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/
S^*Ä"
ÖSTERREICH
und
SEINE KRONLÄNDER.
Em göopjarliisclier Versuch.
Von
ItfUdwIff Kitter von HeaHer
lu Rii)«eii iinil IVrdoncgg, Tli'oirr Laiidin:iiiii. StfitioiiKmlli im k. k. Mii\iHteriiiiii
fiir Ciiltiii* imtl l'ntfrrirht , liihnlior der k. k. |>ro«i*ieii t'olde'iirn (ielelirtrn-
Medaillf, Mitf^lied Avy kniserliclieii Leopold! iiiHi-li - rnioliiiiKi-lieii \kndeiiiie
der NatiiiTui Hcliri und deizeit \ ice PrÜKideiit dfn /ooln||;ut li hotanisirheii
\ frei n et» In Wien.
%% LRN . 1854 - 185«.
Druck und W'rlag von Leopold Grund,
Aller Ehren Ist Oesterreich TolL
Alter Sprach.
Inhalt.
Seite
Einleitnng.
%. i. Die Verbindung der österreicliiielien Länder
unter dem Kaiserhause Habiburg-Lothringen • 1
f. 2. Die Lage österrekhi und Wiem 2
$• 3. Die Erwerbung der einzelnen KronliaUider . • • %
!• Abschnitt.
Bestondtlieile, Grinxen, Umfang, geograpUache Lagt.
f. %. Die Namen der einzelnen Kronländer 8
f« 6. Gränzen und Umfang • . • • • • 10
il. Alificlmltt.
du Land.
|. 6. Das Bergland, die Alpen und inibetondere die
Centralalpen • • .*•••.• 12
f. 7« Die nordlichen Kalkalpen • . 14
I. 8. Die südlichen Kalkalpen ..•.-...•.• 16
!• 9. Die böhmifob-mährifchen Gebirge 16
I. 10. Die Karpathen . . • • . 17
S. 11. Die Ebenen It
III. Abnehnlit.
Die Gewisser.
Seite
g, 12. Die Kulten und dlo Lagunen ........ 20
H« 13. Die FlüJnc im allgemeinen ••••..... gt
f. 14. Die einzelnen Flüflie ••••••.•••.. 28
%. 16. Die Seen ................ «7
IV. Abüehnlii.
Das Klima.
S. 16. Das Klima nach der geographiichen Lage • . 29
f. 17. Das Klima nach der Erhebung des Bodens • 31
8. 18. Andere Elemente des Klim«*s ........ 32
S. 19. Das KHma Österreichs • 38
Das ■ineralrelclu
f. 20. Übersicht • 35
Tl. AlKiclmlie.
Die Flora.
f. 21. Allgemeines ................ 38
f. 22. Die Reiche und Regionen der Flora • . • . —
I. 23. Die Zahl der POanzenarten ..*••.•• 42
WEM. AlKielutlit.
Die Fauna.
%, 24. Ulli Reiche ond die Regionen der Faona . • • 43
%, 25, Di«r Zfthl der Thi«rarU;n • . 45
(• tn, Uhr Bc#Jeiitung der Flora und Fanna von Wien 46
Till. Aliselmlit.
Die Bewohner.
Seite
$. 27. Zahl und Stammverschicdenheit der Einwohner %7
S. 28* Die Deutechen 48
§. 29. Die Slaveu • • 49
§• 30. Die Magyaren • . . • . •.'...... 50
S. 31. Die Romanen ............... 51
$. 32. Andere Stämme •••... 52
$ 33. Zahlen der Einwohner nach Stämmen —
J. 34. Die ethnographische Lage von Wien . • • • • 53
IHL. Abselmltt.
Die Religionsbekenntnisse.
$. 35. Die einzelnen Religionsbekenntnisse . • • . 55
$. 36. Übersicht der Keligionsbekenntnisse nach Stäm-
men, Gegenden und Zahlen ••..-.•.. 67
TL. Abseluiltt.
Die Rohenengnisse des Mineralreiches.
$. 37. Übersicht des Bergbaues .......... 59
J. 38 Die Metalle OO
f. 39. Kochsalz, Steinkohlen und andere Mineralien > 64
JLl. AlmelutHi.
Die Rohenengnisse des Pianienreiches.
f. 40. Übersicht des Landbaues • 68
J. 41. Brotfrüchte ....-.•.• • 70
f. 42. Andere Erzeugnisse des Ackerbaues 73
f. 43. Gartenbau und Obstzucht • 75
f. 44. Der öhlbaum ....••. 77
Seite
f. 45. Der Maalbeerbanm 78
f. %«• Die Rebe ...... —
h %7. Die Wiesen 80
S. 48. Die Wälder • -
I» 49. Ertrag und Wert des Kulturbodens ..... 89
IUI. Absehnltt.
Die RohenengnlBse des Thierreiches.
g. 60. Die Fferdezuoht ............. 84
I. 61. Die Rindviebzucbt * • > 86
f« 6S. Die Scbafzucbt 86
g» 63. Die Zuebt der anderen Haustbiere
I. 64. Übersiebt der Viebzucht ........ 87
i 66. Die Bienenzucbt • . 88
I« 66. Die Seidenzucbt ••*'•.. ...... ~
S 67. Die Jagd und die Fiseberei 89
lUMM. AbMhniit.
Die Indiitrieeneignisse au den Hiaeralreiche.
f. 68. Die Eisenindustrie 91
f. 69. Die Industrieproduktc der anderen BGneralien * 94
XJIT. AlKiehniit,
Die Indutrieeneagnlue ans dem Pianienreiche.
Sm 60« Die Baumwollenindustric 99
§. 61. Die Waaren aus Lein und Häuf .*..... 101
$. 68. Die Papierindustrie ........... 108
f. 63. Andere Waaren ....... ^
$• 64. Bier, Branntwein, Zucker und Mebl ..... 104
I. 66. Die Typograpbie 106
Die IndQstrieeneiignlsse au dem TUerreiche.
3eHe
§. 66. Schnittwaaren .•••••• # . • IW
ff. 67. Leder und Lederwaaren 109
%. 68. Andere Waaren • . . • • . 110
S. 69. Übergicht der Induitrie • • 11t
XTI. Abscliiilti.
Der Handel.
S. 70. Übersicht des Handels .•.••••..- 113
f. 71. Einfuhrhandel, AusAihrhandel, DurchfVihrhaadfl 116
f. 7«. Das ZoUwesen • 116
S. 73. Der Innenhandel .•.-... 117
f. 7%. Die Hauptplätze des Handels • 118
XVO. AliMclinltt.
Die YerkehrsmitteL
f. 76. Die Landstrassen 180
$. 76. Die Eisenbahnen . 121
S. 77. Die Wasserstrassen 12%
$• 78. Posten und Telegraphen 126
Xino. Abseliiiltt.
Das Unterrichtswesen.
S. 79. Die Schulen und insbesondere die Volkscbulen 128
S. 80. Die Gymnasien und Realschulen . 128
S. 81. Die Universitäten und technischen Lehranstalten 130
S. 82. Die Spezialschulen 131
$. 83. Die Unterrichtsanstalten fiir das Militär • • • 134
VOL. AhmmKum.
Die Sttnde.
Seite
f. g4. Der Nähntand 136
S. 85. Der Wehrstand oder die Armee ..•••.. 137
f. 86. Der Lehrstand und ingbesondere die Greistlichkeit 139
f. 87. Die Staatsbeamten 1%1
%. 88. Der Adcbtand 144
t 89. Der Hofstaat . 145
%1L. AlKiehnltt.
Schlnss.
S. 90. Des Kaisers Majestät 146
Vorrede.
Das folgende Werk ist ein Versuch>
das Kaiserthum Österreich in
seinen wesentlichen ^geographischen,
statistischen und topographischen Be-
ziehungen kurz und übersichtlich zu
schildern.
Obschon ein Verzeichniss von Quel-
lenschriften, hauptsächlich als Anregung
zu weiterem Studium, beigegeben ist^
Heufler, öiterreicb. Vorrede. 1
IV
80 erscheint es doch passend, die vor-
züglichsten Quellen, deren sich der
Verfasser bedient hat, anzugeben und
den Weg zu beschreiben, welcher bei
der Abfassung dieses Werkes in der
Absicht eingehalten wurde , dasselbe
nach Möglichkeit von Fehlern rein zu
halten.
Hier sind vorläufig die Erfahrun-
gen zu erwähnen, welche der Verfas-
ser innerhalb des Reiches in seinen
verschiedenen Wohnorten und auf sei-
nen wiederholten Reisen in die Kron-
länder sich erworben hat. Des Verfas-
sers frühere Wohnorte waren: Inns-
bruck, Klagenfurt, Trient, Triest und
Mitterburg. Die erwähnten Reisen er-
streckten sich über Nieder- und Ober-
österreich, Salzburg, Steiermark, Kärn.
then, Tirol, Vorarlberg, das lombar-
disch-Tenetianische Königreich, Krain,
Görz und Gradiska, Triest; Istrien, Un-
garn, die serbisch-banatische Militär-
gränze und Siebenbürgen.
In der Beschreibung des Lan-
des und der Gewässer waren die
Generalkarten des k. k. mih'tärisch-geo-
graphischen Institutes, insoweit sie fer-
tig sind, die fast ausschliessh'che Quelle.
Für Böhmen ist die Karte von J. Jire'
cekf für Ungarn, Kroatien, Slavonien,
Siebenbürgen und die Militärgränze die
von Schedius, für Dalmatien die von
Kiepert verwendet worden.
In statistischer Beziehung
wurde besonders in dem allgemeinen
Theile Hain's Handbuch benützt; es
ist jedoch, hauptsächlich bei den ein-
zelnen Kronländern auch auf die Quel-
TI
len, namentlich auf die Tafeln zur Sta-
tistik der österreichischen Monarchie
für die Jahre 1847 und 1848 (Wien,
1853) und auf die Übersichtstafeln zur
Statistik der österreichischen Monar-
chie vom Jahre 1851 im ersten Hefte
der Mittheilungen aus dem Gebiete der
Statistik (Wien, 1852) zurückgegan-
gen worden.
Jene Quellen, aus welchen Hain's
Werk, weil es älter ist, nicht mehr
schöpfen konnte, hat der Verfasser um
so weniger übergangen.
Dahin gehören vorzüglich die werth-
vollen gedruckten Berichte der Handels-
und Gewerbekammern, dann die späte-
ren periodischen Schriften, welche von
der Direktion der administrativen Sta-
tistik herausgegeben wurden und die
v«
im Reichs^esetzlatte mitgetheilten Ver-
ordnungen über die politische und ge*
richlliche Organisierung der Kronlän-
der.
Für die Topographie war das
,,Kaiserthum Österreich'* von A. A.
Sehmidi, welches die gegenwärtigen
Kronländer Österreich ob der Enns,
Osterreich unter der Enns^ Salzburg,
Steiermark, Kärnthen, Tirol mit Vor-
arlberg, lombardisch - venetianisches
Königreich; Krain, Görz und Gradiska
mit Triest und Istrien, Dalmätien und
Böhmen umfasst, eine Hauptquelle.
Für Mähren und Schlesien wurde
das im Jahre 1845 im k. k. Schulbücher-
verlage zu Wien erschienene „Lehr-
buch der neuesten Geographie für die
Gymnasien. Erster Theil. Das öster*
VIII
reichische Kaiserthum" vorzüglich be-
nützt Diene Ausgabe hatte der als
statistischer Schriftsteller bekannte Pro-
fessor an der Prager Universität, IM
Norbert Schnabel^ mit Hilfe amtlicher
Daten bearbeitet.
Für Ungarn und die Wojwodscfaaft
Serbien mit dem Temeser Banate wurde
die ,,Be<3chreibung des Königreichs Un-
garn^' u. s. w., welche ohne Nennung des
Verfassers im Jahre 1832 zu Leipzig
eschienen ist und von Pavl Magda^ da-
malsProfesäor am evangelischenLyceum
in Ödenburg, ursprünglich in ungari-
scher Sprache verfasst worden war,
hauptsächlich verwendet.
Für die Militärgränze, welche in
statistischer Beziehung das klassische
Werk des nunmehrigen Reichsrathes
IX
F^efherm von Hiei%inger besitzt,
wurde in topographischer Beziehung
ausser Magdä's obenerwähntem Buche
auch die Beschreibung der Karlstädter
Militärgränze von Fraa benützt
Für GaHzien und die Bukowina war
Siupnickfs Beschreibung dieser Kron-
länder eine höchst willkommene Quel-
lenschrift
Bei Tirol mit Vorarlberg, Kärn-
then, Görz und Gradiska, Triest, Is-
trien und Siebenbürgen konnten bei der
genauen eigenen Kenntniss dieser Län-
der von Seite des Verfassers fremde
Quellen beinahe ganz entbehrt werden.
Das Werk ist vor der Veröffent-
lichung einer mehrfachen Prüfung in
Beziehung auf Stoff, Sprache und auf
i
die Rechtschrei bon^ der fremden Namen
unterzogen worden.
Vor allen andern ist hier der
durch seine Kritiken über geographische
Werke rühmlichst bekannte k. k. Rath
Anton Steinhauser zu nennen, welcher
das ganze Werk zuerst in der Hand-
schrift und sodann in Beziehung auf
die Kronländer noch einmal während
der Korrektur prüfte,, und eine sehr
grosse Anzahl von Bemerkungen dem
Verfasser zur Benützung übergab.
Ueberdiess wurden folgende Ab-
schnitte von Einzelnen geprüft, welche
wegen ihrer besonderen Landeskennt-
niss von dem Verfasser darum gebeten
worden waren: nämlich Böhmen von
dem Af inisterlalconcipisten Joseph Jire-
cek, Mähren und Schlesien von dem Re-
dacteur des Reichs^esetzblattes Aioi»
Semhera, Wien und Niederösterreich
von dem Ministerialsekretär Joseph
Feüf Kärntheu von dem kärnthneri-
schen Landstande und Fabriksherm
Paul Freiherrn von Herbert in Kla-
genfurt, Göi*z, Gradiska, Triest und
Istrien von dem korrespondierenden Mit-
gliede der k. k. Akademie der Wissen-
schaften Dr. Peter Kandier in Triest,
das lombardisch - venetianische König-
reich von dem Ministerialsekretär Dr,
Johann von Boha, Dalmatien von dem
Rathssekretär des k. k. obersten Ge-
richtshofes Joseph von Walther %u
Herhetenburg und von dem Ministe-
rialsekretär Julius Ritter von Schrö-
ehinger^Neudenherg, Kroatien^ Sla-
vonien und die Wojwodschaft Serbien
mit dem Temeser Banale von dem Mi-
nisterialconcipisten Fraiw von Paule*
XII
Jsovic, die Militärgränze von dem Ge-
neral-Kriegskommissär Ritter Karl
Beckv. Schwörhurg, Ungarn von dem
Ministerialrathe Abt Johann Simor,
Siebenbürgen von dem Sektionsrathe
Joseph Zimmermann und dem Redak-
tew des Reichsgesetzblattes Johann
Maiorescu, Galizien und Lodomerien
sammt Krakau, Auschwitz und Zator,
von dem Ministerial- Bibliothekar Jo-
hann Freiherrn von Paüman und dem
Redakteur des Reichsgesetzblatles J9a-
sil Kowalski, die Bukowina endlich
von dem Zuletztgenannten und dem
Bukowina'er £delmanne Eudoxms von
Uormusaki.
Auf diese Weise wurden besonders
in topographischer Beziehung viele Iri'-
thümer und veraltete Angaben aufge-
deckt und viele neue noch ungedruckte
Nachrichten gewonnen.
Xllt
An der Sorge für die Rechtechrei-
hvmg der fremden Namen betheiligten
sich ausser Mehreren der bereits Ge-
nannten der Ministerialconcipist Joseph
B»eth, der Redakteur des Reichsgesetz-
blattes Julius Wyslobocki und der
Doktor der Rechte Hermenegild Jire»
ceky welchen der Verfasser auch meh-
rere sachliche Noten verdankt.
In Beziehung auf die sprachliche
Reinheit des Textes nahm der dramati-
sehe Dichter und Übersetzer alt- und
mittelhochdeutscher Gedichte in das
Neuhochdeutsche, Ministerialofllzial Dr.
S. U. Mosenlhalf hilfreichen Antheil.
Ausserdem haben der Ministeriai-
rath Joseph Lasser Ritter von Zoll'
heim und der Major im Kriegsarchive
Joseph Baron Ow dieses Werk durch
werthvolle Mittheilungen unterstützt
U¥
inAitm dfT Verfasser schliesslich
«MTiiMf AfiNfit der geneigten Theilnahme
dMt iMtm'tn empfiehlt, sagt er allen Ge-
nsMnimf welche mit so freundlicher
Tbätigkeit dieselbe gefördert haben, sd-
nen tiefsten Dank.
Wien, den 14. August 1855.
Der ¥erfiM8er.
Verzeichniss von Qoellenscbriften.
I« Amtllehe Qaellen«
Karten des k. k. militärisch -g^eograph isohen
laiiitutes in Wien. (Im eig^enen Versehleisse im Gebäade
dei k. k. Armee-Oberkommando*s, in Kommission bei Artaria
et Comp, in Wien and bei Ferdinand Artaria und Sohn in Mai-
land).
Masstab
/. Generalkarten
(.auf Kupfer gestochen).
J. Österreiehisches Kaiserthum (von Fal
Ion)
2. Osterreich ob und unter der Enns
3. Salzburg und Berohtesgaden
4. Steiermark
6, Illyrien
6. Tirol und Vorarlberg mit dem Fürsten-
thume Liechtenstein
7. Lombardisch-yenetianisches Königreich
8. Mähren und österreichisch Sohlesien
9. Galizien und Lodomerien von Lies-
ganig (Königreich Galizien und Lo-
domerien, herausgegeben im Jahre 1790
von Lipsganig. Nach den vorzuglich-
sten neueren Hilfsquellen vermehrt und
verbessert von dem k. k. Osten*. Ge-
neralqnartiermeisterstabe imJahrel824
Letzte Correction der Strassenzuge
vom Jahre 185%)
!•• Westgaliiien
derW.
Zoll
Wien
Klaftr.
Verhält-
niM zur
Natur
12000
4000
/^ei'ooo
y»8*ooo
XVIO
XoreMber 1831.— 4. Jahr^aDg^ (|83l).— 5.Jahr^aii^ 081«).
— 6. Jahrg^Bi^ (1833). — 7. Jahrgang (1834). — 8.JahrgaDg
(1835). — 9. Jahrgang (1836). - 10. Jahrgang (1837). —
II. Jahrgang (1838). — 12. Jahrgang (1839). - 13. Jahr-
gang (1840 mit Räekbliek aof das leUte Jahrzehent).
II. Tafein %ur Staiitiik der österr, ?i1onarchie für das Jahr
ld%l. Znfammengtfstellt von der k. k. Direktion der admini-
stratiren Statistik. Vierxehnter Jahrg. Wien 18U. Aas der k. k.
Hof- nnd SUatsdmckerei. — 15. Jahrg. (18^2). Wien 1846. Ans
der k. k. Hof- nnd Staatsdrackerei. — 16. Jahrgang (1843.)
Wien 1847. Aus der k. k. Hof- ond Staatsdrackerei. ~ 17.
Jahrgang 1844. Wien 1848. Ans der k. k. Hof- and Staats-
drackerei.
Tafeln xor Statistik der osterr. Monarchie für die Jahre 1845
and 1846. Zosammengestellt von der Direktion der administra-
tiven Statistik im k. k. Ministeriom für Handel, Gewerhe und
öffentliche Bauten. 18. und 19. Jahrgang. Erster Theil. Wien
1850. Aus der k. k. Hof- und Staatsdrackerei. — 2. Theil.
Wien 1851. Aus der k. k. Hof- und Staatsdrackerei. — 20.
und 21. Jahrgang (1847 und 1848). In 2 Theilen. Wien. Aas der
k. k. Hof- und Staatsdrackerei.
III, Ausweise über den Handel von Österreich im Ver-
kehr mit dem Aaslande und über den Zwisehenverkehr von Un-
garn und Siebenburgen mit den andern österr. Provinzen im Jahre
1840. Vom Recbnungsdepartement der k. k. allgemeinen Hof-
kammer. 1. Jahrgang. (1. Abtheilang). Wien 1842. Aus der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei. — Die gleichen Aasweise für die
Jahre 1831 bis 1840. 1. Jahrgang (2. Abtheilang). Wien
1843. Aas der k. k. Hof- und Staatsdrackerei. — Die gleichen
Ausweise für das Jahr 1841. 2. Jahrgang. Wien 1843. Aus der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei. — Die gleichen Ausweise für
das Jahr 1842. 3. Jahrgang. Wien 1844. Aus der k. k. Hof-
und Staatsdra ckerei. — Die gleichen Ausweise für das Jahr 1 843.
4. Jahrgang. Wien 1845. Aus der k. k. Hof- und Staats-
drackerei. ~ Die gleichen Ausweise für das Jahr 1844. 5. Jahr-
gang. Wien 1845, Aus der k. k. Hof- und Staatsdrackerei. — Die
XIX
^leiehen ADSnreise für das Jahr 18^5. 6. Jahrg^aof . Wien 1846.
Aus der k. k. Hof- und Staatsdraokerei. — Die gleichen Auf-
weise fnr das Jahr 1846. 7. Jahrg^ang. Wien 1847. Ana der
k. k. Hof- and Staatsdruckerei. ~ Die gleichen Ausweise für
das Jahr 1847. Zusammengestellt von der Direktion der admini-
strativen Statistik im k. k. Ministerium fnr Handel, Gewerben,
öffentliche Bauten. 8. Jahrg. Wien 1850. Aus der k. k. Hof- und
Staatsdruckerei. — Die gleichen Ausweise lür das Jahr 1848.
9. Jahrgang. Wien 1850. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei.
Ausweise über den Handel von Österreich im Verkehr mit dem
Auslande und über den Zwischenverkehr von Ungarn sammt der
serb.Wojwodschaft unddemTemeserBanate, dann von Kroatien,
Slavonien, Siebenburgen und der Militärgränze mit den andern
österreichischen Kronländern im Jahre 1849 ; snsammen^estellt
von der Direktion der administrativen Statistik im k. k. Mini-
sterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten. 10. Jahr-
gang. Wien 1851. Aus der k. k. Hof- undStaatsdrockerei. — Die
gleichen Ausweise für das Jahr 1850. 11. Jahrg. (1. Theil). Wien
1852. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. Die gleichen
Ausweise in den Jahren 1841 bis 1850. 11. Jahrg. (2. Theil).
Wien 1853. Aus der k. k. Hof- und Staatsdrnckerei.
Ausweise über den Handel von Osterreich im Jahre 1851,
zusammengestellt von der Direktion der administrativen Stati-
stik im Ministerium fnr Handel , Gewerbe und öff'entliche
Bauten. 12 Jahrgang. Wien 1854. Aus der k. k. Hof- und
Staatsdruckerei.
IV. JäUtheUunyen über Handel^ Gewerbe und Ver^
kehrsmittel , 8o wie aus dem Gebiete der Statistik
überhaupt y nach Berichten an das k. k. Handelsministerium.
Herausgegeben von der Direktion der adminislrat. Statistik.
(1. Jahrg. 1850. Verlag von Karl Gerold).
I. Heft. Verkehr der untern Donauländer im Jahre 1847.
Handels- und Schiffahrtsvertrag awischen dem Kaiserthume
Österreich und dem Königreiche beider Sicilien vom 4. Juli
1846.
n. Heft. Der Staat von Chili überhaupt und der Han-
XX
del von Valparaiso insbesondere. Verkehrsverhältnisse der See-
platne des Asow*schen Meeres.
III. Heft. Der pontisehe Handels we; ond die Verhältnisse
des enropäiseh-persischen Verkehrs.
IV. Bericht der Handelskammer zn Wien über den Zustand
nnd den Gang der Industrie and des Handels im J. 18^9 sammt
der hiernbcr erfulg^en Ministerialerledigan|^.
V. Heft. Verkehr der unteren Donauländer im J« iShS, Ge-
genwärtiger Zustand des europäischen Handels nach den Ko-
sten des rothen Meeres und nach Abyssinien.
VI. Heft. SohifTahrts- und Handelsverkehr der sndrussi-
sehen Seeplätze im J. 1849. Handel der unteren Donauländer
im J. 1849. Verkehr von Triest im J. 18%9 nebst einer lieber-
sieht desselben während der Jahre 1840 — 1849.
VII. Heft Die Industrie- Ausstellung SU Paris im J. 1849.
Vm. rt fi r, n Fortsetiung.
IX. 9) 9) 9) 99 SchluSS.
X. XI. „ Uebersiohtstafeln nur Statistik der österreichi-
schen Monarchie.
XII. Heft. Handel nnd Industrie des Königreichs Polen
im Jahre 1849. Elbe- und Moldauschiftahrt im ersten Halb-
jahre 1850«
Mittheilungen über Handel, Gewerbe und Verkehrsmittel,
so wie ans dem Gebiete der Statistik überhaupt, nach Berich-
ten an das k. k. Handelsministerium. Herausgegeben von der
Direktion der administrativen Statistik. 2. Jahrgang. 1851. Aus
der k. k. Hof- und Staatsdruckerei.
I. Heft. Ueber Mittel- und Nordalbanien. Zur Statistik von
Toskana.
II. Heft. Produktions - Schiffahrts- und Handels- Verhält-
nisse des Königreichs Griechenland im J. 1850.
ni. Heft. Handel und Schiffahrt der Königreiche Belgien
nnd Niederlande im J. 1849. Schiffahrt und Händel des
russischen Reiches im J. 1849 nebst den neuesten statistischen
Daten €ber Bevölkerung, Kultur und Industrie.
IV. Heft, Die Wojwodschaft Serbien und das Temeser Ba-
Dai Sohiffakrt und Haidel der syriicheD HafenpUtie im J.
1850. Sehiflahrtfl- and HandeUvertra; swischen Seiner k. k«
apostolischen Majestät und den vereinigten Staaten von Ame-
rika« Misoellen über Cypern.
V. Heil. Verkehr der sfidrussischon Häfen im J, 1850.
Geschichtliche und statistische NoÜsen fiber den Distrikt von
Mari^pol am Asowiscben Meere.
VI. Verhältnisse der Landwirthschafl und des Handels in
der russischen Provini Bessarabien. Verkehr von Smyrna im
J. 1850. Normen für den Handel aaf der Insel Candien.
VII. Heft Der Verkehr von Hamburg, Altona, Harburg and
Kiel im J. 1850. Schiffahrts- und Waarenverkehr auf der
böhmischen Elbestrecke im Jahre 1850.
VIII. HeH. Schiffahrt und Handel der Insel Candien im J.
1850« Vertrag vom 3. Juli 1849 zwischen den Regierungen von
Österreich, von Modena und von Parma. Vertrag vom 8. Au-
gust 18%9 Bwischen den Regierungen vone Öterreich und von
Modena. Schiffahrtsbewegung auf dem Po vom 3. Februar bis
Ende Juni 1851. Die Knpferprodoktion in Kleinasien und dea^
sen Ausfuhr auf dem pontischen Handelswege.
IX. Heft. Bericht des k. k. Sektionschefs und Direktors
der administrativen Statistik Dr. Czoernig über die Schiffahrts-
n. Handelsverhältnisse Venedigs, verglichen mit jenen von Triest.
X. Heft. Bericht der Handels- und Gewerbekammer für das
Kronland Österreich unter der Enns über den Zustand des
Handels und der Industrie im J. 1850.
XI. Österreichs Handel und Schiffahrt im Hafen von Kon-
stantinopel im J. 1850. Reisebeobachtnngen über die land-
wirthschaftlichen und gewerblichen Zustände von Deutschland,
Belgien, England und Frankreich im J. 1851.
Xn. Oesterreichs Stahlhandel in der Levante. Aussng aus
dem Jahresberichte der Handels- und Gewerbekammer su Verona
über die Verhältnisse des Handels und der Industrie im Jahre
1851. Bericht des k. k. Consulats in Galatz. Die Seidenkultur
in Ungarn. Debreczin in gewerblicher und commercieller Be-
ziehung.
V. MiHkeilungen aus dem Gebiete der StaUsUk. Her-
ausgegeben von der Direktion der administrativen Statistik
im k. k. Handelsministerium. 1. Jahrgang. 1852. Aus der
k« k. Hof- und Staatsdruekerei.
I. Heft. Uebersiehtstafeln zur Statistik der österr. Mon-
archie (in den Jahren 1848, 18%9, 1850, 1851).
II. Heft. Die österreichischen Efsenbahnen im J. 1850.
III. Heft. Die Dampfmaschinen der osterr. Monarchie xu
iSade des Verwaltungsjahres 1851.
IV. Heft. Die höheren Lehranstalten und Mittelschulen der
dsterr. Monarchie im Studienjahre 1851.
Mittheilongen aus dem Gebiete der Statistik. Herausge-
geben von der Direktion der administrativen Statistik im k. k.
Handelsministerium. 2. Jahrgang 1853. Aus der k. k. Hof-
ond Staatsdruckerei.
I. Heft. Zur Statistik des Grosshersogthums Siebenburgen.
If. Heft. Darstellung der Montan-Industrie der Markgrafschaft
Mähren und des Herzogthuros Ober- und Niederschlesien im
Jahre 1851.
III. Heft. Die Volksschulen in Ungarn, Kroatien, Slavonien
und in der Wojwodschaft Serbien (mit dem Temeser Banat)
im J. 1851.
IV. Heft. Skizzen von Bulgarien (nach den Berichten der k. k.
Consularagenten zu Kustschuk und Sofia).
Mittheiluogen aus dem Gebiete der Statistik« Herausge-
geben von der Direktion der administrativen Statistik im k. k.
Handelsministerium. 3. Jahrgang 1854. Ans der k, k. Hof-
nnd Staatsdruckerei,
I. Heft. Darstellung der Landivirlhschaft und Montan-In-
dastrie des Herzogthums Bukowina mit vorzuglicher Ruck-
•ichtnahme auf die Jahre 1^51 und 1852.
II. Heft. Bewegung der Bevölkerung in den deutschen
Kronländern der österr. Monarchie im J. 1851.
III. Heft. Darstellung der gewerblichen und commersiellen
Zustände Spaniens, mit besonderer Hücksicht auf den Verkehr
dieses Landes mit Österreich.
XXIU
IV. Heft. Darst6llaii(f der Rubeola eker - Fabrikation der
österr. Monarchie in den J. 1851 - 1853.
V. Heft. Darstellung^ der national-ökonomischen Zostände
Portogal's, mit besonderer Rücksicht anf den Verkehr mit
Österreich.
VL Heft. Darstelloog^ der national-ökonomischen Zustände
Marokko*s mit besonderer Rücksicht auf den Verkehr mit
Österreich.
VII. Heft. Verwaltungsbericht über die Erg^ebnisse des
Strassen- und Wasserbaues in Österreich während der Ver-
waltungsjahre 1850—1853.
VIII. Heit« Verwaltungsbericht über die Ergebnisse des
Betriebes der k. k. osterr. Staats- Eisenbahnen im V. J. 1853.
Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik. Herausge-
geben von der Direktion der admioist. Statistik im k. k. Han-
delsministerium. %. Jahrgang 1855. Aus der k. k. Hof- und
Staatsdruckerei.
I. Heft. Skizze einer Geschichte des k. k. statistischen
Bureau's in den Jahren 1829—1853 und der Darstellung der
Thätigkeit desselben im Jahre 185^. Von Dr. Adolf Fickcr.
Die politische Gesetzsammlung.
Sr. k. k. Majestät Ferdinand des Ersten politische Ge-
setze und Verordnungen für sämmtlicbe Provinzen des öster-
reichischen Kaiserstaates , mit Ausnahme von Ungarn und
Siebenbürgen. Auf Allerhöcbsten Befehl und unter Aufsicht
der höchsten Hofstellen herausgegeben.
Vier und sechzigster Band, welcher die Verordnungen
vom 1. Januar bis Ende December 1836 eothält* Wien. Aus
der k. k. Hof- und Staats-Aerarial-Druckerei. 1838.
N. 125, S. 840-860.
Beguliruny des kaiserlichen Titeis und Wappens,
Hofkanzleidekret vom 22. August 1836 an sämmtlicbe Läo-
derstellen und Rescript an die niederösterreichischen Stände.
(In Folge Allerhöchster F^ntschliessung.)
xznr
D.
Das Reichsgefeilblatt.
Reiehsgesetiblatt für das Kaiserlham Österreich. Wien.
K. K. Hof- a. SUatsdrackerei. Seit 1853. (Von 18%9 bis 185«
onter dem Titel: Allgemeines Reichsgesetz- n. Regiemngsblatt
ffir das Kaiserthum Österreich).
J. Verordnungen der Ministerien des Innern , der
Justiz und der Finanzen ^ betreffend die politische und
gerichtliche Organisirung der Kronländer (mit Ausnahme
der Verordnung ober Ungarn, mit Tabellen, welche die Be-
▼ölkernng bis su den einzelnen Bezirken und NamensTerseioh-
■isse der Gemeinden enthalten), namentlich:
für das Erzherzogthnm Österreich unter der Enns, von
25. November 1853 (1853, Nr. 2%93 ;
für das Erzherzogthnm Österreich ob der Enns, vom
25. November 1853 (1853, Nr. 250);
fSr das Herzogthom Salzburg, vom 30. Jaoner 1851 (185%,
Nr. 26) ;
für das Herzogthum Steiermark, vom 31. Jänner 1851
(1854, Nr. 27) ;
lar das Herzogthum Kärnthen, vom 5. Februar 185%
(185%, Nr. 35);
fSr die gefSrstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg^ vom
6. Mai 185% (1854, Nr. 117);
< f&r das Herzogthum Krain, vom %. Februar 185% (186^,
Nr. 3%) ;
ffir die gefirstete Grafschaft Gerz und Gradiska, die
Markgrafschaft Istrien und die Stadt Triest mit ihrem Ge-
biete, voflc 6. December 1853 (1853, Nr. 261) ;
ffir die Königreiche Kroatien und Slavonien , vom 3. Juni
185% (185%, Nr. 136);
ffir Dalmatien , vom 8. Februar 185% (185%, Nr. 39) ;
ffir das Kdaigreich Böhmen , vom 9. Oktober 185% (185%,
Nr. 97%);
XXV
für die Markfrafsehaft Mahren, vom 21. April 1854(186%,
Nr. 103);
ffir das Herzo^tliiim Ober- und Niederselilesiett , von
«1. April 1854 (1854, Nr. 104);
far das Königreich Ung^arn, vom 6, April 1854 (1854,
Nr. 80);
fSr die serbische Wojwodschaft und das Temeser Baaai,
vom 1. Februar 185% (1854, Nr. 28) ;
für das QrossfSrstentham Siebenburg^en, vom 13. Jnni 1854
(1854, Nr. 141);
für die Königreiche Galizien und Lodomerien mit dem
Orossherzogthame Krakan und den Henogthamern Aaschwits
and Zator, vom 24. April 1854 (1854, Nr. 111);
ffir das Heriogthnm Bakowina, vom 24. April 1854 (1854,
Nr. 110).
II, Distrikts -^ Eint heiiuny des lombardisch^venetiani^
sehen Königreiches j festgesetzt mit Allerhöchster Ent"
Schliessung vom 28, Jänner i8S3, (Verordnung des Mini-
sters des Innern vom 7. Mai 1853. 1853, Nr. 80.)
Ilh Grundgesetz für die kroatisch ^ slmvonische und
banatisch^ur bische Militärgrünze, (Kaiserliches Patent vom
7. Mai 1850. 1850, Nr. 243.)
Organisimng der Verwaltungsbehörden in der Militär-
gränze. (Erlass des Kriegsministeriums vom 28. Juli 1851 in
Folge Allerhöchster Entschliessung vom 23. Juli 1851* 1851,
Nr. 180.)
E.
Die Veröffentlichungen der k. k. geologischen
Reichsanstalt.
J. Adolf Senoner^ Zusammenstellung der bisher ge^
machten Höhenmessungen,
f. In den Kronländern Osterreich ob und unter der Bnns
und Snliburg. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsansialt,
1850. UL Seite 522 n. ff.
XXVI
2. Im KronUnde Tirol. 1851. 1. Seite 50 n. ff. oad II.
Seite 133 u. ff.
3. Im KroaUnde Steiermark. 1851. III. Seite 64 u. ff.
4* Im lombardisoh-venetiaDisehen Konigreiehe. 1851« Hl.
Seite 78 a. ff.
5. In den Kroaländern Krain, Gon und Gradiska, Istrien,
Dalmatien and der reiehsanmittelbaren Stadt Triest. 185?«
I. Seite 41 a. ff.
6. Im Kronlande Kärntben. 1852. I. Seite 62 a. ff«
7. In den Kronländem Mäbren und Schlesien. 1852. U«
Seite 115 n. ff.
8. Im Kronlande Böhmen. 1852. III* Seite 67 n. ff.
9« In den Kronländern Galiiien und Bakowina. 1853, I.
Seite 120 u. ff.
10. In den Kronländern Ungarn, Croatien, SlavonieDy dann
in der Militärgräme. 1853. HI. Seite 534 u. ff.
(Die Woiwodschaft Serbien und das Temeser Banat sind
inbegriffen.)
11. Im Kronlande Siebenbärgen. 1854. III. Seite 586 u. ff«
//. Geologische Ohersicht der Berybaue der österreichi-
schen Monarchie. Im Aoftrage der kaiserl. königl. geologi-
schen Reichsanstalt zasammengestellt von Frans Ritter von
Hauer und Frans Foetterle, mit einem Vorworte von Wilhelm
Haidinger. Herausgegeben von dem k. k. CentraI-Comit6 für
die allgemeine Agrikultur- und Industrie- Ausstellung in Pa-
ris. Wien. Aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei. 1855.
Gedruckte Berichte der Handels- und Gewerbe-
kammern an das k.' k. Ministerium für Handel, Ge-
werbe und öffentliche Bauten.
(Fast ohne Ausnahme nicht im Buchhandel.)
I. Bericht der Han<lel«- u.Tsewerbekammer für das Kr%'
herzogthum Österreich unter der Enns an das k.k. Ministe-
xxvu
riam fSr Handel 9 Gewerbe vnd öffentliche Banten Aber den
Handel, die Industrie and die Verkehrsverhältnisse des Kam-
merbeiirkes in den Jahren 1851 and 1852. Wien 1859. Oe-
dmckt bei Karl Gerold ond Sohn.
Der (gleiche Berieht für 1853. Wien 1853. Dmck and
Papier von Leopold Sommer.
II. Jahresbericht der Handels^ und Gewerbekammer für
das Erzherzoffthum Ost er reich ob der Enns, über Industrie,
Handel und Verkehr in dem Jahre 1851. Lina. Druck von Josef
Wimmer. 1852.
Der (gleiche Bericht für 1852. Linz 1853. Aus der Buoli-
dmckerei von J. Feichtinger^s Erben.
Der gleiche Bericht fSr 1853. Lins. Druck von Josef
Wimmer. 185%.
III. Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer
für das Herzoythum Salzburg j über Industrie, Handel und
Verkehrsmittel im Jahre 1851. Salzburg 1S52.
IV. Bericht der Gratzer Handels-und Gewerbekammer an
das hohe k. k. Ministeriam für Handel, Gewerbe und offent-
liehe Banten über den Zustand der Landeskultur , der Indu-
strie , der Gewerbsverhältnisse und des Verkehrs im Jahre
1852. Grats. Druck und Papier von Jos. A. Kienreich.
Der gleiche Bericht für 1853. Gratz. Druck und Papier
von Jos. A. Kienreich.
V. Bericht der kärntnerischen Handels- und Gewerbe-
kammer zu Klagenfurt an das hohe k. k. Ministerium für
Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten über den Zustand
der Gewerbe, des Handels und der Verkehrsmittel in dem Jahre
1852. Klagenfurt 1853, Druck von Ferdinand v, Kleinmayr.
Der gleiche Bericht für 1853. Klagenfart 185%. Druck
von Ferdinand v. Kleinmajr.
Bericht der kärntnerischen Handels- und Gewerbekammer
aber die Drau und ihre Fahrbarmachung für Dampfschiffe.
185%. Gedruckt bei Ferdinand v. Kleinmayr.
VI. Bericht der Handels- u. Gewerbekammer in Innsbruck
an das hohe k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe nnd of-
XXTBI
iHiilielie Ba«teB, «ber den Zattaiid der Lamdef knltv , der 1b-
dutrie, der GeweHbsverhaltnisse and dei Verkehrs im Jahre
18S1. Innsbroek. Gedmekt in der Wagner'fehea Baehdmeke-
rei. 1853.
Der fleiehe Berieht (ur 1852. Innsbroek. Gedmekt in der
Wagpier^echen Baehdmekerei. 1853.
VII. Bericht der Handels- und Gewerbekammer für
Vorarlberg in Feldkirch an das hohe k. k. Ministerinm tör
Handel, Gewerbe vnd Sffentliche Banten, aber den Zvttand
des Handels, der Verkehrsmittel and der Gewerbe im Jahre
185t Feldkirch. Dniek von J. Grars Witwe. 1854.
VUI. Rapporte della camera dl commercio « d' indu-
Stria ßella provincia dt Milano all* eccelso I. R. Ministro
del commercio, delP indnstria e delle pnbbliche costramioni
sallo stato delP indnstria e del commercio della propria pro-
vincia ne^li anni 1852 e 1853« Milano dalla Tipo^afia di
Giuseppe Bemardoni* 185%.
IX. Rapporte annaale della camera di cwmmercio ed
industria della provincia di Pavia per V anno 1858, Pavia.
Tipo^afia dei fratelli Fasi. 1853.
X. Sttg^li studi a cui sembrano ehiamate le nuove eamero di
commercio, memoria diretta alla cawuera di commercio di Tre-
vi9o da A. Leone Morpargo. Treviso. Tipoprafia proWnciale
di Gaetano Longo. 1849.
XI. Berieht derHaniltfl«- u.Gewerbekaauner für das Krön-'
land Krain zu Laibach an das hohe k. k. Ministeriam fir
Handel, Gewerbe and öffentliche Banten über den Zustand de«
Handels and der Industrie in dem Jahre 1851« Laibaeh 1858.
Druck von Ignai v. Kleinmayr und Fedor Bamberg.
Der gleiche Bericht für 1852. Laibach 1853. Druck von
Ignas V. Kleinmayr und Fedor Bamberg.
XII. Berieht Aer Handels- u.Gewerbekammer für Kroatien
an das hohe k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und 6U
fentliche Bauten, über den Zustand der Urproduktion , der Ge-
werbe , des Handels und der Verkehrsmittel ihres Beairkos
xsnx
während dei Jahres 1852. Ag^ram« Gedruckt bei Frau Sop-
pan. 1853.
XIII. Rapporte della Camera di commercio e d' Indusirim
del I. R, Comitato di Fiume all* eoeeUo I. R, Minietero del Com-
mercio, deir Industria e delle pabbliche costmiioni sallo
stato del Commercio e dell* Indastria del proprio Distretto
oeir anno 1853. Fiame. Tipografia Antonio Kaletzky. 1854.
XIV. Bericht der Handeln^ und Oewerbekämmer in Prag
an das hohe k. k. Ministerium far Handel, Gewerbe nod öffent-
liche Bauten, über den Zustand der Gewerbe, des Handels und
der Verkehrsmittel im Jahre 1851. Prag 1852. Druck von
K. Gerzabek, Ursulinergasse Nr. 140— U.
Der gleiche Bericht für das Jahr 1852. Prag. Druck der
k« k. Hofbnchdruckerei von Gottlieb Haase Sohne. 1853.
Bericht der Handels- und Gewerbekammer in Prag an
das hohe k. k. Ministerium des Handels , der Gewerbe und
öffentlichen Bauten über die Arbeitslöhne und die lur Unter-
sttttsung der Gewerbsarbeiter bestehenden Anstalten im Präger
und Pardubitser Kreise. Prag 1851. Druck von K. Geriabek.
Statistischer Bericht der Handels- und Gewerbekammer
in Prag an das hohe k. k. Ministerium für Handel , Gewerbe
und öffentliche Bauten, 1. Heft. Prag 1853. Druck von K.
(Jerzabek , Ursulinergasse Nr* 140.
XV. Jahresbericht der Handels^ und Oewerbekämmer in
Budweis^ über Industrie, Handel u. Verkehr im Jahre 1852. Bud-
weis 1853. Gedruckt in der bischöflichen Buchdruckerei von
M. Zdarssa*s Erben.
Der gleiche Bericht für 1853. Budweis 1854. Druck der
bischöflichen Buchdruckerei von M. Zdarssa's Erben.
XVI. Bericht über die materielle Lage der Arbeiter im B, Leir
paer und Gitschiner Kreise Böhmens, im Auftrage des hohen
k. k. Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten,
erstattet von der Handels^ und Oewerbekämmer zu Reichen^
barg. (Als Mannskript gedruckt.) Prag 1852. Druck des ar-
tist. typogr. Instituts von C. W. Medaa.
XVn. Uerioht der Handelt^ fi. Oewerbekamtner in JBSger an
xxx
das hohe k. k. Ministerium far Handel, Gewerbe and öffentliche
Bauten über den Zustand der Gewerbe, des Handels und der
Verkehrsmittel im Jahre 1852. E(fer. Druek von Kobrtsch und
Gschihay. 1853.
XVni. Jahresbericht der Handels- u, Oewerbekammer in
Pilsen a.niz8 hohe k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und
öffentliche Bauten, für 1853. Prag. Druck der k. k. Hofbuch-
druckerei von Gottlieb Haase Sohne in Pra(f. 1854.
Bericht der Handels- und Gewerbekammer in Pilsen an
das hohe k. k. Ministerium für Handel , Gewerbe und öffent-
liche Bauten über den Zustand der Industrial- und bürgerli-
chen Gewerbe , des Handels und der Verkehrsmittel im Jahre
1852. Prag. Druck der k. k. Hofbuchdruokerei von Gottlieh
Haase Söhne in Prag^. 1853.
XIX. Bericht AerHandels- und Oewerbekammer in Brunn
an das k. k. höbe Ministerium für Handel, Gewerbe und öffent-
liche Hauten über den Zustand der Industrie , des Handels und
der Verkehrsmittel im Jahre 1851. Brunn. Druck von Karl
Winiker. 1852.
XX. Bericht der Handels u. Oewerbekammer in Brunn
über die Gewerbs- und handelsstatisfi sehen Verhältnisse ihres
Bezirkes im Jahre 1851. Brunn. Druck von Karl Winiker. 185%.
XXI. Bericht der Handels- u, Oewerbekammer in Olmüii
au das hohe k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffent-
liche Bauten, über den Zustand der Landeskultur, der Industrie,
der Gewerbsverhältnisse und des Verkehrs im Jahre 1851.
Olmiits. Druck von Franz Slawik. 1852.
Der gleiche Bericht für das Jahr 1852. Olmutz. Buch-
druckerei von Franz Slawik , vormals A. Skarnizl. 1853.
Der gleiche Bericht für das Jahr 1853. Olmutz. Buch-
druckerei von Franz Slawik. 185%.
Statistischer Summar-Ausweis der Handels- und Gewerbe-
kammer in Olmutz an das hohe k. k. Ministerium tiir Han-
del, Gewerbe und öffentliche Bauten für das Jahr 1851. Ol-
mutz. Buchdruckerei von Franz Slawik. 1853.
XXII. Bericht der Handels- u.Gewerbekammer in Troppau
XXXI
an d«8 hohe k, k. Ministeriam für Handel , Gewerbe and öffent-
liche Bauten, über den Handel, die Industrie and dieVerkehr«-
verhältnisse des Kronlandes Schlesien im Jahre 1851 and 1658.
Troppau. Drack von Adolf Trassier. 1853.
Bericht der Handels- and Gewerbekammer fnr das Hersof-
thom Schlesien an das hohe k. k. Ministeriam fdr Handel,
Gewerbe and öffentliche Bauten, über den Zustand des Haadelf .
der Industrie und der Verkehrsverhältnisse des Kammerbezir-
kes im Jahre 1853. Troppau. Druck von Adolf Trassier. 185%.
Berieht der Handels- und Gewerbekammer in Troppau an
das hohe k. k. Ministerium für Handel , Gewerbe und öffent-
liche Bauten, über die Arbeitslohne und di<f zur Unterstützung
der Gewerbsarbeiter bestehenden Anstalten im Kronlande Schle-
sien. Troppau. Druck von Adolf Trassier. 1852.
XXni. Jahresbericht der Pest- Ofner Handels^ ti. Gewerbe-
kammer 1852. Pesth. Gedruckt bei Landerer und Heckenast. Peith
1853. Gedruckt bei L. Luk4os, Landstrasse Nr. 6.
Bericht der Pesth-Ofner Handels- und Gewerbekammer über
den Zustand des Handels und der Industrie im Jahre 1853.
Pesth. Bnchdruckerei von Gustav Emich. 1854h.
XXIV. Jahresbericht der Handels^ und Oewerbekammer
des Pressburger Distrikts, iS5i, Pressburg 1852. Druck von
Karl Friedrich Wigand.
Der gleiche Bericht für 1852. Pressburg 1853. Druck der
vormals Schmid'schen Buchdruckerei.
XXV« Bericht der Brodyer Handels'^ und Oewerbekam--
mer an das hohe k. k. Ministerium für Handel, Gewerbe und
öffentliche Bauten, über den Zustand des Handels und der Indu-
strie im Jahre 1851. Druck von £. Winiarz in Lemberg. 1852.
XXVI. Bericht der Handels- u, Gewerbekammer in Krmkau
an das hohe k. k. Ministerium für Handel , (bewerbe und öffent-
liche Bauten, über den Zustand der Industrie, des Handels
und der Verkehrsmittel im Jahre 1851. ^rakau. Gedruckt in
der Buchdruckerei des n^zas^, Stefansstrasse Nr. 369. 1852.
Der gleiche Bericht für 1852. Krakau. Gedruckt in der
Buchdruckerei des „Czas*^, Stefansstrasse Nr. 869. 1854h.
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fir im Jikr lädt. Caenswiti, gv^ndd M .
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IlMfMaMM aaak «an« taffv^tk Maidtiafar^
KlffH «ItaaaS^laa« W«rWil«l Ta« Ja^afk SaMaJ Saaüaas-
|k«f i» k«k^ iMIMriaaHcaaffi^iatka« laaiiiaK «im«. ld%T.
maKklüHMMiOMfmMw Im k.k9tkatt«tktrfaalat*i«
xxxm
Wien. Im MMSstab von 1 Wiener-Zoll := 40.000 Wiener-
KUfler«
Sprachenkarte der osterreiehieohen Monarchie, samni
erklärender Übercieht der Vdlker dieiei Kaiserstaates, ihrer
Sprachstamme und Mundarten, ihrer ortlichen nnd nommerisohen
Vertheilnng von J. V. HSnfler* Pesth, inCommission bei Gu-
stav Emich. 1846.
HandkaHe von Niederosterreich für Schulen, heraus-
gegeben von M. A. Becker, k. k. Schulrath und Inspektor der
Volks- und Realschulen in NiederSsterreich, und nach den An-
gaben des k. k. Rathes A. Steinhäuser geieichnet und litho
graphirt von dem Zeichnungsbeamten Frani Simi2 des k. k.
militärisch-geographischen Institutes Wien 1853. 1 Blatt. Im
Massstab von 1:990.000.
Kr4low8twe Ceskö upravil a pomoci 6esk^ho Museum
wydal Joseph Jiredek Kreslil a ryl Frant. Schonfelder i Fen-
•rsfeldu c. k. wojenskl urednfk w Prase 1850. Mira 8 seme-
pisnych mili po 4000 wfdenskych s4h&ch.
Geognostische Karte Tirors, aufgenommen und heraus-
gegeben auf Kosten des geognostisoh-montanistisohen Vereins
von Tirol und Vorarlberg. 1851. 0 Blatt.
Bosnien und Dalmatien, vorzüglich nach österreichi-
schen Aufnahmen, mit Benütsung von A* Bou^'s Reisen (Mon-
tenegro nach Karaciay, Kowalewsky und Wilkinson, das un-
tere Narenta-Thal nach Wilkinson*s Reise) entworfen von H.
Kiepert. MassUb : Vgoo ooo
Karte des Königreiches Ungarn, der Königreiche
Kroatien, Slavonien, Dalmatien, des Grossfurstenthums Sieben-
burgen, des Küstenlandes und der Militärgränse. 8. dnrehge-
hends umgeänderte, auf astronomische Bestimmungen gegrün-
det und dem gegenwärtigen Zustande des Landes entsprechende
Ausgabe, nebst dem Königreiche Galiiien nnd dem Gebiete
von Krakau , so wie den angränienden Theilen des Österreich*
Kaiserstaates, herausgegeben von Ludwig Schedius, .k. Ratb
und Professor an der k« ung, Universität, und Samuel Bla-
schnek, Ingenieur in Pest. Masstab : 1 Wiener-Zoll 6680.0444
Ueuflerf Österreich. V. 3
XXXIT
KUfler: V^,«.^,^ der Natur. 1847 bis... (siel). Seiner k. k.
Apostolischen Majestät Ferdinand, dem jetzt g^Iorreioh regie-
renden Kaiser von Osterreich, Könige von Ung^arn, in tiefster
Ehrfurcht gewidmet. (Der gleiche Titel in angarischer Sprache.)
Karpathenländer, Polen and Preassen. Blatt Nr. 15 der
neaesleo Aasgabe von EL von Sydow^s Schalatlas. Gotha. Bei
Jastas Perthes.
B.
Druckschriften aber gani Österreich.
Liechtenstern , J. M. Freiherr von, Handbuch der fiCtte-
sten Geographie des österreichischen Kaiseritaates. Wien 1817
bis 1818. 3 Bände.
Blumenbach (Wenzel Wawraschek-) , neuestes Gemälde
der dsterr. Monarchie. Wien 1837.
J. J. H. Cxikann und F. Gräffer, österreichische Natio-
nal-Encyklopädie , oder alphabetische Darlegung der wissens-
wiirdigsten Eigenthumlichkeiten des österreichischen Kaiser-
thams , in Rucksicht auf Natur, Leben und (nstitutionen u* s.
w. (Vorzüglich der neueren und neuesten Zeit.) Im Geiste
der Unbefangenheit bearbeitet. (In sechs Bänden.) Wien. 1835
bis 1837.
Lehrbuch der neuesten Geographie für die Gymnasien,
firster Thell. Das österreichische Kaiserthum. Mit drei Land-
karten. Kostet angebonden 1 fl. C. M. , gebunden in «teifem
Deckel 1 fl. 6 kr. C. M. Wien. Im Verlage der k. k. Schulbü-
cher-Verschleiss-Administration bei St. Anna , in der Johan-
nesgasse. 1845.
Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon aller öster-*
reichiscben Staaten. Naeh ämtlichen Quellen der besten vater-
ländischen Hilfswerke und Original - Manuseripte, von einer
Gesellschaft Geographen, Postmänner und Staatsbeamten. Her-
ausgegeben von Franz Raffelsperger etc. Sechs Bände. Wien
1845-1853.
Häafler Josef Vinzeuz , aber die Namen der Kro«*
xxrv
ISnder des österreichischen Kaiserstaates, (österreichische
Gymnasial-Zeitsehrift 1850. Seite 909-91«.)
Österreichische Vaterlandslninde ▼ob Dr. Adolf Schmidt,
Alctaar der kais. Akademie der Wisseasohaflen , Doieat der
Geographie des osterr. Kaiserstaates am k. k. polytechnischen
Institute, Ehrenmitglied der historischen Vereine m München
und Regensharg, korresp. Ehrenmitglied des historischen Ver-
eins lu Augsburg , Mitglied der I. R. Aceademia degli Agiati
au Roveredo und des Museums Francisco Carolinum su Lim,
korresp. Mitglied des Ateneo in Venedig. Wien 1852. Verlag
von Wilhelm Braumuller, Buchhändler des k. k. Hofes und
der kais. Akademie der Wissenschaften.
Handbuch der Statistik des österreichischen Kaiserstaates.
Von Josef Hain , Ministerial-Sekretar in der Dienstleistung bei
der k. k. Direktion der administrativen Statistik. Wien. Tend-
ier und Komp. Zwei Bände. 1852—1853.
Vanicek Fr. , Handbuch der österreichischen Vater-
landskunde für Obergymnasien. Wien 1852. 1 Band in 8.
Österreichische Vaterlandsknnde. Mit einer Einleitung in
die Erdkunde überhaupt. Gebunden in Leinwandrucken 15 kr.
C. M. Wien 1853. Im Verlage der k. k. Schulbücher- Ver-
schleiss-Administration bei St. Anna in der Johannesgasse.
Prasch , Statistik des österreichischen Kaiscrthims fir
Obergymnasien, Zweite Auflage. Wien 1853,
Geographie des Kaiserthums Österreich. Verfasst von Karl
Wladislaw Zapp. Dritte, nach den Andeutungen des hohen k« k*
Unterrichts • Ministerial - Erlasses vom h, August 1854 , Z.
11415, umgearbeitete und revidirte Auflage. Prag 1855. Druck
und Verlag von Jarosl. Pospisil.
Österreichische Vaterlandskunde. Ein Handbuch, suiiichst
für Lehrer und die es werden wollen, dann iBf Alle, denen
eine genauere Kenntniss des Vaterlandes vom erdkundlichen
Standpunkte wünschenswerth erscheint Unter Mitwirkung von
Freunden der Erdkunde verfasst und herausgegeben von M. A.
Becker. Erster Theil, mit einer Karte in Steindruck. Wien
1855. Verlag von L. W. Seidel (Graben Nr. 1022).
XXXVi
SUlistifelie U^rflicM über die öfterreieliiMlieii Ojauia-
gien and ReaUehalen am Sehlvsse des Schuljahres 1853—51.
(Zeiisehrift für die österreiehiseheii Gymnasien 1854. XIK Heft
Wien. Verlag and Droek von Karl Gerold and Sohn. 1855.)
C.
Dracksehriften aber einielne Kronlander.
Enkerzoffthum Österreich sammt Saitburg.
Vierthaler, Fr. M., Wanderangen dareh Salsbarg, Berch-
tesgaden and Österreich. Wien 1816. 2 Bande.
Topographie , kirchliehe von Österreich , heraasgege-
ben von V. Damaat, Alois von Bergenstamm and A. Schutien-
berger I. — XVlll. Band. Wien 1819. 18 Bande.
Das Ershenogtham Österreich mit Salibarg. Beschrie-
ben von A. A. Schmidl. Mit vielen Ahbildangen. Stattgart,
J. 8oheible*s Bachhandlang 1838. Bachdrackerei von W. Has-
per in Carlsrahe.
Österreich unter der Enns,
Siekingen , Fi. X. Ritter von, Darstellang des Enher-
logthames Österreich unter der Enns. Wien 1831. V. O. W. W.
1% Binde, V. U. M. B. 7 Bande, V. O. M. B. I. — VI. 6
Binde, V. U. W. W. I. — VII. 7 Bände.
Blumenbach, W. C. M., neueste Landeskunde von Öster-
reich unter der Eons. Gans 1834. 2 Bände.
Wien.
Hormayr, Josef Freiherr von, Wien, seine Geschicke
und Denkwürdigkeiten. Wien 1823-1825. 9 Bände. (Der 8. und
9. Band enthalten die Beschreibung Wien*s.)
Ziska Frani, Johann Peatrs Beschreibung von Wien.
Siebente Ausgabe, verbessert and vermehrt von ^, Wien 1826.
Schmidl, A. A. Wien und seine nächsten Umgebungen
mit besonderer Berücksichtigung wissenschaftlicher Anstalten
und Sammlangen. 6. Auflage. Wien 1851.
XXXTH
ötterreieh ob der Entu.
G^^g^y Ig:*9 Topographisoh-historisehe Beschreibung des
Landes ob der Enns. Wels 181^. 3 Bande.
Billwein, Bened. Oesehiehte, Oeo^aphie und Statistik
des Erahemogthnmes Österreieh ob der Enns und des Her-
logthoms Salsbnrg. Lins 16%3. 5 B&nde.
^ Salzburg.
Hnbner, L. Topographische Besehreibang vom Erastifte
und Reichsfurstenthame Salaburg. Saliburg 1796. 3 Bande.
Koeh-Stemfeld J. E. R. v. Salaburg und Berehtesgaden
in historischen, statist., geogr. u. staatsökonomisehen Beiträ-
gen. Salzburg 1810. 2 BSnde.
Winkelhofer, August. Der Saliaehkreis. Salzburg 1813.
1 Band.
Das Kronland Saliburg vom geschichtlichen, topogra-
phisch - statistischen und landwirthschaftlichen Standpunkte
dargestellt sur Feier der XIV. Versammlung deutscher Land-
aad Forstwirthe. Saliburg. 1851.
Steiermark.
Liechtenstem, J. M. Freiherr von. Allgemeine Übersicht des
Henogthums Steiermark. Wien 1790. 1 Band.
Schmoti, Karl. Historisch-topographisches Lexikon von
Steiermark. Grata 1822. \ Bände.
Das Herzogthum Steiermark. Beschrieben von A. A«
Schmidl. Mit vielen Abbildungen. Stuttgart, J. Scheible's Buch-
handlung 1889. Hofbuchdruckerei von W. Hasper in Carlsruhe.
Göth, Georg. Das Henogthum Steiermark, geographisch-
statistisch-topographisch. I. n. Band Bmcker Kreis. III. Band
Jndenburger Kreis. Wien 1840. 3 Binde.
inirien.
Die illirischen Provinien und ihre Einwohner. Wien 1812.
1 Band.
Das Kdnigreich lUirien. Beschrieben von A.A. Schmidl.
XXXVDI
Mit TieleB Abbildunf es. Siattf art, J. Seheible*8 BaohhandluBg
18%0. Höfbuohdrookerei von W. Hasper in Carlsnihe.
Kämihen.
Das Heraogthum KSrnthen, geof^phiseh-historiaoh dar-
gestellt nach aHen seinen Bexiehnngen vnd Merkwürdigkeiten.
Mit besonderer Berüoksicbtignng far alle Freunde der Ge-
schichte, der Landes- and Volkskunde, der Agrikultur und
Montan-Industrie , so wie der schonen erhabenen Alpennatur.
Ein Beitrag cur Topographie des österreichischen Kaiserstaa-
tes. Bearbeitet und herausgegeben von Josef Wagner. Mit einer
Karte von Kfimthen. Klagenfurt 1847. Verlag der Josef Sig-
mund'schen Buchhandlung. (Eduard Liegl.)
Tirol und Vorarlberg.
Rohrer Josef , ober die Tiroler. Ein Beitrag cur öster-
reichischen Völkerkunde. Wien 1796.
Zoller, Fr. Karl, alphabetisch-topographisches Taschen-
buch von Tirol und Vorarlberg. Innsbruck 1827. 1 Band.
Pinamonti da Rallo O.G. Trento, sue vioinanie, Indu-
stria, Commercio e Costume de Trentini. Trient. 1836. 1 Band.
Weber, Beda. Das Land Tirol mit einem Anhange von
Vorarlberg, Innsbruck. 1837. 3 Bände.
Die geforstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg. Be-
schrieben von A. A. Schmidl. Mit vielen Abbildungen. Stutt-
gart. J. Scheib1e*s Buchhandlung 1837. Buchdruckerei von W.
Hasper in Carlsruhe.
Staffier Job. Jakob. Tirol und Vorarlberg statistisch-
topographisch. 3 Bände. Innsbruck 1839, 1841, 1814. (In der
Topographie fehlt das ital. Tirol).
Steub, Ludwig. Drei Sommer in Tirol. Manchen 1846. 1 Bd.
Weber, Bed. Die Stadt Botxen und ihre Umgebungen.
Botsen 1849. 1 Band.
Weber, Beda. Das Thal Passeier und seine Bewohner.
Innsbruck 1852.
Bergmann, Joseph, geographische Skizze von Vorarlberg.
(Österreichische Gjmnasialzeitachrift. 1850. Seite 174—188).
XXXIX
PeriBi Agosiiflo, SUtistiea del Treottno« Trento 1859.
% Bande.
Lombardisch^venetianisches Königreich.
Barger, Johann. Reise durch Ober-Italien mit vorzug^li-
cher Rueksieht aal den i^eg^enwSrtigen Zustand der Landwirth-
sehaft, der Bevölkeran|^ , Bodenfruehte und Besteaerung. Wien,
1831. 2 Binde.
Ctoemig, Kar). Italienische Reiseskizzen. Mercey, Mai-
land 1838. % Bände
Czoerni|^9 Karl, Ehrenmitglied des österreichischen
Lloyd, korrespondierendes Mitglied der patriotisch - ökono-
mischen Gesellschaft des Königreichs Böhmen and der k. k.
mahriseh-schlesisehen Oesellschaft zar Befordemng des Acker-
baues, der Natur- und Landeskunde. Italienische Skizzen.
2 Bandchen. Mailand 1838. Bei Piratta E.O.Contrada di S. Ra-
degonda Nr. 864.
Das lombardiseh-venetianische Königreich. Beschrieben
▼OB A. A. Schmidl. Mit vielen Abbildungen. Stuttgart, J.
8«heible*s Buchhandlung 1841. Hofbuchdruckerei von W. Has-
per in Carlsruhe.
Cattaneo, Dt. Carlo. Notizie naturali e civili su la Lom-
bardia. Milano 18%%. 1 Band.
Czörnig, K., Daten zur Geographie des lombardisch-Tcae-
tianisohen Königreiches« (Österreichische Gymnasialseitschrift.
1850. Seite 350 — 357).
Krain.
Hoff, Georg. Gemälde vom Herzogthume Krain und dem-
selben einverleibten Istrien. Laibach 1808. 3 Theile 1 Band.
Küstenland.
Kandier, Dr., L*Istria. Ein Wochenblatt. Triest.18%6 bis
1859. 7 Jahrgänge.
Kroatien und Siavonien.
Taube, Fr. Wilhelm, historisch-geographische Beschrei-
bung des Königreiches Slavonien und des Herzogthumes Syr-
mien. Leipzig 1777. 1 Band.
XL
CsaploTies, Johann, Slavonien und nnTheile Kroatien.
Pesth 1819. 2 Bünde.
MiHtärgränze.
Statistik der Milit&rgrfinxe des oaterreiehiaehen Kaiaer-
Ihumes. Ein Versuch Ton Karl Bemh. Edlen von Hietsing^r, k.k.
Feldkriei^s- Sekretär bei dem Karlst&dter-Warasdiaer Oram-
Oeneral-Commando. 1. Theil. Wien 1817. Gedruckt und im
Verlage bei Karl Gerold.
Ethnographisches Gemälde der slavonisehen Militär-
gränie, oder ausfShrliehe Darstellung der Lage, Beschaffen-
heit und politischen Verfassung des Landes, dann der Lebens-
art, Sitten und Gebräuche, der geistigen Bildung und des Cha-
rakters seiner Bewohner. Ein Beitrag zur Länder- und Völker-
kunde des österreichischen Kaiserstaates. Vou Spiridion Jo-
witsch, Praktikant der k. k. Hofkriegsbuchhaltung. Wien 1835.
Gedruckt und in Commission derMechitaristen-Kongregations-
Buchhandlung.
Vollständige Topographie der Karlstädter Militärgränie
in Kroatien, mit besonderer Rucksicht auf die Beschreibung der
Schlösser, Ruinen , Inscriptionen und andern dergleichen Über-
bleibseln von Antiquitäten nach eigener Anschauung und aus den
luverlässigsten Quellen dargestellt für Reisende und cur För-
derung der Vaterlandsliebe. Ein Versuch von Frans Julius
Fräs, k. k. Schulendirektor der Karlstädter Militärgränze und
mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitglied. 8. Aufl. Agram
1850. Gedruckt und im Verlage bei Franz Suppan. In Leip-
ilg bei F. A. Herbig. In Wien bei F. Tendier et Comp.
Dalmatien,
Fetter, Fr. Compendio geografico dellaDalmatia conun*
appendice sul Montenero. Zara 1884. 1 Band.
Das Königreich Dalmatien. Beschrieben von A. A.
Schmidl. Mit vielen Abbildungen. Stuttgart 184«. J. Scheib-
le^s Buchhandlung. Hofbuchdruckerei von W. Hasper in
Carlsnihe.
Dr. Carrara Francesco, la Dalmasia dewritta dal — -*
XL1
eon 48 tavole niniate rappresentaBtt i prinoipali eostumi na-
mionali. Zara. Fraielli Ratarra Tipo^afi editori. 1849;
Pelter Fr , Skisse tod DaloBatien. (Ösierreiehisehe
Gymnasial-Zeitsehrift 1850. Seite 350—357.)
Böhmen.
Sommer^ Joh. G., das Konigreieh Böhmen, statisiiach
■nd topographiach. Prag 1833. 10 Bände.
Krombhols, J. v., topographisohes Taaehenboeli von
Prag. Prag 1837. 1 Band.
Palacky, Fr., Topographie von Böhmen naeh den Con-
seriptions-Ergebnissen des Jahres 1843. (Böhmisch) 1 Band.
Das Königreich Böhmen. Beschrieben von A. A« Schmidl«
Mit vielen Abbildungen. Stuttgart. J. Scheible*s Bnohhandlvng.
18%3. Hof-Bochdmckerei von W. Hasper in Karlsruhe.
Lexikon, topograph., von Böhmen. Prag 1859. 1 Band.
Mähren und Schlesien,
Bayer, Joseph. Topographisches Handbach von Mahren
■ad Schlesien. 1817. 2 Bände.
Mähren.
Wolny, Georg. Die Markgrafschaft Mahren. Topogra-
phie. Briinn 1835. 0 Bfinde.
Schlesien,
Kneife], R., Topographie von österr. Schlesien. Brunn
1804. % Bände.
Ena, Fanstin. Beschreibung des Oppalandes oder des
Troppauer Kreises. Wien 1830. 4 Bände.
Ungarn^ Wojwodschaft Serbien^ Temeser Banat.
Bei, Math. Compendium Hungariac Geographieum. Ka-
achaa 1777. 1 Band.
Korabinsky, Joh. Math. Produkten-Lexikon, geographisch-
hiatoriaches, von Ungarn. Pressburg 1780. 1 Band.
Teleky, Dom. Graf, Reisen durch Ungarn und einige an-
(ränsende Kronländcr. Peath 1806. 1 Band.
JUM
4«# UMgntiekmM ihpurm^ lt#7« S Bimit.
§i4fnik(trgf SMuum Gnt r#a« S««fe ««cli 4ai «■gariMhta
gMrfdt m4 Mdb P<Mtt «mm tmj. Wim IMS. 1 Bta«.
4tf lUMgnMum Vnpum, Wim 1821. t Bimde.
HgkMm», fr. Bt^krmhmmg ier kStdf/i. FrmgkUt Pesttu
fh»ffM9j 9mi Thiel«. MerkwüriifjkeiUm ita Köugrei*
$h$M Uiif »r»« KMehM tStft. 1 Band.
CMf l«vi#«, J#li«im. Qeailde Ton Ungani. 18t9. « BUie.
I^«4wifk, 8. r. Reif« in Unfara ia Jahre 1831. Pestli
in%% 1 Ilaa4.
Neueiite jiiaif«(i«eh-f eopraphiaehe Bei ehreibiug des Könige
reUh« Unfara, Kroaliea uad der aogariaehen Militargraase.
lieipiif 18S9. Weyfaad*sohe Baehhandlaag.
Medalaanky. AI. Freih. v. Malerische Reise auf dem
Waaf flusse la Uagara. Pesth 184^ 1 Band.
Zifitr, Dr. Chr. Nensohl und dessen Umgehungen in Nieder-
ungara. 1849. 1 Uaad.
F^nyes, Alex. Slatiiük dea Königreichs Ungarn. Pesth
tiia. 8 B«ada.
Geographie des QroasfirsieathuaM Sieheahürgea. Voa
Lukas Jos4»ph Marienburg, Bursenl&adisehem Capitular uad
Pfarrer tu Weideahaeh bei Kronstadt in Siebenbürgen, wie
au eh der henoffl« mineralog. GesellsehafI in Jena Mitgliede
uad auMwärligem Ueisitaer. Hermannstadt 1813. Im Terlage
hei Martin Uoohmeister, DIkasterial-Buehdruokarn.Bnehhiadler.
aeheint, Uau. v. Land« uad Volk der Saekler in Sieben-
bttrgea. Peath 1838. 1 Baad.
'IVeuenfsld, Iga. Leak v. Lexleoa SieheaMhrgens, geogra-
xun
pküwh-topogripiiisch-sUHsiisch-hyclrographisell- und orogra-
phiaohes. Wien 1839, % Bande.
Wellanaim, Andreas. Reisebriefe aus dem Lande der
Sachsen in Siebenbar|^eQ. Kronstadt 1843. I Band.
Gaiizien C^odomerien^ Krakau^ Auschwitz und Zator) und
Bukowina.
Das Konig^reich Oalinien and Lodomerien, sammi dem
Gro8shono|^thume Krakan und dem Herzogthume Bukowina,
in geographisch-historisch-statistischer Beziehung. Von Hipolit
Stnpnioki. Mit einer Karte dieses Königreichs. Lemberg 1853.
Oedruekt bei Peter Piller.
Bu1ltou:ina.
Die Bukowina im Königreiche Gaiizien. Von Theophil
Bendella, Rektor am bischöflichen Seminarium in Ciernowitz.
Mit 6 Lithographien, nach Originalzeichnungen von J. Schn-
birss. Wien 18%5. H. F. Müllers Kunsthandlung.
III* Drucl&flcltrlfflen de« Verfaflfler«, nach
der Zeitfolge de« Erscheinen« geordnet«
1889.
1. Bemerkungen über Saxifraga ranscoides, Primnla villosa
ete., Aber die Eislöcher bei Eppan und fiber einen angeblich
tirofischen Fundort der Wulfenia carinthiaca.
(In dem lu Regensbnrg erscheinenden botanischen
Wochenblatt „Flora«^ vom Jahre 1839. Seite 267—272).
2. Ein Aufruf zu Beiträgen für das Herbar des Ferdinande-
nms in Innsbruck. Mit einer Mnttertabelle lu Etiketten.
(Im Bothen von und für Tirol und Vorarlberg vom Jahre
1839. Seite 160, in italienischer Übersetinng im ^essa-
giere tirolese.^ 1839. Nr. 54).
3. Übersicht der pflanzengeographischen Verhaltnisse Tirols
und Vorarlbergs.
(In dem Werke: ^Tirol und Vorarlberg^ atatistisoh und
XLIV
topographifloh tob J. J. Staffier. !• Thoil. iMtbniek«
Ranch. 1839. $. 60. Seite 176-179).
4. Veraeiohniss tob 176 beeoadera merkwUrdif^D Pflaaaenar-
ten Tirors und Vorarlberg*« mit ihren Standorten.
ön SUffler's Tirol. 1. Theil. §. 95*. Seite «%9-8593.
5. Verteiohniu von 130 Araneipflanxen , welche in Tirol nnd
Vorarlberg wild wachsen, mit ihren Standorten.
(In SUfflers Tirol. 1. Theil. §. 96. Seite 259-«68).
1889^1843.
6. Der botaniache Inhalt der Jahresberichte des Ferdinan-
deums. Für die Jahre 1839, 1840, I84l, 184S nnd 18t3.
(Erschienen als Beilage der neuen S&eitschrift des Fer-
dinandenms an Innsbmek. 1839^1843}.
i840.
7. Geognostisch- botanische Bemerkongen auf einer Reise
dorch Ötzthal nndSchnals. Mit einer geognostisch-botanischen
Karte. C^^er geognostisohe Inhalt von Dr. Stotter.)
(In der Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol nnd
Vorarlberg. VI.B&ndchen. Innsbruck 1840. Seite 95-137).
8. Nachrichten von dem Leben nnd den Schriften des Doc-
tors Candidns von Rauschenfels.
(Tiroler Bote, 1840. Seite 300).
i840-'i84i.
9. Bericht aber den tirolischen Pflanaengarten des Ferdinan-
deums, worin sich ein Verzeichniss von 364 tirolischen Pflan-
Bcnarten mit Angabe ihrer Fundorte befindet.
(Im D Boten von und fSr Tirol und Vorarlberg.'* 18k0. S,
416 und 420 und 1841 S. 4. Auch als besonderen Ab-
druck in kl. 8. Innsbruck 1841).
i84i.
10. Zur Geschichte der Umbilicarien in Tirol. Eine Tabelle,
welche eine vergleichende Übersicht der Verbreitung der Um-
bilicarien ober die Erde und insbesondere über Tirol, dann
die Namen der Entdecker und das Jahr der Entdeckung fnr
die einaelnen Tiroler Arten enth<.
XLT
(In der oeiiea Zeitschrift des Ferdiaandenois* VIL S.67.
Inasbniok 1851).
11. Tirolische Literatur des Jahres 18%0.
CNeve Zeitschrift des Ferdioaadeams. VIL laasbnick
18%1. S. 190-1%6).
12. Über eiaig^ g^eo^aphische Irrthamer ia Kr€ger*s Biblio-
graphia botaoica, ia Rücksicht aof die österreichisches L&ader.
C^Flora,«* 1841. Seite 377-879).
13. Der literarische Nachlass des Dr. Aoton voo Preeht.
(Tiroler Bote 18%1, Seite 256 and 860).
i842.
14. Die Ursachea des PBaaienreichthams in Tirol. Ein Vor-
trai^y gehalten in der Abendversammlani^ des Ferdinandevms
aan 10. Dezember 1841. Zar Vertheilang. Innsbrack. Wagner.
1842. 8. 38 Seiten.
(Ist anter dem Titel: Vortrag über die Grfinde des Pflan-
senreiehthoms in Tirol« im Tiroler Boten 18^2 vom 7. bis
Bnm26. März in den Nummern 19 bis 26, Seite 76, 80,
84, 88, 92, 96, 100 and 104 erschienen).
15. Tirolische Literatar des Jahres 1841. Mit Nachtrfigen
▼om Jahre 1840.
(Neue Zeitschrift des Ferdinandenms, 8 B&ndchen. Inns-
brack 1842, Seite 161-216).
1848.
16. Monströse Blamen ron Linaria vulgaris. Mit einer litho-
graphirten Tafel, deren 21 Figuren vom Verfasser gezeichnet sind.
(In der zu Halle a. d. S. erscheinenden botanischen
Monatschrift „Linnaea"* Jahrgang 1843. S. 10—14).
17. Über diocische Fohren.
(In der von H. Mohl und v. Schlechtendal herausgege-
benen botanischen Zeitung, Jahrgang 1843. S. 287).
18. Entdeckung der Farsetia dypeata für die devtschc Flora.
(„Flora^ 1848. «eite 519).
19. Nachrichten über den Zustand der Botanik in Tirol.
(„Flora*« 1843, Seite 589-597).
20. Über die Vegetation von Pola uad Pijino im Sept. 1843,
XLVI
(„Flora« 18*3, Seite 767-868).
i84S.
21. Die Golazberge in'derTschiftgcherei. Ein Beiira|^ mr bo-
Uniflohen Erdkande. Mit einer Karte. Triest. Verla; von H.
F. Favarg^er 18^5. 36 Seiten in Gross -Quart, 1 Tabelle in
Qaer- Folio, 1 Steindraektafel in Qvart, welche swei Kärt-
chen und eine graphisch -vergleichende Darstellung der bota-
nischen Hohenregionen des österreichischen Kttstenlandes^ des
Sohaeeberges und der Golaaberge enthält.
1846.
22. Eine wichtige Mahnung.
(Ein Lesestuek, abgedruckt in den suerst 18%6 lu Triest
erschienenen Lesebfichern für die sweite Klasse der Stadt-
und Landschulen}.
1848.
23. Die Besiehungen der Slaven und Italiener in Istrien.
(Journal des österreichischen Lloyd in Triest vom 27.
Juli 18^}.
24. Der Unterthansverband in Istrien.
1. Vor der franxösischen Zwischeoregierong.
2. Nach der französischen Zwischenregiemng.
(Journal des österreichischea Lloyd in Triest vom 17.
bis 18. August 18%8).
25. Die Aufhebung der Bodenlaaten in Tirol.
(Journal des österreichischen Lloyd in Wien. Abendblatt
vom 25. Oktober 1848).
26. Der rechtmässige Bestand des tirolischen Landtags und
dieUnzuköiumliohkeiten, welche aus den Verschiedenheiten der
Gränzen, der Stämme und Bisthumer Tirols entspringen.
(Im Wiener Tagblatte „Journal des österreichischen
Lloyd** vom 9. November 1848).
27. Über einschreiben der Wähler der tirolischen Gerichts-
bezirke Vezzano, Civczzano, Perginc und der Rnral - Gemein-
den von Trient an den Präsidenten des 'tirolischen Landtags.
(Im Wiener Tagblatte „Journal des österreichischen
Lloyd** vom 17. November 1848).
XLVII
S8. Die fichea d«r Tiroler vor der ReichsTeraamnilani^.
CJovmal dea österreichischen Lloyd in Wien vom 89.
November 1848).
29. Das osieireichisehe Abgaben-System und die Vermogens-
steaer in Vorarlberg.
(Im ^Jonrnal des österreichischen Lloyd^ in Wien vom
23. November 18%83.
30. Die Anfliebnag des geistliehen Zehents in Tirol.
(Jonmal des osterr. Lloyd in Wien vom 2%. November
1848).
81. Das Verhfiltniss der Italiener an den Dentsehen in Tirol.
(Jonmal des6sterr. Lloyd in Wien v. l.n.2. Den. 1848).
32. Di« Agitation fSr die Sonderstelinng von Wilschtiml.
(Joornal des Ssterr. Lloyd in Wien vom 8. Des. 1848).
1849.
33. Die Einheit Tirols in Glanbenssachen, das Vermögen des
dtrügen Cleras und das Verhfiltniss von Kirche nnd Staat
überhaupt.
(Wiener Journal ^die Presse^ vom 28. Febmar 1849).
84. Die Zoll-Linie swisehen Tirol and Baiera.
(Wiener Jonmal „die Presse^ vom 15. M&ri 1849).
35. Die alte Araenei der Tiroler gegen den Panperismns.
(Im Wiener Jonrnal die „Presse^ vom 16. Mars 1849).
36. Das RekrntirangsgesetB vom 6. Desember 1848« 1. Ein-
leitnng, 2. Das neue Patent. 3. Die Coasoription. 4. Die Re-
klamation. 5. Die Losung. 6. Die Assentimng. 7. Sohlnss.
(Im Wiener Journale „die Presse^ vom 17., 18., 22.9 24.,
28. Mfim und 3. April 1849).
37. Die natürliche Verbindung von Istrien und Gori mitTriesi
(Im Wiener Journal „die Presse' vom lt. Juli 1849).
38. Die Grappe der quarnerisohen Inseln and die Vortheile
von deren Verbindung mit Triest.
(Im Wiener Jonmal „die Presse^ (in Wien) vom 22. JoJi
1849).
39. Über das Bilderbuch : Ein Todtentana ans dem Jahm 1848.
Erfanden nad geaeichnet von Alfred Rethel. Mit erklärendem
XLVIII
Texte TOB St. Reinik. Leipiig^, Wig^and, 6 Blatter in Qaer-
Folio.
(Im Wiener Jonrnal ^die Presse << vom k* Aagaat 19%9).
%0. Die neve Organisation der politisehen Behörden«
(Im Wiener Journal ^die Presse*' vom 4.« 8. und 9.
Anlast 18%9).
%1. Die Wahl des Kreisortes för Istrien«
(Im Wiener Joamal ^die Presse^ vom 10. Nov. 1849).
%2« Natnrwissenscbaftliohe Bemerkuni^en filier Istrien»
I (Berichte aber die Mi tthei langten von Freunden der Na-
tnrvirissensehaftin Wien. VI. Band, Dea.1849, Saite 1850.
Fast unverändert ab|^edrackt im Abendblatte der Wiener
Zeitung vom 16. und 17. Jinner 1850).
1849-^1850.
43. Sechs Sitzungen der kaiserlichen Akademie der WiMCB-
sehaiten in Wien:
a) Sitzung der mathematisch-physikalischen Klasse vom
29. November 1849.
(Im Wiener Journal „die Presse*' vom 9.December 1849).
b) Sitzung der mathematisch-physikalischen Klasse vom
16. Jinner 1850.
(Beilage cum Morgenblatte der Wiener Zeitung vom 5.
i Febr. 1850).
j c) Sitzung der mathematisch-physikalischen Klasse vom
> 17. Jänner 1850.
(Beilage zum Morgenblatt der Wiener Zeitung vom 7.
Febr. 1850).
d) Sitzung der historisch-philologischen Klasse vom 30.
Jänner 1850).
(Abendblatt der Wiener Zeitung vom 6. u. 7. Febr. 1850).
e) Sitzung der historisch-philogogischen Klasse vom 6.
Februar 1850.
(\bendblatt der Wiener Zeitung vom 20. Fabmar 1850).
f) Sitzung der mathematisch- physikalischen Klasse vodS^^
7. Februar 1850.
(Abendblatt der Wiener Zeitung vom 21. Februar 1850.
xux
1860.
hk. Die Trachten in letrien.
(Abendblatt der WienerZeitnnf vom 8. J&nner 1850).
45. Vier Ta^e in Frianl.
(Abendblatt der Wiener Zeitung vom 8., 9., 10., 11.
and 12. Jänner 1850).
46. Über das Bach : Die Devisen und Motto dee spatern Mittel-
altere. Von J. von Radowitz. Stattgart and Tübingen 1850.
(Abendblatt der Wiener Zeitung vom 15. Febrvar 1850).
47. Nachriohten aber die Turnschnle in Hermannetadt.
(Im lithographirten Tagblatt: ^Österreichieche Korre-
spondens^ vom 11. November 1850).
48. Einleitangen aar Herstellang des Untcrriehtswesena in
Siebenbürgen.
(Im lithographirten Wiener Jonmal f^Osterreichische
Korrespondens*' vom 16. November 1850}.
iSSi.
49. Ober die Bestimmang der gesetzliehen Verlaaeeneehafta-
Beitrfige an den Landesschnlfonden.
(In dem lithographirten Tagblatte ^Österreichisehe Kor-
respondenz«* vom 16. JSnner 1851).
50« Sehnlbfieherwesen im Kästenlande.
(Im lithographirten Wiener Journale ^Österreiehisehe
Korrespondenz'* vom 16. Febrnar 1851).
51. Die ramfinisehe Letternfrage,
(Im lithographirten Wiener Jonmal „Österreiohisehe
Korrespondenz^ vom 16. Mai 1851),
59, Die immergranen Einöden von Pola.
(Beilage znm Morgenblatte der ^Wiener Zeitang<* vom
9* Jali 1851, Die besonderen Abdrucke sind nicht in den
Bachhandel gekommen}.
&3. Bespreehnng der Draeksehrift : ^Cber die Volksschalen in
Österreich.** Wien 1851. 53 Seiten, 8.
(Beilage aam Morgenblatte der ^Wiener Zeitang«* vom
9. Angast 1851).
54. Die Gymnasial-Reform.
Heufler, Österreich. V. 4
(Im lithographirten Wiener Joarnal „Österreiehisehe
Korresponden«« vom «*., 26., 86., «7., «8., 29. NoTem-
ber vnd vom 1« Desember 1851).
55. Die neuen Volksscbalbiieher.
(Im lithographirten Wiener Journal ,,Öflterreiebi0cbe
Korrespondenz'^ vom 3. , 4. , 5. und 6. Desember 1851).
56. Die siebenbürg^iech-sachsische Reehtsakademie.
(In dem lithographirten Tagblatte „Öfterreiehitehe
Korrespondenz^ vom 10. Dezember 1851).
57. Trattinick's Briefwechsel.
r„Ö8terreichi8ohes botanisches Woehenblatt^ Vom 15.,
22., 29. Mai und 5« Juni 1851).
58. Die Laubmoose von Tirol. Geographisch erlintcrt.
(Sitzung;sberichte der math.-phys. Klasse der k. Aka-
demie der Wissenschaften« VII. 169 — 196. Wien 1851.
Juniheft.
Besondere Abdrucke, gr. 8., 32 Seiten. In Kommission
bei Braumüller}.
i862.
59. Tirol und die kaiserlichen Erlässe vom 31. Desember 1851.
(Im Wiener Journal „Der Lloyd^ vom 22, Jänner 1852J.
60. Catalogus Lichennm quornmdam austriacorum. CoUegit
Wawra, determinavit Henfler. Anno 1851. Mit Bemerkungen
über Verrucaria rupestris crusta rosea und Pnlveraria chlo-
rina, über Krjptogamenforschnng in Österreich und über die
Stellung der Lichenen im Pflanzensystem«
(Verhandlungen des zooIog. - botan. Vereines In Wien.
1. Band, Seite 142-146. SiUung vom 4« Februar 1852).
61. Die Verdienste des Dr. Otto Sendtner um die österrei-
chische Flora.
(Verhandlungen des soolog. - botan. Vereine« in Wien.
1852, Band 1., Seite 147—148. Sitzung vom 4. Februar
1852).
62. Die Einführung der neuen Lesebücher in den Volksschulen«
(Im lithographirten Wiener Journal y)Österreichische
Korrespondenz^ vom 4, März 1852}.
u
6i. Über du Bach : „Nene Gedichte Ton Tsohabosehnigg*'.
Wien 1851.
CAbendbUtt der Seierreichisch - kaiferliehen Wiener
Zeitnng vom 6. Mirs 1852).
• 6^. Drei neve Algen. Mit voransgesehickten Anderen Nach-
richten. Gin Vortrai^, gehalten in der Sitzang des noologiach-
botanischen Vereins in Wien vom 21. April 1858. Die vor-
ausgeschickten anderen Nachrichten enthalten Bemerkungen
fiber die Bedentnng der Flora Siebeobnrgens und über die
Algen im Allgemeinen. Mit drei Steindmcktafeln.
(In den Verhandinngen des soolog.- botao. Vereines in
Wien. II. Jahrgang, Bogen C der Abhandlungen. Beson-
dere Abdrucke in Kommission bei W. Branmfillcr in
Wien. Mit Hinweglassong der Artenbeschreibnngen auch
in der Beilage cum Morgenblatte der Wiener Keitong
vom 8. Mai 1852).
65. Über die Zeitschrift: ^Der Phönix.^ Innsbruck 1850,
1851. Redigirt von Ignas Vinv ens Zingerle ; und fiber das Buch :
^Tirols Volksdichtungen und VolksgebrKuehe,^ gesammelt durch
die Brfider Ignaz und Josef Zingerle. Erster Band : „Kinder-
und HansmShrchen.^ Innsbruck. Verlag der Wagner*schen
Buchhandlung. 1852.
(Abendblatt der österreichisch - kaiserlichen Wiener
Zeitung vom 27. April 1852).
66. Über die neue Ausgabe der Lesestucke aus den Evangelien
|nr Volksschulen und über Schionagers lateinisches Lesebuch.
(Im lithographirten Wiener Journal ^Österreichische
Korrespondenz^ vom 8. Mai 1852).
67. Slovenische Volksscholbucher.
(Im lithographirten Wiener Journal „Österreichische
Korreapondeni^ vom 29. Mai 1852).
€8. Ein botanischer Beitrag zum deutschen Sprachschats.
Aufl einem Sendschreiben an die Bruder Jakob und Wilhelm
Grimm. Wien. Verlag von Karl Gerold und Sohn. 1852.
88 Seiten, gr. 8.
LU
69. Zwei Beitrage sa einem Lesebvehe ffir die osferreieki-
f ches VoliceschiileB«
(Im Wiener Journal „Österreichisoher Volkefrennd^
▼om 4. Aalest 1859).
70. Über das Studiom der Pilse in Österreich und vber die.
bisher nicht veröffentlichten Orig^inal - Abbiidan|^en der PiUe
Unf^arns, Kroatiens and Slawoniens , entworfen ron dem Herrn
Hauptmann Schulser ▼. Mugg^nburg,
(Verhandlungen des BOolog.-botan. Vereines. Wien 1858*
Band IL, Seite 86-88. Sitsung vom 4. August 185S>
71. Über die Verweohslung des Erineum vitis mit derTrau-
benpest und über deren Natur.
(Verhandlungen des soolog. botan. Vereins in Wien.
Sitsung vom 4. August 1852).
79. Berichte über die Tranbenkrankheit, erstattet an das
hohe Ministerium für Landeskultur und Bergwesen.
(L Wiener Zeitung vom %. August 1852, Seite 2137.
IL Wiener Zeitung vom 17. August 1852, Seite 225¥.
IIL Mit einer Nachschrift, Wiener Zeitung vom 21 Aug.
1852, Seite 2325. Der erste und der letxte dieser Be-
richte, dieser ohne die Nachschrift, sind auf Veranlas-
sung des damaligen Ministeriums für Landeskultur und
Bergwesen in deutscher und italienischer Sprache ge-
druckt und an die rebenbauenden Gemeinden des Kaiser-
thums vertheilt worden).
73. Der Monte Penegal. Bestiegen den 16. Oktober 1839.
(Österreichisches botanisches Wochenblatt vom 9. und
16. September 1852).
74. Italienische Briefe L— X.
(Abendblatt der Wiener Zeitung Nr. 218, 220, 221,
222, 22%, 225, 227, 231, 236 und 239, vom 22., 24., 25., 27.,
29., 30. September, 2., 7., 13. und 16. Oktober 1852).
76. Ein Tag in Rom. Beschrieben in einem Briefe mit dem
Datum Padua, den 23. Oktober 1852.
(Im Wiener Tagblatte „Österreichischer Volksfreund^
TOm 30^ Oktober 1852).
7$. Vkw dM Werk: Hvs aad Hierfmimiit. SMiei von Ale-
xander Belfert. Prag 1853. Verkf der TempBkfBtb^a Bach-
luuidlaii|^. 81 Bogen in GroMoktoT«-
(Im litbograpbirten Wiener Jonmal „Öeterreiobische
Korrespondens^ vom 30. Desember 1858).
77. SiBilUnisohe Briefe. I.— XIII.
(AbendbUtt der Wiener Zeitung vom 1., 8.» 4., 8., 10.,
11., 18., 13., II.. 17. and 18. Janner 1853).
78. NenpoUtaniscbe Briefe. I.— Yll.
(Abendblatt der Wiener Zeitung Nr. 15—21 vom 80.,
81., 88., 8%., 25., 86. und 87. Janner 1853}.
79. Romieebe Briefe, f.— XlV.
(Im Abendblatte der österr.-kaiserl. Wiener Zeitung vom 31.
Janner, 1., 3., «., 5., 7., 8., 0., 10., 11., 18., 15., 16. und
17. Februar 1853).
80. Abwebr eines Angriffes auf xwei neue oeterreichisehe
Volksichulbueher.
(In dem Kölner Journal y^deutsche Volkshalle^ vom 80.
Februar 1853).
81. Die Gedichte: Stimmen des Volkes. NaehkUnge des
18. Februars. Von R. Hirsch. Wien 1813.
(„Wiener Lloyd» vom 13. Man 1853).
88, Ein Probe der krjptogamischen Flora des Thaies Ar-
pasoh in den Siebenbnrgisohen Karpathen, Deutsch und latei-
nisoh. In Royal-Folio. 66. pag. und 7 Tafeln Naturselbstdruek.
Wien 1853, k. k. Hof- und Staatsdruckerei. (Die Bestimmung
der Laubmoose und Lebermoose von Professor Dr. Pokornj,
die lateinische Obersetxong von dem Ministerialconoipisten Klus).
83. Die Herausgabe der y,Flora norica» Wulfen*s über An-
regung und Einleitung des R. von Heufler.
(Verhandlungen des sool.-bot. Vereins In Wien. Sitsung
vom 6. April 1863).
84. Die Audiens der Tiroler Deputation bei Seiner Majestät
dem Kaiser und höchst dessen durcblaucbtigsten Eltern im
April 1853.
LVI
(Verhanclluageii des lool.-bot Vereins. Sitsa»fsbericbi
von 7. Dexember 1853).
08. Historisch - polUiache Studien and kritiscbe Fragmente
ans den Jabren 18%8— 1853. Beitrag snr Oeo^aphie und Ge-
■cbichte von Österreicb. Von einem Tiroler. Wien, Dniok nnd
Verlag von Karl Gerold nnd Sobn 185%. 8. 285 Seiten.
(Eine Sammlung der Aalii&ise Nr. 23, 2%, 25, 28, 29,
30, 31, 32, 33, 3», 35, 36, 37, 38, 39, %1, %3, %6, 53, 59,
63, 65, 76 nnd 81 dieses Vemeiehnisses , mit Vorrede ,
Sinnsprüchen, Beilagen nnd Sachregister).
99. Über die Knltnr des Lavendelsstranches in Österreicb.
(Im lithographirten Wiener Tagblatte ^Österreicliische
Korrespondeni^ vom 8. April 185%).
100. Ober eine Stelle im Jahresberichte der niederosterrei-
chischen Handels- und Gewerbekammer för das Jahr 1853
rioksichtlich des Znsammenhanges der Lederfabrikation mit
der Forst wirthschafi und Viehsnoht.
(In dem lithographirten Wiener Tagblatte y,Österre ichi-
sche Korrespondens" vom 13. April 185%),
101. Über Hansmann*s Flora ven Tirol, nnter Hervorhebang
der pflanieageographischen Bedentang Tirols nnd seiner ende-
mischen Arten. Ein Vortrag, gehalten in der Sitsnag des lool.-
bot. Vereins von Wien den 3. Mai 185%.
(Verhandlnag des nool-bot. Vereins 185%. Sitsnngsbe«
richte p. 65-68).
1856.
102. Über das Werk: Die Indnstriellen. Roman von Adolf
Ritter von Tsehabnschnigg. 2 Theile. Zwickau 185%.
In dem Wiener Wochenblatte: »Katholische Literatnr-
■eitnng,«« vom 23. April 1855).
193. Über das Bnch: »Grabbe*s Leben nnd Charakter von
KaH Ziegler.'' Hamburg 1855.
(In dem Wiener Woehenblatie: y^Katholisohe Literatur-
seitnng,«' vom 23. April 1855).
LVII
101. Vhw dat Werk: ReisebUtier, fMmmeltswisoheii Ve-
medig and Antterdftm, Ton Alois Hessmer, Professor der Tbeo-
log^ie sa Brisen. 2 Binde. iDDsbrvek 185%, 1855.
(In dem Wiener Woehenblntte : ^Kaiholisebe Literatar-
seitnng,«^ Tom 7. Mai 1855).
105. Cber Cyti sporn mbeseens Fr. nnd einige nndero Pilse
als Burg^er der Ssterreicbiseben Flora.
(Verhandlangen des sool.-bot. Vereins in Wien. Sitsnng
vom %. Juli 1855).
5
LVIII
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Das KathenUche, welches die Rathenen in der eigenen
sprach« nar mit cyrillischen Lettern schreiben , wird im
Texte, so weit es Galiiien nnd die ilnkowina betrifll, mit
«•r polnischen, so weit es Ungarn betrifft, mit der nagya-
ux
4er Mlcht 4Mi«««hea IVArier.
Slo-
veniseh
Serbe-
Kroatitfch
Peliiiseh
1
Brklfiran^ ,
(in der Ref el nach der deuUeh«!!
Aasflpraehe)
wie ein tiefes, dem o g^ennherie^ n«
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wie ein offenes, reines a.
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ein eifenthumlicher , g^etrubter
Laut swischen a, e nnd o«
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wie das franzosische on.
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wie X.
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wie ein selir g^elindes tsch.
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wie dj.
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ein eig^enthumlicher Zwischenlavt
von e nnd i.
h
e
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wie Je.
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ahnlieh dem franiösisohen Na-
senlaut dos e, jedoch noch
höher.
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—
—
ahnlieh wie dsch.
—
—
—
wie fr.
—
—
—
wie nj.
—
wie dj.
—
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das frantosisohe j.
—
—
1
ähnlich dem englischen U in hill,
bin.
"j
nj
II
wie nj.
—
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noch gespittter als o.
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ähnlich wie rsch.
M
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scharf wie s in saner.
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wie seh.
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wie 8 in sauer«
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wie z.
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wie w.
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s
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wie s in Rose.
i
ähnlich wie ein gelindes seh.
—
—
i
wie das (Vanzosische j.
Hsehen Orthographie gedruckt, weil es so allgemein üblich
*iit. Die romanische Rechtschreibung ist die für die Sehreib-
art mit lateinischen Lettern gegenwärtig bei dem k. k. Wie-
ner Schal bn eher- Verlage in Gebranch stehende.
IWillfli
f. 1^ Die Terblndons «er •eterrelekleeliei
I«An4er ontev dem Raleerliaoee Habebors«
'^ Itf^tlurlJHiseii.
Die Llbider, welche gegenwärtig dafi
Kaiserthum Österreieh bilden, sind in älteren
Zeiten nie so vereiniget gewesen. Grössere oder
kleinere Theile des Eaiserthnms haben zwar
auch früher zusammengehört ; allein die Haupt-
stadt eines solchen Verbandes lag immer ent-
weder ausser den heutigen Reichsgränzen oder
doch nicht dort; wo sie naturgemäss hinge-
hört. Als die Römer imd als später die Fran-
ken über einen grossen Theil des heutigen
Östeprdchs herrschten; lag die Hauptstadt
ausser den Reichsgränzen ; als in späteren
1
2 Einldtang.
Zeiten zuerst das grossmtthrische ; dann das
böhmische; endlich das ungarische Rmch emea
bedeutenden Theil des Eaiserthums in sich
begriff; hatten diese Länderverbindungen keinen
Bestand; obwohl sie als Beweis dienen kön-
nen; wie ein natürliches Bedürfnis zu wieder-
holten; wenn auch anfänglich nicht gelunge-
nen Versuchen antrieb; in Mitteleuropa einen
mächtigen Grossstaat zu bilden.
Nur eine einzige sglche Verbindung
gelang. Anfänglich wuchs sie aus einem kräfti-
gen Edmae empor; griff unmerklich und lang-
sam von Jahrhundert zu Jahrhundert um sich,
mehrte sich auf dem Wege des RechteS; erhielt
sich in den grössten Gefahren unter dem sichtbaren
Schutze des Allerhöchsten und blühte darnach
von neuem auf. Es ist die Verbindung unter
unserem Kaiserhause Habsburg-Lothringen.
f. 8. Die IiAffe Asterrelcli« ond HTIeii«.
Der grösste Theil von Österreich gehört
zum Gebiete der Donau. In diese grosse Wasser*
Strasse münden viele andere schiffbare Flüsse
des Beiches. Was ausser dem Donaugebiete
zu Österreich gehört, sind Lander, welche
nöthig sind , theils um die Gränzen zu
schützen, theils um eine wirksame Verbindung
mit den grossen Wasserstrassen der Meere zu
unterhalten.
Die Flüsse strömen von den Gebirgen,
deren es in Österreich drei gibt: Die Alpen,
die böhmisch - mährischen Gebirge und die
Earpathen. Längs der Donau ist ein Punkt,
wo, nur durch eine schmale Ebene getrennt,
dem letzten Ausläufer der Alpen die letzten
Ausläufer der böhmisch - mährischen Gebirge
und der Karpathen gegenüber liegen.
Dieser Pimkt ist der Ealenberg, auf dem
schon der Landespatron von Österreich , der
hdilige Leopold, aus der Babenberger
Geschlechte, seine Biu*g hatte, und am Fusse
dieses Ealenberges liegt Wien, die Hauptstadt
von Österreich, unseres glorreich re^erenden
Kaisers Franz Joseph beständige Residenz.
Binleitiuig.
f. S. Die Erwerbons 4er elnaelneB
Dessen Ahnherr Rudolf I. belehnte sdne
Söhne Albrecht und Rudolf mit den erledigten
Reichslehen, welche der Babenberger Erbschaft
waren; nämlich beiläufig mit dem heutigen
ErzherzogÜiume Österreich , und den heutigen
Herzogthümem Steiermark, Kämthen und Erain
am 27. Dezember 1282.
Rudolf IV., mit dem Beinamen der
Stifter, erwarb 1363, durch fi-eiwillige Abtre-
tung von Seite der Gräfin Margaretha , TiroL
Leopold m. erkaufte 1367 dieGrafechaf-
ten Feldkirch undBludenz, welche dnen Theil
des heutigen mit Tirol verbundenen Vorarl-
bergs bilden. Dem nämlichen Leopold unter-
warf sich 1382 fi-eiwillig die Stadt Triest mit
ihrem Gebiete.
Albrecht V. wurde 1423 von seinem
Schwiegervater, dem Kaiser Siegmund von
Luxemburg, mit Mähren belehnt, 1437 zum
Binleitimg. 5
Thronfolger desselben in Ungarn und Böhmen
ernannt und 1438 in beiden Ländern als
solcher gekrönt.
Der Sohn Albrechts des V.^ Ladislaus
Posthumus ; wurde 1452 zu Wien von sämmt-
lichen Ständen als König von Ungarn und
Böhmen, als Markgraf von M&hren und als
Herzog von Österreich anerkannt.
Die ungarischen und böhmischen Kron-
lander giengen zwar durch den frühen Tod des
jungen Ladislaus wieder verloren; alldn in
Folge eines Erbvertrages fielen sie 1526 nach
dem Tode des Königs Ludwig an das Haus
Österreich und zwar an Kaiser Ferdinand L
zurück.
Sein Grossvater Max L hatte 1500 durch
Erbschaft die Besitzungen der Grafen von Görz,
welche ausser der Grafschaft Görz auch aus
Theilen von Tirol und Istrien bestanden,
erworben.
Maximilian 11., welcher von 1564 — 1576
r^erte, begann gegen die Überfälle der
Türken die Bildung der Militargränze.
• SioleitatBg*
Ferdinand II. zog 1622 die fierzogthttmer
Jttgerndorf und Troppau, Theile des g^enwtyr-
tigen Schlesiens y wegen Lehensuntdreue ein.
Leopold I. gewann 1596 durch Abtretung
des Fürsten Michael Apafi Siebenbürgen > wel-
ches schon früher zur Krone Ungarn gehört
hatte und durch verschiedene ZwischenfkUe
davon getrennt worden war.
Joseph L zog 1707 die Besitzungen des
Herzogs von Mantua wegen Lehensuntreue ein.
Karl VL erwarb durch den Frieden von
Rastatt 1714 das Herzogthum Mailand ^ und
1718 durch den Passarowitzer Frieden das
Banat.
Maria Theresia vereinigte 1772 mehrere
Theile des nahezu aufgelösten Königreiches
Polen mit ihren Kronlanden unter dem Namen
Königreich Galizien und LodomerieU; erwarb
1777 von der Pforte durch Vertrag die
Bukowina, und 1779 im Teschner Frieden
durch Abtretung von Baiem das Innviertel,
gegenwärtig einen Theil des Erzherzogthums
Österreich ob der Enns.
I^nleituag. 7
Franz I. erhielt bei der gänzlichen Auf-
• lögung Polens 1 795 die Woiwodschaft Krakau,
im Frieden von Campo Formio 1797 Venedig,
das venetianische Istrien und Dalmatien , im
Frieden von Luneville 1804 die Fürstenthümer
Trient und Brixen, im Frieden von Pressburg
1806 das Kurftirstenihum Sabburg.
Durch die Schlussakte des Wiener - Con-
gresses vom 9. Junius 1815 wiirde der Umfang
des Reiches^ welches Kaiser Franz I. den
11. August 1804 als ein untheilbares Erbkaiser-
thum erklärt hatte, neu festgesetzt, imd von
den verbündeten Grossmächten in seiner
Gesammtheit feierlich anerkannt.
1. Abschnitt.
Besiandiheile , Grannen, On^ng, ffeoffimpkUeke
Lage.
%. #♦ Die mraiiieii 4er eiaaelneit ÜLMinlAiiAer.
Die einzelnen Eronländer des Kaiseiüiums
gind gegenwärtig:
1. Österreich unter der Enns und
2. Österreich ob der Enns, welche zusammen
das Erzherzogthum Österreich bilden.
3. Das Herzogthum Salzburg.
- 4. Das Herzogthum Steiermark.
_ 5. Das Herzogthum Kämthen.
6. Das Herzogthum Krain.
7. Die gefiirstete Grafschaft Görz und
Gradiska mit der Markgrafschaft Istrien und
der Stadt Triest sammt Gebiet.
Bettandtheile, Gränxen, Umfimg, geographische Lage. 9
8. Die gefiirstete Grafechaft Tirol und
Vorarlberg.
'9. Das Königreich Böhmen.
10. Die Markgrafschaft Mahren.
^11. Das Herzogthum Ober- und Nieder-
schlesien.
12. Das Königreich Galizienund Lodomerien
mit den Herzogthümem Auschwitz und Zator
und dem Grossherzogthume Krakau.
- 13. Das Uerzogthum Bukowina.
- 14. Das Königreich Dalmatien.
15. Die Lombardie und
^16. Venedig mit seinem Gebiete, welche
zusammen das lombardlsch-venetianiBche König-
reich heissen.
. 17. Das Königreich Ungarn.
18. Die Königreiche Kroatien und Slavonien.
19. Das Grossfurstenthum Siebenbürgen.
20. Das Militärgränzland.
Ausser diesen Kronländern ist noch
21. das Verwaltungsgebiet der Woiwod-
schaft Serbien und des Temeser Banates.ein
Bestandtheil des Reiches.
10 - I. Abfchniti.
§ 5. «rAnsen und Vmfbns*
Die Gränzländer von Österreich sind
1 . Im Westen : Das Königreich Baiem, der
schweizerische Kanton St. Gallen, das Ftir-
stenthum Liechtenstein, die schweizerischen
Kantone Graubündten und Tessin, und das
Königreich Sardinien.
2. Im Süden: Das Herzogtibum Parma,
das Herzogthum Modena, der Kirchen^at,
und die zu der ottomanischen Pforte gehörigen
Linder: Fürstenthum Montenegro, Paschalik
Bosnien mit der Herzegowina und Tflrkisch-
Kroatien, Fürstenthum Serbien, FürstenÖium
Wallachei.
8. Im Osten : Das unter der ottomanischen
Pforte stehende Fürstenthiun Moldau.
4. Im Nordosten, Norden und Nordwesten :
Das Kaiser&um Russland mit seinen Provinzen
Bessarabien, Podolien, Volhynien, Polen, femer
das Königreich Preussen und das Königreich
Sachsen.
Bettandtheile, Grrttnieii, Umfimg, geogniphifclie Lage. 11
Die natürlichen Reichsgränzen bilden das
Fichtelgebirgey der Böhmerwald ^ der Inn^ die
Salza, die nördlichen Ealkalpen^ der Bodensee,
der Rhein, Theile der Centralalpen, der Lago
maggiore, der Tessin, der Po, das adriatische
Meer, die dinarischen Alpen, die Save, die
Donau, die Karpathen, die Podhorce, die*
Weichsel, die Sudeten und das Erzgebirge.
Österreichs Gebiet enthält 12.120 geogra-
phische Quadratmeilen und liegt -zwischen
42* 10' 5^' und 61® 3' 2V' nördHcher Breite
und »wischen 26® 18' 52" und 44® 8' 26''
östiüdier Länge von Ferro.
n. Abschiitt.
Dm Land.
|. 6* Ba« Berffland» die Al|ien und te«-
besondere die Centralalpen«
8700 Quadratmeilen dieses Gebiete« sind
Bergland I welches sidi im allgemeinen von
WejBten gegen Osten und zugleich von den
Gränzen gegen die Mitte zu senkt. Die grössten
Bodenerhebungen sind im Westen, die grössten
Vertiefungen im Süden.
Das Bergland des Reiches gehört drei
grossen Gebirgen an, und zwar
1. den Alpen. Man imterscheidet die
Centralalpen, die nördlichen Kalkalpen und
die südlichen Kalkalpen.
Die Centralalpen heissen so von dem latei-
nischen und in die deutsche Sprache eingebür-
gwteh Worte Centnun, denn fiSe fiegiMi zwischen
den beiden sie beglatenden Kalkalp^tisü^n in
der Mitte» Sie heifisen auch Uralpen^ weil in
ihnen flust nirgends Versteinerungen von Pflan*'
zen oder Thieren gefunden werden^ und deshalb
ihnen ein höheres Alter zugesduieben wird.
Die Alpen 9 welche ihren Hauptstock in der
Schweiz hab^, ba^tfhren Österreich Ton Tesrin
und von Graubtindten het. Der nur 16
Meilen lange Ast von Tessin fkllt bald jBh in
die lombardisdie Ebene ab.
Ebenso hat der nördliche der zwei Äste
der Alpen ; welche aus Graubtindten nach
Tirol streichen^ die gmnge Länge von 5.8 Mei*
len. Er ist ein Ausläufer der Septimer Kette^
und endet schon in der nordwesüichen Eck€$
Tirols bei Landek. Der südliche Ast hingegen^
eine Fortsetzung der Bemina Eette^ durchzieht
die ganze Länge des österreichischen Alpen-
landes vom Splügen bis zünl Wechsel, hat
die bedeutendste Kammhöhe , die erhabeusteh
Spitzet! und die ^«^eitesteh ESsfelder. DielH^
Kette ist eine fortlaufeüde und mehrfach veir-
H n.
sweigte. Ihre Theile find die rhatibehen Alpttt
vom Splfigen in der Lombardie bis zvf Drdir
harrraspitEe an der Grttnze von Salzburg; Tirol
und Ettmihmi, und die norkchen Alpen von
der Dreiherrenflpitze in nördlicher Riditung
bis zvm Wechsel an der Grttnze von l^edtf -
öslerrdich g^en Ungarn und von dort fai den
Hfigel-Aufillufem des LeidMigebirgeB und des
Bakonyerwaldes bis zur Donau. Soweit die
noriichai Alpen die Grttnze von Salzburg Iril-
den oder die Mur von dar Entis edieiden,
hdutten aie Tauem.
In den rfaaiischai Alpen ist der höchst
gAeg&ae Punkt des ganzw Reiches, der Gipfel
des Orders in Tirol, 12390 Wiener Fuss über
dem Meeresspi^d.
f. V. Bie üSrAieliea Kallialpen.
Die nördlichen Ealkalp^Q berdhr^i das
Reidi vom Kanton St Gallen her unddurch-
Ufihen es Uus Niederösterreich, wo südlich von
der Donau der Kaienberg den lUissersten nie-
deMa Aualtttifer und dar Wiener Sofaneeberg
unwdt der steierischen Gr&nze den letzten Hodi-
gipfel bildet
Sie ragen als hohe Felsenmauem südliofa
von der Donau empor und werden durch den
Durchbruch des Inns in zwei Gruppen geschieh
den. Ihre grösste Erhebung haben sie 9490'
hoch auf dem Gipfel des Dachsteins an d»
Grttnze von Oberösterreich und Stfflermark.
f. 8. Wim mik^ßiwmem KAHiaH^ea.
Die südlichen Ealkalpen umfassen die lom-
bardische Ebene und das adriatische Meer in
^nem weiten Bogen und haben unter den drd
Ketten der Alpen die grösste Längenausdeh-
nung, indem sie vom Lago mag^ore bis nach
Cattaro reichen. Sie sind in mehrere tief ein-
geschnittene und von den Bergwässern an den
Jlben AUittngen stark zerrissene Gruppen geson-
dert Vom Lago maggiore bis zurEtsch erstrecken
mdk die lombardischen Alpen, von der Etoch
\m zur Quelle des Tagliamento die venetiani-
16 n/ANcbiii^.
sehen, roh dort bii zum Terglotr die cttmiicli^
Vom Terglou aus spaltet sich die Kette in dne
südliche und westliche und lässt zwischen sich
dai höhlenreiche Hochland Erain. Die julischen
Alpen vom Terglou bis zum Vellebit mit den
Stufen des Eiarstesy dann die dinarischen Alpen
vom Vellebit durch Dalmatien hindurch bild^
äxki südlichen, die Karawanken bis zu äürer
letzten Fortsetzung der FruSka Gora zwischen
der Drau und Save den westlichen Ast. Die
Rocca Marmolata 10517' an der Grfinze von
Tirol gegen das Venetianische ist der höchste
Gipfel der südlichen Kalkalpen.
%. 9* Ble böliailscli-aiftMrlselieii «ebirse.
2. Die böhmisch. mährischen Gebu^e
haben im Ganzen die Gestalt einer nc>ch innen
g^üenkten Raute mit Anhängen im Osten , Wäfa-
rend die Alpen mehr in die Länge gedehnt sindj
Sie werden durch die Elbe und Moldau in zwei
A'btheilungen zerschnitten , wovon die westliche
aus dem Böhmerwalde, aus Ausläufern des
Fichtelgebirges und aus dem Erzgebirge, die
östliche hing^en aus den Sudeten besteht. Zu
den Sudeten gehört das Biesengebirge mit dem
höchsteigenen Punkte aller dieser Gebirge, der
Schneekoppe 5022^ £an Vorlager des böh«
ouscdi-mährischen Höhenzuges bildet den Man*
hartsb^i^ f welcher den nördlich der Donau
gelegenen Theil des Erzherzogthums Österreich
unter der Enns in zwei Theile scheidet.
f. 10. Die KarpMIteii.
3. Die Earpathen beginnen in der Nähe
von Wien am linken Ufer der March an
der österreichisch - ungarischen Gränze mit
dem Thebnerkogel und ziehen bis an die
wallachische Gr&nze bei Kronstadt, wo sie in
dem Eönigsstem sich auf 7101' erheben. Sie
haben im ganzen die Gestalt einer nach innen
gebogenen Keule, welche gegen Südosten zu
gelegen ist, und theilen sich in die ungarischen
und in ^e siebenbürgbchen Karpathen, wovon
die ersten gleichsam den Stamm der Keule,
2
li n. AlMclmitt.
die letzten deren Kopf ausmachen. Die unga*
riichen Earpathen bilden die Gränzen von
Ungarn gegen das Wiener Becken^ gegen Mahren,
Galizien und die Bukowina, sind nach aussen
im Norden gleichsam von einem breiten Man-
tel eines weitausgedehnten Sandsteinzuges
begleitet, welcher einen grossen Theil Galiziens
ausAült und haben nach innen der Donau zu
mehrere gesonderte steile Vorgruppen , von
denen eine das Tatragebirge heisst und die
höchste Spitze Bämmtlicher Earpathen ent-
hält, nämlich die Gerlsdorfer Spitze 8352^
Die siebenbürgischen Karpathen haben schon
ihren Hauptzug an der Gränze des Reiches
tmd entbehren daher des in die Moldau und
Wallachei fallenden äusseren Sandsteinzuges.
Die den ungarischen hohen Vorgruppen ähn-
Kchen Vorgruppen der siebenbür^chen Kar-
pathen schliessen dieselben kopfiförmig ab tmd
sind durch den Alt, die Maros und den Sza-
mos in drei Theile getheilt. Zwischen dem Sza-
mos imd der Maros liegt das siebenbürgische
Erzgebirge, zwischen der Maros und dem Alt
Dm Land. 19
das Verbindungsglied der Karpathen mit dem
Balkan^ das bei Orsowa von der Donau durch-
brochen ist. Vom Alt tistlich bis Kronstadt
liegen die Fogarascher Gebirge, gleichsam der
ungarischen Tatra südliche Wiederholung, mit
dem 8040' hohen Negoi.
i. 11. Ble Ebenen.
Am Fusse der südlichen Alpen dehnt sich
die Tiefebene von Oberitalien aus , welche
sich bis zu den Apenninen erstreckt und von
welcher d^ Theil diesseits des Po dem österrei-
chischen Gebiete angehört. Zwischen den Alpen
und Karpathen liegt die grosse ungarische Tief-
ebene, welche ununterbrochön einen Flächenraum
von 1200 Quadratmeilen einnimmt. Der Donau
entlang aufwärts erstrecken sich zwei andere
kleinere Ebenen, von denen die eine, die
kleine ungarische Ebene, von Gran bis Press-
burg, die andere, das Wiener Becken, vom
Thebner Kogel an der ungarischen Gränze bis
Wien sich erstreckt. In ihr liegt das Marchfeld.
m
ni. Abschnitt.
Die Gewässer.
|. 118. Die KüMen und die I«»simen.
Im Süden liegt das adriatische Meer mit
«ber Ausdehnung von 300 Meilen an der Küste
des österreichischen Festlandes. Das Alpen-
gebirge erreicht mit seinen Ausläufern das Meer
im innersten Winkel des adriatischen Busens
dort, wo nordwärts von Triest das Felsenschloss
Duino steht. Von dort an wird die östliche Küste
aus einem weisslichen Streifen von Kalk- und
Sandsteinfelsen gebildet, die mit den hinten
ansteigenden Gebirgen zusammenhängen. An
jener Seite liegen der Golf von Triest und der
Golf von Fiume, welcher auch Quamero genannt
wird. Der Küste sind, von Rovigno angefangen,
Die Oeirüner. ff
fast ununterbrochen grössere und kleinere Inseln
und Insdgruppen vorgelagert^ die fast aus»
nahmslos eben so steil und steinig sind, wie
die Küste des Festlandes selbst Von Duino
an westlich und dann südlich entspricht der
Charakter der Küste dem dahinter liegende
italischen Heflande. Die Küste ist eben und ent-
weder sandig oder versumpft. Nicht plötzlich
trennt sich Meer und Land ; die vielen dort ein-
mündenden Flüsse haben in ihrem trägen Laufe
Schlamm und Schotter abgelagert und nach
und nach weicht vor diesen Ablagerungen das
Meer zurück. Dazwischen bleibt ein zweifel-
hafter Gränzboden^ bei der Ebbe entblösst^ bei
der Flut vom Wasser bedeckt^ ein sumpfiges
Gewirre von kleinen Seebecken und schmalen
Landstreifen : Die Lagunen. .
{# !&• Bl« Flüsse Im allseaieteen.
Die grosse Wasserscheide von Europa
schneidet Österreich in zwei sehr ungleiche Hälf-
ten, von denen die nördliche kleinere den
ft/jt m. Abschnitt.
Gebieten der Nordsee und der Ostsee ^ die
südliche weit grössere den Gebieten des adriati-
schen und des schwarzen Meeres angehört. In
die Nordsee münden der Rhein und die Elbe, in
die Ostsee die Oder und die Weichsel, in das
adriatische Meer der Po und die Etsch, in
das schwarze Meer die Donau und der Dniefiter.
Davon entspringen auf österreichischem Boden
Elbe , Oder , Weichsel, Etsch und Dniester, es
münden sich auf österreichischem Gebiet in
das Meer Po und Etsch, innerhalb des
Reichsgebietes sind schiffbar Elbe, Weichsel,
Po, Etsch, Donau, Dniester; die Länge des
Laufes auf österreichischem Gebiete beträgt fiir
den Rhdn 4, die Elbe 50, die Oder 14, die
Weichsel 52, den Po 48, die Etsch 60, die
Donau 180, den Dniester 62 Meilen. Die Donau
hat das grösste Flussgebiet mit 7994, der Rhein
das kleinste mit 42 Quadrat-Meilen.
§• 14. W^^e elnselneii Flflsse.
Der Rhein bespült das Reich niu" an der
Gränze von Vorarlberg als ein gefkhrlicher Alpen-
Die GewilMer. 2S
Strom, ä&r keine Beschifiung duldet, und an sei-
ner Mündung in den Bodensee die Ufer versumpft.
Die Elbe, welche die böhmischen Gewässar
dem Meere zuführt, ist von Pardubitz ange-
fangen eine gute Wasserstrasse; sie entspringt
im Riesengebirge, nimmt links die schiffbare
Moldau und die Eger, die Sazawa und die
Beraun auf, und verlässt zwischen den Sandstein-
felsen der sachsischen Schweiz den Reichsboden.
Die Oder hat nur ihr Quellengebiet in
Österreich; sie entspringt aus einem Sumpfe
bei Neueigen in Mähren, und verlässt das
Reich an der schlesischen Gränze.
Die Wdichsel entspringt in Schlesien auf
einem Ausläufer der Karpathen und ist fast
immer ^ Gränzfluss g^en Preussen und Russ-
land ; sie nimmt links die schiffbaren Neben»
fLüBäe Dunajec , Wisloka und San auf.
Der Po macht die Reichsgränze gegen dtö
Staaten Italiens, durchströmt mit flachen Ufern
^e wdte Ebene zwischen den Alpen und Apen-
ninen und nimmt an seinem linken Ufer den
Tlcino, die Adda, den Oglio und Mincio auf;
U in. Abicbiiitt.
welche Nebenfltlsse sämmtlich schiffbar sind
und aus der Lombardie ihm zuströmeu.
Die Etsch entspringt auf der Maiser Heide
in Th'ol und ihre ersten Zuflüsse rinnen aus
Eisbergen zusammen. Ihr oberer Lauf geht
stürmend abwärts durch das Vintschgau bis
Meran, der Mittellauf^ bei Botzen schon schiff-
bar, theilt Südtirol in die östliche undwesdiche
HäUtc; der untere Lauf beginnt, nachdem die
Etsch die Alpenklausen verlassen hat; bei
Verona und endet unterhalb Rovigo im
adriatischen Meere, trag und schlammreich^
nut dem Po die Aufdämmung der Landschaft
Polesine bildend. Ihre sämmtlich tirolischen
Zuflüsse sind rechts der Noce, links die Passer^
der Eisack und der Avisio, ohne Ausnahme
böse WUdbäche, weldie nur durdi die grösstm
Anstrengungen verhindert w^en, die schmalen
Thalgrände m Sümpfe oder Steinfelder zu
verwanddbu
Ausser dem Po und der Etsch münden
in das adriatische Meer noch mehrere kleinere
Flüsse und zwar in den westlichen Theil^ die
Idesbrmgenden den Alpenthälern entströmencten
Bachigfioiie; j^nta, Piave, livenza; Tagliameiito
tmd Isonzoy welche die yenetianisch-friauliflche
Ebene aufgeschüttet haben, sie'bestttndig erhdhea
tmd gegen das Meer zu ausdehnen; dann in
d^Q östlichen Theil der Quieto^ die Zermagna,
die Kerka, die Cettina und die Naretrts,
sammtüch wahre Eüstenfltisse, dem höhlen-
reichen Kalke Istriens und Dalmatiens ent-
springend; und nach kürzestem Laufe meistens
in tiefe und schmale Felsenbuchten mündend;
wo schon Ebbe und Flut eindringen; und ihr
süsses Wasser salzig machen; so dass der Punkt
der eigentlichen Mündung in Zweifel bldibt.
Die Donau hat einen Theil ihres oberen
Laufes und ihren ganzen Mittellauf in Östeitdid^.
Ihr ob^er Lauf geht auf dem Reichsboden
von Passau bis WieU; dort windet sie sich
bald zwischen engen Schluchten; bald zwischen
Weingebirgen als ein Fluss von massig« Breite.
Der Mittellauf geht von Wien bis Orsowa mit
fiacheü auen- und insebeichen Ufern und
schwachem Gefalle durch die drei Ebenen von
M m.
Wien, Preßsburg und Tiefungam, nur zweimal
durch Gebirge eingeengt, zuerst bei Theben,
dann bei Gran, bis endlich an der Gränze die
grösste Verengung folgt, wo sie das mächtige
klippenreiche Verbindungsglied der Karpathen
und des Balkans zerschneidet. Ihre schiffbaren
Zuflüsse sind links die March, Waag, Gran,
£ipel, Theiss, Temes, der Alt, Sereth und
Pruth, welche drei ausserhalb des Reiches aus-
münden, rechts der Inn, die Traun, Enns,
Raab, Drau und Save. Nachdem sie die beiden
letzten Flüsse aufgenonmien hat, bildet sie,
ein prächtiger Strom, die Gränze des Rdches,
bald bis zu der Breite von 6000' ausgedehnt,
dann wieder so schmal (bis auf 480^ ein-
gezwängt, dass sie weniger breit ist als bei ihrem
Eintritte unter Passau (6500-
Der Dniester ist die Wasserstrasse nach
Odessa. Er entspringt bei Lutowiza in
Galizien^ macht dann die Gränze gegen die
Bukowina und verlässt das Reich, indem er Bess-
arabien betritt Seine schiffbaren Nebenflüsse
sind der Stry, die Loinniza und die BiBtriza.
IKe GewKster. Wt
!• 15« Bie Seen.
D^ einzige grössere See ohne sichtbaren
Abfluss ist der Neusiedler See in Ungarn. Die
übrigen Seen sind Fluss-Seen und liegen mei«t
nördlich und südlich längs der Alpenketten ija
tiefen Felsenspalten^ welche die hineinströmenr
den Flüsse aufgeftillt haben. Dahin gehören
auf der Südseite der Alpen der Lago maggiore,
der Corner-, Lugano-, Iseo- luid Gardasee,
auf der Nordseite der Alpen der Boden-^
Achenthaler-, HallstÄtter- , Traun-, St Wolf-
gang-, Mond-, Atter- und Wallersee. Von diesen
Seen liegt nur der Bodensee theilweise und
zwar in seinem grössten Theile ausser dem
Gebiete des Reiches, gehört dem Rheingebiete
an und zeichnet sich durch seine Grösse und
seine hügeligen Ufer vor den anderen genannten
Fluss-Seen aus. Die übrigen Fluss-Seen der
Nördseite gehören dem Donau-, die Fluss-
Seen der Südseite dem Po - Gebiete an. Diese
Seen sind eine grosse Wohlthat für das vor-
•^
t8 m. AbMhnitl
liegende Land, indem sie den Schotter, den die
Alpenflüsse aus den Hochgebirgen mit sich
fuhren, in ihrem Grunde aufnehmen. So wird
das durchrinnende Wasser geklärt und statt die
Ebene, in welche es heraustritt, zu verwüiten,
begiesst und befruchtet es sie. Darin li^ der
grosse Kulturunterschied zwischen der lombar-
dischen und friaulischen Ebene, jene ein Humus-
boden, diese ein Kiesfeld. Der grösste im Innern
des Reiche^ gelegene See ist der Plattensee
in Ungarn zwischen dem Bakonyerwalde und
der Donau , mit einer Ausdehnung von fast
18 Quadratmeilen.
IV. Abschnitt
Dm Klima.
%• 16« Dmi KUatü wkwMk ^mw ye^svApMUMlMn
Das Etima irt im allgemeineii gemässigt^
zdgt aber dennoch grosse Unt^schiede. J#
weniger die fiussersten Grade d» Wärme und
Kälte Ton einander unterschieden sind; desto
milder ist das Klima. Diese Milde ist am
grössten im Südwesten und nimmt gegen Nord-
osten stälig ab; weil üb^haupt Binnenl&ndw
rauher sind als Küstenländer^ indem das Land
sich schneller ^itzt und schneller abkühlt
als das Meer. Man kann das Klima in Zahlen
ausdrücken. Hauptsächlich hängt es Ton der
Wärme und Kälte der Luft ab. Wenn man
«• IV.
die Temperatur der Luft regelmässig am
Thermometer beobachtet^ so kann man sowohl
für das ganze Jahr als für einzelne Jahres-
z^ten eine Durchschnittsberechnung machen^
wie viele Grade die Wärme eines bestimmtai
Ortes ausmacht. Verbindet man auf der Land-
karte die Orte, an welchen man gliche durch-
schnittliche Wärm^rade beobachtet hat^ durch
Linien^ so ist dadurch das Klima gewisser-
niMsai laldlich dargestellt und man orliäh
Linien der gleich^i mittlerai Jahres-, Wintar-
odur Somm^rteinp^ratiBr. IKese Liniaai zukoui^
ist fUr jeden, welch» sich für die Landwiri-
sdiaft inttfessi^ von Wichtigkdt, denn jedes
lebeaide Wesen , Thier oder Pflanze, ohne
Ausnsdime, hat ane gewisse ihm anerschafie&e
tttssento Grinze d&t mitü^ai Jahres- und
dsr mitderm Somm^empwatur, über welcher
und unter welcher es nidit mdir gedeiht.
Die Linie gleicher mitüarer Jahreswänne
iron 12 Grad nadi Reaunmrs Thermomettf
lllgt im ttussersten Sudan, die von 6 Grad
Im iueiwsten Nordosten. Em Grad nördlicher
Dm EXhuu Ml
Breite mehr^ bewirkt eine Abnahme von nahesu
einem halben Grad R. in der mittleren Jahresi
wttrme. Das mildeste Klima hat Venedigs da»
rauheste Lemberg. In Venedig beträgt die
mittlere Wintertemperatur + 4*32', <He mittlere
Sommertemperatur + 16-60*^, der Unterschied
also nur 11*28®; in Lemberg betragen diese
drei Zahlen — 3•14^ + 13.66*; 16•80^
!• ily. Dm Kllmii nmeWt «er ErMebiUic «eji
Nach der senkrechten Erhebung des Bodens
Xndert sich das Klima ohne allen Vergleich
sdmeUer^ als nach dessen wagrechter Aus-
dehnung und während die ganze Breite des
Reiches erst einen Unterschied von 6* d^
mittleren Jahreswärme zeigt ^ ist es in den
Alp^i möglich y in einem einzigen Tage dm
dw Polarzone ähnliches Klima zu erreicheii.
So oft man um beiläufig 600^ sich erhebt^ ist
man in dnem Klima ^ wo die mittlere Jahreb»
tmiperatur um einen Grad R. geringer ist Die
Linie, von welcher aufwärts der Schnee durch
das ganze Jahr nicht mehr ganz aufthaut^ d. i*
die Schneelinie, liegt bei 8000^ Höhe.
|. 18. Andere SIemMite 4e0 &llM»*fiu
Ausser der wagrechten und senkrechten
Lage üben angh die Winde, die wasserigen
Niederschläge und die Gewitter einen Einfluss
auf das Klima. Alle diese Einflüsse lassen sich
durch Werkzeuge nach Graden messen und in
Zahlen ausdrücken. Von den Winden sind im
grösseren Th^e des Reiches die Westwinde
vorherrschend. Am Südabhange der Alpen AoA
die Niederschläge am stärksten, am Nordab«
hange der Earpathoi am geringsten. An der
Westküste des adriatiBchen Meeres sind die
Niederschläge durch das ganze Jahr am gleich*
massigsten, an der Ostküste am un^eichmSs-
sigsten vöühdat. Die Gewitter sind in den
grossen Ebenen am zahlreichsten, am Nord-
abhange der Alp^i am seltensten.
Ausser der Lage eines Ortes und den
Die G«wXüer. M
Bieteorigohen ErBcheinungen der ihn umgebendoD
Luft haben auch die Neigung des Bodenfi^ seine
^iBammensets&ungund sdine Kultur einengrossen
Eiiifluss auf das Klima. Daha* ist das flache
Innere Ungarns rauher als das wellige Innere
SiebaibürgenS; die Kalkalpen sind rauher als
die Uralpen^ der nackte Karst ist rauher als
das waldreiche Kämthen.
i. 19. Dm Klima OmterrmUUm.
Das glückliche Klima der gemässigten
Zone besteht in dem für die Entwicklung
sowohl des Menschengeschlechtes als der Thiere
und Pflanzen so günstigen Wechsel der vier
Jahreszeiten^ Frühling, Sommer, Herbst und
Winter. An der Ostküste des adriatischen
Meeres und auf den vorliegenden Inseln ist der
Wechsel der Jahreszeiten nicht mehr vierfach,
sondern fast nur mehr zweifach. Sommer und
Winter sind dafOr nicht mehr ganz passende
Benennungen, indem der Pflanzenwuchs nie
ganz imterbrochen wird und man kann besser
3
S4 IV. AbMhmtt.
den Sommer die trockene, den Winter die
nasse Jahreszeit nennen. Der H^bst ist im
äussersten Westen, der Winter im äusserst^i
Nordosten., nicht über alle anderen, aber
über jede einzelne der anderen Jahreszeiten
vorherrschend. Auf den Hochgebirgen unter
der Schnöelinie gehen Frühling und Herbst im
Winter auf und nur ein kurzer Sommer theilt
sich mit ihm in das Jahr.
Am regelmässigsten und mit den astrono-
mischen Jahreszeiten am übereinstimmendsten
ist das Klima von Wien, und nur der Frühling
wird in der Regel sowohl durch den Nachwinter
als durch die eintretende Hitze im jjanzen etwa
um einen Monat abgekürzt.
V. Abschnitt.
Das Mineralreich.
%. 80. Überaleiit.
Iwe wichtigsten Naturprodukte des Mineral-
reidies sind Eisen und Salz. Die Hauptlager-
stätten des Eisens sind in den norischen Alpen^
vorzüglich in Obersteiermark und in Ober-
kämthen. Die Hauptlagerstätten des Bergsalzes
sind die nördlichen Kalkalpen, von Innsbruck
angefangen östlich bis zur Traun, und die
die Earpatlien begleitenden Sandsteinzüge.
Eisenerz in Steiermark ist fiir das Eisen,
Wieliczka in Galizien fiir das Bergsalz der
wichtigste Punkt. Das Meersalz wird an der
Ostküste des adriatischen Meeres gewonnen,
weil der Salzgehalt dort grösser ist , als an der
36 y. Abichnitt.
Westktißte, wo so viel Süsswasßer aus den
Alpen zuströmt.
Die südlichen Kalkalpen sind an einem
Punkte durch Quecksilberminen ausgezeichnet,
während dna siebenbärgische Erzgebbge im
Innern von Europa die rdichsten Goldadern fuhrt.
Ausser Eisen, Quecksilber und Gold sind
von Metallen noch nennenswert: Kupfer,
zerstreut von Tirol bis in die Bukowina, Blei,
ebenso zerstreut, jedoch mit einer Hauptlager-
stätte bei Bleiberg in Kämthen, Silber, zumeist
in Gesellschaf); der Blei- und Kupfererze,
Schwefel, zumeist in Gesellschaft der Kupfer-
und Eisenerze, Zinn, im böhmischen Erzgebirge.
An Bausteinen sind alle Gebirge reich, an
Marmor besonders die südlichen Alpen ; durch
Edelsteine zeichnen sich aus, Böhmen mit
seinen Granaten , Ungarn mit seinen Opalen.
Wo Steine mangeln, wie in dem östlichen Becken
der ungarischen Tiefebene wittern Salpeter und
Soda aus dem Boden. Das steinreiche, aber
metallarme Dalmatien hat Asphaltlager In
seinen tsergen
DttS Mineralreich. 37
Die Zwißchenbildungen des Pflanzen- und
Mineralreiches, Torf und SteinkoUen , finden
sich in ganz Österreicli, der Torf am meisten
in den Alpen, besonders in Kämthen, die
Steinkohlen am meisten im böhmisch-mährischwi
Gebirge.
■»^
¥1. Abschnitt.
Die Flora.
§• 81« Allcemelnea«
Das Land, welches in dem Innern seiner
Kruste so viele nützliche Mineralien enthält,
und das Wasser, welches das Land umsäumt
und als Schnee und Eis in den höchsten
Höhen es bedeckt, sind voll lebender Wesen. Ihre
Mannigfaltigkeit und ihr Reichthum hängen von
den Bedingungen des Klimans ab, und deshalb
darf der Reichthum und die Mannigfaltigkeit
des Inbegriffes der Gewächse von Österreich,
seiner Flora, und des Inbegriffes der Thiere von
Österreich, seiner Fauna, nicht in Verwunderung
setzen.
f. 88« Die Relclie und Regionen der Fl«r»«
Die Flora des Erdballs in wagrechter Aus-
dehnung und mit Ausschluss des Meeres wird
Die Flora* 89
nach dem Vorherrschen gewisser Pflanzen in
25 grosse Gebiete oder Reiche abgetheilt. Davon
fallen auf das Reichsgebiet zwei; das Reich
der Doldeiipflanzen und der Nadelhölzer^
welches das Gebiet der Nordsee und der Ost-
see, dann das Reich der Lippenblumen und
der Nelkengewächse, welches das Gebiet des
adriatischen und des schwarzen Meeres in sich
begreift.
In senkrechter Ausdehnung wird die Flora
der ganzen Erde in 13 Regionen oder Gürtel
eingetheilt, wovon fünf unter dem Nullpunkte
des Festlandes liegen, indem sie die Regionen
der dem Meere in seinen verschiedenen Tiefen
eigenthümlichen Gewächse in sich begreifen.
Die sämmtlichen acht oberen Regionen,
welche den acht Klima-Zonen der Erde
entsprechen, sind nur an den unter dem Äquator
und unweit desselben gelegenen Hochgebirgen
unterscheidbar und ihre Anzahl wird gegen
die Pole zu immer geringer. In den südlichen
und zugleich bis zur Schneegränze reichenden
Kronländern Lombardie, \^enedig, Tirol und
%e VI. Abgehnitt.
dem Küstenlande sind von den adit oberem
Regionen fünf unterscheidbar/ nämlich die
Regionen der immergrünen Laubbaume^ der
blattwechselnden Laubbäume^ der Nadelbäume,
der Alpenrosen und der Alpenkräuter.
Die Anzahl der Regionen nimmt in Öster»
reich von Südwesten gegen Nordosten ab, so
dass Galizien nur mehr die R^onen der
blattwechselnden Laubbäume und der Nadel-
bäume in sich fasst.
Die höchste Region, die der Alpenkräuter,
fUllt wegen ihres Polarklima's mit dem arktischen
Reiche der Mose xmd Steinbrecharten in Ein«
zusammen.
Über der Region der Alpenkräuter bilden
die Gewächse, welche den Schnee und die
nackten Felsgipfel bewohnen, keine eigene
Region mehr, weil alle Arten der Gewächse,
die dort vorkommen, auch in der Region der
Alpenkräuter gefunden werden. ,
An der Ostküste des adriatischen Meeres
und insbesondere am Fusse des Monte maggiore
in Istrien und weiter südlich in Dalmatien
wiachgen zwar der Lorbeer und die Myrte
ganz wSd^ allein ^ne eigene Region der Myrten
und Lorbeem, wie sie in den Tropengegenden
auftritt; iflt nicht zu unterscheiden; sondern
geht in Österreich in der Region der immer
grünen Laubbäume auf.
Die Alpen und die Karpathen^ obwohl
von dem Gesichtspunkte der Betrachtimg der
ganzen Erde zu einem und demiselben Floren-
reiche gehörend; haben doch eine sehr
verschiedene Flora, von denen die erste
jener der Pyrenäen, die andere jener des
Kaukasus ähnlich ist. Zwischen den Alpen und
den Karpathen, welche beide im ganzen und
grossen Wald- und Wiesen-Länder vorstellen^
liegt das baumarme Steppengebiet der ungari-
schen Tiefebene, welches sich durch einen
grossen Reichthum an salzhaltigen Pflimzen
auszdchnet.
In der italienischen Tiefebene hat die
Kultur die wilde Auenflora verdrängt, auf den
Klippengebirgen längs der Ostküste des adriati-
schen Meeres hat die Kultur die Laubholzflora
"^^PIPPJI
48 VI. Abadmite,
verwüstet. Die Auenflora ist zur Gartenflora,
die Laubholzflora zur WüBtenflora geworden.
§• 88. IBie SaU der PfluMseniiPteii*
Die Gesammtzahl der Pflanzenarten in
Österreich darf mit zwölftaufiend Arten ver-
anschlagt werden, wovon 4000 Arten den
Pflanzen mit sichtbaren Blüten oder den
Phanerogamen und 8000 Arten den Pflanzen
mit verborgenen Blüten oder den Kryptogamen
angehören. In den einzelnen Theilen nimmt
die Anzahl der Pflanzenarten von Süden gegen
Norden und vom Meere gegen die Schneere^on
ab. Die Verhältniszahl der Kryptogamen steigt
hingegen in beiden Richtungen, eben so steigt
in den nämlichen zwei Richtungen die Verhält-
niszahl der Spitzkeimer, wozu die Gräser und
Zwiebeln, gegen die Blattkeimer, wozu unsere
Bäume und unsere meisten Blumen gehören.
