte  Steine  mahlen  nicht. 


Twee  harde  stccneu  malen  zeldeu  good.     Zwei 

harte  Steine  mahlen  selten  gut. 
Twee  liertc  stecncn  malen  scldcu  clecuc.  (avl.) 
Hard    with    hard    makes    not    the    stone-wall,  eu.j 

Hart  mit  hart  macht  nicht   die  Steinmauer. 
Twaier  hard  Stienc  griinnc  ai  giiuj.l.    (M.)     S.  I's. 
'    Zwo^a  u.  s.  w.      

To   haarde    Steen    male    sjelden   godt    sanimen.  (lil. 
Zwei    harte    Steine    mahlen    selten    gat    zu- 
sammen. 

To  har  Stien  nuel  it  gat.  (jiit.)    S.  Zwo^a  u.  s.  w. 

Har(5ir  steinar  tveir  inala  sjahlan  smatt.  is. 

Tvcir  liarOir  steinar  mala  ikki    vul.    (ficr.)     S. 

Zwo'a  u.  s.  u\ 
Tviinne    h;vrda    stenar    mala    icke    godt    mjiii.  SW. 

Zicei  harte  Steine  mahlen  nicht  gut  Mchl. 
Tva  harda  stenar  mala  .siillan  godt  mjol.    Zwei 

harte  Steine  mahlen  selten  gut  iMehl. 
Twa  harda   stcnav   mala   icke    wal    tilsammans. 

S.   Tve  har'e  u.  s.  w. 


Durum  durum  dcstruit.  It. 

Duro  con  duro  non  fe    mai    buon    nuiro.     Hart  it. 

mit  hurt  viachte  nie  (eine)  gate  Mauer. 
Duru  cu^n  duru  Fa'gattivu  mum.  (crs.)     liar  I  mi. 

mit  hart  macht  schlechte  Mauer, 
Duro  con  duro  non  fa   buon    muro.    (t.)     Hart 

mit  hart  macht  keine  gute  Mauer. 
Dur  cun  dur  n'  fe  mai  bon  mur.    (em.  B.)     S.  nl. 

Duro  con  duro  non  fh  u.  s,  w. 
Dur  con  dur  en  fa  bon  nuir.  (em.  K.)     S.  Duro 

con  duro  non  fa  u.  s.  lo. 
Diir  con  diir,  no  fa  bon  miir.  (1.)     S.  Duro  con 

duro  non  fa  u.  s.  xo. 
Dur  con   dur   no    fara    mai    bon    mur.      (1.  m.) 

Hart  mit  hart  wird  niemals  (eine)  gate  Mauer 

machen. 
Dur  con  dixr  a  fan   nen    bona    nniraja.    (piem.) 

S.  Duro  con  duro  non  fa  u.  s.  lo. 
Duro  con  duro  fa   cativo   muro.    (v.)     S.  Duru 

cun  u.  s.  w. 
Duro  con  duro  no   fa   bon   muro.    (v.  trst.)     S. 

Duro  con  duro  non  fa  u.  s.  to. 
Duru  cu  duru   nun  fabbrica   muru.    (s.)     Hart  Si. 

mit  hart  macht  keine  Mauer. 
Ditro  com  duro   nao   faz   bom   muro.     S.  Duro  j>t. 

con  duro  non   fa  u,  s.  lo. 


(It.  Twee  harde  steenen  malen  zelden  klein.  i  687.  Da  liegt  der  Hase  im  Pfeffer. 

Twee  harde    steenen    malen    zelden  zuivcr.     S.  j  Da  liegt  der  Hund  begraben. 
Zwei  harte  Stein  u.  s.  w.  \  Da  liegt  der  Fuchs  begraben. 


Hase  687. 


357 


689  Hase. 


Da  sitzt  (lev  Knoten. 
md.  Don  light  dar  Hous  iu  Pfnffar!  (frk.   H.  S.) 
Da   leit  iVr  Ilund    begrob-n.    (frk.  M.)      S.    Da 

Heyt  der  llund  ti.  s.  w. 
Da  sitzeii  die  Musikaiiteu!  (sii.  A.,  V.) 
Ja,  do  leit  dar  Hund  begraboii.  (sclils.  15.)     Ja, 
da  liegt  der  Hund  ber/raben. 
od.  Da  liegt  der  Has  im  Uusch.  (schwb.) 

Wer  weisst,  wo  der  Hase  im  Pfeffer  sitzt.  (sdiwci) 
Dos  is  da  Hea  Taifl!    (st.)     Das  iat   der  Ilerr 
Tcufel ! 
pd.  Dar  sitt  dei  Buck !  (ns.  P.-H.)    Da  nitzt  der  Bock! 

(U.  Daar  ligt  de  haas  in   hct   zout.     Da  lieyt   do- 

Hase  im  Salz. 
eu.  That  's  where  the  shoe  pinches,    (m.  en.)     Da 

ist's,  wo  der  Schuh  driickt. 
I's,  Diar  leit  a  lliiiinj  bigrcewcn.  (A.)     >S'.  Da  He;jt 

der  Hund  u.  s.  w. 


dii.  Dcit  er  Knuden!     Das  ist  der  Knoten! 

Der  (Deri)  stikker  Knuden.     Da  (Darin)  steckt 

der  Knoten.  IHund  u.  s.  ic. 

SW.  Der  ligger  Imnden  bcgrafvcn.     <S'.  Da  lief/t  der 


It.  llic  Iiacret  aqua ! 

I'z.  C'est   hi    que  git    le    lievre.      Da   ist's,  wo    der 
Hase  lieyt. 
Vuila  le  hie.     S.   Da  sitzt  u.  s.  to. 
nf.  Voila   Ic   diable   qui   battit   Jean !    (nrin.)      Da 
ist  der  Teiifel,  der  Hans  schluy. 
Via  le  cas,  Dit  1'  avocat,  Via  le  noeud,  Dit  le 
soyeux.    (pic.)      Da   ist   der   Fall,   sagt    der 
Advocat,  da  ist  der  Knoten,  sar/t  der  Sdffer. 
Via    r    ca,    dit    1'    avocat,    via    1'    noeud,    dit 
r  soieux.  (R.)     iS'.    Via  le  u.  s.  ic. 
it,  Qui  giace  la  leprc.     Hier  lieyt  der  Hase. 
•       Qiii   mi   cadde   I'asino   (I'ago).      Hier   fiel    mir 

der  Esel  (die  Nadelj. 
mi.  Quest  r  e  e  strett  de  giod.  (rom.)     Das  ist  das 
Enge  des  Nagels. 
L'  6   a   que   dov   s'   arne    1'   esan.    (rom.)      Da 

ist's,  wo  der  Esel  stehen  blieb. 
A  que  sta  (Quest'  e)  e    buselli.    (rom.)     *S'.  Da 

sitzt  u.  s.  10, 
Qui    k    (sta)   il    busilli    (bu.silliy).     (t.)      .S'.    Da 
sitzt   U.   S.   IL\ 
ni.  Ij'  ^  que  dov  casc6  I'asen.  (em.  15.)     Hier  ist's, 
ICO  der  Esel  fiel. 
Chi  sta  el  busilli.  (em.  P.)     S.  Da  sitzt  a.  s.  w. 
Chi  sta  I'imbroj.  (em.  R.)     S.  Da  sitzt  u.  s.  lo. 
Si  a  sta  el  busilis !  (piem.)     S.  Da  sitzt  u.  a.  w. 
Si    a    sta    la    dificolta.     (piem.)     Da    sitzt   die 
Schicieriffkeit. 


Ahi  csta  o  busilis.     S.  Da  sitzt  it.  s.  w.  pi. 

All!  cst;l  cl  busilis.      S.  Da  sitzt  u.  s.  w.  sp. 


(JS8.  Wenn    das    geschieht,    so    wird    der 
Hase  mit  der  Trommel  ge  fan  gen. 

llet    is    kvvaad    hazen    met    trommels    vangen.  dl. 

Es  ist  ilbel  Hasen  mit  Trommeln  fanfjen. 
't  Is  moeijelyk  liazen  met  trommels  te  vangen. 

(vl.)    Es  ist  milhaam,  Hasen  mit  Trovimeln  zu 

famjen. 
To  catch  a  hare  with  a   tabret.     Einen  Hasen  an. 

mit  einer  Handtrommel  fangen. 
Wa  de  hyust  krie  wol,  dy  smyt   him   nte    mey  fs. 

de  tsem  fon-e  holle.    (afs.)      Wer   den  Hemjst 

kriegen  rcill,  icirft  ihn  nicht  mit  dcm  Zuum 

vor  den  Kopf. 

Der    horer    Lykke    til    at    fangc    llarcr    med  <lii. 
Tronime.     Es  gehort  Gliick  dazu,  Hasen  mit 
Trommeln  zu  fangen. 

On  ne  prend  pas  le  lievre  au  tambourin.     il/an  fz. 

flingt  den  Hasen   nicht   mit   dem   Tamburin. 
Nou  gahen  pas  las  lebes   a   cop   de   tambouris.  af. 

(I5rn.)      Man   flingt    die    Hasen    nicht    mit 

Trommelschl'dgen. 
Embi;  tambourins,  noun  se  prenou  lebres.  (Lgd.) 

Mit   Trovimeln  fangt  man  keine  Hasen. 
Kmbc  tambourins,  non  a'  y  prenon  lebres.  (nprv.) 

<S'.  i'hnbe  u.  s.  IV. 
Ciapc  la  lovar  cun  e  car.  (mi.  rom.)    Den  Hasen  it. 

mit  dem    Wagen  fangen. 
A  so  de  tabals  no  s'  agafan  Ucbras.  (neat.)     Iki  lili. 

Trommelklang  fangen  sich  nicht  Hasen. 


G89.    Wo    der    Has    gesetzt    ist,    will    cr 

bleiben. 
Dem   Hasen  ist   nicht    wuhler,   als    wo    er    ge- 

woi'fen  ist. 
Dar  Has-  es  gam,  bu    a'  gaheckt    es.    (I'lk.   H.)  uid. 

Der  Hase  ist  gem,  loo  er  geheckt  ist. 
Wuu  dar  Hous  gahekt  is,  dou  issar  in  libstan. 

(frk.  H.  S.)      Wo   der  Hase   geheckt   ist,    da 

ist  er  am  liebsten. 
Wu  d-r  Hos   g-heckt  it,    it    er   garu.     (frk.  M.) 

Wo  der  Hase  geheckt  ist,  ist  er  gem. 
Wo  der  Has'  gehegt  ist,  da  bleibt  er  geru.  (mrh.  E.) 
Boo   der   Hase   geheckt    as,    d<jo    edde    gaarne. 

(W.  E.)     S.    Wu  u.  s.  w. 


Hase  680. 


—     358     — 


690  Hast. 


Od.  Wo  der  Has  fallt,  ist  er  gjern.  (bair.) 

Wo  der  Has    aiif  die   Wolt   koinnit,    da    bleilit 

er.  (scliwb.) 
Ein  Has  nit  lebt  in  mcbrer  Frist,  Denn  wo  er 

born    (ijehoren)    und    zciigct     (r/czenpf)     ist. 

(schvvei.) 
pd.  Der  Vuggel  ess  aam  leevste,  wo  ha  geheck  ess. 

(nrh.  K.)     Dur   Vofjel  ist  am  lichsfen,  too  er 

(jeheckt  ist. 
Wo   den   Haas  jonkt,   cs   lie    gecrn.    (nrb.   M.) 

S.    Wu  u.  s.  w. 
Wo  en  Jeder  geboren  is,  da  gefelt  ct  'ne  an'n 

besten.    (ns.   ha.   G.   \\.   G.)       Wo    ein  Jeder 

geboren  ist,  da  rjefiiHt  es  ihm  am  hesten. 
Boo    de    Haase    gehekked    is,    doo    ticget    hei 

widder  hinne.    (ns.   W.)      Wo   der   Hase    (je- 

heckt  ist,  da  zieht  er  loieder  hin. 
Wo  dji  Hase  gejilnget  es,  dohen  trachtet  ha  ok 

wier.    (wstf,  Ht.)      Wo    der    Hase    geworfen 

ist,  dahin  trachtet  er  aucJi  wieder. 


(It,  De  haas  is  gaarne  daar,  waar  hij  geworpen  is. 

Der  Hase  ist  gerne  da,  too  er  geuorfen  ist. 

Tvogelken  verkeert  gheerne   daert  ghcbroet  is. 

(avl.)     Das    Vogelclien  vericeilt  gem,  wo   es 

ausgehriltef  ist. 

(la.  Hareu   er  gjerne   der,   ban   er    baaren.     S.   De 
haas  u.  s.  ?f. 
Ee  stwnder  hwar  tijt,  som  ban  ser  baaren.  (adji.) 
Tnimer  streht  Jeder  dahin,  loo  er  geboren  ist. 
SW.  Haren   ar  giarna   dher   lian  jir   bwren.     *S'.   De 
haas  u.  s.  ic. 
Thit  stundar  hwar,  som  borin  a'r.  (asw.)    Dahin 
streht  Jeder,  wo  er  geboren  ist. 


It.  Cespite  natali  qvilibet  (quilibet)  optat  ali.  (nilt ) 
fz.  Le    lievre    revient    toujours    a    son   gite.      Der 

Hase  kehrt  stets  zu  seinem  Lager  zuriick. 
it.  El   lievro   va   sempre    a   morir  ne    la   so    tana. 

(ni.  V.)      Der   Hase    geht    immer    in    seinem 

Lager  sterhen. 
sp,  Cada  uno   donde   es   nascido,    bien    se    esta    el 

paxai'o   en   sii   nido.     Jeder,   loo   er  geboren 

ist,  wohl  befindet  sich  der    Vogel  in  seinem 

Neste- 
Qiiien  nace  en  el  muladar,  allf  se  qnerria  morar. 

Wer  auf  dem  Miillhav fen  geboren  ist,  mochte 

dort  wohnen. 


090.  Hast  ist  meist  obne  Vortheil. 
Grosse  Hast  kam  oft  zu  spat. 
Laufen  hilft  nicht  zum  Schnellsein. 


ijbereilen  Bringt  Verwcilcn. 

Wer   zu   sehr  eilt,   wird   baM    miide    (langsam 

fertig). 
Wer  zu  sehr  eilt,  koninit  langsam  heim. 
Die  zu  sehr  cilen,  machen  sjtat  Feieraljend. 
Die    zu    ha.stig    vorwiirts    treiben ,    MUsscn    am 

Ende  hinten  bleiben. 
Von  eilen  kam  nie  kein  guts,  (ad.) 
AUto  hastig  is  quaad.    (Hrz.)     Allzn  hastig  ist  md. 

ilbel. 
.fa  hiller,  ja  tiller.  (Hrz.)     Jc  ciliger,  je  toller. 
I'.ilon  brcngt  vorwar  kc  Guts,   (schls.  B.)     Eilen 

bringt  fiiricahr  kein   Guts. 
Galija  Springs  garatan  schlan.  (schls.  H.)    Piotz- 

lirhe  Si>runge  glncken  selten. 
Kilen  thut  kein  gut.   (bair.)  od. 

Eilen  macht  oft  heuleu.  (bair.) 
Gschwind    und    schei     k6~    selt-n     mit.inander 

geih^.  (o])f.  N.)    Geschwind  und  schon  kannen 

selten  miteinandergehen. 
iStrottcn  (FAlen)  thut  nicht  gut.  (schwei.) 
Strfitta  thued  niid  gued,  hed  der  Schnegg  gsJid. 

(schwei.   A.)     Eilen   thut   nicht  gut,    hat   die 

Schnecke  gesagt. 
An  eileda'  Mensch    hat    koa   Gliick.    (tir.   II. -I.) 

Ein  eilender  Mensch  hat  kein  Gliick. 
All  te  hasteg  es  kwoot.  (nrh.  M.)    S.  AUto  u.  s.  w.  pd. 
A  He  Hast  is  keen  Spod  (deent  nicht).    (ns.  B,) 

Grosse  Hast  ist  kein  Fordern  (niitzt  nicht). 
.Je  hiller,  je  duller,    (ns.    ha.  G.  u.  G.)     S.   Ja 

u.    S.   IC. 
.Te  gniter  Hast,  je  minder  8pood.  (ns.  hist.)     Je 

grussere  Hast,  desto  weniger  Fordern. 
Hast,    hollt    nig    fast.    (ns.    hist.)      Hast    halt 

nicht  fest. 
Ut  de  Hast  kumt  nix  Goodes,  seed  Ulenspeegel. 

(ns.  hist.)    Aus  der  Hast  kommt  nichts  Gutes, 

sagte  Eidensjjiegel. 
All  to  hastig  is  quad.  (ns.  ofs.)     S.  AlUo  u.  s.  w. 
Hastig  gespot,  oss  nerniggot.  (ns.  Pr.-O.)  Hastig 

gesputet  ist  nirgends  gut. 
To  hastig  gespot  es  nemmer    got.    (ns.  Pr.-W.) 

Zu  hastig  gesputet  ist  niemals  gut. 


Hast  is  geen  spoed.     Hast  ist  kein  Fordern.      dt. 
llaestichee  bringht  ramp  mee.  (avl.)    Hast  bringt 

UnglUck  mit. 
Haestige  spoed,  zelden  goed.  (vl.)     Hastig  Be- 

eilen,  selten  gut. 
The   more   haste,   the    worse    speed.     Je    mehr  en. 

Hast,  je  schlechteres   Voricartskommen. 
Most  haste,  worst  speed.     Meiste  Hast,  schlech- 

testes    Voricartskommen. 


Hast  690. 


—    359 


691  Hast. 


He    that   is   hasty,   tishes    in    an    empty    pond. 
We7'  hasti(j  ist,  Jischf,  in  einem  leeren  Teiche, 


(lii.  For  megen   Hast    gior    seent   Arheule.      Zuviel 

Ilust  macid  lan</sanie  Arheit. 
Bradgjort   Gjeining    varer    ei    Isengst.      Jalige- 

machte  Arheit  daiieri  nicJd  sehr  lunge. 
Snart  og  vel  ere  sielden  sammen.     Schnell  and 

gut  ist  selten  heisammen. 
Snart  og  velgiort   folgcs    ei   gierne    ad.     Rascli 

und  gut  gehen  gew'Olinlich   nicht   zusainmen. 
SJ£elden   tjer   Rabai   (SiiuHon   er   Raben)   goodh. 

(ada.)     Selten  ist  (die)  Hast  gut. 
is.  lilt  nytst  af  braCrtesi.    (faer.)     Schlechten    Vor- 

theil  zieht  man  aus  der  Hast. 
Ta8  i3  skj6tt  gerst,   taS   skjott  forferst.    (fser.) 

Das,  was  rasch  gemacht   icird ,   icird   rasch 

zersturt. 
11 W.  Alt  for  braadt  er  berre  til  Laatt.     Allzu  hustig 

ist  bios  zum  Lachen. 
SW.  Hastigh  giarning  feelar   offta.     Hastiges    Werlc 

schUigt  oft  fehl. 
Snart  och   wal   giordt  foUias   intet  giarna.     *S'. 

Snart  og  velgiort  u.  a.  w. 
Det  kan   ej   go,  bade   fort   ocli   wal.     Es  kann 

nicht  Beides  gehen:  schnell  und  gut. 
Siasllan   ser  rapan   (Rappan   air   siaillan)   godli. 

(asw.)     S.  SJteldcn  u.  s.  w. 

It.  Festinatio  tarda  est. 

Qui  niniiuni  properat,  sei'iiis  absulvit. 
Raro  solet  pronus  inipetu.s  esse  boniis.  (ntlt.) 
Impetui  propero  bona  lit  successio   raro.    (nilt.) 
OV.  Prescha  nun  ho  fortiina.   (Id.  O.-Fi.)     Hast  hat 

keln  Gliick. 
Spert  e   bain  da   rer   chi   vain.    (Id.  O.-E.)     S. 

Snart  og  vel  u.  s.  w. 
Prescha   non   ha  fortiina.    (Id.    U.-E.)     S.  Pre- 
scha u.  s.  w. 
Bod  e  bain  rar  chi  vain.  (Id.  U.-E.)     S.  Snart 

og  vel  u.  s.  ic, 
Cun  menimia  fastginar  lavag'  in  seu  far.  (obi.) 

Durch  zu  viel  Eile  verdirht  man  scin   Thun. 
fz.  La  trop  gi-ande  hfite  est  cause  du  retardenient. 

Zu  grosse  Eile  ist  Ursache  der   Versij'dtung. 
Hastivite  engendre  repentance.     Hastigkeit  er- 

zeugt  Beue. 
it.  Presto    e  bene   non   avviene.     Rasch    und  gxd 

kommt  nicht  vor. 
Presto  e  ben  non   si   convien,     Rasch   und  gxd 

geht  nicht  zusammen. 
Chi  vendemmia  troppo  presto  o  svina  debol  vino  o 

tutto  agresto.     Wer  zu  rasch  liest,  zieht  ent- 

■weder  schwachen  Wein  oder  gunz  sauern  uh. 


Prest  c  ben  un  s'  po  fe.   (rom.)     Rasch  und  gut  mi. 

Imnn  man's  nicht  muchen. 
Prest  e  ben   a  gli   e   do   cos   ch   an   sta   inscn. 

(rom.)     Rasch  und  gut  sind  zwci  Dinge,  die 

nicht  zusammen  gehen. 
Chi  fa  trop  pr^st   fa   d6    volt,    (rom.)      Wcr   zu 

rasch  macht,  macht  zxcei  Mai. 
Presto  e  bene  non  stanno  insieme.   (t.)     Rasch 

und  gut  sind  nicht  heisammen. 
Chi  fa  in  fretta,  ha  disdetta.  (t.)      Wer  in  Ilust 

macht,  hat   Ungluck. 
Prest  e  ben  an  s'  po^ul  far.  (cm.  P.)     S.  Prest  ni. 

e  hen  un  u.  s.  ic. 
Prest    e    beign    en    pul    ster    insemm.    (em.   R.) 

Rasch  und  gut  k'v^ncn  nicht  heisammen  sein. 
Tant  prest  e  ben   no   se   p6   luiiiga   fa.    (1,  m,) 

So  rasch  und  gut  kann  man's  nicht  machen. 
Le  cose  faite  an  pressa  a  riussisso  mai.  (pieni.) 

Die  in  Hast  gemaclden  Dinge  glilckcn   nie. 
Fe  prest   e   ben    a   1'   e    dificil.    (piem.)     Rasch 

und  gid  machen  ist  schwierig. 
Chi  a  vendumia  ti'op   prest   a   fa   d'  vin   ch'  a 

.smia    agrest.    (piem.)      Wer    zu    rasch    liest, 

macht    Wein,  der  Essig  scheint. 
A  j'e  nen  ch'  ii  coi  ch'  a  sio  bon  fait  an  pressa. 

(piem.)     Nicht  einmal  der  Kohl   ist   in   Eile 

gekocht  gut. 
Chi  va  in  pressa,  ciapa  la  nessa,  (v.)      Wer  zu 

eilig  geht,  kriegt  das  Keuchen. 
Presto  e  ben  no  se  convien.  (v.  trsi)     S.  Presto 

e  hen  u.  s,  to. 
Prcstu  e  beni,  di  raru  avveni.  (s.)     Rasch  imd  si. 

gut  kovimt  selten  vor. 
La  cosa  prestu  fatta,  prestu   veni  disfatta.  (s.) 

Rasch  gemaclde  Sache  geht  huld  auseinander. 
Prestu  et  bene  non  andat  mai  bene,  (sa.)    Rasch 

und  gut  geht  niemals  gut, 
t^ui   molt   corre,    prest   para,    (val.)      Wcr  viel\\\\» 

I'duft,  halt  rasch  an. 
A   mor  pressa   major  vagar.     Bci  grosser  Eile  pt. 

grosser e  Nachllissigkeit. 
A   gran   priesa   gran   vagar.     Bei  grosser  Eile  sp. 

grosse   Nachlassigkeit. 


691.  Nichts  mit  Hast  als  —  Flohe  fangen. 
Im  Jast  sott  me  nilt  thue    as   flohne.    (sehwei.)  od. 

In  Hast  sollte  man  Nichts   thun   als  flohen. 
Niene    mit    \\    as    uf   der    Flohjagd.     (sehwei.) 

Nirgends  mit  Eil  wie  auf  der  Flohjagd. 
Wenn  das   Haus  brennt,   ist  eilen  gut,    sonst 

nicht.  (sehwei.) 


Hast  691. 


—    360    — 


693  Haus. 


pd. 't  Hett  all  sien  Tied,  man  't  Flolifangen  nect. 
(ns.  ofs.)  Es  hat  AUes  seine  Zeit,  nur  's 
Flohfanr/en  nichf. 

dt.  Geen  ding  met  dcr  liast,  dan  vlooijen  tc  vangcn. 

In  haast  kan  nooit  lets  goeds  gescliieden,  Ten 

zij   dat  men   de   pest   wil   vlieden.      In  Hast 

kann  nie  eticas  Outes  ffeschehen,  Es  set  denn, 

vian  wolle  der  Pest  entfjehen. 

Ghien    dinek    mitter    haest,    dan     vloelien     te 

vanghen.  (ah.) 
Niets  met  haest  als  vlooijen  vangen.  (vl.) 
en.  Naething  to    be    done    in    haste    but    gripping 

fleas,  (scho.) 
fs.  Nin  ting  mey'  er  h£est,  as   flien   to   fren.    (afs.) 


dii.  Intet  med  Hast,  undtagen  at  fange  Lopper. 
11 W.  Hast    er    inkje    god,    utan    te    fanga    Loppor. 
Hast  ist  nicht  gut   ausser   zum  Flvhefuni/en. 
Hast  er  god,  naar  Huset  vil  brenna.     Hast  ist 
()ut,  wenn  das  Hans  hrennen   irill. 


692,  Wen n  das  Haupt  kvauk  ist,  trauern 

a  lie  Glieder, 
Wenn   das   Hanpt    krank    ist,    so    siechcn    die 

Glieder. 
Wenn  ein  Glied  leidet,  so  leidet  der  ganzc  Kiirper. 
Wenne  so   daz   houbet   siechet ,   so   ist   al  dem 

libe  we.   (ad.) 
Wann  siecht  das   hanbt  durch   ploeden   wanck, 

die  glider  werden  alle  kranck.  (ad.) 
od.  Wenn  der  Kopf  ein  Narr  ist,   so  mnss   es   der 

ganze  Leib  entgelten.  (schwei.) 

dt.  Als  't  hoofd  onsteld  is,  dan  treuren  al  de  leden. 
Als  het  hoofd  zwiert,  zullen  de  leden  sukkelen. 

Wenn  der  Kopf  dreht,  loerden  die  Glieder 

siechen. 
Als  t  hooft  zweert,  droiiiien  alle  de  leden.  (avl.) 
eu.  When  the  head  akes  all  the  body  is  the  worse. 

Wenn  das  Haupt  loeh  thut,  leidet  der  fjanze 

Korper. 
When  the  head  is  sick  the  whole  body  is  sick. 

Wenn  das  Haupt   krank  ist,  ist   der  ganze 

Korper  krank. 

dii.  Naar  Hovedet  vserker,  da  vaerke  alle  Lemmer. 
Wenn   das   Haupt    schmerzt,    da    schmerzen 
alle  Glieder. 
Naar  Hoffwedhet  wsercker,  thaa  bedroffwes  allse 
Lijmmer.  (ada.) 


Naar   Hoffwedhet   wjcrcker,   thaa   wjcnke    alle 

Lemmer.  (adii.)     *S'.  Naar  Hovedet  u.  a.  w. 
NJir  hufviidet  vJirker,   arc   alia  lemmar   sjnka.  SW. 

Wenn  das  Haupt  schmerzt,  sind  alle  Glieder 

krank. 
Nar  hnfvudet  viirker,  sa  ar  hela  krojtpen  sjnk. 

S.    When  the  head  is  u.  s.  u\ 
Forsta  howdhit    wairkher    tha    drouas    alle    li- 

mini.  (asw.) 
F0rsta  howdaet  wserkir  tha  sorgha?  alle  limine. 

(asw.)     S.  Naar  Hovedet  u.  s.  w. 


Dam    caput    afflictum,    langucnt    simnl    omnia  It. 

membra. 
Si  caput  dolet  omnia  membra  langnent. 
Dum  caput  infestat,  dolor  omnia    membra  mo- 

lestat.    (mlt.) 
Membratim  scaturit,  cum  cephalea  furit.  (mlt.) 
Cui   li   chics   dent   est    tuit    li    membre.    (afz.)  f/. 

Wem  das  Haupt  schmerzt,  der  hat's  in  alien 

Giiedern. 
A  ki  li  chef  deut  touz  les  membres  li  faillent. 

(afz.)      Wem  das  Haupt  schmerzt,   dem  ver- 

sagen  alle  Glieder. 
Mai    chief    fait    les    membres    doloir.     (Chnip.)  nf. 

Krankes  Haupt  viacht  die  Glieder  schmerzen. 
Quando  il  capo  non  sta  bene,  ogni  membro  sc  It. 

ne  sente.      Wenn  der  Kopf  nicht  gesund  ist, 

filhlt  es  jedes  Glied. 
Quando   '1   capo   duolc,    tutte   le   membra    Ian- mi. 

guono.  (t.)  S.  Nlir  hufvudet  vcirker,  aro  u.  s.  w. 
Co'  did   la   testa,   tut'   i    membri   langue.     (v.)  ni. 

S.  Ncir  hufvudet  vdrker,  aro  u.  s.  tr. 
Quando  dolet  sa  conca,  sos  membros  sinde  sen-  si. 

tint,  (sa.)      Wenn  der  Kopf  schmerzt,  fiihlen 

es  die  Glieder. 


693.  Een  huis  van  leem,  een  paard  van 
gras,  Een  vriend  van  mond:  't  is  al 
maar  glas.  (dt.)  Ein  Haus  von  Lehm,  ein 
rait  Gras  gefUttert  Pferd,  ein  Mundfreund  — 
das  ist  Alles  nur  Glas. 


Huiis   af  Jord,  Ven   af  Ord ,  Af  Grfesset  Hest :  da. 
er    Skarnet    nsest.      Erdhaus,     Wortfreund, 
Graspferd,  ist  wie  Schund. 


Case  (Maison)  de  terre,  cheval  d'  herbe,  Amy  fz. 

de  bouche  ne  vaillent  pas  une  mouche.  Lehm- 

haus,    Graspferd,   Mundfreund    sind    keine 

Fliege  uerth. 
Maison  de  terre,  cheval  d'herbe.  Amy  de  boiiche, 

Ne  valient  pas  le  pied  d'une  mouche.     Lehm- 


Haus  693. 


361     — 


694  Haus. 


haus,  Graspferd,   Mundfreund  sind   keinen 

Fliegenfuss  werth. 
it.  Casa  cli   tena,   caval   d'eiba,    amico   di   bocca, 

non  vagliono  il   piede   d'una   niosca.    (mi.  t.) 

S.  Maison  u.  s.  u\ 
ni.  Casa  de  tfera,  caval  d'erba  e  amis  de  boca,  no 

i  val  na  ci6ca.  (1.  m.)     Lehmhaus,  Graspferd 

und  Mundfreund  sind  ganz  und  gar  Nichts 

werth. 
pt,  Casa  de  tei-ra,  cavallo  de  herva,  amigo  de  pa- 

lavra,  tudo  he  nada.     Lehmhaus,  Graspferd, 

Wortfreund,  Alles  ist  nichts. 


694.  Hast  du  gem  ein  sauber  Haus,  Lass 

Pfaffen,  Monch  und  Tauben  d'raus.       | 
Wei-  sein  Haus   will   haben   sauber,  Hiite   sich  j 

vor  Pfaffen  und  Tauben.  j 

Wer  wil  haben  ein  reines  haus,  Der  las  Pfaffen,  i 

Miinch  und  Tauben  draus.  (ad.) 
md.  De  welt  wuone'  rfeng,  de  bleif  an  s^ngem  Haus 

eleng.  (mrh.  L.)      Wer  rein  wohnen  ivill,  der  \ 

hleihe  in  seinem  Haus  allein.  \ 

od.  Wer  will  haben  ein  reines  Haus,  Lass  Pfaffen, 

Miinch  und  Dauben  d'raus.  (schwei.) 
Wer  sein  Haus   sauber  halten   will,   hiite   sich 

vor  Dauben  und  Pfaffen.  (schwei.) 


dt.  Wie  zijn  huis  zuiver  wil  houden,  zette  daar 
geen  paap  of  duif  in.  Wer  sein  Haus  rein 
halten  will,  setze  iceder  Pfaffe,  noch  Tauhe 
hinein. 
Weel  syn  buys  wil  holden  suyuer,  die  en  setts 
daer  in  noch  pape  noch  duyue.  (ah.)  S.  Wie 
zijn  u.  s.  w. 

(Ui.  Hvo  der  vil  have  et  pynteligt  Huus,  skal  ikke 
lade  Klerke  og  Duer  komme  deri.  Wer  ein 
sauber es  Haus  hahen  icill,  muss  nicht  Pfaffen 
und  Tauben  hineinkominen   lassen. 

is.  Hvijrjum  sem  J)ykir  sitt  hiis  i  hufi ,  vari  sig 
viS  prestum,  apinjum  og  dufum.  Wer  Ge- 
fallen  an  seinem  Hause  findet,  hiite  sich  vor 
Pfaffen,  Affen  und  Tatdjcn. 
Hvor  hann  setr  sitt  bus  i  hafinn,  vari  sig  fyrir 
apinjum  og  diifiun.  Wer  sein  Haus  hoch 
halt,  hiite  sich  vor  Affen  und   Tauben. 

fz.  Qui   veut   tenir   nette   sa   maison,   N'  y  mette 

femme,    pretre,    ni   pigeon.      Wer  sein  Haus 

xoill    halten   rein,    Setze    nicht    Frau,    noch 

Priester,  noch  Tauhe  hinein. 

Enfants,  poules  et  les   coulombs,  Embrenes  et 


soiiillent  les  maisons.     Kinder,   Hiihner   und 

Tauben  besudeln  und  beschmutzen  die  Hiiuser, 
De   mo6ino,   ni   de   pingeon   N'    attafei    din    ta  sf. 

mayson.  (Dph.)    Weder  Monche,  noch  Tauben 

setze  in  dein  Haus. 
Ehans,   poules   e   couloms   ensalissent   las   mai- 

souns.  (Gsc.)     Kinder,   Hiihner  und  Tauben 

beschmutzen  die  Hauser, 
Per  av6  1'  oustaou  net  tou  1'  an,  ni   fenno,   ni 

capelan.    (Lgd.)      Um   das   Haus  das   game 

Jahr  rein  zu  haben,  iveder  Frau,  noch  Ka- 

pellun. 
Tre  cose  imbrattan  la  casa,  le  galline,  le  donne,  it. 

i  polli.     Drei  Hinge  beschmutzen  das  Haus: 

die  Hiihner,  die  Frauen,  die  Kiichlein. 
I  putti  e  le  galline   sono   quel   che  imbrattano 

la  casa.     Hie  Kinder   und  die  Hiihner  sind 

es,  welche  das  Haus  beschmutzen. 
I  zitelli  e  le  galline  imbruttanu  a  casa.  (crs.  s.)  mi. 

Die  Kinder  und  die  Hiihner  beschmutzen  das 

Haus. 
Chi  vuol  la  casa  monda,  Non  tengamai  colomba. 

(t.)     Wer   das  Haus  rein  haben  will,  halte 

nie   Tauben. 
Ragazzi  e  polli  imbrattan  le  case,  (t.)     Kinder 

und  Hiihner  beschmutzen  die  Hiiuser. 
Cani,    polli    e    putti    imbrattan   per  tutto.    (t.) 

Hunde,  Hiihner  und  Kinder  machen  iiberall 

Schmutz. 
Chi  vol  t^gn  n^t  la  ca,  Columb ,   fioi   e   cagnoi  ni. 

tegne  lonta.  (1.  b.)     Wer  das  Haus  rein  halten 

will,  halte   Tauben,  Kinder  und  Hunde  fern. 
Ca,  poi  e  pot,  i  spurca  da   per  tot.    (1.  b.)     ;S'. 

Cani  u.  s.  w. 
Done,  s'ciac  e  gaze  i  spurca  be  le  case.   (1.  b.) 

Frauen,  Kinder  und  Elstern  beschmutzen  sehr 

die  Hiiuser. 
Colombi  e  putei  xe  quel  che  sporca  le  case,  (v.) 

Tauben  und  Kinder  sind  es,  welche  die  Hiiuser 

beschmidzen. 
I  putei  e  i   colombi   sporca  le   case,    (v.)     Die 

Kinder    und    die     Tauben    beschmutzen    die 

Hauser. 
Done ,  putei  e  gaze  sporca  le  case,  (v.)  Frauen, 

Kinder  und  Elstern  beschmutzen  die  Hiiuser. 
Fioi  e  colombi  smerda  le  case.  (v.  trst.)    Kinder 

und  Tauben  beschmutzen  die  Hauser. 
Puddi    e    picciriddi    'mbrattanu    la    casa.     (s.)  si. 

Hiihner  und  Kinder  beschmutzen   das  Haus. 
Piccinnos  et  puddas  imbruttant  sa  domo.    (sa.) 

S.  Bagazzi  u.  s.  w. 
Nem  em  tua  casa  galgo,  nem  a  tua  porta  fidalgo.  pt» 

Weder    Windhwnd    in    deinem  Hause  ^    noch 

Edelmann  an  deiner   Thilr. 

46 


Haus  694. 


—     362     — 


696  Haus. 


sp.  Sin  cMrigo  y  palomar  ternas  limpio  tn  lugar 
(hogar).  Ohne  Priester  und  Tauhenhaus 
wirst  du  deine  St'dtte  fdeinen  Herd)  rein 
behalten. 


695.   LJissest   du   Eineu   in's   Haus    kom- 

m e n ,  so  k o m m t  e r  d i r  bald  in  d i e  S t u b e. 

Od.  Wenn  man   einen   auf  die  Achsel   sitzen  lasst, 

so  will  er  auch  noch  auf  den  Kopf.  (schwei.) 


en.  Who  is  allowed  more  liberty ,  than  is  reaso- 
nable, will  desire  more  than  is  allowed. 
Wem  mehr  Freiheit  gestattet  wird,  ah  ver- 
nunftig  ist,  der  wird  noch  mehr  hegshren, 
als  ihm  gestattet  ist. 


dji.  Hvem  Du  indlader  i  Dit  Hnus,  konnner  i  Din 

Stue.      Wen  da  in  dein  JIaus  einladesf,   der 

kommt  in  deine  Stuhe. 
Slip   Hunden    i    Honningtruget,    ban    springer 

ind  med  begge  Fodder.     Lass  den  Hund  zitm 

Honigtrog ,     er    springt    mit    held  en    Filssen 

hinein. 
Lader   man  een   komme    paa   Axelen,    saa    vil 

ban   snart   paa  Hovedet.     Ldsst   man  Einen 

auf  die  Achsel  kommen,  so  will   er   schnell 

auf  den  Kopf. 
Ladh  Hwndh   til   Honingstrow,   tha    spriuglicr 

han    i    meth    baadhe  Been,    (ada.)     S.    Slip 

u.  s.  w. 
Man  maa  elskse  een  Skallv  saa  IsBughe,  at  han 

meener  segh  at  wsere  een  Herre.  (ada.)     Man 

kann  einen  Schalk  so  lange  lieben,   dass  er 

sich  diinkt  ein  Herr  zu  sein. 
SW.  Nar  man  ger  tiggar'n  ost,  sa   vill   han   steka'n 

odisa.      (Venn  man  einem  Bettler  Kdse  giht, 

so  will  er  ihn  auch  rosten. 
Slapper  man  hunden  til  smor-traget,    will   han 

up   uti  med  bada  fottren.     Ldsst   man   den 

Hund  zum   Buttertrog,   will    er    mit    heiden 

Filssen  hinein. 
Slapp  intet  Hunden  i  Smortraget,   han  klifwer 

strax    i    medha    bidha    fotterna.      Lass    den 

Hvnd  nicht  zum  Buttertrog,  er  steigt  sogleich 

mit  heiden  Filssen  hinein. 
Lemnar    du   honom    rum    for    foten,    will    han 

hafwa  in  hela  kroppen.     Ldsst  du  ihm  Baum 

fur   den  Fuss,   will  er   den  ganzen  Korper 

darin  hahen. 
Lset  hundh  til  hunar  kaar,  han  springir  j    mz 

badhom  fotom.  (asw.)     S.  Slip  u.  s.  id. 
Man  skal  swa  dragha  fram    een  skalk   at  han 

thaenker  sik    wara    sin    herra.    (asw.)     Ma7i 


kann  einen  Schalk  so  hervorziehen ,  dass  er 
sich  einhildet,  sein  Herr  zu  sein. 


Cui  plus  licet  quam   par   est,   plus   vult   quain  It. 
licet. 

Mergit  utrosqve  (utrosque)  pedes  canis  inve- 
niendo  (inucnicndo)  favi  (faui)  vas.  (mit.) 

Esse  Jovem  (iovcm)  retur  nebulo  se,  dnm 
(nebulo  dum  se)  peranietur.     (mit.) 

Non  introdur  T  asino  in  sala,   chc  poi  ti   man-  it. 
den\  fuori  e  della  sala  e  della  camera,  (mi.  t.) 
Fiihre    den    Esel  nicht   in    den    Saal ,  denn 
nachher  loird  er  dich  sowohl  aus  dem  Sanl, 
ivie  aus  dent  Zimmer  hinaus  jagen. 

Acogf  al  raton  en  mi  agujero  y  torncSseme  he-  sp. 
redcro.     Ich  nahm  die  Maus  in  meinem  Loche 
auf  und  sie  wtirde  mein  Erhe. 

Dame  donde  me  asiente,  que  yo  me  hare,  donde 
me  acueste.  Gih  mir  Raum  zum  Sitzen,  ich 
icerde  mir  welchen  zum  Niederlegen  machen. 

Mete  en  tu  pajar  el  Gallego  y  hac^rsete  ha 
heredero.  Bringe  den  Gallego  auf  deinen 
Strohhoden  und  er  wird  sich  zu  deinem  Er- 
ben  machen. 

Mete  el  ruin  en  tu  pajar  y  quercr  te  ha  herc- 
dar.  Bringe  den  Schlechten  auf  deinen  Stroh- 
hoden und  er  icill  dich  beerhen. 

Meti  Gallo  en  mi  cillero,  hizose  mi  hijo  y  mi 
heredero.  Ich  hrachte  einen  Franzosen  auf 
jneinen  Kornboden,  er  maclde  sich  zu  meinem 
Sohn  und  meinevi  Erben. 


096.  Mancher   baut   ein   Haus   Und   muss 

zuerst  hinaus. 
Und  da  das  Haus  gebauen  war,  so  lag  er  nieder  od. 

und  starb,  (schwei.) 
Is  dat  Hus  klai-,  leggt'  n  sik  upp't  Ohr.  (wstf.  pd. 

Mst.)      Ist    das   Haus  fertig,    legV    er    sich 

auf's  Ohr. 

Mangen  bygger  Huus  og  er  forst  udfuus.    Man-  da. 
cher  haut  das  Haus  und  wird  zuerst  hinaus- 
gefilhrt. 

Abellita  la  magione  Ne  muor  tosto  il  suo    pa-  it. 

drone.     Das  Haus    verschonert ,    stirht    bald 

sein  Herr. 
Casa  fatta,   maestru   fora.    (crs.)     Haus  fertig,  vcti. 

Herr  draussen. 
Quand  tiat  a  1'  e  rangia,  eco  la  mort  ch'  ariva.  ni. 

(piem.)      Wenn  Alles   in  Ordnung  ist,   siehe, 

da  kommt  der  Tod  an. 


Haus  696. 


—     363 


608  Hehler. 


Ini.  Casa  nova,  sepultura  de  la  mort.  (neat.)     Neues 

Haus,  Grab  fiir  den  Tod. 
pt.  Depois  de  casa  feita,  a    deixa.     Nachdem   das 

Haus  (jehaut,  verl'dsst  er  es. 
sp.  Casa  hecha ,   sepultura    abierta.      Haus  fertig, 

Grab  off  en. 
La  casa  hecha  y  el  huerco  a   la   puerta.     Do,s 

Haus  fertig  und  die  Bahre  an  der   Thiir. 


697.    Es    gehort    viel    zur    Haushaltung, 

der  Tage   sind   viel   im   Jahr   und    der 

Mahlzeiten  noch  mehr. 
Drei  Pfenuige  mviss  ein  guter  Hausvater  haben : 

einen    Zehr-,    einen    Ehr-    und    einen  Noth- 

Pfennig. 
md.  Zur    Haushaltung    gehoren   vier    Pfennige :   ein 

Zehr-,  ein  Ehr-,   ein   Noth-  und   ein   Wehr- 

pfennig.  (mrh.  E.) 
od.  Zur   Haushaltung   gehoren   vier   Pfenning:   ein 

Nothpfenning ,    ein   Sparpfenning,    ein   Zehr- 

pfenning  und  ein  Ehrpfenning.  (schwei.) 


(lii,  Der   er  mange   Dage   i   Aaret    og    cndnu    flere 

Maaltider.     Es  sind  viel  Tage  im  Jahre  und 

7ioch  mehr  Mahlzeiten. 
IIW.  Dagarne   ev  mange  og  Maali   er   flfeire.      Tage 

sind  viel  und  Mahlzeiten  sind  mehr. 
SW.  Det  ar  manga  dagar  i  Jiret,  och   an   flere   nial- 

tider.     S.  Der  er  u.  s.  w. 


It.  Magnum  os  anni. 


098.  Der    Hehler   ist   schlimmer,   als   der 

Stehler. 
Hehler  ist  so  gut  wie  Stehler. 
Hehler  Sind  Stehler. 
Der  Hehler  Macht  den  Stehler. 
Kein  Hehler,  Kein  Stehler. 
Stehler,  Hehler  und  Befehler   sind   drei  Diebe. 
Der  Heler  so  schlimm  ist  als    der  Steler.    (ad.) 
Wan   der   da   verhilt  der   ist   ein   dieb   als    wol 

jener,  der  da  stilt,  (ad.) 
Noch   schuldiger  ist  jener,    der    da   hilt,    denu 

iener  der  mit  sorgen  stilt,  (ad.) 
md.  Dar  Haalar  is  lossor  \vi  dar  Schtaabr.   (frk.  H.  S.) 
So  schlecht  Avie  der  Stehler  ist  audi  der  Hehler. 

(mrh.  E.)  [(mrh.  E.) 

Gab'  es  keine  Hehler,  so  gab'  es  keine  Stehler. 
Den  Hieler  as  es8  gutt,  ewe  de  Stieler.  (mrh.  L.) 

JJer  Hehler  ist  so  gut,  vie  der  Stehler. 


Der  Hehler  ist  wie  der  Stehler.  (bair.)  od. 

Der  Hehler  ist  fauler  als  der  Stehler.  (schwei.) 
Der  Hehler  und  der  Stehler  sind  ein  Gumpisch 

(Durcheinander).  (schwei.) 
De  Hseler  is   eben   so  gud   as   de    Stabler,    (ns.  pd. 

hist.   A.)      Der   Hehler  ist   eben   so  gut  wie 

der  Stehler. 
De  Hehler  is  sau  gut  osse  de  Stehler.  (us.  W.) 

S.  Den  Hieler  u,  s,  w. 


De  heler  is  niet  beter  dan  de  steler.    Der  Hehler  dt. 

ist  nicht  besser  als  der  Stehler. 
De   heler  is   zoo  goed   als   de    steler.      S.   Den 

Hiiler  u.  s.  w. 
The  concealer  (receiver)  is  as  bad  as  the  thief,  eu, 

Der  Hehler  ist  so  schlimm  icie  der  Dieb. 
No  receiver,  no  thief.     S.  Kein  u.  s.  iv. 
A  resetter  's   waur  than   a  thief,    (scho.)     Ein 

Hehler  ist  schlivimer,  als  ein  Dieb. 
A  Heeler  as  eg  beeder,  iiiis  a  Steeler.  (A.)     S.  fs. 

De  heler  is  niet  u.  s.  w. 
Di  Hial'ler  es   ek   beedter  iis  di  StiSl'ler.    (S.) 

S.  De  heler  is  niet  u.  s.  to. 


Hpeleren  er  lige  saa  god  som  Stjaeleren.     S.  De  (lii. 

Heeler  u.  s.  tv. 
Han   er   ikke   bedre,   der  Qseler,   end   den    der 

stiseler.      Wer  verhehlt,  ist  nicht  besser,   als 

der,  welcher  stiehlt. 
Var    ingen   Hseler,    saa    var    der    heller    ingen 

Stjajler.      Ware  kein  Hehler,  so   ware   uuch 

kein  Stehler. 
Han  ser  saa  godh  ther  fisel  som  then  ther  stisel. 

(ada.)     Der,  welcher  verhehlt,  ist  so  gut,  wie 

der,  welcher  stiehlt. 
Een  bnt  llijthere  jer  eij  bajdrse  sen   een  Tiwff. 

(ada.)    Ein  schlimmer  Hehler  ist  nicht  besser, 

als  ein  Dieb. 
Ekki  er  sa   betri,   sem   felur,    enn   hinn,    semis. 

stelur.     S.  Han  er  u.  s.  w. 
Sa,  sem  hylr,  er  svo  g63r,  sem  sa  er  stelr.     S. 

Han  cer  u.  s.  w. 
Sa   verSr  jafnsekr,  sem    hylmar   og   hinn,   sem 

stelr.    Gleichschuldig  icird,  wer  verbirgt,  und 

der,  welcher  stiehlt. 
Finna  og  fela   er   so   godt  som   stela.     Finden  nw. 

mid  verhehlen  ist  so  gut  icie  stehlen. 
Dan  som  held,  og  dan  som  fiajr,  er  like   gode. 

Der,  welcher  behalf,  und  der,  loelcher  nivimt, 

ist  gleich  gut. 
Ein  Helar  og  ein   Stelar  faa  baade  like   Lon. 

Ein  Hehler  und  ein  Stehler  empfa.ngen  beide 

gleichen    LoJtn. 

46* 


Hehler  698. 


—     364     — 


700  Heilige. 


Var  dat  ferre  Helarar,   so   var   dat   fserre  Ste- 

larar.     Odhe  es  wenifjer  Hehler,  so  ydbe  es 

toeniger  Stehler. 
SW.  Halaren    ar    sa   god    som    stjiilaren.      S.    Den 

Midler  u.  s.  w. 
Halaren  Jir  ej  (icke)  battre  an  stjiilaren.     S.  IJe 

keler  is  niet  u.  s.  u\ 
Tjtifven   och   gommaren    liro    lika    goda.      Der 

Dieh  wad  der  Hehler  sind  gleich  gut. 
Stialaren  ocli  doUiaren  bada   lijka   goda.     Der 

Stehler  und  Hehler  (sind)  beide  gleich  gut. 
Han  ser  ey  bsetre  som  gomer,   £en   thsen,   som 

stisel.  (asw.)     S.  Han  er  u.  s.  w. 
Een  ondh    hittare    £er    wseiTC    sen    een    thiw£f. 

(asw.)     Ein  schlimmer  Hehler  ist  drger   als 

ein  Dieh. 


It.  Utrique  sunt  fures  et  qui  accipit  et  qni  furatur. 
Est    qui    rapta    tegit,    reus    ut    qui    rem    met 

abegit.  (nilt.) 
Qui   male  rem    reperit,    fore    fnris    ut    assecla 
qvserit  (querit).  (mlt.) 
C\V.  II  tschelader  ei  niiot  meglier  cli'  il  lader,  (obi.) 
S.  De  heler  is  niet  u.  s.  ■?<•. 
fz.  Autant  vaut  receler  qxxe  voler.     Hehlen  ist  so 
gut  wie  stehlen. 
Les   recelleurs  sont   pire    que    les    malfaiteurs. 
(afz.)     Die   Hehler   sind  schlimmer   als   die 
Uehelth'dter. 
pt.  Nao  ha  ladrao  sem  encobridor.     Es  gibt  Iceinen 

Dieh  ohne  Hehler. 
sp.  No  ay  ladron  sin  encubridor.    S.  Ndo  u.  s.  w. 


699.  Es  ist  kein  Heiliger  so  klein,  er  will 
seine  eigene  Kerze  liaben. 
md.  't  As  ken  Helegen  es(5  kleng,  en  het  gier  seng 
Kap^llcheu.  (mrb.  L.)     Es  ist  kein  Heiliger 
so  klein,  er  hat  gem  sein  Kapellchen. 


dt.  Geen  zoo  kleine  sant,  of  hij  wil  zijne  kaars 
liebben.  Kein  so  kleiner  Heiliger,  er  will 
seine  Kerze  haben. 


da.  Ingen  Helgen  er  saa  ringe,  ban  jo  vil  have  sit 
Voxlys.  Kein  Heiliger  ist  so  gering,  er  ivill 
doch  sein   Wachslicht  haben. 

fz.  n  n'y  a  si  petit  saint  qiii  ne  veixille  sa  chandelle. 
A  chaque   saint   son    cierge.     Jedem   Heiligen 

seine  Wachskerze. 
A  chaque  saint  sa  chandelle.     Jedem  Heiligen 

sein  Licht. 


Touts  Ions  sents  que  bolin    lutz.     (Hrn.)     >l//e  sf. 

Heilige  wollen  Licht. 
Ad  ogni  santo  la   sua   torcia.     Jedem  fleiligen  it. 

seine  Fackel. 
Ad    ogni    santo    la    sua    candela.     (t.)       S.    A  mi. 

chaque  saint  sa  u.  s.  w. 
Toe   i   sant   i   vol   la  so   candela.     (1.  b.)     Alleui. 

Heiligen  wollen  ihr  Licht. 
Toe  i   sant   i    vol    la    sb    sera.     (1.  brs.)      Alle 

Heiligen  wollen  ihre   Wachskerze. 
Yorravcn   tiicc   i  Sant  la   soa   candira.     (1.   m.) 

Es  mochten  alle  Heiligen  ihr  Licht. 
Tuti  ii  sant  veulo  la  soa  candcila.   (piem.)     S. 

Toe  i  sant  i  vol  la  so  candela. 
Ogni   sant  veul    soa  caudeila.     (piem.)     Jeder 

Heilige  ivill  sein  Licht. 
Ogni   santo   vol   la   so   candela.     (v.)     S.   Ogni 

sant  u.  s.  tc. 
Ogni  santu  voli   la   ^o    cannila.     (s.)     S.   Ogni  si. 

sont  u.  s.  w. 
Ogni  sanctu  faghet  sa  festa  sua.     (sa.)     Jeder 

Heilige  halt  sein  Feat. 


700.  Man  glaubt  an   keinen  Heiligen,   er 

zeichne  denn. 
Du    glaubst    nicht    che,    die    Heiligen    zeichen 

denn.     (ad.) 

Hij  gelooft  geene  heiligen,  of  zij  moeten  mira-  dt. 

kelen   doen.     Er  glaubt   an   keine  Heiligen, 

sie  miissen  denn    Wunder  thun. 
Ten  syn  gheene   Santen  gheacht,  .sy  en  doen 

miracule.   (avl.)     Es  werden   keine    Heiligen 

geachtet,  es  sei  denn,  dass  sie  Wander  thun. 


Man  troer  ikke  Helgen  f0r   man   seer  Jertegn.  da. 

Man  glaubt  dem  Heiligen  nicht,   bevor  man 

Wunder  sieht. 
Tro    ikke  Trseguden,   uden   ban   gj0r  Jertegn. 

Trau  nicht    dem    Holzgott,    ausser    dass    er 

Wunder  thut. 
Tro    icke    traguden,    titan    att    ban    gor    jar-  SW. 

tecken.    S.   Tro  u.  s.  iv. 


On  n'creut  les  saints  s'i  n'fet  mirake,     (nf.  w.)  fz. 

3Ian  glaubt   den  Heiligen  nicht,    wenn    sie 

nicht   Wunder  thun. 
On  n'kinob'  leg  saints  qu'a  leus  mirakes.  (w.)  Man  nf. 

kennt  die  Heiligen  nur   an  ihren   Wundern. 
No  cred  al  sant  se  no  '1  te  fa  '1  miracol.  (ni.  1.  b.)  it. 

Glaube  nicht  an  den  Heiligen,   wenn  er  dir 

nicht  das   Wunder  thut. 


Heilige  700. 


365     — 


702  Helfen. 


ni.  No  se  crede  al  sauto ,  fin  che  no  s'  ha  visto  'I 
miracolo.  (v.)  Man  glauht  nicht  an  den 
Heiligen,  ehe  man  nicht  das  Wunder  ge- 
sehen  hat. 

si.  Nnn  cridiri  a  lu  santu ,  si  nun  vidi  hi  mira- 
culu.  (s.)  Glaube  nicht  an  den  Heiligen, 
icenn  du  das   Wunder  nicht  siehst. 


701.    Wer    aus   Liebe  heiratet,    hat  gute 
Nachte  und  iible  Tage. 
od.  Wer  aus  Lieb  heiratet,  der  hat  sehr  gute  Naclit, 
aber  schlechte  Tag.  (schwb.) 


en.  He  that  marries  for  love,  has  good  nights,  but 
sorry  days.  Wer  aus  Liebe  heirathet,  hat 
gute  Nachte,  aber  fraurige  Tage. 
He  wha  mames  for  love  without  money,  has 
merry  nights  and  stu'ry  days,  (scho.)  Wer 
aus  Liebe  ohne  Geld  heirathet,  hat  lustige 
Nachte  und  traurige   Tage. 

fz.  Qui   se   marie  par   amours,   a   bonnes   units  et 
mauvais  jours.      Wer   sich    aus    Liebe   ver- 
heirathet,  hat  gute  Nachte  und  schlechte  Tage. 
Qui  se  marie  par  amours,  une  bonne  nuit,  deux 
mauvais  jours.      Wer  sich  aus  Liebe  ver hei- 
rathet, cine  gute  Nacht,  zwei  schlechte  Tage. 
Qui  se  marie  par  amourettes  a  pour  une   nuit 
beaucoup  de   mauvais  jours.      Wer  sich    aus 
Liebe  verheirathet ,  hat  fur  eine  Nacht  viel 
schlechte   Tage. 
ni.  Ein  manage  fouet  a   plaisi ,   O    s'   ein   repeind 
a   sin   loisi.    (pic)     Eine  Heirath  zum    Ver- 
gnilgen  geschlossen,   bereut  man    rait  Musse. 
Sf.  Qui  se  maride  per  amous,  A  bonnes  noeicts   fe 
maubez  iours.  (Gsc.)     S.    Qui  se   marie   'par 
amours,  a  u.  s.  to. 
Qe  se  marido  per  amours   a    bonos   gnuechs   e 
michans  jhours.  (Lgd.)     S.  Qui  se  marie  par 
amours,  a  u.  s.  v:. 
Qe  se  marido  per  amours,  se  repentis  leou   per 
doulours.    (Lgd.)     Wer   sich   aus  Liebe   ver- 
heirathet,  bereut  es   leicht  unter  Schmersen. 
Qu  se  marido  per  amours,  a  bouenos  nuechs  et 
marris  jours,    (uprv.)     *S'.    Qui   se   marie   par 
amours,  a  u.  s.  w. 
it.  Chi  piglia  moglie  per  amore,  stenta   per  forza. 
Wer  aus  Liebe  eine  Frau  nimmt,  muss  darben. 
mi.  Chi  si  marita  per  amore,  di  notte  ha  piacere  e 
di  giorno  ha  dolore.  (t.)      Wer  sich  aus  Liebe 
verheirathet ,  hat  bei  Nacht   Vergnilgen,  und 
bei  Tag  hat  er  Kummer. 


Chi  per  amor  si  piglia,  per  rabbia  si  scapiglia. 
(t.)      Wer    sich    aus    Liebe    nimmt,    zerzaust 
sich  aus    Wuth. 
Chi  per  amor  si  piglia,  per  rabbia  si  lascia.  (t.) 
Wer    sich    aus    Liebe    nimmt,    verldsst    sich 
aus   Wuth. 
Chi  se  sposa  d'  amor,  creppa  di  rabbia.  (1.  m.)  ni. 
Wer    sich    aus    Liebe    verheirathet ,    krepirt 
aus   Wuth. 
Chi  d'  amor  as  pia,  d'  rabia   as   lassa.    (piem.) 
S-  Chi  per  amor  si  piglia,  per  rabbia  si  lascia. 
Maridarse  per  amor  che  penar   no   manca    mai. 
(v.  trst.)     Btim   Heirathen   aus   Liebe  fehlt 
nie  die  Noth, 
Cu  amuri  ti  pigghiu  e  cu  sdegnu  ti  lassu.    (s.)  si. 
Mil  Liebe  nehvie  ich  dich  und  mit  Unwillen 
las.s'  ich  dich. 
Qui  de  amore  si  leat,  de  arrabbiu  si  laxat.  (sa.) 
S.    Chi  per   amor   si  piglia,  per   rabbia    si 
lascia. 
Los  qui  casen  per  amors,  semprc  viuen  ab  du-  Im. 
lors.  (val.)     Die,  ivelche  aus  Liebe  heirathen, 
leben  immer  mit  Kummer. 
Quern    casa    por    amores,    maos   dias   e    peores  pt. 
noites.     Wer  aus  Liebe  heirathet,  schlechte 
Tage  und  schlimmere  Nachte. 
Quern  casa  por  amores,  sempre  vive  em   dores. 
Wer    aus    Liebe    heirathet,    leht    immer    in 
I      Kummer. 

I  Por  affei<;ao  te  casaste,  a  trabalho  te  entregaste. 
Aus  Liebe   hast  du  geheirathet,   dem   Elend 
hast  du  dich  iiberliefert. 
Quieri  casa  por  amores ,   malos  dias  y  buenas  sp» 
noches.      Wer  aus  Liebe  heirathet,   schlechte 
Tage  und  gute  NacKte. 


702.  Gott  hilft  dem  Fleiss. 

In  Gottes  Kram  ist  Alles  urn  Arbeit  feil. 


Use  the  means,  and  God  will  give  the  blessing,  en. 
Wende  die  Mittel   an,  und    Gott    wird    den 
Segen  geben. 

Gud    hjelper    den    flittige    Haand.      Gott    hilft  da. 

der  fleissigen  Hand. 
Roor  Haandh  oc  Fod,  saa  hielper  thegh  Gwdh. 

(ada.)   Ruhr  Hand  und  Fuss,  so  hilft  dir  Gott. 
Menu   ersnda    en    gu8    blessar.     Die   Menschen  is. 

arbeiten  und  Gott  segnet. 
GuS  styrkir  goSan  vilja.  Gott  stdrktguten  Willen. 
Hrser    hond    og   fot,   svo   bjAlpar   Gu3   fer.     S. 

Roor  u.  s.  w. 


Helfen  702. 


—     366     — 


703  He  If  on. 


UW.  Gjer  du  ditt ,   so  gjerer   vaar  Herre   sitt.     Thu 

du    das  Deinige,    so    (hut    unser    Ilerr    das 

Seinige, 
Idig  Maun  hjelper  Gud  fiani.  (B.-St.)    Th'dtigem 

Mann  hilft   Gott. 
SW.  Rar  handh   ok   footh,   tlia   hireliiir    tliik    gudh. 

(asw.)     S.  Boor  u.  s.  w. 


It.  Industriam  adjuvat  Deus. 

Cum  furor  est  Scyllae,   tibi   brachia  cruraque 

(oraque)  cille.  (mlt.) 
CW.  Ura  e  lavura,  Dieus  ti  gida  lura.    (obi.)     Bete 

und  arbeit',  so  hilft  dir  Gott. 
Ur'  e  lavura,  Schi  gida  Dieus  mintg'  ura.  (obi.) 

Bet'  und  arheW,  so  hilft  Gott  zu  jedev  Zeit. 
fz,  Diou   que   hays   la   man   qu'   es   paressouse ,  E 

benegis  la  ques  labouriouse.  (sf.  Gsc.)     Gott 

hasst  die  Hand,  die  tr'dg'  ist,  und  segnet  die, 

welche  Jieissig  ist. 
sf.  Qe  trabalio,  Diou  li  bPilio.  (Ijgd.)     Wer  arheitet, 

dein  gi^t  Gott  dazu. 
Qu  trabaillo,  Diou  1'  y  baillo.  (nprv.)  S.  Qe  u.  s.  iv. 
it.  Chi  lavora,  Dio  ghe  dona;  Chi  no  lavora  piocci 

e   rogna.    (ni.  v.)      Wer    arheitet,    dem   giht 

Gott;  irer  nicht  arheitet,  L'duse  und  Kratze. 
si.  A    quie    trabagliat   Dens    I'adji^at.    (sa.)      Wer 

arheitet,  dem   hilft  Gott. 
pt.  Deos  ajuda  aos  que  trabalhao.    Goff  hilft  denen, 

welche  arheiten. 
Sp.  A  qnien   madruga  Dios   le   aj^uda.      Wer  friih 

aufsteht,  dem  hilft  Gott. 


703.  Hilf  dir  selbst,  so  hilft  dir  Gott. 
Mensch,  hilf  dir  selber,  so  hilft  dir  Gott. 
Zu  Gottes  Hiilfe  gehort  Arbeit. 
Waist  nicht,  daz  man  spricht  gemaiu:    liilf  dir 
selb,  so  hilft  dir  got?  (ad.) 


dt.  Help  n  zelven,  zoo  helpt  u  God. 

Tot  Gods  hulp  behoort  arbeid.     8.  Zu  a.  s.  w. 
eu.  Help  yourself  and   God   will  help  you.     Helft 
euch  selhst  und  Gott  vird  euch  helfen. 


da.  Hjelp  dig  selv,  saa  hjelper  Gud  dig  (da  hjelper 
dig  Gud). 
Gud  hjelper  Den,    som   hjelper   sig   selv.     Gott 
hilft  dem,  der  sich  selhst  hilft.  [(ada.) 

Hiselpp   tegh  sselffwer,  thaa  hiellper  teg  Gwdh. 
Ther  seal   Hiselp  tijl  Gutz   Hiselp.    (ada.)     Es 
gehort  Hiilfe  zu  Gottes  Hiilfe. 
is.  Hjalpa  J>er  sjalfr,  svo  hjalpar  Gu3  fer. 


Gu3   hjalpar  {)eini,  sem  lijalpa  vilja    st'-r.      Gott 

hilft  denen,  die  sich  selber  helfen  trolten. 
Hjelp  deg  sjolv,    so   hjelper  vaar  Henv.     HilfUYf, 

dir  selbst,  so  hilft  unser  Jferr. 
Hjelp  dig  sjelf,  sa  hjelper  dig  Gud.  8W. 

Hjelp  dig  .sjelf,  aa.  hjelper  v;ir  Hirr  tned.      Hilf 

dir  selb.it,  so  hilft  unser  Ilerr    mit. 
Hiajlph  til  sia^lff,  tha  liiadpir  tliik  gudh.  (.-usw.) 
Ok  skal  hiailp  till  gudhz  hiaslpli.  (asw.)     Auch 

zu  Gottes  Hiilfe  gehort  Hiilfe. 

Deus  facientem  (operantem)   adjtivat.  It* 

Te  suftVagante  salvaris  ab  altitonautc.  (mlt.) 
Comment!  fit  opus  ad  deitatis  opus,  (mlt.) 
Dieus  di  agli  carstgeun :  Segidi,  .sche  gidal  jeu  CW. 

era.  (obi.)     Gott  aagt  zu  den  Mcnachen:  hilf 

dir,  so  werde  ich  dir  helfen. 
Aide-toi,   Dieu   t'aidera.     Hilf  Dir,    Gott   loird  fz. 

dir  helfen.  {vird  dir  helfen. 

Aide-toi,  le  cicl  t'aidera.  Hilf  dir,  der  Himmel 
Aide-tu,  I'bon  Din  t'aidret.  (w.)     Hilf  dir,  der  nf. 

Hebe  Gott  wird  dir  helfen. 
Aidiz-ve  et  I'bon  Din  v's  aidrct.    (w.)    S.  Help 

yourself  u.  s.  w. 
Aidiz-v'et  I'bon  Diu  vis   aidret.  (w.)     *S'.  Hell) 

yourself  u.  s.  w. 
Agiude  te,  ^  Diou  t'agiudera.  He  toustems  plan,  sf. 

e  man  noubs  gahara.    (Gsc.)     Hilf  dir,  und 

Gott  ivird  dir  helfen,  thu  immer  recht,  und 

dir  wird  kein  Uehel  iciderfahren. 
Ajudo  te,  Diou  t'ajudara.    (nprv.)     S.  Aide-toi, 

Dieu  u.  s.  w. 
Aiutati,  che  Dio  ti  aiuta.  it. 

Ajiitati  e  Dio  t'  ajuteri.    (crs.)     Hilf  dir,  und  mi. 

Gott  wird  dir  helfen.  [ich  dir. 

Ajutat  ch  a  t'  ajut.  (rom.)  Hilf  dir,  so  helf 
Aiutati,  ch'  i'  t'  aiuto.  (t.)  S.  Ajutat  u.  s.  to. 
Chi  s'  aiuta,  Iddio  1'  aiuta.  (t.)      Wer  sich  hilft, 

dem  hilft  Gott. 
Aiutet  te  ch'a  t'aiutaro  anca  me.  (em.  B.)     Hilfni. 

dir,  so  werd'  auch  ich  dir  helfen. 
Ajutet,  ch'  a  t'  ajutaro.  (em.  P.)     Hilf  dir,  so 

werde  ich  dir  helfen. 
El  Sgnor  dis,  jutet  ch'at  jutaro.  (em.  P.)     Der 

Herr  sagt:  hilf  dir,  so  werde  ich  dir  helfen. 
Al  Sgnor  dis,  aiutet  te  che  t'ajutar6   anca  me. 

(em.  R.)     Der  Herr  sagt:  hilf  dir,  so  werde 

auch  ich  dir  helfen. 
Juttet,  dis  el  Signor,  te  juttaro.    (1.  m.)     Hilf 

dir,  sagt  der  Herr,  ich  werde  dir  helfen. 
Nosgnor  a  dis:  agiutete  ch'  i  t'  agiutreu.  (piem.) 

Unser  Herr  sagt:  hilf  dir,  so  werde  ich  dir 

helfen.  [Ailitet  u.  s.  ic. 

Agiutite  ti,  che  te  agiutaro   anca   mi.    (v.)     6'. 


Helfen  703. 


-     367     — 


705  Heller. 


Agiiititc,  chc  te   agiiitaio,   dise   '1   Signor.    (v.) 

Hilfdir,  so  werde  ich  dir  helfen,  sayt  der  Herr. 
Idio    disi:   ajutite   ti,   che    te  ajiitaro   anca    mi. 

(v.  trst.)     Gott  safft:  hilf  du  dir,   so   loerde 

auch  ich  dir  helfen. 
si.  Aiiitate  ca  Ddio  t'  aiuta.  (npl.) 

Ajiitati  chi  t'  ajutu,    dici  Diix.     fs.)      Tlilf  dir,  j 

so  helf  ich  dir,  sayt  Gott.  \ 

Diu  ajata  a  cui  si  ajiita.  (s.)     Gott  hilft  clem,  \ 

der  sich  hilft.  i 

Aggiuadi  qui  ti  hap'  aggiiiare,  narat  Dens.  (sa.L.) 

Hilf  dir,  so  irerde  ich  dir  helfen,  sagt  Gott. 
lui.  Den   diu:   ajiidat'    y   t'   ajudare.     (neat.)      Gott 

sagt:  hilf  dir  unci  ich  werde  dir  helfen. 
Ajudat  y   tajudare.    (val.)     Hilf  dir,   und  ich 

werde   dir  helfen. 


Kreitzer  (Groschen)  yeboren  ist,  kommt  nicht 

zum  Gulden  (Thaler). 
De  ton  Esel  geboren  is,  kummt  nieh  up't  Perd. 

(ns.  B,)     S.   Wer  zum  Esel  u.  s.  w. 
Wear  turn  Kittel  jeboren  is,  kricht  kenen  Rok, 

un  wen  ert  Duok  al  ungern  Ann  het.  (ns.  N.) 

Wer  zum  Kittel  gehoren  ist,  kriegt  keinen  Rock 

und  wenn  er's  Tuch  schon  unter'm  Arm  hat. 
De  to'n  Esel  geboren  is,  kummt  neet  up't  Perd. 

(ns.  ofs.)     S.   Wer  zum  Esel  ii.  s.  w. 


704.  W  e  r  z  u  m  H  e  1 1  e  r  g  e  ni  ii  n  z  t  ist,  k  o  m  ni  t 

nie  auf  den  Groschen. 
Wer  zum  Pfennig  geboren  ist,  komnit  nimmer 

zum  Thaler.  [zwein,  er  ist  verlom.  (ad.) 

Swer  zeime  helblinc  ist  erbom,  wirbt  der  nach 
Wer  zuo  drin  helbling  ist  geborn,  der  kan  ziio 

zwein  pfenning  niemer  komen.  (ad.) 
od.  Der  zum  Heller  geboren   ist,    kommt   auf  kein 

Kreuzer.  (bair.  L.) 
Wea*^  zunaran  Janka    l  gibua    n  is,  dea'   kimd 

zu  kojin  Rug.    (ndo.)      Wer  zu   einem  Jackel 

geboren  ist,  der  kommt  zu  keinem  Rock, 
Wer   zum   Pfenning  geboren    ist,  kommt  nicht 

zum  Gulden,  (schwei.) 
Wer   zum   Esel   gebore-n   ist,   chunnt   nid    uf's 

Ross,  (schwei.)     Wer  zum  Eael  geboren  ist, 

kommt  nicht  aufs  Pferd. 
Wenn  Eiue  zum  Frack  gibohre-n-isch  (geboren 

ist),  so   iiberchunnt  (bekommt)    er   kei   Ang- 

lesz  (keine  Anglaise).  (schwei.  S.) 
Wea  zan  Jangga  gepuadn  is,   kinip   za   knann 

Rouk.  (st.)     S.   Wea  u.  s.  ic. 
Wa    zon  Stiick'l  do'schaff'n  is,  kimmt  zo  kojin 

Loab-l;  \\d    zon  LGab-l   doschaffn   is,   kimmt 

zo  koan  Stiick-1,  (tir.  U.-I.)      Wer  zum,  Stiick 

geschaffen  ist,  kommt  zu  keinem  Laib ;  ver  zum 

Laib  geschaffen  ist,  kommt  zu  keinem  Stiick. 
pd.  We  zom   Stitver  gebore ,   sal   an   en   Mark   net 

komme.  (nrh.  A.)     Wer  zum  StUber  geboren 

wircl  zu  keiner  Mark  kommen. 
Wa,   zom  Fuss  gebohre   es,  kilt   net   zom   Fat- 

mannche.    (nrh.  D.)     Wer  zum  Viertelstuber 

geboren  ist,  kommt  nicht  zum,  Halbstiiber. 
Wier  zem  Krezer   (Grosche')   gebiren   asz,    kit 

net  zem  Galden  (Taler).  (nrh.  8.)     Wer  zum 


He   that   was   born    under    a    three    half-penny  en. 
planet,  shall  never  be  worth  two-pence.    Wer 
unter  einem  Ih'ei- Halbpfennig- Stern  geboren 
wurde,  toird  nie  Zweipence  rcerth  sein. 


Hvo  der  er  fodt  til  Pending,  bliver  aldrig  Da-  dii. 

lers   Herre.      Wer   zum   Pfennig  geboren   ist, 

nird  nie  des   Thaler s  Herr. 
Then    ther    foddher    ser    tijl    tiy    !5kajrif,    han 

wordher  aldrigh  two  Penningh  Herrse.  (ada.) 

Wer   zu   drei   Heller  geboren   ist,   wird  nie 

Herr  von  zwei  Pfennigen. 
Thet   dwa;r   eij   at  drawa?   then   til   Disk ,   som 

)>aaren  ser  til  Wijsk.  (ada.)     Es  taugt  nicht, 

den  zum    Tisch   za  Ziehen,   der    zum    Wisch 

geboren  ist. 
Dhen  som  ar  fodder  til  Peimings,  han  far  sallan  siv. 

dalar  aga.      Wer  zum  Pfennig   geboren   ist, 

kriegt  selten  Thaler  zu  eigen. 
Thz  dugher  ey   at   dragha   thajn   til   disk,   som 

burin  ie  til  wisk.  (asw.)     S.   Thet  u.  s.  w. 


Infortunatus  ad  tres  obolos   homo   natus,  Nun- It. 

qvam  nummorum  dominus  manet  ille  duorum. 

(mlt.)  [minet  uUum.  (mlt.) 

Scopis   (Scopibus)  imbutum   non    pompa    cacu- 


705.  Wer  zum  Heller  gcmiinzt  ist,  wird 
nie  eiu  Grosclien. 

W^er  zum  Heller  geboren  ist,  wird  nie  ein  Thaler. 

Waar  ee  moul  zun  Hallor  gaschloughan  is,  word  md. 
in   Laam   kee   Pfcnnigh.    (frk.   H.   S.)      Wer 
einmal  zum  Heller  geschlagen    ist,  uird   im 
Leben  kein  Pfennig. 

Wier  zem  Grosche  geschlon  asz,  kan  net   zempd. 
Zwinzijer  warden,   (nrh.  S.)     Wer  zum  Gro- 
schen geschlagen  ist,  kann  nicht  zujii  Zwan- 
ziger  werden. 

De  ton  Knust  bakket  is,  ward  sin  Leben  keen 
Brod.  (ns.  B.)  Wer  zum  Knust  gebacken  ist, 
wird  sein  Lebtag  kein  Brot. 


Heller  705. 


368 


706  Honnou. 


Wer  taun  Swinetroge  tauehauen  is,  dei  werd 
keine  Vijelme.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Wer  zum 
Schceinetrog  zugehauen  ist,  der  wird  keine 
Vif>line. 

De  to  'n  Penning  slagen  is,  will  sien  Law  keen 
Daler  weeren.  (ns.  ha.  V.)  Wer  zum  Pfennig 
ffeschlagen  ist,  wird  sein  Lehlag  kein  Tha- 
ler werden. 

Wat  torn  Schilling  slaan  is,  wart  nig  torn 
Daaler.  (ns.  hist.)  Was  zum  Schilling  ge- 
schlagen  ist,  wird  nicht  zum   Thuler. 

De  torn  iSosling  uutslaan  is,  de  wart  nig  ligt 
en  Daaler  uut.  (ns.  hist.)  Wer  zum  Sechser 
ausgepragt  ist,  da  wird  nicht  leicht  ein 
Thaler  draus. 

Dee  to  'm  Knuust  backt  is,  ward  syn  Liiweu 
keen  Brod.    (ns.  Hmb.)     S.  De   ton  u.  s.  w^ 

De  to'n  Knnst  backen  is,  word  sien  Lefent  geen 
Brod.  (ns.  ofs.)     S.  De  ton  u,  s.  w. 

Wer  als  Schilling  geboren  ist,  wird  znni  Gro- 
schen  nicht  geschlagen.  (ns.  Pr.) 

Wer  torn  Scholling  geschlage  oss,  ward  kein 
Dahler  ware.  (ns.Pr.-O.)  Wer  zum  Schilling 
geschlagen  ist,  ivird  kein   Thaler  werden. 

Bat  taum  lesel  gebuoren  es,  wart  sin  Liawen 
kain  Piart.  (wstf.  Mrk.)  Waa  zum  Esel  ge- 
boren  ist,  wird  sein  Lebtag  kein  Pferd. 


(It.  Die  tot  een  stniver  geboren  is,  wordt  nimmer 
een  dubbeltje.  Wer  zu  einem  Stilber  gebo- 
ren ist,  wird  niemals  ein  Ziveistilber. 

da.  Hvad  (Den)  der  er  slaaet  til  en  Skilling,  bli- 
ver  aldrig  (til)  en  Daler.  Was  (Wer)  zu  ei- 
nem Schilling  geschlagen  ist,  wird  nie  ein 
(zu  einem)   Thaler. 

nw.  Dat  som  er  skapat  til  Skilling,  verd  aldri  Da- 
lar.  Was  zum  Schilling  geschaffen  ist,  ivird 
nie   Thaler. 

SW.  Den  som  ar  slagen  till  en  slant,  blir  ingen  riks- 
daler  (aldrig  en  dukat).  Wer  zu  einem  Slant 
geschlagen  ist,  wird  kein  Seichsfhaler  (nie 
ein  Dukat  en). 
Den  som  ar  slagen  till  ore,  blir  aldrig  slant. 
Wer  zum  Ore  geschlagen  ist,  wird  nie  Slant. 


It.  Quae  semel  aacilla,  nunqvtam  hera. 

it.  Chi  nasce  tondo,  non  muor  qiiadro.  Wer  rund 
geboren  ivird,  stirbt  nicht  viereckig. 

ni.  Chi  nasse  tondo,  no  mor  quadro.  (v.)  S.  Chi 
nasce  tondo,  non  muor  u.  s.  w. 

si.  Chi  nasce  tondo,  non  pu6  morir  quadro.  (npl.) 
Wer  rund  geboren  wird ,  kann  nicht  vier- 
eckig sterben. 


Chi  nasce  quadrate,  non  potra  gianiniai  divenir 

rotondo.  (npl.)      Wer  viereckig  gtboren  wird, 

kann  niemals  rund  werden. 
Cui  nasci  tundu,  nun  inori  qnatratu.  (a.)  S.Chi 

nasce  tondo,  non  muor  m.  s.  w. 
Cui  nasci  tunnu,  non  niori  carratu.    (s.  C.)    iS'. 

Chi  nasce  tondo,  noii  muor  u.  h.  w. 
Qui  est  naschidu  tundo,  non  podet  inorrer  qua- 

dru.   (sa.)       Wer  rund  geboren    wordeu    ist, 

kann  nicht  viereckig  sterben. 
Qui  est  naschidu  tundu,  \ion  podet  niorrer  qua- 

dru.  (sa.  L.,  M.)     S.   Qui  eat  u.  a.  re. 


lOCy.  Hennen,  die  viel  gackeru,  legeu 
we  nig    Eicr.  [weuig.sten  Milch. 

Die  Kiihe,  die  am   meisten    briilleu,  gcben   am 

Di    Kiiah-,    wu    laut   schrei.-i,   giibn    nit    viel  md. 
Milch,  (frk.  M.)     Die  Kiihe,  welche  laut  briil- 
len,  geben  nicht  viel  Milch.  [(mrh.  E.) 

Manches   Huhn  gackert,   und  legt  doch   nicht. 

lliihner,  die  viel  gaxen,  legen  wenigEier.  (schwei.)  Od. 

De  Hoonder,  de  aam  miezte  kaakelo,  lage  nit  pd. 
immer   de  basste  Eier.  (nrli.  K.)  Die  lliihner, 
die  am  meisten  gackem,    legen  nicht  immer 
die  beaten  Eier. 

Hona,  dera  tidig  kokelu,  valian  uppen  Dach 
et  Ei.  (ns.  U.)  Hiihner,  die  da  zeitig  gackem, 
verlieren  am  Tage  das  Ei. 

Hfina,  dera  kokelu,  hebbent  Ei  valoau ,  un 
Makens,  dera  va  lacheu  —  wira  weet  ik 
nich.  (ns.  U.)  Hiihner,  die  da  gackem,  ha- 
ben's  Ei  verloren,  und  Mddchen,  die  da  viel 
lachen  —  was,  weias  ich  nicht. 


Het  hoen,  dat  het  meest  kakelt,  geeft  de  meeste  dt. 

eijers    niet.      Daa   Huhn ,    daa    am    meisten 

gackert,  gibt  nicht  die  meiaten  Eier. 
Koeijen,   die  meest  brullen,    geven   die  minste 

melk.     Kiihe,  die  am  meisten  brullen,  geben 

die  wenigste  Milch. 
Eene  kat,  die  veel  maauwt,  vangt  weinig  mui- 

zen.     Eine  Katze,  die  viel  miaut,  fiingt  we- 

nig  Mduse. 
Loud  i'  the  loan  was   ne'er   a  gude   milk-cow.  eu. 

(scho.)     Laut  von  Gebriill  icar  nie  eine  gufe 

Milchkuh. 
The  loudest  bummer's  no  the  best   bee.    (scho.) 

Die   lauteste    Summer  in    ist  nicht    die    beste 

Biene. 

Hxjns,  som  kagle  meget,  Isegge  faa  Mg.  da. 

Det   Faar,  som   brseger  mest,  malker  mindst. 


Honne  706. 


—     369 


707  Henne. 


Das  Schaf,  das  am  meisten  hl'okt,  yiht    am 

weni<jsten  Milch. 
nw.  Dan  Gjeiti  som  mttkrar  mest,  ho  mjolkar  iiiinst. 

Die  Geiss,  welche  am  meisten   meckert,  giht 

am  weniijsten  Milch. 
8W.  Den  kon  som  most  bolar,   mjolkar  minst.     Die 

Kuh,  die  am  meisten   hriillt ,    fjibt    am   we- 

niffsten  Milch. 
Den   geten   som   mest   briiker,    mjiilkar    minst. 

S.  Dan  u.  s.  ?r. 


fz,  lirebis  qui  bcle  a  moins  dc   lait,      Schaf,   das 

hl'okt,  hut  weni'jer  Milch. 
Chat    miollciir  ne    fut   oncques   bon    chassenr, 

Nou  plus  sage  homme  grand  cacquetoiir.  Mi- 

auende  Katze  war  nie  ;/ute  Jdgerin,  ebenso- 

weniff  wie    ein    iceiser    Mann     ein    r/rosser 

Schwdtzer. 
nf.  C  n'est  nin  1'  vache  qui  brait  1'  pus  fuirt  qui 

donne   li   pus.    (w.)      Es  ist   nirht    die    Kuh, 

die    am  meisten  hriillt,    welche   am  meisten 

{Milch)  yiht. 
sf.  Jhamai  cat   miaoulaiW!    noun   fougliet  bon  cas- 

saire.  (Lgd.)     Niemals  war  miauende  Katze 

ffute  Jd;/erin. 
Jamay   cat   mioulaire   non   fouguet   bouen  cas- 

sayre.  (nprv.)     aS'.  JhamCii  u.  s.  in. 
it.  I  cani ,    ch'abbaian  ,   non    pigliou  caccia.     Die 

Ilunde,  die  bellen,  jaijen  nicld. 
Im.  Gat   miolador    may    sera    bon    ratador.    (neat.) 

Miauende  Katze  wird  nievials  yuter  Ratten- 

fdntjer  aein. 
Gat  mjaulador  jam6s  bon  cacjador.  (val.)  Miau- 
ende Katze  nie  <jnte  Jdrjtrin. 
pt.  Cacarear,  e  nao  por  ovo.      Gackern  und  nicht 

Eier  leijen. 
Cao,  que  muito  ladra,  nunca  bom  para  a  ca^a. 

Der  Hund ,   der  viel  hellf,  ist  nie  yut  zum 

Jagen.  [u.  a.  w. 

Sy.  Cacarrear ,    y   no  poner    hucvo.     S.    Cacarear 

Gato  mauUador  nunca  bucn  cazador.     S.    Gat 

vijaulador  u.  s.  w. 
y\\,  Gaina,   care  cantii  sera,  nu  arc  ouS  dimnetia. 

Die  Henne,  welche  des  Abends  gackert,  hat  des 

Morgens  kein  Ei. 


707.  Man  muss  die  Henne  rupfen  ohne 
dass  sie  s  ch  re  it. 


dt*  Hij  weet  de  hen  te  plukken,  zonder  dat  zij 
schreeuwt.  Er  weiss  die  Henne  zu  rupfen, 
ohne  dass  sie  schreit. 


Plunicr  la  poule  sans  la  fairc  crier.     Die  Henne  t'l, 

rupfen,  ohne  sie  schreien  zu  machen. 
Plumer  I'oie   sans  la    faire    crier.      Die    Gans 

rupfen,  ohne  sie  schreien  zu  machen. 
Tiier  la  poule  sans  la  faire  crier.     Die  Henne 

todten,  ohne  sie  schreien  zu  machen. 
Stronler  1'   poie   sins   1'    fer    braire.    (w.)     Die  nf. 

Henne  erwiirgen,  ohne  sie  schreien  zu  machen. 
Plumo  la  poulo  senso  cridar.  (nprv.)     Er  rupft  Sf. 

die  Henne  ohne  Schreieii. 
Pela  la  gazza,  e   non  la  tare  striderc.     Bupfe  it. 

die  Elster  und  viache  sie  nicht  schreien. 
Non   pelar  tanto   la    gallina    che    strilli.    (crs.)  mi. 

Eupfe    nicht    die    Henne  so  sehr,   dass  sie 

schreit. 
P16    I'argaza  senza    fela    stridar.    (rom.)      Die 

Elster  rupfen,  ohne  sie  schreien  zu  machen. 
Pela  la  gaza  in  mod  ch'  la  n'  crida.   (em.  B.)  nl. 

Rupfc   die    Elster   auf  eine   Weise,  dass  sie 

nicht  schreit. 
Plar  la  gaza  s6inza  scurtgarla.     (em.  B.)    Die 

Elster  rupfen,  ohne  sie  zu  schinden. 
PlAr  la   gaza   sunza  farla  cridir.    (cm  P.)     S. 

.'.     Plk   U.    8.    W. 

Pier    la  gaza  a  pocii    a    pocli.    (cm.  K.)     Die 

Elster  narh  und  nach  rupfen. 
Pela  la  poia  scnza   fala  crida.    (I.  b.)     *S'.  Plu- 
mer la  poule  u.  s.  w. 
S'A.    dc   pelAi   la   gata,   scnza  fala   vosiV.    (1.  b.) 

Man  viuss  die  Elster  rupfen,  ohne  sie  schreien 

zu  machen. 
Bisogna  sai  fa  a  pela  la  qunja  senza  fala  crida. 

(1.   b.)     Man   muss    die    Wachtct  zu  rupfen 

verstehen,  ohne  sie  schreien  zu  machen. 
Piume  la  galiija  (la  pola)  senssa  fela  cri6.  (piem.) 

S.  Plumer  la  poule  u.  s.  w. 
Plli   la    quaja    senssa    fela    criiV    (piom.)      Die 

Wachtel  rupfen^  ohne  sie  schreien  zu  machen. 
Gave  I'osel  daut  el  ui  senssa  felo  cri£.    (pi('m.) 

Den   Vogel  aus  dem  Nest  nehmen,  ohne  ihn 

schreien  zu  machen. 
Bisogna  pelar  la  gaza    scnza  che  la    cria.  (v.) 

Man  muss  die  Elster  rupfen,   ohne  dass  sie 

schreit. 
Chi  tropo  pela  la  gaza  la  fa  cigar,    (v.)      Wer 

die  Elster  zu  sehr  rupft,  macht  sie  schreien. 
Bisogna  pelar  la  quagia  scnza  farla  cigar,   (v. 

vie.)      Man  muss  die   Wachtel  rupfen,  ohne 

sie  schreien  zu  machen. 
Bisogna  munciri  la  pecura  senza  farila  gTidari.  si. 

(s.)     Ma7i  muss  das  Schaf  melken,   ohne  es 

schreien  zu  macJien. 


47 


Henne  708. 


370     - 


709  Henne. 


708.    Was  von    der    Henne    koinint,    ilas 
gac  k  ert. 

dt.  Het  sclirafelt  al,  wat  van  hennen  komt.  Es 
scharri  ALUs,  was  von  Hennen  koinml. 

en.  He  that  comes  o'  the  hens  maun  scrape,  (scho.) 
Wer  von  Hennen  kommf,  muss  scharren. 


fz.  Qiii   natt   tie   poule    ainie  a  gratter.     Was  von 
der  Henne   kommt,   lieht   zu,  scharren. 
Qui  est  extraitde  gelinette   (geline)  il  nc  pent 
qui  ne  gratte.  (afz.)   Wer  vom  Hennchen  (von 
der  Henne)  abstarmnt,    kann   nicht    andera, 
als  scharren. 
nf.  Qui   vint   d'  poic ,    grette.    (w.)      Was    von    der 
Henne  komvit,  scharrt. 
L'ci  qui  vint  d'poie  i  grette  ,    I'ci    qui   vint    de 
chin  i  hawe.  (w.)   Das,  was  von  der  Henne 
kommt,  scharrt,  das,  teas  vom  Hunde  kommt, 
belli. 
it.  Chi  di  gallina  nasce,  convien   che  raspi.      Was 

von  der  Henne  kommt,  muss  scharren. 

mi.  Chi  di  jallina  (gallina)    nasce,  in    ten-a   ruspa. 

(crs.)      Was   von  der  Henne  kommt,  scharrt 

in  der  Erde.         \_8.  Chi  di  gallina  u.  s.  w. 

Chi  da  gallina  nasce  convien    che    ruspi.  (Ro.) 

Chi   d  galena  nass   e  bsogna  ch  i  respa.   (rom.) 

S.   Chi  di  gallina  u.  s.  w. 
Chi    di    gallina     nasce,     convien    che   razzoli. 
(t.)    S.   Chi  di  gallina  u.  s.  iv. 
ni.  Chi  de  galina   nas,  de  galina    canta.     (1.    b.) 
Was  von    der    Henne    kommt ,  gackert  wie 
die  Henne. 
Chi  de   gajna   nas  el  vor  riispa.    (1.  m.)      Was 
von  der  Henne  kommt,  das  ivill  scharren. 
pt.  Gallinha  nao  nasce,  que  nao  esgaravate.  Keine 
Henne  kriecht  uus  dem  Ei,  die  nicht  scharrle. 


709.      Wenn     die     Henne     ihr     Gackern 

liesse,    so  wiisste  man    nicht,   wo  sie 

gelegt  hat. 
Hat  die  Henne  ein  Ei    gelegt,  so    gackert  sie. 
Swann  danne   ein  huon  gelegt,  so  tribt  ez  gro- 

zen  braht.     (ad.) 
od.  Wenn  die  Huhn  ihr   Gaxen    liesse ,   so    wisste 

Niemand,  wo  sie  hingelegt  hatte.  (schwei.) 


dt.  Als  de  hen  haar  kakelen  liet,  zoo  wist  men 
niet,  dat  zij  gelegd  had.  Wenn  die  Henne 
ihr  Gackern  liesse ,  so  wilaste  man  nicht, 
dass  sie  gelegt  hat. 


Dersom  Honen  ikke  kaglede ,  vidste  man  ikke  dft« 
hvad    hun    havde    giort.       Wenn  die  Henne 
nicht  gackerte,    wiisste    man  nicht,  was    sie 
gemacht  hat. 

Cm   inte   liihian     kacklade,     vi.sste     man     icke  8W« 
(inte)  att  hon  hade  viirpt.      Wenn  die  Henne 
nicht  gackerte,  wiisste    man   nicht,   dass   sit 
gelegt  hat. 

La   poule    qui    caquette    est   ccUi-   (jni    a    tail  fz. 

I'oeuf.     Die  Henne,  die  gackert,  int  die,  wel- 

che  das  Ei  gelegt  hat. 
La  gallina,    che  chiamazza,    &  quella   che   halt. 

fatto  I'uovo.     S.  La  poide  u.  s.  n: 
Gallina     chi    canta    ha    fattu     I'ovu.    (crs.    s.)  ml. 

Henne,  die  gackert,  hat's  Ei  gelegt. 
La  galena  ch  strid  1'  h  (luella  ch  ha    fatt  I'ov. 

(rom.)     S.  La  poidc  u.  s.  w. 
La  gallina,    che  canta    (schiamazza),  ha   fatto 

I'uovo.    (t.)     Die  Henne,    die  gackert,'  hut's 

Ei  gelegt. 
La  prima    gallen'na    ch'   canta,    1'    v.   cull.i  ili' nl. 

ha  fatt    I'oenv.    (em.   P.)     Die  erste  Henne, 

die  gackert,  iat  die,  welche  das  Ei  gelegt  hat. 
La    gallina    ^cb     canta    1'    &    quMla    ch*    ha 

fatt  r6v.  (em.  R.)     S.  La  i^oule  u.  s.  tr. 
La  gallina   che    canta   1'  e    quela   ch'   a  fatto 

I'oeuf.     (1.)    S.  La  poule  u.  s.  ic. 
La    galina  che    canta    1'  &    quela    che  k    fat 

I'ov.  (1.  b.)    S.  La  poule  u.  s.  n-. 
La  galina  che  canta  1'  6  qu^la  che  a   fat   I'of. 

(1.  brs.)     S.  La  poule  u.  s.  to. 
La  gajnna  che  canta  1'  ha  faa  I'oeuv.  (I.  m.) 

S.  La  gallina,  che  canta,  ha  u.  s.  w. 
A  primma  gallinn-a  chi   ha   canton,  a  I'e  quella 

chi  ha  ffBto   Tcuvo.  (lig.)    S.  La  prima  gal- 
len'na U.   S.   IV. 

La  prima  galina  ch'a  canta  a  1'  ^  cola  ch'  a 
r  a  fait  I'euv.  (piem.)  S.  La  prima  galUn'na 

u.    S.    70. 

Se  la  galina  tasesse,  nissun  savaria  che  la 
ga  fato  el  vovo.  (v.)  Wenn  die  Henne 
schwiege,  wiisste  Niemand,  dass  sie  das  Ei 
gelegt  hat. 

La  prima  galina  che  canta  xe  quela  che  ha 
fato  el  vovo.  (v.)  S.  La  prima  galUn'na 
u.  s.  w. 

La  galina  che  canta  a  fato  I'ovo.  (v.  trst.) 
S.  La  gallina,  che  canta,  ha  u.  s.  u\ 

La    gaddina    si    tacissi   Cu   aviia    fattu    I'ovu  si. 
'un  si  sapissi.  (s.)     Wenn  die  Henne  schwiege, 
wiisste  man   nicht,  wann   sie    das  Ei  gelegt 
hatte. 


Henne  710. 


371     — 


711  Henne 


710.  Wenii  die  Henne  zumHahn  kommt, 
vergisst  sie  der  Kiichlein. 

en.  When  the  lien  gaes  to  the  cock  the  birds  may 
get  a  knock,  (scho.)  Wenn  die  Henne  zum 
Eahn  gehi,  konnen  die  Jungen  etwas  ahbe- 
kommen.  

da.  Naar  Houen  kommer  tU  Hanen,  glemmer  den 
Kyllinggerne. 


711.  Wo  die  Henne  kriiht  und  deiHahn 
schweigt,    da    geht's    liiderlich     zii. 

Kraht   die  Henn'    nnd  schweigt  der  Ilalui,   1st 

das  Haus  gar  iibel  d'ran.  [(bair.  L.) 

od.  Wo's  Weib  Herr  iat,    geht  unser  Herr  hiutfiir. 

Wenn  das  Weib  red't  vor  dein  Mann,  Und  die 
Henne  kriiht  vordemHahn,  Und  die  Katz  flieht 
vor  der  Mans,  So  gibt's  selten  gut  Wetter 
im  Haus.  (schwei.) 
pd.  Kraihct  de  Henne  und  schwig  dc  Han,  Dann 
is't  Hus  'r  uowel  an.  (wstf.  Mst.)  S.  Kriiht 
u.  s.  ir. 

Kregget  de  Henne  un  schwigt  de  Haan,  Dann 
is't  Hiius  'r  iiiiwel  an.     (wstf.  O.)    S.  Erdht 

u.  s.  w.  

dt.  Het  is  in  huis  een  groot  verdriet,  Daar't  lien- 
netje  kraait,  en't  haantje  niet.  Ea  iat  im 
JTause  grosser  Verdruss,  wo's  Hennchen  kriiht 
und's  Hdhnchen  nicht. 

Het  is  wel  eene  sledite  kudde,  daar  de  ooi  de 
bel  draagt.  Es  ist  wohl  eine  schlechle  Heerde, 
wo  das  Mutterschaf  die  Glocke  triigt. 

Tis  den  huyse  groet  verdriet,  daer  die  henne 
kreyt  ende  die  haene  niet.  (ah.)  Ea  iat  im 
Eause  grosser  Verdruss,  wo  die  Henne  kriiht 
und  der  Hahn  nicht. 

Tis  al  te  groot  verdriet,  daer  t  hinneken  crayt 
ende  t  haenken  niet.  (avl.)  Es  ist  gar  zu 
grosser  Verdruss,  wo's  Hennchen  kriiht  und 
's  HUhnchen  nicht. 

't  Is  in  het  huis  geheel  verdraeid,  Daer  't  haentje 

zwygt  en  't  henneke  kraeit.    (vl.)    Es  ist    in 

deni   Hause  gUnzlich  verdreht ,   in  welchem 

's  HUhnchen  schweigt  und  's  Hennchen  kraht. 

Os't  hennetje  vor  't  hoantje  kroayt,  't  goa  dik- 

kers  ol  bekroayt.  (vl.  F.)     Wenn's  Hennchen 

vor    dem  Hdhnchen    kriiht,   gehfs    oftmals 

ganz  verwirrt  zu. 

en.  It  's  a  sad  house  where  the  hen   crows  louder 

than  the  cock.     Es    ist   ein  trauriges  Haua, 

wo  die  Henne  lauter  kriiht,   als  der  Hahn. 

It  is  a  sairy  flock  where   the    ewie    bears    the 

bell,  (scho.)  S.  Het  is  wel  u.  s.  v\ 


Hvor  Hanen  kagler,  Houen  galer,  Manden  tier,  da. 
Quinden    taler,    der    gaaer   det  ildc  til.     Wo 
der    Hahn   gackert,   die   Henne   kriiht,   der 
Mann  schweigt,   die  Frau  redet,  da  geht  es 
iibel  zu. 

{>ar  r;ifar   r6fa   undan   hiifti ,  sem  konan    tekr  is. 
ser  valdiS  til.     Da  wankt  der  Schwanz  ohne 
Kopf ,    wo    das   Weib   sich    die   Herrschaft 
nimmt. 

Naar  Hona  vil  fyre  Haneu  gala,    og  Kona  vil  UW. 
fyre  Mannen  tala,   daa    heve    dat    inkje  dat 
rette  Lag.      Wenn  die  Henne  vnr  dem  Hahne 
kriihen  und   die  Frau   vor   dem  Manne   re- 
den  will,  80  hat  das  nicht  die  richtige  Art. 

Lat  Hanen  gala  og  inkje  Hona.  Lass  den  Hahn 
krdhen  und  nicht  die  Henne. 

Det  hus  (hushall)   ar  icke  (ej)   utan   qval,   der  SW. 
hanen   kacklar   och   honan   gal.      Das   Haus 
(Der  Haushalt)  ist  nicht  ohne  Qual,  wo  der 
Hahn  gackert  und  die  Henne  kraht. 

Mulier  taceat  in  ecclesia.  It. 

La  poule  ne  doit  pas  chanter  devant  Ic  coq.  fe. 

Die  Henne  soil  nicht  vor  dem  Hahne  krdhen. 
Ce  n'est  pas  a  la   i)Oule  a   chanter    devant    lo 

coq.     Ea    ist  nicht   an   der  Henne,  vor  dem 

Hahne    zu  krdhen, 
Malheureuse  maison  et  meschante  On  coq  se  tait 

et  poule  chante.     Ungliickliches  und  achlim- 

mes  Haus,   wo  der  Hahn   schweigt  und  die 

Henne  kraht. 
C'est  chose  qui  moult  me  deplaist.  Quant  poule 

parle    et  coq  se  taist.    (afz.)    Das  ist  Etwas, 

was  mir  sehr    missfdllt ,  rrenn  (die)   Henne 

spricht  und  (derj  Hahn  schweigt. 
Quand  le  co  a  cante,    la  glaine   doit   se  taire.  nf. 

(pic.)       Wenn   der  Hahn  gekrdht   hat,    soil 

die  Henne  schweigen. 
I  ne  feut  poent   que  ches  glaines   cantent  pus 

heut  que  ches  cos.   (pic.)     Die  Hennen   sol- 

len  nicht  lauter  krdhen,  als  die  Hahne. 
Li  poie  ni  dcut  nin  chanter  dVant  Y  coq.   (w.) 

S-  La  poide  u.  s.  w. 
Malhurouse  es   la   maisoun  e   meschante,    Ouu  sf. 

lou  pout  care  h  la  garie  cante.  (Gsc.)  S.  Mal- 
heureuse u.  s.  w. 
Ai   qe  vai   m^ou,   qan  la  galino  fai   lou  gaou. 

(Lgd.)     Ach,  wie  schlecht  es  geht,  wenn  die 

Henne  den  Hahn  macht. 
La  djenelie  ne  dai  pas  tschanta   devan   lo  pu. 

(Pat.  s.)  S.  La  poule  u.  s.  w. 
Trista  k  quella  casa ,  dove  Ic   galline   cantano  it. 

e'l  gallo   tace.     Traurig    ist    das  Haus,   wo 

die  Hennen  krdhen  und  der  Hahn  schweigt. 

47* 


Henne  711. 


—    372 


713  Herr. 


In  quella  casa  e  poca  pace,  Ove  la  gallina  canta 
e'l  gallo  tace.  In  dem  ITause  ist  ivenif/ 
Friede,  too  die  Henne  singt  und  der  Ilahn 
sckweifft. 
mi.  Si  po  (li  ch'una  casa  ^  ben  mischina,  Duvc 
c'e  gallii  e  canta  a  gallina.  (crs.  s.)  Man 
kann  sagen ,  dass  ein  Haus  sehr  elend  ist, 
in  dem  ein  Hahn  ist  und  die  Henne  krdht. 

Trist'  a  quelle  case,  clove  gallina  canta  e  gallo 
tace.  (t.)  Wehe  den  Hdusern ,  wo  (die) 
Henne  kr'dht  und  (der)  Hahn  schiveifjt. 

In  casa  non  c'^  pace,  quando  gallina  canta  e 
gallo  tace.  (t.)  Ini  Hause  gibfs  keinen  Frie- 
den,  wenn  {die)  Henne  krdht  und  (der)  Hahn 
schtveigt. 

Dove  donna  domina  tntto  si  contamina.  (t.) 
Wo  (die)  Frau  herrscht,  wird  Al/es  unrein. 
ni.  In  quel  poler  no  ghe  sara  mai  pas.  Doe  canta 
la  galina  e'l  gal  el  tas.  (1.  b.)  IndemHiih- 
nerhause  wird  nie  Friede  sein,  loo  die  Henne 
krdht  und  der  Hahn  schioeigt. 

Dove  canta  gain  a  e  tas  el  gal,  No  se  piS  aspet- 
tass  alter  che  mal.  (1.  m.)  Wo  die  Henne 
krdht  und  der  Hahn  schweigt ,  kann  man 
nichfs  Anderes  erwarten,  als  Schlimmes. 

In  quMa  ck  no  ghe  sari  mai  pas,  Dove  gaina 
canta  e'l  gal  el  tas.  (1.  m.)  In  dem  Jfause 
wird  nie  Friede  sein,  wo  die  Henne  krdht 
und  der  Hahn  schweiyt. 

Ant  cola  ca  a  j'6  poca  pas,  dov  la  galina  a 
canta  e'l  gal  a  tas.  (piem.)  S.  In  quella  casa 
u.  s.  w. 

Povere  qucle  case  che  la  galina  canta  e'l  galo 
tase.  (v.)  Arme  Hduser,  wo  die  Henne  krdht 
tmd  der  Hahn  schweigt. 
pt.  Triste  da  casa,  onde  a  gallinha  canta  e  o 
gallo  calla.  UnglUckliches  Haus,  loo  die 
Henne  krdht  und  der  Hahn  schiceigt. 
sp.  Triste  es  la  casa,  donde  la  gallina  canta  y  el 
gallo  calla.  Traurig  ist  das  Haus,  wo  die 
Henne  Jcrdht  und  der  Hahn  schweigt. 


One  eye  of  the  master's  sees  more,  than  ten 
of  the  servant's.  Ein  Auge  des  Herrn  aieht 
mehr,  als  zehne  des  Dieners. 


712.  Das  Auge  des  Herrn  schafft  mehr, 

als  seine  beiden  Hande. 
Der  Herr  sieht  mit  einem  Auge  mehr,  als  der 

Knecht  mit  vieren. 


dt.  Hot  oog  van  den  meester  wint  meer  dan  zijne 

beiden  handen. 
en.  The  eye  of  the    master  does    more   work    than 
his  hand.     Das  Auge   des   Herrn    verrichtet 
mehr  Arbeit,  als  seine  Hand. 


Husbondcn  seer  skaqjcre  mcd  cct  Oic  end  Tjc-  dll* 
neren  med  to.      Der  Herr   aieht   mit  einem 
Auge  schdrfer ,  als   der  Diener  mil  zweicn. 

Husbondens  oga  gfir  mer  sin  bans  begge  liiinder.  8W» 


lis  Manns  dilg  Patrnn  buc  gidan  tont,  Sco  .sicu  CW. 
bien  oelg,  da  far  ir  anavont.  (obi.)  Die  Ildnde 
des  Herrn  helfen  nicht  soviet,  wie  sein  ga- 
tes Auge,  die  Arbeit  zu  fordcrn. 

Fa    pin    cl    paron    coi    so    occi   che    Ic    opere  it* 

col  bail.    (ni.  v.)     Mehr    that   der  Herr   viil 

seinen  Augen,    als    die    Wcrkleute    mit    der 

Schaitfel. 
Pill   vede    un   occhio   del    padrone   che   quattro  si. 

del  servo,    (npl.)     Mehr  aieht   ein   Auge    dea 

Herrn,  als  viere  dea  Dienera. 


71.S.  Des  Herren  Auge  macht  das  Pfcrd 

fett. 
Das  Auge  des   Ilenn   fiittert   das   Pferd    wohl. 
Das  Ange  des  Herrn  weidet  das  Pferd   (macht 

das  Pferd  satt). 
Des  Hcrrcn  Auge  macht  das  Vich  feist. 
Waisst  nicht  noch,  daz  ich  da  waizs,  Dein  sel- 

bers  aug  daz  vich  macht  faiss.  (ad.) 
Des  Herrn  Auge  weidet  das  Pferd.  (schwei.)      od. 
Dcsz  HJirn  Uch  maclit  det  Ruosz  fat.  (nrh.  S.)  pd. 

Des  Herren  Auge  macht  das  Eoss  felt. 
Det  Hcren-Age  maket  den  Ossen   fet.    (ns.  ha. 

G.  11,  G.)     Des  Herren  Auge  macht  den  Och- 

sen  fett. 
Det  Heeren   sien  Auge  maaket    dat  Veih  fett. 

(ns.  W.)     Des  Herren  sein  Auge  macht  das 
Vieh  fett. 


Het  oog  van  den  meester  maakt  het  paard  vet,  dt. 

En    dat   van   het  vi'ouwtje    de   kamers    net. 

Das  Auge  des  Herrn  macht  das  Pferd  fett 

und  das  des  Frauchens  die  Stuhen  nett. 
Het  oog  van  den  meester  maakt  de  kudde  vet. 

Das  Auge  des  Herrn  macht  die  Heerde  fett. 
Heerenoogen  maken  schoone  paarden.   Herren- 

augen  machen  schone  Pferde. 
Het  oog  van  den  meester  maekt  de  peerden  vet. 

(vl.)  Das  Auge  des  Herrn  macht  die  Pferde  fett. 
Het  oog  van  de   vrouw   maekt   de   kamer   net. 

(vl.)      Das  Auge  der  Frau   macht  das  Zim- 

mer  rein. 


Herr  713. 


—     373     — 


714  Herr. 


en.  The  masters  eye  makes  the  horse  fat. 

The  eye  of  the  master  maketh  the    ox   ft\t.   S. 

Det  H'eren-Afje  u.  s.  w. 
The  maister's  ee  maks  the  horse  fat.  (scho.) 

da.  Husbonds  (Hosbondens)  0jc  feder  TIesten. 
Herrens  0ine  gjore  Koen  fed.  Des  Herren  Au- 
gen  machen  die  Kuh  fett. 
is.  Ihisboudans  auga  feitir  hestinn. 

Ekkert    feitir    svo    hestinn ,    sera    husboudans 
auga.  Nichts  macht  das  Pftrd  so  fett,   uie 
des    Ilerrn  Auge. 
SW.  Husbondens  (Herrens)  5ga  gor  luisteu  fct. 


O  melhor  peuso  do  cavalho  he  o  olho  do  seu 
amo.  Das  beste  Futter  fiir  das  Pferd  ist 
das  Auf/e  seines  Ilerrn. 

El  ojo  del  amo  engorda  el  caballo.  sp. 

El  mejor  pienso  del  caballo  es  el  ojo  de  su  amo 
(mano).     S.  0  melhor  u.  s.  w. 


It. 
en. 


fz. 


nf. 
sf. 
it. 


m. 


SI. 

pt. 


Oculus  domini  saginat  cquum. 

L'filg  del  patrun  ingraseha   il  bouv.   (Id.  O.-E.) 

S.  Det  II'dren-Afje  u.  s.  tr. 
L'ol   del   patrun    ingraschaint'   il  chavagl.    (Id. 

U.-E.) 
L'oeil  du  maitre  engraisse  Ic  clieval. 
L'oeil    du    maistre    real    Engraisse    le   cheval. 

Das  Auge  des  icirklichen  Ilcrm   mucht   das 

Pferd  fett. 
L'ouie  de  niaisse  ecrah'  li  ch'va.  (w.) 
Tj'hueil  dou  Mestre  engraisso  lou  chivau.  (nprv.) 
Ij'  occhio  del  padrone   (signore)   ingrassa  il  ca- 

vallo. 
E  r  occhiu  di  u  padrone  clii  guverna  u  cavallu. 

(crs.)  Es  ist  das  Auge  des  Ilerrn,  welches  das 

Pferd  tcartet. 
L'  c    r   occ  de  patron   gverua   c  caval.    (rum.) 

S.  E  I'occhiu  u.  s.  w. 
L'  occhio  del  padi-one    ingrassa  il    cavallo  e  '1 

pie  il  campo.  (t.)     Das  Aiuje  des  Ilerrn  macht 

das  Pferd  and  sein  Fuss  das  Feld  fett. 
L'   occ  del  padron   gverna   al   cavall.    (em.   B.) 

Das  Auye  des  Ilerrn  wartet  das  Pferd. 
1/  occ  del  patr6n  ingrassa  el  cavall.  (em.  P.) 
L'  occ   dal   patron  ingrassa  al  cavall.  (em.  R.) 
D  voli  dal  paron  ingrasse  il  chiaval.  (fil.) 
L'  oc  del  padrii  1'  ingrassa  'I  caal.  (1.  b.) 
L'  6c  del  padi'u  engrasa  '1  caal.  (1.  brs.) 
L'  oevicc  del   padron   1'  ingrassa   el    so    cavall. 

(1.    m.)      Das   Auge  des  Ilerrn    macht    sein 

Pferd  fett. 
L'euggio   do   padron    governa  o   cavallo.     (lig.) 

S.  U  occ  del  u.  s,  w. 
L'  eui  (L'  occ)   del  padr6n   angrassa  el   caval. 

(piem.) 
L'  occio  del  paron  ingrassa   el  cavalo.  (v.) 
L'  occio  del  paron  ingrassa  el  caval.   (v.  trst.) 
L'  occhiu  di  lu  patruni 'ngrassa  hi  cavaddu.  (s.) 
8'  oju  de  su  padronxx  ingrassat  su  caddu.  (sa.  L.) 
O  olho  do  amo  engorda  o  cavalho. 


714.  Des  Herren  Fuss  diingt  den  Acker 

w  o  hi. 
Es  diingt  kein  Diinger  so    wolil,   wie  der,  den 

derllen-  an  seinenFiissen  auf  den  Acker  tragt. 
Kein  Mist  diingt  so  wohl,  als  der  Koth,  den  des 

Herren  Fuss  auf  den  Acker  bringt.       [Huf. 
Des  Herren  Kitt  iiber  die  Saat  lasst  goldenen 
Des  Herren  Auge  ist  der  beste  Mist. 
Des  Hen"en  Aug'  dinget  den  Acker,  (bair.)         od. 
Det  Heeren  sien  Faut  diinget  dat  Feld.  (ns.  W.)  pd. 

Des  Herren  Fuss  diingt  das  Feld. 


Des  meestors  vocten  verbeteren  het  land.    Des  (It. 

Herren  Fiisse  verhessern  das  Land. 
I  Aan  de  voetzolen  des  mcesters  liangt   dc  beste 

mest.     An  den  Fusssohlen  des  Herren  h'dngt 

der  beste  Mist, 
I  Do  beste  mesting  is  des  heeren  oog.    Die  beste 

Diingung  ist  des  Herren  Auge. 
Het  bcsto  mest  op  den  akker  is  's  meesters  oog 

en  voet.  (vl.)     Der  beste  Mist  auf  d em  Acker 

ist  des  Meisters  Aug'  and  Fuss. 
Thu  presence  of  the  master  is  the  profit  of  the  en. 

field.     Des  Herren  Gegenwart  ist  der   Vor- 

theil  des  Ackers. 
The  maister's   foot  's   the  best  manure,   (scho.) 

Des  Herren  Fuss  ist  die  beste  Diingung. 

Bondens   Ficd  gior  Ageren    fed.     Des    Ba.uern  da. 
Fusstritt  macht  den  Acker  fett. 

Den  bedste  Gjodning  falder  fra  Husbondens 
Sko.  Der  beste  Diinger  f'dllt  von  des  Her- 
ren Schuh. 

Den  bedste  Giodsel  sidder  under  Bondens  Skoe. 
Der  beste  Diinger  sitzt  unfer  des  Bauern 
Schuhen. 

Dan  Jordi  gjoder  best,   som   heng  i  Husbonds  nw. 
Sko.     Der  Boden  diingt  am  besten,  der  an 
des  Herren  Schuh  h'dngt. 

Bondens  fjjit  gora  akern  fet.  Des  Bauern  Tritte  SW. 
machen  den  Acker  fett. 

Herrens  fialit  gior  Akeren  bordigh.  Des  Her- 
ren Fusstritt  macht  den  Acker  fruchtbar. 

Husbondens  fotspar  aro  sa  goda  som  godael. 
Des  Herren  Fusstapfen  sind so gutwie  Diinger, 


Herr  714. 


—     374     — 


717  Herren. 


It.  Vestigia  Domini  optimum  (est)  stercus. 
Oculus  Domini  in  agro  fcrtilissimus. 
Praesentia  Domini  provectus  est  agi-i. 
fz.  L'oeil  du  fermier   vaut  fumier.      Des  Pachters 

Aug'  ist  D'dnger  werth. 
nf.  L'ouie  do  cinsi  vat    1'  ancini.     (\v.)     5^.    L'oeil 

u.  s.  w. 
it.  La  presenza  del  padrone  e  la  grassa  della  pos- 

sessione.     Die  Gegenwart  des  Ilerrn  ist  die 

DUngv/ng  des  Besitzthuvis, 
II  padron  in  villa   h  una  gran   febbre   al   mas- 

saro  e  sanita    alia   massaria.     Der  Herr  auf 

dem  Lande  ist  ein  starkes  Fieher  fur    den 

Verwalter  und  Heil  fur  die    Wirthscliaft. 
La  presenza  del    Signor  6   aumento   del  lavor. 

Die    (regenwart  des  Herrn    ist    Vermehrung 

der  Arbeit. 
mi.  II  pi^  del  padrone  ingrassa    il    campo.   (t.)     S. 

Det  Heeren  u.  s.  w. 
II  miglior  letame  del  campo  sono  le  pedate  del 

padrone,  (t.)     Der  beste  Diinger   des   Feldes 

sind  die  Fusstritte  des  Herrn. 
ni.  L'oeuc  del   padru  engrassa  '1   maser.    (1.)     Das 

Auge  des  Herrn  diingt  das  Gut. 
Per  ona  possession    Qual  e   el  ledam  pii  bon? 

L'  e  '1  pe   del    so   padron.    (1.   m.)     Welches 

ist  der    beste  Diinger  filr    ein    Besitzthum? 

Es  ist  der  Fuss  seines  Herrn. 
Quand  el  padron  el  eta  in  campagna,    Guaris 

i  camp  e'l  fator  se  mala.    (1.  m.)     Wenn  der 

Herr  auf  dem  Lande  ist,  gedeihen  die  Fel- 

der  und  der   Verwalter  wird  kranlc. 
Pe  d'  ortoan  no  guasta  I'orto.  (lig.)      Gartner- 
fuss  verdirbt  den  Garten  nicht. 
El  pie  del   paron   ingrassa   '1   campo.    (v.)     S. 

Det  Heeren  u.  s.  w. 
Im.  Peus  del  amo,  fems   a   la  terra,    (neat.)    Filsse 

des  Herrn,  Diinger  filr's  Land. 
Petjada  de  pages  no  fa  mal  a  res.  (neat.)  Land- 

bauers  Fusstritt  bringt  filr  Nichts  Schaden. 
sp«  El  pie   del   duefio   estiercol   es  para  la  heredad. 

Der  Fuss  des  Herrn  ist  Diinger  filr  das  Gut. 
Los  pies  del   hortelano   no   echan   a    perder  la 

huerta.     Die  Filsse  des  Gartners    verderben 

den  Garten  nicht. 


Daer  do  meester  nit  is,   is  't    liuia   dood.     (vl.) 
Wo  der  Herr  aua  ist,   ist  das  Haua  todt. 


715.     Herr    nicht     zu    Hause,    Niemand 
zu  Hause. 


dt.  De  heer  uit,    De  eer  uit.     Der  Herr  aus,  die 
Ehr'  aus. 
ZonderHeer,  Zonder  eer.   Ohne  Herr,  ohneEhre. 


Tinta   dda  lasa,  ehi  'nn    avi   cappeddu.    (si.  8.)  it. 

Truuri'j  das  JIuus,  velches  kein  Haupt  hat. 
Casa    chi    nun   avi   omu ,   nun   avi   numu.    (s.)  SL 

Haus,    das   keinen    Mann    hat,    hat    keinen 

Namen. 
Iscura    sa    roba   qui    non    hat    padronu.     (sa.) 

Truurig  (fUrJ  das  Gut,  das  keinen  Herrn  hat. 


716.  Bei  grosson  Herren  kann  man  sicli 
wohl  warm  en,  aber  aue  li  verb  reunen. 

Wcr  den  Herren  zu  nahe  ist,  der  will  erstitkcn, 
und  wcr  (zu)  weit  von  ihneu  ist,  der  will 
erfrieren. 

Zu  nahe  verbrennat,  zu  fern  crfrierst,  (schwb,)  od. 


f>eim  sem  herrum  cru  na3rri,  hsettir  vi(5  a3  brenna:  is. 
})eim  sem  hernim  eru  fja?rri,  hsettir  vit^  a5 
frjosa.  Die,  welche  den  Herren  ndher  sind, 
laufen  Gefahr  zu  verbrennen;  die,  welche 
den  Herren  ferncr  sind,  laufen  Gefahr  zu 
frieren. 

Af  herrar  (herrenmgange)  kan  man  bade  viirma  SW. 
ocli   branna    sig.       Bei   Herren    (Herrenum- 
gang)  kann  man  aich  sowohl   udrmen,  wie 
verbrennen. 


Nee  longe,  nee  prope.  It. 

Cum    SOS   mannos  ista  coment   et   in  su   fogu:it. 
ne  tantii  accurzu,  nen  tantu  allontanu.  (si.  sa.) 
Mit   den   Grossen  sei  toie    am   Feuer:  nicht 
zu  nah  und  nicht  zu  fern. 


717.  Grosse  Herren   haben  langeHande. 
Grosse  Herren,  lange  Hande  (Arme). 
Konige  haben  lange  Arme. 
Grosser  HeiTen  Hand   Reicht   in's   weite  Land. 
Henenhand  Reicht  in  alle  Land. 
Hen-en  die  haben  lange  Hand',   (ad.) 
Grosse  HeiTen  haben  lange  Finger,  (schwei.)      od. 
Des  Konigs  Hand  reicht   durch's    ganze  Land. 
(schwei.) 

Groote  heeren  hebben  lange  handen.  dt. 

Groote    heeren   hebben  lange    armen.       Grosse 

Herren  haben  lange  Arme. 
Koningen  hebben  lange  armen.  *S'.  Konige  u.  s.w. 
Koningen   hebben   lange   handen.     Konige   hor- 

ben  lange  Hande. 
Des  heeren  hand  Is  zoo  groot  als't  laud.     Des 

Herren  Hand  ist  so  gross  wie's  Land. 


Herren  717. 


—     375 


718  Herren. 


Des  vorsten    hand   Reikt    zoo  ver    als't    land. 

Des  Flirsten  Hand  reicht  so  weit  wie's  Land. 
Ileeren  (Schoutcn)  hebben  veel  ooren  en  oogen. 

Herren   {SchulzenJ    haben    viel    Ohren    und 

Augen. 
eu.  Kings  have  long  hands.     S.    Koningen  hehhen 

lange  handen. 
Kings   hae   lang    hands,    (scho.)     S.   Koningen 

hehhen  lange  handen. 
Gentle    partans   hae    lang   taes.    (scho.)      Vor- 

nehme  Seekrebse  haben  lange  Scheeren. 


da.  Store  Herrer  have  lange  Arme.     S.  Groote  hee- 

ren  hehhen  lange  armen. 
Store  Herrer  have  mange  0ine  (0ren)  og  lange 

I  [tender.      Grouse  Herren  haben  viele  Augen 

(Ohren)  und  lange  Hiinde. 
Kongerne  have  lange   Arme.     Die  Kiinige    ha- 
ben lange  Arme. 
Herrehaand  rsekker  til  alle  Land.     S.  Ilerren- 

hand  u.  s.  w. 
End   cr    Kongens    Haand    saa   stor   som    bans 

Land.     Auch  ist   Konigs  Hand  so  gross  wie 

sein  Land. 
is,  Herrar  st6rir  hafa  hingar  hendr,  morg  angu  og 

cyru.     Grosse   Herren   haben    lange    Hiinde, 

viel  Angen  und   Ohren.  \u.  s.  w. 

Herrahcind  litldr  uni  iill   lond.     .S'.    Iferrenhand 
UW.  Store  Herrar  liava  langu  Uender. 

Store   Herrar    hava    langa   Hender    og    mange 

0yro.     Grosse    Herren  haben  lange    H'dnde 

und  viele   Ohren. 
SW.  Konungar  hafvva  hinga  armar.  S.  Kcinige  u.s.ic. 


It.  An  nescis  regibns  longas  esse  manus? 

fz.  Les  rois  ont  les  bras  longs.   S.  Kongerne  u.  s.  w. 
Les  rois  ont   les   mains  longiies.     Die   Konige 

haben  lange  Hdnde. 
Les  princes  ont   les    mains    (les    oreilles)    bien 
longues.  Die  Fursten  haben  sehr  lange  Hdnde 
(Ohren).  [«■  s.  w. 

nf.  Les  rois  ont  des  longs  bresses.  (w.)  S.  Kongerne 

it.  I  principi  hanno  le  braccia  hiughe.     Die  Fur- 
sten haben  lange  Arvie. 

mi.  I  principi  hanno  le  maui  lunghi.  (t.)     Die  Fur- 
sten haben  lange  Hdnde. 


718.     Mit    grossen    Herren    ist  nicht  gut 

Kirschen  essen. 
Mit  grossen  Herren  ist  nicht  gut  Kirschen  essen, 

(denn)  sie  werfen  Einem  (oft)  die  Stengel  in's 

Gesicht. 


Ez  ist  niht  gaot  mit  herren  kirsen  ezzen.  (ad.) 

Wer  mit  herren  ezzen  wil  kirsen,  dem  werden 
gem  die  stil  geworfen  in  die  ougeu  ofenlich 
iind  tougen.  (ad.) 

Mit  griiszaHarm  (Ss  net  gutKerscha  esza.(frk.H.)  md. 

Mit  grossen  Herren  ist  nicht  gut  Kirschen  essen, 
sie  werfen  Einen  mit  den  Steinen.  (nirh.  E.) 

Mat  groszen  H^ren  as  net  gutt  Kirschten  ies- 
zen.     (mrh.  L.) 

Mit  grossen  Herren  is  nich  gut  Kerschen  essen, 
sie  spucken  eenen  die  Kerne  an'n  KoppfZ^o^/j. 
(sa.  A.) 

Mit  griisson  Herran  is  nich  gut  Kerschan  as- 
san  ,  se  warfan  em  de  §tile  a  de  Ogan  (sie 
icerfen  Einem  die Stiele in  die  AugenJ.(ach\.  B.) 

Mit  grossen  Herren  ist  nicht   gut   Kirschen  es-  od. 
sen :  die  Kir.schen  essen  sic  und  werfen  Einem 
die  Stiel  und  Steine  in's  Gesicht.  (bair.) 

Mit  grosse  Herre  iscli  nidd  gued  Kirsche-n-esse, 
sie  schmisse-n-eim  (werfen  Einem)  d'  Stiel 
in's  Gsicht  (Gesicht).  (els.  Str.) 

Es  ist  nicht  gut  mit  den  grossen  Herren  Kir- 
schen essen,  sie  werfen  Einem  die  Stiel  in 
den  Kopf.  (schwei.) 

Wenn  man  mit  den  Herren  Kriesi  (Kirschen) 
isst,  so  riihrend's  (werfen  sie)  Einem  d'  Stein 
in  den  Grind  (Kopf).  (schwei.) 

Es  ist  niid  gued  mit  de  richa  Tiiite  (Herra) 
Chriesi  essa,  si  woi4id  Emm  d'  Stiel  noha. 
(schwei.  A.)  Es  ist  nicht  gut  mit  den  xeichen 
Leuten  (Herren)  Kirschen  essen,  sie  werfen 
Einem  die  Stiele  nach. 

Met    grusse   Heeren   es  net  got    Ki'sche   eisse,  pd. 
dan  se    wcrpen   enge   de   Steng  agene  Kopp 
(denn  sie  nerfen  Einem   die  Steine   an  den 
Kopf).     (nrh.  A.)  [(nrh.  D.) 

Met  gnihsHC   Hahre   es  net    goht  Kirsche  asse. 

Mit  grote  Herren  is  nich  got  Kassebeern  eten, 
86  spijet  een  de  Steene  in  de  Ogen  (sie 
spucken  Einem  die  Steine  in  die  Augen. J 
(ns.  B.) 

Med  graten  Heren  is  nich  gaud  Kerschen  (Kes- 
peren)  eten.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  [hist.  A.) 

Mit  grote  Hen-n  is  nig  gud  Kirschen  seten.  (ns. 

Mit  grote  Heren  is  neet  good  (is  quad)  Kas- 
sen  eten,  Se  smieten  een  mit  Kassstenen. 
(ns.  ofs.)  Mit  grossen  Herren  ist  nicht  gut 
(ist  schlechf)  Kirschen  essen  —  sie  werfen 
Einen  mit  Kirschsteinen. 

Mit  grossen  HeiTen  ist  schlimm  Kirschen  es- 
sen.    (ns.  Pr.) 

Mit  graute  Harens  is  nich  gud  Kiassen  iaten. 
(wstf.  Kh.) 


Herren  718. 


—    376     — 


719  Herren. 


dt.  Ilet  is  kwaad  kersen  eten  met  do  grootcn,  want 
zij  tasten  naai*  de  rijpste  en  gooijen  met  de 
steenen.  Es  ist  schlimm  Kirschen  essen  mit 
den  Grossen,  denn  sie  suchen  nach  den  reif- 
sten  and  werfen  mit  den  Steinen. 
Die  met  zijnen  heer  peren  eet,  kiest  de  schoon- 
ste  niet.  Wer  mil  seine  m  Herrn  Birnen  isst^ 
wdhlt  nicht  die  schbnsten. 

en.  Those  that  eat  cherries  with  gi-eat  persons, 
shall  have  their  eyes  sprinted  out  with  the 
stones.  Die,  welche  Kirschen  mit  vorneh- 
men  Leuten  essen,  denen  werden  die  Aufjen 
mit  den  Steinen  ausyeworfen. 


dji.  Det  er  ikke  godt,  at  spise  Kirsebjer  nied  de 
Store,  (tin  de  kaste  En  .Steneno  i  0inene). 
Es  ist  nicht  fjut,  Kirschen  mit  den  Grossen 
zu  essen,  (denn  sie  war  fen  Einem  die  Steine 
in  die  Auc/en). 

Det  er  farligt  at  sede  Kirseba^r  med  store  Her- 
rer,  de  kaste  eeu  Stencne  1  Hovedet.  Es 
ist  gefdhrlich ,  Kirschen  mit  grossen  Her- 
ren zu  essen,  sie  werfen  Einem  die  Steine 
an  den  Kopf. 

Det  er  ondt,  at  plukke  Kirsebser  med  de  Store. 
Es  ist  iihel,  Kirschen  mit  den  Grossen  zu 
pfliicken. 

Thw  scalt  eij  ?edhe  Kijrssebfer  met  Herreborn. 
(ada.)  Dii  sollst  nicht  Kirschen  mit  Her- 
renkindern  essen. 
is.  MeS  herrum  cr  ei  gott  einn  rett  a(5  eta.  Mit 
Herren  ist's  nicht  gut  ein  Gericht  zu  essen. 
SW.  Den  som  vill  ata  korsbar  med  de  stora ,  kan 
latt  fa  karnorna  i  synen.  Wer  Kirschen  mit 
den  Grossen  essen  will,  kann  leicht  die  Kerne 
in's  Gesicht  kriegen. 

Den  som  ater  kjersbar  med  de  stora,  far  sten- 
ame  i  synen.  Wer  Kirschen  mit  den  Gros- 
sen isst,  kriegt  die  Steine  in's  Gesicht. 

Ondt  placka  Kirszebar  medh  Herrar.  Schlimm 
Kirschen  mit  Herren  pflilcken. 

Ontli  ser  teta  kirseba3r  mz  hen-a  barnom.  (asw.) 
Schlimm  ist's  Kirschen  mit  Herrenkindern 
essen. 

It.  ToUunt  matura  et  tibi  projiciunt  dura. 

Gentari  cerusa  procerum  cum  prole  recusa.  (mit.) 
CW.  Tscherigias  mangiar  cun  stolzs  Signurs,  Ei 
priguelus  par  pitschens  Purs,  (obi.)  Kir- 
schen mit  stolzen  Herren  essen  ist  qef'dhr- 
lich  filr  kleine  Bauern. 
fz.  C'est  folie,  de  manger  cerises  avec  seigneurs, 
Car  ils  prennent  toujours  les   plus   meures. 


Es  ist    Thorheif ,    Kirschen    mit    Herren   zu 
essen,  denn  sie   nehmen  imvier  die  reifsten. 
Qui   avec    son   seigneur    mango   poire.s,    il    ne 
choisit    pas    dcs    meilleures.       S.     Die     met 
zijnen  heer  u.  s.  tr. 
Amb'el  Seniou  noun  bolios  parti  las  peroa;  car  sf. 
le  SonioTi  prijndra  las  i)u  madilros,  6  to  roum- 
pra  16  cap  en  las  pu  duros.  (Ijgd.)     Mit  dein 
Herrn  tcolle  nicht  die  Birnen  theilen;  denn 
der  Herr  wird  die  reifsten  nehmen  und  dir 
mit  den  hdrtesten  den  Kopf  einicerfen. 
Chi  divide  le  pere  coU'  orso,  n'ha   .sempre   men  it. 
che  parte.      Wer  die  Birnen  viit  dem  Bdren 
theilt,  hat  immer  weniger,  als  sein   Theil. 
Chi  co'  suoi  maggiori  si  metto,  sotto   si  trova.  mi. 
(crs.)      Wer  mit  seinen    Obern  verkehrl,  fin- 
det  sirh  unten. 
Non  h  buono  mangiar  ciliege   co'   signori.    (t.) 
Es  ist  nicht  gut   mit  den    Herren  Kirschen 
essen. 
Chi  pratica  coi  sii'ir,  Ghe  toca  de  sofri  dei  gran  ni. 
dolur.  (1.  b.)      Wer  mit  den  Gmssen  verkchrt, 
muss  grosse  Schmerzen  leiden. 
Chi  magna  le  sariese  co  i  signori  suzza   i  ma- 
nighi.  (v.  trst.)      Wer  Kirschen  mit  den  Her- 
ren isst,  saugt  die  Sfiele. 
Ni  de  burlas,  ni  de  veras  ab  ton  sciior  vulgas  Ini. 
partir  peras.  (neat.)     Weder  im  Scherz,  nock 
im  Ei-nst    wolle  mit  deinem    Herrn  Birnen 
theilen. 
Ab  ton  sefior  no  vnlgas  partir  peras.  (neat.)  Mit 

deinem  Herrn  nolle  nicld  Birnen  theilen. 
En  buries,  ni  en  vercs  ab  tos  inatjors  no  par- 
tixques  peres.  (val.)      Weder  im  Scherz,  noch 
im  Ernst  theile  mit  deinen  Ohern  Birnen. 
Com  teu  amo  Ueao  jogues   as   peras.     Mit  dei-  pt. 

nem  Herrn  spiele  nicht  um  die  Birnen. 
Ni  en  (En)  burlas,  ni  en  veras  con  tu  amo  (con  sp. 
tu  seiior  no)  partas  peras.      Weder  im  Scherz, 
noch   im    Ernst    theile    mit    deinem    Herrn 
Birnen. 
A  burlas   ni   a  veras :     Con   mayor   que  tu   no 
partas  peras.  (asp.)      Weder  im  Scherz,  noch 
im  Ernst  theile  mit  Gr'dsseren  als  du  Birnen. 


719,  Mit   grossen   Herren   ist    nicht    gut 

scherzen. 
Grosse  Herren  verstehen   keinen  Spass.    (bail-.)  od. 
Mit  grossen  Herren  ist  bos  spassen  (schimpfen). 

(schwei.) 


Herren  719. 