Vll. Abschnitt.
Die Fauna,
§• 84* Ble Relclte and die Resloneit der
Ffiuita.
Die Land - und Süßswasserfauna der
ganzen Erde in wagrechter Ausdehnung wird
in 21, die Meeresfauna in 10 Reiche abgetheilt.
Davon fallen auf Österreich die Reiche von
Mitteleuropa, von den Mittelmeerlandem und
von dem Mittelmeere. Das Reich der Fauna
von Mitteleuropa, welches dem Florenreiche
der Dolden und der Nadelhölzer entspricht
und sich durch die grosse Menge seiner Lauf-
und Raub -Käfer auszeichnet, theilt sich wie
dieses in ein westliches und östliches Gebiet,
wovon sich das letztere dem an Nagethieren
44 Vn. Abschnitt.
besonders zahlreichen Steppengebiete des
asiatischen Tieflandes um den Kaspischen und
um den Aralsee nähert. In Österreich gehören
zum Reiche der Fauna der Mittehneerlander
die Länder am Südabhange der Alpen^ also
die Lombardie, ein Theil von Tirol, das
Venetianische, das Küstenland, Theile Kroatiens
und des Militärgränzlandes, dann Dalmatien.
Fledermäuse, Singvögel, Schlangen, Eidechsen
und blasenziehende Käfer zeichnen dieses
Gebiet innerhalb der Reichsgränzen aus. Von
grösseren Säugethieren des Südens ist der
Schakal noch in Dalmatien zu finden. Dem-
Karste eigenthümlich sind sieben Arten von
Olmen, ein Geschlecht der Molche, in unter-
irdischen Wässern ihr finsteres Dasein fiistend.
Dem Gebiete des Mittelmeeres ist die rothe
Edelkoralle eigen, welche noch bei Sebenico
in Dalmatien im Meeresgrunde gefimden wird.
Iti senkrechter Beziehung sind untermeerisch
acht*Reiche unterschieden worden und auch
auf dem* Lande ändert sich der Charakter der
Fauna nach der Höhe. Das Murmelthier, der
AlpenhaM und die Gämse sind den Alpen^
gebirg^i über den Banmregionen eigendiümlicfau
Die Karpiathen haben ihr eigenes Murmelthier,
das polnische. Die am höchsten lebenden Thiere
sind Spinnen und Insekten.
Die Fauna wird in noch höherem Grade
als die Flora durch den Menschen verändert.
Mit den Wäldern verschwinden die Raubthiere^
mit dem Gestrippe verschwindet das giftige
Gewürm, durch einem hohen Grad von Sorg-
samkeit , das Ungeziefer aller Art. Die Auer-
ochsen und die Elenthiere sind aus den
Wäldern des böhmisch - mährischen Gebirges
und der Karpathen, der Steinbock ist aus den
Alpen verschwunden.
'§• 85* "Die ZaU dep OTliieparteit.
Im Reichsgebiete sind yon Säugethieren
90, von Lurchen 61, von Vögehi 319, von
Fischen 377 Arten bekannt. Die Zahl der
Insektenarten darf auf 1 3.000 geschätzt werden.
Die Zahl der übrigen Thierklassen lässt sich
nach dem gegenwärtigen Stande der Kenntnis
^p^-ys
M VH Atwdmilt
der österreichischen Fanna nicht einmal an-
niherongsweise schtftzen. Unter den Insekten
sind 5000 Käfer, 2000 Schmetterlinge und
2000 Fliegen.
!• M. Wie »ed^uSmis der Flora and Fa«M»
von ÜTIen.
Wien verbindet so zu sagen die Flora
und Land-Fauna von ganz Österreich; denn
es liegt an der Gränze der Alpen, der böhmisch-
mährischen Gebirge und der Karpathen; mit
den nahen Gipfeln seiner Umgebung reicht es
bis in die Region der Alpenkräuter und der
Alpenthiere, mit seinem Flachfelde nimmt es
TheU an einzelnen Erscheinungen des ungari-
schen Steppengebietes. Es ist nicht bloss
historisch, sondern auch physikalisch - geogra-
phisch in jeglicher Beziehung die wahre Mitte
des Kaiserthums.
Vm. Abschnitt.
Die Bewohner.
§. 89. ZaM und Stammverscliledeiilielt dep
Elnwoliiiep.
Die Geßammtzahl der Bevölkerung betrögt
nach der in den Jahren 1850 und 1851 unternom-
menen Zöhlung 35,775.842 ohne Militär. Dieses
beträgt zwischen 5 und 700.000 Mann. Die
Bevölkerung nimmt in gewöhnlichen Jahren
um den hundertsten Theil zu, folglich kann
die Gesammtbevölkerung des Reiches Ende
1854 auf 38 Millionen geschätzt werden.
Sie wird hauptsächlich aus vier verschie-
denen Hauptstämmen gebildet, den Deutschen^
Slaven, Magyaren und Romanen. Die Slaven
sind theils Nord-, theils Südslaven, die Roma-
nen theils Italiener oder Westromanen, theils
■^^^
48 Vm, Abschnitt.
Rumänen (^Walachen} oder Ostromanen. Die
Deutschen bewohnen im allgemeinen den
weßtlichen und den nordöstlichen Theil der
Alpen, so wie den Rand der böhmisch-niÄhri-
ßchen Gebirge, die Nordslaven deren innere
Terrassen und die Nordkarpathen , die Süd-
slaven den grössten Theil der südöstlichen
Alpen mit allen ihren südlichen Ausläufern
einerseits bis nach Serbien, anderseits bis nach
Albanien , die Magyaren das ungarische Tief-
land, die Italiener das lombardisch- venetiani-
sche Tiefland, die Rumänen die Ostkarpathen.
§. 86. "Die DeatseMeit.
Die Deutschen bestehen aus den vier
Stämmen der Bojoaren, Schwaben, Franken
und Sachsen. Die Deutschen des Kaiserthums
gehören grösstentheils zum Stamme der Bojoaren,
nur im Rheingebiete und am Lech, einem Neben-
flusse der Donau, der seine Quellen in Tirol
hat, wohnen angesessene, in Ungarn, der
Woiwodschaft und dem Banate eingewanderte
Die BewohMr. M
Schwaben^ im böhmisch - mährkchen^ Gebirge
Franken und Obersachflen, in Ungarn und vor*
züglich in Siebenbürgen Niedersachsen. Sprach-
inseki von deutschen Gemeindmi sind in allen
Kronländem mit Ausnahme der Lombardie
und Dalmafiens, am zahlreichsten sind diese
Sprachinseln in Ungarn, mit Ausnahme des
mittleren Laufes der Theiss.
§• C9« Die SlMven*
Die böhmischen, m&hrischen imd ungarisch-
slowakischen Nordslaven sprechen eine und
dieselbe nur mundartlich zu unterscheidende
Sprache, welche man nach dem in Böhmen
angesessenen der Zahl nach stärksten Stamme
der Nordslaven die czecUsche nennen kann*
1^6 Polen leben im westlichen Theile des
Nordabhanges der Karpathen und an der
Weichsel ^ die Ruthenen am Dniester und an
beiden Abhängen der östlichen E[arpathen sowohl
in Galizien als in Ungarn.
Von den Südslaven bewohnen die Slo-
4
■w»^
$% Vm. Abtchwtt.
mit Ausnahme des Ostrandes^ die an Sieben-
bürgen grän^wnden Theile von Ungarn, der
Woiwodschaft Serbien, des Banates, und des
Militärgränzlandes, dann, von diesem zusammen-
hängenden Stocke weit entfernt, die Umgebung
des Ceppicher Sees in Istrien.
(. 88. Andere StAmi
Ausser den vier Hauptstämmen koiAmen
noch vor, Albanesen in Dalmatien und in der
Militärgränze, Griechen in Ungarn und in der
Woiwodfichaft, Armaoier in der Bukowina,
in Galizien^ Ostungam imd in Siebenbürgen,
iSigeuner besonderg in Ungarn, der Bukowina
und in Siebenbürgen, und Juden in allen
Kronländem mit Ausnahme von Osterreiob ob
der Eons, Salzburg, Steiermark, Kämihen,
am zahlreichsten in den nordöstlidien Kron-
ländem mit fortwährender Zunahme gegen
Osten, so dass sie in Galizien am hättfi^ten sind.
f. 88. ZaMlen der ElnwoliiieF naeM StAmmen.
Unter den 35,775.842 Einwohnern ohne
Militär nach der Volkszählung von 1 850 und 1 851
Die B«#ohtti0r. St
waren in runden Zahlen 7,700.000 Deotgche,
5,100.000 Czechoslaven, (darunter 1,100.000
Slowaken), 2,000.000 Polen, 2.800.00 Ruthenen,
1,700.000 Slovenen, 2,600.000 Dliro-SlaTen,
(darunter 1,600.000 Kroaten, 1,000.000 Serben),
23.044 Bulgaren, im ganzen 14,500.000 Slaven,
4,800.000 Magyaren , 5,400.000 Italiener
(darunter 400.000 Friauler, 8600 Ladiner),
2,400.000 Rumänen, im ganzen 7,900.000
Romanen, endlich 2000 Albanesen, 9000
Griechen, 15.000 Armenier, 82.000 Zigeuner und
über 700.000 Juden.
§. 84. Die etliitosFaplil»clie Mdmge von HTIen«
Es gibt im Kaiserthume eine einzige Gegend,
wo die Vorposten der Nordslaven und Süd-
slaven westwärts das deutsche, ostwärts das
magyarische Hauptgebiet scheiden und in wel-
cher eine grosse Stadt liegt, deren Bevölkerung
in der grossen Mehrzahl zwar deutsch ist,
jedoch auch aus allen anderen Uauptstämmen,
insbesondere auch aus dem Stamme der Italiener,
f% vm.
msamiiieDgeBetzt isL Diese Stedl^ weldie monüL
an der Tier&dien Grime der inefTflnaim
Landbevölkerm^ der Dentwinai , Mmgywngk,
Norddaven und SfidslaToi fiegt, und unter
ihren ebenen Bnwohnem ^ne nidit unbeden-
taide Anzahl Itali«er betraft, mt dBe k. k.
Haupt- und Rendenzstadt Wien.
IX. Abschnitt.
Die ReligiaMbekenninUie.
§• M. Die elnselnen Bell^loiisbekeiiittitlsse.
Vier Fünftheile der Einwohner von Öster-
reich bekennen sich zur katholischen Kirche.
Die grosse Mehrzahl gehört dem lateinischen
Ritus an. Bie Katholiken des lateinischen
Ritus stehen unter dreizehn wirklichen Erzbi-
schöfen und 58 Bischöfen ; welche sänuntlich
im Reichsgebiete ihre Residenz haben. Ausser-
dem ist in Schlesien das Vikariat Johannis-
berg; welches zum Bisthume Breslau gehört.
Die Katholiken des griechischen Ritus ^ die so-
genannten unierten Griechen^ haben zwei Erz-
bischöfe (zM Lemberg imd zu Blasendorf)
und 8 Bischöfe. Die Katholik^ des armeni-
66 IX, Abschnitt
sehen Ritus haben einen Erzbischof. Die Erz-
bischöfe des lateinischen Ritus residieren in
Wien, Olmütz, Prag, Salzburg, Görz, Mailand,
Venedig, Zara, Kalocsa, Gran, Erlau, Agram
und Lemberg , in welch letzterer Stadt auch die
Erzbischöfe des griechischen und armenischen
Ritus ihren Sitz haben. Das Bisthimi Udine ist
ein Titularerzbisthum. Das Bisthum Erakau
steht unter dem ausser dem Reichsgebiete
residierenden Erzibischof von Gnesen.
Die Angehörigen der griechisch nicht-
unierten Kirche haben in Karlowitz einen
Patriarchen und ausserdem zehn Bischöfe.
Die Evangelischen der augsbturgischen und
der helvetischen Konfession oder die Prote-
stanten haben fiir die foonländer, mit Aus-
nahme von Ungarn und Siebenbürgen, ein
gemeinschaftliches Consistorium in Wien. In
den genannten beiden Ländern haben sie
ihre abgesonderten Superintendenten und Con-
sistorien.
Die Unitarier haben einen Superintenden-
ten und ein Oberconsistorium zu Klausenburg.
IHe RefigiomMceiififniMe. 67
Ausserdem ^bt es wenige Angehört
anderer christlicher Sekten, so die Lipowaner,
welche von der russischen Kn-che sich abge*
sondert haben, und die nicht unierten Armenier.
Die Juden haben Rabbiner und Prediger.
In den östlichen TheUen des Reiches
leben auch einzelne Mahomedaner.
f. S6. Überalclit der Rcllsl«it«bekettttfiil«0e
Die Deutschen sind in der grossen Mehrzahl
katholisch, die Polen, Slovenen, Kroaten und
Italiener sind es ausnahmlos, die Czechen
meistens, die Slowaken sind theils katholisch,
theils protestantisch, die Ruthenen und die
Rumänen theils griechisch uniert^ theils grie-
chisch nichtuniert, die Serben sind fast alle
griechisch nichtuniert, die Magyaren sind
katholisch, protestantisch und unitarisch.
Die Verschiedenheit des Glaubensbekennt-
nisses nimmt von Westen gegen Osten zu.
Die beiden Endpfeiler des Reiches , Tirol im
Westen, Siebenbürgen im Osten zeigen die
dO X« AlMcbmtt.
schnitt auf einen Bewohner an Geldwert der
Metalle und Mineralkphlen 0.69 Gulden. Über
diesem Mittel stehen nur Kämihen, Krain,
Steiermark y Böhmen, Mähren und Schlesien.
Die Anzahl der Bergknappen darf auf öO.OOO
geschätzt werden.
S. S8. Die Hetalle.
An Gold werden jährlich bei 8000 Mark
gewonnen, d. i. doppelt so viel als vor zwan-
zig Jahren. Davon erzeugt Siebenbürgen etwas
mehr, Ungarn und das Banat etwas wenig«
als die Hälfte. Keines der übrigen Kronländer
erzeugt auch nur 100 Mark. Das bedeut^idste
Goldbergwerk ist zu Zalathna in Siebenbürgen,
wo ein ganzer Berg nicht in einzelnen Adern,
sondern durch und durch goldhätig ist, das
bedeutendste goldhaltige Sandlager zu Olahpian,
ebenfalls in Siebenbürgen.
An Silber werden jährlich bei 120.000
Mark gewonnen , besonders in Ungarn, dem
Banate, Böhmen und Siebenbürgen. In Ui^am
Die Rc^eneagniMa det Ifineralreieliei. Ül
und dem Banate werden ron der Gesammt-
summe zwei Drittheile gewonnen. Dann folgen
Böhmen und Siebenbürgen^ endlich Tirol, die
Militärgrttnze, Steiermark, die Bukowina und
Salzburg. Die Gewinnung hat seit zwanz^
Jahren um ein Dritttheil zugenonomen. Dm
bedeutendste Silberbergwerk ist zu Pfibram in
Böhmen.
Der Geldwert des gewonnenen Silbers
und Goldes ist gleich gross, und madit im
Jahre etwas über dritthalb, also zusammen
bd 5 Millionen Guld^i aus.
Das Quecksilber macht bei 4000 Zentner,
wovon fast drei Viertheile in Krain zu Idria
gewonnen werden. Fast ein Viertheil komnit
von Altwasser in Ungarn. D«r Geldwert be-
tragt nahe an einer Million Gulden.
An Kupfer werden über 60.000 Zwtntf-
erzeugt, d. i. noch einmal so viel iig vor
awaozig Jahren, und an Geldwert dritihalb
Millionen Gulden. B^ahe vier Fünfthale
dw Erzei^ung &Uen auf Ui^am und dat
Banat ; in abwärtsgehender Reihe Solgea
W X. Abichnitt.
Venedig, Tirol, Siebenbürgen, Steiermark und
Böhmen.
Unbedeutend sind die Erzeugungsraengen
von Zinn, Zink, Galmei und Zinkblende. Zinn
iFfird nur in Böhmen, Zink und GaUmei werden
zum grössten Theile im Gebiete von Krakau
giewönnen.
Das Hauptland fiir Blei ist Kämäien, wo
jährlich bei 60.000 Zentner Bl^ gewonnen
werden. Im ganzen werdai über 100.000 Ztr.
an Blei, Bleierzen und Bleiglatte erzeugt, wozu
ausser den genannten zwei Ländern nur noch
Böhmen und Tirol nennenswerte Bditräge
Uefern. Der Gesammtgeldwert beträgt 1 und
% Million Gulden. Der Hauptiundort ist Blei-
berg in Oberkämthen.
Das Erzeugniss an Eisen beträgt im Jahre
4 Millionen Zentner, darunter eine % Million
Gusseisen, zumeist in Böhmen, nämlich fast
ein Drittheil, der Rest Roheisen, Worunter
Steiermark allen anderen Kronländern vorgeht,
indem es fast eine Million Zentner zur Gesammt-
summe bringt. Die Eisenpvoduktion hat sich in
Die RoherzeiigtiiMe des Mineralreiches. 68
den letzten zwanzig Jahren faßt vervierfacht ;
dennoch ist sie weit unter dem Bedarfe und der
Erzeugungspreis ist ftir denselben im Verhält-
nis zum ausländischen Eisen zu hoch. Das
Eisen ist unter den Stoffen zu Werkzeugen,
was das Salz unter den Gewürzen; beide
zusammen sind die unentbehrlichsten Produkte
des Mineralreiches. Der Geldwert der jähr-
lichen Eisenerzeugung ist 14 Millionen Gulden.
Dazu liefern an Roheisen Steiermark 28,
Kämthen 16^ Erain 4, Ungarn mit dem Banate
16, Böhmen 11, an Gusseisen Böhmen 38,
Mähren und Schlesien 23, Ungarn mit dem
Bimate und St^ermark em jedes 10 Perzente.
Die übrigen eisenerzeugenden Kronländer bleiben
dbizeln unter zehn Perzent des Gesammtgeld-
wertes. Die zwei reichsten Schatzkammern des
Eisen« sind der Vordemberger - Erzbei^ in
Stdermark und der Hüttenberger-Erzberg in
Kämthen, jener im nördlichen, dieser im süd-
lichen Spatheisensteinzuge der norischen Alpen.
Von Arsenik und Auripigment werden
bei 1600, von Kobalt und Uranerzen \m 3000,
^^^'■P^'w^B"^"
•% X AbMlwitt.
von Braunstein bei 1200; von Schwefel bei
25.000, von Graphit bei 36.000, von Alaun
bei 30.000, von Eisenvitriol bei 45.000, von
Kupfervitriol bei 6000 Zentner erzeugt.
HlMeralieM.
Das Kochsalz ist Steinsalz, Sudsalz oder
Meersalz. Es werden Jährlich 6 Millionen
Zentner gewonnen. Davon Adlt die Hälfte auf
Steinsalz, ein Dritäieil auf Sudsalz, ein Sechs-
theil auf Meersalz. Der Gesammigddwert
beträgt 80 Millionen Gulden. Der Kaiser hat
sich die AU^inerzeugung vorbehalten, um mit
dem Reingewinne einen Theil der fiir das
Reich nöthigen Ausgaben zu bestreiten. Nur
ein Theil des Meersalzes wird auch von
Privaten gewönne aber von, der Regierung
zu bestimmten Preisen eingelöst. Die Aus-
bringung des Seesalzes lohnt nur dort, wo
das Meerwasser stark gesalzen ist^ dahtf
die österreidiischen Seesalinen alle an der
Ostküste des adriatischen Meeres liegen^ wo
Die RoheneugniMe des Müieralreichef. M
weni^ Bosses Wasser zuflieBst. Das bedeutendgte
Stmnsalzwerk ist zu Wieliczka in Galizieri^
das bedeutendste Sudsalzweork zu Ebensee in
Oberösterreich, die bedeutendsten Seesalinen
s&td bei Pirano in Istrien.
Ed werden an M ineralkohl^i beiläufig 25
Millionen Zentner gewonnen, beinahe achtnaü
sd viel als vor 20 Jahren und dennoch viel
tu Wetug fLir defn Bedarf, obwohl der Lag«r
genug vdrtianden sind. Den grössten Theil
der Schuld tragen die mangelhaften Kommuni-
kationififntfel. Mehr als der dritte Theil wird
Tri Böhmen gewonnen, und zwar grösstentheila
ägistftliche Steinkohle.
Der Gesamml^eldwert beträgt über 4 Millio»
n^n Guldeh. Im Jahre 1848 wurdOT zu Rad^
t&6 in Böhmen am meisten Steinkohlen ^zeugt:
9&f.000 Zehtner. Die bedeutendsten Kehlen-
M^ke sind ausserdem Jaworzno in GaUzien,
OtWitza im Banate, Thallem in Niederösteiv
reich, Wolfsegg in OberÖsterräc^ , BuStShrad
tittd Nachod in Böhmen, Neudoif und Oslo*
wan in Midkren, Polnisch • Ostrau , Peterswald
5
^ X« AbiclMiUft.
und Dorabrau in Schlesien. In allemeuester
Zeit fUngt man auch an, die riesigen Kohlen-
lager von Fünfkirchen besser tu verwertenu
Der Torf wird im ausgedehnteren Masse
nur in den Kronländerh benützt, in weddbten
die Alpen und die böhmisch-mährischen Ge-
birge liegen 9 insbesondere in Vorarlbergs
Kttmthen-und Böhmen. Die Produktion des
Asphalts beträgt 50.000 Zentner, er wird in
Tirol, Dalmatien und Ungarn gewonnen.
LfChm zu Ziegeln , Thon zu gemeinen
Töpfer-, Fayence- und Wedgewoodwaaren, Por-
zellanerde und Walk^erde werden mehr in
den nördlichen ICroniändem, Farberden mehr
in den südlichen gewonnen. So ist der
beste Bolus in Krain, die beste Grünerde am
Monte Baldo bei Verona zu finden; hingegen
die beste Porzellanerde in Mähren und Böhmen.
Marmor zu feinen Bildhauerarbeiten wird in
Tirol gewonnen. Marmor aller anderen Sorten
wird vorzüglich in den Kalkalpen und zwar
mehr in den südlichen als in den nördlicdien
benützt. Der Dachschiefer wird besonders in
Die BoberzeuguMe des Mineralreiohet. 67
der Lombardier Tirol, Kämthen, Mähren und
Schlesien gewonnen. Ausserdem wird in allen
drei Gebirgsstöcken auch auf Gips, in den
Alpen und Karpathen auch auf Kreide ge-
graben.
Die wichtigsten Edelsteingruben Österreichs
sind auf Opale und auf Granaten, jene im
Saroser-Komitate in Ungarn, diese in Böhmen.
^■— ^»^ip^
XL Abschnitt.
Die Jtohenseuffniiie des Ffimn%enrHehe$.
§• 40. Üb€
Der zur Landwirtschaft verwendbare
Boden wird produktiv genannt, der dazu nicht
verwendbare unproduktiv. Von den 11.593
Quadratmeilen Österreichs sind 9964 produktiv,
1628 unproduktiv.
Von je 10.000 Joch sind im Durchschnitte
8595 C%) produktiv. Tirol hat Verhältnis-
massig am wenigsten produktiven Boden, von
je 10.000 Joch nur 6116, Dahnatien am meisten,
von je 10.000 Joch 9736.
In Tirol sind fast 24 Quadratmeilen seines
Bodens mit ewigem Eis bedeckt, in Dalmatien
hingegen ist fast jeder Fleck, wenn gleich
Die Roherzeugnifte des l'flaiizenreiches. 69
wegen der überall zu Tage liegentien Felsen
sehr karglich, wenigstens als Weide benutzbar.
Ausser Tirol sind Ungarn wegen der Steppen,
die Lombardie wegen der Seen, Venedig wegen
der Lagunen , Salzburg, die Militftrgränze und
Siebenbürgen wegen der Hochgebirge unter
dem Mittel. Der produktive Boden ist Acker,
Weingarten, Garten, Wiese, Weide oder Wald.
Den höchsten Ertrag gibt der Garten- uiifl
Weingarten, den niedersten Weide und Wald.
Je mehr daher diese tiberwiegen, desto geringer
ist die. Bevölkerung, die sich davon nährt, je
mehr jene überwiegen, desto grösser. Deswegen
steht, wenn man die produktive Bodenflftbhe
mit der Bevölkerung vergleicht, die Lombardie
mit ihrem Flachlande, Europa's Garten, oben-
an, Salzburg mit seinen Tannenwaldungen und
Almen> das auch an den Hügeln seiner Thäler
keinen Wein erzeugt, zu unterst.
Auf je 10.000 Einwohner fallen in der
Lombardie 1109, in Salzburg €737 Joch, wäh-
rend in ganz Österreich im Durchschnitte auf
je 10.000 Einwohner 2596 Joch fallen.
n Xf. Absohaitt.
sohlechteste. Im ganzen steht sie sehr weit
unter der möglichen Höhe der Ausbildung.
Der schlagendste Beweis dafUr ist^ dass der
Gosammtwert des Getraides und der Htilsai»
fruchte nicht einmal den Wert des Düngers
errmcht^ der bei einer hinreichend guten Bewirte
schaftung verbraucht werden sollte. Dasu wttren
bei 3000 Millionen Zentner Dünger vonnöthen,
welche Summe emem W^rte von 300 Millioneh
Metzen Koggen gleichkommt^ während der auf
Roggenwert berechnete Gesammtbetrag von
Getraide und Hülsenfrüchten in einem Jahre
nur 247 Million^fi Metaen ausmacht.
Dass der Erdapfel ein Ersatzmittel des
Getraides in kälteren G^enden ist^ beweist fär
Österreich die Thatsache^ dass dessen Erzeugung
in Galizien am stärksten ist. Von 85 Millionen
Zentnern werden 28 Millionen dort gewonnen,
dann kommt Böhmen mit 16 Millionen. Dalmati^i
eneugt am wenigsten, nur 50.000 Zentner.
Die Kartofß^erzeugung bt nur in den böhmisch*
inlÜu*isohen Gd>ii^en und in den ungarisch-
galizkohen Karpatheu von Belang.
Die Roherzeugniaie dM Pflanzenreiofaes. TS
Der Ößterreicher verbraucht jährlich im
Durchschnitt 4*4 Metzen an Roggenwert, was
der Erfahrung im allgemeinen über die Ver-
brauchsmenge an Getraide entspricht. Einzelne
L&nder weichen jedoch von diesem Mittel ab.
Der Steiermärker in seinem hochgelegenen
kälteren Aipenlande verbraucht 6 Metzen, der
Dalmatiner in dem heissesten Ktistenlande des
Reiches nur SV^ Metzen. Mehr als den eigenen
Bedarf an Cerealien erzeugen nur das Banat
mit der Woiwodschaft, Ungarn, Böhmen,
Slavonien und Kroatien, Mähren und Ober-
österreich. Am meisten über den eigenen Bedarf
erzeugt das Banat mit der Woiwodina :
5*33 Millionen, am meisten unter dem eigenen
Bedarf der Landbevölkerung Tirol: 1*26 Mil-
lionen Metzen Roggenwert. Niederösterreich
braucht wegen der Stadt Wien 1*75 Millionen
Metzen Zufuhr.
f. 48. Andere Eraeairnlsae des Aekerbaiies.
Die Hauptgemüse sind Kohl und Rüben.
Es werden jährlich und zwar vorwaltend in
7% XI. AiMcliniit.
den kälteren Ländern 235 Millionen Kohlköpfe
und 40 Millionen Metzen Rüben erzeugt Unter
dieser Rübenmenge sind auch die Runkebrüben
begriffen.
Die Hauptkleearten, welche in Östeireich
gebaut werden, sind der steirische Klee,
die Luzerne und die Esparsette. Am
meisten wird der steirische gebaut Der Klee-
heuwert beträgt übe das ganze Reich 81 Millionen
2ientner.
Auch im Rachs- und Hanfbau steht Gali-
lien obenan, es erzeugt von der Gesammt-
menge des Flachses ron 1,181.000 Zentner
266.000 und von der Gesammtmenge des
Hanfes von 1,859.000 Zentnern 485,000 Zentner.
Dalmatiai erzeugt von Rachs und Hanf am
wenigsten, nur je 100 Zentner. Der Flachs-
bau gdit zurück, weil der Verbrauch der Baum-
wolle immer grösser wird und das Röstungs-
Verfahren viel zu roh ist
An Hopfen werden 43.000 Zentner gewon-
nen, darunter in Böhmen fast 37.000, wodurch
der Bedarf des ganzen Reiches gedeckt ist.
Die Roherzevgninie dei Pflanzenreichei. 75
Der Tabackbau ist kaiserliches Alleinrecht
und wird nur in Ungarn, Kroatien und Slavo-
nien, der Woiwodina und dem Banate, in
Siebenbürgen und in der Militärgränze^ in Grali-
zien y im Venetianischen und in gewissen
Gegenden von Tirol und Vorarlberg gestattet
Es werden an 750,000 Zentner gewonnen, am
meisten in Ungarn mit der Woiwodina uüd
dem Banate.
Ausserdem sind hier noch zu erwähnen:
Krapp, Waid, Wau und SaflFlor zum Fttrben,
Mohn, Künunel, Fenchel, Anis, Safran, Senf^
Paprika als Gewürz, Süssholz und Rhabarber
zur Arzenei, Weberkarden zum Tuchmachen,
Cichorien als Kaffeesurrogat. Im Einzelnen sind
die Mengen gering und der Anbau wird mdstens
gartenmässig im kleinen betrieben, allein der
Gesammtwert ist doch ein bedeutender.
S« #8« C^arteMbaii mid Obataiiclit«
Mit der Wärme steigt das Bedürfhiss nach
Lattich, mit der Kälte das nach Kohl; jener
wird frisch durch Essig, dieser durch Gährung
76 XT. Abfohnitt.
gesäuert. Der Lattich ist ein Haupterzeug-
niss des Gartenbaues. Die Mannigfaltigkeit
der Gartengewächse nimmt mit dem Süden
zu. Zu den besten gehören Blumenkohl^
Melonen und Artischocken. Viel Gurtenbau
ist em Zeichen von dichter Bevölkerung und
hoher Civilisation. Um Wien und um Mailand
wird am meisten Gartenbau getrieben.
Die deutschen Alpen und die Sudetenländö*
haben das beste Obst, die italienischen Alpen-
und die Küstenländer haben die eigentlichen
Südfrüchte. Die Hauptobstgattungep sind der
Apfel, die Birne, die Zwetschke, die Kastanie,
die Feige. Der Deutsche lägst sein Apfel- und
Bim-Obst gähren und trinkt Zider, der Slave
hat um sein Haus den Zwetschkenanger, und
kocht im Norden dessen Früchte zu Muss, im
Süden brennt er sie zu Sliwowitz, der Italiener
isst die Kastanie gekocht , der Küstenländer
die Feige gedörrt. Das feinste Tafelobst wächst
in dem Etschlande, das ist, in der Gegend
von Botzen und Meran. Die Kultur der Citronen
und Orangen geht von Dalmatien bis an ein-
Die Roherzengoiite dei Pflanzenreiobet. 77
zelne besonders warme und geschützte Abhänge
in den südlichen Alpän, insbesondere am Garda-
see und noch nördlicher bis Botzen. Wallnüsse
w^en besonders in den wärmeren Alpen-
ihälem gewonnen^ d^ Haselnussstrauch, auch
der türkische^ wird in Istrien im grossen
gezogen.
Der Kulturbaum der östlichen Küstenländer,
welcher die Landschaft kennzeichnet, ist der
silbergrauliche, immer beblätterte, langlebige
ÖUbaum. An Olivenöhl werden jährlich
118.000 Zentner gewonnen, davon in Dalmatien
75.000, im Küstenlande 21.200 Zentner. Ausser-
dem wird Olivenöhl auch in Tirol und im lom-
bardisch - venetianischen Königreiche erzeugt.
Aus Wallnüssen werden 30.000, aus Leinsamen
266.000, aus Reps 168.000 Zentner Öhl gewon-
nen. Die Lombardie erzeugt das meiste Nuss-
öhl, Ungarn erzeugt das meiste Repsöhl und
steht mit Galizien in der Erzeugung des Lein-
öhls zu oberst.
78 XI. Abschnitt
{ 45. Der MiMilbeerbaaiii.
Der Charakterbaum des Kulturlandes der
italienischen Tiefebene und der in sie ein-
mündenden Thalsohlen des Alpengebirges ist
des Seidenwurmes Nahrungspflanze, der saft-
grüne^ laubglänzende^ zärtliche Maulbeerbaum.
Im Herbste entblättert ihn das sinkende Jahr,
im Frühlinge der emsige Mensch. Die Anzahl
der Maulbeerbäume darf auf 36 Millionen
geschätzt werden. Hievon stehen in der Lom-
bardie über 16^ im Venetianischen über 13
Millionen^ in Tirol über 2 Millionen, in der
Militärgränze über anderthalb Millionen.
f. 46. Ble Rebe.
Was der felsigen Meeresküste der Öhlbaum,
was der üppigen Tiefebene der Alpenströme
der Maulbeerbaum ist, das ist den wärmeren
Hügeln des Binnenlandes die Rebe, ihr schön-
ster Schmuck, ihr grösster Schatz. Aus den
Trauben werden 41 Millionen Eimer Wein
erzeugt, am m^ten in Ungarn: 18 Millionen
Die RoherxengniMe dei PHanienreichea. 79
niid von den übrigen Kronländern, welche
Weinbau im grossen treiben^ am wenigsten in
Böhmen: 50.000 Eimer. Das Joch Weinland
^t am meisten Wdn in der Woiwodschaft
und dem Banate : 30 Eimer, am wenigsten im
VeDetianischen ; 8 Eimer, im Durchschnitt 19
ESmer. Der vornehmste Wein, den es auf
Erden gibt, ist der ungarische Tokaier; im
allgemainen ist jedoch die Beschaffenheit der
österrachischen Weine nur mittelmässig zu
nennen. Die hochgezogene Rebe gibt nirgends
ausgezeichneten Wein, auch ist der Maischwein,
der im G^ensatze zum Mostwein in den Lfin«
dem des adriatischen Beckens gezogen wird,
nicht in die Lange haltbar, ist also
keind' Handelswaare und würde schon des-
wegen die grösseren Kosten, welche ein erst
nadi Jahren preiswürdiger Wein verursacht,
nicht lohnen.
Aus den Trabern wird zuerst Nachwein
bereitet, das kühlende Getränk des Winzers
in den südlichen Ländern, dann Branntwein;
was übrig bleibt, dient zur Viehfiitterung und
m XL
fltdlfc einen aof Heu berechneten W&rt von
12 Millionen Zentnern vor.
f. 47. Oie
IKe Lombardie und die rtidtircJiBclim
Tieftliäler haben die besten Wiesen; dort gibt
Ak Joch im Durchschnitt 42 Zentner^ als
höchsten Erfarag sogar 100 Zoitner Hea, in
Dalmatien ist der Ertrag am geringBteB, nttr
15 Zentn^* f&r das Jodi. An Heu im eagst^n
Sinne nnd Gmmmet w^en 418 Millionai
Zaitner gewonnen.
I. 48. »ie HVAMer.
Auf je 10.000 Einwohner kommen 3500
Joch Waldland; die Mehrzahl der KronlSnder
steht unter diesem Mittel, Ober demse9>en
stehen in auiwärtssteigender Reihe Oberöster-
reich, Salzburg, Krain, Kroatien und Slavonioi,
Steiermark, Eamthen, die Bukowina, Tirol
und Vorarlberg, Siebenbürgen, also das west-
liche und östliche Hochland des Reiches. Der
grösste Holzmangel ist in dem ungarisdien
Die RoberseogniMe de» Pflanzenreiches. 81
Steppengebiete, wo selbst getrockneter Dünger
als Brennstoff dienen muss. Dessen ungeachtrt
st^t Ungarn wegen seiner Randgebirge und
wegen seiner Grösse in der Holztnenge oben
an, indem es jährlich über 9 Million^i Klafter,
also fast den yierten Theil des Gresammterzeug*
nisses liefert Dieses beträgt bei 36 Millionen
Klafter. Der Waldboden wird als Hochwald oder
Niederwald benütet. Die Küst^gegenden haben
in dei^ Regel Niederwald, die Binnengegenden
Hochwald. Der Niederwald besteht immer aus
Laubholz, an der Ostküste des adriatischen
Meeres von Parenzo in Istrien an südlich, ans
ünmergrünem« Der Hochwald ist Schwarzwald,
wenn er ans Nadelbäumen besteht, oder Laub*
wald. Im Norden der Donau und auf den
Hochgebirgen sind mehr Schwarzwälder, im
Sttden mehr Laubwälder. Istri^, das zwar
nördlichar li^ als Dalmatien, aber nicht so
hohe Berge hat, entbehrt des Geschlechtes der
TooDjßn gänzlich , und statt desselben sind auf
den höchsten Punkten des Landes die Leg-
föhre, in den Niederungen der Wachholder,
6
XD. Absckiitt
1* S*.»i«
Bie AnsaU dir Pferde betrigfc aber
drei MiUioiieiiy die det Esd und Maulthifire
fiber 100.000. Dm Pferd vti em StapjKaitUer,
daher ist eekm Ansahl in der Hefebeae an
der Donan mid Tbeba am gröntak Am
genogtteik ist seine AnxaU im Kfiafemlande.
Statt dea Pferdes ist dort der Esel in so
hohem Grade daa aOgem^ne Hauadiiar, dass
der italienisdie Kästenlind« ihn da/B Thier
schlichtw^ zu nenn^i pfl^*
In den Alp^füändem ist das norische
schwere Zusrpferd eioheunisch, in Siebenbürgen
das siebenbür^che Kri^pferd, in den an
Die Roherzeugnifte dei Pflanzenreiches. 83
hievon entfkUt auf das Ackerland am meisten,
auf das Gartenland am wenigsten. Ein Joch
produktiven Bodens gibt bei 17 Gulden ^ in
den einzelnen Ländern steigt dieser Ertrag von
7 Gulden auf 32 Gulden. Dalmatien gibt
auf das Joch den geringsten, die Lombardie
den höchsten Ertrag. Der Grad der Civilisation
der Bewohner hat hierauf grossen Einfluss, in
welcher Beziehung jedoch Dalmatien imd die
Lombardie keinen guten Anhalt bieten, weil
die natürliche Beschaffenheit dieser beiden
Länder so sehr verschieden ist. Hingegen sind
Siebenbürgen und Niederösterreich in ähnlichen
Naturverhältnissen. In Sieb^ibürgen gibt das
Joch 9f in Niederösterreich 26 Gulden Ertrag.
Der Wert des produktiven Bodens beträgt, bei
9500 Millionen Gulden , in der Militärgränze
ist der Durchschnitts- Wert des einzelnen Joches
am kleinsten : 43, in der Lombardie am grössten :
212 Gulden.
86 Xa Ahw^JHrftl,
I. M. »le
Das Schaf ist ein Weid^iihi», der Schäfer
ein Xomade. Deswegen sind auf jeder Quadrat*
meile produktiven Bodens in Daknatien, dem
wddenreicheny am meisten, in der Bukowina,
der buchenbedeckten, am wenigsten Schafe ; des-
wegen zieht der siebenbür^che Schäfer mit
den Himderttausenden seiner Herdenthiere im
Winter in die angränzenden türkischen Tief-
länder, der krainische in die immergrünen
Einöden der Meeresküste, der tirolische m
die Poebene, im Sonmier aber, wenn die
Hitze dort den Boden versengt, wieder hinauf
in die Kühle des kräuterreichen Gebirges. Die
Gesi^mmtzahl der Schafe kann auf 25 Millionen
geschätzt werden. Am mdsten edle Schafe
sind in Böhmen, Mähren, Niederösterreich und
Ungarn.
f. M« Die Zueilt tler »MtlereM HaiistUere.
Die Ziege ist an den Felsboden , das
Schwein an den Schlammboden gebunden.
Die RoherfeagniMe des Thierreichef. ^
beide schaden auf ihre Art dem jungen Walde
und eine geregelte Forstwirtschaft v^olgt
beide. Daher ist unter Voraussetzung geringen
Waldbestandes in Felsenländern die Ziege, in
Marschländern das Schwein am häufigsten.
Dalmatien hat fast 400.000 Ziegen, und nur
30.000 Schweine, die Woiwodina mit dem
Banate, das mehr als doppelt so gross ist,
hat nur 95.000 Ziegen und 460.000 Schweine.
Ganz Österreich hat Über 2 Millionen Ziegen und
über 7 Millionen Schweine. Die Anzahl der
Ziegen ist wegen des Schadens für den Wald-
stand zu gross, die Anzahl der Schweine fUr
den Bedarf zu klein.
Das Federvieh darf auf 100 Millionen
geschätzt werden.
{• 54. Cberslch« der Vlehsuch«.
Der Gesaramtgeldwert der Hausthiere mit
Ausnahme des Federviehes darf mit 1093 Millio-
nen Gulden veranschlagt werden ; hievon fallen
auf das Rindvieh 517, auf Pferde 257, auf
das Borstenvieh 206, auf Schafe und Ziegen
88 Xn. AbMlmitt.
112 Millionen. Diese geben einen jahrliehen
Geldwertertrag von 142 Millionen Gulden
an Fl^ch, 84 Millionen Gulden an Hauten
und Fellen, 275 Millionen Gulden an Milch,
104 ACllionen Gulden an Butter und Ease.
Von Schafwolle werden über 400.000 Zentner
gewonnen.
1« 55* Die Blenensuch«.
Der Deutsche, der Slovene und der Ruthene
ist im allgemeinen ein emsiger Bienenzüchter. In
den Ostalpen wird die Bienenzucht mehr betrie-
ben als in den Westalpen. Im ganzen hat sie
in der letzten Zeit abgenommen. Die Gesammt-
zahl der Bienenstöcke beträgt 1*4 Millionen.
Die Erzeugung des Honigs macht 93.000,
die des Wachses 32.000 Zentner aus, der
Gesammtwert dieser beiden Früchte der Bienen
betragt öV« Millionen Gulden. Von beiden
wird zu wenig erzeugt.
S* 56* Bie delfleiisiieh«.
Das Rohprodukt des Seidenwurmes ist
die Gallette (der Cocon); davon werden
Die Rohersengnitie det Thierreichei. 89
jährlich eine halbe Million Zaitner gewonnen,
im Gesammtwerte von beiläufig 45 Millionen
Gulden^ davon in der Lombardie mehr als
die Hälfte.
f. SV. Die SmB^ «n«! Mm FIselierel.
Die Jagd ist nur in den Ländern der
Karpathen und der böhmisch - mährischen
Gebirge von Belang. Der Wolf und der Bär
ist im Osten des Reiches noch zahlreich und
den Herden dn gefUhrliches Raubthier. In den
Lagunen ist die Jagd auf Wasservögel von
einiger Bedeutung. Die Gämsenjagd in den
Alpen ist mehr Schtitzenfireude, der Vogelfang
an deren südwestlichem Saume ist mehr
Nationalvergnügen als Erwerbszweig.
Die Teichfischerei wird in Böhmen^ Mähren
und im Erzherzogthume Österreich getrieben.
Der Hauptfisch der Teiche ist der Karpfen.
Die Donau und die Elbe mit ihren Zuflüssen^
insbesondere der Theiss und der Moldau^ ge-
hören zu den fischreichsten Gewässern Europa's.
Hausen und Huchen in der Donau^ Lachse
it XSL AfcvdMiitt.
in der Elbe sind die besten Fhissfische. Der
FogaSy em gross« Schid, ist der beste See-
fisch in Ungarn, die Forellen und die Salmen
sind in den Alpenwftssem der Fischerei bester
Ertrag. Die Fischzucht ist in Österreich kaum
in der Wi^e.
Die Seefischerei ist iur die Küstenbewohner
ein wichtiger Erwerbszweig. Thunfische, Makre-
len und Sardellen sind die bedeutendsten
Fischarten, • auf die im grossen Jagd' gemacht
wird. Ausserdem dienen die Fische und Schal-
thiere des Meeres der Strandbevölkerung
grossentheils zur täglichen Nahrung. Die See-
fischerei hat durch jene Art des Fischfanges,
wobei der Brut nicht geschont wird , sehr
abgenommen.
Xlll. Abschnitt.
Die Indu9trieer%eugniue aus dem Minerafreicke
S* &§• Die Klüenliiflastrle.
Hie Veredlung des Roheisens und die
darauf folgende Verarbeitung nehmen den
ersten Rang in der Mineralindustrie ein. Das
Roheisen wird meistens in Eisenhämmern zu
Stabeisen oder zu Stahl verarbeitet, wo der
Rohstoff mit dem Brennmateriale in Berührung
kommt (Frischfeuer) und die Form durch den
Hammer gegeben wird. Die sparsamere Art
nnd Weise, das Eisen zu puddeln, das ist, zu
dessen Reinigung auf dasselbe nur die Flamme
wirken zu lassen und die Form durch Walz-
werke zu geben, ist noch wenig im Gebrauche,
nimmt aber zu, während die Hammerwerke und
92 Xin. Abfchnitt.
Frischfeuer abnehmen. In ganz Österreich sind
893 Hämmer, 29 Puddlingsöfen, 68 Walzwerke
und 18 Gussstahlöfen. Diese Eisenwerke erzeugen
2,200.000 Zentner Eisen und 300.000 Zentner
Stahl. Am meisten Eisen wird in Mähren und
Schlesien, am meisten Stahl in Steiermark er-
zeugt Der Geldwert des Eisens beträgt 21,
der des Stahls 4 Millionen Gulden, und mit
Rücksicht auf den Wert des dazu nöthigen
Roh- und Brucheisens beträgt der Geldwert
der Veredlung bei dem Eisen 8, bei dem
Stahl 2 Millionen Gulden. Während für^ das
ganze Reich der Geldgewinst eines Bewohners
von der Veredlung des Eisens 16 Kreuzer
beträgt, macht er in Steiermark 2 fl. 9 kr., in
Kämthen 4 fl. 42 kr. flir die Person aus. Mit-
hin ziehen Steiermark und noch mehr Kämthen
aus diesem Erwerbszweige verhältnismässig den
grössten Gewinn. Die unbrauchbar gewordenen
Werkzeuge und anderen Gegenstände aus Eisen
(Brucheisen), welche von neuem in die Eisen-
werke kommen, machen im Jahre bei 750.000
Zentner aus. Die Erzeugnisse der Sensenhämmer
Die IndoftrieeneiigiifiMe wa§ dUn Mineralreiche. tS
sind S Millionen^ der Pfannen- und Eettd-
schmiede eine halbe Million, der Drahtwerke
über 1 Million^ der Nagelschmiede fast arvrei
Millionen wert. Der namhafte Wert der Erzeug*
nisse der Waffen-, Zeug-, Nadel- und anderen
Schmiede ist ziffermässig nicht bekannt. Ober-
österreich erzeugt am meisten Sensen, Nieder-
österreich am meisten Drahtwaaren, Kessel und
Pfannen, die Lombardie am meisten Nägel. Die
Dampfmaschinenfabriken liefern für stehende
Maschinen nahezu den ganzen, für Lokomotiven
die Hälfte des Bedarfes, von Schi&dampf*
maschinen werden die meisten aus dem Auslände
bezogai. Man kann die Anzahl der stehenden
Maschinen auf 1000 mit 14.000 Pferdekraft
schätzen. Die Anzahl dersdben ist seit 1850 in
stärkster Zunahme, die Anzahl der Schiffsdampf-
maschinen beträgt bei 130 mit einer Kraft von
15.000 Pferden, die der Lokomotiven bei 500,
mit einer Gesammtkraft von 32.000 Pferden. ^
Der Geldwert aller Erzeugnisse der £isw<*
industrie kai^ im Jahre aui^ 54 MiUioi^ii
Gulden geschätzt werden, wodurch der Roh-
94 Xm« AlMMiuikl.
Stoff eine Wertserhöhung von 19 MillioneD
Gulden erhält. Hievon ernähren sich mit £in-
schluss der Köhler und Fuhrleute 250.000
Menschen.
f. S9. Die Iniiaiitrlepr^iliiRfe
lHiiierAlleii.
Mit Ausnahme des zu Münzen und Medi^en
verwendeten Goldes und Silbers, dessen Geld-
wert im Jahre 1851 über 12 Millioncm Gulden
betragen hat, Jedoch mit dem Zuschlage der
Arbeiten der Gold- und SilberdrahtziAer, der
Gold- und Silberplättner und der Goldschläger^
werden jahrlich Gold- und Silberwaaren im
Werte von 1 7 Millionen Gulden verfertiget,
wovon auf ächte Goldwaaren bei 11 Million^
und auf ächte Silberwaaren bei 3 Millionen
Gulden fallen. Auf die Veredlung kommen bei
den ächten Goldwaaren über SV« Millionen,
bei den ächten Silberwaaren über eine Million
Gulden. Die meisten Goldschmiede sind in
Wien, Mailand, Venedig und Prag. Im ganzen
Die IndutirieerseagniMe aas dam Minenilreiche. M
Reiche sind 2800 selbstständige Gold- und
Silberarbeiter.
Die Kupferhämmer und die 3000 Kupfer-
schmiede, welche in Österreich arbeiten, erzeugen
Waaren im Werte von dritthalb Millionen
Gulden, wovon 750.000 Gulden auf die
Veredlung fallen.
Der Gesammtwert der Waaren der Bld-,
Zinn-, Zink- und Bronzearbeiter, der Erzeuger
d^ verschiedenen Metallmischungen und der
Gewerbsleute, welche dieselben verarbeiten,
dann der Vergolder , beträgt etwas über viert-
halb Millionen Gulden, wovon mehr als die
Hälfte auf die Veredlung Mit. Der Veredlungs-
Wert ist am grössten bei Bronzearbeiten : 75,
am g^ingsten bei Zink- und Packfongarbeiten
50 Perzent.
Die meisten Kupferhänmier sind in Tirol
und in Ungarn, die meisten Messingwaaren
w^den in Niederösterreich, Böhmen und in
Tirol erzeugt.
Die physikalischen Instnunente sind 300.000,
die musikalischen 1,500.000 Guldenwert, wobei
96 XIUL AbMbnitt.
auf die Veredlung bei jenen 240.000^ bd
diesen 600.000 Gulden fallen. Der grösste
Theil dies^ Waaren wird in Wien erzeugt.
Die Taschenuhren werden in Osterreich
meistens aus BestandtheUen zusammengesetzt^
welche aus der Schweiz bezogen werden; die
Pendeluhren werden selbstständig gemacht.
Die Haupterzeugung ist in Wi^i und in Prag.
Der Geldwert beträgt 2 Millionen Gulden,
wovon ö Achttheile auf die Veredlung kommiw.
Das ührmachergewerbe zählt 2500 Meister«
Die Erzeugung von Waaren aus Thon
vom gemeinen Ldun bis zur Porzellanerde ist
sdu* bedeutend. So werden 2000 Millionen
Bauziegel in einem Werte von 20 Millionen
Gulden erzeugt , wovon 12 MUlion^i Grulden
auf die Arbeit fallen. Die Steingutwaaren «ind
dritthalb, die Porzellanwaaren anderthalb
Millionen Gulden wert. Die Wöi;serhöhung
des Stofies ist bei beiden gleich. Die Graphit-
waaren betragen eine Viertelmillion Gulden,
die Weartserhöhm^ macht 75*000 Gulden aus.
Die Gauimmt-Erzeugung in Glaswaaren
Die lDdiiitrieerse«im«i6 Mi dem Ifineralreiobe. 97
betragt 18 Millionen Gulden^ wovon der Roh-
gtoff kamn 6 Millionen Gulden wert ist Sie
ernährt 120.000 Menschen und die Verarbeiter
sind zahlreicher und v^dienen anch verhältnis-
mässig weit mehr als cde Erzeuger. Böhmen
ist in Erzeugung von Porzellan und Glas-
waaren obenan; in der Erzeugung von Glas-
waaren T^ird es von keinem anderen Lande
der Erde übertrofTen.
Die Waaren aus Stem zum Getraide-
mahleU; Dachdecken^ Schleifen, Pflastern, dann
zu Haus- und Schmuckgeräthe sind dritthalb
Millionen wert, wovon anderthalb Millionen
auf die Arbeit fallen.
Die Erzeugung von chemischen Stoffen ist
ziffermässig nur hinsichtlich der Äraiialfabriken
bekannt; man weiss aber, dass sie in letzter
Zeit höchst schwunghaft zunimmt, weil der
Verbrauch derselben reissend steigt, die Ein-
fuhr aus dem Auslande aber eher ab- als
zunimmt. So verbraucht Wien und Umg^end
gegenwärtig soviel Schwefelsäure, als noch
vor fünf Jahren das ganze Reich erzeugte.
98 xm..
Die ärarischen Fabriken eraeugen yorisiiglioh
Zidnoher su Idria^ Salmiak tmd Mi^eflia zu
HaU^ Ammoniak und Sohwefelfiäure au Num-
dorf. Das Schieflspulver liefert vorzfigliok
Ungarn, da» Bleiweiss Kamtheo.
XIV. Abschnitt.
fltff indu$irieer^eutnU$e aus dem Pfiannenr eiche.
%. 60. Die B«aniw«lleiiiniia«trle.
^Qjs die EiBenindustrie bezüglich deS'
Mineralreiches ist, das ist die Baumwollen-
industrie bezüglich des Pflanzenreiches; sie
nimmt imfter den Industriezwdgen, welche ihren
Stofl^ aus dem Pflanzenreiche nehmen, den
ersten Rang ein. Weil Österreich die Baum-
wolle nicht selbst erzeugt, so stellt die Menge
der Einfuhr fast genau die Menge des ver»
arbeiteten Rohstoffes dar. Im Jahre 1860
wurde üba* eine halbe Million Zentner eiii-
gdUhrt, das ist 6mal so viel als ror 20 Jahren.
Die Baumwolle wurde im Jahre 1850 in 206
Spimiareien auf mehr als einer halben Million
100 XIV. Abschnitt.
Spindeln zu Garn und Zwirn gemacht und
fast 30.000 Arbeiter waren dabei beschäftiget.
Mehr als 100.000 Spindeln haben in abwärts
gehender Reihe Niederösterreich, Böhmen, Tirol
mit Vorarlberg, wobei jedoch letzteres mehi:
betheiliget ist, und die Lombardie. Die grösste
Spinnörei isli^^zu Pdttendorf bei: Wien. Im Jahro
1850 wurden über 4 Millionen Zentner Garn
und Zwirn erzeugt. Nur die Erzeugung von
groben Garnen ist von Belang. Der gesämmte
Geldwerf dieser Spiiuiereidrzeugnisse beträgt
üb^ 25 Millionen Gulden, wovoa der Roh*^
Stoff über 17 Millionen Gulden wert \$t. Der
Aipbeitslohn betrl^ nahe an 4 Millionen Guldea.
Die Baumwollgewebe, denen jedoch häufig
andere Stoffe beigemischt werden , stellen einen
Wert von über 45 Mülionen Gulden vor,
wovon 1 4 Millioneii Gulden auf den Arbeits-
lohn entfallen. Die Färber, Drucker und Appfe-
tierer ' gehören auch zu den Baumwollarbeitern.
Der Gesammtwerti der Baumwollfabrikate
beträgt 80 Millionen Gulden^ wovon drei Vier-
fheile auf die Veredlung des RohstofSas kommieifi.
Die Liduttrieerzengiiiflae aus dem Pflanzenreiche. 101
{• 61« Bie WVmmrewk «a« Iieln mtii HEAiif.
Von Flachß kommen 1,180.000, von Hanf
fast 2 Millionen Zentner zur Verarbeitung.
SämmfJiohe daraus gemachte Waaren sind über
130 Millionen Gulden wert, wovon 52 Millionen
Gulden auf den Rohstoff fallen. Die Spinnerei
und Weberei des Flachses und Hanfes ist
zum grössten Theüe nur eine landwirt-
schaftliche Nebenbeschäftigung, indem der
Lohn dafiir wegen der Wohlfeilheit der durch
Maschinen erzeugten Baumwollwaaren zu gering
ist 9 um seinen Mann zu nähren. Die Spinn-
maschinen des Flachses haben im ganzen nur
50.000 Spindeln. In. Böhmen wird die meiste
Handelsleinwand; in den östlichen Kronlän-
dem, wohin die Baumwolle weniger gedrunjgren
ist, die meiste Hausleinwand erzeugt. Am
meisten Bleichereien, wenn gleich im ganzen
zu wenig, sind in den Lttndem der böhmisch-
mährischen Gebirge, am meisten Seilereien in
den zwei grossen Tiefebenen, wo einestheils
der Hanf am besten gedeiht, anderen Theils
die Schiffart am meisten Taue braucht.
{• 68. Die P«plerliiiiii«trle.
Dm erzeugte Papier ist bei 8Vt Mfliionen
Golden wert; worin der Arbeitslolm von 3 Mil-
lionen Gulden begriffen ist. Die Zahl der unmit-
:^lbar dabei beschäftigten Arbeiter ist 16^000»
Auf 4 Zentner Maschinenpapier kovmien .im
Durchschnitt 8 Zentner geschöpfteeu Die Lom-
bardie^ Fiume^ Steiermark ^ Niederösterreich
und Böhmen haben die grossartigsten Papier-
manufakturen. Di0 Tapeten y Papiermache-
Arbeiten und Spielkarten werden b^onders in
Wien erzeugt und sind beinahe 1 Millioüa
Gulden wert.
§. 68« Aüfiere lir««reii.
Die Waaren, welche ganz oder in der
Hauptsache aus Holz verfertiget werden, stellen
einen Geldwert von 40 Millionen Gulden dar,
wovon bdiläufig 20 Millionen Gulden auf die
Veredlung fallen. Der ßau von Schiffen imd
Flössen steht oben an. Auf den meisten Flüssen
werden die Schiffe nur zur Thalfahrt verwendet^
Die IndiiftrieerxettgiiiM« aus difo Pflanjcenreiche. MÜ
weH die Bei^ahrt zu ßchwierig ist. Dadurch
steigt die Erzeugung von Flossfahrzeugen w^it
Über das zur Schonung da» Wäder -wfln-
schenswerflie Mass. An 14 Ktlstenortan sind
Schiffiwerften; bei denen über 100 Schifibbau*
meister beschäftiget sind. Ein bedeutender Theil
der Arbeiten auf den Werften besteht' in
der Ausbesserung der Schiffe. Im Jahre
1849 sind auf den Küstenwerften 35 Schiflfe
langer Fahrt , 20 grosse , 65 kleine Küsten-
fahrer und 375 Fischerbarken ^ zusammen
495 Fahrzeuge mit einer GesammttragfUhigkeit
von 1,684.000 Tonnen erbaut worden. Der
Tonnengehalt ist verhältnismässig zur Anzahl
der Schiffe jn Zunahme. Die Erzeugung von
groben Holzwaaren ist meistens eine landwirt-
schaftliche Nebenbeschäftigung, die Erzeugung
von feinen Holzwaaren ernährt einzelne Gebirgs-
thäler. Die Tischlerei und die Wagnerei werden
in Wien, Mailand, und Prag am schwung-
haftesten betrieben.
Die Drechslerei ist in Wien, die Arbeit
in Boulewaaren in Mailand nennt^iswert.
IM XIV. AbMhQitt
Die Stroh-, Rohr-, Bast- und Holzge-
flechte sind beinahe 4 Millionen Gulden w&t
Das Bedürfnis leichter Kopfbedeckungen bringt
im lombardisch- venetianischen Königreiche eine
besonders starke Erzeugung von Strohhüten mit
sich. Die feinen Flechtarbeiten sind fast durch-
aus auf die grösseren Städte beschränkt
Die bei weitem grössere Menge der Regen-
schirme wird aus Linnen und Baumwolle verfer-
tigt und vom Landvolke hauptsächlich in
Gebirgsg^enden verbraucht. Den Geldwert der
jährlich erzeugten Regenschirme kann man mit
1 Million Gulden annehmen.
|. 64. Bier, BrAimtwelii, Zaeker and Melüi.
An Bier werden über 10 Millionen Eimer
im Geldwerte von beiläufig 33 Gulden Millionen
erzeugt^ an Branntwein bei 3 Millionen Eimer im
Werte von 30 Millionen Gulden. Die kleineren
Brennereien uud Brauereien nehmen ab, die
grösseren nehmen zu. Böhmen, Mähren mit Schle-
sien und Niederösterreich erzeugen am meisten
Bier, die nördlichen Karpathenländer am meisten
Die Indottrieeneiigidiie «us dem PflanieDreiche. IM
Branntwein. Die Erzeugung von Branntw^
ißt im Abnehmen 9 die von Bier im Steigen.
An Zucker werden über 700.000 Zentner
erzeugt, worunter Über 270.000 Zentner aus
inlandischen Rohstoffen^ grösstentheils aus Run-
keh^ben. Am meisten Rohrzucker wird in Nie-
derösterreich, am meisten Rübenzucker in Böh-
men, Mähren und Schlesien gemacht. Die Erzeu-
gung von Rübenzucker ist in sehr starker
stetiger Zunahme.
Auf beiläufig 50.000 Mahlmühlen • wird
Mehl erzeugt, das ym wenigstens 50 Millionen
Gulden mehr Wert hat, als das dazu ver-
wendete Getraide. Die Verbesserung der Mehl-
erzeugung durch Anwendung der neueren Fort-
schritte in der Mechanik und durch grossar-
tigeren, aber sparsameren Betrieb fkngt an
sich auszubreiten. Die Mahlmühlen werden
meistens durch Wasseirkraft getrieben.
Die 500 Stärkemacher decken nahezu den
einheimischen Bedarf. Von den 1000 Mehl-
speismachem faUen die meisten auf die süd-
westlichen Kronländer, was im Zusammen-
bajige iBt mit der Thatsache, dass im Südw
der Mengch mehr PflanzenEtoffe geoiesat, wah*
rend im Norden der Verbraucli von Nahrmigs-
mitteln aus dem Thierreiche grösser ist
Das Erzeugniss an Pottasche ist m
Abnahme 9 weil Soda wohlfeiler ist und m
vielen Fällen den gleichen Dienst leistet Sie
wird gewerbsmässig in 1000 Pottaschensiede-
r^en gewonne^.
f. ftS. Die T7P«sr«plile*
Die Buchdruckerei wird in Wien und in
Prag^ die Buchbinderei in Wien und in Mailand
am besten betrieben. Die Steindruckereien sind
zahlreich, aber meistens unter dem Mittelmasse.
Der. gute Ruf der k. k. Hof- und Staats-
druckerei und des k, k. militärisch-geographi-
schen Institutes in Wien ist über die ganze
gebildete Welt verbreitet.
^ >
XV. Abschnitt.
Die InduiirieerzeugnUse aus dem TMerreiche.
S M« SelmltiwAareii«
Die Erzeugaisse aufi Schafwolle stehen
nur denen aus Flachs und Hanf im Gesammt*
geldwerte nach, und zwar nur deshalb; weil
die WoUenwebetei in weit geringerem Gmde
landwlrtschafüiche Nebenbeschäftigung ist; i^ls
die Weberei in Flachs- und Hanfgarnen. Böh-
men; Mähren und Schlesien erzeugen am
meisten Tuch fiir den Handel; die Haus*
Weberei wird am allgemeinsten im Militärr
gr&nzlande getrieben. Die meisten und besten
Shawls werden in Wien verfertiget. Die
erzeugten Wollwaaren sind über 106 Millionen
106 XV. AbMhnitt.
Gulden wert und geben 400.000 Personen
Arbeit^ wobei diejenigen, welche diese Arbeiten
nur nebenbei treiben, nicht gerechnet sind.
Die Arbeit in Seide ist nach Gewinnung
des Rohproduktes, der Gallette, in der Haupt-
sache eine dreifache. Die Seide wird nämlich
in Filanden abgehaspelt, inFilatoriengesponneU;
und endlich zu Zeugen verwoböri. Die ab-
gehaspelte Seide heisst Rohseide, die gesponnene
heisst gedrehte Seide. An Rohseide werden
über 4 Millionen Pfund im Wert von 48
Millionen Gulden, an Drehseide über 3 Mil-
lionen Pfund im Wert von 45 Millionen Gul-
den gewonnen. Aus Drehs^de werden Seiden-
stoffe im Wert von nahe au 22 Millionen Gul-
den erzeugt. Aus den bedeutenden Mengen
von Roh- und Drehseide, welche ausgeführt
werden, erklären sich die Unterschiede, welche
in den Mengen der Erzeugnisse der Sdiden«
Industrie unter einander wahrzunehmen sind.
An der Gewinnung von Roh- und Drehseide
betheiligen sich hauptsächlich nur die Lombar-
die, Venedig und Südtirol, an der Erzeugung
Die IndttitrieorrtugnitM waüf dem Thierreiche. lOft
vi[>n Seidenstoffen fast ausschlieflsend T/^eii;
Mailand und Como.
Die Halbseiden- und Bort^iwirkerwäann
sind wenigstens 3 Million^, die Stickereien
eine halbe Million Gulden wert. Das Sticken
wird ausser Wien vorzügiich im Erzgebirge
und im Bregenzerwalde betrieben, die Fabri«.
kation von Halbseidenstoffen ausser Nieder^
Österreich besonders in Böhmen, Mähren un4
Schlesien.
{• 69* lieder ond liedepwaareii.
Die Erzeugung uiid die Verarbeitung des
Leders ist ein^ der wichtigsten bidustries^weige
des Reiches, und noch einer bedeutaiden V&r-
besseruiig in Güte und Ausdehnung Mng. £s
kommen fiir mehr als 4S Millionen Gulden
Häute und Felle zur Verarbeitung. Das daraus
gemachte Leder von beiläufig einer halben
Million Zentner ist 65 Millionen Gulden wert.
Es wird weiter verarbeitet von 70.000 Schuh-
machern, 3000 Riemern, d&OO Sattlern, 8000
Kürschnern und 1.500 Handschuhmachern, wo-
bei die Geedlisn und Lehijibngen lUFgendf
gerechnet sind. Der GesanueotwelPt dar ver«
arbeiteten Ledorwaar^ifc kann auf 100 Millionen
Golden gesditttzt werden. Das Sdiuhmacher«
handwerk idt am bedeutendsten in Wkn^ Pra^
und Verona^ das Riemer* und Sattla4uuidlFtf k
fiit am bedeutendste» in den beiden erst-
genannten Städten/ dann in Mailand und
Pesth. Wien und Prag erzet^ai die mdsten
Handschuhe 9 die östlichen und aördiichen
Kronländer am meisten Eürschnerwaaren.
i «S. Aa49re l¥MireHu
Hie Fabrikation von Fllshüten nimmt ab)
die Fabrikation von Seidaihüten nimmt zu.
4000 Hntmacher erzeugen Hüte im beiläufigen
Geldtrerte von 6 Millionen Gnlden.
Von Wachs werden über 33.000 Zentner
im Werte von über 8 Millionen Gulden tu
Kerzen, Packeln und künstlichen Blumen ver-
braucht, wodurch der Rohstoff eine Werts-
Zunahme von höchstens einer halben Million
Gulden erfthrt. Die Verarbeitung des Wachses
Die Induitrieeri^ttgKiwe Mi 4em Thierreicbe. tii
hat durch den Verbrauch von Stearin-Kerzen
8o at^anommen» dass es fast nur mehr zum
Gottesdienste gebraucht wird und aus dem
häuslichen Gebrauche so zu sagen ganz ver-
schwunden ist.
Von Unschlitt kommen zu JCerzen und
Seife über eine halbe Million Zentner un Wert
von 11 Millionen Gulden, von Öhl zu den
gleichen Fabrikaten kommt ein Geldwert von
18 Millionen Gulden von 4500 Seifensiedern
zur Verarbeitung. Der Bedarf an Seife ist sehr
in Zunahme^ was für die steigende Bildung
ein gutes Zeichen ist, indem das Bedürjfhis,
darnach mit der Reinlichkeit steigt, und diese
wieder mit dem Grade der Bildung* in
unmittelbarem Zusammenhange steht. Der Ver-
brauch an Seife ist der sicherste volkswirt-
schaftliche Gradmesser fiir die Civüisation eines
Volkes.
. Die 600 Bürstenbinder decken nahe zu den
Innern Bedarf, die 6000 Eammmacher erzeugen
namhafte Quantitäten über den Bedarf.
11t XV. AbMbailt ;
i. 99. Überstellt d^r Intf«««rie»
* Die gesammte Industrie liefert dnen Geld-
wert von beiläufig 1200 Millionen Gxdden, und
steht also weit unter der Landwirtschaft^ deren
Produkte jährlich auf 3000 Millionen Gulden
anzuschlagen sind. Böhmen steht in der Industrie
zu höchst und erzeugt Waaren im Werte von
200 Millionen. Die Industrieerzeugnisse ron
Niederösterreich sind vorzüglich wegen der
Stadt Wien über 171 Millionen, von Mährön
und Schlesien, dann von der Lombardie bei-
läufig 120 Millionen wert. Hieran schliessen
sich in abwärts steigender Reihe nach den
absoluten Mengen Ungarn mit Kroatien und
Siavonien, der Woiwodina und dem Banate,
Venedig, Galizien mit der Bukowina, Ober-
österreich mit Salzburg, Tirol mit Vorarlberg,
Siebenbürgen, Steiermark, Kämthen mit Erain,
das Küstenland, dieMilitärgränze und Dalmatien.
XVI. Abschnitt.
Der Handel.
f. 90. Überstellt dee Hamdele.
¥r as Österreich fOr semen Bedarf gar
nicht oder in zu geringen Mengen erzeugt^ Alhrt
es ein, was es zu viel erzeugt, föhrt es aus;
viele Waaren werden nur durchgeführt. Darin
besteht der Hauptsache nach der Ein- , Aus«
und Durchfuhrhandel dem Auslande gegenfiber.
In die Kenntnis dieses Handels gelangt
man durch die Vormerkung der Abgaben,
welche bei dem Ein- und Austritte d^ Waaran
an den Staat gezahlt werden. Seit dem
1. Februar 1852 sind diese Abgaben oder Zölle
zum grössten Theil Schutzzölle, d. h. die Zölle
8
dische Seide ge^hea fast in die ganze Welt,
die übrigen Hauptausfuhnuiakel vorzüglich
nach Baiem, in die Türkei und nach Bussland.
Der Ihirchfuhrhandel ist in den letzten
zwanzig Jahren um iY,^E)ig8tens 50 Perzent
geatiegen. Er betrug im Jahre 1847 über 2
Millionen Zentner im Werte von fast 73
Millionen Gulden. Darunter mo^cht das Getraide,
welches von Osten nach Westai geführt wird,
fiist, den dritten Theil aus. Kochsalz, Holz
u^d lim betragen an jedes über 100.000
Zi^tner;
Österreich ist in Belebung auf das Zoll-
wesen in 3 Theile zu scheiden. Ein Theü
enthält alle Kronländer mit Ausnahme von Dal-
matien, und den Freihafengebieten, der zweite
enthält Dalmatien, für welches ein eigenes Zoll-
gesetz in Kraft ist, der dritte Theil enthalt die
Zollausschlüsse. Der Verkehr des allgemeinen
und des dalmatinischen Zollgebietes nut dem
Auslande ist in obigen Zahlen enthalten. Von den
Zollgebieten ausgeschlossen rlnd die Fmhttfen
von Triest, Venedig, Fiume, Buccari, Portore,
Zengg und Carlopago, und die Stadt Brody.
Von dem Verkehr dieser Gebiete ist def
Verkehr der Seehäfen des Reiches nicht sehor
weit verschieden, weil der grösste Thdl
•
dieses in den 55 Hafen des Reiches betrie-
benen Verkehres auf die drei Freihäfen Triest,
Venedig und Fltjme ftllt. Im Jahre 1847^
betrug für sämmtliche Häfen die Zahl der
eingelaufenen Schiffe 58.000 und ihr Torihen-
gehalt 1.757,000, die Zahl der ausgelaufenen
Schiffe betrug in runder Zahl eben so viel und
ihr Torinengehalt 1.770,000. '
f. 98. Der InnenliAndel.
Der Innenhandel ist nicht minder bedeu-
tend als der Aussenhandel. Vor dem Jahre
1851 bildeten die Kronländer Ungarn, Sieben-
bürgen, Woiwodinä, Kroatien, Slavonien und
die Militargränze ein eigenes Zollgebiet, wo^
durch der Verkehr derselben mit den anderen
IIS XVI. Abtcfanitt.
Eronländem bekannt werden konnte. Dadurch
iBt im allgenK^men der Verkehr zwischen dem
Osten uid Westen des Reiohös dargestellt und
ungeadiitet der Zölle betrug er über 120 Millio-
nen Gulden y ist aber seidier sehr gestiegen.
Der Westen gibt im allgemeinen die Industrie-
pfodukte an den Osten ab und empfangt dafiir
Naturprodukte. Zeuge aus Baumwolle ^ Flachs,
Hanf, Seide, Eisen- und Stahlwaaren sind die
hauptsächlichsten Artikel des Handels nach
Ungarn; Silber^ Kupfer, Getraide, Tabak-
blfttter^ Knoppam, Pottasche, Schlacht-
und Stechvieh I Felle und Häute sind die
hauptsächlichsten Artikel des Handels aus
Ungarn.
f. 94. Die Haoptplfttae des HAitdel«.
.Wien ist der Haupthandelsplatz ftir den
Landhandel, Triest für den SeehandeL Für
den Binnenhandel reihen sich an Wien, Pesth,
Mailand, Prag, Lemberg, Brunn, sämmtlich
mehr fiir den Verkehr nüt Industrieerzeugnissen.
Der HandeL 119
Der erste Platz ftir den Handel mit Erzeug-
nissen der Landwirtschaft ist Debreczin»
dann insbesondere für Getraide Gross-Kanischa,
Sissek, Wieselburg, für Borstenvieh Baja und
Ödenburg. , .;.r
XVn. Abschnitt.
Die Verkehntnittel.
%. 9S« Die Iiamdstrassem«
Ifie Sirassen sind eine not^iwendige Be-
dingung des Waarenverkehres. Die wichtigsten
Strassenlinien zu Lande ^ welche zugleich flir
die Bew^ung der Armeen unentbehrlich sind;
werden aus dem Staatsschatze erhalten und
Ärarialstrassen genannt^ die anderen werden auf
Kosten einzelner Länder^ Kreise^ Bezirke oder
Gemeinden erhalten. Die Menge der Strassen
nimmt von Westen gegen Osten so sehr ab^
dass Siebenbürgen im Verhältnis zur Geviert-
meile fast 33 Mal weniger Strassen hat als
die Lombardie. Die Lombardie hatte im Jahre
1849 fast zehn Längenmeilen; Siebenbürgen im
i/16 ▼flnBBnHwBn. m
gkdchen. Jahre knum den drittoa Theil einer
Lttngenmeile auf der Quadratmeiie. InUngantt
waren im Jahre 1849 noch weniger Str Assen
als in Siebenbürgen. Osterreich hat in der*
Strasse über das Stilfier Joch die am höchsten
ziehende Heerstrasse von Europa, sie geht Us!
8075 Fuss und verbindet die Lombardie mit
dem westlichen Tirol.
!• 9%. Die ElAemlialitfiem»
Sdit dem Jahre 1832, in welchem die
erste Eisenbahn des europ^cfaen Continents;'
d.i. die Budweis- Linz- Gmundner- Bahn voll-
endet wurde, haben die Eisenbahnen ihrie
Linien und Netze fast über das ganze Reich
in einer Länge von Jbeiläufig 350 Meilen aus-
gedehnt. Die Pferdeeisenbahnen gehelt von
Gmunden über Linz nach Budwdus, von Press-
burg über Tymau nach Szered und von Prag
nach Lahtia. Auf der ersten Bahn ist der
wichtigste Artikel Salz, auf der zweiten Holz,
auf der dritten die Steinkohle. Die Linz-Bud-
weiser-Bahn verbindet die Donau durch die
IM XVIT. AbtcfamU'.
Moldau mit d^ Elbe. Diese drei Pferdebahnen
sind Privatbahnen.
Der Hauptknotenpunkt der Lokomotir-
bahnen ist Wien. Dort ist der Stldeh mit dem
Norden, der Osten mit dem Westen in Ver-
bindung zu brmgen. Bis jetzt ist die Haupt-
stadt des Reiches nur mit der äussersten
Nordgränze des Reiches und dadurch mit
der Nordsee in unmittelbarer Eisenbahnverbin-
dung; dazu die Kaiser Ferdinands-Nordbahn
bis Brunn, und von dort über Prag bis Boden-
bachi dem Granzorte der k. k. Staats-Nord-
baim gegen Sachsen. Zur Verbindung mit dem
Süden bis Triest, dem einzigen auf Rdichsboden
gelegenen grossen Seehandelsplatze, fehlt noch
die Strecke über den Semmering^ welche bald
dem Betriebe übergeben wird, und über den
Karst von Laibach bis an das Meer. Die
gl^nae Linie ist Staatsbahn. Gegen den Osten
sind drei Verbindungen erö&et. Die erste
flk||p(kinalnl(^rt^ tb^ der Nordbahn theils
der sof^enannten östlichen iStaatsbahn folgend
durch Mähren und Schlesien bif KraJuu und
Die ¥«rikikniUllttL tn
wird in der Richtung gegen Lemberg ftrti:
gesetzt. Die aweite Alhrt von Gaasemdorf bei
Wien in die ungarische Ebene am finhsn
Donauufer, und verbindet bereitB Pt^eagbuig^
Pesth und Sz^edin in einer einzigen ununier*
brochenen Linie. Diese Bahn heisst von
Marchegg an der österreichischen Gränze an-
gefangen, bis wohin ein Flügel der Kaiser
F^dinands«Nordbahn reicht, südöstliche Staats-
bahn. Die dritte Linie führt von Wien den^
nur bis Bmdk an der Leitha, ist aber bestimmt
vorerst bis Raab fortgesetzt zu werden und
wird mit der Zeit die ungarische Tiefebene
am rechten Dooauufer mit Wien verbiadeu;
Eine andere Bahn in gleicher Linie zweigt
sich von der Südbahn in Wiener-Neustadt ab
und fuhrt nach Ödenburg. Zur Verbindung
mit dem Westen besteht im lombardisch-
venetianiBchen Königreiche die HauptUnie
Vened^-Mailand ; von der jedoch nur die
Strecke von Venedig bis Verona im Betriebe
ist Von Verona wird die Bahn über Brevcia
und Bergamo nach Mailand ziehen. Die bereits
It4 XVn. AbmMitL
fertigen Fhigel von Verona nach Mantua und
von Mestre (Venedig) nach Treviso werden
die Bahn, jener mit Mittelitalien , dieser
mit der Sfidbahn in Verbindung bringen. Von
Mailand geht eine Bahn nach Monza, eine
andere nach Como^ eine dritte nach Treviglio.
f. VV. Die JIW^mmei^tTmmmem.
Die Benützimg der Wasserstrassen geschieht
auf Flüssen^ Kanälen^ auf S^n und auf dem
Meere. Für die Flussschiffiahrt hat die Donau
bei weitem die grösste Wichtigkeit. Eine Aktien-
gesellschaft hat das ausschliessende Rechte die
Donau tmd alle ihre Nebenflüsse mit Dampfern
zu befahren. Sie benützt es auf der Donau
von Galaz bis Linz, auf der Theiss bis Tokai,
auf der Save bis Sissek , auf der Drau bis
Esseg. Die Elbe, die Weichsel und der Po werden
ebenfalls mit Dampfern befahren. Ausserdem
sind die wichtigsten Fluss - Wasserstrassen die
Moldau, die Kulpa, die Waag, der Inn, der
Pruth und der Dniester, der Tessin, die Etsch,
der Oglio, der Mincio und die Brenta. Die
itftUeniflbhe Tiefebene ist von einem Eanalnetee
dorcbschmtten 9 welches die Alpenflüsae ontei^
einander verbindet. Dw wichtigste dieser
Kanäle i£rt; der Naviglio grande über 6% Meilen
lang^ zur Verbindung des Tessins mit Mailand.
Das Kanalsystem wiederholt siehimOsteki
im Banate^ wo die Anzahl der einzelnen KanUlei
zwar geringer ; ihre Tragfähigkeit und ibute
Länge aber weit bedeutend« ist. Am meutoi
Tragfähigkeit hat der Franzenskanal zur Ver-
bindung der Donau mit der Theiss, sie geht
bis 20.000 Zentner. Der Palatinalkanal^ welcher
den Lauf der Sarviz regdit, hat die grösste
Länge, sie beträgt 46 Meilen. >
Der Lago maggiore , der Lago« di Coito,
der Lfi^o dlseo, der Lago di Garda^ der
Bodensee, der Traunsee, d^ Plattensee und'
der Wörther-See werden mit Dampfschiffen
befahren.
Die österreichische Handelsflagge wird auf
dem Meere am vorzügiidisten dniH^h die Pampf-
8chi£^ der Tnestiner : Gesellschaft 4ca^,^ster-
reichischen Lloyd vertreten ; bei dem G;esa^n]it*
verkehre der österreidiiscbeil HanddAichiffe
mit dem Auslände sind die Lloyddampfei' mit
mehr als einem Viertheile im Tonnengiehalte
mid mit mehr als der Hälfte im Güterwerte
betfaeiliget. Die Wasserstrasee des adriatischen
MeereS; insoweit die Küsten im Reichsgebiete
liegeUi benützen aussar öst^reichischen in
überwi^ender Mehrzahl pipstiüchey neapoli«
tanisehe und griechische Fahrzeuge. Von
österrdchischen Schiffen erscheinen in aus«
Imdischen Httfen^ benützen also ausländische
WaaserstrassCT; bei 7300. Eonstantinopel,
Smyma, Alexandria, Syra, Pyräus, Patras,
Korfii, Odessa, Livomo, Liverpool, Amsterdam,
BaUa, Rio Jandro und New- York sind die von
österreischischen Schiffen am häufigsten
besuchten Häfen des Auslandes. Die Häfen von
OHfaidieoL und von China werden am selten-
sten besucht.
§. V 8. Pesten «m« Telesr afsM.
Die Beförderung von Nachrichten durch
die^ Post und durch die Tel^afen ist dem
Die Verkehnmittel. 1«7
Staate rorbehalten. Die Telegraphenlinien sind
bei 700 Meilen lang und werden noch fort-
während ausgedehnt. Sie bestehen erst seit
Ende 1846.
XVin. Abschnitt.
Dom Onierriehiswesen.
|. 9*. Die Selmlea va« tnslies^adere «te
Die Schulen gehören im allgemeinen zu
drei Arten^ nämlich zu den niederen^ Mittel-
oder hohen Schulen. Die niederen Schulen^
welche auch Volks- oder Elementarschulen
genannt werden^ sollen in der R^el von allen
Ejndem zwischen 6 und 12 Jahren besucht
werden. Im ganzen Reiche sind 22470 Volks-
schulen^ die von 2 Millionen Kindern besucht
werden. Von 100 schulpflichtigen Kindern
besuchen im Durchschnitte 61 die Schule. Dieses
Verhältnis ist in den verschiedenen Kronländem
sehr verschieden, am günstigsten in Tirol, wo
sogar 108 Perzent schulbesuchende sind, weil
dort die Kindeir hüiiiig no<äi nach dem aoM«
Pflichtigen Alter die Sohnle betudien y anH
u^günfitigsten in Galizien «it der Bukowina^
wo die Anzahl der Sdnübesuchenden auf 14
P^rzent bcruHteciinkt. Die gewöhidiohen Volki-
sohuleii heDusden Trivialgchulen und haben swd
KlcMMien) von denen die erste ^e untere und
obere Abtheüung hat. Die Haupt- und viele
Stadtschulen haben ausser diesen t Klassen noci^
eine dritte.
{. 80. J|le Oyjipaaie» mmaä f$^mämw»Kmlem» .
Die Mittelschulen sind Gymnasien oder
Reabchulmi. Die Gymnasien erreidieii die
Zahl von 282. Sie werden von 50.016 Schttlerä
besucht llngaim hat am meisten Gymnasien:
99, Sakfaürg und die Bukowina haben am
weiügsten: Je .eines. Ini V erhädtnisse «um Bedarf
a^iPisraQnenfÜr.die sogenannten gelehrten und
ftir die gejwerbtreibenden Stande rixiä suviel
Gymnasien und su wenig Realschulen. tMesM
Missverhältnis ist am grdssten in Ungarn und
in Siebenbttifen. Die GesammtEahl der Real«
9
scfacden beträgt 135; hieven and 13 Obtsr-,
27 volktündige Unter^Realschnlen , die ei^en
yon aechSy die zweiten yoh drei fassen, dann 95
unvollständige ein- oder zweiklasoige Unterreal-
sehulen. Die Zahl der Realflohulen igt in radchetn
Steigen begrifbi. Im ganzen sind bei 18.000^
Realschüler, eine im Vergleich zu den Gymnasial-
sohfUem höchst niedere Zahl. Die Zahl der
Schüler ist jedoch ebenfalls in raschester
Zunahme.
§• 8t* MIe UnHreMHMNcM «Mfl teetmiseliea
lielu*»Bst Alten.
> Zu den Hochschulen gehiSren die Univer-
sitäten und die höheren technischen Lehran-
stalten. Vollständige Univerntäten, welche die
theolo^che, juridische , medizinische und
phUogophische Fakultät hab^, sind zu Wien,
Prag, Erakauy Pesth und Padua. Unvollständige
UjtUV^sitäten sind zu Pavia mit der juridischen,
medizinischen und philosophischen, zu Gratz
und Lemberg mit der theologischen, juridi-
schen und philosophischen, zu Olmütz mit der
Die Vetkehnn^tteL IM
theologischen und juridischen und zu Inn»^
bni<^ mit der juridischen und philosophisch^!
Fakultät Die Universitäten zu Padua und Pavia
haben auch eine mathematische Fäkult&t An
allen 10 Universitäten sind öö7 Professoren und
Lehrer und über 9000 eingeschriebene Zuhörer«
Wien hat am meisten Lehrer und Schüler: 116
und 2416; Innsbruck am wenigsten: 15 und 218.
Höhere technische Lehranstalten sind die
polytechiuschen Institute zu Wien und Prag^
das Joanneum zu Gratz, die nautische und
Handelsakademie in Triest, dann die techni-
schen Institute zu Brunn , Lemberg; Krakau
und Pesth. Über 4000 Schüler, wovon 1000
zu den VorberditungB-, 2800 zu den technischen
und 200 zu den kommerziellen Kladsen gehören,
werden von 179 Lehrern unterrichtet.
{• SS. Die HpexlalTOliuleii.
Höhere Spezialschulen sind die theolo-
gischen Lehranstalten, hierunter 81 fiir Katho-
liken, die k.k. evangelische Fakultät in Wien,
ausserdem noch fünf evangelische Lehranstalten
halvetiiQiher Konfession , vier evangelisdieLekr*
anstalten angBburgischerKoiifesflioiiewd thecdo^
^sohe LehraiistalteD für die Unitarier^ endlich
vier för die grieiMsch iii<^t Unierten ; femer
die Kechteakademien in PresdimFg^ Kaschau,
Grosftwardein y Dc^ecs&in, Agram und Her«
Aiäimfltadty znsamtnen mit 3< Lehrern und
Übbr 200 «chülem, die höhere ittndwirt«ehaft-
Mie LehranstÄlt zu Ungariisch-AlteiAurg, die
F^Atäehratifitalt «u Mariabrunn, ^ Beiig-
tmd Förstakadetme ml S($heimite und die
montainisdflchen Lehranstalten im PfilM'am und
^üLeoben, die orientalische Akadeime k Wien^
^e Akademien der Ktinste cu Wien^ Venedig
und Mailand y die £ons«rviitorien lllr Musik zu
Mailand, Wi^ imd Prag.
Andere Spezialschulen sindi dse chims^
sehen Lehranstalten ^ 9 an der Zahl^ mit 96
Lehrern und über 900 Schülern, das Thier-
arzneiinstitut in Wien, die Veteririäranstalten
in Mailand und in Pesth, 12 raedere landwirt-
schaftliche Schulen, zusammen mit 26 Lehrern
und 196 Schälen, darunter die besuchteste
die Obstbaum- und Seidenbauschule in Brümi
mit 43 Schülern, die nautischen Schulen
zu Fiume, Ragusa, Rovigno, Zara, Spalato
und Cattaro, die niederen Bergschulen zu
Schemnitz, SchmöUnitz und Nagyag, endlich
die pädagogischen Lehranstalten an vielen
Hauptschulen.
Elementare Spezialschulen bestehen für
Blinde, Taubstumme und Waisen, die sämmt-
lich zugleich Erziehungsinstitute sind , und zwar
19 Taubstummenanstalten, 8 Blindeninstitute
und 65 Waisenhäuser; femer eine Anzahl
Schulen für Musik, Zeichnen, Sprachen, Schön-
schreiben, ftlr Stenographie und Gymnastik.
Für die weibliche Jugend bestehen ausser
den zu den Volksschulen gezählten gewöhn-
lichen Trivial- und Hauptschulen fttr Mädchen,
61 Klosterschulen , 9 Institute der englischen
Fräulein und die vier k. k. Mädchenerziehungs-
anstalten in Wien, in Hernais bei Wien, in
Mailand und in Verona.
WUL
\. "^ 114^ i;«torri«litaAastAlteH für dmm
nUlfftr.
Die ünterrichtfianßtalteu flir das Militär
lüldoa ein in sich abgeschlossenes Ganzes ^ und
theilen sich zu oberst in Schulen fiir ünter-
ofixziere und in Schulen für Oberoffiziere. Im
Jahre 1852 waren in 12 Ünter-Erziehungs-
häusem, 12 Ober-Erziehungshäusem, 3 Infan-
terieschulen, 5 Gränzstabsschulen, 5 ArtiUerie-
schulen, dann in der Genieschule zu Krems,
der Pionierschule zu TuUn, Flotillenschule
zu Klostemeuburg, Marineschule zu Triest, in
der Militärlehrerschule und Centralfechtschule
4786 Zöglinge, darunter in den Ober-Erzie-
hungshäusem am meisten, über 2000. Alle diese
Schulen sind Schulen fiir Unteroffiziere. Die
Schulen fiir Oberoffiziere sind das Kadetenin-
stitut zu Hainburg, die Kadetenkompagnien
zu Olmütz und Gratz, die Akademie zu Wie-
ner-Neustadt, die Artillerieakademie zu Olmütz,
Die Verkelumnüiel 186
die Genieakademie zu KloBterbruck bei Znaim
und die Marineakademie , zusammen mit 1056
Zöglingen, worunter die Akademie zu TViener-
Neustadt allein fast die Hälfte hat : 470.
*/'. ^
XIX. AbschDitt.
Die Stände.
f. §4. Der MälirstAB«.
Den Nährstand bilden die Bergleute, die
Landwirte ; die Gewerbs- und Handelsleute.
Die Anzahl der eigentlichen Bergknappen darf
auf 50.000 geschätzt werden.
Im ganzen Reiche sind von der Gesammt-
bevölkerung über 29 iMillionen, also ungefUhr
drei Viertheile, bei dem Betriebe der Land-
wirtschaft beschäftiget. Österreich ist also
vorwiegend ein Agriculturstaat.
Von der Gesammtbevölkerung des Reiches
sind 4 Millionen und mit Einschluss derjenigen,
welche daneben noch landwirtschaftliche
DM Mhid« ^ 117
BcMcfaaftigiriigeo fcreiben, 9 Millionen Seeleii
bei der bidastrie beachttftiget.
Beilttofig 350.000 Mengchen findet in Östar«*
reich bei dem Handel ihr Brot^ wobei jedoch
die 2ur Schiffiahrt gehörigen Personen nicht
gezählt sind. Darunter sind über 150.000 selbst-
ständige Handelsleute, und insbesondere 15.000
Grossh&ndler y 8600 handeln mit Spezerei^
und Materialwaaren ^ 4200 mit Schnittwaaren,
2400 mit Leinwand und Weisswaaren, 12(00
mit Rohprodukten, und eben so viele mit
Tuchwaaren, 1100 mit Seide und Seiden-
waaren.
f. 85. Der UTehratoii« ««er «te APM«e.
Der Wehrstand begreift die Armee in sich,
welche die anderen Stände und das ganze
Rdch beschützt und nötigenfalls mit den
Waffen vertheidiget. In der Militfirgrttnze ist
jed^ waffenfähige Mann Soldat; in den ttbri*
gen Kronländem dienen diejenigen, welche
das Los trifil, durch 8 Jahre. Das stehende
1S8 xa: AteMttt.
Landheer zäUt in Friedädtsteiten bri 500.000
Mann y darunter 62 Unieimifanteriidregimenter^
14 Grttnzregimenter^ das Tiroler Kaiser* J&ger-
r^imentund 25 Feldjägerbataillone; 8 Küras-
sier-, 8 Dragoner-; 12 Husaren-« und 12 Uhlä-
nenregimenter ; 5 Regimenter Feldartillerie,
8 Bataillone Festungsartillerie , 2 Genieregi-
menter, 3 Bataillone Pioniere, der Gemeral-
quartiermeist^fitab und das miIitärisch-geogra<>
phische Institut, 16 G^nsdarmerielregimenter,
das Fuhrwesenkorps uud mehrere and^*e klei-
nere Korps. Nach zurückgelegter Dienstzeit ist
die Mannschaft im Falle des Bedarfes verpflich-
tet, noch zwei Jahre in der Res erve zu dienen.
Die Seemacht besteht aus 106 Kriegs-
fahrzeugen , zusammen mit 800 Kanonen und
6000 Mann , darunter 6 Kompagnien Matrosen-
korps, das Marineinfanterieregiment, die Marine-
artillerie, das Maschinistenkorps und das Marine-
schiffbaukorps. Das Flotillenkorps hat 71 Schiffe
auf der Donau, in den Lagunen, auf dem
Po, auf den Gardasee und auf dem Lago
maggiore.
DieStitaidi,' tu
Die 135 Artineriebatterien ztdilen 1100
Geschütee. Die Hauptfestangel sind Josephstaclt,
Theresienstadt, Olmütz, Komom^ Pet^rwardekii
Mantua, Peßchiera und Verona.
Oberster Befehlshaber der gesammten Armee
ist der Kaiser^ unter ihm steht das Armeeobtf •
kommando in Wien, unter diesem stehen die vier
Armeekommanden zu Wien, Verona, Ofen und
Lemberg, die 2 Militärkommanden in Agram für
Kroatien, Slavonien und Dalmatien und für die
Woiwodina mit dem Temeser-Banate, dann die
kroatisch-slavonische und banatisch-serbische
Militärgränzlandverwaltung. Unter den Armee-
kommanden stehen die 14 Armeekorps, unter
diesen 35 Divisionen, unter den Divisionen 88
Brigaden, unter den Brigaden die Regimenter.
§• §0« Ber IiolirstAiid und tiidlies^iidlere Me
eetstllclO&eit.
Zum Lehrstande gehören die eigentlichen
Lehrer, die Geistlichen und die kaiserlichien
Beamten. Die eigentlichen Lehrer belaufen sich
auf mehr als 50.000, die Geistlichen auf mehr
m XDL AbMÜDiU.
»b «8.000. Die Geisük^fakmt zarftUt in die
SdoiUur- und RegiiargostUchkeit Der mttnnUche
Ragularklerus ist außschliestlich katholiack oder
griechisch nicht uniert^ der weibliche aus-
0chlieB8lioh katholisch. Der Sekularklerus zählt
aber 45.000 katholische^ worunter über 5000
dem griechischen Ritus angehören, 4036
griechisch nicht unierte und über 4400 prote-
stantische Geistliche. Zu 739 katholischen
Stiftern und Klöstern gehören 8663 katholische^
zu 44 griechisch nicht unierten 271 griechisch
nicht unierte Qrdensgebtliche. Die katholischen
Ordensgeistlichen gehören zu 30 verschiedenen
Orden ; worunter die zahlreichsten die Fran-
ziskaner: 2607 und die Benediktiner: 987. Die
katholischen Mönche des griechischen Ritus
und die griechisch nicht unierten Mönche folgen
sttmmdich der Regel des heiligen Basilius.
Die 29 verschiedenen Nonnenorden haben in
Österreich 176 Klöster und 4904 Nonnen,
worunter als die zahlreichsten 1098 barmherzige
Schwestern und 871 ürsulinerinnen. Die Zahlen
des Klerus sind vom Jahre 1850. Im Jahre
1851 wst für die Ausübung der Seelsor^ dts
Reick in 15118 römifleh- katholische , 428S
griechisoh unierte^ 3301 griechifich nicht unierte
und 3162 protestantische Seelsorgestetiqneia
(Pfarreiea und Lc^lkaplaneien) abgeäieüt.
i. 8V* Me StMiMIftMaiten.
Die Beamten müssen entwed^ Recht
sprechen oder den Staatshaushalt verwalteii
oder den Staat nach aussen vertreten oder
zu allen diesen Geschäften die Geldmittel her-«
beischaffen; sie sind also entweder Gerichts^
oder Verwaltungsbeamte oder Diplomaten od«
Finan^beamte. Der oberste Gerichtshof ist «i
Wien, imter ihm stehen die Oberlandesgeiichte)^
unter diesai die Landesgerichte und jene
Bezirksämter, denen auch die Redbtspdege
anvertratrt ist, ferner die Bezirksgerichte
(Prftturen) im lombardisch - venetiamschen
Königreiche. Das Oberlandesgericht ^oä
Kroatien und Slavonien heisst ßanaltafel, die
Landesgerichte heissen dort tmd in Ungarn
Komitategerichte. Zu den Verwaltungsbeamten
IM XDC. AfcMhidtt
gdiören die politiBcheh Beamten; denen die
Verwaltung im allgemeinen zufiteht und die
dem Ministerium des Innern untergeordnet
sind. Unter diesem Ministerium stehen die
Statthaltereien^ welche in Kreise mit Kr^iämtem
zerfallen. Die Kreise werden in Bezirke ab-
getheilt, von denen ein jeder ein Bezirksamt
hat Die Kreisämter heissen in Ungarn und
Kroatien mit Slavonien Komitate, die Bezirks-
ämter heissen in Ungarn Stuhliichterttmter, in
Dalmatien Prttturen, im lombardisch-venetia*
nisdien Königreiche Bezirkskommissariate. Dem
IGnistmum fiir Kultus und Unterricht unter-
gehen die Landesschulbehörden der einzelnen
Kronlander; dem Ministerium der Finanzen die
Bergwesensbehörden und Münzämter, dem
Ministerium des Handels die Bau- und Eisen-
bahnbehörden, der obersten Polizeibehörde
unto'Stehen die Polizei -Direktionei^ in den
grösseren St&dten, dem Generalrechnungs-
IMrektorium alle Buchhaltungen.
,. Die diplomatischen Geschäfte führen die
Botschafter I Gesandten oder Residenten an
den au8w4trtigen Höfen, weldie unter dem
Miniflterium des ÄuaBeren und dee kaiierlicheii
Hauses stehen* Diesem sind auch die Konsu}«-^
än^^eT; welche im Auslände die Handelsinteresseii
zu^ vertreten haben, untergeordnet.
Der Finanzbeamten wesentliches Geschäft
ist die Einhdaiimg der Staatseimiahmen. Diese
sind die Grundsteuer^ die Erwerbsteuer, die
Einkommensteuer, welche zusammen die direkten
Steuern heissen, dann als indirekte Abgaben
die Verzehrungssteuer und die Zölle, endlicl^
die Gefklle aus dem Tabak- und Salzmonopol,
die Taxen, die Mauthgebtihren, der Ertrag des
Stämpels, des Lottos, der Punzierung und der
Post. Dem Finanzministerium unterstehen die
Finanzlandesdirektionen, und einige besondere
Ämter; den Finanzlandesdirektionen unterstehen
die Finanzbez^irksdirektionen und die Steuer-
inspektionen. Zum Schutze des Staates gegen
Schmuggel besteht die Finanzwache.
Die Minister des Äusseren und des kaiser-
lichen Hauses, des Innern, der Justiz, des
Kultus und Unterrichtes, der Finanzen, des
m xix: «i»«ifiiitt.
Handelfi, der Chef der obewten Polkribehörde
und der Prämdent des General - Redhntingfi-
Direktoriumfi erstatten ihre Vorfrage an den
Kaiser, wdoher sich den Reichsrath als nächsten
Beirath aufgestellt hat.
»
Der Adelstand ist ein besonderer erblicher
Ehrenstand; dessen einzelne Mitglieder ihrer
Beschäftigung nach zum Nähr-, Wehr- oder
Lebrstand gehören können. Der Kaiser erhebt
wegen ausgezeichneter Verdienste im Nähr-,
Webr- oder Lehrstande in den Adelstand.
Auf der höchsten Stufe der Ehren steht, wer
des Pfluges, des Schwertes und des Wortes
der gleiche Meister ist. Das beste Beispiel
solcher Art gibt die vornehmste Familie des
Reiches, die kaiserliche Familie Selbst, und
der Lebenden zu geschweigen, genügt die
Erinnerung an des Helden von Aspem weiland
kaiserliche Hoheit, den unvergedslichen Erz-
herzog Karl t 1847.
Die Stünde. 145
f. 89. Der MmtiBtmmt.
Aufi dem Adelstande bildet der Kaiser
den grössten Theil des Hofstaates d* i. seiner
nächsten Umgebung. Zum Hofitaate gehören
die vier Hofsta^ ,mit. denv Objpmthof^^
Oberstkämmerer, Obersthofmarschall und Oberst-
stallmeister an der Spfif^ä) die acht Hofdienste,
worunter der Oberceremonienmeister und der
Oberst-Jägermeister, die kaiserlichen Garden,
die geheinAB*>i(ttthe, die-KilnBMrery/die Truch-
sessen, die Ordensritter des goldenen Vliesses,
des k. ungarischen St. Stefans-, des militärischen
Maria-llieresien-, und des kaiserl. Österreich.
Leopoldordens, dann des Ordens der eisernen
Krone, des militärischen Elisabeth - Theresien-
Ordens, des Franz - Joseph - Ordens und die
Damen des Stemkreuzordens.
10
XX. AbseliBitt.
An der Spitze des ganzen Hofes und
Reiches steht des Kaisers von Gottes Gnaden
Franz Joseph des Ersten apostolische Miyestät.
Der volle Titel lautet:
Franz Joseph der Erste ; von Gottes Gna-
den Kaiser von Österreich; König von Hun-
gam und Böhmen, König der Lombardie und
Venedigs y von Dalmatien, Kroatien, Slavonien,
Galizien, Lodomerien und Illirien, König von
Jerusalem etc.; Erzherzog von Österreich;
Grossherzog von Toskana und Krakau; Herzog
von Lothringen, von Salzburg, Steyer, Kfim-
I4T
then, Krain und der Bubwina; Groasf&nfr
von Siebenbürgen; Markgaf von Mihren;
Herzog von Ober- und NMer-SddeueQ^ von
Mod^ia, Parma, Piacensa ihd GaaütalU, von
Auschwite und Zator, voo Tetchra, Friaul,
Ragusa und Zara; geiUsteCer Graf von
H^bsburgy von Tirol , von lybiurg; Gtimund
Gradidca; FOrst von TViQt und Brisen;
Markgraf von Ober- und Neder-Launta und
in btrien; Graf' von Hoheoiiibay Feldkirdi,
Bregenzy Sonnenberg eta; lerr von Trieet,
von Cattaro und auf der wndiiohen Mark;
Grosswmwod der Woiwockchaft Serbien
etc« etc.
Ausserdem wird nach linstitndeki noch
ein mittlerer und ein kleiner akgekCbrater Titel
gdvaucht
Die Etlttsse Sdner k. ki apostolisdien
Majestüt, welche die Bestimmung habai, zur
allgemeinen Kebntnis gebracfal au werden,
heissen. Je nach dem Grade' d^r Wicfati^mt.
und Förmlichkät, kaiserliche Verordnungen,
Patente oder Manifeste. Der schrifttiche yerkdu*
118 TL AtaoMtt.
Seiner k. k. i^östliflchm MflJefitäC mit ^en
Vontiiiden der ibi unmittelbw unttt^eord-
neten Behörden g«diieht durch Alkrhöchste
EntochUefisungen^ landschrtiben oder Sigaa«
turen: Die Allerhöhsten EntsOhliessui^D wer-
den . in J£rledigiue von alleninteräittmgfrtea
Vortrügen y die HflidschreibeQ' ohne eine solcdbe
VeraBlassuhg : angefertiiset. Die SigoAtur^i
heifohen über ein Majestätsgesuch ^nen Voor-^
tri^ ab. Die. Eiäflse des Kaisers als Ober-
befehishabeoB der Armee heisten Allerhöchste
Armeebefehle.'
' Das Reiohi^wippeli ist ein schwarser Dop-
peladler im go denen Felde, der auf der
foust die Wappm der einzelnen Länder trägt,
dasHauswappecunddie Flagge ist eine rothe
Binde im silbenen Felde, die Reichsfarbeh
sind Oold und schwarz, die Hausfisurben Silber
und rothy des ;etzt regierenden Kaisers Wahl* .
sprudi ist: » Viribus unitis'^* das heisst': »Mit
vereinten Kräftdn.^
Die
Kionländer von Österreich.
Ein geographischer Versuch.
Von
Liidivls Ritter Yon lleufler.
Ergte Abtheilung.
Die Alpenländer.
Wm, J855.
Druck und Verlag von Leopold Grund.
Die
Alpenländer von Österreich.
Ein geographischer Versuch.
Von
liiidivlgf Ritter von Heufler
ttt Ra<«n ua<l Perilontgg. Tiroler fianjmann, Sectinnsrath im k.li« Miiiiftleriuni
für Cultui und Unterricht , Inhaber der k. k. groatten goldenen OeUhrten-
Mcdailt^i Mitglied der kai«erliehen Leopoldinisoh - Carolinischen Akademie
der Naturforscher und derreit Viee-PrKaidcnt de« aoologiaeh-botaniaehrn
Vereine« in Wim,
»ien, J855.
Druck und Verlag von Leopold Grund,
Erste Gruppe :
IMe eigrentUchen Alpenlftnder«
1. Abschnitt.
Die Haupt-- und BeHdenzstadi des Reiches:
UTien.
(Italienisch and rumänisch Vienna, böhmifcb Video, polnisch
and rotheniflch Winden, slovenisch Danaj, kroatisch and ser-
bisch Bec, magyarisch Becs.)
S. 1. Aberblick.
^ien^ die Haupt- und Residenzstadt des
Reiches , ist auch dessen grösste, rolkreichste
und in Wissenschaft, Industrie und Handel
bedeutendste Stadt.
Sie Uegt unter 48^ 12', 32'' nördlicher
Breite und 34«, 2', 15" östlicher Länge von
Ferro, über der Meeresfläche wegen des hügeli-
chen Terrain« von 474 bis gegen 670 Wiener
Fttss und besteht aus der inneren Stadt, oder
der Stadt im engeren Sinne und den Vorstädten.
Ueofler, Osterreich II. 1
t I. Abtchoitt.
Die innere Stadt ist von einem Wall
und Basteien umgeben ^ und theils von einem
Graben, theils von einem Arme der Donau
begränzt; um sie liegt zuerst ein Kranz von
Grasplätzen, der von Fahrstrassen und Fuss-
wegen durchschnitten, mit Alleen besetzt und
von' dem Wienflüsschen durchzogen ist, das
Glacis; dann folgt der breitere Kranz der 34
Vorstädte, die alle zusammen wieder mit Wall
und Graben umgeben sind. Ausser denselben
liegen sehr viele Dörfer, die grösstentheils
städtisches Aussehen haben und was das Leben
und den Verkehr betrifil, mit der Stadt ein
Ganzes ausmachen und durch eine grosse An-
zahl neuer Bauten die Huusermasse zwischen
dem Wienerberge und der Donau jährlich
vergrössem.
%. 2* Der Stepltansdoiu.
Durch Jahrhunderte die Residenz des welt-
lichen Hauptes der Christenheit, des römisch-
deutschen Kaisers, und noch immer die Resir
denz des mächtigsten katholischen Monarchen^
Wien. 3
Seiner k. k. apostolischen Majestät, besitzt Wien
an Kirchen seine vorzüglichsten Denkmäler.
Die Hauptkirche ist der gothische Dom
des heiligen Erzmärtyrers Stephan. Im Jahre
1144 wurde der erste im Rundbogenstile auf-
geführte Bau eingeweiht, von dem noch die
Stirnseite des jetzigen im Jahre 1359 begonnenen
grossen Münsters herrührt; 1433 wurde die
Spitze des südlichen Thurmes , des höchsten in
ganz Österreich C73^), vollendet ; mit dem Be-
ginn der Keformationszeit C^^l^) ^^ ^^^ ^^^
nördlichen Thurmes eingestellt. Im Inneren
haben alle späteren Zeiten Spuren zurückgelas-
sen. Kaiser Friedrich III. und Prinz Eugenius von
Savoien ruhen dort unter prächtigen Grab-
mälem und der wiedererwachte Glaubenseifer
der Gegenwart hat sich nicht damit begnügt^
das Vorhandene zu erhalten oder im Innern
Zäerden anzubringen, sondern hat nach einer
Unterbrechung von drei Jahrhunderten ange«
fangen, durch die Steinv^kleidung der Giebel
des Lan^chiflfes an der Vollendung des Baue«
selbst zu arbeiten.
4 I. AbMlinitt.
Der Stephansdom liegt ziemlich in der
Mitte der Stadt und die schöne Spitze sei-
nes ausgebauten Thurmes ist in der ganzen
Welt ihr Wahrzeichen.
%. 3* Andere Mlrelieit«
Die alten Kirchen, welche Wien nebst der
Stephanskirche besitzt, liegen meistens in der
inneren Stadt, weil die Vorstädte besondwa
bei der zweiten Türkenbelagerung (1683) mit
Feuer und Schwert verheert worden sind.
Dort sind im sogenannten gothischen oder
Spitzbogenstile gebaut die Pfarrkirche zum heil.
Michael (1222 — 1276), die Kirche Maria
Schnee oder sogenannte Minoritenkirche (1330
— 1340), die sogenannte Augustinerkirche (1330
— 1339), die lürche zu U. L. F. am Gestade
oder Maria Stiegen (1392 — 1412), die Kirche
zu den neun Chören der Engel am Hof (1386
bis 1398), die Burgkapelle (1448) und mehrere
andere Kapellen. Hievon sind jedoch die
Pfarrkirche zum h. Michael und die Kirche
am Hof an der Stirnseite modemisirt worden.
Aus dem Jahrhundert; in welchem der
Protestantismus entstand ^ sind in Wien keine
Kirchen vorhanden.
Später ist mit Ausnahme der für Österreich so
gefahrvollen Napoleonischen keine Zeit ganz ohne
Kirchenbauten ; sie drängen sich jedoch vorzüg-
lich in drei Zeiträume zusammen^ von welchen
die beiden ersten nach dem Ende des dreissig-
jährigen Krieges und nach dem Ende der zwei-
ten Türkenbelagerung fallen ; denn nach über-
standenen grossen Gefahren wendet sich der
Mensch wieder gerne zu Gott ; der dritte Zeit-
raum fällt in die bau- und prachtliebende Zeit
Kaiser Karls des VI., wo die beiden Fischer
von Erlach blühten und ihre zahlreichen Werke
schufen. In die erste Periode fallen die Kirchen
der Paulaner (1651) und der Serviten Q668),
in die zweite die Kirchen Maria Hilf zu den
BaraalMiten (1689), Maria Treu zu den Piari-
ilM 0kS89), zu U. L. F. bei den Schotten
(1690), zum h. Johannes dem Täufer bei den
Barmherzigen Brüdern (1693); in die dritte die
Kirchen zum h. Apostel Petrus (1702 — 1756),
der Salenaneriimen f 1 71 9), Maria Trost (1 72 1 },
mm h. CaroluB Borromeus (17 Ib — 1730).
Alle diese Kirchen sind im italienischen
Stile gebaut und insbesondere die Peterskirche,
die Kirdie bei den Salesianerinnen und die
Karlskirche im Stile des italienischen Central«
banes mit hochaufragenden Kuppehi.
In den neuesten Zeiten sind die Johannes-
lurche in der Jügerzeile und die Kirche eu
den sieben Zufluchten in Altlerchenfeld im Rund-
bogenstile gebaut worden.
%0 4« Die Ualaerllelie Bvrs*
Die kaiserliche Burg liegt am südwestlichen
Rande der inneren Stadt. Sie ist ein weitläu-
figes Gebttude mit zwei grossen und mehreren
kleinen Höfen und wurde bmnen Jahrhunder-
ten nach und nach erbaut, wie es das Bedürf-
niss erheischte. Es gibt in Wien kein einziges
Wohngebäude, das in allen Richtungen Jeder-
mann so zugänglich ist, wie die Hofburg. Der
Kaiser wohnt darin in Wahrheit wie der Vater
unter seinen Kindern. Der schönste Theil im
Wien. 7
Innern ist die Hof bibliothek; eiu riesiger, reich-
verzierter Saal ; der schönste Theil im Äusse*
ren der Flügel der sogenannten Reichskanzlei«
Das wieder im alten Glänze hergestellte Ein-
gangsthor des Schweizerhofes ist fast dlfet emsige
Baudenkmal, welches Wi^ffHte der Mitte des
sechzehnten Jahrhunderts 1||ppreisen hat. Der
Kaiser besitzt eine grosse Menge ron Sammlun-
gen, welche allgemein zugänglich sind, davon
befinden sich in der Burg die Hofbibliothek
mit 400.000 Bänden, die Schatzkammer mit
dem Krönungsornate Karls des Grossen, und
das Münz- und'Antikenkabinet mit einer sehr
grossen Anzahl von Münzen^ Medaillen und
Kunstgegenständen aus älterer und neuerer Zeit,
deren Formstudium den Gewerbsleuten gross«
Nutzen bringen könnte, indem in gewissen älte-
r^i Zeiten auch die Gegenstände des täglichen
Gebrauches die Eigenschaft kunstvoller Schön-
heit an sich trugen. Darin wird unter Tausen-
den von anderen höchst merkwürdigen Gegen-
ständen eines der schönsten Erzeugnisse der
Goldschmiedekunst aufbewahrt, eine mit Juwe-
S I. Abfcbtiitt.
len reich geschmückte ciselirte Gruppe von Göt-
terfiguren, welche das Salzfass genannt wird
und im 16. Jahrhundert von dem Goldschmied
Benrenuto Cellini verfertiget wurde. Femer
sind in der Hofburg das Mineralienkabinet und
das zoologischlBBfcinet.
w
%. 5« Belvedere and Arsenal.
In dem kaiserlichen Lustschlosse Beltedere
in der Vorstadt Landstrasse, ist eine grosse
Gemäldesammlung, ein Theil des Antikenkabi-
nets imd die Sammlung der ehemals im tiroli-
schen Schlosse Ambras aufgestellten Kunst«
und Waffenschätze. Gegenüber dem Belvedere
ausser der Linie liegt das neue kaiserliche
Arsenal, wohl das grösste Gebäude von Europa,
in einem edlen reichverzierten Rundbogenstile
erbaut, worin Waffen- und Kriegszeug aller
Art im Grossen verfertiget und aufbewahrt
wird und ausserdem für eine starke Besatzung
Raum ist.
Wien. 9
%. 6« Denkmälep*
Die bedeutendsten einzelnen monumenta«
len Werke sind zwei grosse Marmorgruppen
von Canova: das Grabmal der Erzherzogin
Maria Christina, einer Tochter der Kaiserin
Maria Theresia (1805), und die Gruppe des
Theseusden Minotaurus erlegend fl819), jene
in der Augustinerkirche, diese im Volksgarten,
dann die Reiterstatue Kaiser Josephs IL aus Erz
von Zauner (1805) und der ßrunnen auf dem
Mehlmarkt von Donner (1 736).
%. 9* Die Einwoliitep.
Wien hat gegenwartig in 20.000 Häusern
und einem Umfange von beinahe vier LUngen-
meilen nahe an 500.000 Einwohner, wovon
weniger als der achte Theil in der inneren
Stadt wohnt, darunter zum vierten Theiie
Dienstboten, Gesellen und Lehrlinge, bei 8000
Protestanten, bei 830 nicht unierte Griechen,
an 10.000 Israeliten, und einige zwanzig Maho-
medaner. Die grosse Mehrzahl der Einwohner
10 I. AlM4ltaitt
gehört dem deutschen Stamme an; es sind
aber von allen übrigen Stämmen Österreichs
vorhanden y darunter vorzüglich Czechoslaven,
Italiener und Magyaren.
%. S« Der katlioliflclie Kleras.
Die Katholiken von Wien haben einen Fürst-
Erzbischof nut einem grossen Domkapitel, 30
Pfarren, eine Abtei des Benediktinerordens, 13
Mannsklöster von 10 verschiedenen Orden, und
5 Frauenklöster. Unter den Mannsklösteru
besitzen die Kapuziner in einer Gruft die Ge-
beine der Glieder des kaiserlichen Hauses seit
dem kaiserlichen Ehepaare Mathias und Anna
(gest. 1619, 1618).
%• 9* Sclialeit.
In Wien sind drei Hochschulen, d'e erste,
die Universität, vorzugsweise ftir die gelehr-
ten Stände, die andere, das polytechnische
Institut, vorzugsweise für den Gewerbsstand,
die dritte, die Akademie der bildenden Künste,
für Kunstschüler. Das polytechnische Institut
wu*d an Grossartigkeit und guten Einrichtun-
Wien. ii
gen^ an Sammlungen und an Benützung von
keiner ähnlichen Anstalt der Welt übertroffeiL
Kaiser Franz hat am 14. Oktober 1816 dasu
den Grundstein gelegt^ Kaiser Ferdinand hat
sein grosses technisches Kabinet dazu gestiftet.
Es wird von mehr als 1400 ordentlichen und
mehr als 100 ausserordentlichen Schülern be«
sucht. Es hat eine Vorbereitungsschide , eine
kommerzielle und eine technische Abtheilung,
und ausserdem wird in verschiedenen Gegen-
ständen ein abgesonderter populärer Unterricht
gegeben , an dem viele Gesellen Theil nehmen.
Dessen vorzüglichste Sammlungen sind: das
technische Kabinet und das Fabriksproducten-
Kabinet mit je 13.000; die Werkzeugsammlung
mit 10.000, die Sammlung der chemischen
Apparate mit 3100, die Sammlung der Materials
waarenmit 2900, das physikalische Kabinet mit
1 500 Nummern, die sehr zahlreich besuchte Bi-
bliothek mit 8000 Fachwerken in 20.000 Bänden.
Ausser dieser Hochschule fiir den Gewerbs-
stand hat Wien noch 9 Unter-, 2- Oberreal-
schulen, 4 Obergymnasien, 84 Volksschu-
14 r. AlMdmUt.
%• iS* ArBtenweMB«
Für Arme sorgfc jeder Pfarrer mit zwei
ArmenvUtem, welche die in den Kirchen
und allwöchentlich von jeder Wohnpartei des
Pfarrbezirkes eingesammelten^ so wie die
anderwärts zufliessenden Almosen verthei-
len. Für Kranke ist durch das aus einer
Menge einzelner Stiftungen errichtete allgemeine
Krankenhaus mit 3000 Betten und mehrere an-
dere öffentliche Krankenhäuser gesorgt Ausser-
dem bestehen und entstehen fortwahrend viele
Vereine und Anstalten zur Ausübung der
Werke der Barmherzigkeit und helfen den
Armen und Unwissenden^ den Kranken und
Bresthaften von der Wiege bis zum Grabe und
durch die Gebets vereine der frommen Bruder-
schaften noch über dasselbe hinaus.
n. Abschnitt.
Das Er%her%ogthum Öiierreleh O^ier der EnnsJ.
%• 18« Orieittiraiis.
Oesterreich unter der Enns, auch ünter-
oder Nieder - Ößterreich genannt; 845.76 Qua-
dratmeilen grofiS; ist im Allgemeinen ein Berg-
land, von der Donau durchschnitten und so-
wohl von Norden als von Süden gegen die-
sen Strom abgedacht. Im Nordeg^ geben die
Ausläufer der böhmisch -mahrischen Gebirge,
im Süden gibt die nördliche Kalkalpenkette
dem Lande den Hauptcharakter.
%• 14« Die Aasläafer der bSImiiflelt-
Pie Ausläufer aus Böhmen und Mähren
bilden bergige Hochflächen mit tief eingeschnit-
16 n. AlMchiitt
tenen^ vielfach gewundenen Thälern, die den
buchtigen Umrissen der Gebirgsmassen folgen.
Sie erheben sich mit dem Weinsberg nördlich
von der Donau und unfern der Gränze gegen
Oberösterreich auf 3287'. Ihr Stock ist Urge-
stein ; ihre Gestalt ist kuppig , breit; gedehnt.
Wo sie den Rand der Hochfläche gegen das
Hügelland im Osten bilden^ bekommen sie den
Namen Manhartsberg. Von Melk bis Krems
erstrecken sie sich bis jenseits der Donau und
werden von ihr durchschnitten. Als Dunkel-
steiner Wald, nordwestlich von St Polten,
schliessen sie mit einem 2288' hohen Gipfel die
allerletzte südliche Ecke des böhmisch -mähri-
schen Gebirgssystemes ab.
%. 15« Die BÖPdllclieit Malkalpen.
Die nördliche Kalkalpenkette ist ein Hoch-
gebirge, dessen Gipfel über die Baumregion
reichen. An der Südgränze des Landes gegen
Steiermark zieht es in den drei felsigen Grup-
pen des Dürrensteins, ütschers und der Rax-
alpe mit dem Schneeberge von Westen gegen
Dm Erzberzogthum öfterreioh C^* ^ EniuO* ^'^
Osten und entsendet gegen die Donati eine
grosse Menge von waldbedeckten, weit niedri-
geren Kämmen mit wasserreichen, vielrippigen
Thälem. Der östlichste derselben ist der Wiener
Wald, dessen Sandsteinboden so fruchtbar ist,
dass er im scharfen Gegensatze zu dem klip-
penreichen Kalkgebirge fast nirgends zu Tage
tritt. Der nördlichen Kalkalpenkette und zu-
gleich des Kronlandes höchster Punkt ist der
Gipfel des Schneeberges 6566'; dort wo die
Donau Ungarn betritt, ist des Landes niedrig-
ster Punkt 408'.
S* 16« Andere Antlielle des Berip« und
Hflipellaitdefl«
Nördlich von der Donau zieht sich gegen
den Winkel, den die Thaja mit der March
bildet, ein niederes Hügelsystem ohne ^nen
Gesammtnamen, durchaus Acker- oder Wald-
land, das sich mit dem Michelsberge nord-
westliqh von Stockerau bis auf 1314' erhebt.
Südlich von der Donau liegen, an der
ungarischen Gränze das Leithagebirge, an der
Heufler, Österreich. U. 2
18 IL AbMhnitt.
steirischen Gränze der Wechsel ^ in seinem
höchsten Gipfel ^ dem hohen Umschuss 5496'
hoch; beide der Centralkette der Alpen ange-
hörig und durch ihren zu Tage tretenden
Glimmerschiefer von den westlicheren Kalkalpen
und ihren Ausläufern in äusserer Gestalt und
Gebirgsart scharf unterschieden.
!• 19* Bie Ebenen.
Zwischen dem Manhartsberge und dem
Wiener Walde, zu beiden Seiten der Donau, liegt
ein Feld, das am linken Ufer das Wagram, am
rechten Ufer das Tullnerfeld heisst ; nördlich von
der Donau zwischen ihr und derMarch liegt das
Marchfeld, beide fruchtbare Ebenen; zwischen
dem Wiener Walde und dem Leithagebirge süd-
lich von der Hügelreihe, welche das rechtseitige
Donauufer wie ein Wall begleitet, dehnt sich
die unfruchtbare Ebene des Steinfeldes und
der Wiener-Neustädter Heide aus.
f. MS. Ble €}ewä88er.
Der Lauf der Donau ist am rechten Ufer
in Uhterösterreich 25 Meilen lang, ihr Gefalle
Das £rzherzogthnai öfienreich (xl d. Ennf). 19
beträgt auf die MeUe IOV3 F^"»; ihr« Neben-
flüsse, rechts die Enns, Ybbß, Erlaf, Traisen;
Fischa^ links die Krems, der Kamp und die
March; münden fat alle senkrecht und tragen
so dazu bei, den Stromlauf uuregelmttssig au
machen. Wo die Donau nicht zwischen Bergen
eingeengt fliesst, breitet sie sich vielarmig aus
und bildet Inseln imd Auen, die der Ackerwirth-
schaft entzogen sind. Ausser der Landesgränze
mündet in die Donau die Leitha. Von den
Nebenflüssen der March ist hier die Thaja zu
nennen. Die Leitha ist an der Südostgränze, die
Thaja an der Nordgränze der bedeutendste Fluss.
{• 19* Bie Bewoltner.
ünterösterreich ohne Wien, zählt 1.096.169
Einwohner, darunter zwischen 11 und 12.000
Czechen und Slowaken und zwischen 6 und
7.000 Kroaten ; alle übrigen sind mit Aus-
nahme Ton wenigen Israeliten, Deutsche. Die
Czechen leben an der böhmischen Gränze,
die Slowaken und Kroaten grö^stenthdUbs im
Marchfelde und am FuBse des Leithagebirges
«0 IL Abtchnitt
nahe der ungarischen Gränze. Die deutsche
und slavische Landbevölkerung ist mit Aus-
nahme der Gemeinde Mitterbach im Kreise
Ober - Wiener - Wald ausschliesslich katho-
lisch und steht imter dem Fürsterzbischofe von
Wien und dem Bischöfe von St. Polten.
§. SO. Vertliellaiis der BeT5ikeruits.
Die Einwohner von Niederösterreich, Wien
ausgenommen, sind ziemlich gleichmässig und
in vielen kleinen Ortschaften über das Land
vertheilt. Ausser Wien hat eine einzige Stadt
unter den 25 Städten des Landes über 10.000
Einwohner, Wiener-Neustadt nämlich , welches
12.900 Einwohner zählt. Von den 240 Markt-
flecken erreicht keiner eine Bevölkerung von
10.000. Unter den 4312 Dörfern sind 2, welche
mehr als 10.000 Einwohner haben, Füofhaus
und Hemals. Beide haben jedoch fast durch-
aus städtische Einwohner und liegen unmittel-
bar an den Linien von Wien.
Das ErsherEOgthum Österreich C^* d. Enim). tl
§. St. Prodnlinoii.
Die bedeutendsten Erzeugnisse des Mine-
ralreiches sind Eisen und Steinkohlen^ die des
Pflanzenreiches Wein und Getaraide. ünteröster-
reich hat kein© Gletscher, keine grösseren
Seen, nur gegen die Südgränze nackte Fei
sen, nur im Nordwesten einige Moore; es
ist also fast aller Boden produktiv, von je
10.000 Joch sind es 9557. Handel und Ge-
werbe sind in Wien concentrirt. Mit Ans-
#
nähme der nächsten Umgebung von Wien,
wo mehrere Ortschaften fast ganz von den
Fabriken leben, ist die Bevölkerung in über-
wiegender Mehrzahl imd zwar besonders nörd-
lich der Donau und westlich von dem Wiener-
Walde der Landwirthschaft ergeben.
S« 82. Die Jl¥ammermtrs^mme der Donaa.
Die wichtigste Wasserstrasse ist die Donau.
Ausser den Dampfern wird sie von Ruder-
schiffen und Flössen befahren. Die Ruder-
schiffe sind entweder ZSileu oder Plätten. Von
n n. Abtdmitt.
beiden gibt es viele Arten. Die Zillen baben
bis 4000, die Plätten bis 2500, die Flösse bis
2600 Zentner Tragfähigkeit Die Flösse werden
nur zur Thalfahrt verwendet und dann als
Nutzholz verkauft; das gleiche geschieht mit
dem grössten Theil der Schiffe. Die Minderzahl
wird mittelst der Gegenzüge durch Pferde, die
bis zu 40 einzeln oder parweise hintereinander
angespannt sind, mühsam aufwärts gezogen.
Wien bezieht das meiste Bau- und Brennholz
durch die zu Thal fahrenden Kuderschiffe und
Flösse der Donau. Ausser dem werden vor-
züglich Mineralkohlen, Gyps zum Düngen,
Kalk, Kochsalz und Getraide nach abwärts
verführt.
f. j8S« ElseMfcmImeM «oid I«»Md»tPfMi8ett.
Unterösterreich besitzt wegen Wien mehr
Eisenbahnen als jedes andere Kronland, es ist
mit Ungarn durch 3 Bahnen in den Richtun-
gen von Pressburg, Brück imd Ödenburg, mit
Mtthren durch die Nord-, mit Steiermark durch
die Südbahn in Verbindung. Gegen Westen
Das Erzherzogthum ötteireich (u. d. Eons). üS
erscheint die Stockerauer - Bahn nur als der
Anfang einer Verbindung zunächst mit Ober*
Österreich. Die Landstrassen werden desshalb
noch vorzüglich in westlicher Richtung be-
nützt. Die bedeutendste derselben fiihrt im
Süden der Donau Ton Wien gegen Linz.
§. 8#. fifelialeii.
Das Kronland, ohne Wien, zahlt 1049
Volksschulen; darunter 13 Hauptschulen. Von
je 100 schulfähigen Kindern besuchen 98 die
Schule.
Zu Melk, Krems und Wiener - Neustadt
sind Ober-, zu Hörn und Seitenstetten ünter-
gymnasien, zu Komeuburg, Wiener- Neustadt,
Stockerau , Krems , Waidhofen an der Ybbs,
St. Polten, Klosterneuburg, und Reindorf
Unterrealschulen, welche mit Hauptschulen in
Verbindung stehen.
S* Sft. IVame and Wappen.
Der Name kömmt von der Weltgegend,
die Österreich im Verhältnisse zu den übrigen
S% II. Abflchnitt
deutschen Landen einnimmt. Das Wappen ist ein
blauer Schild mit 5 goldenen Adlern , je zwei
gegen einander gewendet und einer gestellt,
f. 86. KintlieUans.
Unterösterreich wird in vier Kreise abge-
theilt, über welche je ein Kreisvorsteher an
der Spitze einer Kreisbehörde gesetzt ist. Diese
Kreise heissen Unter- Wiener- Wald, Ober-Wie-
ner - Wald , Unter - Manhartsberg , Ober - Man-
hartsberg und ihre Gränzen sind innerhalb des
Landes die Donau, der Manhartsberg und
der Wienerwald ; eine Eintheilung in vier Vier-
tel, die durch die Gestaltung der Oberfläche
des Landes selbst gegeben ist.
§. 187. l¥leiier-]irea8tAdt.
Im Kreise Unter- Wiener- Wald, der 76.1 Qua-
dratmeilen und 324.300 Einwohner zählt, ist der
Sitz der Kreisbehörde Wiener-Neustadt, welches
den Ehrennamen der allezeit getreuen führet.
Kaiser Max L wurde in der dortigen kaiserlichen
Das Enherzogthumöfterrcich (u. d. Emu). S5
Burg geboren und liegt dort begraben. In der
Burg selbst ist eine schöne gothische Kapelle
zum h. Georg, wo unter dem Altare die Ge-
beine des heldenmässigen Ahnherrn so vieler
Kaiser ruhen. An der Aussenseite der Kapelle
im Schlosshofe bedeckt eine in Stein gehauene
Wappentafel des Kaiserhauses im gothischen
Geschraacke im Jahre 1453 ausgeführt, die
hohe Wand. Maria Theresia hat in der
Burg die von ihr gestiftete grosse Militär-
akademie zur Erziehung von Ober-Offizieren
untergebracht.
Der Vater von Kaiser Max, Kaiser
Friedrich III., ein besonderer Liebhaber von
Wiener-Neustadt, hat im Jahre 1444 die noch
bestehende Cisterzienserabtei Neukloster ge-
stiftet, wo das Grabmal der Kaiserin Eleonora,
Kaiser Maxens Mutter, zu sehen ist.
Von den Fabriken ist die Zuckerraffinerie
von Reyer und Sfthlick bemerkenswerth.*
Die Wässer, welche am Fusse der näch-
sten Hügel sich sammeln, wurden zur Bildung
des Wiener-Neustädter Kanals verwendet, auf
dem vorauglich Eisen und Holz nach Wi^i
verföhrt wird.
f. SS. I»le BIcMAeltem «es MreUiM Ui
Im Kreise unter - Wiener - Wald sind
ausser Wien und Wiener-Neustadt die kaiserli-
chen Lnstschlössery ^e alten Abteien, ^e Berg-
werke und cUe Fabriken besonders merkwürdig.
i. St. IHe limUierUelie« IiWiSMU^Mer.
Um Wien ist ein Bogen ron kaiserlichen
Lustschlössern, ron denen jedoch nicht mehr
alle ihrer ursprünglichen Bestimmung gewid-
met sind. Das erste ist Schönbrunn, ein Lieb-
lingsaufenthalt Maria Theresias nnt unzähligen
Andenken aus ihrem Haus- und Familienleben,
mit einem Park in französischem Geschmacke,
einer Menagerie, worunter ein achter Steinbock
und fünf Giraffen, und einem der reichsten
botanischen Gärten der Welt, für den Indu-
striezeichner wegen der Fülle schöner und
seltsamer Pflanzenformen von nicht min-
Dag Enherzogtlmm Österreich Qa, d. Eom). t7
derem Interesse, wie fiir den Naturfreund
und den Gelehrten. Die Sammlungen der
Alpenpflanzen und der tropischen Aroideen
sind nirgends übertroffen. Von Schönbrunn
fuhrt eine Allee nach Hetzendorf, wo Kaiser
Joseph n. gerne ausruhte und im Schlosse
fast alles noch so wie damals ist. Am Ende einer
anderen Allee liegt Laxenburg, wo Kaiser
Franz in seinen jüngeren Jahren am liebsten
war, mit einem reizenden Parke auf mehreren
Inseln der Schwechat, deren Arme mit Schwänen
bedeckt sind. Die merkwürdigsten Ziei^ebäude
dieses Parkes sind die Franzensburg, die Nach-
ahmung einer mittelalterlichen Burg, deren
Inneres eine reiche Sammlung von Andenken
aus dem Mittelalter enthält, der Pavillon auf
der Marianneninsel mit einem sehr schönen»
grossen und wohlerhaltenen antiken Mosaik-
boden aus den-Loiger Feldern bei Salzburg,
die Sage von Theseus und Ariadne vorstellend,
und der „Tempel der Eintracht," eine offene
Rundhalle von acht korinthischen Säulen getra-
gen, ein anmuthiges Werk des Architekten
t8 n. Absdiiiitt.
Muretti (1795}. Nördlich von Laxenburg
unwdt der Donau ist das ehemalige kai-
serliche Lustschloss Neugebäu, jetzt als Pul-
rermagazin benützt, welches Kaiser Rudolf II.
genau an dem Orte und nach der Form
des Gezeltes erbauen liess, in welchem
Sultan Soliman 1529 die Belagerung Wiens
leitete. Noch näher der Donau liegt nur
durch eine schöne Au vom Strome getrennt,
Ebersdorf, gewöhnlich Kaiser - Ebersdorf ge-
nannt, wo Napoleon im Jahre 1809 vor seiner
Niederlt^ bei Aspem sein Hauptquartier hatte,
uil den Übergang über die Donau zu bewerk-
stelligen.
f. 80* Die Stifter.
Der Kreis Unter- Wiener-Wald hat ausser der
Babenbergischen Benediktinerabtei zu den Schot-
ten in Wien (von 1139) und der Cisterzienser
Abtei in Wiener-Neustadt noch zwei alte grosse
Stifter: Klostemeuburg und Heiligenkreuz,
beide von Leopold dem Heiligen errichtet,
das erste 1108 fiir regulirte Chorherren, das
zweite 1184 fUr Cisterzienser. Klostemeuburg
Das Erzherzogthum Österreich (u. d. Enns). 29
bewahrt die Reliquien des Stifters^ Heiligenkreuz
einen grossen kostbar gefassten Kreuzpartikel.
Die Vorderseite der Stiftskirche von Heiligen-
kreuz ist eines der wenigen Überbleibsel roma-
nischer Baukunst.
!• 81. Die Bergwerke.
Von den Bergwerken sind die auf Stein-
kohlen zu Grünbach und Lichtenwörth die
bedeutendsten^ von denen ein jedes über 100.000
Zentner erzeugt. Am nächsten daran in der
Erzeugungsmenge ist das zu Gloggnitz. Alle
drei gehören dem nämlichen Unternehmer
A. Miesbach. Zu Putten ist ein Bergbau auf
Eisen^ wo über 20.000 Zentner Roheisen gewon-
nen werden.
f. 8S. Dto FmbrilLeii.
Unter den Fabriken hat der Kreis unter
dem Wiener Wald eine , die wohl die
grösste auf Erden und eine, die die grösste
ihrer Art im Reiche ist Die erste ist die
A. Miesbachische Ziegelfabrik zu Inzersdorf am
80 IL Abtdmitt.
Wiener Berge. Sie ist darauf eingerichtet, in
einem einzigen Jahre bis 68 Millionen Stücke
Bauziegel zu erzeugen. Ihre wirkliche Erzeu-
gung betrug im Jahre 1851 44 Millionen. Wo
die gothische Denksäule des Leidens Christi
auf dem höchsten Punkte des Rückens des
Wiener Berges steht, d. i. die sogenannte Spin-
nerin am Kreuz, sieht man im Süden die kolos-
sale Ziegelei, welche den Lehm des Wiener
Berges in den Baustoff verwandelt, der alljöur-
lieh das Häusermeer im Norden,, das schöne
Wien, mehr und mehr anfüllt und ausdehnt.
Eine höhere Verwendung findet der Lehmreich-
thum des Wiener Beckens in den zwei Terra-
cottafabriken zu Wagram bei Leobersdorf und
zu Inzersdorf, welche statt der kostspieligeren
und minder haltbaren Steinmetzarbeiten allen
Bauschmuck in gebranntem Thon liefern.
Die grösste Fabrik ihrer Art im Reiche ist die
auf Aktien gegründete Baumwollspinnerei zu
Pottendorf mit 200 Spinnmaschinen, 52.000
Spindeln und mehr als 1000 Arbeitern. Ausser
dieser sind noch über 40 andere Baumwoll-
Das Erzheneogtlnm Österreich (u. d. Enns). 31
Spinnereien, von denen die zu Möllersdorf und
Trumau über 30.000 Spindeln haben.
Am Donaustrande liegt gan^ nahe der
ungarischen Gränze, Hainburg^ die im Nibelun-
genliede genannte Heuneburg; deren Ruinen
über der jetzigen Stadt noch sichtbar sind. Dort
ist eine der ^össten kaiserlichen Tabakfabri-
ken. Sie hat un Jahre 1848 bei 70.000 Zent-
ner an Schnupf- und Rauchtabak erzeugt.
f. 88. Baden und «eine C^y^nd.
Der beste weisse Österreicher Wein wächst
um Gumpoldskirchen , der beste rothe um
Vöslau, dazwischen liegt das Städtchen Baden
mit Schwefel-Baderii; Kaiser Franzens Lieblings-
Sonuneraufenthalt in seinem Alter ^ geheiliget
durch das Andenken an den Tag; an dem im
Sommer des Jahres 1832 Kaiser Franz das
einsame Leichenbegängniss eines Armen aus
Barmherzigkeit zu Grabe geleitete. Baden hat
eine besonders warme Lage, der es die auf-*
fallenden südlichen Pflanzenformen der Gegend
Tördankt Die Schwarzföhren ihrer Felsklippen
erinnern an die Pinienhaine Italiens.
i.M. üer Kreis«
Der Kreis Ober-Wiener-Wald itt der
groflste unter den Kreisen Niederosterreichs, hat
aber am wenigst^i Eanwohner, auf 97.5 Qua-
dratmalen nur 839.370. IMese Eradiannng
wird dorcli die Waldung^i bedangt, die i&k
groflst^i Theil des Bodens bededc» und
den eigentlichen Charakttfzug des KiXäSes
Inlden. la Holz und St^nkohl^i bestdioi seine
henrorragenden En^ignisse; die Bewohner
der waldfreien Stellen an den wassenrdch^i
Badien sind mit Vorliebe Geweben zu-
getfaan^ die &*ennstoff und Wasserkraft brau-
che« Auch hat dieser Kreis gleich dem vori-
gen die alten reichen Stifte, wie sie unange-
tastet in so grosser Anzahl und Nähe in der
ganzen katholischen Welt einzig nur im Erz-
herzogthume Qstorreich unter dem Schutze der
Habsburger als Asyle für die Gott zuge-
wandte Wissenschaft bestehen.
Der Hauptort des Kreises ist St Polten
an der Traisen. Von dort abwärts in dem
Daf Erzhenogthum öfterreich (u. d. Sans). 3t3
Winkel, den die Mündung der Traisen mit
dem Donaustrome bildet, liegt das grosse
A. Miesbachische Kohlenbergwerk Thalern,
welches nahe an 400,000 Zentner erzeugt und
den grossen Vortheil hat, die wohlfeilste
Strasse; d. i. den Donaustropi, am Fusse der
Schacl]^ zu haben. Die übrigen bedeutenden
Steinkohlenwerke sind zu Grossau, Tiefenfucha,
Stehgraben und Hinterholz.
Nordwestlich vom Ötscher in den Quellen-
gebieten der Ybbs und der Erlaf liegt die
Eisenwurzen, eine Gebirgslandschaft, welche
so heisst, weil die dortige Bevölkenmg sich
grösstentheiLs von der Verarbeitung de» Eisens
und Stahles zu Werkzeugen ernährt. In ihr
liegen die Ortschaften Waidhofen an der Ybbs,
Ybbsitz, Stiebar, und Gresten. Auch Scheibbs
und St Ägydy haben den gleichen Erwerbs-
zweig-
Die Benediktiner haben die Stifter Melk,
die alte Burg der Babenberger , Göttweih und
Seitenstetten, die regulierten Chorii^ren haben
Herzogenburg, die Cisterzienser Lilienfeld. Im
Ueofler, öaterreiob, n. 3
n IL
Tnllnerfeld li^ Tulln, eine der äkesten Sttidte
des Landes, welche in der lu Dreikönigskapelle
dnes der besterfaaltenen Denlcmsler aas der
Zeh des Überganges von dem Romanisdien in
den godiisdien BanstQ besitzt
Der Kreis Ober-Manharts-Berg, gemonlun
das Waldviertel genannt, hat 87.7 Quadnt-
mrilen nnd S50.819 Einirohntf. Er ist der
zweite an Grosse, der dritte an Einwohner-
zahl, nnd durch ^ne Unzahl von Bargen ans-
gezddmet, die, znm grosseren Hieile in Rainen,
die Granitkappen zieren and diemals die Thft-
1er beherrsditen.
Der Hanptort des Krases ist Krems, am Ein-
fioase des Kamp in die Donau, wo in dw Nihe
swd Handdattraflsen, die dne yon Znaim , &
andere Ton Badweis aasmiindeii. Ganz nahe da-
bei liegt an der Donau das Stidtchen Stein,
der Landm^Bplati der Sdiifie, der Stapelplatz
des dortigen ffandds, Ke vorzfiglicfastMi Bor-
Ml sind DtttreDMooi an der D^man, das Ge-
Daf Erzherzogthmm öiierreich (u. d. Enns). /35
föngnifis des Königs Richard Löwenherz von
England; Euenring bei Eggenburg, der Stamm-
sitz des gleichnamigen berühmten Adelsge-
schlechtes, beide in Ruinen, dann die noch
grossentheils gut erhaltene Rosenburg bei Hörn,
die Bundesfeste der protestantischen Stände,
seit 1593 in ihrer jetzigen Gestalt.
Alte Abteien sind zu Zwettl und zu Geras.
Beide sind Stiftungen des zwölften Jahrhun-
derts. Zwettl gehört dem Orden der Cister-
zienser, Geras dem Orden der Prämonstratenser.
Maria Taferl ist eine sehr stark besuchte
Marienwallfahrt; die Kirche liegt über Marbach
an der Donau. Dort, dann zu Brunn am Walde,
Wegscheid, Ötz und Amstall sind Graphitberg-
werke, welche aber alle zusammen kaum 500
Zentner erzeugen. Ohne Vergleich wichtiger
als die auf diese kleinen Graphitwerke be«-
schränkte Montanindustrie ist die ladustrie und
der Hausierhandel mit Webestoffen, vorzüglich
mit Bändern im Norden des Kreises, wess wegen
die Gegend von Gross-Sieghards, wo der Mittel-
punkt dieser Industrie ist, mundartlich das
86 n. Abfdmitt
Bandlkramerlandl genannt wird. Es werden
von dort jährlich bei 20.000 Zentner fertiger
Band- und Manufakturwaaren (namentlich
Schnürl- und Piquet-Barchent, Leinen-, Baum-
woU- und Schafwoll-Bänder, Kattune, Organtine
und Gelsengarne) yersendet
!• 36« Der Kreis Ilnter-IHaiiliartsbery«
Der Kreis Unter - Manhartsberg , mit 82
Quadratmeilen im Flächenraum, 281.672 Ein-
wohnem und der Stadt Komeuburg an der
Donau als Hauptort, ist der Kreis der Schlacht-
felder. In der Nähe des heutigen Städtchens
Marchek besiegte Otakar 1260 den König
Bela von Ungarn. Bei Jedenspeigen fiel 1278
die Schlacht vor, in der Rudolf von Habsburg
über Otakar von Böhmen siegte. Zwischen
den Dörfern Aspam und Essling fiel am 21.
und 22. Mai 1809 die grosse Hauptschlacht
vor, welche bei uns die Schlacht bei Aspam,
in Frankreich die Schlacht bei Essimg genannt
wird, und wo Napoleon mit 130.000 Mann
von Erzherzog Karl mit 70.000 Mann geschia-
Das Erzherxogthum öiierreich (u. d. Enns). 37
gen wurde. Bei Deutsch- Wagram am 5. und
6. Juli 1809 entschied im Kampfe mit Napoleon
das Kriegsglück gegen Osterreich. Alle vier ge-
nannten Schlachtfelder liegen im Marchfeld, das
sich durch Getraidebau auszeichnet, während
im westlichen Theile des Kreises der Weinbau
vorherrscht. Das Städtchen Rotz treibt den
vorzüglichsten Weinbau und fährt jährlich an
30.000 Eimer aus.
Nahe bei Wien, zu Jedlersee an der Donau,
ist eine grossartige nach den neuesten techni-
schen Erfahrungen mgerichtete Bierbrauerei,
die in jeder Beziehung eine Musteranstalt ge-
nannt zu werden verdient. Bei dem Dorfe
Grund an derZnaimer Strasse ist der ergiebigste
Pttodott von versteinerten Meerthieren, von
woher eine sehr schöne Sammlung in der k. k.
geologischen Reichsanstalt in Wien zu sehen ist
ni. Abschnitt.
Uaa Erzherzogthum Österreich (ob der Enns).
bterreich ob der Enns, welches jetzt kurz-
weg Oberösterreich genannt wird, hat nur
208.3 Quadratmeilen im Flächenraum und ist
also viel kleiner als Unterösterreich, steht ihm
aber an Eigenthümlichkeiten kaum nach und
übertrifft es sogar in gewissen Punkten. An
der dreifachen Gränze von Salzburg, Steier-
mark und Oberösterreich erhebt sich im Quellen-
gebiete der Traun die Dachsteingruppe, welche
den einzigen Gletscher und zugleich den höch-
sten Punkt des Landes (9490'), enthält. Von
dort bis zu dem tiefsten Punkte desselben (690'),
Das Enheriogtlum österreioh (ob d. Emu). ^
WO die Donau unter Sarmingstein mit ihren
beiden Ufern unterösterreichisch wird, ist ein
Höhenunterschied von 8800'.
S« 88. Der Antliell »m JLlpenyelilrye.
Westlich von der Dachstein0*uppe zwi-
schen der Traun und Steier liegt die Gruppe
des grossen Priels 7944', zwischen der Steier
und der Enns die desPyhrgas, 6930'. Alle
diese drei Berggruppen gehören den nörd-
lichen Kalkalpen an, deren Vorgruppen und
Ausläufer das ganze Land zwischen der Enns
und der Traun bis gegen die Donau zu erfüllen.
In ihrem unteren Laufe haben diese Alpenflüsse
in die Länge gedehnte Thalebenen aufgeschüt-
tet, deren Boden unfruchtbarer Kalkschotter
ist. Die an der Traun erstreckt sich von Linz
bis über Wels und heisst die Welser Hude.
Zwischen der Traun und dem Inn liegt der
Hausruck, dessen höchster Punkt am Stein-
berg 1736' nicht übersteigt, ein tertiärer niederer
Höhenkamm, der sich nur 7 — 800' über die
Thalfläch^n d^s Inni$ und d^r Traun erhebt und
%• m. Abfolinitt.
mit Beinen Ausläufern sich bis in die Nähe der
Donau erstreckt.
S- 89* Ber Antltell »m lidlmilseli- mAlirliicIieii
Nördlich von diesen zwei Orten und unmit-
telbar um Linz selbst gehört der Boden schon
dem granitischen böhmisch-mährischen Gebirgs-
systeme an, welches ganz Oberösterreich jenseits
der Donau ausfüllt und an der nördlichen
Gränze den Rücken des Böhmerwaldes bildet.
Dort liegt der Plökenstein, nördlich von Unter-
Schwarzenberg, 4351' hoch.
f. 40. Die Don»«.
Der Hauptfluss ist die Donau, welche von
Passau bis Sarmingstein in einer Länge von
24V2 Meilen dem Lande wenigstens mit einem
Ufer angehört, beide Ufer sind von Engel-
hartszell bis Enns, d. i. in einer Länge von
16 Meilen oberösterreichisch. Wo die Donau
sich durch das Granitgebirge ihr Felsenbett
gegraben hat, fliesst sie eingeengt und an
mehreren Orten sind die Stromschnellen und
Daf Enherzogthom Österreich (o, d. Ennt). %1
Wellenbrecher der Schiffahrt gefldirlich. Der
»Strudel und Wu-bel* von Grem abwärts gegen
den Markt Struden wurde in den letzten Re^e«
rung^ahren von Maria Theresia durch Sprengung
der Übelsten querlaufenden Klippen uud wie«
der in neuester Zeit fahrbarer gemacht. Die
Donau nimmt rechts den InU; die Traun und
die Enns^ links die unbedeutenden Flüsschen
grosse Mühly kleine Mühl und Aist auf*
S. tl« Der lim unii lile Eaiie,
Der Inn ist von der Einmündung der Salza
bis auf eine halbe Stunde vor seiner eigenen
Einmündung in die Donau am rechten Ufer ober-
österreichisch tmd zugleich Gränzfiuss gegen
Baiem. Breit und inselreich durchströmt er
die gegen die Donau sanft geneigte österreichisch-
bauische Hochebene (1000' — 8000- DieEnns
ist von der Mündung des Ramingbaches ange-
fangen Gränzfiuss gegen Unterösterreich.
f. 4S« Ble TrUim und ilire Seen.
Zwischen der Enns und dem Lm strömt
der eigentliche Charakterfluss von Oberöster-
*i IIL
rekdi; die krystallhelle Traun. Von 17 Meilen
äures Isxifes innerhalb Österreich sind 1 6 schiff-
bar j sie durchrinnt den Hallstädter und Gmund-
ner See^ bildet zwei Wasserfblle, den wilden
Lauffen und den Traunfall; welche beide durch
Nebenkanäle umschifi); werden^ und zu ihrem
Wassergelnete gehören die fünf anderen schönen
Gebirgsseen des Salzkammergutes^ der Almsee,
Wolfgangsec; Zellersee, Mondsee und Attersee.
Durch diesen Reichthum an Seen bildet ihr und
ihrer Zuflüsse oberer Lauf eine der schönsten
G^enden des Alpengebirges.
S« 4S. Die Bewolmer«
Oberösterreich zählt 717.500 Einwohner,
14 Städte, 97 Märkte und 6026 Dörfer. Nur zwei
OrtschaftBi^ beide Städte, haben über 10.000
Einwohifor, Linz nämlich undSteier, Linz 27.000,
Steier 10.500. Alle Einwohner sind deutsch
und mit Ausnahme von 18.500 Protestanten
(grösstentheils augsburgischen Bekenntnisses)
katholischer Reli^on. Die Landesgränzen fallen
mit den G ranzen des Bisthums von Umz zu-
8$lDm^,
Dftf Erzherzogtfanm öthrrreieh (ob d. £001). %t
Die Haupterzeugnisse des MineralreiGkeg
Bind Salz und Braunkohlen; die des Pflanzen*
reiches Getrane und Heu^ die des Thierreiches
Rindvieh. Die Industrie beschäftigt sich YW*
ztiglich mit der Fabrikation von Stahlwaaren
und Webestoffen. Wiesen und Äcker bedecket
einen grossen Theä des Bodens, nur im Sttdea
entziehen die Hodigebirge und die Seen der
Produktion grössere Flächenräume. Von je
10.000 Joch suid 9091 produktiv. Oberösterreich
zeichnet sich unter allen Alpenländem durch
den gänzlichen Mangel an Eisenbergwerken
aus und ist überhaupt sehr metallarm. Seine
hohe Lage versagt auch den Weinbau fast
gänzlich; während der Obstbau im Grossen
beirieben wird.
S« 4A. VerMeliMiiilUel,
Der Verkehr wird durch zehn schiffbare
Flüsse sehr begünstiget. Ausser der Donau
bestehen si^ aus neun Seiten(;ewässern ihres
U OL AbMiuriit
Gebietes ^ die sämmtlich an ihrem rechten
Ufer liegen, deminn n&mlich mit der Salza,
der Traun mit der Ischl, Vöckla, Ager und
Akn, der EnnB mit der Steier. Die Traun und
die Emui mit ihren Nebenflüsseil^ fuhren vor-
sflgKch die eigenen Landesprodukte, Sals und
Braunkohlen, Holz und Kalber, Eisen und
Stahlwaaren der Donau zu. Die anderen Was-
aerstrassen belebt auch der Handel ron Tirol,
Salzbui^ und vorzüglictr t«i Baiern; Salz,
Getraide und Holz sind die voriierrschenden
Artikel.
SM.
OberSsterrdchhatiSlVolkssdiulra, danm«
ter 7 Hauptschulen. Von je 100 schulfthigai
Kindern besudien 96 die Schule. In Linz und
KremsmQnstw sindOb^rgymnasieii. Eine selbet-
stlndige Obwrealfichule ist m Linz; Unter-
raalsoliuleii, die mit Hanptodnifan in Verbin-
dng aleheD, sind in Steier, Wels und Ried.
Dal Enhersogtlram Otierreich (ob d. Enni). %5
Das Wappen des Landes ob der Enns ist
ein der Länge nach getheilter Schild; dessen
rechte Hälfte einen einfachen schwarzen Adler
im goldenen Felde , und dessen linke zwei
silberne Pfbhle im rothen Felde enthält
f. 48. SlBitlieUuMy.
Oberösterreich wird in vier Kreise abga-
theilt; von denen drei, der Innkreis, Hausruck-
kreis und Traunkreis, am rechten Ufer der
Donau Hegen. Das ganze linke Ufer nimmt der
Mühlkreis ein, zu dem noch die am rechten
Ufer liegende Landeshauptstadt Linz mit ihrer
nächsten Umgebung gehört.
i 49. Ber JHüMlLrels.
Der Mühlkreis hat 223.261 Einwohner
und 57.1 Quadratmeilen. Die Bevölkerung ist
besonders hn Norden mit Erzeugung von Leinen-
waaren beschäftiget. Die Verbindung mit Böh-
men ist durch die Gmunden- Linz -Bud weiser
4i m.
Etfenbahn erleichtert Ein Triftkanal Terbmdet
fiber den Rücken des Böhnitfwaldes zwd Zu-
bfidie der Moldau nnd der grofifl^i Miihl; so
kommt viel Holz aus Böhmen bis an die Donau.
EKe Hauptstadt Linz ist von 32 Befesti-
gmigsÜiQrmen umgeben. Sie ist ein Stapel-
platz der Donaudampfichifbhrt Einige kleine
Fabriken erzeugen Barchent, Schafwollstoffe
und Leder. Die Natur- und Kunstmerkwürdig-
koten werden in einem von den Ständen
des Landes untarstützten Museum aufbewahrt.
Ober Linz li^ an der Donau Wilhering, ein
altes Cisterzienserstift, südöstlich von Linz
an der Traun liegt Eleinmünchen mit drei
Baumwollspinnereien, welche zusammen über
84.000 Spindeln zählen. Am linken Ufer der
Donau hat der Pesenbaeh Perlenmuscheln und
in Goldwörth wurde aus dem Sande des Stro-
mes einst Gold gewaschen. Mauthhausen lie-
fert mit seinen Granitbrttchen das vortreffliche
Wfirfelpflaster der Stadt Wien. Die Gegend
von Grein und Struden ist durch die Burg-
minen Werfenstdn, Werdschloss/ Hausstein
Da0 Erzherzogtlraiii Otterreieh (ob d. Enni). %7
und Sarmingstein und durch das ScUosfi Gran-
burg ausgezeichnet. In Struden ist eine Ziindwaa-
renfabrik, welche jahrlich 400 Millionen Schwe-
felhölzchen und 140 Millionen feine Zündhölz-
chen Yorzüglich zum Handel für die Levante
produzirt. Landeinwärts in der Mitte des Krei-
ses liegt Hellmondsöd mit der Gruft der Sta-
rhemberge, im Norden das Prämonstratenser-
stift. Schlägel. An der Glänze von Böhmen
liegen grosse Leinwandbleichen zu Vorder- und
Hinterweissenbach, wo jährlich bei 80.000 Stück
fertig gemacht werden.
f. 50. Der Innkrei«.
Der Innkreis, mit 38.9 Quadratmdilen und
139.312 Einwohnern; ist die Kornkammer des
LandeS; er erzeugt jährlich fast zwei Millionen
Metzen Getraide. Die ebenen Weidestrecken
am Inn und an der Salza begünstigen die
Pferdezudit. Des Kreises Hauptort ist Ried;
fast in der Mitte gelegen, ein freundlicher Markt
mit Getreidehandel. Unweit davon ist Aurolz-
münster mit einem Wasserschlosse d^ Grafen
«I in Abtchnilt.
Arco- Valley, denen die kleinen Kohlenwerke
von Windiflchhub und Stranzing gehören.
A. Miefibachisch sind die Kohlenwerke zu
Wildshub und Pramet. Das zu Wildshub liegt
an der Sa]za und ist von allen vieren das be-
deutendste. Am Inn ist Keichersberg als Chor-
herrenstift, Schärding als Geburtsort des Lite-
rarhistorikers und klassischen Dichters Denis
(1729 — 1800) ausgezeichnet.
f. ftl. Der HatanrackkreUi«
Der Hausruckkreis ist der grösste und volk-
reichste des Landes. Er hat 66.6 Quadratmei-
len im Flächenraume und 266.255 Einwohner.
Sein Merkmal ist das Salz. Der Bergbau im
Hallstadter Salzberge, die Salzsud werke am
Traunsec; InLangbathundGmunden, die Soolen-
bader zu Ischl, die Eisenbahn von Gmunden
nach Budweis, die lebhafte Schiffahrt auf der
Traun sind eben so viele Folgen des grossen
Bergsegens an diesem Mineralstoffe. Der Theil
des Kreises von der Südgränze bis Gmunden
hABSt das Salzkammergut. Die dortige Salz-
Das Erzherzogthiim Österreich (ob d. Ennf). %9
erzeugung beträgt an 800.000 Zentner Sudsalz
und an 7000 Zentner Steinsalz.
Im Salzkaramergute ist auch St. Wolfgang
am See des gleichen Namens, mit einer schönen
Kirche im spätgothischen Baustile von 1477
und den Gebeinen des heil. Wolfgangs. Über
St. Wolfgang erhebt sich der Schafberg. Sein
Gipfel gewährt eine Aussicht auf 19 Seen,
theils im Hausruckkreise, theils im nahen
Salzburg. Am Traunsee liegt Ebenzweier,
wo der Hoch- und Deutschmeister Erzherzog
Maximilian von Österreich-Este ein Schloss be-
sitzt und es bewohnt. Nördlich vom Salz-
kammergut an der Traun liegt das ßenedik-
tinerstüt Lambach und der Hauptort des
Kreises, Wels, wo Kaiser Max I. auf der
Reise vom Tode ereilt wurde.
Westlich von Wels am Hausruck ist der
Hauptsitz des Obstbaues. In jener Gegend
liegt die Burg Starhemberg, der Stammsitz
des berühmten gleichnamigen Grafengeschlech-
tes und weiter nördlich Maria Scharten, wo
die Protestanten von Oberösterreich ihren Super-
Heufler, Österreich IL 4
50 in. Absclmitt.
intendenten haber. Der Hausruck hat an
seinem südlichen Abhänge mehrere ergiebige
Braunkohlenminen, welche von der Gewerk-
schaft des Grafen St. Julien zu Wolfsegg und
von der Traunthaler Gewerkschaft ausgebeu-
tet werden und zusammen fast eine halbe
Million Zentner geben.
§ 58. Ber Trannkrels.
Der Traunkreis ist in seiner nördlichen
schmäleren Hälfte von der Traun> der Donau
und der Enns eingerahmt, die südliche Ausbuch-
tung ninmit das Gebiet der Steier ein, ein dünn
bevölkertes Hochland mit vorwiegender Almen-
wirthschaft. Der Kreis, dessen Flächenraum
46.7 Quadratmeilen enthält, wenn gleich grösser
als der Innkreis, ist doch der am schwächsten
bevölkerte, er hat nur 128.700 Einwohner. Er
zeichnet sich durch die Industrie in Stahl- und
Eisenwaaren aus, welche vorzüglich im Enns-
thale von Steier an aufwärts verfertiget werden.
Der Hauptort des Kreises ist die Stadt Steier>
Das Erzherzogiknm öttenreich (ob d.Enni). 61
zugleich der Hauptsitz der genannten Metall-
Industrie. Die Sensen von Steier sind ein ge-
suchter Artikel des österreichischen Ausfuhr-
handels, sie gehen vorzü^ch über Brody nach
Russland. Der Werth der jährlich erzeugten
Sensen übersteigt 1 Million Gulden. Mehrere
Ortschaften verlegen sich auf die Fabrikation
verschiedener Werkzeuge; so werden in Mölln
vorzüglich Maultrommeln, in Losenstein vor-
züglich Nägel verfertiget. Reichraming verar-
beitet in 20 Eisenhämmern das rohe Materiale.
Der Traimkreis hat in' seinem Unterlande
die zwei sehr alten Stifte St. Florian, fiir
Augustiner-Chorherren, von 1071 und Krems-
münster für Benediktiner, von 777, beide durch
Grossartigkeit und Gelehrsamkreit, Kremsmün-
ster insbesondere durch sein Wirken fiir Un-
terricht und Erziehung und durch seine sehr
thätige Sternwarte ausgezeichnet.
In Schlierbach, welches drei Stunden ober
Kremsmünster liegt, haben die Cisterzienser
eine Abtex<
Die uralte Stadt Enns schliesst den Kreis
58 m. Abidmitt.
und das Land gegen Unterösterreich ab. Das
nahe Dörfchen Lorch bewahrt den Namen der
altrömischen Station und des altcbristlichen
Bischofsitzes Laureacum, wo im Jahre 804 der
heilige Märtyrer Florian in die Enns geworfen
wurde.
IV. Abschnitt.
Da$ Henofflhum SaUburg.
Das Herzogthum Salzburg hat nur 130,38
Quadratmeilen im Flächenraurae. Seine südli-
chen Gränzgebirge erheben sich weit über die
Schneelinie, während im Norden die Kalk-
alpen mit prallen Wänden gegen die bairisch-
österreichische Hochebene zwischen den Alpen
und der Donau abfallen.
§. 54« Die Centralulpeii und Iniibeiieiidepe
die Taaern.
Die Centralalpen, welche das Land gegen
Tirol und Kärnthen abgränzen , haben im
5% IV. Abschnitt.
SalzbuT^chen zweiÄtse, so dass drei Gebirgs-
züge zu unterscheiden sind. Die Hauptkette
ftihrt den Gesammtnamen der Tauem. Diese
sind, soweit sie die Gränzen von Salzburg gegen
Tirol und Kämthen bilden, mit Gletschern be-
deckt Ihre Sättel werden insbesondere die
Tauern genannt und die bemerkensweröie-
sten in der Reihe von Westen gegen Osten
sind: Der Felber- oder Windischmattreier-,
der Nassfelder - oder Mallnitzer - und der
Radstadter- Tauern. Die bedeutendsten Hoch-
gipfel; welche sich zwischen den einzelnen
Tauem aus den Eisfeldern erheben, sind :
Die Dreiherrenspitze auf der Wasserscheide
der Becken des adriatischen und schwarzen
Meeres, so genannt, weil sie einstens dreier
Herren Länder theilte: Görz, Salzburg, Tu^ol;
ferner der Sulzbacher Venediger (11 622'}, Salz-
burgs höchster Punkt, endlich der Ankogel,
noch 10291'.
Von den beiden Nebenketten der Central-
alpen trennt die eine die tirolischen Zubäche
des Inns von dem Gebiete der Salza, die andere
Das Henogihum Salzburg. 55
scheidet das kärnthnerische Draugebiet von den
Quellen der Mur.
§• SS* Ble nördliclaeii Kalkalpen und
llir Vorland.
Die nördlichen Kalkalpen werden durch
die Saale und die Salza in mehrere Gruppen
geschieden, von denen die westliche zumgrössten
Theile Tirol angehört und den Pass Strub in
sich begreift, die mittlere das bairische Gebiet
von Berchtesgaden einschliesst und mit dem
ewigen Schneeberg sich noch auf 9298' erhebt,
die östDche hingegen, deren höchste Erhebung
das Tännengebirge heisst, durch einen Rücken
von untergeordneter Höhe mit der Dachstein-
gruppe in Verbindung steht. Zur östlichen
Gruppe gehören noch mehrere dem Tännen-
gebirge vorgelagerte Parallelketten von abneh-
mender Höhe, die endlich in sanften Hügeln
von Sandstein allmälig gegen das Flachland
verlaufen und so dem rechten Ufer der Salza
von Salzburg angefangen seinen eigenthümli-
chen Charakter geben.
56 IV. Abfchnitt.
§. 56. Ble WUkmme.
Den Quellpjebieten der drei Flüsse, welche
in dem Hochgebirge entspringen, der Salza,
der Enns und der Mur entsprechen die alten
Gaunamen des salzburgischen Oberlandes:
Pinzgau, Pongau; Lungau. Doch gehört das
Pongau in seinem vorderen Theile noch
zum Gebiete der Salza. Die Salza vnrd in
ihrem west- östlichen Laufe durch eine sehr
grosse Menge senkrecht einmündender Wild-
bäche gehemmt und der Thalboden ist dess-
wegen streckenweise sumpfige Rossweide. Nach
ihrer nördlichen Wendung durchbricht sie die
Kalkalpen bei dem Passe Lueg, wo sie in .den
^Öfen* unter zusammengestürzten Felsmassen
fast verschwindet, wird bei GoUing flössbar, bei
Hallein schiffbar und nimmt unter Salzburg
die Saale auf, dann verlässt sie zuerst mit ihrem
linken, später bei Ehing auch mit ihrem rechten
Ufer das Land. Die Enns und die Mur ge-
hören nur mit ihrem Quellengebiete hieher.
D«f Uersagthnm Sabburg. 57
(. 59. Seen and l¥Miflerffftlle.
Salzburg gehört im Nordosten noch zu der
Seenregion des Salzkammergutes. Hieher zählen
der Grabensee, Ober- und Niedertrum- auch
Mattsee, der Wallersee, Fuschlsee und theilweise
der Wolfgangsee.
Ausser dieser Region überschreitet nur der
Zellersee im Pinzgau die gewöhnlich sehr
engen Gränzen der Gletscher und Hochgebirgs-
seen, deren im Salzburgischen nahe an 60 ge-
zählt werden.
Im äussersten Südwesten des Landes ist
der prächtigste und grossartigste Wasserfall des
ganzen Reiches , der Krimmlerfall, welcher in
fünf Absätzen über 2.000 Fuss hoch ist. Salz-
bürg hat überhaupt im ganzen Reiche die
meisten schönen Wasserfalle.
§. ftS« Die Bewelinep.
Salzburg hat 146.000 Einwohner, und ist
im Verhältmss zum Flächenraume unter allen
Kronländem am schwächsten bevölkert, auf
die Quadratmeile treffen im Diu*chschnitt nur
58 IV. Abschnitt.
1171 Einwohner, Sie bewohnen nur drei Städte
(Salzburg, Hallein, Radstadt), 21 Märkte und
734 Dörfer. Kein Markt und noch weniger ein
Dorf erreicht die Anzahl von 2000 Seelen.
Diese vielen kleinen Ortschaften bilden nur
164 Gemeinden. Alle Einwohner sind deutsch,
fast alle katholisch.
(. 59» "Der aunseprftste Alpencliarakter.
Von je 10.000 Joch des Bodens sind zwar
8023 produktiv, allein davon besteht der bei
weitem überwiegende Theil aus Wäldern und
Almen. Die Almen machen 22 Perzent des
gesammten Flächenraumes aus. Beide Ar-
ten des produktiven Bodens gestatten nur eine
sehr dünne Bevölkerung. Das Verhältniss der-
selben zum produktiven Flächenraume ist im
ganzen Reiche das ungünstigste, auf je 1000
Seelen entfallen 6737 Joch. Salzburg ist das-
jenige Kronland des Reiches , in welchem die
Natur des Alpengebirges am reinsten ausgeprägt
erscheint In den Thälern wird kein Mais ge
baut, an den Hügeln wird die Rebe nicht ge-
Dan Henogthmn Salzburg. 09
zogen. Obwohl das Innere der Berge eine^
grosse Mannigfaltigkeit an Metallen enthldt,
fehlen doch die Steinkohlen in bauwürdiger
Menge und dieser Mangel ist ein Hinderniss
der Industrie, welche fast in jedem Zweige
wohlfeiles Brennmateriale braucht.
f. 60. Die IJrpredul&tien.
* Die Mineralgewinnung ist fast ganz in den
Händen des Ärars; nur die Gewinnung des
Salzes aus dem Dürrenberge bei Hallein ist
von Bedeutung. Die dortigen Salinen erzeugen
bei 3000 Zentner Steinsalz und an 300.000
Zentner Sudsalz. Von den Erzeugnissen
des Pflanzenreiches reicht das Getraide zur
Ernährung der Bevölkerung bei weitem nicht
hin ; dagegen wird Holz ausgeführt , unge-
achtet der Verbrauch im Lande aus mehre-
ren Gründen übermässig gross ist. So wer-
den die Wohn- und Wirthschaftsgebäude gröss-
tenstheUs aus Holz gebaut. Die Schifife und
Flösse, deren hauptsächliche Fracht das Hal-
leiner Salz ist, werden nur zur Thalfahrt
60 lY. Abschnitt.
verwendet, müssen also für jede Fahrt neu
gebaut werden. Die Streu zur Gewinnung des
Düngers besteht grösstentheils aus Ästen von
Fichten, so dass man in Lungau allein dazu
bei 12.000 Kubikklafter Reisig verbraucht. Das
Hauptholz ist die Fichte ; nur im Lungau, also
im Murgebiete, im innersten Winkel des süd-
lichen Abhanges der Centralkette, nimmt die
Lärche 37% des gesammten Waldbestandes
ein. Die Haupterzeugnisse des Thierreiches
sind Pferde und Rindvieh. Das Pinzgau ins-
besondere hat einen ausgezeichneten Schlag
schwerer Zugpferde, mit welchen ein gewinn-
reicher Ausfuhrhandel getrieben wird. Sie wer-
den von den Händlern meistens auf den ein-
zelnen Almen als Jährlinge zu dem Preise von
2 — 300 Gulden erkauft.
S. 61« Hundel and Vevl&elir.
Auf den Landstrassen wird grösstentheils
Ein- und Durchfuhrhandel, jedweder in unbe-
deutender Masse, auf der Salza Ausfuhrhan-
del betrieben. Es werden auf ihr jährlich
Das Hergogthnm Salzburg. 61
bei 700.000 Zentner an Waaren verschiiBft, da-
von ein Viertheil Salz, fast ebenso viel an Holz
und bei 120.000 Zentner Gyps. Die Schiffer der
Salza bilden ohne Ausschluss des baierischen
Ufers samrat den Schiffern von Obernberg
am Inn seit uralten Zeiten eine eng verbun-
dene Zunft , welche den Namen „vereinte
Schiffergemeinde Laufen*' führt und wozu die
Schiffer von Obemdorf mit 726, die von
Hallein mit 146 Köpfen gehören. Alle Löh-
nungen, die ein für allemal bestimmt und
und abgestuft sind, werden aus der Gemeinde-
kasse bezahlt , dagegen auch auf ihre Kosten
die Arbeitsunfähigen, dann die Waisen und
Wittwen nach Möglichkeit versorgt. Die Ge-
werbe- und Handelskammer des Kronlandes
ist in Salzburg. .
f* 68. Scliuleii.
Das ganze Land hat 147 Volksschulen, wo-
runter 12 Hauptschulen. Von je 100 schulfähigen
Kindern besuchen &8 die Schule. In der Stadt
Salzburg ist ein Obergynmasium und eine
6i IV. AbicliBitt.
mit d^ dortigen Hauptschule vereinigte ünter-
realschule.
i. 68» IVante und urappen.
Der Name^ der dem Lande und der
Hauptstadt zugehört, kömmt von der Lage der
alten Felsenbm^ der ehemals souveränen Erz-
bischöfe an der Salza. Das Wappen ist ein der
Länge nach getheilter Schild; links ein silber-
ner Querbalken im rothen Felde ^ rechts ein
schwarzer Löwe in Gold.
{• «4. ElntlteUuiis.
Salzburg ist nicht weiter in Kreise abge-
theilt; sondern die einzelnen Bezirksämter, 20
an der Zahl, unterstehen immdttelbar der Statt-
halterei, welche in der Landeshauptstadt Salz-
burg ihren Sitz hat.
(. SS. Die Studt.
Salzburg, das gegenwärtig 17.000 Einwoh-
ner zählt , ist durch seine schöne Lage am Ein-
gange in das Hochgebirge und durch seine
. Das HerzogthfoiD S«lzbarg. 6.1
Baudenkmäler aus der Zeit der souveränen
Erzbischöfe ausgezeichnet. Der Stil, in dem die
meisten gebaut sind und der aus den nahen
Brüchen des ünterberges dazu reichlich ver-
wendete^ Marmor geben der Stadt einen italieni-
schen Anstrich. Hieher gehören der Spring-
brunnen auf dem Residenzplatz, von Dario,
und die Domkirche, vollendet Von Solari. Die
Kirche des Benediktinerstiftes St. Peter enthält
das Grab des h. Rupert, des ersten Erzbischofes
von Salzburg. Im Hause No. 225 wurde im
Jahre 1756 einer der ersten Tonkünstler der
Welt, Wolfgang Amadeus Mozart geboren;
seine Bildsäule von Erz ist in der Stadt
aufgestellt.
!• 66. Ba« linnil«
Der Fürsterzbischf von Salzburg wohnt
in dem nahen kaiserlichen Lustschlosse Mira-
bell, in dessen Garten Statuen von Donner
aufgestellt sind.
Zwischen Hallein und GoUing sind die
Gypsbrüche Mossegg und Grubach; in einem
64 IV. AlMdinitt.
jeden werden jährlich bei 15.000 Zentner ge-
Wonnen.
Der Bergbau auf Gold und Silber wird
am Rathhausberge , am Siglitzberge und am
hohen Goldberge in derRauris betrieben. Sein
Erträgniss ist unbedeutend; im Jahre 1851
machte es im Ganzen bei 70 Mark Gold^ und
341 Mark Silber aus^ während in alteren Zei-
ten diese Min^ sehr reich waren. Der Rau-
riser Goldberg scheidet die Thäler Gastein und
Rauris, wo blühende Almenwirthschafl ist. In
Rauris sind 250 , in Gasteiu 700 Sennereien.
Das Gasteiner Thal ist durch seine warmen
Heilquellen weltberühmt. DasPongau hat eine
grosse Menge kaiserlicher Eisenminen,deren Erze
sämmtlich in den Werken von Werfen, Dien-
ten und Flachau verarbeitet werden. In Lungau
wird zu Rothgulpen Arsenik gewonnen, zu
Mautendorf Eisen. Die Schwefel- und Kupfer-
kiese von Salzburg werden in Mühlbach und
Hüttschlag zur Handelswaare gemacht.
V. Abschnitt.
Das Herzogthum Steiermark.
%• 69. Itfatiirbeirriir.
Das Herzogthum Steiermark, dessen Flächen-
raum 388.2 Quadratmeilen beträgt, ist grossen-
theils die östliche Abdachung des Alpenge-
birges. Fast unter den nämlichen Breitegraden
wie Tirol, theilt es unter allen übrigen Kron-
ländern nur mit diesem den Besitz aller drei
Ketten der Alpen ; es unterscheidet sich aber
von ihm vor allem dadurch, dass es in seiner
ganzen Ausdehnung dem Gebiete der Donau
und somit einem einzigen Meeresbecken ange-
hört, während Tirol nach drei Meeren abge-
dacht ist; auch ist es an seiner ganzen östli-
chen Gränze gegen Ungarn offen und nur Hügel
Heufler, Österreich. II. 5
6« V. Abschnitt.
oder fliessende Gewässer bezeichnen die Gränz-
linien. Der Boden der Steiermark erhebt sich
weder so hoch wie jener von Tirol, noch senkt
er sich so tief, die Firsten seiner Berge sind
fast nirgends mit Eisfeldern bedeckt, ihr Fiiss
ist nirgends nut immergrünen Laubwäldern
umsäumt.
!• 68« Extreme der H51ie mtil Tiefe.
Die zwei höchsten Punkte des Landes
liegen beide im Nordwesten, nur durch das
Ennsthal getrennt, in der Linie der Landes-
gränze ; der eme ist zugleich der höchste
Gipfel der nördlichen Kalkalpen, der Dach-
stein 9490' an der Gränze gegen Salzburg
und Oberösterreich, mit einem kleinen Gletscher,
der todte Knecht genannt, der andere der
Hochgolling 9045', in der Hauptkette der Cen-
tralalpen, dort Tauem genannt, an der Grunze
von Salzburg gegen das Lungau. Im Innern
des Landes erheben sich nur wenige Gipfel
über 7000', keiner erreicht 8000'. Der süd-
lichste Punkt des Landes, die Einmündung der
Das Herzogthum Steiermark* 67
Sotia in die Sare ist zugleich dessen tiefster:
eine Meile ober demselben liegt hart am Ufer
der Save das Städtchen Rann, 517' über dem
Meeresspiegel.
$. 09« Bie Centralaliien.
Die Centralalpen füllen mit ihren Zügen
und Ausläufern den grösseren Theil des Landes
und geben ihm seine eigene Gestalt. Die Haupt-
kette, in welcher der Rottenmannertauern liegt,
endet zwar schon mit dem Fresenberge nächst
dem Einflüsse der Liesing in die Mur, allein
die Seitenkette, welche wiederholt durch tiefe
Sättel unterbrochen wird und bis zum Speik-
kogel die Scheidewand zwischen der Mur und
der Drau bildet, zieht von dort nordöstlich,
setzt nach der Hochalpe bei Bnick über die
Mur und erreicht mit dem Wechsel nahe
an Ungarn die Gränze von Niederösterreich.
Ein Ast der vom Speikkogel südlich zieht, fUhrt
fort, die Mur von der Drau zu scheiden, über-
schreitet endlich die Drau und endet mit dem
Bachergebirge vor dem Pettauer Felde.
Zwischen dem Bacher und dem Wechsel
68 V*. Abfchidtt.
ist alles Land in einem weiten Bogen mit den
Zweigen und Ausläufern der genannten Seiten-
kette erfüllt. Die Gebirgsart ist wechselnd
und während die Hauptzüge bis zu ihren End-
punkten aus Glimmerschiefer bestehen, gehören
die niedrigeren Waldberge und bebauten Hügel
gegen den Osten hin tertiären Gesteinen an, wie
die sanften windischen Büchel (Slovenske go-
rice) zwischen dem Leibnitzer imd Pettauer
Felde. Nordöstlich davon unweit der ungari-
schen Gränze ragen einzelne kegelförmige Hü-
gel aus vulkanischen Gesteinen auf, z. B. die
Gleichenberge.
$. 90. Die ndrdllelieit Kall&alpen.
Die nördliche Kalkkette beginnt mit dem
Dachstein die nördliche Landesgränze zu bilden
und alle bei Oberösterreich und bei ünter-
österreich aufgezählten Gruppen derselben schei-
den theilweise mit ihren Gipfeln und Kämmen
jene beiden Länder von Steiermark. Über-
diess liegen südlich davon im Lande 'selbst
mehrere durch ihre Höhe und schroffe Gestalt
Das Herzogthum Steiennark. 69
ausgezeichnete Gruppen, welche dem nördli-
chen Alpenzuge angehören und gegen Osten
an Höhe abnehmen. Das Hochthor in der Ad-
monter Gruppe hat noch 7212', der Hoch-
schwab in der nach ihm benannten Gruppe
7176', die Veitsch nur mehr 6246'.
§. 91. Die südltclien Ralkaliien.
Die südliche Kalkkette betritt mit dem
Skutaverh an der dreifachen Gränze vonKärnthen,
Krain und Steiermark das Land und umschliesst
als Gränzgebirge, dessen höchster Gipfel in
Steiermark die Oistrica ist, die Quellen der Sann.
Bald senkt sie sich zu niedrigen, stark gewun-
denen Ketten, auf deren Höhen die Wege lau-
fen und weitausblickende Kirchen und Kapellen
stehen. Westlich vom Wotschberg, der noch
3096' hat, tritt der Höhenzug mit demMatzel-
gebirge nach Kroatien über.
§. 98. Die Gewässer.
Von den Gewässern Steiermarks erglessen
sich unmittelbar in die Donau die Traun, die
70 y. Abschritt.
Enns, die Raab; die Drau und die Save. Von
diesen entspringen im Lande die Traun und
die Raab , jene in der nördlichen Kalkkette,
diese in der Centralkette. Die Traun hat einen
von den übrigen steirischen Flüssen abwei-
chenden Charakter und gehört wegen ihrem
Ursprünge aus drei Seen, dem Altaussee,
dem Grundelsee und dem Ödensee, fast den
einzigen nennenswerthen im ganzen Lande, dem
seenreichen Salzkammergute an.
Die Enns fliesst aus Salzburg nach Ober-
österreich, 13 Meilen lang durch Steiermark,
beim Ein- und beim Austritte zwischen Eng-
pässen, in der Mitte des Laufes in einem
ziemlich breiten theilweise versumpften Thale;
sie wird durch den Einfluss der Salza nahe
der Gränze schiffbar.
Die Drau (Drava) in Steiermark ihrer gan-
zen Länge nach schiffbar, gehört durch 1 6 V« Mei-
len dem Lande an, die Save fSava) ist 9 V^ Mei-
len lang der südliche Gränzfluss und durchaus
schiffbar.
Das Herzogthum Steiermark. 71
Nur die drei kleinen Alpenflügße Salza,
Miirz und Sann haben Ursprung, Lauf und
Mündung im Lande. Die Salza ergiesst sich
in die ilnns, die Mürz in die Mur, die Sann in
die Sau; nur die Sann (Savina) trägt TVq Meilen
lang Flösse ; auf den beiden andern wird nur
Holz getriftet.
|. 98. Der Hauptlluisi» des Iianileflt Die IHur.
Das längste und durch seinen Verkehr
bedeutendste steirische Thal gehört der Mur
(Mura) an. Ihr Lauf beträgt in Steiermark
44 Meilen; sie wird bei Judenburg schiff-
bar, und an ihren Ufern liegen die drei
fruchtbaren Thalebenen des Eichsfeldes bei Ju-
denburg, des Grazer und des Leibnitzerfeldes.
Obwohl ein Nebenfluss der Drau ist sie doch
als der Hauptfluss von Steiermark zu be-
trachten.
§. 94« Die BcwolineF.
Steiermark hat 997.400 Einwohner, auf
der Quadratmeile im Durchschnitte also 2425.
n y. Abschnitt.
Die Einwohner leben in 20 Städten, 96
Marktaecken und 3602 Dörfern. Die Be-
völkening der Städte ist so ungleich vertheilt,
das seine Stadt; nämlich die Landeshauptstadt
Gratz über 50.000 Einwohner hat, wah-
rend keine der übrigen 19 auch nur 10.000
erreicht Von den Einwohnern sind 640.000
deutscher und 360.000 slavischer Nation. Die
Slaven bewohnen den Marburger Kreis und
gehören zum slovenischen Stamme^
§. 95« Relii^loii«
Die Einwohner sind in der grossen Mehr-
zahl katholischer Reli^on und stehen unter
zwei Bischöfen, dem von Seckau und Leoben,
welcher gewöhnlich zu Gratz residirt und dem
von Lavant in Kärnthen, dessen steirischer
Sprengel die Gegend von Cilli, den ehemali-
gen Cillier Kreis in sich begreift. Ausserdem
leben noch zwischen 5 — 6000 Protestanten,
fast ausnahmslos augsburgischer Confession, im
Nordwesten des Landes.
Dks Herzogthum Steiermark 73
f. 96. Frodnktioii.
Die Haupterzeugnisse des Landes sind
Eisen, Salz, Steinkohlen, Wein und Rindvieh.
Obwohl von je 10.000 Joch Bodens 9160 Joch
zu den produktiven gerechnet werden müssen,
so ist doch davon ein so grosser Theil mit Wäl-
dern und noch mehr mit Weiden bedeckt, dass
das Land zu wenig Getreide für den eigenen
Bedarf erzeugt. Im Norden des Landes ist im
Gebirge der Hafer zumeist die einzige Frucht.
Der Buchweizen, mundartlich Haiden genannt,
und der Mais werden im Süden häufig angebaut.
§. 99. Strassen.
Von den Wasserstrassen des Landes ist
nur die Save auch ziu* Bergfahrt brauchbar;
alle übrigen haben nur Thalfahrt; keine Was-
serstrasse des Landes wird bis jetzt innerhalb
der Landesgränzen mit Dampfschiffen befahren ;
dagegen fuluii die Haupthandelsstrasse zwi-
schen Triest und Wien durch die ganze
Länge des Herzogthums , in einer doppelten
Linie, als Dampfeisenbahn und als alte Fahr-
Strasse^ und wird Torzüglich mit Durchzugs-
gutam befiüireiL Nach Klagenfiirt gehen Stras-
sen Ton Marburg und von Brack aus; nach
Linz und Salzburg ron Leoben. die arste aber
Eisenerz^ die zweite über Rottenmann; nadi
Ui^am ron Graz; nach Kroatien Yon Mar*
borg der Drau aitlang über Pettau.
St^ermark hat 565 Volks-^ darunter 15
Hauptschulen. Von je 100 schulfähigen Kin-
dern besuchen 79 die Schule, ünterrealschu-
len^ welche mit Hauptschulen in Verbindung
stehen 7 sind in €hraz , Bruck^ Marburg und
CiDi; eine Oberrealsehule , welche mit einer
techmBchen Lehranstalt^ dem Johanneum^ ver*
banden isty, befindet äich in Graz. Ein Unter-
gpang^masi iat in Judenbor^; Ofoergymoasien
in Graz ^ Marburg und Cilli.
Der Name des Landes kömmt Ton dem
flMM Sfe^ier in OhetSebanKssky an dem die
Daf Herzogthnm Steiermark. 75
Burg der traungauischen Markgrafen stand,
die auch über den grössten Theil der jetzigen
Steiermark herrschten. Das Wappen ist ein
aufrechter silberner Panther im grünen Felde,
dem aus dem Rachen und den Ohren Feuer-
flammen sprühen.
S. 80* KiiitlicUanir.
Steiermark (Stajer) wird in drei Kreise
abgetheilt, den Brucker-, den Gratzer- und
den Marburger-Kreis. Sie entsprechen der na-
türlichen Eintheilung des Landes in Obersteier,
Mittelsteier und Untersteier, Der Brucker Kreiß
enthält die zu Steiermark gehörigen Antheile
des Traun- und Ennsgebietes und den Mittel-
lauf der Mur bis zu dem Engpass von Röthei-
stein, die Mittelmark enthält den Rest des Mur-
gebietes bis an die ungarische Gränze, dann
das Quellengebiet der Raab und ihrer Zuflüsse,
Untersteier zum grössten Theile das steirische
Stück der zwischen der Drau und Save einge-
schlossenen Landschaften.
7« V. AbM^itt.
§• 81. Der «rataer lirels.
Die drei Kreise sind in der Grösse nicht sehr
weit von einander verschieden, desto ungleicher
ist ihre Volksmenge. Der Gratzer Kreis mit
118.2 Quadratmeilen, ist nur um 16 Q. M.
grösser als der Marburger und um 49 Q M.
kleiner als der Brucker Kreis, hat aber 447.700
Einwohner, also fast die Hulfte des ganzen
Landes. Steinkohlen und Getreide sind die her-
vorragendsten Erzeugnisse.
f. 88. Die lianilesliiiuiitstiiilt «rata.
Gratz (NemSki Gradec) liegt in der Mitte
des Kreises zu beiden Seiten der Mur, am Fusse
des Schlosshügels, in einem fruchtbaren, von
schönen Waldbergen umgebenen Thale. Die Be-
völkerung von Gratz ist im starken Steigen; bei
der letzten Zählung betrug sie 56.220 Einwohner.
Im Jahre 1811 schenkte Erzherzog Johann seine
grossartigen naturgeschichtlichen und technolo-
gischen Sammlungen den Ständen der Steier-
mark, wodurch der Grund zu der technischen
Dat HerzogUmm Steiermark. 77
Hochschule gelegt wurde, welche gegenwärtig
unter dem Namen Joanneum eine Zierde des
Landes und der Landeshauptstadt grösste Merk-
würdigkeit bildet. Ingenieure, Baumeister, Land-
wirthe, Gewerbstechniker bekonunen darin ihre
volle Ausbildung. Die Industriethätigköt in
Gratz ist eine sehr mannigfaltige, der Ver-
brauch der Hauptstadt an Papier wird theil-
weise durch drei Papierfabriken gedeckt, wel-
che zur Stadt gehören und jöhrlich über
lO.öOO Zentner Papier erzeugen. Steirische
Lodenzeuge werden in der Fürler'schen Fabrik
verfertiget, welche jährlich über 58.000 Zent-
ner Wolle, darunter mehr als zwei Drittheile
steirische Landwolle, verarbeitet. Ausser dem
Joanneum hat Gratz auch eine Universität,
welche von Landeskindern und von Studieren-
den aus den benachbarten illirischen Kron-
ländern stark besucht wird. Der zweite
Stammvater des Hauses Österreich , Kaiser
Ferdinand IL liegt zu Gratz in einem eigens
hiezu gebauten Mausoleum mit seiner Familie
begraben.
78 V. Abfchnitt
|. es. Aüflere OrtseliaftenL
Im Südwesten des Kreises liegt Eibiswald^
in dessen Nahe die ergiebigsten Steinkohlen-
gruben sind. Sie heissen Wies und Jägering
und geben nahe an 200.000 Zentner.
Feuerfester Thon kommt nur in Nord-
westen bei Voitsberg vor und wird dort zu
feuerfesten Ziegeln verarbeitet.
Im Norden des Kreises li^en die Stifte
Rein und Voran, beide im 12. Jahrhundert
gerundet, jenes für Cisterzienser, dieses fiir
Chorherren, beide in abgelegenen kleinen Sei-
tenthalem, dem Weltverkehr entrückt Das
Gebiet der Raab zeichnet sich durch seine Bur-
gen aus; die merkwürdigsten sind die Rie-
gersburg , durch ihre Lage auf einem isolirten
Basaltkegel, durch ihre Weitläufigkeit und ihren
wohlerhaltenen Zustand gleich ausgezeichnet,
dann an der Feistritz die nachbarlichen Stamm-
sitze der berühmten steirischen Adelsgeschlech-
t& Herberstein und Stubenberg. Im Raabgebiete
liegt auch das alte Städtchen Fürstenfeld, mit
einer grossen k. k. Tabakfabrik.
Da« HersogtlinBi Steiermark 79
"^ !• 84« Der Braeker Kreis«
Der Bnicker Kreis hat 167.2 Quadratmei-
len und 177.400 Einwohner. Er ist ein hoch-
gelegenes Bergland, nur im Norden- von kah-
len Felsen eingefasst, sonst durch seine sanf-
ten begrünten Gebirgsrücken und waldigen quel-
lenreichen Abhänge ausgezeichnet, die keine
ausgeprägten Formen zeigen und meilenweit
das darunter liegende Gestein verdecken. Sei-
nem kühlen , feuchten Klima und dem dortigen
aus Schiefer entspringenden Quellwasser wird
das Übel des Cretinismus zugeschrieben, das
in einem grossen Theile des Kreises unter dem
Volke, einheimisch ist. Salz und Eisen sind die
Haupterzeugnisse. Das Salz wird aus dem
Sandlingberge bei Aussee, das Eisen vorzüg-
lich aus dem Erzberge, an dessen Fusse der
Markt Eisenerz liegt, und aus den Minen von
Vordemberg gewonnen.
Die Saline von Aussee liefert grösstentheils
Sudsalz, über 200.000 Zentner. Der Erzberg
wird seit dem achten Jahrhundert ausgebeutet;
er enthalt nach einer Berechnung über 900
80 y. Abschnitt.
Millionen Zentner an Eisenerzen. Theils das
Ärar, theils Privatbergwerke, worunter mit
einem grossen Antheile Erzherzog Johann, er-
zeugen nur aus dem Erzberge, bei einer halben
Million Zentner Roheisen.
|. 85« Väinmelne Orte.
Der Hauptort des Kreises ist Brück an der
Mur, am Einflüsse der Mürz in die Mur und
an der Ausästung der Strassen nach Eämthen
und Salzburg von der Südbahn, daher mit
Speditionshandel. Im oberen Mürzgebiete liegt
die ehemalige von Herzog Otto dem Fröhlichen
1327 errichtete Cisterzienserabtei Neuberg, mit
einer sehr schönen gothischen Kirche, wo der
Stifter begraben liegt.
Admont im Ennsthale und St. Lam-
brecht an der Taja, einem Seitenbache der
Mur, sind Benediktinerabteien aus dem 11. Jahr-
hundert.
Im Salzathale unweit der Gränze von Nie-
derösterreich ist die berühmteste Marienwall-
fahrt des Reiches, Maria Zell, zu der seit
Das Hergagthttm Sl^ermark. 81
alten Zdten die kaiserliche Familie eine beflon-
dere Andacht hat. In der Nähe ist das gross-
artige k. k. Mariazeller Eisengusswerk. Südlich
daron, fast auf der Wasserscheide des Enns-
und Murgebietes, liegt der Brandhof, des
Erzherzogs Johann kunstreicher Landsitz. Un-
weit im Gebirge ist der Ring, ein Felskessel,
wo sehr viele Gämsen geh^ werden. In Leoben
befindet sich eine k. k. Bergschule, bei Juden*
bürg die Ruine Liechtenstein, der ehemalige
Sitz einer ausgestorbenen Linie dieses nunmehr
fürstlichen Geschlechtes.
§• 66* Der Marburser Kreis«
Der Marburger ICreis hat 102.8 Quadrat-
meilen und 372.300 Einwohner. Er ist dicht
bevölkert, hat nur im Nordwesten Hochge-
birg, und die grösste Ebene des Landes, das
breite Feld von Pettau, liegt in seiner Tiefe
an der Drau. Weingebirge und Heilquellen
sind seine Merkmale. Fast der ganze Wein-
bau der Steiermark wird innerhalb seiner Grän-
zen getrieben. Auf mehr als 50.000 Joch Re-
Ueufler, Österreich. II. S
88 r. AbidmitC.
benland werden an 400.000 Eimer erzeugt. Die
besten Weine sind die von Luttenberg (Luto-
mir), Radkersburg (Radgona) undPickem. Bei
Pickern, unweit Marburg, hat Erzherzog Johann
einen grossen Weingarten , den Johannisberg,
eine Musterwirthschaft in diesem Zweige. InTüf-
fer und Neuhaus sind Warmbäder, in Rohitsch
(Rogatec) Sauerbrunnen, von denen jährlich
3 — 400.000 Flaschen versendet werden. Bei
Tüffer sind die Steinkohlengruben Hrastnig und
Doli mit einem jährlichen Ertrage von nahe
200.000 Zentnern.
{. 89. Einselne Ortseliarteii.
Der Hauptort des Kreises ist Marburg an
der Drau , mit einer alten Burg gleiches Na-
mens, und dem nahen Schlosse Windenau,
welche beide Gemäldesammlungen haben und
zwei Linien des uralten auch in Tirol ansässi-
gen Grafengeschlechtes der Brandis gehören.
Die vielen Wälder des Kreises geben Glasfabri-
ken den nöthigen Brennstoff; die bedeutend-
sten sind zu Benediktthal und Langenwald bei
Du Henogtham SteiermtrL 88
Marburg mit 142 Arbeitern und 15.000 Zent-
nern an erzeugten Waaren.
Im Süden des Kreises liegen die Städte
Pettau (Ptuj) und Cilli (Celje), beide altrömi-
sche Orte. In Cilli erlitt der h. Maximilian den
Märtyrertod.
VI. Abschnitt.
Das Herzogthum Kärnthen.
Das Herzogthum Kurnthen, 1 79.76 Quadratmei-
len gross, hat sehr einfache Naturverhältnisse;
es ist das obere Draugebiet mit Ausnahme der
nach Tirol fallenden Quellenregion, und liegt
zwischen den Kämmen der Centralalpen und
der südlichen Kalkalpen , indem es von
jenen den Süd- von diesen den Nordabhang in
sich fasst. Im einzelnen erleidet diese allge-
meine Darstellung Kärnthens einige Ausnahmen,
weil die Kämme der genannten zwei Alpen-
ketten nicht immer in der Gränzlinie bleiben,
und so einige Quellbäche nordwärts in die Mur,
Dai HenoftlMun KUmtben. 85
südwärte in den Tagliamento und in die Save
sich ergiessen.
I« 89« Extreme der lUlie mifl Tiefe.
Der höchste Punkt des Landes ist im
äussersten Nordwesten die Spitze des Gross-
glocknerSy unweit der Grftnzen von Tirol und
Salzburg; 11 991 ^ der niedrigste Punkt ist
St. Magdalena an der Drau an der steirischen
Gränze; der Drauspiegel ist dort noch 1000'
über dem Meere, während er bei Oberdrau-
bürg unweit der tirolißchen Gränze 1918' hoch
ist Der Höhenunterschied des Hauptthaies be-
trägt also in der ganzen Länge von 19V^ Mei-
len über 900 Fuss.
S« 90« Die CentrMalpen.
Die Centralalpen entsenden gegen die
Drau mehrere Äste, wodurch die Thäler der
Moll, der Liser, der Gurk und der Lavant ge-
bildet werden. Jener Ast, welcher vom Glöck-
ner aus das Isel-Gebiet in Tirol von dem der
MöU in Kärnthen scheidet , setzt sich südlich
8« VI. AbM^mitt
Ton der Drau fort und bildet südöstlich von
Sachsenburg den Martecknockberg 6314'. Auch
ragt von der tirolisch- venetianischen Gränzlinie
die Toblacherkette (§. 109) herein, und bildet
auf einer längeren Strecke die Gränze des
kämthnerischen Gailthales gegen das Venetiani-
sche. Jene Äste der Centralkette, welche in der
Mitte des Landes eine höchst anmuthige Land-
schaft von niedrigen Waldbergen und Hügeln
bilden und kleineren und grösseren Seebecken
und Thalflächen Raum geben, bleiben nördlich
von der Drau zurück. Hingegen machen die
Bergzüge an beiden Seiten der Lavant, bekannt
unter dem Namen Saualpe (6557') für den west-
lichen und dem der Koralpe (6759*) für den östli-
chen Zug, eine Ausbiegung jenseits der Drau.
|. 91. Die flüdlielieii Kalkalpen.
Die Hauptkette der südlichen Kalkalpen
betritt nordöstlich von Tolmezzo das Land und
bildet von dort an, zumeist sogar mit den Kamm-
höhen dessen südliche Granze. Ihr höchster in
Kamthen gelegener Punkt, derGrintouz 8086',
Dm Henogtliiim KKrathen. S7
liegt im äufifiersten Südosten an der Gränze von
Erain , ganz nahe der Gränze von Steiermark.
Die südlichen Kalkalpen ^ welche^ soweit sie
das Land von dem Venetianischen scheiden,
kamische Alpen, und so weit sie es von Krain
scheiden, Earawauken genannt werden, fallen
nach Norden steil ab und haben nur kurze
Widerlagen, bilden also im Gegensatze zu den
Centralalpen gleichsam eine einzige ungeheure
Felsenmauer. Eine Vorgruppe der karnischen
Alpen , die sich westlich bis über die Landes-
gränze zieht, trennt das Gailthal vom Drau-
thale und endet östlich über ViUach mit dem
Dobratsch 6814', hat aber ihre höchste Erhe-
bung nördlich von Luggau an der Gränze von
Tirol mit deJ: Leisacher Spitze 8497'.
§. 9S« Bie dewAflser.
Der Hauptfluss des Landes ist die Drau, wel-
che es bei Oberdrauburg betritt und nach einem
19*4 Meilen langen Laufe bei Unterdrauburg
verlässt. Auf der letzten halben Meile bildet
sie die Gräuze gegen Steiermark. Sie fiillt durch-
86 Tl. Abfchfiia
ßchnittlich jede Meile um 28', ihre Breite wech-
selt zwischen 480 und 120', ihre Tiefe zwi-
schen 12 und 3'. Die bedeutenderen Zuflüsse
des linken Ufers sind bereits bei den Central-
alpen genannt worden ; rechts nimmt die Drau
ausser der Gaii mehrere kleinere Bäche auf,
von denen hier die Fella (in der Eisenkappel)
und die Mies genannt werden.
Die bedeutenderen Seen sind der Weissen-
see, Millstädter- , Ossiacher- und Wörthersee,
aUe sind viel länger als breit, und liegen ziem-
lich parallel mit dem Hauptthale des Landes.
§. 98. Bie Bewoltner.
Kämthen hat 319.200 Einwohner, mithin
nur 1776 auf die Quadratmeile. Sie sind in
11 Städten, 25 Märkten und 2747 Dörfern
vertheilt und bilden 282 Gemeinden. Nur ein
einziger Ort, nämlich die Landeshauptstadt
Klagenfurt, hat über 12.000 Einwohner, alle
anderen erreichen nicht einmal 10.000.
96.000 Einwohner sind Slowenen, die übri-
gen Deutsche ; die Slowenen bewohnen beiläufig
Dai HenogtliiMi Kirnthen. 89
das Südöstliche Viertel und werden auch Wen-
den oder gemeinhin Windische genannt Die Ein-
wohner sind mit Ausnahme von 17.800 Prote-
stanten augsburgischer Confession (welche
sämmthch Deutsche sind imd in Oberkämthen
leben} katholisch und stehen unter dem Bischöfe
von Gurk, welche zu Klagenfurt^ und jenem
von Lavant, welcher zu St. Andrtt im Lavant-
thale residirt.
{. 9i. Die volkflwlrtluieli»filielieii Herkmale
Kärnthen theilt den Reichthum an Eisen
mit Steiermark; den Reichthum an Grasland
im Hochgebirge mit den meisten anderen AI-
penländem , es wird in der grossen Ausdeh-
nung des Waldbodens, welcher 70 Quadrat-
meilen umfasst; verhältnissmassig zur Gesammt-
fläche nur von Siebenbärgen, Tu*ol und der
Bukowina ^bertroffen, allein es steht im ganzen
Reiche einzig da durch seinen Reichthum an
Blei; und übertrifil; darin um das doppelte das
weit grössere und sonst so metallreiche Böh-
90 VI. Abfohmtt
men. In keinem anderen Kronlande leben im
Verhältniss zur Gesammtzahl so viele Einwoh-
ner vom Bergbau und von der Metallindustrie,
wie in Kämthen. Unter den Bergprodukten fehlt
insbesondere das Salz. Auch fehlen zwei Merk-
male industrieller Länder der Neuzeit^ Eisen-
bahnen und Baumwollspinnereien.
§• 95. Dm Blei.
Kämthen erzeugt im Ganzen bei 60.000
Zentner Blei, wovon der grösste Theil auf
Bleiberg fUUt ; die übrigen vorzüglicheren Blei-
bergwerke sind in Raibl , am Obir und in der
Kappel; ausschliesslich also in den südlichen
Kalkalpen; ausser denselben werden in K&m-
dien keine Bleigruben gefunden.
Der Hauptberg für Eisen ist der Hätten-
berger Erzberg, der von drei Seiten ausgebeu-
tet wird, er liegt an der Westseite jenes
Zweiges der Ceniralalpen , welche die Gurk
^?oii der Lavant scheiden. In ganz Kttrnthen
Das Henogtliiim Kärnthen. 91
sind 16 Hochöfen in Thätigkeit, das Erz
bringen 1000 Knappen zu. Mit der Kohle wird
80 gespart, dass man es dahin gebracht hat,
einen Zentner Eisen mit 10.5 Cubikschuh Kohle
zu schmelzen. Es werden 640;000 Zentner
Roheisen gewonnen, davon werden in Kärn-
then selbst 540.000 Zentner verarbeitet; daran-
ter 81.000 Zentner zu Stahl. Von dem meist
zu Stabeisen und zu Schienen fiQr Eisenbahnen
verarbeiteten Eisen wird der grösste Theil ausge-
führt, nur 30.000 Zentner bleiben im Lande. Lip-
pitzbach, Prävali, Freudenberg und Puchschei-
den sind die bedeutendsten Eisenhüttenwerke.
Nur Unterkärnthen hat Steinkohlenminen, die
bedeutendsten sind zu Liescha bei Prävali,
welche 600.000 Zentner liefern.
§. 99. lAmn^^irtUmeUmn.
Von je 10.000 Joch des Bodens sind
8847 produktiv. Die Produkte sind überwiegend
Gras und Holz; an Brodfrüchten, von denen
vorzüglich Roggen gebaut wird, erzeugt das
Land zu wenig. Die kleinen den Namen von
•6 VI. AbfehiiUt.
welche Banater Weizen, jährlich an 12.000
Zentner vermalt. An der Strasae nach Erain
liegt am Fusse der Karawanken das Dorf Fer-
lachmit einer vereinigten Gewehrmacher-Innung
von 257 Meistern; welche in mehrere Abthei-
lungen je nach den Theilen des Gewehres zer-
fidlty so dass kein Meister ein ganzes Gewehr
machen darf. Sie arbeiten zum grössten Theile
nur fiir das kaiserliche Heer. Südlich davon
zieht die Strasse über die eigentliche Felsen-
schneide der Karawanken in das Gebiet der
SavC; d. i. über den durch seine Steile berich-
tdgten Loibl.
Nördlich von Klageniurt liegt das Zollfeld,
mit den Resten der altrömischen Stadt Virunum
und dem Herzogstuhle, einem Steinsitze, wo der
Herzog von Kämthen einst die Huldigung em-
pfing. In der Nähe liegt an der Glan die fi^ühere
Landeshauptstadt St. Veit, und nördlich davon
Friesach, ein Sitz der deutschen Ordensherren,
mit mehreren alten kirchlichen Gebäuden, wor-
unter sich eine Kapelle als Rundbau romani-
schen Stiles auszeichnet
Das Henogilmm Kimthen. 97
{• 10#« Or#«e1i«ffilen in OberkAvntlien.
Der bedeutendste Ort ist Villach , eine rei-
zend gelegene alte Stadt an der Drau, mit
einer schönen gothischen Pfarrkirche aus dem
15. Jahrhundert, in welcher viele Grrabmäler
der kämthnerischen Adelsgeschlechter aufge-
stellt sind. Im Gailthale liegt südlich von Her-
magor der Gartenkogel , an dessen Abhängen,
derKühweger- und Watschacheralpe, jene merk-
würdige Pflanze gefunden wird, von der kein
einziger anderer beglaubigter Standort bekannt
ist, und die ihrem Entdecker , dem verdienten
österreichischen Naturforscher Franz Xaver
Freiherrn v. Wulfen zu Ehren, die kärnthneri-
sehe Wulfenia genannt wird. Im Möllthale liegt
über 4000' hoch HeiUgenblut, als Station ftir
die Bergsteiger des Grossglockners allgemein
bekannt. Unter den vielen schönen Wasserfällen
des Möllthales ist einer der schönsten der Jung-
femsprung, ein 400' tiefer Bogensturz eines
Giessbaches über eine Serpentinwand.
Heufler, Österreich II. 7
08 VI. AbMfanitt.
f. IM« Abteien und llurffen.
Kämthen hatte eine grosse Menge von Bur-
gen und Abteien. Von den alten Abteien St. Paul,
Ossiach, Viktring, Millstadt und St. Georgen
am Längsee besteht nur mehr St. Paul im La-
vantthale, seit 1809 den Benediktinern aus dem
alt Habsburgischen Stifte St. Blasien im Schwar-
walde übergeben und seit dieser Zeit der Ort,
wo die Gebeine vieler Vorfahren unseres Kai-
serhauses ruhen. Von den vielen Burgruinen
sind zu nennen: Dietrichstein, unweit des Os-
siacher Sees als Stammschloss der Fürsten und
Grafen gleiches Namens, Moosburg, wo der
karolingische Kaiser Arnulf von Kärnthen Hof
hielt und Osterwitz , eine würdige Nebenbuhle-
rin der steirischen Riegersburg.
Vn. Abschnitt.
Die geßrHete Grafschaft Tirol
und Vorarlberg.
f. 106. BeffPlir,
Tirol und Vorarlberg , ist das westliche, nach
drei Meeren abgedachte Gränzhochland des
Reiches, und wird in seiner ganzen Ausdeh-
nung vom Alpengebirge erfiillt. Sein Flächen-
inhalt beträgt 526.53 Quadratmeilen.
|. 109« Die €entp«l«lpeii und insbesondepe
der Rhfttifcon.
Die Centralalpen berühren das Land im
Westen mit drei Gebirgsketten, von welchen die
nördliche den Rhein vom Inn, die mittlere den
Inn von der Etsch, die südliche die Etsch von
100 VIT. Abschnitt.
der Adda scheidet. Die erste der drei genann-
ten Ketten, der Rhätikon, eine Fortsetzung des
Septimers, macht am Eingangspunkte auf der
Höhe zwischen dem lU- und Jamthaler Glet-
scher zugleich die Gränze von Tirol und Vor-
arlberg und endet schon über Landeck mit der
Thiolspitze 7733'. Ihr höchster gemessener
Punkt ist der Albuinkopf 10230'.
f. lOS. Die Brennerfcette«
Die mittlere Eette^ eine Fortsetzung der Ber-
nina, ist zugleich die Hauptkette der rhätischen
Alpen und überschreitet die Gränze von Grau-
bündten ebenfalls mit einem kleinen Doppel-
gletscher nordwestlich von Mals, senkt sich
bis zu den Quellseen der Etsch (4700— 4600'),
erhebt sich von neuem über die Gränze des
ewigen Schnees und durchzieht Tirol in östli-
cher Richtung nach seiner ganzen Breite, auf
welcher Linie der weltbekannte Alpenpass des
Brenners (42 64'} einen der tiefsten fahrbaren
lunschnitte des Alpengebirges bildet. Die Wild-
spitze 11.911' nahe der westlichen und der
Die gefiintete Gmftoliaft Tirol und Vorarlberg, f Ol
Sulzbacher Venedig« 11.313' an der östlichen
Gränze des Landes sind die höchsten gemesse-
nen Gipfel der Brenrierkette. Ihr Hauptkaram
ist fast hin und hin von Gletschern begleitet,
die zusammen eine Ausdehnung von mehr als
zwanzig Quadratmeilen haben. Aus denselben
erheben sich viele Spibsen zwischen 9 und
12.000 Fuss Höhe; allein erst der Grossglocfc
ner, der zwar hart an der Gränze liegt, aber
mit seinem Doppelgipfel zu Kttrnthen gehört,
erreicht 12.000^ Die umfangreichste Massen-
erhebung ist im Westen ein Gletscherstock
von fast 7 Quadratmeilen, zu dem die Wild-
spitze gehört, von dem strahlenförmig die
Thäler ausgehen und der unter dem Namen
des Otzthalerstockes bekannt ist. Am Fusse
dieses Stockes sind die Thäler mit Getraidebau
und Winterwohnungen noch über 5000 (Lang-
taufers 5920^ Plangeross 52640f ja selbst über
6000 (Fend 60450 ^^^^ h^<^h, eine Erscheinung,
die sich in Tibet, der grössten Massenerhe-
bung der ganzen Erde in weit grösserem Mass-
stabe wiederholt, und ihren nächsten Grund hier
tn VIL Ahfcknitt.
wie dort eben in der massenhaften Erhebung
des Bodens hat.
Die Brennerkette scheidet bis zur Dreiherren-
spitze das Gebiet der Etsch von dem des Inns^
Südtirol von Nordtirol, das Becken des adria-
tischen von dem des schwarzen Meeres, Sie
heisst von dort an die Kette der norischen
Alpen und insbesondere die der Tauem und
bildet zugleich die Gränze Tirols gegen Salz-
burg und Karnthen.
Von dem mittleren Zuge der Centralalpen
zweigen sich nach Norden und Süden eine
grosse Menge von Seitenzügen ab, und erfüllen
so einen bedeutenden Theil des Landes.
f. 109. Bie Toblaelier Kette.
Der merkwürdigste Seitenzug ist ein Ast
der Centralkette , welcher von der Dreiherren-
spitze südwärts in einem Bogen das Gebiet der
Drau von den Gebieten der Rienz (Etsch), der
Piave und des Tagliamento scheidet und gegen
Osten erst auf der Gränze von Karnthen und
Friaul nach längerem Zuge endiget. Dieser Seiten-
Die gefürsteie Grafrckaft Tirol und Vorarlberg. A9^
zug senkt sich auf dem Toblacherfeld bis3688^
zieht dann an der rechten Seite des Thaies von
Sexten bis an den Sattel des Kreuzberges 5285',
mit dem er die venetianische Gränze erreicht
und von dort an Tirol vom venetianischen Ge-
biete scheidet, bis er mit der Cima Val grande
Tirol gänzlich verlässt.
f. 110« Die OrtlerkeUe.
Die südliche Kette der Centralalpen ist ein
Ast des Mittelzuges, der sich noch ausser der
Gränze an den Quellen der Adda davon ge-
trennt hat und in das Land mit jenem Glet-
scherstocke tritt, der den höchsten Punkt des
ganzen Reiches, den OrÜer trägt, 12.390'.
Er bildet ron dort an südlich mit einer Reihe
von Eisbergen die Gränze gegen die Lombar-
die , hat am Monte Adamello über den Quel-
len der Sarca noch 11.252^ und sendet von
dem Hauptrücken, der immer auf der lombar-
dischen Gränze bleibt, gegen die Gebiete der
Etsch und des Po mehrere Seitenzüge.
10% Vn. AbiehBitt.
{• 111« Hie •Hdllelieii Kalkalpen.
Die südlichen Kalkalpen bilden die südli-
che Gränze von Tirol und erfiülen längs dersel-
ben mit ihren Zügen einen grossen Theil sdner
südlichen Thaler. Im Westen treten sie mit
dem Monte Boazol ein, im Osten mit dem Po-
perkofel nächst dem Sattel des Sextener Kreuz-
berges aus, und werden durch die Etsch in
zwei Hauptgruppen, durch den Chies, die Sarca,
und die Brenta in mehrere Nebengruppen ge-
schieden. Die grösste und zugleich die höchste
Gruppe gehört in ihrer südlichen Abdachung
dem Gebiete der Piave an; in ihr liegt auch
der einzige Gletscher der südlichen Kalkalpen
Tirols, die Vedretta Marmolata, welche mit
einem Gipfel sich bis auf 10.322' erhebt und
der durch seine Gestalt und seinen Pflan-
zenreichthum so berühmte Dolomitstock des
Schleem's (8085'). Streckenweise ist der Kalk
durch andere Gebirgsarten überlagert oder
durchbrochen. Zu den Überlagerungen gehö-
ren die Sandsteine, welche die Felsenkämme der
Die gefurttete Graftehaft Tirol und Vorarlberg. 106
Ealkalpen regelmässig säumen^ zu den Durch-
brechungen gehören das rielfach verzweigte
Porphjrrgebiet an der Etsch, dessen höchster
Berg die Laugenspitze (8146^ ist, und der Gra-
nitstock über der Brenta mit der Cima d'Asta
C88640.
!♦ IIS. Die ndpdlielieii Kall&alpen.
Die nördlichen Ealkalpen durchziehen Vor-
arlberg, begegnen auf der Höhe des Arlber-
ges der Kette des Rhätikons und werden
durch den Lech, die Isar und den Inn in
vier Gruppen geschieden, die in die baieri-
sche Hochebene allmählich auslaufen , gegen
Süden aber in das Innere von Tirol meistens
mit schroffen Felswänden abfallen. Die Gruppe
zwischen dem Lech und der Isar erreicht
in dem Wettersteingebirge die bedeutendste
Höhe. Der Wetterschrofen an der bairischen
Gränze ist nämlich 9064^ die nahe aber schon
ausser der Gränze gelegene Zugspitze sogar
9339' hoch.
1#6 VIL AlMeboitt.
!• 118. Extpeme der H5Me und Tiefe.
Alle diese Gebirge geben dem Lande die
Gestalt eines unregelmässigen ausgebuchteten
Dreiecks, dessen Enden im Nordwesten, Nord-
osten und Süden gelegen sind. Jede der drei
Seiten hat beiläufig in der Halbscheide den
höchsten im Lande gelegenen Punkt von einem
der drei Alpenztige, die Südwestseite den Ort-
ler, die Südossteite die Marmolata, die Nord-
seite den Wetterscbrofen. So wie die höchsten
Punkte an den Gränzen des Landes gelegen
sind, so liegen auch die tiefsten an denselben,
und zwar fast genau an den drei Ecken des
Landes. Der Spiegel des Inns ist bei seinem
Austritte 1411', der Spiegel des Bodensees
1227', Borghetto an der Etsch 365', der Spie-
gel des Gardasees 210' hoch.
J. 114* Die Bueliteii de« FlaeUande«.
Die tiefsten Punkte entsprechen den Fluss-
thälern des Inns, des Rheins, der Etsch und
der Sarca, welche als Buchten des Flachlandes
Die gefürstete Gralfohaft Tirol und Vorarlberg. iW
im Hochgebirge zu betrachten sind^ und zwar
nach aufwärts : Das Innthal bis zur Mündung der
ÖtZ; das Rheinthal soweit es dem Lande ange-
hört; das Etschthal bis zur Mündung derPas-
ser^ das Sarcathal bis Arcp.
f* 115* Die neeresselilete und in«lieii0iiderc
da« Gebiet der Nordsee.
Die Grösse der drei Meeresgebiete, welchen
das Land durch seine Gewässer angehört, ist
eine sehr ungleiche. Den kleinsten Theil nimmt
das Gebiet der Nordsee ein. Der Rhein nämlich
ist 3V2 Meilen lang Gränzfluss und ihm ge-
hört der grösste Theil von Vorarlberg an.
Die Hl ergiesst sich in den Rhein, die Bre-
genzer Ache in den Bodensee, den der Rhein
durchströmt.
{• 116. Ba« Gebiet de« Pontu«.
Einen grösseren Theil des Landes nimmt
das Gebiet des schwarzen Meeres ein, dem
dur chdie Donau die lUer, der Lech, die Isar»
der Inn und die Drau angehören. Der Inn
106 Vn. AbMhBHt
durohfliesst ganz Nordtirol und nimmt eine
grosse Menge von Alpenbächen auf. Die zahl-
reicheren und grösseren kommen aus den Quer-
thalem der Centralkette, insbesondere aus dem
Kaunser-, Pitz-, Ötz-, Wipp-, Ziller- und Brixen-
thale. Die Länge seines Laufes in Tirol beträgt
26 Meilen. An der Nordgränze haben die Hier,
der Lech und die Isar ihre Quellengebiete.
Die Drau hat ihre Quelle und einen Theil
ihres Oberlaufes, acht Meilen lang» im östli-
chen Südtirol. In sie mündet bei Lienz die
Isel und ausser der Landesgränze die Gail.
f. IIV. Ba« «eblet der Adria.
Den grössten Raum nimmt im Kronlande
das Gebiet des adriatischen Meeres ein, dem
die Gebiete des Chies, der Sarca, der Etsch»
der Brenta und der Piave angehören. Durch
den Chies, der in den Lago d'Idro, und durch
die Sarca, welche in den Lago di Garda mün-
det, ist der äusserste Südwesten von Tirol
ein Stück des Pogebietes. Die Etsch ist durch
die 28y^ Meilen betragende Länge ihres Lau-
Die geforstete GniftclMifl Tirol und Vorarlberg. 100
fes und diirch die Ausdehnung ihres Beckens
der Hauptfluss des Landes. Der Eisack , der
Noce und der Avisio sind ihre bedeutendsten
Zuflüsse. An der südöstlichen Gränze strömen
die Wildbäche der Brenta und der Piave zu.
f. 119. Seen.
Der Bodensee, der <3ardasee und der Lago
dldro berühren die Landesgrfinze auf kurze
Strecken, jener im Westen, diese im Süden. Von
den grösseren Seen, welche die nördlichen Kalk-
alpen begleiten, liegen in Tirol der Plansee und
der Achenthalersee. In den südlichen Kalkalpen
sind hier zu nennen die Seen von Toblino und
Caldonazzo, jener als äusserste Gränze der
immergrünen Läubhol^region , dieser als ein
Quellsee der Brenta.
!• 119. Ble Bewolinep.
Tirol mit Vorarlberg hat 858.400 Ein-
wohner; es leben also im Durchschnitte
auf der Quadratmeile nur 1620 Seelen, was
sich daraus erklärt, dass ein grosser Theil
110 Vn. Abfchidte.
des Landes über der Schneelinie liegt und
ein noch grösserer Theil nur die Benützung
als Wald- und Weideboden zulässt, so dass
die bewohnbaren Theile nur schmale Streifen
sind, die dem Laufe der Gewässer folgen.
Wo das Land sich tiefer senkt, ist die
Bevölkerung dichter. Im ganzen Lande sind
22 Städte, 28 Marktflecken und 1427 Dör-
fer, Die Zahl der Weiler und Einödhöfe ist viel
grösser als die der Dörfer, besonders im deut-
schen Antheile. Ein einziger Ort, die Stadt
Innsbruck, hat mehr als 10.000 Einwohner.
In Orten von 2000 und mehr Einwohnern woh-
nen 94.000 Seelen.
(. ISO. SMmme.
Die Bevölkerung ist der Mehrzahl nach
deutsch; sie zählt nämlich 529.000 Deutsche,
320.000 Italiener, 8600 Ladiner und an 1000
Israeliten. Die Italiener bewohnen die Gebiete
des Chies, der Sarca, der Brenta und der Piave
und dasEtschgebiet bis zu der Felsenenge, welche
ober der Mündun? des Noce bei Cädino die
Die geAintete OnMiall l%oI und Vorarlberg. 111
Südgr&nze des sogenannten Etschlandes be-
zeichnet. Die Ladiner bewohnen die Gebiete
des Grödner- und des Gaderbaches im südöst-
lichen Tirol. Die Juden leben zu Hohenems
in Vorarlberg. Das übrige Land wird mit
geringen Ausnahmen von Deutschen bewohnt.
i. ist. Relifflon.
Die Bewohner sind mit Ausnahme der
Israeliten und einiger wenigen Protestanten^ die
die Zahl von 100 nicht erreichen und der indu-
striellen Bevölkerung angehören, katholisch und
stehen als solche unter den Bischöfen von Trient
und Brixen und unter dem Erzbischofe von
Salzburg. Der Bischof von Trient hat Südtirol
nahe bis an die Etschquellen und bis Klausen
im Eisackthale , der Erzbischof von Salzburg
di^ nordöstliche Ecke des Landes bis an
die Ziller unter sich ; der Rest des Landes
ist der Sprengel von Brixen. In Feldkirch
hat ein Brixnerischer Generalvikar seinen Sitz,
dessen Gewalt sich über ganz Vorarlberg
ausdehnt
119 VU AbtdMkiik
§. iSZ. IiandwlrtliMli»ffl.
In Tirol und Vorarlberg sind Ton je 10.000
Joch nur 6.416 productiv. Die Menge des er-
zeugten Getraides bleibt weit unter dem Be-
darf. Roggen im Norden^ Mais im Süden sind
die Hauptfrüchte. Der Weinbau wird in Süd-
tirol im Grossen bis Meran und bis Brixen
getrieben, verhältnissmttssig zu anderen Cultur-
arten am meisten in der Gegend von Botzen.
Im Ganzen werden über 800.000 Eimer gewon-
nen« Im italienischen Südtirol ist die Seide das
Haupterträgniss ; es stehen dort fast zwei Millio-
nen Maulbeerbäume und die Thalsohle der Etsch
sieht desshalb von oben wie ein dichter Laub-
wald aus. Im ganzen Lande werden 32.000
Zentner Cocons erzeugt. Fast eben so viel
kommt un Lande selbst in 559 Filanden zur
Verarbeitung. 13.000 Arbeiter sind dabei be-
schäftiget und verfertigen über 265.000 Pfund
Rohseide.
In Tirol ist mehr als viermal so viel Gras-
land als Ackerland und mehr als die Halite des
Di« gefdnteie GrdMmh Tirol vnd Vorarlberg. IIS
gesammten produktiven Bodens ist mit Wald
bedeckt. Dieses Verhaltniss ist im ganzen Lande
ohne wesentliche Verschiedenheiten anzutreffen,
weil überall das Hochgebirge, welches keine
andere Kultur zulässt, überwiegt. Waldkultur
und Viehzucht sind daher im ganzen Lande
ein wichtiger Zweig der Landwirthschaft. Die
Waldkultur ist am bedeutendsten im Südosten,
die Viehzucht an den zwei nördlichen Ecken des
Landes, nämlich im Bregenzer Walde und in der
Diöcese von Salzburg.
§. ISS. Bersban-
Tirol ist eher durch seine Armuth, als
durch seinen Reichthum an Metallen ausgezeich-
net; es wird zwar auf die meisten Metalle
gebaut, allein nirgends ist der Gewinn im Ver-
haltniss zu anderen Ländern ein bedeutender
zu nennen. Hingegen hat das Land einen rei-
chen Salzberg ober Hall. Aus der Soole, die
in die genannte Stadt von dem Berge geleitet
wird, werden jährlich bei 240,000 Zentner Salz
gesotten. Ein Hindemiss der Metallindustrie ist
Heufler, Österreich II. 8
114 VIL AbMhnitt.
der fast gänzliche Mangel an Steinkohlen. Die
einzigen bedeutenderen Minen sind die von
Häring im Unterinnthale deren Erzeugung sich
auch nur auf 112.000 Zentner belauft.
f. IS4. Fabriken.
Die fabriksmässige Industrie ist in Nord-
tirol und noch weit mehr in Vorarlberg von
Belang und besteht vorzüglich in der Verar-
beitung von Baumwolle. In Nordtirol sind 6,
in Vorarlberg 1 6 Fabriken, die zusammen über
3Ö00 Arbeiter beschäftigen und über 3 Millio-
nen Pfund Baumwollwaaren erzeugen.
$. 125. ütrasaen und ln«lie«ondere IVaaaer-
straasen.
Die Verkehrsmittel sind den Forderungen
der Gegenwart nicht entsprechend. Das Laud
ist bis jetzt ohne Eisenbahnen, und die Dampf-
schiffe des Bodensees und des Gardasees be-
rühren nur die Gränze und finden keine Kanäle
in das Innere. Der Inn trägt von Koppen an
Flösse, von Hall an Schiffe, die Etsch trägt
Die gefüntote GrafiKsluit Tirol and Vorarlbefg. 116
Ton Burgstall an Flösse ^ von Branzoll an
Schiffe y die Brenta trägt erst eine halbe Stunde
von ihrem Austritte bei Tezze die ersten Flösse*
Der Beginn der Flössbarkeit des Inns und der
Etseh ÜQlt mit den Mündungen der Ötz und
der Passer fast zusammen.
§• ISft. liand«tras«eii«
Eine Hauptlandstrasse durchzieht den Nor-
den des LMides nach der ganzen Breite von
der salzburgischen Gränze bis an den Boden-
see ^ die andere Hauptstrasse durchzieht die
Mittellinie des Landes von Süden nach Nor-
den ; in Innsbruck kreuzen sich beide Strassen.
Jede dieser Strassen übersteigt zweimal die
Alpen. Der höchste Punkt der ersten Strasse
ist auf dem Arlberge 5374', der höchste Punkt
der zweiten Strasse auf dem Brenner 4264'.
Von der Brennerstrasse zweigen sich ab die
Strassen von Roveredo nach Vicenza, von Trient
nach Bassano und nach Riva, von Botzen
nach Landeck zur Arlberger Strasse^ von Bri-
xen über das Toblacher Feld nach Villach;
116 ^ Vn. AbMhBitt.
von der ArlbergerstraBse die StraBsen nach
Baiem über Kn&tein^ Achenthai und ReuttC;
dann die Strasse nach Chur Ton Feldkirch
ans. Ausserdem geht von der Botzen- Lan-
decker Strasse ein Zweig über das 8804 Fusg
hohe Stilfser Joch in die Lombardie, die
höchste Eunststrasse im Reiche und in Europa,
und von der Brixen-Villacher Strasse ein Zweig
über Ampezzo in das Venetianische.
§. 189. Haiiilel.
Diese vielen und guten Strassen waren vor
der Zeit der Eisenbahnen von einem sehr star-
ken Durchzughandel belebt; gegenwärtig liegt
er darnieder« Das Land führt mehr ein als aus.
Seine Hauptausfuhrartikel sind Wein, Seide, Rind-
vieh, Holz, Salz und BaumwoUwaaren. Seine
HaupteinfuhrHrtikel sind Getraide, Colonialwaa-
ren und verschiedene Industrieerzeugnisse. Das
Land nährt seine Bewohner nicht ausreichend,
desshalb ziehen jährlich über 30.000 erwachsene
Männer iil benachbarte Länder, besonders in
das italienische Tiefland, auf zeitliche Wan-
Die geforatete OftlkelMift Tirol und Vorarlberg. 117
derschaflt und Arbeit, um für den Winter zur
Fristung des Lebens baares Geld nach Hause zu
bringen. Die Handels- und Gewerbekammem
sind in Innsbruck , Feldkirch; Botzen und
Roreredo;
S* 188. Scliiaeii.
Das Land hat 1826 Volksschulen, darun-
ter 16 Hauptschulen. Auf 100 schulfbhige Kin-
der kommen 103 schulbesuchende, weil nicht
nur alle Kinder ^ die nach dem Gesetze zu den
schulfähigen gehören, die Schule besuchen,
sondern ausser diesen auch noch viele Kinder,
die ausser diesen Altersklassen stehen, (im Jahre
1853 belief sich deren Zahl auf 3935) in die
Schule geschickt werden, eine Erscheinung, die
weder in Österreich noch vielleicht irgendwo
ihres Gleichen hat. Unterrealschulen, die mit
Hauptschulen in Verbindung stehen, sind in
Ala, Botzen, Bregenz, Brixen, Dombirn, Imst,
Schwatz, Riva, Roveredo und Trient. Eine
selbständige Unterrealschule ist in Innsbruck,
ein Untergymnasium in Hall. Obergymnagieu
118 VIT. AbMhmtt
sind in Botzen, Brixen^ Feldkirch ^ Innsbruck,
Meran, Trient und Roveredo.
f. ISO« IVamen und IVappeii.
Jene rhätische Bergfeste, welche bei den
Römern Teriolishiess, und spater Tirol genannt
ward und der Sitz eines mUchtigen Dyna-
stengeschlechtes wurde, hat dem Lande seinen
Namen gegeben. Vorarlberg bedeutet das Land
vor dem Arlberge, welcher es von Tirol
scheidet.
Das Wappen der gefürsteten Grafschaft
Tirol ist ein einfacher , aufrecht stehender
rother Adler im silbernen Felde, mit ge-
kröntem Kopfe , der rechts gewendet und von
einem feinblätterigen Lorbeerkranze im geschlos-
senen Kreise umgeben ist , mit auseinanderste-
henden Füssen, offenen Klauen und ausge-
breiteten Flügeln, in deren Mitte je ein Silber-
ner Kleestengel mit dreifachem Blatte ange-
bracht ist. Voll den mit dem Lande Tirol ver-
einigten Fürstenthümern Trient und Brixenhat
Trient im silbernen Felde einen gekrönten
Die geforstete Graffcbalt Tirol vnd Vorarlberg. 119
schwarzen Adler mit silbernen Kleestengeln auf
den Flügeln, Brixen im rothen Felde ein zu-
rücksehendes silberfarbenes schreitendes Lamm
mit einem Heiligenscheine um den Kopf, das
mit dem linken Vorderfusse eine silberfarbene
Fahne mit einem rothen Kreuze trögt. Vor-
arlberg hat kein Gesammtwappen, sondern das
grosse kaiserliche Wappen Von Osterreich enthält
die Wappen von dessen einzelnen Grafschaften
Hohenems, Feldkirch, Bregenz und Sonnenberg.
f. 180. ElntlieUaiiS'
Das eigentliche Tirol wird in drei Kreise
getheilt; Vorarlberg bildet den vierten Kreis
des Landes. Die drei Kreise Tu*ols sind sehr na-
türlich begränzt. Der Kreis von Innsbruck begreift
ganz Nordtirol in sich und greift nur im
äussersten Westen über seine natürliche GrUnze,
d. i. Über die Wasserscheide des Hauptzuges der
Centralkette, indem die Quellseen derEtsch mit
der umliegenden Gegend noch zu ihm gehören.
Der Kreis Brixen begreift das deutsche Südtirol
sammt den ladinischen Thttlem und dem tiro-
IM VU. Abfehnitt.
lischen Antheile des PiaTe-Gebietes^ der Kreis
Trient den Rest des Landes in sich. Man kann
im Allgemeinen die drei Kreise auch Nordtirol,
deutsches Stidtiirol und italienisches Südtirol
nennen. Das italienische Südtirol heisst gem^n-
hin WalschtiroL
{. 181. NorMIrol.
Nordtirol oder der Innsbrucker Kreis ist
der grösste des ganzen Kronlandes ; er hat
193.49 Quadratmeilen Flächenraum und 21 5.300
Einwohner. Er ist durch Bergbau vor den an-
dern Kreisen ausgezeichnet; den Reichthum
an Kuhmilch und ihren Erzeugnissen theilt er
mit Vorarlberg. In den Gegenden von Kitz-
büchel; Kufstein; Zillerthal und Dux^ welche
im Kreise die grasreichsten Almen haben, wer-
den über 43.000 Kühe gehalten, welche jährlich
bei 42 Millionen Mass Milch geben. Die Milch
wird weniger zur Erzeugung von Käse als zur
Erzeugung von Schmalz verwendet, das in
jener Gegend in y^ermass verbraucht und
Di0 geAirstete GnUaobaft Tin^ und Vorarlberg. 191
ausserdem auch in und ausser dem Lande rer-
kauft wird.
{. ISS. Hlnen.
Bei Zell wird Gold, bei Brixlegg Silber,
Kupfer, Glätte und Schwerspath, bei Eitz-
büchel Kupfer , bei Pillersee Kiefer und Jen-
bach Eisen , bei Bieberwier Blei , Galmei und
Zink, bei Nassereit Blei gewonnen. Mit Aus-
nahme der zwei letzten Bergbaue sind alle an-
deren, so wie die bereits früher erwähnten
Bergbaue auf Salz und Steinkohlen ärarialisch
und im östlichen Theile des Kreises , dem Un-
terinnthale oder den Nachbarthalern gelegen.
Die Bergbaue von Silberleiten , bei Biber-
wier und vom Feigenstein bei Nasserreit ge-
hören dem Oberinnthale an. Das bedeutendste
Eisenwerk ist in Jenbach, wo über 150.000
Zentner Roheisen gewonnen werden.
{. ISS. Iniiastrle.
Die Industrie in BaumwoUwaaren, Schiffen,
Metall- und Homwaaren f Bier und Surrogat-
ISS VU. Abfchnitt.
kaffee ist nicht unbedeutend. Fünf Baumwoli-
fabriken mit 63.000 Spindeln sind in Thätigkeit^
sämmüich in oder bei Innsbruck und in Telfs,
also in dem an Urprodukten ärmeren Landes-
theile. Dem Inn entlang sind 26 Schiflfewerf-
ten, dort Schopperstätten genannt, wo jährlich
über 600 Schiffe gebaut werden, auf denen
Salz, Gyps, Cementkalk, Holz und Käse aus-
geführt wird. Viele Schiffe gehen aber le^r
oder fast leer, und bilden also einen selbst-
ständigen Ausfuhrartikel. Die Fabrik leonischer
Waaren zu Schwaz und Stans ist durch die
Erzeugung von Telegraphendrähten in neuester
Zeit sehr beschäftiget worden. In Achenrain
verarbeitet eine Messingfabrik Kupfer und Zink
in einer Gesammtmenge von beiläufig 3000 Zent-
nern, in Absam eine Knopffabrik 4000 Zent-
ner Ochsenhörner.
/ §. 134. «etrftnke.
Im östlichen Theile von Nordtirol wird viel
Bier verbraucht, der Bedarf des ganzen Kreises
wird durch 50 Bierbrauereien gedeckt. Im arme-
Die gefuntete GrralbolMilt Tirol und Vorarlberg. I«l
ren Westen, wo in der Centralkette die Eig-
felder, in der Kalkkelte die Felsklippen den
fruchtbaren Boden auf ein Kleinstes einengen
und das rauhe Klima das Gedeihen der ßrod-
früchte hindert, ersetzt die Kartoffel das Brod
und das daraus bereitete geistige Getränk
das würzige und nahrhafte Bier. Wenn die
Kartoffel dort missräth, muss der Hungersnoth
durch besondere Mittel begegnet werden; ins-
besondere im Lechthale, wo der reissende Lech
die Thalsohle mit Kalkschotter verwüstet
Der Kaffee ist in jede Hütte gedrungen, er^
wird aber fast allgemein mit geröstetem Feigen-
pulver versetzt und so erklärt es sich, dass die
3 Surrogatkaffeefabriken in Innsbruck und die
in Wilten und Hall zusammen jährlich an
14.000 Zentner Feigen verarbeiten.
f. 185« Ble Iiande«liaupt«tadt Innsbrack.
Die Hauptstadt des Kreises, zugleich die
Landeshauptstadt, ist Innsbruck mit 13.200 Ein-
wohnern. Die freundlich gebaute Stadt liegt zu
beiden Seiten des Inns unweit der Mündung
19% Vn. Abt<^tiiU.
der vom Brenner kommenden Sill. Der häufige
Scirocco macht ihr Klima wärmer, als ihre Lage
mit sich brächte und sie ist daher in der Thal-
sohle mit Maisfeldern umgeben. Die Hof kirche
hat sehr merkwürdige Denkmale aus der Blü-
thezeit der Renaissance, welche das Mausoleum
Ton Kaiser Max dem Ersten zieren, insbesondere
24 Marmortafeln, die meisten von Colin, welche
in erhabener Arbeit die Thaten des Kaisers
vorstellen (1566} und 28 kollossale Erzstatuen
von Löffler und Godl (1513—1535), Bilder von
Kaiser Maxens Ahnen und anderen christlichen
Helden. Der fromme Held Andreas Hofer, der
Oberkommandant der Tiroler im Jahre 1809,
ruht in dieser Kirche. Das Ferdinandeum ist
ein Museum der Natur- und Kunstprodukte des
Landes mit einer dazu gehörigen Bücher- und
ürkundensammlung und kann durch Reich-
thum imd zweckmässige Aufstellung als eine
Musteranstalt gelten. Die Universität hat nur
eine juridische und eine philosophische Fakul-
tät. Die Studenten der Theologie besuchen in
den Biachofssitzen die Seminarien, die Studen-
Die gefiintete Gnhthah Tirol nnd Vorarlberg. iU
ten der Medizin gehen meistenB nach Wien
oder Padua«
f. 186. Stiffto.
Im Oberinnthal besteht seit 1272 das
Cisterzienser Stift StamS; welches Elisabeth; die
in zweiter Ehe an Meinhard von Tirol verehe
lichte kaiserliche Wittwe und Mutter des letz-
ten Hohenstaufen zur Seelenruhe ihres unglück-
lichen Sohnes gestiftet hat; mit den Grab«
Stätten mehrerer alter LandesfÜrsten von Tirol ;
zu Wilten die gegenwärtig von Prämonstraten-
ser - Chorherren besetzte gleichnamige uralte
Abtei; deren Ursprung sich in das sagenhafte
Gebiet der Riesen und Lindwürmer verliert;
im Unterinnthal bei Schwaz die Benediktiner-
abtei Fiecht aus dem zwölft;en Jahrhundert
f. 137. Erlnneransff-Plfttae.
Der Berg Isel bei Innsbruck war im Jahre
1809 am 12. April; am 29. Mai und am 13. Au-
gust der Schauplatz von Gefechten, in denen
die Tiroler für Kaiser Franz siegreich die Waf-
«96 Vn. Abtehnitt.
fen führten; und das Land ron den Feinden
säuberten. Die Pontiatzbrücke über den Inn
an der Strasse von Landeck nach Botzen ist
durch die Vernichtung eines feindlichen Trup-
pencorps im Jahre 1 703 imd durch die Gefan-
gennehmung eines solchen Corps im Jahre 1809
durch die Tiroler-Schützen, die Martinswand un-
weit Innsbruck durch die äusserste Lebensgefahr^
welche Kaiser Max I. dort auf einer Gämsenjagd
überstanden haben soll, berühmt geworden.
i. 138. Ba« iieutffclie SHiiilrol.
Der Brixner Kreis hat Brixen zur Haupt*
Stadt, den gegenwärtigen Sitz des Bischofes,
der bis zum 10. Jahrhundert seine Residenz in
der Felsenburg Sähen hatte, welche gegenwär-
tig von Benedictiner-Nonnen bewohnt ist. Der
Kreis hat 172.78 Quadratmeilen und 217.600
Einwohner. Der östliche Theil desselben heisst
das Pusterthal, welches in seiner ganzen Länge
den gleichen Namen beibehält, obwohl es theil-
weise dem Drau- und theilweise, nämlich durch
die Rienz, dem Etschgebiete angehört. In den
Die gefiirsiete Graffchaft Tirol and Vorarlberg. 187
Bezirken Sillian und Wekberg, dann in Bu-
chenßtein und Ampezzo wird Holzhandel in
das Venetianische getrieben. Die zwei anderen
Hauptthaler des ICreises sind das Eisakthal^
das ihm ganz und das Etschthal^ das ihm
mit Vinschgau und dem sogenannten Etsch-
lande(demEtschthale von den Etschkatarakten
der ThöU bis zur Felsenge von Salum") an-
gehört. Zum Gebiefe des Eisaks gehört das
Ladinische Hochthal Gröden^ dessen Einwoh-
ner sich grösstentheils vom Holzschnitzen
nähren und als Händler mit diesen und an-
deren Kurzwaaren häufig im Auslande ange-
siedelt angetroffen werden. Ein Merkmal des
Kreises^ welches ihn nicht bloss im Lande und
Reiche; sondern vor der ganzen gemässigten
Zone auszeichnet, ist das vortreffliche Tafelobst,
und insbesondere geht der weisse Rosmarinapfel
(ausser Tirol schlichtweg Tirolerapfel genannt),
in Duft, Gestalt, Farbe und Feinheit allen
anderen vor. In erster Qualität gedeiht er
nur bei Meran und bei Botzen und es wird
damit ein lebhafter Ausfuhrhandel getrieben.
128 Vit AlMcknitt
|. 189« IBmtuen und Heran.
Die Handelsstadt Botzen, unweit dem Ein-
flüsse des Eisaks in die Etsch, ist durch ihre
zierliche gothische Pfarrkirche mit einem Thurme
von durchbrochener Arbeit ^ die Stadt Meran
am Einfluss der Passer in die Etsch, insbeson-
ders durch ihr mildes Klima ausgezeichnet,
wesswegen sie als Kurort benützt wu*d.
f. 140. Die Bargen des EiseUandeff.
Es gibt vielleicht auf der ganzen Erde keine
Gegend, in welcher die alten Ritterburgen und
Edelsitze (dort adeliche Ansitze genannt) so
zahlreich sind und so dicht stehen als im
oberen Etschlande bei Botzen und Meran. Auch
hierin liegt ein auszeichnendes Merkmal die-
ses Kreises. Die merkwürdigsten dieser Bur-
gen sind: Tirol über Meran, Stammsitz der
alten Grafen gleichen Namens, ein Eigenthum
des Landesherm, der auch in seinen Kaiser-
titel diesen Namen aufgenommen hat, dann
Hocheppan und Siegmundskron (einst Formi-
Die gefUrstete Grafschaft Tirol and Vorarlberg. It9
gar), beide unweit Botzen^ durch ihre höchst
malerischen Ruinen ein hoher Schmuck der
reizenden Landschaft^ jene die Stänmiburg der
längst erloschenen Grafen von Eppan, diese
einst der Sitz der Grafen von Firmian.
§. 141. Die Stine.
•
Im Vinschgau liegt das Benediktinerstift
Mariabergy beiBotzen das ehemalige Chorherren-
stift Gries, in dem die schweizerischen Bene-
diktiner von Muri eine Zuflucht geftmden haben.
|. 148. PuMeier.
Hinter Meran liegt das Thal Passeier, zwar
von Wildbächen und Bergbrüchen verheert,
allein gleich den anderen Thälern des Landes
die Heimat tapferer und zum Tode fiir das
Vaterland bereiter Männer, und insbesondere
die Geburtsstätte des Andreas Hofer.
!• 148. Dm itullenlMclae Sfldtlr«!. (ITAlscla-
Tlr«l.)
Der Kreis Trient hat nur 113.61 Quadrat-
meilen, dagegen unter allen Kreisen die meisten
Ueufler, Österreich. II. 9
ISO vif. Abtdinitt
Einwohner 323.086. Er macht sich ausser der
Sprache und Nation seiner Bewohner durch
den Yorwiegenden Seidenbau kennbar.
§. IM. Die HrelsliAuptst»4t Trient.
Die Hauptstadt des Kreises ist das altef rient,
zur Zeit der Longobarden der Sitz eines Herzogs,
später der Sitz eines geistlichen deutschen Reichs-
ftirsten. Bauart und Leben sind ganz italienisch. Es
liegt dicht gedrangt und mit Mauern umgeben in
Gestalt eines Herzens an der Etsch. Die dort
gehaltene und nach ihm benannte allgemeine Kir-
chenversammlung wird dasAndenken dieserStadt
bis an das Ende der Welt erhalten. Der Haupt-
platz von Trient ist durch die Domkirche, ein
schönes Denkmal aus der letzten Zeit des romani-
schen Baustiles, auf das würdigste geschmückt.
Eine Zucker-Raffinerie und eine Tabakfabrik
sind die bedeutendsten industriellen Anstalten.
Weiter südlich liegt Roveredo am Einflüsse
des Lecco in die Etsch, der Hauptort für Seiden-
Die gefürttete Graffcluift Tktl and Vorarlberg. ISI
Industrie. Das untere Sarcathal ist durch seine
Ölbaumkultur und durch seine Städtchen Arco
und Riva, das Thal von Folgaria durch seine
deutschen jetzt fast ganz italienisirten Einwoh-
ner^ das Thal von Fleims durch seinen Holz*
reichthum ausgezeichnet. Riva liegt am nörd-
lichen Ende des Gardasees und ist deswegen
ein Stapelplatz fiir den Verkehr des südwestli-
chen Tirols mit der Lombardie. Der Nonsberg
ist das burgenreiche Gebiet des Noce. Dort
sind die Castelle Thun und Spor^ von denen
die berühmten Adelsgeschlechter der Grafen
Thun und der Grafen Spaur ihre Namen tragen.
In einem Seitenthale des Nonsberges, im Val
di Rabbi liegt Rabbi, der beste und besuchteste
Gesundbrunnen Tirols , ein ausgezeichneter
Säuerling.
|. 146. V«rarlbersr.
Vorarlberg, oder der Bregenzer-Kreis ist
des Landes kleinster Kreis, mit 4G.65 Quadrat-
meilen und 102.500 Einwohnern. Er ist durch
seine Baumwollenindustrie im Rhein- und 111-
132 VIL AbM^mtt.
thale und durch seine Käsereien im Bregenzer-
Walde ausgezeichnet. Neben der Viehzucht
wird dort ohne Fabriken durch Sticken und
Klöppehi in den einzelnen Häusern viel Geld
verdient. Bei Feldkirch wächst zwar Wein,
allein das geistige Getränke im Grossen ist Cider,
von dem an 100.000 Eimer erzeugt werden.
Von fettem oder sogenanntem Schweizer Käse
▼erfertiget der Kreis jährlich 18.000 Zentner.
Die Hauptstadt ist Bregenz am Bodensee, un-
weit des Gebhardsberges , der als Geburtsort
des heil. Gebhard und als einer der schönsten
Aussichtspunkte auf den Bodensee und seine
Ufer und in die nahen Gebirge der Schweiz
mit Recht berühmt ist.
Vin. Abschnitt.
Das lambarMBch'veneiianische Königreich.
%. 149. Natiirbeffrlir.
Das lombardisch - venetianische Königreich,
790.08 Quadratmeilen gross, ist das südwestliche
Gränzland des Reiches und begreift einen gros-
sen Theil der italienischen Tiefebene und der
von Norden sie umgebenden Alpen in sich.
%. 14§. Die iHpen.
Von den Centralalpen gehören Theile der
lepoutinischen und rhätischen Alpen und der
Toblacherkette, von den südlichen Kalkalpen
Theile der lombardischen, venetianischen und
karnischen Alpen dem Kronlande an.
13% VIII. Abschnitt.
|. 149- Ble lep^ntliilselieii Alpen«
Im lombardisch- venetianischen Königreiche
reichen die lepontinischen Alpen, unterbrochen
durch die Schweizer Gränze, von der Nordost-
^ Seite des Lago maggiore bis zum Splügen. Dem
Hauptzuge gehört nur die sehr kurze Strecke
an, welche das Reich vom Canton Graubünd-
ten scheidet. Hingegen senkt sich von dem
dreifachen Gränzpunkte des Reiches und der
Cantone Graubündten und Tessin, dem Pizzo
Ferr6, ein Ast nach Süden , der mit der Was-
serscheide des Tessins und der Adda die Lom-
bardie vom Kanton Tessin abgränzt, und in
der Nähe der lombardischen Seen mehrere
Zweige bildet, welche die Landschaft zwischen
dem Tessin, dem Lago maggiore, Lago di
Lugano und Lago di Como ausfüllen. Die Süd-
gränze läuft von Luino am Lago maggiore
längs dem Nordufer des Lago di Lugano bis
Menaggio am Lago di Como.
Die lepontinischen Alpen, soweit sie dem
Reiche angehören, sind ohne Gletscherstöcke.
Das lombardiich-venetiatiiMbe Königreicli. 135
Ihr höchster gemessener Punkt ist der Pizzo
Ferro 9843' und sie senken sich bis an die
Wasserspiegel der lombardischen Seen (9 — 600')
herab.
I. ISO. Die rhAtlselieii itlpen und lnaibes«M«
dere iUre HiiuptKette«
Die rhätischen Alpen reichen vom Splügen
längs den Grönzen von Graubündten und Tu'ol
bis zum Monte del Castello. Die Hauptkette
bleibt nicht beständig an der Gränze, sondern
tritt ausnahmiMteise entweder ganz ins Land;
oder bleibt ganz ausserhalb desselben, bis sie es
endlich mit dem Braulio für immer verlässt. Der
höchste gemessene 4Punkt, der nicht ausser
dem Reichsboden gelegen ist, befindet sich auf
der Gränzlinie selbst urfd ist der Monte dell'oro
10.065'. Er gehört einem weitläufigen GleTt-
scherstocke an, der das Quellengebiet des Inns
von einigen Zubächen der Adda scheidet, die
in einen einzigen Torrente gesammelt zu Son-
drio ausmünden. Dieser Gletscherstock hat
ausser dem Monte dell'oro acht gemessene
13« Vm. AbMhnitt.
Hochgipfel 9 welche sämmtlich den höchsten
Berggipfel des Reiches, den OrÜer in Tirol,
an Höhe übertreffen (namentlich der Piz Mor-
tiratsch mit 12820' um 4270, allein, obwohl
der Gränzlinie sehr nahe, dennoch ausserhalb
derselben gelegen sind und deshalb den Berg-
gipfeln des Kaiserthums nicht zugezählt werden
können.
!• 151* Bie Aste der rhAtlselieii Alpea«
Die Äste des der Lojpibardie angehörigen
Hauptzuges der rhätischen Alp«, welche ganz
oder theilweise in derselben liegen, gehen theils
von der Nordseite, theils von der Südseite aus.
Der Ast, welcher das o|>ere Engadein Grau-
bündtens von Valle di Livigno scheidet, trennt
sich von der Nordseitci. des Hauptzuges zwi-
schen dem Passe der Bernina und dem Passo
die Campo. Die vorzüglichen Äste der Süd-
Seite sind von Westen gegen Osten gezählt,
zuerst der zwischen Chiavenna und Sondrio,
welcher unweit des Monte deU'oro beim Muret-
Passe beginnt und die zwei Hochgipfel Monte
IhA lomlNurdiw^-Teiiettaiiiidie Königreich. 187
Ligondo 10.505' und Monte delle Disgrazie
10166' enthält; zweitens der zwiBchen Sondrio
und Tirano mit dem Pizzo Scalino 10,536',
drittens der, welcher vom Monte Braulio bis
zum Wormser Joch die Lombardie von Grau-
bündten, vom Stilfser Joch aber angefangen
die Lombardie von Tirol scheidet und mit dem
Monte del Castello sein Ende erreicht Dieser
Ast enthält zwei ausgedehnte Gletscherstöcke,
den nördlichen mit dem Monte Zebru 12.248'
(und dem noch höheren aber tlrolischen Ortler),
den südlichen mit dem Monte Adamello 11.252',
welche durch den Pass Tonale 6252' von einander
getrennt sind.
f. 158. Die T«bliiclier Kette.
Die Toblacher Kette, ein südlicher Ast der
Centralalpen, der von der Dreiherrenspitze aus-
geht, betritt das Land mit dem Monte Croce nörd-
lich von Auronzo, endet nördlich von Tolmezzo,
und bildet auf dieser ganzen Linie die Gränze
zuerst gegen Tirol und weiter östlich gegen
Kärnthen. Keiner ihrer Hochgipfel erreicht 9000'.
*i5C OflECTfcifciz-B!. TZ?i iff jimfeiBräKiiöii Ebene
TIC datt itförSrei r» 5»? Lat:
eini^ söd&L e^:co3i lizSe rc^ Lomo am
Lkjr'> m&gpore bo^ zun Mc-c;e B>uoI an der
vr^Xwii^xi firmz^ gerade im Xc*K«n Ton Laso
4' Idro cmd Ton da. izifoweit äe dem Kron-
larid^ ao^efarTneo. bis zur Eisdu Der höchste,
IMfiMMeiM; Gi(^el ist der Monte Frerone S456*-
fiffW^ dM BoazoL In ihnen liegen Gegenden.
wiif^^ r^m Jeher zu dwi schönsten des Erd-
krm^ ^aredinet wurden. Liebiichkeä and Er-
hat;^ih«it wechseln an dra lombardischen
H«w, und wahrend am Ufer die Cltrone reift
Mfi/I 4ätr hmnäT grttne Lorbeer dunkelt, ragen
AUi \mutn\ifim% Alpenhömer zu Häuptm und
Midiwi d^fi reizendMten Gegensatz. Die Comi
di Carifl&o am f^a^ro di Lecco und der Monte
Das lombardiieh-venetüiiiifclic Köuigreich. 1^
Baldo am Lago di Garda verdienen vorzüg-
lich genannt zu werden. Am Südufer des Lago
di Garda verflachen sie sich sehr allmalig gegen
die Ebene und erreichen dort ihren südlichsten
Punkt
§• 154« Die venetlanlseliea Alpen«
Die venetianischen Alpen reichen von der
Etsch bis an die Toblacher Kette und an <Ke
kamischen Alpen. Die Toblacher Kette trennt
sie anfanglich von den karnischen ; südlich
von Sappada aber hört diese Trennung auf und
die Wasserscheide der Gebiete der Piave und
des Tagliamento sammt der Livenza ist zu-
gleich die Gränzlinie der venetianischen und
der kamischen Alpen. Auf dem Boden des
KrolllÄides enthält die Gruppe von Cadore
den höchstien gemessenen Gipfel, den Monte
Anteiao mit 10297'. Gegen die Ebene zu bilden
si^t^errassen von Karstnatur mit Mulden und
verschwindenden Bächen, namentlich die Gegend
von Asiago nordwestlich von Bassano und den
Bosco del ConsigUo ;- nördlich von Treviso.
140 Vin. AbMhmtt.
|. 155« Die karnlaiclieii Alpen«
Die östliche Gebirgsecke des Eronlandes
fallen die karnischen Alpen aus. Sie umschlies-
sen in einem überhöhten Bogen mit ihren kahlen
zerrissenen Felszacken die Landschaft Friaul
von Ariano bis Cividale und zeichnen sich
durch das jähe GefUll ihrer Gewässer aus. Die
höchsten gemessenen Gipfel sind der Monte
Terza grande bei Sappada und der Monte Cri-
dola über der Quelle des Tagliamento, beide
8171'.
§. 156. MBie Vorsruppen der Alpen.
Die lombardischen und die venetianischen
Alpen haben niedere Vorgruppen. Die Vorgrup-
pen der lombardischen Alpen erstrecken sich
vom Lago maggiore bis über Bergamo und
enthalten namentlich zwischen Lecco und Monza
die Hügel der Brianza, mit einem der schön-
sten und weitesten Aussichtspunkte auf die
Eisberge der Alpen und das Culturland der
Lombardie, dem Gipfel des .Montevecchia 1592'.
Dm bmbardisch^ireiietitiiifldie Königrdch. 141
Die Vorgruppen der venetianischen Alpen sind
Tulkanifiche Gebilde bei Vicenza und Padua^
welche thellweise ganz isolirt in der Ebene
stehen. Diese isolirten Gruppen sind die Colli
Berici südlich von Vicenza und die Colli
Euganei südwestlich von Padua. Der höchste
Punkt der Euganeen ist der Monte Venda
(bei 18000.
f. 159. Das TIeflimd.
Die lombardisch - venetianische Tiefebene
ist gegen das adriatische Meer zu geneigt
Diese Neigung ist von Westen gegen Osten sehr
«llmälig, so dass die am Po gel^enen, in der
Neigungs- Richtung folgenden Orte Pavia 260',
Creraona 143', Cicognara 67', Scorzarolo an
der Oglio - Mündung 51', Massa 45.', Pole-
sella 10' Meereshöhe haben. In der Richtung
von Norden nach Süden ist die Neigung viel
stärker. Diese Eigenschaft kommt besonders dem
Friaulischen Antheile, östlich vom Tagliamento
zu. Längs dem Meere zieht sich aber auch
dort ein Streifen Landes, der nur wenige Fuss
i%t vm.
über dasselbe erhaben ist und theils aus Sümpfen,
theils aus eigentlichen Lagunen besteht.
i- 156. Die Meerm^M^hi^tm.
Fast das ganze Kronland gehört mit sei-
nen GewBssem dem Becken des adriatischen
Meeres an. Nur in den rhätischen Alpen fliesst
der Bach des Val di Lei dem Rheine und das
sämmtliche Gewässer des Val di Livigno und
seiner zahlreichen kurzen Nebenthäler dem Inn
ZU; wesswegen genau genommen das Kronland,
eben so wie Tirol und Vorarlberg, eigentlich
drei verschiedenen Meeresbecken angehört.
$. 159. Der Po.
Der Po theilt die oberitalische Tiefebene
in eine nördliche und südliche. Von der süd-
lichen gehört nur ein kleiner Theil dem Reiche
und dem Kronlande an, die Strecke am
rechten Ufer des Po von Villa Strada bis
Quatrelle. Der Po betritt das Reich unter
Pavia und bildet von dort bis Villa Strada
die Gränze des Reiches. Von Strada bis Qua-
Dm lomlNirdifdi*veMtuitiifelM Königreieh. 143
tarelle sind beide Ufer österreichisch. Unter
Quatrelle fUngt er an sich zu zertheilen und
das grosse Podelta zu bilden. Der Hauptstrom
bleibt aber bis zu seiner Auflösung Gränzlinie^
von dort an läuft sie längs des Po di Garo.
Von den Zuflüssen des rechten Ufers ist nur
die aus den Apenninen kommende Secchia
zu nennen. Die vorzüglicheren Zuflüsse des
linken Ufers sind der Ticino^ die Adda^ der
Oglio, der Mincio»
f. I(t0. Der T^Afliii und die Addii.
Der Tessin wird bei seinem Austritt aus
dem Lago raaggiore bei Sesto Calende mit sei-
nem linken Ufer österreichisch und bleibt von
da an bis zu seiner Mündung in den Po 13
Meilen lang Gränzfluss des Reiches. Die Adda
hat ihren ganzen Lauf im Kronlande. Sie
entspringt bei Bormio und durchströmt das
1 6 Meilen lange Valtellin bis zumComer See, tritt
aus dem Östlichen Arme dieses Sees (Lago di
Lecco) bei Lecco aus und mündet nach einem
1%4 Vm. AbMhnitt.
Laufe von weiteren 1 7 Meilen unter Pizzighet-
tone. Die wichtigsten Zuflüsse der Adda sind
der Brembo und der Serio , welche beide erst
in der Ebene sich in die Adda ergiessen und
im Gebirge ober Bergamo selbständige Thider,
Val Brembana und Val Seriana» bilden.
i- 161. Der Oslio und der Hlneio.
Der Oglio gehört wie die Adda zu den
Flüssen; deren ganzer Lauf dem Kronlande an-
gehört Auch er durchfliesst, bevor er in die
Ebene austritt , einen Sec; den Lage d'Iseo,
auch er nimmt in der Ebene zwei Zuflüsse; die
Mella und den Chiese auf, die aus den
Alpenthälern de Valtrompia und Valsabbia
kommen. Der Oglio entspringt nordwestlich
vom Tonale und durchfliesst vor dem Lage
d'Iseo das Valcamonica. Der Mincio, eine Fort-
setzung der tirolischen Sarca, entströmt dem
Lago di Garda , bildet in der Ebene die
sumpfigen Seen von Mantua und mündet
nach einem Laufe von 7\ Meilen bei Go-
vemolo.
Dai lombftrdiieiHirimfttlanit^ Königreich. 145
S« 168. lOie mtmeU und die Brentii.
Die Etsch betritt das Eronland bei Perl und
mündet nach einem in demselben zurückgelegten
Laufe von 26 Meilen; ohne einen bedeutenden
Zufluss unter Cavanella in das adriatische Meer*
Die Brenta entspringt in Tirol , betritt das
Land bei Primolano, die Ebene bei Bassano,
und ihr Lauf drohte einst Venedig zu einer
Stadt des Festlandes zu machen. Durch wie«
derholte grossartige Wasserbauten ist ihre
Hauptmasse abgeleitet worden und ergiesst sich
jetzt bei Brondolo ins Meer. Das alte Flussbett
ist der Brentakanal , der bei Fusina in die
Lagune mündet.
§. 163. Die Plaire und der TasÜAnt^nto.
Die Piave entspringt am Monte Paralba
an der Gränze gegen Kamthen, nimmt eine
grosse Menge von Wildbächen auf, betritt bei
ßorgo di Piave die Ebene und mündet nach
einem Laufe von 25 Meilen bei Cortellazzo in
das adriatische Meer.
Heuflcp, Österreich IL . 10
1%A VUL
Der Tagliamento entspringt am Monte
Cridola an der Scheidekette der kamiflchen
und venedanischen Alpen^ nimmt aus den zahl-
reichen Seitenth&lem Karniens^ die wegen ihres
schluchtenartigen Wesens meistens nicht Valli
CThäler), sondern Canali (Kanäle, Wasserrisse}
heissen, eine Unzahl kiesreicher Wildwässer
auf, und erreicht bei San Daniele die Ebene,
wo er bei Hochwasser bis 1600' breit wird und
auf emem selbst aufgeschütteten Damme seine
verheerenden Schuttmassen fortwälzt. Bei Casone
mündet er nach einem Laufe von 25 Meilen in
die Adria.
|. 164. Das l¥i»fiseri&ete des Tieflandes.
Ausser diesen Hauptflüssen des Kronlandes,
welche sämmtlich aus den Alpen kommen, und
wovon die Adda, der Oglio, die Piave und der
Tagliamento ganz dem Eronlande angehören,
sind dort noch sehr viele kleinere Flüsse und
Bäche, welche entweder erst am Fusse der
Alpen entspringen, wie die Olona und der
Lambro in der Lombardie, der Bacchiglione und
Dm lomburdifch-Tenetiaiiiiche Königreich. Ii7
die ÜTenza im Venetianischen, oder erst in der
Ebene aufquellen. Sie bilden längs dem Po und
längs dem Meere jenes erstaunliche Netz von
Wasseradern; welches dieBedingungen so grosser
Fruchtbarkeit und so grosser Leichtigkeit des
Verkehres in sich enthält und das Eronland zu
einer der kultivirtesten , bevölkertesten und
reichsten Landschaften der Erde macht und dem-
selben den Namen des Gartens von Europa
erworben hat.
Einige dieser Wasseradern sind Verbindun-
gen der Flüsse und werden als Kanäle benützt.
i* 165. Die Seen»
Ausser vielen Hochalpenseen sind die Seen
merkwürdig, welche in der Lombardie am Fusse
der Alpen liegen und tiefen Erdspalten ihr
Dasein verdanken. Der grösste unter ihnen ist
der Langensee (Lago maggiore) an der Gränze
gegen Piemont und die Schweiz. Zu seinem
Wassergebiete gehören im Kronlande noch der
Lago di Lugano, Lago di Varese, Lago di
Comabbio und Lago di Monate.
148 Vin. Abidinitt.
Die anderen Seen sind der Corner See mit
dem Arm von Lecco, der Lago d'Iseo, der
Lago d'Idro und der Lago di Garda. Der
letzte ist der grösste unt^ den Seen des Eron-
landes und nimmt einen Flächenraum ron 6^5
Quadratmeilen ein. Nur seine Nordspitze liegt
in TiroL Er ist auch d^ am weitesten nach
Süden vorgeschobene und hat die grösste Ab-
wechslung in den Uferlandschaften.
Die Seen von Mantua sind zum Th^e
künstlich gebildete Ausbreitungen des Mincio-
bettes^um die Festungswerke besser zu schützen.
S* tftO. Die Sümpfe und die Iiasunen.
Die Mündungen der Flüsse bilden gegen
das Meer zu Sümpfe ^ besonders die des Po,
der Etsch und der Piave. Ausserdem befinden
sich ausgedehnte Sümpfe im Tief lande zwischen
Etsch und Po südlich von Legnago und nörd-
lich von Massa; welche unter dem Namen der
Valli grandi Veronesi bekannt sind.
Die Lagunen beginnen nördlich von ßron«
dolo und werden vom Meere durch Dünen
Dm lombardifch-TanetUiiitolie Königreich. 1%9
(Lidi), fichmale aus Sand gebildete Streifen
Lande«; getrennt
Die grösste Lagune ist die Ton Venedig,
hierauf folgt die von Caorle, endlich die von
Marano.
Die Lagunen und die Sümpfe zusammen
nehmen einen Flächeninhalt von 40 -45 Quadrat-
meilen ein.
i 169* Die Bewobner.
Das lombardisch -venetianische Königreich
zahlte im Jahre 1851 : 5.007.000 Einwohner,
darunter 4,494.000 Italiener, zu denen auch die
351.000Friauler gerechnet sind, 26.000SloYenen,
12.000 Deutsche und 7000 Juden. Die Friauler
bewohnen den grössten Theil der kamischen
Alpen und die darunter liegende Ebene, west-
lich bis zur Meduna und Livenza. Die Slovenen
wohnen in den Granzgebirgen gegen das Gör-
zerische. Die Deutschen bilden einige Gemeinden
in den venetianischen und kamischen Alpen
und in der Toblacher Kette. In den venetianischen
Alpen sind die ehemals ganz deutschen 1 3 und
150 Vm. Absohiiiil.
7 Gemeinden fast ganz italienisirt. Nur die
Gemeindeantheile Giazza und Campo Fontana
der Gemeinde Selva di Progno im Gebiete der
13 Gemeinden sind noch deutsch und in den
7 Gemeinden, die alle neben dem Italienischen
noch deutsch sprechen, ist zu Fozza diese
Sprache fast noch ausschliesslich im Gel^rauche.
Die deutsche Gemeinde Sappada liegt an der
Gränze der Toblacher Kette, die deutschen
Gemeinden Sauris und Timau liegen in den
kamifichen Alpen. Ausserdem leben die Deut-
schen zerstreut in den grösseren Städten, beson-
ders zu Venedig, Mailand, Verona und Mantua.
Die Juden leben gemischt mit der Bevölkerung
in den Städten, vorzugsweise in Padua und
Mantua.
§. 168. Religion.
Mit Ausnahme der Juden sind fast alle
Bewohner des Kronlandes katholisch. Die an-
sässige Landbevölkerung ist es ausnahmslos, nur
der Handel und die Gewerbe bringen einige
Hundert Protestanten und griechisch nicht
Daa lombardifeli-Tenetiaiikche Königreich. 151
Unierte in das Land^ letztere besonders in Ve-
nedig ^ theils Griechen, theils Serben, erstere
besonders in Mailand, vorzugsweise deutsche
Schweizer, dem helvetischen Bekenntnisse zu«
gethan.
Die Katholiken stehen unter dem Patriar-
chen von Venedig, dem Erzbischofe von Mai«
land, dem Titularerzbischofe von üdine und
den Bischöfen von Como, Bergamo, Brescia,
Mantua, Cremona, Crema, Lodi, Pavia, welche
zum erzbischöflichen Sprengel von Mailand,
dann jenen von Verona, Vicenza, Belluno-
Feltre, Ceneda, Concordia, Chioggia und
Adria, welche zum Sprengel des Patriarchen
von Venedig gehören.
i. 169. Verthelluiis der Beirftllierunff.
Das Kronland hat die dichteste Bevölke-
rung des ganzen Reiches, 6382 Seelen auf der
Quadratmeile. Ein grosser Theil ist vorzüglich
wegen seiner hohen Lage unbewohnbar. Mehr
als drei Fünftheile der Bewohner leben in Ort-
schaften, die über 2000 Einwohner zählen.
15t VUL .
23 Orte, darunter 22 Städte, zählen mehr als
10.000 Einwohner. Von diesen haben 2 (Padua
und Verona) 50—100.000, 2 andere (Mailand
und Venedig) 1—200.000 ESnwohner.
{. 190. Bus Kaimrliiiiil.
Von je 10.000 Joch Bodenfläche sind im
Kronlande 8194 produktiv. Von den 6,200.000
Joch produktiver Bodenfläche ißt fast die Hälfte
Ackerland, mehr als der sechste Theil ist Wald-
land, nahezu ein Sechstheil ist Wiesen- und
Gartenland, die Reisfelder nehmen etwas mehr,
die Weingärten etwas weniger als 100.000 Joch
ein, Kastanienbäume bedecken nahe an 60.000
Joch, die Ölbäume nur bei 7000 Joch. Das
Ackerland ist meistens auch mit Reben und
Maulbeerbäumen besetzt, so dass die Ebene
des Kronlandes von einem erhabenen Punkte
besehen, dort wo diese Kulturart vorherrscht,
einem dichten Laubwalde gleicht, der durch
Reisfelder und Wiesen unterbrochen ist. An den
Ufern der Ströme und Flüsse, besonders am
Tea^n, der Adda und dem Po sind Waldstrecken •
Dm lombardiieb«T6Dietiaii2idie Königreich. 16t
i. 191. nie Helden.
Sehr selten sind grössere wegen Unfrucht-
barkeit und Wassermangel öde liegende Strecken
oder Heiden (Brughiere) , welche in FriedenB«
Zeiten als Übungslager benutzt Werden ^ in
Kriegszeiten aber wiederholt zu Schlachtfeldern
gedient haben, während das ebene Kulturland
grösseren Truppenbewegungen unübersteigliohe
Hindemisse entgigensetzt.
i. 198. Roberseusnlsse des Hlneriilrelelies.
Der Bergbau ist gering; der gesammte
Geldwerth der Jahreserzeugung erreicht kaum
eine Million Gulden. Edle Metalle fehlen ganz-
lieh. Die gewonnenen Fossilien und Hütten-
produkte bestehen in Kupfer, Glätte, Galmey,
Eisen, Eisenvitriol, Schwefel und Steinkohlen.
Eisen wird im gebirgigen Theile der Lombar-
die> Steinkohlen werden in beiden Theilen des
Kronlandes, die Übrigen Bergwerksprodukte
in zwei Bergwerken der renetianischen Al-
pen, Agordo und Auronzo, gewonnen. Die
15% Vm. AbMhnUt
südlichen Kalkalpen des Eronlandes haben einen
grossen Reichthum an Marmor; in den Urge-
birgen der Lombardie wird Chalcedon; Jaspis
und Karneol gefunden, im Venetianischen Grün-
erde, Töpferthon und Porzellanerde. Der Torf,
der in Gebirgsgegenden der Lombardie vor-
züglich an den Seen vorkömmt, wird meistens
nicht als Brennstoff, sondern als Dünger ver-
wendet
i.lVS.RolierBeuifiilflsc des Pflimseiirelcliefi.
Mais und Weizen sind die Hauptfrüchte
des Ackerlandes , ausserdem wird in der Ebene
auch sehr viel Reis erzeugt. Die JÄhr-
liehe Menge von erzeugtem Reis beträgt über
800.000 Metzen, die von Mais über 6, die von
Weizen über 4 Millionen Metzen.
Die Weinproduktion ist gross und beträgt
in mittleren Jahren nahe an 6 Millionen Eimer,
die Qualität ist jedoch gering und der Wein
des Eronlandes kömmt nicht in den Welthan-
del und wird grösstentheils im Lande ver-
braucht
Dm lombardifoh^TmetUniMlie Königreich. IM
Die Gesammtölerzeugung aus Oliven; Nüs-
sen, Leinsamen und Rübsamen ist nicht unbe-
deutend ^ die des Leinöls ist verh<nissmassig
am grössten.
Tabak wird im Venetianischen, Waid, Wau,
Safflor, Kümmel, Fenchel, Anis, Senf werden
vorzüglich im Lombardischen gebaut. Die Kultur
des Flachses ist im Lombardischen, die des
Hanfes im Venetianischcn vorherrschend»
Von üben/sdegender Bedeutung ist die Wie-
senkultur, besonders in dem westlichen Theile
der Lombardie und die Zucht des Maulbeer-
baumes im ganzen ICronlande mit Ausnahme
des Hochgebirges. Die Zahl der Maulbeer-
bäume darf auf 30 Millionen Stücke geschätzt
werden.
Die Waldkultur nimmt eine untergeord-
nete Stufe ein, obwohl in den Gebirgsgegen-
den, besonders im Valtellin sehr viel Boden
mit Wald bedeckt ist In der Ebene wird der
Bedarf an Brennholz grossentheils mit Abfallen
der Rebenkultur gedeckt.
IM Vm. AbwIiiBlt
S. 1V4. RolterBeusnlfl« de« Tltlerrelches.
Die \riehzucht ist im westlichen Theile der
Ebene eine Hauptquelle des Reichthums. Das
Heu der durch künstliche Bewässerung zu vier-
maligem, ja selbst bis zu Tmaligem Mähen ge-
triebenen Wiesen wird zur Fütterung von Kühen
verwendet und aus der Milch wird Butter,
vorzüglich aber Käse bereitet. Die Lorabardie
erzeugt über 700.000 Zentner Käse und über
300.000 Zentner Butter. Der Geldwerth beider
Produkte beträgt bei 29 Millionen Gulden, wäh-
rend der Geldwerth dieser Produkte im Vene-
tianischen nur 3 Millionen Gulden ausmacht.
Noch grösser ist die Erzeugung und der
Werth der Seidencocons. Das Kronland übertrifft;
darin alle andern Kronländer des Reiches. Der
Geldwerth der jährlich erzeugten Cocons (fast
einer halben Million) beträgt 40 MillionenGulden,
wovon 25 Mill. Gulden auf die Lombardie fallen.
Alle anderen Erzeugnisse des Thierreicheß
sind im Verhaltniss zur Seide und zum Käse
unbedeutend.
Dm lomb«rdiidk-T«iitliAiuiOhe Kömgrtich. Ulf
i. in. lM4iuitrto.
Der Westen des Eronlandes^ die Lombar-
die, übertrifit den Osten desselben, das Vene-
tianische, nicht nur in den Erzeugnissen der
Urproduktion, sondern auch in den Erzeug-
nissen d» Industrie. Dieses Vorwiegen der
Lombardie ist insbesonders in denHauptartikeln^
der Rohseide und den Seidenstofien, bemerkbar.
Das Land erzeugt gegen 4 Millionen Pftmd
Rohseide im Werthe von bei 45 üfillionen
Gulden. Hievon fkllt auf Venedig kaum ein
Dritdieil. Der Werth der Seidenstoffe beträgt
ly^ Millionen Gulden, wovon nur für 2'/^ Mil-
lionen Gulden im Venetianischen gewirkt wer-
den. Die Anwendung der stehenden Dampf-
maschinen zu Fiabriken steht hinter den anderen
Industrieländern weit zurück, und beträgt im
ganzen Eronlande minder als 100, wovon mehr
als die Hälfte in der Lombardie aufgestellt ist
Die Anzahl der Baumwollspinnereien war im
Jahre 1846 32, worunter im Venetianischen
nur eine einzige.
158 Vm. AbMhidtt
Die der Küste des Kronlandes eigene In-
dustrie besteht in Schiffswerften und Seilereien^
kdne jedoch ist bedeutend und die meisten
Fahrzeuge^ welche dort gebaut werden^ sind
kldine Küstenfahrer für den Fischfang. In der
Lombardie ist die Eisenindustrie von einigem
Belange, insbesondere die Erzeugung von
Sicheln und Nttgeln, im Venetianischen die
Fabrikation von Strohhüten und Glasperlen, in
den beiden Hauptstädten des Kronlandes die
Typographie.
f. 1V& Werkelursweir« unäl iiisbes«tt4ere
Eisenbaliiieit unäl Iianitoirasseii.
Das Kronland hat ein ausgezeichnetes Netz
von Land- und Wasserstrassen^ und übertriffl;
darin alle anderen Länder des Reiches bei weitem.
Im Jahre 1849 kamen auf eine Quadratmeile
mehr als 7 MeilenLandstrassen, und insbesondere
in der Lombardie mehr als 9^. im Venetianischen
mehr als 5. Die grosse italienische Heerstrasse
ist von Ponteba an der Gränze von Kärnthen
bis Bo£blora an der Gränze des Königreiches
Dm lombarcBfch-Tenetiaiiifdie Königreich. iW
Sardinien 64 Meilen lang und verbindet üdine,
Treviso, Meßtre, Padua, Vicenza, Verona,
Brescia und Mailand. Die Bedeutung derselben
hat jedoch durch das beginnende Eisenbahn-
Netz sehr verloren. Von Eisenbahnen sind bis
jetzt fertig die Linien : 1 . Venedig • Padua-
Vicenza -Verona -Coccaglio, 2. Mestre -Treviso-
Pordenone, 3. Verona- Mantua, 4. Mailand-
Monza-Como , 5. Mailand - Treviglio. Sie sind
•Kmmtlich Locomotivbahnen. Die Hauptstrassen,
welche in und über die Alpen führen, sind von
Westen gegen Osten: Die Strassen nach dem
Gotthard über Varese und über Como, die
Strasse über den Splügen 6689', die Strasse
über das Stilfser Joch 8075^ die Strasse durch
die Klause von Volami gegen den Brenner, die
Strasse von Vicenza über Valarsa nach Rove-
redo, die Strasse von Bassano über Valsugana
nach Trient, die sogenannte Strada d'Allemagna
über Cortina d'Ampezzo zur kürzesten Verbin-
dung Venedig's und Innsbruck's von Conegliano
bis zur Pusterthala*- Hauptstrasse, endlich die
schon erw&hnte Heerstrasse von Ponteba«
f. 199. l¥»0seMtrMiseB.
Zu den schiffbaren WasserstrasBen gehören
auBfler dem Meere viele Flüsse, Kanäle und Seen.
Die Meereskfiste hat eine Länge von 38 Meilen
und zwei auf kaiserliche Kosten erhaltene Häfen
(Ärarialhttfen'), Venedig und Chioggia. Auss^
diesen beiden Häfen sind nur noch die zwei
Pomündungen Porto di Levante und Po diGoro
für grössere Fahrzeuge zugänglich. Die andern
Hafen sind entwed» ganz versandet oder nur
Air kleine Ktistenfahr^ zugänglich. Der Grund
liegt in den vielen Flussmündungcn, welche das
Land immer weiter hinaus rücken, wo nicht, wie
es wegenVenedig's derFall ist, ungeheuere Bauten
die Natur in ihrem Wirken zu hemmen trachten.
Schiffbar in ihrem ganzen Laufe durch das
Kronland oder längs dessen Gränzen sind der
Po, derTessin und dieEtsch. Theilweise schiff-
bar sind die Adda, der Oglio, der Mincio, die
Secchia, der Tartaro, der BacchigUone, die
Brenta, der Sile, die Piav^ die Livenza, dann
die Flüsse Meduna, Lemeae, Lugagnana, Taglia-
Das lombarduN^-reiietUiitiche Königreich. 16t
mentO; Stella und Como. Die hauptsächlichsten
Schiffahrtskanäle sind der Nariglio grande, wel-
cher den Tessin mit Mailand^ der Nariglio della
Martesana, welcher die Adda mit Mailand; der
Naviglio di Pavia, welcher Mailand mit Pavia,
der Canal Bianco (das Flussbett des Tartaro),
welcher, so wie der Nariglio Adigetto, die Etsch
mit dem Po, und der Nariglio di Brenta (die
alteBrenta), welcher die Brenta auf der kfirzesten
Linie mit der Lagune rerbindet
Die Lagunen sind nicht durchaus schiff-
bar, sondern sie werden ron schiffbaren Kanä-
len durchzogen, welche ron Zeit zu Zeit ge-
räumt werden müssen. Das Fahrwasser ist
durch Pfkhle bezeichnet.
Die fiir die Schiffahrt wichtigen Seen sind
der Lago maggiore, Lago di Lugano, Lago di
Como und Lago di Gar da. Mit Dampfschiffen
werden alle genannten Seen mit Ausnahme des
Lago di Lugano, dann der Lago d' Iseo und
ron Flüssen der Po und der Tessin befahren.
Der Waarentransport auf der Linie Po-Tessin-
Lago maggiore hat durch die Dampfschiffahrts-
Heofler, Österreich U. 11
Gesellschaft des österreichischen Lloyd einen
bedeutenden Zuwachs erhalten. In Venedig
laufen jährlich bei 3000, in Chioggia bei 600
Schiffe ein und beiläufig eben so viele laufen
aus. Doch sind von den aus Venedig einlaufen-
den Schiffen drei FünitheUe unbeladen. Der
Werth der Einfiihr in diese beiden Häfen
beläuft sich auf beiläufig 21 Millionen, der der
Ausfuhr auf 8 Millionen Gulden. Der Hafen Ton
Venedig ist ein Freihafen und sein Gebiet er-
streckt sich bogenförmig um die Stadt. Der Rest
des Kronlandes gehört dem allgemeinen öster-
reichischen Zollgebiete an.
§. 196. Handel.
Der Handel des Kronlandes ist sehr leb-
haft, sowohl im Innern des Kronlandes selbst,
wo das Gebirge mit der Ebene Holz gegen
Getraide austauscht, als auch mit den übrigen
Kronlandem, welche vorziiglich Seide und Reis
von dort beziehen und Salz, Baumwollstoffe
und andere Industrie - Erzeugnisse dahin ver-
kaufen. Die Hauptartikel des Handels mit dem
Das lombardiseh*TeiieUaiiiicli« Königreich. i9$
Auslände sind Kuse^ Seide und Seidenstoffe in
der Ausfuhr» Eolonialwaaren und Industrie-Er-
zeugnisse in der Einfuhr. Der Zwischenhandel
wird vorzüglich von Venedig aus getrieben und
ein Theil des Waarenverkehres von und mit
der Levante geht noch immer über Venedig
durch das Venetianische nach Deutschland.
Die Handels - und Gewerbekammern sind
in Mailand; Como, Chiavenna^ Bergamo, Oe-
mona, Pavia, Lodi^ Brescia^ Mantua, Venedig,
Verona, Udine, Belluno, Vicenza, Padua und
Treviso.
S. 199. Scltaleii.
Unter 6077 Volksschulen sind 143 Haupt-
schulen. Von je 100 schulfähigen Kindern besu-
chen 49 die Schule ZweiU assige Unterrealschulen,
welche mit Hauptschulen in Verbindung stehen,
befinden sich in Belluno , Bergamo , Brescia,
Como, Cremona, Lodi, Mailand, Mantua, Padua,
Paria, Rovigo, Sondrio, Treviso, Udine, Venedig,
Verona und Vicenza. Oberrealschulen sind in
Mailand und Venedig. In Mailand sind fünf
m Vin. AbMhnHi.
vollständige Obergyrnnasien von acht Klasfien^
in Venedig, Bergamo, Como, Lodi, Padua,
Pavia und Vicenza je zwei, in Belluno, Brescia,
Chioggia, Geneda, Crema^ Cremona, Desenzano^
Fdtre, Mantua, Monza, Portogruaro, Rovigo,
Udine ist je ein solches Gymnasium. In Mailand^
Monza und Verona sind je zwei sechsklassige
Gymnasien, in Adria, Casalmaggiore, Celana,
Glusone, Lovere, Cassano d' Adda^ Codogno,
Como, Cremona, Gorla minore, Lodi, Mantua^
Martinengo, Parabiago, Salo, Sondrio, Udine,
Varese, Venedig und Viadana ist je ein Gym-
nasium von sechs, in Mailand ist eines von
fünf Klassen. Von den 60 Gymnasien des Kron-
landes sind viele von Bischöfen, Gemeinden,
Stiftungen und Privatpersonen unterhalten.