—     377 


721  Herrengunst. 


(It.  Met  groote  Heeren  moot  men  geen  lange  morgen-  |  Non  andes  a  punct'  in  altu  cum  sos  mannos. 
spraek   houden.     Mil    r/rossen   Herren    muss         (sa.  L.)     Streite  nicht  mit  den  Grossen. 
man   keine    langen  Morgengespriiche   halten.     Ni  fies   muger   de   frayle,   ni   barages   con   Al- sp. 
Groote   Heeren   zal  men   groeten,    maar  zelden  |      cayde.      Vertrau  nicht  die  Frau  dem  Monche 


ontmoeten.     Grosse  Herren  soil  man  grussen, 
aher  ihnen  selten  hegegnen. 


dli.  Ilde  er  det  for  Rakke  at  lege  med  Bjornehvalpe. 

Schlimm  ist's  fiir  jange  Hunde,  mit  Bdren- 

jungen  zu  spielen. 
Thet  ser  eij  goth  at  deelae  meth  syn  Dommere. 

(ada.)     Es  ist  nicht  gut    mit  seinem  Richter 

streiten. 
KijfF  eij    meth   thin  Donimerse.    (ada.)     Streite 

nicht  mit  deinem  Bichfer. 
lit    ser  Racke,   at  leege    med  Bjorntehwalppae. 

(ada.)     S.  Ilde  u.  a.  w. 
is.  lilt  er  a3  kifa  vi3  konginn.    Schlimm  ist's,  mit 

dem  Konig  zu  streiten. 
lilt  er  viS  kunni'ngja  kappi  a3  deila.     Schlimvi 

ist's,  mit  dem  Kundigen  (i.  e.  ZauherkilnstlerJ 

zu  streiten. 
ilW.  D"  er  ilt   aa  eigast   med    Yvermannen.     Es  ist 

iibel,  mit  Oberen  Streit  anzufangen. 
D'   er   laakt   aa   luggast   med  Bjomen.     Es   ist 

schlimm,  mit  dem  B'dren  zu  ringen. 
SW.  Med  sin  pastor  och  sin  fogde  bnr  man  ej  kifva. 

Mit  seinem   Pastor    und    seinem    Vogt    muss 

man  nicht  streiten. 
Ondt     reethas    (trata)    medh     dhen     machtiga. 

Schlimm  (ist'sj  mit  dem  Machtigen  streiten. 
Ondt    lugga    (byta   medh)    Leyonet.      Schlimm 

ringen  (sich  heissenj  viit  dem  Lowen. 
Deel  ey  mz  thin  domara.  (asw.)    S.  Kijff  u.  s.  w. 
Thz  ser  ey  goth  at  kiwa  wid  siu  domara.  (asw.) 

S.   Thet  u.  s.  w. 
lit   aer  rakka  leka   mz    biorna    hwalpe.    (asw.) 

S.  Bde  u.  s.  w. 


It.  Hand   tutiim   est   cum   regibus   facetiis    ludere. 
Litigium  temere  cum  judice  linqve  movere.  (mit.) 
Non  est  inniti   cautum   cum  judice   liti.    (mit.) 
Ursini  foetus  (Vrsini   fetus)  joca   torva   (torua) 
movent  (mouent)  catulastris.    (mlt.j 
fz,  Les  p'tits  ne   wagnet   maie   rin,   a  hanter   d^s 
trop  grandfes  gins.  (nf.  w.)     Die  Kleinen  ge- 
winnen  niemals,    uenn    sie    mit    zu   grossen 
Leuten  umgehen. 
it.  Cum  sos  potentes  (riccos)  est  mezus  perder  que 
pretare.  (si.  sa.  L.)     Mit  Machtigen  (BeichenJ 
ist's  besser  zu  verlieren,  als   zu  processiren. 
si.  Cum  sos   potentes  non  contrastes  mai.    (sa.  L.) 
Mit  den  Machtigen  streite  nie. 


an,  und  spiele  nicht  mit  dem  Alcalden  Karten. 


720.  Herrengunst  vererbt  sich  nicht. 
Herreiidieust'  erben  nicht. 
Herren  hult  enerbet  niht.  (ad.) 
Herrengunst  erbet  nit.  (ad.) 

Nering    en    heeren-gunst    (hulde)    is    geen    erfdt. 

(vaste    bezitting).      Nahrung     und     Herren- 

Gunst  (GnadeJ  ist  kein  Erbe  (fester  BesitzJ. 
Heeren  hulde  is  ghien  erue.  (ah.)     Herrengunst 

ist  kein  Erbe. 
A    king's    favour    is    no     inheritance.      Eines  en. 

Konigs  Gunst  ist  kein  Erbe. 


Herrehyllesth    ser    eij    fattigh    Mandz    Arflfvvse.  da. 

(ada.)     Herrengunst  ist  nicht  armen  Manna 

Erbe. 
Herra  hylli  er  ei  aums  manns  erf3.     S.  Herre-  is. 

hyUesth  u.  a.  w. 
Herrcguust  ar  icke  nagot  arf    S.  Heeren  n.  s.  w.  sw. 
Herrehyllest  ar  intet   arfwegodz.     Herrengunst 

ist  kein  Erbgut. 


Gratia  regalis  non  est  res  perpetualis.  It. 

Amour    de    seigneur    n'est    pas    heritage.      S.  fz. 
Heeren  u.  a.  w. 

Amour  de  seinor  nest  mie  fie  (Amur  de  sei- 
gneur n'  est  pas  fieuz).  (afz.)  Herrengunst  iat 
kein  Lehen. 

Amour  de  court  n'  est  pas  affiement.  (afz.) 
Hofgunst  ist  keine  Belehnung. 

Favou  de  segnou  n'  es  pa  eritajhe.    (Lgd.)     S.af. 
Heeren  u.  a.  w. 

Favor  de  Segnour  n'  es  pas  heritagi.  (nprv.) 
S.  Heeren  u.  s.  w. 

Servigio  de'  grandi   non  e  eritaggio,  Chi  troppo  it. 
se  ne  fida,  non  e  saggio.     Dienst  der  Grossen 
ist  kein  Erbe,  wer  sich  zu  sehr  darauf  ver- 
lasst,  ist  nicht  weise. 


721.  Herrengunst  wahrt  nicht  lange. 
Herrengun.st    und   Lautenklang   (Nachtigall-Ge- 

sang)  Klingt  wohl,  aber  wahrt  nicht  lang. 
Herrengunst,  Frauenlieb'  und  Rosenblatter  Ver- 

andern  sich  wie  Aprilenwetter. 

48 


Herrengunst  721. 


—    378    — 


721  HerrengxinBt. 


Weiberlieb'  und  Heirrengunst  Sind  nicht  mehr 
als  blauer  Dunst. 

Weiber  geinut,   Herren   gunst,   Aprillen   wetter 
vnd    federspiel    verkeren    sich    offt,    wer    es 
merken  wil.  (ad.) 
md.  Herrengunst  und  Vogelsang  klingen  zwar  schon, 
aber  dauern  nicht  lang.  (mrh.  E.) 

H^regonscht  a  Fullegesaijk,  dat  danert  n6t 
lang.  (mrh.  L.)  Herrengunst  und  Vogel- 
c/esang  dauert  nicht  lang. 

Harendiensd  on  Vugelsank  Klonke  schien  on 
dau're  nodd  lank.  (mrh.  T.)  Herrendiemt  und 
Vogelgesang  klingen  schon  und  dauern  nicht 
lang.  [ffehtj  gar  bale  (bald),  (schls.) 

Herrengunst   und  Aprillenwiiter   vergieht   (ver- 
od.  Henen  Gunst  und  Vogel   Gsang  Lautct  schon 
und  wahrt  nicht  lang.   (schwb.) 

Herrengunst  und  Rennsnegelein  (Gewilrznelken) 
riechen  iiber  Nacht  aus.  (schwb.  W.) 

Grosser  HeiTcn  Gunst  und  Niigelwein  (Gewiirz- 
nelkenweinj  riecht  iiber  Nacht  aus.  (schwb.  W.) 

Herrengunst  und  Vogelsang  Kidet  (tonet)  wold 
und  wahrt  nicht  lang.  (schwei.) 

Herrengunst,  Aprillenwetter,  Frauenlieb  und 
Rosenbljitter,  Wiirfel-  und  auch  Kartenspiel 
Verkehren  sich  oft,  wer's  glauben  will,  (schwei.) 

Herregunst  und  Vogelg'sang  Isch  (ist)  gar 
schon,  aber  durt  (dauert)  nit  lang.  (schwei.  fcj.) 

En  Hearngunstel  und  a  Glas  Wein  ist  iiber 
Nacht  aus.  (tir.  B.) 

Hearigunst  is  ilba"  Nacht  aus.  (tir.  U.-I.)  Herren- 
gunst ist  iiber  Nacht  aus. 
pd.  Herrenjunst  iin  Aprilweader  Verjoan  wi  Kosen- 
bleader.    (ns.   N.)      Herrengunst  und   April- 
wetter  vergehen  wie  Rosenblcitter. 

Herregonst,  Aprolwedder,  Ohlwiewerdanz  on 
Weesewater  de  duure  nich  lang.  (ns.  Fr.) 
Herrengunst,  Ajprilwetter,  Altweibertanz  und 
Wiesenwasser  die  dauern  nicht  lange. 

Herrengunst  und  Aprilwetter  andert  sich  oft 
(alle  Tage).  (ns.  Pr.) 


Wintersche  nachten,  vrouwo  ghedachten,  eft 
raedt  van  heeren,  aietmen  saon  verkeeren. 
(avl.)  Winterndchte,  Frauengedanken  und 
Herrenrath  aieht  man  aich  rasch  iindeni. 


dt.  Wintersche  nachten,  Vrouwengedachten  En 
gunst  van  heeren  Ziet  men  weldra  keeren. 
Winterndchte,  Frauengedanken  und  Herren- 
gunst sieht  man  sich  bald  verdndern. 

Vrouwengemoed,  heeren-gunst ,  April-weder  en 
het  kaatspel  veranderen  dikwijls.  Frauen- 
gemiith,  Herrengunst,  Aprilwetter  und  das 
Ballspiel  dndern  sich  off. 

Vorstengunst  en  vogelzang  Klinkt  wel  schoon, 
t  maar    duurt    niet    lang.      Fiirsfengunst    und 

Vogelsang  Klingt  loohl  schon,  aber  dauert 
nicht  lang. 


Hen-egiinst  varer  ikke  Isenge.  d&. 

HeiTegunst  og   Fuglesang  Klinger  vel,   men  or 

ei  lang.    Herrengunst  und  Vogelsang  Klingel 

tvohl,  doch  wdhrt  nicht  lang. 
Spaaneild    og    Herregunst    varer    ikke    Itenge. 

Spanfener  und Hen-engunst  wdhrt  iticht  lunge. 
Herregunst  er  som  Soleu  oin  Vintoren.    Herren- 
gunst ist  wie  die  Sonne  ivi   Winter. 
Herrehyldcst,  Aprilvseder  skrives  beggo  mcd  een 

Fieder.      Herrengunst,    Aprilwetter,    irerden 

beide  mit  einer  Fedcr  geschriehen. 
Hcrragunst  einn  ti'ma  blii^,  aiinan  stri'iV    Herren-  Is. 

gunst,  einmal  mild,  das  andere  Mai  rauh. 
Herranna  hylli  or  varanlig,  eins  og  flautafylli. 

Herrengunst  ist  daue^md  wie  FlutfilUle. 
Hanagunst  og  triesponalogi  —  tAi^  er  li'kt.  (fjvr.) 

Herrengunst  und  Spanfeuer  —  das  isf  gleich. 
Skj(Stt    er    haiTanuin    nm.      (fiur.)      Rasch     ist 

Herrensinn. 
Herremanns   Vilje   vendest   snart.     Herrenwill enWm 

andert  sich  schnell. 
Herremanns   Hyllesta   var   va^l    god,    naar    cin 

viste  kor  lengje  ho  stod.     Herrengunst  ware 

wold  gut,  wenn  man  wlisste,   wie   lange   sie 

10  dhrte. 
Herregunst  och  April-vader  aga  icke  Ijingc  be-  SW. 

stand.     Herrengunst   und  Aprilwetter   haben 

nicht  lange  Bestand. 
Herregunst    och    Aprils    wader    Dhe     skrifwas 

badhe    medh     en    iiader.     Herrengunst    und 

Aprilwetter,  die  wer  den  beide  mil  einer  Feder 

geschrieben. 
Herrahyllist  ter  ey  halla  langh.  (asw.)    Herren- 
gunst ist  kein  langer  Stand. 

Rideuti  domino  et  coelo  ne  crede  sereno ;  Nam  It. 

facili  casu  dominus  mutatur  et  aura. 
Gratia  (Gracia)    magnatum   nescit  habere   sta- 

tum.  (mlt.) 
Amour  de  grands,  ombre  de  buisson  qui  passe  fz. 

bientot.    Liebe  der  Grossen,  Gebilschschatten, 

der  bald  vorubergeht. 
Amistat  de   gran,   ben   de    cu,   Qu'    ey    tantu.  sf. 

(Brn.)    Freundschaft  der  Grossen,  Wind  aus 

dem  — ,  ist  ganz  eins. 
Amour  de  segnou,  oumbro  de  bouissou.    (Lgd.) 

Herrenliebt,  Gebiischschatfen. 
Amour  de  segnour,  ombro  de  bouisson.   (nprv.) 

S.  Amour  de  u.  s.  w. 


Herrengunst  721. 


379     — 


722  Herz. 


it.  Amor  di  signore  e  vin  di  fiasco,  Se  la  mattina 
e  buono,  la  sera  h  guasto.  Herrenliebe  und 
Flaschenuein,  wenn  er  des  Morgens  yut  ist, 
ist  er  Abends  verdnrhen. 
mi.  Tempo,  vento,  sigiior,  donna,  fortuna,  Voltano 
e  toman  come  fa  la  luna.  (t.)  Wetter,  Wind, 
Herr,  Frau,  Gliick  wenden  und  kehren  sick, 
wie  der  Mond  that. 
ni.  El  ben  del  padron  1'  h  come  el  vin  del  peston, 
che  a  la  niatina  el  pias  e  a  la  sira  V  6  guast. 
(I.  m.)  Das  WohlwoUen  des  Jferrn  ist  vie 
der  Tischwein,  denn  am  Morrjen  schmeckt 
er  und  am  Abend  ist  er  verdorben. 

El  ben  dei  paroni  dura  uu  troto  d'  aseno.  (v.) 
Das  WohlwoUen  der  Iferm  wiihrt  einen 
Eselstrab. 

Protezion  de  signori,  troto  de  mula  veccia.  (v.) 
Gunst  von  I/erren,  Trab  von  ultem  Maul- 
thier. 
si.  Animore  de  signiire,  vinu  de  fiasco  La  mattina 
h  buono,  la  sera  k  guusto.  (npl.)  Herren- 
liebe, Flaschenwein,  ist  des  Morgens  gut,  des 
Abends  verdorben. 

Amore  di  padrone  e  vino  di  pasto.  La  sera  c 
buono,  la  mattina  c  guasto.  (npl.)  Herren- 
liebe und  Tischwein,  des  Abends  ist  er  gut, 
des  Morgens  ist  er  verdorben. 


You  two  are  finger  and  thumb.     Ihr  Beide  seid 

Finger  und  Dauvien. 
Tau    Ealen    iitj    ian   Stak.     (F.)     Zwei   Ellen  ts. 

aus  einem  Stuck. 


Eet   Hjerte    —    een   Tunge.      Ein    Herz,    eine  dii. 

Zunge. 
De  ere  som  to  rode  K0er.     Sie  sind   icie   zwei 

rothe  Kiihe. 
At  hange  sammcn  som  Ertehalm.     Zusammen- 

hcingen  wie  Bohnenstroh. 
Dei  hanga  i   hop   som  Ertrahalm  (Humlestylk)  nw. 

(Rotta  og  Rova).     Sie  hdngen  zusummen  wie 

Bohnenstroh    (Hopfenstengel)     (Ratte     und 

Schwanz). 
De  aro  lif  och  sjal.     Sie  sind  Leib  und  Seele.  sw. 


722.  Sie  sind  ciu  Herz  und  cine  Seele. 
md.  A   Topp    un   a  Lefi'd   scin.     (Hrz.)     Ein   Tojpf 

und  ein  Loffel  sein. 
od.  Si  sond  wie  anenand  ana  bbacha.   (schwei.  A.) 

Sie  sind  wie  aneinander  gebacken. 
pd.  Se   sunt   een   Ei   un   een  Dopp.     (ns.  B.)      Sie 

sind  ein  Ei  und  eine  Schaale. 
Se   sund    een   Aars    un    een   Kopp.     (ns.   hist.) 

Sie  sind  ein  A —  und  ein  Kojjf. 
Se  gaat  as  en  paar  jukte  Beesten.     (ns.  hist.) 

Sie  gehen  wie  ein  Paar  zusamviengekoppelte 

Binder. 
Se  hangt  tosamen,  as  Pik  un  Swecvel.  (ns.  Idst.) 

Sie  hdngen  zusammen,  wie  Pech  und  Schwefel. 
Se  siind  een  Bak  (Eierkoken).    (ns.  hist.)     Sie 

sind  ein  Geback  (EierkuchenJ . 
Se  sonn  een  Kopp  on  een  Arsch.  (ns.  Pr.)     Sie 

sind  ein  Kopf  und  ein  A — 


(It.  Het  is  een  koek  en  een  deeg.     Es  ist  ein  Ku- 

chen  und  ein  Teig. 
en.  They  are  like   hand   and  glove.     Sie   sind  wie 

Hand  und  Handschuh. 


Ce  sont  deux  tetes  dans   un    bonnet.     Es   sind  fz. 

zwei  Kop/e  in  einer  Kappe. 
I  Ce  sont  deux  tetes  dans  le   meme   bonnet.     Es 
I      sind  zwei  Kop/e  in  derselben  Kappe. 
!  lis  sont  ensemble  i  pot  et  A,   rot.     Sie  theilen 

zusammen   Topf  und  Braten. 
lis  sont  comme  st.  Roch  et  son  chien.  (Br.)    Sie  nf. 
I      sind  wie  St.  Rochus  und  sein  Hund. 
fltre  k  pain  et  a  pot.    (nrm.)     Brot  und  Topf 

theilen. 
CTest   deux    tiesscs    disos   I'meme   bonnet,     (w.) 

Es  sind  zicei  Kop/e  unter  derselben  Kappe. 
Essere  due  anime  in  un  cuore.     Zwei  Seelen  in  it, 

einem  Herzen  sein. 
Essere  due  anime  in  un  nocciolo.    Zicei  Kerne 

in  einer  Nuss  sein. 
Essere  came  ed  unghia.    Fleisch  und  Nagel  sein. 
Esser  come  pane  e  cacio.  Wie  Brot  undKlise  sein. 
Sono  pane  e  cacio.     Sie   sind  Brot  und  Kase. 
Essr  un   (du)   corp    e    un    anma.     (rom.)     Ein  mi. 

(Zwei)  Korper  und  eine  Seele  sein. 
Essere  un  anima   e   un   corpo   solo,     (t.)     Eine 

Seele  und  ein  Leib  sein. 
Esser  come   la  chiave   e    il    matterozzolo.     (t.) 

Wie  der  Schliisscl und  der  Schlilsselhaken  sein. 
Due   anime   in   un   nocciolo.    (t.)     Zwei  Kerne 

in  einer  Nuss. 
Stanno  tra  loro  come  pane  e  caccio.    (t.)     Sie 

sind  untereinander  wie  Brot  und  Kcise. 
Esser  cul  e   camisa.     (em.    B.)     Einterer  undni. 

Hemde  sein. 
Do  anmi  e  un  corp  sol.  (em.  P.)     Zwei  Seelen 

und  bios  ein  Leib. 
Esser  cul  e  pataja.  (em.  P.)     S.  Esser  u.  s.  w. 
Esser  d66  anem  e  un  c6rp  s61.  (em.  R.)     Zwei 

Seelen  und  ein  Leib  sein. 
Esser  tutt  cul  e  pataja.  (em.  R.)  S.  Esser  u.  a.  w. 

48* 


Herz  722. 


380 


724  Herz. 


Ese  came  e  coi  c'  un'  tale,  (lig.)     Fleisch  tind 

Naffel  mii  Jemand  sein. 
Ese  dm  cu  in  t'  un  pa  de  casom.  (lig.)     Zicei 

Hintere  in  einem  Paar  Hosen  sein. 
Doi  corp  e  un' anima  sola,  (picm.)   Zivei  Korper 

und  eine  Seele. 
Esse  corp  e  anima  con  un.    (pieni.)     Leil>  imd 

Seele  mit  Einem  sein. 
Esse  cam  e  ongia.  (piem.)  S.  Essere  came  u.  s.  v. 
Esse  com  pan  e  toma.   (piem.)     S.   Esser  come 

pane  u.  s.  to. 
).  La  maza  j  la  mona.     Der  Klotz  und  der  Affc. 


723.  Was   vom  Herzen   kommt,    das   frclit 
zu  Herzen. 
pd.  Wat  von'n   Harten   is,   dat   geit    taun   Ilarton. 
(ns.  ha.  G.  u.  G.)     Was  vom  Herzen  ist,  das 
geht  zum  Herzen. 


dt.  Wat  uit  liet  hart  komt,  gaat  ook  tot  het  hart. 
Was  aus  dem  Herzen  kommt,  das  geht  auch 
zum  Herzen. 


da.  Hvad  der  kommer  fra  Hjerte,  gaaer  til  Iljcrtc. 
nw.  Dat  som  kjem  fraa  Hjarta,  dat  gjeng  til  Hjarta. 
SW«  Det    som    kommer  ifran    hjertat,    gar    ock    till 
hjertat.     S.    Wat  idt  u.  s.  w. 


724.  Wessen  das  Herz  voll  ist,  dessgeht 

der  Mund  iiber. 
Wan  wes  daz  herz  begerend  ist,  der  munt  tuotz 
dicke  sagen.  (ad.) 
md.  Wovon  das  Herz  voll  ist,  davon  lauft  der  Mund 
iiber.  (mrh.  E.) 
Wan  d'  Hierz  foil  as,  left  de  Mont  iwer.  (mrh.  L.) 
Wenn  das  Herz  voll  ist,  Iduft  der  Mund  iiber. 
od.  Wes   das   Herz   voll  ist ,   des    gehet    der  Mund 

iiber.  (schwei.) 
pd.  Wo   at  Hatz   van   vol   es,   doh  loof  d'r  Monk 
van  ovver.  (nrh.  D.)     S.   Wovon  u.  s.  w. 
Wenn  dat  Harte  vul  is,  sau  geit  dat  Mul  ower. 
(ns.  ha.  G.  u.  G.)     S.    Wan  d'  Hierz  u.  s.  w. 


dt.  Daar  het  hart  vol  van  is ,  loopt   de  mond  van 
over.     S.    Wovon  u.  s.  w. 
De  mond   ontsluit   wat   het   haart  raakt.     Der 

Mund  erscJdiesst,  was  das  Herz  riihrt. 
De   mond  verraad   het    hart    wel.     Der   Mund 
verrath  wohl  das  Herz. 


What  the  heart  think.'),  tlie  mouth  speaks.      Mft*  eil. 

dai?  Herz  denkt,  spricitt  der  Mund. 
Wliat  the,  heart  thinketli,  the  tongue  speakoth. 

Was  das  Herz  denkt,  aagt  die  Zumje. 

Hvad  Hjertet   er  fnldt   at',   (det)  lober  Munden  d&. 

over  af  (med).     S.    Wovon  u.  s.  w. 
|iaiS  er  tungunni  taniast,  sem  hjartanu  er  kterast.  is. 

Das  ist  der  Zunge  am  f/eldujigaten,  n-as  dem 

Herzen  am  Hehsten  ist. 
Dat   som    Hjartat   er   fnllt   av,    dat    flndcr    uin  nw. 

Muiinen.     Das,  wovon  das  Herz  roll  ist,  das 

Jiiesst  aus  dem  Munde. 
Dat  som  er  mest  i  Hjartat,  kjem   ogso   meat   i 

Munnen.       Was   am   meisten    im    Herzen   ist, 

kommt  auch  mwi  meisten  in  den  Mund. 
Deraf  hjertat  sir   I'ullt,   talar   munnen.      Wovon  SW. 

das  Herz  voll  ist,  spricht  der  Mund. 
IMunnen    talar   dher    Hiertat   ar    fult    afT.      Der 

Mund  spricitt,  wovon  das  Herz  voll  isf. 


Quod  clausum  in  pectore,  hoc  in  linguTi  prom-  It. 

ptum  habeo. 
Ex  abundantia  cordis  enim  os  loquitur. 
Da  que  cha  '1  cour  ais  plain,   tschauntscha   la  CW. 

buocha.  (Id.  O.-E.)     S.  Deraf  u.  s.  w. 
Da  quei   c'   ei   plein   ilg   Cor,   va   da   la   bucca 

suror.  (obi.) 
De  I'abondance  du  coeur  la  bouche  parle.     Aus  fz* 

der  FUlle  des  Herzens  spricht  der  Mund. 
De  I'abondance  du  coeur  la  langue  parle.     Aus 

der  Fiille  des  Herzens  spricht  die  Zunge. 
Tout  (JO   qui   lou   coo   pense,   la  bouque   n'  at  sf. 

dits.  (Brn.)     Alles,  was  das  Herz  denkt,  das 

sagt  der  Mund. 
La  bouque  met  dehors  soubent  So  que   lou   co 

cougneis  e  sent.  (Gsc.)     Der  Mund  hringt  oft 

heraus,  teas  das  Herz  iceiss  und  fiihlt. 
De  I'aboundanci    dou    couer    la  bouquo    parlo. 

(nprv.)    S.  De  I'ahondance  du  coeur  la  bouche 

u.  s.  w. 
Quel  ch'  io  ho   nel   cuore ,   1'  ho   su   la  lingua,  it. 

Was  ich  im  Herzen  habe,  hab'  ich  auf  der 

Zunge. 
Quell  ch  a  j  ho  a  e  cor,  a  1  ho  a  la   lenghva.  mi. 

(rom.)     S.  Quel  u.  s.  w. 
Chicche  1'  ha  su  iccore  V  ha  sulla  lingua,  (t.  flr.) 

Was  man  auf  devi  Herzen  hat,  hat  man  auf 

der  Zunge. 
La  bucca  parra  pri  1'  abbundanza  di  lu  cori.  (s.)  si. 

Der  Mund  spricht  aus  der  Fi'dle  des  Herzens. 
Parra  la  lingua  pri  1'  abbundanza  di   lu   cori. 

(s.)     (Es)   spricht  die  Zunge  aus   der   Fiille 

des  Herzens. 


Herz  724. 


—     381 


726  Heute. 


Sa  limba  narat  su  qiii  hat  in   coro.    (sa.  Log.) 
Die  Zunfje  erzahlt,  was  im  Ilerzen  ist. 
Im.  De  la  abundancia  del  cor  parla  la  boca.  (neat.) 
S.  De  I'abondance  du  coeur  la  boucke  u.  s.  w. 


725.  B esse r  heut'  ein  Ei,  als  morgen  ein 
Kiichlein. 
pd.  Hute  leiwer  ein  Ei,  As  morgen  orer  drei.    (ns. 
ha.    G.    u.    G.)      Heute    lieher    ein    FA,    Ah 
•nvtrcjen  ihrer  drei. 


dt.  Hedeu  een   ei   is   beter   dan   morgen   eene   hen. 

Heute    ein    Ei    ist    hesser,    als   morgen    eine 

Henne. 
en.  An    eg°;    is    better    to    day,    than    a    pullet    to 

morrow.     S.  Heden  u.  a.  w. 
fs.  Dilling  lie  were   en  Ai,  as  mjarne  en  Sjiickling. 

(M.)     Heute  lieher  ein   Ei ,   als   vioi-'/en   ein 

Kiichlein. 


(la.  Bedre  et  .^g  idag,  end  en  Hone  imorgen.  Besser 
ein  Ei  heute,  als  ein  Huhn  morgen. 

fz.  Un  oenf  anjourd'hui   vaut  mienx  qu'un  poulet 

domain.    Ein  Ei  heute  ist  besser,  ah  morgen 

ein  Huhn. 
Mieulx  vaut  promptement  un  oeuf  Que  demain 

un  boeuf.     Besser  ist  gesrincind  ein  Ei,  als 

m,orgen  ein   Ochse. 
it.  E  meglio  oggi   1'   novo   che   doman   la   gallina. 

Besser  ist  heute  das  Ei,  uls  morgen  die  Henne. 
E  meglio  aver  oggi  un  uovo   che   domani   una 

gallina.     Es  ist   besser   heute   ein  Ei   haben, 

als  morgen  eine  Henne. 
E  meglio  oggi  un  Carlino  che  domani  un  Fio- 

rino.     Es  ist  besser   heute    einen  Carlin,  ah 

morgev  einen  Gulden. 
mi.  L   e   m6i   un  6v  inco,   che   dman   una   galena. 

(rom.)     Es  ist  besser  ein  Ei  heute,  als  morgen 

eine  Henne. 
Meglio  un  ovo  oggi,  che   una   gallina   domani. 

(t.)     S.  Bedre  u.  s.  w. 
Meglio  un  asino  oggi,  che  un  barbero  a  s.  Gio- 
vanni, (t.)    Besser  heute  einen  Esel,  als  einen 

Berber  zu  Johanni. 
ni.  L'  e  mei  incoeu  un  o^uv,  che  dman  'na  gi-assa 

gallen'na.     (em.    P.)       Es    ist    besser    heute 

ein  Ei,  als  morgen  eine  fette  Henne. 
L'  h  mej  un  6v  incoo   che  una   gallena  dman. 

(em.  K.)     S.  L  e  m6i  un  ov  u.  s.  w. 
L'  e  mfej  una  mfegra  gallena  incoo  che  un  grass 

cappon    dman,     (em.    R.)      Besser    ist   eine 


mag're    Henne  heute,  als  ein  fetter  Kapaun 

morgen. 
L'  ^  megio  un  euvo  ancheu,  che  unn-a  gallinn-a 

doman.  (lig.)     S,  L  e  mii  un  6v  u.  s.  w. 
A  r  e  mej  un  euv  ancheui,  ch'  una  galina  do- 
man. (piem.)     S.  L  e  viei  un  6v  u.  s.  w. 
Xe  megio  un  vovo  ancuo,  che  una  galina  doman. 

(v.)     S.  L  e  mei  un  ov  u.  s.  u\ 
Mejo  ogi  un  ovo  che  dlmani  una  galina.  (v.  trst.) 

S.  Bedre  u.  s.  w. 
Vale  piu  1'  uovo  oggi,  che  la   gallina   domani.  si. 

(ap.)     Mehr  gilt  das  Ei  heute,  als  die  Henne 

morgen. 
Meglio  6  oje  1'  uovo,  che  craje  la  gallina.  (npl.) 

S.  E  meglio  oggi  I'uovo  u.  s.  w. 
Megghiu  oggi  1'  ovn,  che  dumani  la   gaddina. 

(s.)     Besser  heute   dus    Ei,   als   morgen   die 

He?  me. 
Mezus   est   hoe   s'ou    qui    non    eras    sa    pudda. 

(sa.  L.)     S.  E  meglio  oggi  I'uovo  u.  s.  u\ 
Mai  bine  astS-«ll£  unu  ou,  e  de  catii  mane  unu  wl. 

boQ.  Besser  heute  ein  Ei,  als  morgen  ein  Ochse. 


726.    Ein    Heut     ist     besser,    dcnn    zehn 

Morgen. 
Besser  heut  als  morgen. 

Heut'  ist  ein  Kaufmann,  Morgen  ein  Bettelmann. 
Hiute  lieber,  denne  gester.  (ad.) 
Ein  flHeute"  ist  besser  als  drei  nMorgen",  (Hrz.)  md. 
Lawer  mir,  wa  dir,  lawer  hekt,  wa  morn.  (nrh.  S.)  pd. 

Lieher  viir,  wie  dir,  lieber  heut,  wie  morgen. 


Een  goede  dag  van   heden   is   beter  dan   twee,  dt. 

die  nog  moeten  volgen.     Ein  guter  Tag  heute 

ist  besser  als  zu-ei,   die   noch  folgen   sollen. 
Heden  is  heden;  maar  morgen  is  een  oubegrij- 

pelijke   dag.     Heute   ist   heute,   aher    morgen 

ist  ein  unbegreiflicher   Tag. 
Ijn  Dilling   as   bahsere,    as   tuhg  Mjarne.    (M.)  fs. 

Ein  Heut  ist  besser,  als  zwei  Morgen. 


Hellere    idag,    end    morgen.      Lieher    heut    «^s  da. 

m,orgen. 
Ett  „i  dag"  ar  mera,  an  tva  „i  morgon".     Ein  SW. 

Heut  ist  mehr  als  zv:ei  Morgen. 


Un  bon  aujourd'hvii  vaut  mieux   que   deux   de-  fz. 

main.     Ein  gntes   Heut  gilt   mehr    als    zwe^ 

Morgen. 
Mieux  vault  un  en  la  main  Que  deux  demain. 

Mehr  gilt  ein  in  der  Hand,  ah  zwei  morgen. 


Heute  727. 


—    382    — 


729  Heute. 


it.  E  meglio  un  presente,  che  clue   futuri.     Es  ist 

besser  ein  Gegemv'drtirjes,  als  zwei  Kiinftige. 
ni.  L'   e   mei  poch   ades,    che    taut    doina.     (1.  b.) 

Es  ist  lesser  icenig  jetzt,  als  viel  morgen. 
Xe  megio  poca  assistenza,  ma  pronta,  che  molta, 

ma  tarda,  (v.)     Besser  wenig  Beistand,  aher 

rasch,  als  vieler,  aher  spilt. 


727.  Heute  Freud',  morgen  Leid. 
Heut'  Alles  gelingt,  morgen  Alles  zerspringt. 
Hiute  freude,  morgen  leit.  (ad.) 
Hiute  liep,  morgen  leit.  (ad.) 
Was  heut  ist  lieb,  wird  morgen  leid.  (ad.) 
Hiute  Sliez,  morgen  sure,  (ad.) 
Hiute  sumer,  morne  winder,  (ad.) 
Hude  bist  gesont,  morgen  bist  siedi.  (ad.) 
md.  Haut  gejuxt,  Muor  geschluxt,  (mrh.  L.)     Heute 
gejauchzt,  morgen  geschluchzt. 


dt.  Heden  lagchen,  morgen  weenen.     Heute  lachen, 

morgen  weinen.  [traut,  morgen  bereut. 

Heden  getrouwd,  Morgen  berouwd.     Heute  ge- 

eil.  To  day   we   are    glad,  to    morrow  sad.      Heute 

sind  wir  froh,  morgen  traurig. 


da.  Idag    gift,    imorgen    fortrydt.      S.    Heden    ge- 
trouwd u.  s.  w. 


fz.  Aujourd'huy  en  fleurs,  demain  en  pleurs.    Heute 
in  Bliite,  morgen  in   Traiter. 
Aujourd'huy  marie,  demain  marri.     Heute  ver- 

mdhlf,  morgen  gequ'dlt. 
Aujourd'huy     amy,     demain     ennemy,       Heute 

Freund,  morgen  Feind. 
Aujourd'huy  trompeur,   demain  trompe.     Heute 
Betriiger,  morgen  betrogen. 
sf.  Ancuy  tau    ris   que   lendeman  plouro.     (nprv.) 

Heute  lacht,  iver  morgen  weint. 
it.  Oggi  in  canto,  domani  in  pianto.  (mi.  t.)    Heute 

im   Qesang,  morgen  im   Weinen. 
ni.  Ancuo   in    canto ,   doman    in    pianto.     (v.)      S. 
Oggi  u.  s.  w. 


728.  Heute  Herr,  morgen  Knecht. 
Heute  ein  Kaufmann ,  morgen  ein  Bettelmann. 
Heute  gross,  morgen  klein. 
Heute  oben,  morgen  unten. 
Hiute  fri  und  morgen  mannes  eigen.  (ad.) 
Hiiit  ist  er  arm,  der  e  was  rich,  daz  gliickes  rat 
louft  ungelich.  (ad.) 


Heut  im  Putz  und  morn  im  Schmutz.  (schwei.)  od. 

Heden  graaf,  Morgen  slaaf.    Heute  Graf,  mor'/en  dt. 
Sklav'. 

Heden  koopman,  Morgen  loopman.  Heute  Kauf- 
mann, viorgen  Laufmann. 

Heden  hoveling,  Morgen  verschoveling.  Heute 
Hojling,  morgen   Versfossener. 

Heden  rijk,  morgen  arm.  Heute  reich,  morgen  arm. 

Die  heden  was  een  ridder,  Wordt  morgen  wel 
een  bidder.  Der  heute  war  ein  Bitter,  n-ird 
morgen  ivohl  ein  Bitter. 


Idag  Herre,  iraorgen  Tjener.  Heute  Herr.,  viorgen  d^ 

Diener. 
Idag   en   Kjebmand,   imorgen    en   Tiggermaud. 

S.  Heute  ein  u.  s.  w. 
I  dag  kopman,  i  morgon  tiggare.     Heute  Kauf-  sw. 

viann,  morgen  Bettler. 
I  dag  rik,  i  morgon  fattig.   S.  Heden  rijk  u.  s.  iv. 

Heri  Joseph,  hodie  scortator.  (mlt.)  It. 

Aujourd'huy  maistre,   demain    valet.      S.   Idag  fz. 

Herre  u.  s.  w. 
Aujourd'huy  chevalier,  demain  vachier.     Heute 

Bitter,  morgen  Kuhhirt. 
Hier    vachier,    Hui    chevalier.      Gestern    Kuh- 
hirt, heute  Bitter. 
Aujourd'huy    grand,    demain    petit.      S.   Heute 

gross  u.  s.  w. 
Aujourd'huy  en  siege,  demain  en  piege.    (afz.) 

Heute  im  Stuhl,  morgen  in  der  Schlinge. 
Oggi   e   Caifasso   chi  jeri   fu   Giovanni.     Heute  it. 

ist  Kaiphas,  der  gestern  Johannes  war. 
Oggi  mercante,  domani  viandante.  (t.)     Heute  mi. 

Kaufmann,  morgen  Wanderer. 
Oggi    creditore,    domani    dobitore.    (t.)     Heide 

Glaubiger,  morgen  Schtddner. 
Ahi  pastor  y  aliuy  sen  or.  (neat.)    Gestern  Hirte  Im. 

und  heute  Herr. 
Hontem    vaqueiro ,    hoje    cavalleiro.      S.    Hier  pt. 

vachier  u.  s.  ic. 
Ayer  vaquero  (y)  hoy  caballero.     Gestern  Kuh-  sp. 

hirt  (und)  heute  Bitter. 


729.     Heute  mir,  Morgen  dir. 

Heute  niein,  morgen  dein,    so   theilet  man  die 

Huben. 
Sehr  ungleich  geht's  auf  Erden  zu,   Icli  heut'. 

der  gestern,  morgen  du. 
Est  hiute  min,  monae   din,   so   teilet  man  die 

huoben.     (ad.) 


Heute  729. 


—     383 


730  Heute. 


md.  Haut  mir,  muorgen  dir.  (mrh,  L.) 
od.  Ileut  an  mir,  morgen  an  dir.  (bair.,  schwei.) 
pd.  Ifegd  u  mir,   Moren  un  dir.    (nrli.  IS.)   S.  Ueut 
an  u.  s.  w. 
Iliidde  mie,  morgen  die.  (ns.  W.  U.) 

(It.  Heden  mij,  Morgen  dij. 

Van  dag  mijne,  morgen  uwe  beurt.     Ileuie  die 

Reihe  an  mir,  morgen  an  Euch. 
Wat   heden   mij  geschiedt,    kan  morgen   u  ge- 
beuren.     Was  heute  mir  f/eschieht,  kann  mnr- 
gen  Euch  begegnen. 
en.  To  day  tliee,  to  morrow  me.     Heute  mir,  mor- 
gen dir. 


is.  f  dag  m^r,  a  morgnn  J)6r. 
SW,  I  dag  mig,  i  morgon  dig. 


It. 
CW. 

fz. 
it. 

mi. 
ui. 


si. 
I  III. 
wl. 


Ilodie  mibi,  eras  tibi. 

Hoz  a  mai,  daman  a  tai.   (Id.  U.-E.) 

Oz  a  mi,  damaun  a  ti.  (obi.) 

Aujourd'hui  a  moy,  demain  a  toy.  (afz.) 

Oggi  a  me,  dimane  a  te. 

Oggi  a  me,  domani  a  te.  (t.) 

Inc6  a  me,  dom;\  a  te.   (1.  b.) 

Quel  che  inco  suced  a  me,    1'6   doma   siiced  a 

te.  (1.  b.)     S.    Wat  heden  u.  a.  lo. 
Ancuo  a  mi,  domau  a  ti.  (v.) 
Ogi  a  mi,  dimani  a  ti.  (v.  trst.) 
Oggi  a  mia,  dumani  a  tia.  (s.) 
Hoe  ad  mie,  eras  ad  tie.  (sa.  L.) 
Hui   per  mi,   dema  per   tu.    (val.)      Hetde  fiir 

mich,  morgen  fur  dich. 
Asta-di  la  mine,  mano  la  tine.     Heute  lei  viir, 

morgen  hei  dir. 


730.     Heute  roth,  Morgen  todt. 

Heute  Konig,  morgen  todt. 

Heute  Blume,  morgen  Heu. 

Heute  reich,  Morgen  eine  Leich'. 

Heute  stark,  Morgen  im  Sarg. 

Heute  Trab,  Morgen  im  Grab. 

Hiute  was,  morgen  as.  (ad.) 

Wer  heut  lebt,  der  stirbet  morn,  (ad.) 
od.  Heut  frisch  und  stark,  morgen  im  Sarg.  (.schwei.) 

Hut  vol,  morn  hoi.  (schwei.)     Heute  veil,  mor- 
gen hohl. 

Haind  rod,  moagen  tod.  (st.) 
pd.  Hiidde  ranth,  morgen  daut.  (ns.  W.) 

Hiidde  raud,  morgen  daud.  (ns.  W.  U.) 


Heden  rood,  Morgen  dood.  dt. 

ileden  koniiig,   morgen   keutel.      Heute  Konig, 

morgen  Koth. 
Heden  lets,  Morgen   niets.     Heute  etwas ,  mor- 
gen nichts. 
Heden  leven,    morgen   sterven.       Heute    leben, 

morgen  sterben. 
Hedcai  in  hoogheid  verheven,  morgen  onder  de 

aarde.      Heute   in   Hoheit    erhaben,  .viorgen 

unter  der  Erde. 
Heden   in    figuur,  morgen  in  het  graf.      Heute 

in  Gestalt,  morgen  im  Grab. 
To  day   a   man ,   to   morrow  a  mouse.      Heute  eu. 

ein  Mann,  morgen  eine  Maua. 
Billing  riijd,  mjarnc  diijd.  (M.)  fg. 


Idag  roA,  Imorgeu  dod.  [gen  Staub.  dii. 

Idag  Guld,  Imorgen  Muld.     Heute  Gold,  mor- 
Idag  suiid,  Imorgen  kold  om  Mund.     Heute  ge- 

aund,  morgen  kalt  avi  Mund. 
K(5ngr  i  dag,    dauSr  a  morgun.     Konig    heute,   is. 

todt  viorgen. 
I  Dag  raud,  i  Morgon  daud.  nyy, 

Dan  som  i  Dag  er  frisk  og  raud,   kann  vera  i 

Morgon  daud.      Wer   heute  frisch  und  roth 

ist,  kann  morgen  todt  aein. 
I  dag  r<id,  i  morgon  dod.  [Leic/i'.  sw. 

I  dag  rik,  i  morgon  lik.     Heute  reich,  morgen 
I  dag  gull,  i  morgon  mull.     S.  Idag  Guld  u.  a.w. 

Irus  est  subito  qui  modo  Croesus  erat.  It. 

Oz  en  possa,  damaun  en  fossa,  (obi.)  Heute  in  cw 

Kraft,  morgen  im  Grab. 
Tgei  ch'  oz  si  crescha,  damaun  svanescha.  (obi.) 

Waa  heute  wcichat,  verschicindet  morgen. 
Aujourd'hui  en  fleurs,   demain   en    vers.     Heut  fz. 

in  Bliite,  morgen  in  Wiirmern. 
Aujourd'huy  roy,   demain  rien.     Heute  Konig, 

morgen  nichts. 
Aujourd'hui  en  ch^re,  demain  en  biere.     Heute 

im  Wohlsein,  morgen  im  Sarge. 
Oggi  vivi   e   doman   morti.     Heute   lebend  und  it. 

morgen  todt. 
Oggi   6    fiore,     doman   si    niuore.     Heute   ist's 

Bliite,  morgen  atirbt's. 
Oggi  in  figura,  domani    in   sepoltura.    (t.)     ^S".  mi. 

Heden  in  figuur  u.  s.  w. 
Inco^u  in  figura,  dman   in    sepoltura.    (em.  P.)  ni. 

S.  Heden  in  figuur  u.  s.  w. 
Incoo  in  figura,   dman  in   sepoltura.    (em.   R.) 

*S^.  Heden  in  figuur  u.  a.  w. 
Se  incoeu  te  sec  in  figura,  doman  to  podet  vess 

in  sepoltura.  (1.  m.)     Wenn  du  heute  in  Ge- 
stalt bist,  kannst  du  morgen  im  Grabe  sein. 


Heute  730. 


—    384 


734  Himmel. 


AncheTii  an  figiira,  doman  an  sepoltura.  (piem.) 

S.  Hedeii  in  fiquur  u.  s.  w. 
Ancuo  in  figura,  doman   in   sepoltnra.    (v.)     S. 

Heden  in  figuur  u.  s.  w. 
Ogi  in  figura,  dimani  in  sepoltura.  (v.  trst.)  S. 

Heden  in  figuur  u.  s.  w. 
si.  Oggi  in  figura  e  dumaui   in   sepoltura.  (s.)     S. 

Heden  in  figuur  u.  s.  ?.o. 
Oij  casceri  e  dumani  cassatu.   (s.^  Heute Kassi- 

rer  und  monjen  eingekastelt. 
pt.  Hoje  em  nossa  figura,  e  jimanha  na  sepultura. 

Heut    in    unserer    OestaU.    und    morgen    im 

Orahe. 
Hoje  somos,  amanlui  nao.  Heute  sind  wir,  mor- 
gen nicht. 
sp,  Ayer  lucia  la  mi  cara,   hoy  plegada,   manana 

seras  liada.      Qestern  gldnzte    mein  Antlitz, 

heute  faltig,  wird  es  morgen  eingehiUU  sein. 


731.     Was  du   heute  thun   kannst,    ver^ 
s  c  h  i  e  b  e  nicht  bis    morgen. 


(it.  Stel  niet  tot  morgen  uit,  wat  gij  heden  doen 
kunt.  Schiehe  nicht  bis  morgen  cm/,  was 
du  heute  thun  kannst. 


8W«  Uppskjut  aldrig  till  i  morgon,  hvad  du  kan 
gora  i  dag.  Schiehe  niemals  bis  morgen 
auf,  was  du  heute  thun  kannst. 


Lo  que  has   de   hazer,   no   digas   eras,    pen   la  8p. 
mano  y  haz.    Was  du  zu  thun  hant,  sage  nicht 
morgen,  leg'  die  Hand  an  und  thus. 


732.  Dcr  Himmel  ist   una   il  bur  a  11  gleich 
uahc. 


Det  er  lige  naer  til  Himmels,  i  hvor  man  doer.  dft. 

Es   ist   gleich    nah   zum    Himmel,    no    man 

auch  sterbe. 
Jafnlangt    er    til    heljar   heima   og   a    liati  uti.  is. 

Ebenso   ireit    ist's    zum   Todtenreich  daheim 

und  draussen  auf  dem  Meer. 
Plimmelen    er  allstad   like   niBr.     Der   Himviel  IIW. 

ist  iiberall  gleich  nah. 


733.  Dor  Weg  zum  Himmel   fiilirt  durch 

Kreuzdorn. 
Wer  zum  Himmel  ist  geborn,   Den   sticht  alle 

Tag  ein  Dorn, 
Wer   zum   Himmel   ist    erkoren ,    Den   stechen  md. 

taglich  Disteln  und  Dorcn.  (mrh.  E.) 


fz.  Ce   qu'aujourd'huy   tu   peux    faire,    Au    lende- 
main  ne  differe. 

Ne  remets  pas  a  demaiu  ce  que  tu  peux  faire 
aujourd'hui.     S.  Stel  u.  s.  w. 

Ce  qvi'on  pent  aujourd'hui  ne  faut  attendre  k 
demain.  Was  man  heut  kann^  damit  muss 
man  nicht  his  morgen  warten. 

Ce  que  tu  peu^  faire  au  matin,  N'attens  ves- 
pres  ne  lendemain.  Was  du  am  Morgen 
thun  kannst,  das  verschiehe  weder  auf  den 
Abend,  noch  auf  den  ndchsten  Morgen. 

N'attendre  pas  a  faire  au  vespre  ce  que  tu  pues 
faire  au  matin,    (afz.)     Nicht  auf  den  Abend 
verschieben,  was  du  am  Morgen  thun  kannst. 
nf.  I  n'fa  nin  r'mette   a   leddimin    qou   qu'on   pou 
fer  1'  meme  jou.  (w.)    Man   muss  nicht   auf 
den  ndchsten  Morgen  verschieben,  was   man 
denselhen  Tag  thun  kann. 
sf.  So  qe  podes  fa   iuei,   nouu   Jou  mandes    a   de- 
man.  (Lgd.) 
it.  Quell  che  te  podet  fa  denter  d'incoeu,  ytiraccia 
minga  a  fall  fina  doman.  (ni.  1.  m.) 


The  way  to  heaven  is  by  weeping- cross.     Der  en. 
Weg  zum  Himmel  fiihrt  beim  Thrdnenkreuz 
vorbei. 

Non  est  ad  astra  mollis  e  terris  via.  It* 

Per  aspera  ad  ardua. 

La  croix  est  I'dchelle  des   cieux.      Das  Kreuz   fz. 

ist  die  Leiter  zum  Himmel. 
La  strada  del  paradiso  xe  streta.    (ni.  v.)     Die  it« 

St7'asse  zum  Paradies  ist  eng. 


734.     Mit    den  Beinen  lauft   man   nicht 

in  d  en  Himmel. 
Man  rutscht  auf  keinem  Kissen  in  den  Himmel. 
Er  will  mit  Stiefel  und  oi)oren  in  den  Himmel. 
Met  Stimpf  un  Schua  kummt  mer  nid  in  Him-  md. 

mel.  (frk.  M.)     Mit  Strumpfen  und  Schuhen 

kommt  man  nicht  in  den  Himmel. 
Mat  Schong  an  Huosen  an  den   Himmel  kom- 

men.  (mrh.  L.)     Mit  Schuhen  und  Hosen  in 

den  Himmel  kommen. 
Er  will  mit  einem  male  in  den  Himmel.  (sa.M.) 
Man  kann  auf  keinem  Kiissen  in  den  Himmel  od 

rutschen.   (schwei.) 
Ma  cha  niid  gad  mit-te  Schuea  inn  Himmel  ui. 


Himmel  734. 


—    385    — 


735  Himmel. 


(schwei.  A.)      Man   kann    nicht  gerade    mit 
den  Schuhen  in  den  Himmel  hinauf. 
pd.  Me  lopet  nitt  so    met  Huosen  un   Schau   in  'n 
Hiemel.     (wstf.    Mrk.)      Man   Iduft  nicht  'so 
mit  Hosen  und  Schuhen  in  den  Himmel. 


dt.  Sten    komt  met    kousen   end   schoenen   niet    in 
den  hemel.     Man  kommt  nicht  mit  Striimpfen 
und  Schuhen  in  den   Himmel. 
Men  glijdt  op  fluweelen  kussens  zoo   raaar  het 
hemelrijk  niet  binnen.  Man  yleitet  nicht  hlos 
so  auf  atlasnen  Kissen  in  den  Himmel. 
Men  komt  met  geene  kousen  en  schoenen  in  den 
hemel.  (vl.)     S.  Men  komt  u.  s.  w. 
en.  The  way  to    bliss   lies  not  on   beds    of  down. 
Der   Weg  zur  Seligkeit  geht  nicht  auf  Dau- 
nenbetten. 
To  go  to  Heaven  in  a  featherbed.     Gen  Him- 
mel in  einem  Federhett  fahren. 


da.  Han  vil  krybe  til  Himmels  paa  en  Tiekkestige. 
Er  will  auf  einer  Dachleiter  in   den   Him- 
mel kriechen. 
Man  lober  ikke   til  Viisdom  i   Traeskoe.     Man 
Iduft  nicht  in  Holzschuhen  zur    Weisheit. 
llW.  Koma  til  Paradis  paa  slette  Marki.  Auf  ebenem 
Feld  in's  Para  dies  kommen. 
Ein   stig    inkje    stigalaus    til   Himmels.     Man 
steigt  nicht  ohne  Leiter  in  den  Himmel. 
SW.  Dhet  ar  intet  sa  latt  at  springa  i  Gudz  Rijke. 
Es   ist  nicht   so    leicht ,    in  Gottes  Reich  zu 
springen. 


it.  Non  si  va  in  Paradiso  in  carrozza.     Man  f'dhrt 

nicht  zu   Wagen  in's  Paradies. 
mi.  Un  s  po  ander   in  paradis  in  carozza.   (rom.) 

Man   kann    nicht    zu    Wagen  in's  Paradies 

fahren. 
In  Paradiso  non  ci  si  va  in  carrozza.  (t.)  In's 

Paradies  f'dhrt  man  nicht  zu   Wagen. 
Andare  in  paradiso  col   guancialino.    (t.) 

Paradies  mit  dem  Kopfkissen  gehen. 
ni.  Andar  in   paradis    in    carrozza.    (em  B.) 

Paradies  zu   Wagen  fahren. 
In  paradis    no  se  ghe   va   in    carozza.    (1.) 

In  Paradiso  u.  s.  lo. 
In  tirosa  nessun    va    in    paradis.    (1.  m.)     Im 

Wagen  fdhrt  Niemand  in's  Paradies. 
As  peul  nen  ande  an  Paradis  an  carossa.  (piem.) 

S.   Un  s  po  u.  s.  w. 
No  se  pol  andar  in  Paradiso  in  carozza.  (v.)  S. 

Un  8  po  u.  s.  w. 


In's 


In's 


S. 


A  lu  celu  'un  si  va  senza    fatiga.   (s.)     In  den  si. 

Himmel  kommt  man  nicht  ohne  Miihe. 
Cu  peni  e  pacienza  si  va  'mparadisu.  (s.)    Mit 

Miihe  und  Geduld  kiimvit  man  in's  Paradies. 


735.   Wenn  der  Himmel  zusa  m  me  nfallt, 

so  sind  alle  Vogel  gefangen. 
Wenn  der  Himmel  einfallt,  so  konnen  die  Vogel 

keine  Nester  mehr  banen. 
Wenn  der  Himmel  einfallt,  bleibt  nirgends  ein 

Stuhl  stehen. 
Wenn  der  Himmel  einfallt,  so  siud  alle  Topfe 

und  Baume  zerschlagen. 
Wenn   der  Himmel  einfiele,   bliebe   keiu    alter 

Zaunstecken  (kein  alter  Topf)  ganz. 
Wenn  der  Himmel  einfiele,  zerschltig'   er  mehr 

Kacheln  als  Oefen. 
Failt  der  Himmel  ein,   so  liegen  wir  Alle  dar- 

imter  begi'aben. 
Wann  den  Himmel  zesammefalld,  Brahchen  all  md. 

Dobbeu  on  der  W^eld.    (mrh.  T.)     Wenn  der 

Himmel  zusammenfdllt,  zerbrechen  alle  TiJpfe 

in  der  Welt. 
Wann  der  Himmel  einfallt,  so  wird  er  uns  Alle  od. 

decken.  (schwei.) 
As  den  Himmel  infellt,  sinn  alle  Mossen  dood.  pd. 

(nrh.  Kl.)      Wenn  der  Himmel  einfallt,  sind 

alle  Spatzen  todt. 
Wenn  de  Himmel  infallt,  so  krig  wi  en  groten 

Kiikenkorf.  (ns.  B.)     W^enn  der  Himmel  ein- 

fdllt,  so  kriegen  wir  einen  grossen  HUhner- 

korb. 
Wenn   de   Himmel    instorrt,   so    Hgge   wie  alle 

driinner.    (ns.   ha.    V.)       Wenn    der    Himmel 

einstUrzt,  so  liegen  wir  Alle  darunter. 
Wenn  de  Heven  fallt,  so  ligg  wi  der  all  unner. 

(ns.  hist.)      Wenn    der  Himmel    einfallt,    so 

liegen  wir  Alle  darunter. 
Wenn  der  Himmel  einfallt,  sind  alle  Sperlinge 

todt.     (ns.  Pr.) 


Viel  de  hemel,  dan  zouden  er  veel  leeuweriken  dt. 
(kwakkelen)    gevangen    worden,      Fiele    der 
Himmel    ein,    dann    wUrden  viele    Lerchen 
(Wachteln)  gefangen  werden. 

Viel  de  hemel,  dan  bleef  er  nergens  een  stoel 
staan  (dan  bleef  er  geen  arden  pot  of  pan 
heel).  Fiele  der  Himmel  ein,  dann  lliebe 
nirgends  ein  Stuhl  stehn  (dann  bliebe  kein 
irdener   Topf  oder   Tiegel  ganz). 

Als   de   hemel   valt ,    blijft    er    geen   tuinstaak 

49 


Himmel  735. 


—    386 


736  Hinken. 


staan.      Wenn  der  Himmel   einfdlU,    hleiht 

Tcein  Zaunstecken  steh'n. 
Als   de   hemel  valt,   zijn   alle    miisschen    dood. 

^S*.  As  den  Himmel  u.  s.  w. 
Viel  de  hemel,  dan  was  immers  alles  verloren. 

Fiele    der   Himmel    ein,    dann   ware    dock 

Alles  verloren. 
Als    de    hemel  valt ,    zijn   wij    altemaal    dood 

(moet  het    al    sterven).     Weiin   der   Himmel 

einfcilU,  sind  wir  sammt    und  senders  todt 

(muss  Alles  sierbenj. 
Als  de  hemel  valt,  krijgt  de  aarde  eene  huik. 

Wenn  der  Himmel  einfdllt,  Tcriegt  die  Erde 

einen  Buckel. 
Als    de  hemel    valt,    krijgt  men  eene   blaaiiwe 

slaapmuts  op.      Wenn    der   Himmel  einf'dllf, 

kriegt  man  eine  blaue  Schlafmiitze  auf. 
Dat  den  hemel  uiele,  der  bleue  met  een  tuyn- 

staeke  staen.  (ah.)     Wenn  der  Himmel  fiele, 

da  bliebe  nicht  ein  Zaunstecken  stehn. 
Viel  den  hemele,  so  waert  goet  qnackelen  van- 
gen,  (avl.)     Fiele  der  Himmel  ein,    so  war' 

es  gut  Wachteln  fangen. 
Os  de  lugt  go  voUen,    we   goan    ol  d'roun'her 

zyn.  (vl.  F.)      Wenn  die  Luft  f'dllt,  werden 

wir  alle  darunter  sein. 
en.  If  the  sky  falls,  we  shall  catch  larks.  Wenn  der 

Himmel  fdllt,  iverden  wir   Lerchen  fangen. 
If  the  lift  fa',   the  laverocks   will   be    smoored. 

(scho.)     Wenn  das  Firmavient  fdllt,  werden 

die  Lerchen  erschlagen  werden. 
fs.  Wan   a  Hemmal  felt ,    lei   wi-r   altemal  unner. 

(A.)      Wenn  der   Himmel  fdllt,  liegen   wir 

allzumal  darunter. 
Wan  a  Hemmal  fealt,  do  lei  wi'r  altamal  onnar. 

(F.)     S.    Wan  a  u.  s.  w. 


da.  Falder  Himlen  ned,  saa  fanger  man   Lserker. 
Fdllt    der    Himmel    nieder,    so   fdngt  man 
Lerchen. 
Falder  Himmelen,  da  brister  der    mange  Leer- 
potter.      Fdllt   der   Himmel,  so   zerbrecheii 
viele  Thontbpfe. 
Faller  Hemmelen,  thaa  brysther  manghe  Leer- 
giydher.  (ada.)     S.  Falder  Himmelen  u.  s.w. 
is.  Falli  himin,  hrjota  sundr  leirpottar.     Fdllt  der 
Himmel,  zerbrechen  die  Thontopfe. 
SW.  F0rsta  hymildin  faller,  tha  bristher  margh  gryta. 
(asw.)     S.  Falder  Himmelen  u.  s.  to. 


It.  Si    rnerit  coelum ,  multae  caperentur  alaudae. 
Fit    fragor  oUarum,    ruit  arx  si  coelicolarum. 
(mlt.) 
fz.  Si  le  ciel  tombait,  il  y  aurait  bien  des  alouettes 


prises.      Wenn   der  Hivimel  fiele,  wiird'  es 

viele  gefangene  Lerchen  geben. 
Si  les  nues  ch^oit,  Les  aloes  sont  toutes  prises. 

(afz.)      Wenn    die    Wolken  fielen,  wdren  die 

Lerchen  alle  gefangen. 
Se  la  mar   boulissie    tres  ouros,  i-aonrie  be  dii  sf. 

peissous  cui^s.  (Lgd.)      Wenn  das  Meer  drei 

Stunden    kochte  ,    wiird'    es    viele    gekochte 

Fische  geben. 
Si  lou  Ceou  tombavo,  que  de  darnagas !  (nprv.) 

Wenn  der  Himmel  fiele,  was  fiir  Spechte  ! 
Si  la  mar  bouillie  tres  houros,  I'y  aurie  ben  de 

peisson  cuech.  (nprv.j     S.  Se  u.  s.  w. 
Se  il  cielo  rovinasse",  si  piglierebbero  di    molti    it. 

uccelli.      Wenn  der  Himmel  einstiirzte,  wiir- 

den  viel   Vogel  gefangen, 
Se  ch^sca  e  zil,  us  ciapa  dal  lodal.  (rom.)  Wenn  mi. 

der  Himmel  fiillt,  fdngt  man  Lerchen. 
Se'l  ciel  rovinasse,  si  piglierebbon  tant'  uccelli! 

(t.)     Wenn  der  Hivimel  einstiirzte,    wiirden 

so  viel   Vdgel  gefangen! 
Sa'l  cascass   al  ciel,  mo   al    s'piar^,    pur    tant  ni. 

qualj !     (em.   B.)      Wenn   der   Himmel  fiele, 

wiirden  doch  so  viel   Wachteln  gefangen! 
Si  el  cielo  se    cae,    quebrarse    han  las    ollas.  sp. 

Wenn  der  Himmel  fdllt,  miissen  die  Topfe 

zerbrechen. 
Si  el  cielo  cayese,    pavalle  las  manos.     Wenn 

der  Himmel  fiele,  halte  die  Hdnde  vor. 


7.36.  Voor  Kreupelen  mag  men  niet  hin- 
ken. (dt.)  Vor  Kriippeln  darf  man  nicht 
hinken. 

Het  is  kwaad  hinken    (mank  gaan)   voor  den  dt. 
kreupele.   Es  ist  schlecht  hinken  (lahm  gehenj 
vor  dem  Kriippel. 

Tis  conste  voor  cruepele  manck  gaen.  (avl.)  Es 
ist  Kunst  vor  Kriippeln  lahm  gehn. 

No  halting  before  a  cripple.     Kein  Hinken  vor  en. 
einem  Kriippel. 

Det  ar  onodigt,  predika  for  lardt  folk.     Es  ist  SW. 
unnUtz,  vor  gelehrten  Leuten  zu  pi-edigen. 


Memorem  mones  (doctum  doces).  It. 

II  ne  faut  pas  clocher  devant  les  boiteux.    Man  fz. 
muss  vor  den  Lahmen  nicht  hinken. 

II  ne  faut  pas  parler  latin  devant  les  cordeliers. 
Man  muss  nicht  Latein  vor  den  Franzis- 
kanern  sprechen. 

Clochier  ne  faut  devant  boiteux.  (afz.)  Hin- 
ken darf  man  nicht  vor  Lahmen. 


Hinken  736. 


387    — 


739  Hoch. 


nf.  Oil  n'  deux  maie  halter  divant  on  halo,  (w.) 
Man  soil  niemals  vor  einem  Lahmen  hinkei'. 

pt.  Em  casa  de  Mouro  iiao  falles  algaravia.  Im 
Maurenhause  sprich  nicht  arahisch. 

sp,  En  casa  del  Moro  no  hables  algaravia.  S.  Em 
casa  u.  s.  to. 


737.  Eine  Hinterthur  verdirbt  das  Hans. 
Hinten  hinaus  Verderbt  das  Haus. 


dt.  De  achterpoort  bederft  het  huis.      Die  Hinter- 

pforte  vevderht  das  Haus. 
Achterdeuren  aan  de  huizen ,    Zijn  zooveel  als 

open  sluizen.     IlinterthUren  an  den  Ilausern 

sind  so  ffut  loie  off'ne  Schleusen. 
Die  aelitcrdnere  onteert  het  buys,     (avl.)      Die 

Hinterthur  enfekrt  das  Haus. 
eu.  A  nice  wife   and  a  backdoor,    do   often    make 

a  rich  man  poor.     Eine  nette  Frau  und  eine 

Hinterthur  machen   oft  einen  reichen  Mann 

arm. 

it.  La  porta    di  dietro  6  quella   che  ruba   la  casa. 

(mi.  t.)     Die  Hinterthur  ist's,  die  das  Haus 

bestiehlt. 
si.  La  casa  a  do  porte,  n  diaue  se  la  porte.  (ap.  B.) 

Das  Haus  mil  zwei  Thuren  hole  der  Teufel. 
Im.  Casa  de  dos  portas  fa  de  mal  g^iiardar.     (neat.) 

Haus   mit    zwei    Thuren   Idsst  sich  schlecht 

hiiten . 
pt.  Tudo  farei,  casas  de  duas  portas  nao  guardarei. 

Alles    werde    ich    thun,    Hiiuser     mit     zwei 

Thiiren  werde  ich  nicht  hiiten. 
sp.  Casa  con  dos  piiertas  no  la  guardan  todas  duenas. 

Haus    mit    zwei    Thiiren ,    alle    Aufseherin- 

nen  hiiten  es  nicht. 
La  puerta  trasera  es  la  que    destruye   la  casa. 

Die  Hinterthur    ist  die,    welche    das   Haus 

verdirbt. 


Le  case  grandi  dal  mezzo  in  su  non  s'  abitano.  it. 
(mi.  t.)     Die  grossen  Hduser   sind  von   der 
Mitte  bis  oben  hin  unbewohnt. 


7.S9.  Hohe  Steiger  fallen  tief. 

Steige  nicht  zu  hoch,  so  fallst  du  nicht  zu  tief. 

Wer  hoher  steigt,   als    er    sollte,    Fallt  tiefer, 

als  er  wollte. 
Sam  einer,  der  da  hoger  stiget,  der  muos  deste 

hoger  fallen,  (ad.) 
Wer  hoch  klimmt,  fallt  hoch.  (mrh.  E.)  md. 

Wer  hoch  steigt,  fallt  tief.     (schwei.)  od. 

Wea  hoch  staigg,  fold   hoch.     (st.)     Wer  hoch 

steigt,  fallt  hoch. 
De  to  hoog  stiggt,  fallt  am  deepsten.  (ns.  O.  R.)  pd. 

Wer  zu  hoch  steigt,  fallt  am  tiefsten. 
Wer  hoch  steigt,  wird  tief  (niedrig)  fallen.  (ns.Pr.) 
Wei  hauch    stieget,    de   liauch    fjillt.    (ns.  W.) 

Wer  hoch  steigt,  der  fallt  hoch. 


Hoe  hooger  geklommen,  hoe  zwaarder  val.    Je  dt. 

hoher  geklommen,  je  schioerer  Fall. 
Hy  moet  al  hoghe  climmen,  die  seer  leghe  val- 

len  sal.     (ah.)     Der  muss  schon  hoch  klim- 

men,  der  sehr  tief  fallen  soil. 
Hasty    climbers    have    sudden   falls.     Hastige  en. 

Klimmer  fallen  plbtzlich. 
The  higher  climb,    the   gi-eater  fa',  (scho.)     Je 

hoher  Steigen,  je  grosserer  Fall. 
Hokker   huugh  klemmert,  felt  liagh.  (A.)    Wer  U, 

hoch  klettert,  fallt  tief. 
Diar  huuch  klemmart,  fealt  liach.  (F.)  S.  Hok- 
ker u.  s.  w. 


738.  Hohe  Hauser  sind  gewohnlich  un- 
term  Dach  e  leer. 


da.  H0ie  Huse  staae  gjeme  tomme.     Hohe  Hauser 
stehen  gewohnlich  leer. 
Hme  Huse  —  tomme  Vserelser.     Hohe  Hdu- 
ser, leere  Stuben. 

nw.  H0gt  Hus  er  tomt  under  Taket.     Hohes  Haus 
ist  leer  unter  dem  Dache. 


Hvo  lioit  vil  klyve,  falder  ofte  ned.     Wer  hoch  da. 

steigen  icill,  fallt  oft  herab. 
Den  som  stiger  heit,  falder  dybt.    S.   Wer  hoch 

steigt  u.  s.  v\ 
Den  hogt  vill  klifva,  faller  ofta  ned.      S.  Hvo  SW. 

u.  s.  w. 
Dhen  hogt  klijfvcer,  ban  faller  diupt,      Wer  hoch 

klimmt,  der  fallt  tief. 


Qui  quaerit  alta,  is  malum  videtur  quaerere.     It. 
Qui  petit  alta  nimis,  retro  lapsus  ponitur  imis. 

(mit.) 
Sin  aulta  sgolada  vegn  bassa  tschentada.  (obi.)  CTf. 

Auf  hohen  Flug  kommt  tiefer  Fall. 
Tgi  sgola  memm  ault,  sa  bassa  pli  bauld.  (obi.) 

Wer  zu  hoch  steigt,  fallt  um  so  rascher. 
Celui  qui  s'el^ve  est  sujet  k  tomber.     Wer  sich  fz, 

erhebt,  ist  dem  Fall  ausgesetzt. 

49* 


Hoch  730. 


—    388    — 


741  Hochmuth. 


De  grande  montee  grande   chute.     Von  gros- 

sem  Steigen  grosser  Fall. 
Qui  plus  tost  monte  qu'il  ne  doit,  Descent  plus 

tost  qu'il  ne  vouldroit.     Wer  friiher  steigt, 

ah  er  soil ,    steigt  friiher  herunter ,    als  er 

mocJite. 
Qui  plus  haut  monte  qui  ne  doit,  De  plus  haul 

chiet  qui  ne  voudroit.    (afz.)     S.    Wer  hoher 

steigt  u.  s.  w. 
Qui  plus  haut  monte,  de  plus  haut  chiet.  (afz.) 

Wer  hoher  steigt,  fallt  tiefer.    [Iwch  u.  s.  w. 

Ki  haut  monte,  de  haut  descent,  (afz.)  S.   Wer 

nf.  Cil  chiet  en  has,    qui  trop  haut  veut   monter. 

(Chmp.)     Der  fdllt  herab,  der  zu  hoch  stei- 
gen will. 
sf.  Qui  trop  haut  monte  cay  has  dap  honte.  (Gsc.) 

Wer  zu  hoch  steigt,  fdllt  tief  mit  Schimpf. 
it.  A  cader  va,  chi  troppo  in  alto  sale.     Zu  Falle 

kommt,  wer  zu  hoch  hinauf  steigt. 
mi.  Pii    si    colla    insu  e    piu    si    risica    di    casci 

inghiu.  (crs.)     Je  hoher  man  steigt,  je  mehr 

Iduft  man  Gefahr,  herahzuf alien. 
Chi  tropp'   alto   sale,   presto   scende.   (t.)     Wer 

zu  hoch  steigt,  kommt  rasch  herunter. 
Chi  troppo  in  alto  sal,  cade  repente,  Preciplte- 

volissimevolmente.    (t.)       Wer  zu    hoch   hin- 
auf steigt,  fdllt  schnell  Hals  iiber  Kopf 
Chi  piu  alto  sale  Maggior  colpo  cade,  (t.)   Wer 

hoher  steigt,  hat  grosseren  Fall. 
Chi  troppo  sale  da  maggior  percossa.  (t.)    Wer 

zu  sehr  steigt,  schldgt  stdrker  auf. 
ni.  A  anda  so  trop  in  alt,  Se  ris'cia  fa  ii  brot  salt. 

(1,  b.)     Wenn  man  zu  hoch  geht,  Iduft  man 

Gefahr,  einen  hdsslichen  Sprung  zu  machen. 
A  anda  so  tr6p,  se  ris'cia  a  deenta  sop.  (1.  b.) 

Geht  man  zu  hoch,  Iduft  man  Gefahr,  lahm 

zu  wer  den. 
Chi  va  su  trop  avvolt,  ris'cia  a  fa  toma.  (1.  m.) 

Wer  zu  rasch  hoch  steigt,  Iduft  Gefahr,  sich 

zu  iiberschlagen. 
si.  A  terra  va  cui  troppu   autu   acchiana.    (s.)  Zu 

Boden  fdllt,  wer  zu  hoch  steigt. 
Cui  vola  troppu  autu,  prestu  cadi,    (s.)     Wer 

zu  hoch  fliegt,  fdllt  schnell. 
A  li  voli  repentini  li  caduti  su  vicini.  (s.)  Ra- 

schem  Fluge  ist  der  Fall  nah. 
pt.  De  grande  subida  grande  cahida.  ,S'.  De  grande 

montee  u.  s.  w. 
gp.  A    gran    salto    gran    quebranto.     Auf  grossen 

Sprung  grosser  Schaden.       \mont6e  u.  s.  w 

De   gran  subida  gran    caida.     S.    De    grande 

1T1.  Cine  se  innaltia  pr6  multu  cade.     Wer  sich  zu 

sehr  erheht,  fdllt  tief. 


740.  Hoher  Baum  fjingt  vie  I  Wind. 

Das  Wetter  schlagt  gern  in  die  hohen  Thiirme.  Od. 

(schwei.) 
Je  hocher  in  de   Lucht   ebuet   werd ,    jS   arger  pd. 

kiimt   er  de  Wind   gegen.   (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Je  hoher  in  die  Luft  gebaut  wird,  je  drger 

kommt  der   Wind  dagegen. 

Hooge  boomen  vangen  veel  wind.  Ilohe  Bdume  dt» 
fangen  viel   Wind. 

Hooge  masten  (molens)  vangen  veel  wind.  Hohe 
Masten  (Miihlenj  fangen  viel  Wind. 

Bij  hooge  torens  waaijen  veeltijds  groote  win- 
den.  Urn  hohe  Thiirme  wehen  hdufig  grease 
Winde. 

Hooge  muren  hebben  veel  uit  te  staen.  (vl.) 
Hohe  Mauern  hahen  viel  auszuhalten. 

Huge    winds     blow    on     high    hills.       Starke  en. 
Winde  wehen  auf  hohen  Bergen. 


Hoie    Trseer    fange    megen    Vind.     S.    Hooge  dli. 

boomen  u.  s.  w. 
Dess  hagre  Vegg,  dess  hardare  Vind.      Je  ho-  nw. 

her  die   Wand,  desto  schdrfer  der   Wind. 
Dess  h0gre  Hus,  dess  hardare  Storm.     Je  hoher 

das  Haus,  desto  stdrker  der  Stui-m. 
Hoga  trad  blasa  och  (snarast)    orakuU.       Hohe  SW. 

Bdume  werden auch (amraschesten)umgeweht. 
Askian  slar  snarast  i  hoga  Torn.     Der  Donner 

schldgt  am  schnellsten  in  hohen  Thurm. 
Blixten  slar  gerna  ned  i  hoga  torn.     Der  Blitz 

schldgt  gern  in  hohen   Thurm. 

Aux    grands   honneurs    grands    envieux,    Aux  fz. 

grandes  portes  soufflent  les  gros  vents.     Bei 

grossen    Ehren    grosser    Neid ;    an  grossen 

ThUren  wehen  grosse    Winde. 
A  las  gran  portos,  boufou  las  grandos   aouros.  sf. 

(Lgd.)      An   den  grossen  Thiiren  wehen  die 

grossen   Winde. 
AUe   gran    porte  soffiano  i   gran   venti.     S.  A  it. 

las  u.  a.  w. 


741.  Hochmuth  kommt  vor  dem  Fall. 
Wer  sich  von  hochvart   iibertreit,    wirt   der   ze 

spot,  wem  ist  daz  leit.  (ad.)  [(ad.) 

Got  hoehet  alle  giiete  und  nidert  hochgemiiete. 
Hochmuut  get  forn  Fall.    (frk.    H.   S.)     Hoch-  md. 

muth  geht  vor  dem  Fall. 
Hachniaud  kiimt  kort   vorn  Falle.    (ns.  ha.  G.  pd. 

u.  G.)     Hochmuth  kommt  kurz  vor  dem  Falle. 
Hogmut  kommt  for  de  Fall.  (ns.  hist.  A.) 
Hauchmauth  kiimmet  fiir  dem  Fall.  (na.  W.) 


Hochmuth  741. 


—    389 


744  Holz. 


eu.  Pride  goes  before  the  fall.  S.  Hochmuid  u.  s.  w. 

Pride    goes    before    and    shame    follows    after. 

Hochmuth  geht  voraus  und  Scham  folgt  nach. 

fs,  Hnughmud  as  foor  a  Fal.    (A.)   Hochmtith    ist 

vor  derii  Fall. 

Huchmaujd  gorigt  faar  'e  Fall.  (M.)     S.  Jloch- 

mutit  u.  s.  w. 
Hoogmud  kumdt  fuar  en  Fal.  (S.) 


da.  Hovmod  gaaer  for  Fald.     -*?.  Hochmuut  u.  a.  v. 

Hovmod  staaer  for  Fald.     Hochmuth  steht  vor 

(demj  Fall. 

is,  Drambhitr  gjorist  sa,  sem  til  grnnns  skal  giinga. 

Hochmilthifj  wird  der  gemacht,  der  zu  Grunde 

fjchen  soil. 
UW.  Stort  Mod  stend  fyre  Fall.     S.  Hovmod  staaer 

u.  s.  w. 
SW.  Hogmod  gar  for  fall.     5'.  Hochmuut  u.  s.  xv. 
Hogfardt  gar  for  fallet.     Hoffart  (jeht  vor  dem 
Fall. 

CW.  La  superbia  va  be  ant  co  la  ruina ;  E  quella 
bain  spert  davo  chamina.  (Id.  U.-E.)  Der 
Hochmuth  geht  dem  Un'ergang  voraus  und 
dieser  eilt  rasch  vorwarts. 

Loschezia  va  avon  a  la  ruinna.  (obi.)  S.  Hoch- 
muut u.  s.  w. 
fz.  L'orgueil  est  I'avant-coureur  de  la  chute.     Der 
Hochmuth  ist  der   Vorlaufer  des  Falls. 

Quand  orgueil  chevauche  devant,  honte  et  dom- 
mage  suivent  de  pr^s.  Wenn  Hochmuth 
voran  eilt,  folgen  dicht  Schande  undSchaden. 

Quand  orgueil  chevauche  ou  va  le  galoppe, 
Daim  et  honte  le  suit  en  croppe.  Wenn 
Hochmuth  zu  Pferde  sitzt  oder  Galopp  rei- 
tet,  sitzt  Schaden  und  Schande  hinten  auf. 
sf.  Orgulh  a  chibau  et  misere  en  croupe.  (Brn.) 
Hochmuth  zu  Pferde,  und  Elend  hinten  auf. 

Quan  un  home  ses  rendut  orgoulhous,  Honte 
mysere  a  desia  aux  talous.  (Gsc.)  Wenn  ein 
Mensch  hochmiithig  geworden  ist,  Schande, 
Elend  nach   Verlangen  an  den  Fersen. 

Ourghiel  e  graisso  ,  Diou  I'abaisso.  (Lgd.) 
Hochmuth  und  Fett  driickt  Oott  nieder. 

Ourgueil  et  graisso,  Diou  I'abaisso.  (nprv.)  S. 
Ourghiel  u.  s.  to. 
it.  Quando  la  superbia  galoppa,  La  vergogna  siede 
(le  siede)  in  groppa.  Wenn  der  Hochmuth 
galoppirt,  sitzt  die  Scham  hinten  auf. 
mi.  La  superbia  ando  a  cavallo  e  torno  a  piedi.  (t.) 
Der  Hochmuth  gieng  zu  Pferde  und  kam  zu 
Fuss  icieder. 


Ad    orgoglio    non    manco    mai     cordoglio.    (t.) 

Dem  Stolze  fehlte  nie  Leid. 
Figlia  de  la  soperbia  e  la  roina.  (npl.)   Tochter  .si. 

der  Hoffart  ist  die   Vernichtung. 


742.  Hij  is  van  het  hout,  daar  men  de 
fluiten  van  maakt.  (dt.)  Er  ist  von 
dem  Holz,  woraits  man  die  Floten  macht. 

n  est  du  bois  dont  on  fait  les  flutes.  f'/., 

Je  suis  du  bois  dont  on  fait  les  vielles,  de  tons 

bons  accords.    Ich   bin  von  dem    Holz ,    aus 

zvelchem  man  die  Leiern  macht,  ulle  gut  ge- 

stimmt. 
Air  est  do   ch'bo  qu'cin   foet   des   flutes,   (pic.)  nf. 
Ete  d'  ech'  bos,  dont  on  foet   des   flutes,   (pic) 

Vcm  Holz  sein,  looraus  man  die  Floten  macht. 
11  est  de  bois  dont  on  fait  les  violons.  (w.)  Er 

ist  von  dem  Holz,    ivoraus  man  die  Geigen 

macht. 
Di   questi    legni    si  fanno    i    Zoccoli.    (si.   ap.)  it. 

Von  diesem  Holze  macht  man  die  Holzschuhe. 


743.     Griines   Holz,  grosse  Hitze. 


Groen    hout    maakt    heet    vuur.      Griin  Holz  dt. 
macht  heiss  Feuer. 


Verde  buche  fait  chaut  feu.     S.  Groen  u.  s.  w.  fz. 

II  n'est  feu  que   de   bois   vert.      Es    giht  kein 

Feuer,  wie  von  griinem  Holz. 

Bos  ver  fai  fio  caou.  (Lgd.)     S.   Groen  u.  s.  w.  sf. 

Chi  bmscia  legna  verde  h.  siguru  d'avfe  u  fume.  it. 

(mi.  crs.)   Wer  griines  Holz  hrennt,  ist  sicher, 

den  Rauch  zu  haben. 
Lenha  verde  mal  se  accende,  quern  muito  dorme,  pt. 

pouco  aprende.     Griines  Holz  hrennt  schlecht 

an,  wer  viel  schlaft,  lernt  wenig. 
Lenha  verde  nem  se  queima,  nem  se  accende. 

Griines  Holz  verhrennt  iceder ,  noch   hrennt 

es  an. 


744.    Nicht    aus   jedem    Holz    kann  man 

Pfeifen   schueiden. 
Nicht  jedes  Holz  Gibt  einen  Bolz. 
Wenn's  nitt  im  Holz  steckt,  giebt's  keine  Pfeife.  od. 

(schwb.  W.) 


Holz  744. 


^-     390    — 


746  Honig. 


Es  mnss  am  Holz  sein,  wenn  es  will  a  Geiga 
geba   (eine    Geiffe  gehen    soil),     (schwb.   W.) 

Man  kann  nicht  aus  jedem  Holz  ein  Bolz  dreheii. 
(scliwei.) 

Wenu's  nid  im  Holz  ist,  so  git's  kei  Pfiife 
(gibt's  keine  Pfeife).   (schwei.) 


dt.  Van   alle   hout    kan    men    geen    lepels    maken. 

Nicht    von    allem    Holze    kann    man    Loffel 

machen. 
Uit   alle   hout   kan    geen    Merciirius-bceld   ge- 

sneden  worden.     Nicht  aus  allem  Holze  kann 

ein  Merkurhild  geschnilten  werden. 
Alle  hout  is  geen  timmerhout  (pijlhout).    Nicht 

alles  Hole  ist  Zimmerholz  (Pfeilholz). 


dii.  Det    er    ei    hvert    Slags    Trse,    som    duer    til 

Trseskoe.      Nicht  jede    Art    Holz    taugt    zu 

Holzschuhen. 
Alle  Blomster  due  ikke  til  Bouquet.  Alle  Bluvien 

taugen  nicht  zum  Strauss. 
SW.  Det  ar  inte  allt  slags  tra,  som  duger  till  traskor. 

;S^.  Det  er  u.  s.  w. 


It.  Non  ex  quovis  ligno  fit  Mercurius. 

fz.  Tout  bois  n'  est  pas  bon  a  faire  fleche.     Jedes 

Holz  ist  nicht  gut  zum  Pfeilmachen. 
it.  Non    de    ogni    linna    si    faghent    sos    Sanctos. 

(si.  sa.  L.)     Nicht   aus  jedem  Holze  iverden 

die  Heilijen  gemacht. 


lib.  Honig  im  Munde,  Galle  im  Herzen. 
Honig  im  Mund,  Schermesser  in  der  Hand. 
Uzen  hfinik  und  innen  gall,   (ad.) 
Ir   wort    hant    honges    siiezekeit,    ir    werk    der 
gallen  bitterkeit.  (ad.) 
pd.  Hunnig  in  der  Muule,  Galle  im  Herten.  (ns.  W.) 


Sukkermund   bar   Gift   i   Grnnd.      Zuckervmnd 

hat  Gift  iin   Grund. 
Idel   Honningtale    er    ei    uden   Gift    og   Galde. 

Lauter   Honigrede   ist  nicht  ohne   Gift  und 

Galle. 
Tidt  er  Gift  og  Galde  under  Honningtale.     Oft 

ist  Gift  und  Galle  unter  Honigrede. 
Sockermunn    och    peppar-hjerta.      Zuckermund  8W. 

und  Pfefferherz. 
Soter  i   munnen,   falsker   i   grunden.     Siiss  m 

Munde,  falsch  im  Grunde. 


dt»  Honig  in  den  mond  en  een  scheermes  aan  den 
riem.  Honig  im  Munde  und  ein  Scheer- 
messer  am  Piemen. 
Velen  hebben  honig  in  den  mond  en't  scheermes 
aen  den  riem.  (vl.)  Viele  hahen  Honig  im 
Munde    und    das   Scheermesser   am  Piemen. 

en,  A  honey-tongue,  a  heart  of  gall.     Eine  Honig- 
zunge,  ein  Herz  voll  Galle. 

fs.  Honning  aw'e  Tung  an  Galle  aujn  't  Hart.  (M.) 
Honig  auf  der  Zunge  und  Galle  im  Herzen. 


da.  Honning  i  Munden,  Galde  i  Hjertet. 

S0d  i  Mund  har  Gift  i  Grund.    Siiss  im  Mrnid 
hat  Gift  im  Grund. 


Mel  in  ore,  novacula  sub  ciugulo.  It* 

Sub  hyblfeo  melle  sjepe  vcnena  latent. 

Langue  de  miel  et  coeur   de   ficl.     Honigzunge  fz. 

und  Herz  voll  Galle. 
Meou  en  bouco,  feou  en  cor.  (Lgd.)  a£ 

Meou  en  bouquo,  fcou  en  couer.  (nprv.) 
Miele   in    bocca   e   il   rasoio    sotto.     Honig    im  it. 

Munde  und  das  Scheermesser  darunter. 
Aver  e  mel  a  la  bocca  e  e  fel  a  6  cor.    (rom.)  mi. 

Den    Honig    im    Munde    und    die    Galle    im 

Herzen  hahen. 
In  bocca  ha  '1  mele,  Nel   cuore   ha'l   fiele.    (t.) 

Ivi  Munde  hat  er  den  Honig,  im  Herzen  hat 

er  die  Galle. 
Volto  di  mele,  cor   di  fiele.    (t.)     Honiggesicht, 

Herz  voll  Galle. 
Poi'tare  il  mele  in  bocca  e  il  coltello  a  cintola. 

(t.)     Den  Honig  im  Mwnde  und   das  Messer 

am  Giirtel  tragen. 
Aver  la  mela  in  b6cca  e  la  fela  in  t'  el  coeur.  ni. 

(em.  P.)     S.  Aver  e  meZ  u.  s.  ir. 
Aveje  I'amel  sui  laver  e'l  cotel  (rasor)   an   sa- 

cocia   (e'l   velen    ant    I'anim).     (piem.)     Den 

Honig    auf    den    Lippen    und    das    Messer 

(Pasirmesser)    in  der   Tasche   (das   Gift  ivi 

Herzen)  hahen. 
Mele   in    bucca,    et    puncta    in    coro.     (sa.  L.)  si. 

Honig  im  Munde  und  Stachel  im  Herzen. 
Boca    de    mel ,    cora^ao    de    fel.      Honigmund,  pt. 

Herz  voll  Galle.  [voll  Galle. 

Boca  de  mel,  maos  de  fel.    Honigmund,  H'dnde 
Boca  de   miel,    manos   de    hiel.      S.    Boca    cZe  sp. 

mel,  maos  u,  s.  w. 


746.  Mit   einem  Loffel  Honig  fangt   man 

mehr  Fliegen,  als  mit  einem  Pass  voll 

Essig. 
't  FeQkt  e'  me  Mecke'  mat  Hminech,  ewg  mat  md. 

Essech.     (rarh.   L.)      Es  fangt    Einer    mehr 

Fliegen  mit  Honig,  als  mit  Essig, 


Honig  746. 


—    391 


747  Honig. 


od.  Mit  einem  Loffel  vol!  Honig  fanget  man  mehr 
Fliegen,  als  mit  einer  Staude  vol!  Essig. 
(schwei.) 

dt.  Men  vangt  meer  vliegen  met  een'  lepel  stroop, 
dan  met  een  vat  azijn.  Man  fdngt  mehr 
Fliegen  mit  einem  Loffel  Sirop,  als  mit 
einem  Fass  Essig. 
Men  vangt  meer  vliegen  met  siroop,  dan  met 
azyn.  (vl.)  Man  fdngt  mehr  Fliegen  mit 
Sirojy,  als  mit  Essig. 

en.  A  tea-spoonful  of  honey  is  worth  a  pound  of 
gall.  Ein  Theeldffel  voll  Honig  ist  ein 
Pfimd  Galle  werth. 
Yoii  will  catch  more  flies  with  a  spoonful  of 
honey,  than  with  a  gallon  of  vinegar,  (o.  en.) 
Ihr  werdet  mehr  Fliegen  mit  einem  Loffel 
voll  Honig  fangen,  als  mit  einer  Gallone  Essig. 

dii.  Man  fanger  flere  Fluer  med  en  Draabe  Hon- 
ning,  end  med  en  Tflnde  Eddike.  Man  fdngt 
mehr  Mieyen  mit  einem  Tropfen  Honig,  als 
mit  einer  Tonne  Essig. 


{'I.  On  prend  plus  de  mouches  avec  du  miel  qu'avec 

du  vinaigre.     Man  fdngt  mehr  Fliegen   mit 

Honig,  als   mit  Essig. 
nf.  Ein  attrape  pau  des  mouques  aveu  du  vinaigre. 

(pic.  St.-Q.)     Man  fdngt   wenig  Fliegen   mit 

Essig. 
On   happe   pus    d'mohe    avou    n'gotte    di    ISme 

qu'avou    un    tounai    d'vinaigre.     (w.)      Man 

fdngt  mehr  Fliegen  mit  einem  Tropfen  Harz 

als  mit  einer  Tonne  Essig. 
On  n'happe   nin  les   mohes   avou   de   vinaigue. 

(w.)     Man  fdngt  die  Fliegen  nicht  mit  Essig. 
On  n'attrappe  nie  les  mouches  ave  du  vinaigre. 

(w.  M.)     S.   On  n'  happe  u.  s.  w. 
sf.  Prengon  pas  las  mouscos   dab  binagre.    (Arm.) 

Die  Fliegen  fangen  sich  nicht  mit  Essig. 
Embe    feou    noun   se   prenoii    mouscos.    (I^gd.) 

Mit  Galle  fdngt  mari  keine  Fliegen. 
Embe   feou    non    se    prend    mousquos.     (nprv.) 

S.  Embe  u.  s.  w. 
Se  pren  pu  leou  de   mousquos   eme  lou  meou, 

qu'embe   lou   vinaygre.    (nprv.)     Man  fdngt 

leichter    Fliegen    mit    dem    Honig,    als    mit 

dem  Essig. 
it.  Piglia  pii\  mosche  una  goccia  di  miele  che  un 

mare  d'aceto.  (mi.  crs.)     Ein  Tropfen  Honig 

fdngt  mehr  Fliegen,  als  ein  Meer  von  Essig. 
mi.  Us  ciapa  pi6  mosch  cun  na  gozza  d  mel,  ch 

an  3  fa  cun  un  baril    d'ase.    (rom.)     S.  Man 

fanger  u.  s.  w. 


Si  pigliano  pii\  mosche  in  una  gocciola  di  miele, 

che  in  iin  barile  d'aceto.  (t.)     Es  fangen  sich 

mehr  Fliegen  in  einem  Tropfchen  Honig,  als 

in  einem  Fasse  Essig. 
Se  ciapa  pusse  mosche  con  d'iin  didal   de   mel,  ni. 

che  con  d'iin  bocal  de  fel.  (1.  b.)     Man  fdngt 

mehr  Fliegen  mit  einem  Fingerhut  voll  Honig, 

als  mit  einem  Becher  voll  Galle. 
Sicvir  te  ciapparee  pii  mosch  col   mel   che   con 

I'asee.     (1.  m.)       Sicherlich    wirst    du    mehr 

Fliegen  mit  dem  Honig,  als   mit  dem  Essig 

fangen. 
Con  r  amel  as  pia  le  mosche.  (piem.)     Mit  dem 

Honig  fdngt  man  die  Fliegen. 
Le   mosclic   as   pia  con   el    doss,    (piem.)     Die 
■  Fliegen  fdngt  man  mit  dem  Silssen. 
Se  ciapa  pin  mosche  co  una  giozza  de  miel  che 

CO  un  baril   dc    aseo.     (v.)      S.    Man  fanger 

u.  s.  n\ 
Cum  su  mele  si  tenet  sa  musca.    (sa.  L.)     Mit  si. 

dem  Honig  fdngt  man  die  Fliege. 


747.  T  h  e  u  r  e  r  Honig,  den  man  a  u  s  D  o  r  n  e  u 
muss  leek  en. 


Hij  koopt  den  honig  wel  duur,  die  zc   van   de  dt. 

doornen  moet  lekken.    Der  kauft  den  Honig 

theuer,  der  ihn  von  den  Dornen  lecken  muss. 
He  that  licks  honey  from  thorns  pays  too  dear  en. 

for  it.      Wer   Honig  von  Dornen  leckt,   be- 

zahlt  ihn  zu  theuer. 
Dere  is  botht  the   hony  that  is   licked   of  the 

thorne.  (aen.)     Theuer  ist  der  Honig  gekauft, 

der  von  den  Dornen  geleckt  tvird. 
It  's  dear  coft  honey  that's  licked   of  a   thorn. 

(scho.)     Es  ist  theuer  gekaufter  Honig,   der 

von  einem  Dorn  geleckt  wird. 


Det  er  dyr  Honing,  som  man  slikker  af  Torne.  da. 

Das  ist  theurer  Honig,  den  man  von  Dornen 

leckt. 
Det  er   dyrt  Sm0r,   som   slikkes   af   en   Hegle. 

Das  ist  theure  Butter,  die  von  einer  Hechel 

geleckt  wird. 
Dyr  Honing,  som  sleekes   aff  Tome.     Theurer  SW. 

Honig,  der  von  Dornen  geleckt  wird. 


Trop  achate  le  miel  qui  le  leche  sur  les  dpines.  fz, 
Zu  theuer  kauft    den  Honig,    der    ihn    von 
den  Dornen  leckt. 

II    fait    mal    lescher    mel    sus    espyne.     (afz.) 
Es  thut  weh,  Honig  von  Dornen  zu  lecken. 


Honig  747. 


—     392     — 


749  Horcher. 


nf.  Cher  est  le  miel,  qu'on  lesche  sor  espino.  (Chmp.) 

Theuer  ist  der  Honu/,  den  man  von  Dornen 

leckt. 
it.  Cam   troppu   k    ddu   meli,    chi    si    licca    di    li 

spini.   (si.  s.)     Zu  theuer  ist  der  Honig,  den 

man  aus  den  Dornen  leckt. 


748.   Wer   Honig   leek  en    will,    nius.s    der 
Bienen  Stachel  nicht  scheuen. 

Wer    Honig    will,    muss    der   Bienen    Siimmen 
leiden. 
md.  Wer  will  Honig  lecken,  muss   leiden ,   dass   die 
Bienen  ihn  stechen.  (mrh.  E.) 

De  welt  Hunndeh  licken,  d^n  daref  d'  Beien 
net  fierechten.  (mrh.  L.)  Der  Hnnifj  lecken 
will,  der  durf  die  Bienen  nicht  fiirchten. 
pd.  Wen  den  Hunneg  eten  well,  mott  ock  liiin, 
dat  6m  de  Beien  steken.  (nrh.  M.)  Wer  den 
Honiff  essen  will,  musa  auch  leiden,  dass  ihn 
die  Bienen  stechen. 


dt.  Die  den  honig  wil  uithalen ,  raoet  het  steken 
der  bijen  ondergaan.  Wer  den  Honi'/  heraus- 
holen  will,  muss  das  Stechen  der  Bienen  aus- 
halten. 

en.  Honey  is  sweet,  but  the  bee  stings.  Honig 
ist  silss,  aber  die  Biene  sticht. 
Bees  that  hae  honey  in  their  moutlis,  hae  stings 
in  their  tails,  (scho.)  Bienen,  die  Honig  in 
ihrevi  Maule  haben,  hahen  Stacheln  in 
ihrem  Schwanz. 


da.  Hvo  Honning  vil  slikke,  raaa  ei  raedes  for  Bier. 

S.  D6  u.  s.  w. 
SW.  Dhen  Honing  wil  sleekia,  maste  intet  radas  for 
Bijen.     ^S'.  DS  u.  s.  w. 


It.  Aspera  portet  apum  qui  dulcia  sugat  earum.(mlt.) 
it.  Non  si  put)  aver  il  mel  senza  le  pecchie.    Man 
kann  den  Honig  nicht  ohne  die  Bienen  haben. 
ni.  As  peul  neu  aveje  1'  amel  senssa  j'  avie.  (piem.) 
S.  Non  u.  s.  w.  I 

No  se  pol  aver  el  miel  senza  le   ave.    (v.)     S. 
Non  u.  s.  w. 
Sp.  El    havo    es    dulce,   mas   pica    el    abeja.     Die  ' 
Honigscheibe  ist  siiss,  aber  die  Biene  sticht. 


Wer  do  steht  uf  er  List,  Der  muss  hcren  woos  md 

en  verdrisst.  (W.  E.)      Wer  da  steht  auf  der 

Lauer,  der  muss  horen,  teas  ihn  verdriesst. 
Da  Losa  an  da  Wand  h'6rt  soin  oagne  Schand-  od. 

(bair.) 
Der   Loser   an    der   Wand    hort    seine    eigene 

Schand.   (bair.  L.) 
Da.  L6sa  an  da  Wond  hed  'd  sain  oiigni  Schond. 

(ndo.) 
Der  Loser   a-dcr  Wand   hfirt   ale    sine  Schand, 

der  Loser  a-der  Thor   verstod  A  Is   hfindtrffir. 

(schwei.  A.)      Der    Horcher    an    der    Wund 

hort  alle  seine  Schand,  der  Horcher  an  der 

Thiir  versteht  Alles  verkehrt. 
Da  Lousa  hinta   da  Wount    head    sain    oagni 

Schount.     (st.)      Der    Horcher    hinter    der 

Wand  hurt  seine  eigene  Schand. 
Luur-Viet  steit  an  de  Wand  on   mott   anhoren  pd. 

sinn   eigene    Schand.    (nrh.  M.)     Lauer-  Veil 

steht   an  der    Wand   und  muss  seine   eigene 

Schande  anhoren. 
En  Luurer  an  der  Wand  HSfirt    siene  eigene 

Schand.  (ns.  W.) 
Wam'  me  horket  an  der  Wand,  H88rt  rae  siene 

eigene  Schand.  (ns.  W.)      Wenn  man  horchet 

an  der  Wand,  Hort  man  seine  eigene  Schand. 


Die  luistert  achter  de  dcur,   Komt   dikwijls   in  dt. 

getreur.    Wer  hinter  der  Thiir  horcht,  gerath 

oft  in  Betriihniss. 
Listeners  seldom  (ne'er)  hear  good  of  themselves,  en. 

Horcher   horen  selten    (niemalsj    Gutes    von 

sich  selbst. 
He  who  peeps  through  a  hole,  may  see,   what 

may  vex   him.     Wer  durch   ein  Loch  guckt, 

kann  sehen,  teas  ihn  verdriessen  mag. 
A  hearkener  always  hears  a  bad  tale  of  him- 
self.    Ein  Horcher  hort  stets  Schlimmea  von 

sich  selbst. 
Listen  at  a  hole  and  ye'U  hear  news  o'  yousel. 

(scho.)     Horcht    an    einem  Loche,    und    ihr 

werdet  Neues  von  euch  horen. 
He  that  keeks  trough  a  keyhole  may  see  what 

will  vex  him.  (scho.)    Wer  durch  ein  Schliissel- 

loch  guckt,  kann  sehen,  was  ihn  verdriessen 

wird. 


749.   Der    Horcher     an    der    Wand    Hort 

seine  eig'ne  Schand'. 
Ez  hort  ein  luzensere  vil  dicke  leidiu  msere.  (ad.) 


Den  (Hvo)  som  lurer,  herer  sin  (egen)  Skam.  da. 

Wer  horcht,  hort  seine  (eigene)  Schande. 
Han    hoyrer    sjeldan    sitt    Lov,    som    paa    Lur  nw. 

stend.     Der   hort  selten   sein  Lob,   der   auf 

der  Lauer  steht. 


Horcher  749. 


—     393 


751  Hufeisen. 


cw. 


I'z. 


nf. 


sf. 


it. 


SI, 


lui, 


Scir  ti  veil  tiers  i\g  Isch,  par  far  il^  Scultader, 

.Scha  aiidas  sovens  tieu  agien  lilasinader.  (ohl.) 

Wenn  du  hinter  die   Thiir  kommst,  um   den 

Horcher  zu  viachen,  so  horst  du  oft   deinen 

eirjenen  Tadel. 
Celui  qui   est  aux   ccoutes  cutend   souvent   sa 

propre  honte.     Der,  welcher  horcht,  h'ort  oft 

seine  eigne  Schande. 
Qui  ecoute  aux  portes  ontend  souvent  plus  qu'il 

ne  desire.     Wer  an  den  Thiiren  horcht,  h'ort 

oft  mehr  als  er   begehrt. 
Qui  se   tient  aux  Scoutes  cntend  souvent  sou 

fait.     Wer  sich  auf's  ITorchen  legt,  h'ort  oft 

die    Wahrheit. 
L'ci  qui  hofite  ax  poitcs,  6t  sovint   dobe.     (w.) 

Wer  an  den  Thiiren  horcht,  h'ort  oft  dopj}elt  \ 

(i'lbel).  I 

As  poites   qui   hoiite,   Li   dial    1'   aloiide.     (w.)  1 

Wer    an    den    Thiiren    horcht,    den    hetriigt  I 

der   Teufel. 
Qui   escoute   darn"-   la  paret,  Qu'   entcnd   soun 

tort  coum  soun  dret.  (Ikn.)      Wer  hinter  der  j 

Wand  horcht,   h'ort  sein  IJnrecht,  wie   sein  \ 

Recht. 
Qe  vai  d'  ("scoutous,  fiouzis  sas  doulous.  (Lgd.)  i 

Wer  horchen  geht ,  h'ort   vas  ihn   schmerzt, 
Qu  escouto,  son  dan  auze.  (nprv.)      Wer  horcht, 

hort  seinen  Schaden. 
Chi    di    nascosto    ascolta    parlar    di    se,    non 

ode  sovente  la  8\ia  lode.      Wer  ivi    Versteck 

von     sich    sprechen    hort,     h'ort    nicht    oft 

sein  Lob. 
Chi  sta  in  ascolteria,  sente  cose  che  non  vorria, 

(t.)      Wer  horchen  steht,  hort  Dinge,  die   er 

nicht  mochte. 
Chi  sta  a  scolta,  poch  de  bu  el  sentira.    (1.  b.) 

Wer  horchen  steht,  wird  uenig  Gutes  h'oren. 
Chi  ascota  a  j'  uss,  a  scota  ii  so  desgust.  (piem.) 

Wer    an    den     Thiiren    horcht,    h'ort    seinen 

Arger. 
Chi  sta  a  le  scolte,  Sente  le  so  colpe.  (v.)     Wer 

horchen  steht,  h'ort  seine  Missethaten. 
Chi  sta  in  ascoltaria,  Sente  quel  che  nol  voria. 

(v.)     Wer  horchen  steht,  h'ort   was  er  nicld 

m'ochte. 
Qui  in  janua   anzena  iscultat,   sos   males   suos 

intendet.  (sa.)     Wer  an  andrer  Thiire  horcht^ 

hort  Schlimmes  von  sich. 
Qui  iscultat  in  pertusu,   intendet  males  suos. 

(sa.)      Wer    am    Schliisselloch    horcht,    h'ort 

Schlimmes  von  sich. 
Qui  escolta  per   los   forads,   on   sos   mals   fads. 

(neat.)     Wer  an  den  Schl'dsseWocherv  horrhf, 

hort  seine  Missethaten. 


Qui  aguaita  per  forad,  veu  son  mal  fad.  (neat.) 
Wer  durch'.i  Schliisselloch  sp'dht,  sieht  sein 
Ungliick. 

Quien  escucha,  su  mal  oye.      Wer  horcht,  h'ort  sp. 
seine  Schande. 

Quien  acecha  por  agujero,  vee  su  duelo.  (asp.) 
S.  Quien  aguaita   u.  s.  lo. 

Escuchas  al  agujero,  oin'is  de  tu  mal  y  del 
ageno.  Horche  am  Schliisselloch,  du  wirst 
von  dir  nnd.  vom  Ndchsten  llbles  h'oren. 


750.   Wer  nicht  horen   will,  muss  fiililen. 
Den  net  hcerc  welt,  muss  fillen.   (mrh.  L.)  md. 

Wer  nit  heren  well,  muss  fiehlen.  (W.  E.) 
WJi  net  hUer'n  welt,  en  da  mos  fohl'n.  (nrh.  E.)  pd. 
W^i-r  nich  hoasren  wil,  mot  foilen.  (ns.  lia.  C  u.  ii.) 
Wei  nit  hiJSren  will,  mott  feulen.  (ns.  W.) 


Den  som  ikke  vil  hore,  maa  fole. 


dii. 


Chi  solo  fa  consiglio,  solo  pere.     Wer  sich  allein  it. 

rath,  geht  allein  in^s    Verderben. 
Qui  non  iscultat  consizos,  andat  in  hora  mala.  si. 

(sa.  Ii.)      Wer  nicht  auf  Rath  hort,  geht  ins 

Ungliick. 


751.  Eines  Hufeisens  willen  vcrdlrbt  oft 

ein  Pferd. 
Wer  den  Nagel  am  Hufeisen  nicht  achtet,  der 

verliert  audi  das  Pferd. 
Ein  Nagel  erhalt  ein  Eisen,  das  Eisen  ein  Ross, 

das  Koss   don   Mann,   der   Mann   eine   Burg, 

und  die  Burg  das  ganze  Land. 


Eon  nagel  doet  wel  eeu  hoefijzer  verliezen,  een  dt. 
hoefijzer  het  paard,  hetwelk  dan  wel  den 
rijder  doet  sneuvelen.  Durch  einen  Nagel 
verliert  man  wohl  ein  Hufeisen,  durch  ein 
Hufeisen  das  Pferd  und  durch  dieses  stiirzt 
dann  viohl  der  Reiter. 

Een  nagel  doet  wel  een  hoefyzer  verliezen,  een 
hoefyzcr  het  peerd,  't  welk  dan  wel  den  ruiter 
doet  sneuvelen.    (vl.)     S.  Een  nagel  u.  s.  w. 

For  want  of  a  nail  the  shoe  is  lost,  for  want  en. 
of  a  shoe  the  horse  is  lost,  for  want  of  a 
horse  the  rider  is  lost.  Um  eines  Nagels 
villen  geht  das  Hufeisen  verloren,  um  eines 
Hufeisens  willen  geht  das  Pferd  verloren, 
um  eines  Pferdes  willen  geht  der  Reiter 
verloren. 

50 


Hufeisen  751. 


—    394    — 


753  Hiiliner. 


For  want  o'  a  steck  a  shoe  may  be  tint,  (sclio.) 
Eines  Siiches  we(/en  kann  ein  Schuh  ver- 
loren  gehen. 

da.  For  en  Sko  mister  man  tidt  en  Hest.  Um 
eines  Hiifeisens  willen  hilsst  man  oft  ein 
Pferd  ein. 

SW.  For  en  sko  mister  man  ofta  en  hast.  S.  For 
en  Sko  u.  s.  w. 


fz.  Potu-  i;n  point  (Faute  d'un  point)    Martin  per- 

dit   son   ane.     Eines  Pimktes   wegen    verlnr 

Martin  seinen  Esel.*) 

it.  Per  un  chiodo  si  perde  iin  ferro   di   cavallo ,    e 

per  Tin  ferro  si  perde   un   cavallo,   e   per  un 

cavallo  si  perde  un  cavaliere.     S.  For  want 

of  a  nail  ti.  s.  tv. 

mi.  Per  un  chiodo  si  perde  un  ferro  e  per  un  ferro 

un  cavallo.  (t.)      U7n  eines  Nagels  willen  ver- 

liert  man   ein  Hufeisen  und  um  eines  Huf- 

eisens  willen  ein  Pferd. 

Per  un  punto  Martin  pei'se  la  cappa.  (t.)     Um 

eines  Punktes  willen  verlor  Martin  die  Kajjpe. 

ni.  Per  on  ciod  se  perd  on  f^r,  per  on  f^r  se  perd 

on  caval,  per  on  caval  se  va  de  mal.  (1.  m.) 

Um    eines   Nagels    willen    verliert    man    ein 

Hufeisen,  um  eines  Hufeisens  unllen  verliert 

man    ein    Pferd,    um    eines    Pferdes    willen 

geht  man  zu  Grunde. 

Per  on  pont  Martin  1'  a  pers  la   capa.     (1.  m.) 

S.  Per  un  punto  u.  s.  xo. 
Per  un   punto  Martin   ga   perso  la  capa.     (v.) 
S.  Per  un  punto  u.  s.  w. 
lin.  Qui  no  atoba  la  gotera,  ha  de  fer  la  casa   eu- 
tera.  (neat.)      Wer  die  DacJirinne  nicht  aus- 
bessert,  muss  das  ganze  Haus  machen. 
Qui  no  adoba  la  gotfera,  la  casa  ha  de  fer  sa- 
ncera.  (val.)     S.   Qui  no  u.  s.  ic. 
sp.  Quien  no  adoba  (quita)  gotera,   hace   casa   en- 
tera.      Wer  nicht  die  lose  DacJirinne  ivieder- 
herstellt  (ausbessertj,  macht  das  ganze  Haus, 


752.Mit  Einem  ein  Huhnchen  zn  pfliicken 

haben. 
Wir  haben  miteinander  ein  Huhnchen  zu  pfliicken. 
md.  Mi  honn  a  noch  e  Ae  minand  ze  taJlle.  (frk.  H.) 

*)  Bek.anntHch  erzilhlt  man,  ein  Abt  Martin  habe 
.seine  Abtei  Ascllo  oder  Cajipa  in  Italieu  verloren,  weil 
er  iiber  die  Eingangspforte   statt: 

Porta  paten.s  esto.    Nnlli  claiidaris  hoiiesto. 
ge.scbriebeii : 

Porta  patens-esto  imlli.     Claudaris  bonpsto. 


Wir  hahen  auch  noch  ein  FA  miteinander  zu. 

theilen. 
Wi  hamm'  noch'n  Honk'u  to  pliick'n.     (ns.  A.)  lid. 

Wir  hahen  noch  ein  Huhnchen  zu  pfliicken. 
Wi  hebbt  noch  een  Hohneken  mit  eenander  to 

plukken.  (ns.  B.)     Wir  hahen  noch  ein  Huhn- 
chen mit  einander  zu  pfliicken. 
Ik  hef  mit  di  en  Honken  to  plukken.  (ns.  hist.) 

Ich  hahe  mit  dir  ein  Hiihnclien  zu  pfliicken. 
Wy  Beid   hevt   noch   en   Hohnken   to   plucken. 

(ns.  Hmb.)     Wir  Beide  hahen  noch  ein  Hilhn- 

chen  zu  pfliicken. 
Ich    habe    mit    ihm     noch    ein    Hiihnclien    zu 

pfliicken,  (ns.  Pr.) 


Ik   heb   een   appeltje  met    u    te    schillen.     Ich  dt. 

haU  ein  Apfelchen  mit  euch  zu  schdlen. 
Ik  heb  een  eitje  met  u  te  pellen.     Ich  hub' ein 

Eichen  mit  euch  zu  schiilen. 
I  have  a  crow  to  pick  with  you.    Ich  hahe  cine  eil, 

Krcihe  mit  euch  zu  pifliicken. 
I  have  a  goose  to   pluck  with   you.     Icli   habe 

eine  Gans  mit  euch  zu  pfliicken. 
Y  ve   got   a  crow   to   pluck  with  you.  (m.  en.) 

S.  I  have  a  crow  u.  s.  w. 
Ik  ha  a  Hoon  me  di  tu  plaaken.  (A.)     Ich  habe  fs. 

ein  Ifuhn  mit  dir  zu  pfliicken. 
Ik  ha  an  Hoon  me  di  tu  plaakin.    (F.)     *S'.  Ik 

ha  u.  s.  w. 
Ick  hahw  noch  en  Hann  ma  de  to  plucken.  (M.) 

Ich  hahe  noch  ein  Huhn  mit  dir  zu  pfliicken. 


At   have   en   Hone    at    plukke    med  En.      Ein  da. 

Huhn  nnit  Einem  zu  pfliicken  hahen. 
Dei  hava   ei  Hona  til  aa   plukka.     Sie   hahen  nw. 

ein  Huhn  mit  einander  zu  pfliicken. 
Jag   har  annu   en    gas    oplackad    med    honom.  sw. 

Ich  hahe  noch  eine  Gans  ungepflilckt  mitihra. 

Nous  avons  u'pomme  a   peler    essonle.    (nf.  w.)  fz. 
Wir  haben  miteinander  einenApfel  zu  schalen. 


753.   Die   Huhner  legen   Eier  durch    den 

K  r  0  p  f . 
Die  Kuh  milclit  diirch's  Maul. 
Die  Kiihe  melkt  man  durcli  den  Hals. 
D'   Koh    melkt    dSrch   'n   Hals.     (ns.  A.)      Die  pd. 

Kuh  milcht  durch   den  Hals. 
Dat  Holm  leggt  dorn  Kropp,  nn  de  Koh  melkt 

dijrn   Hals.    (ns.  B.)     Das  Huhn  legt  durch 

den  Kropf  und,  die   Kuh  milcht   durch   den 

Hals. 


Huhner  753. 


-     395     — 


755  Hund. 


De  Kau  melkt  dor  den  Hals.  (ns.  ha.  G.  n.  G.) 

S.  D'  Koh  u.  s.  w. 
Det    Haun    legt    dor    deu    Krup,    uii    de    Kan 

melket  dor  den  Hals.    (ns.  lia.  G.  n.  G.)     S. 

Dat  Hohn  u.  s.  to. 
De    Koh   melkt  dor   'n   Hals    nn   'n   Hohn    legt 

dor  'n  Kropp.    (ns.  ha.  V.)     Die  Kuh  milcht 

dm-ch   den  Hah'   und   das    Hiihn   legt   durch 

den  Kropf. 
De  Ko   mutt  man   dor  de   Hals   mselken.    (ns. 

hist.  A.)      Die    Kuh    muss    man    durch    den 

Hals  melken. 
De  Honer  legg'en    dor   de   Kropp   un   de  Kojen 

melken  dor  de  Hals.   (ns.  ofs.)     Die  Hilkner 

ley  en  durch  den  Kropf  und  die  Kilhe  milchen 

durch  den  Hah. 
De   Kau   maut   diior   den  Hals    molken.    (wstf. 

Mi'k.)    Die  Kuh  muss  durch  den  Hals  milchen. 


(It.  Hoe  beter  de  hen  gevoerd  wordt,  hoe  beter  zij 

legt.     Je  besser  die  Henne  gefiittert  wird,je 

hesser  sie  legt. 
Men    melkt  de   koe   door   den   hals.      Die   Kuh 

melkt  man  durch  den  Hals. 
eu.  It  's  by   the   mouth   o'   the   cow   that   the   milk 

comes,     (seho.)     Durch   das   Maul    der   Kuh 

kovimt  die  Milch. 
fs.  Ham   skal   a  Kiiii   trogh   a  Hals   maalke.    (A.) 

Man  muss  die  Kuh  durch  den  Hals  melken. 
A  Kii  maalkat  troch  a  Hols.    (F.)     S.  D'  Koh 

u.  s.  w. 


dii.  Koen    malker    gjennem    Tsenderne.      Die    Kuh 

milcht  durch  die  Z'dhne. 
is.  Ki'igviu  mjolkar  af  tonnunum.  (fser.)     S.  Koen 

U.'S.    10. 

11 W.  Kui  mjolkar  fraa  Mulen.     S.  Die  Kuh  u.  s.  w. 


El  vovo  vien  dal  beco.  (v.)  S.  L'  of  it.  s.  w. 
La  gaddina   fa  I'ova  pri    lu    pizzu.     (s.)     Die  si. 

Henne  bringt  die  Eier  durch  den  Schnabel. 
La  leche  sale   del   mueso,   no   del   hueso.     Die  sp. 

Milch  koramt  vom  Bissen,  nicht  vom  Knochen. 
A  la  gallina  aprietale  el   puno  y   apretarte   ha 

el  culo.     Mache  der  Henne  die  Faust  zu  und 

sie  loird  dir  den  Sterz  zinnachen. 


i'fj,  Les  poules  pondent  par   le   bee.     Die   Huhner 

legen  durch  den  Schnabel. 
sf.  Las  galinos  fan  lous  huous  per  lou  bee.  (nprv.) 

S.  Les  poules  u.  s.  to. 
it.  Le  galline  fanno  T  uova  dal  becco.    Die  Hiihner 

bringen  die  Eier  aus  dem  Schnabel. 
mi.  Dal  becco  vien  1'  uovo.  (t.)     Aus  dem  Schnabel 

kommt  das  Ei. 
ni.  L'   of   el   ven    dal  bech.     (1.)      Das   Ei    kommt 

aus  dem  Schnabel. 
Qu.and  la  boca  no  la  sbat,  El  stomech   nol   p6 

fa  lat.  (1.)      Wenn  das  Maul  nicht   schilttelt, 

kann  der  Magen  nicht  Milch  erzeugen. 
Co  la  boca  no   sbate,   le  tete   no  fa   late,    (v.) 

Wenn  das  Maul  nicht  schilttelt,  machen  die 

Zitzen  nicht  Milch. 


754.  Hveden  Hielp  kommer,    saa   er   den 

altid  god.     (da.)      Woher  HiJIfe   kommt,   so 

ist  sie  immer  gut. 
Ei  liti  Hjelp  vil  Lukka  gjerne  hava.    Ein  wenig  lllV. 

Hiilfe  will  das   Gliick  gei'n  haben. 
Liten  hjelp  ar   ocksa  hjelp.     Kleine  Hiilfe   ist  SW. 

auch  Hiilfe. 

Un    pen    d'aide    fait    grand    bien.      Ei7i    wenig  fz. 

Hiilfe  thut  sehr  wohl. 
I  n'y  a  si  pan  qui  n'aide.  (w.)     Nichts  so  wenig,  nf. 

dass  es  nicht  hiilfe. 
Uu  paou  d'  ajhudo  fai  gran  be.  (Lgd.)     S.  Un  sf. 

peu  u.  s.  10. 
Un  pauc  d'  ajudo  fa  gran  ben.  (nprv.)     ^S*.   Un 

peu  u.  s.  IV. 


755.  Der  Hund  ist  tapfer  auf  seinem  Mist. 

Der  Hund  ist  stolz  auf  seinem  Mist. 

Der  Hund  ist  freudig  auf  seinem  Hofe. 

So  habt  es   wol   gesehen   vor,   daz   ieder  hund 

auf    seinem    mist    fiir    ander    drey    geherzer 

ist.  (ad.) 

Een  bond  is  stout  op  ziju   eigen   dam   (in   zijn  dt. 
eigen  nest).     Ein  Hund  ist  stolz  auf  seinem 
eigenen  Damme  fin  seinem  eigenen  NesteJ. 

Die  hont   is  stolt  voor   sijn   eighen   hoi.     (adt.) 
Der  Hund  ist  stolz  vor  seinem  eigenen  Loch. 


Hunden   er   djpervest   for   sin   egen   Dor.     Der  dii. 

Hund  ist   am   muthigsten  vor    seiner    eignen 

Thiir. 
Hund  (Hunden)  er  hjemme  rigest.  (Vendsyssel) 

Hund.  (Der  Hund)  ist  daheim  am  stolzesten. 
Hiemme   fer  Hwndli   dia;rffwesth.     (ada.)      Da- 
heim ist  (der)  Hund  am  jnuthigsten. 
Hwndhen  (Hwndh)  ter  dia^rtfwest  fore  sijn  eghen 

Dor.  (ada.)     S.  Hunden  er  djmrvest  u.  s.  u\ 
Heima  er  hundrinn  frakkastr,     Daheim  ist  der  is. 

Hund  am  kiihnsten. 
Hvor  hundur  er  frakkastur  fyrir  siuum  dyrum. 

Jeder  Hund  ist  am  kiihnsten  vor  seiner  Thiir. 

50* 


Hund  755. 


396 


756  Hund. 


nw»  Heime-Huiidcn  er  alltid  djcrvaatc.     Dcr  IIuus- 

hund  ist  imvier  am  muthigsten. 
8W.  Hunden  ar  hemma  diarfwast.       Der    Hund  ist 
daheini  am  muthigsten. 
Hiindher  ser  hema  diserwastir.  (asw.)  S.  Hunden 

ar  u.  s.  IV. 
Hema    ser  hundir  rikast.    (asw.)     Daheim  ist 
der  Hund  am  stolzesten. 


It.  Ausus  majores  fert  canis  ante  t'ore8. 

Edis   (Aedis)  apud  postes   canis  est  magis  acev 

(asper)  in  hostes.  (mlt.) 
In  foribus  propriis  canis  est  audacior  omnis.  (mlt.) 
fz,  Cliien   sur  son    fumier   est   hardi.      Hund.    auf 

seinem  Misthaufen  ist  kiihn. 
Tout  chien    est   lion   dans  sa  maison.      Jeder 

Hund  ist  Lowe  in  seinem  Hause. 
Desur  son  fumer  se  fait  le  chen  fier.  (afz.)  Auf 

seinem  Mist  wird  der  Hund  stolz. 
it.  Ogni  cane  e  lione  a  casa  sua.     S.    Toid  chien 

u.  s.  w. 
Ogni  cane  abbaja  al  suo  pag'liajo.     Jeder  Hund 

hellt  auf  seinem  Strohhaufen . 
mi.  Ogni  cane  e  bonu  a  u  so  usciu.  (crs.)     Jeder 

Hund  ist  gut  vor  seiner   Thiir. 
Ognu  cagnolinu  e  canu  nantu  lu  so  uscio.  (crs.) 

Jedes  Hiindchen  ist  Hund  vor  seiner  Thiir. 
Ogni  cagnolu  h  cane  nantu  u  so  usciu.  (crs.  s.) 

8,   Ognu  u.  s.  w. 
Ogni  tristo  cane  abbaia  da  casa  sua.    (t.)     Je- 
der schlechte  Hund  hellt  von  seinem  Haiise  aus. 
ni.  Tuti  i  cani  sbraia  al  suo  pagiaro.  (v.)  S.  Ogni 

cane  ahbaja  u.  s.  w. 
si.  Ogni  cani   si   fa  forti    avanti    la   so   porta  (so 

vigna).  (s.)     Jeder  Hund  vnrd  stark  vor  sei- 
ner Thiir  (seinem   Weinberg). 
Su  cane  appeddat  in  domo  de  su  padrone,  (sa. 

L.)     Der  Hund  hellt  im  Hause  des  Herrn. 
Ogni  mazzone  in  tana  (terra)  sua.  (sa.  L.)  Je 

der  Fuchs  in  seiner  Hohle  (Erde), 


A  dog  in  the   manger,    that   neither   eats,   nor  eu. 
lets  others  eat.      Ein  Hund  in   der  Krippe, 
der  iceder  frisst,  noch  andere  fressen  Idast. 

Han    sidder    derpaa,    som    Hunden   paa   Hoet.  da. 

Er  sitzt  darauf,  icie  der  Hund  auf  dem  Heu. 
Han  ar,   som   hunden  pa    ho-tappen.      Er  ist,  SW. 

wie  der  Hund  auf  dem  Beuhaufen. 


756.  Des  hoveniers  bond  eet  geene  koo 
1  e  n,  en  hij  wil  niet,  dat  anderen  daav 
van  eten.  (dt.)  Des  Gartners  Hund  is.-/ 
keinen  Kohl,  und  loill  nicht,  dass  andere 
davon  essen. 
dt.  Hij  slacht  den  bond;,  die  op  het  booi  lag:  hij 
mogt  bet  zelf  niet  en  wilde  niet  toelaten, 
dat  de  os  het  at.  Er  gleicht  dem  Hunde, 
der  auf  dem  Heu  lag:  er  mocht'  es  selhst 
nicht  und  wollte  nicht  zugehen,  dass  der 
Ochs  es  frasse. 


In  prsesepe  canis   foeno   non  vescitur   ipse,  nee  It. 
sinit  foenum  qui  cupit  equus  edat. 

II    est   comme    le   chien   An  jardinier,     qui    no  fz. 
mange   pas   (point)   de  choux    et    n'en  laisse 
pas   manger   (aux   autres).      Er  ist   icie   des 
Gartners  Hund,  der  keinen  Kohl  frisst  und 
auch  (die  AndernJ  keinen  fressen  Idsst. 

Comme  le  chien  du  jardinier,  qui  ne  mange  pas 
de  choux  et  ne  veut  pas  que  personne  en 
mange.  Wie  der  Hund  des  Gartners,  der 
keinen  Kohl  frisst,  und  nicht  will,  dass  Je- 
mand  davon  esse. 

C'est  le  chien  du  jardinier :  il  ne  mange  pas 
de  foin  et  pourtant  il  n'en  veut  laisser  man- 
ger a  personne.  Er  ist  des  Gartners  Hund: 
er  frisst  kein  Heu,  und  docli  vill  er  Nie- 
mand  davon  essen  lassen. 

Lou   chi   dTiou  jhardinie,    noun    voou    manjba  sf. 
Ions    cftous ,    e   toujhour  reno.    (Lgd.)      Der 
Hund  des  Gartners  will  den  Kohl  nicht  fres- 
sen und  knurrt  immer. 

As  coumo  lou  chin  dou  jardinie,  que  non  pou 
manja  lous  coulets,  ny  leissa  manjar.  (nprv.) 
Er  ist  wie  der  Hund  des  Gartners,  der  den 
Kohl  nicht  fressen  kann,  noch  ihn  essen  Idsst. 

Far  come  il  can  dell'  ortolano,  che  non  mangia  it, 
dei    cavoli   e   non   ne  lascia   mangiar    altnii. 
Es  machen  wie  der  Hund  des   Gartners,  der 
keinen  Kohl  frisst   und   auch    Andere   nicht 
davon  essen  Idsst. 

II  cane  dell'  ortolano  non  mangia  la  lattuga, 
ne  vuol  che  altri  la  mangi.  Der  Hund  des 
Gdrtners  frisst  weder  Lattich,  noch  will  er, 
dass  Andere  ihn  essen. 

E'  fa  com'  il  can  che  guarda  I'aglio ,  che  non 
ne  mangia  egli,  ne  lascia  mangiarne  altrui. 
Er  macht's  wie  der  Hund,  der  den  Knob- 
lauch bewacht ,  er  frisst  nicht  davon,  noch 
Idsst  er  Andere  davon  essen. 
No  fe  ben  ne  vie  ch  j  etr  in  fezza.  (rom.)  mi. 
Nicht  Gutes  thun  und  nicht  wollen,  dass  die 
Anderen  es  thun. 

E'  fa  come  il  can  dell'  ortolano.  (t.)  Er  macht's 
ivie  der  Hund  des  Gdrtners. 

Can   deir   ortolano,   non   mangia   la   lattuga,  e 


Hund  756. 


397    — 


758  Hund 


uon  la  lascia  maugiare  agli  altri.  (t.)  Des  Gart- 
ners Hund  frisst  den  Lattich  nicht  und 
Idsst  die  Andern  ihn  nicht  essen. 
ni.  El  ca  del  ortola,  No'l  mangia  I'iusalata,  Ne  la 
ol  lassa  mangii.  (1.  b.)  Der  Hund  des  Gart- 
ners frisst  den  Salat  nicht  und  rrill  ihn 
nicht  essen  lassen. 
si.  Tu  faje  comme  a  lo  cane  de  I'ortolano.  (npl.) 
Du  machst  es  wie    der  Hund  des  Gartners. 

Cani  d'ortulanu  nun  mancia  trussa ,  ne  fa 
manciarni  ad  antra,  (si.)  Gartners  Hand 
frisst  nicht  Trilffeln,  und  Idsst  sie  nicht  von 
Anderem  fressen. 

Su  cane  de  s'  hortulanu,  ne  mandigat,  iien 
laxat  mandigare.  (sa.  L.)  Der  Hund  des 
Gartners  frisst  iveder,  noch  Icisst  er  essen. 
Im,  Lo  gos  del  hortola  que  no  lladra,  ni  dexa  lladrar. 
(neat.)  Der  Hund  des  Gartners ,  der  nicht 
belli,  noch  bellen  Icisst. 

Lo  gos  del  Hoi'tola,  ni  rocega  el  lios,  nil  deixa 
rocegar.  (val.)  Der  Hund  des  Gartners  nag t 
weder  den  Knochen  ah,  noch  Idsst  er  ihn 
ahnagen. 
pt.  O  perro  do  hortelao  nao  come  as  versas,  nem 
a  outrem  as  deixa  comer.  Der  Hund  des 
Gartners  frisst  den  Kohl  nicht,  noch  Idsst 
er  Anderen  ihn  essen. 

Cao  de  palheiro  nem  come,  nem  deixa  comer, 
Hund  vom  Strohhoden  frisst  iceder,  noch 
Idsst  er  essen. 

La  volpe  va  por  6  millo  e  non  come,  mas  dalle 
con  6  rabo  e  sa  code,  (gal.)  Der  Fuchs  Iduft 
durch's  Korn  und  frisst  nicht,  aherer  schldgCs 
viit  dem  Schwanz  nieder. 
sp.  El  perro  del  hortelano,  ni  come  las  berzas,  ni 
las  dexa  comer  al  estraiio.  Der  Hund  des 
Gartners  frisst  weder  den  Kohl,  noch  Idsst 
er  den  Fremden  ihn  essen. 

El  perro  del  hortelano,  que  ni  come  las  berzas, 
ni  las  dexa  comer.  Der  Hund  des  Gartners, 
welcher  den  Kohl  weder  frisst,  noch  ihn 
essen  Idsst. 


757.  Es  ist  dem  einen  Hunde  leid,  Dass 

der  andere  in  die  Kilche  geit. 
Dem  einen  Himd   ist's   leid,    wenn   der   andere 

in  die  Kiiche  geht. 
Ez  ist  einera  hunde  leit,  daz  der  ander  in  die 

kuche  gat.  (ad.) 
pd.  Der  Hangt  gant  seinjem  BrMer  en  gade  Ba,sze 

net.     (nrh.    S.)       Der    Hund    gonnt    seinevi 

Bruder  keinen  rjuten  Bissen. 


Het  is  den  eenen  hond  leed,    dat  de  andere  in  dt. 
de  keuken  loopt  (een'    brok    krijgt).      Es   ist 
dem  einen  Hunde  leid,    dass    der  andere  in 
cHe  Kiiche  Iduft  (einen  Bissen  kriegt). 

Een  kwaade  hond  wil  nimmer  maat,  Wanneer 
hij  in  de  keuken  gaat.  Ein  boser  Hund 
irill  keinen  Genossen,  icenn  er  in  die  Kiiche 
geht. 

Tis  den  eenen  hont  leet,  dat  die  ander  in  die 
koecken  gheet.  (ah.) 

't  Is  d'iene  houn  leed  dat  de   oore   yne   koken    fs. 
sjoecht.  (afs.)     Es  ist  dem  einen  Hunde  leid, 
dass  der  andere  in  die  Kiiche  sieht. 

Chien  en  cuisine  son  per  n'i  desire,  (afz.)  Hund  fz. 

in  der  Kiiche  ivill  dort  seines  Gleichen  nicht. 
Chin  en  cuisine  ne  quert   uoir   son  per.     (afz.) 

Hund    in    der  Kiiche    will    seines    Gleichen 

nicht  sehen. 
Chen   en   cosyn    compaignie    ne    desire,     (afz.) 

Hund  in  der  Kiiche  tvill  keine  Gesellschaft. 
Glout  en  couzino,    son    par  non  desiro.  (nprv.)  sf 

Heisshungriger  in  der  Kiiche  wilnscht  nicht 

seines  Gleichen. 


758.  Es  ist  ein  Hund,  wenn  er  nur  einen 

Schwanz  hatte. 
Das  Bier   war'   gut,   hatte  die   Sau   nicht  den 

Zapfen  gezogen. 
Das  Wasser  war'  gut,  hjitt'  es  der  Hahn  nicht 

verschiittet. 
Er   ist   ein  hund,    wann   er   nur   ein    schwantz 

hett.  (ad.) 

Het  is  een  hond,  had  hij  maar  een'  staart.        dt, 
Hij  is  een  man  als  David,  had  hij   maar    eene 

harp.     Er  ist  ein  Mann  wie  David,    hdtt'  er 

nur  eine  Harfe. 
Het  is  een  hondt,  wan  hy  men  alleen  een  stert 

hadde.  (ah.) 
Jack   would  be  a  gentleman,   if  he    could  but  eu. 

speak   French.     Hans  wdr'  ein    Gentleman, 

konnt'  er  nur  Franzosisch. 
It  is  good  fish,  if  it  were  but   caught.     Es  ist 

guter  Fisch,  icenn  er  nur  gefangen  ware. 
It's   gude   fish,    when  it's  gripp'd.    (scho.)     Es 

ist  guter  Fisch,  ivenn  er  gefangen  ist. 
Frinjer  san  Hiiiinjer,  wan-s  man  an  Stort  hed.  Is. 

(A.)     Frcunde  sind  Hunde,  wenn  sie  nur  ei- 

Schwii.nz  hdtt  en. 


Hund  759. 


—     398     — 


761  Hund. 


769.  Kein  Hund  iJisst  sich  eiii  Beiii  neh- 
men,  er  kniirre  derin. 


dt.  P^en  hondeii  aan  een  been  keiit  geenc  vriendcn. 

Ein  J  fund  bei  einem  Bein  kennt  keine  Freunde. 

Een  bond,  die  een  been  knaeTgt,  kent  zijn'  ei- 

gen'  raeester  niet.    Ein  Hund,  der  an  einem 

Bein  nagt,  kennt  seinen  eignen  Herrn  nicht. 


is.  lilt  er  af  bikkjnm  bein  a3  toga.     Schlimm  ist's, 
Hunden  ein  Bein  zu  nehmen. 


fz,  Le  chien  se  defFends  quand  on  lui  oste  un  os. 
(afz.)  Der  Hund  rcehrt  sich,  icenn  man 
ihni  einen  Knochen  nimmt. 


760.  K  e  i  n  1 0 1 1  e  r  H  u  n  d  1  a  u  ft  s  i  e  b  e  n  J  a  h  r. 

Ein  wiithiger  Hund  lauft  nur  ncun  Tage. 
md.  Ka  tuller  Hund  left  siem  Jahr.     (Hrz.) 

Et  geit  kin  dull  Hund  sibben  Jare,  hei  werd 
eimale  schooten.  (hss.  O.)  Es  geht  kein  tol- 
ler Hund  sieben  Jahr,  er  wird  einmal  er- 
schossen. 
pd.  Dar  loppt  keen  Hund  sebeii  Jabr  dull.  (ns.  B.) 
Da  I'duft  kein  Hund  sieben  Jahr  toll  (heriim). 

Et  lopt  kein  Hund  seben  Jar  dull,  liei  lopt  sek 
an.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Es  lauft  kein  ITund 
sieben  Jahr  toll,  er  liiuft  sich  an. 

Et  lopt  ken  Hund  sJiben  Jahr  dull.  (ns.  ha.  V.) 
S.  Dar  loppt  u.  s.  w. 

Da  is  ken  Hund  un  loppt  soven  Jar  doll.  (ns. 
hist.  A.)  Da  ist  kein  Hund  und  I'duft  sie- 
ben Jahr  toll. 