S» 160. Marne nnäi l¥appeii.
Der Name der Lombardie stammt von dem
deutschen Volke den Longobarden, welche bei
der Völkerwanderung (568) sich in der heuti-
gen Lombardie festsetzten, der Name Venedigs
Dm lombArdisoli-Teii«tiaiiifelie Königreich. 169
▼on dem wahrscheinlich pelasgischen Volke der
Veneter^ das noch vor der Eroberung des Landes
durch die Römer in einem Theile des heutigen
Venetianischen wohnte. Der Wappenschild des
lombardisch- venetianischen Königreiches ist von
Silber und blauer Farbe in die Länge getheilt;
in der rechten Usiütey dem silbernen Felde,
hält eine nach der Länge sechsmal gekrümmte
Schlange von blauer Farbe ein Kind von natür-
licher Gestalt und Farbe in dem Rachen, so dass
der Kopf und die ausgebreiteten Arme des Kindes
zu sehen sind ; in der linken Hälfte, dem blauen
Felde, ruht der geflügelte goldene Löwe des
heiligen Markus, das Haupt mit einem Scheine
umgeben, und ein offenes Buch mit den Wor-
ten : Pax tibi Marce Ev. in den Vorderpranken
haltend. Das Bild der rechten Seite bedeutet
die Lombardie, das der linken Venedig. Die
Abkürzung Ev. bedeutet Evangelista. Das Wap-
pen des Herzogthums Friaul^ gegenwärtig einer
Provinz des venetianischen Verwaltungsgebietes,
ist ein gekrönter goldener Adler im blauen
Felde.
i66 VTIi* AbtchnHt.
S- 181. Eintlieltaiir
Das Eronland wird von einem General-
gouverneur überwacht, der gewöhnlich in Verona
residiert , und von zwei Statthaltern verwaltet,
die mit ihren Statthaltereien zu Venedig und
Mailand ihren bleibenden Sitz haben. Das Land
zerfällt also in zwei Verwaltungsgebiete, wovon
eines den Statthaltereibezirk der Lombardie mit
der Hauptstadt Mailand, das andere den Statt-
haltereibezirk des Venetianischen oder von Vene-
dig mit der Hauptstadt gleiches Namens bildet.
Jeder Statthaltereibezirk zerfkllt in Pro-
vinzen, mit einem Pro vinzial- Delegaten an der
Spitze der politischen Verwaltung.
f. 188. Die Eiombarälle.
Die einzelnen Provinzen der Lombardie
sind: Mailand, Pavia, Lodi und Crema, Cre-
mona , Mantua , Brescia , Bergamo , Como,
Sondrio. Alle zusammen haben 375.09 Quadrat-
meilen im Flächenraum und 2,725J0üEinwohner*
Daf lombardif€ll-Y«nelia!ii«cb6 Königreich. 167
S. 1S3. IDU Provinz nallandj
Die Provinz Mailand, mit 33.71 Quadrat-
meilen und 604.500 Einwohnern, besitzt die
grösste Stadt, nicht nur des Kronlandes, sondern
auch mit Ausnahme von Wien, des Reiches ; sie
umfasst einen Theil der an Piemont kränzenden
Ebene bis an die Hügel, welche die Seen von
der Südseite umgeben und ist durch Landwirth-
schaft und Industrie die reichste Provinz des
lombardischen Verwaltungsgebietes.
$. 184. nailand , die Hauptatadt der
ftiontbardle.
Die Hauptstadt Mailand, an der Olona
gelegen und durch Kanäle mit dem Tessin, der
Adda, dem Po, dem Lago maggiore und Lago
di Lecco in Verbindung, zählt 1 60.000 Einwohner
und gehört durch die Wohlhabenheit und den
Bildungsgrad ihrer Einwohner zu den vorzüg«
liebsten Städten der Welt.
i«8 vul
I 16S. üeMluMAler.
Ihre bedeutendsten Denkmäler sind der
Dom und die Kirche zum heil. Ambrosius. Der
Dom, nach der Peterskirche in Rom und der
Paulskirche in London das grösste Gotteshaus,
ist dn grosser im 1 4. Jahrhunderte begonnene,
gotibischer Bau, der von aussen ganz mit
weissem Marmor bekleidet und mit unzähligen
Statuen geschmückt ist. Die Stirnseite ist im
modernen italienischen Stil gehalten. Daslnn^e
birgt in einer unterirdischen Kapelle die Gebeine
des heil. Karl Borromeus^ eines vornehmen
Mailänders, welcher im Jahre 1584 als Kardinal
und Erzbischof von Mailand gestorben ist. Die
Kirche zum heil. Ambrosius ist ein alter unver-
sehrter romanischer Bau aus dem neunten Jahr-
hundert mit kunstgeschichtlich merkwürdigen
Mosaiken aus jener Zeit Andere Denkmäler^ die
hier genannt werden können^ sind : Das grosse
Hoq[>itaI mit schönem Mauerschmuck von ge-
bnimtrai Thon, derFriedensbogen, ein Thor in
•nt&em Geschmaeke mit Bronzestatuen» von
Dm lo»bariifcli-T«ietiaiiitdie Königreich. Ift
Napoleon angefangen, von Kaiser Ferdinand L
vollendet, und die altrömicchen 16 Säulen
korinthischer Ordnung bei der jetzigen Kirche
San Lorenzo.
l IM. Institute.
Ein k. k. Institut der Künste und Wissen-
schaften und eine k k. Akademie der schönen
Künste, eine k. k. grosse Gemiddesammlung im
Pallaste der Brera, hervorragend durch ihre
Gemälde der lombardischen Schule, ebendort
eine Sternwarte, ein numismatisches Kabinet
und eine grosse Bibliothek, sämmtlich ebenfalls
kaiserlich, dann die Bibliothek des Kollegiat-
stiftes zum heil. Ambrosius, sind die bedeutend-
sten Institute ftir Wissenschaften und Künste.
f. 1S9. Inäiatitrie.
Die lebhafte Industrie hat mehrere eigen-
thümliche Zweige, durch welche sie ihren Markt
selbst auf den Welthandel ausdehnt Der bedeu-
tendste ist die Fabrikation von Seidenstoffen,
namentlich zu Sacktüchern. Die vier Musikalien-
170 Vm. AbMbnitt.
Verleger handeln in die ganze Welt; eine
dieser Verlagsanstalten, das Stabiliinento prirao
di musica hat nicht weniger als 36.000 Ver-
lagsartikeL Die Musikalien werden in Mailand
selbst gedruckt, ausserdem sind 35 Buch-
druckereien, die theilweise stark beschäftiget
sind, ferner 30 Kupfer- und 13 Steindruckereien.
Mailand ist auch der Mittelpunkt der Kamm-
fabrikation von ganz Italien. Bildhauer und Maler
finden in Mailand durch die Bestellungen der
reichen und kunstliebenden Grundbesitzer guten
Erwerb, ebenso Goldschmiede und Juweliere.
Die innere Stadt ißt von schönen Baum-
gängen^ die äussere von einer Kingstrasse um-
geben. Draussen liegen die saftigsten Wiesen von
unzähligen Wasseradern tiberrieselt. In Soramers-
z^t sieht man vom Marmordache des Domes
die Stadt in dem grünen Flachfelde liegen^
welches im Norden durch die mit ewigem Schnee
bedeckte, weissschimmernde Kette der Central-
alfieii.itbgegrttnzt wird.
Das lombarditch-Yenetianlfohe Königreich. 171
§. 189. Moiisa.
Monza, eine Stadt mit 19.000 Einwohnern,
nördlich von Mailand, ist als alter Lieblingß-
aufenthalt der longobardißchen Könige und
wegen seines romanisch gebauten Domes merk-
würdig, in welchem die unter dem Namen der
eisernen Krone bekannte alt - longobardische
Königskrone als ein kostbares Kleinod aufbe-
wahrt wird. In der Nähe liegt ein grosses kaiser-
liches Lustschloss mit dem gi^össten Parke von
ganz Italien, der gewöhnliche Sommeraufenthalt
des Generalgouverneurs des Kronlandes.
|. 190. Die ProTlnB Pavl».
Die Provinz Pavia, mit 18.14 Quadrat-
meilen und 171.600 Einwohnern, ist ein Strei-
fen der Ebene längs dem Tessin und dem Po,
bedeckt mit Rieselwiesen und Rdusplantagrai.
Die Flüsse selbst sind mit Laubwäldern gesäumt.
Die Grundstücke sind theilweise zu grossen
Besitzungen vereint, sogenannten Latifundi^
welche vom Eigenthümer auf 9 — 15 Jahre ia
<W Vm. AbMbiiHt
Pacht gegeben werden. Das Pachtsystem igt
überhaupt vorherrschend; ein kleiner Theil
wird von den Eigenthümem selbst bewirth-
schaftety ein noch kleinerer auf Theilung der
Früchte durch sogenannte Colonen (Bauleute)
bearbeitet
f. 191. Einseliie Orte.
Der Hauptort der Provinz ist Pavia, dne
alte Stadt; einst die Residenz der longobardi-
schen Könige^ im äusseren Ansehen auffallend
durch die vielen mittelalterlichen Thürme,
deren einst 525 gezählt wurden. Eine von
Kaiser Karl IV. 1361 gestiftete Universität
zeichnet sie vor allen andern lombardischen
Städten aus. Die Kirche San Pietro in Ciel d'oro
enthält in einem mit kunstreichen Basreliefs
gezierten Marmordenkmale die Gebeine eines
der grössten Kirchenlehrer und tiefsinnigsten
Denker, des heil. Augustinus. Die Einwohner
der Stadt leben grosseniheils von der Univer-
sität. Übrigens bestehen dort Hut-; Wagen-
und Orgelfabriken. Auch ist Pavia ein Stapel-
Dal lombardiioh-TenetMniiohe Königreich. 178
platz des Handels auf dem Tessin-Po. In der
Umgegend von Pavia gibt eine Kuh jährlich
so viel Milch 9 dass man daraus IV2 Zentner
Käse und 60 Pfund Butter bereitet^ was einem
Bruttoertrag von 97 Gulden in klingender Münze
gleich kommt. Zwischen Mailand und Pavia liegt
die Karthause von Pavia, schlechtweg la Certosa
genannt, mit einer äusserst prächtigen Kirche
und einem mit den schönsten Terracotta- Arbei-
ten geschmückten Kreuzgange.
S. 192. Die ProirinB I^odi-Crem«.
Die Provinz Lodi-Crema, mit 20.77 Qua-
dratmeilen und 218.800 Einwohnern, ein Stück
der Ebene am Po , an der Adda und an dem
Serio , hat ihren Haupterwerb in Erzeugung
von Käse und Leinwaaren. Der unter dem Na-
men Parmesan vorkommende Käse kömmt
grossentheils aus dieser Provinz und wird wohl
auch Lodigian genannt.
Der Hauptort ist die von Kaiser Friedrich I.
gegründete Stadt Lodi am rechten Ufer der
Adda, mit über 18.000 Einwohnern und meh-
174 Vm Abfehmtt.
reren Majolika- und Fayencefabriken. In der
G^end von Casale und Godogno gedeiht guter
Flachs. Die Stadt Crema am Serio ist durch
ihre guten Linnenwaaren ausgezeichnet
{. 19S* Die Prowins Cremon«.
Die Provinz Cremona, mit 23.64 Qua-
dratmeilen und 204.600 Einwohnern , ist ein
Theil der lombardischen Ebene längs des Po
zwischen der Adda und dem Oglio, baut vor-
züglich Getraide und Wdn, erzeugt Käse,
zieht Seide und treibt lebhaften Handel mit
landwirthschaftlichen Erzeugnissen.
Die Hauptstadt Cremona, mit mehr als
28.000 Einwohnern, liegt auf einer von einem
todten Arme des Po umflossenen Insel, und
zeichnet sich durch den hohen Giockenthurm
des Domes, il Torrazzo, so wie durch den Dom
selbst aus (ein Bauwerk im romanischen Stife
aus dem 12. Jahrhundert), und durch die grosse
Taufkapelle aus derselben Zeit. An der Adda
li^ die kleine Festung Pizzighettone.
Dal lombftrdisch^renetianifGhe Königreich. 175
f. 194. VBle Proirinz lHantu«.
Die Provinz Mantua, mit 40.82 Quadrat-
meilen und 270.100 Einwohnern, liegt an beiden
Ufern des Po und erstreckt sich, in eine stumpfe
Spitze auslaufend, gegen Norden bis zum Garda-
see; gegen Osten schliesst sie die Lombardie ab.
In den Niederungen sind viele Reiflfelder.
Der Hauptort ist die Wasserfestung Mantua
mit 29.000 Einwohnern, vom seeartig ausge-
breiteten Mincio umflossen. Unter den Festungen
des Kronlandes ist sie die bedeutendste. Die
Gonzaga haben hier lange Zeit als Herzoge
von Mantua geherrscht und die Stadt mit Kunst-
werken geschmückt. Am bedeutendsten sind die
Fresken desGiulio Romano im Lustschlosse del T
und im herzoglichen nun kaiserlichen Pallaste
in der inneren Stadt. Am westlichen Ende des
oberen Sees von Mantua ist die Kirche Madonna
delle Grazie, eine der grössten Marienwallfahrten
Italiens. Am Ausflusse des Mincio aus demGarda-
see lieut die Festung Peschiera. Am rechten
176 ym. Abfeknitt
Ufer ist Gonzaga wegen des Stammschlosses der
alten Djmastenfamilie gleiches Namens merk-
würdig. Der vorzüglich von Jünglingen vielver-
ehrte heil. Aloysius von Gonzaga, gestorben zu
Rom 1581 , war einer Seitenlinie dieses Ge-
schlechtes, den Markgrafen von Castiglione^
entsprossen.
|. 19S. Bie ProTlns Bre«cla.
Die Provinz Brescia, mit 59.84 Quadrat-
meilen und 356.200 Einwohnern, enthalt die
Ebene am linken Ufer des Oglio bis zum Hügel-
und Gebirgslande an den Seen Lago d'Iseo, Lago
dldro und Lago di Garda, sammt den Gebirgs-
thälem Val Trorapia und Val Sabbia. Die
Ebene enthält die grosse Heide von Montechiari,
Castiglione und Medole. Das Kulturland treibt
vorzüglich Seiden- und Weinbau ; am Fusse der
Alpen, vorzüglich am Lago di Garda, wird
der Ölbaum gezogen und an den Ufern der
genannten Seen sind an geschützten Lagen Citro-
nen- und Orangengärten,
Daf lombardiflch-TonetiaiüMhe Königreich. 177
S. 196. Die Stadt Bre«eia.
Der Hauptort ißt die schöne^ wasserrdche,
gewerbfleissige Stadt Brescia mit mehr als
34.000 Einwohnern. Sie liegt höchst anmuthig
an der Gränze der Ebene zu Füssen eines mit
einem Castelle gekrönten Hügels ; von Wein-
bergen umkränzt. Den Pallast Martinengo
hat Palladio erbaut Die alte Domkirche ist
ein höchst merkwürdiger Überrest aus dem
siebenten Jahrhundert; während die neue kup-
pelgezierte um 1000 Jahre jünger ist. Die
grösste Merkwürdigkeit besitzt Brescia an der
antiken Bronzestatue der Victoria, einem der
schönsten und besterhaltenen Überreste aus
der Blüthezeit altgriechischer Kunst. Sie wurde
1826 ausgegraben und ist in dem zu ebem
Museum der Alterthümer umgeschaffenen gleich-
falls antiken Tempel des Herkules würdig auf-
gestellt. In Brescia wird der grösste Theil des
Eisens rerarbeitet; das in Val Trompia gewon-
nen wurd*
Henfler, Österreich It. 12
178 Vm. Abfchnitt.
§. 19?. Andere Orte.
Am Lago d'Idro liegt das feste Kastell
Rocca d'Anfo , zu welchem der Zugang durch
unterirdische Gallerien fuhrt Am Lago di Garda
heisst die Strecke von Gargnano bis Salö la
Riviera (das Uferland) und ist durch die hohe
Kultur des Bodens und durch das milde Klima
besonders ausgezeichnet. Der grösste Citronen-
garten liegt bei Bogliaco und gehört zur Villa
Petrini.
Die Landzunge Sermione am Südufer des
Sees ist durch antike Ruinen geschmückt, welche
man die Villa des CatuUus heisst
S« 19S. Die Prowinz lßer§;mwno.
Die Provinz Bergamo, mit 73.06 Quadrat-
meilen und 378.100 Einwohnern, ist die grösste
der lombardischen Provinzen , ist aber an ab-
soluter Bevölkerung die dritte, an relativer erst
die achte unter ihnen. Der Grund dieser Er*
scheinung liegt in den Hochgebirgen, welche
einen grossen Theil der Provinz einnehmen.
Dm lombardisch-Tenetitnische Königreich. 179
Sic enthält die ThUler Val Brembana, ValSe-
riana und Val Camonica und einen Theil der
vorliegenden Ebene zwißchen der Adda und
dem Oglio.
Wein, Seide, Eisen und Wolle sind die
Yorzüglicheren Produkte.
f. IM. Elnselne Orte.
Die Hauptstadt ist Bergamo, mit 34,400
Einwohnern, am Rande der Ebenen malerisch
gelegen und ron zwei Kastellen beherrscht, eine
durch Industrie und Handel lebhafte Stadt,
mit einem grossen Kaufliause von 540 Kauf-
läden und dem in der Altstadt von Palladio er-
bauten Theater. Bergamo ist der Geburtsort des
Literarhistorikers Tiraboschi. In Val Brembana
ist das Warmbad San Pellegrino, in Val Seriana
der schönste Wasserfall des Kronlandes. Der
Serio selbst nämlich stürzt zwischen dem Pizzo
di Val Morta und dem Pizzo di Barbellino
aus einer Spalte vollkommen senkrecht 200^
hoch, 10' breit in ein tiefes Becken. Val Ca-^
monica ist durch seine Hochöfen, Hammer «^
180 VUL AlMwlmitt
werke und die Jochverbindung mit Tirol, den
Tonale (62510> ausgezeichnet. In der Ebene,
nahe an der Südgränze der Provinz, liegt der
Flecken Caravaggio , von dem der lombar-
dische Maler Michel Angelo Americi gewöhnlich
schlechthin Caravaggio genannt wird.
|. SOO. Die Pf^tIhs O^mo.
•
Die Provinz Como^ mit 49.28 Quadrat-
meilen und 428.200 Einwohnern; enthalt die
drei westlichen grösseren Seen der Lombardie
mit den umliegenden Hügeln und Gebirgen der
lombardischen Ufer, nebst einem Saume der
Ebene. Kastanien, Öl, Wein, Seide sind Haupt-
produkte des Bodens.
Die Hauptstadt Como, eine uralte Stadt
mit 18.300 Einwohnern am südlichen Ende des
Comer-Sees, mit einem schönen gothischen Dome,
ist der Geburtsort des Physikers Volta. Die Ufer
des Comer-Sees sind voll reizender Villen und
betriebsamer Ortschaften, woimt jähe unbe-
wohnte Felspartien abwechseln. Die Villa Som-
mariva am Westufer zu Tramezzo hat bedeu-
Da« lombardifeh-Tenetianiiche Königreieh. 181
tende Eunstschätze in Marmor, namentlich ein
grosses Basrelief von Thorwaldsen, den Triumph-
sug Alexanders des Grossen. In der Nöhe von
Varenna am O/itufer ist der prächtige Wasserfall
des FimneLatte, mit allen Absatzen 1027' hoch^
darunter 200' senkrecht , in weissen Schaum
aufgelöst, daher sein Name (Milchfluss).
f. 801. Die BrIaiiB«, ITareMe und I^uino.
Südlich vom Comer-See gegen Monza hin
liegt die anmuthige Hügel- und Gebirgsgegend
der Brianza, voll Rebenpflanzungen und Ea-
stanienwälder, mit dem Montevecchia; einem
der schönsten Aussichtspunkte des Kronlandes.
Zwischen den Seen von Como und von Varese
liegt Varese , mit schönen Villen reicher
mailändischer Adelsgeschlechter , namentlich
der Litta und der Serbelloni und eine Stunde
südlich der uralte reizend gelegene Marien-
Wallfahrtsberg Sacro monte di Varese. Am
lombardischen Ufer des Lago maggiore ist Luino
als Heimat des Malers Bernardo Luini bemer-
kenswerth.
189 VUL Alwdtfiilt.
{. SOS. Die Pr^TlAB S^Mdri«.
Die Provinz Sondrio, mit 56.63Quadratiiieilen
und 98.500 EinwohnerD; steht an. absoluter und
relativer Bevölkerungszahl hinter allen anderen
Provinzen des Kronlandes weit zurück, wird aber
an Flächenraum nur von der Provinz BergUM
übertrofiFen. Mit den anderen Kronländem ver-
glichen^ ist, Salzburg ausgenommen^ Sondrio am
dünnsten bevölkert Diese Provinz liegt, unter
allen lombardischen Provinzen allein, ganz im
Gebilde und ein grosser Theil derselben ist w^en
zu hoher Lage gänzlich unbewohnbar. Sie ^it-
hak drei Haupttheile : Vältlin (Valtellina), Kläven
(Chiavenna) und Worms (Bormio). Alle drei
Landschaften haben also auch deutsche Namen
und gehörten lange Zeit zu Graubündten. Am
Fuss der Berge wächst noch ein geschätzter
rother Wein, sonst ist Viehzucht vorherrschend.
f. leOS. Etametae «rte.
Die Adda, welche Worms und Viltlin
durchströmt, ?st in der Thalsohle des Valtüns
Dal lomlMurdisch-Teneiiatuiehe KöDigreicb, 183
sehr versumpft, wesswegen auch die Hauptstadt
Sondrio ungeachtet ihrer hohen Lage von 1098'
eine sehr ungesunde, Wechselfieber erzeugende
Luft hat. Über Chiavenna zieht die Splügen-
strasse. In der Gegend von Bormio sind die
warmen Bäder von Worms und der Sauerbrunnen
St. Catterina.
S* 804. Da« VenetlanlMelie«
Das venetianische Verwaltungsgebiet des
Kronlandes mit 414.99 Quadratmeilen und
2,281.800 Einwohnern, enthält die Provinzen
Venedig, Udine, Treviso, Vicenza, Verona,
Padua und Rovigo.
f 805. Die ProTlns Wenedlr
Die Provinz Venedig, mit 47.74 Quadrat-
meilen uM 298.400 Einwohnern, ist ein
Streifen der Ebene von der Brenta bis zum
Tagliamento sammt den vorliegenden Lagunen.
Fischfang, Gartenbau, Wein und Seidenzucht,
Industrie und Handel sind reichliche Erwerbs-
zweige.
18% VIIL Alweluiitt.
S. SOG. Venedig > Ble SüMlt «luie Glelelien.
Die Hauptstadt ist Venedig, eine der
schönsten und merkwürdigsten Städte des Erd-
krdses, in ihrer Art einzig und unvei^leich-
lieh. Sie zählt bei 125.000 Einwohner, ist auf
138 kleineren und grösseren Inseln der Lagunen
gebaut und bildet drei Hauptmassen, welche
durch den Canal della Giudecca und den Canal
grande geschieden werden. Die einzelnen klei-
nen Inseln sind durch enge Kanäle getrennt
und durch sehr riele Brücken verbunden, die
Wägen anderer Städte durch kleine schnell-
gleitende bedeckte Kähne ohne KM, die Gon-
deln, vertreten. Anfangs ein Zufluchtsort vor
den Horden der Völkerwanderung, wurde Ve-
nedig nach und nach ein selbständiger Handels-
Staat und übertraf lange Zeit an Macht und
Reichthum alle anderen Handelsstädte des We-
stens. Die Künste, namentlich die Baukunst
und die Malerkunst, erreichten in Venedig eine
bewundernswürdige Ausbildung. Bei der über-
grossen Fülle der Denkmäler können hier nur
nie t^fUrtfot8 filinftiliiin Tirril iini Vnrnrttrrr^ 185
von den hervorragendsten einige Beispiele an-
geführt werden,
f. 109. Die Miirfeiuikirelie.
Im Jahre 828 wurden die Gebeine de«
h. Evangelisten Markus von Alexandrien nach
Venedig übertragen. Dieses Ereigniss gab Ver-
anlassung zum Bau eines grossartigen im byzan«
tbischen Stile gebauten Domes, der durch die
seltsame und auserlesene Pracht seines Äusse«
ren und den unsäglich reichen Mosaikschmuck
seines Inneren gleiches Erstaunen erregt, über
der HauptpfoHe steht als Trophäe von der Er-
oberung Konstantinopels durch den Dogen Hein-
rich Dandolo (1204) ein kolossales, erzgegos-
senes antikes Viergespann von Pferden grie-
chischer Arbeit, das noch die Spuren der alten
Vergoldung an sich trägt. Unter dem Hoch-
altar ruht der Leib des heiligen Schutzpatrons
von Venedig, dem zu Ehren dieser Dom ge-
baut wurde, und dessen Attribut, der geflügelte
Löwe, auch das Wappen von Venedig gewor-
den ist.
IM VUl. AbMhnitt
{. SOS. Andere Klrelien.
S. Giovanni e Paolo und S. Maria gloriosa
dei Frari von gothißcher, Madonna dei miracoli
von lombardeskischer, Redentore und Madonna
della Salute von moderner Bauart sind ausser
dem Dom zu St. Markus die vorzüglichsten
Kirchen. Es gibt im Ganzen 108 dem Cultus
gewidmete katholische Gotteshäuser. Das Innere
der Kirche S. Giovanni und Paolo ist voll
Marmordenkmäler von Dogen. Vor derselben
steht die Reiterstatue des venetianischeu Feld-
herm CoUeoni von dem Erzgiesser Leopardo.
S S09. Ber Harkasiilate mid die Plauett«.
Der Markusplatz sammi seinem Flügel, der
Piazzetta, ist das Wahrzeichen von Venedig.
Der Markusplatz wird ausser der Markuskirche
durch drei zusammenhängende Prachtgebäude
gebildet Diese sind die Palläste der Prokuratien
sammt dem neuen Palläste, der sie im Rechteck
v^bindet. Längs ihrem Erdgeschosse fuhren
hohe offene Bogengänge. Auf der Piazzetta, cbm
Das lombardisch-veneiiaiiifcho Königreich. 187
schönsten Landungsplatze der Welt^ steht der
Dogenpallast ^ einst die Residenz der Wahl«
herzöge von Venedig.
f. 810. Die Pallftste.
Venedig zählt 185 merkwürdigere Palläste.
Sehr viele zieren die Ufer des Canal grande.
Sie haben fast lauter Marmorfassaden und gehö-
ren sehr verschiedenen Jahrhunderten an. Die
ältesten sind in maurischem Stile erbaut ; daran
reihen sich gothische, antike und gemischte Stil-
arten. Beispiele sind: Der maurische Fondaco
dei Turchi, der gothischePalazzo ducale(Dogen-
pallast) undPalazzoGiustinian^ derPalazzo Ven-
draniin Calergi in dem aus gothischen und an-
tiken Motiven zusammiengesetzten eigenthümli-
chen genuschten Stile der Baumeister Lombardi
und ihrer Schule (Stile lombardesco). Dieser
flir die Glanzperiode Venedigs charakteristische
Stil vereinigt in sich die einfache Eleganz der
griechischen^ die erhabene Pracht der römischen^
den glänzenden Schmuck der maurischen Bau-
186 Vm. Abschnitt
kunst. In diesem Stile sind auch die alten
Prokurafien gebaut.
;. 811. Institute.
Die bedeutendsten Anstalten sind das k. k.
Marine -Arsenal, ein Inbegriff weitläufiger Ge-
bäude aus verschiedenen Zeitaltern, ror dessen
Hauptthore zwei antike Löwen aus Marmor von
griechischer Arbeit stehen; femer die k. k. Aka-
demie der schönen Künste mit einer kostbaren
Sammlung von Gemälden grösstentheils der alte-
ren und neueren venetianischen Schule, das
k. k. politische General-Archiv mit den alten
venetianischen Staatsakten (es zählt 12 Millio-
nen Schriften-Bände), die k. k. Bibliotheca Mar-
ciana, mit über 100.000 Bänden, welche ihr
Entstehen einem Geschenke Petrarca's an Venedig
verdankt, endlich das k. k. venetianische Institut
der Wissenschaft;en und Künste.
S- 818. Industrie und Handel.
Charakteristisch für die Industrie von Ve-
nedig sind die Glasperlen, die auf der nahen
Dm lombardiflch-TeneHAiuMAe Königreich. 189
Laguneninsel Murano erzeugt werden, der The*
riak, ein Gemisch aus vielen Arzneistoffen,
dessen Rezept noch aus dem Alterthume her-
rührt und seit Jahrhunderten einen Ausfuhr-
artikel Venedigs vorzüglich nach der Levante
bildet und die Gesichtsmasken, von denen noch
immer jährlich bei 100.000 erzeugt werden, um
welche theilweise sogar in den Welthandel kom-
men, endlich die feinen höchst biegsamen Gold*
ketten, Manini d'oro genannt, von altem wohl-
bewährten Rufe.
Ausserdem sind die vorzüglicheren Erzeug-
nisse von Venedig: Raffinirter Zucker, Stärke,
Puder, Weinstein, Mehlspeisen, Pöckelfleisch,
Tabak, Leder, Wachskerzen, Bleiweiss, Asphalt,
Drucksachen.
l SIS. Die natürllclieia Feinde irmn Venedig.
Die natürlichen Feinde von Venedig sind
die Brerita und das Meer. Mit ungeheuren Kosten
ist die Brenta abgeleitet und die Aussenseite
der Dünen mit Mauerwerk aus istrischen Marmor-
quadern geschützt worden und werden beide
196 Vm. AbschniH.
Schutzarbeiten in Stand gehalten. Das südliche
Ende der Schutzmauem der Dünen (Murazzi)
trägt die stolze Inschrift: Acre Veneto Ausu
Romano contra mare (mit venetianischem Gelde,
mit römischer Kühnheit wider das Meer). Die
Einfahrt ron Malamocco wu'd gegen die Ver-
sandung durch die ron Norden kommende
Meeresströmungen mittelst eines langen im Jahre
1840 begonnenen und binnen wenigen Jahren
mit dem besten Erfolge vollendeten Riesen-
dammes geschützt.
|. S14. WBU Mimeuh9dukhrikmUe Aber die
Iiasune-
Ein merkwürdiges Seitenstück zu den ge-
nannten drei Arbeiten, womit der Mensch sein
Wunderwerk Venedig gegen die Elemente sieg-
reich vertheidigt, ist die Brücke über die La-
gune fiir die Eisenbahn von der Stadt nach
dem Festlande, 1841 begonnen, 1845 vollendet.
f. jBIS. Andere Orte.
In der Lagune von Venedig ist die Insel
Torcello durch ihren uralten romanischen Dom
Das lombardiioh-veiietianifche Königreich. 191
aus dem Anfange desr eilften Jahrhundertes und
die Insel San Lazaro durch das Kloster arme-
nischer Mönche (der Mechitaristen) merkwürdige
welche dort eine Buchdruckerei und Schulen
haben 9 und so die abendländische Kultur tOc
die Armenier vermitteln. Chioggia liegt nahe
am Südende der Provinz auf einer Insel^ welche
durch eine Brücke mit dem Festlande verbunden
ist, und hat über 26.000 Einwohner, die sich
meistens dem Fischfange und der Fabrikation
von Seilen, Netzen und Küstenschiffen widmen.
Die ehemalige Getraidehalle, jetzt als
Fisch- und Gemüsehalle benutzt, ruht auf
64 Säulen und ist vom Jahre 1322. Portogruaro
im Norden der Provinz ist der Stapelplatz fiir
den Handel von Friaul mit der Stadt Venedig.
S 816. Die Provinz Vdlitc.
Die Provinz üdine, mit 413.88 Quadrat**
meilen und 429.800 Einwohnern, ist die grösste
und volkreichste venetianische Provinz, und
gränzt das Kronland gegen Nordosten ab. In der
IM VUL
Ebene heilst sie Friaul, im Gebirge CarnieD.
Friaul ist sehr dicht bevölkert und erzeugt
Seide ^ Wein und Mfds in Überfluss; Carmen
ist sehr dünn bevölkert und die Männer müssen^
vorzüglich als Holzhauer und Maurer, einen
Theil des Jahres hindurch auswärts ihr^i Leb^is-
unterhalt verdienen.
f. JBIV. Elnselne Orte.
Die Hauptstadt ist üdinc; mit 24.000 Ein-
wohnern. Der dortige Kastellthurm hat eine
prächtige Aussicht über einen grossen Theil von
Friaul und auf die Gebirge von Camien. Der
bedeutendste Ort von Camien ist Tolmezzo^ mit
Drechslern und Leinwebern. Palmanuova ist
eine Festung, Ossopo ein Fort. Campoformio ist
denkwürdig durch den Friedenschluss von 1797,
durch welchoi Venedig und seine Gebiete in
Italien^ Irtrien und Dalmatien an das Haus
Orteneich kamen. Cividale, ein Städtchen am
Me dm earnischen Alpen, besitzt ein archäo*
Dm lombardifok-TeneliMitiolie Königreich. 11^
|. SIS* Ble Provlns Belliui«.
Die Provinz Belluno, mit 56.04 Quadrat-
meilen und 175.100 Einwohnern, im allgemei-
nen der Oberlauf der Piave, ißt ganz im Gebirge
gelten und deshalb unter den venetianischen
Provinzen am dünnsten bevölkert. Sie reicht
am weitesten nach Norden und hat die höchsten
Berggipfel. In allen diesen Beziehungen bildet
sie das Seitenstück zur lombardischen Provinz
Sondrio. Die vorherrschende Gebirgsart, hier
Kalk, dort Urfels, drückt ihr aber einen ganz
verschiedenen äusseren Charakter auf. Viehzucht
und Bergbau in den höheren, Seiden und Reben-
zucht in den niedrigeren Gegenden sind die
Haupterwerbszweige.
Die Hauptstadt Belluno, an der Piave, mit
12.000 Einwohnern, besitzt an der dortigen
bischöflichen Kathedrale ein Werk von Palladio.
Pieve di Cadore, der Hauptort der Land-
schaft Cadore, ist die Heimat Tizians (^ge-
boren 1477).
Henfler, Österreich. IL 13
^^1
if% Vm. AbMiitiite.
f. 819. Die Provinz TreTlso.
Die Provinz Treviso, mit 42.00 Quadratmeilen
und 286.299 Einwohnern , begreift m sich ein
Stück der Ebene und des ansteigenden Htlgel-
landes von der Livenza gegen die Brenta, mit
vorzüglicher Seiden-, Mais- und Weinproduktion.
Die Hauptstadt ist Treviso am Sile, mit 18.000
Einwohnern , und einer grossen gothischen
Kirche zum h. Nikolaus. Die Industrie beschäf-
tiget sich namentlich mit Erzeugung von Wol-
lentuch und Fayence- Geschirr. Possagno, ein
Dorf in einer reizenden Hügelgegend, rechts von
der Piave am Fusse der Alpen, ist der Geburts-
ort des Bildhauers Canova. Es bewahrt eine
Sammlung von Gypsabgüssen seiner Arbeiten.
Links von der Piave unweit des Baches Lierza,
ist der alte Marktflecken Collalto,mit dem Stamm-
schlosse des gleichnamigen Grafengeschlechtes.
t- <80. Die Pr«Tlns VIcensa.
Die Provinz Vicenza, mit 48.97 Quadrat-
meilen und 340.700 Einwohnern, begreift Hoch-
Dm lombardif«h*'Tca66aiiifelie Königreich. 19i
gebirg^ Hügelland und Ebene am Bachiglione
und an der Brenta in sich und ist reich an
landwirthschaftlichen Produkten, rorzüglich an
Schlachtvieh , Gartenerzeugnissen , Seide und
Wein. Die Hauptstadt ist Vicenza am Fusse
der Colli Berici im üppigsten Kulturlande ge-
legen, mit 30.000 Einwohnern, ein Stapelplatz
für den Innenhandel mit Venedig. Der Baumei-
ster Palladio ist hier geboren und hat in der
Blüthezeit jenes Stiles, der die Antike wieder auf-
zuwecken bestrebt war und deshalb Renaissance
(Wiedergeburt) genannt wird, seine Vaterstadt
mit seinen Werken geschmückt. Von ihm sind
die Bogengänge des Gemeindepallastes (^Palazeo
della Ragione), die PallUste Chiericati, Volpi,
Tiene, das olympische Theater, und in der
nächsten Umgebung die lürche Madonna del
Monte und die Villa Rotonda. Im Valdagno,
nahe an der Granze Tirols liegt Recoaro , der
besuchteste Badeort des Kronlandes; an der
Brenta Bassano , eine Stadt von alterthüm-
lichem Aussehen, in der Mitte mit einem festen
grossen Thurme, einem Andenken an die Zeit
Wi
IM vm.
des Ezzelino da Romano^ mit dem Beinamen
des Tirannen.
f. 881- Die IPrmvinm Verona.
Die Provinz Verona , mit 49.46 Quadrat-
meilen und 302.900 Einwohnern, ein Theil des
Gebietes der Etsch und des Mincio, stösst an
die Lombardie und ist ihr durch den Gardasee
und den ausgedehnten Reisbau im südlichen
Theile der Ebene ähnlich. Die Seide ist das
Hauptprodukt. Von landwirthschaftlichen klei-
neren Produkten ist die sogenannte Veilchen-
wurzel (eigentlich der Wurzelstock der floren-
tinischen Schwertlilie} zu erwähnen, die in
grosser Menge gebaut wird und in den Welthan-
del kommt. Eben so ist die Erzeugung von
Schmack, den kleinen gemahlenen dürren Blät-
tern des Perrückenstrauches (auch Sumach's,
italienisch Sommaco, daraus verdorben Schmack)
der die warmen Berggehänge wildwachsend be-
deckt, bedeutend. Er wird wie die Eichenrinde,
die ebenfalls dort einen Handelsartikel bildet,
zum Garben verwendet.
Das lombardifcli^Taietuuilidie Königreich. 117
|. JBSIB. Ilir^ weltlUst^rlselie Bedeutunir-
Daß Tief- und Hügelland der Provinz
Verona ist fiammt den nächsten Hügeln wegen
der strategisch - wichtigen Flussübergänge und
wegen des nahen Hauptthores der Alpen^ soweit
die Geschichte zurückreicht^ seit den Tagen^ wo
Marius mit den Cimbem focht; ein welthisto-
risches Schlachtfeld.
S* 888. Einselne Orte.
Die Hauptstadt ist Verona^ mit dem nun
veralteten deutschen Namen Bern, wovon der
Ostgothenkönig Theodorich auch Dietrich von
Bern heisst , ein höchst wichtiger fester Platz
an der Etsch, mit 52.000 Einwohnern, worun-
ter viele Handelsleute, Tischler, Schuhmacher,
Gttrber, Seidenarbeiter. Die erste Merkwürdig-
keit von Verona, <^e im Reiche nur ein einzi-
ges Seitenstück (in Pola) hat, ist die Arena,
ein altrömisches Amphitheater, mit noch wohl
erhaltenem Innern, das 22.000 Personen fasst.
Unter den vielen alten Kirchen sind die von
IM Vm AbMlpikt.
S. Zeno und S. Anastasia henrorragend. Das
Grabmal der Scaliger steht unter firdiem Him-
mel und ist ein reichgeschmücktes mittelalter-
liches Denkmal 9 welches Anmuth und Ehracbt^
Ldchtigkeit und Zierdenfiille auf eine eigen-
thümliche Weise vereiniget und einen höchst
reizenden Gesammteindruck macht. Weiter süd-
lich an der Etsch ist der feste Ort Legnago. In
der Nahe sind Reisfelder und grosse. Sümpfej.
deren Austrocknung in neuester Zeit kräftig
angestrebt wird.
S* 884. Die Provinz Padaa.
Die Provinz Padua, mit 37.56 Quadrat-
meilen und 312.800 Einwohnern, umfasst die
euganeischen Hügel sammt der ringsumliegen-
den Ebene ron der Etsch bis über die ßrenta, und
reicht mit einer Ecke bis in die Lagunen. Da»
milde Klima^ die reiche Bewässerung, der frucht-
bare Boden und die gesunde Luft machen diese
Provinz zu einer der gesegnetesten Landschaf-
ten des lleiches.
i
Das lombftrditoli-Teiietiaiiiiohe Königreich. 199
{. 88S. Einzelne Orte.
Die Hauptstadt ist Padua, mit 54.000 Ein-
wohnern, eine höchst weitläufige, düstere und
alterthümliche Stadt, die durch ihre Universität
eine grosse Berühmtheit erlangt hat. Das Grab-
mal des heiligen Anton von Padua in der grossen
Kirche gleichen Namens, ist mit Basreliefs aus
Marmor von Sansovino geziert. Die prächtige
und gross«rtige Justinakirche wurde 1530 von
Palladia begonnen. An Freskogemälden besitzt
Padua grosse Schätze, namentlich ist die kleine
Kirche alP Arena von Giotto ausgemalt. Das
Rathhaus der Stadt ist ein eigenthümlicher Bau,
im 12. Jahrhundert begonnen, von dem Un-
geheuern Saale, der es fast ganz ausfüllt und
dessen langgedehntes Dach ein Wahrzeichen
von Padua ist, schlechtweg il Salone genannt.
In den Euganeen liegen die heissen Bäder von
Abano, Monte Ortone und Battaglia , das Dörf-
chen Arqua, der Lieblingsöitz und das Grab
Petrarca's (f 1374) und der Flecken Este, von
«00 Vm, Abf ehnitt
dem, alfl Namenserbe und Seitenzweig eines
uralten Adelsgeschlechtes, die Tertiiogenitur des
Hauses Österreich den Zunamen Este führt.
{. 986. Die ProTlm Boviff«.
Die Provinz Rovigo, mit 19.34 Quadrat-
meilen und 153.800 Einwohnern^ ist die kleinste,
absolut am wenigsten ^ relativ am meisten be-
völkerte Provinz des Statthaltereigebietes von
Venedig. Sie ist zugleich die südlichste und
keine liegt tiefer, denn sie begreift das üppige
Marschland zwischen den Mündungen der Etsch
und des Po, wo Seide, Weizen, Mais, Wein
und Hanf in Fülle gedeihen und Handel und
Schiffahrt Beschäftigung und Erwerb geben. In
ihrer ganzen Südlinie bildet sie die Reichs-
gr&nze gegen den Kirchenstaat. Sie allein hat
nicht nur das Meer, sondern auch die zwei
grössten schiffbaren Flüsse des Kronlandes auf
oder an ihrem Gebiete. Sie heisst auch ^11
Polesine*. Der Hauptort ist Rovigo, am Na-
viglio Adigetto, eine alterthümliche kleine Stadt,
Das lombardiflch-venetianische Königreich. 201
die Residenz des Bischofs von Adria , welcher
hieher zog von der einstigen uralten Hafen-
stadt Adria; die weiter unten am Canal bianco
liegt, und dem adriatischen Meere den Namen
gegeben hat.
HcuÜcr, Österreich II. /^
Zweite Gruppe:
DleHarstlftiider«
Heufler, Österreich. 11. 14
IX. Abschnitt.
Doi Herzogthum Krain.
Krain ist das Hochland zwischen den Kara-
wanken und den julischen Alpen. Die Gesammt-
abdachung des Landes, dessen Flächenraum
178,2 Quadratmeilen beträgt, hat die Richtung
von Nordwesten nach Südosten, vom Terglou
(9036') an der Gränze der Markgrafschaft Görz
bis ziun Dorfe Jesenica am Ausflusse der Save
in das Königreich Kroatien (bei 500').
S- 888. It^ie Jullflelten Alpen und der Karfft.
Die julischen Alpen ziehen im Lande vom
Terglou (Triglav) bis zum Schneeberg (Sneinik)
an der Gränze von Kroatien (5332')- Nördlich
906 IX. Abschnitt.
vom Schneeberge bilden sielnnerkrain, ein gröss-
tentheils mit Buchen- und Eichenwäldern be-
decktes breites Felsengebirge (_Kar8t im weiteren
Sinne) mit vielen kesselformigen Senkungen
ohne regelmässige Tli^jbildui]^. Die Gewässer
ergiessen sich dort in Höhlen und Trichter und
kommen nach längerem unterirdischen Laufe
wieder zum Vorschein. Wenn sie anschwellen,
kann die Höhle das Wasser nicht fassen und
es werden sogenannte Seen (eigentlich nur
grössere oder kleinere Pfutaen) gebildet, welche
meist ns^ch und n^ch wieder ablaufen. Die vielen
mwlden- und ü'ichterförmigen Vertiefungen der
Oberfläche dieses in seinem ganaen Innern ven
Höhlen durchzogenen Theiles der julischen
Alpen geben einer Terrainkarte desselben Ähn-
lichkeit mit einer Mondkarte.
§. £89. Die KaratlAnder überhaupt.
Dieses Erdgebilde, welches im Küsten-
lande Karst im engern Sinne genannt wird,
Pe$Zft siph inperhalb des Reiches ^uch in Krpa-
ü,^i^j der krQft^ch?a ]Militärgränze und in Dal-
Das fiteiftogttiiim Kraiu. ÜH
matien fort und weicht so sehr von der Bodeii-
geätaltUDg in dbü Al^en ab^ dass die jütischen
Alpen von Idria und det Zeyer an und die soge-
nannten dinarißchen Alpen, nur mehr uneigentlich
und im weitesten Sinne zu den Alpen gerechnet
werden können. Die Kronländer mit Karstforma-
tion gehören insofern^ gleich den eigentlichen
AlpfeAlöndem, zu einem Naturganzen und werden
hier imt dem Namen Earstländer bezieichnet
§. 880. IJnterkraln.
ütoterkrain, das Land zwischen der Kulpa
uml der Save, Kräin« südöstUcher Theil> ist
ein von Gurkflusse und vielen anderen Bächen
sehr zerschnittenes Mittelgebirge, grossentheils
auch vom Karstnatur, das die Ausläufer dfef
Karawanken mit den julischen Alpen verbindet
und, südöstlich von Neustadtl, an der kroa-
tischen Militltt-gränze Uskokengebit^e heisst
§. 881. Oberkraln.
t)er hördKche iTheil des Landes, Ober-
krain, ist an seinem ganzen Nordrande vom
808 IX. Abtchnitt.
Hochgebirge der Karawanken umschlossen und
gruppirt sich um die weite Fläche, in der die
Landeshauptstadt Laibach liegt.
§. 888. HSMeii.
So weit Krain Karstnatur hat, so weit ist
sein Inneres von Höhlen durchzogen. Nur
wenige sind genau bekannt und beschrieben.
Weltberühmt ist die sogenannte Adelsberger-
Grotte, ein weitläufiges System von Höhlen,
mit prächtigen Tropfsteinbildungen. Die gross-
artigste Partie ist der sogenannte Dom des
Neptun, ein 90' hohes, 144' breites Felsen-
gewölbe, das die Poik durchströmt, über wel-
che eine natürliche Felsenbrücke von 78' Länge
führt
§. 833. Flüflfle.
Krain gehört mit wenigen Ausnahmen zum
Gebiete der Save. Die Ausnahmen sind die Thäler
der Idria, der Wippach und der Reka, welche am
westlichen Abhänge der julischen Alpen liegen
und dem adriatischen Meeresbecken angehören.
Dm Hcrsogtltfim Krain. %99
Die Idria (Idrica) und die Wippach (Vipava)
ergiessen sich in den Lsonzo. Die Reka ver-
schwindet zwar hart an der Gränze auf küsten-
ländischem Boden unter St. Canzian in einer
Felsenhöhle; allein es ist durch Untersuchungen
ausser Zweifel gesetzt, dass ihr weiterer unter-
ird^'scher Lauf gegen den Golf von Triest geht,
wo 8''e wahrscheinlich als Timavo zu Tage tritt.
Die Save (Sava) entsteht aus der Verbindung
der Wurzner Save mit der Wocheiner Save und
durchfliesst das ganze Land 18 Meilen lang,
darunter 7 Meilen als Gränzfluss gegen Steier-
mark. Die Zuflüsse der Save am rechten Ufer
sind die Zeyer, die Laibach, die Gurk (Kerka)
und die Kulpa, welche jedoch hier nur als
Gränzfluss zu erwähnen ist. Der merkwürdigste
dieser Zuflüsse ist die Laibach , ein wahrer
Höhlenfluss, der zuerst als Poik in die Adels-
berger Höhle sich ergiesst, sodann als Unz zu
Tage kömmt, nach abermaligem Verschwinden
endlich bei Oberlaibach als Laibach (Ljublja-
nica) aufquillt imd als solche nach dem kurzen
Laufe von 5% Meilen, verstärkt durch die zwei
tlO IX. AbfchniH.
Höhlenfiüsse ISca und Bistra^ unterhalb Laibach
in die Save mündet.
Die Zuflüsse des linken Ufers sind die
Moäenica, Kanker und Feißtritz (Bistrica) und
kommen sämmtlich aus der Gruppe des Grintoüz
(Grintovec) in den Karawanken.
§• S34. Seen.
Im Quellengebiete der Save sind die drei
schönen Gebirgsseen, welche von den Orten
Würzen, Wochein und Veldes ihffe Namen
führen. Der von Würzen ist ein sehr kleiner
Hochgebirgssee. Der am Fusse des Terglou von
Felswänden umschlossene Wocheiner See hat 78,
der Veldeser See 50 Joch Flächenraum. Der
zuletzt genannte ist der öchönste und hat in
seiner Mitte eine grüne Felseninsel mit der Wall-
fahrtskirche Maria im See.
Der Cirknicer See in Innerkrain, bei mitt-
lerem Stande y^ Meilen lang, % breit, ist der
berühmteste der periodischen Karstseen. Bei
400 trichterförmige Vertiefungen verschaffen ihm
Zu- und Abfluss.
Das Henogthum Kraio. 211
Kraih hat 478,300 Einwohhef, dÄrunter
420.000 Slovenen, 18.000 Kroaten, 38.000 Dfeut-
gehe. Sie sind in 14 Städten, 17 Marktfleckeh
und 31 74 Dörfern vertheilt. Die Kroaten wohhen
an der südöstlichen Grönze, die Deutschen in
und um Gottschee in Innerkrain, zu Weissenfeis
in Oberki-ain, im ftussersten Nordwesten und
sonst im Lande, besonders in den grösseren
Orten zerstreut Unter den Kroaten sind 2—300
dem griechisch-uniöiien und beiläufig eben so
viele dem griechisch-nicht-unierten Ritus, unter
den Deutschen bei 140 dem augsburgistihen Be-
kenntnisse zugethan ; die übrigen Einwohner sind
alle katholisch (des lateinischen Ritus) ütad der
Landesbischof residiert inLaibach. Abteien fehlen.
Nur ein einziger Ort, die Landeshauptstadt
nämlich, zahlt mehr als 10.000 Einwohnt;
ausserdekn leben über 21.000 Seelen m Ort-
schäften von mehr als 2000 Eita'^ohnem. Im
Verhältniss zum Flachenraum hat Ki*ain nur
27^4 Einwohnet auf di6 Quadrafeneile»
fit VL
Von je 10.000 Joch gbd 9512 produktiT,
alldin ein sehr grossar Thril davon ist Wald
und Weide, midiin mit dichter Berolkenuig
nicht vereinbar. IKe jnlischen Alpai besonders
z^chnen sich durch ausgedehnte Forste aus,
die sie auf ihren Hochterrassen tragen und die
ganz ohne Dörfer sind, namentlich die Jeloucar
Waldung auf einem Vorberge des Terglou, der
Bimbaumarwald , dann die Wälder rund um
den kahlen Kegelgipfel des Schneeberges.
Unter den Produkten ist das Merkmal Krains
das Quecksilber, das in Idria gewonnen wird.
Bei 700 Arbeiter sind dort beschäftiget, um aus
280.000 Zentnern Erz ungefähr 2500 Zentner
Quecksilber zu erzeugen, das theils gediegen,
theils als Zinnober und Vermillon in den Handel
kommt. An anderen Metallen ist das Land arm,
es besitzt nur einige unbedeutende Blei-, Zink-
und Eisenminen, edle Metalle gar nicht, eben
so wenig ;^bt es Salzgestein oder Salzquellen.
An Brennstoffen hat das Land einen grossen
Dm .Hfiriogthiim Krain. 213
Reichthum. Ausser den Wäldern besitzt Krain
bei Laibach ein Moor^ dessen Torfinhalt auf
319 Millionen Zentner berechnet worden ist
und im Osten Eohlenminen; wovon die von
Zagor jahrlich über 200.000 Zentner geben.
Durch die grosse Zerstückelung des Bodens
ist die Viehzucht, deren Gedeihen grössere
Güter voraussetzt, auf niederer Stufe; nur die
des Kldnviehes und des Geflügels ist nicht
ganz ohne Bedeutung. Es wird eine Million
Schweine gezüchtet und gemastet und diese, so
wie Federvieh, bilden einen guten Ausfuhrartikel,
besonders nach Triest. Auch blüht die Bienen-
zucht ; die vorhandenen 10.000 Stöcke geben
einen Bruttoertrag von 816.000 Gulden.
Das Land muss Getraide einflihren ; in den
höheren Gegenden werden Kartoffeln, in den
niederen wird Mais und Buchweizen stark gebaut ;
im Wippacherthal und in Unterkrain gedeiht
auch die Rebe, welche nach der Art des Südens
schon theilweise gemischt mit Ackerland gebaut
wird. Auf 19.418 Joch werden 377.223 Eimer
Wein erzeugt
tM% QL Abtcimitt*
|. SSV. Industrie und Handlel.
Die Fabrikindustrie des Landes ist sehr
beschränkt £ine Zuckerraifinerie in Laibach
verbraucht bei 10.000 Zentner Rohrzuckermehl
und beschäftiget 200 Arbeiter. Ausserdem be-
steht noch eine einzige Baumwollspinnerei und
eine einzige grössere Papierfabrik, die erste in,
die zweite bei Laibach, und eme Eisengiesserei
zu Hof in Unterkrain.
Die Hauptartikel des Ausfuhrhandels sind
Eisen, Stahl, Quecksilber, Holz, Zwetschken,
Knoppern, Eleesamen, Schweine; die des Ein-
fuhrhandels ausser Getraide Kolonial- und In-
dustriewaaren. Der Handel Krains ist aber der
Hauptsache nach Durchfuhrhandel. Die Han-
dels- und Gewerbekammer ist in Laibach.
f. SS6. Str»ii«en.
Von den Wasserstrassen ist dieSave sowohl
zu Thal als zu Berg schiffbar ; die Laibach und
ihre Nebenflüsse , die lica und Bistra , tragen
ebenfalls kleinere Schiffe und vermitteln einen
Theil der Zufuhren fiir die Landeshauptstadt,
Das ^^ogthuIn Krain. 215
Krain ist mit ^ärnthen, Kroatien und dem Küsten-
lande durch je drei Strassen verbunden, welche
sammtlich unmittelbar oder doch mittelbar von
der Wien-Triester Reichsstrasse sich al^weigen
oder, was die Verbindung mit dem Küstenlande
betrifil, damit zysan>menfallen. Die drei Verbin-
dungen mit Kämthen gehen, sammtlich von Krain-
burg (Krajn) aus, über TÜe Würzen nach Villach,
über den Loibl (Xjubel) nach Klagenfurt und
über Kanker nach Kappel; die drei Verbindungen
mit dem Küstenlande über Feistriz nach Istrien
(und weiter nach Fiume) über Senoseß nach
Triest imd über Wippach nach Görz; die drei
Verbindungen mit Kroatien über Gurkfeld und
über Landstrass nach Agram und über Neu-
stadtl nach Karlstadt. Das Kronland hat eine
einzige Eisenbahn, nämlich die Südbahn, welche
längs dem Sann- und Savethale bis Laibach
zieht und vorläufig dort endet.
Unter 117 Volksschulen sind 7 Haupt-
scl^tjlen. Von je 100 schulfähigen Kindern be-
21« IX. Abfdmitt.
suchen 26 die Schule. Eine selbständige drei-
klassige Unterrealschule besteht in Laibach;
dort und in Neustadtl befindet sich ein Ober-
gymnasium.
|. S40. BTanie und IVappen.
Der Name Krain (Erajnsko} ist slavischen
Ursprungs und bedeutet Gränzland. Das Wappen
des Herzogthums Krain ist ein gekrönter blauer
Adler im silbernen Felde, welcher auf der Brust
einen in zwei Reihen von rother und Silberfarbe
zehnmal geschachten Mond trägt. Das Wappen
der mit dem Kronlande vereinigten windischen
Mark (beiläufig der südlich von der Gurk ge-
legene Antheil Unterkrains) ist ein schwarzer
roih eingefasster Hut mit zwei von innen herab-
hängenden, übereinander gekreuzten rothen
Bändern mit Quasten.
{. 841. IMe Ijandeakanptotadt.
Laibach (Ljubljana), der Sitz der Landes-
regierung, welche unmittelbar die Bezirksämter
Das Hersogthnm Erain. 217
unter sich hat; zählt 20.000 Emwohner und die
Naturschätze des Landes werden dort in einem
Museum aufbewahrt, welches auch die andern
Merkwürdigkeiten, insbesondere die Alterthümer
sammelt. Diese^ wahrscheinlich an der Stelle des
römischen Aemona gelegene, Stadt wird durch
eine römische Wasserleitung mit Wasser rer-
sehen. Sie ist gegenwärtig als Endpunkt der
Südbahn ein Stapelort für den Handel von Triest
mit dem Innern des Reiches.
i. 848. Dm Iiand.
Die Auersperge stammen aus Krain und
besitzen in der gräflichen Linie südwestlich von
Laibach im Gebirge das Stammschloss Auers-
perg (Triak). Von dem Städtchen und der Land-
schaft Gottschee (Koßerje, Kodevska Krajina)
führt das Haupt der fürstlichen Linie Auersperg
(-Vlaäim) den Herzogstitel. In Unterkrain liegt
ganz' nahe an der kroatischen Gränze die kleine
Stadt Möttling (Metlika) mit einer Komthurei
des deutschen Ordens und einer stark besuchten
%i» OL AbMluiitt
Waltfi^M^tskirdi^ Zw^i Wt^rscibädeF , Jezirske
Toplice und Sot^iM^ Toplice, bezeichnen in
der Gegend defi St^^tchens Neu^dÜ (Nqyo-
m^gtp) dw Anfapg ^&i Bezirk,^ Ton Wann-
b^deni , welcher sich auch in die benachbiarten
Theile von Untersteier u|id Kroatien erstreckt.
X. Abschnitt.
Das Küsienlandy
bestehend aus der gefiirsieten Grafschaft 6ör< und Gradiska,
der MarkgrafschaH; Tstrien , und der Stadt Triest mit ihrem
Gebiete.
S. £48. IiAffe.
Bas Küstenland, 138.29 Quadratraeilen gross,
ist der westliche Abhang der julischen Alpen
gegen das adriatische Meer. Seinen höchsten
Punkt, den Gipfel des Terglou (Triglav) 9036^
theilt es mit Krain. Fast sein ganzer Flächenraum
ist Bergland; nur an den Mündungen derKüsten-
flüsse Isonzo, Risano, Dragonja und Quieto
und am Ausflusse der Boljuniica in den Cepi^er
See ist der Boden flach. Diese Flächen sind
allein am Isonzo von grösserer Ausdehnung
Heufler, Österreich. II. 15
no JL. Abichnitfe.
und das Küstenland hat durch sie einen Antheil
an der friaulischen Ebene, welche zum ober-
italischen Tieflande gehört.
f. £44. Tlieile.
Das Küstenland zerfeilt in Tier sehr natür-
lieh abgegränzte Abtheilungen: Das Gebiet des
I«onzo, die Halbinsel Istrien, die Gruppe der
quarnerischen Inseln und das felsige Hochland
zwischen den innersten Winkeln des Meerbusens
von Triest und Ton Fiume.
§. 845. Der Kar«t.
Dieses Hochland ist zum grösseren Theile
eine wasserlose, wellig unebene Kalksteinwüste
ohne eigentliche Thalbildung, bald durch mulden-
oder trichterförmige Vertiefungen, bald durch
kammartige Erhebungen unterbrochen. In den
breiteren Vertiefungen sind meistens Dörfer mit
einem kargen Ackerboden, oder Eichenwälder,
an den Seiten der aus dem Plateau sich erhe-
benden Bergkämme sind Buchenwälder. Unter-
irdisch ist der Boden von Höhlen durchzogen.
Das Kttfteoland. «81
Die durchßchnittliche Höhe dieser Wüßte
beträgt 1200', die Bergkämme auf derselben
streichen der Länge nach bankartig von Nord-
westen gegen Südosten und werden in der näm-
lichen Richtung immer höher, so dass der
Schluss derselben, der Monte Maggiore 4410'
erreicht Soweit dieses Hochland in den Gebieten
von Triest und von Görz liegt, wh'd es der Karst
(im engeren Sinne) genannt. Dort ist die Ge-
burtsstätte jenes Windes, der mit Sturmes-
gewalt aus Ostnordost bis Nordost über die
Klippen weht und unter dem Namen Bora das
klimatische Merkmal jener Gegenden ist.
$. SM. Bas Ctebiet des Isonso.
Der Karst ist ein schneidender Gegensatz
zum Tieflande des Isonzo, welches überreich an
Wasser, eine üppige Culturebene mit Mais-, Wein-
und Maulbeerbau darstellt und selbst den Reis-
bau zulässt. Es ist die natürliche Fortsetzung von
Friaul, während das Hochland des Isonzo durch
seine jähen zerrissenen Felsberge (z. B. Monte
9»2 X« Abf chnitt,
Canin 6978'^ Mangert 8462', Krn 70950 mit
Karnien ein Naturganzes ausmacht.
Das Meergestade hat im Bereiche des Isonzo
Lagunenbildung.
$. 849. Ifltrien.
Die Halbinsel Istrien ist ein Stufenland;
das sich von dem Hochlande; welches zum
Theile der Karst heisst; zuerst jäh; dann aber
allmälig; und immer schmäler werdend gegen das
Meer zu hinabsenkt und dem am Südoststrande
mehrere kleine Gruppen von Felseneilanden
(namentlich die Brionischen Inseln) vorliegen.
Die Thäler laufen fächerförmig von der Mitte
des Hochlandes gegen das Meer; nicht alle aber
erreichen es, sondern werden durch aufgelagerte
Felsschichten von der Natur des Karstes unter-
brochen; in deren Höhlen das Wasser versiegt.
S. S48. Die quarnerlselieii Inseln.
Die quarnerischen Inseln sind ein Neben-
fortsatz der Karstberge; insbesondere erscheinen
Das Küstenland. 223
nach Lage und Gebirgsart die Inseln Cherso
und Lussin als eine durch eine untermeerische
Senkung unterbrochene Fortsetzung des Monte
Maggiore. Das breitere und niedrigere Veglia
(Kerk) ist nur durch den schmalen Kanal von
Maltempo Tom kroatischen Küstenlande getrennt
Cerso (öres) und das damit fast zusammen-
hängende Lussin mit dem weithin sichtbaren
Schiflferwahrzeichen, dem Berge Ossero (1844*),
sind der schmale Rücken eines aus dem Meere
steil aufragenden Systems grossartiger Riflfe.
Wo dieser Rücken am breitesten ist, hat er,
nach Art des Karstes, eine tiefe Senkung, in
welcher der See von Vrana liegt. Veglia hin-
gegen ist ein buchtiges Hügelland mit mehreren
Senkungen im Innern und einigen freilich kurzen
Thälern. Um diese grösseren Inseln liegen viele
kleinere, die mit wenigen Ausnahmen Klippen
sind, bald kahl , bald mit ßuschwald bedeckt.
Die merkwürdigste dieser Ausnahmen ist das
Eiland Sansego vor Lussin, ein beinahe 300'
hoher Sandkuchen, der sehr stark mit Reben
bebaut und dicht bevölkert ist.
tm X. AlMchuitt.
getheilty dass dem vonParenzo-Pola der Büdwest*
liehe Küstenstrich vonistrien untersteht. Die nicht
unierten Griechen (bei 1800) leben zum grössten
Theile in Triest und sind iheils Serben , theils
wirkliche Griechen, eine kleine g. n. u. Ge-
meinde von Serben ist in Peroi bei Pola unweit
der Küste angesiedelt. Ausser dem leben bei 1000
Protestanten in Triest, fast in gleicher Anzahl
dem augsburgischen und helvetischen Bekennt-
nisse, und ausserdem in unbedeutender Anzahl
dem anglikanischen Bekenntnisse zugethan.
S- SSI. VrprodulLtl«!!.
Im Küstenlande sind von je 10.000 Joch
9432 produktiv, dennoch ist der grössere Theil
des Landes mehr auf den Erwerb durch die
Schiffahrt angewiesen , Aveil der Wassermangel
im Boden und Regenmangel in der trockenenJah-
reszeit demGetraidebau sehr hinderlich sind und
der produktive Boden daher überwiegend Busch-
wald oder Schafweide ist. Ausnahmen von die-
ser Regel und zwar sehr grelle, bilden die den
wenigen fliessenden Gewässern zunächst gelege-
Dm Kürteulaiid. W/
nen Landstriche und die Olirenwalder unmit-
telbar an den Abhängen der Küsten und auf
den Inseln. Mais und Weizen sind die Haupt-
früchte, jener mehr im Isonzogebiete ^ dieser
mehr in IstrieU; allein der Landesbedarf wird
bei weitem nicht gedeckt. An Wein werden
über 700.000 Eimer erzeugt, grösstentheil®
schwere, rothe, nicht haltbare Sorten, welche
meist im Lande selbst verbraucht werden. Ein
Merkmal des Landes ist der gänzliche Mangel
an Metallen. Istrien allein hat Steinkohlen, Alaun,
Vitriol und Meersalinen. Dagegen ist das ganze
Küstenland an Bausteinen überreich und sie
bilden nebst Brennholz einen Hauptartikel des
alten Handels zwischen dem Küstenlande und
Venedig.
S« 2iZ, Industrie und HandeL
Von den Industriezweigen ist der des Schiff-
baues der Küste eigen; es werden jährlich
40 - 50 Schiffe im Gesammtwerthe von mehr als
1 Million Gulden gebaut. Im Görzerischen ist zu
Haidenschaft eine Baumwollspinnerei, in Görz
selbst eine Zuckerraffinerie. Im Allgemeinen über-
trifft der Handel die Liandwirthschaft und noch
mehr die Industrie, weil die erste Handelsstadt
des Reiches, der Freihafen Triest , dem Kron-
lande angehört. Triest vermittelt nicht nur einen
grossen Theil des Einfuhrhandels, besonders von
Kolonialwaaren und einen Theil des Ausfuhr-
handels ftir das ganze Reich, sondern es ist
auch der Stapelplatz fiir eine grosse Menge
fremder Waaren, welche nur hieher gebracht
und dann weiter verschifft werden. Die Handels-
und Gewerbekammem bestehen zu Triest, Görz
und Rovigno.
S- tS8. ITerl&eMrswese.
Die wichtigeren Kästenpunkte des Landes
werden unter sich durch die Dampfschiffe der
Gesellschaft des österreichischen Lloyd in regel-
mässiger Verbindung imterhalten. Zu Lande
fehlen bis jetzt noch Eisenbahnverbindungen,
obwohl die Linie Laibach-Triest in Arbeit ist.
Alle Waaren, welche von Triest ins Innere des
Reiches gehen, werden bis jetzt auf gewöhnli-
Dm Kttttenlaikd. M
chen Landstrassen ; und zwar grösstentheils auf
der nach Krain führenden Poststrasse fortge-
bracht. Der Isonzo wird erst im Tief lande sämmt
mehreren anderen Kanälen und Flüssen, welche
dort entspringen, schiffbar. Hieher gehören die
Kanäle Anfora und Natissa und die Aussa. Von
denKüstenflüssen ist der Timavo, der nicht länger
als 500^ ist und wahrscheinlich dem unter-
irdischen Laufe der bei Krain erwähnten Reka
seinen Ursprung verdankt, bis zur Quelle, der
Risano und die Dragonja sind 1 Meile, der
Quieto ist ly^ Meilen lang schiffbar.
$. £54. Selmleii.
Unter 260 Volksschulen sind 14 Haupt-
schulen. Von je 100 schulfähigen Kindern be-
suchen 36 die Schule. In Triest, Görz und
Pirano sind zweiklassigeUnterrealschulen, welche
mit Hauptschulen in Verbindung stehen, in Ro-
vigno und Lussin piocolo nautische Unterschulen.
Vollständige Obergymnasien sind in Triest und
Görz ; ein sechsklassiges Gymnasium ist in Capo-
distria , ein Untergymnasium in Mitterburg.
f. SSS. If »Hten «Md ÜTAppen.
Der Name Küstenland (it. Litorale^ sl. Pri-
moije) hat seine Erklärung in sich selbst. Dieses
Kronland gehört zum Königreiche Ülyrien, wel-
ches im kaiserlich- österreicliischen Titel vor.
kommt und ausserdem noch Kärnthen und Krain
in sich begreift. Desswegen wird es auch das
ill}rrische Küstenland genannt; imd durch diesen
Beisatz zunächst vom Küstengebiete Kroatiens,
dem kroatischen Küstenlande, unterschieden.
Den Namen Istrien haben dem Lande vielleicht
Yorrömische von dem unteren Ister gekommene
Einwanderer gegeben. Die Namen Görz und
Gradiska kommen von den gleichnamigen Städten
und sind slavischen Ursprungs. Die Wurzeln sind
Gora, ein Berg, und Grad; eine Burg. Der Name
Triest war schon den Griechen bekannt und
lautete bei ihnen Tergeste. Sein Ursprung ist
ungewiss.
Der Wappenschild des Königreiches ülyrien
seigl ein goldenes Ruderschi£f nach alter Form
Du KttüenkiHL UV
im blauen Felde. Daß Wappen von Triest ist
von Gold und rother Farbe quer getheilt; oben
mit einem gekrönten schwarzen Doppeladl^,
unten mit einem silbernen Querbalken und einem
umgekehrten schwarzen Anker. Istrien hat eine
schreitende goldene Ziege mit rothen Hörnern
im blauen Felde ; Görz hat einen schräg nach
rechts getheilten Schild ; wovon die rechtseitige
Hälfte sechsfach von Silber und rother Farbe
Schräglinks gestreift ist, und die linkseitige
Hälfte einen gekrönten goldenen Löwen im
blauen Felde enthält; Gradiska hat einen von
Gold und blauer Farbe quer getheilten Schild,
in der Mitte mit einem silbernen Ankerkreuze.
S 856. Eintlieilaiis.
Das Kronland wird von einem Statthalter
verwaltet, der in Triest residiert und dem die
Stadt Triest mit ihrem Gebiete, Cbh deren Spitze
ein Magistrat steht), dann die Kreisbehörde von
Istrien und die Kreisbehörde von Görz und
Gradiska imtergeordnet sind.
mt X. AbMkiitt
f. MV. Die Btmdt Trimmt.
Die Stadt Triest (sl T^rst, Trst, it. Trieste)
mit ihrem Gebiete hat 1.6 Quadratmeilen im
Flächemraume und zählt mit demselben 94.274
Einwohner, ohne dasselbe 63.931. Hiebei ist
jedoch die schwankende Bevölkerung nicht mit-
gezählt, die in grösseren Hafenstädten immer
einen bedeutenden Theil ausmacht. Die Matrosen
allein kann man auf 10.000 Köpfe schätzen.
Die Stadt liegt am Fusse eines von einer kleinen
Citadelle gekrönten Hügels unweit dem Karste
an einer Rhede, aus welcher jährlich bei 10.000
Schiffe miteinerßelastung von 6-700.000Tonnen
auslaufen. Beiläufig ebenso viele Schiffe laufen
jährlich ein, ihr Tonnengehalt ist etwas geringer.
Das grossartigste Institut der Stadt ist die im
Jahre 1833 gebildete Aktiengesellschaft des öster-
reichischen Lloyd, deren Hauptthätigkeit in der
Dampfschiffahrt besteht, welche sich jährlich
ausbreitet und gegenwärtig das adriatischeMeer,
die ganze Levante, das schwarze Meer bis Tra-
pezunt, Sizilien und die Linie Po-Tessin-Lago-
Dtf Küttenlttd. ttS
Maggiore umfaßst. Für den Unterricht in Schiff-
fahrt und Handel besteht die nautische und
Handelsakademie , ausserdem unterhält öder
unterstützt die Stadt eine Bibliothek, ein Alter-
thumsmuseum; ein zoologisches Museum. Die
äusserste Spitze der Rhode ist von einem Leucht-
thurme besetzt, welchem gegenüber das Qua-
rantäne-Lazareth liegt Das Christenthum ist in
Triest sehr alt und seine Geschichte weist eine
Anzahl von Märtyrern auf, unter andern den
heil. JustuS; Patron der Stadt und des Bisthums.
Auf dem Platze unter dem Kastell steht der
bischöfliche Dom, eine Doppel-Basilika, theils
aus dem vierten, theils aus dem sechsten Jahr-
hundert.
§. 858. Das Gebiet ir«ii Triest.
Das Gebiet der Stadt enthält mehrere von
Slovenen bewohnte Dörfer. Auf dem Karate
liegt in einer Mulde zwischen Eichen das kaiser-
liche Gestüt Lipica, welches der klassische Pferde-
maler Hamilton in einem grossen im k. k. Belve-
dere zu Wien aufbewahrten Gemälde abgebildet
tt% X. Abtdimtt
hat Das Dorf Ob^ina an der Gränze des Karstes
ist durch die Stelle berühmt; wo nach der Fahrt
durch die Steinwiiste das nahe^ aber um 1260'
tiefere Meer zum erstenmale erblickt wird.
S* iW9- Die B^türmtete ^rmfl$mUmi$ «ftifs u«
Die geiiirstete Grafschaft Görz und Gra-
diska enthält 50.9 Quadratmeilen und zählt
195.300 Einwohner. Die Hauptstadt Görz (sl Go-
rica^ it Gorizia) liegt in einer fruchtbaren reben-
bepflanzten Ebene zwischen dem Rarste und
dem grossen Staatswalde von Tarnova und
zählt bei 11.000 Einwohner. Im nahen Kasta-
njayica liegen die Überreste des vertriebenen
Königs von Frankreich, CarFs X., seines Sohnes
des Herzogs von Angoul^me und der einzigen
Tochter der unglücklichen Königin Maria Antoi-
nette, der verwitweten Herzogin vonAngoul^me.
Unweit Görz liegt das Städtchen Gradiska (Gra-
digöe); dessen altes Castell gegenwärtig als
Strafort fiir schwere Verbrecher benützt wird.
Aquileja (Voglej) im Tieflande des Isonzo
Dm Kütienland. 935
bezeichnet die Stelle, wo einstens die zweitgrösste
Stadt des altrömischen Reiches, das alte Aquileja,
stand. Ein grosser Dom theilweise im Rund-
bogenstile und insoweit aus dem 11. Jahrhun-
derte, dann ein freistehender Glockenthurm,
zwei Überbleibsel aus der Zeit, in welcher
Patriarchen dort ihren Sitz hatten, sind im
auffallenden Gegensatz zu dem kleinen Dorfe.
Südlich von Aquileja beginnt die Lagune, an
deren äusserstem Ende Grado liegt, ein Städt-
chen , dessen Einwohner sich grösstentheils vom
Fischfang nähren. Das kleine Gebiet von Görz
ist durch die grossen Gegensätze in der Kultur,
im Klima und im Boden vor allen andern Ge-
bieten des Reiches ausgezeichnet. Zwischen Grado
und dem Gipfel des Terglou, zwischen dem
Schlosse Duino, wo der Karst gegen das Meer
zu endet und dem Dorfe Visco, wo die Strasse
nach der venetianischen Festung Palmanuora
fahrt, wechseln Seestrand mit Pinien, Lagunen
mit Rdsfeld, Karst mit Bora, Tiefland mit Mais
und Rebe, Bergforst mit Steineichen, Hoch-
gebirg mit Schneefeldern.
Heufler, Österreich II. 16
IM X. AbMlmitt.
l «60. Die Harkffmfiieliiifi MmtmUwt.
Die Markgrafschaft Istrien hat 85.4 Qua-
dratmeilen und 235.359 Einwohner, wovon über
32.000 auf den quarnerißchen Inseln leben. Der
Sitz der Ereisbehörde ist Mitterburg (sl. Pazin^
it Pisino), so genannt ron der jetzt im Besitze
der Grafen Montecuccoli stehenden gleichnami-
gen uralten Burg. Es liegt fast in der Mitte des
Landes über der ron jähen Kalkfelsen ein-
gefassten Mündung eines Baches in einer Grotte.
S. 861. Pol«.
Istrien besitzt an seinem Südende zwei
Schätze, jeden in seiner Art von erster Grösse,
den Kriegshafen von Pola und die römischen
Alterthümer von Pola, und zeichnet sich da-
durch vor dem ganzen Reiche aus. Der Kriegs-
hafen ist ein geschlossenes, tiefes, sicheres
Meerbecken, gross genug für die grösste Flotte,
und weil dort kein Fluss oder Bach mündet
und der Grund felsig ist, immer gleich gut
Die dortigen Alterthümer bestehen aus einem
Dal Küftenland. idl
kolossalen, in seiner äusseren Mauer wohl erhal-
tenem Amphitheater, 366' lang, 292' breit, 75'
hoch, mit 144 Rundbögen in zwei Reihen über-
einander, aus einem niedlichen fein gebauten und
verzierten Tempel der Roma und des Augustus,
korinthischer Ordnung, und aus einer Denkmal-
pforte, der sogenannten Porta Aurea. Daß
jetzige Pola (Pul) ist ein kleines Städtchen, das
durch die neuen Anstalten, welche dort in
neuester Zeit für die kaiserliche Marine errichtet
werden, sehr gewonnen hat.
$. 868. Andere Orte.
Die volkreichste Stadt in Istrien ist die
Seestadt Rovigno (Rovinj), mit nahe an 12.000
Einwohnern, landwärts von einem Ölwalde um-
geben. Die Einwohner geben ausgezeichnete
Matrosen ab. Durch christliche Alterthümer
zeichnet sich Parenzo (Poreöje) aus, indem es
eine wohlerhaltene und theilweise noch mit
den alten Einrichtungen versehene Basilika hat;
welche Bischof Euphrasius um das Jahr 540
erbaut hat. Bei Pirano (Piran) und Capodistria
»8 X. Abidtaitt.
(Kopr) sind Meersalinen, welche jährlich über
600.000 Zentner Salz an das Ärar abgebe. Im
Innern des Landes breitet sich am Ufer des
Quieto der Eichenforst von Montona aus, von
dem die k. k. Marine theilweise das nöthige
Schifisbauholz bezieht. Unweit davon lieort das
Vitriol- und Alaunwerk S. Pietro, welches von
jedem dieser Mineralien an 800 Zentner erzeugt.
Nicht weit von dem Ausflusse der Arsa sind die
Steinkohlengruben von Carpano , welche bei
75.000 Zentner geben. Die Bewohner des noch
zu Istrien gehörenden Hochlandes, einer süd-
lichen Fortsetzung des Karstes, die jetzt serbo-
kroatischen Cif'en, führen theilweise ein Nomaden-
leben, denn sie ziehen mit ihren Schafen im
Winter an die Küste des südwestlichen Istriens
und bleiben dort in den immergrünen Busch-
Wäldern bis zum Frühling. Auf den quarneri-
schen Inseln ist Lussin piccolo (Mali Losin)
durch seine zahlreichen Rheder, und durch
seinen vortrefflichen stark besuchten Hafen aus-
gezeichnet.
XI. Abschnitt.
Die Königreiche Kroatien und Slavonien.
§. 263. Eiase.
Die zu einem Kronlande vereinigten König-
reiche Kroatien und Slavonien bestehen (ohne
die kroatiscli-slavonische Militärgrllnze; welche
in dem nächsten Abschnitte abgehandelt wird),
aus zwei nur in einem Punkte sich berühren-
den Stücken Landes, welche beide zusammen
306.9 Quadratmeilen Flächenraura haben. Das
grössere westliche Stück , Civil- Kroatien , mit
178.5 Quadratmeilen, gehört dem Karste und den
südöstlichen Ausläufern der Centralalpen und
der Karawanken, das kleinere östliche Stück,
Civil- Slavonien , mit 128.4 Quadratmeilen, nur
S40 XL Abschnitt.
den zuletzt genannten Ausläufern der Karawan-
ken an. In Westen bespült der Meerbusen von
Fiume das kroatische Küstenland; von Osten
her reichen längs der Donau und Save Buchten
der grossen ungarischen Tiefebene nach Slavo-
nien und Kroatien,
i S64- Die AuslAiifer der Alpen.
Die Nordspitze des ganzen Kronlandes und
insbesondere des Königreiches Kroatien ist der
Winkel zwischen der Mur und Drau (sl. Medji-
murje, mag. Muraköz). In diesen erstreckt sich
das äusserste Ende jener Hügelreihe, welche in
Steiermark die windischen Büheln bilden, und
die Ausläufer eines Astes der Centralalpen sind.
Zwischen den Punkten, wo die Flüsse Drau
und Save in das Land fliessen, berührt jener
Ausläufer der Karawanken, welcher das Matzel-
gebirge heisst, das Kronland und es zweigt
sich von demselben eine Bergkette ab, welche
ununterbrochen aber unter verschiedenen Na-
men in südöstlicher Richtung sowohl Kroatien
und Slavonien als auch den dazwischen liegen-
Die RöDigreiche Kroatien und Slayonien t4l
den Antheil des Militärgränzlandes durchzieht.
In Kroatien fuhrt sie die Namen Ivanßica,
Zeleznica und Kalnik, in Slavonien die Namen
Cemi Vrh, Papuk, Bjeli Vrh, Krndia und Keste-
novi Vrh und sinkt von dort an zu niederen
Hügeln herab, welche das Verbindungsglied
zwischen ihr und der syrmischen FruSka gora
herstellen. Die ganze Bergkette folgt in der Ent-
fernung weniger Meilen dem Laufe der Drau
und sendet in schräger Richtung gegen die Save
mehrere Zweige, welche in Slavonien mit dem
Hauptzuge theilweise eine parallele Doppelreihe
und auf diese Weise anmuthige Gebirgsthäler
zwischen dem Tieflande an der Drau und an
der Save bilden.
S* 86&. Ber Antheil iiiii Kiirste.
Zwischen der Save und dem Meere setzt
sich der Karst vom 'Küstenlande und von Krain
her im Lande fort und eritillt es mit seinen
Felsenbänken, Mulden und Trichtern, zwischen
denen einzelne höhere Gipfel aufragen. Als die
höchsten gemessenen Gipfel Cirilkroatiens und
2%« XT. Abfobnitt.
zugleich des ganzen Kronlandes sind bekannt
der Bitoraj bei Fuöine 4300' und der Pisovac
bei Loque 2700'.
f. 866. Die Abdüclitiiii;.
Die Abdachung des Kronlandes ist eine
zweifache, nach Westen gegen das adriatische
und nach Osten gegen das schwarze Meer. Der
bei weitem grössere Theil gehört der östlichen
Abdachung an. Alle Gewässer derselben fliessen
durch die Drau und die Save der Donau zu.
§. 2M. IDmm Dmui^eblet.
Die Drau (Drara) betritt die Gränze un-
weit der steirischen Stadt Friedau und bildet
von der Murmündung angefangen die nördliche
Gränze des Kronlandes, bis sie sich selbst in
die Donau ergiesst. Ausser der Mur hat sie
im Kronlande nur einige unbedeutende Zuflüsse
von Süden her, namentlich in Kroatien die
Bednja, in Slavonien die Karasica und Vuka.
Der Lauf der Drau ist trag, unregelmässig, voll
Inseln und Ufersümpfe. Die unzähligen Bäche
Die KöDigreiche Kroatien und SUvonien. 2%3
welche aus den waldreichen Kämmen der Wasser-
scheide zwischen der Drau und Save nordwärts
fliessen, gelangen meistens nur bis zur Thal-
sohle der Drau, wo sie sich dann in die Sümpfe
rerlieren, ohne eine merkbare Mündung in den
Draustrom zu haben.
i* 86S. Bim »mwegehket.
Die Save (Sara) betritt Kroatien unter dem
steirischen Städtchen Rann und durchschneidet
in südöstlicher Richtung querüber das König-
reich bis zur Mündung der Kulpa, ron wo an sie
die Gränze gegen Süden bis zu ihrem gänz-
lichen Austritte aus Kroatien bildet, ohne
weiter östlich das Königreich Slavonien zu be-
rühren. In Kroatien nimmt sie am rechten Ufer
die Kulpa, am linken die Krapina auf, aus
Slavonien fliesst ihr die Orljara zu. Der be-
deutendste dieser Zuflüsse ist die Kulpa. Bei-
nahe in ihrem ganzen Laufe Gränzfluss, und
zwar zuerst nördlich gegen Krain, dann süd-
lich gegen die Militärgränze , zwängt sie sich
in vielfach gewundenem Laufe durch Schluchten,
«4% XT. AbMhnift.
bis sie unweit Karlstadt das Tiefland erreicht
und in einem fruchtbaren Hügelthale der Save
zufliesst. Die Donau bespült mit ihrem rechten
Ufer ron der Draumündung an Slayoniens
Gränze im Osten und Norden.
i. 869. Bas Küsteni^eblet.
Der westlichen Abdachung gehört der Kü-
stenstrich bis ziu" Wasserscheide gegen die Kulpa
an. Es werden ihr auch jene jenseits dersel-
ben liegenden Karstgruben zugerechnet, deren
Gewässer sich in Höhlen oder Sauglöchern ver-
lieren. Die bedeutendste derselben ist die von
Fuöine.
Im ganzen Kronlande ist kein einziger eigent-
licher See, da die hin und wieder vorkommen-
den periodischen Pfützen des Karstbodens die-
sen Namen nicht verdienen.
i* 890. Die Elnwolmer.
Die Zahl der Einwohner beträgt 874.000;
darunter sind in runden Zahlen 620.000 Kroaten,
220.000 Serben, 7000 Deutsche, 5000 Magyaren,
Die Königreiche Kroatien und Slavonien. 246
3000 Italiener, 3000 Juden, 1000 Sloraken und
einige Griechen. Die Bevölkerung des Kronlaudes
gehört also vorwiegend den ßüdslavißchenVolks-
stämmen der Kroaten und Serben an, und zwar
so, dass Kroatien fast nur von Kroaten, Sla-
vonien fast nur von Serben bewohnt ist. Die
Deutschen sind in Kroatien nur Städtebewohner,
in Slavonien sind sie auch als Kolonisten unter
der Landbevölkerung angesiedelt. Die Magyaren
leben vorzüglich in Slavonien unter den Serben,
wo sie in einzelnen Ortschaften die Mehrheit der
Bewohner ausmachen. Die Italiener leben an der
Küste und bilden einen wichtigen Theil der Ein-
wohner der Seestadt Fiume.
i. 891. Religion.
Nach dem Religionsbekenntnisse sind die
Bewohner dieses Kronlandes grösstentheils Ka-
tholiken; ihre Zahl beträgt nämlich 756.000,
ausserdem sind 86.000 griechisch nicht uniert,
4000 helvetisch, 700 griechisch uniert, 300
augsburgisch, endlich 3000 israelitisch. Die
tkü XI. Abschnitt.
Griechisch-nicht-unierten sind Serben , die Pro-
testanten fiind grösstentheils Magyaren.
Die Katholiken stehen unter dem Erzbischofe
von Agram und den Bischöfen von I^akovar,
Fünf kirchen und ModruS (mit dem Sitze zuZengg
in der MilitärgrUnze) so, dass der grösste Theil
von Kroatien und der westliche Theil von Sla-
vonien zu Agram, der südöstliche Theil von
Slavonien zu Djakovar, das im Nordosten Sla-
vonieus gelegene Diakonat Valpovo zu Fünf-
kirchen und das Küstengebiet sammt dem ober*
sten Theile des Kulpagebietes zu Modrus gehört.
Ausserdem residiert ein griechisch-unierterBischof
zu Kreuz in Kroatien undgriechiscli-nicht-unierte
Bischölfe residieren in Karlstadt und in Pakrac.
$. S98. Vertlielltiiiff der Bevölherun^.
Im Durchschnitte leben 2856 Seelen auf
jeder Quadratmeile. Die Ortschafren bestehen
in 9 Städten, 47 Märkten und 2967 Dörfern.
Nur drei Städte haben eine Bevölkerung von
10.000 unl darüber; kein Ort erreicht die Ein-
wohnerzahl von 20.000 ; nur 87.600 Seelen leben
Die Königreiclie Kroatien und Slavonien. tt7
in Ortschaften von 2000 Einwohnern und dar-
über. Die landliche Bevölkerung ist daher sehr
vorwiegend.
§. S93. Rolierzeui^iilsse den miiieralrelclies.
Die Produkte des Mineralreiches nehmen
eine untergeordnete Stufe ein und werde» mit
Ausnahme von Bausteinen fast nur in dem zum
Gebiete des schwarzen Meeres gehörigen An-
theile Kroatiens gewonnen. Sie bestehen in
Schwefel, Waschgold, Eisen und Braunkohlen.
f. 89A. Bolipv9ilwliie des PflanseHUPeielies.
Von je 10.000 Joch sind 8677 produktiv,
wovon mehr als die Hulfi;e auf Waldboden ent-
fallt. Der Rest besteht grösstentheils aus Acker-
boden. Die Wiesen und Weiden bedecken im
Ganzen nur etwas über 4000 Joch , die Wein-
gurten bei 1500, die Gärten bei 700 Joch. Kroa-
tien erzeugt zu wenig Getraide, Slavonien
hingegen hat Überschuss. Hier ist die Haupt-
frucht Waizen, dort Mais. Hülsenfinüchte, nament-
lich Bohnen, werden in Slavonien in grosser
«• XL
McBgB' efzen^rt^ weil sie den s» n. n* Snwoimeni
wegen der streiken Fastenzeiten dnn^ emen
groMen Theii des Jahres zn ^^n HanpütoeiDe
dear Nafarang di^ien« Die W^nerzengong betragt
in Jahrai mhüer^i Ertrages ober vierdiaib Mfl-
lionen Eimer; die Qnalitttt ist jedock grössteor
theils mäxt daaarhaft, wenn gi^fa kriftig; er
wird mdstens mir im Lande verfaraucfat Von
Gemüsepfianzen snd Eoid mid Zwiabein top>
herrschesid. von Obst die Zwetschkoi, weld»
zn Sliwowitz gerannt w^rien^ and die FTastn
nioi j welche vorzügüch in Slavonien ganze
Waldbesttnde bild^i. Die Wälder änd mit Aomf-
nähme des KiistenanAeüs in gat^n Zustande
und best^ii»! meistens aus Eichel ^ CRoth-}
Bachen und W^ssbuchen; ein grofiser Theii
jedodi wird weg^i der mangelhaften Conuna-
nikationsmittel nicht regelmässig gesciiiagen.
Die ansserordendich goringe Ma[ige desGras-
l^fiiiaa ff^yqlfft schon auf ftgw nnangfilhi^fem Vieh--
Un; nur dieZncht des Borstjenviehea ist
Die KöDigreiche Enmtien und Slayonien. S%9
besonders inSlavonien wegen der grossen Eichen-
wälder bedeutend. Bemerkenswerth ist auch die
grosse Menge der Truthühner in Kroatien und
die lebhafte Bienenzucht in beiden Königreichen^
dann die Merinoszucht von Seite einiger wenigen
grösseren Güterbesitzer in Kroatien.
Die kroatische Seide wird ungemein fein,
ihre Menge ist aber unbedeutend; etwas mehr
wird von diesem Artikel in Slavonien erzeugt.
§. 896. InduAtrie.
Die Schiffswerften an der Küste und die
Fabriken von Mehl, Papier, chemischen Pro-
dukten und Segeltuch in und nächst Fiume,
dann die Glasfabrik zu Zveöevo im Poäeganer
Comitate sind die bedeutendsten industriellen
Anstalten. Ausserdem wird in einzelnen wenigen
Anstalten Steingut, Weinsteinraffinade imd Ci-
chorienkaffee erzeugt.
{. 899. HandeL
Der grösste Theil der Bevölkerung ver-
braucht weder Colonialwaaren , noch kennt er
XL
BediiränneL Der rininliii— iiil
im 'iaher mir JouDafame dar FrxämwrmimfKt
iui der Biisce von i&rrms&r Befleatang: I^
Bbnpuaiäiiirarnkei snd ^jetnude. FaBdaabo.
Sehweiel . Qad^n. Der känsesre Handeiswe;^
am der Somkainmer »iar rmgBnsGfaezi grtiMHi
TTe^ene nach dem Westen rmd namemlich
:in «lie WfjJtmnfiac des Äeen» tfihrr »lufch ^ese»
I&mikiid. Die mi^sKei Waaren jrehtti über^fie
S&ve Tmd Iiiiipa bis Saxistaift. ^m d&r Land*
wez der Loiiis^istraaBe beginnt, <ier in FTmne
endete Eine andere V'erbindnnst "m d^n Meers
gskr über die JoäephaarasBe nach Zengjg. bi
Saiiitadt worden in iznten Jahren über ändert^-
halb Million Zi^imer Waarsi, meiiSenä Gecnudee^
auagelaiien. Dieser Dnrchznghandei j^ ^toj^ki
ilear anznreichend&a Tran^ortmütei und der
uberttügeinden Konknirenz anderer wenn gie^ck
viel liotfir^rt^ fibmdeLswege. die aber iegseaun:-^
geachtet dnen ächnelleren und scheren Tmna^
port yarmittehi, acjmr in Abnahme iinu wird
dncch dift in Ausfiicht ^^tehend^i iiLsenbah«-
aufidühen konntet. Die Handeis- und
Die Königreiche Kroatien und SUvonien. 851
Gewerbekammern bestehen zu Ap'am, Fiume
und Essek.
$. 898. fiira««en. •
Die Wasserstrassen des Festlandes sind
die Donau^ dann insbesondere für Dampfer bis
Essek die Drau und bis Sissek die Save. Weiter
aufwärts werden die Drau und die Save nur
mit Flössen befahren. Die Kulpa tri^ von
Karlstadt bis Sissek sehr lange schmale Flösse,
welche T«imbassen heissen.
Die Landstrassen sind mit Ausnahme der
Louisenstrasse, welche von Karlstadt nach Fiume
führt, an Länge und Güte ungenügend. In das
Netz fertiger Eisenbahnen des Reiches ist dieses
Kronland noch nicht einbezogen.
§. 899. ScUuleii.
Das Kronland hat 229 Volksschulen. Von
je 100 schulfähigen Kindern besuchen 29 die
Schule. Zweiklassige Unterrealschulen, welche
mit der Volksschule in Verbindung stehen, sind
in Agram und Fiume. In dem zuletzt genann-
Heufler, Österreich. II. 1 ^
^% XI. Abschnitt.
ten Orte befindet sich auch eine nautische Ober-
schule, üntergymnasien sind in Karlstadt und
PoXega, Obergymnasien in Agrara, Fiume, Wa-
rasdin und Essek.
§. 880. IlTanien und Wappen.
Die Namen Kroatien und Slavonien (Her-
vatska i Slavonia) sind slavisch und wurden
von den gleichnamigen slavisch en Stämmen auf
die von ihnen bewohnten Länder übertragen.
Das Wappen des Königreiches lü'oatien ist ein
von Silber und rother Farbe in 25 Felder
schachbrettartig getheilter Schild. Das Wap-
pen des Königreiches Slavonien ist ein blauer
Schild, über den zwischen zwei querfliessenden
silbernen Strömen ein Marder von natürlicher
Farbe im grünen Felde nach rechts läuft. Über
dem oberen Strome schwebt ein goldener Stern.
§. 8§1. Elnthelluns.
Das Kronland bildet das Verwaltungsofebiet
der Stfttthalterei in Agram. Der Statthalter heisst
l>an und ist zugleich oberster Kapitün in Kroa-
Die Königreiche Kroatien and Slavonien. 253
tien und Slavonien, dann Militär- und Civil-
gouvemeur von Kroatien, Slavonien und Dal-
matien. Das Verwaltungsgebiet der Statthalterei
zerfällt in fünf Comitate , wovon die Comitate
von Agram, Warasdin und Fiume das Königreich
Kroatien, die Comitate von Po4ega und Essek
das Königreich Slavonien bilden.
$. 888. Die I^andeffhauptfftadt .%sraiii.
Die Hauptstadt des Königreichs Kroatien und
zugleich des ganzen Kronlandes, Agram (Zagreb),
steht unmittelbar unter der Statthalterei. Sie hat
1 4.200 Einwohner, ist weitläufig auf und zwischen
Bergen und im Thale der Save gebaut, und be-
steht aus drei Stadttheilen und mehreren Vor-
städten. Die Residenz des lilrzbischofes ist burg-
artig und die Kathedrale, so wie die Markuskirche
haben gothische Bauart. Die Sakristei der Ka-
thedrale, ehemals eine eigene Kirche, wurde von
König Ladislaus dem Heiligen erbautDie höheren
Studien werden durch eine theologische Lehr-
anstalt und eine k. k. Rechtsakademie vertreten.
Die einheimische Literatur pflegen: Die Matica
254 XL Abfchnitt
ilirska (ein Verein zur Verbreitung guter Bücher),
dann eine Gesellschaft für südslavische Ge-
schichte und ein Nationalmuseum. Die Banal-
tafel, welche in Agram ihren Sitz hat, ist das
Oberlandesgericht des Kronlandes.
|. 888. Dm Asramer Comiiat.
DasAgramerComitat, das südöstliche kroa-
tische Savegebiet (90 Quadratmeilen , 257.000
Einwohner), ragt durch Erzeugung von Eisen^
Holz und Sliwowitz hervor. Der Sitz der
Comitatsbehörde ist Agi'am. Südöstlich von
Agram liegt das Gebiet von Turovopolje, des-
sen Besitzer sämmtlich adelig sind. Unweit des
Marktes Samobor, westlich von Agram, ist das
Eisenbergwerk Rüde, das 100 Arbeiter beschäf-
tiget und 100.000 Zentner Eisen erzeugt. Am
Einflüsse der Korona in die Kulpa liegt Karl-
stadt (Karlovac gornji), ein wichtiger Stapel-
platz , vorzüglich für den Diu^chzughandel,
mit grossen Wochenmärkten. Die Stadt hat
den Namen von Erzherzog Karl II. von Steier*
mark, der sie im Jahre 1579 als Gränzfestung
Die Königreiche Kroatieu und SUvonien. 966
g^en die Türken erbaute. Sie ist noch heut
zu Tage befestiget. In dem engen Winkel der
Mündung der Kulpa in die Save liegt Alt-
Sissek ([Stari Sisak) , gleichfalls ein Stapel-
platz , wo die Bergfahrt der Save - Dampfer
aufhört und die Waaren ron dort meistens auf
die Kulpaschiffe geladen werden. Der Ort war
in uralter Zeit der Sitz eigener kroatischer
Fürsten; und treibt gegenwärtig lebhaften
Schiffbau.
S- 894 Daa urara«diner Camitai.
Das Warasdiner Comitat, mit 60.2 Qua-
dratmeilen und 259.594 Einwohnern^ das kroa-
tische Draugebiet und ein Theil des Krapina-
(Sare-) Gebietes, ist ausgezeichnet durch guten
Wein, Schwefel, Gold und warme Heilbäder.
Der Sitz der Comitatsbehörde ist Warasdin
(Varaädin), unweit der Drau, eine gut gebaute
ebene Stadt Bei Krapina liegt im Matzel-
gebirge das grosse Schwefelwerk Radoboj, des-
sen Erze 85 Perzent reinen Schwefel enthalten.
Es werden jährlich 4 — 5000 Zentner erzeugt.
SM XI. Abacbnitt
Im dortigen Gesteine werden sehr viele wohl
erhaltene vorweltliche Abdrücke von Pflanzen
und Thieren, besonders von Insekten, gefunden,
welche durch ihre Mannigfaltif^keit und gute
Erhaltung sehi* merkwürdig sind. Die sagenhaften
Stammhäupter der Cechen, Polen und Russen,
Cech , Leh und Rus sollen einer weit verbrei-
teten Überlieferung zufolge von dem Schlosse
Krapina stammen, dessen Ruinen bei dem gleich-
namigen Marktflecken zu sehen sind. Bei Wa-
rasdin und bei Krapina sind warme Schwefel-
bäder. Die ersten waren schon den Römern als
Thermae Jassae bekannt. Die Halbinsel zwischen
derMur und der Drau, hat namentlich bei Strido
Weine, die den nahen Luttenbergern nichts
nachgeben. In der Ebene dieser Halbinsel ist
ein sehr fiiichtbarer und fleissig bebauter Boden,
wo sehr viel Korn und Mais erzeugt wird, und
am Strande der Drau, insbesondere bei Vidovce,
Dobrova, Sveta Maria und Perlak wird Gold
aus dem Sande gewaschen. Der merkwürdigste
Ort der Murau ist Tschakathurn (slav. Öakovec,
mag. Csaktornya) mit einem alten, jetzt reno-
Die Königreiche Kroatien und Slavonlen. 257
vierten Schlosse, wo Niklas Zrinyi, der Held
von Szigeth; seinen Sitz hatte.
§. S8S. Da« Flumaner Camitat.
Das Fiumaner Comitat, mit 27.6 Quadrat-
meilen und 88.800 Einwohnern, das Küstengebiet
und ein Theil des Kulpagebietes, ist wegen seiner
Lage am Meere und des Besitzes dreier Frei-
häfen (Fiume, Buccari und Portore) in Handel
und Schiffahrt ausgezeichnet. Die Ausfuhrartikel
bestehen vorzüglich in Getraide und Fassdauben,
die Einfuhrartikel in Kolonial- und Manufaktur-
waaren. Die Rhederei und der Schiffbau sind
sehr lebhafl. 395 Schiffe mit einer Tragkraft
von fast 50.000 Tonnen, darunter i30 von langer
Fahrt, gehören Rhedem des Comitates. Die
Werflen haben im Jahre 1853 36 neue Schiffe
mit einer Tragkraft von 11.605 Tonnen geliefert.
!• 8S6. Einseliie Orte.
Der Sitz der Comitatsbehörde ist Fiume
(Senjska R^ka , gewöhnlich schlechtweg R^ka),
eine reizend gelegene Stadt mit 10.500 Ein-
186 XL AlMdHutt.
wohnem, am Ausflofise der Fiumara in das Me^ ,
mit einer prächtigen Aussicht auf die Küste von
Istrien^ den Monte Ma^rgiore und die quamerische
Insdgruppe. Die Stadt hat keinen eisrentlichen
Hafen^ sondern nur eine Rhede. Über sie erhebt
sich der kahle Berg TersatO; auf dem ein Fran-
ziskanerkloster mit einer sehr besuchten Marien-
wall&hrtskirche und ein ehemals Frungipanisches
Schloss, jetzt im Besitze des Feldmarsdialls
Gra£»iNugent, die Gegend beherrscht. Die Fabrik
chemische Produkte in Fiume liefert zwisdien
60 — 70.000 Zentner verschiedener chemischer
Waaren. Ausserhalb der Stadt, zu Zakalj und
Podbadanj , sind grossartige Getraidemühlen.
Südöstlich von Fiume liegen die zwei min-
deren Seehäfen Buccari (Bnkar) und Porton?
(^Kraljevica). Hinter Portore zieht sich am Ab-
hänge des Gebbges die Gegend Vinodol mit
ergiebigen Rebenpflanzungen.
f. S99. 9mm PoaesMwr Comltei.
Das Poi^aner Comitat^ mit 64 C^drat-
meilen und 108,807 Einwohnern ^ der Westen
Die Königreiche Kroatien und Slavonien. 209
des Königreiches Slavonien, ist reich an Mais,
Wein und Obst. Der Sitz der Comitatsbehörde
ist Poiega, in einem äusserst anmuthigen und
fruchtbaren Thale an der Orljava, von Reben-
hügela umgeben. Im Thale der Pakra liegt
Pakrac, wo einst der aus dem österreichischen
Erbfolgekriege berühmte Baron Trenk deti Sam-
melplatz für seine Panduren (Rothraäntler) hatte,
nördlich davon Daruvar, mit einem Schlosse der
Herren vonJankovic und warmen Schwefel- und
Schlammbädern, Im Draugebiete liegt am Saume
derEbeneVeröcze(Verovitica) mit einemSchlosse
der Grafen Pejacevi<!^.
§. 888. Da« Effffeker Comltai.
Das Esseker Comitat, mit 64.4 Quadrat-
meilen und 143.600 Einwohnern, der Osten
des Königreiches Slavonien, grossentheils ebenes
Land an der Drau und Donau» mit einem höchst
fruchtbaren Marschboden, aber theilweise sum-
pfig, hat Überfluss an Rind- und Borstenvieh und
Getraide, besonders an Korn und Mais. Der Sitz
der Comitatsbehörde ist die Festung Essek
tm XL Absdbrftt.
(sL Osiek^ mag. Efizek), am rechten Ufer der
DraU; die bedeutendste Stadt des Königreichs,
mit 13.200 Einwohnern. Eine Brücke über die
Dran, an welche sich ein 2000 Klafter langer
Damm schliesat^ verbindet die Stadt mit der
ungarischen Handelsstrasse nach Mohacs und
Funfkirchra. Essek ist der Haupthandelsplatz
des Königreiches Slavonien ; es föhrt vorzüglich
Schladitvieh, Ochsenhäute und Getraide aus. Im
Hügellande auf der Abdachung gegen die Save
liegt das Städtchen Diakovar (sl. Egakovo, mag.
Deakovar), wo gegenwärtig der Sitz des alten
bosnischen römisch-katholischen Bisthums (des
lateinischen Ritus) sich befindet
XII. Abschnitt.
Die Mamrgrän%e.
i. 889* Ijase«
öie Militärgränze , 583 Quadratmeilen gross,
ist im Allgemeinen ein Streifen Landes an der
Südgränze des Reiches, von Dalmatien bis Sie-
benbürgen^ und reicht von der Küste des adria-
tischen Meeres bis in die Karpathen.
Längs der Küste breiten sich die Karst-
berge der sogenannten dinarischen Alpen aus,
hierauf folgen die waldreichen Berg- und Hügel-
rücken der südöstlichen Ausläufer der Kara-
wanken und weichen allmälich der ungarischen
Tiefebene ; östlich von dieser Tiefebene schliesst
das Land mit dem Südostende der Karpathen ab.
Mi XIL
f. MO. Wer AatlieU mam KAmte.
Der Karst bildet in der MiÜtärgränze em
Hochland von nahe 2000' Erhebung^ von dem
einzelne Gipfel 4—6000' erreichen. Die Küsten-
kette^ welche sich über dieses Hochland erhebt,
heisst der Velebit, dessen bedeutendster Gipfel,
der Sveto Berdo sich auf 6118' erhebt. Land-
einwärts ziehen gegen Süden die grosse und
kleine Kapella und die PliSevica. In der grossen
Kapella hat die Bielolazica 6000', in der kleinen
die Korc5ica 4858', der höchste Punkt der PliSe-
vica hat 5160'. Östlich von der Kapella senkt
das Hochland zi^öschen der Unna und Kulpa
sich mit denPetrova- imdZrinyi-Bergen allmälig
gegen die Save und verliert den karstai^tigeti
Charakter.
!• 891. Die AuAlftufep der Knrawanlien.
Die Ausläufer der Karawanken zwischen
der Drau, Donau und Save gehören auf eine
kurze Strecke in ihrer ganzen Breite der Militär-
grttnze an, welche sich dort wie eine Halb-
Die MtUtürgräiise. 293
insel in das Innere des Reiches erstreckt. Diese
Ausläufer heissen im Hauptzuge^ welcher näher
gegen die Drau liegt, Kekau und Bilo, in einem
Nebenzuge längs des Sarethales Gari6 und Berle-
niöki. Östlich von dem erwähnten Ausbuge ge-
hören hieher die südlichen Abhänge des Po4e-
ganer- und Dill -Höhenzuges und endlich, als
allerletzte östliche Erhebung, die FruSka Gora,
welche sich bis an den Donaustrand gegenüber
der Theissmündung ei'Streckt. Südlich von der
Save gehört zu diesen Ausläufern das Uskoken-
gebirge, welches ein von der übrigen Militttr-
gränze ganz abgesondertes Stück Landes an der
Gränze von Krain ausfüllt.
§. 892. Bas Tiefland.
Jener Theil der Militärgränze, welcher nörd-
lich von der Donau liegt, gehört in östlicher
Richtung bis zum Karasflusse, dem Hauptbecken
des grossen ungarischen Tieflandes an. Auch
dieser Theil bietet einigen Wechsel der Bodea-
beschaffenheit dar, denn am rechten Ufer der
Theiss ist der Boden durch die Platte von Titel
erhöht, am linken Ufer der Temes breite sich
die Sandsteppe von Alibunar aus. Zu den Buchten
des ungarischen Tieflandes gehören die Strecken
längs der Drau und Sare und längs dem rechten
Ufer der Donau.
f. S9S. Der AMthell nn dem KappMIieH.
Westlich von der Nera -Mündung beginnt
das Gebirgsland der Karpathen. Der Streifen
zunächst der Donau heisst die KVsura, welche
die prächtige Felsenenge der Donau zwischen
dem ungarischen und wallachischen Tieflande
bildet. Bei Orsova verlässt die Donau , nur
mehr 129' über dem schwarzen Meere, das Reich.
Dort erhebt sich der niedere Allionberg und an
ihn schliessen sich immer höhere Berge, so
dass gerade in jener Gegend die bedeutendsten
Höhenunterschiede der ganzen Militärgränze
zu finden sind. Der höchste gemessene Berg
dieses Theileft der Karpathen, der Berg i^arkeu,
südöstlich von Karan^^ebe^r, unweit der Gränze
der Wallachei und von Siebenbürgen, hat 6746^
Die MiUtKrgriinse. «B5
f. 894. Die Mfmmmwgehlete um4 iMSlies^Mdare
das Qeble< der KAsteHflfisse.
Nach den Wassergebieten gehört der klei-
nere westliche Theil dem adriatischen Meere,
der grössere östliche Theil durch die Donau
dem schwarzen Meere an. Ausser einigen ganz
unbedeutenden KüstenbUchen rinnt die Zermanja
an der südwestlichen Spitze der Militärgränze
durch Dalmatien dem adriatischen Meere zu,
und trennt den Velebit von den Fortsetzungen
der kleinen Kapella.
f. 895. Das «eblet der eli^eMtllclieM
KarflMfiflfle*
Zwischen der Küstenkette, der Korana und
dem Oberlaufe der Unna liegt ein breites Gebiet
von Gruben und Thulern, deren Gewässer sich
in die Erde ergiessen und bei Regengüssen, durch
eine Unzahl von plötzlich erscheinenden Quellen
verstärkt, Überschwemmungen verursachen, weil
die Sauglöcher des Bodens grössere Wasser-
mengen nur nach und nach aufnehmen können.
«66 Xn. AbMlmitt.
Nirgends sind die dem Karste eigenen Erschei-
nungen periodischer Seen ^ossartiger und zahl-
reicher vorhanden. Der grösste Theil der Karst-
tiüsse und Karstbäche liegt westlich von der
kleinen Kapella und ergiesst sich mit vieler
Wahrscheinlichkeit in das adriatische Meer, wel-
ches längs dem Velebit im Canale della Morlacca
voll reicher süsser Quellen ist; die aus dem
Felsengrunde aufsprudeln. Der kleinere Theil
befindet sich östlich von der kleinen Kapella und
ist wohl in Verbindung mit mehreren Zubächen
der Unna und Korana. Der bedeutendste aller
dieser Karstflüsse ist die Lika, welche längs der
Landseite des Velebit einen nordwestlichen Lauf
hat, auf dem sie eine Menge Seitenbäche auf-
nimmt und endlich bei Kosin sich in einen Erd-
schlund (Ponor) verliert und dort von Zeit zu
Zeit einen bis 36 Klafter tiefen Pfuhl bildet Einen
ähnlichen Lauf und ein ähnliches Ende nimmt
weiter nördlich die Gaöka, Bei St, Georgen in
der Gegend Cernovnica quillt an der Meeres-
küste ein 6 Schuh breites Wasser hervor, das
sich nach einem Laufe von 100 Schritten in
Die Militürgrünse. 267
das Meer ergiesst. Es wird für den Ausfluss
der Ga^ka und der Lika gehalten.
§. 896. Die Save und die Drmi.
Die Save nimmt in ihrem Laufe längs der
Militärgränze am rechten Ufer die Kulpa und
die Unna, am linken Ufer die Lonja, Iliova;
den grossen und kleinen Strug, die Orljava,
die ßosut und eine grosse Menge anderer
kleiner Flüsse und Bäche auf. Die meisten
Zuflüsse der Save am linken Ufer verzweigen
sich vor ihrer Mündung und machen Sumpf-
land. Die Bosut insbesondere bildet mit der
Save eine grosse morastige Insel. Die bemer-
kenswerthen Zuflüsse der Kulpa aus der Militär-
gränze sind : Die aus den Plitvicer-Gebirgsseen
und Wasserfällen am Ostabhang der kleinen
Kapella entspringende Korana, die Glina, durch
eine kurze Strecke Gränzfluss des Reiches gegen
Türkisch-Kroatien und die Petrin] a. Die Unna
verlässt sehr bald nach ihrem Ursprünge das
Land und das Reich, berührt es aber später
wieder und bildet dann bis zu ihrer Mündung
Heufler, Österreich. II. 18
551.000, der Griedusdi - ümerten SSOO, der
AugsburjoiBcbeD C<m£^monsv€arwtaidiein 8fi00,
der Hettretischeii ConfefifiioiiSTerwaDdteD 8200.
der Joden 4O0.
£Ke KatholikeD stdien mdier dem Sscbofe
Ton Zengg, dem Enbkchofe tod Agram , dem
Kidiofe TOD IMakorar, dem Erzbischofe toh
Kiloesa und demK^ehof von Cyanid, die Grie*
^liaeb-Unierten miter den Biach^ien ron Kreuz
und Logos (iMgofiujy dieGriechiach nicht-ümer-
ten unter dem Karlatädter-Kachofe (mit der ge-
wöhnlichen ßend^iz zu Plaski im Ogulina*-
Re^mentsbezhiLe}, dem Biadiofe von Pakrac,
dem Patriarchen von Karlointz, und den Bi-
achftfim Yon Keuaatz, Temesvar und Werßchetz
(Verfelin])« Es residieren also nur der g. n. u.
Pafanarch; der Karlstädter-Bischof und der Bi-
schof von Zengg innerhalb der Landesgränzen.
In der MilittrgrOnze werden 12 Städte,
t Marktflecken und 1760 Dörfer gezahlt. Im
ld>en auf der Quadratmeile nur
Die MUitärgräiize. 271
1 731 Personen. Nur ein Ort, die Stadt Puncsova,
hat über 10,000 Einwohner.
§. 301. Die BestlmmuHif der MillMri^rAHse.
Die Militärgrönze ist allmälig gebildet wor-
den, um die Reichsgränze gegen die Türken in
einen fortwährenden kriegerischen Vertheidi-
gungsznstand zu setzen. Desshalb zielen alle
Einrichtungen hauptsächlich auf die Erhaltung
und Bildung waffenfähiger Mannschaft.
f. 808« Die Haaeeommanloneii.
Die Gemeindebezirke zerfallen in die An-
theile der Hauscommunionen , d. i. patriarcha-
lisch vereinigter Familien unter einem Haus-
rater und einer Hausmutter, welche von den
Familiengliedern erwählt werden. In der Regel
ist der älteste, fähige und dienstfreie Mann
Hausvater, seine Ehefrau Hausmutter. Nicht nur
die zur Hauscommunion gehörigen liegenden
Gründe, Gebäude und Fahrnisse, sondern auch
alles, was die Hauscommunion mit gemeinsamen
KriAm erwirbt, isst ^emeuiBainMi Eigieulliim.
welche» zur Bestreimnsr der AiL»la«reo de» Ibutfes
on^i des Unterhaltes aller FamilieD^rüeiier dient.
Dieie Be^rtuunimgen sind im Weeenliieheft «He
zum Gesetze erhobene uralte slaTische Sitte ui
Bcziehonir auf Grundei^jenthom.
UM
Jeder mäonliche ♦.iranzbewohner. weldier
iD der Mifitargräoze unbewes^ches Venooeeii
bes^t. und <£e WaJien zu tragen itii S<aiL«!e
ist. onterfiezt der Wehrpftieht. welche in der
Bewachmxg ood Verdtei' !igims der Landesgräoze.
Aiiftechdiahmig Jer uunereu; Sicherheit usd In
der Pflicht besteht, auch ausser Landes zum
kaiaerlMdieii Diefi;^^ In das Feld za ruckeo.
JKe ünäe y*ju WaehthinserB | Caniakeiv
der ^■oHUmlnili dorch dir rmM. SiTe
wtd Daama ^dbadden Kadujsnnze beset der
KcMT kl durch wcchsdnde Ibmib-
zo^Ibks
Die Militärgräruee. 273
als Contumazsperrc gegen die Einschleppung
der Pest.
§. 805* W^ie MllltArcoiiiniiiiiltAteii.
Von dieser Wehrpflicht und der Verpflich-
tung in Hauscommunionen zu leben , sind die
Einwohner der Städte: Carlopago,Zengg,Petrinja,
Kostainica^ ßellovar, Ivani(^», Brod, Peterwardein,
KarlowitZ; Semlin, Pancsova und Weisskirchen
so wie andere einzelne Personen ausgenommen,
und unterliegen nur der allgemeinen Wehrpflicht,
wie die Einwohner der übrigen Kronländer, sind
aber dagegen im Grundbesitze sehr beschränkt.
Die Gemeinden dieser Städte heissen Militär-
communitäten.
{. 806. Der irolkswlrtliflchAfillclie Aus-
Diese Ausnahmsverhältnisse begründen die
Thatsache; dassHandel und Industrie sich grossen-
theils auf die Militärcommunitäten beschränken,
während der grösste Theil der Einwohner sich
damit beschäftiget; durch Landwirthschaft; und
t74 XTf. AlMeboitt«
eigene Hausarbeit die höchst einfachen Bedürf-
nisse an Nahrun jr, Kleidunjr und Wohnung zu
befriedigen.
|. 80V. Die Roherzeuifiilflse de« MlHeral-
relebe«.
Die Naturprodukte des Mineralreiches und
deren Verwendung nehmen eine untergeordnete
Stufe ein. Die Berge zwischen der Unna und
Save haben Eisen, die Karpathen an der nord-
«istlichen Gränze silberhaltige Bleierze und eben-
falls Eisen. Die Ausbeute an Eisen betragt bei
20.000, an Blei 2300, an Bleigltttte 1500 Zentner,
an Silber bei 500 Mark. An den Gebirgsbächen,
welche in die Donau fallen, wu'd etwas Wasch-
gold gesammelt.
§. 806. Der produkUve Boden Im
All if em e I nen.
Das viele Sumpfland in den Ebenen und
Thalsohlen und die Steinklippen in dem west-
lichen Gebirge bringen es mit sich, dass unter
je 10.000 Joch Flächenraum nur 7933 Joch
Die MiUtärgrttnce. tili
produktiven Bodens sich befinden. Nur Sieben-
bürgen und Tirol haben unter den Kronländern
des Reichs ein noch ungünstigeres Verhältniss.
Die Gesammtmenge des produktiven Bodens
beträgt etwas über 4,600.000 Joch. Die Wal-
düngen bedecken 1,600.000, die Äcker über
1,370.000 Joch, der Rest besteht aus Wiesen
und Gärten, Weiden und Weingärten.
§. 80*. Die RolierseuifiiliiMe «es Fflanmen-
relehe«.
Die Militärgränze erzeugt im Gebirge, be-
sonders ira Karstlande, zu wenig Getraide für
den eigenen Bedarf. Das Tiefland hingegen,
wenn es nicht versumpft ist, muss zu den frucht-
barsten Getraideböden gezählt werden. In den
Gebirgen , besonders im Westen ist der Boden
minder gut und die Bewirtlischaftung sehr man-
gelhaft. Die Hauptfrucht ist der Mais, diesem
folgen Waizen, . Hafer, endlich Roggen und
Gerste. Der Ertrag der Rebe beträgt über 800.000
Eimer Wein. Unter den Obstbäumen wird der
Zwetschkenbaum wegen des Sliwowitzes stark
%U XII. AbMdmitt.
kultiviert. Der Ertrag der Waldungen kann auf
1,600.000° Holz geschätzt werden, in welcher
Zahl auch das Bauholz mitbegriffen ifit. Die
Gebirgswälder bestehen aus Zerr- und Stein-
eichen, Buchen, Fichten und Tannen, die Wälder
längs derKulpa, Save und Drau enthalten grosse
Eichenbestände zu Schiffbauholz.
f. SlO. Ble RoliersewsMlsse des Tliier-
reielies«
Der Viehstapel der Militärgränze ist gross,
jedoch von minderer Qualität, die Pferde sind
klein, besonders im Gebirge, das Rindvieh ist
unansehnlich und wird fast nur als Zug- und
Zuchtvieh benützt, das Schaf gibt fast nur grobe
Wolle für den Hausbedarf und dient haupt-
sächlich als Schlachtvieh. EtAvas bedeutender
ist die Zucht des Borstenviehes, der Bienen
und der Seidenraupen. Der Ertrag der Bienen-
stöcke kann auf 5000 Zentner Honig, 700 Zentner
Wachs , der Ertrag der Raupenzucht auf 4000
Zentner Seidencocons geschätzt werden.
Die Militärgräuze. 211
§ 311. Industrie.
Die Industrie ist fast ganz auf die häus-
lichen Arbeiten der Weiber und auf die Ar-
beiten der wenigen vorzüglich in den Milithr-
communitäten lebenden Handwerker beschränkt,
welche die nächsten Ortsbedürfnisse decken.
Die industriellen Arbeiten der Weiber bestehen
im Weben und Bortenwirken. Die Webstoflfe
werden zu Wäsche, Kleidung, dann insbesondere
zu Schürzen, Teppichen, Bettdecken, Seiten-
taschen, Quersäcken, Leibgürteln, Fusstüchern
und Regenmänteln verarbeitet. Keine einzige
stehende Dampfmaschine ist im Lande aufgestellt.
Der Schiffbau an der Save in Jasenovac und
jener in Zengg ist nicht ganz unbedeutend.
§. 318. Handel.
Der Handel ist zum grössten Theile Durch-
zughandel und der erste Handelsplatz ist Semlin
am Einflüsse der Save in die Donau; hieran
reihen sichPancsova an der Temesmündung und
Orsova an derReichsgränze gegen dieWallachei,
278 XII. Abfehnitt.
dann ßrod und Mitroriz an der Save, und
Karlstadt an der Kulpa, letzteres besonders
wichtig für den inneren Verkehr. Die vorzüg-
lichsten Einfuhrartikel sind Salz und Getraide,
die vorzüglichsten Ausfuhrartikel Holz und
Vieh. Die vier Seehäfen Zengg, Carlopago,
S. Giorgio und Jablanac sind sämmtlich nicht
bedeutend; der Ein- und Auslauf sämmüicher
Schiffe beträgt bei 2300, die Ladung in der Einfuhr
bei 25.000, in der Ausfuhr bei 40-000 Tonnen.
<l. 818. Strassen.
Unter den Verkehrsmitteln übertreffen die
Wasserstrassen des Meeres, der Donau, Temes,
Theiss, Bega, Save, Drau, Kulpa und Unna die
Landstrassen bei weitem an Wichtigkeit, so dass
fast aller Handel auf jenen geti-ieben wird. Den-
noch sind die Landstrassen ohne Vergleich besser
und zahlreicher als in den Nachbarländern ; ihre
Länge betragt 285 Meilen. Die wichtigsten Land-
Strassen sind dort, wo die Beschaffenheit des
Bodens keine Wasserstrassen zulässt, insbeson-
dere also : Die Josephinische Strasse von Karl-
Die MiHtürgriCiice. «79
Stadt nach Zengg über die grosse Kapella, die
dalmatinische über den Velebit und die Strasse
von Orf ova gegen Teraesvar über Karan?ebe^.
Von Basiasch an der Donau führt eine Eisen-
bahn in die Bergwerke ronOravitza, auf welcher
vorzüglich Steinkohlen geführt werden.
S. 814. dcliulcM.
Unter 1195 Volksschulen sind 24 Haupt-
schulen. Von je 100 schulfUhigen Kindern be-
suchen 57 die Schule. Die Volksschulen sind
entweder Ärarialschulen , wo auf Kosten des
Ärars, vorzüglich zur Bildung von Unter-Offi-
zieren der künftigen Gränzmannschaft, insbeson-
dere der Unterricht in der deutschen Sprache,
oder Nationalschulen, wo auf Kosten der Ge-
meinden der Unterricht in der Muttersprache
ertheilt wird. In Zengg, Karlowitz und Vinkovce
sind Obergjrmnasien,
f. SIS. ElHtlielluHK und Verwaltunif.
Die Militärgränze wird in die kroatisch-
slavonische und in die banatisch - serbische
«80 Xfl. AlMeteitt.
eingetheilt. Die MilitUrcrränze und das gleich-
namige Provinziale (Kroatien und Slarouien^
dann serbische Woiwodschaft und Temeser-
Banat) bilden zusammen je ein Landesgebiet^
haben aber ihre abgesonderte Verwaltung. Für
die kroatisch - slavonische Militärgränze besteht
in Agram bei dem Militär- und Civil-Gouver-
nement von Kroatien, Slavonien und Dalmatien
eine eigene Gränz- Administrations -Section , fiir
die banatisch - serbische Militärgränze besteht
eine solche Section in Temesvar bei dem Militär-
und Civil-Gouvernement.
f. *!•. Die liroaii«elft«sl»v««lsclie Hllltftr-
i^ftMse.
Die kroatisch-slavonische Militärgränze, mit
339-00 Quadratmeilen und 670.700 Einwohnern,
zerMlt in dieKarlstädter-,Warasdiner- undBanal-
Gränze, welche zusammen die kroatische Gränze
bilden und in die slavonische Gränze. Zur Karl-
Städter- Gränze gehören die Bezirke des Likaner-,
Otoäaner-, (^liner- und Sluiner-, zur Waras-
'«ttaoKGritine die Bezirke des Warasdiner-Kreu-
Die MilitKrgrKiize. 28 (
zer- und Warasdiner- St. Georger, zur Banal-
gränze die Bezirke des ersten und zweiten Banal-
Gränzinfanterie-Regimentes. Zur slavonischen
Gränze gehören die Bezirke des Broder- und
Gradiskaner - Gränzinfanterie-Regiraentes.
f. 819. Du« lilkiiner-Re^liiient.
Der Likaner - Regimentsbezirk , mit 46.00
Qnadratmeilen und 71.400 Einwohnern, umfasst
die ehemaligen Grafschaften Lika, Korbavien
und Zvonigrad. Durch Naturmerkwürdigkeiten
und historische Erinnerungen zeichnet sich das
Kesselthal der Korbava aus, voll Höhlen, an
deren Eingängen wilde Tauben und wilde Bienen
nisten. Bfei Udbina liegen die Ruinen der ehe-
maligen bischöflichen Kathedralkirche, welche
1 460 von den Türken verbrannt wurde. Unweit
davon ist die schöne Tropfsteinhöhle Mamulina*
Pelina mit einer grossen Menge von Menschen-
knochen. Der Regimentsstab liegt in Goftpi6.
An der Küste liegt der kleine Hafen Carlo-
pago (Bag.)
ttt Xa. AbMsluiit«.
|. 318. BMI Otociiner-RefflMeait.
Im Oto^aner-Kegimentsbezirke^ mit 49,00
Quadratmeilen und 69,200 Einwohnern, liegen
zu Otodac, dem Stabsorte, die Ruinen einer
Abtei zum h. Nikolaus von Gacka. Zu Perusi^^*
und Studenac sind prächtige Tropfsteinhöhlen.
Bunic besitzt einen schönen Eichenwald, welcher
Laudonski Gaj heisst, weil ihn der Held des
siebenjährigen Ki-ieges, Feldmarschall London,
gepflanzt hat, als er vor dessen Ausbruche dort
Major war. An der Küste liegt die Hafenstadt
Zengg (Senj). Nirgends weht wohl die Bora,
der dem Karste eigene kalte und trockene Ost-
nordostwind , mit solcher Heftigkeit wie dort.
S- 819. Das Oi^u II ner-Rei^Inteiit.
Der Oguliner -Hegimentsbezirk , mit 44.00
Quadratmeilen und 71.500 Einwohnern, ist,
gleich dem Otocaner- Regimentsbezirke, voll von
Erinnerungen an die Fran^pani, welche einst
die Graftchaften Zengg und ModruS besassen.
Die Grafschaft Zengg umfltsste beiläufig das jetzige
Die Militärgräiice. 283
Otoßaner-, die Grafschaft ModruS das jetzij^e
Oguliner-Regiraent. Im Bezirke des Oguliner*
Regimentes liegen die ehemals Frangipanischen
Schlösser Ogulin, ModruS und Bründl (Sokolac),
die beiden letzten in Ruinen. Unweit der Burg-
ruine von ModruS sind die Überreste eines Städt-
chens gleichen Namens, mit den Überresten von
fiinf Kirchen , worunter die bischöfliche Dom-
kirche St. Markus. 1493 musste der Bischofsich
vor den Türken flüchten. Die Kapella hat
zwischen Ostaria und Tuje einen natürlichen
Tunnel mit einem See, worin Fische sich auf-
halten. Der Stab des Oguliner- Regimentes liegt
in Offulin.
'n*'
J. 8t0. Du« Mulner-Resiineiit.
Der Sluiner - Regimentsbezirk , mit 25.00
Quadratmeilen und 60.000 Einwohnern, besteht
aus drei abgesonderten Stücken Landes, wovon
zwei zwischen Civil-Kroatien und Krain liegen,
und zwar das eine viel kleinere auf ebenem
Felde m einem Winkel der Kulpa, Namens
Marienthal. Das andere ganz gebirgige ist das
Heufler, Österreich IL 19
%Sk Xa. AUchnitt.
Gebiet der üskoken oder des seit 1793 ab-
gebrannten Schlosses Sichelburg (^^umberg).
Im dritten und grössten Stücke liegt an der
Sluinäca; welche dort einen schönen Wasser-
fell in dreizehn Absätzen bildet , Sluin^ woron
der Regimentsbezirk den Namen hat^ einstens
der Hauptort einer Grafschaft Der Stab li^
in Karlstadt ^ wovon nur die Vorstadt Rakovac-
noch zur Militärgränze gehört
f. 8S1. Die mtffeaiiiiiaiteai ÜArstliwripeai.
Ausser vielen Schlossruinen mit bestimmten
Namen sind in den bisher geschilderten vier
Regimentsbezirken in sehr grosser Anzahl Ruinen
von ungenannten Schlössern, Thürmen und Ver-
schanzungen vorhanden, deren Ursprung gröss-
tentheils unbekannt ist und welche Zeugen der
vielfechen Zerstörungen sind, die insbesondere
von den Türken in jenen Gegenden verübt wor-
den sind. Die meisten dieser Ruinen heissen
schlechtweg Gradina (Schlossruine, Burgstall).
Selbst viele Höhlen waren nach den vorhandenen
Spuren häufig zu festen Plätzen hergerichtet.
IHe MUit'ärgriiiuie. «86
%• 888. Die Biiniili^rAnse.
Das Land zwischen derPetrova-Gora, Kulpa,
Petrinja und der türkischen Gränze bildet den
Bezirk des ersten Banalregiments, mit 24.00
Quadratmeilen und 61.900 Einwohnern. Der
Stabsort Glina ist ein guter Platz fiir den Handel
mit türkischem Borstenvieh, das von dort bis
nach Triest und Wien getrieben wird. Zu To-
pusko ist ein warmes Bad«
Den Winkel zwischen Kulpa-Save und Unna,
östlich von der Petrinja, nimmt der Bezirk des
zweiten Banalregimentes ein, welcher 24.00 Qua-
dratmeilen und 60.000 Einwohner hat. Petrinja,
wo der Stab des Regimentes ist, an der Kulpa,
und Kostainica, eine Haupteinbruchstation fiir
türkische Waaren, an der Unna, sind für den
Handel gut gelegene Militärcommunitäten.
|. 888. Ble WiiriiSflliier-brftiise.
Das Land zwischen Civilkroatien und Civil*
slavonien gehört zur kroatischen Militärgränze
und heisst fiir sich auch die Warasdiner- Gränze.
SM Xn. AbtdAltt.
Der südwestliche Theil besteht aus dem Bezirke
des Kreuzer -Regimentes mit 28.00 Quadrat-
meilen und 60 000 Einwohnern, der nordöstliche
besteht aus dem Bezirke des St. Georger-Regi-
mentes mit 86.00 Quadratmeilen und 75.700
Einwohnern. Der bedeutendste Handelsplatz ist
Ivani6 an der Lonja; wo Wachs, Honig und
Weinstein die Hauptartikel sind. Belovar im
Kreuzer - Bezirke und hart an der Gränze des
St. Georger-Bezirkes ist der Sitz fiir die Stäbe
beider Regimenter. Dort ist eine Seidenspinnerei.
{. tC4. Die «luv^nlvelie «rAMse.
Im Gradiskaner- Regimentsbezirke, mit 29.00
Quadratmeilen und 61.900 Einwohnern, liegt
an der Save die Festung Alt-Gradiska und
landeinwärts Neu - Gradiska , der Stabsort des
Regiments.
Im Broder - Regimentsbezirke , mit 34,00
Quadratmeilen und 78.700 Einwohnern, ist die
Militärcommunität Brod an der Save eine leb-
hafte Handelsstadt; der Stab des Regiments
liegt in Vinkovce.
Die MiUtXrgrKiiBe. M7
i. tS6. Die liAiiiitl«cli-Mrlil«elte MUliftr-i
HprAnse«
Die banatisch-serbische Militärgränze , mit
244.00 Quadratmeilen xind 338.500 Einwohnern,
umfasst die Bezirke des (slaronisch-syrrnischen)
Peterwardeiner-, dann des Deutsch - Banater-,
Illyrisch-Banater- und Romanen-Banater-Gränz-
Infanterieregiments, und ausserdem noch den
Bezirk des Titler-GrUnzmfanteriebataillonfl,
f. SJM* Hie •lAirenl«cli»«ri*«i*«lte und die
Titier-Crllnse«
Das slavonisch-syrmische oder Peterwar-
deiner-Regiment, dessen Bezirk 54.00 Quadrat-
meilen und 83.500 Einwohner hat , ist durch
drei merkwürdige Städte ausgezeichnet Diese
sind : Peterwardein (Petrovaradin) , eine der
stärksten Festungen des Reiches am rechten Ufer
der Donau auf einem Serpentinfelsen, Karlowitz
(KarloTac dolnji) am Nordabhange der FruSkä
Gora, der Sitz des g. n. u. Metropoliten des
Reiches und Ort des Friedensschlusses von 1699
S88 XII. AlMclmitt.
mit den Türken , Seinlin (Zemun) im innersten
Winkel der Save und Donau, der Hauptstapel-
platz des österreichisch - türkischen Handels.
Stabsort ist Mitrovitz an der Sare^ in dessen
Nähe die Ruinen der römischen Stadt Syrmium
liegen, wovon die ganze Landschaft noch heut-
zutage Syrmien heisst.
Der Bezirk des Titler - Gränzinfanterie-
bataillons enthält das Land im Winkel zwischen
der Donau und Theiss, mit 16.00 Quadratmeilen
und 21,800 Einwohnern. Der Stabsort Titel
liegt gegenüber der Mündung des Bega-Kanals
in die Theiss und hat SchiflFswerften.
|. 839. Ble Baniiter-Grlliise.
In dem Deutsch-Banater-Regimentsbezirke,
dem Tieflande an der Temes und Donau, mit
36.00 Quadratmeilen und 84.600 Einwohnern,
liegt die volkreichste Stadt der Militärgränze,
die Communität Pancsoya (Pancevo) mit 11.000
Einwohnern, starker Seidenzucht und lebhaftem
Handel mit den Türken.
Die MilitXrgränse. «89
Der Illyrisch-Banater-Regimentsbezirk, mit
43.00 Quadratmeilen und 69.900 Einwohnern,
enthält die schöne Gebirgsgegend des Nera-
Gebietes- Namentlich an einem Zuflüsse der-
selben, dem Mönnisch, wirdWaschgold gewonnen.
Der Stab liegt in Weisskirchen (BölaCerkra), wo
Seidenzucht und Weinbau vortrefflich gedeihen.
Im Romanen-Banater- Regimentsbezirke, mit
95.00 Quadratmeilen und 78.600 Einwohnern,
ist ausser dem Handelsplatze Alt- Orsowa(Vekia
Or^ora) der ausgezeichnete Badeort Mehadia an
derC^rna mit 22 sehr warmen, schon den Rö-
mern bekannten Heilquellen merkwürdig. Weiter
nördlich liegt der Stabsort Karan^ebe^ mit
dem Sauerbrunnen Balda Ferrata, und höher im
Gebirge : Ruskberg (Ruska), der einzige bedeu«
tendere Bergwerksort der Militärgränze , mit
Eisen- und silberhaltigen Bleiminen.
XIII. Abschnitt.
Das Königreich Dalmatien
f. 3SS. liiise.
Das Königreich Dalmatien, 220,9 Quadratmeilen
gross , ist das südlichste Kronland des Reiches
und besteht aus drei abgesonderten Stücken des
Festlandes an der Ostküste des adriatischen
Meeres nebst einer grossen Menge von Inseln,
welche längs der Küste liegen.
S* SM. Tbelle.
Das nördliche und grösste Stück des Fest-
landes nebst den dazu gehörigen Inseln ist das
eigentliche alte Dalmatien. Das mittlere Stück ist
das Gebiet der ehemaligen Republik Ragusa
und wird im Norden und Süden vom Reiche
Das Königreich Dalgiatien. tn
durch zwei schmale Streifen des ottomanischen
Gebietes, welche Theile der Herzegowina sind,
abgeschnitten. Das dritte, südlichste und kleinste
Stück, war einst ein Theil von Albanien und
wird insofern auch das österreichische Albanien
genannt.
f. StO. Be« liAüde« KiirMiiMiir.
Sowohl das Festland als die Inseln sind ein
Gebirgsland von der Natur des Karstes. Es ist
ein Terrasflenland, welches von den sogenannten
dinarischen Alpen bis ans Meer reicht und sich
dort in sehr zahlreichen Inseln fortsetzt, welche
den Bergrücken des Festlandes entsprechen.
S* S81. Ber dlnarisclie Gelilrffssui^.
Die sogenannten dinarischen Alpen heissen
so von dem Berge Dinara, welcher an der
Gränze von Türkisch - Kroatien und Dalmatien
sich auf 5728' erhebt. Der Hauptzug tritt am
linken Ufer der Zermanja, von der kroatischen
Milit&rgränze her, an das Land und bildet von
dort an die Gränze gegen Türkisch - Kroatien
m XIII. Abfchnitt.
und die Herzegowina biß Imoschi , Ton wo er
als Cerna Gora durch die Herzegowina gegen
die Narenta zieht.
$. 38S. nu MMeUmndm^Hmn.
Mit dem Hauptzuge in ziemlich gleicher
Richtung läuft ein mehrfach eingerissener Küsten-
zug, welcher in den zwei südlicheren Stücken
die ganze schmale Landschaft erfüllt, im eigent-
lichen Dalmatien aber noch Platz zu einer
Mittellandschaft frei lässt, die zwar auch gebirgig
ist, aber doch zahlreiche fruchtbare Mulden und
Thalfurchen besitzt. Der wegen seiner Braun-
kohlenlager und Versteinerungen sehr interes-
sante Prominaberg, welcher in der Linie der
grössten Breite des Landes zu suchen ist, gehört
dieser Mittellandschaft an.
$. 888. Du« Küstenseliirse.
Das Eüstengebirge besitzt den höchsten
Gipfel des ganzen Kronlandes (60040- Er heisst
Oijen und liegt an der Gränze der Herzegowina
in Österreichisch -Albanien, fast genau nördlich
Da* Königreich Dalmatien. 2^3
über Castelnuovo. Andere in der Gegend von
Spalato liegende Hochrticken des Küstengebirges
sind namenüich der Biokovo 5586' und der
Mosor 4234'.
$. 334. Ble Inseln.
Die Inseln sind sämmtlich Parallelzüge zum
Küstengebirge und erheben sich wie die Küste
des Festlandes selbst zumeist steil über den
Strand. Die bedeutendsten Inseln in der Richtung
vonNorden nach Süden sind: Arbe (bis 4060,
Pago (bis 11 22'), Isola grossa (bis 1095'), Brazza
(bis 1 48 1'), Lesina (bis 2005'), Curzola (bis 1 207')
und Meleda (bis 1640' hoch). Eine durch ihre
Länge, Schmalheit und Höhe ausgezeichnete
Halbinsel ist die von Sabioncello im Gebiete von
Ragusa, deren kahler Steingipfel, Vipera genannt,
mit 3057' gemessen ist.
f. 335. Ba« Meer.
Das Meer bildet mehrere tiefe Einschnitte in
das Land, welche theilweise den breiten Mün-
tH Xm. Abfchnitt
düngen der Küfitenflüsse begegnen und so die
genaue Lage der eigentlichenMündung in Zweifel
lassen. Der südlichste dieser Einschnitte des
Meeres, bekannt unter dem Namen Bocche di
Cattaro ist ohne Flussmündung, somit dem Ver-
schlammen nicht ausgesetzt 9 und aus diesem
Grunde ein Tortreflflicher Ankerplatz fiir tief-
gehende Schiffe.
$. 88«. I^U KAMenflasse.
Die vorzüglichsten Flüsse des Landes sind
von Norden nach Süden die Zermanja, Kerka,
Cetina und Narenta. Von diesen entspringen
nur die Kerka und Cetina im Lande, während
die Zermanja in der kroatischen Militärgränze
und die Narenta in der Herzegowina ihre Quellen
haben und von dorther dem Lande zufliessen.
Der Lauf dieser Küstenflüsse ist bald reissend,
bald schleichend je nachdem er über die Wand
oder über den Boden einer der mehrfachen
Terrassen geht, welche sich vom Innern des
Landes gegen das Meer zu senken. Der reissende
Lauf wird m einzelnen Stellen sogar »um
Dai KÖnigreieh D*ln*tien. M5
Wasserfall; wovon die Kerka und die Cetina
prächtige Beispiele bieten, der schleichende ver-
sumpft oder breitet sich seeartig aus, oder er
verliert durch unterirdische Kanäle einen Theil
seines Wassers, wie die HhIm ober Duare,
wovon das Küstenflüsschen Giadro seinen Ur-
sprung herleitet.
Der Omblafluss bei Ragusa, kaum eine
Viertelmeile lang, aber fast bis zu seinem Ur-
sprünge schiffbar, wird fiir den Ausfluss der
TrebinSica, eines Binnenflusses der Herzegowina,
gehalten.
|. 389. Seen.
Mehrere Bäche verursachen im Innern perio-
dische Seen und haben ihren Abfluss nur durch
unterirdische Kanäle.
Im Norden des Landes liegt der See von
Vrana. Durch einen schmalen Strich Landes
vom Meere getrennt, ist er damit durch viele
unterirdische Kanäle in Verbindung, und hat
desswegen salziges Wasser. Sein Flächenraum
beträft 5997 Joch.
|. SS8. Bew^liMer.
Das Kronland zählt 419.694 Einwohner,
worunter bei 15.000 Italiener ^ 1000 Albanesen
und 500 Israeliten. Alle übrigen sind Serbe-
Kroaten, und gehören rorzüglich im Nordosten
zum Stamme der Moriachen. Die Italiener woh-
nen nut den Slaven gemischt^ besonders auf
den Inseln und in einigen grosseren Küsten-
orten des Festlandes , namentlich in Zara, Se-
benico, Trau, Spalato und Ragusa, die Alba-
nesen zu ßorgo Erizzo bei Zara, die Israeliten
im ganzen Kronlande zerstreut.
f. »9. BeHstoM.
Nach der Religionsverschiedenheit sind
unter den Christen bei 80.000 Griechisch-nicht-
Unierte; alle Übrigen, mit Ausnahme von sehr
wenigen Protestanten (^im Jahre 1851 waren
deren 15 zur einheimischen Bevölkerung ge-
hörige) sind kathofisch, worunter bei 500 vom
griechischen Ritus. Die Katholiken stehen unter
dem Bischöfe von Veglia, dem Erzbischofe von
Zara» dann d&ß Bischöfen von Seb^co^ Spa-
Das Königrdoh Dslmatien. WT
lato, Lesina, Ragusa und Cattaro. Zum Bisthume
Veglia , dessen Bischof ausser dem Kronlande
in Veglia residiert und dem Erzbischofe von Görz
untersteht, gehört nur die Insel Arbe und das
nördliche Stück der Insel Pago. Die Griechisch-
unierten stehen unter dem Bischöfe von Ereutz
in Kroatien^ die Griechisch- nicht- linierten unter
dem Bischöfe von Sebenico.
!• S40. Vertlielluiiir d^i* BeT^lkeraiiir-
Auf der Quadratmeile wohnen im Durch-
schnitte nur 1907 Personen. Es werden 15 Städte,
32 Marktflecken und 868 Döifer gezählt. Kein
einziger Ort erreicht 10.000 Einwohner. Bei
250.000 Seelen wohnen in Orten, welche weniger
als 2000 Einwohner zählen.
S. Sil. Roller meuirniflse des Ullneralreleliefl.
Das Mineralreich, obwohl fast überall bloss*
gelegt, zeichnet sich doch durch seine Armuth an
Metallen aus. Das riele Bohnerz, welches in
kleinen Stücken häufig zu Tage liegt, und von
den Eingebomen als Schrot benutzt wird; ist fast
so» XnL AlMdmitt.
und Ronkelröben^ werden in Dalmatien gar
nicht, Hanf und Flachs wird nur in ganz un-
bedeutender Menge angebaut An Wein werden
bei 19200.000 Eimer erzeugt; er kommt jedoch
mit Ausnahme der Ausbrüche, namentlich des
Malvasiers von Ragusa, ausser Landes wenig
in den Handel, weil die Art seiner Bereitung
Um unhaltbar macht Auf den Inseln und längs
der Küste gewährt der Öhlbaum das Haupt-
erträgniss, es werden unge&hr 75.000 Zent-
ner Olirenöhl im beiläufigen Geldwerthe Ton
2,250.000 Gulden gewonnen. Von Obstgattungen
sind die Feigen, das Johannisbrod und die
Steinweichseln nennenswerth. Aus den Stein-
weichseln (Marasche) wird der Maraschino
gebrannt.
f. 844. Roliermeairiii««e dem Tlilerrelcliefi.
Dalmatien zeichnet sich durch die grosse
Menge ron Maulthieren, Eseln, Schafen und Zie-
gen aus. Die Maulthiere und Esel werden nebst
den Pferden überall als Saumthiere benützt. Über
Das Kdniiiddi Dalmatien. »Ol
600.000 Schafe nähren sich von den aromati-
schen Kräutern der Gebirgsweiden, fast 400.000
Ziegen tragen bei, das Aufkommen des Wald-
landes %u vertiindern. Das Halten dieser bei-
den Thierarten ist mit den Nationalsitten der
Bewohner des Karstlandes auf das innigste ver-
webt Die Schafwolle gehört nicht zu den fei-
nen Sorten und wird grösstentiieils für die
Bedürfnisse der Nationaltracht verbraucht. Die
Zucht der Seidenraupen ist unbedeutend » ihr
Ertrag beläuft sich kaum auf 500 Zentner Co-
cons. Auch die Erzeugung des Wachses und
Honigs ist nicht gross und beschränkt sich auf
1000 Zentner Honig und 600 Zentner Wachs.
Der Honig 9 inbesondere der sogenannte weisse
von der Insel Solta, ist von ausgezeichneter
Güte. Der Fischfang ist an den Küsten bedeu«
tend; die Hauptfische, welche gefangen wer-
den, sind Sardellen, Makrelen und Thunfische.
Sie dienen nicht nur zur Nahrung des Ktisten-
bewohners, sondern sie verschaffen ihm auch
vorzüglich das zur Deckung seiner anderen
Bedürfnisse nöthige Geld.
3tt XOL AliMWtt.
f. MS. iMätauürie.
Die Industrie liegt mit Ausnahme des Schiff-
baues sehr im Argen. Dieser aber ist bedeu-
tend und in keinem andern Eronlande werden
so viele neue Schiffe gebaut. Auf den dortigen
Werften wurden im Jahre 1850 378 Schiffe
fertig gemacht; zusammen mit 2069 Tonnen
Tragkraft, darunter freilich nur 5 Hochsee-
und nur 4 grosse Kiistenschiffe.
Aus Steinweichseln , Wachholderbeeren,
den Früchten des Erdbeerbaumes und vorzüglich
ausWeinträbem wird Spiritus gebrannt. Auf Arbe
wird Ginster zu Sack- und Segeltuch vorarbeitet.
Der Bauer malt sich selbst sein Getraide und
lasst im eigenen Hause die Wolle zu Tuch weben.
Grobe Leinwand , Seiler- und Netzarbeiten,
Körbe, Hüte, Lederwaaren werden im Lande
für den eigenen Bedarf nothdürftig erzeugt.
f. SM- HandeL
Die Hauptartikel der Einfuhr sind (in ab-
wärts gehender Reihe) : Getraide, Mehl, Baum-
Das Königreich DaJbftüen. 308
wollwaareui SchafWollwaareD; Wirkholz (Fas«*
dauben), Segeltuch ^ Netze, Seile, Rindrieh,
Tabak. Die Hauptartikel der Ausfuhr (in der
nämlichen Ordnung) sind : Olivenöhl , Fische,
Wein, Schaffleisch, Felle und Häute, Schmalz,
wohlriechende Öhle, Hörn, Farbwurzeln.
Nur drei Artikel übersteigen den Werth einer
halben Million, nämlich : Getraide ([über 1 Mil-
lion) in der Einfuhr, Olirenöhl (fast 1 V« Millionen)
und Fische in der Ausfuhr. Sowohl die Einfuhr-
ais die Ausfuhrartikel betragen je zwischen
4 und 5 Millionen Gulden im Werthe. In
diesen Nachrichten über die Ein- und Ausfuhr
sind auch die quarnerischen Inseln begriffen,
welche bis in die neueste Zeit zum dalmatini-
schen Zollgebiete gehört haben. Der grösste
Theil dieses Handels geht über die See. Der
Durchfuhrhandel zieht sehr überwi^end von
der See in die Türkei und umgekehrt und be-
trägt im Ganzen nur bei 140.000 Zentner.
Der Gesammtverkehr der fünf Ärarialhäfen
Zara, Sebenico, Spalato, Ragusa und Porto-
rose beträgt zwischen 5 und 6 Millionen Gulden
lUid VQi'tksilt nßlk f aflt zu ^cidm 'Aeflen. zwx»
sdimi Ein- nnd Aosfiihr. bi den 52 Gemeint*
hifen betrag im Jahre 1846 die Ejnfiilir be|
l,800i)00^ die Au^hr bei 3,600.000 Guiden.
An den GcflMiifPtTerkehr ndunen die Dunp^
schifle dat österreichisdien Lloyd einen gjüoaacp
AndieiL Kein Kronland hat eine so zaUreiche
Uandelnnarine, keines aber auch einen veriidt-
lAmmMmg so geringen Tonnengfshalt sräier Km-
delaichijle. Sie betrug im Jahre 1848 2089SGfaifiB,
jedodi mit nur 20^9 Tonnen Tragjoraft.
Daa Fesdand ist zwar von einer Poststrasse
dnrdiz<^lBn und von den bedeutenderen See-
hiftn f&hren wenigstens Saumwege in das Innere
mxt zur tfiridschen Grunze, allein die Wasstf>
fiberwiegen ohne Ver^eich die Land-
Die Zermanja, Keriui, Cetina und
Narentai sind in ihrem unterlaufe schiffbar. Xa-
dS» Narenta trsgt von Metkovic an-
▼on 100 Tonnen Tragkraft.
ganxmi, frdlich nur
Das Königwieli Dalttatien. MI
eine Viertelstunde betragenden Laufe mit Schiffen
befahren. Die Hauptwafiserstrasse jedoch ist das
Meer selbst.
f. 848. 9elialen.
Das Kronland hat 171 Schulen, worunter
7 Hauptschulen. Von je 100 schulfUhigen Kin-
dern besuchen 1 7 die Schule. Zweiklassige, mit
den Hauptschulen vereinigte Unterrealschulen
sind in Zara , Spalato, Ragusa und Cattaro. In
den drei zuletzt genannten Orten sind auch
nautische Unterschulen. Obergymnasien bestehen
in Zara , Spalato und Ragusa^ * . - ' . c ( *
S* 8i9. ]¥aiiie uii4 UTappeu.
Der Name des Kronlandes lautete schon
bei den Römern Dalmatia, die alte von ihnen
bezwungene Hauptstadt hiess Dalminium, der
das Land bewohnende illyrische Volksstamm
Dalmati. Drei gekrönte goldene , vorwärts ge-
kehrte Leopardenköpfe, zwei und einer gestellt,
im blauen Felde, stellen den Wappenschild
des Königreiches dar. Der Kaiser von Österreich
He Xin. AbMhnitt.
führt in seinem grossen Titel auch die Namen
eines Herzogs von Ragusa und Zara und eines
Herrn von Cattaro. Die entsprechenden Wap-
pen sind drei blaue rechts gewendete Schräge-
balken für Ragusa ^ ein geharnischter Reiter
mit Lanze fiir Zara , und ein rother Löwe für
Cattaro (Österreichisch- Albanien}; sänmitUch im
silbernen Felde.
i. SSO. Elntliellunir.
Dalmatien {sl. Dalmacia, it Dalmazia) bil-
det einen Statthaltereibezirk, welcher in die vier
Kreise Zara y Spalato, Ragusa und Cattaro zer-
fallt. Die zwei ersten bilden das eigentliche Dal-
matien. Die zwei letzten sind die südlichen ab-
gesondert liegenden Theile des Kronlandes und
Reiches (§. 329). An der Spitze der Statthalterei
steht ein Gouvemeurs-Stellvertreter (]§. 281).
f. 8S1. Der Kreis und die liandesiiauptotadt
Zar«.
Der Kreis vonZara^ mit 96.8 Quadratmeilen
imd 154926 Einwohnern^ nach der Grösse der
Das Königreieh Dafautien. M7
erste, nach der absoluten Bevölkerung der
zweite; begreift beiläufig die Gebiete der Zer-
manja und Kerka sammt den rörliegenden In-
seln in sich. Der Sitz der Statthalterei und zu-
gleich der Kreisbehörde ist Zara (Zadar), eine
befestigte Küstenstadt auf einem ziemlich öden^
wasserlosen Steinfelde. Die Bauart ist renetia-
nisch. Unter den Kirchen sind mehrere durch
Alter und romanischen Stil ausgezeichnete; ins-
besondere verdient der erzbischöfliche Dom, der
von dem Dogen Heinrich Dandolo um das
Jahr 1200 erbaut wurde, Erwähnung. Die hie-
sigen Rosogliofabriken machen bedeutende
Geschäfte.
$. 8ft8. Da« Festland des Kreises.
Südlich von Zara liegt im Innern eines
kleinen Meerbusens ; in welchen sich die K^rka
ergiesst; die malerisch auf steilen Anhöhen ge-
baute Stadt Sebenico (Sibenik), der Geburts-
ort des Malers Andrea Schiavone (f 1682),
Die Einwohner treiben Weinbau und Fischfang.
Ober dem alten Flecken Scardona stürzt die
9m Xin. Abwiimtt.
ganze Wassermenge der Kerka in vier Haupt-
gruppen und mehreren kleineren Wasserfallen
über eine Reihe von Terrassen aus einer Höhe
von beiläufig 30 Klaftern schäumend und tosend
in die Tiefe. Unzählige Avilde Tauben umflattern
die Fälle und hin und hin sind daran Mühlen
erbaut, deren Geklapper von dem Brausen des
Wassers übertönt wird. Die Falle der Kerka
sind ein durch Lieblichkeit im Einzelnen und
Grossartigkeit im Ganzen höchst ausgezeichnetes
Schauspiel der Natur.
f. SS3. Die Inseln 4efl Kreise«.
Die Inseln, welche zum Kreise von Zara
gehören, bilden die eine Hauptgruppe der dal-
matinischen Inseln und haben das Eigenthüm-
liehe ; dass sie ziemlich parallel mit der Küste
laufen, während die Bildlicher gelegenen Inseln
mit der Küste mehr oder minder spitzige Winkel
bilden. Die vielen kleinen Felseneilancle im
ofRsnen Meere vor dem Kanäle, welcher zur
Kerkamündung fahrt, bilden die Gruppe der
ouladischen oder caladussisch^n Inseln.
Dm Ktoigreioh Dalmatien. 309
I. 850. Der Kreis 0p«lat««
Der Kreis von SpalatO; mit 89.8 Qua-
dratmeilen und 176,148 Einwohnern, umfaßst
das Flussgebiet der Cetina und Theile der
Flussgebiete der Kerka und der Narenta, und
ist durch AUerthümer und historische Erinne-
rungen der interessanteste Kreis des Landes.
f 851. Elnselne Orte den Festlunde«.
Der Kaiser Diocletian Hess 304 n. Chr. auf
der Landzunge; welche sich von Salona (Solin)
in das Meer erstreckt, einen Prachtpallast bauen
und brachte dort die letzten Jahre seines Lebens
zu. Die Altstadt des heutigen Spalato (Split) ist
innerhalb der Umfangsmauem desselben aus
seinen Ruinen erbaut worden. Die Domkirchc;
welche die Gebeine des h.Doimus, ersten Bischofes
von Salona, eines Schülers des h. Petrus bewahrt,
war ein antiker heidnischer Tempel ; die Tauf-
kapelle wird fiirDiocletians Mausoleum gehalten.
Ein kaiserliches Museum für Alterthümer bewahrt
die Ergebnisse der angestellten Au^^grabungen.
3t0 XIII. AbsclwiU.
Nördlich an der Küste liegt Trau (Trogir), mit
der schönsten Domkirche des Landes^ ehemals
ein Bischofsitz. Im Innern ist nahe bei Sign der
Gränzposten Bilibreg^ wo alle Donnerstage mit
den Türken Bazar gehalten wird. Dieser Bazar
steht am Belebtheit nur dem von Ragusa nach.
Weiter nördlich, nahe an der Kreisgränze von
Zara, liegt das Heilbad Verlika und unweit davon
die bedeutendste bekannte Höhle des Landes.
f. 858. Die Inseln des Kreises.
Von den Inseln ist Brazza (Bra6) durch
seine Waldungen von Strandföhren , Lesina
(Hvar) durch seine Rosmarinöhlerzeugung und
durch sein, von Sanmichele erbautes, bei dem
Bombardement von 1806 aber halb zerstörtes
Stadthaus (Loggia), und Lissa (Vis) durch sei-
nen vortrefllichen Kriegshafen merkwürdig.
$. 3S8. Der Kreis Ra^usa.
Der Kreis von Ragusa , mit 23.5 Quadrat-
meilen und 53,818 Einwohnern, ist durch Salz-
und Ohlerzeugung ausgezeichnet und wird von
Das Köoigreicfa DAlmatien. 8tl
Zeit ZU Zeit durch Erdbeben beschädiget oder
bedroht. Der Sitz des Kreisamtes ist Ragusa
(Dubrovuik) 9 hart am Meere gelegeti und mit
Befestigungswerken von alterthümlichemAnsehen
umgeben. Das I^reisamtsgebäude (il Palazzo}
imd das Zollhaus (la Dogana) sind Denkmäler
des gothifichen Stils. Eine Anzahl alter adeliger
Patrizierfamilien ist in Ragusa heimisch. Der
Dichter Gondola, Verfasser des südslavischen
Epos : Die Osmanide, f 1 638 und der Astronom
Boskovii f 1787 sind dort geboren. Das in einer
sichern Bucht liegende nahe Gravosa ist die
Hafenstation von Ragusa. Stagno am Anfange
der Halbinsel Sabioncello liegt an einer höchst
ungesunden sumpfigen Bucht, welche zu gross-
artigen Salzgärten benutzt wird. Die Insel Meleda
ist durch das unterirdische Getöse , welches in
den Jahren 1822-1825 die Einwohner in Furcht
hielt; berühmt geworden.
$. 854. Der Ureim Cattaro.
Der Kreis von Cattaro, mit 10.8 Quadrat-
meilen und 34.802 Einwohnern, zeichnet sich
tt« Xm. Abichnitt.
durch seine Rhederei aus. Der Sitz des Ereis-
amtes ist Cattaro (Kotor); im Innersten des
gleichnamigen Busens (ßl. Boka Eotorska, it.
Bocche di Cattaro)^ wegen seines Bazars fiir den
Handel mit den Montenegrinern merkwürdig.
Der Sitz der reichen Rheder jedoch ist das
nahe Dobrota, der beste Hafen Portorose.
Inhalt.
Erste Gruppe:
Die eiffenittchen Aipenländer.
!• Aliflcliiilti«
Die lUirt- und ResidenuUdt des Reickes: Wien.
Seite
$. 1. Überblick • 1
). 2. Der Stephansdom . . . • . • 2
J. 3. Andere Kirchen 4
$. 4. Die kaiserliche Burg 6
$. 5. Belvedere und Arsenal . * . • 8
$. 6. Denkmäler 9
$. 7. Die Einwohner • • —
$. 8. Der katholische Klerus ......... 10
$. 9. Schulen . —
$. 10. Akademie und geologische Reichsanstalt • . 18
J. 11. Handel und Industrie • —
§. ^2. Armenwesen . . . . •••..... 14
II. Aii«ciuiite.
Das Bnkenogthim 0stenrelch (later der Inis).
$. 13. Orientirung ............. 15
$. 1 *. Die Ausläufer der böhmisch-mährischen Gebirge —
314 Inhalt.
Seite
15. Die nördlichen Kalkalpen .«•••..• 16
16. Andere Antheile des Berg- und Hügellandes 17
17. Die Ebenen .............. 18
18. Die GewäMer . • —
19. Die Bewohner 19
20. Vertheilung der Bevölkerung •«••...• 20
21. Produktion - , 21
22. Die Wasserstrasse der Donau —
23. Eisenbahnen und Landstrassen ....... 22
24. Schulen 23
25. Name und Wappen —
26. Einthcilung. . . 24
27. Wiener-Neustadt —
28. Die Eigenheiten des Kreises Unter -Wiener-
Wald 26
$. 29. Die kaiserlichen Lustschlösser —
^. 30. Die Stifter 28
J. 31. Die Bergwerke 29
S. 32. Die Fabriken _
$. 33. Baden und seine Gegend ........ 31
$. 34. Der Kreis Ober- Wiener-Wald —
$. 35. Der Kreis Ober-Manharts-Berg ...... 34
J. 36. Der Kreis Unter-Manharts-Berg 36
UI. AbAclinlU.
Das Brahenogtham Österreich (ob der Eons).
$. 37. Lage 38
$. 38. Der Antheil am Alpengebirge 39
$. 39. Der Antheil am böhmisch-mährischen Gebirgs-
system • . . . 40
§. 40. Die Donau —
$. 41. Der Inn und die Enns 41
$. 42. Die Traun und ihre Seen .•.-..... —
Inhalt. 315
Seite
f. 43. Die Bewohner ••.••*. 4S
$, 44. Erzeugnisse • • . . . • . 43
<?. 45. Verkehrsmittel •••.••.•.•...• —
$. 48. Schulen 44
$. 47. Wappen 45
$. 48. Eintheilung • . . . • . • —
$. 49. Der Mühlkreis • • —
$. 60. Der Innkreis • 47
$. 5t. Der Hausruckkreis > • . . 48
S. 5«. Der Traunkreis 50
WV. AbMlmltt.
Das Henogtbam S^ibarg.
i. 53. Lage • ................. 53
$. 54. Die Centralalpen und insbesondere die Tauern —
$. 55. Die nördlichen Kalkalpen und ihr Vorland . 55
i. 56. Die Flüsse 56
$. 57. Seen und Waffserfiille .•..••..... 57
S» 58. Die Bewohner .«.•.•. —
$. 59. Der ausgeprägte Alpencharakter •....« 58
$. 60. Die Urproduktion 69
S. 61. Handel und Verkehr ..... ... 60
S. 62. Schulen 61
i 63. Name und Wappen 62
j>. 64. Eintheilung . —
J. 65. Die Stadt —
J. 66. Das Land 63
V. Ab«chnltt.
Das Henostbnm Steiermark.
$. 67. Naturbegriff •.........'. 65
$. 68. Extreme der Höhe und Tiefe • 66
Hcufler, Österreich II. 21
81« Inhalt.
Seite
$. 69. Die Ccntralalpen 87
$. 70. Die nördlichen Kalkalpen . • • 68
<i. 71. Die «üdlichen Kalkalpen ..•..••-.• tMI
J. 72. Die Gewässer • . . • —
$. 73. Der Hauptfluss des Landes : Die Mur . • • • 71
$. 74. Die Bewohner • • • . —
«. 75. Religion 7»
J. 76. Produktion ••••.•.... 73
$. 77. Strassen • . • . • .-.•..•.... —
$. 78. Schulen 7%
€. 79. Name und Wappen
$. 80. Eintheilung • • • . . 75
J. 81. Der Grazer Kreis ............ 76
$. 82. Die Landeshauptstadt Graz •.'.-.. —
(J. 83. Andere Ortschaften 78
i, 8*. Der Brucker Kreis ..••...... 7»
$. 85. Einzelne Orte ........... 80
$. 86, Der Marburger Kreis ••.-.. 81
$. 87. Einzelne Ortschaften Bt
VI. AbseliitlU.
Das Henogthnm Kärntbeo.
$. 88. Lage 8%
S. 89. Extreme der Höhe und Tiefe ....... 86
§. 90. Die Ccntralalpen • —
S» 91. Die südlichen Kalkalpcn . • . • 86
$. 92. Die Gewässer • . 87
!5. 93. Die Bewohner ........... 88
{i. 9%. Die volkswirthschaftlichen Merkmale des Landes 89
$. 95. Das Blei 90
$. 96. Das Eisen ..... —
$. 97. Landwirthschaft • • . 91
«. 98. Strassen . 92
Inhalt. 317
Seite
$. 99. Handel 93
J. 100. Schulen • • . . —
$. 101. Name und Wappen • • - 9%
$. 102. Die I/andeshauptstadt Kla^cnfurt 95
$. 103. Ortachaften in Unterkärnthen .....; —
$. 10*. Ortschaften in Oberkärnthen . • . . • . . 97
§. 105. Abteien und Burgen ..•..••••. 98
Die gefllrstete Grafisch^ft Tirol and Vorarlberg.
$. 106. Begriff 99
§. 107. Die Centralalpen und insbesondere der Bhätikon —
§. 108. Die Brennerkette 100
$. 109. Die Toblacher Kette 102
S* 110. Die Ortlerkette 103
$. 111. Die südlichen Ealkalpen io%
$. 112. Die nördlichen Ealkalpen 105
$. 113. Extreme der Höhe und Tiefe 106
$. 114. Die Buchten dos Flachlandes . —
^. 115. Die Meeresgebiete und insbesondere das Gebiet
der Nordsee • . . . 107
$. 116. Das Gebiet des Pontus —
S. 117. Das Gebiet der Adri» 108
Ü. 118. Seen . • . • • 109
§. 119. Die Bewohner —
$. 120. Stämme • 110
$. 121. Keligion 111
$. 122. Landwirthschaft 112
$. 123. Bergbau 113
$. 124. Fabriken 11*
$. 125. Strassen und insbesondere Wasserstrassen • . —
$. 126. Landstrassen 115
S. 127. Handel 116
ai8 Inhalt.
Seite
$. i«8. Schulen 117
$. 189. Namen und Wappen .......... 118
S, 130. Eintheilung . 119
%. 131. Nordtirol • • . 1«0
S. 13«, Minen lil
$. 133. Industrie —
S. 13*. Getränke 1««
$. 135. Die Landeshauptstadt Innsbruck ..... 123
i 136. Stifte 1«5
§. 137. Erinnerungs-PlMtze —
§. 138. Da« deutsche Südtirol 1«6
§. 139. Botzen und Meran 128
S. 140. Die Burgen des Eischlandes —
5. 1*1. Die Stifte 129
§. 1*2. Passeier —
J. 1*3, Das italienische Südtirol. (Wäl«ch-Tirol) • . —
5?. 1**. Die Kreishauptstadt Trient 130
%, 145. Da« Kreisgebiet • • • • —
S. 1*6. Vorarlberg 131
VIII. Ahm^HnHt.
Das lombardisch-Yenellanlsche Kinlgreich.
§. 1*7. Naturbegriff 133
$. 1*8. Die Alpen -
i. 1*9. Die lepontinischen Alpen . • • 13*
^. 150. Die rhätischen Alpen und insbesondere ihre
Hauptkette . • • . • 135
$. 151. Die Aeste der rhätischen Alpen ..... 136
jf. 152. Die Toblacher Kette . 137
$. 153. Die lombardischen Alpen ......... 1.38
$. 15*. Die venctianischen Alpen 139
$. 155. Die karnischen Alpen 1*0
$. 156. Die Vorgruppen der Alpen • • —
Inbiat. 319
Seite
f. 157. Dag Tiefland 1*1
%. 158. Die Meeresgebictc 142
$. 159. Der Po —
$. 160. Der Tessin und die Adda • . • 148
^. 161. Der Oglio und der Mincio 144
$. 162. Die Et«ch und die Brcnta 145
$. 163. Die Piave und der Tagliamento ••,..• —
$. 164. Dag Wagsernetz des TiefUndeg . . 146
>. 165. Die Seen i%7
$. 166. Die Sümpfe und die Lagunen 148
%. 167. Die Bewohner 149
§. 168. Religion 150
$. 169. Vertheilung der Bevölkerung ....... 151
$. 170. Dag Kulturland 152
*. 171. Die Heiden . 153
%. 172. RoherKeugniss^c de« Mineralreiches —
$. 173. Roherzüugnissc des Pflanzenreiches .... 154
$. 174, Koherzeugnisse des Thierreiches 156
$. 175. Industrie 157
$. 176. Verkehrswege und insbesondere £iienbahnen
und Landstra^scit . • • > 158
$. 177. Wasser Strassen • . • 160
$. 178. Handel 162
$. 179. Schulen 163
S. 180. Name und Wappen 164
^. 181. Eintheilung 166
$. 182. D i e Lombardie —
$. 183. Die Provinz Mailand • • • 167
$. 18*. Mailand, die Hauptstadt der L<imbardie • ~
$. 185. Denkmäler 168
$. 186. Institute 169
$. 187. Indugtrie -
$. 188. Überschau • . • 170
§. 189. Monza 171
$. 190. Die Provinz Pavia • • ~
SSO Inhalt.
Seite
$. 191. Einzelne Orte • • • 17«
$. 19S. Die Provinz Lodi-Crema 173
$. 193. Die Provinz Cremona 17%
S* 194. Die Provinz Mantua , 175
$. 195. Die Provinz Brescia • . 176
$. 198. Die Stadt Brescia • • • • 177
<j. 197. Andere Orte 178
jS. 198. Die Provinz Bergamo • . —
S. 199. Einzelne Orte • 179
^. 200. Die Provinz Como • igo
%, 201. Die Brianza, Varese und Luino 181
$. 202. Die Provinz Sondrio • . 182
$. 203. Einzelne Orte • • • . • • ^
$. 204. Das Venetianische 188
$, 205. Die Provinz Venedig —
$. 206. Venedig: Die Stadt ohne Gleichen • • . . 184
§. 207. Die Markuskirche . . . • - 185
J. 208. Andere Kirchen 186
$. 209. Der Markusplatz und die Piazzetta • • • ^
S. 210. Die Paläste • • . • 187
$. 211. Institute . . • 188
$. 212. Industrie und Handel -.•.•• • • —
$. 213. Die natürlichen Feinde von Venedig • • 189
$. 214. Die Eisenbahnbrücke über die Lagunen • 190
§. 215. Andere Orte —
S. 216. Die Provinz Udine 191
$. 217. Einzelne Orte 192
$. 218. Die Provinz Belluno * . 193
$, 219. Die Provinz Treviso 194
$. 220. Die Provinz Vicenza —
$. 221. Die Provinz Verona • 196
$. 222. Ihre welthistorische Bedeutung •••..• 197
fi. 223. Einzelne Orte • . . . . _
^, 224. Die Provinz Padua 198
$. 225. Einzelne Orte 199
$. 226. Die Provinz Bovigo • 200
Inlialt SM
Zweite Gruppe:
Die Karsiländer.
W%.. AlischitiU.
Da« Henogtbam Kraln.
Seite
$• 227. Lage 205
$. 228. Die julischen Alpen und der Karst ^
f. 229. Die Karstländer überhaupt 206
S. 230. Unterkrain • «07
$. 231. Oberkrain —
$. 232. Höhen 208
J. 233. Fliwie —
Ü. 23*. Seen «10
$. 235. Einwohner 211
$. 236. Urproduktion 218
S 237. Industrie und Handel ........... 21%
$. 238. Strassen _
$. 239. Schulen • 216
$. 2%0. Name und Wappen • . 2ie
$• 241. Die Landeshauptstadt —
$. 242. Das Land •••... . 217
IL. AbscImUt.
Das Kflstenland.
$. 243. Lage 219
%. 244. TheUe 220
§. «45. Der Karst -
$. 246. Das Gebiet des Isonzo «21
$. 247. Istrien . • «««
§. «48. Die quarnerischen Inseln —
$. 249. Bewohner 224
$. 250. Beligion . • • 225
H9 JnktM.
Seite
$. 251. Urproduktion 2Ü6
$. iS2. Industrie und Handel 21i7
i. «58. Verkehrswege 2«8
$. «5%. Schulen .... .......... W9
<. 255 Namen und Wappen 230
$. 256. £intheilung 2S1
§. 257. Die SUdt Triest • • 23«
$. «58. DüÄ Gtbiot von Triest ....... 233
i. 259. Die gefürstete Grafschaft Görz und Gradiska 23%
$. 260. Die Markgrafschaft Istrien 23«
i, 261. Pola -
$. 262. Andere Orte • • 237
JLE. Abschnitt.
Die Könlgrelclie Kroatien and 81a?onten.
*. 263. Lage 239
$. 26%. Die Ausläufer der Alpen 2%0
$. 265. Der Antheil am Rarste ^41
$. 266. Die Abdachung 2%2
«. 267. Das Draugebiet —
i. 268. Das Savegebiet 243
$. 269. Das Küstengebiet ^^4
|5. 270. Die Einwohner . • . • . —
S. 271. ReUgion 2*5
$. 27«. Vertheilung der Bevölkerung • 246
$. «73. Hohcrzeugniise des Mineralreiches «*7
J. «7*. Rohprodukte des Pflanzenreiches —
^. «75. HoherzeugnisÄC des Thi erreiches «*8
J. «76. Industrie - . «*9
§. «77. Handel • . -
f. «78. Strassen 251
f. «79. Schulen -
$* «80. Namen und Wappen 25«
folaJt. MS
Sdte
$• 881. Eintheilnng • • Mi
i. 28S. Die Landeihanptstadt Agram •••...• ^t59
$. 283. Das Agramer Comitat 25%
$. 28%. Das Warasdiner Comitat 855
$• 285. Das Fiamaner Comitat •••••••.•.. 957
$. 286. Einzebe Orte —
$. 287. Das Poieganer Comitat 258
$. 288. Das Esseker Comitat 269
SLII. AhmmUnitt.
Die ■ilitirsrtaie.
i. 289. Lage .•......• 261
$. 390. Der Antheil am Karste 202
$. 291. Die Ausläufer der Karawanken —
$. 292. Das Tiefland 268
$. 293, Der Antheil an den Karpathen 264
$. 29%. Die Wassergebiete und insbesondere das Ge-
biet der EüstenBüsse • • • . 265
f. 295. Das Gebiet der eigentlichen KorsÜttfie • • • —
S. 296. Die Save und die Drau «... . . . : . 267
$. 297. Die kleineren Zuflüsse der Donau > • * . * 268
$. 298. Die Bewohner —
V 299. Religion 269
$. 300. Vertheilung der Bevölkerung 270
$. 301. Die Bestimmung der IkClitärgränze . • • . • 271
$. 302. Die Hauscommunionen ....•>•••• —
$. 303. Die Wehrpflicht «7«
§. 304. Der Cordon —
$. 305. Die MilitKrcommunitäten ^73
$. 306. Der volkswirthschaftliche Aufnahmtmuteiid • —
$. 307. Die Boherzeugnisse des Minerabeiches • • • 274
$. 308. Der produktive Boden im Allgemeinea * • • *-
f. 809. Die Roherzeugnisse des FflaDsenreioliiM • 275
Hcuflcr, Österreich 11. /^
Seite
f- 310. Die Boherzeugnisse de« Thierreidief • • . • 276
f. 311. IndoBtrie 277
$. 31«. Handel —
§. 313. Strassen 278
$. 314. Schulen • . • 27»
$* 315. Ein theil ung und Verwaltung • • • ^
9. 316. Die kroatisch -slaTOnischeM ilitär-
gränze . . • 280
$. 317. Das Likaner-Begiment • 281
$. 318. Das OtocaGer-Eegiinent • 282
$. 319. Das Oguliner-Regunent —
$. 320. Das SluiQ^r-Regiiiient 283
§. 321. Die uDgenanoten Karstburgen •.-.•• 28%
$. 322. Die B^iDÄlgi^nze 28ö
f. 323. Die Wiiraadiiit;r-G ranze --
§. 32%. Die slavonische Gränze . • 286
$• 326. Die banatisch- serbische Militar-
gränze« ' . • ...«•... 287
f. 326. Die slavonisch - sjrmische und die Titler-
Gränze . . . • -—
%. 327. Die Banater- Grunze ' . . . 288
%MMM. Ali«chnlt2.
D«8 Königreich Dalm^tien.
j. 328. Lage • 290
f. 329. Theile —
9. 330. Des Landes Karstnatur 291
f. 331. Der dinaripchü Gebirgszug ~
$. 332. Die Mittüllaadschan 292
$. 333. Das Kust engebirg i^ .... —
$. 33%. Die Inseb 293
$. 335. Das Meer —
$. 836. Pi9 Küstenflqsse 29%
Inhalt. dU
Seite
$. 837. Seen 295
$• 338. Bewohner • • t96
$. 339. Religion —
$. 340. Vertheilung der Bevölkerung ^7
$. 3%1. Roherzeugniflse des Mineralreichei • • • • —
$. 342. Der produktive Boden im Allgemeinen • • • ft98
$. 343. Roherzeugnisse des Pflanzenreiches .... 299
$. 344. Roherzeugnisse des Thierreiches 300
S. 346. Industrie 30«
J. 346. Handel -
S. 347. Land- und Wasserstrassen .••'..*. 304
$. 348. Schulen • • 305
$• 349. Name und Wappen —
$. 350. Eintheilung 306
$. 351. Der Kreis und die Landeshauptstadt Zara • • ^
$. 352. Das Festland des Kreises 307
$. 353. Die Inseln des Kreises 308
$. 354. Der Kreis Spalato . • 309
$• 355. Einzelne Orte des Festlandes —
$. 356. Die Inseln des Kreises 310
$. 357. Der Kreis Ragusa ............ —
$. 358. Der Kreis Cattaro 311
Die
Kronländer von Österreich.
Ein geographischer Versuch.
Von
liiidwis Ritter iron Heu Her.
Zweite Abtheilung.
Die Sadetenlinder.
»ien, J855.
Druck und Verlag von Leopold Grund.
Die
Sudetenländer von Österreich.
Etn geographischer Versuch,
Von
liUdwlir Ritter von Heuner
sa Rasan nnd Pardonegg. Tirolar Landmanii, Seetionarath im k,k« Ministerium
fQr Cnltttt nnd Unterricht , Inhaber der k. k. groaaen goldenen Gelehrten»
Medaille^ Mitglied der kaiterliehen Leopoldinisoh - Caroliniaehen Akademie
der Natarforteher und derieit Vice-PrSsident de« loologiseh-botanischen
Vereinet in Wien.
»iw, J855.
Druck und Verlag von Leopold Grund,
I. Abschnitt.
Das Königreich Böhmen.
{• 1. Orlentlruiii^.
Das Königreich Böhmen^ im allgemeinen daß
obere Wassergebiet der Elbe, hat einen Flä-
chenraum von 902.87 Quadratmeilen und ist
ein hochgelegenes Binnenland mit nördlicher
Abdachung, am Rande mit Gebirgen imd Höhen-
zügen eingefasst, im Innern in der Richtung
von Osten nach Westen vielfach zerfurcht.
Es hat die Gestalt eines Viereckes, des-
sen Ecken gegen die Weltgegenden gerichtet
sind.
{. 8. rmwalluns-
Die Randerhebungen gehören fiämmtlich
dem böhmisch-mährischen Gebirgssysteme an
Henfler, Österreich IIT. i
mmtm
2 I. Abtchaitt.
und bestehen grösstentheils aus Gneiss und
Granit. Im Südwesten heissen sie der Böhmer-
wald, im Nordwesten das Erzgebirge, im
Nordosten die Sudeten, im Südosten der
böhmisch-mährische Höhenzug. Sie haben mit
wenigen Ausnahmen wegen der meistens glei-
chen Beschaffenheit ihrer Gesteine gewisse
gemeinschaftliche Merkmale, nämlich die lang-
gedehnten , breiten , sanftgerundeten Kämme
mit einzelnen höheren Kuppen aus Trümmer-
felsen oder anstehendem Gestein und die Was-
serläufe in engen Felsschluchten ohne eigent-
liche Thalbildung. Dennoch hat jeder Theil
seine Verschiedenheiten, theils wegen der unglei-
chen Lage und Höhe, theils wegen der stre-
ckenweise eingelagerten anderen Gebirgsarten.
§ 3. Der B5liiiierwald.
V
Der Böhmerwald ^Cesky les, vom Osser an
südlich Sumava) reicht in Böhmen von dem
Buge, in dem die Moldau sich nach Norden
wendet, bis zur Eger. Der höchste Punkt des-
selben in Böhmen liegt in seinem südlichsten
Das Königreich Böhmen. 8
Drittheil, unweit der Gränze Ton Baiern und
Österreich ob der Enns und heisst der Plöcken-
stein 4351'. Die mittlere Höhe des. Haupt-
kammes bleibt bei 3500'. Sein Charakter ist
einförmig und düster, auf den Höhen und in
den Gründen ist der Böhraerwald mit grossen
Schwarzforsten bedeckt.
!• 4. Da« Ersir^blrse.
Das Erzgebirge (KruSne hory) zieht sich
von der Eger bis nahe zur Elbe, erreicht die-
selbe aber erst ausser der Gränze auf sächsi-
schem Boden. Es trägt, gleich dem Böhmer-
walde, sein Hauptmerkmal in seinem Namen.
Sein äusseres Ansehen ist das eines steilen
Walles mit sehr wenigen Vorbergen, auf der
Höhe zieht sich der Kamm in langen und
breiten Flächen stundenlang ohne merkliche
Höhenunterschiede fort, fast durchgehends
2100 Fuss über Meer, ist bebaut und mit
Dörfern besetzt , die theilweise noch bedeu-
tend über der angegebenen Mittelhöhe liegen.
Die Länge des Erzgebirges beträgt 18 Meilen,
m
% I. Abtelmitt
gein höchster Punkt ist die hohe Wiese am
Keilberg 3937', das höchst gelegene Wohn-
haus auf dem Erzgebirge, zugleich das höchst-
gelegene durch das ganze Jahr bewohnte Haus
in Böhmen, steht am Sonnenwirbel bei 3649'.
g. 5. Die Sudeten.
Die Sudeten tragen längs der nordöstli-
chen G ranze des Landes drei verschiedene
Namen, nllmlich des Iser-, des Riesen- und
des Glatzergebirges. Diese drei Abtheilungen
entsprechen den Quellengebieten der Iser, der
Elbe und der Adler, so dass die Iser dem
Isergebirge, die Elbe dem Riesengebirge und
die Adler dem Glatzergebirge entquillt. Dieser
dreifache Zug ist 32 Meilen lang und am
Nordabhang bezeichnen seinen Anfang und sein
Ende zwei Flüsse, die beide den Namen
Neisse fuhren. Er ist seiner ganzen Länge
nach die Wasserscheide zwischen dem Elbe-
und Odergebiete. Der höchste Punkt im Iser-
gebirge (Jizerske pohoK) ist auf der Tafel-
fichte 4692', im Riesengebirge (KrkonoSe) und
Daa Rönigreieli BÖhmeu. ft
zugleich . im ganzen Lande auf der Schnee-
kuppe 5022^ im Glatzergebirge (Kladske pohori)
auf der hohen Mense 3366'. Dieser ganze
Zug ißt von den böhmischen Randgebirgen der
rauheste, die Kämme sind mit Torf bedeckt
und mit Zwergföhren bewachsen. Die Schnee-
koppe ist eine abgestumpfte kahle Granitmassc;
die sich über einen solchen Kamm erhebt
|. 6. Ber bAliiiil«eli *iiiftlirl«elie MAhenmuir*
Der böhmisch-mahrische Höhenzug schei-
det das Gebiet der March von dem der Elbe,
zieht also gleich dem Böhmerwalde in der Linie
der Hauptwasserscheide von Europa. Er
verdient in Wahrheit nur den Namen eines
Höhenzuges, indem er nirgends sich bedeutend
über die sehr allmälig ansteigende hügeliche
Hochfluche von 1500 — 2000' erhebt. Gera-
de die Gegend der Wasserscheide, die fast
nirgends die Landesgränze einhält, zeigt unmerk-
liche Höhenunterschiede , und stellt ein breites,
hoch gelegenes, wellenförmiges Plateau dar.
In Böhmen ^vird als höchster Punkt der
• I. Abiöbiiii«.
Karlsteiri; unweit der mährischen Grttnze^ nicht
zu verwechseln mit der Burg Karlstein in der
Mitte des Landes ^ mit 2556' angegeben.
{. 9. Die Iiande««Ecl&en.
Der böhmisch-mährische Höhenzug nähert
sich an der südlichen Ecke des Landes dem
Böhmerwalde immer mehr, bis er endlich ausser
der Landesgränze in ünterösterreich durch einen
ganz ebenen Sattel mit ihm verbunden ivird.
Der 4442' hohe Spieglitzer Schneeberg an der
ostlichen Ecke verbindet die böhmischen mit
den mährischen Sudeten. Die zwei andern
Ecken des Landes sind von eigenen Gebirgen
besetzt Das Fichtelgebirge berührt die westliche
Ecke imd verbindet den Böhraerwald mit dem
Erzgebirge. Im Norden verbinden das Eibsand-
Steingebirge zu beiden Seiten des Austrittes der
Elbe und das Lausitzergebirge mit dem 3150'
hohen Jeschken (JeStßd) das Erzgebirge mit den
Sudeten. Das Eibsandsteingebirge ist 11 Mei-
lenlang, sein höchster Punkt ist der Tetschner
Schneeberg 2266'. Das ganze Gebirge besteht
Daj Königreich Böhmen. 7
aus äusserst zerrissenen Felsenpartien , welche
sich in der Regel 3 — 500' über das 1000
bis 1200' hohe Plateau des Landes erheben
und es in eine Unzahl von kleinen Thälern
und Schluchten theilen.
§. 8* Da« Innere.
Das Innere von Böhmen ist ein fast diu'ch-
gehends über 1000' gelegenes abgestuftes Hoch-
land. Die Flüsse strömen bald in weiten zu
Ebenen ausgebreiteten Thälern, bald winden
sie sich durch enge Felsschluchten und dazwi-
schen liegt ein höheres wellenförmiges Hügel-
land. Die tiefste Thalfurche ist die der Elbe,
deren Wasserspiegel beim Austritt aus dem
Lande nur mehr 327' Meereshöhe beträgt. Dort
ist des Landes niederster Punkt.
§. 9. Die Berir« de« Inneren.
Das vorhin erwähnte Hügelland wird von
kleinen Bergzügen unterbrochen, die theils
selbststäüdig, theils Ausläufer der Randgebirge
8 L
sind. Drei derselben verdienen hier genannt
zu werden. Sie liegen sämmtlich in einer Linie,
welche das Land von Süden nach Norden bm-
läufig in zwei Hälften theilt. Der erste und
südlichste, ein Ast des Böhmerwaldes, ist d«
Blansker Wald am linken Ufer der Moldau,
der sich mit dem Schöninger noch 3374' hoch
erhebt. Den zweiten bilden die fast genau in
der Mitte des Landes im Winkel zwischen der
Beraun und Moldau gelegenen bei 7 Meilen
langen Berda sammt dem damit Zusammenbau-
genden TfemeSnagebirge. Die höchste Spitze
dieses ganzen Thonschieferzuges ist der Tf emsin
bei Roämital 2528'. Der dritte und nördlichste
ist das sogenannte Mittelgebirge , eine Reihe
von Basaltkegeln zu beiden Seiten der Elbe,
deren Anzahl am rechten Eibufer steigt und
sich bis gegen das Riesengebirge fortsetzt. Der
höchste Gipfel ist der Donnersberg bei Mille-
schau 2634'.
§ 10. Die Elbe.
Die Hauptflüsse des Landes sind die Elbe,
die Moldau und die Eger. Die Elbe (Labe) ent-
Das Königrach Böhmen. 9
springt auf dem Hauptkamme des Riesehge«
birge«, wird bei Pardubic für Flösse, hd
Melnik für Schiffe fahrbar und verlässt nach
einem Laufe ron 54 Meilen; wobei die Krüm-
mungen in Rechnung gebracht sind, indem
sie das Elbsandsteingebirge durchbricht, den
böhmischen Boden. Ihre bedeutenderen Neben-
flüsse sind rechts die Cidlina, die Iser (Jizera)
und der Pölzen (Plouönice), links die Aupe, die
Adler (Orlice), welche von Tj^niät'' abwärts flöss-
bar ist, die Moldau, die Eger und die Biela. Die
Elbe ist bis Hohenelbe, wo sie aus dem Hochge-
birge tritt, ein reissender Bergstrom von 1000
Fuss GefUll auf eine Meile , von dort bis
Köni^rätz fUllt sie noch auf jeder Meile 104',
von Königgrätz bis zur GrUnze auf der gleichen
Länge durchschnittlich nur mehr 12 Fuss.
§• 11* Der Charaeterllii00 von Bftliiiien t Die
Moldau.
Obwohl die Elbe fast alles fliessende Was-
ser Böhmens aus dem Lande führt, so ist den*
noch die Moldau unter den Landesflüssen der
bedeutendste, denn sie hat das grösste Wasser-
gebiet, den IttngBten Lauf und ist am längsten
schiffbar. Hur gehören von den Randerhebungen
des Landes beide südliche an, während das
Erzgebirge zur Eger, das Sudetengebirge zur
Elbe gehört.
Die Moldau (Vltava) entspringt im Böh-
merwald und ihr oberster Zufluss, der Schwarz-
bach, hat seine Quelle am Schwarzenberg hei
3726'. Von dort an gerechnet ist ihr Lauf bis
Melnik, wo sie sich in die Elbe mündet, 54
Meilen lang. Nach den Katarakten der Teufels^
mauer bei Hohenfurt wird sie bei Rosenberg
für Flösse, bei Budweis für Schiffe falirbar.
Ihr Lauf ist mit Ausnahme der Gegend von
Budweis, wo sie flache Ufer hat, fast immer
in einer tiefen und engen Thalschlucht. Sie
nimmt rechts die Maisch, die aus Niederöster-
reich kommende LuÄnic und die Sazava, links
die Votava und die Beraun (Beraunka) auf.
{. 18. Die Eir«r.
Die Eger (Ohre) entspringt in Baiem am
Fichtelgebirg, betritt nach einem Laufe von 2y^
Das Königradi Bölmien. ll
Meilen bei Egerisch-Fischem das Land, nimmt
rechts die Tepel und links eine Menge aus dem
Erzgebirge kommende kleine Flüsschen auf,
wird bei Laun fiir Flösse fahrbar und mündet
bei Theresienstadt in die Elbe. Ihr Lauf
betrögt im Lande 23 Meilen, ihr GefUlle
beträgt auf dieser Strecke 44 Fuss auf die
Meile.
§ 18. Fremde Waiiffersebiete.
Indem die Randerhebungen mit den Was-
serscheiden nicht immer auf der Gränze blei-
ben, fliessen mehrere Gewässer der böhmi-
schen Gränzgegenden nicht nach der Regel
des allgemeinen Landescharakters in das Innere,
sondern auswärts , und zwar vom Nordost-
abhange der Sudeten die Lausitzer Neisse, die
Bober und die Steine sämmtlich der Oder zu,
vom böhmisch-mährischen Gränzgebirge die
mahrische Sazava, die Svitava, Swarcava und
Iglara durch die March in die Donau, vom
Böhmerwalde die Preimt durch die Naab und
der Regen, beide ebenfalls in die Donau,
i% I. AbüslMiitt
vom Erzgebirge eine Anzahl kleiner' Bäche
durch rerschiedene ausländische Nebenflüsse
in die Elbe.
f. 14. Seen und Telclie*
Böhmen hat nur wenige kleine Gebirgs-
seen; besonders im Böhmerwalde; hing^en
eine sehr grosse Menge von Teichen beson-
ders an der LuÄnic bei Wittingau und
unweit der Elbe bei Pardubic, wo auch die
grössten Ebenen des Landes sich befinden. Der
grösste Teich Böhmens ist der Rosenberger
Teich bei Wittmgau, er misst 1182 Joch.
§. IS. BeTftll&eriinff.
Böhmen hat 4,406.100 Einwohner auf
der Quadratraeile leben also im Durchschnitte
4662; es ist mit Ausnahme des lombardisch-
venetianischen Königreiches das bevölkertste
Kronland des Reiches. Einzelne Gegenden, be-
sonders im Nordosten, gehören zu den am
dichtesten bevölkerten von ganz Europa. Die
Einwohner sind in 295 Städten, 272 Markt-
Daa Königreich Böhmen. 13
flecken und 12075 Dörfern vertheilt. Prag hat
über 60.000 als einheimisch conscribirte Be-
wohner , die Städte Reichenberg , Budweis ,
Eger, Kuttenberg und Pilsen haben zwischen
10 und 20.000. Von 800.000 Seelen, welche
Ortschaften mit mehr als 2000 Einwohner be-
wohnen, leben 676.000 in Städten, 50.000 in
Märkten und 92.000 in Dörfern.
f. 16. SMütine.
Im Jahre 1846 waren in Böhmen
2,598.709 Öechen, 1,679.100 Deutsche und
70.000 Juden. Die Öechen bewohnen das
Innere des Landes und erstrecken sich nur
in den Sudeten und im böhmisch-mährischen
Höhenzuge bis an die Landesgränze. Bei
Mies haben sie unweit der südwestlichen Gränze
eine Sprachinsel im deutschen Gebiete. Die
Deutschen bewohnen die Gränzgebirge mit
Ausnahme der erwähnten Strecken, haben bei
Budweis eine Sprachinsel im öechischen Ge-
biete und leben überdiess in den grösseren
Ortschaften mit Cechen gemischt. Die Juden
1% L AbMknitt.
wohnen zerstreut im ganzen Lande, obne
irgendwo die Gresammtbevölkening za bUden.
f. 19. Keli0l«H«
Die Einwohner sind der grossen Mehrzahl
nach katholisch. Aiisser den schon erwähnten
Juden sind noch 36.000 augsburgische und
51.000 helvetische Confessionsverwandte im
Lande. Jene sind meistens Deutsche , diese
meistens Öechen«
Die Katholiken stehen unter dem Erz-
bischofe von Prag und seinen drei Suffra-
ganbischöfen von Budweis, Königgrätz und
Leitmeritz. Der Sprengel von Prag umfasst den
westlichen und mittleren^ der von Budweis den
südlichen, der von Königgrätz den nordöstlichoi
und der von Leitmeritz den nördlichen Theil des
Landes.
|. 16. nie Avsliei
In Böhmen sind von je 10.000 Joch 9541
productiv. Von den 831 Quadratmeilen pro-
ductiver Oberfläche entfällt fast genau die
Dal Königr^ch Böhmen. 15
Hälfte auf Ackerboden, fast ein Viertheil auf
Waldboden, das letzte Viertheil vertheilt sich
auf Wiesen, Hutweiden, Teiche, Garten und
Weingärten. Böhmen erzeugt mehr Getraide
als es zum eigenen Verbrauche bedarf. Die
Hauptfrüchte sind Roggen und Hafer. Die
hauptsächlichsten andern Ackerpflanzen aus-
ser dem Getraide sind Kartoffeln; Flachs,
Runkelrüben und Reps. Der Hopfen wird gar»
tenmässig gebaut und ist ein Merkmal Böhmens,
sowohl was die Menge als was die Güte be-
triflft. Der Weinbau ist auf einige Strecken an
der Elbe und Moldau beschränkt, insbesondere
bei Aussig (^emosek) und Melnik. Es werden
an 50.000 Eimer gewonnen. Der Waldboden
des Landes gibt jährlich 3 Millionen Klafter
Holz, würde aber bei weitem nicht hinreichen,
den Bedarf des Landes zu versehen, wenn nicht
die grossen Steinkohlenlager im Westen, in der
Mitte und im Nordosten des Landes, dann die
Braunkohlenlager im Süden den Aus&U deckten.
!• 19. nie Aaslieate de» HinepulFelclte».
Der Steinkohlenertrag beläuft sich fast
ta L Abichiiiit.
auf acht Millionen Zentner. Das grösste der
böhmischen Kohlenlager liegt zwischen KLadno,
Schlan und der Moldau und (erstreckt sich
über einen Flächenraum von mehr als 6 Qua-
dratmeilen. Die bedeutendsten KohlenWerke
ausserhalb dieses Lagers sind die von Kadoic
und Nachod.
Die Metalle; welche Böhmen auszeichnen^
sind Zinn und Silber ; erstes ist im ganzen Reiche
nur in Böhmen zu finden; seine Erzeugung
beträgt bei 800 Zentner; von Silber erzeugt
nur Ungarn mehr und die böhmische Ausbeute
beträgt nahe an 50.000 Mark. Die Ausbeute
an Eisen erreicht fast eine halbe Million Zent-
ner. Der Reichthum an Blei, Bleiglätte, Schwe-
fel, Eisenvitriol, Kupfervitriol und Alaun ist
nicht hervorragend, an Arsenik und Kupfer
ist Böhmen arm, von Gold sind nur Spuren
vorhanden.
Dagegen ist Böhmen im Süden durch seine
Graphitgruben, im Norden durch seine Edel-
stein-, besonders Granatenfunde ausgezeichnet.
Der böhmdschc Graphit ist so gut als der
Das Königreidi Böhmen, IT
beste Cumberländische und besser als der von
Ceylon, seine Erzeugung hat in der letzten
Zeit bedeutend zugenommen und beläuft sich
gegenwärtig auf 25.000 Zentner.
I» so. Heilquellen.
Das Land hat weder Salzberge noch Salz-
quellen, dagegen besonders im Westen mne
Menge von Mineralwässern, welche theils zu Bä*
dern verwendet, theils an der Quelle getrunken,
theils in die ganze Welt versendet werden. Karls-
bad ist einer der berühmtesten Kurorte der
Erde ; Teplitz, Marienbad und Franzensbad rei-
hen sich in Böhmen zunächst an; im Ganzen sind
im Lande über 160 Mineralquellen bekannt.
f. 81. Die Anslieate de» TKlerreleMe».
Die Zucht edler Schafe ist der hervorri^-
gende Zweig der böhmischen Viehzucht; es
werden jährlich an 40.000 Zentner feine WoUe
gewonnen. Ausserdem verdient die Pferdezucht
im Osten des Landes Erwähnung. Von geheg-
tem Wilde sind die Fasanen durch ihre Menge
und Güte ausgezeichnet.
Heofler, ötterreich III. 2
so I. Abtchoitt.
suche mit Locomotiren gemacht wurden und
die von Prag-Lahna, 7*4 Meilen lang, auf wel-
cher vorzüglich Steinkohlen und Holz nach
Prag gefuhrt werden.
ungeachtet der grossen Menge Flüsse hat
Böhmen nur zwei für Schiffe fahrbare Was-
serstrassen , die Elbe von Melnik, die Moldau
von Budweis abwärts. Auf der Moldau machen
jährlich an 600 Schiffe die Thalfahrt meistens
bis Prag und fähren über 300,000 Zentner
Güter, wovon mehr als zwei Dritttheile Kochsalz.
Drei Viertheile der Scliiffe werden nicht mehr
zur Bergfahrt verwendet, sondern nach der
ersten Fahrt als Holzwaare verkauft. Auf der
Elbe fahren 83 inländische Rheder , denen bei
750 Schiffe gehören, mit den ausländischen
steigt die Anzahl der böhmischen Eibschiffe auf
795, welche zusammen eine Tragfähigkeit von
652-000 Zentner haben. ^ Auf der Elbe wer-
den vorzüglich Glas, Getraide, Holz, Stein-
kohlen; Obst und Bruchsteine ausgeführt.
Das Kihiigreich Böhmen. ti
Die Länge der Landstraßgen, von denen
Böhmen in allen Richtungen durchschnitten wirid,
beträgt über 2.000 Meilen. Das ganze Strafi-
sensystem von Böhmen nimmt strahlenförmig
seinen Ausgang aus Prag. Von da fuhren
gegen Westen die Reichsstrasse über SchlaUi
Karlsbad, Ellbogen, Eger nach Waldsassen; die
Pilsner Strasse über Pilsen nach Waldmünchen ;
die Passauer Strasse über Strakonic, Winter-
berg nach Passau ; gegen Osten die Wien-Iglauer
Strasse über Beneschau und Pilgram nach Iglau ;
die Brünner Strasse über Podßbrad, Hohen-
mauth und Leitomischl nach Brunn ; gegen Nor-
den führt eine Strasse durch Jungbunzlau einer-
seits nach Sachsen, anderseits über Reichen-
berg nach Preussen.
Ausser Prag sind wichtige Knotenpunkte
des Stjrassennetzes Eger, Pilsen, Budweis, Tabor,
Pardubic, Königgrätz, Jiöin, Jungbunzlau, Rei-
chenberg, Böhmisch-Leipa.
m
n h AbMhnitt.
|. S9. ir«»». am« nittelMlialeii.
Böhmen hat 3579 Volksschulen, darunter
57 Hauptschulen. Von je 100 schullWiigen
Kindern besuchen 93 die Schule.
Das Land hat ferner 5 Oberrealschulen,
39 mit Hauptschulen in Verbindung stehende
ünterrealschulen , 21 Gymnasien.
In Prag sind 2 Oberrealschulen , 5 ünter-
realschulen und 3 Obergymnasien- Die übrigen
Oberrealschulen sind in Reichenberg, Rakonitz
und Ellbogen, die übrigen Obergymnasien sind
in Brüx, Budweis, Böhmisch-Leipa, Eger, Ji£in,
Elattau, Eomotau, Königgrätz, Leitmeritz, L ei-
tomischl, Neuhaus, Pilsen, Pisek und Saaz. Die
Untergymnasien sind in Braunau, Deutschbrod,
Jungbunzlau und Reichenau, die Unterreal-
schulen ausser Prag befinden sich in Böhmisch-
Leipa, Brandeis, Brüx, Chrudim, Eger, Hains-
bach, Heida, Jaromif, Jicin, Joachimsthal,
Jungbunzlau, Kaaden, Klattau, Kolin, Komo-
tau, Königgrätz, Krumau, Kuttenberg, Leitme-
ritz, Nachod, Neubydi^ov, Pardubic, Pilgram,
Das Käoigmch Böhmen. »
Pilsen, Pisek, Poliöka, PHbram, Rakönitz, Ro-
kycan, Tabor, Vodüan und Wittingau.
|. SS« If nineii mtdl ^PFuppem«
Der deutsche Name des Königreichs kömmt
von dem keltischen Volksstamme der Bojer,
die es einst bewohnten. Der böhmische Name
Cechy , zemS 2eska kömmt von dem slavisehen
Stamme der öechen, die es gegenwärtig zum
grösseren Theile bewohnen.
Das Landeswappen ist ein gekrönter silber-
ner, doppelt geschwänzter Löwe im rothen
Felde.
§. 29. Elntltelliiitff.
Böhmen wird in dreizehn Kreise einge-
theilt. Die Landeshauptstadt Prag untersteht
keiner Kreisbehörde, sondern unmittelbar der
Statthalterel Die Sitze der Kreisbehörden, von
denen die Kreise zugleich ihre Namen tragen
sind Prag, Pisek, Budweis, Tabor, öaslau,
Chrudim, Königgrätz , Jiöin, Bunzlau, Leit-
meritz, Saaz, Eger und Pilsen.
t% I. Abtclmitt.
S« 30. Die liAiidesliaiiptotadt Praff.
Die Landeshauptstadt Prag (Praha) Hegt
beiläufig in der Mitte des Landes an beiden
Seiten der Moldau theils im Thale theils auf
Anhöhen und besteht aus mehreren Stadtthei-
len mit besonderen Namen, wovon der Hrad-
schin CHradöany) und die Kleinseite (Mala
strana) am linken, die Altstadt (Stare m^sto)
und die Neustaclt (Nove mösto) am rechten
Moldauufer liegen. Die Josephstadt, ehemals
Judenstadt, ist ein Theil der Altstadt. Das
eigentliche aus den genannten Theilen beste-
hende Prag hat eine einheimische Bevölkerung
von 67.300 Einwohnern. Zu Prag werden jedoch
auch die anstossenden Ortschaften Smichov und
Karolinenthal (Karlin) als Vorstädte , dann die
Stadt VySehrad gerechnet und in diesem
Sinne beträgt die effective Bevölkerung von
Prag über 130.000 Seelen.
$. 81. Hlonumeiitale Bauten.
Eine grosse Menge alter und kunstreicher
monumentaler Gebäude zeichnet Prag vor den
Das Königrdch Böhmen. ^
meisten anderen Städten des Reiches vortheil-
haft aus. Auf dem Hradschin steht die k. k.
Burg, ein weitläufiges Gebäude mit mehreren
Höfen, wiederholt umgebaut, zuletzt von Maria
Theresia, mit einem der breitesten pfeilerlosen
gewölbten Säle, dem Vladislavsaal 60' breit,
42' hoch, 212' lang. In einem der Höfe der
Burg steht die Domkirche St, Veit, ein schöner
und grossartiger, aber unvollendeter gothischer
Bau aus dem 14. Jahrhundert, mit dem silber-
nen Grabmale des h. Johannes von Nepomuk
von 1736 und den Gebeinen und Denkmälern
mehrerer böhmischer Herzoge und Könige,
worunter sich auch jene römisch - deutschen
Kaiser befinden , die in Prag ihre gewöhnliche
Residenz hatten, insbesondere Karl IV. und
Ferdinand I. Die ältere Burg stand auf dem
Vy Sehrad , der gegenwärtig als. Citadelle be-
nützt wird. Unter den Pinvatpallästen zeichnen
sich der von Fischer von Erlach erbaute Clam-
Gallas'sche, der Waldsteinische und der ehe-
mals Cemin'sche aus , der letzte durch die
76^ lange Kolonade seiner Faoade. Das
96 L Abtchmit.
PrämoMtratenser Stift Strahov, die Benedikti-
nerabtei Emaus und das Stift der Kreuzherren
mit dem rothen Sterne sind innerhalb der Mau-
ern von Prag.
§• 88« Die Brllclfceit«
Die Ufer der Moldau werden durch drei
Brücken verbunden, von denen die obere und die
untere Kettenbrücken sind. Die mittlere ist die
berühmte Prager Brücke, ein massiver Bau
von 16 Bögen aus Steinquadern, von Kaiser
Karl IV. begonnen, mit alterthümlichenBrücken-
thürmen und eineir Doppelreilie von Stand-
bildeim, worunter das bronzene des h. Johannes
von Nepomuk, welcher von dort aus in die
Moldau geworfen wurde und so den Märtyrer,
tod erlitten hat. Dieser h. Johannes ist der
verehrteste Landesheilige Böhmens und am
16. Mai dem Gedächtnisstage seines Todes ist
ganz Prag, insbesondere aber die Veitskirche
und die Pragerbrücke der Schauplatz eines
grossen kirchlichen Volksfestes.
Daf Königreich Böluneii* 97
Für Wißsenschaft und Kunst ist durch
mehrere grossartige Jnstitute gesorgt. Die k. k.
Universität besteht seit 1348. Kaiser Karl IV.
hat sie gegründet. Das böhmisch - ständische
technische Institut ist eine Hochschule für
gewerbliche Ausbildung, enthält drei Jahr-
gänge und wird von mehr als 1500 Schü-
lern besucht. Für Unterricht in den bilden-
den Künsten ist durch die Gesellschaft patrio-
tischer Kunstfreunde, für Unterricht in der
Musik durch den Verein zur Beförderung der
Tonkunst gesorgt. Eine Menge von andern Verei-
nen ist in gelehrter und patriotischer Richtung
thätig oder übt Werke der Barmherzigkeit.
Darunter sind die bedeutendsten die böhmische
Gesellschaft der Wissenschaften, die Gesell-
schaft des böhmischen Nationalmuseums mit
der Abtheilung Matice öeska für die wissen-
schaftliche Pflege der böhmischen Literatur und
Sprache und für die Verbreitung guter höh*
mischer Bücher , und die patriotisch - ökono-
t8 I. Abichnitt
mische Gesellschaft fiir Hebung der Landwirth-
schaft.
S, 84. Handel und Industrie.
Prag ist durch seine Lage der Mittelpunkt
des böhmischen Handels und gehört auch im
Gewerbsfache zu den thätigsten Plätzen des
Landes. Es erzeugt vorzüglich Metallwaaren,
BaimiwoUzeuge, Tischlerwaaren, Kutschen und
Uhren. Ein eigener Industriezweig Prags sind
die musikalischen Spielwerke, wovon jährlich
über 1000 Stück in den Handel gebracht wer-
den und vorzüglich im Orient Absatz finden.
Die Kupferschmiedewaaren der 11 Werkstätten
von Prag und seiner nächsten Umgebung sind
zwischen 3 — 400.000 Gulden werth.
f. 85« Der weisse Bers«
In der nächsten Umgebung Prags, west-
lich vom Hradschin liegt der weisse Berg,
auf dem am 8. November 1620 die nach ihm
genannte Schlacht zwischen den Truppen Kaiser
Ferdinands IL und des böhmischen Gegen-
Das Königreich Böhmen. S9
köiiigs Friedrich von der Pfalz vorfiel und
einen für den rechtmässigen Landesfiirsten und
die katholische Religion entscheidenden und
glücklichen Wendepunkt bildete.
{• 36* Der Pruir^r Krel».
Der Prager Kreis hat 101.6 Quadratmeilen
und 443.400 Einwohner. Er ist der einzige Kreis,
der die Landesgränze nicht berührt und bildet
so die Mitte des' Landes. Die zwölf übrigen
Kreise liegen wie ein Ring um ihn herum, sechs
derselben umgränzen ihn. Er ist unter allen der
grösste. Der merkwürdigste Ort des Kreises ist
Phbram wegen seines reichen Silberbergwerkes,
dessen Ausbeute gegenwärtig zwischen 30 —
40.000 Mark beträgt. In dem am linken Ufer
der Moldau gelegenen Antheile des Kreises
sind auch die grössten Eisenwerke und die gröss-
ten Kohlengruben Böhmens. In der ersten
Beziehung verdient vorzüglich Hofovic mit
Komarau (Komarov), in der letzten BuStöhrad
genannt zu werden. Der Präger Kreis hat
eine so grosse Mannigfaltigkeit der Naturpro-
80 L Abichoitt.
dukte, dass selbst von Gold und Salz, mit
deren Bedarf Böhmen an andere Länder gewie-
sen ist, Spuren vorkommen. Bei Schlan (Slane)
am Fusse eines Basaltfelsens ist eine sehwache
Salzquelle, bei Eule (Jilove) sind Reste von
ehemals reichen Goldlagern.
Die zwei sehr besuchten Wallfahrtsorte des
Kreises sind der h. Berg bei Pnbram und Alt-
Bunzlau (Stara Boleslav), wo der h^ Wenzel
am Thore einer noch stehenden uralten Kapelle
im J. 935 von seinem Bruder Boleslav ermor*
det wurde.
Die merkwürdigste Burg ist Karlstein, von
KsASer Karl IV. erbaut, mit der Katharinen-
kapelle, d^en Wände Mosaik aus Edel- und
Halbedelsteinen sind. Sie liegt auf einem schroff
fen Kalkfelsen an der Beraun.
f. SV« Der Pi«eUer Mrela«
Der Kreis von Pisek hat 77.4 Quadrat-
meilen und 288,100 Einwohner und begreift
hauptsächlich das Flussgebiet der Wottawa in
sich. Der Böhmerwald und seine Ausläufer
Daa Eönigreicli Böhmen. 31
fiillen ihn theilweiße aus. Längs der bairischen
Gränze sind viele Glashütten und Köhlereien.
In Neuhurkenthal ist eine grosse Spiegel-, in
Eleonorenhain eine grosse Krystallglasfabrik.
Mehrere alte Städte an der Wottawa verdanken
ihren Ursprung dem Goldsande, den der Fluss
ehemals in ergiebiger Menge ftlhrte, so Pisek;
der Sitz der Kreisbehörde, Strakonic, wo ein
Grosspriorat des Maltheser-Ordens ist und 4 Fa-
briken von türkischea Mützen (Fess) 5—600 Ar-
beiter beschuftigen, und Schüttenhofen (SuSice),
wo gegenwärtig eine Fabrik von Zündwaaren
500 Menschen Arbeit gibt. An der Blanice,
einem Nebenflusse der Wottawa, liegt der Markt-
flecken Husinec, wo im Jahre 1369 der Irrleh-
rer Johann Huss geboren wurde.
f • 88* Der Bailiireiaer Kreta«
Der Budweiser Kreis, des Landes südliche
Ecke, hat 78.9 Quadratmeilen und 260.600
Einwohner. Er enthält beiläufig das Gebiet der
oberen Moldau bis unter die Mündung der
Lui^nic und zeichnet sich durch seinen Reich-
thum an Holz, Torf und Teichen aus.
ad I. Abfchnitt.
Der Hauptort des Kre'ses , Budweis
(ßudßjowice) au der Moldau, mit 12.300
Einwohnern liegt dort, wo die Gmunden-
Linzer-Bahn aufhört und die Moldau schiffbar
wird, also in einer für den Handel vortheil-
haften Lage. Seine Industrie ist lebhaft und
mannigfaltig. Die Graphitminen des Kreises,
insbesondere die von Schwarzbach, geben Ge-
legenheit zu einer Bleistiftfabrik, wo zugleich
Steingut, Bimsstein und Neapelgelb erzeugt
wird. Eine Zündwaarenfabrik beschäftigt 300
Arbeiter. Das Linnen, welcher im Kreise von
vielen einzelnen Webern erzeugt wird , kömmt
in Budweis auf die Bleiche und in den Handel.
Die Fürsten Schwarzenberg haben im
Kreise grossartige und zahlreiche Besitzun-
gen, zumal Hoch Waldungen im Böhmer-
walde, so dass die Preise ihres Holzes
selbst in Prag der Preismesser für Brenn-
holz sind. Ihr Hauptschloss ist Krumau,
(Krumlov), von dem der Chef des Hauses
den Herzogstitel führt, mit der Stadt gleiches
Namens auf einer durch die Moldau gebildeten
Daf KöAigreieh Böhmen. 18
Halbinsel gelegen. Im nahen Schwalbenhof ist
eine Maschinen Flachsspinnerei^ welche auf 2500
Spindeln 3500 Zentner Flachs verarbeitet. Wei-
ter oben an der Moldau liegt unweit der Gränze
das Cisterzienserstift Hohenfurth (WySSi Brod)
im 13. Jahrhundert gegründet. Im östlichen
Theile des ICreises ist unweit Forbes (Boro-
wany) der Maierhof Trocnow, wo 1354 der
HuBsitenführer Johannes iaiksk geboren wurde.
In Wittingau (Ti^eboü) wird das sehr reiche und
für die Landesgeschichte wichtige Familien-
iarchiv der ausgestorbenen Herrenfamilie der
böhmischen Rosenberge aufbewahrt.
f. 80* Der Taborer Mrela*
Der Kreis von Tabor hat 80,5 Quadrat-
meilen und 329.700 Einwohner. Er theilt den
Reichthum an Torfmooren und grossen Teichen
mit dem Budweiser Kreis. Tuchweberei ist der
hervorragende Industriezweig, insbesondere in
Neuhaus (Jindfichüv Hradec), Neubistritz,
(Nova Bysäice), Pilgrara (PelhKmov), Patzau
(Pacov), Poöatek (Poßatky) und Soböslau
Heufler, Österreich in. 3
CSobSslav). Der Sitz der Ereisbehörde ist Tabor,
an der Luinic fast m der Mitte des Kruses
gel^en^ ursprünglich ein von den Hussiten an-
gelegtes J^ger.
$. M. Der Caalaner MreUi.
Der Caslauer Kreis ^ mit einem Flftchen-
raume von 68.6 Quadratmeilen und einer Be-
rölkerung von 340.300 Einwohner; senkt sich
vom böhmisch-mährischen Höhenzuge g^en die
Sazawa und nach übersteisrung einer Wasser-
scheide gegen die Elbe. Durch diese Wasser-
scheide wird der Kreis in eine nördliche und
südliche Hälfte getheilt. In der nördlichen über-
wiegt Ackerbau und Industrie in Fabrikspflanzen
(Runkelrüben nämlich und Tabak), in der süd-
lichen Forstkultur, Schafzucht und Fabrikatdon
von Glas und grobem Wollentuch. Der Oaslauer
Kreis hat die grösste Kirche des Landes und
die grösste Tabakfabrik des Reiches, beide zu
Sedlec, den tiefsten bekannten Bergschacht bei
Kuttenberg (Kutna Hora), dem ehemals sehr
reichen Silberbergwerk, und eines der merk-
Das Königreich Böhmen. S5
würdigsten Schlachtfelder Österreichs , nach
der nahen Stadt Kolin benannt, wo General
Dann am 18. Juni 1757 Friedrich 11. besiegte.
Zum Gedächtnisse des Sieges von Kolin stiftete
die Kaiserin Maria Theresia den militärischen
Marien- Theresien-Orden. Die Kreisstadt Öaslau
(Caslav) hat den höchsten Thurm des Landes.
!• 41* Der Chradlmer üpei«
Der Chrudimer Kreis hat 58.14 Quadrat-
meilen und 332.500 Einwohner. Im waldigen
südöstlichen Theile an der mährischen Gränze ist
die Linnenindustrie vorherrschend, insbesondere
in Böhmisch- Triibau (Öeska Tfebova), Lands-
kron (Lanskroun), Swratka und PolifSka. Im
nördlichen Theile befinden sich die grossen
Teichreriere von Pardubic, welche abwechselnd
dem Getraidebau und der Fischzucht gewidmet
sind. Die Flächen an der Elbe und ihren Zu-
flüssen werden häufig zur Pferdezucht benützt.
Die Kreisstadt Chrudim ist durch ihre Märkte
der Mittelpunkt des dortigen Pferdehandels.
Hohenmauth (Vysoke Myto), ist durch seine
M I. Abfchiiitt.
gothische Kirchs aus dem 14. Jahrhundert, Leito-
mischl (LitomySle) durch seine Leinwandpro-
duktion ausgezeichnet.
$. 48. Der K5iils|;rAser Mrri«.
Der Kreis von Königgräz hat 51.6 Quadrat-
meilen und 333.200 Einwohner. Er ist der Kreis
der Festungen. Eine Festung ersten Ranges ist
Josephstadt an der Elbe, 1787 vollendet. Der
Sitz der Kreisbehörde, Königgräz (KraloT6
Hradec), weiter südlich am gleichen Flusse ge-
legen, ist ebenfalls eine Festung. DieGregend von
Smiric, an der Elbe zwischen diesen beiden
Festungen, ist so fruchtbar, dass sie die goldene
Ruthe genannt wird. Nördlich von Josephstadt
(Josefov) liegt Königinhof (Kralove Dvory)
mit einer Dechanteikirche aus dem 13. Jahr-
hundert, in welcher im Jahre 1819 eine Hand-
schrift entdeckt wurde, welche sehr merkwür-
dige Gedichte in alt-böhmischer Sprache enthält
und unter dem Namen der Königinhofer Hand-
schrift bekannt ist Braunau (Broumow), unweit
der preussisch-schlesischen Gränze hat ein hn
Das Königreich Böhmen. 37
14. Jahrhunderte gegründetes Benediktinerstift.
In Opo6no ist das Hauptschloss der Fürsten
Colloredo und ihre Gruft. Heftnanic ist der
Geburtsort des grossen Feldherm Albrecht von
Waldstein (Wallenstein).
i. #8. Der jriilner Kreis.
Der Ji^iner Kreis, welcher einen Flfichen-
raum von 51.7 Quadratmeilen und eine Bevöl-
kerung von 318.900 Seelen hat, ist im Norden
durch seine Industrie in Linnen, Baumwolle und
Glas, im Süden durch seine Pferdezucht aus-
gezeichnet. Der nördliche Theil enthält die
Quellenregion der Elbe, Böhmens und der Sudeten
überhaupt am höchsten gelegene Landschaft,
der südliche das Gebiet der Cidlina. An deren
Ufer liegt des Kreises Hauptort, Jiöin, mit
einem von Albrecht von Wallenstein erbautem
Schlosse, jetzt ein Besitzthum der Fürsten Traut-
mannsdorf. Am südlichen Ende des Kreises,
fichon nahe bei der Elbe besteht das kaiserliche
Hofgestütt Kladrub; im Kussersten Norden hart
88 I. Abfdmitt.
an der schlesischen Gränze die gräflich Har-
rach'sche Glasfabrik Neuwelt, eine der besten
und grössten Glasfabriken des Landes. Im Nord-
osten des Kreises an der Aupa hat Schatzlar
(Zacler) eine Maschinenspinnerei für Linnen,
und Trautenau (^Trutnow) deren zwei.
f. 4#. Der Bunmlauer Kreis.
Der Bunzlauer Kreis, mit 62.4 Quadrat*
meilen und 386.000 Einwohnern, fuhrt seinen
Namen von der Stadt Jungbunzlau (Mlada
Boleslaw) an der Iser, wo der Sitz der Kreis-
behörde iftt Er und der nächstfolgende Kreis
von Leitmeriz sind ganz vorzüglich die indu-
striellen Kreise. Die bedeutendste Fabriksstadt
des Landes, in der Einwohnerzahl die erste nach
Prag, Reichenberg (Liberec) nämlich, liegt im
Norden, an der Neisse. Mit den umliegenden
Dörfern , welche immittelbar an sie stossen und
die gleiche Fabriksbevölkerung haben, zählt
sie 17.000, ohne dieselben 13.000 Einwohner.
Ihr Haupterzeugniss ist Tuch aus Schafwolle,
Das Königreichr Böhmen. 89
das nächste daran ist Kattun. Die Fabriksher*
ren erleichtern durch zweckmäs^ge Anstalten
die Lage ihrer Arbeiter. In dieser Richtung be-
steht ein Sparverein und es werden Versuche
mit Errichtung eigener Arbeiterwohnungen ge-
macht. Im Marktflecken Gablonz (^Jablonec)
blüht ein Fabrikationszweig, der im ganzen
Reiche sonst nur in Murano bei Venedig ver-
treten ist: Die Erzeugung von Glasschmuck-
waaren. Die Arbeiter verrichten ihre Leistungen
mit Ausnahme des Schmelzprozesses nicht in
gemeinschaftlichen Werkstätten, sondern einzeln
in ihren Wohnungen. In Reichenau südlich von
Gablonz finden 1000 Arbeiter Verdienst bei der
Erzeugung von Papiermach^waaren. Im nörd-
lichsten Theile des Kreises liegt Friedland,
^ovon Albrecht von Waldstein den Herzogs-
titel führte, im südlichen Antheile an der
Iser liegt Münchengrätz mit einem Schlosse der
Grafen Waldstein und der St Anna Kirche, wo
die Überreste des Friedländers nach Aufhebung
der von ihm gestifteten Karthause beigesetzt
wurden.
4# L Abicliiiiti.
f. 4ft. W^r lieltmerltaer ILrel«.
Der Leitmeritzer Kreis hat 55 Quadratmei-
len und 386.400 Einwohner. Er wird durch
die Elbe in eine westliche und östliche Hälfte
getheilt. Dort, wo die östliche Hälfte an Sach-
sen gränzt, ist die Berölkerung so dicht, dass
sie 17.500 Seelen auf die Quadratmeile zählt.
Der Grund dieser Erscheinung ist die lebhafte
Fabriks- und Hausweberei, sowohl in Baum-
wolle, als besonders in Linnen. Dort liegt Rum-
burg, wovon die weitberühmte Leinwand jener
Gegend den Namen ftihrt, und wo auch 26 Baum-
wollwebereien bestehen. Etwas südlicher liegt
Haida, der bedeutendste Platz ftir den böhmi-
schen Glashandel. In Schönlinde ([Krasna Lipa)
wird die Strumpfweberei fabriksmässig betrie-
ben. In Kamenitz, Tiefenbach und Grossmerg-
thal sind Maschinenspinnfabriken ftir Linnen.
Böhmisch - Leipa (Ceskä Lipa) zeichnet sich
durch seine Getreidemärkte aus. An dem rechten
Ufer der Elbe befindet sich der Sitz der Kreisbe-
hörde, die Bischofstadt Leitmeritz (^LitomSirice)
Dm Kddg^di Bbhmeii. U
und i'etßchen (DSöin) mit einem prächtig gele-
genen grossen Schlosse der Grafen Thun. Beide
Städte sind Stapelplätze des Elbehandels« Im
westlichen TheUe des Kreises liegen : Der Wall-
fahrtsberg fop, die Burg Raudnitz , wovon der
Majoratsherr des Fürstenhauses Lobkowitz den
Herzogstitel führt, Aussig an der Elbe (Austi
nad Labern}, wo 1728 der grosse Maler Ra&el
Mengs geboren wurde und das Schlachtfeld von
Kulm, wo am 29. und 30. August 1813 eine
Abtheilung der Armee Napoleons unter General
Yandamme aufs Haupt geschlagen wurde, dann
an der Elbe, Lieitmeriz fast gegenüber , die
Festung Theresienstadt (Terezin).
{. 46. Der üaaser üpeia.
Der Saazer Kreis mit 54.9 Quadratmeilen
und 219.400 Einwohnern, ist durch seinen Ho.
pfenbau vor allen anderen ausgezeichnet und
theilt den Reichthum an berühmten Gesund-
brunnen mit dem Egerer Kreise. In der Gegend
von Saaz (Zatec), wo die Kreisbehörde ihren
Sitz hat, wird der beste und meiste Hopfen
gebaut Im Norden des Kreises ist ein Revier
von Gesundbrunnen und Heilbädern , nämlich:
Der Sauerbrunnen TonBilin, die drei Bitterwässer
von Sedlic (Sedlice), Saidschütz (Zajeöice} und
Pillna (Bylany) und die warmen Quellen von
Teplitz (Teplice). In jenem Reviere liegt auch
Dux (Duchcov), wo eine grosse Runkelrüben-
zuckerfabrik 250 Arbeiter beschäftiget und 5000
Zentner Zucker nebst 2000 Zentner Syrup erzeugt«
AmFusse des Erzgebirges liegt das Cisterzienser-
stift Ossegg (Osek) aus dem 12. Jahrhundert
und im Gebirge selbst bestehen die Zinngruben
bei Graupen (^Krupka) und bei Zinnwald (Cin-
vald). Im Erzgebirge, wozu auch ein Theil des
Egerer Kreises gehört, leben an 500 Familien
von der Erzeugung von Kinderspielwaaren aus
Holz. In den Fabriken zu Oberleitensdorf und
Obergeorgenthal werden die rohen Stücke für
den Handel appretirt. Der Geldwerth der aus-
geführten Waaren dieser Art beträgt 100.000
Gulden. Ausserdem ist im Erzgebirge sowohl
das Spitzenklöppeln als das Sticken ein Neben-
verdienst.
Daf Ktfnigreldi Böhmen. *9
$. 4V. Der Euerer ürel«.
Der Egerer Kreis hat 75.7 Quadratmeilen
und 342.000 Einwohner, ist ausser seinen Heil-
bädern durch seine Zinnbergwerke und Porzel-
lanfabriken ausgezeichnet. Der Sitz der Kreis-
behörde istEger (Cheb), mit 11.170 Einwohnern,
der Bevölkerung nach die vierte Stadt des Lan-
des. Im Bezirke der dortigen Handels- und
Gewerbekammer sind 10 Porzellanfabriken,
namentlich zu Elbogen (Loket) und Schlacken-
wald (Slavkov), welche zusammen 1800 Arbei-
tern Verdienst geben und bis Südamerika und
Persien handeln. Im gleichen Bezirke sind
nicht weniger als 37 Zinnzechen, namentlich zu
Gottesgab im höchstgelegenen Theile des Erz-
gebirges. In Joachimsthal, wovon die Thäler
den Namen haben , ist das nach PHbram be-
deutendste Silberbergwerk des Landes. Die drei
bedeutendsten Heilbäder sind Karlsbad (Karlovy
Vary), Marienbad (Marianske LaznS) und Fran-
zensbad (FrantiSkovy LaznS}, das erste nwt
einer sehr starken 58 Grad R. heissen Sprudel-
H
quelle, &: beiden anderen nnt Sioerfingen. Die
Mineralqadlen «ind in diesem ÜMOe TonBöhmen
io binfig« dtuBS die Cm^ebong der im 13. Jabr-
famideit gestifketen Prämonstratenser Abtei Tepl
(Tepla), m^br ah 70 solcbe Qoellen zibik In
diesem Kreise ist anch die Wallfabrt Karia
Kulm (Cbhim), eine Probstei des Krrazberren-
ordens und Scbloss Königswart (Kinivart) der
gewöhnliche Sommersitz des Füralen Mettanich.
Im ünssersten wesüicben Winkd des Landea
werden in der G^end ron Aseh und Rossbach
jährlich bei 100.000 Dutzend Wollenstrünq»fe
und 150.000 Dutzend schafwollene Siawls
erzeugt
f. 49. Oer Pilaner Mrela.
Der Kreis von Pilsen hat 86 Qu^ctrat-
meilen und 358.600 Einwohner. Er besitzt mach-
tige Lager ron Mineralkohlen und Eisen und
bei Mies sind die einzigen grösseren Bleiberg-
werke des Landes. Der Sitz der Kreisbehörde
ist Pilsen^ eine lebhafte Handelsstadt von 11.400
Einwohnern. Die bedeut^dsten ßergbaue auf
Daf Königreich Böhmen. W
Eisen sind bei Kralowic und Rokican» die be-
deutendsten Steinkohlenbaue zu Bfas bei Roki-
can, zu Wilkischen bei Mies und zu Bikov bei
Pilsen. Die vielen und grossartigen Eisenhütten
des Kreises sind meistens schoa nach den neue-
ren Erfindungen umgestaltet. Das ehemalige
Benediktinerstift Kladraü (dadniby) hat eine
pomphaft gebaute Kirche im italienischen Kup-
pelstile Ton 1712. Im Süden des Kreises ist bei
der Stadt Neugedein (Kdynß) eine Schafwoll-
zeugfabrik^ welche mit Dampfmaschinen arbai*
tet und überdiess noch 950 Individuen Ver-
dienst gibt. Der Kreis von Pilsen besitzt in
seinen Gränzen den Geburtsort des in der gan-
zen katholischen Christenheit, insbesondere aber
in Österreich so hochverehrten heiligen Johan-
nes von Nepomuk, Das Städtchen dieses Na-
mens liegt an der Poststrasse von Pilsen nach
Pisefe und hat eine zu Ehren des Heiligen er-
bäte Dechanteikirche , mit dem Altar an der
Stelle, wo des Heiligen Wiege stand.
IL Abschnitt.
nu Marktrafsckafi Mährem.
Ihe Markgrafichaft Mähren, 386.21 Quadrat-
meilen gross, ißt beiläufig daß Waßßergebiet der
March biß zur Mündung der Thaja. Die Haupt-
abdachung deß Landes ist eine südliche, und
die Bodenerhebungen, aus welchen die March
und ihre Zuflüsse entspringen , schliessen es
gegen die anderen Weltgegenden ab. An der
nordwestlichen Gränze liegt der böhmisch-mäh-
rische Höhenzug, an der nordöstlichen liegen
die Sudeten mit dem Gesenke ; beide sind Haupt*
Wasserscheiden von Europa, jener gegen die
Elbe, diese gegen die Oder. An der südöstli-
chen Grttnze ziehen die Beskiden, eine Ab-
Die Markgraftchaft Mühren. 17
theilung der Karpathen, und trennen bis «ü
den Quellen der BeÄva das Gebiet der March
Ton dem der Waag. Eine Ausnahme ron diesen
natürlichen Gränzen macht ein Theil des nord«
östlichen Mährens, welcher dem Gebiete der
Oder angehört.
f. 50. Der liUimI«clt-mftliri«clie HUieMsair-
Die einzelnen Berge des böhmisch - mahri-
schen Höhenzuges steigen nur wenig über das
gesammte wellige und ron Tiefthälem rielfUltig
zerschnittene Hochland, welches an der böh-
mischen Gränze bei Iglau 1400—1700' über
dem Meeresspiegel liegt. In jener Gegend ist
auch der höchste gemessene Punkt des ganzen
Höhenzuges y der Berg Javotice zwischen den
Quellen der Iglawa und derThaja,mit nur 2642^
^. 51. Die Sadeten.
Das sogenannte Odergebirge , in welchem
die Oder entspringt, ist nur ein hochliegendes,
wellenförmiges Hügelland und die höchsten
Punkte um die Quelle der Oder (990') liegen
nicht über 1500'. Nordif estlich daron ziehen
uqter dem Namen des Gesenke's (Gesenke ver-
darben ays Jesenik = Eschengebirge), die eigent-
lichen S^deten, ein mächtiges Gebirge, dessen
höchste K^mme und Gipfel über die Baumro^uon
hinausragen. Der grosse Altvater (Pradäd), zu-
gleich der höchste Punkt des Landes, ist ein
Berg von 4722' Seehöhe, und liegt auf der Gränz-
liqiß gegep Schlesien. Er hängt durch eine Reihe
yp» jS^tteln mit dem Spieglitzer Schneeberg^,
dßm dreifachen Grftnzpunkte von Böhmen, Mlih-
rep ui;id Schlesien zusammen, an dessen südli-
chem Abhänge die Marchquelle entspringt.
{. 5S. Ble Benlilden.
Die höchsten gemessenen Punkte der Beski-
deo (Beskydy) liegen zugleich auf der Wasser-
scheide und auf der Gränzlinie gegen Ungarn,
die Jawofina nämlich südlich von Ungarisch-
Brod 3060S und die Makyta, südöstlich von
Wsetin 3904'. Zwischen beiden Gipfeln macht
d^ Hauptzug einen Bug in das Innere des
lindes, Auch erstrecken sich mehrere Zweige
Die Bfarkgrafflchaft Mühren. %9
einwärts und haben, unmittelbar bevor sie sich
in das Flachland senken , noch ziemlich hohe
Gipfel. Der Javomik über Bystiriz hat noch 2712',
der Swinec über Neutitschein 1716'. Der vorzüg-
lichste dieser Zweige beginnt mit dem Wysoka-
Berge (3222'), der Wasserscheide zwischen der
BeÄva und den Zuflüssen der Oder, erhebt sich
mit dem Knißin noch auf 3966' und endet mit
dem genannten Svinec. Bis an die March er-
strecken sich die Zweige der Beskiden nur mit
dem Napajedl- Berge (864'). Einen niedrigen
Sattel im welligen Flachlande zwischen dem
Svinec und dem sogenannten Odergebirge bildet
die Verbindung der Beskiden mit den Sudeten.
|. 53. Da« Innere nnd die tieffflen Pnnlite
de« Ijaude«.
Zwischen den Beskiden und dem böhmisch-
mährischen Urfels-Höhenzuge, erhebt sich west-
lich von Napajedl, das tertiäre Hügelland des
sogenannten Marsgebirges (HHbScl hory), mit
dem Hradberge 1722', als höchstem Punkte.
Im Norden dieses Hügellandes liegt die Ebene
Heufler, Österreich. Xu. 4
60 a. AlMdmitt.
der Hanä^ im Südwegteu dehnen sich die breiten
Thäler der Thaja und ihrer Nebenflüsse aus,
im Südosten zieht das Marchthal bis zur Landes-
gränze.
f. 54. Das MarcMselblet.
Die March (Morava) fliesst in einem 2^^^
Meilen langen ßogenlauf aus Nordwest nach
Südost durch das Land; hat nach den ersten
Meilen ihres Laufes nur mehr ein schwaches
Gefalle, flache Ufer und ein seichtes Bett. Sie
wird Ton Göding an mit Flössen befahren. Ihre
Zuflüsse sind links die Oskara, Bystrice, Becva
und OlSava, rechts die Hana und Thaja (^Dyje).
Das Gebiet der Thaja nimmt den ganzen Süd-
westen des Landes ein. Die Thaja nimmt die
Schwarza(§varcaTa)und diese links die Svitava
und Cezava, rechts die Iglawa (Jihlaya} auf.
|. 55. Da« Oderselblet«
Die Oder (Odra) entspringt nordöstlich
von Olmütz auf der bewaldeten Fläche des Lie-
selberges, zwischen den Dörfern Neueigen und
Die Markgrafiichaft liähren. ftl
Koslau, wendet sich nach kurzem Laufe gegen
Schlesien, tritt dort in's Flachland, und kehrt
unter Ostrau wieder nach Mähren zurück. Bald
wird sie wieder Gränzfluss gegen Österreichisch-
Schlesien und verlässt nach einem Laufe von
15 Meilen den österreichischen Boden. Sie und
ihr Zufluss, die Ostrawica, welche aus den
Beskiden kommt , bilden das mährische Gabel-
land zwischen den beiden Abtheilungen von
Österreich-Schlesien.
{.. 56. Fremde Flaüff^elilete.
Aus dem böhmisch-mahrischen Höhenzuge
fliessen einige Bäche nach Böhmen gegen die
Moldau , aus den Beskiden nach Ungarn gegen
die Waag, unter den letzteren namentlich die
Wlara.
{. 59. Die BewoMner.
Das Eronland hat 1,851.500 Einwohner,
mithin im Durchschnitte auf der Quadratmeile
4796. Es werden 90 Städte, 181 Marktflecken
und 3029 Dörfer gezählt. 330.000 Seelen woh-
st IT. Abfchmtt.
nen in Ortschaften , die über 2000 Einwohner
zählen. Von diesen 330.000 wohnen 226.000
in Städten, 67.000 in Märkten, 34.000 in Dör-
fern ; fünf Städte haben eine Bevölkerung von
mehr als 10.000 Seelen.
Unter derBevölkerungsind SOO.OOODeutsche;
die übrigen sind mit Ausnahme von 38.000 Israe-
liten Slaven, worunter 1,342.700 Czecho-Slaven
und bei 700 Kroaten. Die Kroaten wohnen
unter Deutschen in den Dörfern Fröllersdorf,
Neuprerau und Guttenfeld. Die Deutschen be-
wohnen die zwei Gränzstriche gegen Nieder-
österreich und Schlesien, ferner an der böhmi-
schen Gränze die Gegenden von Iglau, Zwittau,
Landskron und mehrere kleinere Bezirke im
slavischen Antheile. Die Judengemeinden sind
im ganzen Lande zerstreut.
Die grosse Mehrzahl der Einwohner ist
katholisch. 26.000 gehören der augsburgischen
und ebensoviele der helvetischen Confession an.
Die Katholiken stehen unter dem Erzbischofe
von Olmütz und unter dessen einzigem Su&a-
ganbischofe von Brunn. Die Grande beider Spren-
Die Markgraffchaft Mähren. 53
gel läuft ziemlich nach der Gränze des Gebietes
der Thaja^ so dass der mährische Antheil dieses
Flussgebietes mit dem Sprengel des Brünner-
Bisthums zusammenfällt
{. 58. Der Beryl^aa*
Mähren besitzt in seinem Boden kein Koch-
salz und keine edlen Metalle; sein Bergbau ist
überhaupt auf Eisen, Steinkohlen, Alaun und
Graphit beschränkt, und mit Ausnahme eines
Steinkohlenwerkes bei Mährisch-Ostrau, welches
dem Ärar gehört, gänzlich in den Händen von
Privaten.
{. 59. Die liandwlrtliffeliaffil.
Ein Hauptreichthum Mährens besteht in
den Erzeugnissen seines Ackerbodens. Von je
10.000 Joch sind 9657 produktiv, von je 10.000
Joch produktiver Bodenfläche sind 5258 dem
Ackerbau gewidmet, ein Verhältniss, in dem
Mähren allen andern Eronländem voransteht
Unter dem Getraide sind Hafer und Roggen
die Hauptfrüchte. Diesen reihen sich Gerste und
6« II. AbMhnitt
Weizen an. Zum Weizen ißt auch der rortreff-
liche Spelz der Hana gerechnet. Ausserdem
werden auch bedeutende Mengen von Kartof-
feln, Runkelrüben, Flachs, Reps und von ver-
schiedenen Gewürz - und Apothekerpflanzen,
insbesondere von Süssholz und Rhabarber ge-
baut. An Wein werden über 560.000 Eimer
gewonnen, die Weingärten erstrecken sich auf
den Hügeln längs der Thaja vonZnaym angefan-
gen bis an die March. Die Waldungen sind gross
und gut bewirthschaftet, sie nehmen etwas mehr
als den vierten Theil der produktiven Boden-
fiäche ein, die Weiden den zehnten.
Diese bedeutende Ausdehnung der Weiden
ißt im Zusammenhange mit dem guten Stande
der Schafzucht, welcher überhaupt in Mähren im
Verhältniss zu den übrigen Kronländem der
beste ist. Von weit minderem Belang ist. vor-
züglich im oberen Odergebiete, dem sogenannten
Kuhländchen, die Zucht des Rindviehes und in
der Hana die der Pferde. Überdiess ist in der
Hana die Zucht der Gänse ausgezeichnet zu
nennen.
Die MarkgnAcliAft MÜhrem ftS
f. «O. Industrie und ÜMidel.
Tuch, Leinen und Rübenzucker sind die
drei Hauptartikel der Industrie
Das Land ist sehr günstig fiir den Handel
gelegen und rermittelt zu einem grossen Theile
den Austausch der Rohprodukte des Ostens mit
den Industrieprodukten des Westens. Der Haupt-
handelsplatz ist Brunn. Die rorzOglichsten Roh-
produkte, die da zu Markte kommen sind : Schaf-
wolle, rohes Leder, Pottasche, ünschlitt, Öhl,
Hanf, Flachs, Wachs, Honig, Schweinsborsten,
Rosshaare, Schweinsfett, Knoppern, Sämereien.
Im Viehhandel, namentlich im Handel mit Ochsen
und Pferden, ist Olmütz der erste Platz.
Die Gewerbe- und Handelskammern sind
in Olmütz und Brunn.
{. 61. Strassen.
Da die March erst nahe dem Austrittspunkte
aus Mähren flössbar wird, so ist sie als Wasser-
strasse kaum zu rechnen und man kann sagen,
dass Mähren sich durch den Mangel an Wasser-
56 IL Abschnitt.
Strassen auszeichnet. Desto reicher ist es oji Ver-
bindungen zu Lande und namentlich an Dampf-
eisenbahnen. Die Eisenbahn, welche ron Wien
aus gegen Norden zieht, trennt sich, sobald sie
den mährischen Boden in Lundenburg erreicht
hat, in zwei Äste, von welchen der eine Brunn,
der andere Olmütz berührt. Beide durchziehen
die fruchtbarsten Gegenden des Landes und ver-
einigen sich erst jenseits der mährischen Gränze
in Böhmisch- Triebau. Vom Olmützer Aste geht
bei Prerau ein neuer Ast ab, welcher die niedere
Wasserscheide zwischen der March und Oder
überschreitet, dann dem Laufe der Oder folgend
die Landesgränze verlässt, und zunächst zur
Verbindung mit Schlesien und Galizien dient.
Ausser den Eisenbahnen bestehen folgende vier
Hauptstrassenzüge : 1. Die Wiener Strasse über
Znaim und Iglau nach Prag. 2. Die Wiener
Strasse über Nikolsburg und Brunn , dann von
dort nach Böhmen (Hohenmauth). 3. Die galizi-
sche Strasse von Olmütz über Neutitschein gegen
Teschen..4. Die Strasse von Brunn über Holitsch
nach Ungarn.
Die BfarkgrafiKhaft Mähren. 57
{. 62. Tolliff« lind Ullttelselialeii.
Mahren hat 1572 Volksschulen, darunter
21 Hauptschulen. Von je 100 schulfUhigen Kin-
dern besuchen 98 die Schule.
In Brunn, Olmütz, Nikolsburg, Iglau, Krem-
sier und Znaim sind Obergyranasien, in Strassnitz
und Mährisch-Triebau Untergymnasien. Zu Mäh-
risch - Neustadt , Prosnitz, Neutitschein, Iglau,
Znaim, Teltsch, Triebau, Kremsier, Leipnik,
Nikolsburg, Auspitz und Schönberg bestehen
Unterrealschulen, welche mit Hauptschulen in
Verbindung stehen ; in Brunn und Olmütz be-
finden sich Oberrealschulen.
$. 63. UTanie und l¥appeii.
Der Name Mähren (Morava) kommt ron
der March, des Landes Hauptflusse. Im Slavi-
sehen bedeutet das Wort Morava sowohl den
Fluss als das Land.
Der Wappenschild des Landes zeigt einen
in Silber und Roth geschachten gekrönten Adler
mit ausgebreiteten Flügeln im blauen Felde.
IL
f. M. felnthettaB«.
Mähren bildet ein Statthaltereigebiet und
wird in sechs Kreise eingetheilt, welche nach den
Städten Brunn , Znaim , Ii^lau, Olmtitz, Neu-
titschein und Hradisch benannt werden. Die
Landeshauptstadt ßrünn ist der Statthalterei
unmittelbar untergeordnet.
{. 6a. Die liandesMauptAtadt BrAiui«
Brunn (Brno) liegt auf einer Anhöhe in der
Ecke, welche die Mündung der Svitava in die
Schwarza bildet und besteht aus der innem
Stadt und 14 Vorstädten mit 47,300 Einwoh-
nern. Sie hat mehrere schöne Kirchen, unter
welchen sich die Domkirche zu St. Peter , die
Pfarrkirche zu St. Jakob und die Augustiner-
Stiftskirche in Alt-Brünn durch ihre gothische
Bauart auszeichnen. Auf dem Kirchhofe von
Alt-Brünn ist das Grabdenkmal des berühmten
slavischen Sprachforschers Joseph Dobrovsky
('|'1829). Die mahrisch-schlesische Gesellschaft
zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur-
Die Markgraftdimft Mähren. 59
und Landeskunde mit einer besonderen Forst-
section hat zu Brunn ihren Sitz und stellt in
dem Franzens - Museum die Merkwürdigkeiten
des Landes auf. Von den Wohlthätigkeits-
anstalten ist besonders das Taubsturameninstitut
zu nennen. Die höhere technische Lehranstalt
in Brunn hat einen technischen, einen commer-
ziellen und einen Vorher eitungskurs, 18 Lehrer
und bei 400 Schüler.
Brunn ist vorzugsweise eine Fabriksstadt,
wo besonders feine Wolltücher erzeugt werden ;
es ist zugleich der Hauptplatz des ganzen Reiches
für den Handel mit Manufacturwaaren ; es wer-
den in diesen Artikeln jährlich für 25—30 Mil-
lionen Gulden Geschäfte gemacht. An russischer
Wolle allein brauchen die Brünner Tuchfabriken
jahrlich an 10.000 Zentner. Die überseeischen
Märkte, wohin von Brunn aus Feintuch verhandelt
wird, sind vorzüglich New -York, Philadelphia,
Mexico, Tampico, Rio de Janeiro, Buenos- Ayres,
Lima und Valparaiso. Brunn hat auch Fabriken
von Segeltuch, Schuhgam, Leder, Maschinen,
emaillirten Kochgeschirren undKaffeesurrogaten.
IL
|. M. Her ntrikmmer Kreis.
Der BrOoDer Kreis hat 82 Quadratmeilen
und 392.000 Einwohner. Er begreift beiläufig
das Gebiet der Schwarza in sich und wird
in Seiner ganzen Ausdehnung von Süden nach
Norden durch die Brünner Eisenbahn ziemlich
in der Mitte durchschnitten. Der Sitz der Kreis-
behörde ist die Landeshauptstadt Brunn. Nord-
östlich von Brunn bildet das Innere der Kalk-
berge ein System von Höhlen, unter welchen
die Höhle von Sloup durch ihre Grösse sich
auszeichnet Unweit davon ist der 600' tiefe
Abgrund der Macocha geöflFnet ; die ganze (re-
gend erinnert durch diese Eigenthümlichkeiten
an den Karst. Im Norden des Kreises gibt die
Erzeugung von Leinen-, SchafwoU- und Baum-
woU-Zeugen Arbeit und Verdienst. Insbesondere
erzeugen Zwittau und Mährisch -Trieb au Tuch.
Die Zwittauer Tuchmacher erzeugen meistens
nur ordinäre Sorten und beziehen damit die
Märkte von Brunn, Wien, Pesth und Tyrnau.
In Zwittau wird überdiess Barchent, in Triebau
Die Markgraftchaft lAihreiL 61
werden auch Baumwollzeuge verfertiget. In Roth-
mühl bei Zwittau sind grosse Bleichereien.
Die Mitte des Kreises ist ausgezeichnet durch
dei Steinkohlenlager von Rosic, ZbeSov und
Oslavan, durch die Eisenwerke von Blansko
und Adarasthal (Haniry) und durch das Schlacht-
feld von Austerlitz, wo am 6. Dezember 1805
der damalige Krieg mit Napoleon eine ent-
scheidende und flir Österreich unglückliche Wen-
dung nahm.
Im Süden vonBrünn liegt Ray gern ^ejhrad),
eine Benediktinerabtei aus dem 11. Jahrhundert.
Auspitz (Hustopeö) ein Hauptmarkt fiir den
Handel mit Ochsen und Schweinen aus Ungarn,
und Eisgrub (Lednice) mit einem schönen in
gothischen Stil neu aufgebauten Schlosse und
ausgedehntem schönen Parke des souveränen
Fürsten Liechtenstein.
|. 69- Der Znaliuep KreUi.
Der Znaimer Kreis hat 53.39 Quadratmei-
len und 196.939 Einwohner. Er gehört grössten-
theils zum unmittelbaren Wassergebiete der
9t TL AhMhmU.
Thaja. Der Sitz der Ereisbehörde ist Znaim
(Znojmo.), eine Stadt von 6000 Einwohnern, deren
Hauptpfarrkirche zu St. Nikolaus ein gothischer
Bau aus dem 14. Jahrhundert ist. In der Mitte
des fünfzehnten Jahrhunderts wiurde im gleichen
Stile das städtische Rathhaus gebaut Polten-
berg, eine Probstei der Kreuzherren mit dexß
rothen Stern, ist nur durch eine Schlucht von
der Stadt getrennt. Südlich von Znaim liegt
Klosterbruck, vormals ein Prömonstratenserstij^k,
j^tzt der Sitz der k. k. Militär-Ingenieur-Aka-
demie. Die Stadt Nikolsburg hat eine zahlreiche
Judengemeinde. Namiest, im Norden des Kreises,
hat eine grossartige Feintuch-, Frain (Vranov)
und Krawska haben Fabriken von fei^iem Stein-
gut, deren ausgezeichneter Rohstoff in der Nähe
von Brenditz gefunden wird.
|. 6S. Der Islauer Mrel«.
Der Kreis von Iglau schliesst einen Theil des
böhnüsch - mährischen Höhenzuges , so wie die
Quellen der mahrischen Thaja und ihrer meisten
Zuflüsse in sich. Sein Flächenravim beträgt 54.24
Die Marl^iprafschAft Mähren. 4»
Quadratmeileii; seine Bevölkerung 224.443 Ein-
wohner. Flachsbau und Tuchfabrikation sind
zwei vorzügliche Nahrungsquellen. Iglau (Jih-
lava), die Kreisstadt, mit 18.050 Einwohnern, ist
nach Brunn die volkreichste Stadt des Landes.
Dort und in Teltsch befindet sich der Hauptsitz
der Tuchmacherei. Aus Iglau bezieht die L k.
Armee einen grossen Theil ihres Tuchbedarfes.
Die Gegenden von Ingrowitz und Saar haben
den bedeutendsten Flachsbau. Dieser Kreis besitzt
ausserdem eine der schönsten und am besten
erhaltenen mittelalterlichen Burgen des Reiches,
Pernstein nämlich, und das schon 1211 bestandene
Prämonstratenserstift Neu-Reusch (niSe nova).
4
i 69. Der OlmAtser Kjrel«»
Der i^reis von Olmütz, 75.56 Quadrat-
meilen gross, mit 423.631 Einwohnern, ist in
das Gebirgslaud gegen die böhmisch-schlesische
Gränze und in das Flachland der Hana geschie-
den; jener Theil ist der Hauptsitz der Leinen-
industrie, dieser hat Überfluss an Getraide. Der
«% IL AbMUtl.
Hauptort ist die Festung und erzbischöfliche
Metropole, auch üniversitätstadt Olmütz (Olo-
müc), auf einer Insel der March in der Ebene
gelegen, mit 11.500 Einwohnern. Der Dom zu
St. Wenzel ist ein merkwürdiges Baudenkmal
aus dem 12. Jahrhundert Die zwei grossen Plätze
der Stadt sind mit sieben Springbrunnen von der
Hand Rafael Donner's geziert. Auf der Ebene
bei Olmütz hat JaroslaT von Sternberg 1241
die Tartaren besiegt. In der Ebene der Hana
liegt Prossnitz (ProstSjov) eine Stadt mit 8000
Einwohnern, der Hauptgetraidemarkt des Kreises.
Gegen die böhmische Gränze zu ist Hohenstadt
(Zabfeh) dwch seinen Obstbau und Obsthan-
del ausgezeichnet. Sternberg und Schönberg
(Sumberk), sind die Hauptplätze für die Erzeu-
gung Ton Flachs. In der ganzen Gegend wird
daraus auch Leinwand bereitet , besonders in
Schönberg selbst^ dann in Römerstadt, Deutsch-
liebau, Schildberg. Maschinen-Flachsspinnereien
sind ausser in dem ersten der so eben ge-
nannten Plätze auch in Wiesenberg, Friedland
und Heidenpiltsch.
Die Biarkgruftditft Mähren. «
}. 90. Der ]Veutit«elteliiep WLweim.
Der Neutitßcheiner Kreis mit 55.40 Quadrat-
meilen und 296.633 Einwohnern, i«t daß mäh-
fische Gebiet der Oder und der grössere Theil
des Gebietes der Be^va. Rindriehzucht und
Industrie in ordinären Sorten ron Schafwolle
und Baumwollzeugen sind die Hauptnahrungs-
quellen. Neutitschein (Nov^ Ji^in), die Kreis-
stadt; erzeugt die nach ihr benannten Neutit-
schankeU; eine Art leichter Wägen und eine
grosse Menge von Schafwollzeugen. Dort und
in der Umgebung werden jährlich bei 60.000
Stück Wollenzeug, jG^rossentheils Flanell verfer«
tiget und nach Ungarn, Italien, Galizien und
der Moldau abgesetzt. Weisskirchen (Hranioe}
steht in der Menge des erzeugten Tuches zu-
rück ^ es arbeitet grösstentheils für den Ge-
schmack der Levante und treibt mit seinen Er»
Zeugnissen dorthin Handel. Mistek und Frank-
stadt sind die bdden Hauptplätze für die Fabri-
kation ordinärer Baumwollwaareni sie erzeugen
ein jeder jährlich über 40.000 Stück. In Fulnek,
Heufler, Österreich. III. 5
m IL
wo die Sekte der mähriBchen foüder einst ihren
Hauptntz hatte, ist eine Maschinenfabrik und
es werden dort mannigfaltige Sortai von Tuch-
waaren erzeugt In Zlin und Umgebung enea-
gen die slavischen Bewohner, Walachen ge-
nannt, jährlich an 20.000 Schock ordinärer und
sehr wohlfaler Taschenmesser.
f. 91. Der Hra^UMhep Kreis.
Der Hradischer Kreis , mit 64.98 Quadrat-
meilen und 296.633 Einwohnern, enthält die
untere Hälfte des Laufes der March, worunter
einen Theil der Hana und die ebenfalls sehr
fruchtbare Thalebene südlich von der Enge bei
NapajedL Die, wenn gleich mannigfaltige und
nicht unbedeutende Industrie tritt vor den Er-
Zeugnissen des Acker- und Weinbaues zurück.
Bei Kremsier in der Hanä wird besonders viel
Hanf gebaut, Napajedl zeichnet sich durch
Rimkelrübenbau aus, auf den Hügeln beiBisenz
sind die grössten Weingärten von ganz Mähren.
Die Kreisstadt ist Hradisch (HradiStS) am linken
Ufer der March mit 2000 Einwohnern. Gegen-
Die Markgrafschaft Iftähren. «7
über liegt das Dorf Altstadt, ehedem Velehrad
genannt; wo einst die Residenz Svatopluk's, des
Beherrschers ron Grossmähren, war und die
Slavenapostel Cyrill und Methud lehrten. Sie
wurde im Jahre 907 von den Ungarn zerstört.
In dem Markte Nirnic ist im Jahre 1592 der
grosse PädagogAmosKomensky, bekannter unter
dem latinisirten Namen Comenius, geboren wor-
den. In Bruraov an der ungarischen Granze
wird Glas erzeugt. Der öusserste Südwesten des
Kreises hat in den Gegenden von Gaja und
Göding(Hodonin) Braunkohlenlager. Im letzteren
dieser beiden Orte besteht ieine k. k. Tabakfabrik.
III. Abschnitt.
Dm Hernegtimm Oier^ tmd Nteder^Sekte$tem.
Du österreichische Kronland Herzogthum Ober-
und Nieder-SchlesieH; 89 Quadratmeilen gross,
besteht aus zwei durch den Neutitscheiner Krms
Mähren's getrennten Stiicken. von denen das
westliche grössere Stück am Nordabhange der
Sudeten, das kleinere östliche Stück am Nord-
abhange der Karpathen liegt.
S. 98. Die SadleSen.
Die schlesischen Sudeten haben im Lande
selbst keinen gemeinschaftlichen Namen. Man
kann sie aber als Theile des Glatzergebirges^
dann als die eigentlichen Sudeten, welche das
D«f Herzogthum Ober* und Nieder-Schlesien. tO
Gesenke genannt werden^ und als das soge-
nannte Odepgebirge schlechtweg unterscheiden
(§. 51.) Zum Glatzergebirge gehört ein Aus-
läufer des Schneeberges^ welcher die Nordwest-
granze gegen Preussisch - Schlesien bildet Auf
diesem Zuge befindet sich die Löwenkuppe
mit 3028', und weiter nördlich der Rosselberg
noch mit 2669^ Im Gesenke sind drei Haupt-
massen erkennbar. Die südlichste und bedeu-
tendste derselben heisst das Altvatergebirge^
dessen höchster Punkt der Altvater oder Vater-
berg mit 4722^ zugleich der höchste Punkt von
Mähren ist Die zweite Hauptmasse im Nord-
westen des Altvater's besitzt den Köp^nikstein
mit 4463' und den Hockschaarberg mit 4104'.
Die dritte Hauptmasse zieht sich von der erst^i
als ein langer gegen 4000' hoher Kamm nach
Nordost unter dem Namen Bielakamm. Auf ihm
fi^ die breite Fläche der Hirschwiese mit aus«
gedehnten Torfmooren und Sümpfen. Um diese
Hauptmassen liegen mehrere einzelne Berggrup-
pen vertheilti namentlich d^ Hirschbadkamm bei
FVeiwaldau mit 3093' und am weiteste!) g^en
7» HL
die Ebene vorgeschoben die Bischoftkoppe bei
Zuckmantel mit einer herrlichen Fernsicht Ton
ihrem glockenförmigen 2819' hohen GipfeL Das
grösstenäieils bebaute wellenförmige Hügelland
des niederen Gesenkes hat auf schlesischem
Boden seine bedeutendste Erhebung im Berge
Milchhttbel südwestlich von Troppau mit fiist
2000' (19940, während die nahen Felder von
Schlackau nur bei 1000' hoch liegen.
{. 74. Die KarpatlieM.
Jene Karpathen^ welche das östliche Stück
von Österreichisch - Schlesien grossentheils aus-
föllen^ gehören zu der Abtheilung der Beskiden.
Ihr höchster Punkt ist die Lysa Hora mit 4176',
sehr nahe der Südwestgränze, von welcher aus
sich das Jablunkagebirge g^en die dreifache
Grttnze von GalizieU; Ungarn und Schlesien
zieht und auf seinem Zug den Jablunkapass
nach Ungarn enthalt. Nördlich von der genann-
ten dreifachen Gränze fangen die Beskiden an
einen Bogen zu bilden, welcher die Quellen der
Weichsel in sich &sst Dort ist die grosse Ba-
D«f Hersogthom Ober- und Nieder-Scklesien. 71
rania (40620- ^^^ östliche Theil des genannten
Bogens macht theilweise die Gränze gegen Ga-
lizien und endet mit dem Glimöak in der Nähe
von BieditZ; der westliche trennt das Gebiet der
Oder von dem der Weichsel, geht auf der
linken Seite dieses Flusses bis zur Hochfläche
des grossen Öantoryberges mit 3130^ fkllt dann
plötzlich bedeutend herab, sendet aber noch
einen Höhenzug weiter gegen Norden.
1« 7S. Da« FlaeUantL
Während an der Südgränze die höchsten
Punkte liegen, reicht an der Nordgränze das
Flachland an mehreren Orten herein; doch lie-
gen auch diese Gegenden, wo sich zugleich die
bedeutenderen Städte befinden , noch ziemlich
hoch, namentlich und zwar in einer Reihe von
Westen gegen Osten Jauemig bei 830', Wei-
denau 786', Jägemdorf 986', Troppau 790',
Oderberg 621', Schwarzwasser 803'. Das zwei-
malige Sinken und Steigen dieser Zahlenreihe
rührt von der ungleichen Tiefe der Flussbecken
her, in denen die genannten Orte des begin-
n m* Abidmitt.
nenden Flachlanclefi liegen. Der tiefrte Punkt
des Landes, zugleich ein Gränzpunkt gegen
Preußsißch-Schlesien ist die Mündung der Olsa
in die Oder unter Oderberg, welche inuner noch
bei 600' über der Ostsee liegt.
II. 96. Das Oderseblet.
Durch seine zwei Hauptflüsse Oder und
Weichsel gehört das ganze Kronland dem Ost-
ßeebecken an. Die Oder (Odra) berührt beide
Stücke des Landes auf eine kurze Strecke und
trennt dort die Beskiden von den Sudeten. Von
ihren Nebenflüssen auf dem Kronlandsboden ist
der bedeutendste die Oppa (Opava), 14 Meilen
lang, welche als der eigentliche Quellfluss der
Oder zu betrachten ist, indem sie an ihrer
Mündung einen grösseren Wasserreichthum hat
als die Oder selbst Auch liegen ihre Quellen
höh^. Sie entspringt im Gesenke und nimmt
die Mora (Moravice) auf. In den Beskiden ent-
springen und an der rechten Seite der Oder
münden : Die Ostravice, deren Lauf 7 und die
Öls (Oleänice), deren Lauf 8 Meilen lang ist
Dm Heraogthnm Ober- und Nieder*Schleaien. 73
f. 9y. Dm lireieli«elseblet.
Die Weichsel (Wisla) entspringt aus den
Beskiden am Berge Barania aus drei Quellen^
der schwarzen; weissen und kleinen Weichsel^
welche sich in dem Dorfe Weichsel (polnisch
Wisla) vereinigen. Die höchste dieser Quellen^
die der schwarzen Weichsel , liegt 8502' hoch.
Durch das enge Thal ihres obersten Laufes
stürzt sich die junge Weichsel mit reissender
Schnelligkeit abwärts und bei Skotschau Cpol-
nisch Skoczow) hat sie die Ebene erreicht. Auf
schlesischem Boden nimmt dieselbe an der
aussersten Nordgränze die Biala auf^ welche in
ihrem ganzen Laufe Gränzfluss ist
|. 98. Ble Bewoluier.
Die Zahl der Einwohner beträgt 448.500-
Hievon sind 209.700 Deutsche, 138.100 Polen,
88,000 Czechoslaven und 2400 Juden. Den
Ostwi bewohnen die Polen, den Wevten die
Deutschen, in der Mitte leben die Csechoslaven,
auf beiden Seiten des rorgeschobenen mähri-
7% HL AtwekOlt«
sdien ebenfalls ron Czechoslaren bewohnten
Gebietes. Die Juden wohnen zerstreut Die Ge-
gend von Bielitz ist eine deutsche Insel im pol'
nischen Gebiete. Unt^ den Einwohnern sind
58.400 augBburgischer und 2300 helvetischer
Confession, die übrigen, mit Ausnahme der
IsraditeU; sind Katholiken, und stehen theils
unter demFtirstbischofe ron Breslau» thdls unter
dem £rzbischofe von Olmtttz. Zum Olmiit&tf •
Spr^igd gehört die grössere östliche Hälfte dei
Sudettfiantheils des Landes, der Rest gehört
zum Sprengel des Breslauer-Bisthoms. Die Ein-
wohner sind in den Ortschaften so vertfaeilt,
dass in keiner einzigen über 10.000 leben, 64.000
bewohnen Städte und 31.900 bewohnen Dörfer
mit mehr als 2000 Einwohnern. Auf der Qua-
dratmeile leben im Durchschnitte 5037 Seelen.
|. 99. Die Epse«siUsse.
Der grösste Theil des Flächenraumes ist
produktiv ; von je 10.000 Joch sind es 9645.
Das. Klima ist aber rauh und der Boden in dem
gebirgigen Theile minder fruchtbar,
Dai Herzogthom Ober- and Nieder-Schlesien. 76
SO dass der Landmann häufig gezwungen ifit^
sich durch Gewerbsthätigkeit einen Nebenver-
dienst zu verschaffen.
Die Hauptprodukte des Landes sind Stein-
kohlen; Roheisen^ Getraide^ Kleesamen, Runkel-
rüben, Flachs ; Schafwolle^ dann Eisenwaaren,
Leinen-; Baumwoll- und Schafwollzeuge; Rüben-
zucker und Spiritus.
{. 80. Vrppedaktieii.
Hafer und Roggen sind die Hauptfrüchte
unter dem Getraide. Der Eartoffelbau und hie-
mit auch die Erzeugung von Spiritus ist in den
letzten Jahren wegen der Kartoffelkrankheit
zurückgegangen. Die Steinkohlenwerke liefern
über 3 Millionen Zentner und könnten das Dop-
pelte liefern. Sie befinden sich im östlichen Lan-
destheile unweit der Od^^. Die Eisenbergwerke
liegen in beiden Landestheilen und es werden
daraus an 400.000 Zentner Eisenstein gewon-
nen, der im Lande selbst verarbeitet wird. Die
Dachschieferbrüche in den Sudeten sind nicht
unbedeutend; es sind deren bei 50. Die Runkel-
7« lU. AbfdUuU«
rtiben werden in ftinf Rflbenzuckerfmbriken ver-
braudit Die Fabrikanten sind zumeist grosse
Grundbesitzer, welche die nötiiigen Rfibai selbst
bauen. Der Flachs wird vorzüglich im ttussersten
Nordwesten gebaut Es werden im ganzen Lande
an 30.000 Zentner im Werihe von 600.000 Gul-
den gewonnen. In Schafwolle ist Schlesien; was
die Qualität betrifft , ein Land ersten Ranges,
minder ist die Quantität. Die 1700 Zentner,
welche erzeugt werden, stellen einen Werth
von 600.000 Gulden dar.
f. Sl. iMdustrie und HMidel.
Ganz- und Halbleinwaaren werden im gan«
zen Lande im Werthe von 2% Millionen Gulden
verfertiget Von Schafwollwaaren werden 1 1 0.000
Stücke, von Baumwollgeweben 110 bis 115,000
Stücke erzeugt; letzter^ durchaus in minderen
Sorten y von Bauern des Friedecker BezakM^
welche nebenbei ihre Webstühle haben. Diese
Bauern kaufen das Baumwollgarn von Handete-
leuten , welche ihnen sodann die fertige Waare
abndimen und dieselbe vorzüglich nachGaUmD
Dai HenogUmm Ober- und Nieder-Schleiien. 77
und Nord -Ungarn an das dortige Landvolk
absetzen.
Das Geschäft des schlesischen Grosshan*
dels besteht in der Beischaffiing der Rohstoffe
för die Industrie und im Verkehr mit Cerealien.
Der Ausfuhrhandel wird mit den obengenannten
wichtigeren Landesprodukten getrieben.
Das Kronland hat seine Handels- und Ge-
werbekammer in Troppau.
{ S8. Eisenbaltiieii und IiMidstPlissen.
Die Eisenbahn von Olmütz nach Breslau
durchzieht die Gränzstreifen des westlichen uud
östlichen Theiles von Schlesien und ist einHaupt-
mittei des Verkehres. Ausserdem bestehen die
nöthigen Verbindungsstrassen mit den benach-
barten Ländern und der schlesischen Bezirke
untereinander. Insbesondere sind zu nennen:
Die galizifiche Strasse, welche von Neutitschein
kommend Teschen durchzieht und in Bielitz
austritt 9 die ungarische Strasse von Teschen
aus über den Pass von Jablunkau, dann die
Hauptverbindung zwischen Troppau imd Olmütz
78 m. Abwdnutt.
Aber Stemberg. An Wassergtrafisen ist gänzlicher
BfangeL
« f. 8t« SeMvleB.
Schlesien hat 405 Volksschulen , daranter
8 Hauptschulen. Von je 100 schuUkhigen Kin-
dern besuchen 93 die Schule. Unterrealschulen,
welche mit Hauptschulen in Verbindung stehen^
sind in Teschen , Bielitz^ Jägemdorf und Freu-
denthal. Obergymnasien bestehen in Troppau
und Teschen, in dem zuletzt genannten Orte
zweiy eines fiir Katholiken, eines für Protestanten.
$. 84. Marne and ÜTappea.
Man glaubt, dass der Name Schlesien, (öech.
Slezsko, pol. Szlask) von Slenca, der slavischen
Benennung des Flusses Lohe in dem jetzt preussi-
sehen Antheile von Schlesien herkommt Der
Wappenschild des Herzogthums Ober - und
Niederschlesien zeigt einen schwarzen gekrönten
Adler mit einem silbernen Kteuzchen auf der
Brust, im goldenen Felde. Dieses Kreuzchen
ruht auf einem silbernen Monde, dessen Homer
Dat Hersogthani Obor- und Nieder-Schletien. 79
kleeblattförmig gestaltet sind. Das grosse kaiser-
liche Wappen trägt auch den Schild ded zum
Kronlande gehörigen Herzogthums TescheU; wel-
cher einen goldenen Adler im blauen Felde
enthalt.
$. 8S. Die li»iidie»lt»apt«t»df.
Die Stadt Troppau (Opava) an der Oppa,
sehr nahe an der preussischen Gränze, ist der
Sitz der Landesr^erung , unter welcher ohne
die Zwischenstufe von Kreisbehörden unmittelbar
die Bezirksämter stehen. Sie ist die bevölkertste
Stadt im Kronlandc; obgleich sie nur 9500 Ein-
wohner zählt, und hat 6ine schöne gothischePfarr-
kirche. In Troppau ist ein schlesisches Landes-
museum. Die Handelsleute haben Tor Kurzem
eine Handelsgremialschule errichtet. Unter den
Gewerbsleuten verdienen die Wagenmacher ge-
nannt zu werden.
(. 66. Du» Mdmnüemgehiet im llVemtewk.
Jägemdorf (Kmov) liegt gleich Troppau
an der Oppa und an der preussischen Gränze.
A» m. AbMfanttt
In Obergrund bei Zuckmantel ist ein JBerg-
werk auf Gold, Silben und Blei , bei JohanniB*
berg, dem gewöhnlichen Sommei*8it£e des Fürst-
bischofes von Breslau, eines auf Silber und Bl^.
Die drei Eisenbergwerke des Sudetenantheiles
sind bei Buchbergthal, Endersdorf und Lud-
wigsthal.
In Freudenthal (Bruntal) ist eine Maschinen-
undKupferwaarenfabrik und in der Gegend wird
nicht nur sehr riel Flachs gebaut, sondern es
werden auch sehr viele Bett- und Pferdedecken
von Kotsentuch gemacht.
In der Nähe ronFreiwaldau (Frivaldov) liegt
Gräfefiberg, wo ein Bauer der dortigen Gegend,
Namens Vihzenz Priesnitz, die erste nach und
nach zu europöischer Berühmtheit gelangte Kal<>-
Wasserheilanstalt gegründet hat
f. S9. Da» WiHnüemgehiet im Onteii.
Im östlichen Antheile Schlesiens liegt Te-
schen (£ech. TSSin, poln. Cieszyn), eine Stadt
von 6000 Einwohnern. In der Umgebung hat der
Erzherzog Albrecht grosse Besitzungen, vorzüg-
Das Uerzogthum Ober- und Nieder-Schlesien. 81
lieh Eisenminen und Hüttenwerke, wo nach den
neuesten Verbesserungen gearbeitet wird. Zu
Ustron ist der Hauptplatz dieser Eisenindustrie.
Auch RaSka und TOniec sind in dieser Bezie-
hung zu nennen. Die grössten Steinkohlenwerke
befinden sich zu Polnisch-Ostrau. Graf Larisch
besitzt die älteste Rübenzuckerfabrik des Landes
in Obersuchau. Eine eigentliche Fabriksstadt ist
Bielitz (iiech. Bilsko, poln. Bielsk), nur durch
dieBiala von der gegenüberliegenden galizischen
Stadt Biala getrennt. Es sind dort 8 Schaf-
woUenzeugfabrikeU; die zusammen jährlich bei
60.000 Stücke erzeugen. Auch die Wagen-
macher verdienen genannt zu werden. Friedeck,
eine Stadt mit 4000 Einwohnern, hat ^ne
schöne Wallfahrtskirche. Oderberg (Bohumin)
ist als der Ausgangspunkt der österrdichischen
Eisenbahn nach Preussisch-Schlesien allgemein
bekannt.
Ileuflep, Österreich. III.
Inhalt.
I. AliscltniU.
Das Köntg;retch Böhmen.
Seite
S> 1. Orientirung 1
§. 2. UmwalloDg —
S. 3. Der Böhmerwald . 2
J. *• Dar Erzgebirge • . . 3
$. 5. Die Sudeten . • %
§. 6. Der böhmisch-mährische Höhenzug 5
$. 7. Die Landei-Ecken 6
$. 8. Das Innere • • 7
%» 9. Die Berge des Inneren ...•.•••..• —
$. 10. Die Elbe • . 8
$. 11. Der Charakterfluss von Böhmen: Die Moldau 9
J. 1«. Die Eger . . 10
$. 13. Fremde Wassergebiete • • • 11
S. 1%. Seen und Teiche • ... 12
$. 15. Bevölkerung ••••..•.•••••.. —
$. 16. Stämme • .-.••. 13
$. 17. Religion 17
$. 18. Die Ausbeute des Pflanzenreiches —
|. 19. Die Ausbeute des Mineralreiches ..*.•• 15
$. «0. Heilquellen 14
$. 21. Die Ausbeute des Thierreiches ~
J. «2. Industrie . • . 18
$. 23. Handel —
$. 2%. Die Eisenbahnen • • • • 19
$. 25. Wauerttrassen 20
Inhalt. 83
Seite
$. 26. Landstrassen • 2i
S. 27. Volks- und Mittelschulen «3
$. 28. Namen und Wappen . • . .... . 23
<i, 29. Eintheilung . • . • —
tj. 30. Die Lande«rhftup(stAtlt Prag «*
S. 31. Monumentale Bauten • • . —
$. 32. Die Brücken 26
H. 33. Institute 27
S. 3%. Handel und Industrie 28
$. 35. Der weisse Berg ........... —
$. 36. Der Prager Kreis • • • 29
S. 37. Der Piseker Kreis 30
H. 38. Der Budweiser KreU • • . . 81
§. 39. Der Taborer Kreis 33
§. *0. Der Caslauer Kreis ........... 8%
$• 41. Der Chrudimer Kreis '..... 85
$. *2. Der Königgrazer Kreis 86
f. 43. Der Jidiner Kreia .......•••... 37
$• 44. Der Bunrlauer Kreis 38
§. 46. Der Leitmerizer Krei^ ........... 40
J. 46. Der Saazer Kreis 41
$. 47. Der Egerer Kreis 43
J. 48. Der Pibner Kreis . • 44
n. Ab0Cliiii88.
Die Harkgrafschaft Hlhren.
$. 49. Lage ..... . 46
$. 50. Der böhmisch«mährische Höhenzug • * . . • 47
«i. 51. Die Sudeten 47
$. 52. Die Beskiden . 48
fi. 53. Das Innere und die tiefsten Punkte des Landes 49
$. 54. Das Marchgebiet 50
Jj. 55. Das Odergebiet —
$. 56. Fremde Flussgebicte . 51
$. 57. Die Bewohner . . • • ♦ . . —
8% Inhalt.
Seite
$. 58. Der Bergbau • . • • 5S
$. 59. Die Landwirthschaft ........... —
S- 60. Indostrie und Handel . - * • 56
$. 61. Stra«sen • . • —
$. 62. Volks- und Mittelschulen • * . • 57
$. 63. Name und Wappen .•.•.•-..... —
$. 64. Eintheilung 58
$. 65. Die Landeshauptstadt Brunn ~
$. 66. Der Briinner Kreis 60
$. 67. Der Znaimer Kreis 61
$. 68. Der Tglauer Kreis 62
S. 69. Der Obnützer Kreis * 63
(. 70. Der Neutitscheiner Kreis ...... ... 65
$. 71. Der Hradiicher Kreis 66
III. AliMCltnin.
Das Henogthnm Ober and NtederSchlesien.
|. 72. Lage 68
J. 73, Die Sudeten —
$. 74. Die Karpathen 70
J. 75. Das Flachland 71
J. 76. Das Üdergebiet • • . 72
$. 77. Das Weichselgebiet 73
$. 78. Die Bewohner • —
S. 79. Die Erzeugnisse • . • 74
$. 80. Urproduktion . 75
$. 81, Industrie und Handel • 76
)f. 82. Eisenbahnen und Landstrassen ....... 77
«. 83. Schulen • 78
$. 84. Name und Wappen . —
$. 85. Die L andeshaupt Stadt 79
§. 86. Das Landesgebiet im Westen —
$. 87. Das Landesgebiet im Osten 80
Du
Karpathenländer yon Österreich.
Ein geographiseher Versuch.
Von
Iiudwiif Ritter veB Heufler
tu Rase« nnd Perdonegg, Tiroler LandmaaD, Scetiontrath im k.k. Ministerium
fttr Cvltna oad Unterricht, Inhaber 4er k« h. groaten goldenen Oalahrlen-
Medaille^ Mitglied der haiterliehen Leopoldiniseh • Carolinischen Akademie
der Naturforseher nnd derteit Viee-Prisideat des toologiseh>botanisehen
Vereiaea in Wiea.
Druck und Verlag Ton Leopold Grund.
I. Abschnitt.
Doi Königreteh Vngam.
I. f. IiAi^e.
Das Königreich Ungarn, 8128,35 Quadratmei-
len gross , ist im Allgemeinen das Tiefland der
Donau von der Mündung der March rechts
bis zur Mündung der Drau, links bis zur Mün-
dung des in die Theiss sich ergiessenden MaroS;
sammt den es umgebenden Gebirgen.
$. jB. Gliederunif.
Die Gebirge tJngarn's gehören zwei Haupt-
systemen an , dem der Alpen und dem der
Karpathen. Die Donau ist mit Ausnahme einer
kurzen Strecke an der Westgränze die Schei-
Heufler, Österreich IV. 1
2 I. Abtckmtt.
dungslinie ihrer Gebiete. An zwei Orten be-
gegnen sie sich, zuerst an der GrUnze von
Nieder Österreich, wo die kleinen Karpathen dem
Leithagebirge , der Centralalpen nördlichster
Fortsetzung gegenüber stehen (der sogenannten
Porta Hungariae), dann an der grossen Strom-
wendung Yon Osten nach Süden , wo rechts
die Berge von \''isegi'äd , links die Berge von
Neograd die Donau beherrschen. Das Tiefland
ober diesem Passe ist die kleine ungarische
Ebene, das Tiefland unter diesem Passe ist
die grosse ungarische Ebene. Zwei Bergsysteme
und zwei Ebenen sind also die vier Abthei-
lungen, in welche das Königreich nach seiner
Bodenerhebung natürlich abgetheilt ist. Ausser
diesen vier Abtheilungen gehört auch ein Rand-
stück des Wiener Beckens längs der March zum
Kronlande.
{. 3. Der Hauptxuff delt Karpatheü.
Die Karpathen umschliessen mit ihrem
fiauptzuge den Norden des Landes in einem
weiten Bogen von den Bergen, welche die Donau
i
bas K^g^cli Ungarn. S
bei ihrem Eintritte in das Kronland (Porta Hun-
gariae} einengen , bis zur Piatra Semingei im
Rodna'er-Gebirge an der Gränze von Sieben-
bürgen« Dieser Hauptzug ist vom Dunajec und
vom Poprad durchbrochen, und liegt theilweise,
ausser der Gränze des KronlandeS; in Galizien.
Durch den Durchbruch des Dunajec wird der
Hauptzug in einen westlichen und östlichen
Theil geschieden,
$. 4. Hie lUelneu Karpatlieii, da« weisse
«eblrse und die l¥e«t-Be»l&lden.
Der westliche Theil reicht im Eronlande von
der erwähnten Porta Hungariae bis zurZeleznioa
an den Quellen der schwarzen Arva, und erhält
in seinem Zuge drei verschiedene Namen. Vom
Thebnerkogel bis zu den Quellen des Gidra-
baches hat er den Namen der kleinen Earpa-
theu; und so weit reicht als Felsart der Granit.
Von dort bis nahe zur mährischen Gränze heisst
er das weisse Gebilde; weil die Felsart Kalk
ist Def dritte Gesammtname ist der der Bes-
kiden und diesen trägt er von den Quellen der
4 I« AiMcaiiitt*
Bedva angefangen längs der GrSnze von Mfih*
ren, Schlesien und Galiuen- IKe Fekart irt
dort Sandstein. EKeser ganze westliche Theil
des Hauptzuges der Karpadien erhebt sich rom
Donauspiegel an jäh auf beilinfig 1500^, dann
allniSlig bis zum Anfange der Beskiden bis auf
2500'. Diese bleiben dann mit ihren bewalde-
ten Gipfeln grösstentheils zwischen 2 und 3000',
^di>en sic!i aber im Gebiete der Arvaqudkn
als Hochgebii^e mit mehrer^i Gipfeln über
4000', so mit dem Pilsko auf 4757', nut der
Babia^ora auf 5660', mit der Bolica auf 4148'.
Dort liegt auch der Beskid, welcher diesem TheOe
des Zuges den Nam^i gibt, nut 3000' Hohe.
I. %. »ie
•die W^aMscfclrse.
Der ösdicbe Theil des Hauptzuges der
Karpalhen beginnt noch in Galizien am rechtes
Ufer des Dunajec Bis zur BrinzaTs an den
Qnelkn der Laborcsa behslt er desn Namen
auf welcher Strecice der Lacikbvaberg
YOB Bartfeld näb 3016' ^eniessen
Dai Königreich Ungarn. ^
worden ist Östlich von den Quellen der Laboresa
helsst er das karpathische Waldgebirge^ welches
je weiter gegen Osten desto wilder und höher
wird. Mit der Cserna hora, hart an der Gränze
des Landes über den Quellen der schwarzen
Theiss, erhebt es sich auf 6600'.
Die Pässe des Hauptzuges , welche von
Westen gegen Osten immer seltener werden,
sind 1800 — 3500' hoch gelegen.
f. 6 Die hohe Täitra.
Dem Hauptzuge ist, von dem Durchbruche
des Dunajec und Poprad angefangen, eine Reihe
von Gebirgsstöcken gegen das Innere des Lan-
des vorgelagert, welche sowohl unter sich als
mit dem Hauptzuge in mehrfacher Verbindung
stehen. Die nördlichste und zugleich höchste
Gruppe ist die hohe Tatra, welche auch schlecht-
weg die Tatra genannt wird, mit dem höchsten
Punkte des ganzen karpathischen Gebirgssyste-
mes, der Gerlsdorfer Spitze 8352'. Die Tatra
besteht aus nackten, zerrissenen Granitfelsen,
welche sich sehr jäh aus den Quellthälern der
BB
• I. AbMiMitt.
Waag, des Dunajec und des Poprad erheben
und zugleich dieHauptwasserschdde ron Europa
bilden helfen«
Auf diese Gruppen folgt zunächst die nie-
dere Tatra oder das Liptauergebirge mit d«r
I^umbjrspitze 6344' und dem Königsberge
(Kralova hora) 5139', welches sich m starken
Windungen und unter rerschiedenen Namen, in
wesöichw Richtung bis Trentschin zwßchen
den Gebieten der Gran und der Waag, in öst-
licher Richtung bis Kaschau zwischen den Ge-
bieten desHemad und des Smjo, fortsetzt^ und
mehrere Arme aussendet, welche Querthäler
bilden. Einer dieser Arme ist die Fiöra 3978'
zwischen der Zubocna und dem Türocz, zwei
Zubächen der Waajr. Einer der südwärt» reichen-
den Arme , der sich in Hügelform allmäliir in
<i^e Ebene v^fiert, ist da» Neutraergebirge
€tw Waag und der Neutra.