Dar  loppt  geen  Hund  soven  Jahr  diill,  of  he 
word  endelk  schaten.  (ns.  ofs.)  Da  lauft 
kein  Hund  sieben  Jahr  toll ,  oder  er  ivird 
endlich  geschosscn.       [5.  Dar  loppt  u.  s.  w. 

Dar  Icipt  ken  Hund  soven  Jar  dull.  (ns.  O.  J.) 

Een  doller  Hund  rennt  man  nagen  Dag.  (ns. 
Pr.-W.)     S.  Ein  ivilthiger  u.  s.  w. 

Et  laupet  kenn  Hund  sivvwen  Johre  diill ,  hei 
laupet   sick   an.    (ns.  W.)     ^S*.    Et   lopt    kein 


dt.  Een  dolle  bond  loopt   (raast)    geen   zeven  jaar. 

Ein   toller   Hund    lauft    (rastj   nicht   sieben 

Jahr. 
Ten  raesde  nye  hont  soeven  jaar.  (ah.)  Es  ras'te 

nie  ein  Hund  sieben  Jahr. 
fs.  Diar  lept  nian  Hiiiinj  soowen   Juar   dol,   of  hi 

fand  sin  Steed.    (A.)     Es   lauft    kein    Hund 

sieben  Jahr  toll,  oder  er  fnde     seine  Stelle. 


Ingen    Hund   lober    gal    i    femten    Aar.      Kein  d&« 
Hund  I'duft  fiinfzehn  Jahr  toll  heruia. 

En  Hund  loffer  it  i   syw   Ar   gal.    (jiit.)      Ein 
Hund  lauft  nicht  sieben  Jahr  loll  herum. 

Cliien   enrage   ne    pout    louguement   vivre    (ne   fz. 
pent   vivre   longteinps).      Toller  Hund  kann 
nicht  lange  leben. 


761.  Konim'ich  ii  ber  den  Hund,  sokomni' 

ich  audi  iiber  den  Schwauz. 
KoniMi  ich  of  (auf)  den    Hond  (Hundj ,   konim  md. 

icli  a  (auch)  of  den  Schwaanz.  (frk.  H.) 
Kunini  ich    iwern  Hund,    su    kumni    ich    ochch 

iwern  iSchwans.     (Hrz.) 
Kommt    nuin    dein   Hund    (iber   den    Hals,    so 

koniint    man    ihra    auch    iiber   den   Schweif. 

(uirh.  E.)  [over  der  8tatz,     (nrh.  A.) 

Komni  ich  over  der  Honk,  dan  komni  ich  auch  pd. 
Kommt  mer  ower'm  Honk,  dann  kommt  mer  och 

ower'm    Stats,     (nrh.  D.)     Kommt   man   iiber 

den  Hund,   so   kommt    man    auch   iiber   den 

Schwanz. 
Wan   m'r   ens   ovver  d'r  Honk  es,  dan  kiit  m"r 

och    fivver   d'r   Statz.   (nrh.   D.)      VVenn  man 

einmal  iiber  den  Hund  ist,  dann  koiumt  man 

auch  iiber  den  Sclncanz. 
Wammer  iivver  der  Hunk  kiitt,   kiitt  mer  och 

iivver  der  Staaz.  (nrh.  K.)    Wenn   man   iiber 

den  Hund  kommt,  so  kommt  man  auch  iiber 

den  Schwanz. 
Kommt    gei   over  den  hond,   dann   kommt   gei 

ook    over    de   start,     (nrh.   Kl.)     Kommt  ihr 

iiber   den    Hund,   so  kommt   ihr    auch   iiber 

den  Schwanz. 
Kommt   me    fiwer   den  Hond,  dann  kommt   me 

ock  ower  sinne  Start,  (nrh.  M.)     Kommt  ma7i 

iiber  den  Hmid,  dann  kommt  man  auch  iiber 

seinen  Schwanz. 
Kaom  ick   aowern  Hund,  kaom  ick  ok  aowern 

Schwanz.  (ns.  A.)  * 

Kiimmst  du  ober'n  Hund,  kitmmst    ook   6bei''n 

Schwanz.  (ns.A.)  Kommst  du  iiber  den  Hund, 

kommst  du  auch  iiber  den  Schwanz. 
Kummt   man   ower  de  Hund,    so   kummt    man 

ok  wol  ower  de  Steert.  (ns.  B.)     S.    Kommt 

■mer  m.  *.  w. 
Kiimt  man  ower  den  Hund,  kiimt  man  ak  ower 

den  Swanz.   (ns.   ha.   G.   u.  G.)      S.     Kommt 

mer  u.  s.  w. 
Wer  ower  den  Hund   is,   dei  kiimmt   ak   ower 

den  Swanz.    (ns.   ha.   G.   u.    G.)      Wer   iiber 


Hund  761. 


—     399    — 


763  Htind, 


den   Hund    inf ,    der   kommf    auch  uber   den 

Schwanz. 
Kiimmst    Dii    oower'n    Hiind,  kiimmst   Dii   ook 

oower'n    Steerd.   (ns.    limb.)     S.  Kiimmst   du 

u.  s.  vc. 
Kiim    'k    oiiwer'n    Hund ,    kam  'k   ok    oiiwer'n 

Schwanz.  (ns.  M.-Str.) 
Is  man  erst  aver  den  Hund ,  kummt   mnn   ook 

woll  aver  den  Stert.  (ns.  ofs.  A.)  Ist  man  erst 

iihev  den  Hund,  kommt  man  auch  xoohl  Uber 

den  Schwanz. 
De  aver  de  Hund  kummt,  kummt  ook  aver  de 

Stert.  (ns.  ofs.)     Der  uber  den  Ilund  kommt, 

kommt  auch  uber  den  Schwanz. 
Komm'  ich  iiber  den  Hund,  so  komm'  ich  auch 

uber  den  Zag-el.  (ns.  Pr.) 
Kom    ik  ovvan    Hunt ,    kom    ik    (iwan  Schwanz. 

(ns.  U.)     Komm  ich  iiber  den  Hand,  komm 

ich  iiber  den  Schwanz. 
Kiimmet  me  owwer  den   Imnd,  s;iu  kfimiiiet  me 

auk  owwer  den   stecvt.   (ns.  W.)     .S'.   Ki'immt 

mer  u.  s.  w. 


dt.  Kom  ik  over  den  bond ,  zoo  kom'  ik  ook  over 

den  staart. 
Die   over  den  bond  komt,    koiiit  ook  wel  over 

den  steert.  (vl.)     S.  De  aver  u.  s.  u\ 
en.  Let  me  get  over  the  lake  and   I   have  no  fear 

of  the  brook.     Lasst  mich  iiber  den  See  kom- 

men  und  ich    habe   keine   Furcht    vor    dem 

Bache. 
fs.  Kem  ik  aauer  a  Hiiiinj,  do  kern  ik  uk  aauor  a 

Stort.  (A.) 
Kumdt  em  auer  Hiin',  da     kumdt  em    uk    aur 

Stfirdt.  (S.)     S.  Kommt  mer  u.  s.  lo. 


dii.  Kommer  man  over  Hunden ,  saa  kommer  man 
og  over  Halen.     S.  Kommt  mer  u.  s.  w. 

SW.  Orkar  man  ofwer  Hunden,  sa  hinner  man  fulle 
ofwer  rumpan.  Kann  man  iiber  den  Hund, 
so  kommt  man  sicher  iiber  den  Schwanz. 


fz,  Quand  on  a  avale  le  boeuf ,  il  ue  faut  pas 
s'arreter  k  la  queue.  Wenn  man  den  Ochsen 
verschluckt  hat,  muss  man  nicht  beim  Schiuanz 
innehalten. 

nf.  Si  t'  as  pochi  out'  de  chin  (cbet),  poche  par 
out'  d^  1'  cowe.  (w.)  Bist  du  iiber  den  Hund 
(die  Katze)  gesprungen,  so  springe  auch  iiber 
den  Schwanz. 


762.  Man  halt  einen  Hund   in  Ehren  sei- 
nes  Herren  wegen. 

D^n  den  Hont  net   iTbcht,  iibcht   den  Her  n6t.  md. 
(mrb.  L.)      Wer  den  Hund  nicht  achtet,  ach- 
tet  den  Herren  nicht. 

Dikwijls   hceft   men  een  oog    op   den  hond  om  dt. 
des  meesters  wille.       Oft  hat   7nan   ein  Aug' 
auf  den  Hund  um  des  Herren  willen. 


Ein  lyt  stundom  hola  Hunden  fyre  Husbondens  llW. 
Skuld.      Man    muss    bisweilen    dem    Hiinde 
schmeicheln  des  Hausherrn  wegen. 


Man  f/, 
Man  it. 


Aus 


On  scrt  le   chien   per  le    seignor.    (afz.) 

hedient  den  Hund  des  Herrn  u-egen. 
Si  ha   rispetto    al    cane   per   il   padrone. 

ehrt  den  Hund  des  Herren  wegen. 
Per  amore  del  padrone  si  rispetta  il  can. 

Liebe  zum  Herrn  ehrt  man  den  Hund. 
E'  si  rispetta  '1  cane  per  amor  del  padrone,  (t.)  ml. 

S.  Per  amore  u.  s.  w. 
Far  fini'izz  al  can   pr   al   padron.  (em  B.)     Des  ui. 

Herrn  wegen  dem  Hunde  schiSn  thun. 
Rispeta   el  can  pr'l  padron.  (em    P.)    Ehre  den 

Hund  des  Herrn  wegen. 
Rispeta  el  can  per   cl  padron.    (1.  m.)      S,   Jti- 

sphta  u.  s.  w. 
Fa  car^z  a  la  gata,   se  te  vo  sta  in  grazia  de 

la  padrona.  (1.    m.)      Thu'  der  Katze  schon, 

wenn   du   bet  der   Herrin    in    Ounst    stehen 

loillst. 
iUsogna   rispeta   '1  ca   per   el    padru.    (1.  V.-C.) 

Man  muss  den  Hund  des  Herren  wegen  ehren. 
Port6  rispet  al  can  ])Pr  amor  del  padron.  (piem.) 

Dem  Hund  aus  Liebe  zum  Herrn   Ehre  er- 

weisen.  •  [Bisogna  u.  s.  w. 

Bisogna  rispetar  el   can   per   el  paron.  (v.)     S. 
Rispeta  el  can  per  el   paron.    (v.  trst.)    S.   Ri- 

sphta  u.  8.  w. 
Rispetta  lu  cane  pe  In  padininu.    (ap.)     S.  Ri-  si. 

sphta  u.  s.  w. 
Si  porta  riguardo  al  cane  per  il  padrone,  (npl.) 

>S'.  Si  ha  u.  s.  w. 
Porta  rispettu  a  lu  canipri  amuri  dilupatruni.(s.) 

Erweise  dem  Hund  aus  Liebe  zum  Herrn  Ehre. 
Pro   amore   de    su  padronu    si  ardiat  su   cane. 

(sa.  L.)    S.  Per  amore  u.  s.  w. 


763.  Ob  mich  ein  Hund  oder  eine  Hiin- 
din  beisst,  der  Wundarzt  fordert 
darum  nicht  weniger. 

Ab  ich  mich  ai  daan  FengT  bais  awr  ai  daan,  md. 


Hund  763. 


—    400    — 


765  Hund. 


's  tutt  ai  am  asu  wii  wi  aim  andan.  (ostr. 
sclils.)  Oh  ich  inich  in  den  Finger  helsse, 
oder  in  den,  es  thut  dem  eintn  ebenso  weh, 
wie  dem  Andern. 
pd.  Wonn  et  gefreten  es,  daiin  es  et  glick,  of  et 
de  Knppen  of  de  KJlwersch  gedohn  hcbben. 
(ni'h.  M.)  Wenn's  gefressen  ist,  ist'n  gleich, 
ob  es  die  Raupen  oder  die  Kdfer  gethan 
hahen. 


Ein  skal  inkje  taka  Bukken  ctter    Horni.    (li.- 

St.)      Man    muss  den    Bock   niclit  navh  den 

I/dmern  nehmen. 
Man    skall   ej   skada    huiidcn    uftor   liureu.     S.  SW. 

Man  skal  u.  s.  w. 
Skoda  intet  Hunden  cfFter  haret.  Schiifze  niclit 

den  Hund  nach  den  JIauren. 


dt.  Of  men  van  de  kat  of  van  den  kater  (van  den 
liond)  gobeten  wordt,  is  hetzelfde.  Ob  man 
von  del'  Katze  oder  vom  Kater  (vomHundeJ 
gehissen  icird,  ist  dasselhe. 

eil.  As  good  be  hung  for  a  sheep  as  a  lamb. 
Ebenso  gerii  wegen  eines  Schafes,  nie  tvegen 
eines  Lammes  gehangen  iverden. 


fz,  II  vaut  autant  etre  mordu  d'un  chien  quo  d'une 
cliienne.  Es  ist  ebenso  von  einem  ITunde  ge- 
bissen  zu  werden,  wie  von  einer  Hiindin. 
Autant  pleure  mal  batu,  que  bien  batu.  Eben- 
so weint  wer  wenig ,  ivie  wer  ordentlich 
geschlagen  ist, 

3f.  Aitan    costo   be  batu ,   qJi   niaou   batu.     (T^gd.) 
Ebensoviel  kostet  gut  geschlagen,  wie  schlecht 
geschlagen. 
Eytan  couesto  ben  batut,  que  mau  l)atut.  (nprv.) 
S.   Aitan  u.  s.  lo, 

it.  A  la  piegora  tanto  ghe  fa  che  la  magna  el 
lovo,  quanto  che  la  scana  cl  becher.  (ni,  v.) 
Filr  das  Schaf  ist  es  eins,  ob  der  Wolf  es 
fresse,  oder  der  Fleischer  es  schlachte. 


II  ne  faut  pas  s'en  rapporter  a  Tctiquette  du  sac.  fz, 
Man  muss  sich  nicht  auf  die  Aufschrift  des 
Sackes  verlassen. 

On  ne  congnoist  pas  les  gens  anx  lobbes,  ne 
les  chicns  aux  poilz.  (afz.)  Man  kennt  nicht 
die  Leute  am  Kleide ,  noch  die  JIunde  an 
den  Haaren. 

I  n'  fat  nin  jugi  I'abe    a  V  pelotte.    (w.)     Man  nf. 
muss  den  Baum  nicht   nach  der  Rinde    be- 
urtheilen. 

II  far  (fatto)  de'  cavalli  non  ista  nella  grop])iera  it. 
(groj»pina).  (mi.  t.)     Die   Beschaffenheit   der 
Pferde  liegt  nicht  in  der  Kruppe. 

Mal  si  giudica  il  cavallo  dalla  sella,  (t.)  Schlecht  mi. 

beurtheilt  das  P/erd  sich  nach  deiii  Sattel. 
L'  nomo  si   giudica   male   alia   cer.a.    (t.)     Der 

Mensch  beurtheilt  sich  schlecht  nach  devi  An- 

sehen. 
Deir   albero   non  si    giudica  dalla    scorza.    (t.) 

Vom   Baume    urtheilt    man   nicht   nach   der 

Rinde. 


764.  Schatze  den   Hund   nicht   nach  den 
Haaren,  sondern  nach  den  Zjihnen. 


dt.  Men  kan  den  wijn  niet  naar  het  fust  beoor- 
deelen.  Man  kann  den  Wein  nicht  nach 
dem  Fass  beurtheilen. 

eu.  You  cannot  know  wine  by  the  barrel.  Ihr 
k'dnnt  nicht   Wein  am  Fass  erkennen. 


da.  Man  skal  ikke  agte  (skue)  Hunden  efter  (paa) 
Haarene.      Man  soil    den  Hund  nicht  nach 
den  Haaren  beurtheilen, 
is.  Eingin  kennir  hundin  af  harunum.  (fser.)  Rei- 
ner kennt  den  Hund  von  den  Haaren. 
nw.  Ein   skal    inkje    sjaa  Hunden    paa   Haari.     S. 
Man  skal  u.  s.  w. 
Ein  skal  inkje  taka  Hesten  etter  Haari.     Man 
muss  dasPferd  nicht  nachden  Haarennehmen, 


765.  Sie  leben  wie  Hund  und  Katze. 

Bi   hunden  und  bi   katzen    was   bizen   ie   und 

kratzen.  (ad.) 
Sii  senn  of  enand  bi   Honn   o  Katze.    (frk.  H.)  md. 

Sie  sind  auf  einander  wie  Hund  und  Katze. 
Lahm  wie  Katz  un  Hund.    (Hrz.)     Leben    wie 

Katz  tmd  Hund. 
Sech  ferdroen  ewS  Kazen   an  Honn.    (mrh.  L.) 

Sich  vertragen  wie  Katzen  und  Hunde. 
Sie    leben    so    friedlich ,    wie    die  Hunde   und  od, 

Katzen.  (bair.) 
Wie  Hund   und   Katz    (Wie   Katz   und    Hund) 

mit  einander  leben.  (schwei.) 
G'  schaflTn  wie  Hund  und  Katz.  (tir.)  Sich  ver- 
tragen wie  Hund  und  Katze. 
Ass  Katt  un  Hund  liiw'n.  (ns.  A.)      Wie  Katz  pd. 

und  Hund  leben. 
Datt  iss  'n  Verdrag,  ass  Uln  un  Krein.  (ns.  A.) 

Das  ist  ein  Vertragen  wie  Eulen  und,  Kriihen. 
Lebn  as  Kattn  un  Hiinn'.  (ns.  B.)     Leben  wie 

Katzen  und  Hunde. 
Se    leevt    mitnander    as    Hunnen    un    Katten. 


Hund  765. 


—    401 


766  Hund. 


(ns.  hist.)     Sie  leben  miteinander  wie  Hunch 

unci  Katzen. 
Se  lefen   as  Katteii  iin  irimne.     (ns.  ofs.)     Sie 

leben  wie  Katzen  unci  Huncle. 
Se  laft  mit'nandcr  asKatt  i;u  fluud.  (ns.  O.R.) 

Sie  leben  miteinander    wie  Katz  und  Hund. 
Sie  vertragen  sich  wie  Katz  und  Hund.  (ns.  Pr.) 
Einig  wie  Hund  und  Katze.  (ns.  Pi'.) 
Sei  verdragt  sik  oss'  Katten  un  Hunne.  (wstf.  P.) 

Sie  vertrcif/en  sich  rrie  Katzen  und  Hunde. 


dt,  Zij  leven  als  katten  en  honden.      S.    Se    lefen 
u.  s.  w. 
Zij  kijven  (vcchten)  als  katten  en  honden.   Sie 

zanken  (atreiten)  icie  Katzen  und  Hunde. 
Zij  houden   huis  Als  dc  kat  met  de  niuis.    Sie 
halten  Haus,  wie  die  Katz'  mit  der  Maun. 
en.  They  agree  like  cats  and  dogs.     S.  Sei  u.  s.  u: 
They  agree  like  two  cats  in  a  gutter  (like  harp 
and  harrow).     Sie    vertragen  sich  wie  zwei 
Katzen  in  einer  DachrinnefivieHarfe  u.  Egge). 
Gree  like  tykes  and  swine,    (scho.)     Sich  ver- 
tragen wie  Hunde  und  Schweine. 
I'St  Ja  forlicke  as  Hiinne  an  Katte.  (M.)     Sie  ver- 
tragen sich  u-ie  Hunde  und  Katzen. 


dii.  At  leve  samnieu   som  Hund   og   Kat.      Mitein- 
ander leben  rvie  Hund  und  Katze. 
At  forliges  soni  Hunde  og  Katte.  Sich  vertra- 
gen wie  Hunde  und  Katzen. 

U\V.  Dei  liva  i  hop  som  Hund  og  Katt.     Die  leben 
zusammen  tcie  Hund  und  Katze. 

SW.  De  samjas  som  hund  och  katt.     Sie  vertragen 
sich  icie  Hund  und  Katze. 


fz.  lis  vivent  commc  cliien  et  chat. 

lis  s'accordcnt   comme  chien   et    chat.     >S',     De 

samjas  u.  s,  w. 
De  chiens  et  chats  la   guerre  est   belle.     Zwi- 

schen  Hunden  unci  Katzen  gibts  guten  Krieg. 
Amy  comme  chien  et  chat,   (afz.)     Freund  wie 

Hund  und  Katze. 
C'est  belle  bataille  que  de  chiens   et  de  chatz, 

chascung    a   ongles.    (afz.)     Das   ist  schones 

Kdmpfen  zwischen  Hunden    vnd  Katzen  — 

jedes  hat  Krallen. 
nf.  I  s'aimet  comme  chiii  et  diet,  (w.)     Sie   lieben 

sich  wie  Hund  und  Katze. 
S'accomoder     comme     chin    et     chet.     (w.)     S. 
■    O'schhff'n  u.  s.  w. 
C'est  CO  pire   que  cat   et   quie.     (w.    M.)     Das 

ist  noch  schlimmer  als  Katze  und  Hund. 
I  s'aiment-nu  comme  chin  et  chet.   (w.  N.)    S. 

I  s'aimet  u.  s.  to. 


S'accouerdou   conmo   chins  et  cats,    (nprv.)     S.  Sf. 

Jd  u.  s.  w.  [Katzen. 

Star  come  cani  e  gatti.     Sei7i  wie  Hunde   und  it. 
Star  come   capre  e  coltellacci.      Sein  wie  Zie- 

gen  und  Messer. 
Essere  amici  come  cani  e  gatti.     Freunde  ivie 

Hunde  und  Katzen  sein. 
Essar  can  e  gatt.  (rem.)  Hrmd  und  Katze  sein.  mi. 
Vies    ben    cum    e   can  e    gatt.     (rom.)      Sich 

wohlwollen  wie  Hund  und  Katze. 
Stanno    tra   lore  come   cani   e   gatti.     (t.)     Sie 

stehen  mit  einander  wie  Hunde  und  Katzen. 
Esser  come  can  e   gatt.     (em.    B.)      Sein  tvie  ni. 

Hund  und  Katze.  [u.  s.  tv. 

Vrers  ben  cme  can  e  gatt.  (em.  P.)  S.  Vies 
Amigh  cme  can  e  gatt.  (em.  P.)  S.  Amy  u.  s.w, 
iSter  d'  acc6rdi   c6mm   h   can  e   gatt.    (em.  R.) 

Einig  sein  wie  Hund  und  Katze.      [u.  s.  w. 
Amigh  c6min  6  can  e  gatt.    (em  R.)     S.    Amy 
Ese  cheii  e  gatti.  (lig.)     S.  Essar  u.  s.  w. 
Ese   amis   com   can   e  gat.    (picm.)     S.    Essere 

amici  u.  s.  w. 
Esser  comente  et  i  su  cane  cum  su  porcu.  (sa.  L.)  si. 

yVie  der  Hund  mit  clem  Schwein  sein. 
Como  perros  y  gatos.     Wie  Hunde  und  Katzen.  sp. 


766.  Soil  der  Hund  Schlagc  haben,  so 
findet  sich  bald  ein  Stock. 

Wer  den  Hund  henkeii  will,  der  findet  den 
Strick  wohl. 

Wenn  man  Einem  iibel  will,  Find't  man  der 
Hau'  bald  einen  Stiel. 

So  man  den  Hund  slahen  will ,  hat  man  bald 
ein  Kliippcl  funden.  (ad.) 

Wenn  man  einen  schlafenden  Hund  will  wecken,  od. 
so  findet  man  leicht  einen  Steckeu.  (schwei.) 

Wenn  man  Einen  schlagen  will,  so  findet  man 
bald  eine  Ruthe  (einen  Priigel).  (schwei.) 

Wan  me  der  Honk  schlon  wel,  dan  hat  me  gau  pd. 
'lie  Stock   fongc.    (nrh.  A.)      Wenn  man   den 
Hund  schlagen  will,  dann   hat   man  schnell 
einen  Stock  gefunden. 

Wa  ene  Honk  warpe  well,  fenkt  leit  ene  Steen. 
(nrh.  Gl.)  Wer  einen  Hund  werfen  will,  fin- 
det leicht  einen  Stein. 

Wun  em  en  Hangt  schlo  wal,  fiiinjt  em  schin 
en  Klapel.  (nrh.  S.)  Wenn  man  einen  Hund 
schlagenioill,  findet  man  schon  einen  Kniippel. 

De  en  Hund  smitn  will,  find  ok  wol  en  Steen. 
(ns.  B.)  Wer  einen  Hund  werfen  will,  fin- 
det auch  wohl  einen  Stein. 

Wer  Einen  heugen  wil,  kau  bale  en  Strick  fiiinen 

51 


Hund  766. 


402     — 


766  Hund. 


(kngeii).  (ns.  ha.  G.  x\.  G.)  Wer  Einen  henken 
wi/l,  kann  laid  einen  Strick  finden  (kriegen). 

Wenn  mau  Eenen  (Einen)  haiigen  will,  so  finnt 
(findet)  man  ok  woU  'n  fauch  wohl  einen) 
Strick,  (ns.  ha.  V.) 

Dee  enen  Hnnd  will  slaan,  find't  lichd  en  Kniip. 
pel.  (ns.  Hmb.)  Wer  einen  Hund  schlu(jen 
will,  findet  leicht  einen  Knilppel. 

De  'n  Hund  hangen  (sniiten)  will,  find  ook  wol 
'n  Strick  (Biingel).  (ns.  ofs.)  Wer  einen 
Hund  h'dngen  (iverfen)  will,  findet  auch  wohl 
einen  Strick  fein  Stiick  HolzJ. 

De  'n  Hund  smiten  (hangen)  will,  find-t  sacht 
'uKnuppel(find-t  ok  sacht  'n  Strick).  (ns.O.  J.) 
Wer  einen  Hund  werfen  (henken)  will,  fin- 
det leicht  einen  Knilppel  {auch  leicht  einen 
Strick). 

De  'n  Hund  sniieten  (De  Enen  hangen)  will, 
kann  woll  'n  Kniippel  ('n  Strick)  finnen.  (ns. 
O.  R.)  Wer  einen  Hund'  icer/en  (Wer  Ei- 
nen henken)  will,  kann  wohl  einen  Kniljij^el 
(Strick)  finden. 

Wenn  man  den  Hund  sclilagen  will,  findet  man 
Kniippel  in  alien  Winkcln.  (ns.  Pr.) 

Wer  di  hUnge  woll,  find't  bool  e  Strock.  (ns. 
Pr.-O.)  Wer  dich  erhdngen  n  ill,  findet  wohl 
einen  Strick. 

Wen  ena  en  Hunt  hengen  wil,  dennoesten  find 
ena  oek  en  Schtrik.  (ns.  U.)  Wenn  einer 
einen  Hand  henkemcill,  findet  er  deimi'dchst 
auch  einen  Strick. 

Bai  en  Ruien  smeiten  well ,  kann  lichte  'n 
Stein  finnen.  (wstf.  A.)  Wer  einen  Hund 
werfen  will,  kann  leicht  einen  Stein  finden. 

Wamme  en  Rii'en  sndten  well,  kamme  lichte 
'n  Kllippel  finnen.  (wstf.  Mrk.)  Wenn  man 
einen  Hund  werfen  icill ,  kann  man  leicht 
einen  Kniippel  finden. 

We  en  Riien  wamsen  well,  kann  liclit  en  Kniip- 
pel finnen.  (wstf.  R.)  Wer  einen  Hund 
durchprilgeln  will,  kann  leicht  einen  Kniip- 
pel finden. 

Wann  me  'n  Ruien  smuiteu  well,  mag  et  lichte 
dat  me  'n  Kniippel  (Stein)  finuet.  (wstf.  S.) 
Wenn  man  einen  Hund  loerfen  will,  isfs 
leicht,  einen  Kniippel  (Stein)  zu  finden. 


Die  eenen  hond  amijten  wil,  vindt  raa  eenen 
knuppel.  Wer  einen  Hund  werfen  will,  fin- 
det huld  einen  Kniippel. 

Als  men  eenen  hond  wil  smijten,  vindt  men 
ligt  eenen  steen.  Wenn  man  einen  Hund 
werfen  will,  findet  man  leicht  einen  Stein. 

Als  men  den  hond  hangen  wil,  zoo  krijgt  men 
welhaast  ccn  zecl.  Wenn  man  den  Htmd 
hangen  will,  so  kriegt  man  bald  ein  Seil. 

He  tliat's  resolved  to  beat  a  dog,  never  wants  eD* 
long   a   stick.      Wer    entschlossen   ist  ,    einen 
Hund  zu  schlagen,  dem  fehlt  nie   lunge  ein 
Stock. 

It's  an  easy  thing  to  find  a  staff  (a  stone),  to 
beat  a  dog  (to  throw  at  a  dog).  Es  ist  eine 
leichte  Sache,  einen  Kniippel  (Stein)  zu  fin- 
den, um  einen  Hund  zu  schlagen  (werfen). 

He  that  wants  to  strike  a  dog  ne'er  wants  a 
stick,  (scho.)  Wer  einen  Hund  schlagen  will, 
dem  fehlt  nie  ein  Stock. 

Diar  an  Hiittnj  slaau  wal,  kaan  lagt  an  Staak  fs. 
finj.     (A.)       Wer    einen  Hund    schlagen  will, 
kann  leicht  einen  Stock  finden. 

Diar  an  Hiinj  slau  wal,  fant  sacht  an  Knappal. 
(F.)     S.  Dee  enen  u.  s.  w. 

Diar  en  Iliin'  slaa  wel,  di  fendt  saagt  en  Stok. 
(S.)  Wer  einen  Hund  schlagen  will,  der  fin- 
det leicht  einen  Slock. 


dt.  Als  men  eenen  hond  wil  slaan ,  kau  men  wel 
eenen  knuppel  (stok)  vinden.  Wenn  man 
einen  Hund  schlagen  will,  kann  man  wohl 
einen  Knuppel  {Stock)  finden. 
Die  een'  hond  wil  slaan,  kan  wel  een'  stok  vin- 
dc-n.  Wer  einen  Hund  schlagen  icill,  kann 
wohl  einen  Stock  filiden. 


Den  som  vil  slaae  en  Hund,  faaer  nok  en  Kjep.  dft* 
Wer  einen  Hund  schlagen  will,  kriegt  schon 
einen  Stock. 

Den  som  vil  hrenge  En,  finder  nok  en  Strikke. 
Wer  Einen  hangen  icill,  findet  schon  einen 
Strick. 

Naar  man  vil  have  een  hijengt,  finder  man  let 
eu  Knag.  Wenn  man  Einen  gehcingt  haben 
will,  findet  man  leicht  einen  Haken. 

Hvo  der  vil  have  Hunden  luengt,  faaer  (finder) 
nok  en  Strikke  (et  Reb).  Wer  den  Hund 
geh'dngt  haben  will,  kriegt  (findet)  schon  ei- 
nen Strick  (ein  Seil). 

Handbser  er  kylfa,   ef  hundinn   skal   sla.     Zur  is. 
Hand  ist  der  Schlagel,    wenn  man  den  Hund 
schlagen  soil. 

Han  finn  alltid  Kjepp,  som  slaa  vil.     Der  fin-  nw. 
det  immer  (einen)  Stock ,  der  schlagen  will. 

Den    finner    altid  Kapp   (Streck),   som  Hunden  SW» 
sla   (haugaj   will.     Der   findet    stets   (einen) 
Stock  (Strick),  der  den  Hand  schlagen  (han- 
gen) will. 

Vill  man  hanga  en  hund,  nog  finner  man  i-ep. 
Will  man  einen  Hund  hangen  ,  findet  man 
schon  (einen)  Strick. 


Himd  766. 


—     403     — 


767  Hund. 


fz.  Qui   vent   frapper  un  chien,  facilement   trouve 

un  baton.     S.  Dee  enen  u.  s.  u-. 
nf.  Qwand  on  vout  batte  on  chin ,  on   trouve  todi 

on    baston.    (w.)       Wenn    man    einen    Hund 

schlufjen  will,  findet  man  imvier  einen  Stock. 
Qwand  on  vout  batte  on  chin,   on   trouv'   vite 

in'    corihe.    (w.)       Wenn    man    einen    Hund 

schlagen     will,    findet     man    schnell    einen 

Riemen. 
On  trouve  todi  n'  vegc  (on  bordon)  qwand    on 

vout  batte  on  .chin,   (w.;     Ma7i  findet  immer 

eine    Gerte   (einen    Stock),  wenn   man   einen 

Hund  schlagen  will. 
it.  Chi  vuol  dar  al   cane,  trova  facilmente   il   ba- 

stone.      Wer's   dem  Hund  gehen   loill,  findet 

leicht  den  Stock. 
mi.  Tosto  si  trova  il  bastone  per  dar  al   cane,    (t.) 

Rasch  findet  sicli  der  Slock,  urn's  dem  Hund 

eu  gehen. 


767.  Soil  der  Hund  Schlage  haben,  so  hat 

er  Leder  gefressen. 
Wenn  man  den  Hund  .schlagen  will,  so  hat  er 

das  Leder  gefressen. 
Wenn  man   dem  Hunde   an   die  Haut  will,   so 

sagt  man,  er  sei  wiithig. 
Wenn's    iiber    Einen    hergehen    soil,    ist   jedes 

Geschrei  gut  genug. 
Der   hunt   hat   leder  gezzen,   So   man   dienstes 

wil  vergezzen.  (ad.) 
Als  man  den  hunt  henken  wil,  so  hat  er  leder 

gezzen.  (ad.) 
md.  Wan  en  en  Hont  welt  dotschloen,  da'  s6t  en  e 

w^r  rosen.  (mrh.  T..)      Wenn  man  einen  Hund 

fodtschlagen  icill,  so  safjt  man,  er  sei  toll. 
od.  Wenn  man  den  Hund  schlagen  will,  so  hat  ei-'s 

Fleisch  aus  dem  Hafen  gestohlen.  (bair.) 
Wenn  der  Hund  hangen  soil,  muss  er  das  Leder 

gefressen  haben.  (schwei.) 
pd.  Wenn  de  Hund  hengen  sal,  het  he  Leer  efreten. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)      Wenn  der  Hund   hangen 

soil,  hat  er  Leder  gefressen. 


gegeten.  (ah.)     S.  Als  men  den  hond  hangen 

u,  s.  w. 
Als  men  den   hont   dootslaen   wil,   soe   bethyet 

men  hem  dolheyt  an.  (ah.)     S.  Als  men  den 

hond  wil  u.  s.  ii\ 
He  that  would  hang  his   dog,   gives   first   out,  en» 

that  he  is  mad.      Wer   seinen  Hund   hangen 

mochte,  gilt  zuerst  vor,  duss  er  toll  sei. 


Den   der  vil   have   Hunden    htengt ,    siger    den  dii. 

bider  Faar.     Wer   den  Hund  gehilngt   haben 

icill,  sagt,  er  heisse  Schafe. 
Med  fed  So  faaer  man  let  Sag.     Hit  fetter  Sau 

macht  man  kurzen  Prozess. 
Feeth  Swijn   ser  snarth   a  Sag  giffwet.     (adji.) 

FetI.em  Schwein  ist  schnell  der  Prozess  ge- 

macht. 
Feth   swin  fonger  snart    sag.     Fettes   Schwein  SW. 

kriegt  kurzen  Prozess. 
Feeto  swine  ser  rat  sak  giwin.  (asw.)     *S^.  Feeth 

u.  s.  U-. 


dt.  Als  men  den  hond  hangen  wil,  zoo  heeft  hij 
leer  gegeten.  Wenn  man  den  Hund  hangen 
icill,  so  hat  er  Leder  gefressen. 

Als  men  den  hond  wil  doodslaan,  zoo  beschul- 
digd  men  hem  van  dolheid.  Wenn  man  den 
Hand  todtschlagen  loill ,  so  heschuldigt  man 
ihn  der  Tollheit. 

Als  men  den  hont  hangen  wil,  soe  heft  hy  leer 


Malefacere  qui  vult,  nusquam  non  causam   in- It. 
venit. 

Causa  necis  verri  pingui  solet  illico  fieri,  (mlt.) 

Quand  on  veut  noyer  son   chien,   on   dit   qu'ilfz. 
a  la  rage.      Wenn  viun  seinen  Hund  ersciufen 
will,  so  sagt  man,  dass  er  toll  sei. 

Qui  veut  noyer  son  chien,  I'accuse  de  rage. 
Wer  seinen  Hund  ersdufen  will,  heschiddigt 
ihn  der   Tollwuth. 

Occasion  trouve  qui  son  chat  bat.  Ursache 
findet,  wer  seine  Katze  schldgt. 

Qui  son  chin  ueut  tuer,  la  rage  li  met  sure, 
(afz.)  Wer  seinen  Hund  todten  icill,  packt 
ihm  die   Tollwuth  n.uf. 

Qui  bon  chien  veut  tuer,  la  raige  li  met  seurc. 
(afz.)  Wer  einen  guten  Hund  todten  will, 
packt  ihm  die   Tollwuth  auf. 

Ki  het  soun  chien,  la  rage  li  met  soure.  (afz.) 
Wer  seinen  Hand  hasst,  packt  ihm  die  Toll- 
wuth auf. 

Quand  qu'ein  vux  tuer  seiu  kien,  ein  dit  qu'il  nf. 
est  arabie.    (pic.)      Wenn  Finer  seinen  Hund 
uhihringen  will,  sagt  er,  dass  er  toll  sei. 

L'  ci  qui  vout  neyi  (touer)  s'chin,  dit  qu'il  est 
aregi.  (w.)  Der,  welcher  seinen  Hund  er- 
sdufen (umhringen)  will,  sagt,  er  sei  toll. 

Quand  on  vout  neyi  s'chin,  on  dit  qu'il  a 
I'hope.  (w.)  Wenn  man  seinen  Hund  er- 
sdufen will,  sagt  man,  er  habe   die  Krdtze. 

Quand  on  veut  avoir  in  quie  mort,  on  dit  qu'il 
est  inrage.  (w.  M.)  Wenn  man  einen  Hund 
todt  haben  will,  sagt  man,  er  sei  toll. 

51* 


Hund  767. 


404     — 


768  Hunde. 


sf.  Qe  vooiT  tuia  lou  chi  do,  soun  vizi,  dis  q'es  fol. 

(Lgd.)       Wer    den    Ilund    seities    Nachbaren 

todten  vnll,  saijt,  er  sei  toll. 
Qu   vou   tuar   sou   chin,    dis    qn'    es    enrabiat. 

(nprv.)      Wer  seinen  Ilund  todten  will,  sugt, 

dass  er  toll  sei. 
it.  Chi  vuol  ammazzare  il  suo  cane,  basta  che  dica 

ch'6  arrabbiato.    Wer  seinen  Hund  erschlagen 

will,  darf  nur  sagen:  er  sei  toll. 
Chi  '1  suo  can  vuol  ammazzare,  Qualche  scusa 

sa    pigliare.      Wer    seinen   IJund    erschlagen 

will,    weiss    irgend    eine   Entsclmldigung    zu 

finden. 
ni.  Chi  vor  mazza  el  ah  can,  tniva  la  sciisa.     (1.) 

Wer  seinen  Hund   lodtschlagen  will ,  findet 

die  Entschuldigung. 
Chi  voeur  mazz4   el   so   can,   troeuva    la  scusa. 

(1.  m.)     S.   Chi  vor  u.  s.  w. 
pt.  Quem  0   sen   cao   quer    niatar,    raiva    Ihe    poc 

nome.      Wer  seinen  Hund  todten   icill,  nennt 

ihn  toll. 
sp.  Quien  a  su  perro  quieve  matar,  Rabia  le  ha  de 

levantar.     Wer  seinen  Hund  umbringen  xvill, 

muss  ihn  der  Tollwuth  bescladdigen. 


Hinken    und    der    Kaufleute    Schworen    soil 
sich  Niemand  kehren. 

Naar    Hundene    hinke,    Quinderne    gnvjde,    og  dU. 
Krsemmeine  svserge,  da  liar   det  ikke  Meget 
at    betyde.       Wenn    die   Hunde    hinken,    die 
Weiber  weinen  und   die   Kramer    schworen, 
so  hat  das  nicht  viel  zu  bedeuten. 

Hunda  helti   og   kaupmanna   ei8r    haf'a  jafiian  is. 
staS.    Hundehinken  und  Kaufmannseid  haben 
denselhen  Platz. 

Uhet  Hunden  lialtar  och  Kiopmanncn   swar   ar  SW. 
stundom  lijlca  niyckct  troandes.     Has  Hunde- 
hinken wild  Kaufleuteschicoren  ist  oft  gleich- 
viel  glaidjwilrdig . 

Qwinnegrath   ar  intet   ath.     An    Weiberwcinen 
ist  nichts. 


768.   An   der  Hunde  Hinken,  An   der  H  — 

Winken,  An  der  Weiber  Zahren  (Und  j 

der  Kramer  S-chworen)  Soil  man   sich 

nicht  kehren. 
An  hundes  hinken,  frawen  waine'n  und  kramer 

schweren,Da  darff  sich  kainman  an  keren.  (ad.) 
md.  Hundshinkgn  un   Weiwarkrankan   dauart  oUas 

zwei  niiet   lang.     (frk.  H.  S.)     Hundehinken 

und   Weibergrdmen  dauert  alles  Beides  nicht 

lange. 
Fraenskranket  un  Hunnehinken  wahrt  net  lank. 

(Hrz.)        Weibergrdmen     und     Hundehinken 

wdhrt  nicht  lange. 
od.  Wenn  Hunde  hinken,  Weiber  weinen  und  Kramer 

schworen,  so  soil  sich  Niemand  daran  kehren. 

(bair.) 
An  Buhler    schworen    thu    dich    nicht  jkehren. 

(schwei.) 

(It.  Aan  der  honden  hinken,  Aan  der  lioeren  winken, 
Aan  des  kramers  zweren,  Aan  des  wijfs  be- 
geeren  Zal  men  zich  niet  keeren.  An  der 
Hunde  Hinken,  An  der  H —  Winken,  An 
des  Krdmers  Schworen,  An  des  Weihes  Be- 
gehren  Soil  man  sich  nicht  kehren. 
An  der  honde  hincken  en  koopluyden  sweren 
sal  sich  niemant  keren.  (ah.)    An  der  Hunde 


Foemiua  dum  plorat,  dum  rustieus   ebrius  orat,  It. 

Dum  lusor  jurat,  nihil  h«c  devotio  durat. 
Ni  putos   per  ploura,   ni   rufian   per  jliura   ten  fz. 
faou  pa-z-  estouna.    (sf.  Lgd.)      Weder  H — 
beim   Weinen,  noch  Kuppler  beiin  Schworen 
sind  als  glaubiciirdig  zu  erachien. 
A  plourar  de  foueil   non   se  fau   iizar.    (nprv.)  sf. 
Hem    Weinen   von   Narren   darf  man    nicht 
trauen. 
Omu  chi  ghiura,  cavallu  chi   suda,   donna   chi  it. 
piegne  'un  merdanu   fede.    (mi.  crs.)     Mann, 
der  schwort,  Pferd,  das  schicitzt,  Frau,  die 
weint,  verdienen  keinen  Glauben. 
Om   che   giiira ,   caval   che   siida    e   donna   che  ni. 
piang,  no  credegli  tant.  (1.  m.)     Glaubt  nicht 
dem  Manne,   der   schwort,   dem  Pferd,   das 
schivitzt,  noch  der  Frau,  die  weint. 
Volp  che  dorma,   ebreo  che  giiira  e  donn  che 
piang,  Malizi   soprafin   coi   fioch    e    i    frang. 
(1.  m.)    Fuchs,  der  schldft,  Jude,  der  schwort, 
und  Frau,  die  iceint,  allerfeinste  Betriigereien 
.    mit   Quasten  und  Franzen. 
A  dona  che  pianze,  caval  che  sua  e  ebreo  che 
zura,  no  crederghe.  (v.)    Der  Frau,  die  weint, 
dem  Pferd,   das    schwitzt    unci    dem  Juden, 
der  schwort,  glaube  nicht. 
Volpe   che   dorme,   ebreo   che    zura,    dona    che 
pianze:  Malizia   soprafina   co   le   franze.    (v.) 
Fuchs,  der  schldft,  Jude,  der   schicort  und 
Frau,  die  iceint,  allerfeinste  Betriigerei  mit 
Franzen. 
No  es  de  vero  lagrimas  en   la   nuiger,   ui   cox-  sp. 
quear  en  el  perro.    Nicht  ivahr  sind  Thrdnen 
bei  der  Frau  und  Hinken  beim  Hund. 


Hunde  769. 


—    405 


771.  Hunde. 


7()9.  Hunde  und  Eclelleute  lassen  die 
Thiir  auf. 

Edelleute  und  Hunde  lassen  die  Thiir  auf. 
pd,  Hunn'  un  Eddelliid'  laot'n  de  Daor  aopen.  (ns.  A.) 
Hunde  und  Edelleute  lassen  die   Thiir   off  en. 

Hund  uu  Edelmauu  lett  de  Door  achter  sick 
apeu.  (ns.  Hmb.)  Hund  und  Edelmann  lassen 
die   Thiir  hinter  sich  offen. 

De  Hunn  un  Edelliih  maken  geen  Dor  achter 
slick  to.  (ns.  ofs.)  Die  Hunde  und  Edel- 
leute machen  keine    Thiir  hinter  sich  zu. 

De  Hun(de)  un  Edellii(de)  makt  ken  Doer 
achter  sick  to.  (ns.  O.  J.)     S.  De  Hunn  u.  s.  lo. 


dii.  Hunde  og  Adelsmsend  lukke   ikke  Doren   efter 

sig.      Hunde  und  Edelleute  schliessen    nicht 

die  Thiir  hinter  sich, 
Hunde  og  Herrer  iukke   ikke  Doren   efter   sig. 

Hunde  und  Her r en  schliessen  nicht  die  Thiir 

hinter  sich. 
SW,  Hundar  och  adelsman  stanga  icke  dorren  efter 

sig.     S.  Hunde  oy  Adelsnuvnd  u.  s.  w. 
Herrar  och  hundar  stanga  icke  dorren  efter  sig. 

Herren  und  Hunde   muchen  nicht  die   Thiir 

hinter  sich  zu. 


it.  Cani    e    viHani    (e    nobili    Veueziani)    lasciano 

seinpre  1'  uscio  aperto.    (mi.  t.)     Hunde  und 

Bauern  (und  venetianische  Edelleute)   lassen 

stets  die  Thiir  offen. 
ni.  Vilhm,  u^  can,  no  sarren  mai  on   uss.     (1.  m.) 

(Weder)  Bauer,  noch  Hund   7iiachen  je   eine 

Thiir  zu. 
Gne    ca,    gne    vila    no    sera    en    la.     (1.  V.-C.) 

Weder     Hund,    noch     Bauer     machen     (die 

Thiir)  zu. 
Ne   can,   ne   vilan   a  saro   mai    1'  uss.     (piem.) 

Weder    Hund,   noch    Bauer    machen  je    die 

Thiir  zu. 
Ne  can,   ne   vilan,   n^   zentilomo  venezian    no 

sera  mai  le  porte.    (v.)      Weder  Hund,  noch 

Bauer,  noch  venetianischer  Edelmann  machen 

Je  die   Thiiren  zu. 
Ne  can,  ne  vilan,  ne  musso  No  sera  mai  usso. 

(v.)     Weder  Hund,  noch   Bauer,   noch  Esel 

machen  je  eine  Thiir  zu. 


no.  Mii  gezwungeneu    Hunden    ist   iibel 
jagen. 
od.  Wenn  man    die  Hunde    auf   die   Jagd    tragen 
muss,  fangt  man  wenig.    (hair.) 


Muss  man  den  Hund  zum  Jagen  tragen,  So 
wird  man  nicht  viel  erjagen.  (schwei.) 

Mit  unwilligen  Rossen  ist  nicht  gut  zu  Acker 
fahren.  (schwei.) 

s  Isch  niit  we  me-n  e  Hung  muess  uf  d'  Jagd 
trjige.  (sx-hwei.)  Es  ist  nichts ,  wenn  man 
einen  Hund  auf  die  Jagd  tragen  muss. 

Met  onwillige  honden  is't  kwaad  ter  jagt  gaan  dt. 

(haazen    vaugen).      Mit    unlustigen    Hunden 

ist's    scJdecht    auf   die    Jagd   gehen    (Hasen 

fangen). 
Met   onwillige    paarden   is   het   schlecht  rijden. 

Mit  unlustigen  Pferden  ist's  schlecht  fahren. 

Hvo  der  jager  med  uvillig  Hund,  f0rer  ei  megen  da. 
Vildbrad  hiem.      Wer  mit  unicilligen  Hunden 
jagt,  bringt  nicht  viel    Wildjiret  heim. 

De  Hunde  som  skal  nodes  til  Skoven,  bede 
ikke  mange  Dyr.  Die  Hunde,  die  in  den 
Wald  genothigt  werden  mussen,  jagen  nicht 
viel  Wild. 

Uvillig  Oxe  gjar  kroget  (krum)  Fure.  Un- 
williger   Ochse  macht  krumvie  Furche. 

Dan  Hunden,  ein  noyder  til  Skogs,  dan  veider  nw» 
ein  litet  med.     Mit  dem  Hunde,  den  man  in 
den   Wald  nothigt,  jagt  man  wenig. 

Den  hund  man   nuiste   tvinga   till   skogs    (man  SW. 
skal  draga  at    skogen),    biter   inte(t)   manga 
djur.      Der  Hund,   den    man   in    den    Wald 
zioingen  (tragen)  muss,  jagt  nicht  viel  Wild. 


Stultitia  est  ad  venatum  ducere  invitos   canes.  It. 

Difficile  est  invitis  canibus  venari. 

Invitos  boves  plaustro  inducere. 

On  ne  fait  pas  aller   les  chiens   a  la   chasse   a  fz. 

coups  de  baton.     Man  treibt  die  Hunde  nicht 

mit  Stockschldgen  auf  die  Jagd. 


771.  Wer  mit  Hunden  zu  Bett  geht,  steht 

mit  Flohen  wieder  auf. 
AVer  mit  Hunden  scldaft,  steht  mit  Flohen  auf. 
Wer  sich  mit  den  Hunden  abgiebt,  den  beissen 

die  Flohe. 
Wer  sich   mit  Lumpen    niedersetzt,    der    steht  md. 

auch  mit  Lumpen  auf.  (mrh.  E.) 
De   mat   Honn   schlofe'   get,   stet   mat   Fie    op. 

(mrh.  L.)  [up.  (us.  B.) 

De  mit  Hiinn'  to  Bedde   geit,   steit  mit  Flohe  pd. 
De    sik    ann   Esel    schiirt,    kriggtr    Haar   vun. 

(ns.  B.)       Wer    sich    am    Esel    reibt,    kriegt 

Haare  davon. 


Hunde  771. 


—     406 


771  Hunde, 


De  sik  niitn  Bedler  sleit,  kriggt  Liise.  (ns.  B.) 

Wer  sicli  init  dem  Bettler  scklcifft,  krief/t L'duse. 
De   slick   an'u   Esel   schiirrt,   kriggt    der   Haar 

van.  (ns.  ofs.)     S.  De  sick  anti  u.  s.  w. 
De  sick  an'n  Esel  scliuert,  krigt  der  Har   van. 

(ns.  O.  J.)     S.  De  sick  ann  u.  s.  w. 
De  sick  mit'n  Bedler  sleit,  krigt  Luse.  (ns.  O.  J.) 

S.  De  sik  mitn  u.  s.  ir. 


(It.  Die  met  lionden  te  bed  gaat,  staat  met  vloojen 

weder  op. 
Die  met  lionden  omgaet,   kiygt   vlooijcn.    (vl.) 

Wer  mit  Hunden  umcjeht,  kriegt  Flohe. 
Cil.  He  that  lies   down   with   dogs ,   will   get   (must 

rise)  up   with  fleas.      Wer  sick  mit   Hunden 

niederler/t,  ivird  (muss)  mit  FloJien  aufstehen. 
He  that  goes  to  sleep  with  dogs,  shall  rise  with 

fleas.      Wer  mit  Hunden  schlafen  geht,  wird 

mit  Flohen  aufstehen. 
He  that  sleeps  wi'   dogs,   maun    rise    wi'   flaes. 

(scho.)      Wer  mit  Hunden  schlaft,   muss  mit 

Flohen  aufstehen. 


dji.  Hvo  der  gaaer  i  Seng  mod  Hunde ,  skal  staae 
op  med  Lopper.  Wer  mit  Hunden  zu  Bett 
geht,  wird  mit  Flohen  aufstehen. 

SW.  Den  som  sofver  med   hundar,   stiger   upp   med 

L'ppor.     S.   Wer  mit  Hunden  schlaft  u.  s.  iv. 

Den  som  trater  med  kaltringar,   fjir  losz  i  ex- 

penser.    Wer  mit  Lumi)enkerlen  sfreitet,  trdgt 

Lause  davon. 


fz.  Qui   se   couche   avec   des   chiens,   se  l^ve  avec 

des    puces.      Wer   sicJi   mit   Hunden    nieder- 

legt,  steht  mit  Flohen  auf. 
Qui  se  couche  avec  les  chiens,  se  leve  avec  les 

puces.      Wer   sick   mit   den    Hunden   nieder- 

legt,  steht  mit  den  Flohen  auf. 
Qui   hante    chiens,    puces  remporte.     Wer    mit 

Hunden  verkehrt,  tragt  Flohe  davon. 
nf,  Cu  hante  les   chins,   aicate   des   puces.    (F.-C.) 

Wer  mit  den  Hunden  verkehrt,  liest  Flohe  auf. 
sf.  Qui-  s'  couclie  dab  caas,  que-  s'  Ihebe  dab  pus. 

(Brn.)     S.   Qui  se  couche  avec  des  u.  s.  xv. 
Qui    dab    canalhe    es    couche,    Merdous    qu'es 

Ihebe.    (Brn.)      Wer  sich  mit  gemeinem   Volk 

niederlegt,  -steht  beschmutzt  auf. 
Qui    se    couche    dap    lou    cans,    se    lieue    dap 

piouts.  (Gsc.)    S.  Qui  se  couche  avec  les  u.  s.  lo. 
Qe  se  coucho  embe  d'  efans,  merdous   se   levo. 

(Lgd.)      Wer    sich    rait    Kindern    niederlegt,  j 

steht  beschmutzt  auf.  \ 

Qu   se   couquo   erne   d'   enfans,   mardous   s'   en  i 

levo.  (nprv.)     S.   Qe  u.  s    w.  , 


Chi  si  corica  coi  cani,  si   leva  collo   pulci.     S.  it. 

Qui  se  couche  avec  les  u.  s.  w. 
Chi    dorme   con   cani,   si    leva    con    pulci.      S. 

Wer  mit  Hunden  schlaft  u.  s.  v:. 
Chi  con  cani  dorme,  con  pulci  s'  alza.     S.  Wer 

mit  Hunden  schlaft  u.  s.  ic. 
Chi  si  corica  co'  cani,  si  desta  coUe  pulce.     Wer 

sich  mit  den  Hunden   niederlegt,  ivacht  viit 

den  Flohen  auf. 
Chi  dorme  co'  cani,  si  svoglia  coUe  pulci.     Wer 

mit    den    Hunden    schlaft,    wacht    mit    den 

Flohen  auf. 
Chi  ha   da   fa   cun   zitelli,    finisce   per   truvassi  mi. 

cu  e  mane  in  la  m (crs.)     Wer  mit  Kin- 
dern zu   thun   hat,  hefindet   sich  zulefzt   mit 

den  Hdnden   ini  Schmutz. 
Chi  va  a  letto  co'  cani,  si  leva  colle  pulci.  (t.) 
Chi  dorme  co'  cani,  si  lieva  con   le   pulci.    (t.) 

Wer  mit  den  Hunden  schlaft,  steht  mit  den 

Flohen  auf. 
Chi  sta  col  fanciuUo,   s'   imbratta   la   camiscia. 

(t.)     Wer  mit  dem  Kinde  ist,  beschmutzt  sich 

das  Hemd. 
Chi  va  a  dormi  coi  ca,  el  a'  empienoss  dc  poles,  ni. 

(1.  b.)      Wer  mit  den  Hunden  schlafen  geht, 

der  viacht  sich  veil  Flohe. 
Chi  dorme  co-i  chen,  se  leva  co-e  pruxe.    (lig.) 

S.   Chi  dorme  co'  cani,  si  lieva  ti.  s.  w. 
Chi  se  mesccia  con  di  figgieu,  s'  imbratta  e  die 

de    merda.     (Hg)       Wer    sich    mit    Kindern 

herumtreibt,  beschmutzt  sich  die  Finger  viit 

Koth. 
Chi  deiirm  con  ii   can,   as   leva   con    le    pules. 

(piem.)     S.  Chi  dorme  co'  cani,  si  lieva  u.  s.  w. 
Chi  dorme  coi  cani,  se  leva  coi  pulesi.   (v.)     S. 

Chi  dorme  co'  cani,  si  lieva  u.  s.  ic. 
Chi  sta   coi  cani,   s'   impenisse   de   pulesi.    (v.) 

Wer   mit   den  Hunden  ist,  viacht  sich    vol  I 

Flohe. 
Ci   si   colche   chi   li   uagniiine,    s'    alza    che    la  si. 

cammise  cacata.  (ap.  B.)      Wer  sich  mit  den 

Kindern   niederlegt,   steht   viit   beschriutztem 

Hemd  auf. 
Chi  si  colca  con  cani,  si  alza  con  pulci.    (npl.) 

S.   Qui  se  couche  avec  des  u.  s.  w. 
Chi  dorme  co  cane,  non  se  n'  auza  senza  pulece. 

(npl.)      Wer   mit   dem   Hunde   schlaft,    steht 

nicht  ohne  Flohe  auf. 
Cui  dormi  cu  cani,  s'  arrisvigghia  cu  purci.  (s.) 

8.   Chi  dorme  co''  cani,  si  sveglia  u.  s,  w. 
Qui  cum  su  cane  si  corcat,  cum  pulighe  (puli- 

gosu)  sinde  pesat.  (sa.  L.)     Wer  sich  mit  dem 

Hunde  niederlegt,  steht  mit  Flohen  auf. 
Qui  dormit  cum  cane  ruuzosu,  sinde  pesat  run- 


Hunde  771. 


—    407 


773  Hunger. 


zosu  et  mesii.    (sa.  L.)      Wei'   mit  r'dudigem 
Hunde  schldft,  steht  rciudiger  auf. 
Qixi  cum  piccinnu  si   corcat,   inibruttadii   sinde 
pesat.  (sa.  L.)    S.   Qe  u.  s.  w.      [Qe  u.  s.  w. 
]in.  Qui  en  gichs  se  gita,  cagat  se  lleva.  (val.)     8. 
pt.  Quem  com  caes  se  deita   (lancja),   com  pulgas 
se  levanta.    S.  Qui  se  coucke  avec  des  u.  s.  to. 
sp,  Quien  con  perros  se   echa,   con  pulgas    se    le- 
vanta.    S.   Qui  se  couche  acec  des  u.  s.  xo. 
Quien  con   muchachos   se   echa,   cagado   se   le- 
vanta.    S.  Qe  u.  s.  to. 
Quien  con  pen-o  se  echa,  con  pulgas  se  levanta. 
(asp.)     S.   Qui  cum  su  w.  s.  iv. 


772.  Hundsbiss  heilt  Hundshaar. 

(It.  Die  van  den  liond  gebeteu  is,  moet  van  hetzelfde 
haar  daarop  leggen.  Wer  vom  Hunde  ye- 
bissen  wurde,  muss  von  demselhen  Haar  auf- 
leyen. 
Die  hond,  die  niij  gebeten  heeft,  moet  mij  ook 
genezen.  Der  Hund,  der  mich  gehissen  hat, 
muss  mich  auch  heilen. 

eu.  Tak  a   hair  o'   the   dog   that   bit    you.     (scho.) 
Nchiiit  ein  Haar  vom  Hund,  der  Euch  biss. 

SW,  Hnndasar  lakes  med  hundahar.    Hundebiss  icird 
mit  Hundehaar  geheilt. 


fz.  Reprendre   du  poil   de    la    bete.      Wieder    vom 

Haar  des  Thieves  nehmen. 
Poil  (dit  Bacchus)  du  mesme  chien  Est  an  piou 

souverain  bien.     Haar  von  demselhen  Hund, 

sagt  Bacchus,  ist  fur   den  armen  Schlucker 

das  beste  Mittel. 
Centre   morsure   de    chien   de    unit  Le    mesme 

poil    tres-bien    y    duit.    (afz.)      Gegen   nacht- 

lichen  Hundsbiss  thut  dasselhe  Haar  sehr  gut. 
nf.  Riprinde   des   poieches  de   chin,     (w.)      Wieder 

Hundshaare  nehmen. 
I  r'prind   ses   ch'vets.    (w.)      Er   nimmt  wieder 

von  seinen  Haaren. 
it»  Con    la  pelle   del  cane    si    sana    la    morditura, 

(mi.  t.)      Mit    dem   Haar    des   Hundes    heilt 

man  den  Biss. 
ni.  El  can  ch  V  a  morsegada.   La   ga   anca  reme- 

diada.    (v.)     Der  Hund,   der's  gehissen   hnt, 

hat's  auch  geheilt. 
si.  A  cane  ci  te  mozzica,  Lu  stessu  pilu  mintici. 

(ap.  L.)      VoTii  Hund,  der  dich  beisst,  nimin 

dir  das  Haar. 


773.  Der  Hunger  treibt  den  Wolf  aus  dem 

Walde. 
Der   Hunger   treibt  den  Wolf  aus    dem   Busch 

(in's  Dorf)   (iiber  Schnee  und  Eis). 
Der  Hunger  treibt   den  Fuchs   aus    der  Hohle.  md. 

(mrh.   E.) 
Den  Honger   dreift  de  Wollef  aus   dem  Besch. 

(mrh.  L.)  [(schwei.) 

Der  Hunger  treibt   den  Fuchs   aus  dem   Loch.  od. 


Honger  drijft  den  wolf  uit  het  bosch.     Hunger  (It. 
treibt  den    Wolf  aus  dem   Wald. 


Hungeren  jager    Ulven    ud  af    Skoven.      Der  da. 

Hunger  jagt  den    Wolf  aus  dem   Waldc. 
Hunger  driver  Ulven  af  Skoven    (Tkisken).     S. 

Honger  u.  s.  w. 
Hunger  driver  Hund  i  Baand.     Hunger  treibt 

(den)  Hund  an  die  Kette. 
Nod  driver  Hunden  i  Baand.     Noth  treibt  den 

Hund  an  die  Kette. 
Hiingri6  drifr  I'llfinn  ut  af  runninum.  is. 

NeySin  drfvur  vargin  af  sk6ginum.  (iter.)     Die 

Noth  treibt  den   Wolf  aus  dem  Walde. 
Hungren  f0rer  Hunden  til  Husa.     Der  Hunger  nw. 

bring t  den  Hund  nach  Hause. 
Hunger  drifvver  Wargen  vhr  Skogen.  S.  Honger  SW. 

u.  s.  w. 
Hungern  drifver  hunden  i  band.     Der  Hunger 

treibt  den  Hund  an  die  Kette. 
Nodh  drifwer  Hunden  i  Bandh.    S.  Nod  u.  s.  tc. 

La  faim  chasse  le  loup  hors  du  bois.  fz. 

La  faim  fait  sortir  le  loup  du  bois.    Der  Hunger 

Idsst  den   Wolf  den   Wald  verlassen. 
La  faim  enchace  le  loup  du  bois.  (afz.) 
Li  faim  (famene)  chesse  li  leup  fou  d^  bois.  (w.)  nf. 
La  hami  que  he  sourti  Ion  loup  deu  bosc.  (Brn.)  sf. 

S.  La  faim  fait  u.  s.  w. 
La  hame  he  soiirty  lou  loup  deou  bosq.  (Gsc.) 

S.  La  faim  fait  u.  s.  w. 
La  fan  saille  lou  loup  dou  bouosc.  (nprv.) 
La  fame  caccia  11  lupo  fuor  del  bosco.  it. 

La  fam  fa  salter  al  lov  fora  dla  tana.  (em.  R.)  ni. 

Der  Hunger  Jagt  den   Wolf  aus  der  Hohle. 
La  fam  la  scassa  '1  luf  da   la   so  tana.    (1.  b.) 

Der  Hunger  treibt  den  Wolf  aus  seiner  Hohle. 
La  fam  destana  el  loff.  (1.  m.)     S.  La  fam  fa 

u.  s.  u\ 
La  fam  a  fa   surti  lina  el   luv    dant    la    tana. 

(piem.)     Der  Hunger   Idsst   selbst   den   Wolf 

die  Hohle  verlassen. 
La  fame  scazza  el  lovo  dal  bosco.  (v.) 
La  famnie  caccia  lo  lupo  da  lo  vosco.  (npl.)      si. 


Htmd  773. 


—     408     — 


775  Hund. 


La  fame  fa  nesciri  la  serpi  di  la  tana,  (s.) 
Der  Hunger  Idsst  die  Schlange  aus  cler 
Hohle  kriechen. 


774.     Hunger  ist  der  beste  Koch. 
Der  hunger  ist  der  beste  koch,  Der  ie  wart  oder 
wirdet  noch.  (ad.) 
md.  Den  Honger  as  de  bfeschte'  Kach.  (mrh.  L.) 
Od.  Der  Hunger   ist  der  beste  Koch ,   was  er  nicht 

mag,  das  isst  er  doch.  (bair.) 
pd.  Hunger  is  de  beste  Koch.  (ns.  A.) 

Hunger  is  de  beste  Kokk.  (ns.  hist.  A.) 
Hunger  is  de  beste  Kock.  (ns.  W.) 


Hunfjer  ist  fjute  Ztdhat  zu  kulten  Karlof- 
feln,  aber  ein  nasser  Tor/  zur  Flamme 
der  Liebe. 


(It.  Honger  is  de  beste  kok. 

en.  Hunger   never   fails   of  a     gude    cook,    (scho.) 

Dem    Hunger  fehlt's   nie    an    einem     (juten 

Koch. 


Hunger   er  det  bedste    Suul.     Hunger   ist   die  dS. 
beste  Zukost. 

Hunger  er  den  bedste  Urt  paa  Maden.  Hunger 
ist  das  beste  Gewiirz  an  der  Speise. 

Sultr    er    bezta   krydd  i   mat.      S.    Hunger    er  is. 
den  n.  s.  w. 

HuugiiS  er  |)a3  bezta  krydd,  og  gjorir  matinn 
sfEtan  og  £etan.  Hunger  ist  das  beste  Ge- 
wiirz und  macht  die  Speisen  siiss  und  essbar. 

Hiingr,  erfidi  og  sviti  eru  beztukryddir.  Hunger, 
Arbeit  und  Schweiss  sind  die  besten  Gewiirze. 

Hungren  ar  (den)  basta  kryddan.  SW. 


da.  Suit  er  den  bedste  Kok. 

Hunger    er   god   for  Madlede.     Hunger  ist  gut 
filr  Appetitlosigkeit. 
is,  Hiingr  er   hallkvsemr  kokkr.     Hunger    ist    ein 
niltzlicher  Koch. 
nw.  Hungren  er  beste  Kokken. 
SW»  Hungrig  mage  iir  basta  kock  (gjor  en  god  kock). 
Hungriger  Magen  ist  der  beste  Koch  (macht 
einen  guten  Koch). 


CW.  Sco  Forza  gronda  rumpa  Fier,  Schi  ei  la  Fom 
ilg  melgier  Cuschinier.  (obi.)  Wie  grosse 
Kraft  Eisen  zerbricht,  so  ist  der  Hunger 
der  beste  Koch. 

fz.  II  n'est  chere  qtie  d'appetit.  Keine  Kilche 
gleich  dem  Appetit. 

it.  La  fame  xe  '1  megio  cogo  che  ghe  sia.  (ni.  v.) 
Her  Hunger  ist  der  beste  Koch,  den  es  gibf. 

si.  Lu  megghiu  cocu  e  lu  pitittu.  (s.)  Her  beste 
Koch  ist  der  Ap)petit. 


775.     Hunger  ist  die  beste  Wiirze. 
Hunger  ist  das  beste  Gewiirz. 

dt.    Honger  is  de  beste  saus.     Hunger  ist  die  beste 

Briihe. 
en.  Hunger  is  the  best  sauce.     S.  Honger  u.  s.  w. 
Hunger   's   gude   kitchen,    (scho.)      Hunger  ist 

gute  Zuthat. 
Hunger's  gude  kitchen  to   a  cauld  potato,   but 
a    wet    divot    to    the    lowe    o'  love,     (scho.) 


Optimum  cibi  condimentum  fames.  It. 

La  faim  est  Ic  meilleur   assaisonncment.     Her  fz. 

Hunger  ist  die  beste   Wiirze. 
II   n'est   sauce   que   d'appetit.      Es    gibt    keine 

Briihe  icie  Appetit. 
C'est  I'appetit  qui  fait  la  sauce.     Der  Appetit 

ist'a,  der  die  Briihe  macht. 
La  faim  (L'appetit)  assaisonne  tout.    Der  Hunger 

{Appetit)  tciirzt  Alles. 
La  faim  assaisonne  tous  les  mets.  Der  Hunger 

wiirzt  alle  Speisen. 
A  bon    appetit  il  ne  faut  point  de  sauce.    Gvr 

ter  Appetit  braucht  keine  Sauce. 
Gueie  affameie  ni  qwire  nin  1'  sace.  (w.)  Hung-  nf. 

riger  Mund  fragt  nicht  nach  der  Sauce. 
C'est  r  gosse  qui  fait  1'  sace.    (w.)     £"5  ist  der 

Geschmack,  der  die  Sauce  macht. 
Mieux  vaut  bon  appetit  q'  bonne  sauce.  (w.M.) 

Besser  guter  Appetit,  als  gute  Sauce. 
Et   nou  ya   sausse   que   de   boun   appetit,  Bere  sf. 

entreprese  que  d'vu  home    hardit.   (Gsc.)   Es 

gibt  keine    Sauce  wie  guten   Appetit,  fund) 

keine  schonere   That,  als  von  einem  kiihnen 

Mann. 
A    bouen    apetit,    non    fau  moustardo.    (nprv.) 

Guter  Appetit  braucht  keinen  Sen/. 
Affamat    non   vou   saiisso.    (uprv.)      Hungriger 

verlangt  nicht  Sauce. 
Non  I'y  a  talo  sausso  que   I'apetit.  (nprv.)     S. 

II  n'est  u.  s.  w. 
La  gaiila  fa  me  ke  le  bre.  (Pat.  s.)     Der  Appe- 
tit thut  mehr,  als  die  Briihe. 
La  fame  e  il  migliore  intingolo.     Der  Hunger  it. 

ist  die  beste  Briihe. 
Appetito  non  vuol  salsa.   Appetit  verlangt  keine 

Sauce. 


Hunger  775. 


—    409 


777   Hunger. 


Buon  appetito  non  vuol  salsa.      Guter  Appetit 

verlanyt  keine  Sauce. 
mi.  A  meglio  pitanza  cli  a  tavula  e  I'appitittu.  (crs.) 

Die  beste  Schiissel   einer  Tafel  ist  der  Ap- 

petit. 
La  fam  1'^  iina  gran  selsa.  (rom.)     Der  Hunger 

ist  eine  treffliche  Sauce. 
ni.  L'aptit  I'e  la  miora  selsa   ch'egli    sia.    (em.  K.) 

Der  Appetit  ist  die  beste  Briihe,  die  es  giht. 
L'appetitt  I'e  la  salsa  mej  che   sia.    (1.  m.)     S. 

L'aptit  u.  s.  w. 
La  fame  xe  una  gran   salsa,   (v.)      S.  La  fam 

u.  s.  w. 
Apetito  no  vol  salsa,  (v.)     S.  Appetito  u.  s.  w. 
Chi  ga  bon  apetito,  no  ga  bisogno  de  salsa,  (v.) 

Wer  yuten  Axipetit  hat,  hat  keine  Sauce  nothig. 
si.  Pitittu  nun  ha  bisognu  di  sausa.    (s.)     Appetit 

hat  keine  Briihe  nothig. 
Su  famine  est  su  mezus  condimentu.  (sa.L.)  ^S'. 

La  /aim  u.  a.  w. 
JS'appititu  est  su  mezus  condimentu  de  su  cibu. 

(sa.  I>.)      Der  Appetit   ist   die  beste    WUrze 

der  Speise. 


776.  Hunger  ist  ein  scharf  .Sehwert. 

Der  hungir  ist  ein  scharfis  swert.  (ad.) 
md.  llonger  as  e  best  cichwiert.    (mrh.  L.)   Hunger 

ist  das  beste  Schwert. 
pd.  D'r  Honger  es  a  schJirp  Schwaed.  (nrh.  D.) 

Der  Hunger  ess  e  scharf  Schwaat.  (nrh.  K.) 

Hunger  ist  ein  scharfes  Schwert.    (ns.  Pr.) 

dt.  Honger  is  een  scherp  zwaard. 
eil.  Hunger  is  hard  in  a  hale  maw.  (scho.)  Hunger 
ist  hart  in  einevi  heilen  Magen. 


dii.  Hunger  er  et  haardt  Svserd. 

Hunger  er  et  hvast  Swserd  i  hed  Mave.  Hunger 

ist  ein  scharfes  Schwert   in  heissem  Magen. 
Hwngher  ser  eet  hart  iSwserdh.  (adji.) 
Hwnger  ser  eth  hvast    Svverdh  i    heder   Mawae. 

(ada.)     S.  Hunger  er  et  hvast  u.  s.  w. 
Hwngher    ser    eet    hiit    Swerdh    i     hselbrsedhe 

Mandz  Mawse.  (ada.)     Hunger  ist  ein  hartes 

Schwert  in  gesunden  Mannes  Magen. 
is.  Hungr  er  (hart)  (sart)    sverS  i  hraustum   kvi3i 

(i    osjiikum    buk)     (i    heilbrig^um    Ii'kama). 

Hunger  ist  ein  (scharfes)    Schwert    in  star- 

kem  Magen  (in  gesundem  BauchJ  (in  gesun- 

deni  Leibe). 
nW.  Hunger  er   hardt    Sverd  i  heil    Mage.     Hunger 

ist  ein  scharfes  Schwert    in   heiletn   Magen. 


Hungren  ar  ett  skarpt  sward.     S.   Der  hungir  SW. 

M.   s.   w. 
Huugher   (Hunghir)    ser  hwast   swserdh.   (asw.) 

Hunger  ist  scharfes  Schwert. 

Durum  telum  fames.  It, 

Vis    famis    immodicae    (immodice)    plus    saevit 

(seuit)   acuniine  sicae  (sice),   (mlt.) 
Sica  (Sicca)  sibi  saevit  (seuit),  cui  poena  (pena) 

famelica  crevit  (creuit).  (mlt.) 
Acrior    in  stomacho    fuerit    aegra    fames    bent* 

sano.  (mlt.) 


777.  Hunger  lehrt  die  Katzen  mausen. 
Hunger  lehrt  mausen  (Brot  kauen)  (Eierkiichen 

essen)  (geigen). 
Hunger  ist  Meister. 
Hunger  ist  ein  guter  Redner. 
Der  Hunger  findet  den  Doktorhut. 
Der  Bauch  lehrt  alle  Kiinste. 
Hunger    lehrt     Eierkoken    eeten    (Eierkuchen  pd. 

essen).  (ns.  Pr.-W.) 
Hunger  lahrt  (lehrt)   Kolien    koggen   (kochen). 

(ns.    W.) 


De  honger  leert  de  katten  muizen.  dt. 

De  honger  leert  praktijken  (kunsten)  (vernuftig 

zijn).     Der   Hunger    lehrt    Kniffe    (Kiinste) 

(gescheidt  sein). 
Honger  eet  door  steenen  muuren.     Hmiger  isst 

durch  steinerne  Mauern. 
Hunger  eats  through  stone  \valls.     S.    Honger  eil. 

eet  u.  s.  w. 
Hunger  eats  througli  anything  except  a  Suffolk 

cheese.     Hunger  isst  sich  durch  Alles,  ausser 

einevi  Suffolker  Kiise. 
Hunger  will  break  through  stone  walls.  Hunger 

durchbricht  steinerne  Mauern. 
Hunger  will  break  through  stane    wa's,    (scho.) 

*S'.  Hwnger  will  u.  s.  w. 
A  hungry  man  sees  far  (smells  meat  far),  (scho.) 

Ein  hungriger  Mann  sieht  weit  (riecht  weit 

die  Speise. 


Hunger  Iserer  Katten  at  muse.  dS. 

Hunger   og   N0d  Isere   at   soge   Brod.     Hunger 

und  Noth  lehren  Brot  suchen. 
Hunger  Iserer  Kunster.      Hunger  lehrt  Kiinste. 
Hvo  der  suiter,  finder  Doktorhatten.     Der,  wel-    ■ 

cher  hungert,  findet  den  Doctorhut. 
Hiingr    kennir   hondum   vinuu.      Hunger   lehrt  IS. 

den  Hiinden  Arbeit. 

52 


Hunger  777. 


—     410 


779  Hunger. 


SW.  Hunger    lahrer    Kattan  bijta     Mysz.      Hunger 
lehrt  die  Kat.ze  muusen. 
Hunger  lahrer  Konster.  S.  Hunger  Icerer  Kunsler. 


It.  Multa  docet  fames. 

Fames  artium  magistra. 
fz.  De  tout  s'avise  k  qui  pain  faut.  An  Alien  denkt, 

wer  Brot  hraucht. 
it.  La  fame  gran  maestra,  anclie  Ic  ,bestie  addestra. 

Der  Hunger  ist  ein  grosser  Meister,  er  lehrt 

selhst  die  Thiere. 
mi.  La  fam  la  fa  parler  i  mutt,  (rom.)     Der  Hun- 
ger macht  die  Stummen  reden. 
ni.  La   fam   fa    far    de    gran   cosi.    (em.  P.)     Der 

Hunger  lassi  grosse  Dinge  thiin. 
pt.  Mas  desculn-e  un  liambricnto  que  cien   letrados. 

Ein  Hmigriger  entdeckt  mehr ,   als    hundert 

Bechtsgelehrte. 


778.  Hunger  leidet  kcinen   Verzng. 
Dem  Hungrigen  ist :  llarr' !  ein  hart  Wort. 


en.  A  hungry  man  lias  aye  a  lazy  cook,  (scho.) 
l^Jin  hmigriger  Mann  hat  stets  einen  s'dumi- 
gen  Koch. 


<lii.  Bugen  vil  intct  borge.     Der  Bauch  will  nichts 

borgen.  [Fasten. 

Hunger  holder  ingen  Fasto.  Hunger  halt  keine 

is.  Hungri    hentar    ei    dvol.      Dem    Hunger  passt 

Verzug  nicht.  [nen  Fasttag. 

SW.  Hunger  haller  ingen  fastlag.     Hunger  halt  kei- 

Hungrig  mage  ger  ingen   pardon.      Hangriger 

Magen  giht  keinen  Pardon. 
Bwken  wil  intet  borga.     -S^.  Bugen  u.  s.  lo. 


fz.  C'est  un  long  jour  qu'un  jour  sans  pain.  Es 
ist  ein  lunger   Tag,  ein   Tag  ohne  Brot. 

pt.  A  boca  nao  admitte  fiador.  Der  Mund  Idsst 
keinen  Biirgen  zu. 


779.  Hunger  macht  rohc  Boh  nen  siiss. 
Hunger  macht  Saubohnen  zuckersiiss. 
Hunger    macht    alle    Speise    siiss,    ausser   sich 

selbst. 
Hunger  macht  Bohnen  zu  Maudeln. 
Hunger  macht  rohe  Bohnen  zu  Mandeln. 
Hunger     macht     hart    Brot    zu     Honigkuchen 

(Lebkuchen). 
Heut  fasten  kocht  morgen   die  tiuppe  siiss. 


So  .satez  kint  niht    czzen    mac,    so    bittort    inie 
dos  honges  .smac:  swem  aber  we  der  hunger 
tuot,  den  dunket  suriu  spise  guot.   (ad.) 
Hunger  makt  rohc  Bohnen  sote.  (ns.  B.) 
Hunger  maakt  rane  Bohnen  sot.  (ns.  of.s.) 
Hunger  makt  rflge  Bonen  sot.  (ns.  O.  J.) 


pd. 


Honger  maakt  raauwe  boonen  zoet.  (11. 

Honger    maakt  raauwe   boonen  tot  amandelen. 

S.  Hunger  macht  rohe  u.  s.  w. 
Honger  ziet  wcl  struif  voor  taarten  aan.  Hunger 

sieht  wohl  Eierkuchen  fiir  Torte  an. 
Hongher  maekt  roo  boonen  soet.  (ah.) 
Hunger    makes    hard    beans     sweet.       Hunger  en, 

macht  harte  Bohnen  siiss. 

Hunger   gjor  JSkoviebler  sode.      Hunger    macht  (lii. 

Holzdpfel  siiss. 
SveingSin  gjfirir    matinn    saltan.     Der  Hunger  is. 

macht  die  Speise  siiss. 
SveingSin  gjiirir  si'ld  sieta.    Der  Hunger  viacht 

Hering(e)  siiss. 
|>eim  svanga  er  I)afl  beiska  sictt.     Dem  Hung- 
rigen ist  das  Bittere  siiss. 
J>a3  fykir  svaungum  s£ett,  sem    soddum    {)ykir 

6fett.      Es   diinkt  dem  Hungrigen  siiss,    n-as 

dem  Satten  ungeniessbar  diinkt. 
I  rivoltcn  er  dat  svarte  Braudet  sott.     Ln  Him-  iiw. 

ger  ist  das  schwarze  Brot  siiss. 
Naudi  gjerer  dat  sure   sott.      Die   No(h   macht 

das  Saure  siiss. 
Hungern   gnr  mateu   sJit.     S.  SveingOin  gj()rirfi.Vf» 

matinn  u.  s.  w. 


Ori  dulcescit  faba  frigida,  quando  famescit.         It. 
Anima  esurieus  etiara  amaruni  pro  dulci  sumct. 
Omnia  fames  dulcia  facit  praeter  seipsam. 
Ein  kier  temps,  bistalot  ch'  est  du    flanc.    (nf.  fz. 

pic.)      In    theurer   Zeit   ist   schwarzes    Brot 

Kuchen. 
La  fame  muta  le  fave  in  mandole.  Der  Hunger  it. 

verwandelt  die  Bohnen  in  Mandeln. 
Per  chi  g'  a  propi  fam,    el  pan  siit   el  par'sa-  ni. 

lam  (el  par  bon  el  pan  col  pan).  (1.  m.)  Dem, 

der  v:irklich  Hunger  hat,  diinkt  das  trockene 

Brot  Salami  (das  Brot  mit  Brot  gut). 
Quand   a  je   la    bona   fam,   tut    a   smia    bon. 

(piem.)        Wenn    tiichtiger     Hunger    da    ist, 

diinkt  Alles  gut, 
Co  se  ga  fame,  el  pan  sa  da  carne.  (v.)    Wenn 

man  Hunger    hat,   schmeckt  das  Brot  nach 

Fleisch. 


Hunger  780. 


411     — 


783  Hungrig. 


780.    Hunger  thut  weh. 
Hungersnotli  ist  grosse  Noth. 
pd.  Hungei-  doit  wei,  Vor  Minschen  un  Veih.   (ns. 
ha.  G.  u.  G.)      Himger  thut  weh,  fur  Men- 
schen  unci   Vieh. 


dtt  Die  den  honger  doodt,  Die   heeft   gi-oote   nood. 
Wen  der  Hunger  todtet,  der  hat  (/rosse  Noth. 


It.  Grave  tormentHm  fames. 

it.  Ogni  dolore  e  dolore,  Ma  qnello  della  tavola  h 
il  maggiore.  Jeder  Schmerz  ist  Schmerz, 
aher  der  vom  Tische  iat  der  fjrosste. 
mi,  A  fame  h  iinii  di  i  pivi  gran  neniici  dill'  ommn. 
(era.)  Der  Hrmrjer  ist  einer  der  fjrossten 
Feinde  des  Menschen. 
Tott  i  mel  j  e  mel ,  ma  quell  dla  fam  lee 
pio  grand,  (rom.)  Alle  Vbel  sind  Vbel,  aher 
das  des  Hungers  ist  das  yrbsste. 

si.  Su  dolore  pius  durn  est  su  moiTer  de  famine. 
(sa.)  Der  schlimmste  Schmerz  ist  das  Hun- 
ger s-Sterhen. 


781.  Steden,  die  niet  zijn  to  winnen, 
kan  men  door  den  honger  dwingen. 
(dt.)  St'ddte,  die  nicht  zu  erohern  sind,  kann 
vian  durch  den  Hunger  zwimjen. 


it,  Citta  affamata  tosto  espugnata.  Ausgehungerte 
Stadt  ist  bald  erstilrmt. 

pt.  Fome  e  frio  mette  a  pessoa  com  sen  enemigo. 
Hunger  und  Kiilte  iiberliefern  den  Menschen 
seinein  Feinde. 

sp.  Hambre  y  frio  entregan  al  hombre  a  sn  ene- 
migo.    S.  Fome  u.  s.  n\ 


782.     Hungern    nnd    Harren   macht   das 

Haupt   narrisch. 
Zwar  ez  wart  nie  kein  kristen  so  guot,  swenne 

er  hungert,  erst  vil  uugemuot.  (ad.) 


«U.  Honger  en    dralen   raaken   korzelig.      Hungern 
und  Zogern  machen  rcunderlich. 
Die  honger  voedt,  Is  half  verwoed.    Wer  Hun- 
ger fiihlt,  ist  hall)  wiithend. 
en.  A  hungry  man,  an  angry  man.     Ein  hungriger 
Mann,  ein  zorniger  Munn. 
Hungry  folk  are  soon  angiy.  (scho.)    Hungrig e 
Leute  sind  rasch  zornig. 


Det  er  bedre  at  mode  vred  Mand  end  vastende.  dii. 

Es  ist  Lesser,  zornigem  Mann   zu  hegegnen, 

als  fastendem,. 
Hungra  och  vanta  gor  mannen  otalig.  Hungern  SW. 

%md  Warten  macht  den  Mann  ungeduldig. 


Fames  et  mora  bilem  in  nasum  conciunt.  It. 

Vilain  aftame,  moitie  enrage.   Hungriger  Bauer  fz. 

ist  halh  toll. 
Villano    affamato   E   mezzo  arrabbiato.  (mi.    t.)  it. 

S,   Vilain  u.  s.  w. 
La  fame  non  conosce  legge,  (t.)      Der  Hunger  mi. 

kennt  kein  Gesetz. 
Da  ca  rabius  e  da  paisa  famat  Staga  lunta  'n  ni. 

bel  trat.  (1.  b.)      Vnn   tollem  Hund   and  von 

hungrigem  Bauer  halte  dich  ein  gutes  Stiick 

entfernf. 
La  fam  no  la  conoss  nessii.  (1.  b.)     Der  Hunger 

kennt  Niemand. 
Tia  fame  no  conosse    rason.  (v.)      Der   Hunger 

kennt  keine   Vernunft. 
Si'i  famine  non  hat  lege.   (sa.  L.)    Der  Hungers!, 

hat  kein  Gesetz. 
Su  famine  non  la  perdonat  mancu  ad  su  babbu. 

(sa.  L.)     Der  Hunger  schont  selhst  des   Va- 

ters  nicht. 
Hambre  y  esperar  hacen  rabiar.     Hungern  und  sp. 

Jloffen  machen  rasend. 


783.    Dem    hungrigen    Bauch    schmeckt 

A  lies  wo  hi. 
In   Hungersnotli   Giebt's   kein    sehlechtes   Brot, 
Engem  Hongerechen  as  gutt  kachen.  (mrh.  L.)  md. 

Einem  Hungrigen  ist  gut  kochen. 
In   der   Noth    frisst    der    Teufel    Fliegen    (und 

fangt  sie  wohl  auch  noch  selber).  (sclils.) 
In    der  Noth   frisst  der  Teufel   Biirgermeister. 

(schls.) 
In  der  Noth  frisst  der  Pudel  Holzbirnon.  (ndo.)  od. 
Ein  hungriger  Mann  frisst  eineBruthenne.(sdnvb.) 


De  appetijt  en  hongersnood  Vonden  nooit  kwaad  (It. 

brood.  Der  Axypetit  und  Hungersnoth  fanden 

niemals  sehlechtes  Brot. 
They  that  have  no  other  meat,  Bread  and  but-  eu. 

ter  are  glad  to  eat.    Die  nicht  hahen  and'res 

Futter,  Essen  mit  Freuden  Brot  und  Butter. 


Naud  vandar  inlye  Brand.      Noth  verscJimaht  nw. 

nicht  Brot. 
Hungrig  mage  ar  intet  brod  for  svart.     Hung-  S>V. 

rigem  Mugen  ist  kein  Brot  zu  schicarz. 

52* 


Hungrig  783. 


—     412     — 


784  Ilungrig. 


Iltmgren  waljcr  intct  brocl.     Der  Uunfier  w'dhlt 
nicht  Brof. 


It.  Jejxinus  raro  stomaclms  vulgaria  teninit. 

Nihil  contemnit  esiiriens. 
fz.  Ventre   affam6   prent  toxit   en   gre.     Ilunffriger 

Bauch  hat  Alles  (fern. 
A  la   faim   il   n'   y   a  point   de   mauvais    pain. 

Fiir  den  Hunger  giht's  kein  schlechtes  Brot. 
A  bonne  faim  il  n'  y  a  point  de  mauvais  pain. 

Fiir  ordentliehen  Hunger  rjibt's  kein  schlechtes 

Brnt. 
A  bon  gout  et  faim  N'  y  a  mauvais  pain.    Fiir 

Appef.it  und  Hunger  giht's  kein  schlechtes  Brot. 
L'  appetit  et  la  faim  No  trouvent  jamais  mau- 
vais   pain.     Der    Appetit    und    der    Hunger 

finden  niemals  schlechtes  Brot. 
Qui   a   faim,   mange    tout   pain.      Wer  Hunger 

hat,  isst  jedes  Brof. 
A  pain  de  qninzaines  Faim  de   trois   semaines. 

Fiir  Brot  von   vierzehn    Tagen   Hunger   von 

drei   Wochen. 
sf.  Quoan  la  hami  pique,  Qu'  iy  boune  la  mique. 

(Brn.)      Wenn .  der    Hunger    qu'dlt,    ist    der 

Laih  gut.  • 

Tout  pan  es  boun   h.   san   Qui   a   bon   apetit   h 

ham.  (Gsc.)     Alles  Brot  ist  gut  und  geaund 

(fiir  den),  der  guten  Appetit  und  Hunger  hat. 
Ka  to  fan  to  pan.  (Pat.  s.)     Wer  Hunger  hat, 

(dem  ist)  Alles  Brot. 
it.  A   buona   fame   non   vi   ^   cattivo   pane.     S.  A 

bonne  faim  u.  s.  xi\ 
In  tempo  di  carestia   pane   veccioso   (vecciato). 

Jn  theurer  Zeit   Wickenhrot. 
Nella  distretta  nulla  si    getta.     In    der   Noth 

wirft  man  nichts  fort. 
Lo  stomaco   diginno  Non   spregia   cibo   alcuno. 

Der  niichterne  Magen  verachtet  keine  Speise. 
ml.  Quand  ch  us  ha  fam,  anca  e  pan  sott  1'  e  bon. 

(rom.)      Wenn  man  Hunger  hat,  ist  auch  das 

trockene  Brot  gut. 
Quand  ch  us  ha  fan,  I'   e  bon    anca    e   pan. 

(rom.)      Wenn  man  Himger  hat,  ist  auch  das 

Brot  gut. 
Quand  s'  ha  fam,  gni   cosa  fa.     (rom.)     Wenn 

man  Hunger  hat,  thut's  Alles. 
A  tempo  di  carestia  pan   veccioso.    (t.)     S.  In 

tempo  u.  s.  tv. 
A  chi  e  affamato  Ogni  cibo  e  grato.  (t.)     Wer 

hungrig  ist,  dem  ist  jede  Speise  recht. 
ni.  La  fam  en  con6ssa  d'  pan  cattiv.  (em.  P.)    Der 

Hunger  kennt  kein  schlechtes  Brot. 
Quand  se  g'  a  fam  1'  6  bu  tot.    (1.  b.)      Wenn 

man  Hunger  hat,  ist  Alles  gut. 


In  temp  do   calestria  Nanca   i   rlisch   so   Ijfltan 

via.  (1.  m.)     In  theurer  Zeit  wirft  man  nicht 

einmal  den  Mdusedorn  fort. 
Quand  a  j'  ^  '1  bsogn,  tut  e  bon.  (piem.)      Wenn 

die  Noth  da  ist,  ist  Alles  gut. 
An  temp  d'  carestia  pan  d'  vessa.    (piem.)     S. 

In  tempo  u.  s.  w. 
An  temp  d'  carestia  tut  a  1'  6  bon.  (piem.)    In 

theurer  Zeit  ist  Alles  gut. 
In  tempo  de  carestia  pan  de  vezza.  (v.)     S.  In 

tempo  u.  s.  w. 
Co  .se  ga  fame,  anca  el  pan  suto  xe  bon.    (v.) 

*S^.   Quand  ch  us  ha  fam  u.  s.  u\ 
Co  se  ga  fame,  tuto  sa  da  bon.  (v.)     Wemi  man 

Hunger  hat,  schmeckt  Alles  gut. 
A  bona  fam,  no  hia  pa  dur.   (val.)     Fiir  tiich-  llll. 

tigen  Hunger  giht'a  kein  hartes  Brot. 
A'  fi>me  nao  ha  pao  duro.     Fiir  Hunger  giht'a  pt. 

kein  hartes  Brot. 
A    boa   fiSme  nao   ha    mao    pao.     ;S^.    A    bonne 

faim  u.  a.  w. 
A  pao  de  quinze  dias,  fome  de  tres   semanas. 

S.  A  pain  u.  a.  w. 
Quern   tem    f6me,   cardos   come.      Wer    Hunger 

hat,  isst  Disfeln. 
A  hanibre  no  ay  mal  pan.    (S^.  A  la  faim  u.  s.  w.  sp. 
A  buena  hambre  no  hay  pan  malo.    S.  A  bonne 

faim  u.  3.  to. 
A  pan  de  quince  dias,  hambre  de  tres  semanas. 

S.  A  pain  u.  s.  w. 


784.    Ein    hungriger    Bauch    hat    keine 

Ohren. 
Dem  Hungrigen  ist  nicht  gut  predigen. 
Ein  hungriger  Magen  hat  keine  Ohren.    (bair.)  od. 
Der  Bauch  hat  keine  Ohren.  (schwei.) 
De   Buuch  frogt  nid   wie   vil   's   gschlage    het. 

(schwei.)     Der  Bauch  fragt  nicht,  wie  viel's 

geschlagen  hat. 


Een  hongerige  buik  heeft  geen'  oren.  dt. 

Een  ledige  buik  heeft  geene  ooren.     Ein  leerer 

Bauch  hat  keine   Ohren. 
Een  ledige  (hongei'ige)  buik  luistert  niet.    Ein 

leerer  (hungriger)  Bauch  hort  nicht  zu. 
Den  hongerigen  is  het  niet  goed,  lang  te  preken. 

De7n  Hungrigen  ist  nicht  gut  lange  predigen. 
Voor  eene  hongerige    maag  is  het   preken   nut- 

telos.     Fiir  einen   hungrigen  Magen   ist   das 

Predigen  nutzlos. 
A  hungry  belly  has  no  ears.  en. 


Hungrig  784. 


—     413     — 


786  Hungrig. 


The  belly  lias  no  ears.     S.  Bev  Bauch  u.  s.  ro. 
A  hungry  wame  has  nae  lugs,  (sclio.) 


is.  Hungri  li8r  ei  langa  prciUkun.     Hunger  leidef 

keine  lange  Prediyt. 

SW.  Magen  har   inga  oron.     Der  Magen   hat    keine 

Ohrcn. 

Hungrig  Maga  thol  intet  langt   snack.     Ilung- 

riger  Magen  duldet  nicht  lunges  Geschw'c'itz. 

Bwken  haar  inga  Oron.     S.  Der  Bauch  u.  s.  w. 

It.  Venter  caret  auribus. 
Venter  non  habet  aures. 
Venter  cibi  avidus  prsecepta  nou  audit. 
fz.  Ventre  affamo  n'a  pas  (point)  d'oreilles.    Hung- 

riger  Bauch  hat  keine  Ohrcn. 
iif.  Vinte  affamu   n'a  nolle  oreie.    (w.)     Hungriger 
Bauch  hat  kein  Ohr. 
L'ci  qu'a  faim,  n'6  rin.  (w.)      Wer  Hunger  hat, 
hort  nicht.  [^"em   Ohr. 

it.  II  ventre    non   ha  orecchio.      Der    Bauch    hat 
mi.  Ventre  diginno   non   ode   nessuno.     (t.)     Nikh- 
terner  Bauch  hort  auf  Niemand. 
ni.  La  fain  no  la  ghe  v^d,  ne  la  ghe  sent.   (1.  b.) 

Der  Hunger  hort  weder,  noch  sieht  er. 
si.  Su    famine    non    giughet    ojos.    (sa.   L.)      Der 

Hunger  hat  keine  Augen. 
pt.  O   ventre   em  jejum   nao   ouvc   a   nenhum.     S. 

Ventre  digiuno  u.  s.  w. 
sp.  El    vientre    ayuno    non   oye   a     ninguno.       S. 
Ventre  digiuno  u.  s.  w. 


785.    Ein    hungriger    Hand     fragt    nicht 

nach  dem  Stecken. 
Hungriger  Esel  achtet  nit  der  Schllige. 
Hungrige    Huude    und    durstige    Pferde    geben 

auf  kein  Streich  nicht.  (ad.) 

da.  En  sulten  Hund  agter  ingen  Prygl.    Ein  hung- 
riger Hund  achtet  keinen  Knittel. 

Hungrig  Hund  og  t0rstig  Hest  passer  ei  om 
Hug.  Hungriger  Hund  und  durstig  Pferd 
achten  nicht  auf  Schldge. 

Hungrige  Hunde  og  torstige  Heste  sendse  ikke 
Hug.     Hungrige  Hunde  und  durstige  Pferde 
achten  nicht  Schldge. 
SW.  Hungrig   asna  aktar   ingen   piska.     Hungriger 
Esel  achtet  keine  Peitsche. 

It,  Asinus  esuriens  fustem  negligit. 
fz.  Chien  affame  ne  craint  le  baton  (de  bastonuade 
n'est    intimide).      Hungriger   Hund  furchtet 


den  Stock  nicht  (wird  durch  Schldge  nicht 
eingeschiichtertj. 

Cane    affamato    non    prezza    bastone    (non    ha  It. 
paura  del  bastone).     Hungriger  Hund  achtet 
des  Stocks  nicht  (hat  keine  Furcht  vor  dem 
Stock). 

Cane  affamato    non   teme   bastone.    (t.)     Hung- mi. 
riger  Hund  furchtet  keinen  Stuck. 

Cane  aifamato   non   cura   bastone.    (t.)     Hung- 
riger Hund  kUinmert  sich  um   keinen  Stock. 

Cani  aft'amatu  nun  timi  vastuni.  (s.)     S.   Cane  si. 
affamato  non  teme  u.  s.  id. 


786.  llongerige  honden  eten  well  be- 
slijkte  wo  is  ten.  (dt.)  Hungrige  Hunde 
fressen  wohl  schmutzige   Wiirate. 

Als   de   bond   dol   van   honger   is,   cet   hij    ook  (It. 
vuile    pensen.       We7in    der    Hund    toll    von 
Hunger  isf ,  frisst  er   auch   schmutzige  Kal- 
duunen. 

Als  ecu  ezel  honger  heeft,  Eet  hij  wat  zijn 
meester  geeft.  Wenn  der  Esel  Hunger  hut, 
frisst  er,  icas  sein  Herr  giht. 

A   hungi-y    dog    eats    dirty    meat.      Ein    hung-  en. 
riger  Hund  frisst  schniufziges  Fleisch 

Hungry  dogs  will  eat  dirty  puddings.  Hung- 
rige Hunde  fressen  schmutzige   Wiirste. 

Hungiy  dogs  are  blythe  o'  bursten  puddins. 
(scho.)  Hungrige  Hunde  sind  vergniigt  iiber 
zerplatzte   Wiirste. 


llungren  larer  hunden  ata   ronnbar   (suraplen).  SW. 
Der    Hunger    lehrt    den    Hund    Vogelbeeren 
(Holzdpfel)  fressen. 

L'asino   che  ha    fame,    inangia    d'ogni    strame.  it. 

Der  Esel,  der  Hunger  hat,  frisst  von  jedem 

Stroh. 
liUpo  affamato  Mangia  pan  mutfato.  (t.)     Hmg-  mi. 

riger   Wolf  frisst  verschimmeltes  Brat. 
I/asen   che  g'a   fam,   el    mangia   d'ogni   strain,  ni 

(1.  m.)     S.  L'asino  u.  s.  iv. 
T/aseno  che  ga  fame  magna  d'ogni  strame.  (v.) 

S.  L'asino  u.  s.  ic. 
Asino   chi   ha   fame    mangia    per    ogni    strada.  si. 

(npl.)      Esel,    der    Hunger    hat,    frisst    auf 

jeder  Strasse. 
Cani  chi  ha  fami  mancia  cipuddi.    (s.)     Hund, 

der  Hunger  hut,  frisst  Zwiebeln. 
T/asinu  c'avi   fami   mancia   d'ogni   strami.    (s.) 

S.  L'asino  u.  s.  w. 


Hvmgrig  786. 


—     414 


789   Hut. 


Asinu  clii  h;i  fanii,  mancia  d'ogni  stranii.  (s.) 
Esel,  der  Jhinyer  hut,  fri.ist  von  jecleni  Stroh. 

liii.I/  ase  per  fam  inenja  V  agram.  (iicat.)  Am 
Hunqer  frissi  der  Esel  die  Quecken. 

J)t»  Asno,  que  tern  Wnie,  cardos  couie.  Esel,  der 
Hunger  hat,  frisst  Disteln. 


787.   Hung  rig  e   Miicken    s  tech  en    scliarf. 
Hungrige  Fliegen  stechen  iibel  (scharfj. 
DiiiTB  Flohe  beissen  scliarf. 
md.  Eine  Imngrige  Lans  beisst  am  argstcii.  (nirli.  K.) 
pd.  Mager   Liis   bicsse   scliarp.    (urb.  A.)      Mcu/ere 

Liiuse  beissen  scharf. 
De   hungrige   Lus    bitt    scharp.     (ns.  U.)      Die 

Imnrjrkje  Lous  beisst  scharf. 
Ln  hungrige  Lus  bit't  scharp.  (us.  O.  J.)    Eine 

hunr/rif/e  Laus  beisst  scharf. 
De    niAgern  Miiggen   bitet    .scharp.    (wstf.  Mst.) 

Die  magern  Miicken  beissen  scharf. 
De  maagern  Muggen  biitet    schaarp.   (wstf.  O.) 

S.  De  mdgern  u.  s.  lo. 

dt»  Hongerige     (Magere)     vlooijen     (luizen)    bijtcu 

scherp.      Hungrige  (Magere)    Flohe    (LduseJ 

beissen  scharf. 
Magere  luizen  bijtcn  bet  hardest.    Magere  Liiuse 

beissen  am  schilrfsten. 
eu.  Hungry    flies    bite    sore.       Hungrige    Fliegen 

beissen  scharf. 
A  hungi-y  louse  bites  sair.  (scho.)    S.  En  u.  s.  w. 
fs.  Msegre   lowsen  byten   hirst,    (afs.)     S.    Magere 

luizen  u.  s.  to. 


dji.  Sultne   Finer   bide   skaqit.     S.  Hungry  u.  s.  w. 
De  hungrige  Lopper  bide    vserst.      Die    hung- 

rigen  Flohe  beissen  am  argsten. 
Sulten  Luus  bider  vserst.    Hungrige  Laus  beisst 

am  argsten. 
Ee  bydher  swlthen  Flwfe  wsersth.  (ada.)    Immer 
beisst  hungrige  Fliege  am  argsten. 
is.  Ilia    hoggva    hiingraSar    fiugur.      tjbel    stechen 
hungrige  Fliegen. 
Sart  bitr  soltin  lus.  Schlimm  beisst  hungrigeLuus. 
Sart  bi'tur   soltin   his.    (fjer.)     S.  Sdrt  u.  s.   w. 
UW.  Svoltna    Flugor    stinga    saart.       S.    Hungrige 
Fliegen  u.  s.  lo. 
Dat  bit  saart  svolti  Lus.     S.  Sdrt  bitr  u.  s.  u-. 
Dei  svoltne   Svini  rota   mest.      Die   hungrigen 
Schweine  wiihlen  am  meisten, 
SW.  Magra   myggor   bita    varst,      Magere   Miicken 
beissen  am  argsten. 


Magra  mygg  sticka  alltid  varst.  Magere  Miicken 

stechen  immer  am  argsten. 
Hirast  hither  swlthin  flngha.  (asw.)    Am  argsten 

beisst  hungrige  Fliege. 

Macilenti  pediculi  acrius  mordent.  It. 

Muscae  sitientes  importunissimae. 

Vi  cynifex  (ciniphcs)  tenta  faniis  est  mordendo 
(mordente)  cruenta.   (mlt.) 

De  (En)  maigi'e  poil  aprc  (aigre)  morsure.     Vcn  fz. 
flnj  magerer  Laus  scharfer  Bias, 

De  megre  poil  aspre  pointure.  (afz.)      Von  ma- 
gerer Laus  scharfer  Stich. 

C   est  r   pus   raaigue   piou   qui    hagne    li    pus  nf. 
foirt.  (w.)     Es  ist  der  magerste  Floh  der  am 
schilrfsten  beisst. 


788.    Louji    affanie    nulle    part    applacd. 

(fz.)     HungrigeP   Wolf  hat  nirgends  Ruhe. 
Chi  ha  fame  nuu  ha  souno.      Wer  Hunger  hat,  it. 

hat  keinen  Schlaf. 
Chi  g'a  fam,  g'a  miga  son.  (1.  b.)  S.  Chi  ha  u.  a.  to.  ni. 
El  bisogn  descazza  el  s6gn.  (1.  m.)     Die  Noth 

verjagt  den  Schlaf. 
Chi  ga  fame,  no  ga  sono.  (v.)     S.  Chi  ha  u.  s.  w. 
Lobo    faminto    nao    tern    assento.      Hungriger  pt. 

Wolf  hat  keine  Ruhe. 
Lobo  hambriento  no  tiene  asiento.  *S'.  Lobo  u.a.  iv.  sp. 


78i).  Hut  in  der  Hand  Hi  1ft  durch's  gauze 

Land. 
Med  den  Hand  in   der   Hand   Kiimt   ein    dor't  pd. 

ganze  Land.     (ns.  ha.   G.  u.  G.)     Mit    dem 

Hut    in    der    Hand    Kommt    Einer    durch's 

ganze  Land. 
Midde   dem    Haude    in  der   Hand  Kiimmet   me 

dilrr't  ganze  Land.  (ns.  W.)     Mit  dem  Hute 

in    der   Hand    Kommt    mem   durch's   ganze 

Lund. 


Met  den  hoed  in  de  hand  Korat   men  door  bet  dt. 

gantsche  land.     S.  Midde  u,  s.  w. 
A   mans    hat    in    his   hand    ne'er  did  him  any  eil. 

harm.      Eines   Mannes  Hut   in  seiner  Hand 

that  ihm  nie  Schaden. 


Courtois  de  bouche,  main  an  bonnet.  Pen  couste  I'z. 
et  bon  est.      Hoflich  von  Reden,   Hand  an 
der  Miitze,  kostet  icenig  und  ist  gut. 


Hut  789. 


,415     — 


791  Hiiten. 


it.  Cortesia  di  bocca  ,  mano  al  capello,  Poco  costa 
ed  c^  biiono  e  bello.  Hoflicli  von  Rede,  Hand 
am  Hut,  kostet  weiiiff  und  ist  schon  tmd  cjut. 


790.     Wer    einen   Kopf    hat,    bckomnit 
leicht  ein  en  Hut. 

nw.  Dan  som  heve  Hoviid,  fser  alltid  Hatt.  Der, 
ivelcher  (einen)  Ko'pf  hut,  hekommt  stetn 
(einen)  Hut. 


it.  A  chi  ha  testa,  non  manca  capello.  Wer  (ei- 
nen) Kcf^f  hat,  ermungelt  nicht  (des)  Hufes. 

mi.  A  dii  ha  la  testa,  non  manca  cappello.  (t.) 
Wei'  den  Koj:)/  hat,  ermangelt  nicht  (des) 
Hidtfi. 

ni.  Ci  g'  a  testa,   g'  a   capel.    (1.  b.)      Wer    (den) 
Kopf  hat,  hat  (den)  Hut. 
A    chi  ga  testa  no   manca  capclo.    (v.)     S   A 
chi  ha  testa  zi.  s.  w. 

si.  A  qui  hat  conca,  non  mancat  bon-ita.  (sa.  L., 
M.)  Wer  (den)  Kopf  hut,  ermungelt  nicht 
der  Miitze. 


791.  lib  lie  t  is  Gott  vor  thiirer  Zit,  vor 
Miiurer  und  vor  Zimmerl  iit.  (od.  schwei.) 
Gott  hiite  nns  vor  theurer  Zeii,  vor  Mau- 
rern  v/nd  vor  Zimmerleuten. 
pd.  Gatt  bewahre  Ju  vor  Bissen  un  Wiepstccrten 
un  vor  duusent  Duuvvel.  (wstf.  O.)  Gott  be- 
xcahre  euch  vor  Irrthum  und  Schwiirmerei 
und  vor  tausend   Teufeln. 

(it.  God  behoede  ons  voor  groot  geluk.  Gott  he- 
hiite  uns  vor  grossem  Gliick. 
Van  medicinen,  ongheleerde  ende  onwyse.  Van 
twee  malen  gliecockte  spyse  ,  En  van  eenen 
quaden  wedersporighen  wyue,  Behoede  on."? 
d  Heere  in  siele  ende  lyue.  (avl.)  Vor  Me- 
dizinern,  ungelehrt  und  umceise,  vor  zwei 
Mai  gekochter  Speise  und  vor  einem  hosen 
widerspenstigcn  Weih  behiite  uns  der  Herr 
un  Seel'  und  Leib. 


(lii.  Gud  vare  os   for  ham  med  Bukkefoden !     Gott 
betcahre  uns  vor  dem  mit  dem  Bocksfuss. 


fz.  De  phisieurs  choses  Dieu  nons  garde :  De  toiite 
ferame  qui  se  farde,  D'un  serviteur  qui  se  re- 
garde,   Et  d'un   boeuf  salle    sans   raoutarde; 


De  petit  diner  qui  trop  tarde,  de  lances  aussi 
de  daids,  de  la  fumee  des  Picards,  Avec  les 
boiicons  des  Lombards;  De  et  coetera  de  no- 
taire,  De  rjui  pro  quo  d'apoticaire ,  de  char- 
rete  en  petite  rue,  De  fol  qui  porte  niassuo, 
De  noyse  de  petits  enfans  Et  de  boire  avec 
des  brigans.  Vor  mehreren  Dingen  behiite 
uns  Gott :  vor  jeder  Frau,  die  sich  schminkt, 
vor  einetu  Diener,  der  sich  besieht,  und  ei- 
nem gesalzenen  Rindjieisch  ohne  Senf,  vor 
kleinem  MiHagsmahle,  auf  das  man  zu  lange 
warten  muss,  vor  Lanzen  wie  vor  Speeren, 
vor  der  Hitze  der  Picarden  und  den  Gift- 
bissen  der  Lombarden,  vor  den  et  csetera  des 
Notars,  den  qui  pro  quo  des  Apothekers, 
vor  Wugen  in  enger  Strasse,  vor  dem  Nar- 
rcn,  der  eine  Keule  hat,  vor  L'drm  kleiner 
Kinder  und  vor  Trinken  mit  Riiubern. 
De  toute  femme  qui  se  farde,  De  personne  double 
et  languarde ,  De  fiUe  qui  se  recommande, 
De  vallet  qui  commande,  De  chair  salle  sans 
moustarde,  De  vache  sans  lait,  De  geline 
qui  point  ne  pond,  Du  petit  disner  qui  trop 
tarde,  De  cheval  qui  recule,  De  viel  chien 
qui  urle,  De  fol  portant  massue,  De  bcste 
cornue  en  estroite  rue,  De  vicille  femme 
borgne  ou  bossue,  De  femme  mauvaise  et 
malotrue,  De  pi'estres,  sergens  et  coulombs, 
De  languards  en  nos  maisons,  De  fiUe  oisense 
et  rioteusc,  De  jument  vieillc  et  boiteuse,  Du 
jeune  arrogant  en  jeuncsse,  De  serviteurs 
reniply  de  paresse,  De  chambrifere  mal  soi- 
gncuse,  De  bourse  vuide  et  creuse,  De  serf 
saffre  et  chat  cendrier,  De  jeune  medecin  et 
vieil  barbier,  De  cuisinier  morvcux  et  poulain 
rogneux,  De  vin  esvente  et  pain  fenestre,  De 
femmelette  barbue  et  devine,  De  femme  trot- 
tiere  et  latine,  De  vilain  enrichy  et  favorisd, 
De  maison  envinee,  De  personne  de  Dieu 
sign^e,  De  chausse  dechiree,  De  fidbvre  ague 
enracinee,  D'ennemy  familier  et  prive,  D'amy 
simulc  et  reconcilie,  Et  de  choir  en  deptes 
toute  ceste  annee.  Libera  nos,  Domine.  Von 
jeder  Frau,  die  sich  schminkt,  von  falscher 
und  schwatzhafter  Person,  von  Mcidchen,  das 
sich  anempfiehlt,  von  Bedientem,  der  befiehlt, 
von  Salzfleisch  ohne  Senf,  von  Kuh  ohne 
Milch,  von  Henne,  die  nicht  legt,  von  klei- 
nem Mittagsmahl ,  auf  das  man  zu  lange 
warten  muss,  von  Pferd ,  das  baumt,  von 
ultem  Hund,  der  heult,  von  Narren,  der  eine 
Keule  tragi,  von  Hornvieh  in  enger  Strasse, 
von  alter  Frau,  die  einaugig  oder  bucklig, 
von  baser  und  schlumpiger  Frau,  von  Prie- 


Hiiten  791. 


-     416     - 


791  Hiiten. 


stem,  Gerichtsdienern  unci  Tauben,  von 
Schwcifzern  in  unseren  Tlausern^  von  fmdem 
und  luchlustigem  Mudchen,  von  alter  iind 
lahmer  Stufe,  vom  J'dnr/ling  stolz  auf  die 
Juffend,  von  Dienern  voller  Faulheit,  von 
nachl'dssifjer  Kavunerfrnu,  von  (/anzlich  he- 
rein Beiifel,  von  r/efrdssi'/em  Hori/jen  und  von 
Kalze,  die  Asche  lieht,  von  junrjem  Arzt  und 
alteni  Bader,  von  rotzigem  Koch  und  raudi- 
gem  Fohlen ,  von  ausgediinstetem  Wein  und 
locherigeni  Brot,  von  hdrtigem  und  icahr- 
sagendcm  Weihchen,  von  Fvau,  die  viel  Iciuft 
und  Latein  versteht,  von  reichgewordcnem 
und  in  Gunsf  stehendem  Bauer,  von  einem 
IIuus,  das  nach  Wein  riecht,  von  einer  von 
Gott  gezeichneten  Person,  von  zerrissenem 
Strumpf,  von  eingeicurzeltem  hitzigem  Fie- 
her ,  von  vevtrautem  und  geheiniem  Fcind, 
von  verstellteni  und  wiederversohnfevt  Freund 
und  vor  dem  in  Schulden  Fallen  dienes  gunze 
Jalir,  Libera  nos,  Domine. 

Dieu  me  garde  de  quatre  maisoiis:  De  la  tavcrnc, 
du  Lombard,  de  I'liospital  et  de  la  prison. 
Gott  hehilte  mich  vor  vier  Hdusern:  der 
Weinschenke ,  dem  P/andhaus,  dem  Sintul 
und  dem   Gefdngniss. 

De  quatre  choses  Dieu  nous  garde:  D'une 
femme  qui  se  farde,  D'un  valet  qui  se  re- 
garde,  De  boeuf  sale  sans  moutarde  Et  de 
petit  diner  qui  tarde.  Vor  vier  Dingen  Jiiite 
uns  Gott:  vor  einer  Frau,  die  sich  schminkt, 
vor  einem  Diener,  der  sich  ansieht,  vor  ge- 
salzenem  Rindfleisch  ohne  Sen/ und  vor  klei- 
nem  Mittagsmahl,  das  auf  sich  warten  Idsst. 

De  nouvel  hoste  et  d'un  obstine  Dieu  nous 
garde ,  hivert  et  este.  Vor  neuem  Wirth  und 
einem  Starrkopf  Mite  uns  Gott  Winters  und 
Sommers.  [liiite  tins  vor  dem  Antichrist. 

Dieu   nous  gart  de   1'  Ante-Crist,    (afz.)     Gott 

Diou  vou  garde  de  qatre  caouzos :  de  bou  sala 
san  moustardo,  d'uno  chanibrieiro  qe  se  fardo, 
d'un  varle  qe  se  regardo,  e  d'un  paoure  re- 
pas  qe  tardo.  (Lgd.)  Gott  hiite  each  vor 
vier  Dingen:  vor  eingesalzenem  Rindfleisch 
ohne  Sen/,  vor  einer  Kammerfrau,  die  sich 
schminkt,  vor  einem  Bedienten,  der  sich  an- 
sieht und  einem  diirftigen  Mahle,  das  xcar- 
ten  Idsst. 

Diou  nou  garde  de  vielios  barcos  e  de  uouvels 
capitauis.  (Lgd.)  Gott  bewahre  ims  vor  al- 
ien Barken  und  vor  neuen  Kapitainen. 

Diou  vou  garde  de  maou  e  de  fre  qaii  fara 
caou.  (Lgd.)  Gott  hiite  etich  vor  Krankheit 
und  vor  Fieber,  loenn's  icarm  sein  icird. 


De  tres  cauvos  Diou  nous  gardo:  D'uno  frcmo 
que  se  fardo,  D'un  varlet  que  s'y  regardo, 
Et  manjar  la  cart  de  pou6rc  8en<jo  moustardo. 
(npi"v.)  Vor  drei  Dingen  hiite  uns  Gott : 
vor  einer  Frau,  die  sich  schminkt,  vor  ei- 
nem Bedienten,  der  sich  ansieht,  und  davor, 
Schireinefleisch  clme  Sen/  zu  essen. 

Dio  mi  guardi   di    cane   incatenato,   e   ili  uoin  it. 
deliberato.     Gott  hiite  viich  vor  Ilund  an  der 
Kette  und  vor  entschlossenem  Mann. 

Dio  ci  liberi  da  fame,  fiunie  e  femmina.  Gott 
bcfreie  uns  von  Hunger,  Fluss  und  Frau, 

Dio  mi  guardi  da  villan  rifatto  E  da  cittadin 
disfatto.  Gott  hiite  mich  vor  emporgekovime- 
nem  Bauer  und  heruntergekovnnenem  Biirger. 

Dio  ti  guardi  da  un  ricco  impoverito,  e  da  nn  mi. 
povero    quand'  e  anicchito.    (t.)       Gott   hiite 
dich  vor  einem  armgewordenen  Reichen  und 
vor  einem  Armen,  wenn  er  reich  geworden  ist. 

Dio  ti  guardi  da  furia  di  vento,  da  frate  fuor 
di  convento,  da  donna  che  parla  latino  e  da 
nobile  poverino  (e  dagli  uomini  a  capo  chino).(t.) 
Gott  hiite  dich  vor  der  Wtith  dea  Windes, 
vor  dem  Monche  ausserhalb  des  Klosters,  vor 
einer  Frau,  die  lateinisch  spricht  und  vor 
armem  Fdelmann  (und  vor  den  Leuten  mit 
gesenktem  Kopf). 

Dio  ti  guardi  da  chi  inghiotte  lo  sputo.  (t.) 
Gott  hiite  Dich  vor  dem,  der  den  Speichel 
verschluckt. 

Dio  ain  goarda  da  osto  neiiv  e   da  putana   veja.  ni. 
(piem.)  Gott  behiite  mich  vor  neuem  Wirth  und 
alter  H  ,  .  . 

Dio  varda  da  un  magnador  che  nobeve.  (v.)  Gott 
bewahre  vor  einem  Esser,  der  nicht  trinkt. 

Da  carne  biscota,  da  medico  indoto  e  da  male 
femene  libera  nos  Domine.  (v.)  Von  zwei  Mai  ge- 
koehtem  Fleisch,  von  ungelehrtem  Arzt  und 
von  schlecliten  Frauen  libera  nos  Domine. 

Di  te  scansa  di  vascia  caduta  e  da  biscie  d'om-  si. 
mene  dabbdne.  (ap.  B.)      Gott  hiite  dich  vor 
tie f em,  Fall  und  vor  LUgen  redlicher  Leute. 

Di  te  scansa  da  varnlte  di  cieche.  (ap.  B.)  Gott 
hiite  dich  vor  Schldgen  Blinder. 

Deo  ti  guardi  de  fimmine  a  lo  suli  e  d'uomini 
alio  taggho.  (cal.)  Gott  hiite  dich  vor  Frauen 
in  der  Sonne  und  vor  Mdnnern  beim  Schnitt. 

Dio  te  guarda  de  ricco  'mpoveruto,  E  de  pez- 
zente,  quauno  e  resagliuto.  (npl.)  Gott  be- 
loahre  dich  vor  verarmtem  Reichen  und  vor 
dem  Bettler,  icenn  er  emporgentiegen  ist. 

Diu  nni  scansi  di  cui  avi  un  pinseri  sulu,  di 
vascia  caduta,  di  facci  chi  nun  arrusica.  (s.) 
Gott  hiite  U71S  vor   dem,  der  nur  einen    Ge- 


Hiiten  791. 


417 


792  Hiiten. 


danlcen  hat,    vor  tie/em  Fall,    vor    Antlifz, 
(las  nicht  roth  loird. 

Dill  ti  scansi  di  niinsogna  d'onm  dcabbeui.  (s.) 
Gott  hate  uns  vor  LUgen  redlichen  Mannes. 

Diu  ti  scansi  di  figghia  picciusa  e  di  vicina 
'nvidiiisa.  (s.)  Gott  hiite  dich  vor  verzoge- 
ner   Tochter  und  neidiscJier  Nachharin. 

Dill  ti  scansi  di  viddanu  riiiisciiitu.  (s.)  Gott 
hute  dich  vor  loiederaufgekovimencm  Bauer. 

Diu  nni  scanza  di  calaniitati,  D'oniini  spani  c 
fiininini  varvuti.  (s.  C.)  Gott  hiite  uns  vor 
El  end ,  vor  rofhen  Mcinnern  und  hiirtigen 
Frauen. 

Deus  nos  liberct  de  famine,  fiumen  et  fcmmina. 
(sa.)     S.  Dio  ci  u.  s.  w. 

Deus  mi  liberet  de  cane  incadenadu  et  de  ho- 
mine  iufuriadu.  (sa.  L.)  Gott  befreie  mich  von 
angekeftetevi  Hund  und  von  wiithend  ge- 
machtem  Menschen. 

Deus  nos  bardet  de  oju  de  literadu.  (sa.  L.) 
Gott  hiite  uns  vor  Gelehrtennuge. 

Deus  nos  bardet  de  povern  alzadii.  (sa.  L.) 
Gott  hiite  uns  vor  emporgekommenem  Armen, 

Deus  ti  bardet  de  inimigu  riconsiliatu.  (sa.  L.) 
Gott  hiite  dich  vor  versohntem  Feind. 
liil.  Deu  nos  guard  de  botjs  en   Hog   estret.   (neat.; 
Gott  behiite  uns  vor  Narren  in  engem  Raum. 

De  etcetera  de  Notari,  recipe  de  Metje  y  Di- 
gestis  de  Advocat:  Deu  nos  guart.  (val.) 
Fore^cnEtcsetera  der  Notare,KeciTpe  derAerzte 
v/nd  Digesten  der  Advocaten  hehiite  uns  Gott! 
pt.  Deos  te  guarde  de  perda  e  danino  e  de  homem 
denodado.  Gott  hehiite  dich  vor  Verlust  und 
Schaden  und  dreistem  Menschen. 

Deos  te  guarde  de  parrafo  de  Legista  e  de  infra 
de  Canonista  e  de  etcetera  de  Escrivao  e  de 
recipe  de  Matasao.  Gott  hiite  dich  vor  Pa- 
ragraphen  des  Rechtsgelehrten  und  vor  infra 
des  Kirchenrechtsgelehrten  und  vor  etcsetera 
des  Notars  und  vor  recipe  des  Quucksalhers. 

Guarde-vos  Deos  de  Phj^sico  experimentador,  e 
de  asno  omejador.  Hiite  euch  Gott  vor  versu- 
chemachendem  Arzt  und  vor  schreiendeviEsel. 

Garde  te  Deus  de  can  librel  e  de  casa  ton-e  e 
de  muller  rabidona.  (gal.)  Hiite  dich  Gott 
vor  Wind  spiel,  vor  hefes  tig  fern  Haus  und  vor 
Schleppetragender  Frau. 
sp.  Dios  te  guarde  de  pan-afo  de  Legista  y  de  in- 
fra de  Canonista  y  de  cetera  de  Escribano  y 
de  recipe  de  Medico.  S.  Deos  te  guarde  de 
parrafo  u.  s.  w. 

Dios  te  guarde  de  piedra  y  de  dardo  y  de  liom- 
bre  denodado.  Gott  hiite  dich  vor  Stein  und 
vor   Wurfspiess  und  vor  dreistem  Mann. 


Guardete  Dios  del  diablo  y  de  ojo  de  puta  y 
vuelta  do  dado.  Hiite  dich  Gott  vor  dem 
Teufel  und  vor  dem  Auge  der  H.  .  .  und 
Wiirfeldrehen. 

Dios  te  guarde  de  hombre  con  librete  y  de  muger 
con  ganivete.  (asp.)  Gott  hiite  dich  vor  dem 
Ma7in  mil  Biichelchen  u.  der  Frau  mil  Messer. 

(Dios  te  guarde)  De  hora  nienguada  Y  de  gente 
que  no  tiene  nada.  (asp.)  (Gott  hiite  dich) 
Vor  unseliger  Stunde  tmd  vor  Leuten,  die 
nichts  haben. 

(Guardate  Dios  liijo)  De  yi'a  de  senor :  y  de  al- 
borote  de  pueblo:  Y  de  fuego  de  espartena. 
(asp.)  (Hiite  Gott  dich,  Sohn,)  Vor  Herren- 
zorn  und  Volksaufruhr  und  Feuer  der  Es- 
partena (Sandale  aus  Spartograss). 

(Dios  te  guarde  hijo)  De  lobos  al  camiuar:  y 
do  luenga  enferniedad:  De  fisico  esperinien- 
tador:  y  de  asno  brauiador:  De  oficial  nuevo: 
y  do  barbero  que  sea  viejo:  De  amigo  que 
sea  reconciliado :  Y  de  viento  que  entra  por 
forado :  Y  de  madrasta  que  el  nombre  basta : 
Y  de  antenado:  y  <a  tiis  fijos  guarda  de  pa- 
drasto.  (asp.)  (Gott  hiite  dich,  Sohn,)  Vor 
WUlfen  heim,  Gehen,  und  vor  langem  Siech- 
thum,  vor  versucJiemochendcm  Arzt  und  hrUl- 
lendem  Esel,  vor  neuem  Beumten  und  Bar- 
bier,  der  alt  sei,  vor  wiederversohntemFreund 
und  vor  Zugluft  und  vor  Stief mutter,  deren 
Name  hinreicht,  und  vor  Stief  sohn,  und  deine 
Sohne  bewahre  er  vor  Stief vater. 


792.  Hiite   dich  vor  dcncMi,  die   Niemand 

lei  den  ka  nn. 
Vor  lachenden  Wirthen  und  vveinenden  Pfaffeu 

hiite  dich.  [nenden  PfafTen.  (ad.) 

Hute  dich  vor  lachenden  Wiertcn  vnd  vor  wei- 


Akta   dig   for  den  om  livilken    ingen  talar  vJil.  STT. 

Hiite  dich  vor  dem,  von  welchem  Keiner  gut 

spricht.  [desgaben. 

Akta  dig  for  fiendegafvor.  Hiite  dich  vor  Fein- 
Akta  dig  for  hunden,  skuggan  bits  into.    Hiite 

dich  vor  dem  Hunde,  der  Schattenbeisstniclit. 
Wachta  digh  for  Sockerinunn  och  Peparhiarta. 

Hiite  dich  vor  Zuckerimmd  und  Pfefferherz. 
Wachta  digh  for  din  fiendes  gafvva.    Hiite  dich 

vor  deines  Feindes  Gahe. 


Garde   toy  de  I'homme   angulaire.     Hiite   dich  fz. 

vor  dem  eckigen  Menschen. 
De  fol  e  d'enfaunt   se  deit  honi    garder.   (afz.) 

Vor  Narren  und  Kind  muss  man  sich  hiiten. 

53 


Hiiten  792. 


—    418    — 


792  Hiiten. 


sf.  Ue  soldat  aliamat,  de  bieliard  bigarrat,  Dc  hoi 
6  dung    beouhet,    com    d'lioni6   raau   barbat, 
Goerde  t&  en  tout  temps,  tant  en  ma  que  per 
teiTe,   E   taleau   que  ous  beiras,  bire  camyn 
k  serre.  (Gsc.)      Vor  hunjrvjem  Sohlulen,  vor 
zweifarbif/em  Greis,  vor  (einem)  Narren  un<l 
einein  Betrunkenen,    wie    vor   einem   Manne 
mit  schwachem  Barte  hiite  dich  zu  aller  Zeit, 
sowohl  zur  See  icie  zu  Lande,  und  sobald  du 
sie  siehst,  kehre  um  und  c/ehe  fort. 
D'vng  naouet  hoste  6   d'home    obstinat   Goerde 
te  plan,  a  p6  mus  acaouat.    (Gsc.)      Vor  ei- 
nem  neuen     Wirtli    und    vor    eigensinnigem 
Menschen  hiite  dich  wohl  zu  Fuss  und  noch 
mehr  zu  Pferde. 
itt  Guardati  da  chi  giiira  in  coscienza,  da  chi  non 
ha  chc  perdere,    da   bugie  di  uomo  dabbene, 
da   odio  di  gran  Signore,   da  uomo  che    non 
parla,  da  donna  disperata  e  ubbriaca,  da  cane 
arrabbiato,    da  cavallo  sbrigliato,    da  pazzo 
sfrenato,   da    cane  che  non  baiji,    da  osteria 
nuova,  da  dubitazione  dei  modici ,  da  ricctte 
dei  speziali,  da  notari  e  fattori,    da  malattie 
di  donne,    da  lagrime  di  moglie,    da   lingua 
maledica,  da  ladro  di  casa,  da  giuramenti  di 
donne  pessime  e  da  consigli  di  vecchie.  Hiite 
dich  vor  dem,   der  auf   Gewissen    schwort, 
vor  dem,  der  nichts  zu  verlieren  hat,  vorLii- 
gen  redlichen   Mannes ,  vor   Ilass   von  gros- 
seni  Tlerrn,  vor  (einem)  Menschen,  der  nicht 
spricht,   vor  verziceifelter   und   betrunkener 
Frau,   vor   tollem  Hund,    vor   ungezdumtem 
Pferd,  vor  zilgellosem  Narren,  vor  demHunde, 
der  nicht  belli,  vor  neuem   Wirlhshaus ,  vor 
dem,  Bcdenken  der  Aerzte,  vor  den  Recepten 
der  Apotheker,  vor  Notaren  und  Vericaltern, 
vor  Krankheiten  von   Weibern,  vor  Thrdnen 
deiner  Frau,    vor  boser  Zunge,  vor  (einerti) 
Dieb    iiii   Huus,    vor    Schtviiren    schlechter 
Weiber  und  vor  Rathschlagen  alter  Frauen. 
mi.  E    bsogna    guardes   da  i   driton.    (rom.)      Man 
muss  sich  vor  den  Schelmen  hiiten. 
Gnavdati    da    donna    di   bordello,    da  frate    di 
mantello,  da  barcaiolo  di  traghetto,  da  prete 
da  grossetto,  da  bai'biere  salariato,  da  vescovo 
senza    entrata,    da   Ostro   e   da   Garbino,  da 
donna  vestita  di  berrettino,  da  bastonate  d'orbo, 
da  beccatnve  di  corbo  e  da  gioco  di  tre  dadi, 
I)io  ei  tenga  liberati.  (t.)     Jlilte  dich  vor  ei- 
ner  Frau  im  Bordell,  einem  Monch  im  Man- 
tel,   einem   Barcarol    vom   Traghetto,   einem 
Groschenpriesfer,   einem  besoldeten  Barbier, 
einem  Bischof  ohne  Kinkilnffe,  vor  Siid-  und 


Sudwesttcind,  vor  Frau  im  Miifzchen,  vor 
Stockschldgen  einea  Blinden,  vor  liabenhi»- 
sen  und  Spiel  mit  drei  Wiirfeln,  Oott  halte 
uns  frei  davon. 

Guardati  da  medico  ammalato,  da  matto  attiz- 
zato,  da  uomo  deliberato,  da  fcniinina  dispe- 
rata, da  cane  che  non  abbaia,  da  uomo  che 
non  parla,  da  chi  sente  due  messo  la  mattina, 
da  giocar  danari,  da  praticar  con  ladri,  da 
osteria  nuova,  da  p....  vecchia,  da  far  quisti- 
one  di  notte,  da_oyinione  di  giudici,  da  du- 
bitazione di  niedici,  da  recipe  di  speziali, 
da  eccetere  di  notaj,  da  spacci  d'usurai,  da 
lacrime  di  moglie,  da  bugie  di  mercanti,  da 
ladri  di  casa,  da  niniico  vecchio,  da  serva  ri- 
tornata,  da  furore  di  popolo ,  da  caval  che 
scappucci  (inciampi),  da  odio  di  signori,  da 
compagnia  di  traditori,  da  iiomo  giocatore, 
da  lite  con  tuo  maggiorc.  (t.)  Hiite  dich  vor 
krankem  Arzt,  v  >r  gereiztem  Narren,  vor 
entschlossenem  Manne,  vor  verziceifelter  Frau, 
vor  einem  Hand,  der  nicht  bellt,  einem  Manne, 
der  nicht  spricht ,  vor  dem,  der  des  Mi>r- 
gens  zwei  Messen  hurt,  vor  Spiel  um  Geld, 
vor  Uvigang  mit  Dieben,  vor  neuem  Wirths- 
haus,  vor  aller  H.  .  .,  vor  ndchtlichevi 
Streit,  vor  Ansicht  der  Richter,  vor  Beden- 
ken  der  Aerzte,  vor  recipe  der  Apotheker, 
vor  etcetera  der  Notare,  vor  Abfertigungen 
der  Wucherer,  vor  Thrdnen  der  Frau,  vor 
Liigen  von  Kaujieuten,  vor  Dieben  im  Haus, 
vor  altem  Feind,  vor  zuriickgekehrter  Magd, 
vor  Volkswuth,  vor  (einem)  Pferd,  das  stol- 
pert,  vor  Hass  von  Grossen,  vor  Gesellschaft 
von  Verrdthern,  vor  einem  Spieler  von  Pro- 
fession, vor  Streit  mit  deinem  Oberen. 

Guardati  dai  soldati  che  abbiano  i  paternostri 
a  cintola.  (t.)  Hiite  dich  vor  den  Soldaten, 
welche  die  Rosenkrdnze  am  Giirtel  haben. 

Guardati  da  chi  ride  e  gnarda  in  la.  (t.)  Hiite 
dich  vor  dem,  der  lacht  und  seitwdrts  blickt. 

Guardati  da  chi  giura  in  coscenza.  (t.)  Hiite 
dich  vor  dem,  der  auf  (sein)  Gewissen 
schwort. 

Vardet    da    quei    che    parla    e    varda    in    t^ra.  ni. 
(1.  b.)     Hiite  dich  vor  denen,  die  beim  Spre- 
chen  zu  Boden  blicken. 

Vardet  da  quei,  che  no  rid  mai  (che  rid  semper). 
(1.  b.)  Hiite  dich  vor  denen,  welche  nie 
(immer)  lachen. 

Sta  lonta,  da  chi  parla  e  varda  in  la.  (1.  b.) 
Halte  dich  fern  von  dem,  der  beim  Sprechen 
seitwdrts  blickt. 


Hiiten  792. 


419 


792  Hiiten. 


Sta  lonta  da  quei  tai  che  i  parla  a  pia.  (1.  h.) 
Halte  (lick  fern  von  solchen,  die  sachte 
sprechen. 

Guardet  semper  de  le  fomne  Romanzere,  lete- 
rate,  K  da  tale  che  no  i  romne  Zobiaiiu  ne 
de  saate,  Senza  cor,  senza  giodeze  Ch'i  tra 
r^m  a  presepeze.  (1.  brs.)  Hiife  dich  stets  vor 
den  Frauen,  die  Ttomaiie  schreiben^  sclirift- 
stellem  und  vor  solchen,  die  iveder  Donners- 
lai/s ,  noch  Sumstags  reinmaclten,  die  ohne 
Jlerz,  ohne  Vernunft,  den  Mann  in  den  Ab- 
grund  Ziehen. 

Guardet  dai  can,  dai  gat,  dai  fals  amis,  E  dai 
donn  che  g'  abien  i  barbis.  (1.  m.)  Hiitet 
euch  vor  den  Ilunden,  den  Kutzen,  den  fal- 
schcn  Freunden  und  den  Frauen,  wclche 
Blirte  haben. 

Sta  lontaii  da  la  fam  e  da  la  guira,  E  da  quei 
miis  che  i  parla  c  i  guarda  in  t6ra.  (1.  m.) 
TIcdte  dich  fern  vom  Hunger  und  vom  Krieg 
tmd  Vfin  den  Gexicldern,  welrhe  heini  Sjjre- 
chen  seitwdrts  blicken. 

Tente  lontan  da  le  fomne  ch'  a  parlo  latin  e 
da  j'  omini  ch'  a  parlo  feniinin.  (piem.)  Halte 
dich  fern  von  den  Frauen,  trelche  lateinisch 
-sprechen,  und  von  den  Mdnnevn,  welche  nie 
Frauen  sprechen. 

Scap^  j'  omini  ch'  a  parlo  feminin  e  le  fomne 
ch'  a  parlo  latin,  (piem.)  Reiss'  aus  vor 
den  Mdnnern,  die  wie  Frauen,  und  vor  den 
Frauen,  die  lateinisch  sprechen. 

Vardite  dai  vilan  refato.  (v.)  Hiite  dich  vor 
dem  irieder  aufgekommenen  Bauer. 

Vardite  da  quei,  che  varda  in  tera.  (v.)  Hiite 
dich  vor  denen,  die  zu  Boden  blicken. 

Vardite  da  chi  te  parla  e  varda  in  la.  (v.) 
Hiite  dich  vor  dem,  der  mil  dir  spricht  und 
seitwdrts  blickt. 

Vardite  da  chi  mai  no  ride  (da  chi  ride  somprc). 
(v.)  Hiite  dich  vor  dem,  der  niemals  (immerj 
lacht. 

Vardite  dai  vento,  da  frate  fora  de  convento  e 
da  r  omo  che  parla  lento,  (v.)  Hiite  dich 
vor  dem  Wind,  dem  M'onch  ausserhalb  des 
Klosters  und  dem  Mann,  der  langsam  spricht. 

Vardite  da  la  piova  e  dai  vento,  Da  un  frate 
fora  de  convento.  Da  una  cavala  che  fa  hin 
E  da  una  dona  che  parla  latin,  (v.)  Hiite 
dich  vor  dem  Regen  und  vor  dem  Wind,  vor 
einem  Monch,  der  ausserhalb  des  Klosters, 
vor  einer  Stute,  die  iciehert,  und  einer  Frau, 
die  lateinisch  spricJtt. 

Vardite  da  la  dona  die  parla  latin,  (v.)  Hiite 
dich  vor  der  Frau,  welche  lateinisch  spricht. 


Vardeve  dai  cani ,  dai  gati  e  da  le  done  coi 
mustacci.  (v.)  Hiitet  euch  vor  den  Hunden, 
vor  den  Katzen  und  vor  den  Frauen  mit 
Schnurrbdrten. 

Vardeve  da  la  pcstc,  da  la  fame  e  da  la  guera, 
E  dai  musi  che  varda  [)er  tera.  (v.)  Hiitet 
euch  vor  der  Pest,  vor  dem  Hunger  und  dem 
Krieg  und  vor  den  (iesichtern,  die  ziir  Erde 
blicken. 

Vardeve  da  chi  va  coi  ndii  bassi.  (v.)  Hiitet 
euch  vor  dem,  der  mit  gesenkten  Augen  geJtt. 

Guardati  dall'  orso  qnando  gli  fnma  il  naso.  (v.) 
Hiite  dich  vor  dem  Bdren,  loenn  ihm  die 
Nase  raurht. 

Guardateve  da  ricco  'mpezzontnto,  da  villano  si. 
resagliuto,  da  pezzente  desperato,  da  ser- 
vetore  'ramctiato;  da  prencepc  'ngnoraiite,  da 
jodece  'ntercssato;  da  femmena  gelosa,  da 
ommo  de  craie,  da  csca  de  corte,  da  ommo 
sbano  e  femmena  varvuta;  da  schiumme 
coiete,  da  cemmenere  fumose,  da  male  vecinc, 
da  figliuolo  pecciuso  e  da  ommo  'mmediuso. 
(npl.)  Hiitet  euch  vor  gefallenem  Rcichen, 
vor  emporgestiegencM  Bauer,  vor  verzioei- 
feltem  Bettler,  vor  falschem  Diener,  vor  un- 
tcissendem  Fiirsten,  vor  eigenniifzigem  Richter, 
vor  eifersiichtigent,  Weibe,  vor  Gliickspilzen, 
vor  Lockspeise  des  Ifofes,  vor  rothem  Mann 
und  bdrtiger  Frau,  vor  .^tillem  Fluss,  vor 
rauchigem  Kamin,  vor  hosen  Nuchbarn, 
vor  verzogenem  Sohn  und  vor  ncidischem 
Menschen. 

Guardate  da  cavallo  dc  na  stalla.  (npl.)  Hiitet 
euch  vor  dem  Pferd  im  Stalle. 

Ladru  de  domo  bardadilu.  (sa.)  Hiitet  euch 
vor  dem  I)ieb  im   Haus. 

De  homine  codditortu  et  de  femina  basa  mat- 
tone  guardadindc.  (sa.  Tj.)  Vor  scheinheiligem 
Mann   und   heuchlerisrhcr  Frau   hiitet   euch. 

Guardat  de   la  hypocresia,   pcrques    mala   ma- Ini. 
laltia.  (val.)     Hiite   dich   vor  der  Heuchelei, 
weil  es  eine  biise  Krankheit  ist. 

Guarte    de    mo^o    grunhidor,    e    gato    meador.pt. 
Hiite    dich    vor    brummigem    Burschen    und 
miauender  Katze. 

Guarte  de  alvorotjo  do  povo  e  de  travar  com 
doudo.  Hiite  dich  vor  Volksaufstand  und 
vor   Verbindung  mit   Verriicktem. 

Da  ave  de  bico  encurvado,  guarte  della  como 
do  diabo.  Vor  Vogel  mit  krummem  Schnabel 
hiite  dich  wie  vor  dem  Teufel. 

De  arroidos  guarte,  nao  seras  testemunha,  nem 
parte.  Hiite  dich  vor  Tumidten,  so  wirst 
du  nicht  Zeuge,  noch  Partei  sein. 

53* 


Hiiten  792. 


420     — 


793  Huter. 


Dc  bestia  mular  e  do  home  de  paso  falar.  (gal.) 

Vor    Maiilfhier    und    Menschen,    der    leise 

spricJU  (hilte  dick). 
sp.  Guarte    de    pixta    que    dexa    la    bolsa    enxuta. 

Iliite  dich  vor  der  II ...  ,  welche  den  Beutel 

trocken  Icisst. 
Guarte,  moza,  de  promesa  de  hombro  que  como 

cangrejo  corre.     Hiife    dich,   3Iadchen,    vor 

dem  Yersprechen  eines  Mannes,  der  wie  cine 

Krabbe  li'mft. 
Guardaos  de  la  loba   quando   se   enoja.     lliitet 

euch  vor  der  Wolfin,  wenn  sie  toht. 
(Guardate  tu)  De  locos  en  lugar  estreclio.  (asp.) 

Hiite  du  dich   vor  Narren   in   enrjem  Baum. 
Gutirte  d'  ome  mal   barbado   c   de   viento   aca- 

oalado.     (asp.)      Hiite    dich    vor    Mann    mil 

schicachem  Bart  und  vor  Zuyxvind. 


I'd?,.  Giiter  Braiiclum  HiJter. 


(lii.  Thct  fer  out  i  Hwsse,  som  Inglieu  (eughen)  ?er 
Kwsse  (Kusse).  (adii.)  Es  ist  iibel  im  Ihnis, 
wo  Keiner  Popunz  int. 
Ther  aev  ilt  i  Hwsiie,  Horn  lugen  per  Rsethsle. 
(ada.)  Da  ist's  iibel  ini  Ilause,  ivo  Keiner 
Popanz  ist. 
Lindhe'  HeiTe  haffwer  genise  Eeghae  Svaense. 
/"ada.)  Milde  Herren  haben  <jewohnlich  eigen- 
stnniye  Diener.  I 

nw.  Dan  som  godt  Folk  liava  vil,   skal   sjolv   vera 
med  og  sjaa  til.     Wer  fjute  Leute  haben  will,  j 
muss  selbst  mit  sein  und  zusehen. 

SW.  Det  jir  ej  godt  i  huse,  der  ingen  ar  kuse,  men  I 
halften  varre,  der  hvar  och  en  ar  herre.    Es  j 
ist  nicht  gut    im  Ilause,    tro    Keiner    Ober-  | 
hatipt  ist,  aber  uvi  die   Hdlfte   schlimvier ,  1 
wo  Jeder  Ilerr  ist. 
nth   ser  i   hwse   soui    sengiu    air    kvvsc.    (asw.) 
JJbel  ist's  im  Haus,   wo  Keiner  Popanz  ist. 
Thcr   per  ilth    i    hwse    som    senghin    per    kwse. 
(asw.)     S.   Ther  u.  s.  ic. 


It.  Est  domus  ingrata,  ni  douiinaute  rata,   (uilt.) 
Est  laris  ordo  foris,  iibi  nou   est   larva   (lariia) 

timoris.  (mlt.) 
lus  trahit  a  qvernis  tilianus  satrapa  vernis.  (mlt.) 
fz.  Lien   de   son   bein ,   proutze   de   sa    perda.    (sf. 

Pat,  s.)     Fern   von    seinem    Gut,    nahe    vor 

seinem   Untergang. 
it.  Tristo  a   quel  podere,   die   il   suo   padrou    iion 

vede.     Schlimm  fiir  das  Gut,  das  sein  Ilerr 

nicht  sieht. 


Chi  poder  compra  da  citta  lontano,  Arricciiiscc 

il  castaldo  ed  11  villano.      Wer  ein  Gut  fern 

von    der   Stadt  Jcauft,    bereichert    den    Ver- 

icalter  und  den  Bauern. 
Comprasti  un  poder  oggiV     Fa  che  in  citta  do- 

niani  piu    non    alloggi.     Kuuftest    du    heute 

ein  Gu',   so   viae  he ,   dasa  du   morgen  nicht 

mehr  in  der  Stadt  wohnst. 
Tristo  h  quell'  avere  che  il  suo   signor   nou    lo  mi. 

vede.  (t.)     Traurig  ist   das  Besitzthiun,  das 

sein  Ilerr  nicht  sieht. 
Casa  per  suo  abitare,   vigna   per  suo  lavorare 

(lagorare),  teiTeu  quanto  si  pu6  guardare.  (t.) 

Haus    zum    Selbstbewohnen ,     Weinberg    zum 

Selbstbebauen ,   Lund,   soviet  man    ilbersehen 

kann. 
Chi  semina  e  non  cu.stode,  Assai  trib«da  e  poco 

gode.  (t.)      Wer  sd't  und  nicht  aufpasst,  miiht 

sich  viel  und  hat  wenig  Genuss. 
Tere    che    te    vedet    e    casa   che    te   possedet.  ni. 

(1.  b.)     Ldndereien,  die  du  siehsf,  und  Haus, 

das  du  besitzest. 
L'  h  infitel  a  pianta,  iaura,  s(ida,  iSc  i  ter6  no 

te  cUret  e  la   ca.    (1.  b.)     Es   ist  unniilz,   zu 

pflanzen,  zu  arbeiten,  zu  schuitzen,  uenn  du 

dich    nicht    um    die   Felder    und    das    Haus 

kiimmerst. 
Se  teren  te  vo  compra,  Compra  pr6s  a  la  cita. 

(1.  m.)      Wenn  du  Land  kaufen  willst,  katif 

es  nah  bei  der  Stadt. 
Chi  tant  semina  e   no  giyirda,  Tant    laiira    e 

poch  el  guarna.    (1.  m.)     Wer  viel   sd't  und 

nicht    aufpasst.,    arbeitet    viel   und   gewinnt 

ivenig. 
Se  in  campagna  te  vo   compra,   Vend   la   casa 

de  la  citk.  (1.  ni.)      Wenn  du  dir  ein  Land  gut 

kaufen  willst,    verkaufe    das   Haus    in    der 

Stadt. 
Tristo   o   queir   avere   che   il    padrone    non    lo  si. 

vede.    (npl.)     Vbel  ist   das   Besitzthum,   das 

der  Ilerr  nicht  sieht. 
Tinta  dda  terra  chi  lu  so  padruui   nuu   vidi   e 

sta  'mputiri   di   viddani.    (s.)     Schlimm    das 

Gut,  das  sein  Herr  nicht  sieht   und   das   in 

der  Macht  von  Bauern  ist. 
Qui  (Amo  que)  te   mossos   y  nols   veu ,   Se    fa  Im. 

pobre  y  no  s'  ho   creu.    (neat.)      Wer  (Ilerr, 

derj  Knechte  hat  und  sie  nicht  beaufsichtigt, 

■wird  arm  and  hat's  nicht  geglaubt. 
Qui  te  hisenda  y  no  la  veu,  Se  fa  pobre  y  no 

s'ho  creu.    (neat.)      Wer  ein  Gut  hat  und  es 

nicht  sieht,  icird  arm  und  hat's  nicht  geglaubt. 
Lo   pages   sempre   ha  de  estar  prop    dels    que 

fa  traballar.    (neat.)      Der   Landbauer    muss 


Hiiter  793. 


—    421    — 


796  Immer  d'ran. 


immer    bei    denen     sein,     die     er     arheiten 

Idsst. 
pt.  Fazenda,  ten  clono   te   veja!     Gut,  muye  dein 

Ilerr  dich   sehen! 
Sp.  Adonde  no  esta  el   dueno,    ahi   esta   six   duelo. 

Wo  der  Ilerr  nicht  ist,  da  ist  sein  Ungluch. 
Hacienda,  tu  dueno  te  vea !  S.  Fazenda  u.  s.  w. 
Mai  empleada  esta  la  hacienda  en  quien  no  es 

senor  de  ella.     ScldectU  versoryt  ist  das  Gut, 

auf  dem  nicht  sein  Ilerr  ist. 


794.    War'    icli    ein    Hutmacher    worden, 

so    kiimen    die    Leute    ohne    Kopf   zwr 

Welt, 
md.  Wenn  alii  Ilirtn  starb'n ,  arb"   i'   ken  Stackn. 

(frk.   M.)      Wenn    alle   Hirten  sterhen,    erbe 

ich  keinen  Stab. 
Wenn   alia   Harlu   stjirbm,   arb   i    kan   Hartn- 

stiickn.  (frk.  O.)     S.   Wenn  ulli  u.  s.  w. 
od.  Wenn  der  ganze  Bregenzer  Wald  aussturbe,  so 

wTude  ich  keinen  Tannzapfen  erben.  (schwei.) 
pd.  Wenn  alle  Ossen  van  Nemwegen  sterwen,  dann 

krieg  ek  noch   kenn  Horn.   (nrh.  M.)     Wenn 

alle    Ochsen   von    Nimwegen    sterben,    dann 

krieg'  ich  noch  kein  Horn. 


Als  alle   koeijen   in  Braband  stcrven,  dan  heb  (It. 
ik    nog    geen'  hoorn.      Wenn    alle   Kiihe    in 
Braband  sterben,  dann   hab'   ich   noch   kein 
Horn. 

Al  sterveii  alle  koeijen  in  de  Beemster,  dan  erf 
ik  nog  geen'  poot.  Und  sterben  auch  alle 
Kiihe  in  den  Beemster,  ich  erbte  keinen  Fuss. 


Le  diable   mourrait   (pourrait    monrir),   que  je  fz, 
n'lieriterais  point  de  ses  comes.     Der  Teufel 
konnte  sterben,  ich  wUrde  nicht  seine  Horner 
erben. 

Toutes    lous    bioous    de    la  Camargo    pourien  sf. 
mouri,    qe    noun    m'    en   vendrie   uno   bano. 
(Ivgd.)     Alle   Ochsen  der  Caviargue   konnten 
sterben,    es    wilrde     kein    Horn    davon    an 
mich  kommen. 

S'io  andassi  al   mar ,   il   troverei   secco.      Wenn  it. 
ich  an's  Meer  gienge,  ich  /and'  es  trocken. 

S'Arno   corresse   broda ,    e'   non    mi    tocherebbe  mi. 
a'ntignervi  un  dito.  (t.)    Wenn  im  Arno  Briihe 
Jtusse,  es   wiirde    mir   nicht  gelingen,   einen 
Finger  hinein  zu  tauchen. 

Se  hs  de  fa  nie'l  capeler,  i  nass   tocc  senza   la  ni. 
testa.  (1.  b.)      Wenn   ich   den   Hutmacher  zu 
machen   h'dtte,  vsilrden  Alle  ohne  Kopf  ge- 
boren. 


I. 


795.  Naarjegdoer,  saa  doer  hele  Ver- 
de n  nied  inig.  (da.)  Wenn  ich  sterbe,  so 
stirbt  die  ganze   Welt  iiiit  mir. 


fit.  Apres  moi  le  deluge.     Nach  mir  die  SUndflut. 

it.  Morto  io,    vada    il    mondo   in   carbonata.      Ich 

todt,  gehe  die   Welt  in  Stiicken. 

mi.  Mort  m^,  mort  tott.  (roni.)  Ic  h  todt,  Alles  todt. 

ni.  Mort  me ,   mort  al  mond.    (em.   B.)      Ic  h  todt, 

die   Welt  todt. 

Mort  mi,   gh'   pensa  chi  resta.    (em.  P.)     Ich 

todt,  denke  d'ran  icer  bleibe. 
Mort  mi,  mort  tiicc.  (1.  m.)     Ich  todt,  Alle  todt. 
ilort  mi,  ch'  ai  casca   el  mond.    (piem.)      IcJi 

todt,  mag  die   Welt  einfallen. 
Mort  mi,   mort  me    caval.    (piem.)     Ich    todt, 
mein  Pferd  todt.  [u.  s.  w. 

Morto  mi ,    morto  '1  mondo.    (v.)     <S'.    Mort  me 


796,     Immer    d'ran,     V(rdirl)t    am    Ende 

Ross  un<l  Mann. 
Wanu  der  pogen  stat  gespannc'ii  Zc   allcr  zcit, 

so  wird  er  lamen.  (ad.) 

De  boog  kan  niet  altijd  gespanneu   zijn.     Der  dt. 

Bogen  kann  nicht  immer  gesxjannt  sein. 
All  work  and  no  play  makes  Jack  a  dull  boy.  en. 

Lauter  Arbeit  und  kein  Sjnelen  macht  Hans 

zu  einem  dummen  Jungen. 
A  bow  long  bent  at  last  grows  (waxcth)  weak. 

Ein   lange   gespunnter    Bogen    uird    zidetzt 

schlaff. 

Quod  caret  altcrna  requie  ,  durabile  non  est.      It. 
L'arc  toujours  tendu  .se  gate.     Immer  gespunnt  fz. 

verdirbt  der  Bogen. 
Arco  sempre  teso  perde   forza.    (mi.  t.)     Immer  it. 

gespannter  Bogen  verliert  (diej  Kraft. 


Immerd'ran  796. 


—    422     - 


797  Irren. 


mi.  II  sempre  afFatfcarc  Non  puo  troppo  durare.  (t.) 
Immer  arheiten  kcinn  nicht  zu  lamje  dauern. 

ni.  01  trop  fadiga  no'l  pol  dura.   (1.  brs.)   Zu  (jros- 
ves  Ermiiden  kann  nicht  dauern. 
El  lavoro  continuo  el   mazza  Tomo.    (v.)     Die 
forticdhrende  Arbeit,  hrinijt  den  Mennchen  uni. 


707.  Irren  ist  monschlich. 
md.  Iren  as  mcnschelcch.   (mrh.  T^.) 

Irron  is  meiischlich.  (schls.  R.) 
Od.  Fehlen  ist  mensclilich.  (bair.) 

Irren  (Siindigen)  ist  menschlicli,  ini  Irrthum  (in 

der  Slinde)  ven'harren,  ist  tenflisch.  (schwei.) 

pd.  Iren   jisz   manjtschlich ,    sturkeln    asz    roszlich. 

(nrh.  S.)      Irren  ist  vienschlich,  stolpern  ist 

rosslich. 

Irren  is  menschlidi  —  verreet  sicli  dooli  dear 
Kanzel  uppen  Priaster.  (ns.  N.)  Irren  ist 
menschlich  —  verspricht  sich  dock  die  Kan- 
zel  auf  deni  Priester. 

Irren  is  menschlik.  (ns.  W.) 

Irren  is  menslik,  awwer  verharren  des  Diiwcls. 
(wstf.  Mrk.)  Irren  ist  mensclilich,  aher  ver- 
harren des  Teufels. 


dt.  Dwaalen  is  menschelijk. 

en.  To  err  is  human,  to  forgive,  divine.     Irren  ist 
menschlich,  verjeben  gbttlich. 


da.  At  tage  feil  er  menneskeligt. 
UW.  Fara  vilt  er  folkelegt;  venda  um  er  gudelegt; 
halda  fram  er  djevelslegt.    Irren  ist  mensch- 
lich;  umkehren    ist    rjottlich;    verharren   ist 
teuflisch. 
Mistak  er  kvar  Manns  Sak.     Fehh/riff  ist  Je- 

dermanns  Sache. 
D'er  Fall  fyre  kvar  Manns  Dyrr  (i  alle  Manns 
Farveg).      Fall    ist    vor    Jedermanns    Thilr 
(in  Jedermanns   Wey). 
SW.  Att   fela    ar  menskligt,  gudomligt    att   forlata. 
^S".   To  err  u.  s.  w. 
Feela  ar  menniskligit. 


It.  Errare  humanum  est. 

Errare  commune  est  mortalibus. 


Cujusvis  hominis  est  errare,  nuUins  ni.si  iusipi- 

entis,  in  errore  perseverare. 
Humanum  est  errare  (Errare  humanum),  perse- 
verare diabolicum. 
Tiitg  i  suppostg   a  falle.    (Id.  I)d.)      Jcder    ist  CW. 

dem  Irren  ausf/esetzt. 
L'ernir  ais  dell'  umanitad.  (Id.  U.-E.)  Der  Irr- 
thum ist  der  Menschheit  (eifjen). 
Tout  homme  pent  faillir.     Jeder  Mensch  kann  fz. 

fehlen. 
Chi  favella,  erra.      Wer  spricht,  irrt.  it. 

Ognun   puo   errare.     Jeder  kann  irren. 
Ognun  fa  degli  errori.    Jeder  befjeht  Irrt hiimer, 
Ogn  ominu  pecca  (falla).   (crs.)   Jeder  Mensch  mi. 

silndiijt  (fehlt). 
Chi  fa,  falla;  chi  nun  fa,  nun  falla.  (crs.)   Wer 

was  Ihut,  irrt;  wer  nichts  thut,  irrt  nicht. 
II  giusto  cade  sette  volte   al  giorno.   (t.)     Der 

Gerechte  fcillt  sieben  Mai  des  Tages. 
Chi  sa  maia  pol  fala.  (1.  b.^      Wer   essen  kann,  ni. 

kann  irren. 
A  i  sane  i  peca  s^t  volte  al  de.   (1.  b.)     Auch 

die  Heilii/en  fehlen  sieben  Mai  des   Tat/es. 
Toe  sem   fAssel   a  sbalia.   (1.  b.)     Alle   konnen 

icir  leicht  irren. 
Tutt'  ommo  chi  vive  in  sciii  tjera,  o  pen  falli. 

(lig.)     Jeder  Mensch,    der   auf  dieser  Erde 

lebt,  kann  irren. 
I  soma  tuti  soget  a   fall   (sotopost   a  manch^). 

(piem.)      Wir   sind   Alle    ausgesetzt   zu   irren 

(zu  fehlen). 
Chi  magna,  fala.   (v.)     Wer  isst,  irrt. 
Tuti  semo  ati  a  falar.  (v.)     Alle  sind  wir  dem 

Irren  unterworfen. 
Tuti  pol  falar.  (v.)     S.  Ognun  pub  u.  s.  w. 
Anca  el  giusto  casca  sete  volte  al  di.  (v.)  Auch 

der  Gerechte  f'dllt  sieben  Mai  am  Tage. 
De  su  homine   est  su  errare,    de  su  diaulu   est  si. 

su  perseverare.  (sa.)     Des  Menschen  ist  dns 

Irren,  des   Teufels  ist  das   Verharren. 
Dels  homes  es  I'errar,  de  bestias  perseverar  en  liii. 

I'eri'or.  (neat.)     Der  Menschen  ist  das  Irren, 

der   Thiere,  im  Irrthum  zu  verharren. 
Des  hombres  es  errar,  de  bestias  perserverar  en  sp, 

el  error.     S.  Dels  u.  s.  ic. 
Malo  es  pecar,  diabolico  perseverar.  Schlecht  ist 

siindigen,  teuflisch  verharren. 


Ja  798. 


—     423     — 


800  Jahr. 


J. 


798.  Ja  und  Nein  ist    ein   langer  Streit. 

Ja  und  Nein  scheidet  die  Leute. 

Es  ist  der  meiste  Streit  uni  Ja  und  Neiu,  Meiu 

und  Dein. 
od.  Zwesch-n  jaa  an  njia   sclitiit   d-r   Galgha.  (osti*. 

schls.)      Zwischen    Ja    imd  Nein    steht    der 

Galf/en. 

dt.  Ja  en  neen  is  een  lange  strijd. 


(lii.  Nei    og    Ja    gjor   lang  Tiaitte.      Nein    und    Ja 
macht  lan(/en  Streit. 
Ja  og  Nei   gjor    Folk   uenige.      Ja   und    Nein 

macht  die  Leute  mieins. 
Ney    og  Ja    a3r   langh   Trajtthe.    (adii.)      Nein 
und  Ja  ist  lan^/er  Streit. 
is.  Ja  og  nei  gjSrir  langa   J>rjetu.      Ja   und   Nein 
macht  lanfjen  Streit. 
J<\  og  nei  ger  langa  trjetn.  (fser.)    S.  Jd  u.  s.  w. 
nw.  Ja  og  Nei  gjcrer  Trajtta  lang.      Ja  und   Nein 
macht  Streit  lanr/.  [u,   s.   w. 

SW.  Ja  och  nej  gor  tratan  lang.  S.  Ja  og  Nei  f/jerer 
Ney  och  jaa,  gior  en  lang   traata.      Nein  und 

Ja  macht  einen  langen  Streit. 
Ne  ok  ja  seru  lang  trhsetta.  (asw.)     S.  Ney  og 
u.  s.  w. 


It.  Non,ita,prolixampoterunt  consistere  rixam.(mlt.) 
fz.  De   oy  et   non   vient  toute    question.      Von  Ja 

und  Nein  kovimt  jede  Frage. 
it.  Si  e  no   governa   '1  mondo.    (ni.   v.)     Ja  und 

Nein  regiert  die   Welt. 
ni.  Un  si   intrlga,  un  no  destrlga.    (v.)      Ein    Ja 

verhindet,  ein  Nein  entbindet. 
si,  Un  si  t'  attacca,  un  no  ti  sciogglii.  (s.)     Ein 

Ja  bindet  dich,  ein  Nein  lost  dich. 


Wie  een  ander  iaecht,  die   en  rust  seluer  niet.  dt. 
(ah.)   Wer  einen  And er n  jag t,  der  ruht  selhst 
nicht.  

Den    som    jager    en    Anden ,    maa    selv    lobe,  da, 
Wer  einen  Anderen  jagt,  muss  selhst  laufen. 

Hvo  der  vil  jage  (Den  som  vil  gjenne)  en  An- 
den over  tre  Gjerder,  maa  selv  over  de  to 
(han  skal  selv  springe  over  to).  Wer  einen 
Andern  ilher  drei  Hecken  jagen  (treihen) 
will,  muss  (der  soil)  selhst  ilher  zwei  .ipringen. 

Hoo  een  anuen  will  iseyse,  han  seal  selff  redhe 
seg  at  lobse.  (ada.)  Wer  einen  Andern  ja- 
gen will ,  der  muss  sich  selhst  hereiten  zu 
laufen. 

Dan  som  ein  annan  vil  jaga,   faer    sjolv  etter  nw. 
fara.      Wer  einen  Andern  jagen  will,    muss 
selhst  nachziehen. 

Den  som  vill  jaga  andra,  maste  ock  sjclf  lopa.  sw. 
Wer  Andere  jagen    will,    muss    auch    selhst 
laufen, 

Ut  nioveas  alios,  tu  moveare  prius.  It. 

Pellere  si  captes  aliquem,  te  cursibus  aptes.  (mlt.) 
Chi  altri  tribola,  per  se  non  posa.  (mi.  u.)   Wer  it. 
Andere  heunruhigt,  ruht  selhst  nicht. 


799.  Wer  Andre  jagt,  muss  selberlau  fen. 
od.  Wer  Andere  jagt,  ruht  selber  nicht.  (bair.) 
pd.  De  een  Andern  will  jagn,  mutt  siilfst  mit  lopu. 
(ns.  B.)     Wer  einen  Andern  jagen  will,  muss 
selhst  mit  laufen. 
De  'n  Andern  jagen  will,  mot  siilfst  mit  lopen. 
(ns.  O.  J.)     S.  De  een  u.  s.  w. 


800.  Da.s  Jahr  bringt  Getreid,  und  nicht 

der  Acker. 
Zeit  Bringt  Getreid  (nicht  der  Acker). 

VeSr  rseOr   akri.     Das    Wetter   hestimmt  iiber  au. 

den  Acker. 
Aaret  giver  Korn,  og  ikke  Agercn.     Das  Jahr  da. 

giht  Korn  und,  nicht  der  Acker. 
D'er  Aai'et   som   raader   fyre   Aakreii.      Es    ist  nw. 

das  Jahr,  welches  ilher  den  Acker  hestimmt. 
Ahr  lockar  grodan  fram.     Das  Jahr  lockt   die  SW. 

Saat  heraus. 

Annus  producit,  non  ager.  It. 

Mais  pro  faz  o  anno  que  o  campo  bem  lavrado.  pt. 

Mehr  Nulzen  hringt  das  .Jahr,  als  der  wohl- 

hestelUe  Acker. 
Mas  produce  el  ano  que  el  campo  bien  labrado.  sp. 

Mehr  hringt  das  Jahr  hervor,  als  der  luohl- 

bestellte  Acker. 


Jahre  801. 


—     424  - 


803  Jahro. 


801.  Jahre  lolircn  iiiohr    n  1  s   Hiic^liov. 


nw.  Aav  kcr;i  moir  cii  manga  Baker.     Jahre  Ichren 
tnehr,  als  viele  Biicher. 


it.  Molto    pill    faniio-  gli   anni    die  i  libri.    (mi.  t.) 
Viel  mehr  thun  die  Jalire,  als  die  Biicher. 


802.  Leid'  oder  Freud':    in  fiinfzig   Jah- 
ren  ist's  Alios  eins. 


dt.  Over  liondonl  jaar  zijn  wij  toch  dood.  In  hun- 
dert  Jahren  sind  wir  doch  tnd.t. 

Over  hoiidcrd  jaar  zal  men  zooveel  voor  dc 
beiirs  koopen,  als  nn  voor  hot  geld.  In  him- 
derf.  JaJiren  itnrd  man  so  viel  fii.r  die  BiJrse 
kaufen,  wie  jetzi  fiir's  Geld. 

0\eY  lionderd  jaar  komcn  de  llcidenon  in't 
land.  tJher  hunderi  Jahr  knvimen  die 
Heiden  in\9  Land. 


(la.  Om  hundred'  Aar  er  Alting  glemt.     In  hunderi 
Jahren  ist  Alles  vergessen. 


fz.  Les  races  des  petits  et  grands  Seront  egales  en 
mille  ans.  Die  Oesehlechter  der  Kleinen 
und  der  Grossen  werden  in  f.ausend  Jahren 
ffleich  sein. 
sf.  DTiici  k  cijn-t-ans  seren  toutcs  bornis.  (Lgd.) 
In  hundert  Jahren  werden  rvir  alle  blind  sein. 
All  bout  de  cent  ans  se  reveillo  mal  an.  (npi-y.) 

Nach  hundert  Jahren  wacht  Unheil  auf. 
Deicit  a  cent   ans  saren  touvy   bornis.    (nprv.) 
(S'.  D'dici  u.  s.  w. 
it.  In    cento   anni  e  cento   mesi  I'acqua    tonia   a' 
suoi  paesi.     In  hundert  Jahren  und  hundert 
Monden  Jcehrt    das    Wasser    an    seine    Orte 
zuriick. 
mi.  Dopu  cent  anni  I'acqua  torna  a   so  rigii.   (crs.) 
Nach  hundert  Jahren  kehrt  das   Wasser   zu 
seiner  Quelle  zuriick. 
Di  qui  a  cent'  anni,  tanto  varra  il  lino  qiianto 
la  stoppa.     (t.)      In    hundert  Jahren    vjird 
der  Flachs  so  viel  gellen,  wie  das  Werg. 
ni.  Fra  zeint  ann  e  zeint  mis  I'aqiia  tourna  ai  su 
pais.  (em.  B.)     S.  In  cento  u.  s.  w. 
In  zeint  ann   e  in  zeint  meis   I'acqua  torna  ai 

s66  paeis.  (em.  R.)     S.  In  cento  u.  s.  w. 
Ogni  tant  ann  e  mes  torna  1'  acqiia  al  so  paes. 
(1.  m.)     In  je   so   vielen  Jahren  und  Mona- 
ten  kehrt  das  Wasser  an  seine  Orte  zuriick. 


Doppo  cent'  anni  I'fEgiia  .a  torna  a-o  ho  muin. 
(lig.)  Nach  hundert  Jahren  kehrt  das  Was- 
ser zu  seiner  Miihle  zuriick. 

Ant  sent  ani  e  sent  meis  I'aqua  a  torna  dov'a 
I'era.  (piem.)  In  hundert  Jahren  und  hun- 
dert Monden  kehrt  das  Wasser  dahin  zu- 
riick, wo  es  war. 

Tute  le  cose  a  torno  com'  a  1'  em.  (piem.) 
Alle  Dinf/e  werden  wieder  trie  sie  wuren. 

In  cent'  ani  o  in  cento  nicsi  L'aqua  torn.'i  ai 
so  paesi.  (v.)     S.  In  cento  u.  a.  w. 

Da  qua  a  cent'  ani  tanto  valera  el  lin  (juaiito 
la  stopa.  (v.)     S.  Di  qui  n.  s.  w, 

Di  ccj'i  a  cent'  anni  tutti  semii  senza  nasu.  (s.)  si. 
In  hundert  Jahren  sind  wir  alle  ohne  Nase. 

Ogni  cent'  anni  ed  ogni  ccntu  miai  torna  I'ac- 
qiia  a  li  so  paisi.  (s.)  Aller  hundert  Jahr 
und  hundert  Monde  kehrt  das  Wasser  zuriick 
in  seine  Orte. 

Antes  de  mil  annos,  todos  seremos  brancos.  Vor  pt. 
tausend  Jahren  uerden  wir  Alle  ireiss  sein. 

A  cabo  de  cion  afios,  todos  scremcs  calvos  (sal-  Hp. 
vos).  Am  Ende  von  hundert  JaJiren  werden 
wir  Alle  kahl  (yerettet)  sein. 

Antes  de  mil  anos  todos  seremos  calvos.  Vor 
tausend  Jahren  werden  irir  Alle  kahl  sein. 

A  los  anos  mil  vuclve  el  agua  por  do  solia  ir 
(vuelve  la  liebre  a  su  cubil).  Nach  tausend 
Jahren  wendet  sich  das  Wasser  dahin,  wo- 
hin  es  zu  gehen  pflegte  (kehrt  der  Ifase  in 
sein  Lager  zuriick). 


803.  Wer  vor  zwanzig  Jahren  nicht  sclion 
wird,  vor  dreissig  Jahren  ni  cht  stark, 
vor  vierzig  nicht  witzig,  vor  fiinfzig 
nicht  reich,  an  dem  ist  II  op  fen  und 
und  Malz  verloren. 

Wer  vor  zwanzig  Jahren  niclit  hiibsch  wird, 
vor  dreissig  .Jahren  nicht  stark,  vor  vierzig 
Jahren  niclit  witzig  und  vor  fiinfzig  .Jahren 
nicht  reich,  an  dem  ist  alle  Hoffnung  ver- 
loren. 

Wer  im  dreissigsten  Jahre  nichts  weiss,  im  vier- 
zigsten  nichts  ist,  im  fiinfzigsten  nichts  hat, 
der  lernt  nichts,  wird  nichts  und  kommt  zu 
nichts. 

Wer  vor  zweintzig  jaren  nicht  hubsch  wird,  Vnd 
vor  dreissig  jaren  nicht  starck,  Vnd  vor 
viertzig  jaren  nicht  witzig,  Vor  funfftzig  ja- 
ren nicht  reich,  An  dem  ist  alle  hoffnung  ver- 
loren. (ad.) 


Jahre  803. 


425 


803  Jahre. 


Od.  Was  zwenzg  Johr  e  Chalbli  ist,  gcd  ke  Cluie 
iiielir.  fscliwei.  A.)  Wer  zicanzif/  Jahr  ein 
Kalh  ist,  wird  keine  Kuh  mehr. 


(It.  AVie  voor  zijn  206  jaar  iiiet  ziiiver  is,  voorzijii 
30e  jaar  niet  sterk,  voor  zijn  40e  jaar  niet 
verstandig,  en  voor  zijn  50e  jaar  niet  rijk, 
aan  dien  is  alle  hoop  verloren.  Wer  vor  sei- 
nem  zwanzir/sten  Jahr  nichf  sauber,  vor  sei- 
nem  dreissigsten  Jahr  nicld  stark,  vor  sei- 
nem  vierzigsten  Jahr  nicld  gescheidt  und 
vor  seineni  fijnfzigsten  Jahr  nicht  reicli  ist, 
an  dem  ist  alle  lloffnang  verloren. 
Wie  in  zijn  23e  jaar  nit  stcrft,  in  zijn  246  niet 
verdrinkt,  en  in  zijn  25e  niet  wordt  verslagen, 
die  mag  wel  spreken  van  goede  dagen.  Wer 
in  seinevi  dreiundzivanzigsten  Jahr  nicht 
stirht,  in  seineni  vierimdzwanzigsten  nicht  er- 
trinkt  und,  in  seinein  fiinfundzwanzigsten  nicht 
erschlagen  wird,  kami  irohl  von  giiten  To- 
gen  red en. 

en.  He  that  is  not  handsome  at  twenty,  nor  strong 
at  thirty,  nor  rich  at  forty,  nor  wise  at  fifty, 
will  never  be  handsome,  strong,  rich  or  wise. 
Wer  nicht  schon  mit  zwanzig ,  noch  stark 
mit  dreissig ,  noch  reich  mit  vievzig ,  noch 
weise  mit  fiinfzig  ist,  wird  niemals  schon, 
stark,  reich  oder  weise  wer  den. 
He  that  isna  handsome  at  twenty,  strong  at 
thirty,  wise  at  forty,  rich  at  fifty,  will  never 
be  handsome,  strong,  wise  or  rich,  (scho.) 
Wer  nicht  schon  mit  zwanzig,  stark  mit 
dreissig,  ndse  mit  vierzig,  reich  mit  fiinf- 
zig ist,  wird  niemals  schon,  stark,  n-eise 
oder  reich  aein. 


tlii.  Hvo  som  for  sit   20de  Aar    ikke   bliver  smuk,  . 
for  sit  30de  ikke  staerk,    f0r    sit  40de    ikke  i 
vittig,  og  icrr  sit  50de  ikke  rig,  paa  ham  er  ' 
Alting  spildt.      Wer   vor  seinem  zwanzigsten 
Jahre  nicht  hiibsch,  vor  seinem  dreissigsteii 
nicht    stark,    vor    seinem    vierzigsten     nicht 
witzig  und  vor  seinem  fiinfzigsten  nicht  reich 
wird,  an  dem  ist  Alles  verloren.  I 

OV,  Chi  da  vainch  anns  uuu  ais,  da  trenta  nun  so 
e  da  quarannta  mm  ho:  quel  me  nun  saro, 
me  nun  savaro  ne  me  avero.  (Id.  O.-E.)  Wer 
mit  zwanzig  Jahr  en  nichts  ist,  mit  dreissig 
nichts  iceiss  und  mit  vierzig  nicliis  hat,  der  ' 
icird  nie  efwa.t  sein ,  nie  efioas  wiasen  ^tnd 
nie  etwas  haben. 


Qui  n'  est  riche  a  vingt  ans,  Qui  k  trcnte  ans  Iz. 
ne  sijait,  Et  a  quarante  n'  a,  De  sa  vie  riclu- 
ne  sera  Et  jamais  ne  scjaura  et  n'  aura.     Wer 
mit  zwanzig  Jahren  nicht  reich  ist,  wer  mit 
dreissig  Jahren  nichts  weiss  tmd  mit  vierzig 
nichts  hat,  wird  in  seinem  Lebcn  nicht  reich 
sein  und   niemals   etwas   vnssen    oder   etwus 
haben. 
Qui  n'  es  richd  a  sous  viiigl  ans,  Qui  a  tvcnti'  sf. 
nou  sap  sous  dams,  E  nagut  on  n'  a  a  qua- 
I'ante,  James  riche  que  nou  sera,  l,)c  sa  bite, 
nou  sabera  Quan  bioure  d'  annades  nonantc. 
(Gsc.)      Wer  mit  zwanzig  Jahren  nichf  reich 
ist,  wer  mit  dreissig  nichts  ireiss,  und  nichts 
hat  mit  vierzig,  nie  wird  er  reich   sein,   hi 
seinem  Leben  wird  er  nichts  wissen,    (und) 
wenn  er  newnzig  Jahre  lebte. 
Qu'  a  vint  ans  noun  po,  qu'  a  tri«nt'  ans  noun 
sa,  qu'  a  cranio  noun  a,  qu'  A   cincanto   sii 
paouzo   pa,   sabii   pa   qe   pot  ospera.     (T-igd.) 
Wer  mit  zicanzig  Jahren  nichts   kann,   mit 
dreissig  nichts  weiss,  mit  vierzig  nichts  hat, 
mit  fiinfzig  nichts  ist,   hat  nichts  mehr  zu 
hoffen. 
Qu   a   treuto   non   fa,   ;i    qnaranto  non  sap,   a 
cinquanto  non  a,  a  seissanto  non  fa,  non  sap 
et  non  a.    (nprv.)      Wer  mit  dreissig   nichts 
thut,  mit  vierzig    nichts   weiss,   mit  fiinfzig 
nichts  hat,  wird  mit  sechizig  nichts  machen, 
nichts  wissen  und  nichts  haben. 
Se  di  trenta  non  sei,  non  sai,  non    liai.  Sen// 11, 
essere,  sapere  e  aver  morrai.      Wenn  du  mit 
dreissig  nichts  bist,  nichts  iceisst,  nichts  hast, 
wirst  du  sterben  ohne  etwas  zu  sein,  zu  wissen 
und  zu  haben. 
Chi  ai  vinti  unn'  e,  e  ai  trenta  nun  sa,  Ne  mai  mi. 
e  statu   ne   mai   piu   sara.     fcrs.)      Wer   mit 
ztianzig nichts  ist  und  mit  dreissig  nichts  weiss, 
ist  nie   etwas  gewesen   und.  wird    nie    viehi' 
etwas  sein. 
Chi  ai  vinti  nun   e,   e   ai   trenta   nun   fa  (sa), 
se  ne  va  cui  so  zeni  a  circi.  (crs.)      Wer  mil 
zwanzig  nichts   ist   und   mit   dreissig   nichts 
macht  (weissj ,  geht  in  seinem  Alter  betteln. 
Chi  di  venti  non  e,  di  trenta  non  sa  e  di  qua- 
ranta  non  ha,  ne  mai  sara,  ne  mai  sapra,  ne 
mai  avra.  (t.)     ^S^.   Chi  du  vainch  u.  s.  w. 
Quand  che  11  muse  nol  ha  fate  la  code  a  trent  ni. 
ains,  nol  a   fas   plui.    (frl.j     Wenn   der  Estl 
mit  dreissig  Jahren  den  Schwanz   nicJU  ge- 
kriegt  hat,  kriegt  er  ihn  nicht  mehr. 
Chi  de  int  nol  ghe  n'  a,  E  de  trenta  nol  ne  fa, 
De  quaranta  nol  ne  fara,   neT   ghe   n'   avra. 
(1.  b.)       Wer    mit   zwanzig    nichts    fiat    und 

o4 


Jahre  803. 


—    426 


804  Je. 


mii  dreissiq  nichts  macht,  ivird  mif  vierzig 
weder  etvoas  machen,  noch  etioaa  hahen. 
Chi   de   ventc   no    gh'    na,    de    trenta    non    fa. 
(1.  brs.)      Wer  mil  zioanzig  nichts  hut,  macht 
nich's  mil  dreissig. 
Chi  air  eta  de  vint'  ann  qiiejcoss  no  1'  h,  E  de 
trenta  qiiejcossa  no  '1  sa  fa,  A   quaranta  el 
p6   anda  a    fass    bolgira.     (1.  in.)      Wer   im 
Alter   von   zwanziff   Jahren   nichts   ist,   und 
mit  dreissin   nichts   zu  machen   weiss,   kann 
mit  vierzig  hetteln  gehn. 
Chi  de  vinti  no  xe,  de  trenta  no  sa,  e  de  qua- 
ranta no  ga,  no  sari,  ne  savara,  ne  gavari.  (v.) 
Wer    mit    zwanzij  nichts  ist,   mit   dreissig 
nichts  weiss  und  mit  vierzig  nichts  hat,  wird 
nichts  werden,  noch  irissen ,  noch  hahen. 
Chi  de  vinti  no  ghe  n'ha,  de  trenta  no  ghe  ne 

fa.  (v.)  S.  Chi  de  vente  u.  s.  w. 
Chi  do  vinti  no  ga  e  de  trenta  no  fa,  Cioghi 
un  sasso  c  se  vadi  a  negA.  (v.  trst.)  Wer 
mit  zwanzig  nichts  hat  und  mit  dreiasig 
nichts  macht ,  nehme  einen  Stein  und  gehe 
sich  ers'dufen. 
si.  T/  asino  che  non  ha  fatto  coda  in  30  anni,  non 
la  fara  mai  pin.  (npl.)  Der  Eael,  icelcher 
in  30  Jahren  den  Schicanz  nicht  gekriegt 
hat,  wird  ihn  nie  kriegen, 
Cui  a  li  vinti  nun  sa,  a  li  trenta  nun  fa,  a  li 
quaranta  peju  va.  (s.)  Wer  mit  ziianzig 
nichts  weiss,  mit  dreissig  nichts  macht,  dem 
geht's  schlecht  mit  vierzig. 
In  divinu  et  in  humanu,  Si  ad  vinti  non  est 
galanu.  Si  ad  trinta  non  hat  sientia.  Ad 
baranta  non  hat  prudentia,  Ad  quimbanta 
no  est  devotu,  S'homine  est  perdidu  in  totu. 
(sa.  L.)  In  gottlichen  und  menschlichen 
Dintjfen,  wenn  der  Mensch  mil  zwanzig  nicht 
hiibsch  ist,  m,it  dreissig  kein  Wissen,  viit 
vierzig  keine  Vorsichf  hat  und  mil  funfzirj 
nicht  fromrii  ist,  so  ist  er  gdnzlich  verloren. 
pt.  Qiiem  de  trinta  nao  pode  e  de  quarenta  nao 
sabe  e  de  cincoenta  nao  tem,  nao  pode,  nem 
sabe,  nean  tem.  Wer  'mil  dreissig  nichts 
kann  und  mil  vierzig  nichts  weiss  und  mit 
fiinfzig  nichts  hat,  kann  nichts,  weiss  nichts 
und  hat  nichts. 
sp.  Quien  a  veinte  no  es  galan,  ni  a  treinta  tiene 
fuerza,  ni  a  quarenta  riqueza,  ni  a  cincuenta 
experiencia,  ni  sera  galan,  ni  fuerte,  ni  rico, 
ni  prudente.  Wer  mit  zwanzig  nicht  hiibsch 
ist,  mil  dreissig  nicht  Kraft,  mit  vierzig 
nicht  Reichthum  und  mit  fiinfzig  nicht  JEr- 
fahrung  hat ^  wird  weder  hiibsch^  noch 
kraftig,  noch  reich,  noch  gescheidt  werden. 


Quien  ;i  (log)  veinte  no  entiende  y  a  treinta  no 
sabe  y  a  quarenta  no  tiene,  niin  "^-ejez  le 
vicne  (espera).  Wer  mit  zvunzig  nirhfs  ver- 
steht  und  mit  dreissig  nichts  weiss  und  mil 
vierzig  nichts  besitzt,  hat  ein  schlinnnes  Alter 
zu  erwarlen. 

Quien  a  treinta  no  tiene  seso,  y  a  quarenta  no 
es  rico,  rapalde  del  libro.  Wer  mit  dreissig 
keinen  Ver stand  hat  und  mit  vierzig  nicht 
reich  ist,  den  streichl  axis  dem  Buche  aus. 

El  que  a  quarenta  no  atura,  y  A  cincuenta  no 
adevina,  a  scscnta  desatina.  Wer  mit  vierzig 
nicht  in  der  Arbeit  aushdlt  und  mit  fiinfzig 
nicht  errdth,  fasell  mit  aechszig. 

Quien  a  trenta  anos  no  tiene  se.so  y  a  quarenta 
prosporidad ,  no  piude  bien  a  otro  heredar. 
(asp.)  Wer  mit  dreissig  Jahren  nicht  Ver- 
stand  und  mit  vierzig  Wohlsland  hat,  kann 
einem  Andern   kein    Vermogen   hinterlassen. 


804.  Je  arger  Strick,   Je  grosser  Gliuk. 
Je  arger  der  Strick,  Je  bes.ser  das  Gliick. 
Je  jirgor  das  Stiick,  Je  grosser  das  Gliick. 
Je  sehvviieher  dor  Bottler,  je  starker  die  Kriicke, 

Je  iirger  der  Schalk,  je  grfi.sscr   das  Gliickc. 
Je  arger  Schelni,  je  besser  Gliick. 
Je  arger  der  Schelm,  je  besser  das  Gliick. 
Dem  Argsten  gehfirt  das  Beste. 
Je  erger  schalck,  je  besser  gliick.  (ad.) 
Ja  arger  Schtrick,  Ja  besser  Gelick.  (Hrz.)     Je  md. 

iirger  Strick,  je  besser  Gliick. 
Liederlich  hat's  meiste  Gliick.  (thr.) 
Je    loser's    (loser    dasj    Stiicke,    Je     grosser's 

Gliicke.  (thr.) 
E   wurmmassigi   Erbs   sclnvinunt    allzid    owwe.  0(i._ 

(els.)     Eine    wurmalichige    Erbse    schuimmt 

allzeit  oben. 
Je  grosser  Schelm,  je  besser  Gliick.  (schwei.) 
Wie  schlechterMensch,je  grosser  Gliick.  (schwei.) 
Je  filler  d'  Liit  (Je  schlimmer  die  LeiitJ,  desto 

besser  Gl(3ck  (Gliick).  (schwei.  A.) 
Wie  schlaeter  Kress,  wie  myder  Glock.  (nrh.  D.)  pd. 

Je  schlechter  Christ,  je  mehr  Gliick. 
A  lichter  der  Strak,   dieszte   bieszer  det  Glak. 

(nrh.  S.)     Je  leichter  der  Strick,  desto  besser 

das  Gliick. 
Je  arger  Strick,  je  duller  (toller)  Gliick.  (us.  A.) 
Je  slimmer  (schlimmer)  Stiick,  je  groter  (grosser) 

Gliick.  (ns.  B.) 
Je  slimmer   Schelm,   je   beter   (besser J    Gliick. 

(ns.  B.) 


Je  804. 


427 


806  Je. 


Je    serger   't   (drger  das)   Stiicke,  je    beter    't 

(besser  das)  Gliicke.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Je  AvlWqt (toller J '6i\\i!\\,]e  RrgerGliick.  (ns.ha.V.) 
Je    arger    (iirger)    Strick    (tichelm),    je    beter 

Gliick.  (ns.  hist.) 
Je    arger  Schehn,    je    groter  (grosser)    Gliick. 

(ns.  L,-D.) 
Je  quader  (schliminier)  iStrick,  je  groter  Gliick. 

(ns.  ofs.) 
Je  slimmer  Stiiek,  je  groter  (iliick.    (ns.  O.  J.) 
.Je  doller  dat  Stock  (Strock),  je  groter  d.it  Glock. 

(ns.  Pr.)   Je  toller  das  Stilck  (der  Strick),  je 

grosser  das  Gliick. 
Je    arger    dat    .Stiick,    Je    better    (lesser)    dat 

Gliick.  (ns.  W.) 
Je  sclilechter  Stiikk,  Je   bater  (Lesser)   Gliikk. 

(wstf.  M.) 
Jo  slimmer  de   8chclm,  jo  groiter   Gliicke,   Jo 

kriimnier  dat  Holt,  jo  bijiter   Kriicke.    (wstf. 

Mrk.)      Je    arger    der    Schelni,   je    grosser 

Gliicke,   je   krii miner  das   lloh ,  je  bessere 

Kriicke. 
.Ju  iiirger    (drger)    Strick,   Deste    bietcr    (desto 

hes<ter)  Gluck.  (wstf.  P.) 


(It. 


fs. 

(lit. 

is. 
nw. 
sw. 


Hoe  kwader  schalk,    hoe  beter  geluk.      Je  dr- 
ger Schalk,  je  besser   Gliick. 
Hoe  slimmer  schelm,  hoe  beter  geluk.     S.    Je 

slimvier  Schelm  u.  s.  w. 
Hoe  slimmer  boef,  hoe  beter  geluk.     Je  schlim- 

vier  Buhe,  je  besser  Gliick. 
The   more   knave,    the  better   luck.      Je  mehr 

Schelm,  je  besser  Gliick. 
The   devils    child,    the    devils    luck.       Teti/els 

Kind,  Teufels  Gliick. 
A  eargar  Skelm,  a  beedar  Lok.  (A.,  F.)     S.  Je 

drger  Schelm  u.  s.  to. 
Hoe  quaer  schalk,  hoe  better  lock,  (afs.)  S.  Hoe 

kicader  ii.  s.  v. 


Fortuna  favet  ignavos.  11. 

Fortuna  immeritos  auget  lionoribiis. 

Pill  bricconi,  piii  fortuna.    Je  mehr  Schelme,  je  it. 

mehr   Gliick. 
Toe  i  baloss  i  g'a  i  bocu  piJi  gross.  (1.  b.)  Alle  ni. 

Schelme  haben  die  grdssten  Bissen. 
Tiit  i  birbon  g'an  i  melior  bocon.  (1.  m.)    Alle 

Schelme  haben  die  besten  Bissen. 
Ai  baloss  ghe  va  ben  tiitcoss.  (1.  m.)  Den  S<hel- 

men  geht  Alles  gut. 
Pill  briconi,  piu  fortuna.  (v.)      S.  File  u.  s.  lo. 


.h>  argere  8kalk,  je  bedre  Lykke.  S.  Hoe  kwa- 
der u.  s.  ic. 

Jo  stone  Skarn,  desto  bedre  Lykke.  Je  grcis- 
ser  Taugenichts,  desto  besser  Gliick. 

Strakar  hafa  stserstu  lukku.  Schelme  haben 
das  grdsste   Gliick. 

Storste  Fantarne  hava  beste  Lukka.  Die  grdss- 
ten Schelme  haben  das  beste  Gliick. 

.Ju  argare  skalk,  desto  battre  lycka.  Je  drger 
Schalk,  desto  besser  Gliick. 

Ju  stoere  skalk,  ju  battre  lycka.  Je  grosser 
Schalk,  je  besser  Gliick. 


80,5.  Je  diinimer  der  Menscli,  desto  grfis- 

ser  das  Gliick. 
Die  Diimmsten  kriegen  die  grossten  Speckkar- 

totfeln. 
I)e  Diimmsten  hebbet  det   meiste   Gliicke.   (ns.  pd. 

ha.  G.  u.  G.)  Die  Diimmsten  haben  das  meiste 

Gliirk. 
Di  Dummcn  kriaen  di  groetste  Niidel.  (ns.  N.) 

Die  Dummen  bekommen  die  grosste  Kartoffel. 


Hoe  grooter  ezel,  hoe  grooter  geluk.     Je  grds-  dt. 
serer  Esel,  je  grdsserea  Gliick. 


Jjykken  er  de  Diimmes  Formynder.  Das  Gliick  dSL. 

ist  der  Dummen    Vormund. 
iStorste  Gaparne  hava  beste  I^ukka.  Die  gross-  llW. 

ten   Thoren  haben  das   beste  Gluck. 
I^yckan  ar  de   dummas    formyndare.     S.     Lyk-  SW. 

ken  u.  s.  ic. 


La  fortune  rit  anx  sots.     Das  Gliick  lacht  den  fz. 

Dummen. 
A  fol,  fortiino.  (Lgd.)     Dem  Narren  Gliirk.       sf. 
La  fortuna  ajuta  i  matti  e  i   fanciuUi.   (mi.  t.)  it. 

Das  Gliick  hilft  den  Narren  und  den  Kindern. 
Ii  mat  a  I'an  fortuna.  (piem.)    Die  Narren  ha-  ni. 

ben  Gliick. 
Furtuna  e  arnica  d'asini  c   di  pazzi.    (s.)     Das  3i. 

Gliick  ist  den  Eseln  und  den  Narren  Freund. 


806.  Je  hoher  lierg,  je  tiefer  Thai. 

.Je  hoher  der  Baum,  je  schwerer  der  Fall. 

So  hoher  berg,   so  tiefer  tal,   So  hoher  er,    so 

tiefer  val.  (ad.) 
So  hoher  berg,  so  tiefer  tal.  (ad.) 
le  hocher  pcrg,  ie  tieffer  tal,  hor  ich  die  wei- 

sen  sprechen.  (ad.) 

54* 


Jo  806. 


—    428 


808  Je. 


od.  Jc  liillier  dor  TJoig^,  flcsto  ticfei'  das  Thal.(Hclnvii.) 
Je  grosser  der  Hauiii,  dcsto  sehwercr  dor  Fall.  ' 
(schwei.)  ' 

pd.  Jc  hoger  Bom,  je  swarcr  Fall.   (us.  li.)   Je  hU- 
herer  Baum,  je  schwererer  Full. 
Je  hoger  de  Bom,  je  svvarer  de  Fall.  (ns.  hist ) 
S.  Je  hdher  der  I'aum  u.  s.  w. 


dt.  Hoe  liooger  berg,  hoe  dieper  da  I. 

Hoe  liooger  boom,  hoe  awarder  val.  S.    Je  ho- 

ger  Bom  u.  s.  iv. 
Hoe    hooger    dak,  hoe  lager  val.      Je   hoheres 

Dach,  je  tie/erer  Fall. 
Hoe  hooger  berg,  hoe  leeger  dal.  (vl.) 
eu.  The  higher   the  mountain,   the  lower  the  vale. 

S.  Je  Itoher  der  Berg  u.  s.  w. 
The  greater   the  tree,   tins  harder   the  fall.     S. 

Je  hbher  der  Bauin  u.  s.  to. 
The  highest  (greatest)   tree    hath   the    greatest 

fall.      Der  hochste   (grosste)  Baum   hat   den 

grossfen  Fall. 
The    higher    Hood    has   always   the    lower   ebb. 

Die  hohere  Fluth  hat  steta  die  tie/ere  Ebhe. 
The  highest  standing,  the  lower  fall.   Uie  hoch- 
ste Stellung,  der  tie  fere  Fall. 


da.  Jo  hoiere  Bjerg,  jo  dybere  Dal. 

H0iest  TrsB  har  storst  Fald.     Hochster  Baum 

hat  stdrksten  Full. 
Jo  heiere  Kald,  jo  dybere  Fald.      Je    hoheres 

Amt,  je  tie/erer  Fall. 
is«  {)Vi'  er  falliS  stterra,  sem  hi'isiS  er  hserra.   Durum 

ist  der  Fall  grosser,  iceil  das  Haus  hdher  ist. 
St6rt  kail  hevir  stort  fall,  (faer.)     Grosses  Amt 

hat  grossen  Fall. 
nw.  Dess  hogre  Berg,  des  djupare  Dal. 

Dar  som  er  hngste  Landet,  er  djupaste  Vatnet. 

Wo    das   hochste    Land   ist,    ist   das    tiefste 

Wasser. 
Dess  h0gere  Tre,  dess  hardare  Fall.   S.  Je  ho- 

ger  Bom  u.  s.  v.\ 
Dess  hogre  Kail,  dess  hogre  Fall.    *S'.   Jo  hoi- 
ere Kald  u.  s.  ic. 
8W.  Hogt  pa  pall  gor  djupt  fall.      Hoch  auf  (dem) 

Schemel  macht  fie/en  Fall. 
Jw  hogre  kail,  jw   storre   fall.      S.   Jo    hoiere 

Kald  u.  s.  10. 


It.  Tolluntur  in  altiim,  ut  lapsu  gi-aviore  n\aut. 
CW.  Pli  ault  ilg  Culm,  pli  bassa  la  Vail;    Pli   ault 
ilg  Pumer,    pli   spertis  ilg   Fall,    (obi.)      Je 
hdher  der  Berg,  je  tiefer  das   Thai;  je  hd- 
her der  Baum,  je  schneller  der  Fall. 


A  grande  inontee,  graiide  descente.      Bei  gron-  I'z. 

seia   Ilinaii/ufcii/eii,  grosses   Ilinahsfti;ien. 
A  gran  salita,  gran  diseesa.  H.  A  grande  u.  s.  to.  it. 
De   gran   pnjada,    gran    baxada.    (neat.)      Voii  Ini. 

grossem  Steigen  grosses  Ilinahsteigen. 
A  gran  subida,  gran  deseendida.  S.    A  grande  N|i. 

u.  s.  w. 
Quando  mayor  es  la  subida,  tanto  mayor  es  la 

deseendida.  Je  grdsser  das  Steigcu  ist,  dt:.sti> 

grosser  ist  das  Hinabateigcn. 


H0~.     Je  mclir  Finer  trinkt,  je  iiielir  ilin 

diirs  te  t. 
Je  mehr  man  trinkt,  um  so  mchr  Durst. 
Wat  c'  me  drejjkt,  wat  e'  mC  dusehtcrech  get.  md. 

(mrh.  Ij.)     Je  mehr  man  trinkt,  je  durstiger 

man  nird. 


Ever  drunk,  ever  dry.     Innner  trnnkcu.  iiunu  r  CH. 
frocken. 


Jo  mere  man  drikktr,  jci  mere  man   torstcr.    Je  dii. 

mehr  man  trinkt,  je  mehr  man  diirstet. 
Dess  meir  ein  drikk ,  dess  meir  eiii  tyrstor.    S.  UW. 

Jo  mere  u.  s.  ir. 
Dan    eine    Supen   dra-g    d;»n    andre   etter    seg. 

Ein  Schluck  zieht  den  undern  nach  sich. 
Jw  melira  dryck,  jw  stoiTe  torst.     Je  mchr  Ge-  HYf, 

Irlink,  je  grdsserer  Durst. 


Quanto    piu   si    beve,    tanto   piu  erescc  la  sete.  it. 

Je  mehr  man  trinkt,  desto  mehr  ndchat  der 

Durst. 
Quanto   piu  si  l)eve,    pin    si   ha  sete.     (t.)     Je  mi. 

mehr  man  trinkt,  je  mehr  hut  man  Durst. 
Quant  pill  al  bev,  tant  piu  si  cress  vuoia  d'bevr.  ni. 

(em.  B.)     Je  mehr   man  trinkt,   deato    mehr 

w'dchst  die  Lust  zu  trinken. 


808.     Je  mehr   man    den  Dreck    riihrt,  je 

mehr  s  t  i  n  k  t  e  r. 
Je    mehr   man   im   Kothe   wiihlt,    um   so  iibler 

stinkt  er. 
Swer  daz  hor  und  den  mist  riieret,  daz  ervulet 

ist,  der  vindet  niuwan  stane.  (ad.) 
Je  mer  man  den  dreck  rurt,  ie  fester  er  stinkt. 

(ad.) 
Banu  ma'  in  dan  Drak  sturt,  so  stankt  a'  arst  md. 

racht.    (frk.    H.)      Wenn  mini  im  Dreck  stn- 

rherf,  so  stinkt  er  erst  redd. 


Je  808. 


429    — 


809  Je. 


Je  iiiolir   man  den  Koth  rii]irt,  dowtu  mclir  stinkt 

er.  (nirh.  E.) 
Wat  en  deu  Dr^ck  nie  leert,  wAt  e  nie  stenkt. 

(mrh.  L.) 
od.  Eiii  Koth,  je    niehr  es  wird  gcriilirt,   Jc   niehr 

es  ein'm  in  die  Nasen  riihit.  (schwb.  W.) 
Wenn  me  dei-  Dreck  riiert,  so  stinket  er.  (schwei. 

S.)      Wenn  man  den   Dreck   riihrt,   so   stin- 
ket er. 
pd.  Wie  mill  m'r  'ne    Drack    nuink,    wio    niih    dat 

ha  steiik.  (nrh.  D.) 
Hu  meer  men  de  Stront  nihrt,  dcsto  nieer  stenkt 

hei.  (nrh.  Kl.) 
Je  mer'n  Dreck  rojt,  je  mer  stinkt  he.  (ns.  A.) 
Je  mehr  man  den  Dreck  roget,  je  niehr  stinkt 

hee.   (ns.   Hrab.) 
Wen   ener   mank   en   Dreak  riert,    schtinkt  er. 

(ns.     N.)       Wenn     FAner    im    Dreck    riiurl, 

stinkt  er. 
Man  muss  alten  Dreck  niclit   autViiliren,  sonst 

stinkt  er  erst  reclit.  (ns.  I'r.) 

eu.  The  more  yon  stir,  the  more  it  will  stink.    Je 

mehr  ihr  riihrt,  Je  mehr  tcird's  stinken. 
A    stink    is    still    worse   for   the   stirring.     Ein 

Stank  wird  nocJi  schlimmer  durch's  Miihren. 
Is.  A    mnar    dat-m    uun     Skitj    reert,     a     doUer 

8Jonkt-t.  (A.)     Je  mehr  man  im  Dreck  riihrt, 

desto  drr/er  stinkt  es. 
A  muar'ni  uun  an  Skeet  reert,  a  dollar'r  stjonkt. 

(1*\)     Je  mehr  man  in  einem   Dreck   riihrt, 

desto  drger  stinkt  er. 


(lii.  Ju  mere  man  rarer  ved  Skarn,  jo  mere  stinkfr 

det.     Je  mehr  vian  riihrt  i</i  Mist,  je  mehr 

stinkt  es. 
Jo  mere  man  rorer  i  Skarn,  jo  vaerre  det  lug- 

ter.      Je    mehr    man    im    Dreck    riihrt  ,   je 

schlimmer  es  stinkt. 
Desmere  man   rorer  ved  Skarn,   desvterre   lug- 

ter  det.     S.  Jo  mere  man  rorer  i  u.  s.  w. 
11  >V.  Dess  meir  en  rorer  i  dat  rotne,  dess  meir  dat 

tevjar.     S.  Jo  mere  vian   rorer  ved  u.  s.  w. 
SWt  Ju  mer  man   rorer  i  skamet,  ju   warre   luktar 

det.     S.  Jo  mere  man  rorer  i  u.  s.  w. 
Ju  mera  man  rorer  i  godselhogcn,  desto   varre 

luktar  den.      Je   mehr    man  im   Misthaufen 

riihrt,  desto  schlechter  er  riecht. 


Al  mai   nicrd'  on  boulego,  al  niai  ]iitdi8.  (Tjgd.) 
Au   niai    barbouillas   I'ourduro,    au   mai    pude. 

(nprv.)     Je   mehr  du  den  Dreck  riihrst,  je 

mehr  stinkt  er. 
U  male    e   cumme   a    m  .  .  .,   piii   si   rimesce   e  it. 

piu    ellu    puzza.     (mi.   crs.)     Das    Schlimme 

ist  wie  der  Dreck,  je  mehr  man  ihn  riihrt, 

je  mehr  stinkt  er.  [(rom.) 

La  merda  pio  ch  s  dk  indentar,    pio  la  pozza.  mi. 
Piu  che  la  se  missia,   piu   la  spuzza    (v.  trst.)  ni. 

Je  mehr  vian  ihn   (i.  e.    den  DicckJ  riihrt, 

je  mehr  stinkt  er. 


It.  Stercus  olet  fetidum,  quo  plus  uertendo  moxie- 

tur.  (mlt.) 
fz.  Plus  on  remue  la  nierde,  pi  as  oUe  pue. 
nf.  Pus'  rimow'  t'  on  stron,  pus  flaire  t-i.     (w.) 
sf.  Tan  mai  Ton  remeno  la  merdo,  e  tan  mai  pu.(Lgd.) 


809.  Je  mehr  man  hat,  je  mehr  man  will. 
Je  mer  der  Karg  hat,   je  mer    im  gewirt.   (ad.) 
Je  mehr  man  hat,  je  nielir  man  mag.  (mrh.  E.)  md. 
Ich  ha's  mei  Tage  gehurt,  i  mir  ma  hot,  i  mir 

ma  han  wil.  (schls.  B.)     Ich  hob's  mein  Tag 

gehort,  je   mehr  man  hat ,  je  mehr  man  hu- 

hen  toill. 
We  mih   dat   mer  hat ,    we   mih  dat  mer  welt,  pd. 

(nrh.  K.)     Je    mehr   duss  man  hat,  je  mehr 

dass  man  will. 
Wei  vill  hat,  will  nicih    hann.    (ns.    W.)      Wer 

viel  hat,  icill  mehr  hahen. 

Much    would    have    more.      Viel    niijchtc   vtchr  en. 

hahen. 
Mickle  wad  hac  uiair.  (n.  en.)  S.  Much  u.  s.  iv. 
Muckle  wad  aye  hae  mair.  (scho.)    Viel  mochte 

immer  mehr  haben. 
Mnar   wal   mnar   ha.     (F.)      Mehr    nill   mehr  fs. 

haben.  [//leAr. 

Mon-  wall  alltidd  morr.  (M.)     Meier  will  immer 

Hvo  der  meget  haver,  han  meget  tarver.    Wer  dji. 

viel  hat,  der  hedarf  viel. 
Meer  vil  meer ;  saa  vil  mu;tter  Kiasrling  CJrod. 

Mehr  will  mehr;  so  trill  sattes  Weib  Griifze. 
Meer  vil  meer ;  so  wil  oc  mteth  Kona?  aff  Grodh. 

(ada.)     Mehr  will  mehr;  so  will  auch  satles 

Weib  von  der  Griifze.  [haben. 

Mojer   vel   mer   ha.    (jiit.  S.)       Viel  vill  mehr 
MikiS  vill  meira.     Viel  icill  mehr.  is. 

Nogv  vil  meira  hafa.  (faer.)     S.  Muar  v.  s.  v. 
Myket  vil  meir  hava.     -S'.  MiJjer  u.  s.  w.  uw. 

Myket  ventar  meir.      Viel  erwartet  mehr. 
Mer  will  mer  ha.     S.   Muar  u.  s.  w.  SW. 

Mycket  vill  alltid  hafva  mer.      Viel   vill   stets 

mehr  haben. 
Ju  mera  man  har,  ju  mer  vill  man   hafva.   ,Te 

mehr  man  hat,  je  mehr  trill  man  haben. 


Je  809. 


-     430    — 


Je  811. 


Meer  wil  *  meor,  sw.a  wil  ma^t  kjerliiigh  grptli. 
(asw.)  Mehr  uill  stefs  mehr,  so  uill  satte-t 
Weih  Griitze. 


It. 


fz. 


sf. 


it. 

mi. 


m. 


SI. 

Im. 
sp. 


Qui  multum  liabet,  plus  cupit. 

Gestit   anus  satura  pultes,    vnlt  (wit)    plus  ita 

plura.  (mlt.) 
Qui    plus    a,    plus    convoite.     Wer    mehr    hat, 

wiinscht  mehr. 
Qi  plus   ad  e  plus  coveyt.   (afz.)     8.    Qui  i>lus 

u.  s,  w. 
A  mey  ab6,  Mt'sy  boule.  (Brn.)      Bci  mehr  ha- 

ben,  mehr  wollen. 
Qui  inc'-y  a,  ni^y  que  boii.    (Brn.)       Wer   mehr 

hat,  will  mehr. 
Chi  pill  ha,  piu  desidera.  S.  Qui  j)Z;«.?  a  u.  s.  w. 
Chi  piu  ha,  piii  burebbe.  (^crs.)    Wer  mehr  hat, 

m'dch.te  mehr. 
Piu  s'  ha  soUi  e   pivi  si    ne  vurebbc.  (crs.)     Je 

mehr  Geld  man  hat,  je  mehr  man  mochte. 
Piu  si  ha,  piix  si  vorrebbe.  (u.)     ./e  mehr  man 

hat,  je  mehr  vian  mochte. 
Pusse  i  ghe  n'  a,  piisse  i  ne  voniv.  (1.)  S.  lih 

si  ha  u.  s.  ic. 
Chi  piu  ghe  n'   ha,   piu    voria   avcrghenc.   (v.) 

Wer  mehr  hat,  mochte  mehr  haben. 
Chi  piu  ga,  piu  voria  aver.    (v.  trst.)     S.     Chi 

ink  ghe  u.  s.  w. 
Chi  chiu  avi,  chiu  voli.  (s.)  S.  Qui  mhy  u.  s.  u\ 
Quie  plus  hat,    pius   qucret.    (sa.  L.)     S.    Qui 

mhy  u.  s.  u\ 
Qui  nies  tk,  mes  vol.  (val.)  S.   Qui  mky  u.  s.  w. 
Quien  mas  tiene,  mas  quiere.   5.  Qui  mey  u.  s.  u\ 


Wer  der   Kirrhe  zauach^t  iridinf,  kcmmt  zu- 
letzt  hinein. 


Proximus  ecclesiae  sonipir  vnlt   uMinius  rssf.     It. 


811.  Je  niiher  der  Kiriho,  je  weiter  von 

Gott. 
.Je  miher  deni   Papst,  je  sihlimnicre  Christen. 
Je  naher  ilom,  je  boaere  Christi  ii. 
Je  n6jer  bie  Kom ,   daste  schlechtrr  der  Krcst.  md. 

(mrh.  N.)     Je  n'dher  bet  Rom,  dento  achlech- 

ter  der   Christ. 
Nah  bei  der  Kirch,  nah  bei  der  lIoU.  (schwb.  W.)  od. 
Wie  nohdcr  bei  Rum,    wie  schlehter  der   Kres.  pd. 

(nrh.  A.)     S.  Je  nojer  u.  a.  w. 


Hoe  digter  bij  den  paus,   hoe  slecliter  Christi- dl. 

nen.     S.  Je  niiher  dem  Papst  u.  a.  w. 
Hoo  digter  bij  Rome,   hoe  slechter   Christenen. 

S.  Je  niiher  Rom  u.  a.  w. 
Hoe  nader  bij  Rome,  hoe  vcrder  van  de  kerk. 

Je  niiher  Rom,  je  weiter  von  der  Kirche. 
The  nearer  the  church,    the  farther  from  God.  eu. 
Near  the  kirk,  but  far  frae  grace,  (scho.)    Nah 

der  Kirche,  aber  fern  der  Gnade. 


Jo  najrmere  Kirken,  jo  liengere  fra  Gud. 

Jo  naennere  Rom,  jo  slettere  Christen.      S.   Je 

niiher  Rovi  u.  s.  w. 
.Ju  njirmare  kyrkan,  dess  langrc  fran  Gud. 
Ju  niirmare  Rom,   dess  siimre   kristen.     S. 

niiher  Rom  u.  s.  to. 


da. 


sw. 


Je 


pd, 


dt. 


dii, 
nw. 


sw. 


810.     Je     Uclher  der    Kirche,    je     s pater 

hinein. 

I  Je  naiger  dorbui,  deste   later   dorin.     (ns.    L.) 

Je  niiher  dabei,  desto  spdter  darin. 

Je    dichter  bi    de  Karke,  je   later   darin.    (ns. 

O.  J.,  R.) 

Hoe  nader  bij  de  kerk,  hoe  later  en  zeldzamer 
daarin.  Je  niiher  der  Kirche,  je  spdter  und 
seltener  hinein. 


Jo  nrermere  Kirken,  jo  senere  dertU. 

Han  gjeng  sist  i  Kyrkja,  som  njest  bur.     Der 

fjeht  am    letzten  in  die  Kirche,  der    ihr  am 

ndchsten  wohnt. 
Jii  narmare  kyrkan,  dess  senare  der. 
Den  som  bor  narmast  kyrkan,  kommer  sist  dit. 


Pres  de  I'dglise,  loin  de  Dicu.  Nah  der  Kirche,  fz. 

fern  von  Gott. 
Qui   est  pr^s   de  I'^glise,    est   souvent    loin   de 

Dieu.      Wer  der  Kirche  nah  ist,  ist  oft  fern 

von  Gott. 
Pres   de    la   gl^yse,   louenh  de  Diu.  (Brn.)     S.  sf. 

Pi'hs  u.  s.  to. 
Pre  d'  au  motthi,  lien  d'  au  bon  Diu.  (Pat.  s.) 

Nahe  bei  der  Kirche,  fern  vom  lieben  Gott. 
Viciuo  alia  chiesa,  lontan  da  Dio.   (mi.   t.)     S.  it. 

Pres  u.  s.  10. 
Hierusalera,  Hierusalem,  quam  mes  anam,  mens  Im. 

valem.  (neat.)  Jerusalem,  Jerusalem,  je  mehr 

icir  hingehen,  je  weniger  taugen  wir. 
Jenisalem,  Jerusalem,  quant  mes  annm,  menys 

valem.  (val.)     S.  Hierusalem  u.  s.  w. 


Jeder  812. 


431 


814  Jeder. 


812.    Faire  fleche   de  tout  bois.     (fz.) 
Aus  jedem  Holze  Pfeile  machen. 
nf.  Fer  fliche  di  tot  bois.  (w.) 

sf.  Fa  fai  de  tou  bos.    (Lgd.)      Aus  jedem   Holze 
Reisiqbiindel  viachen.  \u.  s.  w. 

Fa   fays  de   tout   bouesc.    (nprv.)     S.     Fa  fdi 
it.  Fa  d'ogn'  erba  un   fascio.     Er  macht    aus  je- 
dem Grase  ein  Bilndel. 
Fa  d'ogni  lana  un  peso.      Er  muchf  aua  jeder 
Wolle  eine  Last. 
mi.  Fc   d'ogni    erba   un    fass.    (rom.)      Aus  jedem 

Grase  ein  Bilndel  machen. 
ni.  Ykx  d'  ogn'  erba  fass.  (em.  P.)    S.  Fe  u.  s.  w. 
Fe  d'ogn'  erba  fass.  (pieni.)     S.  Fi  u.  s.  w. 
Far  de  ogni  erba  fasso.  (v.  trst.)    S.  Fe  u.  a.  iv. 
si.  Fari  d'  ogui  erba  fasciu.  (s.)     S.  Fe  u.  s.  w. 
De  ogni  hei-va  nde  faghet  una  fascia,  (sa.)     S. 
Fa  d'oijni  erha  u.  s.  w. 
Ilii.  De  tota  llcna  fa  fex.  (neat.)      Von  allem  Holz 
Feuer  machen. 


813.     Ein    Jeder    fiir    sich    und    Gott    fiir 

u  n  s   A 1 1  e. 
Jeder  fiir  sich,  Gott  fiir  uns  AUe. 
Ein  jeder  fur  sich,  Gott  fiir  vns  alle,  (ad.) 
pd.  Elk  sorgt  v6r  siick  un  Gott  vor  uns  all.  (ns.ofs.) 

Jeder    sorgt   fiir    sich    und    Gott    fiir   uns 

Alle. 


dt.  Elk  voor  zich  zelven    en   God   voor  ons   alien. 

Jeder  fiir  sich  selhst  und  Gott  fiir  uns  Alle. 

Elk  voor  zich  zelven  en  God  voor  alien,  (vl.) 

Jeder  fiir  sich  selhst  und  Gott  fiir  Alle. 

eil.  Every  man  (one)  for  himself  and  God  for  us  all. 

S.  Elk  voor  zich  zelven  en  God  voor  ons  u.  s.  w. 

Every  man  for  himsel  and  God  for  us  a',  (scho.) 

S.  Elk  voor  zich  zelven  en  God  voor  ons  u.  s.  ic. 


Ognun  per  se,  e  Dio  per  tuti.    (v.)  S.   Ojn'iin  ni. 

u.  s.  w. 
Ognidun  per  se  e   Idio  per  tuti.   (v.    trst.)      S. 

Ogn'iin  u.  s.  w. 
Ogni  ommo  pe  se   e   Dio  pe    tutte.    (npl.)     S.  si. 

Ogn'iin  u.  s.  w. 
Ognunu  pri  se  e  Diu  pri  tutti.  (s.)  S.  Ogn'iinu.s.w, 
Ognune  faghet  pro  ipsu  et  Deus  pro  totu.  (sa.) 

Jeder  handelt  fiir  sich  und  Gott  fiir  Alle. 
Cada  hu  en  sa  casa,  y  D^u  en  lade  tots,  (val.)  Im. 

Jeder  in  seinem  Hause  und  Gott  in  dcm  Alter. 
Cada  qual  por  se,  e  Deos  por  todos.  ,S'.  Ogn'iin  pt. 

u.  s.  w. 
Cada  uno  para  (por)  si,  y  Dios   para   (por)    to-  sp. 

dos.     S.   Ogn'iin  u.  s.  u\ 
Cada  uno   en  su   casa   y  Dios   en  la  de  todos. 

*S'.   Cada  hu  u.  s.  w. 


814.  Es  denkt  Jeder  in  seinen    Sack. 

Jeder  scharrt  auf  seinen  Kuchen. 

Wan  yeder  man  zucht  in  synen  sak.  (ad.) 

Jidere'  pried^cht  fir  scug  Por.  (mrli.  L.)  Jeder  md. 

predigt  fiir  seine  Pfarre. 
Es  denkt  nur  Jeder  an  sich,  alle  sclireicn:  herda,  od 

mein  Fisch !  (bair.) 
Ein    Jeder     will    nur    sein    Kraut    schmalzen. 

(schwei.) 
Als  a  sin  Nagel  ziicha.  (schwei.  A.)      Alles  un 

seinen  Nagel  Ziehen. 
E  Jeder  sorcht  fir  sech.  (nrh.  S.)      Ein  Jeder  pd. 

sorgt  fiir  sich. 
E  Jeder  zecht  Kilen   zji  seinjcr  Fan.    (nrh.  S.) 

Ein  Jeder  zieht  Kohlen  zu  seiner  Pfanne. 
Jeder  lotet  in  suieu  Biiel.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Je- 
der los't  in  seinen  Beutel. 
Et  krabbet  keine  Henne  umsonst.    (ns.  N.)   Es 

scharrt  keine  Henne  umsonst. 


dii.  Enhvcr  snrger  for  sig,  Gud  for  os  Alle.  Jeder 
sorgt  fiir  sich,   Gott  fiir  uns  Alle. 

SW.  livar  och  en  for  sig,  Gud  for  oss  alia.  S.  Je- 
der u.  s.  w. 

CW.  Ogn'iin   per  se   e   Dieu  per  tuots.    (Id.   U.-E.) 
Jeder  fiir  sich  und  Gott  fiir  Alle. 
tin  per  1'  autre  e  Dieu  per   tuots.    (Id.   U.-E.) 
Eiyier  fiir  den  Andern   und   Gott  fiir  Alle. 
I'z.  Chacun  pour  soi,  Dieu  pour  tons.      Jeder  fur 
sich,  Gott  fiir  Alle.  [ii.  s.  n\ 

it.  Ognuno  per  se    e  Dio   yer    tutti.     S.     Ogn'iin 
mi.  Ugnon  par  se  e  Dio  par  tutt.  (rom.)     S.   Ogn'iiii 
u,  s.  It'. 


Elk  schraapt   de  kolen  naar  zijne  keuken.   Je-  dt. 
der  schaufelt  die  Kohlen  in  seine  JGiche. 

Elk  een  trekt  het  water  naar  zijnen  molen.  Je- 
der leitet  das   Wasser  anf  seine  Miihle. 

Every  miller  draws  the  water  to  his  own  mill.  en. 
Jeder  Miiller    leitet    das    Wasser  auf  seine 
Miihle. 

Every  miller  wad  weise  tlie  water  to  his  ain 
mill,  (scho.)  Jeder  Miiller  mochte  das  Was- 
ser auf  seine  Miihle  leiten. 


Hver  rager  lid  til  sin  egen  Kage.  Jeder  schiirt  dit. 
Feuer  zu  seinem  Kuchen. 


Jeder  814. 


—     432     — 


814  Jeder. 


Etihver  rager  heist  lid  til  sin   egen  Kage.    Je- 
der sclmrt  am  liehsten  Feuer  zu  seineni   ei- 

ffenen  Knchen. 
Enhver  vil  rage  lid  ad  sin  Gryde.     Jeder  icill 

Feuer  zu  seinem  Topfe  schiiren. 
Hwaer    ragher    lid    at   sijn    Kagbe.    (adil.)      S. 

fiver  u.  s.  w. 
Hwser  ladher  syt  Skijb  dybiesth.  (ada.)     Jeder 

beladet  sein  Schiff  am  tiefsten. 
is.  Hvor  skarav  eld  aS  sinni  koku.  S.  Ever  u.  s.  to. 
Hviir  rakar  eld  aS  sinni   grytn.      Jeder   schiirt 

Feuer  zu  seineni   Topf. 
Hvor  hleSr  sitt  skip  allramest.     Jeder   beladet 

sein  Schiff  am  allermeisten. 
Sina  uauSjmrft  s^rhvor  mest   metr.      Sein   Be- 

diirfniss  achtet  Jeder  am  meisfen. 
Sina  fordild  ssekir  hvor.  Seinen    Vortheil  suclU 

Jeder. 
nW.  Dat  vil  kvar  kara  Eld  aat   si   Kaka    (under  si 

Gryta).      Es    will    Jeder   Feuer    zu   seinem 

Kuchen  (unter  seinen  Topf)  schiiren. 
Dat  vil  kvar  mjola  si  Kaka.      Es   will   Jeder 

seinen  Kuchen  mit  Mehl  hestreuen. 
Kvar    tenkjer   paa  si  Torv.      Jeder    denkt    an 

sein  Bediirfniss. 
SW.  Hwar  skrapar  eld   under  sin   gryta.     S.     Ilv'ur 

rakar  u.  s.  w. 
Hwar  rakar  eldh  til  siuna  kaku.  (asw.)  S.  liver 

u.  s.  w. 


It.  Quilibet  ad  propriani  tortellam  confovet  ignem. 
(mlt.) 
Qvisqve  suae  trieri  solet   apta   profunda    tueri. 
(mlt.) 
CW.  Manar  Y  ana  sin  seu  mulin.  (obi.)     Das    Was- 
ser  auf  seine  Miihle  leiten. 
fz.  Chacun  tire   I'eau  a   son   moulin.     S.    Elk    een 
u.  s.  w. 
Chacun    preclie  pour   sa    paroisse.      S.    Jidere 

U.    S.    IV. 

Chacun  preclie  pour  son  sainl.     Jeder  predict 

fiir  seinen  Heiligen. 
Chacun  cherclie  son  propre  profit.    Jeder  sucht 

seinen  eigenen   Vortheil. 
Chascun   moxilin    trait  a  luy   eau.   (afz.)     Jede 

Miihle  zieht  Wasser  an  sich.  , 
nf.  Tot  r  monde  file  po  s'  molin.  (w.)  Jedermann 

spinnt  fiir  seine  Miihle. 
On   preclie    todi   por   s'    poroche    (po   s'   saint). 

(w.)     Man  predigt  stets  fiir  sein  Kirchspiel 

(fiir  seinen  Heiligen). 
On   n'   cesse   di   pr^chi  po  s'  saint.    (\v.)     Man 

lasst  nicht  ah,   fiir  seinen  Heiligen  zn  pre- 

digen. 


Cadu    que   tire  1'  aigue   tau   son    muuli.   (r>rn.)sf. 

*S'.  Elk  een  u.  s.  w. 
Cadun  voou  vira  V  Tiigo  ;V  soun  moulin.  (Lgd.) 

Jeder    will    das    Wasser    auf    seine   Miihle 

leiten. 
Cadun  vou  virar  I'aygo  a   son   moulin.    (iiprv. ) 

S.  Cadun  voou  u.  s.  u\ 
Cadun  prego  per  sa  paiToqui.  (nprv.)    S,  Cha- 
cun preche  pour  sa  u.  s.  w. 
Ognuno    tira  I'acqua  al   suo   molino.      S.    Elk  it. 

een  u.  s.  w. 
Ognun   cerca  V  util   suo.      Jeder   sucht  seinen 

Nutzen. 
Ognun  cerca  '1  suo   vantaggio.     S.    Sina  for- 
dild U.    S.   ID. 
Ciascuno  per  s6  pesca.     Jeder  fischt  fiir  sich. 
Ogni  gallina  ruspa  a  se.     Jede  Henne  scharrf 

fiir  sich. 
Ognunu   pcnsa   a  casi  soi   (ai   so    fatti).     (c-rs.)  mi. 

Jeder  denkt  an  seine  Angelegenheiten. 
Ignon  tira  I'acqua  a  e  su  mulen.  (rem.)  S.  Elk 

een  u.  s.  u\  [heten. 

Ignon  fa  ora  par  se.  (rem.)  Jeder  liissl  fiir  sich 
Igniin  pcnsa    par    se.    (rom.)      Jeder  denkt  an 

sich. 
Ognuno  auzza  i  suoi  ferri.  (t.)     Jeder  schiirft 

seine  Eisen. 
Ogni  gallo  ruspa  a  se.  (t.)  Jeder  Ilahn  scharrt 

fiir  sich. 
Ognuno  corre  a  smorzare   il   fuoco  a  casa  sua. 

(u.)     .Jeder  Vduft  das  Feuer  in  seinem  Hause 

zu  loschen. 
Ogn'  grill  grilla  a  si.    (em.    B.)      Jede    Grille  ni. 

zirpt  fur  sich. 
Ogm'iii  tira  1'  aqua  al  so  mulein.    (em.  B.)     S. 

Elk  een  u.  s.  w. 
Tirar  1'  acqua  al  so  niolen.  (em.  P.)    S.  Manar 

u.  a.  w. 
Tirer  Y  acqua  al  s6  niolein.  (em.  R.)  S.  Manar 

u.  s.  ic. 
Tira  1'  acqua  siil  so  miih'.    (1.  brs.)      S.  Manar 

u.  s.  w. 
Tucc  voeureu  tira  1'  acqua  al  so  molin.  (I.  m.) 

Alle    mochten   das    Wasser   auf  ihre   Miihle 

leiten. 
Tia  r  segua  a-o  so  moin.  (Hg.)  S.  Manar  u.  s.  w. 
Tire  1'  aqua  a  so  mulin.  (piem.)  S.  Manar  u.  s.  rr. 
Ognun    peussa    per    chiel.     (piem.)     »S'.     Igniln 

pensa  u.  s.  w. 
Tuti  cerca   de   tirar   1'  aqua  al   so  molin.     (v.) 

Jeder  sucht  das    Wasser  auf  seine  Miihle  zu 

leiten. 
Tiiti    cerca   el   so   utile,    (v.)      S.    Ognun    cerca 

I'  util  u.  s.  v\ 


Jeder  814. 


_     433     — 


817   Jeder. 


Tnti  tira  V   aqua   al   sno   mulin.   (v.   trst.)     S. 
Elk  een  u.  s.  u\  * 

si.  Og-nuno  tiri  1'  acqua  al  suo  moliuo.    (npl.)     S. 
Elk  een  u.  s.  w. 
Ognunu  tira    acqua   a    lu  so  mulinu.     (s.)     S. 
Elk  een  u.  s.  w. 
pt,  Cada  hum  chega  a  braza   a  sua   saidinlia.     Je- 
der hringt  die  Kohle  an  seine  Surdelle. 
S|).  Cada    uno  quiere   llevar   el   agua   a  su  moliuo 
y  dejar  eu  seco  el  del  vecino.  Jeder  wiinscht 
das  Wasser  auf  seine  Miihle   zu  leiten  und 
die  des  Nachbarn  trocken  zu  lassen. 


815.  Jede  Sau  hat  ihrcu  Martiustag. 


fz.  A  chaque  pore  vient  la  Saiut-lVIai'tin.     Filr  je- 

des  Schwein  komvit  der  Martins  faff. 
sf.  Cade  por  a  souu  San -Marti,   Cadii   coiuji   souu 

michau  mati.  (Lgd.)     Jedes  Schwein  hat  sei- 

nen  Martinstag,  jeder  Schurke  seinen  schlini- 

men  Morgen. 
pt.  Cada  porco  tern  su  S.  Martiuho.  Jedes  Schwein 

hat  seinen  Martinstag. 
A  cada  bacorinho  vem  sen  S.  Martiuho.      Fiiv 

jedes  kleine  Ferkel  konimt   sein  Martinstag. 
sp.  A    cada    puerco    su    saut    Martin.      Fiir  jedes 

Schwein  sein  Martinstag. 
A  cada  puerco  le  vieue  su  saut  Martiu.    (asp.) 

Fur  jedes  Schicein  kortimt  sein  St.  Martinstag. 


816.  Jedem  das  Seine,   so   hat  der  Teu- 

fel  Nichts. 
Jedem  das  Seine,  ist  nicht  zu  viel. 
md.  Jiderengem  scant  (da'  krit  der  Deiwel  neischt). 

(mrh.  L.)     Jedem  das  Seine   (da   kriegt  der 

Teufel  nichts). 
pd.  Jedem  et  sing,  dan  hat  der  Duvel  nix.  (nrh.K.) 
Em  Jeden  det  Seinj.    (nrh.   S.)      Einem   Jeden 

das  Seine. 
Elk  Sins,  dann  kriggt  de  Dowel  nix.    (ns.    B.) 

S.  Jiderkngem  u.  s.  w. 
Elk  sins,  denn  krigt  de  Diiwel  nix.  (ns.  O.  J.) 

S.  Jiderengem  u.  s.  w. 
Loot  em  Jedern  dat  Siene.  (ns.   W.)     Lass  ei- 
nem Jeden  das  Seine. 
Jedem    'et    sine,    daun    hiat    de   Diiwel   nicks. 

(wstf.  Mrk.) 

(It.  Elk  het  zijne,  zoo  krijgt  de  Booze  niets.      Je- 
devi  das  Seine,  so  kriegt  der  Bose  Nichts. 


Elk  het  zijne,  is  niet   te  veel.     S.  Jedem   das 

Seine,  ist  u.  s.  to. 
Elk  zijn  deel  aan  de  stockfischvellcn.      Jedem 

sein  Theil  an  den  Stockfischh'duten. 
Arkan  sin  Anj,  do  's  Neaman  bidranj.  (F.)  Je-  fs. 

der  sein  Eigenes,  so  ist  Niemand  hetrogen. 


Naar  Enhver    faaer    sit ,    faaer    Fanden    intet,  dli. 

Wenn  Jeder   das   Seine    kriegt,    kriegt    der 

Teufel  nichts. 
pegar  hvor  hefir  sitt,  hefir  fjandiun  ekki  ncitt.  is. 

Wenn  Jeder  das  Seinige  hat,  hat  der  Teufel 

nichts. 
Sitt  er  a3  hvorju.     S.  Em  Jeden  u.  s.  to, 
Ta  i8  hvor  tekur  sitt,  faer  fjandin  einki.  (fser.) 

Wenn    Jeder  das   Seine  nimmt,   kriegt  der 

Teufel  nichts.  [kriegen. 

Lat    hvar   fa    sitt.      Lasst    Jeden    das    Seine  S\V. 


Suum  cuique.  It. 

A  mintgin  il  siu,  sche  ha  il  nauscli  nuot.  (obi.)  CW. 
A  minch'iin  ilg  sieu.  (obi.)  S.  Em  JHen  u.  s.  w. 
Chacun  le  sien ,   ce   n'est  pas   trop    (A   chacun  fz. 

le  sien  n'est  pas  trop).     S.  Jedem  das  Seine, 

ist  u.  a.  w. 
A  chaque   saint   son    cierge.      Jedem   Ileiligen 

seine  Kerze. 
Chaskeun'  si  compte,  li  diale  n'aret    rin.     (w.)  nf. 

Jedem  das  Seine,  so  wird  der  Teufel  nichts 

hahen. 
Cheskon  si  ouhai.     (w.)     Jedem  sein   Vogel. 
Chacun  s'  n'  ousieau  (w,  M.)  S.  Cheskon  u.  s.  w. 
Cadu  Qo  de  sou  n'^y  pas  trop.  (Brn.)  S.  Jedem  sf. 

das  Seine,  ist  u.  s.  w. 
A  cadun  lou    siou,    n'    es    pa    tro.    (Lgd.)     >S'. 

Jedem  das  Seine,  ist  u.  s.  w. 
Cadun  lou  siou,  non  es   pas    trop.    (nprv.)     S. 

Jedem  das  Seine,  ist  u.  s.  w. 
Ad  ogni  santo  la  sua  candela.     S.    A  chaque  it. 

u.  s.  w. 


817.  Jedem  dUnkt  seine   Eule   ein   Falk. 
Jeder  meint,  sein  Kuckuck  singe  besser,  als  des 

Andern  Nachtigall. 
Jeder  halt  sein  Kupfer  fiir  Gold. 
Jeder  halt  sein  Stroh  fiir  Heu  und  des  Andern 

Heu  fiir  Stroh.  [Hiihner. 

Seine  Eier  sollen  mehr  gelten,  als  andrer  Leute 
Sei  Dreek  stenkt  a  beszer  bi  en  Annere  siinncr.  md. 

(frk.  H.)     Sein  Koth  stinkt  auch   Lesser   als 

einem  Andern  seiner. 
He  meent  sin  Drekk  is  Muskaten.  (ns.  B.)  Er  pd. 

meint,  sein  Koth  ist  Muskate. 

55 


Jeder  817. 


434     — 


819  Jeder. 


Ik  hool  min  Peeper  so  good  as  du  din  Saf- 
ran.  (ns.  hist.)  Ich  halte  meinen  P/effer 
fiir  so  gut,  wie  du  deinen  Safran. 

Ik  hol(de)  min  Peper  so  god,  as  he  sin  Saff- 
ran.  (ns.  O.  J.)  Ich  halte  meinen  Pfeffer 
filr  so  gut,  als  er  seinen  Safran. 

Ich  halte  meinen  Pfeffer  so  gut',  als  er  seinen 
Saffran.  (ns.  Pr.) 

Ik  halle  so  gnet  mineu  Piaper,  as  du  dineu 
Safferan.  (wstf.  Mrk.)     S.  Ik  hool  u.  s.  w. 


(It. 


Cll, 


fs. 


dii 


Elk  denkt,  dat   zijn   uil    een    valk    is.      Jeder 

denkt,  dass  seine  Eule  ein  Falk  ist. 
Elk    denkt    zijn'   dnivel     een'    engcl.       Jedem 

dilnkt  sein  Teufel  ein  Engel. 
Elk  meent,  dat  zijn  koekoek  fraaijer  zingt  dan 

eens  anders  iiachtcgaal.     Jeder  meint,    dass 

sein  Kuckuck  sclioner  singe,  als  eines  andern 

Nachtigall. 
A     man    thinks   his    own    geese   swans.      Man 

halt  seine  eigenen  Gdnse filr  Schuiine. 
Eveiy  man  thinks  his  ain  craw  blackest,  (scho.) 

Jeder  halt  seine  Krdhe  filr  die  schwilrzeste. 
Hi  belt  sin  Kat  bceder  iiiis  an  Oodern  sin  Kiiii 

(sin  Pobber  so  gud  iiiis  dii  din    Safran.  (A.) 

Er  halt  seine   Katze  filr  lesser,    als    eines 

Anderen  seine  Kuh   (seinen   Pfeffer  fiir   so 

gut,  als  du  deinen  Safran. 
Sin  grae  Gais  sh;in  jillti'dd  Swuhne  we.se.  (M.) 

Seine  gratien  OUnse  milssen  immer  Scfnvane 

sein.  

Enhver  tfeukcr  (mener),  bans  Kobber  crGubl. 

Jeder  denkt  (meint),  sein  Kupfer   ist  Oold. 
Enhver  mener,   bans  Ugle  er  en  Falk.     Jeder 

denkt,  seine  Eule  ist  ein  Falke. 
Mangeii  bilder  sig  iud,  at    bans  ^g   er    bedre 

end  en  Andens  Hone.      Mancher  hildet  sich 

ein,   dass  seine  Eier  hesser  sind,    als  eines 

Andern  Hiihner. 


Hvorjum  [)ykir  sinn   fugl   fagnr  og   sinir  siiVir 

saimilegir.     Jedem    diinkt  sein    Vogel   ich'on 

und  sein  Benehvien  paaaend. 
Hvarje  fagl  tyckcr  om  sin  sang.     Jedem  Vogel  SW. 

gef'dUt  sein  Gesang. 
Hvar   tyckcr   sin    egen    giarning    bast.      Jeder 

halt  sein  eignes   Werk  fiir's  beste. 


Suum  cuique  pulchrum.  It. 

Cbacun  ayme  le   sien.      Jeder   lieht   das  Seine,  fz. 
On  z'  ainie  turtos  ses  kaies.  (w.)     Jeder   lieht  sf. 

seinen  Flitterkram. 
Sa  cosa  sua  a  totus  paret  bella.  (si.  sa.)     Das  it. 

Eigne  scheint  Allen  schiJn. 


tud, 


en. 


818.    Jedem  gefallt  das   Seine. 
Dem  Storcb  gefallt  sein  Klappern  wohl. 
as  Gofallt  niadam  se  Kappa,   (frit.  H.)     Es  ge- 
filllt  einera  Jeden  seine  Kaiipe. 


Every  man  likes  his  own   things    best.      Jeder 
Mensch  hat  seine  eigenen  Sachen  am  liebsten. 


dii. 


IS. 


Enhver   Fugl   synes    godt   om   sin  egen   Sang. 

Jedem  Vogel  dilnkt  sein  eigener  Gesang  gut. 
Hvorjum  {joknast  sm  visa  vel.     Jedem  gefallt 

seine   Weise  wohl. 


819.  Jedem  Narron  gefallt  seine  Kappc. 
Jedem  Narren  gefallt  sein  Kolben  wohl. 
Jedem  Lappen  Gefallt  sein  Kappen. 
Jedem  gefallt  seine  Weise  wohl,  D'rum  ist  die 

Welt  der  Narren  voll. 
Keyn  guot  dem  naiTcn  jn  der  welt   basz  dann 

syn  kolb  vnd  ptiff  gevelt.  (ad.) 
Sit  iederman  gevellet  sine  wise  wol,  da  von  ist 

vol,  spricht  man,  daz  lant  der  toren.   (ad.) 
Ain  yegklichs  govelt  (Secht  manger  gfellt)   im 

selber  wol,  des  ist  die  welt  (werlt)  der  toren 

vol.  (ad.) 
Wir  gevallen  alle  uns  selben  wol,   des   ist  diu 

werlt  (daz  lant)  gar  toren  (der  afifeu)  vol.  (ad.) 
En  jede  Narrn  gefallt  sa  Kappe.  (frk.  H.)  md. 

An  jeidan  Dappan  gafelt  sei  Kappan,  an  jeidan 

Nsvrn  sei  Weis.  (frk.  H.  S.)  Jedem  Tollen  ge- 
fallt seine  Kajipe,  jedem  Narren  seine  Weise. 
Jeden  Narren  gefellt  seine  Kapp.  (Hrz.) 
an  Jadan  Lappm  gfallt  sei~  Kappm.  (bair.  O.-L.)  od. 

S.  Jedem  Lappen  u.  s.  to. 
A'n  iad'n  Lopp*n  gfoUd  sain  Kopp'n,  und  mia' 

main  Hau'm.  (ndo.)    Einem  jeden  Narren  ge- 

fcillt   seine    Kappe    und    mir    meine    Ilauhe 

(MiitzeJ. 
Jed-u  Lapp-n  g-f^Ut  sei~  Kapp-n.  (opf.  N.)     S. 

Jedem  Lappen  u.  s.  w. 
Jedem  Narren  gfallt  sein  Kappen.  (schwb.) 
Einem  jeden  Narren  gefallt  seine  Kappe.  (scliwei.) 
Es  gefallt  jedem  Bettler  sein  tStecken.  (schwei.) 
An  niaddn  Loppm  gfold   sain  Koppm.    (st.)    S. 

Jedem  Lappen  u.  s.  w.  * 

An  ied-n  Lapp-m  g-fallt   sei"  Kapp-m.    (tir.)   8. 

Jedem  Lappen  u.  s.  w. 
Jeden  Narren  gefellt  sine  Kappe.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  pd. 


Jeder  819. 


435    — 


820  Jeder. 


En  jederm  (Jedem)  Nan-en  gefallt  siene  (seine) 

Miitze.  (ns.  W.) 
Em  ideren   Nan-en   gefallt  sine  Miisse.  (ns.  W. 

U,)     S.  En  jederm  u.  s.  w. 

(It.  Den  Gek  behaagt  zijne  kolf.     Dem  Narren  ye- 
f'dllt  sein  Kolben. 
Eenen  zot  dunkt  zijne  kaproen  zeer    kostelijk 
te  wezen.     Einem  Narren  dilnkt  seine  Kappe 
sehr  kosthav  zu  sein. 

SW.  Hvarje  nan-  sattei-   varde  pa  sin   kapa.     Jeder 

Narr  sch'dtzt  seine  Kappe  hoch. 
Nanren   behagar  sit  egit    wijs.      Dem    Narren 

hehagt  seine  eir/ene   Weise. 
Hwar  narr  behagar  sitt  egit  wijs.   Jedem  Narren 

behuffi  seine  eir/ene   Weise. 
Narren  tycker  altijdh,  at  bans  Pijpa  later  bast. 

I)er  Narr  meint  stets,  dass  seine  Pfeife  am 

hesten  klinyt. 

It.  Cuilibet  fatuo  placet  sua  clava.  (mlt.) 

pt.  Cada  louco  com   o  seu   thema   (teima).     Jeder 

Narr  mit  seinem  Thema  (Eigensinn). 
sp.  A  cada  necio  agrada  su  porrada.     Jedem  Nar- 

gefdllt  sein  Kolben. 


820.  Jedem  Vogel  gefallt  sein  Nest. 
Jeder  Vogel  bat  sein  Nest  lieb. 
od.  Jeder  Vogel  liebt  sein  Nest,  (bair.) 

Ein  jeder  Vogel  liebt  sein  eigen  Nest,  (schwei.) 


(It.  Elke  vogel  prijst  zijn  nest.    Jeder  Vogel  preist 

sein  Nest. 
eu.  Every   bird   thinks   its    ain    nest    best,    (scho.) 

Jeder   Vogel  halt  sein  eigenes  Nest  fiir  das 

beste. 

is.  Hvoi;jum    fugli    fellr    sitt    hreiSr    vel.      Jedem 
Vogel  gefallt  sein  Nest  ivohl. 
sw.  Hwar  fogel  tycker  om  sitt  bo. 


It.  Sua  cuique  Patria  jucundissima   est. 
CW.  Ad  ogni  utsche  plescha  sieu  gnieu.  (Id.  O.-E.) 
fz.  A  tout  oiseau   Son  nid   est   beau.     Fiir  jeden 
Vogel  ist  sein  Nest  schon. 
Chaque    oiseau   trouve    son    nid    beau.     Jeder 

Vogel  findet  sein  Nest  schon. 
A  chacuu  oiseau  son  nid  semble  beau.     Jedem 

Vogel  scheint  sein  Nest  schon. 
A  chacun  oisieau  est  tosjors  son  ni  le  plus  biau. 
(afz.)     FUr  jeden    Vogel  ist  sein  Nest   stets 
das  schonste. 


A  chacun  oisel  sun  ni  li  est  bel.    (afz.)     S,  A 

tout  u.  s.  w. 
A  chascun  oisel  ses  nis  li  est   biax.    (afz.)     S. 

A  tout  u.  s.  10. 
Cheque    ose    trouve    son    nid    be.    (F.-C.)      S.  nf. 

Chaque  oiseau  u.  s.  w. 
A  tout  oiseau  Son  nid  semble  beau,  (nrni.)    S. 

A  ckacwn  oiseau  u.  s.  iv. 
A  chasqu'  ousseou,  son  nis  I'y  cs  bcou.  (uprv.)  sf. 

S.  A  tout  u.  s.  w. 
Ad  ogni  uccello  Stio  nido   h   bello.     S.  A    tout  it. 

M.   s.  w. 
Ogni  acellu  ama  u   so   nidu.    (crs.)     S.  Jeder  mi. 

Vogel  liebt  u.  s.  ic. 
Ogn'  acellu  brama  di  jugne  a  n  so  nidu.  (crs.) 

Jeder  Vogel  wiinscht  in  sein  Nest  zu  kommen. 
Ognunu  ama   u   so   fucone.    (crs.)     Jeder  liebt 

seinen  Herd. 
Ignon   v6    ben   a   la  su   patria.    (roni.)     Jeder 

liebt  sein   Vaterland. 
Tott  v6  ben  a  e  su  pajes.    (rom.)     Jeder  liebt 

seine  Heimath. 
Ad  ogni  uccello  Suo  nido  par  bello.  (t.)     S.  A. 

chacun  oiseau  u.  s.  w. 
Ogni  uccello  fa  festa  al  suo  nido.    (t.)     Jeder 

Vogel  begriisst  sein  Nest  mit  Freude. 
Ogni  uccello   canta   meglio   nel   suo   nido,   che 

in  quello  degli  altri.  (t.)     Jeder   Vogel  singt 

besser  in  seinem  Nest,  als  in  dem  der  Aoidern. 
Ogni  volpe  ama  la  sua  buca  (tana),  (t.)     Jeder 

Fuchs  liebt  seinen  Bau. 
Ogni  formica  ama  il  suo  buco.  (t.)    Jede  Ameise 

liebt  ihr  Loch. 
Ogni  formica  port'  amore  al  suo  buco.  (t.)    Jede 

Ameise  tragi  Liebe  zu  ihrem  Loch. 
Ogni  iisel  in  del  so  nin  Canta  mei  che  iu  quel  ni. 

visin.    (1.  m.)     .Jeder   Vogel   in   seinem  Nest 

Besser  singt,  uls  in  Nachbars  Nest. 
Ogni  formiga  la  ama  el  s6   biis,  Ogni   can   I'e 

bon  al  so  iis.  (1.  m.)     Jede  Ameise  liebt  ihr 

Loch,  jeder  Hand   ist  gut   an   seiner   Thiir. 
Ogni   oscl   so   ni    ai    smia    bel.    (piem.)      S.   A 

chacun  oiseau  u.  s.  w. 
Ogni  oselo  ama  el  so  nio.  (v.)     <S'.  Jeder  Vogel 

liebt  u.  s.  w. 
Ogni  formigola  ama  cl  so  buso.    (v.)     >S'.   Ogni 

formica  ama  u.  s.  ir. 
Tuti  ama  el  so  paese.  (v.)     S.  Tott  vo  u.  s.  w. 
Ogni    oselo    ama    el    so    gnaro.    (v.    ver.,    vie.) 

S.  Jeder   Vogel  liebt  u.  s.  iv. 
Ogni  oceddu  voli  lu  so  nidu.  (s.)     Jeder   Vogel  si. 

will  sein  Nest. 
Ogni  oceddu  torna  a  lu  so  nidu,  ogni  furmica 

porta  a  lu  so  bucu.  (s.)     Jeder   Vogel  kehrt 

55* 


Jeder  820. 


—     436     — 


821  Jodor. 


in  sein  Nest   zuriick,  jede   Avieise   tv'dijt   in 
ihr  Loch.  I 

SI>.  A    cacla    paxarilhi    agrada    sii    niilillo.      Jedeni 
Voyelchen  hcluifjt  sein  Nestchen. 


821.  Jeder  liat  oin  Heiml  von  Mcnsclicu - 
fleiscli. 
pd.  De  Mainjtsi-he  se  gnor  ons'  enem  Lim  gedrct 
(fun  eiiom  Dapiicr  gcniatht).  (iirli.  S.)  Die 
Menschen  sind  alle.  aus  einem  Lehm  gedreht 
(von  einem  Topfer  gemacht). 


(It.  Het  is  al  een  inoeis  kind,     Es  ist  ciner  Mutter 

Kind. 
eil.  They're    a'   tarred    with   ae   stick,    (sclio.)     Sie 

sind  Alle  mit  einem  Slock  ijetheert. 
They're  a'  ae  sow's  pick,  (scho.)     Sie  sind  alle 

tin  Schweinef/espiil. 


is.  Nakinn  teSist  mann,  nakinn  deyr  liann.  Nackend 

wird  der  Mensch  fjehoren,  nackend  stirbt  er. 

UW.  D'er   alle    bakadc    av    same   Kuoda.     Es    sind 

Alle  aus  deiiiselhen   Tei</  f/ebacken. 

Naar  Khedi  var  av,  var   alle   like.      Wcnn   die 

Kleider  ah  w'dren,  ivilren  Alle  gleich. 
D'er  alle  fatige  fodde  (bene  borne).     Es  sind 
Alle  arm  (nackend)  gehoren. 


It.  Homo  sum,  humani   nihil   a   mo   alicnnm    esse 
puto. 
CW.  Carstioun  ei  Carstiouu,  Miuch'iin  ha  sias  Men- 
das,   (obi.)     Mensch  ist   Mensch,   ein  Jeder 
hat  seine  Fehler. 
IJZ,  Tout   corps   sont    forges    d'une    matiere.    (afz.) 
Alle  Leiber  sind  aus  einem  Staff  geschmiedet. 
Tout   estat    est    viande    a    vers,    (afz.)      Jeder 
Stand  ist  Fleisch  filr  die   Wiirmer. 
nf.  Vous   estes  tous   d'une    pel    revestns.    (Chmp.) 
Ihr  seid  Alle  mit  derselben  Ilaut  bekleidet. 
C'est  tos   liorames,   dispeu   ci  jusqu'    a    Rome, 
(w.)       Es    sind    Alles    Menschen    von    hier 
bis  Mom. 
C'est  tos  botous  d'  meme  drap.    (w.)     Es   sind 
Alles  Kn'dpfe  von  demselben  Tuche. 
sf .  San  bein  ti  de  la  mima   mataira ,   ma   ne   san 
pas  ti  de  la  mima  manaira.   (Pat.  s.)     Sind 
wohl   Alle   aus   demselben    Stoff,    aber    sind 
nicht  Alle  von  derselben  Manier. 
it.  Tutti  siamo  di  came  e  d'ossa,     Alle   sind  loir 
aus  Fleiscli  und  Knochen. 
Tutti  siamo  della  medesima  massa.     Alle  sind 
loir  von  derselben  Masse. 


Tutti    sono    d'lui    panno    e    d'una    laiia.      Alle 

sind  von  einem   Tuche  und  einer    Wotle. 

Essere   tutti    d'una   stessa  pannina.      Alle   von 

demselben  Stiick  Tuch  sein.  [sein. 

Essere  tutti  d'  un   polo.     Alle   von   einem  Fell 

Esscr    tutti    di    una    buccia.      Alle    wn    einer 

Rinde  sein. 
Esser  macchiatl  di  una  istessa  pcce.     Mit  dcm- 

selben  Pech  befleckt  sein. 
Esscr    tagliati    di    una    misura.       Nach    einem. 

Mass  geschnitten  sein. 
A  sen  t6tt  c   d'  clieran.     (roni.)     Es   sind  Alle  mi. 

von  Fleisch. 
Essar  t6tt  d'un    tai.    (rom.)     Alle    von    einem 

Schnitt  sein. 
Essar  tiStt  cumpcgn.  (rom.)  Alle  Gefahrten  sein. 
Ogni   uomo    k    uomo.    (t.)     Jeder   Mensch    ist 

Mensch. 
Ogni    uomo    ha    cinque    dita    nolle    mani.     (t.) 

Jeder  Mensch  hat  funf  Finger  an  der  Hand. 
Nessuno  6  piu  che  uomo.  (t.)     Keiner  ist  mehr 

als  Mensch. 
Tutti   siam    di   creta,    e   Dio    il    vascUaio.    (t.) 

Alle  sind  tvir  von  Than,  und  Gutt  (ist)  der 

Topfer. 
Tutti  siamo  d'  una  pasta,    (t.)     Alle  sind  loir 

von  einem   Teige. 
Tutti  siamo  d'  un  pclo  e  d'  una  lana.  (t.)    Alle 

sind  icir  von   einer  Haul   und  einer    Wolle. 
Tutti  della  stessa  pannina.  (t.)     Alle  von  dem- 
selben Stiick   Tuch. 
Tutti  siam   macchiati   d'   una    pecc.    (t.)     Alle 

sind  irir  mit  einem  Pech  befleckt. 
Esser   tiitt   fiii   d'una    mamma,    (cm.  IJ.)      Alle  ni. 

einer  Mutter  Kinder  sein. 
Esser  tiitt  d'una  taia.    (em.  B.)     .S'.  Essar   tdtt 

d'un  u.  s.  w. 
Tutt  fio^u  d'una  madra.  (em.  P.)     Alle  Kinder 

einer  Mutter. 
S6m  toe  6m.   (1.  b.)     Alle  sind  wir  Menschen. 
Esse  tuti  d'una  rassa.  fpiem.)     Alle  von  einem 

Oeschlecht  sein. 
Esse  tuti  d'una  pasta,  (piem.)     Alle  von  einem 

Teige   sein. 
Esse  tut'  istessa  farina  (farina  conpagna).  (piem.) 

Alle  dasselbe  (das  gleiche)  Mehl  sein. 
Esse  macia  tuti  dl'  istess   apeis.    (piem.)     Alle 

mit  demselben  Pech  befleckt  sein. 
A    son    tuti    conpagn.    (piem.)     Es    sind    Alle 

Gefahrten. 
Tuti  semo  (Semo  tuti  fati)  de  carne.  (v.)     Wir 

sind  Alle  von  Fleisch  (gemachtj. 
Semo  tuti  de  la  stessa  pasta,    (v.)     Wir  sind 

Alle  aus  demselben  Teige. 


Jeder  821. 


-     437     — 


824  Jeder- 


Tuti  se  xc  de  1'   istessa   roba.   (v.)     Alle   sind 

cms  demselhen  Zeuye. 
I  onieni  xe  filai  tuti  zo  da  una  roca.  (v.)     Die 

Menschen  sind  alle  von  einemEocIcen  herunter- 

gesponnen. 
Tuti  i  omeni   xe   compagni   come   i   meloni   de 

Cioza.  (v.)     Alle  Menschen  sind  sich  gleich 

wie  die  Melonen  von  Chio<jgia. 
I  omeni  xe  sempre  i  stessi.  (v.)     Die  Mensclien 

sind  immer  dieselben. 
si.  Totu  SOS  homines  sunt  homines,  (sa.  L.)    Alle 

Menschen   sind  Menschen. 


822.  Jeder  hat  seinen  eignen  Teufel. 
Jeder  hat  seinen  Teufel  vor  der  Thiir. 


dji.  Enhver    baer    sin    Ficnde    i    sin    egen    Barm. 

Jeder  tragi  seinen  Teufel  in   seiner   eignen 

Brust. 
is.  Ilvor   hefir  sinn   djoful   a(5    draga.     Jeder    hat 

seinen   Teufel  zu  tragen. 
SW.  Hvvar   bar   en   egen   skalck    i    barmen.     Jeder 

trdgt  einen  eigenen  Schalk  int  Busen. 

it,  Tott   ha   e    su    debul.     (mi.  rom.)      Jeder    hat 
seinen   Teufel. 
mi.  Da  par  tott  ui  e  e   su   gevul.    (rom.)      Uberall 
hat  man  seinen  Teufel. 
Ognuno  ha  il  suo   diavolo   all'   uscio.    (t.)     S. 
Jeder  hat  seinen   Teufel  u.  s.  v:. 


823-  Jeder  hat  seinen  Splitter. 

Jeder  hat  seine  SchcUe. 

Jeder  Mensch  hat  seinen  Zwickcl. 

Ein  Jeder  hat  seinen  Wurni. 

Jeder  Gelehrte  hat  seinen  Schiefer. 

Keiner  ist   so   king,   dass   er   nicht   ein    wenig 

Nan"heit  iibrig   hatte. 
Kein  weiser  Mann   ward  je   genannt,  An   dem 

man  nicht  ein  Thorheit  fand. 
od.  Jede  het  si  Spore,   und  wer's    nid   glaubt,   bet 

zwee.  (schwei.)     Jeder  hat  seinen  Sporn  und 

xcer's  nicht  glauht,  hat  zicei. 
pd.  Malk  ritt  si  Steckepead.  (mh.  Gl.)     Jeder  reitet 

sein  Steckenpferd. 

CU.  Every  man  has  his  foible.     Jeder  Mensch  hat 
seine  Schwdche. 
Eveiy  man   has  a   fool   in    liis    sleeve.     Jeder 
Mensch  hat  einen  Narren  in  seinem  Armel. 


Every  man  has  his  ain  bubbly-jock,  (scho.) 
Jeder  Mensch  hat  seinen  eigenen   Truthahn. 

Every  man  has  his  ain  draff-poke,  though  some 
hang  cider  than  others,  (scho.)  Jeder  Mensch 
hat  seinen  eigenen  Sprensack,  nur  dass 
manche  mehr  hervorhdngen  als  andere. 


Naturen    hrenger    hver    en    Bjajlde    paa.      Die  (lU. 

Naiur  hdvgt  Jedevi  eine  Schelle  an. 


Chacun  a  sa  marotte.    S.  Jeder  hat  seine  u.  s.  v.   I'z. 
Chacun  a  son  ver  coquin.    S.  Ein  Jeder  u.  s.  iv. 
Ognunu  ha  un  estru  di  pazzia.  (mi.  crs.)    Jeder  it. 

hat  einen  An  flag  von  Narrheit. 
Ognunu   e   scemmu   e    un    si    cunnosce.    (crs.)  mi. 

Jeder  ist  ndrrisch  and  kennt  sich  nicht. 
Ognunu  ha   i   so  estri  (capricci).    (crs.)     Jeder 

hat  seine  Grillen. 
Tott  ha  e  su  ramadell.  (rom.)     Jeder  hat  sein 

Astchen. 
Ognnn  n'  ha  il  suo  ramicello.  (t.)    S.  Tott  u.  s.  w. 
Ogni  cavret  il  so  saltet.    (frl.)     Jedes  Zickleinm. 

hat  ihr  Sprilnglein. 
Tuti  ghe  n'  ha  un  ramo.  (v.)     Jeder  hat  einen 

Zweig. 
Tuti  ga  i  so  ciodi.  (v.)     Jeder  hat  seine  Ndgel. 
Ogni  omu  avi  la  so   linea.  (s.)     Jeder  Mensch  si. 

hat  seinen  Strich. 
Ognunu  avi  lu  so  chiovu,  cui    1'    avi    vccchiu, 

e   cui   r   avi    n(jvu.    (s.)      Jeder    hat    seinen 

Nagel,  der  hat  ihn  alt  und  der  hat  ihn  neu. 
Cada  uno  lleva  un  loco  en  la  manga.     Jeder  sp. 

trdgt  einen  Narren  im  Armel. 
Todos  somos  locos,  los  unos  y  los  otros.     Alle 

sind  trir  Narren,  die  Einen  und  die  Andern. 


824.  Jeder    ist   seines  Gliickes  Schmidt. 
Der  Mensch  ist  .seines  Gliickes  Schmidt. 
Wo  Einer  hin  will,  da  thut  ihm  das  Gliick  die 
Thiir  auf. 


Elk  is  een  smid  van  zijne  tigcne  fortuin.  dt. 

Every   man   is   the   founder  (architect)    of   his  en. 

own  fortune.     Jeder  Mensch  ist  der  Griinder 

seines  eignen  Glilcks. 

Enhver  er  sin  Lykkes  Smed.  dii. 

Hver    er    sin    egen   Lykkes   Smed.      Jeder    ist 

seines  eigenen  Gliickes  Schmidt. 
Hwer  Man  jer  sijn  eghen  Smedh.  (adii.)    Jeder 

Mann  ist  sein  eigener  Schmidt. 
Hvor  er  sinnar  lukku  smiSr.  is. 


Jeder  824. 


—    438    — 


825  Jeder. 


SW.  Hvcar  och    en    ar    sin    egen    lyckas    smed.     S. 

Hver  er  u.  s.  w. 
Hwar   smijder    sielff   sin    egen    Lycka.     Jeder 

schmiedet  selhsi  sein  eif/enes  GlUck. 
Mijngen    smijder    sielif   sin    Olycka.     Mancher 

schiniedet  selhst  seht  Unyliick. 
Hwar   man    jer    sin    eghin    sniidli.    (asw.)      S. 

Ilwer  u.  s.  w. 


It. 


cw. 

fz. 
it. 

mi. 


Im. 
pt. 
si>. 


Quisquis  faber  fnrtunae. 

Quilibet  fabcr  propriae  fortunae. 

Suae  fortunae  fabcr. 

Fortunam  suam  qiiisque  parat.  [(mlt.) 

Omnis  homo  statui  quit  (qvit)    faber  esse   sui. 

Minchia  sabi  Pi-acticaut  Ei  dilg  Gliick  sieu  sez 

Fabrlcant.    (obi.)      Jeder    klufje   Praktikunt 

1st  seines  Gliickes  Fahrikant. 
Cluicun   est  artisan   de   sa   fortune.     Jeder   ist 

seines  Qlilckes  Urheher. 
Ognimo  h  figliuolo  delle  sue  azioni.     Jeder  ist 

Sohn  seiner   Thaten. 
Ognnnu   6  figliolu    di  c   so    azzioni.   (crs.)      S. 

Oijnuno  u.  s.  w. 
Ignon  s  fabrica  e  su  stet.  (rom.)    Jeder  ijriindet 

sich  seinen  Stand. 
Ognuno  e  figlio  delle  proprie  azioni.  (u.)   Jeder 

ist  Sohn  der  eif/enen  Thaten. 
La  fortiina,  ga  I'  &m,  se  la   f^m.    (1.  b.)     Das 

Gliick,  ivir  huben  es,  ivenn  wir's  uns  schaffcn. 
La  fortiina  1    ^  de  chi  se   la   fa,    (1.  m.)     Das 

Gliick  ist  dessen,  der  es  sich  schafff. 
La  fortuna   xe   de   chi   se    la    fa.    (v.)      S.   La 

fortiina  I'  k  u.  s.  to. 
Tuti  se  fabrica  '1  so  stato.  (v.)     S.  I(jnon  u.  s.  ic. 
Ognunii  si  fabbrica  la  so  furtuna.    (s.)     Jeder 

schafft  sich  sein  Gliick. 
Qui   queret   sorte,   la  devet   quircare.    (sa.  L.) 

Wer  Gliick  will,  muss  es  suchen. 
Cada  hu  es  fill  de  sas  obras.  (neat.)     Jeder  ist 

Sohn  seiner   Werke. 
Vem  a  ventura  a  quem  a  procura.     Das  Gliick 

kommt  zu  dem,  der  es  sich  schafft. 
Viene   ventura   li   quien   la    procura.      S.    Vem 

u.  s.  w. 
Viene   ventura   a   hombre   que    se    la    procura. 

(asp.)     Das  Gliick  kommt  zu  dem  Menschen, 

der  es  sich  schafft. 


Ein  iegelicher  ist  im  selber  holt,  (ad.) 

Erst  komm'  ich,  und  dann  kommt  mein  Niich-  md. 

ster.  (sa.  M.) 
Arscht  komm  ich  nnn  anncr  Lut  goir  net.  (thr.  K.) 

Erst  komm'  ich  und  andere  Leute  gar  iiicht. 
E   Jeder   jisz   sich   salweszt   um   nechsten    (avi  pd. 

niichsten).  (nrh.  S.) 
Ripps!  rapps!  in  min  S«ack,  ick  bin  mi   siilwst 

de  nachst.  (ns.  A.)     Ripps!  rapps!  in  meinen 

Sack,  ich  bin  mir  selhst  der  Ndchste. 
Eerst  Ohm,   denn  Ohms   Kind.    (ns.  li.)      Erst 

Oheim,  dann  Oheims  Kind. 
■Jeder    is    sek    siihvest    de    Naechste.     (ns.    ha. 

G.  u.  G.) 
Erst  Vader  tin  denn  Sone.    (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Erst    Vater  icnd  dann  Sohn. 
lirst   kam  ick,  un  denn  kam  'k  noch  eens,  un 

denn  kam  'k  tum  driiddeninal.    (ns.  M.-.Str.) 

Ei'st  komm'  ich  und  dann   komm'  ich  noch 

ein  Mai  und  dann  komm'  ich  zum  dritten  Mai. 
Jeder  is  sick  sclwer  de  Nocheste.  (ns.  W.) 


825.  Jeder  ist  sich  selbst  der  Nachste. 
Erst  komm'  Ich  und  wieder  Ich  und  nochmnls 

Ich     und    dann    kommen    die     audern    noch 

lange  nicht. 


Men  is  zich    zelven   de   naastc.     Man   ist   sich  dt. 

selbst  der  Nachste. 
Mijn   gebuur   vare    wel ,    maar   liever    ik    zelf. 

Meinem  Nachbar  jeh'    es    i/ut,    aber    lieber 

noch  mir  selbst. 
Eerst  oom  en  dan  ooms   kinderen.     Erst  Ohm 

und  dann  Ohms  Kinder. 
The  priest  christens  his   own   child   first.     Der  en. 

Prediffer  tauft  sein  eif/enes  Kind  zuerst. 
There's  nae  sel  sae  dear  as  our  ainsel.    (scho.) 

Niemand  ist  so  lieb  wie  wir  selhst. 
Ilka  blade  o'  grass  keps  it's  ain   drap   o'   dew. 

(scho.)    Jeder  Grashalm  hehcilt  seinen  Thau- 

tropfen. 
Keep  your  ain  tish-guts  to  your  ain  sea-maws. 

(scho.)      Hebt  eure   eifjenen  Fischma<jen  fiir 

cure  eif/enen  Seemowen  auf. 
Keep  your  ain  grease  for  your  ain  cairt-wheels. 

(scho.)      Heht    e^ier    eigenes    Fett  fiir    eure 

eif/enen    Wagenriider  auf. 
Allemau  gud,  man  ham  sallew  dagh  bast.  (A.)  fs. 

Jedermann  gut,   aber  sich    selbst    doch   am 

hesten. 


Enhver  er  sig  selv  nsermest.  dS* 

Hver  er  sig  selv  huldest.     Jeder  ist  sich  selbst 

am  holdesten. 
Hver  skal  vsere  sig  selv  kiserest.     Jeder   muss 

sich  selhst  am  liebsten  sein. 
Hvor  er  sjalfum  ser  nsestr.  is. 

Ser  er  hvor  nsestr. 


Jeder  825. 


—    439    — 


826  Jeder. 


Hv5r  sitr   sjalfum   s6r  ntest.     Jeder   sitzt   sich 

selbst  am  ndchsten. 
Sjalfs   er   hondiu   hoUust.      Sich    selbst   ist    die 

Hand  am  holdesten. 
Sar  er  houd  bollust.  (ftx?r.)     S.   Sjalfs   u.  s.  w 
llW.  D'er  kvar   seg  sjolv   npermaste.     Es   ist  Jeder 

sich  selbst  der  Nachste. 
SW.  Hwar  och  en  ar  sig  sjelf  narniast. 
Hwar  ar  sig  sjelf  narmast. 
Man  ar  sig  sjelf  niiruiast.     Man  ist  sich  selbst 

am  nachsten. 


It.  Quisque  sibi  proximus. 

Sibi  qiiisque  amicus  est. 

Proximus  sum  egomet  mihi. 

Ipsemet    nnicus    est:    sibi    soli    proximus    ipse 
est.  (mlt.) 
it,  II  primo  prossimo  6  se  stesso.  Der  erste  Ndchste 
ist  man  selbst. 

Fa  bene  a  te  c  ai  tuoi,  e  poi   agli  altri  se  tu 
puoi.      Thue  dir  imd   den  Deinen  wohl  und 
dann  den  Andern,  wenn  du  kannst. 
mi.  Pensa  prima  a  te  e  poi  all'  altri.  (crs.)     Denke 
zuerst  an  dich  und  dann  an  die  Andern. 

Prema  par  se  e  pu  dop  par  j  etar.  (rom.)  Zuerst 
fur  sich  und  dann  nachher  fiir  die  Andern. 

E  yigiior  us  f6  prema  la  berba  par  se  e  pu  u 
la  fc  ai  Apostul,  (rom.)  Der  Herr  barbierte 
zuerst  sich  selbst  und  dann  die  Apostel. 

Oguun  vuol  mcglio  a  s6  clie  agli  altri.  (t.) 
Jeder  will  sich  mehr  wohl,  als  den  Andern. 

San  Francesco  prima  si  faceva  la  barba  per 
se,  e  poi  la  faceva  a'  suoi  frati.  (t.)  St. 
Franciscus  barbierte  zuerst  sich  selbst  und 
dann  seine  Monche. 

San  Pietro  prima  si  faceva  la  barba  per  se,  e 
poi  la  faceva  agli  Apostoli.  (u.)  St.  Peter 
barbierte  zuerst  sich  selbst  und  dann  die 
Apostel. 
ni.  Primma  te  e  po  i  too  e  p6  j'  eter  est  poo, 
(em.  R.)  Zuerst  du  und  dann  die  Deinen 
und  dann  die  Andern,  kann  es  sein. 

Prema  i  s6  e  po  i  alter  se  sa  po.  (1.  b.)  Zu- 
erst die  Seinen  und  dann  die  Andern,  wenn 
es  sein  kann. 

San  Franzech  el  fas^a  la  barba  prima  a  lu  e 
p6  ai  s6  fra.  (1.  b.)     S.  San  Francesco  u.  s.  w. 

El  Signiir  prema  el  s'  a  fat  la  barba  a  Itt  e 
p6  ai  so  dissepoi.  (1,  b.)  Der  Herr  hnt  zu- 
erst sich  selbst  und  dann  seinen  Schiilern 
den  Bart  rasiert. 

Toe  i  canta  piiss^  be  Quand  i  dis:  qra  pro  me! 
(1.  b.)  Alle  sing  en  besser,  wenn  es  heisst: 
Ora  }}ro  me! 


Ti  pensa  prima  a  ti,  p6  pensa   ai   tf),    E   dopo 

pensa  ai  olter,  se  te  po.    (1.  m.)     Denke   zu- 
erst an  dich,  dann  denke    an    die  Deinen, 

und  nachher   denke   an    die   Andern,    wenn 

da  kannst. 
Prima  mi  e  peTii  j'    aotri.    (piem.)     Zuerst   ich 

und  dann  die  Andern. 
Prima  per  ii   me   e   pelii   per  j'    aotri,    (piem.) 

Zuerst  fiir   die   Meinen  und   dann  fiir   die 

Andern. 
Prima  a  j'  e  ii  uostri  interessi   e   pcTii   coi   dj' 

aotri.    (piem,)     Zuerst   kommen   unsere   Vor- 

theile  und  dann  die  der  Andern. 
El  Signor  s'  a  fato  prima  la  barba  lu   e  po  '1 

ghe  r  a  fata  ai  so  apostoli,  (v.)     S.  E  Sii/nor 

u.  s,  w. 
El  Signore  s'  ba  lava  i    \nii   prima   a   lu   e   po 

ai  so  apostoli,  (v.)     Der  llerr  hat  zuerst  sich 

selbst   und  dann  seinen  Aposteln   die  Fiisse 

gewaschen. 
Fa  beni  prima  a  Ii  parenti   toi,  Doppu   a   cui  si, 

piaci    di    1'    amici    toi.      (s.)       Thue     zuerst 

deinen  Verwandten  wohl,  nachJier  dem  deiner 

Freunde,  icelcher  dir  beliebt. 
Prima  est  Dcus  et  pustis  sunt  sos  Sanctos.  (sa.) 

Zuerst   kommt  Gott  und  dann   knmmen   die 

lleiligen. 
Farei  primciro  bem  aos  mcus,  entao  aos  albeios.  |)t. 

Ich    verde    zuerst    den   Meinigcn    n-ohWmn, 

dann  den  Fremden. 
Mclhor  he  o  men  que  o  nosso.     Besser  ist  das 

Meine,  als  das  Unsere. 
Lo   mio,   mio,   y   lo   tuyo   de   entrambos.     Das  sp, 

Meine  mein  und  das  Deine  Unser  Beider. 


820.  Jeder  kehre  vor  seiner  Thiir. 

Jeder  fege  vor  seiner  Thiir. 

Jeder  fege    vor    seiner   Thiir,    so    wcrdcn    alle 

Gassen  rein. 
Fege    vor   deiner  Thiir,   so   brauchst   du  Hesen 

genug. 
Kehre  erst  vor  deiner  Thiir,  dann  hilf  dem  Nachbar. 
Richte    vor    deinem    Hans,    dann    schau    nach 

andern  aus. 
Fang'  in   deinem    Weinberg   an   zu   schneiden. 
Ein   Jeder   kehre  vor    seiner  Thiir  und    werfe  md. 

dem  Andern  die  Schut  nicht  fiir.  (Hrz.) 
Jideren  huot  geuoch  fii'u'  senger  Dir  ze  kioren. 