Pas Kijtiigveiob Ungarn. T
Auf da« Liptauergebirge folgt das Vepor-
gebirge, das in den Ostrowski-Rücken ausläuft,
der noch 4000' Höhe erreicht. Es scheidet die
Gran von der Eipel und das vulkanische Schem-
nitzer Erzgebirge, dessen höchste gemessene
Spitze, der Schobobnerberg 2995' erreicht, lehnt
sich im Westen an dasselbe an.
Die südlichste und zugleich niedrigste
Gruppe ist die Mätra, welche sich mit ihrem
höchsten Gipfel, dem Dasko, nur mehr auf
2880' erhebt und durch ein Queijoch östlich
mit dem ßikgebirge bei Erlau, westlich mit
den Neograder Bergen an der Donau -Wen-
dung in Verbindung steht, und so das Hoch-
land theils gegen den Strom , theils gegen die
Tiefebene abschliesst.
Die Hegyallya ist mit dem Hauptzuge der
Karpathen durch einen Gebirgsarm in Zusam-
menhang, welcher östlich vom Durchbruche
des Poprad gegen Süden zieht Das Ende der
i h Abfcbolit*
Ilftgyftllya bilden die Rebenhügel von Tokaj,
woloho nur mehr 779' hoch über der Meeres-
flUoh« und nur 868' über der dort beginnenden
TholtfiK^bone liegen.
NortUiMtlioli davon und parallel dem karpa-
Ulinohon Waldgebirge «treicht dasVirholetgebirge
glnloh ihm Solienmitzer Erzgebirge, der Matra
\\\\k\ iitu' Uegyallya vulkanischer Natur und
iivliubt üloh bis auf 3360'. Es hat einen mit
Wu«Mi3r gefüllten alten Krater, das Meerauge
$. 9. Hie iiiisari«cli-«Ielienl^ArsI«elieii
Karpütlieii.
Die Hügel und Gebirge, welche Ungarn von
Siebenbürgen trennen, sind Ausläufer und Zweige
des Hauptzuges der Karpathen. Sie erstrecken
sich von der Piatra Semingei im Rodna'er-
Gebirge angefangen längs demselben, dann längs
dem Laposgebirge, dem Krasnaergebirge und
dem siebenbürgischen Erzgebirge bis zu den
langhingedehnten Hügeln an der Marcs, welche
bei Arad i»ch in die Ebene verlieren.
Daf Ktfaignioli Ungarn. 9
§. 10. Ber Antliell »m AMpenmjmtemike.
Alles yDgarische Berg- und Hügelland am
rechten Donauufer gehört zum Systeme der
AlpeU; deren Ausläufer in mehreren gesonderten
Zweigen theils ron Österreich unter der Ennsi,
theils von Steiermark her die Gränze üb^-
schreiten und den grössten Theil des diesseitigen
Donaugebietes ausfallen. Das Tiefland bildet
darin zwei Buchten ; die kleine ungarische Ebene
nämlich die Bucht des NeusiedlerseeS; die grosse
ungarische Ebene die Bucht des Drauthales.
§. 11. Die elnxeliieii A«i«lft«ifer.
Zwischen dem Neusiedler See und dem
Wiener Becken bildet das Rosaliengebirge (die
Rosalienkapelle 2088') und das Leithagebirge
(der Sonnenberg bei Eisenstadt 15240 die
Landesgränze y zwischen dem Neusiedler- und
dem Plattensee bildet der Bakonyerwald (das
Kalkplateau von Yeszprim 886Q die Wasser-
scheide und seine Ausläufer erstrecken sich
dann weiter bis an die Donau und namentlich
Im mr ViMef^idet Sdiloisrimie (11560 ^o^
OfiMT BerjEeo (Ob§ervntomm am Roduberge
7770. Zwiidien dem MatteoMe und dem Drau-
tiiale tiratet «di das weidlafige HageOaod
TOQ FanlkkdieD (Scadt FüirfVirGlien 583^ aus,
und racht bii an die Donaa. Desaen klzle Spur
ist die durch die Karasicza von dem übrig^i
Uttgdlande abgeschnittene Szollös Hegyallya
gegenülH^ dem südlidien Ende der grossen
Doiianinsel von Mohacs.
f. If . mmm TleflMi«.
Pressburg (408'), Szered, Komom (3190,
Raab (883*) und der Spiegel des Neusiedlersees
r3540 können als Punkte ang^eben wcrd^,
welche an der Gränze oder doch nahe an der
Gränze der kleinen ungarischen Ebene liegen.
Die weit ausgedehntere großse ungarische Ebene
hat als ausgezeichnete Endpunkte: Pesth 304^
Kriuu 570', Tokaj 411', Munkacs 501', Gross-
wardein 824', Arad 400'- Punkte in dieser Ebene,
welche im Süden zwar das Kronland aber nicht
die Ebene abgränzen, sind Szegedin am Einflüsse
Das Königreicb Ungarn. 11
der Maroß in die Theißs 288' und der Donau-
spiegel unweit des zur Woiwodschaft Serbien ge-
hörigen Marktes Baja, bei 250'. Die Marchmün-
dung amRande desWienerBeckens liegt 120' hoch.
|. 18. Die StroHiffel^Iete «ind Inslieiieiidere
die lloiliivi.
Beinahe ganz Ungarn gehört zum Gebiete
der Donau; ein kleiner Ausschnitt im Norden
gehört zum Gebiete der Weichseh
Die Donau selbst tritt bei Theben am Ein-
flüsse der March mit dem rechten Ufer und
unweit daron auch mit dem linken Ufer in das
Land. Sie verlässt es mit dem rechten Ufer bei
der Draumündung; mit dem linken Ufer schon
unweit Baja. Das GefUUe ist auf dieser langen
Linie sehr schwach und beträgt kaum 200 Fuss
(beiläufig von 415—230'). Der Strom bildet
daher fast überall, wo er nicht von Bergen ein-
geengt ist; grosse Inseln, namentlich in der klei-
nen ungarischen Ebene die kleine und die
grosse Schüttjnsel, in der grossen ungarischen
Ebene die St. Andrä- , Csepel- und die Mar-
n t. AWbniti.
§. 19. mU Tliel«» nnd Ihre auflAMe.
Die Theiss entsteht aus dem Zusammen-
flüsse der schwarzen und weissen Theiss, Die
schwarze Theiss wird als die eigentliche Theiss-
quelle betrachtet und entspringt am südlichen
Abhänge der Csema gora im karpathischen
Waldgebirge, durchfliesst mit jähem Gefälle
die M&rmaros, betritt bei Nagy-Szölös die
grosse ungarische Ebene , und rerlässt nach
unzähligen Krümmungen in südlicher Richtung
bei Szegedin das Land. Dort beträgt ihre
Breite bei dem niedrigsten Wasserstande 405',
ihre Tiefe 19'. Am rechten Ufer münden sich
In die Theiss die Berzova, der Bodrog, der
Hemad, die Eger und die Zagyva, am linken
Ufer der Szamos, Koros und Maros. Der Szamos
und Maros gehören vorzugsweise Siebenbürgen
an» Der Koros entsteht im Tieflande bei B^kes
aus der Vereinigung des schwarzen (Fekete-)
und weissen (Fej6r.) Koros, nimmt bald darauf
den schnellen (Sebes-) Koros und endlich den
Berettyo auf, in den sich der kleine (Kis-)
baf Kditfgr«Mi Ungarn. Itl
Röröfi gemündet hatte. So stellt er ein Weit
verzweigtes eigenes System ron Waldbäcben
der ungarisch-siebenbürgischen Karpathen dar,
welche nach Erreichung der Ebene in zahllosen
Krümmungen die Gegend versumpfen.
f. 16. Her Antlieil mm »fireUG^M^te.
Zum Seretgebiete gehören in Ungarn nur
einige Quellbäche der goldenen Bistrita an den
Gränzen der Bukowina und Siebenbürgen's. In
jener Gegend überschreitet nämlich die Landes-
gränze den Kamm des Hauptzuges der Karpathen
auf eine km^e Strecke und nimmt auf diese Weise
Antheil an dem Ungarn sonst ganz fremden Ge-
biete eines Hauptflusses der Moldau.
§. 19. üeeB.
Diejenigen Seen von Ungarn ; welche eine
grössere Ausdehnung haben, liegen ausnahmlos
auf dem rechten Donauufer. D^ grösste ist der
Plattensee südlich vom Bakonyerwalde, nur 448'
über dem Meere gelegen, mit den umliegenden
Sümpfen fast 18 Quadratmeilen gross und bis
U L AbMktttt.
36' tief. Er nimmt aus dem ümli^enden Hügel-
lande eine grosse Anzahl kleiner Bache auf, und
ist durch seinen Abfluss, den Sio^ welcher in
den Sairriz tnündet, mit der Donau inVerbindung.
Der Neusiedlersee ; dessen Gewässer durch
den Abfluss des daran stossenden grossenHansag-
Sumpfbs in £e Raab münden ^ ist 7 Quadrat-
meilen gross und bis 13' tief.
Der sogenannte Velenczer See zwischen
dem Plattensee und der Donau unweit Stuhl«
weissenburgy eigentlich nur eine grosse Pfütze,
hat über 4000 Joch im Umfange und 2-5' Tiefe,
In den Karpathen, insbesondere in der hohen
Tatra sind sehr viele kleine Hochgebirgsseen.
f. 80. norftste.
Beide Tiefebenen des Landes haben grosse
Moräste. Die kleine ungarische Ebene hat den
6 Quadratmeilen grossen Hansag, die grosse
ungarische Ebene längs der Donau, noch mehr
aber läng« da* Theiss und mehreren ihrer Zu*
AQsiey «namentlich dem weitiäufigen Systeme
5t.{^ I18O, ungeheure Strecken Landes;
Das Königreich Ungarn, 17
welche durch die jährlich wiederkehrenden Über-
schwemmungen versumpft sind.
f. 81. t^ie Bewohner naeli der ZaM der
Mftniiiie.
Die Gesammtzahl der Einwohner betrug
im Jahre 1851 7,659.000. Darunter waren
3,749.000 Magyaren, 2,566.000 Slaven, 834.000
Deutsche, 538.000 Romanen, 323.000 Juden,
47.000 Zigeuner. Unter den Slaven waren
1,657.000 Slovaken, 347.000 Ruthenen, 82.000
Kroaten, 27.000 Serben und 49.000 Slovenen.
t. 88. I^le Spraeliffehlete.
Das Innere des Landes und die Südgränze
auf der linken Seite der Donau wird von Ma-
gyaren bewohnt. Längs der Gränze im Nord-
westen von der Donau bis zur Scharte , welche
das Weichselgebiet in der natürlichen Gränz-
linie macht, wohnen in einer sehr breiten Strecke
die Slovaken. Die Südgränze dieses slovakischen
Antheils bildet eine unregelmässige Kurve, zu
Heufler, Österreich. IV. 2
18 I. Abfchnitt.
deren Endpunkten Pressburg und Kaschau ge-
hören.
Lunffs der Gränze im Nordosten von der
Scharte des Weichselgebietes angefangen bis
an die Theissquellen wohnen die Ruthenen. Der
Südrand ihres Gebietes bildet eine stark aus-
gebuchtete Linie, in welcher Munkacs und Szi-
geth liegen.
Das deutsche Sprachgebiet reicht nach
Ungarn längs der Gränze Niederösterreich's
und Steiermark's südwärts von der Donau bis
zur Raab. Das slovenische Sprachgebiet erstreckt
sich in das Kronland längs der steierischen
Gränze zwischen der Raab und der Mur, das
kroatische längs den anstossenden Theilen von
Civil- und Militärkroatien; das serbische längs
der Gränze von Slavonien, das romanische längs
der Gränze von Siebenbürgen von dem Maros
bis zu den Quellen der weissen Theiss.
i. 83. Ble Spi
Ausser diesen zusanmienhängenden Sprach-
gebieten gibt es in Ungarn viele Sprachinseln,
Das Königreich Ungarn. 19
unter welchen die deutschen die grössten und
zahkeichsten sind und über das ganze Land
zerstreut vorkommen. Die am wenigsten ge-
mischte Bevölkerung ist im magyarischen Gebiete
zu beiden Seiten der Theiss von Tokaj bis
Szegedin, somit in der Mittellinie der grossen
ungarischen Tiefebene. Die grössten deutschen
Sprachinseln sind in der Gegend von Kässmark
am Poprad (die Zips), in der Gegend von
Ofen und in der Gegend von Szekszard am
rechten Donauufer bis zur Drau.
§. 84. Die Bewolmer nacli den Rellslonen«
Unter der Bevölkerung Ungarns werden
4,799.000 Katholiken gezählt. Von diesen sind
4,122.000 vom lateinischen, 676.400 vom grie-
chischen Ritus (^griechisch-uniert). Ausserdem
leben im Kronlande Ungarn 2,139.500 Pro-
testanten, wovon 1,415.000 dem helvetischen
und 724.000 dem augsburgischen Bekenntnisse
angehören, dann 396,900 griechisch-nicht-unierte
Christen und die schon bei den Stämmen (§.21)
erwähnten Juden.
W I. AbMbnitt.
$. 2i. Die Erxbiflchare und Blaeliare.
Die Katholiken (des lateinischen Ritus)
haben in Ungarn drei erzbischöfliche Sprengel
nämlich : Gran , Erlau und Kalocsa. Der Erz-
bischof von Gran ist zugleich Primas von Ungarn,
und ihm als Erzbischof unterstehen die ßischöfe
von Stuhl weissenburg, Fünfkirchen, Veszprim,
Steinamanger, Raab^Neutra^Neusohl undWaitzen.
Dem Erzbischofe von Erlau unterstehen die
Bischöfe in Rosenau, Zipsermarkt; Kaschau und
Szathmar-Nemethy. Zum erzbizchöflichen Spren-
gel von Kalocsa gehört im Kronlande das Bis-
thum Grosswardein und der in Ungarn liegende
Theil des Bisthumes von Csanad (im Banate).
Die katholischen Bischöfe des griechischen Ritus
residieren in Eperies, Unghvar (Sprengel von
Munkacs), Grosswardein und Lugo§. Die zwei
ersten stehen unter dem Primas von Ungarn
als Erzbischof von Gran, die zwei letzten unter
einem eigenen griechisch-unierten Erzbischofe
mit dem Titel von Karlsburg, welcher zu Blasen-
dorf in Siebenbürgen residiert.
Das Königreich Ungarn. 21
Die griechißch-nicht-unierten Bischöfe resi-
dieren in Arad und Ofen.
%. 26. Die Soperliiteiideiiteii.
Die Evangelischen Augsburger -Confessiön
unterstehen vier Superintendenten, deren Bezirke
festgestellt sind^ deren Sitze aber sich nach der
anderweitigen Anstellung der Superintendenten
als Prediger richten. Ebenso verhält es sich mit
den vier Superintendenten der Evangelischen
Helvetischer Confessiön,
$. SV. Die BeBlehnnseii der Rellffl«
Stämme.
Die Katholiken des lateinischen Ritus sind
Magyaren, Deutsche oder Slovaken, die Katho-
liken des griechischen Ritus Ruthenen oder Ro-
raünen , die Griechisch - nicht - linierten Serben
oder Romanen, die Evangelischen Augsburgischer
Confessiön (Lutheraner) Deutsche oder Slovaken,
die Evangelischen Helvetischer Confessiön (Refor-
mirte, Calviner) Magyaren oder Slovaken. Erstere '
wohnen vorzüglich im Nordwesten, letztere vor-
24 I. Abschnitt
Bergwerke Thonlager, Torfstiche, dann Soda^
Glaubersalz und Salpeter.
Ausser den beiden Tiefebenen ist in Ungarn
tiberfluss an guten Bausteinen.
f. 80. Insonderlieit die Edelsteine.
Die Karpathen haben auch Edelsteine, ins-
besondere Opale, Achate, Chalcedone, Hya-
cinthe und Eiarneole.
Opale werden auf einem Zweige des öst-
lichen Hauptzuges zu beiden Seiten des Tartza-
flusses, der durch den Hernad zum Theissgebiete
gehört^gefunden. Die einzelnen Opalberge heissen
Simonka, Dubora, Jedlovetz, Oblik und Zselezn
Vrh und gehören sämmtlich zum Gebirge
Cservenyitza.
§. 81. Der produktive Boden.
Von den 3123 Quadratmeilen des Flächen-
raumes von Ungarn sind 2647 produktiv, 475
unproduktiv. Der grössteTheil der unproduktiven
Bodenfläche besteht in Sümpfen. Von je 10.000
Joch sind 8477 produktiv. Nach den Cultur-
Dat Königreich Ungarn. 33
Mineralreiche sind: Gold, Silber, Quecksilber,
Kupfer, Blei, Glätte, Zink, Roheisen, Gusseisen,
Spiessglanz, Alaun, Kobalt, Schwefel, Steinkohlen
und Salz.
Ungarn istdassilberreicbste Kronland, seine
jährliche Produktion beträgt über 70.000 Mark,
wovon die Hälfte in ärarischen Bergwerken er-
zeugt wird. Die Produktion des Goldes beträgt
bei 3500 Mark. Alle anderen Erzeugungsmengen
sind im Verhältnisse zur Ausdehnung des Lan-
des unbedeutend. Nur das Steinsalz macht
davon eine Ausnahme, von dem in den Wer-
ken der Marmaros zu Rhonaszek, Szlatina,
Sugatagh und Königsthal 1,230.000 Zentner
erzeugt werden. Die Eisen- und die Steinkohlen-
produktion ist im Steigen, insbesondere letztere
durch die Lager von Fünfkircheu, allein der
elende Zustand der meisten Seitenstrassen ist
auch in diesem Punkte ein unübersteigliches
Hindemiss einer dem natürlichen Keichthum des
Landes und den Bedürfhissen genügenden Aus-
beutung.
Die steinarraen Tiefebenen haben statt der
I. AbMbaitt.
f. 3«. Die l¥eiiipr#diifetUii.
In der Hegyallya, wozu Tokay gehört, sind
5 Quadratmeilen mit Reben bepflanzt, die bei
500.000 Eimer Wein geben. Ausgezeichnete
Rebenanlagen in dem Antheile an der rechten
Seite der Donau sind die Weingärten von Rust,
Ödenburg, Somlyo, Badacsou, Rezi, Villany,
Szekszard, Ofen. In dem Theile an der linken
Seite der Theiss wird in den Gegenden von
Menesch, Magyarat und Ermelleke der beste
Wein produziert.
f. 81. Die Forst wir tliseliafl.
Der Waldboden ist sehr ungleich vertheilt
Während in den Karpathen^ besonders in
den oberen Gebieten der Waag, Gran und
Theiss , dann an der Gränze von Siebenbürgen
und zwischen dem Neusiedler- und Plattensee
der grössere Theil des Bodens mit Wald bedeckt
ist, herrscht in den Tiefebenen, besonders in
der grossen, mit Ausnahme der Auen längs den
Flüssen eine solche Holzarmuth, dass der Mist
Doi Königreich Ungarn. 27
als FeueruDgsmaterial verwendet wird. Der
Mangel an guten Strassen verhindert die Aus-
gleichung zwischen den holzarmen und holz-
reichen Landestheilen. In vielen Waldstrecken
kann das Holz nicht einmal als Kohle verwendet
werden, sondern es wird an Ort und Stelle zu
Asche verbrannt und diese an Pottaschesiede-
reien verkauft. Knoppern und Eicheln sind die
bedeutendsten Nebenprodukte der Eichenwälder
im Süden von Ungarn»
$. 85. Ble Tlelisiiclit Im Allgemeinen.
Die natürlichen Bedingungen der Viehzucht
sind in Ungarn in hohem Grade vorhanden. Da
jedoch der als Weide benützte Boden das dop-
pelte des als Wiese benützten Bodens ausmacht,
so geht schon aus dieser Thatsache hervor, dass
dieselbe einer weit grösseren Entwicklung fähig
ist. Die Anzahl der Pferde kann auf 1.1 Millionen,
die des Hornviehes auf 2.3 , die des Borsten-
viehes auf 2.7, die der Schafe auf 6 Millionen
geschätzt werden.
28 I. Abtduiht.
f. 86. Elnselne Zweite.
Die Pferdezucht ist an Güte und Menge
in Abnahme ; was jedoch nur vorübergehenden
Ursachen zugeschrieben werden muss. Die Haupt-
rasse des Rindviehes ist die ungarische, gross,
langhornig, von weisser Farbe, gestreckten Leibes
und zur Mast verwendbar. Ausser dieser wird
auch die milchergiebige steirische und in den
südlichen Gränzgegeiiden die kleine gedrungene
Buschakenrasse gezogen. Die salzhaltigen Kräuter
der Steppen sind für die Zucht der Schafe, die
Eichenwälder mit ihrer Eichelmast fiir die Zucht
der Schweine eine ausgezeichnete Gelegenheit
und erklären die grosse Anzahl beider Vieh-
gattungen. In den Tiefebenen ist die Zucht des
Federviehes, besonders der Gänse und Enten sehr
bedeutend. Im Bezirke der Handelskammer von
Debreczin allein werden an 3 Millionen Stück
Gänse und Enten gemästet und an 3000 Zentner
Bettfedem gewonnen.
Das Königreich UDgarn. t9
f. 89. Indastrleerxeasnlsse die« nUnernl-
relclies.
Die Industrie ist grösstentheils auf die
erste Verarbeitung der im Lande rorfindigen
Robprodukte beschränkt, und ihre Erzeugnisse
decken den Landesbedarf nicht. Die grossen
Wälder geben zwar Gelegenheit zu vielen Glas-
hütten; allein es wird beinahe ausschliesslich
ordinäres Glas erzeugt. Thonge^chirre und
thönerneTabakpfeifen werden massenhaft erzeugt
und sind dauerhaft gearbeitet. Die Steingut-
und Porzellanwaaren dagegen halten die Kon-
kurrenz mit den anderen Kronländem nicht aus.
In der grossen Tiefebene, insbesondere zu
Debreczin und Szegedin, ist der Sodareichthum
des Bodens Veranlassung zur Fabrikation von
ausgezeichneter Seife.
§. 9S. IiidiHitrleerseu(riiis«e de« Pflanseii-
relclies.
Leinwand wird sowohl zum eigenen Haus-
gebrauche als zum Verkaufe vorzüglich im
«0 L AlMduiit«.
nördlichen Ungarn längs der mährischen und
galizischen Gränze in grosser Menge erzeugt.
Die Weberei ist dort häufig ein Nebenver-
dienst der armen Gebirgsbauem. Die Seilerei
ist längs der Donau und Theiss , d. i. längs
den grösseren Flüssen, als ein Nebengewerbe
de» Schiffbaues und der Fischerei ein einträg-
licher Industriezweig. Die Baumwollenfabrika-
tion ist so gut wie gar nicht vorhanden. Die
Papierfabrikation wird in zahlreichen Anstalten
betrieben; es werden jedoch meistens nur
gröbere Sorten erzeugt. Die Branntweinerzeu-
gung, vorzüglich aus Getraide und Kartoffeln,
wird als landwirthschaftliche Nebenbeschäfti-
gung besonders von den grösseren Grundbe-
sitzern und ausserdem von den Israeliten stark
betrieben. Die Quantität des jährlich erzeug-
ten Spiritus wird auf 400.000 Eimer geschätzt.
Die Fabrikation von Runkelrübenzucker ist im
nordwestlichen Tieflande im Aufblühen. Eine
grosse Menge des erzeugten Getraides wird im
Lande selbst zu Mehl vermählen, besonders in
^chiffintthlen auf der Donau und auf dem Marcs.
Das Königreich Ungarn. 81
Hölzerne GerUthe werden in den waldreichen
Gegenden in sehr grosser Menge und in einer
fiir den landwirthschaftlichen Bedarf genügenden
BeschafTenheit verfertiget. Schiflswerften sind zu
Alt-Ofen und Szegedin im Betriebe. Wo Repa
gebaut wird, also rorzüglich in den zwei Tief-
ebenen, sind auch Öhlmühlen.
|. 89. IiidiistrleerBeii(riilfl«e des Tliler-
relclies.
Die Gewerbe, welche mit der Verarbeitung
der Thierhäute zu thun haben, sind auf dem
Lande noch die bedeutendsten, theils wegen
des in hinreichender Menge und Wohlfeilheit
vorhandenen Rohstoffes, theils wegen der starken
Benützung des Leders und der Pelze zur magya*
rischen Landestracht (den Tsismen und Bunda's),
theils wegen des Gebrauches zu Sätteln und
anderem Pferdezeuge.
|. 40. Handel.
Der Handel Ungarns ist sehr lebhaft, nicht
nur wegen der grossen Verschiedenheit der ein-
.*! • -.
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^/ /*jj.,- r .;,',•.. •#<• '^if* Orf -- "" >r^ ^HTDSTt
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i^^.^t^l i\»*' W**ty»,/ \,i'/lut^iHi. ;ijfc Trigarrj selbst.
*(/ffnk''1i«- Han'J^-l wird gröcgt^ntheils
Miif - n$i*l W iniUaurnArkUifi betrieben.
Dat Königreleh ÜDgarn. 83
Es gibt nicht weniger alfl 920 Ortschaften^ in
welchen Jahrmärkte gehalten werden. Den ersten
Rang nehmen die Märkte zu Pesth, Debreczin
und Alt - Arad ein. In Stuhlweissenburg und
Raab werden grosse Pferdemärkte gehalten.
f. 4t. urasflepstrasflen.
Die Wasserstrassen Ungarns sind : DieDonaU;
die Mur und die Drau , soweit sie dem Lande
angehören ; die Raab; mit grossen Hindernissen^
von Körmend angefangen ; der Sio-Sarviz, theil-
weise kanalisiert, vom Plattensee bis Batta an
der Donau, dann die March, die Waag mit
ihren Zuflüssen : Bela, R^yucza, Ärva, Potranka,
Türocz und Kissucza, ferner die Gran, die Eipel
und die Theiss mit den Zuflüssen: Berzova,
Bodrogy Hemad , Koros und Maros.
Die Waag wird von Kiraly - Lehota aus
mit Flössen , von Farkasd und Sellye aus mit
Schifien befahren. Die Zuflüsse der Waag sind
sämmtlich nur flössbar. Die Gran ist von Helpa
aus nur in der Thalfahrt schiflbar. Die Eipel
wird nur mit Flössen befahren. Die Theiss wird
Ueafler, Österreich. IV. 3
t% L Abfdmitt
von Tisza-Cjlak und Tokaj mittekt 15 Klaftv
langer Salzschiffe befahren, weiter abwttrts gehen
die gewöhnlichen Theiss-Schiffe, welche 16 bis
30 Klafter lang sind und bei einem Tiefgange Ton
4 bis 6 Schuh Lasten von 4—8000 Zentner
tragen. Unter den Nebenflüssen der Theiss wer-
r den der schwarze Koros und der Maros am
! meisten befahren.
* Die Donau wird in Ungarn in ihrer ganzen
Liingc, die Tlieiss aufwärts bis Tokaj, die Drau
aufwärts bis ICssek mit Dampfschiffen der k. k.
ausschliesslich -privilegierten Dampfschiflahrti-
Gesellschaft befahren.
Der Neusiedlersee wird nur mit Kähnen und
kleinen Flössen befahren. Der Plattensee
wciren seines unruhigen Wassers nur wenig
zur Schiffahrt benützt; jedoch befährt ibi
Dampfschiflt
t^
|. 48. Elaenbalinen.
Von Dampfeisenbahnen sind hm
Verkehr nur zwei Linien iiberge
nördliche die Laiidesgränze nn d
Das Kdnigreieh Ungarn. 35
schreitet und über Pressburg und Pesth in zwei
Flügeln bis Szegedin und bis Szolnok reicht,
die andere dieLandesgränzebeiNeudörfl betritt,
und schon inÖdenburg endet. Von Pferdebahnen
besteht nur die 8*4 Meilen lange Bahn von
Pressburg über Tyrnau nach Szered.
§. 48. lii
Die Landstrassen sind ungenügend und
theils wegen des schwer beizuschafTenden Schot-
ters, theils wegen des häufig mangelnden Unter-
baues durch den grösseren Theil des Jahres
sehr schlecht fahrbar, so dass die Fuhrleute
die nebenliegenden Weiden oder Stoppelfelder
der eigentlichen Strassenbahn nicht selten ror-
ziehen. Die Hauptstrassen gehen ron der nieder-
Österreichischen Gränze bei Pressburg nach Ofen,
Ton Ödenburg über GOns und Körmend nach
Kroatien, von Brück an derLeitha über Wiesel-
burg und Raab nach Ofen, von Ofen über Stuhl-
weissenburg nach Fünfkirchen, von Pesth über
Erlau und Kaschau nach Galizien, von Szolnok
über Debreczin und Grosswardein nach Sieben-
M L AhmkaäH.
bfirgen (Klausenburg) und vom gleichen Orte
über Arad ebenfalls nach Siebenbürgen (Her-
mannstadt).
$. 44. »clivleM.
Die Zahl der Volksschulen beläuft sich auf
5479- Darunter sind 393 drei- und vierklassige,
welche insofern zu den Hauptschulen und theil-
weise zu den mit Hauptschulen in Verbindung
stehenden Realschulen gerechnet werden können.
Von je 100 schulfähigen Kindern besuchen 61
die Schule. Oberrealschulen bestehen zu Pesth,
Ofen und Pressburg. In Aszod, Csurgo, Debreczin,
Gross- Kanischa, Giins, Gyöngyös, Gyönk, Hajdu-
Böszörmeny , Hajdu - Szoboszlo , Hold - Mezö-
Vasarhely, Iglo, Jaszbereny, Kalocsa, Kaposvar,
Keszthely, Kecskemet, Kis-Kun-Halas , Kis-Üj-
Szallas , Kun - Szent - Miklos , Komom, Levenz,
Losoncz, Marmaros-Szigeth, Mezö-Tur, Nagy-
BÄnya, Nagy-Kallo, Nagy- Karoly Ober-Schützen ,
Papa,Raab,Szalonta,Sator-Alya-Ujhely, Szikszo,
Totis , Trenöin, Veszprim , Waitzen ist je ein
üntergymnasium, in Miskolcz sind zwei Unter-
Das EtfnigreiGli Ungarn. 37
gymnasien^ in Eperies^ Leutschau^ Ödenburg^
Pesth , Preßsburg, Rosenau, Schemnitz je zwei
Obergyranasien ; Arad , Belenyea , Debreczin,
Erlau, Fünfkirchen, Gran, Grosswardein, Käss-
mark, Kecskemet^ Kaschau, Losoncz, Mar-
maros-Szigeth, Miskolcz, Modern, Nagy-Körös,
Neutra, Neusohl, Ofen, Raab, Rima-Szom-
bath, Saros-Patak, Szarras, Szathmar, Szege-
din, Steinamanger, Stuhlweissenburg, Tymau»
Unghvar, haben je ein Obergymnasium. Den
Obergymnasien sind auch jene Gymnasien zu-
gezählt , welche nicht alle (8) Klassen haben,
wozu das von Modern mit nur 7 gehört, welchem
sich die von Rima-Szombat, Unghvar und eines
von Pesth mit nur 6 Klassen anreihen.
§. 45. IVame und ÜTappen.
Der deutsdie Name Ungarn und der ma-
gyarische Name Magyar Orszag (Land der
Magyaren) stammen zunächst beide von dem
Volke der Hungarn oder Magyaren , mit wel-
chem letzteren Namen im strengen Sinne nur
as L
der Hauptstamm der Ungarn bezeichnet wird.
Die Wurzel des Wortes Ungarn ist wohl in dem
Namen der Stadt Unghvar (Burg Ungh) ent-
halten. Der Wappenschild des Königreiches Un-
garn ist in die Länge getheilt, und zur Rechten
achtfach von rother und Silberfarbe quer ge-
streift; zur Linken erhebt sich im rothen Felde
ein silbernes Patriarchenkreuz , aus einer gol-
denen Krone, welche die mittlere Spitze eines
dreifachen grünen Hügels ziert. Das grosse
kaiserliche Wappen enthält auch den Wappen-
schild des ungarischen Distriktes Kumanien.
Derselbe zeigt im blauen Felde einen gekrönten
doppelt geschwänzten rothen Löwen , in der
rechten Obenecke von einem silbernen Monde,
in der linken von einem silbernen Sterne
begleitet.
•^n*
$. 46. Elntlieiliiiis.
Ungarn bildet ein Statthaltereigebiet unter
einem Militär- und Civilgouverneur. Diesem
unterstehen die fünf Statthalterei-Abtheilunp:en
von Pesth-Ofen, ()denburg, Pressburg, Kaschau
Das Eönigreioh Ungarn. 80
und Grosswardein , welchen beiläufig des Lan-
des Mitte, Südwesten, Nordwesten, Nordosten
und Südosten entsprechen.
Die Hauptorte der Statthalterei-Abtheilun-
gen unterstehen unmittelbar denselben.
Die Statthalterei - Abtheilungen werden in
Comitate oder Distrikte eingetheilt.
Jedem Comitate und den vereinigten Distrik-
ten Jazygien und Kumanien steht eine Comitats-
behörde vor. In ganz Ungarn sind 42 Comi-
tatsbehörden. Den Comitatsbehörden unterste-
hen die Stuhlbezirke.
f. 47. Die StottliaMepei-AbtlieUaiis
PestM^OfeM.
Das Verwaltungsgebiet der Statthalterei-
Abtheilung Pesth-Ofen, mit 606.1 9 Quadratmeilen
und 1.564.900 Einwohnern, umfasst die Städte
Pesth und Ofen, dann die Comitate Pesth-Pilis,
Pesth-Solt, Stuhlweissenburg, Gran, Borsod,
Heves, Szolnok, Csongrad und die vereinigten
Distrikte Jazygien imd Kumanien.
%"->?> P-^Jiili-^'^fen :»*^ Hp Sr;iiir 0*fea Bnda) im
*4cbf#*n rr$*r ^i^^r Dnnau mir -ot» Büvolfcenn^
^^n .Vj.'Vyi RJn'^r -.hnem. Sie lit^ iiim Thäle-juif
:*i?ak*h^, K/>r.i'/Ak<*'%r.*^ r»t*>T:ih;iA> di» Ffeiligyiii nebst
;irf^?^.r^i Ff^jlVjrri^r» 'i^'*t>n>ir. . welche 212m Kro-
fÄA 'iJ/risTÄn Ih^U: ^fu^\% mtA : Ine h^en-
ÄtÄ/H rfabÄoj, ^hf^riÄU fegt nur ron Serben
(UHiyAffi) }pf^o}(nff während ^lie übrige Bevölke-
f riff^ b4»rifi«^h« (Tiairi;? d^^iitaeh int^ die Wafiserstadt.
fVfp, hniuUifMno.f die C^hriitinengtadt und dieXeu-
nUk^Hs Ij4#i Oiimi/iormkirche iit durch dag Grabmal
tU*n Uiy.tmt im^ftriffchcri K/inigs aus dem Hause
Ari^/id^ Aw]reHH IIK misgezeichnet* Aus der
tllrkim^hcri Zmi Ntiitit. inif dem Joseplisberg das
(Imb Miriefn i>(9rwisclioS; an dem ron Zeit zu
Zeit tnaliutiKMlHniiolie ISlger erscheinen. Auf*
Das Königreich Ungarn. %1
dem Blocksberge befindet sich die Sternwarte
der Universität von Pesth. An seinem Fusse
liegen warme Schwefelbäder. Am südlichen Ab-
hänge des Blocksberges, der für den Weinbau
ausgezeichnet gelegen ist, steht ein grosser
Versuchsgarten der ungarischen Landwirth-
schaftsgesellschaft fUr den Anbau edler Reben-
sorten. Am Donaustrande liegt die grossartige
Alt-Ofner Schiffs werfte der Donau-Dampfschiff-
fahrtsgesellschaft.
§. 49. Die Stadt Pestla.
Gegenüber von Ofen und damit durch eine
grosaartige Kettenbrücke verbunden, liegt in der
Ebene am linken I>onauufer : Pesth (Pesten), die
volkreichste Stadt des Landes, Ungarns bedeu-
tendster Handelsplatz. Sie hat in der Altstadt
und Neustadt oder Leopoldstadt, dann in drei
grossen Vorstädten über 106.000 Einwohner.
Die ungairiache Gelehrtengesellschaft und das
ungarische Nationalmuseum, welches letztere
in Beziehung auf die sehr zweckmässig und
schön aufgestellte Sammlung der Naturprodukte
4t I. Abfehnitt
des Landes eine Musteranstalt genannt zu wer-
den verdient, haben in Pesth ihren Sitz. Auch
ist dort die Landesunirersität und ein General-
seminar fiir den r. k. Clerus. Handelsinstitute
sind : Eine Filiale der k. k. Wiener Nationalbank,
und der Pesther Lloyd, eine Privathandelsgesell-
schaft; dann die ungarische Commerzialbank.
f. 50 IndaMrie in Pestli-Ofeii.
Die bedeutendsten Industriezweige sind in
Pesth-Ofen ausser dem bei Ofen bereits erwähn-
ten Schiffsbaue , die Branntwein- und die Mehl-
erzeugung. In 4 Dampfbrennereien werden
jährlich 8000 Eimer 30 - 34grädiger Spiritus
erzeugt; und fast diese ganze Menge wird im
Inlande yerbraucht. Der geringste Theil kommt
nach Serbien und Bosnien zur Ausfuhr. In
Pesth; Ofen und Alt-Ofen sind 1 64 Schiffmühlen,
8 Landmühlen und 4 Dampfmühlen thätig und
können jährlich 1 Million Metzen Mehl mahlen.
Drei Vieriheile der erzeugten Waare werden
atusser den Erzeugungsorten, und zum Theil
^ 'VOßUC Landes verbraucht.
Dm Königreieh Ungarn. ^
§. 5t. Das Pestli-Pllifler Cemitat.
Das Pesih-Piliser Comitat hat 94.88 Qua-
dratmeilen und 211.200 Einwohner ohne Pesth,
wo der Sitz der Coraitatsbehörde ist. Es liegt
zu beiden Seiten der Donau und wechselt zwi-
schen Berg- und Tiefland ab. An der nord-
westlichen Gränze des Comitates liegt eine Berg-
gruppe, welche den Gesammtnamen Pilis fuhrt.
Sie ist eine Fortsetzung des Bakonyer-Waldes
und trägt in dem Winkel, welchen die Donau
bildet, indem sie sich nach Süden biegt, die
prächtig gelegenen Ruinen derPlintenburg(Vise-
grad), wo einst die ungarischen Könige residier-
ten. Am östlichen Donauufer liegt Waitzen(Vatz),
mit einer grossen römisch-katholischenDomkirche
im modernen italienischen Stile gebaut, und einem
Taubstummeninstitute. Ausser Pesth findet man
am Bache Räkos das gleichnamige Feld, wo in
alten Zeiten die Landtage unter fireiem Himmel
gehalten wurden. Südlich von Pesth bildet die
Donau die grosse Csepel-Insel^ mit dem Haupt-
4% J. AbMhnüi.
orte Raczkeve, zu welchem ein von Prinz Eugen
erbautes Lustschloss gehört.
$. 58. Das Pestli-Selter Cemltat.
Das Pesth-Soltel- Comitat, mit 89.07 Qua-
dratmeilen und 195.100 Einwohnern , umfasst
einen Theil der grossen ungarischen Tiefebene
zwischen der Donau und Theiss. Der Hauptort
ist der Markt Kecskem^t^ rings umgeben von
der Eecskemeter Heide; wo sandige Weiden mit
Weizenfeldern abwechseln. Kecskemet hat mehr
als 40.000 Einwohner. Im Süden des Comitats
unweit der Donau liegt Kalocsa, mit einer zum
dortigen römisch-katholischen Erzbisthume des
lateinischen Ritus gehörigen Bibliothek von
30.000 Bänden.
$. S8. Das §talilwel00eiibars«r Cemltai.
Das Stuhlweissenburger Comitat mit 71.46
Quadratmeilen und 157.100 Einwohnern enthalt
einen Theil des Gebirgs- und des bis zur Ebene
»ich verflächenden Hügellandes zwischen dem
Plattensee und der Donau. Der Sitz der Comitats-
Dbm Eö'&igrocfa Ungarn. 46
behörde ist Stuhlweissenburg (Szekes Föjervar),
eine sehr alte Stadt unweit den Sümpfen des
Sarröt; einst die Krönungs- und Begräbnisstätte
der Könige Yon Ungarn. Der von König Stephan
dem Heiligen erbaute Dom, in welchem die
Königsgruft sich befand, ist jedoch nicht mehr
vorhanden. Die Gärberinnung zu Stuhlweissen-
burg verarbeitet jährlich 70—80.000 Stück
Schaffelle in ausgezeichnet guter Weise zu Pelzen
(Bunda's). Bodajk , nordwestlich von Stuhl-
weissenburg, hat eine Mineralquelle und eine
stark besuchte Wallfahrtskirche. Al-Csut ist ein
grosses erzherzogliches, wegen seiner muster-
haften Bewirthschaftung berühmtes Landgut.
$. 54. Das Qpaner CemiSat.
DasGraner Comitat, mit 32 .65Quadratmeilen
und 87.100 Einwohnern. Der Sitz der Comitats-
behörde ist Gran (Esztergom), am rechten Ufer
der Donau gegenüber der Mündung des Gran-
flusses. In Gran wurde König Stephan der Heilige
geboren; dort ist der Sitz eines Erzbischofes,
welcher zugleich Primas desKönigreichesUngam
46 T. AlMcknitt.
und Legatos natus des heiligen Stuhles ist. Der
Primas Alexander von Rudnay fing 1821 an, eine
grosse neue Domkirche im modernen italieni-
schen Kuppelstile zu erbauen. Sie steht auf
einem Hügel und gewährt von der Donau aus
gesehen einen grossartigen Anblick. Die Kuppel
erhebt sich 250 Fuss über den Boden der Kirche.
Dotis(]Tata) am Tataflüsschen, das voniVertes-
gebirge kommend sich mehrere Meilen oberhalb
Gran in die Donau ergiesst, hat eine Menge
Tuchmacher, welche das landübliche starke
Kepemektuch verfertigen. Das dortige alte
Schloss war ein Lieblingsaufenthalt des Königs
Mathias Corvinus.
$. 55. Das Berseder ComHat.
Das Borsoder Comitat, mit 61.34 Quadrat-
meilen und 163.200 Einwohnern, im Högel-
lande des westlichen Theissgebietes liegend, und
mit einem Stück in die Ebene reichend , wird
durch das sogenannte ßik- Gebirge in zwei fast
gleiche Hälften getheilt. Miskolcz ist der Sitz
der Comitatsbehörde. Dieser Markt ist einer der
Das Eöiiigreioh Ungarn. 47
wichtigsten Handelsplätze Ungarns. Die Roh-
produkte der Ebene werden dort aufgestapelt
und in den gebirgigen ärmeren Theil des Landes
und selbst bis nach Galizien verhandelt. An
manchem Wochenmarkte werden dort 8 — 10.000
Metzen Getraide verkauft. Im Hintergrunde des
Dios-Györer-Thales, in welchem Miskolcz li^,
sind Eisen - und StahUi&mnier, Glashütten und
eine Papiermühle.
f. 56. Bas Heveser €emHat.
Das Heveser Comitat, mit 59.99 Quadrat-
meilen und 162.300 Einwohnern, erstreckt sich
an den Abhängen der Matra gegen die Ebene
und zeichnet sich durch mildes und gesundes
Klima sowie durch fruchtbaren Boden aus. Der
Sitz der Comitatfibehörde ist Erlau (Eger),
östlich von dem Matra-Gebirge. Die erzbischöf-
liche Kathedrale wurde in den Jahren 1832 —
1837 neu aufgebaut. Erlau hat warme Bäder
und auf den umliegenden Hügeln wächst ror^
trefflicher rother Wein. In Peterväsar ist ein
Schlos» der Grafen KeglevicS; in Paszto eine
%8 T. AlM<!liiiitt.
Cisterzienserabtei. Gyöngyös liegt in einer «rtir
wein- und obstreichen Gegend. Die Mandeln
verdienen unter dem dortigen Obste besondere
Erwähnung.
Die waldreiche Matra ist durch eine Menge
alter Burgruinen ausgezeichnet.
f. 5V. Das Szelnefeer Comltat.
Das Szolnoker Conütat, mit 49.71 Quadrat-
meilen und 91.100 Einwohnern, liegt zu beiden
Seiten der Theiss ganz in der Ebene. Der Haupt-
ort ist Szolnok. Die Bedeutung dieses Handels-
platzes hat durch den Umstand; dass hier gegen^
wärtig der östliche Endpunkt der dem Verkehre
übergebenen ungarischen Central-Eisenbahn ist;
bedeutend gewonnen. Hier war schon früher ein
Stapelplatz für Salz und Bretter aus der Marma-
ros* Tisza-Füred ist durch seine Riemer-, Mezö-
Tur durch seine Töpfer- Waaren ausgezeichnet.
J. 58. Das Csensrdder Cemitat.
Das Csongrader Comitat, mit 57.68 Qua-
dratmeilen und 153.700 Einwohnern, hat die
Das Königreich Ungarn. %9
gleiche Lage wie das vorige, nur ßüdlicher. Der
Sitz der Comitatsbehörde ist die Stadt Szegedin,
mit mehr als 50-000 Einwohnern, nach der Bevöl-
kerung und als Handelsplatz die zweite Stadt
des Landes. Sie liegt am rechten Ufer der Theiss,
gegenüber dem Einflüsse des Maros, und ist dess-
wegen der natürliche Stapelplatz für den Handel
mit Siebenbürgen. Salz, Holz, Wolle, Baumwolle,
Soda^ Seife, Schlachtvieh sind dievorzüglichsten
Handelsartikel. Nordöstlich von Szegedin liegt
der grosse Marktflecken Hold-Mezö-Väßarhely
mit 33.000 Einwohnern, grossem Viehhandel und
vielTabakbau. Nördlich davon findet man Derek-
egyhaza, eine grosse Puszta der Grafen Karoly.
Csongrad und Szentes liegen beide in der Theiss-
niederung und haben dennoch Weinbau, beson-
ders Szentes, dessen Wein für den besten des
ganzen Comitates gilt.
f. 59. Ble Distrikte Smmjgien and
Kiiiiialiien.
Die Distrikte Jazygien und Rumänien mit
88.6 Quadratmeilen und 188.100 Einwohnern.
Heuüer, Österreich. IV. 4
50 I. Abschnitt.
Sie liegen beide imTieflande zwischen der Donau
und Theisß, Jazygien nördlicher, Kumanien süd-
licher. Der Sitz der Coraitatsbehörde ist Jasz-
ber^ny in Jazygien, ein Markt an beiden Ufern
der Zagy va, mit einem Marmorobelisk als Denk-
mal des Palatins Erzherzog Joseph, und beinahe
1 7.000 Einwohnern. In Kumanien sindFelegyhaza
und Halas zwei grosse Marktflecken^ von denen
der erste über 17.000, der zweite über 12.000
Einwohner hat. Die Gegend ist reich an Getraid^
Obst und Wein. Sowohl in Jazygien als in Rumä-
nien findet man Überreste alter Schanzen aus
den Avarenzeiten.
§. 60. Die MattliaMerei-Abtliellaiii; Oden«
Das Verwaltungsgebiet der Statthalterei-
Abtheilung von Ödenburg, mit 616.6 Quadrat-
meilen und 1,734.500 Einwohnern, begreift in
sich die Stadt Ödenburg und die Comitate:
Ödenburg, Wieselburg, Eisenburg, Zala, Somogy,
Baranya, Tolna, Veszprim, Raab,
Dm Königreioli Ungarn. 51
S. 61 Bie Stadt Ödenbnr«.
Der Sitz der Statthalterei-Abtbeilung von
Odenburg ist die Stadt gleichen Namens mit
mehr als 1 6.300 Einwohnern, anmuthig zwischen
dem ßrennberge, einem Ausläufer des Rosalien«
gebirges und dem Neusiedlersee gelegen, von
diesem jedoch durch niedere Hügel getrennt
Odenburg ist durch lebhaften Handel mit
Getraide, Schlachtochsen und Borstenvieh aus-
gezeichnet. Eine Eisenbahn bringt die Stadt in
schnelle Verbindung mit Wiener -Neustadt. In
industrieller Beziehung ist sie durch eine Zucker«
raf&nerie bemerkenswerth.
f. 68. Ba» Odenbourver Comitat.
Das Ödenburger Comitat, mit 56.1 Qua-
dratmeilen und 187.200 Einwohnern enthölt
die Landschaft zwischen Niederösterreich und
dem Neusiedlersee. Der Sitz der Comitatsbehörde
ist Odenburg (Sopron). Der natürliche Reich-
thum dieses Comitates an Wein, Getraide, Holz,
Steinkohlen und Bausteinen kann wegen der
:» T. AbKboitt
Nähe von Wien giif verwerthet werden. Der
Fürst EaterLizy hat in diesem Comitate groäse
Giiter, namentlich die Sehliisser zn Esterliaz«
EifienBtadt fKL« Marton), Forchtenston and
KreaZ; daa Bad zu Grogshöflein, die Mnstffland-
wirtiischaft bei dem bereits genannten Schlooe
Krenz and den grossen Steinbruch ron Mar-
garethen, aus dem jährlich 96.000 Eubikscliah
Bausteine (Leithakalk) grösstentheils* nach Wi«i
gefohlt werden, wo sie jeder Baumeister unter
dem Xamen Margarethenstein kennt. Rust, hart
am westlichen Ufer dr^s Neusiedlersees ist durch
seine Rebenhfigel weithin bekannt und beruhml;.
Es wird vorzüglich Ausbruchwein erzeugt. Süd-
lich von Odenburg ist auf dem Brennberg ein
Steinkohlenbau.
f. «S. Wmm lViMelb«rser €«Biitat.
Das Wieselburger Comitat, mit 36.7 Qua^
dratmeilen und 69.100 Einwohnern, dehnt sich
vom Neusiedlersee bis an die Donau aus. Der
1^ der Comitatsbehörde ist Ungarisch - Alten-
Imnr (Magyar-O-Vär), nahe der Leithamün-
Da« Königreich Ungarn« 58
dung in einen Arm der Donau. Die Stadt hat
ihren Namen von einem alten Schlosse der un-
garischen Könige , das jetzt mit vielen grossen
Gütern im Besitze des Erzherzogs Albrecht ist.
In Ungarisch- Altenburg ist eine k. k. landwirth-
schaflliche Lehranstalt von zwei Jahrgängen, mit
63 Joch Grundstücke für den praktischen Unter-
richt. DasComitat ist mit Ausnahme des grossen
Sumpfes Hansäg^ in den sich der Neusiedlersee
gegen Osten verliert, ein herrlicher Weizenboden
mit abwechselnden Wiesen und Auen und gehört
der kleinen ungarischen Tiefebene an. Wieselburg
(Mosony) ist der Hauptplatz für den Getraide-
handel. Diesem schliesst sichNeusiedel(Nezider)
an. Der Marktflecken Kittsee (Köpcseny), nahe
der Gränze von Niederösterreich hat ein Lust-
schloss des Fürsten Esterhazy mit einer ansehn-
lichen Schäferei. In Karlburg (Oroszvär) unweit
der Donau ist ein Schloss der Grafen Zichy.
§. 64. Bus Elsenbiirver Comitut.
Das Eisenburger Comitat, mit 87.5 Quadrat-
meilen und 293.000 Einwohnern, enthält das
Hügel- und Flachland an der Raab. Der Sitz
der Comitatsbehörde ist Steinamanger (Szom-
bathely) ^ mit einem neuen bischöflichen Dome.
Die Stadt Güns (^Köszegh) hat eine Tuclifabrik
und ausserdem viele einzelne Tuchmacher. Im
Jahre 1531 hat sich die kleine Stadt gegen die
Türken sehr heldenmüthig vertheidiget. Bei
St. Gotthard, wo eine mit Heiligenkreuz in
Niederösterreich vereinigte Cisterzienserabtei ist,
wurden die Türken 1664 geschlagen. Könnend
an der Raab hat ein Schloss mit Park der Fürsten
Batthyani. Rechts von Raab ist im Flachfelde
der einzelne Basalt kegel Sag und an dessen Fuss
die Benediktinerabtei Dömölk mit Klein -Zell
(Kis Czell), einer Marienwallfahrt.
S. 65. Ba« Zalader Comiiai.
Das Zalader Comitat, mit 71.5 Quadrat-
meilen und 218.700 Einwohnern, enthält eine
wecbselvolle Landstrecke zwischen dem Plat-
tensee und der steirischen Gränze, und hat
namentlich längs dem nordwestlichen Ufer des
Plattensees zwischen diesem See und dem Ba-
Das Königreich ÜDgarn. 55
kony er -Walde sehr schöne und fruchtbare Ge-
genden. Die Ansicht der Landschaft ist durch
mehrere einzelne kegelförmige Basalthügel aus-
gezeichnet Der Sitz der Comitatsbehörde ist
Szala-Egerszeg^ an der Szala^ einem Zuflüsse
des Plattensees, mit viel Weinbau. jGrross-Kanischa
(Nagy-Kanisa) ist wegen seines starken Getraide-
handeis, welcher vorzüglich nach Laibach und
Triest getrieben wird, der bedeutendste Ort des
Comitates. Auf einer Halbinsel am Plattensee be-
steht die uralte ßenediktinerabtei Tihany. Unweit
davon liegt der Sauerbrunnen und das Bad Füred,
der besuchteste Kurort des ganzen Kronlandes.
f. 66. Ba» Somogyer Comltat.
Das Somogyer Comitat, mit 114.1 Qua-
dratmeilen und 227.1 00 Einwohnern , ist ein
ziemlich waldiges Stück Hügelland zwischen dem
Plattensee und der Drau und ernährt wegen der
reichen Eichelmast besonders viel Borstenvieh.
Kaposvar, ein Marktflecken am Fludae Kapos,
ist der Sitz der Comitatsbehörde. Der merk-
würdigste Ort des Comitates ist Szigethvär auf
65 L Abfohnitt
einer durch den Fluss Almas gebildeten Insel^
mit den Ruinen des Schlosses, bei dessen Ver-
theidij]^unfr gegen die Übermacht der Türken im
Jahre 1566 Niklas Zrinyi den Heldentod ge-
storben ist.
J. 69. Ba0 Baranyaer Comitat«
Das Baranyaer Comitat, mit 88.3 Quadrat-
meiien und 250.200 Einwohnern, begreift in
sich die Landschaft zwischen der Donau, der
Drau und dem Metseg Gebirge, an dessen Fusse
der Sitz der Comitatsbehörde, die uralte Bischofs-
stadt Fünfkirchen (Pecs), mit 15.600 Einwohnern
sich ausdehnt. An der Donau liegt der Markt-
flecken Mohacs, denkwürdig durch die unglück-
liche Schlacht, in welcher im Jahre 1526 König
Ludwig II. von Ungarn gegen die Türken Krone
und Leben verlor, und durch die glückliche, in
welcher der kaiserliche Feldherr Prinz Karl von
Lothringen im August 1687 die Türken aufs
Haupt schlug. Diese beiden Schlachten bezeich-
nen den Anfang und nahezu das Ende der
Herrschaft der Osmanen über einen grossen
Das Königreich Ungarn. 67
Theil des Königreicheß Ungarn. Tiefer unten in
dem Winkel der zwei Ströme liegen die grossen
Besitzungen des Erzherzogs Albrecht mit dem
Hauptorte Bellye, wo ein von Prinz Eugen
erbautes viereckiges Schloss sich befindet.
§. 68. Ba0 Tolitaer Comitat.
Das Tolnaer Comitat, mit 64,1 Quadrat-
meilen und 207.400 Einwohnern. Es zieht sich
am rechten Ufer der Donau längs dem unteren
Lauf des Sarviz-Flusses bis zu dessen Mündung
und ist besonders reich an Holz, Wein und
Tabak. Der Sitz der Comitatsbehörde ist Szek-
szard, berühmt durch seine feurigen rothen
Weine. Nördlich davon liegt Földvar an der
Donau, mit starkem Hausenfang, südlich davon
am Särviz Bataszek, mit den Ruinen einer
ehemaligen Abtei, deren grosse Besitzungen von
der Kaiserin Maria Theresia zur Gründung
der ungarischen Stiftungsplätze der Theresia-
nischen Ritterakademie in Wien gewidmet
worden sind.
56 I. Abf chiutt.
{• 69. Ba0 Vesaprimer Comitai.
Das Veszprimer Comitat; mit 73.5 Quadrat-
meilen und 183.400 Einwohnern, umfasst die
nordöstliche Umgebung des Plattensees , die
grossen Eichen-, Linden- und ßuchenforste des
ßakony er- Waldes, die Rebenhügel vonSchomlau
(Somlyo), Der Sitz der Comitatsbehörde ist die
Bischofstadt Veszprim mit einer Cathedrale.
Am nördlichen Abhänge des Bakonyer-Waldes
liegen, nur durch den Rücken des Schomberges
(Som-Hegy) getrennt, zwei uralte Abteien,
östlich Zircz, vom Cisterzieiiserorden, mit einer
musterhaften grossen Landwirthschaft, westlich
Bakony-B61, vom Orden der Benediktiner,
schon von König Stephan dem Heiligen 1030
gegründet In Gross - Ganna ist die Marmor-
gruft der Grafen Esterhäzy, in Palota em
schönes jetzt umgebautes Schloss, einst der
Lieblings -Aufenthalt des Königs Mathias Cor-
▼inus^ jetzt ein gräflich Zichy'sches Eigen-
thum.
Da« Königreich Ungarn. H
f « 90. DM Räuber C^rnMut.
Das Raaber Comitat; mit 23.1 Quadrat-
meilen und 82.200 Einwohnern ^ enthalt den
südöstlichen Theil der kleinen ungarischen Tief-
ebene mit den angrenzenden Hügeln und ist
sehr cultiviert und gut bevölkert, aber holzarm.
Der Sitz der Comitatsbehörde ist Raab (Györ),
ein alter Bischofssitz mit mehr als 16.000 Ein-
wohnern und einer noch ron Stephan I. herrüh-
renden Domkirche, in welcher das Haupt des heil.
Ladislaus, Königs von Ungarn, aufbewahrt wird.
Südöstlich liegt: »Der heilige Berg von ün-
gam*, die Erzabtei der Benediktiner von König
Stephan dem Heiligen gestiftet, dem h^ligen
Martin geweiht und daher Martinsberg (^Szent-
Marton, auch Panonhalma) genannt, ein weit
läufiges, schlossartiges Gebäude auf drei Hügeln.
Die Benediktiner dieser grossartigen Abtei ver-
sehen 6 ungarische Gymnasien mit Lehrern und
22 Pfarren mitSeelsorgern. Auf der kleinen Schutt
(Szigetkösz) , einer Donauinsel , liegt Hedervar
mit einem schönen Schlosse der Grafen Viczay.
60 I. Abf chnitt.
{. 91. Bie Staniialterei-AMIiellaiifc
Das Verwaltungsgebiet der Statthalterei-
Abtheilung vonPressburg, mit 602.9 Quadratmei-
len und 1^582.000 Einwohnern^ umfässt die Stadt
Pressburg und die Comitate: Pressburg, Ober-
Neutra, Unter-Neutra, Trenöin, Arva-Thürocz,
Bares, Zohl, Honth, Neograd und Komom.
f. 98. Die Siadt Pressliiirv*
Der Sitz der Statthalterei-Abtheiluug von
Pressburg ist die am Fusse der kleinen Kar-
pathen und am Donaustrome höchst anmuthig
gelegene uralte Stadt Pressburg (Posony), mit
42.000 Einwohnern. Die Domkirche wurde vom
König Ladislaus dem Heiligen 1090 gebaut.
Der Primas von Ungarn und mehrere vornehme
ungarische Geschlechter besitzen dort ansehn-
liche Wohnhäuser,
Die Mehlerzeugung ist bedeutend. Die Press-
burger Mühlthal-GesellschaAi hat 9 Landmühlen
worunter eine Dampfmühle und eine Kunst-
Da« Königr^ch Ungarn. 61
müble. Die einzige Bandfabrik ron ganz Ungarn
besteht zu Pressburg. Das Pressburger Schloss
unmittelbar ober der Stadt gelegen, einst die
zeitweilige Residenz ungarischer Könige, ist seit
langer Zeit eine Ruine.
f. n* Ha» Pressbnrirer Comitat.
Das Pressburger Comitat, mit 56.3 Quadrat-
meilen und 21 6.300 Einwohnern, enthält das süd-
liche Stück der kleinen Karpathen bis an die
Donau nebst den anstossenden Antheilen des
Wiener Beckens und der kleinen ungarischen
Ebene. Der Sitz der Comitatsbehörde ist Press-
burg. In der Marchebene liegt Malacka mit der
Palfy 'sehen Familiengruft. Unweit der March-
mündung erheben sich über der Donau die
Ruinen des noch vor Ankunft der Ungarn in den
Zeiten von Svatopluk, König von Gross-Mähren,
erbauten und im Jahre 1809 von den Franzosen
gänzlich zerstörten Schlosses Theben. An der
Ostseite der kleinen Karpathen liegen in kurzen
Entfernungen die drei Städtchen St. Georgen mit
ausgezeichnet schönen Waldungen, Bösing (Ba-
M L AbfchnitC.
«iny) mit einem Bitterwasser, uud Modern
(Modor) mit einem Schwefelbad. Einen grossen
Theil des Pressburger Comitates nimmt die Insel
Schutt ein, mit den lebhaften Getraidemärkten
Sommerein (Somorja) und Szerdahely.
{• 94. 9iui •lievMewiraer CoHUtat.
Das Ober-Neutraer Comitat, mit 52.3 Qua-
dratmeilen und 205.300 Einwohnern, enihidt
dnen Theil der kleinen Karpathen mit den sie
begleitenden Thalern, westlich bis zur March,
östlich bis zur Waag, eine fruchtbare Wein-,
Wald- und Getraidelandschaft. Der Sitz der
Comitatsbehörde ist Tymau (Nagy-Szombath),
bis 1773 der Sitz der nach Aufhebung des
Jesuitenordens zuerst nach Ofen, dann nach
Pesth rersetzten Landesuniversität, wegen der
vielen Kirchen, Klöster und Thürme einst Klein-
Rom zugenannt Unter den Kirchen ist die
St. Nikolauskirche die vorzüglichste, unter den
öffentlichen k. k. Anstalten zeichnet sich ein
grosses Invalidenhaus aus. V on hier aus werden
auf der Eisenbahn jährlich über 7000 Klafter
Das Königreich Ungarn. M
Holz nach Preßsburg geführt In industrieller
Beziehung ißt Tjnmau durch ein grossartiges
chemisch-pharmaceutisches Laboratorium aus-
gezeichnet; in welchem die köstlichen Heilkräuter
der Karpathen zu Arzneiwaaren verarbeitet wer-
den und sodann einen guten Handelsartikel für
den Orient bilden* Auch ist dort eine Runkel-
rübenzuckerfabrik. In Holitsch unweit der March^
steht ein kaiserliches Lustschloss. Im Waag-
thale liegen : Waag-Neustadtl ( Vag-Ujhely) mit
einem dem ßiu-gunder ähnlichen rothen Wein,
Pißchtian (Pöatkiy) mit einem ausgezeichneten
Schwefelbade, und die Festung Leopoldstadt
(LeopoldvÄr).
§. 95. Da« llnter-IVeiitriiep Comltat.
Das Ünter-Neutraer Comitat, mit 78.8 Qua-
dratmeilen und 208.400 Einwohnern, enthält
das Freistadtl-Gebu'ge sammt den a&stossen-
den Abschnitten des Waag- und des Neutra«-
Thaies. Der Sitz der Comitatsbehörde ist Neutra
(Nyitra), eine kleine uralte Stadt am Flusse
gleiches Namenß. Dort, wo die Neutra die kleine
66 I. Abichnitt.
§. 98. Das Arira-Tliiir«raer Comltat.
Das Ärva-Thüroczer Comitat, mit 55.3 Qua*
dratmeilen und 114400 Einwohnern, enthält
ein Stück des Waagthaies von der Fatra bis zur
Magura, sammt den Seitenthulern Arva und
Thürocz, mit emsiger und zahlreicher Bevölke-
rung, welche das rauhe Gebirgsland zu zeitlicher
Auswanderung zwingt. Kartoffeln, Schafkäse,
Krummholzöhl, Leinwand, Holzwaaren, worun-
ter besonders Schiebkarren, sind die vorzüglich-
sten Erzeugnisse. Der Sitz der Comitatsbehörde
ist St. Martin (Szent-Märton) am Thüroczflusse.
Unweit davon ist das Bergschloss Szklabina
mit einer reizenden Aussicht auf das Comitat^
ein Lieblingsaufenthalt mehrerer ungarischer
Könige, insbesondere Ludwig's I. Der Haupt-
platz für den Leinwandhandel ist Thurdossin
im Ärvathale, wo auch eine grosse Salznieder-
lage für das galizische Salz ist, welches über die
Karpathen geführt und hier aufgestapelt wird.
Am rechten Ufer der Ärva liegt das dreifache
Felsenschloss gleiches Namens, wovon daa
Dft8 Königreich Ungarn. 67
oberste wie ein Storchennest auf einem Schorn-
steine dem jähen Felsenzacken aufgebaut ist.
{. 99. Ba« Barser Comltaf.
Das Barser Comitat, mit 42.7 Quadratmei-
len und 113.800 Einwohnern^ enthält Theile der
Thäler der Gran und der Neutra mit einigen
Nebenthälern ) im Norden ausgezeichnet durch
Goldminen ; im Süden durch Weizen^ Reben^
und Eichen. Der Sitz der Comitatsbehörde ist
Aranyos-Maroth, an der Neutra, mit Tuch-
webern. Im äussersten Norden des Comitates liegt
der merkwürdigste Ort desselben^ die Bergstadt
Kremnitz (R6rmöcz-bänya} mit den weltbe-
rühmten Goldgruben und einer Münze. Heiligen-
kreuz (Szeat Kereszt) an der Gran, hat ein
schönes Schloss des Bischofs von Neusohl. Süd-
licher an dem gleichen Flusse liegt St. Bene-
dikt, eine ehemalige von König GejM I. ge-
stiftete Benediktmer- Abtei jetzt im Besitze des
Gran^- Domkapitels. Bei Skleno, im Gebirge
südlich von Heiligenkreuz, ißt im Tuff eine heisse
^ I. Abschnitt.
Grotte, die als Schwitzbad benützt wird , nebst
heißsen Quellen, welche sehr heilsam sind,
§. 80 Das Zohler romltat.
Das Zohler Coraitat, mit 49.1 Quadrat-
meilen und 91.900 Einwohnern, ist das Quellen-
gebiet der Gran mit den umliegenden Gebirgen
bis zur Wasserscheide und dem oberen Theile
des Krupinathales , ausgezeichnet durch K\aexk
und Kupfer, AValdungen und Getraidefelder«
Der Sitz der Comitatsbehörde ist Neusohl (Besz-
tercze Banya) an der Mündung der Bistriz in
die Gran, mit Kupfer und Eisenhämmern. Nord-
V
lieh davon im Gebirge liegt Herrengrund (Spani
Dolina) mit einem silberhaltigen Kupferbergwerk
und Quellen, aus deren Wasser sich an hinein-
gelegtem Ijsen i-eines Kupfer ausscheidet (Ce-
mentkupfer) Weiter oben im Granthaie liegt
Briesen (Brezno Banya), wo vortrefflicher Schaf-
küse erzeugt v/ird. Auch ist dort eine Striegel-
fabrik, in welcher jährlich bei 4000 Bund Striegel
verfertiget werden. In Rhenitz und in Liebethen
sind ärarische Eisenwerke.
Das Königreich Ungarn. ^
{. 81. Da« HentMer Cemliai.
Daß Honther Comitat, mit 44.3 Quadrat-
raeilen und 115.800 Einwohnern, enthält Theile
des Eipel- und des Gran-Gebietes, und ist im
Norden reich an Metallen, im Süden reich an
Getraide und Wein. Der Sitz der Comitats-
behörde ist Ipoly-Sagh an der Mündung der
Krupina in die Eipel mit ergiebigem Wein- und
Maisbau. Im Norden des Comitats fast auf der
Wasserscheide der Gran und Eipel liegt sehr
zerstreut auf Hügeln und in Schluchten die Berg-
Stadt Schemnitz mit einem reichen Gold- und
Silberbergwerke und einer k. k. Berg- und
Forstakademie , wovon die erste aus vier , die
zweite aus drei Jahrgängen besteht. Der Kal-
varienberg von Schemnitz ist ein besuchter
Wallfahrtsort.
{. 88. Dmi ]¥eeffrlUler Cemitat.
Das Neograder Comitat, mit 76.7 Quadrat-
meilen und 170.200 Einwohnern, begreift zum
grösseren Theile das obere Gebiet der Eipel in
70 I. AtMckoHt.
sich, reich an Eicheuwäldern , Weinbergen,
Weizenfeldern, Sauerbrunnen und alten Schlös-
sern. Es hat seinen Namen von der zerfallenen
BurgNeograd, wenige Meilen vom Donaustrande
auf einer Bergspitze gelegen. Die slovakischen
Bauern des Comitates beschäftigen sich im Winter
viel mit Töpfer- und Holzarbeiten, und treiben
damit im südlichen Ungarn gegen Lebensmittel
Tauschhandel. Der Sitz der Comitatsbehörde ist
Balassa-Gyarmathy ein durch Jahrmärkte belebte
Marktflecken, nahe an der Eipel. Im Norden
des Comitates liegt der Marktflecken Lossontz
in einer fruchtbaren Ebene am Flusse gleichen
Namens.
§. 68. Da« Komorner Coniitai.
Das Komorner Comitat, mit 39.3 Quadrat-
meilen und 91.500 Einwohnern, enthält das öst-
liche Ende der kleinen ungarischen Tiefebene,
und wechselt zwischen Versumpfung und grosser
Fruchtbarkeit. Die Donau und die dort einströ-
mende Waag- Donau sind Veranlassung zu leb-
haftem Handel. Der Sitz der Comitatsbehörde
Das Königreich UngariL 71
ißt die großfle Festung Komorn (Komarom} in
dem Winkel, den die Waag-Donau mit dem
HauptBtrome bildet, oder, was das Gleiche be-
deutet, an der äussersten ößtlichen Ecke der
Donauinsel Schutt. Die Festung hat sich wäh-
rend der ganzen langen Türkenzeit als unüber-
windlich behauptet.
S 84. Die Sinithalterel- AliiheUiiiiff Haschaii.
Das Verwaltungsgebiet der Statthalterei-
Abtheilung von Kaschau, mit 685.1 Quadrat-
meilen und 1,412.200 Einwohnern, umfasst die
Stadt Kaschau, dann die Comitate Abauj-Toma,
Gömör, Zips, Saros, Zemplin, ünghrar, Beregh-
Ugocs und Marmaros.
{. 8S. Ble »tmdt HaaeMaii.
Der Sitz der Statthalterei-Abtheilung des
Verwaltungsgebietes Kaschau ist die Stadt glei-
ches Namens am rechten Ufer des Hernad, der
Hauptstapelplatz des Handels von Ungarn mit
Galizien und Russisch-Polen, mit 10.200 Einwoh-
nern, ausgezeichnet durch eine schöne gothische
7% I. Abscknitt.
Domkirche von 1340, und eine k. k. Rechts-
akademie. In industrieller Beziehung ist eine
grosse Lederfabrik bemerkenswertb.
S 86. Bas AbauJ-Tornaer Comltat.
Das Abauj-Tornaer Comitat, mit 57.6 Qua-
dratmeilen und 164.20Ö Einwohnern, umfasst
Theile der Flussgebiete des Hernäd und der
Bodva, im Süden mit viel Weinbau, im Norden
mit viel Schafzucht. Ks ist reich an Laubwäldern
und von der Haupthan delsstrasse , die nach
Galizien führt , durchzogen. Die Berge sind
metallreich. Der Sitz der Comitatsbehörde ist
Kaschau. Westlich davon im Gebirge liegen die
Eisenwerke Ober- und Uriter-Metzenseilen und
die Gold-, Silber-, Kupfer- und Spiesglanz-Berg*
werke von Arany-Idka. Unweit davon befindet
sich die grosse und prächtige Prämonstratenser-
Probstei Josz (Jaszö), aus dem 13. Jahrhundert
Bei Telke-Banya hat der Fürst Bretzenheim
eine Porzellanfabrik. In Torna, ehemals dem
Hauptorte des kleinsten Comitates von ganz
Das Köragpreich Ungarn. 73
Ungarn^beBitzen die Grafen Keglerich ein Schlots
mit einem Ziergarten.
{. 87. Dm ««mCrer C^mltM.
Das Gömörer Comitat, mit 70.0 Quadrat-
meilen und 162.400 Einwohnern, enthält zum
größßten Theile die Flussgebiete des Sajo und
der Rima bis zu ihrer Vereinigung, und rdcht
im Norden bis an den hohen Königsberg. Es
erzeugt, viel Leinwand, Eisenwaaren und Bretter.
Der Sitz der Comitatsbehörde ist Rima-Szombath
(Gross-Steflelsdorf) an der Rima, mit Pferde-
märkten. Am Sajo liegt in einer reizenden und
fruchtbaren Gegend Rosenau, mit einer bischöf-
lichen Residenz, lebhaften Getraidemärkten, einer
Leder- und einer Steingutfabrik. Die Bewohner
sind in verschiedenen Industriezweigen thtttig,
ausser in den genannten insbesondere auch in
Verfertigung von Grobtuch,Kotzen, Wachskerzen»
in Bereitung von Meth und im Bleichen von
Leinwand. In den Gebirgsthälem, welche strah-
lenförmig vom Königsberge auslaufen, bestehen
viele Eisenhütten, insbesondere zuMurany,Tset-
n I. AbMbmtt.
neky Nagy- Rotze (Gro8«-Rauschenbach) und
Dobschau.
f. 88. Da« Slpser CemlMi.
Das Zipser Comitat^ mit 64.2 Quadratmei-
len uud 170.200 Einwohnern^ enthält die Quel-
lengebiete der Flüsse Hemad und Poprad mit
der dazwischen liegenden Hauptwasserscheide
von Europa und mit dem höchsten Theile der
Tatra. Es ist eine Gebirgslandschaft ohne Wein-
bau, aber mit schönen Flachsfeldern und guten
Schafweiden ; im südlichen Theile mit reichen
Kupferadem, im nördlichen mit vorzüglichen
Sauerbrunnen. Der Sitz der Comitatsbehörde ist
Leutschau (Lotse), eine alterthümliche schön
gelegene Stadt in einem Seitenthale des Hemad«
flusses , durch die grosse Orgel ihrer gothischen
Hauptkirche ausgezeichnet. Südöstlich davon in
einem anderen Seitenthale liegt Szepeshaz mit
dem Sitze des katholischen Bischofes der Zips.
In den südlichen Gränzgebirgen liegt die kupfer-
reiche Bergstadt Schmöllnitz (Szomolnok}. Im
Gebiete des Poprad ist die bedeutendste Stadt
Dal Königreich Ungarn. 75
Eässmark^ an der Hauptstrafise aus Ungarn nach
Galizien gelegen^ mit lebhaftem Handel^ beson*
ders in Wein und Leinwand. Westlich davon in
emem hohen Gebirgsthale der Tatra liegt der
Sauerbrunnen Schmöks. DasComitat ist grossen^
theils von Colonisten aus Niedersachsen bewohnt.
|. 69. Ba« Sfireser Cemliat.
Das Saroser Comitat^ mit 66.1 Quadratmei-
len und 166.400 Einwohnern, enthält die unga-
rischen östlichen Beskiden vom Austritte des
Poprad aus der Zips bis zum Passe von Dukia
sammt einem breiten Saume der südwärts strei-
chenden Nebenketten und Thäler, und zeich-
net sich vor allen anderen Comitaten durch
seine Opalgruben aus; es ist überdiess r^ch an
Salzquellen und Gesundbrunnen. Den Boden
bedecken im Süden Laub- im Norden Nadel-
wälder fast zur Hidfte. Der Sitz der Comitats-
behörde ist Eperies, eine lebhaft;e und schön
gelegene Stadt an der Tarcza, welche mit
Leinwand und Hegyallyaer Weinen handelt.
Unweit davon ist die grosse k. k. Salzsiederei
76 I. Abschnitt.
von Sovar. An der Topla liegt Bartfeld, eine
alte Handelsstadt an der Strasse nach Galizien»
deren Sauerbrunnen insbesondere von den pol-
nischen Nachbarn stark besucht wird.
{. 90. Bas Zempliner Cemiiat.
Das Zempliner Comitat, mit 107.5 Quadrat-
meilen und 255,800 Einwohnern , ist eines der
ausgedehntesten Comitate von Ungarn, ein
Ausschnitt aus der ganzen Breite der Karpa-
then von der galizischen Gränze bis an die
Theiss, der grössere Theil des Flussgebietea
des Bodrog, höchst verschieden in Klima und
Produkten, einzig durch die Güte und den Reich-
thum seiner Weine. Der Sitz der Comitatsbe-
hörde ist Satoralya-Ujhely, am Südrande der
Karpathen, wo unweit davon in der grossen
ungarischen Tiefebene die von der Theiss, dem
Bodrog und dem Ticze gebildete Insel Bod-
rogköz beginnt. Die Flüsse, welche diese Insel
bilden, sind dort so fischreich, dass nach Über-
schwemmungen mit den im Schlamme zurück-
gebliebenen Fischen die Schweine gefüttert wer-
Das Königreich Ungarn. 77
den. Am Ticze, ausserhalb der Insel , liegt die
Prümonstratenser - Probstei Lelesz. Das Wein-
gebirge Hegyallya erzeugt auf 5 Quadratmeilen
jährlich bei 500.000 Eimer. Der berühmteste Theil
desselben ist am südlichen Ende der Berg von
Tokay und auf diesem geben den besten Wein die
sogenannten M^zes Maie. Ausgezeichnet sind auch
die Weine von Täilya^ Zambor Mäd und Tarczal.
f. 91. Da« llüi^liwälrer Cemliai.
Das Unghvarer Comitat, mit 52.7 Quadrat-
meilen und 116.1Ö0 Einwohnern ; enthält zum
grössten Theile das Gebiet des Unghflusses^ reicht
zwar wie das Zempliner Comitat von der gali-
zischen GrUnze bis zur Ebene und erzeugt im
Süden Wein, liegt aber im Ganzen höher und
rauher und der produktive Boden ist fast zur
HälAe mit Forsten bedeckt, die wegen der
schlechten Verkehrsmittel wenig Nutzen abwer-
fen. Der Sitz der Comitatsbehörde ist Unghvar,
reizend an der Öffiiung des Unghthales gegen
die Ebene gelegen. Nordwestlich von ünghvär
besteht das Schwefelbad Szebranz.
78 L AlMKrhmti.
f. 98. Da« Bereffli-VipeMaer Cemltai.
Dafi Ber^h-Ugocsaer Comitat^ mit 84.6
Quadratmeilen und 184.500 Einwohnern, ent^
hält beinahe daB gesammte Gebiet des Labor-
czaflusses und ein Stück der Ebene zu beiden
Seiten der Theiss von ihrem Austritte aus dem
Gebirge angefangen. In der theil weise ver-
sumpften Ebene ist es mit tippiger Pflanzen- und
Thierwelty in den Bergen grösstentheils mit
Wald bedeckt. Der Sitz der Comitatsbehörde igt
Munkacs an der Ofihung des Laborczathales
gegen die Ebene^ in dessen Nähe das feste Berg*
schloss gleiches Namens aufragt und die Alaun*
Sudwerke des Grafen Schönborn ^ welcher im
Comitate grosse Besitzungen hat^ betrieben
werden. In und um Munkacs werden viele grobe
Bauernpelze 9 Guba genannt » verfertiget. Zur
Verwerthung des vielen Holzes sind mehrere
Pottaschensiedereien im Gange ^ namentlich in
Szolyra und Hatmeg. Tisza-ljlak an der TheiflB
zeichnet sich durch lebhaften Handel aus.
Dm Königreich Ungarn. 79
{. 98. BMI Mä^rmaroser Cemltni.
Das MarmaroserComitat; mit 180.8 Quadrat-
meilen und 182.400 Einwohnern; ist das aus-
gedehnteste ; abgeschlossenste; salz- und holz-
reichste aller ungarischen Comitate. aber auch
das am dünnsten bevölkerte und am wenigsten
kultivierte. Es enthält das Quellengebiet und
den Oberlauf der Theiss bis zu deren Austritte
aus den Gebirgen und im Osten ein kleines
Anhängsel vom Quellengebiete der Bistrita; eines
Zuflusses des Seret. Der Sitz der Comitats-
behörde ist Szigeth in der schönen Thalsohle,
welche die Mündung der Iza in die Theiss bildet.
Hier befindet sich die Hauptniederlage des Stein-
salzes aus den grossen Bergwerken, die in den
Seitenarmen der Karpathen liegen , welche die
Marmaros von Siebenbürgen trennen. Das reichste
dieser Bergwerke ist südöstlich von Szigeth bei
Ronaszek; diesem am nächsten stehen die Berg-
werke von Sugatag und Szlatina. Die Grllnz-
thäler gegen Galizien sind mit unwegsamen Ur.
Wäldern bedeckt und nur wenige Ansiedelungen
80 I. Abfchnitf.
unterbrechen die abgelegene Wildniss. Viele,
jedoch wenig benützte Sauerbrunnen entquellen
dort den Gebirgen* An der WestgrUnze des
Comitates liegt Huszt, wo Hanf und Wein
gedeiht und von dem ßergschlosse gleiches Na-
mens eine weite Aussicht auf die grosse un-
garische Tiefebene sich aufthut
§. 94. DI« Staithalterei-AMIielliinfr
GroMMwardeln.
Das Verwaltungsgebiet der Statthalterei-
Abtheilung von Grosswardein, mit 612.7 Qua*
dratmeilen und 1,410.300 Einwohnern, umfasst
die Stadt Grosswardein und die Comitate Süd-
Bihar, Nord-Bihar, Arad, Bckes-Csanad, Szabolcs
und Szathmar.
§. 95. Die Htmdt «roMMwardeln.
Der Sitz der Statthalterei- Abtheilung Gross-
wardein ist die Stadt gleiches Namens an der
Ostgränze der grossen ungarischen Tiefebene
gegen die letzten Hügeln usläufer des sieben-
bürgischen Erzgebirges, zu beiden Seiten des
Das Ktfnigreieh Ungarn. 81
Sebes- Koros, mit 21.200 Einwohnern. Die Ein-
wohner beschäftigen sich viel mit Landwirth-
schail ; unter den Handwerkern zeichnen sich
die Töpfer aus.
$. 96. Da« SAd-Blliarer Cemltat.
Das Süd-Biharer Comitat, mit 1 45.5Quadrat-
meilen und 305.300 Emwohnem, begreift An-
theile der Gebiete des schwarzen und schnel-
len Koros und des Berettyo in sich und ist
im gebirgigen Theile durch die vorzüglichsten
Marmorbrüche von ganz Ungarn , in der Ebene
durch die sumpfigen Eichenforste ausgezeichnet,
in welchen eine grosse Menge von Borstenvieh
gemästet wird; am Saume der Hügel wächst
Wein, in den Thälem Mais. Der Sitz der Co-
mitatsbehörde ist Gross wardein (Nagy-Vdrad).
In der Nfihe sind warme Bäder und in dem
durch deren Abfluss lauen Bache Pecze wächst
eine dem altligyptischen Lotos verwandte Blume
wild , welche die ungarischen Botaniker Graf
Waldstein und Professor Kitaibel die Thermen-
Seerose (Nymphaea thermalis) genannt haben.
Heufler, Österreich. IV. 6
82 I. AbMhnitt.
Im Hintergrunde des Thaies des Sebes-Körös
liegen die reichen, silberhaltigen Kupfergruben
von R^banya (i^om. Baia de aram4).
|. 99. Bas Mord-Biharer Comltat.
Das Nord-Biharer Comitat mit 112.2 Qua-
dratmeilen und 200.500 Einwohnern, enthält
ein grosses Stück der ungarischen Tiefebene im
Osten der Theiss und im Norden des Berettyo^
und zeichnet sich durch die Menge von Soda
und Salpeter, welche aus dem Boden gewon-
nen wird, durch seine grossen Viehheerden
und seine fruchtbaren Weizen- und Tabakfel-
der aus.
Der Sitz der Comitatsbehörde ist Debre-
czin, die dritte Handelsstadt Ungarns, mit mehr
als 40.000 Einwohnern und über 4000 meist
niedrigen Häusern, die einen sehr grossen Raum
einnehmen. Der jährliche Umsatz dieses Han-
delsplatzes beträgt zwischen 20 und 25 Millio-
nen Gulden. Auf den vier grossen Jahrmärk-
ten werden die Hauptgeschäfte in Hornvieh,
Pferden, Speck, Wachs, Honig, Leinwand und
Das Königreich Ungarn. 83
Seife, lauter ungarischen Landesprodukten, ge-
macht, wogegen die mannigfaltigen, besonders
Wiener - Industrieerzeugnisse angekauft werden.
Handwerker, welche die Bedürfhisse der magya-
rischen Tracht befriedigen, insbesondere Csismen-
macher, K6penyegschneider und Euopfstricker,
gibt es dort sehr viele; ausserdem wird riel Seife
aus Soda gemacht und riel Salpeter gesotten,
auch werden thöneme Tabakspfeifen in Millionen
verfertiget. In keiner grösseren Stadt Ungarns
ist magyarisches Wesen so unvermischt anzu-
treffen, als in Debreczin, mitten in der grossen
Heide gleiches Namens, dem uralten Wohnplatze
des Reitervolkes der Magyaren. Dioszeg, süd-
östlich von Debreczin, baut vorzüglichen Tabak.
S. 96. BMI Arader €«Biltot.
Das Arader Comitat, mit 96.9 Quadrat-
meilen und 239.900 Einwohnern, ist ein Streifen.
Landes zwischen dem Marcs und schwarzen
Koros, im westlichen Theile der grossen Tief-
ebene, im östlichen dem siebenbürgisch-karpathi-
sehen Erzgebirge und dessen Ausläufern zu-
04 I. AbtAmtL
gehörig mit Tortreflflichen Rebensorten auf den
Hügeln und sehr frachtbarem Weizenboden in
der Ebene. Der Sitz der Comitatabdiörde ist
AltrArady am rechten Ufer des Maros, der Stadt
Neu-Arad und der Festung Arad im Temeser
Banat gegenüber; eine lebhafte Handelsstadt
mit 19.500 Einwohnern« Der beste Wein des
Comitates ist der Meneser, welcher am Aus-
gange des Marosthales in der Ebene wachst.
Nördlich daron, gleichfalls an der Gränze der
Ebene; liegt aui' einem hohen Felsen das Schloss
VilagosY&r mit einer prächtigen Aussicht auf
das grosse ungarische Tiefland.
|. 99. Baw B<ke»-CMiiiäder €«mitat.
Das B^kes-Csanader Comitat; mit 101.3
Quadratmeilen und 266.300 Einwohnern, durch-
aus ebeU; liegt zwischen dem Koros und Maros
und ist, wo Sümpfe nicht hinderlich sind, von
der grössten Fruchtbarkeit, reich an Weizen,
Hornvieh und Schafen mit guter Kammwolle,
erzeugt ganz vorzügliche Zwiebeln , Wasser»
melonen und vortrefflichen Reps. In den Sümpfen
Das KöDigreicfa Ungarn. 85
halten sich viele Reiher auf^ deren Federn zur
Nationaltracht der vornehmen Ungarn gesucht
werden. Die Dörfer und Märkte sind durch
Grösse^ Weitläufigkeit und zahlreiche Bevölke-
rung ausgezeichnet. Der Sitz der Comitatsbehörde
ist Gyula, am weissen Körös^ mit den Ruinen
eines festen Schlosses. Der Marktflecken Csaba
hat 23.000; der Marktflecken Mako 22.600 Ein-
wohner. Das von Kaiser Joseph IL im Jahre
1785 gegründete Gestütt Mezöhegyes flir den
Bedarf der k. k. Armee ist eine der grössten An-
stalten ihrer Art. Von dort aus hat sich auch
einige Obstzucht im Comitate verbreitet. Süd-
westlich davon liegt Csanad^ wo König Stephan I.
im Jahre 1036 ein Bisthum errichtet hat, das
noch den alten Namen Csanäd trägt, dessen Sitz
aber nach Temesvär verlegt ist.
|. 100. Bm Ssab^lcMr C^mltot.
Das Szabolcser Comitat, mit 52.7 Quadrat-
meilen und i 38.200 Einwohnern, enthält ein Stück
der grossen Tiefebene in und an dem Winkel,
welchen die Theiss mit ihrem gegen Norden
86 I. Abschnitt.
gerichteten Laufe bildet. Sein Boden ist abwech-
selnd schilfiger Sumpf oder soda- und salpeter-
reiche Steppe. Der Steppenboden ist theilweise
bereits in Ackerland verwandelt, auf dem ror-
zäglich Korn gebaut wird. An Holz und gutem
Trinkwasser ist grosser Mangel. Der Sitz der
Coraitatshehörde ist Nagy-Källö im Süden des
Comitates zwischen Sümpfen gelegen, mit einer
Salpetersiederei. Ostlich davon liegt Nyir-Bätor,
der Stammort der Bathori.
$. 101. Das Ssathmdlrer Comitat.
Das Szathmarer Comitat, mit 103.6 Qua-
dratmeilen und 238.900 Einwohnern, enthält
die Landschaft zwischen dem Szamos und der
Krasna bis zur Theiss, ist im Osten gebirgig
und metallreich, im Westen eben. Der ebene
Boden ist in den Flussniederungen sumpfig, in
der Nyirgegend dagegen etwas erhöht und
sandig. Der Sitz der Comitatsbehörde ist Szath-
mar-Nemethy am Szamos, mit 10.50 Einwoh-
nern, seit 1804 der Sitz eines katholischen
Bisthums, mit 5 stark besuchten Jahrmärkten und
Das Königrdch Ungani. 87
zahlreichen Leinwandwebern. Ostlich davon, in
einem gebirgigen Seitenthale des Szamos, liegt
die Bergstadt Nagy-Banya (rom. Baia-mare),
in der Nähe mit Gold- und Silbergruben, und
unweit davon der Flecken Felsö-Bänya (rom.
Baia de sus), mit dem gleichen Bergsegen. Süd-
westlich von Szathmar-Nemethy in der Ebene
liegt Nagy-Karoly, mit einem grossen Lust-
schlösse der Grafen Karoly.
IL Abschnitt.
Die Woiwodschaft Serbien und das Temeser-Banai.
Dieses Verwaltungsgebiet, 5S1.12 Quadratmei-
len gross, kann als das Land zu beiden Seiten
des unteren Laufes der Theiss von der Mün-
dung des Maros angefangen bezeichnet werden
und erstreckt sich westlich bis zur Donau, öst-
lich bis in die Karpathen. Im Süden überschreitet
das Gebiet auf eine kurze Strecke die Donau,
indem von Syrmien, dem Zweistromlande zwi-
schen der Drau und Save, die Bezirke Ruma
und Ulok dazu gehören ; im weiteren Laufe der
Südgränze wird es von der Donau durch die
Militärgränze getrennt
Die Woiwodfchaft Serbien und dai Temeter-Banat 89
f. 103. THeUe.
Der grösste Theil ist ebenes Tiefland, nur
2 — 300' über dem Meeresspiegel gelegen, und
enthält die Fläche zwischen der FrnSka Gora,
dem letzten Ausläufer der Alpen, und dem
Banater Gebirge, der zu den Karpathen gehö-
rigen Verbindung mit dem Systeme des Balkan's.
Der Rest des Gebietes wird von der FruSka
Gora und dem Banater Gebirge eingenommen,
namentlich Ton jener im Süden, so dass der
ganze Antheil am rechten Donaustrande dazu
gehört, Ton diesem hingegen im Osten läng«
der dortigen Gränzlinie.
f. 104. Da» CSebiet der Miiripatlieii.
Zwischen dem magyarischen und wallachi-
schen Tieflande ist die Donau durch das ange-
führte Verbindungsglied des Balkansystems mit
desi Karpathen eingeengt. Wo die berühmte
Felsküppe Babakaj den gewaltsamen Durch-
bruch des Stromes bezeichnet, reicht das Banat
fast an den Donaustrand. Dort, bei Üj-Mol-
90 U. Abfchnitt.
dava, erhebt sich der Berg Alibeg, zugleich die
Südspitze des Gebietes und der Anfang des
Banater Gebirges. Der Hauptkamm des dort
beginnenden Zuges bleibt fast immer an der
OstgrUnze und hat zwei Hauptknoten, wo auch
die höchsten gemessenen Punkte sind, nämlich
den Semenic (44580 an den Quellen der Temefi
und die Poiana Rusca (44330 bei den Quellen
der Bega und an der dreifachen Gränze des
Banates , der MilitUrgränze und Siebenbürgens.
Mehrere Zweige, die sich je weiter nördlich,
desto ausgedehnter und sanfter in die Ebene
ziehen uud verflachen, gehen in westlicher
Richtung von dem Hauptknoten ab. Der Aus-
läufer zwischen der Bega und Maros bildet das
Hügelland zwischen Arad und Temesvar.
S. 105. Die Teletskaner SandHIhffel«
Am rechten Ufer der Theiss südlich von
Theresiopel ist die Fläche durch die ausge-
dehnten , jedoch sehr niedrigen Teletskaner
Sandhügel unterbrochen, welche nur Aufschwem-
mungen sind und keinem Gebirgssjsteme ange-
Die Woiwodschaft Serbien und das Temeser-Baoat. 91
hören. Sie bilden mehrere trockene Bachthttler,
gleich den arabischen Wadi's, eine Erscheinung,
welche innerhalb der Reichsgränzen in solcher
Ausdehnung nur injenerGegend angetroffen wird.
I* 106* Fllksse und steHeiide Clewft»»er«
Die Donau, zu deren Wasserbezirke das
ganze Verwaltungsgebiet gehört, durchzieht oder
bespült dasselbe in einer Länge von beiläufig
33 Meilen. Sie tritt ober Bath-Monostor, mit
dem die Ostseite der Insel Margitta ober Mohacs
bildenden Arme an die Gränze des Gebietes
und verlässt es bei Neusatz. Die Theiss theilt
das am rechten Donauufer gelegene Gebiet in
gerader Richtunjg von Norden nach Süden in
die kleinere westliche Hälfte oder die Badka
und in die grössere östliche oder das Banat.
Ihre Nebenflüsse im Gebiete sind der Maros,
die Aranka und die Bega. Die Temes^ der Karas
und die Nera münden unmittelbar und sttmmt-
lich ausser dem Gebiete in die Donau. Die Temes
bewässert in unzöhligen Krümmungen den ebenen
Theil des Banates. Der Karas und die Nera sind
99 n. Abaolmitl.
Bergwässer, welche den südlichsten Theil des
Gebietes angehören. Die Donau und die Theiss
erfüllen wegen ihres an und fiir sich schwachen
und wegen des sehr gekrümmten Laufes noch
schwächeren Gefälles das Tiefland theilweise mit
Sümpfen. Unter den Seen oder vielmehr Pfützen
ist der Palicsersalzsee; nahe bei Theresiopel in
der Baöka der grösste und nimmt einen Flächen*
räum von beiläufig 0.2 Quadratmeilen ein.
|. 109. Die Einwoliiter naeli StAmmen.
Von den Einwohnern, deren Gesammtzahl
1,411.057 beträgt, sind 406.000 Slaven, 398.000
Romanen, 340.000 Deutsche, 241.000 Magyaren,
16.000 Juden und 12.000 Zigeuner, ausserdem
noch einige Griechen, Italiener, Armenier und
Türken.
f. 10§. Die eiBBeineii StAmine.
Die Slaven vertheilen sich in 290.000 eigent-
lichen Serben, 43.000 Sokacen undBunjevacen,
(^zwei serbischen Seitenstämmeu) , 28.000 Sic-
vaken, 22.000 Bulgaren, 7000 Ruthenen, 2700
Die WoiwodfchafI SeiWe& und dM Temeter-Baiial. tS
Kroaten und 170 Polen. Die Gränzen der ein-
zelnen Volksst&mme sind sehr verwickelt und
die Bevölkerung sehr vieler Ortschaften ist eine
sehr gemischte. Dennoch lassen sich för die vier
überwiegenden Nationen im^ Allgemeinen Gränzen
ziehen, so dass Syrmien, die Landschaft jenseits
der DonaU; serbisch, die Badka, die Landschaft
zwischen der Donau und Theiss, im Norden
magyarisch, im Süden serbisch, das Banat, cüie
Landschaft zwischen der Theiss und dem Gebirge,
im Westen serbisch, hu Osten, mit Ausnahme
zweier bedeutender deutscher Sprachinseln an
der Marcs, daffim am Karas und an der Nera,
romanisch ist.
(. tW^ Bim HtfwiAaer »••li Rellsleiieii.
Unter den Einwohnern sind 679.000 grie-
chisoh-nicht^uniert; 626.000 katholisch, darunter
11.600 des griechischen, die Übrigen des latei-
nischen Ritus, 50.000 Protestanten der augs*
burgischen, 36.000 der helvetischen Confession
und 16.000 Israeliten. Alle eigentlichen Serben^
dann fest alle Romanen sind grieohisch-nicht-
M n. Abfclmm.
unlert; diel^okacen und Bunjeracen; die meisten
Doiitscheti; fast alle Bulgaren und Kroaten, dann
der ^ÖSAte Theil der Magyaren sind Katholiken
dos lateinischen , die Ruthenen y dann wenige
Hombnon Katholiken des griechischen Ritus. Die
Katholiken des lateinischen Ritus stehen in der
Baöka unter dem Erzbischofe ron Kalocsa ia
Ungarn, im Banate unter dem in Temesvar
residierenden Bischof ron Csanad^ in Syrmien
unter dem Bischof von Diakovar in Slavonien.
Die Katholiken des griechischen Ritus haben
einen Bischof %u Lugo^ , die nicht • unierten
kriechen haben Bischöfe zu Temesrär, Neusats
und WorschctE.
fr 110. ¥erili«ltaiis «er BevAlkerwsc-
Auf der Quadratmeile leben im Durchschnitte
nur 2708 Menschen. Die ganze Bevölkerung ist
in 8 StiidUMK 65 Marktflecken, 689 Dörfern
und 134 IVädieii und Pustten so vertholt. dais
a\>f die Oxiadr^nneile nicht einmal twei Ort-
^ohi^tWn k\MunK^n. l^ OrtsdiaAen Mnd aber
hliutUr C^vK^ l^^ 10 a«» Einwohne haben die
Die Woiwodachaft Serbien and das Temeser-Banat. 96
Städte Maria Theresiopel, Zombor, Temesvär,
Werschetz und Neusatz^ dann die Marktflecken
Gross-Becskerek, Zenta,ßaja und Nagy-Eikinda.
§. 111. Roherzeui^iiisse des lUineralreiehes.
Der Bergbau ist auf das banatische Gebirge
beschrankt. Gold findet man zu Oravita und
Dognaäka (durchschnittlich zwischen 30 und
40 Mark), Silber zu Oravifa, Dognaöka, Sasca
und Moldava (3200 bis 4000 Mark im Durch-
schnitte), Kupfer an denselben Orten, dann zu
Deutsch- Cikleva und zu Deut8ch-Gladna(jährlich
bei 8 bis 10.000 Zentner), Eisen zu Besica^
Deutsch - Boc^an , Oravita , Sasca , Gladna^
Nepomuceniwerk und Theresiawerk (im Ganzen
über 30.000 Zentner jährlich), ausserdem auch
Blei; Glatte, Zink und Galmei, Bei der Ausbeutung
der Kupfererze wird auch Schwefel gewonnen.
Steinkohlen werden an mehreren Orten aus-
gebeutet, insbesondere bei Steierdorf, westlich,
und G&rlesti; nördlich von Oravita. Die dortigen
Steinkohlen gehören zu den besten des ganzen
Reiches.
96 n. AlMelmitl.
$. 118. Der pr^dulLtlwe B^den im Alls«-
meiiieii.
Von je 10.000 Joch des Bodens sind 8647
produktiv. Im Ganzen sind 4,418.000 Joch pro-
duktiv, wovon fast die Hälfte Ackerland ist
Vom Reste fallen 960.000 Joch auf Wiesen
und Weiden, 950.000 auf Waldungen und Ge-
strippe, 223.000 auf Weingarten und 55.000 auf
Hausgttrten. Der Boden ist durchgängig von
besonderer Güte und bedarf mit Ausnahme
einiger Sandflächen in der Ba6ka und der ge-
birgigen Gegenden im Banate nicht einmal der
Düngung, welche dort durch die Brache ersetzt
wird. Zur Entsumpfung des Tieflandes dienen
der Berzava- und der Wersetzkanal , welche
bei Margitica sich vereinigen und dann in die
Teme« münden.
|. HS. ]B«liepaettsifti»»e äkem PflanBen«
reicKes*
Die Landwirthscbaft und insbesondere der
Ackerbau sind in diesem Verwaltungsgebiete
Die Woiwodschaft Serbien und das Temeser Banat. 9t
die Hauptgrundlage alles geschäftlichen Ver-
kehres. Man rechnet die jährliche Produktion
an Getraide auf 10 Millionen Metzen, worunter
V3 Weizen und V3 Mais. Die vorzüglichste
Handels waare ist Weizen. Der Hafer der Baöka
ist der beste im ganzen Reiche, auch der Hanf
gedeiht dort ganz vortrefilich. Der Reisbau
nimmt eine untergeordnete Stelle ein; hingegen
ist der kürzlich eingeführte Repsbau schnell sehr
bedeutend geworden. Der Holznutzen der Wal-
dungen wird auf 1 Million Klafter geschätzt. Im
Allgemeinen herrscht im Flachlande HolzmangeL
Einen Nebennutzen der Waldungen geben die
Knoppern; sie schlagen aber häufig fehl
|. 114. R«herBeuffiiiii»e dem Tliierrelelieii.
Unter den Hausthieren sind die Pferde,
Schafe und Schweine vorherrschend. Kein Rron-
land des Reiches hat verhältnissmässig zum
Flächenraume so viel Pferde, im Ganzen 397.000
Stücke, auf der Quadratraeile 762, während
z. B. Tirol auf dem gleichen Flächenraume nur
45 hat. Die Deutschen und die Magyaren treiben
Heufler, Österreich. IV. 7
96 II. AbMtaitt.
die Pferdezucht; die Serben treiben die Rind.
Viehzucht mit Sorgfalt. Die Schweine werden
im Flachlande vorzüglich mit Mais gemilstet,
im BöTglande werden Schafe in grosser Menge
doch voja grobwolliger Art gehalten.
$• 115. IndnMrle und Handel.
Die Industrie beschränkt sich beinahe nur
auf Kleingewerbe und landwirthschaftUche Ne-
benprodukte, worunter Spiritus aus Zwetschken^
unter dem Namen Sliwowitz bekannt, das bedeu-
tendste i^t. Die Flachs- und Hanfleinwanderz^a-
gung wird nur als Nebenbeschäftigung betrieben
und nur die Seilerarbeiten sind von einiger
Bedeutung. Auch die Gewebe aus Schafwolle
werden im Allgemeinen nur filr den Haus-
bedarf im Hause erzeugt , doch gelangen Tep-
piche und besonders Kotzen aus Syrmien auch
in den Qandel. Auch die Erzeugung von Leder
ist von einiger Bedeutung, namentlich in Syrmien
wird viel Corduanleder verfertiget Der Handel
des Gebietes lässt sich iin Allgemeinen auf den
Austausch von Getraide gegen Kolonialwaaren
Die Woiwodschaft SerlMen and d«f Temeier Banat 99
und Indußtrieerzeugolfise zurückfuhren* Die Han-
dels- und Gewerbekammer des Kronlandes ist
in Temesvar.
|. 116. l¥a00erittrMi«en.
Die Verkehrsmittel zu Wasser sind viel
bedeutender als die zu Laiide. Die Donau und
die Theiss werden mit Dampfschiffen befahren,
der schiffbare Maros bespült dieNordgränze bis
zur Theiss, dieTemes ist von Lugos nn schiffbar.
Die schiffbaren Kanäle sind : Der Franzens-
odei* Baifer Kanal, durchschnittlich 10 Klafter
breit, 6 Schuh tief, mit einer Tragfllhigkeit von
7 — 8000 Zentner, von der Donau ober Mo-
nostorszeg quer durch die BaSka bis zur Theiss
bei Tisza-Földvär, und der ßegakanal, welcher
durch die Bega, deren Bett grösstentheils für
den Kanal benützt ward und durch die Temes
mittels des von Costil bis Kiszelö reihenden
Verbindungskanales gespeist wird. Er wird von
Temesvar an mit Schiffen von 3—4000 Zentner
Tragkraft befahren und reicht auf dem Gebiete
bis unter Gross-Becskerek.
100 n. Abtdmitt.
Der Franzenskanal allein trug im Jahre
1852, 2850 Schiffe und 237 Flösse; 1267 bela-
dene Schiffe und 195 beladene Flösse fährten
3,570.000 Zentner Waaren, darunter 2,601.000
Metzen Weizen.
|. 119. l4andMra00en.
Die Verbindungen zu Lande sind sparsam
und besonders im Flachlande wegen des man-
gelnden Schotters sehr unvollkommen. Eine
Hauptstrasse führt vonNeu-AradüberTemesvar
nach Lugos und von dort aus in drei Armen
nach Siebenbürgen, die Militärgränze und in
den Bergwerksbezirk von Oravita. Dort beginnt
die Eisenbahnlinie Steierdorf- Basia:^ für den
Steinkohlentransport bis an die Wasserstrassö
der Donau. Die Hauptstrasse ^ welche Essek mit
Karlowitz verbindet, durchzieht längs der Donau
den syrmischen Antlieil des Verwaltungsgebietes.
$. 119. Sehuleii.
Unter 604 Volksschulen sind 26 Haupt-
schulen. Von je 100 schulfUhigen Kindern be-
Die Woiwodschaft Serbien und das Temescr Banat. 101
sncheti 60 die Schule. Eine geregelte zweiklassige
ünterrealßchule ist in Werschetz , eine solche
dreiklassige ünterrealschule in Zombor. Ünter-
gymnasien befinden ßich in Gross - Becskerek,
Maria -Theresiopel, Neu- Verbas und Neusatz,
Obergymnasien in Teraesvar und Baja.
f. 119. IViiiiie aiidl IViippeii.
Der NameSerbien stammt ron dem Volke der
Serben, der Zuname des Banates von dem Flusse
Temes. Die Namen Woiwodschaft und Banat
sind aus dem Slavischen stammende Benen-
nungen und bedeuten so viel als Herzogthum
und Herrschaft.
Das grosse kaiserliche Wappen enthält auch
die Schilde von Serbien und Rascien, einemTheile
des jetzigen Fürstenthums Serbien, wovon auch
die österreichischen Serben, welche theilweise von
dorther einwanderten, noch heutzutage im ge-
meinen Leben Raizen (verdorben Razen} genannt
werden. Der Wappenschild von Serbien zeigt
im rothen Felde einen natürlichen schwarzen
Schweinskopf schräg -rechts mit dem Rüssel
iW IL Abicbnitt*
aufwärts gewendet^ dem ein silberner Pfi^ im
Rachen steckt, das von Raszien im blauen Felde
drei mit dem Buge aufwärts gerichtete silberne
Hufeisen, zwei und eines gestellt
f. 120. Elniliellans.
Das ganze Gebiet bildet einen Statthalterei-
bezirk mit den Kreisen von Temesvar, Lugo^,
Gross-Becskerek , Zombor und Neusatz.
|. 131. MBU Hfiaptstfidt Temesirar.
Die Hauptstadt Temesvar, zugleich eine
starke Festung, ist unmittelbar der Statthalterei
untergeordnet. Sie liegt am Beginne der Schiff-
barkeit des Begakanales, an der Gränze des
Flachlandes, nur 294' über dem Meeresspiegel
und hat 20.000 Einwohner.
|. 123. Der Temesirärer Krel«.
Der Temesvarer ICreis reicht in einem ver-
schmälerten Streifen von dem Maros bis zur
Siidgränze des Gebietes und begreift Theile des
banatischen Flach- und Hügellandes in sich.
Die Woiwodfchalt Serbien und das Teroeser Banat. f 0?t
£r ist 102.3 Quadratmeilen gross und zählt
820.800 Einwohner. Am Maros liegen Lippa und
Neu-Arad, beide Stapelplätze für den Salzhandel
aus Siebenbürgen. Im Süden des Kreises liegt
Werschetz (rom. Ver^eti), eine Stadt von 17.700
Einwohnern am Rande des Hügellandes, das ganz
Torzüglich llir den Weinbau geeignet ist. Cakova
an der Temes verdient als Geburtsort des ser-
bischen Gelehrten Dositelj Obradowic Erwäh-
nung. Ba Denta an der Berzava wird Reis gebaut.
f. 183. D«r I«iis«^er Kreis.
Der Kreis von Lugo;^ y mit 93.5 Quadrat-
meilen und 218.900 Einwohnern, enthält das
Berg' und Hügelland längs der ganzen Ostgränze.
Er ist durch seinen Bergsegen, welcher zuvor
nach den einzelnen Fundorten aufgezählt wurde,
ausgezeichnet. Die Kreisstadt Lugofr liegt in
einer wein- und maisreichen Gegend an der
Temes. Die dortigen Sandalen- (Opintschen-)
Macher erzeugen für den landesüblichen Bedarf
zwischen 80—40.000 Paare. Der Hauptorf. für
IH IL AbfchBiU.
den Bergbau ist Deutsch -Oravita, eine gut-
gebaute Stadt im Gebirge zwischen dem Karas
und der Nera, mit dem Sitze der Bergwerks«
direktion,
$. 184. Der €}r«0«-Be«sKereker Kreis.
Der Kreis von Gross- Becskerek, mit 127.3
Quadratraeilen und 336,700 Einw^ohnern ist das
sumpfige ebene Tiefland des Banates. Der
Hauptort Gross - Becskerek am Begakanal hat
15.300 Einwohner. Der vorzüglichsfe Platz für
den Getraide- und namentlich den Weizenhan-
del des Banates ist Uj-ßecse (Neubecse) an
der Theiss. Besonders im nördlichen minder
sumpfigen Theile des Kreises sind grosse Markt-
flecken mit sehr wohlhabenden Getraidebauern,
namentlich: Gross- Kikinda, Hatzfeld (Zsomboly)
und Nagy-Szent-Miklos.
%. %2&. Der Xomborer Kreis.
Der Zomborer-Kreis , mit 108.4 Quadrat-
meilen und 340.400 Einwohnern ist ein Theil
Die Woiwodich«ft SttUen «nd das Temeier Banat. W
des Tieflandes zwischen der Theiss und der
Donau. Die Ebene wird durch die Teletskaner
Sandhügel unterbrochen, welche beiläufij; die
Mitte des Kreises einnehmen und im Ganzen äie
Gestalt eines gegen Südosten offenen Ittnglichen
BAlbrundes haben (§« 105).
Die Eichenwälder an der Donau und dier
sumpfige Marschboden geben Geilegenhieit sü
ausgedehnter Schweinzucht Die Schweine werden
nach den häufigen Überschwemmungen mit den
zurückbleibenden Fischen gemästet. Der Haupt-
erwerbszweig ist jedoch auch in diesem Kreise
der Getraidebau.
{. 186. Da« weltlilatorlsclie ScUaclitfeM .
Ton Zenta.
Der Zomborer Kreis enthält das welöiisto'*
rische Schlachtfeld von Zenta an der Theiss;
wo der kaiserliche Feldherr Prinz Eugen am
11. September 1696 die Macht der Türken ge-
brochen hat, welche in Folge dieser Schlacht die
meisten Eroberungen auf dem Reichsboden im
Frieden von Karlowitz aufgeben mussten.
IM If.
f IZH. EliMEetae #r#e.
Der Sitz der Kreisbehörde ist Zombor,
lebhafter Handelsplatz mit 22.000 EinwohiMm.
IMe volkreichste Stadt des VerwaltDngsgebietes
ist Maria Theresiopel (Szabatka) mit 33.000
Einwofanem, der Hauptplatz fiir den Pferdc-
handel. An der Donau liegen : Baja, auf desMti
Jahrmtirkten der Preis des Borstenviehes auf den
grössten Theil des Reiches Wirkung ausübt und
Apätin, ausgezeichnet durch seinen HanfhandEeL
|. 188. Der IVensatser Mreis.
Der Neusatzer Kreis, mit 73.5 Quadratmeilen
und 193.900 Einwohnern, enthält den südlichen
Theil des dem Gebiete angehörigen Tieflandes
zwischen der Donau und Theiss (der Baöka)
und das S3n:mische Berg- und Hügelland jenseits
der Donau, soweit es dem Gebiete einverleibt
ist Das Land am linken Donauufer ist reich
an Getraide, das Land am rechten Donauufer
an Obst und Wein. Neusatz (^serb. Novi Sad,
mag. Ujvid^k) an der Donau ist eine kaum
Die Woiwodfcluift SerHen und das "^emefer Bttn*t. i07
100 Jahre alte, jetzt aufblühende Handelsstadt
mit 10.000 Einwohnern, ßaif, am Bache Mosz-
tonga^ hat der Landschaft Ba£ka den Namen
gegeben. Zu Bok in S3n*mien9 an der Donau,
starb am 23. Oktober 1456 imt dortigen Kloster
seines Ordens der heilige Franziskaner Johann
CapistraU; der grosse Ereuzprediger gegen die
Osmanen. In der nahen, theilweise bewaldeten
Fruska gora, welche ein überaus mildes und
gesundes Klima hat, bestehen, mehrere Klöster
griechisch-nicht-unierter Basilianer-Mönche.
ni. Abschnitt.
Doi Grossßrsienihufu Siebenbürgen.
Das Grossfürstenthum Siebenbürgen, 1054.8
Quadratmeilen gross, ist das östliche Gränzhoch-
land des Reiches und wird in seiner ganzen
Ausdehnung von den Karpathen und deren
Ausläufern und Vorgruppen erfüllt.
<. mo. Die Randsehlrs« und Insbesondere
der dutllelie «ränsBUs.
Die Karpathen beginnen im Nordosten mit
dem Gebirgsknoten von Rodna, welchem der
ungarische Viso, der siebenbiirgische grosse
Szamos und die bald der Bukowina zueilende
goldene Bistrita entspringen, umziehen dann den
Osten des Landes und bilden in ihrer ganzen
Dal GroMÜifiteiitliiiiii Siebenbürgen. IM
Länge dieWaBserscheide ein^reeitB zwischen den
Gebieten der Theiss und des Alt, anderseits
zwischen dem Gebiete des Seret, ohne Je mit
dem Höhenkamme die Gränze ded Reiches zu
überschreiten.
Die höchste Spitze dieses ganzen Zuges
befindet sich m dem Gebirgsknoten von RodeJEi
und heisst das Euhhom (Inieu) 7159' hoch. E^
senkt sich gegen Süden immer mc^^ so, dass
die Kammhöhe endlich zwischen 3 — 4000'
bleibt, aus welcher unbedeutende höhere Wald*
kuppen emporragen« Dieser Grttnzzug entsendet
zwei bedeutende Äste in das Innere des Landes.
Der Erste trennt die Quellen des Mwos yöii
jenen des Alt und erhebt sich im Har^tta noch
auf 5424'; der zweite am linken Ufer des Alt
hat den Büdös 3495' mit seinen Tulkanischen
Spuren: Dem Kratersee St. Anna (Szent Anna
T6) und den Schwefelgashöhien«
Wo die Karpathen die Südgrftnze des Lan-
des erreichen, erreichen sie plötzlich eine viel
m Uh AbMbiütl.
bedeutendere Höhe uod bilden mehrere präch-
tige, schroffe Gruppen ron Hochgebirgen aus
Kalk. Zu diesen gehören der Ciaca (621 7^, der
Königßtein (Piatra Kraiului 7101') und der
Buceci 7951 ^ Westlich von diesen ausgezeich-
iM^ea Ralkrieseu liegt ebe Reihe von Urgebir-
gen, welche das Land gegen die Wallachei ab-
schliessen und zugleich die Südgränze des
Reiches bilden. Sie wird durch den Durchbruch
des Alt in zwei Hauptgruppen geschieden^ von
welchen die östliche die Fogarascher Gebirge
enthält und ihren Höhenpunkt von 8040' mit
dem Negoiii erreicht Die westliche Hauptgruppe
vft nichts so wild und nicht so hochgelegen wie
die östiiche, erreicht aber mit dem Rete4atu
ober Hat^ noch die Höhe von 7854'.
$. ISS. 19*11 «iebenbllrslMclie firBseblr^e.
Dieser Gruppe scUiesst sich; durch den
Marcs getrennt, das siebenbürgische Erzgebirge
aU; dessen nördliche mit ausgedehnten Forsten
bedeckte Ausläufer an der ungarischen Gränze
(das Krasni^ Gebirge} dem Lande den latei-
Dal Grotsflür«teiit|i««i Siebenbürgen. iii
mschen Namen Tr^nssilvaiiia (dag Land hmter
dem Walde} , gegeben haben, l^s ist exn
Gebirge von grosser Mannigfaltigkeit d^ Ge*
birgsarten mit einzelnen Basaltbergen i unter
denen die Detunata in der Gestalt mnber kolos-
salen Orgel sich besonders auszeichnet. Der
höchste P^nkt ist der ßihar, w^her 5840'
erreicht^ in der Regel blmb^n jedoch di^ Höhen
zwischen 3 und 4000'.
f. m. Der ndvMlelie «rftnuus*
Yop j^n^p Gebirgskette , welche mit den
Knoten Ton Bodna da« Land betritt, und es wei«
terhin gegen Osten absqhlies^ti trennen mh
mehrere Äste^ von welchen der nördlichste Sie-
benbürgen von Ungarn scheidet und den Ciblef
mit einer Höhe von 5601' enthält,
f. 1S4. DiM lauere diee li«a4lee.
Das Innere des Landes zwischen diesen
Randgebirgen und ihren HauptUsten i»t ein Berg-
und Hügelland mit deutlich zu unterscheiden-
den Höhenzügen , welche dem Laufe der zahl-
tu m. Atochnitt.
reichen Gewässer folgen. Die Thäler sind zwi-
schen 5—1500', die Höhenzüge zwischen 1000
und 2500' hoch. Grössere Ebenen* gibt es im
Lande nicht, doch liegt ziemlich in der Mitte des
Landes östlich von Klausenburg die Mezöseg
Crom. Campia) oder Klausenburger Heide, ein
sehr fruchtbares, unbewaldetes, welliges Flach-
land. Kleinere Hochflächen breiten sich am Fusse
der südlichen Gränzgebirge bei Kronstadt, Her-
raannstadt und Hateg aus. Die vorzüglichsten
Städte von Siebenbürgen liegen sämmtlich über
1000', namentlich Hermannstadt 1372', Klausen-
burg 1098', Kronstadt 1839' hoch. Der tieftte
Punkt liegt am Austritte des Marcs (bei 500Q.
|. 1S5. ^ie l¥a00erffehlete und liiAhesondere
die FM0«e Teme«, JTIul mtd Seret.
Ganz Siebenbürgen gehört zum Wasser-
gebiete der Donau, und wenn deren unmittelbare
Nebenflüsse berücksichtiget werden, namentlich
zu den Gebieten der Flüsse Theiss, Temes, Jiul,
Alt und Seret. Die Temes hat im Südwesten, der
Jiul im Süden ein ganz kleines, aber interessantes
Das GrostAiriteiiibiim Siebenbürgen. 113
Gränzgebiete; durch das erste führt der PafiS des
eisernen Thores, durch das letzte der Vulkanpass
in das Land. Zum Gebiete des Seret gehört eine
Menge von Grfinzbächen; welche einen schmalen
Streif längs der ganzen nordöstlichen, östlichen
und südöstlichen Grftnze einnehmen. Längs dieser
Gränzbache fahren mehrere Pässe ausser Landes,
nämlich der Pass von Borgo in die Bukowina,
die Pässe von Gyimes und Oitos in die Moldaui
der Pass von Budeu in die Wallachei.
§. 136. Ble übrigen urasseripeblete und Iiui«
besondere das des SEaros.
Der bei weitem grösste Theil des Landes
gehört den Gebieten der Theiss und des Alfs an,
und zwar die grössere Hälfte (durch den Marcs,
Koros und Szamos) der Theiss, die kleinere
dem Alt. Durch den Marcs, Szamos und Alt
werden die drei Hauptthäler des Landes gebildet.
Das längste ist das Thal des Marcs, welcher im
Osten zwischen den Bergen Magos und Fekete
Risz entspringt und fast die Mitte des Landes
durchfliesst In seinem Mittellaufe von Maros-
Heuflcr, Österreich. IV. 8
11% . HL
Vasarfaely bis Deva bildet er ein sdidnet
Thal. Er nimmt rechts den AranjTOS,
Waldstrom des Erzgebirges , links die Kokel,
den Mühlenbach, die Strell ond cüe Cema mirfl
£Ke Kokel entsteht ans dem Znsammenfl n mp
der grossen und kleinen Kokel, xweier Gabel>
flfisse mit ziemlich parallelerRichtung, welche nik
ihren Zubächen den gemeinsamen Charakter
eines sehr unregelmässigen Laufes haben und je
nach der Witterung bald durch Trockenheh, bald
durch Überschwemmungen Schaden bringen.
i. 1S9. Sie CSeaiete der
Der Szamos entsteht bei Dees aus der V<
änigong des grossen und kleinen Szamos» Beide
konmien aus ^ntg^engesetzten Wel^egenden»
dar grosse aus dem Nordosten vom Rodnacr
Gebirge y der kleine aus dem Südwesten Yom
Erzgebirge und mit dem Quellbache der wannoi
Szamos aus Ungarn, Der Szamos strömt von
Dees an nordwestlich gegen die ungarische
Grime. Er nimmt ausser der Gränze die Krassuia
Das GrossfHrttenthnm Siebenbürgen. 115
auf^ welche die äusserste nordwestliche Ecke
des Landes durchströmt
Einige kleine Gränzgegenden im Westen
gehören durch den Er, Berettyo, Sebes-Körös und
Fejer-Körös, yon denen die drei ersten im Krasz-
naer Gebirge entspringen, der letzte aber im Erz-
gebirge seinenUrsprunghat, dem Körösgebiete an«
S. 188. Dmi Oeblet de« Altlla«fte«.
Das dritte Hauptthal des Landes ist das
Altthal. Der Alt entspringt im östlichen Gränz-
gebirge, und verlässt dort, wo er den Rothen-
thurmpass durchschneidet, das Kronland. Sein
Gebiet umfasst beinahe die ganze südöstliche
Ecke des Landes und nicht nur die höchsten
Gebirge, sondern ausser dem bereits genannten
Rothenthurmpasse auch noch die anderen in
die Wallachei führenden Pässe, nämlich den
Pass von Törzburg und den von Tömös.
S. It9. Stelieiide €Iewft««eF.
Ausser einigen kleinen Gebirgsseen (§'1^^)
besitzt Siebenbürgen keine eigentlichen Seen,
If« m. AbMhmtt.
denn die stehenden Wässer, welche in derGegend
zwischen dem Aranyos, dem kleinen Szamos
und dem Maros vorkommen , sind eigentlich nur
Pititzen, welche nach Regengüssen zurückbleiben.
Die grösste derselben ist der sogenannte Hodo-
scherSee, drei Meilen lang, aber so schmal, dass
er an einzelnen Stellen sogar überbrückt ist.
§. 140. Die Bewolmer naelt SiAmmen.
Die Bevölkerung des Landes beträgt
2,074.000 Seelen, worunter 1.200.000 Romanen,
535.000 Magyaren, 192.000 Deutsche, 78.000
Zigeuner, 15.000 Juden, 7000 Armenier, und
ausserdem einige 100 Bulgaren und Friauler.
§• 141. Die drei Hauptsiämme.
Die Romanen bilden den überwiegenden
Theil der Bevölkerung und nehmen die ganze
westliche Hälfte des Landes ein, mit Aus-
nahme mehrerer grösseren magyarischen und
einiger kleineren deutschen Sprachinseln; sie
behaupten femer das Übergewicht im Norden,
wo sie mit Deutschen in Berührung kommen,
Da« GrossfürtteDthum Siebenbürgen. 117
und umsäumen das Land in Süden, wo sie auf
die zwei grossen deutschen Sprachinseln stossen^
deren Hauptorte Hermannstadt und Kronstadt
sind. Die Deutschen sind fast ausschliesslich
im 13. Jahrhundert eingewanderte Kolonisten
aus dem alten Niedersachsen. Die Magyaren
und insbesondere die zu ihnen gehörigen Szekler
bewohnen ausschliesslich den grössten Theil der
östlichen Gränzgebirge und die Mitte des Landes.
§. 148. Die übrigen StAmme.
Die Armenier leben zumeist in Elisabethstadt
(mag. Ersebetvaros, rom. IbasfalAu), Szamos-
üjvar, Kanta und Gyergy6 Szent-Miklös. Die
Bulgaren bewohnen einige Dörfer in der Nähe
von Hermannstadt unter den Deutsclien. Die
Friauler haben sich im Gebirge von Orlath als
Holzhauer festgesetzt. Die Zigeuner findet man
im ganzen Lande. In grösseren Ortschaften
haben sie meistens eigene Gassen oder Vorstädte.
Die Juden haben sich unter dem Schutze des
katholischen Landesbischofes in Karlsburg an-
<jesiedelt und beziehen von dort aus die Miirktc.
118 UI. Abwhmii.
f. 14S. Die ElnwokMer nacli RelisloiteM.
In Hinsicht des Religionsbekenntnisses
theilen sich die Einwohner in 867.000 Katholiken,
worunter 648.000 des griechischen Ritus oder
unierte Griechen, 219.000 des lateinischen und
7600 des armenischen Ritus, dann 637.000 nicht
unierte Griechen , 295.000 Evangelische hel-
vetischer, und 198.000 Evangelische augs-
burgischer Confession , 46.000 Unitarier und
15.000 Juden. Die Romanen sind sämmtlich
griechisch-uniert oder griechisch- nicht -uniert,
die Deutschen meistens augsburgischer Con-
fession. Die Magyaren sind theils katholisch,
theils helvetisch (reformiert), theils unitarisch.
Die Katholiken des lateinischen und armeni-
schen Ritus stehen (mit Ausnahme eines Theiles
des Szilagy-Somlyöer Kreises, dessen katholische
Bewohner zu dem bischöflichen Sprengel von
Grosswardein gehören) unter dem katholischen
Landesbischof, welcher zu Karlsburg residiert.
Die unierten Griechen stehen unter dem zu
Dm Grogslunienthum Siebenbürgen. 119
Blasendorf residierenden Erzbischofo; mit dem
Titel von Karlßbürg, dann unter dem Bischöfe
von Szamos-Ujvar; die nicht-unierten Griechen
unter dem Bischöfe in Hermannstadt. Die Kvan*
gelischen beider Confessionen, dann dieünitarier
stehen unter Oberconsistorien und Superinten-
denten. Der Landes-Superintendent der Augs-
burgischen Confession residiert zu Blpthelm; der
Landes - Superintendent der Helvetischen zu
Maros-Väsärhely, der Landes-Superintendent der
Unitarier zu Klausenburg.
{• IM. Vertkellaiis der Bew^lkerans.
In Siebenbürgen werden 25 StädtC; 65 Märkte
und 2684 Dörfer gezöhlt. Nur drei Ortschaften,
nämlich die Städte Kronstadt^ Rlausenburg und
Hermannstadt haben mehr als 10.000 Einwohner.
Im Ganzen kommen auf die Quadratmeile 1966
Einwohner. Am stärksten sind bevölkert die
Gegenden am Cibin und am Unterlaufe des
Alfs, am schwächsten jene an dem grossen
Szamos.
1«! UL Abiebnitt.
i 1#5. WLmMeneuswäimme de« niMeralrelcMes.
Siebenbürgen ist durch seinen Reichtiium
an edlen Metallen ausgezeichnet, und übertrifll
durch seine Goldproduktion alle anderen Kron-
läuder. Die wichtigsten Fundorte von Golderzen
sind bei Zalathna, Abrudbanya, Verespatak,
Offenbanya und Na!Qrya<r, die wichtigsten Gold-
wäschereien bei Olah-Pian, am Maros, Szamos
und Aranyos. An den Fundorten der Golderze
wird auch Silber ausgebeutet. Die jährliche Aus-
beute betrug vor Kurzem bei 4000 Mark Gold
und 6000 Mark Silber, und ist im Steigen.
Ausserdem wird auch Quecksilber, Kupfer, Eisen
und Eisenvitriol gewonnen. Die Eisenproduktion
ist im Verhältniss zu den anderen Eisenländern
der Monarchie noch unbedeutend, hat aber in
der letzten Zeit zugenommen , und es bestehen
gegenwärtig 137 Eisenwerke. Das Steinsalz tritt
an vielen Orten zu Tage, besonders im Innern
des Landes ; es wird zu Maros-Ujvar (rom. Uiora),
Torda, Kolus (rom. Cosocna), Dees-Akna (rora.
Ocna), Salzbur^j; O^^n' Viziikni, rom. Ocna),
Daf GroMfSrstenUiiiiii Siebenbürgen. If f
und Parajd benützt. Die Gesammtausbeute be.
trägt gegen 700.000 Zentner. Zu Holbach bei
Kronstadt; zu Michelsberg bei Hermannstadt
und zwischen Schorpendorf und Weisskirchen bei
Schassburg sind Braunkohlenflötze im Betriebe.
Die jährliche Gesammtproduktion an Mineral-
kohlen beträgt 247.000 Metzen. Im Norden des
Landes werden vortreflFliche Mühlsteine gebro-
chen; besonders bei Csicsö-Üjfalu.
f. 146. Der produktive Boden Im
Allipemelnen.
Von je 10.000 Joch sind nur 7690 pro-
duktiv; woran die vielen Hochgebirge Schuld
sind. Siebenbürgen wird in diesem ungünstigen
Verhältnisse nur von Tirol und Vorarlbergs dem
entgegengesetzten Gränzhochlande des Reiches^
übertroflfen. Von der produktiven Bodenfläche
von 8,111.000 Joch sind 3,842.000 mit Wäldern,
2,120.000 mit Äckern, 1.505.000 mit Wiesen
und Gärten, 1,046.000 Joch mit Weiden, 96.000
Joch mit Weingärten besetzt.
tn m.
{. 149. WLmMewmemgimimme des Pflj
relclies.
ÜDter dem Getraide sind die Hauptfirüchte :
Maiß, welcher insbesondere ron denRomänen an-
gebaut wird, welche daraus ihre Nationalspeisen
bereiten, Weizen, grösstentheils von Deutachen
angebautj Roggen und Hafer. Die Menge der
gewonnenen Kartoffeln erreicht kaum eine halbe
Million Metzen ; der Bau dieser Frucht hat zu-
meist bei den Sachsen und Szeklern, weniger
bei den Romanen Eingang gefimden. Der Wein-
bau wird vorzüglich im Thale des Maros und
der Kokel betrieben. Der Ertrag des Graslan-
des und der Waldungen ist im Verhaltnisse zu
ihrer Ungeheuern Ausdehnung ein sehr geringer.
In manchen Gegenden ist sogar Holzmangel
fühlbar und man hat desshalb bereits angefan«
gen, sich der Mineralkohlen zu bedienen«
S l#8. RakerseuipiilsHe des TMerrelclies.
Die Pferdezucht ist, vorzugsweise bei den
Deutschen, nicht unbedeutend ; das Siebenbürger
Pferd von reiner Zucht wird wegen seiner Be-
Daf Grossfiirttenttiiim Siebenbürgen. IM
hendigkeit und Ausdauer allgemein geschätzt.
Neben dem Rindvieh; welches am häufigsten
in dem gebirgigen Norden gehalten wird , wer-
den; besonders im Innern des Landes ; Büffel
gezüchtet; die wegen ihres Milchreichthums sehr
beliebt sind. Der vorzüglichste Reichthum der
siebenbürgischen Viehzucht besteht jedoch in
Schafen. Die zahlreichen Heerden derselben über-
wintern grösstentheils in Bulgarien, und es be-
steht zum Schutze der siebenbürgischen Schaf-
hirten eine eigene Übereinkunft mit der otto-
manischen Regierung. In den Schafheerden bilden
die beiden inländischen Racen, das Zigajaschaf
mit krauser; kurzer und feiner Wolle und das
Zurkanaschaf mit langer und grober Wolle, die
grosseMehrzahl.DieZigaja wolle findet einen nicht
unbedeutenden Absatz im Auslande. Die Milch
der Schafe wird zur Bereitung von Käse, das
Fleisch zum Genüsse und Verkaufe; das Fell
zum Schutze gegen die Witterung als Winter-
kleid verwendet. Die Anzahl der Schafe darf
auf 5 Millionen veranschlagt werden. Amgrösstcn
ist sie in den südlichen Gränzgebirgen.
1«% in.
§.149. Industrie.
Im Allgemeinen sind die natürlichen Reich-
thümer Siebenbürgens einer ohne Vergleich
grösseren Benützung fähig als dieses gegenwär-
tig der Fall ist Neben der Gewinnung und
Verarbeitung der Metalle ist die gewerbliche
Thätigkeit sich zumeist auf jene Erzeugnisse
beschränkt, welche zur Befriedigung der Be-
dürfhisse im Lande dienen, und wozu die
Rohstoffe im Lande selbst leicht zu haben
sind. Die Kronstädter Tuche und Decken , die
Herraannstädter Kerzen und Hüte sind in Sie-
benbürgen beliebt. Ausserdem bilden die Kron-
städter Hafner-. Drechsler-, Leder- und Lein-
wandwaaren , die Hermannstädter Tuch - und
Lederwaaren , die Bistritzer Korbflechtereien
gesuchte Verkehrsartikel. Im Gebirge bei Karls-
burg beschäftigen sich die romanischen Be-
wohner mit der Verfertigung von Holzwaaren,
mit welchen sie im ganzen Lande hausieren.
Bei Klausenburg, Thorda und Dees werden
besonders Leder- und Thonwaaren verfertiget.
Dag Grossfurstentlnini Siebenbürgen. IM
Im Norden in der Gegend von Naszod dienen
60 Walkmühlen zur Verfertigung von Haiina-
tuch und bei 40 Öhlpressen sind in der Gegend
von Magyar-Lapos zur Gewinnung von Leinöhl
im Gange. Die Szekler benüta^ien ihren Wald-
reichthum zur Görberei , zur Verfertigung von
Holzwaaren, besonders Brettern und Schindeln
und zur Pottaschesiederei. Auch wird dort viel
Branntwein aus Korn ; Kartoffeln und Wachhol-
derbeeren gebrannt. Die grösseren industriellen
Anstalten des Landes bestanden im Jahre 1851
in 571 Ziegelbrennereien; 156 Branntweinbren-
nereien ^ 137 Eisenwerken ; 62 Pottaschesiede-
reien, 14 Papier- und Tapetenfabriken, 13 Buch*
druckereien und 10 Glashütten.
$. 150. Handel.
Der Handel mit dem Auslande ist fast aus-
schliesslich in den Händen der Kronstädter Kauf-
leute. Der Handel im Innern des I^mdes wird
vorzüglich auf den zahlreichen Märkten beitrie-
ben. Es werden im ganzen Lande jahrlich 28
Getraide-, 127 Vieh- und 300 gemischte Märkte
abgdialteD« Die Märkte zu Kronstadt, Hermann
ttadt; Szamos Ujvar; diePferdemärkte zu Maros-
Vädarhely und der Flachsmarkt zu Mecfiasch
Bind die bedeutendsten. Mit dem Handel im
Innern des Kronlandes befassen sich grossen-
theils die Armenier und Israeliten. Die Handels-
und Gewerbekanmiem sind in Kronstadt und
Klausenburg.
f. ISl. 9triMi«eM.
Die Verkehrsmittel in Siebenbürgen sind
dem Bedürfnisse nicht entsprechend. Nur die
Reichsstrassen können als eigentliche, zu jeder
Jahreszeit fahrbare; Strassen angesehen werden ;
ihre Gesammtlänge beträgt nur 167 Meilen. Eine
Hauptstrasse fuhrt aus Ungarn (Arad) in die
Wallachei und verbindet Karlsburg; Hermann-
stadt und Kronstadt; die andere Hauptstrasse
Itihrt aus Ungarn (Grosswardein) in die Buko-
wina und rerbindet Klausenburg, Szamos-Ujrär
und Bistritz.
Die Flüsse Maros und Szamos werden zum
'^ yttib Ton Holz, Getraide und Salz benützt.
Das GrotsAintenthmn Siebenbargen. ii7
S- 158. Sclmleii«
Die Zahl der Volksschulen belauft sich auf
2164, Von je 100 schulfähigen Kindern besu-
chen 68 die Schule. In Csik-Somlyö, Keresztur,
Maros-Vafiarhely, Nagy-Enyed, Szafiz-Varos ist
Je ein Untergymnasium, in Kronstadt sind zwei
Untergymnasien. In Bistritz, Blasendorf, Kron-
stadt, Mediasch, Schussburg undMaros-Vasarhely
ist je em Obergymnasium, in Hermannstadt und
Udvarhely bestehen je zwei, in Klausenburg
drei Obergymnasien.
{. 158. IVaine und Wappen.
Der Name ^Siebenbürgen stammt glaublich
von den sieben Burgen, welche die Ritter des
deutschen Ordens , die vor ihrem Zuge nach
Preüssen sich im Lande festgesetzt hatten, dort
erbaut haben. Diese Burgen hiessen Marienburg,
Heldenburg, Schwarzburg, Dietrichsburg (Törz-
burg),Rosenauerburg,BraschoviaburgundKreuz-
bürg. Die Romanen nennen das Land Ardealu,
die Magyaren nennen es Erdely Onßzäg.D^ Name
Ardelion für Siebenbürgen kömmt schon bei den
itt in.
byzantinischen Schriftstellern vor und die Ver-
wandtschaft mit dem deutschen «Erde^ deutet
auf ein hohes Alterthum dieses Wortes.
Der Wappenschild des Grossfiirstenthumes
Siebenbürgen ist durch einen rothen Querbal-
ken getheilt Im oberen blauen Felde wächfit
aus der Theilung ein rother Adler herror, wel-
cher rechts von einer goldenen Sonne ^ links
Ton einer links gekehrten silberfarbenen Mon-
dessichel begleitet ist ; im unteren goldenen Felde
sind sieben rotheThürme, drei und vier gestellt.
|. 154. Elntliellaiiff.
Siebenbürgen bildet ein Statthaltereigebiet,
welches in die zehn Kreise : Hermannstadt, Kron-
stadt , üdvarhely , Maros - Vasärhely , Bistritz,
D6es, Szilagy-Somlyo, Klausenburg, Karlsburg
und Broos eingetheilt wird. Die Stadt Hermann-
stadt untersteht unmittelbar der Statthalterei.
{. 155. Herntaimstadt.
Hermannstadt, der Sitz der Statthalterei
des Kronlandes, liegt am Ufer des Cibin's, eines
Daf GroisAixitenthuii^Siebenbürgen. iff
Nebenflusses des Alfs, auflpiner kleinen Hoch-
fläche, und ist im Norden >^ Hügeln, im Süden
von Hochgebirgen umgel^. Die Stadt hat
gegenwärtig 16.300 Einwo\er und ist durch
eine gothische Kirche, seit »r Reformation im
Besitze der Evangelischen igsburger Confes-
sion, durch das Bruckentha^he Museum, eine
vom Landesgouverneur FreiVn von Brucken-
thal gestiftete Sammlung von Ihern, Gemälden,
Mineralien, Münzen und Alter^nem und durch
das grosse Theresianische keusche Waisen-
haus, dann durch eine k. Hechtsakademie
ausgezeichnet.
|. 1&6. »er Herm«««^«^ Kref«.
Der Kreis von Hermannsta^om. Sibiniu,
mag, Nagy-Szeben) , nut 141.\a^ratmeilen
(das Weichbild der gleichnan^ Stadt mit
inbegriffen) und 320.300 Einwog hat eine
grosse Mannigfaltigkeit des Kl^ tmdi der
Produkte. Im Süden starren di^gigebu^ge
gegen die WaUachei, während iy^jen die
Landschaft an der grossen Kofc^i^ „j^j
Heufler, Österreich IV.
«0 m AbiclmJtt.
Maiflland ist Auf der rechten Seite des Alt*Ä
ist der Hochgipfel des SuruVs 7276', auf der
linken Seite des Alfs die Fromosa 7185' bemer-
kenswerth.
f. 1S9. BlüBeliie 0rte.
Auf der Hochfläche, welche sich in der
Umgebung Hermannstadt's bis an den Fuss
dieser prächtigen Berge zieht , liegen die Dör-
fer Heitau (rom, Cisnadia, mag. Nagy-Disznod)
und Resinari (Stadterdorf), jenes durch seine
deutschen Tuchmacher, dieses durch seine roma-
nischen Schafheerden -Besitzer ausgezeichnet
Beide Dörfer sind sehr wohlhabend und volk-
reich. Grossentheils von Deutschen bewohnte
Städte sind: Schässburg (rom. Sigisiora, mag.
Segesvar), mit 7.900 Einwohnern und drei go-
thisch gebauten Kirchen, der Nikolai-, der Kloster-
und der Spitalkirche, sämmtlich noch aus dem
15. Jahrhundert, und alterthümlichen Ring-
mauern und Stadtthiirmen in der Altstadt,
Welche auf einem steilen Berge gelegen ist,
Mediasch (ronu Mediasiu, mag. Medgyes),
t)fti GroMf^inteiitliiim l^ebenbürgen. Isi
mit der alten von einer di^ifachen Ringmauer
umgebenen Margarethenkircts^ und Mühlenbach
mit einer noch älteren theüw^ie im Rundbogen-
stile gebauten Kirche. In di Nähe von Müh-
lenbach (rom.S&be^^u^ mag. Siiz-Sebes) sind die
Goldseifenwerke Olah-Pian (dutsch Pian) und
Rechitta. y
\
1. 1S8. Der KronMAdi^ Kreis.
Der Kronstädter Kreis, mifl29.1 Quadrat-
toeilen und 274-700 Einwohnemjkt die äusserste
südöstliche Ecke des Reiches, iIjA enthält die
volkreichste Stadt des ganzen LanL : Kronstadt
([rom. Brafiovu; mag. Brasso), mil25.200 Ein-
wohnern, schön zwischen Bergenlelegen. Auf
dem Hauptplatze steht eine gro4 gothische
Kirche aus dem 14. JahrhundertiDer nahe
Kapellenberg trigt auf dem Gipfelie Ruinen
der Burg, welche dort von dem deutAn Ritter-
orden erbaut worden war. Kronstadts als die
bedeutendste Handelsstadt SiebenbüAps , der
Sitz der Handels« und GewerbekammApie 6^
gend um Kronstadt heisst das Burzenlhd , von
dem Bache Burzen. welcher in den Alt fliegst.
Marienburg (roni. letiur, mag. Hetur) und Törz«
burg(rom. Bran, nag. Törtsvar), haben alter-
thtimliche BergscUösser (§. 153); Szepsy Szent
György und Zaix>n (rom. Zizin) Gesundbädar.
Der Markt Fagaasch (rom. Fagaraf^i) am Alt
ist durch eine geiieckte 144 Klafter lange Brfiok«
und durch ein jetzt k. k. Schloss der alten Sie-
benbürger Woiwoden ausgezeichnet Von dort
zpg der romäikche Aoföl^i^er Radul Negru im
Jahre J290 in die Walachei up4 unterjochte «j^.
S* 1S9. Der Vdvarlielyer Kreis.
Der Kreis von Udvarhely mit 137.0 Qua-
dratmeilen ond 174.100 Einwohnern ist der im
Ganzen raoheste und am höchsten gelegene
Kreis. Er enthält am meisten Wald^ darunter
viel Urwald; seine ganze östliche Gränze gegen
die Moldau ist mit einsamen Forsten bedeckt.
Die Quellen, dann der Oberlauf der Marcs und
des Alt gehören ihm an. So weit der Krds dem
Altgebiet angehört, heisst er die Csik, so weit
er zum Marosgebiete gehört ^ die Gyergjä. In
Das Groftfurttenthnm Siebenbürgen. I3d
diesen Gegenden ^ welche fast ausschliesslich
von Szeklern bewohnt werden, hat die Refor-
mation beinahe gar keine Anhänger gefunden.
§• 160. Elnselne Orte.
Der Hauptort des Kreises ist Udvarhely
am Fusse des HargittagebirgeS; an der Kokel,
mit einem ansehnlichen Rathhause. Südöstlich
davon liegt die Almaser Höhle, in welcher der
Fluss Nargyas seinen unterirdischen Lauf nimmt.
In derCsik liegen: Csik-Szereda oder dieSzek-
lerburg, mit einem seit 1714 wiederhergestellten
k. k. Schlosse und Csik-Somlyo, mit einem Fran-
ziskaner-Kloster und einer sehr stark besuchten
Wallfahrt. Gyergyö-Szent-Miklos hat Vieh- und
Holzwaarenhandel. Der ganze Kreis ist überreich
an Sauerbrunnen, so dass es Ortschaften gibt,
wo es schwer hält, süsses Trinkwasser zu be-
konmien. Der merkwürdigste unter allen ist
der schon im Gebiete des Seret gelegene Sauer-
brunnen von Borszek durch Haltbarkeit, Stärke
und seinen äusserst angenehmen Geschmack.
m m. AlMchnitt
$. 161. Der WLmrommWJMarHeljer Hjpels.
Der Kreis von Maros-Vasarhely, mit 67.8
Quadratmeilen und 194.500 Einwohnern, liegt in
Mitten des Landes und sechs andere Kreise
bilden um ihn einen Ring. Der Maros und die
kleine Kokel durchströmen denselben. Er hat
besonders im westlichen Theile vortreffliches
Ackerland und der Tabak gedeiht vorzüglich
gut. Der Hauptort Maros -Väsarhely (deutsch
Neumarkt, rom. Osorheiu), eine Stadt von 9.000
Einwohnern , im breiten Marosthale , ist durch
die über 60.000 Bände starke Bibliothek merk-
würdig, welche der siebenbürgische Hofkanzler
Samuel Graf Teleky für den öffentlichen Ge-
brauch gestiftet hat. Weiter unten liegt am
Maros Kadnot (rom. lernut), mit einem von
dem siebenbürgischen Fürsten Raköczy erbauten
Schlosse.
S. 168. »er BI»«rUzcr Hrel».
Der ßistritzer Kreis, mit 127.1 Quadratmeilen
und 178.300 Einwohnern, enthält die Quellen
Das GroftfürtteDthiim Siebenbürgen» idS
des grossen Szamos und ein Stück vom Laufe
des Maros. Im Norden des Kreises ist die
Viehzucht, im Süden der Ackerbau vorherr-
schend. Der Kreisort , die Stadt Bistritz (rom.
Bistrita, mag. Bestercze) , liegt im Gebiete des
Szamos, in der Landschaft Nösen, hat über
5.000 Einwohner und eine grosse im 15. Jahr-
hundert begonnene, aber erst 1519 vollendete
Hauptkirche. Sie war einst ein blühender Stapel-
platz an einem Handelswege, welcher im Mittel-
alter von der Türkei bis nach Danzig reichte.
Reen (Szäsz-Regen, rom.Reginu) ist ein grössten-
theils von Sachsen bewohnter, gewerbfleissiger
Markt. Unter den vielen Sauerbrunnen des
Kreises ist der von Rodna der bedeutendste.
S- 168. Der lleeüer Rrel«.
Der Kreis von Dees, mit 87.3 Quadratmeilen
und 193.800 Einwohnern, gehört ganz dem
Szamosgebiete an und erstreckt sich von der
nördlichen Gränze des Landes bis zur Mezöseg
(§. 134). Getraide und Holz sind die Haupt-
erzeuguisse, dieses im Norden, jenes im Süden
la« in. AlMdmÜt
de0 Kreiseß. Die Kreisstadt D^s (rom. Delixi),
am ZusamnieDflußse des grossen und kleinen
Szamos reizend gelegen, ist der Stapelort ftr
die Salzschiffahrt auf demSzamos. Szamos-Ujvar
(rom. Gherla), eine grösstentheils von Armeniern
bewohnte Stadt, hat ein landesfurstliches Schloss.
§. 164. lier SzIla^ySomlyöer Kreis.
Der Kreis von Szilagy-Somlyö, mit 69.0 Qua-
dratmeilen und 1 74.000 Einwohnern, enthält die
nordwestliche Ecke des Landes und ist vom
Krasnaer-Gebirpfe durchzogen. Die ganze gegen
Ungarn geneigte Hälfte des Kreises liegt ausser
der natürlichen Umwallung des Kronlandes. Im
Kreise wird vorzüglich Viehzucht, im südlichen
Gebiete wegen der durch die Eichenwälder vor-
handenen Gelegenheit der Eichelmast namentlich
die Schweinezucht betrieben. Szilagy-Somlyö
(rom. Simleu), der Sitz der Kreisbehörde, liegt
unweit der Landesgränze anmuthig am Fusse
eines Berges und ist von den Ruinen eines einst
Bäthory'schen Schlosses überragt.
Dal Growflirfteiifhilm Siebenbürgen. It7
S* 165* Der Iilaii»eiibarifer Hrel».
Der Klausenburger Kreis, mit 87.9 Quadrat-
meilen und 178.900 Einwohnern, gehört dem
Körö8-, Szamos- und durch den Aranyos dem
Marosgebiete an. Die WaBserscheiden sind aber
nicht Hochgebirge , sondern theils Waldberge,
theils beackerte sanfte Hügel. Der Boden ist sehr
fruchtbar, das Klima mild.
f. 106 Vie »tmdt KlaiMeiiburs.
Klausenburg (mag. Kolosvar, rom. Clu^iu),
liegt in einem üppigen Thale am kleinen Szamos.
Es hat 19.300 Einwohner und ist der Hauptsitz
der vornehmen Familien des Landes, insbeson-
dere der Grafen Bänfiy, Teleky, Bethlen, Ester-
häzy, Kemeny, Csaky, Rhedey und Kendeffy.
Die von König Sigmund von Ungarn 1414
beendete gothisch- gebaute Michaelskirche be-
findet sich noch heutzutage im Besitze der
Katholiken. In Klausenburg haben die Katho-
liken, die Reformierten und dieUnitarier gestiftete
öffentliche Convicte zur Erziehung der Jugend.
Auaaer der Stadt liegen auf einem Hügel die
Ruinen der Benediktinerabtei zu unserer lieben
Frau von Clus oder Kolos- Monostor^ deren
Vermögen den katholischen Unterrichtsanstalten
gewidmet ist.
S- 169. Andere 0rte.
Banffi - Hunyad am Sebes - Koros hat ein
Graf Banffi'sches Schloss. Der Boden ist dort
so voll Versteinerungen, dass die Bausteine ganz
daraus bestehen und insbesondere das erwähnte
Schloss daraus gebaut ist Im Gebiete des Ara-
nyos liegen: Thorda (ronuTurda), am Aranyos
selbst, mit Salzwerken, die schon unter den
Römern benützt wurden, und, innerhalb des
Erzgebirges, Thoroczko (rom.Tresc&u), mit Eisen-
gruben, bereits vor 1291 von Kolonisten aus
der niederösterreichischen Landschaft Eisen-
würzen bevölkert Die Bewohner von Thoroczko
verrathen nur mehr durch ihr Äusseres ihre
deutsche Abkunft; sonst sind sie magjarisiert
und der unitarischen Confession zugethan.
Das Gronfttrfteiitlnuii Mebeobiirgen. 199
f. 168. IK^^r Karl0biirirer Kreis.
Der Karlsburger Kreis^ mit 72.3 Quadrat-
meilen und 172.600 Einwohnern, wird in seiner
grösseren Hälfte von dem Erzgebirge ausgefüllt
und enthält die meisten und reichsten Gold-
adem des Landes. In der östlichen Hälfte , im
Hauptthale des Maros und an der Kokel wird
viel Wein gebaut.
{• 169. l»le Stadt Karluburr
Die Kreisstadt Karlsburg (rom. Belgrad u nd
Alba, mag. Karoly-Fejervär) hat eine Festung, in
welcher die bischöfliche katholische Domkirche
zum heiligen Michael steht, das bedeutendste,
jedoch wiederholt restaurierte Denkmal desRund-
bogenstiles in Siebenbürgen , mit den Gräbern
mehrerer berühmter Siebenbürger, namentlich
des Gouverneurs Johann von Hunyad, und der
Fürsten Johann Sigmiund Bathory und Gabriel
Bethlen. Schon der heilige Ladislaus, König von
Ungarn , hat diese Kirche durch Stiftungen be-
reichert Das Hauptthor der Festung ist mit der
liO Ifl. Abmiiiiiti
Reiterstatue Kaiser Karl's des VI., ihres Er-
bauers, geschmückt. In den katholischen Stif-
tungsgebäuden innerhalb der Citadelle befindet
sich die vom Bischof Grafen Bathyany gestiftete
Bibliothek.
§. 190. Andere Orte.
Dieser Kreis hat noch zwei andere Haupt-
orte für die im Lande bestehenden Confessionen:
Nagy Enyed oder Strassburg an der Marcs
(rom. Agynd) und Blasendorf (rom. Bla? iu, mag.
Baläsfalva) am Zusammenflusse der grossen
und kleinen Kokel. In Enyed ist eine reich
dotierte Unterrichts - und Erziehungs - Anstalt
(CoUegium) der Reformierten, in Blasendorf
die bischöfliche Domkirche der Katholiken des
griechischen Ritus und ein Kloster der unierten
Basilianer-Mönche mit einem Convicte. Im Gold-
bezirke von Zalathna (rom. Slacna, deutsch
Klein-Schlatten) und Abrudbanya (rom. Abradu,
deutsch Gross- Schlatten) , ist der Berg Cetate
ober Verespatak besonders dadurch merkwürdig,
dass er schon seit sehr alter Zeit abgebaut
Dal GrottfUrfi^tham Siebenbörgän. IH
wird; 60 das8 er jetzt das Ansehen einer z^-
störten und durchlöcherten Felsenreste hat^ was
auch sein romanischer Name aussagt.
.§. 191. Der Proo«^r Kreln.
Der Kreis von Broos, die südwestUcbe
Ecke des Landes, mit 134.7 Quadratmeilen und
212;900 Einwohnern, zeichnet sich durch seine
Eisenwerke und durch seine historischen Erinne-
rungen an Siebenbürgens Urzeit aus. Von der
Spitze des Retedatu bis zum Austritte des Marcs
ist ein Höhenunterschied von 7.300 Fuss und
die Verschiedenheit des Klima daher sehr gross.
$. 198. Elnseliie Orte.
Der Hauptort ist Broos (mag. Szaszvaros,
rom. OrestiA) im breiten Marosthale. Süd-
westlich davon an der Strehl, von einem weiten
Halbkreise von Hochgebirgen umgeben, liegt
Hatzeg. In der Nähe, dort, wo jetzt das Dorf
Värhely (rom. Gradiste) ist, stand einst Zar-
mizegethusa, die Hauptstadt des alten Daciens
und Residenz des Königs Decebalus, welcher
ite m.
gegsn Kaiser Trajan Reich und Leben verlor.
An der Cema^ einem südlichen Zuflüsse des
Marcs liegt Vaida-Hunyad (rom. Hunid6ra),
das bedeutendste und am besten einjg^erichtete
Eisenwerk des Landes^ welches 200 Arbeiter be-
schäftiget und 30.000 Zentner Roheisen liefert
IV. Abschnitt.
Dom Königreich GaUnlen und Lodmnerien mU dem
Gro99her%ogihume Krakau und den Hernoffihümem
Auechwttn und Zaior.
Dieses Kronland, gewöhnlich emfach Gralizien
genannt; 1358.70 Quadratmeilen gross, umfasst
im Allgemeinen alles Reicbsland zwischen Schle-
sien und der Bukowina nördlich vom Haupt-
rücken der Karpathen.
S- IM. lüieUe.
Seine Theile sind der Abhang der Kar-
pathen selbst, dann die Antheile an der polni-
schen Platte, der ruthenisch-podolischen Land-
höhe, und der sarmatischen Tiefebene.
144 IV. Abfelmitl.
Die B[arpathen fallen zuerst gegen Galizien
jäh ab und breiten sich dann in sehr allmähliger
Senkung über den Süden des Kronlandes aus.
Zwischen der Weichsel und, dem Dnjester sind
dieselben vermittelst eines ausgedehnten Hügel-
landes, welches man das^ raazurische nennen
kann, mit der ruthenisch-podolischen Landhöhe
in Verbindung. Im Nordosten des Kronlandes
links von der Weichsel erhebt sich die polnische
Platte. Im Norden reichen die Arme des sarma-
tischen Tieflandes in das Land.
{. 195. Extreme der H5ken and Tiefen.
Die höchsten Punkte des Kronlandes liegen
sämmtlich in der Gränzkette der Karpathen ge-
gen Ungarn. Hievon erreicht d^ westliche Zug
der Beskiden mit der Babja Gora 5500', der
Mittelstock des galizischen Antheils der Tatra
mit dem Rohacz &584^, der östliche Zug des
karpathischen Waldgebirges (^Werchowyna) mit
der Czerna Gora über 6300'.
Von den Städten, welche löngs dem Fusse
der Karpathen liegen, haben (in der Richtung
Galizicn u. Lodomerien, Krakaii, Auschwitz u. Zator. 145
von AVesten nach Osten aufgezählt) : Sanok
noch979', Sambor 943', Stani8lau690', KoJomea
905' Meereshöhe.
Von dort an ist die Senkung gegen den
Dnjester so bedeutend, dass sein Wasserspiegel
an der Gränze, wo zugleich der tiefste bekannte
Punkt des ganzen Kronlandes ist, nur mehr
277' über dem Meere liegt
Die polnische Platte, von welcher nur ein
sehr kleiner Theil dem Reiche angehört, erhebt
sich mit Krakau auf 668'; bedeutender steigt
die ruthenisch - podolische Landhöhe an, wo
Lemberg mit 847' und Tarnopol mit 905' Höhe
bekannt sind.
i. 196. nie Meereageliieie.
Der grössere Theil des Kronlandes gehört
dem Gebiete der Ostsee, der kleinere dem Gebiete
des schwarzen Meeres an, insbesondere jenem
wegen der Weichsel, diesem wegen desDnJester's,
des Pruth's und des Styr's. Der Pruth mündet
durch die Donau, der Styr durch den Dnjeper
in das schwarze Meer.
Heufler, Österreich. IV. 10
IM IV. Abieknitt.
f. 197. Die üTeieliML
Die Weichsel gehört zum Kronlande vom
Einflüsse der Biala bis unterhalb der Mündung
des San's in einer Länge von 30 Meilen. Sie ist
auf der mittleren Strecke mit beiden üfem
österreichisch. Oberhalb dieser Strecke ist sie
Gränzfluss gegen Preussisch-SchlesieU; unterhalb
desselben gegen das russische Königreich Polen.
Ihre bedeutendsten österreichischen Zuflüsse
münden sämmtlich am rechtseitigen Ufer. Sie
sind namentlich : Die Biala; Sola; Skawa; Raba^
der Dunajec, die Wysioka, der San und der Bug.
f. 198« Der Di^ester.
Der Dnjester entspringt in Galizien aus
einem nördlichen Zweige der Karpathen und
verl&sst nach einem stellenweise stark geschlän-
gelten Lauf rechts von 62 Meilen das Land. Er
nimmt die Bystryca; Kolodnycia, den Stry,
die Briazka; Siwka; Czeczwa mit der Lonmica,
bukwa und Worona, links den Szczjn-czek, Swir,
Galixien u. Lodomerien, Krakau, Anichwits u. Zator. i%l
die beiden 'flypa, den Koropec, die Strypa, den
Seret und den Gränzfluss Zbrucz auf.
$. 199. Der Pratk.
Der Pruth entspringt an der Gr&nze von
Ungarn am Horaoliberge , und verlösst nach
einem stark geschlängelten Bogenlaufe unter
Sniatyn das Kronland, dort wo der Ceremos^
Galiziens Gränzfluss gegen die Bukowina , in
ihn mündet.
$. 180. Der Stjr.
Der Styr nimmt mit seinen Zuflüssen, na-
mentlich der Ikwa und der Horynia die nord-
östliche Ecke des Kronlandes ein, bildet Sümpfe
und Yerlässt bei Strzemilce an der russischen
Gränze den Reichsboden.
$. 161. Stekende QewAflser.
In den Karpathen, besonders in der Tatra,
sind mehrere kleine Hochgebirgsseen von be-
trächtlicher Tiefe, dunkelgrüner Farbe und ohne
merkbarem Zu- oder Abfluss. Sic werden von
1%8 TV. Abschnitt
(Ion Gebir^sbewojinem Meeraugen (Ök* morßkie)
genannt. Die Ebenen sind liheilweise sumpfig
und die Teiche nehmen einen Flächenraum von
mehr als 94.000 Joch ein. Grossere Seen fehlen.
$. 168. W^ie Elnwokner nmmU, St Ammen.
Die Anzahl der Bewohner beträgt 4,555,400.
Zum slavischenStarame gehören davon 2,289.000
Ruthenen, 1,861.800 Polen und 340 Czecho-
slaven (Slovaken); Deutsche werden 104.200,
Israeliten 299,000, Armenier 2700 gezählt. Die
Hauptmasse der Bevölkerung ist demnach ruthe-
nisch und polnisch; als beiläufige Gränze kann
die Gegend am Sanflusse bezeichnet werden.
{. 163. nie Rutkenen und die Polen.
Unter den Ruthenen heissen die Bewohner
der Karpathen im Westen Lemki, in der Mitte
ßojki, im Osten Huzulen» Landschaftlich unter-
scheiden sich die Ruthenen in die Bewolmer von
Podlisien (den Waldgegenden im Gebiete des
Bug's), Podolien, Pokutien (dem Landstriche
längs dem Dnjester) und Podhorien (den Gegen*
Galizien n. Lodomerien, Erakau, Atuchwitz u.Zator. 1%0
den südlich vom Dcjester längs der ungarischen
Gränze).
Unter den Polen des Kronlandes heissen die
Bewohner der Karpathen Goralen, die Bewohner
des Hügellandes Mazuren, die Bewohner der pol-
nischen Platte Krakowiaken oder Kleinpolen.
$• 164. I^^e übrigen Siftmine.
Die Slovaken bewohnen nur ein paar Ort-
schaften im ruthenischen Gebiete, die Deutschen
bilden viele Sprachinseln auf dem Lande und
bewohnen überdiess gemeinschaftlich mit den
anderen Nationen die Städte und Märkte. Die
Israeliten leben im ganzen Kronlande auch unter
dem Landvolke zerstreut und sind im rutheni-
schen Gebiete je mehr gegen Osten, desto zahl-
reicher anzutreffen. Die Armenier halten sich in
grösserer Anzahl zu Lemberg, Sniatyn und in
einigen anderen Ortschaften auf.
§. 165. V^ie Einwoliiier naek Religionen
und insbesondere die Kaikoliiien.
Die grösstentheils katholischen Ruthenen
gehören dem griecliischen , die Polen, die Slo-
150 IV. Abtchnitt.
vaken und die meisten Deutschen dem lateini-
schen, die Armenier dem armenischen Ritus
der römisch-katholischen Kirche an. Jeder dieser
drei Ritus hat einen Erzbischof in Lemberg.
Dem lateinischen Erzbischofe sind die zwei Sufira-
ganbischöfe von Przemysl und Tamow unter-
geordnet. Der lateinische Bischof von Krakau^
dessen Sprengel sich auch über einen Theil von
Russisch-Polen erstreckt, steht unter dem Erz-
bischofe von Gnesen, der griechisch-unierte
Bischof in Przemysl unter dem Erzbischofe seines
Ritus in Lemberg.
$. 186. Die übrigen Rellslonsbekenniiiisse*
Protestanten augsburgischer Confession wer-
den 24.500, helvetischer 1 500, Griechisch-nicht-
ünierter 2600, andere Sektierer 90 gezählt. Die
Protestanten sind Deutsche, meistens Colonisten,
welche unter Kaiser Joseph IL aus Baden, Nassau
und Würtemberg eingewandert sind, die 2700
Griechisch-nicht-Unierten Ruthenen. Unter den
Juden ist die Secte der Karaimen bemerkens-
werth, welche den Talmud verwerfen und in
Oalisien n. Lodomerien, Kralui% Aiudiwits n. Zator, 151
geringer Anzahl zu Halicz und Jaryczöw wohnen.
Sie werden auch Krimm'sche Juden genannt
Die Juden verhalten sich im Allgemeinen zu den
Christen wie 1 zu 16.
f. 169. Terilielliiiig der BevClkeraas.
Die Einwohner leben in grosser Mehrzahl
in Dörfern. Im ganzen Kronlande sind nur 95
Städte und 193 Märkte, hingegen 5986 Dörfer.
Acht Städte, nämlich ; Lemberg, Krakau, ßrody,
Tarnopol , Eolomea^ Drohobycz, StanisJawow,
und Sambor^ haben eine Bevölkerung von mehr
als 10.000 Seelen. Auf der Quadratmeile leben
im Durchschnitte 3207 Seelen.
f. 188. RolierBeagnlflfle des RUneralreleliefl«
Die Earpathen haben längs der ungarischen
Gränze an mehreren Orten schwache Eisen-
minen, und an ihrem Fusse liegen Salzstöcke
und Salzquellen, namentlich im Westen die un-
geheueren Salzwerke vonWieiiczka und Bochnia.
Schwefel wird bei Bochnia, Galmei, Zinn und
Alaun werden bei Krakau, Steinkohlen dort und
tu IV. Abfehnitt.
bei Kolomea gewonnen. Bei CzoHkow werdeu
Tortreffliche Wetzsteine gebrochen« ha Ganzen
ist das Land metallarm und zeichnet sich nur
die polnische Platte durch Zink aus. Hingegen
ist das Merkmal Galiziens im Mineralreiche das
Steinsalz. An Mineralquellen ist kein Mangel. Die
merkwürdigsten sind der Säuerling von Szczaw-
nica und die Iwoniczer Jodquelle. Die Mehrzahl
der Heilquelleu ist Schwefel • oder eisenhaltig.
S- 1§9. Der prodnlitiTe Boden im
Allgemeinen.
Von je 10.000 Jocli der Oberfläche des
Bodens sind 9080 produktiv, im Ganzen 11 Mil-
lionen Joch, wovon 5.4 auf Äcker, 1.7 auf
Wiesen und Gürten, 1.1 und 3.4 auf Wälder
entfallen, ein fiir den Ackerboden höchst gün-
stiges A'^erhultnis , dem zufolge Galizien vor-
züglich Getraideland ist.
§. 190. Rokersensnleae des PAansen«
relekes.
Hafer und Gerste sind die Hauptfrüchte,
daran reiht sich der Koggen. Auch der Anbau
Galizicn u. Lodomeriein, Kntkan, Auschwitz u. Zator. 16S
des Buchweizens ist sehr ausored^hnt. Der heisse
Sommer der östlicheren Kreise lüsst sogar den
Anbau von Tabak, Mais und Melonen zu. Flachs
und Kartoffeln werden vorzüglich von den Be-
wohnern der Karpathen angebaut; um Kleidung
und Nahrung daraus zu gewinnen und mit dem
Weben der Leinwand sich noch einen haaren
Nebeuverdienst zu erwerben , allein sowohl die
Vervollkommnung der Industrie in anderen Lan-
dern als die Kartoffelkrankhcit haben diese
beiden Nahrungsquellen sehr geschmälert. Der
Weinbau im Grossen fehlt.
Die Karpathen haben sehr viel Holz, welches
jedoch wegen der mangelnden oder doch nicht
hinreichenden Strassen wenig versverthet werden
kann. Hingegen herrscht empfindlicher Holzman-
gel auf der polnischen Platte, wo die Steinkohle
und auf deraruthenisch-podolischen Landrücken,
wo das Stroh zur Feuerung verwendet wird.
{. 191. Roherseagnlflse des Tlilerreiclies.
Das Grasland wird theils zur Schafzucht,
theils zur Rindviehzucht benützt, welche letztere
IM IV.
in der Art betrieben wird, da» du in den
östlidien Nadibarprovinzen RosdiuidB einge-
kaufte «hingvieh im Lande gemärtet mid dann
in den Westen und Sudwesten, namentlieh nadi
Wien ab Sdilacbtyieh varkauft wird.
1 ItS. iMdMirtc^
Die Industrie ist im Allgemeinen auf dn»
niederen Stufe und wird theils als Neben-
beschäftigung des Landvolkes, Üi&ls selbst-
ständig von Handwerkern odear Fabrikanten,
theils als Zugehör grösserer Landwirthschaften
betrieben. Der äusserste Westen, welcher nach
seinem grösseren Theile, insowat er nämlich
die Herzogthümer Auschwitz und Zator in sich
begreift; zum deutschen Bunde gehört, hat am
meisten selbstständige Industrie, besonders in
Tuch und Leinwand; die Montan-Industrie ist
vorherrschend in den Gebieten von Krakau
und Bochnia, zu beiden Seiten der Weichsel.
Die Industrie als Anhängsel von Landgütern,
ist besonders im Osten des Eronlandes zu
finden. Sie besteht vorzüglich in Erzeugung
Galisien u. Lodomerien, Krakan, Atuchwits o. Zator« iü
von Branntwein , wozu der Stoff meistens aus
Roggen oder Kartoffeln ; aber auch aus Mais
gewonnen wird; welchen man aus der Moldau
und aus Bessarabien bezieht. Diese mit der
Bewirthschaftung grösserer Güter verbundene
Industrie beschäftiget sich aber auch mit der Er-
Zeugung von Glas, Fajence, Geschirr, Ziegeln^
Pottasche, Rübenzucker, Cichorienkaffee, Papier^
Meth und Bier.
{. 198. Handel.
Der Handel Galiziens besteht hauptsächlich
in der Ausfuhr von Rohprodukten und in der
Einfuhr von Colonial- undManufakturwaaren und
ist im Ganzen passiv. Von den Hauptartikeln
der Ausfuhr gehen Salz, Getraide, Holz, Lein-
wand, Garn, Seilerwaaren vorzüglich nach Russ-
land und Preussen, Ochsen, Wachs, Honig, vor-
züglich nach Mähren, Österreich und ganz be-
sonders nach Ungarn. Die bedeutendsten Durch-
fuhrartikel sind : Felle, Wolle, Hornspitzen, Talg,
Borsten. Diese Produkte konmxen aus Russland
und werden hauptsächlich in die westlicheren
156 IV.
Kronländer geführt. Die Handels^ und Gewerbe-
kammern befinden sich in Lemberg, Brody
und Krakau.
{. 194. ElflenbaKnen and IiandstriMiseM.
Die Eisenbahn , welche Wien mit Galizien
verbindet, macht einen Umweg durch Preus-
sisch • Schlesien und endet schon in Krakau.
Zwei Landstrassen durchziehen das ganze Kron-
land von Westen nach Osten. Der Ausgangs-
punkt beider ist Biara an der österreichisch-
schlesischen Gränze. Die nördliche zieht über
Wadowice, Bochnia,Tarnow, Rzeszow,Przemysl,
Lemberg, Ztoczow bis ßrody in einer Länge
von 69 Meilen, die südliche über Saibusch,
Sandec, Jaslo, Sambor, Stry, Stanisfawow, Koto-
raea bis Sniatyn an die Gränze der Bukowina.
Diese beiden Hauptstrassen sind durch Quer-
strassen unter sich mehrfach in Verbindung,
auch gehen von ihnen mehrere Zweigstrassen in
die Nachbarländer, insbesondere nach Ungarn
und Russland ab.
Galizien u. Lodomerieiii Krakau» Auscbwitz n . Zator. ifft
$. 195. UWmmmermtrmmmen.
Die Weichsel ist von Zabrzepr angefangen
schiffbar. Die Länge ihres schiflTbaren • Laufes
beträgt auf dem Reichsboden 48 Meilen. Von
ihren Nebenflüssen sind im Reiche der Dunajec
von Zakluczyn, die Wisloka von Rzemien und
der San von Dubiecko angefangen schifibar.
Der Dnjester wird bei Rozwadow im Stryer
Kreise schiffbar und auf ihm kann das Getraide
der östlichen Kreise bis Majak in Russland
gefiihrt werden, wo die Schiffbarkeit des Dnje»
sters aufliört und die Waaren auf Wägen zu
dem nur mehr acht Meilen entfernten Seehafen
Odessa gebracht werden.
i. 196. Seknien.
Unter 2260 Volksschulen sind 46 Haupt-
schulen. Von je 100 schulfähigen Kindern be-
suchen 15 die Schule. In dieser Berechnung
ist jerloch der Sprenjrel des ßisthuras Krakau
nicht mitbegriffon. ZweiklassiL^e Unterrealschu-
IM IV*.
len, welche nut HauptBchuIeD in Verinndoiicr
stehen^ sind in Biala , Bochnia, Jarodaw, L^n-
berg^ Neu-Sandecy Praemysl, Sambor, Stanialaa,
Stry, Tarnow^ Wadowice. Eane aelbststindige
Unterrealschule ist in Brody; OberrealschiileD,
welche mit technischen Lehranstalten in Verbin-
dung stehen, bestehen zu Lemberg und Erakau.
Ein Untergjrmnasium ist in Bochnia, secha-
klassige Gymnasien befinden sich in Brzezan,
Buczacz, Neu-Sandec und Rzeszow. Vollständige
Obergymnasien bestehen zu zweien in Lemberg,
je eines besteht in Krakau, Przemysl; Sambor,
Tamopol, Sfomislau und Tamow.
f. 197. MABie na« IVappea.
Der Name des Königreiches Galizien und
Lodomerien stammt von den Städten Halicz
und Wlodimir, von welchen letztere gegenwärtig
auf russischem Gebiete liegt. Das Grossherzog*
thum Krakau und die Herzogthümer Auschwitz
und Zator haben ihre Namen von den gleich-
namigen Städten Krakau , Oswiecim und Zator.
Galizien hat im Wappen ein blaues Feld,
Oalisien o. Lodomerien, Krakau, Anichwits n. Zaior. 19$
welches durch einen schmalen rothen Querbalken
in zwei Hälften getheilt ist. In der oberen Hälfte
steht auf dem Querbalken eine schwarze Dohle^
in der unteren H&lfte sind drei goldene gespitzte
Kronen, zwei und eine gestellt Lodomerien hat
ein blaues Feld, welches von zwei Querbalken
durchzogen ist, die je in zwei Reihen von Silber«
und rother Farbe sechsmal geschacht sind.
Auschwitz hat einen blauen Adler im silbernen
Felde;Zator einen silbemenAdler im blauenFelde.
Das gegenwärtige kaiserliche Wappen, wel-
ches im Jahre 1836 bestimmt wurde, enthält ftir
das Grossherzogthum Erakau keinen Schild, weil
dessen Gebiet erst im Jahre 1846 wieder (theil-
weise) mit dem Reiche vereiniget wurde. Der
Wappenschild von Krakau ist übrigens der des
alten Polens, von welchem Erakau einst die
Hauptstadt war, und zeigt einen weissen ein-
köpfigen Adler im rothen Felde.
$. 196. filntlielliins.
Das Kronland wird in zwei Verwaltungs-
gebiete eingetheilt, nämlich in das Verwaltungs-
iM IV. AbMlmitt.
gebiet der Stattfaalterei zu Lemberg und in das
der Landesregierung zu Erakau.
Der Statthalter in Lemberg fuhrt zugleich
die Oberaufsicht über das ganze Kronland. Die
genannten Städte unterstehen unmittelbar ihrer
StatÜialt^ei oder Landesregierung. Das übrige
Gebirt zerfällt in Kreisc; denen Ereisbehörden
Torstehen.
f. IM». Ale StottliAlierel lieailierff.
Das Verwaltungsgebiet der Statthalterei von
Lemberg, mit 960.8 Quadratmeilen und 2,898.200
Einwohnern , umfasßt die Stadt Lemberg, dann
die Kreise Lemberg, ZoJkiew, Przemysl, Sanok,
2^oczow, Brzezan, Stry, Sambor, Tamopol,
Czortkow, Kotomea und Stanislau.
f. 200. Die ntmdt Iiemlierir*
Lemberg hat 68.300 Einwohner und liegt
anmuthig zwischen Hügeln am Bache Peltew,
welcher zum Flussgebiete der Weichsel gehört.
Die eigentliche Stadt ist klein, hingegen sind die
Galinen u. Lodomenen, KrakAii, Aniehwits u. Zaior. KU
4 Vorstädte sehr aussredehnt. Zwei Fünftheile
der Einwohner sind Juden.
i Ml. H«iiiiinentole Oeliftade.
Unter den Gebäuden sind ausgezeichnet:
Die gothische Kathedralkirche des lateinischen
Erzbischofes und die Bernardinerkirche, letztere
mit dem Grabmale des heiligen Johann von
Dukla^ welcher der Schutzpatron von Leraberg
ist, dann die reizend gelegene allseitig von
weitem sichtbare griechisch - unierte Metropo-
litankirche und die griechisch-unierte Stauropi-
giankirche. beide im byzantinischen Stile gebaut,
endlich das Rathhaus.
|. £08. iMstltote.
Die Stadt Lemberg hat eine von Kaiser
Joseph II. gestiftete und 1817 wieder errichtete
Universität und eine technische Akademie mit
einer kommerziellen und einer technischen Ab-
theilung und einem Vorbereitungsjahrgange. Das
gräflich Ossolinski'sche literarische Institut be-
sitzt mehrere bedeutende literarische und artisti-
Heuner, Österreich. IV. 11
in 17.
gclie Sammlungen y namentlich dne BibliothelL
von nahe an 80.000 Bänden.
$. SM. Oewerlie mmI MaMdel.
Das Gewerbswesen ist vorztiglich durch
die grosse Zahl von 4000 Handwerkern ver-
treten, ausserdem bestehen auch Spiritus«^ Essig-
und Seifenfabriken. Im Juni werden zu Lemberg
die Geschäfte in liegenden Gütern und ihren
Nutzungen gemacht Diese Zeit wird mit Bezie-
•hung auf die Verträge; welche dann geschlossen
werden; Kontrakty genannt Ausserdem werden
zwei Jahrmärkte gehalten.
f 804. Der Iiemlierser Rreis.
Im Lemberger ELreise; einem fruchtbaren
obstreichen Hügellande; mit guten Steinbrüchen
und Fischteichen; welcher 35.8 Quadratmeilen
Flächenraum und 128.800 Einwohner zählt;
liegt die k. k. Tabakfabrik Winniki; wo an 7000
Zentner Schnupf- und 28.000 Zentner Rauch-
tabak erzeugt werden. Bei Stracz ist im Sand-
fltdngebirge eine HöhlC; in welcher die Einwoh-
Galisien u. Lodomeri^ Kf akao, Auschwitz a. Zator. IdS
ner zur Tartarenzeit Zuflucht suchten. Zu Le-
sienice besteht seit 1844 eine Spodiumfabrik.
$. JBOS. Der SEoililewer Kreis.
Der Zotkiewer Kreis, mit 90.0 Quadratrad-
len und 237.900 Einwohnern^ ist meistens eben
und besteht aus thohigem, strichweise auch
aus sandigem Boden. Das Getraide gedeiht dort
Tortrefflich. Der nördliche Theil ist ein Stück
Lodomerien's, wovon jedoch die weit grössere '
Hälfte in Russisch-Polen liegt
Zolkiew» der Sitz der Ereisbehörde; gehört
der Familie Sobieski, aus welcher der polnische
König Johann UL Sobieski stammte^ der Wien
1683 als Feldherr des verbündeten Christen-
heeres von den Türken befreit hat. In der
gothischen Hauptkirche des Ortes befindet sich
die Familiengruft und ein Gemälde zum Andenken
an die erwtthnte welthistorische Begebenheit Zu
Tartakow und Sokal sind Marienwallfahrten«
Potylicz hat eine Porzellanfabrik und ein Braun-
kohlenbergwerk.
164 IV. Abfchnitt
f. S06. Der Sf^ocsower Kreis.
Der Kreis von Zioczow, mit 95.2 Quadrat-
meilen und 263.200 Einwohnern, ist mit Aus-
nahme des Höhenzuges im Süden, welcher dort
die Namen GoJogury und Woroniaki fuhrt, gröss-
tentheils eben mit einem fetten Ackerboden und
gehört schon zum Theile der wegen ihrer Frucht-
barkeit hochberühmten Landschaft Podolien an.
Die Kreisstadt Z^oczow hat ein als Militarkaseme
verwendetes altes Schloss. Die wichtigste Stadt
des Kreises ist Brody an der russischen Gränze,
ein Freihandelsplatz mit 17.700 Einwohnern,
worunter 2 Drittheile Israeliten sind, welche dort
ein reich dotiertes Krankenhaus haben. Haupt-
artikel des dortigen Handels sind: Schafwolle
aus Russland, Baumwolle und Seidenwaaren aus
dem Westen und Süden, Sensen aus Oberöster-
reich. Busk, an der Mündung des PeJtew in
den Bug, auf einem Hügel mitten in einem
Moraste, daher durch mehr als 30 Brücken mit
den Vorstädten verbunden, treibt lebhaften
Hand ^ "^it Bauholz, Töpfer- und Leinenwaaren.
GAliden u. Lodomerien, Knüuu» Auschwitz u. Zator. IM
Podkamien und Milatyn stary haben ^ sehr be-
suchte Manenwallfahrten.
f. S09. Der BrzeisAner Kreis.
DerBrze^anerKreis^ mit 74.2 Quadratmeilen
und 228.500 Einwohnern, hat hügeligen Kalk»
boden und leidet in trockenen Jahren an Dürre.
Die Kreisstadt gleichen Namens hat ein Bene-
diktinerkloster und ein schönes Rathhaus. In
der Nähe der Stadt Hegt in schöner Gegend,
Ray (Paradies) genannt, das geschmackvoll
erneuerte Schloss des Grafen Potocki. Bei Ro-
hatyn sind Gypsgmben, bei Bursztyn Alabaster-
brüche. Podhajce, 3 Stunden von Brze^an ent-
fernt , ist denkwürdig durch den Sieg, welchen
Johann Sobieski im Jahre 1667 gegen die Übei>
macht der Tartaren errungen hat.
|. 808. Der Tiirnop«ler Hjrels.
Der Kreis von Tamopol, mit €4.2 Quadrat-
meilen und 224.600 Einwohnern ist die Korn-
kammer Galiziens, das eigentliche österreichische
Podolien. Die Stadt Tarnopol, der Sitz der Kreis-
166 IV. Abtchuitt
behörde, zeichnet sich durch ihre BtatÜichen
Häuser aus. Der bedeutendste dortige Pferde-
markt, welcher auf den 26. Juli fUUt, wird
immer mit einem Pferde Wettrennen geschlossen.
Bei Trembowla werden Mühl-, Wetz- und Trofc-
toirsteine gebrochen, und es wird mit diesen
Artikeln Handel in das benachbarte Russland
getrieben. MikuliAce, mit lebhaftem Wachs- und
Honighandel, hat iiberdiess eine musterhafte
Schäferei und eine Tuchfabrik, Zarwanica eine
berühmte Marienwallfahrt.
f. 809. Der €z«rtli.«wer Kreis.
Der Kreis von Czortkow, mit 65.9 Qua-
dratmeilen und 225.500 Einwohnern, die süd-
liche Fortsetzung des österreichischen Podoliens,
hat fettes Ackerland und besitzt längs seiner
ganzen südlichen Gränze die Wasserstrasse des
Dnjesters. In diesem Kreise werden viele unga-
rische und siebenbürgischeLammsfelle zu fertiger
Kürschnerwaare verarbeitet. Zaleszczyki, eine als
Hauptstapelplatz des Getraide- und Holzhandels
auf dem Dnjester aufblühende, an diesem Flusse
GAÜxien u LodomeHen, Kfakaii, Am chwits q. ZaIot. f tl
reÜKend« gelegene 9 befestigte Stadt,' ist der Sit«
der KreisbehÖrde. Chorostköw hat ein Gestüt
des Grafen Lewicki; Jagielnica eine kaiserliche
Cigarrenfabriky Bilcze prächtige Alabasterhöhlen.
f. Sia Der l^mMmmmm'er Kreis.
Der Kreis von KoJomea, mit 79.8 Quadrat«
meilen und 253.600 Einwohnern ist der südlichste
der Karpathenkreise und senkt sich, im Nord-
osten eben, bis zum Dnjester. Die Kreisstadt
Kotomea am Pruth, hat viele Töpferwerkstätten.
Peczeniiyn hat eine Naphtaquelle, Wysniowice
eine Tuch- und eine Saffianfabrik.
§. 811. Der StAnlslMier Hrels.
Der Kreis von Stanislau, mit 94.7 Qua-
dratmeilen und 264.300 Einwohnern, wird im
Norden vom Dnjester durchschnitten und sein
südlicher Theil enthält grösstentheils das Wasser«
gebiet der beiden Bistrica, welche in den Karpa-
then an der ungarischen Gränze entspringen. Die
Kreisstadt Stanislau (Stanis^awow) hat 10.800
Einwohner, liegt in einer freundlichen Ebene zwi-
ItS IV.
sehen den beiden Bistrica und ist liemfich
gut gebaut. Auf dem FrauKensplatze steht ein
aus Zink gegossenes Standbild des Kaisera
Franz I., ein Weihgeschenk der dortigen Bürger
an ihre Stadt. In der Pfarrkirche des lateinischen
Ritus sind die Grabmäler mehrerer berOhmten
Glieder der gräflichen Familie Potocki. Bei
Halicz liegt die Burg der ehemaligen rutheni-
schen Fürsten ron Halicz in Trümman. Nad-
woma hat ein altes Potocki'sches Schloss,
Buczacz ein ansehnliches Basilianerkloster, Mo-
nasterzyska eine k. L Cigarrenfabrik, Thimacz
die grösste Runkelrübenzuckerfabrik des Landes.
In Bohorodczany treiben Schuster und Gärber
ihr Handwerk im Grossen.
$. S12. WBer ntrjer Kreis.
Der Stryer Kreis, mit 116.7 Quadratmeilen
und 239.400 Einwohnern, ist im Norden durch
Fruchtbarkeit an Obst und Getraide , im Süden
durch seine Wälder und Eisenminen ausorezeich-
net. Die Kreisstadt Stry liegt am Flusse gleichen
Namens. In Drohowy^ist ein grossartigeS; vom
GaKaen Q. Lodomerieiif Krakan, Aofchwits a. Zator. 169
Grafen Skarbek gestütetes Waisenhaus im Ent-
stehen. InZakla besteht ein Eisenblechwalzwerk,
in Skole ein Eisenhammer, bei Zydaczöw wird
Wiesenerz, eine Art Eisenstein gegraben und
in die Schmelzöfen verfuhrt. Eahisz hat eine
Salzkoktur und er^ebige Torflager.
f. SIS. IDer SAmliorep Kreid.
Der Samborer Kreis, mit 89.3 Quadratmeilen
und 299.200 Einwohnern, ist im nördlichen
Theile durch die üfersümpfe ausgezeichnet,
welche der Dnjester verursacht Der südliche
Theil erhebt sich allmählig gegen das karpa-
^thische Waldgebirge an der ungarischen Gränze.
Die Kreisstadt Sambor, mit 10.600 Einwohnern,
hat ein alterthümliches Betnardinerkloster aus
dem Anfange des 1 5. Jahrhunderts. Sie ist wohl-
gebaut^ freundlich und treibt Leinweberei. Dro-
hobycz, mit 11.900 Einwohnern, hat ein Basilia-
nerkloster und eine im gothischen Stile gebaute
Pfarrkirche. Die Salzsiedereien des Kreises sind
dort, ferner in Starosol, Solec und in Stebnik,
wo seit 1845 reichhaltige Steinsalzgruben be-
170 lY. JOüehttÜ^.
trieben werden. Naphtaquellen findet man bei
Nahujowice, Popiel und Truskawice. Zu Oröw
und Zalokie6 sind Eisenhänuner,
f. Sit. Der »Aii^ker Rrels.
Der Sanoker Kreiß, mit 84.5 Quadratmeilen
und 258.400 Einwohnern, ist rauh ündgebir^g.
Viehzucht und Leinweberei sind seine haupt-
sächlichen Nahrungszweige. Der Boden hat meh»
rere schwefelhaltige Mineralquellen. Sanok, die
Kreisstadt, klein und unregelmässig gebaut, ist
der Geburtsort des berühmten Gregor von Sanok,
Erzbischofes von Lemberg und Erziehers des
Königs Wladißlaw III. Zu Dobromil besteht ein
altes ruthenisches Basilianerkloster. Dubiecko ist
der Geburtsort des polnischen Dichters und
Bischofes von Ermeland, Ignaz Krasicki. Iwo*
nicz, in dessen alterthümlicher lürche die Reli-
quien des heiligen Iwo aufbewahrt werden, hat
eine iMineralquelle, Avelche als Heilbad benützt
wird. Der vielbesuchte Wallfahrtsort Paciaw hat
ein Franziskanerkloster.
Galixien iL Lodomevkn« KnüuMt, Anschwitx u. Zator. 171
f S16. Ber PpBentyiiteP Kreta.
Der Przemysler Kreis, mit 6&,6 Quadrat-
meilen und 257.300 Einwohnern, abwechselxid
eben und hügelig , ist sehr iruchtbar und die
Obstzucht ist dort im guten Stande. Der San
durchfliesst den Kreis und verbindet ihn mit der
Weichsel und der Ostsee. Die Stadt Przemysl
ist durch ihr Alter und durch ihre schönen gothi-
sehen Kirchen ausgezeichnet. Der Dom des latei-
nischen Bischofes ist darunter besonders zu
nennen. Die Bibliothek des griechisch-unierten
Domkapitels ist reich an alten Urkunden. Prze-
mysl war schon im 10. Jahrhundert die Haupt-
stadt des gleichnamigen rutbenischen Fürsten»
thumes. Auf einem nahen Hügel sind die Trüm-
mer der Residenz jener Fürsten noch heutzutage
zu sehen. Die volkreichste Stadt des Kreises ist
Jaroslau, wo ein lebhafter Handel mit Leinwand,
Garn, Wachs, Honig, vorzüglich aber mit Ge-
traide getrieben wird. In Krasiczyn hat der Fürst
Sapieha, in Sieniawa der Fürst Czartoryski
ein Schloss.
tn IV.
$. Sl«. Bie Iimm
Daß Verwaltungsgebiet der Landesregie-
rung von Erakau, mit 399.7 Quadratmeilen und
l^SöO.SOOfiinwohnern^ enthält den Stadtbezirk
von KrakaU; dann die Kreise Erakau, Wado-
wice^ Neu-Sandec^ Jaslo, Rzeszow^ Tamow
und Bochnia.
f. Str Die Stadt HfaIlmi.
Die, der Landesregierung in Krakau unmit-
telbare unterstehende Stadt Krakau hat 50.300
Einwohner und war Jahrhunderte lang die Re-
sidenz und Krönungsstadt der polnischen Könige,
wesswegen sie reich an alten Baudenkmälern ist,
worunter das Residenzschi oss der polnischen
Könige, die damit verbundene, im 12. Jahr»
hunderte gebaute Domkirche und die im 1 3. Jahr-
hunderte gebaute gothische Marienkirche beson-
ders genannt zu werden verdienen. Die Dom-
kirche enthält die Gräber der polnischen Könige
von 1 1 63— 1 733 und die Reliquien des heiligen
Stanislaus, Bischofs von Krakau, welcher im
Galizien u. Lodomerien, Krakau, Auf chwitz u. Zator. 178
Jahre 1076 den Märtyrertod erlitten hat. Mit der
im Jahre 1843 gegründeten üniverßitftt ist eine
reiche Bibliothek und eine Sternwarte verbundenl
Das technische Institut hat ausser einer zwei-
jährigen Vorbereitungsabtheilung einen dreijähri-
gen technischen Curs, eine Handelsschule^ eine
Abtheiluhg fiir die bildenden Künste und eine
Musikschule, zusammen mit 300 Schülern und
88 Lehrindividuen.
$. 218. Handel und bewerbe.
Die Stadt treibt Handel mit Getraide, Holz,
Salz, Wein, Leinwand und Borstenvieh. Die
Getraideeinfiihr über Krakau ist sehr stark, und
beträgt jährlich über 600.000 Metzen, denn der
westliche Regierungsbezirk erzeugt nicht den
hinreichenden eigenen Bedarf. Eine mit Dampf-
kraft arbeitende Fabrik von Ackerbaugeräth-
schafteh ist in schwunghaftem Betriebe,
$. 819. Her Krakauer BLrel«.
tm Krakauer Kreis, mit 21.1 Quadratmeilen
und 98.100 Einwohnern, übertrifit der Mineral-
tn IV.
raididniiii die anderen Eneognine an Widili«-
keiL Die Stmikohlenwerke bei JawoRDO, Siersia
und Niedzieliska geben jährlich 3Vt MillioiMn
Zentner. In den zwd ersten der genannten Orte
und in D^rowa sind auch ^nkhüttra, welche
bei 16.000 Zentner erzeugen. Zu Lgota ist eine
Galmeigrube, die bei 150.000 Zentntf gibt. Zu
31iröw, Por^ba und CzaÜLowice liegen GrubeQ
nnt feuerfestem Thon, Avelche mit einem Brutto-
gewinn von 30 — 40.000 Gulden ausgebeutet
werden. In der nächsten Umgebung yon Krakau
selbst sind zwei Ohlmfihlen , welche zusammen
an 5000 Zentner Rübsohl liefern. Zu Mogila
besteht eine Cisterzienserabtei.
$. SSO. Wer M^ebUa'er Mreia.
Der Kreis Ton Bochnia, mit 41.5 Quadrat*
meilen und 211.300 Ernwohnem, ist grössten-
tbeils eben und ziemlich fruchtbar. Durch Stein-
salzgruben ist er weltbekannt und berühmt.
Nahe bei der Kreisstadt Bochnia liegt ein Salz-
flötz, welches 300.000 Zentner Ausbeute gibt
und 260^ tief ist. Noch bedeutender sind die
Galizien u. Lodomerieiif Enduuii Auf chwiti n. Zator. 175
Gruben, welche unmittelbar unter der Stadt
Wieliczka beginnen, eine Ausdehnung von 35,000
Quadratklafter und eine Tiefe von 200^ haben,
1500 Arbeiter beschäftigen und über 1 Million
Zentner Salz erzeugen j Avovon beiläufig die
HäUle im Inland bleibt und der Rest nach
Preussen und Russisch-Polen ausgeführt wird.
Ein Hirte, Namens Wieliczek, soU sie im Jahre
1233 entdeckt haben. Bei Podgörze, wo eine
wohleingerichtete Lederfabrik und eine Dampf-
mühle besteht, welche 70.000 Zentner Mehl
erzeugt, erhebt sich auf dem Ealkberge Erze-
mionki der Grabhügel des Krakus, sagenhaften
Gründers der Stadt Erakau, bei Lusfawice das
Grabmal des im Jahre 1604 dort verstorbenen
Faustus Socinus, des Stift^ers der Socinianer
oder Unitarier. Zu Swi^tniki ist die Schlosser-
innung durch ihre Thätigkeit hervorragend. Es
werden dort ftlr den Handel Schlosserwaaren
im Werthe von 100.000 Gulden erzeugt Bei
Swoszowice sind ärarische Schwefelgruben,
welche jährlich bei 12.000 Zentner Schwefel
liefern.
176 IV. AbMlmitt.
f. 881. Der Tarnower Rrel«.
Der Kreis Tarnow, mit 66.6 Quadratmeilen
und 153.400 Einwohnern, ist eine obwohl san-
dige, doch ziemlich fruchtbare Ebene an der
Weichsel, im Süden mit den letzten Ausläufern
der Earpathen. Die Kreisstadt Tarnow ist aus-
gedehnt und hat lebhaften Speditionshandel. Das
Rathhaus und die Kathedralkirche sind sehens-
werthe alterthümliche Gebäude.
In Sokal ist eine Glashütte, welche feines
Glas erzeugt , die einziTe dieser Art im
ganzen Verwaltungsgebiete. In Gumniska befin-
det sich ein Landsitz des Fürsten Sanguszko.
Kaw^czyn hat Bleichen imd Walkmühlen, Gra-
bowka eine Kunstweberei und mehrere Roth-
gärbereien,
{. 888. Ber Rzeszower Krel«.
DerRzeszower Kreis, mit 79.3 Quadratmei-
len und 293.700 Einwohnern, im Norden eben,
im Süden wellenförmig uneben , ist auf 214 Joch
iciner Oberfläche mit Wald bedeckt. Die Kreis-
Galisien n. Lodomerien, Krakan, Am chwitz n. Zator, iTt
Stadt Rzeszow ist ausgezeichnet durch ihre In-
dustrie in unechten Goldwaaren, welche dort
von Israeliten betrieben wird. Lancut hat ein
Fürst Lubomirski'sches Schloss, und eine grosse
Runkelrübenzuckerfabrik^ Przeworsk ein gräflich
Potocki'sches Schloss. In Le^ajsk und Rakuszo-
wice werden jährlich bei 2000 Stück Haiinatuch
für den Gebrauch des galizischen Landvolkes
verfertiget. Utanow, am San^ ist der bedeutendste
Stapelplatz und Hafenort für den Holz« und
Getraidehandel nach Danzig.
{. 888. Der JTas^oer Kreta.
Der Kreis von Jaslo , mit 54.5 Quadrat-
meilen und 234.000 Einwohnern^ ist im Süden
sehr gebirgig und hat einen steinigen, wenig
fruchtbaren Boden. Auf der, aus Obeningam
durch den Kreis führenden Strasse werden vor-
züglich ungarische Weine eingeflihrt , welche
hier in mehreren Orten, insbesondere in Dukla,
eingekellert und für den Handel haltbar ge-
macht, dann aber erst weiter, besonders nach
Preussen und Russisch-Polen, geführt werden.
Heufler, Öaterreich. IV. 12
17» IV* Mmhmtii.
Diess geschieht auch ausser dem Kreise in Neu-
Sandec und Krakau. In Kolaczycze werden
Kotzen undThongeschirre verfertiget. Kroscienko
ist eine Ansiedlung schwedischer Kriegsgefan-
gener, deren Einwohner noch heutzutage durch
Tracht und Sitte kennbar sind; dort und in
Gorlice wird am meisten Leinwand verfertiget.
Odrzykoii hat eine schwefelhaltige Mineralquelle.
Tarnowiec und Kobylanka sind vielbesuchte
Wallfahrtsorte. Bei Trzciana hat der heilige
Johannes von Dukla auf einer Anhöhe sein
Einsiedlerleben gefuhrt.
§. 884 Der Sandeeer Kreis.
Der Sandecer Kreis, mit 69.2 Quadratmei-
len und 221.800 Einwohnern, ist wegen seiner
Hochgebirge dem Ackerbau nicht günstig ; da-
gegen ist die Viehzucht und die Forstkultur
nicht ganz unbedeutend und die Berge haben
Metalladem. Die Kreisstadt Neu - Sandec ist
wegen des Heldenmuthes berühmt, mit dem die
Bürger der Stadt sich im Jahre 1649 von den
Schweden befreit haben. In Alt-Sandec besteht
Galizion u. Lodomerien, Krakau, Anschwitz u. Zator. 179
ein Kloster der Klarisserinnen^ welchem ebst die
heilige Eunigunde^ Gemahlia des Polenherzogs
Boleslaus V., durch 23 Jahre vorstand, in Zako-
pane^ mit einer Bevölkerung^ welche aus ange-
siedelten gefangenen Tataren der Nogai'schen
Horde entstanden ist; ein Eisenwalzwerk; in
Szczerzyce eine Cisterzienserabtei aus dem 13,
Jahrhunderte. Szczawnicza ist ein vielbesuchter
Badeort, mit einer dem Rohitscherwasser ähn-
lichen Mineralquelle. Czarny-Dunajec hat reich-
haltige Eisenerzlager und in der Nähe liegt em
Sumpf, in welchem zwei Bäche aufquellen, von
denen einer dem Donau - , der andere dem
Weichselgebiete angehört.
{• SieS. Der UTadowleer Krel«.
Der Wadowicer Kreis, mit 66.9 Quadrat-
meilen und 288.000 Einwohnern ,. zeichnet sich
vor allen andern Kreisen Galiziens durch seine
gewerblichen Unternehmungen, aus, vorzüglich
in Tuch, Leinwand und Eisen. Er ist im Süden
und theilweise im Westen von den Karpathen
durchzogen und begränzt. Die Kreisstadt Wado-
i80 lY. AbMhnitt.
wice ist eine kleine, aber sehr freundliche neuere
Stadt. Der bedeutendste Ort des Kreises ist
Biafa, nur durch den Fluss gleiches Namens
von dem schlesischen Bielitz getrennt. Dort wer-
den von den Tuchmachern der Stadt jährlich
bei 40.000 Stück Tuch im Werthe von 2 Millio-
nen Gulden erzeugt. Ausserdem ist BiaJa ein
sehr wichtiger Platz für den Speditionshandel
aus und nach Galizien. Der Hauptort für Lein-
waaren ist Andrychau; dort ist eine Dampf-
leinwandwalke. In der Umgebung werden bei
60.000 Stücke Leinen, Baumwollzeuge, Zwillich
und Packleinwand erzeugt. Die Eisenwerke
Wegerska görka und Obszar des Erzherzogs
Albrecht beschäftigen bei 400 Arbeiter. Diese
Werke, so wie die übrigen des Wadowicer und
Sandecer Kreises, arbeiten meistens mit ungari-
schen Eisenerzen. In Saybusch (Zywiec) Avird
Schweizerköse bereitet und in den Fichtenwul-
deni des Kreises sammelt man noch den Feuer-
schwamm und verarbeitet ihn zu Zunder, mit
welchem insbesondere nach demErzherzogthume
Österreich und nach Tirol gehandelt wird* Zu
Galizien n. Lodomerien, Krakao, Aoachwits u. Zator. 181
Kenty, wo 41 zünftige Tuchmacher sind, wurde
im Jahre 1412 der heilige Johannes Kantius,
zugleich einer der berühmtesten Professoren der
Universität Erakau, geboren. Auschwitz (Oswif-
cim) und Zator waren einst die Hauptorte der
gleichnamigen gegenwärtig mit der österreichi-
schen Kaiserkrone vereinigten Herzogthümer. In
der Nähe von Kalwarya iebrzydowska besteht
auf einem Waldberge ein Bemardinerkloster mit
einer der besuchtesten Wallfahrtskirchen von
Galizien. Die Zahl der jährlichen Wallfahrter
beträgt bei 300.000.
V. Abschnitt.
Das Herzogthuni Bukowina.
S. 886. Mjmge.
Das Herzogthum Bukowina, mit einem Flächen-
inhalte von 181.31 Quadratmeilen, ist das öst-
lichste Kronland des Reiches und liegt an einem
Gebirgknoten der Karpathen, von dem aus meh-
rere Äste sich in das Land erstrecken und von
den Grönaen des Kreises Kotomea in Galizien»
der Marmarosch in Ungarn und des Bistritzer
Kreises in Siebenbürgen, aus einer Höhe von
4—5000', sich allmöhlig bis auf 4—500' ver-
flachen.
§. 8S9. Extreme der Holte und Tiefe.
Der höchste Berg ist der Giamal&u am
linken Ufer der Bistrita an der südlichen Spitze
Das Heirsoj^mn fiukowina. 163
des Landes, welcher 5880' hoch ist und somit
die Waldregion überragt ; den niedersten Punkt
theilt das Land mit Galizien, nämlich den
Wasserspiegel des Dnjester's an der Reichs-
gränze mit 277'.
§. 888. Thelle.
Das Hochgebirge an der südlichen Gränze
enthält die Urfelsgebilde der Karpathen. Das
waldige Mittelgebirge, der Sandsteinforraation
angehörig, bildet nördlich davon einen breiten
Querstreifen und enthalt die Quellen des Seret's
und der Suciava. Das hügelige Plateauland am
Pruth und Dnjester schliesst das Land gegen
Norden ab.
§. 889. Das Dnjestersebleil.
Der Dnjester (Nistru) selbst bildet dieNord-
gränze gegen Galizien und nimmt in der Bukowina
keinen einzigen Fluss, sondern nur unbedeutende
Bäche auf, weil nur ein schmaler , jah anstei-
gender Streif des Kronlandes seinem Wasser-
gebiete angehört.
18* V. Abfohmtt.
{. 880. DaM D^naaseblet.
Der ganze Rest desLandes gehört demDonau-
gebiete an , und zwar der kleinere Theil durch
den Pruth, der grössere Theil durch den Seret.
Der Pruth durchströmt das Land von Westen
nach Osten in emer etwas gegen Süden geneigten
stark gewundenen Linie, und ninunt auf seinem
rechten Ufer dort, wo er in's Land tritt, den Cere-
mos auf, welcher in der ganzen Länge seines
Laufes die Westgränze gegen Galizien bildet
{• 231. Der Keret.
DerSeret entspringt imLande selbst bei Puru-
chellu amFusse des Lungal's, der sich bis 4290' er-
hebt und liegt bei seinemAustritte noch über 900/
Die Suciava, Moldava und deren Nebenfluss die
Bistrita gehören zu seinem Wassergebiete, münden
aber sömmtlich erst ausserhalb derReichsgränze,
f. 888. Cliarafcter der Flüsse des Danan-
sebleies.
Nur die Bistrita, deren Lauf dem ürgebirge
angehört, behalt das Jahr hindurch einen gere-
Dm Hereogtlmm Bukowina. 185
gelten , geringen Veränderungen ausgesetzten
Wasserstand; die Moldara, Suciara, der Seret
und der Pruth hingegen sind sammt ihren Neben-
gewässem im Sommer ziemlich wasserarm^ wäh-
rend sie nach der Schneeschmelze oder nach
Regengüssen stark anschwellen und ihre Ufer
überschreiten,
{. S88' Stellende Oewftsner.
Im Hochgebirge liegen einige ganz kleine
aber tiefe Seen y im nördlichen Theile des Lan-
des y besonders im Plateaulande zwischen dem
Pruth und Dnjester einige Teiche,
!• 284. Die Elnwotaner naeli UMmiiieii.
Die Volksmenge der Bukowina kann gegen-
wärtig mit 430.700 Seelen reranschlagt werden.
Im Jahre 1846 betrug sie 371.000 und es
befanden sich darunter 180.400Ruthenen; 140.600
Romanen, 25.000 Deutsche^ 11.500 Juden^ 5400
Magyaren, 4000 Polen, 2200 Armenier und 1800
Slowaken. Die Zigeuner sind den Stämmen, unter
welchen sie sich aulhalten, zugezählt worden.
t9ß V. AlMi€limtt«
S' 88S Bie elnzelneii StAntme.
Nach der Hauptmasse ist die Bevölkerung
im Dnjestergebiete und im grössten Theile des
unmittelbaren Pruthgebietes, also mit Ausschluss
seiner ausser der Reichsgränze mündenden Ne-
benflüsse, ruthenisch, in den übrigen Theilen des
Landes romanisch. Die Ruthenen nennen die
Bewohner der Bukowina überhaupt WoJochy,
die Romanen insbesondere nennen sich selbst
Montani. Im Einzelnen sind aber die Stamm-
Verhältnisse sehr verwickelt, besonders in dem
im Ganzen von Romanen bewohnten Theile.
§. 836» Ble Bewolmer naeli den Religionen.
Nach dem Religionsbekenntnisse vertheilte
sich im Jahre 1846 die ßevölkei^ung auf 207.400
Griechisch-nicht-Unierte, 31.500 Katholiken des
lateinischen und 11.700 Katholiken des griechi-
schen Ritus, 11.500 Israeliten, 6000 Protestanten
augsbui^ischer und 6000 helvetischer Confession
und 2000 andere Sectierer, worunter die Filipo-
waner verstanden werden, eine Secte der grie-
Dai Hergogttiiun Bukowina. 18V
chifich russischen Kirche, deren A^ihängeili Kaiser
Joseph n. eine Zuflucht gestattet hat. Die Pili*
powaner oder Lipowaner (PyJypony} nennen
sich selbst Starowiercy (Altgläubige) und werden
von den übrigen Griechisch-nicht-ünierten Ras-
kolniki (Sectierer) genannt. Die Romanen sind
suraratlich, die Ruthenen grösstentheils griechisch-
nicht-uniert. Die Katholiken des lateinischen und
jene des griechischen Ritus stehen unter den
bezüglichen Lemberger Metropoliten, die Grie-
chisch - nicht - linierten unter einem Bischöfe,
dessen Sprengel die ganze Bukowina umfasst, die
Filipowaner, welche zu FontAna alba, 01imu|i,
Lipoweni und Mdiidra wohnen, unter einem eige-
nen Oberhirt^, den sie als Bischof anerkennen.
f. 889. Vertlielliiiis der Bewdlkeruns,
Im Krönlande werden 3 Städte, 4 Markt-
flecken und 276 Dörfer gezählt Auf der Qua-
dratmeile leben 2046 Menschen» Die einzelnen
Bezirke sind jedoch in der Volksdichte so sehr
verschieden, dass im Pruthbezirke , innerhalb
dessen die Landeshauptstadt liegt, 4119, am
im V. Aliwdmitt
oberen Ceremos hingegen nur 706 Menschen auf
der Quadratmeile leben. AufTallend gering ist die
Zahl der Ortschaften; in der nördlichen Hslfte
des BerglandeS; kommt eine erst auf 2 Quadrat-
meilen.
f. 8SS. R^Mersensiiisise des Hliierali-eieliea«
Die Berge der Bukowina haben Metalladam
von Silber, Blei, Eisen und Kupfer. Die Bistrita
fuhrt in ihrem Sande etwas Gold. Am Rande der
Karpathen sind Salzlager, welche auch in vielen
Salzquellen zu Tage treten, von fossilen Brenn-
stoffen Braunkohlenlager ([an der Granze des
Kreises von Eofomea) und Torflager (in fast allen
sumpfigen Niederungen der Flussthäler, besonders
im Pruthgebiete), in grosser Menge vorhanden.
f. 839. Uer prmfänUtiwe B^deii im
AUnreateiiieii.
Von je 10.000 Joch Boden sind 9454 pro-
duktiv. Der Waldboden ist vorherrschend und
im gebirgigen Theile nimmt er fast den ganzen
Flichenraum ein. Von der gesammten produk-
Das Herzogthum Bukowina« 189
tiren Bodenfläche kommen 48 Perzent auf Wäl-
der, 82 aufwiesen und Wdden und 19 auf
Äcker.
S. letO. R^lierseusiiiMse des Pflanxeif
reielies.
Unter dem Getraide sind Maiß imd Hafer
die Hauptfrüchte; daran schliessen sich in ab-
steigender Reihe Roggen, Waizen und Gerste. Im
gebirgigen Stiden sagen Boden und Klima dem
Getraidebau nicht zu und das Erzeugniss im
Ganzen ist daher unter dem Bedarfe; der Kar-
toffelbau ist durch die Kartoffelseuche sehr
zurückgegangen. Die Cultur des Weinstockes
und des Tabaks ist im Beginnen und ver-
spricht guten Ertrag. Die Wiesenbenützung be.
schränkt sich fast ausschliesslich auf einmaliges
Mähen und die Verwendung des Graslandes als
HutNveide ist überwiegend. Der Waldboden ist
grösstentheils nut Urwäldern bedeckt, deren
einzige Benützung im Verbrennen der Bäume auf
dem Stocke und im Sammeln der übrigbleiben-
den Asche besteht, welche sodann zu Pott-
asche gesotten wird. Nach Abrechnung der Ur-
wälder betrtto;t der Gesammtertrag der Wälder
245.000® hartes und 230.000® weiches Holz,
wornach auf das Joch nur eine Klafter fkllt. Der
griecbiflch-nicht-uniorte Religionsfond der Buko-
wina besitzt beinahe die Hälfte alles Waldbodens.
f. 841. Rohersencn^Me des ThlerreleiiMi.
llindvieh wird vorzüglich zur Mast gehalten,
da« Pferd dient im Gebirge vorzugsweise als
Lastthier, das Schnf wird wegen seiner Milch,
die in der Nahrung der Landeseinwohner sehr
viel benutzt wird, und wegen seiner Wolle in
grosser Menge gehalten. Der ausgedehnte Bau
von Mais ist der Geflügelzucht sehr günstig.
{. 8M. Indvstrle lUid Handel.
Die Industrie besteht hauptsächlich in der
Verarbeitung des im Lande gewonnenen Eisens
und Kupters und in der Erzeugung von Brannt-
wein, Pottasche, Glas. Brettern, Levler und Papier/
Durch die Hauptprt>dukte des Landes sind auch
deSMU Ausfuhrartikel gegeben, sie bestehen vor»
Pas Heitebg^iiiii Bvikowina. t9t
ziiglich in Getraide, Branntwein, Schlachtvieh,
Holz, Rohhäute und Pottasche. Die Einfohrartikel
sind gröflstentheils Colonial- und Manufaktur-
waaren. dessgleiohen auch die Durchfohf artikel.
Die Handels- und Gewerbekammer befindet sich
in Czemowitz.
§. 848. Strassen.
Das Eronland ist durch drei Landstrassen
mit dem übrigenReiche verbunden, von wdchen
die nördliche es zunächst mit Tarnopol, die
westliche mit Kolomea und die südliche mit
Bistritz verbindet* In südöstlicher Richtung zieht
von Czemowitz aus eine Strasse nach Jassy.
Die einzige Wasserstrasse des Landes ist der
Dnjester. Eisenbahnen fehlen.
{. 844. Selmleii.
Unter der angeblichen Zahl von 46 Schulen
befinden sich zwei Hauptschulen. Eine zwei-
klassige mit der Hauptschule vereinigte Unter-
realschule und ein Obergymnasium bestehen in
Czernowitz.
m V;
asche gesotten wird. Nach Abrech'^
Wälder beträc^t der GeBammtert^ '
245.000^^ hartes und 230.0^ ,wina
wornach auf das Joch nur ^ her-
griecbisch-nichtHiiiiQrti ' ^^^ grossen
wina besitBt beinahe -^ ^^ ^es Wortes
^.^ _ : .izel ist Buk fßuche).
f. S41. WMtMF ^ ;
. . i- ivelche erst seit 1849 ein
9io^ .^,j bildet und früher dem König-
düß P^ '. ^,fl uncl Lodomerien als ein Kreis
XtiStj^ ^ ^.j,r, ist im kaiserlichen Wappen,
dk $^r\^^\ 1836 keine Veränderung erfahren
^"^^ nicht vertreten. Vor ihrer Vereinigunjr
r^Vi^'rreich ftihrte sie mit der Moldau ein
. dasselbe Wappen: Einen Biiffelkopf im
^.•Jenen Felde.
S. 216. EinttieiliiBc.
Das Kronland wird ron einer Landesregie-
nmg verwaltet, welcher die Landeshauptstadt
l'xernowitz unmittelbar untersteht. Es zerfadlt
ohne die Zwischenglieder der Kreise unmittelbar
in Bezirke.
Das Hersogtham Bukowina. IM
{. MV. Csent^wlts und 8«cxawa.
DieLandeshauptstadt Czernowitz (CemAuti)
liegt auf einer Anhöhe am rechten Ufer des
Pruth's und zählt 18.600 Einwohner. Ein Verein
für Landeskunde und ein Verein zur Gründung
einer Landesbibliothek sind dort in Thätigkeit
Suczawa(Suciava), einst die Hauptstadt der
ganzen Moldau und noch gegenwärtig die zweite
Stadt des Kronlandes, hat über 6000 Einwohner
und zeichnet sich durch Fabrikation vonCorduan-
und Saffianleder aus. In der dortigen griechiach-
nicht-unierten Pfarrkirche werden die Reliquien
des von den Griechisch-nicht-Unierten als Landes-
patron der Bukowina verehrten Märtyrers Johan-
nes des Neuen aufbcAvahrt. Die Wallfahrten zu
dessen Grabe werden dreimal im Jahre gehalten.
i. iB48. Ble BasUlanerkMster.
Die griechisch - nicht - unierten Basilianer-
klöster der Bukowina , welche noch bestehen,
sind zu Suciavita, Dragomira und Patna. Letz-
teres liegt in der Mitte grosser einsamer Wälder,
Heufler, Österreich. IV. 13
tM V. AbMdmitt.
SO das0 im dortigen Gemeindebezirke auf eine
Quadratmeile nur 44 Seelen konmien. Die Kloster^
kirche von Patna bewahrt das Grab des im
Jahre 1504 verstorbenen Fürsten der Moldau^
Stephan des Grossen.
^ 8#9. Die Berswerfcs^rte.
Zu lacubeni und Eisenau wird auf Eisen,
zu Luisenthal (Po;|;oritta) auf Kupfer, zu Kir-
libaba auf silberhaltigen Bleiglanz gebaut. Der
vorzüglichste GeAverk der Bukowina ist Victor
Manz von Mariensee, av elcher in grossartiger
Weise auf die Cultur der Bukowina eimvirkt.
Er unterhält gegenwärtig 6 BergAverkscolonien
mit 5 Kirchen, 6 Schulen, 2 Apotheken, 56 Werks-
gebäuden und 785 Wohnhäusern, welche letzteren
gegen allmähligeAbzahlung der Baukosten Eigen-
thum der Bewohner werden. Die Bevölkerung
dieser Bergwerkscolonien beträgt 4500 Seelen.
§. 850. Andere Orte.
Im oberen Gebiete der Suciava liegt das
grosse k. k. Gestüt Radautz (Radautu) mit vor-
Dm Herxogihum Bukowina. 195
zugsweise arabischer Zucht; im Ganzen mit fast
2000 Stück Pferden. Zu Vatra Doma ist ein
Heilbad mit Eisen und Schwefelquellen, Glas-
hütten sind in Fürstenthal, Ciudin und Krasna,
Inhalt.
I. Absehnltt.
Das Königreich Ungarn.
Seite
f. 1. Lage. . 1
$. %, Gliederung —
J. 3. Der Hauptzug der Karpathen «
J. *. Die kleinen Karpathen , da« weisse Gebirge und
die West-Beskiden . . • 3
$• 5. Die Ost-Bcakiden und das karpathische Wald-
gebirge ...... 4
$. 6. Die hohe Tatra • • • 5
$. 7. Die niedere Tatra mit der Fätra und dem Neu-
traer-Gebirge 6
J. 8. Die Vorgruppen der ungarischen Karpathen . 7
$. 9. Die ungarisch-sicbenbürgischon Karpathen • . • 8
$. 10. Der Antheil am Alpensystome 9
$. 11. Die einzelnen Ausläufer. —
$. 12. Das Tiefland • . • • 10
$. 13. Die Stromgebiete und insbesondere die Donau . tl
$. 14. Die March 1«
$. 16, Die Waag und die Neutra • • —
$. 16. Die Gran und die Eipel • • • 1,^
J. 17. Die Theiss und ihre Zuflüsse 14
$. 18. Der Antheil am Seret-Gebiete • . 15
$. 19. Seen ..... —
InbäÜ. 117
Seite
$. «0. MoriUte 16
i. 2J. Die Bewohner nach der Zahl der Stumme • . 17
S. ««. Die Sprachgebiete —
$. 83. Die Sprachinseln . 18
$. 24. Die Bewohner nach den Religionen • . . • . 10
S, 25. Die Erzbiflchöfe und Bischöfe • SO
$, 26. Die Superintendenten • • • • • • 21
$. 27. Die Beziehungen der Religionen und Stämme • —
S. 28. Vertheilung der Bevölkerung • 28
$. 29. Roherzeugnisse des Mineralreiches —
$. 30. Insonderheit die Edelsteine 24
J. 31. Der produktive Boden •.•.-. —
$. 32. Die Ackerwirthschaft • • 25
§. 33. Die Weinproduktion • • 26
$. 3*. Die Forstwirthschaft —
$. 35. Die Viehzucht im Allgemeinen • • . 27
$. 36. Einzelne Zweige 28
Ü. 37. Industrieerzeugnisse des Mineralreiches • • . . 89
H. 38. Induitrieerzeugnisse des Pflanzenreiches . * > — .
$. 39. Industrieerzeugnisse des Thierreiches 31
S. W. Handel ...... ... ....... ^
$« %1. Wasserstrassen 33
$. 42. Eisenbahnen 34
$• 43. Landftrassen 35
$. 44. Schulen ..•..•.... ....... so
$. 45. Name und Wappen 87
S. 46. Eintheilung • . 38
$. 47. Die Statthalterei • Abtheilung Pesth-
Ofen 39
$. 48. Die Landeshauptstadt Ofen ...... 4o
$. 49. Die Stadt Pesth . 41
$. 50. Industrie in Pesth-Of en 48
$. 51. Das Pesth-Piliser Comitot 43
$. 52. Das Pesth-Soltcr Comitat . 44
<^. 53. Das Stuhlweissenburger Comitat —
13/
2
Seite
$• 54. Dm Graner Comiiat . . . . • %6
$. 55. Dm BorMder Comitat . • . . k^
^. 56. Dm Heveser Comitat •••..-•.. 47
$. 57. Dm Szolnoker Comitat %8
$. 58. Dm OsoDgrider Comitat • • • • • ~
$. 59. Die Distrikte Jazygien und Komanien • • • . 49
$. 60. Die Statthalterei - Abtheilnng Öden-
bürg ................... 59
$• 61. Die Stadt Ödenburg 51
$. 62. Dm ödenbuTger Comitat • • . —
$. 63. Dm Wie«elburgcr Comitat 5t
$. 64. Das EUcQburger Comitat 53
$. 65. Dm 2alaU«r ComlUt 5%
$. 66. Dm Somogycr Comitat 55
$• 67. Dm Baranyaer Comitat 56
$. 6a Dm Tolnaer Comitat 57
$. 69. Dm Veszprimer ComiUt 58
$. 70. Dm Kaaber Comitat . . . • 59
%, 71. Die Statthalterei- Abtheilnng Fress-
burg •....•...-. • 60
$. 72. Die Stadt Fressburg —
$. 73. Dm Fressburger Comitat * * • 61
$. 74. Dm Ober-Neutmer Comitat • . • 62
$• 75. Dm Unter-Neutraer Comitat 62
$• 76. Das Trcnciner Comitat ....... .... 64
i. 77. Das LiptAuer Comitat 65
$. 78. Dm ArTd-Thiirocrer Comitat ........ 66
$. 79. Dm Barser Comitat 67
S. 80. Dm Zohler Comitat 68
S. 81. Dm Honther Comitat 69
$. 82. Dm Neogr^er Comitat -^
$. 83. Dm Komomer Comitat 70
$. 84. Die Statthalterei - Abtheilung Ka-
schau... 71
f. 85. Die Stadt Kaschau —
Seitt
$. 86. Das Abauj-Tornaer Comitat • 78
$• 87. Das Gömörer Comitat 78
$• 88. Das Zipser Comitat •••...*•..... 7%
S' 89. Das Siroser Comitat • • . • 76
$. 90. Das Zempliner Comitat . 76
f. 9J. Das Unghyärer Comitot . • • 77
S' 92. Das Beregh-Ugocsaer Comitat 78
$. 93. Das Märmaroser Comitat 79
$. 94. Die Statthaltcrei-AbtheilungGross-
wardeln 80
$. 95. Die Stadt Grosswardein —
$. 96. Das Süd-Biharer Comitat • 81
$. 97. Das Nord'Bibarer Comitat • • • 8S
$• 98. Das Arader Comitat 88
9. 99. Das Bökes-Csanäder Comitat 84
f. 100. Das Szabolcser Comitat • 86
S. 101. Das Szathmärcr Comitat . . • • 86
U. AbselililOO.
Die Woiwodschaft Serbien nnb daa TOBOsorB^ttot.
$. 108. Lage 88
C. 103. Theüe 89
$. 104. Das Gebiet der Karpathen —
S. 105. Die Teletskaner Sandhügel • 90
$. 106. Flosse und stehende Gewässer 91
$. 107. Die Einwohner nach Stämmen ....... 98
{. 108. Die einseinen Stämme • * • »
S» 109. Die Bewohner nach Religionen • 98
9. 110. Vertheilung der Bevölkerung 94
$. 111. Roherzeugnisse des Mineralreiches • • • . • 96
H. 118. Der produktive Boden im Allgemeinen • • • • 96
%, 113. Roherzeugnisse des Pflanzenreiches —
$. 114. Roherzeugnisse des Thicrreiches 97
Seite
S. 115. Industrie und Handel 98
$• 116. Waiierstpasien . . • 9»
$. 117. Landstratten 100
$. 118. Schulen —
Ü. 119. Name und Wappen • • • . 107
S. 1«0. Eintheilung 10«
$. 121. Die Hauptstadt Temesvär . . • —
$. IW. Der Temesvärer Kreis —
$. 123. Der Lugoser Kreis ..•.••. 10*
J. 12*. Der Gross-Becskereker Kreis 10%
J. 126. Der Zomborer Kreis .-.••••.•••. —
f. 126. Das welthistorische Schlachtfeld von Zenta . lOf
$• 127. Einzelne Orte ^06
$. 128. Der Neusatzer Kreis • • —
III. AbselmHO.
Das OrossfUrstenthiim Siebenbflrgen.
$. 129. Naturbegriff 108
$.130. Die Randgebirge und insbesondere der östliche
Gränzzug ,. • - • —
f. 131. Die Gränzen im Süden • • 109
^ 132. Das siebcnbürgische Erzgebirge * HO
$• 133. Der nördliche Gränzzug 111
$. 131. Das Innere des Landes —
(. 135. Die Wassergebiete und insbesondere die Flüsse
Temes, Jiul und Serct ....••..-.. 112
$. 136. Die übrigen Wassergebiete und insbesondere das
des Maros • . 113
$. 137. Die Gebiete der Flüsse Szamos und Koros . • 114
$. 138. Das Gebiet des Altdusses 115
f. 139. Stehende Gewisser —
Ü. 1%0. Die Bewohner nach Stämmea . 116
5i. 1%!.' Die drei Hauptstämme < •
InlMlt m
Seite
$. 1%2. Die übrigen Stumme • • • 117
$. 143. Die Einwohner nach Religionen 118
$. 1%%. Vertheüiing der Bevülkcrung • • • • • 119
$• U5. Bohenengniste des Min oral reiche« ..... ISO
$• 146. Der produktive Boden Im Allgemeinen • . • • 121
$. 1%7. Roheneugnisic des FflÄnjE(?nreiche» • • . • • i%%
$. 1%8. Roheneugniape des Tbierrciches ...... —
$. 149. Industrie 19%
€. ISO. Handel • . • 185
$. 151. Strassen 196
§. 159. Schulen 197
$. 158. Name und Wappen • • ........ —
f. 154 Eintheilung* . . • 198
f. 155. HermaJiuitftdt —
$. 156. Der Hermannstädter Kreis . • 199
$ 157. Einzelne Orte ISO
ü. 158. Der Kronstädter Kreis 131
$. 159. Der Udvarhcl^or Kreis * 139
^. 160. Einzelne Orte 133
§. 161. Der Marof^Vdidrbelyer- Kreis * 134
$. 189. Der BblritztT Kreii • —
%. 163. Der Dieser Kreis 135
S* 164, Der ^zilagy-Soml) o'er Kreis 196
$. 165. Der Klausenburger Kreis 137
f. 166. Die Stadt ElAusenburg —
f. 167. Andere Orte 138
$. 168. Der Karbburger Kreis 139
$. 169. Die Stadt KaHsburg . -.
$. 170. Andere Orte 140
$. 171. Der Brooser Krejj 141
Ji. 17«. Einzelne Orte -
Seite
IV. Absctiiiiti.
Das Kftiiigreidi Galislen ind Ltteneriei Bit den Srtts-
lenogtkuie Kmbw und den lentgthUieni AuebwUs
und Zator.
$. 173. Lage 143
S. 174. Theüe ^ . . -
$. 175. Extreme der Höhen und Tiefen ...... 144
$. 176. Die Meerefgebiete • 1%S
S. 177. Die Weichsel • • 14«
S. 178. Der Dnjeitcr —
J. 179. Der Pruth 147
S 180. Der Styr • • • —
f. 181. Stehende Gewässer —
$• 182. Die Einwohner nach Stänunen 148
S. 183. Die Ruthenen und die Polen ....•••. —
$. 184. Die übrigen Stämme . 149
$• 185. Die Einwohner nach Religionen und insbeson-
dere die Katholiken • • —
$. 186. Die nbrigen Religionsbekenntnisse ...... 150
$• 187. Vertheilung der Bevölkerung 151
$. 188. Roherzeugnisse des Mineralreiches - > • . * —
$• 189. Der produktive Boden im Allgemeinen . • • 152
€. 190. Roherzeugnisse des Pflanzenreiches ..... —
f. 191. Roherzeugnisse des Thierreiches . . - > . • 153
J, 19«. Industrie 164
$. 193. Handel . 155
S. 194. Eisenbahnen und Landstrassen ..-..'. 156
§. 195. Wasserstrassen 157
$. 198. Schulen —
$. 197. Name und Wappen 158
i. 198. Eintheilung ............ 159
$. 199. Die Statthaltcrei Lemberg .... 160
f. «00. Die Stadt Lemberg ..... -
ÖSTERREICH
und
SBINB KRONlANOER.
Ein geop;aphischer Versuch.
Von
Iiudwls Ritter von HeuAer.
Noten vDd Register.
WIRBT, 18M.
Druck und Verlag von Leopold Grund«
Noten.
I. Zar Abtheiloog: Osterpeleli. (In Allgemeinen.)
$. 3. Julter wurden nnr die ersten Erwerbnn^f&lle der
einseinen Kronläoder aufgenommen und die ZwiflohenfRlIe«
wodurch einige Kronländer vom Hanse Uabsburg an andere
Besitzer kamen, später aber wieder anHabsborg fielen, aber-
gangen, Dess wegen ist auch Kärnten mit dem Erwerbung^jahr
1282 genannt.
Nach Kopp 's „Geschichte von derWiederher-
stellang und dem Vertallc des h. romischeM
R e i c h e s,** welches grundliche Werk allenthalben bei jeder
Anführang die zu Grande liegenden letiten Quellen benift,
stellen sich nämlich die Thatsachen in Betreff der Belehnang
der Habsburgisohen Prinzen, mit Kärnten in folgender Art
heraus.
Am 27« I>ec. 1282 belehnte König Rudolph I. zu Aagsbnrg
mit freier und aas denklicher Zustimmung der wahlbereohtigtoM
Reichsffirsten, seine Sohne Albrecht und Rudolf mit Öster-
reich, Steier, Krain, und der windischen Mark. Auch mit
Kärnthen belehnte er bei diesem Anlasse seine Söhne« ohne
ihnen jedoch wie für die öbrigen F urstenthumer einen Lehens-
brief auszustellen. (Bd. I. S. 502-3.)
Nachdem unterm 6. April 1283 Albrecht als alleiniger
Regent bestellt worden war, erhielt Kärnten, an dessen Ver-
waltung Herzog Albrecht seit seiner Belehnang keinen wesent-
liehen Theil genommen, nach drei Jahren seine endliche
Bestimmung durch die Verleihung desselben an den Orafea
Meinhard von Görz und Tirol, Schwiegervater Herzog Albrecht«
(23. Jänner 1^86.) CBd. I. S. 509, 516.)
Nachdem Heinrich, der Sohn dieses Meinhard, ohne m&nn-
liehe Leibeserben gestorben war, machten die osterreichisch-
Uabsburgischen Herzoge Albrecht und Otto der Fröhliche auf
Grund der Rudolphinischen Belehuung Ansprüche auf Kärnten,
und erhielten dasselbe durch Belehnnng von Seite des Kaisers
Ludwig de dato Linz 2. Mai 1335 (Hassler, Geschichte des
oster r. Kaiserstaates. S. 100—101.)
Ebenso ist die Auslassung der Einverleibung der ehema-
ligen Republik Krakau im Jahre 18%6 absichtlich geschehen,
indem diese Einverleibung nur eine Wiedererwerbung war.
Die erste Erwerbung, vom Jahre 1795, ist im Texte bereits
angefahrt.
$. 5. In der Regel ist im ganzen Werke alles, was von
jeder Karte >ohne weiteres Studium einfach abgelesen werden
kann, übergangen worden. Dahin gehört insbesondere die
Angabe der Gränzen und der geographischen Lage nach Gra-
den der Länge und Breite, In den seltensten Fällen, wie s. B.
hier ist davon wogen der besonderen Wichtigkeit des Ge-
genstandes und weil die einzelnen Gränzprovinzen der be-
nachbarten Reiche nicht in jeder Karte angegeben sind, eine
Ausnahme gemacht worden.
Nach dem noch unter der Presse befindlichen zweiten
Hefte der statistischen Mittheilungen der Direktion der admi-
nistrativen Statistik vom Jahre 1855, welches die Uebersichts-
tafeln zur Statistik der österreichischen Monarchie nach des
Ergebnissen der Jahre 1851 bis 1855 enthält, beträgt der Flächen-
raum des Reiches genau 12.121*3712 geographische, oder
11.593*895% österreichische Quadratmeilen. Die späteren An-
gaben über Flächenmass sind durchgehends nach österreichi-
schem Masse gemacht worden. Eine österreichische Quadrat-
meile ist = 1*02%% einer geographischen Qaadratmeile.
Im Folgenden ist ein
Sehmssd watr Redaktion det dti
in f^eo^, Meilen gegeben i
Ost Geogr.
1
102*%
2
2*0*88
3
30732
4
40976
5
51220
6
61*6*
7
71708
8
8-1952
9
9-2196
$. 6. S. 13. Zeile 8. v. u. soll es beissen statt nordweft-
lichen: iiordostlicben, und S. 1*. Zeile 5. v.o. statt nord-
lioben: nordöstlichen. Ob der höchste Berg des Reichef
Ortler heilst, ist nicht unbestritten. Manche brauchen die
Schreibart Orteies oder Ortles. Der Verfasser hat sich
an die Schreibart Ortler gehalten, welche der Professor Peter
Karl Thnrwieser in seiner Abhandlung: ^Die Ersteigung der
Ortlerspitze im August 1834^ C^eue Zeitschritt des Ferdi-
nandeums für Tirol und Vorarlberg. Herausgegeben von den
Koratoren desselben. Drittes Bändchen. Auf Kosten des Fer-
dinandeums. Innsbruck. Gedruckt mit Wagnerischen Schriften
1837. Seite 89—163) ausschliesslich gebraucht hat.
J. 7. Hier wie bei allen folgenden Angaben über die
Höhenlage ist der Wiener Fuss gemeint. Der Reduktions-.
Schlüssel in Pariser Fuss lautet:
W.F. Par.F.
0-973125
1*9*6250
2 919375
3^892500
**865265
5-838750
6-811875
7-78500O
8-758125
$. 8. Seite 16. Zeile 3. v. u. soll stehen östliche statt
westliche, Zeile 16. v. o, wieder östlichen s(«tt westlichen.
BäeWdMieli ier DhuirisebeB Alpn M ier j. m ier
Alpnliiider mm Ter^leieben.
$. 10. Die allgemein aiifeBOaBene Schreibart Karpatkea
ist ^aa« ^enonnen irrig^. Die laut einer ^ti^n Mittbeilaa^
des Profefiors H. Bonitz aaebweisbaren Namen für dieaes
Gebir^ sind : rapic^iery;«:: O^tolem.)* Carpates (nase. I. deelim.)
bedeatet nitbin als Singnlaris das Karpaten^ebir|te ; ferner
Alpes BasUmieae (Tab. Peatin^.) PeacefüeöxTj) Ptole«. IIl^
3y 15; dann der allgemeine Name Sarmatici montes. Da«
Wort Karpath hingegen bedeatet eine der sporadischen fnsela
in gricehischen Archipel, von Strabo X., 5. Karpathos, von Homer
Tl. IT. 676 Rrapathos genannt. Es soll also statt des th richtig
überall t stehen, entsprechend dem griechischen "^ anstatt des
bei der sporadischen Insel gebranehten ^*
Der Sandsteinzag gebort nach der bei den cinaelnea Kar-
patenlandcm darcligefahrten AalTassang xa dem Hanptxagc der
Karpaten, wesswegen der Aasdmck, dass er sie bcgici tet,
mit dem Ausdmcke, dass die aogarischen Karpaten nach
aussen daraas bestehen, za verwechseln wäre.
$. 12. Statt 300 soll 2%3 stehen.
$. 13. Der Dnjeper gebort zwar nicht za den Strömen
Österreichs, sein Stromgebiet erstreckt sich aber dennoch aaf
einen Theil des Reiches. S. $. $. 176 und 180 der Karpaten-
linder.
$. 14. Die Sazawa and Beraon sind allerdings Zafliissc
der Elbe, allein nicht anmittelbar, sondern dnrch die Moldav.
$. 16. and $. 17. Seite 31 soll zweimal statt R C (Cel-
sios) stehen.
$. 22. Die 25 pflanzeogeographischen Reiche sind nament-
lich: 1. Reich d. Moose and Saxifragen, 2. d. Doldenpflansen
and Coniferen, 3. die Labiaten und Caryophylleen, %. d. Aster-
nnd Solidagoarten, 5. d. Magnolien, 6. d. Camellien und
Cetastrineen, 7. d. Scitamineen, 8. d. indischen Hochlands^
9. Polynesisches R., 10. Hochjavanisches R., 11. Oeeanisches
R., 12. R. d. Balsambäame, 13. Wästenreich, 1%. Tropisch-
afrikanisches R., 15. R. d. Cactos- and Piperarten, 16. d. me-
xikanisehen HoehUnde«, 17. d. Cinehoneii, 18. d. BaeallottiM
«nd Caleeolarien, 19. Westindisehe«, tO. d. Palmen ladMeU-»
atomen, Sl. d. holsigen Compogiten, t2. Aatarktisehea R., St.
d. Stapelien vnd Mesembryanthemea, t4. d. Eaoaljpteii «ad
Epaeriden. 25. Neaseeländisehes R. (Naeh Sehoaw. S. Seabert*«
Lehrbaeh der geeammten Pflanienkonde. 8. 368.)
Die aeht Hohenregionen, welche über dem Nailpankte des
Feftlandee liegen, sind ntmentlieh: 1. Die Region der Palmen
ond Pisanggewächse, 2. d. Feigen nnd Banmfarne, 3. d. Myrten
and Lorbeeren, 4. d. immergrünen LaabhdUer, 5. d. BlatU
wechselnden LaabhöUer, 6. d. Nadelholier, 7. d. Alpenatrin-
eher (S. Senbert a. a. 0. 3%6.3
Die Hohenregionen , welche unter dem Nnllpunkte dea
Featlaadea liegen, können, bis amfaaaeadere Unteranchongen
bekannt werden, wie folgt, bezeichnet werden : 1. Die Region
der Oacillatorineea, 9. d. Chlorospermeen, 8. d. Melanoapermeen,
h. d. Laminarieen, 5. d. Rhodospermeen, (Sieh : A. S. Örated,
de Regionibns marinia, Havniae. 18%%. Tab. IL)
Profeaaor Dr. Pokomy hat in Schmidra Vaterlandaknnde
den Abaehnitt: „Zur Pflanzengeographie^ bearbeitet. (In dem
im Quellen Verzeichnisse angefahrten Bache Seite 129—1510
$. %k. Die 8t Reiche der Land- nnd Snsawaaaerfanna
sind namentlich: 1. Das arktische Reich (R. d. Pelzthiere
und Schwimmvögel). 2. Das Reich von Mittelearopa (R. d.
Inaectivoren, Staphilinen und Carabicinen). 8. D. kaapiachen
Steppenl&nder (R. d. Saiga- Antilope, der Wähl- nnd Warf-
mfinae). %. D. centralasiatisohen Steppen (R. d. Eqaina).
5. D. enropaischen Mittelmeeres (R. d. Heteromeren). 6. Von
China (R. d. Phaaianiden). 7. Von Japan (R. dea Riesen-
salamandera). 8. Von Nordamerika (R. d. Nagethiere, der
Zahoaehnibler nnd Kegelschnäbler). 9. D. Wüsten (R. d.
Stranaaea nnd der Melasoma). 10. Von WesUfk'ika (R. d.
sehmalnasigen Affen nnd Termiten). 11. Von Hochafirika. (K.
d. Wiederkiner nnd Dickhäoter). 12. Von Madagaakar (R.
d. Lemnriden). 13. Von Indien QR. d. Ranbthiere und Colum-
biden). U. D. Sunda-Welt (R. d. Schlangen und Chiropte-
r«n). 15. Da« Aastral-Beieh C^. d. Beatelthiere , 4er Mom-
tremen «nd der honigsaugeBden Vog^eO. 16. R. d. anerikani-
aehe Mittelmeers (R. d. Landkrabben). 17. Yen BraailieB (B.
d. Edentatea und der lan^asii^eB Affen). 18. Das ando-pema-
niseh-ehilesiseke Reich (R. d. Auehenien and der Condor'O-
19. R. d. Pampas C^* ^* Lagfostomiden und der Harpaliden).
20. Von Pata^nien (R. d. Darwin*8ehen Stransses nnd des
Gaanaeo). 21. Yen Polynesien (Sadseeioseln : R. d. Njmpha-
liden; Nenseeland: d. Apteri^iden.) Die sehn Reiche der Mee-
resfauna sind: 1. R. d. arktischen M. (R. d. Meersaa^ethiere
«nd der Amphipoden); 2. d. antarktischen M. (11. d. Meer-
säag^thiere und der Tmpennia); 3. d. nordatlantischen Oceans
(d. Oaditen und Clapeoiden) ; 4. d. sadenropäischeo Mittel*
meeres (R. d. Labroiden); 5. d. nordlichen stillen Oeeans
(R. d. Cataphracten und Scomberoiden) ; 6. d. Oeeans (R. d.
Plecta^athen, Manati and Pteropoden); 7.d. indischen Oeeans
(R. d. Buccinoiden and Hydriden); 8« d. tropischen stillen
Oeeans (R. d. Korallenthiere und Holothnrien) ; 9. d. sddat-
lantischen Oeeans. 10. d. südlichen stillen Oeeans. (Siehe
Schmarda, geog^. Yerbreitung der Thiere. Wien 1853. Die
Karte von 1852.)
fi. 25. Nachrichten über die österreichische Säugethier-,
Reptilien- und Yoi^el - Fauna hat Custos-Adjnnkt Fitzinger,
über die österreichische Fisch-Fauna Custos- Adjunkt Heckel
in SchmidPs bereits angeführtem Buche gegeben. (Seite 151
bis 156.) Die Nachrichten über die Zahlen der Insektenarten
Österreichs verdankt der Yerfasser dem Custos - Ajjankten
Frauenfeld.
$. 27. Die erst jetzt (Sommer 1855) fertig gewordene
grosse ethnographische Karte , welche die Direktion der ad-
ministrativen Statistik in kurzer Zeit herausgeben und welcher
ein auf mehrere Bände berechneter Text nachfolgen wird,
konnte zu diesem Werke nicht benützt werden. Die im An-
fange des Werkes gebrauchte Schreibart Rumänen ist zufolge
Berathangen mit den gebornen Romanen v. Hormusaki und
Majoresou als der richtigen Aussprache in ihrer eigenen
Sprtehe tnf emessener , später mit der 8ebreibtrt Rem&aea
vertauscht worden.
f. 42. Seife 74, Zeile 1 v. o. soll stehen anstatt SS6
Millionen 8850 Millionen Stack. (S. Hain's Handbuch II.
S. 88.)
ft. 46. Der Sohluss des letzten Saties von y^nnd^ ange-
fangen gründet sich auf eine Stelle in Hain*s Handbuch. II.
$. 147, wo auch Bier -Trabern mitbegrüTen sind, wcsshalb
derselbe wegzubleiben häUc.
$. 47. In der Zahl der Zentner Heu und Grummet ist
auch das verbrauchte Futter inbegriffen, wobei 5 Zentner
Gras zu 1 Zentner Heu gerechnet sind. (S. Hain*s Handbuch.
II. 73.)
$. 48. In der ersten Zeile soll stehen 1000 statt 10.000
und 918 Aatt 3500.
$. 58. Statt Bukowina, der buchenbedeckten, soll ste-
hen Lofflbardie, der wiesenreichen.
$. 56. Statt 45 soll stehen 43. (S. Hain*s Handbuch. II.
S. 140.)
$. 58. S. 98 soll stehen statt Puddlingsofen Puddlings-
werke. In dem Werthe der Erzeugnisse der Nagelschmiede
(S. 93) sind die Erzeugnisse vieler Kleingewerbe nicht mit-
gezählt (S. Hain's Handbuch. II. 259.)
$. 60. Seite 100, Zeile 8 v. oben soll stehen anstatt 4 Mil-
lionen Zentner 40 Millionen Pfund. (S. Hain's Handbuch.
II. 305.)
f. 68. soll es heissen 3 statt 4, und 4 anstatt 3. (S. Hain*s
Handbuch. II. 333.)
$. 63. Seite 103 in der Mitte. Wäre die Anzahl der Ton-
nen mit der Zahl 14.187 zu verbessern. (S. Hain*s Handbuch.
II. 338.)
$. 68. Der Anfang des dritten Absatzes sollte besser so
lauten: Von Unschlitt wird vorzuglich zu Kerzen und Seife
über eine halbe Million Zentner im Werthe von 11 Millionen,
von Öl zu den gleichen Fabrikaten ein Geldwerth von ISMil-
11
vom 31. Deiieinber 1851 an d«a damillfeii Mmliter-PrSsiden-
tfrn Füraieii ven Schwarvcober^ aU massg^ebewd bei den Ar-
beitet! za dertn Ätisfübrup^ bekannt gegeben und im Reicbs-
geaetvbUtte vom IQ. Jänner 1852 (Jabrganf 1852 Seitn 28.
H. W,y veroffeatJioh worden iind. Uieselben lauten, wie fol^t:
1. Die anCer den alten historischen oder neuen Titeln mit
dem oslerreiehischen Kaiserstaate vereinigten Lfinder bil-
den die untrennbare Bestandtheile der österreichischen kaiser-
lichen Erb-Monarohie.
2. Der Name „Kronlander^ soll in der amtlichen Sprache
nur als allgemeine Bezeichouni; gebranchf, bei besonderer Be-
Donnunip eines Landes aber stets die demselben sukommende
eigene Titolbeaeichnung ausgedrückt werden.
8. Der Umfang der Kronländer soll mit Vorbehalt der aus
Verwaltungsruoksichten begründeten Veränderungen beobach-
tet werden.
4. In jedem Kronlande sind landesfürstliche Bezirksämter
(anter den üblichen Landesbenennungen) in angemessenen Be-
reichen aufzustellen und in denselben so viel als möglich die
verschiedenen Verwaltungszweigc inner bestimmten Gränzen
der Wirksamkeit sn vereinigen.
5. Über die Bezirksämter werden unter den üblichen Lan-
desbenennungen in administrativer Hinsicht Kreisbehörden (Co-
mitate, Delegationen u. dgl.) aufgestellt. Der räumliche Um-
fang derselben wird mit Rücksicht auf die in früherer Zeit
bestandenen Eintheilungen und mit Beachtung der gegenwärti-
gen Bedürfnisse zu bestimmen sein.
In kleinen Kronländern, sowie überhaupt, wo kein Bedurl-
niss zur Aufstellung von Kreisbehörden eintreten sollte, wer-
den solche entfallen.
Die Kreisbehörden sind der Landesstelle (Punkt Ö) un-
tergeordnet, und haben theils einen überwachenden, theils
einen ausübenden und administrativen Wirkungskreis.
6« Über den Kreisbehörden steht in den Kronländern die
Statthalterei und der Landeschef. Besondere Bestimmungen
weriem di« GetehittjbeluBdlngM , dem WMnfvkrets der
Stottbalterei, die Sfellm^uddieVollMfhteaiec LaadcigcWii
mmd die Usterardmui^ uter die koehstea Aatorititai fesUetaca.
7. AU OfisgeaeiBden werden die fiiktisdk besUnieMa
•der Wsteheade« GeneiBden aa^esehe«, ohae derea Vereiai-
gaag da« wo sie Bothweadig^ iat oder begriadet ^wiaachl
wird, aaeh Maaagabe der Bedirlaisse aad lateresaea aasaa-
sehlieaaea«
8. Bei der Organisimag der Ortsg^eaieiBdeB iat der Ualer-
•ehied awiadiea Laad- aad Stadlgeaieiadea « beaoaders ia Aa-
aekaaf der letsterea, die frühere Ei^aaekaft aad beaoadet«
Stellaag der kdaig^Uehea aad laadesforatliehea SUdte aa W-
rueksiehtii^ea.
8. Bei der Bestimnaag der Laadesgemeiadea kaaa der
roraials herrsehaftliehe grosse Gmadbesita oater besÜBBtca,
in jedem Lande naher xa beseichneaden Bedingangea roa dcai
Verbaade der Ortsgemeioden aosgesohieden und aaaiittelbar
dea Bezirk säntem untergeordnet werden.
Mehrere vormals herrschaftliehe anmittelbar anstosseade
Gebiete können sieh für diesen Zwek vereinigen.
10. Die Gemeindevorstände der Land- und Stadtgeaieia*
den sollen der Bestätigung und nach Umstanden selbst der Er-
nennung der Regierung vorbehalten werden. Es soll derea
Beeidigung für Treue und Gehorsam an den Monarchen und
gewissenhafte Erfüllung ihrer sonstigen Pflichten stattfinden.
Auch sollen da, wo die Gemeindeverhältnisse es räthlick
machen, höhere Kategorien von Gemeindebeamten der Bestäti-
gung der Regierung unterzogen werden.
11. Die Wahl der Gemeindevorstände und Gemeinde-Aus-
schusse wird nach zu bestimmenden Wahlordnungen den Ge-
meinden mit den gesetzlichen Vorbehalten zugestanden.
12. Die Titelnamen der Gemeindevorstände und Gemeinde-
Ausschusse sind nach dem früher bestandenen landesüblichea
Gewohnheiten zu bestimmen.
13. Der Wirkungskreis der Gemeinden soll sich im All-
gemeinen auf ihre Gemeindeangelegenheiten beschränken, je-
IS
doch mit der Verbindlichkeit für die Gemeinden und deren
Vorstfinde, der vorgesetsten landesftirstlichen Behörde in allen
öffentlichen Angelegenheiten, die durch allgemeine oder beson*
dere Anordnungen bestimmte und in Anspruch genommene Mit-
wirkung SU leisten.
Auch in den eigenen Gemeinde - Angelegenheiten solleii
wichtigere, in den Gemeinde -Ordnungen näher su bestim-
mende Akte und Beschlüsse der Gemeinden der Prüfung und
Bestätigung der landesfürstlichen Behörden vorbehalten werden.
1%. Die Öffentlichkeit der Gemeindeverhandlnngen , mit
Ausnahme besonderer feierlicher Akte, ist abzustellen, ohno
für die betheiligten Gemeindeglieder die Einsichtnahme beson-
derer Gegenstände zu beseitigen.
15. Die Gemeinden werden in der Regel den Bezirksäm-
tern und nur ausnahmsweise nach Verhältniss ihrer besonderen
Eigenthnmiiohkeiten den Kreisbehörden oder den Statthalte-
reien unmittelbar untergeordnet.
16. Nach diesen Grundsätzen sind für jedes Land den be-
sonderen Verhältnissen desselben entsprechende Ordnungen für
die Landgemeinden und für die Städte zu bearbeiten.
Es ist bei diesen Arbeiten ferner von dem Gesichtspunkte
auszugehen, dass den überwiegenden Interessen auch ein über-
wiegender Einfluss zugestanden und sowohl bei den Aktiv-
und Passivwahlen für die Bestellung der Gemeindevorstände
und Ausschüsse als in den Gemeinde - Angelegenheiten dem
Grundbesitze nach Massgabe seiner in den Gemeindeverband
einbezogenen Ausdehnung und seines Steuerwerthes, dem Ge-
werbsbetriebe aber in dem Verhältnisse zu dem Gesammtgrund-
besitze ^ in den Stadtgemeinden insbesondere dem Uausbesitse
— dann so viel möglich den Corporationen für geistige und
materielle Zwecke das entscheidende Übergewicht gesichert
werde.
Im lombardisch -venetianischen Königreiche ist die da-
selbst bestehende Gemeinde-Ordnung mit dem Vorbehalte all-
fall iger durch Erfahrung hervorgerufener Verbesserongen auf-
recht zu erhalten.
14
17. Daa Riehteramt wird im ganien Reiche von den das«
beateilten Behörden und Gerichten nach den beatehenden 6e-
setien im Namen 8r. k. k. apostolischen Majeat&t aasg^eiibt.
18. Die Justisbeamten und Hiehter sind mit Währung^ ihrer
Selbstständigpkeit bei der gesetslichen Ausübung^ des Riehter-
amtes in Absicht anf ihre sonstigen persönlichen Dienstbe-
siehungen nach den für die Staatsbeamten bestehenden Vor-
sohriften sa behandeln.
19. Die Trennung der Justisptlege von den Verwaltangs-
behorden soll bei den Justis-Collegialgerichten, dann den swei-
tes und dritten Instanzen allgemein, bei den ersten Isatansen
aber im lombardisch-venctianischen Königreiche nnd dort, wo
es als nnerlässlich anerkannt wird, stattfinden.
Sonst ist bei den Eiozelngerichten als ersten Instanzen die
Vereinigung mit der Verwaltung im Besirksamte anzunehmen*
In der inneren Einrichtung dieser Bezirksämter (s. Punkt %)
kann aber nach Umständen ein eigener Gerichts- oder politi-
scher Beamter zugetheilt werden, je nachdem die Verhältnisse
es erfordern.
20. Sowohl in streitigen als nicht streitigen Civil- wie
in Strafsachen sollen drei Instanzen bestehen.
21. Die rein juridischen, sowie die mit der politischen
Verwaltung als Bezirksämter fungirenden ersten Instanzen sind
für Civilangelegenheiten inner zu bestimmenden Gränzen —
für Übertretungen und besonders zu bezeichnende Vergehen —
für Erhebungen des lliatbestandes und alle Hilfeleistungen zum
Behüte und zur Unterstützung der Strafgerichte berufen.
22. In angemessenen Distrikten, so viel tbonlich mit
Rucksieht auf die politische Eintheiluog der Länder, werden
Collegialgerichte als erste Instf^nzen für das Richteramt über
Verbrechen und besonders bezeichnete Vergehen, — dann für
alle solche Rechtsangelegenheiten, welche die Gränzen der
Wirksamkeit der Bezirksämter übersteigen, eingesetzt.
23. Zur Behandlung der Civil- und Strafangelegenhciten
in zweiter Instanz sind Oberlandesgerichte mit Rücksicht und
Beschränkung auf das strengste Bcdärfoiss zu bestellen.
15
24. Der oberste Gerichtshof hat als dritte Instans in be-
stehen.
25. Bei Übertretungen und Vergehen, insofeme die leiste-
ren den Beiirksämiern zngewiesen sind, findet das inquisito-
rische Vesfahren in möglichst einfacher Form Statt.
26. In den Strafsachen, welche von den Collegialgerieh-
ten zu verhandeln sind, ist der Grundsats der Anklage, der
Bestellung eines Vertheidigers für den Angeklagten und der
Mündlichkeit im Schluss verfahren zu beobachten.
27. Das Verfahren ist nicht ofTentlich, es wird aber bei
der mundliehen Verhandlung in erster Instans dem Angeklagt
ten mit Bewilligung des Präsidenten, sowie dem letzteren das
Recht eingeräumt, Zuhörer bis auf eine bestimmte Zahl sn-
sulassen.
28. Die Anklage ist durch die Staatsanwaltschaft su ver-
mitteln, deren Wirkungskreis auf den Straf|proseS8 su be-
schranken ist.
29. Die Schwurgerichte sind zu beseitigen.
30. Die Urtheile sind nur von geprüften Richtern su schd-
pfen. Die Urtheilsformen in Strafsachen sind „schuldig,^
^schuldlos,^ „Freisprechung von der Anklage.**
31. Das Verfahren bei den Oberlandesgerichten und dem
obersten Gerichtshof ist nur schriftlieh.
32 Die nächsten Bestimmungen der Wirksamkeit der Ge-
richtsbehörden werden die hierüber su erlassenden Gesetse
enthalten.
33. Das allgemeine bürgerliche Gesetsbuch soll als das
gemeinsame Recht für alle Angehörige des österreichischen
Staates auch in jenen Landern, in welchen es dermalen noch
nicht Geltung hat, nach und mit den angemessenen Vorberei-
tungen, dann mit Beachtung der «igenthumlichen Verh&Knisse
derselben, eingeführt, und ebenso das Strafgesets für den gan-
sen Umfang des Reiches in Wirksamkeit gesetat werden.
34. In den Kronlande m werden eigene Statute über den
ständischen oder den mit einem zu bestimmenden Grundbesitse
versehenen Erbadel, seine Vorzüge und Pflichten errichtet, ins-
16
besondere demselben ftllethanliehe Erleiehtenia|f snr ErrioktaBf^
von Majoraten und Fideicommissen zugestanden werden. Bei
der Bauernschaft sind dort, wo besondere Vorsohriflen cur Er-
haltung ihrer Gütercomplexe bestehen , solche aufrecht su er*
halten.
35. Den Kreisbehörden und Statthaltereten werden bera-
thende Ausschüsse aus dem besitzenden Erbadel, dem grosses
und kleinen Grondbesitie und der Industrie mit gehöriger Be-
zeichnung der Objekte und des Umfanges ihrer Wirksamkeit
au die Seite gestellt. Insoferne noch andere Faktoren cur Bei-
siehung in die Ausschüsse sich als wunsohenswerth darsteHea^
ist nach Umständen darauf Rucksicht zu nehmen.
Die näheren Bestimmungen darüber werden besonderen An-
ordnungen vorbehalten.
36. Bei den landesfurstlichen Bezirksämtern sollen Vor-
stände der einbezirkten Gemeinden und Eigenthumer des ausaer
dem Gemeindeverbande stehenden grossen Grundbesitzes oder
deren Bevollmächtigten für Zosammentretungen in ihren Ange-
legenheiten von Zeit zu Zeit einberufen werden.
Auf diesen Gr u ndsätze n beruht im wesentli-
chen zunächst die gegen \a' artige Gesetzgebung
des Reiches, seine Verfassung und Verwal-
tung. Ausserdem wurde durch das kaiserliche Patent vom
31. Dezember 1851 , wirksam für den ganzen Umfang des
Reiches C*^. G. B. 1852 S. 25) die Gleichheit aller Staats-
angehörigen vor dem Gesetze, so wie die Unzulässigkeit und
die durch besondere Gesetze gegen billige Entschädigung der
früher Berechtigten erfolgte Abstellung jedes bäuerlichen Un-
terthänigkeits- oder Hörigkeits- Verbandes und der damit ver-
bundenen Leistungen ausdrücklich bestätiget» Ferner wurde
durch ein kaiserliches Patent vom gleichen Tage, (tvirksa'm
für Österreich ob u. unter d. Enns, Salzburg, Steiermark, Kärn-
ten , Krain , Görz und Gradiska, Istrien, Triest, Tirol und
Vorarlberg, Böhmen, Mähren und Schlesien, Galizien und Lo-
domerien, Krakau, Bukowina und Dalmatien (R. G. B. 1852
S. 27) ausdrücklich erklärt, dass jede gesetzlich anerkannte
17
Kirehe und Religtons^esellsohaft in dem Rechte der f^emei»-
fiamen offentliehen Religionsubanif, dann in der selbstatfindi-
gen Verwaltung ihrer Ang^elegenheiten, femer im Besitie und
Gennsse der für ihre Caltas-, Unterriehis- and Wohlth&tip-
keitfsweeke bestimmten Anstalten, Stiftungen und Fonde erhal-
ten and beschatxt werden wolle, wobei dieselben den allge-
meinen Staatsgesetnen unterworfen bleiben.
Die in den §$. 3^ und 35 der obigen „Grundsatz e*'
erwähnten Bestimmungen über die gewissen StSnden als sol-
chen xukommendeu Rechte und Obliegenheiten sind noch in
Berathung, wesswegen dieselben im Texte nicht erwähnt wer-
den konnten. Ffir das lombardisch-Tcnetianische Königreich
ist jedoch in dieser Richtung kürzlich die kaiserliche Ver-
ordnung vom 15. Juli 1855 (R. G. B. 1855 S. 130) erschie-
nen, womit die Einberufung der Central-Coogregationen und
der Wiederbeginn der Wirksamkeit derselben angeordnet
wurde. Dieselbe lautet, wie folgt:
Die Meinem lombardisch-venetianischen Königreiche mit
dem Patente vom %%• April 1815 verliehene Landesvertretung^
deren Wirksamkeit durch die Ereignisse des Jahres 18%8 un-
terbrochen worden ist, hat nunmehr wieder vollständig in Thä-
tigkeit zu treten.
Zu diesem Ende finde Ich, nach Vernehmung Meiner Mini-
ster und Anhörung Meines Reichsrathes, anzuordnen, was folgt:
1. Die Central-Congregationen für die lomb ardischen und
venetianischen Provinzen sind einzuberufen, und haben für jene
in Mailand, für diese in Venedig, von dem Tage an, den Mein
General- Gouverneur bestimmen wird, ihre gesetzliche Wirk-
samkeit wieder zu beginnon.
3. Zu diesem Behufe sind Mir, in Gem&ssheit des gedaeh-
ten Patentes, §• 8, die Vorschläge zur Ernennung der Glieder
dieser Central-Congregation vorzulegen.
Bei der Erstattung und BinbefSrderung dieser Vorsehläge
Ist sieh nach den Bestimmungen der $$• 9— Id des Patentee
nur mit der Abweichung zu benehmen, dass die Provlnzial-
Congpregationen und die königlichen Städte für diese Emen-
Heufler, Österreich. V. 7
1B
Mir ntrt V^rfehlige ÜM^rea SUtthalter mmr weitere Eia-
M5r4eniBg; v&nm\egem haben. Far die Besetvwig tob Stell««,
4m bei den Ceatnl-Congreg^atioaen naeb derea wieder be^va-
■aaer Wirksaaikeit kiefli^ in Erledi^ag konaMa weriaa,
hat hiag^e^ea der ^. 12 des Pateatee wieder rallataadif^ ia Aa-
weadoai^ so treten.
3. Die durch das Pateat iroai «%. April 1815 dem Gaa-
▼eraear and dem Oaberaiam ertheiltea Aaitabefngaisfe aad
ibartra^eaeB Amtshaadlaa^ea ^hea auf «asere Statthalter «ad
Statthaltereiea fiber.
%. Der Geschäflskreis uad die Gesehäftsordaoaf der Caa-
tral-Coagregationea bleiben, ao Un^e nicht ron Mir eiae Aa-
damn|^ irerfoi^ wird, In dem bisherig^en gesetaliehea Zaataade,
wobei fibrig^eas der mit den Erlassen vom 4. nad 10» Aufaat
18%8 erweiterte Wirkungskreis der ProTiazial-Caagregatioaea
gegCBwärtig uageiadert bleibt.
$. 85. Die ArUlIerie besteht jetzt (Au^st 1855) aas 12
Feld- Artillerie- Regimentern, 1 Kusten-Artillerie-Regimeat
•ad ein Raketeur - Regiment, die Gensdarmerie ans 18 Regi-
mentern; an die Gränsregimenter reiht sich das TitlerGraaa-
Infanteriebataillon. Ausserdem bestehen 3 Sanitatsbataiilone,
6 Disxiplinar-Compagnien , dann das Pionier- und Flotillen-
Corps, so wie die Stabs- Infanterie and Stabs-Dragoaer.
Seite 139, Z. 9. v. o. bis zum Schlosse des Satzes wäre
mit der Stelle zu ersetzen, welche im $. 315 der Alpenlän-
der steht. Im letzten Satze soll es statt 1% 13 heissen und
die übrigen Zahlen hatten wegzubleiben.
$. 86. Am 18. August 1855 ist das Concordat über die
Beziehungen der katholischen Kirche zum Reiche von dem
üevollmächÜglen Seiner Heiligkeit des Papstes Kardinal Viala
Preli und dem Bevollmächtigten Seiner Majestät des Kaisers
Fiirsterzbischof Ritter von Rauscher unterzeichnet worden.
(S. das halbamtliche lithographirte Tagblatt : y,Österreiehisa]ie
Korrespondenz** vom 20 August 1855), nachdem bereits mit
kaiserlicher Verordnung vom 18. April 1850 (R. G. B. 1850
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^lil^Z.ÜQ
1 1,479.909
1 -
Staats •Aasgabea.
(Fortsetzung.)
t) bertrag • •
tm der Justiz:
taugt dtnn Oberster Gerichts- u.
iMbof
raltung In den KronlAndem . .
Summe •
US des Kultus und des Unter-
richtes: 9
nlbehttrden * •' .' .' .*.'!!
nstalten
Uten
stalten
der Wissenschaften im lomb.
Bnigrelehe
der bildenden Künste . . . ,
and Beltrilge «ilr Schal- , Ersie-
ad fromme iUstalten ....
Summe
tm tat Handel, Gewerbe und
öffentliche Bauten :
taag
hehftrde , Konsulate und Hafen-
a and Hauserfordernisse . . .
1
Summe .
•Behörden :
tnng
hhaltungen
haltongen In den KronUndern .
Summe
der ordentlichen Ausgaben • •
ordentliche Ansgabea
ausserordentlichen Ausgaben •
onune der Staats- Ausgaben .
Im Talpwaltaagijahre
F
Terwaltaagijahra
1854
»54 I 1653 I
■ehr I wealger
Gulden In €onv, HAane.
S44,S91.443
733.109
16,386.07»
336,034^011
789.037
17,399.308
17,319.1841 18,088.343
S18.060
SS6.343
1,069.384
519.713
1,253.143
88.180
116.447
534.431
194.185
217.598
1,144.833
493.910
1,769.353
30.380
108.350
544,198
4,075.810 4,5013.916
775.686
686.741
1,869.740
9,101.416
3,041.78^0
15,475.873
800.417
564.714
1,806.118
8,193.915
3,919.713
15,184.991
145.680
1,646.744
1,847.711
113.35tf
1,618.930
1,740.360
10,907.185
,13.875
8.7a
15.80
18.097
- I
111.017
63.517
907.491
190.381J
11,311
17.814
107.361
3,640.1461 3,481.649j
194,619.681
186,313.1
610|
8,116.071
91,516.965 7,647.0181 83,869.947
886,046.646] 193,960.
1618
55.918
718.433
769.861
76.449
416.110
1100
9.867
417.106
14.781
877.933
157.4971 -
91,086.0181 -
19
S* 8^6) ier frahefre^ Vorbehalt der «UiUliehen Genehmii^iitig
von AuAflAflsen iev k. Kirchengrewalt avffregeben worden war.
Die VeroffeiiiUoh«n^ ^ea Concordates kann erst dann erfolgen,
wenn die Ratifikationen der Allerhöchsten Vollmaehtgeber er««
theilt und aiMge wechselt sein werden.
% 87» Anstatt Kreisamter soll stehen Kreisbehorden,
statt Komitate Komitatsbehörden« Die Landeasehalbe-«
hordeor sind aaf||;ehoben worden und ihre Geschäfte sind an
die politisehen LfUdersteUen (Statthaltereien etc.) nbergegan-
fen» denen fnr die inneren. Schulsaohen Sehnlrathe beigofe-«
ben sind. Das General - Rechnungs - Direktorinm heisst jetat
Oberste Reehnnngs-Controll-Behorde. Die in der kaiserlichen
österreichischen Wiener Zeitung am 10. Juni 1855 veröffent-
lichte Darstellung der Staats - Binnahmen und Ausgaben des
Reiches im Verwaltuog^ahre 185% (November 1853 bis Okto-
ber 1854) i^^ ^^^^ wesentliche Ergänaung der statistischen
Nachrichten des Textes und wird de ss wegen hier beigegeben.
Nach derselben haben die ordentl'chen Einnahmen des Jahres
185% gegen das Vorjahr um fast dV^ Millionen angenommen.
Die ausserordentlichen Ausgaben betreffen beinahe ganx den
ausserordentlichen Militäranfwand, welcher durch die kriege-
rischen Zustände von Europa noth wendig geworden ist.
$. 90. Das grosse Wappen besteht aus dem Hauptschilde
und einem Ruckenschilde. Das Hauptschild ist dreimal in die
Länge und eben so oft quer getheilt, wodurch neun Haupt-
felder gebildet werden. Das mittlere Hauptfeld stellt das
genealogische Wappen des regierenden Kaiserhauses vor^
ist der Länge nach in drei Schilde getheilt und enthält in der
Mitte das österreichische Hauptwappen : Einen silbernen Quer-
balken im rothen Felde Om Texte des $• sind diese beiden
Farben verwechselt^, cur Rechten den gekrönten rothen Löwen
von Habsbnrg im goldenen Felde^ zur Linken das herxoglich-
lothringische Stammwappen: Im goldenen Felde einen rothen
rechten Schrägebalken, worauf drei gestummelte silberne Adler
über einander gese tat sind. Die übrigen Hauptfelder enthalten
theils die Wappen einzelner Theile des Reiches, thells andere
Gedächtnisswappen. Den Hauptschild zieren die Insignien der
kaiserliell« M^rreieUfftlieB Orioi. Iler m feiieke Haipt«
Mhild liegt avf iw Bnti itm iwcikd|^g«a, avT JeiMi Koffe
gekrdnleii, «ehwanea kaiferKehea Ailers ait fol^aea flekai-
kehl aa4 keraasyeseklagenea rotkea Zaageai ia 4er reeklm
Klaae iea geldeaea Reiek«*Seepter aa4 das Staatftakwert
arit galdeaeai kre«afinai|^a Griffe^ ia 4er Itakea ien foMeaea
Reiekaayfol ant daraaf eiai^gteai golieaea Kreaie kalleai.
Dieser Dapfeladtler keBndet eiek ia de« aaf deataeke Art fe-
ataltetea foUeaea RAekeaaekilde, aaf irefekeai ite Saterrei«
ekiaeke Kaiserkroae praagt. Dieaelke ist etae geacklaiaeaa
Bfii^lkroae« aai aatera Raade, raa eiaeai ^Ideaea, ait EM-
•teiaea Teraierfen Reife aaif^bea ; die darauf keffadliekea Spitaea
(Zhikea) siad weekaelweise aiit goldeneui I^abwerke aai Perlea
beteiit. Aaf dem obersten Paukte ies mittleren Bog^eaa eder
Bdfels mkt der kaiserliche Reieksapfel. Die Krone iat mit
einer rothea Mdtze g^efüttert, Ton weleker awei Biader, aas-
wSrts iattemd, herabbfin^n. Den Rdekenschild stdtsen als
SckildhSIter avrci tob schwarzer vnd Goldfarbe qaer ^tkeilte
Greife mit goldenem Scbnnbel vnd aasgeschlagener rotker
Znngpe. ^ofkansleidekret vom 29. Aagnst 1836 in Folge kai-
serlicher Entschliessang. In der politischen Cksetasammlang.
Band 6%. Seite 8%0 and ff.)
U. Zor Abtheilung: Die AlpenUliidler.
$. 6. Statt „den Minotanrns«** soll stehen eiaenKeataar.
$. tl. Hier, so wie in den fikrigen im falgeadea aiekt
aasgeaommeaea Kroal&ndem Ist die Zahl der Sekalen aaak
dem Stande von 1858 angegeben. Aasgeaomaien siad B5kaMa
and Galislen, wo der Stand nach dem Jahre 1852, Kroatiea
mit Slavonien, Uagara, 6le Wojwodsekall Serbiea mit dem
Temescr Baaate and Siebenbargea, wa der Stand nack dem
Jahre 185 f, dann die Milit&rgrftaae, wo der Staad aaak dem
Jahre 18%7 aagegebea warde.
ji. 33. Da eia Aafsats von Dr. L. Wankl ia dea voa ihm
heransgegebeaen Sonntagsbl&ttera, Jahrgaag 1815, Seite 617—
6i0 die hier berührte schSiie Hanilmii^ der ^amkeniglieii
in Abrede stellt, und hiefur das ^ewiehtigete Zenn^nieSt dau
nämlioli Kaiser Frani selbst die Thatsaehe für nicht gesche-
hen erklart habe, anfuhrt, die allgemein verbreitete niindliehe
Oberlieferang jedoch sa weilerer Nachforschung um so mehr
antrieb, als die Widerrede des Kaisers aas den Wansehe
sich «rklären Hess, ein solches christliches Werk nicht xum
Gegenstände öffentlicher Lobpreisungen machen zu lassen, son-
dern es lieber im Verborgenen zu halten, so wendete sich der
Verfasser an den Burgermeister zu Baden, lierrn Trost, von
welchem er onveraüglich die Absehrüt mehrerer, über diesen
Gegenstand am 12. Mai 185^ (Zahl 1081 Stadt vorstehung
Baden) aaijgenommenen ämtlichen Zeugenaussagen erhielt Die
Wichtigste derselben lautet wie folgt:
«Augastia Scblogl, Todtentr&ger in der PfarrgeMeiade
Baden, 77 Jahre alt, katholischer Religion, Witwer, seit dem
Jahre 18S6 als Todtentr&ger hier bedienstet, gibt nach Be-
kanntgebung des Gegenstandes und der Ursache seiner Ver-
nehnnuig Nachstehendes la Protekoll:
Es wird angef&hr im Jahre 1832 gewesen sein, als wir
% Todtentrager, nShmlieh ich, ein gewisser Kern, Lanrens
Schwarz und Simon Klingelmeier, eine Leiche eines hier
fremden gans armen Mannes nach der Einsegnung in der hie-
sigpen Pfarrkirche auf den Friedhof zu tragen hatten.
Als wir mit der Leiehe, weleher Niemand gefolgt ist,
über den aogeaanaten Breiteasteg gegangen waren oad aas
lu Breiten am die Ecke des Hauses eines gearissen Haberesa
gewendet hatten, bemerkten wir, dass Se. k. k. Majestät wei-
land Frans der Erste in Begleitang eines Herrn allein ehae
aller Dieneraehaft dem Sarge folge. Wir glaabtea Se. Migest&t
mache einen Spaziergang, traten demaaeh in Ehrerbielhaag
bei Seite, am Sr. Majest&t den Vortritt sa erleiehtern, es
wnrde ans aber bedeatet, dass wir aar fertgehea soUea und
Se. Majestät der Kaiser folgten mit dem besagten Herrn dem
Sarge bis in den Friedhof zu dem hiefar bestimmten Grabe
mmi gervikUm aaeh dmpt wä rerwMtm, 9Ab wir «u sefc^B eai-
f ent luUtau
Die €1nriges bei mir beSadlieh geweseBea Todteatri^er
§0 wie ^erTedUngriber Fruis Deatseii, sind bereits rersier-
ben. Es leben aber noeh die Witwe des lefsierea und (eu)
Seba des SimdB KliBg^lmeier«
Noeb JUi demselben Ta^e wvrden ieb and Simen Klingel-
meier aufgefordert, in dem Kostüme, in welchem wir 4ie
Leiche tingen, namlieh mit dem sehwanen Zweisp itibnte
Bttd sehwanem Maatel in das Gasthans mm Hirsch sn kommen,
wo nns ein Herr abseichnete nnd dann entliess.*'
Der in dem Protokolle erwähnte Herr, welcher die Todten-
trSj^er abzeichnete, war wohl der Maler E. Koraiek, dessen
sehr g^elnngene Darstellnng dieser denkwürdig^en Handtm^yTon
Heinrich litbograpbirt, im Verlage ron A. Patemo*s Witwe im
Jahre 1840 *m Wien erschienen nnd noeh sn haben ist.
f. 51 S. %9. Z. 13 r. o. Nach „nnd^ soll stehen larSom-
mersaoit.
$. ikS. Bei Vorarlberg wäre hinznmsetsen. Die erst am
18. Oktober 185% wieder eröffnete infulirte Prälatnr Mehreran
unweit Bregens am Bodensee. Cisterzienser aas dem ron
Graf Heinrich von Habsbarg - Rapperswjl im Jahre 1227
gestifteten schweizerischen Stifte Wittingan, welches in jüng-
ster Zeit von der Kantonsregiemog von Aargau anfgehoben
worden war, sind dort eingezogen.
$• 183. Die Bevolkemng der Provinzen ist dem Handbache
von Hain(I. S. 123— 12%3 entnommen, welcher dasa die Volks-
zählang von 1850—1851 benutzt hat. (Siehe k. a. 0. 8.107.)
Das Reichsgesetzblatt (Jahrgang 1853, Nr. 80) enthält abwei-
chende Daten, welche sich zum Theil auf die etwas geän-
derten Gränzen der Provinzen gründen dürften. Die Angaben
des Reiehgesetzblattes lauten wie folgt:
Provinz Venedig 285.339 Provinz Mailand 621.%55
^ Padua 317.882 „ Bergamo 385.810
r, Vicenza 328.28% „ Brescia 359.8»%
n Verona 316.5%5 . Mantna 269.53%
2t
Provini Treviso 208.482 Provim Cremona 208.290
M Udine 437.697 ^ Como 432.722
„ Rovig^o 176.814 „ Lodi a. Crema 222.166
n Belluoo 160.583 „ Pavia 173.879
9, Sondrio 100.157
$. 174. Der letzte Satz des zweiten Absatzes soll lauten:
Der Geldwerth der im ganzen Kronlande erzeugten Cooont
(im Gewichte von fast einer halben Million Zentner}, betrank
über 30 Millionen Galden, mithin fast zwei Drittheile des Er-
zeogpiisses an Cocons im gesammten Reiche.
|. 211. Viel wichtiger als die wenigen ans dem Nach-
lasse Petrarka*s an die ehemalige Republik Venedig gelang-
ten Bncher ist die Bibliotek des Cardinal's Bessarion, welche
von diesem im Jahre 1463 der Signoria vermacht wurde und
den eigentlichen Stamm und unsäglich werthvoUen Haupt-
schätz der weltberühmten ^Marciana" bildet.
$. 289. Seite 261, letzte Zeile wäre zu lesen Südwest-
en de anstatt Sudostende.
$. 298. Soll der erste Satz nach dem Worte Personen,
richtig 80 lauten, wobei die in Waffen befindliche
und nicht ausser der Militärgränze verwendete
Mannschaft mitgezählt ist, während dieselbe
bei den Angahen über die Bevölkerung ander er
Kronländer nicht mitgezählt ist.
Im Jahre 1853 hat die Bevölkerung der Militärgränze
ohne die in Waffen befindliche Mannschaft 998.391, mit der-
selben (unter obiger Beschränkung), 1,056.963 Seelen betragen.
§. 302. Wäre zu lesen: anstatt Familiengliedern stimm-
fähigen Familiengliedern.
$. 353. Die folgenden 5 <f$. sollen anstatt mit den Num-
mern 360-354 mit den Nummern 354—358 bezeichnet sein«
HI. Zur Ahtheilung: Die Sadeienlftiider.
$. 8—9. Im Jahresberichte der k. k. böhmischen Ober-
realschule zu Prag für das Schuljahr 1855 (Prag 1855. Druck
iw k. k. NonNiIflehvIbaehdinekereO i«t eis beMerkeMwerOer
Aaftals ▼•■ JobasB Krtj^i enthaltes, welelier iem Titel fikrt:
Ski SM einer On»ip*aphie Böliaeu. Der VerfaMer hat je4»ek
davon erat naeh vollendeteni Ihneke des Testes Kenntniss
erhalten.
f. 8«. Zeile t. t. o. Soll der SehtvM des Satses naek
dem Worte y^oken«* so Unten: eine Ketten kr ieke ist,
die swei nntern Bo^enkrneken sind.
$. 72— ?5. Ffir die Orof^phie ron Sehlesien war eine
Ipite Qnelle das Bnek ron Heinrieh Adami : yjSehlesien, naek
seinen pkjrsisehen nnd statistisehen Verkaltnissen darp^eslellt,
Breslan, ISM.«"
$. 73. Seite 69. K. %, w. o. soll das Wort sekleekt-
weic ansgelassen werden.
f. 85. Anstatt ^seklesisehes LandosaMsenni«* soll stehen;
Gymnasi al-Mnsenm mit einer Bibliothek von %!.•••
Bänden.
$. 87. Seite 81 , Z. % v. o. soll stehen Baska anstatt
Baska.
IV. Zar Abtheiinng:: Die HarpatlieiiMiiäier.
$. %8. Der Bloeksber^ heisst in mag^yariseber Sprache
Sseot Gell^rthefi^ye (Gerbartsbern^) , weil von dort der h.
Märtyrer Qerardas, erster Bischof von CsanAd nnd Patron
dieser Diocese, in die Donau (geworfen wnrde :
S. 61. Unweit Pesth liefet der Ort F6th. Über die dort
neaorbaate Kirche enthält eine Nommer des dentscben Kunst-
blattes vom Jahre 1855 folgenden der Wiener Zeitnn|^ ent»
nommenen in mehrfacher Beslehnng; denkwürdigen Bericht.
^Foth ist eine der vielen Besitsnngen des Grafen St.
Karolyi, eines der reichsten Grundbesitser Ungarns und Prä-
sideofen des Stephans- Vereines in Pesfh, der die Forderun^^
katholischer Interessen beabsichtiget. Die Kirche sollte ur-
HpHing^lieh eine blosse Gruftkirche sein, bestimmt für dieMo-
nnsMnte, welche Graf Kärolyi bei dem Bildkaner Teoerani in
Roa für Miie Fraten (sein« erste Ftm war eiae Grlfla
DaloB, 8«iae sweita eiaa Gräfia KsieMmf) vmi seiae Taabter
fititaMli beatolit hatte. Wabread dtea Baue« der Graft wnekn
die List a« Banea aad aas einer kleiaea Aalag^e wurde eiae
gaas bedealeade Kircke mit einer prossea Krypta, die als
GmftkirelM dient aad aar Aafaalinie der Tearani sehen Moan-
Bieate bestimait ist« Der Baa der Kirehe warde dem Arehi-
tektea Ybl abertrafen, einem jon^ erea Kanstler, der eine gwAe
Sebale darebg^maebt bat nad out den Reformbestrebangea der
deatsebea Kaast dareb den län^peren Anfentbalt in Mdneben
webl vertraat ist« Die Kirebe nabert sieb aai meistea dem
romaaisebea Stjle. Eine (grosse Stiege ü&brt sam Portale»
^^^9 ffof^v&i^ un Baa bej^riffen, im Tympanaa die b« drei
Könige ia Relief von der Hand des Biidbanera Joaepb Gasser
ia Wiea, erbalten wird Var dem Portale werdea die Stataea
der Laadespatrone» des b. Stephan and des b. Ladislaas aaf-
g^estellt; die Giebelkröaang^ an der Fapade aeif^t die 9' bebe
Statoe der b. Maria, von dem Wiener Bildbaner Ferakom.
Die Kirehe ist dreisebiffig, die Kirebeathärme bilden mit dem
Portale die Fapade, swei andere niedere Tharmehea begrea-
aea das Sanktaariam and die Eingäage ia die Groft. Eine
der Uanpt-t*barmbanen dient als Taafkapelle, die andere als
Stiege sum Orgelebor, weleber oberhalb der Vorballe aage-
braeht ist. Die Orgel selbst ist voa dem berdhmten Orgel-
meister Ladwig Moser. Darob die Vorballe tritt man in das
Innere der Kirche ; das Mittelsehiff erbebt sieb sa eiaer Hdbe
voa 5%' bei einer Länge von 15® «»d einer Breite von %®
(Wiener Mass). Die Seitensohiffe sind niedriger als das Haapt-
sebiff, darch faaf Pfeilerpaare voa demselben geschieden, die
aogleieb als Garten and Gewolbentriger der Seitenschiile
dienen. Das Haaptsebiff bat eine horisoatale Halideeke. Niebta
ist gespart, am den Eiadraek der Kirehe sa einem prächtigen
aa erheben« Die Wände oberhalb der Arkaden sind mit den
19 Apastela al fresoo aad passenden Ornameaten gesebmackt,
die Holadecke leaebtet mit ihrer reichen malerischen Deko-
rirang, die Pfeiler mit ihren Kapitalen und Sockeln sind eben-
falls Imtek GoM uii Farbe reieh ^esehaiekt, üe GewolW*
kappm der Seiiensehife seilen f^ldeae Sterae aaf blasMi
Grmde. Emea gaas ein^enthumlieliea Bindraek naelit die Er-
hohaiig des Fnssbodens in der n^aasen Kirehe and im Press-
byteriam vom vierten Pfeiler an. Diese Anordnanf war aotk«
weadi|^ aiebt blos der Krjpta weg^en, sondern avch desswe^ea
weil die kathalisehe Oeaieinde nng^emein i^rinf^, die Kireke
vonag« weise fnr die i^räfliehe Familie bestimmt ist, die aaf
diese Weise eiaen ansg^eseichneten Platt vor dem Presbyteriam
einnimmt. Das Presbyteriom ist mnd abj^sehlossea , aller
Reiehtham kaastlicher ABSstattong;> aaf diesem Pnnkt koa-
sentrirt* Der Triamphbogen ist mit altkirehlieben Symbolen
(Taube, Phönix, Lamm n. s. f.} 9 die Halbkappel vad die
Wandfläehen mit gössen Freskof^pemälden ^^eschmaekt, die in
nberlebenSfrossen Fif^^ren Christas ond die 4 Apostel and
unter denselben Pauli Bekehren^, Christi Geburt, die Krönung
Maria, Maria Verkundigang^ und Christos g^ibt Petrus den Hir-
tenstab, vorstellen. Die Kirche erhält drei Altäre, der Haapt-
altar ist der h« Maria g^e widmet, die SeiteaaltSre der h. Fran-
zi sca Romaaa und dem h. Michael. Die drei Altarbilder siad
Öhlgemälde, von Prof. C. ßlaas während seines Aufenthaltea
ia Rom aosgefuhrt; die Freskog^emälde sind insgesammt von
demselben Kunstler und wurden von ihm im lettten Jahre voll-
endet. Es maeht einen wohlthoenden Eindmek, dass sämmt-
liehe Gemälde von der Hand Eines Kunstlers herrühren, und
zwar eines Kunstlers, welcher der Technik, insbesondere
des Freskomalens im hohen Grade Meister ist.