(mrh.  L.)     Jeder  hat  genug  vor  seiner  Thiir 

zu  kehren. 
O  kar-   a  olc   vur  senner  Tire,    (schls.   B.)     O 

kehr''  er  doch  vor  seiner   Thiir, 


Jeder  826. 


—     440 


826  Jeder. 


od.  Jider  kclire  vor  seiner  Thiirc,  so  blcibt's  liborall 

schon.  (bair.) 
Wenn   Jeder   vor   seiner   Tbiire   kclircn    wolltc, 

bliebe  es  iiberall  sauber.  (bair.) 
Jjite  und  kratite  vor  in  deinem  eigenen  Garten. 

(schwb.) 
Kin  Jeder  soil  vor  seiner  Thilre  wiischen.  (sclnvei.) 
Wiisch  znerst  vor  deiner,  ob  vor  andercr  Lcute  i 

Thiir.  (schwei.) 
pd.  E  Jeder   kiert   fir   seinjer   Dir.    (nrli,  S.)     Ein 

Jeder  kehrt  vor  seiner   Thiir. 
Elk  fege  vor  siner  Dor,  so  ward  de  ganze  Strate 

rein.   (ns.  B.)     Jeder  fege  %or  seiner  Thiir, 

so  wird  die  ganze  Strasse  rein. 
Jeder  fege  vor  siner  Dor  (dcnn  het  be  genaug 

to  daune).    (ns.  ba.  G.  u.   G.)     Jeder  fege 

vor  seiner  Thiir  (dann  hat  er  genug  zu  thun). 
.Jeder   fegt   for   sin  Dor.    (ns.  blst.  A.)     Jeder 

fegt  vor  seiner   Thiir. 
Elkecner  fjig  voor  syner  Door,  so  ward  de  ganze 

Straat  rein.  (ns.  Hmb.)     6'.  Elk  fege  u.  s.  w. 
Jeder    kiek    in    sinen    Ronnsteen.     (ns.    Ilnib.) 

Jeder  gucke  in  seinen  Rinnsiein. 
Jeder    fag'    vor    sien    egen    Dabr.    (ns.    O.   K.) 

Jeder  fege  vor  seiner  eigenen   Thiir. 
Ein  Jeder  feege  fiir  siencr  Doore.  (ns.  W.) 
'n  Jeider  kiai'e  voer  suiner  Doar,  dann  is  ct  vcier 

alien  reine.  (wstf.  A.)     Ein  Jeder  kehre  vor 

seiner  Thiir,  dann  ist  es  vor  alien  rein. 


dt.  Een  ieder  vege  voor  zijn  eigen  dcnr,  zoo  zullen 
alle  straten  scboon  zijn.  Jeder  fege  vor 
seiner  eignen  Thiir,  so  loerden  alle  Stvassen 
rein  sein. 

Veeg  eerst  voor  uwe  eigene  denr  eu  dan  voor 
die  uws  buurmans.  Fegt  erst  vor  eurer 
eigenen  Thiir  und  dann  vor  der  eures  Nach- 
hars. 

Laat  ieder  de  sneeuw  voor  zijne  eigene  deiir 
wegvegen,  en  zicb  niet  stoten  aan  den  ijs- 
kegel  van  zijn  nabuurs  dakpau.  Lasst  Jeden 
den  Schnee  vor  seiner  Thiir  icegfegen  und 
sicJi  nicht  xtossen  an  den  Eiszapfen  von 
seines  Nachharn  Dachziegel. 

Men  moet  niet  eens  audermans  stoep  scboon 
maken,  voor  dat  de  onze  rein  is.  Man  muss 
nicht  eines  Andern  Schwelle  rein  machen, 
ehe  die  unsrige  rein  ist. 

Als  ieder  zijn'  eigen'  vloer  veegt,  is  bet  in  alle 
huizen  scboon.  Wenn  Jeder  seine  eigene 
Diele  kehrt,  ist  es  in  alien  Hdusern  rein. 

Elk  beeft  genoeg  in  zijn  tuintje  te  wieden. 
Jeder  hut  genug  in  seinem  Ocirtchen  zu 
jaten. 


Elk  wiodo  zijn  bof  en  ik  den  nujncii,  Zoo  zal 
bet  onkrnid  liaast  verdwijnen.  Jeder  jiite 
in  seinevi  Oarten  und  ich  in  vicinem,  so 
wird  das   Unkruut  rasch  verschwivdtn. 

Wied  eerst  uw  eigen  tuintje  scboon,  en  dan 
dat  uws  buurmans.  Jdlet  erst  etier  eignes 
Giirtchen  rein  und  dann  das  eures  Nachburs. 

Als  elk  voor  zyn  buis  vaegt,  zoo  wordcn  alio 
straten  scboon.  (vl.)  Wenn  Jeder  vor  seinem 
Hause  fegt,  so   icerden   alle  Strassen    rein. 

Elk  beeft  genoeg  in  zynen  bof  te  ^^•icden.  (vl.) 
S.  Elk  heeft  m.  s.  w. 

Sweep  before  your  own  door.    Kehrt  vor  eurer  6I1* 
eignen   Thiir. 

Let  ilka  ane  soop  before  tbeir  ain  door,  (scho.) 
Last  Jeden  vor  seiner   eigenen  Thiir  fegtn. 

Let  ilka  man  soop  tbe  ice  wi'  his  ain  besom, 
(scho.)  Lasst  Jeden  das  Eis  init  seinem 
eigenen  Besen  icegkehren. 

Arkan  fagc  fofir  sin   anj  Dor,   do   blaft   a   bial  fs. 
.Struat  rian.  (A.)   Jeder  fege  vor  seiner  eigenen 
Thiir,  dann  hleiht  die  ganze  Strasse  rein. 

Faage  iarst  rian  feer  din  een  Dtjr  en  den  kam 
to  mi.  (N.)  Fege  erst  vor  deiner  eigenen 
Thiire  rein  und  dann  komni  zu  inir. 

Faagi  jest  fuar  din  ein  Diiilr.  (8.)  Fege  erst 
vor  deiner  eignen   Thiir. 


Enbver  feie  for  sin  Dor!  dS. 

Naar  Enbver  feier  for  sin  Dor,  bliver  Gadcn 

reen.     Wenn  Jeder  fegt   vor    seiner    Thiir, 

uird  die  Gasse  rein. 
Lat  kvar  sopa  fraa  si  Dyrr  (so  verd  beile  Gata  nw. 

rein).     Lasst  Jeden  fegen  vor   seiner   Thiir 

(so  uird  die  ganze  Gasse  rein). 
Lat  kvar  sopa  Sorjjet  or  sino  Hus.     Lass  Jeden 

den  Schmutz  aus  seinem  Hause  kehren. 
Hvar  sopa  rent  for  sin  doiT.     Jeder  fege  rein  sw. 

vor  seiner  Thiir. 
Gior  forst  reent  for  din  egen  dorr.     Mache  zn- 
erst vor  deiner  eigenen  Thiire  rein. 
Nar  hvar  och  en  sopar  for  sin  dorr,  blir  gatan 

snart  ren.      Wenn   Jeder   vor    seiner    Thiir 

fegt,  loird  die  Strasse  schnell  rein. 
Sopa  forst  rent  for  egen  dorr,  innan  du   sopar 

for    andras.      Fege    zuerst    vor    der    eigenen 

Thiir  rein,  ehe  du  vor  der  des  Andern  fegst. 


Cha  inimincb'  iin  scua  avant  sa  porta.  (Id.  U.-E.)  CW» 
'Ig   Amprim  fai  schuber  avont  tia  Porta,  Avont 
ca  ti  dettias  ad  auters  la  Torta.  (obi.)     Mache 
zuerst  vor  deiner  Thiir  sauber,  ehe  dM  An- 
dern die  Schuld  gibst. 


Jeder  826. 


—     441 


827  Jeder. 


fz.  Chaciin    doit   balayer  devant   sa   porte 

soil  vor  seiner  Thilre  kehren. 
it.  Se  ognuno  spazzasse  da  casa  sua,  tutta  la  citti 


Jeder    Elke  kramer  prijst  zijne  waareu  (messen)  aan.  dt. 
Jeder  Kramer   jyreist   seine    Waaren   (Mes- 
ser)  an. 


sarebbe  (starebbe)  netta.  (mi.  t.)    Wenn  Jeder  !  leder  bedelaar  prijst  zijn'  nap.     Jeder  Bettler 
bet  seinem  Hmise   kehrte ,   vourde   die  gcmze        preist  seinen  Napf. 

Elck  Cramer  voirdert  syne  ware,  (avl.) 


Stadt  rein  sein  (bleibenj. 


827.  Jeder  Kramer  lobt  seine  Waare. 
Jeder  Kramer  lobt  seinen  Kram. 
Jeder  Schafer  lobt  seine  Kenle. 
Jeder  Vogler  lobt  seinen  Kauz. 
Ein  jeglicher  lobet  das  sein.  (ad.) 
md.  Itwedar    Schafar    lobt    seine   Koile.    (schls.  B.) 

S.  Jeder  Schafer  u.  s.  w. 
od,  A'-n-iada'  GrSma^  lobt  sain  Woa'.  (ndo.) 

Ein  jeder  Kramer  lobt   seine  Waare.    (schwei.) 

Ein  jeder  Pfaff  lobet  sein  Heiligthum.  (schwei.) 

pd.  Der   Kufiiian    lift   seinj    Wuor.    (nrh.  S.)     Der 

Kaufmann  lobt  seine    Waare. 
E  jet  Zign  loft  sai  Kosz.  (nrh.  S.)     Jeder  Zi- 

yeuner  lobt  sein  Ross. 
De   Hin   lift   ar  Achen.    (nrh.  8.)     Die   JTenne 

lobt  ihr  Eichen. 
De  KOr  laowt  sin  Kul    un    wenn    s'   ok    nag'n 

Kriimm'    hat.     (ns.   A.)      Der    Kuhhirt    lobt 

seine  Keule  und  icenn  sie  auch  neun  Kriim- 

mungen  hiitte. 
Elke    Bur    rohmt    sin    egen    Better,     (ns.    B.) 

Jeder  Bauer  rilhmt  seine  eigene  Butter. 
Jeder    Kapnian     lowet    sine    Ware.      (ns.    ha. 

G.  u.  G.)    Jeder  Kaufmann  lobt  seine  Waare. 
Jede   Pracher   I6\vt   siene   Kiepen.    (ns.  ha.  V.) 

Jeder  Bettler  lobt  seinen  Tragkorb. 
Elkeen  Buur  x'6\xmt  syn  eegen  Botter.  (ns.  Hmb.) 

S.  Elke  u.  s.  7f. 
Elkeen  Pracher  lavt  syn  Kyp,  wenn  ook  man 

een   Ei   d'rin  is.    (ns.  Hmb.)     Jeder   Bettler 

lobt    seine    Kiepe,    wenn    auch    nur    ein    Ei 

darin  ist. 
Jeder  Scheper  laewt  sine  Kiile,  nn  wen  se  oek 

99  Krimminge  het.   (ns.  N.)     Jeder  Schafer 

lobt  seine  Keule  und  ivenn  sie  auch  99  Kri'im- 

mungen  hdtte. 
Elk    Bur   rohnit    sien    egen    Botter.     (ns.   ofs.) 

S.  Elke  u.  s.  w. 
Jeder   Kaufmann   lobt   seine   Waare.    (ns.   Pr.) 
Jeder  Morder  lobt  seine  Keule.  (ns.  Pr.) 
Jede  Frau  lobt  ihre  Butter,  (ns.  Pr.) 
Enne  jedere  Fmgge  loowet  erre  Eggei-e.  (ns.  W.) 

Eine  jede  Frau  lobt  ihre  Eier. 


Every  pedlar  praises  his  needles. 
sirer  lobt  seine  Nadeln. 


Jeder  Havr  en. 


Hver    (Enhver)    Krsemmer    roser     sine    Varer.  da* 

Jeder  Kramer  lobt  seine   Waaren. 
Hwer  Man   loffwer  sijn  Vrning.    (ada.)     Jeder 

Mann  lobt  seine   Waare. 
Hwar    kiopman    roosar     sina    wahror.      Jeder  SW, 

Kaufmann  lobt  seine    Waaren. 
Hvar   och  en  rosar    sin    vattenvalling.     Jeder 

lobt  seinen  Wasserhrei. 
Hwar    man    lowar    sina    wseringh.     (asw.)      S. 

Hwer  u.  s.  u\ 


I.iaudet  venales  qui  vult  extrudere  merces.         It. 
Omnis  amat  care  proprias  merces  phalerare.  (mlt,) 
Mintga  marcadon  lauda  siu  hrom.  (obi.)     Jeder  CW. 

Kaufmann  lobt  seinen  Kram. 
Chacun  mercier  prise  ses   aiguilles   et   son  pa-  fz. 

nier.     Jeder   Kramer   schdfzt    seine    Nadeln 

und  seinen  Korb  hock. 
Chaque  potier  vante  son  pot.     Jeder    Topfer 

rilhmt  seinen   Topf. 
Chacun  potier  loue  ses  pots  Et  davantage  les 

cassez    et    rots.      Jeder    Topfer    loht    seine 

Topfe  und  besonders  die  zerbrochenen. 
Chacun  est  coustumier  de  louer  son  oeuvre    et 

mestier.     Jeder  ist  gewohnt,  sein  Werk  und 

Gewerbe  zu  loben. 
Cade  jhardinie  laouzo  sous  pores.  (Lgd.)     Jeder  sf. 

Gartner  lobt  seinen  Lauch. 
Chasque  jardinier  lauzo  sous   pouerris.    (nprv.) 

S.   Cade  u.  s.  w. 
Ogni   pignattaro    loda   la   sua    pignatta    e    piu  it. 

quella   che  tiene  rotta.     Jeder    Topfer  lobt 

seinen    Topf,    und    besonders    den,    welcher 

zerbrochen  ist. 
Ognuno  loda  il  proprio  santo  (il  suo  mestiero). 

Jeder    lobt    den    eignen  Heiligen    (sein    Ge- 
werbe). 
Chi    loda    e    pignule    s'    unn    e    u    pignulaju  ?  mi. 

(crs.  s.)      Wer  lobt  die  Pinien,  wenn  nicht  der 

Pinien  handler  ? 
Ugnuno  ha  er  zanto  suo  che  lo  protegge.   (R.) 

Jeder  hat  seinen  Heiligen,  der  ihn  beschiitzt, 
Ogne  magna  vanta  la  s6  barsela.  (1.  brs.)     Jeder  ni. 

Schlosser  lobt  seinen  Sack. 

56 


Jeder  827. 


—     442     — 


828  Jeder. 


A  sto   mond   o   poch   o   tant  Tiiti   loden   el   su 

sant.    (1.   m.)     In    cUeser    Welt    loben   mehr 

oder  rveniger  Alle  ihren  Heiligen. 
Tuti  i  mistri  loda  la  so  bolza.  (v.)     Alle  Tnpf- 

stricker  loben  ihren  Sack. 
Tuti  loda  el  so  santo.    (v.)     Jeder   loht  seinen 

Heiligen. 
si,  Ognuiiu  loda  la  so  mercanzia.  (s.)     Jeder   loht 

seine   Waare. 
Ogni  hortulanu  baiitat  sa  ziodda  sua.    (sa.  Ti.) 

Jeder  Gartner  rilhint  seine  Zwiehel. 
Im.  Cada  oiler  alaba  sas  oUas.  (neat.)    Jeder  Topfer 

loht  seine   Topfe. 
Cada  Oiler  alaba  scs  olles,  y  mes,   qui   les   te 

foradades.     (val.)       S.     Chacun    potier    loue 

ti.  s.  u\ 
pt.  Cada  bofarinlieiro  louva  sous  alfiuetes.    S.  Every 

pedlar  u.  s.  w. 
gp.  Cada  buhonero  alaba  sus  encliillos.     ./eder  Ta- 

huletkr'dmer  loht  seine  Messer. 
Cada    uno    alaba    sus    agujetas.      Jeder    loht 

seine  Senkel. 
Cada  oUero  alaba  su   puchcro.     S.  Chaque  po- 
tier u.  s.  w. 
Cada  ollero  su  oUa  alaba,  y  uius  el   quct   tiene 

(si   la  trae)   queln-ada.      S.    Ogni  pignattaro 

u.  s.  to. 
Cada   bohonero    alaba    sus    agujas.     (asi>.)      S. 

Every  pedlar  u.  s.  ic. 
wl.  Totu    Ciganulil     st    lauda    ciocanulii.      .Jeder 

Zigeuner  loht  (seinen)  Havivier. 


828.  Jeder  Meusch  hat  seine  Plage. 
Jeder  hat  sein  Kreuz  zu  tragen. 
Jeder  trjigt  sein  Pjickleiii. 
Jedem  wird  seine  Bili'de  schwer. 
md.  't  As  ken  es5  kleng,  En  huot  sei'  Kreiz  fir  sech 

elfeng.  (mrh.  L.)     Es  ist  Keiner  so  klein,  er 

hat  sein  Kreuz  fUr  sich  allein. 
pd.  Overal  es  Ping,  Enjedder  feult  de  sing.  (nrh.  A.) 

tjberall  ist  Pein,  ein  Jeder  fuhlt.die  seinige. 
Malk  hat  si  Pongelke  Sorj  on  Leed,  on   wa  et 

net  hat,  da  makt  et  sech.   (nrh.  Gl.)     Jeder 

hat  sein  Bundelchen  Sorg  und  Leid,  und  icer 

es  nicht  hat,  der  macht  es  sich. 
De  Walt  ess  vol!  Ping  un  Jeder  fohlt  de  sing. 

(nrh.  K.)     Die   Welt  ist  voll  Pein  und  Jeder 

fiihlt  die  seinige. 
De  Welt  is   vull   Pin,   elk  fohlt   sin.    (ns.  B.) 

Die    Welt    ist    voll    Pein,    Jeder  fiihlt    die 

seine. 
Elk   hett  sien  Krtisz,  man  de   Miiller  hett  dat 


grootste.    (ns.   ofs.)     Jeder  hat    sein    Kreuz, 

aber  der  Miiller  hat  das  grosste. 
Jeder  hat  sein  Paekclicn  zu  tragen.  (ns,  Pr.) 
Jedet  Schwien  lieft  sin  Kriei  on  jeder  Monsch 

sin  Leide.  (ns.  Pr.-O.)   Jedea  Schwein  hut  sein 

Kreuz  und  jeder  Mensch  sein  Leiden. 

Elk  draagt  zi jn  kruis  op  de  wereld.     Jeder  uuf  dt. 

der   Welt  tr'dgt  sein  Kreuz. 
Every  man   has   his   cross   to   bear.      S.   Jeder  eu, 

hat  sein  Kreuz  u.  s.  w. 
Every  man  must  eat  a  peck  of  ashes  before  he 

dies.     Jeder  viuss   eine   Metze    Asche  essen, 

ehe  er  stirhl. 

Enhvor   liar   sit   Kurs.     Jeder  hat   sein  Kreuz.  da. 
Hviir  mun  sina  byrOi  bera.     Jeder  trdgt  seine  is* 

Biirde. 
liver  hefur  sina  byr3i  a5  bora.     Jeder  hat  seine 

Biirde  zu  tragen.  [Jeder. 

Sitt  motla'ti  serhvor  fier.    Sein  Drangaal  kriegt 
Hvar  och  en  har  sitt  kors  att  draga.     S.  Jeder  SW. 

hat  sein  Kreuz  a.  s.  w. 
Hwar  har  sin  borda.     Jeder   hat   seine  Biirde. 

Quisque  sues  i)atitur  manes.  It* 

Chacun  porte  sa  croix.    Jeder  tr'dgt  sein  Kreuz.  fz, 
Chacun  porte   sa   croix   en   cc   m<>nde.     S.  Elk 

draagt  u.  s.  ic. 
II  faut  que  chacun  porte  sa  croix  on  ce  monde. 

Es  viuss  ein  Jeder  in  dieser  Welt  sein  Kreuz 

tragen. 
A  chacun  son  fardoau  peso.  S.  Jedem  wird  u.s.w. 
On  a  chacnn   sV-ro.     (w.)      Es   hat    ein  Jeder  nf. 

sein  Kreuz.  [wird  u.  s.  w. 

A  cadun  soun  fardeau  I'y  peso,  (nprv.)  tS.  Jedem  sf. 
Ognuiio  porta  la  sua  croce.     S.  Chacun  porte  it* 

sa  croix. 
A  ciaschedun  pcsa  il   suo   fardello.       tS.  Jedevi 

wird  u.  s.  xc. 
Tott  ha  la  su  cros.  (rom.)     S.  Enhver  u.  s.  w.  mi. 
Tott  ha  la  sova.  (rom.)     Jeder  hat  das  Seine. 
A  st  mond  e  Signor  un  in  vor  indson  di  cun- 

tent.  (rom.)     Auf  dieser  Welt  will  der  Herr 

Niemand  zufrieden. 
Ognuno  ha  la  sua  croce.  (t.)     S.  Enhver  u.  s.  ic. 
Toe  i  g'a  i  so  fastide.  (1.  b.)     Jeder  hat  seine  ni. 

Plagen. 
Tiiti  g'  an  la  so  rogna  de  gratj'i.  (1.  m.)      Alle 

haben  ihre  Krcitze  zu  schaben. 
In   sta  vitta   tucc   porten   la  soa   cros.     (1.  m.) 

In  cliesevi  Leben  tragen  Alle  ihr  Kreuz. 
Tiitti  han  e   so  croxi.    (lig.)      Alle    haben    ihr 

Kreuz. 


Jeder  828. 


—     443     — 


830  Jeder. 


Ognun  porta  la   soa   ci"os.    (piem.)     S.    Chacun 

porte  sa  croix. 
Tuti  a  r  an   soa  cios   da  poite.    (piem.)     Alle 

haben  ihr  Krewz  zu  trar/en. 
Tuti  a  r  an  ii  so   sagrin.    (piem.)     Alle  haben 

ihren  Kuvivier. 
Nossgnor  a  veul  gnun  content,  (piem.)     Unser 

Herr  will  keinen  Zufriedenen. 
Tuti  ga  la  so   crose.    (v.)     S.  Enhver  u.  s.  to. 
Tuti  porta  la  so  crose.  {v.)S.Chacimporte8a  croix. 
Tuti  gavemo   le   no.stre,    (v.)     Alle   haben  icir 

das  Unsrige. 
Ognidun  ga  la   sua  crose   de   portar.    (v.  trst.) 

S.  Jeder  hat  u.  s.  w. 
Ognunu  avi  li  so  guai,  cui  cliiu  picca,   e    cui 

chin    assai.     (s.j      Jeder    hat    seine   Plagen, 

Mancher  weniger  und  Mancher  mehr. 
Ognunu  tenet  sas  afflictionos  suas.  (sa.)     Jeder 

hat  sein  Uerzeleid. 
Ognune    bajulat    sa   rughe    sua.     (sa.  L.)      S. 

(Jhacun  parte  sa  croix. 


md, 


(It. 


829.  Jeder  Mensch  hat  seine  Stunde. 

M6g  "s  Uorfla  so  kle'  sei^  ass  will,  it  's  Jahr 
amal  Kirm  dinn.  (fi-k.  M.)  Mbge  das  Dorf- 
lein  so  klein  sein,  wie  es  wolle,  es  ist  des 
Jahrs  ein  Mai  Kermis  darin. 


Elke  duivcl  heeft  zijn  tijd.     Jeder   Teufel  hat 

seine  Zeit. 
Elke    duivel    regeert    in    zijne   maand.     Jeder 

Teufel  regiert  in  seinem  Monat. 
Every   dog   has   his    day    and    every    man    his 

hour.     Jeder  Hand  hat  seinen  Tag  und  jeder 

Mensch  seine  Stunde. 
Ilka  dog  has  its  day.  (scho.)     Jeder  JIund  hat 

seinen   Tag. 


8."0.  Jeder  Mutter  Kind  ist  schcin. 

Es  meint  jede  Frau,  Ihr  Kind  sei  ein  Pfau. 

Es  ist  keine  Eule,  die  nicht  schwiire,  sie  hatte 

die  schonsten  Jungen. 
O,  Affin,  was  sind  eure  Jungen  schon! 
Jede  Mutter  meint,  ihr  Kind  sei  das   schonste.  od. 

(schwei.) 
En   jet   Kro    dinkt,    ar    Duchter    wer    en    P6.  pd. 

(nrh.  S.)     Jede  Er'dhe  denkt ,   ihre    Tochter 
]       war'  ein  Pfau. 
Aap,  wat  hest  du  wakkere  Kinner!    (us.  hist.) 

Affe,  was  hast  du  fur  schone  Kinder! 
Aap,  wat   hest   du   wackre  Kin'er.    (ns.  Hmb.) 

;S'.  Aap,  u.  s.  to. 
Ap,  wat  hast  du  waeker  Kinner!    (ns.  M.-Str.) 

S.  Aap,  u.  s.  w. 
Ape,   wat   hest    du    moie   Jungen!     (ns.  O.  J.) 

Affe,  tous  hast  du  fur  schone  Jungen! 
Aap,  wat  hest  du   moje  Jungen!    (ns.  ofs.)     S. 

Ape  u.  s.  IV. 

De   uilen   vinden   zelfs    hunne   jongen    schoon.  dt. 

Selbst  die  Eulen  finden   ihre  Jungen   schon. 
The  owl   thinks   all   her  young   ones   beauties,  en. 

Die  Eule  halt  alle   ihre  Jungen  fur  Schon- 

heiten. 
The   crow    thinks   her  own    bird    (the)    fairest. 

Die  Kriihe  halt  ihr  Junges  fiir  das  schonste. 
Every  craw  thinks  his  ain  bird  whitest,  (scho.) 

Jede  Krdhe  halt  ihr  Junges  fiir  das  ueisseste. 


Simuir     stuudar 
kriegt  Jeder. 


b£5r     hviir.       Seine     Stunde 


fz.  I   n'y   a    n'ou   saint   qui    n'aie   si  jou.    (nf.  w.) 

Es  ist  kein  Heiliger,  der  nicht  seinen  Tag  hatte. 
if.Ogni  gatta  ha  il  suo  Gennaio.     ./ede  Katze  hat 

ihren  Januar. 
Ad  ogni  santo   vien   la   sua   festa.     Fiir  jeden 

Heiligen  kommt  sein  Fest. 
ni.  Ogni  mato  ga  la  so  stagion.   (v.)     Jeder  Narr 

hat  seine  Zeit. 
si.  Ad  ogni  santii  veni  la  so  festa.  (s.)     S.  Ad  ogni 

santo  u.  s.  w. 


Uglen  tykkes,  hendes  linger  ere  de  skj^nneste.  da. 

Die    Eule     meint,    ihre    Kinder    seien    die 

schonsten. 
Enhver  Ugle  holder  sine  Unger  for   de   smuk- 

kestc.     Jede  Eule  halt   ihre  Jungen  fiir  die 

schonsten* 
Uglen    mener    altid,    ai    hendes    Born    ere    de 

smukkeste.      Die    Eule    meint    immer,    dass 

ihre  Kinder  die  schiJnsten  sind. 
Ravnen  synes  altid,    at  hendes  Unger   ere   de 

hvideste.      Dem  Haben    diinkt   immer,   dass 

seine  Jungen  die  weissesten  sind. 
Aben  holder  sine  Unger  for  de  skjonneste,  og 

Daarcn  sin  Tale  for  den  klogeste.     Der  Affe 

halt  seine  Jungen  fiir  die  schonsten  und  der 

Narr  seine  Rede  fiir  die  kliigste. 
Apa  Jioknast  sinir  lingar   vel.     Dem  Affen  ge-  is, 

fallen  seine  Jungen  wohl. 
Kraka  tikist  betst  um   uiiga   sin.    (fser.)     Der 

Krdhe  dilnken  ihre  Jungen  am  besten. 
Kraaka    tykjer    best    um    sine    eigne    Ungar.  UW, 

Der  Krdhe  diinken  ihre  eigenen  Jungen  die 

besten. 

56* 


Jeder  830. 


444     — 


832  Jeder. 


8W.  Hvjuje  nggla  haller   sina   ungav   for    de   vack- 

raste.     S.   Enhver  u.  s.  w. 
Ugglan    tycker    hennes    ungar    de    wackraste. 

Der  Eule  clUnken  Hire  Juncfen  die  schonsten. 
Krakan  roosar  sina  vngar.     Die  Krclhe  rilhrnf. 

ihre  Jungen. 
Apaii  haller  sina  nngar   for   de  vackraste,  och 

daren    sitt    tal   for  det   klokaste.       S.     Aben 

u.  s.  to. 
Ilvar   och  en   alskar  sitt,   sa'   krakan   om    sina 

ungar.      Jeder    liebt    das    Seine ,    sciffle    die 

Krdhe  von  ihren  Jungen. 


iti  Air  orsa  pajon   belli   gli   orsacchi    suoi.      Der 

Bavin  scheinen  ihre  Bdrchen  schon. 
mi.  Air  occhi  di  e   mamme  tiitti  i   figlioli   so  belli 
(i  pill   belli  di    tntti).    (crs.)      In   den   Aur/en 
der    Mutter    sind    alle    Kinder    schon    (die 
schonsten  von  alien). 

Air  orsa  pajon  belli  i  suoi  orsacchini.    (t.)     S. 
AW  orsa  u.  s.  w. 

Ogni    scimia  vuol   bene    a    suo'    scimioti.    (t.) 
Jede  A/fin  will  ihren  Affchen  wold. 
ni.  A  tote  le  mame  i  par  bei  i  so  fioi.    {\.  b.)    Al- 
len Miittern  scheinen  ihre  Kinder  schon. 

A  tote  le  sCmie  pias  i  86  s6mi6t.   (1.  b.)      .4/- 
len  Affinnen  gefallen  ihre  Affchen. 

Tilt   i  gasg  g'  an   amor   ai   so   gasgiit.    (1.   m.) 
Alle  FAstevn  lichen  ihre   FAsterchen. 

Ogni  snmia  a  treiiva  bci  ii  so  sumiot.    (pieni.) 
Jede  Affin  findet  ihre  Affchen  schon. 

A  ogni  simia  ghe  par  bei  i  so  simioti.  (v.)  Je- 
der Affin  scheinen  ihre  Affchen  schon. 
si.  Ogni  scravagghieddvi  a  so  matri  ci  pari  beddu. 
(s.)  Jede  Filzlaus  scheint  ihrer  Mutter  schon. 
Sp.  Dixo  el  escarabajo  a  sus  hi  Jos:  venid  acci,  mis 
flores.  Es  sagt  der  Kdfer  zu  seinen  Sohnen: 
kommt  her,  meine  Blumen. 


831.  Jeder  Tag  hat  seine  Plage. 
Jeder  Tag  hat  sein  Lieb  iind  Leid. 
Ein  jeglicher  tag  hat  sein  eigen  ubel.  (ad.) 
od.  Jeder  Tag  hat  seine  Flag,  (bair.) 
pd.  E  jet   Dach    huot  seinj   Ploch.   (nrh.   S.)     Ein 
jeder  Tag  hat  seine  Plage. 
Jeder  Dag  het  sine  Plage,  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Jeder  Dag  het  sine  Last.    (ns.  ha.  G.   u.   G.) 
Jeder  Tag  hat  seine  Last. 


Elkc   dag   brcngt   zijne    zorgen    mede.      ./eder 

T'ag  hringt  seine  Sorgen  mit. 
No  day  passeth  without  some  grief.     Kein  Tag  eil. 

geht  voriiher  ohne   irgend   eine  lieachtverde. 

Enhver  Dag  har  sin  Plage.  d&; 

(H)vter  Daw  hse  sin  Flaw,  (jut.) 

Dagr   hvor    hcfir    sina    cigin    J)janing.      Jeder  is. 

Tag  hat  seine  eigne  Plage. 
Hvor  dagr  hetir  si'ua    mitflu.      Jeder    Tag   hat 

seine  Miihe. 
Hvar  dag  har  sin  plaga.  glT» 


Nulla  dies  moerore  caret.  It* 

A   cliaque   jour   sa    peine.      Jedem    Tag    seine  fz. 

Plage. 
A  chaque  jour  suffit  sa  peine   (son   mal).      Je- 

devL  Tage  genugt  seine  Miihe  (seinSchlimmes). 


832.  Jeder  tragt  seinen  Schalk  im  Husen. 
AVo  Menschen  sind,  giebt  cs    Kehler.   (mrli.  E.)  md. 

Every  man  has  his  faults,     ./eder  Mensrh  hat  eil. 
seine  Fehler. 


dt.  Elke   dag   heeft    zijn   lief  en  leed.      S.    Jeder 
Tag  hut  sein  n.  «.  w. 


Enhver  bserer  sin  Fjende  i  sin  cgen  Barm.   Jeder  dfl. 

trligt  seinen  Feind  in  seinem  eigenen  Busen. 
Ollum  er  nokkui^  .ibotavandt.      Allen   mangelt  is> 

Etivas. 
D'er    nokot    aafaatt  mcd    alio.       Ea    ist    etnas  nw. 

F'ehlendes  bei  Allen. 
Hvar  har  sitt  lyte.     Jeder  hat  seinen  Fehler.    8W. 

Chacnn  a  ses  defauts.     Jeder  hat  seine  Fehler.  fz. 
Tutt  gh'an  al  so  dif^tt.  (ni.  em.    P.)     Alle  ha-  it. 

ben  ihre  Fehler. 
Tutt  ban  i  s66  difett.  (em.  R.)     S.   Tutt  gh'an  ni. 

u.  s.  w. 
Toe  i  g'  a  la  soa  mangagna.    (1.  b.)     S.  Hvar 

U.    S.    If. 

Toe  gh'  em  le  noste.    (1.  b.)      Alle   haben  uir 

unsere  (Fehler.) 
Tuti  a  Tan  el  so  difet.  (piem.)     S.   Tutt  gh'an 

u.  s.  w. 
Tuti  gavemo  fato  le   nostre.   (v.)       Wir   haben 

Alle  unsere  Fehler  begangen. 
Tuti  ga  '1  so  eme.    (v.)      Jeder  hat  sein  M.*) 


*)  Bo^rio  erklart :  Jeder  hat  tnehr  oder  weniger  von 
den  drei  M  (i.  e.  den  drei  Worten  medico,  miisico,  matto, 
die  mit  m  aufangen). 


Jeder  833. 


—     445     — 


Jeder  834. 


833.     Jeder     Vogel     singt    wie    ihm    der 

Schnabel  gewacliseu  ist. 
Jeder  Vogel  siugt  seinen  Gesaug. 
Der  vogel  singet   als    im   der    miint    gewaczen 

steit  zu  sange.  (ad.) 
md.  D'  FuUe'  sangen  ewe  en  de  Scliiii6wel  gewuost 

as.  (mrh.  L.)     Die    V'of/el  singen,   tvie  ihnen 

der  Schnabel  gewuchsen  ist. 
od.  Jeder  singt,  wie  ihm   der   Schnabel  gewachsen. 

(hair.) 
Es   singet   ein    jeder   Vogel    darnach  er    eiuen 

Schnabel  hat.  (schwei.) 
pd.  Elk  Viigel  singt,  danau'  he  becket  is.  (wstf.  Mst.) 

Jeder   Vogel  singt,  wie  er  geschnabelt  ist. 
Elk  Vuugel  singt,  daarnau  he  bcckct  is.  (wstf. 

O.)     S.  Elk  u.  s.  w. 

dtȣlk  vogeltje  zingt  zoo  als  bet  gebekt  is.     Je- 
des   Vogelchen  singt  uie   es  geschnabelt    ist. 


da.  Saa  siunger  Fugl,  som  Nsebbet  er  voxet  til. 

Enhver  (Hver)  Fugl  synger  med  (af)  sit  Nseb. 
.Teder   Vogel  singt  mit  seinem  Schnabel. 

Hwser  Fwgel  sywTigher,  som  bans  Naeb  er  woxet. 
(ada.)  Jeder  Vogel  singt,  wie  sein  Schnabel 
i/ewachsen  ist. 

llwer  Fwgel  siwngher  ati'  ."it  Nieb.    (ada.)      S. 
Enhver  u.  s.  w. 
is.  Hvor  fugl  .syngr  mefisinuneti.  S.  Enhver  u.s.w. 

Syngr  hvor  me5  sinu  nefi.  Jeder  singt  mit  sei- 
nem Schnabel. 

Svo  ayngur  hvor  fugl,  .seni  hann  er  nefjaSur 
til.  So  singt  jeder  Vogel,  icie  er  geschna- 
belt ist. 

Hvor  fuglur  singur  vi8  si'niim   nevi.   (f£er.)     <S'. 

Enhver  u.  s.  w.  \u.  s.  v. 

nw.  Kvar  Fugl  syng   med    sin   Nebb.      S.    Enhver 

Dat  maa  kvar   Fugl  syngja   med   sinom  Nebb. 
Es    muss  jeder    Vogel    mit  seinem  Schnabel 
singen. 
sw.  Hvarje  fagel  sjunger  efter   sin    nJibb.      S-    En- 
hver u.  s.  tc. 

M  geespa  fughil  aa  sith  gseth.  (asw.)  Immer 
singt  der    Vogel  nach  seinem  Schnabel. 

JE  gespar  fngliil  a  sit  gsete.  (asw.)  S.  JE  geespa 
u.  s.  w. 

It.  Alia  voce  psittacus,  alia  voce  coturnix  loquitur. 
Aliud  noctua  sonat,  aliud   comix. 
Canit   avis   qusevis    (Cantat   qvivis   avis)   sicut 

rostrum  sibi  crevit.  (mit.) 
Eventus  qvalis  prsenoscitat,  oscinit  ales,  (mit.) 
CW.  Ogni  utsche  ha  seis    mod.    (Id.   U.-E.)     Jeder 
Vogel  hat  seine    Weise. 


Chacun  oiselet  gasouille  comme  il  est  embecqu^.  fz. 
S.  Elk  vogeltje  u.  s.  ir. 

Chaque  oiseau  chante  sa  propre   chanson.     Je- 
der  Vogel  singt  sein  eignes  Lied. 

Ogni  uccello  canta  il  suo  verso.     S-  Jeder  Vo-  it. 
gel  singt  u.  s.  ic. 

Ogni  uccello  fa  il  suo   verso,    (t.)     Jeder    Vo-  mi. 
gel  hat  seinen  Gesang. 

Ogn'  usel  fa  al  so  vers.  (em.  B.)     S.   Ogni  uc-  ni. 
cello  fa  u,  s.  w. 

Ogni  osel  a  fa  so  verss.   (piem.)      S.    Ogni  uc- 
cello fa  u.  s.  w. 

Tuti  i  osei  fa  '1  so  verso,  (v.)     Alle  Vogel  ha- 
ben  ihren   Gesang. 


834.  Jeder  weiss  am  besten,    wo   ihn  der 

Schuh  driickt. 
Selb  weiss  am  besten,  wo  der  Schuh  di'iickt. 
Es  weiss  Niemand  besser,  wo  der  Schuh  driickt, 

als  der  ihn  tragt. 
Niemand  weiss  besser,  wo  ihn  der  Schuh  driickt, 

als  der  ihn  anhat. 
Es  weis  niemand,  wo  cineu  der  Schuch  druckt, 

denn  der  in  an  hat.   (ad.) 
Dar  N6nt  wa'sz  niat,  bu  dn  Zahnt    dar   Schu  md. 

driickt.  (frk.    II.)      Der    Neunte   weiss  nicht, 

wo  den  Zehnten  der  Schuh  driickt. 
r  wasz,  wu  mi'   dr   Schuah    druckt.    (frk.  M.) 

Ich  weiss,  no  mich  der  Schuh  druckt. 
Jeder  fiihlt  am  besten,  wo  ilin  der  Schuh  driickt. 

(mrh.  E.) 
Jiderc'    wes    am    b^schtcn,    wJ5    de    Schong  en 

dri-ckt.  (mrh.  L.) 
"s   W'i.-^s    (Es  ireissj    Niemand    am    besten    ass 

dan    (als   den)    der   Scliuch   (Schuh)   driickt. 

(schLs.) 
Es   weiss   Keiner,   wo   den   Andcrn   der   Sciiuh  od 

driickt,  als  der,  der  ihn  anhat.  (schwei.) 
A  Niada  woas,  wou'n  da  Schuich  drukkt.  (st.) 

Ein  Jeder  weiss,  wo  ihn  der  Schuh  driickt. 
V.t  wis  e  Jeder,  wo  en  der  Schach  drakt.  (nrh.  S.)  pd. 

Es  weiss  ein  Jeder,  wo  ihn  der  Schuh  driickt. 
Elk  weet  am  besten,  wor  em  de  Schoh  driikkt. 

(ns.  B.) 
Jeder  weit  ann  besten,  wo  'ne  de  Scliau  driickct. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Elk  wet  am  besten,   war   iim    de  Sclio   driickt. 

(ns.  O.  J.) 
En  (EinJ  Jeder  weit  (iveissj  am  besten,  boo  en 

de  Schoh  (ivo  ihn  der  Schuh)  driicket.  (ns.  W.) 


Jeder  834. 


—    446 


834  Jeder. 


dt.  Elk  weet  het  best,  waar  hem  de  schocn  wringt. 
Hy  gevoelt,  waer  hem   de  schoen  wringt.  (vl.) 

Er  fiihlt,  too  ihn  der  Schuh  drilckt. 
eil>  Every  one  knows  best,  where  the  shoe  pinches  him. 
Every  body  knows   best,   where    his   own    shoe 

pinclies   him.     Jedermann  iceiss   am  besfen, 

wo  ihn  sein  eigener  Schuh  ztcickt. 
The  wearer  best  knows,  where  the  shoe  wrings 

him.     Der  Tracer  iveiss  am  besten,  wo  der 

Schuh  ihn  presst. 
None  knows  where  the  shoe  wrings  so  well  as 

he  that  wears  it.    Keiner  weiss,  wo  der  Schuh 

driickt,    so  gut  wie  der,  welcher  ihn  tragt. 
Nobody  knows  where  the  shoe  pinches  save  he 

who  wears  it.     Niemand  weiss,  wo  der  Schuh 

driickt,  ausser  dein,  welcher  ihn  tragt. 
A  man  knows  himself  best,  where  his  sore  lies. 

Man  iceiss  am  besten,  wn  es  FAnem  xceh  that. 
Every  man  kens  best,  where  his  ain  shoe  binds 

him.  (scho.)     S.  Every  body  u.  s.  w. 
Every  man  kens  best,   where  his  ain  sair  lies. 

(scho.)     Jeder  weiss  am  besten,    wo    es   ihm 

loeh  thut. 
fs«  Nimmen  wit  wier  ien  de   schoeg   twingt.   (afs.) 

Niemand  weiss,  wn  Einen  der  Schuh  presst. 


da.  Ingen  veed  bedre,  hvor  Skoen  trykkcr,  end  den, 

der  har  den  paa.     Keiner  weiss    besser ,  wo 

der  Schuh  driickt,  als  der ,  welcher  ihn  anhaf. 
Han  foler  bedst,  hvor  Skoen  trykker,  som  har 

den    paa.      Der    fiihlt    am    besten,    wo    der 

Schuh  driickt,  der  ihn  tr'dgt. 
Den  veed  bedst,  hvor  Skoen  trykker,   som  har 

den  paa.  Der  weiss  am  besten,  wo  der  Schuh 

driickt,  der  ihn  anhat. 
Hver  finder,  hvor   Skoen    gnaver.      Jeder  fin- 

det,  wo  der  Schuh  reibt. 
Is*  Hvor  veit  bezt,  hvar  a3  honum  kreppir  skorinn. 
Sjalfnr  veit  bezt,  hvar  a9  honum  kreppir  skorinn. 

Selbst  weiss  am  besten,  iro   ihn   der   Schuh 

driickt. 
Sa  veit  gjorst  hvar  skorinn  aSkreppir,  sem  hann 

ber  a  foetinum.     Der   ireiss   am  genauesten, 

wo  der  Schuh  driickt,  der  ihn  am  Fuss  tragi. 
nw.  Dat  veit  ingen,  kvat  Skoen  tvykkjer,  iitan  dan 

som  gjeng  i  honom.     Es   weiss  Keiner,  was 

der  Schuh  driickt,  axbsser  dem,  loeJcher  dar- 

in  geht. 
SW.  Man    kanner    bast    sjelf   hvar    skon    klanimer. 

Man  weiss  es  selbst  am  besten,  wo  der  Schuh 

driickt. 
Den  kanner  bast  hvar  skon  klammer,  som  har 

den  (honom)  pa.     *S'.  Den  veed  u.  s.  w. 


Nemo  scit  ubi  calcens  urat,  nisi  qui  eum  portat.  It. 
Iminchiin  sa  chai  cha  coscha  in  sia  avna.    (Id.  CW« 

O.-E.)      Jeder   weiss,  was  in  seinem  Ha/en 

kocht. 
Mintgiu  sa  sez  nua  siu  calzer  gli  squetscha.  (obi.) 

Jeder  weiss,  wo  ihn  sein  Schuh  driickt. 
Chacun  salt   le   mieux  oii   le  Soulier   le   blesse.  fz* 
Chacun    sait    on    son    Soulier    le     blesse.      S. 

Mintgiu  u.  s.  w. 
Nul  nc  sait  mieux  que  I'ane  on  le  bat  le  blesse. 

Niemand  tceiss  besser  als  der  Esel ,  tco  der 

Sattel  ihn.  driickt. 
On  sint  la  qui  1'  pid  streint.  (w.)     Man  fiihlt  nf. 

da,  too  der  Fuss  gepresst  wird. 
Qui  porta  lou  bast  que  sap  soul  oun  Ion  blesse.  sf. 

(Brn.)      Wer  den  Sattel   trdgt,   iceiss   allein, 

wo  er  driickt. 
Cadun  sentis,  ounte  li  prus.  (Lgd.)  Jeder  fiihlt 

too  es  vhn  juckt.  [</?m  w.  s.  w. 

Cadun  sentc,  vonti-  I'y  niaujo.  (nprv.)      S.    Ca- 
Cadun  S9au  so  que  bouille  dins  son  oulo.  (nprv.) 

;S^.  Iminchiin  u.  s.  u\ 
Ognuno  sA  dove  la  scaqni  lo  stringe.  it. 

Nessuno    seute   da   che   parte  preme  la  scarpa, 

se  non  chi  se  la  calza.     Niemand  fiihlt,  auf 

ivelcher  Seite  der  Schuh  driickt,  ausser  wer 

ihn  amieht. 
Nessun    non    sa    dove    mi  faccia    male    questa 

Scarpa.     Niemand  tveiss,  wo  mir  dieser  Schuh 

weh  thut. 
Ognunu  sa  c  so  miserie  (i  so  guaj).  (crs.)     Je-  mi. 

der  kennt  seine  Noth  (seine  Leiden). 
E   a  cucchiara   chi   sa    i   guai   di    a    pignatta. 

(crs.)     Es  ist  der  Kochioffel,  vjelcher  die  Lei- 
den des  Topfes  kennt. 
Indson  s;\  quell  ch  bol  in   tla  pignata   dj  ctar. 

(rom.)     Keiner  toeiss,  loas  im   Topf  der  Ati- 

dern  kocht. 
Saper  dove  la  scarpa  stringe.  (t.)      Wissen,  wo 

der  Schuh  driickt. 
I  guai  della  pigna  li  sa  '1  coperchio.  (u.)    Die 

Leideti  des  Topfes  kennt  der  Deckel. 
Xssun   sa    quell   ch'  b6i    in  pgnatta.    (em.    B.)  ni. 

Niemand  toeiss,  toas  im  Topfe  kocht. 
Saver  cosa  boja  in  pignata.  (em.   P.)      Wissen, 

was  itn   Topfe  kocht.  [ver  u.  s.  w. 

Saveir  cosa  boj    in  pignatta.   (em.  R.)     S.    Sa- 
Tuti   a   san   I'o    ch'ai   belli   a   soa    ca.    (piem.) 

Jeder  weiss,  was  in  seinem,  Hause  kocht. 
Tuti  sa  dove  la  Scarpa  ghe  strenze.  (v.) 
Tuti    sa   dove    ghe    dol  el  so  calo.  (v.)    Jeder 

weiss,  wo  ihn  sein  Hiihnerauge  schmerzt. 
Tuti  sa  cossa  che  boge  in   te   (quel   che   bogie 

ne)  la  so  pignata.  (v.)     S.  Lninchiin  u.  s.  w. 


Jeder  834. 


—     447 


Jeder  836. 


Tuti  tasta  '1  so  polso.  (v.)     Jeder  hefiildt  sei- 

nen  Puis. 
si.  Li   guai    della    pignatta    li   sappi  sulamente  lu 

cucchiaru.    (cal.)      Die    Leiden    des    Topfes 

weiss  nur  der  Elihrloff'el. 
Nesciuno  sa  li  guaie  de  la  pignata,    si    no   la 

cbcchiara.  (npl.)     Niemand  weiss  die  Leiden 

des  Topfes  ausser  dem  RUhrloffel. 
Nuddu   sapi    li    guai   di    la    pignata,    Si  no  la 

cucchiai'u  ca  ranimiua.   (s.  C.)     S.  Nesciuno 

u.  s.  w. 
Su   qui  est  intro   de   sa   padedda,  I'ischit   solu 

(non  rischit   si   no)    sa   trudda.    (sa.  L.,    S.) 

Das  was  im  Topfe  isf,  kennt  nur  der  Biihr- 

Ibffel. 
Su  male  de  sa  padedda  non  I'ischit    si   no  sa 

trudda.  (sa.  L.,  S.)     Das  Leiden  des  Topfes 

kennt  nur  der  RUhrloffel. 
Im.  Cada  liu  sab  a  casa  seva  ahont  s'hi  plou.  (neat.) 

Jeder    weiss  in    seinem    Hause ,    ico   es  ein- 

regnet. 
Cada  hu  en  sa  casa  sab   lo  que    passa.    (val.) 

Jeder  weiss,  icas  in  seinem  TIause  vor^eht. 
pt.  Cada  um  sabe  onde  Ihe  aperta  o  sapato. 

Cada  hum  sente  o  seu.  Jeder  fiihlt  das  Seinige. 
sp.  Cada  uno  sabe  donde  le  aprieta  el  zapato. 
Cada  qual  sente  o  seu  mal.     Jeder  fiihlt  sein 

Leiden. 


8.35.  Jeder  zcugt  Seinesgleichen. 
Die  juugen  Kaben  sind  wie  die  alten  geschniibelt. 
Der  gouch  ziulit  jungiu  giinclieliu.  (ad.) 
md.  Oylen  hecken    Oylen.    (schls.)      Eulen   hecken 

Eulen. 
od.  Miiusli  mache  Miiiisli.  (schwei.)     Mduslein  ma- 

chen  Mduslein. 
pd.  Ulen  bringet  Ulen  ut.  (ns.  lia.  G.  u.  G.)  Eulen 
hringen  Eulen  aus. 


(It.  Uilen  broeden  iiilen.     S.   Oylen  u.  s.  ii\ 

Blaauwe  duiven  krijgen  blaauwe  jongen.  Blaue 

TauheJi  kriegen  hlaue  Junge. 
De  jonge   raven   zijn  als   de   oude   gebekt.     ^S'. 
Die  jrnigen  u.  s.  to. 


(la.  Kseve  avle  Rseveunger.      Fiichse  zeugen  junge 

Filchse. 
Af  0glepet  komme  0gleunger.       Von    Ottern- 

gezUcht  kommen  Otternjunge. 
IS.  Von  er,  a9  ulfr  feSist  af  ylgju.      Gewbhnlich 

wird  der  Wolf  von  der   Wolfin  geboren. 


S^rhvort  sa^Si   ber  ser  Ifkan   avoxt.     Jedwede 

Saat  trdf/t  sich  gleiche  Frucht. 
Af  uggle-jitt  kommer  uggle-ungar.    Von  Eulen-  svr. 

geschlecht  kommen  Eulenjunge. 


Vipera  nascitur  e  vipera.  It. 

Ad  semina  nata  respondent. 

Figlioli    di    gatti    un    ne    nasce  senza   unghie.  it. 

(mi.  crs.)     Katzenkinder  werden  nicht  ohne 

Krallen  geboren. 
Lo  fill  de  la  cabra    sempre   ha   de    ser  cabrit.  Ini. 

(val.)    Das  Junge  der  Ziege  muss  immer  ein 

Zicklein  sein. 


836.     In     seinem    Hause    ist     ein    Jeder 

K  6  n  i  g. 
Ein  Jeder  ist  Kaiser  in  seinem  Lande. 
Ein   jeder   IleiT   ist    Kaiser    (Papst)    in  seinem 

Lande. 
Jeder    IJischof   ist    Papst    in    seinem     Sprengel 

und  jeder  I'faff  Bischof  in  seiner  Paroehie. 
Jeder  ist  Meister  in  seinem  Haus.  (schwei.)       od. 


Elk  is  koning  in   zijn   huis.      Jeder   ist   Kbnig  dt. 

in  seinem  Hause. 
Een  ieder  is  meestcr  in  zijn  eigen   huis.      Ein 

Jeder  ist  Meister  in  seinem   eigenen  Hause. 
Elk  is   mcester   (koning)    in   het   zijne.     Jeder 

ist  Meister  (Kbnig)  im  Seinigen. 
Ieder  is  heer  van  het   zijno.     Jeder    ist    Herr 

des  Seinigen. 
My  house  my  castle  is.      Mein  Haus    ist  mein  en. 

Schloss. 


Hair  er  heima  hven-.     Daheim  ist  Jeder  Herr.  an. 

Hver  er  Kongo  i  sit  Huus.     S.   Elk  is  koning  da* 
u.  s.  w. 

Hver  Mand  er  Herre  i  sit  Huus.  Jeder  Mann 
ist  Herr  in  seinem  Hause. 

En  Mand  er  Mand  i  sit  Huus,  var  han  ei  sterre, 
end  en  Muus.  Ein  Mann  ist  Mann  in  sei- 
nem Hause,  udre  er  nicht  grosser  als  eine 
Maus. 

Mit  Huus  er  mit  Slot  (Castel).     >S'.  My  u.  s.  w. 

Hvor  er  herra  i  sinu  husi.     Jeder  ist  Herr  in  is. 
seinem  Hause. 

Heima  er  hvor  rikastr.  Zu  Hause  ist  Jeder 
am  mdchtigsten. 

Heime    er    kvar  Mann   Herre.      Zu  Hause    ist  nw. 
jeder  Mann  Herr. 


Jeder  836. 


448     — 


838  Jeder. 


Dan  som  eig   sjolv,    han    raader    sjulv.       Wer 

selhst  hesitzt,  schaltet   selbst. 
Dan  som  eiger  Gi'uva,    hengjer  Gryta  dar  liau 

vil.      Wer  eine  Feuerst'dtte  hesitzt,  hciii'/t  den 

To'pf,  wohin  er  will. 
SW.  Hvar  ar  herre  i  sitt  egit  hus.     Jeder  ist  Herr 

in  seinem  eigenen  Hause. 


It. 
fz. 

nf. 

sf. 


it. 

mi. 


Im. 
pt. 

sp. 


Domi  suae  quilibet  rex. 

Cliarbonnier  est  maitre  chez  soi.      Der   Kohler 

ist  Uerr  daheim. 
Pauvre  liomme  est  roie  es  s'  mohonne.  (w.)  Ar- 

mer  Mann  ist  Konig  in  seinem  Hause. 
Tout  home  de  ben  h  rasoun  Deou  esta   maest6 

en  sa   maison.    (Gsc.)      Jeder  rechtschaffene 

und  verniin/tige  Mann   ist  Herr   in   seinem 

Hause. 
Cadun   es    mestre   ;i    son    lioustau.    (nprv.)     S. 

Hvor  u.  s,  w. 
Ogn'uno  h  padrone  a  casa  sua.  S.  Hvor  u.  s.  lo. 
Ognunu  e  padrone  in  casa  sola,  (crs.)     ^S".  Hvor 

u.  s.  w. 
In  casa  soia  ognunu  face  cio  chi  11  pare,  (crs.) 

In  seinem  Hause  thut  Jeder,  icas   ihm  gut- 

dilnkt. 
In  casa  sua  ciascuno  e  re.  (t.) 
In   casa   ognun'  e   jjadrone.    (t.)     Zu  Haus  ist 

Jeder  Herr. 
Tiiti  in  patron   in   ca   soa.    (1.    m.)      Alle  sind 

Herren  im  eignen  Haus. 
In    ca    mia   comandi   mi.   (1.    m.)      In    vieinem 

Hause  hefehle  ich. 
Tuti  xe  paroni  a  casa  soa.  (v.)    S.  Tiiti  u,  s.  w. 
Ognidun   xe    paron   in   casa   sua.    (v.  trst.)     S. 

Hvor  u.  s,  w. 
Ognunu  est  Paba  in  domo  sua.  (sa.)     Jeder  ist 

Pa/pst  in  seinem  Hause. 
Cada   hu   en   son   Ofici   espensa  ser  Key.  (val.) 

Jeder  in  seinem  Ami  denkt  Konig  zu  sein. 
Em  siia  casa  cada  qual  he  Rei. 
Cada  hum  em  siia  casa  he  Rei.     Jeder  in  sei- 
nem Haus  ist  Konig. 
Mientras  en   mi   casa    me    estoy,  rey    me    soy. 

Wdhrend  ich  in  meinem  Hause  bin,  bin  ich 

Konig. 


Wir  kiJnnen  nicht  AUe  zu  Jerusalem  woh- 
nen,  in  Bethlehem  milssen  auch  Menschen  aein. 
Me  konnt  nit  olle  te  Jerusalem  wnnnen,  me 
mottet  auk  te  Bethlehem  wunnen.  (ns.  W.) 
Wir  kiJnnen  nicht  Alle  zu  Jerusalem  wohnen, 
wir  miissen  auch  zu  Bethlehem  wohnen. 


Niet    ieder  kan  naar   Rome    gaan.    (h.)      Nicht  (It. 

Jeder  kann  nach  Rom  gehen. 
Every  one  cannot  dwell  at  Rotheras.*)     Nicht  en. 

Jeder  kann  in  Rotheras  wohnen. 


837.  Nicht    Jeder    ist    auf  die   Hochzeit 

geladen. 
Es    kann    nicht   Jeder    um    Ablass    gen    Rom 

Ziehen. 
pd.  Wi  konne  nich  alle  on   Jerusalem    wahne,    on 

Bethlehem  motte  ok  Mtinsche  s(5n.  (ns.  Pr.-O.) 


Ta3  hava  ikki  ailir  eyi^nu  til  h6va  at  n'3a.  (fser.)  is, 

Es  haben  nicht  Alle  das  Gliick  an  den  Hof 

zu  reiten. 
Dat  kann    inkje    alle  sitja    hogst.     Es   konnen  nw. 

nicht  AUe  am  hochsten  sitzen. 
Dat  kann  inkje  alle    faa  starste   Stykket.     Es 

kiinnen    nicht    Alle    das    grosste    Stiick    be- 

kommen, 
Dat  kann  inkje  alle  til  Kyrkja  rida;   d'er  ein, 

som   fiEr   heime   bida.    (B.-St.)      Es   kiinnen 

nicht   Alle  zur  Kirche  reiten;  es   ist  Einer, 

der  zu  Hause  hleiben  muss. 


Non  est  cujuslibet  Corinthum  appellere.  It. 

Non  homini  cuivis    contingit   adii'c   Corinthum. 
II  n'est   pas   donne  a   tons   d'aller  a   Corinthe.  fz, 

Es  ist  nicht  Allen  gegehen,  nach  Corinth  zu 

gehen. 
Non    tutti    possono    haver    la    casa   in   piazza,  it, 

Nicht  Alle  konnen  das  Haus  am  Platze  haben. 
Toe  no  i  pol  sta  a  messa  arent  al  pret.  (1.  b.)  ni. 

Jeder  kann  nicht  bei  der  Messe  neben   dem 

Priester  stehen. 
Tuti    no   pol  star  a    messa   vicin   al    (arente'l) 

prete.  (v.)     S.   Toe  u.  s.  w. 
Tuti  no  pol  star  de  casa  in  piazza,  (v.)    Jeder 

kann  nicht  am  Platze  xoohnen. 


838.  Trage  Jeder  seinen  Sack  zurMiihle. 

A  Jeder  wahr  san  Hamel.    (Hrz.)     Jeder  hilte  md. 

seinen  Ilammel. 
A   Jeder  muss   seine   Hihner   (Hiihner)   salwer 

(selbst)  trampen.  (Hrz.) 
Jeder  muss  seine  Jahne  (ReiheJ   nijihen.   (hss.) 
Trage   nur  Jeder   seinen  Sack   auf  die  Miihle.  od. 

(bair.) 
An  jeda   tragt   sein  Sock   auf  d'  Miihl.    (bair.) 

Ein  Jeder  tragt  seinen  Sack  auf  die  Miihle. 

*)  Kill  schoner  Landsitz  in  Herefordshire. 


Jeder  838. 


—    449 


838  Jeder. 


Jeder  muss  seine  Haut  selbst  zu  Markt  tra- 
gen.  (bair.)  [(schwei.) 

Ein  Jeder  muss  seine  eigene  Biirde  tragen. 
pd.  Du  miist  din  Hut  siilwst  to  Marcht  draogn, 
uu  so  dur  verkop'n  ass't  gaon  will.  (ns.  A.) 
Du  musst  deine  Haut  selbst  zu  Markte  tra- 
gen unci  so  theuer  verlcaufen,  als  es  ffeh'n  will. 

Elk  mutt  sin  egen  Sakk  nar  Mol  dragn.  (ns. 
B.)  Jeder  muss  seinen  eigenen  Sack  zur 
Miihle  tragen. 

Elk  schrabbe  sin  egen  Pott.  (ns.  B.)  Jeder 
scheure  seinen  eigenen   Topf, 

En  Jeder  mot  sine  eigene  Hud  to  Marke  dra- 
gen.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Ein  Jeder  muss  seine 
eigene  Haut  zu  Markte  tragen. 

Elk  mot  sin  egen  Sack  nfi  de  Mole  dragen. 
(us.  O.  J.)  Jeder  muss  seineti  eigenen  Sack 
nach  der  Miihle  tragen. 

dt.  leder   zal  ter  molen  gaan  met  zijiien  zak.     Je- 
der soil  mit  seinem  Sack  zur  Miihle  gehen. 
leder   meet  zijn  eigen  potje  koken.     Jeder  muss 

sein  eigen  Topfchen  kochen. 
leder   moet  zijne  eigene  boonen  doppeii.   Jeder 

muss  seine  eigenen  Bohnen  aushiilsen, 
eu.  Let  every  pedlar  cany  his  own  burden.    Lasst 

jeden  Hausirer  seine  eigene  Last  tragen. 
Let  eveiy  cuckold   wear  his  own   horns.    Lasst 

jeden  Hahnrei  seine  eigenen  Horner  tragen. 
Let  every  tub  stand  on  its  own  bottom.   Lasst 

jedes  Fass  auf  seinem  eigenen  Boden  stehen. 
Every  tub  must  stand  on  its  own  bottom.  Jedes 

Fass  7HUSS  auf  seinem  eigenen  Boden  stehen. 
Every  herring  must  hang  by  his  own  gill.   Je- 
der Hilring  muss  an  seinen  eigenen  Kiefern 

hangen. 
Every  bird  must  hatch   her    own    egg.      Jeder 

Vogel  muss  sein  eigenes  Ei  ausbriiten. 
Let   ilka   tub  stand    on   its  ain  bottom,    (sclio.) 

S.  Let  every  tub  u.  s.  w. 
Let  ilka  herring  hing  by  its   ain   head,   (scho.) 

Lasst  jeden  Hdring  an  seinem  eigenen  Kopf 

hangen. 
Let  ilka  sheep  hang  by  its   ain   shank,   (scho.) 

Lasst  jedes  Schaf  an    seinem   eigenen  Fuss 

hangen. 
Let  ilka  cock  fight  his  ain  battle,  (scho.)  Lasst 

jeden  Hahn  selbst    seinen  Streit  ausfechten. 
Ilka  bird  maun  hatch  his   ain   egg.    (scho.)     8. 

Every  bird  u.  s.  w. 
fs.  Arkan  skal  san  anj  Sek    tu  MalFn   dreeg.    (A.) 

Jeder   soil    seinen  eigeneii   Sack   zur   Miihle 

tragen. 


Hver  skal  bsere    sin   egen    Saek    til    Molle.     S.  dii, 

Arkan  u.  s.  w. 
Enhver  maa  (faaer  at)  bsere  sin  egen  Ssek  til 

Molle.     S.  Arkan  u.  s.  ic. 
Enhver  maa  bsere  sit  eget  Skind  til  Torvs.    S. 

En  Jeder  u.  s.  w. 
Hwsert  Kar  staar  paa  sijn    Baadn.    (ada.)     Je- 
des Gefdss  steht  auf  seinem  Boden. 
Sjcilfr  ber  eg  minn  (mi'na)  bagga.     Selbst  trage  iS. 

ich  mein  Pack. 
Hver  hefur  sin  aS  bi'nda  sar.     Jeder  hat  seine 

Wunde  zu  verbinden. 
Hvarje  kar  star  pa  sin  bottcn.  xS'.  Hwcert  u.  s.  w.  SW. 
Hwart  kaar  staar  a  siuom   bwnthn.   (asw.)     S. 

Hwcert  u.  s.  w. 

Juxta  plasma   basis  solet   esse  locatio    (locacio)  It. 

vasis.  (mlt.) 
Chacun    ira    au   moulin    avec  son  propre    sac.  fz. 

Jeder    wird    mit    seinem    eigenen    Sack    zur 

Miihle  gehen. 
Chacun  mercier  portera  son  panier.   Jeder  Kra- 
mer wird  seinen  Korb  tragen. 
Ognun  va  col  suo  sacco  al  molino.     Jeder  geht  it. 

mit  seinem  Sack  zur  Miihle. 
Chi  e  causa  del  suo  mal  pianga  sestessu.  (crs.)  mi. 

Wer   Ursachc  seines   Vbels  ist,  beweine  sich 

selbst.  [Ognun  va  u.  s.  w. 

Ognuno   va  al   mulino   col   suo   sacco.   (t.)     ;S^. 
Ognuno  faccia  mazzo  de'  suoi   salici.   (t.)     Je- 
der mache  ein  Bund  von  seinen   Weiden. 
Ognun  si  pari  le  mosche  con  la  sua   coda,  (t.) 

Jeder  jage    sich    mit    seinem   Schwanz    die 

Fliegen  weg. 
Fava  e  fasoeu,  scadagn6n  faga  i  fatt  so^u.  (em.  ni. 

P.)     Bohne  und  Schminkbohne,  Jeder  mache 

seine  Suche. 
Ognedu  pense  per  lii.  (1.  b.)  Jeder  denke  fur  sich. 
Ciaschedii  fassa  de  per  lii.  (1.  b.)  Jeder  handle 

fiir  sich  selbst.  \_S.    Ognun  si  u.  s.  w. 

Tiic  se  cascen  i  mosch    con  la  so  cova.  (1.  m.) 
Ogui  cavalo  se  para  le  mosche  colla  sua  coda. 

(v.)      Jedes    Pferd  jage    sich    mit     seinem 

Schwanz  die  Fliegen  weg. 
Ogn'uno  magnia  a  lo  piatto  sujo.  (npl.)     Jeder  si. 

esse  aus  seiner  Schilssel. 
Ognune  si  arminat    sa   lana    sua.   (sa.)     Jeder 

k'clmme  sich  seine   Wolle. 
Ognun u    ratet    sa  runza   sua.    (sa.  L.)     Jeder 

kratze  seine  Krdtze. 
Cada  carneiro  por  seu  pe  peude.     Jeder  Ham-  pt. 

mel  hcinge  an  seinem  Bein. 
Cada  carnero  de  su  pie  cuelga.  S.  Cada  u.  s.  w.  gp. 


57 


Jeder  839. 


450     — 


841  Jedermann. 


830.  "Was  Jeder  thun  soil,   thut  Keiner.  I  Almaiis  fiioun  is  almans   gick.    (afs.)     S.  Alle-  fs. 

I       mans  vriencl  is  allevians  u.  s.  to. 


dt.  Hoe  meerder  hoop,  so  ergher  dienst.  (avl.)  Je 
mehr  Leuie,  je  schlechterer  Dienst. 

en.  A  pot  that  belongs  to  many ,  is  ill  stirred  and 
worse  boiled.  Ein  Tniif,  der  Vielen  gehort, 
ivird  scklecht  umgerilhrt  und  noch  schlech- 
fer  (jekocht. 


dii.  Hvad  Enliver  skal  gjore,  gjor  Ingeu. 
IIW.  Dat    alle  skal    gjera,    verd   aldri    gjort.      Was 
Alle  thun  sollen,  tcird  nie  gethan. 
Aalmennings    Verk    er    bfta   vangjort.      Jeder- 
manns   Werk  ist  oft  ungethan. 


It.  Ubi  niulta  capita,  ibi  nullum  consilium. 

fz.  Pot  communel   ne    bout    ouol.    (afz.)     Gemein- 

schafllicher   Topf  siedet  nicht  gleichmassig. 
it.  Pignata  cumuni  nun  vugghi  mai.    (si.  a.)     Ge- 

meinschaftlicher  Top/  siedet  nie. 
pt.  Obra  de  commum,  obra  de  nenhuni.   Gemeinde- 

werk,  Keines   Werk. 
Sp.  Obra  de  comun,  obra  de  ningun.      *S'.    Ohra  de 

commum  u.  s.  w. 
OUa    de    niuchos,    mal   mexida   y  peor  cocida. 

Topf  (Speise)    Vieler,  scklecht  gespickt  und 

noch  sehlechter  gekocht. 


810.    J  e  d  e  r  m  a  n  n  S     F  r  e  u  n  d ,    Jeder  m  a  n  n  s 

N  a  r  r. 
Allmanns  (AUerwelts)  Freund,  Jedermanns  Geek. 
Aller  Lent'  Freund  ist  aller  Lent'  Geek, 
ffld.  Allmanns  Friiud  (Freund),  Mennigmanns  CMan- 

chermanns)    Geek.  (Hrz.) 
od.  Aller  Leute  Freund,  Jedermanns  Narr.  (schwei.) 
pd.  Aller    Lue    (Leute)    Friind,    Jcderinans    Geek, 
(ns.  ha.  G.  ii.  G.) 
Aller    Lude    Vrunt,   maniger   Lude    Geek.    (ns. 
ha.  K.)     Aller  Leute  Freund,  muncher  Leute 
Geek. 
Allmanns  Friint,  Mennigmans  Geek.  (ns.  O.  J.) 
S.  Allmanns  Friind  u.  s.  lo. 


Hvermands  Vend,  hvermands  Nar.  dft. 

Den  som  vil  vaere  hver  Mands  Ven,  bliver  liver 

Mands  Giek.      Wer  Jedermanns  Freund  sein 

will,  icird  Jedermanns  Geek. 
Sa,  sem  vill  vera  allra  vinr,  verSr  allra  gikkr.   is. 

Wer    Aller    Freund    sein    will,    wird   Aller 

Geek. 
Hwars  mans  wan  ar  hwars  mans  narr.     Jeder-  S\\, 

monns  Freund  ist  Jedermanns  Narr. 
Alle  mans  van  jir  ofta  hvar  mans  narr.     Aller- 

manns  Freund  ist  oft  Jedermanns  Narr. 


dt.  AUeinans  vriend  is  allemans  gek.     Allermanns 

Freund  ist  Allermanns   Geek. 
Allemans  vriend  is  veelmans   gek.  Allermanns 

Freund  ist   Vielmanns  Geek. 
Allemans  vriend  is  iedermans  nar.     Allermanns 

Freund  ist  Jedermanns  Narr. 


841.    Jedermanns    Gesell    ist    Niemands 

Freund. 
Aler  Legden   sir  Frainjt   iisz  Nemeszte  Frjiinjt.  pd. 

(nrh.  S.)     Aller  Leute  Freund  ist  Niemands 

Freund. 


A  friend  to  a'  is  a  friend  to  nane.  (scho.)    Ein  en. 
Freund  Aller  ist  Keines  Freund. 


Vandt  er  aS  vera   beggja   vin   og   b;i3um   triir.  is* 

Ubel   ist's,  Beider  Freund  und  Beiden   treu 

zu  sein. 
Dan   som   er   alle  Manns  Vin,   or   ingen  Mannnw. 

tru.     Wer  Jedermanns  Freund  ist,  ist  Keinem 

treu. 


Qui  est  r  ami  de  tous  n'  est  1'  ami  de  personne.  tz, 

Wer  Aller  Freund  ist,  ist  Niemands  Freund. 
Amy  de  plusieurs,   amy    de    nully.     Mehrerer 

Freund,  Niemands  Freund. 
Qui  est  a  toiiz,  si  est  a  nul  (nulz).  (afz.)      Wer 

fiir  Alle  ist,  ist  fiir  Keinen. 
Amic  de  cadu,  Amic  de   dcgu.    (Brn.)     Jeder-  sf. 

manns  Freund,  Niemands  Freund. 
Ami  de  cadun,  ami  de  dcgun.  (Lgd.)     S.  Amic 

u.  s.  w. 
Amic   de   cadun,   amic   de   degun.    (nprv.)      S. 

A^nic  u.  s.  w.  [u.  s.  w. 

Amico  d'ognuno,  amico   di   nessuno.     S.  Atnicit, 
Amico  di  tutti  e  di   nessuno,   e   tutt'   uno.  (t.)  mi. 

Aller    Freund    und    Niemands    Freund    ist 

ganz  eins. 
Amis  di  toe,  vol  di  amis  de  nissu.  (1.  b.)     Aller  ni. 

Freund  will  sagen  Niemands  Freund. 
Amigo  de  tuti  h  amigo  de  nissun.    (v.)     Aller 

Freund  ist  Niemands  Freund. 


Jedermann  841. 


—    451     — 


843  Jedes. 


pt.  Amigo  de  todos,  e  de  nenlnim ,  tudo   he    hum. 

S.  Amico  di  tutti  u.  s.  w. 
Sp.  Amigo   de   todos   y   de   ninguno,   todo   es   iino. 

S.  Amico  di  tutti  u.  s.  w. 


842.  Jedes  Dach  Hat  sein   Ungemach. 
od.  Vor  jedem  Haus  liegt  ein   Stein,   1st   er  iiicht 
gross,  so  ist  er  klein.    (schwb.  W.) 

's  Liit  vor  jedem  Huus  e  Stei,  ist  er  uid  gross, 
sen  ist  er  chlei.  (schwei.)  Es  liecjt  vor  je- 
dem Haus  ein  Stein,  ist  er  nicht  yross ,  so 
ist  er  klein. 
pd.  Elk  Hiislcen  hett  sin  Kriiskcn.  (ns.  B.)  Jedes 
Hauschen  hat  sein  Kreuzchen. 

Elk  Hiiesken  hct  sin  Kriiesken.  (us.  O.  J.)    >S. 
Elk  Iliisken  u.  s.  w. 

Jedet    Hiiske    heft    sin   Kriizke.     (ns.  Pr.)     S. 
Elk  Hilsken  n.  s.  iv. 

dt.  Elk  huis   heeft  zyn   kruis.    (vl.)      Jedes   llaus 
hat  sein  Kreuz. 
Ider  huis  he  zy   kruis.    (vl.  F.)      S-    Elk    huis 
u.  s.  w. 
en.  Every  path  hath   a  puddle.      Jcder    We(j    h  it 
eine  Pfiiize. 
Ilka  path  has  its  puddle,     (sclio.)     Jeder   Weg 

hat  seine  Pfiitze. 
There's  a  dub  at  every  door,  and  before    some 
doors  there's  twa.  (sclio.)       Vor  jeder    Thiir 
ist  ein  Pfuhl  und  vor  manchen  Thiiren  sind 
zwei. 


dii.  Hvert  Huus  liar  sit  Kors.     S.  Elk  huis  u.  s.  w. 
UW.  D'er  Tole  (eit  01e)  i  kvart  B0le.      Es  ist   ein 
Elender  in  jedem  Baucrhofe. 


CW.  Mintga  tetg  ha  sia  crusch.  (oIjI.)  Jedes  Dach 
hat  sein  Kreuz. 

fz.  Chacune  niaison  A  sa  croix  et  passion.  Jedes 
TIaus  hat  sein  Kreuz  und  (sein)  Leiden. 

it,  Ogni  magione  ha  la  sua  passione.  (mi.  t.)  Je- 
des Haus  hat  sein  Leiden. 

mi.  Ognuno  ha  il  suo  impiccato  all'  uscio.  (t.)  Je- 
der hat  seinen  Oehdngten  an  der   Thiir. 

ni.  Ogni  porta  ga  '1  so  bataor.  (v.)  Jede  Thiir 
hat  ihren  Hammer. 

si.  Ind'  ogni  janua  bi  hat  jau  (et  plus  in  sos  poi*- 
tales).  (sa.)  In  jeder  Thiir  gibt  es  Ndyel 
(und  an  den  Thoren  mehr). 


843.  Jedes  Mehl  hat  seine  Kleie. 

AUes  Mehl  hat  Kleien.  • 

Jedes  Holz  hat  seinen  Wurm   und  jedes  Mehl 

seine  Kleie. 
Jeder  Wein  hat  seine  Hefen,  jedes  Mehl  seine 

Kleie. 


Onder   alle   koren   is  kaf.     Unter  allem   Korn  dt. 

ist  Spreu. 
Every  grain    has    its    bran.     Jedes    Korn    hut  eil. 

seine  Kleie. 
Every  bean   has    its   black.     Jede   Bohne    hat 

ihr  Schicarzes. 
Ilka    bean    has    its    black,     (scho.)      S.    Every 

Lean  u.  s.  w. 


Godt  Meel  har   og   sine   Saader.      Gutes   Mehl  dii. 

hat  auch  seine  Kleie. 
Der  er  Knast   i   hver  Ast  og   Fset  i  hver  ^t. 

Es  ist  (ein)  Knorren  in  jedem  Ast  und  (ein) 

Geist  in  jedem  Geschlecht. 
Dar  som  er  eit  feitt  Stykke,  or  og  ein  Eitel  i.  uw. 

Wo  ein  fettea  Stilck  ist,  ist  auch  eine  Drilse 

d'ran, 
D'  er  Skvett  i   kvar  A''Ai.     Es  ist  ein  Elender 

in  jedem  Geschlecht. 
Godt  mjiil  har  ock   sina   sador.     S.   Godt  Meel  sw. 

?t.  s.  w. 
liasta    Hvvetet    haar    och    Agnor.      Der    beste 

Weizen  hat  auch  Spreu. 
Gott  Wijn   haar   och   sin   dragg.     Guter    [Vein 

hat  auch  seine  Hefe. 


Chaque  grain  a  sa  paille.     AUes  Getreide   hat  Iz. 

seine  Spreu. 
Chaque  vin   a   sa   lie.     Jeder    Wein  hat  seine 

Hefe. 
Chaque  grain  d'ble  il   a   s'paille.    (pic.)     Jedes  nf. 

Getreidekorn  hat  seine  Spreu. 
Li  meyeu  grain  a   todi   s'paie.    (\v.  Ma.)     Das 

beste  Korn  hat  stets  seine  Spreu. 
Ogni  farina  ha  crusca.     S.  AUes  Mehl  u.  s.  w.  it. 
Ogni  liquore  ha  la   sua   feccia.     Jede  Fliissig- 

keit  hat  ihre  Hefe. 
Ogni    legnu    ha  il   suo   tarlo.     Jedes  Holz   hat 

seinen    Wurm. 
Ogni  rosa   ha   la   .sua    spina.      Jede  Rose    hat 

ihren  Dorn. 
Ogni  grano   ha   la   sua   semola.   (t.)     S.  Every  mi. 

grain  u.  s,  w. 
Tute  le  buratine   ga   la   so   semola.    (v.)     Alle  ni. 

Mehlbeutel  haben  ihre  Kleie, 
Ogni  rosa   ga   el   suo   spin.  (v.  trst.)     S.   Ogni 

rosa  ha  u.  s.  w. 

57* 


Jedes  843. 


—    452     — 


845  Jugend. 


si.  Ogni    lignii    ha    lu    so    vermi.     (s.)       S.     Or/ni 

legno  u.  s.  ivf 
Ind'  ogni  trigu  hat   miiiidaza.    (sa.)     In    allem 

Getreide   isi  Ah(jang. 
Ind'  ogni  arvure  bi  hat  nodu,  si   non    iutro   in 

SIX  corzolu.  (sa.  L.,  S.)     Injedem  Baum  giht's 

Knoten,  wenn  nicht  inncn,  so  in  der-  Rinde, 
Ind'  ogni  rosa  bi  hat  ispina.  (sa.  L.)    Anjeder 

JRose  sind  Dornen. 
Ogni  linna  hat  au  taralu   (berme)  sou.  (sa.  L.) 

S.   Ogni  legno  u.  s.  w. 
Ind'  ogni  pcdde  hat   fiancu,  ind'    ogni   paraula 

hat   ancu.    (sa.  L.)      In  jedem    Felle   giht's 

Diinjie,  injedem  Worte  (Gesprachej  Irrthuni. 


844.  Wen's  juckt,  der  kratze  sich. 
od.  Wens  jnckt,  der  kratzt  si',  (opf.  N.) 
Wen's  beisst,  der  kratze.  (schwei.) 
Wenns  di  bis/.t,  so  chratz.   (schwei.  A.)      Wenn's 

dicli  beisst,  so  krafz'. 
Wenn's    di   figget,    so    rangk!     (tir.    O.-I.)      S. 
Wenn's  dich  jucJct,  so  kratze! 
pd.  Wa  lit  jeiich,  da  kratz  sich.  (nrh.  D.) 

Wat  mich  jukt,  dat  krazen  ich.  (nrli.  S.)      Was 
micJi  juckt,  das  kratze  ich. 

is.  pk  m^r  klsear,  parf  eg  a3  klora  mer.     Wenn  es 
mich  juckt,  muss  ich  mich  kratzen. 


fz.  Qui    se    sent    galleux,   se    gratte.      Wer    sich 
krdtzig  fiihlt,  krafze  sich. 
Qui  se   sent   morveux,    se    moxiche.      Wer   sich 
rotzig  fiihlt,  schnaube  sich, 
nf.  Qui  est  rogneux  qu'i  s'grette.  (w.)     Wer  grindig 

ist,  der  krafze  sich. 
Sf.  Qaou  es  rougnous,  qe  se  grate.  (Lgd.)     S.  Qui 
est  rogneux  u.  s.  w. 
Qu  es  rougnous,  que  se  gratte.  (nprv.)     S.  Qui 
est  rogneux  u.  s.  w. 
it.  Chi  ha  la  rogna,  s  la   gr^ta.    (mi.  rom.)      Wer 

die  Kratze  hat,  kratze  sie  sich. 
ni.  Chi  gh'  ha  la  rogna  s'   la   gratta.  (em.  P,)     S. 
Chi  ha  u.  s.  w. 
Se   g'han   dla  rogna   da   gratter   l^ssa   ch'es  la 
gritten.  (em.  R.)    Wenn  sie  Kratze  zu  kratzen 
haben,  lass  sie  sie  kratzen. 
Chi  gh'  a  la  rogna  se  la  grate.  (1.  b.)     ;S'.   Chi 

ha  u.  s.  w. 
Chi  ha  la  rogna  se  le  gratta  pur.  (1.  m.)      Wer 
die  Kratze  hut,  kratze  sie  sich  nur. 


Gratta  dove  ghe  deue.    (lig.)     Kratzen,   wo   es 
iceh  thut.  Ijuckt. 

Grate  dov  a  smangia.  (piem.)     Kratzen,  wo  es 

Chi  ga  la  rogna  se  la  grata,  (v.)    S.  Chi  ha  u.  s.  w. 

Chi  ga  la  rogna,  se  la  grati.  (v.  trst.)     S.   Chi 
ha  11.  s.  w.  [«S'.   Chi  ha  u.  s.  w. 

Qui   hat   sa    ranza,    qui    si    la    ratet.    (sa.  L.)  si. 

Q.ui  te  ronya,  ques  rasqne.  (val.)     Wer  Kratze  lin. 
hat,   kratze   sich. 


845.  Am  langsten   behalt   man   das,    was 
man  in  der  Jugend  gelernt  hat. 


leder  leert  het  best,   als   hij    een   kind  is,   dat  dt. 

hem  te  pas  zal  komen,  als  hij  een  oud  man  is. 

Jeder   lernt   am   besten ,  wenn  er    ein  Kind 

ist,  was  ihm  zu  Gute  kommen  soil,  xoenn  er 

ein  alter  Mann  ist. 
Whose   jong  lerneth,   olt   he   ne   leseth.    (aen.)  en. 

Was  der  Junge  lernt,  verliert   er   alt   nicht. 
What  we  first  learn,  we  best  ken.  (scho.)    Was 

wir  zuerst  lernen,  wissen  wir  am  besten. 


Hvad  Ung  nemmer,  Gammel  ei  glemmer.      Was  da> 

Jung  fasst,  vergisst  Alt  nicht. 
Hvad  man  i  Ungdommen  nemmer,  man  i  Alder- 

dommen  ikke  forglemmer.      Was  man  in  der 

Jugend  fasst,  vergisst  man  nicht  im  Alter. 
Hvad  man  ung  nemmer,  det  man  gammel  ikke 

glemmer.      Was  man  jung  fasst,  das  vergisst 

man  alt  nicht. 
Thet  Ungher  nymmer,  thet  Gammeldh  haaldher, 

(ada.)       Was   Junger  fasst,   das   behalt   der 

Alte. 
Jja8  skal   ungr  Isera   (nema) ,   sem   gamall   vill  is, 

hafa  (kunna).     Das   muss   der  Junge   lernen 

Cfassen),  loas  der  Alte  haben  (konnen)  will, 
Ungr  skyldi  Isera  pa3  aldra5r  skal  kunna.    Der 

Junge  muss  lernen,  was  der  Alte  konnen  soil. 
J>vi  tynir  hvor  seinast,  sem  hann  IserSi  fyrst 
-  (fyrst  tekr  upp).    Am  spatesten  verliert  Jeder, 

ivas  er  am  ersten  lernte  (auffasst). 
Unger  nimmer,'  gammal  winner,     Junger  fasst,  STV, 

Alter  erhdlt. 
Hwat  vngher   nimbir,   thz  han  gamal  haldher. 

(asw.)      T.   Thet  u.  s.  w. 


Quae  a  puero  disciintur,  tenacius  luerent.  It. 

Quod  nova  testa  capit,  inveterata   sapit.  (mlt.) 
Ce   qu'on   apprend   au   berceau.  Dure  jusqu'au  fz. 

tombeau.       Was    man    in    der    Wiege    lernt, 

ivahrt  bis  zum   Grabe. 


Jugend  845. 


-     453     — 


847  Jugend. 


nf.  Ce  qui  s'  apprend  an  ber,  Ne  s'  oiiblie  qu'  an 

ver.  (iirm.)      Was   man   in   der   Wiege   lernt, 

vevffissi  man  nicht  his  zum   Grab. 
it,  Bisogna  struissi   da   zitelli  perche    allora  s'  ha 

la  mente  fresca.  (mi.  crs.)  Man  muss  sick   als 

Kind  unterrichten,  well  man  dann  den  Geist 

frisch  hat. 
ni.  Quel  che  s'  empara  de  piitel  Resta  semper  nel 

servel.    (1.    b.)      Das,    was     man    als    Kind 

lernt,  hleiht  immer  im  Kopfe. 
Quell  che  se  impara  in  temp   de  giovenh'i,    se 

desmentega  mai  pu.    (1.  m.)     Das,  was  man 

in   del'   Jugendzeit   lernt,   vergisst    man    nie 

mehr. 
Qviel  che  s'  impara  da  putei,  no  se  desmentega 

piu.  (v.)      Was  man  als  Kind  lernt,  vergisst 

sich  nicht  mehr. 
Ini.  Lo  ques  depreu  en  la  cuna,  tostem  dura,  (val.) 

Was  vian  in  der   Wiege  lernt,  hleiht  immer. 
S}).  Lo  que  se  aprende  en  la  cuna,   siempre   dura. 

S.  Lo  ques  u.  s.  w. 
Lo  que  entra  con  el  capillo,  sale  con   la   mor- 

taja.      Was  mit  der   Taufmiltze  eingehf,  geht 

mil  dem  Leichentuch  heraus. 
Lo  que  en  la  leche  se  mama  En  la  mortaja  se 

derrama.      Was  man  mit  der  Milch  einsaugt, 

das  ergiesst  sich  auf  das   Leichentuch. 


846.  Die  Jugend  muss  sich  austoben. 

od.  Die  Jugend  muss  vertoben.  (bair.)       [(schwb.) 

Junge    Thiere    muss    man    vergumpen    lassen. 

Me  muess  der  Chalberzit  ihri  Racht  lo.   (scliwei.) 

Man  m^iss  der  Kalherzeit  ihr  Becht  lassen. 


(la.  En  ung  Mand  niaa  odelregges  fire  Gange,  for 
lian  laerer  at  holde  Huus.  Ein  jimger  Mann 
muss  vier  Mai  zn  Grunde  gehen,  ehe  er  Ilaus 
halten  lernt. 
Ungdommen  raser  (sagdeKjserlingen,  hun  sprang 
over  et  Halmstraa).  Die  Jugend  toht  (sagte 
das  alte  Weih,  sie  sprang  iiher  einen  Stroh- 
halmj. 
SW.  Ungdomen  rasar,  sa'  karingen,  sprang  of'ver  ett 
halmstra.     S.   Ungdommen  u.  s.   w. 

fz.  Qui  n'  fait  nin  des  biestreies*j6ne,  les  fait  vi. 

(nf.  w.)      Wer  nicht  Dummheiten  jung  macht, 

macht  sie  alt. 
it.  La  gioventu  vuol  fare  il  corso  suo.    Die  Jugend 

will  ihren  Lauf  hahen. 
mi.Ogni   cavallu   vol   rompere   a   so   cavezza:   Chi 

nu   la  rompe   da   zitellinu,   a   rompe   a   bec- 


chiezza.  (crs.)    Jedes  Pferd  will  sein  Halftcr 

zerreissen:  wer  es  nicht  Jung  zerreisst,  zer- 

reisst  es  im  Alter. 
Ogn'  ommu  vole  rompe  a  cavezza,  Chi    nn    la 

fa  in   giuventu,    la   fa   in    becchiezza.     (cr.s.) 

Jeder    Mensch    will    den    Zuum    zerreissen: 

%oer   es    nicht   in   der   Jugend   that,   thut    es 

im  Alter. 
La  zuvento  la  vor  e  su  sfogh.  (i-om.)      Die  Ju- 
gend icill  sich  nustohen. 
Chi  n  ha  vezzi  da  zovan  i  j  ha  da  vecc.  (rum.) 

Wer  nicht  Jung  Fehler  hat,  hat  sie  alt. 
Ogni  puledro  rompe  la  sua  cavezza.  (t.)     Jedes 

Fohlen  zerreisst  sein  Halfter. 
Chi  non  fa  le  pazzie  in  gioventu,  le  fa  in  vec- 

chiaia.  (t.)      Wer  nicht  in  der  Jugend  Thor- 

heiten  hegeht,  hegeht  sie  im  Alter. 
La  gioventu  voeul  el  so   sfo^ug.    (em.  P.)      S.  ni. 

La  zuvento  u.  s.  w. 
Cui  cu  no  fas   lis   sos   di  carneval,   lis    fas   di 

quaresime,   (frl.)      Wer  nicht   das   Seine   im 

Carneval  thut,  thut's  in  der  Fastenzeit. 
I  zoen  i  vol  fan  semper  de  le  s(S.    (1.  b.)     Die 

Jungen  wollen  immer  das  Ihrige  (hun, 
Chi  no  Ic   fa  de   carneal,   le   fa  de   quaresma. 

(1.  b.)     S.   Cui  u.  s.  w. 
Chi  no  le    fa   de   giovin    le   fa   de   v^c.     (1.  m.) 

Wer's  nicht   in   der  Jugend   thut,    thut's   im 

Alter. 
Ogni   caval   veil    romp    la    s6    cavezza.    (1.  m.) 

Jedes  Pferd  will  sein  Halfter  zerreissen. 
La  gioventii  a  veul  fe  so  sfogh.  (piem.)    S.  La 

zuvento  u.  s.  w. 
Chi  a  ii'a  fane  da  giovo,  a  n'a  fada  vej.  (piem.) 

S.   Chi  no  le  fa  de  giovin  u.  s.  w. 
Chi  no  le  fa  da  zovene,  le   fa   da   veccio.    (v.) 

8.   Chi  no  le  fa  de  giovin  a.  s.  iv. 
Chi  no  le  fa  de  carneval,  le   fa   de   quaresma. 

(v.)     S.  Cui  21.  s.  10. 


847.  Faule  Jugend,  lausig  Alter. 

Wer  in  der  Jugend  fiihrt,  muss  im  Alter  laufa  Od. 

(lauf en),  (schwb.  W.) 
Wer  in  der  Jugend   reitet,   muss   im  Alter   zu 

Fuss  gehen.  (schwei.) 
De    inr    Jfigd    fahrt,     mutt     upt    Older     gan.  pd. 

(ns.  B.)      Wer   in    der  Jugend   fahrt,    muss 

im  Alter  gehen. 


Een  luijc,  of  een  dartle  jeugd,  Een  ouderdom,  dt. 
die  niet  en  deugt.    Fine  triige  oder  thorichfe 
Jugend,  ein  Alter,  das  nicJUs  taugt. 


Jugend  847. 


—     454 


849  Jugend. 


en.  He  that  in  southe  no  vertu  usit ,  In  age  alle 
honure  hym  refusit.  (aen.)  Wer  in  der  Jufjend 
nicht  Tugcnd  nbt,  dem  verweigert  man  hn 
Alter  alle  Ehre. 
Lazy  youth  maks  lousy  age.  (scho.)  Faide 
Jugend  maclit  lausiges  Alter. 

is.  Herra  i  ajsku,  (opt)  prtell  i  elli.     Herr  in  der 
Jugend,  (oft)  Diener  im  Alter. 


fz. 

sf. 


it. 


^ 


Jeunesse  oiseiise,  vieillesse  necessiteuse  (dise- 
teuse).     Milssige  Jugend,    hediirftiges  Alter. 

Joens  paressous,  bieilesse  necessitouse:  Nou  ya 
au  mound  cause  nies  fatigoiise.  (Gsc.)  Faule 
Jugend,  hediirftiges  Alter:  es  giht  nichts 
Ermildenderes  auf  der   Welt. 

Pigre  en  ioenesse,  praube  en  vieliesse.  (Gsc.) 
Faul  in  der  Jugend,  arm  im  Alter. 

Jhouinesso  perezouzo,  vieliesso  necessitouso. 
(Lgd.)     S.  Jeunesse  u.  s.  w. 

Joueynesso  perevouso,  vieillesso  necessitouso. 
(nprv.)     S.  Jeunesse  u.  s.  v\ 

Chi  non  fa  ben  in  gioventu,  stenta  in  vec- 
chiezza.  Wer  in  der  Jugend  nicht  gut  tJait, 
darht  im  Alter. 

Chi  guazza  in  gioventu,  stenta  in  vecchiaja. 
Wer  in  der  Jugend  prasst,  darht  im  Alter. 

In  gioventu  sfrenato,  in  vecchiezza  abban- 
donato.  In  der  Jugend  zilgellos ,  im  Alter 
verlassen. 

Chi  abiisa  (nun  prufitta)  di  a  so  giuventu,  si 
ne  pente  dopu,  ma  troppu  tardi.  (crs.)  Wer 
seine  Jugend  missbraucht  (nicht  henutzt), 
hereuf  es  nachher,  aher  zu  spat. 

Chi  ride  troppu  iu  giuventii,  pianghie  in  bec- 
chiaja.  (crs.  s.)  Wer  in  der  Jugend  zu  viel 
lacht,  weint  im  Alter. 

Gioventu  in  olio,  vecchiezza  in  duolo.  (t.) 
Jugend,  in  IJ^jpigkeit,  Alter  in  Schvierz. 

Chi  ride 'in  gioventu,  piange  in  vecchiaia.  (t.) 
Wer   in   der  Jugend   lacht,   weint   im  Alter. 

Chi  a  mangia  el  moll  cont  i  dent,  El  biascia 
la  crosta  con  i  gengiv.  (1.  m.)  Wer  die 
Krume  mit  den  Zahnen  gegessen  hat,  der 
zerdriickt    die   Kruste  mit   dem   Zahnfleisch. 

Chi  a  mangia  la  molea  an  gioventu  (con  ii  dent), 
a  rusia  peui  la  crosta  an  veciaja  (con  le  zan- 
zive).  (piera.)  Wer  die  Krume  in  der  Ju- 
gend (mit  den  Zahnen)  isst,  nagt  spdter  die 
Kruste  im  Alter  (mit  de^n  Zahnfleisch). 

Chi  sguazza  in  giuventu,  stenta  in  vecciaia. 
(v.)     S.   Chi  guazza  u.  s.  w. 

Cui  godi  in  gioventu,  pati  in  vecchiaja.  (s.) 
Wer  in  der  Jugend  geniesst,  leidet  im  Alter. 


Gioventu  in  libcrt;\,  vecchiaja  in  poverta.  (s.) 
Jugend  in  Freiheit,  Alter  in  Armuth. 

Qui  non  trabagliat  in  juventude,  pianghet  ad 
sa  bezzesa.  (sa.  L.)  Wer  nicht  in  der  Ju- 
gend arheitet,  weint  im  Alter. 

La  jove  quant  no  treballa,  Quant  es  veil,  dorm  Im* 
a  la   palla.    (neat.)      Die  Jugend,   wenn  sie 
nicht  arheitet,  schlaft,  wenn  sie  alt  ist,  auf 
dem  Strnh. 

Qui  en  la  joveutut  no  treballa,  A  la  vell6a 
dorm  en  la  palla.  (val.)  Wer  in  der  Jugend 
nicht  arheitet,  schlaft  im  Alter  auf  dem 
Stroh. 

Mocidade     ociosa     nao    faz    vclhice     conteute.  pt. 
Miissige     Jugend    mucht    kein    zufriedenes 
Alter. 

A  mocedad  ociosa  vejez  trabajosa.    Auf  milssige  sp. 
Jugend  geplagtes  Alter. 


848.  Jugend  wild,  Alter  mild. 


Royt  lads  may  mak  soleer  men.  (scho.)      Wilde  eu. 

Jungen  konnen  gesetzte  Manner  werden. 
Wanton  kittlens  mak  douce  cats,  (scho.)     Spie- 

lerige   Kdtzchen  werden   hed'dchtige   Katzen. 

E  capricciosu  (estrosu)  da  giuvauottu,  ma  sara  it. 
saviu  da  vecchiii.  (mi.  crs.)     Er  ist  als  Jung- 
ling  launenhaft,  wivd  aher  als  Oreis   weise 
sein. 

Figliuoli  matti,  uomini  savi.  (t.)      Tolle  Jiing-  mi.    J/ 
linge,  weise  Manner. 

Matt  di  pizzul,  om  di  grand,    (frl.)     Jung  toll,  ni. 
gross  ein  Mann. 

D'  ii  mat  poleder  as  fa  ii  bu  caal.  (1.  b.)  Aus 
einem  ausgelassenen  Fohlen  wird  ein  gutes 
Pferd. 

Mat  de  gioven,  savi  de  vec.  (1.  m.)  Als  Jiing- 
linge  toll,  als  Greise  tveise- 


849.   Schwere   Arbeit  in   der   Jugend    ist 

sanfte  Ruhe  im  Alter. 
Jugendfleiss  belohnt  sich  im  Alter. 
Auf  eine  gute  Jugend  folgt  ein   ruhiges  Alter,  od. 

(schwei.) 
Arbeit  i  der  Juged  streng,  lebst  denn  froh  und 

in  die  Leng.  (schwei.)    Arheite  in  der  Jugend 

streng,  so  lehst  (du)  dann  froh  und  lang. 
Fil   Arbed    an    der  Jugent,    gat   Rieszten    am  pd. 


Jug-end  849. 


—     455     — 


850  Jugend. 


Alder,  (nrh.  S.)      Viel  Arbeit  in  der  Jugend, 
gut  Ruken  im  Alter. 
De  Jangen   am  Schwisz,   de  Alden   de   Hainjd 
am  Schisz.  (nrh.  S.)    Die  Jungen  im  Schiceiss, 
die  Alien  die  Hande  im  Schoos. 


dt.  Die  in  zijne  jonglieid  wel  leeft,  vindt  een  vroo- 
lijken  ouderdom.  Wer  in  seiner  Jugend  rvolil 
leht,  findet  ein  frohliches  Alter. 

en.  Eident  youth  maks  easy  age.  (scho.)  Fleissige 
Jugend  macht  behagliches  Alter. 


is.  Askunnar  Iserdomr  a  a3  vera  cUinnar  huggnn. 
Der  Jugend  Unterricht  soil  des  Alters  Trost 
sein. 
SW.  Ungdoms   moda   ar   alderdoms   ro   (lust).      Der 
Jugend  MiiJie  ist  des  Alters  Ruhe  (Lust). 

Arbeta  medan  du  ar  ung;  det  gagnar  nar  du 
blir  gammal  och  tung.  Arheite,  wakrend  du 
jung  hist;  das  niitzt,  venn  da  alt  und  schu^er- 
f'dllig  icirst. 

Ungdoms  planta  ar  alderdoms  fi'iikt.  Der  Ju- 
gend Pfianze  ist  des  Alters  Frucht. 

Dhet  man  saar  vth  i  ungdommen,  dhet  skiaar 
man  vpp  pa  alderen.  Was  man  in  der  Ju- 
gend aussdet,  das  erntet  man  im  Alter. 


CW.  Fa  bain   in   ta    giuventiina ,   Schi    vainst    a    t' 

allegrar  in   ta  vegldiina.    (Id.  XJ.-E.)      Thue 

gut  in  deiner  Jugend,  so    wirst  du   dich   in 

deinem  Alter  erfreuen. 
Chi  da  giuven  ais  diligiaint,  In  sia   vegldiim's 

chatta  containt;  Chi  da  giuven  ais  mal  diisa, 

In  sia  vegkliim  's  inriiglera.  (Id.  U.-E.)      Wer 

jung  fleissig  ist,  hejindet  sick  in  seinem  Alter 

ztifrieden;    ver  jung    schlecld   gewolint    ist, 

wird's  in  seinem  Alter  bereuen. 
fz.  II  faut  travailler  en  jeunesse  Pour  reposer   en 

vieillesse.    Man  muss  in  der  Jugend  arbeiten, 

um  im  Alter  zu  ruhen. 
Acquitter  si  pens  en  ta  jeunesse,  Pour  reposer 

en  ta  vieillesse.    Mache  dich,  wenn  du  kannst, 

in  deiner  Jugend  frei,  um  in    deinem  Alter 

zu  ruhen. 
sf.  Et  hau  trabalha  en  ioeuesse  Per  se   reposa   en 

bieliesse.  (Gsc.)     S.  II  faut  u.  s.  w. 
Pan  de  vieil  se  deou  pastar  en  jouynesso.  (nprv.) 

Des  Alien  Brot  muss  in  der  Jugend   einge- 

teigt  loerden. 
it.  Travaglia  da   giovanu    per    gode    da    vecchiu. 

(mi.  crs.)     Ai^beite  jung,  um  im  Alter  zu  ge- 

niessen. 
si.  Cui  fatiga  in  gioventti,  godi  in  vecchiaja.     (s.) 

Wer  in  der  Jugend,  arheitet,  geniesst  im  Alter. 


Qui    patit    a   pizzinnu,    godit    ad    sa    l)ezzasa. 

(sa.)      Wer  in  der  Jugend  leidet,  geniesst  im 

Alter. 
A  mocedad  sin  vicio  y  de  buena  pasada   larga  sp. 

vejez  y   descansada.      Auf  eine   ohne  Laster 

und  gut  verlehte  Jugend  langes  und   ruhiges 

Alter. 


850.    Si    jeunesse    savait,    si    vieillesse 

pouvait!    (fz.)      Wenn  die  Jugend  iousste, 

icenn  das  Alter  konnte! 
Si  jeunesse  savait,  si  vieillesse  pouvait  jamais  fz. 

le   monde   ne    faillirait,       Wenn    die   Jugend 

wUssfe,  wenn   das  Alter  konnte,   wiirde   die 

Welt  nie  schief  gehen. 
Si  jeune  savait  et  viel  pouvait,   un  Jupiter  il 

seroit.      Wer  jung  wiisste  und  alt  konnte,  er 

weir'  ein  Jupiter! 
Si  jeune  savait  et  vieux  pouvait,  jamais  disette 

n'y  aurait.    (afz.)      Wenn  Jung    tcUsste    und 

Alt  konnte,  gabe  es  niemals  Hunger snoth. 
Se  jhouinesso  sable,  se  vieliesso  poudie,  so   qe  sf. 

li  manco  li  soubrarie.  (Lgd.)     Wenn  Jugend 

wiisste,  wenn  Alter  konnte,  wiirde,  was  ihnen 

fehlt,  bleiben. 
Si  joueynesoo  sabie,  et  vieillesso  poudie,  jamay 

ren    non   manquarie.    (nprv.)      Wenn  Jugend 

tciisste    und   Alter    konnte,    wiirde    niemals 

etwas  fchlen. 
Se  il  giovane  sapesse,  Se  il  vecchio  potesse,  Non  it. 

c'^  cosa  che  non  si  facesse.     Wenn  der  Junge 

wiisste,  wenn  der  Alte  konnte,  gdh''  es  Nichts, 

was  nicht  vollbracht  wiirde. 
Se  VI  giovanu  vulessi   e   se   u   vecchiii   pudessi  mi. 

6  cose  anderianu  be.  (crs.)     Wenn  der  Junge 

wollte  und   der  Alte   konnte,  wiirde    es   gut 

gehen. 
Se  u  vecchiu  podissi,  e  u  zitellu  vulissi,  e  cose 

anderianu  ve.  (crs.)      Wenn  der  Alte    konnte 

und  der  Junge  wollte,  wiirde   es  gut  gehen. 
Se  il  giovane  sapesse  e   se   il   vecchio   potesse, 

e'  non  c'  h  cosa  che  non  si  facesse.    (t.)     S. 

Se  il  giovane  u.  s.  w. 
Se'l  giovin  el  sav^s,  E   se'l   v^c   el  podes,   No  ni. 

gh'e  coss  che  no   se   fares.    (I.  m.)     S.  Se  il 

giovane  u.  s.  iv. 
Se'l  veccio  podesse,  e  se'l  zovene   savesse.  No 

ghe  saria  cQSsa  che  no  se  facesse.  (v.)      Wenn 

der  Alte  klJnnte  und  der  Junge  wiisste,  gab' 

es  Nichts,  was  nicht  vollbracht  wiirde. 
Si  lu  giuvini  vulissi  e  lu  vecchiu  putissi,  nun  si. 

ci  sarria  cosa  chi  nun  si  farissi.   (s.)      Wenn 


Jugend  850. 


—     456     — 


851  Junge. 


der  Junge  xvollte  und  der  Alte  Tconnte,  wilrde 
es  nichts  gehen,  was  nichi  aungefiihrt  wiirde. 

pt.  O  mo^o  por  nao  querer,  e  o  velho  por  nao 
poder,  deixao  as  cousas  perdev.  Der  Junge, 
well  er  nicht  will,  %md  der  Alte,  weil  er 
nicht  kann,  lassen  die  Gesch'dfte  verderhen. 
Perde-se  o  velho  por  uao  poder,  e  o  mo(;o  por 
nao  saber.  Es  verdirhf  der  Alte,  weil  er 
nicht  kann,  und  der  Junge,  weil  er  nicht 
weiss. 

sp.  El  viejo  por  no  poder  y  el  mozo  por  no  saber 
dexan  las  cosas  perder.  Der  Alte,  weil  er 
nicht  kann,  und  der  Junge,  xoeil  er  nicht 
iveiss,  lassen  die  Gesch'dfte  verderhen. 


851.  Der  Junge   kann   sterbeu,   der   Alte 

muss  sterben. 
Noth  und  Tod   komnit   zu   Jungen   und   Alten. 
Keiner  so  alt,  dass  er  nicht  noch  ein  Jalir  leben 

will,   und  Keiner   so  jung,   der    nicht    heute 

sterben  kann. 
od.  Die  Junge  clione  (konnen)  sterbe  (sterhen),  und 

die  Alte  miiesse  (miissen)  sterbe.  (schwei.) 
pd.  De  Aide  mesze  starwen,  de  Jange  kjiue  starwcn. 

(nrh.   S.)      Die    Alten    miissen    sterhen,    die 

Jungen  kijnnen  sterhen. 
Junge  LiL  kant  starben,  oole  Lii   mot   starben. 

(ns.  O.)     Junge   Leute   kUnnen   sterhen,   alte 

Leute  miissen  sterhen. 
Ohle  motte  starwe,  Junge  konne  starwe.  (ns.  Pr.) 

Alte  miissen  sterhen,  Junge   konnen  sterhen. 

dt.  Jonge  lieden  kunnen,  maar  oude  lieden  moeten 
sterven.  Junge  Leute  konnen,  aber  alte  Leute 
tniissen  sterhen. 

en.  Young  men  may  die,  old  men  must  die.  8- 
Junge  Lii  u.  s.  w. 
Of  young  men  die  many,  Of  old  men  escape 
not  any.  Von  jungen  Leuten  sterhen  manche, 
von  alten  Leuten  kommen  keine  davon. 
Young  folk  may  dee,  auld  folk  maun  dee. 
(scho.)     S,  Junge  Lii  u.  s.  w. 


da>  Den  Uuge  kan  d0e,  den  Gamle  skal  doe. 

Unge  Folk  kunne  d0e,  gamle  Folk  maae   d0e. 

S.  Junge  Lii  u.  s.  w. 
Det  er  muligt,   at  en  Ung  kan   d0e;   men  del 

er  umuligt,  at  en  Gammel  kan   leve   lisnge. 

Es  ist  miiglich,  dass  ein  Junger  sterhen  kann, 

aher  es  ist  unm'oglich,  dass  ein  Alter  lange 

lehen  kann. 
D0den  staaer  de  Unge  paa  Luur,  men  de  Gamle 


for  ,0ie.     Der  Tod  steht  den  Jungen  auf  der 

Lauer,  aher  den  Alten  vor  Augen. 
Ungi-  ma,  en  gamall  skal.     Junger  kann,  aher  is. 

A  Iter  muss. 
Dan  unge  kann  doya,  dan  gamle  skal.     Der  nw. 

Junge  kann  sterhen,  der  Alte  muss. 
Dauden   stend   dei   unge   paa  Lur   (Skulk),   og 

dei  gamle  midt  fyre  Augom.     Der  Tod  steht 

den   Jungen   auf  der   Lauer   und   den  Alten 

mitten  vor  Augen. 
Ung  kan  do,  gammal  maste  do.     Junger  kann  SW. 

sterhen.  Alter  muss  sterhen. 
En  ung  kan  do,    en   gammal    maste    do.      Ein 

Junger  kann  sterhen,  ein  Alter  muss  sterhen. 

Giuvens  biers  e  vegls  tuots.  (Id.  U.-E.)     Junge  CW. 

(stei'hen)  viele,  und  Alte  alle. 
Aussitost    meurt   jeunes     que    vieux.      Ebenso  fz. 

bald  stirbt  Jung,  wie  Alt. 
La  mort  assise  a  la  ports  des  vieux  guette  les 

jeunes.     Der   Tod,   an   der  Thilr   der  Alten 

sitzend,  lauert  auf  die  Jungen. 
Li  mort  prend  tout  a  son  kius,  Sitost  les  jouenes 

com  les  vius.    (afz.)     Der  Tod  ninimt   Alles 

nach  seiner  Wuhl,  die  Jungen  so  schnell  ivie 

die  Alten. 
I  giovani  possono  morir  presto,  ma  i  vecchi  non  it* 

possono  campar  molto.     Die  Jungen  konnen 

rasch  sterhen,    aher  die  Alten  konnen  nicht 

lange  lehen  bleihen. 
Dei  giovani   ne  muore  alcuno    (qualcuno) ,    dei  mi. 

vecchi    non    ne    campa  niuno.    (t.)      Von  den 

Jungen    stirht    wohl  Einer,    von    den    Alten 

hleiht  Keiner  lehen. 
La   morte   non   guarda   solamente  al    libro    de' 

vecchi.   (t.)      Der    Tod   sieht  nicht   hloss   im 

Buche  der  Allen  nach. 
I  zoen  i  pol  moi'i,  i  vec  i  dev  mori.  (1.  b.)  Die  ni. 

Jungen    konnen    sterhen,   die    Alten    miissen 

sterhen. 
De  gioin  en  mor  quaidun,  De   vec  no   scampa 

nessiin.  (1.  m.)     S.  Dei  giovani  %i.  s.  %l\ 
La  mort  la  sta  siil  t^c,  Ne  la  guai'da  al  gioin 

ne  al  vec.  (1.  m.)  Der  Tod  sitzt  auf  dem  Dach, 

und  sieht  iveder  auf  Jung,  noch  auf  Alt. 
D'    giovo    ai   n'  a    meuir,    ma  d'    vei   ai   n'  a 

scanpa  gnun.  (piem.)     S.  Dei  giovani  u.  s.  w. 
I  zoveni  pol  morir,  ma  i  vechi  a  da  morir.  (v.) 

S.  I  zoen  u.  s.  ro. 
Lu   giuvini   po  muriri,   ma  lu  vecchiu   nun  po  si. 

Campari,  (s.)     Der  Junge  kann  sterben,  aber 

der  Alte  kann  nicht  leben  bleihen. 
El  mozo  puede  morir,  y  el  viejo  no  puede   vi-  sp. 

vir.     S.   Lu  giuvini  u.  s.  w. 


Jung  852. 


—    457    — 


853  Jung. 


8r)2.  D  ic  Jungen  '.vollen  den  Alten  rathen. 
Jimge    Giinse    wollen    die    alten    zur    Triinkc 

fiihren. 
Junge  Pferde  wollen  den  Bereiter  abrichten. 
I'id.  Lir  ta  deinje  Fiioter  Kainjt  machen!  (nrh.  S.) 
Lehr  du  deitien    VcUer  Kinder  macJien! 


dt.  De  jongcn  willen   de   onden   verbeteren.      Die 
Jungen  wollen  die  Allen  verhessern. 

De  boer  wil  den  doktor  leeren.  Der  Bauer 
will  den  Dolctor  helehren. 

Het  kind  wil  den  meester  leeren.  Das  Kind 
will  den  Lelirer  helehren. 

riij  wil  zijiien  vadev  kinderen  leeren  maken. 
Er  icill  seinen  Vafer  Kinder  machen  lehren. 

Hij  wil  zijnen   vader   leeren  wateren.     Ih-  will 
seinen    Vater  lehren   Wasser  lassen. 
en.  Teach   yonr   father   to   begot  children.      Lehrt 
euren    Vater  Kinder  machen. 

Teach  your  grandame  to  grope  her  eggs  (to  .sup 
E.owre  milk).  Lehrt  eivre  Grossmutter  ihre 
Enten  f/reifen  (saure  Milch  suppen). 

Jack  Sprat  would  teach  his  grandame  to  grope 
hens.  Huns  Sprat  mochte  seine  Grossmut- 
ter Hennen  (jreifen  lehren. 

Don't  teach  your  grandmother  to  suck  eggs. 
Lehrt  cure  Grossmutter  nicht  Eier  saw/en. 

Learn  yonr  gudewife  to  niak  milk  kail,  (scho.) 
Lehrt  sure  Frau  Milchsuppe  machen. 


Die 


It.  Ante  barbam  doces  (decent)  senes. 

f/,  Les  jeunes  veulent  conseiller  les  vienx. 

Les  oisons  veulent  mener  les  oies  paitre. 

Gdnschen  wollen  die  G'dnse   v:eiden  fiihren. 

Les  oisons  veulent  mener  paistre  leur  mere. 
Die  G'dnschen  wollen  ihre  Mutter  weiden 
fiihren. 

L'oison  m^ne  I'oye  paistre,  Et  le  bejaune  pre- 
cede le  maistre.  Das  Ganschen  fiihrt  die 
Gans  weiden,  und  der  Gelhschnahel  f/elit  dem 
Lehrer  vorau^. 

II  vent  monstrer  a  son  pe.re  ;i  faire  des  enfants. 
S.  Hij  wil  zijnen  vader  kinderen  u.  s.  w. 

Cost  apprendre  a  son  pore  li  faire  des  en- 
fants. Das  heisst  seinem  Vafer  lehren,  Kin- 
der zu  'machen. 

La  iille  veirt  apprendre  a  sa  mere  a  faire  des 
enfants.  Die  Tochter  icill  ihrer  Mutter 
lehren,  Kinder  tm  viacJien. 

L'ecolier  pretend  enseigner  son  maitre.  Der 
Schiller  will  seinen  Lehrer  helehren. 

C'est  Grosjcan  qui  vent  en  remontrer  a  son 
cure.  Es  ist  Grosshans,  der  seinen  Pfarrer 
helehren  %vill. 

Grosjean    ne     doit    pas    en     remoiilrcr    A    son 


seigneur.     Grosshans  soil  nicht  seinen  Herrn 

helehren. 
Vos  n'  vinrez   nin   apprinde   a   nos  pere  a   far  nf. 

des  efants.    (w.)       Ihr  werdet  etiren    Vater 

nicht  Kinder  machen  lehren. 
Nou  can  pas  amucha  a  pay  de  ha  maynatyes.  sf. 

(Bvn.)      Man  muss  nicht  dem    Vater  lehren^ 

Kinder  zu  machen. 
Vou  enseignar  son  payi-e  a  fayre  d'enfans.(nprv.) 

S.  Hij  wil  zijnen  vader  kinderen  u.  s.  %o. 
I  paperi  vogliono   menare    al  ber  Foche.      Die  it. 

Gdnschen    wollen    die    Gdnse    zur    Trdnke 

fiihren. 
I  paperi  menano  a  ber  I'oche.      Die  Gdnschen 

fiihren  die   Gdnse  zuni   Trinken. 
Insegnare  fare  i  figliuoli  al  babbo.      Den    Va- 
ter lehren  die  Kinder  machen. 
I  pznen  j  insegna  a  i  grand,  (rom.)     Die  Klei-  mi.     i^ 

nen  lehren  die  Grnssen. 
I  paver  meinen  a  bever  el-i  occ.    (em.  B.)     S.  ni. 

/  paperi  menano  u.  s.  w. 
Insgnar  a   so    madra   a   far   di  fioeii.   (em.  P.) 

Seiner  Mutter  lehren  Kinder  zu  machen. 
J'  ochet  a  vetilo   mne  j'  oche   a  beive.   (piem.) 

S.  I  pajjeri  vogliono  u.  s.  w. 
Voreje  mostre  a  soa  mare  a  fe  d'  masna.  (piem.) 

Er  mochte  seiner  Mutter  zeigen.   Kinder  zu 

machen. 
I   paperi   voglion   menar  a    bere    le   occhc.  (v.) 

S.  I  paperi  vogliono  u.  s.  w. 
Imparare     su    babbu   a    laurare    (isarmentare).  si. 

(sa.  L.)     De7i  Vater  ackern  (Weinrehen  weg- 

nehmen)  lehren. 


85.3.  Jung    gewohnt,  alt  gethan. 

Wer  jung  Nichts  taugt,  ist  auch  alt  ein  Tau- 
genichts.  [darnach  versent.    (ad.) 

Wes  sich  die  jugent  hat  gebent,  daz  alter  sich 

Den  site  ein  man  ungerne  lat,  den  er  von  ju- 
gent gewonet  hat.     (ad.)  [dont.  (ad.) 

S\ves    daz    kint    gewont,    daz    selbe    im    nacli 

Junk  gawaat,  oolt  ggdaan.  (frk.  H.  S.)  md. 

We  e'  sech  gewient,  eso  huot  6'  secli.  (mrh.  L.) 
Wie  man  sich  gexr'ohnt,  so  hat  man  sich. 

Jaunk  gewont,  alt  gedun.    (thr.  R.) 

Wie  gewohnt,  so  gethan.  (schwei.)  od. 

Was  das  Haisili  thuet,  das  thuet  auch  noch 
der  Hans,  (schwei.)  Was  das  Hdnschen  thut, 
das  thut  auch  noch  der  Hans, 

Jonk  jewiint,  alt  jedou.    (nrh.  Gl.)  pd. 

.Jung  gewent  is  aid  gedan.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Jung  gewohnt  ist  alt  gethan. 

58 


Jung  853. 


—     458     — 


864  Jung. 


Jung-  up  Mulen,  old  vip  Shirreu.  (ns.  O.  J.) 
Jung  in  Led er panto ffeln,  alt  in  niedergetre- 
tenen  Pantoffeln. 

Freuh  gewunnt,  alt  gedohn.  (ns.  W.)  Frtih 
gewohnt,  alt  gethun. 


dt.  Jong  gewend,  oud  gedaan. 


IS. 


STV, 


Ungr  venst,  gamall  gjorir. 

Uugr  ma  Jvi  venjast,  er  gamall  skal  hafa.    Der 

Junge   muss   sick   daran  ffewohnen,  icas  der 

Alte  haben  soil. 
Hva3    lingr    nemr,    gamall    fremr.       Was    der 

Junge  lernt,  iibt  der  Alte  aus. 
Hvat  ungur  nemur  ganialur  fremur.  (fjer.)     S. 

Hvad  u.  s.  w. 
Ung  van,  garamal  gor. 
Som  man  wandt  sig  som  barn,  blir  man  afven 

som  man.     Wie  man  sich  als  Kind  gevohnt, 

ist  man  audi  als  Mann. 
Som   man  Avandt    sig  i   nngdomen,    sa   blifwer 

man  i  aldevdomen.      Wie    man   sich    in   der 

Jugend  gewohnt,  so  wird  man  im   Alter. 


Ziege,  getcohnt  zu  springen,  sprin<jt  und  wird 

springen. 
Come  menino  criar-te-has ,   come  vellio  viveras.  pt. 

Als   Knahe    musst    da   dich  Ziehen,    wie   du 

als  Greis  lebcn  wirst. 
Quien  malas  mafias  tiene  en  cuna,  6  las  pierde  sp^ 

tarde   6   ntinca.      Wer   iible   Angewohnheiten 

in  der   Wiege  hat,  verliert  sie  enticeder  spat, 

oder  nie. 


It. 

c\v, 

fz, 


it. 


V 


Im. 


Consuetus  vitio  quisquis  juvenilibus  annis,  Cri- 
miua  uon  senior  linquere  posse  reor. 

Sco  juven  si  traig,  aschia  velgs  faig.  (obi.)  Wie 
der  Junge  gezogen  wird,  so  handelt  der  Alte. 

Ce  que  poulain  prend  en  jenesce,  II  le  con- 
tinue en  vieillesse.  Was  ein  Fohlen  in  der 
Jugend  annimmt,  setzt  es  im  Alter  fort. 

Qu'apprend  poiilain  en  denteure,  Tenirleveult 
tant  com  il  dure,  (afz.)  Was  das  Fohlen 
beim  Zahnen  lernt,  will  es  behalten,  so  lange 
es  lebt. 

Ce  qu'  on  apprent  en  sa  jenesce,  Faut  1'  en- 
continuer  en  vieillesse.  (afz.)  Was  man  in 
seiner  Jugend  lernt,  muss  man  im  Alter 
fortsetzen. 

Chi  giovanetto  s'  usa  ad  alcun  vizio,  quand' 
auche  e  vecchio  attende  a  quell'  uffizio.  Wer 
sich  jung  an  ein  Laster  gewohnt,  iibt  es  aus 
auch  wenn  er  alt  ist. 

Chi  da  giovane  ha  un  vizio,  In  vecchiaia  fa 
sempre  quell'  ufizio.  (t.)  Wer  jrmg  ein  La- 
ster hat,  iibt  es  im  Alter  stets  aus. 

Chi  non  segue  virtu  in  giovanezza,  Fuggire  il 
vizio  non  potxci  in  vecchiezza.  (t.)  Wer  nicht 
in  der  Jugend  der  Tugend  folgt,  wird  im 
Alter  nicht  das  Laster  fliehen  kiJnnen. 

Qui  hat  su  vitiu  malu,  non  lu  perdet  manzanu. 
(sa.)  Wer  ein  schlimmes  Laster  hat,  ver- 
liert es  nicht  des  Morgens. 

Cabra  avesada  a  saltar,  salta  y  saltani.  (neat.) 


854.  Junger  Engel,  alter  Teufel. 
Jung  ein  Engel,  alt  ein  Teufel. 
Jiinger  Heiliger,  alter  Teufel. 

Guets  GMnsli,  bosi  Gans.  (schwei.)   Gutes  Giins-  od. 
lein,  biise  Gans. 


Jonge  engeltjes  zijn  gemeenlijk  oude  duiveltjes.  dt. 

Junge  Engelchen  sind  gewohnlich   alte   Teu- 

felchen. 
A  young  saint,  an  old  devil.     FAn  junger  Ifei-  eil. 

liger,  ein  alter  Teufeh 
Young  saints,  auld    sinners,  (sclio.)  Junge  Ilei- 

lige,  alte  Siinder. 


Ung  Engel,  gammel  Dj;T?vel.  dS,, 

Vngher  yEnghil  vvordher  gernae  gammel  Djseff- 

wel.    (adli.)      Junger  Fngel   icird  ijern  alter 

Teufel. 
Ung  engel  kan  blifva  gammal  djofvul.     Junger  SW. 

Engel  kann  alter   Teufel  werden. 
Unger  tBugil  ser  gammal  fsendin.  (asw.)     Jun- 

<jer  Engel  ist  alter   Teufel. 

Ortus  angelicus  senio  satanizat  iniquus.    (mlt.)  It. 
Ortus  sit   angelicus,    aevo  sathanizat    iniqvus. 

(mlt.) 
Fit  puer  angelicus  daemon  veniente  senecta.(mlt.) 
De  jeune    ange    (angelot)    vieux    diable.     Aus  fz. 

jumjem  Engel  alter   Teufel- 
De    jeune    hermite   viel   diable.      Aus  jungem 

Einsiedler  alter   Teufel. 
Bon  oyson,  mauvaise  oye.     S.    Guets  u.  s.  w. 
De  juvene    papelard   veil    diable,    (afz.)      Aus 

jungem  Heuchler  alter  Teufel. 
Angelo    nella    giovanezza,    diavolo    nella    vec-  it. 

chiezza.  Engel  in  der  Jugend,  Teufel  im  Alter. 
Buon  papero    e  cattiv'  oca.      Gates    Gcinschen 

und  bose  Gans. 
Bon  da  pznen,  e  cativ  da  grand,  (rom.)   Klein  mi. 

gut  und  gross  schlechf. 
FanciuUi,  angeli ;  in  eta  son  diavoli.  (t.)  Kinder, 

Engel;  alter  sind's   Teufel.  [schliinm. 

Bu  de  zoen,  cativ  de  ec.    (1.  b.)     Jung  gut,  ait  ni. 


Jung  854. 


459 


855  Jung. 


Fiolet,  anzulet;  zoeiiet,  iliavolet.  (1.  b.)  Jungel- 
chen,  Enc/elchen;  Jangling^   Teufelchen. 

Bon  da  giovo  e  cativ  da  vej.  (pieni.)  Jxmg 
gut  and  alt  schlimm, 

Bon  da  zovene,  cativo  da  veccio.  (v.)  Jung 
gut  unci  alt  schlimm. 


855.  Junger    Schlemmer,    alter    Bet  tier. 
Junge  Reiter,  alte  Bettler. 
md.  Bar  viir  Verzig  faart,   miisz  noch  Verzig  ge-a. 
(frk.  H.)      Wer  vor  vierzig  fdhrt,  muss  nach 
vierzig  gehen. 

Wei  voer  fiftig  Jaren  ritt,  mot  na  fiftig  gaen. 
(hss.  O.)  Wer  vor  filnfzig  Jahren  reitet,  muss 
nach  filnfzig  gehen. 

A  jungar  Fechtar,  a  aldar  Battlar.  (sclils.  B,) 
Ein  junger  Fechter,  ein  alter  Bettler. 

A  jonger  iSaldat,  a  aller  Badler.   (thr.  K.)    Ein 
junger  Soldat,  ein  alter  Bettler. 
od.  Junge  Schwelger,  alte  Bettler.  (bair.) 

Ein  junger  Miissigganger  (Herr,  Soldat),  ein  al- 
ter Bettler.  (schwei.) 
pd.  Wen  vor  verteg  fehrt,  mott  no  verteg  golin.  (nrh. 
M.)     S.  Bar  u.  s.  lo. 

Junk  Soldat,  old  Bedler.  (ns.  B.)  Junger  Sol- 
dat, alter  Bettler. 

De  vor  dartig  Jar  ritt,  mot  na  dartig  Jar  to 
Fote  gan.  (ns.  O.  J.)  Wer  vor  dreissig  Jah- 
ren reitet,  muss  nach  dreissig  Jahren  zu 
Fuss  gehen. 

Junge  Fulleuzer,  alle  Bjiddeler.  (ns.  W.)  Junge 
Faullenzer,  alte  Bettler. 

Wei  (Wer)  jung  ritt,  mott  (muss)  alt  golni 
(gehen).  (ns.  W.) 

Wei  fiir  dem  veertigesten  ritt  —  De  mott  noh 
dem  fuchzigesten  gohn.  (ns.  W.)  Wer  vor 
dem  vierzigsten  reitet,  muss  nach  dem  fiinf- 
zigsten  gehen. 

Wai  jung  fdort,  mot  alt  goen.  (wstf.  Dr.)  Wer 
jung  fdhrt,  muss  alt  gehen. 

dt.  Jonge  slempers,  oude  bedelaars.  Junge  Schlem- 

vier,  alte  Bettler. 
Jong  een  heer,  oud  een  boef.      Jung  ein  Herr, 

alt  ein  Schelm. 
eu.  Idle  young,  needy   auld.    (scho.)      Jung   trdge, 

alt  hediirftig. 
fs.  Jung  Dogenichte,    iijU    Badmann.    (M.)      Jung 

Faullenzer,  alt  Bettler. 


(Ifi.  Ung  Slemmer  —  gammel  Stodder. 
Ung  Fraadser  —  gammel  Tigger. 


Ung    Tiediggsenger   —   gammel    Tyv.      Junger 

Miissigganger,  alter  Dieb. 
Ung  Herre  —  gammel  Trygler.    Junger  Herr, 

alter  Bettler. 
Ung  Springer    —    gammel    Traebeen    (Stylter). 

Junger  Sjiringer,  alter  Stelzfuss. 
Unge  Spill  ere  —  gamle  Tiggere.     Junge  Spie- 
ler, alte  Bettler. 
Ung  rytare,  gammal  skrytare.     Junger  Reiter,  SW. 

alter  Schreiter. 
Unga  spelare,  gamla  tiggare.    S.   Unge  u.  s.  iv. 
Unga    slosare ,    gamla    tiggare.      Junge     Ver- 

schwender,  alte  Bettler. 
Unga   dagtjufvar,    gamla    spetsbofvar.      Junge 

Tagdiebe,  alte  Spitzbuben. 


Jnvens  luschentivs,  velgs  Bettlers  passivs.  (obi.)  CW. 

Junge  Miissigganger,  alte  leidende  Bettler. 
Qui  ne  travaille  pas  etant  jeune,  est  oblige  de  fz. 
travailler  etant  vieux.      Wer  nicht    arbeitef, 
wenn  er  jung  ist,    muss  arbeiten,    wenn  er 
alt  ist. 
Qui    nou    trabaillo   pourin,    Trabaillo   roussin.  sf. 

(Arm.)      Wer  nicht  als   Fiillen   arbeitet,   ar- 

beitet  als  Mdhre. 
Qe  noun  trabalio  pouli,  trabfilio   roussi.  (Lgd.) 

S-  Qui  nou  u.  s.  v:. 
Qu    non    troto    poulhin ,  troto   roussin.    (nprv.) 
Wer  nicht  als  Fiillen  trabt,  trabt  als  Mdhre. 
Chi  va  a  caval  da  giovane,  va  a  piedi  da  vec-  it, 

chio.     Wer  jung  reitet,  geht  alt  zu  Fuss. 
Giovane  ozioso,  vecchio  bisognoso.  (t.)    Trdger  mi.   [^ 

Jilngling ,  bedUrf tiger  Greis.  [m.  s.  w. 

Zoen    ozius,   vec    bisognus.  (1.  b.)     >S'.   Giovane  ni. 
Zoen   desordinat,   vec  tribiilat.    (1.   b.)     Ziigel- 

loser  Jilngling,  geplagter  Alter. 
De    zoen    in   del  boter,   De  vec  in  dei  pensier. 

(1.  b.)     Jung  in   Vppigkeit ,   alt  in  Kummer. 
Braiire    (Pecat)   de   zoen,    dolur  (penitenza)  de 

vec.  (1.  b.)      Thorheiten  (Siinden)  des  Jiing- 

lings,  Schmerz  (Reue)  des  Greises. 
Chi  red  de  zoen,   pianz   de   v^c.    (1.  b.)       Wer 

als  Jilngling  lacht,  weint  als  Greis. 
01  zoen  senza  eserzeze,  El  va  semper  in  pre- 

sepeze.  (1.  brs.)     Der  Jilngling  ohne  Thdtig- 

keit  gerath  immer  in  Abgriinde. 
De  gioven  sfrenat,    de   vec   abandonat.    (1.   m.) 

Als  Jilngling  ziigellos,  als   Greis  verlassen. 
Da    zovene    ozioso ,    da   veccio   bisognoso.    (v.) 

Als  Jilngling  miissig,  als   Greis  bediirftig. 
Chi  ride  da  zovene,  pianze  da  veccio.   (v.)    S. 

Chi  red  u.  s.  w. 
Bravure  (Pecai)  da  zoveni,  dogie  (penitenza)  da 

vecci.   (v.)      S.  Braiire  u.  s.   id. 

58* 


Jung  855. 


—     460     - 


857  Kahl. 


Giovinc  ozioso,  veiiio  pcdocioso.  (v.  trst.)    ]\[iis- 
sit/er  Jilnriling,  lausif/ev  Greis. 
si.  Qui  dormit  a  pizzinnn,  piangliet   a  bezzu.    (sn. 
L.)     Wer  juiiij  scliUlff,  iceinf  alt. 


856.  Junges  Blut,  Spar  dein  Gut. 

Jung   Blut,    Spar'  dein  Gut,   Im   Alter    es   dir 

nothig  tlmt   (Im   Alter   schnieckt's   nocli    cin 

Mai  so  gut). 
Wenn  der  Junge  wiisste,  was  der  Alte  bcdarf, 

wiird'  er  oft  den  Seckel  zulassen. 
1/    md.  Jung  denk  an  den  alten  Mann,  wenn  du  niclit 

willt  (wilUt)  bettelu  galin  (gehenj.  (Hrz.) 
Junges  Blut,  Spar  dein  Gut,  im  Alter  komnit's 

dir  gut,  (mrli.  E.) 
Du  junges  Blut,  Erspaar  dein  Gut,  Weil  dcrs 

(div'sj  im    Alder  (Alter)  needig    dit  (nothig 

thutj.  (W.  E.) 
Junges   Blut,  spoor  din    (s^nir'  dein)  Gut,    In 

Aaler     (Alter)    Armuth     wehe     tliit     (thut). 

(W.  E.) 
Od.  In  der  Jugend  denkt  auf  den  alten  Mann,  (bair.) 
Junges  Blut,  spar  dein  Gut,   (Die)   Armuth  im 

Alter  wehe  thut.  (bair.,  schwei.) 
Denk  jung  an  den  alten  Mann,  Wenn   du    nit 

(nicht)  willt  betteln  gan    (jehen).   (sehwei.) 
Man  mnss  dem  Alter  hausen.  (sclnvei.) 
pd.  Jung  Bland,  Sptire  din  Gaud,  In'n  Older  et  dek 

gaud  smecken  doit.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)  Junges 

Blut,  spar''   dein  Gut,    ii)i  Alter   es   dir  gut 

schmecJcen  thut. 

dt.  Die  jong  spart,   lijdt    oud   geen  gebrek.      Wer 
jung  s_part,  leidet  alt  Icein  Gehrech. 


Askan  skal    safna    [)Vi    cllin    Jiarf    eyi'^a.      Die  is. 

Jugend  muss   sammeln,  was    das  Alter    zum 
Verhruuch  bedarf. 
Ein    skal   gj0yma    nokot   aat    Gamle-Mannen.  nw. 

Man    muss    etwas    aufhehen  fur    den   alten 

Mann. 
Ung  spar,  gamnial  bar.  .lunger  spart,  Alter  hat.  SW. 

Cogitate  quam  louga  sit  biems.  lt> 

Spargna  ten  iatg  da  giuven  cnsi;   II  mcunghel  CTV. 

fa  mal,  sch'  ti  vegls  has  da  gni.  (obi.)  Spare 

dein    Gut,  rvenn  du  jung    bist;    der  Mangel 

thut  weh,  wenn  du  alt  nichts  hast. 
On  doit   qiierir  en  jeunesse  Dont   on   vive    en  I/. 

la  vieillcsse,   Alan  vmss  in  der  Jugend  savi- 

mcln,  ivovon  man  im  Alter  lebe. 
Acquesis  mogiens  on  ioenesse,   Per   ne   vsa   en  sf. 

ta  bieliesse.      (Gsc.)      JErwirb  dir    Vernwgen 

in   der  Jugend,    am  es  in  deinem  Alter  zu 

geniessen. 
Mettesi  paglia  sotto  per  la  vecchiaia.      Er  legt  it. 

sicli  Stroh  fur's  Alter  unter. 
Chi  risparniia  da  giovanu ,  si  In  trova  da  vec-  mi. 

chill,    (crs.)      Wer  jung   spart,   findet   es  im 

Alter. 
Fatti  iin  po'  di  cappezzal  per  la  vecchiaia.  (t.) 