Den Werth dieses Baues muss man nicht blos nach dem
beurtheilen, was wirklich geschehen ist, sondern mit Ruck*
sieht auf äussere hemmende Umstände aller Art, auf die Un-
gunst der Zeitverhältnisse und auf die Schwierigkeit, mit
welcher sich bessere Kunstbestrebungen in Ungarn Bahn bre-
chen. Ohne in eine Kritik uas einzulassen, wollen wir aber
die erfreoliche Thatsache nicht verschweigen, dass dieser
Bau der erste kirchliche Bau der Neuzeit Ungarns ist, an dem
die Konst einen lebendigen Antheil genommen hat. Man hat
tt
dies«« glüokliehe- ResuHat dem Ziu&mmenwirken der Konsilar,
insbesondere dem Architekten Ybl ond der fursiliclien Qross-
mnth xa danken, welche Graf Kirolyi bei dieser Gelegenheit
in reiehliohstem Masse geübt hat^
§. 117, Von der Linie Basias-Steierdorf ist bis jetit
nur die Strecke bis Oravita fertig and iem Verkehr übergeben.
$. 110. Über die Bedentang des Wortes Rascien enthält
„Maximilian Schimek*s politische Geschichte des Königreichs
Bosnien and Rama vom Jahre 867 bis 17%1. Wien» 1787^ qael-
lenmassige nähere Nachrichten.
$. 153. Nach der gewöhnlichen Meinang ist der romanische
Name für Siebenbdrgen (Ardealu) ans dem magyarischen
(Erd^ly} entstanden. Die hierauf bezfigliche Stelle in Marien-
borgs Geographie von Siebenbargen QS* 30 l^ntet: „Der an-
garische Name stammt vom altangarischen : Erdeneln (Dan,
Comides Vindiciae Anonymi Belae Regis Notarii. Editae, aactae
a J. C. Engel, S. 46), welches sasammengesettt ist an» Erde,
oder wie es jetzt geschrieben wird, Erd5, d. u ein Wald,
and nein jenseits (Sokf^le von Stephan v. Sändor) and wird
Orssäg dabei aasgelassen, so dass es ganx heissen sollte:
Orssäg Erd5 nelo, d. i. das Land jenseits des Waldes. Erde-
neln ist contrahirt in Erdely.^ Gegen die arsprüngliche anf
diese Angabe gestiitite Textirang bat sich der Redaetenr
des Reichsblattes Ministerialconcipist Majorescn, wie folgt,
geäussert :
„Die von mir unterstrichenen Zeilen, betreffend die magya-
rische ond romanische Benennung von Transsilvania oder
Siebenbdrgen, können nicht so bleiben.
a) Erdily, wenn es wirklich eine magyarische Etymologie
hätte t wfirde von Erdo-hely abstammen, and dann wurde
es wortlich „Wald-Ort^ übersetzt werden müssen. Die Ma-
gyaren haben versucht, diese Benennung aus Erd6-hely
(Wald-ort, oder Wald-Sita^ herxuleiten, ohne zu bedenken,
dass diese Ableitung der magyarischen Euphonie und Ana-
logie grundlich widerstrebt. Denn 1} hehält die magyarische
Sprache bei derartigen Zusammensetzungen beide Worte
gams mai nreriaiett, wie: CJ-liely, TUr-keTf, Uirar*
hely, All-Iielf eie.; t) wen ea ms EH^helj, inaer In
Wiierai^eli Mit dieser Amlogie — ab^kforf worica
wäre, so wiHe es entweder : BHoly oder ErAely, «ier
Erdely« aller nie Eitiily geMldet weriea kdnaen;
b) widerstrebt die ronäaisebe Aaalegie. Alle Bcma-
aaai^a in ^he Ij,^ welehe aaa der nauarisehen Spracbe
in die roninisebe iibergei^an^n sind, baben bei denR«Mi-
nen die Form b e j ohne eine einsige Ansnahme
angenommen, wie Udrar-bely =: rom. Odor-bej, Tisir-bely :s
rom. Vasarbej, ete.
DtLgegem baben fast alle ans der romaniseben in di«
magjartsebe Spraebe nbefgegangenen Ortsbenennnngen, in
weleben ein 1 war, eine Erweiebnng erlitten. So sebivi-
ben die Magyaren das romanisebe : Vale oder Vallo-Mare
(grosfes Tbal) Vallje-mare eto,
Sebon diese enpbonisebe Erortemng spridit für die
Tbatsaebe, dass Erdely ans dem romaniseben Ard^ln, Arül,
eder Ardeala, oder Ardeal (alle kommen ror) gebildet
wurde. Aber Siebenbfirgen ist voll von eelti seben oder
g a 1 1 i s 0 b en Benennangen, von weleben einige aneb bente,
wo eeltisehe Überreste sich noeb erbalten baben, vorkommen :
Deva in Siebenbargen Deva, Devonsbire in Sebottland,
Temef , Timis „ Tems, Tams, Temse, in England,
(Flfisse)
Giargia, Ginrgew in gans Giargevn kommt 5mal bei Caesar
Daeien mehrmals - de bell gall. in GalUen vor.
Bqeeci oder Bnee^t oder Voeetins , mens, bei Taeitns in
Booefi (Berg in SiebenbO Rbaetien (Sohweis).
Maramnraf n (Marmaros) Kommt bei Plinins Bist NaL :
yjMari-mornsa- etwas nordücber
als benie, aIs Cymbriseber
Name vor.
RofüiTa (OrMva) Komint bei PtolMuaieiis weiter
herauf i« Nerievn — als eelti-
seher Name : R i « 8 e i a v a, also
wie das heaiii^e remanisehe Ru-
siava.
Ferner die «aiähligea Namen der Ortschaften in yanx
Daeien ; wie GalaH, Galata, Galateni, Galda, GaKin ete.
Clnsin (Klaosenharg^, in den Urkanden. a«a 4 %%• Jahrhundert
eins) -« und Clusium in Hetrurien«
De sis (pi%B) imd Desio in L«niharda*Vene»en, ete« etc.
Ich habe mehrere Hundert solcher eeltisehen Benen-
nungen i^esammelt; meine Forsehung^en haben mich schon langte
SU der Überxeui^ny g^efnhrt, dass die Dakier Celten waren«
Bei Leibnits in den «Ctflleetanea etjmdle g'iea«^
kommt dai Wort Ardeal als Land aosdrfieklich als eoRi-»'
sohes Wort vor. Das Wort ist dasselbe, welches in den semitf-
sahen Spraohen ▼orkommt, wie eres (hebr&isch), artah
(ohald&isoh) 9 artu« artou (arabisch), Brdo C^outsoh«)
ArdeaU die Form dieses Wortes bei Leibnits^ hat
den 9 &li schon Suffix eal, aU
Es ist kein Zweifel, dass das Wort cel ti soh ist, «ad
die RoBAinen haben es von den Dakiern ererbt. Bedenken Sie
■ooh« dass wir unseren Artikel al am finde der Worte ka«
ben, wie die G&l cn in Comwallis ete.
Ich habe Ihnen hier nur einigte Proben meiner Hypothese
ans dem 8to|^if yeg^eben; aber viele althistorisehe Stellen
erhallen dnarek meine Hypothese eine auffhllendo Erklftrung.
loh bemerke Ihnen noch, dass Paget, als er 8iebenb&*i^
beroiflto, erstaunt war fiber die Ähnlichkeit der romSnischen
Tracht in Haley mit der scholtisehen, und er erklfirte sie durch
den Ursits der Agathjrrsen, welche (ir die Stammvfiter d^r
Sooien \|oiaUon worden.
Die Rominen haben auch versucht Ardealu aus den
Worten Ar#-doalu (hat Gebirge, oder gebirj^es Land)
hersuleiten. Aber Angesichts der unsXhligen, noch lebendigen
Spuren des Celtenthnms in Daeien und der Tbatsache, dass
das Wort A rd eal bei Leibnits als eeltischer Na»« fiir^L4Uii^
könnt, ist sowobl die na^yarisebe, als aneb die ronanisebe
Herleitaay g^adfalscb.^
Das geaaae Citat der bier aas Leibaits erwäbaten Stelle
lavtet :
„Illustris viri Oodofredi Gailielmi Leibaitii Collee«
tasea ttjnoloyiea ete. Hannorerae. 1717.
Pars L Caput III. Celtiea.
P. 81. Glossarii eeltiei speeimen. Ans Daviesii
Lexieos Cambrieiim Aatorifate Regia Jaeobi L
edito muge%ogen.
Paf. 90:
Ardal« toparebia, traetas terrae.**
Ib FoI|^ vob Majorescn's Bemerbaag^eii w«rde die beii^
liebe Stelle des $• 163 io der in Texte ersiebtiiebea Weis«
abfe&adert« wobei jedoeb avsdriieklicb benerlct wird, dat^
die Hindeatnng aaf das deatsebe Wort ^Erde^ siebt entferat
aus der Meinang^ abgeleitet werden soll, als stammte Ardeala
▼Ott Erde. Es soll damit nnr anf eine wabrsebeinlicbe eolla-
terale Verwandtschaft hiogedentet und damit das gemeinsane
bebe Alter derWnrsel des Wortes Ardeala beaeiebnet werden«
S. 188« Wer in die Frage €ber die Abgraaxnng der
Rnthenen nnd Polen io Galizien nfiber eingeben will, wird
hier auf die Standpunkte der Rntbenen ans verfasste Dmek-
sebrift aofmerksam gemacht, welche den Titel fuhrt:
y^Gransen swiseben der rossiniseben und polnischen Nation
in Galisien von Dionysius S^bnjeki, Korr. Mitglied der
Aroheolog. Komm, bei dem Ministeriam des Unterriehtes an
Petsrsbsrg, Ehren-Mitglied der kaiserl. Gesellschaft der Ge-
sehiebte und Alterthumer an Moskau u. s. w. Lemberg, ge-
druckt bei M. H. Poremba. 1849. 8. 39 Seiten.
$. 158. Nach einer Kircheninschrift in Campulnngu h&tie diese
Expedition um 100 Jahre früher stattgefunden; indessen steht
nicht nur bei Engel, sondern auch bei den romanischen Schrift«
steilem überall 1290. (Mittbeilung des Herrn Majorescu)«
$• 245« Herr Mjgorescu bat dem Verfasser bei Gelegei^
beit der Ableltuag des Wortes Bukowina folgende Mittbeilung
gemaebts
81
„Es ist kein Zweifel, dass Bukowina ein sfavisohef
Wort sei. Am nächsten kommt es von Bnkov, wie verschie-
dene andere, aus demselben Worte gebildete Benennan|^en von
Ortschaften in der Moldau und Walachei beweisen. Diese
slavischen Benennunj^en der Ortschaften und Districte im Ge-
biete Daciens haben ihren Ursprunj^ in der ersten vom
Bulgarienkonig^e Krum einj^efuhrten Landesorganisation, und
ia der Thatsaehe, dasa auch aach dem Sinne der Bulgaren-
herrschaft und der Vertreibung der Bulgaren das durch die
Apostel der Letsteren restaurirte Christenthum und die slavi-
sche Kirchensprache im ganzen Gebiete des alten Daciens bei-
behalten wurde. Hierin liegt die Ursache, daas die slaviache
Kirchensprache, auch nach der Gründung der gegenwärtigen
moldau-walachischen Staaten die Urkundensprache der neuen
Regierungen geworden ist und bis sum Anfange des 17. Jahr-
hunderts dauerte. Zur Zeit jener grossen Veränderung wurden
die romanischen Benennungen einfach ins Slavische
übersetst, wie dies aus den im Volke noch fortlebenden Be-
nennungen unzweifelhaft dargethan wird. So z. B. wird auch
heute der District Vlaska im Volke RomanUt die
Districtt Dols und Gors werden auch heute im
Volke j i u I-d e-j 0 8, j i u 1 de s u s etc. genannt. So wurde der
volksthümliche Name der Walachei tera romanesca muntosa
oder munt^na (Romania oder Valachia alpina, eigentlich
transalpina) in Ugro-Vlachia (von Gor, Ugors^Berg)
verwandelt etc.^
AlpliAlwttMlie« Rectoter
der persottliehatt «ad ortlieheB EifeBBaaieB io«
Textes.
(Ym itf rtohehf USera WdenCet L ^ AMMkiBg Östevrelch faa
AUgeMciacH, IL die AI pe«l ««der , DL die 8«dete«l<«der,
IV. die Kar pathe «Kader. Die arabiadM Ktfer fcedeatit dea Para-
grach la^der ttezigllclMa Abtfieilwq^ Die Bodutabea §tll§m Im dcrOrdmuf :
ArAtB.C, C, D, B, F, G, H, I, J, K, L, M, Nt 0, 6, P, tt, R. S, T, U,
Ü, V, W, Y, Z.)
A.
Abano II. 225
Aba«j-Tonia IV. 8%
AbMJ.TornaerKemiUt IV. 86
AbnidbABjA IV. 1%5, 170
AbnidB rV. 170
AbsBBi II. 133
Aehe O. 115
AeheBrBiB II. 133
Aebenthal II. 126
AeheBthaler See I. 15, II. 118
Adaaistfaal III. 66
Adda I. 14, II. 107, 110, 1%9,
150, 159, 160,161, 164, 170,
177, 184, 192, 193, 198, 203
Adelsberyer Grotte 11.232, 233
Adler III. 5, 10
Adnont IL 85
Admonter Gruppe II. 70
Adria 11.117, 163, 168, 179,226
Adriatiflcher Bosea I. 12
Adriatische Insela I. 19
Adriatiscbes Meer I. 5, 12, 13,
18, 19, 20, 22, 48, 77, II. 108,
157, 158, 162,163, 226, 233,
I 243, 257, M6,280, 894, M5,
S28
A^r II. ^
A^ordo II. 172
A^ram I. 35, 82, II. 238, 271,
277, 279, 281, 282, 283,299,
315
Arramer Koaiilat IL 283
Aist IL 40
Ala IL 128
Alba IV. 169
Albaaesea 1. 32, 33, IL 298, 338
AlbaDien I. 27, IL 349
Albrecht (EnifaermoiO IH- ^7,
IV. 63, 67, 225
Albrecht (Sohn Rndolf I ) L 3
„V. I. 3
Alboinkopf
Al-Csat
Alexander der Groaae
Alexandria
Alibe^
Alibunar
Allionber^
Aflierici Michel Aagelo 11. 199
IL
107
IV.
53
IL
200
I.
77
IV.
104
IL
29«
IL
293
33
Almse« II. ^%
Almas IV. 66
AlnaMrhohle IV. 160
AloisiHs II. 19%
Alpea I. 6, 11, 15, 18, 20, 22,
96, 27, 39, %8. II. 53, 57,
1%7, 156, 16%, 165, 176, 195,
219, 222, 229. IV. 2, 103
Alpesflosse I. 77
Alpeagebirge I. 12, 45, 67
AtpemBjBiem IV. 10
Alpea« «ArBisehit I. 8
„ dinarische I. 5, 8, 229.
II. 289, 330, 331
Alpen, jalifehe I. 8
,, l«pontiai>che II 1%8, 1%9
f, lomlbardiselie I. 8
„ Dorische I. 6,20. II. 108
^ rhätisehe I. 6
^ sfidliehe I. 11, 20, %3
f, veneliaDische 1. 8. 11.15%,
163, 172
Alt I. 10, 1%, 30. IV. 131, 135,
136, 1%%, 155, 156, 158, 159
Alt-Arad IV. 28, %0, 98
Alt-Aassee II. 72
Alt-Brinn III. 65
Alt-Baralau III. 36
AHgtbiet IV. 159
All-Gradiska II. 32%
Altlerehenreld II. 3
Alt-Ofea IV. 38, 48, 50
Alt-Orsova IK 327
Altqvellen IV, 130
AU-SaBdeo IV. 22%
Alt-Siisek II. 283
AlUM IV. 138
Aitvaler Hl. 5t, 73
Attvateryebirge III. 73
Altwasser I« 38
Ambras II. 5
Ambrosivf II. 185, 186
An«rili6 I. 71, ••
AmoB Komenskjr III. 71
AmpffMo II. I96f taO
AmsUU IK 35
Amstenlam |. 77
Anastasia II. 223
Heufler, Österreich. V.
Andra
Andrlinsel
Andryehaa
Anfora
Ang>oaI^me
AnkogI
II. 93
IV. 13
IV. 225
II. 253
II. 259
II. 5%
Anna (Kaiserin) II. 8
Annokirche III. %%
Anteiao II. 15%
Antott voB Padva II. 225
Andreas III~IV. %8
Apai, Fürst Michael I. 3
Apatin IV. 1^7
Apenninen I. 11,1%. II. 159
Aqnileja II. 259
Arabische Wadi*s IV. l05
Arad IV. 9, 12, 25, %3, 44,9%,
10%, 151
Arad, Festang IV. 98
Arader Komitat IV. 98
Aralsee I. 24
Aranka IV. 106
Aranyldka IV. 86
Aranyos IV.136, 139,145,165,167
Aranyosgebiet IV. 167
Arbo II. 33%, 339, 341, 8%5
Arco IL 11%, 1%5
Arco-Valley II. 50
Ardealn IV. 153
Ardelion IV. 153
Arena II. 223, t25
Ariadne II. 29
Arlberg II. 112, 126, 129
Arlbergerstrasse II. 126
Armenier I. 32, 33. II. 215, IV.
107, 1%0, 1%2, 150. 163, 18t,
18%. 23%
Amnif II. 105
Arpid IV. 48
Arqak II. %U
Arsa II. 262
Arsenal in Wien II. 5
Arsenal in Venedig II. 211
Arra ff. 15, 41, 77, 78
Anra, sdiwarxe IV. 4
Anraqaellen IV. 4
Arvafhal fV. 78
Arva-TuroczerKomi(at IV. 78
Aseh III, 47
Asiago II. 15%
Asparn I. 88. II. ^9, 36
Aflsoi IV. %4
Attersee I. 15. II. 4«
Aaerfperg II. 2%«
As^ftimis II. 191
Angvstiiier Stiftskirch« in Broiia
II. 65
„ Kirebe(WieB)II.5,6
Aope III. 10, 43
AaroluBunster II. 50
AaroMo I. 31. II. 15«, 17t
AMchuit« 1.4,00. IV. 10^, 197
Aufpits III. 6t, 66
Anssa II. 253
AosMe II. 84
Aussig in. 18, 43
AosterliU III. 66
Aasti aad Laben III. 45 ;
Avalen IV. 50
Aviano II. 155
Avisio I. 14. II. 117
1.
11. 34
IL 241
L ««
V. 104
I. 3
IV. 4
V. 128
IL 69
Amona
Äquator
Babakaj
Babeaberger
Babiagöra
lUc
Baehergebirge
Baebiglione I. 14. 11. 164,
177, «20
Ba6ka IV. 106, 108, 109, 1 12, 1 13,
116, 128
Badaeson IV. 33
Badea IL 33. IV. 186
Babia 1. 77
Baiem L 5, 71. IL 41,45,126.
HL 3, 12
Baja L74 IV. 12, 110, 118, 127
Baja de tramil IV. 96
Baia de sna VL 101
I Baia mar« IV. 101
, Bakar IV. 286
' Bakonj-Bfrl IV. 6t
I Bakoajerwald I. 6, 15. IV. 19,
I 51, 65, 69, tl
I Balasfalva IV. t70
IJalflsifia-GjariJiafh IV^ 8«
'Balda-FerraU IL 327
Baldo, Monte I, 339. iL tS
I Balkan i. 10, ik
iBaJkäfi-S^deii] IV. 103, 104
Uaiiülf ranze II. 322, S16
BaiiAirfe'giait'nt IL 316, 322
HutiHi I 3, m, 29, 30, 31, 38. 4l,
; *2, 46, 52, 69., IV. 104, 10S,
108, 109, 112, 119, 124
Banaler Gebirge IV. 103, 104, 1 11
Banaler Granse IL 327
Banatisch - Serbiseko MilitSr-
gr&nze IL 325
Binffjr IV. 166, 167
Binffy-Hanyad IV. 167
Baraaia III. 74, 77. IV. 60
Btraniaer Comitat IV« 67
Barser Comiti^t IV. 71, 79
Bartfeld IV. 5, 80
Basia^ II. 31S
Basihanerkloster IV. 211, 213,
214, 248
Basilianer-Monehe IV. 128, 176
Basilika CTriestj IL 257
Basilika (Parenzo) IL 262
Basiny IV. 73
Bassaoo II. 126, 154, 162, 176
Bath-Monostor IV. 106
Bithori IV. 100, 169
Bathorisches Sebloss IV. 164
Bathiini IV. 64, 169
Batta IV. 41
Battaglia IL 225
Bed U. t
Bees IL t
Be£va IIL 49, 52, 54, 70. IV. 4
Bednja IL 267
Bega IL 313. IV. 104, 106, 116
Begakanal IV. 116, 121, 124
Bega-Queilen IV« 10%
fi^kes iV. n
86
B^kM-Cfania fV. 94
B^kes-Csanader ComiUt IV. 99
Bela U. 36. IV. 15, 4t
BhltL Cerkva II. 327
Eel^nye? IV. 4l
Belgrad CSiebenbfirreii) IV. 169
Bellovar 7l. 305, 323
Bellano II. 178, 179, 218
Bellye IV. 67
Belvedere II. 5, 258
Benedikt IV. 79
BenediMthal II. 87
Benesebaa III. 26
Benrenoto Cellioi II. %
Beraoa I. 14. III. 9, 11, 36
Berchteagaden II. 55
Berda III. 9
Beregh IV. 84
Beregh-Ugoesaer Comitat IV. 92
BereUyo IV. 17, 97, 137
Berettjogebiet IV. 96
Bereiivka IV. 182
Bergamo I. 76. II. 156, 160,
168, 178, 179, 182, 198, 199
Berg Isel II. 137
Berleniiki II. 291
Bern II. 223
Bernadinerkirohe IV. 201
Bemardinerkloater IV. 213, 225
Bernardo Lvioi II. 201
Bemina I. 6. II. 108, 151
Berxava IV. 122
Benarakanal IV. 112
Bemova IV. 17, 41
Beaiea IV. 111
Beakid IV. 4
Beskiden III. 49, 52, 53, 55, 56,
76, 77. IV. 5, 89, 175
Beakydy III. 52
Besaarabien I. 5, 14^ IV. 192
Beatercie IV. 162
Beatercie Banya IV. 80
B^tblen IV. 166, 169
Biala III. 77, 87. IV. 177, 194,
196, 225
Bieberwier II. 132
Biela III. 10
Bielakamm III. 73
BieliU III. 74, 78, 8i, 83. IV. 225
Bielolaaica II. 290
BieUk III. 87
Bibar IV. 132
Bikgebirge IV. 8, 65
Bikov III. 48
Bila Kemj6ia IV. 236
Bilde IV. 209
Bilibreg n. 355
Bilio III. 46
Biio II. 291
Biisko III. 87
Biokovo II. 633
Birnbaomerwald II. 236
BiHbeliD IV. 143
Biscbofskoppe III. 76
Biaeoa III. 71
Bistra II. 233, 238, 246
Bistriea (Kraio) II. 236
BistriU 1.14. IV. 162, 211, 227»
231, 232, 238
Biatri(a, goldene IV. 160
BistriU, Qnellengebiet IV. 06
Bistrits IV. 149, 151, 152, 154,
162, 243
Bistritser Kreis IV. 162, 226
Bistritsmündang IV. 60
Bjeii Vrb IL 264
Bitoraj II. 266
Blanioe III. 67
Blansker Wald III. 0
Blanako III. 66
Blasendorf I. 35. IV. 25. 146,
152, 170
St. Blasien II. 105
Blaaia IV. 170
Bleiberg I. 20. II. 95
Bloektberg IV. 11, 48
; Bindern I. 6
Boaaol II. 163
j Bober III. 16
, Bocebe di CaHaro II. 635, 658
Boebnia IV. 188, 192, 194, 196,
I 216, 220
Boobniaer Kreis IV. 220
Bocza IV. 77
Bodajk IV. 53
Bodenbach I. 76
€Mo«e IL 16S
Casfaao r AMa IL 170
CasielBoovo IL 333
Cattiglione II. 19% , 195
Cattaro L 8, 82. II. 889, 8%8,
3^9, 350, 368
Catterina, St IL 903
GatuUas, Villa des II 197
Cavanella IL 169
Celaaa IL 179
Celje IL 109
Celoree IL 109
Ceneda IL 168, 179
Centralalpen L 5,6. IL 54,
68, 69, 88, 90, 91, 99, 96,
107, 108, 110, 148,159,153,
188, 963, 964. IV. 9
Ceniralkette II. 60 , 79, 90,
109, 116, 130, 134
C«pi5er S«e L 31. IL 243,
249
Ceremos IV. 230, 237
Cernaoti IV. 267
Cherso II. 248
Cetate IV. 170
Cetioa L 14
Cetisa IL 336, 347, 354
Ceylon III. 19
Cetara HL 54
ChaleedoD IL 172
Cheb III. 47
Cberso II. 248
Cbiavenoa IL 151, 178, 203
Cbierieati IL 220
Cbies II. 111, 117, 120, 16l
Cbina l. 77
Cbioggia IL 168, 177, 179,
215
Chloa III. 47
Cbocboina IV. 76
Chorostkow ly. 209
Chradim m. 27, 29, 41
Cbrndimer Kreis lll. 41
Cbap II. 126
Ciaoa m. 131
Cibia IV. 144, 155
CiblM IV. 133
CieoMurit
II. m
Cid«.
n. IM
CidliM
IIL»»,lf
CiemjD
III. 77
Cilli
II. 75, 78, 8S
Cilliar Kreis IL 78
Cina d*AsU IL 11t
Cima Val grande IL 19^
Cimbera IL 999
Cinvald UL 49
Cirkaiser See II, 934
Cisoadi'a IV. 157
Cividale IL 155« 917
Civtl- Kroatien IL 963, 266,
390, 323, IV. 99
Civil-SlavonieD IL 263, 399
Clan-Gallas UL 3i
CUmu^ IV. 936
CloRia IV. 166
Cluioae IL 179
CoeeagrHo IL 176
Codogno IL 199, 179
Colin II. 136
Collalto U. 219
Colleoni IL 208
Colli Beriei IL 156, 220
Colli Eo^anei IL 156
Colloredo IIL 49
Comenios IIL 71
Corner See I. 15. JL 160,
165, 200, 901
Como L 69,76. IL 168,176.
178 , 179, 182, 200, 201
Coneordia IL 168
Cooeg^Iiano IL 176
Cordon ||. 304
Corni di Canzo IL 153
Corno IL 177
Cortellazso IL 163
Cortina d* Ampeszo IL 176
Cosoena IV. 146
Crema II. 168, 179, 182, 199
Cremona IL 157 , 168 , 178,
179, 189, 193
Cridola IL 155
Csabo IV. 99
CsikT IV. 166
Csanid IV. 26, 99, 109
CMktmmya
Csepel Insel
Cierv*nyitia
Cflik
Cflih Soinljo
Csik Szereda
Csongrid
Csongrider Comitai
Csorro
Cnladische Inseln
Carxola
Cyrill und Methnd
Czarny-Daoajeo
Ctartoryskj
Ciotkowiee
Ciernowito
II. «84
IV. 18, 51
IV. 5, 17, 175
IV. 30
IV. 1*5
IV. 159, 160
IV. 16«, 160
IV. 160
IV. 47, 58
IV. 58
IV. 44
Cie9swa
Csorikow
Ciortkower Kreis
Ciudin
II. 353
II. 834
III. 71
IV. «24
IV. «15
IV. «19
IV. «4«, «43, «44,
«46, «47
IV. 178
IV. 188, 199
IV. «09
IV. «50
Cakora
Cakovee
Cantoryberg
ä&slaa
ÖAslaoer Kreis
Rechen I. 36. II.
Cechoslaven
£eehy
Ceme II. «97,
^emafora
^ernin
Cerni Vrh
CemoTnieo
CeskJt Lipa
äeskä Trebova
äesky les
ires
IV- 1««
U. «84
III. 74
III. «9, 40
III. 40
19, «84, «98.
III. 16, «8
I. 33. III. 78
III. «8
III 136,
172
II, 331
III. 31
II «64
II. «76
III. 45
III. 41
III 3
II. «48
3«7.
Dabrowa IV. «19
Daehstein I. 7. II. 68, 70
Dachsteingmppe II, 37, 88, 65
Daeien IV. 17«
Dalmati 11. 849
Dalmatia IL 349
Dalmaiiea I. 3, 4, 8, 14« «0,
««, «8, 99, 3«, 37, 89^40,
41, 42, 44, 47, 48, 49, 61,
5«, 69, 85, 87, 90. II. «17,
«29, «Sl, «89, «94, 316, 3«8
-368
Dandolo Heinrieh II. «07, 351
Daniele II. 163
Danzig IV. 16«, «8«
Dario II. 66
Daruvar II. «87
Dasko IV. 8
Dann III. 40
Deakovar II. «88
Debreeiin I. 74. IV. «7, «8t
36, 87, 40, 43, 44, 97
Deeebalas IV. 17«
D^ein 111. 45
Dies IV. 137, 149, 154, 168
IV. 145
IV. 168
II, 60
IV. 68
II. 841
IV. 179
IV. 168
IV. 18«
II. 8«6
Dies-Ukna
Dieser Kreis
Denis
Derikeg^ybisa
Dernis
Desensano
Desia
Detnnata
Üeutseli - Bängter Regiments-
Beiirk H. 8«7
ÜeuUoh-Hocsan IV. 111
f>eu(!fch-Bn)d HI. «7
Üf'ulsch-Cikleva IV. 111
Deaische I. «7, «8, 33, 36, 43,
56, II. 19, 93, 1«0, 167,285,
«49, «70, «984 III. 16, 67,
78. IV. 21, 107, 114, 140,
182, «3i^
DeaUelie Alpenlittder I. 43
De«t0clie BsadeMtaaten L 71
Deatoeher Orden II. th%
Dtatich-Gladna IV. 111
thmUtkUnd U. »9, 178
DestMii-Liebaa III. $9
Devtseh-Lipseh IV. 77
DeatMh-OrariU IV. Ita
D#otieh-Ralh II. %\9
Da«t«eh-Wagraiii II. S«
Ü0ru IV. 136
Diakorar II. «71, 288, 299. IV.
109
DjakoTO II. «88
Dienktt II. 69
Dietriehsburg IV. 133
Dittrichatain IL 103
Diaara II. 331
Dioeletian II. 355
Dioa-Oyörer-Thal IV. 55
Divaaeg IV. 97
Djambjrspitae IV. 7
Onjeater I. 13, ik, 29, 'i7. IV.
17%, 175, 176,178, 183,195,
209, 210, 211, 21 ^ 227, 228,
229, 233, 243
Digeaiergibiet IV. 235
Dobratsch II. 91
Oobromil IV. 214
Dobrota II. 358
hohrowBkj III. 65
Dobrtva II. 284
Dobaehas IV. 87
Dogana (Ragusa) IL 357
Dogeapailaat IL 209
Uognadka IV. lil
Doimiia II. 355
Doli IL 86
DolooiKatock II. 111
Dombrau I. 39
Donau L 5, 7, 0, 10, 11, 14,
15, 28, 48, 50. 57, 76, 77,
85. IL 1, 13, 15, 16, 17, 18,
21, 22, 2), 26, 29, 32, 34,
35, 36, 37, 38, 39, 40, 41,
45, 48, 49, 52, 53, 67, 72,
116, 263, 266,267, 268, 278,
«88, 291, 292, 293, 294, 297,
298, 304, 307, 31«, 313, 39i,
3«7. UL 13. IV. 1, «, 3, 11,
13, 14, 15, 16, 19, «0, H,
3«, 33, 38, 40, 41, 48, ftl,
5«, 53, 54, 59, 63, 67, «6,
72, 73, 83, 102, 104, 106,
108, 116, 117, 125, 127, 1«8,
135, 176, ««4
DooaagoMet 1. 2. IV. 10, «30
Donaainsel IV. 11, 70
Ooaaauisel Schutt IV« 83
Donaaatraad IV. 8«, 103
Donanweadonr IV. 8
DoDMr IL 6, 66. IIL •§
Donuerabery HL •
Donibini IL 1«8
Doaitelj Obradovie IV. 1«8
Dotis IV. M
Dömolk IV. 64
Dra^anira IV. «46
Dragoaja IL «43, «40, «53
Drava IL «66
Dran I. 8, 14, 77. IL 69, 7«,
73, 80, 86, 87, 89, 90, 9«,
98, 99, 104, 116, 138, «64,
266, 267, 278, 284, 288, «91,
392, 296, 309. IV. 1, 23, 41,
66, 67, 10«
Draagebiet IL 88, 109, «67,
«87
Drauthal IL 91, 97. IV. 10, 11
Dreiherrenapitae I. 6. IL 54,
108, 109, 15«
Dreikooif kapeile IL 34
Drohobycs IV. 187, 212, «13
Duare IL 336
Dubieoko IV. 195, «14
Dabova IV. 30
Oubrovnik IL 357
Duchcov III. 46
Dnino 1. 12. IL «59
Dokia IV. «Ol, ««3
Dnkla-Pasa IV. 89
Dunaj IL 1
Duni^ee I. 14. IV. 3, 5, 6, 177,
196
Dankelateinerwrald IL 14
Dax CBohBüen) IIL 46
«i
Dox (TiroO
IHirreMtesui
II. 181
n. 80
II. 15, 85
III. 5%
E.
Bbetttee I. 39
BbeBtweier II. 51
Erer III. 4, 10, 11, 12, 15, !83,
t8, n, «9, Kl. IV. 17, 5«
Rrer, Flass I. 1%
B«er (Ungarn) IV. 56
R^riseh-Fischeni III. 12
Eger Kreis III. %8, 47
Ehing II« 56
Eibitfwald II. 83
BiehsfeM IL 73
Bfpe! I. 1%. IV. 8, 13, 16, 41,
81, 82
Eipelrebiei IV. 81, 82
Eisaek I. 14. II. 117, 139
Bisaebrebiet II. 138
Bisaekthal II. 121, 138
Bisenan IV. 249
Biseabfirg IV. 60
Elfenbarrer Komitat IV. 64
EiMBam I. 20. II. 84
Eiaeakappel II. 92
Biseaatadt IV. 11, 62
Eiieawarsen IV. 167
Eiaamei Thor IV. 136
Efafmb III. 66
Elbe I. 9, 13, 14, 57, 76, 77.
III. 1, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10,
11, 12, 13, 14, 18, 23, 25,
40; 41, 42, 43, 45, 49
Elbehandel 111. 45
ElbeMbiet III. 5
Elbogen III. 26, 27, 47
Elbaandaieiap^ebirge III. 7, 10
Eleoaarenham III. 37
Bliaabaihaladt IV. 142
Bmaaa III. 81
Enderadorf III. 86
Eagadein II. 151
Eagelhartsaell II. 40
Enns I. 6, 14, 32. II. 18, 38,
40, 41, 42,46,52, 56, 72, 80
Enns^biet II. 86
Ennaihal II. 52, 68, 85
Bperiea IV. 25, 44, 8i
Bppaa U. 140
Er IV. 117
Erde IV. 1S8
Erd^ly-Oraiag IV. 183
Erdodjr IV. 75
Erlaeh III. 81
Erlaf II. 18, 84
Brian I. 35. IV. 8, 12, 25, 28,
44ta 56
Ermeland IV. 214
Ermelleke IV. 83
Era^betvi^rea IV. 142
Ersik-Ujvir IV. 75
Bnberg U. 84
Eragebir{re I. 5,9. III. 2, 4,
7, 11, 12, 13, 46, 47. IV. 29.
136, 137, 167, 168
Erarebirre , siebenbiirf iadiea
I 10
Eaaliait II. 86
Bssek I. 77. II. 277, 278, 279,
281, 288. IV. 41, 117
Eflseker KoDitat II. 288
Eaa^k U. 288
Bat« II. 225
Baterhis IV. 02
Eaierhiay IV. 62, 63, 69, 196
Easter|:onB IV. 54
Etaeh I. 8, 13, 14, 77. IL 197,
108, 110, 111, 113, 114, 117,
122, 125, 130, 139. 144, 145,
158, 154, 162, 166, 177, 221,
223, 224, 226
BtschKebiet II. 108, 129, 138
Biachland I. 43. II. 120, 188,
140
Etsehqnellea II. 121
EtaehChal II. 114, 188
Eagaaeen 11. 166, 225
Enganeiaehe Hdgel II. 224
Eugen, Prinz, II. 2. IV. 51. 67
Eaphraaiva II. 262,
Bnropa I. 13, 20, 40, 75. III.
6, 49. IV. 6, 88
Eazelino da Romano II. 220
F.
VafftMseh
Vagarafa
Farkaad
ritra
Favahis Soeinas
Feigtostein
Feifirits
Fejer-K8ros
Fek«te-Kero8
Fekete-Riss
IV. 15
IV. «8
rV. 158
IV. 41
IV. T8
IV. «20
II. 13«
II. 83, «33, «38
IV. 17, 137
IV. 17
IV. 186
FeldUrch 1.3,90. II. 1«1, 1«6,
1«7, 1«8, 1«9, 146
F«l«gjh4sa IV. 59
Fella II. 9«
Felsö-Binra IV. 101
Fel«re II. 168, 179
Fend 11. 108
Ferdband I. I. 3. I— II. 185
Ferdinand II. 1. 3, 9, 8«. III. 31, 35
FerdinandeaiD II. 135
Ferlaeh U. 103
Ferro I. 5. II. 1
Fiehtelgebirg 1. 5> 9. III. 7
Fieoht
II. 136
FIlipowaner
IV. «36
Firmian
II. 140
Fiscba
II. 18
Fischer
II. 3. III. 31
Fiamara
U. «86
Fiome I. 1«,6«,7«, 8«. II. «38,
«4*, «49, «63, «70, «76, «77,
«78, «79, «81, «85, «86
Fiome Latte II. «00
Flaehan II. 66 1
Fleimathal II. 145 |
Florian II. 5« ;
KoCa)garascherG(*bir|(?IV. 131 |
Folgat-U-Thal II. l45:
Foiida«o dei Tarebi II. «10
Forbes HL 38
Forchtenstein IV. 6«
Fosza II. 167
Földrar |V. 68
FrtiD III. 67 ■
Frangipani II. 3I9
Frangipani 8f hea SehloM Ü. «86
Pranken 1* 1, t8
Frankreich IL 86
Frankstadt IIU 70
Frantiäkovy-L4zni III. 47
Frani I. I. 8, II. 9, 33, 137.
IV. «11
Franscnsbad UL «0, 47
Fra II 2 f ' »^ h u r^ 11. «9
Fränz4^nj!karta[ L 77. IV. 116
FrrinEenfl-Mus^um HL 65
Fraji£fiif«[tfalE IV« «11
Frans Josef I. L «,. 90
Fransosen IV, 73
Freiatadtl IV, 75
Freistadtlgebirge IV. 75
Freiwaldaa IIL 73, 86
Frerone U. 153
Fresenberg H. 69
Preudenborg IL 96
Freudenthal HL 83, 86
Friaal I. 90. IL 98, 10 S 155,
157, 180, «15, «16, «17, «43,
«46
Friaaler 1.31, 33. IU167, «49.
IV. 140
Friaalische Ebene L 15
Friedau iL «67
Friedeck UL 87
Friedecker Bezirk Hl. 81
Friedland IH. 44. 69
Friedrich I. H. 19«
Friedrich IL UL 40
Friedrich Hl. IL « «7
Friedrich von der PfaU UL 35
Friesach "* U. 103
Frivaldov UL 86
Fromosa IV. 156
Fröllersdorf Hl. 57
Fruska gora I.-8. IL «64,
«91, 3«6. IV. 103, 1«8
Fn^ine H. «65, «69
Fulnek UL 70
Fuschlsee IL 57
Fusina IL 16«
Funihaus IL «0
Funfkirohen I. 39. IL «71, «88.
iV. 11, «5, «8, «9, 43, 44, 67
rfirt4 IV. 65
rfiriw'sehe Falirik ü. 89
rfirstenfeld II. 83
FilrtttiiUial rv. tSO
Oablons IH. 4%
G&eka H. 295
Gaderbaoh H* 120
Oail II. 98, 116
Gailthal 11 90, 91, 104
Gaja III. 7t
Galas I. 77
Galg6oa IV. 75
Galiiien I. 3, 4, 10, 14, 20, 22,
29, 32, 39, 40, 42, 44, 69,
79, 90. III. 61, 70, 74, 81.
IV. 3, 4, 5, 43, 55, 76, 85,
86, 88, 89, 93, 173, 225,226,
227, 229, 230, 248
Galisische Strasse in. 61, 82
Gallen, St. L 5, 7
Gardasee I. 15^ 43, 85. II. 113,
118, 126, 145, 194, 221
Garrnano II. 197
Garfd II. 291
Gärltsti IV. 111
GasteiA U. 66
Gartenko^tl H. 104
G&nsemdorf I. 76
Gebhard H. 146
Georfen,St. CKarnthen) II. 105
Gect'geü t St. (Mllitärgränie]
tl. 295
Georgen, St. (Ungaru) IV. 73
Georger Begiment, SL II. 323
Georges Kapelle, St. II. 27
Geras II 85
Gerlsdorfer Spitse I. 10. IV. 6
Gesenke III. 51, 73, 76
Geysa I. IV. 79
Gherla IV. 163
Giadro II. 336
GiamaUa IV. 227
Giazza II. 167
eidrftbaeh iT. %
Giorf lo« S. II. 812
Glotte n. 2t5
Giovanni e Paolo, S. II. 208
Giulio Romano II. 194
Gladna IV. 111
Glan IL im
Glataergebirge III, 5, 73
Gleiohenberire II. 69
Glimjak III. 74
Glioa II. 296, 892
Glockner IL 90
Gloggnits ^ IL 81
Gmonden I. 76. IL 51
Gmnoden - Lim - Badweiser
Eisenbahn IL 49
Gmnndner See ü. %2
Gnesen I. 30. IV. 185
Goldberg IL 86
Goldene BistHia IV. 18
Goldene Rnlhe HL 42
GodI IL 185
Goldwörth n. 119
Golling IL 66, 86
Gologory IV. 206
Gondola n. 857
Goniaga IL 194
Gera U. 255
Gorafen IV. 83
Goriea IL 259
Gorisia iL 269
Gorla minore IL 1T9
Gorliee IV. 228
Gospi^ IL 817
Gottesgab III. 47
Gotthard, St. (Abtei) IV. 84
Gotthard, St. (Berg) IL 176
Gottsehee II. 235, 242
Govemolo IL 181
Goding III. 54, 71
GdmSr IV. 84
Gömdrer Komitai IV. 87
Gora L 3, 4, 29, 35, 90. 11.54,
167, 227, 238, 245, 249, 250,
252, 254, 255, 256, 259, 339
Gori, Grafen L 3
Göttweih II. 34
Grabensee II, 57
M
GnMwka IV. üi
BfU IL 255
Ckftiwa IL 9S1
QrUiUe U. ^9
Ckaiinlia I. 4, 29, 99. II. i%9
«59, «55, «56, «59
GrUUkaner O. L RerimeBt
ll. 316
eniitfkmaer lUgimeBi« - Bemirk
IL 3«%
€ka4i«fi« IV. 172
Omdo n. «59
6rwi I. 11, 1*, 35. rV. 7, 8,
13« 16, «5, 3%, U, %%, 47,
54, 79, 80, 81
GraMT Konitat IV. 54
6raal«8« IV. 54
Oraagebiet IV. 81
eraatbal IV« 79, 80
«rata I. 81, 83. U. 74, 75,
78, 8«
Ckateerfeld II. 73
Grataerkreis II. 80, 81
Grankfindteu I. 5, 6. IL 108,
149, 150, 151, «0«
Granfea III. 46
Gr&feaberr III. 86
GreiD IL 40, %9
Greiabnrg IL 49
Ck^ften IL 3%
Orieehea I 33. IL 168, 170.
IV. «07
Grie« U. 141
Griaiavs u. 91
Griatovee II. «33
Grossao U 34
Gro«i-R«fjffk«ftk IV. 110, 116,
118, 1«0, 1«4
Orofl6<-Bec$k«rekiir Krei« IV.
1«4
Gro.^nf-tiaQOft IV, 09
C2r«9j|||[ockDer II. 89, 104, 108
GrojiffbttlUin |V. tf«
Gross- Kaaisf ha I. 74. IV. 44,
65
Gross-Kikinda IV. 1«4
Gross-Mahren UI. 71, 7«
Grosswerfihs] III. %5
GrosS'RauschcaUeb IV. 87
GrüSi-Scht^Ür» IT. 17%
Groifj-Sienef«dorf IV. 87
G^O'Ai^t^'SrJpin 1. 8«. IV. l»,
«5, 28, 43, *%, 46, 94,95,
96, 143, 151
Gravosa IL 357
Grddea IL 138
Grodaerbach 11.129
Grsbaek II. 66
GmadelsM IL 7t
GrfiaVaek H. 31
GsasUlla L 9t
Gamaiska IV. ttl
Gamaaldskirehea IL 33
Gark IL 90, 93, 86, 97. «33
Garkfeld H. 238
GarkOass IL 230
Gata nr. 15
Gatteafeld m. 57
Gaas IV. 43, 44, 64
Gyergyö IV. 159
Gyerffjo-Sieat-Miklos IV. 142«
^ ^' 160
Gyiiaes IV. 135
Gyöagyds IV. 44, 56
Gyöak IV. 44
Györ rV. 70
Gyala IV. 99
Uabsburg L 90
Habsbarg-Lothriogaa I. 1
Hsida HL 45
Haiaburg l. 83. II. 3«
Haiasbach III. 27
Uajda-Bdssormeay IV. 44
Hajdu-Saobosalo IV. 44
Hslas IV. 59
Halles IV. 3««, 186, 197,211
Hall I. 59. IL 123, 125, 128,
134
Halleia II. 56, 58, 60, 66
Uallttatter SaUberg IL 51
M
Hällittttter See I. 15. IT. 49
Hambar^ III. n
HftmiUon II. 258
HamrjT III. 66
Hana III 53 , 5%, 59, 69, 71
Hfkaakg IV 20, 63, 19
Harr Uta IV. 130, 160, 131,
134, 92, 172
Hatsfeld IV. 124
Hav9niek II. 38, 51
Hausnifk Kreis II. 48, 51
HaaMtein II. 49
Hirinr II. 123
Heder^ir IV. 70
Hegyallya IV. 8, 33, 90
He^yallyaer Wein IV. 89
Heida III. 27
HeidenpilUeh III. 69
Heiligenkre«! II. 30. IV, 69,
79
Heldenbargr 1^- 1^3
Helln.0Bd86d II. 49
Helpa IV. 41
Heltav IV. 157
Herberstein II. 83
Herma^nr II. 104
Hermanie III. 42
HermanAstadt I, 82. IV. 43,
134, 141, 142, 143, 144. 145,
149, 150, 151, 152« 154,155,
157
HeriBaansUldter Kreis IV. 156
Hemad IV. 7, 16, 17, 30, 41,
85, 88
Hemad Flassgebiet IV. 86
Hernais I. 82. IL 20
Herreng^rand IV. 80
Hertkovee II. 298
Hervatska II. 280
Herseyowina 1. 5. II. 329,
331, 833, 336
Hen^genbvrgp II. 84
Hertoi^tahl II. 103
Hetior IV. 158
Hetnr |V. 158
Hetsendorf II. 29
Heuneburi^ II. 32
Heves |V. 47
Heveser Komiiat IV. 6i
HSnlerhoU III t%
Hirschbad kaiDRi III. TS
Hirseh wiese HL TS
Hneheppaa 11. l%t
HoehgolliBfc H. 68
Hochscbwab II. T#
Hoehthor 11. 70
Hoeksebaarber^ III. 7S
HodoDin III. 71
Hodoscher See IV. 139
Hof II. 237
Hofbarr II. 4
Hof er Andreas II. 135, 149
Hofkirebe IL 1S5
Hohenelbe IH. 10
Hohenems I. 90. II. 120, 129
Hohenfart HL 11, 88
Hohenmaath Hl. 26, 41« 61
Hohenstadt HL 60
Hohenstaaftn IL ISO
Hohe Ti^tra IV. 0
Hohe Wiese HL 4
Holbaeh IV. 145
Hold-Mes5-V4s4rhelj iV. 4%,
Holitseh HL 61^ 74
Homoliberg^ IV. 1T9
Honth IV. Tl
Hofltber Conitat fV. 8f
Hörn IL 24, S5
Hofovie HL SO
Honnia IV. 180
Hradbergr HL SS
Hrad5any HL ISO
Hradek IV. TT
Hradiseh IH. 64, Tl
Hradlseber Kreis HL Tl
Hradistö in. Tl
Hradsehin IH. 30, SS, 31
Hraniee HL TO
Hrastni^ IL 80
Hfibeei hory fU. SS
Hvngram 1. 90. iV. 45
Hnnid^ra IV. ITS
Hnniad IV. 169
Husinee III. 37
Hufls III, 3T
HaMiten
Hastopec
Hasst
Honleii
III. 39
III. 66
IV. 93
IV. 183
I. 38
HfitteBberg^er Enherg II. 96
Hfittochlagr ''- ^
Hvar IL 356
I.
IbasMI« IV. 1%2
Mria I. 38« 59. II. 9»% 233,
«36
Idriea U. 233
i^laa III. «6 , 57 , 61, 62, 68
Iraner Kreis III. 68
Iflava III. 13, 50, 5%
I^lo IV. kk
Ikwa IV. 180
111 II. 115
Hier II. 116
Illlhaler Gleiseher II. 107
Illyrien I. 29, 90. II. 255
Ulffiseh-Banater II. 325
Ulfrisch - Banater - Reg^iments-
Bexirk II. 327
Illyrisches Kästenland II. 255
Illyro-Slaven I. 33
lUok IV. 102, 128
Ulova II. 296, 298
Imoschi II. 331
Inst II. 128
tngrowitx Hl. 68
Iniea IV. 130
Inn I. 5, 7, 1*, 77. II. 38,
M, 41, 42, 50, 54, 61, 107,
112, 113, 114, 116, 125,135,
137, 150, 158
Innerkrain II. 228, 234, 235
Inni^ebriet II. 108
Innkreis II. 48 50, 52
innsbmck I. 81, 20. II. 119,
126, 127, 128, 133, 134, 135.
137, 176
fcuishraeker Kreis II. 130, 131
Inntkal
lAoviertel
iBsersdorf
IHT
Ipoly-SAgk
Isar
Isca
Ischel
Isel
Iseosee
Iser
Isergebirg^e
a. 114
I. 3
IL 32
IV. 16
IV. 81
II. 112, 116
II. 233, 238
II. 45 , 51
IL 116
L 16
IIL 5, 10, 44
UL 6
Isola gniistt, H* 334
Isonxo I. 14 , 31. IL 233,
243, 244, 246, 249, 263, 259
IsoQSog^ebiet IL 251
Ister IL 255
Istrien L 4, 14, 29, 31 , 43,
48, 90. IL 217, 238, 244,
247, 249, 250, 251, 255, 256,
260, 261, 262, 286
Istrien (exvenetianisches) L 3
Italien L 14. IIL 70
Italiener I. 27, 28, 31, 33,34,
36, 43 IL 120, 167, 249,
270, 298, 338. IV. 107
Italienische Alpenländer L 43
Italienische Tiefebene I. 22,45
Irancica IL 264
Ivanid IL 305, 323
Iwo, der Heilif^e IV. 214
Iwonicx IV. 214, 186
Iza IV. 93
S.
Jablanae
n. 3H
Jablonec
ULM
Jablonkag^ebirfe
III 74
JablunkapAss III. 74,
IV. 76
Jablankau
UL 82
Jag^ielnica
IV. 2et
Jakob 8t.
IIL 6ft
Jaknbeni
IV. 249
Jamthaler Gletscher
U. 107
Jankovic
IL «87
JaroBir
HL «I
w
Jaroslkii IV. 196, 915
Jaroslav v. Sieroberg^ III. 69
Jaryeiow IV. 186
J&senovae II. 311
JasI« IV. 194, 816
Jasloer Kreis IV. 283
Jussy IV. 243
JAssbei^nV IV. 44. 59
3k$z6 IV. 86
Jaoeraii^ III. 75
Javorice Hl. 50
Javorina III. 52
Järoraik III. 52
Jaworino I. 39. IV, 219
:iasy^eii 1. 30. IV. 46, 47, 59
iSgerinp II. 63
J&gemdorf I. 3. III. 75 , 83,
86
JaferzeUe IL 3
Jedeaspeig^en II. 36
Jedlersee II. 36
Jedlov«tz IV. 30
JeloQca Waldunj^ II. 236
Jenbaeh II. 132
Jernüt IV. 161
Jemsalem I. 90
Jeschken III. 7
Jesealca II. 227
Jesenik III. 51
Jest^d III. 7
Jesailenorden fy. 74
Jezirske Toplice II. 242
iicfn III. 26, 27, 29, 43
Ji^iner Kreis III. 43
Jilara III. 54
Jilov^ III. 36
«lindriohuv Hradee III. 39
Jini IV. 135
Jisera III. 10
Jiserske pohory III. 5
Joachimsthal III. 27, 47
Joanneam II. 78, 82
Jobann Capistran IV. 128
Jobaao III. IV. 205
Johann, Erzherzog 11.82,84,85.
86
Johann von Dukia IV. 2*23
Johann von Nepomnk U. 31|
a2, M
Johannes der Nene IV. 2%7
Johannisberg II« 86. III. 86
Johannisbrod II. 848
Josefov lU. k%
Joseph I. I. 6
Joseph U. II. 6, 29. IV« .99»
186 , 202, 236
Josephinische Strasse II. 318
Josephsberg FV. 46
Josephsstrasse II. 277
Josephstadt 1. 85. III. 30, 42
Joss Probstei IV« 86
Juden I. 32, 33, 36. Ul, 16.
IV. 2^ 107, 140, 234
Jttdenbnrg II. 73, 78, 85
Jodenstadt lU. 86
Julian St. zu Wolfsegg II. 61
Jalisehe Alpon II. 227, 228|
229, 230, 233, 236, fM
Jangbanzlaa Ul. 26 , 27» ^
JnBgfernsprong II. 104
Jastinakirche II. fM
lostus, St. II. 257
Kaaden Iil. «7
Kaienberg I. 2^ 9
Kalkalpen 1. 18, 31, 39. U.
16, 38, 53, 56, 68, 88, 95
Kalkalpen, nördliche L 5, 1^
II. 55^ 70, 116
Kalkalpen, «fidliche I. 84 20.
II. 71, 91, 111, 118, 148,
172
Kalnik . li, 261
Kaloosa I. 35. II. 299^ IV;
25, 28, 44, 52« 109
Kalnss IV4 2I1|
Kalwarya. IV. 225
Kameaits II|^ 45
Kamp II. 18, 35
Kanker II. 233, 238
Kanta IV. 142
%8
KaAthifl Jolianaes IV. M6
Kapella II. 319
Kasella, rrosie IL 313, %90
Kap«lla , kkine II. MO, Ü0%,
«95, 896
Kavellenberr IV. tA8
Ka^s IV. 96
Kayosvir IV. U , 66
Rappel II. 238
Karainen IV. 186
Karaaiebes 11.893,313,397
Karat II. 892, 897, 898. IV.
106, 108, 18)
Karasiea II. 867. IV. 11
Karawanken I. 8. 91 , 103,
887, 830, 831, 833, 863, 864,
889, 891
Karl, Erxherzog I 88. II. 36
883
Karl rV. III. 31, 88, 33, 36
Karl VI. I. 3. II. 3. IV. 169
Karl X., voB Fraakreieli II
859
Karl Borromeas il. 185
Karl der Grosse II. 4
Karlfn III 30
Karlovac Kornji 11.883
Karvolao doloji II. 386
Karlovy Vary III. kl
Karlowits I. 35. II. 899, 305,
3U, 386. IV. 117, 186
Karlsbad HI. 80, 86, 47
Karlsbarr IV 85, 63, 148,
1^3, 149, 154, 169
Karlsbvrger Kreis IV. 168
Karlsstadt II. 838, 868, 271,
867, 878, 879, 883, 318, 313,
320
Karlstadter Graaze II 316
Karlstein HI. 6, 36
Karnbarg II. 101
Karaien 11. 816, 817, 846
Karniseh« Alppn II. 91 , 148,
154, 155, 163, 167, 817
Ka mischt* Irränzalpen II. 101
KAfolineathal III. 30
Kiroly IV. 58, 101
K&rolj Fej^rvar IV. 169
Karpaihen I. 5, 10, 11, 1%,
18, 85, 82, 84, 86, 89, 311,
48, 57. II. 889, 893, 307.
III. 49, 72, 74. IV. 8, 3, 4,
5, 8, 9, 14, 18, 30, 34, 74,
78, 90, 93, 108, 103, IM,
129, 130, 138, 173, 175, 178,
181, 183, 188, 190, 811,885,
886, 888, 8S8
Karpatheog^ebiet IV. 104
Karpathen, kleine IV. 8, 4,
78
Karpatbenkrei^e IV. 810
Karpathen, siebenbilrfiMke I.
Karpathisebes Waldrebirga IV.
813
Karst I. 8, 18, 84. H. 888,
829, 245, 846, 847, 857,858,
859, 262, 863, 865, 890,896,
818. Ul. 0«
Karstberge
Karstbargen
Karstgruben
Karstland
Karstlander
Karstseen
II. 848, 889
II. S8l
n. 969
II. 309, 344
11.889
IL 834
Karthause (Lombardie) IL 191
Karlbaase (Böhmen) III. 44
Kaschan I. 82. IV. 7, 88,85,
28, 43, 46, 84, 85, 86
Kaschan, SlatlhaKerei-Ablkei-
lung IV. 84
Kaspiseher See I. 84
Kastanja vica IL 859
Katharinenkapelle IIL 36
Kaukasus L M
Kaanserthal IL 116
Karnlhen I. 3, 4, 18, 80, 86,
32, 37, 38, 39, 48, 58, 59,
69,90. IL 54, 71, 75, 65,
88-105, 108, 109, 158, 888,
855
KSssmark IV. 83, 89
Kdyni lU. 48
Keeskemet IV. 44, M
Kecskemeter Haida IV. 58
Kaglevich TV. 06, 86
Keilb«r|^
Kelten
Keroeny
Kmdeffy
KeBty
K«resstor
III. k
III. 2S
IV. 166
IV. 166
IV. «55
IV. 15«
Kerka II. 3.^6. 347, 361, 35*
Kerka (Krain) n. ^33
Ktrkaauadiinir n. 353
Kasteacvi Vrh h 264
Kmikely ly. %%
Kiaarart m, 47
KIraly-Lehota IV. 41
K;«'«^««J»t»** I. 5, II. 2«6
Kirlibaba fy. ^49
KU-Cieli ly. e4
Eif-Koros ly, i^
Kis-Kmi-Halas ly. 44
Kif-Il&rton ' ly. 63
iOsfaeia IV. 15, 41
Kii-Uj-S«4l!Ä.q ly. 44
Kitselo IV. 116
KiUikel ly. 90
Kiltoee ly, 53
Kiisbaehel U. 131, 13«
KUdno III. 19, 24
Kladraa m. ^^
Kladnib m. 43
Klairnby m. ^g
Klaiaki pokory m. 5
Klafenfurt II 77, 93, 97, 98,
100, 10«, 113, «38
Klattan m. «7
Klaaien IL 1«!
Klaasenbar«^ I. 35. IV. 43, 134,
143, 144, 149, 150, 151, 15«,
154, 166
Klauscnburff^rlmiile IV. 134
Klaufienburgei* Kreis IV. 165
Kliven ^ H. «0«
KlvinmMJichen U, 49
Kleinpolen ly. 183
Klein Rom IV, 74
Klein Sehlatten IV. 170
Klein Zell ly. 64
Klisnra IL «93
Kloflterbruek III. 67
Klofterneubarg^ I. 83. II. «4,30
Heufler, Österreieh. V.
Kobyleok.1 ly ^g
Kokel IV. L-UJ, 147, 160,' 168,
170
Kekel, ^ros.<ie IV. 136, 156
n kleine IV. 136, 161
Kolaciycxe ly. ««3
Kolin IIL «7, 40
Kolomea IV. 175, 187, 188, 194,
199, «10, ««6, «38, «43
KolomeaVr Kreis IV. «10
Kelos IV. i%6
Kolos-Monoalor IV. 166
Komaran m. 36
Komarn I. 85. IV. 1«, 15, 44,
71, a3
Komerner Coniiat IV. 83
Komotan m. «7
Kniein m. 5«
Kocevje II. «4«
Koecvska Krajina II. «4«
Koloavar iV. 166
K«»ni4rov IIL 36
Konstantiaopel I. 77. II. «07
Korana II. «95, «96
Korbava IL 316
Korbavien IL 317
Koreica IL «90
Korfa I. 77
Kornenbnrg^ IL «4, 36
Korona n. «83
Koropee IV. 178
Kosin IL «95
Koslau III. 55
Kostainiea IL 305, 3«2
Kosattl IV. 116
Kolo4nyeia IV. 178
Kotor II. 358
Koniirr'ats III. 10, 17, «6, «7,
«9, 4«
Köoiftfrätser Krais IIL 4«
Könif inliuf IIL 4«
Konif^sberg IV. 7, 16, 87
K6nif88tein L 10 IV, 131
Konifstkal ly, «9
Könifswart lU, 47
Kopes^ny ly, 63
Kopernikstpin m, 73
Kdrmend IV. 41, 43, 64
9
^
K«nB5es-baBja IV. 79
Kdros IV. 17, «•, ^1, 99, 136,
137, 165
Korofgebiet IV. 96, 137
K5ro8 kleine IV. 17
„ sebnelle IV. 17
^ sehwanBC IV. 17, 98
^ weisse IV. 18, 99
KSMerh IV. 64
Kovesi IV. 16
Kniin I. 3, 4, 8, 29, 37, 38, 39,
48, 69. II. 71 91, 103, iVt,
24«, 243, 249, 253, 255, 265,
268, 320
Kniinbor«: II. 238
Krafn II. 238
Krajnflko II. 240
Krakaa I. 3, 4, 35, 38, 76, 81,
90. IV. 175, 185, 187, 188,
193, 194, 196, 197, 198, 216,
217, 218, 220, 223
Krakaaer Gebiet IV. 192
Krakaoer Kreis IV. 2l9
Krakowiaken IV. 183
Krakus IV. 220
KraljeFica II. 286
Kralova Bora IV. 7
Kralovö Dvorjr III. 42
Kfalap III. 24
Kfapina II. 268, 284
^ Gebiet II. 284
Krappfeld II. 97
Krasicsjn IV. 215
Krasna IV. 101
Krasna- Gebirge IV. 9, 132,
137, 164
Krasna Lipa III. 45
Krasana IV. 250, 137
Krater II. 290
Kratersee IV. 130
Krawska III. 67
Kremnits IV. 79
Krems II. 14, 18, 24, 35
Kremsier III. 62, 71
Kremsmunsfer II. 46, 52
Kreoz II. 27i. 299, 339. IV. 62
Kreuberg II. 109
Kreuzbnrg IV. 153
Kreazer, G. I. Regiment fl. 316,
323
Krimmierfall 11. 57
Krka f. 14
Krkonose III. 5
Km U. 246
Kmor III. 86
Kroaten I. 29, 33, 36. II. 16,
235, 270. III. 57. IV. «t,
168, 166
Kroatien I. 4, 24, 29, 46, 41,
42, 48, 69, 73, 85, 87, 96.
II. 71, 227, 228, 229, 238,
242, 264 267, 268, 271,273,
274, 275, 280, 281, 282,
315, 339
Kroatische Miliargrinse II 226,
331, 336
Kroatisches Drangcbiet IL 284
Kroatiseh-slavvnischc Milit&r-
granze II. 263, 316
Kronstadt IV. 134, 141, 144,
145, 149, 150. 151, 152, 164,
158
Kronstädter Kreis IV. 158
Kroseienko IV. 223
Krnman III. 27, 38
Krumlov III. 88
Kmpina IV, 81
Kmpinathal IV. 86
Krupka III. 46
Kmsni hory III* 4
Krzemionki IV. 220
Kuenring II. 35
Kofstein II. 126. 131
Knhhorn IV. 130
KahlSndchen III. 59
Kolm ni 45
Knipa 1. 77. II. 230, 233, 268,
269, 277, 278, 283, 290,296,
298, 309, 312, 313, 320, 32«
Kalpagebiet II. 271, 285
Kulpa-Save II. 322
Kumanen I. 36
Knmanicn IV. 45, 46, 47, 56
Knnigunde, die Heilige IV. 224
Kan-Saent-Miklos IV. 44
Kiitna Hora HI. 40
Kl
Kattenberf III. 15, 87, M
Kiihwegeralpe 11 104
Kfistengebiet 11. 33 1
Kfiatengebirge II. 333, 334
K68fenkette II. 895
Kfiftenland I. 28, 84, 44, 69.
II. 837, 843, 868
Küstenland kroatisches II. 863
Rdstenländer I. 43
Kfisteniug II. 338
Labe III. 10
Laboresa IV. 5, 98
Laboreaatha! IV. 98
Lacikowaberg IV. 5
Ladiner I. 31, 33. II. 180
Ladinische Thiler II. 130
Ladislaus 11. 888. IV. 70, 78, 169
Ladiflaas Posthomns I 3
Lage di Comabbio II. 165
Lage di Como 1. 77. II. 149, 177
Lage di Garda I. 77. II. 117,
153, 161, 165, 177, 195, 197
Lage d'ldro II. 117, 118, 153,
165, 195. 197
Lage d'lseo I. 77. II. 161,165,
177, 195
Lage di Lecco II. 153, 160, 184
Lfago di Lugano II. 165, 149, 177
Lage maggiore I. 5, 8, 15, 77,
85. II. 149, 153, 156, 160, 177,
184, 801
Lago di Monate II. 165
Lago di Varese II. 165
Lagunen I. 18, 57; 85. II. 157,
168, 166, 177, .806, 814, 884
Lahna I. 76
Laibaeh I. 76. 11.831,833,835,
836, 837, 838, 839, 841, 848.
IV. 65
Laibaeh-Triest II. 853
Lambaoh H. 51
St Lambrecht IL 85
Lambro iL 164
Landek I. 6. II. 107, 186, 137
Land ob der Eons II. 47
Landskron III. 41, 57
Landstrass
Laogbath
Laogensec
Langenwald
Langtaafers
Lanent
Lanskroan
Laposgebirg
Larisch
Landonski Gaj
Laafen
Lauffenfall
Langenspitie
Lausitter Neisse
II. 838
IL 51
IL 165
IL 87
IL 106
IV. 888
III. 41
IV. 9
lll. 87
II . 318
II. 61
IL 48
IL 111
III. 13
Lansitzer Gebirge III. 7
Lansits, Obor n. Nieder I 90
Lavant II. 75, 90, 93,* 96
Lavaatihal i|. 105
Laxenbnrg n, <|o
Lazaro n. 215
Lecco IL 145, 156. 160 165
Lech I. 88. 11. 118, 116, 134
Lechthal IL 134
Lednioe IIL 66
I^gnago II. 166, 883
Leibnitaer Feld IL 69
Leipnik JH. 68
Leipacher Spitz II. 91
Leitba II. 18. FV. 43
Leithagebirge I. 6. IL 16, 17,
19. IV. 8, 11
Leithamiindnng IV. 63
Leitmerits IIL 17, 87, 89, 44, 45,
Leitmeritzer Kreis IIL 45
Leitomischl III. 86, 87, 41.
LeIesz IV. 90
Lemberg I. 16, 35, 74, 76, 81,
85. IV. 175, 184, 185, 187,
193, 194, 196, 198, 199, 800,
801, 808, 803, 814
Lemberger Kreis IV. 199, 804
Lemberg Stattbalterei IV. 199
Lemene II. 177
Lemki IV, 138
Leoben I. 88. II. 75, 85
Leobersdorf IL 38
Leopardo II. 808
Leopold r. I. 3
ftn
l^pdM III. U 3
Leopold, der Heiligte I. ^
Leopoldfltadt IV. %9, 7%
liooipoldrir IV. 74
Ltsieftice IV. 20%
Lotina II. 334, 339, 356
Leatoehan IV. 44, 88
LoTABte I. 71. II. 49, 178,212,
257. III. 70
L#reM IV. 44
Lewieki IV. 209
LoMJflk IV. 222
Liberee HI. 44
LioliteBworth H. 31
Udi II. 166
Uebethen IV. 80
Lioktenttein Hl. 66, 85
Liem II. 116
Lierma H. 219
Lieaeha H. 96
UoMlkerg III. 55
Ueflfdff II. 69
LIka 11. 295, 317
Likaaer Orins-Infanterie-Reg^i-
moat n. 316, 317
Likava IV. 77
Lilienfeld H. 34
Lima HI. 65
LiM I. 76, 77. II. 23, 38, 39,
43, 46, 48, 49
Lipioa n. «58
Lipoweni IV. 236
Lippa IV. 122
Lippitsbaoh U. 96
Liptaner Comitat IV. 77
Liptaaerrebirre IV. 7, 8
Liser 11. 90
Liflsa H- 356
Utomlrice HI. 45
Litomjsl HI. 41
LItU n. 201
LIreata II. 154, 164, 167, 177,
219
Liverpool I. 77
Livomo I. 77
LJobel II. 38
aablanica H. 233
obljaaa U. 241
Lloyd I. 77. II. 17t, 253, 257,
346
LobkowiU UU 45
Lodi II. 168, 178, 179, 182, 192
Lodi-Crena H. 192
I^omerien I. 3, 4, 90. IV. 197,
205, 245
Lorffia U. 356
Loh? m. 84
Loibl IL 103* 238
Loiger Felder II. 2f
Loket Hl. 47
Lombardio I. 6, 14, 22, 24, 25,
28, 39, 40, 45, 47, 4», 56,
60, 62, 66, 90, 158. IL 99,
110, 126, 145,151, 156, 164,
165, 172, 173, 174, 175, 176,
180, 181, 182,184, 194, 200,
210, 221
T^ombardiflche Alpo« ü, 153
l^ombardische EboM L 15
Lomb^-vonet AlpOB IL 156
Lomli.-venet Konigreieh 1. 36,
*4,Ö3,70* 11.147—226. IIL15
Lüiob.-vi^oet TIeflaad 1. 27
Lomniea IV. 178
Lomniosa L 14
Loadon IL l85
Longobarden IL 144, 180
Lonja n. «W, 3f3
Loqae U. 205
Lorch IL 5»
Lorenso, San IL 185
Losonez IV. 44, 82
Lothringen L J9
Lothringen, Prini Karl IV. 67
London H. 3^®
Louisenstrasse IL «T7, 2/»
Louisenthal IV. 2*»
Lovere IL IjJ
Lotse IV. »7
Lowenknppe IH. ^
Lnbomirski IV. 2»
; Ludwig 1. IV. 25
{Ludwig II. I. 3. IV. 87
Ludwigslhal HL ^
jLugagnana H. 1*'^
I Luggau IL tl
L««M II. 899. IV. «5, IM, 116,
117, 1 0, 1S8
LvfOMr Kreis IV. 193
Lvrosi« II. 999
Laiiio II. 163, 991
L«kwä IV. 178
Laadealbiirf III. 61
Laneville I. 3
Liiiifal IV. 931
UiBgau II. 56, 69, 66, 68
Lvnifeld II. 97
Liisiawice IV. 8^
LasaiB II. «%8
LttMin piocolo II. )i54, 26^
Latomir II. 86
Lutowicsa I. 14
Luttenberg II. 86, 98%
Lttxnic ÜI. 11, 1%, 38, 39
Ljpa IV 178
Lysa-Hora III. 7%
H.
Maeocha III. 66
Madonna delle Grasie U. 19%
Madonna dei miracoU II. 208
Madonna dcl Monte II. %W
Madonna della Salate II. 908
Magdalena, St. II. 89
Magereg^g II. 103
Magos IV. 136
Magnra IV. 78
Magyarat IV. 33
Magyaren I, 97, 30, 33, 36.
II. «70, «78. IV. 45, 97, 107,
109, 114, 140, 141, 153. 934
MigyariaclieKHaoptgebietl. 34
Magyarische» Tienand IV. 104
MagjAt-Lapos IV. 149
Magyar-Orflitig IV. 45
Magyap-Ü-Vii^ IV. 63
Mailaad I. ;i5, 43, 59, 63, 65,
66, 67, 74, 76, 89, II. 167,
168, 169, 176,177, 178, 179,
181, 189, 183, 184, 185, 187,
189, 191
üfi**"
IV. 106
M&ko
IV. 99
MakyU
lU. 69
Malacka
IV. 7»
Malamoeoo
n. 913
Mali Lo8in
II. 968
MannUier.Taoem
II. 64
Mala
II. 196
Malaeh
III. 11
Malaer Heide
L 14
Maltempo
I. 948
Mamalina Pecina
II 317
Mangert
II. 946
Manhartsberg |. 9. IL 14, 17
Manini d*oro II. «1«
Mantua 1. 3, 76, 86. II. 161,
165, 167, 168, 176, 178, 179,
189, 194
Mani, Viktor IV. 2%9
Marano n. loe
Marasehioo H. 3^3
Marbaeh II. 35
Marburg II. 77, 78, 86, 87, 99
Marbarger Kreis II. 74, 80, 81,86
Mareh I. 10, 14. IL 16, 17, 18,
IIL 13, 49, 59, 54, 59, 61,
63, 69, 71. IV. 1, «, 13, 14,
41, 49, 74
Marohebene III. 73
Marehegg (Marchek) I. 76.
IL 36
Marohfeld I. 11. IL 17, 19, 36
Marehgebiet IIL 6, 54
Marohmfindong IV. 73
Marchqoelle III. 51
Marohthal III. 53
Margaretha I. 3
Margarethcn IV. 69
Margaretheokii'che IV. 157
Margaretheoatein IV. 69
Margitica IV. 11«
Margiüa IV. 106
Margittainsel IV. 13
Mariaberg IL I4l
Maria-Bruun 1. 89
Maria-Christina, Erah. IIL 6
Maria glorioaa dei Frari 11.
908
M
lftfia*Hilf, BuraalbitM
Varia-Kulni
Mariakiinraifiiel
Maria itti Sae
MaHa-Tirprl
Miria Ther^»i> I. 3. II. 6, !S7,
2», 40. III. 31, M. IV. 68
Mari&-Th^r4^«io»eI IV.1«0,118,
t«7
IL
3
in.
*7
11.
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111.
*7
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II.
35
Maria-Treii
Maria-Trost
Maria-Zeil
Marieabad
Marieabnr^
Varieasee
Varienthal
Mariae- Arsenal
Marlaa
Markaa II.
Mari^askirehe II.
II. 3
IL 3
IL 85
111. «0, *7
IV. 153, 158
IV. «W
IL 3^0
IL m
II 2««
180, 207, 208
207, 200, 282
:{19
Markasplata IL 209
Marmaros IV. 17, 29, 57, 84,
93, 226
Mirmaroser Comitat IV. 93
Marmaros-Szig^eth IV. 44
MarmolaU, Roeca 1. 8. II. 113
JMarof 1. 30. IV. 1, 9, 12, 17,
22, 38, 41 , 58, 98, 99, 102,
10^ 106, 108,116, 122, 132,
13%, 136, 139, U5, 151, 159,
161, 1C2, 170, 171, 172
Marosgebiet IV. 159, 165
Naro9qaellen IV. 130
Maros-Radnot IV. 161
Marosttial IV. 98, 136, U7,
161, 168, 172
Marof-Vasirhely IV. 136, 143^
150, 152, 154, 161
Morara
Marsehbodeo
Marsgebirge
Marteckaoekberg
Martin St.
IIL 54
IV. 125
III. 53
II. 90
IV. 70, 78
Maiiiaeiigo IL 17»
MaHiaskerg IV. 7%
Martiaswaad IL \Z7
Massa IL 157, IM
Matkias CorFiaas IV. 5%
Malhias« KAiief iL 8
Matie» ilii-üka IL 288
Matiee eeska lU. 33
Matra IV. 8, 58
^T:itra-(iobir|e IV. 58
Mattsee IL 57
Matzelgebirge IL 71, 264, 28%
Maasoleum (Grata) iL 88.
^ C^palaU) IL 355
Maatendorf U. 88
Max I. L 3. IL 27, 135, 137
Maximilian, der Heilige iL 87
Maximilian Este U. 51
Maximilian IL L 3
Mazuren IV. 183
Mäbren I 3, 4, 10, 14, 37, 3t,
40, 41, 52, 57,58,64,66,78,
90. 11. 23. III. 51,55,59,61,
6>, 63, 49, 71, 72. IV. 4,1%,
76, 193
Mährische Bruder
Mährisches Gabelland
Mahri-^ch-Neasfadt
Miklirifch-Ojitrau
MäliriÄcb-Träbao
Medgyes
Mediasch
Media.siu
Medjimurje
Medole
Meduna
Meeraoge
Mehadia
Mehidra
Mehlmarkt
Meinhard von Tirol
Meleda
IIL 70
lU. 55
lU. 82
III. 58
IIL 62, 88
IL 215
IV. 157
IV. 150, 152, 157
IV. 157
IL 28%
IL 185
IL 167, 177
IV. 8, 18t
IV. 327
IV. 236
IL 6
IL 136
IL 334, 357
Melk IL 14, 3%
Mella IL 161
Melnik III. 10, 11, 18, 25
Menaggio IL 1%9
Mengs (RafaeO ^U* ^8
M
Bfcttesok LV. 33
Meaeser Weia IV. 98
Mense, hohe III. 5
Meraü I. 1^, 4^3. II. 1$», 128,
139, 140, 142
M«stre I. 76
Meftkovic II. 347
Metlika IL 242
Met8«9-Gebirge IV. 67
MetterDich III. 74
M«xiko III. 65
M^tes Mali IV. 90
Meioheityes IV. 99
Mesose«: IV. 134, 16)
Meiö-Tur IV. 44, 57
Miehaelfkirehe IV. 166
Mi«hael8berg II. 16. IV. 541
MIes II. 02. in. 16, 48
Miesbaoh II. 31, 34, 50
Mikalinee IV. 208
Milatyn sUry IV. 206
MilQhhabel III. 73
Milit&rgräDse I. 3, 4, 24, 29,
31, 32, 38, 41, 42, 45, 69.
II. 268, 289, 327. IV. 102,
104, 117
MiÜiarkominuiiitatenII.305, 306,
311, 322
Militar-Kroatien
IV. 22
Milleschau
III. 9
Millstadt
II. 105
Millatadtersee
11. 9
Mineio I. 14, 77.
11.
159, 161,
177,
194, 221
Minciobett
11 165
Mirabell
II. 66
Mirow . .
IV. 210
Mifkolcs
1
IV. 44, 56
Mistek
III. 70
Mitroris
II.
312, 326
Mitteleuropa
K24
Mittelitalieo
I. 76
Mittelmeer
1.24
Mittelmeerlaader
1. 24
Mittelsteier
11. 80
Mitterbach
11. 19
Mitterburg
11.
254, 260
MUd4 BolefUw ÜL 40
Modena I. 5, 90. IV. 4%
Modern IV. 73
Modor IV. 78
ModmR II. 271, 819
Moitila iV. 219
Mohaei II. 288. IV. 11,67, 106,
Moldau (Flnaa) I. 9, 14, 57, 77.
II. 49. III. 3, 9, 10, 11, 18,
19, 23, 25, 30, 32, 36, 88,
56, 70
Moldau (Land) I. 5. IV. 18,
135, 159, 192, 247, 248
Moldava IV. 111, 231. 232
Mölln II. 52
Monasterzyska IV. 211
Mondsee I. 15
Monostorsieg IV. 116
Montona II. 262
Montani IV. 235
Monte Adamello II. 110,- 151
Monte Boazol II. 110
Monte Branlio II. 151
Montechiari II. 195
Monte Cridola U. 163
Monte Croce II. 151
Monteeuccoli IL 260
Monte del Castello U. 150, 151
Monte delle Disgrazie IL 151
Monte deir oro IL 150, 151
Monte di Varese IL 201
Monte Ligoncio IL 151
Monte maggiore I. 22, IL 245,
248, 249, 286
Montenegriner IL 358
Montenegro I. 5
Monte Ortone IL 225
Monte Paralba IL 168
Monte vecehia IL 156 201
Montd Venda IL 155
Monte Zebm IL 151
Monia IL 156, 176, 179, 180,
201
Moosburg IL 105
Mora III. 76
Morlaohen IL 338
Morava (Fluss) III. 54, 63
„ (Land) III. 63
Ifoteslea
Moioajr
Motor
MofsiMifa
Mosart
Mdll
Bfdllen^orf
Mdmiiooh
Mankies
III. 7€
li. tS9
iV. «3
II. 3S3
II. M
IV. It8
II. «5
II. 90
II. 3«
II. 39«
II. ^«
IV. It, «2, «5, W
Mar I. «. II. 54, 56, «9, 7«, 73.
80, 85, 88, «64, «67, «84.
IV. 2«, 41
Mora
Mnrakoz
Marano
Umriny
Moraimi
Moret-Pass
MareUi
Mnrfebiet
Muri
Mihlbach
Mfihlenbach
MfihI, groane
fi kleine
Mfihlkreis
Mfiblthal
MünehengrSiiz
Marx
Mfingebiet
Xaab
Naeho4
Xadw6rna
Najfy-Hanya
n Enyed
fi Kallo
ft Kanisa
fi KÄroly
fi Kikinda
fi Koros
I, Rotse
M Sseben
II. 73
II. «64
II. «1«. III. 44
IV. 87
II. «13
II. 151
II. «9
II 85
II. 141
II. 66
IV 136, 157
II. 40, 49
II. 40
II. 48, 49
II. 104
III. 44
II. 7«, 85
II. 85
J¥.
III. 13
1. «9 III. 19. «7
IV. «11
I. 8«. IV. 145
IV. 44, lOi
IV. 15«, 170
IV. 44, 100
IV. 65
IV. 44
IV. 110
IV. 44
IV. 87
IV. 156
Ifafr-Sceol Miklos IV. lt%
^ giOBikalb lY. 7%
^ Ssölos IV. 17
^ Virad IV H
Ifakajowioo IV. «13
Namirat in. 07
Nafigcdl III. 5«, 61, 71
Napeloon II. «9, 36, 185. Il|.
45, 66
14. ■
Ifareafta I.
Nar^as
Nassaa
Naaaod
Naliaaa
II 331, 816,
347,35%
IV. 166
IV. 186
IV. 149
II. «53
Navig^lio AdireUo
II. 177,
««6
„ dl BreaU
11.
177
„ di Piare
II
177
iri'aade 1
. 77. U.
117
Negri I.
10. IV,
131
Noisse
111. 5,
44
N^met Lipese
IV,
. 76
Neograd IV. «, 71,
.M
Neo^ader Berg^e
IV. 8
Neoi^rader Conitat
IV
. 8«
NepooHik
III.
48
Xeptan, Don des CGrotte) U. «3«
Nera II. «93, «97.
IV. 106,
108,
1«3
Neragebiet
II.
3«7
Nea-Arad IV.
99, 117,
1««
Nea-Becse
IV.
1«4
Xeober«^
II.
85
Neabistritz
III.
39
Neobidiov
III.
«7
Neodorf
I.
39
Neadorfl
IV.
4«
Neaei|pen
1. 14. m
55
Neagedein
III.
48
Nen-Gradiska
11.
3«4
Nenhaas II. 8t
S III. «7,
39
Neuh&usel
IV. 15,
75
Neuharkenlhal
in.
37
Nenkloster
n.
«7
Neaa Cböre der Earal (Kirehe)
HI. 3
Nenner II. 10«
Xeopreraa HI. 57
NivreuMh III. 68
Nea-Saniee IV. 196, 916, «sa,
«H
Neosato II. 1^99. IV. 106, 109,
110, 118, 1«0, 1!»
Ntasiedel IV. 63
NensiedltrSee 1.15. IV. 10, 11,
U, 19, 3%, 41, 61, 68, 63
Nensolil IV. 25, 44, 79, 80
Neustadt III. 30, 48, 49
Nevftailtl IL ^230, idS, 939, 249
N«atit8cheiD III. 59, 61, 69, 64,
70, 89
Neatitfleheiner Kreis III. 70,79
Neatra IV. 7, 13, 15, 95, 44,
75 79
Nevtraer Gebiiv IV. 7
Neairaflass IV. 75
Nantrathal IV. 75, 79
Nea-Verbas IV. 118
Nevwelt III. 43
New- York I. 77. III. 65
Niederösterreieh I. 6, 7, 41, 49,
59, 59, 60, 69, 64, 66, 69.
II. 13-36, 69, 85 III. 11.
IV. 9, 99, 69, 63, 64
Niedersachsen I. 98. IV. 88,
141
Niediielifka IV. 919
Niklas Zrinyi IV. 66
Nlkolaoskirehe (Treviso) II. 919
„ „ (Tyrnau)IV.74
y, von GaSka (Abtei) II.
318
Nikolsbarg III. 61, 69, 67
Nistru IV. 999
NiTBie III. 71
Noee II. 117, 190, 145
Nofaisehe Horde IV. 994
Nonsberff II. l45
Nord-Bihar IV. 94
Nord-Bibaror Comitat IV. 97
Nord-Karpatben I. 97
Nordsee I. 13, 99. III. 93
Nordseefebiet II. 115
Nordslaven I. 97, 99, 34
Nordtirol il. 108, 116, 194,
130, 134
Nord*Uaf am |IL %i
Uagarisehe Alpoa I. 90
Novi Bystfiee III. g9
Novi fflosto UL SP
Novf 6ad IV. 198
Novf Jidia III. 70
Novonesio II. 949
NdrdlioheKarpathealfiader 1.64
NördIMe Kroalaader I. 67
Nösen IV. 169
Nag^eat II. 986
Nnssdorf I. 69
Nyir-Bitor IV. 100
Njitra IV. 75
Ob^ina II. 958
Oberdraabnrg^ II. 89, 99
Oberfeorg^enlhal III. 46
Oberrraod IIL 86
Oberinnthal II. 139, 136
Oberitalien I. 11
Oberkämthen I. 90. II. 98, 104
Oberkrain II. 931, 935
Oberlaibach n. 933
Oberleitensdorf III. 46
Ober Manhartsberr (KreisJ II.
96, 35
Oker-Bfetsenteifen IV. 86
Obernberg^ II. 61
Ober-Neatra IV. 71
Ober-Nentraer Comitat IV. 84
Oberösterreich 1. 7, 39« 40, 47,
51, 58, 69. II. 14, 93, 37-
59, 68, 70, 79. IV. 906
Obersachsen I 98
Oberschntsen IV. 44
Obersteier mark I. 90
Obersachan II. 87
Obemngarn IV. 993
Ober-Wiener-Wald II. 19, 96,
34
Oblik IV. 30
Obszar IV. 995
Oena (Dces-Akna) IV. l45
Ocna (Visa-Akna) IV. 145
bdet» t. 14. III. 13, %9, 51, 5«,
61, 70, 75, 76, 80
Oderberg III. 75, 87
Odergebiet III. 5, 65, 59, 76
Odergebirge III. 51, 52, 73
Odessa I. 14, 77. IV. 195
Odra III. 54, 76
OdrsTkoA IV. »23
Ofen 1. 86. II. 56. IV. 23, 25,
28, 33, 43, 44, 47, 48, 49,
50, 74
OffenbÄnya IV. 145
Oßier Berg IV. II
Oglio I 15, 77. II. 157, 159,
161, 164, 177, 198
Ognliii II. 319
Oguliner Rgmtsbzk. II. 316, 319
Ohre III. 12
Oistrica II. 71
0i(08 IV. 135
Oka morikie IV. 181
Olah-Pidn I. 38. IV. 145, 157
Olesnice III. 76
Olmätm I. 35, 81, 83, 85. III.
65, 57, 60, 61, 62, 64, 69.
78, 82
OlmuUer Kreis III. 69
Olomiic in. 69
Olooa II. 164, 184
Olsa in. 75
Olsava III. 5'i
Olympisches Theater II. 220
Ombia II. 336
Opava (Fluss) III. 76
Opava (Stadt) 111. 85
Opojno in. 42
Oppa III. 76, 85, 86,
Oravifa I. 39, 11. 313. IV. 111,
* 117
OrestiÄ IV. 172
Orient IV. 74
Orjen II. 338
Orlath IV. i\2
Orlice 111. 10
Orljava 11. 268, 296
Orljava-Thal II. 287
Orosthiza IV. 28
Örosavär IV, 63
Oröw IV. 213
Orfova h 14. IL «93, 312, 3l3
Ortler I. 6, II. 110, 150, 151
Osek IIT. 46
Osiek II. 888
Oskava I|I. 54
Oslavan I. 39. III. 66
Osmsnen IV. 67, 128
Ossegg III. 46
Osser in. 3
Ossiach II. 105
Ossiachersee II. 92, 105
Ossolinski IV. 202
Ossopo 11. 217
Ostalpen 1. 48, 55
Ostaria H. 319
Ostindien I. 77
Ostkarpathen L 27
Osterwitz II. 105
Ostraa III, 55
Ostravice 111. 76, 55
Ostromanen I. 27
Ostrovski-Rücken IV. 8
Ostsee 1. 13, 22. III. 75, 176,
215
Ostseebecken HI. 76
Ostnngarn I. 32
O&wiecim IV. 197, 225
Otoeac II, 318
Otooaner Kegimentsbezirk II.
316, 318, 319
Ottokar von Böhmen II. 36
Otto der Fröhliche II. 85
Ottomanischc Pforte 1. 5
Ödenburg 1. 74, 76. II. 23. IV.
28, 33, 42, 43, 44, 46, 60,
61, 62
Ödenburger Comitat IV. 62
Öls III. 76
Ördög lakadaloin IV. 77
Österreich (Erzherzogthnm]) I.
57. 11 13-52. IV. 193, 225
Österreich (Haus) II. 225
Österreich (Reich) U H« 7,
10, 36, 128. I I. %8, 66. IV.
345
Osterreichisch-Albanien II. 3^,
333
Österreiehisch-Podolien IV. 208,
«09
ÜstvrreleUis«]]- Schlesien III*
55, 7%
OsterreiebMch-Serbien IV. 119
Österreieh ob der Enns I. k,
II. 37-52
Österreieh unter der Eons I. 4,
9, 5«. II. 13-36, 99. IV.
10, 14
Öetliehe Kronlander I. 61, 67
Östliehe Kastenlander I Vk
Ötscher II. 34
Oti (Baeh3 II. 114
Öls, (Berg^werk) II. 35
ÖUtbal II. 116
P.
Facov 111. 39
Padoa I. 81. II. 135, 156,
167, 169, 176, 178, 179,204,
224, 225
Pair n* 341
Pago U. 334, 339, 341
Paelaw IV. 214
Pakrae II. 271, 287, 299
Pakra Thal II. 287
Palatinalkanal I. 77
Palazzo della Rag^ione II. 220
Palaaso ducale II. 210
Palasio Giustinian II. 210
Palasio Vendramin Calergi II.
210
Palffy IV. 73
Palieser Salssee IV. 106
Palladio IL 196, 199, 218, 220,
225
Palmanaova II. 217, 259
Palota IV. 69
Pan6evo H. 327
Pancsova 11. 300, 305, 312,
327
Pandtrea . U. 287
Panoakalnia IV. 79
PApa IV. 44
Papuk II. 26%
Parabiairo H* 17f
Paradies IV. 297
Parajd IV. 146
Pardnbie (Pardabita) L 14. Ui.
10, 26, 27, 41
Parenao I. 48, 262
Harenzo-Pola 11.250
Parma I. 5, 90
Passaroviti f. 3
Paüsau I. 14. 40. III. «6
Passauer Strasse III. 26
Passeier II. 142
Passer I. 14. II. 114, 125,
130
Pass Laeg II. 56
Passo di Campe II. 151
Pass Strob II. 55
P4sa<6 rv. 56
Patna fV. 248
Patras I. 77
Patfaa III. SO
Paal St. II. 100, 105
Paulaner II. 3
Paalskircho II. 185
Pavia I. 81. II. 157, 159, 168,
178, 179, 182, 190, 191
Pasin II. 260
Pics IV. 67
Peeae Baeb IV. 96
Pecseniiyn IV. 210
Pejacevi6 II. 287
Pelhrimov III. 39
Pellegrino, San II. 199
Peltew IV. 200,206
Peri II. 162
Periodische Seen II. 337
Perlak II. 284
Pernstein IIL 68
Peroi II. 250
Persien III. 47
Perusiö II. 318
Pesenbach II. 49
Pesten IV. 49
Pesth I. 67, 74, 76, 81, 82.
II. 80%. UL «6. IV. U, »,
%0, kt, %3, H, k$, kS, 4#,
51, 7*
FMther Lloyd IV. %9
FMtk-Ofen IV. %6, %7, 48, 60
P««tk-Pili8 IV. kl
Vt^nih'Pl 'i»tr Comitat IV. 51
Feiih-SoU IV. *7
Pesth -Seiter Cemitat IV. 52
Peter St. (BraM) III. «5
Peter Si, (Salsbnrg^) Ii 65
Peter Si, (Wien) II. 3
PeterswaM I. 39
Peterrieir IV. 5«
Pctemardeia 1. 85. II. 297,
305, 320
Pt?t«rvi^ard«rD€r II. 325
Pt'leru at'd^in^r Regiment II.
326
Petrarea iL 211, 225
Petroraradin 11.326
Petriiga II. 296, 305, 322
Petrova II. 290
Petrora-Gora II, 322
Petme (Apoetel) H. 355
Pettaa II. 86
Pettaaer Feld II. 69, 87 1
Pfarrkirehe, (Stanislaa) IV.
211
Pfarrkirehe, (Saesawa) IV. 247
Philadelphia III. 65
Piaeenia I. 90
Pian IV. 157
Piatra Kraialui IV. 131
Piatra Semingei IV. 3, 9
Pjave I, 1%. II. 119, 111, 117,
120, 154, 164, 166, 177,218,
219
Piavegebiet II. 130
Pianetta , (Venedig) II. 219
Piekem II. 165
Pienont II. 165,183
Pietro San II. 262
Ptetre in Ciel d*oro II. 191
Here di Cadore II. 218
nigra» lU. 26, 27, 89
Pitis IV. 51
Pillna III. 40
PUleraee IL 132
Pilsen III. 15, 23, 26, 27, 29,
46
Pllako IV. 4
Pilsner Kreis m. 48
Pinsgan II. 56, 57, 00
Pirano 1. 39. IL 254, 20«
Pisehtian IV. 74
Pisek III. 27, 29, 37, 48
Piseker Kreis lU. 37
Pisovae n. 265
Pitsthal II. 116
Pis MoHiraUeh II. 160
Pitaighettone II. 160, 193
Pisso U. 199
Piaso di Barbellino II. 199
Piaao Ferri II. 149
Piaao Scalino II. 15t
Plangeross II. 108
Plansee H. 118
Plattensee I. 15, 77. IV. 11,
19, 34, 41, 53, 65 , 66, 69
Platte von Titel II. 29«
Plintenborg IV. 51
PliseWea II. 290
Plitvieer Gebirgssee II. 290
Plou6niee III. 10
Ploekenstein 11. 39. III. 3
Po L 5, 11, 13, 14, 77, 86
H. 110, 157, 160, 164, 106,
170, 157, 185, 190, 192,194,
220
PoriLtek
III. 39
PocAtky
III 39
Podbadanj
IL 286
Podelta
IL 159
IV. 220
Podhajäe
IV. 207
Podhoree
I. 5
Podhorien
IV. 183
Po di Garo
11.
159, 177
Podkamien
IV. 206
Podlisien
IV. 188
Podolien I, 5.
IV.
183, 206
Poebene
l. 52
61
Pof^biet II. 117
Poiana Rasca IV. 10%
Foik II. ^2
Pokutien IV. lai
Pola 11. 250, 261
Polarzone I. 17
Pole I. «2
Polen (Russisch-) I. 5
Polen (Volksstamm) I. »9
I. 33, 36. II. «S*. III.78.IV
182, 183, 234^
Polesella IL 167
Polesioe I. 1%. II. 226
Poliika III. 27, *1
Polnisch-Ostran III. 39 , 87
Polten III. 10
Ponfau II. 56, 66
Ponor II. 296
Ponteka IL 176
Pontlatzbrficke II. 137
PonUs- Gebiet II. 116
Poperkofel II. 111
Popiel IV. 213
Poprid IV. 3, 6, 8, 23, 88,
89
PoprH Gebiet IV. 88
Pordenone n. 176
Poreije II. 262
Poremba IV. 219
Porta aarea |1. 261
Porta Hangpariae IV. 2, 3, *
Porto di Levante IL 177
Porto>^ruaro II. 179,215
Portor^ I. 72. II. 285, 186
Portorose II. 346, 358
Pojoar IV. 72
Posoritta IV. 2%9
Possai^no IL 219
Prossniti III. 69
Po - Tessin - Laro Marriore
(PahHlinie) 11. 257
Potoeki IV. 207 , 211, *12
Potranka IV. 22
Pottendort l. 60
Potylici IV, 205
Pozega 11. 287
Poieraner Komitat II. 276
^ 2a7
Poseganer - Dill - Hoheni«« II.
201
PSlten St. IL 14, 19, 2%, 8%
Poltenberg IIL 67
P6s(^ny IV. 7*
PradM UL 51
Pra«^ L 35, 59, 63, 65, 67.
7%, 76, 81 , 82. III. 15 , 17,
23, 24, 25, 26, 27, 29, 30,
31 , 32, 34, 38, 44* 61
Pragerbrneke III 32
Pra^erkreis . IIL 36
Praf-Labna III. 24
Praha III. 60
Pramet IL 50
Pr&vali IL 06
Preimt IIL 13
Preran IIL 61
Preosbarg I. 3, 11, 14, 76, 81,
82. IL 23. IV. 12, 32, 82,
28, 42, 43, 44. 46, 71, 72,
74
Pressborfer Komitat IV. 73
Pressbnrger Donanarm IV. 15
Preassen L 5, 14. III. 26.
IV. 153, 193, 220, 223
Preassisoh-Sehlesien IIL 70,
75, 84^87, IV. 177, 104
Pribram I. 38, 82. IIL 27.
36, «7
Pribram h. Ber|^ III. 86
Priel i^rosser lt. 88
Priesnits IL 86
Primolano
Procnratiea
Prominaberi^
Prossnits
Proitcjov
IL 162
II. 209, 210
IL 332
IL 62
in. 69
Pruth I. 14, 77. IV. 176, 170,
210, 228, 230, 232, 233, 247
Prath-Besirk IV. 287
Pmlhi^biet IV. 225 , 218
PnemysI IV. 185, 194, 106,
199. 215
Przemysler Kreis IV, 215
•f
rffMW#PSk
IV. t»
«■j
IL 87
11. M
M
II. sei
IV. t31
PMtordialer
IflMpUlrMM ü.
176
Pittes
11. 31
P^lurgM
II. 38
PyrMM
1.77
PyTüO^
L tt
QnumwiBehe Inatlgrn^p^ II.
286
Ovanimfch« Inneln II. S%4,
i48, 24», 260, 260,262,
3M
Osaraero I. 12
gaalrtlle II. 159
Qai^to I. U. II. U3 , 253,
262
Raab I. H, 76. II. 72, 80,
IV. 12, 10, 22, 25, 28, *0,
41 , %8, 44, 60, 64, 70
Raab (OrbiifO H. 83
Raaber ComiUt IV. 70
Rab II. 341
Raba IV. 177
Rabbi 11. 145
lUeakeve IV. 51
Radaas IV. 260
Radffona II. 86
Radkerfburf II. 86
Radnlc I. 39. III. 19
RadoboJ II. 284
Radfltadt II. 58
RadfftadCer-Tauern II. 54
Radiil Nefcru IV. 158
Rai^asaCStadO I. 82, 90. II. 329,
834. 336^ 839, 346, 348, 3^9,
350, 355, 357
t RaMf a (Kreis)
11. 397
Raibl
ILK
Raiaea
IV. 11t
Raixeairtadt
IV. %8
Rikoesy
IV. 161
Rakonits
111. 27
Rakoa
IV. 51
Rakorae
U. 30
Rakassowiee
IV. «2
Raniiifbaeb
n. %1
Raaii
II. 68, M8
Raska
Ul. 87
Raakolniki
iV. 336
Raseien
IV. 119
RaaUU
1. 3
Ratbhaafber^
n. 66
Raadnits
ni. %5
Raorifl
11. 66
Raxalpe
II. 15
Riaea
IV. 119
Ray
IV. «67
Reyjc^rn
HI. 66
ReaoDior
I. 16
Reehitfa
IV. 167
Recoaro
II. 220
Redentore
II. 208
Reea
IV. 162
Reform irte
IV. «7
Re^en
III. 13
Regina
IV. 162
Reichenan III.
27, 44, 16, «3,
26, 27, 44
Reiebersber^i^
II. 50
Reichraming
II. 52
Reindorf
U. 34
Rein
D. 83
Rejhrad
IIL 66
Reka II.
233, 25t, 286
Rekan
II. 291
Resinari
IV. 157
Refe^atu
IV. 131, 171
ReatCe
n. 126
Revuoia
IV. 15. 41
Reyer und Schlik II, 27
Ru«b4nya
IV. 96
Reii
IV. 33
RhStikon
II, 107, 113
RhifiMhe Alpen II. 108, 148,
150, 151, 158
lihedey IV. 166
Rhein I. 5, 13, U. 107, 11%,
115, 158
Rhein^ebiet I. 16, 2»
Rheinthal II. 114,146
Rhenits iV. 80
Rhonasi^k IV. «9
Riehard Luwenhen IL 35
Ried II. 46, 50
Riefersbnr^ II. 83, 105
Riens II. 138, 109
Riesea^ebirgc I. 9. III. 5, 9
Rima IV. 87
Rima Ssombath IV. 44, 87
10 Janeiro I. 77. III. 65
,ip lil. 45
Rirano II. 243, 253
RIae nova III. 68
Riaa IV. 136
Riva II. 126, 128, 145
Riviera II. 197
Roooa d^Anfo II. 197
Rodna IV. 130, 133, 162
Rodaaer Gebirgp IV. 3, 9, 137
Rohaos IV. 175
Rohatyn IV. 207
Rohitoeh II. 86
Rokiean HI. 27 , 48
Rom II. 185, 194
Roma, Tempel der — nnd des
Ang^tiatus II. 261
Romaaen-Banater (Reg^.-Beiirk)
I. 29. II. 325, 327
Romanen I. 33
Romanen 1. 27, 31, 33, 36,
11. 249, 392. IV. 21, 107,
140, 141, 147, 163, 234, 235
Rönaas^k IV. 93
Roppen 11. 125
Roaalieni^ebirge IV. 11,61
Rosalienkapellc IV. 11
Roaenan IV. 25, 44, 87
Roaenanerborf IV. 163
Roaenberip III. 11, 38. IV. 77
RoAenb4*r)fer Teich III. 14
Rosen barg II 35
Rosie
III. 66
Rosnfhrinol
II. 366
Rossbaeh
III. 47
Rosselberg^
IIL 73
Rothfnipen
II. 66
Rothenthurmpass IV. 138
Rothm6h1 III. 66
Rottenmannerianern II. 69
Roveredo II. 126, 127, 128, 145,
176
Rovifno I. 12,82. II. 252,254,
262
Rovii^o I. 14. II. 179, 204, 226
Rovinj II. 262
Rozmital III. »
Rozwadow IV. 195
R5mer I. 1. IV. 167
R5merstad( III. 69
Rothelatein II. 80
R5U II. 36
Rode II. 283
Rndnay Alexander IV. 64
Rudolf I. I. 3. II. 36
Rudolf II. II. 29
Rndoir IV. I. 3
Rudolf, Sohn Rudolfs I. I. 3
Roma IV. 102
Rumburg IIL 46
Rupert, St II. 65
Rnska IL 827
Ruskberg II. 827
Russen II. 284
Russisch-Polen IV. 85 , 177,
185, 205, 220, 223
Russland I. 5, 14, 71 , II. 62.
IV. 191, 193, 194, 195, 206,
208
Rusi IV. 38, 62
Rnthenen I. 29, 33, 36, 55. IV.
21, 108, 182, 183, 186, 284
Ruthenisohc Fürsten IV. 215
Riemien IV. 195
Rsesxow IV. 194, 196, 216, 222
Rseszower Kreis IV. 222
Saale
Saar
M.
II. 55, 56
III. 68
Saas m. 27, i9, M
Smmt Kreis IK 46
SAbesia IV. 157
Sabioaeello II. 334, 341, 357
Saehsto I. 5, t28. HL W. IV.
147
8aeli«eab«r|p
SaU
Salona
SaloM
Salara
IL 90
IV. 64
III. 46
IV. 7, 87
II. 179 197
II. 355
II. ttö
IL 138
Saiia I 5. IL 41, 45, 50, 54,
56, 61, 63, 1%
Saitberir (Tirol) IL 1«3
Salsbarg rDi5iefe) IL 128
8alxbarf((Land) L 3, 4, 6, 38,
35, 38, 40, 48, 51, 69, 80,
90. IL 37, 45, 51, 53—66,
68, 7«, 85. 89, 98, 108, 121,
202
SaltbnrjcCSiebenbfir^en) IV. 145
SaUbargp (SUdt) II. 29, 64, 65
SaUicammergal IL 51 , 57. 72
HL 23
Sambar IV. 175, 188, 194, 196,
199, 213
Samborer Kreis IV. 213
Sanobor IL 283
San L 14 IV. 177, 195, 215,
222
Saadfe IV. 194
Sandeeer Kreis IV. 224
SaadliBfberf II 84
Saa^ussko IV. 221
Saamiobele IL 356
Sann IL 71, 238
Sanok IV. 175, 199, 214
Sanoker Kreis IV. 214
Saaseg^o
IL 248
IV. 215
I. 154, 155, 167
Sarea IL 110, 111, 114, 120,
161
IL 114, 145
I 5
Sapieha
Sappada
Saroathal
Sardiaieu
Sarke« n. MS
Sarmadseka Tiefebene IV. 174
Sarminipstein IL 37, M
Siroser ComiUt L 39, IV. 84
Saros-Patak
Sarr^t
Sarvis
Sarviz-BiUssek
SArrix-Flass
S4ska
SAtor-Alya-Ujhcly
Saaalpe
Saaris
Sava
89
44
6S
IV.
IV.
I. 77. IV. 19
IV. 68
IV. 68
IV. Itl
IV. 44, 9%
IL M
IL 167
IL 233, 968
Save L 5, 8, 14, 77. IL 68, TS,
77, 80, 88, 227, 233, t|4,
238, 263, 264, 266, 267, 268,
277, 278, 282, 283, 288, 290,
291, 262, 296, 297, 298, 304,
307, 309, 311,312, 313, 324,
326. IV. 109
Savegebiet II 103, 268, 283
Savelhal IL 238
Ssybnseh Tl. 194, 225
Sasawa 1. 14. IIL 11, 13, 40
Säben IL 138
Sealifer U. 223
Scardona IL 352
Sehafber^ IL 51
Schatslar HL 43
Seh&rdin^ IL 50
Sekassbarg IV. 145, 152, 157
Seheibbs IL 34
Sehemnits L 52, 82. IV. 27,
44, 81
Sehemnitier Eng^ebir^ IV. 8
Sehiavone
Schildberg
Sehlaokau
Sehlackenwald
Schlan
Schlägel
Sehleem
IL 352
IIL 69
III. 73
IH. 47
HL 19, 26, 36
IL 49
IL 111
Sehlesien L 3, 14, 35, 37, 39,
40, 41, 58, 64, 66, 69, 76.
IIL 51, 5», 57, 61, 72-87.
IV. 4, 76
Od
Sehlesiea, Ober- and Nieder-
I. *, 90
Sehlesisehe Sodeten III. 73
Sehliek (Reyer and) II. %7
Sehlierbaeh II. 59
Sehlossberg IV. 48
Sehmoks IV. 88
SehoöIIniis I. 82. IV. 88
Sehneeberip(Kraiii) II. !ei8,236
Sehneeberg^ (Niederösterreich)
I. 7
Sehneeberg (Saliborg) II. 55
Sehneebcrg (Sudeten) 111.51,73
Sehneekoppe I. 9, HI. 5
S«hobobnerberg IV. 8
Sehomberg IV. ßO
Sohomlau IV. 69
Schopperst&tten II. 133
Sehorpendorf /V. 1%5
Sebotten-Abtei in Wien II. 330
Scbönberg III. 62, 69
Sehonborn IV. 92
Sehonbmno II. 29
Sehoniiiger III. 9
Schonlinde III. 45
Sehntt IV. 13, 73
Sehuttenhofeu III. 37
Schfittiusel IV. 13
Sohütt (kleine) IV. 70
Sehwaben I. 28
Schnralbcnhof 111. 38
Sehwana III. 54, 65
Sehtvarsa-Gebiet III. 66
Sehwanbach (Bach) 111. 11
Seh^arzbaeh (Ort) III. 38
Sehwanburg IV. 153
Sehwarzenberg (Berg) III. 11
Sehwarienberg(Furften)III. 38
Sehwarses Meer I. 13, 22. II.
108, 257, 266, 273, 293, 294.
IV. 176
Sehwanwasser III. 75
Schwatz II. 128, 133, 136
Schweden IV. 224
Schwefelgashohlen IV. I.SO
Schweiz I. 59. II. 165
Schweiz, sächsische I. 14
Schweizer II. 168
Heuflcr, Österreich. V.
Schweizerhof IL 4
Scirocco II. 135
Scorzarolo II. 157
Sebenico II. 338, 339, 346, 352
Sebes-Koros IV. 17,95, 137, 167
Secchia II. 159, 177
Sedlec III. 40
Sedlie III. 46
Sedlice III. 46
Seitenstetten 11. 24, 34
Scckan II. 75
Segesvar IV. 157
Sellye IV. .41
Selva di Progno II. 167
Semenio IV. 104
Semlin 11. 297, 305, 312, 326
Semmering 1. 76
Senj II. 318
Senjska-Reka IL 286
Senosed II. 238
Septimer I. 6. II 107
Serbelloni IL 201
Serben 1 29, 33, 36. IL 168,
250, 270, 298. IV. 21, 108, 119
Serbien L 4 5,27, 31, 90. IV.
12, 50, 119
Serbische Woiwodschaft IL 315
Serbo-Kroatcn IL 249, 338
Seret 1. 14. IV. i:^ 93, 130,
135, 178. 230, 231, 232
Seretgebiet IV. 18, 160
Seretqnellen IV. 228
Serio IL 160, 192, 199
Sermione IL 197
Serviten IL 3
Sesto Calende IL 160
Sexten II. 109
Sextener Kreuzberg IL 111
i^ibenik n* 352
Sibinin IV. 156
Sichelburg II. 320
Siebenbürgen I. 3, 4, 18, 28,
29, 30, 31, 32, 35, 36, 38,
40, 42, 49, 50, 69, 73, 75,
80, 90. 11.94, 289,293, 308.
IV. 3, 9, 17, 18, 22, 25, 34,
58, 93, 104, 117, 122. 129,
- 172, 226
10
8irb«Bbtir;iacli(-liarpathiiehM)
Erag^ebir^e I. 20. IV. 9, 95,
98, 13«
Siebes Zu flachten
Sif^ond
Sieniawa
Siersina
Sirisiora
Sirn
Sile
Sill
Sillian
SHIein
Simleu
Simonka
Sio
Sio-S4rvis
Sissek
Siwka
Sixilien
Skarbek
Skawa
Skleno
Skoezow
Skole
Skotschau
Skutaverh
Slaena
Slan«
Slavkov
11. 3
. 3. IV. 166
IV. 215
IV. 219
IV. 157
II. 341, 355
II. 177
II. 135
II. 138
IV. 76
IV. 16*
IV. .30
IV. 19
IV. %1
I. 7*, 77. II. 99, 278
IV. 178
II. 257
IV. 212
IV. 177
IV. 79
III. 77
IV. 212
III. 77
II. 71
IV. 170
III. 36
III. 47
Slovenen I. 29, 33, 36, 55. II.
93, 167, 235,2%9,258. IV. 21
Sluin II. 326
Slain^iea II. 320
Sluiner Granz-Infanterie-Regi-
Slaven I. 27, 29, 33. IL 7%,
2*9, 338. III. 57. IV. 21,
107
Slavonia II. 250
Slavonien I. 4, 29, 40, 41, 42,
48, 69, 73, 85, 87, 90. II
263-281, 287, 288, 315. IV.
22, 109
Slavonische Gränze 11. 316,324
Slavonisch - ^yrmische aad Tit-
Icr Gräme II. 326
SIenca HI. 84
SIeMko III. 84
Sloup III. 66
Slovaken 1.33, 36. II. 19, 270,
«98. IV. 21, 108, 182, 184,
234
ment II. 316
Siainer Reg^iment
II. 320
Smichov
III. 30
Smific
IIK 42
Smyrna
I. 77
Sneznik
II. 228
Sniatyn IV. 179,
Sobeslau
184, 194
III. 3t
Sobeslav
in. 39
Sobieski IV.
205, 267
Socinianer
IV. 220
Sokacen IV.
108, 169
Sokal IV.
205, 221
Sokolae
U. 318
Sola
IV. 177
Solari
II. 65
Solec
IV. 213
Soliman
II. 29
Solin
II. 355
Som-Hegy
IV. 69
Somlyo IV. 33, 69
Sommariva
II. 202
Sommcrein
IV. 73
Somog^y
IV. 60
Somogyer Comitat
IV. 66
Sondrio 11. 150, 151,
179, 182,
202,
203, 218
Sonnenberg CUngarn)
IV. 11
Sonnenberg (Vorarlberg) i. 90
11. 129
Sopron
IV. 62
Sotia
II. 68
Soteske l*opIice
II. 242
Sovar
IV. 89
Spalato 1 82. II. 333,
338, 339,
346, 348,
350, 355
Spälalo, Kreis
II. 354
Spaiit-Üoliaa
IV. 80
Spaitv
II. 145
Speikkogel
II. 69
Spieglitaer Schoeeberg
III. 51
Spinnerin am Krena
II. 32
Spitalkirche
IV. 157
SplU II. 355
Splfi^n 1. 6. II. 1%9, 150t 176
Spififeistrasfe 11. «•S
Spor 11. 145
SUdierdarf IV. 157
SUpto II. .%!, 357
Stirer 11. 80
Staas 11. 130
SUaiflUa IV. 175, 196, 109
SUDialaaer Kreis IV. Sil
StanisUas derHeilif^e IV. «17
SUnlsUwow IV. 187, 194, «11
flUns II. 133
Star4 BolesUv III. 36
Star^ mistu III. 20
Starlix' mherg II. 51
SUri Sisak II. 283
SUrosoI IV. 213
SUrowieroy IV. 236
Stauropigiankirehe IV. 201
Stebaik IV. 211
Stehgraben II. 34
Steier 1.71. 11.38,43,45,52,79
Steierdorf IV. Hl
Stelerdorf-Basias IV. 117
Steiermark I. 3, 4, 7, 20, 29,
32, 37, 38, 41, 48, 61, 68,
62, 69. 11.16,23,37, 67—87,
91, 233, 264. IV. 10
Steia
II. 35
Steinamanger
IV. 25, 64
Steine
111. 13
SteinCeld
II. 17
Steinweichsel
II. 343
Stella
II 177
Stepkan der Grosie IV. 248
Stepkan der Heilige (K5nig) IV.
53,
64, 69, 70, 99
StepiiaDsdoni
U. 2, 3
Steraberg
III. 69, 82
Stersise
II. 249
Sttyer
1. 90
Stiebar
II. 34
SUIter Joch
I. 75. II. 126,
151, 176
Stoekerau
11. 23, 24
Straea
IV. 204
Strada d*Allena^a U. 176
Strahov UI. 31
Strakonie Ili. 26, 37
SIranaiag II. 50
Straisaiti |IL 62
Strehl CStrelO IV. 172
Stmden II. 49
Stmdel and Wirbel 11. 40
Stro|r« kleiner II. 296
Stry I. 14. IV. 176, 178, 180,
194, 196, 199, 212
Stryer Kreis IV. 196, 212
Strypa IV. 178
Straemilce IV. 180
Stubeoberg II. 83
Stndenac II. 318
Sfahlweisäenbar^ IV. 19, 25,
28, 40, 43, 44, 47, 53
Stuhlweissenbarirer Comitat
IV, 63
Soc:ava IV. 228, 231. 232, 2*7,
250
Sudeten I. 5, 9. III. 2^ 5, 7,
13, 16, 43, 49, 61, 52, 72,
73, 76, 80
Sudetenantheil III. 78
Siidek-it^objr^c- III. 11
SudctcMUniid^E' I. 43
Siigratagh IV. 29, 93
8ulsbaober Venedi^er U. 64
Samava III. 3
dumberk UI. 69
Sarai rV. 166
Sasiee III. 37
Suciavita IV. 248
Südamerika UI. 47
Sud-Bihar IV. 94
Sud-Biharer Comitat IV. 96
Sud-Itaiien I. 71
Sod-Karpathen I. 48
Säd-Rnsslaad I. 71
Sud-Slaven I. 27, 29, 34
Südtirol I. 14, 31, 66. II. 108,
116, 121, 130
Südtirolische Tiefth&ler J. 47
Svartava Hl. 13, 64
Svatoplnk III. 71. IV. 73
Sveta Maria IL 984
Sveto Berdo
Svioee
Svitava
Swiftniki
Swinec
Swir
Swratka
Syra
11« 290
III. 62
111. 13, 6^, 65
III. 852
IV. 17
IV. 220
III. 41
I. 77
IV. 12
IV. 9%
IV. 100
IV. 65
rV. 65
IV. W
Symlen IV. 102, 108 109, 115,
' 128. 11. 326
Syrmiscbes Bergrland IV. 128
Ssabatka
Ssaboics
Stabolcs«r Comitat
Siala
Saala-Egerszeg
Siatonta « .«.
Saamos IV. 17, 101, 136, 137,
1*5, 151, 163, 165
Siamosgebiet IV. 162, 163
Stamos, frosstr IV. 137, 1»*,
162
Siamos, kleiner IV. 139, 166
Siamosthal IV. 101
Saamos-Ujvar IV. Ii2, 1*3, 150,
151, 163
Siamofl, warmer rV. 137
Siarraa IV. *4
Siast-Rtg^ii IV. 162
Siasi-VaröS IV. 15«, 170
Stathmar IV. *4, 9%
Saathmiirer Comitat IV. 101
Saathmir-N^methy IV. 25, 28,
101
Siai-Sebes
SicBawniea
Sicenyee
Saelr4ns
Saeredin 1. 76. IV. 12, 17, 23,
28, 37, 38, *2, Vk, 58
Ssekler 1. 30. IV. 1*1, 1*7,
1%9, 159
IV. 157
IV. 188, 22*
IV. 22*
IV. 91
Saeklerbnrg
Sieksxird
Sient-Anna-Tö
Sientes
Sient-Kereszt
IV. 160
IV. 33, 68
IV. 130
IV. 58
IV. 79
Sient-Mipton (Abtei) IV. 70
Ssent^Mirion (amTnroca) IV. 38
Saent-Wiklos IV. 77
Saepeshai FV. 88
8«ep«y-S»ent-Gyor|py IV. 158
Saerdahely IV. 73
Saered I. 76. IV. 12, 42
Sicsyrczek IV. 178
Ssi^eth II. 28*, IV. 22, 93
SaigethvÄP IV. 66
Siijfeth^Kos» IV. 70
Siiksso IV. **
SstilAä^y-Somlyo IV. 15*, 16*
Szil&iry-SomIy6er Kreis IV. 1*3,
*' 16*
8zklabina IV. 78
Salask III. 8*
Salatina IV. 29, 93
Szob IV. 16
Ssolnok IV. *2y *3, *7, 57
Saolnoker Coniiat IV. 57
Saolyva IV. 9«
Ssombathely IV. 64
Szomolnok IV. 87
Szöilös-Hegyallya IV. 11
Szwoszowice IV. 220
TabÄn IV. *8
Tabor III. 26, 27, 29, 39
Taborer Kreis III. 39
Tafelfichte IH. 5
Tagliamento I. 8, 1*, 31. II. 88,
109, 15*, 155, 157, 163, 16*,
177, 205
TÄllya IV. 90
Talmud IV. 186
Tampico HI« ^^
Tarcza IV. 89
Tarczal IV. 90
Taraopol IV 175, 187, 196,
199, 208, 2*3
Tamopuler Kreis rV. 208
Tarnova H* *59
Tamow IV. 185, 19%, 196, 216,
221
Tarnower Kreis IV. 221
Tamowiec IV. 223
Tärtakow IV. ««S
Tvrtar«tt HI. 69. IV. SO7, 9ü«
Tartoro II. 177
TartitilvM IV. 30
T»U IV. 54
T«ta Aussehen IV. 5%
Tatra IV. 6* 16, 88, 176, 18t
Tatr.^ffchirge I, 10
T4tra, hohe IV. 16, 19
T&ira, niedtre IV. 16
Tanern I. 6. II. 5%, 08, 108
Taafkapelle (Cremona) II. 103
Tanfkapelle (Spalato) II. 355
Tfinneogebirge II. 55
Teleky IV. 161. 166
Teletakaner Sandhugel IV. 105
1«6
Telfs II. 133
Telke-Banya IV. 86
Teltfloh III. 62, 68
Temea I. 1^. II. 292, 297, 313,
327. IV. 106, 112, 116, 119,
122, 123, 135
Temeaer Bunat I.%, 85. 11.315.
IV. 0g
Temesmiinduag II. 312
Temesquellen IV. 10%
Temeavir II. 299, 313, 315.
IV. 99, 10*. 109, 110, 115,
116, 117, 118, 120, 121
Temeavirer Kreis IV. 122
Tempel der Eintraeht (Laxen-
borg) II. 29
Tempel der Roma and des Auf u-
stns (Pole) II. 261
Tempel des Herkales (Brescia)
II. 196
Tepel III. 12
Tepl III. %7
Tepliee lU. 46
Teplits III. 20. IV. 76
Teresin III. 45
Ter^lon I. 8. II 227,228, 23%,
236, 2%3, 259
Teriolia II. 129
Teraato II. 286
Tint II. 257
Tena grande II. 155
Tesehfn I. 3, 00. HI. 01, St
83, 8%, 87
TJaia ni. 87
Teaaia 1.6, 6, 77. II. 140, 160,
170, 177, 18*, 190
Tesfin-Po CFahrtliaie) II. 101
Tetaehen m. 46
Tetaehner Sehaeeberg III. 7
Towrelshochieit IV. 77
Toiift^l.<iman^r III. 11
Tesze II. 126
Thaja II. 16, 18, 85. III. 40,
50, 53, 54, 57, 69, 67, 68
Thallern I. 39. II. 34
Theben I. 14. IV. 13, 73
Thebnerkogel I. 10, 11. IV. 4
Theiss 1. 14, 28, 30, 50, 57,
77. II. 292, 297, 313, 326.
IV. 1, 12, 13,17, 20, 22, 23,
32, 33, 34, 38, 41, 52, 57,
58, 59« 90, 92, 93, 97, 100,
101, 102, 106,106, 108, 116,
124, 125, 126, 128, 130, 135,
136
Theissebene IV. 8
TlR'i'i^^^t^btet IV. 30, 56
Thotjtsmündun; II. 291
Theiffsquelkn IV. 22
Thi'i.ssqut^üen-Gebiet IV. 93
Theiss, schwarae IV. 6, 17
Theiss, weisse IV. 17
Theodorich II. 223
TepU III. 27
Theresianisübe Ritterakademie
IV. 68
Theresitwerk IV. 111
There^ienstadt I. 85. III. 12, 45
Theresiopel IV. 105, 106
Theriak II. 212
Thermae Jaasae II. 284
Theseos II. 6, 29
Thiolspitae II. 107
Thorda IV. 149, 107
Thoroczko IV. 167
Thorwaldaen II. 200
Tholl II. 138
Thaa (Kaslell) U. 146
Thun (Grafen) II 145. III. 45
ThurdAMiA
Thnrocs
Thorocsfluss
Tibet
Tieino
Tiese
Tiefenbach
Tiefenfacha
Tief-Uigarn
Tiene
Tibanj
Timan
Timavo
Tiraboschi
Tiraoo
IV. 78
IV. 78
IV. 78
II. 108
I. 1%. II. 159
IV. 90
III. %5
II. 34
I. U
II. no
IV. 65
II. 167
II. 233,253
ir. 199
ir. 151
Tirol l. 3, *, 6, 8, 1*, 20, 22,
2* , 28 , 31 , 36 , 38, 39, W,
*1, 42, 4*, 45, 48, 51, 59,
60, 69, 75, 79, 90 11. 45,
54, 55, 67, 87, 88, 89,
90, 91, 94, 99, 106-145,
150, 151, 152, 158, 162,
165, 199, 220, 308. IV. 114,
146,225
Tissa-Foldvar IV. 116
TisM-Föi-ed IV. 57
Tisza-Ujiak IV. 41. 9d
Titel II, 326
TitlerGränz-lnfanterie Batallion
II. 325, 326
Tixian
Tlumacz
Tobiaoher Feld
Toblacher K(>tte
148,
Toblino See
Todter Knecht
Tokaj (Tokay)
12,
Tolmeszo 11
Toina
Tolnaer Comitat
Tom hassen
Tonale
Topla
Topas ko
11.218
IV. 211
II. 1^6
11. 90, 109,
152, 154, 167
II. 118
II. 68
I. 77. IV. 8,
23, 33, 41, 90
. 91, 152, 217
IV. 60
IV. 68
II. 278
11. 161, 199
IV. 89
II. 322
Torcello
Torda
Torna
Torrasso
Torrente (Sondrio)
TÄrtsvar
Toskana
Totis
Tomos
Törzbnrg
Traisen
T^ajan
Tramezao
Transilvania
Trapeiunt
Tran
IV. tw
IV. M
IL 19S
II. 150
IV. 158
I. M
IV. %%
IV. 138
II. 138, 153, 158
II. 18, 34
IV. 17*
II. SM
IV. 132
II. 957
II. 338, 355,
Traun 1. 17, 20. If. 37, 38,
40, 49, 51, 52, 72, 8#
Traanfall II. W
Traankreis II. 48, 59
Traonsee I. 15, 17. II. 51
Traunthalcr Gewerkschaft II.
51
Traute naa
Trautmannsdorf
Trebinsica
Trembowla
Tremesnag^ebirg^ü
Tremsin
Trent^in (Trentschin) IV. 7
44, 71, 76
Trenciner Comitat IV. 76
Trenk, Baron II. 287
Trescäu IV. 167
Trevifflio I. 76. II 176
III. 43
III. 43
II. 336
ilV. 208
III. 9
III. 9
Treviso
76.
II. 154, 176,
178, 179, 204, 219
Triak II. 242
Triglav II. 228,243
Trieban lU. 62
Trient I. 3, 10. II. 121, 126,
128, 129, 130, 143, 144, 176
Triniec lU. 87
Triest 1. 3, 4, 15, 29, 72, 74,
81, 90, 77, 99, 233, 236,
238, 241, 244, 245, 249, 250,
252, 253, 254, 255, 256,257,
322. IV. 65
Triett-Capodistria iL lUSO
Troeiiow III. 88
Trog^ir II« 355
Tropenlänier I. 71
Troppaa I. 8. III. 73, 75, 81,
82, 83, 85, 86
Trat II. 257
Troma« II. 82
Truskawiee IV. 213
Trytnow III. ^
Traeiana IV. 223
Tsohakathnra II. 28^
Tsetnek IV. 87
Tflismen IV. 39
Tnje II. 319
Tulln I. 73. II. 34t
Tollnerfeld II. 17, 3%
Turda IV. 167
Turoc« IV. 7, 15, M
Tarovopolje II. 283
Tfiffer II. 86
Tfirkei I. 50, 71. II. 3%6. IV.
162
Türken II. 301 , 355. IV. 6%
75, 107, 205
Tärkisch-Kroatien I. 5. II.
296 , 331
Tynist III. 10
Tyrnan U 76. III. 66. IV. ^2
H, 74
IJ.
Udbina II. 317
Udine 1. 35, 168, 176, 178,
179, 216, 217
Udvarhely IV. 152, 154, 160
Udvarhelyer Kreis IV. 159
Ugoos IV. 84
Uiora IV. 145
Ujanow IV. 222
UJ-Ilecse IV. 124
Uj-Moldava IV. 104
Ujvid^k IV. 128
UiMchass, hoher IL 16
Uni^arisch-Altenbarg IV. 63
Ua^arisch-Brod III. 52
Unrarische Gbene, rroflse IV.
2, 20
Uagarwclw Ebeae, klaiae IV.
2, 20
(iDf ariachea Eraicebirge IV. 16
Un^ariachea Steppenrebiet I.
48,26
Uagariaohefl Steppenland I. 30
Ungarische Tiefebene I. 20,
22, 76
Ungarische Tiefebene, froaae
I. 11. II. 227. IV. 23, 32,
93, 95
Ungarische Tiefebene, kleine I.
11. IV. 63, 70, 83
Ungarisch- galizisehe Karpathen
I. 41
Ungarisch-siebenburgischeKar-
pathen IV. 9, 17
Ungarn I. 4, 6, 15, 18, 20, 28,
30, 32, 35, 36, 37, 38, 39,
40, 41, 42, 44, 48, 52, 57,
59, 69, 73, 75, 80, 87. II.
15, 23, 67, 69 III. 19, 52,
56, 61, 70, 71, 74. IV. 1—
101, 109, 133, 137, 151, 164,
169, 175, 179, 193, 194, 226
Ungarn, h. Berg von IV. 70
Ungh, Burg IV. 46
UnghausA IV. 91
Unghthal IV. 91
Unghv4r IV. 25, 41, 45, 84,
91
Unghvarer Comilat IV. 91
Unna II. 290, 295, 296, 304,
307, 313, 322
Untersberg II. 65
Unterdraubnrg IL 92
Unterinnthal IL 123, 132, 136
Unterkärnthen IL 96
Unterkraiu II. 230, 236, 237,
242
Unter Manhartsberg IL 26, 36
Unter Metaenseifen IV. 86
Unter-Neutra IV. 71
Unter-Neutraer Comitat IV. 75
Unterotterreich IL 13—36, 37,
41, 52, 70. IIL 7
Unier-Schwarzenberg IL 39
Untersteier IL 80, 242
1
I
UBier Wiener Wald II. 86, «7,
«8, 30
Um II Sa3
Uralpen I. 6, 18
ür^ebiripe rv. 131
Urwald IV. 2^0
Uskoken II. 320
Uskokengebirf^e II. 230 , 291
UfltroB III. 87
V.
Vtgduna IV. 15
VA^-Ujhely IV. 74
Vaida-Honjal IV. 172
Valarsa II. 176
Val Brembana II. 160, 198,
199
Val Camonica II. 161, 198,199
Valdagno II. 220
Val dl Lei 11. 158
Val di LiWgno II. 151, 158
Val di Kabbi II 145
Valli graodi Veronesi II. 166
Val Morta II. 199
Valparaiso III. 65
Valpovo II. 271
Val Sabbia II, 161, 195
Val Seriana II. 160, 198, 199
VaUugana II. 176
Valtellin 11. 160, 173
Val Trompia II, 161, 195,196
Vandamme III. 45
Varftidiu H. 284
Vareana II. 200
Varese II. 176, 179
Virhely IV. 172
Vatra Dorna IV. 250
Vatz IV. 51
Valtlin II. 203
Vedretta Marmolata II. 111
Veglia II 248, 249, 250 , 339
Veit, St. II. 103. 111. 31
Veitskirche 111. 32
Vekia Orftova II. 327
Veldeser See II. 234
Veldes II. 234
Veiebic 1. 8. II. 290, 294, 295,
313 I
Velehrad III. 71
Velenczer See IV. 19
Venedig 1. 3, 4, 16, 22, 35, 38,
40, 41, 59, 66, 69, 7«, 7tf,
82, 90. II. 162, 166, 167,
168, 169, 174, 175, 176,177,
178, 130, 204,205,206-214,
215, 217, 220, 226, 251,341.
III. 44
Veneter U. 180
Venetianisehes Gebiet I. 8, 2%,
42, 45, 46. II. 126, 164, 204
Veporgebirge IV. 16
Verespatak IV. 145, 170
Verlika II. 355
Verona I. 14, 39,67,76,82,85.
II. 167, 168, 169, 176, 178,
179, 181, 204, 221, 222, 223
Verovitica II. 287
Verocze II. 287
Verseti IV. 122, 299
Veszprim IV. 11, 25, 60, 69
Veszprimer Comitat IV. 69
Viadana II. 179
Vicenza II. 126, 156, 168,176,
178, 179, 204, 220
Victoria II. 196
Viozty IV. 70
Video II. 1
Vidovce II. 284
Vienna II. 1
Viktriug II. 103, 105
Vilagosvar IV. 98
Villa des Catallus II. 197
Villach II. 91, 98, 100, 104,
126, 238
ViUany IV. 33
Villa Petriui II. 197
Villa Rotonda II. 220
Villa Sooimariva 11. 200
Villa Strada II. 159
Vinkovcc II. 314, 324
Vinodol II. 286
Vinschgau I. 14. II. 138, 141
Vipava II. 233
Vipera, Monte II. 334
Virholetgebirge IV. 8
Viranum II. 103
VI«
Vifloo
Viflerrad
ViMkna
VladiflUvsMl
VUsia
Vliava
Vodian
VorUj
VofUiberf
Volarni
Volhynieii
Volpi
Volta
Vorarlberg^ 1.
48, 60, 69. IL
158, 120, 1«*,
Vördemberf^
Votava
VSkla
Vosla«
Vraoa
Vranov
Vaka
Valkanpass
Vysehrad
Vysok^ myto
*,
II. 856
ILi69
IV. S, 11, 61
IV. IW
HI. 31
II. M
in. 11
III. 27
II, 259
II. 83
II. 176
1. 5
II. 220
IL 200
14, 38, 39, 42,
115, 119, 122,
129, 130, 131,
146
IL 84
IIL 11
IL 45
IL 33
IL 248, 337
III. 67, 68
IL 267
IV. 135
IIL 30, 31
III 41
W.
Wiaj L 14, 77. IIL 49, 56.
IV. 6, 7, 13, 15, 34, 41, 74,
75, 76, 77
Waaf-Donau IV, 15, 83
Waa^-Nenstadtl IV. 74
Waairqaelleii IV. 77
Waaf , schtvarxe IV. 15
Waa|^, weisse IV. 15
Waagthal IV. 74, 75, 76, 77, 78 ,
Wadowicc IV. 194, 196, 216, '
225
Wadowicer Kreis IV. 225
Wagrau (Ort) IL 32
„ (Feld) IL 17
Waidhofen an d. Ybbs IL 34
WaitMn IV. 25, 44, 51
WaldmfiQchen IIL 26 [
WaUiMsen UL U
Waldaiein (Albreeht G.) lU. 44
« (Graf, Botaaiker)
* IV. 96
„ (Grafen) IIL 31
Waldviertel H. 85
WalUehei I. 5. IL 298, 812.
IV. 131, 135, 188, 151, 158,
158
Wallachen I. 27, 31. III. 70
WalUchisches Tiefland IV. 104
Wallenstein HL 43
Wallerseo I. 15. IL 57
Warasdin IL 279, 281, 284
Warasdiner Comitat IL 28%
„ St Georger IL 316
„ Griinze IL 316, 323
„ G. I. Regimeat
U. 316
Wasserstadt IV. 48
Watsehacher Alpe IL 104
Wälsehtyrol IL 130, 143
Wechsel I. 6. IL 16, 69
Wegerska gorka IV. 225
Weirscheid IL 35
Weichsel I. 5, 13, 14, 77. lU.
74, 76, 77. IV. 13, 174, 176,
177, 192, 195, 200, 215, 221
Weichselffebiet IIL 77. IV. 22,
224
III. 75
IL 14
IV. 4
IL 49
II. 235
II 92
IIL 35
Weidenau
Weinsberg^
Weisses Gebirge
Weissenbach
Weissenfels
Weissensee
Weisser Berg
Weisskirchen (Mahren) IIL 70
Weisskirchen (MilitSrgr&Bxe)
IL 305, 82;
„ (Siebenbnrgen)
IV. 1)5
Wels IL 38, 51
Welser Haide IL 38
Welsperg IL 138
Wenden IL 93
Weniel, der beilige IIL 86
n
WenMl
III. %9
Werohowyn«
IV. 175
Werdflobloss
U. %9
Werfen
II. 66
WerfensteiB
11. 49
Werachet« II, «99. IV. 109, 110,
118, i^
Wersetikanal IV. 112
Westalpen I. 55
West-Oflterreich I 73
Westremanen I. 27
Wetterschrofen II. 112, 113
Wettersteingebirre II. 112
WUden 11. 1
Wielieiek IV. 220
Wielieska L 20^ 39. IV. 188,
229
Wien 1. 3, 10, 11, 1*, 19, 3*,
35, 43, 59, 60, 62, 63, 65, 66,
67, 69, 74, 76, 81, 82, 87.
H. 1-12, 19, 20, 21, 22,23,
24, 29, 36, 77, 99, 135, 183,
322. III. 26, 61, 66. IV. 62,
68, 97, 191, 194, 205
Wiener Becken I. 10, 11. IV.
2, 11, 12, 73
Wienerberg II. 1, 32
Wiencr-Neastadt I. 76. II. 20,
24, 27, 28. IV. 61
Wiener-Nenstädter-Haide II. 17
Wiener-Neaslädter-Kanal II. 27
Wiener Strasse III. 61
Wienerwild II. 15, 17, 21, 32
Wienflusschen II. 1
Wies II. 83
Wieselburg I. 74. IV. 43, 60, 63
Wieselbarger Comitat IV. 63
Wiesenberg III. 69
Wien-Triester Reichsstrasse II*
238
Wildshub II. 50
Wildspitae 11. 108
Wilhering II. 49
Wilkischen III. 48
Wüten I. 134, 136
Winniki IV. 204
Windenau II. 87
Windische Bicbeln U. 69, 264
Wfndische Mark I. 99
Windiscbhab II. 50
Windiscbmatreier-Tauern II 54
Winterberg III. 26
Wippach 11. 233, 238
Wippacherthal 11. 236
Wippthftl II. 116
Wisla (Dorf) III. 77
Wisla (Fluss) III. 77
Wisloka 1. 14. IV. 177, 195
Wittingau 111. 14, 27, 38
Wladislav III , Konig IV. 214
Wlara lll. 56
Wiodimir IV. 197
Woohein 11. 234, 249
Wocheiner Save II. 233
Wocheinersee II. 234
Woiwoden IV. 158
Woiwodina I. 42. 59, 69, 73, 85
Woiwodschaft I. 28,32,36,41.
46. IV. 119
Woiwodschaft Serbien und das
Temeser Banat IV. 102—128
Wolfgang St. I. 15. II. 5t
Wolfgangsec 11. 42, 57
Wolfsegg 1. 39. II. 51
Wolochy IV. 235
Worms II. 202, 203
Womiserjocli II. 151
Worona IV. 178
Woroniaki IV. 206
Wotschberg 11. 71
Wottawa 111. 37
Wörthersee I. 77. 11. 92, 97, 98
Wsetin III. 5«
Wulfen II 10%
Würzen II. 231, 238
Würtemberg IV. 186
Wysloka IV. 177
Wy^niowioo IV. «10
Wysoka Berg III. 5«
Wyssi Brod 111. 38
Ybbs
Ybbsili
II. 18, 34
11. 34
75
aUbreh
Zabrieg
Zaclir
Zadar
Zagor
Zagreb
Zayyva
Zajecie«
Zakalj
Zakia
Zakluosyn
Zakopane
Zata
III. 69» 71
IV. 195
lil. 48
II. 351
II. ^6
U. S8«
IV. 17, 59
HI. 4B
II. «86
IV. 2t«
IV. 195
IV. 22*
IV. 60
Zaiader Comitat IV. 65
Zaiatkaa I. 38. IV. U5, 170
ZaIeseayki IV. 209
Zaiokiec IV. 213
Zambor IV. 90
Zambor Mäd IV. 90
Zara I. 35,82,90. II. 338, 839,
346, 348, 849, 350 351, 352,
353, 355
Zarnizegethasa IV. 172
Zarwanica IV. 208
2atec III. 45, 46
Zaior I. 4, 90. IV. 192, 197,
225
Zanner II. 6
Zbesov III. 66
Zbraos iV. 178
ieletnica IV. 4
Zell II. 132
Zellersee II. 42, 57
ZeopliD IV. 84
Zempliner Comitat IV. 90, 91
ZeiDun U. 826
Z«arff I. 72. II. 271, 277, 298,
299, 305, 811, 312, 313,314,
818, 319
Zeao, Saa II. 223
Zenta IV. 110. 126
Zermanja I. 14« II. 294, 381,
836, 347, 861
2erno8ek III* 18
Zeyer IK «29, 23i
Zieby IV. 68, 69
ZiKeiMier I. 32, 83. IV. 21, 142,
■ 234
Ziller II. 121
Zillerthal H. 116, 131
Zinowald III. 46
Zips IV. 84, 88, 89
Zipser Comitat IV. 88
Zipsermarkt IV. 26
Zirca IV. 69
Ziifn IV. 158
Ziika III. 88
Zli'n IH. 70
Zlociow IV. 194, 199, 206
Zlocsower Krei» IV. 206
Zoaim II. 35. III. 61, 6«,
64, 67
ZnaiiMsr Kreis HI. 67
Znojmo III« 67
Zfihl IV. 71
Zohlcr Comitat IV. 80
Zolkiew IV. 19», 205
^olkiewer Kreis IV. 205
Zoilfeld II. 97, 108
Zombor IV. llO, 118, 120,
IWi
Zomborer Kreis IV. 125, 126
Zrinyi II. 284
Zrinyi-Berre II. 290
ZMleaa IV 30
Zsolna IV. 76
Zsomboly IV. 124
Znbo«na IV. 7
Zakmantel III. 78, 86
Zwspitae II. H«
2amb^rg II* 820
Zorkana IV. 148
Zveöevo 11. 276
Zvoargrad IL 817
Zwettel II* 85
ZwÜta« III. 57, 66
2fcydaei6w IV. 212 #
üfcywiec IV. 295
Hanptfibersicht
des
INHALTES.
Seite
lUapttitol I
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GklilitMl wr Alf spraehe der nieht deateehea Wörter LVIll-LIX
ÖBterr eich
(im AllgcMeken).
Titel.
Elaleltaiif ^$. 1—3 1-7
L-XX. Abfchnitt $$. 4-90 ...... 8-lW
Inhalt.
Die Kronländer.
I. Die AlpenlAnder.
Dop^ltitel.
Erste Gmppe: Die eigea tl iehea Alpe n laader.
I.-Vin. Absehnitt. $$. 1— 2i6 1-Ml
Zweite Gmppe: Die Karstiaa der.
IX.-XIU. Abschaitt Si. 2^7-358 .... 205-319
lahalt 313-326
II. Die Sacleteiiiftnder*
Doppeltitel.
I.-Ill. Absehnitt $$. 1-87 1-81
lahalt 89—81
1
1
i
i
III. Die KarpAtheiilftitder«
Seite
Doppeltitel.
I.-V, Abschnitt. $$. 1-850 i-l»5
Inhalt 196-801
Meten und Reffleter.
Titel 1
Noten 3
Alphabetischen Register der persnnliehen und ortlichen
Eif^ennamen des Textes 38-37
I
^-7
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