Mache  dir  ein  kleines  Kopfkissen  fiir's  Alter. 
Chi  no  suna  da  zovene,  disuna  da  vcecio.   (v.)  ni. 

Wer   als   JUngling    niclit  fastet,   fastet    als 

Greis. 
Guarda,  moQO,  acharas  velho.     lleb'  auf,  Jiing-  |)t. 

ling,  du  loirst  alt  finden. 
Guarda,    mozo,   y    liallanis    viejo.      Heb'    auf,^\t, 

JUngling,  und  du  ivirst  alt  finden. 


K. 


857.  Wo  es  kahl   ist,    kanu    man    Nichts 

ausraufen. 
Es  ist  bos  ranfen,  wo  kein  Haar  ist. 
Was  will  man  klimmen,  wo  kein  Haar  ist? 
Wer  Haare  hat,  den  rupft  man  d'ran,    Bei  ei- 

nem  Kahlkopf  geht's  nicht  an. 
Was  nntzt's,  wenn  sich  der  Kahlkopf  kiimmt? 


Men  kan   geen   kaalkop    bij   het    haar   vatten.  dt. 

Man    kann    keinen    KaJilkopf  bei'm   Haare 

fassen. 
't  Is  quaad  kammen  daar  geen  hair  is.    Es  ist 

ilbel  kammen,  ico  kein  Haar  ist. 
Tis  quaet  roppen,  daar  ghien  hayr  is.  (ah.)   S. 

Es  ist  bos  u.  s.  to. 
Tis  quaet  ieghens  den  bloyten  hayr  plukken  (ie- 


Kabl  857. 


_     461     — 


858  Kalb. 


gheiis  den  iiacten  worstelen).  (avl.)  Es  ist  iibel, 
clem  Kahlen  Haar  ausraufen  (mit  dem  Nack- 
ten  rinffen). 
't  Is  moeijelyk  kammen  waer  geen  hair  is.  (vl.) 
Es  ist  miiksam  kammen,  ico  kein  Haar  ist. 


How  can  tlie  Me  amble,  wlien  the   horse   and  eu. 

mare    trot?       Wie    kaiin    clus    Fohlen   Pass 

gchen,  wenn  der  Henyst  und  die  State  traben? 
Trot  faither,   trot   mither;    how    can    the    foal 

amble?    (scho.)     Vater   trait,   Mutter  trabt; 

wie  kann  das  Fohlen  Pass  fjehen? 


(la. 


l:-. 


Det  er  ondt  (tungt)  at  plukke  haar  af  en  Skal- 

det.     Das  ist  iibel  (schivcr),  Haar  bei  einem 

Kahlen  auszurupfen. 
Det    er    vanskeligt ,    at    plukke   Haar    af   den 

Skaldede.     Das    ist    schwieri^ ,    Haar    vom  i 

Kahlen  zu  rupfen. 
Out  ar  at  plockse  Haar  af  Lowfe.  (adii.)   Ubel 

ist' s,  Haar  von  der  flachen  Hand  zu  runfen. 
lilt  er  a3  klask  vi8  kollottan.      Vbel  ist's  sick 

raufen  mit  dem  Kahlen. 
Ikki   tekst  har    af  teim  skaUnta.   (fser.)     Man 

ruiift  nicht  Haar  vom  Kahlen. 
,  D'er  laakt  aa  lugga  dan  skollnte.     E>;  ist  iibel, 

den  Kahlen  zu  zausen. 
Ondt  ryskia  den   skallota.      TJbel   den   Kahlen 

raufen. 
Onth  «r  at  plnkka  haar  aff  loffwa.    (asw.)     S. 
Ont  u.  s.  '10. 


It.  Ditficilc  est  ualvum  evellere. 

Res  est  difficilis  ir  spoliare  pilis.  (mit.) 
fz.  On  ne  pent  peigner  un  diable  qui  n'a  pas   dc 
cheveux.      Man    kann    nicht    einen     Teufel 
kammen,  der  keine  Haare  hat. 
On  ne  pent  pas  peigner  nn  diable  s'il  n'a   pas 
de  cheveux.     Man  kann  einen   Teufel  nicht 
kammen,  tcenn  er  keine  Haare  hat. 
nf.  On  n'sarent   peigni   on   diale   qui   n'a   nin   dcs 
cheveux.  (w.)     S.  On  ne  iJeut  peigner  u.  s.  n\ 
On  seche  a  I'vude  atou  d'on  chin  qui   n'a   nin 
des  poi'eges.  (w.)     Man  siicJd   im  Leeren  an 
einem  Hand  herum,  der  keine  Haare  hat. 


od 


dt, 


858.  Das  Kalb  lernt  von  der  Kuh. 

Das  Kalb  folgt  der  Kuh. 

Einr  kiieje  kint  Tuot  als  ein  rint.  (ad.) 

Von  den  altcn  Katzen  miissen  die  Jungen   das 

Mausen  lernen.  (schwb.) 
Die  jungen   Katzen   (Die  Jungen)   lernen  von 

den  alten  (Alten)  mausen.  (schwei.) 

,  Het    kalf   volg-t    de   koe.      S.   Das  Kail  folgt 

u.  s.  w. 

Het   geitje   huppelt   in   het   groen,  En   koo   zal 

ook  haar  jonge  doen.     Die  Ziege  springt  im 

Griinen,  and  so  icird  auch  ihr  Junges  thim. 


Af  den   gamle  Oxe   Iterer   den  unge   at   drage.  da. 

Vom   alten    Ochsen  lernt   der  junge   ziehen. 
Aff  thet  sthore  N0dh  nommer  thet  raijndrre  at 

drawe.  (ada.)      Von  dem  gro.ssen  Bind  lernt 

das  kleinere  ziehen. 
Ungir  folar  dansa  sem  hestar.  Die  Jungen  Foh-  IS. 

len  tunzen,  wie  die  Pferde. 
Eins  og  hiun  gamli  krabbi  skriSur  fyrir,  skri()ur 

hinu    ungi    a    eptir.       Ganz    wie    der    alte 

Krebs  vorwarts  schreitet,  schreitet  der  junge 

nach. 
So  leika  b/itar  sum  skip.  (fa;r.)  So  spielen  die 

Nachen,  wie  das  Schiff. 
Kalven  Iserer  av  Km. 
Af  den  gamla  oxeu  larer  den  unga  (att)  draga.  SW. 

S.  Af  u.  s.  w. 

'  A  bove  majori  discit  arare  minor. 
j  Sic  ibat  pater,  sic  venerandus  Avus  —  Opera- 
tur  filiiis,  qui  videt  patrem  facicntem. 
Le  grand  beuf  aprend  a  labourer  le  petit.  Der  fz. 
'       cjrosse   Ochse  lehrt  den  kleinen  ackern. 
i  De  nature  va  le  poulain  I'amble  Dont  la  mere 
fut  acquenoe.      Von  Natur  geht   das  Fohlen 
Pass,  dessen  Mutter  Passgcinger  icar. 
Quaud  la  chevrc  saute   au  chou,  Le  chevreau 
y  saute  itou.       Wenn  die   Ziege  springt   im 
Kohl,  springt  dort  das  Zicklein  ebenso. 
Chat  et  chaton  chassent  le   raton.     Katz'    und 

Katzchen  jagen  auf  Blitzchen. 
II  giovenco  impara  dal  bue.     Der  junge  Ochse  it. 

lernt  vom  alien. 
I  pznen  j  impera  da  1  grend.  (rom.)     Die  Klei-  mi. 

nen  lernen  von  den  Grossen. 
I  piozi  i  va  adre  a  la  ciossa.  (1.  b.)  Die  Kikh-  ni. 

lein  laufen  der  Glucke  nach. 
I  picoi  imparen  dai  grand.  (1.  m.)     *S^.  I  pznen 

u.  s.  w. 
Imparen  dai  bo  vec  a  ara  i  novel.  (1.  m.)    Von 
den  alten   Ochsen  lernen  die  jungen  ackern. 
I   picoli    impara   dai    grandi.    (v.)     S.   I  pznen 

U.    S.    IV. 

I  pnlzini   va   drio  la    cioca.    (v.)       S.    I  piozi 
u.   S.   IC. 

Ln  picciulu   'mpara    di    lu    granni.    (s.)      Der  ai. 

Kleine  lernt  vom   Grossen. 
Sos  fizos  leant  s'  exemplu   dai  su  babbu.   (sa.j 


Kalb  858. 


462     — 


859  Kalb. 


Die    Sohne    nehmen    das    Beixpicl    an    dem 
Vater. 

pt.  Saltou  a  cabra  na  viiilia,  tambeni  saltara  siia 
filha.  Es  sprang  die  /Acje  im  Weinberg, 
ebenso  tcird  ihre  Tochter  springen. 
Cabra  vai  pela  vinha,  por  onde  vai  a  mai,  vai 
a  filha.  Die  Ziege  gelit  durch  den  Wein- 
berg, iro  die  Mutter  geht,  gelxt  die  Tochter. 

Sp.  Salto  la  cabra  en  la  vifia ,   tambien   .saltara    la 
liija.     S,  Saltou  u.  s.  xo. 

wl.  Unde  sare  capra,  save  si  ieda.      Wo   die  Ziege 
springt,  springt  audi  das  ZicJdein. 
Unde  a  saritii  capra,  sare  max  pre  snssu  iMa. 
Wo  die  Ziege  gesprungen,  springt  das  Zick- 
lein  weiter. 


859.  Es  sind  ebenso  vicl  Kalbs-  a  Is 
Kuhfelle  fell. 

Es  kommeu  ebeu  so  vil  kelberlieut  zuni  mavkt, 
als  ochsenheute.  (ad.) 

Man  findet   als   vil  Kalberbiit'   und    me,   d;i.nn 
Kiiehiit'.  (ad.) 
od.  Man   tragt   mehr   Kalberhiiute  auf  den   Markt, 
als  Ochsenliaute.  (schwb.) 

Es  gibt  so  vicl  Kiilber,  als  Kiihhaute.  (sclivvei.) 

's  Git  meh  Chalberliiit  als  Chiiehiit  i  der  Gerwi. 
(schwei.)  Es  gibt  mehr  Kalbsfelle,  als  Kuh- 
haute  in  der  Gerbe. 

Man  flihrt  so  viel  Kalber  als  Oclisen  nnd 
Kinder  in  die  Mezg.  (schwei.) 

's  Werde  meh  Chalber  i  d'  School  g'fiiert  as 
Chiieh.  (schwei.  8)  Es  werden  mehr  Kal- 
ber in  die  Mezg  gefilhrt,  als  KiiJie. 
pd.  Dar  kamen  mehr  Kalf-Fellen  to  Market,  as 
Koh-Huden.  (ns.  ofs.)  Da  kommeyi  mehr 
Kalbsfelle  zu  Markt,  als  Kuhhdute. 

dt,  Er  komen  zooveel  kalvsvellen  dan  ossenhuiden 

te  markt.  Es  kommen  ebenso  viele  Kalbsfelle 

wie  Ochsenliaute  zu  Markt. 
Er  komen  meer  kalvsvellen  dan  o^ssenhuiden  te 

markt.      Es  kovimen    mehr    Kalbsfelle,    als 

Ochsenhdute  zu  Markt. 
Daar  komen  zoowel  kalven  als  kooeijcn  aan  de 

markt.     Es  kommen  sowohl  Kalber  wie  Kiihe 

auf  deji  Markt. 
Het    kalf    stervt    zoo   haast   als    de    koe.    Das 

Kalb  stirbt  so  bald  wie  die  Kuh. 
Jonge  schapen  sterven  zoowel  als  onde.  Junge 

Schafe  sterben  so  gut  wie  alte. 
Zooveel  lammeren  worden  er  geslagt   als  scha- 
pen.    So  viele  Lamvier  ivie    Schafe   icerden 

geschlachtct. 


Der  cocmcn  soc  veel  calner  huyden  te  marct 
als  ossen  huyden.  (ah.)  S.  Er  komen 
zooveel  u.  s.  to. 

>So  vele  caluei-en  huden  commen  ter  maerckt, 
als  coeyen.  (avi.)  Ebensoviel  Kalbsfelle  kom- 
men auf  den  Markt,  wie  Kiilie. 

As  soon  goes  the  ^lamb's   skin   to    the   market,  en. 
as  the  old  ewe's.    Ebenso  bald  geht  die  Ilaut 
lies   Lammes    zu  Markte,  icie  die   des  alten        ' 
Mutter  schaafes. 

As  soon  comes  the  lamb's  skin  to  the  market, 
as  the  old  sheep's  (auld  tup's),  (scho.)  Eben- 
so bald  kommt  des  Lammes  Haut  zu  Markte, 
trie  die  des  alten   Schafes   (alten    WiddersJ. 


Der  sselges  lige  saa  mange  Lammeskiud,  som  da. 

Faareskind.        Es     werden    gerade    so    viel 

Lamms-  wie  Schaffelle  verkauft. 
Saa  manghe  sselisps  Lamskind  som  Faarskindh. 

(adji.)  Es  werden  so  viel  Lamms-,  wie  Schaf- 
felle verkauft. 
Kalfskinn  kaupast  opt  sem   kiia.     Das  Kalbs-  is. 

fell  wird  (so)  oft  gekauft,  wie  dieKuhhaut. 
Alltid  Acre  kalfskinn  som  torgforas,   an   kohu-  SW« 

dar.     (Es  sind)   stets  mehr   Kalbshdute ,  die 

zu  Markt  gebracht  werden,  als  Kuhhdute. 
Kalffskinn  konima  sa  wal  pa  waggien  som  Oxe- 

hwdar.     Kalbsfelle   kommen   ebensowohl  auf 

die   Wage  uie   Ochsenhdute. 
Swa   findher  man   lamskin   faal   som    faarskin. 

(asw.)     Man  findet  so(viel)  Lammsfelle,  wie 

Schaffelle  fell. 

Tot  fore  terga  bourn,  quot    habet   pelles    vitu- It, 
lorum. 

Pelles  agninae  venales  sunt  ut  ovinae.  (mlt.) 

Aussitot  meurt  veau  que  vache.      Ebenso  bald  fz. 
stirbt  Kalb  wie  Kuh. 

De  veaux  comme  de  vaches  vont  les  peaux  a 
la  place.  Von  Kdlbern  wie  von  Kiihen  kom- 
men die  Haute  auf  den  Blarktplatz. 

II  va  plus  au  marche  peaux  d'agnealx  que  de 
vielles  brebis.  Es  kommen  mehr  Felle  von 
Ldmmern ,  als  von  alten  Schafen  auf  den 
Markt. 

Aussitost  mort  vel  cum  vache.  (afz.)  S.  Aussi- 
tot u.  s,  re. 

Avand  murt  veel  que  vache.  (afz.)  Eher  stirbt 
Kalb,  als  Kuh. 

Qu'  ey  ba  here  d'agnets  a  la  boucherie.  (Brn.)  sf. 
Es  gehen  viele  Ldmmer  in  das  Schlachthaus. 

Eytan  leou  I'y  vay  la  mayre  que  lou  poulin. 
(nprv.)  Ebenso  rasch  ist  die  Slide  hin,  wie 
das  Fiillen. 


Kalb  859. 


—    463 


861  Kappe. 


it.  Pin    vanno    vitelli    Che   bovi    ai    macelli.      Es 

gehen    mehr    K'dlher ,     als     Ochsen    in     die 

Schlachih'duser. 
Pin  capietti  e  agnelli  vanno  in  beccheria,  che 

pecore   e   becchi.      Es   gehen   viehr   Zicklein 

unci  Lcimmer  in  die  Fleischbank,  als  Scliafe 

und  Bocke. 
E'  ne  va  phi  I'agnel,  che  la  pecora.  Mehr  geht 

das  Lamm  dahin,  als    das    Schaf. 
Non  ha  piu  carta  V  agnello  che  la  pecora.  Das 

Lamm   hat  nicht   mehr    Sicherheit   als    das 

Schaf. 
Cosi   tosto  mnore  il   capretto    come    la    capra. 

Ebenso  schnell  stirht   das   Zicklein  toie    die 

Ziege. 
mi.  E  va  pio  agnell  che   pigur  a  e  niazzel.    (roni.) 

Es    gehen    mehr   L'dmmer ,    als    Schaf e    in 

die  Schlachthduser. 
Cosi  presto  muojon  le  pecore    giovaui   come   le 

vecchie.  (t.)     Ebenso  rasch  sterben   die  jun- 

gen  Schaf e,  wie  die  alien. 
Mnor    cosi    delle    pecore    giovani,    come   delle 

vecchie.    (t.)     Es  sterben  ebenso  wohl  junge 

Schafe,  wie  alte. 
Al  macello  va  piu  capretti  giovani  che  vecchi. 

(t.)     In's    Schlachthaus    gehen    mehr   junge 

Ziegen,  als  alte. 
ni.  Van    plui   vitliei    al    maczcl    nancn    bu^.     (frl.) 

Es   gehen    mehr    Kalber    in's    Schlachthaus., 

als  Ochsen. 
In  becaria  van  pit  vedei  che  manz.  (1.  m.)    Es 

gehen    mehr   Kalber,    als    Hinder     in    die 

Fleischbank.  \^plui  u.  s.  rv. 

Al  uiacelo  va  pin   vedei  che   bo.    (v.)     S.    Van 
In  becaria  va   piu   vedei   che   manzi.    (v.)     ;S'. 

In  becaria  u.  s.  iv. 
Al  mazelo  va  piii   vedei   che   manzi.    (v.  trst.) 

In's  Schlachthaus  gehen   mehr   Kalber,    als 

Binder. 
si.  Sa   pira   cherva   tantas   boltas   nde   met   prima 

de  sa  facta,  (sa.  L.,  M.)     Die  unreife  Birne 

fdllt  sehr  oft  friiher  ab,  als  die  reife. 
De  sa  pira  nende  qui  nde  falat  sa  facta,   nde 

falat  sa  cherva.  (sa.  L.,  M.)      Vom  Birnbaum 

fdllt  eher  die  unreife,  als  die  reife  fdllt. 
\m.  Tan  prest  mort  lo  cordero,  com  la  ovella.   (val.) 

Ebenso    rasch   stirbt    das    Lamm,    loie    das 
Schaf. 
Tan  prest  se  deixa  la  pell  Lo  jovenet   com   lo 

veil,  (val.)     Ebenso  schnell  Idsst   das  Junge 
die  Haut,  wie  das  Alte. 
pt.  Tautos   morrem   dos    cordeiros    como    dos    car- 
neiros.     Ebenso  viele   sterben  von  den  Lum- 
mern,  wie  von  den  Hanimeln  (Widdern). 


Tan  presto    va    el    cordero ,    corao    el    carnero.  sp. 
Ebenso  rasch   ist   das  Lamm   hin,   wie   der 
Hanimel  (Widder). 


860.    Wer    keinen    Kalk    hat,    muss    mit 

Lehm  mauern. 
Wer    keinen   Stuhl    liat,    muss    auf   der   Bank 

sitzen. 
Kannst   du  nicht  mit   dem   Wagen   fahren,    so 

fahre  mit  dem  Karren. 
Bar  kei  Schu  hat,  danzt  in  StrSiimpfen.  (thr.  R.)  md* 

Wer  keine  Schuh   hat,   tanzt  in  Sti-iimi)fen, 
Wer  nit  mit  kan  Wog'n  fagrn  ko~,  d^r   nehm*  od. 

awal   in   Karr'n.    (opf.    N.)       Wer  nicht   mit 

einem  Wagen  fahren  kann,  der  nehme  einst- 

iceilen  einen  Karren. 
We   me    ke   Chalch   liet,  muess  me   mit   Choth 

muure.    (schwei.)      Wenn  man   keinen   Kalk 

hat,  muss  man  mit  Koth  mauern. 


Die  met  geen'   kalk   metselen   kan ,    die    neme  dt» 

leem.      Wer  mit  keinem  Kalk  mauern  kann, 

der  nehme  Lehm. 
Die  geen  kan  heeft,   moet   de    leer   gebruiken. 

(vl.)     Wer  keine  Kanne  hat,  muss  den  Stiefel 

(i.  e.  Pass,  Schlauch)  gebrauchen. 


Har  man   ei   Kalk,   faaer   man    at    mure    med  dfi. 

Leer.     Hat  man  nicht  Kalk,  muss  man   mit 

Lehm  m,auern. 
Sa,   sem  ekki  hefir   kalk,   hlytr   a3   lima    me3  i8. 

leyr.      Der,  icelcher  nicht  Kalk   hat,    muss 

mit  Lehm   lehmen. 
Han  fser  lima  med  Leir,  som  inkje  heve  Kalk.  uw. 

Der    muss    mit    Lehm    mauern,    der    nicht 

Kalk  hat. 
Har  man  inte  kalk,  sa  bor  man  mura  med  ler.  SW. 

S.  Har  man  ei  u.  s.  w. 


Chi  non  puo  ber  nell'  oro,  beva  uel  vetro.  (mi.  t.)  it. 

Wer  nicht   aus    Gold  trinken   kann,    trinke 

aus  Olas, 
Se  non  puoi  portare  la  seta,  porta  la  lana.  (t.)  mi. 

Wenn  du  nicht  Seide   tragen   kannst,   trage 

Wolle. 


861.    Kappe,    Kleid     und    Kalk     Decken 

manchen  Schalk. 
Ein  mantel  vnd  ein  hausz  deckt  vil  schaud.  (ad.) 
Ein    Mantel   und   ein   Kuh    deckt    viel   Armut  md. 

zu.  (hss.) 


Kappe  861. 


—     464 


882  Karte. 


od.  Pfcffer,   Kappe   uiul   Kalk   Bo<Tccken    inaiu'.hcn 
Schalk.  (scliwci.) 
Joppa    n'    ond    Hosa    verteekicl    menga    Mosa. 
(schwei.   A.)      jRlickc    und   Hosen    verderJcen 
manche  FlecJcen. 


<lti  Peper,  kap  en  kalk  Dekken  nicnnig  skalk.     S. 
Pfeffer,  u.  s.  u\ 

(lii.  Kappe  og  Kalk  slciulc  mangcn  Skalk.     Kappe 

und  Kalk  verhcrgen  manchen  Schalk. 
En  Skalk  kan  vel  skiules  nnder  on  Messesserk. 

Ein  Schalk   kann  wohl    unfer    einem   Mess- 

fjewnnd  vei'horf/en  werden. 
Klreder  og  Huns  skjnle  megen  Skam.     Kleider 

und  Haus  decken  vide  Schande. 
Eget  Plniis  og  en  lang  Kappe  kan  nicget  skinlc. 

Eiffcn   Halts    und    cin    lani/er   Mantel    kann 

viel  verhertjen. 
Under   hvide  Liin   skinlcs   tidt   skabbct  Skind. 

Unter    weissem    Linnen    loird    oft    rlludiyc 

Haul  verhorgen. 
is.  Hits  og  klpeSi  liylja  mJirg  lyti.    Ilaus  und  Kleid 

decken  manches  Oehrechen. 
nw.  Kaapa  og  Kalk  skyler  mangein  Skalk.     Kappe 

und  Kalk  hirgt  manchen  Schalk, 

fz.  Sonvent  sons  nn  beau  gant  se  cache  une  laido 
main.     Oft  verhirgt  sicJi  unter  einem  schonen 
HandschuJi  eine  hassliche  Hand. 
it.  La  vcste   cuopre   gran   difctti.     Das  Kleid   be- 
deckt  grosse  Mangel. 
Spesso    sotto    bel    guanto    si    nascondc    brutta 
mano,     S.  Souvent  u.  s.  iv. 
si.  Calchina  o  cappa  ogni  male  tappat.  (sa.)     Kalk 

oder  Kappe  bedeckt  jeden  Felder. 
Sp.  Barro  y  cal  cncubren   mucho   mal.      Thon   und 
Kalk  vei-hergen  viel  Schlechtes. 
Botas  y  gaban  encubren  mucho  mal.     Stiefeln 
und  Mantel  verhergen  viel  Schlechtes. 


8G2.  Die  Kart'  und  die  Kanne  Machen 
Manchen  zum  armen  Manne. 

Hiite  dich  vor  den  drei  K's!  Der  Karte,  der 
Kanne,  den  Kiithchen.  [Weib. 

Drei  W    sind    grosse    Rjiubcr:   Weln,    Wiirfel, 

Die  grossteu  Rauber  Sind  Wein  und  Wiirfel- 
spiel  und  Weiber. 

Weiber,  Wein  iind  Wiirfel.splel  Vcrderben  Man- 
chen, wer's  merken  will. 

Irre  wip,  zorn  undo  spil  machcnl  tummer  liu.to 
vil.   (ad.) 


Wein,  zoren,  spil  und  schone  beib,  die  viev 
betoren  mangen  man.  (ad.) 

Runne  llolter  und  vcircckige  Knoken    hewwen  md. 
schont  mannigen  Budel  broken.  (Hrz.)  Bunde 
Tfolzer  (i.  e.  Kegel)  und  viererkige  Knochcn 
(i.  e.    Wiirfel)   hahen  schon  manchen  Beutel 
zerrissen. 

Dc  bemaolt'n  Bla(d)r  un  de  vereckig'n  Knaok'n  pd. 
hjimm   mannigen    ok   den    Geldbiid'l  braok'n. 
(ns.  A.)     Die  hemalfen  Bliitter  (i.  e.  Karfen) 
und  die  viereckigen  Knnchen  hahen  Manchem 
auch   den  Geldbeutel  zerrissen. 

Runn'n  Holter  un  viereckig  Knaken  Hebben 
mennich  en  sin  Geld  terbraken.  (ns.  M.-Str.) 
liiinde  IT'dlzer  und  riereckige  Knochcn  liahen 
Manchem  nein  Geld  gekostet. 

Dor  Worpel,  Kavt*  un  Kann*  Wet  manchor  torn 
firmen  Mann.  (wstf.  Mst.)  Durch  Wiirfel, 
Kavt'  und  Kann'  icird  Mancher  zum  armen 
Mann. 


Door  wijn,  door  vrouwen   en   door   spel   wordt  (It. 

de  man  al  lachcnd  arjn.     Durch  Wein,  durch 

Frauen    und    durch    Spiel    tvird    der   Mann 

lachend  arm. 
Teerlingen,  vrouwen  en  cannon,  Dese  dry  dinglien 

onteereii  de  manncn.  (avl.)      Wiirfel,  Frauen 

und  Kannen,  diese  drei  Dinge   entehren  die 

Manner. 
Play,   women   and    wine    undo    men  laughing,  eu. 

Spiel,    Frauen    und     Wein    verderbeii     den 

Mann  lachend. 

Kort  og  Tiering   er   ond  Na3ring.     Karte   und  dii. 

Wiirfel  ist  schlechte  Nahrung. 
Vin  oeh  qvinnor  gora  visa   man   galna.      Wein  SW. 
und,   Weiber  inachen  weise.  Mdjiner  toll. 


Dives  eram  dudiim,   fecei'unt  me   tria   nudum:  It, 

Alea,   vina,    Venus;   tribus    his    sum    factus 

egenus.  (mlt.) 
Qui    entretient    femme    et    dcz    II    mourra    en  fz, 

pauvretez.  (afz.)     Wer  Frauen   und    Wiirfel 

halt,  wird  in  Armuth  sterhen. 
Femme  et  pis  boesson  Ch'  est  deux  ruine-moeson.  nf. 

(pic.)      Fran    und    Trunk    sind    zioei  Ilans- 

verderher. 
L'ou  ioq  e  la  hcmne  dap  aqnet  vin  plaseu  Que  sf. 

hen  Thome  praubet,  tout  ciau   en   bet   risen. 

(Gsc.)     Das   Spiel  und   die  Frau   mifsammt 

clem  Wein  machen  den  Mann  arm  und  zumr 

lachend. 
Qui  haute  trop  hemno  e  lou  dat.  Quo  mourira 


Karte  862. 


—     465 


864  Kastanien. 


en  pvaubetat.    (Gsc.)      Wer  zu  viel  mif  Frau 

unci  Wiirfel  verkehrt,  ivircl  in  Armuth  ste7-ben. 
Aou  jhuec    e    aou    vin,    I'omG    se    fai    couqin. 

(Lgd.)      Durch   Spiel   und   Wein   mackt  sicJi 

der  Mann  zum  Bettler. 
Au  juec  et  an  vin,  1'  liome  se  rende   conquin. 

(nprv.)     S.  Aou  u.  s.  w. 
It.  Fuggi  donne,  vino,  dado,  se  uo ,   il   tu   fatto   h 

spacciato.     (mi.  t.)      Fliehe   Frauen,    Wein, 

Wiirfel,  too  nicht,  ist  deine  Sache  fertig. 
ni.  Clii  segiiita  a  giuga  se  impoveriss.  (1.  m.)      Wer 

fortgesetzt  sjpielt,  macht  sich  arm. 
Dona,   gola   e   dado   El   to    afar    xe    spazzado. 

(v.  ver.)     Frau,  Ghirgel   und  Wiirfel,   deine 

Sache  ist  fertig. 
si.  Otto   cose   fanno   1'   nomo    impoverire:    femina, 

gioco,  compagni,  liti,  peccato,  vendetta,  gola 

ed    ozio.     (npl.)      Acht    Dinge    machen    den 

Mann  arm:  Weih,  Spiel,  Genossen,  Prozesse, 

Laster ,  Rache,   Our  gel  und  Milssiggang. 
Dinaii  perdi  ciii  joca  a  11  dadi.  (s.)     Geld  ver- 

liert,  wer  Wiirfel  spielt. 
Ini.  Cartas,  daus ,   donas   y  vi  Fan   toi'nar  al   rich 

mesqui.     (neat.)     Karten,    Wiirfel,    Frauen 

wnd   Wein  machen  den  Jteichen  diirftig. 
Cartes,  daus,  dones   y  vi,  Fan   tomar  al   rich 

mesqui.  (val.)     S.   Cartas  u.  s.  w. 
pt,  A  mollier,   e   o   vinho  tirao   o  homem    de    seu 

juizo.     Die  Frau  und  der  Wein  bringen  den 

Mann  um  seinen    Verstand. 
Sp.  La  muger  y  el  vino  sacan  al   hombre  de  tino. 

Die  Frau  und  der  Wein  verdrehen  den  Mann. 


lead  at  night.     Butter  ist  Gold  am  Morgen, 
Silher  zu  Mittag,  Blei  des  Abends. 


SG.'i.  Kas  ist  Morgens  Gold,  Mittags  Sil- 

ber.  Abends  Blei. 
od.  Kas   ist    am   Morgen   Goldy-  z^^    Mittag   Silber 

und  am  Abend  Blei.  (schwei.) 
Der  Kas  is  z'  morgest  Stachl,  z'  Mittag  Eis'n, 

?:  Nachts  Blei,    (tir.  U.-I.)     Der  Kas  ist  des 

Morgens  Stahl,   zu  Mittag  Eisen,   zu  Nacht 

Blei. 
pd.  Des    Morjest    Gaft,    ze    Matach     Speisz,     des 

Ovreszt  Arzna.  (nrh.  S.)   Des  Morgens  Gift, 

des    Mittags    Speise ,    des    Abends    Arzenei 

(i.  e.  der  Eettich). 


dt.  Rammenassen  zyn  's  morgens  goud,  's  middags 
zilver,  en  's  avonds  lood.  (vl.)  Rettiche  sind 
des  Morgens  Gold,  des  Mittags  Silber  und 
des  Abends  Blei. 

en.  Butter  is  gold  in  the  morning,  silver  at  noon. 


Ost  er  om  Morgenen  Guld,  om  Middagen  Solv,  da. 
om  Afteuen  Bly. 


El  formagio  a  marenda  1'  e   oro,   a   disnar  ar-  it. 

zento  e  a  cena   piombo.    (ni.  v.)     Der  Kilse 

ist  sum  Friihstiicfc  Gold,  zttm  Mittag  Silber 

und  zum  Abendessen  Blei. 
El  vin  a  la  matina  F  e   piombo ,   al   mezzo  dl  ni. 

arzento  e  a  la  sera  oro.   (v.)     Der  Wein  ist 

des  Morgens   Blei,   des  Mittags   Silber  und 

des  Abends  Gold. 
S'  aranzu   su   manzanu   est   oro,   su   mesu    die  si. 

meighina,  su  nocte  est  velenix.  (sa.  L.)    Die 

Orange  ist   des  Morgens  Gold,   des  Mittags 

Medizin,  des  Nachts  ist  sie  Gift. 
Huma  azeitona   oui'o,   sogunda  prata,   terceira  pt. 

mata.     Fine  Olive  Gold,   die  zweite    Silber, 

die  dritte  todtet. 
Laranja  por  almoijo  ouro,  por  jantar  prata,  A 

noite  mata.      Orange   zum   Friihstuck    Gold, 

zu  Mittag  Silber,  Abends  Tod. 
Azeytuna  oro  es  una,  dos  plata,  tercera   mata.  sp. 

Fine  Olive  ist  Gold,  zwei  Silber,  die  dritte 

todtet. 


864.  Mit  Fines  Andern   Pfoten  die  Kas- 
tanien aus  dem  Feuer  holen. 

Mit  anderer  Leuten  Finger  die  Kastanien  heraus  od. 
uehmen.  (schwei.) 


Met   eens   anders   pooten   de  kastanjes   uit    het  dt. 

vuur  halen. 
Hij  wil  de  slang  uit  het  hoi  trekken  met  eens 

aiiders  handen.     Er  will  mit  eines   Andern 

Hdnden  die  Schlange  aus  dem  Loche  Ziehen. 
To   make  a  cat's-paw   of   one.      Fine  Katzen-  en. 

pfote  aus  Einem  machen. 


Se   servir  de  la  patte   du   chat    pour  tirer  les  fz. 

marrons  du  feu.     Sich  der  Pfote  der  Katze 

bedienen,  um  die  Kastanien   aus  dem  Feuer 

zu  holen. 
Tirer  les  marrons  dvi  feu  avec  la  patte  du  chat. 

Die  Kastanien  mit  der  Pfote  der  Katze  aus 

dem  Feuer  holen. 
Faire  comme  le  singe :  tirer  les  marrons  du  feu 

avec  la  patte  du  chat.     Es  machen  wie   der 

Affe:  die  Kastanien  mit  der  Pfote  der  Katze 

aus  dem  Feuer  holen. 

69 


Kastanien  864. 


466     — 


865  Kater. 


nf.  I  siche  les  marrons  fon  d^  feu  avou  I'patte  d^. 

chet.  (w.)     Er  holt  mit  der  Pfote  der  Kutze 

die  Kastanien  aus  dem  Feuer. 
sf.  Sii  servis  de  la  paouto   d'aou   ca,   per  tira  las 

castagnos    d'aou    fio.    (Lgd.)      8.    Se    servir 

u.  s.  w. 
it.  Cavar  la   castagna  colla  zampa  del  gatto.    Die 

Kastanie   mit   der  Pfote   der  Katze   heraus- 

holen. 
Cavar  il  granchio  dalla  btica  colla  man  d'altrui. 

Den  Krehs  mit  eines  Andern  Hand  aus  dem 

Loche  holen. 
mi.  Cave  la  castagna  cun  la  zampa  do  gatt.  (rom.) 

S.   Cavar  la  castuf/na  colla  u.  s.  u\ 
Cave  i   maron   cun   la   zampa  do  gatt.    (rom.) 

Die    Kastanien    mit    der    Pfote    der    Katze 

herausholen. 
Cavar   la  brueiata   (la  castagna)    colla   zampa 

altrui.     (t.)      Die    gehratene    Kastanie    (Die 

Kastanie)  mit  der  Pfote  Anderer  herausholen. 
ni.  Cavar  la  castagna  dal  fug  cun  la  zampa  dal 

gatt.  (em.  B.)     Die  Kastanie  mit   der  Pfote 

der  Katze  aus  dem  Feuer  holen. 
Cavar  la  castagna  con  la  zanfa  del  gatt.  (cm.  P.) 

S.  Cavar  la  castagna  colla  u.  s.  ic. 
Cav^r  la  castigna  c6n  la  zampa  dal  gatt.  (cm.  R.) 

S.    Cavar  la  castagna  colla  u.  s.  w. 
No    dopera    la   sampa  del   gat  per  tira  fora  la 

castegna  dal  fogh.    (1.  b.)      Wende   nirht   die 

Pfote  der  Katze   an,  um   die  Kastanie   aus 

dem  Feuer  zti  holen. 
Fk  bell  a  tirh,  gib  de  la   bornis  El   maronsccU 

cent   el   sciampin   del    gatt.    (1.  m.)      Es    ist 

hUbsch  die  Kastanie  mit  der  Pfote  der  Katze 

aus  der  Glut  zu  holen. 
Fe  la   sanpa  del   gat.    (piem.)     Die  Pfote   der 

Katze  machen. 
Gavfe  le  castagne  dal  feii  con  la  sanpa  del  gat. 

(piem.)     S.    Tirer  u.  s.  w\ 
Cavar  la  castagna  co  la  zata  del  gato.  (v.)    S. 

Cavar  la  castagna  colla  u.  s.  w. 
sp.  Con  agena  mano  sacar  la   culebra  del   liorado. 

Mit  fremder  Hand  die    Schlange   aus    dem 

Loche  Ziehen. 
Sacar  el  ascua  con  agena.    Mit  anderer  (Hand) 

die  gluhende  Kohle  nehmen. 


865.  Wenn  man  den  Kater    streichelt,  so 

reckt  er  den  Schwanz  aus. 
Od.  We  me  de   Mauder  striichlet,  so  streckt  er  de 

Schwanz.  (schwei.) 
pd.  Je  mehr  man  de  Katte  strakt,  je  lioger  hoUt  se 


den  Steert.  (ns.  B.)     Je  mehr  vian  die  Katze 

streichelt,  je  hoher  halt  sie  den  Schwanz. 
Je  mer  man   de    Katte    stricket,    desto   hiiclier 

hilt  se  den  Swanz.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)     S.  Je 

mehr  man  de  Katte  strakt  u.  s.  w.  f 

Je  mehr  man   de  Katte  straakt,   desto  hSgger 

beert    se   den   Steert.     (ns.  L.-D.)     Je   mehr 

man   die  Katze   streichelt,   desto   hoher   hebt 

sie  den  Schwanz. 
Je  mehr  man  de  Katt  straakt,  desto  hoger  bSrrt 

se  de  Stert.   (ns.  ofs.)     S.   Je  mehr  man   de 

Katte  straakt  u.  s.  w. 
Je  mSr  man  de  Katt  strakt,  je   hoger   bort   se 

den  Stert.    (ns.  O.  J.)     S.  Je   mehr   man  de 

Katte  straakt  u.  s.  w. 
Wo  mehr  man  den   Kaater   straakt,    wo   hoger 

boert   hei   den   Staart.    (ns.  P.-H.)     Je   mehr 

man  den  Kater  streichelt,  je   hlJher   hebt  er 

den  Schwanz. 
Je  mehr  man  den  Kater  (die  Katze)  striegelt, 

je  holier  hebt  er   (sie)   den  Zagel  (Schwanz). 

(ns.  Pr.) 
Je  meer  mc  ne  Katto  striepet,  je  hogger  halt  se 

'n  Stiirt.  (wstf.  A.)     Je  mehr  man  eine  Katze 

streichelt,  je  hoher  halt  ate  den  Schivanz. 
Wo  mehr  me  de  Katten  striepet,  wo  hauger  se 

den  Steert  halt.  (wstf.  O.)     S.  Je  mehr  man 

de  Katte  strakt  u.  s.  w. 


Als  men  de  kat  streclt,  zoo  steckt  ze  den  staart  (It. 

op.      Wenn  man  die  Katze  streichelt,  so  hebt 

sie  den  Schioanz, 
The   more   you   rub   a   cat   on    the    rump,    the  en. 

higher  she   sets   up    her  tail.      Je   mehr  ihr 

eine  Katze  auf  dem  Riicken  reibt,  je  hoher 

reckt  sie  ihren  Schwanz. 


Ef  strykr  J)i'i  kottinn,  ]>a  stendr  i  lopt  upp  rofa.  is. 

Wenn  du  die  Katze  streichelst ,  so  steht  der 

Schwanz  aufrecht  in  die  Hbhe. 
Dess  meir  ein  stryker  Katten,  dess  hogre  reiser  nif. 

han  Rova.    S.  Je  mehr  man  de  Katte  straakt 

u.  s.  w. 
Ju  mera  man  smeker  katten,  ju   hogre   sjitter  SW. 
-han  upp  rumpa.     S.  Je  mehr  man  de  Katte 

straakt  u.  s.  w. 
Ju  mera  man  stryker   katten,  ju   hogre   satter 

han    stjerten.     S.  Je    mehr    man   de   Katte 

straakt  u.  s.  w. 


Quanto  piii  si  frega  la  schiena  al  gatto,  piu  it. 
rizza   la   coda.    (mi.  t.)     Je  mehr   man   der 
Katze  den  Riicken  reibt,  desto   hoher  reckt 
sie  den  Schwanz. 


Katze  866. 


467     — 


867  Katze. 


866.  Op  d'  Fes  falen   ewe   eiig  Kaz.  (md. 
mrh.  L.)     Auf  die  Fiisse  fallen,    icie    eine 

Katze. 

od.  Die  Katze  spriugt  immer  wieder  auf  die  alten 

Fusse.  (bail-.) 
Er  ist  vvie  eine  Katze:  wie  man  ilin  wirft,   so 
fallt  er  auf  die  Fiisse.  (schwei.) 

dt.  Katten  komen   altijd   op   hare  pooten   te    regt. 

Katzen  kommen  ivwier   auf  ihre  Pfoten   zu 

stehen. 
en.  He's  like  a  cat,  fling  him  which  way  you  will 

he'll  light  on  his  legs.     Er  ist   r/leich   einer 

Katze ,  iverft  ihn  wohin  ihr  tcollt,   er  wird 

auf  seine  Beine  fallen. 
Cast  a  cat  ower  the  house  and  she'll  fa'  on  her 

feet,  (scho.)     Wirf  eine   Katze   uler's   Haus 

und  sie  wird  auf  ihre  Fiisse  fallen. 


dii.  Katten    falder    altid    paa    Fodderne    (Benene). 

Die  Katze  fdlU  immer  auf  die  Fusse  (Beine). 

I  hvor  hoit  Katten  falder,  saa  kommer  han  alt 

paa  Fodderne.     So  hoch  die  Katze  fallt,  so 

kommt  sie  immer  auf  die  Fiisse- 


fZ.Il  est  comme  le    chat   qui   tombe   toujours   sur 
ses  pieds.     Er  ist  wie  die  Katze,  die  immer 
auf  ihre  Fiisse  fallt. 
II  est  du  naturel  du  chat,  il  retombe   toujours 
sur  ses  pieds.     Er  hat  die  Natur  der  Katze, 
er  fallt  immer  auf  seine  Fiisse  ztiriick. 
nf.  Tapez  on  chet  es  I'air,  i  r'toum'ret  so  ses  pattes. 
(w.)     Werft  eine  Katze  in  die  Luft,  sie  wird 
wieder  auf  ihre  Pfoten  zuriickfallen. 
it.E  dato  in  piedi,  come  fanno   i   gatti.     Er  ist 
auf  die  Fiisse    gef alien,    icie's    die   Katzen 
machen. 
E   caduto   in  pie  come   le   gatte.     Er   ist   auf 
die  Fiisse  gefallen  wie  die  Katzen. 
mi.Cascare   in  pie   come   le   gatte.     (t.)      Auf  die 

Fiisse  fallen  icie  die  Katzen. 
ni.  Cascar  in  pe  cme  i   gatt.    (em.  P.)     S.   Cascar 
u.  s.  w. 
Cazze  in  pe  comme  i  gatti.  (lig.)  S.  Cascar  u.  s.  w. 
sp.  Caer  de  pies  como  gato.     Auf  die  Fiisse  fallen 
wie  (die)  Katze. 


Sieht  doch  die  Katze  den  Kaiser  an   und   sagt 

nicht:  gnadiger  Herr. 
Die  Katze  sieht  den  Bischof  an,  Ist  doch   eiu 

geweihter  Mann. 
Derf  dach  di  Katz  in  Keisar  aa  guck.  (frk.  H.  S.)  md. 
D'  Kaz  kuckt  jo  de  Keser.  (mrh.  L.)    Die  Katze 

guckt  ja  den  Kaiser  an. 
Sitt  doch  de  Kotze  a  Kaiser  on.  (schls.)     Sieht 

doch  die  Katze  den  Kaiser  an. 
Schaut  d'  Katz  n'  Bischof  on.  Is  do  a  gweichta  od. 

Mou!  (bair.)  S.  Die  Katze  sieht  den  u.  s.  w. 
Schaut  do  (doch)  di  Katz  den  Bischof  an.  (ndo.) 
Schaut  jo   di  Katz-   in   Kaiser   a'  6~.    (opf.  N.) 

Schaut  ja  die  Katze  den  Kaiser  auch  an. 
Eine   Katze   darf  einen   Bischof  anlugen    (an- 

schauen).  (schwei.) 
Darf  eine  Katze  ein  altes  Scheuerthor  anlugen, 

so  darfs  ich  auch  anlugen.  (schwei.) 
Schaud  di  Kui  an  Kinni  aun,  we  nid  i  di?  (st.) 
Schaut  die  Kuh  den  Konig  an,  warum  nicht 
ich  dich? 
De  Kaz    terf   de  Kiser    usan.    (mh.  vS.)      Die  pd. 

Katze  darf  den  Kaiser  ansehen. 
Sutt  doch  wol  de  Katt  den  Kaiser  an  uu  seggt 
nig    erst:    gnadger    Herr!     (ns.  hist.)      Sieht 
doch    wohl    die  Katze    den   Kaiser    an   und 
sagt  nicht  erst:  gnadiger  Herr! 
Kickt   de  Katt   doch   woll    den   Kaiser    an   un 
seggt  nich   mal:  Gnadiger  Herr!    (ns.  Hmb.) 
Guckt  die  Katze  doch  wohl   den  Kaiser  an 
und  sagt  nicht  einmal:  Gnadiger  Herr! 
Slit  doch  de  Katt  don  Keiser  an  un  seggt  nich: 
Guad'ger  Herr!   (us.  M.-Str.)     S.  Sieht  doch 
die  Katze  u.  s.  w. 


867.    Darf   doch    die    Katze    den    Kaiser 

ansehen! 
Die  Katze  sieht  ja  wohl  den  Kaiser  an. 
Sieht  doch  wohl  die  Katze  den  Kaiser  an. 


De   kat   ziet   den  keizer   wel  aan.     Die  Katze  dt. 

sieht  wohl  den  Kaiser  an. 
Eene  kat  kijkt  wel  een'  keizer  aan.    Eine  Katze 

guckt  wohl  einen  Kaiser  an. 
Eene  kat  kijkt  wel  op  een'  koning.    Eine  Katze 

guckt  wohl  einen  Konig  an. 
Een  bond  ziet   wel   op   een'  graaf.     Ein  Hund 

sieht  wohl  einen   Grafen   an. 
A  cat  may  look  on  a  king.     Eine  Katze   darf  en, 

einen  Konig  ansehen. 
A  bawbee    (half-penny)    (twalfpenny)    cat  may 
look    at  a   king,    (scho.)     Eine  Halhheller- 
(Zwolf heller-) Katze   darf  einen    Konig    an- 
sehen. 
A  Kat  lukkat  eftar  a  Konnang.    (A.,  F.)     Die  fs. 

Katze  hlickt  den  Konig  an. 
Laucket  doch  en  Katt   gfter'  e  Kinning!    (M.) 
Blickt  doch  die  Katze  den  Konig  an! 

59* 


Katze  867. 


—     468     — 


870  Katze. 


UW.  D'er  iiikje  forboclet,  at  Katteii  ser  paa  Korigcn. 
Es  ist  nicht  verhoten,  class  die  Katze  den 
Koniy  ansieht. 

fz.  Un  cliien  regarde  bien  tin  eveque.     Ein  Tlund 

sieht  wohl  einen  Bischof  an. 
nf .  Un  quien   regarde   bieu   iin   evequc.    (Br.)     S. 
Un  chien  u.  s.  w. 
Eiii  kien  y  raviae  bien  ein  evcque.  (pic.  St.-Q.) 

S.   Un  chien  u.  s.  to. 
On  chin  louk  bin  in  eveque  (c  rgueuie).    (w.) 
Ein  Himd  sieht  wohl  eiiien  (einemj  Bischof 
an  fin's  Maul). 
On  stron  r'waite  bin  on  cv^que.  (w.)     Ein  K — 
sieht  wohl  einen  Bischof  an. 
Sf.  Un  chin  regardo  ben  un  Evesquc.    (nprv.)     S. 
Un  chien  u.  s.  w. 


868.    Der   Katze,    die    den    Spiess    leckt, 
vertrau  den  Braten  nicht. 


dt.  Aan  de  kat,  die  bet  spit  likt,  moot  men  het 
spek  (het  gebraad)  niet  toevertrouwen.  Der 
Katze,  die  den  Spiess  leckt,  muss  man  den 
Speck  (den  Braten)  nicht  anvertrauen. 

Eene  kat,  die  ascb  likt,  znlt  gij  gcen  meel  geven. 
Einer  Katze,  die  Asche  leckt,  sollt  Ihr  kein 
Mehl  gehen. 

Een  hond,  die  asch  likt,  mag  ook  wel  meel. 
Ein  Hund,  der  Asche  leckt,  mag  auch  wohl 
Mehl. 
en.  The  dog  that  licks  ashes,  trust  not  with  meal. 
Dem  Hund^  der  Asche  leckt,  vertraue  kein 
Mehl  an. 


869.    Die   Katze,    die    mausen   will,  wird 

nicht  miauen. 
Wan  Katze  muhse,  dan  mauc  se  net.  (nrli.  D.)  pd. 

Wenn  Katzen  mausen,  dann  miauen  sie  nicht. 
Wann  de  Katz  muhss,  miaut  se   nit.    (nrh.  K.) 

Wenn  die  Katze  maust,  miaut  sie  nicht. 
Wenn  de  Katte  muset,  so  mau't  se  nicli.  (ns.  B.) 

S.    Wann  de  Katz  u.  s.  w. 
Wenn  de  Katte  nnis't,   so  maut   se   nich.    (ns, 

ha.  V.)     S.    Wann  de  Katz  u.  s.  w. 
Wann  de  Katte  muset,  da  maut  se   nich.    (ns. 

L.-D.)     S.    Wann  de  Katz  u.  s.  w. 
Wenn  de  Katt  muus't,  denn   maut   s'  ni'.    (ns. 

O.  J.)     S.   Wann   de  Katz  u.  s.  w. 
Wenn  de  Katte   miuset,    dann   miauet    se    nit. 

(wstf.  A.)     S.  Wann  de  Katz  u.  s.  w. 
Wann   de   Katte    miuset,    dann    mauet    so    ni. 

(wstf.  Dr.)     S.    Wann  de  Katz  u.  s.  w. 
Wann  de  Katten  muset,  dann  jaumet  se   nitt. 

(wstf.  Mrk.)     Wann  die  Katzen  mausen,  dann 

miauen  sie  nicht. 
Wann  de  Katte   muset,   dann   mauet   se    nich. 

(wstf.  Rh.)     S.   Wann  de  Katz  u.  s.  w. 
Wann  de  Katten  miuset,  dann  maumet  se  nit. 

(wstf.  tt.)     S.   Wann  de  Katten  u.  s.  w. 

Als  de  katten  muizen,  dan  maauwen   zij   niet.  dt. 
S.    Wann  de  Katten  u.  s.  w. 


it.  A  gatto  che  lecca  cenere,  non  fidar  farina.     Der 
Katze,  die  Asche  leckt,  vertraue  kein  Mehl  an. 
mi.  A  gatto  che  lecca  spiede,  non  gli  Mare  arrosto.  (t.) 
A  can  che  lecca  cenere,  non   gli   fidar    farina, 
(t.)     S.   The  dog  u.  s.  w. 
ni.  Al  gat   che  leca  el  sped,   no    sta  a  fidagh    el 
rost.  (1.) 
Chi  a   berlica  el  gram,    confidie    nen    el    bon. 
(piem.)      Wer    das    Schlechte    leckt,    (dem) 
vertraue  nicht  das  Gute  an. 
Al  gato  che  lica  '1  speo,  no  ghe  fidar  el  rosto.  (v.) 
si.  Al    cane    che    lecca    lo    spiedo ,    non    gli    fidar 
I'arrosto.    (npl.)     Dem   Hwnde,    welcher   den 
Sijiess  leckt,  vertraue  nicht  den  Braten   an. 


Kat  knurrer  ei  for  han  faaer  Muus.    Die  Katze  da. 
knurrt  nicht  bevor  sie  die  Maus  kriegt. 


Chi  maneggia,  Non  braveggia.      Wer  zuschlagt,  it. 

prahlt  nicht. 
Chi  far  de'  fatti   vuole  Suol   far  poche  parole,  mi. 

Wer  Thaten  thun  will,  pflegt  wenig   Worte 

zu  machen. 
Chi  tas  fa.  (1.)      Wer  schweigt  thut.  ni. 

Can  che  mord  no  baja.  (1.  m.)  Hund  der  heisst, 

belli  nicht,  \u.  s.  to. 

Chi  manegia,   no   bravegia.      S.    Chi  maneggia 
Chi  tase,  fa.  (v.)     *S'.   Chi  tas  u.  s.  w. 
Can  che   morscga,  no  bagia.  (v.)     S.    Can   che 

mord  u.  s.  w. 


870.    Die  Katze  fiingt    die    Manse    nicht 

in  Handschvihen. 
Eine  Katz'  mit  Handschuhen  fangt  keine  Maus.  md. 

(mrh.  E.)  [S.  Eine  Katz'  u.  s.  w. 

E  Chatz  mit  Handsche  feht  kei  Miis.  (schwei.)  od. 
Die   Katze,    welche   Handscliuhe   anhat,  fangt  pd. 

keine  Mause.  (ns.  Pr.) 


Katze  870. 


—    469     — 


871  Katze. 


De  Katten  in  Hanschken  fanget  kenne  Miiiise. 
(ns.  W.)  Die  Katzen  in  Handschuhen  fanffen 
keine  Mduse. 


(It.  Is  de  kat  van  Iiaudschoenen  voorzien,  zoo  vangt 

ze  geene  muizen  of  ratten.      1st    die    Katze 

mit    Handschuhen    versehen ,    so    fangt    sie 

keine  Mduse  oder  Ratten. 
eu.  A  cat  in  mittens  catches  no  mice.  Eine  Katze 

in  Handschuhen  fdngt  keine   Mduse. 
A  muffled  cat  was  never  a  good  mouser.  Eine 

behandschuhte  Katze  u-ar  7iie  ein  fjuter  Mause- 

fdnger. 
A  gloved  (muftied)  cat  was  never  a  good  hunter. 

(scho.)    Eine    behandschuhte   Katze   war   nie 

ein  ffuter  Jager. 

UW.  D'  er  med  Kloi  Katten  fangar  Myser.  Mit  der 
Kralle  fdngt  die  Katze  Mduse. 


fz.  Jamais   chat   emmitoufle   ne   prit  souris.     Nie- 
mals  fieng  behandschuhte  Katze  Mduse. 
Chat  emmoufle  ne  prend  souris.  Behandschuhte 

Katze  fdngt  keine  Maxis. 
Chat  engaunte  ne  surrizcra  ja  bien.  (afz.)    Be- 
handschuhte Katze  wird  nie  gut  mausen. 
sf.  Cat  emmantclat  noun  priinghet  jhamai  rat.  (Lgd.) 

Behandschuhte  Katze  fdngt  niemals  Batze. 
it.  Gatta    guantata    non    piglia    raai    sorice.      Be- 
handschuhte Katze  fdngt  nie  eine  Maus. 
mi.  Gatta  inguantata  non  prcse  mai  topo.    (t.)     S. 

Jamais  u.  s.  w. 
ni.  Gac  anguantac    noi   ciapa  rac.    (1.  brs.)      Be- 
handschuhte Katze  fdngt  keine  Batze. 
Gatta  inguantada  no  la  ciappa  ratt.  (1.  ni.)    S. 

Gac  ii.  s.  w. 
El  gat  con  j  guant  a  ciapa  nen  i  ratt,  (piem.) 
Hie  Katze  Tuit  Handschuhen   fdngt  nie   die 
Batten. 
Gata  coi  guanti  no  ciapa  sorzi.  (v.)    Katze  mit 
Handschuhen  fdngt  nicht  Mduse. 


De  Katt  mag  wol  Fisk,  man  se  will  de  Poten  pd. 
neet  natt  maken.    (ns.  ofs.)     Die  Katze  mag 
wohl  Fische,  aber  sie  will  die  Pfoten  nicht 
nass  machen. 


871.  Die    Katze    frisst   gern  Fische,    sie 

will  aber  nicht  in's  Wasser. 
Die  Katze  lisse  wohl  Fische,  sie  will  aber  nicht 

in's  Wasser  (will  ihre  Fiisse  nicht  nass  machen). 
md.  Er    mochte   gern   Bottlen    brechen,    will    aber 

nicht,  dass  ihn  die  Dornchen  stechen.  (mrh.  E.) 
Od.  D'  Chatz  isst  gern  Fisch,  (aber  sie   will    nit  is 

Wasser).  (schwei.) 
D'    Chatz    isst  gern    Fisch,    aber   si   netzt   nid 

(nicht)  gern  d'  Fiiess  (die  Fiisse).    (schwei.) 


De  kat  wil  de  visch   uit   de   tobbe    wel,   maar  (It. 
zij  verkiest  hare  pooten   niet   nat  te  maken. 
Die   Katze    will    wohl    den    Fisch    aus  dem 
Ztiber,   aber  sie  zieht  vor,  ihre  Pfoten  nicht 
nass  zu  machen. 

De  kat  begeert  wel  den  visch  uit  de  tobbe, 
maar  wil  haare  poten  daarom  niet  nat  maa- 
ken.  Die  Katze  begehrt  wohl  den  Fisch  aus 
dem  Zuber ,  aber  ivill  darum  Hire  Pfoten 
nicht  nass  machen. 

Hy  slacht  die  katte,  hy  solde  geerne  vis  eeten, 
mer  hy  solde  die  voeten  niet  geerne  nat 
maecken.  (ah.)  Er  gleicht  der  Katze,  er 
wiirde  gerne  Fisch  essen,  aber  er  mochte 
(sich)  die  Fiisse  nicht  gerne  nass  machen. 

De  kat  wil  wel  visch  eten,  maer  geen  poot  nat 
maken.  (vl.)  Die  Katze  will  loohl  Fisch  es- 
sen, aber  keine  Pfote  nass  machen. 

De  spreeuw  wil  wel  kersen  eten,  maer  geene 
boonicn  planten.  (vl.)  Der  Staar  will  wohl 
Kirschen  essen,  aber  keine  Bdume  pflanzen. 

Fain   would   the    cat   fish  eat.  But  she's  loath  en, 
her    feet    to    wet    (to    wet  her   feet).      Oern 
mochte    die    Katze    Fische    essen,    aber    sie 
mochte  sich  nicht  die  Pfoten  nass  machen. 

The  cat  doth  love  the  fishe,  but  she  will  not 
wett  her  foote.  Die  Katze  liebt  den  Fisch, 
aber  sie  will  ihren  Fuss  nicht  nass  machen. 

Like  the  cat,  fain  fish  wad  ye  eat,  but  ye  are 
laith  to  weet  your  feet,  (scho.)  Wie  die 
Katze  mochtet  ihr  gern  Fische  essen ,  aber 
ihr  viogt  euch  die  Fiisse  nicht  nass  machen. 

A  Kat  mai  naach  Fask,  man  jii  as  alta  bfingh  Is. 
her  Fet  wiat  tu  magin.  (F.)     Die  Katze  mag 
wohl  Fische,  iat  aber   zu  bange,   ihre  Fiisse 
nass  zu  machen. 


Katten  vil  nok  have  Fisken,   men  ikke  gjerne  da. 

toe  sine  Kloer.      Die    Katze   will  wohl   den 

Fisch   haben,    aber  nicht  gern  ihre  Kvallen 

waschen. 
Katten  vil  vel  have  Fisken ,  men  han  vil  ikke 

(ei)  vsede  Kloerne.     Die  Katze  will  wohl  den 

Fisch  haben,    aber  sie   will  (sich)  nicht  die 

Krallen  benetzen. 
Katthen  wil  wsel  haffue  Fisken,   men   han  wil 

eij  wsedhe  Kloen.   (adji.)      S.   Katten  vil  vel 

U.    S.    10. 

Kottur    vill  hafa  fisk,   en  vseta  ei  klser.     Die  is. 


Katze  871. 


—    470     — 


874  Katze. 


Katze  will  Fisck  hahen,  ahtr  nicht  die  Kral- 

len  mass  machen, 
llW.  Katten  vil  gjerne  eta  Fisken,  men  inkje  vseta 

Foten.     Die  Katze  will  yern   den   Fisch  es- 

sen,  aher  den  Fuss  nicht  nass  machen. 
sw.  Katten  hade  val  gevna  fisken,  men  vill  inte  vata 

sina  fotter.     Die  Katze  hatte  wohl  gem  den 

Fisch,  aher  will  nicht  ihre  FUsse  nass  machen. 
Kath  wil   hawa   fisk,   ok   wil    ey   wseta  klona. 

(asw.)     S.  Kottur  u.  s.  iv. 


It.  Felis  amat  pisces,  sed  aquas  intrare  recusat. 
Catus  amat  piscem,  sed  non  vult  tangere  flumen. 
Pisci    cattus  (catus)  hiat,  non   vult   (nee   wit), 

qvod  (quod)  pes  madefiat.    (mlt.) 
fz.  Le  chat  aime  le  poisson,  mais  il  n'aime  pas  a 

mouiller  les   pattes.      Die    Katze    lieht    den 

Fisch,  lieht's  aher  nicht,  die  Pfoten  nass  zu 

machen. 
it.  La  gatta  vorrebbe  mangiar  pesci,  ma  non  pes- 

care.     Die  Katze  mochte  gem  Fische  essen, 

aher  nicht  fischen. 
mi.  E  cixmme  a  gatta  ai  pesci.    (crs.)     Es  ist  wie 

die  Katze  mit  den  Fischen. 


872.   Einer   geschickten   Katz   vertiinnt 
auch  eine  Ma  us.  (od.  schwb.  W.) 
od.  Es  konnen  den  besten  Mauskatzen   auch  noch 
etwa  eine  Maus  entrinuen,  wie  viel  melir  den 
anderen.  (schwei.) 

(It.  Aan    de    beste  kat  kan   eene   muis    ontloopeu. 

Der  besten  Katze  kann  eine  Maus  entlaufen. 

Aan   een  goed    visscher  ontglipt    wel    een   aal. 

Einem  guten  Fischer  entschlilpft  loohl  einAal. 

tlii.  Der  slipper  ogsaa  en  Aal  bort  for  en  god  Fis- 
ker.  Es  entschlilpft  wohl  auch  einem  guten 
Fischer  ein  Aal. 


How  can  the  cat  help  it,  if  the  maid  be  afoul?  en. 
Was  kann  die  Katze  dafiir,  wenn  die  Magd 
eine  Narrin  ist? 


I'z,  A  bou  pecheur  echappe   anguille.      Gutem   Fi- 
scher entschlilpft  ein  Aal. 
A  grant  pescheur  eschappe   anguille.  (afz.)     S. 
A  bon  u.  s.  w. 

sf,  A  gros   pescaire  escampo   enguielo.    (nprv.)     S. 
A  hon  u.  s.  w. 


87.3.  Wat  vermag  de  kat,  als  de  kame- 
nier  zot  is?  (dt.)  Was  kann  die  Katze  da- 
fiir, wenn  die  Kammerjungfer  verrilckt  ist? 


Che  colpa  ne  ha   la  gatta,  quando   la   padrona  it. 

e  matta?       Welche    Schuld    hat    die    Katze, 

wenn  die  Herrin  verrilckt  ist? 
Che   ne    pu6    la   gatta  se  la  massaia  e  matta? 

Was  kann  die  Katze  dafiir,  wenn  die  Aus- 

geherin  verrilckt  ist? 
Unn  a  fallu  la  jatta   si  la  padrona  fe  matta.  mi. 

(crs.  m.)     Nicht  Schuld  hat  die  Katze,  wenn 

die  Herrin  verrilckt  ist. 
Unn  ha   colpa  a   gatta  se   a    patrona  e   matta. 

(crs.  s.)     S.   Unn  a  fallu  u.  s.  w. 
Ch  colpa  n'  ha   gatta  se  la  massera  e  matta? 

(rom.)      Welche  Schuld  hat  die  Katze,  wenn 

die  Ausgeherin  verrilckt  ist? 
Che  colpa  u' ha  la  gatta  se  la  massaia  6  matta? 

(t.)     S.   Ch  colpa  u.  s.  w. 
Che  colpa  gh'  ha  la  gata  se  la  massara  e  mata  ?  ni. 

(em.  P.)     S.   Ch  colpa  u.  s.  w. 
Ch^  colpa  g"  ha  la  gatta  se  la  massera  h  matta? 

(em.  R.)     >Si.    Ch  colpa  u.  s.  w. 
Che  culpa  g'a  la  gata,  se  la  padruna  1' e  mata? 

(1.  b.)     S.   Che  colpa  ne  u.  s.  w. 
Cos'  ala  de  fa  la  gata,  se  la  masera  1'  6  mata? 

(1.  brs.)     S.  Che  ne  pub  u.  a.  w. 
Chi  a  ci;stodiss  mal  la  roba,  a,  V  k  colpevol  dlo 

ch'  a  peul  mancheje.   (piem.)      Wer    die  Sa- 

chen  schlecht  hewacht,  ist  verantwortlich  fixr 

das,  was  fehlen  kann. 
Che  colpa  ga(ghe  n'  ha)  la  gata,  se  la  massera 

e  mata  ?  (v.)     S.   Ch  colpa  u.  s.  w. 
Che  colpa  h  della  gatta,  se  la  massara  6  matta?  si. 

(npl.)     S.   Ch  colpa  u.  s.  iv. 
Chi  curpa  la  gatta,   si   la  criata  e  matta?   (s.) 

Welche  Schuld   (hat)    die  Katze,  wenn    die 

Magd  verrilckt  ist? 
Ite  culpa  nd'  hat  s'attu  quando  sa  padrona  est 

macca?  (sa.  L.)     S.  Che  colpa  ne  u.  s.  w. 


874.  Wenn  die  Katze  aus  dem  Hauseist, 

tanzen  die  Mause. 
Wenn  die  Katze  aus  dem  Hause  ist,   springen 

die  Mause  iiber  Tische  und  Banke. 
Wenn   die   Katze   nicht  zu   Hause  ist,  hat  die 

Maus  freien  Lauf. 
Wann  die  Katze  aus  dem  Hause  ist,  sind   die 

Maiise  Meister. 
Wenn   die   Katze  nicht  daheim  ist,   tanzen  die 

Mause  auf  Tisch  und  Banken. 


Katze  874. 


471 


874  Katze. 


Wenn   der   Hund    schlaft,    hat   der   Wolf    gut 

Schafe  stehlen. 
Als  diu  katze  viz  kiimet,  so  richsent  die  niiuso. 

(ad.) 
md.  Wenn  di  Katz  fort   is,    dauzon    di   Meus    (senn 

di  Meus  Harr).  (frk.  H,  S.)      Wenn  die  Katze 

fort  ist,  tamen  die  Mduse  (sind   die  Mciuse 

Her r en). 
Wenn   di    Katz    draufi    it,    it    di   Mans    Harr. 

(frk.  M.)     Wenn  die  Katze  fort  ist,    ist  die 

Maus  Herrin. 
Wenn  die  Katz'  auf    der  Reis'  ist,    tanzen  die 

MJius'  auf  Tischen  und  Bauken.    (mrh.  E.) 
Wan  d'  Kaze'  fort  sin,  da'  sin  d'  Meis  Mescli- 

ter.  (mrh.  L.)      Wenn  die   Katzen  fort   sind, 

da  sind  die  Mciuse  Meister  (Herren). 
Bann  di  Katz  net  dehein  is,  hunn  di  Mus  frJiien 

Lauf.    (thr.  R.)      Wenn   die  Katze  nicht  da- 

heim  ist,  haben  die  Alatise  freien  Laiof. 
od,  Katz  aus  dem  Haus,  Kuhrt  sich  die  Maus.  (bair.) 
Wenn  die  Katze  aus   dem  Haus  ist,    so  regen 

sich  die  Mause.  (bair.)  [(schwb.  W.) 

Ist  die  Katze  aus  'm  Haus,  So  tauzet  die  Maus. 
Ist  die   Katz    hinaus,    Tanzet  uff'm   Tisch    die 

Maus.  (schwb.  W.) 
Wenn    die    Katze    schlaft,    so    rodcn    sich   die 

Mause.  (schwei.) 
Wounn  di  Kotz  aus  is,  hobm  d'  Mais  Sunti.  (st.) 

Wenn  die  Katze  aus  ist,    haben   die   Mciuse 

Sonntag. 
Wenn   d'   Katz   niet   ze  Haiis  ischt,    so   hab'm 

die  Maus  Kirchtig  f^zVc/tto^j(Ravandefescht). 

(tir.  B.) 
pd.  Wann    de   Katz    eruiis    ess,    dann    danzen  de 

Muhs   op   Stohl  un  Bank.  (nrh.  K.)    Wenn  die 

Katze  draussen  ist,  dann  tanzen  die  Mduse 

auf  Stiililen  und  Bdnken. 
Wun    de    Kaz  net  derhim  asz,   hun  de   Meisz 

Ho^hzet.    (nrh.   S.)      Wenn  die  Katze    nicht 

daheim  ist,  haben  die  Mduse  Hochzeit. 
Wenn  d'  Katt  nich  to  Hiis  iss,    (denn)  danz'n 

de   Mus'  upp'n  Disch.    (ns.   A.)       Wenn    die 

Katze  nicht  zu  Hause  ist,  (dann)  tanzen  die 

Mduse  auf  dem  Tisch, 
Wenn  de  Katte  nich   to  Hus  is,   so   danzet  de 

Miise  upn  Disk.  (ns.  B.)      S,    Wenn  cV  Katt 

u.  s.  w. 
Wenn   de    Katte   nich   to   Huse  is,    danzet   de 

Muse  up'n  Benken  (Dischen).  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Wenn  die  Katze  nicht  zu  Hause  ist,  tanzen 

die  Mduse  auf  den  Bdnken  (Tischen), 
Wenn  de  Katt  ut  is,  danst  de  Mils  up  de  Bank. 

(ns.  hist.)     Wenn  die  Katze   aus   ist,   tanzen 

die  Mduse  auf  den  Bdnken. 


Venn  de  Katt  ut  is,  so  spselen  de  Mys  op  'e 
Bank,  (ns.  hist.  A.)  Wenn  die  Katze  aus 
ist,  so  spielen  die  Mduse  auf  der  Bank. 

Wenn  de  Katt  ut'n  Huus  is,  danzen  de  Mils 
up'n  Disch.  (ns.  M.)  Wenn  die  Katze  cms'm 
Hause  ist,  tanzen  die  Mduse  auf  dem  Tisch, 

Wenn  de  Katt  utgahn  is,  macken  sich  de  Mils 
enen  vergnogten  Dag.  (ns.  M.-Sch.)  Ist  die 
Katze  ausgegangen,  machen  sich  die  Mduse 
einen  vergnilgten   Tag. 

Wenn  de  Hund  weg  is,  gahnt  de  Schapen  aver- 
all,  (ns.  ofs.)  Wenn  der  Hund  weg  ist,  geh'n 
die  Schafe  ilberall. 

Wenn  de  Katt  nich  to  Huus  oss,  danze  de 
Miies  op  Dosch  un  Bank.  (ns.  Pr.-O.)  Wenn 
die  Katze  nicht  zu  Haus  ist,  tanzen  die 
Mduse  auf  Tisch  und  Bdnken. 

Wann  de  Katte  nit  te  Heime  is,  dann  danzet 
de  Miiiise  upp  den  Biinken.  (ns.  W.)  8. 
Wenn  de  Katte  nich  to  Huse  is  u,  s.  w. 

Wenn  de  Katte  nit  ter  Heime  ies,  dann  spielt 
de  Muise  up'n  Banken.  (wstf.  H.)  Wenn  die 
Katze  nicht  daheim  ist,  dann  sxnelen  die 
Mduse  auf  den  Bdnken. 

Wann  de  Katten  nich  in  't  Hus  sind,  spiend 
do  Mils'  op  de  Banke.  (wstf.  R.)  Wenn  die 
Katzen  nicht  im  Hause  sind,  spielen  die 
Mduse  auf  den  Bdnken, 


Wanneer  de  kat  weg  is,  dan  dansen  de  niuizen  dt. 
op  de  tafel.      Wenn  die  Katze  weg  ist,  dann 
tanzen  die  Mduse  auf  dem  Tische, 

Als  de  kat  uit  is,  dan  dansen  de  muizen  rondom 
het  boter-  (meel-)  vat.  Wenn  die  Katze  aus 
ist,  dann  tanzen  die  Mduse  um  das  Butter- 
(Mehl-)  Pass, 

Als  de  kat  van  huis  is,  dan  hebben  de  muizen 
bruis  (den  voUen  loop).  Wenn  die  Katze 
■von  Hause  weg  ist,  dann  haben  die  Mduse 
Fest  (den  vollen  Lauf), 

Als  de  kat  van  huis  is,  dan  houden  de  mui- 
zen bruiloft.  Wenn  die  Katze  aus  dem  Hause 
ist,  dann  halten  die  Mduse  Hochzeit. 

Daar  geene  kat  is,  tieren  de  muizen.  Wo 
keine  Katze  ist,  rasen  die  Mduse. 

Als  de  kat  slaapt,  spelen  (springen)  de  muizen. 
Wenn  die  Katze  schldft,  spielen  (springen) 
die  Mduse. 

Als  de  catte  is  van  buys,  so  creuelt  de  muys. 
(avl.)  Wenn  die  Katze  aus  dem  Hause  ist,  so 
krabbelt  die  Maus. 

Als  de  kat  van  huis  is,  hebben  de  muizen  vry 
loopen.  (vl.)  Wenn  die  Katze  aus  dem  Hause 
ist,  haben  die  Mduse  freiea  Lauf  en. 


Eatze  874. 


—    472     — 


874  Katze. 


en.  When  the  cat  's  away,  the  mouse  may  play. 
Wenn  die  Katze  we</  ist,  kann  die  Maus 
spiel  en. 

If  the  cat  's  away,  The  mice  will  play,  (aen.) 
Wenn  die  Katze  fort  ist,  spielen  die  Mduse. 

Weel  kens  (Weill  wats)  the  mouse.  When  the 
cat  's^oot  o'  (The  cat  's  out  of)  the  house, 
(scho.)  Wohl  tveiss  die  Maus,  wenn  die 
Katze  aus  dem  Haus  ist. 

Loud  coos  the  cloo  when  the  hawk  's  no  whist- 
ling, loud  cheeps  the  mouse ,  when  the  cat 's 
no  rustling,  (scho.)  Luut  girrt  die  Taube, 
wenn  der  Fallce  nicht  "pfeift,  laut  zirpt  die 
Maus,  wenn  die  Katze  nicht  raschelt. 
fs.  Wan  a  Kat  eg  ar  an  as ,  do  luup  a  Miiiissen 
aauer  al.  (A.)  Wenn  die  Katze  nicht  zu  Ilause 
ist,  dann  laufen  die  Mduse  ilherall. 

Wann'  e  Katt  ai  inne  as,  lupe  da  Miiss  aiiwer 
'e  Tele.  (M.)  Wenn  die  Katze  nicht  zu  Ilause 
ist,  laufen  die  Mduse  iiber  die  Diele. 

Wan  di  Kat  iiiit  es,  da  laup  die  Miiiis  aur 
Btaal.  (S.)  Wenn  die  Katze  aus  ist,  dann 
laufen  die  Mduse  iiher  die  Diele. 


dsi.  Naar  Katten  er  ude,  dandse  Musene   paa  Bor- 

det,     Wenn   die   Katze   aus   ist,    tanzen    die 

Mduse  auf  dem  Tische. 
Naar  Katten  er  borte,   labe  Musene  paa  Bten- 

ken.     Wenn  die  Katze  weg  ist,  laufen  die 

die  Mduse  auf  der  Bank. 
Frit  leger  Muus,    naar  ingen   Kat   er  i   Huus. 

Frei  spiel t  die  Maus,  wenn  keine  Katze  im 

Haus  ist. 
Naar  Katten  er  ikke  hjemme,  sidder  Musen  for 

Bordenden.      Wenn  die  Katze  nicht  daheim 

ist,  sitzt  die  Maus  auf  dem  Tische. 
Da  raade  Musene  selv,   naar   Kat   er   ude.  Da 

schalten  die  Mduse,  wenn  die  Katze  aus  ist. 
nw.  Naar  Katten  er  burte,  spela  Myserna  paa  Bor- 

det.     Wenn    die  Katze  weg  ist,   spielen  die 

Mduse  auf  dem  Tische. 
D'  er  Moro  vera  Mus,  dar  ingen  Katt  er  i  Hus. 

Es  ist  Lust,  Maus  zu  sein,  wo  keine  Katze 

im  Hause  ist. 
Naar  Hauken  er  burte,  er  Hanen  byrg.     Wenn 

der  Falke  fort  ist,  ist  der  Hahn  hochmiithig. 
SW.  Nar  katten  ar  borta,  dansa  mossen  (rattorna)  pa 

bordet,     8.  Naar  Katten  er  ude  u.  s.  w. 


It,  Fele  comprehensa  saltant  mures  in  mensa. 
Dum  fclis  dormit,  mus  gaudet  et  exsilit  antro. 
Dum  dormit  felis,  spoliant  penuaria  mures. 
Bella   gerunt  mures,  ubi    cattum    non    habet 
aedes.  (mlt.) 


Cur  cha  '1  giat  ais  our  d'  chesa,  las  miiers  sa-  CTf. 

glian.  (Id.  O.-E.) 
Cur  cha  '1  giatt  ais  our  d'  chasa,  schi  las  miirs 

rupettan.   (Id.   U.-E.)      Wenn    die  Katze   aus 

dem  House  ist,  trahen  die  Mduse. 
Cul  gat  ei  ord  casa,  saultan  las  miurs.  (obi.) 
Quand   le   chat  n'est  pas  la  (n'y  est   pas),   les  fz. 

souris   dansent.       Wenn  die   Katze  nicht  da 

ist,  tanzen  die  Mduse. 
Absent  le  chat,  les  souris  dansent.      (1st)  fort 

die  Katze,  tanzen  die  Mduse. 
Quand  le  chat  n'est  pas  au  logis,  les  rats  dan- 
sent sur  la  table.      Wenn  die  Katze  nicht  zu 

Hause  ist,  tanzen  die  liatten  auf  dem  Tische. 
Les  rats  se  promeuent   a  I'aise  la  ou  il  n'y   a 

point  de  chats.     Die    Ratten  spazieren  nach 

Gefallen,  too  es  keine  Katzen  giht. 
Quand   le   chat   est   hors   la   maison ,  Souris  et 

rats  out  leur  saison.      Wenn  die   Katze   aus- 

ser  dem  Hause  ist,  hahen  Mduse  und  Ratten 

ihre  Zeit. 
La  ou  n'i  ad  (La  ou  na)  chat,  surriz  (sorit)  se 

revele  (reuelent).   (afz.)    Da  wo  keine  Katze 

ist,  wachf  (wachen)  die  Maus  (Mduse)    auf. 
Quand  dies  cos  sont  au  guernier,   ch6s   souris  nf. 

dans'tent.   (pic.)     Wenn  die  Katzen  auf  dem 

Boden  sind,  tanzen  die  Mduse. 
Quand  les  cats  sont  au  guernier,  les  soris  dans'te. 

(R.)   Wenn  die  Katzen  auf  dem  Boden  sind, 

tanzen  unten  die  Mduse. 
Quand  les  chets  sont  evoie,  les  soris  sont  mais- 

ses.  (w.)     Wenn  die  Katzen  unterwegs  sind, 

sind  die  Mduse  Herrinnen. 
Quand  les  chets  sont  fou  de  1'  mauchonne,  les 

soris  dansent'  nu  sus  1'  tauve.  (w.  N.)   Wenn 

die  Katzen  ausser  dem  Hause  sind,    tanzen 

die  Mduse  auf  dem  Tische. 
Qiioan  lou  gat  nou  y  ey,  Lous  arrats  que  pin-  sf. 

nen.  (Brn.)      Wenn  die  Katze   nicht   da    ist, 

rilhren  die  Ratten  die  Beine. 
Quan  lou  gat  es  hore  de  la  maisoun,  Murguet- 

tes  rats  an  leur  temps  k  sasovm.  (Gsc.)    Wenn 

die  Katze  ausser  dem  Hause  ist,  hahen  Mduse 

und  Ratten  ihre  Zeit  und  Jahreszeit. 
Qan  lou  ca  i-es  pa,   lous  garis  dansou.    (Lgd.) 

Wenn    die    Katze  nicht  da   ist,    tanzen    die 

Ratten. 
Dorme  16  cat,  velio  le  rat.  (Lgd.)     Schldft  die 

Katze,  wacht    die  Ratte. 
Qan  lou  chi  doi",  lou  loub  velio.  (Lgd.)    Wenn 

der  Hand  schldft,  ivacht  der  Wolf. 
Vente   non    sont   lous   cats,   ley   ratos   dan^on. 

(nprv.)       Wo  die  Katzen  nicht  sind,  tanzen 

die  Ratten. 


Katze  874. 


473 


876  Katze. 


if.  I»i)ve    111)11  (■  (la)  gatta,    U>\)')    vi    halla  (il   topo 

balla).       Wo   die  Katze    nickt  ist,   tanzl    die 

Maus  (Ratte). 
Qnaudo  la  gatta  noii  v'  e,  i  sorci   ballauo.     S. 

Qutmd  le  chat  n'est  pas  Ih  u.  s.  iv. 
C^uaudo  la  gatta  e  in  pacse,  i  topi  stnnno  (juieti. 
Wenn  die  Katze  am  Orte  ist,  sind  die  Mdiise 

ruhiy. 
II   muliiio   e   serrato ,   gli    asini   tiescano.      Die 

Miihle  isi  zu,  die  Esel  taiizen. 
mi.  Dove  gatti  uon  son,  ballano  i  topi,  (crs.)      Wo 

keine  Katzen  sind,  tanzen  die  M'duse  (Batten). 
Quandii  un  c'  e  n  gattu  in  casa,  ballanu  i  topi. 

(crs.  s.)      Wenn   die   Katze   nicht   im    Hause 

itst,  tanzen  die  M'duse. 
Dov  n'e  gliett,  i  sorgh  i  bala.  (rom.)   Wo  keine 

Katze  ist,  tanzen  die  Mouse. 
Quando  la  gatta  nou  e  in  paese,  i  topi  ballano. 

(t.)   Wenji  die  Katze  nicht  am   Orte  ist,  tan- 
zen die  Manse  (Ratlen.J 
ui.  Quand  a  n'i  e  al  gatt  per  ca,    i  pondg  balleu. 

(era.  B.)     S.  Quandu  u.  s.  w. 
Quand  an  ghe  el  gatt,  i  soregh  balleu.  (em.  P.) 

*S'.   Quand  le  chat  n'est  pas  la  u    ?.  w. 
Quand  an  gli'  e  al  gatt,  i  sorgh  ballen.  (em.  R.) 

S.   Quand  le  chat  n'est  pas  la  u.  s.  w. 
Via  la  gata,    i  sorech  bala.    (1.  b.)     S.    Absent 

u.  s,  IV.  [tanzt  die  Ratte. 

Via  '1  gat,  bala  1  rat.  (1.  b.)      Weg  der  Kater, 
Se  volta  via  la  gatta,  balla  i  ratt.  (1.  m.)    Wenii 

die  Katze  fort  geht,  tanzen  die  Ratten. 
Quando  o  gatto   passaggia,  o  ratto  .sta  ascoso. 

(lig.)    Wenn  die   Katze  herumspaziert,  hleibt 

die  Ratte  versteckf. 
Quand  a  j'e  nen  ii  gat   (Quand   ii   gat   ai   son 

nen),  ii  rat  a  balo.  (piem.)    Wenn  die  Katzen 

nicht  da  sind,  tanzen  die  Ratten. 
Quand  a  j'e  nen  el  gat,  ii  giari  a  balo.  (piem.) 

8.   Quand  le  chat  nest  pas  la  u.  s.  w. 
Co  no  gli'  e  '1  gato  (la  gata),  i  sorzi  bagola.  (v.) 

S.   Quand  le  chat  n'est  pas  la  u.  s.  w. 
si.  Quaunu  gatta  nun  c'e,  Ii  surci  ballauu.  (s.)^S. 

Quand  le  chat  n'est  pas  /a  u.  s.  w. 
Quannu   nun   cc'  e   la  gatta,    Ii  surgi  ballanu. 

(s.  C)  8.   Quand  le  chat  n'est  pas  la  u.  s.  w. 
Ue  s'incontrat  s'attu,  sos  soriglie.'*    uon    ischer- 

tiant.    (sa.    L.)       Wo    man   die   Katze   trifft, 

spielen  die  Muuse   nicht. 
lui.  Quand  la  mare  no  hi  es,  jo  salto  y  ballo.  (ucat.) 

Wenn  die  Mutter  nicht  da  ist,  springe  und 

tanze  ich. 
pt.  Quando   em  casa  nao   est;i    o    gato,   estende-se 

o    rato.       Wenn   die   Katze    nicht   im    Hause 

ist,  macht  sich  die  Ratte  Lreit. 


VAo-se  o.s  gatos,  esteudem-se  o.s   ratos.     Gehen 

die    Katzen  fort,    machen    sich   die    Mouse 

hreit. 
Vanse  los   gatos,  y   estiendense  los   ratos.      8.  sp« 

Vdo-se  u.  s.  tv. 
Muerense  los  gatos,  regocijanse  los  ratos    Ster- 

hen  die  Katzen,  freuen  sich  die  Ratten. 
Holgad,    gallinas,   que  el  gallo  esta   en  vendi- 

mias.     Feiert,  ihr  Hiihner ,  denn  der  Huhn 

ist  auf  der    Wcinlese. 


875.    Wie   gem   frisst   die  Katze   Wurst, 

wenn  sie  nurdie  Haut  hatte! 
Es  fehlt  ihm  Nichts  als  der  Kohl,  wenn  er  nur 

Speck  hatte. 
Ich   hatte  mich  gern   gewarmt,   aber   ich    kam 

nicht  zum  Ofen. 
Wo  geren  fret  de  Hund  Wost ,  wenn  he  mant  pd. 

Slue    krigt.    (ns.  ha.   G.  u.  G.)       Wie  gerne 

frisst  der  Hund  Wurst,  wenn  er  nur  Wurst- 

schale  bekommt. 
Wo  geren  fret  de  Katte   Wost,   wenn    se  man 

de  Hiut  hedde.  (ns.  L.) 


Hun  ontbreekt  niets  dan  kool :  haddeu  zij  maar  (It. 

spek.      Ihnen  fehlt  Nichts   als  Kohl,  hdtten 

sie  nur  8peck. 
Hera    ontbreekt    niets    dau  vet:    had   hij    maar 

kool.      Ihm  fehlt   Nichts   als  Fett,    hdtt'   er 

nur  Kohl. 
Jack  would  wipe  his  nose,  if  he  had  it.  Hans  eu. 

tciirde  sich  die  Nase  icischen,  wenn  er  eine 

hatte. 


S'il  avoit  del'  paille,    i   feroit    bien   du  fumier.  fz. 

(nf.  pic.)    Wenn  er  Stroh  hatte,  wUrde  er  schon 

Diinr/er  machen. 
S'il  avot  del  pale  i  f'rot  bin    du   feumler.    (R.)  af. 

8.  S'il  avoit  u.  s.  w. 
S'il    aveut  d^s    ous ,    i   freut   des    hjignes.    (w.) 

Wenn    er    Eier    hatte,    wiird'    er    Schalen 

machen. 
Si   j'aveuf  des    ous  ji   freuf    bin    de    scaugnes. 

(w.  N.)      Wenn   ich   Eier   hatte,    wiird'    ich 

wohl  8chalen  machen. 


870. Der  Katzen  Scherz  ist  der  Mause  Tod. 


Der  katteu  spel,  der  muizen  dood.  Der  Katzen  dt» 
8piel,  der  Mciuse   Tod. 


60 


Katze  876. 


—     474     — 


878  Katzeniirebet. 


<lii.  Kattens  Leg  er  Musens  Dod.  Der  Katze  Spiel 

ist  der  Maus   Tod. 
Katten  leger   saa  Iseiage    med   Miisen,    til   lian 

seder  heiide.      Die  Katze  spielt  so  lange  mii 

der  Maus,  his  sie  sie  frisst.  I 

Aff  Kfedhe  seal  Katt  Mwss  bijdlie.  (adii.)   Aus 

Muthwillen  heisst  (die)  Katze  (die)  Maus. 
UW.  Naar  Katten  leikar  med  Miisi,  daa  er  dat  fyre 

Feigdi   hennar.      Wenn   die    Katze  mit   der 

Maus  spielt,  so  ist  es  vor  ihrem  Tode. 
SWt  Kattens  Ick    ar  musens    dod.      S.    Kattens  Leg 

u.  s.  w. 
Kattens  lek  fir  rattans  dnd.      Der  Katze  Spiel 

ist  der  Butte   Tod. 
AfF   kfete    skal    kat    seta    mwsiu.    (asw.)      Aus 

Mutlucillen  frisst  (die)  Katze  die  Maus. 

It.  Pilax  exosns  mnres  solet  esse  jocosns.  (mlt.) 
CattuS   saepe    satar   cnm   capto    nmre    jocatnr. 
(mlt.) 


877.  Hiite  dicli  vor  den  Katzen,  Die  vorne 

lecken  nnd  Linten  kratzen. 
Sye  tnet  gleich   ala  die  chatz,   die  voren  leckt 
vnd  hinden  chratzt.  (ad.) 
md.  Das  sind  gefahrliche  Katzen,  Die  vorne  leeken 

nnd  liinten  kratzen.  (mrli.  E.) 
od.  Das  sind  bose  Katzen,  Die  vornen  lecken  nnd 

hinten  kratzen.  (schwei.) 
pd.  Ilendet  juch   fiir  Katten,   de   hingen   kratzen. 
(ns.  W.)     Hiitet  euch  vor  Katzen,  die  hinten 
kratzen. 


eil«  He  covers  me  with  his  wings,  and  bites  me 
with  his  liill.  Er  deckt  mich  mit  seinen 
Flilgeln  U7id  heisst  mich  mit  seinem  ScJmahel. 


SW.  Akta  dig  for  dot  slags  kattor,  som  snieka  fram- 

man  och  klosa  bak.     Hiite  dich  vor  der  Art 

Katzen,  die  vorn  lecken  und  hinten  kratzen. 

Wachta  digh  for  dhet  slags  Kattor,  som  fram- 

man  sleekia  och  klosa  baak.     S.Aktau.s.w. 

it,  Dio  mi  gnardi  da  qucUa  gatta,  Che  dinnanzi 
mi  lecca  e  di  dietro  mi  graffia.  Oott  he- 
wahre  mich  vor  der  Katze,  die  viich  vorn 
leckt  und  hinten  kratzt. 
mi.  Dio  ti  gnardi  da  qnella  gatta  Che  davanti  ti 
lecca  e  di  dietro  ti  graffia.  (t.)  Gott  heioahre 
dich  vor  der  Katze,  die  dich  vorn  leckt  und 
hinten  kratzt. 
Tal  ti  ride  in  bocca,  che  dietro  te  I'accocca.  (t.) 


Mancher  Idchelt  dir  in\s   Oesicht,  der  dir  im 

Miicken  einen  Streich  spielt. 
Guaixlet  de  gatta  che  te  lecca  e  frigna  Denauz,  ni. 

e   po   de   drc  la  te    sgrafigna.    (1.  m.)     Hiite 

dich  vor  der  Katze,  die  dich  vorn  leckt  und 

streiehelt,  und  dann  von  hinten  dich  kratzt. 
Guardet  de  quella  gatta  che  te  lecca  Deunanz 

e  poeu  de  dree  la  te  .sgraffigna.  (1.  m.)   Hiite 

dich  vor  der  Katze,  die  dich  vorn  leckt  und 

dann  von  hinten  dich  kratzt. 
Chi  davanti  te  lica,  dadrio  te  sgrafa.  (v.)   Wer 

von  vorn  dich  leckt,  kratzt  dich  von   hinten. 
Cui   d'   avanti    ti  pinci,    d'    arreri   ti    tinci.    (s.)  si. 

S.   Chi  davanti  u.  s.  w. 
Renicgo  del   amigo   que   cnbre   con  sus   alas  y  sp. 

niiierte    con    el    pico.      Ich  verahscheue  den 

Freund,  der  mit  seinen  Fiilgeln  schiitzt  und 

viit  dem  Schnahel  heisst. 


878.     Katzengebet     geht     nicht    in    den 

H  i  m  m  e  1. 
ChatzegeljRt  goht  nid  znm  Himel  (Altar),  (schwei.)  od. 


Eens  honds  bede  kwam    niet   ten   hemel.      Ei-  dt. 
nes  Hundes  Gehet  kam   nicht  in.  den  Himmel. 


Katteb0nner   naae   Ikke    til   Himlen.      Katzen-  dii, 

ffebete  gelangen  oiicht  in  den  Himmel. 
Hunde-    og    Kattebon    naar    ikke    til   llimlen. 

Hunde-   nnd    Katzengehet    gelangt   nicht    in 

den  Himmel. 
Hundebon  farer  ikke  til  Himmels.   Hundegehet 

kommt  nicht  in  den  Himmel. 
Hxindeglam  naaer  ei  til  llimlen  frem.    Hunde- 

gehell  reicht  nicht  his  in  den  Himmel. 


Mandisson  de   vielle    truye   ne   passe   le  talon,  fz, 
Der   Fluch  einer  alien  Sau  reicht  nicht   bis 
ilher  die  Ferse. 

Bram    de   saoumo  mounto   pa   aoii   ciel.    (Dgd.)  sf. 
Eselsgeschrei  steigt  nicht  in  den  Himmel. 

Brams   d'   azes  non  van  au  ceou.  (nprv.)  Esels- 
geschrei geht  nicht  in  den  Himmel, 

Kagghio  d'asino  non  arriva  al  cielo.      Eselsge-  it. 
schrei  gelangt  nicht  in  den  Himmel. 

Raglio   d'asino   non   monta  al  cielo.     ;S'.  Bram 
u.  s.    u\ 

Voce    di   asino   non   va  in  cielo.      Eselssfimme 
geht  nicht  in  den  Himmel. 

Ilnghiitu  di  sumere  un  colla  in  celu.    (crs.  m.)  mi. 
*S'.  Bram  u.  s.  w. 


Katzengebet  878. 


—    475 


879  Katzenkinder. 


Rugghiii  di  sumeri  an  ne  monta  in  celu.  (crs.  s.) 

tS.  Brum  u.  s.  w. 
I  rogg  d'  esan  in  ariva  in  zil.  (roni.)     *S'.  Bai/- 

rjliio  II.  s.  w. 
Raglio  d'  asino  non  entru  (arrivo)  mai  in  cielo. 

(t.)     EseUyeschr&i    drung    (f/elan</tc)    nie    in 

den  Himmel. 
D'   asino    raglio    non    avriva    in  cielo.    (t.)     S. 

Ttagrjhio  u.  s.  w. 
ni.  Rang'  d'  asn  en'   va    in   zil   e  vous   d'  inalt  n' 

va  a  capetol.  (em.  15.)     Eselsgeschrei  komnit 

nicht    in    den    Himmel    und    Narrenstimme 

Icomml  nicht  auf's  Kapitvl. 
■     Ragn  d'  asen  an  va  in  zel.   (em.  P.)  S.  Brams 

U.    S.    If. 

Ragn  d'  esen  en  va  al  zel.    (em.  K.)  S.  Brams 

u.  s.  w. 
Vus   d'   asen    no   va  'n    siel.     (1.  b.)     S.      Voce 

u.  s.  w. 
Us  de  asen    no    va  'n    siel.    (1.  brs.)     S.     Voce 

u.  s.  w. 
Ragg  d'  asen  no    va   al   ciel.    (1.  ni.)  S.  Brums 

u.  s.  to. 
Ragnu  d'  aze  no  va  in  Ce.     (lig-)      S.    Brums 

u.  s.  u\ 
Vos  dl'  aso  monta  nen  an  eel.    (piem.)     Esels- 

stivime  steigt  nicht  in  den  Himmel. 
Parole  d'  aso  a  van  nen  an  eel.  (jjiem.)  Esels- 

worte  kommen  nicJit  in  den  Himmel. 
Ose   de   aseno   no    va  in    cielo.    (v.)     ^S'.    Voce 

zi.  s.  to. 
Vose  de  asino  no  va  in  ziel.  (v.  trst.)  S.    Voce 

u.  s.  uo. 
si.  Ragghivi    di    sceccn    nun    accbiana   'ncelu.    (s.) 

*S'.  Rugyhio  u.  s.  w. 
Lu  iSignuri  (Diu)  senti   I'aneili   (I'auciuli)    can- 

tari,  no  li  scccclii  ragghiari  (an-agghiari).  (s.) 

Der  Merr  (Gott)  hort  die  Engel  sim/en,  nicht 

die  Esel  briillen. 
Orrios  de  ainu  non  alzant  a  clielu.  (sa.  L.)   S. 

Brain  u.  s.  tv. 
liii.  Brams  de  ase  no  pntjen  al  Cel.  (val.)  S.  Bram 

U.    S.    IV. 

sp.  Oracion   de   perro   no   va   al   cielo.     S.   Hunde- 
hun  u.  s.  tc. 


879.  Katzenkinder  manseu  gem. 

Was  vom  Hunde  kommt,  belli  gern. 
md.  Kazekanner  mause'  gier.  (mrh.  L.) 
od.  Was  von  Katzen  kommt,  mauset  gern.  (schwei.) 
pd.  Wat   vnu   Kattn  kummt,    will    musn.     (ns.  B.) 
Was  von  Katzen  komnit,  will  muusen. 


Wat  van   Aapen   kiimmt,    wil  lusen,   wat  van 

Katteu  kiimmt,  will  niusen.  (ns.  Hmb.)   Was 

von    Affen    kommt,    will    luusen,    was    von 

Katzen  kommt,  tvill  mauscn. 
Wat  van  Aapen  ktimmt,  will  lusen,    Wat  van 

Katten  kummt,  will  musen.  (ns.  ofs.)    S.  Wat 

van  u.  s.  to. 
Wat  von  de  Katt,  lehrt  muse.   (ns.  Pr.)      Was 

von  der  Kafz  (kommt),  lernt  mausen. 
Wat   vant  Katten  kiimt,   leat   muscn.   (ns.  U.) 

Was  von  den  Katzen  kommt,  lernt  mausen. 
Bat  van  Katten  kilemet,  well  miusen.  (wstf.  A.) 

S.   Wat  vim  u.  s.  to. 
Bat    van    Katten    kiiemt,    well    musen.    (wstf. 

Mrk.)     S-    Wat  van  u.  s.  w. 


Was   von 

Affenjunge 

Was    von 


Kattenkindereu  vangen  graag  muizeu.  Katzen-  (It, 

kinder  fangen  gern  Mause. 
Dat   van   katten   komt,  muist  wel. 

Katzen  kommt,  niaunt  gut. 
Apenjongen   zoeken  graag   luizen. 

suchen  gern  Laiise. 
Wat    van   apen  komt,   wil    luizen. 

Affen  kommt,  will  lausen. 
Catteukinder  musen  gbeern.  (adt.) 
Kattejongens  willen  muizen.  (vl.)    Katzenjunge 

loollen  mausen. 
Apeujongens    willen   luizen.    (vl.)      Affenjunge 

wollen  lausen. 
Wat  van  katten  komt,    wilt   muizeu.    (vl.)     S. 

Wat   van  u.  s.  to. 
That    that    comes    of   a    cat,   will  catch   mice,  eu. 

Was  von  einer  Katze  kommt,  fcingt  Mause. 


Hvad  der  er  af  Kattesljegt,  muser  gjerne.   Was  dii. 

vom  Katzengeschlecht  ist,  maust  gern. 
Det  tuder  Alt   som    av   Ulv    er    kommet.      Es 

heidt  Alles,  was  vom   Wolf  gekommen  ist. 
Thet    tywdlier   Alt,  aff  Wlffwe   ser  kommendb. 

(ada.)     S.  Det  tuder  u.  s.  w. 
J)aS  ylfrar  allt,   sem  af  ulil  er  komiS.     S.  Det  is. 

tuder  u.  s.  to.  \_fiider  u.  s.  w. 

Dat  yler  alt,   som   av  Ulv   er   komet.     S.  Det  nw. 
Dlict  tiuter  alt,  som   aff  Vlfwen  konnner.     Es  SW. 

heult  Alles,  was  vom    Wolfe  kommt. 
Thz    thiwter    alt    aff    wluom    ser    komith    (aff 

wlffwa  kouibir).  (asw.)     S-  Det  tuder  u.  s.  w. 

Catorum  nati  sunt  mures  prendere  nati.  It. 

Prendere  maternam  bene  discit  cattula  predam. 

(mlt.) 
Muricipis  proles  cito  discit  prendere  mures,  (mlt.) 
Ullulat   uiiisunu  (vuisouo)  clamore  lujiina  pro- 

pago.  (mlt.) 

60* 


Katzenkinder  879. 


476 


880  Kauf. 


Germen   patrizat    Inpns    vt   resonans    vlnli/.at. 
(mlt.) 
CW.  Que  chi  vain  da  giatt,  clappa  miiers.  (Id.  O.-E.) 

Was  von  der  Katee  kommt,  fdngt  Miiuse. 
fz.  Qui  naquit  chat,    court  apres  les  souris.      Was 
als  Katze  gehoren  wiirde,    lUiift    hinter  den 
Mciusen  her.  \ 

Chat  et  chaton  chasseiit   le   raton.     Kafz''    und  \ 
K'dtzlein  jagen  das  Riitzlein.  | 

nf.  Qui  vient  de  bon  cat,  volontiers  surque.  (pic.)  ! 
Was  von  guter  Katze  kommt,  maus't  gem.     i 
Enfant    d'  chat    mange    volontiers   soviris.   (It.)  : 
Katzenkind  frisst  gem  Miiuse.  \ 

Les    efants  des  chots   magnet    volti    des    soris.  I 
(\v.)     Die    Kinder  der  Katzen  fressen  gem 
Miiuse.  I 

8f.  Qe  de  cat  nai ,  dii  rat  sii  pfu.  (Lgd.)  Was  j 
von  Katzen  geboren  irird ,  nilhrt  sick  von  \ 
Ratten.  j 

it.  Chi  di  gatta  nacquc,  topi  piglia.  Was  von  i 
der  Katze  gehoren  ward,  fangt  Miiuse.  \ 

Chi  di  gatta  nasce,    sorci  piglia,    K   se  nun  li 
piglia,  non  fe  sua  figlia.    Was  von  der  Katze 
geboren  nird ,   flingt  Miiuse,    und   7venn    es 
sie  nicht  fdxgt,  ist's  nicht  ihr  Kind. 
mi.  I  figliuoli   de'    gatti   pigliano   i  topi,     (t.)      Die 
Kinder  der  Katzen  fangen  die  Miiuse. 
Chi  nasce  di  gatta,    piglia   i  topi  al   buio.    (t.) 
Was  von  der  Katze  gehoren  wird,  fUngt  die 
Miiuse  im  Finstern. 
ni.  Ce   nas  de  gat   ciapa  i  rat.    (1.  1).)      Was    von 
der  Katze  gehoren  wird,  fiingf  die  Miiuse. 
Chi  de  gata  nas.se,  sorzi  pia:  (Putta  la  mare  e 
pezo    la    fia).    (v.)      Was  von   der  Katze  ge- 
boren wird,  flingt  Miiuse:   (If .  .  .   die  Mut- 
ter und  schlimmer  die   Tochter). 
Chi  de  gatta  nassc,  sorcipia.  (v.  trt.)     Was  von 
der  Katze  gehoren  xcird,  muuset. 
si.  Figlio    di    gatta    ha    da    pigliare  i  topi,     (ap.) 
Katzenkind  muss  die  Miiuse  fangen. 
Chi  di  gatta  nasci,  surici  pigghia.  (cal.)      Was 

von  der  Katze  gehoren  nird,  flingt  Miiuse. 
Figlio    di   gatta  sorce   piglia,    e   se  non  piglia, 
foi"se   non   e   sua    figlia.    (npl.)      Katzenkind 
fangt  Mduse,  und  wenn    es  sie  nicld   fdngf, 
ist^s  vielleicht  nicht  ihr  Kind. 
Fizu  de   attu  sorighe   tenet,   (sa.  L.)     Katzen- 
kind fdngt  Miiuse. 
pt.  O  filho  de  asno  huma  hora  no  dia  orneja.  Der 
Sohn  des  Esels  schreit  eine  Stunde  am   Tag 
tcie  ein  Ksel- 
sp.  El  hijo  de  la  gata  ratones    mata.      Der   Sohn 
der  Katze  todtet  Ratten, 
El  hijo  de  la  cabra   de  una   hora  ;l  otra  bala. 


Der  Sohn  der  Zicgc  springt  von  cincr  Stunde 

zur  andern. 
El  hijo  del  asno  dos  veces  rozna  al  dia.     Der 

Sohn  des  Esels  schreit   zwei    Mai   am   Tage 

wie  ein  Ksel. 
Fi    de    gata     niur    mata.      Katzenkind    t'Jdtet 

Maus. 
El  hijo  del  asno :  ima  ora  al  dia  rozna.    (asp.) 

S.   O  filho  u.  s.  w. 
Ce  nasce    din   pisica    (me^ia)   soreci   manauca.  wl. 

Was    von    der  Katze    gehoren    xrird ,   frisst 

Miiuse. 


880.     Am    Jiesten    liat    man    den    besten 

Kauf. 
Das  Besto  kauft  man  am  wohlfeilsten. 
De  gudde'  Kaf  as  den   deiere'  Kaf.    (mrh.  L.)  md. 

Der  gute  Kauf  ist  der  theure  Kauf. 
A  gueter  Waar  A-erchauft  me  si  nid.    (schwoi.)  od. 

An  guter  Wnare  verkauft  man  sich  nicht, 

Dnnrkoop,    bestkoop.       Theurer    Kauf,    bester  dt. 

Kauf, 
TTet  beste  goed  is  de   beste    koop.      Die    heste 

Waare  ist  der  beste  Kaxif, 


Det  bedste  or  altid  bedst  Kiob.     Das  Beste  ist  da. 

immer  der  heste  Kauf. 
Godt  Kjob  koster  niest.   Guter  Kauf  kostet  am 

vieisten. 
TIan  doer  ikke,   soni  dyrt  kjobcr.      Der   stirht 

nicht,  der  theuer  kauft. 
Sa   deyr  enginn,  sem   dyrt   kaiipir.      Es  stirht  is. 

Keiner,  der  theuer  katift. 
TTan  svelt  inkje,  som  dyrt  kanper.  Er  hungert  DW. 

nicht,  der  theuer  kauft. 
Dyrt  og  godt  er  ingen  til  Spott.      Theuer  und 

gut  ist  Keinem  zum  Spott, 
D'  er  alltid  for  dyrt,  som  inkje  duger.     Es  ist 

stefs  zu  theuer,  was  nichts  taugt. 
Dyrkopt  vett  Kr  besta   vett.      Theuer   erkaufte  SW. 
Vernunft,  ist  die  beste    Verimnft, 


Chi  pin  spende,  meno  spende.     Wer  ruehr  aits-  it. 

gibt,  giht  ueniger  aus. 
Chi  pio  spend,  manch  spend,  (rom.)    *S'.  (Jhi  piuiXii. 

spende,  meno  u.  s,  w. 
Chi   megliu    sa    spende    e    piii    ellu  risparmia. 

(rom.)      Wer   viehr  auszugehen  versteht,  er- 

spart  mehr. 
La  buona  roba  non  fu  mai  cara.  (t.)  Die  gute 

Waare  war  nie  theuer. 


Kauf  880, 


477 


883  Kaufen. 


Chi  veste  di  mal  paiino,  si  veste  due  volte  all' 

anno,  (t.)    Wer  sich  in  schlechfes   Tuch  Jclei- 

def,  kleidet  sich  zu-ei  Mal  im  Jahre. 
ni.  Clii  pill  spend,   mane  spend,    (em.  R.)      5.  Chi 

pih  sjiende,  meno  u.  s.  w. 
La  roba  bon'na  n'  e  niai  pagada.  (em.  P.)  Die 

(jute    Waare  wird  vie  beza/dt. 
Chi  pio  spend,  meno  spend.  (1.  h.)     jS'.   Chi  i)ih 

spende,  meno  u.  s.  w. 
La  roba  bona  1'  e  mai  cara.    (1.  m.)     Die  ffute 

Waare  ist  nie  theuer. 
Chi  paga  caro,  compra  a  bon  marca.  (v.)   Wer 

theuer  hezahlf,  kauft  hillii/. 
La    roba    bona    no    xe    mai    cara.   (v.)     S.  La 

roba  u.  s.  w. 
La  roba  bela  no  xe  mai  cava,  (v.)    Die  schone 

Waare  ist  nie  theuer. 
Chi    pill    spende,    niauco    spende.    (v.)     S.   Chi 

piu  spende,  meno  u,  s.  w. 
Chi  pill  spendi,  meno  spendi.  (v.  trst.)     <9.   Chi 

piu  spende,  meno  u.  s.  w. 
si.  Qui  plus  ispendet,  mancn  ispendet.  (sa.  L.)  »S'. 

Chi  piii  spende,  meno  u.  s.  v\ 
Im.  Tot  lo  bo  costa.  (neat.)     Alles  Gnte  kostet. 
sp.  Lo  que  mucho  vale,  mnclio  cuesta.      Was  viel 

u-erth  ist,  kostet  viel. 


il.  Der  erate  Kauf  der  beste. 


dt.  De  eerste  koop  is   de   beste.     Der   erste   Kauf 
ist  der  beste. 
De  eerste    koopman    is    dc    beste.      Der    erste 
Kaufmann  ist  der  be.<ite. 
fs.  A    iarst    Kunp    as    a    biist.  (A.)     -S'.  De  eerste 
koop  u,  s.  w. 
A  iarst  Frei  as    a   bast.    (A.)      Die    erste    Be- 
werhunr/  ist  die  beste. 


882.  Kauf    in    der  Zeit,    so    hast    in    der 

Noth. 
Kaupt  in  der  Tid,  denn  hew  ji  -t  in  der  Naut.  pd. 

(wstf.  Mst.)  Kaufetin  der  Zeit,  dannhaht  ihr's 

in  der  Not?i. 


Koop  het  in  den  tijd,  en   gebniik    het    in   den  dt. 
nood.     Kauft  es  in   der   Zeit   und   gebraucht 
es  in  der  Noth. 

Kjob  i  Tide,  saa  har  Du  i  Noden.  da. 

Dan  som  kaiiper  i  Tidi,  han  heve  nokot  i  Naudi.  nw. 

Der,  welcher  in   der  Zeit  kauft,    hat  etwas 

in  der  Noth. 
Kop  i  tid,  sa   har  du  i  nfiden.  8W. 


da.  Forste  Kiob  og  farste  Lykke  er  bedst.  Er- 
ster  Kauf  und  erstes  GlUck  ist  am  besten, 

nw.  Fyrste  Handi  gjerer  beste  Kaupet.  Die  erste 
Hand  macht  den  besten  Kauf. 

SW.  Forsta  handen  gor  basta  kopet.  S.  Fyrste 
u.  s.  w. 


Cnmpre  a  Temps,  scha  has  e'  Ig  Basengs.  (obi.)  CW. 


pt.  Nao   ha   tal    veuda,    como    a   primeira.      Kein 

Kauf  ist  loie  der  erste. 
sp.  No  hay  tal  venta,   como   la  primera.     S.    Nao 

u.  s,  w. 


883.     Wer    Alles     kauft,     was    er    nicht 

braucht,    muss    bald   verkaufen,   was 

er  braucht. 
De   keft,   wat  en  net  nedech  as,    Ferkeft  bal,  md, 

wftt  en  nedech  as.  (mrh.  L.)    Wer  kauft,  was 

ihni  nicht  nuthiff  ist,  verkauft  bald,  was  ihm 

nothig  ist. 
Was  man  nicht  Ijraucht,  muss  man  nicht  kaii-  od. 

feu,    sonst' muss   man  verkaufen,    was    man 

braucht.  (bair.) 
Wenn  ek  kooepe ,   wat  ek  nich   ncioedig   hebbe,  pd. 

sail  bestele  ek  mek  siilwest.  (ns.  ha.  G.  ii.  G.) 
Wennich   kaufe,  was  ich  nicht  nothig  habe, 

so  bestehle  ich  mieh  selhst. 
Wer  koift,  watt  lie  nich    nodig    hett,    de    mut 

verkopen,   watt   he    nodig   hett.    (ns.  ha.  V.) 
Wer  kauft,    was    er    nicht  nothig  hat,   der 

muss  verkaufen,  was  er  nothig  hat. 

Den,  der  kjober,  hvad  han  ikke  behover,  maa  da. 
ofte  saelge  hvad  han  ikke  kan  undvjere.   Wer 
kauft,  ri-as  er  nicht  brauchi,    muss  oft  ver- 
kaufen, was  er  nicht  entbehren  kann. 

Hvo  som  vil  ki0be  alt  det,  han  seer,  .skal 
grsede,  naar  en  Anden  leer.  Wer  Alles  kau- 
fen will,  icas  er  sieht,  wird  weinen,  wenn 
ein  Anderer  lacht. 

Dan  som  kaupar  dat,  han  inkje  treng,  fser  selja  nw, 
dat,  han  treng.    Wer  das  kauft,  was  er  nicht 
braucht,  muss  das  verkaufen,  was  er  braucht. 

Den  som  vill  kopa  allt  hvad  han  ser,  far  salja  SW» 
allt  hvad  han  eger.      Wer  Alles   kauft,  was 
er  sieht,  muss  Alles  verl.-aufen,   was    er  be- 
sitzt,  


Kaufen  883. 


478    — 


885  Kein. 


fz.  Qui  acliete  ce  qn'il  lie  pent,  Vend  apres  ce  qu'il 

lie   veut.      Wer    kauft    icas    er    nicht    kann, 

verkauff,  nachher  was  er  nicht  icill. 

sf.  Qui  crompe  so  que  noii  pot,  Bend  so  que  nou 

bo  au  trot.  (Gsc.)      Wer  kauft  was  er  nicJd 

kann,  verkauft  im    Trahe  loas  er  nicht  will. 

it,  Chi  eompra  ci6  che  pagar  non  puo,  vende   cio 

die  non  vuole.   (mi.  t.)      Wer  das  kauft,  loas 

er  nicht  bezahlen  kann,  verkauft    das,   was 

er  nicht  will. 

ni.  A  eompra  quel,  che  no  se   pfil   paga,  Se  vend 

po  quel,  che  se  pol  pii  eompra.  (1.  m.)     Mit 

deni  Kaufen  dessen,  was  man  nicht  bezahlen 

kann,  verkauft  man  nachher  das,  teas  man 

nicht  mehr  kaufen  kann. 

Im.  Qui  eompra  (;o  que  no  ha  obs,  ven  ^o  que  ha 
obs.  (acat.)  Wer  das  kauft,  was  er  nicht 
hraucht,  verkauft,  was  er  hraucht. 
Qui  eompra  mcs  del  que  pot,  Apres  se  ha  de 
vender  tot.  (neat.)  Wer  mehr  kauft  als  er 
kann,  muss  nachher  Alles  verkaufen. 

pt.  Quem  eompra  o  que  nao  p(ide ,  vendo  o  que 
nao  deve.  Wer  kauft  was  er  nicht  kann, 
verkauft  was  er  nicht  soil. 

Sp,  Quien  eompra  lo  que  no  puede,  veude  lo  que 
le  duele.  Wer  das  kauft,  was  er  nicht  kann, 
verkauft  das,  loas  ihn  schmerzt. 
Compra  lo  que  no  has  menester  y  vendenis  lo 
que  no  podras  excusar.  Kaufe  das,  was  du 
nicht  nothij  hast,  und  du  wirst  das  ver- 
kaufen, teas  du  nicht  entbehren  kannst. 


Chi  compra  ha  bisogiio  di  cent'  occlii,  ehi  vende  it, 
ha    assai    d'uiio.      Wer    kauft,    hut    hundert 
Augen  n'dthig,  wer   verkauft,  hat   an   einem 
genufj. 

A   chi   compra   non   bastano    cent'  occhi,  a  chi  mi. 
vende  iie  basta  uii  solo,  (t.)      Wer  kauft,  dem 
f/eniifjen  hundert  Augen  nicht,  loer  verkauft, 
dem  genilgt  ein  einzigcs. 

Se  a  compra  ghe  vol  sent  oc,  a   chi  vend  ghe  ni. 
'u  basta  poch.     (1.  b.)      Wenn  beim   Kaufen 
hundert   Augen   nothig   sind,  loer    verkauft, 
braucht  ihrer  wenig. 

Chi   compra   bisogna   avere    cento    occhi   e    chi  3i. 
vendo,    basta    un    solo,    (npl.)      Wer   kauft, 
muss  hundert   Augen  haben,    wer    verkauft, 
dem  genii gt  ein  einziges. 


884.  Wer  kauft,  hat  hundert  Augen  no- 
thig, wer  verkauft,    nur  eins. 

Kauf  bedarf  hundert   Augen,    Verkauf  hat   au 
einem  genug. 
md.  Wer  einkauft,  hat  hundert  Augen  nothig;  wer 
verkauft,  hat  mit  einem  geuug.  (mrh.  E.) 


dt.  Die  verkoopt,  behoeft  maar  een  oog,  maar  die 
koopt,  behoeft  er  honderd  (die  heeft  er  wel 
honderd  noodig).  Der  verkauft,  braucht  nur 
ein  Auge,  aber  der  kauft,  braucht  hundert 
(der  hat  loohl  hundert  nothig). 
Die  verkoopt,  behoeft  maar  een  oog,  maar  die 
koopt,  dien  ziju  twee  niet  genoeg.  Wer 
verkauft,  braucht  nur  ein  Auge,  aber  icer 
kauft,  dem  sind  zwei  nicht  genug. 

en.  Who  buys  wants  a  hundred  eyes ,  who  sells 
need  have  but  one.  Wer  kauft,  braucht 
hundert  Augen,  wer  verkauft,  braucht  nur 
eins  zu  haben. 


885.  E  s  i  s  t  kein  Jl  a  n  u ,  E  r  h  a  t  'n  e  n  W  o  I  f  s  - 

zahn,  Es  ist  k  ein  e  Frau,  Sie  hat  ihn  au. 
Kein  Mann   ohne   Wolfszahn ,  kein   Ross  ohiie 

Tiicke,  kein  Weib  ohne  Tevifel. 
Es  ist  kein  Mann  so  kleine,  Er  hat   der  Teu- 

felsadern  eine. 
Kein   Weib  oliiic  ein  nisi,   die   lieste,    die    es 

bedeckt. 
Kein  Wasserchcn  so  klar,  es  triibt  sich  ein  Mai. 
't  As  ke'  Bur  eso  kloer,  en  dreft  sech  ittelech-  md. 

mol.  (mrli.  L.)     Es  ist  kein  Brunnen  so  klar, 

er  triibt  sich  ein  Mai. 
Es  ist  kei  Ma,  er  het  e  Wolfszah ;  es  ist  e  kei  od. 

Frau,  si  het  ne  au.  (schwei.) 
Et  es  gee  Paulche  esu  kleiig,  et  miirt  sich  att  pd. 

ens.  (nrh.  A.)    Es  ist  kein  Pfiltzchen  so  klein, 

es  triibt  sich  ein  Mai. 
At  es  kehne  Man  asu  goht,  of  'a  hat  'iie  Wolf- 

zank  ong^r  dam  Hoht.  (nrh.  D.)     Es  ist  kein 

Mann  so  gut,  er  hat  einen  Wolfszahn  unter 

dem  Hut. 
At  es  kee  Pohlche  su  klohr,  of  at  milhrt   sich 

att  eens.  (nrh.  D.)     S.  Et  es  u.  s.  w. 
Et  ess   geiii  Duhvcheu   esu   rein,    mer  kann   e 

Flackelchen    dran    finge.    (nrh.  K.)      Es    ist 

kein  Tdubchen  so  rein,  man  kann  ein  Fleck- 

chen  daran  finden. 

Niemand  van   zoo   goeden  stand,   Of  hij   heeft  (it. 
een'    wolventand.       Niemand    von    so   guter 
Art,  (lass  er  nicht  einen   Wolfszahn  h'dtte. 

Daar  is  geene  koe  of  wijf,  Of  zij  heeft  wel  een 
vlekje  aau  haar  lijf.  Es  gibt  keine  Kuh 
oder  kein  Weib,  die  nicht  ein  Fleckchen  an 
ihrem  Leibe  hdtten. 


Kein  885. 


—    479    — 


887  Keine. 


Het  is  geeu  water  zoo  helcler,  of  het  troebelt 
wel  eeiis.  Es  ist  kein  Wasser  so  Mar,  es 
triiht  sich  eiii  Mai. 


iliit  Ingen  Mand  iideu  Ulvetaml.    Kein  Mann  ohne 
Wolfszahn. 


fz.  II  n'est  homme  ni  femme,  ou  il  n'y  ait  tin  .si. 

Es  ist  weder  Mann  noch  Frau,  wo  es   kein 

Aber  f/abe. 
II  n'y   a   femme,    clieval,   ne  vaclie   Qni   n'ait 

toujonr.s  quelqiie  tache.     Es  c/ibi  iveder  Frau, 

noch  Pfcrd,  noch  Kith,  die  nicht  irgend  einen 

Flecken  hlitten. 
II  n'est  clioval  qni  n'ait  sa   tare.     Es    ist   kein 

Pferd,  das  nicht  seinen  Fehler  h'dtte. 
uf.  I  n'y  a  pau  d'si  belle  yau  qn'a  ne  s'  troubel'sc. 

(pic.)     Es  gibt  kein  so  Mares   Wasser,  dass 

es  sich  nicht  trilbte. 
Gn'  i  0  pas  d'ien  si  belle,  Qn'a  n  ess'  tronbele. 

(R.)     S.  I  n'y  a  pau  u.  s.  w. 
I  n'y  a  nolle  si  clere  aiwe  qui  n'si  bronye.  (w.) 

S.  I  n''y  a  x)au  u.  s.  w. 
Li  pus  clere  aiwc  si  troubele  on  jou.  (w.)   Das 

klarste   Wasser  icird  eines  Tac/es  trilbe. 
Sf.  Noil  ya  hemne,  aiTousin,  ni   baque,  Que  n'agle 

toustems   qnauque   taque,    (Gsc.)     S.   II  n'y 

a  u.  s.  ic. 
it.  Non  e  lin  senza  resca,  ne  donna   senza   pecca. 

Es  fjibt  keinen  Flachs  oJine  Abfall,  noch  eine 

Frau  ohne  Fehl. 
Non  h  lin  senza  resca,  ne  acqna  senza   pecca. 

Es    rjiht    keinen  Flachs    ohne   Abfall,    noch 

Wasser  ohne  Unreinheit. 
mi.  Non  vi  k  lino  senza  resca,  ne  donna  senza  pecca. 

(t.)     S.    Non   k  lin   senza    resca,    nb    donna 

11.    S.    IV. 

ni.  No  ghe  gne  miil  gne  millet  die  no   g'abe  '1  so 

difet.    (1.)      Es   gibt   weder    Maidtlder   noch 

Maulesel,  das  nicht  seinen  Fehler  h'dtte. 
No  gh'e  lin  senza  rescai,  Ne  donn   senza   mai, 

senza  fai,'  senza  guai.  (1.  m.)     Es  gibt  keinen 

Flachs  ohne  Abfall,  keine  Frau  ohne  Aber, 

ohne  Fehl,  ohne   Weh. 
No    ghe   xe   fosso   senza    fango.    (v.)      Es    gibt 

keinen  Graben  ohne  Schlamm. 
pt.  Quem  quer  cavallo  sin  taclia,  sem  elle  se  acha. 

Wer  ein  Pferd  ohne  Makel  haben  will,   be- 

helfe  sich  ohne  dasselbe. 
Sp.  Ni  muger  sin  taclia,  ni  inula  sin  raza.     Weder 

Frau    ohne   Fehler,    noch    Maideselin    ohne 

Hornspalte. 


El  que  quiere  mala  sin  taclia  y  espada  sin 
vuelta,  andase  sin  ella.  Wer  Maidthier  ohne 
Flecken  und.  Degen  ohne  Biegung  icill,  behelfe 
sich  ohne  dieselben. 


886.  Keine  Freud'  ohne  Leid.  (od.  bair.) 
No  joy  -without  anno3% 


Ingen  Glsede  uden  Sorg. 
Ingen  gladie  vthan  sorgh. 


en. 

dii. 
sw. 


Gaudii  comes  moeror.  It. 

D'  avversita  sorella  e  prosperity,  (mi.  t.)     Des  it. 

Misgeschicks  Schivester  ist  die   Wnhlfahrt. 
A  j'  e  nen  d'ben  senssa   mal.    (piem.)     Es  gibt  ni. 

nichts  Ckites  ohne  Schlimmes. 
Unu    gustu ,    uiiu    disgnstu.     (na.)      Ein    Ver-  si. 

gniigen,  ein   Verdruss. 
No  lii   lia   gust   sense  disgust,  (neat.)     Es  gilt  Im. 

keinen  Oeniiss  ohne    Verdruss. 


887.  Keine  Re  gel  ohne  Ausnahnie. 
Et  gitt  kenne  Reegel,  sei  hat   erre  Uutnohme.  pd. 
(na.'W  .)Es  gibt  keineRegef,sie  hat  ihreAusnahme. 


Geeii  regel  zonder  uitzondering  (exceptie).  dt. 

There's  no  general  rule  witliout  some  exception,  en, 

Es  gibt  keine  allgeineine  Begel  ohne   irgend 

eine  Ausnahme. 


Ingen  Regel  uden  Undtagelse.  dii. 

Oil  regla  hefir  sina  undantekning.  Jede  Regel  is. 

hat  Hire  Ausnahme. 
Ingen  regel  utan  undantag.  SW. 


Nulla  regola  sine  exceptione.  It. 

Point  de  regie  sans  exception.  fz. 

II  n'y  a  point  de  r^gle  sans  exception.     Es  gibt 

keine  Regel  ohne  Ausnahnie. 
II  n'est  reigle  qui  ne  faille.     Es  ist  keine  Regel, 

die  nicht  fehlschliige. 
Ogui  regola  patisce  eccezione.     Jede  Regel  er-  it. 

leidet  (eine)  Ausnahme. 
Non   si   da   regola  senza   eccezione.     Es    xvird 

keine  Regel  ohne  Ausnahme  gegeben. 
Un   c'e   regula   senza  eccezzione.    (crs.)     iS.   II  mi. 

n'y  a  u.  s.  w. 
Tott   al   regul   agli   ha  la  .su   ezzezion.    (rom.) 

S.   Ogni  regola  patisce  u.  s.  w. 


Keine  887. 


480 


888  Keine. 


A  lie 


Jede 

(pieni.)     S. 
(piem.)     S. 


ni.  Tiitt    i    regul    patisseii    eccezion.     (1.   m.) 
Regeln  erieiden  (einej  Ausnahme. 
Ogni  regola   patisse   la   so    ecezion.    (v.) 

Regel  er'IeAdet  ihre  Ausnahme. 
A  j'  e  nen  regola  senssa  ecession 

H  n'y  a  u.  s.  w. 
Tute  le  regole  a   patisso   ecession, 

Tutt  i  u.  s.  w. 
Tute  j'   usansse   a  1'   an   soa  ecession.    (piem.) 
AUe   Gebra.uche  hahen  ihre  Ausnahme. 
si.  Non   si    clat   regula   senza   eceezione.    (sa.)     S. 

Non  si  da  u.  s.  ic. 

Im.  No  hi  ha  regla  general  que  no  tinga  excepcio. 

(neat.)     Es  gibt  keine  allgemeine  Regel,  die 

keine  Ausnahme  hcitle. 

J>t,  Nao  ha  regra  sem  excepQao.     S.  II  n'y  a  u.  s.  w. 

sp.  No  hay  regla  sin  excepcion.    S,  II  n'y  a  u.  s.  w. 


888.  Keine  Rose  ohne  Dornen. 

Keine  Rose  ist  ohne  Dornen. 

Kein  Korn  ohne  Spreu. 

Kein  Honig  ohne  Gift. 

Kein  Rauch  ohne  Feuer. 

Kein  Mensch  ist  ohn'  ein  Aber. 

Kein  Fisch  ohne  Grate,  kein  Mensch  ohne  Mangel. 

Auf  Erden    lebt   kein    Menschenkind ,    An    deni 

man  nicht  ein'  Mangel  lind't. 
Es  giebt  kein  Hauslein,  Es  hat  sein  Kreuzlein. 
Kein   Rauch   ohne   Feuer,   Ohne   Mause   keine 

Scheuer. 
Kein  Haus   Ohne   Mans,   Keine   Scheuer   ohne 

Kbrn,  Keine  Rose  ohne  Dorn. 
Kein    Madchen    ohne    Liebe,    Kein    Jahrmarkt 

ohne  Diebe,  Kein  Bock  ohne  Bart,  Kein  Weib 

ohne  Unart. 
Ein    Jahrmarkt    ohne    Diebe,    Schon    Madchen 

ohne  Liebe,  Eine  Scheuer   ohne  Mause,  Ein 

Bettler  ohne  Lliuse,  Eine  Vettel  ohne  Schel- 

ten:  Die  fiinfe  find't  man  selten. 
Wan  diu  rose  ist  hie  niht  ane  dorn.  (ad.) 
Wa  wehset  ane  .spriu  ein  korn,  ros  ane  dorn?  (ad.) 
Dhain  weltleichs  mensch  ward  nie  so   rain,    es 

hunch  an  einem  iiberpain.  (ad.) 
md.  So  gross  und  so  klein  ist  keine  Thiir,  Es  steht 

ein  Kreuz  dafiir.   (mrh.  E.) 
't   As    kfeug   Ros    Qne    Dar.     (mrh.  L.)      Es   ist 

keine  Rose  ohne  Dornen. 
Su  gruhs  on  klaan  oss  kaan  Diehr,  Ed   stiehd 

e  Kreizchen  dei-fier.  (mrh.  T.)     >S'.  So  u.  s.  w. 
od.  Kein  Rosenstrauch  ohne  Dorner.   (bair.) 
Kein  Fleisch  ohne  KnocVien,  (bair.) 


Kein  Feuer  ohne  Rauch.  (bair.) 

Es  ist  kein  Baum  so   glatt,   er   hat   einen  Ast. 

(schvvei.) 
Es  ist  kein  Rauchlein ,  es  ist  auch    ein  Feuer- 

lein.  (schwei.) 
Et  es  kenn   Hiisken ,   of  et   het   sinn  Kriizken.  pd. 

(nrh.  M.)     Es  ist  kein  Hauschen ,   das   nicht 

sein  Kreuzchen  hdtte. 
Nichen    Hous   asz    one   Ru6h.     (nrh.  S.)      Kein 

Haus  ist  ohne  Rauch. 
Kein  Hus  One  Mus.    (ns.  ha.  G.  u.  G.)      Kein 

Haus  ohne  Maus. 
Et  is  keen  Hiisken,  Et  het   syn  Kriisken.    (ns. 

hist.)      Es   ist   kein   Hauschen,   es    hat    sein 

Kreuzchen. 
Et  is  kin  Hiisken,  Et  het  sin  Kriisken.    (wstf. 

Mst.)     S.  Et  is  keen  u.  s.  w. 


Geeue  rozen  zouder  doornen.    Keine  Rosen  ohne  dt. 
Dorne7i. 

Geen  wijn  zonder  droessem.  Kein  Weiji  ohne 
Bodensatz. 

Geen  wijn,  die  zijne  moer  uiet  heeft.  Kein 
Wein,  der  nicht  seine  Hefe  hat. 

Daar  is  geen  rook  zonder  vuur,  Es  ist  kein 
Rauch  ohne  Feuer. 

Geen  huis  oft  heeft  zijn  kruis.  Kein  Haus, 
das  nicht  sein  Kreuz  hdtte. 

Zelden  eene  schuiir  met  koren  zonder  muizen. 
Selten   eine  Scheuer  mit  Korn   ohne  Mause. 

Zelden  eene  schoone  maagd  zonder  geliefde. 
Selten  ein.  schones  Madchen  ohne  Geliebten. 

Zelden  eene  jaarmarkt  zonder  dief.  Selten  ein 
Jahrmarkt  ohne  Dieb. 

Geen  zaturdag  zoo  kwaad.  Of  de  zon  schijnt 
vroeg  of  laat.  Kein  Sonnabend  so  schlimiu, 
dass  die  Sonne  nicht  friih  oder  spat  schiene. 

Ten  is  gheen  coorne  sender  caf,  gheen  wyn 
sender  droesen,  gheen  goudt  sonder  schuym. 
(avl.)  Es  ist  kein  Korn  ohne  Spreu,  kein 
Wein  ohne  Bodensatz,  kein  Gold  ohne  Schaum. 

Een  jaermarct  sonder  dief,  Een  schoone  maeght 
sonder  lief,  Een  schure  met  coren  sonder 
musen,  Een  oude  pelse  sonder  lusen,  Een 
oudt  wyf  sonder  schelden,  Deze  vyf  dinghen 
vindt  men  selden.  (avl.)  Ein  Jahrmarkt  ohne 
Diebe,  ein  schones  Madchen  ohne  Diebe,  eine 
Scheuer  mit  Korn  ohne  Mause,  ein  alter  Pelz 
ohne  D'duse,  ein  altes  Weib  ohne  Schelten, 
diese  fiinf  Dinge  findet  man  selten. 

Geene  roozen  zonder  doornen.  (vl.) 

Daer  is  geen  koren  zonder  leaf,  (vl.)  Es  gibt 
kein  Korn  ohne  Spreu. 


Keine  688. 


—    481 


888  Keine. 


eil.  No    rose   without    a   thuni.      Keiiie   Rose    okne 

einen  Dorn. 
No  smoke  without  some  tire.     Kein  Raurh  ohne 

etwas  Feuer. 
There  is  no  man  so  perfuct,   but  has  liis  fault's. 

Keiii  Mensch  ist  so  vullkoiamen,  dass  er  nicht 

seine  Fehler  hlitte. 
There's  no  fire  without   some    smoke.     Es  yibt 

kein  Feuer  ohne  etwas  Rauch. 
There's  nae  reek,  but  there's  some  heat,  (scho.) 

Es  ijiht  keinen  Rauch  ohne  etwas  llitze. 
There  ne'er  was  a  fire  without  some  reek,  (scho.) 

Es  yah  nie  ein  Feuer  ohne  etwas  Rauch. 
fs.  Ham  fea  egli  lacht  au  Stak  Meet  sannar  Kuaak. 

(F.)      Man   hekommt  nicht  leicht  ein  Stiick 

Fleisdi  oline  Knochen. 


da.  Ingen  Rose  uden  Torue. 

Intet  Koru  uden  Avne.     S.  Kein  Korn  u.  s.  iv. 

Intel  Meel  saa  tiint,  det  jo  har  fsaader.  Kein 
Mehl  so  fein,  es  hat  icohl  Kleien. 

Intet  Meel  er  saa  fiint,  som  jo  har  Saader; 
ingen  Viin  saa  klar,  som  jo  har  Bajrme; 
intet  Trse  saa  godt,  som  jo  har  Kuort.  Kein 
Mehl  ist  so  fein,  dass  es  nicht  Kleien,  kein 
Wein  so  klar,  dass  er  nicht  He/en,  kein 
Baum  so  yut,  dass  er  nicht  Knoten  hiltte. 

Der  gaaer  ikke  Rog  af  en  Brand,  uden  der  er 
lid  i  den.  Es  kommt  nicht  Rauch  aus  einem 
Brunde,  ohne  dass  Feuer  darin  ist. 

Der  er  ingen  lid,  som  jo  haver  nogen  Smog. 
Es  ist  kein  Feuer,  das  nicht  eticas  Rauch 
haite. 

Luen  er  ikke  bingt  fra  Rogen.  Die  Lohe  ist 
nicht  weit  vom  Rauche. 

Intet  lluus  uden  Huuskors.  Kein  Hans  ohne 
Hauskreuz. 

Intet  Huns  uden  Muus.     *S'.  Kei^i  litis  u.  s.  w. 

Ingen  Loverdag  uden  Solskin.  Kein  Sonnahend 
ohne  Sonnenschein. 

Ingen  Nod  foruden  Skal,  Intet  IIuus  foruden 
Qval,  Ingen  Rose  uden  Torn,  Uden  Avner 
intet  Korn.  Keine  Ntiss  ohne  Schal',  Kein 
Haus  ohne  Qual,  Keine  Ros'  ohne  Dorn, 
Ohne  Spreu  kein  Korn. 

En  Jomfru  uden  Kja3rlighed,  Kt  Marked  uden 
Tyven  led.  En  laadeu  Pels  foruden  TiUus, 
Et  gammelt  Huus  foruden  Muus,  En  Buk 
foruden  Sktegget  stridt  Ei  findes  —  sporg 
kun  bredt  og  vidt.  Eine  Jungfrau  ohne 
Liehe,  ein  Morkt  ohne  schlinimen  Dieb,  ein 
xottiyer  Felz  ohne  Luus,  ein  tdtes  Haus  ohne 
Muus,  ein  Bock  ohne  sfrujjjjiyen  Bart  werden 
nicht yefunden — fray'iiiiinei  himceitundbreit. 


Aldrei  geysar  eldr  an  reykjar.     Niemals   steiyt  Is. 

Feuer  ohne  Rauch  auf. 
Sjaldan  er  maSrinn  meinalaus.     Selten  ist   der 

Mensch  fehlerlos. 
T48  gongur  ikki  roykur  af  brandi  uttan  eldur 

hevir  veriS   i   honum.    (fser.)     Es  yeht  nicht 

Rauch   von   eine7)i   Brande    auf,    ohne    dass 

Feuer  darin  yewesen. 
D'    er   inkje   so    godt   Korn,    dat    ei    er   tikjele  llW. 

(Ijette)    i.     Es   ist    kein   Korn   so   yut,    dass 

nicht  taube  Ahren  d'rinnen    icdren. 
D'  er  inkje  Tre  so  reiut,  dat  ei  heve  ein  Kvist. 

Es   ist  kein  Baum   so  ylatt,   dass   er    nicht 

einen  Knoten  huhe. 
Logen  er  inkje   langt   ifraa  Roykeu.     S.  Luen 

u.  s.  ro. 
D'    er    ingen    Fisk    utan    Bein.      Es    ist    kein 

Fisch  ohne   Grate. 
D'  er   ingen  Fisk   utan  Bein,    og   ingen   Maun 

utan  Main.     Es   ist  kein  Fisch  ohne    Grate 

and  kein  Mensch  ohne  Fehler. 
Dat  I'ver  ingen  lytelaus.  Es  leht  Keiner  fehlerlos. 
Ingen  i  Verdi   er   lytelaus   funnen.     Keiner   in 

der   Welt  wird  fehlerlos  yefunden. 
D'  er  langt  aa  leita  etter   ein   meinlaus  Mann. 

Es  ist  tveit  nach  einem  fehlerlosen  Mann  zu 

suchen. 
Ingen  ros  utan  tornen.  sw. 

Intet  liwete  ar  sa  rent,  som  ej  har  sina  agnar. 

Kein  Weizen  ist  so  rein,  dass  er  nicht  seine 

Spreu  h'dtle. 
Intet  vin   utan   dragg.      S.    Geen   wijn  zonder 

u.  s.  w. 
Ingen  rok  utan  eld.    S.  Kein  Ranch  ohne  Feuer. 
Ingen  ar  utan  fel,     Keiner  ist  ohne  Fehler. 
Ingen  fodes  utan  fel.    Keiner  wird  ohne  Fehler 

yeboren. 
Ingen  lefwer  vthan  lyte.  Keiner  lebt  ohne  Fehler. 
Ingen    linns    vthan    feel.      Keiner    wird    ohne 

Fehler  yefunden. 
En  jungfi-u  utan   karlighet,    en   marknad    utan 

tjufvar,  en  luden  pels  utan  loss,  ett  gammalt 

hus  utan  moss,  en  bock  utan  skligg,  siillsyut 

iir  som  tuppe-Kgg.    Eine  Junyfrau  ohne  Liebe, 

ein  Murkt  olcne  Diebe,  ein  zottiyer  Felz  ohne 

Lduse,  ein  altes  Haus  ohne  Mduse,  ein  Bock 

ohne  Bart  sind  selten  icie  Hahnenei. 


Non  est  triticum  sine  paleis. 
Flanima  fumo  est  proxima. 
V^itiis  nemo  sine  nascitur. 
Nemo  sine  crimine  vivit. 
Nemo  nostrum  non  peccat. 


It. 


61 


Keine  888. 


—     482 


888  Keine. 


CW.  E  noil  da  rosas  sainza  spinas.    (Id.  U.-E.)     Ea 

giht  keine  Rosen  ohne  Dornen. 
Senza   spinas   ei  Rosas   naginas.    (obi.)      0/t7ie 

Dornen  sind  keine  Rosen. 
Ei   dat  niginas   rosas   senza   spinas,    (ubl.)     S. 

E  non  d&  u.  s.  v:. 
fz.  Nulle  rose  sans  espines. 

Point  de  roses  sans  epines.  S.  Geene  rozen  u.  s.  lo. 
II  n'y  a  point  de  roses  sans  epines.     S.  E  non 

da  u.  s.  w. 
Rose  ne  nait  pas  sans    piqnerons.     Rose   treiht 

nicht  ohne  Stacheln. 
Nnl   grain   sans    sa    paille.      Kein   Korn    ohne 

seine  Sx^reu. 
Niil  miel  sans  fiel.  Kein  Ilonif/  ohne  Galle. 
Niil  vin  sans  lie.  *S'.  Geen  wijn  zander  u.  s.  w. 
Nul  or  sans  escume.  Kein  Gold  ohne  Schaum. 
Nul  vif  sans  vice.  Kein  Lebender  ohne  Laster. 
II  n'  est  pas   homme   de   bien   qiii   u'   a  jauibe 

de   bois.     Es   giht    keinen   Ehrenmann,    der 

nicht  ein  holzernes  Bein   hcitfe. 
Point  de  fumee  sans  feu.     S.  Kein  Ranch  ohne 

Feuer. 
II  n'y  a  point  de  fnmee  sans  feu.   S.Daar  u.  s.  tr. 
Point  de  feu  sans  fumee.   S-  Kein  Feuer  u.  s.  w. 
II   n'y   a   point   de    feu   sans    fixmee.      Es   giht 

kein  Feuer   ohne  Rauch. 
Nulle  maison  sans  croix  et  passion.     Kein  Haus 

ohne  Kreuz  und  Leiden. 
Niil  samedi  sans  soleil.  *S'.  Ingen  Loverdag  u.  s.  ir. 
Rarement  est  et  pen   souvent  Le   vieil  usiirier 

sans  argent,  Ville  marchande  sans  fin  lan-on, 

Yieil  grenier  sans  rats  ou  ratton,  Vieil  bone 

sans  barbe,  chevre  sans  troux,  Teste  teigneuse 

sans   lendes   ou   poux.     Selten   ist   und  nicht 

h'dufig  der  alte    Wunherer  ohne   Geld,  Han- 

delsstadt   ohne   schlauen   iJieh ,   alter   Boden 

ohne  Ratzen    oder   Maus,    alter   Bock    ohne 

Bart,   Ziege    ohne   Locher ,  grindiger   Kopf 

ohne  Nisse  oder  Liluse. 
N'est  fa  saunz  fume,  ne  amour  sanz  semljlaunt. 

(afz.)     Es  giht  kein  Feuer  ohne  Ranch,  noch 

Liebe  ohne  Schein. 
nf.  Feus   n'   iert  ja  sans   fumee.    (Ciimp.)      Feuer 

ist  nicht  ohne  Rauch. 
Et  ni  et  pe   de  fue    sans   femiere,    (F.-C.)       S. 

II  n'y  a  ])oint  de  feu  u.  s.  w. 
I    n'y    a   nin    del'    founiire    sins    feu.     (\v.)      S. 

Daar  n.  s.  to. 
I  n'y   a  nin   d'  feu    sins   foiinilre.    (w.)      S.   II 

n'y  a  point  de  feu  u.  s.  lo. 
I   n'y  a   nou   grain    qui   n'   aie    si   strain,    (w.) 

Es  giht   kein   Korm,   das  nicht  seine   Spreu 

h'dtte. 


II  gn'  a  noir  mohinette,  Qui  n'  aie  sa  creuliette. 

(w.)     Es  giht  kein  ITauschen,  das  nicht  sein 

Kreuzchen  hcitfe. 
Mohinette  sans  creiiliette,  vass'  m'  el  qwire.  (w.) 

H'cluschen  ohne  Kreuzchen,  geli'  mirs  suchen. 
James    beuso   sens   coun-seil,   Ni    dichapte  sens  sf. 

sourcil.  (Arm.)     Niemuls    Witttce  ohne  Rath, 

noch  Sonnabend  oline  Sonne. 
N'  ey  pa.s  jamey  ta  pregoun  lou  liouec,  que  Ion 

hum  n'  oun  sortie.    (Urn.)     Niemals   ist   das 

Feuer  so  tief,  dass  der  Rauch  nicht  heraus- 

komiae. 
Nou  y  a  pas   dissatte    elieiis    sou,  Ni    gouyatte 

chens  amou.  (Urn.)    Es  giht  keinen  Sonnabend 

ohne  Sonne,  noch  junges  Mcidchen  ohne  Liehe. 
Tan  prigoun  noun  se    fai   lou    foe   qe   lou    fun 

noun  saligo.  (Lgd.)     So  tief  macht  man  kein 

Feuer,  dass  der  Rauch   nicht    herauskomme. 
Taut  pregont  non  se  fa  lou  fuec,  que  lou  fun 

non  saille.  (nprv.)     ;S'.    Tan  xirigoun  u.  s.  u\ 
Non  1'  y  a    meison    sen^o   malhur.    (nprv.)     Es 

giht  kein  Ifaus  ohne   UnglUck. 
Non  I'y  a  meou  se-u^o  feou,  roso  sen^o   espino, 

n'y    nose   sen(;o  -crouveou.    (npi"v.)      Es    giht 

keinen  Honig   ohne  Galle,   keine  Rose   olmc 

Dorn  und  keine  Nuss    ohne  Schale. 
Non  si  puo  aver  la  rosa  senza  la  spina.     Man  it. 

kann  die  Rose  nicht  oltne   den  Dorn   haben. 
Non   si   puo   aver   farina   senza  semola.      Man 

kann  kein  Mehl  ohne  Kleie  haben. 
Non    fu    mai   farina    senza   semola,    ne   nocella 

senza  scorza,  ne  grano  senza  paglia,  ne  uomo 

senza  difetto.    Niemals  war  Mehl  ohne  Kleie, 

noch    Nuss    ohne    Schale,    noch    Kern    ohne 

Stroll,  noch.  Mcnsch  ohne  Fehler. 
Nessun    grauajo    senza    sorei.     Keine    Scheuer 

ohne  M'duse. 
Un  c'  e  rosa  senza  spine,  (ors.)     Es  giht  keine  mi. 

Rose  ohne  Dornen. 
Un  c'  e  carne  senza  osse.    (crs.)     Es  giht  kein 

Fleisch  ohne  Knochen. 
L'n    e'    e    pe.sciu    senza   lische.    (crs.)     Es   giht 

keinen  Fisch  ohne   Griiten. 
Un  c'  e  fume  senza  focu.  (ers.)    S.  Daar  u.  s.  ir. 
Niniu  e  perfettu  in  stu  niondii.    (cr.s.)     Keiner 

ist  auf  dieser   Welt  vollkommen. 
Un  s  p6   ave  la  rosa  senza  spen.  (rom.)     Man 

kann  die  Rose  nicht   ohne  Dornen  hahen. 
Un  gn  e  om    (indson)   senza   difett.  (rom.)     Es 

giht  keinen  Menschen  (Keinen)  ohne  Fehler. 
Un  s  da  cheran  senz  bsn.  (rom.)  Man  giht  kein 

Fleisch  ohne  Knochen. 
Non  si  puo  aver  il  mele  senza  le  mosclie.  (t.)  Man 

kann  den  Honig  niclit  ohne  die  Fliegen  haben. 


Keine  888. 


—    483     — 


888  Keine. 


Noil  si  [)ub  aver  la  came  seiiz'  ossu.   (t.)    Man 

kann  das  Fleisch  nicht  ohne  Kiiochen  hahen. 

La   carne   non   va   (Noii    va    mai    carne)   se.iiz' 

osso.    (t.)     Das  Fleisch  geht   nicht  (Nienials 

(jeht  FleischJ  ohne  Knochen. 

Non  c'   h   casa   senza    topi,     (t.)     Es    ijiht   kcin 

Haus  ohne  Manse. 
Non  v'  e  sabato   senza   sole,    non    v'    i-    donna 
sciiza  amore,  ne  domenica  senza  sapore.    (t.) 
Es  giht  Tzeinen  Sonnabend  ohne  Sonne,  es  yibf 
kein    Weib    ohne  Liehe   und    keinen  Sonntug 
ohne   Genass. 
ni.  An  gh'  e  altari  senza  crosa.   (em.  P.)     Es  giht 
keinen  Altar  ohne  Kj'eiiz. 
An  gh'  e  sabet  senza  sol,  e  an  gh'  e  donna  senza 
amor.    (em.  P.)      Es  gibt   keinen   Sonnabend 
ohne  Sonne  und  es  giht  kein  Weib  ohne  Liebe. 
No  gh'  e  dona  senza  amor,  No  gh'  e  vec  senza 
dolur.  (1.)     Es  gibt  kein    Weib  ohne  Liebe,  es 
gibt  keinen   Greis  ohne    Schmerz. 
No  gh'  e  sabet  senza  sol,  no  gh'  c  dona  senza 
amor,  no  gh'  e  festa  senza  saor.  (1.)     Es  gibt 
keinen  Sonnabend  ohne  Sonne, es gibtkein  Weib 
ohne  Liehe,  es  gibt   kein  Fest  ohne   Genuns. 
No  gh'  e  sabet  senza  sul,  no  gh'  e  dona  senza 
amor,  ne  domenica  senza  saor.  (1.  b.)    S.  Non 
v'  e  n.  s.  ic. 
No  gh'  e  sabet  senza  sul,  no  gh'  e  dona  senza 
amor,  ne  domenica   senza   credo.    (1.  b.)     Es 
gibt    keinen  Sonnabend  ohne  Sonne ,  es  gibt 
kein   Weib    ohne  Liehe   und   keinen  Sonntag 
ohne  Credo. 
No  ghe  sabat  senza  siil,  gne  pote  senza  moras. 
(1.   brs.)      Es   gibt    keinen    Sonnabend    ohne 
Sonne,   und   kein  Madchen  ohne  Liebhaber. 
No    gh'   e   ona   roeusa   che    no   gh'    abbia    spin. 
(1.  m.)     Es  gibt  keine  Rose,  die  nicht  .Dornen 
h'dtte.  \ist  Keiner. 

De  perfet  no  gli'  c  iiissiin.  (1.  m.)      Vollkomnien 
No  gh'  e  che  '1  Signor  senza  ditet.  (1.  m.)    Nie- 

mand,  ausser  dem  Tlerrn,  ist  ohne  Fehler. 
Gh'  e  nissiin  senza  difet.  No   gh'   e   fal   senza 
sospct.    (1.  m.)     Es   ist  Keiner  ohne   Felder, 
und  kein  Fehltritt  ohne    Verdaclit. 
No  gh'   c   rguza   senza   spinn-e.    (lig.J      'S'.    Un 

c'  h  rosa  u.  s.  v\ 
No  gh'  e.  do^e  senz'  amao.  (lig.)      Es  giht  nichts 

Susses   ohne  Bitteres, 
A  j'  e  nen  rensa  senssa  spina,  (piem.)     Es  giht 

keine  Hose  ohne  Dorn. 
Nen   essie   d'  earn   senssa   oss.     (]iiem.)     S.   Un 

c'  e  carne  u.  s.   v. 
Nen  esse  (aveje)  mai  la  earn  senss  oss.  fpiem.") 
Nie  ist  {hat  iiiajij  das  Fleisch  ohne  Knochen. 


A  j'  e  nen  pra  senss'  erba,  ne  dona  senssa  amor. 

(piem.)     Es  gibt  keine  Wiese  ohne  Gras,  und 

kein   Weib  ohne  Liehe. 

A  j'  e  gniin  saba  senssa  sol,  gnune  done  senssa 

amor,  gnun  pra  senss'  erba,  e  gnune  camise 

senssa  merda.  (piem.)     Es  giht  keinen  Sonn- 

I       abend  ohne  Sonne,  keine  Frauen  ohne  Liehe, 

keine    Wiese  ohne   Gras   und   keine  Heviden 

ohne  Schmutz.  [u.  s.  w. 

No  gh'  e  rose  senza   spine,    (v.)     S.  E  non  dd 

No  gh'  e  miel   senza  mosche,   ne   farina   senza 

semola.  (v.)  Es  gibt  weder  Ronig  ohne  I'liegen, 

noch  Mehl  ohne  Kleie. 
No  ghe  xe  vin  senza  tartaro.  (v.)  Es  giht  keinen 

Wein  ohne  Bodensatz. 
No  ghe  xe  carne  senza  osso.    (v.)     (S'.   Un   c'  e 

carne  u.  s.  w. 
No  ghe  xe  pesse  senza   la  -so   scagia.    (v.)     Es 

gibt  keinen  Fisch  ohne  seine  Schuppen. 
No  gh'  e  sabo  senza  sol,  ne  dona  senza  amor. 

(v.)     Es  gibt  keinen  Sonnabend  ohne  Sonne, 

noch  ein    Weib  ohne  lAehe. 
Ne  dona  senz'  amor,  ne  veccio  senza  dolor,  (v.) 
Weder  Frau    ohve  Liehe ,   noch   Greis   ohne 

Schmerz. 
Ne  sabo   senza   sol,   ne   dona   senza   amor,   ne 

cnor    senza    dolor,     (v.)       Weder    Sonnahend 

ohne   Sonne,   noch    Weib   ohne    Liehe,    noch 

llerz  ohne  Schmerz.  \iion  dd  u.  s.  lo. 

No   ghe   xe   rose   senza   spini.    (v.  trst.)      S.   E 
No  xe  sabo  senza  sol,  no  xe  dona  senza  amor. 

(v.  trst.)     Es  ist  kein  Sonnahend  ohne  Sonne, 

es  ist  kein    Weib  ohne  Liehe. 
Nu  si  mangi  lu  mele  senza  muschi.  (cal.)    Man  si. 

isst  den  Honig  nicht  ohne  Fliegen. 
Non  si  pno  avere  carne  senza  osso,  rosa  senza 

spine  e  miele  senza  mosche.  (npl.)    Man  kann 

keiti  Fleisch  ohne  Knochen,  keine  Rose  ohne 

Dornen  und  keinen  Honig  ohne  Fliegen  haben. 
Nun   c'   e   rosa   senza   spini.    (s.)      S.    Un    c'  e 

rosa  u.  s.  w. 
Nun  si  po  manciari  pisci  senza  reschi,  Nun  si 

po  aviri  meli  senza  muschi,   (s.)     Man  kann 

keinen  Fisch  ohne   Graf  en  essen,  man  kann 

nicht  Honig  ohne  Fliegen  haben. 
Sa  petta  non  andat  mai   senza   s'   ossu   (chena 

s'  aggiiinta).  (sa.  L.)     Das  Fleisch  geht  nie- 

mals  ohne  den  Knochen  (ohne  die  Zulage). 
Nim    sapadu    senza    sole,    nen    femina    seuza 

amore.  (sa.  L.)  Nicht  Sonnahend  ohne  Sonne, 

noch  Frau  ohne  TAebe. 
Ncm   sabbado   sem   sol,   nem    moija   sem   amor  ptt 

Weder  Sonnabend  ohne  Sonne,  noch  Madchen 

ohne  Liehe. 

61* 


Keine  888. 


_     484 


890  Kern. 


Nem  boda  sem  canto,  iieni  murte   sem    prauto. 

Weder   Hochzeit    ohne    Gesanty,    nock    Tod 

ohne  Klage, 
Nem  rio  sem  vao,  nem  gera(;au  sem  mao.    Kein 

Fluss    ohne    Fiirth ,    kein    Gescldeclit    ohne 

Schlechfen. 
sp.  No  hay  miel  sin  liiel.      Es  f/iht  keinen  Honiy 

ohne  Galle. 
Ni  sabado  sin  sol,  ni  moza  sin  amor   (ni  viejo 

sin  dolor).       Weder    Sonnahend  ohne  Sonne, 

noch  M'ddchen  ohne  Liebe  fnoch  Greis  ohne 

SchmerzJ. 
Ni  sabado  sin  sol,  ni  vieja  sin  arrebol.    Weder 

Sonnahend    ohne     Sonne,     noch    Alte    ohne 

Schminke. 
Ni   boda   sin    canto,   ni   mortnorio    sin    Uanto. 

Weder  Hochzeit  ohne  Gesany,  noch  Leichen- 

heg'dnf/niss  ohne  Klage. 
Ni  rio  sin  vado,  ni  linage  sin  malo.     S.    Nem 

rio  M.  s.  w. 
wl.  Peng  nu  fact  focii,   nu   esse    fuum.      So   lange 

du  kein  Feuer  machst,  steigt  kein  Rauch  auf. 


Touto    sabato     deven    groulo.     (T.gd.) 

Schiih  ivird  Latsche. 
Touto    sabato    ven    groulo.    (nprv.)     S. 


Jeder  8f. 


To&to 


889.  Keine  Rose  soschon,  dass  sienicht 

endlicli   welkte. 
Das  schonste  Grtiu  wird  auch  Heu. 

dt,  Nooit  zulk  eene  schoone  roos,  of  zij  verliest 
eens  haren  glans.  Keine  Eose  so  schon,  dass 
sie  nicht  endlich  ihren  Glanz  verlore. 

De  schoonste  roos  wordt  eens  een  rosse  krevel- 
kop.  Die  schonste  Rose  wird  einst  ein  rother 
Kratzkopf. 

De    beste  schoen  wordt   een    slof  (slets).    (vl.) 
Der  beste  Schuh  wird  eine  Latsche. 
eil.  The  fairest  rose  is  at  last  withered.  Die  schonste 
Rose  welkt  zuletzt. 

IIW.  D'  er  ingi  Rosa  so  ven,  ho  ei  maa  visna.  Es 
ist  keine  Rose  so  schon,  dass  sie  nicht  wel- 
ken  miissfe. 


fz»  II  n'y  a  point  de  si  belie  rose  qui  ne  devienne 

gratte-cul.  Es  gibt  keine  Rose  so  schon,  dass 

sie  nicht  Hagebutte  wiirde. 
II  n'est  si  bon  cheval,   qiii  ne   devienne  rosse. 

Es  giht    kein    Pferd  so  gut ,    dass  es  nicht 

M'dhre  ivnrde. 
Jamais  ne  fut  si  beau   Soulier,   qui    nc    devint 

laide   savate.      Nie  gab  es   einen    Schuh   so 

schon ^  dass  er  nicht   eine  gurstige    Latsche 

wiirde. 


Touto  roso  ven  grato  cuou.   (nprv.)    Jede  Rose 

loird  Hagebutte. 
Non  fu  mai  si  bella  scarpa,  che  non  diventasse  it. 

una  brntta  cial)atta.     S.  Jamais  u.  s.  w. 
Non  fu  mai  si  vaga  rosa,   che   non   diventasse  mi. 

un  grattaculo.    (t.)     Nie   gab    es   so  liebliche 

Rose ,    dass    sie    nicht    Hagebutte    geworden 

locire. 
Ogui  erba  divien  paglia.  (t.)     Jedes  Gras  wird 

Stroh. 
Non    c'  e  buon   cavallo,   che   non   diventi    una 

rozza.    (t.)      Es  gibt  kein  gutes   Pferd,    das 

nicht  eine  Mdhre  wiirde. 
Ogne  rosa  deenta  on  stopaciil.  (1.  b.)    S.   Touto  nl. 

roso  u.  s.  w. 
Tote    le    rose   le   deenta  gratacUi.    (1.  b.)     Alle 

Rosen  werden  Hagebutten. 
No  gh'  e  si  bun  caal  che  no  deente  'n  roz.  (1. 

b.)     S.  II  nest  u.  s.  w. 
Ogne    bela    scai'pa    la    deenta    na   brota  saata. 

(1.  b.)     Jeder  schone  Schuh loird  eine  garstige 

Latsche. 
Bella    roeusa    deventa    on    grattacuu.     (1.   m.) 

Schone  Rose  wird  eine  Hagebutte. 
A  j'  e  nen  bela  relisa  ch'  a  dventa  nen  grata- 

cul.  (piem.)     Es  gibt  keine  schone  Rose,  die 

nicht  Hagebutte  wiirde. 
A  j'  e  mai  una  bela  scarpa  ch'  a    dventa   nen 

un   brut   savat.   (piem.)      Nie   gibt    es    einen 

sch'dnen     Schuh ,    der    nicht    eine    hdssliche 

Latsche  wiirde. 
Ogni   bela   scarpa   deventa   una    bruta   zavata. 

(v.)  S.  Ogne  u.  s.  7o. 
No  gh'  e  bon  cavalo  che  no  deventa  una  rozza. 

(v.)     S.  Non  c'  ^  «•  »•  w- 
Una  bela  scarpa   diventa  una  bela   zavata.  (v. 

trst.)     Ein  sch'dner  Schuh  wird   eine  schone 

Latsche. 
Ogni    caddu    torrat    a    runzinu.  (sa.  L.)    Jedes  si. 

Pferd  wird  zur  Mdhre. 


«90.  Wer  den  Kern  ess  en  will,  muss  die 

Nuss  knacken. 
Wer  den  Kern  verlangt,  muss  ihn  aufbeissen. 
Swer   die   schalen   vor  hin  dan  schelt,  der  siht 

alreste  den  kernen.  (ad.) 
Wer   den    Kern   verlangt,  muss   die   Nuss  auf-  od. 

beissen.  (schwei.) 


Kern   890. 


485    — 


891  Kind, 


pd, 


Wann  me  den  Keern  hawwcn  will,  moU  mo  de 
Nutt  iippbieten.  (ns.  W.)  Weiin  man  den 
Kern  haben  will,  vmss  man  die  Nuss  auf- 
leissen. 


(It.  Die  de  pit  >vil  hebbt-ii,  nioet   don  dup   (de  noot) 

kraken.      Wer   den    Kern    hahen    rriU ,  iim.is 

die  Schule  (Nuss)  knacken. 

Die  noten  wil  sinaken,  Die  moet  ze  kraken.  (vl.) 

Wer  Niisse    essen    will ,    der   muss   sie   uuf- 

loiacken.  [nut. 

eu.  He  that   will   eat   the   kernel,    must   crack   the 

He  that  would  eat  the  kernel,  maun  crack  the 

nut.  (scho.) 
If  ye  like  the  nut,  crack  it.  (scho.)      Wenn  ihr 
die  Nuss  'jern  esst,  knarkt  sie. 
fs.  Deer  de  nuwt   wol   yte ,    raotze    krecke.    (afs.) 
Wer  die  Nuss  essen  irill,   >imst  sie  knacken. 

da.  Hvo    der  (Den    soni)    vil    have    Kjernen ,    maa 

knaikke  N^den.      Wer  den  Kern  haben  will, 

muss  die  Nuss  knacken. 
Hvo  Kisernen  vil  tede,  .skal  Nodden  bryde.    Wer 

den    Kern    essen  ivill,    soil    die    Nuss    eer- 

brechen. 
Hvo  der  vil  sede  Kisernen,  faaer  bryde  Skallen. 

Wer  den  Kern  essen  ivill,  muss   die  Schale 

zerbrechen. 
Hvo  (derj  Fisken  vil  pede  (Hvo  soni  vil  Fisken 

jede),  ban  skal  (og-)  Kloen  vsede.  Wer  den  Fisch 

essen  will,  muss  (aiich)  die  Pfote  nass  machen. 
Is.  Hvor  skelfiskinn  vill  eta,  hl^tr  skelina  a8  brjota. 

Wer    den '  Schal fisch    essen   nill,    muss   die 

Schale  entziveihrechen. 
Refrinn,  sem  vill  fiskinn  fanga,  ma  a3  minnsta 

kosti    kkernar   vata.     Der    Fuchs,    der   den 

Fisch  fangen  will,  muss  zum  mindesfen  die 

Kr all 671  nass  machen. 
UW.  Dan    8om    vil  hava  Kjernen ,  skal    bita  Skalet. 

Wer   den  Kern  haben  will,  muss  die  Schale 

aufbeissen. 
Han  skal  Fingren  v?eta,   som    vil   Fisken    eta. 

Der  muss  den  Finyer  nass  machen,  der  den 

Fisch  essen  will. 
SW.  Den   som  vill  hafva  karuan,    muste  fttrst   bita 

noten.      Wer  den  Kern  haben  will,  muss  zu- 

erst  die  Nuss  zerbeissen. 
Den  kaman  \^ill  ata   ma)3te    noten    bita.      Wer 

den    Kern   essen   will,    muss    die    Nuss    zer- 
beissen. 

It.  Qui  nucloum  (esse)  vult  frangat  niicem. 
Si  quis  amat  piscem,  debet  sua  crura  madere. 
(mlt.)  I 


Tgi  che  vult  guder  il  coc,  sto  smaccar  lanusch.  CW. 

(obi.)      Wer  den  Kern  schmecken  will,  muss 

die  Nuss  zerquetschen. 
Chi  vult  ilg  NuschM  bugient  mangiar,  Sto  ora- 

vont  ilg  Cros  smaccar. (obi.)  Wer  rjcrndie  Nuss 

essen  will,  muss  vnrher  die  Schale  zerquetschen. 
II  faut  casser  le  noyau  pour  en  avoir  ram.nnde.  fz. 

Man  muss  den   Stein    auf knacken,    um    den 

Kern  zu  liaben. 
Qe  voou  poissous,  sij  bagnii  las  oilnglos.  (Lgd.)  af. 

Wer  Fische  will,  mache  sich  die  N'dgel  nass. 
Es   pa   tou   de   veire  1'   escarpo,   per   1'    avedre 

faou  bagna  1'  arpo.  (Lgd.)     Es  geniigt  nicht, 

den    Karpfen  zu    sehen,    um    ihn    zu  haben, 

muss  man  die  Kralle  nass  machen. 
Qu  vou  peys,  se  bagno  las  onglos.  (nprv.)     S. 

Qe  voou  u.  s.  w. 
A    ped    eyssuch,    non  s'   y  prenon    langoustos. 

(nprv.)      Trocknen  Fusses  fdngt    man   keine 

Langtisten. 
Kan  on  vau  dau  pesson,  se  fo  molli,  et  ce  ka 

fauta  de  fu ,    ke  lo  tsertse.    (Pat.  s.)     Wenn 

man    Fisch    will,    muss    man  sich   nass  ma- 
chen, und  wer  Feuer  braucht,  may  es  .suchen. 
Chi  vuol  de'  pesci,  convien  che  s'amoUi  le  bra-  it. 

che.      Wer  Fische  will,  muss  sich  die  Hosen 

eintauchen. 
Chi  vuo  li  Turchi,    se   li   ammazzi.   (R.)      Wer  ml. 

die   Tilrken  ivill,  schlaye  sie  sich  tudt. 
Chi   vuo'  i  piaceri,   bisogna   che   li   faccia.  (u.) 

Wer    die    Vergnilyunyen  will,    muss  sie  sich 

bereiten. 
Ci  vole  Criste,  su  preche.  (ap.  B.)      Wer  Chri   si. 

stus  will,  erbete  ihn  sich. 
Qui  queret  piscadu,  su  culu  s'  isfundet.  (sa.  L.) 

Wer  Fischeroill,  macht  sich  den Hinferen  na.js. 
Qui  truitas  vol  agafar,  lo   cul  s'  ha  de  remul-  lin. 

lar.  (neat.)      Wer  Forellen  fangen  will,  muss 

.nch  den  llinteren  nass  machen. 
Qui  peix^ts  vol  peixcar,   sa   de   banyar.    (val.) 

Wer   Fische    fischen   will,    muss   sich    nasa 

machen. 
Queni  quer  pescar,   ha-se-de  molhar.    Wer  fischen  pt. 

will,  muss  sich  nasamachen. 
No  se  toman  truchas   a  bragas   enxutas.     Man  gp. 

f'dnyl  nicht  Forellen  mil  trockenen  Hosen. 


891.     Das    Kind    sagt    wohl,    dass   man's 
schljigt,    aber  nicht  warn  in. 

Het  kind  zegt,    dat  men  hft  slaat,  niaar  niet:  (It. 
waarom. 


Kind  801. 


—    486    — 


894  Kinder. 


da.  Barn  kjerer  at  rlet  faaer  Hugg,  men  t^iger  ikke 
hvad  det  bryder.  Das  Kind  klayt,  class  es 
Schlilf/e  heJconiiiit ,  aber  saijt  ')iichf ,  iros  es 
verbricht. 

Bai'n  kferer  hwat  det  faav,  og    syer   eij ,    livat 
thet   gov.     (ada.)     Das  Kind    Iclagt,   icas   es 
krierjt,  und  sayt  nirht,  was  es  f/mf. 
is.  Barn    klagar   hogg,    en    ei    liva3    brotie)    hetir. 
Das  Kind  klai/i  die  Schlage    und   nicht  was 
es  verhrochen  hat. 
mv.  Barnet  segjer,  kvat  dat  fer,  og  inkje  kvat  dat 
gjerer.     Das  Kind  sayt,  teas  es  Icriegt ,    und 
nicht,  was  es  thut. 
SW.  Barnet  sager  val  hvad  det  far,  men  ikke  hvad 
det  gjor.  Das  Kind  sacjt  wohl,  was  es  Icrieyt, 
aber  nicht,  was  es  thut. 

Barnet  klagar  val  ofver  ri,set,  men  tiger  med 
sitt  brott.  Das  Kind  klayt  wohl  fiber  die 
Buthe,  aber  verschweiyt  sein    Veryehen. 

Barn  kserar  sik  gratande  ok  thiglier  hwat  tliz 
hawer  bruthit.  (asw.)  Das  Kind  beklayt  sich 
weinend  und  verschneiyl,  was  es  verhro- 
chen hat. 

It.  Flendo  puer  queritur  (qveritur)  ob  verbera, 
causa  tacetnr.  (nilt. ) 


Det   er  et  klugt    Barn,    sum    (der)    kjeuder   sin  dii* 
(egen)  Fader.     Das  ist  ein  kluyes  Kind,  wel- 
ches seinen  (eiyenenj    Vater  kennt. 

f>a8  er  liyggi3  barn,  sem  [lekkir  sinn  toQur.        is. 

Klookt    Barn    som    kianner    sin    Faar.      Kluy  SW. 
Kind,  das  seinen   Vater  kennt. 


892.  Eiuzig  Kind,   liebes  Kind. 

Ez  ist  ein  alt  gesprochen  wort:  Ein  eiuic  kint 

ze  herzeu  gat  Baz  danne  da  man  siben  hat. 

(ad.^ 


Patrem  suum  nemo  novit.  It. 

Mare    sicura    e  pare  de   ventura.    (ui.  v.)     Die  it. 

Mutter  sicher  und  der    Vater    ivie's  komint. 
El  hijo  sabe  que  conoce  a  su  padre.  Der  Sohn  sp. 

ist  nieise,  der  seinen    Vater  kennt. 


894.  F  r  ii  h  w  e  i  s  e  Kinder  1  c  b  e  n  nicht  1  a  n  g  e, 

oder  es  werden  Gecken  daraus. 
Fruhwitzige    Kinder    lebcn    nicht    lange,    aber 

^patobst  liegt  lange. 
Kluge  Kinder  leben  nicht  lange. 
Friihwitzige  Kinder  werden  Tolpel. 
Friiher  Witz,  zeitiger  Aberwitz. 
Altklug  Nie  Friicht  trug. 
Kluge  Kinder  werden  nicht  alt.  (bair.) 
Gescheide  Kinder  leben  nicht  lang.  (schwei.) 
Luhse  Kinder  wade  nit  alt.  (urh.  K.)     S.  Kluye  pd. 

Kinder  werden  u.  s.  %c. 
Klach  Kainjt  liewe'  net  lang.  (urh.  S.)  ^S'.  Kluye 

Kinder  leben  u.  s.  w. 
Oohlklook  leevt  nig  lang.  (iis.  hist.)  AltUuy  lebt 

nicht  lanye. 
Klauke  Kinner    liwet   ni    lange.    (wslf.  P.)     S. 

Kluye  Kinder  leben  u.  s.  w. 


od. 


nw.  Einberning  er  alltid  kja'rt  Barn.      Kinziy  Kind, 
ist  inimer  liebes   Kind. 
Eitt  Barn  er  kjtert  Barn.      Ein    Kind   ist   lieb 
Kind. 


fz.  Qui  n'a  qu'uue  tille,  il  en  I'ait  mervcille.     Wer 

)iur    eine    Tochtcr    hat,    iiiacht   ein  Wunder 

aus  ihr. 
nf.  L'ci   qui  n'a  qu'ln    efant  il  y  ticnt.  (w.)      Wer 

nur  ein  Kind  hat,  halt  d'rauf. 
Sp.  Una  hija,  una  maravilla.      I'Jine    Tochter ,    ein 

Wunder. 


893.  Es  ist    ein  weises  Kind,   das   seinen 
Vater  kennt. 

rtt.  Het  is  een  wijs  kind,  dat  zijn  vader  keniil. 
eil. 'Tis    a   wi.se  child,  that  knows  his  own  fatlier. 

Es  ist  ein   iceises  Kind,    das   seinen   eiycnen 

Vater  kennt.  


Als  de  kindereu  vroeg  wijs  worden,    leven    zij  dt. 
niet  lang,  of  het  worden  gekken  uit.      Wenn 
die  Kinder  fr ah  kluy  werden,  leben  sie  nicht 
lanye,  oder  es  icerden  Gecken  daraus. 

Eon  kind  verstandig  voor  de  jaren,  Dat  ziet 
men  dikwijls  kwalijk  varen.  Ein  Kind,  das 
'Vor  den  Jahren  vers/Hndiy  ist,  sieht  man 
oft  schlecht  fahren. 

Klogt  Barn  lever  ei  lasnge.     Ivluyes  Kind  lebt  da. 

nicht  lanye. 
iAf  kloge  Born    blive   tidt    Narre.       Aus   kluy  en 

Kindern  icerden  oft  Narren. 
Hveni  der  er  kyllingklog,  bliver  iJvke  hflngam- 

mel.  (Alsen.)       Wer    kiicldeinkluy    ist,    vird 

nicht  htihnalt. 
For   kloke    Born   liva    iulvje    lengje.      Zu  kluye  inv. 

Kinder  leben  nichf  lanye. 
Klokt  l)arn  lefver  inte  lange.     »b'.  Klayt  u.  s.  iv.  KW. 


Kinder  894. 


—    487    — 


897  Kinder. 


Altfor  kluokt  Bani  Ifjfwer   iiitet    huigie.     Allzu 
kluf/es  Kitid  leht  nicht  limffe. 


It.  Praecocia  iugeuia  rare  matiirescimt. 
Qui  sapit  ante  pilos,  non  sapit  illc  diu. 
Is  cadit  ante  senem,  qui  sapit  ante  diem. 
Odi  puerulos   pvaecoci   sapientia  (ingenio). 
Maturae  niovtis  signum  juventa  senilis. 
I'z.  Les  ciifants  trop  tot  sages  ne  vivent  pas  long- 
temps.      Die    zu    friih  iceisen  Kinder    lehen 
nieJit  lange. 
it.  Piceinnu  anticipadu,  roba  de  su  Chelu.  (si.  sa.) 
Vorreifer  Knahe,  Eigentlumn  des  Himmels. 


895.  Kindern  zicmeu  kindische  Gebardeu. 
pd.  Kinder  sint  Kinder  (sint  keine  Aule).   (ns.  ha. 

G.  u.  G.)      Kinder   sind  Kinder  fsind  keine 

Alien). 
Kinder  bleibeu  Kinder  und  -wenu    sie    bis  Mit- 

tag  schlafen.  (ns.  Pr.) 

(It.  Kiiideren  doen  als  kinderen,  en  doen  maar  kin- 

derenwerk.      Kinder   muchen  es   irie  Kinder 

und  thun  niir  Kindericerk. 
Kinderen    gaen   kinderengang.      Kinder   f/ehen 

Kinderyunfj. 
Kinders  zvn  kinders,  en  doen  maer  kinderwer- 

ken.  (vl.)      Kinder    sind  Kinder    itiid    thun 

nii.r  Kinderwerk. 


da.  Det  er  Sanl,    Burn  gjore  liornegiei-uing.      Das 
ist  BrtiHch,   Kinder  thun  Kindericerk. 
Born  er  liorn,  og   Born    gjnr   Bornegjevninger. 
Kinder  sind  Kinder,  und  Kinder  thun  Kin- 
derlhulen. 
Thet    ser    Sedli,    at   Barn   gor   Barnega-rningb. 
(adJi.)     Das  ist  Branch,  dass  Kind  Kinder- 
rperk  tlmt. 
is.  Barn  er  Barn.     Kind  ist  Kind. 
II W.  Barn   gjerer    I'.arna   Vcrk.      Kind   tlmt    Kinder 

Werk. 
SW.  Barn  gcir  barns  gerning.   S.  Barn  yjerer  u.  s.  w. 
Tbz   ik-r   gainal   sidb  barn    g0r  barns   gerninga. 
(asw.)     Das    ist    alter    Branch,    Kind    that 
Kindes   ^Verk. 


It.  Sunt  pueri  pneri,  pneri  pnerilia  tractant. 

Mos   vetns   (vestns)    emergit,    puer   ad    pmnilia 

vergit.  (mlt.) 
it.  li  giovo  a  venta  ch'a    la    fasso    da   giovo.    (ui. 

piem.)  Die  Jungen  mit  Zuanzig  miissen  Jung 

thun. 


89(3.  Kindes  hand  ist  luicht  gct'tillt,  Kin- 

deszorn  ist  leicht  gestillt. 
Kinncshand  is  laelit  zu  schtillen.  (Hrz.)     Kin- md. 

deshund  ist  leichl  zu  stillen. 
Eng  Kannerhant    as  gleich   gefellt.    (mrh.   L.) 

Eine  Kinderhand  isl  gleich  gefiilU. 
E  Chingerhang  isch  bal  g'fullt.  (schwei.  8.)  Eine  od. 

Kinderhand  ist  bald  gefilllt. 
Kinds  Hand  is    ligt   fuUt.    (ns.    hist.)      Kindes  pd. 

Hand  ist  leicht  gefi'dlt. 
Kinderhand  is   gau    fullt.    (ns.  O.  J.j     Kinder- 
hand  ist  schnell  gefi'dlt. 
Kinnerhant    es    licbte    te    fulleu.    (wstf.   Mrk.) 

Kinderhand  ist  leicht  zu  fiillen. 


Eens  kinds  hand  is  haast  gevuld.     Eines  Kin-  (It. 

des  Hand  ist  rasch  gefiillt. 
De  gTamschap  eens  kinds  is  weinig  te  vreezen. 

Eines  Kindes  Zorn  ist  icenig  zu  fiirchten. 

Boruehaand   er    snart    t'yldt.      Kinderhand   ist  (la* 

bald  gefiillt. 
Haigt  er  bratt  baruahond  a8  fylla.     Leicht  isf's^  Is. 

schnell  Kinderhand  zu  fiillen. 
Litil  er  barnshuggunin.  Klein  ist  der  Kinder- 

trost. 
Barna-Hand    er   snart    fylt.      S.    Bornehaand  uw. 

u.  s.  w. 
Barnahander  are  snart  fylte.  Kinderhande  sind  sw. 

bald  gefiillt. 


897.  Klein  e  Kinder,  kleine  S  or  gen; 
grosse    Kinder,    grosse    Sorgen. 

Kleine   Kinder,    kleines    Leid;    grosse    Kinder,  md. 
grosses  Leid.  (mrh.  E.) 

Kleng  Kanner,  klengt  Let;  grosz  Kanner,  grSsz 
Let.  (nu'h.  L.)  S.  Kleine  Kinder,  kleines 
Leid  u.  s.  iv. 

Kloane    Kinda,    kloane    Sorge;    grosse   Kinda,  Od. 
grosse  Sorge.  (Ijair.)     Kleine  Kinder,   kleine 
Sorge;  grosse  Kinder,  grosse  Sorge. 

Klaane  Kind9~,  klaane  Kreuz';  gros.se  Kinda^ 
grosse  Kreuz-.  (bair.  O.-L.)  Kleine  Kinder, 
kleine  Kreuz';  grosse  Kinder,  grosse  Kreuz'. 

Grosse  Kinder,  grosse  Sorgen  (Kreuz);  kleine 
Kinder,  kleine  Sorgen  (Kreuz).  (schwei.) 

Chlyni  Ching,  chlys  Leid  ;  groszi  Ching,  gros- 
ses Leid.  (schwei.  S.)     »S'.  Klhig  u.  s.  u\ 

Kli  Kainjt,  kli  Sorjeu;  grisz  Kainjt,  grisz  Sor- pd. 
jen.  (nrh.  S.) 

Kleine  Kinder,  kleine  Sorgen;  grate  Kinder, 
grate  Sorgen.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 


Kinder  897. 


488     — 


898  Kind. 


Kleiiie    Kinder    (inAket)    kleineu   JEvger,   grato 

Kinder    grateu    ^rger.    (us,    ha.   G.    u.    G.) 

Kleine    Kinder     fmachenj    kleineii    Arytr, 

grosse  Kinder  grosnen  Arr/er. 
Ltltke  Kinner,    liitke   Sorgen;    gvaute    Kiuuer, 

graute  Sorgeu.  (ns.  L.)  [»Sorg.  (us.  ofs.) 

Liittje  Kinder,  liittje  Sorg;  grote  Kinder,  grote 
Kleine    Kinder,    kleiue    Miih;    grcsse    Kinder, 

gros.se  Miih.  (us.  Pr.) 
Kleine  Kingcre,  kleine  Sorgen;  graute  Kiugerc, 

graute  Sorgen.  (ns.  W.) 
Klaine  Kinner,  klaine  Suorgen;   grote   Kinner, 

grote  Suorgen.  (wstf.  Mrk.) 


dt.  Kleiue  kinderen,  hoofdpijn;  groote  kiiuleren, 
hartpijn.  Kleine  Kinder,  Kopficeh;  (/rosse 
Kinder,  Herzweh. 
Kleine  kinderen  zyn  hoofdzweren,  Groote  kin- 
deren zyu  hertzweren.  (vl.)  Kleine  Kinder  sind 
KopfscJnvare ,  grosse  Kinder  sind  Herz- 
schwiire. 

da*  Smaa    Born,    suuia   Sorger;   store  'Jjorn,    store 

Sorger.  [Sarrer.    (jiit.) 

Sma    Bycrn,    suia    Sarrer;    stuer   Byern,    stuer 

nw.  Sniaae  Born  gjera  siuaa  Sorgjer;  store  Born 
gjera  stora  Sorgjer.  Kleine  Kinder  machen 
kleine  Sorgen;  grosse  Kinder  machen  grosse 
Sorgen. 

STV.  Sma  barn,  sma  sorger;  stora  barn,  stora  sorger. 


fz,  Petits  eufants,  Petits  tonrmeuts.  (nf.  Br.)  Kleine 

Kinder,  kleine  Plagen. 
nf.  Tschiot  effant,  tscliiot  mau;  Grand  cti'ant,  grand 

man.  (pic.)     Klein  Kind,  kleine  Noth;  gross 

Kind,  grosse  Noth. 
Pitits  efants,  pitite  sogue;  grands  efants,  graude 

sogne.  (w.)     S.  Kloane  u.  s.  lo. 
it.  Figliuoli  piccioli,  fastidi  piccioli ;  figliuoli  graudi, 

fastidi  grandi.      Kleine  Kinder,   kleine   Pla- 
gen; grosse  Kinder,  grosse  Plagen. 
mi.  Fanciulli  piccoli,  dolor  di  testa;  faneinlli  grandi, 

dolor  di  cuore.  (t.)  S.  Kleine  kinderen,  hnofd- 

pijn  u.  s.  w. 
ni.  Fii)  picoi,  fastidi  picoi;  tin  grand,  fastidi  grand. 

(1.  ni.)     S.  Figliuoli  u.  s.  w. 
Fioi   pieoli,    fastidi   picoli;    fioi   grandi,    fastidi 

grandi.  (v.)     S.  Figliuoli  u.  s.  w. 
3i.  Figli  piccoli,  gnai  piccoli;  figli  grossi,  guaigrossi. 

(apl.)     S.  Figliuoli  u.  s.  w. 
Figghi   granni,   gnai   granni;    figghi  picciriddi, 

guai  picciriddi.  (s.)     Grosse  Kinder,  grosse 

Plagen;  kleine  Kinder,  kleitte  Plagen. 


89S.    Mau    muss  nicht   das  Kind  mit  dem 

Bade  ausgiesseu. 
Das  Kind  mit  dem  Bade    aiisgiessen. 
Der  schiit-t  's  Kind  mit  'n  Bod   ans.    (frk.  M.)  md. 
Er  schiitt  's  Kind  samt  dem  Bad  aus.  (bair.)     od. 
Hiid  d' Chue  der  Chiibel  iimgheit,  so  ghei  si  d' 

Gelte-n  au  no  um.  (schwei.)      Hut    die   Kuh 

den    Kiibel    tungestossen ,    so    stosse    sie    die 

Gelte  auch  noch  urn. 
Wenu  der  Schlegel  ab  ist,  wil-i  de  Stil  gad  au 

no  uuhi  wcirffa.  (schwei.  A.)   Wenn  der  Schld- 

gel  ab  ist,  will  icJt   den  Stiel  nur  auch  noch 

nachirerfen. 


Men  moct  liet  kind  niet  met  hed  bad  uitscliud-  dt. 

den. 
Men  moet  met  het  water  niet  het  kind  uit   de 

kuip    gieten.      Man   muss  mit    dem  Wasser 

nicht  das  Kind  aus  der   Wanne  giessen. 
To    throw    the    helve    after   the   hatchet.     JJen  en. 

Stiel  hinter  der  Axt  herwerfen. 
IJat  Biarn  ma't  Bad  iittgijtten.    (M.)     S.    Das  fs. 

Kind  u.  s.  w. 

Man  skal  ikke  kaste  Barnet  ud  nied  Badevandet  dil. 

(Loven).     Man  soil  nicht  das  Kind  mit  dem 

Badewasser  ausgiessen. 
Hann  steypti  ut  barninu  i  laugartroginu.      Er  ig. 

schilttete  das  Kind  in  dem   Wuschtrog  aus. 
Man  bQr  inte  kasta  ut   barnet   med  badvattnet.  sw. 

S.  Man  skal  u.  s.  w. 
Kasta  skaftet  efter  yxan.     S.  To  throio  u.  s.  w. 


Jeter  le  manche  apres  la  cognee.   S.   To  throw  fz. 

M.   s.   w. 
Rue  r  meinche  apres  1'  queignee.  (pic.  St.-Q.)  uf. 

S.   To  throio  u.  s.  w. 
Evoi  r  heppe  apres  1'  cougneie.  (w.)  Den  Stiel 

der  Axt  nuchschicken. 
(jiietto    Ion    margue    apres    la    destrau.    (nprv.)  sf. 

Kr  wirft  den  Stiel  hinter  der  Axt  her. 
Vada  il  manico  ancor  dietro  la    scure.     Fliege  it. 

der  Stiel  auch  hinter  der  Axt  her. 
Un  bsogna  tirer  e  mandgh  dri  la  manera.  (rom.)  ml. 

Ma7i    muss    nicht    den   Stiel  der  Axt  Idnfer- 

herwerj'en. 
Vada  la  ca   e   '1   teit.   (pieni.)      Fort   mit  devi  ni. 

flaus  und  dem  Dach. 
Bntar  el  manigo  drio  la    mauera.    (v.  trst.)     S. 

To  throw  u.  s.  w.  [u.  s.  iv. 

Echar  el  m.'ingo  tras  el  destral.      S.    To  throw  sp. 
Kchar  la  soga  tras    el    calderun.      Den    Sfrick 

hinter  dem  Kessel  herwerfen. 


Kinder  899. 


—    489    — 


900  Kinder. 


od 


At. 


on 


899.  Mail  sagt  dun  Kindern  iiicht  A  lies, 
sie  schwJizeu  a  us  der  Scliule,  (od. 
schwei.) 

's  Cliiiid  wo-ii  iif  (V  Gass  golit,  seit  wie  's  im 
ITmis  stolit.  (schwei.)  Das  Kind,  das  auf 
die  Gasse  fjehf,  sayt  ivie's  ini  Hause  steht. 


llet  kind  dat  buiteu  speleii  gaat,  Zegt,  hoe  liet 

in  den  liuize  staat.      Das  Kind,  das  draus- 

sen  spielcn  c/cht,  sayt,  wie  es  im  Ilause  steht. 
Tlie  c.liild  says  nothing   but  vvliat    ho  heard  at 

the  tire.     Das  Kind  sa/jf  Nichf's ,  ais  v.as  es 

am  Feuer  (jehUrt  hat. 
What    children    hear    at    home ,    does    soon  fly 

abroad.       Was    Kinder    daheivi-   horen,    das 

koinmt  bald  heruni. 
Bairns  speak  i'  the  field,  vvliat  they  hear  i'  the 

ha',    (scho.)      Kinder   sagen   im   Felde,    was 

sie  in  der  Ilalle   horen. 


No    dice    el    niozuelo    siiio   lo    que  oye  tras  el  sp. 

t'uego.     S.   The  child  u.  s.  w. 
Dicen   los  nifios   al  solejar  Lo  que  oyeu  a   sus 

padres  en  el  hogar.     Die  Kinder  sacjen  auf 

dein  Sonnenplatz ,  iras  sie  voji    ihren  El  fern 

am  Heerde  horen. 
Lo    que  el    nine  oyi    en  cl  hogar,    eso  dice  en 

el  portal.      Was  das  Kind  am  Heerde  horte, 

sayt  es  wieder  an  der   Thilr. 
No  dice  el  umbral  sine  lo  que  oye  al  quincial. 

Die    Schjvelle   sagt  Nichfs ,   als   was   sie  von 

der   Thiiranrjel  gehort  hat. 


I5arni8  dugir  hvorki  at  Iji'igva  ella  loyna.  (fair.) 
Das  Kind  taugt  weder  zum  Likjen,  noch  ztim 
Verheimlichen. 


Iz. 


it. 


Im. 


pt. 


Ce  que  rent'aut  oit  an  foyer  Est  bientot  connu 

jusqu'au   nioustier.    Was  das  Kind  am  Heerde 

hort,    das  ist   bald     bis   bei  der  Kirche    be- 

kannt. 
Per  sape  i  guai  di  casa  un  s'ha  che  da  spiula 

i  zitelli.    (mi.  crs.)     Um  die  hiiuslichen   Wi- 

derwiirtigkeiten  zu  wissen,  hraucht  man  nur 

die  Kinder  auszuforschen. 
Quando  il  piccolo  parla,  il  grande    lia    paiiato. 

(t.)    Wenn  der  Kleine  spriclif,  hat  der  Grosse 

gesprochen. 
No   parla   el   picol   quand    No    la   parla  gia  el 

grand.  (1.  m.)  Nicht  spricht  der  Kleine,  wenn 

nicht  schon  dei'  Grosse  gesprochen  hat. 
Tilt  i   tie   in  sponghe   e   g'an   la  lingiia   longa. 

(1.  m.)  Alle  Kinder  sind  Srhirai./me  imd  ha- 

ben  elne  lange  Zange. 
No  parla  "1  picolo,    quando   No   ga  parh'i  anca 

'1  grando.  (v.)     8.  No  parla  el  picol  u,  s.  w. 
I   picoli  no  parla  co'  i  grandi  no  a   parla.    (v.) 

Die  Kleinen  sprechen  nicht,  wenn  die  Gros- 

sen  nicht  gesprochevi  haben. 
Quando    el    picolo  parla,  el    grando    ga    parla. 

(v.  trst.)     (S".   Quando  il  u.  s.  w. 
Las     criaturas    diuen    lo    que    senten    a     dir. 

(neat.)     Die  Kinder  sagen,    reus    sie    sagen 

horen. 
Dizem  os  tilhos  ao  soalheiro  O  que  ouvem  dizer 

ao  fuineiro.    Die  Kinder  sagen  auf  dem  Son- 

nenplatz,  was  sie    am   Heerde   sagen    horen. 


900.  Sind  die  Kinder  klein,  so  tretensie 
der  Mutter  auf  den  Schoos,  sind  die 
Kinder  gross,  so  tret  en  sie  der  Mut- 
ter auf  das  Her  z. 

Kleine  Kinder  driicket  den  .Schat,  grcite  Kinder  md. 
driicket    det    Harte.   (Hrz.)      Kleine    Kinder 
drucken  den  Schooss,  grosse  Kinder  driicken 
das  Herz. 

Klein  treteu  einem  die  Kinder  auf  die  ydiiirze, 
uiid  gross  auf's  Herz.  (hss.) 

Wliiiu  d-  Kend-r  klalin  sain,  traata  s- dr  Mott-r  od. 
of  d-  Scherze,  Wiiun  s-  gruuss  sain,  gar  ofte 
ofs  Herze.  (ostr.  sclils.)  Wenn  die  Kinder 
klein  sind,  treten  sie  der  Mutter  auf  die 
SchUrze,  wenn  .sre  gross  sind,  gar  oft  auf's 
Herz. 

Sy  si  chly,  so  trambe  si  eim  uff  d'  Fiiesz,  Sy 
si  grosz,  so  trambe  si  eim  uff's  Herz.  (schwei. 
8.)  Sind  .sie  klein,  so  treten  .sie  Einem  auf 
die  Fiisse,  sind  sie  gross,  so  treten  sie  Ei- 
nem auf's  Herz. 

Kleine  Kinder  treten  auf  die  Scherzen  (Schilr-  pd, 
zen),  grosse  auf  die  Herzen.  (ns.  A.) 

Junk  up  de  Sclioot  un  old  upt  Hart.  (ns.  B.) 
Jung  auf  den  Schooss  und  alt  auf's  Herz. 

Liitke  Kinner  treet  in  den  Scliaut,  graute  Kin- 
ner  in  't  Hert.  (ns.  L.)  Kleine  Kinder  tre- 
ten in  den  Schooss,  grosse  Kinder  ins  Herz. 

Liitt  Kinner  traden  in  de  Scho,  groten  Kin- 
ner in  't  Herz.  (ns.  M.-Str.)  S.  Lilttke  Kin- 
ner u.  s.  tc. 

Jung  up  de  Scliot  un  old  up  't  Hart.  (ns.O.  J.) 
S.  Junk  u.  s.  w. 

Kleeu  den  Schoot,  dat  Hart  grot.  (iis.Pr.)  Klein 
den  Schooss,  das  Herz  gross. 

Als  de  kindoren  klein  zijn,  loopen  zij  der  moe-  dt. 
dor  op  den  rok,  als  zij  groot  zijn,  op  het  hart, 
Wenn  die  Kinder  klein  sind,  laufen  sie  der 

62 


Kind  900. 


490    — 


902  Kind. 


Mutter   auf  den  Rock,    wcnn  sle  i/ros.?  siiul , 
aiif  das  ITerz. 

KincTereii  trai)peii  cle  inocders  jong  op  deu 
sclioot  eu  Olid  op  liet  li;irt-e.  Kinder  treten 
den  Miittern  junrj  av.f  den  Srhooss  mid  alt 
auf  das  Ilerz. 

Jong  de  nioeders  op  den  sclioot  trappcii  eu  oud 
op  het  hart.  Junr/  den  Miittern  auf  den 
Schooss  treten,  and  alt  auf  das  Ilerz. 
en.  When  our  children  are  young,  they  tread  upon 
our  toes,  but  when  they  are  older,  they  tread 
upon  our  hearts.  Wenn  unsere  Kinder  jun</ 
sind ,  treten  sie  tins  auf  die  Zehen,  aher 
icenn  sie  alter  sind,  treten  sic  tens  aufs 
Herz. 

Children  suck  the  mother  when  they  are  young, 
and  the  father  when  they  are  old.  Kinder 
saugen  an  der  Mutter,  wenn  sie  Idein  sind, 
und  am    Vater ,  wenn  sie  alt  sind. 

tlsi.  Smaa  Born  trrede  (Moderen)  paa  Forklsedet; 
store  Born  paa  lliertet.  Kleine  Kinder  tre- 
ten (der  Mutter)  auf  die  Schilrze,  fjros^e 
Kinder  auf  das  Herz. 
nw.  Dei  smaae  trakka  paa  Stakken,  del  store  paa 
Hjartat.  Die  kleinen  treten  auf  den  Sc/woss, 
die  t/rossen  auf  das  Herz. 

fz.  Enfans  pichons  fan  foulejar,  may  (juand  son 
grands,  fan  enrabia.  (sf.  nprv.)  Kleine  Kin- 
der inachen  n'drriscli,  aher  wenn  .sie  gross 
sind,  inachen  sie  toll. 

it.  1  tioi,  CO  i  xe  picoli,  i  zapa  sui  pie,  e  co  i  xe 
grandi,  i  zapa  su  la  testa,  (ni,  v.)  Wenn 
die  Kinder  Jclein  sind,  treten  sie  auf  die 
Fiisse,  und  ivenn  sie  gross  sind,  treten  sie 
auf  den  Ko^jf. 


901.    So  lange   kriecht   oin  Kind,    bis    cs 
g  e  h  e  n  1  e  r  n  t. 
pd.  Dat   Kind  mutt  erst  krupen,  eh'  et  gan  kann. 
(ns.  hist.  A.)     Das  Kind  muss  erst  kricchen, 
ehe  es  grhen  kann. 

dt.  Kinders  zuUen  krnipcn  leeren,  C)m  te  kunnen 
gaan  met  eeren.  Kinder  snllen  kriechen 
lernen,  urn  mit  Ehren  yeWn  zii  konnen. 

en.  Yon    must  learn  to  creep  before  you  go.       Ihr 
■iiiiisst  kriechen  lernen,  bevnr  ihr  geht. 
A  bairn  maun  creep  afor  it  gangs,  (scho.)  JEin 
Kind  7nuss  kriechen,  hevor  es  geht. 


Barn  skal  krybe,  til  det  lierer   at   gaae.     Das  dii. 

Kind:  soil  kriechen,  his  es  gehen  lernt. 
Barn  seal  krybse,  tijl  thet  nymer  at  gaa,  (adji.) 

S.  Barn  sk(d  krybe  u.  s.   w. 
Barn    ma  skr{5a,    til    Jjess   gengi8    gctr.      Das  is. 

Kind  muss  krieclien,  his  es  gehen  kann. 
Ein  lyt  lcrjix|)a,  til  dess  ein  lairer  ganga.    Man  llW. 

■muss  kriechen,  his  man  gehen  lernt. 
Man  maste  krypa  innan  man  kan   Ijira   sig  ett  sw. 

ga.      Man    muss    kriechen,    ehe    man  gelien 

lernen  kann. 
Man  far  kiypa  til  desz  man  kan  g.a.      *S'.    Ein 

lyt  u.  s.  10. 
Barn  .skal   krypa    til    thz  nim)>ir  gaa.  (asw.)  >S'. 

Barn  skal  kryhe  u.  s.  w. 

Gyratrepeiidu  prius  infans  quam  gradiendo.  (mlt.)  It. 


902.  Weder  Kind  noch  Kegel    ha  ben. 

Ar  hat  ke  Kind  und  ken  Keigd.  (opf.  N.)     i?;- od. 

hat  kein  Kind  und  keinen  Kegel. 
He  hat  nich  Kind  un  Kegel   (Hind,  nieli  Kind),  pd. 

(ns.  A.)  Er  hat  nicht  Kind,  noch  Kegel  ( An- 

geh'orige,  noch  Kind. 
Se  hebbt  nich  Kind,  noch  Kuken.  (ns.  il)   Sie 

hahen  nicht  Kind,  noch  Kilchlein. 
He   hett  nig  Kind,  noch  Kuken.  (jis.  hist.)    Er 

hat  nicht  Kind,  noch  Kilchlein. 
He  hett,  geen  Kind  of  Kiikeu.   (ns.  ofs.)     <S'.  He 

hett  u.  s.  w. 
Sie   hat  nicht  Kind,   noch  Rind.  (ns.   Pr.) 


Zy  hebljcn  noch  kind,  noch  kraei.  (vl.)  Sie  ha-  (It. 
Ijeii  weder  Kind,  noch  Krahe. 


Dei  hava  korkje  Ku,  elder  Su.     Sie  hahen  we-  nw. 
der  Kuh,  noch  Sau. 

II  n'a  ni  cheval  (ane),  ni  ane  (mulct).   Er  hat  fz. 

weder  Pferd  (Esel),  noch  Esel  (Maulthier). 
N'avoir    ni    cheval,    ni    mule.       Wedtr    Pferd, 

noch  Mauleselin  hahen. 
An  gh'  aver  no  fioeu  n^  cagnoeu.    (ni.  em.  P.)  it. 

Weder  Kind,  noch  Hund  hahen. 
N'aveir  ne  Won,  ne  ii;'i.  (em.  R.)      Weder  Sohn,  ni. 

noch    ToclUer  hahen. 
Nen  aveje  ne  iieiii,  ne  cagneTii.   (j)iem.)    Weder 

Kinder,  noch  Hunde  hahen. 
No  tienc  ni  hijos  ni  adherentes.      Ei-   hat   we-  sp. 

der  Kinder,  noch  Angehorige. 


Kinder  903. 


491     — 


904  Kind. 


903.    Weiin    man    Kindern    ilinii  Willen 
thut,  schreieii  .sie  iiiclit. 
md.  Wcmmer  'ii  Kind  'n  Will'n  tliiiat,  srcints  nit. 
(frk.  M.)       Wemi    wan    ilcm  Kind  Jen  Wil- 
len thut,  schreit's  niclit. 
Wenn  man  Kindern  den  Willen  tlmt,    so    wei- 

nen  sie  niclit.  (mrli.  E.) 
Wan   en    de  Kanner   de  Wellen  det,  da'   krei- 
sche'  se  net.  (mrh.  L.)      Wenn  man  den  Kin- 
dern den    Willen  thut,  so  schreieit  sie  niclit. 
Bammc  d'n  Kengen Zocker  git,  schrain    se  net. 
(tlir.  R.)       Wenn   man  den  Kindern  Zucker 
:/ibt,  schreien  sie  nicht. 
pel.  Wenn  me  de    Kender   ohren    Well   diiht,   dann 
kricten  se  niet.  (nrli.  M.)    Wenn  man  deii  Kin- 
dern ihren  Willen  that,  dann  schreien  sie  nicht. 
Wenn  de  Kinn'r  arn  Will'n  krig'n,  denn  wen' 
se  inch.  (ns.  A.)       Wenn   die   Kinder    ihren 
Willen  krieffen,  dann  weinen  sie  nicht. 
Wenn  de  Kinner  aren  Willen  krigt,  denn  sclireit 
se  nich.  (ns.  O.)     8.    Weym  de  Kinn'r  u.  s.  w. 
Wenn  die  Kinder  hor  Will  kriegen,  denn  krie- 
ten  se  neet.  (ns.  ofs.)    S.  Wenn  de  Kinn'r  u.  s.  w. 
Wen  Kinna  Jian  Willen  hebben,  djiu  wenen  se 
nicli.     (ns.  U.)      Wenn  Kinder    ihren   Willen 
hahen,  dann  weinen  sie  nicht. 

dt,  Als    men    bet   kind   zijnen  wil    geeft,   krijt  het 

niet.       Wen72    man   dem  Kind,   seinen   Willen 

thut,  schreit  es  nicht. 
eu.  The  devil  himself  is  good,  when  he  is  pleased. 

Der   Teufel  selhst  ist  f/ut,  wetin  es  ihin.  nach 

Wunsch  (jeht. 
fs.  Wan-t  Biarn  sau  Wal  he,  d(j  skrialt-t  eg.  (A.) 

Wenn  das  Kind  seinen  Willen  hat,  da  schreit 

es  niclit. 


dii.  Naar    Barn    faaer  sin  Villie,    griieder  det  ikke. 

Wenn     (das)   Kind    seinen    Willeii  hekommt, 

weint  es  nicht. 
Naar  B0rn  faac  deres  Villie,  saa  grsede  de  ikke. 

Wenn   Kinder   ihren    Willen   hekommen,    so 

iveinen  sie  nicht. 
Lad  (Ladh)  Barn   (Barneth)  haffwi^  sijii  Willia^, 

tha  (thaa)  gri«dher  thet  eij.   (ada.)     Lass  dos 

Kind  seinen  Willen  hahen,  so  weint  es  nicht. 
is.  Get'  barni  vilja  sinn,    svo  grietr  J)afl  ei.      Thto' 

dem  Kindt',  seinen   Willen,  so  weint  es  nicht. 
\>i\  grwtr  ei  barni(!),  ef  |)a5  fier  allan  sinn  vilja. 

Dann  7reint  das  Kind  nicht,   n-enn   es  alien 

seinen   Willen  hekommt. 
Bjaldan  sjerist  barn,  ef  all.-ni    vilja    fan-.     8clten 

irird  das   Kind  iiiise ,    n-enn    its  alien.    ]Villen 

hekommt. 


Barnic^  grajtnv  ikld ,  t;i  ii5  ta(5  fair  vilja  sin. 
(fser.)  Das  Kind  loeint  nicht,  wenn  es  sei- 
nen  Willen  krie</t. 

Naar  Barnet  fser   sin  Vilje   fram,   so   gr?et   dat  nw^ 
inkje.       Wenn    das   Kind,   seinen    Willen   he- 
kommt, so  weint  es  nicht. 

Naar  Barnet  fser  sin  Brek,  so  grait  dat  inkje. 
Wenn  das  Kind  sein  Begehren  erh'dlt,  so 
weint  es  nicltt.  y, 

Niir  barnet  far  sin  vilja  (fram),  grater  det  icke.  SWi 
8.  Naar  Barnet  foer  sin   Vilje  u.  s.  iv. 

Nar  barnet  far  sin  vilja  (fram),    grater   det   ey   -^^ 
mer.    We7in  das  Kind  seinen  Willen  hekommt, 
weint  es  nicht  mehr.  ,]f^    j,, 

Forsta  barnith  hawer  sin  wilia,  tha  gratlier  thz 
ey.  (asw.)  8ohald  das  Kind,  seinen  Wi.l^^f 
hut,  so  weint  es  nicht.  \^ 

])a    (Des)   puero    volitnm ,    lie   luoeror  amarj,tet  It. 

I       illnin,   (inlt.)  i    |..i-,,,;/;^ 

Infans  non  clamat,  si  sibi  des,  qvod  amat..J^iii,^t.) 

...A,V   \?\ 

.SxysVy, 

904.  Wenn's  Kind  todt  ist,  hato^ie,,^,^/;^ 
vatterschaft   ein   Ende.  \  i  \f    V, 

Das  Kind  ist  gestorben,  die  Gevatterschaft  hat  od. 
ein  End',   (hair.) 

Weiin't  Kind  dod  is,  is  de  Vadderschnp,Jit.  (ns.^pd. 
hist.)      Wenn's  Kind  todt  ist,. ist  die   Gevat- 
terschaft aus.  [End.   (ns.  ttmb.) 

Wenn't  Kind  dood  is,  hett  de  .Yadderscliopp  .^ir 

't  Kind  is  dod,  Farrerschaft  is  nt..Cns.  M.-Str.) 
Das  Kind  ist  todt,   Gexiatterschi^ft  ist  aUfS. 

Wenn  't  Kind  dood  is,  is  de  Vaddersknp,,ut. 
(ns.  ofs.)     8.    We-nn  't  Kind  dod  u.  s.  w. 

Das  Kind  ist  ti)dt,  die  Gevatterschaft  hat   elii    ... 

Ende.  (ns.  Pr.)  .,,    r 

^  ' .'.■y\-v>\}\    b'jv   jrnvji 

.11  1   .      1      -1         1     •         .'     J'"'""'''    ■'■J'aKt     IJU'd     lijU    ^Yfg 

Als  het  kind  dood  is,  is  net   gevaqei-s,chap  nit.  at. 
<S.    Wenn  t  Kind  dod  u.  s.  w. 


Naar  narnet  er  dodt,  er  t  ajlderskabet  ude.  o 
Wenn  t   I\in<l  dod  «t.,  s.  w.  . 

Naar  Konen  er  dod,  er  Svpger.skabet;  ride. '  T^nn 

.111   j>    fa;!   ^Jlh^  .II  jif!    L    iij'iit'.) 
(herriiii  fodf  ist,,  ist  die  bciiwo.i/erschajt  aus. 

Naar  Datteren  er  dod,    er  B^vog^rstvabet  ^lenit. 

Wenn  die   Tochter  todt  ist,   ist' (tie    ochicli- 

\  )i:     .■1";\-|-)|-.ii      >;l,l     I.il/ill.l      i;  ):!!<,' 

(/er  sella  ft  i^er'/es.ipn. 
~...,  ,»    "  '    A    ''ii   .(;: 'i/v4IIt  j;i    u  )  -j'H'j;:!! 

Naar    Barnet  er   daudt,    or  1  addcrskapcn   nte. 

8.    Wen7i  t  Ai7id  dod  u.  s.  w.,,, 

Nar  Barnet  ar   dodt,  (sa)  'ai^  mtiaersKapei  "allit 

(slut).      Wenn  das  Ktn(tt(mt'tst,(itni'i.<ft'iUe 

Gevatterschaft  alle. 


htD  jjul 


Mi 

inv. 
sw. 


(;2* 


Kind  904. 


—    492 


906  Kinder. 


fz.  Morte  ma  fille,  mort  mon  gendre.     Todt  meine 

Tochter,  todt  mein  Schwicgersohn. 
Ne  compere,   ne    ami,    renfaut   est  mort.  (afz.) 

Weder     Gevatter,   nock    Freund ,    das-    Kind 

ist  todt. 
Morte  est  ma  fille,  perdu  est  mon  gendre.  (afK.) 

Todt  ist  meine  Tochter,  hin  ist  mein  Schivie- 

r/ersohn. 
it.  Morto  il    tigliiiolo,    iion  v'e  pii'i    compare.      Ist 

das   Pathchen   todt,    giht's    keinen    Gevatter 

niehr. 
aii.  Morta  la   vacca,  disfatta  la  soccita.  (t.)     Todt 

die  Kuh^  die    Viehpacht   aus. 
ni.  Mort   la  vaca,   guasta  la   sozda.    (em.  P.)      8. 

Morta  u.  s.  w. 
Mort  la  pegra,  sparti  la  sozda.  (em.  P.)      Todt 

das  Schaf,  aus  die   Viehpacht. 
Morta  la  vaca,  1'  e  'n  c6  '1  sos.  (1.  b.)  S-  Morta 

^^.  s.  w. 
Morta  la  vacca,  fiiiia  la  socida.    (v.)    S.  Morta 

u.  s.  to. 
si.  Morto  il  comparello,  finisce  il  comparizio.  (ap.) 

Ist  das  Pathchen  todt,    endet   die    Gevatter- 

schaft. 
Mortu    figghiozzu,   nun    c'e  chin  cumpari.    (s.) 

^S".  Morto  il  fifjliuolo  u.  .?.  w. 


905.    Wer   dem    Kinde   die    Nase    wisclit, 
kiisst  der  Mutter  den  Back  en. 


dt.  Wie  het  kind  bij    de    baud    neemt,    krijgt    de 

moeder    bij  het   harte.       Wer   das   Kind  an 

der    Hand  nimmt ,    fasst    die    Mutter     am 
Herzen. 


da,  Hvo  der  tager  Barnet  ved  Haanden,  tagerMo- 
deren  ved  Hjertet.     S.    Wie  u.  s.  to. 

S\V.  Den  som  tager  barnet  vid  lianden,  tager  mod- 
ren  vid  hjertat.     S.    Wie  u.  s.  ?«. 


Ini,  Qiii  a  mon  fill  moca,  a  mi  em  besa  en  la 
boca.  (val.)  Wer  meinen  Sohn  schnmizt, 
kiisst  mich  auf  den  Mmid. 

ptt  Quern  a  meu  filho  tira  o  mouco,  a  mim  me 
beija  no  rosto.  Wer  meinem  Sohiir  den  Rotz 
wei/nimmt,  der  kiisst  mich  auf'i  Antlitz. 

Sp.  Quien    limpia    las    narizes    del    nino,    besa    la 

madre  en  la  mexilla.      Wer    dem    Kinde  die 

Nase  putzt,  kiisst  die  Mutter  auf  die  Wange. 

Quieu  ii  mi  hijo  quita  el    moco,  a  mi  besa  en 

el  rostro.     S.   Quevi  u.  s.  lu. 


906.  Wer  seinen  Kindem  giebt  das  Brod, 
Dass  er  miiss  selber  leiden  Noth,  Den 
s c h  1  a  g  e  m a n  m it  K e u  1  e n  t o d t. 

Wer  sin  Kiunern  gitft  Brot  un  litt  siilw'st  Not,  pd. 
de  iss  wart,  datt'n  sleit  mit  'de  Kul  dot.  (ns. 
A.)    Wer  seinen  Kindem  Brot  f/ibt  und  selhst 
Noth  leidet,  verdient,  dass  man  ilin  mit  der 
Keule  todtschlilgt. 

De  sin  Kiunern  gifft  Brut  un  litt  siilw'st  Not, 
de  iss  wart,  datt'n  mit  de  Kul  sleit.  (ns.  A.) 
Wer  seinen  Kindem  Brot  ffiht  und  selhst 
Noth  leidet,  verdient,  dass  man  ihn  mit  der 
Keide  schl'dyt. 

De  sin  Kinner  gift  Brod  un  litt  siilwest  Noth, 
de  is  werth,  dat  man  em  sleit  mit  der  Kule 
dot.  (ns.  B.)     8.    Wer  sin  u.  s.  w. 

Wer  aunern  givt,  un  litt  slilvst  Noot,  Den  sail 
man  slaan  mit  der  Kiilen  dood.  (ns.  hist.) 
Wer  Andern  giht  und  selbst  Noth  leidet,  den 
soil  man  mit  der  Keule  todt  schlagen. 

Dee  synen  Kin'ern  givt  Brood  un  litt  siilvst 
Nood,  dee  is  nich  weert,  dat  man  am  sleiht  mit 
der  Kiiiil  dood.  (ns.  Hmb.)  Wer  seinen  Kin- 
d,ern  Brot  giht  und  selbst  Noth  leidet,  der 
ist  nicht  werth,  dass  man  ihn  mit  der  Keule 
todt  schlagt. 

Wer  seinen  Kindern  giebt  das  Brot,  Und  lei- 
det selber  Noth,  Den  schlag'  man  mit  der 
Keule  todt.  (ns.  Pr.) 

Dai  suiuen  Kiunern  giat  Braoud,  Un  litt  selwer 
Naoud,  Dai  ies  wJirth,  dat  me  ne  slatt  met  der 
Kiufe  daoud.  (wstf.  A.)     <S'.  Wer  sin   u.  s.  w. 

Niemant  en  gheve  wech  so  naer  syn  goet,  Dat  dt, 
hi   selfs    namaels   bidden   moet.    (avi.)     Nie- 
niand   gehe   sein    Gut  so  ganz  v:eg ,   dass   er 
sp'dter  selhst  betteln  muss. 

Who    gives   away  his  goods  before  he  is  dead,  eu. 
Take   a  beetle   and  knock  him  on  the  head. 
Wer  sein   Vei-mBgen  fortgiht,    hevor  er  todt 
ist,   nehmt   einen  Schlagel,    und   srlilngt  ihn 
auf  den  Kopf. 


Den  som  giver    til    han    tigger,    Bor   slaaes   til  dil. 

han  ligger.      Wer  giht  his  er  bettelt,  muss  ge- 

schlagen  tverden,  his  er  liegen  hleibt. 
Hvo  som    giver   til  lian  tigger.  Ham  skal  man 

slaae  til  han  ligger.     Den,    irelclier  giht,  his 

er  hetteJt,    den   muss    man   schlagen ,   his    er 

liegen  hleibt. 
Giff"  eij  saa  ..Enghe,  at  t\v  gaar  seltf  vppaa  Trsc- 

ben.  (adji.)      Gih  den  Engeln  nicht  so,  dass 

du  selbst  ivackcind,  gehst. 


Kinder  006. 


—     493     - 


908  Kirche. 


llW.  Dan  som  giv,    til  liaii  tigg,    fSkal  ein  slaa,  til 

liau  ligg.     *S'.  Hvo  som  u.  s.  w. 
SW.  Den  som  ger  tills  hau  tigger,  bor  lia  stryk  tills 
ban  ligger.     S.  Den  som  giver  u.  y.  to. 
Dheu  som  gieer   sa    Iian  tigger,   skal   man   sla 

sa  lian  ligger.     S.  ITvo  som  u,  s.  tr. 
Giff   ey    swa    Jtiigle    at   tliu    gaar    si?elwer    aa 
gsenghlo.  (asw.)     ;S'.   Giff  u.  s.  w. 

It.  Ita   te   alionim    miserescat,   iic    alios    tiii  niise- 
riatur. 

Nou  siiperis  ita  <les,  qvod  calopedum  b'ase  va- 
des.  (mlt.) 
it.  Chi  del  suo  si  dispotesta,  datu  gli  sia  d'un 
maglio  su  la  testa.  VVer  sick  des  Seinigen 
entliussert,  der  werde  mit  einem  Kolhen  aiif 
den  Kopf  geschlagen. 
mi.  Chi  del  suo  si  spodesta,  uii  maglio  gli  si  dia 
sulla  testa,  (t.)  Wev  sich  des  Seinigen 
entdussert,  den  schlage  vian  mit  dem  Kolhen 
auf  den  Kopf. 

Chi  del  siTo  si  depodesta,  nn  maglio  siiUa  testa, 
(t.)  Wer  sich  des  Seinigen  eniansseri,  einen 
Kolhen  auf  den  Kopf. 
ni.  Chi  reuonzia  al  fatt  so  prima  ch'  el  mceura, 
Merita  d'  ess  coppaa  con  la  mazzoeura.  (1.  ra.) 
Wer  dem  Seinigen  entsagt,  ehe  er  stirht,  ver- 
dient  mit  der  Keule  geschlagen  zu  loerden. 

El  testament  del  sior  Gavassa:  Chi  in  vita  soa 
tilt  el  lassa,  El  merita  d'  es  copa  con  ste 
massa.  (1.  m.)  Das  Testament  des  Jlerrn 
Gavassa:  Wer  hei  seinem  Lehen  Alles  ah- 
tritt,  verdient  mit  dieser  Keule  geschlagen 
zu  werden. 

El  testamento  del  Cavazza:  Chi  in  vita  soa 
tuto  lassa,  Merita  d'esser  copa  co  sta  mazza. 
(v.)  S.  El  testament  u.  s.  v:. 
pt.  Quern  do  seu  se  desapossa  antes  da  morte,  dem- 
Ihe  com  hum  macjo  na  fronte.  Wer  sich  des 
Seinigen  vor  dem  Tode  entdussert,  den  mogen 
sie  mit  einem  Schldgel  vor  die  Stirn  schlagen. 

Con  este  mazo  de  robre,  a  quern  por  los  sens 
tillos  se  faxer  pobre.  (gal.)  Mit  diesem  Schld- 
gel von  Eichenholz  dem ,  ivelcher  sich  fiir 
seine  Kinder  arm  macht. 
sp.  Q.uien  da  lo  snyo  Antes  de  su  muerte,  que  le 
den  con.un  mazo  en  la  frente.  Wer  das 
Seinige  vor  seinem  Tode  weggiht,  den  mogen 
sic  mit  einem  Schldgel  an  die  Stirn  schlagen. 


907.   Wir  .sind  auch    Kinder  geweseu. 

De  Gamle  have  ogsaa  vseret  Born.     Die  Allot  (lii. 

sind  auch  Kinder  gewesen. 
Allir  hafa  bciru  (I'lngir)    vcriS.     Alle  sind  Kin-  is. 

der  (jung)  gewesen. 
Dat  heve  alle  gjenget  i  Barna-8koen.     Es  sind  iiw. 

Alle  in  Kinderschuhen  gegangev. 
Alle  bana  i  borjan.     Alle  anfangs  Kinder.  SW. 

Alia   aro    barn  i    borjan.       Alle    sind    anfangs 

Kinder. 


A  primis  et  uos  pueriliter  egimvis  annis.  It. 

Ognune  faghet  sa  picciuula   sua.    (si.  sa.)     Jc-  it. 
der  macht  seine  Kindereien. 


908.  Lass  die  Kirche  im  Dorfe  stehen. 

Mer  muB   di   Kirch-    ban    Dorf  laBm.    (frk.  M.)  md. 

Man  muss  die  Kirche  hei'm  Dorf  lassen. 
Macheu  das  d'  Kirech  am  Duoref  bleibt.  (mrh, 
L.)     Machen,    dass    die    Kirche    i'<a    Dorfe 
hleiit. 
Man  muss   d'   Kilk  (Kirche)   im  Doarf  (Dorf)  od. 
laun  (lassen).     (schwb.  W.) 
!  Me  muess  immer  mache,    dass    d'   Chile    zmitz 
j  "    im  Dorf  bliibt.    (schwei.)     Man  muss  immer 
\       machen,   dass   die   Kirche    mitten    im   Durf 
hleibt, 
Mach   dass    d'    Chile   im    Dorf  bliibt.    (schwei.) 
Mache,  dass  die  Kirche  im  Durfe  hleibt. 


Laat  de  kerk  in  het  midden  van  het  dorp  staan.  (It. 

Lasst  die   Kirche   in   der   Mitte    des  Dorfes 

stehen. 
Let  the  church  stand  in  the-  churchyard.  Lasst  eu. 

die  Kirche  auf  dem  Kirchhof  stehen. 
Let  the  kirk  stand  i'  the  kirkyaird.  (scho.)     S. 

Let  u.  s.  w. 

Lad    Kirken    staae    midt    i    Byeu.       Lass    die  da. 

Kirche  mitten  im  Dorfe  stehen. 
Lath  Kyrkian  st^  mitt  i  Byn.    S.  Lad  u.  s.  iv.  SW. 

II  taut  placer    le  clocher  au   milieu    du   village  fz. 

(de  la  paroisse).     Man  muss  den  Kirchthurm 

mitten  in's  Dorf  (Kirch-^piel)  stellen. 
I  fat  qui  r  cloki  seuic  a  mitan  de  viege.   (\v.)  nf. 

Der  Kirchthurm  muss  mitten  im  Dorfe  sein. 
La  chiesa  ga  da  star  tacada  al  campaniel.  (ni.  it. 

V.)      Die    Kirche    mu.ss    dicht    am     Glocken- 

tlturme  stehen.         


Kirmess  909. 


—    494  - 


912  Kleid. 


909.  Mail  beiert  bis  es  eudlich  Kirmess 
w  i  r  d. 

Man  lautet    die    Messe    so    lange  eiu,    dass   sie 
kommt. 
pd.  Et   beiert  esu   laiig,    bes   dat   et   Kernies  we'd. 
{iiYh.A.)  Es  heierf.  .so  lange,  his  e^ Kirmess  wird. 

Wan  at  laiig  baiert,  dan  wird  lit  antlich  Ker- 
mes.  (nrh.  D.)  Wenn  es  lamje  heierf,  -inrd 
es  endlich  Kirmess. 

Wenn  se  lang  baiere,  dann  wott  et  och  end- 
lich Kermes.  (nrh.  Gl.)  Wenn  sie  lunye  hci- 
ern,  dann  wird,  es  auch  endlich  Kirmess. 

Et  beiert  esu  lang,  et  weet  auch  ens  Kinnes. 
(nrh.  K.)  Es  heierf.  so  lamjc ,  es  wird  auch 
einmal  Kirmess. 

Wanii  et  lang  beiert,  ess  et  och  jvndlicli  Kir- 
mess. (nrh.  K.)  Wenn  es  latiye  heierf,  isf  es 
auch  endlich  Kirmess. 

dt.  Men  luidt  zoo  lang  O,  tot  dat  kersavond  konit. 
Man  Idufet  so  lamje   O,  his  der  Chrisfahcnd 
kommt. 
So    langhe    luidtmen   O,     tot    dat    kersauondt 
comt.  (avl.)     S.  Men  hddt  u.  s.  w. 


910.  Man  sprieht  so  lange    von    der    Kir- 
mess, bis  dass  sie  komnit. 
Man  rnft  so  lange  Fastelabend,   bis   die   Faste 

kommt. 
Man  ruft  so  lange  Pasch,  bis  ein  Pasch  kommt. 
Man  mummelt  so    lange   von    cineni   Ding,   bis 

dass  es  geschieht. 
Od.  Man   sehwatzt   das   ganze  Jahr    von   der  Kirbe 

(Kirmess),  endlich  ist  sie.  (schwb.  W.) 
Man   miimmelt   so   lang   von   einem    Ding,    bis 

es  ansbricht.  (schwb.  W.) 
Man  redet  von  der  Kilbe  (Kirmess),  Ijis  sie  da 

ist.  (schwei.) 
Ma  sjid  all  vo  der  Cliillje,    bis  sie  emol  do  ist. 

(schwei.  A.)      Man    redef   von    der   Kirmess, 

his  sie  einuial  da  ist. 


dt.  Men  heeft  zoo  lang  kermis  geroepen,  tot  dat 
het  eindelijk  kermis  is.  Man  hut  so  lamje 
Kirmess  ;/erufen,  his  es  endlich  Kirmess  isf. 

en.  Tliey  talk  of  Christmas  so  long  tliat  it  C(jmes. 
Sie  reden  so  lange  voti  Wrih^Kirh/cn,  his  es 
knmmf. 

dJi.  Man  taler  saa  Ijeiige  om  .Iiileaftoi,  indtil  den 
enibdig  kommer.  Man  sprieht  so  lam/c  vi>m 
Weihnarhtsahend,  his  er  endlich  kommf. 


On  chante  taut  Noel,  qn'il  vient.  Man  sint/f  so  fz. 

lange    Weihnachfen,  dass  es  kommt. 
On  a    tant  crie  Noel,    qu'a   la    fin  il  est  venu. 

ilfon  hat  so  lange  Weihnachfen  gerufen,  dass 

es  endlich  gekommen  isf. 
Tant  crie  Ton  Noel  qu'il  vient.     So  lange  rnft 

•man   Weihnachfen,  dass  es  kommf. 
On  z'a  tant  crie  Noie,  qii'a  1'  tin   il  est  v'non.  nf. 

(w.)     S.   On  a  tant  ti.  s.  w. 
On  honk  tant   Paqiie  qn'ell'    viut.    (w.)      Man 

ruft  so  lange   Ostern,  dass  es  kommf. 
Tan  criden  Nadau  qn'  a  la  fy  qii'  arribe.  (Brn.)  sf. 

So  lange  rufen  sie  Weihnachfen,  dass  es  am 

Ende  kommf. 
Tanto  diran  heylas,  heylas,  que  vengan  quen-  pt. 

das  Geneyras.  (gal.)    So  lange  rujen  sie:  da 

sind  sie!  da  sind  sie!  his  die  Kalenden  des 

Januars  kommen. 


911.    Wo   kein  Klager,   da   ist   auch   kein 

Richter. 
Bu  ke  Klo~ar  es,  da  es  a  ke  Richtor.  (frk.  H.)  md. 
Boo  kenn  Klaeger  is,  doo  is  auk  kenu  Richter.  pd. 

(ns.  W.) 

Hvor  der  ingeu  Klage  er,  der   er  heller  ingcn  da. 

Sag.      Wo  keine  Klage  isf,  da  ist  auch  kein 

Rechtssfreif. 
Dar  ingen  klagar,  er  ingi  Sak.      Wo   Nieviand  IIW. 

klagt,  isf  kein  Hechfssfreif. 
Der   ingen    anklagare   Jir,    der   ar   ocksa    ingen  SW. 

domare. 
Ingen    klagare,    ingen    domare.      Kein    Klager, 

kein  Richter. 


Nemo  sine  actore  damnari  potest. 


It. 


012.  Das  Kleid  macht  keinen  Monch. 
Die  Kaputze  macht  den  Monch  nicht. 
Kappen  machen  keine  Mfiuche. 
Bart  und  Mantel  machen  den  Philosophen  nicht. 
Die  Kutte  macht  den  Miiuch  nit  aus.  (ad.) 

De  kap  inaakt  geenen    munuik.    En    de    nmtse  dt 
geenon  kanonik.     Die   Kappe    machf   keinen 
Monch  und  die  Mi'tfze  keinen  Kanonikus. 

De  witte  rok   iiiaakt   den    moltMiaar   niet.     Der 
iDeisse  Rock  macht  den  Milller  nicht. 

De    schrijfkoker    maakt     geen'    notaris.       Das 
Schreihzeug   macht  keineti  Notar. 


Kleid  912. 


—    495    — 


913  Kleid. 


en, 


(lit. 


sw. 


,  The  gown  does  not  make  the  friar.    Vas  Kleid 

macht  nicht   den  Mbnch. 
It's   not  the   gay    coat   makes    the    gentleman. 

Es  ist   nicht   der  ylanzende  Rock,   dev   den 

Edehnann  macht. 
It's  no  the  cowl,  that  maks  the  friar,  (scho.)  Es 

ist  nicht  die  Kaimtze,  die  den  Mihich  macht. 

Kappen  gjor   eiulnii   ingen  Muiik.     Die  Kappe 

macht  noch  keinen  Monch. 
Kappen    gior   hverken  Prwst   eller  Degn.     Die 

Kappe  macht  weder  Iriester ,  noch  Kiister. 
Sloret  gjor  ingen  Nonne.     Der  Schleier  macht 

keine  Nonve. 
D'  er  inkje  Kjolen,  som  gjererHeneniannen.    Es 

ist  nicht  der  Rock,  welcher  den  Herren  macht. 
Kappan  gior  intetMnncken.  ;S^.  Die  Kaputze  u.  s.  tc. 
Kappa    och    krage    gfira    ingen   prest.      Kappe 

und  Eragen  viachen  keinen  Priester. 
Kladarne  gora  ej  (ikke)  karlen  (mannen).  Kleider 

maclien  nicht  den  Mann. 


It. 

cw. 
fz. 


nf. 
sf. 


it. 


Barba  non  facit  philosophum. 

Habitns  non  facit  monaclium.     (mlt.) 

L'  abit  nun  fa  il  nuionch.  (Id.  O.-E.)      S.    The 

(jovon  u.  s.  w. 
L'liabit  ne  fait  pas  le  moine.   8.  The  y own  u.  s.  ir. 
L'liabit  ne  fait  pas  le  moine,  mais  la  profession. 

Nicht  das  Kleid  macht  den  Monch,  sondern 

das  Bekenntniss. 
La  robe   ne   fait  pas   le   medecin.     Das   Kleid 

macht  nicht  den  Arzt. 
Le  long  consteau  ne    fait   pas   le    quenx.     Das 

lanije  Messer  macht  nicht  den  Koch. 
La  robe  ne  fait  pas   le    moine.    (afz.)     S.   The 

ffown  u.  s.  10. 
Li  abis  ue  fait  pas  le  religieux,  mais  la  bonne 

conscience,    (afz.)      Das   Kleid    macht   nicht 

den  Monch,  sondern  das  ffute   Oewissen. 
Li  abis  ne  fait  pas  Termite,    (afz.)     Das  Kleid 

macht  nicht  den  Einsiedler. 
L'liabit  n'tait  niul'mone.  (w.)  S. The  [/own  u.  s.  w. 
Ti'habit  nun   fa   pas    Ibu  Moueyne,   ni   la    capo 

loii  vielan.  (nprv.)     Das  Kleid   macht   nicht 

den  Monch,  noch  die  Kaputze  den  Bauern. 
L'abito  non  fa  il  monaco.  S.  The  (/men  u.  s.  ic. 
Non   fa    la   toga   il   dottore.      Nicht    die    Toga 

Tiiacht  den  Doktor. 
La   veste   biauca    non    fa    il   molinaro.      S.  De 

ivitte  u.  s.  w. 
La  barba  nou  fa  il  lilosofo.     Der  Bart   macht 

den  Philosophen  nicht. 
Unn   e   1'    abitii    chi    face    u    monacn.    (crs.  a.) 

Nicht  ist's  das  Kleid,  was  den  Monch  macht. 


U  abit  un  fa  e  monach.  (rom.)  S-  The  gown  u.  s.  w. 
La    veste    non    fa    il    dottore.     (t.)      Das   Kleid 

macht  nicht  den   Doktor. 
La  croce  non  fa  il  cavaliere.     (t.)     Das  Kreuz 
1       macht  nicht  den  Ritter. 

I  L'  abit  n'  fa  al  fra.  (em.  B.)   S.  The  gown  ti.  s.  w.  ni. 
■  L'    abit    an    fa    al    monach.     (em.  P.)      S.   The 
gown  M.  s.   w.  [harha  a.  s.  ic_ 

I  La    barba   an    fa    el    filosof.     (em.  P.)      S.    La 
!  L' abit  nol  fas  il  frai"i.  ffrl.)  S.  The  gown  u.  s.w. 
\i    abet  no  fa'l  monech,  ne  la  barba  fa'l  filosof. 
(1.)     Das  Kleid  macht  nicht  den  Monch,  noch 
macht  der  Bart  den  PhilosnpJien. 
j  01  vestit  fa  miga  '1  fra.  (1.  b.)  S.  The  gown  u.  s.  w. 
L'  e   minga    1'   abet    quell    che    faga    el   Fraa. 
I       (1.  m.)      S.   Unn  e  u.  s.  lo. 
L'  abit  a  fa  nen  el  monaco  (fra).    (piem.)      S. 

The  govn  u.  s.  ic. 
L'  .abito  no  fa'l  monaco.  (v.)   .9.  The  govn  u.  s.  w. 
L'  abito  no  fa'l  monaco,  ne  la    barba    fa'l    filo- 
snfo.  (v.)     S.  L'  abet  u.  s.  w. 
'  L'    abito    no    fa    el    monico.     (v.  trst.)      (S'.    The 

gown  u.  s.  w. 
j  Abitu  nun  fa  monacu,  ne'  cricchia  fa   parrinu.  si. 
(s.)     Das  Kleid  macht  nicht  den  Monch  und 
die   Tonsur  macht  nicht  den  Priester. 
Ne    tonica    fa    monicu,    ne    cricca    fa    parrinu. 
(s.  C.)      Weder  die  Kutte  macht  den  Monch, 
noch  die   Tonsur  den  Priester. 
S'abidn  non  faghet  monza.  (sa.) 
Lhabit  no  fa  al  Monje.  (val.)  8.  The  gown  u.  s.  w.  liu. 
O  habito  nao  faz  o  monge.    8.  The  govn  u.  s.  v.  pt. 
No  hace  el  habito  al  monge.    Nicht  macht  das  sp. 

Kleid  den  Monch. 
.Seda  y  raso  no  dan    estado.     Seide   und  Atlas 
geben  nicht  Stand. 


91 S.    Kleid    an   die  Saule,  Sieht    a  us    wie 

'ne  Fraule. 
Ein  schoner  Rock  Ziert  den  Stock. 
Potzt    me    e    Stocklc    Ze    werd'    sz    e    Dockle.  md. 

(frk.  H.)    Putzt  man  ein  St'dckchen  an,  vird's 
;       ein  Piippchen. 
j  En    kann    6k    'n    Txinpaol    antreck'n.    (ns.  A.)  pd. 

Man  kann  auch  einen  Zaunpfahl  ankleiden. 
Man    kann    woln    Tunpahl    uptiign    (anklcdn). 

(ns.  B.)     Man   kann   ivohl   einen   Zaunpfahl 

ankleiden. 

Men  kan   een'   bezemsteel  ook   wel  mooi   aan-  dt 
kleeden.      Man    kann   einen   Besenstiel   auch 
ii'ohl  schon  ankleiden. 


Kleid  913. 


496    — 


913  Kleid. 


dii.  Man    kau    og    kl.iede    en    Staver    op.      S.    En 

u.  s.  w. 
Man  maa  saa  kliede  eeu  Buck,  at  lian   er   saa 

god  som  en  Hsest.    (ada.)     Ma7i   kann   einen 

Bock  so   kleiden,   dass    er    so   gut    tvie    ein 

Fferd  ist. 
nw.  Ein   kann   alltid    hengja  Kltede  paa  ein  Htaur. 

Mail    kann   immer   Kleider   an   einen   Pfahl 

hdntjen. 
VAw   kann    hengja    myken  >Stay    paa    ein  Stanr. 

Man   kann   vielen  Schmuck   coi    einen   Pfahl 

hdngen. 
tiylv   og  8ilke   kann   ei  Su    ogso   bera.     Silher 

and  Seide  kann  eine  Sau  audi  tragen. 
SW.  Man  ma  swa  sadlda  een  Inik,  at  han  rer  bastre 

pen  een  hsest.    (asw.)     S.  Man   maa   n.  s.  w. 


It.  Per  pompam  falerae  quit  equo  caper   aequiva- 

lere.  (nilt.) 
CW.  Sch'  in  fita  si  in  pal,  sche  dat  ei    in    cardinal. 

(obi.)     Schmiickt   man  einen  Pfahl,   so  gilt 

es  einen  Cardinal. 
fz.  Habillatz  un  bastoun,  Auratz   nn   Ijaroun.    (sf. 

Arm.)     Kleidet  einen  Stock   an,   ihr  werdet 

einen  Baron  hahen. 
SI.  Habilhat  u  bastou,  Qu'  aura  1'  air  d'  li  barou 

(seignou).     (Brn.)      Kleidet   einen    Stock    an, 

er  loird  das  Aussehen  eines  Barons  (lierrenj 

hahen. 
Habilhat  u  pan,  Qu'  aura  V    air   d'    u   oustau. 

(Bni.)      Kleidet   einen   Pfahl,    er    u-ird    das 

Aussehen  eines  Herrn  hahen. 
Vestisses   bouissoun,   semblara    baroun.    (Lgd.) 

Kleidet    einen    Stock    an,    er    wird    Baron 

scheinen. 
it.  Vesti  una  colunna,  La  par  una  donna. 

Se    vestl   i\na    colonna,    ella   pare    una    donna. 

Wenn  du   eine  Silule  ankleidest ,   scheint   sie 

eine  Frau. 
Vestito  il  bastone  sembra  un  barone,    Bekleidet 

scheint  der  Stock  ein  Baron. 
mi.  Vstess  un  pel,  e  per  un  cardinel.  (rom.)    ,  Wird 

ein  Pfahl  gekleidet,  scheint  er  ein  Cardinal. 
I  panni   rifanno   le   stanghe.    (t.)     Die  Kleider 

verlindern  die  Stangen. 
Chi  veste  un  zoccarello,  E'  pare  uu    fantei'ello 

(furl'antello).    (t.)       Wenn  man  ein  Klotzchen 

anzieht,  scheint's  ein  Jiingelchen. 
Vesti  una  colonna,  La  pare    una   bella   donna. 

(t.)      Kleide    eine    Silule,    sie    scheint    eine 

schone  Frau. 
Se  vesti  una  canna,   ti   pare   una   gran   dama. 

(t.)      Wenn  du  ein  Rohr  ankleidest,  scheint's 

dir  eine  grosse  Uume. 


Vestissa  nn  pal,  ch'  el  para  un  cardinal,  (em.  P.)  ni. 

S.    Vstess   u.  s.  iv. 
Se  si  vicst  un    pal,    al    par    un    cardinal,    (frl.) 

Kleidet    man    einen   Pfahl,    scheint    er    ein 

Cardinal. 
Se    si   viest  une   colone    (fascine) ,    e'    par    une 

done   (regine).    (frl.)      Wenn   man   eine  Silule 

(ReisigwelleJ    kleidet,  scheint   sie   eine  Frau 

(Konigin). 
Se   je    ben   vistude,    ancliie    une   colone    e    par 

une  done,  (frl.)      Wenn  sie  gut  hekleidet  ist, 

scheint  audi  eine  Silule  eine  Frau. 
Vesti  so  be  'n  sochet,  che  '1  par   on   bel    omet. 

(1.  b.)     Kleid'  ein  Stockchen  gut,  so   scheint 

es  ein  schdnes  Mdnnchen. 
Vesti  na  scua,  die  la  par  na  bela  siura.  (1.  b.) 

Kleid'  einen  Besen,  so  scheint  er  eine  schHne 

Dame. 
Vesti  Tin  pal  (antan),  el  par  un  cardinal  (cris- 

tiau).  (v.)      Kleide   einen  Pfahl   (eine  ErleJ, 

er   (sie)   scheint  ein   Cardinal   (Christ,   i.    e. 

MenschJ. 
Se  se  veste  un  zocatelo,  El  par  un   cristianelo. 

(v.)      Wenn   man  ein   Kllitzchen   kleidet,    so. 

scheint's  ein  Christchen. 
Vesti  una  colona,  la  par   una   bela   dona,    (v.) 

S.    Vesti  una  colonna,  La  pare  u.  s.  to. 
Vesti    una    fassina,    la    par    una    regina.    (v.) 

Kleid'    eine    Reisigwelle ,     sie    scheint    eine 

Konigin. 
Anca  una  scoa  par  bon  vestia.    (v.)     Auch  ein 

Besen  erscheint  gekleidet  gut. 
;  Vesti  cippone,  che  sembra  barone.  (ap.)    Kleide  si. 

den  Stock  an,  so  scheint  er  Baron. 
'  Vie.ste  Cippone,  ca  pare  Barone.  (npl.)     S.  Vesti 
I       cippone  li.  s.  v\ 
Vesti  jppuni,   chi    pari  Baruni.    (s.j      <S'.    Vesti 

cippone  u.  s.  iv. 
Bestidu  su  bastone  paret  unu   barone.    (sa.  L.) 
,       S.   Vestito  u.  s.  w. 
Sos   bestires   component  finzas   s'ainu.    (sa.  L.) 

Die  Kleider  geben  selbst  dem  Esel  Ansehen. 
Vestex  un    basto   y    semblara    un   baro.    (neat.)  lili, 

Kleidet  einen  Stock  an  und.  er  irird  ein  Baron 

scheinen. 
Vist  un  ijasto,  y  pareixern  un    varo.    (val.)     S. 

Vestex  u.  s.  w. 
Afcita    hum    cepo ,    parecera    niancebo.      Putze  pt. 

einen    Strunk    an,    er    wird    ein    Jiingling 

scheinen.  [u.  s.  w. 

Afeyta  un  cepo,  paresccra  mancebo.     S.  Afeita  sp. 
Compou  un  sapillo,  parescera  bonillo.    Sdnuilcke 

eine  kleine  Krdte,  sie  ivird  zierlich  ersdieinen. 


Kleider  914. 


—    497 


915  Klein. 


914.  Kleider  mac  hen  Leute. 

Kleider  niachcn  Leute  viud  Lumpen  Lause. 

Kleider  machen  einen  Mann. 

Das  Kleid  inacht  den  Mann,  Wer  es    liat.   der 

zieh'  es  an. 
Elirt  eure  Kleider,  sie  ehren  eiicli  wieder. 
Yor  schc5nen  Kleidern  zieht   man   den  Hut   ab. 
md.  Dos  is  schund  war,  doss  's  Kled  a  Man  macht. 

(schls.  B.)      Don   ist   schon   vnhr ,   rhiss   fhis 

Kleifl  den   Munn  macht. 
Klader  maehen  Leide  un  Lumpen  machen  Leise. 

("W.  E.)    8.  Kleider  viacJien  Leute  undu.  s.w. 
od.  Chleider    mached    Liit     und    e     Hoosig     Briit. 

(schwei.)      IZleider    machen    Leute    und    eine 

Hochzeit  Braiite. 
pd.  Kleder  maken  Lyd.  (ns.  hist.  A.) 

Dat  Kleed  ziert  de  Mann,  de't  hett,  de  treckt't 

an.   (ns.  ofs.)      Das  Kleid   ziert   den  3Iann, 

wer's  hat,  zieht  es  an. 
Kleider  maaket  Liiiide.  (ns.  W.) 


(It,  De   Kleederen   maken    den   man.     Die   Kleider 
machen  den  Mann. 


(lli.  Klpeder   skabe  Folk. 

Klseder    .skabe    Folk    og    Kjod    skaber    Heste. 

Kleider    machen    Leute    und    Fleisch    macht 

Pferde. 
Som  man  er  klaedt,  saa  er  man  stedt  (hsedret). 

Wie  mem  gehleidet  ist,  so  wird  man  gestelU 

(cjeehrt). 
Klieder   skaber  Manden,   enten    til   Held    eller 

Uheld.    Kleider  machen  den  Mann,  entireder 

zum  Gliick  oder  Vngliich. 
Hwer  ser  saa  hsedh  som  han  ter  klaedh.    (ada.) 

Jeder  wird  so  geehrt,  wie   er  gekleidet  ist. 
Is.  KlaeSin  gjora  menn  (manninn),  larfar  gjora  lys. 

Die    Kleider    machen     Leute     (den     Mann), 

Lumpen  machen  Lause. 
Hvor   er  svo    heiSraOr,    sem    hann    er    klisddr. 

jS.  Hwer  u.  s.  to. 
\\W,  Kl»de  skapa  Folk,   og  Kjot   skapav  Hest.     S. 

ICloeder  skahe  Folk  og  u.  s.  iv. 
SIT.  Klader   heedra    mannen.      Kleider    ehren    den 

Mann. 
Hwar   ser  swa   lisedhor  som    han    ser   klsedhei*. 

(asw.)     S.  Htver  u.  s.  w. 


La    robbc    fait    Fhomme.       Das    Kleid    macht  fz, 

den  Mann. 
On  honore  cominunemeut  ceux   qui    out   beavix 

habillemens.    Man  ehrtgewohnlichdie,welche 

schone  Kleider  haben. 
Robe  refait  moult  I'homme.    (afz.)     Kleid  hebt 

den  Mann  sehr. 
I  vestimenti  fanno  onore.     Die  Kleider  machen  it. 

Elire. 
1\    drappo    corregge    '1    dosso.      Das    Tuch   ver- 

bessert  den  Riicken. 
Si  e   stimati    cumme   si   va   bestiti    (da   chi   un  mi. 

s'   e   cunnisciuti).    (crs.   s.)      Man    wird   ge- 

schatzt ,   wie  man  gekleidet   geht   (von   v-era 

man  nicht  gekannt  isfj. 
La  vestimenta  a  fa  conpari  la  perssona.  (piem.)  ni. 

Die  Kleidung  hebt  die  Person  hervor. 
A  locu  unni  \\n  si  canusciiitu ,   comiT   si   vista  3i. 

si    rassuniigghiatu.    (s.)      Wo   man   nicht  ge- 
kannt ist,  n:ird   man    genomvien,    trie    man 

aussieht. 


915.  Kleine  Feinde   und   kleine    Wunden 

verachtet  kein  Weiser. 
Sie  jehent,  daz  er  niht  wise  si,  der  sinen   viut 

versmahen  wil.  (ad.) 
Niemen  ze  ringe  wegen  sol  die  vinde  sin.  (ad.) 
Man  muss  keinen  Feind  verachten.  (bair.)  od. 


Al  is  uw  vijand  maar  een  mier,  Nog  acht  hem  (It. 
als  een  gruwzam  dier.     Ist  euer  Feind  auch 
nur   eine   Ameise,   halfet  ihn   doch    fiir    ein 
grausam    Thier, 


It.  Vir  bene  vestitus  pro  vcstiljus  esse  peritns. 
Vestis  virum  facit. 
Habitus  virum  indicat. 

Hunc    hominem     decorant,     quem     vestimenta 

decora  nt.  [(mlt.) 

Fascibus    excolitur,    ut    amietu    quis   redimitur. 


Foragt  ei  lidet  Saar,  fattig  Frsende,  ringe  Fiende  da. 
og  slet  Gave.     Verachtet  nicht  kleine  Wunde, 
arme    Vemandte,  geringe  Feinde   und  arm- 
selige  Geschenke. 

Ingen  skal  foragte  lidet  Saar,  fattig  Frsende 
eller  ringe  Fiende.  Keiner  soil  kleine  Wunde, 
arme  Verwandte  oder  geringe  Feinde  ver- 
achten. 

Er  Din  Fjende  kun  som  en  Myre,  saa  regn  ham 
dog  blandt  Elephanterne.  Ist  dein  Feind 
nur  wie  eine  Ameise,  so  recline  ihn  doch 
unter  die  Flephanten. 

Ein  fatig  Vin  og  eit  litet  Saar:  Kr   best,   ein  nw. 
inkje  forsmaar.     Ein  armer  Freund  und  eine 
kleine     Wunde:    am    best  en    ist's,    man    ver- 
achtet sir  nicht. 

Sma    sar    och    fattiga    frander    bor    man    intet  SW. 

63 


Klein  016. 


498     - 


918  Klein. 


forakta.    Kleine  Wunde  unci  arme  Verwandte 
darf  man  nicht  verachten. 

It,  Corporis  exigiii  vires  coiitenuiere   noli:  Ingenio 

pollet,  cui  vim  natura  uegavit. 
fz.  II  n'y  a  point  de  petit  ennemi.     Es  gibt  keinen 

kleinen  Feind. 
II  n'  est  nnl  petit  ennemy.     S.  II  n'y  a  u.  s.  ir. 
II  n'  est  si  petit  qui   ne  pnist   nuire.     Es  r/iht 

keinen  so  Kleinen,  der  nicht  schaden  konnte. 
nf.  Ne  desdaigne  povre  ovi  petit   ennemi.    (Climp.) 

Verschmlihe  nicht  armen  oder  kleinen  Feind. 
it.  Ogni  inimigu  est  potente,  finzas   sa  formigula. 

(si.  sa.  L.,  M.)      Jeder   Feind    ist    m'dcJdig, 

selbsf  das  Aineischen. 


916.  Kleine  Heilige   tlmn   aucli   Zeichen. 
Kleine  Glocklin  klingen  audi. 
md.  Klanne  Krote  senn  a  giftig.    (frk.  H.)     Kleine 

Kr'dten  sind  audi  ffiftig. 
od.  Kleine  Levite  sind  auch  Leute.  (schwb.  W.) 
Clilyni  Beyi  steche-n-  au.  (schwei.  S.)     Kleine 
Bienen  stechen  auch. 


dt.  Kleine    heiligen    liebben     ook    macht.      Kleine 
Heilige  haben  auch  Macht. 
Cleyne   Hilligen  hebben  cock   macht.  (ali.)     S. 
Kleine  heiligen  u.  s.  u\ 

da.  SmaaHelgene  gjore  og  (ogsaa)  Jertegn.   Kleine 

Heilige  thun  auch   Wunder. 
Smaa    Trseer    baere    og    Fi-ugt    (Lov).      Kleine 

B'dume  tragen  auch  Friic.lite  fLauh). 
Liden  Hjelp  er  ogsaa  Hjelp.     Kleine  Hillfc  ist 

auch  HiUfe. 
Liden  Nytte  er   og  Nytte.     ICleiner  Nutzen  ist 

auch  Nutzen. 
nw.  Smaa    Klokkor    kunna    og     kliiiga.        Kleine 

Gloeken  konnen  auch  klingen. 
Sraaae  Grytor  kunna  og   koka.     JCleine   Tnpfe 

konnen  auch  kochen, 
SW.  Sma  helgon  gora  ock  jartecken.     S.  Smaa  Hel- 

gene  u.  s.  w.  [auch  Speise. 

Sma  grytor  koka  ocksa  mat.  Kleine  Topfe  kochen 
Sma    klockor     hafva    ock    sitt    Ijud.      Kleine 

Gloeken  haben  auch  ihren  Klang. 
Sma  backar  hafva  ock  sin  fisk.     Kleine.  BUche 

haben  auch  ihren  Fisch. 
Sma  brunnar  slacka  ock  tiirsten.  Kleine  Bvunnen 

loschen  auch   den   Durst. 
Smatt  regn  gifver  ocksa  vatteii.      Kleiner  liegen 

gibt  audi    Wasser. 


Sma  sar  svida  ocksa.    Kleine   Wunde  schmerzt 

auch. 
Smfihat  jir  ocksa  hat.  Kleiner  Hass  ist  auch  Hass. 


917.     Kleine     Leute     haben     oft     grosse 

Herzen. 
In  klaan^  Haut  steclon  oft  grosse  Lent.  (bair.  od. 

O.-L.)     In  kleinen  Hliuten  stecken  oft  grosse 

Leute. 
Ein    kleiner    Mann    macht    oft    eincn    grossen 

Schatten.  (schwei.) 
lilei    Mann,    gross    Hiitz.     (nrh.   K.)      Kleiner  pd. 

Mann,  grosses  Herz. 
Klein    Kerel,    gi'ot    Harte.     (ns.   ha.  G.   u.  G.) 

Kleiner  Kerl,  grosses  Herz. 
Kleener  Karl,  grotet  ITerz.   (ns.  Pr.)     *S'.  Klein 

u.  s.  w. 

Klein  man,  groot  hart.     S.  Klei  u.  s.  w.  dt. 

A  little  body  doth  often  harbour  a  great   soul.  eu. 

Ein  kleiner  Koriier  beherbergt  oft  eine  grosse 

Seele. 


Smaa  Folk  —  stort  Sind.    Kleine  Leute,  grosses  dii. 

Herz. 
Stuttir   menu  hafa   start  hjarta.     Kleine  Leute  is. 

haben  grosses  Herz. 
jNIargr  sa,  sem  hefir   li'tinn   likama,   liefir   stort 

hjarta.     Mancher ,   der   kleinen  Korper   hat, 

hat  grosses  Herz. 
Litil  maSur  lievir  ofta  stort  hjarta.  (fa^-.)    Ein 

kleiner  Mann  hat  oft  ein  grosses  Herz, 
Smaatt    Folk    hava    stort    Hjarta.     S.    Stuttir  WW, 

menn  u.  s.  w. 
D'  er  ofta  stort  Tiauv  paa  eit  litet  Tre.    Es  ist 

oft  grosses  Laid)  an  einem  kleinen  Baum. 
Smatt  folk  har  ofta  stort  sinne.     Kleine  Leute 

haben  oft  grosses  Herz. 


En  petit  ventre  gros  cueur.     In  kleinem  Leihe  fz. 

grosses  Herz. 
Eu  petit  corps  gist   bien   bonne   ame.    (Chmp.)  nf. 

In  kleinem  Korper  ist  wohl  gute  Seele. 


918.   Kleine  Lfichlein  machen  das  Schiff 

v  0 1 1  W  a  s  s  e  r. 
Von  cleinem  dorn  wirt  dicke  zwar   ein  starker 

lip  verseret.  (ad.)    . 
Ein    kleiner  Leek    versenkt   eiii    grosses  Schiff.  md. 

(Hrz.) 


Klein  918. 


499 


919  Klein. 


od.  Eiu  leckesBrett  macht  oft  einSchifFsinken.  (bair.) 

fs.  Kn  lajtteu  Hup  kon  en  grott  Leess  amsmitte. 
(M.)  tJiii  kleinev  Haufen  kami  ein  grosses 
Fuder  umiverfen. 


da.  En  liden  Tue  kan  vselte  et  stort  Lfes.     S.  En 

Idjften  Hup  u.  n.  w. 
En  lidcn  0xe   kan   fselde   et   stort  Trse.     Eine 

klehie  Axt  kann  einen  r/rossen  Baum  fallen, 
Et  lidet  Gran  kan  fordterve  et  godt  0ie.     Ein 

kleines  Stauhchen  kann  ein  (jutes  Auge   ver- 

ilerben. 
Eu  liden  tSky  kan  fordserve  en  god  Dag.     Eine 

kleine  Wolke  kann  einen  r/uten  Tag  verderben. 
En  liden  8ky  (Et  lidet  Muln)  kan  baade  skjiile 

(skiulc   baade)   iSol   og  Maaue.     Ein   kleinen 

Oeuolk  kann  Sonne  vnd  Mond  verdecken. 
Eet   lidhet  Grandh    spijlldher   offthe    got  0wse. 

(ada.)      Ein    kleines   Stauhchen   verdirht   oft 

ein  giUes  Auge. 
is.  Lagr  {jvoskuldr  hetir  langan  mann  fellt.     Nied- 

rige   TkurschveUe  hut  langen  Mann  zu  Full 

gebracht. 
Einn   litill  sti'ngr    eydir    opt    stonim   kroptnm. 

Ein  kleiner  Stick  zerstort  oft  grosse  Krdfte. 
ilW.  Liti  Tuva  velter  stort  Lass.     Kleiner  Haufen 

ivirff  grosses  Fuder  um. 
Eit  litet  ykjer   kann   brjota   store   JSkip.     Eine 

kleine    Elipx^e    kann    grosse    Schiffe     zer- 

trilmmern. 
Liti    8ky    kann    skyla    baade    Sol    og    Maane. 

Kleine    Wolke   kann   Sonne   und   Mond  ver- 
decken. 
Liten  iStein  gjerer  og  ein  Stoyt.      Kleiner  Stein 

gibt  auch  einen  Stoss. 
S\v,  fcsma  hugg  f alia  stora  eknr.    Kleine  Hiebe  fallen 

grosse  Eichen. 
Liten    tufva    kan    stjelpa    stort    lass.      Kleiner 

Haufen  kann  grosses  Fuder  umiverfen. 
Liten  yxa  fa  Her   stort   trJid.     Kleine  Axt    fallt 

grossen  Baum. 
Ett  litet  smolk  kan  fordcrfva  ett  godt  ciga.    jS'. 

Et  lidet  u.  s.  v:. 
Ett  lijtet  grand  skiammer  ett  heelt  Oga.     Ein 

kleines  Stauhchen  verdirht   ein   heiles  Auge. 
Kit  litet  niolu  kan    skyla   bade   sol   och   mane. 

<S'.  En  liden  Sky  kan  baade  u.  s.  w. 
Eth    litin    grandh   spillir  opta   etii    gotli    oglia. 

(asw.)     S.  Eet  lidhet  u.  s.  ir. 


It.  Fit  de  pulvillo    (puluillo)   langvens    (languens) 
pnpilla  (puppilla)  pusillo.  (inlt.) 


Piccola    pietra    rovescia    gran    carro.      Kleiner  it. 

Stein  wiift  grossen   Wagen  urn. 
Picciola  (Piccola)  pietra  gran  carro  riversa.  (t.)  ml. 

S.  Piccola  u.  s.  w. 
Un   piccol   nuvolo   guasta   un    bel    sereno.    (t.) 

Eine  kleine  Wolke  verdirht  einen  schonen  hei- 

teren  Hinnnel. 
Ogni  pagliuca  ti    cava   1'  occhio.    (npl.)     Jedes  si. 

Strohhcilmchen  reisst  dir  das  Auge  aus. 
S'  unza  qne  bettat  su  cantare.  (sa.  L.,  M.)    Die 

Unze  ivirft  den   Centner  um. 


919.   Kleine   Regen  legen   grossen  Wind. 


Kleine  regen  stilt    grooten  wind.      Kleiner   Re-  dt. 

gen  stillt  grossen   Wind. 
By  cleynen  reglieue  light  den  grooten  wint.  (avl.) 

Bei     kleinen    Regen     legt    sick    der    grosse 

Wind. 
Small  rain  lays  a  great  wind.      S.    Kleine  re-  en. 

gen  u.  s.  v. 
Small  rain  lays  great  dust.  Kleiner  Regen  legt 

grossen  Stauh. 


En  liden  Regn  kan  dsempe  en  stserk  Blaest.    Ein  da. 
kleiner    Regen    kann    einen    starken    Wind 
stillen. 

En  sydende  Gryde  stilles  med  lidt  koldt  Vand. 
Ein  siedender  Topf  wird  mit  loenig  kaltem 
Wasser  gestillf. 

Smatt    regn    stillar  ofta  stort    vader.      Kleiner  s>V. 
Regen  stillt  oft  grossen   Wind. 

En  siudande  Gryta  stillas  med  lijtet  kalt  vat- 
ten.     S.  En  sydende  u.  s.  w. 

Petite    pluie   abat  grand  vent.      ;S'.    Kleine   re-  fz. 
gen  u.  s.  10. 

Grant  vent  chiet  a  poi  de  pluie.  (afz.)  Gros- 
ser  Wind  fallt  bei  vtnig  Regen. 

Grans  vent  kiet  a  pen  de  pluie.  (apic.)  S.  Grant  nf. 

U.    S.    10. 

Petite  ploiige  abat  gran  ben  souben,  E  dousses  sf. 

paraules  appaisen  gran  tourmen.  (Gsc.)  Kleiner 

Regen  legt  oft  grossen  Wind  und  sunfte  Worte 

bescliinichtigen  grosse  Qital. 
Piccola  pioggia  fa  cessar  gran  veuto.     Kleinev  it. 

Regen  Idsst  grossen   Wind  aufhoren. 
Piccola    acqua    fa   cessar  gran    vento.    (t.)      S.  mi. 

Piccola  pioggia   u.   s.  ni. 


6.3^ 


Klein  920. 


—    500    — 


922  Klein. 


920.  Kleine  Topfe  habeii  audi  Ohren. 
Kleiiie  Kessel  habeu  audi  Olucu. 
Kleine  Mause  haben  audi  Oliren. 
md.  Kleine   Kessel   habeii   grosse   Ohren.    (mrh.  E.) 
Kleng  Kesselen  hu'  gi'Qsz  Oeren.  (mrh.  L.)     ,S. 

Kleine  Kessel  haben  grosse  u.  s.  u\ 
od.  Die  Mause  haben  auch  Ohren.  (bair.)        [u.  s.  to. 
ChliiMiis  hend  au  Ohre.  (schwei.)  S.  Kleine  Mause 
pd.  Kleng  Keissele  hant  grusse  Uhre.  (nrh.  A.)    S. 

Kleine  Kessel  haben  grosse  u.  s.  w. 
Klehn  Klissle  hant  gruhsse  Uhre,  (nrh.  D.)    S. 

Kleine  Kessel  haben  t/rosse  u.  s.  w. 
Klein   Kassele   haii  grosse   Ohre.    (nrh.  K.)     *S'. 

Kleine  Kessel  haben  yrosse  u.  s.  ir. 
Ltittje  Potte  hebbt  ok  Ohren.  (ns.  B.) 
Liittje  Miise  hebbt  ok  Ohren.  (ns.  B.)    S.  Kleine 

Mause  u.  s.  w. 
Kleine  Miise  hebbet  Tik  Swenze.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

Kleine  Mause  haben  auch  Schwanze. 
Liitje    Miise    lieft    ook    Ooreii.    (ns.   hist.)      >S'. 

Kleine  Mause  u.  s,  ni. 
Klene  Mys  hebben  ok  Oreii.    (us.  hist.  A.)     S. 

Kleine  Mause  u.  s.  w. 
Liittje  Miiiis   hevt  ook  Ohren.    (ns.  Hnib.)     S. 

lUeine   Mause  u.  s.  w. 
Liitke   Miise    hebbet   auk   Steerte.    (ns.   L.-D.) 

8.  Kleine  Miise  u.  s.  w. 
Liittje  Potten  hebben  ook  Ohren.  (ns.  ofs.) 
De  klainen  Kietel   hett   ok  Aren.    (wstf.  Mrk.) 

Die  kleinen  Kessel  haben  auch  Oliren. 
Kleine  Kitel  hat  de  grotsten  Ooren.    (wstf.  P.) 

KJeine  Kessel  haben  die  yriissten  Ohren, 


tit.  Kleine  potjes  (keteljes)  hebben  ooren ;  (Kunnen 
ze  niet  zien,  ze  kunnen  toch  veel  hooren). 
Kleine  Topfchen  (KesselchenJ  haben  Ohren, 
(kijnnen  sie  nicht  sehen,  konnen  sie  doch 
viel  horenj. 
eil.  Little  pitchers  have   long   ears.     Kleine  Kriiije 

haben  lange  Ohreu. 

t'S.  Letj   Miilissen   liA   uk   Uareu.    (A.)     >S'.    Kleine 

Mause  u.  s.  w.  [Mause  u.  s.  iv. 

Letj   Miissan    Jul    uk   Uaren.    (F.)      S.    Kleine 

Lajtt  Kroge  hawe  ock  Uhre.  (M.)  [u.  s.  w. 

Lit  Mils  haa  uk  Uarren.  (S.)     S.  Kleine  Mause 

dii.  Sniaa  gryder  have  ogsaa  0ren. 

Di  sraaGryrrer  hair  a  Yrrer.  (jilt.)    Die  kleinen 
THpfe  haben  auch  Ohren. 
is.  Litlir  katlar  hat'a  og   eyru.      ,s'.   Kleine  Kessel 
haben  auch  u.  s.  w. 
IIW.  Smaa  Grytor  Iiava  ogso  0yro. 
SW»  Sma  gvytor  hafva  ocksa  oron. 


Petit  chaudron,  grandes  oreilles.  Kleiner  Kessel,  fz, 
grosse   Ohren. 

Les  petits  pots  out  des  ureillus,  El  petites 
ruelies  les  abeilles.  Die  kleinen  Tdpfc  haben 
Ohren  und  kleine  BienenkUrbe  Bienen. 


921.  Kleine  Tiipfe  kochen  leielit  iiber. 
Kleeena  Haafela  laaf9n  ball  iiiiwcr.  (I'rk.  H.  .S.)  md. 

Kleine   Topfe  laufen  bald  iiber. 
Kleni    HatVili    l;lf-n    ball    uber.     (trk.   M.)      ,S'. 

Kieeena  u.  s.  w. 
Klaane   Ilafa^ln    laft"9"    bal'   iiba'.    (bair.    O.-L.)  od. 

*S'.  Kleiiena  u.  s.  w. 
Kloane  Haaferln  genga  gern  iiber.  (opf.)  Kleine 

Tiipfe  gehtn  gern  iiber. 
Klaiine  Teppla  laafa   baale   iiwr.    (fistr.  sclils.) 

S.  Kleeena  u.  s.  w. 
Kleine  Hiifelen  laufen  bald  iiber,    (schwb.  W.) 
Klin  Daptcher  liife  laicht  iwer.  (nrh.  iS.)    Klei'iie  pd. 

Topfchen  laufen  leicht  iiber. 
Klein  Pott  kaok'u  licht  Jiow'r.    (ns.  A.) 
Kleine  Piitte  koket  lidite  ower.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Kleenet     Toppke    renut     bol    awer.      (ns.    Pr.) 

Kleines   Tirpfchen  rinnt  bald  iiber. 


Kleine  potten  koken  gaauw  over.   Kleine  Tiipfe  dt. 

kochen  rasch  iiber. 
Kleine    potten    loopen    gaauw     over.      Kleine 

TiJpfe  laufen  schnell  iiber. 
Ijytse  politten  rinne  gou  oer.  (wfs.)  Kleine  Topfe 

rinnen  rasch  iiber.  [I'asch  heiss. 

A  little  pot  \s  soon  hot.     Ein  kleiner  Topf  ist  eil. 
Little    folk    are    soon    angry,     (sdio.)      Kleine 

Leide  sind  rasch  biise.  [u.  s.  w. 

Lytsc  potten  rinnen  gaau  over,    (afs.)    S.  Lytse  I's. 


8raaa    Potter    (Gryder)    koge    snart    over.      S.  djl. 

Kleine  potten  koken  u.  s,  w. 
Smaa  Gryder   syde   snart   over.     Kleine    TiJpfe 

sieden  rasch  iiber. 
Smaa    Grytor    koka    snart    utyver.      ^S'.  Kleine  liw. 

potten  koken  u.  s.  w.  [«,  s.  w. 

Sma  grytor  koka  snart  iifver.     S.   Sviua  Poller  sw. 


922. Oft  iiingt  ein  kleinerH  und  ein  grosses 
wildes  tSch wein;  Oft  kanii  ein  kleiner 
Feind  dem  Grossen  schjldlich  sein. 

Auk    de    Lowen    miotet    sik    vor    de    Miiggen  pd, 
vvaren.  (wstf.  Mst.)     Aiich  die  Lijwen  milssen 
sich  vor  den  Miicken  wehren. 


Klein  922. 


—     501     — 


924  Kleine. 


Anck  de  Low  wen  miotet   sick   vor   cle  Miiggen 
waareu.  (wstf.  O.)     >i.   Auk  u.  n.  to. 

<lt.  Al  schijiit  de  hoiid  iiiet  groot  te  zijn,  Nug  vaugt 
liij  wel  eeu  magtig  zwijn.  Scheint  auck  der 
Hund  nichi  (/ross  zu  sein^  Er  fiinyt  dock 
icohl  ein  macldig  Schicein. 
Eene  mug  steekt  wel  een'  leeuw  iu  't  uug. 
Eine  Milcke  sticht  icold  einen  Loiven  in'sAuge. 


(la.  Lideii  llund  jager  og  Viklbasseu.     Ein  kleiner 
Jlwid  jagt  auch  das   Wildschwein. 
Offtha;  grijbes   stoor  Wildbassaj   af  ceu   lidlien 
Hwn.  (ada.)     Oft  icii-d  grosses  Wildschwein 
von  einem  kleinen  Hunde  gefangen. 
{■^,  IjiticS  net  kann  aS  veiSa  marga  fiska.    Kleines 
Nefz  kann  viele  Fische  fangen. 
uw.  Myet  er  aklri   so   smaatt,   dat   ei   er   Merri   til 
Moda.     Die  Milcke  ist  nie  so  klein,  dass  sie 
nicht  deni  Pferde  zur  Beschiverde  ist. 
Eit   litet  My   gjerer   myki   Moda.     Eine   kleine 
Miicke  macht  viel  Beschicerde. 
SW.  Sina  hundar  gora  ofta  storsta   skadan.     Kleine 
Hunde  muchen  oft  den  gvbssten  Schaden. 
Offta  tangas   stoort  Diwr   aff  en  lijten  Hundh. 
(asw.)       Oft   wird  grosses    Wild   von    einem 
kleinen  Hunde  gefangen. 


It.  A  cane  nou  magno  sjepe  tenetur  aper.   (nilt.) 
it.  E  cliiucu  ancu  u  pevaru,  e   po    si   face   seute. 

(mi.  crs.)      Klein   ist   auch   der   Pfeffev   und 

doch  macht  er  sich  fiihlbar. 


923.  AA^as  klein  ist,  da^  ist  niedlicli. 
Klein  ist  lieblich. 
od.  Was  klein  ist,  ist  artig  und  ziithatig.  (schwb.  AV.) 
AVas  chlii  (klein)  ist,  ist  artig.  (scliwei.) 


eu.  Little    thing.s   are   pretty.      Kleine   Dinge    sind 
htlbsch. 


(lii.  Hvad    der   er  nydeligt,   er   smaat.      Was   nied- 

lich  ist,  ist  klein. 
llW.  D'  er  alt  vent,  som   litet   er,   so  user  som  litet 

Mat.    Es  i.'it  Alles  sckon,  was  klein  ist,  ausser 

kleinem  Essen. 
D'   er   alt  nett,   medan    d'    or    smaatt.    (K.-tSt.) 

Es  ist  Alles  hiihsch,  so  lange  es  kleiii  ist. 

I'z.  Ce  qui  est  petit  est  joli.      Was   klein   ist,   das 
ist  hiibsch. 


^'ou  qu'est  p"tit  est  ginti.  (w.)  nf. 

Tute   le    cosse    picole    xe    bele.     (ni.  v.)      Alle  it. 
kleinen  Dinge  sind  sch'an. 


924.  AVer    das  Kleine    nicht    aclit't,   Dera 

wird's  Grosse  nicht  gcbracht. 
AA^er  ein  Kornchen  nicht   achtet,    bekommt   nie  md. 

ein  Simmer,    (mrh.  E.) 
AVer  einen  Halm  nicht  aufliebt,  kriegt  nie  eine 

Bausche  fe-m  Gebimd  Stroh).  (mrh.  E.) 
AA^er    die    Spengel    (StecknadelJ    nicht    achtet, 

kommt  nicht  zur  Nahnadel.  (mrh.  E.) 
AA'^er's  fcstiickla  Braut  nit  acht-t,  kreigt  kan  Lab.  od. 

(opf.  N.)    Wer  das  Stiickchen  Brot  nicht  achtet, 

kriegt  keinen  Laib. 
AA'Ji   at  Klehne   net   aach ,   dji    at   Gruhsse    net  pd. 

maag.  (nrh.  D.)    Wer  das  Kleine  nicht  achtet, 

der  das  Grosse  nicht  mag. 
AA^er  't  Klein   nich   acht't.  Den   wjif  t  (AA^aat  't) 

Groot  nich  bracht.  (ns.  A.) 
De  't  Liittje  nich  elirt,  is  't  Grote  nich  wchrt. 

(ns.  B.)       Wer's  Kleine  nicht   ehrt,   ist   des 

Gh'ossen  nicht  icerth. 
AVer   dat  Kleine   nich   tilt  Dei   dat  Grate   nich 

slit.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)      Wer  das  Kleine  nicht 

an  sich  halt,  der  sieht  das   Grosse  nich'. 
AA^'eart  Kleue  ni  acht,  delin  wertet  Grote  ni  je- 

bracht.  (ns.  N.) 
De  't  Liitje  ueet  ehrt,  word't  Grote  neet  Averth. 

(ns.  ofs.)     S.  De  't  Liittje  nich  u.  s.  to. 
De  't   Liitje    nich   ert,    is    't   Grote    nich    wert. 

(ns.  O.  J,)     S.  De  't  Liittje  nich  to.  s.  lo. 
AA'ei  't  Kleine  nit  achtet,  De'  me  't  Graute  nit 

wachtet.    (ns.  AV.)      Wer    das    Kleine    nicht 

achtet,  dessen  das  Grosse  nicht  wartet. 
Bai  dat  Klaine  nitt-en  acht',  Es  dat  Grote  uitt 

bi  :Maclit.  (wstf.  Mrk.)     Wer  das  Kleine  nicht 

acht't,  der  hat's  Grosse  nicht  in  der  Macht. 
Bei  't  Kleine  nit  achtet,  Die  am  't  Graoute  nit 

wachtet.    (wstf.  01.)     S.    Wei   't    Kleine    nit 

achtet,  De'  u.  s.  w. 
Wei  't  Kleine   nit   achtet,  Diam  't   Graute   nit 

wachtet.     (wstf.    S.)      S.    Wei    V    Kleine    nit 

achtet,   De'  u.  s,  w. 


Die   het   khniie   niet   eert.    Is    het    groote    uiet  (It, 

weert.     *S'.  De  't  Liittje  nich  u.  s.  v. 
Die   't   klein    niet    licgeert.   Is    het    groot    niet 

weerd.  (vl.)     Der's  Kleine  nicht  begehrt,  ist 

des  Grossen  nicht  werth. 
He  that  will  not  stoop  for  a   pin ,    shall    never  eu. 

be    wortli    a    point.       Wer    sir/i     nicht    nacli 


Kleine  924. 


—    502    — 


925  Kleinste. 


eiJier  Stecknadel  hiicken  toill,  wird  nie  eine 
Radirnadel  Itahen. 


da.  Den  dev  (som)  ikke  agter   det  Ividet,   fortjeiier 

ikke  det  Store.      Wer  nicht  das  Kleine  uchlet, 

verdient  das  Grosse  nicht. 
Hvo   lidet   forsmaaer,  bliver   sieldeii  rig.      Wer 

das  Kleine  verschma/d,  wird  selten  reich. 
Hoo  Lidhet  (lidet)  forsmaar,  han  bliffwer  sipelleii 

(siseldhen)  rijgh.  (ada.)     S.  Hvo  lidet  u.  s.  lo- 
is.  Sa,  sem  ekki  hyr8ir  iim  li'tiS,  missir  par  fyrir 

opt  mikiS.     Tier,  welcher  nicht   das   Kleine 

hiitet,  misst  dafilr  oft  das   Grosse. 
Hviir  liti3  forsmair,  ver(5r  sjaldan  rikr.     S.  llvo 

lidet  u.  s.  w. 
Sa  sem  ekki  lytur  a3  lithi,  verc^ur  sjaldan  rikiir. 

Der ,  welcher  nicht  auf's  Kleine  sieht,  wird 

selten  reich. 
Sa  verSvir  sjaldan  rikur,  sem  ekki  lytur  aci  litlu. 

Der  wird  selten  reich,  der  nicht  auf's  Kleine 

sieht. 
nw.  Dan  som  vil  dat  litlc  forsmaa,  skal    inkje  dat 

store  faa.     Wer  das  Kleine  versckmahen  trill, 

wird  das  Grosse  nicht   hekommen. 
SW.  Den  som  forsmar  det  lilla,  far  iiitet  af  det  stora. 

Wer  das  Kleine  verschmahf,  hekommt  nichts 

von  dem  Grossen. 
Den  det  lilla  forsmar,  han  aldrig  det  stora  far. 

Wer   das  Kleine  verschmdht,   der    hekommt 

niemals  das  Grosse. 
Hwa  litith  forsmaar,  han  wardlier  sifellan  rilcer. 

(asw.)     S.  Hvo  lidet  u.  s,  w. 


It*  Parvum  servabis  donee  majora  tenebis. 

Qvi  modiuum  spernit,  se  ditem  vix  fore  ceniit. 

(mlt.) 
Vix     loeupletatur     qvi     (fiui)     spernere     parva 

(parua)  probatur.  (mlt.) 
fz.  Qe   noun   pren    gardo  a   las    pichotos    caonsos, 

las  belos    li    mancou.    (sf.  Lgd.)      Wer   nicht 

auf  die  kleinen  Din<je  achtet,  der  misst  die 

r/rossen. 
sf.  Qu  non  pren  gardu   cy   pichounos   eauvos,   las 

grossos  I'y  manquon.  (nprv.)     8,   Qe  a.  s.  to. 
Ke  mepreise  lo  poxi,  lo  ])rau  lo   foui.    (Pat.  s.) 

Wer  das    Wenige   veraclUet ,   den  Jlieht   das 

Viel. 
it.  F>  bsogna  fe    cont    d'   tott    i   brisnl.     (ini.  rom.) 

Man  muss   alle  Kriimchen   eu  llafhe    hallen. 
ml.  Clii    non    tien    cento    del    poco,    non    acqiiista 

r  assai.  (t.)      Wer  das  Wenige  nicht  7:n  Ha.tlie 

halt,  erwirbt  nicht  das   Viele. 
ni.  No  se  fa  ricch,  chi  no  fa  cunt  del  poech.   (1.  m.) 


Nicht  icird  reich,  rver  nicht   das  Kleine   zu 

Rathe  halt. 
Chi  no  tien  conto  del  poco,  no    sa  tegnir  de  1' 

assae.  (v.)     S.  Chi  non  u.  s.  iv. 
Cui  nun  si  cura  di  lu  picca,  nun  avira  mai  la  si. 

cosa  ricca.  (s.)     Wer  sicli  nicht  am  das  Kleine 

kiimmert,  wird  nie  das  Grosse  huben. 
Qui  dispretiat  su  pagu,  iu  su  meda   met.    (sa. 

L.,  M.)      Wer  das   Wenige   verschmilht ,   ver- 

ungliickt  beim    Vielen. 
Quien  no  alza  un  alfiler,  no  tiene   en   nada   asp. 

su  muger.      Wer   eine   Nudel    nicht    aufhebt, 

halt  nichts  auf  seine  Frau. 


925.  Im    kleinsten   Topfchen   ist    oft    die 

beste  Salbe. 
An  er  kloner  Hiiip  sotzt  dack'n  got  Bei.  (mrh.  E.)  md. 

In  einem   kleinen   Bienetikorb   sitzt   oft    ein 

yuter  Bien. 
Ehn  de  klciigste  Doppcher  es  docks  de  beisste  pd. 

Salf.     (nrh.  A.)      In  den  klcinsten   Topfchen 

ist  oft  die  beste  Salbe. 

In    kleine   doosjes   en   potjes    bewaart    men    de  (It. 
beste  zalven  (specerijen).    In  kleinen  Doschcti 
und  Topfchen  bewahrt  man  die  besten  Salbcn 
(SpezcreienJ. 

Dans  les  petites  boites  sont  les  bous  onguents.  Iz. 

In  den  kleinen  Dosen  sind  die  guten  Salbcn. 
Ce   sont  dans  les  petites   boites   que    sont    les  ni. 

bonnes  epices.  (nrm.)    In  den  kleinen  Schuch- 

teln  sind  die  guten  Gewilrze. 
C'est  d'vin  les  p'tites  boittes  qui  sont  les  bous 

onguents.  (w.)     S.  Dans  u.  s.  to. 
C'est  dVin  les  p'tites  lass'  qu'on  metl'  les  bons 

olemins.  (w.)     In  die  kleinen  Dosen  that  man 

die  guten  Salben. 
Dins  las  pichounos  boueytos,  iston    ley    bouwns  Hi. 

enguens.  (nprv.)     S.  Dans  a.  s.  w. 
Le  spczierie  migliori  Si  tengon  ne'  sacclii  minoii.  it. 

Die   besten    GewUrze    hefmden    sich   in    den 

kleineren  Sdcken. 
Nclia  botte  piccola   ci    sta   il    vino    buono.    (t.)  mi 

Itn  kleitien  Fasse  befindet  sich  der  gute  Wein. 
IjC  spezierie  migliori  stanno    ne'   sacclietti   pic- 

coli.  (t.)    Die  besseren  Getviirze  befnden  sich 

in  den   kleinen  Sdckchen. 
Nel  vasseli  sa  met  semper  el  vi    pifi  ii.     (1.   b.)  ni. 

In  das  kleine  Gefdss  thut   man  immer    den 

feinsten  Wein. 


Klotz  926. 


-     503 


927  Klug. 


926.  Aiif  einen  groben  Klotz    gehort   ein 

grober  Keil. 
Auf  grobeii  Klotz  ein  grober  Keil. 
Auf  eiueii   liarteu  Ast   gehort   ein  derber  Keil. 
Auf  einen  groben  Ast   gehort   ein    grober  Keil. 
md.  Of  en   grobe  Knir-erz   gehii-ert   e   grober  Keil. 

(frk.  H.)     S.  Auf  einen  groben  Ast  u.  s.  u-. 
Aufn  groben  Klotz  gehort  e  (einj  grober  Keil. 

(sa.  A.) 
U'w  an    gruban  Knittal   gehird    a   grubgr  Keil. 

(schls.    B.)      Auf   einen  grohen   Knuttel  ge- 
hort ein  grober  Keil. 
Off  a  gro  Kloz  gehurt  a  grower  Kii.    (thr.  R.) 
Uf  anen  groobn  Ast  geheert   en   groober  Keel. 

(W,  E.)     S.  Auf  einen  groben  Ast  u.  s.  iv. 
od.  Auf  einen  harten  Klotz  gehort  ein  barter  Keil. 

(schwei.) 
Zu  einem  harten  Stock  (Ast)  gehort  eine  harte 

Bisse  (ein  harter  Keil).  (schwei.) 
pd.  Upp'n  growwen Klotz  hovt'n  growwenKil.  (ns.A.) 
Upu  groweu  Ast  gehoosrt  en  grof  Kil.  (ns.  ha. 

G.  u.  G.)     S.  Auf  einen  groben  Ast  u.  s.  u\ 
Up  grawen  Klotz  grawen  Kyi.  (ns.  Hmb.)    Auf 

groben  Klotz  grober  Keil. 
Upp  eniien  growwenKnlippel  gehoort  en  growwen 

Kiel.   (ns.  W.)     S:   ITw  an  u.  s.  w. 
Op'n  gruowen  Kloss  hort  ock  en  gruowen  Pol. 

(vvstf.  Mrk.)     Auf  einen  groben  Klotz  gehort 

uuch  ein  grober  Pfahl. 

dt.  Op  eenen  groven  kwast  heeft  men  eene  scherpe 
bijl  noodig.  Auf  einen  groben  Astlcnoten  hot 
man  ein  scharfes  Beil  nothig. 
Tot  een  harden  kwast  behoort  cen  scherpe  bytel. 
(vl.)  Zu  einem  harten  Astknoten  gehort  ein 
scharfes  Beilchen. 

(lii.Til  en  haard  Kisevling  horer  en  haard  Kile. 
Zu  einem  harten  Stiimpf  gehort  ein  harter 
Keil. 
SW.  Till  (Pa)  en  hard  knagg  hfirer  en  svar  klubba. 
Zu  einem  (Auf  einen)  harten  Knorren  ge- 
hort eine  schivere  Keule. 


It.  Dnro  nodo  durus  quaerendu.s  est  cimeus. 

Crassi  crassis  delectantur, 
Iz.  A  du  rouve,  du  cougne.  (sf.  Lgd.)     Auf  harte 
Eiche,  harter  Keil.  [ii.  s.  w. 

sf.  A  dur  roure,   dur   cougnet.     (iiprv.)     S.    A    dd- 
A  gros    enclumy,   gros   marteou.    (nprv.)      Auf 
groben  Amboss,  grober  Hammer. 
sp.  A  inal  undo,  mal  cuno.     Anf  scldimmen  Kn>r- 
ren,    schlimiaer  Keil. 


927.  Kluge    Hiihner    legen    auch    in    die 

Njessel  u. 
Kluge  Hiiinicr  le-a  a  in  die  Bronuestel.  (frk.H.)ind. 

Ivluge    Iliihner    legen   auch    in    die    Brenn- 

nesseln. 
GoscheidG   Hiinuar   lega    ira    Eiar   Tich    nianch- 

maal  in  di  Bronnefi'l.  (frk.  H.  S.)    Gescheidte 

Hiihner  legen  ihre  Eier  auch   manchmal   in 

die  Brennnesseln. 
A   schlau   Hun    lat   au   in  de  Nassel  unn  ver- 

biirnt  sich  d'n  Oirsch.  (thr.  K.)    Ein  schlaues 

Huhn  legt  auch  in  die  Nesseln  und  verbrennt 

sich  den  Sterz. 
Kluuge  Hiner  lahn  a  in  die  Nesseln.     (W.  E.) 
Die    klugen    Hennen     legeu    die    Eier    in     die  od. 

Nessel.  (bair.) 
Eine   gescheide  Henne  verlegt   auch  zu  Zeiten 

ein  Ei.  (bair.)  [seln.  (schwei.) 

Die  gescheiden  Hiihner  legen  auch  in  die  Nes- 
A  luhs  Holin  laat  och  alt  ens  en  de  Broonas.sle.  pd. 

(nrh.  D.)      Ein  kluges  Huhn  legt  auch  wohl 

einmal  in  die  Brennnesseln. 
Och   kloke   Honner   leage    wal  ens  en  deJNi'e- 

tele.   (nrh.  Gl.)      Auch  kluge    Hiihner    legen 

icohl  einmal   in  die  Nesseln. 
Luhs    Hoonder  verlagen  och    aid  ens   de   Eier. 

(nrh.  K.)     Kluge  Hiihner  verlegen  auch  wohl 

einmal  die  Eier. 
De  wiese  Hennen  leggen  de  Eier  leglech  en  de 

Netelen.    (nrh.  M.)     Die  weisen  Hennen  le- 
gen die  Eier  leicht  in  die  Nesseln. 
Klok  HonV  legg'n  ok  iu'n  Nettel.  (ns.  A.) 
Wise  Hohner  leggt  ok   in  de  Nettels.    (ns.  B.) 

Weise  Hiihner  legen  auch  in  die  Nesseln. 
De   klauken   Hoiner   legget   ok   in    de    Neteln. 

(ns.  ha.  G.  u.  G.)     Die  klugen  Hiihner  legen 

auch  in  die  Nesseln. 
Wiese  Honer  leggt  ook  in  de  Netteln.  (ns.  hist.) 

S.   Wise  u.  s.  w. 
De  kloke  Honer  leggen  ok  in  de  Netteln.    (ns. 

hist.  A.)     S.  De  klauken  u.  s.  w. 
Wyse  Honer  leggt  ook  in  de  Neddeln.  (ns.  Hmb.) 

8.   Wise  u.  s.  ?r. 
De  wisen  Honner  legget  auk   mal   in   de  Ned- 
deln.   (ns.  L.-D.)     Die   iceisen  Hiihner  legen 

auch  einmal  in  die  Nesseln. 
En   klook   Hoon    leggt   ook   maal  in  'n  Nettel. 

(ns.  M.-Schw,)      Ein   kluges  Huhn  legt  auch 

ein  Mal  in  die  Nesseln. 
'n  Klok   Hon  leegt    ok  mal  in  Nettel.   (ns.  M.- 

Str.)     Ein  klug  Huhn  legt  auch   ein  Mal  in 

Nesseln. 
Wise   Holier    leggen   ook    in  Nettels.    (us.  ofs.) 

Weise  Hiihner  legen  auch  in  Nesseln. 


Klug  927. 


—    504 


929  Klug. 


Wiese  Honer  Icgg't  uck  iu  de  Nettuhi.  (us.  O.R.) 

<S^.    Wise  u.  s.  w. 
Ok  de  kloge  Hehnev  galuie  (legge)  on'e  Nettle 

on    verbrenne   iSfick   den   A.    (ns.    Pr.)     Audi 

die  kluijen  Iliihner  rjehen  (hfjen)  in  die  Nes- 

seln  und  verbrennen  sich  den  Sterz. 
Klnge    Huhner     legen     die    jEier     bci's     Nest. 

(ns.  Pr.-O.) 
Kloek   Hona   leggen   oek  in  Nettel  nn    vabren- 

nen  sicli  ot  Sclitiicz.  (ns.  U.)     Klu(je  HHJiner 

lef/en   auch   in  Nesseln    and  verbrennen  sic/i 

den  Sterz. 
Klanke    Hondere   leeget    de  J^ggero  auk  in  de 

Nettelen.  (ns.  W.)     Kluge   Hiihnrr  lei/rn  die 

Eier  auch  in  die  Nesseln. 
De  wei'sen  Honner    legget   auk    wal  nial  iu  de 

Nitel.  (wstf.  Dr.)     Die  weisen  Hiihner  Jef/en 

auch  wohl  einmal  in  die  Nesseln. 
Wei'se  Heuner  legget  ak  in  de  Niteln.  (wstf.  P.) 

S.   Wise  u.  s.  10. 
Wiese  ITauner  legget  euk  woel  mal  in  de  Niet- 

teln.  (wstf.   W.)      Weise    Huhner  legen  auch 

irnhl  einmal  in  die  Nesseln. 

(It,  Eene  wijze  hen  legt  wel  een  ci  in  de  brand- 
netels.  Eine  weise  Henne  legt  wnhl  ein  Ei 
in  die  Brennnesseln. 


De  ervareiiste  en   voorzichtigste    kaii    wel  eens  dt. 

inisscn.    (vl.)      Der    Er/ahrenste   und     Vnr- 

sichtii/ste  kann  loohl  ein  Mal  fehlen. 
Niemand  is  zoo  \vj's,  of  dat  liy  kan  falen.  (vl.) 

Niemand   isl  so  loeise,    dnsg  er  nichf  fehlen 

konnte. 


(lii.  Kloge  Hons  giore  og  i  Nielder.    Kluge  Hiihner 

legen  auch  in  Nesseln. 
Kloge   Hans   gjore   og   aeg  i  Nelderne.      Kluge 

Hiihner  legen  auch  Eier  in  die  Nesseln. 
llvide  Hons  vterpe  ogsaa  Vindseg.    Weisse  Hiih- 

legen  auch   Windeier. 
Di   vis   Hons   ka   a   gyr  i   Nailer,    (jilt.)      Die 

weisen  Hiihner  kUnnen  auch   in   die  Nesseln 

legen. 
SW.  En   kloker  bona   kan    ocksa  vjirpa  i   n.'isslorna. 

Ein  kluges  Huhn  kann  anch  in  die    Nesseln 

legen. 
Hvita  hons   varpa  ocksa   vlndiigg.      S.    Hvide 

u.  s,  HI. 


En  kldg  Maud  kan  ogsaa  lose  sine  Buxer  i  en  (1a« 
Neldebusk.      Ein    kluger    Mann    kann    auch 
seine  Nnthdurft  in   einem  Nesselsfrnuch  ver- 
richten. 

D'er  iiigen  so  klok,  ban  ei  forser  seg.      Es  isf  WW* 
Keiner  so  klug,   dass  er  sich  nicht  versahe. 

Dei  vise  kann  og  fara  vi1t.      Die   Weisen  ki'm- 
nen  auch  irregehen. 

Wijst   folck    feelar    ocb.      Weise    Lente    fehlen  SW. 
auch. 

De  vise  fola  oek  (knnna  ocksa  fola).   Die  Wei- 
sen fehlen  (kl'mnen  auch  fehlen). 


Peccat  et  sapiente  sapientior.  it. 

II  n'est  si  bon  qui  ne  faille.     Ea  isf  Keiner  so  fz. 

gut,  dass  er  nicht  fehle. 
II  n'est  honnne,   tant  soit  parfais,    Qu'il  n'erre  nf. 

par    dis   on   par   fais.    (Chmp.)      Es  ist  kein 

Mensch    so    vollkotnmen,    dass   er   nichf    im 

lieden  oder  Handeln  irre. 
Ancu    Tonimi   dotti    peccanu    d'intervallu.    (mi.  it. 

crs.)     Auch  die  Gelehrten  fehlen  mitnnter. 
Su  sabiu  errat  septe   boltas  sa   die.    (sa.)     Der  si. 

Weise  irrt  sieben  Mal  des   Tags. 


928.  Kluge  Leute  fehlen  auch. 
md.  Kluge  Loithe  fahlen  och.  (schls.) 
od.  Ein  Gescheider  thut  bisweilen  auch  einen  Tut- 
scher.  (schwb.) 
Es    ist  Keiner    so  witzig,   der  nicht  mit   alien 
Vieren  konnte  in's  Koth  fallen,  (schwei.) 
pd.  De   beste   Mester    felt   noch.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
Der  beite  Meister  fehlt  nocJi. 
De  Beste  kan  ok  felen.  (ns.  O.  J.)     Der  Beste 
kann  auch  fehlen. 


92'.).     Diu    knar  rig  en    Wagen    gehen    am 

liing.s  t  en. 
Rappelige  Radcr  laufen  am  llingsten. 
Quarrige  Kinder  geh'n  am  langsten.   [(mrh.  E.) 
Gebreehliche    Rsider     geh'n    oft    am    langsten.  md. 
Krache'  Karen  daueren  am  lengsten.  (mrh.  L.) 

Knarrende   Wagen  dauern  am  langsten. 
Wer  geng  (immerj  krachet,    bricht  nit  (nichf),  od. 

Wer  geng  berstet,  stirbt  nit.  (schwei.) 
Wehliidig   Liit   sterbed    nit   so    bald,    (schwei.) 

Klagende  Leute  sterben  nicht  so  bald. 
Krakende   Wagen    fahren   et  Ijingst.    (nrh.  M.)  pd. 

Knarrende   Wagen  fahren  am  langsten. 
Bom,  de  oft  knack'n,  brjik'n  nich  licht.  (ns.A.) 

Biiume,  die  oft  knacken,  brcchen  nichf  leichf. 
De  krakelnde  Wagn  holt   am   lilngstn.    (ns.  B.) 

Der  knarrende   Wagen  halt  o.m  llingsten. 
De  knarrigen  Waagens  gaair   am  langsten.  (ns. 

M.-Sch.) 


Knarrig  929. 


-     505 


929  Knarrig. 


Dti  kralceiideii  Wageas  lioolt  (halten)  ain  laiig- 

sten.  (lis.  O.  R.) 
Der  Baiim,  der  oft  kuarrt,    briclit  (tallt)  nicht 

(so  k'icht).  (lis.  Pr.) 
Kraakende  Waageii  fohrt  am  laugesteu.  (ns.W.) 

S.   Krakende  u.  s.  w. 
De  krakende  Wagen  hallt  am  lanksten.    (wstf. 

Alrk.)     S.   De  krakelnde  ?».  .?.  w. 


(It.  Krakende  wagens  dureu  het  laiigst.     S.  Krdche' 

u.    ft.    ir. 
Gebroken  pottea  durea  het  laiigst.  Ztrhrochene. 

Topfe  dauern  am  Idnfjsten. 
Kraeckende  waeghens    die   gaen  oeek  al  voert. 

(all.)     Knarrende    Wufjen    aeheii   auch  noch 

rreiter. 
eo.  Aa  ill  stake  staadeth  longest.      FAn  schleehter 

Pfahl  steht  am  Idngsten. 
Creaky   doors    liaiig    the    longest.      Knarrende 

Thuren  hanc/en  am  liinysten. 
It  's  no  the  raiablin'  cart,  that  fa's    iirst    ower 

the  brae.  (scIid.)     Fs  ist  niclit  der  knarriae 

Wai/en,  der  zuemf.  den  Abhaiu/  lierahfallt. 
It   's   lang   or  Like-to-dee   fills    the    kirkyaird. 

(seho.)      Es    irahrt   lan//e,   ehe    „Deiii    Tode 

nah^  den  Kirchhof  fullt. 
fs.  A  knaikn  Wanjer  hiial  laang.  (A.)    Die  knnr- 

renden   Wagen  halten  lani/e. 
Kraeckjende    weijen    doerje    allerlaaglist.     (afs.) 

Knarrende  Wa>/en  dauern  am  al/erliint/sfen. 

dii.  De    Vogae,    som    pibe,    gaae    (holde)    lieagst. 

Vie    Waffeu,  irelche  quitschen,  f/elien  (haUen) 

avi  lUngsten. 

Ondt  Kar   brydes   ikke.      Srhlechfes     Geschirr 

icird  nicht  zerhroehen. 

mv.  Dat   held   so   lengje    bott    som    heilt.      Es   halt 

(jeflickt  so  lange,  vne  r/anz. 
SW.  Wagaeii  gar  wal,  fast  haa  knarkar.    Der  War/en 
yeht  gut,  vcenn  er  awh  knarrt. 


It,  Malnia  vas  non  frangitnr. 

I'z,  Ua  pot  fele  dure  longtemps.    Ein  genitriingener 

Top/  dauert  lange. 

Les  pots   feles   sont  ceux   qui   durent    le   plus. 

Die    gesprungenen    Topfe   sivd    die,    loelche 

aril  langsten  auahalten. 

nf.  Ein  car  qui  woigne,  Eiue  femiae  qn'  nl  glaigae, 

Foat  coir  dn  cluaiia.  (pic.')    Ein  Wagen,  der 

knarrt,  eine  Frau,  die  klagt,  gehen  noch  ueit. 

Eine   kenne  felee   vo   pus   longtemps    a    1'   ieu 

qu'    eune    neiTve.    (pic.)      Ein    gesprimgener 

Krug  geht  I'dnger  zum  Wa<i^er,  ah  ein  neuer. 

Ga'  y  a  poent  apres  eia  pot  feiadu  pour  durer 


pus    longtemps     qu'eia     eute.      (pic.)       Kein 

anderer    Topf  halt  I'dnger   ana,   ah   ein   ge- 
sprimgener. 
Eia  pot  fele  dure  pu    loagtemps   qu'   ein   eute. 

(pic.  St.-Q.)      Ein    gesprimgener    Topf  halt 

Idnger  aus,  ah  ein  anderer. 
Pot  fiadou  deure  loagtemps.  (w.)    Gesprungener 

Topf  halt  lange  aus. 
Ci  n'  est  nin  1'  ab'  (pa)  qui  hosse   qui   tomme 

todi  r  prumi.    (\v.)     Es  ist   nicht   der  Bawn 

(Pfahl),  der  ivackelt,  velcher  iriimer  am  srsten 

fdllt. 
Dura  pill  ua  carro  rotto,  die  un  nuovo.    Lunger  it. 

halt  ein  zerbrochener  Wagen  aus,  ah  ein  neuer. 
Pila  intronata  va  cent'  aaai  pe  casa.  (R.)     Zer-  mi. 

hrochener   Topf  ist  hundert  Jahr  im  House. 
E   dura  pio  una   pigaata   rotta    ch   aa    fa   oaa 

saiia.    (rom.)      Ein    zerbrochener    Topf  halt 

Idnger  aus,  ah  es  ein  ganzer  thut. 
Dai   volt  e  viv  pio   una   carogna   che   ua    san. 

(rom.)  Mitunter  lebt  eine Schindmdhre  Idnger, 

als  ein  Gesunder. 
Dura  pill    una   pentola  fessa,   che   una   nuova. 

it.)      Ldnger    hdlt    ein    zerbrochener    Topf 

««•?,  als  ein  neuer. 
l^asta  pill  una  coaca  fessa  che   una   sana.    (t.) 

Ldnger  dauert  eine  zerhrochene    Wanne,  ah 

eine  ganze. 
Dil  volto  a  dura  pn  i  scoeuzz  che  i  saa.  (em.  P.)  ni. 

Bisueilen  halten  die  gesprungenen  Schiisseln 

Idnger  aus,  ah  die  ganzen. 
El  car  rot  el  diira  piiss^-  del  nov.    (1.  b.)     Der 

zerbrochene  Wagen  halt  Idnger  aus,  ah  der 

neue. 
El   scampa   pio   on   bocal  s'  cep,    che    giii    bu. 

(1.  b.)      Ein  zerbrochener  Krug   hdlt   Idnger 

alls,  als  der  gute. 
A  viv  pi  ua  nialadiss  ch'  un  san.  (piem.)     Ein 

Krdnklicher  lebt  Idnger,  ah  ein  Oesunder. 
Le  cariole  (pignate)  rote  dura  piu  de    le   bone. 

(v.)     Die  zerbrochenen  Wagen  (Topfe)  halten 

ldnger  aus,  als  die  guten. 
Dura   piu   una  rua    rota,    che    una    sana.    (v.) 

Ldngef'  hdlt  ein   zerbrochenes  Bad   aus,    ah 
ein  ganzes. 
Quartara  rutta  a  li  voti  dura  chin  di  una  saaa.  si. 
(s.)     Zerhrochener  Krug  hdlt  mitunter  Idnger 
aus,  ah  ein  ganzer. 
Sa    tazza    tiaaiada    (chiaaida)    durat    de    pius. 
(sa.  L.)      Die   gesprungene    Schale    hdlt    am 
Idngsten  aus. 
Carro,  que  canta,  a  seu  dono  avancja.     Wagen,  pt. 
der  quitscht,  bringt   seinen  Herrn   vorivdrts. 


64 


Kneehte  930. 


—    506      - 


932  Kopf, 


sw. 

It. 

Iz. 
it. 


930.  Wie   viel    Knechte,    so  viel   Feinde. 

Manga  Tianare,  manga  fiendev.      Viele  Diener, 
viele  FeiniJe. 

Quot  servi,  tot  liostes. 

Quot  servos  habemns,  totideni  habenms  hostes. 

Autaut  de  valets,  autant  d'  enemis. 

Tanti  servi,  tanti  nimici. 

Quanti   servitori    avemo,   tanto   avcnio    neniici. 

So  viel   Diener   ivir   hahen ,    so    viel   Feinde 

haben  wir. 
mi.  Tanti  servitori,  tanti  nemici.  (t.) 
ni.  Servitor,  nemis  pagat.  (1.  ni.)    Diener,  bezah/fer 

Feind. 
Servitori,  uemici  pagai.    (v.)     Diener.    bezuhlte 

Feinde. 
bi.  Criati,  nnimici  salariati.  (s.)    -S'.  Servitori  a.  s.  w. 
Tantos  teraccos,  tantos  iuiinigos.  (sa.  L.) 
Quern  tern  criados,  tern  inimigos  n;io  escusados. 

Wer  Diener  hat,  hat  unverhohlene  Feinde. 
Quien  ha  criados,    ha    cntniigos    no    escusados. 

S.   Quern  u.  s.  w. 


9.S1.  Kopf-ab    ist   eine    todtliclie  Wunde. 


pt. 

sp. 


dt. 
eu. 


it. 


ni. 


De  kop  af  is  eene  doodwonde. 

It's   past  joking   when   the    head   's  aiT.   (scho.) 

Fs   c/eht   iiber   den  Scherz,  irenn    der   Kopf 

ah  ist. 

Tutto   s'   accomoda   fuorch^    1'   osso    del    collo. 

Alles    richtet    sich   nieder    ein ,    aiisser    der 

Halsknochen. 
Tutto    s'accuncia   fuorche   I'osso   del   collo.    (t.) 

S.   Tutto  s'  accomoda  u.  s.  w. 
A  gh'  ^  riniedi  a   tutt   foeura   dl'   oss   del   coll. 

(em.  P.)      Fiir    Alles    giht    es    Hiilfe,  ausser 

fllr  den  Halsknochen. 
Se  giusta  tutt  foeura  de  1'  oss   de   coll.    (1.  b.) 

S.  Tutto  s'  accomoda  u.  s.  ?r. 
Se  giusta  tiit  iora.  de  I'oss  del  col.    (1.  m.)     S. 

Tutto  s'  accomoda  u.  s.  n\ 
A  j'^  remedi  a  tut  foi"a  ch'a  Toss  del  col.  (piem.) 

S.  A  gK  e  u.  s.  w. 
Tut  s'  agiusta  tora  1'  oss   del   col.    (piem.)     S. 

Tutto  .v'  accomoda  u.  s.  ir. 
A  tuto  gh'  h  rimedio  fora  die  1'  osso  del  colo. 

(v.)     Fiir  Alles  gibt's  Hiilfe,  ausser  fiir  den 

Halsknochen. 
Tuto  se  giusta  fora  che  1'  osso  del  colo.  (v.,  v. 

trst.j     S    Tutto  s'  accomoda  u.  s.  w. 


932.  Was  man  nicht  im  Kopfe  hat,  muss 

man  in  den  Beinen  haben. 
Wosmar  niiet  in  Kuuepf  hot,  mufiiuar  in  Benna  md. 

hou.  (frk.  H.  S.) 

Wos  mer  nit   in  Koupf   hat,    nuisz   mer    in    di 

Fosz'  hob'n.    (frk.  M.)      Was   man    nicht   im 

Kojjf  hat,  tnuss  man   in    den  Filssen   hahen. 

Wer   kein'  Gedanken    hat,    muss    Bein'    haben. 

(mrh.  E.) 
Wat  en    net  am    Kapp    hiujt,    muss   en    an    de 

BSn  hun.  (mrh.  L.) 
Was    mer   im  Kopfe   nich    hat,   muss   mer   in'n 

Beenen  haben.  (sii.  A.) 
Was  man    nicht   im    Kopf  liat,    muss    man    in  od. 

Fiissen  haben.  (bair.) 
Wea    "s  nid    in  Kopf  hod,    dea^  muasz  's  in  di 

Fiasz  horn,  (ndo.)      Wer's  nicht  im  Kopf  hut, 

der  7nuss  es  in  den  Fiissen  hahen. 
Wer    ke    Sinn    hed,    hed    Fiiesz.     (schwei.    A.) 

Wer  kein   Gediich/niss  hat,  hat   Fiisse. 
Wer  nit  Chopf  het,  da  het  Fiiesz.  (schwei.  S.) 

Wer  nicht  Kopf  hat,  der  hat  Fiisse. 
Was  der  Cliopf  ('A'o^j/y)  verfjisst,  miiesse  fmiissen) 

d'    Fuess    (die    Fiisse)    entgelte    (entgelten). 

(schwei.  Z.) 
Wos  ma  nid  in  Koubf  hod,  niuis  mar  in  Fiassn 

holjm.     (st.)      S.    Was    man    nicht    im    Kopf 

u.  s.  u\ 
Wat  me  net   eg'ne  Kopp  hat,    moss    men    egen  pd. 

Beng  han.  (nrli.  A.) 
Wat  m'r  net  em  Kop  hat,  dat  moss  ni'r  en  de 

15een  han.  (nrh.  IJ.) 
Wad  em    ned  am    Hift   huot,    mes    em    an    de 

Feszen  hun.    (nrh.  S.)     S.    Wos  wer  u.  s.  tr. 
Watt'n  in  Kopp    nich    hatt,    miiit'n    in    d'  Ben 

hiimm.  (ns.  A.) 
Wer  't  nich  in  Kopp  hatt,  miitt  't   in  'n  Fot'n 

hebbn.   (ns.  A.)     >S'.    Wed'  's  u.  s.  w. 
De  't  nich  inn  Koppe   hett,    de  mutt  et   in    de 

Fote  hebbn.  (ns.  B.)     S.   Wed'    s  u.  s.  w. 
Wat  man  nich  in  'n  Koppe  het,  motet  de  Beine 

nalangen.  (ns.  ha.  G.  u.  G.)    Was  7nan  nicht 

im  Kopfe  hat,  miissen  die  Beine  nachholen. 
Wat  de  Kopp   vergettet,    mrittet   de   Faute  no- 

halen.  (ns.  L.)    Was  der  Kopf  vergisst,  mils- 
sen  die  Fiisse  nachholen. 
Wat  en  nich  in  Kopp  hett,   mot  en  in  de  Fot 

hebben.  (ns.  M.-Str.)     S.   Wos  mer  >i.  s.  u\ 
De  't  neet  in  de  Kopp  hett,  moot  't  in  de  Fo- 

ten  hebben.  (ns.  ofs.)     S.    Wed'  •.?  u.  s.  v). 
Wat  man  nich  in'n  Kopp  het,  dat  mot  man  in 

de   Fote   hebben.    (ns.   O.  R.)     S.     Wos  mer 

u.  s.  ?r. 
Was  man   nicht   im    Kopf  hat,    muss   man   in 

den  Fiissen  haben.  (ns.  Pr.) 


Kopf  932. 


—     507 


934  Krahe. 


Wat  me  nit  im  Koppe  hatt,  mott  me  in  den 
Fiiuten  haun.  (ns.  W.)     S.    Wos  miir  u.  s.  w. 

Wat  men  innen  Koppe  ni  hett,  mot  men  innen 
Foiiten  liabben.  (wstf.  Dr.)  S.  Wus  mcr 
u.  s.  w. 

Wat  me  nit  innen  Koppe  het,  dat  mot  me  in- 
nen Feiiten  liabben.  (wstf.  P.)  S.  Wos  vier 
u.   s.   ti\ 

dt.  Wat  men  niet  in  bet  boofd  hceft,  dat  moeten 
de  beenen  misgelden.  Was  man  nicht  im 
Koi^fe  hat,  das  miissen  die  Beine  enti/elten. 

dii.  Hvad  man  ikke  bar  i  Hovedet,   det   maa  man 

have  i  Fodderne.     *S'.    Wos  mer  u.  s.  w. 
IIW.  Dat   som   ein    inkje    heve  i    llovudet,    lyt    ein 
liava  i  F0terne.     ;S'.    Wos  mer  u.  s.  ir, 
Dat  ein  inkje  heve  i  Hansen  ,  fser  ein    hava  i 
Foten,      Wus   man   nicht  in   der  Hirnschale 
hat,  muss  man  iin  Fuss  haben. 

fz.  Les  jambes  portent  la  faute  de   la    tete.      Die 

Beine  tragen  die  Schuld  des  Kopfes. 
Les  jaml)es  patissent  ponr  la  tete.      Die   Beine 

leiden   fur  den  Juq]/. 
nf.  Qwand   on    n'a  nin   dr  1'  tiesse,    i  fat  avu  des 

jambes.    (vv.)      Wenii    man    nicht    Kopf  hatt 

muss  man  Beine  haben. 
sf.  Lou   qni    n'a  pas  cap,   qu'  aye    canies.    (Brn.) 

Wer  nicht  Kopf  hat,  habe  Beine. 
it.  Chi  non  ha  ccrvello,  abbia  gamlte.      Wer    kein 

Gehirn  hat,  habe  Beine. 
Chi    ha    poca   memoria,    abbia    buone    gambe. 

Wer  wenig  Gedachtniss  hat,  hahe  gute  Beine. 
mi.  Chi  unn'  ha  ghiudiziu,  agghia  gambe.  (crs.  m.) 

Wer  nicht   Versfund  hat,  habe  Beine. 
Ch  n'  ha  zarvell,  eva  gamb.  (rom.)  S.   Chi  non 

ha  cervello  u.  s.  w. 
Chi  non  ha  testa,  abbia    gambe.    (t.)     S.    Lou 

u.   s.   10. 
ni.  Chi  n'  n'  ha   zruell,    hap-i    gamb.    (em.  B.)     S. 

Chi  non  ha  cervello  a.  s.  lo. 
Quand  che  nol  serf  il  chiaf,  servin  lis  giambis. 

(frl.)       Wenn  der    Kopf  nic/it   dient ,   dienen 

die  Beine. 
Abbia    gamb    chi    no    gh'    ha    bunna    memoria. 

(1.  m.)    Habe  Beine,  icer  kein  gates  Gedacht- 
niss hat. 
Chi    a  nen  d'    servel ,  aliia    ganbe.    (piem.)     *S' 

Chi  non  ha  cervello  u.  s.  w. 
Chi    a    nen    d'   testa,   abia   ganbe.    (piem.)      S. 

Lou  u.  s.  w. 
Chi  no  ga  testa,  abi  gambe.  (v.)  S.  Lou  u.  s.  ic. 


Chi    ha    mal    cervello,    ha   d'aver   buoni   piedi.  si. 

(npl.)    Wer  schlechtes   Gehirn  hat,  muss  gute 

Fiisse  haben. 
Qui  hat  mala  conca,  tenzat  bonas  cambas.  (sa. 

L.)      Wer    schlechten    Kopf  hat ,    habe    gute 

Beine. 


933.  Wer  keinen  Kopf  hat,  braucht  kei- 
11  e  n  Hut 


He  that  bath  no  head  needs  no  hat. 


eu. 


Qui  n'a  point  de  tete  n'a  que  faire  de  chaperon,  fz. 
Qui  n'a  point  d' tiesse  n'a  qu' fer  d'bonnet.  (w.)  nf. 

Wer  keinen  Kopf  hut,  braucht  keine  Miltze. 
On  n'a  qu'  fer  d'on  chapai  qwand  on  n'a  nolle 

tiesse.  (\v.)     Man  braucht  keinen  Hut,  wenn 

man  keinen  Kopf  hat. 
A    riin,    faou   pa    saou.s.so.     (Lgd.)       Zu    Nic hts  sf. 

braucld  man  keine  Sauce. 
A  rii.s  iiianda,  faou  pa    me.ssajhe.    (Lgd.)      Hat 

■man  Nichts  zu  schicken,  braucht  man  keinen 

Boten. 
Hon  no  hia  cap,  no  cal  sombrero,  (val.)    Wo  es  lui. 

keinen  Kopf  gibt,  ist  kein  Hut  nothig. 
Quern  nao  tern  cabecja,  nao  ha  mister  carapucja.  pt. 

Wer  keinen  Kopf  hut,  braucht  keine  Pudel- 

miitze. 


934.  Eine    Krahe  hackt   der   anderen   die 

Aug  en  nicht  a  us. 
Eine  Krahe  beisst  der  anderii   kein   Auge    aus.  md. 

(mrh.  E.) 
Es   hackt  keine    Krahe    der    andern    ein   Auge 

aus.    (sa.  A.) 
Eue  Kroh  hoackt   der   andern    nicht   die    Ogen 

aas.  (schls.; 
Es  Ijisst  kei  Giickelhun  d"n    annern    di  Auwen 

uiy.     (thr.  R.)      Es   beisst    kein    Gackelhuhn 

dem  andern  die  Augen  aus. 
Ein    Kab    hackt   dem    andern    die  Augen  nicht  od. 

aus,  (bair.) 
Uan  Kra  peckt  dar  ouniiau  d'  Augn  nid  aus.(st.) 
Eng  Raaf  l>eckt  de  anger  gen  Og  us.  (urh.  A.)  pd. 

Ein  Rabe  hackt  dem  andern  kein  Auge  aus. 
VAin  Krohe  peck  d'r  Ander  keen  Ohg  us.  (nrh. 

D.)      Eine    Kriihe    hackt    der    andern    kein 

Auge  ans. 
In    Kro    i)alvt    der    andrer    net    de    Ugen  ousz. 

(nrli.  S.) 
Eine   Krieje  backet  der   andern   de    Agen   nich 

ut.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 

64* 


Krahe  934. 


—    508 


935 .  Krankheit. 


Een  Krei    hakt    de   anner   keen   Oog  ut.    (ns. 

hist.)     S.   Ehn  Kmhe  u.  s.  ic. 
De  ene  Krei  hakkt  nig  de  annere  de  Og-en  ut. 

(ns.  hist.  A.)      Die   eine  Krahe    huckf   nichf 

der  andtm  die  Augen  aus. 
Een  Krei  bitt  de  anner  de  Ogeu   neet   ut.  (ns. 

ofs.)    Eine  Krahe  heisst  der  undern  die  Au'/en 

nicht  aus. 
Eene   Kreih   hackt   de   aniiern   de   Oogcn    nich 

ut.  (ns.  P.) 
Enne   Kragge   hacket  der  anderen   kenn  Auge 

nut.  (ns.  W.)     S.  Ehn  Krahe  u.  s.  v\ 
Ene  Kraige  bitt  der  anneru  kain  Oge  ut.  (wstf. 

Mrk.)     S.  Eine  Krahe  heisst  u.  s.  w. 
De   eiue  Kragge   hakelt   der  annern  ken  Auge 

int.    (wstf.  T.)     Die   eine  Krahe   hackt   der 

andern  kein  Auge  aus. 

dt.  De  eene  kraai  pikt  de  andere  geene  oogen  uit. 

iS^.  De  ene  u.  s.  w. 
De  eene  raaf  pikt  de   andere  geene  oogen  xal. 

Der  eine  Rabe  hackt  dcm  undern  die  Aufjen 

nicht  aus. 
en.  One  crow  will  not  pick  out  another  crow's  eyes. 
Crows   do  not  pick    out  crows'   eyes.     Krahen 

hacken  Krahen  die  Aur/en  nicht  aus. 
Hawks    winna    pike    oot    hawk's   e'en,    (scho.) 

Falken  hacken  Falken  die  Augen  nicht  aus. 
Corbies   dinna    pick    out    corbies'    e'en,    (scho.) 

Raben  hacken  Raben  die  Augen  nicht  aus. 
fs.  Ian   Kriak    hakket   jii   ofider  at   Uug   eg  iiiitj. 

(A.)      Eine    Krahe    hackt    der    andern    das 

Auge  nicht  aus. 
Ian   Kriak  haksat  jii   oodar    at   Hugh  egh  iitj. 

(F.)     S.    Ian  Kriak  hakket  u.  s.  w. 
De  ihne  Krage  hacket  de  ausere  da  Ugene  hi 

litt.  (M.)      S.  De  ene  u.  s.  w. 
len   Kreek    hakked'   niin  Oog  lit   iip    di    iid'er. 

(S.)     *S^.  Ehn  Krohe  u.  s.  ir. 

da.  Den  ene  Ravn  hugger    ikke  0iet  ud  paa  den 
anden.    Der  eine  Rabe  hackt  dem  andern  das 
Auge  nicht  aus. 
Den  ene  Ravn  hugger  ikke  Oiuene  ud  paa  den 
anden.     S.  De  eene  raaf  u.  s.  to. 
is.  Enginn  rafu  kroppar  (hoggur)  annars  augu  ut. 
Kein  Rabe  hackt  des  anderen  Augen  aus. 
nw.  Dan  eine  Ramnen  hogg  inkje  Augat  or  hinom 
(or   dan    andre).      S.   Den   ene   Ravn    hugger 
ikke   0iet  u.  s.  w. 
SW.  Den   ena   korpen    hackar   ej   (iute)   ut   ogat   pa 
den   andra.     .S".    Den   ene  Ravn   hugger   ikke 
0iet  u.  s,  w. 


Ena  Korpen  hugger  intet  gifirna  Ogat  vth  pa 
dben  andra.  Ein  Rule  hackt  dem  andern 
nicht  gem   das  Auge  aus. 


Corvus  corvi  oculuni  non  eruit.  It, 

Cornix  cornici  nunquam  effodit  ocellum. 

Un    corbean    n'arrache    point    I'oeil    a    I'autre.  fz. 

Ein    Rabe    reisst    dem     andern    nicht     das 

Auge  aus. 
Les  corbeaux  ne  crevent  pas  Ics  yeux  aux  cor- 

beaux.       Die   Raben    hacken   den   Raben  die 

Augen  nicht  aus. 
Corvi    con    corvi    non    si  cavano    gli    occhi.     S.  it. 

Corbies  u.  s.   w. 
Corbi  cun  corbi,  'un  si  cavanu  gli  occhi.  (crs.)  mi. 

S.   Corbies  u.  s.  ic. 
Corvi  con  corvi  non  si  beccan  gli  occhi.  (t.)  S. 

Corbies  u.  s.  ic. 
Corvi  con  corvi  no  se  cava  i  ucci.  (v.  trst.)   S.  ni. 

Corbies  u.  s.  ic. 
Ciiorve  CO   cuorve   non  se    cacciano  1'  uocchie.  3l. 

(npl.)     S.   Corbies  u.  s.  iv. 
Corvu  cu  corvu    nun  si  scippanu   1'    occhi.    (s.) 

8.   Corbies  u.  s.  w. 
Corvu  cum  corvu  non  sinde  bogat  s'oju.  (sa.  L.) 

Rabe  hackt  (dem)  Raben  nicht  das  Auge  nus. 
Corbs  en  corbs  no  piquen.  (val.)  Raben  hacken  llll, 

nicht  an  Roben. 
Corvos  a  corvos  nao  se  tir;io  os  olhos.     S.  Cor-  pt. 

bies  u.  s.  w. 
De  cosario  a  cosario  no  se  pierden  sino  los  bar-  sp. 

riles.      Zwischen    Coi-saren   gehen    nur    die 

Fdsser  verloren. 
Corbu  la  corbu  nu  scote  ochi.   Rabe  hackt  (dem)  ysl, 

Raben  nicht  die  Augen  aus. 


9.35.  Lange  Krankheit,  sichrer  Tod. 
LangeQuinen  is  de  wisse  Dod.  (ns.  B.)  Langes-pA. 

Krdnkeln  ist  der  sichere   Tod. 
Lange   Quienen    is   de  gewisse  Dod.  (ns.  hist.) 

S-  Lange  Qtdnen  u.  s.  w. 
Lang  Kwynen  is  wisse  Dood.  (ns.  Hrab.)  Langes 

Kr'dnkeln  ist  getoisser   Tod. 

De  lange  ziekte  is  de  gewisse  dood.    Die  lange  dt. 

Krankheit  ist  der  gevisse    Tod. 
An  lung  Leegar,  an  wassen  Duas.  (A.,  F.)  Ein  fs. 

langes   Lager,  ein  gewisser   Tod. 

Lang  8yge  er  vis  Dod.      Lange   Krankheit  ist  da. 
sicherer   Tod. 


Krankheit  935. 


—    500     — 


938  Kreuz. 


Den  laiig-c  Syge  er  den  vissc  Dod.   S.  De  lange 

u.  s.  tc. 
Laugh  Siwghe  ter  wiss  Doodli.  (ada.)    ,6'.  Lany 
Syc/e  n.  s.  v. 
UW.  Ei    g-omol    tiykja    er    ein   visser   Daude.      Eiiie 

alte  Krankheit  ist  ein  (jeKisser   Tod. 
SW.  Long  sot  ar  saker  dod.     S.  Lang  Syije  n.  s.  iv. 
Lang'her  siwkdonibir   ;er  wis.ser   dodher.    (asw.) 
<S'.  Lang  Syge  u.  s.  u\ 

It,  Egrum    (Aegnini)    prolixe    nianet  expirati<j  (ex- 

spiratio)   tixe.   (mlt.) 
fz.  De  longne  maladie  Fin  de  la  vie.      Vo^i  langer 

Krankheit   Ende  den  Lebens. 
it.  Malatia  longa,  niort  siciira.  (ni.  1.) 
ni.  Malatia  longa,  inorte  sicura.  (v.) 
si.  Malatia  longa,  morti  subita.  (s.)    Lange  Krank- 
heit, plotzlicher  Tod. 
]ni.  Malaltia  Uarga  (Llarga  malaltia)  paienta  de  la 
mort.    (neat.)     Lange   Krankheit    Vericandte 
des   Todes. 
pt.  5Ial  prolongado,    murte    no  cabo.     Fortgesetzte 
Krankheit,   Tod  am  Ende. 
O  mal  largo  e  a  morte  no  cabo.      l}ie  Krank- 
heit lang  und  der   Tod  am  Ende. 
sp.  jMal  largo  y  mnerte    en    cabo.      Lange   Kra.iik- 
heit  und   Tod  am  Ende. 
Dolencia  larga  y  niuerte  encinia.  Lange  Krank- 
heit und   Tod  darauf. 
Enfermedad    larga,    mnerte    al    cabo.      Lange 

Krankheit,   Tod  am  Ende. 
Quien  ha  el  nial  que  suele,  de  e.se  nniere.    Wer 
eine  geicohnte  Krankheit   hat,   .s-tirbt  daran. 


936.  Nimm  das  Krautlein,  so  dti  ken  nest. 

(It.  Het  kruid,  dat  men  kent,  behoort  men  aan  zij- 
nen  vinger  te  binden.  Das  Kraut,  icelches 
man  kennt ,  muss  man  auf  seinen  Finger 
binden. 

fz.  Herbe   co)igneue   soit    ))ien   venue.      Bekunntes 

Kraut  set  iciUkommen, 
L'herbe  qu'on  cognoit  on  la    doit    bien    lier    a 

son  doigt.     S.  Het  kruid  u.  s.  n\ 
Lerbe  que  len  conoit,  doit   len  lier  a   sun    oil. 

(afz.)     Das  Kraut,  das  man  kennt,  soil  man 

auf  sein  Auge  binden. 
nf.  Mets  su  t'   dogt  1'    yei-jje    que    te    conos.    (R.) 

Thv^  auf  deinen  Finger  das  Kraut,  das  du 

kennst. 


I  u'  faut  nictte  sus  sin  dogt  Que  d'luerbe  qu'on 
connot.  (w.j  Man  muss  auf  seinen  Finger 
nur  Kraut  legen,  das  man  kennt. 

I  n'  faut  jamais  mette  su  .s'  doigt  tiiuon  de 
riiierbe  qu'on  connoit,  (vv.  M.)  Man  muss 
auf  seinen  Finger  nivmals  anderes  Kraut 
legen,  als  das  man  kennt. 

On  deou  coellie  e  ligua  a  son  lUgt  L'herbe  que  sf. 
on  cougneis  porte  proffict.  (Gsc.)     Man  muss 
das    Kraut,    das    man    als    nutzenbringend 
kennt ,    i)jl'deken     und     auf    seinen    Finger 
binden. 

Jn  t'  coneg,  herbeta,  que  t'  dius  moradux.  (neat.)  llll. 
Icli   kenne    dich,    Krautlein,    du   heisst  Ma- 
joran. 


937.    Hinteim    Kreuz    versteckt    sich  der 

Ten  f  el. 
Hinter's  Kreuz  versteckt  sich  der  Teufel. 


De  duivel    zit   achter    het    kruis.       Der   Teufel  dt. 

sitzt  hinter  dem  Kreuz. 
The  devil  lurks  behind  the  cross.     Der  Teufel  611. 

lauei't  hinter  dem  Kreuz. 
The  devil  sits  behind  the  cross.     S.   De  duivel 

u.  s.  w. 


Bag  Korset  skjuler  Fandeu  sig. 


(la. 


Derriere    la    cruix    souvent    se  tient    le  diable.  fz. 

Jliuterm   Kreuz  halt  nich  oft  der  Teufel  auf. 
])etras  de  la  creu  esta  i"  diable.  (neat.)  Hinter  lin. 

dem  Kreuz  befndet  sich  der  Teufel. 
Detras   de   la   cruz   esta  el  diablo.     S.    Detrds  sp. 

a.  s.  tt\ 


938.  Wer's    Kreuz    hat,   der   segue t   sich. 
Wer  iin  Kohr  sitzt,    schneidet   sich  die  Pfeifen 

wie  er  will. 
De  beim  Weiwaszer  as,  de  sent  sech.  (mrh.  Ij.)  md. 

Der   beiiu    Weihioasser   ist,   der  segnet  sich, 
Bar's  Kriitz  in  llangen  hat,  sajent  sich  arscht 

in.  (thr.  K.)      Wer's   Kreuz  in   Hdnden   hat, 

segnet  sich  erst  ein. 
Wer  in  Kohren  (im  KohrJ  sit/A,  hat  gut  Pfei-  od. 

fen  schneiden.  (bair.) 
Wer  di  Peitsch-u  hfiut,  knallt.iopf.  N.)    Wer  die 

Peitsche  hat,  knallt. 
Wer  im  Rohr  sitzt,  hat  gut  PJ'eifen  schneiden. 

(schwb.) 


Kreuz  938. 


510     — 


938  Kreuz. 


pd.  Wa    et    Kriitz    en    der    Hand    hat,    da    sahnt 

sich    dermet.   (urli.  K.j      Wev   das   Kreuz  in 

der  Hand  hat,  der  setjnet  sich  dantit. 
Wer  't  Krutz  hat,  segeut  sick.  fns.  A.) 
De't   Kriitz   hett,   aegent  sik  to   eerst.    (ns.  ]}.) 

Wer  das  Kreuz  hat,  segnet  sich  zuerst. 
De  inn  Reite  sitt,  hett  got  Pipen  snidn.  (ns.  B.) 

;S'.    Wer  in  libhren   u.  s.  w. 
Wer  't  Kriize  het,  dei  segent  sek.  (ns.  ha.  G.  ii.  G.) 
Wer   dat  Kriize  het,   dei  sent  sek  dermee.  (ns. 

ha.  G.  u.  G.)      Wer  das  Kreuz  hat,  der  ser/- 

net  sich  damit. 
Wer  det  Gliicke  het,    segnet  sek   est.    (ns.  ha. 

G.  u.  G.)      Wer  das   GliicJc  hat,   ser/net  sich 

zuerst. 
Dee  't  Kriiilz  hett,  segent  siek.  (ns.  Hnib.) 
De  't  Kriis  hett,  segnet  sick  to  erst.   (ns.  O.  J.) 

S,  De  't  Kriitz  u.  s.  w. 
De  in  't  Reit  sitt,    het  god  Pipen  sniden.  (ns. 

O.J.)     S.    Wer  in  Bohren  u.  s.  w. 
De  't  Kriiz  het,  segnet  sick  toerst.    (ns.  O.  R.) 

S.  De't  Kriitz  u.  s,  v. 
De  in  't  Reit  sitt,  het  good  l^iepen    snien.  (ns. 

O.  St.)     S.   Wer  in  Rbhren  u.  s.  w. 
Wer's  Kreuz  hat,  der  segnet  sicli  zuerst.  (ns.  Pr.) 
Wei  't  Kriiiize  hat,  de  seggent  sick.  (ns.  W.) 
Wei   in    den  Rohren  sittet,    kann   sick    Piepen 

schnieden ,   osse   liei    will.    (ns.  W.)      Wer  im 

Rohre    sitzf ,    kann    sich   Pfeifen   schneiden, 

icie  er  will. 


Den  Korset  haver,  signer  sig  selv  forst.    .S.  Die  dii. 
het  kruis  u.  s.  ic. 

Den  som  har  korset  i  handen,  signar  sig   forst  SW* 
sjelf.    Wer  das  Kreuz  in  der  Hand  hat,  seg- 
net sich  zuerst  selbst. 

Dhen  som  haar  Korszet  i  Handen,  han  signar 
sigh  nar  han  wil.  Wer  das  Kreuz  in  der 
Hand  hat,  der  sefjnet  sich  icenn  er  icill. 

Godt  att  sitta  i  vassen  och  skara  pipor.  Gut 
ini  Rohr  sitzen  und  Ffeifen  schneiden. 


dt.  Die  bij  de  vlesch  zit,  zegnet  zich  zelven.     Wer 

hei  der  Flasche  sitzt,  segnet  sich  selbst. 
Die   aan   de   lade   zit,   zegnet    zich    het    eerst. 

Wer  an  der  Lade  sitzt ,    ser/net   sich   zuerst. 
Die  in  het  riet  zit,  heeft    goed   pijpen    maken. 

Wer  im  Rohr  sitzt,  hat  gut  Pfeifen  machen. 
Hy   heft  gnet  pypen,    hy    sit   raiddels    int  riet. 

(ah.)      Er    hat  gut  pfeifen,    er  sitzt  mitten 

im  Rohr. 
Die    het   kruis    heeft,  zegent  zich  zelven  eerst. 

(vl.)      Wer  das  Kreuz  hat,  segnet  sich  selbst 

zuerst. 
Die  in  't  riet  zit,  maekt  pypkens.    (vl.)      Wer 

im  Rohr  sitzt,  macht  Pfeifchen. 
en.  I  '11  christen  my  own  child  first.    Ich  ivill  mein 

Kind  zuerst  taufen. 
fs.  Dii    heest  gud  piip'en,   satst    uun-t   Raid.  (A.) 

Du  hast  gut  pfeifen,  sitzest  im  Rolir. 
Diar  nun  't  Raid  sat,  hea  gud  piipin.  (F.)    Wer 

im  Rohr  sitzt,  hat  gut  pfeifen. 


Bos  apud  acervnm.  It. 

Qui   tient  la  poisle  par  la  queue,  il   la  tourne  fz. 

par  ou  il  luy  plaist        Wer   die   Pfanne   am 

Griff  halt,  dreht  sie  vie  er  icill. 
Qi  tient  la  pael  par  la  cone  si  la  tourne  o\i  il 

voet.  (afz.)     8.  Qui  u.  s.  w. 
Qu  ten  la  sartan    per   la  quoue,   la  viro  vonte  sf. 

vou.  (nprv.)     8.   Qui  u.  s.  w. 
Chi    ha    la  mcstula  in  niano,  fa  la  minestra  a  it. 

suo  modo.    Wer  den  Riihrloffel  in  der  Hand 

hat,  macht  die  Suppe  trie  er  will. 
Chi  ha  la  coltolla  e  il  pane,  taglia  le  fette  come  ml. 

gli  pare,    (crs.)      Wer    das   Messer    und    das 

Brot    hat,    schncidet    die    Scliniflen,  vie    es 

ihra  gut  diinkt. 
Chi  ha  u  pane,  po  da  la  fetta.  (crs.)    Wer  das 

Brot  hat,  kann  die  Schnitte  geben. 
Ave  la  mescula  in  t' al  nian  (rom.)   Das  Ruhr- 

srJieit  in  der  Hand  hnben. 
Chi    ha  il  mestnlo    in  mano,    fa    la    minestra  a 

suo  modo    (a  modo  suo).     (t.)     S.    Chi  ha  la 

mestola  u.  s.  tv. 
Chi  gh'ii  la  mescola  in  ma,  fa  la  polenta  a  so  nl. 

mod.    (1.  b.)       Wer    das   Riihrscheif   in    der 

Hand  hat,  macht  die  Polentn  wic  er  will. 
Quel   che   gh'a   in   ma   el   cassiil,    el    menestra 

come  'I  vol.    (1.  b.)       Wer   die  Kelle    in   der 

Hand  hat,  richtet  an,  wie  er  will. 
Chi  a  r  a  el  cassul  an  man,  a  la  toira  com  a 

veul.  (piem.)     S.   Quel  che  gh'a  u.  s    tc. 
Chi  ga  la  mescola  in  man,  fa  la  polenta   a  so 

modo.  (v.)      <S.   Chi  gh'a  la   mescola   u.  s.  ii\ 
Chi    la    menestra    menestra    a    so    modo.    (v.) 

We7''s  anrichtet,  richtet's  nach  seiner  Art  an. 
Chi  ga  la  mescola  in  man,  missia  a  suo  modo. 

(v.  trst.)      Wer  das  RUhrsrheit  in  der  Hand 

hat,  riihrt  line  er  uill. 
Chi  ga  el  menestradur,  no  lo  cede  volentieri  a 

gnissun.  (v.  ver.)      Wer  die  Herrsrkfft   hat. 

trift  sie  freiwillig  Niemand  ob. 


Kriechen  939. 


511 


840  Krug. 


939.  Blut  kriecht,   wohin  es  nicht^gehen 

k  a  n  n . 
pd.  Dat  Blot  krnppt,  dar  't  nich  gan  kann.  (ns.  B.) 

Das  Blut  Icriecht,  wo's  nicht  gehen  kann. 
Dat  Bloot  krupt,  claar  et  nig  gaan   kann.    (ns. 

hist.)     S.  Dat  Blot  u.   s.  w. 
Wo't  Blood   nich    gahn   kann ,   kinppt   et  doch. 

(ns.  Hnib.)       Wo's   Blut    nicht    gelien    kann, 

kriecht  es  doch. 
Dat    Blood    kruppt,    wai'    't    neet    gahn    kann. 

(ns.  ofs.)     S.  Dat  Blot  u.  s.  w. 
Dat  Blot  kruppt,     war't  nich    gan    kan.     (ns. 

O.  J.)     S.  But  Blot  u.  s.  w. 
War  't  Blood  nich  geiht,   dar   kruppt    't   doch. 

(ns.  O.  R.)       Wo    das   Blut    nicht    ;jeht,    da 

kriecht  es  doch. 
Wo  dat  Blaut  nich  hen  loopen  kann,  do  kruppt 

et  hen.  (wstf.  lit.)      Wo  dus  Blut  nicht  hin- 

laufcn  kann,  da  kriecht  es  hin. 
Ba  'et  Blaut  nitt  hen  gan  kann,  da    kriipet   et 

hen.    (wstf.  Mrk.)      Wn  dus  Blut   nicht   hin- 
yehen  kann,  da  kriecht  es  hin. 

(It.  De  liefde  krnipt,  waar  zij  niet  gaan  kan.    Die 

Liehe  kriecht,  iro  sie  nicht  (jehen  kann. 
en.  Love    will    creep    where    it    cannot    go.      Liehe 

kriecht,  loohin  sie  nicht  ffehen  kann. 
Kindness   will   creep   where   it   may   not   gang. 

(scho.)     S.  Love  u.  s.  w. 
Is.  Diar't   Bind   egh   gongt,   diar   kreapt    at    dach.  | 

(A.,  F.)     S.   War't  u.  s.  u'. 

dii,  Hvor  Blodet  ei  kan  gaae  hen,  der  kryljer   det 

hen.     *S'.  Ba  u.  s.  n\ 
SW.  Bloden    kryper    der    han    ei    kan    ga.      S.  Dat 
Blot  u.  s.  n\ 


(WosserJ,   bis    a    Henckel  verloirt  fverlierfj. 

(schls.) 

Der  Kruk  git  su  lange  znm  Burne  (Brunnen), 

bisam  (his  ihiiij  dar  Henkal  abbricht.  (schls.  B.) 

D'r  Kruk  gat  so  lang  ze  Wasser  bis  a  z'rbreclit. 

(thr.  R.) 
Der  Krug  geht,  wie   man  spricht,  so  lang  zum  od. 

Brunnen,  bis  er  bricht.  (bair.) 
's   Hefadl    ged    sou    lonng   zan   Prinddl,    pis    's 
pricht.  (st.)     Das  Hdflein  yeht  so  lanye  zum 
Briinnlein,  his  es  hricht. 
Da  Krog   get   asuh   lang   zo   dV  Baag,    Bos   'a  pd, 
brech  d'r  Hals  od'r  d'r  Kraag.    (nrh.  E.)     S. 
Der  Krug  yeht  so  lanye  zum  Bach   u.  s.  v. 
De  Kraug  geit  sau   lange    tan  Water,    bet    he 

brekt.  (ns.  ha.  G.  u.  G.) 
De  Putt  geit  so  hang  to  Water,  bet  he    brickt 
(bet'r  dat  Oer   af  is),    (ns.  hist.)     Der   Topf 
yeht   so    lanye   zu   Wasser,   his   er    zerhricht 
fins  das   Ohr  ah  istj. 
De  Krukk  geit,  so  lange  to  Vater,  bit  en  brikkt. 

(ns.  hist.  A.) 
De  Putt  geiht  so  lang  to  Water,  bet  am  't  Ohr 
av  is.  (ns.  Hmh.)     Der   Topf  yeht   so    lanye 
zu   Wasser,  bis  ihm  's   Ohr  ah  ist. 
De  Kruk  geit  .so  lang  to  Water,  bit  se  breckt. 

(ns.  ofs.) 
De   Kann'   geit   so  lang   to  Wata,   bett   se   det 
Oeha   valeat.  (ns.  Pr.-O.)      Die   Kanne  yeht 
so   lanye   zu    Wasser,    his   sie   das    Ohr   ver- 
liert. 
De   Kraus   gett   sau    lange   te  Waater,   bitt'   e 

bricket.  (ns.  W.; 
Dat  Krausken  gett  sau  lange  te  Waater,  bitt 
et  te  Grunde  gett.  (ns.  W.)  Das  Kriiylein 
yeht  so  lanye  za  Wasser,  his  es  zu  Grande 
yeht. 
De  Kraug  geit  sau  lange  tern  Watere,  bit  hei 
bricket.  (ns.  W.  Uppland.) 


940.  Der, Krug  geht  so  lange  zu  Wasser, 

bis  er  zer bricht. 
Der  Krug  geht  so  lange  zum  Brunnen,    bis   er 

zerbricht. 
Der  Kiiig  geht  so  lange  zu  Wasser,  bis  er  den 

Boden  verliert. 
md.  Der  Krug  geht  so  lange  zum  Bach,  Bis  er  bricht 

Hals  Oder  Krag'.  (mrh.  E.) 
Der   Krug   geht   so    lange    zur   Trank',    Bis    er 

bricht  Hals  oder  Henk".  (mrh.  E.) 
De  Kro  get  eso  lang  op  de  Bur   bis   e   brecht. 

(nirh.  L.)     S.    Der   Kruy  yeht  so  lanye    zum 

Brumien  u.  s.  w. 
Der  Krug  giht  (yehtj  su  (so)  lange  zum  Woasser 


De  kruik  gaat  zoo  lang  te  water  tot  zij  breekt.  <lt, 
De  kruik  gaat  zoo  lang  te  water  tot  zij  bar.-t 

(dat    zij    eindelijk   breekt).      Der    Kruy  yelit 

so  lanye  zu   Wasser,  his  er  sprinyt  (dass  er 

endlich  zerhricht. 
De  kruik   gaat  zoo  lang  te  water,    tot   er   het 

hengsel  afvalt.      Der  Kruy  yeht  so  lange  zu 

Wasser,  his  der  Henkel  ahyeht. 
Also    lanck    gaet   di    kruick  to    water,   dan   si 

brickt.    (avl.)      So    lange  yeht   der    Krvy  zu 

Wasser,  his  er  zerhricht. 
De  kanne  gaet  zoo   lang   te   water   tot   dat   ze 

eens  breekt.  (vl.)     Die  Kanne  yeht  so  lunge 

zu   Wasser,  his  sie  einmal  zerhricht. 


Kriig  940. 


-     512 


940  Krug, 


en.  The  pitcher  does  not  go  so  often  to  the  water 
but  it  conies  home  broken  at  last.  Der  Krity 
ijeJit  nichf  so  lange  zuiu  Wasser,  ohne  niclit 
enfUich  zerhrochen  heinizukehren. 

Oft  goes  the  pitcher  to  the  well,  but  at  last  co- 
mes broken  home.  Oft  r/elif.  der  Krug  zum 
Brunnen,  aber  endlich  kehrf  er  zerhrochen 
heim. 

A  pitcher,  that  goes  often  to  the  well,  is  bro- 
ken at  last.  Ein  Krug,  der  oft  zum  Brun- 
nen gelif,  u-ird  endlich  zerhrochen. 

The  stoup  that  gaes  aft  to  the  well,  comes 
hame  broken  at  last,  (scho.)  Der  Krug,  der 
oft  zum  Brunnen  geht ,  kommt  zuJetzf  zer- 
hrochen heim. 


dil,  Krnkken  gaaer  saa  Ijeiige  til  Kilde.  til  liun  faacr 
Knjek.  Der  Krug  geht  so  Jange  zum  Brun- 
nen, bin  er  ehien  Sprung  bekommf. 

Krnkken  gaaer  saa  lasnge  til  Vands,  indtil  der 
kommer  orelns  hjem.  _Der  Krug  geht  so 
langezumWa  user , his  er  ohne  Ohren  heimkom  int. 

Krnkken  gaaer  saa  l?engc  til  Kilde,  at  den 
kommer  Jiankelos  hjem.  IJer  Krw/ geht  so  lange 
zum  Brunnen,  his  er  ohne  Henkel  heimkommt. 

Kilde  gangen  Kanne  kommer  ofte  brndden 
hjein.  Die  zum  Brunnen  gegcmgene  Kanne 
kommt  oft  zerhrochen  heim. 

Kelldhcgaangheu  Kanne  kommer  ofthe  brodlien 
hieiii.  (adii.)     S.  Kilde  u.  s.  v. 
is.  15rnnnganngnl  fata  kemnr  0})t  brutiu  heim    Dn- 
F.imer,  der    zum    Brunnen  geht,   komiat  oft 
zerhrochen   heim. 
llW.  Kruldca  gjeng  so  lengje  til  Kjelda,  at  ho  kjem 
eingong  havlans  heim.      Der   Krug   geht   so 
lange  zum  Brunnen,  his  er  ehimal  henkellos 
heimkehrt. 
SW.  Krnkan    gar   sa    lange    efter   vatten,    tills    hon 
gar  sonder.      Der  Krug  (Topf)  geht  so  lange 
nach   Wnsser,  his  er  enfzwei  geht. 

Krukan  g.nr  sa  iJinge  till  brunnen,  till  dess  hon 
sprickor.  Der  Krug  (Topf)  geht  so  lange 
zum  Brunnen,  bis  er   zerhricht. 

Krukan  gar  sa  lange  till  brunnen ,  att  hon  en 
gang  gar  (hon  gar  en  gang)  sonder.  Der 
Krug  (Topf)  geht  so  lange  zum  Brunnen, 
dass  er  ein  Mai  enfzireigeht. 

Krukan  gar  sa  lange  til  Bruus,  hon  far  en 
gang  (omsijdi  r)  en  knack.  Der  Krug  (Topf) 
geht  so  lange  zum  Brunnen,  (dass)  er  ein 
Mai  (zuletzf)  einen  Sprung  hekommt. 

It.  Ollula    tnm   fertur   ad    aquam    quod    fvacta    re- 
fertur.   (mlt.) 


Amphora    fontivaga     redit    hand     semper    sine 

pl.-iga    (mlt.) 
II    Krug   vonnni    aschi    gitg   tier   V  Ana ,   toccli'  CW. 

el  rumpa.  (obi.) 
Taut  va  la  cruche  r'l  I'eau  qu'a  la  fin  (qu'enlin)  fz. 
elle    se    brise    (casse).      So    lange    geht    der 
Krug   zum    Wasser,   dass    er   am  Ende  (zu- 
letzf) zerhricht. 
Taut  va  le  pot  ;"i  I'eau  qu'il    brise.     So    lange 
geht  der  Tojjf  zu,m  Wasser,  dass  er  zerhricht. 
Tant  va  la  cruche  a  la   fontainette,    Qu'elley 
laisse    le   manche   on   I'oreillette.      So    lange 
geht  der  Krug  zum  Briinnlein,  dasft  er  Hen- 
kel oder   Olir  dart  I'dsst. 
Taut    sonvent  va  le    pot  a   I'eau    que    I'anse  y 
demeure.     So  oft  geht  der    Topf  zum   Was- 
ser, dass  der  Henkel  dort  hleiht. 
Tant  net  (va)  le  pot  a  leue  (al  ewe)  que  il  pece 
(qu'il  brise).  (afz.)     S.  Tant  va  le  pot  u.  s.  w. 
Tant  va  pot  a  I'eve  que  brise.  (afz.)     >S'.   Tant 

va  le  pot  u.  s.  to. 
Tant  va  le  pot  (li  poz)  an  puis   que  il  ((uasse 
(qu'il  brise).  (afz.)     So  lange  geht  der   Topf 
zum  Brunnen,  da.^s  er  zerhricht. 
Taut   all'    vn  V  buiro   a   yau ,    qn'all    finit    par  lit'. 
s'ci)autrcr.  (pic.  St.-Q.)  ^S'.    Tant  va  la  cruche 
a  I'eau  h.  s.  n\ 
Di  (A)  foice  do  jionget,  onn'  cmche  portant  s' 
casse.  (w.)  Durch  Schopfen  hricht  ein  Krug 
d'irh  entzn-ei. 
[  fret  tant  di  s'  coutai  qu'  i  n'aret  pus  qu'  ine 
lialmette.  (w.)     Er   icird's    so  lange  mit  sei- 
nem   Messer  machen,    his  er    nur    noch    eine 
schlechte  Klinge  hat. 
Tant  va  1'  cruche  a  i'  iean,  qu'  a  1'  fin  de  fin 
elle  se  casse.  (w.  M.)     S.   Tant  va  la  cruche 
a  I'eau  u.  s.  %r. 
II  a  tant  fait  di  s'  coutia,    qu'  i  n'  a    pus  qu' 
one   lambosette.  (\v.  N.)      Er    hat's    so  lange 
mit  sein em  Messer  gemacht,  dass  er  nur  noch 
eine  schlechte  Klinge  hat. 
Tan  ba  la  crugue  a  la  hontanete,  Que  y  lesche  s{. 
la   carbe   I'aureliette.    (Gsc.)     S.    Tant   va  la 
cruche  a   la  fontainette  u.  s.  ir. 
Tant   va   de    fes   lou  broc  a  1'   aygo,    que    lou 
bousson  r  y  resto.  (nprv.)     So  viel  Mat  geht 
die     Kanne  zum     Wasser,    dass    der    Deckel 
dort  hleiht. 
Tanto  va  la  secchia  al  pozzo,  che    ella  vi   la-  it. 
scia  il  manieo.   So  lange  geht  der  Eimer  zum 
Brunnen,  dass  er  den  Henkel  dal'dssf. 
Vaso  che  va  spesso  a  fonte,  Ci  lascia  il  manieo 
o  la  fronte.     Oefass,  das  oft  zum  Quell  geht, 
Idsst  den  Henkel  oder  das  Mundstuck  dort. 


Krug  940. 


513     — 


942  Krumm. 


mi.  Afforza  d'ancla  a  la  funtana  a  secchia  si  rompe. 

(crs.  s.)     Durcli  vieles  (lehen  zum  Quell  zer- 

hricJit  der  Eimer. 
E  secc  e  va  tant  volt  a  e  pozz,  che  una  qnelca 

volta  iii  lassa  e  mandgh.  (rom.)     Der  Eimer 

yeht  so   viel  Mul  zuiii  Brunnen,  dass  er  ein 

Mai  den  Henkel  dortl'dsaf. 
E  va   tant   la   seccia  a   e  pozz,  ch  una   quella 

volta  I'ai  lassa  e  mandgh.  (rom.)   So  viel  geht 

der  Eimer  zum  Brunnen,    dasn   er   ein   Mai 

den  Henkel  dal'dsst. 
Tanto  va  1'  orcio  per  1'  acqna,  che  egli  (e')    si 

rompe.  (t.) 
Tante  volte  al  pozzo  va  la  secchia,  Ch'  ella  vi 

lascia  i!  mancio  o  1'  orecchia.    (t.)     So  viele 

Male  f/eht  der  Eimer  zum  Brunnen,  doss  er 

den  Henkel  oder  das   Ohr  dnlasst. 
Tante  volte  va  la  brocca  a  la  fonte,  insino  che 

si  smanica    o   si    rompe.    (u.)      So   viel   Male 

gelit  der  Krug  zum   Quell,  hiss  dass   er    den 

Henkel  verliert,  oder  zerbrichf. 
ni.  La  va  tant   al  poz   la   segia,  Che   a   la  fin    la 

perd   r   oregia.     (1.  m.)      So    lange    geht    der 

Eimer  zum  Brunnen,  dass  er  am  Ende  das 

Ohr  verliert. 
La  sia  a  forssa  d'  ande  ant  el  poss,  a  finlss  per 

perde  el  maul  (_j'orie).  (piem.)     Durch  Gehen 

zum  Brunnen  verliert  der  Eimer  zuletzt  den 

Henkel   (die   Ohr  en). 
La  seccia  (El   secliio)   va   tanto   in   (al)   pozzo 

fin  che  la  (fin  ch'el)  ghe  lassa  el  ('1)  manego. 

(v.)     S.  Tanto  va  la  secchia  u.  s.  w. 
si,  Tanto  va  la  lancella  (dintro)  a  lo  puzzo  (pe  fi) 

che  nee  lassa  la  maneca.  (npl.)     S.  Tanto  va 

la  secchia  u.  s.  w. 
Tantu  va  la  quartara  all'  acqua,  tinu  chi  (sinu 

ca)  si  rumpi.  (s.) 
Im,  Tantas  vegadas  va   1'  canti   a   la  font,   que   s' 

ti-enca.  (neat.)     So  viel  Male  geht  der  Krug 

zum  Quell,  dass  er  zerhricht. 
Tantes  voltes  va  el  canter  a  la  font,  ques  deixa 

lansa  6  el  coll.  (val.)     So  viel  Male  geht  der 

Krug  zum  Quell,  dass  er  den  Henkel   oder 

Hals  dart  Icisst, 
pt.  CJantaro  que  vai  muitas  vezes  a  fonte,  ou  deixa 

a  aza  ou  a  fronte.     S.    Vaso  u.  s.  ic. 
sp.  Tantas   veces   va   el   cantaro    -a  la   fuente   qiie 

alguna  se  quiebra.     ;S'.   Tantas  u.  s.  w. 
Tantas  veces  va   el   cantaro  a   la   fuente,  Que 

dexa  el  asa  6  la  frente.    S.  Tantes  voltes  u.  s.  w. 
Cantaro  (Cantarillo)  que  muchas  vezes  va  a  la 

fuente,  0  dexa   el   asa   o   la    fruente.    (asp.) 
S.    Vaso  u.  s.  w. 


941.  KrummeBaume  tragensovielObat, 
als  die  geraden. 


Kroget  Trse    bserer   og   gode  Frugt.     Krummer  da* 
Baum  tragi  uuch  gutes   Obst. 

Kroget  Trse  bser  undertiden  god  Frugt.    Krum- 
mer Baum  trdgt  mitunter  gutes   Obst. 

Krokutte   Kvister   bera    beste   Bseri.     Krumme  nw. 
Strducher  tragen  die  besten  Beeren. 

Krokigt   trad    bar  v)ck    god    frukt.      S.   Kroget  SW. 
Tree  barer  u:  s.  w. 

Krokot  trii  bar  och  god  frukt.     S.  Kroget  Tree 
bcerer  u.  s.  w. 


Bois  inutile  porta  fruict   precieux.    (afz.)     Vn-  fz. 

niitzes  Holz  trdgt   kostbare  Frucht. 
Rego   torto ,   bon   bla   porto.     (Lgd.)      Krumme  3f. 

Furche  trdgt  gutes  Korn. 
Kego  touerto,  bouen  blad   pouerto.    (nprv.)     S. 

Rego  n.  s.  io. 


942.   Krummes   Holz   gibt    auch    gerades 

F  e  u  e  r. 
Krummes  Holz  brennt  so  gut  wie  gerades. 
Scheiwe  Dinger  halt  (holt)  ak  Water,   (ns.  ha.  pd. 

G.   u.   G.)       Schiefe    Gefdssse    halten    auch 

Wasser. 
Eyn  kram  Holtz  brent   so   wal,   als   eyn  recht 

Holtz.  (wstf.  Mst.)    S.  Krumvies  Holz  brennt 


Men  kan  van  ki-omme  houten  nog  wel  een  regt  dt. 

vuur  stoken.     Man  kann  von  krummen  Hdl- 

zern  auch  ein  gerades  Feuer  machen. 
Een    krom  hout   brandt    zoowel    als    een    regt. 

S.  Krummes  Holz  brennt  u.  s.  ro. 
So  wel  berrent  een  crom   haut   als   een   rechte. 

(avl.)     S.  Krummes  Holz  brennt  u.  s.  w. 
Crooked  logs  (sticks)  make   strait   (even)   fires,  en. 

Krumme  Scheite  (Reiserjmachen  gerade  Feuer. 


Kroget    Tr*    varmer    ogsaa.      Krummes    Holz  da> 

wdrmt  auch. 
Kroget  Trae  giver  og  gode  Kul.    Krummes  Holz 

gibt  auch  gate  Kohlen. 
Et  kroget  Trie  giver  saa  godt  Kul,  som  et  ret. 

Ein  krummes  Stiick  Holz  gibt  so  gut  Kohlen, 

wie  ein  gerades. 
Krokigt  trad   duger   ocksa   att   branna    kol    af.  SW. 

Krummes  Holz  taugt  auch  um  Kohlen  davon 

zu  brennen. 

65 


Krumm  942. 


—    514    — 


945  Kiiehe. 


Krokot  wedli  gieer  och    godli    kohl.     S.  Kroget 
Tree  giver  u.  s.  w. 

It.  Aeque  pars  ligni  cuivi  ac  recti  valet  igni.  (mlt.) 
fz.  De  torte  buche  fait  Ten  droit  feu.      Von  krum- 
inem  Scheite  macht  man  gerudes  Feuer. 
Buche  tortue  fait  boii  feu.      Gekrihnmies  Scheit 

macht  gutes  Feuer. 
Torte    buche   fest   dreit  feii.    (afz.)      Ki-umiiies 
Scheit  macht  gerades  Feuer. 
sf.  Bouesc   touert  fa    fuec  drech.  (nprv.)    S.   Torte 

u.  s.  w. 
it.  Lu   lignu    stortu    s'adrizza    a    lu    focu.    (si.  s.) 

Das  krumme  Holz  wird  gerad  im  Feuer. 
pt,  A  lefia   torta   6   bilorta  6  fogo  a  aposta.    (gal.) 
Das  krumme  oder  gebogene  Holz  macht  das 
Feuer  gerade. 


94.S.    Kriippe!    will    iramer    vorantanzen. 
dt*  Kreupel  Avil  altijd  v66rdanseii. 


fz.  I  gn'  i  o  pas  apr^s  ein  boiteux  pour  vouloir 
dansier.  (nf.  pic.)  Keiner  will  so  tanzen  wie  ein 
Lahmer. 


944.  Fette  KiJche,  niagere  Erbschaft. 
Wer  viel  tafelt,  macht  kurzes  Testament, 
md.  Eng    f^tt    Kechen    m6cht   e  moert    Testament, 
(mrli.  L.)     Fine  fette  F'ilche  macht   ein  ma- 
geres  Testament. 
od.  Fette  Kiichen,  mager  Erbe.    (schwb.) 
pd.  Is  de  Ktikke  fett  e  'west,  sau  weerd  de  Nohloth 
mager  sien.  (ns.  W.)     1st  die  Kilche  feft  ge- 
wesen,  so  wird  der  Nachlass  mager  sein. 


dt.  Vette  keuken,  magere  erfniss. 

Maekt    men    vette    keukens,    mager    ert.     (vl.) 
Macht  man  fette  Kilche,  mageres-  Erhe. 
en,  A  fat  housekeeper  makes  lean  executors.    Fine 
fette  Haushalterin  macht  magere  Testamenfs- 
voUstrecker. 


SW.  Ju  fetare  koket  ar,  desto  magrare  blir  testa- 
mentet.  Je  fetter  die  Kilche  ist,  desto  ma- 
ger er  wird  das   Testament. 

fz.  Grasse  cuisine,  maigre  testament.    Fette  Kiiehe, 
mageres  Testament. 
Grand   ch^re   petit   testament.     Grosses    Wohl- 
lehen,  kleines   Testament. 


Jou   trobi  en    un    instrument,    A    grano    chero  sf. 

petit   testament.    (Arm.)     Ich  hahe   in  einer 

Schrift    gefunden:    auf  grosses     WohUehen 

kleines  Testament. 
Crasse    cousine,    magre    testamen.     (Gsc.)      S. 

Grasse  u.  s.  w. 
Cucina  grassa,  magra  eredita.  '•• 

Grasso    piatello    e    niagro    testamento.      Fette 

Schilssel  und  mageres   Testament. 
Grassa  cucina,  magro  testamento.  (t.)    S.  Grasse  i^tti. 

M.    S.    IV. 

Grasso   piatto,    magro    testamento.    (t.)      Fette 

Schilssel,  mageres  Testament. 
Cusen'na  grassa,    testament    magher.    (em.  P.)  ni. 

S.   Grasse  u.  s.  w. 
Cusina     grassa,     testamento    magro.     (v.)      S. 

Grasse  u.  s.  w. 
Bona   vita   e   tristo   testamiento.    (npl.)      Gates  si. 

Lehen  und  erharmliches   Testament. 
Cucina    grassa ,    magru    testamentu.     (s.)       S- 

Grasse  u.  s.  w. 
Grassi  spisi,  magru  testamentu.  (s.)     Reichliche 

Ausgahen,  magres   Testament. 
Padedda  rassa,   testamentu   lanzu.    (sa.  L.,  S.) 

Fetter   Topf,  magres  Testament. 
Boa    nieza,    mao     testamento.       Guter     Tisch,  pt. 

schlechtes  Testament. 
Buena   oUa    y    mal    testamento.      Guter    Topf  sp. 

und  schlechtes   Testament. 


945.  Kleine  Kiiehe  macht   grosses  Haus. 

Engi   Chuchi,    witi    Spiicher  macht  die    chliine  od. 
Buure  riicher.  (schwei.)     Fnge  Kilche,  iveiter 
Speicher  macht  die  kleinen  Bauern  reicher. 

De  kleine  keuken  heeft  het  huis  groot  gemaakt.  dt. 
Die  kleine  Kilche  hat  das  Haus  gross  gemacht. 


Petite  cuisine  agrandit  la  maison.  lUeine  Kilche  fz. 

vergrossert  das  Haus. 
Cuisine  estroite  fait  batir  grande  maison.  (afz.) 

Fnge  Kilche  hilft  grosses  Haus  haiien. 
Petite  cousyne  he  gran  I'houstau.  (Gsc.)  Kleine  sf. 

Kiiehe  macht  das  Haus  gross. 
Pichoto  cousino  fai  1'  oustaoii  gran.   (Lgd.)    S. 

Petite  cousyne  u.  s.  w. 
Pichoiino  couzino  fa  1'  houstau    grand,    (nprv.) 

S.  Petite  cousyne  u.  s.  w. 
La  cucina  piccola  fa   la   casa   grande.    (mi.  t.)  it. 

Die  kleine  Kiiehe  macht  das  Haus  gross. 
La  cusina  picola  fa  la  casa  granda.  (v.)    S.  La  ni. 

cucina  u.  s.  w. 


Kiiche  945. 


—    515 


948  Kuh. 


si.  I^a   cuciiia   picciola   f;i    la    casa   graiine.    (npl.) 
jS.  La  cucitta  jjiccula  u,  s.  w. 
Cuciua  picciula  fa  casa  gi'anni.  (s.) 
Sa    coghina    minore    faghet    sa    domo    manna, 
(sa.  L.)     S.  La  cucina  piccola  u.  s.  u\ 
sp.  Magra  olla  y  gordo  testamento.    Magerer  Topf 
und  feties  Testament. 


9i6.  La  on  sont  les  poussins  la   ponle    a 

les  yeux.  (fz.)      iVo  die  KiJchlein    sind,    hat 

die  Henne  die  Augen. 
it.  Tia  pecora  guarda  sempre  se  ha  dietro  Tagnello. 

(mi.  t.)     Das  Schaf  sieht  immer  nach,  oh  es 

das  Lamm  hinter  sick  ha,t. 
ni.  La  pegora  la  varda  se  ga  va  die  '1   so   pegori, 

6   la   mama   el    s6    fioli.     (1.  b.)     Das    Schaf 

sieht,  oh  es  hinter  sich  seine  Schilfchen  hat, 

und  die  Mutter  ihre  Kinder. 
La  piegora  varda  sempre  se  ghe  va  drio  Fagnelo. 

(v.)     Das   Schaf  sieht  immer,  oh  das  I^amm 

ihm  nachlavft. 
pt.  Onde  a  gallinha  tem  os  ovos,  Ik  se  Ihe  vao  os 

ollios.      Wo  die  Henne  die  Eier    hat,   dahin 

wend  en  sich  ihre  Augen. 
Ay    ten  a  gallena  os  olios  do  ten  os  ovos.  (gal.) 

Da  hat   die  Henne   die    Augen,   wo    sie    die 

Eier  hat. 


947.  Alte  Kuh   gar   leicht   vergisst,  Dass 

sie  eiu  Kalb  gewesen  ist. 
Die   Schwieger    weiss    nicht,    dass    sie    Schunr 

gewesen. 
od.  Die  Kiih  denkt   nicht,   dass   sie    ein   Kalb    ge- 
wesen. (schwb.) 
pd.  De  Kuh  es  vergeten,  dat  se  en  Kalfken  wohr. 

(nrh.  M.)     Die  Kuh  hat  vergessen ,   dass  sie 

ein  Kalhchen  ivar. 
De  Ko  vergitt  dat   se   een  Kalv    west   is.     (ns. 

hist.)     Die  Kuh  vergisst,  dass  sie    ein  Kalb 

gewesen  ist. 
Yergitt  de  Koh,  datt  see  Kalv  wasen  is?    (ns. 

Hnib.)      Vergisst  die  Kuh,  dass  sie  ein  Kalb 

geii'esen  ist? 
De  Koh  vergittet  jiimmer   dat   se   en  Kalf  ge- 

wesst  is.  (ns.  W.)     Die  Kuh  vergisst  immer, 

dass  sie  ein  Kalb  gewesen  ist. 

(It.  De  koe  is  vergeten,  dat  zij  een  kalf  geweest 
is.  Die  Kuh  hat  vergessen,  dass  sie  ein  Kalb 
geivesen  ist. 


The   priest    forgets   that    he    was    clerk.      Der  en. 

Priester    vergisst,    dass     er    junger     Geist- 

licher  war. 
A  Kil  wal  egh  wed,  dat  's  Kualw  weeshen  hea.  fs. 

(F.)     Die  Kuh   tvill   tiicht    icissen,    dass    sie 

Kalb  gewesen  ist. 


Koen  liar   glemt   at   huu    var    (en)  Kalv.     Die  da. 

Kith  hat  vergessen,  dass  sie  (ein)  Kalb  war. 
Koen  vil  ikke  vide  af,  at  liun  har  vseret  Kalv. 

Die  Kuh   ivill   nicht   wissen,   dass   sie   Kalb 

gewesen  ist. 
{)a6  vill  ekki  k^rin  muna,  a(3  hun   hefir   kalfr  is. 

veriS.     Es  will  die  Kuh  nicht  daraii  denken, 

dass  sie   Kalb  gewesen  ist. 
Opt  gleyinir  hun  kussa  {jvi,  a9  hun  var  kalfur. 

Oft  vergisst  die  Kuh,  dass  sie  Kalb  war. 
Kui  kjem  inkje  i  Hug,  at  ho   var  Kalv.     Die  nw. 

Kuh  erinnert  sich  nicht,  dass  sie  Kalb  war. 

Ante  quod  exstiterit  nurus,  socrus  inuida  norit.  It. 

(mlt.) 
Non  uult  scire  socrus  quod  fuit  ipsa  nurus.  (mlt.) 
II  est  advis  a  vielle  vache  qu'elle  ne  fust  one-  fz. 

ques    veau.     Es  ist   die   Meinung  der   alien 

Kuh,  dass  sie  nie  Kalb  war. 
I  vec    no    i   se   ricorda   de  es   stat   gioin.    (ni.  it. 

1.  in.)     Die  Alien  erinnern   sich  nicht,  dass 

sie  jivng  gewesen. 
I  vecci  no  se   ricorda  d'esser  stai   zoveni.    (v.)  ni. 

S.  I  vhc  u.  s.  w. 
Pensa,    taruni,    quaun'    eri    sarmentu.    (s,    C.)  Sl. 

Denke     daran,    Rebe ,     als     du     Weinranke 

warst. 
Njio  se  lembra  a  sogra,  que  foi   nora.     S.  Die  pt. 

Schwieger  u.  s.  w. 
No  se  acuerda   la   suegra,   que   fue   nuera.     S.  sp. 

Die  Schicieger  u.  s.  tv. 


948.  Dem  die  Kuh  ist,dernimmtsiebeim 

Sch  wanz. 
Bam  die  Kuu  es,  dar  fasze  ban  Schwaanz   oo.  md. 

(frk.  H.)      Wem  die  Kuh   ist,   der  fasse   sie 

beim  Schivanz  an. 
Wann  de  Kuh  hart,  dar  kriegse  bein  Schwans. 

(Hrz.)      Wem  die  Kuh  gehort,  der  krieg'  sie 

beim  Schivanz. 
•s   Hest:   warn   de  Ku   is,   dar   zise   hem   Zale. 

(schls.  B.)     Es  heisst:  icem  die  Kuh  ist,  der 

zieh'  sie  beim  Schwanz. 
Wen  de  Kuh  hert,  der  krieg  se  a  an  Schwanze. 

(W.  E.)     S.    Wann  u.  s.  w. 

65* 


Kuh  948. 


—    516 


949  Kuh. 


pd.  Weill  <le  Koli  hoht,  da  krit  se  met  den  Hohiier. 
{urh.  K.)      Weill  die  Kuh  ijeJiort ,  der   kricjt 
sie  bei  den  Hornem. 
Wen  de  Kuh  tugehort,  deu  halt  se  bei  de  Start, 
(nrh.  M.)      Wem   die   Kuh   (jehort,   der  halt 
sie  heiiit  Schwanz. 
Wen  de  K6  hort,  de  fast  se  an'n  Stert.  (ns.  A.) 
Wem    die    Kuh   yehurt ,    der  fusst    sie    um 
iSchivanz. 
De  de   Koh   hort,  fat  se  bi'n   Steert.    (ns.  B.) 
Weill  die  Kuh  yehbrt,  fasst  sie  beim  Schtcanz. 
Wene  de  Kau  heart,  dei  grip'  er  na'n  Swanze. 
(ns.  ha.  G.  u.  G.)      Wem  die  Kuh  yehort,  der 
greif  ihr  nach  dem  Schwanze. 
Denn  de  Koh  hort,  de  fat  se  bie  'n  Steert.  (ns. 
ha.  V.)      Wem  die  Kuh  fjehort,  der  fasst  sie 
beim  Schtcanz. 
Wem  de  Ko  tohort,  fattet   se   Inn  Swans,    (ns. 

hist.)     S.  De  de  Koh  u.  s.  w. 
Dem  de  Ko  tohort,  de   fattet   se   bi   de  Horen. 
(ns.  hist.)      Wem  die  Kuh  f/ehorf ,   der  fasst 
sie  bei  den  Hornem. 
Yen  de  Ko  tohort,  nimint  en  bi  de  Swans,  (ns. 

hist.  A.) 
Dem  de  Koh  toohort,  dee  faat't  see  by  den  Steerd. 

(ns.  Hmb.)     S.  Denn  de  Koh  u.  s.  to. 
Den  de  Koh  hort,  de  faat't  se  bi'n  Stiirt.  (ns.  O.) 

S.  Denn  de  Koh  u.  s.  %(■. 
De  de  Koh  hort,  faat  se  bi  de  Stert.  (ns.  ofs.) 

S.  De  de  Koh  u.  s.  w. 
De  de  Ko  tohoert,  fat-t  se   bi   den  Stert.    (ns. 

O.  J.)     S.  De  de  Koh  u.  s.  w. 
Wem  de  Kan  gehort,  dei  packt  er  biem  Zagel. 
(ns.  Pr.)     Wem   die  Kuh  yeliort ,   der  packt 
sie  beim  Schwanz. 
Weill  de  Koh  gehoiirt,   de    krieget   se   bie    den 
Ilornern.  (ns.  W.)     S.    Wem  de  Koh  u.  s.  w. 
Weane  de  Ken  hooret,  dai  mot  se  be'i'n  Swans 
pakken.    (wstf.  Dr.)      Wem   die  Kuh  yehort, 
der  muss  sie  beim  Schwanz  packen. 
Diam    de  Kau   hoert,   dai   grip   se   bira  Stiarte. 
(wstf.  Mrk.)    Wem  die  Kuh  (jehort,  der  greife 
sie  beim  Schtcanze. 


dt.  Dien   de   koe   toekomt,   die   vat    haar    bij    den 

staart.      Wem   die  Kuh   zukommt,   der  fasst 

sie  beim  Schwanz. 
Dien    de   koe    toekomt,    die    vat    haar    bij    de 

hoornen.      Wem  die  Kuh  zukommt,  der  fasst 

sie  bei  den  Hornem. 
eilt  Let  him  that  owns  the  cow,   take   her   by   the 

tail.    Lasst  den,  der  die  Kuh  zu  eigen  hut,  sie 

beim  Schwanze  nehmen. 
He  that  aughts  the  cow,  gaes  nearest  the  tail. 


(scao.)     JJer,  welcher  die  Kuh  zu  eigen  hat, 

gehl  dem   Schirunz  am  n'dchsten. 
Diar  a  Kiiii  tnhiart,  nanit-s  bi  a  Hurner.   (A.)  fg. 

Dem  die  Kuh  zugehorf,  [der)  nimmt  sie  bei 

den  Hornem. 
Diar  di  Kii  tojerd,  mei   hoor   bi  Hiiuren   nem. 

(S.)     Dem  die  Kuh  zugehort ,  (der J  mag  sie 

bei  den  Hornem  nehmen. 


Han   maa   til    llumpen ,   som   Keen   eier.     Der  da« 

muss  zum  Schwanz,  der  die  Kuh  besitzt. 
Han  har  Ret  til  Kumj)en,  som  Koen  eier.    Der 

hat   ein  Jtecht   auf   den   Schwanz,    der    die 

Kuh  besitzt. 
Han  (Then)  seal  (scall)  tijl  (til)  Halen  (Hallen), 

ther  (som)  Koon  eyer  (eyaer).  (ada.)     S.  Han 

maa  u.  s.  w. 
Hann,  i?)  kunna  eigir,  gongur  luVlanum  nrostnr.  is. 

(fser.)     S.  He  that  u.  s.  to. 
Dan   som   eig   Kui,   kann   og   halda   i    Unmpa.  UW, 

Wer   die    Kuh    besitzt,    kann    sie    awh    am 

Schwanz  halten, 
Han   maste   til   rnmpan ,    som    koon    ager.     S.  SW. 

Han  maa  n.  s.  w. 
Thfen  skal  til  rnmpona,  som  kona  feghir.  (asw.) 

S.  Han  maa  u.  s.  ir. 


Vir  (Is),    bos   (;st   cujus,   ad   caiidam   se    gerit  It. 

hujns.  (mlt.) 
Buccnla  fit  cnjus,  ad  caudam  se  gerit  hujus.  (mlt.) 
A  qui  est  r  asne,  si  le    tienne   par   la   queue,  fz, 

[Vem   der  Esel  gehort,   der   halte   ihn    beim 

Schwanze, 
Qui  aura  .son  foul,  si  le  lie.  (afz.)      Wer  seinen 

Narren  haben  icird,  binde  ihn. 
De  caou  sera  1'  aze,  qe  lou  leve  per   la   couo.  sf. 

(Lgd.)      We7n  der  Esel  gehort,  der  fiihre  ihn 

am  Schwanze  fort. 
De  qu  sera  1'  aze,  que  lou  leve  per  la   quoiie. 

(nprv.)     S.  De  cdou   u.  s.  w. 
Chi  ga  '1  can,  se  lo  cliiapa  per  la  coa.  (ni.  v.)  it. 

Wer    den    Hand    besitzt,    kriegt    ihn    beim 

Schwanze. 


949.  Die  besteKuh  geht  nicht  zuMarkt. 

9  Gut  Kii   siicht  ma'   in  Stal.    (frk.  H.)     Eine  md. 

gute  Kuh  sucht  man  im  Stall. 
A  guuta  Kuu  suchtmer  in  Schtoul.  (frk.  H.  S.) 

S.  9  O-H  u.  s.  w. 
De  beste  Koh  geit  nicli  to  Markt.  (wstf.  Mst.)  pd. 


De  beste  koeijen  (paarden)  vindt   men   op   den  dt. 
stal,  en  slimme  krengen  langs  den  weg.     Die 


Kuh  949. 


517     — 


951  Kuh. 


besten  Kiihe  (Pferde)  findet  man  im  Stall 
und  avi  We^e  scldechte  Luder. 
De  beste  stuurlui  staan  aau  wal,  De  slechte 
vindt  meu  overal.  Die  besten  Steuerleute 
stehen  am  Ufer,  die  schlechten  findet  man 
ilberall. 


He  siitt  dat  an  as  de  Ko  dat  nee  Door.  (ns.  hist.) 

Er  sieht  das  an,  ivie  die  Kuh  das  neue  Thnr. 
Eiueu  ansehen  wie  die  Kuh  das  griiue   (rothe) 

Thor  (das  bunte  Stadtthor).  (ns.  Pr.) 
He  kickt  em   an   wie   de  Koh   dat    hohe  Dohr. 

(ns.  Pr.-W.)     Er  guckt  ihn  an,  icie  die  Kuh 

das  hohe  Thor. 


da.  God  Ko  kommer  ikke  i  8altbotten.     Gate  Kuh 
kommt  nicht  in''s  Pokelfass. 


fz.  On  ach'teie  les  bons  ch'vas  so  sta.  (nf.  w.)    Die 
guten  Pferde  kauft  man  im  Stalle. 


950.  Er  sicht's  an,  wie  die  Kuh    ein    neu 

S  c  h  e  u  e  r  t  h  o  r. 
Er  steht  wie  die  Kuli  vor  deni  neueu  Thor. 
md.  Ar   glotzt    "n    on",    wi    "s    Kalb    ;i    ncu-s    Thor. 

(frk.  M.)      Er   sieht   ihn  an,    wie   da/i   Kalb 

ein  neues   Thor. 
A  sihts  an,  wie  die  Kuh  a   neu  Thor.    (schls.) 

Es  sieht's  an,  loie  die  Kuh  ein  neues   Thor. 
A  sitte  se  on ,   as   wi   de  Ku   a   noi  Sdiointur. 

(schls.  B.)     Er  sieht  sie  an,  vie  die  Kuh  ein 

neues  Scheunthor. 
od.  Er  bad's  angschaut,  wie  d'Kuh  a  neus  .Stadel- 

thor.    (bair.)     Er   hat's  anyesehen,  irie   die 

Kuh  ein  neues  Scheunenthor. 
Er  schauts  an,  wie  di  Kua  a  neus  Tlior.  (ndii.) 

S.  A  sihts  u.  s.  w. 
Etwas  ansehen  wie   die  Knli   das   neue  Stadel- 

.  thor.  (opf.  N.) 
Er  luget  wie  eine  Kuh  in  cine  neue  Tliflr  (ein 

altes  Scheurthor).  (schwci.) 
Uann  aunschann  win  di  Kui  a  naigs  Toa.  (st.) 

Einen  anschauen,  wie  die  Kuh  ein  neue^  Thor. 
Wie  die  Kuhe  ein   neues  Stadlthor  (Scheunen- 
thor) ansehen.  (tir.) 
pd.  Ha  sulid  (Ha  steit  un  kick)  we  'nen  Oos  op  en 

neu    Door.    (inh.  K.)      Er    sieht    (steht    mid 

gucktj  u:ie  ein  Ochs  auf  ein  neues   Thor. 
He  steit  on  kickt,   wie  en  Kuh   vor   en  Dohr. 

(nrh.  jVI.)     Er  steht  und  guckt,  irie  ehie  Kuh 

vor  eine  in   Thor. 
E    segt    (kleag    Jin    de    Warlt)    waa    en    Kea 

(Uessen)    weder   e   noa   Duer.    (nrh.  S.)      Er 

sieht  (klug  in  die   Welt)   wie   eine  Kuh  (ein 

Ochs)  nach  einer  neuen   Thiir. 
He  kick't  an  ass  d'  Ko  dat  nie  Daor.    (ns.  A.) 

Er  guckt's  an,  wie  die  Kult  das  neue   Thor. 
He   seeg   mi   an,   as   de   Koh   de   Knaknhauer. 

(ns.  B.)     Er  salt  mich  an  icie  die  Kuh   den 

Knochenhauer. 


Hij  kijkt  erop  als  de   koe    (bet   paard)    op    bet  dt, 

nieuwe  hek.     Er  guckt  das  an  wie  die  Kuh 

(das  Pferd)  den  neuen  Zaun. 
Hij   staat   ervoor    en   kijkt   als    eene   koe   voor 

een   muizenhol.     Er   steht   davor  und  guckt 

wie  eine  Kuh  vor  eine  in  Mauseloch. 
Ill    liikket   iiiis    an   Kiiii    tu    an    nei    Baasdor.  fs. 

(A.)     Er  guckt  wie  eine  Kuh  nach  der  neuen 

Statlthiir. 
Lukki    iish    a   Kil    eftar    a    nei   Baasder.    (F.) 

Gucken  wie  die  Kuh  nach  der  neuen  StallthUr. 


At  see  paa  Noget,  soni  eu  Ko  paa  en  nymalet  da. 

I'ort.     Auf  etvas  sehen   xcie   eine   Kuh   auf 

ein  neuangestrichenes   Thor. 
Han  sier   a  en   Ting   lissom    en   Ko   a   et   nyt 

Lfej.  (jut.)     Er  sieht  auf  Etnas,  wie  eine  Kuh 

auf  eine  neue   Thiir. 
Jju    horlir    a    mig,    sem    kyr    ;'i    kvikindi.      Da  IS. 

stierst  mich  an,  vie  die  Kuh  das   Wild. 
Dei  glana  som  ei  Ku  paa  ein  nymaalad  Vegg.  uw. 

Die  reissen  die  Augen  auf  loie  tine  Kuh  bet 

einer  neuangesfrichenen   Wand. 


9.31.  Man  heisst  keine  Kuh  bunt,  sie  babe 

denn   einen  Flecken. 
Man   lieisst   keine  Kuh  Blasse,   sie   habe   denn 

einen  Flecken. 
Man  sagt  nicht  zu  der  Kuh  Blassle,    wenn  sie 

nicht  wenigstens  einen  Stern  hat. 
Wer    nicht   Buntge    hei.ssen    will,    muss    keine 

Flecken  haben. 
Man  heisset  selten  ein  Kuh  Ijlumlein,   sie  hab 

denn  einen  bundten  tleckeu.  (ad.j 
Man  sagt  keiner  Kuh   nBlas,"  wenn  sie  keineu  md. 

bat.  (mrb.  E.) 
't  Hescht  keng  KC  Blimmchen,  Des  se    hief   e 

weisze'    Strimmchen.     (mrh.  L.)      Es    heisst 

keine    Kuh    Blilmchen,    sie    habe    denn    ein 

weisses  Streifchen. 
Ma"   nennt  kaa"   Ku8   Blassl",   wenn   s-   net   9*  od. 

weisss  Fleckl"  a'  'n  Kopf  hat.   (bair.  O.-L.) 

Man  nennt  keine  Kuh  Blassle,  wenn  sie  nicht 

ein  iveisses  Fleckchcn  am  Koj^if  hat. 


Kuh  951. 


—     518     — 


951  Kuh. 


Mar  htilU  selt-n   a  Kouh  a  Scheckla,   wenn    si 

nit   haut   a    Fleokla.     (opf.  N.)      Man    hci^^t 

selten  eine    Kuh    ein   Schecklein,    wenn    sic 
■    nicht  ein  Flecklein  hat. 
Man  heisst  keine  Kuh  Blassle,   deiiu   sic   liab' 

eiiis.    (schwb.  W.) 
Mail  sagt  zu  eincin  wcii  (nichtj  n^lass"  ausser  V 

liat     a    (ein)    Stcnile    (SiernleinJ    am    Hini 

(Kopf).  (sdiwb.  W.) 
Man   sagt    zu    keim   (keinem)   Kalb    „ Blassle", 

das  koinZoachaf/cein  Zeichenj  hat.  (schwb.W.) 
Es   wird   selten    eiue  Kuh   gciianul   Blum,    sis 

habe  denn  ein  Blasli.  (schwei.) 
Mu  seit    e    keir  Cliue  Bliisch    ol   si    heig    iippis 

Wiisses.  (schwei.)     Man  sagt  zu  keiner  Kuh 

riBldase^  oder  sie  hat  eftoaa    Weisses. 
Man  heisst  keine  Kuh  Bliimlein,  sie  habe  denn 

ein  Stenilein.  (schwei.  A.) 
pd.  Mr  niinnt  gehu  Koh  bonk,  (jf  se  hat  ocli  Fljicke. 

(nrh.  D.)     Man  nennt  keine  Kuh  bunt,  oder 

sie  hat   auch  Flecken. 
't  Is  gen  Kuh  bont,   of  se   hiidd   en   Fleckske. 

(nrh.  Kl.)     Es  ist  keine  Kuh  hunt,  oder   aie 

hat  ein  Fleckchen. 
Et  hit  kenn  Kuh    bont,    of  se    bet   ock    ennen 

Fleck,  (nrh.  M.)     Es  heisst  keine  Kuh   bunt, 

oder  sie  hat  auch  einen  Fleck. 
Dar    heet    keen    Koh    Btintje,    oV    se    hett    en 

Plakken,     (ns.    B.)       Es    heisst    keine    Kuh 

Buntche  oder  sie  hat  einen  Flecken. 
Dar  ward  keen  Koh  Blessd   heten,   of  se   iiett 

wat  Wittes    vorn   Kopp.    (ns.  B.)      Es    wird 

keine  Kuh  Bldsse  genannt,  oder  sie  hat  was 

Weisses  vor  dem  Kopf. 
Dar   heet    keen   Koh    bunt    o'r    see    hett    enen 

Placken.  (ns.  Hmb.)     .S'.  Dar  heet  u.  s.  w. 
Dar   heet   geen  Koh  Blaar   (Bless),   of   se    hett 

ok'n    witt  Haar.     (ns.  ofs.)      Es    heisst   keine 

Kuh  Bldsse,  oder  sie  hat   auch  ein    iceisses 

Haar. 
Dar  wart  ken  K6  Blessd  heten,  of  se  bet  wat 

wittes    vor    deii    Kopp.     (ns.  O.  J.)      S.    Dar 

ward  u.  s.  re. 
Me  hett  keune  Koh  „Blassleiii",  Sei  hett  dann 

en  Flecklein.  (ns.  W.)     S.  Man  heisst  keine 

Kuh  Bldsse  u.  s.  w. 
Me  hett  kaine  Kan  Bunte,  ai-r   se  hiat  ba   en 

Plack.    (wstf,  Mrk.)     Man  heisst   keine  Kuh 

Bunte,  oder  sie  hat  ico  einen  Fleck. 
Et    het    keine   Kan  Bimte,    odder    se    hiat    en 

Plaksken.    (wstf.  S.)     Es   heisst    keine   Kuh 

„Bunte"  oder  sie  hat  ein  Fleckchen. 


Men  noemt  geen  koe  bont,  of  er   is   eeu   vlak  dt. 

aaii.     Man   nennt  keine  Kuh  bunt,   oder  es 

ist  ein  Fleck  an  ihr. 
Men   heet   de    koe    niet    bont,  of  zij   heeft  eeu 

vlekje.     Man  heisst  die  Kuh  niclU  hunt,  oder 

sie  hat  ein  Fleckchen. 
Geene    koe    heel    bont   of    ze    is    met    vlekken. 

Keine  Kuh  heisst    hunt   oder  sie   ist  fleckij. 
Men  noemt  nooit   eene    koe    bont,    of  zij    heeft 

wel   eeu   vlekje.      Man    nennt    niemals    einc 

Kuh  bunt,  oder  sie  hat  iryend  ein  Fleckchen. 
Men  Scheldt  geene  koe  biaar,    of  daar   is    wat 

wits   aan.      Man    schilt    keine   Kuh    BlUsse, 

oder  es  ist  etwas   Weisses  an  ihr. 
Men  heet  geen  paard  bles,  of  het  heeft  wel  wat 

wits  aan  den    kop.     Man   heisst  kein  Pferd 

Bless,  oder  es  hat  irfjend  etwas  Weisses  am 

Kopf. 

Ingen  Ko  hedder  broget  (Broge),  udeii  den  bar  da* 
(uden  bun  haver)  en  Plet.     Keine  Kuh  heisst 
bunt  (Bunte),  ausser  wenn  sie  einen  Flecken  hat. 

Ingen  ko  kallas  brokig,  utan  att  hon  bar  nagon  SW. 
fiiick.     Keine  Kuh  nird  bunt  jenannt,  ausser 
wenn  xie  irfjend  einen  Fleck  hut 

Ingen  Koo  heeler  brokot,  vlhan  hon  haar  en 
flack.     S-  Inyen  Ko  a.  s,  ir. 

Oxen  kalUis  inte  brokig  oni  del  ej  (innes- eu 
flack  pa  lioiKjm.  Der  Ochse  wird  nicht  bunt 
yenannt ,  ivenn  nicht  ein  Fleck  an  ihiu  ije- 
funden  uird. 


On    n'lomme    maie    in    vache    joleie    (rogette)  fz. 

qu'elle  n'aie  iue  teche.   (nf.  w.)     Man  nennt 

niemals  eine  Kuh  scheckiy  (rothlichj ,  wenn 

sie  nicht  einen  Flecken  hat. 
On  ne   diviss'   nin   d'one   vache,   s'ell'   n'a   one  nf. 

tache.   (w.  N.)      Alan   redet  nicht   von   einer 

Kuh,  wenn  sie  nicht  einen  Flecken  hat. 
On  ne  dit  djamai  tsaille  a  na  modje  ke  n'osse  af. 

koke  tatza.  (Pat.  s.)     Man  sayt  nie  Gefleckle 

zu  einer  Fdrse,  die  nicht  einen  Flecken  hdtfe. 
El  mond  no'l  dis  mai  vaca,  Che  no   ghe'n   sia  it. 

na   taca.     (ui.  1.  m.)      Die    Welt    sayt    nicht 

Schecke,  icenn  kein  Fleck  da  ist. 
El  inondo  no  diss  vaca,  Co  no  ghe  n'e  qualche  ni. 

taca.  (v.)     S.  El  mond  u.  s.  lo. 
No  se  dise  mai  vacalora,  co  no  gh'in  e  qualche 

pelo.  (v.)     Man  sagt  niemals  Schecke,  wenn 

nicht  einiye  Kaare  da  sind. 


Kuh  952. 


519    — 


953  Kvh. 


952.  Was  liilft's,  dass  die  Kuh  viel  Milch 
g'ibt,  we  nil  sie  den  Kiibel  uinstosst? 
od.  Was  hilft's  wenn  d'  Chue  vil  Milch  git,  wenn 

si  de  Chiibel  wider  umstosst?  (schwei.) 
pd.  Wat  holpt  et,  wenn  de  Kauh  'nen  Emmer  Melch 
get,    en    me   stfisst   em  6m?     (nrh.  A.)      Was 
hilft  es,  wenn   die  Kuh   einen  FAmer  Milch 
yiht  unci  man  stosst  ihn  umf 

Watt  helpt  en  'n  K6,  wenn  so  'n  Emmer  vtiU 
melkt  nn  sleit'n  in'n  Dreck?  (ns.  A.)  Was 
hilft  einem  eine  Kuh,  wenn  sie  einen  Eimer 
voll  Milch  rjiht  und  atosst  ihn  in  den  Schmutz? 

He  makt  et  as  de  Koh,  de  en  Stappen  vull 
Melk  gift  un  mit  de  Fote  wedder  um  stott. 
(ns.  B.)  Er  macht  es  wie  die' Kuh,  welche 
einen  FAiiier  voll  Milch  <jiit  und  mif  den 
Filssen  wieder  unistosst. 

He  maakt  dat  as  de  Koh,  dee  enen  Stappen 
vull  Melk  givt  un  am  mit  'm  Foot  wedder 
unistott.  (ns.  Hmb.)  Er  macht  das  wie  die 
Kuh,  die  einen  Eimer  voll  Milch  giht  und 
ihn  mit  dem  Fuss  wieder   umstosst. 

Wat  helpt  et,  wenn  de  Kaou  en  Emmer  vull 
Melke  gifft  un  stott'n  umme?  (ns.  L.)  Was 
hilft  es,  icenn  die  Kuh  einen  Eimer  voll  Milch 
ffiht  und  stosst  ihn  umf 

Wat  iiclpt,  de  Koh  gifft  'n  Stappen  vull  Melk 
linn  sniitt  'n  mit  den  Steert  wedder  uni.  (ns.  O.) 
Was  hilft's,  die  Kuh  giht  einen  Eimer  voll 
Milch  und  wirft  ihn  mit  dem  Schwanze 
wieder  um. 

Wat  helpt't,  de  Koh  gifft'n  Emmer  vull  uu 
smitt  hum  wer  um.  (ns.  ofs.)  Was  hilft's, 
die  Kuh  t/iht  einen  Eimer  voll  und  wirft 
ihn  wieder   um. 


giht,  vom  sie  sie  selhst  versch'dttet  (wenn 
sie  den  Kiibel  mit  dem  Fuss  in  die  Orube 
stosstj. 

Hvad  hjelper   del  kon   mjolkar,   nar   hon   sjelf  SW. 
spjernar  ut  det?      Was  hilft's,  dass  die  Kuh 
Milch  ffibt ,  wenn  sie  selhst  sie    ausschilttet? 

Hvad  gagnar  att  kon  mjolkar  val,  nar  hon  sjelf 
slar  omkuU  byttan?  Was  nutzt  es,  dass  die 
Kuh  gut  melkt,  wenn  sie  selhst  die  Biitte 
umivirft  ? 


953.  Wenn  die  Kuh  den  Schwaiiz  ver- 
loren  hat,  nierkt  sie  erst,  wozuergut 
gewesen  ist. 

Et  kiimmet  emniol  widder  de  Tied,  boo  de  Koh  pd. 
des  Steertes  uoidig  hilt,  (ns,  W.)     Es  kommt 
ein  Mai  wieder   die  Zeit ,  wo   die  Kuh    den 
Schwanz  nijthig  hat. 


De  koe  weet  niet  waartoe  haar  de  staart  dient,  (It. 
voor  zij  dien  kwijt  is.     Die  Kuh  weiss  nicht, 
ivozu  ihr  der  Schwanz  dient,  bevor  sie   ihn 
verlnren  hat. 

Den  tyt  mochte  noch  commen,  dat  de  koe 
liueren  steert  soude  behouwen.  (avl.)  Die 
Zeit  mochte  noch  kommen,  too  die  Kuh  ihren 
Schwanz  brauchen  konnte. 


dt.  Wat  baettet,  dat  die  koe  voele  melcks  geeft, 
als  syt  weder  omine  stortet.  (ah.)  Was  hilffs, 
dass  die  Kuh  viel  Milch  giht,  wenn  sie  sie 
wieder  umstosst. 

eil.  The  goat  gies  a  giide  milking,  but  she  ca's 
ower  the  cog  wi'  her  feet,  (scho.)  Die  Ziege 
giht  reichlich  Milch,  sie  stosst  aber  mit  ihren 
Filssen  den  Kiibel  um. 

(lit.  Hvad  duer  det,  at  Koeu  malker  vel  og  vfelter 
Spanden?  Was  niltzt  es,  dass  die  Kuh  gut 
melkt  und  die  Gelle  umwirft? 
is,  LftiS  sto3ar  J)a8,  J)6  kyriu  mjolki  vel ,  ef  hun 
fellir  fotuna.  Wenig  hilft  das,  obschon  die 
Kuh  gut  melkt,  wenn  sie  den  Eimer  umwirft. 
nw.  Dat  hjelper  litet,  at  Kui  mjolkar,  naar  ho 
spiller  dat  sj0lv  (naar  ho  spenner  Bytta  i 
KoU).     Das  hilft  wenig,  dass  die  Kuh  Milch 


Naar   Koen   liar  mistet  sin  Hale,  kieuder    hun  (la. 

f0rst  hvortil  den  var  nyttig.      Wenn  die  Kuh 

ihren  Schwanz  eingebilsst   hat,   erkennt  sie 

erst,  wozu  er  dienlich  icar. 
Koen  veed  ikke  af,  hvad  liendes  Hale  duer  til, 

far  hun  har  mistet  den.     S.  De  koe  u.  s.  w. 
End  (Alt)  komnier  den  Dag,   at  Koen   har   sin 

Hale  behov.     Es  kommt  noch  (stetsj  der  Tag, 

dass  die  Kuh  ihren  Schwanz  n'dthig  hat. 
Ee   koniiner   then  Dagh,  Koon   thor   sijn  Hale 

wedh.     (ada.)     Tmmer    kommt    der   Tag,   wo 

die  Kuh  ihren  Schwanz  nijfhig  hat. 
Eiuhvorntiina  kemur  sa  dagur,  a3    kyrin    J)arf  is» 

hala  .sins  viS.     Ein  Mai  kommt  der  Tag,  wo 

die  Kuh  ihres  Schiranzes  bedarf. 
Sa  kemr  dagr,    a8    sviniS    farf  sins    hala.     Es 

kommt    der    Tag,    loo    das    Schwein    seines 

Schwanzes  bedarf. 
Naar  Kui  heve  mist  Rova,  so  ser  ho  kvat  ho  nw. 

dugde  til.      Wenn  die  Kuh  den  Schwanz  ver- 

loren  hat,  so  sieht  sie,  wozu  er  taugte. 
Ahn  kommer  dhen  tijd  at  Koon  torff  sin  rumpa  SW. 

wedh.     Es    kommt   nnch    die  Zeit,   dass   die 

Kuh  ihren  Schicanz  nothig  hat. 


Kuh  953. 


520     — 


957  Kxmst. 


jEn  kombir  thsen  dagher  koon  thorf  sin  stiserth 
widher.  (asw.)     S.  Ee  u.  s.  w. 

/ 
It.  Cauda  bos  itenim  qnod  (qvod)  eget,  redit  ilia 

dieium.  (mlt.) 
fz,  Une   vache  ne   sceit    que    lui    vault    sa    queue 
jusques    elle    I'a    perdue.      Eiiie    Kuh    weiss 
nicht  was  ihr  Schwanz  ihr  gilt,  bis  sie  ihn 
verlnren  hat. 
it.  L'asino  non  conosce  la  coda,  se  uon  qaand'  e' 
uon  I'ha.  Der  Esel  erkennt  den  Schtvanz  erst, 
wenn  er  ihn  nicht  fmehrj  hat. 
mi.  L'asiu  non  couosce  la  coda  se  non  quand'  non 
riia  piu.  (t.)    Der  Esel  erkennt  den  Schwans 
nicht  eher,  als   bis   er  ihn   nicht  mehr   hat, 
Gli  asini  non  conoscon  la  coda  se  non  quando 
non   Thanno.    (t.)     Die   Esel    erkennen     den 
Schuanz   nicht   eher,   als   bis   sie    ihn    nicht 
(mehrj  haben. 
ni.  L'  asen  conoss  la   cua,   quand   no   '1   ghe   1'   a 
pio.  (1.  b.)     Der  Esel  erkennt  den  Schwanz, 
wen7i  er  ihn  nicht  mehr  hat. 
J'  aso  a  conosso  nen  soa  c6a,  ch'  quand  al  Fan 
pi  nen.  (pieni.)     S.  L'asin  u.  s.  w. 
si.  S'ainu  uon  connoschet  sa  coa  finzas  qui  non  la 
perdet.  (sa.  L.)  Der  Esel  erkennt  den  Schivunz 
nicht  eher,  als  bis  er  ihn  verloren  hat. 
S'ainu    s'abbizat    de    su    beranu    da    qui    qu'est 
passadu.    (sa.  L.)      Der    Esel    bemerkt    den 
Friihling  erst,  nenn  er  voriiber  ist. 


954.  A  lie  Kiihe  sindKalber  gewesen. 
Es  ist  kein  Rauni,  der  nicht  zuvor  ein  .Straucli- 
lein  gewesen. 

dt»  De  boom,  daar  gij  uu  vrucht  van  leest :  Die 
is  weleer  een  rijs  gewest.  Der  Baum,  von 
welchevi  Ihr  jetzt  Fruclde  les't,  der  ist  vor- 
her  ein  Beis  gewesen. 


da*  Det  er  jo  aldi-ig   saa  stor  en  Oxe,   ban   haver 

jo    vijeret    en    Kalv    tilforn.     Es   ist  niemals 

ein   Ochse  so  gross,    dass   er   nicht  ehemals 

ein  Kalb  gev:esen  ivare. 
IIW.  Gainle  Kui  heve  og  voret  Kalv.     Die  alte  Kuh 

ist  auch  Kalb  gewesen. 
D'  er   ingen  Stut   so  stor,   ban    ei  var  eiugong 

Kalv.      Es    ist    kein    Ochs  so  gross,  er  war 

einmal  Kalb. 
SW.  Oxen  bar  ock  varit  kalf.     Der  Ochse  ist  auch 

Kalb  qewesen. 


95.5.  Wenig  Kiihe,  wenig  Miihe. 

Hot  me  net  die  Kiiii,  Hot  me  a  net  die  Miiii.  md. 

(frk.  H.)     Hat  man  die  Kiihe  nicht,  hat  man 

auch  die  Miihe  nicht. 
Hab'  i  der  Kiih'  net,  hab"  i  der  Miih'  net.  (frk. 

M.)     Hdb'  ich    keine   Kiih',    hab'   ich    keine 

Miih'. 
Hab'    ich    nicht    der  Kiih',    So    hab'    ich    auch  od. 

nicht  der  Miih'.  (schwb.) 
Hett  me  d'  Chile  nid,  so  hett   me   d'  Mile  nid. 

(schwei.)     Hat  man  die  Kiihe  nicht,  so  hat 

man  die  Miihe  nicht. 
De  dar  hett  keene  Koje,  de  hett  ok  keene  Moje.  pd. 

(ns.  B.)       Wer  da  keine  Kiihe  hat,  der  hat 

auch  keine  Miihe. 
Wer    wil    hem  keine    Mole ,    Mot   halen    keine 

Koie.    (us.  ha.  G.  u.   G.)       Wer  will   haben 

keine  Miihe,  Muss  hcdten  keine  Kiihe. 
De  dar  hett  geene  Koje,  hett  ook  geene  Moje. 

(ns.  ofs.)     S,  De  dar  hett  u.  s.  w. 
Klein  Gutt,  kleine  Sorge.  (ns.  W.) 


Nae  cows,  nae  care,  (scho.)  Keine  Kiihe,  keine  eu. 
Miihe. 


Pen  de  bien,  pen  de  soucy.    Wenig  Gut,  wenig  fz. 

Sorge. 
Poca  hazienda,  poco  cuydado.     S.  Pen  u.  s.  iv.  sp. 


956.  Die  Kunst  ist  lang,  das  Le  ben  kurz. 


Kuusten  er   vid    og  bar  liden  Tid.     Die  Kunst  da. 

ist  weit  und  hat  wenig  Zeit. 
Kunsten  er  lang,  og  Livet  er  kort.     Die  Kunst  llW. 

ist  lang  und  das  Leben  ist  kurz. 
Konsten  iir  lang,  men  lifvet  kort.      Die  Kunst  SW. 

ist  lang,  aber  das  Lehen  kurz. 
Lifvet  kort,  konsten    lang.      Das    Leben  kurz, 

die   Kunst  lang. 


Ars  longa,  vita  brevis. 


It. 


957.    Kunst    ist    ein    gu ter  Zeli rp f ennig, 

man  trjigt  nicht  schwer  daran. 
Kun.st  ist  gut  liber  Feld  zu  tragen. 
An  Kunsten  tragt  man  nicht  schwer. 
Kunst  ist  ein  guter  Zehrpfenning.  (schwei.)        od. 


Geen  beter  reisgcld  dan  de  kunst.     Kein  besser  dt, 
Reisegeld  als  die  Kunst. 


Kunst  057. 

Kunst  is  ligt  tc  dragxii. 
tracjeti. 


-    521     — 


060  Kiissen. 


da.  Kunst  cr  on  god   Tiereskilliiig,   dim    er   lot   at 
baere.     Kunst  ist  ein  gutev  Zehrscldllinr/,  er 
isi  leichi  zu  tragen. 
Konsth    a3r  Iseth   at  bserte.     (adii.)      S.  Kunst 
is  u.  s,  to. 
UTV.  Kunst    og    Nseme    er    god    Nista    paa    Vcgcn. 
Kunst  und    GescMcklichkeit   ist  (jute   Rehe- 
kost  auf  dem   Weg. 
Kunsten  er  lett  aa  bera.     Die  Kunst  ist  leicht 
zu  tragen. 
SW.  Konsten   ar  en    god  tarepenning.      Die   Kunst 
ist  ein  guter  Zehrpfennig . 
Konsten  Jir  ingen  tung   borda    (iutet    tuug  att 
bara).     Die  Kunst  ist  keine  schwere  B'drde 
(nicht  sclacev  zu  tragen). 


Kunst    ist   leicht  zu    Eeu  kort  gebcd  en   ecn   lange   niaaltijd.      lun  dl. 
kurz  Gehet  und  eine  lange  Mahlzeit. 
Korte  missen  en  lange   braadworstcn   (soppen). 
Kurze  Messen  und  lange  Bralwilrste  ( Suppen). 

Kort   Messe    (Prseken)   —   lang   I'olse.     Kurze  (131. 
Messe  (PredigtJ  —  lange   Wurst. 


It.  Ars  neminem  gravat. 
Ars  optimum  viaticum. 

Ars  est  portanti  ievis  (lenis)  iiber  (vber)  ea  sed 
egenti.  (mlt.) 
fz,  Mestie  nou  carquo.  (sf.  Brn.)     Kunst  hescJiwert 
nicht. 


958.  Kurz  Gebet,  lange  Mettwurst. 

Kurz  Gebet,  lange  Bratwurst. 

Kurze  Predigt,  lange  Bratwurst. 

Kurze  Predigt,  lange  Bratwiirste. 
md.  Korz  Gebat,  lange  Bro-etwii-erst.  (frk.  H.) 

Korz  Gebat,  lange  Brotworscht.  (Hrz.) 
od.  Kurz  Gebet  und  lange  Bratwiivst.  (bair.) 

Kurz  Gebet,  lange  Wurst.  (bair.  L.) 

Churzi  (Kurze)  Predigt,  langi  (lange)  Broot- 
wiirst  (BratwUrst).  (schwei.) 

Churzi  (Kurze)  Rede  und  langi  Brootw first,  so 
bend's  (hahen's)  d'  Lilt  (die  Leute)  gern. 
(scliwei.) 
pd.  Vohl  balden  van  en  kort  Gebett  on  en  lange 
Metworsch.  (nrh.  M.)  Viel  halten  von  ei- 
nem  kurzen  Oehet  und  einer  langen  Mett- 
wurst. 

Kort  Gebedd  un  lange  Bratwust.  (ns.  hist.) 
Kurz  Gebet  und  lange  Bratwurst. 

Kott  Gebad  un  en  lange  Braadwuss.  (ns.  Hnib.) 
Kurz  Gehet  und  eine  lange  Bratwurst. 

Dem  Bur  es  et  van  'ner  kuorten  Priake  un 
'ner  langen  Metwuorst.  (wstf.  Mrk).  Dem 
Bauer  ist  es  um  eine  kurze  Predigt  und  eine 
lange  Meficursf. 


Cuncio  grata  brcvis,  longuni    I'arcimcn    agresti.  It. 

(mlt.) 
Courtc  messe  et  long  diner.     Kurze  Messe  und  fz, 

lange  Mittagsmahlzeit. 
Court  sermon  et   long   disner.      Kurze  Predigt 

und  lange  Mittagsmahlzeit. 
Cour  sermoun   e   Ion  dina.    (I-gd.)      S.    Court  sf. 

M.  s.  w.  [m.  s.  tc. 

Court  sarmon  et  long  dinar,  (nprv.)     S.    Court 
Messa    corta   e  lunga  tavola.    (mi.  t.)      Kurze  it. 

Messe  und  lange  Tafel. 
Minestra  spessa   e  predica   breve,    (t.)      Dicke  mi. 

Suppe  und  kurze  Predigt. 
Mncstra  lissa  c  predica  eiara.    (em.  P.)     S.Mi-  ui. 

nestra  u.  s.  u\ 


959.  Kurz  Gebet,  tiefe  Andacht. 
Kurz  gebet  dcr  liimcl  port,  (ad.) 

Kort  Bou  —  dyb  Andagt.  dii. 

Stor  Naud  gjerer  stutta   Boner.      Grnsse   Noth  inv. 

viacht  kurze  Gebete. 
St0rste  Naudi  gjerer  stuttaste   Bonerna.      Die 

grosste  Noth  maeht  die  kilrzesten  Gebete. 

Brevis  oratio  penetrat  coelos.  <       It. 

Coiirtes    pri^res    penetrant    les    cicux.      Kurze  fz. 

Gebete  dringen  gen  Himmel. 
Conrte  priere  mounte   au   eeu.    (Brn.)       Kurzes  9f. 

Gebet  steigt  gen  Himmel. 
La  oraeion  breve   sube   al    cielo.      Das    kurze  sp. 

Gebet  steigt  gen  Himmel. 


9(10.     Man    kiisst    das    Kind    o  It    uni    dor 

Mutter  willen. 
Man  kiisst  oft  das  Kind  der  Mutter  wcgen  und 

die  Amme  um  dcs  Kindes  willen. 
Um  des  Kindes  willen  kiisst  man  die  Amme. 
Man  kusset  oft  das  Kind  der  Mutter  wegen.  (bair.)  od. 


Om  des  kinds  wille  kusst  men  de  zoogster,    S.  dt. 
Um  des  Kindes  u.  s.  u\ 

60 


Kiissen  960. 


—     522 


960  Kiissen. 


Hij  kusst  het  kind  om  der  zoogster  wille.     Er 

kiisst  das  Kind  um  der  Avime  willen. 
Uit  liefde  voor  den  ridder  kust  de   vrouw  den 

schildkuap.    Aus  Liehe  zum  Rltter  kiisst  die 

Frau  den  Schildknappen. 
Hy  kust  dat  kint  om  der   amme   willen.     (all.) 

S.  Hij  u.  s.  w. 
en.  Many  kiss  the  child  for  the  nurse's  sake.  Viele 

kiissen  das  Kind  nm  der  Amme  icillen. 
Mony  ane  kisses  the  bairn  for  love  o'  the  nurse. 

(scho.)     Mancher  kiisst  das  Kind  aus  Liehe 

zur  Amme. 

da.  For  Ammens  Skyld  kysser  man  Barnet.  Um 
der  Amme  willen  kiisst  man  das  Kind. 
Mangen  kysser  Barnet  for  Ammens  Skyld. 
Mancher  kiisst  das  Kind  der  Amme  wegen, 
Qwinnen  kysser  offthe  Swennen  fore  Herren. 
(ada.)  Die  Frau  kiisst  oft  den  Knappen 
fiir  den  Herrn. 


Mangcu    klappcr    barnet    for    ammans     skull.  SW. 

Mancher  liehkost  das    Kind  um   der    Amme 

willen. 
Mangen  (Qwinnan)    kyszer    (stundom)    Swanen 

for  Herren.  (asw.)    Manche  (Die  Frau)  kiisst 

(mitunter)  den  Knappen  fiir  den  Herrn. 


Basiat  armigerum  foemina  propter  heruiu.  (mlt.)  It. 

Pour  Tamour  du    chevalier   baise   la    dame  I'e-  fz, 
cuyer.     S.   Uit  liefde  u.  s.  ic. 

L'en  dist  que  per  le  chevalier  baise  la  dame 
I'ecuier.  (afz.)  Man  sagt,  dass  um  des  Hit- 
ters willen  die  Dame  den  Knappcn  kiisst. 

Pour  amour  dou  saint  baise  on  les  reliques. 
(afz.)  Aus  Liehe  zum  Heilic/en  kiisst  man 
die  Reliquien, 

Vie    ben    a    la    mama  pr'  amor  dla  tiola.    (mi.  it. 
rom.)      Der  Mutter    aus  Liehe   zur  Tochter 
wohl  wollen. 


Unick:  WilLelm  Baensch.  Leipzig. 


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